Nationalsozialistische Partei-Korrespondenz [100—148]

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いい Rationalsozialiſtiſche deutsche Arbeiter -partei, Briefe und Draftenfárift der Schriftleitung: Berlin 688 68, Zimmer , 80, H. Hermout: 11 00 Berlag: rang über X14]. 6. m. §. §., Zentralverlag der RSCUF., Rinden » Berlin Berlin M tland : @jer Berl ahlungen End Kad richten (Weldedients Berfin 6424)

Partei -Korrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weth; für ble Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlic: Dr. Otto Dietrid , Reichspreſsechef der RSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts Iriftletter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Scelledienſt der NSON'S

3. Mai 1937

Blatt 1

REK Folge 100

Das SA.-Sportabzeichen nach der neuen Verfügung des Führers

Verewigung

des

kämpferiſchen

SA.- Geistes

An Geift und Körper ſtarke Kämpfer und Bekenner – Der zukünftige Erwerb des SA. Sportabzeichens – Die Durchführung der Wiederholungsübungen Die SA. Trägerin wehrgeiftiger Erziehung Von Viktor Lutze, Stabschef der SA.

NSK Zu der Verfügung des Führers vom 18. März 1937 über die Wiederholungse kbungen zum SA.-Sportabzeichen hat der Stabschef der SA. mit dem heutigen Tage die Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen, die den zuständigen Stellen zugehen und mit Wirs tung vom 1. Januar 1938 in Kraft treten. Im Jahre 1938 stiftete der Führer das SA.Sportabzeichen als Grundlage für die förperliche Ertüchtigung innerhalb der SA. Am 15. Februar 1935 erneuerte und erweiterte der Führer diese Stiftung, indem er den Erwerb des SA.Sportabzeichens auch allen Nichtangehörigen der Bewegung möglich macht, um der Pflege wehrhaften Geistes in allen Teilen des deutschen Boltes bewußten Ausdrud zu verleihen ". Mit der Verfügung vom 18. März 1937 ist nunmehr der letzte Schritt getan: Durch die vorgeschriebenen Wiederholungsübungen wird über die Forderung bestimmter einmaliger Leistungen, die zum Erwerb des SA.-Sportabzeichens führen, hinausgegangen und dadurch erreicht, daß die Wehrtüchtigkeit und förperliche Widerstandsfähigkeit in einem möglichst langen Lebens abschnitt jedes einsazbereiten deutschen Mannes gesteigert und erhalten wird. Eine solche Pflege des wehrhaften Geistes soll auf breitester Grundlage erfolgen. Wie sehr der Führer gerade das SA. - Sportabzeichen als das Mittel zur Erhaltung und dauernden Bewährung der deutschen Wehrtüchtigkeit betrachtet, geht aus der Tatsache her= vor, daß das Leistungsbuch des SA.-Sport= abzeichens von ihm zu einer offiziellen Urkunde erhoben wurde. Die Urkunde verbindet erstmalig in der ge-

schichtlichen Entwicklung der törperlichen Ertüchtigung die Leistungsfähigkeit des einzelnen mit seiner charakterlich - weltan = Hierin liegt die schaulichen Haltung. größte Bedeutung der Verfügung des Führers. Während bisher törperliche Leistungsfähigkeit und charakterlich-weltanschauliche Haltung meiſt unabhängig voneinander, das sportliche Können also ohne Rücksicht auf Opferwillen und Hingabe an die nationalsozialistische Idee, gewertet wurs den, wird zukünftig beim Erwerb des SA.e

Wiederholungsübungen für das SA.-Sportabzeichen Verfügung des Führers NSK Berlin, 3. Mai. Der Führer hat unter dem 18. März 1937 die folgende Verfügung über den Besitz des SA. Sportabzeichens und über das Leistungss buch erlassen : Durch meine Verfügung vom 15. Februar 1935 habe ich das SA.- Sportabzeichen als das Mittel für eine fämpferische Schulung des Leibes und für die Pflege des wehrhaften Geistes in allen Teilen des Volkes bestimmt. Um zu erreichen, daß die Wehrtüchtigkeit der Träger des SA.-Sportabzeichens bis ins hohe Alter erhalten bleibt, ermächtige ich den Stabschef der SA., durch Ausführungsbeſtimmungen den weiteren Besitz des SA.-Sportabzeichens von der Ableistung bestimmter Wies derholungsübungen abhängig zu machen. Des weiteren erhebe ich das Leiſtungsbuch des SA.-Sportabzeichens zu einer Urkunde, die Aufschluß gibt über die körperliche Leistungss fähigkeit und charakterlich weltanschauliche Haltung des Inhabers des SA.- Sportabzeichens. Adolf Hitler.

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NSK Folge 100 Sportabzeichens neben der Erfüllung der förperlichen Anforderungen ganz besonders auch die politische Haltung und sittliche Führung des einzelnen ausschlag , gebend in Betracht gezogen . Damit ist das SA.-Sportabzeichen durch die Bestimmungen der Stiftungsurkunde zum zweckKörper, um geworden, dienlichen Mittel Charakter und Geist in jene Bindung zueinander zu bringen, die das Volk zur höchsten Leistung befähigt . Dieser grundsäglichen nationalsozialiſtiſchen Forderung tragen die von mir erlassenen neuen Ausführungsbestimmungen Rechnung. Durch sie wird ua. bestimmt, daß nur der jenige zum Erwerb des SA.-Sportabzeichens zugelassen wird, der deutschblütig ist, dh. der den rassischen Anforderungen der Partei ente spricht und deſſen weltanschauliche Haltung dem nationalsozialistischen Staat gegenüber einwandfrei ist. Volksgenossen, die nicht der SA. , SS. , dem NSKK, oder dem Reichsarbeitsdienst angehören, erwerben das SA.-Sportabzeichen fünftig in SA. Sportabzeichen Gemeinschaften , die ausschließlich im Zusammenhang mit den Einheiten der SA. gebildet und von SA.Führern geleitet werden. In unermüdlicher Arbeit ist in den letzten zwei Jahren das Führerkorps der SA. auf diese große Aufgabe vorbereitet worden, so daß eine sachgemäße und zielsichere Ausbildung ges währleistet ist. Während bisher der Erwerb und die Bes rechtigung zum Tragen des SA.-Sportabzeichens von der einmaligen Erfüllung der Leistungsprüfung abhängig war, tommen ab 1. Januar 1938 Wiederholungsübungen hinzu. Diese sind nicht identisch mit den Leistungsprüfungen, sondern erstreden sich nur auf bes stimmte, von Jahr zu Jahr bekanntzumachende Übungen. Neu find ferner die Voraussetzungen für die Ausgabe des SA. - Sportab . zeichens in Bronze , Silber und Gold. Das Bronzene SA.-Sportabzeichen ers hält, wer die vorgeschriebenen Leistungsprüfun gen mit Erfolg abgelegt hat. Die Berechtigung

zum Weitertragen ergibt sich durch die jähr lichen Wiederholungen. Nach fünf Jahren wird das Silberne, nach weiteren sechs Jahren das Goldene SA.-Sportabzeichen verliehen. Der dauernde Besiz des SA.-Sportab zeichens ist von der Teilnahme an den Wiederholungsübungen zunächst bis zum 40. Lebensjahre abhängig. Die Inhaber des SA.-Sportabzeichens können selbstverständlich über diese Altersgrenze hinaus an weiteren Übungen teilnehmen, wodurch der Forderung, die Leistungsfähigkeit und Wehrkraft bis ins hohe Alter zu erhalten, Rechnung getragen wird. Nach dem Willen des Führers gibt die Befigurkunde Aufschluß über die förperliche Leistungsfähigkeit und charakterlich-weltanschauliche Haltung des Inhabers des SA.-Sportabzeichens. Die außerordentlich weittragende Bedeutung, die der Urkunde zukommt, erhellt daraus, daß unehrenhaftes Verhalten und Verstöße gegen die nationalsozialistischen Grund, säge sowie Versäumnis der Wiederholungse übungen die Entziehung des SA.Sportabzeichens und der Urkunde zur Folge hat. Wenn der Führer mit der neuen Verfügung im SA.-Sport, welcher durch den SA.-Geist ge= formt und getragen wird, die Grundlagen zur Förderung und Erhaltung der deutschen Wehrtraft anerkennt, dann bedeutet dies nicht nur eine unerhörte Verpflichtung für die SA. selbst, fondern auch für alle aufrechten Deutschen. „Jeder Deutſche ein in der natio , nalsozialistischen Wehr auffassung an Geist und Körper gesunder Kämpfer und Betenner durch den Erwerb und dauernden Besiz des SA.-Sportabzeichens." - Wenn diese Parole Wirklichkeit geworden ist, dann dürfen wir mit Stolz feststellen, daß für den Führer am deutschen Volk eine wertvolle Arbeit ge leistet und auf breitefter Grundlage ein hohes Mak an förperlicher und charakterlicher Leistungsfähigkeit erreicht worden ist. Dann wird immer im gesamten deutschen Volk der alte, kämpferiſche SA.-Geiſt ſein, der nichts anderes ist als " der Geist der nationalsozialistischen Weltanschauung".

Vor der Eröffnung der Reichsausstellung ,,Schaffendes Volk"

Hier wird

die Schaffenskraft zum Erlebnis

Ein Gang über das riesige Ausſtellungsgelände Wunder deutschen Leistungswillens Alles von echtem Leben erfüllt - Schon 200,000 KdF.- Beſucher gemeldet

Von dem nach Düsseldorf entsandten NSK. - Sonderberichterstatter NSK Anläßlich der bevorstehenden Eröffnung der Großen Reichsausstellung „ Schaffendes Bolt" in Düsseldorf am 8. Mai, vermittelt ber NSK - Sonder berichterstatter, der Gelegenheit zu eingehender Besich tigung der imposanten Ausstellungsbauten und eins richtungen hatte, einige intereſſante Ausschnitte aus der umfassenden Schau und den Vorbereitungen der Stadt Düſſeldorf für den Empfang der Besucher. Die große Reichsausstellung „ Schaffendes Volk" in Düsseldorf, die am 8. Mai von ihrem Schirmherrn Ministerpräsident Generaloberst Göring eröffnet wird, geht ihrer Vollendung

entgegen. Tausende von Arbeitern schaffen noch Tag und Nacht, um unter Leitung erfahrener Ingenieure und Künstler die lezten Ausstellungsstüde in die Hallen zu bringen. In ununterbrochener Reihenfolge fahren die schweren Lastwagen und Traktoren durch die Straßen des Ausstellungsgeländes, aus den Hallen tönt lautes Hämmern, die Motoren der Hebekranen surren. Elektrotechniker sind eifrig damit beschäftigt, immer mehr und noch

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NSK Folge 100 anzubringen. und Lichter mehr Lampen 10000 elektriſche Glühlampen werden die Straßen und Pläge, die Hallen und Terrassen der Ausstellung taghell erleuchten. Maler stehen auf hohen Leitern, um das bunte Farbenspiel der Grünflächen und Blumenbeete durch eine geschmackvoll gewählte Farbengebung der Gebäude zu ergänzen. Wir werfen im Vorübergehen einen Blick in die gigiantische, aus Stahl gebaute Halle der Eisen3m und Stahlindustrie. Innern der Halle bewegt sich auf zwei Längsſchienen ein Laufkran mit 50000 Kilogramm Hebefraft. Schwere Eisenketten rasseln. Durch den Raum schwebt, vom Kran gehoben, ein Zahnrad aus Stahl, fast vier Meter im Durchmesser. Am Ende der Halle ſteht eine riesige hydraulische Preſſe, daneben Find einige Arbeiter dabei, ein kompliziertes Getriebe zusammenzuſeßen.

Das Wunder der Leuchtfontäne Eine der größten Sehenswürdigkeiten der Düsseldorfer Ausstellung ist die soeben fertigs gestellte große Leuchtfontäne. Der Ingenieur, der den Aufbau dieſes technischen Wunders leitete, erzählt darüber : Was wir hier in knapp drei Wochen erbaut haben, ist die größte Leuchtfontäne der Welt. Sie sehen in dieſem großen Beden hier ein Gewirr von Röhren, die mit 699 einzelnen Düsen versehen sind, so daß die Wasserstrahlen in den verschiedensten Variationen_emporspringen. Außerdem sehen Sie zwischen den Düsen verteilt 496 wasserdichte Scheinwerfer von je 1000 Watt , in den Far ben weiß, blau, rot, gelb und grün. Das Ganze ergibt - wenn es in den nächsten Tagen in -einen Parabelbogen, Betrieb genommen wird — dessen Enden 40 Meter hoch sind, wobei der tiefste Punkt der Parabel in der Mitte des Teiches liegt, über den sich wiederum eine Wasserkuppel wölbt. Und die Parabel leuchtet in den märchenhafteften Farben, die man fich vorstellen kann. Die Fontäne verbraucht in einer einzigen Minute so viel Wasser wie ganz Düsseldorf an einem Tag."

Arbeitsmänner am Wert Von diesem Wunder der Technit tief beeindrudt, wenden wir uns zu dem nordöstlichen Teil des Ausstellungsgeländes und kommen dort zu einem in sich geschlossenen Rechteck von geräumigen Holzbaraden. Es ist das Lager, das unser Arbeitsdienst den Besuchern zeigt. Tüchtige Arbeitsmänner haben in kurzer Zeit die sieben Baraden geschaffen, die eine frische Grünfläche umgeben. Blumenfästen mit bunten Stiefmütterchen schmücken die Fensterbänke. Ein Obertruppführer leitet den Aufbau dieses Arbeitsdienstlagers. Er berichtet über die Ausgestaltung des Lagers : ,,Dort wird soeben das Eingangstor für das Lager aufgestellt. Dieses schwere eichene Tor wurde von Arbeitsmännern angefertigt. Ebenso haben Arbeitsmänner die kunstvollen eisernen Beschläge in ihrer Gauschmiede selbst sobald die gemacht. Vor das Tor kommt ein SchilderAusstellung eröffnet wird

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3. Mai 1937 haus , vor dem ein Posten mit geschultertem Spaten steht." Wird das Lager während der Ausstellung bewohnt sein?" ,,Das Lager wird nicht voll beseht sein, da mit die Besucher die Innenräume bequemer betrachten können. Aber eine verstärkte Wache wird da sein, und zwar haben wir solche Arbeitsmänner ausgesucht, die Fremdsprachen beherrschen, so daß fie gleichzeitig als Führer für Ausländer dienen. können. Denn gerade die Ausländer werden ſich stark für das Lager interessieren." Keine Kulissen, sondern Leben Wenn wir von hier unsern Weg in westlicher Richtung einschlagen, fommen wir, ent lang herrlicher Gartenanlagen mit grünen Heden, zu einem im Stil eines typischen niederrheinischen Bauernhauſes erbauten HI.Heims , das die Stadt Düſſeldorf für die Hitlerjugend erbaut hat. Es ist bereits fertig eingerichtet. Die Räume sind holzgetäfelt, Wandsprüche schmücken das Weiß der Wände. Schwere, fest gebaute Tische stehen im großen Gemeinschaftsraum, ebenso einfach sind die Stühle, die Schränke und die sonstigen Einrichtungsstücke. In wenigen Tagen schon werden glückliche Pimpfe hier figen und ihre Heimabende abhalten, und drüben, in der Turnhalle oder auf der großen Wiese darußen, werden ſie ſich nach Herzensluft austoben können.

Offenbarung deutschen Arbeitslebens Auf der anderer Seite der Wiese sehen wir, inmitten von Bäumen und Sträuchern, ein einfaches einstödiges Haus. Ein Blick ins Innere verrät uns seinen Zwed. Die Deutsche Arbeitsfront zeigt hier an praktischen Beis spielen, wie man mit verhältnismäßig geringen Mitteln die Forderung nach " Schönheit der Arbeit verwirklichen kann. Wie sauber und hygienisch blinken die spiegelblanken weis ben Wände des Waschraums mit seinen zahlreichen Waschbecken und Duscheinrichtungen, wie zweckmäßig und geschmackvoll ist die Ausgestaltung des Lesezimmers , und wie an. heimelnd wirkt der Gemeinſchaftsraum, in dem die Gefolgschaft ihre freie Zeit verbrin gen kann. Rund um das Haus aber breitet sich ein kleiner parlartiger Garten mit Bänken und Ruhestühlen, eine richtige Erholungsstätte für die Betriebsangehörigen.

Im Kinderheim der NSV. Der Rundgang, der infolge der ungeheuren Größe und Reichhaltigkeit der Ausstellung nur einige Ausschnitte vermitteln konnte, schließt mit einem Besuch des NSV . - Kinderheims . Der größte Raum des Hauses ist der lichte Aufenthaltsraum mit seinen hohen Fenstern und Glastüren, in dem die NSV.-Kindergärtnerin ihre Kleinen betreut. In weitem Plansch beden draußen, das bald von lustigem Leben erfüllt sein wird, spiegelt sich die strahlende Sonne und umgibt dieses kleine Kinderparadies, wie es die NS. -Volkswohlfahrt in ähnlicher Form in allen deutschen Dörfern und Stätten errichten will, mit ihrer lebenspen-

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NSK Folge 100 denden Wärme. Und gleich daneben, auf der Weide beim strohgedeckten Tierhaus , werden wir schon bald fröhliche Kinder mit den kleinen Bonys, mit den lustigen Ziegen und Schafen spielen sehen. 200 000 kommen mit KdF. Nach diesem verheißungsvollen Blick in die große Ausstellung, die das Schaffen des neuge borenen deutschen Volkes ſein Leben bei der Arbeit und in der Freizeit zeigen soll, die ein wirkliches und lebendiges Bild des deutschen Volkes geben ſoll, iſt es von Intereſſe zu erfahren, wieweit diese Ausstellung dem deutschen Volk und dem Ausland das gigantische Ringen der deutschen Nation um seine wirtschaftliche Freiheit und um die Höherentwicklung seiner fulturellen Leiſtungen auf allen Gebieten des Lebens plastisch vor Augen führen wird. über die Zahl der bereits angemeldeten Besucher kann uns der Leiter des Quartieramtes in Düsseldorf, Dr. Reisinger , einiges erzählen. Wenn man betrachtet, daß während der Ausstellung noch rund 130 nationale und internationale Tagungen aller Art in Düsseldorf stattfinden, darf man mit Recht eine gewaltige Zahl von Besuchern erwarten. Fest angemeldet haben sich bereits 200000 deutsche Besucher , denen die NSG. Kraft durch Freude die Reise ermöglicht. Das englische Reisebüro Cool hat bis jest zehn Fahrten von je 400 Engländern zugesagt, so daß man schon fast von einer engliſchen „ Invaſion“ am Rhein sprechen kann, einer Invasion allerdings, die uns mit Stolz

erfüllt. Daneben kommen zahlreiche Sonderzüge aus Belgien und Holland.

Anmeldungen aus aller Welt Der Leiter des Quartieramtes erzählt uns weiter, daß das Interesse an der Ausstellung von seiten der nordischen Staaten ebenso wie in Südosteuropa besonders groß ist. Hunderte von Anmeldungen sind bereits von dort eingegangen. Hier schreibt ein aus: ländischer Ingenieurverband, dort ein Fachkreis von Chemikern. In anderen Briefen zeigen Wirtschaftsführer aus allen möglichen Ländern ihr Kommen an. Die Männer der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Technik, Männer, die als Bahnbrecher des Fortschritts gelten, sie alle tommen nach Deutschland, um den Aufſtieg eines Volkes an seinen Werken zu ermeſſen, das nach vier Jahren nationalsozialistischer Regierung - heute wieder auf allen wesentlichen Gebieten menschlichen Schaffens an der Spite der Völker marſchjert. Und Düsseldorf, die Stadt der Technik, aber auch der Kunst und der grünen Gärten und Parks, die Ausstellungsstadt Düsseldorf ist gerüstet, um die Gäste aus dem In- und Ausland zu empfangen. Neben den Hotels ſtehen über 10 000 Privat quartiere bereit. Die Stadt hat ein neues, festliches Gesicht eingenommen und glänzt in Frische und Sauberkeit. Sie wird so im Verein mit der Ausstellung allen deutſchen Besuchern und vor allem auch den vielen Tauſenden von Gäſten aus allen Ländern der Welt ein Bild des neuen, des schöneren Deutſchlands geben. H. Schwaibold .

Schrifttumspflege aus dem Geist

der Kameradschaft Schulungstagung in Nordkirchen Grundfäßliche Referate und Gedankenaustauſch in der „Mannschaft des deutschen Schrifttums“

Zurzeit findet in der Gauſchule Nordkirchen bei Münster ein Schulungslehrgang des Amtes Schrifttumspflege des Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAP. und der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums statt, bei dem auch Reichsleiter Rosenberg anwesend sein wird. NSK Neben die berufsständischen , direkten und indirekten Mittler am deutschen Schrifttum ist nach der Machtübernahme durch die Lande sund Kreisdienststellenleitern sowie durch die Lektoren der Reichsstelle zur Förde rung des deutschen Schrifttums ein politis sches Mittlertum getreten. Wie wenig dieſes neue politische Mittlertum mit Dilettantismus und Organisationswut zu tun hat, be weist am besten die stetig zunehmende Wirksam feit der Arbeit, die von der " Mannschaft des deutschen Schrifttums" fortlaufend in den Gauen und Kreisen durchgeführt wird. Eines der wichtigsten Mittel zur Herbeiführung eins heitlicher und geschlossener Maßnahmen innerhalb der nationalsozialistischen Schrifttums-

politik bilden die Schulungslehrgänge, in denen von nun an regelmäßig einmal im Jahre die wichtigsten Mitarbeiter der Schrifttumsdienststelle des Amtes des Reichsleiters Rosenberg zusammengefaßt und fortgebildet werden. Alljährlich im Mai treffen sich die politischen Mittler, unter denen die Angehörigen nahezu aller geistigen Berufe zu finden sind, in einer der schönen Gauführerschulen Deutschlands und schließen sich zu gemeinsamer schrifttumspolitischer Arbeit zusammen . Ist schon das tägliche Zusammenleben und wohnen ein starkes Bindeglied, das die Lehrgangsteilnehmer näher zusammenführt, so tragen Leibesübungen und Sport sowie die gemeinsam verbrachten Mahlzeiten, Dienst- und Freistunden besonders dazu bei, die Bande der Kameradschaft, die nun schon seit langer Zeit bestehen, von Jahr zu Jahr fester werden zu lassen. Diese Schulungsarbeiten finden alljährlich im Spätherbst ihre Ergänzung in den großen Reichsarbeitstagungen des Amtes

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NSK Folge 100 für Schrifttumspflege, von denen im vergangenen Jahre bereits die dritte abgehalten werden konnte. Diese Tagungen tragen im Gegensatz zu den internen Schulungslehrgängen des Frühjahrs einen öffentlichen und reprä= ſentativen Charakter. Aus dem Bewußtsein der gemeinsamen großen Aufgabe sowie aus der Fülle der gemeinsamen Erinnerungen an bestandene Kämpfe und übers wundene Schwierigkeiten spricht der Geist der Mannschaft , hinter dem das Bleine Ich völlig verschwindet, ein Geiſt der kameradschaft-

3. Mai 1937 lichen Zusammengehörigkeit, der den untrüglichften Beweis für die unbedingte Geschlossenheit der politischen Soldaten des Führers darstellt, die auf dem Gebiete der Schrifttumspolitik zu wirken berufen sind. In der Gewißheit, in diesem stolzen und erprobten Geiste der Kameradschaft einander wieder näherzukommen, sind die Schrifttumsbeauftragten nach Westfalen gefahren, ausgerüstet nicht nur mit dem unbeding= ten Willen zu ernsthafter fachmännischer Arbeit, sondern auch aufgeschlossenen Sinnes und freuDr. P. digen Herzens.

So denken die ſiegreichen Studentinnen Juriſtiſche Arbeiten, wie fie gebraucht werden – Geſpräch mit der Vertreterin der Reichssiegergruppe der Studentinnen NSK ,,Vor allem möchte ich eines richtigstellen", begann Wiltrud. von Brünnet, die Vertreterin der Reichssiegergruppe der deutschen Studentinnen, in dem Gespräch, das nach ihrer Arbeit und ihrer Auffassung von der Frau in der Rechtspflege fragte,,,nicht ich bin die diesjährige Reichssiegerin der Akademikerinnen ; ich bin lediglich die Vertreterin der sieben deutschen Juristinnen, deren Gruppenarbeit im diesjäh= rigen Reichsberufswettkampf den Reichs sieg davontrug.“ Dieser Eingang ist bezeichnend für den Leistungsmenschen, der besonders bedacht darauf ist, immer das Werk und nie die Persönlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Wie sie gerade auf das Thema : „Die Inim dustriearbeiterin deutschen Recht" gekommen ist? - ,, Es gab bisher keinen Überblick über die Stellung der arbeitenden Frau im Recht. Wir wollten ihn geben unter dem entscheidenden Gesichtspunkt : Welche Schutzbestimmungen bestehen schon, die das Ziel haben, der Frau neben der Arbeit ihr Frauentum zu erhalten ? Es kam uns dabei nicht auf einen neuen wiſſenſchaftlichen Beitrag zu dieser Frage, sondern auf eine a l'1gemein verständliche Darstellung der augenblicklichen arbeitsrecht = lichen Lage an."

Nach

den

Das Rahmenthema : „ Die Lebensordnung des deutschen Volkes" - so berichtete die Vertreterin der Reichssiegerinnen weiter - gab die Möglichkeit zu dieser Arbeit. Wir hoffen, fie [päter zu Schulungszwecken als Broschüre vers werten zu können. Das Material erhielten wir von der Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung und in besonders großzügiger Weise vom Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront, das ja die Richtlinien dieser Arbeit zu ihren Grund. säzen gemacht hat.“ Wie stellen Sie sich nun persönlich ihre berufs ,, liche Arbeit vor ?“ ,,Ich betrachte es als Zukunftsaufgabe der deutschen Juriſtin, überall dort zu arbeiten, wo das Recht in den unmittelbaren Lebensbereich der Frau greift, zB. im Familien , Eheund Jugendrecht. In diesem Sinne hat sich ja die Reichsfrauenführerin, Frau Scholtz-Klink, schon öfter ausgesprochen. Sie hat immer wie der erklärt, daß sie sich zB. für Rechtsanwältin nen einsetzt, die nach ihrer Meinung die Aufgabe hätten, überall dort helfend einzugreifen, wo die natürliche Lebensordnung gestört ist. Es ist das Ziel, das heutige Recht wieder in größere Lebensnähe zu bringen; die Mitarbeit der Juristin hierzu ist auf allen weiblichen Lebensgebieten unerläßlich." Goe.

japanischen Wahlen

Klarer Regierungskurs gegen Ziellosigkeit und Einzelinteressen NSK Am 30. April haben in Japan Parla= mentswahlen stattgefunden. Die Tatsache verdient vermerkt zu werden, aber man darf dabei nicht übersehen, daß in Japan dem Parlament nicht die Rolle, wie in den Ländern der westlichen Demokratien zukommt, denn das Reich der aufgehenden Sonne schreitet unbekümmert um parlamentarische Zwischenspiele auf dem Wege vorwärts, den es Kodo nennt, dh. den kaiserlichen Weg. Der Ministerpräsident ist in Japan. nicht etwa der Vertrauensmann dieser oder jener Partei und Mehrheit, er ist der ""„ Soldat

des Tenno ", des Kaisers, und er verharrt auf seinem Posten, bis er abberufen wird. Der Parlamentarismus war auch in Japan in eine Sackgasse geraten. Das kam in dem letzten Auflöſungsdekret deutlich zum Ausdruck. Es war eine letzte und eine ernste Warnung an die Parteien und an die Mächte, die sich hinter ihnen verbargen. Das Kabinett Hayashi hatte ein weitreichendes Programm zur Erneuerung der Wirtschaft und der Wehrbereitschaft eingebracht. Das Parlament glaubte, anstatt sich zur Mitarbeit zu melden, das Programm sabotie-

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NSK Folge 100 ren zu dürfen, bis Hayaſchi die Geduld verlor und die Kammer durch ein kaiserliches Detret auflöſte. Er tat es mit dem Hinweis , daß es unmöglich sei, mit einem derartigen Parlament das Werk der Staatserneuerung durchzuführen . Es sei betrüblich, hieß es, daß die Parteien ihre eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen sich bemühten und Sklaven vorge = faßter Meinungen sein. Die Regierung aber verwerfe alle Kompromisse und ſei ent schlossen, den Willen der Nation zur vollen Entfaltung zu bringen. Diesem Willen wird fich das neue Parlament zu fügen haben, wenn es fich als lebensfähig erweisen will. Damit ist die Entschlossenheit Japans zur grundsäglichen Kontinuität seiner Politik deutlich zum Aus. druck gebracht worden. Die Neuwahlen haben wenig an der bisherigen Zusammensetzung des japanischen Par lamentes geändert. Nach wie vor besigen die beiden großen Parteien die Minfeito (179 Size) und die Segjukai (175 Size) , die über einen vortrefflichen Wahlapparat verfügen, zusammen die absolute Mehrheit von den 466 Abgeordneten des Parlaments in

Tokio. Die Splitterparteien, die zum großen Teil die Gefolgschaft der Regierung bilden, haben einige Size gewonnen. In der Gesamtzahl der Abgeordneten bilden die TschokaiTaishuto (Sozialdemokraten) eine verſchwindende Minderheit mit ihren 37 Sißen, fie bes deuten keine Gefahr für den japanischen Führerstaat, und die Regierung wird es sicherlich nicht zulassen, daß sich rote oder rötliche Zersehungszellen innerhalb der Landesgrenzen bilden. Ministerpräsident Hayashi hat dem Kaiser über die Wahlresultate berichtet, eine Sonders fizung des Kabinetts ist einberufen, um zu beraten, ob der Versuch gemacht werden soll, das neue Parlament im Auguſt einzuberufen. Japan befindet sich augenblicklich an einem Scheidewege, denn eine abermalige Parlamentsauflösung würde unmittelbar erfolgen, ſofern der Versuch gemacht werden sollte, dem fest= gesezten Kurse der Regierung Hemmniſſe zú bereiten. Es gilt vor allem, wie es ja auch der Vertrag mit dem Reich beweist, dem Vordringen Komintern - Wühlder arbeit im Osten einen Damm entgegenzusetzen und die großen staatspolitischen Ziele ohne Überſtürzung, aber mit Festigkeit, zu vers U. St. wirklichen.

Die Deutsche

Sonderdienſt der NSK

verantwortlich : Erika Kirmi .

Frau

Kurzberichte für die Frau

Amtl. Preffedienft der Nationalfozialiſtiſchen Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerkes

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RER Folge 100

Arbeit

wird Freude

Vier Wochen in der Heimmütterschule

Eine neue Arbeitsform

des Reichsmütterdienſtes im Deutſchen Frauenwerk NSK Am Muttertag 1934 gab die Reichsfrauenführerin dem deutschen Volk Sinn und Zweck des Reichsmütterdienstes im Deutschen Frauenwerk bekannt, der unter der Führung der NS.-Frauenschaft steht. Sie gab damit dem deutschen Frauenſchaffen eine neue von der Mutter her bestimmte Ausrichtung, die überall im deutschen Land begeisterten Widerhall fand. Bis ins kleinste Dorf kamen die Wanderlehrerinnen, und überall sammelt fich ein Kreis von Frauen um sie, die etwas wußten von der neuen Verantwortung der Mütter für unser Volt. Kein Weg war ihnen zu weit und an dunklen Abenden helfen ihnen Laternen den oft beschwerlichen Weg finden. Immer flarer erkannte man, welche Notwendigkeit die Arbeit des Reichsmütterdienstes, gerade für einſame, abgelegene Gebiete des Reiches bedeutet ; man sah aber auch, daß die großen Entfernungen hier oft eine Grenze setzten. Ein neuer Weg wurde gesucht und ge= funden in der Einrichtung von Heimmütter[hulen in Gegenden, in denen durch die großen Entfernungen und schwierigen Wege ein Zusammenkommen der Frauen unmöglich war. Die erste Heimmütterschule des Reichsmütterdienstes im Deutschen Frauenerf entstand in der Rhön, einem Rotstandsgebiet des Gaues Mainfranken. In vierwöchigen Lehrgängen werden Frauen aus der Rhön, dem Spessart und dem Steigerwald geschult, und die Erfahrungen zeigen, daß dieſe Löſung eine überaus glüdliche und vielversprechende ist. Es ist ein großes Erlebnis für die Frauen dieses Zusam mensein in engster Lebens- und Arbeitsgemeinschaft und diese Gemeinschaft wird beherrscht von dem Gedanken : Wir wollen, daß Arbeit Freude werde ! Wenn die Frauen ankommen, und man in ihre zum Teil müden, abgearbeiteten Gesichter fieht, dann fragt man sich, ob dies Ziel wohl in vier Wochen zu erreichen ist. Erstaunlich schnell schwinden solche Bedenken. Die räumliche Trennung von den gewohnten Berhältnissen, das Losgelöstsein von den Sorgen des Alltags, das Newe, was in den Kursstunden auf die Frauen einstürmt, bewirken Wunder.

„Einmal wieder richtig lachen dürfen, einmal alles Bedrückende hinter sich lassen können, nie hätte ich gedacht, daß ich's noch einmal

tönnte", sagte eine Kursteilnehmerin als alle an einem Abend froh zusammen waren. Die andere Seite fieht so aus: ,,Ich habe bisher ge dacht, schlechter als mir fönnte es niemand gehen - und nun sehe ich, daß es Frauen gibt, die noch mehr zu kämpfen haben, und die doch nicht den Mut verlieren." In den praktischen Tageslauf der Schule sind die sämtlichen Kurse des Reichsmütterdienstes eingebaut. Eine Gruppe tocht am Vormittag, die zweite macht häusliche Näharbeiten. Der

Erstes Kind Von Ina Seidel So jung war deine Mutter nie Als in dem Lenz, da ſie dich trug, Da noch dein Herz in ihrem schlug So jung war deine Mutter nie. Auch nicht als Kind war ſie ſo jung, Der Erde so verwandt und nah, Dem Frühling so vertraut, wie da Auch nicht als Kind war ſie ſo jung. Tag war wie Racht und Nacht wie Tag, Sie lag mit Augen wach und groß, Du wuchsest ja in ihrem Schoß Tag war wie Nacht und Nacht wie Tag. Der Frühling war in ihrem Blut, Die Knospe dehnte sich und ſprang, Die Amsel brütete und sang Und Frühling war der Mutter Blut.

Mutter Von Hanns Johſt Ich erhebe das Auge zu den Bergen, daß mein Kind groß werde, steil und schwer. Ich bade viel in den heißen Wellen des Sees, daß es tief werde und klar. Ich schreite viel, daß es voll Sehnsucht sei nach unterwegs. Ob aber mein Kind von den Bergen den Troß, von der Welle den Leichtsinn, und vom Schritt das Bergehen wählt? Ich weiß es nicht, aller Wille in mir ist nur Gebet.

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REK Folge 100 Nachmittag vereint alle Frauen im Kursus für Erziehungsfragen, und nach einer Pause toms men Säuglingspflege oder häusliche Gesundheits- und Krankenpflege an die Reihe. Der Abend dient gemeinschaftlichen Veranstaltungen. Wir hören Zeitungsberichte, damit wir mit dem Leben draußen in Verbindung bleiben. Wir lassen Heimatliebe und deutsche Art, wie sie aus unseren Märchen und Volksliedern klingen, zu uns sprechen, und werden dabei richtig wieder jung. Das ist es, was wir wollen. Wir wollen aus unseren Frauen frische, lebensbeja-

hende Menschen machen, die nicht gebeugt und erdrückt werden von der Verantwortung, die sie tragen, sondern die mutig ja dazu sagen, an welchem Plaz sie auch stehen im Leben. Daß wir in unserer Heimmütterschule Anfang und Anstoß dazu sein dürfen, daß wir darüber hin aus Menschen, die dazu befähigt ſind, ihr Können weiterzugeben, anleiten dürfen , dieſes Können an die Frauen, denen es nicht vergönnt ist zu uns zu kommen, weiterzugeben, das ist unsere größte Freude. M. Haßbach

So erlebte ich deutſche Mütter Eine Wanderlehrerin des Deutſchen Frauenwerkes erzählt NSK Das wahre Wesen der Mutter bleibt fern dem grellen Schein und der Phrase, es teht als lebendige Wirklichkeit mitten im A¤, tag. Darum will ich nicht über sie reden, sondern von ihr selbst erzählen, der Mutter des Voltes , wie sie mir begegnet ist und wie sie jeden Tag unserem Volke begegnen kann, Kraft schenkend auf mancherlei Weiſe, aber überall dieselbe Mutter des Volkes. ,,Mutterle", meldet sich am hellen Werktag da der Jüngste von Vieren,,,Mutterle, gehen wir wieder in die Sonne, so, wie am Sonntag, gestern ?" Mutterle ist Pugfrau, der Mann frank. Jedes Stündchen, das sie mit den Kindern gemeinsam bei Spiel und Erholung verbringt, muß fie einholen am frühen Morgen und spät in der Nacht. Hohe Flickkörbe warten, der Mann braucht seine besondere Kost, die Appetit bringen soll, jede Minute nach der Arbeit im fremden Haushalt ist kostbar für den eigenen: Kann sie da mitten am Tage an die Sonne? Aber Mutterle grübelt nicht lange, und für eine Stunde nimmt sie ihr Kind bei der Hand und ist mit ihm in Luft und Sonne. Ob das der Kleine wohl ahnt, wie kostbar dieſe Sonnenstunde ist? „Kommen Sie bald “, - so stand auf der Karte ,,tommen Sie bald! Aber heute schon verspreche ich Ihnen, meinem Kinde zuliebe tapfer und froh zu bleiben jeden Tag ! Es soll einmal wie sein Vater ein aufrechtes deutsches, fröhliches Menschenkind werden !" - Ein Schidsal, hart und groß, steht vor meinen Augen. Wir hatten sie alle ins Herz geschlossen, die immer frohe, hilfsbereite junge Frau , ein prachtvoller Sportsfamerad. Wir freuten uns alle mit auf den großen Tag, der kommen sollte: die Erfüllung einer Sehnsucht vieler Jahre, ein eigenes Kindchen . Man wußte nicht, wer sich mehr freute, der Mann oder die Frau, alles war mit Liebe vorbereitet auf dieses Glück. Wir konnten es kaum glauben , als es dann knapp und sachlich in der Zeitung ſtand : Tot , tot der Mann , verunglückt im Dienſt für das Volk. Nie sollte er sein Kindchen sehen dürfen ! - Ich sehe sie heute noch vor mir stehen, als ich sie dann besuchte ; tlar und tapfer in ihrem Entschluß : „Wir haben nicht viel,

Schwester, aber wir kommen durch! Mein Kind gebe ich nicht anderen Leuten zur Pflege, es soll keine Stunde seines Lebens seine Mutter vermiſſen müſſen — ich arbeite daheim !".--- Ein richtiges Sonnenkind, voller Lachen und Frohfinn, war das Kleine, - in der Ede stand die Tüte, hergerichtet für die Pfundspende. Unvergeßlich bleibt mir auch eine Mutter, die ich beim Reichsparteitag erlebte. Die Kongreßhalle war ganz gefüllt, wir stehen draußen, fie ,,zufällig" neben mir, um die direkte Über tragung anzuhören . Einfach, mit strahlenden Augen steht sie da, die Unbekannte, - wir warten. Die Musik beginnt. „ Jezt hören meine Kinder alle mit und sagen, Mutter ist auch dabei“ beginnt sie ein Gespräch mit mir. Es entgeht ihr kein Wort ; alles merkt sie sich ganz genau ; denn alle ihre vierzehn sind in der Ges folgschaft des Führers, die Altesten schon von Anfang an, in HI., BDM., SA., SS., und ein paar schon als junge Führer ! Der Stolz auf ihre Vierzehn strahlt aus ihren Augen, verzehnfacht ist ihre Freude am Festtag des Volkes ; denn wenn sie heimkommt, muß sie ihnen alles erzählen, den Frauen in der Frauenschaft, dem Mann, den Kindern, von dem großen Erlebnis, bei dem ,,Mutter dabei war“.

Soll ich noch an das Zarteste rühren, was man sich denken kann ? Von Frauen sprechen, die Mutter werden, die durch lange Monate in sich ihre Gedanken richten auf das kommende, hilfsbedürftige kleine Wesen, dem sie selbst mit Leib und Seele entgegenreifen ? Von jungen, in ihrer Art noch mädchenhaften Frauen , die in bescheidenen Verhältnissen gläubig ihren Kindern das Leben schenken , alle Ängste und Nöte tapfer durchfechten und nach dem ersten Kindchen melden : „ Schwester, das ist das erste von sechsen ! -" Ich kenne solche Frauen. Sie machen nicht viel Worte, alle Mütter, sie wollen es nicht. Aber sie sind da und schaffen Heimat, durch ihr Daſein. Und nichts wollen sie von uns dafür, als daß sie uns liebhaben dürfen, daß wir sie teilhaben lassen an unseren Sorgen. Wir aber wollen uns am Muttertag freuen, ihnen eine besondere Sonnenstunde bereiten zu können, voll Wärme, Kraft und Dank! L. S.

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Jeder ist der Gemeinſchaft verpflichtet — Das Deutsche Frauenwerk wirbt Wie die Frau sich in die Verantwortung eingliedert -

NSK Seit jeher haben Frauen, seien sie nun jung oder alt, arm oder reich, verheiratet oder berufstätig (denn auch die berufstätige Frau hat es schon immer gegeben, wenn auch in anderen als den heutigen Formen) , das Bedürfnis gehabt, über den kleinen Kreis ihrer Familie, ihres Berufs hinauszuwirken, ihre freien Kräfte einzusetzen für ein größeres Ganzes. Zunächst mag dies die Sippe gewesen sein, oder das Dorf - zu anderen Zeiten galt ihre Arbeit etwa einer ständiſchen oder religiösen Gemeinschaft ; immer war es das Gemeinwesen, dem fie zu dienen sich bemühten. Noch in den letzten Jahrzehnten fand dieses Streben -- freilich in stark entstellter Form - seinen Ausdruck in den Wohltätigkeitsvereinen und ähnlichen EinrichWenn uns tungen faritativen Charakters. auch heute diese Art „sozialer Arbeit“ häufig als recht oberflächlichlich erscheint, ſo müſſen wir doch auch darin noch einen Rest des Verantwortungsgefühls erkennen, das Frauen aller Zeiten der größeren Gemeinschaft gegenüber empfangen. Heute haben wir eine Fülle von Frauenberufen, deren unmittelbare Aufgabe der Dienst an der Volksgemeinschaft ist. So begrüßenswert diese Tatsache ist, so hat sie doch eine nachteilige Wirkung gehabt : immer wieder begegnen wir der Ansicht, daß die Aufgaben, die die menschliche Lebensgemeinschaft der einzelnen Frau stellt, nun ja in guten Händen ruhten und außer denen, die sich hauptberuflich mit ihnen befaßten, niemand sich mehr darum zu fümmern brauche. Ich habe mein Haus und meine Familie !" ,,Mein Beruf füllt mich voll und ganz aus ! " ſo hört man wohl die eine oder andere sagen, „ das übrige ist nicht meine Sache!" Oder gar : „Frauen gehören überhaupt nicht in das öffentliche Leben, das hat doch gerade der Nationalsozialismus wieder erfannt!" Ja, ist es denn wirklich so, daß man sein Leben für sich leben kann und einen alles das nichts angeht, was sich um einen herum

abspielt? Gibt es denn überhaupt ein „ prie vates" und ein „öffentliches" Leben, so wie es jene verstanden haben wollen ? Gewiß, in einer Zeit, in der das öffentliche Leben der Gemeinschaft zum tagespolitischen Parteienzwist herab. gesunken war, mußte sich eine Kluft auftun zwischen dem Leben der Familie oder Berufsgemeinschaft und dem Staatsleben ; aber in einem Volke, das in der Familie die kleinſte Zelle des Staates sieht, das alle seine Berufsfräfte einbezieht in das Gesamtwerk der Nation , fann es eine solche Kluft nicht mehr geben. Von dem Staate der Vergangenheit mußte sich die gesunde Familie, die gesunde Berufsgemeinschaft zurückziehen - der neue Staat und seine Organisationen sind es, die die zerrissenen Vers bindungen wiederherzustellen streben. So ergeht an die Frauen der Ruf zur Mits arbeit im Deutschen Frauenwerk. Diese Organis ſation, an deren Spize die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz-Klink steht, und die in sich alle bisher bestehenden Frauenverbände und vereine zusammenfaßt, bietet in ihren Abteilungen „Reichsmütterdienſt“, „Hilfsdienst“, ,,Volks wirtschaft - Hauswirtschaft“, Erziehung und Schulung" und wie sie alle heißen mögen, allen deutschen Frauen ― Hausfrauen und Müttern, Berufstätigen aller Stände und Gruppen, jungen und alten, armen und reichen die Möglichkeit, sich wieder einzuschalten in das Leben ihres Volkes. Hier handelt es sich nicht um irgendwelche Spezialaufgaben der Pflege oder Fürsorge, nicht um irgendeine öffentliche" Tätigkeit im vergangenen Sinne agitatorischpolitischer Arbeit, sondern hier geht es um nicht mehr und nicht weniger als das finnvolle Zusammenwirken aller der Kräfte, die in Kinderstube und Haushalt, am Schreibtisch und an der Maschine, in der Großstadt, in Dorf und Hof am Werke sind auf dem großen Arbeitsfeld der Frau im Haushalt Deutſchland. M. Z.

Vom Frauenorden zum Frauenwerk Entwicklung der Frauenarbeit der Partei NSK Alle Frauen, die in diesen Tagen das Flugblatt des Deutschen Frauenwerks" in die Hand bekommen und den Aufruf zur Mitarbeit darin lesen, werden sich fragen : Wie kam es, daß in nicht mehr als drei Jahren sich ein Werk aufbauen konnte, das wirklich alle Arbeit der Frauen, die die Volksgemeinschaft ihnen aufgibt, in ihrer weiten und reichen Mannigfaltig= feit, umfaßt, das alle Angelegenheiten der Frau, auf welchem Gebiete sie liegen, betreut, das alle Fragen, die die Volksgenossinnen bewegen, aufnimmt und zu lösen versucht. Woher fam die Stoßkraft, die solch ein Werk in so furzer Zeit vorantrug?

Wir müssen dabei einer bleinen, tapferen Schar von Frauen gedenken, deren Namen heute nur einem kleinen Kreiſe vertraut — einſtmals in die Geschichte übergehen werden. Es find die ersten Kämpferinnen der Bewegung. Sie verfochten die Idee des Führers mit ihrem Frauentum und begannen sie auf ihre Weise in die Tat umzusetzen. Sie unterstüßten das Werk der Männer mit ihren weiblichen Hilfsdiensten. Aus ihnen wuchs, sich ausdehnend von Jahr zu Jahr, die Gemeinschaft der Frauen, die in der NS. -Frauenschaft ihre organisatorische Form fand und aus der heute dem Frauenwerk, Der Heimat aller deutschen Frauen", die

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NSK Folge 100 Leiterinnen und treuesten Mitarbeiterinnen ers stehen. Die Chroniken der ältesten Ortsgruppen ber NS.-Frauenschaft, von denen manche schon ihr zehn oder ihr fünfjähriges Bestehen feiern konnte, berichten, daß die Zahl der Frauen, die sich der Gefolgschaft des Führers Adolf Hitler anschloſſen, in den Jahren 1921 bis 1926 stetig zunahm. Den politischen Kampf in den Straßen und in den Versammlungen überließen ſie den Männern. Aber die Haushaltungen wurden die fleinen Zellen der Werbung für die nationalsozialistische Weltanschauung. Diese Frauen erhöhten die seelische Spanntraft der fämpfenden Männer, fie trugen durch Rotzeiten ihren unbedingten Glauben an Adolf Hitler als an den Schöpfer eines Praktisch halReiches. einigen, starken soweit ihre SA.-Männern, soweit fen sie den oft beschränkten Mittel nur irgend reichten, fie boten Unterschlupf für die Verfolgten und Pflege für die Verwundeten, oft unter eigener Gefahr. Bald griff ihre Hilfstätigkeit über den engsten Kreis hinaus. Notleidende Familien von Parteigenossen forderten ihren Einsatz, junge Mütter, belastete Hausfrauen, unter ernährte Kinder - besonders dann, wenn der Mann um seiner politiſchen Überzeugung willen arbeitslos wurde. War eine zur Führung begabte Frau unter ihnen, so schloß sie die Gruppe fest zusammen. Dann wurde sie als Untergliederung der Ortsgruppe der Partei auch organisatorisch verbunden. Immer umfangreicher wurden die Aufgaben, die den Frauen zufielen. Um die Schlagkraft ihrer Arbeit zu erhöhen, Erfahrungen auszutauschen, gemeinsam vorzugehen in der Verbreitung nationalsozialistischen Gedankengutes und in der praktischen Tätigkeit, fanden sich

benachbarte Gruppen in den Arbeitsgemeins schaften zusammen. Eine der Frauen, die aus den Frontlazaretten mit bem zurückflutenden Heer 1918 in die Heimat tamen, Elsbeth Zander, sammelte alle Frauen, die völkischen Willen in sich trugen. Während der Festungshaft des Führers stellte sich der Deutsche Frauenorden" unbedingt zu ihm . Parteigenofinnen und einzelne nationalsozialistische Frauengruppen schlossen sich dem Deutschen Frauenorden" an. Die Erziehung deutscher Frauen im nationalsozialistischen Sinne und die Organisation der sozialen Frauenarbeit im Hilfsdienst für die Partei fonnten beginnen. Die nationalsozialistische Frauenarbeit, wäh rend der Kampfjahre wuchs mächtig an. Um ihr eine einheitliche Führung zu geben, wurden alle bisherigen Zusammenschlüſſe aufgelöſt und am 1. Oktober 1931 die NS.-Frauenschaft als die einzige parteiamtliche Frauenorganiſation gegründet. Elsbeth Zander übernahm die Leitung der Abteilung für Frauenarbeit in der Oberſten Leitung der Politischen Organisation. Nach der Machtübernahme erhielt die NS.Frauenschaft vom Führer den Auftrag, die deutschen Frauen zur Mitarbeit am Aufbau des Das neuen Deutschlands zusammenzufassen. ,,Deutsche Frauenwerk" wurde gegründet. Im Februar wurde die Gaufrauenschaftsleiterin Gau Baden, Frau Scholz-Klink, zur Reichsfrauenführerin berufen. Sie baute in drei Jahren das Werk, das heute steht. Viele Frauen fanden ihren Weg in seine Ortsgruppen, viel fruchtbare Frauenarbeit fand ihre Fortführung im nationalsozialiſtiſchen Sinn. Das „ Deutsche Frauenwerk" wurde wahrhaft die „Heimat aller Frauen". Es ruft heute alle auf, mitzuhelfen an den besonderen Aufgaben, die unser Volk B.-E. seinen Frauen stellt.

Landfrauen lernen Kräfte erſparen Landwirtschaftliche Lehrerinnen beſuchen ein Beiſpieldorf des Reichskuratoriums für Technik in der Landwirtſchaft NSK Borbet an grünenden Weiben, glatten Seen und blühenden Obstbäumen geht die Fahrt durch sonniges Land. Brandenburg bleibt hinter uns, wir überqueren die breite, überflutete Elbniederung bei Tangermünde und kommen furz hinter Stendal an das Ziel unserer Fahrt, das Dorf Insel. Hier wie überall auf dem Lande ist heute das Problem der fehlenden Arbeitskräfte vorherrschend. Landdienst und Arbeitsdienst schalten sich zwar ein, um Abhilfe zu schaffen, aber das zeitweilige Einreihen solcher Gruppen kann die vorhandenen großen Lücken nicht füllen. Somit ergibt sich zwangsläufig die Forderung nach arbeitsparenden Methoden und Einrichtungen, um alle Dinge zu ihrem Recht kommen zu laſſen und mit geringem Aufwand möglichst großen Erfolg zu erzielen. Da das Reichsburatorium für Technik in der Landwirtschaft wohl seine reichen Erfahrungen, nicht aber Gelbmittel oder Geräte zur Verfügung stellen konnte, mußte zur Schaffung

eines Beispieldorfes ein verhältnismäßig reiches Land gefunden werden mit hochstehender Kultur und aufgeschlossenen Menschen. Das Dorf Insel, hingelagert auf sattem, schwerem Boden, mit seinen niedersächsischen alten Höfen und präch tigen Menschen, war die gegebene Stätte, um hier die Erkenntnisse und Versuche des Reichsfuratoriums in die Praxis umzusetzen. Die meisten Möglichkeiten zur Arbeitserleichterung ergeben sich auf dem Gebiet der Hofarbeit und damit im Arbeitsbereich der Frau. Sie braucht Waſſer in der Küche, in den Kammern, sie hat die große Wäsche zu waschen und dadurch einen Eimer Wasser nach dem anderen aus der entfernten Pumpe zu holen ; sie muß die Schweine füttern und die Kartoffeln quer über den Hof zum Dämpfer in den Keller schleppen und von dort wieder über den Hof in den Schweinestall. Welch eine Menge Zeit und Kraft läßt ſich ſparen bei ſinngemäßer Anordnung dieser zusammengehörenden Arbeitspläte ! Jetzt steht die Pumpe vor der Waschküche und durch ein einfaches Rohr fließt das Wasser

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Blatt 9 RSK Folge 100 von selbst in die Kübel, ein Zapfhahn in der Küche konnte ohne große Schwierigkeiten gelegt werden. Jezt macht es der Frau Spaß, die Schweine zu füttern, denn alles ist bequem und handlich eingerichtet. Der Kartoffelvorrat ist in der Futterküche aufbewahrt, daneben stehen Dämpfer und Quetsche; burch Ziehen an einem Drahtseil Fallen Hächsel und Kraftfutter vom Speicherboden in ihre Behälter, die Frau tut nur alles in den Futtereimer und trägt ihn in ben direkt anschließenden Schweinestall. Sie erzählt, daß sie vor der neuen Einrichtung zwei Stunden zum Füttern gebraucht habe, jezt aber mit einer halben Stunde auskommen kann. Die richtige Lage der Arbeitspläße läßt die langen schweren Transporte wegfallen und Ichafft der Landfrau neben Zeit auch Krafts ersparnis . Man denke nur an den Winter, wo das schwere Tragen über den glattgefrorenen Haf manche Erkältung oder gar Unfälle mit fich bringt und die volle Arbeitsfähigkeit der Frau beeinträchtigt. Wir alle tennen die müde aussehenden, überlasteten Landfrauen, die unglüdlich sind, weil sie das Gefühl haben, nie

fertig zu werden und manche Dinge nicht so in Ordnung zu haben, wie sie es möchten. Die Frau selber muß dafür sorgen, daß sie entlastet wird, der Mann ſieht oft nicht, daß durch eine fleine Änderung Besserung geschaffen werden fönnte. Es gibt so viele Stellen, wo der Frau geholfen werden kann, sei es, daß das Brennholz für den Herd nicht so weit von braußen hereingeholt werden muß oder daß Einrichtungen geschaffen werden, die das allzuhäufige Nachlegen am Feuerplak verhindern. Die Frauen im Dorf Insel sind glücklich über die Verbesserungen ihrer Arbeitsmöglichkeiten und zeigen stolz die Stellen des Betriebes, denen die freigewordene Zeit zugute gekommen ist. Hinter dem Haus liegt der Garten, in dem sie selbst gepflanzt und gesät haben, daneben im neu angelegten Auslauf drängen sich die kleinen Küten, denen ſie jezt beſſere Pflege und Awfficht zukommen laſſen können. Und nicht zu vergessen sind die eigenen ,,Küten", frische, nette Kinder, die nicht immer mehr sich selbst überlassen sein müssen, sondern mit dem Zeitgewinn Be der Mutter auch gewonnen haben.

Die Induſtriearbeiterin im deutſchen Recht Juriſtinnen, die im Reichsberufswettkampf gefiegt haben

NSK ,,Vor allem möchte ich eines richtig= stellen", begann Wiltrud von Brünnek , die Vertreterin der Reichssiegergruppe der deutschen Studentinnen , nicht ich bin die diesjährige Reichssiegerin der Akademiterinnen ; ich bin lediglich die Vertreterin der sieben deutschen Juriſtinnen , deren Gruppenarbeit im diesjährigen Reichsberufswettkampf den Reichssieg davontrug." Dieser Eingang ist bezeichnend für den Leistungsmenschen , den wir in Wiltrud von Brünnek kennenlernen durften, der besonders bedacht darauf iſt, immer das Werk und nie die Persönlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Wie sie gerade auf das Thema: ,,Die Industriearbeiterin im deutschen Recht" gekommen sei? „Es gab bisher keinen Überblick über die Stellung der arbeitenden Frau im Recht. Wir wollten ihn geben unter dem entscheidenden Gesichtspunkt : Welche Schutzbestimmungen bestehen schon, die das Ziel haben, der Frau neben der Arbeit ihr Frauentum zu erhalten ? Es kam uns dabei nicht auf einen neuen wissenschaftlichen Beitrag zu dieser Frage, sondern auf eine allgemein verständliche Dar stellung der augenblidlichen arbeitsrechtlichen Lage an. Das Rahmenthema : Die Lebensordnung des deutschen Volkes' gab uns die Möglichkeit zu dieser Arbeit. Wir hoffen, sie später zu Schulungszweden als Broschüre vers werten zu können. Das Material erhielten wir Arbeitslosen Don der Reichsanstalt für versicherung und in besonders großzügiger Weise vom Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront, das ja die Richtlinien dieser Arbeit zu ihren Grundsäten gemacht hat.“

,,Wie stellen Sie sich nun persönlich Ihre berufliche Arbeit vor ? “ - „ Ich betrachte es als Zukunftsaufgabe der deutschen Juristin, überall dort zu arbeiten, wo das Recht in den unmittelbaren Lebensbereich der Frau greift, zum Beispiel im Familien-, Ehe- und Jugendrecht. In diesem Sinne hat sich ja die Reichsfrauenführerin, Frau Scholz- Klint, schon öfter ausgesprochen. Sie hat immer wieder erklärt, dağ sie sich zum Beiſpiel für Rechtsanwältinnen einsezt, die nach ihrer Meinung die Aufgabe hätten, überall dort helfend einzugreifen, wo die natürliche Lebensordnung gestört ist. Es ist das Ziel, das heutige Recht wieder in größere Lebensnähe zu bringen ; die Mitarbeit der Juristin hierzu ist auf allen weiblichen Lebensgebieten unerläßlich.“

Arbeit trok Eheſtandsdarlehen NSK Sinn und Zwed des Ehestandsdarlehens ist, jungen Menschen durch finanzielle Hilfe eine frühzeitige Ehe zu ermöglichen und gleichzeitig durch ein Ausscheiden der Frau aus dem Erwerbsleben ihren freiwerdenden Arbeitsplat mit einem arbeitslosen Volksgenossen zu bes Deshalb war den Ehefrauen jede sezen. weitere Erwerbstätigkeit untersagt. Nach einem Erlaß des Reichsfinanzministers vom 7. Fes bruar 1937 ist nun den Ehefrauen die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gestattet , solange die Ehemänner zur Erfüllung der Dienstpflicht, zur Ausbildung oder zur Ableistung von Übungen der Wehrmacht oder zum Arbeitsdienst einbes rufen sind.

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Frauentum

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und

Frauentat

Sperrfrist bis zum 9. Mai! 12 vH. fehlen Die Kameradschaft der Frau NSK Am 9. Mai dem Muttertag des deutschen Volkes - beginnt eine große Aufflärungsaktion des Deutschen Frauenwerks. Von allen Säulen, in den Diensträumen der Post und der Gliederungen der Partei leuchtet uns dann das große Plakat entgegen : Hilf mit im Deutschen Frauenwerk ! Presse, Rundfunt Kino stehen im Dienst dieser ersten reichseinheitlichen Aufklärung. Zu allen Zeiten war es der Stolz deutscher Frauen, tatkräftig mitzuschaffen und oft genug haben sie durch ihre Einsatzbereitschaft und freudigkeit einer Sache zum Sieg verholfen. Ist es heute anders ? O nein auch heute stehen die Frauen ge= ſchloſſen zum Aufbauwerk des Führers und sind bereit, diese Arbeit bis ins Lezte zu unterstützen . Sie sind sich der Verpflichtung bewußt, die ihnen der Führer auferlegte, als er auf dem letzten Reichsparteitag davon sprach, daß er „ ohne die Beständigkeit und wirklich liebevolle Hingabe der Frau an die Bewegung, die Partei nie hätte zum Siege führen können." Dennoch gibt es in Deutschland noch eine große Zahl Frauen, die nicht wissen, wo und wie sie dem großen Werk dienen können. Ihnen die Wege zu weisen, ist Sinn und Zweck der große Aufklärungs- und Werbeaktion, die die Reichsfrauenführung in der Zeit vom 9. bis 23. Mai durchführt. Mit allen zu Gebote stehenden Mitteln wird ver= sucht, auch der Frau im kleinsten Dorf, in der entlegenſten Siedlung einmal zu sagen, was das Deutsche Frauenwerk darstellt, welche Aufgaben der Führer durch die Reichsfrauenführerin diesem Deutschen Frauenwerk gestellt hat und mit welchen Mitteln man daran geht, diesen Pflichten im Interesse des einzelnen, wie auch des gesamten Volkes gerecht zu werden. Geht nicht gedankenlos an den Plakaten vorbei ; denkt einmal nach, wie nötig für die Allgemeinheit die Mitarbeit der Frau ist und überlegt euch, wie wohl die Aufgaben unserer Zeit gelöst werden würden , wenn die Frauen fich fernhielten. Nimm dir, deutsche Hausfrau, Mutter, berufstätige Frau, wenn eines Tages das Flugblatt des Deutschen Frauenwerks in dein Haus flattert, ein wenig Zeit und lies es in Ruhe. Es ist zu deinem, deiner Familie und deines Volkes Nuken . Erinnere dich der Opfer= freudigkeit an Gut und Arbeit, die die Frauen der Freiheitskriege bewiesen und schließe dich der Gemeinschaft deutscher Frauen an, die be reits 11,5 Millionen umfaßt. Mag diese Zahl auch groß flingen, um die Zukunft unseres Volkes zu sichern, kann sie niemals groß genug ſein. Das Deutsche Frauenwerk, als die gemeinsame Heimat und Wirkungsstätte aller deutschen Frauen, ruft euch! Laßt diesen Ruf nicht ungehört verhallen! Nähere Auskünfte erteilen alle Ortsfrauen= E. H. schaftsleitungen.

zum Geburtenausgleich

NSK Wie der Direktor im Statistischen Reichsamt, Dr. Burgdörfer, in der Hochſchule für Politik ausführte, steht unser Volk trok der erfreulichen Zunahme der Eheschließungen und Geburten im neuen Staat noch immer in einer biologischen Lebenskrisis. Obgleich in den lezten Jahren 830 000 Kindern mehr das Leben geschenkt wurde als in den geburtenarmen Jahren 1932/33 ist es dennoch nicht möglich, seinen augenblicklichen Bestand zu erhalten. Statt der 100 Kinder, die nötig wären, um den Volksbestand zu gewährleisten, werden nur 88 geboren. In der Zeit von 1900 bis 1933 ſank die Zahl der Lebendgeburten von 2 Millionen auf weniger als 1 Million jährlich. Dieser fata strophale Geburtenrüdgang hatte seine Ursache nicht nur in wirtschaftlicher Not, sondern war vor allem auch eine Folge des liberaliſtiſchindividualistischen Denkens der Systemzeit. Der einzelne fühlte sich nicht als Glied einer Kette, in ihm konnte deshalb auch nicht die Verantwortung für die Bildung neuer lebenstüchtiger Glieder geweckt werden. Erst die Neuwerdung unseres Volkes im Jahre 1933 brachte auf allen Gebieten das Wunder des Wiedererwachens des völkischen Lebenswillens und damit des Willens zum Kinde hervor. Egg.

Ein neues Mutterbuch : ,,Du „ Du aber bist das Leben“ NSK Fast ein jeder unserer deutschen Dichter hat einmal von seiner Mutter geschrieben und hat damit einmal allen Müttern ein unvergängliches Denkmal gesetzt. Schöne, tiefe Worte gibt es in unserer deutschen Sprache, und zu den schönsten und tiefsten gehören die, die den Dank zur Mutter tragen. Jeder Mensch ist einer Mutter Kind, und einen jeden trifft es einmal, daß er dieses Wort versteht, und es plöglich einen ganz anderen, weiteren Sinn betommt, daß er es erlebt in seiner Fülle und Ewigkeit. Unsere Dichtung bekennt und bezeugt dies. Edmund Starfloff hat ein Mutterbuch ( verlegt bei Eugen Salzer, Heilbronn) zusammengestellt, aus den Bekenntnissen, Gedichten, Erzählungen der deutschen Dichtung unserer Zeit. Er will „ das Bild der Mutter zeigen , wie es uns in geradezu überwältigender Farbkraft und Vielgestaltigkeit in der deutschen Dichtung unserer Zeit begegnet, und es ist ihm gelungen, das Charakteristische, das Geformte und das Bleibende zu sammeln.“ Und so wurde es ſein Buch, das in mancher stillen Stunde jedem Einkehr und Glauben zu geben vermag.

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Shakeſpeares Frauengeſtalten NSK Anläßlich einer gemeinsamen Vortrags= veranstaltung der Deutschen Philosophischen Gesellschaft und der Nordischen Gesellschaft, Orts gruppe Berlin, sprach am 29. April Professor Dr. Hans F. K. Günther in der Universität Berlin über das Thema Shakespeares Mädchen und Frauen in lebenstundlicher Betrachtung".

Professor Dr. Günther behandelte das Thema, wie man erwartet hatte, vom Gesichtspunkt der Rassenforschung und Bevölkerungspolitik. Er ging zunächst auf die Frage der Aufartung eines Voltes ein. Obgleich es der gute Geschmack verbiete, die Dichtung als Mittel zum Zwed im Hinblick auf Bevölkerungspolitik anzusehen, so müßte man doch gerade bei Shakespeare wünschen, daß seine Auffassung von Liebe und Ehe als Vorbild auch für die neue Zeit dienen möge. Entgegen der mittelalterlichen Kirchenauffassung, daß der Mensch aus zwei Verschiedenheiten, der Seele und dem Leib, bestehe, wobei die Seele etwas zum Himmel Strebendes , der Leib aber ein Werkzeug des Teufels fei, schuf Shakespeare wieder die indogermanische Auffassung der Leib- Seele-Einheit. Gerade bei den Shakespeares Dichtung Frauengestalten in kommt dies besonders zum Ausdruck, denn sie find von dem Dichter besonders gründlich und vorbildlich gezeichnet worden. Edel in der Gesinnung, mit hellem Verstand begabt, dabei einfach und klar im Denken sind sie ganz weiblich und von unbeirrbarer Natürlichkeit. In der Liebe sehen sie ihr Schicksal . Sie sind von vollendeter Seelen- und Sittenreinheit, wie es ihrer Art gemäß ist, und werden daher immer die Ehe und die Familie als etwas Heiliges ansehen und anstreben . Den Höhepunkt der Eheauffassung sieht Prof. Dr. Günther bei Shakespeare in den Gestalten des Brutus und der Portia in Julius Cäsar". So wie Shakespeare mit seinen Mädchenund Frauengestalten in seiner Zeit der männ lichen Jugend Englands Vorbilder von Mädchen und Frauen gab, so wird sich seine Auffassung von Liebe und Ehe auch heute als gesund ers weisen, wenn sie die völkische Jugend überzeugt anerkennt. A. H.

Tagung der nordmärkiſchen Kriegsschwestern NSK In Kiel, der Gaustadt Schleswig-Holsteins, trafen sich am 14. und 15. April die Schwestern, Hilfsschwestern und Helferinnen des Weltkrieges. Der ersten Zusammenkunft dieser Art wurde von allen Seiten größte Bedeutung beigelegt. Bisher sind die Taten der Kriegsschwestern nie besonders hervorgehoben worden und doch wird man immer beim Gedenken unſerer Helden die stille Tätigkeit der Schweſtern

vor sich sehen, die hier als Frauen mit deutſchem Blut und deutschem Herzen unter Beweis stellten, daß sie mit größter Verantwortung und tiefstem Glauben an den Sieg ihre Pflicht taten. Die Beweggründe, die zu dieser Tagung führten, wurden von der Gaufrauenschaftsleiterin klar herausgestellt. Dank und Anerkennung für die Hilfe und die Opfer im Kriege und die Pflege der Kranken und hilflosen Menschen, die die größte Zahl der Schwestern auch nach dem Kriege geleistet hat. Zum anderen soll diese Tagung Gelegenheit geben zu erinnerungsfrohem Wiedersehen und der Verbundenheit Ausdrud geben, wie sie nur durch das große Erleben der Kriegszeit möglich war. Zum dritten aber soll hier eine neue Kameradschaft und junge Verbuns denheit zum Ausdruck gebracht werden zwischen den Kriegsschwestern und der Organis sation der NS .-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerks. Wie die gesamte Schwestern= schaft in jenen Jahren an der vordersten Front gestanden hat mit starken Wurzeln großer Liebe zu Volk und Vaterland, so ist unser gesamtes nationalsozialistisches Frauenschaffen im Dritten Reich in dem gleichen Grund verwurzelt. Dort die Wiederherstellung des verwundeten deutschen Kämpfers, hier der Wiederaufbau und die Wiederherstellung unseres Volkes und unſerer nationalsozialiſtiſchen Volksgemeinschaft. Die NS.-Frauenschaft und das Deutsche Frauenwerk tun Pflegedienst am Volksganzen. Für diese Arbeit haben die Schwestern im Weltkriege den Grundstein gelegt.

Hilfe für werdende Mütter

NSK Die im Erwerbsleben stehenden Frauen erhalten als werdende Mütter bereits vor der Entbindung die sogenannte Wochenhilfe, falls sie von der Möglichkeit Gebrauch machen, 4-6 Wochen vor der Niederkunft mit der Arbeit auszusetzen. Die Tatsache, daß diese Wochenhilfe nicht die volle Lohnhöhe erreicht, hat von jeher unzählige erwerbstätige Frauen, die werdende Mütter sind, veranlaßt, bis kurz vor der Entbindung in der Berufsarbeit zu verbleiben. Das Frauenamt der DAF. hat seit längerer Zeit, um diesem Übelstand abzuhelfen, ein AbDanach kommen mit der NSV. geschlossen. vergütet diese den werdenden Müttern den Differenzbetrag zwischen Lohnhöhe und Wochengeld durch Bereitstellung von Lebensmitteln, Säuglingswäsche und nötigenfalls auch Bargeld. Inzwischen hat sich auf Veranlassung des Frauenamtes auch eine große Zahl von Betriebsführern bereit erklärt, diesen Differenzbetrag an die werdenden Mütter in ihrer Betriebsgefolgschaft zu zahlen. Auch die DAF. gewährt in diesen Fällen ihren weiblichen Mitgliedern während der Zeit der Arbeitsnieders legung Krankenunterstützung, und zwar ohne Anrechnung der obigen Zahlung von ſeiten des Betriebs.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK-Nachrichten

3. Mai 1937

Blatt a Zu NSK Folge 100

50 Arbeiterinnen vom Führer empfangen

Auf Einladung der Berliner Studentinnen in der Reichshauptſtadt NSK Berlin, 3. Mai. Zum ersten Male wurden in diesem Jahre, am 1. Mai, zusammen mit den Reichssiegern des Reichsberufswettkampfes und den Arbeiterehrenabordnungen, auch 50 Arbeiterin nen vom Führer empfangen, die aus den Grenzlandstädten Guben , Forst und Landsberg kamen, wo im vorigen Jahre Berliner Studentinnen durch freiwilligen Einsaz Fabrikarbeiterinnen zu einem bezahlten mehrwöchigen Urlaub verholfen hatten. Die Arbeiterinnen, die auf Einladung der Studentinnen in Berlin weilten, wurden durch die fahnengeschmückte Stadt geführt und konnten an der Kundgebung im Lustgarten beiwohnen. Am Sonntag nahmen sie an einer Morgenfeier im Garten des Studentenhauſes teil und nachmittags hatten sie noch Gelegenheit, die Ausstellung „ Gebt mir vier Jahre Zeit" zu besichtigen. Rosenberg eröffnet Tierkunftausstellung Eröffnung am 5. Mai in Berlin NSK Berlin, 3. Mai . Die NS.-Kulturgemeinde teilt mit, daß Reichsleiter Rosenberg am Mittwoch , dem 5. Mai, die Eröffnung der im Ausstellungsgebäude Tiergartenstraße 21a in Berlin stattfindenden Großen Tierkunstausstellung persönlich vornehmen wird .

Der polnische Justizminister besucht Berlin Auf Einladung von Reichsminister Dr. Frank NSK Berlin, 3. Mai. Auf Einladung des Präsidenten der Akademie für Deutsches Recht, Reichsminister Dr. Frank, spricht in der am Montag, dem 10. Mai 1937,

vormittags 11.30 Uhr , im Festsaal des Bers liner Rathauses stattfindenden 12. Vollsizung der Akademie für Deutsches Recht Seine Exzellenz der polnische Justizminister Grabowiti über ,,Probleme der Rechtsreform in Polen". Justizminister Grabowski, der mit seiner Gattin nach Berlin kommt, wird ſich drei Tage in der Reichshauptstadt aufhalten.

Die Arbeit im Schul-Landheim Führerkurs des Reichssachgebietes „ Schul-Landheim im NSLB."

NSK Bayreuth, 3. Mai. Um die Arbeit in den Schul- Landheimen einheitlich zu gestalten und neu auszurichten, findet im Auftrage des Reichswalters Wächtler vom 2. bis 9. Mai in Bayreuth für die Verein treter aus allen Gauen des Reiches Führerkurs statt. Die Leitung liegt in den Händen des Reichssachbearbeiters Dr. Nicolai , Buchholz (Sachsen) . Eine Reihe von führenden Persönlichkeiten des Staates und der Partei stellen sich als Referenten zur Verfügung. Vor allem wird Staatsminister Freyberg, Anhalt, der für seine vorbildliche Durchführung des Schul-Landheimgedankens die Anerkennung des Führers gefunden hat, über seine praktische Erfahrung sprechen. Gemeinsame Aussprachen über die innere und äußere Entwicke lung der Schul-Landheime werden nicht nur Klärung über verschiedene schwebende Fragen bringen, sondern auch zu starkem Willenseinſaz der Erzieher führen.

Ermäßigung für SA. , SS . und NSKK . zum Besuch der Ausstellung "9 Gebt mir vier Jahre Zeit“ NSK Berlin, 3. Mai. Zum Besuche der Ausstellung „ Gebt mir vier Jahre Zeit" in Berlin ist für SA., SS. und NSKK. ein ermäßigter Eintrittspreis von RM. 0,50 eingerichtet worden. Diese Ermäßigung wird nur bei Zutritt in Uniform gewährt.

Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerstraße 88

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Triefs and Drahtan |4rift der Schriftleitung: falls 688 68, 3immerſis, 90, HL, Hernruf: 11 00 2 . Terlag: Franz X- 4). 6. m. 1. §., etlag der NSCNB., Mingen - Berlin Terſand: Chez.Berlag , Berlin 68 # nerfree 88 le Zahlungen fud na lis (Boletonte Berlin 4464) zu richten

BarteiKorrespondenz

NCK

Breſſedienſt der NODUS

REK Folge 101

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Welf; für die Mitteilungen der Reichspreſſeßtelle verantwortlich: Dr. Dito Dietrich , Reichspressechef ber RSDUS. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sänder mann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtkä in Berlin.

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4. Mai 1937

Das Ergebnis des studentischen Berufswettkampfes

Die

Bewährungsprobe

iſt

beſtanden

Erfolge ſozialiſtiſcher Gemeinſchaftsarbeit – Leiſtungen, die der Nation dienen Arbeiten, wiffenschaftlich und politiſch hervorragend – Was erreichten die Studentinnen ? Studentenförderung auf neuer Grundlage – Seder Student wird durch den Reichsberufswettkampf gehen Als am Abschluß arbeitsreicher Tage in der Hauptstadt der Bewegung_die_Reichssieger des 4. Reichsberufswettkampfes der deutschen Jugend im Zirtus Krone von Dr. Len und Reichsjugendführer Baldur von Schirach ausgezeichnet wurden, standen auf einem Flügel in vers schwindend fleiner Zahl einige ältere Kameraden des Nationalsozialistischen Studentenbundes in den Uniformen der SA., SS. , HI., des Arbeitsdienstes und der Wehrmacht neben fünf Mädeln in weißen Blusen : Studenten und Studentinnen, die als Sieger aus dem studentischen Reichsberufswettkampf hervorgegangen waren. Man hat über ihre Leistungen leider nicht viel gehört ; sie gingen unter in dem großen Kampf der Jungarbeiter der Faust. Gerade fie verdienen aber, entsprechend gewürs digt zu werden, weil durch diese Arbeit sich langsam, aber mit unerhörter Stetigkeit etwas entwickelt, deſſen Bedeutung für die nationalsozialistische Hochschule nicht groß genug ange= rechnet werden kann. Waren es nämlich im 1. Berufswettkampf 1935/36 - im großen Rahmen als Reichsleistungskampf der deutschen Studenten bezeichnet nur 12 000 Studenten, die teilnahmen, so arbeiteten diesmal 16000 junge Hoch- und Fachschüler an der Lösung der gestellten Aufgaben und erzielten dabei sehr beachtliche und für die Gesamtheit bedeutsame Ergebnisse.

Sozialismus in der Wissenschaft Der studentische Reichsberufswettkampf ist ein Wert des Nationalsozialismus und schafft in seiner sozialistischen Struktur unabhängig vom Besitz nach dem Grundsaß der Leistung eine flave Auslese. Es ist ohne Zweifel, daß jede auf die Gemeinschaft ausgerichtete Einzelarbeit einer Persönlichkeit von Wert ist. Wir haben aber die Beweise in der Hand, daß gerade auch auf dem Gebiete der Wissenschaft die Gruppen und Gemeinschaftsarbeit stärkere und bessere Erfolge für sich buchen kann. Die im Reichsberufswettkampf der studentischen Jugend maßgebende Gruppens form der Arbeitsgemeinschaft hat sich als sehr gut erwiesen und trägt außerdem noch dazu bei, die Grundlagen im weltanschaulichen System der Wissenschaft nach nationalsozialiſtiſchen Grundsägen entscheidend zu verändern. Tros des eben Gesagten ist aber diese Gemeinschaft tein Kollektiv, weil jeder einzelne Student poll verantwortlich - auch nach außen in Tenntlich ― für sein im großen Rahmen gezeigtes Schaffen ist. Wir sehen also einen Sozialismus auf dem Gebiet der Wissenschaft sich, fern großer Kundgebun-

gen und hohler Schlagworte, im gleichen Arbeitsrhythmus wie bei den Jungarbeitern der Faust entwideln. Wie solche Mannſchaftsleiſtung entſteht Es gab wohl kaum ein Gebiet des täglichen Lebens, das nicht im Rahmen der Aufgabenstellung des Reichsberufswettkampfes der Stus denten behandelt werden konnte. Wie nun die Arbeit im einzelnen entſteht, ſei an dem Beiſpiel des Reichssiegers der Kampf[parte „Raum und Siedlung", dem Landdienst Kurmark, gezeigt, der sich selbst die Aufgabe ,,Studentischer Einsatz als Dienst an Volk und Raum der Grenzmark ÖſtenWestpreußen" gestellt hatte. Im Sommersemester 1936 wurde mit der wissenschaftlichen Materialsammlung begonnen und erst im Wintersemester 1936/37 folgte der Mannschaftseinsas. Im Rahmen der volkskundlichen Arbeiten machten die Studenten des Landdienstes Kurmark neben ihrer praftischen Arbeitsleistung bei den Bauern wiss senschaftliche Feststellungen in erbbiologischer, hygienischer, historischer, wirtschafts licher und kartographischer Beziehung. Von

NEK Folge 101 Haus zu Haus, von Hof zu Hof gingen dieſe nationalsozialistischen Studenten, und nachdem fie mit ihren Statistiken, Zeichnungen, Photos, Dokumenten und Aufzeichnungen nach Berlin zurückgekehrt waren, wurde das von den 300 Kameraden herbeigeschaffte Rohmaterial auf 30 Studenten tonzentriert. Mediziner, Historiker, Volkskundler, Biologen, Statistiker usw. arbeiten unter der Leitung eines wissenschaftlich einwandfreien Mannschaftsführers selbständig ihr Teilgebiet durch. Urteil der Sachkenner : Hervorragend Der Mannschaftsführer - selbst noch Sachbearbeiter eines Sektors - gab Linie und Aufbau an. Wöchentliche Besprechungen dienten der allgemeinen Gleichrichtung. Durch diese fich über Monate hinziehende Arbeit, die wohlbemerkt in der Freizeit neben dem üb= lichen Studium geleistet wurde, entstand ein Buch von rund 300 Seiten, das außer dem Tert mit ausgezeichneten Bildern, Photos, sta tistischem und kartographischem Material sehr gut ausgestattet war. Von sechs bis acht Sachtennern aus Wiſſenſchaft und Praxis wurde abschließend die Stichhaltigkeit und Zuverläſſigfeit der Arbeit eingehend geprüft. Das Urteil lautete : Hervorragend.

Erkenntnisse, die dem Volk dienen der Die Lebenshaltungskosten Hamburger Hafenarbeiter wurden in zweijähriger Arbeit von einer Gruppe Studen= ten der Hamburger Universität ges prüft. Unter den schwierigsten Umständen und leztem persönlichen Einsaß stellten die jungen Forscher die Einwirkungen der Ernährung und Hygiene auf die Hamburger Arbeiterſchaft unter besonderer Berücksichtigung der Zustände im Gängeviertel fest und trieben daneben erbbiologische Studien. Als besonderer Erfolg dieser Arbeit ist zu buchen, daß Partei und Staat die gewonnenen Erkenntnisse und Vorschläge auf Wunsch des Gauleiters bereits für die Praxis verwerten fonnten. Es sei auch hingewiesen auf die ähnlich zustandegekommene Arbeit der Hochschule für Lehrerbildung Beuthen,,,Das Volkstum der oberschlesischen Industriearbeiter" aufden Bau eines Versuchssegelflug. zeuges der Techniſchen Hochschule Stuttgart, das bereits durch eine intereffierte Stelle erworben wurde ; es sei weiter hervorgehoben die Siedlungsarbeit der Universität Köln, die sofort als Großauftrag vergeben wurde. Es seien aus der Fülle noch genannt die Entwürfe von HI.-Heimen, Kameradschaftshäusern, Jungvoltführerschulen, die praktisch bereits verwendeten Vorschläge für die künstlerische Ausgestaltung der Heime, und wir weisen schließlich hin auf das musikalische Theaterstüc der Kölner Theaterwissenschaftler, das bereits mit Erfolg aufgeführt wurde. Praktisch verwertbar war die Arbeit der Lehranstalt für Gartenbau BerlinDahlem Planung einer Heimstättensiedlung für die Stammarbeiter des BSF.-Eisenwerkes in Berlin-Dahlem", die Arbeit der Kultur bauschule Siegen ,,Entwurf zur Regelung der Wasserverhältnisse in der Gemarkung Ha mau", die Arbeit der Landesbauschule

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Zerbst Sanierung des Dorfes Neeben bei Deſſau“, die Arbeit der Höheren Techwi schen Lehranstalt Darmstadt ,,über die Verwendungsmöglichkeiten heimischer Treibstoffe im deutschen Kraftverkehr" usw. Genau so wertvoll, wenn auch auf anderem Gebiete liegend, ist zB. die ganz ausgezeichnete Arbeit der Höheren Technischen Lehranstalt für Maschinenbau Hamburg „Der Schiffsingenieur als Pionier des Dritten Reiches im Ausland". Ausgezeichnet die Arbeit der Universität Berlin „ Der gesamtdeutsche Gedante in Österreich- Ungarn nach 1866 ". Daß Themen zur praktischen Lösung des Vierjahresplanes sehr stark ver treten sind, ist selbstverständlich.

Die Studentinnen standen nicht nach Besondere Beachtung verdient aber auch die Mitarbeit der Studentinnen , die infolge ihrer geringen Zahl an den deutschen Hoch- und Fachschulen meist in den Gruppen der Wo sie als eigene Studenten mithalsen. Studentinnengruppen eingesetzt werden konnten, wurden zum Teil ganz hervorragende Leistungen gezeitigt. Die Arbeit der Gruppe Studentinnen der Universität Berlin : Die Industriearbeiterin im deutschen Recht" ist als wissenschaftlich hervorragend , für gesetzliche Reformen beispielgebend und zur Veröffent lichung geeignet bezeichnet worden. Gut ſind auch die aus dem praktiſchen Landdienst der Mädel der Universität München heraus entwickelten " Hygienischen Untersuchungen als Beitrag zur Bekämpfung der Säuglingssterblichfeit in einem Grenzgebiet der bayerischen Oft= mark". Gleich zwei gute Arbeiten brachte die ostpreußische Mädchen gewerbeschule Königsberg heraus, „ Der deutſche Haushalt und die Rohstofffrage ", sowie „ Die Mitarbeit der Frau im Kampf um die Nahrungsmittelfreiheit des deutschen Voltes", während die Staatliche Handels- und Gewerbeschule in Rheydt mit ihrer Ausstellung „ Kampf dem Kitsch" als ReichsSiegerin einen Sondererfolg buchen konnte. Jährlich wachsende Leiſtungsfreude Dies sind nur ganz vereinzelte Beispiele aus den von den 22 Reichssiegern und rund 50 reichsbesten Gruppen bearbeiteten Themen der in insgesamt 1400 Gruppen eingeteilten Studenten und Studentinnen. Es sei als Anerkennung bemerkt, daß der Schöpfer des Reichsberufswettkampfes, Obergebietsführer Axmann, im Zusammenhang mit einer Erörterung über die um unseres Volkes willen zu lösenden Probleme erklärte, daß man erfreulicherweise festgestellt habe, daß nicht nur die Begeisterungsfähigkeit und die Einſaßbereit schaft unter den Studenten , sondern auch ihre Leistungen im Reichsberufswett = tampf von Jahr zu Jahr gestiegen find.

Die besten Arbeiten werden gedruckt Von Januar bis Ende März wurden in schwerer Arbeit Tag und Nacht die wertvollen Arbeiten nach einer Vorprüfung in den einzelnen Gauen von den studentischen Reichsfachgruppenleitern, non Männern der Wissen=

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schaft und Praxis, Männern aus Partei und Staat bewertet. Die Arbeit jeder Gruppe, auch bie, der man keine Auszeichnung zugestehen lonnte, erhält eine entsprechende Beurteilung. Man weist nach, wie die Arbeit hätte laufen müſſen, was falsch und was richtig war, und es werden Vorschläge in der Richtung gemacht, bag man gute Ansätze im nächsten Reichsberufswettkampf nach der einen oder anderen Seite hin weiterentwickeln müſſe . Weſentlich ist aber nun, daß damit nicht etwa die Arbeit erledigt iſt, ſondern jezt wird im Zusammenhang mit den verteilten Gesamtanerbenmungen einer Gruppenarbeit, die Förderung der einzelnen Studenten in Angriff genommen. Darüber hinaus läßt die Reichsstudentenführung die besten Arbeiten im Drud erscheinen. Neue Basis für die Studentenförderung Das Sozialamt der Reichsstudentenführung wählt gleichzeitig zuſammen mit dem Wiſſenschaftsamt an Hand der Arbeiten einmal die Studenten aus, denen auf Grund ihrer Leiſtung wegen der wirtschaftlichen Notlage eine finan zielle Förderung nottut. Weiter werden unter anderem nach den Ergebniſſen der Arbeiten des Reichsberufswettkampfes wissenshaftliche Forschungsaufträge ver. geben. Es findet eine Auslese für die Assistenten stellen statt, wie auch auf Grund der getroffenen Bewertung die als Austausch studenten für das Ausland in Frage kommenden Kameraden nach ihren Leiftungen im Reichsberufswettkampf namhaft gemacht werden. So ist durch den Reichsberufswettkampf eine neue Auslesebasis gefunden , für die eine im nationalsozialistischen Sinne wissenschaftliche Leistung die Grundlage bildet. Die Entscheidung der Förderung eines Studenten wird in Zukunft nicht mehr abhängig sein von einer Sammlung von Seminarscheinen allein, ſondern man wird die Hochſchüler für die För-

4. Mai 1937 derung nach dem beurteilen, was sie in der tleinen Gemeinschaft des Reichsberufswettkampfes für die größere Gemeinschaft des Voltes auf dem Frontabschnitt Wissenschaft zu leisten gewillt und in der Lage waren. Den sich durch ihre Arbeit so qualifizierenden Fachschülern wird die Möglichkeit des überganges an eine Hochschule gegeben werden.

Jeder Student Reichsberufswettkampf

im

Die Reichsstudentenführung beabsichtigt ferner zukünftig, wie der Leiter des studentischen Reichsberufswettkampfes, 66.-Untersturmführer Sig_mitteilt, auf dem Wege der freiwilligen Einsicht der Bedeutung des Reichsberufswett tampfes als einer wissenschaftlichen und politischen Bewährungsprobe des deutschen Studenten und durch das totale Erfassen der jüngeren Semester bereits in 3-4 Jahren zu erreichen, daß jeder Student ein oder mehrere Male durch den Reichsberufswettkampf gelaufen ist. Der studentische RBWK. und seine Erfolge beweisen, daß heute auf den deutschen Hochschulen durch die junge nationalsozialiſtiſche Mannschaft der Wissenschaft ein anderer Geist als vor Jahren Eingang gefunden hat. Und jeder berufene und unberufene Kritiker der sich im Umbruch und Neubau befindlichen nationalsozialistischen Hochschule möge sich nur einmal irgendwie aktiv in den Dienst des RBWK. einschalten lassen, möge einen Blick tun in die vorliegenden Arbeiten - das Urteil wird fünftig anders ausfallen . Der nationalsozialistische Student ist sich seiner Verantwortung der Nation gegenüber bewußt. Er arbeitet für ſein Volk und marschiert mit dem Arbeiter in Reih und Glied, bester Ausdruc feiner Haltung aber ist der Ginsatz im und für den RBWK. Gert Sachs.

Die Losung heißt Weltrevolution

Die Maske

fiel

Moskau ohne Tarnung – Lehren für die Welt aus dem roten 1. Mai – Bolſchewiſtiſches Bekenntnis zur Revolutionierung der Welt - Der Eid der „Ritter der Armee der Weltrevolution“ NSK In allen Ländern der Erde, in denen der Kommunismus noch nicht als der ärgſte Feind der Nation erkannt wurde, mehren sich die Zeichen einer immer zunehmenden politischen Berwirrung, Unruhe und Unsicherheit, die sie in das Chaos der kommunistischen Weltrevolu tion zu stürzen drohen . Während in Spanien die Don Moskauer Sendboten geſchürten Bürgertriegsflammen hell lodern und täglich neue Opfer fordern, glimmt in den meisten Ländern der Welt das Feuer, das die kommunistischen Mordbrenner anlegen, um es zu einem Weltbrand zu entfachen : Streiks, Demonstrationen und blutige Zusammenstöße sind die Zeichen des politischen Lebens jener Länder.

Je erfolgreicher" die Hezarbeit der bolsches wistischen Friedensstörer ist, je mehr sich die Komintern ihrem Ziele nähert, desto friedfertiger aber wird die Sprache des Kreml, in dem sich alle die Fäden der Komintern vereinen, die hier eingefädelt und geführt werden. Die Tarnung der Moskauer Weltrevolutionäre hinter der Maske von Biedermännern oder friedfertiger Diplomaten und die Doppelzüngigkeit der Bolschewiken, die nach den Genfer Friedensbeteuerungen mit der größten Ungeniertheit wüste weltrevolutionäre Brandreden folgen lassen, sind zu offensichtlich, als daß sie noch eines Beweises bedurften. Eines dieser raffiniertesten, wenn auch keines-

RSK Folge 101 falls undurchsichtigsten Manöver ist der „ Boltsfront"-Gedanke, der dazu dient, unter der verlogenen Losung für die „demokratische Freiheit" zu kämpfen, die ſozialdemokratischen Verbündeten im Kampf gegen die nationalen Abwehrhräfte vor ihre eigenen weltrevolutionäre Ziele einzuspannen. Daß eine solche Einheitsfront die Möglichkeit einer ideologischen Zers fegung start begünstigt, ist von den bolschewistischen Kampfgefährten auch in seiner ganzen Bedeutung erkannt worden, die diese Möglichleit selbstverständlich in weitestem Maße sich zunuge zu machen wiſſen. Die letzten Ereigniſſe in Frankreich bewiesen nicht zulegt, daß die Bolfsfront"-Taktik der Bolschewisten, da, wo ihr eigentlicher Sinn nicht erkannt wird, durch. aus erfolgreich ist. Die Anstrengungen der Komintern in der ganzen Welt werden zu intensiv und fieberhaft betrieben, als daß die noch so gut gespielte Friedenskomödie, die vorwiegend in den außenpolitischen Distusfionen der Sowjets zum Aus drud kommt, von ihnen ablenten könnte. Das Ziel der kommunistischen Weltrevolution liegt dem Kreml viel zu sehr am Herzen, als daß er der Welt auf die Dauer ſein wahres Gesicht - als die Zentrale der Komintern - verbergen tönnte. Ein solcher Anlaß, da Moskaufeine Maske fallen ließ und ungeachtet aller außenpolitischer Manöver und Reden sich in aller Offenheit zu feinen weltrevolutionären Blänen bekannte, wodurch alle diese Friedens reden als plumpe Täuschungen enthüllt wurden, war dieser 1. Mai. Die weltrevolutionäre Sehnsucht der Bolsche. wilen, die aus außenpolitischen Rücksichtnahmen solange eingedämmt war, kam an dieſem 1. Mai in ihrer ganzen Gewalt zum Durchbruch. Nicht nur die Moskauer Reden, die ein glühendes und einmütiges Bekenntnis zur Weltrevolution waren, sondern auch die gesamte Gestaltung und Form, die man für diese Maifeier gewählt hatte, wurde von weltrevolutio= nären Gedanken bestimmt und geprägt. Ein leidenschaftlicher Haß gegen die Mächte, die in ihren Ländern der Weltrevolution einen unüberwindlichen Wall entgegenfetten, offens barte fich in gleichem Maße in der Sprache dieſes 1. Mai. Als ein Kennzeichen für diese Sprache und den weltrevolutionären Geist, der fie beseelte, feien auszugsweise nur einige Sätze aus den Losungen zum 1. Mai 1937" wiedergegeben : Es lebe der 1. Mai - bie Kampfschau der revolutionären Kräfte des internation nalen Proletariats. Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Shart euch um das Banner der KommunistiIchen Internationale ! Brüderlichen Gruß den Arbeitern Spa niens, es lebe die Volksfront in Spanien ! Bolschewistischen Gruß den revolutionären Broletariern der Welt. Aber nicht nur die Losungen" zum 1. Mai dokumentieren den Willen der Sowjets zur Weltrevolution. Er wurde ebenso offenkundig und unmißverständlich in der Formel manis feftiert, deren fich die Rekruten bedienen mußten, die am 1. Mai auf dem Roten Plaz den Fahneneid ablegten sowie durch die Rede des Kriegskommissars Woroschis

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4. Mai 1937 low , die er im Anschluß an die Vereidigung hielt. Die Schwurformel lautete : „Wir geloben die Befreiung der Werktätigen der ganzen Welt angesichts der Proletarier der Sowjetunion !" Daß diese Schwurformel nicht eine durch sowjetische Tradition übernommene, heute tote Formel ist, sondern ihren weltrevolutionären Sinn hat, beweisen die Ausführungen der „Prawda“, die zu dieſer Vereidigung ſchrieb : „Eine hohe und schwere Verantwortung wird dem jungen Kämpfer durch den feierlichen Eid auferlegt. Millionen Werktätiger der ganzen Welt bliden mit Liebe aber auch mit einer Forderung auf ihn, der zum Ritter der Armee der Weltrevolution geweiht wird und der da gelobt, sein ganzes Tun und Denken auf das große Ziel der Befreiung der Werktätigen auszurichten.“ Im gleichen Blatt nahm auch Dimitroff, der berüchtigte Seger" der Weltrevolution und der Komintern das Wort und bezeichnete dis Unterstützung der spanischen „ Genossen“ im Kampf gegen den Faschismus" als eine histo rische Aufgabe der Komintern. In sehr auf schlußreicher Weise legte er die Stellung der Komintern zur sogenannten „Voltsfront" dar. Dimitroff betonte, daß die Komintern die Boltsfront, die zwar ein wichtiges Mittel im Kampf gegen den Faschismus“ sei, niemals als Selbstzwed betrachten könne. Wenn sich die Komintern auch für die demokratische Freiheit einsege, so werde der Kommunismus ſe i w eigentliches Ziel niemals aus den Augen verlieren : die Weltrevolution. Was Dimitroff über die Taktik der von ihm geleiteten Komintern sagt, wurde von Woroschilow als Kriegskommiſſar von der militärischen Seite aus ergänzt, der die Rotarmiſten gemahnte vor den Proletariern der ganzen Welt auf der Wacht zu stehen. Es ist kein Zufall, daß bei dieser gewaltigen Kundgebung auf dem Roten Platz in Moskau, die im Zeichen der Komintern stand, bei der sich anschließenden Parade auf die Angriffswaffen der Es größte Nachdruck gelegt wurde. wurden vorwiegend schwere Artillerie, Tants größter Modelle und die Luftwaffe vorgeführt. Sehr bezeichnend für den Charakter dieser Kundgebung ist übrigens die Tatsache der Anwesenheit einer spanischen Delen gation mit dem Sohn des ehemaligen Präßtdenten Zamora. Die Moskauer Kundgebung des 1. Mai hat der ganzen Welt den Willen und die weitgespannten Pläne der Komintern vor Augen geführt, die von der Moskauer Zentralstelle in vollem Bewußtsein ihrer Bedeutung sehr ziel bewußt verfolgt werden. Aber auch die Vorbereitung zur Weltrevolution , die von den Agenten Moskaus in der ganzen Welt fieberhaft betrieben wird, ist durch diese Kundgebung in einer Klarheit zu Tage gefördert worden, die nichts zu wünſchen übrig läßt. Sie hat aber auch die aus Zweckgründen verbreiteten Gerüchte, die zu wiſſen glaubten, daß die Komintern von Moskau liquidiert werde, Lügen gestraft. All denen, die aus Gründen der Gutgläubig-

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Teit oder Verblendung Opfer dieser Tarnungen und Fälschungen wurden, möge der 1. Mai in Mostau eine Lehre sein. Mögen alle verantwortungsbewußten Politiker, die das Wohl ihres Boltes im Auge haben, erkennen , daß die GeFahr der Weltrevolution , die unvermindert

Zweima

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4. Mai 1937

weiter droht, durch die beispiellose Ausrüstung der UdSSR., wie sie während der Parade auf dem Roten Plaz demonſtiert wurde , sich zu einem Problem auswächst , von dessen Lösung der Bestand unserer abendländischen Kultur abhängt. v.Wr.

spanisc

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Freiheit"

Begriffswandlu

ngen über Freiheit und Unabhängigkeit in England Grenzfälle der ,,Nichteinmischung "

NSK Die Tatsache der beabsichtigten und vielleicht schon begonnenen Räumung Bilbaos unter Mithilfe Englands und Frankreichs hat die Diskussion über die Nichteinmischung noch um einen Grad mehr erhigt . Ohne Zweifel ſegt ja auch diese Tatsache eine Reihe von Be = mühungen fort, die, wenn sie auch nicht gleich als eine englische Einmischung angesehen wor= den sind, in manchen großen Blättern des Auslandes sehr frostige Kommentare erhielten . Wenn General Franco den beiden Großmächten die Räumung dieser bolschewistischen Stadt als unnüz hingestellt hat, weil er in Zusammenarbeit mit dem internationalen Roten Kreuz ohne weiteres bereit ist, eine neutrale Zone zu beſtimmen, die die Flüchtlinge aufnehmen Lönnte, so muß doch der Plan Frankreichs und Englands, sich dennoch an der Räumung zu beteiligen, einen etwas zwiespältigen Eindruc machen. Aufmerksame Beobachter der englischen und französischen Berichterstattung haben ohnehin von Anfang an das betonte Interesse an den bolshewistischen Machthabern mit besonderer Verwunderung angesehen. Die tare proboliches wistische Haltung Frankreichs im spanischen Krieg ist zumindest für die vergangene Zeit genau so erwiesen, wie jedenfalls für England festzustellen ist, daß es niemals eine Haltung einnahm, die sich etwa auch nur andeutungsweise für die spanische Nationalregierung posts tiv hätte auswirken können, sondern meistens gegenteilig . Bei aller optimistischen Beurteilung der Arbeit Nichteinmischungsauss chusses in London dürfte des wohl dennoch feststehen, daß gefinnungsmäßig die Kontrahenten dieses Ausschusses sich noch deutlich in verschiedene Lager aufspalten : die einen, die die Nichteinmischung als ein tatsächlich wirksames und alle Möglichkeiten festlegen des Instrument ansehen, die anderen, die gemade soweit gehen möchten, wie sie de jure ge= zwungen werden können, die aber immer noch nach einem Ventil für Handlungen suchen , das einer ganz einseitig vorbereiteten Öffentlichkeit entspricht. Was England anbetrifft, so kann gesagt wer

den , daß die überwiegende Mehrzahl der eng lischen Blätter underhohlen mit den bolschewiftischen Aufständischen sympathiseren. Es ist dabei bemerkenswert, daß in diesem Zusammenhang viel von der Freiheit und Unabhängigkeit Spaniens gesprochen wird, gerade als ob es die Regierung Francos nicht sei , die die Bedrohung dieser Unabhängigkeit beseitigen will. Offenbar ist man heute in England dahin gekommen, die Freiheit und Unabhängigkeit eines Landes in Verbindung zu bringen mit einer politiſchen Doktrin, die dem Margismus nicht eben ferne steht. Es hat Zeiten gegeben, da man in England unter spanischer Unabhängigkeit eine spa = nische Selbständigkeit verstand, die sich eigenständig auf dem nationalistischen Boden der spanischen Tradition entwickelt hat. Es dürfte wohl wenig Engländer geben, die sich den sinnenfälligen Unterschied zwischen der früs heren und der heutigen Auffassung spanischer Unabhängigkeit klar gemacht haben. Vielleicht aber wird sich einer jener Reuter-Korresponden ten, die offenbar in San Sebaſtian wicht Tatsachen, sondern Gesichte sehen, die Mühe machen, statt über die Landung von 1500 Deutschen in diesem Hafen zu berichten, auf einen der schönen Hügel dieser Stadt zu steigen. Dort kann man folgenden gemeißelben Text an einem Denkmal Jesen, das jenen Engländern gesetzt wurde, die für eine andere Unabhängigkeit Spaniens starben als für die, die man jetzt so bemerkenswert abwegig in London entwickelt hat : „, 3um Ge dächtnis der tapferen britischen Soldaten, die ihr Leben für die Größe ihres eigenen Landes und für die Unabhängigkeit und Freiheit Spaniens gaben". Daß den neuen Märtyrern, die für die Neuformulierung der Unabhängigkeit Spaniens gestorben sind, von den Bolschewisten ein ähnliches Denkmal gesetzt werden würde , haben wir noch nicht gehört. Daß aber alle jene Engländer, die in Madrid erkannten, daß sie nicht für Spanien, sondern für Rußland kämpfen, hinterrüds für diese Erkenntnis erschossen worden sind, das haben wir gehört. Womit ſich die Bolschewiſten ja gewissermaßen auch ein Denkmal gesetzt haben.

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Stimmen

von

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Autobahn

Erlebniſſe des Alltags auf Adolf Hitlers Straßen — Kameradschaft von Menſch zu Mensch - Feierabend im Reichsautobahnlager

Die „Sonberaktion für Reichsautobahnen" im Reichse ent „ eierabend" bez RG.-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude hat eine Schrift herausgegeben " „Feierabend auf der Autobahn". NSK Ich habe mit mir und meinem Schidfal gehadert, bin zur Stempelstelle gegangen mit einem Gefühl der Minderwertigkeit, bis es mir eines Tages gleichgültig wurde, ich mich geschlagen gab. -- Und dann ich wollte nicht glauben - damals nach der Machtübernahme — hatte alle Kraft, alle Zuversicht verloren, wollte nicht zurüd in das Leben, wollte ein Ausgetopener beiben, weil mir einfach die Kraft fehlte, mich zu neuem Schaffen zu zwingen. Bolk? Was war das, gibt es das überhaupt? Nein, ich, ich ſtehe ganz allein, führe mein verbittertes Eigenleben, was geht mich das andere an. Ich gebrauche meine Fäuste, wenn ich noch die Kraft dazu habe, ich verlache die Schwätzer, die auf grellroten Plakaten ihr politisches Bes kenntnis anbieten wie eine feile Ware. Nein, ich glaubte nicht mehr, in mir war nur noch der Gedanke an die Selbsterhaltung - sonst nichts". Ja, wir haben es alle burchgemacht , wir empfinden es heute deutlich, haben alle um Klarheit gerungen. Wir suchen heute nicht mehr uns ſelbſt, wir ſuchen das Volk. Neuer, echter Feierabend Unsere Finger sind sterf. Wir rollen mühsam eine Zigarette, rauchen und denken darüber nach, wie gut es ist, nach schwerer Arbeit auszuruhen. Wie gut so ein Feierabend iſt, das tannten wir auch nicht mehr, seit wir zum lettenmal gearbeitet haben richtig gearbeitet, bis man müde war. Drei, fünf, sieben Jahre find seitdem vergangen. Und in dieſen Jahren haben wir nichts getan. Wir sind zweimal wöchentlich zur Stempelstelle gegangen und einmal zur Wohlfahrtstaſſe. Das ist alles, was man von uns verlangt hatte. Und das war uns noch zuviel. Denn wir ware ja so mü . d Wir hatten feine Kraft meh nin de Kn e ochen und teinen n r Mut und teine Hoff h a . W t ir ten zu lange nung gewartet! * Erich, der Kuns einen mords : , blä feinen Marsch au tpfdeeiferTas st . Dann f m chenme ss fagt er, die Keh le sei ihm davon etrrocken ge= worden, un d er kann nicht weiter blaſen. Aber er hat schon eine Flasc h Bier im Hals, und es ist unverschämt , wen e er noch eine zwei te n haben will. Freund Flötent chen", sagen win,,,wir werd dir die öne sch Daenist seine on beibring ." Kehle wied e n --Walzer a er feucht, und er bläft noch einen ls Zuga . be

r macht Arbeit leicht StD t raaß sHumo des , jens engehen zw, eiu Hitlrer r nd edjeun die neuegiits abe Häl n g eri je, was esnsbe un zu se en gä . gen hen i s be

Willi versteht mit solchen Jungen umzugehen: wir beißen, wenn ihr ,,Wauwau“, fagt er, näher kommt." Da lachen sie; springen - hopp - über den Graben und steden die pfiffigen Nasen in die Stube : Ihr habt es fein“, sagen fie, „wie in der Jugendherberge, Donnerwetter." „Wir haben es ganz fein", antworten wir Die Jungen fragen : „ Wer macht „natürlich“. hier die Betten ?" „Die Betten?“, sagt Win¡, ,,das wißt ihr nicht? Da kommt jeden Morgen ein Auto aus der Stadt mit unserer AufwarteDie fegt und scheuert und macht die frau. Betten. Und wenn sie damit fertig ist, dann wenn wir nach pugt sie unsere Schuhe und Hause kommen - pußt sie uns auch die Fingernägel. Und am Abend wird sie im Flugzeug wieder abgeholt. Habt ihr das Flugzeug nicht gesehen?" Was machen die Bengel für GeIhr wollt uns flachsen“, meinen fie fichter! trogig. Und wir lachen sie aus : „Habt ihr das schon gemerkt?"

Unterwegs mit der Reichsautobahnbühne Manchmal, wenn wir mit unserem roten Omnibus einer Baustelle näher kommen, stehen. Autobahner am Wege und winken. Wir winfen zurück und sind glücklich, daß sie uns nicht vergessen haben . Wir haben sie auch nicht vergeffen. Wir kennen doch jede Baustelle und jedes Lager. Wir wissen ganz genau, wie weit die Arbeit fortgeschritten ist, seit wir sie zum lettenmal gesehen haben . Das Lager ist mit Tannengrün geschmückt. Der Lagerführer steht davor. Autobahner schütteln uns die Hand. Sie sagen: „ Seid ihr wieder da?" Es regnet. Daß unsere Kulissen nur nicht naß werden! Abladen, schnell ! Wir bilden eine Kette. Bühnenarbeiter, Autobahner und Schaus spieler. Die Requisiten fliegen von Hand zu Hand. Feine Kerls, die Autobahner ; helfen uns. arbeiten, als ob das selbstverständlich wäre. Und dabei haben sie ihre zehn, zwölf Stunden Arbeit hinter sich. Wir sagen : „ Laßt man, ihr 662 seid müde ; und wir werden schon allein fertig." -Aber sie schütteln den Kopf und helfen. Auch eine „ Schauſpielerprüfung“ Die Straße bedeckte sich mit Schnee und fand endlich vor lauter Schnee ein Ende. Die Schauspieler stiegen aus und schaufelten den Schnee beiseite, stiegen wieder ein, froren und fuhren: eine kurze Zeit, um wieder Schnee zu schaufeln. Keiner war an schwere Arbeit gewöhnt. Sterbensmüde ! Doch vorne, irgendwo – und immer näher -- ein Ziel. Am Ziel der Fahrt aber lag tein Hotel, in dem noch fünfzehn Betten zu vergeben waren. So fuhren welche weiter in die nächste Stadt. Und schliefen dürftig, zu dritt in einem Zimmer, standen früh am nächs

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NEK Folge 101 ften Morgen auf, unausgeruht und völlig wie zerschlagen. Sie schaufelten wieder und fuhren - bis weder Weg noch Steg zu sehen war. Eine Bahnstation lag in der Nähe und die Versuchung war groß, mit dem nächsten Zug wieder in die Stadt zu fahren. Aber da warteten, einige Kilometer entfernt, zweihundert Autobahner in ihrem Überwinterungslager. Und da sollte am Abend gespielt werden. So stiegen die Menschen aus und luden die Requifiten auf einen Schlitten und gingen zu Fuß durch den knietiefen Schnee. Als sie ins Lager kamen, da hatte man sie nicht mehr erwartet. Man hatte gedacht, es

4. Mai 1937 ſei unmöglich, mit einem Auto die ganz verschneiten Straßen zu paſſieren. Der Gemeinschaftsraum war nicht vorbereitet. Zwei Stunden später gab die Reichsautobahnbühne ihre achtundfünfzigste und letzte Vorstellung auf dieser Reise . Vergessen war die weite Fahrt mit allen ihren Schwierigkeiten die Menschen auf der Bühne spielten, als wären fte soeben von weichen Ruhebetten aufgestanden. - Die Autobahner sagten : Ihr seid verfluchte Kerls". Da hatte die Reichsautobahnbühne eine Prüfung bestanden, wie sie noch niemals von SchauBr. spielern verlangt worden ist.

Musterbüchereien für Siedlungshäuser

Plak findet. In der Verbindung mit dem Amt Schulung beim Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAP. wird auch eine Ausstellung von Lehrmitteln für die Schulung der Partei gezeigt.

Deutsche Bücher auf der Ausstellung "9Schaffendes Volt"

Ausnahme von der Mitgliedssperre

Nachrichten

NSK Berlin, 4. Mai. Die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums und das Amt Schrifttumspflege beim Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAP. ist an verschiedenen Stellen zur Mitarbeit an der Ausstellung „ Schaffendes Volk“ hinzugezogen worden. Sie wurde beauftragt, fechs Musterbüchereien für Siedlungshäuser zuDiese fammenzustellen. Dieſe sechs Hausbüchereien find je nach der sozialen Lage und dem Beruf der Hausbesiker gestaltet. Weiterhin ist die Reichsstelle entscheidend beteiligt an der Gestaltung der großen Mustervolksbücherei , die in einem eigenen Raum auf der Ausstellung ihren

Alle vereidigten_NS.- Schweſtern in der RS.-Frauenschaft

NSK Berlín , 4. Mai. Nach den Ausführungsbestimmungen zur Sperre der NS.-Frauenschaft werden die Vollschwestern der NS. = Schweſternschaft mit dem Tage ihrer Vereidigung Mitglieder der NS.Frauenschaft. Die Meldung erfolgt im Anschluß an die Vereidigung. Im Nachtrag werden nun auch die bereits vereidigten NS.-Schwestern, ſoweit sie noch nicht Mitglieder der NS.Frauenschaft sind. durch die Gauvertrauensſchwestern den zuständigen Gaufrauenschaftsleiterinnen gemeldet.

Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlassung Berlin SW 88, Zimmerstraße 88

NGK

Volk

und Bauer

Gonderdienſt Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

AŒer

aus Moor

und Heide

Umfang der deutschen Moore – Methodik und Grundlagen moderner Kultivierungsarbeit NSK Im Kampf um die Erweiterung unserer Ernährungsbafis spielt die Kultivierung unferer deutschen Moore und Heides flächen eine große Rolle. Hier ruhen noch Reserven, die unter gewiſſen Umständen ſchnellstens mobilisiert werden können, wenn man nämlich mit den Erkenntnissen der modernen Forschung und den Erfahrungen der Praxis an dieſes an und für sich nicht leichte Problem herangeht. Der Laie, der durch Moor und Heide wandert, wird sich kaum vorstellen können, daß diese Flächen bei sachgemäßer Anlage die schönsten Weiden und auch vollwers tiges bestes Aderland werden fönnen. Allerdings, und das muß hierbei immer wieder betont werden, ist die Arbeit im Moor und in der Heide die schwerste, die man sich denken kann, und es gehören viel Verbundenheit mit der Scholle und der Gegend dazu , um hier zu bleiben in der weiten Einsamkeit des Moores, und viel Erfahrungen, um die Kultivierung solcher Gegenden durchzuführen und Rückschläge zu vermeiden. Einige Zahlen mögen genügen, die Größe der Aufgabe zu zeigen. Die Gesamtfläche der deutschen Moore ist nicht ganz genau bekannt. Man schäßt, daß von den gesamten Moorvorkommen von 2,5 Mill . Hektar gegenwärtig noch volle vier Fünftel der Urbarmachung harren. Zu dem mit etwa zwei Millionen Hettar anzunehmenden Moorödland treten an mineralischem Ödland, soweit es landwirtschaftlich nuzbar gemacht werden kann, weitere 2,3 Mill . Hektar hinzu. Das bei dieser Schäzung nicht berücksichtigte, lediglich zur Aufforstung geeignete Heideödland, ist noch auf 500 000 Hektar zu veranschlagen. Im ganzen beträgt das an landwirtschaftlich nutzbaren Mooren und Heiden vorhandene Ödland somit rund 4 Mill. Hektar. Bei den Mooren überwiegen die Niederungsmoore , die man auf etwa 1670 000 Hektar schäßt, die Hoch = moore auf etwa 830 000 Hektar. Vielfältig ist nun die Art der Kultivierungsmethoden, die sich ja nach der Art des Moores richten. Am wichtigsten vielleicht sind die Niederungsmoore, weil sie einmal die größten Flächen einnehmen und dann auch meist in nicht so großen zusammenhängenden Flächen vor= handen sind wie die Hochmoore, und sehr viele Höfe kleine Teile und Parzellen dieses Niede rungsmoores besigen. Der Praktiker erkennt die Verschiedenheit von Hochmoor und Niederungsmoor an der Vegetation, die auf ihnen vorhanden ist. Stehen Weiden nebst den dazu gehörigen grasartigen Niederungspflanzen, so find dies untrügliche Zeichen des Niede rungsmoores, während Kiefern, Heidefraut und Wollgräser das Zeichen des Hoch-

moores find. Die Kultur des Niederungsmoores ist wohl leichter als die des Hochmoores und beschränkt sich in den meisten Fällen auf eine genügende Entwässerung und entsprechenden Umbruch des Landes mit der notwendigen Kaltung und Düngung. Auch die sogenannte Dedkultur wird vielfach angewandt, dh. das Moor wird mit einer gleich hohen Schicht Mineralbodens überdeckt und diese Schicht dann regelmäßig landwirtschaftlich bearbeitet. Diese Sanddeckkultur hat einmal den Vorteil, das entwässerte Moor vor allzu starker Verdunstung zu schüßen, und zum anderen erhöht der Sand die Temperatur und verhindert so die schädliche Bildung von Nachtfrösten. Schwieriger ist die Kultur der Hoch = moore. Hier sind manche Rückschläge zu verzeichnen gewesen, und nur das Beispiel hervor ragender Männer, die sich ganz für die Kultur des Hochmoores eingesetzt und vorzügliche Siedlungen in früheren Zeiten ge= schaffen haben, haben den Gedanken der Moorkultur immer lebendig bleiben lassen. In letter Zeit hat vor allem das Wirken der verſchiedenen Moorversuchsstationen, so vor allem in Bremen , viel wertvolles Material zur Erkenntnis der Notwendigkeiten für das Moor beigetragen. Die holländische Fehnkultur ist hier wohl die älteste Kultivierungsmethode. Der zu unterst liegende ältere Moortorf, der ein wertvolles Brennmaterial liefert, wird in der Regel restlos gewonnen. Der darüberliegende noch start moosige jüngere Moostorf, der sich für Heizzwecke weniger eignet, dagegen einen um so besseren Kulturboden und ein vorzüg= liches Einstreumittel liefert, wird niemals vollständig beseitigt, sondern stets wird die Oberflächenschicht des Hochmoores in einer gewiſſen Mindeſtſtärke als sogenannte Bunkerdschicht auf den mineralischen Untergrund des Moores zu= rückgeworfen. Auf den Moorgrund wird dann eine etwa 10 Zentimeter starke Sandschicht aufgebracht, die sich im Laufe der folgenden Boden= bearbeitung mit Pflug und Egge mit der ent= stehenden Aderkrume innig vermischt. Allerdings ist durch diese Fehnkultur, so gut wie fie sein kann, wenig Fläche zu gewinnen, da die Go Abtorsung sehr langsam vor sich geht. machen die in den ostfriesischen bzw. emsländischen Mooren gegründeten beiden Großkraftwerke zB. trok der verbrauchten rund 200 000 Tonnen Trockentorfs alljährlich je nur rund 100 Hektar Hochmooruntergrund für die landwirtschaftliche Nutzung frei. Aus diesem Grunde ist man dazu übergegangen , eine deutsche Hochmoorkultur zu entwickeln, die die Hochmoore so nuhen will, wie sie von der Natur geschaffen find. Es wird also nicht abgetorft, sondern nur entwäſſert und dabei landwirtſchaftlich bearbeitet unter der entsprechenden Verwendung von

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RSK Folge 101 Bodenverbesserungsmitteln, wie Sand, Lehm usw. In ihren Leistungen ist die deutsche Hochmoorfultur der früher stark überschätzten Fehnkultur im Enderfolg durchaus ebenbürtig. Auf diesen Böden wachsen vor allem Winterroggen, Am Sommerroggen, Hafer und Kartoffeln. fichersten aber ist die Anfaat als Grünfläche zur Weidennutzung. Millionen Hektar Fläche lagen als Unland brach , und bis auf einen ganz kleinen Kreis stand nicht nur die Wiſſenschaft, sondern ein ganzes Bolt intereſſelos abs seits. Das ist heute anders geworden. Den Ödländereien wird zu Leibe gegangen. Überall

4. Mai 1937 entstehen heute in den Moorgebieten Beispielsflächen, auf denen gezeigt wird, welche Erfolge erzielt werden können, wenn an das Moor richtig herangegangen wird. Da liegen dann Felder mitten im braunen unkultivierten Moor, die Erträge von 30 Doppelzentner Körner je Hektar und 50 Doppelzentner Stroh als Ges menge je Hettar erbringen. Solch ein Beispiel muß anregend wirken und tut es auch. Unter Anleitung der Moorberater des Reichsnähr standes gehen dann auch die Nachbarn an die Arbeit und so entsteht Aderfläche neben Weidefläche, die in harter Arbeit dem Moore ab gerungen werden.

Mailäfer flieg ………! „Maitäferjagd“ – eine Aufgabe für die Jugend im Dienſt der Volksernährung Ein Schädling muß ausgerottet werden NSK Der Maitäfer gehört nach Ansicht vieler Menschen zum Frühjahr, zum Mai wie Sonnenschein, Luft und Wasser und alle sonstigen schönen und angenehmen Attribute des Frühlings. Manch Lied lein singt von diesem Gesellen, deſſen angenehmes Äußere nicht darauf schließen läßt, wie groß der Schaden ist , den er Jahr für Jahr anrichtet. Es ist tatsächlich so - und damit muß man

vielleicht manchem Menschen eine Enttäuschung bereiten - der Maikäfer ist einer der gefährlichsten Schädlinge des Landbaues. Mag mancher Städter auch mit frohem Ausruf den ersten Maikäfer begrüßen, der ihm gleichſam als eines der Sinnbilder des Frühlings gilt - dem Bauern krampft sich das Herz zusammen, wenn er diesen Feind der Pflanzen fieht, erst recht, wenn er in Massen auftritt. Und die wenigsten Menschen wissen, daß dieser Maitäfer, als einer der schlimmsten Feinde unserer Kulturpflanzen, zu einer wahren Landplage werden kann und in manchen Jahren geradezu unermeßlichen Schaden anrichtet. Wo Maitäfer in Massen auftreten, da ist es um hohe Erträge und um ausgesuchte Güte des Erntegutes geschehen. Es gehört darum zu einer der Voraussetzungen der weiteren Erzeugungssteigerung, diesen Schädling auszurotten und zu vernichten. Im vergangenen Jahre zB. bedeutete das Auftreten des Maitäfers für manche Gebiete geradezu eine Katastrophe. Die Maitäferſchwärme freſſen buchstäblich alle Bäume des Befallsgebietes fa hl. Es ist ein grauenhafter Anblid, wenn man in eine solche Gegend kommt. Tot und starr recen die Bäume ihre Aste gen Himmel, so als ob niemals die Lebenskraft des neuen Frühlings in ihnen lebendig geworden wäre. Eichen, Pappeln, Lärchen und Weiden sind es insbesondere, die von den Maitäferschwärmen bevorzugt be= fallen werden. Wenn aber diese Weidegründe nicht mehr ausreichen, dann werden auch alle anderen Bäume von ihnen kahlgefressen. Größter Schaden entsteht besonders dann , wenn die Maitäfer schließlich auch die Obstbäume besetzen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Kräfte dieser Bäume dann sehr schnell zerfallen, und meist brauchen sie viele Jahre, um sich wieder zu erholen, um neue Früchte zu tragen.

Aber nicht nur als Käfer richtet dieser Feind unserer Kulturpflanzen große Schäden an. Auch in seinen verschiedenen Verwandlungsverursacht er stadien - der Engerling! ― Schäden über Schäden. Wiesen und Weiden zB., die von Engerlingen beſezt sind, können keine hohen Erträge mehr bringen. Es ist festgestellt worden, daß die geringeren Futtererträge, die durch mit Engerlingen besetzte Wiesen und Weiden entstehen, zu einem Verlust von hun derttausenden Litern Milch führen. An diesen Beiſpielen kann jeder einzelne ab= lesen, wie es mit dieſem freundlichen Mailäfer in Wirklichkeit bestellt ist. Da hilft alle Romantik und alle Schwärmerei für dieſen Frühlingsboten nichts. Er muß ausgerottet werden, weil er deutsches Nahrungsgut vernichtet, weil er ein Feind unserer Kulturpflanzen ist, weil er letten Endes die Maßnahmen der Erzeugungsschlacht beeinträchtigt. Aus diesem Grunde hat der Reichs- und PreuBische Minister für Ernährung und Landwirtschaft für die Maitäferbekämpfung im Frühjahr 1937 einen Betrag von 100 000 RM. zur Verfügung gestellt. Die Beihilfen werden auf diejenigen Landesbauernschaften verteilt, in deren Gebiet mit einem starken Maikäferauftreten zu rechnen ist. In stark befallenen Gebieten werden die Pflanzenschutzämter der Landesbauern= schaften in den einzelnen Orten Fangkolonnen. bilden, die gegen eine angemessene Vergütung Maitäfer einsammeln. In weniger start be= fallenen und in befallsverdächtigen Gebieten werden für die freiwillige Sammlung der Maitäfer Prämien ausgesetzt. Die Durchführung der Bekämpfung ist von den Pflanzenschußämtern der Landesbauernſchaften vorzubereiten und zu. überwachen. Maikäferbekämpfung, das kann nun insbe sondere eine Angelegenheit, eine Aufgabe der Jugend sein. Denn man bekämpft dieſe Maikäferschwärme am besten immer noch durch das Abschütteln und Einsammeln. Man legt unter befallene Bäume große Tücher und ſchüttelt dann die einzelnen Äste ab. Das ge= schieht am besten frühmorgens, denn dann sind die Mailäfer durch die Nachtkühle noch verhält= nismäßig steif, so daß sie sich nicht anzuklammern vermögen. Selbstverständlich gibt es auch andere zB. die kann man Bekämpfungsmittel ;

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RSK Folge 101 Bäume mit gebranntem Kalt besprisen usw. Aber das einfachste und sicherste Mittel bleibt doch das Abſchütteln und Einsammeln. Die eingesammelten Käfer sind dann möglichst durch heißen Dampf zu töten. Vorzüg lich eignen sich dazu die Kartoffeldämpfer, die ja mit den entsprechenden Anlagen, heißen Dampf einströmen zu laſſen, versehen sind. Go schädlich der lebendige Maitäfer iſt, ſo nüglich ist nun aber der tote. Man kann die abge= töteten Tiere kompostieren oder aber an Schweine und Geflügel verfüttern , da sie ein eiweißreiches Futter liefern. Getötete Maikäfer können auch getrocknet einige Zeit aufbewahrt und so nach und nach verfüttert werden.

4. Mai 1937

Wenn man heute mit dem Auftreten von Maitäferschwärmen mehr als früher rechnen muß, so liegt das nach Ansicht von Fachleuten in erster Linie an der Berringerung von Niftgelegenheiten für unsere Singvögel. Vögel sind die besten Gegner, die sichersten Bertilger des Maifäfers . Darum schaffe man Nistgelegenheiten für unsere ges fiederten Freunde, und man hat die sicherste Grundlage einer ausgiebigen Maikäfervertilgung gelegt. Darüber hinaus aber sollte jeder einzelne trog aller Schwärmerei für den Maidarauf sehen, daß er von ihm so viele fäfer tötet, wie es nur irgend möglich ist, denn Maitäfervertilgung ist Pflanzenschutz und Pflanzenschuß ist Mehrung unseres Nahrungsgutes.

Technik im Dienſte der

Erzeugung

Verschlechtert die Technik die landwirtschaftlichen Erzeugniſſe ? – Höhere Erträge aus verbesserter Bodenbearbeitung NSK Mehr als andere volkswirtſchaftliche Gebiete interessiert gerade die Ernährungsfrage jeden einzelnen Volksgenossen und insbesondere die Hausfrau ; denn von einer ausreichenden und bekömmlichen Ernährung hängt das Wohlbefinden der Familie in hohem Grade ab. Die Sorgen der Hausfrau ſind neben dem Preis vor allem auf die Qualität der Nahrungsmittel gerichtet. Die Fortschritte der Ernährungswissenschaft in den letzten 50 Jahren be weisen, daß nicht etwa die Menge der genoſſenen Nahrungsmittel für das Wohlbefinden des Menschen entscheidend ist, sondern ihre Güte. Es wird nun häufig die Frage erhoben, ob nicht durch den starken Leistungseinsatz aller landwirtschaftlichen Hilfsmittel Güte und Wert der Nahrungsmittel eine Minderung erfahren. Ist es von Einfluß auf die Qualität, wenn in immer stärkerem Maße in der Landwirtschaft an die Stelle der Handarbeit die Maschine tritt, wenn die alten bodenständigen Raſſen und Sorten verschwinden und an ihre Stelle Hoch3uchten treten, bedeutet es nicht vielleicht auch eine Verschlechterung des Bodens, wenn zur Ergänzung des Stallmistes die Handelsdünger verwandt werden? Führt dieser Weg nicht zur Verschlechterung unserer Lebensmittel? Am einfachsten ließe sich diese Frage durch Ver= gleichsversuche beantworten. Solche Versuche sind bereits an einer Reihe von Tierarten vorgenommen worden, und sie bejahen durchaus den Fortschritt durch die Technit. Welche Familie aber würde sich ohne zwingenden Grund zu derartigen lang= jährigen Experimenten hergeben ? Vergleiche find daher nur möglich, wenn man den Stand der Landwirtschaft, die Ernährungsmöglichkeiten und die Leistungsfähigkeit einzelner Völker untereinander vergleicht. Es läßt sich hierbei nachweisen, daß die Länder, die über eine hochentwidelte Landwirtschaft verfügen, auch einen Hohen Lebensstandard und dem= entsprechend eine hohe Leistungsfähigkeit besigen, wie es in USA. und den europäiſchen Kulturnationen der Fall ist. Kassandrarufe : Wie geben wir dem müden Boden neue Kraft? oder Haltet ein mit dem Raubbau an dem deutschen Boden! sind durchaus nicht am Plate. Der Boden stellt nämlich einen lebendigen Organismus dar, der bei richtiger und inten-

fiver Behandlung zu höchsten Leistungen be= fähigt ist, aber bei Vernachlässigung wie jeder andere Organismus verkümmert. Je besser der Boden bearbeitet und gedüngt wird , um so höhere Erträge bringt So liefert zB. eine normale Volldüngung im großen Durchschnitt einen Mehrertrag von 8 Doppelzentner Getreide und 10 Doppelzentner Stroh oder 40 Doppelzentner Kartoffeln je Hektar. Dieser Mehrertrag kommt nur zu einem beſtimmten Teile unseren Kornspeichern zugute. Zum größeren Teil bleibt er in der bäuerlichen Wirtschaft und dient als Viehfutter, das Stroh Je höher daher die zur Unterstreu. Felderträge sind, um so mehr Stall= mist wird dadurch erzeugt. Je mehr Futtermittel der einzelne Betrieb mit Hilfe der Düngung erzeugen kann , um so mehr Vieh kann er auf dem Hofe halten , um so größer wird seine Leistungsfähigkeit. Der Ersatz des Zugpferdes durch den Motorschlepper ist ebenfalls ein Vorteil, denn an die Stelle des Zugpferdes, das nur Arbeitskraft leiſtet, tritt das Rind, das uns Milch und Fleisch Jiefert, das Schaf, das uns neben Fleisch noch Wolle gibt, und das Schwein mit Fett und Fleisch. Wenn der Dreschflegel nun wirklich von jedem Hofe verſchwunden iſt, dann bedeutet auch dies keineswegs etwa eine Verschlechterung des Korns. Im Gegenteil, die Arbeit, die heute durch den Motordrescher erspart wird, kann der Bauer einsehen für die sorgfältige Zurichtung landwirtschaftlicher Veredlungserzeugnisse ; er kann mehr Tiere aufziehen und sie besser pflegen und seinen Ader besser bestellen. Alle Länder mit primitiver oder gering entwickelter Landwirtschaft haben in bestimmten Abständen sogar unter Hungersnöten zu leiden Jedem Vernünftigen wird es klar sein, und auch jede vernünftige Hausfrau wird es fühlen , daß der Fortschritt der landwirtſchaftlichen Entwicklung für die Bevölkerung eines Landes feinen Rückschritt, sondern einen Segen bedeutet. Mit dem neuen Agrarprogramm tritt Deutschland mit seiner Landwirtschaft in die Reihe der erſten Völker der Welt. Es wird nicht lange dauern, dann wird sich wiemand mehr den Erfolgen dieser Leistungssteigerung verschließen können.

4. Mai 1937

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NSK Folge 101

Planvolle Anlage von Dungſtätten ― Das Reich unterſtüht den Bau Hinweise für landwirtschaftliche Betriebsführer durch Beihilfen

NSK Die trotz der bisherigen Erfolge der Erzeugungsschlacht notwendige weitere Ertragssteigerung erfordert ua. eine zwed mäßig des geregelte Humusversorgung Durch diese zweckmäßige VerabBodens. reichung der natürlichen Dünger ist es erst mögs lich, die mineralischen Dünger zur besten Auswirkung tommen zu lassen. Zur richtigen Aufe bewahrung der natürlichen Dünger aber find zweckmäßig eingerichtete Dungstätten und Jauchegruben notwendig, die heute leider nur in ganz geringen Mengen in der Landwirtschaft zu finden sind. Dieser Zustand ist auch wieder das Ergebnis jener Zeit, da die deutsche Landwirtschaft sich selbst überlassen blieb, da Die liberalistisch gebundene Wirtschaft sich lieber Dom Weltmarkt abhängig machte, als die eigene Landwirtschaft aktions- und einsatzfähig auszuBauen und zu organisieren. Wie die ganze betriebswirtschaftliche Einrichtung der Landwirtschaft in damaliger Zeit zurückblieb und mit den Fortschritten von Wissenschaft und Technik nicht Schritt halten konnte, so wurde auch der an sich so dringend notwendigen Aufgabe, richtige Dungstätten und Jauchegruben anzulegen, keine Aufmerksamkeit geschenkt. Wenn man bedenkt, daß durch diesen Zustand bei den natürlichen Düngern mit einem Verlust an Nährstoffen und organischer Masse um rund 50 vH. zu rechnen ist, dann wird aus diesem Zahlenverhältnis flar, wie notwendig im Interesse der weiteren Erzeugungssteigerung an Nahrungsgütern Wandel geschaffen werden muß. Es liegt sowohl im allgemeinen volkswirtschaftlichem als auch im betriebswirtschaftlichem Intereſſe eines jeden landwirtschaftlichen Betriebsführers , für bestmögliche Anlagen zur Aufbewahrung der natürlichen Dünger zu sorgen. Ja, man fann wohl sagen, daß diese Aufgabe eine der vor= überErzeugungsschlacht dringlichsten der haupt ist.

In Anbetracht der volkswirtschaftlichen Be= deutung dieser Anlagen hat sich das Reich bereit erklärt, Beihilfen für den Bau von Dungstätten und Jauchegruben zu gewähren. Diese Reichsbeihilfen werden rückwirkend ab 1. April 1937 gegeben. Um ihren richtigen Einſatz zu gewährleisten, ſind außer besonderen baulichen Vorschriften Richtlinien für die Bewilligung der Beihilfen erlaſſen worden, über die die Dienststellen des Reichsnähr= standes jederzeit Auskunft geben. Im einzelnen sind für die Verteilung der Beihilfen folgende Grundsäge aufgestellt worden :

1. Betriebe bis zu 10 Stüc Großvieh erhalten je Quadratmeter hergestellter Dungstätte 2,50 RM., je Kubikmeter umbauten Raumes der Jauchegrube 6,- RM. Beihilfe. Die Bezuschussung erfolgt bis zu 30 Quadrat= meter Fläche bzw. bis zu 30 Kubikmeter Inhalt. 2. Betriebe von mehr als 10 und bis zu 20 Stüc Großvieh erhalten je Quadratmeter hergestellter Dungfläche 2,— RM. und je Kubikmeter umbauten Raumes der Jauchegrube 5,- RM. Beihilfe. Zur Vermei dung wirtschaftlicher Ungerechtigkeit erhalten jedoch die Betriebe dieser Gruppe für die Dungstätte mindestens 75,- RM. und für die Jauchegrube mindestens 180,- RM. 3. Betriebe von mehr als 20 Stüď Großvieh erhalten je Quadratmeter herge= stellter Dungstätte 1,50 RM. und je Kubikmeter umbauten Raumes der Jauchegrube 4,- RM. Beihilfe. Jedoch iſt auch hier der Grundſaß aufgestellt, daß auch die Betriebe dieser Gruppe zur Vermeidung unbilliger Behandlung für die Dungstätte mindestens 120, - RM. und für die Jauchegrube mindestens 300,- RM. erhalten. Es ist nun die Pflicht eines jeden landwirtschaftlichen Betriebsfüh revs , fehlerhafte oder gar grundsätzlich falsche Anlagen zur Aufbewahrung der natürlichen Düngemittel auszumerzen. Die bisherigen großen Verluste an natürlichen Düngern müssen in Zukunft unter allen Umständen vermieden werden. Die landwirtſchaftlichen Betriebsführer sollten sich daher umgehend wegen einer Reichsbeihilfe an die zuständige Landesbauernschaft wenden. Den Anträgen, die über die Wirtschaftsberatungsstellen der Landesbauernschaften zu leiten sind, müſſen die genauen Baupläne beigelegt werden. Außer dem werden nur solche Anträge berücksichtigt, bei denen sich der Antragsteller verpflichtet, nach den Grundsägen des Stapelmiſtverfahrens zu arbeiten und die Baurichtlinien der Landesbauernschaft für seine Anlagen anzuerkennen und durchzuführen. Um einem möglichst großen Kreis die Mithilfe des Reiches beim Bau dieser Dungstätten und Jauchegruben zukommen zu laſſen, werden die Reichsbeihilfen bis zu einem Höchſt fag von 1000,- RM. je Betrieb gewährt. Im Interesse der Nahrungsfreiheit des deutschen Volkes hat sich das Reich wiederum bereit erklärt, an der Besserung der betriebswirtschaftlichen Verhältnisse der Landwirtschaft mitzuhelfen. Nun ist es aber auch die einfachste und selbstverständlichste Pflicht der Bauern und Landwirte, durch persönlichen Einsatz diese Aktion zu einem vollen Erfolge zu verhelfen !

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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ཐག་

lationalſozialiſtiſche Brief and Drahten | Orift der Schriftleitung: Berlin 688 68 3immers, 96, Herneut: 110022 Berlag: rang Cher £ 41., 6. m. 1 . M Eder extralarlag RSTUB., Mingen - Berita L E I Cher.Berlag , Berlin_68 - Wie Zahlungen



Partei -Korreſpondenz

NOK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeßtelle verantwortlic: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber RSDEN Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt-c riftleiter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlig in Berlin.

Breſſedienſt der MODUS

Blatt 1

REK Folge 102

5. Mai 1937

Zum Muttertag :

Mütter

des

Volkes

- Grundsteinlegung Der Platz der Mutter im nationalſozialiſtiſchen Reich für neue Stätten der Frauenarbeit NSK Von einem großen, gütigen Manne wird erzählt, zweimal in feinem Leben, als großer Arzt und tapferer Offizier, habe er geweint. Einmal, als seine Mutter gestorben sei, und ein anderes Mal, als er davon berichtete, wie auf den Schlachtfeldern Ostpreußens und in den LaJaretten die schwerverwundeten und sterbenden jungen Kriegsfreiwilligen in ihrer höchsten Rot nach der Mutter riefen. In seinem eigenen Leben hatte er die tiefe Verbundenheit mit der Mutter erlebt, und hier mitten im Grauen des Krieges begegnete sie ihm bei seinen jungen Kameraden wieder. Dem Tod so nah wie dem Leben, dem Glüc so verschwistert wie dem Leid, erwartet die Frau in tiefer Einsamkeit und vollkommener Abgeschlossenheit das Werden des neuen Mens schen in sich, aber schon im Augenblick der Ges burt entläßt sie das Kind in ſein eigenes Leben, in sein Schicksal, aus der Einmaligkeit der Ver bundenheit in die Einmaligkeit seines Seins. Und von diesem Augenblick an gibt es für Re— nicht als Pflicht, nicht als ein Muß, sondern als naturgegebenes Gesetz ― leine Loslösung von der Verantwortung mehr, in die sie das Schick= fal gestellt hat. Sie tritt dieſen Dienſt an, und feine Macht der Welt vermag sie mehr von ihren Verpflichtungen zu entbinden. Das Glüc ihres Kindes ist ihr Glüd, seine Not ist ihre Not, sein Wohlergehen untrennbar mit dem thrigen verknüpft. Sie erwartet teinen Dant; nicht Anerkennung hat für fte Gewicht. allem ihren Tun und Lassen, den Sorgen und Nöten des Alltags, der Mühe und Last, der Freude und Luft, die die leibliche und seelische Pflege mit sich bringen, folgt fie diesem Geſetz, das in der Stunde der Geburt ihres Kindes Macht über fie bekommen hat. Waren es nicht unsere Mütter während des großen Krieges, die ihre Sorge um den im Feld Weilenden oder ihren Schmerz und ihre

Verzweiflung über den Verlust des geliebten Mannes, des Lebensgefährten, des Vaters ihrer Kinder zu verbergen trachtete, um das Leben ihrer Kinder so wenig als möglich damit zu bes lasten? Sahen nicht dieſe tränenloſen, leid= erstarrten Augen, denen wir überall in dieſen Schredensjahren begegneten, schon danach aus, wie der Lebensunterhalt herbeigeschafft werden tönnte, wenn der Ernährer nicht mehr da war? Und wie oft haben wir jungen Frauen der Nachkriegszeit es dann hören müssen, daß man es nicht verantworten könnte, Kinder in dieſe Welt zu sehen, in diese Welt des Zerfalls, des Chaos, der Verwirrung. Schien es nicht ges radezu als ein Zeichen von Dummheit, sich mit dieser Verantwortung zu belaſten, wo doch alles nach eignem Genuß und Förderung des eigenen Wohlergehens und der eigenen ungehemmten Lebensfreude schrie ! Auch jene Zeit hat die Mütter nicht von ihrer Berantwortung zu entbinden vermocht. Gegen einen oft unfaßlichen Berg von Not, Hoffnungs-

-------------877) Dr. Dietrich an Alfieri Grußtelegramm des Reichspreſſechefs der NSDAP. NSK München, 5. Mai. Reichspressechef Dr. Dietrich fandte am legten Tage des Aufenthaltes der in Erwiderung des Befuches der nationalsozialistischen Parteipreſſe in Italten nach Deutschland geladenen fasciftis schen Journalisten folgendes Telegramm an Minister Alfieri nach Rom : " In München, der Hauptstadt der nationalJogialistischen Bewegung, vereint mit den Männern der faschistischen Presse, wünsche ich Euer Exzellenz, in Erinnerung an den Besuch der nationalsozialistischen Presse in Italien, meine aufrichtige Sympathie zum Ausdrud zu bringen. gez.: Dr. Dietrich.“

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NSK Folge 102

losigkeit, Härten, Entmutigungen und Hemmungen hinweg haben wir unsere Verantwo̟ rtung getragen in eine neue Zeit hinein, an die wir wieder glauben lernten und die wir erobern woll . ten für unsere Kinder und damit für unser Bolt. Heute feiern wir den Muttertag als einen Tag des Dankes eines ganzen Volkes an feine Mutter. Aber auch wir Mütter sollen danken an diesem Tag unserm Führer und dem nationalsozialistischen Staat, der der Mutter wieder hilft, ihren Aufgaben ge= recht zu werden. Eine Anzahl großzügigſter Einrichtungen stehen ihr heute zur Seite. Im Hilfswerk Mutter und Kind" der NSV ist eine Organisation geschaffen, die Der Erhaltung und Förderung der deutschen Familie dient. Sie hilft der überbürdeten Land, und Siedlersfrau, sie hilft der abgehegten Stadtfrau, sorgt für gesunde Wohnungen, für Erholung und Pflege der Mütter, beugt durch großzügige Maßnahmen der Säuglingssterblich , feit vor. Es ist so recht und so ganz zum Freund der deutschen Mutter ge . woorden. Darüber hinaus hat die Reichsfrauenführerin Reichsmütters Frau Scholz-Klink im Dienst im Deutschen Frauenwerf unter Füh Tung der RS.-Frauenschaft eine Erziehungsarbeit geschaffen, die der Frau Aufgabe und Verpflichtung zugleich wurde. In über 200 Mütterschulen , die in nunmehr drei Jahren entstanden, sind über eine Million Mädchen und Frauen auf dem Gebiete der Haushaltführung, Gesundheitsführung und Ers ziehung in je 25 bis 50 Stunden ertüchtigt wor

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5. Mai 1937 den. Wenn diese Schulung nur an bestimmten Tagen stattfindet, sehen die Heimmütter = schulen eine ständige Schulung der Frau in vierwöchigen Lehrgängen vor und nehmen bes sonders unsere oft so abgearbeiteten Frauen aus den Notstandstreifen des Reiches auf, die damit neben der eigentlichen Schulung auch eine gute Erholung erhalten. Die dauernd zunehmenden Anmeldungen zu den Bräuteschulen zeigen, wie ernst unsere Mädel die Vorbereitung auf die Ehe nehmen. Am Muttertag 1937 wird der Grundstein zu dem Bau von zwölf Gesundheitss Häusern in dem Notstandsgau Baye rische Ostmark durch die NSV. gelegt, die alle gleichzeitig mit Mütterschulen vers Auch eine Reichsmütter . bunden sind. schule für die in der Arbeit stehenden über 2000 nebenamtlichen und fachlich vorgebildeten Lehrkräfte wird in diesem Gau begründet. Sie wie die Reichsmütterſchule im Wedding, soll die der Schulung der über 1000 hauptamtlich gleich, fachlich vorgebildeten Lehrkräfte dient falls eine Musterschule für das Reich werden. Wenn alle diese Möglichkeiten unsere Frauen und Mädel froh und dankbar machen und hel fen, dem Volk durch ein neues Geschlecht von Müttern die Zukunft und die Ewigkeit zu fichern, wenn die in aller Stille geleistete Arbeit im kleinen ein Beitrag ist in dem großen Geschehen einer neuen Zeit, so soll die Arbeit des Reichsmütterdienstes im Deutschen Frauenwerk im besonderen Ausdruck des Dankes an die deutsche Frau und Mutter zum Muttertag 1937 sein. d. B.

Mütter jenseits der Grenzen

Mahrerin

deutschen Blutes Kämpferin für das Volkstum Die innere Wandlung der auslandsdeutſchen Frauen NSK Mit unseren deutschen Müttern im Reich begehen Millionen deutscher Frauen und Familien jenseits der Grenzen an diesem Sonntag den Muttertag. Ihrer ist besonders zu geDenten, tragen fie doch das Erbevölkischer Verpflichtung in den weitaus meisten Fällen in einer Umgebung, die weder eine ähnliche Stellung der Frau wie in Deutschland tennt, noch etwa von Staats wegen für die deutsche Frau eine derartige Stellung anstrebt. Was die deutsche Frau jenseits der Grenzen für die Familie und ihr Volkstum leistet, hat fie eigenständig aus sich heraus entwideln müssen. Während im Reiche der Nationalsozia= lismus durch zahlreiche gesetzliche Maßnahmen sowohl in sozialer als auch in ethischer Hinsicht die völkische Aufgabe der Frau bestimmen fonnte, ist in der europäischen Minderheitenpolitik noch niemals ein Moment in Erschei nung getreten, daß etwa auch nur im entferntesten dieser Aufgabe gerecht geworden wäre. Im Gegenteil : Ein Staat wie der tschechoslowakische schützt nicht nur die deutsche Mutter

nicht wie man etwa aus seiner humanitär gefärbten Auslandspropaganda ableiten möchte - sondern seine Minderheitenpolitik bewirkt, daß ein unerhörter Prozentjak der Neugeborenen trant zur Welt kommt und die Säuglings . terblichkeit in steigendem Maße zunimmt. Die 80 vH. unterernährter Kinder im Sudetenraum sind ein trauriger und unwiderleglicher Beweis des Kampfes gegen den völkischen Bestand der deutschen Volksgruppe, der selbst der werdenden Mutter den Schuß versagt. Ist es da nicht eine tiefe Bestätigung für die innere Erneuerung unserer deutschen Volksgruppen, wenn die deutschen Frauen bei aller Trostlosigkeit der sozialen Lage dennoch Willens sind, dem . Volke neue Kinder zu schenfen, um durch ihre Fruchtbarkeit das ewige Recht deutschen Volkstums auf angestammter Scholle in alle Zukunft zu tragen ? Gerade jenseits der Grenzen bewahrheitet sich immer wieder aufs neue, daß das tiefste Wesen des deutschen Frauentums die Mutterschaft ist. Das läßt sich auch in jenen Staaten nicht beseitigen,

3.

RSK Folge 102

in denen ein liberal oder marxistisch gefärbtes Frauentum sich gerade bemüht, aus der Verpflichtung der Frau in die sachliche Welt männlicher Leistungen zu emanzipieren. Der Kampf der deutschen Frau jenseits der Grenzen um das bleibende Recht ihres Blutes ist aber nicht allein deshalb so schwer, weil bas Fe umgebende fremdvölkische Frauentum es nicht selten verleugnet, sondern weil in zahlreichen Fällen die primitivsten staatlichen Bore aussetzungen in vollshygienischer Hinsicht fehlen. Nicht nur, das zB. in Wolhynien und Ga . lizien von der Auswirkung eines etwa vor handenen staatlichen Mutterschutzes oder ber Mutterschulung feine Rebe fein tann - es ist eine traurige Tatsache, baß in jenen Gebieten erst auf etwa 10 000 beutschen Frauen eine Hebamme entfällt (!) . Damit wurde die Selbsthilfebewegung dortige Der Frauen zu einer zwingenden Notwendigkeit, besonders deshalb, weil infolge des außerge wöhnlichen Mangels an Arzten an eine ärzte liche Geburtshilfe nur in den allerwenigsten Fällen zu denken ist. Die Selbsthilfebewegung der Frauen ist auch in jenen Volfsgruppen zu beobachten, die in besseren voltshygienischen Verhältnissen leben, denn nicht nur die primitivsten menschlichen Borauslegungen der Geburt gilt es ja zu ſchaffen, sondern die Betreuung des Säug lings und bes heranwachsenden Kindes liegt ja in ben meisten Fällen allein der Mutter ob. Hinsichtlich der Volkshygiene find 3B. die Verhältnisse in Estland feines. wegs schlecht zu nennen. Dies geht (chon daraus hervor, daß dieses Land prozentual die meisten Arzte Europas überhaupt hat. Hier aber fällt ber Mutter die große Aufgabe zu, burch ihre Erziehung jene weite Spanne zu verringern, die zwischen der früheren Gebildetenschicht und dem Voltstum besteht. Diese Mutter hat seit Jahren erkannt, daß auf die deutschen Privis legien des 19. Jahrhunderts verzichtet werden muß, wenn der Gedanke der Boltsgemeinschaft Wirklichkeit werden soll. Sie rät ihren Kindern unaufhörlich vom Universitätsstudium ab, bas Fie selbst genoß, weil die Volksgruppe Bauern und vor allem Handwerker braucht.

Wenn in Estland und Lettland durch die bes stehende deutsche Kulturautonomie in verhältnismäßig zuträglicher Weise die Fragen der Erziehung in Schulen und Jugendorganiſationen geregelt find, so muß auf diesem Gebiete in Bolen und in Südtirol gerade dort der Einsatz der Mutter liegen. Hier zeigt sich die Mutter als die ewige Trägerin der deutschen Sprache , die ihrem Kinde jene Werte geben muß, die ihnen die fremdvölkische Schule nicht vermitteln fann. Welches Opfer bedeutet die Erfüllung dieser Aufgaben in der Tschechoslowakei, die Hunderte deutscher Minderheitenschulen“ geschlossen hat und den priDaten deutschen Schulunterricht derartig eins engte, daß nur noch die Selbsthilfe der Mutter übrigblieb,, wenn die junge Generation dem Volfstum nicht verlorengehen sollte ! Und gerade hier, wo die Not vielleicht am größten ist, gewinnt die Selbsthilfebewegung der deutschen Mutter allmählich eine organifatorische Form, deren politisches Rückgrat

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5. Mai 1937 die sudetendeutsche Partei Konrad Henleins darstellt. Diese Widerstandskraft deutschen Muttertums sollte den Tschechen zu denken geben, die planmäßig fremdes Volkstum in den deutschen Raum verpflanzen, die deutsche Jugend aber verelenden laſſen.

Überall in den deutschen Volfsgruppen der felbe Kampf der deutschen Mutter für die Frucht ihres Leibes ! Im abgetrennten Gebiete Schleswig - Holsteins wird die Frau bes sondern aktiv als Trägerin des deutschen Sozialismus. Wie in der Tschechoslowakei, in Polen, in den nordöstlichen Randstaaten leistet sie hier die unendliche Kleinarbeit des ges samten sozialen Selbsthilfewertes der Volksgruppe. Diese Arbeit der volfsdeuts schen Mutter über die Belange der eigenen Familie hinaus kann nicht hoch genug veranschlagt werden, denn hier zeigt es sich, daß fie über mütterlichen Egoismus hinauswächst und dem Mann im schweren Existenzkampf der Volksgruppe immer helfend zur Seite steht. Unsere deutschen Frauen jenseits der Grenzen sehen über die Aufgabe der Gegenwart hinaus. Ift ihr Leben auch noch nie schwerer geweſen fie haben dennoch den Mut und den OpferFinn, mit der Vergangenheit abzurechnen . In der deutschen Volksgruppe Rumäniens steht die deutsche Mutter im Kampf gegen das Einfindersystem. Dieses System hatte dort eine andere als die übliche Begründung gefunden. Der Siebenbürger Großbauer wollte nur ein Kind, um seinen Besitz nicht aufteilen zu müſſen ― und da ist es die deutsche Mutter zuerst gewesen, die die Gefahr dieser zur Mode gewordenen Erscheinung erkannte und dem Manne so viele Kinder abzufordern gewillt ist, wie nötig sind, um den völtischen Bestand zu erhalten. Die Frau also ist es gewesen, die hier wie in allen anderen Volksgruppen den ersten Schritt unternahm , um der Verstädte= rung des Bauerntums zu steuern.

Wie auf bevölkerungspolitischem, so auch auf dem fulturellen Gebiete. Die auslandsdeutschen Mütter führen ihre Töchter wieder zu dem angestammten Brauchtum zurüd. Nicht nur, daß die Frau die alten schönen Trachten wieder zu Ehren gebracht haben ― Hunderts tausende deutscher Mädchen find ans Spinnrad und zum Webſtuhl zurückgekehrt. Wie in Siebenbürgen, so kommt überall die alte Volkskunst wieder in Gebrauch die Leder- und Korbflechtarbeiten, die wunderschönen Stidereien. Die deutsche Frau verbannt nun den modischen Hausrat aus ihren Wohnungen, und offen spricht es die Siebenbürger Sächsin in den deutschen Blättern aus, wie sehr sie es bedauert, daß sie noch vor wenigen Jahren das alte schöne Zinngerät an Bukarester Juden verkaufte. Wenn wir an diesem Muttertag der inneren Wandlung der auslandsdeutschen Mutter gedenken, die die Irrwege des Liberalismus infolge ihres natürlichen - ihres Mutter . instinkts nicht selten vor ihrem Mann verließ, so wollen wir jene deutsche Farmerfrauen in übersee nicht vergessen, die weder von Liberalismus noch von Marxismus etwas wissen, aber unaushaltsam ihre mütterliche Pflicht tun. Wenn der deutsche Farmer in Südamerita eine wichtige Angelegenheit zu bereden

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hat, so muß die Frau den Raum verlassen : Männe rangelegenheiten ! So hierarchisch-rüdständig diese altertümliche Familiendoktrin an= mutet - dieser Farmer ist eins mit ſeiner Frau im Glüd über die zahlreich geborenen Kinder. Ob in Kanada oder in Brasilien : hier ist in das deutsche Haus nie die Dekadenz der europäischen Mode eingedrungen, die gerade noch ein Kind als „standesgemäß“ erachtete. Ob in der Umgebung von Porto Alegre oder Sao Paulo, ob in Blumenau oder weit draußen in den Steppen - hier lebt unbeschnitten das

Arbeitgeber

5. Mai 1937 Recht der deutschen Mutter. Sie ist Lehrerin, Seelsorgerin, Schneiderin ihrer großen Kinderschar und sie weiß, wenn sie lächelnd das Neugeborene aus der Wiege hebt: weil dieses Kind geboren ist, wird es niemand zwingen fönnen, diese Erde jemals zu verlassen. Millionen deutscher Mütter jenseits der Grenzen! Niemand führte sie den Weg aus Trübsal, Not und Verfolgung. Aber sie bes schritten dennoch denselben Weg wie unsere Mütter im Reiche: Weil sie dem Gesetze der ewigen Natur folgten, das der Nationalsozialis= GHC mus zum Gesetze des Reiches machte.

Arbeitsdienſt

Reichsarbeitsdienst von der anderen Seite – Was verzehrt und was verbraucht wird Rieſenaufträge für die freie Wirtſchaft

NSK Das Interesse für den Reichsarbeitsdienst ist heute nicht nur bei uns, ſondern auch im Auslande besonders stark ausgeprägt . Daß diese junge Organiſation des Dritten Reiches zwei Aufgaben verfolgt, die Erziehung der ihr anvertrauten Jugend und die Vermehrung des Ertrages des deutschen Bodens, ist allgemein belannt. Nicht jeder weiß jedoch, daß darüber hinaus auch der Arbeitsdienst in der Wirtschaft eine recht erhebliche Rolle spielt, führt er ihr doch Tag um Tag Aufträge zu, welche in die Hunderttausende von Mart gehen und im Jahr die Hundert-Millionen-Grenze weit überschreiten . Zweimal im Jahre, Anfang April und Anfang Oktober, erhalten je 200 000 Arbeitsmänner (in diesem Sommerhalbjahr erreicht der Reichsarbeitsdienst bekanntlich die Stärke Don 235 000 Mann) bei ihrem Einrüden Tuchröde, Tuchhosen, Tuchmäntel, Wäsche, Schuhzeug usw. Einen wie großen Auftrieb die gesamte Befleidungsindustrie durch diese gewal= tigen Aufträge des Reichsarbeitsdienstes erhält, liegt auf der Hand, vor allem, wenn man berüdsichtigt, daß all diese Kleidungsstücke gerade bei der Art der Arbeiten des Reichsarbeitsdienstes einer ziemlich starken Abnukung unterliegen. Jahr um Jahr beläuft sich die Meterlänge der Tuch-, Futterstoffe- und Drillichbeschaffungen auf mehrere tausend Kilo . meter , Jahr um Jahr finden regelmäßig mehrere tausend Volksgenossen Arbeit, denen nichts anderes obliegt, als für die Bekleidung des Reichsarbeitsdienstes Sorge zu tragen. Von noch erheblich größerer Bedeutung iſt die Ernährung der Arbeitsmänner. Der Reichsarbeitsdienst läßt sich bei der Beschaffung der Lebensmittel von der richtigen Erkenntnis leiten, daß es besonders wichtig ist, die örtliche Händlerschaft aus dem Vorhandensein eines Arbeitslagers Nuken ziehen zu laſſen. Bis auf fleine Ausnahmen werden die gesamten Lebensmittel für die Abteilung aus dem Dorf oder aus der Stadt bezogen, die der Abteilung am nächsten gelegen find. So leuchtet es ein, daß für den Bäcker oder Fleischer des Dorfes die Tatsache, daß er regelmäßig für zweihundert hungrige Mägen zu

liefern hat, von nicht zu unterschätzender wirts schaftlicher Bedeutung ist. Welche Mengen an Lebensmitteln täglich und jährlich durch den Reichsarbeitsdienst (bei einer Stärke von rund 200 000 Mann ) verbraucht werden, das sollen die nachstehenden Zahlen erläutern, die jeweils von der Tagestation eines Mannes ausgehen : Pro Tag: 0,75 Kilogramm Roggenbrot ; = das sind jährlich 54 750 000 Kilogramm 3650 Waggons à 15 Tonnen. Um 54 000 Kilogramm Brot herzustellen werden 36 410 000 Kilogramm Mehl gebraucht ; das find 1 Kilogramm Kartoffeln ; 73 000 000 Kilogramm jährlich = 4867 Waggons à 15 Tonnen ; 100 Gramm Fleisch ; das sind jährlich 7 300 000 Kilogramm = 486 Waggons à 15 Tonnen ; 40 Gramm Butter bzw. Margarine oder Fett; das sind jährlich 2 900 000 Kilogramm = 195 Waggons à 15 Tonnen ; 20 Gramm Kaffee - Ersak ; das ſind jähr97 Waggons lich 1460 000 Kilogramm à 15 Tonnen ; 57 Gramm Wurst; das ſind jährlich 4 161 000 Kilogramm = 277 Waggons à 15 Tonnen ; 35 Gramm Seefisch ; das ſind jährlich 2 555 000 Kilogramm = 170 Waggons à 15 Tonnen ; 30 Gramm Marmelade ; das sind jähr, lich 2 190 000 Kilogramm = 146 Waggons à 15 Tonnen. Alles in allem werden für die Verpflegung monatlich rund 5 Millionen RM., dh. alſo im Jahr 60 Millionen RM. aus dem Haushalt des Reichsarbeitsdienstes der Lebensmittelwirtschaft zugeführt. Eine weitere wichtige Rolle spielen fernerhin, alles vom Standpunkt der Förderung der Wirtschaft aus betrachtet, die Unterkünfte . Befanntlich haben die Abteilungen feinen festen Standort, weil naturgemäß jedes Arbeitspros jekt nach mehr oder minder langer Zeit zu Ende geführt ist, so daß es sich nicht lohnen würde, eine feste Unterkunft, für die dann keine andere Verwendung mehr beſtände, zu errichten. Ledig-

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NSK Folge 102 lich aus diesem Grunde sind die sogenannten Reichsbaraden geschaffen worden, mit denen nahezu sämtliche Abteilungen versehen sind. Daß der Bau dieser Reichsbaraden für weit über tauſend Lager der Holzwirtschaft Aufträge zugeführt hat, die in viele Millionen gehen, liegt auf der Hand. Spinden, Hunderttausende Don Betten, Tischen, Stühlen, die unzähligen Geräte für die Arbeit, für den Küchenbetrieb, den Heildienst usw. haben ebenfalls zahlreichen Wirts schaftszweigen gewaltige Aufträge zugeführt. Auch hier handelt es sich selbstverständlich beim Reichsarbeitsdienst nicht um eine einmalige Ausgabe, denn auch diese Dinge unterliegen naturgemäß einer gewissen Abnutzung und müſſen also von Zeit zu Zeit ergänzt werden. Als letter, aber nicht unwichtigster Posten Jei schließlich noch die Anschaffung von Kraftwagen und Zubehör erwähnt. Die besonderen Aufgaben des Reichsarbeitsdienstes bringen es mit sich, daß er in bezug auf die Notwendigkeit der Ausstattung mit Kraftfahrzeugen mit feiner anderen Organisation, geschweige denn Behörde, verglichen werden fann. Der Führer eines Arbeitsgaues hat im Durchschnitt 8 bis 8000 Arbeitsmänner zu

Wie

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betreuen, die sich auf mindestens 35 bis 50 Lager verteilen. Dieſe Lager liegen oft meilenweit auseinander und fast immer (denn darin liegt ja eine der großen Aufgaben des Arbeitsdienstes) in unwegsamem Gelände. Dağ also eine Arbeitsgauleitung und Gruppenführung über eine Anzahl möglichst geländegängiger Personenkraftwagen und eine Gauleitung auch über einige Lastkraftwagen verfügen muß, Der Reichsarbeitsdienst ist selbstverständlich. braucht seine Kraftwagen nicht zur „ Repräſentation", sondern aus harten Arbeits- und Führungsnotwendigkeiten heraus. Alle diese gewaltigen Summen, welche für den Reichsarbeitsdienst ausgegeben werden, find jedoch niemals Selbstzwed, sondern immer Mittel zum 3 wed , denn ganz abgesehen von dem Auftrieb, der dadurch vielen Zweigen der Wirtschaft erteilt worden ist, müſſen wir uns immer wieder vor Augen halten, daß der Reichsarbeitsdienst durch seine Landeskulturarbeiten die Ernährung des deutschen Volkes aus eigener Scholle sicher . stellt. Und wenn bereits bis jetzt ein Mehrertrag des deutschen Bodens geschaffen ist, welcher der Vergrößerung des deutschen Raumes um eine Fläche entspricht, die um etwa ein Drittel größer als das Saarland ist, so dürfte L. diese Tatsache deutlich genug sprechen.

der Landdienſt

eingeſekt wird

Heber 14 000 Jungen und Mädel in 1256 Gruppen – Dorf- und Betriebsgruppen in 17 Gebieten der HS. – Helfer des Bauern NSK Wiederum wächst auf unseren Udern eine Ernte heran, und erneut muß die schwere Aufs gabe von allen zuständigen ´Stellen erfüllt werden, der Landwirtschaft, die heute noch mit am fühlbarsten unter dem Mangel an Arbeitsfräften zu leiden hat, die entsprechende Zahl von Menschen zur Bewältigung ihres bedeutsamen Auftrages zur Verfügung zu stellen. Gibt es doch, wie der Beauftragte für den Bierjahresplan fürzlich betonte, in Deutschland leine dringendere Arbeit als die , für das tägliche Brot des Volkes zu Jorgen. Eine ganze Reihe von Maßnahmen find in dieser Richtung bereits in den lezten Jahren in die Wege geleitet worden ; die Landhilfe, die den arbeitlosen jugendlichen Menschen die Möglichkeit zum Einsaß ihrer Kräfte am deutſchen Boden verschaffte, die Erntehilfe , zu der sich alle irgendwie abkömmlichen Angehöris gen der Partei und ihrer Gliederungen zur Verfügung stellten und viele andere mehr. Daß bei diesem Ruf, wo es galt, eine im Intereſſe des Gesamtvolles liegende Aufgabe zu bewältigen, die Jugend nicht beiseite stehen fonnte und wollte, erklärt sich selbstverständlich aus dem neuen Ethos, mit dem die deutsche Jugend seit dem Jahre 1933 erfüllt wurde. So hat denn auch der Landdienst der HI., der im Jahre 1934 sein Werk auf- und auszubauen begann, in den vergangenen Jahren bereits vollauf seine Notwendigkeit und seine Bedeutung bewiesen . Er wird dies in dieſem

Sommer mit verdoppeltem Eifer und Einsatz zu tun bemüht sein, wofür schon die Tatsache als Beweis gelten mag, daß in sgesamt 14 041 Jugendliche für den Einsatz in 518 Betriebs- und 738 Dorfgrup = pen vorgesehen sind. Um dieses Ergebnis noch anschaulicher zu gestalten, sei erwähnt, daß der Gesamteinfaz des Landdienstes im Jahre 1936 nur 6608 Jugendliche in 462 Gruppen umfaßte. Ferner sei noch hervorgehoben, daß beispielsweise in den Gebieten Nordmark , Norda fee und Westfalen der Landdienst in diesem Jahre erstmalig eingesetzt werden [oll.

Es zeigt sich somit ganz klar der Wille der Landdienstführung, diese Einrichtung der deuts schen Jugend sowohl gebietsmäßig als auch zahlenmäßig immer weiter auszudehnen, um so den Worten des Reichsjugendführers auf der Tagung der Landdienstführer in Tilsit im Herbst des vergangenen Jahres gerecht zu wer> den: ,,Ich bin überzeugt, daß dieses Werk, das heute ein Anfang ist, einmal etwas Gewaltiges sein wird , das die ganze junge Generation als Verpflich tung empfinden wird." In diesem Zuſammenhang dürfte es von Interesse sein, sich ein Bild von der Vertei = lung des Landdienstes über die einzelnen Gebiete zu machen, wobei wir zuerst den Einſatz der Betriebsgruppen , also derjenigen, die geschlossen auf einem eins

-AT-

J

NSK Folge 102 zelnen landwirtschaftlichen Gute angeſetzt werden, berücksichtigen wollen. Die Betriebsgruppen werden in dieſem Sommer in insgesamt 13 Gebietender H3. zum Einsaß gebracht , und zwar ſoš wohl für Jungen als auch für Mädel. Rein zahlenmäßig ſteht hier an der Spike das Gebiet Mittelelbe mit zwar nur 68 Gruppen, die jedoch mit 1216 Jungen besetzt sind, und zu denen weitere 3 Mädelgruppen mit 45 dort arbeitenden weiblichen Jugendlichen treten. Sodann folgt das Gebiet Ostland, also Ofte preußen, mit 107 Gruppen, in denen 1121 Jungen tätig sein werden, und weiteren 21, in denen 911 Mädel ſich zum Dienst am deutschen Boden bekennen werden. Ein sehr starker Einsaß wird fernerhin in werden, wo Pommern vorgenommen 62 Gruppen mit 1088 Jungen vorgesehen sind. Auch wäre noch das Gebiet Mittelland , also die Gegend um Halle herum, zu erwähnen, wo 823 Jungen in 70, und 79 Mädel in 5 Gruppen sich zur Hilfe für den Bauern einsegen werden. Ebenso wird auch in dem vorwiegend landwirtschaftlichen Medlenburg der Landdienst mit 957 in 71 Gruppen zusam mengefaßten Jungen in Altion treten. Weiterhin wird der Landdienst in Betriebsgruppen noch in den Gebieten Kurmark, Nordſee, Niedersachsen, Heſſen-Naſſau, Sachsen, Thüringen, Württemberg und Bayerische Ostmark ſeine Einſazbereitschaft unter Beweis stellen . In noch wesentlich umfassenderer Form sehen wir sodann den Einsatz des Landdienstes in Form der Dorfgruppen , dh. solcher, in denen eine Anzahl Jungen oder Mädel in einem Dorf gemeinsam untergebracht wird und tags= über zu den einzelnen Bauern in Arbeit geht. Das stärkste Kontingent hat hier Pommern mit 1085 Jungen in 128 Gruppen und weiteren 47 Mädeln in 5 Gruppen aufzuweisen. Sodann folgt wiederum Ostpreußen mit 991 Jungen in 98 und 202 Mädeln in 16 Gruppen. Ebenso hat auch Thüringen eine ganz beachtliche Zahl zugewiesen erhalten. Es sind hier 646 Jungen für 70 Gruppen und 98 Mädel Allerdings steht für 12 weitere vorgesehen. hier die Kurmark mit 593 in 48 Gruppen tätigen Jungen und 234 in 28 Gruppen eingesetzten Mädeln in keiner Weise nach. Dies gilt im weiteren auch von dem Gebiet Mittel , elbe , wo wir die Jungen in einer Stärke von 594 auf 45 Gruppen, und die Mädel mit 200 auf 12 Gruppen verteilt finden. An weiteren Einsatzgebieten, deren Gesamt zahl im übrigen 17 von den 25 ausmacht, ſeien hier noch hervorgehoben die Nordmart mit 163 Jungen und 69 Mädeln, das Gebiet Norde ſee mit 202 Jungen und 182 Mädeln, Mittelland mit 429 Jungen und 101 Mädeln und Mecklenburg mit 241 Jungen und 68 Mädeln. Ferner wird der Landdienst noch in Niedersachsen, Hessen-Nassau, Westfalen, Sachsen, Hochland, Württemberg, Baden und in der Baye rischen Ostmark zum Einfah bereitstehen.

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Diese furge Übersicht zeigt das Bestreben, die vorwiegend landwirtſchaftlichen Provinzen Deutschlands entsprechend zu berücksichtigen. Da her finden wir auch die mit stärksten Kontingente in Ostpreußen, in Pommern und in Medlenburg. Hier ist im übrigen auch durchſchnittBetriebsgruppeneinsaz mehr lich der verbreitet , was sich aus der wirtschaftlichen Struttur dieser Gebiete erklären mag. Schließlich sei noch auf eines hingewiesen . Es mag bei der Aufzählung der Zahlen aufgefallen sein, daß die Zahl der Einzusehenden in einem jeweils verschiedenen Verhältnis zu der Zahl der Gruppen steht. Dies ist dadurch zu erflären, daß die Größe einer Landdiensts gruppe zwischen 5 und 50 Mann ſchwankt, je nach den vorliegenden Erforders nissen. Auch jetzt ist noch Zeit für die Jugend, Rich zum freiwilligen Dienst am deutschen Boden zu bekennen. Die Zahl der vorgesehenen Ein zusehenden ist noch nicht voll erreicht , aber es dürfte auf der anderen Seite bei der Einstellung unserer heutigen Jugend zu Staat und Nation kein Zweifel bestehen, daß auch dieſe weiteren etwa 2000, die noch eingeſetzt werden können, in Bälde an ihren Arbeitsplägen stehen werden. K. D.

Werbung der Bayerischen Oſtmark in Berlin Ansprache des Gauleiterstellvertreters Ruddeschel im Columbushaus NSK Berlin, 5. Mai. Der Grenzgau Bayerische Ostmart zeigt zum ersten Male in der Reichshauptstadt eine umfassende Ausstellung von den Schönheiten seiner Landschaft und den volkskulturellen Erzeugnissen seiner Menschen. Die Ausstellung, die unter tatkräftigem Einsatz der Gauleitung Bayerische Ostmark in Zusammenarbeit mit dem Reichsfremdenverkehrsverband zustande gekommen ist, soll in Berlin für die Bayerische Östmark als Reisegebiet sowohl im Sommer wie im Winter als auch für ein nachhaltigeres Interesse des gesamten Deutschtums im Reich an der Grenzlandbevölkerung werben. In seiner Eröffnungsansprache, mit der der Gauleiterstellvertreter Ruddeschel die Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich machte, wies er darauf hin, daß dieſe Ausstellung nicht nur der Erschließung neuer Erwerbsquellen oder ausschließlich der Werbung für den Fremdenverkehr dienen solle, .sondern daß es sich darum handele, einen schwerringenden Gau mit vielen Notstandsgebieten dem Herzen des ganzen deutschen Volkes zu erschließen. Weiterhin tam in der Ansprache zum Ausdruck, wie tiefgreifende Wandlungen nach vierjähriger nationalsozia listischer Führung im Gau Bayerische Oſtmark erkenntlich seien, so daß heute der Gau als Reiseziel vieler deutscher Volksgenoſſen ein beson , deres Zeugnis unablässiger Au ƒ bauarbeit darstelle.

NGK Das Deutſche Recht

Ehezerrüttung

– Scheidungsgrund ?

Iſt von der Einführung des Zerrüttungsprinzips ein Abfinken der ehelichen Moral zu befürchten ? NSK Zu einer Änderung des Ehescheidungsrechtes ist es bisher trok vielfacher Anregungen hierzu noch nicht gekommen. Und doch handelt es sich hier um ein Gebiet, das vordringlich der Neugestaltung bedarf. Es ist nicht übertrieben, wenn man behauptet, daß ein neues Scheidungsrecht von allen Teilen der Bevölkerung herbeigefehnt wird. Das umstrittenfte Problem, das bei der Ers neuerung des Ehescheidungsrechtes auftaucht, ist das nach Einführung des Verschuldens- oder des Zerrüttungsprinzips. Bekanntlich verlangt unser heutiges bürgerliches Recht zur Scheidung einer Ehe die Feststellung, daß die Zerrüttung des ehelichen Verhältnisses auf Verschulden eines Ehegatten beruht. Auch der Familienrechtsausschuß der Akademie für Deutsches Recht hat geglaubt, von diesem Prinzip grundsäglich nicht abgehen zu können. Sein Vorschlag zur ,,Neugestaltung des deutschen Eheheidungsrechtes" sieht ua. folgende Bestim= mung vor: „ Ein Ehegatte kann auf Scheidung der Ehe antragen, wenn durch ein sonstiges schuldhaftes Verhalten des anderen Ehegatten das eheliche Verhältnis so tief zerrüttet ist, daß die Wiederherstellung einer dem Wesen der Ehe entsprechenden Lebensgemeinschaft nicht mehr erwartet werden kann.“. Zur Begründung der Beibehaltung des Verschuldenprinzips wird häufig ins Feld geführt, daß die Zulaſſung der objektiven Zerrüttung als ausreichender Scheidungsgrund eine sittliche Verwahrlosung, ein Absinken der ehelichen Moral zur Folge haben müſſe, und damit zu einer uferlofen Vermehrung Der Scheidungen führen müſſe. Die hier wiedergegebenen Bedenken gegen Die Zulaſſung der objektiven Zerrüttung als Scheidungsgrund find in Wahrheit nicht gerechtfertigt. Sie können durch keine Beispiele früherer Zeiten oder anderer Staaten gestüßt werden. Im Gegenteil, ſehen wir uns beiIpielsweise die Entwicklung auf dem Gebiete der Ehescheidungen an, wie sie sich uns seit der Eine führung des Bürgerlichen Gesetzbuches zeigt : In den Jahren 1900 bis 1904 tamen in Deutschland auf 100 000 Einwohner 15,8 Ehescheidungen. In den Jahren 1908 bis 1912 stieg die Zahl auf 23,3. Sie stieg in den folgenden Jahren ständig, und zwar auf 83 bis zum Jahre 1934. Die hier wiedergegebenen Zahlen, die dem statistischen Jahrbuch des Deutschen Reiches ent= nommen sind, zeigen deutlich, daß die gesetzliche Regelung, die uns das Bürgerliche Gesetzbuch beschert hat, das Anschwellen der Ehescheidungen nicht hat verhindern können. Diese Tatsache wird noch deutlicher, wenn man einmal die Scheidungsziffern des Deutschen Reiches mit

denen anderer Staaten vergleicht, die die objektive Zerrüttung als Ehescheidungsgrund gelten laſſen. So hat zum Beispiel die Schweiz leine wesentlich höhere Scheidungsziffer aufzu weisen als das Deutsche Reich. Das gleiche gilt von den nordischen Staaten, wo seit Jahrzehnten ein weitherziges Scheidungsrecht und eine weitherzige Scheidungspraxis besteht. Diejenigen, die sich für eine Beibehaltung des Verschuldensprinzips aussprechen, packen das Problem der Ehescheidungen an einer ganz falschen Stelle an. Die gesetzlichen Scheidungsbestimmungen vermögen das Absinken der ehelichen Moral nicht aufzuhalten. Eine Erschwerung der Scheidungsmöglichkeit führt notwendig zu einem Zwiespalt und zur Heuchelei. Wollen wir , daß die Zahl der Ehefcheidungen abnimmt , so müssen wir damit anfangen , den Menschen zu erziehen, dessen Lebensführung erst der Ehe ihren sittlichen Gehalt gibt. Nicht fann die eheliche Gesinnung durch gesetzliche Bestim mungen erzwungen werden. Die sinkende Ehemoral ist nur als eine Teilerscheinung des allgemeinen kulturellen Zerfalls zu werten, der sich in Deutschland in den vergangenen Jahren bemerkbar gemacht hat. In dem Maße, in dem die Erziehung des deutschen Menschen und die Säuberung des deutschen Volkskörpers von franten und schlechten Elementen durchgeführt wird, wird auch die Zahl der zerrütteten Ehen abnehmen. Das beweist schon ganz deutlich die Scheidungsziffer aus dem Jahre 1935. Während noch im Jahre 1934 auf 100 000 Einwohner in Deutschland 83 auf Scheidung lautende Urteile ergangen sind, ging die Zahl im Jahre 1935 auf 75,2 zurück. Der Vergleich der beiden Zahlen zeigt, daß von den nach der Machtübernahme geschlossenen Ehen weniger zur Auflöſung gelangt sind als von den früher eingegangenen Ehen. Es sind dem . nach in den Jahren 1933 bis 1935 weniger ,,Fehlehen“ zu verzeichnen als in den zurückliegenden Jahren. Hier hat sich ganz sicherlich schon die Neuordnung des völkischen Lebens bemerkbar gemacht. Für die Zukunft wird sich das Blutschutzgesetz und das Ehegesundheitsgesetz günstig auswirken. Es ist uns heute selbstvers ständlich, daß dann, wenn die leib-seelischen Anlagen der Ehegatten nicht aufeinander abgestimmt sind, keine glückliche Ehe sich gestalten kann. Von der Artgleichheit und der Gesundheit der Ehegatten hängt es legten Endes ab, ob eine Ehe glücklich oder verfehlt ist. Auch die Anstrengungen, die zur Wiederbele= bung des Familienſinnes gemacht werden, sind in ganz besonderem Maße geeignet, der einmal

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NSK Folge 102 geschlossenen Ehe Dauer und Beständigkeit zu verleihen. Die Familienforschung und die damit verbundene Weckung des Bewußtseins unjerer eigenen, in unseren Vorfahren verkörperten Bergangenheit hat erheblichen erzieherischer Wert. Der Mensch, der sich als ein Glied einer langen Kette ſieht, wünscht unwillkürlich diese Kette nicht abbrechen zu lassen, sondern durch Erzeugung von Nachkommen diese Ahnenreihe fortzusehen. Damit ist bei ihm schon der Antrieb gegeben, die richtige Gattenwahl zu treffen und die einmal gegründete Ehegemeinschaft aufrechtzuerhalten. Sehen wir das Problem der Ehezerrüttung

nicht als ein rechtliches, sondern als ein solches der Erziehung des deutschen Menschen an, so verliert die Frage nach der Beibehaltung des Verschuldensprinzips oder der Einführung des Zerrüttungsprinzips erheblich an Bedeutung. Soll das Recht aber dazu da sein, die lebendige Ordnung des Volkes verwirklichen zu helfen, so muß es so geartet ſein, daß es die Beseitigung jeder eingetretenen Störung innerhalb der Volksgemeinschaft möglich macht. Diese Aufgabe erfüllt aber nur ein Eheſcheidungsrecht, das die Scheidung einer Ehe auch bei nur objektiver Zerrüttung des ehelichen Verhältniſſes zuläßt.. Dr. H. J.

Schiebung straffrei ?

Das geſunde Volksempfinden und die Treupflicht – Geſchäftsübertragung auf die Ehefrau NSK So mancher Lieferant von Waren, Handwerker oder sonstiger Gläubiger von Geschäftsinhabern muß die Erfahrung machen, daß das Geschäft in dem Augenblick, in dem es an die Bezahlung der Schulden gehen soll, nicht mehr dem Manne gehört, daß es der Ehefrau übertragen worden ist. Der Volksmund nennt so etwas eine Schiebung oder gar einen Betrug, die Gerichte haben aber bis vor kurzem der= artige Übertragungen des Gewerbebetriebes von einem überschuldeten Geschäftsinhaber auf ſeine Ehefrau nicht für sittenwidrig angesehen. Auch heute ist die Rechtſprechung der Gerichte zu dieſer Frage noch nicht einheitlich. Im großen und ganzen hat sich jedoch die richtige Erkenntnis Bahn gebrochen, daß es grundsäglich nach dem heute herrschenden deutschen Volksbewußtsein gegen die guten Sitten und die Treupflicht im Geschäftsverkehr verstößt, wenn ein in Schulden geratener Mann sein Geschäft auf die Frau übers trägt, um die Erträgniſſe des Geſchäfts dem Zugriff der Gläubiger des Mannes zu entziehen. Die Sicherheit des rechtsgeschäftlichen Verkehrs ist eine wesentliche Voraussetzung für das Gedeihen des Volksganzen. Es muß daher von jedem verlangt werden, daß er sich_redlich_bemüht, geschlossene Verträge zu erfüllen. Jedem Volksgenossen, also auch dem Geschäftsmann, wird eine unbedingte Makellosigkeit der inneren Haltung, und dementsprechend nach außen tompromißlose Ehrlichkeit, Lauterkeit und Wahrhaftigkeit zur Pflicht gemacht. Das bedeutet, daß ein Schuldner seinem Gläubiger, deſſen Kredit er in Anspruch nimmt, auch ehrlich gegenübertritt, daß er nicht unter Ausnutzung fadenschei = niger formeller Möglichkeiten den Gläubiger um ſein Geld prellt, indem er formell das Geschäft seiner Frau überträgt, praktisch aber das Ges schäft selbst und genau so wie bisher weiterführt. Der nationalsozialistische Staat hat dem Schuldner in großzügiger Weiſe geholfen, er hat die Pfändungsgrenze erweitert, er hat die Möglichkeiten des Vollstreckungsschußes geschaffen, er

hat den Mißbrauch von Vollstreckungsmöglich feiten durch Eingreifen des Gerichts verhindert. Der Schuldner ist also in seinem Existenzminimum sichergestellt. Andererseits muß verlangt werden, daß der Schuldner sich nach besten. Kräften müht, seine Schuldverpflichtungen zu erfüllen. Die Einführung der Bestimmungen, durch die die sogenannten Lohnschiebungen (der die Pfandgrenze übersteigende Betrag des Arbeitslohnes wird einem Dritten, der Frau, dem Bruder usw. des. Lohnberechtigten auss gezahlt) und die Benachteiligung des Gläubi-

Rechtspolitik der letzten Woche Der 1. Mai NSK Mehr und mehr verblaßt in dem durch den Nationalsozialismus befriedeten deutschen Volt die Erinnerung an die lärmenden Umzüge, Hezreden bolschewistischer Fremdlinge und an die oftmals blutigen Ausschreitungen , die der 1. Mai früher auch bei uns mit sich brachte. Heute beobachtet man derartige Vorkommniſſe nur da, wo in den vom Kommunismus verfeuchten Ländern verhette Massen den Lügenund Hezparolen der Bolschewisten folgen, und wo für die Arbeitenden auf solche Weise neues und Arbeitslosigkeit heraufbeschworen wird. Wir wissen, daß der Leidensweg der so bedrohten Völker gekennzeichnet ist durch Ausbeutung, Unterdrückung und schließlich durch Vernichtung. So konnte der Reichsrechtsführer, Reichsminis fter Dr. Frank, anläßlich einer Großkundgebung in Breslau kurz vor dem Nationalen Feiertag des Deutschen Volkes zuversichtlich und voll Stolz sagen: „ Mag das Ausland mit Zweifel und Mißtrauen unsere Auffassungen betrachten und bekritteln wir bleiben stark im Glauben, der uns Deutschland erobern ließ. Wir wollen mit Entschlossenheit den Weg gehen, der der Freiheitsweg unseres Volkes ist. Allein die Freiheit der Nation bedeutet auch die Freiheit des einzelnen."

等业

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gers durch Vereinbarung ,,unentgeltlicher" Dienſtleiſtung verhindert werden, zeigt deutlich, daß der nationalsozialistische Staat nicht gewillt ist, böswillige Schuldner zu schüßen. Anderseits darf der Gläubiger seine Augen nicht vor der Not seines Schuldners verschließen. Er ist vielmehr verpflichtet, auf die mißliche Lage seines Schuldners Rücksicht zu nehmen, falls dieser nicht aus Böswilligkeit sich seinen Berpflichtungen entziehen will . Er muß dem Schuldner wenigstens soviel vom Ertrag seiner Arbeit belassen, daß er seine notwendigen Lebensbedürfniſſe befriedigen kann und nicht zum Schaden der Allgemeinheit aus dem Arbeitsgang ausſcheiden und öffentliche Für-

Drum prüfe,

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wer sich

sorge in Anspruch nehmen muß. Dafür zu sorgen, ist aber Sache der Gerichte, deren Hilfe der Schuldner vertrauensvoll in Anspruch neh men kann und soll. Nicht jedoch soll der Schuldner mit Liſt und Schiebung -- etwa durch die Übertragung des Geschäfts auf seine Frau -die Erfüllung seiner Verbindlichkeiten zu vers eiteln suchen. Nimmt er derartige Schiebungen vor, so wird er in dieſem gemeinſchaftsſchädigenden Treiben von den Gerichten nicht unterstügt werden. Darum find solche von überschuldeten Geschäftsinhabern vorgenommenen Ges schäftsübertragungen grundsäglich als fittens widrig anzusehen und so zu behandeln, als ob fie gar nicht erfolgt wären.

ewig bindet

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Die Bedeutung der Verlobung als erſter Schritt zur Begründung der Ehe NSK Nach der Ehescheidungsſtatiſtik hat zwar die Zahl der Ehescheidungsprozeſſe im Ver hältnis zur Zahl der Eheschließungen abgenom men. Gleichwohl ist die Zahl dieser Prozeſſe an ſich immer noch sehr hoch: sie ist von 64 175 im Jahre 1931 auf 82 481 im Jahre 1935 ge= stiegen. Aus ihr ergibt sich, daß ein nicht unbeträchtlicher Teil unserer Volksgenossen bei dem Versuch, die wichtigste Keimzelle unserer Volksgemeinschaft, die Ehe, zu gründen und zu führen, gescheitert ist. Das ist zum Teil noch auf die Auswirkungen des sittlichen Verfalls vor der Machtergreifung zurückzuführen, denn gerade die in den schwersten Krisenjahren 1931 und 1932 geschlossenen Ehen zeigen die ungünfrighten Zahlen. Zum Teil ist die Ursache aber auch darin zu suchen, daß manche Ehen nicht mit dem nötigen Ernst und der richtigen Ertenntnis von der Bedeutung der Ehe ange = bahnt werden. Die Verlobung wird oft lediglich als eine mur das persönliche Verhältnis der beiden jungen Leute berührende Frage angesehen, während sie tatsächlich in ihrer Auswirkung weit darüber hinaus geht. Denn sie erfordert als erster Schritt zur Begründung einer Ehe die gleiche Prüfung, die heute für die Ehe selbst verlangt wird. Der Führer hat uns gelehrt, daß die Ehe richt Selbſtzweɗ ſein kann, sondern dem großen Ziele der Vermehrung und Erhaltung der Art und Raſſe dienen muß. Demgemäß hat der Familienrechtsausschuß der Akademie für Deutsches Recht die Ehe als die auf gegenseitige Treue, Liebe und Achtung beruhende, dauerndeLebensgemeinschaft zweier raſſegleicher, erbgeſunder Personen verschiedenen Geschlechts bezeichnet, welche das Gemeinwohl durch einträchtige Zusammenarbeit wahren und fördern und welche rassegleiche, erbgeſunde Kinder erzeugen und zu tüchtigen Volksgenossen erziehen soll. Diese Aufgaben der Ehe dürfen nicht außer Betracht bleiben, wenn zwei Menſchen einander Denn die Verlobungszeit soll ,,angeloben". zwar Prüfungs- und Probezeit also mit der Möglichkeit der Auflösung des Verlöbnisses --ſein, aber sie darf nur begonnen werden, wenn

die Grundbedingungen einer guten Ehe gegeben sind. Es erwächst hier den Eltern und Vers wandten eine wichtige Aufgabe der Beratung, damit nach den Tagen oder Wochen „ der ersten Liebe goldener Zeit“ nicht eine grausame Ents täuschung und ein hartes ,,Nein" den Traum zerstört. Die Beratung muß sich vor allem auf die Forderung erstrecken : rassegleich und erbgeſund". Den Liebenden, besonders wenn sie noch nicht in den Gedanken über die Bedeutung der Rasse aufgewachsen sind, erscheint es vielleicht peinlich, dem Verlobten die Frage nach der Rassereinheit zu stellen. Um so mehr muß es ernste Aufgabe der Eltern sein, auf die Be deutung des Gesetzes zum Schuße des deutschen Blutes vom 15. September 1935 hinzuweisen und frühzeitig einen lüdenlosen Nachweis der Rassereinheit zu verlangen. In allen Zweifels fällen sollte vor der Verlobung eine Auskunft des Standesamts über die Unbedenklichkeit der Eheschließung eingeholt werden. Noch peinlicher erscheint es oft, Nachfors schungen nach der Gesundheit des Verlobten anzustellen. Aber auch hier muß die Besonnenheit der Eltern mit dem Hinweis auf Inhalt und Bedeutung des Ehegesundheitsgesetzes vom 18. Oktober 1935 frühzeitig auf Klarheit dringen. Die eheliche Verbindung mit Personen ist verboten, die infolge einer ansteckenden Krankheit, eines Erbleidens oder infolge sonstiger (in § 1 des Ges seges aufgeführten) Umstände für die Ehe uns tauglich sind. Daß solche Ehehinderungsgründe nicht vorliegen, daß im Gegenteil die Grundlage für eine erbgesunde , vor= zahlreiche Nachkommenschaft handen ist, muß vor der Verlobung nachgewiesen werden. Die Bereitwilligkeit, diesen Nachweis. zu erbringen, ist sogar ein wichtiger Prüfstein für die Richtigkeit der Wahl des Verlobten. Denn wer nichts zu verbergen hat , wird das Verlangen nach der Gesundheitsbestätigung nicht nur verständlich finden, sondern als Beweis für die ernste Auffassung von der Bedeutung der Ehe werten. Bei wahrer Erkennt-

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NSK Folge 102 nis dieser Bedeutung muß die Verantwortung vor den Kindern, vor der Volksgemeinschaft größer sein als das Verlangen nach dem Besitz des geliebten Menschen. Der Führer sagt in seinem Werke „Mein Kampf": Es gibt nur eine Schande : bei eigener Krankheit und eigenen Mängeln dennoch Kinder in die Welt zu setzen. Sind die Grundvoraussetzungen für eine Vers lobung : Raſſereinheit und Erbgeſundheit, vorhanden, so hesteht auch Gewähr für die seelische

Übereinstimmung zwischen den Verlobten. Diese gibt ihrerseits wieder die Kraft zur Überwindung aller Schwierigkeiten, die das Leben mit seinen vielseitigen Anforderungen fast jeder Ehegemeinschaft stellt. Eine Verlobung aber, die ohne die Prüfung dieser Fragen abgeschlossen wird, birgt in sich die Gefahr, zu einer Ehe zu führen, die den naturgesetzlichen Anforderungen nicht gerecht wird und oft nach Jahren tiefſter Enttäuſchung O. M. und aufreibender Kämpfe zerbricht.

Wie das Gericht entschied

Kein Schadenersaßanſpruch gegen das Reich wegen Versagung von Deviſengenehmigungen

NSK Infolge der weltwirtschaftlichen Schwierigkeiten mußte im Laufe der letzten Jahre in immer stärkerem Maße der freie Verkehr mit Devisen und der Geldverkehr mit dem Auslande Beschränkungen unterworfen werden. Eine große Anzahl von Rechtsgeschäften mit Aus, ländern oder Devisenausländern sind von einer Genehmigung der Devisenstelle abhängig. liegt nun im Bereich der Möglichkeit, daß einem Antragsteller ein Schaden erwächst, weil ihm die Genehmigung für ein Rechtsgeschäft nicht erteilt werden kann. Im Gesetz vom 1. Dezem ber 1936 ist ausdrücklich bestimmt worden, daß es einen Schadenersatzanspruch gegen das Deutsche Reich wegen Versagung der Devisen nicht gibt. Wie das Kammergericht fürzlich entschieden hat, ist durch die Aufnahme dieser Vorschrift in das Gesetz tein neuer Rechtszustand eingetreten. Es fann vielmehr auch für solche Fälle, in denen die Genehmigung vor dem Erlaß dieses Gesetzes versagt worden ist, fein Schadenersatzanspruch gegen das Deutsche Reich geltend gemacht werden. Kündigung zweds besseren Fortkommens feine Betriebsuntreue NSK Eine seit fünf Jahren in einem Be= triebe tätige Angestellte hatte zum Ende des Jahres 1936 fristgemäß gekündigt. Da sie noch Urlaub zu beanspruchen hatte, verließ sie noch vor Weihnachten ihre Stellung. Von der zu Weihnachten an die gesamte Gefolgschaft vom Unternehmer ausgezahlten Weihnachtsgratifikation wurde sie ausgenommen, da der Unternehmer in der Kündigung einen Mangel an Betriebsrreue sah, der darin liege, daß sie dem Betriebe, der sie zur Fachkraft herangebildet habe, einfach den Rüden tehre, um wo anders mehr zu verdienen. Auf ihre Klage sprach das Landesarbeitsgericht Hamburg der Angestellten die Zahlung der Gratifikation zu. Wenn auch ganz allgemein ein Rechtsanspruch auf eine Weihnachtsgratifitation nicht bestehe, so sei in diesem Falle

doch ein Rechtsanspruch entstanden, da die ges samte Gefolgschaft die besondere Zuwendung ers halten habe und nur die Klägerin ohne triftiDie gen Grund hiervon ausgenommen sei. Kündigung von seiten der Angestellten stelle feineswegs einen Mangel an Betriebstreue dar, denn der Wunsch eines Gefolg . zu vorwärts schaftsmitgliedes , tommen und ein seinem Können und seiner Veranlagung entsprechen , bes Arbeitsfeld und Einkommen zu finden , sei durchaus berechtigt. Man dürfe daher keinem Gefolgschaftsmitglied, das um eines besseren Fortkommens willen seine Stellung aufgibt, hieraus einen Vorwurf machen oder gar darin eine Betriebsuntreue erblicken. Nur ein engherziger und eigennütziger Unternehmer könne so denken, anstatt es zu begrüßen, daß sein Gefolgsmann auf einem anderen Posten eine Betätigung findet, die ihm die volle Entfaltung seiner Fähigkeiten ermöglicht und diese --- nicht zuletzt im Interesse der Allgemeinin größerem Umfange nutzbar macht. heit Allgemeines Handelsverbot NSK Durch das Gesetz vom 1. Januar 1934 iſt in das Strafgesetzbuch ein Abschnitt „Maß, regeln der Sicherung und Besserung“ eingeführt worden. Durch diese Bestimmungen können neben der Strafe unter gesetzlich festgelegten Voraussetzungen gegen einen Verurteilten weitere Maßnahmen ergriffen werden. Neben dev Unterbringung in Anstalten oder in einem Arbeitshaus, der Sicherheitsverwahrung und der Entmannung zieht das Gefeß die Untersagung der Berufsausübung vor. In einem Urteil des Reichsgerichts, das in dev ,,Deutschen Rechtspflege" auszugsweise veröffentlicht worden ist, wird anerkannt, daß als Sicherungsmaßnahme auch „ die Untersagung Mit jedweden Handelsgewerbes" zulässig ist. Recht stellt das Reichsgericht fest, daß im Urteil genau zu bezeichnen ist, welcher Beruf, welches Gewerbe oder welcher Gewerbezweig dem Verurteilten versagt wird, betont aber, daß keine Bedenken dagegen beſtehen, wenn einem Verurteilten eine so weitgehende Sicherungsmaßnahme (Untersagung der Ausübung jedweden A. Handelsgewerbes) auferlegt wird.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88



NSK-Nachrichten

Zu NSK Folge 102

Gemeinsamkeit der Ideale

und des Kampfes Ministerialdirektor Cafini an die nationalſozialiſtiſche Preſſe Deutschlands NSK München, 5. Mai. Ministerialdirektor Casini vom italienischen Propagandaministerium richtet nach Abschluß der Reise der italienischen Journalisten, die in Erwiderung des Besuches des Reichspressechefs der NSDAP. und einer Reihe nationalsozialistischer Hauptschriftleiter in Italien eine mehrtägige Reise durch Deutschland unternahmen, zum Abschluß der Fahrt folgende Worte an die nationalsozialistische Presse: ,,Im Begriff, Deutschland zu verlassen, senden die italienischen Journalisten den Kameraden der nationalsozialistischen Presse, denen sie sich heute noch mehr als zuvor in einer Gemeinsamfeit der Ideale und des Kampfes verbunden fühlen, die herzlichsten Grüße. Die Reise, die fie durch Deutschland führte, hat die enge und fruchtbare Zusammenarbeit dem zwischen Deutschland Adolf Hitlers und dem Italien Mussolinis noch mehr verstärkt. gez.: Casini .“ Gemeinschaftsaufgabe Ernährungshilfswerk Zusammenarbeit zwischen Landesbauernschaften und NSV. NSK Berlin, 5. Mai. In einem Schreiben hat der Reichsbauern = führer R. W. Darré die Landesbauernführer aufgefordert, sich der NSV . bei der Durch Ernährungshilfs = des führung werts beratend zur Verfügung zu stellen. Im Nachgang dieser Anordnung wird jekt in jeder Landesbauernschaft ein Fachberater benannt, der die Verbindung mit den Gauamtsleitungen der NSV. herstellt und für alle Fragen der Zusammenarbeit mit den Gauamtsleitungen dem Reichsbauernführer verantwort ich ist. Zum Verbindungsmann für sämtliche Fragen des Ernährungshilfswerks im Reichsnährstand ist der Unterabteilungsleiter II D 4, Dr. Werner, ernannt worden.

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fahrsports in einen Gedankenaustausch zu treten und Abmachungen über eine tünftige enge deutsch - italienische Zusammen = arbeit auf dem Gebiete des Kraftfahrsports zu treffen. Auf dem Rückwege von Tripolis folgt der Korpsführer mit seiner Begleitung sodann einer Einladung der italienischen Die Regierungsstellen , italienischen Straßenverhältnisse und die Verkehrsregelung auf einer Langstreckenfahrt von Syrakus über Reggio, Calabria, Neapel, Rom, Bologna, Venedig zu studieren und während eines zweitägigen Aufenthalts in Rom die Einrichtungen der faschistischen Straßenmiliz kennenzulernen. Ausrichtung der NS . -Gauvertrauensſchweſtern Reichstagung in Eisenach NSK Eisenach, 5. Mai. In der Zeit vom 12. bis 15. Mai findet in Eisenach eine Reichstagung der NS. Gauvertrauensschwestern statt. Neben der Generaloberin Böttger , dem Reichsamtsleiter Althaus und dem Gauamtsleiter Thomas werden Gauleiter und Reichsstatthalter Saudel und Hauptamtsleiter Hil genfeldt zu den Teilnehmerinnen sprechen. Vorträge fachlicher Art werden eine flare Ausrichtung geben. Eine Besichtigungsfahrt durch den Gau Thüringen wird den Gästen die Aufbauarbeit und das Schaffen der NSV. im Gaugebiet zeigen.

Baugestaltung studentischer Häuser Beauftragung in der Reichsstudentenführung NSK München, 5. Mai. Reichsstudentenführer Dr. Scheel beauftragte den Amtsleiter der Reichsstudentenführung, Architekt Pg. Sipmann, mit der Bearbeitung aller Fragen der Baugestaltung und Ausgestal tung studentischer Häuser und Heime. Pg. Sipmann bleibt außerdem Beauftragter für Fachschulen der Reichsstudentenführung. Praktischer Sozialismus in Wort und Bild

Erster Auslandsstart im Beisein des Korpsführers NSK Berlin, 5. Mai. Zum Auftakt der großen, internationalen Automobil-Renn-Saison des Jahres 1937 wird sich der Führer des deutschen Kraftfahrsports, Korpsführer Hühnlein , am Donnerstag, dem 6. Mai, auf dem Luftwege nach Tripolis begeben, um dort dem ersten Auslandsstart der in stiller Winterarbeit verbeſſerten deuschen Rennwagen beizuwohnen. Der Große Preis von Tripolis bringt die erste Klärung des Kräfteverhältnisses zwischen den internationalen Rennmannschaften und gewinnt damit eine für den Verlauf der ganzen Rennsaison außerordentlich aufschlußreiche Bedeutung. Korpsführer Hühnlein wird seine Anwesenheit in Tripolis dazu benutzen, um mit führenden Persönlichkeiten des italienischen Kraft-

NSV.-Broschüre „Mutter und Kind“ zum Muttertag NSK Berlin, 5. Mai. Anläßlich des Muttertages am 9. Mai dI. gibt das Gauamt Berlin der NSV. eine 20 Seiten starke Broschüre Mutter und Kind" zu= gunsten des Hilfswerks „Mutter und Kind" heraus. Die Broschüre enthält 20 interessante, schöne Aufnahmen aus den vielseitigen Arbeitsgebieten der NSV. Sie bringt außerdem Berichte über die aufbauende Arbeit in der Mütterverschickung, der Kinder-Landverschickung, der örtlichen Erholungspflege uam. In der Zeit vom 7. bis 15. Mai d3. wird die Broschüre Mutter und Kind“ von den Blockwaltern der NSV. in allen Häusern Berlins verkauft. Helft dem Hilfswerk ,, Mutter und Kind", das der Gesundheitsführung unseres Volkes und der Sicherung eines gefunden, starken Nachwuchses dient !

tationalsozialiſtiſche

Berlin er immerde, oil ber Gartlettung: Bering: Brand X ). 6. m. 1. Sentralserlag der RSTUB., Kinchen - Berita Berlin 65 N erland : Cher.Berl zimmer zal 88. - Wile Zahlungen Inb nad (Bokihedients Berlin 4464) zu richten



NCK Breſſedienſt der NODUS

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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Welf; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftletter Helmut Sündermann Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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Wie

Korreſpondenz Vartei-

ein

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raſſenpolitiſches

Gauamt ?

I

-

Hauptaufgaben: Schulung, Propaganda, Das Beiſpiel des Gaues Sachſen Sippenforschung - Durch die Lehrerschaft Einfluß auf die Jugend Sinnvolle Behandlung der Kinderreichenfrage Aus Anlah der Tagung der Ganamtsleiter des Raſſens politischen Ämtes in Zittau bringen wir nachstehend einen Überblick über Organiſation und Arbeit des Raſſens politischen Gauamtes Sachsen, an deſſen Beispiel die raſſenpolitischen Aufgaben der NSDAP . beſonders dentlich werden. NSK Bevölkerungs- und Raſſenpolitik_kann fich nur so lange auf reine Theorie beschränken, wie nicht ihre leitenden Grundſäße allgemein bekannt sind. Durch die Aufklärungsarbeit des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP . haben sich auf diesem wichtigen Gebiet nun die entschei denden Gedanken durchgesetzt. Heute zweifelt niemand mehr etwa an der Richtigkeit des Erblichkeitsbegriffs und aller sich daraus ergeben= den Konsequenzen, und niemand kann etwa noch die Augen vor all den den Lebensstrom unſeres einer Boltes hemmenden Überbleibseln lebensfeindlichen Zeit verschließen. Die bekannten Forderungen zur völkischen Erneuerung müſſen einer Lösung entgegengeführt werden. Um die Rassenpolitischen Gauämter stärker noch als bisher in ihrer Arbeit zu aktivieren, find die Leiter der Gauämter zurzeit in Sachsen, einem auf diesem Gebiet weit fortgeschrittenen Ihnen wird hier gezeigt, Gau, versammelt. wie ein Raſſenpolitiſches Gauamt arbeiten muß, wenn es seine wichtigen Aufgaben erfüllen will . Das Rassenpolitische Gauamt steht in dauernder Fühlung mit den Ämtern der Partei und den staatlichen Dienststellen zur praktischen Durchführung raſſenpolitischer Maßnahmen auf ſtaatlichem, wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiet. Zur Verbreitung rassischen Denkens arbeitet das Amt laufend mit dem Gauschulungs = und Gaupropaganda amt der NSDAP. zusammen. Es steht in dauernder Fühlung mit der Lehrerschaft sowie allen anderen Gliederungen und Organisationen, die einen Einfluß auf die weltanschauliche Haltung unſeres Volkes haben. Die Hauptarbeitsgebiete des Gauamtes find aufgeteilt in Schulung, Propaganda und Sippenforschung.

Neben der Durchführung raſſenpolitischer Schulungsarbeit auf breitester Grundlage hat die Hauptstelle Schulung für die noch zu erledigenden großen Aufgaben des Rassenpolitischen Amtes laufend Mitarbeiter vorzubereiten und heranzubilden, vor allem aus der Hitlerjugend und dem BDM. Das Gauamt faßt vorgesehene Mitarbeiter zu ge= meinsamen Auslesekursen zusammen, in denen jeder, der mitarbeiten will, eingehend auf seine Eignung geprüft wird. In der Hauptstelle Schulung ist der Gau= fachbearbeiter für Rassenfragen im NSLB. mit tätig, ihm obliegt es, die weltanschaulich- rassen= politische Ausrichtung innerhalb der Erzieherschaft zu führen. Er gibt die Richtlinien, nach denen zB. in sämtlichen sächsischen Kreisen laufend Arbeitsgemeinschaf= ten der Erzieher sich in das Aufgaben= gebiet der Raſſenpolitik einarbeiten, um es dann in geeigneter Weise der heranwachsenden Neben dieser mehr Jugend nahezubringen. ---------------------------Spatenstich für das SA. - Muſterdorf Der Stabschef in Oberschlesien

NSK Gleiwig, 7. Mai. Am kommenden Sonntag, dem 9. Mai, findet im Beisein des Stabschefs der feierliche Spa= tenstich zum SA.-Musterdorf Eichenkamp in der Nähe von Gleiwit in Oberschlesien statt. Dieses SA.-Dorf wird aus den Mitteln des leztjährigen Dankopfers der Nation erstellt und stellt ein Musterbeispiel für die kommende Siedlungsarbeit dar. Vorgesehen sind 300 Wohnhäuser, ein großes Gemeinschaftshaus, Sportpläge, ein Schwimmbad, sowie eine Jus gendherberge. Die Feier wird durch einen musikalischen Vorspruch der SA. eröffnet, worauf der Stabschef das Wort ergreift und dann persönlich den ersten Spatenstich vollzieht. Am Nachmittag findet vor dem Stabschef ein Vore beimarsch der Oberschlesischen SA. statt.

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theoretischen Aufgabe steht im Vordergrund die Bearbeitung aller Auslesefragen in der Schule. Ebenfalls zur Hauptstelle Schulung gehört die laufende Kontrolle des im Gaugebiet erscheinenden raffenpolitischen Schrifttums. Als besonders wichtig wird es angesehen, die Volksgenossen vor überflüssiger Lites ratur zu warnen und ihnen nur das wirkHich wertvolle Schrifttum nahezubringen. In der Hauptstelle Propaganda ist nicht nur die Propaganda, sondern zugleich die praktische Raſſenpolitik zuſammengefaßt. Hier soll Propaganda getrieben werden, indem einerseits raffisches Ideengut verbreitet wird, andererſeits aber auf allen Gebieten des Lebens raffisches Denten Tat werden muß. Die Durchführung einer einzigen durchgreifenden raſſenpolitiſchen Maßnahme dient ſicherlich mehr der Bertiefung rassischen Denbens als eine reine Propagandaattion. Die Juden- und Fremdrasfigenfragen bilden einen Teil der praktischen Rassenpolitik. Die wichtigste Stellung in der praktischen Rassenpolitik nimmt die Behandlung der Kinderreichenfrage ein. In Sachsen wurde erstmalig eine scharfe Trennung zwischen dem wirklichen Kinderreichtum, dh. dem erwünschten Kinderreichtum der erbtauglichen Familien, und der durchaus unerwünschten großen Kinderzahl asos zialer Großfamilien durchgeführt. Nach einer neuartigen Methode wurde im Gau eine Kartei aufgestellt, die sämtliche fächſiſchen_kinderreichen Familien umfaßt und über deren Erbwert Auskunft gibt. Bei jeder einzelnen

Der Marich

des

7. Mai 1937 finderreichen Familie fann mit Sicherheit ges sagt werden, ob es sich um eine asoziale oder um eine erbtaugliche kinder = reiche Familie handelt. Erst dadurch ist es möglich geworden, unverschuldeter Rot tinders reicher Familien durch eine großzügige Ars beitsvermittlung entgegenzuwirken. Mit Hilfedieser Kartei schaltet sich das Amt bei der Siedz lervorauslese, der Wohnungsbeschaffung und der Sonstigen Betreuung kinderreicher Familien ein. Berhindert wird dadurch, daß Mittel an Uns würdige verschwendet werden. Dieser scharfen Auslese ist ua. auch der Reichsbund der Kinderreichen in Sachsen unterworfen worden, und es kann heute gesagt werden, daß im Bund nur die besten und vorbildlichsten Fas milien zusammengeschlossen sind. Die Hauptstelle Sippenforschung wurde auf besonderen Wunsch des Gauleiters errichtet. Hier wird die Familienkunde und Sippenpflege mit in die rassenpolitische Aufklärungsarbeit. eingebaut. In Arbeitsgemeinschaften ſind in den Kreisgebieten alle Sippenforscher zusam= mengefaßt. Sie haben den 3wed, den Stolz auf Sippe , Familie und Volk im einzelnen Volksgenossen bewußt werden zu lassen. Im Laufe der Zeit soll auch das reichhaltige Material der Ahnennachweise der Politischen Leiter weiter ausgenugt werden. Der Gang durch das Rassenpolitische Gauamt in Sachsen hat gezeigt, wie ungeheuer vielseitig die Tätigkeit eines Gauamtes ist. Die Gau amtsleiter, die unter weniger guten Vorausfegungen ihre Pflicht zu erfüllen haben, werden S. in Sachſen viele Anregungen erhalten.

Studenten

ins

Volf

Gemeinſchaft ſtatt EinzelAktiver politiſcher Einſatz im Land- und Fabrikdienſt gängerei Ständige Beziehungen zwiſchen der einzelnen Kameradſchaft und der Fabrit Die neue Ausrichtung Von Karl Kracke , Abteilungsleiter Ausbildung und studentischer Einsatz der Reichsstudentenführung NSK Im Land- und Fabrikdienst wuchs die lebendige Ausdrucksform des ſtudentischen Gemeinschaftslebens heran. Allein die Tatsache, daß diese beiden Einsatzgebiete sich während der gegensätzlichen Auseinandersetzungen, die das ſtudentische Leben der lezten Jahre kennzeichneten, als Erlebnis- und Erziehungsfaktoren aus den kleinsten Anfängen zu einem wesentlichen, wenn nicht sogar zu dem entscheidenden Kern der politischen Erziehung entwickelten, beweist die unerhörte Formungskraft des ſtudentiſchen Einſaßes. Im Anfang der Planung und Entwicklung des Land- und Fabrikdienstes steht die Erkenntnis und die Lehre der Kampfjahre , daß Menschen zu Nationalsozialisten und besonders zu nationalsozialistischen Führern nur im Kampf, in der fämpferischen Auseinandersegung werden. Diese kämpferische Auseinandersegung erfolgt aber niemals durch den einzelnen allein oder durch eine auf sich selbst gestellte und in sich allein den ruhenden Pol tragende

Gemeinschaft, sondern nur durch eine fest e und geschlossene Gemeinschaft , die feine andere Grundlage und keinen anderen Inhalt als die nationalsozialiſtiſche Weltanschauung hat. Sinnvoll wird aber unſere ſtudentiſche Arbeit nur sein, wenn sie ihre Aufgaben für die kämpferischen Auseinandersetzungen aus den Problemen des Volkes nimmt. Diese zwingenden Notwendigkeiten hatten auch diefrüheren studentischen Gemeinschaftsformen erkannt. Zu dieser Erkenntnis war bei ihnen allerdings noch das Bewußtsein getreten , daß fie trok aller Verdienste um ein nationales Denken und Wollen des deutschen Volkes deshalb versagten, weil sie erstens in nationaler Hinsicht ihre Aufgaben verkannten, dem Zweiten Reich zur äußeren Form einen lebendigen, volksnahen Inhalt zu geben, und zweitens in sozialistischer Hinsicht ihre Aufgabe verkannten , den deutschen Arbeiter als gleichberechtigtes und gleichgeachtetes Glied im

old dauznanizalt sai täsi sängju mahitaran?! mounts slede volle gheitsdioves sid 1 ödig pislužë alətlquod tuş alale 89 Sy bondol

Ind deu pautad hdegrundudd yng maletans ni us limo? mblorsodi pruustise? vag fick

NSK Folge 103 deutschen Volk zu verankern. Beides haben die studentischen Gemeinschaften als Aufgaben und Verpflichtungen früher weder erkannt noch erfüllt. In den Jahren nach der Machtübernahme hat man auf unzähligen Wegen diesen Fehler wies dergutzumachen versucht, aber es gelang so lange nicht, als man glaubte, die Volksgemeinschaft durch gemeinsame Feiern und Feste unter der Parole " Arbeiter - Student" organisieren zu können. Vielmehr kann der Ansahpunkt für eine gemeinsame Frontstellung damals wie heute nur durch gemeinsame Arbeitsleistung herbeigeführt werden. Anders wird niemals eine dauerhafte Volksgemeinschaft wachsen. Aus dieser grundlegenden Erfahrung ist einst der Arbeitsdienst entstanden. Es ist nun einmal eine Tatsache: Der Arbeitsdienst wurde zuerst von den Studenten in die Tat umgesetzt und wurde von den Studenten zuerst als Erziehungsschule für eine Gesamtheit geschaffen. Aus dem Erlebnis des Arbeitsdienstes entwidelten sich auch die ersten Zusammenschlüsse neuer studentischer Gemeinschaftsformen. Arbeitsdienst Kameradschaftshaus - Stammhaus - Stammannschaft studentische Kameradschaft ist eine durchgehende und fortschreitende Linie. Biele Versuche, unzählige Umwege und mehrfache Irrwege sind bei dieser allmählichen, aber steten Entwicklung begangen worden. Unter den neuen Gemeinschaftsformen sind auch heute noch teine endgültigen und fehlerlosen, aber in ihrer Grundlage liegen sie bereits fest und sind unangreifbar. Die studentische Kameradschaft sieht - und das unterscheidet sie von den früheren studentischen Gemeinschaften - ihren Anfang und ihr Ziel im aktiven politischen Einsatz. Alle anderen Mittel und Arbeitsgebiete sind nur Hilfen für die Bildung nationalsozialistischer Gemeinschaften. Dieser aktive politische Einsat in Land- und Fabrikdienst hat als Grundlage die studentische Kameradschaft. Während bisher im studentischen Land- und der einzelne Student Fabrikdienst oder Die einzelne Studentin zum Ehrendienst

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7. Mai 1937 auf dem Bauernhof des Ostens und in der Fabrik aufgerufen wurde, richtet sich nunmehr dieser Appell an unsere studentischen Kameradschaften. Sie stellen die besten und fähigsten Kräfte für die nationalsozialistische Aufgabe zur Verfügung. Ihr Einsah erfolgt im Rahmen der Möglichkeiten in einem Dorf oder in einem Bezirk geſchloſſen. Dabei geht das Bestreben dahin, ständige Beziehungen von einzelnen Kameradschaften zu dem gleichen Einsatzort herbeizuführen, so daß sich allmählich eine Art Patenverhältnis einer jeden studentischen Kameradschaft zu einem Dorf in unseren Grenzgebieten oder zu einer Fabrik herausbildet. Wesentlich ist diese zukünftige Linie des Einsages durch die Erkenntnis bedingt, daß die Arbeit um die völkische Erhaltung unserer Grenzdörfer, um den sozialistischen Einbau und . die sozialistische Verankerung des deutschen Arbeiters im gesamten deutschen Volkstum nur möglich ist durch eine immerwährende Tätigkeit. Diese völkische und sozialistische Aufgabe des Land- und Fabrikdienstes bildet eine Leben saufgabe für die studentische Kameradschaft. Darüber hinaus genügt aber nicht der fort= laufende Einsaß jeder studentischen Generation in diesen Problemen. Es muß vielmehr unsere ganze Erziehungsarbeit dahin gehen, daß der zukünftige Erzieher, Arzt oder Rechtswahrer diese völkische und sozialistische Aufgabenstellung für sich persönlich gleichfalls als Lebensaufgabe ansieht, die er in den ersten Semestern aufnimmt und erfüllt, die er dann aber über die Zeit der wissenschaftlichen Arbeit hinaus fortsett und und im späteren Berufsleben folgerichtig zu Ende führt. Damit wird der Landdienst und der Fabrikdienst als Teil der gesamten politischen Erziehung des deutschen Studententums die Grundlage für eine neue Blickrichtung des deutschen Menschen vom Westen nach Osten. Dann wird auch die Berufsbetätigung auf dem Land oder innerhalb der Fabrik keine Strafe, ſondern eine Auszeichnung und Ehre , die man sich durch größere Leistungen und erhöhte Pflichterfüllung erst erwerben muß.

Reinheit des Blutes – Kraft des Volkes Erkenntnis und Bedeutung des Raſſeproblems – Harmoniſches inneres Erſcheinungsbild durch gleichartige Raſſenwerte – Größter Volkskampf der Weltgeſchichte Von SA.-Gruppenführer Dr. Brauneck , Chef des Sanitätsamtes der Obersten SA.-Führung NSK „Der tiefste und legte Grund des Unterganges des alten Reiches lag im Nichterkennen des Raſſeproblems und seiner Bedeutung für die geschichtliche Entwicklung der Völker", so Ichließt das zehnte Kapitel im ersten Bande des Führerbuches Mein Kampf“ . Rasseprodes „Richterkennen blems und seiner Bedeutung“ schreibt unser Führer und gibt damit den Auftakt zu der grundsäglichen weltanschaulichen Richtung, die unser Volt in Zukunft zu befolgen hat. Solange die Menschen leben, wird es verschiedene Rassen geben. Die Menschen sind nicht alle gleich, sondern gehören den verschiedenen

Rassen an. Rassen von derselben Art paſſen zueinander und ketten sich dort, wo sie zusammen wohnen, im großen Kampf ums Dasein fest aneinander. Gleiche Art, gleicher Sinn, gleiches Ziel und gleicher Lebenswille führte sie zusammen. So entstanden die Völker als der Ausdruck eines von der Natur gegebenen Zusammengehörigkeitsverbandes. Ein Volk umfaßt daher nicht immer Angehörige ein- und derselben Raſſe, aber ſiege = Die hören alle zu derselben Art. bedeutet Übereinstimmung im gleiche Art inneren Erleben des Weltgeschehens und in

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Die der Auffaſſung der Lebensvorgänge. gleiche Art reagiert auch in der gleichen Weiſse. So können in der gleichen Art verschiedene Raſſen vorhanden sein, etwaige Abweichungen und Unterſchiede sind immer wieder in den Geſamtrahmen der gleichen Art einzugliedern, und es entſteht immer wieder das geſchloſſene Bild eines Volkes mit einheitlicher Grundrichtung, einheitlicher Lebensauffassung und einheitlicher Kultur, als dem Ausdruck des Lebens. Ein Volk, wenn es ursprünglich auch aus verschiedenen, aber artverwandten Rassen besteht, wird in allen, besonders in kritischen und dem Gesamtbestande gefahrdrohenden Momenten ein unerschütterlich zähes Zusammengehörigkeitsgefühl zeigen und damit beweisen, daß es aus einem Guß und eben der gleichen Art iſt. In demselben Augenblid aber, in dem fremde Art eindringt oder ihrenEinfluß geltend machen tann, verändert sich das Bild der Geschlossenheit. Das beste Beiſpiel ist unser deutsches Volk. Angehörige der nordischen, fälischen, westischen, dinarischen, oſtiſchen und oſtbaltischen Rasse sind feine Bestandteile. Sie find, rein äußerlich be trachtet, verschieden. Sie haben sich dazu noch untereinander vermischt und sind dadurch oft gar nicht mehr reinraſsig in ihrem äußeren Erscheinungsbilde . Neben diesem äußeren vererbbaren Erschei nungsbilde steht das innere Erschei nungsbild mit den vererbbaren Eigenschaf ten und Charakteranlagen. Sie sind in gleicher Weise gebunden an die Rasse. Auch sie haben sich vermischt untereinander und stellen in ihrer Gesamtheit das einheitliche Bild deutscher Art dar. Artfremd ist für das deutsche Volk der Inde. Aus vorderaſiatiſchen und orientalischen Rassengemischen ist seine Art zusammengesetzt. Außerlich und innerlich uns fremd, begann er zunächst als Fremdling bei uns zu wohnen, und ganz allmählich, aber immer stetig fortschreitend,

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7. Mai 1937 gewann er Einfluß und Macht, und schließlich trat auch die Vermischung seines fremben Blutes mit deutschem Blute ein. Ewige Naturgesetze ließen die verschiedenen Rassen entstehen, ewige Naturgesetze ließen die Vermischung und Paarung gleichartiger Rassen im Sinne harmonischer Ergänzung zu, aber die ewigen Naturgeseze schufen auch den unausgeglichenen und zwiespältigen Bastard als Zeichen der Ablehnung und Der Unnatur, wenn arteigenes Blut sich mit artfremdem Blut vermischte. In den Adern der gleichen Art fließt das artgleiche, arteigene Blut, seine Vermischung untereinander ergibt die gleiche Art, deutsches Blut erzeugt mit deutschem Blut reine, echte, deutsche Art. Von der Reinerhaltung des deutschen Blutes hängt der sichere Fortbestand der deutschen Nation und des deutschen Volkes ab. Diese Erkenntnis formte die Nürnberger Gefeße zum Schuhe des deutschen Blutes und der deutschen Ehre. Nicht nur das Erkennen des Rafſeproblems, sondern auch die Beseitigung und Ausschaltung des eingedrunges nen, fremdartigen Blutes und fremdartigen Einflusses erhielt hiermit sichtbaren Ausdruck. Mit diesen Gesezen begann die deutsche Nation den gigantischsten Kampf, den je ein Volt auf sich nahm, den Kampf um die Reinerhaltung seines Blutes. Auf der Erkenntnis des Rasseproblems und den ewigen Naturgesetzen aufgebaut, vollzieht sich dieses Ringen um den Schuß des deutschen Blutes. Nicht Haß, nicht Verachtung oder Geringschätzung, nicht Gemütsroheit, nicht TatenDrang sind die Triebkräfte, sondern vielmehr tiefernste Wahrheit und ehrfurchtsvolle Achtung vor dem unermeßlichen Werte des ewigen Schöpfers.

Von der Werkbank in

die

Welt

Zauſend Sungarbeiter auf See - Mit den Hitlerjungen des Gebietes Mittelelbe auf Norwegenfahrt]

NSK An Bord des „Deutschen“. In der Flotte der „ KdF."-Schiffe ging in diesen Tagen auch der „ Deutsche" mit tausend Jungarbeitern des H3.-Gebietes Mittelelbe auf Norwegenfahrt. Gemeinsam mit der Gauwale tung der Deutschen Arbeitsfront wurde ein Plan von größter Bedeutung Wirklichkeit, ein fichtbarer Ausdruck sozialen Tatwillens des Gaues Magdeburg Anhalt. Die Fahrt führt zum Norden, in dem Willen, das Verbindende, das wir zum Norden und seinen Völkern empfinden, zu stärken in dem Bewußtsein, daß die nordische Rasse Grundelement unseres Wesens ist, daß sich nordisches Gedankengut in unserem deutschen Denken und Fühlen erfüllt. Im Rahmen der Maifeiern des Gaues Magdeburg-Anhalt wurden die Norwegenfahrer der Hitlerjugend in ihren Standorten verabschiedet ; Fie wurden vorher in einem Vorberei tungslager in Magdeburg geschult, auf die Fahrt ausgerichtet und auf ihre körperliche Tauglichkeit von den HI.-ürzten untersucht. In

Magdeburg grüßte sie der Gauobmann Knabe und der Gebietsführer Brandt, die beide an der Fahrt teilnehmen, um jene Kameradschaft erleben zu können, die die Bordgemeinschaft der Jungarbeiter aneinanderbindet, aus der sie Kraft schöpfen werden für ihre weitere Arbeit in den dröhnenden Werkhallen des mitteldeutfchen Industriezentrums, an den Werkbänken ihrer Meister. War das ein Gefühl, als der Sonderzug in den strahlenden Maimorgen aus der Halle des Magdeburger Hauptbahnhofes herausdonnerte. In diesen herrlichen Augenblick begann sich ein Traum zu verwirklichen, dessen nahe Erfüllung kaum einer von den Jungen erahnt hatte, denen die harte Arbeit bereits die Hände zu formen beginnt. Die Sonne lachte aus dem leuchtenden Blau des Himmels ; Mitteldeutschlands fruchtbare weite Ebenen flogen vorüber. Hier und dort erwiderte einer der pflügenden Bauern die Grüße, die zu ihm aus den Fenstern des HI .- Sonderzuges herübergewinkt wurden.

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Vielleicht war unter ihnen ein Vater, dessen Junge in diesen Tagen die gewaltige Pracht der norwegischen Fjorde unmittelbar erleben sollte. Das Landschaftsbild wechselte über in die grünenden Weiden des Niedersachsenlandes, dessen Fachwerkhäuser in den schmucken Dörfern aus der Tiefe der Landschaft herausstachen. Wohl selben klang der Ruf: ,,Hamburg" freudiger durch die Halle des Hamburger Hauptbahnhofes als an diesem Vormittag. Da floger die Affen aus den Gepäcknehen, die Fahnen entrollten sich zum Aufmarsch und zur Begrüfung durch den Vertreter der Gauleitung und der HI. Die meiſten der Arbeiterjungen waren das erstemal in der Hansestadt und begannen im Angesicht des Hafens und seiner Ozeanriesen zu ahnen, warum man diese Stadt an der Mündung ihrer" Elbe das Tor zur Welt nennt. Ein langer Zug junger Braunhemden zog sich bald über die Überseebrücke zum Bord des Deutschen". Und faum eine Stunde später füllten sich die Speisesäle des stolzen Schiffes. Mancher wollte zunächst nicht recht glauben, daß diese Speisekarte, die hier vor ihm lag, für ihn Geltung haben sollte, und man hatte doch bald den Eindruck, als ob alle jeden Tag so von

Würdige

Stätten

7. Mai 1937 Stewards serviert bekämen und nicht gewohnt waren, die dicke Stulle aus dem Fettpapier zu wickeln. Deutsche Arbeiterjungen können wir getrost hinauslassen, ste werden auch in Gepflogenheiten, auf die man oft im Ausland nur allzu großen Wert legt, ihr Vaterland würdig vertreten. Als sich der Abend über den Hamburger Hafen senkte, als es dunkel zu werden begann, als es in dem ewig ruhelosen Waſſer wie flüssiges Silber zu glänzen begann, da bilderen sich auf dem Vorschiff, am Heck, an den Schornsteinen kleine Gruppen, die Zieharmonitas flangen auf und die Lieder schallten vom Dec des Deutschen" in die werdende Nacht. Manch einer aber stand abſeits, ſtill und ſtarrte zum Himmel, über den das Wetterleuchten eines nahenden Gewitters zuchte. Da stand mancher Junge, den Blick in den Hamburger Hafen gerichtet, und die Gedanken gingen neue, große Wege. Die Morgenfeier vereinte alle wieder an dem Morgen an Deck, an dem sie den Führer sahen und den Stapellauf des ersten eigenen Schiffes miterlebten. Der schönste Auftakt für eine große herrliche Fahrt! Z.

der Arbeit ſchaffen!

Großes Arbeitsfeld : Betriebsgeſtaltung – Einſatz der Vertrauens- und Werksarchitekten Von Dipl.-Ing. Steinwarz, stellv. Leiter des Amtes ,, Schönheit der Arbeit“ NSK Die DAF. beabsichtigt, in der nächsten Zeit mit den Werks und Bertrauensarchitekten zum Zwede einer es ganz klar, daß auch von der Architektenschaft einheitlichen Ausrichtung der Bes verlangt werden muß, daß ihr die grundlegentriebsgestaltung in Gedankenaustauſch zu treten. Der stellv. Leiter des Reichsamtes „ Schönheit der Ar den Forderungen des Amtes Schönheit der beit , Dipl.-Ing. Steinwarz , wendet sich in fols Arbeit" bekannt sind. genden Ausführungen an die deutschen Künſtler und Architekten. Die hier entstandene Lücke ſollen die vom Amt Ver = der Arbeit" bestellten Schönheit Drei Jahre eingehender Tätigkeit an der Front trauensarchitekten ausfüllen, einmal, der deutschen Betriebe liegen hinter dem Amt „Schönheit der Arbeit". In 35 866 Betriebsindem sie für Um- und Neubauten in den deutschen Betrieben herangezogen werden und besichtigungen wurden immer und immer wieder die aus der nationalsozialistischen Gesinnung und zum anderen, daß sie in Kreisen ihrer Berufsfameraden die ihnen bekannten Forderungen des Weltanschauung heraus entstandenen FordeAmtes ,,Schönheit der Arbeit“ propagieren . Nur rungen für die Würde und Schönheit des Arbeitsplatzes gefordert und das kann man ſo können immer mehr Architekten zur aktiven mit Stolz feststellen ― auch durchgesezt. Mitarbeit herangezogen werden. Die Zahl dieser Vertrauensarchitekten ist nicht Es ist und war nicht leicht, diese Idee der Schönheit der Arbeit", die am Anfang von den begrenzt. Vor allem müſſen auch die Werksarchitekten sich noch stärker, als das bisher Gegnern unserer Weltanschauung in das Romantische übersetzt werden sollte, zur Grundlage der Fall war, mit diesen grundlegenden Fordejeder Betriebsgemeinschaft zu machen. Betriebsrungen auseinandersehen. Der Eigeninitiative führer und Gefolgschaft haben aber gern die bleibt dabei immer noch soviel Spielraum, daß die eigene künstlerisch-architektonische Leiſtung Anregungen des Amtes ,,Schönheit der Arbeit“ entgegengenommen und versucht, nach besten flar aufgezeigt werden kann . Kräften und nach vorhandenen Mitteln die Es sollen nicht die vielen Beiſpiele der miß„ Schönheit der Arbeit“ durchzuführen. ratenen und nicht erwünschten BetriebsgestalAuch die Architektenschaft hat sich mit tungen hier veröffentlicht werden, dies möge den Fachzeitschriften vorbehalten sein. Gerade jetzt dem Problem beschäftigt. Aber noch immer werden bei der Anlage der Betriebe und bei dem Wettkampf der deutschen Betriebe um ihren Nebenräumen grundlegende Fehler ge= die Auszeichnung als Nationalsozialistischer macht. Es sei zugegeben, daß gerade die GestalMusterbetrieb, dürfen die Forderungen des Amtes ,,Schönheit der Arbeit" nach der techtung der deutschen Arbeitsstätten nicht nach einem einheitlichen Schema durchgeführt werden nischen, hygienischen und künstlerisch-architektoni soll und darf, es sei auch weiterhin zugegeben, schen Seite keineswegs vernachlässigt werden. daß die künstlerischen Gesichtspunkte, die für die Die deutschen Künſtler und Architekten haben Betriebe Gültigkeit haben sollen, sich nach der in der Gestaltung der deutschen Betriebe ein Landschaft und dem Charakter des Betriebes neues , großes und dankbares Arrichten müssen, aber auf der anderen Seite ist beitsfeld gefunden.

NGKWochenschau Gonderdienſt

der

NSV

Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

„ Kurhaus“

auf

dem Land

Großer Erfolg einer Solbadekur für Kinder – Erfolgreicher Plan einer NS. Schweſter – Das iſt praktiſche Geſundheitsfürforge

NSK Auf dem Gute Wugarben , Kreis Friedeberg , Reumark wurde im ver gangenen Jahre erstmalig eine Solbadekur für die dortige Jugend durchgeführt. Es handelt ſich dabei um eine künstliche Kur ; denn die Sole wird in konzentrierter Form dem Badewasser zugesetzt. - Durch die guten Erfolge waſſer ermutigt, hat die NS.-Schwester Elisabeth in diesem Jahre die Kur für die Jugend dreier Dörfer in Aussicht genommen. Die erste dieser Art mit 30 Kindern hat bereits begonnen. Im folgenden soll nun die Arbeit der NS.Schwester und ihrer Mithelferinnen während des vergangenen Jahres gewürdigt werden :

Aber nichts dergleichen wurde von ihnen ver langt ! Sdywester Elisabeth hatte es sich zum Vorsatz gemacht, feinen zu einer Mitarbeit zu zwingen, sondern allein, mit ein paar freiwilligen Helferinnen diesen Versuch durchzuführen. Durch das Verständnis des Gutsbesizers und seiner Frau wurden ihr die ersten Wege geebnet, das heißt, fie bekam zunächst einmal einen Raum, der sich als Liegeplatz für die Kinder herrichten ließ, und auch die Waschküche wurde ihr für die Dauer der Kur überlassen. Sogar eine Badewanne fand sich auf dem Boden des alten Gutshauses und auch die nötigen Kannen und Eimer zum Herbeischaffen des Wassers fehlten nicht.. *

Ein Gutshof in der Grenzmark, einer von vielen, der sich auf den ersten Blick in wichts Don anderen Gutshöfen unterscheidet. Und doch ist hier etwas Besonderes zu finden, etwas, das sonst nicht auf Dörfern zu finden ist. Die NS.. Bolkswohlfahrt hat von einer noch leeren Scheune, von dem Waschhaus und einem Teil des geräumigen Hofes Befih ergriffen und führt hier mit den geringsten Mitteln, aber mit bestem Erfolge eine Solbadekur für die Dorfjugend durch. Und während auf der einen Hälfte des Hofes Wagen über das Steinpflaster rattern, während fleißige Hände schaffen, sind in harter Arbeit, aber unter Lachen und Scherzen, die junge RS -Schwester und ihre Helferinnen von der Frauenschaft und dem BDM. dabei, über fünfzig zu allerlei Dumm= heiten aufgelegte Buben und Mädel zu baden, zu beköstigen und während der anschließenden Liegefur zu beaufsichtigen. *

Der Anfang war verheißungsvoll : nun mußte ein Kriegsplan für die genaue Durchführung der Bäder, der Liegekur und der Mahlzeiten aufgestellt werden. Jede der Helferinnen bekam ihre Arbeit zugeteilt, und sie mußte sich verpflichten, ungeachtet ihrer übrigen Pflichtarbeit, die einmal übernommene Aufgabe bis zulett gewissenhaft durchzuführen. Denn nur, wenn alle Frauen bei der Sache blieben, konnte die Kur flappen. Die schwerste Arbeit und die langwierigste ba zu war das Herbeiſchleppen der nötigen Mengen Wasser. Denn die Pumpe lag von der Waſchküche immerhin ein Stüd entfernt und im Laufe eines Kurtages mußte für rund 25 Bäder das Wasser herangeschafft werden. Auch das Heizen des Waschbessels, in dem immer wieder neues Wasser erhitzt werden mußte, kostete Mühe und war sehr anstrengend. Es ist ja schließlich tein sonderliches Vergnügen, in einem kleinen überheizten Raum viele Stunden zuzubringen. Seufzend meinte die junge Schwester : ,,Ich bin nicht weniger naß und gebadet wie meine SchützTinge." *

Es ist teine leichte Aufgabe, die sich die NS.Schwester mit der Durchführung dieser Solbadetur gestellt hat, und es hat manchen Seufzer geloftet, bis schließlich alle Schwierigkeiten der Vorbereitung überwunden waren und der „Kurbetrieb“ in Gang kam. Aus nichts heraus mußten zunächst einmal die notwendigsten Dinge beschafft werden, und das schlimmste war vielleicht zuerst der Widerstand und das Unverständnis der Eltern , deren Kinder Nuznießer dieses ersten Versuches sein sollten. Denn eine Badekur war für den Bauern und Siedler etwas so Ungewohntes, daß sie sich darunter beim besten Willen nichts Rechtes vorstellen konnten. Vielleicht dachten die auch an Kostenzuschuß und Hilfeleistungen, die man Don ihnen verlangen fönnte und für die fie. weder Zeit noch Mittel übrig hatten.

Einiges Kopfzerbrechen machte zuerst die Be= schaffung der notwendigen Nahrungsmittel, um den Kindern nach dem Bade eine kräftige Mahlzeit geben zu können. Auch das ist ja notwendig ; denn erstens entwickelt jedes Kind nach einem Solbad einen gesunden Appetit und dann sollen die kleinen Kurgäste sich gründlich erholen. Es ist ein Irrtum , zu denken, daß es unter den Landkindern feine unterernährten und schwächlichen Kinder gibt. Gerade in den Familien der Siedler und Landarbeiter finden wir noch heute Kinder, die durch eine einseitige Ernäh rung in der Entwicklung zurüdgeblieben sind,

RSK Folge 103

Blatt 6

und deshalb brauchen diese Jungen und Mädel in Zeiten größerer Anforderung an den Körper eine besonders nahrhafte Kost. Nach einigem Überlegen fand sich auch hier ein Ausweg zur Beschaffung der Lebensmittel. Als die Bauernfrauen hörten, daß für die Kinder der bedürftigen Volksgenossen eine Solbadekur geplant ſei, und daß dieser Plan bereits greifs bare Formen angenommen habe, da meldeten fie auch ihre erholungsbedürftigen Kinder zur Teilnahme an, und als Entgelt lieferten sie für alle die zu einer träftigen Mahlzeit nötigen Zutaten. Kakao, eine Suppe, Speisen, Obst und did belegte Brote bildeten den Küchenzettel ; und jede Mahlzeit wurde mit bestem Appetit und in erstaunlicher Schnelle verzehrt. Siebenundvierzig Kinder nahmen in diesem Dorf an der Solbadekur der NSV. teil. Die vorschulpflichtigen unter ihnen wurden am Vors mittag gebadet, die größeren tamen am Nach mittag zur Behandlung. Immer zwei und wei erhielten ein Bad, so daß die Schwester mit ihren Helferinnen 25 Bäder an einem Tage verabfolgen mußten. Daneben mußten die noch nicht gebadeten Kinder beschäftigt und die ges badeten bei der Liegekur beaufsichtigt werden;

Vierzig

glückliche

7. Mai 1937 auch das Essen für fast fünfzig Gäste sollte zur Zeit fertig sein. Man kann sich also unschwer vorstellen, welch eine Anstrengung solch ein Kurtag für die Schwester und ihre getreuen Helferinnen bes deutete, besonders da die Frauen ja noch ihren Haushalt besorgen mußten, während Schwester Elisabeth die ihr anvertrauten sechs Gemeinden nicht vernachlässigen durfte.

Aber die Mühe ist auch nicht umsonst gewesen. Nicht nur, daß die Kinder mit Begeisterung jedem Badetag entgegensahen und die Stunde nicht erwarten konnten, zu der sie wieder zum ,,buren" auf den Gutshof durften - viel wichbiger ist es, daß diese Solefur ein wirklicher Erfolg wurde, und daß die Kinder sich über alles Erwarten gut entwidelten. Gewichtszunahmen von zwei bis drei Pfund wurden bei allen Kindern festgestellt ; zudem bekamen sie alle blanke Augen und rote Baden, so daß ihnen die Erholung auch schon äußerlich anzusehen war. Es ist somit eine schöne Arbeit an der Jugend eine große Aufgabe für eine nationalsozialis -It. stische Gemeindeschwester !

Mütter

kehren

heim

Gespräche während der Fahrt – Heimkehr aus dem Müttererholungsheim „ Die RSV . hat wirklich für alles geſorgt“ NSK Auf der Station Hamm in West falen stiegen sie in unseren Zug, der von Berlin kam und ins Rheinland fuhr. Eine Gruppe Frauen stand auf dem Bahnhof, junge und ältere ; alle hatten sie Koffer, Schachteln und Pakete bei sich. Nacheinander kletterten sie in unseren Wagen. Nur wenige Minuten Aufenthalt - und noch während sie alle mühsam mit ihrem vielen Gepäd durch den Gang des D-Zug-Wagens schoben, begannen die Räder wieder zu rollen ... . . .

Vier kamen in unser Abteil, deſſen übrige Pläge alle besetzt waren ; die anderen verteilten fich, wo sie gerade Plak fanden. Sie waren alle furchtbar aufgeregt und fragten des öfteren nach einer Leiterin, die wohl den ganzen Trupp begleitete. Woher famen diese Frauen, und wohin wollten sie? Eine sitt neben mir, und bald kommen wir ins Gespräch. Der großen Tüte wegen, die ich ihr sorgfältig ins Gepäcnetz verstauen helfe. " Auf die Tüte muß ich ganz besonders achten", sagte die Frau - sie kann etwa Ende ,,in der Tüte, wissen Sie, der Vierzig sein find die Reisemitbringsel für meine Kinder -na, die werden staunen . . .!" „Waren Sie alle gemeinsam verreist?“ frage ich mit einem Blid auf ihre Reisegenossinnen. Meine Nachbarin nict : „ Ia. Und wir kommen alle aus dem Mütter-Erholungsheim. Vier Wochen waren wir weg . . .“

darum sehen Sie also alle so ,,Wunderbar frisch und so vergnügt aus. Wie war's denn ?“ Da glänzen ihre Augen, sie blickt hinüber zu den anderen drei und sagt : „ Wie es geweſen ist ? Was sollen wir da antworten? Es war so wunderbar, daß es sich mit Worten kaum schildern läßt!" „ Na, erzählen Sie doch mal", ermuntere ich die Frau an meiner Seite, „,in welchem Heim find Sie denn geweſen - hier in der Nähe ? Und was haben Sie da so die ganze Zeit ge= macht?" Allmählich tauen sie auf. „ In Thüringen find wir gewesen, im Mütter-Erholungsheim in Bad Berta ! War das herrlich da ! Wir haben uns gar nicht träumen lassen, wie schön die Welt ist! Sehen Sie, wir alle - vierzig Frauen sind wir, die im Heim untergebracht wir alle leben ja waren auf vier Wochen in hier im rheinischen Industriegebiet Oberhausen , in Wanne 2 Eidel, Bochum , in Duisburg , in Essen. Da gibt es nicht viel Grünes und nicht viel Erholung. Und die meisten von uns haben zu Hause eine sehr große Familie -― ich selber hab' ja auch sechs Kinder, früher waren's acht, aber zwei sind gestorben . . .“ ,,Und dann wurden Sie von der NSV. verschickt?" Sie nidt. Es ging ganz schnell . Ich wußte gar nicht, wie mir wurde. -- Verreisen! Als ob wir uns sowas je hätten leisten können ! Natürlich war ich furchtbar herunter, und ich hatte manchmal schon gedacht : Wie lange wirst

REK Folge 103 du bloß noch durchhalten, um den großen Haushalt und die viele Arbeit zu bewältigen, das Kochen und Waſchen und Nähen für die ganze Familie? -- Und nun auf einmal verreisen ! Aber so ist es den anderen auch gegangen -wir konnten uns erst gar nicht hineinfinden ..." „Und wie war's nun in dem Mütterheim ?" „Ach, herrlich — ganz herrlich. Wir haben ja überhaupt nichts zu tun brauchen als uns zu erholen. Wir haben die ſchönſten Ausflüge durch die Thüringer Berge gemacht - ſo Spaziergänge, wiſſen Sie, bei denen man sich nicht zu überanstrengen brauchte. Und nachmittags mußten wir wieder liegen und uns ausruhen. Später gab's dann Bastelstunden und gemütliches Beisammenseinach, haben wir da ge= lacht und unsere Freude gehabt!" Sie zeigt nach oben ins Gepäcnet : In den Bastelstunden, wiſſen Sie, haben wir Spielzeug für unſere Kinder gebastelt -- ich natürlich auch, und das habe ich oben in der Tüte !" „Was haben Sie denn da alles gezaubert ?" frage ich lächelnd. „Alles mögliche. Hampelmänner und andere leine Figuren, und für kleine Jungen ganze Eisenbahnen alles mit einfachen Hilfs= mitteln; die Eisenbahnen zum Beispiel aus alten Garnrollen und Streichholzschachteln und nachher sahen ſie ganz reizend aus!“ Jezt mischt sich eine von den anderen drei Frauen ein : „ Und zu eſſen gab's — das können Sie sich nicht vorstellen ! Sie wollten uns so richtig auſpäppeln ! Na, bei den meisten war's ja auch recht nötig. Aber wiſſen Sie, was wir da so zugenommen haben? Können Sie sich gar nicht vorstellen ! Sieben Pfund - acht Bfund - das war schon so der Durchschnitt ! Ich selber hab' auch sieben Pfund zugenommen . Und eine von uns ſogar zwölf Pfund. In vier Wochen ..."

Alle Insassen unseres Abteils hören gespannt zu. Und alle fragen schließlich durcheinander. Jeder will etwas anderes wiſſen. Ob das nun wirklich und wahrhaftig alles nicht einen Pfennig gekostet hätte? Und die Fahrt hätten sie auch frei gehabt ? Und daß sie sich alle glänzend erholt hätten - na, das sähe man ja ! ,,Sagen Sie mal", erfundige ich mich noch vorsichtig,,,was ist denn nun inzwischen aus Ihrer Familie geworden ?“

Aber meine Nachbarin beruhigt uns auch darüber. „ Das ist ja das Schöne", sagt sie glücklich, „die RSV . hat wirklich für alles gesorgt. Wir konnten ganz beruhigt fahren. Bei mir hat meine älteste Tochter so lange den Haushalt versehen ― sie ist schon sechzehn - und zweimal in der Woche ist noch ein BDM.-Mädel gekommen , um ihr ein paar Stunden bei der Arbeit zu helfen. Die Anni schrieb mir, es wäre sehr gut gegangen. Bei den anderen ist auch irgendwie Rat geschaffen worden. Zuerst", meint fie fopfschüttelnd, haben wir freilich alle gedacht, es ginge eins fach nicht, daß wir nun im Grünen ſizen und die Hände in den Schoß legen, wir dachten, wir müßten doch nun unbedingt irgend etwas machen - kochen oder stopfen oder waschen - es war

Blatt 7

7. Mai 1937

Ich freue mich ja ſo ! NSK Abendsonne liegt über den Dächern einer Kleinstadt. Kraß hebt sich das Grün der Parkbäume von dem leuchtenden Rot der Häuferdächer ab. Die Wärme der letzten Tage hat viele Menschen in die Anlagen geloct. Frauen siten auf den Bänken ; Kinderwagen find dem Sonnenlicht zugewendet ; Jungen und Mädel spielen in den Sandkästen, und viele Männer, die eben ihren Dienst beendet haben, verweilen noch einen Augenblick. Gerd, der mit seinen Spieltameraden im Sandlasten eine Burg gebaut hat, kommt plög, lich zur Mutter gelaufen. „ Wann kommt denn Vati nun?" so fragt er, noch atemlos vom Laufen, und schaut dabei nach seinem Schwesterchen im Wagen, das pukmunter mit der Klapper [pielt. wird gleich kommen. -Meinst du auch, „Er " daß er sich freuen wird ?" „Er wird sich über den Brief freuen ― ich weiß es", so antwortet er bestimmt,,,Mutti, liebe Mutti ...“, und dann umfaßt er die Frau mit dem schmalen, blaſſen Gesicht, die im Augenblid vergißt, den Wagen hin und her zu schaukeln ... Und dann kommt der Vater. Er sieht das Lächeln auf dem Gesicht seiner Frau ―― er sieht. die Freude seines Jungen und wundert sich. Die Frau kann nicht an sich halten. Sie sprudelt heraus, ohne irgendwelchen Zusammenhang, daß am Morgen mit der Post der Bescheid von der NS. - V o l k s wohlfahrt ge= kommen ist, und daß sie bald mit dem Kinde auf Urlaub gehen soll - in ein Heim, das auch anderen Müttern und Kindern neue Kraft und Erholung geben wird. Das harte Gesicht des Mannes wird weicher, Wirklich? Endlich, nach den langen Jahren der Not, die den Menschen immer müder und ein Lichtblick? - Nun schlaffer werden ließ haben wir alles ! Ich habe Arbeit, die Kinder find gesund, und du darfst dich endlich einmal erholen. Gerd wird zu meiner Schwester am Tage gehen ; und abends hole ich ihn ab. Wir werden schon fertig werden ; und ihr beide, Evi und du, ihr werdet stark und gesund wieder zurüdfehren."

„Klein-Evi wird im Heim bei den Schwestern eine bessere Pflege finden", sagt die Frau, „ als ich sie ihr geben könnte. Ach, Ernst, ich freue —i— mich ja so — in bin ja ſo glücklich !“

ganz komisch. Aber dann nach ein paar Tagen - war es wie im Paradies ----- “ ,,Und nun freuen Sie sich doch wieder auf die Heimkehr, nicht wahr.“ Alle vier rufen durcheinander : „,,Na und ob ! Und wie! Es war ja wunderbar - aber troßdem länger hätten wir's nun doch nicht mehr ausgehalten ohne unsere Familie !" Vierzig müde Mütter, die verschickt wurden. Vierzig gesunde, ſtrahlende, glückliche Mütter, die ihrer Familie wiedergeschenkt werden ... . . -tz.

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NSK Folge 103

Frohes

Leben

7. Mai 1937

im Kindertagesheim

55 Kinder können fich erholen – Villa als Heim eingerichtet – Eine ſegensreiche Einrichtung im bevölkerungsdichten Wohnviertel Berlins NSK Am Fuße des Kreuzbergs, im Südwesten Berlins , hat die NSV. Anfang Februar ein Kindertagesheim eröffnet. Es ist in einem villenähnlichen städtischen Gebäude eins gerichtet worden. Zwölf Räume, die hell und zweckentsprechend gehalten sind, stehen den Kindern zur Verfügung. Die Leiterin des Kindertagesheimes, fünf Helferinnen und Köchin walten hier ihres Amtes. *

Morgens um sechs bereits bringen die werttätigen Mütter ihre Kinder ins Heim. Da es ſehr früh ist, müſſen die Kleinen noch 1½ Stunden schlafen. Liegestühle und Decken stehen in den Schlafräumen zur Verfügung. Ständig ist eine Helferin anwesend, die nach dem Rechten Fieht. Zu dieser Zeit wird das mitgebrachte Frühstück von den Helferinnen zurechtgemacht : auf numerierten Holzbrettchen wird es zerschnit ten und dann an den kleinen Tischen mit einem Glas warmer Milch aufgetragen. Um 7.30 beginnt dann der Tageslauf. Nach dem Aufstehen werden Hände und Gesicht ges waschen, die Zähne gepußt, und dann beginnt die Fütterung". Daß es dabei sehr lebhaft zugeht, ist ſelbſtverſtändlich. Die Helferinnen find immer auf dem Sprung, damit teine Dummheiten gemacht werden und auch das Essen richtig eingenommen wird. 30 Lauftrippenfinder und 17 Kindergartenfinder - das ist zurzeit der Stand. Die

größeren gehen nach dem Frühſtück bei jedem annehmbaren Wetter in den Park und spielen dort. In Verbindung mit dem Haus wird in nächster Zeit noch ein Spielplaß mit Sandkasten Kleinen" spielen angelegt werden. Die währenddessen bei geöffnetem Fenster in den hellen Tagesräumen. Auch Bastelarbeiten, Formen mit Ton, Farbübungen, Singen, Märchenerzählen und Körperschulung tragen zur Unterhaltung während der Tageszeit bei. Freude und Spiel durchziehen so den Tag, nur unters brochen durch das Mittagessen mit den sich anschließenden zwei Stunden Schlaf und dem Kaffeetrinken um drei Uhr. Um sechs Uhr holen die Mütter ihre Kleinen wieder ab.

Das ist der Tageslauf in dem NSV .-Kindertagesheim am Kreuzberg. Die Eltern freuen sich über den Gesundheitszustand der Kinder und äußern sich anerkennend über die Arbeit der Leiterin und ihrer Helferinnen. Die Mütter find tagsüber ohne Sorge und wiſſen ihre Kleinen in guten Händen. So hat die Gauamtsleitung der NSV. in einem besonders bevölkerungsdichten Wohnviertel durch die Einrichtung des Kinderheims eine Tat vollbracht, die segensreich sich für die Kinder ebenso wie für die Eltern auswirkt; denn auch die Eltern sind frei von der Sorge um ihre Kinder und können so zuſammen verdienen, was für den Unterhalt -pfder Familie notwendig ist.

Das ganze Volk hilft mit

59 Erntekindergärten in Mainfranken · eröffnet

NSK Da im Rahmen des Vierjahres = planes die Erntekindergärten eine viel größere Rolle als bisher zugewieſen erhielten, hat auch die RSV . im Gau Mainfranken alle Hebel in Bewegung gesetzt, um möglichst viel Erntefindergärten zur Entlastung der Landfrau eröffnen zu können. Nachdem im Monat April schon einige Erntefindergärten der Öffentlichkeit übergeben werden konnten, wurden am 29. April weitere 59 in den einzelnen Kreiſen des Gaues eröffnet. Weitere Einrichtungen folgen im Monat Mai, so daß die Zahl gegenüber dem Vorjahr wesentlich gestiegen ist.

Bevor die Kindergärtnerinnen ihre Arbeit antraten, wurden sie zu einem dreitägigen Schulungskursus auf der Gauschule der NSV. in Königsberg zusammengezogen. Hier erhielten sie die notwendige weltanschauliche Ausrichtung in einigen grundlegenden Vorträgen und außerdem durch Fachvorträge Einblick in ihr Arbeitsgebiet. Gauamtsleiter Dr. Ulrich

stattete während des Lehrganges den neuen Kindergärtnerinnen in Königsberg einen Dr. M. Besuch ab. NS.-Lernschwestern im Examen NSK Zum ersten Male traten im Gau Mainfranken NS.-Lernschwestern bei dem Examen im Luitpoldkrankenhaus in Würz burg in Erscheinung. Der erste Kursus, neun Lernschwestern, stellte sich den Prüfern, nachdem ein Jahr praktischer und theoretischer Arbeit verstrichen war. Das Ergebnis war ausges zeichnet; von den neun Lernschwestern legten fünf Schwestern mit der Note I und vier Schwestern mit der Note II ihr Examen ab. Der Prüfung im Krankenhaus folgte eine weltanschauliche Prüfung durch den Gau schulungsbeauftragten und eine raſſenpolitiſche Prüfung durch den Leiter des Rassepolitischen Amtes. Beide Prüfungen zeigten, daß auch auf diesen Gebieten die NS. = Lernschwestern ges wappnet waren und für ihre Arbeit die notwendigen Grundlagen besitzen. Eine Abschiedsfeier vereinte die scheidenden Schwestern nochmals mit den zurückbleibenden Lernschwestern des 2. Kursus und dem Gauamtsleiter Dr. Ulrich. -ey-

Druck : M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88



NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 103

Blatt a

Der Dank der italieniſchen Journaliſten Ewig lebendige Erinnerung“ - Telegramme an 1 den Reichspressechef NSK Berlin, 7. Mai. Den Gruß des Reichspressechefs der NSDAP., Dr. Dietrich, aus der Hauptstadt der Bewegung anläßlich der Deutschlandreise der italienischen Journalisten hat Minister Alfieri mit folgendem Telegramm beantwortet : ,,Die Erinnerung an den Besuch der nationalsozialistischen Journalisten in Italien ist hier immer lebendig. Indem ich Ihnen danke für Ihren freundlichen Gruß , erwidere ich diesen herzlicht." Weiter hat Ministerialdirektor Casini im Namen der italienischen Journalisten an den Reichspressechef ein Danktelegramm nach Rückkehr gerichtet, in dem es heißt: „Nach Italien zurüdgefehrt , übersende ich Ihnen zugleich im Namen aller meiner Kame raden wärmsten Dank und Ausdruck herzlichster Freundschaft , die Sie uns gegenüber so jehr bewiesen haben." Opfergeist troßt dem Schicksal Gefolgschaften spenden für Zeppelinbau NSK Berlin, 7. Mai. Wie groß die Anteilnahme der Maſſen des Volkes an dem großen Verlust der deutschen Luftfahrt ist, wie stark aber auch im ganzen Volk nach dem Unglück des Zeppelins Hindenburg" der Wille ist, dem Schicksal durch Tat und Opfer zu trogen, das beweist die Tatsache, daß aus verschiedenen Berliner Betrieben spontan und freiwillig Spenden für den Luftschiffbau gezeichnet wurden. So meldet die Ortswaltung Friedrichstadt der Deutschen Arbeitsfront in Berlin : Spontan find an freiwilligen Spenden aus unserer Ortswaltung von den Gefolgschaften der Betriebe Steiniger Verlagsanstalt 510 RM., Volkswohlbund 495 RM., Mitteleuropäisches Reisebüro 1100 RM., Bank des Berliner Kassenvereins 255 RM. , Großdeutsche Feuerversicherung 500 RM., Barmer Ersazkasse 1102,95 RM., Gerling-Konzern und Friedrich-Wilhelm-Lebensverficherung 12 100 RM. für den Neubau eines Zeppelins an Stelle des verunglückten ,Hindenburg" zugegangen. Die Beträge sind zur freien Verfügung des Führers gestellt worden. Anteilnahme franzöſiſcher Frontkämpfer Mitgefühl am Luftschiff-Unglück NSK Berlin, 7. Mai. Französische Frontsoldaten und Kriegsopfer aus Le Havre haben dem Reichskriegsopferführer Oberlindober ihre Teilnahme aus Anlaß

7. Mai 1937

des Unglüds des Luftschiffes ,,Hindenburg“ zum Ausdruck gebracht. Der Reichstriegsopferführer Oberlindober hat namens der deutschen Kameraden seinen Dank gesagt. Wie soll ein Dorfabend sein? Einfachheit und Wahrheit als Grundlagen NSK Berlin, 7. Mai. Auf der Reichsarbeitswoche für das AufgabengebietVolkstum - Brauchtum behandelte Pg. Otto Schmidt, Abteilungsleiter im Amt Feierabend" der NSG. Kraft durch Freude, die Frage der Gestaltung von Dorfabenden. Er sezte Einfachheit und Wahrheit als Grundlagen voraus und lehnte alles ab, was an ein_oberflächliches Amuſement erinnern könnte. Der Dorfabend

Trägerin der Zukunft der Nation Reichsinnenminister Dr. Frid zum Muttertag ,,Der Muttertag soll der deutschen Frau Ge= legenheit geben, sich ihrer Stellung innerhalb des deutschen Volkstums bewußt zu werden ; sie soll sich an diesem Tage daran erinnern, daß sie nicht nur Mutter im engsten Familiensinne, sondern auch die Trägerin der Zukunft unserer Nation, die Bewahrerin des deutschen Lebens, der Art und der Raſſe unseres Volkes ist.“

muß dem Wesen unserer Zeit entsprechen und den Menschen, die lange vorher sich auf diesen Abend gefreut haben, etwas für den Alltag geben. Als Beispiel führte er die immer wiederkeh= rende gute Erfahrung mit dem wertvollen Laienspiel an, daß die Spielfreudigkeit der Menschen anregt und sie zum Mitgestalten des Abends veranlaßt . Ein solches Mitgestalten führt die Menschen zur Natürlichkeit, die Voraussetzung für das Verstehen unseres Wollens bei dem Aufbau eines Volks- und Brauchtums ist. Reichssendung am Muttertag Frau Scholz-Klink und Dr. Frick sprechen NSK Berlin, 7. Mai. Zum Muttertag, Sonntag, den 9. Mai, vormittags 10-10.40 Uhr, übertragen alle deutschen Reichssender eine Morgenfeier. Es sprechen die Reichsfrauenführerin ScholtzDie Klink und Reichsminister Dr. Frid. Feiergestaltung hat die Hitlerjugend übernommen.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

Rationalsozialiſtiſche Brief· and Drahtan | Grift der Schriftleitung: Berlin 6 68, Zimmerftr. 90, HI. Fernruf: 11 00 22 Berlag: Franz Cher Rad ., 6. m. b. H., Zentralverlag ber RSTAP., München - Berlin erland : Cher - Verlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach merkrake 88. : lim (Bokichedlonts Berlin 4454) zu richten

Korreſpondenz Partei-

NCK Breſſedienſt der NGDAB

NSK Folge 104

Aufstieg

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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muß

die

8. Mai 1937

Leiſtung

lohnen

Wie wird die Sungarbeiter- Elite gefördert ? - Planmäßi ge Berufsausbildung der Berufswettkampf- Sieger - Das Aufſtiegsrecht des Arbeiters NSK Durch Jahrzehnte hindurch hat die „ſoziale Frage" oder „ Arbeiterfrage" das öffent liche Intereſſe, im besonderen die Wissenschaft und Gesetzgebung beschäftigt. Der Nationalsozialismus hat weniger versucht, durch Abfasfung einer neuen Soziallehre die bisherige Diskussion zu bereichern, als vielmehr durch Einſat aller verfügbaren Sach- und Willensträfte der praktischen Löfung des Problems die Grundlage zu schaffen. Das gelang durch Ver = wirklichung des Rechtes auf Arbeit. Alle Gespräche um den Arbeiter werden finnlos, wenn dieser zu feiern gezwungen ist. Erft auf der Basis wirklicher Arbeitsmöglichkeit fönnen die Probleme gelöst werden, die sich aus der Arbeit selbst ergeben. Ist es die Lohnfrage allein, die in dieſem Zusammenhang auftritt? Ist sie es primär? Das war die Auffassung einer Zeit, die den einzelnen völlig auf sich gestellt sah, die sich zum Begriff und zur Wirklichkeit des Prole= tariats bekannte und daher in Fragen des ſozialen Lebens nur das Ringen um die materiellen Voraussetzungen des Lebenskampfes anerkennen konnte. Gewiß, wir haben noch nicht zu wesentlichen Ausbesserungen der Löhne schreiten können, wir waren darauf angewiesen, zunächst nur mittelbar, durch Besserung des Urlaubs, des Kündigungsschußes , des Arbeitsverhältnisses usw., das eigentliche Ziel anzustreben. Aber dieses Ziel ist nicht mehr das primäre, es iſt auch kein eigenſtändiges, infofern es richtig nur im Zusammenhang einer Bielzahl von Einzelmaßnahmen gesehen wird, die gemeinsam der Sicherung des Arbeitsfriedens und der Hebung der Leistungskraft des Gesamtvoltes zu dienen haben. Das i st unsere Lösung der sozialen Frage : Eintracht Leistungs steige = und tung. Ihre Grundzüge sind gegeben in der Erziehung, Ausbildung und im Aufstiegsrecht. des schaffenden Menschen. Die Erziehung, im besonderen die Nachwuchserziehung, steht im Arbeits- und Sozial-

leben am Anfang. Sie bestimmt über die Hal tung des einzelnen zu seiner Umwelt, zu Be= trieb und Beruf, also zur Gemeinschaft und zur Arbeitsaufgabe. Die beste Arbeitserziehung vollzieht sich in Form der bestmöglichen Ausbildung. Wer nicht oder nur unzureichend ausgebildet wird, wer nicht die Mög lichkeit erhält, sich im Rahmen des Betriebes und im Wege des Berufes seinen Anlagen und Fähigkeiten entsprechend einzusetzen und empor= zuarbeiten, wird schwerlich ein gesundes Glied der Gemeinschaft und ein rechter Diener seiner Arbeitsaufgabe werden fönnen. Über Erziehung , Ausbildung und Aufstiegsrecht geht der Weg zur echten Betriebsgemeinschaft und zur höchsten Arbeitsleistung. Beide Ziele gehören zum Kernstüd der sozial- und Aufgabenstellung wirtschaftspolitischen bes Nationalsozialismus. Denn es ist die Eigenart der Forderung nach Ausbildung und Arbeitsaufstieg, daß sie nicht nur weltanschaulich richtig und notwendig ist, sondern ihre

Geschenk des Führers an den NSLB . Bechstein-Flügel für die Weihehalle des Hauses der Deutschen Erziehung NSK Bayreuth, 8. Mai. Durch ein persönliches Geschenk an den RSLB . für die Weihehalle des Hauses der Deutschen Erziehung in Bayreuth bereicherte der Führer die Stätte der deutschen Erzieherschaft in außerordentlicher Weise: Er schenkte dem NSLB. einen wertvollen Bechstein-Flügel. Mit Freude und Stolz dankt die deutsche Erzieherschaft dafür dem Führer in dem Bewußtsein, daß durch dieses Geschenk dem NSLB. in besonderer Weise die Möglichkeit gegeben ist, durch das Haus der Deutschen Erziehung fulturelle Aufgaben, wie sie beispielsweise mit der Einrichtung der allwöchentlichen musikalischen Feierstunden in Angriff genommen worden sind, zu erfüllen.

RSK Folge 104 Durchsetzung auch im höchsten Grade wirt . schaftlich vernünftig und nugbrin gend ist. Das Gesetz zur Ordnung der natio nalen Arbeit und der Vierjahresplan find Meilensteine der daraus einsehenden EntwicTung . Der Mangel an geeigneten Fachkräften hat vor allem in der Eisen- und Metallindustrie zu Formen der Einflußnahme auf die Bewegung im Arbeitsleben geführt, die vielfach die Befürchtungen laut werden ließen, daß mit der Beschränkung der Freizügigkeit des Arbeiters auch die Durchsetzung seines Aufstiegsrechtes in Gefahr geraten werde. Die tatsächliche Anwendung der von der Reichsanstalt an die Landesarbeitsämter weitergeleiteten Befug wisse hat solche Vorstellungen größtenteils als unbegründet erwieſen, auf jeden Fall keine Abwendung vom Prinzip des Aufstiegsrechts aller Schaffenden erkennen laſſen. Nicht nur bleibt Dieses Prinzip unverändert aufrechterhalten weil es eben ein Gebot der höchsten politischen und wirtschaftlichen Vernunft darstellt --- dar über hinaus zeigen sich sogar neue und außerordentlich hoffnungsvolle Ansähe der Verwirklichung des Rechtes auf Ausbildung und Aufstieg. In diesem Zusam menhang sei nur auf die Anregungen und Vorstöße hingewiesen, die von der nationalsozia histischen Jugend ausgehen. Die Versuche, begabten jungen Menschen den Weg zu einer guten Ausbildung und geeigneten Berufsstellung zu ebnen, sind außerordentlich vielfältig und zumeist ohne innere Verbindung. Zu erinnern ist etwa an die Vorstudienausbildung an den Universitäten Königsberg und Heidelberg, in der Jugendlichen ohne Abitur durch Einführung eines Sonderlehrganges das Hochſchulſtudium eröffnet wurde. Nach den letzten Berichten sind mit dieser Art der Begabtenförderung sehr gute Erfahrungen gemacht worden ; von einer Erweite rung der Maßnahmen war jedoch nicht die Rede. Wesentlich durchschlagender ist das Projekt der Adolf Hitler - Schulen , das ausschließlich auf der qualitativen Auslese des Nachwuchses aufbaut, ohne Rücksicht auf die wirt= schaftlichen Grundlagen, auf denen der einzelne feine Ausbildung begründen könnte. Hier ist zum erstenmal das Prinzip reiner Be = gabtenförderung verwirklicht. Die Partei erhebt Anspruch auf die rassisch, körperlich und geistig wertvollsten Menschen und kann in gar feiner Weise Zugeständnisse an Schwierigkeiten machen, die sich einer solchen Auslese entgegenstellen. Die Adolf-Hitler- Schulen, tie im Laufe der nächsten Zeit entstehen werden, find die Heimstätten der großzügigsten völkischen Erziehung und Nachwuchslenkung. Richt minder weitgreifend ist die Auslejes wirkung des Reichsberufswetttampfes. Wenn in dreifachem Durchgang wenige hundert Reichssieger aus der Zahl der fast zwei Millionen Teilnehmer ermittelt werden, wenn die Aufgabenstellung den jungen Menschen nach seiner förperlichen, weltanschaulichen und beruflichen Qualifizierung anspricht, dann ist mit der nötigen und kaum verbeſſe= rungsfähigen Sicherheit die eigentliche Elite des schaffenden Nachwuchses hervorgehoben. Die Tatsache, daß im Münchener Reichskampf verschiedene Reichssieger zum

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8. Mai 1937 zweitenmal ausgezeichnet und als Beste ihres Berufes anerkannt wurden , zeigt sowohl die Zuverlässigkeit der Aufgabenstellung wie der Bewertung, die über die sachliche Bedeutung eines solchen Wettkampfes schließlich entscheidet. Der Reichsberufswettkampf hat diese Probe aufs Exempel bestanden. Er hat nicht nur Millionen Jugendliche in Bewegung gesezt, er hat ihnen auch Gelegenheit gegeben, sich durch Eifer und Fleiß, ohne Rücksicht auf technische oder mate= rielle Hindernisse ihrer Ausbildung, in die absolute Leistungskurve der deutschen Jugend einzutragen. Die Zuverlässigkeit dieses Systems wird nachdrücklich unterstrichen durch das Prinzip der Freiwilligkeit, von dem auch in Zukunft nicht abgegangen werden soll. Mit der Durchführung und Auswertung des Wettkampfes ist notwendig eine Fülle von Erscheinungen der Begabtenförderung Det. bunden. Spigensieger des Berufswettkampfes find Visitenkarten ihrer Betriebe. Die unmittelbare Förderung durch den Betrieb und auf dessen Kosten ist also bie natürlichste Form, begabte Kräfte auf den Weg zur höheren Leistung zu führen. Diese Fälle sind daher die zahlreichsten. Orts- und Gausieger haben außerdem von den Gliedes rungen der Wirtschaft und der DAF. vielfach Zuwendungen erhalten, bie ihnen eine wesentliche Hilfe in der weiteren Ausbildung sein können. Durchaus planmäßig und ſyſtematiſch vollzieht fich endlich die Förderung der Reichs sieger. Während den Mädchen zumeist ein namhafter Geldbetrag als Ausstattung zur ſpäteren Heirat zur Verfügung gestellt wird, sofern nicht besondere Qualifikation für einen Spezialberuf vorliegt, erhalten die männlichen Reichssieger durchweg eine Förderung im Sinne einer weiteren planmäßigen Ausbildung auf dem Gebiet, auf dem fie Fähigkeiten bewiesen haben. Besuch von höheren Fachschulen, Auslandsaufenthalt (beis spielsweise für Kellner) , Zuſchüſſe zur Aufrechterhaltung eines ordnungsgemäßen Lehrverhält nisses - die Wege sind vielfältig -, auf denen diese beste deutsche Jugend heute die Verwirklichung des Rechtes auf Ausbildung und Aufstieg erfährt. Fast ohne Ausnahme hat sich im Rahmen dieser Siegerförderung gezeigt, daß die eigentlichen Berufswünsche - und damit die im Sinne des höchsten politischen und wirts Aus. schaftlichen Nuzens gerechtfertigten bildungserfordernisse -- auf Grund wirtschafts licher Schwierigkeiten nicht erfüllt werden fonnten. Die Siegerförderung ist ein Anfang auf dem Wege der planmäßigen Auswertung und Len= fung der im Nachwuchs vorhandenen Anlagen. Mit einer Betreuung der Spitzensteger fann allerdings der politischen Notwendigkeit, auf alle Fähigkeiten und Werte, die in ber Jugend lebendig sind, sorgsam Obacht zu geben, noch nicht Rechnung getragen werden. Trotzdem ist diese Form der Begabtenförderung und mit ihr das gesamte System des Berufswettkampfes der nationalsozialistischen Jugend der erste großzügige Versuch des Nationalſozialismus, das Recht auf Ausbildung zu verwirklichen und dem. Aufstieg des arbeitenden Menschen eine gesunde und politiſch vernünftige Grundlage zu geben. A. M.

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Deutscher Bauernadel

Die Ehrung und Auszeichnung alteingefeffener Bauern- und Landvolkgeschlechter Blätter im Buch der Bauerngeschichte Voraussetzungen und Praxis der Ehrungen NSK Wie schon so oft in den verschiedenen Landesbauernschaften, ſo fand in diesenLandesbaue Tagen wieder rns eine Bauernehr ung Der [haft Bürttemberg in Oberdorf statt. über 200 alte Bauernsippen erhielten die Ehrenurkunde des Reichsbauernführers und den eichenen Ehrenschild der Landesbauernschaft. Alter als alle Kirchen und Klöster, älter als Burgen, Schlösser und Städte sind die Höfe deutscher Bauern. Ehe der Ritter, der Bürger und der Kirchendiener da waren, hatte der Bauer den Pflug durch die Erde gezogen. Ehe alle andere Arbeit da war, gab es Bauernarbeit. Man gehe einmal durch die deutſchen Lande und sehe sie an die großen Höfe in ihrer landschaftgebundenen Bauart, von Eichen oder Fichten umstanden. Höfe, denen man es ansieht, Jahrhunderte daß fie überstanden haben. Und unzählige Bauerngeschlechter gibt es, die aus der Überlieferung wissen, daß die Ahnen und Urahnen schon seit Jahrhunderten das Land in Besitz hatten, und daß dieser Hof ihren Ahnen schon seit Jahrhunderten heilige Heimstatt gewesen ist. Wissen wir auch um diese geschichtliche Tatsache, so ist es doch nicht so einfach, den ununter brochenen urkundlichen Nachweis der Geschlechterfolge dieser Bauernfamilien zu führen. Wohl hat der Adel ganz systematisch und bis in alle Einzelheiten hinein seinen Stammbaum geführt, für Kirchen und Klöster ist fast von Jahr zu Jahr ein Nachweis der ge= schichtlichen Entwicklung geführt. Auch die Städte und die städtischen Patrizierfamilien haben ebenso wie die Gilden und Zünfte einen genauen Nachweis ihrer Entwicklung festgelegt. Um die bäuerliche Geschichte hat sich niemand gefümmert. Was war auch schon der Bauer ? Ein Stlave, ein Fronknecht, ein Arbeitstier. Jahrhundertelang war er der Willkür der geistlichen und weltlichen Herrn ausgesetzt. Wer hatte ein Intereſſe daran, den fortlaufenden Nachweis bäuerlicher Geschlechter zu führen ? Noch viel weniger war man daran interessiert, Besitznachweise der Bauernhöfe zu erhalten. Wäre dann doch eindeutig das Verbrechen der Nachwelt zur Kenntnis gekommen, daß manche großen Herren der damaligen Zeit nur zu Reichtum und Besitz tamen, weil sie es verstanden, oft mit den gemeinsten und hinterhältigsten Mitteln, den Bauern um Hof und Land zu bringen. Bäuerliche Ahnen- und Sippenforschung ist so durch Jahrhunderte hindurch ein unbekannter Begriff geblieben. Nur dem zähen Lebenswillen und dem Stolz auf die Würde bäuerlicher Verpflichtung ist es zu danken, daß heute noch mancher Bauer und Landwirt im Besit von Urkunden ist, die den jahrhundertealten Geschlechterstamm der Familie nachweisen. Erft der Nationalsozialismus hat begonnen, die Geschichte der deutschen Bauern familie umfassend und eingehend zu erforschen und der Nachwelt zu überliefern. Das ganze deutsche Landvolk wurde aufgefordert, von sich aus alles zu tun, was zu dieser Arbeit beitragen fonnte. Darüber hinaus

sind Zehntausende freiwilliger Mitarbeiter unter der Anleitung der zuständigen Fachabteilungen des Reichsnährstandes tätig, um den Erbſtrom bäuerlichen Blutes i'm Intereſſe des ganzen Voltes zu erforschen und seine Einwirkungen auf das volkliche Leben der deutschen Menschen festzustellen. Als Anſporn für dieſe volkspolitisch ungeheuer wichtige Aufgabe und zur Auszeichnung solcher Geschlechter, die in besonderem Maße ihre Bers bundenheit mit der heimatlichen Scholle be wiesen haben, erließ der Reichsbauernführer Bestimmungen öffentliche eine über Ehrung alte ingeses sewer Bauern . und Landwirtsfamilien. Diese vom Reichsbauernführer ausgesprochene Ehrung vollzieht sich in folgender Weise : 1. Überreichung einer Ehrenurkunde des Reichsbauernführers ,

2. Überreichung einer aus Eichenholz geschnit ben Ehrentafel durch den jeweiligen Landesbauernführer. 3. Eintragung in das „Ehrenbuch der alt eingesessenen Bauern und der Landwirtsgeschlechter" jes weiligen Landesbauernschaft. 4. Veröffentlichung der vollzogenen Ehrung im Wochenblatt der be treffenden Landesbauernschaft.

Die Anträge zur Durchführung einer solchen Ehrung können sowohl von dem einzelnen Bauern oder Landwirt gestellt werden, es kann aber auch der Antrag von der Landesbauernschaft oder vom Reichsnährstand erfolgen. Vorausfehung für die Ehrung ist, daß der Bauer und ſeine Sippe deutschen Blutes und erbgefund sind. Der zu ehrende Bauer oder Landwirt muß ehrbar sein, wie es das Reichserbhofgesetz vorschreibt. Darüber hinaus muß ein im Mannesstamm 1 ü denloser Bluts . und Besitzusammenhang für min = destens letten zweihundert die letten Jahre nachgewiesen werden. Besteht die Ges fahr, daß die Sippe ausstirbt, daß kein Hoferbe mehr vorhanden ist, muß die Ehrung unterbleiben. Die einzelnen blutsmäßigen und besitzrechtlichen Nachweise müssen urkundlich belegt werden. Als familiengeschichtlicher Nachweis muß von dem Antragsteller eine Stammes- oder Hoflinie erbracht werden, die bis zu dem legten bekannten Ahnen reicht, der den Hof im Besitz hatte. Bei dem besitzrechtlichen Nachweis muß die Tatsache urkundlich belegt werden, daß die in der Bluts- oder Stammeslinie angeführ ten Personen tatsächlich Bestzer des Hofes ge wesen sind. Für die blutsmäßigen Zusammenhänge gelten als Nachweise die Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden . Für den Besitznachweis kommen in Frage Grundbucheintragun gen, Kaufverträge, Testamente, Altenteilsverträge, Gerichtsakten, Flurbücher und was sonst

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RSK Folge 104 an urkundlichem Material aus den verschiedenen Archiven zu erbringen ist. Diese Nachweise sind unter Umständen nur sehr schwer zu führen. Jedoch sind die Bluts. fragenabteilungen der einzelnen Landesbauern. schaften angewiesen, jedem Bauern und Landwirt bei seinen Bemühungen zu helfen und ihm mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zur Hand zu gehen. Die Vordrude für die Ahnen- und Sippschaftstafeln sind entweder von der Kreisbauernschaft oder von der Landesbauernschaft anzufordern. Zur Vermeidung unnötiger Ar beiten sei an dieser Stelle noch einmal jedem Bauern und Landwirt dringend geraten, sich wegen der Beschaffung seiner Hof- und Sippen geschichte mit der Abteilung für Blutsfragen seiner Landesbauernschaft in Verbin dung zu setzen.

Diese Aktion des Reichsnährstandes zur Ehrung alteingesessener Bauern und Land. wirtsgeschlechter macht wieder gut, was ſeit Jahrhunderten am deutschen Bauerntum in Fippenkundlicher Hinſicht verjündigt wurde. Hun-

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8. Mai 1937 derte und aber Hunderte von Bauern und Landwirtsgeschlechtern gibt es in allen Gauen des Reiches, die trok aller Stürme seit Jahre hunderten zäh und unbeirrbar der Sippe und dem Boden verhaftet waren, die seit Jahrhun. derten von Geschlecht zu Geschlecht dasselbe Land bebauten und ihre heilige Aufgabe darin sahen, das Geschlecht auch in Zukunft weiterzutragen. Wer die Geschichte jener Bauerngeschlechter fennt, die bisher ausgezeichnet wurden, der weiß, welche Bedeutung das Wort vom „deutschen Bauernadel" hat. Und nicht umsonst lebt in diesen Geschlechtern ein unbändiger Stolz auf ihre Kraft, ein Stolz aber, der sich dienend jener großen Verpflichtung unterstellt, die das Leben jedem gibt : im Dienst der Gemeinschaft zu arbeiten und das Leben der Gemeinſchaft in das kommende Geschlecht weiterzutragen! Die öffentliche Auszeichnung alteingeſeſſener Bauernund Landwirtsgeschlechter ist darum nicht nur eine Ehrung an sich, sondern trägt in sich auch die Verpflichtung zu vorbildlichem Leben und zu vorbildlichem Einſaz des Geschlechts für alle Zeiten! Kh. B.

Das trojanische Pferd Die neueste Spekulation der Volksfront - Der Weg zur Anarchie NSK Einige Tage vor dem Beginn der gros fen Kammerdebatte über die Sozialpolitik Léon Blums gab ein bekannter französischer Publizist recht intereſſante Aufschlüsse über die neueen Spekulationen der Volksfrontregierung, die einen eindeutigen Beweis dafür liefern, daß das Kabinett allen Korrek turen seiner Finanzpolitik zum Trok, seine alte Mentalität nicht aufgegeben hat. Es gilt nach wie vor, nicht nur die vorgesehenen Reformen durchzuführen - wenn man auch im Augenblic zur Einhaltung der „Pause“ neigt und einen Burgfrieden mit der unersättlichen Arbeiterschaft im Hinblick auf die bevorstehende Weltausstellung wünscht , sondern auch ihren res volutionären Gehalt voll aufrechtzuerhalten, von dem man nach einiger Zeit internationale Auswirkungen erwartet. Ein Artikel des ,,Journal des Débats" hat bestätigt, daß es sich dabei nicht um eine bloße private Meinung handelt, sondern um eine Orientierung, die in den Korridoren der Kammer und des Senats bereits zur Diskuſſion gekommen sein dürfte. Man hat in den letzten Tagen bei der den Gewerkschaften nahestehenden Preſſe eine deutliche Zufriedenheit hinsichtlich der Streitbewegungen in England und Amerika feststellen können. Man schloß dareaus, daß die von Léon Blum und seinen Freunden verfolgte Politik sich jenseits der Grenzen Frankreichs ausgewirkt habe und ist nicht wenig tolz darauf, daß Marianne das Vorbild dazu gewesen sei. Es bleibt aber nicht bei dieſer naiven Prestigeerörterung. Man spekuliert. Man [pekuliert nicht weniger naiv und beschwört damit eine neue Illusion herbei, die sich über turz oder lang in der verderblichsten Form für das Land auswirken kann. Es wird von

diesen Illuſioniſten erwartet, daß auch die Regierungen der angelsächsischen Staaten dem Drud der revolutionären Arbeiterschaft nachgeben, daß sie sich gezwungen fühlen würden, ähnliche Sozialgeseze wie Frankreich 40 Stunden-Woche, bezahlte Urlaube, Arbeitspen= fionen usw. --- zu verkünden, und zwangsläufig in ihrem Gefolge dazu kommen würden, ähnliche " Anpassungen" der Löhne zu den Lebenshaltungskosten, das heißt ähnliche Preis , steigerungen wie Frankreich zu dulden. Da mit würde aber das Ziel der Gewerkschaften und der Zweiten Internationale erreicht sein, denn die Kluft zwischen den Gestehungskosten Frankreichs und denen der anderen Länder würde verschwinden und an ihre Stelle ein allgemeiner Ausgleich treten. Welch eine merkwürdige Spekulation verirrter Dilettanten ! Welch abwegiger Optimismus, das soziale Heit und die Beseitigung der eigenen Schwierigkeiten von dem Auslande zu ers warten! Man scheint in Paris immer weniger den internationalen Gegebenheiten Rechnung zu tragen, man vergißt, daß in Großbritannien das Labour-Experiment eindeutig gescheitert ist und daß die engliſche Finanzpolitik von einem konservativen Schazkanzler verwaltet wird, mit dem Frankreich ein Währungsabkommen geschlossen hat. Mögen die kommunistischen Strömungen in Amerika und England nicht zu unterſchäßen ſein, aber sie tun sich in beiden Ländern nicht wie hier nach einer gespannten Deflationsperiode, sondern nach einer wirtschaftlichen Prosperität tund. Darüber hinaus gibt es bisher bei den Angelsachsen keinerlei Anzeichen dafür, daß sich die Regierungen aufzugeben gedenken und ihre Autoriät dem Druck der Straße und einer ano-

Pater mit

aler

aombi asisine aityom

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nymen Masse zu opfern bereit sind. Es ist ferner zu bedenken, daß die Auguren und Initiatoren der zweiten Internationale in Frant reich zuerst einmal mit den Regierungen ihrer angelsächsischen Freunde zu tun bekämen, wenn sie die gemeinsame Sache mit der „ Straße“ von London und Washington durch die Sprache der Gewerkschaften verdeutlichen würden. Das mit würde nicht nur das Währungsabkommen des Vorjahres eine bedenkliche Erschütterung erfahren, sondern nicht zuletzt die englisch-franzöfifche Entente Cordiale, um die fich gerade Léon Blum so besonders bemühte, und die heute von seinen politischen Gegnern als der einzige Erfolg der Volksfront während ihrer einjährigen Regierungsperiode bezeichnet wird. Man konnte sich in diesen lezten Tagen anläßlich einiger Unterredungen überzeugen, daß die Auffassung bezüglich der Sozialpolitik nach wie vor dekonzentriert ist. Alle, die die Notwendigkeit der Atempause hinsichtlich des Tempos in der sozialen Gesetzgebung mit Rücksicht auf die schwierige Lage des Tresors anerlennen, erbliden das große Fragezei chen, das am Ende der Pause steht. Es verträgt sich irgendwie nicht mit dem methodiſchen Denken des Franzosen, nur Zeitgewinn ohne eigentliches konkretes und poſitives Enbziel zu erheischen. Man fragt sich ängstlich : Was kommt danach ? Aber man sieht keine befriedigende Antwort. Selbst der alte Senator und Finanzeɣpert Caillaug beschränkte sich in seiner Rede vor dem Generalrat des Departements Sarthe auf die Forderung nach Ruhe und Ordnung, und jeine Empfehlungen, die „ an sich berechtigten Reformen den notwendigen Gegebenheiten und Anforderungen des Staates anzupaſſen", laſſen die verschiedensten Auslegungen zu. Das vorherrschende Gefühl ist überall das der Stepsis und Unruhe gegenüber der Zukunft auflängere Sicht. Selbst wenn es dem Ministerpräsidenten gelingt, zu einem Einvernehmen mit den Unternehmern und Gewerkschaften zu gelangen, um den Staat wäh= rend der Ausstellung nicht der Blamage

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sozialer Kämpfe und den Tumulten und Exzessen der Kommunisten auszusetzen, (o weiß doch jeder, daß ein Burgfrieden noch lange nicht das Ende des Krieges bedeutet. Dieser Krieg ist um so gefähr licher, als er keine flaren Fronten hat, sondern unterirdisch in den Reihen der „ legalen“ Mehrheit geführt wird, die sich den undefinierbaren revolutionären Kräften unterworfen hat und somit zwangsläufig der Anarchie zusteuert. Dabei ist die Frage, ob Frankreich dem kommunistischen Regime entgegengeht, welche soeben von Herrn Daladier in London mit Entrüstung verneint wurde, von zweitrangiger Bedeutung. Die Mentalität des revolutionären Kommunismus hat schon seit langem von der Masse Besit ergriffen, und zwar von dem Augenblick an, als sie spürte, daß die Regierung zu schwach war, ihm einen Wunsch durch ein fategorisches Rein" abzulehnen, von dem Augenblick auch, da die Gwerkschaften nicht mehr allein als professionelle Interessenvertreter, sondern als politische Wortführer fis gurierten und die Parole herausgegeben hatten, daß der Staat mit allen Mitteln dem Willen der Arbeiterklasse zu beugen sei. Wenn nunmehr die jüngsten Spekulationen, von denen wir am Anfang dieser Betrachtung sprachen, darauf ausgerichtet sind, von dem sozialen und revolutionären Umwälzungen jenseits der franzöſiſchen Grenzen das Heil zu erwarten, so erscheint es nicht wesentlich, ob der Schwerpunkt dieser Bestrebungen bei den Gewerkschaften, der Zweiten oder Dritten Internationale zu suchen ist. Sie treffen sich haargenau mit der Taktik, die Karl Marx in seinen Wahngebilden vorschwebte. Wer für ihre Anwendung verantwortlich zeichnet, ist gleichgültig ; somit ist es auch zum Teil unnüß zu fragen, ob die Kommunisten in Frankreich die Oberhand gewinnen. Ihre Wortführer sind bereits an der Macht. Ihre Taktik floriert. Und erinnern wir endlich, daß die „ Volksfront"eine Erfindung des Genossen Dimitroff ist, der ihre Anwendung durch seine Par. teigänger im Sinne des Trojanischen Pferdes Sch.-B. + empfiehlt.

Fragen an Landdienst-Kameraden

„Wir

kamen aus Liebe zum Lande !”

- Warum kamen fie, welche Pläne Beſuch in Landdienſtlagern der HJ. haben sie? Gespräche abseits der Theorien NSK Wenn in den Jahren seit 1933 auch eine ganze Reihe von Maßnahmen unternommen wurden, um der deutschen Landwirtschaft die zur Erfüllung ihrer bedeutsamen Aufgaben erforderlichen Arbeitskräfte sicherzustellen, so nimmt unter diesen doch eine Einrichtung eine besondere Stellung ein : der Landdienst der Hitlerjugend. Er ist zwar bei weitem nicht der an Umfang und Ausdehnung bedeutsamste Apparat, aber er ist dafür auf der anderen Seite derjenige, der seine Jugendlichen fraft

des zwingenden Gesetzes einer Idee wieder dem Lande zuführen will, und der getragen wird von dem Idealismus und der Einsaßbereitschaft einer neuen deutschen Jugend. Es ist deshalb aufschlußreich, gerade jetzt, da die Frühjahrsarbeiten auf dem Lande bereits in vollem Umfange laufen, sich mit den jungen Kame= raden und Kameradinnen darüber zu unterhalten, wie sie zum Landdienst gekommen sind, wie ihnen die Landarbeit gefällt, ob sie beabfichtigen, auch weiterhin auf dem Lande zu ver-

Det are 3 .

REK Folge 104 Blatt 6 bleiben und sich dort eine Existenz aufzubauen und manches andere mehr. „Es ist ein schönes Bewußtsein ...“ Ein kleines Dorf in Mitteldeutschland Musterdorf seines Gaues ― ist unser erstes Ziel auf einer Fahrt zum Landdienst. Das Lager, in dem sich hier etwa 40 Jungens befinden, ist denn auch in der Tat ebenso musterhaft wie das ganze Dorf , und ebenso lassen die Jungens in ihrer frischen und aufgeweckten Art nichts zu wünſchen übrig. Ich fragte einen der gerade an der Arbeit befindlichen Jungens, der ― nach seinem Dialekt zu schließen - augenscheinlich aus Oberschlesien . stammte, wieso er denn überhaupt zum Landdienst gekommen sei. Ja, meinte er, er habe durch seine Formation erfahren, daß im Landdienst noch Leute gesucht würden , und da es an und für sich für ihn sehr schwierig gewesen sei, in Oberschlesien, das ja immer noch als Notstandsgebiet gilt, eine Arbeit zu bekommen, habe er sich gemeldet, um hier zu schaffen und am großen Wert mitzudienen. Ob er allerdings ganz auf dem Lande bleiben wolle, das wisse er selbst noch nicht, obwohl er ihm außer ordentlich gut gefalle . Ein junger Kamerad aus dem Rheinland dagegen ist sich absolut schlüssig darüber, daß er seine Lehrzeit als Landarbeiter durchmachen und späterhin auf dem Lande sein Fortkommen suchen wird. In seiner frischen und fröhlichen Art erzählt er, daß er ursprünglich als ungelernter Arbeiter in die Fabrik gegan= gen sei, und dann habe ihm das doch nicht mehr gepaßt, er habe dort kein Weiterkommen gesehen. So sei er denn im Oktober 1936 in den Landdienst gekommen, habe auch bereits im lehten Winter sieben Wochen auf einer Führerschule zugebracht, und werde nun die kommenden zwei Sommer ſeinen Dienſt am Boden erfüllen, um ſomit die erſten zwei Jahre der Landarbeiterausbildung zu absolvieren. Wissen Sie, so erzählt er uns zum Abschluß in seinem rheinischen Dialekt, schwer ist die Arbeit ja schon, aber es ist auch ein schönes Bewußtsein , daß man seinem Volte an so einer bevorzugten Stelle dienen darf. · Selber einmal Bauer sein Auch in dem nächsten Lager, in das wir foms men, fällt uns auf, daß hier die Jungen sich wirklich aus allen Teilen Deutschlands, von Oft bis West, von Süd bis Nord, zusammengefunden haben. Schlesier, Rhein- und Saarländer, Berliner und Mitteldeutsche, alle find fie hier fröhlich und kameradschaftlich vereint. Und doch ist es gerade einer, der uns durch seine hellblauen Augen und seinen blonden Kopf besonders gefällt. Er kommt, wie er uns erzählt, aus Breslau, wo sein Vater eine Buchbinderei hat. Ihm aber habe dieſes Handwerk nicht gelegen. Da habe er seinem Vaterhaus Lebewohl gesagt, und sei in den Landdienst ge= gangen, wo er nun einmal die ersten zwei Jahre seiner Ausbildungszeit als Landarbeiter durchmachen wolle. Und dann werde er auch seine Gehilfenzeit noch ableisten , um ein ordentlich ausgebildeter Landarbeiter zu werden . Bis dahin war es ja nun eigentlich nichts

8. Mai 1937 Besonderes, denn solche und ähnliche Absichten hatten wir bei manchen seiner Kameraden ebenfalls entdeckt. Aber nun kommt das durchaus von der Regel Abweichende. Auf die Frage nämlich, wie er sich dann weiterentwickeln wolle, antwortet er uns, daß er, wenn er erst einmal etwas geleistet habe, schon das Glück haben werde, ein nettes Mädel von einem Bauern zu finden und zu heiraten. Und dann könne er ja doch schließlich selber auch einmal ein Bauer auf eigenem Grund und Bo = den werden. Das ſei ſo ſein Ziel, für das er sich bereits jezt nach Möglichkeit gewiſſe Rücklagen mache, um es dann später rascher zu erreichen.

Die Arbeit der anderen achten gelernt Und ein anderer Junge, der wieder aus einer ganz anderen Ede Deutschlands, nämlich aus dem Saargebiet kommt, weiß ebenfalls In teressantes zu erzählen. Er war ursprünglich Glasmacher und mußte in seiner Fabrik dauernd am Ofen arbeiten. Da er dies jedoch auf die Dauer nicht ausgehalten hat, hat er die Arbeit aufgegeben, und kam zunächst mit dem Saarhilfswerk nach Bayern, wo er sich einige Zeit aufgehalten hat. Und von dort hat er sich dann zum Landdienst gemeldet, wo es ihm sehr gut gefiele. Aber trotzdem wolle er versuchen, den Beruf seines Vaters, der Steiger in einem Bergwerk ist, wieder zu ergreifen. Auf jeden Fall jedoch freue er sich, daß er diese Zeit auf dem Lande mitmachen könne, um so auch einmal einen Einblidin die Schwere dieser Tätigkeit zu er halten. Vom Sekretariat aufs Feld Sie sind eben von der Arbeit zurückgekommen, die 15 Mädel, die wir abſchließend noch besuchten. Schon von der Weite hörten wir ihr fröhliches Stimmengewirr und den Gesang, der von einer Ziehharmonika begleitet wurde. Sie sind, wie wir aus den übereinstimmenden Aussagen feststellen können, alle von sich aus und aus Liebe zum Land und zur Landarbeit hier zusammengeLommen und haben dafür ihre früheren Bes Kinderpflegerinnen rufe und als Verfäuferinnen, Stenotypistinnen und Hausangestellte aufgegeben. Und sie wollen auch alle weiterhin auf dem Lande bleiben, weil ihnen hier das Leben wesentlich mehr zusagt als in der Stadt. Das beweist sich mir noch am deutlichsten, wie ich mit einer von ihnen etwas näher unterhalte. Sie war ursprünglich als Stenotypistin in einem größeren Büro tätig, ging dann, weil ihr diese Betätigung nicht mehr so richtig zu sagen wollte, in den Arbeitsdienst, und kam von dort aus in den Landdienst, dem sie nun schon das zweite Jahr angehört. Nein, niemals wolle sie wieder zurück in die Stadt, es sei doch viel schöner auf dem Lande, wenn auch die Arbeit nicht immer ganz einfach sei . Aber, wo ein Wille ist, da ist ein Weg, so meinte sie zum Schluß unserer Unterhaltung. Die Kameradschaft ist gefügt Es waren nur einige wenige, die wir uns aus den vielen Kameraden und Kameradinnen in

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den verschiedenen Lagern, die wir besuchten, herausgeholt hatten. Und doch läßt sich der Ge= samteindruck nicht verwischen, daß sie alle a us Liebe zum Lande und zur Landarbeit in den Landdienst der HI. gekommen sind. Und wenn auch manche von ihnen nach einem oder auch nur einem halben Jahr wieder zurückkehren, so haben sie doch einmal

Nachrichten

Reichsstudentenführung und frühere Korporationen Großfundgebung für die NS.-Studentenkampfhilfe in München NSK München, 8. Mai. Die erste Großkundgebung des NS.-Studentenbundes für die NS. - Studentenkampf= hilfe findet am 13. Mai, 20 Uhr, im Kon greßsaal des Deutschen Muſeums in München statt. Außer den Führern des deutschen Alt= akademikertums nehmen sämtliche Gaustudentenführer und örtlichen_Studentenführer an der Veranstaltung teil. Es sprechen der Leiter der NS.-Studentenkampfhilfe Gauleiter und Staatsminister Adolf Wagner und Reichsstudentenfüh rer Dr. Scheel. Der Reichsstudentenführer wird eine Erklärung über das Wirken der früheren Korporationen abgeben. Seine Rede wird von den Reichssendern München, Berlin, Königs= berg und Frankfurt übertragen. Vereidigung der pommerſchen NS.-Schwestern Restloser Einſaß für den Nationalſozialismus NSK Stettin, 8. Mai. Die Gautagung der pommerschen__NS.Schwestern in Stettin fand ihren erhebenden

8. Mai 1937 einen Eindruck bekommen, was die Landarbeit bedeutet, sie haben die Verbindung mit dem Lande wieder aufgenommen. Auch damit schon ist ein wesentliches Ziel erreicht, das sich der Landdienst neben der Festhaltung auf dem Lande aufs Panier geschrieben hat, nämlich ein gegenseitiges Sich-Verstehen-Lernen zwischen Stadt und Land. K. D.

Abschluß in der Vereidigung der NS.-Schwestern auf den Führer. Der Gauamtsleiter der NSV., Pg. Vengti, hielt eine kurze Begrüßungsansprache, worauf Hauptamtsleiter Hilgenfeldt ernste Worte an die pommerſchen NS.Schwestern richtete. Ein großes Werk könne aber nur aus Glauben, Treue und Ehre geboren werden. Auch die NS.-Schwesternschaft ſei von diesem Gedanken erfüllt. Jede NS.Schwester wisse, daß sie mit dem Eid auf den Führer ihre ganze Persönlichkeit voll für die nationalsozialistische Weltanschauung einsehen müsse. Hierauf nahm Gauleiter Schwede- Coburg die feierliche Vereidigung vor. Anschließend nahmen Jämtliche Teilnehmer der Tagung an der Übergabe der NS.-Frauenschule für Volkspflegerinnen und Kindergärtnerinnen teil. Die Beamten zum Verlust des Luftschiffes ,,Hindenburg" Telegramm an Ministerpräsident Göring NSK Berlin, 8. Mai. Reichsbeamtenführer Hermann Reef hat telegraphisch dem Reichsminister der Luftfahrt. Ministerpräsident Generaloberst Göring. und der Zeppelinreederei in Friedrichshafen die Erschütterung und Trauer der deutſchen Beamten über den schmerzlichen Verlust des Luftschiffes „Hindenburg“ und der Opfer an Menſchenleben zum Ausdruck gebracht.

Drud : M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

Nationalsozialiſtiſch

Korreſpondenz Partei-

e

Brief und Drahtan | grift der Schriftlettung: Berlin 628 68, 3immerte, 90, H. Fernruf: 11 00 22 Berlag: Franz Cher Rad ., 6. m. 1. §., Zentralverlag der NSTAP., München . Berlin ) : Cher . Berlag , Berlin_68 68, #zake 88. - We Zahlungen ſtud nach (Bolichedlonts Berlin 4454) zu richten

NCK Breſſedienſt der NGDUP

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Das

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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

10. Mai 1937

feiernde

Weltreich

Gedanken auf der Fahrt zur englischen Königsfrönung – Demonstration der Staatsidee NSK Die Fahrt nach London ist nicht eine Reise, wie wit fie sonst in Europa unternehmen . Es verbindet sich mit ihr die eindrucksvolle Atmosphäre dessen, was die Völker der Erde als Britisches Weltreich so oft bewunderten , manchmal auch haßten, immer aber in seiner Größe und Stärke würdigten. Ist es ein Weltreich? Die Juristen werden finden, daß das Commonwealth nicht mehr ist als ein loderer, ja nach ihren Begriffen allzu loderer Staatenbund. Das Statut von Westminster , im Jahre 1931 vom Unterhaus fast ohne Debatte angenommen , ließ Großbritannien also das Land, das wir als „England" kennen und als Mittelpunkt des englischen Weltreichs betrachten - zum einfachen Schwefterstaat der Dominions werden ! Nichts fönnte diese daran hindern, auch die lette wie dem Juristen scheint völlig belanglose Bindung von sich zu streifen. Ebenso wie seit zweihundert Jahren das englische Parlament durch nichts gehindert werden könnte, die Monarchie abzuschaffen und eine andere Staatsform zu beschließen. Niemand kann vom englischen Weltreich_behaupten, daß es flar und eindeutig organisiert nach den allgemein gültigen ſei, daß es Magimen - den Stempel der Dauerhaftigkeit auf der Stirn trüge. Aber es ist eine selt= ſame Lehre der englischen Geschichte : in diesem Lande ist das Unwahrschein = liche fast selbstverständlich , das anderswo bestimmt zu Erwartende aber tritt nicht einmal in Umrissen ein ! Ebenso wie das seit Jahrhunderten bestehende Verhältnis zwischen Parlament und Königshaus in jedem anderen Lande nur eine — hier furze Übergangsperiode bezeichnet hätte ift es zur streng behüteten Tradition geworden. Ebenso scheinen die Unrecht zu be= halten, die den Zusammenbruch des Weltreiches mit der Beendigung der Vormachtstellung der englischen Insel prophezeien zu können glaubten. Englands ganze Geschichte ist die Geschichte Don Ausnahmen , die die Regel nicht

aufheben , sondern bestätigen. Erinnern wir uns, daß die Engländer in der gleichen Zeit, in der in Europa der Abſolutismus unter Ludwig XIV. ſeine stärkste Entwicklung erlebte, unter Cromwell ihren König töpfen ließen, daß sie im Zeitalter der NationalStaaten ihr Weltreich erhalten, daß sie ihr Par lament zu einem Mittelpunkt nationaler Arbeit machen konnten, während der Parlamentarismus in allen anderen Ländern Totengräber der Nationen wurde. Mit Forscherinitiative ist der Deutsche seit je diesem englischen „ Rätsel" gegenüber gestanden, er suchte es in logiſcher Überlegung zu gliedern und zu begreifen, um allgemeingültige Wahr heiten als Lohn seiner Mühe einzuheimſen. Man muß Nationalsozialist sein, um sich endlich

--------------------------------------------------------NSV . - Rune über der Breslauer Meſſe Zeugniſſe nationalsozialiſtiſcher Wohlfahrtspflege NSK Breslau, 10. Mai. Im Rahmen der diesjährigen großen Messe auf dem Breslauer Messegelände in der Jahrhunderthalle hat auch die NSV. der Gauamtsleitung Schlesien einige Kojen aufgebaut. Auf dem Vorplas des Messegeländes weist eine überlebensgroße NSV -Rune die Besucher auf die größte Wohlfahrtseinrichtung der Welt hin. Eine der Kojen ist als Spielzimmer eines NSV . - Kindergartens hergerichtet. Die Einrichtung ist einem NSV.Kindergarten im Kreise Is leihweise ents nommen, um den Besuchern ein wahres Bild unserer Kindergärten zu geben. Nach der Aus stellung werden an diesen Tischen und Stühlen wieder 60 Kinder aus der Landgemeinde Schmollen fizen . In einer anderen Koje ist eine Nachbildung der NSV. - Gemeindestation Domslau (Kreis Breslau-Land) aufgebaut worden. Die Domslauer NS.Schwester erklärt den Besuchern dabei die viele ſeitige und volksnotwendige Arbeit der NS.Schwester. Am Eröffnungstage besichtigte auch Gauleiter Pg. Joseph Wagner mit seinem Stabe die NSV.-Kojen mit regem Intereſſe.

10. Mai 1937

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NSK Folge 105 freizumachen von dem Wunsche, die Entwidlung anderer Völker unter dem Signum des Vorbildes und mit dem Wunsche zu betrachten, in ihrer Geschichte nachahmenswerte innere Gesetze zu entdecken. Das einzige, was uns gerade die englische Geschichte und Gegenwart lehrt und in besonderem Maße beſtätigt, ist die alte Wahrheit, daß die innere Beranlagung, das ewige Erbgut eines Volkes das tiefe Geheimnis seiner geschichtlichen Entwid lung ift . Wann werden endlich andererseits unſere Kollegen von der englischen Presse einsehen, daß es sich hier nicht um die Frage von „ Gut und Böse" handelt ? Das deutsche Volk und das englische - so nahe einander sie verwandt sind find verschiedenartig von der Natur bedacht. Des Engländers Stärke ist sein politischer Blid , sein vielgerühmter common sense, und diesem naturgegebenen politischen Empfinden eines ganzen Volkes entspricht der englische Staatsaufbau . Er schafft die ins stinktive Voraussetzung der politischen Einheit , die anderswo der Erziehung und gesetzlichen Basis bedarf. Deshalb besitzt eben das englische Königtum tiefere Bedeutung, als es juristisch den Anschein hat, und aus dem gleichen Grunde ist das Weltreich troz aller Freiheiten seiner Eingelglieder eine bes fondere politische Macht. Den Menschen dieſes Reiches ist auf politischem Gebiete vieles selbstverständlich, was anderen Völkern erſt gepredigt werden muß. In der Geschichte des deutschen Volkes traf bisher vielleicht ein großer Politiker auf zehn große Wissenschaftler, Musiker und Dichter, das englische Volk ist von der Natur zu seinem ge= schichtlichen Vorteil etwa in umgekehrtem Maße

gefegnet worden. Auch die Massen des englischen Volkes haben sich beispielsweise niemals von den Parolen des Marxismus und des Bol schewismus so betören lassen wie der unpolitische deutsche Mensch, der erst jest in der Schule des Nationalsozialismus eine feste politische Stellung bezieht. Alle diese Gedanken begleiten uns auf der Fahrt nach London, das in den nächsten Tagen . wieder seit 26 Jahren im Krönungsschmucke steht. Es ist der Sinn dieser Krönungsfeier , daß hier alle die Logiter, nach deren Rechnungen es eigentlich kein britisches Weltreich mehr gäbe, auf den Erdboden der Tatsachen geführt werden jollen. Genau so wie das englische Parlament niemals eine Einrichtung von der Art geworden ist, wie wir sie auf dem Kontinent erlebten, ebenso ist das englische Königtum nie ein Schattenfönigtum gewesen, sondern es scheint heute mehr denn je der Träger der britischen Weltreichsidee zu sein. Und nachdem dieses Weltreich mehr durch diese Idee als durch Gesetze zusammengehalten wird, wird diese Krönungsfeier nicht nur ein Ereignis für Modesalons und Reisebüros sein, sondern auch ein politisches Faktum von hoher Bedeutung. Die Londoner Tage sind Tage, in denen mehr gefeiert wird als eine Einrichtung, sie sind als eine Demonſtration gedacht, durch die innere und unwägbare Kräfte der Welt vor Augen geführt werden - Kräfte, die einst mit großem Egoismus, aber auch mit ebensoviel Opfermut, Einsatz und Weitblick das größte Weltreich unserer Geschichte schufen, und die heute erneut beweisen wollen, daß sie stark genug sind , dieſes Reich zu erhalten. Helmut Sündermann .

Führerschulung der NSDAP. in Tutzing

Kamerad

unter

Kameraden

- Selb ſtverſtändAus dem täglichen Frontdienſt in die Kameradschaft der Führenden liche Grundlage: Disziplin --- Reichtum der Erfahrungen wird Gemeingut der führenden Parteigenoffen

NSK Die NS.-Beamtenschule verdankt ihre Entstehung und Einrichtung einem Wunsche des Stellvertreters des Führers , und ihre Hauptaufgabe besteht darin, den jungen Beamtennachwuchs mit dem Wollen der Partei vertraut zu machen und dafür Sorge zu tragen, daß alle das Verhältnis Partei und Staat berührenden Fragen eingehend geklärt werden. Waren es zuerst nur 30 junge Beamte, die im April 1936 auf Schloß Schwindegg am ersten Lehrgang teilnahmen, so hat sich, vor allem nach übersiedlung der ganzen Einrichtung nach Tuging die Belegschaft“ dauernd verſtärkt, und in den legten Lehrgängen fonnte man bereits 110 Mann zählen. Damit ist aber keineswegs das Fassungsvermögen erschöpft, sondern ein weiterer Aufbau ist ins Auge gefaßt. Bisher waren es nur junge Beamte, die man

auf drei Wochen hier zusammenfaßte, seit einiger Zeit werden aber auch bis zu 25 H. politische Führer mit einberufen. Wer aber diesmal, dh. Anfang Mai, dem schönen Lager Tuking einen Besuch abstattet, wird sich wundern , statt der Beamten eine ganz anders geartete Zuhörerschaft zu finden. Der 12. Lehrgang dient einer Sonderaufgabe. Um neben den monatlichen Abkommandierungen führender Politiſcher Leiter aus den Gauen zum Stab Heß in München auch andere Gauamtsleiter und Kreisleiter sowie höhere Führer der Gliederungen über die Arbeit in der Reichsleitung , über die großen Probleme der Entwicklung der Partei und vor allen Dingen auch über alle die Zusammenarbeit zwischen Partei und Staat berührenden Fragen unterrichten zu können, hat der Stellvertreter des

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freizumachen von dem Wunſche, die Entwicklung anderer Völker unter dem Signum des Vorbildes und mit dem Wunsche zu betrachten, in ihrer Geschichte nachahmenswerte innere Gesetze zu entdecken. Das einzige, was uns gerade die englische Geschichte und Gegenwart lehrt und in besonderem Maße beſtätigt, ist die alte Wahrheit, daß die innere Beranlagung, das ewige Erbgut eines Volkes das tiefe Geheimnis seiner geschichtlichen Entwidlung ist. Wann werden endlich andererseits unſere Kollegen von der englischen Presse einsehen, daß es sich hier nicht um die Frage von „ Gut und Böse" handelt? Das deutsche Volk und das eng— so nahe einander sie verwandt sind lische find verschiedenartig von der Natur bedacht. Des Engländers Stärke ist sein poli : tischer Blid , ſein vielgerühmter common sense, und dieſem naturgegebenen politischen Empfinden eines ganzen Volkes entspricht der englische Staatsaufbau. Er schafft die instinktive Voraussetzung der poli tischen Einheit , die anderswo der Erziehung und gesetzlichen Baſis bedarf. Deshalb besigt eben das engliſche Königtum tiefere Bedeutung, als es juristisch den Anschein hat, und aus dem gleichen Grunde ist das Weltreich trog aller Freiheiten seiner Einzelglieder eine besondere politische Macht. Den Menschen dieses Reiches iſt auf politiſchem Gebiete vieles ſelbſt= verständlich, was anderen Völkern erst gepredigt werden muß. In der Geschichte des deutschen Volkes traf bisher vielleicht ein großer Politiker auf ze hr große Wissenschaftler, Musiker und Dichter, das englische Volk ist von der Natur zu seinem ge= schichtlichen Vorteil etwa in umgekehrtem Maße

10. Mai 1937 gefegnet worden. Auch die Massen des englischen Volkes haben sich beispielsweise niemals von den Parolen des Marxismus und des Bolschewismus so betören lassen wie der unpoíitische deutsche Mensch, der erst jezt in der Schule des Nationalsozialismus eine feste politische Stellung bezieht. Alle diese Gedanken begleiten uns auf der Fahrt nach London, das in den nächsten Tagen wieder seit 26 Jahren im Krönungsschmucke steht. Es ist der Sinn dieser Krönungsfeier, daß hier alle die Logiter, nach deren Rechnungen es eigentlich kein britisches Weltreich mehr gäbe, auf den Erdboden der Tatsachen geführt werden. jollen. Genau so wie das englische Parlament niemals eine Einrichtung von der Art geworden ist, wie wir sie auf dem Kontinent erlebten, ebenso ist das englische Königtum nie ein Schattentönigtum gewesen, sondern es scheint heute mehr denn je der Träger der britischen Weltreichsidee zu sein. Und nachdem dieses Weltreich mehr durch diese Idee als durch Gesetze zusammengehalten wird , wird diese Krönungsfeier nicht nur ein Ereignis für Mode= salons und Reisebüros sein, sondern auch ein politisches Faktum von hoher Bedeutung. Die Londoner Tage sind Tage, in denen mehr gefeiert wird als eine Einrichtung, ſie ſind als eine Demonstration gedacht, durch die innere und unwägbare Kräfte der Welt vor Augen geführt werden – Kräfte, die einst mit großem Egoismus, aber auch mit ebensoviel Opfermut, Einsatz und Weitblick das größte Weltreich unserer Geschichte schufen, und die heute erneut beweisen wollen, daß sie stark genug sind, dieſes Reich zu erhalten. Helmut Sündermann.

Führerschulung der NSDAP . in Tutzing

Kamerad

unter

Kameraden

SelbstverständAus dem täglichen Frontdienſt in die Kameradschaft der Führenden liche Grundlage: Diſziplin Reichtum der Erfahrungen wird Gemeingut der führenden Parteigenoffen NSK Die NS.-Beamtenschule verdankt ihre Entstehung und Einrichtung einem Wunsche des Stellvertreters des Führers , und ihre Hauptaufgabe besteht darin, den jungen Beamtennachwuchs mit dem Wollen der Partei vertraut zu machen und dafür Sorge zu tragen, daß alle das Verhältnis Partei und Staat berührenden Fragen eingehend geklärt werden. Waren es zuerst nur 30 junge Beamte, die im April 1936 auf Schloß Schwindegg am ersten Lehrgang teilnahmen, so hat sich, vor allem nach übersiedlung der ganzen Einrichtung nach Tuging die Belegschaft" dauernd verstärkt, und in den legten Lehrgängen konnte man bereits 110 Mann zählen. Damit ist aber keineswegs das Fassungsvermögen erschöpft, ſondern ein weiterer Aufbau ist ins Auge gefaßt. Bisher waren es nur junge Beamte, die man

auf drei Wochen hier zusammenfaßte, feit einiger Zeit werden aber auch bis zu 25 H. politische Führer mit einberufen. Wer aber diesmal, dh. Anfang Mai, dem schönen Lager Tuking einen Besuch abstattet, wird sich wundern , statt der Beamten eine ganz anders geartete Zuhörerschaft zu finden. Der 12. Lehrgang dient einer Sonderaufgabe. Um neben den monatlichen Abkommandierungen führender Politischer Leiter aus den Gauen zum Stab Heß in München auch andere Gauamtsleiter und Kreisleiter sowie höhere Führer der Gliederungen über die Arbeit in der Reichsleitung , über die großen Probleme der Entwicklung der Partei und vor allen Dingen auch über alle die Zusammenarbeit zwischen Partei und Staat berührenden Fragen unterrichten zu können, hat der Stellvertreter des

RSK Folge 105 Führers zwischen die in Tußing laufenden Lehrgänge einen solchen für führende Parteigenossen der Bewegung eingelegt. So fanden sich denn über 90 Parteigenossen, meist hauptsächlich hauptamtliche Führer der Bewegung, in der von der Partei gegründeten und auch unterhaltenen Schule in Tuging ein . Es ist klar, daß auch hier bei den Bannführern der HI., den SS.-, SA.- und NSKK-Führern, den Kreisleitern und den Gauamtsleitern der Tag sich im üblichen Rahmen abwickelt. Aber es ist doch ein wesentlicher Unterschied, ob ein führender Parteigenosse zu Kameraden aus der gleichen Front spricht, zu Freunden, mit denen er in der Kampfzeit in Reih und Glied marschierte, oder ob er den Beamtennachwuchs mit Aufgaben vertraut machen soll, die den Führern der Formationen schon längst in Fleisch und Blut übergegangen sind. Ganz nebenbei sei erwähnt, daß fast alle Führer das Goldene Parteiabzeichen oder das Ehrenzeichen der Hitlerjugend tragen. Reichsleiter Dr. Ley , Reichsschatzmeister Schwarz , Reichsführer 66. Himmler , der Stabsführer der Obersten SA.-Führung, Gruppenführer Herzog, Korpsführer Hühnlein , Frau Scholz - Klink, Hauptamtsleiter Hilgenfeldt , Hauptamtsleiter Friedrichs , Hauptamtsleiter Dr. Sommer , Staatssekretär Reinhardt , Oberführer Prof. Boerger , Generalarbeitsführer Dr. Deder , Amtsleiter Dr. Helms , Dr. Todt , Dr. Reisle vom Stabsamt des Reichsbauernführers, Ministerialdirektor Neumann vom Stab Hermann Göring, 66.Gruppenführer Schmidt ua. machten ihre Ausführungen über das von ihnen zu betreuende Gebiet, zu Männern, die auf Grund ihrer im Dienst der Bewegung geleisteten Arbeit e in Recht darauf haben , unterrichtet zu werden und über all die augenblicklich und in nächſter Zukunft für die Nation wesentlichen Probleme. Aber entscheidend war nicht, daß dort draußen in Tuking in dieſem Sonderlehrgang dieser oder jener Parteigenosse sprach, sondern das Wie und das Was. Nicht ein Lehrer stand vor seinen Schülern und dozierte, nein, ein Kame rad gab Kameraden aus seinem Schat der Erfahrungen , die er auf einem Frontabschnitt des Kampfes um Deutschlands Wiederaufrichtung ſammeln konnte, eben weil er als Nationalsozialist an jenen wichtigen Boften in der Bewegung oder im Staat gestellt worden ist. Sehr oft wurde auch, um das anmerkend zu erwähnen, das äußere Bor = tragsschema von Stuhlreihen und Podium beseitigt und der Vortragende setzte sich mitten unter seine Kameraden und ſagte ihnen das, was in seinem Auftrag lag. Man sah sie oft zuſammenſizen nach den Referaten und Aussprachen, den SS.-Brigadeführer aus dem Westen, den Oberbannführer der HI. aus Halle, den Standartenführer aus der Westmark, den Kreisleiter aus Sachſen und den Gauamtsleiter aus Holstein. Hier tauschten sie Gedanken aus und kamen fich menschlich näher; es wurden Bande geknüpft,

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10. Mai 1937 die auch nach dieser dreiwöchigen Zusammen kunft nicht abreißen werden. Probleme , gestellt durch den täglichen Dienst in der Front, fanden im Kreise der Kameraden anderer Gliederungen ihre Erörterung und mancher praktische Wink wird beitragen, dieses und jenes einer Nach prüfung zu unterziehen und Fehler abzustellen. Das Beglückende und besonders Erfreuliche in dem Tuzinger Lager, das eigentlich kein Lager ist, sondern eine Arbeitskameradschaft darstellt, war die eine Feststellung, die auch wieder neu Hinzukommende treffen fonnten : nicht Rangabzeichen und Führerschnur , nicht die Ehrenzeichen und Orden allein waren entschei dend, es wurde der einzelne als Kamerad und Mensch, als Nationalsozialist an sich geschätzt und gewertet. Das „ Sie" war verpönt, das „ Du“ herrschte. Dieses Du aber vom SS.Brigadeführer, vom Gauamtsleiter zum NSKK.Standartenführer, das Du zwischen Männern, die sich vorher nicht gesehen und ge = kannt hatten, die nur eines einte : der gleiche Wille, die gleiche Idee, das gleiche Braunhemd und die gleiche Liebe zu Führer und Bewegung, dieses Du war mehr als eine Äußerlichteit. Daß trotz allem die Autorität des jeweils aus der Gemeinschaft heraus bestimmten Kommandoführers nicht einen Augenblic in Frage gestellt war, daß alle Führer gern dic Leistung der HI.-Führer bei der Ausgestal= tung der Morgenfeiern und Feierstunden anerkannten, daß alle während der drei Wochen eine eiserne Disziplin wahrten und nicht ein zu ahndender Übergriff bemerkt wurde, sagt mehr als lange Ausführungen. Politische Leiter und Formationsführer aus dem ganzen Reich bewiesen in sich selbst auferlegter Unterordnung und Zucht, daß jeder, der befehlen will, auch gelernt haben muß, schweigend zu gehorchen. Die Männer der Pflicht aus der nationalsozialistischen Front des Alltags wissen dem Stellvertreter des Führers Dank dafür , daß er ihnen die Möglichkeit gab, noch näher aneinander zu rücken, noch engere Tuchfühlung zu nehmen und die Erkenntnis der Kameradschaft als der einzigen Grundlage der Arbeit im Sinne der Idee aufs neue zu emp finden. Zu schnell verflogen die drei Wochen, während deren jeder einzelne immer wieder die Beſtätigung dafür erhielt, daß es echte Nationalsozia= listen, ganze Kerle und feine, innerliche Menschen sind, die an führenden Stellen im direk ten Dienst für die Bewegung schaffend tätig find. Sie formen und bilden die ihnen anvertrauten Menschen, auf daß eine neue Gene = ration harter , treuer und pflichterfüllter Persönlichkeiten heranwachse, bereit, ihr Tun, ihre Freiheit und ihr Leben dankbar und freudig Deutſchland, dem Führer und der Bewegung zu widmen. Gert Sachs.

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Rassenpolitik der Praxis

Trennung

und

der erbgeſunden

aſozialen Kinderreichen

Rückblick auf die Reichstagung des Raffenpolitiſchen Amtes Gauamtes Sachſen - Kartei der kinderreichen Familien -

Erfolge des Ergebnis einer

Fremdraffigenerhebung

NSK Dieser Tage ging die Reichstagung bes Rassenpolitischen Amtes und der Mitarbeiter des Gauamtes Sachſen zu Ende. Die Tagung hatte den Zwed, den Gauamtsleitern des Raſſenpolitischen Amtes in die praktische Arbeit eines auf dem Gebiete ber rassenpolitischen Arbeit weit fortgeschrittenen Gaues Einblid zu geben. In der Grenzstadt Zittau saßen alle, die souft immer nur selber die Gebenden find, unter den Nehmenden. Eine Fülle von Referaten und Berichten der Mitarbeiter des Sächsischen Gauamtes zeigte, wie weitverzweigt raffenpolitische Arbeit auf alle Gebiete des Lebens übergreift. Überall wo sich Leben regt, erwachſen Aufgaben praktiſcher Raſſenpolitit. Als wichtigste Aufgabe bleibt das große Er = ziehungswerk der Partei zu rassi = Them Denken bestehen. Alle Maßnahmen rassenpflegerischer Art können nur zweckmäßig und richtig von denen durchgeführt werden, die innerlich von diesem Gedanken burchbrungen sind und einem höheren Befehl folgend den ungeschriebenen Geseßen des Lebens gerecht werden. Neben dieser Erziehungsarbeit kann dort, wo schon genügend Kräfte zur Durchführung und Anregung praktischer Maßnahmen vorhanden sind, der Schritt in die Praxis getan werden.

!

Völlig neuartig in der praktischen Rassen = politik ist die in Sachſen aufgestellte Kartei sämtlicher finderreicher Familien. Die Kartei hat den Zwed, einen scharfen Trennungsstrich zwischen den auf Kosten der Allgemeinheit lebenden meist asozialen Großfamilien und den anständigen und tüchtigen finderreichen Familien zu ziehen. Als der Führer das Kind zum wertDollsten Besitz und die Familie zur wertvollsten Zelle des Volkes erklärte, neigten viele -- und besonders alle vom Bettel und Mitleid lebenden, meist durch hohe Kinderzahlen hervorstechen= den Elemente dazu, Kind gleich Kind zu fehen und alle diejenigen, die viele Kinder besaßen, versuchten, in möglichst starkem Maße in den Genuß der für Kinderreiche bereits durchgeführten fördernden Maßnahmen der Partei und des Staates zu kommen. So drohte eine nuglose Verschwendung von Mitteln an Unwürdige auf Koſten der oft zu bescheidenen Wertvollen einzureißen. Die Kinderreichen-Kartei in Sachsen wurde d rch Mitarbeit sämtlicher Parteigliede = rungen und verschiedener Staatsstellen ermöglicht. Sie gibt mit völliger Sicherheit Auskunft über den Erbwert der finderreichen Familien, da als Beurteilungsgrundlage die Lebensbewährung genommen wurde.

Unter vielen Ginzelauskünften, die bas Rassenpolitische Gauamt auf Grund dieser Kartei an Vermieter von Wohnungen, an das Heimstättenamt der Arbeitsfront und an die Sieblerberatungsstellen erteilen konnte, hatte sich diese Einrichtung in größerem Umfange bei der vor Arbeitseinigen Wochen eingeleiteten beschaffungsaktion , die auf Anregung bes Rassenpolitischen Amtes in Gemeinschaft mit der Deutschen Arbeitsfront und dem Ministerium für Wirtschaft und Arbeit für finderreiche Familienväter durchgeführt wird, zu bes währen. Zur bevorzugten Einstellung wurden nur solche Familienväter empfohlen, die als fleißig und tüchtig bekannt waren. Bereits in einer Zeit von knapp drei Wochen sind von den 3500 arbeitslosen Familienvätern in Sachsen 1200 zum größten Teil in Dauerstellung durch die Arbeitsämter vermittelt worden.

Über eine andere vorbildliche Maßnahme, die Fremdrassigen Erhebung in Sachſen, wurde ein umfassender Bericht mit Lichtbildern gegeben. Außer den in Sachsen lebenden Juden find durch diese Erhebung etwa hundert Zigeuner, die als halb ſeßhaft zu bezeichnen sind, und hundert fremdrassige Personen, die meisten davon Negermischlinge, festgestellt. Wenn auch, wie das Ergebnis dieser Erhebung zeigt, dieser geringe Anteil frembraffigen Blutes teine Ge= fahr bedeutet, so ist es für die Reinhaltung des deutschen Blutes wichtig, alle die zu kennen , die nicht deutscher Art sind. Ihr Eindringen in den Volkskörper durch Mischheiraten kann nun verhindert werden. Sehr aufschlußreich war der Bericht über die in Sachsen durchgeführten Erhebungen der Jungakademiterverhältnisse. Mit Hilfe eines Fragebogens, der von 6730 nach dem 31. Dezember 1900 geborenen Akademikern ausgefüllt worden ist, wurde nachgewiesen, daß 57,4 vH. unverheiratet und nur 42,3 vH. verheiratet waren. Mit diesen Erhebungen ist der Nachweis geführt, daß das Eheschließungsalter in den akademischen Berufen bei 29 Jahren, dh. um drei Jahre später als im Reichsdurchschnitt Volksbiologisch bedeutet das späte liegt. Heiratsalter und die geringe Fortpflanzungsziffer (51,9 vH. aller verheirateten Jungabademiker waren kinderlos) einen schweren Verlust wertvoller Erblinien. Mädelarbeit Der Frauen - und wurde starkes Interesse entgegengebracht. Im Wesen rassenpolitischer Aufklärungsarbeit liegf es, daß beide, Männer und Frauen, erfaßt werden müssen. Während die Aufklärungsarbeit in den Männerorganisationen durch die Vielzahl der Organisationen umständlicher ist, sind über das Deutsche Frauenwerk und den Bund Deut-

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RSK Folge 105

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scher Mädel die Frauen und Mädel unseres Boltes wesentlich einfacher zu erfassen. Die Anwesenheit der vielen Mitarbeiter des Rassenpolitischen Amtes im Grenzfreis Zittau wurde dazu benutt, um an einem Abend in 32 Ortsgruppen und in den größeren Betrieben

10. Mai 1937 Zittaus Betriebsappelle mit bevöl = kerungspolitischen Themen abzuhalten. Den Abschluß der Tagung bildete eine öffentliche Großfundgebung, auf der der fäche Fische Gauamtsleiter, Dr. Knorr, und Reichsamtsleiter Dr. Groß sprachen. S.

Volkstumsarbeit, wie sie sein soll

Oberſtes

Geſet :

Natürlichkeit

- Befinnung auf den Quell Die Grundfäße der Volks- und Brauchtumsarbeit — völkischer Kraft - Nicht Zerſt reuung, ſondern innere Stärkung

NSK af bem Schadenweilerhof bei Rottenburg Württ. läuft die erste Reichsarbeitswoche für das Aufgabengebiet Boltstum Branchinm des Amtes Feierabend der RS.. Gemeinschaft Kraft durch Freude ab. An der Berans staltung nahmen 50 Feierabend-Referenten_und_Laud jugenbwarte des Reichsnährstandes teil. Die Leitung biejer, wie auch der noch im laufenden Jahr erfolgenden fünf weiteren Reichsarbeitswochen, liegt in den Händen bes Bg. Otto Schmidt , Abteilungsleiter für das Aufgabengebiet Boltstum-Brauchtum in der RS.. Gemeinschaft Kraft durch Freube. Der auf der Tagung weilende Sonderberichterstatter der „Nationalsozialistischen Partei. forrespondenz Hellt in ben folgenden Auss führungen die martantesten Gedanken und Forderungen, bie sich aus der bisherigen Arbeit ergaben, herans. Lagerkameradschaft der Arbeit Aus vielen Gauen des Reiches kommen Menschen zusammen, die bisher voneinander noch nichts gewußt haben . Diese Menschen bindet von Anfang an ein gemeinsames Ziel in der Arbeit. Da gibt es kein zaghaftes Herantasten, kein zögerndes Sichkennenlernen. Man steht gleich mitten drin in dem Kreis von Kameraden, die wissen, daß sie eine Aufgabe zu lösen haben, die die Verantwortung für ihr Handeln gern und freudig übernehmen. Die Stimmung ist also schnell auf einer klaren, zur fruchtbaren Arbeit notwendigen Ebene ange= langt und mit frischem Schwung geht es ans Werf. Ziel der Reichsarbeitswochen ist nicht die übliche Schulung, sondern die Erarbeitung von Fragen des Volks- und Brauchtums. Da hat jeder mitzumachen, jeder sein können in die Waagschale zu werfen und zu zeigen, ob er seiner späteren Aufgabe gewachsen ist oder nicht. Jeder bringt aus der praktischen Arbeit in seinem Gau schon irgendwelche Erfahrungen mit, Sorgen und Bedenken werden besprochen , und wo eine Lüde ist, wird sie ausgefüllt durch praktische Übungen und Anregungen. Hineingestreut in die Übungen, die die Fähig= keiten des einzelnen in der Arbeit ermitteln sollen, werden Vorträge grundsätzlicher Art über die Volks- und Brauchtumsarbeit.

Vom Dorf aus So legte in einem sehr wesentlichen Referat Bg. Hirschfeld, Referent im Amt Feierabend, die Grundlagen der Volks- und Brauchtumsarbeit dar : Wenn wir zu jenem alten und doch immer wieder neuem Brauchtum die inneren Beziehungen wiederfinden wollen, so müssen wir vom Dorfe ausgehen , diese Fragen vom Lande aus anpacken. Wir alle sind einmal aus dem Dorfe gekommen und dort fließt auch

der ewige Quell unseres völkischen Bestehens. Fast schien es, als ob dieſer Quell ganz verſiegen wollte , denn man hat vor allen Dingen in der Systemzeit das Land in seiner fulturellen Betreuung start vernachlässigt und einfach tein Berständnis für das Bauerntum gehabt. Die NS.- Gemeinschaft Kraft durch Freude steht heute vor der Aufgabe, vom Dorfe aus die Dinge in ihrer ganzen Weite und Tiefe anzufassen. Voraussetzungen für die Arbeit sind, gerade weil wir vom Dorfe ausgehen, Einfach, heit, Schlichtheit, Gradheit, Wahrheit und Bes scheidenheit. Für die Gesamtarbeit brauchen wir Menschen, die geistig, seelisch und körperlich etwas einzusehen haben, die aber auch die Dinge sehen wie sie sind, um die sozialpolitischen Zusammenhänge wissen, an den Alltagssorgen des Landes nicht vorübergehen und vor allen Dingen nicht am Menschen vorbei reden oder handeln. Nur derjenige fann Volkstum bauen, der das Leben auf dem Dorfe in allen Einzelheiten fennt. Es gehört von jedem, der diese Aufgabe zu lösen hat, gewiß Mut dazu. Wir haben dieſen Mut und wir haben auch den Mut Fehler einzugestehen, wenn wir sie gemacht haben, das offen zu bekennen und dann den richtigen Weg in unserer Arbeit zu marschieren. Ein Ziel, einfach und groß Wirkliche und gute Volkstumsarbeit - so ergänzte Pg. Schmidt an einem anderen Tage diesen grundlegenden Vortrag - ist nach den Worten des Führers der Sinn unseres ganzen Kampfes. Wenn wir den Menschen klar machen, daß er nach einer Idee und in einer Idee zu leben habe , statt von ihr zu reden oder sie gar zu zerreden, dann haben wir schon die Voraussetzungen zu unserer Arbeit geschaffen. Volks- und Brauchtum ist nicht eine Angelegen= heit der Zerstreuung, sondern eine Sammlung der Seelen. Was wir dabei erreichen wollen, ist daß jeder Mensch zunächst einmal gesund denkt , empfindet und handelt. Ist der Geist gesund, dann kann sich auch die Seele gesund entwickeln und alles frankhafte abstoßen. Dorfabende, die Werte vermitteln Nach Durchführung praktischer Übungen im Laien und Stegreifſpiel wurde dann im weiteren Verlauf der Arbeit die Gestaltung eines Dorfabends behandelt. Wenn wir wollen , daß

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RSK Folge 105 die Menschen mehr davon haben als ein oberflächliches Amüsement, so werden wir sehr einfach vorgehen. Das heißt, wir werden das urſprüngliche, das einfache, die lezte Wahrheit in der Formung des Dorfabends zu ergründen ſuchen. Ein solcher Abend muß die Menschen nicht pädagogisch, sondern durch die einfachsten Gesehe ihrer Sitte erziehen. Dies muß im Märchen zum Ausdruck kommen, im Laienspiel, in der Scharade und im Stegreifspiel. Ein Abend, der dem Menſchen nicht irgend etwas mitgibt, was ihn immer wieder zum Nachdenken und zur Überlegung zwingt, taugt nichts. Ein solcher Abend muß vom Alltag sprechen , nicht von romanhaft Außergewöhn = lichem. Die Menschen müssen auch nicht stumme Zuhörer sein, sondern zum Mitgestalten angeregt werden. Denken wir dabei allein an das Laien [piel. Wenn eine Laienspielgruppe in das

Nachrichten

Die Neugestaltung der Landſchule Führerkurs des Fachgebietes Landſchulen im NŚLB. im Haus der deutſchen Erziehung NSK Bayreuth, 10. Mai. Ein Teilstück der allgemeinen Schulerneuerung ist die Arbeit an der Schaffung einer wesensgemäßen Landschule, der „dorfeigenen Schule“. Die Dorfschule bietet vielleicht mehr als die Stadtschule die Möglichkeit, eine richtungweisende Neugestaltung anzubahnen. Sie umfaßt mit ihren Schülern und deren Eltern eine leicht übersehbare Gemein haft , jeder kennt jeden. Hier kann die Schule am leichtesten ein lebendiges Stück der Lebensgemeinschaft des Dorfes sein. Die neue schulische Erziehung hat den jungen Menschen in seiner organischen Ganzheit zu sehen und zu erfassen und sich nicht mit einseitiger Verstandesbildung zu begnügen. Aus dem tiefen Erleben der Heimat soll das Kind hineinwachsen in seine Pflichten und Aufgaben im deutschen Volk. Daraus ergeben sich notwendige neue Formen des Schullebens. Spiel, werthafte Arbeit und Feier werden in weitem Maße der die Ganzheit erfassenden Erziehung nukbar gemacht. Die Zerfächerung des Unterrichts macht einer Schau großer Zusam = menhänge in organischen Bildungseinheiter Platz. Aufgabe der vom 9. bis 16. Mai im Hause der Erziehung in Bayreuth stattfindenden Arbeitstagung der Gaureferenten für Landschulfragen im NS -Lehrerbund wird sein, das Wirten und Wachsen der Landschulreform im Reich zu überbliden und dann einheitlich auszurichten zum gemeinsamen Marsch auf das große Ziel. Weltanschauliche und fachliche Vorträge, Gruppenarbeit und Feiergestaltung werden neben Leibesübungen dieser Aufgabe dienen. Es wird ua. der Leiter der Reichshauptstelle Erziehung und Unterricht, Pg. Strider , Bayreuth, über die weltanschauliche Grundlage der Landschulreform sprechen. Der Reichsfachchaftsleiter Dr. Bargheer, Halle, wird neue Wege der Volkstumspflege aufzeigen und Schul-

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10. Mai 1937 Dorf kommt, dann ist das ein Ereignis, das nicht allzuoft wiederkehrt, das aber auch gleichzeitig einen großen Einfluß auf die Dorfbe= wohner ausübt, den man nicht ohne weiteres fieht. Das Spiel muß gut ausgesucht sein und den Menschen etwas geben, es muß in das Dorf hineinpaſſen.

Mut zur Natürlichkeit Dann werden wir merken, daß die Menschen aus sich herausgehen, daß sie selbst zur Spielfreudigkeit angeregt werden und daß sie mehr Mut zur Natürlichkeit haben. Alles fremde, erzwungene fällt ab, der gute Kern im Menschen schält sich heraus. Und auf den kommt es an, wenn wir Volkstum und Brauchtum bauen wollen. Diese Grundsätze klingen aus allen Verträgen der wesentlichen und ergänzenden Tagung hers aus und sind in dem Willen von jedem der Träger der Volkstumsarbeit lebendig. v. Br.

rat Spiekermann , neben anderen führen den Landschulpraktikern, die besonderen Aufgaben des Landlehrers und der Landschule herausstellen. Danziger Mütter erholen sich in Pommern NSK Berlin, 10. Mai. Seit Dienstag, den 4. Mai, weilen 40 erfinderreiche Mütter aus holungsbedürftige Danzig in dem pommerschen Müttererholungsheim Neuwasser im Kreise Schlawe. In einer vierwöchigen Erholungstur werden sie neue Kraft für ihre Alltagsarbeit schöpfen.

Kindergärtnerinnenſeminar der NSV. in Schwerin Weihe durch Gauleiter Pg. Hildebrandt NSK Schwerin/M., 10. Mai. In Schwerin in Mecklenburg wurde ein neues Kindergärtneriwwen Seminar der NS. Volts wohlfahrt durch Reichsstatthalter und Gauleiter Friedrich Hildebrandt festlich eingeweiht. Wie überall im_Reich, so ist nunmehr auch im Gau Mecklenburg eine mustergültige Stätte der NS. -Volkswohlfahrt geschaffen worden, in der deutsche Mädel in einem der schönsten Berufe, die es für sie im neuen Deutschland gibt, ihre Ausbildung und berufliche Vertiefung erhalten. Zwei Jahre dauert die Ausbildung, die mit einer staatlichen Prüfung abschließt. In jedem Jahr werden fortan 20 Mädel nach Besuch des Seminars und praktischer Ausbildung in den beiden Seminar-Kindergärten in Schwerin als Kindergärtnerinnen oder Kinderhortnerinnen ins Land hinausgehen. Reichsamtsleiter Althaus überbrachte die Grüße und Wünsche des Hauptamtsleiters Hilgenfeldt. Er zog einen Querschnitt durch die heutige Wohlfahrtspflege und zeigte den Unterfchied auf zu der Wohlfahrtsarbeit von früher. Reichsstatthalter und Gauleiter Hildebrandt verband mit der Einweihung des Heimes einen Appell an die Mädel, die hier zu gemeinschaftlicher Arbeit zusammenkommen, in wie erlahmender seelischer Kraft sich ihrem herrlichen, wenn auch schweren Berufe zu widmen und Pioniere der sozialen Ordnung und der artgemäßen Erziehung zu sein.

Die Deutsche Frau Sonderdienst der NSK

verantwortlich: Erika Kirmif.

Kurzberichte für die Frau

Amtl. Preffedienft der Nationalfozialiſtiſchen Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerkes

Blatt 5

REK Folge 105

10. Mai 1937

Millionen Frauen werden

noch

gebraucht

Der zivile Luftschuh iſt nationale Pflicht

Die Frau mit an erster Stelle

Hunderttauſende wurden ausgebildet

NSK Es gibt immer noch Menschen in Deutſchland, die glauben, die Einrichtungen des zivilen Luftschutes seien nur Verlegenheitsmaßnahmen, die sich erübrigen würden, sobald Deutſchland zur Luft genügend aufgerüstet habe. Das ist ein großer Irrtum. Die Erfahrungen, die während des Weltkrieges und bei den alljährlich stattfindenden Luftmanövern in den hochgerüsteten Staaten gesammelt wurden, haben flar bewiesen, daß allein militärische Abwehrmaßnahmen nicht genügen, um die Zivilbevölkerung vor der Wirkung eines Luftangriffes zu bewahren. Vielmehr muß die Zivilbevölkerung selbst in der Lage sein, sich schüßen zu können. 1 Das trifft besonders für Deutschland zu, das infolge seiner zentralen Lage in Europa stark luftbedroht ist. Es ist deshalb notwendig, daß jeder deutsche Mensch in Stadt und Land eine Ausbildung im zivilen Luftschutz durchmacht, die ihm eine genaue Kenntnis der vorausfichtlich bei fünftigen Luftangriffen angewandten modernen Kriegsmittel verschafft. Selbst wenn er körperlich nicht mehr in der Lage sein follte, attiv im Selbstschutz mitzuarbeiten, so wird ihn immerhin die genaue Einschätzung der Gefahr im entscheidenden Augenblick die notwendige Ruhe und Selbstsicherheit bewahren lassen. Sein gutes Beispiel wird mithelfen, den Ausbruch einer Panik und damit einer Katastrophe zu verhindern . Im Selbstschutz wird im Falle eines Krieges die Frau mit an erster Stelle stehen müssen. Wir wissen vom Weltkriege her, daß fich sofort nach der Kriegserklärung Tausende deutscher Frauen freiwillig dem Staat zur Mitarbeit stellten und an der Front, in der Etappe und der Heimat Verwendung fanden. Sie zeig= ten bei allen Arbeiten, daß sie " ihren Mann stehen" fonnten. Die deutschen Frauen werden auch fünftig im Falle der Not ihre Kräfte mit schlichter Selbstverständlichkeit dem Vaterland zur Verfügung stellen.

Wir müſſen uns darüber im Klaren sein, daß in einem Krieg der Zukunft der Feind zunächst versuchen wird, seine Gegner durch einen Luftangriff allergrößten Ausmaßes zu überrumpeln und ihn dann durch fortgesette weitere Luftüberfälle zu zermürben . Seine Angriffe werden fich gegen die empfindlichsten Stellen des Landes richten: gegen Großstädte, gegen für die LanDesverteidigung notwendige Betriebe, wichtige

strategische Punkte, Verkehrsknotenpunkte usw., am diese zu zerstören und die Bevölkerung und die gegnerische Front zu demoralisieren. Die deutschen Frauen müssen wissen, wie sie in solchem Falle, dem bei allem Friedenswillen flar ins Auge gesehen werden muß, das Leben ihrer Kinder und ihr eigenes Leben schüßen können. Sie sorgen dadurch nicht nur für ihre eigene Sicherheit, sondern darüber hinaus dafür, daß die auf moralische Wirkung ausgehenden feindlichen Angriffe ihren Zwed verfehlen. Sie sollten die Ausbildung, die sie im zivilen Luftschuß erhalten, nicht als lästigen Zwang auffassen, sondern vielmehr dankbar die gute Gelegenheit wahrnehmen. Keine Frau wird im Luftschuß zu Arbeiten herangezogen, die über ihre Kräfte gehen. Deutschland will seinen Frauen in der Landesverteidigung nicht eine Rolle aufzwingen, der fie förperlich und seelisch nicht gewachsen sind. Sie sollen nicht als aktive Soldaten oder gar Kampfflieger ausgebildet werden wie in ande= ren Ländern. Für die Frau handelt es sich im Luftschutz nicht um eine militärische Betätigung, sondern um die Erfüllung von Abwehrund Hilfsmaßnahmen , die allerdings für die Landesverteidigung unbedingt notwen= dig sind. Dadurch, daß die Frau diese Aufgaben übernimmt, werden Kräfte frei, die an anderen Stellen besser zum Einsatz gebracht werden fönnen. Hunderttausende von Frauen arbeiten schon heute aktiv im Luftschuß als Luftſchuzhauswarte, Hausfeuerwehrleute und als Laienhelfer. Aber Millionen Frauen werden noch benötigt , wenn Deutschland wirklich ausreichend geschüßt sein soll. Der zivile Luftschutz ist eine Notwendigkeit und darum eine nationale Pflicht. Seine Wirksamkeit im Falle des Einsages wird um ſo größer sein, auf je breiterer Grundlage er aufgebaut ist. Er darf deshalb nicht Sache einzelner bleiben, sondern muß zu einer Boltsbewegung werden, die zumindest alle diejenigen umfaßt, die bei friegerischen Ausein= andersetzungen teinen Heeresdienst zu leisten haben. Dazu gehört in erster Linie die Frau. Jede Frau sollte sich deshalb in die große Abwehrfront eingliedern und dadurch ihr Teil zum Ausbau der Landesverteidigung und gerade damit für Sicherung des Friedens beitragen. aH.

!

Die deutsche Frau

Sonderdienst der NSK

verant Kirmife Verantwwortli ch:: Erika Kirmit. ortlich

Kurzberichte für die Frau

Amtl. Preffedienft der Nationalfozialistischen Frauenſchaft und des Deutschen Frauenwerkes

Blatt 5

REK Folge 105

Millionen Frauen

10. Mai 1937

werden

noch

gebraucht

Der zivile Luftschuh iſt nationale Pflicht

Die Frau mit an erſter Stelle

Hunderttausende wurden ausgebildet

NSK Es gibt immer noch Menschen in Deutschland, die glauben, die Einrichtungen des zivilen Luftschutes seien nur Verlegenheitsmaßnahmen, die fich erübrigen würden, sobald Deutschland zur Luft genügend aufgerüstet habe. Das ist ein großer Irrtum. Die Erfahrungen, die während des Weltkrieges und bei den alljährlich stattfindenden Luftmanövern in den hochgerüsteten Staaten gesammelt wurden, haben flar bewiesen, daß allein militärische Abwehrmaßnahmen nicht genügen, um die Zivilbevölkerung vor der Wirkung eines Luftangriffes zu bewahren. Vielmehr muß die Zivilbevölkerung selbst in der Lage sein, sich schüßen zu können. Das trifft besonders für Deutschland zu, das infolge seiner zentralen Lage in Europa stark luftbedroht ist. Es ist deshalb notwendig, daß jeder deutsche Mensch in Stadt und Land eine Ausbildung im zivilen Luftschutz durchmacht, die ihm eine genaue Kenntnis der vorausFichtlich bei fünftigen Luftangriffen angewandten modernen Kriegsmittel verschafft. Selbst wenn er förperlich nicht mehr in der Lage sein sollte, aktiv im Selbstschutz mitzuarbeiten, so wird ihn immerhin die genaue Einschätzung der Gefahr im entscheidenden Augenblick die notwendige Ruhe und Selbstsicherheit bewahren laſſen. Sein gutes Beiſpiel wird mithelfen, den Ausbruch einer Panik und damit einer Katastrophe zu verhindern. Im Selbstschuß wird im Falle eines Krieges die Frau mit an erster Stelle stehen müssen. Wir wissen vom Weltkriege her, daß ſich ſofort nach der Kriegserklärung Tausende deutscher Frauen freiwillig dem Staat zur Mitarbeit stellten und an der Front, in der Etappe und der Heimat Berwendung fanden. Sie zeige ten bei allen Arbeiten, daß sie ihren Mann stehen" fonnten. Die deutschen Frauen werden auch künftig im Falle der Not ihre Kräfte mit schlichter Selbstverständlichkeit dem Vaterland zur Verfügung stellen. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, daß in einem Krieg der Zukunft der Feind zunächst versuchen wird, seine Gegner durch einen Luftangriff allergrößten Ausmaßes zu überrumpeln. und ihn dann durch fortgesetzte weitere Luftüberfälle zu zermürben. Seine Angriffe werden fich gegen die empfindlichsten Stellen des Landes richten : gegen Großstädte, gegen für die Landesverteidigung notwendige Betriebe, wichtige

strategische Punkte, Verkehrsknotenpunkte usw., am diese zu zerstören und die Bevölkerung und die gegnerische Front zu demoralisieren. Die deutschen Frauen müssen wissen, wie sie in solchem Falle, dem bei allem Friedenswillen flar ins Auge gesehen werden muß, das Lebew ihrer Kinder und ihr eigenes Leben ſchüßen fönnen. Sie sorgen dadurch nicht nur für ihre eigene Sicherheit, sondern darüber hinaus dafür, daß die auf moralische Wirkung ausgehenden feindlichen Angriffe ihren Zwed verfehlen. Sie sollten die Ausbildung, die sie im zivilen Luftschuß erhalten, nicht als lästigen Zwang auffassen, sondern vielmehr dankbar die gute Gelegenheit wahrnehmen. Keine Frau wird im Luftschuß zu Arbeiten herangezogen, die über ihre Kräfte gehen. Deutschland will seinen Frauen in der Landesverteidigung nicht eine Rolle aufzwingen, der fie körperlich und ſeeliſch nicht gewachsen sind. Sie sollen nicht als aktive Soldaten oder gar Kampfflieger ausgebildet werden wie in anderen Ländern. Für die Frau handelt es ſich im Luftschutz nicht um eine militärische Betätigung, sondern um die Erfüllung von Abwehr und Hilfsmaßnahmen , die allerdings für die Landesverteidigung unbedingt notwen= dig sind. Dadurch, daß die Frau diese Aufgaben übernimmt, werden Kräfte frei, die an anderen Stellen besser zum Einsatz gebracht werden können. Hunderttausende von Frauen arbeiten schon heute aftiv im Luftschutz als Luftschußhauswarte, Hausfeuerwehrleute und als Laienhelfer. Aber Millionen Frauen werden noch benötigt , wenn Deutschland wirklich auss reichend geschützt ſein soll. Der zivile Luftschutz ist eine Notwendigkeit und darum eine nationale Pflicht. Seine Wirksamkeit im Falle des Einsages wird um so größer sein, auf je breiterer Grundlage er aufgebaut ist. Er darf deshalb nicht Sache einzelner bleiben, sondern muß zu einer Volts : bewegung werden, die zumindest alle diejenigen umfaßt, die bei triegerischen Ausein= andersetzungen teinen Heeresdienst zu leisten haben. Dazu gehört in erster Linie die Frau. Jede Frau sollte sich deshalb in die große Abwehrfront eingliedern und dadurch ihr Teil zum Ausbau der Landesverteidigung und gerade damit für Sicherung des Friedens beitragen. aH.

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NSK Folge 105

10. Mai 1937

Die Schwäbin seht sich ein Ausstellung „Frauen am Werk” als Rechenſchaftsbericht der Gaufrauenſchaft Württemberg-Hohenzollern

NSK Die Reichsfrauenführerin sagte in ihrer großen Rede in der Stadthalle in Stuttgart Wir leben in einer so schnellebigen Zeit, daß wir oft schon vergessen haben, was gestern war". Das gilt im besonderen für die Arbeit der NS.Frauenschaft, für die Erfolge und die erreichten Ziele. Wer heute die Arbeitsleistung der NS.> Frauenschaft des Gaues Württemberg-Hohenzollern überblickt, wird kaum glauben, daß dies die Leistung weniger Jahre ist. Er wird nicht mehr daran denken, daß noch vor fünf Jahren aus den einfachsten Mitteln die SA.-Kames raden von der NS.-Frauenschaft unterſtügt wurden. Und wer das große helle Heim der Gauleitung fieht, die vielen freundlichen mit Zimmer, verschiedenartigen ihren Funktionen wird kaum glauben, daß noch vor wenigen Jahren in einem einzigen Zimmer Fahnen genäht wurden, Wäsche geflict, Wanderer und Flüchtlinge unterstützt wurden. 1933 tonnte mit einer systematiſchen Durchorganisierung des Gaues begonnen werden. Die Gaufrauenſchaftsleiterin begann zunächſt für ein Mütterentbindungs- und Erholungsheim zu werben, und schon 1934 konnte in Plieningen das Mütterheim eröffnet werden. Schon im Herbst des gleichen Jahres richtete die NS. Frauenschaft ihre erste Gauschule in Waldsee ein, die heute in je drei Kursen monatlich etwa 120 Frauen erfaßt. Wesentlich ist vor allem die Arbeit des Reichsmütterdienstes. Im Laufe der drei Jahre wurs. den nicht weniger als fünf Mütterschulen im Gau eröffnet. Etwa 60 Wanderlehrkräfte ers fassen selbst die kleinsten Ortschaften mit Mütterschulungskursen. In der Zeit von 1934 bis 1936 wurden 32 000 Frauen im Gau Würt temberg-Hohenzollern durch diese Kurse erfaßt. Zum Muttertag 1935 fonnte die NS -Frauen schaft ein besonderes Geschenk ihren Frauen übergeben: Gin Mütterheim in Lauterbach im Schwarzwald. Das Haus, das aus Mitteln frei. williger Spenden entstand, wird von den ers holungsbedürftigen Müttern der NSV. besucht. Ein weiteres großes Arbeitsgebiet, mit wesentlichen, besonders im Vierjahresplan wich, tigen Erfolgen ist die Abteilung Volkswirts schaft-Hauswirtschaft. An 2538 Kursen, die von 1935 bis Ende Januar 1937 stattfanden, haben Fich 62 000 Frauen beteiligt. Eine besondere Aufgabe in Württemberg ist durch die Landeshauptstadt gegeben. Stuttgart ist die Stadt der Auslandsdeutschen. Die Abteilung Grenz- und Ausland hat darum in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Auslandsinstitut vor allem das große Spanienhilfs= werk ins Leben gerufen. Bis zum 1. Oktober

1936 wurden sämtliche 1600 Flüchtlinge, die im Schwarzwald untergebracht waren, mit Wäsche, Mütterund Büchern versorgt. Kleidung und schulungskurse und politische Schulungskurſe liefen gleichzeitig. Der schwäbische Mensch und die schwäbische Frau im besonderen seht sich mit einer ruhigen Sicherheit und einem großen Einsatz von Willenskraft für das ein, zu dem ste sich bes fannt hat. Sie tut das, ohne viel Worte darüber zu verlieren und ohne einen Dank oder eine Auszeichnung zu erwarten. Es mag das ein Grund sein, warum wohl immer wieder die vorbildliche Arbeitsleistung des Gaues Württemberg-Hohenzollern erwähnt wird, warum man aber von dem Umfang der Arbeitsleiſtung und von der Vorbildlichkeit der ins Leben gerufenen Heime und Kurse immer noch in den anderen deutschen Gauen wenig Ahnung hat. Die Gauschulungswoche der Gaufrauenschaftsleiterinnen des Reiches in Stuttgart, die Großausstellung Frauen am Wert" mit ihrem abs schließenden Höhepunkt, der Großkundgebung in der Stadthalle und der Rede der Reichsfrauenführerin hat vielleicht einiges dazu beigetragen, die stille Arbeit der schwäbischen NS.-FrauenWas die Ausschaft etwas herauszustellen. stellung am meisten auszeichnete, war ihre un geheure Lebendigkeit, ihre klare Verständlichkeit und Lebensnähe, die jeder Hausfrau etwas geben mußte, der bäuerlichen Frau und der Städterin, der Frau des Arbeiters, des Beamten, der Verheirateten oder Berufstätigen. Hier verwirrten keine Statistiken und kein totes Material ; praktische Vorführungen, Koch-, Erziehungs- und Nähkurse im Rahmen der Ausstellung, Sondervorführungen aus allen Bereichen fraulicher Interessengebiete schufen den lebendigen Überblick über das kulturelle Schaffen der Frau und ihren Willen zum Aufbau . Nahezu 18 000 Frauen aus Württemberg und aus dem Reich waren am Morgen des Himmelfahrtstages in das festliche, frühlinghafte Stutt= gart gekommen. Die Stadt, über die ein strahlender Maihimmel auf blühende Hänge und die terzengeschmückten Kastanien am Schloßplay, dem Herzen der Stadt, herabblicte, konnte kaum ein festlicheres und liebenswerteres Ge= ficht zeigen. Dieser strahlende Frühlingstag vereinte die schwäbischen Frauen mit der Reichsführerin, die vor ihnen die Röte und Schwierigkeiten, aber auch die großen Erfolge, die große innere Freude darstellte, die aus der Arbeit der NS.-Frauenschaft in den Jahren der Aufbauarbeit gewachsen sind. Ihre Rede wurde zu einem Rechenschaftsbericht, zu einer Rüdschau und zu einem gewaltigen Aufriß der Aufgaben, die der deutschen Frau, der Frau, die in der Bewegung steht, heute gestellt sind. UR.

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10. Mai 1937

Wieder an der täglichen Arbeit Die Reichsbeste der Fachgruppe Geſundheit erzählt

NSK „ Du hast deine Sache gut gemacht!" Diese Worte hat Maria Flurer, die Reichsstege= rin im Reichsberufswettkampf in Franken, als Schönstes von ihrer Fahrt zum Führer am 1. Mai mit heimgebracht, und diese Worte klingen ohne Aufhören in ihr nach, während sie wieder im weißen Apothekerkittel an ihrer Arbeit steht und sorgfältig die Drogen wiegt, die Salben reibt und die Rezepte ausführt. Er war wirklich nicht leicht, der Weg zur Reichssiegerin und vor allem der Weg bis zum Führer. Seit dem Februar dieses Jahres waren all die verschiedenen Auswahlkämpfe zu bestehen, und erst nachdem im Ortsentſcheid und dann im Gauentscheid die Besten ausgewählt waren, trafen sich dreitauſend junge Teilnehmer des Reichsberufswettkampfes, die Gausieger, in München zum letzten Entscheidungskampf. Und mir scheint, daß Maria Flurer schon bei diesen Prüfungen bewiesen hat, daß sie zu den innerlich sicheren und zuverlässigen Mädels unserer Zeit gehört. Denn lächelnd berichtet fie von den Sorgen während der theoretischen und praktischen Prüfungen. Verschiedene Male mertte fie, daß fie als einzige von den 27 engeren Berufskameraden der Gruppe Gesundheit völlig andere Resultate hatte, als die anderen Prüflinge. Sie war wohl stark davon beunruhigt, ließ ich aber nicht beirren und hatte tatsächlich jedesmal als einzige die rechte Löſung gefunden. Und ebenso heiter berichtet sie von der leicht überreizten Stimmung, in der sie bei schlechtem Licht und reichlich müde das Kinderkleidchen nähte, das als Prüfungsarbeit neben den Facharbeiten ausgeführt werden mußte. Aber auch diese Arbeit scheint ihr ebenso wie die gefor= derte Kochprobe vollkommen gelungen zu sein. Und dann kam in München eine kurze Stunde der Enttäuschung. Denn bei dem Verlesen der Reichssieger fehlte ihr Name, und es muß schon sehr bedrückend gewesen sein, bei 280 Namen immer wieder vergebens voll stiller Hoffnung auf den eigenen zu warten. Desto größer war dann die Freude, als bei dem Verlesen der 50 Reichsbesten, die dem Führer persönlich vorge= stellt werden sollten, ihr Name aufgerufen wurde. Und dann gab es ein überſtürztes und überseliges Abfahren nach Berlin. Um 9 Uhr waren die Namen der Siegerinnen verlesen worden, und um 10.20 Uhr ging schon der Berliner Schlafwagenzug. Begleitet von dem

Fadelzug der 3000 Reichssieger, die in München gekämpft hatten, zogen die glücklichen Fünfzig auf den Münchner Bahnhof. In Berlin wurden die jungen Reichssieger mit 25 Wagen abgeholt. Es gab einen schönen Empfang im Propagandaministerium, bei dem Dr. Goebbels jedem der Sieger persönlich die Sie gerurkunde und einen Gutschein über 50 RM. für Fachliteratur überreichte, und dann gab es noch einen prachtvollen Theaterabend im Theater des Volkes . Am 1. Mai aber ſaßen unſere juns gen Sieger schon früh um 9 Uhr auf der Ehrentribüne des Olympiastadions, und Maria Flurer meint, es könne faum etwas Eindrucksvolleres und Schöneres geben als diese Jugendkund= gebung. Natürlich waren die Fünfzig auch bei dem großen Staatsatt im Lustgarten, aber dann kam das Schönste für sie alle : der Empfang im Reichskanzlerpalais beim Führer. Immer wieder betont Maria Flurer, daß es ſo wundervoll war, weil sie dem Führer in der schönen Umgebung des vorsommerlichen Parks vorgestellt wurden. Bei diesem Empfang begrüßte der Führer jeden einzelnen der Sieger mit Handschlag und hatte für jeden ein gutes Wort. Und Maria Flurer sagte, es hätte` niemals ein größeres Lob für sie gegeben, als dieses freundliche Du hast deine Sache gut gemacht!" Eine freudige Überraschung war für sie noch ihr Heimflug nach Nürnberg. Ein Nürnberger Arbeiter, der zu der Arbeiterdelegation gehörte, die gleichfalls am 1. Mai beim Führer empfangen wurde, war auf dem Hinflug nach Berlin. so luftkrank geworden, daß er für die Heimreise seine Flugkarte mit ihrer Fahrkarte vertauschte, und so flog denn Maria Flurer - auch noch von diesem Geschenk des Schicksals überrascht durch den dunkelnden Abend heimwärts und sah zum erstenmal das alte Nürnberg wie eine Märchenstadt im Licht der tausend Lampen unter sich liegen. Nun liegt das alles schon wieder wie ein un-wirklicher und schöner Traum hinter der tapferen Reichssiegerin und sie steht wie immer, wieder bei ihrer Arbeit in der ältesten Apotheke von Nürnberg, der Mohrenapotheke, die 1442 gegründet wurde. Und sie macht das wahr, was fie sich schon im ersten Glückstaumel auf der Hinfahrt nach Berlin geschworen hat : Sie will vor allem eisern weiterarbeiten und nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Sie wird sicher noch D. V. manches in ihrem Leben leiſten.

Wer sammelt was ? Und wie wird es verwendet?

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Antwort auf viele Fragen der Altmaterialſammlung

NSK Jeder ist heute schon durch die Altmaterialiensammlungen erfaßt worden, jeder hat im Betrieb oder zu Hause an die Hitlerjugend oder die gewerbsmäßigen Rohprodukten Es liegt fammler feine Vorräte abgegeben. sich schließlich jeder einmal die Frage nahe, daßWas vorlegt soll nun eigentlich genau ge= :

sammelt werden, wer sammelt es ein, und was wird schließlich daraus ? Der Propagandaausschuß für den Vierjahresplan gibt über diese Fragen Auskunft. Zu nächst ist die Frage : wer holt ab ? einheitlich geregelt worden. Die Rohprodukten = händler - ein wichtiger Beruf ist aus dem

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Hapuna anddımla

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leicht belächelten und im Straßenbild altver= trauten Lumpensammler" geworden - holen Altmetalle , Flaschen , Lumpen und Altpapier ab. Diese Dinge sollen also von den Hausfrauen regelmäßig gesammelt und an ihn weitergegeben werden. Die Knochensammlung wird ausschließlich von der Schuljugend durchgeführt. Wenige Menschen sind sich heute noch über den hohen Fettgehalt und daher nicht zu ·unterschäzenden volkswirtſchaftlichen Wert von selbst schon ausgekochten Knochen im klaren.

Die Hitlerjugend fammelt schließlich die sogenannten Metallfolien ein, zB. Flaschenkapseln, Zinktuben, Aluminium und andere Nichteisenmetalle. Neben diesen hauptsächlich in den Haushalten Sammlungen durchgeführten fammelt die Zentralstelle für den Vierjahresplan in der DAF. innerhalb der Betriebe. Was wird denn nun aus diesen gesammelten Sie Materialien? heißt die nächste Frage. werden alle einem Reinigungs- und man könnte fast sagen Auflösungsprozeß unterzogen und die in ihnen enthaltenen Rohstoffe dann wies der der Produktion zugeführt. Die Altmetalle zB. förnen sehr gut eingeschmolzen und wieder verwendet werden. Die Flaschen wandern gleichfalls in den Schmelzofen, die erzielte Flüssigkeit bildet dann einen wertvollen Zusatz zur Glasſchmelze. Bevor das Glas allerdings diesem Prozeß zugeführt, sucht man die noch verwertbaren Flaschen heraus, um fie nach gründlicher Reinigung weiterzuverwenden. Unverwertbar sind hier nur Medizinflaschen. Am bekanntesten ist wohl schon der Entwicklungsgang der Lumpen geworden, die nach sorgfältiger Sortierung durch Frauen, denn Männer haben im allgemeinen die Stoffunterschiede nicht „so im Griff“ —, nach gründlicher Reinigung und einem Reißprozeß wieder zu neuen Stoffen verarbeitet werden können. In der minderen Qualität können wir

Eine Frau

geht durch

10. Mai 1937 so eines Tages unseren alten Anzug als Autopolster, als Matrageneinlagen oder auf unserer neuen Couch als Dede wiederfinden. Das alte Papier schließlich - deſſen Sammlung ja schon früher bekannt war wird als Zeitungspapier wieder verarbeitet, wir können ihm aber auch an der Wand als neue Tapete begegnen und tragen es wohl von Zeit zu Zeit als Padpapier wieder mit nach Hause. Aus den Resten dieser Produktion die durch große Saugvorrichtungen gewonnen werden -- wird schließlich noch die Dachpappe gepreßt. Die Don der Schuljugend gesammelten Knochen werden hauptsächlich von der tosmetischen Industrie verwertet. Es ist möglich, aus ihnen einen Fettgehalt von 10 v5. zu gewinnen, der zur Herstellung von Glyzerin und Stearin verwendet wird. Die Metallfolien der Hitlerjugend müssen Dor ihrer Wiederverarbeitung gleichfalls einen Schmelzprozeß durchmachen. Die Klage, daß die in den Haushaltungen gesammelten Altmaterialien oft nicht regel. mäßig abgeholt werden, hat bei den Frauen selbst ihre Ursache. Sie müſſen mit einem Bereinbarungen genaue ,,Lumpensammler" treffen und ihn regelmäßig bestellen. Eine regelmäßige Abholung und Verwertung der Küchenabfälle zu Futterzwecken ist noch nicht überall durchzuführen gewesen. Genaue Auskünfte darüber und Klagen über die Abholung überhaupt sind immer am zweckmäßigsten an die Ortsgruppe der NSDAP. bzw. der Wenn man bedenkt, daß NSV. zu richten. jährlich im ganzen Reich Brotreste vom Umfang der ganzen Broternte Oldenburgs verkommen, kann man wirklich nur wünſchen, daß auch diese leicht verderblichen Werte gerettet werden. Grundsäglich ist ferner noch zu sagen, daß es fich bei der augenblicklichen Kampf-demBerderb"-Aftion nicht um eine vorübergehende Maßnahme, sondern um eine ſtändige Ein . richtung handelt. goe

die Vierjahresſchau

Gedanken und Eindrücke von der Berliner Ausſtellung „Gebt mir vier Jahre Zeit" NSK Bis zum 20. Juni steht in Berlin die Ausstellung, in der das Volk erlebt, wie der Führer sein Wort „Gebt mir vier Jahre Zeit !" erfüllt hat. Und es gibt dort vieles zu sehen, was die Frau ganz besonders angeht : das, was für die Frau , und das , was durch die Frau geschehen und im Aufbau ist. Denn das ist ja für den Nationalfozialismus entscheidend, daß er nicht Wohlstand und neues Leben einfach von oben übertülpt, wie einen Gegensregen ausschüttet, son dern daß jeder einzelne Mitbauer ist und mitverantwortlich für fein Wohlergehen und für das des Mitmenschen . Dieser verantwortliche Selbſteinſak jedes einzelnen muß noch viel allgemeiner bewußt

werden. Aber gerade der Frau fann es nicht schwerfallen, dies zu verstehen, denn die Frau ist von Natur zu dem stillen Mittragen und Helfen und Heilen veranlagt. Da bauen die Männer große Werke auf, die Maschinen sind kunstvoll konstruiert und ſchaffen ſparſam und gewaltig viele nüßliche Dinge. Die Männer er. finden neue Arten der Ausnüßung aller uns gegebenen Erdkräfte, neue Stoffe : Sie reißen Deutschland zusammen zu einer großen Konzen tration aller wachen Kräfte des Verstandes und des Fleißes. Die wirtschaftliche Last, die aus der allgemeinen Krise der Welt und aus der beſonderen deutschen Notlage herrührt, wird bewältigt. Künstliche Kleiderſtoffe, Kunstharze für allerhand täglicher Gebrauchsdinge synthetiſcher

J

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NSK Folge 105 Gummi ; Verarbeitung deutscher Schmucksteine, neuer Goldlegierungen, deutscher Hölzer ; Arbeitseinsatz im Straßenbau und Arbeitsdienst, Aufbau einer sicherheitsverbürgenden Wehr, macht - dies alles begannen die Männer. Es scheint eine allzu strenge Konzentration zu fordern, Armut und harte Last : aber das Wunderbare ist, daß die Begriffe eines so= genannten ,,bequemen“ Lebens uns gar nicht mehr wichtig sind, daß eine neue Generation diesen leidenschaftlichen Einſaß für eine große Aufgabe aller Ruhe der Zurüdgezogenheit vorzieht. Die strenge, straffe und gesunde Haltung von Geist, Seele und Körper begeistert uns, fie macht uns stark und froh. Und hier seht die Aufgabe der Frauen und Mütter ein: ihnen fällt ein entscheidender Einfluß auf die Jugend und auf die Männer zu, und sie müssen darum das neue, angestrebte Menschenbild kennen und selbst wünschen und verwirklichen. Gewiß ist es wichtig, daß sie die neuen Industrieſtoffe tennen die Produk tionsvorgänge sind auf der Ausstellung deutlich und interessant gezeigt . und diese Stoffe taufen, und es ist wichtig, daß sie durch Sparsamkeit helfen im Kampf dem Verderb. Vor allem aber ist wichtig, daß sie die neue menschliche Haltung , aus der die Arbeit entspringt, verstehen und fördern. Es ist ein kleines Arbeitsdienstlager auf der Ausstellung zu sehen, und ein Film wird ge= zeigt von den verschiedenen Arten der Nutbarmachung des Landes, die der Arbeitsdienst leistet. Die Basteleien sind gezeigt, die am Feierabend im Lager entstehen, große Möbel, Leuchter, und bei den Mädchen Mappen, Schnitzereien, gewebte Handtücher und Kiſſenbezüge, und ein „Wandteppich", der aus der Freude des gemeinsamen Schaffens entstand : bunte Leinenfiguren im Tanz um den Baum, aufgenäht auf einen groben Sad. Das ist eine neue, eine klare, einfache und lebenssichere Daseinsform, die sich hier äußert. Der gleiche Wille zum Durchdringen des lebendigen Lebens zeigt sich in dem Werk der RSV. und der Frauenschaft. Es ist übersichtlich dargestellt, was hier für und durch die Frau entstand, Mütterschulen , Müttererholungsheime, Kindergärten, Kinderverschickungen, NS.-Schwesternstationen, Tuberkulosefürforge, Haushaltsanleitungen in Kursen und Zeitschriften. Eine Jugendherberge ist aufgebaut, denn das Wandern ist wichtiger Antrieb einer neuen Beweglichkeit von Körper

10. Mai 1937 und Seele. In der Zeitschrift des weiblichen Arbeitsdienstes heißt es: " Gemeinsamkeit, Lebendigkeit, Ehrlichkeit, Echtheit, absolute Sauberkeit der Haltung und des Geschmacks, absolute Beherrschtheit auch in der ungebundenen Fröhlichkeit, - das sind unsere Grundgesetze." Und dies muß sich auch in allen weiteren Lebensstationen auswirken ! Das Hand we r f - soweit es in der Schönheit und Güte der Leistung von der Maschine unersegbar ist — erſteht heute neu, und es ist unendlich wichtig, daß die Frauen diese Arbeit recht kennen und achten auf der Ausstellung find Musterwerkstätten der Haupthandwerte in vollem Betrieb - und daß sie die Erzeugnisse kaufen: zB . die sehr schönen Möbel, die ausgestellt sind. Die Textil- und Modeschule der Stadt Berlin und die Schule der Reichshaupts stadt für das graphische Gewerbe zeigen eine große Zahl erfreulichster Schülerarbeiten, als Reklame-, Mode-, Theaterzeichner, Schneiderin, Weberin, Stickerin usw. kann man dort ausviele Berufe für die Frau. gebildet werden Auch diese beiden städtischen Schulen gehen im Gegensatz zu den üblichen Kunstgewerbeschulen neue Wege einer sehr gründlichen handwerklichen Ausbildung. Schließlich aber ist um das große Sports rondell des Freigeländes eine Zahl von Siedlergärten gepflanzt, fie blühen und duften, die Rasensprenger begießen sie, und ringsherum wehen die Pappeln im Winde. Da sind alle Pflanzen bezeichnet, es ist gezeigt, wie man Abfälle zur Kleintierzucht verwenden kann, urd schöne, bequeme und doch billige Gartenmöbel find aufgestellt. Der märkische Kleinsiedlervere band hat eine Auskunft eingerichtet. Es ist hier bewiesen, daß man Kleinsiedlergärten und Schrebergärten auch sehr schön einrichten kann, und dies geht vor allem die Frauen an. Es ist nicht immer nötig, auch den kleinsten Winkel mit Kohl zu bepflanzen, mehr Erholung und Kraft gibt oft ein Stück „zwecklos“ grüner Rasen (die Tempelhofer Baumschulen zeigen eine sehr schöne Anlage, die Nutzen und Freude vereint) , oder man kann die Obstbäume und Beerensträucher direkt ins Rasenland pflanzen. Der Ausstellungspavillon des Handwerks, in dem erlesen schöne Kunsthandwerksarbeiten zu sehen sind - jeder Frau eine Freude und Anregung , und der Freilufttindergarten schlies Ben das Gelände dieser Ausstellung, die das reiche Panorama einer großen Aufbauarbeit gibt.

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„Birke,

Birke,

Maienbaum .

Vom Maibaum und Maiſegen - Deutsche Bräuche zum Pfingſtfeſt und ihr Ursprung NSK Frühlingsfeier, Maifeier, unausbleiblicher Sieg des Lichtes über das Dunkel! „ Die Welt wird schöner mit jedem Tag, man weiß nicht, was noch werden mag, das Blühen will nicht enden." Der Mai bringt uns das Pfingstfest mit seinen schönen, alten Bräuchen, die seit undentlichen Zeiten in unserem Volke wurzeln. Birkenzweige verförpern Don jeher den Pfingstschmud. Die meisten von uns verbinden

beide Begriffe miteinander, nicht alle kennen die tiefere Bedeutung. Die Birke war von altersher nicht nur der typische Maienbaum, sondern auch der Lebensbaum , dem ſegenſpendende Kraft beigelegt wurde. Aus diesem Grunde schmückt man in vielen Gegenden Deutschlands die Häuser zu Pfingsten mit Birkenzweigen, sogar ganze Bäume werden von Burschen ihren Mädchen vor das Kammerfenster gepflanzt. Und die nicht Tugendhaften werden bestraft,

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REK Folge 105 dürres Reisig, ein Dornbusch wird ihnen vors Haus gesetzt, Sägeſpäne und Häckerling gestreut. Löns besingt dieſe Sitte in seinem Maitanzlied : Birke, Birke, Maienbaum, meine Liebe war ein Traum, denn es hat mir Schlechtigkeit, Häderling vors Haus gestreut." Aber nicht nur der Mensch, auch Haus, Hof, Acker und Vieh müſſen teilhaben an den Segnungen des Pfingstbaumes. Darum werden die Maienzweige nicht nur vor Tür und Tor geſtellt, ſondern auf den Düngerhaufen, vor den Stall, sogar vor jedes einzelne Rind und Pferd. Bis in die neueste Zeit hat sich auch in manchen Gegenden der Wettaustrieb der Herden am Pfingstſonntag erhalten. Es tommt dabei darauf an, als Erster auf der Weide zu sein, und dem dies gelingt, deſſen Herde wird das ganze Jahr vor Schaden und Unbill behütet. Der Sieger heißt „ Dauſleper" (das bedeutet Tauabschlepper), Birkenzweige schmücken ihn, der Zweite ist der „ Müdenjäger", ihn peinigen schon die Müden, die der Erste aufgestöbert hat, der Letzte ist der „ Pfingsthammel“, er wird mit bunten Bändern behangen und muß sich den ganzen Tag hänſeln laſſen. In Westfalen und in der Lüneburger Heide werden am Pfingstsonntag auch für die Mädel ein Wettlaufen, Hahnenschlagen und Wettring= fahren veranstaltet. Allen diesen Wettkämpfen, die sich aus alten Volksbräuchen herausbildeten, liegt legten Endes dasselbe zugrunde, der Auslesegedanke, die Erweisung der Tüchtigkeit, wofür dann Ansehen und Begehrtſein als Preis wartet. Um den Maienbaum inmitten der Festwiese werden dann die schönen Volfstänze getanzt, die lustigen Zappel- und Rüpeltänze, die vielen verschiedenartigen Reigen und vor allem der wunderschöne Bändertanz. Hierbei schlingen die einzelnen Tänzer und Tänzerinnen bunte

Bänder um den Birkenstamm, so daß eine Art Gewebe entsteht. Ein schönes, symbolisches Bild, die Verbindung vieler zum Ganzen unter dem Zeichen des Lebensbaumes ! Am Abend vor dem Fest fanden die Heischgänge (dh. Bittgänge) der Kinder statt, die von Haus zu Haus um eine Beisteuer baten, sei es zum gemeinsamen Kuchenbacken, zum Ausschmücken des Festplates und dergleichen. Aber auch zu Hause in den eigenen vier Wänden muß man den Pfingsttagen eine frühlingsmäßige und festliche Note geben. Außer dem Birkengrün ist noch die Pfingstrose die auserwählte Blume des Pfingstfestes. In vorchristlichen Zeiten war sie der Göttin Freya, der Beschützerin von Liebe und Ehe, geweiht. Durch diesen Zusammenhang wurde auch der Pfingstrose eine besondere Bedeutung beigelegt. Eine ganz eigenartige Ausschmüdung einer festlichen Pfingsttafel sah ich einmal in einem etwas abseits liegenden heſſiſchen Gutshaus. In einer Töpfervaſe waren blühende Schlehdornzweige malerisch geordnet, die außerdem noch einige rote Wachskerzen trugen. Die lichten Blütensterne an den braunen winterlichen Zweigen sollten den Sieg des Lebens über den Tod verkörpern und ergaben am Abend im Verein mit den leuchtenden Kerzen ein ganz wunderschönes, festliches Bild. In dieser Gegend erlebte ich auch am Pfingstsonntag einen Flurumgang, der schon in altgermanischen Zeiten einen Teil der Maifeiern bildete. Ein Mai-Feldsegen hat sich aus dem frühen Mittelalter her erhalten : Heil, Mutter Erde! Es gönne der allwaltende, ewige Herrscher, daß die Acker wachsen und gedeihen, voll werden und sich kräftigen. Er gönne der Garbe und des Kornes Wachstum, der guten Gerste und des weißen Weizens Wachstum und aller Erde M.D.B. Wachstum!"

Die wandernde

Kochkursus auch im kleinſten Dorf NSK Seltsam, da hingen nun mit einemmal in den Gemeindekästen des Dorfes regelrechte Kochvorschläge. Auch in der Zeitung sah man jeden Tag die Ede „ Was kochen wir morgen?“, und vor allem, da gabs ſo vielerlei Gerichte, die unsere Frauen namentlich die vom Lande gar nicht kannten. So stand man zu Anfang den vom Deutschen Frauenwerk, Abteilung Volkswirtschaft-Hauswirtschaft, herausgegebenen täglichen Kochvorschlägen, die unter Berücksichtigung heimatlicher Gepflogenheiten in jedem Kreis, für Stadt und Land gesondert, unſeren Hausfrauen sagten, was nun gerade in diesen Wochen für schmackhaftes Essen aus den zurzeit zur Verfügung stehenden wirtschaftseigenen Mitteln bereitet werden konnte, etwas mißtrauisch gegenüber. In den Städten, ja da hatte schon eine recht beträchtliche Anzahl Frauen in den Kochkursen allerhand dazugelernt. Anders aber auf dem Lande. Einmal haben unsere Frauen hier viel weniger Zeit als in der Stadt, und selbst, wenn Sie sich abends frei gemacht hätten, wenn man

Küche

- Die Landfrauen machen freudig mit Kochkurse abhalten will, muß auch eine Küche dafür da sein, sonst geht das nicht. Und eine Schulküche war in den allerwenigsten Dörfern vorhanden. Da hat man im weitverzweigten Landkreis Göttingen einen herrlichen Ausweg gefunden : Der Landrat des Kreises schaffte eine Wanderküche an. Nun kann die NS .-Frauenschaft auch in den kleinsten Dörfern ihre Kochkurse durchführen. Nach einem von den Kreisfrauenschaftsleiterinnen ausgearbeiteten Plan wird die Küche auf Wanderschaft geschickt. Innerhalb jeder Gemeinde findet sich ein Raum, in dem die Küche aufgeschlagen werden kann. Mal ist's das Gemeindehaus , mal wird ein Raum einer Molkerei zur Verfügung gestellt. Es macht Spaß, mit der Wanderküche zu han tieren. Da fehlt auch gar nichts ! Von den vollständigen Gedecken für 18 Personen mit Glasschüsseln, Tassen und Tellern, die in den beiden geräumigen Schränken untergebracht sind , bis zu allem Handwerkszeug, das man nun mal in der

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Küche gebraucht. Außerdem zwei gute Herde, Eimer und Zinkwannen, Plättbrett und elektris sches Plätteisen nicht zu vergessen, schöne große Küchentische, Schemel, kurzum alles, was man in einer ordentlichen Küche gebraucht. Wir rechnen es unseren Landfrauen, die von aller Frühe an bis zum späten Abend tätig sind, hoch an, daß sie sich hier in den Abendstunden noch einfinden. Manchmal haben sie zwar ges staunt, wenn hier nun die Gerichte ganz anders zubereitet wurden, als sie es von Mutter und Großmutter her gewohnt waren. Doch das Probieren überzeugte sie auch von der Güte der Gerichte. Nach etlichen Abenden ist ihnen nun auch der ausgehängte Kochkalender nicht mehr fremd. Wird ihnen dann noch erklärt, warum wir so und nicht anders kochen, und warum auch die Frau auf dem Lande, die in den meisten Fällen Selbstversorger ist, sich mit Fett etwas mehr einrichten muß im Intereſſe der

Frauentum

1000 Bergarbeiterfrauen Glück NSK Wie schon im vergangenen Jahr, hat auch diesmal wieder der Kreisleiter des Kreises Aachen-Land, Pg. Schubert, 1000 finderreiche Bergarbeiterfrauen zum Muttertag auf die Ordensburg Vogelsang eingeladen. 300 Kraftwagenbesitzer haben für die Fahrt ihre Wagen zur Verfügung gestellt, und bei Kaffee und Kuchen fanden sich die Frauen zu erholsamen Stunden zusammen. Die Reichsfrauenführerin hat eine Stellvertreterin entsandt, die zu den Müttern sprach. So wurde auch diesen Frauen, die tagein, tagaus im Dienst für ihre Familie ihre ganze Kraft einsetzen, die nie Ruhe und Zeit für sich selbst haben, der Muttertag zu einem Fest, und mit ihnen freuten sich Väter und Kinder über diesen Ehrentag, der ein kleiner Dank und Ausgleich war für ihre nie endende Sorge und Mühe.

Wo melde ich mich zum Arbeitsdienst? NSK Schon viele Mädel waren im Arbeitsdienst, und es gibt wohl bald keine Familie mehr, die nicht schon irgendeinmal einen Vers wandten oder Bekannten im Arbeitsdienst ges habt hat. Trogdem begegnet man immer wies der der Frage, gerade jezt, wo auch Mädel in verstärktem Maße zum Arbeitsdienst eingestellt werden : „Was muß ich tun, um zum Arbeitsdienst zu kommen und wo melde ich mich?“ Wer am Arbeitsdienst für die weibliche Jugend teilnehmen will, läßt sich auf seinem zuständigen Polizeirevier ein Meldeformu lar geben. Dieses Meldeformular wird ausgefüllt und an den auf dem Meldevordruck angegebenen Bezirk des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend geschickt. Der Meldungfind beizufügen ein polizeiliches Führungszeugnis, ein Lebenslauf, zwei Lichtbilder, und bei Minderjährigen die Einwilligung der Erzie=

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10. Mai 1937 Fettversorgung des ganzen Volkes, dann gibt es feine mehr unter ihnen, die nicht begriffen hätte, daß es auch bei diesen einfachen täglichen Dingen um mehr als um den eigenen Haushalt, sondern legten Endes um die Nahrungsfreiheit des ganzen Volkes geht. Die Männer aber, die in den Wochen, da der Kochkurs läuft, so mancherlei Frauenarbeit in den Abendstunden verrichten müssen : noch im Stall nach dem Rechten sehen, Vieh versorgen, Kinder zu Bett bringen und anderes mehr, die find an den festlichen Abschlußabenden der Kurse zu Gast geladen, und jedesmal haben wir es erlebt, daß sie begeistert sind von dem, was ihre Frauen in diesen Wochen gelernt haben. Auch ihnen ist klar geworden, daß es hierbei um das Halten eines Frontabschnittes geht, der seine besondere Bedeutung hat im Rahmen des Vierjahresplanes, dem wir alle zum Siege verhelfen wollen. Th. H.

und

Frauentat

hungsberechtigten zu der Teilnahme am Ar. beitsdienst. Dann ist die Mitteilung der Bes zirksleitung abzuwarten.

Frauenarbeit

in Hamburg

demonstriert NSK Wer die Siedlerschule und die Ausstellung „Planten und Blomen" im Hamburger Zoo besucht, soll nicht versäumen, sich auch die Schau des Deutschen Frauenwerkes „ Die Frau und der Vierjahresplan" anzusehen, die vom 21. bis 30. Mai in den dortigen Zoo-Ausstellungshallen stattfindet. Im Vordergrund steht die Frage der Vers brauchslenkung : Welche wirtschaftseigenen Nahrungsmittel hat die Hausfrau im Haushalt zu verwenden und wie sind sie am rationellsten zu verarbeiten. Dann spielt auch die Vorratswirtschaft eine große Rolle, die richtige und falsche Lagerung von wichtigen Lebensmitteln, und hier wird auch gerade die Landfrau manche brauchbare Anregung finden. Ernährungsfragen, wie die häufigere Verwendung von Frischkost und Kräutern werden behandelt, Schutz vor Schädlingen im Haushalt, und um alle diese Anregungen eindringlicher und anschaulicher zu gestalten, finden erstmalig sogar Kochvorführungen pon Haushaltslehrlingen unter Anleitung von Meisterinnen der Hauswirtschaft statt. Besonders reizvoll und interessant ist eine Abteilung, die eine Gegenüberstellung von praktischem und unzweckmäßigem Küchen- und Tafelgeschirr bringt. Eine weitere Schau des Reichsmütterdienstes veranschaulicht die volkswirtschaftlich richtige Anwendung des Ehestandsdarlehens, und schließ lich finden auch die neuen Textilien in einer großen Spinnstoffschau die gebührende Würdis gung. Bereichert durch vielseitige Anregungen und beladen mit Rezepten und Aufklärungsschriften wird die Hausfrau diese Ausstellung verlassen, um das neu Gelernte nun im eigenen Haushalt anzuwenden.

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Auch Siebenbürgen Schult seine Mütter NSK Es wäre durchaus falsch, wollte man an die Mütterschulung in Siebenbürgen etwa denselben Maßstab legen wie an die unsrige. Hier bei uns die staatliche Förderung und Unterstügung auf diesem so wichtigen Gebiete, dort die Selbsthilfe jener Menschen, die auf einem vorgeschobenen Posten stehen, die als Kolonistenvolt ihre ganze Kraft einsehen müssen, damit deutsche Sprache und deutsche Sitte überhaupt erhalten bleiben . Bewunderungswürdig ist aber, was diese Selbsthilfe" im Laufe der Zeit alles geschaffen hat. Zunächst die deutschen Schulen und zwar in der Weise, daß die Frauenvereine die Mädchenschulen finanzieren, während Träger der anderen Lehranstalten, die gesamte deutsche Volksgemeinschaft in Siebenbürgen ist. Der Dachverein aller siebenbürgischen Frauenvereine ist der ""Mütterdienst". Er umfaßt einen Säuglingspflege- und einen Altersschutzverein , vor allem hat er sich aber auch der Mütterschulung für Stadt und Land angenommen. Durch die Einsazbereitschaft eines besonders tüchtigen Mitglieds wurde dem „Mütterdienst" in Hermannstadt ein leerstehendes fleines Haus zum Geschenk ges macht und durch Anbau eines Saales erweitert. Run ruft man in bestimmten Zwischenräumen je 20 Bäuerinnen zu einem Kursus in die Stadt, und hier erfahren sie, was für Kulturgüter sie in ihren alten Möbeln, in ihren Stidereien und ihren Trachten haben. Und wie um den alten Besit, so geht es auch um die alten Lieder, die nicht verschwinden dürfen, ſolange in Siebenbürgen die deutsche Sprache ge[prochen wird. Anders als für die Bäuerin gestaltet sich die Mütterschulung für die Städterin . In Theorie und Praxis erfährt dieſe das Wichtigste über Säuglings und Krankenpflege. Da jedoch die Städterinnen sich bisher nur schwer Dazu entschließen, sich noch einmal auf die Schulbank zu sehen, versammelt man Lehrerinnen, Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen, damit diese dann das erworbene Wiſſen in weite Kreise hineintragen . Frauenarbeitsdienſt – erlebt

und niedergeschrieben NSK Manches Buch ist schon über den Frauenarbeitsdienst geschrieben worden. Manchmal auch zeigten sich gute Ansäte, dieses Erlebnis zu gestalten, und doch fehlte das Buch mit der Gültigkeit für alle Arbeitsmaiden . Es waren meist zu persönlich gehaltene Schicksale , Ausnahmefälle aufgegriffen worden. Bei anderen war die Darstellung wieder zu allgemein gehalten. Es waren Beschreibungen , Schilderungen ohne die Tiefe, die vollständige Erfassung des Gehalts, den wieder nur das verarbeitete Eigenerlebnis geben kann. „Dies Mädel ist Hanne ſpäter Genteradu neu Ver im ein bis tioes“ es lag ge ßt n ershei chienenes Buch über den ArbJun eitsdienst für die weibliche Jugend . Die Verfasserin ist Maria Kramarz . Ihr Buc h erfüllt beide Anforderungen. Das Mädel Hanne steht, wie ja auch schon der Buchtitel sagt, für Arbeitsmaiden alle in allen Lagern ; für die,

10. Mai 1937

die sie früher belebten, und für die, die morgen dort sein werden. Der Geist dieser Jugend, die anzupacken versteht und sich nicht vor schmugigen Händen scheut, die Mut zur Natürlichkeit hat und unbedingte Kameradschaft zu halten weiß, ist erfaßt und eingefangen. Der Lebensfreis des Arbeitsdienstes, die enge Gemeinschaft der unter derselben Idee, unter denselben Lebensbedingungen stehenden jungen Menschen, die verbindende Gleichheit der Arbeit und Aufgabe, das Mitleben des sorgenschweren, harten Siedlerbaseins, das frohe Unbekümmertsein jun ger Menschen, das alles fand in diesem Buch seinen richtigen Play, sein richtiges Maß. Wenn manche Worte noch etwas groß klingen, so liegt das einmal an der vergrößernden Wirkung des Wortes selbst und dann an der für die Jugend immer so großen Schwierigkeit, Erlebtes schlicht zu gestalten. Doch gerade darum ist es auch wieder ein so ungeheuer junges Buch, ein Buch, das nur ein junger Mensch geschrieben haben kann, der noch heute in dem Erlebnis der Gemeinschaft steht. Und darum wird es auch für alle Arbeitsmaiden, die es waren, die es sind und die es werden wollen, das Buch vom Arbeitsdienst Lore Bauer. sein.

„ Grüne Soße” Frische Kräuter in jeder Form NSK Die Frankfurter Würstchen“ und der ,,Frankfurter Kranz " haben die Frankfurter in Ihre den Ruf von Feinschmeckern gebracht. feine Zunge zeigen sie aber vor allem in der Mit der Grünen Soße". Zubereitung der ersten Frühlingssonne kommt diese Nationalspeise auf den Tisch. Zu Fleisch, zu Eiern, zu Fisch und zu Kartoffeln, vor allem aber zu allen Salaten gibt es „ Grüne Soße“. Man kauft auf dem Markt ein Bündelchen, das aus allerlei schönen Frühlingskräutern besteht und das schon als „ Grüne Soße" gehandelt wird. Jede Gemüſefrau hat die Käuter. Aber die Güte ist sehr verschieden, denn nicht die Menge allein macht es, ſondern vor allem die Zusammensetzung. Neben Petersilie und Schnittlauch sind Sauerampfer, Dill, Borretsch, Tripmadam, Pimpinelle, Esdragon, Kresse und Kerbel, wechselnd in der Zusammenstellung, immer aber möglichst vielartig, zusammengebündelt. Diese gemischten frischen Kräuter werden seingeschnitten und in eine Salattunke oder Milchtunke gegeben, der sie dann einen lieblichen Geschmack geben. Oft werden sie auch im Balkonkaſten oder in Töpfen am Küchenfenster gezogen, damit man sie immer frisch zur Hand hat. Kleine Men gen genügen schon, sie sind anspruchslos und wachsen schnell wieder nach, wenn man davon welche geschnitten hat. Besonders schnell wächſt die Kreſſe, die man ganz aberntet und als Salat verzehrt, denn schon nach wenigen Tagen ist neuer Samen ausgekeimt und neue Kreſſe gewachsen. Außer dem feinen Geschmack der Kräuter kommt uns ihre gesundheitliche Wirfung zugute. Unser ganzer Körper wird leicht und angenehm angeregt und das können wir gerade im Frühjahr ganz besonders gut gebrauchen. Darum wollen wir es den Frankfurtern nachmachen und auch „ Grüne Soße" L. K.-Str. eſſen!

Druck: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 105

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10. Mai 1937

6 Punkte für die Volksgesundheit Maßnahmen des Reichsärzteführers im Gau Bayerische Ostmark — Grundsteinlegung von neuen Geſundheitshäuſern durch Gauleiter Wächtler NSK Bayreuth, 10. Mai. Mit der Grundsteinlegung zu 13 Gesundheitshäusern und Schwesternstationen, die Gauleiter Wächtler in Anwesenheit von Hauptamtsleiter Hilgenfeldt in Parsberg feierlich vollzog und die im Gemeinschaftsempfang überall in den Kreisen gleichzeitig erfolgte, wurde ein neuer Abschnitt im sozialistischen Aufbauwerk des Gaues eingeleitet. Darüber hinaus ist die Errichtung der Gesundheitshäuser und Schwestern stationen , die nunmehr im südöstlichen Grenzgau des Reiches begonnen wurde, von entscheidender Bedeutung für die Arbeit der NSV. im Gau Bayerische Oſtmark. Im Auftrage des Reichsärzteführers gab Dr. Klipp folgende Maßnahmen bekannt : I. Zum Zwecke der einheitlichen Führung ist zwischen den Ämtern für Volksgesundheit und den öffentlich- rechtlichen Körperschaften der Arzteschaft des Gaues Bayerische Ostmark Personalunion hergestellt worden. II. Durch Einbeziehung des Gaugebiets in die demnächst beginnenden Betriebsuntersuchungen wurde ein dichtes Nez von Dienst stellen des Amtes für Volksgesundheit über den Gau gelegt . III. Durch Sondermaßnahmen wurde die ärztliche Versorgung des beginnenden Werks gesichert.

Parteiamtliche Bekanntgabe

Erweiterung des Arbeitskreises der NS.-Bibliographie Eine Verfügung Reichsleiter Bouhlers NSK Berlin, 10. Mai. Die Arbeiten an der NS.-Bibliographie (Nationalsozialistisches Schrifttumsverzeichnis) haben inzwischen einen so großen Umfang angenommen, daß die stärkere Heranziehung einer Reihe weiterer Arbeitsbereiche der Partei und des Staates an diese Arbeiten notwendig geworden ist. Im Zuge des damit verbundenen Ausbaues der Arbeiten werden in den NSB.-Arbeitskreis der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion zum Schute des NS.-Schrifttums die Vertreter der nachstehenden Dienstbereiche berufen : Auf Vorschlag des Reichsleiters und Reichsministers Pa. Frank : der Hauptstellenleiter Pg. Dr. Coblik für den Schrifttumsbereich des Reichsrechtsamtes . Auf Vorschlag des Beauftragten des Führers

Ärzte, die besonders auf dem Gebiet der Mütter und Säuglingspflege , der Kinderernährung und der allgemeinen Hygiene bestens bewandert sind, stehen nach Erfordernis zum Einsaz bereit. IV. Eine etwa notwendige Vermehrung der Ärztezahl kann vorgenommen werden, wobei die Deutsche Arzteschaft die Existenzmöglichkeit aus ihren Mitteln garantieren wird. V. Die Gesundheitsabteilung des HI. - Ge = biets wurde mit einem erfahrenen und im Kampf um die Gesundheitsführung bewährten alten Parteigenossen besetzt. Damit ist der Gesundheitsschuß der Jugend sichergestellt. VI. Die Ärzteschaft steht jederzeit in Bereit schaft, Vorträge und Schulungskurse zu übernehmen. Die Durchführung dieser Punkte bedeutet, daß die verantwortungslose Hinnahme der Kindersterblichkeit , wie es in der Systemzeit geschah, auf keinen Fall mehr ge= duldet werden kann und wird . Wenn nunmehr alljährlich am Muttertag über das begonnene gewaltige Betreuungswert an Mutter und Kind Rechenschaft abgelegt werde , dann sei zu hoffen, daß stets neue Erfolge zu verzeichnen sind.

für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Generaloberst Göring : der Pg. Rechenbera für Den Schriftfumsbereich des Beauftragten des Führers für den Vierjahresplan. Auf Vorschlag des Reichsführers SS. , Reichsleiter Pa. Himmler : der Obersturmbannführer Pg. Dr. Sir für den Schrifttumsbereich des Reichsführers SS. Auf Vorschlag des Reichs- und Preußischen Wirtschaftsministers : den Pg. Dipl.- Ökonom Friksche für den Schrifttumsbereich des Reichswirtschaftsminiſteriums. gez.: Bouhler , Reichsleiter . Neue Rufnummer der Reichspropagandaleitung

NSK München, 10. Mai. Die Reichspropagandaleitung der NSDAP. gibt bekannt : Die Reichspropagandaleitung ist ab 10. Mai nicht mehr unter ihrer alten Nummer München 56 001 , sondern nur noch unter der Nummer 57 98 telephonisch zu erreichen. Die Anschrift der Reichspropagandaleitung . München, Karlstr. 20. hat ſich nicht verändert.

Bartei-Korrespondenz ationalsozialiſtiſche Brief and Draht hrift der Schriftleitung: Berlin 688 68 3immerte, 90, H. Gernruf: 11 00 22 Berlag: & ranz Cher Rud )., 6. m. 1. §., Zentralverlag ber RSTUB., Minden - Berlin g , Berlin GM 68, 1) : #jer.Berla - We Zahlungen__[ud_nad (Bolichedients Berlin (454) zu richten

S

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weth; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAB. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftletter Helmut Sündermann Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUT

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RSK Folge 106

11. Mai 1937

Die jüdischen Kulturorganisationen in Deutschland

Doppelſpiel unter „zioniſtiſcher“ Maske? Heuchelei gegenüber der Loyalität des Rationalsozialismus ? – Juden, mit ſich ſelbſt unzufrieden Das Zuſammenſpiel mit der Auslandsheße – Rechte und Pflichten fremdraffiger Gäſte NSK über die Frage, ob es den Juden in Deutſchland ſchlecht geht, gibt es zwei grundverschiedene Auffassungen. Erstens nämlich die der Kenner der deutschen Berhältniſſe, welche das abſolut nicht behaupten können, und zweitens die der im Ausland Fizenden Inden und jüdiſchen Emigranten sowie ihrer geistigen Bundesgenoſſen, welche sich nicht genug daran tun können, die Leiden der Juden in Deutschland laut- allerdings ohne die leisefte Berücksichtigung des wahren Sachtönend zu verkünden — verhalts. Jusbeſondere kehrt in der jüdiſchen Auslandsheße die geistige Unterdrüðung der Juden durch nationalſozialiſtiſche „Barbarei“ immer wieder, ein Märchen, in dem das Schicſal der jüdiſchen Geiſtesarbeiter und Künſtler in den dunkelſten Farben gemalt wird. Reichskulturwalter Hans Hinkel, der Beauftragte des Reichsministers Dr. Goebbels für die Überwachung der jüdiſchen Kulturbünde in Deutſchland, äußerte sich in einer Unterredung mit dem Schriftleiter der Nationalsozialistischen Partei - Korrespondenz Ernst Günter Didmann ausführlich zu dieſem Problem und ſchilderte in großen Zügen die gegenwärtige Situation der jüdiſchen Kulturbetätigung in Deutſchlaub. Wir geben auſchließend die wichtigsten Gesichtspunkte dieser Unterredung wieder. Man muß, um den Stand der jüdiſchen Kulturorganisation in Deutschland begreifen zu können, auf den Ausgangspunkt zurüdgehen, der den nationalsozialistischen Maßnahmen nach der Machtübernahme zugrunde lag. In allen Zweigen des kulturellen Lebens in Deutschland, Theater, Film, Literatur, Musik, bildende Kunst und Rundfunk herrschte das jü dische Element vor, sah man das unbedingte Übergewicht eines artfremden Einfluſſes, der im Gesamtintereſſe des deutschen Volles gemäß den Grundsägen des Nationalsozialismus beseitigt werden mußte. Entjudung des deutſchen Kulturlebens durchgeführt

Wie wir aber den Standpunkt vertraten, daß deutsche Kulturpflege nur durch deutschblütige Träger des Kultur[haffens betrieben werden könne, so erfannten wir auch dem Juden die Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse durch jüdische Künst = ler und Geistesarbeiter zu. Darum reinigten wir die für das deutsche Kultur-

schaffen in Frage kommenden Kulturstände planmäßig von jüdischen Mitgliedern und jüdifchem Einfluß, während wir auf der anderen Seite dem Juden Gelegenheit boten, seine eigenen, heute im Reichsverband jüdischer Kulturbünde" zusamengefaßten Kulturorganisationen zu errichten und sich in ihnen kulturell jüdisch-kulturell - zu betätigen. Der Prozeß der Entjudung der deutschen Kultureinrichtungen und des deutschen Kulturschaffens darf im großen ganzen als abgeschlossen betrachtet werden, wobei sogar einige Sonderregelungen getroffen wurden. Andererseits steht der Aufbau der jüdiſchen Kulturorganiſationen, und viele Tausende von rein jüdischen Veranſtaltungen ſind Beweis für die Loyalität des Nationalsozialis mus gegenüber den jüdischen Kulturbedürfnissen. Daß es im Dritten Reich eigene jüdische Theater, Opernvorstellun= gen, Konzerte und Vortragsveranstaltungen gibt, verschweigt die jüdische Auslandsheze wissentlich, weil sie den jüdischen Einfluß nicht auf das Judentum selbst beschränkt, sondern immer auf fremdes Volkstum, fremde Kultur

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RSK Folge 106 und fremdes Kulturschaffen erweitert wissen will.

Israel unter sich In einem bereits 1935 herausgegebenen Arbeitsbericht des Reichsverbandes jüdischer Kulturbünde" lesen wir: „Zur Grundlage der Kulturbundarbeit wur den von der zuständigen Stelle (Hinkel) ua. folgende Auflagen gemacht, die von der Organiz sation zur Sicherung der Arbeit begrüßt wurden : 1. Nur jüdisches Publikum ; 2. Nur jüdische Künstler; 3. Nur jüdisches Verwaltungs- und gewerbliches Personal ; 4. Einführung eines mit Lichtbild versehenen Mitgliedsausweises, genaue Kartei; 5. Vorlage aller Spielfolgen und Texte ; 6. Berichterstattung und Propaganda aus schließlich nur durch die jüdiſche Presse." Die Juden selber schreiben : „ .. von der Organisation zur Sicherung der Arbeit begrüßt." Tatsächlich sichern die angegebenen sechs Punkte vollständig die eigen völkische jüdische Kulturbetätigung, wobei den Juden weitgehend in der Spielplangestaltung die Benutzung von Theater- und Musikstücken nicht nur jüdischer Künstler gestattet wurde. Man kann wohl sagen, daß das bereits ein Entgegenkommen auf paritätischer Grundlage ist. Wenn das Judentum damit zufrieden ist und feine eigenvölkisch -kulturelle Betätigungsmöglichkeit begrüßt, wenn also ---- was wir annehmen wollen - das Geständnis des „ Reichsverbandes jüdischer Kulturbünde “ ehrlich ist, warum dann die fortgesette Auslandshehe, die nachweislich immer jüdisch oder durch Juden inspiriert wird?! Sollte man dagegen in jüdischen und sonstigen Auslandskreisen der Ansicht sein, dieses erwähnte jüdische Geständnis sei vielleicht unter einem gewissen moralischen Drud erfolgt, so fäme bas dem peinlicheren Eingeständnis gleich, daß das Judentum nicht mit einer eigenen kulturellen Entfaltungsmöglich teit zufrieden ist, sondern den Einfluß, dh. nach unseren Erfahrungen, den Herrschaftsanspruch auf das Kulturleben bes Gast voltes noch nicht fallen ges lassen hat. Ja, noch viel mehr, es wäre eine aus jüdischem Munde doppelt schwerwiegende Bestätigung unserer Erfahrungen vor 1933, nach denen der Jude nicht Gast im fremden Bolte, sondern sein Beherrscher sein will. Nicht selten haben wir es auf allen Gebieten erlebt, daß die Juden in Deutſchland der Auslandspreſſehege und Verleumdung die Bälle zuSollte dieses interessante geworfen haben. Doppelspiel weitergeführt werden, so müßte sich als zwangsläufige Folge ein heftiger Zweifel an der Ehrlichkeit jener zionistischen " Betrebungen erheben, denen sich gerade die derzeit in Deutschland lebenden Kulturjuden " mit so viel Eifer und Pathos widmen.

Konjunktur in „ Zionismus “ Wie kommt es denn, daß die alten" Zionisten heute in helle Verzweiflung über den plöglichen Zustrom geraten, der, eine neue Konjunktur witternd, in die zioni-

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11. Mai 1937 stische Bewegung einbricht? Daß alle jene Juden, die sich bis 1933 ihres jüdischen Namens schämten und ihn mit Eifer zu vertuschen trachteten, plöglich nationaljüdische Zionisten sind ? Daß jüdische Künstler und Schauspieler, die sehr beslissen um Sondergenehmigungen zur Wirkung im deutschen Kulturleben nachsuchten, nach deren Ablehnung mit doppelter Geschäftigkeit Einfluß auf die jüdis schen Kulturbünde suchten? Bewahrheitet sich hier vielleicht das Sprichwort : „ Ein Zionist ist ein Jude, der einen dritten Juden unter Auss nüßung eines zweiten zu seinen Gunſten überreden will, nach Palästina zu gehen ?“

Man wird gut daran tun, diese neue zionistische Emphase richt allzu ernst zu nehmen, solange man den Verdacht haben kann, daß fie für zahllose Juden nur eine Tarnung gegenüber Nach den üblen Erdem deutschen Volke ist. fahrungen, die Deutschland mit dem Judentum es gibt wohl keinen der zahlgemacht hat Losen Riesenskandale der Nachkriegszeit, der nicht durch einen jüdischen Namen gekennzeichnet ist , ist die Loyalität der Einräumung des Gastrechts in so weitem Umfang bewun dernswert. Die kulturelle Betätigung des Judentums im Rahmen dieses Gastrechtes ift gesichert - - es ist der Jude selber , es nicht zu mißbrauchen. Sie sollten alles Interesse daran haben, ihren Einfluß im eigenen Volke in aller Welt zur Wahrung der Aufrichtigkeit geltend zu machen, wenn sie die Überzeugung in Deutschland vermeiden wollen, daß fie die ihnen eingeräumten Rechte schnöde mißbrauchen.

Wo sind die „ schöpferischen Juden “? Das Judentum, das in aller Welt nicht laut genug seine schöpferischen Fähigkeiten verkünden kann, steht den Aufgaben einer eigenen völtischen Kultur zurzeit ziemlich hilflos gegenüber. So ſchnell es ſich immer kraft ſeiner Assimilationsfähigkeit an die Spitze der kulturellen Gebiete sezt, an die man es im Kreise fremden Volkstums heranläßt, so langsam und unbeholfen zeigt es sich in der nationaljüdischen Kunstschöpfung. Zwar find gerade wir Deutschen an einer wertmäßigen Beurteilung „ jüdiſcher Kunst“ reichlich uninteressiert ; doch sehen wir klar genug, daß es nicht einmal genug gibt, um die Bedürfniſſe einiger hundertausend Juben in Deutschland zufriedenzustellen, sondern daß man sich in der tünstlerischen Schöpfung an die Kräfte fremden Volkstums anlehnen muß, ganz zu schweigen von den Anleihen bei der Kunst aus aller Welt.

Beethoven und Goethe im jüdiſchen Kulturbund? Behendig und stets im Vordergrund, sobald es sich um Fragen der Kulturwirtschaft handelt, bestreitet der Jude hilflos die Programme seiner eigenen Kulturveranstaltungen mit Schöpfungen aller Art, teils von Juden, die gerade bisher Wert darauf legten, deutsch " genannt zu werden, teils von Nichtjuden, die zufällig einmal Themen aus der jüdischen Geschichte behandelten. Im übrigen nehmen Namen wie Shakespeare ,

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REK Folge 106 Molière , Berbi , Johann Strauß , Shaw und Ibsen nicht unbedeutende Pläge im Spielplan ein. Als Anmaßung muß jedoch 8 empfunden werden, wenn bei Vorschlägen bzw. Anträgen zu Veranstaltungen der Judenschaft unter sich Werke von Beethoven , Goethe und Mozart (!) auftauchten ; denn es ist nicht der Zwed der Übung, inhaltlich deutsche Kulturbünde mit jüdischen Mitgliedern aufzuziehen. Vielmehr soll dem Judentum Gelegenheit zur Entfaltung in den eigenen geistigen und schöpferischen Grenzen gegeben werden. Sollte diese Entfaltung dem Juben zu dürftig sein, dann wird er es um so beſſer verstehen, warum wir ihn nicht als Herrn und Meister über unser Kulturleben haben mögen.

Anstandspflichten geduldeter Gäſte Das deutsche Volt hat sich im Rationalsozia lismus auch kulturell die Position erobert, die ihr eine souveräne Führung und Pflege seiner eigenen geistigen und künstlerischen Kräfte erlaubt. Den Juden ist als einem fremden Volke in Deutschland die gleiche Möglichkeit geboten, soweit sie nicht gegen die primitivsten Forderungen des Anstands und des ihnen ge= währten Gastrechts verstößt. Es geht ihnen also im geistigen und fünstlerischen Leben ges rade genau so gut oder so schlecht wie sie es felber wollen. Es fällt immer auf sie selbst

11. Mai 1937 zurüd, wenn ihre Rassegenossen jen . seits der Grenzen das Schidsal der Juden in Deutschland beklagen, denn die Gestaltung des jüdischen Kulturlebens liegt in ihrer eige nen Hand. Wenn sie also etwas zu bedauern haben, so nur die in ihrer eigenen Raſſe und ihrem eigenen Charakter begründeten Mängel und Unzulänglichkeiten . „ National-jüdiſch“

gefärbte Tarnung?

Ift ihr heute so ausdrücklich betontes zionistifches Bewußtsein echt, so bedeutet das eine Anerkennung ihres früheren Schmarozertums an den Lebensträften des deutschen Volkes, dann haben sie aber — auf sich selbst gestellt - nicht den ge = ringsten Grund zur Klage , sondern müßten über die Möglichkeiten ihrer nationaljüdischen Entfaltung glücklich sein. In jedem anderen Falle zwingen sie das deutsche Volt zu dem Verdacht, daß sie den zionistischen Mantel als nur zeitweiligen Unterschlupf betrachten, um bei passender Gelegenheit wiederum ihre paraſitären Gelüftë gegen das gastgebende Volkstum zu richten. Hierin haben aber die nationalsozialistische Partei und der nationalsozialistische Staat sehr wachſame und durch reiche Erfahrungen geschärfte Augen, um zu verhindern, w as die Leben srechte des deutschen Volkes zu ver hindern verlangen .

Student von heute (I)

Parole :

Wiſſenſchaft

Von Dr. Fritz Kubach Leiter des Amtes Wiſſenſchaft und Facherziehung der Reichsstudentenführung

Seit der Ernennung des 66.-Standartenführers Dr. G. A. Scheel zum Reichsstubentenführer hat die Hudentische Selbstverwaltung und Selbstführung einen gewaltigen Aufschwung erlebt. Auf der Grundlage der Einheit von Bartei und Staat fonnte der sowohl vom Stellvertreter des Führers wie vom Reichsminister Ruft berufene Reichsstudentenführer große Aufgaben in Ans griff nehmen, die seit langem der Lösung harrten. Da es heute allgemein intereſſieren dürfte, Näheres über Ziel und Weg der studentischen Arbeit zu erfahren, eröffnen wir mit einem Beitrag des Amtsleiters für Biſſenſchaft und Facherziehung eine Artikelferie, in ber unter dem Titel „ Student von heute“ wöchentlich über eim wichtiges Arbeitsgebiet der Reichsstudentenführung Afichluß gegeben wird. Der Beginn dieser Beröffents libungen ft gerade im Hinblick auf die am 13. Mai tattfindende Rundgebung der RS.-Studentenkampfhilfe von besonderer Wichtigkeit, NSK Als der Nationalsozialismus auf den Straßen um den Sieg seiner Weltanschauung fämpfte, und als er seinen Kampf von Mann zu Mann in das deutsche Volf hineintrug, stand die deutsche Hochschule beiseite. Belastet von der Schwere der Tradition vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte, hatte sie nicht mehr die Kraft gefunden, fich in dieses Ringen um die Gr neuerung des deutschen Volkes hineinzustellen. Der Großteil ihrer Profeſſoren belächelte, was die Herzen deutscher Menschen in dieser Zeit im Innersten bewegte. Der deutsche Student hat fich damals mit Recht von dieser Hochschule und ihrer Wissenschaft abgewendet . Er stellte fich selbst mitten hinein in den Kampf um Deutschlands Wiedergeburt, wohl wissend, daß

alle Wissenschaft und die ganze Hochſchule nichts nüße, wenn das deutsche Volk zugrunde ginge. Der Student ging aus den Hörsälen heraus in den Kampf auf den Straßen, in den Fabriken er und Werkstätten und auf den Dörfern marschierte im Gleichschritt mit den anderen Volksgenossen dem Sieg des nationalsozialistis schen Deutschlands und ihres Führers Adolf Hitler zu. Er lernte dabei die Nöte und die Sorgen des deutschen Volkes fennen, er sammelte seine Erfahrungen durch Erleben am eigenen Leibe, er redete nicht viel, sondern han delte und lebte die Volksgemeinschaft von ihrem Urgrund her.

Als der Führer den Sieg erfochten und die Fahnen des nationalsozialistischen Deutschlands über allen deutschen Gauen wehten, besann sich der deutsche Student, der in der Kampfzeit in den Stürmen der SA. und SS. gestanden, in der Hitlerjugend und als Politischer Leiter Dienst getan hatte, auf seine eigentliche Aufgabe : Er erkannte, daß nun sein Plak wieder dort sein muß, wo er seine Kraft am richtigen Ort voll zum Einſat bringen konnte, nämlich an der Hochschule und in der wissenschaftlichen Arbeit selbst. Es ist so als eine Selbstverständlichkeit anzu= sehen, daß sich der Student dabei nicht mit der

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NSK Folge 106 Hochschule, die er vorfand - die, völlig unberührt von der großen deutschen Revolution, glaubte, ihr früheres Dasein in ihrer lebensund volksfernen fremden Abgeschlossenheit weiterführen zu können , abfinden konnte, sondern daß er als fanatischer Kämpfer für die Idee des Führers Hochschule und Wissenſhaft von innen heraus im nationalsozialistischen Geiste umzugestalten Mannigbegann. fach waren die Wege, die er einschlug, eines stand dabei aber stets über allem Tun : der unbeirrbare Wille, in selbstlosem Handeln Hochschule und Wissenschaft wieder für das Volk zurückzugewinnen, zu dem sich ein fanatischer Arbeitseifer gesellte, der, wenn die Tage nicht ausreichten, die Nächte zu eigener wissenschaftlicher Arbeit hinzunahm . Was in dieser Zeit ein kleiner Kreis, der als verschworene Gemeinschaft den Kampf um die Erneuerung der deutschen Hochschule begann und dabei von sich selbst am meisten forderte, vorbildlich tat, das ist es, was heute von der ge= samten deutschen Studentenschaft erwartet wer den muß ein begeistertes nationalsozialiſtiſches Handeln, das sich auswirkt bis zur Dienstleistung in den Formationen der Bewegung als eine Selbstverständlichkeit und einem intensiven wiſſenſchaftlichen Fachstudium, das aufgebaut ist auf einer fest gegründeten weltanschaulichen Denn wenn der Haltung und Wertung. nationalſozialiſtiſche Student von heute, die in Der letzten Zeit mehrfach verkündete Parole „Wiſſenſchaft“ auch von sich aus erhebt, dann hat das nicht den Sinn, den ihm liberaliſtiſche Geister oder reaktionäre Gemüter zu unterſchieben verſuchen : daß er jezt nach vier Jahren ,,unruhigen Kampfes" reumütig in den Schoß der alten Hochschule und ihrer Wiſſenſchaft zurückkehrt, sondern dann kann das nur das eine Ziel haben, daß er beweist, daß er nicht nur im politiſchen Kampf, ſondern auch in der wiſſenſchaftlichen Arbeit als Nationalsozialiſt fich durchzusehen in der Lage ist und zugleich in engster Zusammenarbeit mit den nationalsozialistischen Dozenten in entscheidenden Punkten Neues zu gestalten vermag. Dieſe Mitarbeit am Neuaufbau einer völkischen Wiſſenjhaft auf der Grundlage der nationalsozia listischen Weltanschauung ist die entscheidenbe Aufgabe, die sich das nationalsozialiſtiſche Studententum in seiner studentischen Wiſſenschaftsarbeit gestellt hat. Die Durchführung dieser Aufgabe erfordert nicht nur Männer mit einem bestimmten Wissen, sondern sie setzt Menschen mit Haltung und feste m Charakter voraus. Nicht blutleere Intellektuelle, sondern charaktervolle Könner sind es, die hier als Vorbild gelten. Die bisherigen Ergebnisse dieser Arbeit in den studentischen Fachgruppen find Beweis für dieſe Tatsache. Als nach außen hin am sichtbarsten in Erscheinung tretende Form haben sich die Studenten ihren Reichsberufswettkampf geschaffen, der, im Rahmen des Reichsberufswettkampfes der gesamten deutschen Jugend durchgeführt, alljährlich die weltanschauliche und wissenschaftliche Leistung der deutschen Studenten einer Prüfung unterzieht. Die Auswertung der Ergebnisse und Erfahrungen dieses Kampfes schaffen die Vor-

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aussetzung zu einer Leistungssteigez rung, die so von den Studenten selbst be trieben wird. Hier tritt, wie immer schon im studentischen Leben, die Selbsterziehung als entscheidend gestaltender Fals tor in Erscheinung. Und das ist richtig und gut so. Der deutsche Student soll wieder auch und gerade in der wissenschaftlichen Arbeit, selbständig denken und handeln lernen. Student sein heißt ein unerhörtes Maß von Freiheit haben. Und diese Freiheit soll nur dem gegeben werden, der sie auch zu meistern in der Lage ist. Der nationalsozialistische deutsche Student muß eigenwillig und zäh ſein, weltanschaulich einwandfrei und fachlich und wissenschaftlich befähigt zu selbstverantwortlicher Arbeitsleistung . Das ist das Ziel, und wenn es erreicht ist, wird es wieder zum Schönsten und Herrlichsten, dabei zum Verantwortungsvollsten und Verpflichtendsten zugleich gehören, Student einer deutschen Hochſchule zu ſein. Die heutige Situation der Hochschule überhaupt, die immer mehr in den Brennpunkt des Intereſſes rückt, beweist klar und eindringlich, daß solche Kerls als Studenten notwendig finb. Denn wer anders als sie wird in der Lage sein, so gewaltige Aufgaben zu übernehmen, die der Führer zB. im Vierjahresplan gestellt hat. Hier können nur ganze Kerle , Charaf, tere und Könner zugleich das schaffen, was das deutsche Volk bringend braucht. Wenn die Hochschule wieder als Magnet so nach außen wirkt, daß die jungen Menschen, die diese Anlagen in sich tragen, zu ihr kommen und die studentische Erziehung sie zu den Männern macht, wie sie oben als Ziel herausgestellt sind, dann werden sich Fragen wie die Studienreform , über die besonders früher viel gerebet, zu deren Verwirklichung aber nie. etwas getan wurde, leichter erledigen. Dennoch muß ein entscheidender Punkt schon jezt mit aller Entschiedenheit angepackt werden, da, wenn er nicht gelöst ist, viele der Besten doch von der Hochschule zurückgehalten werden, oder wenn sie schon zu ihr kommen, -unersehbare Verluste für fie und das gesamte Volf entstehen : die Studienverkürzung. Das deutsche Volk kann es sich nicht mehr länger leisten, einen Teil seiner Fähigsten in den besten Jahren noch in der Ausbildung zu haben, ohne Verdienst, ohne die Möglichkeit, eine Familie zu gründen. Die ganze vorliegende Erfahrung spricht dafür, Dağ es auf fast allen Studiengebieten ohne weiteres möglich iſt, bei entsprechender Umgestaltung die Studienzeit um ein oder zwei Semester zu ver türzen. Dieser Standpunkt ist mit besonderem Recht zu vertreten, wenn man sich eine Studienreform in dem Sinn vorstellt, daß versucht wird , von den verschiedenen Fachgebieten in den ersten Semestern ein Gesamtbild durch die Darbietung eines auf das Wesentlichste vereinfachten Wissens zu geben und durch darauf aufbauende Spezialvorlesungen , deren Verständnis dann bedeutend erleichtert ist, in die speziellen fachlichen Fragen hinzuführen . Er muß weiterhin aus völkischen Gesichtspunkten verpflichtend ver=

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NSK Folge 106 treten werden, da nur durch ihn der Fortbestand unseres Volkes in seinem besten Teil gesichert werden kann. Intensität des Studiums und zugleich Studienverkürzung, dazu Leistungssteigerung der studentischen wissenschaftlichen Arbeit an

11. Mai 1937 eigener Erziehungsform, Einheit von Charakter und wissenschaftlichem Können, das find Stichworte des studentischen Wollens auf dem GeDie junge biet wissenschaftlicher Arbeit. studentische Generation wird beweisen, daß ihr ernst darum ist.

Eine hoffnungsvolle Erkenntnis der deutschen Volksgruppen

Selbsthilfe

wahrt

deutsche

Lebensrechte !

Das Ende des Wahns von der ,,internationalen Solidarität “ - Neue sittliche Haltung

der volksdeutschen Erneuerungsbewegung - 2000 deutsche Jugendliche in Rumänien im Leistungskampf zur beruflichen Ertüchtigung NSK Es ist nicht lange her, als im Reich die Sorge um das Auslandsdeutschtum sich in den Kreisen der " Gebildeten" in Form mehr oder minder geschmackvoller wohltätiger Tanztees darstellte. Zwischen_fröhlich-näſelnden Melodien eines schmissigen Jazz wurde gelegentlich in gönnerhafter Weise auf die Not der Deutschen jenseits der Grenzen hingewiesen. Die darauffolgende Tellerſpende gab jedem Teilnehmer das selbstgefällige Gefühl, etwas getan" zu haben. Diese Zeit ist vorbei. Das nationalsoziali stische deutsche Volk sezte an die Stelle äußerlichen Intereſſes" der vergangenen Zeit das tiefe Zusammengehörigkeitsgefühl, das aus der Bindung des Blutes erwächst. Es schenkte den deutschen Brüdern jenseits der Grenzen die Ertenntnis, daß die materielle Hilfe von außen nichts ist im Vergleich zu der Hilfe, die ſich nur eine Gemeinschaft selbst schenken kann. Wie der Nationalsozialismus im Reiche von der Erkenntnis ausging, daß das deutsche Volk nur dann den Weg in die Zukunft finden würde, wenn es sich auf sich selbst stellte und auf Kredite und sonstige Leiſtungen des Auslandes verzichtete, so erkannten die Deutschen auch jenseits der Grenzen, daß von den ſie umgebenden Fremdvölkern nichts zu erwarten war, wenn sie sich nicht zu einer Blutsgemeinschaft erneuerten und zur Selbsthilfe schritten. Selbsthilfegedanken der deutschen Der Volksgruppen ist heute nicht mehr eine Zukunftsforderung jener ersten Träger einer völkischen Erneuerung, die schon vor 15 Jahren seine Stärke erkannt hatten, tein theoretisches Bild, das die Trostlosigkeit Hunderttausender vage verbrämen soll . Es ist überall spürbar, wo Deutsche im Kampf um ihre Volkstumsrechte zu leben gezwungen sind. Wäre die Selbsthilfebewegung beispielsweise nicht zeitig genug zu den Sudetendeutschen gekommen, so wären wohl Zehntausende rachitischer und tuberkuloser Kinder dieser Volksgruppe Hungers gestorben. Gerade im Sudetenraum bewahrheitet sich in furchtbarer Weise, daß verlassen ist , wer fremde Hilfe erwartet. Seit 1920 predigten die deutschen Sozialdemokraten und Kommunisten. den Segen internationaler Solidarität. Dieſe Solidarität steht aber auf so schwachen Füßen, nicht einmal die HilfeDag fie nicht

leistungen der Prager tschechischen Sozialdemokratie herbeizuführen imstande war: Zehntausende deutscher Sozialdemokraten wären wohl schon lange zugrunde gegangen, wenn nicht Konrad Henlein den Selbsthilfegedanken des deutschen Sozialismus auch in ihren Hütten ver wirklicht und dieſen Schwäßern von der inters nationalen Solidarität die Hilfe des tätigen Voltstums geschenkt hätte. Der Selbsthilfegedanken der Auslandsdeutschen ist total. Er erfaßt alle Lebensgebiete, weil er nicht nur Löcher zustopfen will , die die Not der Gegenwart gerissen hat, sondern weil er in Erkenntnis der zukünftigen Aufgaben ein System schaffen muß, das den Bestand des Volkes innerhalb des frem dvölkischen Elements sichert. Neben der sudetendeutschen leistet auch die deutsche Volksgruppe in Rumänien überzeugende Arbeit im Sinne der Selbsthilfe. Ob in Siebenbürgen, im Banat oder im Buchenland ― überall gewahren wir die Zeichen sozialer alles erfassender Volkstumsarbeit. Der Bauer wird von ihr genau ſo erfaßt wie der Kaufmann , die junge Generation genau so wie die alte, die vor dem Kriege als „ Minderheit" in Ungarn, Rumänien oder Südslawien lebte. Neben den allgemeinen, alle deutschen Volksgenossen umschließenden Selbsthilfeeinrichtungen, wie einem im lezten Jahr vorzüglich organisierten Winterhilfswerf , lösen in uns jene Tatsachen eine besondere Freude aus, die uns im Reiche ebenfalls aus schlimmster Not befreit haben. Seit Jahren bestehen in Sieben, bürgen deutsche Arbeitslager , die gerade der ländlichen Jugend jene Erziehungslüde ersetzen, die der siebenbürgische Individualismus der Vorkriegszeit erstehen ließ. Auf allen Gebieten beobachten wir das Erziehungsideal, das auf den Gemeinschaftsgedanken abzielt. Wenn früher jeder Bauer seinen eigenen Weg ging, so steht ihm heute die Hilfe der Gemeinschaft zur Verfügung. Für Arbeitszeit- und Bepflanzungsplanung sind allgemeine Richtlinien ausgearbeitet worden, die den Ertrag des Bodens steigern und die Absatzmöglichkeit des Erzeugnisses fördern. Die besondere Hilfe der Volksgruppe wird der nachfolgenden Generation zuteil . Nie

?

NSK Folge 106 bleibt sie im Allgemeinen und Gegenwärtigen steden, immer ist sie darauf gerichtet, die so= ziale Struktur der Volksgruppen derart zu wandeln, daß sie sich den Plak im Leben des fremden Staates sichern kann, der ihr gebührt. Das wird so recht an jenem Beispiel tlar, das die Deutschen Rumäniens gerade jezt ge= liefert haben: der Leistungskampf der beruflichen Ertüchtigung. Mehr als 2000 Jugendliche aus allen Ständen und Siedlungsgebieten der deutschen Jugend in Rumänien haben an ihm teilgenommen. Auch dort hat das Deutschtum erkannt, daß der Ges danke der Erneuerung erst dann seine schönsten Früchte trägt, wenn die Leistung der Gemeinschaft im Alltag ge = sichert ist. Was das zum Beiſpiel für das Buchenland bedeutet, kann man ermessen, wenn man weiß, daß in feinem Siedlungsgebiet der Deutschen Rumäniens größere soziale Span= nungen bestehen als gerade dort. Wie anders als durch eine durchgehende beruflich e Schulung fönnte der Zwiespalt beseitigt werden, der zwischen jener übergroßen Buchenländischen Intelligenzschicht und einer breiten verarmten Bevölkerung besteht ? Der Leistungsfampf zur beruflichen Ertüchtigung erstrecte sich besonders auf Handwerker und Kaufleute , weil diese beiden Berufsschichten die sozialpolitische Zukunft des Gebiets in por= derer Linie mitbestimmen werden. Aber auch alle anderen Berufe wurden erfaßt, und es zeigte sich eine große Bereitwilligkeit der jungen Generation, den Kampf um die beste Leistung mit größtem Einsatz zu fördern. Die Erfolge haben gezeigt, daß die Leistungssteigerung gegenüber den Vorjahren unverkennbar ist. Ein anderes Beiſpiel erweist, daß der Selbsthilfegedanke nicht eine Erscheinung ist, die sich mit irgendwelchem sichtbaren Erfolge zufrieden gäbe. In einer Resolution zur Schaf-

Die Gauverbandsleiter der NS .-Studentenkampfhilfe NSK München , 11. Mai. Zu Gauverbandsleitern der NS. -Studentenlampihilfe (Altherrenbund der deutschen Studenten) wurden ernannt für die Gauverbände : Baden : Dr. Schmitthenner , Staatsminister, Heidelberg. Bayerische Ostmark : Dr. Paul Müller , Gauinspekteur, Kreisleiter, Kronach. Danzig: Huth , Stellvertretender Präsident des Senats der Freien Stadt Danzig. Effen: Seng, Gauamtsleiter im NS. -Lehrerbund, Essen, Regierungspräsident, Franten: Dippold , Ansbach. Halle-Merseburg : Otto, Landeshauptmann der Proving Sachsen, Gaurichter, Merseburg. Hamburg: Richter, Senator, MdL ., Hamburg. Hessen-Rassau: Walter Heyse , Dipl .-Volts : wirt, Frankfurt a. M. Koblenz- Trier: Wilhelm Miebach . Direktor, Trier. Köln-Aachen : Prof. Dr. Erwin Geldmacher, Gauhauptstellenleiter.

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11. Mai 1937 fung eines deutschen Schulwesens im Buchenland drückt sich die sittliche Haltung der Deutschen in unmißverſtändlicher Form aus. Es heißt darin, daß die deutsche Schule dann noch nicht gesichert sei, wenn ein reicher Onkel viele Millionen spendet". Erste Voraussetzung zu ihrer Sicherstellung sei, daß das Volk selbst die Notwendigkeit der deutschen Schule erkennt, und zwar so, daß es bereit iſt, große Opfer auf sich zu nehmen. Wenn man das Volk nicht zum Opfer aufrufe und ihm nur Geld zur Verfügung stelle, verderbe sein Charakter. Hinsichtlich der Lehrer wird festgestellt, daß man ,,Brotesser" ablehne und Erzieher mit Haltung fordere. Diese Haltung ist es, die der Selbsthilfebewegung unserer Volksgruppen jenseits der Grenzen einen tieferen Sinn gibt. Es ist eine schöne Bestätigung für die innere Wahrheit des deuts schen Sozialismus, daß wir jenseits der Grenzen seine Auswirkungen sich eigenständig in derselben Weise entwideln sehen wie innerhalb des Reiches. Diese Selbsthilfebewegung befreit fremdes Volkstum in hohem Maße von der großen Verantwortung, die es gegenüber den deutschen Volksgruppen hat. Um so bemerkenswerter ist es, daß ein Staat wie der tschechische nicht einmal den gröbsten Berpflichtungen gegenüber dem Sudetendeutschtum nachkommt. Geradezu beispiellos aber ist es, daß er die Selbsthilfe der Deutschen, die einen Teil seiner eigentlichen Pflichten mühsam erseßt, auch noch in unmißverständlicher Weise einschränft. Wenn der tausendfältige Beweis erbracht ist, daß die Benachteiligung des Sudetendeutschtums durch die Tschechen mit Syſtematik betrieben wird, und daß dennoch die Selbsthilfebewegung der Deutschen in übelster Weise behindert wird, so kann Prag es nicht verhindern, daß das Ausland die tschechische Zielsetzung hinsichtlich des Sudetendeutschtums in immer klarerem Lichte sieht. GHC.

Kurhessen: Dr. Schaumlöffel , Stadtrat, Kassel. Magdeburg- Anhalt : Knabe , Gauwalter der DAF., Magdeburg. Mainfranken: Dr. med. vet. Apfelbed , SA -Obersturmbannführer, Würzburg. Mecklenburg-Lübec : Dr. med. Sonner ; Leitender Polizeiarzt, Rostock. München-Oberbayern : Otto Nippold , Stellvertretender Gauleiter, München. Ostpreußen: Dr. Sett , Gauobmann des NS.Arztebundes, Königsberg. Pommern: Dr. Ende , Stettin. Saarpfalz : Dr. Bayer , Sanitätsrat, Saarbrücken. Schlesien: Dr. Reinhold Sturm , Generalstaatsanwalt, Breslau. Schleswig-Holstein : Wilhelm Lütt , Gaurichter der NSDAP., Kiel. Thüringen : Gerhard Fiedler , Dipl.-Landim wirt, Landeshauptabteilungsleiter Reichsnährstand, Droschka ü. Bürgel. Westfalen-Nord : Dr. med. Fenner , Münster. Westfalen-Süd : Dr. Teipel , Landrat, Arnsberg. Württemberg-Hohenzollern : Dr. Schmid , Innenminister, Stuttgart.

N Senst Gonderdi K

Wolk

und Bauer

Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Verdoppelte

Ertrags-

ſteigerungen genügen noch nicht ? Roch höhere Heftarerträge möglich ―

NSK Fortschreiten, nicht stehenbleiben, ist feit je der Leitgedanke menschlichen Lebens ges weſen. Ob wir die Jahrhunderte oder nur die lezten 50 Jahre verfolgen, immer wieder ges langen Menschen zu Erkenntnissen, welche alle vorhergehenden weit in den Schatten stellen, immer wieder tauchen Erfindungen auf, die ganz neue Wege eröffnen. Manchmal scheint es, als sei das Höchste erreicht, aber stets er zwingt Menschengeist, Menschenarbeit Fortschritte auf allen Gebieten unseres Lebens. Wie überall, ist auch in der Landwirtſchaft dieſer Gedante des Fortschritts lebendig, läßt uns heute das, was vor 50 Jahren als beachtense werte Leistung herausgestellt wurde, nur mit einem leisen, wenn auch achtungsvollen Lächeln betrachten. Zugleich ahnen wir aber, daß das jezt Geschaffene nicht das Leßtmögliche ist, daß die Zukunft weitere Entwicklungen bringen wird. Gewiß, der Landmann, der über den Acer [chreitet, im Stall für ſeine Tiere ſorgt, rechnet nicht jeden Tag nach: wie hoch war der Ertrag, den mein Großvater erzielte, wieviel Kühe fonnte er damals von seinen Wiesen ernähren, wieviel mehr an Getreide, Futter und Milch erziele ich, und wieviel mehr werden vielleicht Kinder und Enkelkinder erreichen? Aber der Wille, weiterzukommen als die Vorfahren, aus der Scholle soviel Nahrung für Mensch und Tier herauszuholen, wie sie geben kann, ist immer lebendig. Und jede Stufe, die in vielleicht mühsamer Arbeit erklommen wurde, stärkt das Bewußtsein der Kraft und gibt den Mut, weiterzuschaffen, um neue Erfolge zu erzielen. Durch diesen Arbeits- und Fortschrittswillen wurde auch noch immer das Problem gelöst, mehr Menschen und Tiere auf unserem Raume zu ernähren, ein Problem, das schon in früheren Jahrhunderten manchen zu ernſten Überlegungen führte. Besonders groß sind allerdings die Fortschritte , die in den letten 50 bis 60 Jahren erzielt wurden. Es gibt wohl kein Gebiet, in dem nicht steigende Erträge zu verzeichnen wären, ob wir an den Aderbau oder an die Viehzucht denken. In den 80er Jahren betrugen 3B. die Erträge bei Winterroggen durchschnittlich 8,4 bis 11,0 dz je Heftar, bei Winterweizen 11,3 bis 15,0 dz, bei Hafer 9,9 bis 12,8 dz und Sommergerſte 11,4 bis 13,8 dz. In den Jahren 1930 bis 1935 be-

Die Viehzucht kann noch mehr leisten

tragen dagegen die Erträge bei Winterroggen 15,4 bis 19,4 dz, Winterweizen 19,5 bis 24,3 dz, Hafer 16,4 bis 21,8 dz und Gerste 18 bis 21 dz. Roch bedeutend größer sind die Ertragssteigerungen bei Kartof. feln , deren Ernten von 65,3 bis 95,9 dz auf 152,6 bis 167,9 dz, also nicht nur um etwa zwei Drittel , wie beim Getreide insgesamt , sondern um 80 bis 100 v5. gestiegen sind ! Auch die Wiesenheu- und Kleeheuernte liegt heute um 40 bis 80 v H. über den Ernten der 80er Jahre. Daß nicht zuletzt der Mineral dünger einen großen Anteil an der starken Ertragssteigerung hat, ist bekannt. Allein gegenüber dem Jahre 1913/14 iſt der Verbrauch von Stickstoff von 185 000 t auf 490 000 t, Don 550 000 t von Phosphorsäure auf 648 000 t und von Kali von 490 000 t auf 943 000 t gestiegen. Und doch arbeitet auch heute jeder Bauer und Landwirt an weiteren Ertragssteigerungen, ob er schlechtes Wiesenland in Aderland umwandelt, auf dazu geeignetem Boden ertragreichere Hackfrüchte anbaut, beſſer düngt, den Boden sorgfältiger bearbeitet, anerkanntes Saatgut verwendet, ſich Verluste ſparender Maschinen bedient. Die Erfolge gutgeleiteter Betriebe beweisen eindeutig , daß noch überall Forte [chritte zu erzielen sind. Interessant ist auch eine Betrachtung der Entwicklung unseres Viehbestandes. Rinder , Schweine und Geflügelzucht haben von Jahrzehnt zu Jahrzehnt an Bedeutung gewonnen. Sehr groß ist die Aufwärtsentwicklung der Schweinezucht von 9 Millionen Schweinen Anfang der 80er Jahre auf 25,8 Millionen nach der Dezemberzählung 1936. Unser Rinderbestand hat von 16 auf 20 Millionen zugenommen. An Hühnern haben wir heute 33 Millionen Stück mehr als 1900, für welches Jahr erstmalig eine Statistik vorliegt. Wesentlich ist, daß nicht nur die Zahl der Tiere zugenommen hat, sondern durch geeignete Zucht, Fütterung usw. auch die Leistungen verbessert wurden. Wenn heute kontrollierte Kühe schon 3500 Liter Milch durchschnittlich geben, so war man vor 50 Jahren schon auf 1800 bis 2000 Liter Milchleistung ſtolz. Ebenso legt jezt jedes Huhn

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durchschnittlich 90 Eier statt 80 in der Vors friegszeit. Aber auch hier begnügt man sich nicht mit den augenblicklichen Leiſtungen . Die Legeleistung soll auf 120 bis 130 Eier gesteigert werden, desgleichen muß die Milchleistung der Das Gebiet der Kühe weiter zunehmen. Shafzucht , das stark vernachlässigt wurde, so daß unser Schafbestand von 19 Millionen Tieren in den 80er Jahren auf 3,3 Millionen sank, befindet sich wieder im Aufbau. Gegen über 1933 nahm der Bestand bereits um 1 Million Tiere zu.

aller Möglichkeiten , die zu weiteren Erfolgen führen. Jeder Bauer und Landwirt ist stolz darauf, wenn ihn jedes Jahr ein Stüd weiterbringt, darf aber auch, wenn er das Ziel erreichen will, nichts unbeachtet lassen, was ihm in seiner Arbeit helfen kann. Manche Anregung wird er von der diesjährigen Reichsnährstands = ausstellung in München vom 30. Ma i bis 6. Juni mit nach Hauſe nehmen, die ua. einen „Bauernhof in der Erzeu -

Daß im Gemüse- und Obstbau eben falls Ertrags- und auch Qualitätssteigerungen erzielt wurden, ist selbstverständlich. Und auch da gilt heute die Forderung : noch intensivere Arbeit, Beachtung

gungsschlacht" zeigen wird, der in allem Vorbild ist. Darüber hinaus wird die Ausstellung ihm auf allen seinen Arbeitsgebieten zeigen, was erreichbar ist und Mittel und Wege, ebenfalls so weit zu kommen. H. O.

Kälte

angenehm !

Werteerhaltung durch Kühlung — Möglichkeiten der Qualitätsverbesserung

NSK Mehrerzeugung volkswirtschaftlich wertvoller Güter, insbesondere von Nahrungsmitteln, ist nicht die einzige Aufgabe unserer Zeit, um das deutsche Volk mit all dem ausreichend zu versorgen, was es zur Lebenserhaltung braucht. Erhaltung des einmal Erzeugten, also der Kampf gegen jeglichen Verderb, ist eine ebenso wichtige Aufgabe. Werte im Umfang von Millionen und aber Millionen Mark sind bisher Jahr für Jahr dem nuglosen Verderb anheimgefallen. Das deutsche Volk aber hat in den vergangenen Monaten durch die verschiedensten Maßnahmen eindeutig gezeigt, daß es sich gegen dieſen nukLosen Verlust volkswirtschaftlich wertvoller Güter mit allen Mitteln wehren wird. Aufgaben werden dabei zu lösen sein, an denen jeder einzelne Volksgenosse in dieser oder jener Form beteiligt ist, Aufgaben, die an jeden herantreten. Und so ist der Einsatz bei all dieſen verschiedenen Aufgaben ein Prüfstein für den Willen des einzelnen, wie er sich dem freiwilligen Dienst für sein Volk unterstellt. Komme teiner mit der Bemerkung, daß das Verhalten des einzelnen zu geringfügig sei , als daß es, auf den Umfang der Volkswirtschaft gesehen, ins Gewicht fallen könnte. Wichtig ist jede ein zelne Handlung, weil man sie immer nur sehen muß im Zusammenhang mit den Handlungen der Gesamtheit aller Volksgenossen.

Ein wichtiges Teilgebiet dieser Aufgaben der Werterhaltung umfaßt die Ernährungswirts schaft, also die Maßnahmen, durch die Nahrungsmittel vor der nuglosen Vernichtung bewahrt werden. Da ist es insbesondere die Kühlwirtschaft, die auf diesem Gebiet bisher schon große Erfolge für sich buchen konnte und die nach den bisher gemachten Erfahrungen noch sehr viel stärker ausgebaut werden muß. Zwar können wir heute schon in manchen Haushalten, mehr noch in gewerblichen Betrieben , Kühlschränke der verschiedenen Systeme feststellen . Doch müssen

diese vielleicht wertvollsten Hilfsmittel zur län= geren Aufbewahrung von Nahrungsmitteln sowohl in den Haushalten als auch in den ge= werblichen Betrieben noch sehr viel stärker Eingang finden. Manche Volksgenossen, die wirtschaftlich in der Lage wären, ſolch einen Kühlschrank anzuschaffen, haben das vielleicht aus. einer gewiſſen Gleichgültigkeit heraus bisher versäumt. Mancher Ürger, besonders der Hausfrau, läßt sich durch die Anschaffung eines Kühlschrankes vermeiden. Darum überlege jeder einzelne, daß der Kühlschrank nicht nur eine einmalige, größere Ausgabe bedeutet, sondern späterhin dadurch mithilft, zu sparen, daß solche Lebensmittel erhalten bleiben, die sonst in den Mülleimer gewandert wären. Man vergesse aber auch nicht die mannigfachen Bequemlichkeiten, die der Kühlschrank für den Haushalt mit sich bringt und durch die die hauswirtschaftlichen Aufgaben der Hausfrau wesentlich erleichtert werden. Schließlich überlege man sich, wie wertvoll für jeden einzelnen die hygienisch einwandfreie Unterbringung der Lebensmittel im Kühlschrank ist. * Der Kühlindustrie ist nun die Aufgabe gestellt, solche Kühlschranksysteme zu schaffen, die den wirtschaftlichen Verhältnissen der breitesten Volksschichten entsprechen. Für Spezialzwede müssen selbstverständlich immer besondere Kühlschranksysteme geschaffen werden, die dann auch entsprechend höher im Preise liegen. Für die Haushalte aber muß ein Kühlschrank konstruiert werden, der jedem die Anschaffung ermöglicht, ohne daß die Anschaffungskosten eine allzu große Belastung darstellen. Darüber muß sich die Kühlindustrie klar sein, daß der Kühlschrank erst dann seine entscheidende volkswirtschaftliche Aufgabe erfüllt, wenn er in allen Schichten des Voltes Eingang gefunden hat. Besondere Aufmerksamkeit muß darüber hinaus den Kühlanlagen des Großhandels und der

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NSK Folge 106 fleineren Verteilerschaft für Nahrungsmittel zugewandt werden. Wohl jedem Volksgenossen ist bekannt, wie groß die Erfolge beim Einfrieren von Fleisch und Fisch bisher gewesen sind. Allerdings ist es nicht möglich, auch Obst und Gemüse zur Erhaltung einzufrieren, wie man es verschiedentlich versucht hat. Das Zellengewebe der pflanzlichen Produkte wird durch die sich bei der Einfrierung bildenden Kristalle zerstört. Die Frischhaltung, die durch Einfrieren bei Fleisch und Fisch tatsächlich erreicht wird, wird bei Obſt und Gemüse in Wirklichkeit nur vorgetäuscht. Diese pflanzlichen Produkte müssen darum durch tünstliche Kühlhaltung aufbewahrt werden. Nur dadurch ist es möglich, die Früchte über einen bestimmten Zeitraum hin in ihrer natürlichen Beschaffenheit zu erhalten. Bisher konnten schon während der Wintermonate mehrere Millionen Kilogramm Obst und Gemüse in den Kühlhäusern gelagert werden, insbesondere waren es Apfel, Birnen, Kohl und Zwiebeln. Nun ist durch die Anstrengungen der Kühlwirtschaft und der weiteren an der Nahrungsmittelversorgung beteiligten Kreise eine neue Methode der Dauerkühlung herausgefunden worden, durch die es möglich ist, auch die hochempfindlichsten Gemüse und Früchte monatelang zu lagern. Damit haben Wissenschaft und

Praxis wiederum eine Aufgabe gelöst, die dem deutschen Volke Millionenwerte erhält. Man muß bedenken, daß ja in der Regel solche Nahrungsmittel eingelagert werden, die als Ernteüberschuß nach der Ernte nicht dem unmittelbaren Verbraucher zugeführt werden konnten. Solange man keine Möglichkeit hatte, dieſe Früchte einzufühlen, mußten sie sofort verarbeitet werden, wo das nicht möglich war, gingen fie der Volkswirtschaft nuklos verloren. Heute ist man durch die intensive kühlwirts schaftliche Forschungsarbeit sogar so weit, daß man durch geeignete Stapelung, durch Regulie rung der Temperaturen und der Luftfeuchtigteit in den Kühlhäusern manche Früchte während der Lagerzeit geschmacklich sogar wesentlich verfeinert. Man wird trog der bisherigen Erfolge nun auch in der Großeinkühlung nicht auf Lorbeeren ausruhen, sondern weiterforschen und weiterarbeiten, um die Gütererhaltung bei Nahrungsmitteln noch weiter zu vervollkommnen. Kühlwirtschaft insgesamt gesehen aber ist nicht nur eine Aufgabe der Induſtrie, der Nahrungsgroß und kleinverteiler, sondern auch eine Aufgabe jedes einzelnen Volksgenoſſen, denn Kühlhaltung muß unter allen Umständen eines der wichtigsten Mittel im Kampf gegen den nuk losen Verderb werden!

Bauernnot in USA.

Waſſer und Wind vernichten die Äcker — Folgen der falschen Bodenbewirtſchaftung

NSK Der Boden ist unser Schicksal, die Verbindung mit ihm gibt uns Kraft und liefert die Grundlage für eine ausgeglichene Wirtschaft; die Lösung vom Boden nüßt einigen und schadet der Mehrheit. Die Not in Amerika erHlärt sich weniger aus überholten rechtlichen und politiſchen Ideen und korrupten Zuständen in der Wirtschaft, als aus der sinnlosen Ver= schwendung, die frühere Generationen mit den Kräften des Bodens getrieben haben. Wer auch immer der neue Präsident von USA. ſein wird - die vom Boden her kommenden Sorgen muß er zunächst beseitigen, alles andere kommt an zweiter und dritter Stelle. Immer wieder fegen Staubstürme über die riesigen Ebenen Nordamerikas, sie verwandeln die Aderkrume in puderfeinen Staub und blaſen ihn von den Ebenen im Westen über das breite Mississippital hinüber nach der Atlantischen Küste. Tausende von Farmen sind buchstäblich fortgeweht worden. Zwei Jahre hintereinander war der Staub so dicht, daß sich die Sonne verdüsterte und selbst am Tage die Laternen brannten. Solche Stürme gab es höchst selten in den Tagen, als die großen Büffelherden über die Brärien und Steppen stampften , halb in dem hohen Gras verborgen, das ihnen zur Nahrung Diente. Dieses Steppengras hielt den Boden

zuſammen. Und das war noch vor einem Menschenalter so. Um die Jahrhundertwende waren die Hochebenen an der Schwelle zu den Rocky Mountains mit einem dichten Grasteppich bedeckt. Weidendes Vieh hatte zwar den Büffel verdrängt, aber der Boden blieb in seiner alten Verfaſſung, und ein gelegentlicher Sandsturm im Frühjahr war eine kleine Belästigung, nicht mehr. Aber dann schuf der Weltkrieg einen ungeheuren Bedarf für Agrarprodukte, ein Streifen Land nach dem anderen kam unter den Pflug, Traktoren und Erntemaschinen wurden in Mengen verwandt. Jeder wollte die fabelhaft hohen Preise ausnüßen, und man baute Weizen an, wo früher Büffel graften. Mit Entsetzen merkten die Farmer, daß die furchtbare Trockenheit von 1934 nicht ein vorübergehendes Unglück, sondern ein Glied in der Kette der seit fünf Jahren währenden Trockenperiode war, daß der Jahr um Jahr stärker ausgetrocknete Boden eine immer leichtere Beute der Stürme wurde. „ Ich habe den ersten Traktor hierher gebracht", flagte Richter Noel McDade aus Texas, „ und ich denke oft, man hätte mich an der Grenze aufhalten und wieder fortschicken sollen ; was gäbe ich darum, wenn mein Land wieder mit Gras bestanden wäre !“ Im vorigen Jahre wurde es jedem klar, daß

ASK Folge 106 die Staubstürme in diesem riesigen Ausmaß nichts anderes waren als die bittere Frucht der amerikanischen Politik rücksichtsloser Bodennugung. Aber noch schlimmer als die Zerstörung der der durch den Wind waren die Schäden, die das Wasser verursachte. Die Bäume schlug man viermal so schnell ab, wie sie nachwachsen fonnten, der Pflug riß das Weideland auf, und der Boden wurde buchstäblich Don den ungehemmten Wassermengen fortgewaschen 1,5 Milliarden Tonnen im Jahr. Das Wasser, was die Flüſſe forttrugen, kam in Gestalt von Regen wieder, die Aderkrume wurde auf immer fortgewaschen. Gierig nach den großen Profiten, holzte man die Wälder im Norden ab, mit den großen auch die kleinen Bäume, und fümmerte sich nicht um Wiederaufforstung. Die einst unermeßlichen Waldungen von Michigan, Wisconsin und Minnesota wurden so geplündert, daß diese Staaten das Holz für ihren eigenen Bedarf einführen müssen. In Michigan , wo 92 vH. des früheren Holzbestandes geschlagen wurde, verelendeten die Dörfer, so daß die Menschen in dürftigen Hütten hausen und von staatlicher Unterstützung leben müſſen. Im Often von Miſſiſſippi waren zahllose Gehöfte verlaſſen, nachdem die Ackerkrume weggewaschen war. 35 Millionen Acker einst guten Bodens waren nicht mehr anbaufähig — das ist so viel wie Pennſylvania, Maſſachuſetts und Connecticut zusammengenommen. Von 125 Millionen Adern war die oberste Bodenschicht fortgespült, und weitere 100 Millionen Acker befanden sich in größter Gefahr. „Man-made tragedy" - Not vom Menschen geschaffen --- nannte man dieſen Zuſtand. Denn

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11. Mai 1937 der größte Teil dieser Verwüstungen, wirklich Ber-,,wüstung", hätte vermieden werden können , wenn man nicht so kurzsichtig gewesen wäre. Aber schon seit der Verdrängung der Indianer vom Atlantik hinüber in den Westen trieb man Raubbau am Acker, und die Regierung half hurtig dabei mit. Vier Monate nach der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 versprach der Staat den revolutionären Soldaten und Matrosen kostenlosen Landbesiz. Zwischen 1850 und 1871 gab er 129 Millionen Acker Bundesland an die Eisenbahngesellschaften fort, und nach dem Erlaß des Heimstättengesetzes von 1862 erwartete jeden Pionier, der im Planwagen nach Westen fuhr, eine Freifarm. Aber die Heimstätten waren ja bald vergeben, und dann kam der lezte Rest nur einigermaßen verwendbaren Acerbodens dran , und man scheute fich nicht, submarginal" Land fortzugeben, also solches, das eigentlich gar nicht hätte bebaut werden dürfen. Das war die Folge korrupter Parteipolitik, da die Parteibonzen ohne jedes Wählern Verantwortungsbewußtsein ihren Landversprechungen machten, um selbst in sette • Stellungen zu kommen. In den Nachkriegsjahren erholte sich Europa bald wieder und baute seinen eigenen Weizen. Die Not der amerikanischen Farmer stieg von Jahr zu Jahr, und 1932 wurden allein im Staate Mississippi 60 000 Farmen wegen Nichtbezahlung der Steuern zwangsversteigert, aus Mangel an Bietern kam der größte Teil in die Hände des Staates. Der Staat Michigan hat drei Millionen Acker, Florida zwei Millionen auf dem Halse und findet keine Käufer. Wird der amerikanische Staat diese Krise überwinden ?

Schwein gleich

Schwein ?

Auch bei Schweinen bestehen Unterſchiede – Fütterungsversuche und ihre Ergebniſſe

NSK Was sollte eigentlich werden , wenn wir nicht unser liebes Borstenvieh hätten? Für den Städter allerdings ist alles, was mit Schweinen zusammenhängt, solange fie lebendig sind, eine etwas undelikate Angelegenheit, und er beſchäftigt sich eigentlich nur in Wig und Satire mit dem lieben Borstenvieh. Wenn es dann aber geschlachtet ist und der schöne Sonntags= braten steht auf dem Tisch, dann erwacht auch sein Intereſſe für das gute liebe Schwein. Für den Landmann allerdings liegt das Problem des Schweines anders. Vielleicht interessiert es auch den Städter, zu hören, mit welchen Schwierigkeiten die Aufzucht des Schweines verbunden ist, und welche Anstrengungen heute ge= macht werden, um auch die letzten Reserven und Möglichkeiten im Schweinestall auszunuzen. Im Schweinestall ist heute das vordringlichste Broblem, genau wie in der übrigen Tierzucht,

das Fütterungsproblem. In früheren Zeiten war es verhältnismäßig einfach, Schweine zu füttern. Es stand ja genug Auslandsgetreide zur Verfügung und andere Kraftfuttergaben, mit denen ein Schwein entsprechend fett ge= mäſtet werden konnte. Das ist heute anders geworden. Aus all den bekannten Gründen unserer Devisenlage usw. ist es sehr schwer, dieses Kraftfutter und genügendes Futtergetreide dem Bauern und Landwirt zur Verfügung zu stellen. Auf der anderen Seite ers fordert aber die Volksernährung, daß im selben Maße wie früher Schweinefleisch auf den Markt tommt. Es müssen also Wege gesucht werden, auch ohne ausländiſche Futtermittel, allein aus den Möglichkeiten der eigenen Wirtschaft heraus, ein gutes Schweinefleisch zu erzeugen. Dazu find natürlich vielerlei Umstellungen in der Fütterungstechnik nötig, und viele Versuche

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müſſen angestellt werden. Der Reichsnährstand hat deshalb die verschiedensten Einrichtungen geſchaffen, um hier dem Bauern und Landwirt zu helfen. Da sind zuerst die Fütterungsversuche. Auf einer kürzlich in Berlin veranstalteten Lehrschau für Schweinemast und schlachtversuche wurde am lebenden und toten Tier gezeigt, wie der Erfolg dieser Fütterungsversuche aussieht. Diese Fütterungsversuche sind nach einem gemeinsamen Versuchsplan des Reichsnährstandes in verschiedenen Forschungsanstalten und Instituten durchgeführt. Dabei wurden nicht allein die . täglichen Gewichtszunahmen genau festgestellt, sondern gleichzeitig Aufzeichnungen über den Verzehr des Futters und die Aufnahme an Nährstoffen gemacht. Dadurch ist es möglich, genaue Zahlen über die Futter- und Nährstoffverwertung in der Schweinemast zu erhalten. wie Die Mästung dieser Versuchstiere erfolgt gesagt mit wirtschaftseigenem Futter.

11. Mai 1937 aus ihrer Vererbung und Verfassung heraus besonders gut zur Mast eignen, wie es in der Rindviehzucht Blutlinien bei Kühen gibt, die schon von sich aus, aus ihrer Vererbung, mehr Milch als andere Tiere geben. Bei den Schweinen besteht die Mastleistungsfähigkeit nun darin, daß die Tiere in der Lage find, mit möglichst wenig Wirtschaftsfutter schnell das nötige Schlachtgewicht und gleichzeitig eine hohe Schlachtqualität zu erreichen. Um nur ein Beispiel zu nennen : Die Vertreter der einen Blutlinie haben bei demselben Futter eine Durchschnittszunahme von 800 Gramm täglich, die einer anderen eine solche von nur 500 Gramm. Die Schweine der einen Abſtammung brauchen zur Erzeugung von 100 Kilogramm Lebendgewicht nur 350 Kilogramm Trockenfutter, die der anderen nahezu 500 Kilogramm. Es wird wohl jedem einleuchten, daß hier große Möglichkeiten der Zucht liegen und daß man bestrebt ist, Schweine zu züchten, die möglichst günstige Mast- und Schlachteigenschaften besitzen.

Es ist durchaus möglich, auch mit gedämpften Kartoffeln und den verschiedenen Erzeugnissen des Zucker- und Futterrübenanbaues Schweine crfolgreich zu mästen, wenn man ihnen, im Gegensatz zu früher, nur wenige hundert Gramm Futtergetreideschrot und 200 Gramm Fischmehl hinzugibt. Die Zunahmen bei den Tieren sind im Durchschnitt der Versuche sehr gut. Was hierbei noch besonders wichtig ist, ist die Tat= sache, daß diese vornehmlich mit wasserhaltigen Hadfrüchten gemästeten Schweine auch eine Fleisch- und Fettqualität aufweisen, welche den Ansprüchen des Marktes und der Verbraucher entsprechen. Auf der Ausstellung wurde das an kurz vorher geschlachteten Tieren genau be= wiesen.

Zu diesem Zwed sind in Deutschland eine Anzahl Mastprüfungsanſtalten eingerichtet worden, und hierhin entsenden die Züchter der einzelnen Schweinezuchtgebiete je zwei Schweine von Würfen aus bestimmten Blutlinien, welche sich bereits hinsichtlich einer guten Zuchtleistung ausgezeichnet haben. Sämtliche Schweine in den deutschen Mastleistungsprüfungsanstalten wer= den nach einheitlichen Vorschriften des Reichsernährungsministeriums gemästet. Dadurch ist es möglich, die in ganz verschiedenen Gegenden Deutschlands gemästeten Schweine miteinander zu vergleichen, sowohl hinsichtlich ihrer Mastleistung als auch ihrer Schlachteigenschaften.

Ebenso wichtig, wenn nicht noch wichtiger als diese Fütterungsversuche, sind die Untersuchungen auf Maſtleiſtungsfähigkeit. Bei den Schweinen ist es nämlich ebenso wie in der Milchviehzucht. Auch hier gibt es Rassen- und Blutlinien, die, im Gegensatz zu anderen, sich rein

Wenn der Städter also Sonntag mittags seinen schönen Schweinebraten auf dem Tisch stehen hat, dann soll er dabei auch einmal an die viele Arbeit denken, die heute in der deutschen Landwirtschaft geleistet werden muß, um ihm diesen schönen Sonntagsbraten zu bescheren.

Drud: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK-Nachrichten

Zu NSK Folge 106

„Die starren Ausgaben“ des deutschen Arbeiters Arbeitstagung des Sozialamtes der DAF. NSK Berlin, 11. Mai. Auf einer Arbeitstagung des Sozialamtes der Deutschen Arbeitsfront, die vom Reichsamtsleiter Pg. Men de geleitet wurde und an der Jämtliche Mitarbeiter des Sozialamtes , sowie die Leiter der Sozialabteilungen der Reichsbetriebsgemeinschaften teilnahmen, wurde das für die sozialpolitische Betreuung der Schaffenden äußerst wichtige Thema „ Die tarren Ausgaben im Einkommen des Arbeiters und die Auswirkungen auf seine Lebenshaltung“ eingehend erörtert. Im Auftrage des Sozialamtes hatten einzelne Reichsbetriebsgemeinschaften umfassende Erhebungen über dieses Thema angestellt und in einem Referat niedergelegt. Nach Angaben des Sachbearbeiters des So= zialamtes ist als höchſter Poſten in den ſtarren Ausgaben des Arbeiters der Mietzins zu bezeichnen. Der Anteil des Mietzinses beträgt bei niedrigen Lohngruppen etwa 32 bis H., während er bei den höheren Lohn38 gruppen etwa 15 bis 18 vs. beträgt. Bei einer Senkung der starren Kosten müßte der Hebel also vor allem beim Mietzins angesezt werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen über die ſtarren Ausgaben ſollen als brauchbare Anhaltspunkte für die o zi al politische Betreu weitere ung dienen.' Der Leiter des Sozialamtes der DAF., Reichsamtsleiter Pg. Mende, gab einen Überblick über die schwebenden sozialpolitischen Probleme und befaßte sich besonders eingehend mit den wichtigen aktuellen Fragen der Überstundenzuschläge , der Kurzarbeit und der Ausgleichszeiten. Besonders ist darauf zu achten, daß die Ausgleichszeiten nicht aus Kalkulationsrücksichten willkürlich von den Betriebsführern ausgenutzt werden. Ein Referat über die Reform der Sozialverficherung bildete den Abschluß der ernster Arbeit gewidmeten Arbeitstagung. Alte Kulturschäße neu erſtanden Ministerpräsident Siebert bei der Wiedereröffnung der Feste Marienburg in Würzburg NSK Würzburg, 11. Mai. Der Bayerische Ministerpräsident Ludwig Siebert nahm in der Gaustadt Würzburg im Beisein des Gauleiters Dr. Hellmuth die Wiedereröffnung der nach zweijähriger Instandsetzungsarbeit in historischer Treue wiederhergestellten Feste Marienburg vor, die unter den Syſtemregierungen zu einer trostlosen Mietskaserne herabgefunken war. In seiner Ansprache hob der Ministerpräsident hervor, daß er es sich zur Aufgabe gemacht habe, in der Verwaltung der bayerischen Muſeen und Schlösser alles das nachzuholen, was ein kleiner Geist der lezten Jahrzehnte versäumt habe. Auch die Marienburg sei von den vormaligen Regierungen mehr als ein lästiges Anhängsel betrachtet worden.

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11. Mai 1937

Vor zwei Jahren habe man die Kaiserburg zu Nürnberg wieder in ihrer alten Gestalt und Pracht erstehen laſſen, die Plassenburg zu Kulmbach , die jahrzehntelang zu einem Zuchthaus erniedrigt gewesen sei, zeige sich wieder würdig ihrer Vergangenheit. In märchenhaft schöner Gestalt sei im Herbst vorigen Jahres das martgräf = liche Opernhaus in Bayreuth der Öffentlichkeit übergeben worden, und auch die alte Hofhaltung in Bamberg wie ferner die Residenz in Landshut wurden restauriert. Daneben seien an weiteren Schlössern und an vielen Museen Erhaltungsarbeiten vorgenommen worden, abgesehen von der Neuschaffung von Museen. In seiner Rede teilte Miniſterpräſident Siebert noch mit, daß er gern einem Wunſche des Gauleiters Dr. Hellmuth nachkomme und der Stadt ein historisches Gebäude zur Einrichtung eines Balthasar - Naumann- Museums und einen Betrag von 10 000 Mark zur Verfügung stelle. Ferner räume er mit der antiquierten Bezeichnung ,,Regierung von Unterfranken und Aschaffen burg" auf und setze an deren Stelle den Namen ,,Regierung Mainfranken“. In den Räumen des zweiten Obergeschosses der Marienburg aber werde in diesem Sommer eine festungs- und stadtgeschichtliche Schau eröffnet werden.

,,Die lebende Front" Eine Ausstellung der NSKOV. in Stuttgart NSK Stuttgart, 11. Mai. Am Freitag, dem 14. Mai , wird in der Stadt der Auslandsdeutschen eine Ausstellung der NSKOV. eröffnet. Diese Ausstellung, für die Gauleiter Reichsstatthalter Murr die Schirmherrschaft übernahm , wird unter der Bezeich nung Die lebende Front" einen Einblick in die vielseitigen Aufgabengebiete der Nationaljozialistischen Kriegsopserversorgung bieten.

Stimme des Auslands

Mit der Wurzel ausrotten Kanadas Justizminister ruft zur Bekämpfung des Kommunismus auf NSK Wie das kanadische Blatt „ Evening Telegramm", Toronto aus Ottawa mitteilt, schlug der kanadische Justizminister Ernest Lapointe im Parlament die Gründung einer Liga, in der alle Schichten des Volkes vertreten ſein ſollten, zur Bekämpfung der kommuniſti schen Agitation in Kanada vor . Bemerkenswert ist, daß der Miniſter einen Erfolg im Kampf gegen den Kommunismus nicht nur in der Unterdrückung seiner Organisationen sieht, sondern vor allem auch darin, daß die Maſſen des Volkes Aufklärung erhalten, gerecht und mit wirklichem sozialem Verständnis behandelt würden. Die beste Art, den Kommunismus zu bekämpfen , sei, die Ursachen der Unzufriedenheit zu beseitigen.

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itionalfozialiſtiſche

rief , und Drahtanfárift der Schriftleitung: lin 628 63, Jimmerte, 90, H. Gernruf: 11 00 22. leg : & rang Ciet Nad l. 6. m. 1. §., ntralbeslag der RSTUS., Rinchen - Berita tland : Cher Berlag Berlin 623 68, - ile , Zahlungen unstkrafe 88. — Rud nach : [ ! == (Bok/chedtonto Berlin 4454) zu richten

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Bartei-Korrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für ble Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Dito Dietrich , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen® Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. Iriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NODUS

RSK Folge 107

12. Mai 1937

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NSK.-Gespräch mit dem Leiter des Deutschen Handwerks

Handwerker, die Nationalſozialiſten ſind Pg. Walter über den Meiſterwettkampf und Reichshandwerkertag - Die Betonung des Schöpferiſchen – Grundfäße nationalsozialiſtiſchen Handwerkertums Der Leiter des Deutſchen Handwerks, Pg. Walter, gab der Nationalsozialis kischen Bartei - Korrespondenz eine Unterredung über den gerade im Gange bes findlichen Meisterwettkampf und über den vom 27. bis 30. Mai stattfindenden Reichshandwerkertag Er entwidelte dabei die Grundlagen unſeres neuen Handwerkerſtandes, die erstmalig in diesem Jahre aus Anlaß des Reichstreffens in Frankfurt am Mai Inhalt und Gestalt dieser größten Handwerkerveranstaltung des Jahres bestimmen werden.

NSK Die etwas erfannen, die Meister der Gestaltung , die Träger des ewigen Kulturwillens der Nation, fie allein werden in Zukunft den Ehrennamen Handwerksmeister tragen. Das 19. Jahrhundert, die Zeit des Liberalismus und auch der Systemstaat gingen, sofern sie sich überhaupt des Schicksals unseres deutschen Handwerks annahmen, allein von dessen wirts schaftlicher Gegenwart und Zukunft aus. Man versuchte, im besten Falle dem Handwerk jenen Platz zu gewinnen, der in jenen Lücken zu finden war, die die Industrie zwischen ihren verschiedenen Machtbereichen gerade noch offen ließ. Als der Nationalsozialismus die Macht im Staate übernahm, hatte er bereits aus der weltanschaulichen Totalität heraus einen Inhalt entwidelt, der nun von unserem deutschen Handwertertum Befit ergriffen hat. Auf das Gestalterische kommt es an! Hätte fich das Handwerk auch im nationalsozialistischen Reich nur von wirtschaftlichen Gefichtspunkten bestimmen lassen, so hätte es sich wohl folgerichtig bereits als ein System der Kleinindustrien entwickeln können. Das aber fonnte nie das Ziel unseres Handwerks ſein, beffen gestalterischer Impuls für immer die

fulturelle Reserve für die Erstellung des Maschinenprodufts [ein muß.

In jedem Handwerk lebt des Schöpferische Es ist über den Kulturwillen des Handwerks viel gesagt und geschrieben worden, und damit ist verständlich, daß der Laie die Kulturleistungen unserer Handwerker nur in den gegenständlichen und beständigen Dingen wie zB. in Möbeln und den Erzeugnissen des Bauhandwerks sucht. Gerade diese Darstellungen find Anlaß gewesen, die wirtschaftliche Bedeutung zu unterstreichen, weil man vermeinte, das Gestalterische in anderen Handwerkszweigen nicht gewahren zu können. Wo um alles in der Welt drückt sich beispielsweise das Gestalteriſche im Fleischerhandwerk aus, so mag nicht selten gefragt worden sein in jenen Kreiſen, die die Wurst als eine Ware ansehen und den Fleischermeister als den Produzenten der Ware. Nun aber ergibt es sich, daß bei näherem Zusehen in jeden, aber. auch in jedem Handwerk das Gestalterische zu finden ist.

Um ein konkretes Beispiel aus dem Handwerk der Fleischer zu nennen : es steht fest, daß in der Findung neuer Rezepte bei der Wurstzubereitung dem Meister ein weiter Spielraum gegeben ist, den er in der Vergangenheit nur deshalb nicht ausnüßte, weil man jedes handwerkliche Erzeugnis als einem Herstellungsschema zugehörig betrachtete. Wie sich Wirtschaft und Kulturarbeit im Handwerk aus nationalsozialistischer Gesamtschau ergänzen, das erweist gerade die Aufgabenstellung des Vierjahresplans. Wenn der Klempnermeister zB. Schwierigkeiten im Bezuge von verzinktem Blech hat, so wird seine gestalterische Veranlagung auf andere Rohstoffe hingelenkt werden, an denen er seine Fähig-

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NSK Folge 107 feiten erweisen kann. Vielleicht ist die Zeit nicht fern, da eben dieser Klmepnermeister Dachrinnen montieren wird , die aus einer neu erzeugten Preßmasse hergestellt sind.

Was der Meisterwettkampf bezeugt Hunderttausende deutscher Meister - Hunderts tausende von Wegen für den gestalterischen Impuls deutschen Handwerkertums ! Auf die, die etwas erfannen, kommt es an, und damit ist nur zu verständlich, daß der Meisterwettkampf im ganzen Reiche unter dieſem Gesichtspunkt durchgeführt wird. Wenn man früher die Leistungsschauen deutscher Arbeit sah, so zeigten sich ohne Zweifel aller Orten fähige Könner, die ihr Handwerk mit Fleiß und Umsicht erlernt hatten, aber es zeigte sich zugleich auch, daß die Arbeit des Handwerks fich gewissermaßen in einem der deutschen Volkswirtschaft entfernten, abseitigen luftleeren Raum vollzog, daß man die Rücksicht auf die wirtschaftlichen Gegebenheiten der Nation nicht kannte. Der diesjährige erstmalig durchgeführte Meisterwettkampf wird in vieler Hinsicht ten Beweis dafür erbringen, daß der von der Deutschen Arbeitsfront durchgeführte Leistungswettkampf allen Notwendigkeiten in arbeitsmäßiger politischer und Hinsicht Rechnung trägt. Die gesamte Haltung entſcheidet Interessant ist, daß man von vornherein jene Meister von der Beteiligung im Leistungswett= kampf ausscheidet, die sozialpolitisch ge= sehen den von der Partei aufgestellten Grundsägen nicht entsprechen. Es wird nämlich für die Beteiligung des einzelnen Handwerkers eine Betriebsauskunft , die durch den DAF.Walter des Deutschen Handwerks vorgelegt werden muß, verlangt. Diese Betriebsauskunft hat Antwort zu geben auf folgende Fragen : 1. Hat der Betrieb, in dem die Arbeit angefertigt wurde, Voraussetzungen, die dazu angetan sind, daß dieſer eine von der DAF. anerkannte Berufserziehungsstätte werden fann? 2. Steht der Betrieb nicht in krassem Gegen= satz zu den Bedingungen, die der Führer zur Erklärung eines Musterbetriebes erließ? Durch diese beiden Fragen ist gewissermaßen die obere und untere Leistungsgrenze des Handwerksbetriebes festgelegt, durch die nicht zulegt der Wert der zur Auslese gestellten Meisterarbeit mit umschrieben ist. Für die Beurteilung der Wettkampfarbeiten sind des weiteren zu berücksichtigen jene Tatsachen, die der Durchführung des neuen Vierjahresplans ,,Deutschland in der Rohstoffbeschaffung möglichst unab hängig zu machen", dienlich sind . Die Frage, ob der Arbeit ein besonderer kultureller Wert beigemessen werden kann, ist genau so wichtig wie die nach der zweckdienlichen und geschmacklichen Gestaltung der Arbeit und nach deren handwerklich technischer Ausführung.

Wie wird gewertet? Der diesjährige Meisterwettkampf wird nach einem fein gegliederten Organis sationssystem durchgeführt, das Bes zirks- und Reichsausscheidung fennt. Die eingegangenen Wettkampfarbeiten einer Berufsgruppe werden in einem Raum übersichtlich

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12. Mai 1937 aufgestellt, und nach den verschiedenen Sichtungen werden dann die Handwerksmeister bestimmt, die den ersten , zweiten und dritten Preis erhalten. Die Sichtungen beziehen sich auf Feststellungen hinsichtlich der persönlichen, fachlichen, sozialpolitischen und weltanschaulichen Voraussetzungen des Beteiligten. Jeder Teilnehmer erhält eine Teilnehmerurkunde , während die Arbeit des ersten Preisträgers oder bei Berufsgruppen, bei der ein Preis nicht verteilt wurde, die jeweils beſte Arbeit zu r Reichsausscheidung nach Frankfurt am Main geſandt wird. In Frankfurt am Main wird nun natürlich ein strengerer Maßstab für die Ausscheidungen Die der eingegangenen Arbeiten angelegt. Reichsausscheidung beginnt am 15. Mai, und sie wird am 20. Mai abgeschlossen sein. Der erste Preisträger wird als Reichssieger erklärt und erhält eine Reichssiegerplafette mit der einer Reichsorganisationsleiter Dom NSDAP . und Reichsleiter der DAF., Dr. Ley, persönlich gezeichneten Urkunde. Hat man sich in diesem Jahre noch entschlossen, für die Wettkampfarbeit Aufgaben zu stellen, so werden in den nächsten Jahren die handwerklichen Arbeiten, die im Wettkampf eigenständigen gezeigt werden, den Kulturwillen des Handwerkers, der die Aufgabe der heutigen Zeit erkannt hat, dokumentieren. Um aber dem Meisterwettkampf die jedem jungen Unternehmen notwendigerweise anhaftenden Schwächen zu nehmen, stellte man Aufgaben, die allerdings in vollem Umfange aus der handwerklichen Praxis errungen find.

Neue Haltung -

neue Form

So wird also der Reichshandwerkertag 1937 erstmalig den Beweis dafür liefern, daß das deutsche Handwerk ſich bei dieſer Veranſtaltung nicht in trockenen, wirtschaftlichen Rechenschaftsberichten ergehen will, sondern dem deutſchen MeisterVolke die fulturellen leistungen der Millionen handwerklich Schaffenden zu zeigen gedenkt. Dieses vorher noch nie so klar entwickelte ProReichstagung gramm für Die nationalsozialistischen Handwerkertums wird auch im äußeren Gepräge seinen Niederschlag finden. Während früher in der engen Paulsfirche, die nur wenige hundert Volksgenossen aufnehmen kann, die feierlichen Freisprechungen der Lehrlinge, die zu Gesellen , und der Gesellen, die zu Meister wurden, stattfanden, wird sich diesmal dieses Ereignis vor 20 000 Teilnehmern in völlig neuer Form abspielen. Es ist sicherlich nicht übertrieben zu sagen, daß sich in jenen Innungsfahnen, die man noch früher in der Paulskirche sah, die Abseitigkeit der einzelnen Innungen dokumentierte. Dieses Jahr zum ersten Male wird in Frankfurt nur noch die Fahne des nationalsozialisti schen Dritten Reiches zu sehen sein, und die Freisprechungen werden damit zum Ausdruck weltanschaulicher Gemeinsamkeit werden . Meister des Könnens und der Gesinnung Das Handwerk der Vergangenheit, das man zum Lückenbüßer und zu traurigem Flidwerk

NSK Folge 107

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degradiert hatte, hat sich aus der Berfrüm mung in den Kellergeschossen der Hinterhäuſer zu einer mächtigen Front gestalterischen An= triebs der deutschen Arbeit entwickelt. Hätte man auf jene Irrlehren gehört, die im Handwerk nur ein wirtschaftliches Feld sahen, so wäre wohl niemals das Handwerk zu dieser neuen Entfaltung gekommen. Der Nationalsozialismus will nicht nur handwerkliche Kön ner, die beschäftigt find, er will auch nicht nur Handwerker, die sich anstrengen, einigermaßen den Aufgaben der Zeit Rechnung zu tragen, sondern er will Handwerfer , die vom nationalsozialistischen Gedankengut erfüllt sind, die wissen , daß nicht in der Zelle ihrer kleinen Betriebe sich ein abseitiges Leben vollziehen soll, sondern daß fie ein Teil

sind der großen Nation und der Front aller schaffenden Deutschen, Wenn der Reichshandwerkertag in Frankfurt a. Main gewissermaßen der äußerlich sichtbare feierliche Klang dieses Strebens sein wird, so vollzieht sich aber zugleich auch in der alltäglichen Betreuung des Handwerkertums dieselbe Willensentfaltung. Die neuen handwert = lichen Fachschulen werden die besten Fachschulen der Welt sein, weil sie nicht nur die Hand üben werden, sondern auch den politischen Geist und die Gesinnung stählen und fördern. Diese Fachschulen mit ihren Internaten sind die Schulen nationalsozialiſtiſchen Menschentums, die zugleich der Sonderaufgabe des Handwerks im Leben der Nation Rechnung. G. H. C. tragen.

Als Deutscher auf Englands großen Festlichkeiten

Londoner

Erlebniſſe

Kleine Nachlese zu den Krönungstagen - Das doppelte Gesicht der Feierlichkeiten NSK London, Mittwochabend.

Wer als Deutscher die Londoner Tage mit erlebte, hat einen besonderen Blick in die Seele dieses englischen Volles tun tönnen und ist selbst um manche Wahrheit reicher geworden. Wir alle erwarteten zwar eine höchst würdevolle, von mannigfaltigen Bräuchen begleitete Zeremonie, aber wir fanden außerdem auch noch manches völlig andere : Ein politisches Ereignis einerseits von weitgehender Bedeutung, anderer= seits aber auch ein Volksfest von einem Umfang, den wir uns in London, das wir als steife und freudlose Stadt einzuschäßen pflegen, niemals hätten träumen laſſen. * Es begann am Vorabend. Zuerst bemerkten wir mit Überraschung, daß eine große Anzahl von gut gekleideten Engländern sich anschicte, mit Kind und Kegel an einer Bordſchwelle Nachtquartier beziehen. Der nötige Proviant war mitgebracht, mit Wolldeden umsichtige Vorsorge für die Nacht getroffen. Das war das Bild, als wir gegen acht Uhr ins Theater fuhren. Auch dorthin hat das Ereignis seine Welle getragen. Den Schluß der Revue, die mit zahlreichen Piſtolenſchüſſen manche ausgezeichnete schauspielerische Leistung und ebenso viel guter, wie aber auch oft litschiger Aufmachung ein wechselvolles Liebesabenteuer behandelte, bildete unvermittelt der gemeinsame Gesang eines „Coro nation = Song". Auf der Bühne sangen die etwa 100 mitwirkenden Schauspieler, Sänger und Statisten in gemeinsamem Chor mit allen Theaterbesuchern das zu diesem Zweck gedichtete Lied ,,We are big family" (Wir sind eine große Familie ...) mit wachsender Begeisterung in mehrfacher Wiederholung. Draußen vor dem Theater hatte sich inzwischen die Sachlage entscheidend geändert. Es war elf Uhr geworden. Tausende durchzogen singend die Straßen. Farbige Mützen und Papierschlangen

gewannen das Feld. Der Trafalgar Square, den. wir querten, war bereits von Zehntausenden von Menschen voll besetzt. Der Sodel der Nelsonsäule hatte keinen freien Plaß mehr. Nur mühsam konnte sich die Taxe den Weg durch die Massen bahnen, die in froher Stimmung sich. ſelbſt immer wieder ermunterten, * Als wir nach einigen Stunden bei Botschafter von Ribbentrop gegen 1 Uhr die Deutsche Bot= ſchaft verlassen und in Richtung des Piccadilly Zirkus vorzudringen uns bemühen, ist es, als ob London außer Rand und Band gefommen sei. Ein Riesenspektakel erfüllt die Luft, der herrührt von Zehntausenden von ſingenden und freischenden Menschen, von Muſikwerkzeugen aller Art, von Sprechchören und Trompeten. Wir drängen uns durch die Regent Street. Auf den Bürgersteigen liegen und ſizen Tausende von wartenden Menschen, auf der Straße mit fahrbaren Klavieren, mit Trompeten Musik und mit Hunderten von kleinen Fahnen Stimmung gemacht. Die „Coronation" ist nur noch der Anlaß einer allgemeinen Verbrüderung. Der Gentleman mit Frack und Zylinder schunkelt Arm in Arm vielleicht mit streikenden Autobusschaffnern, während alle paar Meter ein dicker und gutmütiger Bobby dem Treiben mit einer Seelenruhe ſondergleichen zusieht. Inzwischen haben ein paar tausend Menschen sich vor einem großen Geschäftshaus angesammelt und rufen in anhaltenden Sprechchören Forderungen zu einigen auf den Balkons gestikulierenden Gentlemen hinauf.

Bald erfahren wir den Grund der Aufregung : Unter allgemeinem Beifall erscheint ein wohl= angezogener Herr mit einer großen Trompete und beginnt mit Inbrunst. das Lied ,,It is a long way to Tipperary“ zu ſpielen, das ebenso laut wie schön mitgeſungen wird. Wir entrinnen dem Hexenkessel .

RSK Folge 107 Was ist geschehen : Ist das Old England, ist das das ernste, machtgebietende London ? 3st das eine Königströnung? Es scheint uns, als ob hier London für diese Nächte all seinen Ernst mit einem Übermaß von Heiterleit abs reagieren wolle.

Im Morgengrauen des nächsten Tages ein anderes Bild: In endlosen Kolonnen rüden die Wagen mit den eleganten Zuschauern und Teilnehmern an. Es mögen unter den jungen Herren der Gesellschaft, die jest hier im Zylin der anrüden, manche gewesen sein, die. noch vor wenigen Stunden mit lauter Begeisterung die Straßen erfüllten. Jegt haben fie fich aber ums gezogen, baltes Wasser über die Schläfen laufen lassen und begeben sich mit ernster Würde zu ihren Tribünenplätzen ; denn der zweite Att der Königsfrönung hat begonnen : die große repräsentative Demonstration vor der ganzen Welt. Jetzt sind die Londoner nicht mehr unter sich, sondern sie fühlen den Blick der anderen Völker auf sich ruhen. Zwar sind die Straßen immer noch bunt bewegt und während der Vorbeifahrt der Wagen des Krönungszuges von herzlichen Kundgebungen erfüllt, aber das Weltreich hat sich wiedergefunden, es ist von seinem Ausflug in den nächtlichen Überschwang zurüdgekehrt freilich nur tagsüber. Dann folgt die zweite Krönungsnacht, in der alle Straßen der City von Fahrzeugen frei gehalten werden, um den Massen ihr Feld frei zu machen. Der Krönungszug selbst : Ein Bild der Größe des Weltreiches , dessen gekrönter König Georg VI. nunmehr ist. Die Absperrungen find gestellt von Soldaten aus allen Erdteilen,

Das Dritte Reich

12. Mai 1937

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eine sinnfällige Demonstration des Weltreiches, beſtimmt, auf die ganze Welt zu wirken..

Ziehen wir ein Fazit der Erlebnisse, so find wir von einem voll überzeugt worden : Die enge lische Königströnung war fein Ereignis einer töniglichen Familie, sie war vor allem anderen ein Ereignis , das der Welt den Be stand und die Bedeutung des britischen Weltreiches eindeutig be . weisen solte , und das dem englischen Volk die Gelegenheit gab, sich am Stolz über dieſes sein Reich zu begeistern - einen Luxus, den der Engländer sich selten erlaubt und dafür aber offensichtlich um so gründlicher genießt. Uns deutschen Besuchern verband sich dieses doppelte Gesicht der Königskrönung: der machtpolitischen Schauſtellung und der ausgelaſſenen Familienfeier der big family", zu dem ums fassenden Eindruck von einer Lebensfreude und auch Lebenskraft der englischen Nation , die nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der Gegenwart eine weltpolis tische Rolle spielt. Die Londoner Demonstration ist nicht der Abschluß einer politischen Entwicklung, sondern fie entsteht am Anfang neuer und, wie die Welt weiß, umfassender Bemühungen der bris tischen Staatsmänner, die machtpolitische Untermauerung des Weltreiches noch stärker vorzutreiben. Es wird viel davon abhängen, wie dieſes England seine Rolle zu spielen gedenkt, wie es das Gewicht, das sein politiſches Handeln befigt, in die Waagschale der Weltgeschichte fernerhin verteilen wird. Helmut Sündermann.

rettet

eine Landſchaft

- Neues Land und neues Probleme um das Gebiet der oberen Donau und ihre Löſung – Bolk - Großzügige Verkehrserſchließung durch Strom, Eisenbahn und Straßenbau Der nachstehende Aufsatz des Münchener Vertreters der NSK. zeigt, gelegentlich der Reise der Reichspreſſes Stelle der NSDAP. München in das Gebiet der oberen Donan, die damit zuſammenhängenden Probleme auf. NSK Eine problem- und aufgabenfreie Zeit wird es im nationalsozialiſtiſchen Deutschland nie geben. Eine große Zukunftsaufgabe ist zB. die Herstellung der oberen Donau als und leistungsfähige West = Oft ፡ Wasserstraße Wasserquelle, als ein Lebenselement unseres Bolkes, seiner Arbeit und seiner Kultur.

und wirtschaftspolitisch gleichwertigen Aufgabe der Wiederherstellung der Donautraftlinie , was einer Belebung der oberen Donau gleichkommt. Das wirtschaftlich noch unzureichend genutzte Donautal, dessen Fluß einst die Schlag = ader des südlichen Deutschland war, birgt viele ungehobene Schäße. „ Daß das Zweite Reich keinen ausreichenden Sinn für das große Donauproblem hatte, war einer ſeiner größten Fehler“, sagte Profeſſor Dr. Haushofer einmal.

Fehler der Vergangenheit Nicht nur wirtschaftliche Gründe find es, die eine Wassergroßverkehrsstraße im Gebiet der oberen Donau notwendig machen, es kommen wesentlich bevölkerungspolitische außenpolitische und fulturelle Gesichtspunkte hinzu. Es gilt, alle Kräfte zu sammeln zu der volkspolitiſch

Jahrhundertelang im Mittelpunkt des Verkehrs im südlichen Deutschland , war der Strom auch die wichtigste Verbindungslinie Süddeutschlands mit dem Osten , die wichtigste West-Ost-Handelsstraße zu den unteren Donauländern und zum Orient. Ein reiches gewerbliches und geistiges Kulturleben im

Live

the

RSK Folge 107

weiteren Ufergebiet der oberen Donau bekundet die damalige Kraft und Mächtigkeit. Sterbende Landschaft? Das Aufkommen der Eisenbahn , welche die damals nicht ausgebauten Donauwasserstraßen bald überflügelte, entzog dem früher blühenden Gebiet bald seine wesentliche Entwicklungsgrundlage. Daß man die große politische Bedeutung der oberen Donau auch in anderen Ländern erkannt hat, dafür können Aussprüche bekannter Staatsmänner , wie zum Beispiel des verstorbenen Ministerpräsidenten Gömbös, angeführt werden. Die mangelhaften Verkehrsverhältnisse und sonstige übersehene Notwendigkeiten erschwerten ein Aufblühen. Es gab ein Stillstehen der Bes In dem Zeitraum völkerungsentwicklung. von 1925 bis 1933 betrug die Bevölkerungszunahme im oberen Donaugebiet rund 2 v H., während der Durchschnitt der Bevölkerungszunahme in Bayern bei 4,1 v H. und im Reich bei 4,5 v 5. liegt. Noch schlechter steht es bei den Landbezirken, wo teilweise eine Bevölkerungsabnahme bis zu 1,2 o H. festzustellen ist. Wo Geburtenüberschuß feststellbar ist, wird er zur Abwanderung ge= zwungen, da er in dem Gebiet selbst kein genügendes Auskommen findet. In den Jahren 1925 bis 1933 sind 26 000 Menschen — das Find 3,8 v5. der Bevölkerung - in die Großstädte, und zwar zumeist nach Augsburg und München , abgewandert, eine weitere Folge des fümmerlichen Lebens und der Wohnverhält= nisse ist die hohe Säuglingssterblich = feit von 11 v ., die erheblich über dem Reichsdurchschnitt von 6,7 vs. liegt. Die langjährige starte Vernachlässigung des Gebietes drückt sich in einer auffallend dünnen Besied = lung aus. Im Durchschnitt kommen auf den Quadratkilometer in der Rheinprovinz 318 Einwohner, im Reich 140, im Gebiet der oberen Donau durchschnittlich nur 63. Der bes reits bebaute Boden wird vielfach nicht voll ausgenugt, außerdem sind im Gesamtabschnitt Ulm-Regensburg noch etwa 10 000 Hektar fultivierbare Flächen überhaupt ungenutt. Auf diesem Gebiet können etwa 500 bis 600 Neusiedlungen mit ebenso vielen Anliegerfiedlungen errichtet werden. Gauleiter Wahl , Schwaben, hat sich ganz besonders bemüht, die trostlosen Woh = nungsverhältnisse im Donaumoos bei Reuburg, die eine der Hauptursachen der großen Kindersterblichkeit sind, zu verbessern und durch die Einführung der Handweberei der Bevölke tung eine neue Erwerbsquelle zu erschließen. Im Rahmen des Vierjahresplanes und der Notwendigkeit der Eigengewinnung von Hanf dürfte das Donaugebiet fünftig eine wichtige Rolle spielen, stehen hierfür doch fast 1000 Hektar Moorflächen zur Verfügung, von denen im Jahre 1927, dem legten Erhebungsjahr, erft 4,1 Hektar bebaut waren.

Siedlerland in 180 Kilometer Länge Nimmt man auf der 180 Kilometer langen Strede der oberen Donau je rechts und links des Flusses einen Landstreifen von etwa 20 Kilometer Tiefe an, dann ergibt sich ein Gebiet von 6 bis 8000 Quadratkilometer,

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12. Mai 1937 das für die Aufsiedlung in Betracht tommt. Die trok der teilweise vorhandenen Schußdämme oft weit die Gebiete überflutenden Hochwasser der Donau verursachen alljährlich einen Schaden, der zeitweise mehrere Millionen Reichsmark beträgt, es sei nur an die lezte große Überschwemmung im Straubinger Becken erinnert. In diesem Zusammenhang sei auch das bedeutungsvolle Projekt der Regierung von Schwaben genannt, das in jüngster Zeit über die Hochwasserfreimachung im Gebiet der oberen Donau aufgestellt wurde. Man will mit einem Kostenaufwand von 13,5 Millionen RM. weite Strecken, die heute unter Überschwemmungen durch die Donau leiden, und unserer Landwirtschaft gewaltigen Schaden zufügen, hochwasserfrei machen. Im Flußabschnitt Offingen-Stebberg findet sich nach den Aufzeich= nungen des Bayerischen Staatsministeriums des Innern ein Überschwemmungsgebiet von 60 000 Tagwerken, im Flußabſchnitt Stebberg-Ingolstadt ein solches von 2700 Tagwerken und in dem Abschnitt Ingolstadt-Kehlheim ein solches von 24 000 Tagwerken. Das Gebiet der oberen Donau ist gewerblich schwach durchsetzt. Während Württemberg mit seiner ausgeglichenen Wirtschaftsstruktur faſt gleichviel in Landwirtſchaft und Gewerbe Beschäftigte aufweiſt, nämlich 24,8 vH. zu 23,3 vH., ist das Verhältnis im Donaugebiet 26,6 vH. zu nur 13,3 v5. Eine Folge dieser unausgeglichenen Wirtschaftsstruktur in Verbindung mit der verkehrsungünstigen Lage ist das Fehlen eines faufträftigen Marktes für landwirtschaftliche Erzeugnisse.

Obere Donau als Großschiffahrtsweg Zwei Planungen bestehen für das obere Donaugebiet, nämlich der Ausbau des Flußlaufes von Regensburg bis Ulm und die verstärkte landwirtschaftliche und gewerbliche Aufſiedelung dieses Gebietes nach der verkehrstechnischen Seite hin. Zu dem Umschlag Schiff und Eisenbahn kann künftig der Umschlag Schiff und Straße hinzukommen. Der Verkehr auf der oberen Donau wird nach vorsichtigen Vorausberechnungen von Regensburg bis Ulm eine Million Tonnen betragen und noch um ein Vielfaches steigen, wenn die Verbindung zum Rhein , wenn der Saar - Pfalz - Kanal und schließlich auch die Wasserstraße Ulm-Bodensee geschaffen sind. Der Ausbau der oberen Donau Ulm-Regensburg zur G r o ß ſ ch i f f ahrtsstraße im Zuge des geplanten süddeutschen Mittellandkanals Saar- Rhein- Neckar -Donau und der Ausbau ihrer ergiebigen Wasserkräfte ist eine Maßnahme, auf deren Grundlage sich eine selbsttätige und organische Entfaltung im Gebiet der oberen Donau vollziehen kann. Nur das Dritte Reich kann die noch bestehende Doppelgesichtigkeit des oberdeutschen Lebensraumanteils in ein volksdeutsches Einheitsantlig verwandeln. Dieses nicht nur für den Süden und Weſten, sondern für ganz Deutschland wichtige Problem der zweckmäßigsten Lösung der Frage der oberen Donau ist kein nur materielles Objekt, sondern eine staats = politische und volkswichtige Aufgabe ersten Ranges , die man keinesfalls nach wirtschaftsliberalistischen Gesichtspunkten, sondern

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NSK Folge 107 weiteren Ufergebiet der oberen Donau bekundet die damalige Kraft und Mächtigkeit.

Sterbende Landſchaft? Das Aufkommen der Eisenbahn , welche die damals nicht ausgebauten Donauwaſſerstraßen bald überflügelte, entzog dem früher blühenden Gebiet bald seine wesentliche Entwicklungsgrundlage. Daß man die große politische Bedeutung der oberen Donau auch in anderen Ländern erkannt hat, dafür können Aussprüche bekannter Staatsmänner, wie zum Beispiel des verstorbenen Miniſterpräsidenten Gömbös, angeführt werden. Die mangelhaften Verkehrsverhältnisse und sonstige übersehene Notwendigkeiten erschwerten ein Aufblühen. Es gab ein Stillstehen der Bevölkerungsentwicklung. In dem Zeitraum von 1925 bis 1933 betrug die Bevölke= rungszunahme im oberen Donaugebiet rund 2 v H., während der Durchschnitt der Bevölke= rungszunahme in Bayern bei 4,1 v H. und im Reich bei 4,5 v H. liegt. Noch schlechter ſteht es bei den Landbezirken, wo teilweise eine Bevölkerungsabnahme bis zu 1,2 v H. festzustellen ist. Wo Geburtenüberschuß feststellbar ist, wird er zur Abwanderung gezwungen, da er in dem Gebiet selbst kein ge= nügendes Auskommen findet. In den Jahren 1925 bis 1933 find 26 000 Menschen - das find 3,8 v5. H. der Bevölkerung in die GroßStädte, und zwar zumeist nach Augsburg und München , abgewandert, eine weitere Folge des kümmerlichen Lebens und der Wohnverhält= nisse ist die hohe Säuglingssterblichfeit von 11 vH., die erheblich über dem Reichsdurchschnitt von 6,7 pH. liegt. Die langjährige starke Vernachlässigung des Gebietes drückt sich in einer auffallend dünnen Besied = lung aus. Im Durchschnitt kommen auf den Quadratkilometer in der Rheinprovinz 318 Einwohner, im Reich 140, im Gebiet der oberen Donau durchschnittlich nur 63. Der bereits bebaute Boden wird vielfach nicht voll ausgenugt, außerdem sind im Gesamtabschnitt Ulm-Regensburg noch etwa 10 000 Heftar fultivierbare Flächen überhaupt ungenugt. Auf diesem Gebiet können etwa 500 bis 600 Neusiedlungen mit ebenso vielen Anliegersiedlungen errichtet werden. Gauleiter Wahl , Schwaben, hat sich ganz besonders bemüht, die trostlosen Woh = nungsverhältnisse im Donaumoos bei Neuburg, die eine der Hauptursachen der großen Kindersterblichkeit sind, zu verbessern und durch die Einführung der Handweberei der Bevölke rung eine neue Erwerbsquelle zu erschließen. Im Rahmen des Vierjahresplanes und der Notwendigkeit der Eigengewinnung von Hanf dürfte das Donaugebiet fünftig eine wichtige Rolle spielen, stehen hierfür doch fast 1000 Hektar Moorflächen zur Verfügung, von denen im Jahre 1927, dem lezten Erhebungsjahr, erst 4,1 Hektar bebaut waren.

Siedlerland in 180 Kilometer Länge Nimmt man auf der 180 Kilometer langen Strede der oberen Donau je rechts und links des Flusses einen Landstreifen von etwa 20 Kilometer Tiefe an, dann ergibt sich ein Gebiet von 6 bis 8000 Quadratkilometer ,

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12. Mai 1937 das für die Aufsiedlung in Betracht kommt. Die trok der teilweise vorhandenen Schutzdämme oft weit die Gebiete überflutenden Hochwasser der Donau verursachen alljährlich einen Schaden, der zeitweise mehrere Millionen Reichsmark beträgt, es sei nur an die letzte große Überschwemmung im Straubinger Becken erinnert. In diesem Zusammenhang sei auch das bedeutungsvolle Projekt der Regierung von Schwaben genannt, das in jüngster Zeit über die Hochwasserfreimachung im Gebiet der oberen Donau aufgestellt wurde. Man will mit einem Kostenaufwand von 13,5 Millionen RM. weite Strecken, die heute unter Überschwemmungen durch die Donau leiden, und unserer Landwirtschaft gewaltigen Schaden zufügen, hochwasserfrei machen. Im Flußabschnitt Offingen-Stebberg findet sich nach den Aufzeichnungen des Bayerischen Staatsministeriums des Innern ein Überschwemmungsgebiet von 60 000 Tagwerken, im Flußabschnitt Stebberg-Ingolstadt ein solches von 2700 Tagwerken und in dem Abschnitt Ingolstadt-Kehlheim ein solches von 24000 Tagwerken. Das Gebiet der oberen Donau ist gewerblich schwach durchsetzt. Während Württemberg mit seiner ausgeglichenen Wirtschaftsstruktur fast gleichviel in Landwirtschaft und Gewerbe Bes schäftigte aufweist, nämlich 24,8 v5. zu 23,3 vH., ist das Verhältnis im Donaugebiet 26,6 v5. zu nur 13,3 v5 . Eine Folge dieser unausgeglichenen Wirtschaftsstruktur in Verbindung mit der verkehrsungünstigen Lage ist das Fehlen eines faufträftigen Marktes für landwirtschaftliche Erzeugnisse.

Obere Donau als Großschiffahrtsweg Zwei Planungen bestehen für das obere Donaugebiet, nämlich der Ausbau des Flußlaufes von Regensburg bis Im und die verstärkte landwirtschaftliche und gewerbliche Aufsiedelung dieses Gebietes nach der verkehrstechnischen Seite hin. Zu dem Umschlag Schiff und Eisenbahn fann fünftig der Umschlag Schiff und Straße hinzukommen . Der Verkehr auf der oberen Donau wird nach vorsichtigen Vorausberechnungen von Regensburg bis Ulm eine Million Tonnen betragen und noch um ein Vielfaches steigen , wenn die Verbindung zum Rhein , wenn der Saar - Pfalz - Kanal und schließlich auch die Wasserstraße Ulm-Bodensee geschaffen sind. Der Ausbau der oberen Donau Ulm- Regensburg zur Großschiffahrtsstraße im Zuge des geplanten füddeutschen Mittellande fanals Saar- Rhein- Neckar-Donau und der Ausbau ihrer ergiebigen Wasserkräfte ist eine Maßnahme , auf deren Grundlage sich eine selbsttätige und organische Entfaltung im Gebiet der oberen Donau vollziehen kann . Nur das Dritte Reich kann die noch bestehende Doppelgesichtigkeit des oberdeutschen Lebensraumanteils in ein volksdeutsches Einheitsantlig verwandeln. Dieses nicht nur für den Süden und Westen, sondern für ganz Deutschland wichtige Problem der zweckmäßigsten Lösung der Frage der oberen Donau ist kein nur materielles Objekt, sondern eine staatspolitische und volkswichtige Aufgabe ersten Ranges, die man keinesfalls nach wirtschaftsliberalistischen Gesichtspunkten, sondern

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Gebiet der oberen Donau deutschen Men . [ chen neue Heimstätten zu schaffen und deutsche Wirtschafts- und Kulturgüter zu sichern - dies alles im Sinne unseres Führers für den Kampf um Leben und Freiheit der Nation, für die Erhaltung und Sicherung unserer völti. Gert Sachs. schen Existenz.“

vom Gesichtspunkt des größten volkswirtſchaftlichen Gemeinnußes ansehen muß. Die Zusammenfassung dieser Probleme und Planungen finden wir in den Worten des Oberbürgermeisters von Augsburg : „ Menschliche Arbeit, Wasserstraße, Wasserkraft, neues Land und neuer Boden sollen zusammenwirken, um in dem

Schlesien

12. Mai 1937

näher

zum

Reich

-

Die großen Planungen von Partei und Staat Eine Besichtigungsreise und ihre Ergebnisse Die Kreise Hoyerswerda und Rothenburg als Schlüffelstellungen der Wirtſchaft des schlesischen Raumes NSK Eine Besichtigungsfahrt durch den Gau leiter oder seinen Beauftragten wird immer bei der Bevölkerungfreudige Anteilnahme hervorrufen. Es wird wohl immer so sein, daß die Menschen eines Kreises sich bemühen, in der verhältnismäßig kurzen Zeit, die ja dem Gauleiter für eine Besichtigungsfahrt nur zur Verfügung steht, alles zu zeigen , was sie geleistet haben , ihre Sorgen und Nöte vertrauensvoll ihrem Gauleiter vorzutragen. Aber eine derartige Aufgeschlossenheit, wie wir fie in Schlesien im Kreise Hoyerswerda fanden, dürfte doch wohl zu den Seltenheiten gehören. Der stellv. Gauleiter von Schlesien, Pg. Bracht, besichtigte hier mehrere Tage sehr eingehend mit den zuständigen Männern der Regierung den Kreis Hoyerswerda . Die Aufgeschlossenheit der Menschen und das Vertrauen, daß man dem stellv. Gauleiter entgegenbrachte, zeigte sich besonders bei einer Kundgebung in Ruhland. Man merkte es den Gesichtern an, wie sie der Rede aufmerkſam folgten, wie fie' feine Gedankengänge verstanden. Denn der Kreis Hoyerswerda ist ein Gebiet, in dem es heute teine Arbeitslosen mehr gibt, der im Gegenteil bereits Mangel an Facharbeitern aufzuweisen hat. In einer zwanglosen Unterhaltung im Kreise der Parteigenoſſen nach der Kundgebung wurde des öfteren betont, wie wichtig gerade die Arbeit dieses Kreises für den gesamten schlesischen Raum ist. Aus den Worten der Parteigenossen klang das Verständnis für diese Aufgabe immer wieder hervor, denn es steht außer Zweifel, daß gerade am Schnittpunkt mit anderen Gauen des Reiches sich Schlesien ein Fundament schaffen muß, das wirtschaftlich gesund ist, damit es als Ausgangspunkt dienen kann, den wirt, schaftlich schwachen Gebieten, deren Absatzmärkte durch die große Verkehrsserne und durch die unglüdliche Grenzziehung außerordentlich eins geengt ist, wertvolle Hilfe zuteil werden zu lassen. Denn Schlesien darf und kann nicht immer die Hälfte des Reiches in Anspruch nehmen , sondern muß sich selbst helfen können. Es ist wiederholt darauf hingewiesen worden, daß alle Bemühungen, Schlesien zu helfen, darauf abzielen müßten, zunächst einmal Schlesien näher an das Reich heranzuführen, um damit die Grundlagen für seine

Gesundung zu schaffen. Der Ausbau der wirts schaftlichen Basis Schlesiens kann nur hier erfolgen, denn tein Gebiet ist besser geeignet dafür als die Kreise Hoyerswerda und Rothenburg. Hier liegen die großen Braunkohlevorhaben , deren Ausbeutung immer mehr nach Niederschlesien hinein fortschreitet , hier entstehen große neue Anlagen, deren Ausgangsprodukt die Brauntohle ist. Hier liegen aber auch die großen Glassandvorkommen , die den wichtige ften Bestandteil für die in der ganzen Welt bekannte ſchlesische Glasindustrie bildet. Beide find die Rohstoffe, die für die Arbeit im Vierjahresplan von ungeheurer Bedeutung sind und deren Ausmaße sich für die Zukunft noch gar nicht übersehen lassen. Die Wichtigkeit dieser beiden Kreise Rothenburg und Hoyerswerda nicht nur für Schlesien, für das sie letzten Endes Grundlage die eines gesunden Wirtschaftslebens überhaupt bilden, nein, auch für das gesamte Reich ist von der Gauleitung in Breslau vordringlich bewertet worden. Und die mehrtägige Reise des Gau leiter- Stellvertreters Pg. Bracht sowie des Vizepräsidenten von Schlesien, Pg. Dr. Flottmann, beweist, mit welcher Intensität sich die zuständigen Stellen von Partei und Staat bemühen, den Ausbau dieser beiden Kreiſe voranzutreiben. Vor den Führern der Partei, des Staates und der Wirtschaft der Kreiſe Hoyerswerda und Rothenburg zeigte Pg. Bracht die politiſche Bedeutung dieses Gebietes für den gesamtschlesischen Raum auf. Gerade Schlesien ragt als großer deutscher Pfeiler mitten in den slawischen Volksraum hinein und ist daher unter ganz anderen Gesichtspunkten zu betrachten als die übrigen Reichsgebiete. Gerade darum ist es notwendig, Schlesien weit mehr noch als bisher auch wirtſchaftlich stark zu machen, damit es seine volkspolitiſche Aufgabe für Deutschland erfüllen kann. Im Anschluß daran zeigte der Vizepräsident von Schlesien, Pg. Dr. Flottmann, den Führern von Partei, Staat und Wirtschaft die Wege, die beschritten werden müssen, um die wirtschaftliche Erschließung dieser beiden Kreise auszubauen. Die Pläne für den Ausbau dieſes Gebietes find bereits soweit gediehen , daß in fürzester Zeit mit dem Beginn der Arbeiten zu rechnen ist. Damit die gewaltigen Bodenschätze, die hier

mad 10 219di esrajnu samið mi alla esid ad tadiong du radek anu teure 92 molto

dum rodejna twginalemad rpri zard pružalnamwubil. :' I ek mat ni xix sont requeste

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RSK Folge 107 ruhen, im größten Ausmaße auch genugt werden können, ist zunächst einmal notwendig, die beiden Kreise verkehrsmäßig stärker zu erschließen. Durch den Ausbau der alten und den Bau von neuen Straßen sowie durch eine bessere Bahnverbindung wird die erste Voraussetzung hierfür geschaffen. Durch den Ausbau der Wasserstraßen wird eine Verbindung zu den großen Wasserstraßen des Reiches hergestellt werden. Die Erstellung großer Siedlungsvorhaben wird dazu beitragen, daß die Industrie ständig über genügend Facharbeiter und Stamm-

12. Mai 1937 arbeiterfräfte verfügen kann. Aber auch der Landwirtschaft wird im verstärktem Maße geholfen werden, denn sie leidet besonders unter den schwierigen Wasserverhält = nissen , die der Ausbau der Braunkohlenwerke im Gefolge hatte, obwohl die Kreise an sich über genügend Wasserläufe verfügen. Alle diese Dinge, deren beschleunigte Durchführung gekündigt wurde, werden entscheidend dafür sorgen, daß die Ausnuzung der Bodenschäße nicht nur für Schlesien, sondern für das ganze Reich im stärksten Ausmaße erfolgen kann. Fritz Koberstein .

1000 Arbeiterjungen erleben das Nordland

Bordtagebuch

eines

Jungarbeiters

-- Mit neuer Das große Erlebnis : auf hoher See In den Fjorden Norwegens Kraft an die Werkbänke NSK An Bord des „Deutſchen“. „Mittelelbe voran - hier steht Magdeburg“, so brauste beim Abschied der Ruf der auf Ded angetretenen 1000 Jungarbeiter des HI.Gebiets Mittelelbe zum Aviso „Grille“ herüber, auf dem der Führer die Hand zum Gruß erhob, als „ Der Deutsche" den Hamburger Hafen verließ, um zum Norden zu fahren. Kaum war der Hamburger Michel den Blicken der jungen Seefahrer entschwunden, da brauten sich droben die schwarzen Wolken zusammen, und nun peitschte ein Wetter herab, das die meiſten in die Kabinen trieb. Doch vielen hingen droben am Deď die naſſen Strähnen ins Ge= ficht, dessen Augen gierig das unfaßbare große Erlebnis der ersten Fahrt in die hohe See aufnahmen. Op Weddersehn, Elbe 3, wir grüfen dich, denn hier beginnt ja eigentlich erst das große Meer. Langsam bort „Der Deutsche" gegen die. Dünung. Die ersten erbleichen, ergrünen und - die Fische freuen sich! Hinten, wo Himmel und Meer aufeinandertreffen, röten sich die Wolken, färbt die untergehende Sonne die Wogen. Die Hitlerjungen des Gaues steigen nach Zapfenstreich in die Kabinen. Als es wiederum Tag werden will, als die Hörner zur Morgenfeier rufen, da flatscht es gegen die Scheiben der Bullaugen, daß der Gebietsführer Brandt einen vernehm lichen plattdeutschen Fluch ausſtößt, den man in der Nebenkabine hören kann. Doch die grauen Wolkenbänke schieben ſich bald beiseite, daß die Sonne erst etwas vorsichtig, aber dann immer heißer auf das Ded herniederscheint, wo man bereits in Borduniform: „Trainingshose - Braunhemd", zum Dienst angetreten ist. Der Dampfer nähert sich dem Skagerrak , wo die See lebhaft bewegt rollt. Ungeachtet der Sterne und Eichenblätter eilte mancher starren Blides aus dem Speisesaal mittschiffs, um nun ſagen wir -- um die Nordsee so richtig zu erleben. Die anderen fanden sich zu Gruppen zusammen, borten, sangen, schlugen sich

in ernster Debatte mit den Fragen der welt= anschaulichen Schulung herum, bis der Ruf ,,Norwegen in Sicht" alles auf die Steuerborde seite trieb. Im abendlichen Dunst ein feiner grauer Streifen über der See, der Land in der abendlichen Dämmerung erkennen ließ. * Die Klänge der Morgenfeier empfingen den norwegischen Lotsen, der bei Kopervik die Strickleiter heraufkletterte, um unserem lieben Käpt'n Petermöller bei der Fahrt durch die Fjorde, den Hardanger und den Sogne, zu unterſtüßen. Die Sonne lachte aus dem herrlichen Blau des Himmels, daß mancher Schlosserlehrling, mancher Junge aus den mächtigen Werthallen Mitteldeutschlands ordentlich Farbe bekam. Was die Jungen empfanden, es läßt sich bei vielen einfach nicht in Worten ausdrücken. Weg von der Werkbank auf die hohe See - verſucht einmal zu ermessen, was bei diesem Gedanken in dem ewig sehnsuchtsvollen Herzen eines deutschen Arbeiterjungen vorgeht. Ein prächtiges Verhältnis, eine vorbildliche Kameradschaft umschloß die Bordgemeinschaft, zu der auch die Offiziere auf der Brücke, die Stewards in ihren weißen Röden, die Matrosen, überhaupt die ganze Besaßung gehörte. Und die Speisekarte, die wegen ihrer Reichhaltigkeit zunächst überrascht hatte, erwies sich in der Seeluft als überaus zweckmäßig. Arme Mutter in der Heimat, wenn du jetzt deinen Sprößling hättest sehen können, wie er an der festlichen Tafel. Gang auf Gang vertilgte. * Zu beiden Seiten des Schiffes stiegen die Schären aus dem Blau des Meeres, und dann wuchsen die Felsengiganten der Fjorde empor. Immer wieder ein wuchtiges Erlebnis, dessen Tiefe in stillem, ehrfürchtigem Staunen seinen Ausdruck findet. Und hier wurde die Gedenkfeier für die Toten des „Hindenburg", vielleicht eine der eindrucksvollsten überhaupt, abgehalten. Fern der Heimat ſentte sich die Flagge, und durch den Fjord klang das

La 12

12. Mai 1937

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REK Folge 107 Lied, das wir fingen, wenn ein Kamerad von unserer Seite gegangen ist. Tiefer Ernst legte fich auf die jungen Gesichter, aber als die erſten ihre Geldbörsen umdrehten und für unsere Lufte schiffahrt zu opfern begannen, da wurde das ein Ausdruck des unbezwinglichen Tatwillens unſerer Jungarbeiter, die allein hier an Bord 1600 Mart aufbrachten. Stumm blickten sie in den werdenden Abend, Arbeiterjungen in der überwältigenden Schönheit des Nordlandes. *

Die Kameraleute rümpften die Nasen, als fie Dom Morgenkaffee aus dem Speisesaal stiegen, die Nebelschleier, die über dem Sognefjord lagen, paßten nicht ins Programm, aber da Bresseleute gute Verbindung nach ganz oben haben, setzte sich auch bald wieder Sonnenschein durch, der die mit Worten nicht wiederzugebende Bracht des Näröfjordes überflutete. Die PeerGynt Suite flang über das Ded, und in stummer Ergriffenheit vor der Allgewalt schwiegen die Tausend. Nur hin und wieder hoben sich ihre Hände zum Gruß, wenn ein norwegischer Fischer dem Deutschen" winkte, wenn das mächtige Schiff in seinem strahlenden Weiß aus der Tiefe des Fjordes emportauchte. Erst als die Heimfahrt begann und der Närö sich schloß, da löſte fich die Spannung. Zwei Marine-Hitlerjungen waren überglüd lich, als sie vom 3woten" die Erlaubnis betamen, über Nacht auf der Kommandobrücke zu verweilen. Und während alles drunten in den Kabinen ruhig wurde, während die Lichter in den Bullaugen verloschen, blickten sie neben den Offizieren, den Lotsen auf der Brücke nach vorn und träumten von ihrer Zukunft!" * Die Sonne meinte es auf der ganzen Fahrt verteufelt gut mit den Hitlerjungen, jeder Tag, der aus den Waſſern, aus dem Dunst des Rebels emporstieg, wurde zu einem Sonnentag.

Herzlich erwiderten die Jungen die Grüße der Norweger, die ihre Flaggen dippten . Einmal sogar leuchtete auch die Flagge mit dem Hakenkreuz vom Lande auf. Immer und immer • wieder dröhnte das Horn, zum Gruße, das in der vergangenen Nacht allerdings von 2 Uhr ab die Nebelſignale gegeben hatte, wobei Die meisten zunächst aus den Decken sprangen, weil ihnen das Schwimmwestenmanöver noch in den Knochen lag. So erlebte die mitteldeutsche Jugend das Nordland, die Gletscherberge, die filbernen Firnen Peer Gynts. Lange hingen die Augen auf der Heimfahrt auf den langsam schwin denden, vom Gold der Abendſonne karmin angestrahlten Bergen, die fich wuchtig aus dem Meere redten, in das der glühende Ball versant.

Zitternd vor der Gewalt der Maschinen schlug der Schiffsriese den Kurs zur deutschen Heimat ein, die es sich leisten kann, ihre Jungarbeiter ein Stück Welt erleben zu lassen. Ihre Lieder flangen vom Vorderded in die Ewigkeit des ruhlosen wogenden Ozeans, bis der Zapfenstreich rief. Noch ein Tag folgte auf hoher See, an dem die Jungen Stunden der Freude verlebten beim Sport, beim Bordzirkus und allem anderen Schönen, das das Leben auf und unter Dec mit sich bringt. Dann lief das stolze Schiff in den heimatlichen Hafen. Ein Erlebnis war beendet, eine Aufgabe erfüllt, die sich die Hitlerjugend des Gebietes Mittelelbe und die Deutsche Arbeitsfront des Gaues Magdeburg-Anhalt gestellt hatten. Und jetzt geht es wieder an die ' Maschinen , an die Werkbänke, an die Arbeit mit der Parole, die die Fahrt ermöglicht hatte, mit der wir die KdF.-Schiffe, denen wir in Mittelelbe Norwegen begegneten, begrüßten : Z. voran !"

Druck: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

N G K Gonder die nst Das Deutſche Recht

Der

alte

Makel



unehelich !

-Auch uneheliche Kinder find Glieder der Gemeinſchaft – Die Frage des Unehelichenrechts

NSK Daß die Ehe die Grundlage der Volks gemeinschaft bleiben muß, ist selbstverständlich. Dieser Grundsatz ist gerade auch im Intereſſe des Kindes vom Familienrechtsausschuß der Akademie für Deutsches Recht aufgestellt worden aus der Erkenntnis heraus, daß das seelische und rechtliche Band der Ehe, das Leben in der Familie der Eltern die beste Grundlage für die Entwicklung eines Kindes ist. Aber ebenso selbstverständlich muß die Volksgemeinschaft vers langen, daß jedem Kinde, ob ehelich oder unehelich, die Möglichkeit gegeben wird, ein wertvolles Glied ſeines Volkes zu werden. Aus diesem Grunde muß die Stellung des Kindes verbessert, die Verantwortung des Vaters und der Mutter verstärkt werden. Es handelt sich hier also keineswegs um eine Forderung, die nur das individuelle Wohl des Kindes im Auge hat. Man tönnte hier einwenden, daß durch eine gesellschaftliche und rechtliche Gleichstellung von Mutter und Kind und Erhöhung der Pflichten des Vaters die Ehe gefährdet sei. Gerade die Vermehrung der Pflichten des Vaters bedeutet aber badurch, daß sie ihm immer wieder die Berantwortung gegenüber seinem Fleisch und Blut vor Augen führt, eine Erziehung zur Che. Die Stellung der unehelichen Mutter wird niemals rechtlich dieſelbe wie die der Ehefrau sein. Ihre Lage wird schon deshalb immer eine andere sein, da sie die Sorgen um ihr Kind allein tragen muß. Wenn sie aber ihre Aufgabe als Mutter verantwortungsbewußt erfüllt, dann muß sie auch als Mutter gewertet werden. Es ist unrichtig, daß unehe=

liche Mütter meist leichtsinnig und hemmungslos find; es gibt so manche Frau, die aus Willen zum Kinde Mutter geworden ist. Und wenn auch dem Mann diese Achtung vor der Mutter wieder bewußt wird, dann wird dies zur Ehe führen. Wenn auch bevölkerungspolitisch kein Grund zur Förderung unehelicher Geburten besteht, bann darf aber doch nicht eine andere lebenswichtige Frage für unser Volf, nämlich die Abtreibung, übersehen werden. Eine Verminde rung der Abtreibung ist nur möglich, wenn die Stellung von Mutter und Kind eine andere als bisher, wenn ihnen der " Makel" genommen wird.

Der Direktor des Deutschen Jugendarchivs, Dr. Webler, kommt zu dem Ergebnis, daß das uneheliche Kind keineswegs anlagemäßig hinter dem ehelichen zurückſteht. In der Statistik der Asozialen, Geisteskranken und auch Kriminellen fallen die Unehelichen nicht ins Gewicht. Auch eine weitere Behauptung, daß es bei den unehelichen Verbindungen meist an wahrer Liebe fehle, wird durch die hier gemachte Fest= stellung, daß ein Drittel der unehelich Geborenen durch nachfolgende Ehe legitimiert werden , widerlegt. Wenn auch manchmal rassehygienisch unerwünschte Kinder aus unehelichen Verbindungen hervorgehen mögen, dann darf das gerade von der Volksgemeinschaft aus gesehen, doch nicht dazu führen, den erbanlagemäßig wertvollen Kindern auch die Möglichkeit zu nehmen, vollwertige Volksgenoſſen_zu_sein. Dr. ES.

Fristen und Termine bei

Gericht

Verlorenes Recht durch eigene Nachläſſigkeit – Welche Friſten ſind besonders zu beachten ? NSK Jeden Tag ereignen sich Fälle, in denen Volksgenossen ihr Recht verlieren, weil sie nicht sorgfältig genug gewesen sind und die Wahrnehmung ihres Rechtes vernachlässigt haben. Im allgemeinen handelt es sich um die Versäumung von gesetzlichen oder durch die Gerichte bestimmten Fristen und Terminen. Ohne festgelegte Fristen und ohne ihre Einhaltung geht es in unserem komplizierten Leben nun einmal nicht. Unser Verkehr wäre undenkbar ohne einen Fahrplan für Eisenbahn, Schiffe, Flugzeuge mit genau festgelegten Abfahrts- und Ankunftszeiten, und wir würden uns energisch beschweren, wenn die einmal angesetzten Zeiten in diesen Fahrplänen grundlos nicht eingehalten

würden. Genau so ist es im sonstigen Verkehr des täglichen Lebens. Für die Öffnung und Schließung der Geschäfte, für die Öffnung der Postschalter, für den Beginn der Theaterveranstaltungen, für die Abhaltung von Versammlungen, für den Beginn der täglichen Arbeitszeit und für ihr Ende - für alle diese Dinge und noch vieles mehr sind Fristen genau festge= legt, an die wir gewöhnt sind. Das gilt naturgemäß Ordnung muß sein. für unser Rechtsleben besonders. Die Sicherheit und die Stetigkeit des Rechtsverkehrs macht es erforderlich, für alle Rechtsansprüche, für die nicht besondere Termine vereinbart sind, bes stimmte Fristen gesetzlich festzulegen, nach

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RSK Folge 107 deren Ablauf die Ansprüche nicht mehr geltend gemacht werden können. Der Verkäufer einer Ware muß wiſſen, ob der Käufer mit der ge= kauften Ware zufrieden ist, oder ob die Ware Mängel hat und der Käufer deswegen den Kauf rückgängig machen (,,wandeln“) oder einen Teil des Kaufpreiſes zurückhaben will. Wem von einem anderen ein Dienst erwiesen worden ist, muß wiſſen, ob der andere dafür einen Entgelt fordern oder ob er aus Gefälligkeit handeln will. Irgendwann muß einmal mit allen Ansprüchen Schluß sein, sie können nicht auf unbegrenzte Dauer in der Schwebe bleiben. Alle diese Zeiten sind gesetzlich geregelt. Grundsäglich beträgt diese Verjährungsfrist 30 Jahre, für die Mehrzahl der Rechtsge= ſchäfte des täglichen Lebens aber ist sie auf zwei Jahre festgelegt worden, die Frist zur Wandlung von Kaufverträgen beträgt nur sechs Monate, bei Viehkäufen sogar nur sechs Wochen. Ebenso bestehen bestimmte Kündigungsfristen, wer zB . am 15. Februar zum 31. März kündigen muß (Sechswochenfriſt zum Vierteljahrsende) und versäumt dieſen Termin, der kann erst wieder bis spätestens 15. Mai zum 30. Juni kündigen. Durch Versäumung dieser Friſten gehen täglich Rechtsansprüche verloren, die bei einiger Aufmerksamkeit und rechtzeitiger Erkundigung bei einem Rechtswahrer nicht verlorengehen würden. Das liegt also nicht an unserer Rechtsordnung, sondern an der eigenen Unachtsamkeit. Sehr häufig aber gehen Ansprüche auch verloren, wenn sie gerichtlich bereits geltend ge= macht werden. Denn auch während des Prozesses find Fristen und Termine zu beachten, deren Versäumung unwiderruflich den Rechtsverlust herbeiführt, es sei denn, daß zwingende Gründe entschuldbar zur Versäumung führten. Das gilt vor allem für die Berufungs = instanz, also für den zweiten Rechtszug. Legt jemand gegen ein Urteil der ersten Instanz Berufung ein, so muß er der Gerichtskaſſe einen Vorschuß auf die entstehenden Gerichtsgebühren einzahlen. Der Vorsitzende der Kammer des Landgerichts (oder Senats beim Oberlandes gericht) , vor der die neue Verhandlung ſtattfinden soll, verfügt eine Frist, bis zu deren Ablauf der Berufungskläger ihm die Zahlung des Vorschusses nachweisen muß. Man sollte es nicht glauben, wieviele Fälle vorkommen, in denen die Zahlung des Vorſchuſſes ſo ſpät vorgenommen wird, daß der Nachweis der Zahlung, auf den es ankommt, nur verspätet erfolgen kann. In allen diesen Fällen hat der Kläger sein Recht verloren, die Berufung muß als unzulässig verworfen werden, denn nur ganz selten liegt ein triftiger Grund für die späte Zahlung und damit für die Versäumung der Nachweisfrist vor. Selbstverständlich darf man bis zum Schluß einer Frist warten, aber man trägt eben dann auch das Risiko für ihre Versäumung und den dadurch eintretenden Rechtsverlust. Für die Berufung ist aber noch eine weitere wesentliche Frist zu beachten. Auch mit jedem Prozeß muß es einmal ein Ende haben, die Beteiligten müſſen einmal wiſſen, woran fie find. Darum gibt es grundsätzlich auch nur zwei Rechtszüge und nur für bestimmte Sachen auch noch die Revision an das Reichsgericht, und darum werden Urteile, die nicht binnen einer bestimmten Frist mit der Be-

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12. Mai 1937 rufung angefochten werden, rechtskräftig, dh. alſo, diese Urteile sind dann endgültig und unabänderlich. Jedes Urteil wird spätestens fünf Monate nach seiner Verkündung rechtskräftig. Bis zu diesem Zeitpunkt kann alſo derjenige, der mit dem Urteil nicht zufrieden ist, Berufung dagegen einlegen. Ist ihm vorher das Urteil zugestellt worden, so läuft die Berufungsfrist schon einen Monat nach der Zustellung ab. Wird diese Frist schuldhaft versäumt, so ist das Urteil rechtsträftig. Auch die Zahl dieser Fristversäumungen bei Berufungseinlegung ist ers staunlich groß. Viele Volksgenossen gehen erst am letzten Tag dieser Frist zum Rechtsanwalt, um ihn mit der Berufungseinlegung zu beauftragen. Das ist aber zu spät, denn der Anwalt muß erst den Sachverhalt kennen, dann einen Schriftsag anfertigen und dieſen noch vor Ablauf der Frist beim Gericht einreichen. Manchmal gelingt es noch, oft aber reicht die zur Verfügung stehende Zeit nicht mehr, und dann ist das Recht verloren. Hier liegt also der Rechtsverlust nicht an den Rechtsnormen oder an einem Formalismus, sondern nur an der eigenen Nachlässigkeit. R. L.

Rechtspolitik der letzten Woche 12. Vollfihung der Akademie für Deutsches Recht Zusammenarbeit zwischen Deutſchland und Polen auf dem Gebiete des Rechts NSK Wo eine überragende Persönlichkeit in einem Volk an die Neuordnung des überkommenen, veralteten oder schädlich gewordenen Rechtszustandes herangeht, wird sie notwendig das Recht in den Dienſt am Volke stellen, weil jede echte Rechtsordnung im Volk verwurzelt ſein muß. Dies zeigt sich deutlich anläßlich eines Vortrages, den der polnische Justizminister Gras bowsti auf der 12. Vollsitzung der Akademie für Deutsches Recht über das Thema „ Marshall Pilsudskis Einfluß auf die Ges staltung des Rechtsin Polen" gehalten Aus seiner Rede seien hier einige der hat. markantesten Stellen festgehalten : „Recht, auf daß es wirklich und wahrhaftig Recht sei, und nicht Gewalt und Übermacht in juristische Form gekleidet, muß des Volkes eigenes Recht ſein, es kann nicht aufgezwungen Das Recht ist sein von fremden Gewalten. nie Ziel an sich, ſondern das Instrument einer zielgemäßen Entwicklung der Ration.“ „Ich persönlich", so sagt Bilſudſki ſelbſt, „bezweifle des öfteren den Wert des sogenannten Barlamentarismus, da dieser zwingt, in einer Welt des Trugs zu leben“. - „Das Recht soll dem Leben dienen, - es muß darum die Eigenschaft besigen, sich dem Leben und seinen mit Notwendigkeiten und Erforderniſſen Leichtigkeit anpassen zu können. Daher auch ist Pilsudski im Prinzip Verfechter von Rahmengesehen , die rechtliche Hauptgrundsäge und programmatische Hinweise enthalten. Das Recht muß ein bestimmtes moralisches Rüdgrat besigen, eine innere Wahrheit, ohne die es nicht den Namen Recht verdient. Ein Gesez, dem es an dieſem Rüdgrat ermangelt,

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Die Haftung für Abnuhungsschäden Wer trägt die Kosten für die Inſtandſehung der Mietwohnung? NSK Zu den Fragen, die immer wieder auftauchen und dann Anlaß zu viel Arger und unliebsamen Auseinandersetzungen unter den Beteiligten geben, gehört auch die, ob und in welchen Fällen die Mietpartei vor Verlassen der gekündigten Wohnung Abnutzungsschäden auf eigene Kosten beheben muß. Die Beantwortung Dieser Frage folgt grundsäglich aus dem Wesen des Mietvertrags, der den Vermieter verpflichtet, dem Mieter den Gebrauch der vermieteten Sache während der Mietzeit gegen Entrichtung des vereinbarten Mietzinses zu ges währen. Der Gebrauch der gemieteten Sache, in unserem Falle also die Benutzung der Mietwohnung, bringt es naturgemäß mit sich, daß Die Räumlichkeiten im Laufe der Zeit abgenutzt und verwohnt werden. Hält sich diese Abnutung aber im üblichen Rahmen und ist ste Lediglich durch die ordnungsmäßige Benutzung Der Wohnung bedingt, so kann der Vermieter

tann sehr wohl eine Sammlung von Bors schriften sein, Recht in der tiefsten Bedeutung des Wortes ist es nie und nimmer.“ In Deutschland, wie auch in Polen, haben sich Rechtswissenschaftler und Rechtspraktiker zu deutsch-polnischen und зи polnisch-Deutschen Gruppen zuſammengeschlossen, um die Rechtsbeziehungen und die Rechtsgestaltung der beiden Staaten wissenschaftlich und praktisch zu fördern und ihre rechtsvergleichenden Studien zu ers leichtern. Die beiden Gruppen ſollen nunmehr zu einer Arbeitsgemeinschaft für die deutsch - polnischen Rechtsbeziehungen vereint werden, deren Sahung nach den Worten des Reichsrechtsführers, Reichsminister Dr. Frank, in erster Linie als tragende Aufgabe die Bertiefung der Erkenntnisse des Rechtslebens in Deutschland und Polen und die Ausarbeitung leitender Grundideen für das Gebiet des Rechts vorsieht. Bei diesem Anlaß ſpricht Reichsminister Dr. Frank ua. die Hoffnung aus, daß durch eine derartige Gemeinschaftsarbeit allerlei Mißverſtändniſſe, die da und dort aus irrtümlichen Betrachtungen des Geschichtsvor = gangs oder völkischer Probleme auftauchen , ausgeglichen werden ; zeitweilige Mißverständnisse würden gegenüber der großen Zeitaufgabe, unsere Kulturen vor dem Hereinbrechen des bolschewistischen Niedergangs zu retten, an sich nichts bedeuten. Im übrigen erstreckt sich der Wirkungsfreis der Gruppen ua. auf den Austausch von rechtswissenschaftlichen Veröffent lichungen in Polen und in Deutſchland, auf die Mitteilung der für die Rechtsgestaltung der beiden Länder wichtigen Gesetzentwürfe und Ge Tege, auf die Unterrichtung über schwebende Rechtsfragen in den beiden Ländern und über die Entwicklungsbestrebungen ihres Rechtssystems durch Verträge und gegenseitige Besuche. Der Sagung entsprechend findet mindestens einmal im Jahre eine Vollsitzung der Arbeitsgemeinschaft statt. Die Vollsigungen sollen abwechselnd in beiden Ländern stattfinden.

natürlich beim Auszug des Mieters von dieſem nicht die Instandsetzung verlangen. Diese an sich selbstverständliche Folgerung legt das Gesetz aber auch ausdrücklich fest in der Bestimmung, daß der Mieter Veränderungen oder Bers schlechterungen der gemieteten Sache, die durch den vertragsgemäßen Gebrauch herbeigeführt werden, nicht zu vertreten hat (8 548 Bürgerliches Gesetzbuch) . Wesentlich für die Beurteilung der Frage, ob der Mieter für die Abnukung Schadensersatz zu leisten hat, ist also der Umstand, ob die Bers schlechterung der Wohnung außergewöhnlich und nicht durch den üblichen und vertragsmäßigen Gebrauch bedingt ist. Ob diese Voraussetzung gegeben ist, hängt natürlich ab von der Länge der Zeit, während der die Räume bewohnt wurden, von der Größe und Zusammensehung der Familie des Mieters und dem Räumlich die vermieteten dem Zwed, feiten dienten. So ist es natürlich selbstverständlich, daß eine Küche schneller verwohnt ist und ein Werkraum eher abgenutzt wird, als ein nur gelegentlich benuttes Zimmer. Auch fann man von einer finderreichen Familie nicht verlangen, daß sie ihre Wohnung solange in gutem Zustand erhält wie etwa ein Junggeselle ober ein tinderloses Ehepaar. Es ist natürlich nicht möglich, in diesem Rahmen eine ers schöpfende Aufzählung der Fälle zu geben, in denen der Mieter für eine Verschlechterung der Wohnung einzustehen hat. Eine verständige Würdigung der Eigenart eines jeden Falles unter Berücksichtigung der Erfahrungen des täglichen Lebens muß als Maßstab dienen und jeweils die Frage entscheiden , ob die Abnukung durch den vertragsmäßigen Gebrauch bedingt, also vom Mieter nicht zu vertreten ist, oder ob fie außerhalb des üblichen Umfangs liegt, so daß die Mietpartei auf ihre Kosten die InſtandJetzung ausführen lassen muß. Man darf vom Mieter erwarten, daß er sich als Sachwalter fremden Gutes betrachtet und daher die fremden, ihm nur mietweise überlassenen Räume pfleglich behandelt und schonend benutt. Macht er sich diese Auffassung zu eigen und handelt er entsprechend, so wird kein Hauswirt von ihm verlangen, daß er die Wohnung beim Verlaſſen instandsehen läßt. Im Gegen teil. Zum Ausgleich für die Zahlung des Mietpreises muß der Vermieter auch eine Abnutzung der Räumlichkeiten in Kauf nehmen. AndererFeits aber ist es dem Eigentümer auch nicht zu verdenken, wenn er seinen früheren Mieter zum Schadensersaz anhält, wenn die Wohnung in einem Zustand zurückgelaſſen wird , der nicht durch vertragsmäßigen Gebrauch bedingt ist, die also über die Maßen „ verwohnt“ ist und eher einem verlassenen Kriegsschauplak gleicht als einer Behausung von Menschen.

Die hier aufgestellten Regeln gelten nur für den Fall, daß sich der Mietvertrag über die zur Erörterung stehende Frage ausschweigt, so daß die im Vorstehenden dargelegten gesetz-

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NSK Folge 107 lichen Bestimmungen in Anwendung kommen. Es ist den Parteien, also dem Vermieter und Mieter, natürlich unbenommen, diese Frage vertraglich zu regeln und ausdrüdliche Vereinbarungen darüber zu treffen, wer für Vers schlechterungen und Abnutzung der Räume auftommen muß. So ist es beispielsweise durchaus denkbar, daß im Mietvertrag eine Ersat pflicht für Abnutzung der Wohnung ausdrücklich ausgeschlossen wird, etwa weil der Mieter bei seinem Einzug die Räume auf ſeine Kosten hat

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herrichten lassen. Umgekehrt ist es natürlich auch möglich, die Ersatzpflicht für alle Fälle zu vereinbaren, wenn der Eigentümer die Wohnung nach völliger und kostspieliger Erneuerung, womöglich noch unter Berücksichtigung besonderer Wünsche des Miefers vermietet hat. Auch hier gilt Vertragsfreiheit, der, soweit sie nicht sittenwidrig ist, keine Schranken gesezt find und die den Parteien weitgehendst Spielraum H. und Bewegungsfreiheit läßt.

Wie das Gericht entschied Urteile, die jeden angehen Kündigungen

müſſen unmißverständlich sein NSK Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß eine Kündigungserklärung klar und eindeutig erfolgen muß. Es geht nicht an, aus irgend welchen Außerungen eine Kündigung abzuleiten, wenn aus diesen Äußerungen nur ein einstweiliger Verzicht auf weitere Arbeitsleistung zu entnehmen ist. In diesem Sinne hat auch das Reichsarbeitsgericht (,,Juristische Wochenschrift" 1937, 1169) entschieden, indem es ausführte, Kündigungen und Entlassungen müssen klar und unmißverständlich ausgesprochen werden, weil sie vor erheblicher Bedeutung für das fünftige Verhalten des gekündigten Teiles und für dessen Rechte und Pflichten sind. Die vorher bloß angedeutete oder vorbehaltene Kündigungsabficht kann die Beendigung des Dienstverhältnisses nicht herbeiführen .

Was iſt ein eigener Haushalt? NSK Nach der Verordnung vom 25. November 1935 werden den Angestellten und Arbeitern öffentlicher Verwaltungen und Betriebe, ebenso wie den Beamten, die Dienstbezüge während der Einberufung zu Übungen der Wehrmacht fortgezahlt, wenn sie einen eigenen Hausstand führen. Es hat gelegentlich zu Schwierigkeiten geführt, wenn festgestellt werden sollte, ob ein eigener Hausstand vorliegt oder nicht. Zu dieser Frage hat nunmehr auch das Reichsarbeitsgericht Stellung genommen. In seinem Urteil hat es ausgeführt : Wer als Untermieter ein möbliertes Zimmer innehat , eigenen führt feinen Hausstand. Er fügt sich vielmehr einem fremden Hausstand ein. Dagegen läßt sich von der Führung eines eigenen Hausstands schon bei dem sprechen, der eine für familienmäßigen Haushalt Kochgelegenheit mit geeignete, Derbundene einer mit voll= Wohnung ständigen Einrichtung ausgestattet und innehat. Er ist nicht mehr Glied eines fremden Hausstandes, sondern hat sich einen selbständigen dauernden Mittelpunkt seiner Lebensbeziehungen geschaffen und damit in weitgefaßtem Sinne bereits einen eigenen Hausstand begründet, den er für den Fall einer kurzen vorübergehenden Abwesenheit nicht sogleich oder nur mit erheblicheren Kosten auflösen kann, während dem

Untermieter eines möblierten Zimmers dessen Aufgabe fast stets ohne besondere Mühe und ohne wesentliche Kosten möglich sein wird. Wird der Inhaber solcher Wohnung zu einer milis tärischen Übung eingezogen, so erwachsen ihm regelmäßig allein durch die notwendige Beis behaltung seines vollständig ausgestatteten und für eine dauernde Hauswirtschaft eingerichteten Wohnraumes höhere Unkosten, die dem Inhaber eines möblierten Zimmers oder gar nur einer Schlafstelle erspart bleiben. Daher muß die Führung eines eigenen Hausſtandes schon mit dem Besitz der für eine vollständige Hauswirtschaft geeigneten und ausgestatteten Wohnung als ge= geben angenommen werden, und es kann nicht mehr darauf ankommen, wie der Einberufene seine selbständige Lebensführung in der Wohnung gestaltet, ob er in ihr auch die Haupt= mahlzeiten sich zubereiten läßt und einnimmt, und ob er sogar noch einen Familienangehörigen oder doch eine Hausgehilfin in die Woh= nung mit aufgenommen hat und in ihr mit vers sorgt. Gewerbsmäßiges " Schleppen" für Buchmacher ist strafbar NSK Rennwetten find für den, der feine Rennfachkenntnisse hat, eine sehr gefähr liche Sache. Schon mancher hat sein ganzes Geld, und oft auch nicht nur sein eigenes, bei den Pferden verloren, die ferner liefen ..." Wie häufig erklärt ein Angeklagter, der sich wegen einer Unterschlagung zu verantworten hat, vor Gericht, er habe geglaubt, einen „,tot= ficheren“ Tip zu haben und eine erhebliche Vermehrung des Geldes erhofft. Daher ist die Tätigkeit des Buchmachers und seiner Gehilfen an eine behördliche Erlaubnis geknüpft, um alle unzuverläſſigen Elemente von diesem Gewerbe fernzuhalten. Das Rennwettgesez stellt nicht nur die nicht erlaubte gewerbsmäßige Buchmacherei unter Strafe, sondern auch die gewerbsmäßige Hilfs= tätigkeit für einen Buchmacher, sofern nicht auch die Hilfstätigkeit genehmigt ist. Darüber hinaus wird auch die nicht gewerbsmäßige Hilfs person bestraft, wenn sie ihre Schlepptätigkeit an behördlich nicht zugelassenen Örtlichkeiten ausübt. Das stellt das Reichsgericht in einem in der „Deutschen Rechtspflege", 1937, Heft 3, veröffentlichten Urteil ( 1D 5/36) mit Recht fest.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

Rationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanjýrift der Schriftleitung: Berlin 688 68, Jimmeritz, 80, H. Gernruf: 11 00 22. Berlag : Frans Cher Xa4 ] ., 6. m. 1. §., Zentralverlag der NSDAP., München - Berlin ) : Gjer.Berlag , Berlin 6 8.- We Zahlungen kub nach (Bolichedtonts Berlin 4454) zurichten

Korreſpondenz Partei-

NCK Breſſedienſt der NODUS

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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für ble Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sändermann Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. SåmiNg in Berlin.

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Unternehmensbeiräte sind zur Mitarbeit da! Ihre Aufgabe der sozialen Beratung und die Verpflichtung der Unternehmer – Einwände, die nicht Stichhaltig find - Eine Mahnung der DAF. NSK Das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit, das auf dem Gedanken der Betriebs@gemeinschaft aufbauend, den Betriebsrat abschaffte und an seine Stelle den Vertrauensrat ſette, beseitigte auch durch Schaffung der Unternehmensbeiräte , die durch das Betriebsrätegesetz eingesetzten sogenannten Gejamtbetriebsräte. Die Bildung von Unternehmensbeiräten wird im § 17 des AOG. zwingend vorgeschrieben. Es heißt dort : „Befinden sich mehrere wirtſchaftlich oder technisch gleichartiger oder nach dem Betriebszwed zusammens gehörige Betriebe in der Hand eines Unternehmers, so muß dieser oder, wenn er nicht ſelbſt das Unternehmen leitet, der von ihm bestellte Führer des Unternehmens zu seiner Beratung in sozialen Angelegenheiten aus ben Bertrauensräten der einzelnen Betriebe einen Beis rat berufen.“ Die Unverleßlichkeit der Betriebsgemeinschaft hat den Gesetzgeber davon abſehen laſſen, ein Organ der Gemeinschaft auch für ein Unternehmen vorzusehen, das mehrere Betriebe mit Bertrauensräten in sich vereinigt. Der Gesetzgeber hat im § 17 dafür aber den Unternehmer verpflichtet, zu seiner Beratung in Angelegenheiten einen sozialen Beirat aus den Vertrauensräten der Einzelbetriebe zu berufen. Wie die meisten Paragraphen des AOG, ist auch der § 17 eine Rahmenanordnung. Größe und Zujammensetzung des Beirates, Berufung, Sizung usw. wurden nicht näher behandelt und ſo dem Unternehmer in freier Verant = wortlichkeit überlassen. Voraussetzun = gen für die Bildung des Beirates sind die rechtliche Zusammenfassung der Betriebe in der Hand eines Unternehmers, sowie die technische oder wirtschaftliche Gleichartigkeit und die Verfolgung eines Betriebszwedes der verschiedenen Einzelbetriebe. Das Gesez zur Ordnung der nationalen Arbeit besteht nun bereits seit über drei Jahren. Wie vorgeschrieben, find in allen Unternehmen , auf die der § 17 des AOG. Bezug nimmt, Un-

ternehmensbeiräte gebildet worden. Die Berufung, die Stärke, die Auswahl, die Zusammensetzung wurde in verschiedenen Unter nehmungen auch verschieden gehandhabt. Bis zur Berufung erfüllten die Unternehmungen ihre ihnen gesetzlich vorgeschriebene Pflicht. Nur hörten aber nach Erfüllung der Berufungspflicht in den 3 meisten Fällen die Unterneh= mensbeiräte für den Unternehmer auf zu existieren. Es kann ruhig gesagt werden, daß in den meisten Fällen heute die Unternehmensbeiräte nur auf dem Papier stehen. Der Verpflichtung, die Unternehmensbeiräte als soziale Beratungsorgane des Unternehmens praktisch an der Gestaltung der sozialen Geschicke des Gesamtunternehmens mitarbeiten zu Lassen, sind nur eine verschwindend kleine Zahl von Betriebsführern nachgekommen. Für den Nichteinsatz der Unternehmensbeiräte für die praktische Arbeit werden von Unternehmerseite her die verschiedensten Gründe angegeben. Zumeist sind es dieselben, die auch von den Betriebsführern der Einzelbetriebe bei Versäumnis der Einberufung der Vertrauensräte angegeben werden. So wird davon gesprochen, daß die Beratungen feinen praktischen Nugen brächten und den Unternehmer als ersten Fache und Sachkenner, der in seinem Unternehmen so gut Bescheid wisse, daß er eine Beratung nicht notwendig habe, nur in seinen Entscheidungen hindere. Auf die Unternehmensbeiräte im besonderen abgestellt, wird dann ins Feld geführt, daß eine Zusammenkunft der Unter-

SA. - Verbindungsführer zum Wirtſchaftsministerium NSK Berlin, 13. Mai. Der Stabschef der SA. Luke hat den Ministe= rialbürodirektor im Reichs und Preußischen Wirtschaftsministerium,Standartenführer Robert Reinede , in den Stab der Obersten SA.Führung berufen und zum Verbindungsführer zu dem genannten Ministerium ernannt.

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nehmensbeiräte, da die Einzelbetriebe zumeist weit verstreut liegen, zu hohe Kosten und zu lange Arbeitsversäumniſſe mit sich bringen. Die notwendigen Beratungen können in den Vertrauensräten der Einzelbetriebe vorgenommen werden, und somit wäre der Apparat der Unternehmensbeiräte überflüssig. Wie sieht es nun in Wirklichkeit mit der Arbeit der Unternehmensbeiräte aus ? Im § 17 des AOG. hat der Gesetzgeber eindeutig zum Ausdruck gebracht, daß er es im Interesse des Gesamtunternehmens, im Interesse der Betriebsgemeinschaft und der Werkverbundenheit für notwendig hält , einen Unternehmensbeis rat zu bilden und diesen auch wirklich an der sozialen Gestaltung des Gesamtunternehmens praktisch mitarbeiten zu lassen. Absichtlich hat der Gesetzgeber, wie auch in vielen anderen Paragraphen des AOG. zunächst eine engere Fassung mit genauen Vorschriften, wie oft ein Beirat zusammentreten muß oder bei welchen Gelegenheiten, wie stark er sein soll und wie das Berufungsverfahren vor sich zu gehen hat, vermieden. Zunächst sollen sich einmal diese Institutionen in der Praxis einspielen. Anscheinend ist es nun auch hier, wie schon oft in den vergangenen Jahren der sozialen Gestaltung des deutschen Arbeitslebens notwendig , die säumigen Unternehmer auch in diesem Falle zu ihrem eigenen Glück zu zwingen. Denn daß die Unteraußerordentlich nehmensbeiräte eine wichtige und segensreiche Tätig 2 teit auszuüben haben, geht aus den Berichten der Betriebe hervor, die es verstanden haben, ihre Beiräte richtig einzusehen . Die Einwände gegen eine praktische Mitarbeit der Beiräte stehen absolut auf tönernen Füßen. 3u tostspielig ? Wie oft müssen denn die Direktoren , Werkleiter, Ingenieure usw. zum Bericht zu ihrer Zentralstelle? Ist es hier zu teuer ? Keine Aufgaben der Betriebsführer ist schon selbst im Bild? Nun, es ist in jedem Unternehmen so, daß der Unternehmer sich regelmäßig von seinem Be= auftragten in den einzelnen Betrieben vor wichWenn er tigen Entscheidungen beraten läßt.

Zu den

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dies in wirtschaftlicher Beziehung tut, so ist es aus seinem Verantwortungsbewußtsein als ebenso Unternehmer nationalſozialiſtiſcher wichtig, daß er sich auch über sozialpoli tische Fragen durch die dafür vorgesehenen Menschen beraten läßt. Der Beirat ist überflüssig , da alle Fragen in den Vertrauensräten der Einzelbetriebe beraten werden können ? Das stimmt nicht. Es gibt so viele Fragen und Probleme, die notwendigerweise einer Regelung für den Gesamtkomplex, für den in einer Hand befindlichen Betrieb, bedürfen. Denken wir nur an die Weihnachtsgratifilation, an den zusätzlichen Urlaub, Gewinnbeteiligung, soziale Beihilfen usw. Da es immer so ist, daß die hauptsächlichsten wirtschaftlichen Initiativen nicht vom Einzelbetrieb, sondern vom Hauptunternehmen. gegeben werden, ergibt sich daraus die Notwendigkeit, daß der Unternehmer bei den großen, das gesamte Unternehmen betreffenden Fragen genau wie die Einzelbetriebsführer im kleineren Maßstab eine Beratung von Männern aus allen Betrieben zur Seite haben muß Die Deutsche Arbeitsfront, die einzelnen Reichsbetriebsgemeinschaften und vor allem das Sozialamt wenden in der letzten Zeit der wichs tigen Frage der Einschaltung der Unternehmensbeiräte in die praktische Arbeit ihr besonderes Augenmerk zu. So erließ ua. die RBG. ,,Banken und Versicherungen“ einen Aufruf, in dem er die einzelnen Bankgesellschaften aufforderte, die Unternehmensbeiräte mehr als bisher zur praktischen Mitarbeit heranzuziehen. Es ist zu hoffen, daß die Aufrufe und die Kleinarbeit der DAF. ihren Zwed erfüllt. Sollte dies nicht der Fall sein, so würde wohl auf entsprechenden Wegen dafür gesorgt werden, daß die Unternehmer, die gutwillig nicht die Wichtigkeit der vom nationalsozialiſtiſchen Staat geschaffenen Institution einsehen, energischer dazu veranlaßt werden, sich einmal näher mit W.D. ihren Beiräten zu befassen.

Wurzeln unſerer Kraft

Neugewinnung vergeffener Erkenntniſſe Warum wird altes Brauchtum gepflegt? Ausgangspunkte der kulturellen Arbeit von „KdF." NSK Wenn als Grundlage in der Volks- und Brauchtumsarbeit Mut zur Natürlichfeit" immer wieder als innere Voraussetzung gefordert wird, so soll damit nicht nur gesagt sein, daß eine gewisse gesellschaftliche Form unwahrhafter Haltung" abgelehnt wird . Mut zur Natürlichkeit bedeutet in seinem ursprünglichsten Sinn mehr und es hat auch nicht allein etwas zu tun mit der äußeren Form des Sichgebens. Es ist einfach der Ausdruck unserer neuen Lebensform, um die wir täge lich ringen.

gesunden, naturgebundenen wieder Sinne denken und handeln lernen. Wir wollen nicht mehr als Sippe ein kraftloses , welkes Blatt am Lebensbaum unseres Volkes sein, sondern wir wollen aus der Wurzel dieses Lebensbaumes , aus dem Boden die Kraft zu unserem völkischen Bestehen schöpfen. Es ist nun einmal der Sinn unserer Zeit, daß sie rücksichtslos alles Kraftlose und für das Leben Untaugliche abschüttelt, daß sie das Primitive im Sinne des Ursprünglichen , dh. die Wurzeln unse = rer Kraft sucht.

Weil wir die Gefahren künstlich hochgezüchteten Spezialistentums kennen, wollen wir im

Auf dem Lande ist der Mensch mit der Natur eng verbunden. Er lebt mit ihr, seine Tages-

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REK Folge 108 einteilung in der Arbeit und Freizeit ist auf den urewigen Gesetzen der Natur aufgebaut. Im Sommer, der Zeit des Werdens und Wachsens, steht der Mensch auf dem Lande mit dem Morgengrauen auf und ist tätig, bis die Nacht Im Winter, wenn der wieder herabsinkt. Boden ruht, kommt auch der Mensch auf dem Lande wieder zur Besinnung. So lebt er mit dem Jahreslauf der Natur, mit der Saat, dem Werden" und Wachsen und der Ernte, dem Es ist ein uralter, den Städtern „ Stirb“. längst entfremdeter Brauch, daß der Mensch zu dieſem ewigen „ Stirb und Werde“ die inneren Beziehungen anknüpft und ständig sucht. Wenn wir uns dem ursprünglichen Sinn dieser Feste und Feiern im Jahreslauf wieder nähern wollen, so nicht bloß darum, weil sie uralt sind. Wir wissen und empfinden, daß in uns dasselbe Blut fließt, wie in den Adern unserer Vorfahren und wir pflegen altes Brauchum , um die inneren Beziehungen zu jenem gefestigten und landgebundenen Menschentum zu suchen. Stirb und Werde" lebt auch Das ewige im Menschen, und wir glauben nicht, daß mit unſerem Tod alles Leben ausgelöscht ist. Wir wissen, daß unsere Väter in uns weiterleben, daß ihr Tod die lezte Erfüllung unseres Da= seins ist. Städtische Menschen haben verlernt, Sie denken nicht mit der Natur zu leben. daran, daß das Korn in den Monaten des Wachstums nichts anderes tut, als Kraft sam= meln, um Frucht tragen zu können, daß jede Pflanze, jeder Baum denselben Grundsägen der Natur unterworfen ist und sich hernach reſtlich Der Mensch hat sich verausgaben muß. seine eigenen oft Dornehmlich in der Stadt ebenso unnatürlichen wie sinnlosen und unEr hat wahrhaften Lebensgesetze geschaffen. aber dieselbe Aufgabe wie jedes Saatkorn , wie jeder fruchtbringende Baum, denn auch er hat in der Jugend Kraft zu sammeln und es ist seine völkische Pflicht, sie hernach in der Reife seines Lebens restlos zu verausgaben. Er hat die heranwachsende Jugend mit dem Einsatz seines Lebens zu schüßen und nach seinem Sinn zu formen, bis sie selbst Frucht trägt und am Volte weiterbaut. Wenn der Lebensabend des Menschen herannaht, wenn alle Kraft verbraucht ist, kann der Tod seine Ernte halten, der Mensch muß abtreten, weil er zur Leiſtung für das Volk nicht mehr imstande ist.

Wenn an dieser Stelle noch einmal hervorgehoben wird, daß der städtische Mensch um diese legten Erkenntnisse ringen muß, so darum,

weil in der Tatsache, daß wir ein Volk ohne Raum sind, unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, eine tiefe, erschütternde Tragit liegt. Die Loslösung von der Natur geht, wie wir alle wissen, so weit, daß wir die Zeit des Säens und die Zeit der Ernte nur sehr oberfläch lich erkennen. Es ist eine hohe kulturelle Aufgabe der NSG. Kraft durch Freude, Menschen auf dem Lande zu be treuen und auch Menschen aus der Stadt auf das Land zu führen, dorthin, wo Kultur im ursprünglichsten Sinne ist, dorthin, wo Urgeseze der Natur herrschen. Können wir diese Urgesetze nicht mehr aus tiesinnerlicher Erkenntnis erfassen, so ist unser völkisches Be= stehen und damit auch unsere ganze Kultur in ihren Grundsätzen gefährdet. Nicht nur die Feiern und Feste im Jahreslauf der Natur, sondern auch Dorfabende müssen nach dieser Anschauung gestaltet werden, Gelegentlich der Reichsarbeitswoche für das Aufgabengebiet Volkstum-Brauchtum des Amtes Feierabend der NSG. Kraft durch Freude, deren Kern die hier hervorgehobenen Erkenntnisse bildeten, fanden nun vier Dorfabende statt. Ein Märchenabend in Weil, ein bunter Abend in Rottenburg (Redar) , ein Gesellschaftsabend in Ofterdingen und ein großer Volksliedabend in Tübingen, der vom Reichssender Stuttgart übertragen wurde. Es gab eine Zeit, da lachte man erhaben und geringschäßig über das Volksmärchen, als sei dies nur eine Angelenheit für Kinder, über die man als erwachsener Mensch längst hinaus ist. Bald aber hatte man auch in Weil erkannt, daß es sich in unserem Volksmärchen alle großen Gedanken ordnen und in verschiedensten Formen unsere Wesensart widerspiegeln. Da war nichts mehr von Überheblichkeit. Man erkannte, daß in den Volksmärchen, die erst vor wenig mehr als hundert Jahren niedergeschrieben wurden, eine Überlieferung unseres alten Volks- und Brauchtums liegt. Die Mutter erzählte das Märchen dem Kinde, und als das Kind heranwuchs, selbst dann Mutter wurde, schöpfte es aus dem Märchenschaß der Großmutter von neuem. So erhielt sich das Märchen in mehr als tausendjähriger münd licher Überlieferung. Das ist kein Zufall . Märchen, Mythus, Heldensagen, Reigen, Laich, Tanz und Spiel und schließlich alle Feste und Feiern im Jahreslauf sind untrennbar miteinander verbunden und wir erleben es immer wieder, daß gerade im Märchen die Moral und die anständigste Haltung unseres Volkes liegt. unsere Weltanschauung. In ihm lebt schon Br.

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Künſtler,

nicht

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Almoſenempfänger

Das zukünftige Ausleſeprinzip des Hilfswerkes für die Bildende Kunft – „Kulturelles Soldatentum" des neuen deutſchen Künſtlers NSK Die erſten Ausstellungen des Hilfswerks für die bildende Kunst in Effen, Dortmund und Magdeburg tragen deutlich die Kennzeichen des Publikumserfolges an ſich, was sich bereits in der hohen Zahl der Berläufe von Kunſtwerken ausdrüct. Hieraus leitet sich die flare Erkenntnis her, daß für die Ausstellungen ein starkes öffentliches Intereſſe besteht. Um so notwendiger ist es, daß die Qualität der ausgestellten Arbeiten dem bereitwilligen Entgegenkommen des kunstliebenden Bublikums entspricht. Jede Form der fünftlerischen Entartung wie des pseudo - künstlerischen Richtstönnertums muß den Ausstellungen des Hilfswerks ferngehalten werden. Aus einem Gespräch Profeſſor Schweizers , des Reichsbeauftragten für künstlerische Formgebung und Leiters des Hilfswerks für die bildende Kunst, mit einem Mitarbeiter der Nationalsozialistischen Parteilorreſpondenz entnehmen wir grundsägliche Hinweiſe auf die künftige Geſtaltung der Ausstellung. Das Hilfswerk für die bildende Kunst geht schrittweise vor, auch seine Zielsetzung trägt der Wirklichkeit Rechnung und ist auf einen organischen Wandel des deutschen Kunstlebens abgestellt. Es kann nicht darauf ankommen, Almosen locker zu machen und der Kunſt planlos eine Galgenfrist bis zur nächsten Hilfsaktion zu erwirken. Wer das Hilfswerk nur unter dem Gefichtspunkte einer ſozialen Errungenschaft ansieht, sezt seine letzten Abfichten und die ganze Einflußnahme herab, die es funsterzieherisch für Künstler wie für Käufer verfolgt. Die Kunstpflege im nationalsozialistischen Deutschland hat mit den schlimmsten Erscheinungen der Kunstentartung im Schaffen wie im Dulden aufgeräumt und vergewaltigten und verschütteten Kräften den Weg zu einer deuts schen Kunsterneuerung freigelegt. Hier greift auch das Hilfswerk ein, indem es ſich auf der einen Seite für Werke einsehen wird, die vom Standpunkte einer verinnerlichten Anschauung und einer angemessenen kunstgerechten Formgebung her zu vertreten sind und indem es andererseits einer Lebensunfähigen Kunst ein nugloses Dasein zu ers sparen sucht. Die ständige Ergänzung der Ausstellungen, die weiterhin den Plaz wechseln und demnächst in Chemniß und dann Anfang Juni in Stuttgart ihre Zelte aufschlagen werden, ge= schieht teils auf Grund von Aufforderungen , die an die Künstler ergehen, teils auf Grund von Einſendungen, die von den Künstlern selbst vorgenommen werden, wobei die Landesstellen der Reichsfunstkammer auswählende und beratende Vorarbeit leisten. Es liegt aber in der Natur dieſes wandernden Hilfswerkes der deutschen bildenden Kunst, daß es jeweils auf die Landschaft , in der es auftritt , ganz besonders achtet und die dort ansässigen Künstler in ers höhtem Maße heranzieht. So ist auf lange Sicht gesehen die kunstpolitische Aufgabe der von Prof. Schweizer betreuten Organisation die eigentlich treibende Kraft, denn es ist auch gerade ein Wunsch von Kunstprole = Dr. Goebbels, daß fein tariat , fein Richtstönnertum , das der Kunst, den Fähigen und sich selbst im Wege steht, nulos mitgeschleppt wird. Ganz

im Gegenteil ist die Scheidung der Geister auch hier der richtungweisende, flärende und ſegensreiche Sinn einer mutig begonnenen Maßnahme, der ein voller Erfolg beschieden sein mußte. Wenn bei der Auswahl und Zulaſſung der Werke bis an die Grenze äußerster Vertretbarkeit , bis an das eben nech Tragbare herangegangen wurde, so liegt darin nicht nur ein Grundſat organischer Entwicklung, die ihre Zeit braucht, sondern auch die Auffaſſung beſchloſſen, daß die Ausmerzung des wenig Tauglichen am sichersten durch das Übergewicht des Vollwertigen sich vollzieht. In der Tat verkennen viele Künſtler inſofern den Zweck des Hilfswerkes, als sie in ihm eine lezte, aber wie sie meinen, zwangsläufige Gelegenheit erbliden, an die Öffentlichkeit heranzukommen, während es sich um alles andere als um ein Asyl für geistige Armut und für künstlerische Unbeholfenheit handelt. Es kann nicht deutlich genug gesagt werden, und Prof. Schweizer legt hierauf größten Rachdruck, daß er seine Arbeit für das Hilfswerk in allererster Linie in der Eindämmung nichtssagender Stillebenbilder und ausdrucksloser Landschaften erblickt und gleichzeitig in tünstlerischen der Erwedung eines neuen Willens, einer erlebnisstarken Haltung, die den inneren Erschütterungen des heutigen Menschen Ausdruck verleiht, die seine kämpferische Haltung, ſein geistiges Gefüge, ſeine ſeeliſchen Schwingungen, seine Erregtheit für die Ideale eines neuen Zeitalters widerſpiegelt. Es ist nicht Zweck der Kunstführung, daß die Symbole der Bewegung als Ersatz für die Idee aufgemalt, abgezeichnet und nachgebildet werden. Dieſe billige Flucht hinter Wirkungen an Stelle eindringlicher Auseinanderſezung mit Kern und Herkunft ist ebenso unehrlich wie ein Zeichen fünstlerischen Unvermögensi Der wahre deutsche Künstler ist dem politischen Kämpfer aufs innigste verwandt, auch er schöpft aus einer neuen Schau, auch er ist, ein fultureller wie Prof. Schweizer sagt, Soldat". Sein Werk steht im Dienste deutscher Zukunft, und er wird nie vergessen dürfen, daß unsere Kunst eine der bedeutungsvollsten Waffen Deutschlands im Ringen um unsere Dr. R. Volz. fulturelle Weltgeltung ist.

T.

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Blatt

Schamloseres

13. Mai 1937

gibt

es

nicht

Verlogenheit in Person : Die Sowjetpresse ― Die Welt widerruft, Moskau hetzt Beweis der bolschewistischen Ehrlosigkeit NSK Welche folgenschwere außenpolitische Berwicklungen dadurch hervorgerufen werden. fönnen, wenn die Presse zum Werkzeug politischer Brunnenvergifter wird, hat die Vergangenheit in reichem Maße gezeigt und nicht zuleht die hinter uns liegende Zeit gelehrt , die nachgerade einige tassische Beispiele dieser Art von Brunnenvergiftungen bot. Zu den letzten Musterbeispielen der politischen Hehe und lügenhaften Verleumdung, deren Folgen man noch rechtzeitig zu verhindern wußte, gehört auch jener Fall der Stadt Guer nica, deren Vernichtung durch die spanischen Roten zum Anlaß genommen wurde, um die Zerstörung dieser Stadt einem Bombardement deutscher Flieger zuzuschreiben und somit eine wüste Heze gegen Deutschland zu entfachen. Auch in diesem Fall wurde dieſer ſyſtematiſchen Heze gewerbsmäßiger Brunnenvergifter dadurch Einhalt geboten, daß Presseverteter jenes Landes , das den Auftakt zu dieser Hezkampagne gab, aus Gründen der Wahrheitsliebe ihre Stimmen ere hoben, auf das Unsinnige dieser Verleumdungen hinwiesen und den wahren Sachverhalt - aus eigener Anschauung - darzustellen. Daß es aber dennoch eine Presse gibt, bei der jeder, gleich wie geartete Versuch, der gefähr lichen Hetze zu begegnen wie es in den angeführten Fällen mit Erfolg unternommen wurde - von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, beweist wiederum der Fall jener baskischen Stadt Guernica. Während die Richtigstellungen der Journalisten, die Zeugen der Vorgänge in Guernica waren, die Berleumder Deutſchlands vor aller Welt Lügen gestraft haben und angesichts dieser öffentlichen Überführung und einwandfreien Feststellung des wahren Tatbestandes die Lügner vollends ver stummt sind und niemand mehr mit dieſem Guernicamärchen hervorzutreten wagte , sette in der Sowjetpresse eine Guernicahege gegen Deutschland ein, die an Gehässigkeit Niederträchtigkeit und plumper Verlogenheit alles Vorangegangene weit in den Schatten stellt. Den Ton dieser Haßgesänge gibt selbstvers

Reiſeziel:

ständlich wieder das Blatt des Außentommiſſars Litwinow-Finkelstein an, das in einem groß aufgemachten Leitartikel seine längst widerlegten Lügen strupellos auspofaunt : Die faschistischen Mörder haben durch eine falt blutige Vernichtung einer shuglosen, jeder militärischen Abwehr beraubten Stadt ihr tierisches Geficht gezeigt. Die Ermordung der Bevölkerung dieser Stadt Guernica, der Frauen, Kinder und Greise, die vom Feuer deutscher Maschinengewehre niedergemäht wurden, ist ein Alt nie gehörter Grausamkeit." Die hysterische Heße der Sowjetpresse, der teine Lüge zu dumm und keine Berleumdung zu niedrig ist, nimmt schon lange niemand mehr ernst, weil der Haß gegen die nationalen Ordnungsstaaten die Sowjetpresse zu derartig grotesten Erfindungen verleitet hat, daß sie längst der Lächerlichkeit verfallen ist. Den Grad der Schamlosigkeit, Gewissens losigkeit und Ehrlosigkeit der Sowjetpreſſe offenbart aber nichts so deutlich wie dieser Fall der Guernicaheße, die von der Sowjetpreſſe aufgegriffen wird, nachdem sich die ganze Welt längst von den Verleumdern abgewandt hat, die vor der Weltöffentlichkeit als Lügner bloßgestellt und als Brunnenvergifter angeprangert wurden. Dies alles stört die Sowjetpreſſe wenig, wenn sie nur gegen Deutschland eine groß aufgezogene neue Hezkampagne entfalten kann. Daß fie mit der Guernicasensation so verspätet herausfam, dieweil die Auslandsheze bereits längst zusammengebrochen ist, macht ihr feinerlei Kopfschmerzen: Das Volk, das von der Außenwelt hermetisch abgeschlossen ist und keine Möglich, feiten hat, sich von der Umwelt und dem wahren Geschehen außerhalb der Sowjetgrenzen ein Bild zu machen, noch über politische Ereignisse im Auslande etwas zu erfahren, ist politiſch unwissend genug, um sich so spät aufgewärmte Lügenmärchen vorseßen zu lassen. Wie schlecht den Sowjets in Wirklichkeit humane Anwandlungen anstehen, braucht wohl angesichts dessen nicht gesagt zu werden, daß die Vernichtungen von Menschenleben, wie sie die bolschewistischen Henker bewerkstelligten, in ihrem Ausmaß beispiellos sind und in ihrer Grausamkeit nur noch in den dunkelsten Kapiteln des Mittelalters Vorbilder kennen. v. Wr.

Ungarn

Die erſte diesjährige wirtſchaftskundliche Auslands - Studienfahrt der DAF. Bert wirtschaftlicher Kenntnisse und Stärkung der deutsch-ungarischen Beziehun geniefung NSK Seit Anfang April find die wirtschaftslundlichen Studienfahrten der DAF. im Inland in vollem Gange. Woche um Woche werden die angesezten Fahrten programmgemäß durchgeführt. Im Monat Juni nun rollt die erste diesjährige Auslands-Studienfahrt der DAF. mit dem Reiseziel: Ungarn ab. Wie im Vorjahr, so find auch in diesem Jahr die füdosteuropäischen Staaten bei den Auslandsfahrten

besonders berücksichtigt. Außer der Ungarnfahrt gehen noch Studienfahrten nach Österreich , Rumänien und Jugoslawien. Südosteuropa ist ein Gebiet, das für die Beliefe rung der deutſchen Wirtſchaft mit den verschiedensten Rohstoffen von großer Bedeutung ist. Außerdem wächst die deutsche Ausfuhr, insbes sondere von Maschinen, nach dem Südosten von Jahr zu Jahr. Vor allem sind es die Hunderts

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tausende deutscher Menschen, die weite Gebiete des südosteuropäischen Raumes bewohnen, sie wirtschaftlich führen und fast ausschließlich deutsche Erzeugnisse verwenden. Es ist daher selbstverständlich, daß diese Tatsache bei der Gestaltung der wirtschaftskundlichen AuslandsStudienfahrten berücksichtigt wird. Die Ungarnfahrt der DAF. findet in der Zeit vom 6. bis 16. Juni 1937 statt. Sie beginnt in Regensburg , führt durch Österreich über Wien nach Südungarn und von dort längs der Donau über Budapest, Wien, zurück nach Baffau. Besucht werden außer einer Kohlengrube und einer Porzellanfabrit vor allen Dingen Betriebe der Nahrungs- und Genuß mittelindustrie , Obst und Weinbaugebiete. Jeder Deutsche, der heute nach Ungarn reist, wird immer wieder erkennen, daß dort der Einfluß deutschen Lebens in Geschichte und Gegenwart besonders start ist. Zahlreichen Gebieten geben die dort seit Jahrhunderten wohnenden Deutschen Ausdrud und Gepräge. Deutschem Fleiß und deutscher Arbeit verdankt Ungarn in weitem Umfange seine bedeutende landwirtschaftliche Entwicklung. Weit über 500 000

deutsche Voltsgenossen, die, aus Franter, Schwaben und Hessen stammend, in Ungarn leben, haben auf dem Gebiete der Landwirtschaft, im Obst- und Weinbau, immer Hervor ragendes geleistet. Gerade zwischen der Wirtschaft des Deutschen Reiches und Ungarn besteht ein reger Austausch, der zur Ergänzung der Beziehungen zwischen Industriestaat und Agrare land beiträgt. Ein Kulturabkommen zwischen beiden Staaten fördert weiterhin den fultu rellen Austausch in der Gegenwart. Zur Teilnahme an der Ungarnfahrt berech tigt ist jedes Mitglied der DAF., jedoch. ist die Teilnahme an den Auslandsfahrten von gewissen Voraussetzungen abhängig, da es sich u m reine Berufserziehungsmaßnahmen handelt. Die Einzelheiten des Reiseprogramms sind. bei der DAF , Amt für Berufserziehung und Betriebsführung, zu erfahren. Meldeschluß ist am 20. Mai 1937. Auch diese erste diesjährige wirtschaftskundliche Studienfahrt ins Ausland wird den Teilnehmern reiche Eindrücke und tiefe wirtschaftliche Erkenntnisse vermitteln und das mit auch zur Vertiefung der deutsch-ungarischen HOL. Beziehungen beitragen.

Jedes Schulkind einmal im Landheim

Schulheimschiff , Hans Schemm“

Reichslehrgang für Schullandheime beendet NSK Bayreuth, 13. Mai. Der achttägige Reichslehrgang für Schullandheime des Hauptamtes für Erziehung, der die einheitliche Ausrichtung und nationalsozialistische Formung der deutschen Schullandheimbewegung zum Zwede hatte, ist beendet. Aus allen Gauen des Reiches hatten sich die Sache bearbeiter und maßgebenden Persönlichkeiten aus Partei und Staat zusammengefunden, um in gemeinsamer Schulung und gründlicher AusSprache die Richtlinien fünftigen Handelns aufzustellen. Der Reichswalter des NSLB., Gauleiter Wächtler , der im Schullandheim einen Wesensbestandteil der nationalsozialistischen Erziehungsschule sieht, weilte mehrfach im Kreise der Kameradschaft; auch Hauptamtsleiter Silgenfeldt nahm Teil und bezeugte die grundsägliche Bereitschaft des Hauptamtes für Bolkswohlfahrt zur Mithilfe an den sozialen und gesundheitserziehe rischen Aufgaben des Schullandheims .

auf zweiter Deutſchlandfahrt Oftland- und Grenzlandfahrt des schwimmenden Schulheims ŃSK Bayreuth, 13. Mai. Der Reichswalter des NSLB., Gauleiter Pg. Wächtler, schickt am Freitag in einem feierlichen Att in Hamburg das Schulheimschiff des NSLB. „Hans Schemm" auf seine zweite Deutschlandfahrt. Die erste Deutschlandfahrt im vergangenen Jahr führte von Regensburg über Donau, Main, Rhein, Weser, Elbe, Oder, die Medlenburgischen Seen und — nach der Teilnahme am Freiluft-Schulfongreß in Hannover — bis nach Berlin zu den Olympischen Spielen und hat dieses einzigartige schwimmende Schulheim zu einem Begriff für alle deutschen Jungen und. für die Elternschaft werden lassen. Die Ers innerung an glückliche Tage und frohe Stun den verbindet sich für viele Jungen schon mit dem Begriff dieses Schiffes, für die andern aber verbindet sich mit ihm die Hoffnung und Sehnsucht, auch einmal eine Fahrt mit dem „Hans Schemm" auf deutschen Flüssen und. Seen mitzumachen. Für viele Hunderte deutscher Jungen wird. dieser Wunsch im Laufe des Sommers Wirklichkeit werden. Eine große Volkstumsidee steht über der diesjährigen Fahrt : Jungen aus der Mitte des Reiches sollen in die Grenzlande des deutschen Often gebracht werden, und die Kinder der Grenze sollen in das Reich hineinfahren. Den ganzen Sommer über werden je weils 50 Kinder mit dem Lehrer eine Woche lang auf dem Schiff wohnen und die deutschen Landschaften an sich vorüberziehen lassen. Die diesjährige Deutschlandfahrt umfaßt die Gebiete der Elbe, Oder, Spree, Havel, Saale, Neße, Warthe mit Verbindungskanälen und eine Fahrt auf dem Nordostseefanal nach Kiel.. Sie wird am 14. Oktober enden. Das Schulheimschiff wird damit immer mehr zu einem Symbol eines neuen deutschen Erziehungswillens im Geiste des Nationalsozialismus, der die im NSLB. geeinte deutsche Erzieherschaft. beseelt.

In einem groß angelegten Vortrag sprach Staatsminister Freyberg über die Führers auslese im Schullandheim und begründete sie aus seinen praktischen Erfahrungen in der vor bildlichen Arbeit Anhalts, die Schuleigenheime und staatliche Schullandheime planmäßig so zu= sammenfaßt, daß tein Kind mehr die Schule perläßt, ohne nicht wenigstens einmal mit seiner Klaffe unter Führung seines Lehrers einige Wochen im Schullandheim verbracht zu haben. Diese Arbeit ist vom Führer besonders anerkannt worden. Sie steht und fällt natürlich mit der Eignung der Lehrer. Daher ist deren Vorbereitung, Ausbildung und Schulung Dom NSLB. große Sorgfalt zuzuwenden. Hier über sprach der Reichsschulungswalter Pg. Wolf. In den Gauen find schon mancherlei Erfolge in dieser Hinsicht zu verzeichnen, so berichtete ua. der Berliner Oberschulrat Bohm über seine nationalpolitischen Lehrerlager zur neuen Ausrichtung der Schullandheimarbeit. In der Bayerischen Ostmark und in Oberbayern hat man Schulungsburgen des NSLB. mit Schullandheimen verbunden.

เก

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NSK Volk und Familie Sonderdienſt

Lebenswillen

und

Durchschnittsalter

Leben wir länger als die vorigen Generationen ?

Geſundheitsführung

und Erbgutspflege im Dienst des Volkslebens NSK Krieg, Seuchen und Hungersnot, das find die drei großen Würger der Menschheit. Sie bewirkten, daß die natürliche Vermehrung der Menschen in Westeuropa bis in das 18. Jahrhundert sehr langsam fortschritt und immer wieder durch große Rückschläge, durch ein großes Sterben des in guten Zeiten erreichten Bevölkerungszuwachſes zunichte gemacht wurde. Dieser Zustand herrscht auch noch heute in vielen außereuropäischen Gebieten. Dagegen hat sich in Europa und in den Ländern westeuropäischer Kultur ein grundlegender Wandel in bezug auf die tödliche und verheerende Wirkung der drei genannten Menschheitsgeikeln vollzogen: Hungersnöte mit Massensterben haben in Westeuropa völlig aufgehört, ja, es ist als unter normalen Umständen unmöglich anzusehen, daß eine Hungersnot überhaupt noch ausbrechen könnte, weil die Verkehrsmittel, die es ermöglichen, jederzeit aus dem Auslande Nahrungsmittel heranzuſchaffen, eine ungeahnte Entwidlung erfahren haben, und außerdem die Landwirtschaft, dant den wissenschaftlichen Arbeitsmethoden, unvergleichlich trifenfester ge= worden ist, als sie vor etwa 150 Jahren war. Das gleiche gilt hinsichtlich der Seuchen. Die Pest, die im 14. Jahrhundert ganz Westeuropa heimgesucht und einen großen Teil der Bevöl = ferung dahingerafft hat, ist heute nur noch ein Gespenst aus längst überwundener Zeit. Ja, selbst die Cholera, die in Rußland vor dem Kriege noch sehr häufig große Opfer forderte, ist in Westeuropa schon seit langer Zeit nahezu unbekannt. Auch die sogenannten Volkskrankheiten, Schwindsucht und Typhus, find in einem ständigen Rüdgang begriffen, und wenn die Krebserkrankungen der Statistik nach eher einen Zuwachs zeigen, so beruht das wohl darauf, daß die statistische Erfassung der Krantheitsfälle sorgfältiger erfolgt und die Diagnosen genauer gestellt werden. Im allgemeinen fönnen wir also als eine Errungenschaft der modernen Zeit feststellen, daß wir durch Seuchen und Krankheiten viel weniger gefährdet und daher auch viel gesunder sind als unsere Voreltern ; ja, sogar im Vergleich zu unseren Eltern, dh. zu der Generation, die in den fünfziger und sechziger Jahren geboren ist, führen wir im allgemeinen eine gesündere Lebensweise : unsere Wohnungshygiene hat große Fortschritte gemacht, wir pflegen unseren Körper mehr und sind sehr viel sorgsamer darauf bedacht, durch Bewegung, Sport, Kuren, Einschränkung des Alkoholgenusses usw. Erkran= fungen und frühzeitigem Siechtum vorzubeugen. Die Folge dieser in jeder Hinsicht hygieni-

scheren Lebensweise ist eine starke Zunahme der durchschnittlichen Lebensdauer, was zB. für Deutschland und für Schweden aus folgenden Zahlen hervorgeht : Die durchschnittliche ſo= genannte Lebenserwartung bei der Geburt betrug : in Schweden in Deutschland bei bei bei bei Männern Frauen Männern Frauen 1871/80 38,5 35,6 45,3 Jahre 48,6 54,5 "" 56,9 44,8 1901/10 48,3 1932/34 62,8 59,9 (1933) 65,0 63,6 39 Es wird sicherlich viele überraschen, zu ers fahren, daß ein leidlich gesundes Menschenkind, wenn es das erste, vergleichsweise gefähr = lichste Lebensjahr hinter sich hat, in Deutschland damit rechnen kann, daß es alle Aussicht hat, 60 Jahre, wenn es männlich, und 63 Jahre, wenn es weiblichen Geschlechts ist, alt zu werden. Hat ein Mann das 50. Lebensjahr glücklich erreicht, so kann er heute, bei durchschnittlich guter Gesundheit, noch auf einen weiteren irdischen Wandel von 22,5 Jahren sich gefaßt machen. Bei 50jährigen Frauen betrug die durchschnittliche Lebenserwartung sogar rund 24 Jahre. Die längere durchschnittliche Lebensdauer kommt auch darin zum Ausdruck, daß alljährlich weniger Menschen sterben , dh. daß da jeder Mensch mal sterben muß die Sterbefälle sich auf eine längere Zeitspanne verteilen. Die Sterblichkeit hat bei uns und in fast sämtlichen westeuropäiſchen Ländern sehr stark abgenommen ; starben doch in den siebziger Jahren noch 26 bis 27 auf 1000 der Bevölkerung, 1913 waren es schon nur noch 15, und 1936 11,8, auf 1000 Einwohner be= rechnet. Die Abnahme der Sterbefälle ist Lebensaltern zugute sämtlichen gekommen , aber besonders stark verringert hat sich die Sterblichkeit der Säuglinge und der Kleinkinder : während zu Anfang der siebziger Jahre von 100 in den Ehen geborenen Kindern im Durchschnitt 21 im ersten Lebensjahr wegstarben, beträgt dieser Anteil heute nur noch sechs bis sieben in Deutschland, in Schweden sogar nur vier bis fünf. Bemerkenswert ist auch, daß hinsichtlich der gesundheitlichen Verhältnisse die Städte in Deutschland heute beſſer da stehen als große Teile des flachen Landes. Gewöhnlich wird das Gegenteil angenommen : man glaubt, daß das Stadtleben viel „ aufreibender" sei. Das war einmal der Fall. Heute ist die allgemeine Sterblichkeit zB. in Berlin nur um ein geringes höher als im Durchschnitt für das ganze Reich (Berlin 12

REK Folge 108 bis 13, Reich 11 bis 12 je 1000 Einwohner). Im allgemeinen ist die Sterblichkeit aber auf dem Lande und in den Städten fast gleich niedrig , ja, sie war auf dem Lande sogar etwas höher. So betrug im Normaljahr 1934 die Sterblichkeit auf dem Lande 11,2, in den Städten mit 2000 bis 100 000 Einwohnern 10,9, und in den Großstädten nur 10,7. Was die Kleinkindersterblichkeit anbelangt, so ist sie in den Städten bereits in der unmittelbaren Borkriegszeit geringer gewesen als auf dem Lande. Welche Bedeutung hat aber die starke Abnahme der Kleinkindersterblichkeit, und ist ste schlechthin als eine Errungenschaft zu bewerten? Ihre volksbiologisch günstige Bedeutung besteht darin, daß eine vollzählige Familie , dh. eine solche, die die Erhaltung des Familienbestandes gewährleistet - wozu mindestens vier Kinder großgezogen werden müſſen mit einem geringeren Aufwand an

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13. Mai 1937 törperlichen und seelischen Kräften seitens der Mütter erreicht werden kann als ehedem, als zu diesem Zweck eine erheblich grö= here Zahl von Geburten erforderlich war. Ob aber dadurch nicht die natürliche Auslese beeinträchtigt wird, das ist eine andere Frage, denn es liegt recht nahe, anzunehmen, daß neuerdings manches Neugeborene mit erheblichen Belastungen künstlich am Leben erhalten wird und infolgedessen ein Mensch aufwächst, der niemals eine vollwertige Arbeitskraft wird, ja, vielleicht eine ständige Quelle von Kummer und Sorge darstellt. So einfach scheint aber die Angelegenheit doch nicht zu sein, denn es fehlt nicht an Beispielen, daß sich schwächliche Kleinfinder zu sehr kräftigen und körperlich und geistig leistungsfähigen Menschen entwickeln. Es kommt entscheidend auf die Erbanlagen an, und nicht auf den gesundheitlichen Zustand bei der Geburt, der durch mannigfache Umstände beeinträchtigt sein kann.

Auch der Bauer foll früh

heiraten

Volkspolitische Notwendigkeit der bäuerlichen Frühehe – Bestandserhaltung des deutschen Volkes im Vordergrund NSK Die Bestrebungen der Staatsführung, durch einen gesunden Landarbeiterwohnungsbau möglichst viele verheiratete Kräfte auf das Land zu bringen, sollen einmal dem bestehenden Menschenmangel abhelfen, zum anderen aber zur Gesundung der bevölkerungspolitischen Lage unseres Volkes beitragen. Es wird vor allem darauf ankommen, möglichst viele junge Ehepaare in diese Wohnungen zu bringen und die Wohnungen nicht in erster Linie als Altersheime zu betrachten. Wenn auch die ländliche Bevölkerung die ganzen Jahrzehnte hindurch stets noch in der Lage war, ihren Bestand aus sich selbst heraus zu sichern, so besteht heute doch die Gefahr, daß ein zu hohes Durchschnittsalter bei den Eheschließungen der Landbevölke rung ein Abgleiten ihrer Geburtenziffern verursachen könnte. Erst vor kurzem haben Berech nungen des Statistischen Reichsamtes über die durchschnittliche Heiratsziffer in der Provinz Brandenburg ergeben, daß Bauern und Landwirte zu einem verhältnismäßig hohen Teil erst im Alter von über 30 Jahren heiraten, nämlich 41,5 v . gegenüber 34,3 bei den übrigen Selbständigen. Das durchschnittliche Heiratsalter bei den Arbeitern Berlins und der Provinz Brandenburg wurde mit 26,7 Jahren errechnet. Das bedeutet also, daß die ländliche Bevölkerung, und vor allem Bauern und Landwirte, wesentlich später Ehen eingehen als die Arbeiterschaft. Aber auch gegenüber den übrigen selbständigen Berufen, wie Handwerfern, Gewerbetreibenden und anderen mehr, ist der Anteil der Landwirte, die über 30 Jahre heirateten, um 7,2 vh. höher. Diese Zahlen zeigen nun mit aller Deutlichkeit, daß gerade das Bauerntum in seinem Eheschließungsalter sehr ungünstig abschneidet. Die Forderung nach der Frühehe, die in lezter Zeit von den verschiedenen Seiten her,

und besonders von unseren Raſſe- und Bevölferungspolitikern, mit aller Entschiedenheit auf gestellt wurde, gilt in jeder Weise auch für das Bauerntum, wenn es weiterhin als Blutsquell der Nation seinen Ruf erhalten will. Bei dem Bestreben, unsere bevölkerungspolitische Lage in den kommenden Jahren einer weiteren Verbesserung entgegenzuführen , wird die Förderung der Frühehe den ersten Plak beanspruchen müſſen. Man mag nun einwenden, daß die bevölkerungspolitische Lage in den letzten Jahren bereits dem erforderlichen Ziel sehr nahe gerückt sei, daß man deshalb keine besonderen Anstrengungen zu machen brauche, um die bevölkerungspolitische Lage zu bessern. Zweifellos I ist es nicht zu leugnen, daß wir seit 1933 von einer Geburtenzahl von 957 000 zu einer Geburtenzahl von 1279 000 im Jahre 1936 ge= stiegen sind. Aber troß aller dieſer erfreulichen Erfolge ist die Ziffer des Jahres 1936 noch um 12 v . zu niedrig, um allein die Be = standserhaltung unseres Volkes zu sichern. Es wird nach wie vor nichts unter: lassen werden dürfen, um auf gesunde Art und Weise eine zahlreiche Nachkommenschaft unserer Familien zu sichern. Es ist sehr leicht zu verstehen, daß eine Ehe, die in jungen Jahren, dh. etwa zwischen 22 und 27 Jahren, geſchloſſen wird, mehr Kinder zu erwarten hat als eine solche Ehe, die im Alter von über 30 Jahren oder gar noch mehr eingegangen wird. Da es aber in Zukunft vor allem darauf ankommt, die Zahl der ehelichen Kinder in der Familie zu steigern, müſſen wir die Frühehen als wichtigste Voraussetzung für den Willen zum Kind fordern. Die eingangs angeführten Heiratszahlen im Bauerntum zeigen nun allzudeutlich an, daß unsere Bauern und Landwirte heute noch nicht diesen völkischen Forderungen nachkommen. Die

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REK Folge 108 Gründe hierfür sind verschiedener Art. Vor allem scheint das hohe Heiratsalter im Bauerntum engstens mit dem Zeitpunkt der Hofübergabe zusammenzuhängen. Da es im allgemeinen heute in vielen Teilen des Reiches üblich ist, die Höfe in einem Alter von weit über 60 Jahren an den Nachfolger abzugeben, so besteht oftmals für den jungen Bauern vor dem 35. Lebensjahr nicht die Möglichkeit, an eine Heirat zu denken. Der junge Bauer muß also warten, bis ihm in fortgeschrittenem Alter das Eigentumsrecht über den Hof abgetreten wird. Erst in dieſem Augenblick erhält er die Möglichkeit, für Frau und Kinder in vollem Umfang zu sorgen. Es ist deshalb auch kein Wunder, daß bei den ländlichen Heiraten in den allermeisten Fällen ein Alter von 35 und oft noch mehr Jahren angegeben wird und daß gerade junge Besizer von Erbhöfen, die doch in erster Linie sich für einen zahlreichen gesunden Nachwuchs einsehen sollen, von der Möglichkeit einer frühzeitigen Eheschließung ausgeschlossen sind. Es wird also in Zukunft, um auch Bauerntum im ein gesunderes Heiratsalter zu erreichen, darauf ankommen, daß vor allem die Hof-

Das

deutsche Antlik

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übergabe so zeitig geschieht, daß der bäuerliche Nachwuchs seinen völkischen Pflichten nachkommen fann. Hier werden sich zwar sehr viele Schwierigkeiten entgegenstellen, denn im allgemeinen wird heute die Hofübergabe hinausgezögert, um noch möglichst viele Ersparnisse ansammeln zu können und um Zinsen abzuDies sind häufig sehr umstrittene arbeiten. Gründe, die keineswegs stets zu Recht bestehen, denn es geht heute nicht darum, daß 69- und 70jährige Altbauern rechthaberisch ihre „ Ansprüche" verteidigen, sondern es kommt darauf an, daß vor allen Dingen- die ländliche Jugend in unserem Staat das notwendige Lebensrecht findet. Die bäuerliche heiratsfähige Jugend kann nicht darauf warten, bis ihr durch ein gnädiges Schicksal der Weg in die Zukunft frei wird, sondern es wird darauf ankommen, zwischen alt und jung eine vernünftige Verständigung über den rechtzeitigen Zeitpunkt der Verheiratung des Hoferben herbeizuführen. Die Ermöglichung der Frühehe im Bauerntum ist deshalb eine der ersten Zukunftsaufgaben, weil das Bauerntum auch weiterhin Bluts : quell des deutschen Volkes bleiben E. W. muß.

durch Jahrhunderte

Eine vorbildliche Ausstellung in Frankfurt am Main NSK Der deutsche Mensch, wie wir ihn heute im Kreise unserer Sippe und in jedem unserer Volksgenossen sehen, ist in dem bluthaften Denken des Nationalsozialismus Glied in der Kette der Generationen vom grauen Gestern zum fernen Morgen. So wie wir heute unserer Arbeit nachgehen und unsere Ideale haben, genau so unermüdlich schafften unsere Eltern und Voreltern und genau so heißen Herzens traten sie in Zeiten deutscher Not für ihr Volk und ihre Heimat leidenschaftlich ein. Diesen ewigen Gleichklang von Geschlecht zu Geschlecht nennen wir das Bluterbe der Deutschen, das in seinem Wesensgefüge immer gleich geblieben ist von Hermann dem Cheruster bis Adolf Hitler. Was auch die innere Wesenheit anzutasten und zu brechen versuchte, die besondere deutsche Art erwies sich immer stärker als die zersetzenden Kräfte, die von außen her in unser Volk einzudringen versuchten. Dieses ewige Sichgleichbleiben und Sichgleichbleibenmüssen liegt also begründet in den erblichen Werten des Blutes und der Raſſe. Die Stadt Frankfurt am Main hat unter Mitarbeit des Raffenpolitischen Amtes den Versuch unternommen, dieses unwandelbare deutsche Wesen bildhaft darzustellen. In einer einzigartigen Schau, die unter dem Titel „ Das deutsche Antlig im Spiegel der Jahrhunderte" läuft, find die Bildnisse deutscher Menschen des letzten Jahrtausends zuſammengestellt. Es werden aber nicht etwa nur die

Porträts der großen Kaiser und Könige, der Heerführer und Künstler gezeigt, ſondern man hat auf die besten verfügbaren Bildnisse aus dem politischen, kulturellen und bürgerlichen Leben der Vergangenheit zurückgegriffen. Was wir in Frankfurt also sehen, ist das deutsche Antlig schlechthin. Die Ausstellung, die bis Mitte Juni dauert, verdient weit über die Grenzen des Gaues Heſſen-Naſſau größte Beachtung. Die Besucher und Teilnehmer der großen Tagungen in Frankfurt sollten nicht versäumen, dieser Ausstellung einen Besuch abzustatten.

Die Bildwerke der Ausstellung bestehen aus alten und neueren Originalgemälden, Radierungen, Plastiken, Mosaiken sowie, besonders aus der neueren Zeit, aus photographischen Aufnahmen nach dem Leben . Die Ausstellung beginnt mit einer Bilderreihe lebender ungenannter Volksgenossen, um so zunächst einmal das Spiegelbild des deutschen Menschen der Gegenwart zum Vergleich zu den in 24 weiteren Abteilungen aufgestellten 700 Bildwerken zu ermöglichen. Im Ehrenraum ist die Büste des Führers unter den hohen gotischen Bogen des ehemaligen Klosters vor den Bildnissen der 16 Blutzeugen des 9. November aufgebaut. Die unvergeßlichen Vorkämpfer des Nationalsozialismus : Dietrich Ecart, Horst Wessel, Hans Schemm und die Toten der Bewegung des Gaues haben einen Ehrenplag S. erhalten.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 69, Zimmerstraße 88

Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtan | árift der Schriftleitung: Berlin 68 68 3immerte, 90, H. Fernruf: 11 00 22 Berlag: Franz Cher Ra4 ] ., 6. m. 1. §., Zentralverlag der NSTAB., München - Berlin Berland : Cher.Berlag , Berlin SM 68, ezzate 88 - lle Zahlungen Rud nad (Bokhediants Berlin 4454) zu richten

NCK Breſſedienſt der N6DUS

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Die

Partei -Korreſpondenz

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Partei

hat

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für ble Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Dito Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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entſchieden

Reue Sinngebung ruhmreicher ſtudentiſcher Tradition durch die NSDAP.

NSK Der 13. Mai 1937 hat einen ents scheidenden Wendepunkt in der Geschichte des deutschen Studententums gebracht. Nach einer langen, schweren Zeit der Auseinandersetzungen fonnte endlich der Weg zur Einigung des deutschen Akademikertums gefunden werden. Deutschland blickt auf eine Jahrhunderte alte studentische Tradition zurüd. Wertvolle Kräfte des deutschen Studententums haben aus innerer Begeisterung und voll glühenden Idealismus immer für ein einiges, großdeutsches Reich gekämpft. Wenn auch das Zweite Reich und vor allem das Zwischenreich von Weimar eine Verfälschung der großen studentischen Idee erreichen konnte, so blieben doch jene Geister wach, die in den Bes freiungstriegen der napoleonischen Epoche den Ruf Ehre, Freiheit, Vaterland in die deutſchen Gaue sandten. Die Zersplitterung im deutſchen Studententum , die wir 1933 vorfanden, war nur Spiegelbild der Zerrissenheit unseres Voltes , hervorgerufen durch die Hegapostel marristischer Prägung und die Einflüsse blutfremder Elemente. Und doch standen im Jahre 1933 schon Tausende deutscher Studenten in der deutschen Freis heitsbewegung und hatten in den Jahren des Kampfes um die deutsche Einigung bis 1933 fich geschichtliche Verdienste erworben. Es ist tein schlechtes Zeichen für den Geist, der in der deutschen Akademikerschaft lebt, daß fie sich mit den Fragen neuer deutscher Gestaltung hart auseinandersetzte. Nicht leichtfertig wurden die Ideale, für die man zu leben und zu sterben bereit war, hingegeben und die nationalsozia= listische Bewegung hat daher auch durch die Erklärung, die ihr Beauftragter, Reichsstudentenführer Dr. Scheel, am 13. Mai 1937 in München öffentlich abgab, ausdrücklich den Wertjener alten Ideale anerkannt. Heute aber find diese alten Ideale, „ Ehre, Freiheit, Vaterland", nicht mehr Ideale ein= zelner kleiner Gemeinschaften, ſondern sind durch die Kraft der nationalsozialistischen Bewegung Bekenntnis des ganzen deutschen Boltes geworden. Damit aber müssen die alten Formen den neuen weichen, die von der

Partei bestimmt werden. Wenn einst im Zeichen der Zerſplitterung unzählige kleine Gee meinschaften das deutsche Studententum aufteilten, so muß heute im Reiche Adolf Hitlers eine einzige geschlossene Jungmannschaft an Deutschlands hohen Schulen stehen, eine Jungmannſchaft, deren Geist und Haltung von der nationalsozialistischen Weltanschauung getragen ist. Und wenn früher eine Anzahl einzelner Altherrenbünde ihre ideelle und materielle Hilfe den einzelnen kleinen studentischen Gemeinschaften zur Verfügung stellten, so muß heute ein großer starker Bund der Alten Herren, der wiederum seine Zielsetzung aus dem Willen der Bewegung erhält, diese nationalsozialistische Jungmannschaft betreuen. Daher hat der Stellvertreter des Führers am 13. Mai 1937 anläßlich der ersten Großfundgebung der Nationalsozialiſtiſchen Studentenkampfhilfe durch einen Erlaß eindeutig be= stimmt, daß die Nationalsozialistische Studentenkampfhilfe, der Altherren-Bund der deutschen Studenten, der einzige von der NSDAP. anerkannte Zusammenschluß von alten Herren der deutschen Hoch- und Fachschulen ist, und daß in ausdrücklicher Anerkennung der erzieherischen und vaterländischen Arbeit viele ehemalige Korporationen und Verbände die NS.-Studentenkampfhilfe, die bisherige Aufgabe der Vereinigungen alter Herren, zu übernehmen hat. Im gleichen Erlaß ist die Aufgabe der NS.Studentenkampfhilfe niedergelegt. Sie hat die lebendige Verbindung zwischen den alten Her= ren und der nationalsozialistischen Jungmannſchaft an den deutschen Hoch- und Fachschulen herzustellen und nimmt damit Teil an den großen Aufgaben, die dem deutschen Studententum gestellt sind. So hat die Partei entschieden. Der Willensträger der deutschen Nation, die nationalsozialistische Bewegung, hat damit einen Wendepunkt in der Geschichte deutschen Studententums herbeigeführt, dessen Eindrud sich lein deutscher Mann entziehen kann. Eine ruhmreiche Tradition erhält ihre neue Sinngebung und Gestaltung durch den Willen der Bewegung Wilhelm Kaffl. Adolf Hitlers.

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Tschechisch-deutsche Symbiose"

Sudetendeutsche ,, Zufriedenheit “

von

Prag aus

- Unnützer Umweg Spinas Kampf gegen eine gewisse ausländische Propaganda” über London -- Einschläferungsversuche der Weltöffentlichkeit ?

NSK Daß die Londoner KrönungsfeierlichFühlungnahmen feiten umfangreichen zu zwischen den Vertretern der verschiedenen Nationen Anlaß geben würden, war von vornherein zu vermuten. Daß sie aber von exponierten Tschechen dazu verwendet werden würden, gegen die größte Volfsgruppe Europas, gegen die Sudetendeutschen, einen ungemein heftigen Angriff in der englischen Presse zu richten, konnte bei der internationalen Bedeutung des Anlaſſes wohl kaum erwartet werden . Das Interview des tschechischen Ministerpräsidenten Hodza, das er der „Morning Post" gewährte, stellt zwar einen sehr unglücklichen Mißgriff eines Diplomaten dar, der eigentlich wiſſen müßte, daß sich die Diffamierung einer 31 Millionen zählenden Volksgruppe etwas seltsam ausnimmt, wenn die tschechische Demotratie seit Monaten von einer absoluten Kon= ſolidierung der innerpolitiſchen Verhältniſſe des Landes spricht. Aber der größere Teil der englischen Bresse hat offenbar von vornherein die Bedeutung der Ausführungen des Ministerpräsidenten nicht zu hoch veranschlagt, was viele leicht auf ihren Willen, unter den Krönungsgästen kein böses Blut zu machen, zurückzuführen sein mag. Weniger wichtig als der Inhalt dieser Ausführungen ist die Wahl des Zeitpunktes. Von tschechischer Seite wird nicht be hauptet werden können, daß die zufällige An= wesenheit des tschechischen Ministerpräsidenten in London ja genügend Anlaß sei, seitdem ein anderer tschechischer Minister, der Minister Spina, ebenfalls in der engliſchen Krönungswoche, einen Brief an den Manchester Guardian gerichtet hat, der erkennen läßt, daß Prag wieder einmal die Absicht hat, seine innervölkischen Probleme vor der internatio nalen Diskussion zu verfärben. Es ist nach wie vor zu bezweifeln, ob das flug ist, weil die Dauer der MinderheitenAuseinandersetzungen ein so großes Intereſſe ausgelöst hat, daß Prag feineswegs verhindern fonnte, daß das Ausland sich über die sudeten= deutsche Frage genauestens orientierte. Wenn man bisher in der tschechischen Hauptstadt ſich darauf verlegte, die im Sudetenraum gegebenen Schwierigkeiten als „unerheblich" hinzustellen, so blieb es dem Minister Spina vorbehalten, im sudetendeutſchen Gebiet überhaupt feine Probleme zu sehen. Dieser Minister, der die deutsche Minderheit „ vertritt“, und mit dem Deutschtum faum etwas mehr als die deutsche Sprache gemein hat, bringt es fertig, in dem erwähnten Briefe zu behaup ten, daß England nur durch ,,eine gewisse ausländische Propa = ganda" wegen des Sudetendeutsch= tums beunruhigt worden [ei. Nachdem er es nicht verhindern konnte, daß in der britischen Öffentlichkeit erstmalig die Wahrheit über die beispiellofe Not dieſer

Volksgruppe ihren Weg zum Leser findet, nimmt er sich die Kühnheit, dieſe Tatsache auf eine „ tendenziöse Propaganda" zurückzuführen. Er geht davon aus, eines der beliebtesten Argumente dieser Propaganda sei die Behauptung, „ daß die nationalen Minderheiten in der Tschechoslowakei ausgehungert werden, und daß. infolge dieser grausamen Politik die sudeten= deutsche Minderheit in eine so verzweifelte Situation getrieben wird, daß früher oder später ein Ausbruch zu erwarten ist." ,,deutsche“ Minister bezeichnet dieſe Nachrichten als „grundfalsch" und behauptet, daß es kaum eine zufriedenere, geordnetere und ruhigere Gegend gibt, als es die sudetendeutschen Städte und Dörfer ſind." Ein weiterer Beweis für die Unrichtigkeit dieser Nachrichten sei die Tatsache, daß Vertreter des Sudetendeutſchtums schon mehr als 10 Jahre Mitglieder der Prager Regierung sind.“ Diese Argumentation ist beispiellos. Wenn sich Herr Minister Spina als Vertreter des Sudetendeutschtums fühlt, so ist es mehr als verwunderlich, daß er an der Not von Hunderttausenden von Sudetendeutſchen willentlich vorbeisieht. Wer Vertreter einer Gemeinschaft ist, muß sich zu ihrem Sprecher machen. Dazu hat Spina offenbar teine Zeit, weil er mit Regierungsgeschäften überhäuft zu fein scheint. Als Unterlage für die Krisenerscheinungen führt er an, daß die wirtschaftlichen Verheerungen, wenn man gerecht sein wolle, nicht durch das System der Prager Regierung , sondern durch die besonderen Verhältnisse der deuts schen Industriegebiete herbeigeführt worden sei. Daß es sich nicht um ein System handele, gehe am schlagendsten aus der Tats fache hervor, daß die staatliche Arbeitslosen= unterstützung, die von der tschechoslowakischer Republik als einem der ersten Staaten einges führt wurde, ohne Unterschied der Nationalität jedem Anspruchsberechtigten zuteil wurde. Als weiteren Beweis" führt er an, daß die Regierung ausdrücklich zur Bekämpfung der Arbeits-losigkeit im fudetendeutschen Gebiet reichliche Staatsgarantien für die Exportindustrie dieſes deutschen Gebietes gewähre. Mit diesen letzten Feststellungen begibt sich der Minister auf ein Gebiet, das seit jeher für die Tschechen Glatteis gewesen ist, und so darf er es uns nun nicht übelnehmen, daß wir seine Behauptungen einmal genauer ansehen. Es ist möglich, daß die staatliche Arbeitslosenunterstützung allen Trägern des tschechischen Paſſes gleichermaßen gewährt wird. Es trifft zugleich aber auch zu, daß es keinen erwerbsloſen Tschechen im deutschen Grenzgebiet überhaupt gibt (!) . Durch die Siedlung tschechischer Bauern und Arbeiter ist ja schließlich überhaupt erst die deutsche Erwerbslosigkeit zustande gekommen.

NSK Folge 109 Die wirtschaftlichen Verheerungen, von denen Spina spricht, fallen allerdings in die deutschen Gebiete, die der Grenze benachbart sind, weil seit mehr als 50 Jahren die Tschechen in dieſe Gebiete eingedrungen sind . Die Gebiete mit größter Arbeitslosigkeit sind zugleich auch die stärksten deutschen Gebiete. 80 vh. der tschecho= slowakischen Industrie liegen im Sudetenraum. Der tschechische Staat machte jene Unternehmungen, die in deutscher Hand lagen, feineswegs zum Lieferanten für das Hinterland, sondern lieg neue tschechische Industrien erstehen, die vollbeschäftigt sind, während die deutschen Fabriten zusammenbrechen. Das Programm für die TschechiFierung der deutschen Fabriken hat ein tschechi= scher Politiker bereits im Jahre 1923 umriſſen : „Wir Tschechen müſſen trachten, die tschechische Industrie an uns zu reißen. Solange nicht der lezte Kamin der deutschen Fabriten verschwunden ist, und das deutsche Kapital in unseren Händen ist, solange müssen wir lämpfen. Die Deutschen haben hier fein Recht. Man soll bei ihnen nicht kaufen, damit sie auswandern, die Grenze ist ja offen, fie können in ihr großes Deutsches Reich oder nach Deutsch-Österreich ziehen." Seit dieser Zeit ist ein verhängnisvoller Feldzug gegen die deutschen Industrien ins Land gegangen. Im Jahre 1935 fertigte der Abgeordnete Kallina eine Zusammenstellung aus dem Staatshaushaltsplan an, aus der her= vorgeht, daß von den im Staatsvoranschlag 1935 für Neubauten innerhalb der zivilen Verwaltung vorgesehenen Gesamtausgaben in Höhe von rund 129 Millionen Kronen nur insgesamt rund 52 Millionen Kronen, das sind 4,5 vH., auf das deutsche Gebiet kommen. Der weitaus größte Teil dieses Betrages wurde noch dazu für die Erstellung tschechischer Neubauten angesetzt ! Wenn die Verelendung der deutschen Industrie damit eine in Europa. dastehende katastroeinzigartig phale Arbeitslosigkeit im Gefolge hatte, so bedarf es allerdings der flugen Ausführungen des Ministers Spina, um die wohl-

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tätige Haltung des tschechischen Staates zu bes weisen, die darin besteht, diesen Erwerbslosen Gott sei dank auch eine Arbeitslosenunterstützung zu geben ( !) . Genau so wie jenen tschechischen Erwerbslosen, die es allerdings im Grenzgebiet überhaupt nicht gibt. Es stimmt Verheerungen wirtschaftlicher also, daß die Natur" im Sudetendeutschtum auf die deutschen Industriegebiete zurückzuführen sind, insofern nämlich, als man dieſe Induſtriegebiete durch das Prager System vernichtet hat. Müssen wir da nicht Zweifel in die politische Zulänglichkeit dieses Demokraten sehen, wenn er davon spricht, daß es kaum eine zufriedenere, geordnetere und ruhigere Gegend gibt" als das sudetendeutsche Gebiet? Dieser hochherzige Verfechter des Status-quoGedankens führt, wie erwähnt, die Förderung der Exportindustrie des deutschen Ge= bietes an. Ist es ihm denn völlig unbekannt, daß diese Förderung keineswegs der vernichteten deutschen Industrie zuteil wird, ist es ihm unbekannt, daß Prag künstlich eine jüdisch im tschechische Exportindustrie Sudetenraum errichtete, der zum aller= größten Teil die Förderung des Staates zuteil wird?

Der Brief eines Vertreters der tschechischen Regierung schließt : „ Es konnte für den deutschen Aktivismus und die tschechoslowakische Demokratie nur eines geben : das Tempo und die Auswirkung der tschechisch-deutſchen Symbiose zu beschleunigen und den Wert der Demokratie durch die Durchschlagskraft und Praxis der Demokratie zu erweisen.“ „Die tschechisch-deutsche Symbioſe iſt eine ganz eigene Sache, deren Rezept uns bereits vor Jahren der erste tschechische Friedensminister Dr. Raschin verraten hat : „ Wir haben nach dem Friedensvertrag das Recht, unsere Sache so einzurichten, als ob andere Nationalitäten überhaupt nicht existierten." Symbiose auf tschechisch heißt also : man beiseitige eines der Elemente der Verschmelzung, so daß nur noch das andere übrig bleibt. GHC.

Berufsausbildung

und

Frühehe

Eine völkische Lebensfrage Kinderreichtum jugendlicher Ehen und berufliche Lüchtigkeit Berkürzung des Weges von der Berufsreife zur Berufsſicherung NSK Es ist eine wohlbegründete Tatsache, daß der Mann erst dann heiratet, wenn er in fester Berufsstellung ist und dadurch die Möglichkeit hat, Frau und Kinder zu ernähren und zu sichern. Die Gründung der Familie und die Zahl der Nachkommen hängt daher stark von dem Heiratsalter und damit von dem Alter der Berufsreife ab, dieſe aber wieder von der Dauer der Berufsvorbildung , in der die Schulzeit in engerem Sinne den größten Teil einnimmt. Bei der Beurteilung dieser Dinge darf man nicht nur die Lebenszeit des einzelnen betrachten, sondern muß wie bei allen volksbiologisch wichtigen Fragen in Geschlechtertetten denten. Es wäre falsch zu sagen :

Wenn ein Volk zu seiner Erhaltung eine Durchſchnittszahl von drei bis vier Geburten für jede Ehe nötig hat, so läßt sich diese Zahl erreichen einerlei, ob jemand mit 20 oder mit 30 Jahren heiratet. Rein zahlenmäßig wäre das zwar für die einzelnen Menschen möglich, da die Zeit der Geschlechtsreise ja beim Mann etwa 40, bei der Frau etwa 30 Jahre währt. Aber es ist schon eine Erfahrungstatsache, daß die späteren Jahre kinderärmer sind, und es mag dahingestellt bleiben, ob das mehr auf körperbiologische Gründe zurückzuführen ist oder ob die Kinderfreudigkeit nachläßt. Wesentlicher ist jedoch folgendes : beträgt das durchschnittliche Heiratsalter in einem Volke 20 Jahre und die Zahl der Kinder, die sich wieder fortpflanzen,

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RSK Folge 109 zwei, so wird ein Ehepaar nach 120 Jahren 126 Nachkommen haben, bei einem durchschnittlichen Heiratsalter von 30 Jahren jedoch nur 30, dh. kaum ein Viertel des ersten Falles. Dieser Unterschied steigt als geometrische Reihe immer schneller. Welche Bedeutung das für den Daseinskampf von Völkern mit verschiedenem Heiratsafter hat, braucht nicht erläutert zu werden. Es ist eine Tatsache, daß wenig ziviliſierte Völker ein frühes Heiratsalter haben. Ein Volk, das nach Selbstbehauptung strebt, muß also allgemein darauf halten, daß es nicht mit zunehmender Zivilisation gegenüber naturnäheren Völfern ins Hintertreffen gerät. Jene Betrachtung hat aber noch eine ganz besondere, innerpolitische Bedeutung. Wir wissen, daß jedes Volt sich aus rassisch hoch= wertigen, zu Führung fähigen Teilen und aus minderen, führungsbedürftigen Gruppen zu= sammensetzt, und es ist ein nationalsozialistischer Grundsatz, daß vor allem die hoch wertigen Erbwerte gestärkt und vers mehrt werden müssen, da sonst die Leistungsfähigkeit und Geltung des Volkes ständig abFinken müßte. Würde etwa in einem Volk das Heiratsalter der beiden großen Gruppen- daß ſie nicht scharf zu umgrenzen sind, kann hier beifeite bleiben - sehr verschieden werden , so müßten jene Verhältniszahlen schon im Laufe eines Jahrhunderts eine ungeheure Verschiebung in dem Wert der Gesamterbmaſſe hervorbringen und zwar entweder eine gewaltige Steigerung der Volks eine ents etliche fraft oder Schwächung , je nachdem, welche Gruppe früher heiratet und mehr Kinder hat. Wie steht es damit bei den europäischen Kulturvölkern- und besonders bei unserem Volte? Tatsächlich ist überall mit zuneh mender Zivilisation das Heirats . alter allgemein gestiegen . Wenn trokdem bis zu einem gewissen Entwicklungsgrade die Bevölkerungen gewachsen sind, so liegt das an der Besserung der sozialen und hygienischen Verhältnisse, die eine geringere Sterblichkeit und ein höheres Sterbealter schufen. Aber dieser „Aufstieg" weicht von einem gewissen Augenblick überall dem Rückgang und zwar wieder mit der Beschleunigung einer geometrischen Reife . Es ist gewiß schwer, in einem Volke die Gruppen der Führungsfähigen und der Führungsbedürftigen zu umreisen, und man muß sich vor allem davor hüten , einmal vorhandene Gesellschafts- oder Standesschichten ohne weiteres als mehr oder minder erbwertvoll zu kennzeichnen. Es ist auch verkehrt, wenn man, wie noch heute öfters, allein die geistige Begabung oder sogar die Schulleistung zum Wertmaßstab machen wollte. Es steht jedoch außer allem Zweifel, daß für die führenden Berufe auf allen Lebensgebieten besondere Fähigkeiten auf geistigem, charakterlichem und jest endlich auch auf körperlichem Gebiet gefordert werden. Es ist auch sicher, daß ein Mensch, der höhere Fähigkeiten in sich spürt, im allgemeinen den Drang hat, diese in einem führenden Beruf zu betätigen. Es ist daher volksbiologiſch von ungeheurer, ja entscheidender Bedeutung, ob diese

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wertvollen Menschen früh genug heiraten und sich in genügender Zahl fortpflanzen, ja ſogar mehr als die nicht Aufstiegsfähigen. Ob das der Fall ist, hängt vor allem von der Dauer der Berufsausbildung ab. Daß diese länger sein muß als bei nicht füh= renden Berufen, ist selbstverständlich ; aber sie darf ein erträgliches Maß nicht übersteigen oder das Leben und die Geltung des Volkes sind ― auf weite Sicht gesehen - bedroht. Wir wissen, daß der „ Akademiker", der führenden Berufen zustrebt, heute noch fast zehn Jahre später heiratet als etwa der ungelernte Arbeiter , nicht aus Ehescheu, sondern aus Verantwortungsgefühl. Bisher hatte er 13 Jahre die Schule zu besuchen, und zwar vom 6. bis 19. Jahre (vier Jahre Grundschule, neun Jahre höhere Schule), dh. wenn er die Klassen glatt durchlief. Dann folgen 22 Jahre Arbeits- und Wehrdienst, darauf mindestens vier Jahre Studium, so daß er die abschließende Staatsprüfung frühestens im 26. Jahre ablegen kann. Damit hat er jedoch noch keinen Beruf. Es folgt erst noch die praktische Ausbildung , die bei einem Lehrer an höheren Schulen zB. zwei Jahre beträgt, bei anderen zT. noch mehr. Erst dann kann er auf dauernde Beschäftigung rechnen, noch nicht auf gesicherte Anstellung wenn die Lage seiner Berufsgruppe für ihn günstig ist, dh. diese Bedarf an Nachwuchs hat. Mit etwa 28 Jahren ist also zB. der Lehrer an höheren Schulen berufsreis" und kann auch auf dem Grunde einer Lebenssicherung an die Gründung einer Familie denken. Bei anderen Berufen ist es ähnlich, und es ist eher zu niedrig als zu hoch gegriffen, wenn man das bisherige durchschnittliche Heiratsalter des Akademikers auf frühestens 30 Jahre ansetzt. Was das für die Erhaltung dieser Volksgruppen an sich und im Verhältnis zu anderen bedeutet, läßt sich leicht aus der obigen Berechnung entnehmen. Es folgt aber auch daraus, daß dieser Zuſtand so schnell wie möglich ge= ändert werden muß. Das Reichserziehungsministerium', dem die Vorbildungseinrichtungen der akademischen Gruppen unterstehen, ist mit Ernst und in steter Verbindung mit den Parteistellen, bes sonders dem Rassenpolitischen Amt an diese Fragen herangegangen . So hat die Neuordnung des höheren Schulwesens die Schuldauer von 13 auf 12 (48) Jahre herabgesetzt und gibt die Möglichkeit, auch schon in 38 Jahren die Reife und damit den Zugang zu höheren Staatsberufen zu erlangen. Auch wird die Studiendauer durch ge= eignete Maßnahmen her abgesezt werden müssen, ohne daß die Leistungshöhe sinkt. Auch praktische Berufsausbildung und die die Wartezeit Berufsreif e zwischen und Berufssicherung , die in erster Linie von der allgemein wirtſchaftlichen Lage und der Aufnahmefähigkeit der verschiedenen Berufe abhängt, werden nach Möglichkeit verkürzt werden müſſen. Aber das alles können nur erste Schritte sein, und alle, die sich für die Zukunft unseres Voltes mitverantwortlich fühlen, müssen dieser Frage ihre Aufmerksamkeit zuwenden und nach

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Auswegen suchen. Man kann immer wieder die Erfahrung machen, daß bei dem Versuch, schwere Mißstände zu beseitigen, das Kleben an der nun einmal überlieferten Form eine viel zu große Rolle spielt. Vor allem ist das der Fall, wenn Menschen an einer Reform beteiligt find- und sie pflegen sich sehr nachdrücklich einzuschalten , die seit Jahrzehnten in einer solchen Einrichtung leben und wirten , sich von den gewohnten Vorstellun

Die Aufgabe

der

gen nicht freimachen können und Wesentliches von Unwesentlichem, Inhalt von Form nicht zu unterscheiden wissen. Es ist daher nötig, daß alle, welche die bevölkerungspolitische Notwendigkeit einer Herabseßung des Heiratsalters erkannt haben, dazu helfen, daß der Wagen der Berufsausbildung aus den zu tief eingefahrenen und hemmenden Spuren herausgehoben und auf reibungslosere Geleise gesezt wird. Dr. Rudolf Lange.

Austauſchlager

des

RELB .

Erlebnis des deutſchen Menschen, der deutſchen Landſchaft und des deutſchen Volkstums Als Rationalsozialisten Deutschland fennenlernen! Von Reichsschulungswalter im NSLB., Pg. Carl Wolf

„Und fämpfen kann ich nur für etwas, das ich liebe, lieben nur was ich achte, und achten, was ich mindestens fenne." Adolf Hitler. NSK Wir rufen die Erzieher auf zum Marsch ins Reich. Das ist der tiefere Sinn unserer Austauschlager . Hinweg über alle Landesgrenzen und Stammesgebundenheiten hinein in das Erlebnis ferner Gaue, alle geistigen Mainlinien überwindend, die Vielfalt der deutschen Stämme erobernd, so werden die deutschen Erzieher im Jahre 1937 antreten zum Bekenntnis für Führer und Reich. Denn eines ist klar : So sehr wir durch die Austauschlager die Möglichfeit schaffen wollen, die deutschen Erzieher und Erzieherinnen im Laufe der Jahre ganz Deutschland erleben zu lassen, so sehr betonen wir, daß das Erlebnis der Landschaft nur ein Bruchstück jener Erziehungsarbeit ist, die wir leisten wollen. Es muß zusammenklingen mit dem Erlebnis des deutschen Menschen als des vom Blute her bestimmten Kämpfers, der das von ihm eroberte Land nach seinem Bilde formte, es muß sich verbinden mit dem Erlebnis des aus alten Erbſtrömen lebenden Volkstums, es muß erhöht werden durch das Erlebnis der deutschen Kunst in Wort, Ton, Bild und Baugestalt . Die Erzieher der Austauschlager werden be= ginnen, in sich ein lebendiges Bild des Reiches zu tragen, des Reiches, das der deutsche Mensch gestaltete in Raum, Volkstum und Kunst, aber auch das Bild jenes inneren Reiches, das lebt in den Träumen und Sehnsüchten der Begnadeten unseres Volkes, der Dichter, Maler und Baumeister, das aufersteht in den Gesichten der Staatsmänner und Feldherrn und in den eiſernen Taten der deutschen Führer. Nur wer dieses Reiches teilhaftig ist, kann mitbauen an der Volkwerdung der Deutschen - und das ist die größte Aufgabe des Erzieherſtandes. Wir deutschen Erzieher treten auch in den Austauschlagern zuerst als National : sozialisten an, als Volksgenoſſen, die um den höchsten Wert unserer Zeit kämpfen, um die Gestaltung der deutschen Volksgemeinschaft. Weltanschauliche Haltung, Pflege des Kampfgeistes, Einordnung ins Volksganze sind die großen Ziele unserer Schulungsarbeit ; sie stehen

auch in den Austauſchlagern an erster Stelle. Wir wissen, daß der deutsche Erzieher aus solcher Schulung die besten Antriebe für ſeine Berufsarbeit mitnimmt, und daß gerade aus der Schulungsarbeit die Einſazbereitschaft und Schlagkraft des NSLB. für die politischen Aufgaben unserer Zeit zur notwendigen Härte reifen. Der Feiergestalter und Freizeithelfer hat in den Austauschlagern 1937 wichtige Aufgaben zu erfüllen. Er ist in erster Linie zuſammen mit dem Lagerleiter berufen, das Erlebnis der Kameradschaft, die Grundlage jeder Gemeinschaftsbildung zu pflegen und zu gestalten, ihm obliegt die Vermittlung des. Volkstums erlebnisses in der Durchführung von Volkstums- und Dorfgemeinschaftsabenden, in der Veranstaltung von Dichterabenden und in der Organisation erlebnisstarker Führungen durch den von deutschen Menschen gestalteten Raum im Landschaftskreis des Austauschlagers. Ihm fällt aber auch die große und schöne Aufgabe zu , das Kameradschaftserlebnis der aus den verschiedenen Gauen zusammengeströmten Erzieher einmünden zu lassen in die Schau und Feier der hier sich vollziehenden Volkwerdung. Das tägliche Lagerbrauchtum, die Sonntag= morgenfeier und vor allem das jedes Austauschlager abschließende Bekenntnisfeuer müſſen eine eindringliche Sprache reden und Zeugnis ablegen vom Marsch ins Reichs. Wenn dann die deutschen Erzieher aus den Austauschlagern zurückkehren in ihre Heimatgaue mit dem heißen und heiligen Willen, fein Opfer zu scheuen, um dieses Reich weiterzuge= stalten, dessen Bild sie in sich tragen seit dem Erlebnis einer über alle Stände und Stämme -und Landschaften hinaus vollzogenen Sicht, wenn sie dem Bekenntnis- und Verpflichtungswort erhebender Stunden die Tat folgen laſſen, indem sie der Zukunft des Reiches, der deutschen Jugend, mit heißer Liebe zu Beruf und Berufung dienen, dann hat auch die Feiergestaltung ihre Pflicht im Rahmen der Schulungsarbeit getan. Und das ist ihr Sinn ! Nicht Kunst = pflege um der Kunst willen , nicht Vermittlung von Volkstumswerten um der Kenntnisse willen, nicht Pflege der Kamerad-

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RSK Folge 109 schaft um fröhlicher Stunden willen - sondern alles nur im Dienst am Leben des Bolles. Feiergestaltung muß sein: Die ge meinschaftsbildende Kraft eines neuen Volkstums, gespeist von den Strömen uralter Kräfte

der deutschen Rassenseele! Feiergestaltung muß werden : Das Brauchtum heiliger Stunden! Feiergestaltung muß Kräfte frei machen für das Leben und damit für den Kampf, - dann ist fie nationalsozialistisch und erfüllt ihre Aufgabe.

Maifeier in tropiſchem Regen Ein Bericht vom deutſchen Nationalfeiertag in

Meister Eckhart und die Gegenwart

Sao Paulo NSK Soeben treffen mit der SüdamerikaLuftpoft die ersten Bilder und ausführlichen Berichte von der deutschen Maifeier in Sao Paulo ein, zu der sich trok strömenden Regens 14000 Volksgenossen eingefunden hatten. Wie nun schon seit 5 Jahren, hatte die dortige Ortsgruppe der Landesgruppe Brasilien der Auslandsorganisation der NSDAP. alle Vorbereitungen getroffen, um den 1. Mai zu dem Tage eines eindrucksvollen Treuebekenntnisses zum nationalsozialistischen Deutschland zu gestalten. In dem Bericht heißt es ua.: Die im Programm vorgesehenen sportlichen und gesanglichen Vorführungen sowie die Rede des Stellvertretenden Landesgruppenleiters Spannaus mußten wegen des mit voller Gewalt einfegenden Unwetters abgebrochen werden. Trog des Unwetters vollzog sich der Abmarsch der Formationen in mustergültiger Ordnung, und trotzdem das Gelände des Sportplages schon nach ein paar Minuten des tropischen Regens wie ein Sumpf aussah, war die Stimmung unter den Volksgenossen vorzüglich. Nachdem sich der Regen gelegt hatte, waren auch bald wieder die Volkstanzgruppen der DAF. in ihren Originalheimattrachten auf dem Plan, um unter dem Maibaum heimatliche Tänze vorzuführen. So wurde trok der Ungunst der Witterung der 1. Mai 1937 ein bemerkenswerter Festtag in der Geschichte des Deutschtums in Brasilien, das an diesem Tage ein machtvolles Treuebekenntnis zum Führer und dem ange= stammten Volkstum abgelegt hat."

Die Mai-Folge der NS.-Monatshefte NSK Für die Beurteilung von Meister Eckhart, in dem wir eine unkonfessionelle deutsche Frömmigkeit ausgeprägt sehen, wird die im Er. scheinen begriffene Ausgabe seiner Werke wichtig sein, über deren Vorgeschichte Prof. D. Dr. Seeberg in einem Aufſag : Die verlorene Handschrift zur Geschichte der Meister-EckhartAusgabe berichtet, die darüber hinaus ein Bild von Methoden und Gewohnheiten in der wissenschaftlichen Welt gibt, wie sie in einer noch nicht allzu fernen Vergangenheit möglich und üblich waren. Prof. Dr. Bruno Schier weist mit Unterstügung von Bildern, Karten und Skizzen den Deutschen Einfluß auf den Hausbau Osteuropas" nach. Matthes Ziegler nimmt eine vor turzem erschienene Schrift von Dr. Wilhelm Stapel ,,Die literarische Vorherrschaft der Juden in Deutschland 1918-1933" zum Anlaß, das Thema Wilhelm Stapel und die Judenfrage" ausführlich und gründlich zu behandeln. Zum 175. Geburtstag Fichtes im Mai erscheint eine Zusammenstellung besonders bezeichnender Sätze aus seinem Wert. Dr. Christian Gündel unternimmt es in seinem Aufsatz „ Eine Breslauer Bildnissammlung als Dokument weltanschaulicher Kämpfe im 16. Jahrhundert“, eine Bildnissammlung aus dieser Zeit nicht nach den üblichen kunstgeschichtlichen Gesichtspunkten anzusehen, sondern als Ergebnis eines systematischen Sammelns, eines geschichtlichen Aufbaus nachzuweisen. Dr. Georg Leibbrandt geht in der ,,Kritik der Zeit" auf die Taktik Moskaus ein, auf dem Wege über die katholischen Jugendverbände aller Länder eine seinen Zielen dienende Einheitsfront herzustellen.

Verlag: Wirtschaftspolitischer Dienst Verlags-G. m. b. H., Berlin. Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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Auswegen suchen. Man kann immer wieder die Erfahrung machen, daß bei dem Versuch, schwere Mißstände zu beseitigen, das Kleben an der nun einmal überlieferten Form eine viel zu große Rolle spielt. Vor allem ist das der Fall, wenn Menschen an einer Reform beteiligt Find - und sie pflegen sich sehr nachdrücklich einzuschalten , die seit Jahrzehnten in einer solchen Einrichtung leben und wirten , sich von den gewohnten Vorstellun

Die Aufgabe

gen nicht freimachen können und Wesentliches von Unwesentlichem, Inhalt von Form nicht zu unterscheiden wissen . Es ist daher nötig, daß alle, welche die bevölkerungspolitische Nots wendigkeit einer Herabsetzung des Heiratsalters erkannt haben , dazu helfen, daß der Wagen der Berufsausbildung aus den zu tief eingefahrenen und hemmenden Spuren herausgehoben und auf reibungslosere Geleise gesezt wird. Dr. Rudolf Lange.

der Austauſchlager

des

NELB.

Erlebnis des deutschen Menschen, der deutſchen Landſchaft und des deutſchen Volkstums Als Rationalsozialisten Deutschland tennenlernen ! Von Reichsschulungswalter im NSLB., Pg. Carl Wolf ,,und fämpfen kann ich nur für etwas, das ich liebe, lieben nur was ich achte, und achten, was ich mindestens kenne." Adolf Hitler.

NSK Wir rufen die Erzieher auf zum Marsch Das ist der tiefere Sinn unserer ins Reich. Hinweg über alle LandesAustauschlager. grenzen und Stammesgebundenheiten hinein in das Erlebnis ferner Gaue, alle geistigen Mainlinien überwindend, die Vielfalt der deutschen Stämme erobernd, - so werden die deutschen Erzieher im Jahre 1937 antreten zum Bekenntnis für Führer und Reich. Denn eines ist klar : So sehr wir durch die Austauschlager die Möglichteit schaffen wollen, die deutschen Erzieher und Erzieherinnen im Laufe der Jahre ganz Deutschland erleben zu lassen, so sehr betonen wir, daß das Erlebnis der Landschaft nur ein Bruchstück jener Erziehungsarbeit ist, die wir leisten wollen. Es muß zusammenklingen mit dem Erlebnis des deutschen Menschen als des vom Blute her bestimmten Kämpfers, der das von ihm eroberte Land nach seinem Bilde formte, es muß sich verbinden mit dem Erlebnis des aus alten Erbströmen lebenden Volkstums, es muß erhöht werden durch das Erlebnis der deutschen Kunst in Wort, Ton, Bild und Baugestalt. Die Erzieher der Austauschlager werden be= ginnen, in sich ein lebendiges Bild des Reiches zu tragen, des Reiches, das der deutsche Mensch gestaltete in Raum, Volfstum und Kunst, aber auch das Bild jenes inneren Reiches, das lebt in den Träumen und Sehnsüchten der Begnadeten unseres Volkes, der Dichter, Maler und Baumeister, das aufersteht in den Gesichten der Staatsmänner und Feldherrn und in den eisernen Taten der deutschen Führer. Nur wer dieses Reiches teilhaftig ist, kann mitbauen an der Volkwerdung der Deutschen – und das ist die größte Aufgabe des Erzieherstandes. Wir deutschen Erzieher treten auch in den Austauschlagern zuerst als Nationalsozialisten an, als Volksgenossen, die um den höchsten Wert unserer Zeit kämpfen, um die Gestaltung der deutschen Volksgemeinschaft. Weltanschauliche Haltung, Pflege des Kampfgeistes, Einordnung ins Volksganze sind die großen Ziele unserer Schulungsarbeit ; sie stehen

auch in den Austauschlagern an erster Stelle . Wir wissen, daß der deutsche Erzieher aus solcher Schulung die besten Antriebe für ſeine Berufsarbeit mitnimmt, und daß gerade aus der Schulungsarbeit die Einsatzbereitschaft und Schlagkraft des NSLB, für die politischen Aufgaben unserer Zeit zur notwendigen Härte reifen. Der Feiergestalter und Freizeithelfer hat in den Austauschlagern 1937 wichtige Aufgaben zu erfüllen. Er ist in erster Linie zusammen mit dem Lagerleiter berufen, das Erlebnis der Kameradschaft, die Grundlage jeder Gemeinschaftsbildung zu pflegen und zu geſtalten, ihm obliegt die Vermittlung des. Volkstums erlebnisses in der Durchführung von Volkstums- und Dorfgemeinschaftsabenden, in der Veranstaltung von Dichterabenden und in der Organisation erlebnisstarker Führungen durch den von deutschen Menschen gestalteten Raum im Landschaftskreis des Austauschlagers. Ihm fällt aber auch die große und schöne Aufgabe zu, das Kameradschaftserlebnis der aus den verschiedenen Gauen zusammengeströmten Erzieher einmünden zu laſſen in die Schau und Feier der hier sich vollziehenden Volkwerdung. Das tägliche Lagerbrauchtum , die Sonntag= morgenfeier und vor allem das jedes Austauschlager abschließende Bekenntnisfeuer müssen eine eindringliche Sprache reden und Zeugnis ablegen vom Marsch ins Reichs.

Wenn dann die deutschen Erzieher aus den Austauschlagern zurückkehren in ihre Heimat= gaue mit dem heißen und heiligen Willen, kein Opfer zu scheuen, um dieses Reich weiterzugestalten, dessen Bild sie in ſich tragen seit dem Erlebnis einer über alle Stände und Stämme und Landschaften hinaus vollzogenen Sicht, wenn sie dem Bekenntnis- und Verpflichtungswort erhebender Stunden die Tat folgen lassen, indem sie der Zukunft des Reiches, der deutschen Jugend, mit heißer Liebe zu Beruf und Berufung dienen, dann hat auch die Feiergestaltung ihre Pflicht im Rahmen der Schulungsarbeit getan. Nicht Kunst = Und das ist ihr Sinn ! pflege um der Kunst willen , nicht Vermittlung von Volkstumswerten um der Kenntnisse willen, nicht Pflege der Kamerad-

REK Folge 109 - sondern schaft um fröhlicher Stunden willen alles nur im Dienst am Leben des Voltes. Feiergestaltung muß sein : Die ges meinschaftsbildende Kraft eines neuen Volkstums, geſpeiſt von den Strömen uralter Kräfte

Maifeier in tropiſchem Regen Ein Bericht vom deutschen Nationalfeiertag in Sao Paulo NSK Soeben treffen mit der SüdamerikaLuftpost die ersten Bilder und ausführlichen Berichte von der deutschen Maifeier in Sao Paulo ein, zu der sich trot strömenden Regens 14 000 Volksgenossen eingefunden hatten. Wie nun schon seit 5 Jahren, hatte die dortige Orts= gruppe der Landesgruppe Brasilien der Auslandsorganisation der NSDAP. alle Vorberei tungen getroffen, um den 1. Mai zu dem Tage eines eindrucksvollen Treuebekenntnisses zum nationalsozialistischen Deutschland zu gestalten. In dem Bericht heißt es ua.: Die im Programm vorgesehenen sportlichen und gesanglichen Vorführungen sowie die Rede des Stellvertretenden Landesgruppenleiters Spannaus mußten wegen des mit voller Gewalt einsehenden Unwetters abgebrochen werden . Tros des Unwetters vollzog sich der Abmarsch der Formationen in mustergültiger Ordnung, und trozdem das Gelände des Sportplages schon nach ein paar Minuten des tropischen Regens wie ein Sumpf aussah, war die Stimmung unter den Volksgenossen vorzüglich. Nachdem sich der Regen gelegt hatte, waren auch bald wieder die Volkstanzgruppen der DAF. in ihren Originalheimattrachten auf dem Blan, um unter dem Maibaum heimatliche Tänze vorzuführen. So wurde trok der Ungunst der Witterung der 1. Mai 1937 ein bemerkenswerter Festtag in der Geschichte des Deutschtums in Brasilien, das an diesem Tage ein machtvolles Treuebekenntnis zum Führer und dem ange= stammten Volkstum abgelegt hat."

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der deutschen Rassenseele ! Feiergestaltung muß werden: Das Brauchtum heiliger Stunden ! Feiergestaltung muß Kräfte frei machen für das - dann ist Leben und damit für den Kampf, iſtiſch lsozial fie nationa und erfüllt ihre Aufgabe .

Meister Echart und die Gegenwart Die Mai-Folge der NS.-Monatshefte NSK Für die Beurteilung von Meister Eckhart, in dem wir eine untonfessionelle deutsche Fröm migkeit ausgeprägt sehen, wird die im Er scheinen begriffene Ausgabe seiner Werke wichtig sein, über deren Vorgeschichte Prof. D. Dr. Seeberg in einem Aussat : Die verlorene Handschrift zur Geschichte der Meister-EdhartAusgabe berichtet, die darüber hinaus ein Bild von Methoden und Gewohnheiten in der wiſſenschaftlichen Welt gibt, wie sie in einer noch nicht allzu fernen Vergangenheit möglich und üblich waren . Prof. Dr. Bruno Schier weist mit Unterstützung von Bildern, Karten und Skizzen den Deutschen Einfluß auf den Hausbau Östeuropas" nach. Matthes Ziegler nimmt eine vor kurzem erschienene Schrift von Dr. Wilhelm Stapel ,,Die literarische Vorherrschaft der Juden in Deutschland 1918-1933" zum Anlaß, das Thema Wilhelm Stapel und die Judenfrage" ausführlich und gründlich zu behandeln. Zum 175. Geburtstag Fichtes im Mai erscheint eine Zusammenstellung besonders bezeichnender Sätze aus seinem Werk. Dr. Christian Gündel unternimmt es in seinem Aufsatz „ Eine Breslauer Bildnissammlung als Dokument weltanschaulicher Kämpfe im 16. Jahrhundert“, eine Bildnissammlung aus dieser Zeit nicht nach den üblichen kunstgeschichtlichen Gesichtspunkten anzusehen, sondern als Ergebnis eines systematischen Sammelns , eines geschichtlichen Aufbaus nachzuweisen . Dr. Georg Leibbrandt geht in der ,,Kritik der Zeit“ auf die Taktik Moskaus ein, auf dem Wege über die katholischen Jugendvers bände aller Länder eine ſeinen Zielen dienende Einheitsfront herzustellen .

Verlag : Wirtschaftspolitischer Dienst Verlags-G. m. b. H., Berlin. Drud : M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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1

NORWochenschau Gonderdienſt

der

MSV

Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Mütter

auf

Urlaub

Eine Fahrt zum Heim „Mutter und Kind “ der NSB . in Fürftenberg Menschen, die das Leben wieder bejahen NSK Neulich wollte ich eine liebe Jugendfreundin besuchen, die ihren vierten Jungen be fommen hatte. Jahrelange Arbeitslosigkeit ihres Mannes hatte sie im Kampf gegen die Not müde werden laſſen. Obwohl er seit einem Jahr in den Arbeitsprozeß des Volkes eingegliedert war, find die Spuren dieser Zeit immer noch nicht aus ihrem Gesicht verschwunden. Nie hatte sie an sich denken können, nie hatte sie in ihrer 13jährigen Ehe auf ein Ausspannen hoffen dürfen, damals — im Anfang ihrer Ehe — war das Einkommen ihres Mannes gering gewesen, und dann brach die Zeit der Arbeitslosigkeit über die Familie herein . Als ich vor ihrer Tür stand und klingelte, da tam ihr fünfjähriger fixer Junge die Treppe atemlos heraufgestolpert und schrie mir ents gegen : Tante, Tante . . . Mutta kannste nich ſprechen, die is in Urlaub und unser Kind is mit." „In Urlaub ?" fragte ich ratlos und dachte dabei : Seit wann gehen Mütter auf Urlaub ? Eifrig nichte der Kleine. und denn haben wir'n Fräulein, die für uns sorgt, au backe, die is tnorte." Und da stand schon das besagte Fräulein in der Tür und erklärte mir, daß meine Freundin mit ihrem Säugling von der RSV. in ihr Heim „ Mutter und Kind“ nach Fürstenberg zur Erholung verschickt worden und daß sie von der NSV . beauftragt worden sei, in Abwesenheit der erholungsbedürftigen Mutter die Familie zu betreuen. Als ich mit großer Freude im Herzen die Treppe herunterging, da wurde noch einmal die Tür aufgemacht und Peter brüllte mir nach : "" Tante, Tante, fannst ihr mal schreiben und denn grüß Mutta und sie soll sich doll viel erholen . Und unser Kind fannste auch grüßen , wenns nich mehr so viel schreit und denn is bei uns alles großartig und in Ordnung. Das mußte schreiben, det is wichtig , sonst hat sie Bange, ich stell wieder was an.“ Krach, die Tür war zu ! An dieses Gespräch mußte ich lächelnd denken , als mich vor einigen Tagen mein Weg nach Fürstenberg/M. führte. Ich liebe diese kleine Stadt, die von Seen umschlossen wird, hinter denen sich weite, tühle Wälder auftun . Ich erfragte mir den Weg zum Heim und bald stand ich vor einem schönen im Landhausstil erbauten weißen Haus, das unmittelbar am See gelegen ift. Aus dem vorbildlich angelegten Garten hörte ich helles Rufen und Lachen , ein Medizinball flog durch die Luft, mir fast vor die Füße, als ich einer Schar braungebrannter, sporttreibender Frauen zusah, die sich übermütig wie die Kinder gebärdeten. Elastisch sprang eine noch junge Frau hinter dem verirrten Ball

her, stuzte im Lauf und schrie begeistert auf. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen . Meine Freundin stand vor mir. Was hatten drei Wochen Heimaufenthalt aus ihr gemacht? Ein neuer Mensch , ein junger Mensch begrüßte mich, aus dessen Gesicht alle Sorge verwischt war und es wieder jung werden ließ. Im Triumph wurde ich ins Haus gezogen, um mir durch die Leiterin das Heim zeigen zu lassen. Wie es meiner Freundin erging, so ergeht es vielen Müttern, die nach einer vierwöchentlichen Erholung der NSV. nach Hause zurüdkehren. Sie haben das Leben wieder bejahen gelernt. In dieſem Heim wird vorbildlich Mütter- und Säuglingspflege zu= gleich getrieben. Durch Spiel und Sport im Freien werden hier die Mütter aus ihren Alltagssorgen herausgerissen und der körperlichen und seelischen Geſundung zugeführt. Sie wiſſen, daß zu Hause entweder durch Hauspflegerinnen der NSV., durch Nachbarschaft- oder Verwandtenhilfe ihre Familien betreut werden, oder daß die Kinder in den Kinderhorten der NSV. gut aufgehoben sind. So können sie tatsächlich einmal, oft zum ersten Male in ihrem Leben, aufatmen und sich wie Kinder an die Ferienzeit ganz verlieren. Wohl haben sie ihr Kleinkind in der Nähe, aber diese werden tagsüber von NS.-Schwestern und Hort= nerinnen betreut. Meine Freundin zog mich in den Garten hinein, wo im Schatten etwa 35 Körbchen mit den Kleinkindern in blendend weißer Wäsche gebettet stehen. Stolz zeigt mir meine Freundin ihr gesundes Baby, das mit einem Lächeln in den blauen Himmel ſtarrt. In diesem Heim lernen die Mütter, daß Hygiene das oberste Gebot in der Pflege des Kleinkindes iſt. Nur mit weißen Kitteln angetan, dürfen die Mütter ihre Säuglinge aufheben, denn die Haut des Kindes ist für äußere Reize äußerst empfindlich. Auch gegen eine Verzärtlichung des Kleinkindes wird energisch Front gemacht. Licht, Luft und Sonne haben dem Kinde noch nie geschadet, und so stehen die Körbchen mit den Kleinen, soweit es irgend das Wetter erlaubt, im Freien. Von der Heimleiterin erfahren sie, wie wichtig es für die abstillende Mutter ist, dem Kleinkinde die richtige Ernährung während des Überganges zur Festnahrung zu geben und welche Nahrung dem kleinen Körper zum Aufbau zugeführt werden muß. Unauffällig man könnte beinahe sagen : spielerisch - wird an den Müttern Aufklärungsarbeit getrieben. Während der Mahlzeiten, während der Bastelstunden werden die Mütter gesprächsweise in wichtige volkswirtschaftliche Fragen

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NSK Folge 109 eingeweiht, denn die Hausfrau ist - namentlich in unserer Zeit des Aufbaus -- ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor in der Ges brauchslenkung geworden. Ich wurde durch die peinlich sauberen Schlafzimmer geführt, saß mit den Müttern im Wohnraum beim Basteln zusammen. Mit aufge= schlossenen frohen Gesichtern siten auch die älteren Mütter am Tisch, um für ihre Kleinen schönes einfaches Spielzeug herzustellen. So wird in ihnen durch richtige Anleitung Stilgefühl und Sinn für Material : verwertung geweckt. Dem kitschigen Spielzeug wird auf diese Art der Kampf angesagt. Schöne Handarbeiten entstehen. Für Wollarbeiten wird ihnen vom Heim „ Mutter und Kind" tostenlos das Material geliefert.

NSV .

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Blatt

„fühlt

Zu einem frohen Leben gehört Mufit. Von dem BDM. und der HI. werden im Heim Musikabende veranstaltet, in denen namentlich im Verein mit den Müttern das Volksliedfingen geübt wird. Ein Musifzimmer mit den verschiedensten Instrumenten, angefangen vom Klavier bis zur Klampfe, steht den Müttern zur Verfügung. Hier werden die Mütter zu lebensbejahenden Menschen geformt, die wieder stolz darauf sein dürfen, Mütter ihres Voltes zu sein. Hier spüren fie freudig, daß sie zur Gemeinschaft des Voltes gehören und von ihr geschütt werden, spüren aber auch, daß Mutterschaft verpflichtet, denn in ihren Kindern steht mahnend die Zukunft des ganzen Volkes vor Chr. L. ihnen.

auf

den Zahn“

Erfolgreiche Arbeit NEB.- Zahnkliniken in den Grenzkreiſen Oſtpreußens für die Volksgeſundheit – Belehrung durch den „Onkel Doktor“ NSK Seit über vier Wochen arbeitet eine Abteilung der motorisierten Schulzahnpflege der NSV . im Grenzkreise Iohannisburg. Sie ist die erste, die in Ostpreußen eingesezt wurde. Obwohl dieser Kreis in seiner Ausdehnung der größte ist und die Grenze des Südostens Ostpreußens bildet, sind dort nur sehr wenige Zahnärzte und Dentisten vorhanden. Der Zahnbefund ist daher sehr schlecht, besonders bei der Jugend. Die früheren Regierungen haben gegen diesen Zustand gar nichts unternommen. Nicht einAufklärungsnotwendigste mal bie

arbeit über die Bedeutung und die Pflege der Zähne wurde geleistet. Es ist so nicht verwunderlich, daß es noch viele Familien gibt, die eine richtige Zahnpflege nicht kennen. Viels fach glaubt man noch, mit den verschiedensten abergläubischen Mitteln, wie das Auflegen von Fellen, Einnehmen von Zauberwaſſern und Streichen der Wangen, Zahnschmerzen be= seitigen und Zähne ausheilen zu können. Diesen Zuständen hat die NSV. ihren Kampf angesagt. Durch die systematische Behandlung aller Schulkinder werden nicht nur deren Zähne für den Augenblid behandelt, sondern alle Kinder werden gleichzeitig darauf hingewiesen, daß es ohne gesunde Zähne keinen gesunden Körper gibt. In anschaulicher und verständlicher Art und Weise erklärt der „ Onkel Doktor“ Teinen kleinen Patienten die Aufgabe und Bes deutung der Zähne, wie sie schlecht werden und welche gefährlichen anderen Krankheiten die Folgen sein können. In dem malerisch gelegenen Dorfe Sorren am Spirdingsee wurden der Dottor und sein Asistent in diesen Tagen von uns bei seiner Arbeit überrascht. Die ganze Zahnklinik, die einschließlich der beiden Stühle in drei Koffern in einem kleinen BMW.-Wagen untergebracht ift, lag ausgebreitet auf einigen Tischen eines Schulzimmers, das für vier Wochen nun als Behandlungsraum dienen muß. Die Kinder zeigten überhaupt keine Furcht, sondern wollten es nicht einmal wahr haben, daß sie nach Bes

endigung der Behandlung schon ganz fertig seien. Viele Eltern, die zuerst vielleicht noch etwas mißtrauisch waren, hatten beim Zahnarzt zurückgefragt, ob nicht auch sie gleich behandelt werden könnten. In der Pause spielte dann der „ Onkel Doktor" als Mittelstürmer mit den Jungen Fußball, während seine Helferin mit den Mädchen die verschiedensten Kreisspiele machte. Anschließend wurde für eine kurze halbe Stunde eine Belehrung der Kinder über die Bedeutung der Zähne und der Zahnpflege durchgeführt. Es war eine Freude, zuzuhören, wie die Kinder auf einer Tafel, die im Freien an der Wand einer Scheune aufgehängt war, den groß aufgezeichneten Zahn erklärten. Wohl selten wird fich eine so ideale Möglichkeit bieten, bei ſchönſtem Sonnenschein, nahe dem Ufer eines herrlichen Sees, Unterricht zu erteilen. Es ist erklärlich, daß solche Erziehung den gewünſchten Erfolg zeitigt. Durch diese Arbeit leistet die NSV . nicht allein Fürsorge, sondern im besonderen Maße Vorsorge für die Zukunft. Es soll sich hier nicht um eine einmalige Aktion handeln, sondern um eine grundsägliche Erziehung und eine Ausmerzung der Fehler der Vergangenheit. Sowohl die Kinder als auch die Eltern wissen heute, dank dem Einsaß der motorisierten Schulzahnpflege, was gesunde Zähne bedeuten. Somit ist die Grundlage für den Aufbau einer geordneten Zahnpflege geschaffen. Das Gauamt für Bolts wohlfahrt wird gerade den Kreis Johannisburg beſonders im Auge behalten, da nur eine gesunde und starke Bevölkerung dem Kampf an der Grenze ge= wachsen ist. Was schon die Kindergärtnerinnen befundeten, versicherten auch die beiden Zahnärzte der motorisierten Schulzahnpflege der NSV., daß es ihr besonderer Stolz sei, im deutschen Osten arbeiten zu dürfen. Unsere Arbeit muß es sein, unser Volt so auszurichten , und jeden Deutschen auf die großen Aufgaben bund Probleme des Ostens hinzuweisen.

B...

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Das ganze

Lehrgänge für Abiturientinnen Einjährige Ausbildung für Kindergärtnerinnen NSK Die NS. - Volks wohlfahrt führt mit Genehmigung des Reichs. und Breußischen Ministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung einjährige Lehrgänge für die Ausbildung von Abiturientinnen als Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen durch. Die Voraussegungen für die Aufnahme in die Lehrgänge find die Ableistung des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend und der Rachweis ausreichender hauswirtſchaftlicher Kenntniſſe. Sollte der Besuch einer hauswirtschaftlichen Schule oder Frauenſchule nicht nachgewieſen werden können, so findet eine Aufnahmeprüfung in den betreffenden Seminaren der NSV . ſtatt. wird am Der erste Ausbildungslehrgang wird auf Hinblick Im beginnen. 1937 Oktober 1. den umfangreichen Ausbau der Kindertages= stätten und auf die geringe Zahl der für dieſe Arbeit zur Verfügung stehenden Fachkräfte ist eine zahlreiche Teilnahme an dieſem Lehrgang erwünſcht, noch dazu, wo es ſich um die Ausbildung für einen Beruf handelt, dessen Weſen und dem Wollen einer Frau naheliegt. Bei minderbemittelten Bewerberinnen können nach eingehender Brüfung der wirtschaftlichen Vers hältnisse Stipendien gewährt werden.

NSV.- Mitgliederwerbung in Ostpreußen Die Arbeit der RSV. ist Angelegenheit aller Bolksgenossen! NSK Um die Grundlage zu erweitern, auf der die NSV. ihre großen Aufgabengebiete durchzuführen hat, und um so die Arbeiten mit noch mehr Kraft und noch größerer Beschleunigung erledigen zu können, führt die NS.Volts : wohlfahrt im Gau Ostpreußen eine großangelegte Mitgliederwerbung durch. Im Monat April fanden im Gau Ostpreußen über 60 Werbeversammlungen statt, die einen sehr guten Besuch aufwiesen. Alle Kreisstädte der Provinz hatten außerdem Gelegenheit, den großartigen NSV. -Werbefilm „Steppte fährt auf's Land“ für die Mitgliederwerbung einzusetzen. In allen Licht, spielhäusern Ostpreußens laufen Werbestreifen, die die großen Arbeitsgebiete der NSV . aufzeigen. Durch den Bilderdienst des Gauamtes und durch einige wirkungsvolle Plakate wurde die Aktion noch besonders hervorgehoben.

Im Monat Mai wird sich die Werbung ganz besonders auf das flache Land ausdehnen. Der Landesbauernführer wird alle Bauern, die heute noch nicht Mitglied der NSV. find, zum Eintritt auffordern. In zahlreichen Bauernversammlungen werden die Gauredner des Gauamtes dieſen Appell des Landesbauernführers unterstreichen . Eine Reihe von Lichtbildvorträgen und Filmvorführungen sollen weiterhin auch der Bevölkerung auf dem Lande

Bolk hilft

mit !

zeigen, daß die NS. - Volkswohlfahrt Angelegenheit aller Stände unseres Volkes ist und daß jeder Deutsche heute schon die Erfolge der NSV. als seine eigenen Vorteile genießt. Diese Aktion wird den gewünschten Erfolg bringen. Es muß der RSV. gelingen, auch in Ostpreußen jedem deutschen Volksgenossen die Gewißheit zu geben, daß die Arbeit der NS. -Volkswohlfahrt die Verwirklichung -er des praktischen Sozialismus iſt.

Abwarten! NSK Wo bleibt denn der Junge wieder?" Verhaltener Zorn klingt aus der Stimme Heinrich Alderkamps . Frau Christine fennt ihren Mann. - Nur Ruhe jett ! Sonst gibt es wieder einen großen Krach. „Er kommt sicher gleich ! " sagt die Frau freundlich. „Ich habe das Theater bald satt", kommt es grollend zurück, „ erst fragt der Lehrer den Jungen aus, dann untersucht der Schularzt ; hier war auch eine Frau, die nichts zu tun hat, als andere Leute auszuhorchen ... ein Glück, daß ich nicht da war ... . . . und zum Schluß ?“ ,,Heinrich! Vor fünf Jahren, als unsere Else trant war, fagtest du : Kein Mensch fragt da= nach, wie sich das Mädel wieder erholen soll ! Und du warst damals arbeitslos. - Heute der= dienst du wieder. Und trozdem will die NSV . Frig verschicken. Sie hat nach dem Jungen gefragt, weil er schlecht aussieht und du bist jezt ungeduldig. Übers Knie brechen läßt sich doch nichts ..." „ Ich weiß, was vor fünf Jahren war. Aber das alles paßt mir nicht. Ausgehorcht wird man, der Junge kommt nie pünktlich aus der Schule wegen der Fragerei und nachher ... ist doch nichts." „Mann, sei doch nicht ungerecht ! Schenkst du jemanden unbesehen einen Groschen?" Verblüfft schaut Vater Alderkamp auf seine Frau ... „ Ich verschenke überhaupt keine Groschen!" Die Mutter lacht. „Wie kann man sich nur ſo ärgern. Soll denn die NSV. ganze Ferienreisen mit zugebundenen Augen verschenken ?" Heinrich Alderkamp redet sich in Hize. Die Frau schweigt. Sie weiß ja, daß nun jedes Wort vergeblich ist. Plöglich kommen Schritte die Treppe herauf. Das kann ja nur der Junge sein. Die Frau geht zur Tür und stellt sich auf den Flur. ,,Mutter, Mutter ! Ich werde verschickt nach Ostpreußen , Mutter, Mutter! " Als der Junge dann zum Vater geht, das Gesicht erhigt, mit strahlenden Augen, und vor ihm noch einmal das heruntersprudelt, was er der Mutter schon sagte, da wendet sich der Vater ab und geht zum Fenster. „ Chriſtel, daß es das gibt!" Die Frau lächelt, wie es nur Frauen können. Man muß sich erst gewöhnen, ― auch an das ―- rkGute!

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Ein neues Aufgabengebiet

Körperbehinderte von der NSV. betreut NSK Von den 400 000 förperbehinderten Volksgenossen in Deutſchland leben allein 9000 in Breslau In früheren Jahren waren diese Menschen auf die Mildtätigkeit einzelner und die Wohlfahrtseinrichtungen angewiesen, die aber meist nur halfen, um sich selbst den Glorienschein der Wohltätigkeit zu verschaffen. In der richtigen Erkenntnis, daß der Körperbehinderte nicht Wohlfahrtsempfänger, sondern Leistungsmensch sein will, der Anteil an der Arbeit seines Voltes nimmt, ist heute der Reichsbund der Körperbehinderten der NSV. angegliedert. Ihr ist die Aufgabe gestellt, alle Körperbehinderten zu erfaſſen, zu betreuen und die Entfaltung ihrer geistigen und körperlichen Kräfte herbeizuführen. Über dieses Aufgabengebiet sprach kürzlich der neue Gauobmann des RDK. Schlesien auf einem Vortragsabend in Breslau, zu dem zahl= reiche Körperbehinderte und Eltern förperbehinderter Kinder erschienen waren. Als eine wichtige Aufgabe bezeichnete der Redner die aktive Mitarbeit aller bei der Vorbeugung und Berhütung des Krüppeltums. Hier hilft die NSV. besonders in ihren Säuglingsfürsorgestellen . Wesentlich ist auch die Berufsberatung. Entsprechend der Leistungsfähigkeit muß jeder Bes ruf dem Körperbehinderten offenstehen, um in ihm nicht den Gedanken der Minderwertigkeit aufkommen zu laſſen. qu .

Schülerinnen arbeiten für „ Mutter und Kind“ NSK Für das Hilfswerk „Mutter und kind" haben Schülerinnen der Luisenschule in Görlik Kleidung für Kinder und Säuglinge gearbeitet. Die in den stundenplanmäßigen Handarbeitsstunden angefertigten Sachen wurden in einer Ausstellung gezeigt.

Das Material haben sich die Mädel ſelbſt beschafft. Vielfach haben alte Sachen nügliche Verwendung gefunden. Jede Klaſſe hat zu diesem Hilfswert ihren Beitrag geliefert. Am Muttertag wurde der Vorrat der NS. - Volks, wohlfahrt übergeben, um bedürftigen Familien eine Freude zu machen . -ill.

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NSV .- Kindergärtnerinnen -Seminar in der Saarpfalz NSK Am 1. Juni wird in Saarbrüden ein NSV.- Kindergärtnerinnen-Seminar eröff net. Mit dieser Einrichtung wird einem brins genden Bedürfnis abgeholfen ; denn die Kindergartenarbeit der NS.-= Volts wohlfahrt ist im Wachsen begriffen und die Heranbildung guter Fachkräfte nach einheitlicher Ausrichtung ist zu einer wichtigen Aufgabe geworden. Im ganzen Reichsgebiet bestanden bis jetzt fünf NSV. - Kindergärtnerinnen Seminare , denen sich nun das kommende in Saarbrüden als sechstes anschließt. Das jeitherige in Saarbrüden bestehende städ= tische Kindergärtnerinnen -Seminar mit einem einjährigen Kurſus wird nun von dem, von der NSV. eingerichteten Seminar abgelöst, das eine zweijährige Ausbildungszeit der Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen vorſieht. Die NSV. wird selbst ein Seminargebäude in Saarbrüden errichten, jedoch wurde, um das neue Seminar schon zum 1. Juni eröffnen zu können, eine Zwischenlösung berart getrof fen, daß das Seminar zunächst einem neu ers richteten NSV.-Kindergarten Saar in brüder angegliedert wird. Hier geht dann die theoretische mit der praktischen Ausbildung: Hand in Hand. Im neu gegründeten Seminar fönnen 30 bis 40 Schülerinnen Aufnahme finden. Der neue Saarbrüder NSV.- Kindergarten, an dem das Kindergarten -Seminar angegliedert wird, bes steht aus einem modernen Holzhaus und wird als Volkskindergarten mit Speisung errichtet, der später 80 Kleinkinder und 30 Hortkinder aufnehmen kann. Das Seminar wird dann nach Errichtung: eines Baues ein Internat beſizen. - Die Anmeldungen, die an das städtische Seminar in Saarbrüden gerichtet waren, bas urs sprünglich auch wieder eröffnet werden sollte,. gehen nun auf das NSV.-Kindergarten- Seminar über. Die Arbeit wird begonnen mit einem sechswöchigen Lager-Schulungs-Kursus in einem saarpfälzer NŠV. Heim, wobei die Schülerinnen in die Vielseitigkeit und das Gedankengut der NS.-Volts wohlfahrt eingeführt werden. -nz.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

Rationalſozialiſtiſche Brief and Drahtan | drift der Schriftlettung: Berlin 603 68 3immerts, 80, H. Gernruf: 11 002 Berlag: Franz Cher Rad ). 6. m. 1. §., MEder Zentralverlag NSDAP., München Berlin R E T d : Gjer.Berlag , Berlin_668, ezzate 88. - le 3ahlungen Rud nad (Bok dedionts Berlin 4454) zu richten

Partei -Korreſpondenz

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Wetf; fillx bis Mitteilungen der Reichspreſſeßtelle verantwortlic: Dz. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts chriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUR

Glückliche Kinder Die Kinderlandverſchickung der RSB.

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im

glücklichen

Volf

- Ein Bauer Stadt und Land am gemeinſamen Wert spricht für viele

-

NSK Kürzlich wurde in England ein „ Gesundheitsausschuß" eingesetzt, der die in manchen Bezirken überwiegend unterernährten Schulkinder ärztlich und gesundheitlich betreuen soll.

ermüdlich ist die NSV. tätig und ein großes Helfenwollen ist in unserem Volk erwacht, ein Zueinanderstehen, durch das Hunderttauſende erholungsbedürftiger Kinder in den letten Jahren aufs Land verschickt werden konnten !

Der Inhalt dieser Kurznotiz lenkt unseren Blick unwillkürlich auf die Lage des Deutschen Reiches. Wie sieht es mit unserer nachwachsenden Generation aus ? Man kann mit gutem Gewissen sagen : Niemals war in unserem Volk die Jugend in derartig ſorgſamen Händen geborgen, als in unseren Tagen . Man braucht nur einmal in die vorwiegend von Induſtriearbei= tern bewohnten Bezirke unserer Großstädte zu kommen und etwa die Lage des Jahres 1930 oder 1931 mit der heutigen zu vergleichen. Eine solche Gegenüberstellung würde selbst den wildesten Bolschewisten von gestern ― wenn er sich nur die Mühe machte - überwältigen.

Es war nicht eine Verschickung im herkömmlichen Sinne, sondern die Kinder erhielten in den meisten Fällen von den Dienststellen der NSV. oder von den Pflegeeltern Wäsche , Strümpfe , Schuhe und Ge brauchsgegenstände obendrein ! Und neben den zB. im Jahre 1935 verschickten 305 000 Kindern sind rund 45 000 im Jahre 1934 und ein Jahr später sogar 82 904 Kinder in He ime verschickt worden.

Erste Aufgabe: Wiedergutmachen In den völlig vernachlässigten Wohnlöchern hausten innerlich müde und gleichgültig gewor dene Menschen. Ihr freudloser Alltag war durch eine zermürbende Arbeitslosigkeit völlig leer und armselig geworden. Sie hatten nichts, es fehlte ihnen die Aussicht, jemals wieder in absehbarer Zeit in Lohn und Brot zu kommen. Seelisch zermürbt, geistig abgeſtumpft, törperlich erschöpft - das war im großen und gan= zen das erschütternde Bild arbeitsloser Arbeitswilligen, für die es nur noch eine Verzweif lung, den Kommunismus, gab. Das Arbeitsvolk von heute dagegen hat wieder Arbeit und hat täglich Aussicht auf lohnendere Arbeit. Es braucht von Jahr zu Jahr weniger Unterstützung , Fürsorge, Hilfe . Soweit das aber noch nötig ist - ruft niemand vergeblich nach dem helfenden Arm. Am eindringlichsten und sichtbarsten wirkt sich diese Hilfe an der Pflege für das Kleinkind und bei der Kinderlandverschickung aus.

Das ist eine Leistung, die ganz bestimmt in Europa einzigartig und vergleichlos da steht! Beweist doch damit der nationalsozia = listische Staat, daß die von ihm begründete Volksgemeinschaft nicht auf dem Papier steht oder, wie eine feige Auslandspreſſe behauptet, „ kommandiert“ ist, sondern daß diese Volksgemeinschaft aus dem Ganzen kommend das Ganze erfüllt. Der Staat zahlt keinen Pfen= nig; es sind Volksgenossen , die unter sich gute Freunde sind, die für einander ein Herz im Leib haben. Im Urlaub wie zu Hauſe Am besten erkennt man das, wenn man sich die von der NSV. verschickten Kinder einmal draußen auf den Dörfern ansieht. Sie fühlen sich wie zu Hauſe. Nur eſsen sie mehr ! Außerdem geht es jeden Tag hinaus in den Wald, auf die Wiesen und über die Ücker. Braunge= brannt und lachend sieht man Kinder wieder, die noch vor 4 Wochen, bei der Musterung auf der NSV.-Ortsgruppe ihres Bezirks hohlwangig, nervös und unterernährt dreinschauten, daß einem ganz angst werden konnte.

Freilich, die Pflege ist auch besser, als das jemals früher möglich war. Die Aufklärungs-

NSK Folge 110 arbeit des Reichsnährstandes brachte geistig Stadt und Land zuerst näher zueinander. Sie zeigte dem Landbewohner das wahre Gesicht des nationalsozialistisch denkenden Städters und führte ihn damit zwangsläufig zu seiner Pflicht, diesem Städter dort beizuspringen, wo das möglich war, ohne daß ihm, dem Bauer, dadurch etwas verlorenging. Heute ist von einem Gegensatz zwischen Stadt und Land nirgendwo mehr die Rede. Das wirkt sich naturgemäß vor allem am Urlaub unserer NSV.-Kinder aus. Als wir fürzlich in einem märkischen Dorf Ferienkinder besuchten, äußerte sich der Großbauer K. über „seine“ NSV.-Kinder zu uns. Er betonte ausdrücklich, daß er keine „ Geſchichten" mit ihnen mache, sondern sie genau so behandle , wären als es seine eigenen.

Gäſte wie eigene Kinder! „Ich habe die Erfahrung gemacht, daß nach den ersten zwei oder drei Tagen die manchmal große Schüchternheit überwunden ist. Dann springen und tollen die Gastkinder genau so wild wie geborene Dorflinder. Aber ich sage nichts dazu. Im stillen freue ich mich, daß die Jungen mit zerschlissenen Hosenböden antommen, auch wenn ich sie vom erzieherischen Standpunkt zur Ordnung rufen muß . Am Sonntag ist, wenn es sich irgendwie verant worten läßt, totale Arbeitsruhe. Bei schönem Wetter wandere ich am Vormittag mit den drei NSV.-Gäſten und mit meinen eigenen vier Kindern über die Felder. Ich laß mir in solchen Stunden von den Jungen und Mädel aus der Stadt berichten und spreche mit ihnen über Fragen, die mit unserer nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung zusammenhängen. Sie folgen manchmal meinen Worten mit offener Span= nung, und es ist eine Freude, zu sehen, wie diese Jugend wieder mit ganzem Ernst an die Erscheinungen des Lebens herantritt. So ein Gang über die Felder macht hungrig. Wenn wir nach Hause kommen und die dampfenden Schüsseln stehen auf dem Tisch, dann wird der tägliche Kernspruch ganz hastig gesprochen damit nur jeder gleich an seinen Teller kommt. Ich stoße manchmal verstohlen meine Frau an, wenn die Kinder ganz versunken in ihre Eſſerei keinen Ton mehr sagen. Es ist dann in solchen Augenblicken für uns Eltern eine besondere Genugtuung zu wiſſen, daß wir mit unseren Mitteln Freude stiften und einem bedürftigen Volksgenossen in der Stadt für ein paar Wochen die Sorge für seine Kinder abnehmen können . Freude am Geben Am Ende macht das Geben die größte Freude. Es ist noch mancher Gestrige da, der das Gegenteil glaubt, ich weiß das. Aber wenn einer mal so ein paar Kinder wochenlang auf seinem Hof hatte, denkt er bestimmt anders. Es ist, als ob ein Kind in der lebendigen Natur besser würde. Vielleicht schenkt man unbewußt so einem Stadtkind für sein ganzes Leben eine große Erinnerung. Und wenn es nur nach Hause käme und etwas von unserem manchmal recht harten Alltag erzählte,

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dann könnte das für das Zufſammenfinden und Zusammenbleiben zwischen Stadt und Land mehr bedeuten, als wenn über das Land in dicken Büchern berichtet wird, die kein Mensch lieft. Dankbarkeit durch Taten Schließlich ist es aber unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit, unserem Führer in einer schweren Aufbauarbeit beizuspringen. Wenn unser Volt wieder in Ordnung kommen ſoll, dann müſſen wir eben alle zupacken und dürfen nicht die ganze Arbeit dem Führer allein überlassen. Es ist so schön, daß wir nun wieder glauben, hoffen und mitarbeiten dürfen. Lange Zeit hat man sich auf bessere Zeiten vertröstet, aber innerlich geglaubt, daß sie noch einmal kommen würden. Jezt sind diese Tage des Zweifels längst hinter uns zurückgeblieben, und wir haben wahrhaftig allen Grund bei Tag und bei Nacht durch Taten dem Mann unſere Mitarbeit zu zeigen, dem wir den neuen Morgen verbanken !" Das sind Worte eines Bauern , die ihm wie zufällig beim Schreiben unterliefen. Sie kamen aber aus so ehrlichem und begeistertem Herzen, daß ich deutlich spürte : „H i erspricht einer für die anderen. , Wie das Betragen der von der NSV . verschickten Kinder gut ist, (o ist die Pflege der Bauern, wo man auch immer Einblick gewinnt, fast noch besser. Die Kinderlandverschickung wird dadurch nicht mehr zu einem fragwürdigen Almosen erniedrigt früher war sie das fast bei allen Organiz sationen , sondern erhält den Charakter einer selbstverständlichen gegen = seitigen Hilfe , die um so lieber geleistet wird, als sie ein Bekenntnis des dankbaren E. B. Volkes zu Führer und Reich ist.

Aus der Arbeit des Zentralparteiverlages

Feierstunden im Jahreslauf NSK 3ur Sommersonnenwende 1937 hat der Zentralverlag der NSDAP . Franz Eher Nchf., Abt. Musikverlag, München, die Musik zur „Sonnwendfeier" von Gerhard Schumann in der Vertonung von Erich Lauer Musik für Feierstunden im in der Reihe Jahreslauf" als Folge 10 herausgegeben. Diese Musik entstand im vergangenen Jahr auf Anregung des Deutſchlandſenders, wo das Werk am 21. Dezember 1936 als Reichssendung zur Uraufführung fam. Zur Gestaltung der "" Sonnwendfeier" werden neben guten Sprechern ein größerer Volkschor oder ein Mannschaftschor und ein vollbesetztes Blasorchester benötigt. Neben der gedruckt vorliegenden Partitur ist auch ein vollständiger Klavierauszug erschienen, beide enthalten auch den gesamten Wortlaut der Dichtung. Die ganze Anlage dieser Vertonung weist auf ihre Verwendung bei den Sonnwendfeiern unter freiem Himmel am Holzstoß hin, für die es bisher ein größeres geschlossenes Werk nicht gegeben hat.

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Erstmalig vor dem Mikrophon Aus Angst und Verlegenheit wird Freundschaft – Rundfunk mitten im ſchaffenden Volk - Hinter den Kulissen des Uebertragungswagens NSK Wer auch nur ein einziges Mal vor so einem gefährlichen Ding wie dem Mikrophon gestanden hat, ist sicher auch schon einmal ges fragt worden, wie ihm denn zumute gewesen ſei, als er (vielleicht zu vielen Tausenden !) sprechen sollte. Die Antwort wird immer sehr verschieden ausgefallen sein. -— Deshalb will ich selbst einmal aus meiner eigenen Schule plaudern, wie es mir das erstemal erging. Das ist zwar schon fast 13 Jahre her. Trotzdem werde ich es nie vergessen. Viele von uns kennen das Gefühl, das man ¡B. hat, wenn man zum erstenmal auf einem Motorrad sigt. Man hat sich zwar vorher genau darüber unterrichten laſſen, wie man sich dabei zu verhalten hat. Wenn aber dann auf einmal das Geratter zwischen den Knien losgeht, dann muß man eben, ob man will oder nicht. - Go ungefähr ging es mir das erstemal vor dem Mikrophon (trok der schönen Niederschrift, die ich doch nur abzulesen brauchte) . Wenn ich da= mals geahnt hätte, wie oft ich in späteren Jahren freihändig" würde sprechen müſſen, ich glaube, damals wäre ich allein bei dieſem Gedanken größenwahnsinnig geworden. Und trotzdem : nichts leichter als das, wenn man über eine Sache spricht , die man praktisch beherrscht. Das habe ich Hunderte von Malen bei Aufnahmen auf den Bauernhöfen beobachten können, wo nicht nur der Bauer selbst, sondern auch seine Leute denkbar freimütig sprachen, ohne daß vorher auch nur ein einziges Wort mit ihnen gewechselt worden wäre, was sie nun sagen ſollten. Und zwar ſo, daß in der Sendung auch keine Silbe hätte geändert oder weggelassen werden müſſen. Als Gegenstück erlebt man es bei sehr gebils deten Menschen, daß sie sich hartnäckig weigern, ohne Niederschrift zu sprechen, obgleich sie viel leicht bei anderer Gelegenheit sehr viele Ber weise geliefert haben, daß sie ihre Arbeit und ihr Fachgebiet bis ins Lette beherrschen. Es kommt dabei natürlich sehr auf den Funkmann an, der die Unterhaltung bzw. den Bericht mit seinem Opfer" vorzubereiten hat. Einmal hatte ich einen Bericht aus einer süddeutschen Bauernschule aufzunehmen und kam unangemeldet, da dieser Bericht ursprünglich nicht vorgesehen war, nur die noch verfügbare Zeit ausgenutzt werden sollte. Der Leiter ließ mich zunächst gar nicht vor, sondern ließ mir fagen, ich sollte in einer Stunde mal wiedertommen. Vielleicht sei er dann für mich frei . Ich roch den Braten, wies meine „ Ü-Leute“, die dreiköpfige Besatzung unseres Übertragungsbzw. Aufnahmewagens an, für eine Aufnahme alles fertig zu machen, verabredete ein Zeichen, wann sie meine Unterhaltung mit dem Leiter aufnehmen sollten, und wartete. Nicht eine, sondern fast zwei Stunden. Dann kam er. Machte einen außergewöhnlich schneidigen und mannhaften Eindruck, aber erklärte mir sehr bestimmt, daß er für so etwas ungeeignet"

sei. Er sei nicht dazu da, um zu schauſpielern, sondern hätte in seiner Schule die und die Aufgaben. Und nun ging es los. Ich sagte ihm zunächst, daß ich ja gar nichts anderes von ihm wissen wolle, gab meinen Technikern im Aufnahmewagen das verabredete geheime Zeichen, und fragte ihn nun nach allen Regeln der Kunst nach seiner Schulungsarbeit aus. Dabei geriet er derartig in Form, geradezu in Begeisterung über seine Arbeit. Er erzählte Erlebnisse mit seinen Schülern, mit welcher Freude auch fie dabei wären und verschiedenes mehr. Soviel, daß ich nun langsam genug hatte. - Und nun fragte ich ihn, ob wir nicht doch noch eine Aufnahme machen wollten. Er hatte wohl gemerkt, daß auch ich besonders freudigen Anteil an seiner Schilderung ge. nommen hatte, und willigte schließlich ein. Er wollte aber vorher gern einmal sehen, wie denn eigentlich solche Aufnahmen gemacht würden. Ich zeigte ihm das Mikrophon, das die ganze Zeit über während unser Unterhaltung vor uns auf dem Tisch gelegen hatte, ohne von ihm mit Bewußtsein wahrgenommen worden zu sein. Von dort führe das Kabel durch das Fenster zu dem vor dem Haus stehenden Aufnahmewagen. Darin zeigte ich ihm dann auch die Aufnahme-Apparaturen und alles, was dazu gehört. - Inzwischen hatte ihn wohl schon eine Ahnung beschlichen, was sich bei unserer Unterhaltung in seinem Wartezimmer abgeſpielt hatte. Er hütete sich aber etwas zu sagen, bis die Übertragungstechniker dann auf ein freunde liches Augenblinkern meinerseits die aufgenommenen Platten in seiner Gegenwart abspielten. Und nun geschah das Erstaunliche : Der Mann war nicht etwa erbost, sondern hocherfreut über alles das, was er und ich ge= sagt hatten, hielt es selbst für eine vorzügliche Werbung für die Schulungsarbeit und war jetzt mit einemmal freudig dabei , in seiner Schule nun auch mit dem übrigen Lehrperſonal und den Schülern weitere Aufnahmen zu machen, um damit dann in der Sendung ein abgerundetes Bild seiner Arbeit schaffen zu können. Heute nimmt derselbe Schulleiter mit seinen Schülern regelmäßig Anteil an unserer Landfunkarbeit und besucht den Rundfunk sogar zuweilen in Berlin. Ein sehr nettes Erlebnis hatte ich auf der diesjährigen ""Grünen Woche " in Berlin, wo Ich ich täglich Berichte aufzunehmen hatte. stand startbereit mit dem Mikrophon in der Hand in einer Abteilung, die sich besonders an die Hausfrau wendet. Als ich gerade das Aufnahmekommando gegeben hatte, und noch durch irgendeinen unvorhergesehenen Zwischenfall vom Beginn meines Berichtes aufgehalten wurde, schnattert mir ein auch gerade diesen Stand Sie ,,berbesuchendes Ehepaar dazwischen. Trozdem hielt ich ihn linerten" zwar stark. für irgendwie landwirtschaftlich infiziert und rede ihn an, daß es doch unzuläſſig ſei, so laut dazwischen zu reden, wo wir doch hier, wie sie

RSK Folge 110 sähen, eine Rundfunkaufnahme machen wollten. In demselben Augenblic schon wollte die Frau förmlich Hals über Kopf ausreißen. Ihr Mann war aber gefaßter, hielt sie am Armel fest, und dann entwickelte sich eine ſo nette Unterhaltung über diese Schau und alles, was hier

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zu sehen war, wie sie wohl kein noch so geübter Rundfunksprecher besser hätte hinlegen" können. Nur diesmal war es kein Bauer oder Landwirt, sondern „ nur“ ein einfacher Schlosser, wie er sich ausdrückte. - Auch erstmalig vor dem Landfunk-Mikrophon. Hilmar Deichmann .

Gemeinſchaft ſchenkt Kraft! Zur Werbeaktion des Deutſchen Frauenwerks NSK Wir stehen mitten in der Werbewoche für das Deutsche Frauenwerk. Unzählige Frauen unserer nationalsozialistischen Bewegung wan= dern von Haus zu Haus, um möglichst alle deutschen Schwestern in unserer großen Einheit mit zu erfaſſen, den Fehlenden die letzten Be: denken zu nehmen, aufklärend über den Sinn unserer Arbeit zu wirken und abgeben von dem Geist, der uns gemeinſam beſeelt. Bei diesen Gängen stehen wir oft verwundert und erstaunt vor der Frau, die unseren Reihen noch fehlt, und lassen alle unbegründeten Ausreden über uns ergehen. Man entschuldigt sich meist mit häuslichen Pflichten , gesellschaftlicher Gebundenheit, Kinderbetreuung und der Notwendigkeit Abend für Abend dem Mann und der Kameradschaft der Ehe widmen zu müssen. Wir aber, die wir schon in den Reihen der deutschen Frauenbewegung, sei es nun Frauenschaft oder Frauenwerk, stehen, sind ja auch Frauen und Mütter, sind auch berufs= tätig, wir haben auch Pflichten und Aufgaben daheim, und vergessen diese Pflichten nicht. Im Gegenteil: wir friſchen den Mut auf und holen uns neue Lebenskraft für den Alltag in unserem gemeinsamen Beisammensein. Wir stärken uns gegenseitig, erweitern den Blid für das Wesentliche, haben teil an der großen Ganzheit unseres Volkes und übertragen das Erlebte denen daheim. Wir Frauen sind als Trägerin

Ein Wort an die Bedenklichen

der Familie ein einflußreicher Faktor in der ganzen Nation, und der Beitrag unſeres eigenen Ichs und unserer Person ist unerläßlich. Wer zu uns gehört , erkennt diesen Sinn und schaltet sich selbst tätig ein. Der Mann, die Jugend, das ganze Vaterland verlangt uns und braucht uns. Weshalb zögerst du noch, deutsche Frau? Deine Gründe , die dich uns versagen, sind nicht stichhaltig genug. Du wirst nichts entbehren, sondern nur ge = winnen. Habe keine Angst, daß man dich mit arbeitsreichen Aufgaben belastet. Deine Kinder werden nicht verwahrlosen, dein Essen nicht anbrennen, deine Milch nicht überlaufen, und dein Mann wird nicht verärgert sein, wenn du einmal im Monat einen kurzen Abend mit anderen deutschen Frauen gemeinsam verbringſt, andere Frauenschicksale kennen und beurteilen lernst, und das, was du gibst, wird dir von der Gesamtheit tausendfach wiedergegeben. Und so rufen wir in der Werbeaktion des Deutschen Frauenwerks einer jeden deutsch denkenden und deutsch fühlenben Frau zu: kommt zu uns ! Schüttelt alle Zweifel und Bes denken ab, gliedert euch mit in die Gemeinschaft ein, erleichtert den Werberinnen die Arbeit, hört sie an und versucht sie zu verstehen, denn sie werben euch in euerm eigenen Intereſſe, im Dienst des Volkes, der Familie und der Kinder ! K. v. B.

Frauenſtudium in

Zahlen

Von 1911 bis 1931 Zunahme um 800 Prozent - Rückgang bis auf 10000 weibliche Studierende Aufteilung auf die verschiedenen Hochſchularten NSK Kaum irgend eine andere Entwicklung an der Hochschule wird mit derartig verschie denen Gefühlen beurteilt, als die des Frauenstudiums. Groß ist die Zahl der Gegner und der Befürworter, wobei die ersteren sich aber am lautesten bemerkbar machen. Diese Zeilen wollen weder dafür, noch dagegen Stellung nehmen, sondern die tatsächliche Entwicklung zeigen. Kann man wirklich von einer Überhandnahme des Frauenstudiums sprechen oder nicht? Während die Zahl der männlichen Besucher von 60 300 im Jahre 1911 bis auf rund 110 000 im Jahre 1931 steigt, das ist eine Zunahme um 83 vH., wächst die Zahl der weiblichen Studierenden von 2300 im Jahre 1911 auf 21 100 im

Jahre 1931. Das Frauenstudium zeigt somit in den genannten Jahren eine Zunahme von rund 800 v H. , um dann bis 1935 wieder auf die Hälfte, nämlich 10 800, zu sinken. Damit scheint der starke Rückgang abgeschlossen zu sein, denn im Jahre 1936 hielt sich die Höhe auf 10 700. Es studieren also heute noch immer viereinhalbmal soviel Frauen als vor dem Krieg. Während es 1911 nur 3,7 vH. weibliche Hochschulbesucher gab, stieg diese Zahl bis 1931 auf 15,2 vH . Ja selbst im Jahre 1932, in dem die Gesamtzahl schon einen starken Rückgang aufweist, wächst dieser Anteil noch auf 16 vom Hundert. Insbesondere sind es die Handelshochschulen und die technischen Hochschulen,

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RSK Folge 110

Erſtmalig vor

dem Mikrophon

- Rundfunk mitten im schaffenden Aus Angst und Verlegenheit wird Freundſchaft Dolf Hinter den Kuliſſen des Uebertragungswagens NSK Wer auch nur ein einziges Mal vor so einem gefährlichen Ding wie dem Mikrophon gestanden hat, ist sicher auch schon einmal ges fragt worden, wie ihm denn zumute geweſen sei, als er (vielleicht zu vielen Tausenden !) sprechen sollte. Die Antwort wird immer sehr verschieden ausgefallen sein. - Deshalb will ich selbst einmal aus meiner eigenen Schule plaudern, wie es mir das erstemal erging. Das ist zwar schon fast 13 Jahre her. Trogdem werde ich es nie vergessen. Viele von uns kennen das Gefühl, das man zB. hat, wenn man zum erstenmal auf einem Motorrad sigt. Man hat sich zwar vorher genau darüber unterrichten lassen, wie man sich dabei zu verhalten hat. Wenn aber dann auf einmal das Geratter zwischen den Knien losgeht, dann muß man eben, ob man will oder nicht. - Go ungefähr ging es mir das erstemal vor dem Mitrophon (tros der schönen Niederschrift, die ich doch nur abzulesen brauchte) . Wenn ich damals geahnt hätte, wie oft ich in späteren Jahren freihändig“ würde sprechen müſſen, ich glaube, damals wäre ich allein bei dieſem Gedanken größenwahnsinnig geworden. Und trogdem : nichts leichter als das, wenn man über eine Sache spricht , die man praktisch beherrscht. Das habe ich Hunderte von Malen bei Aufnahmen auf den Bauernhöfen beobachten können, wo nicht nur der Bauer selbst, sondern auch seine Leute denkbar freimütig sprachen, ohne daß vorher auch nur ein einziges Wort mit ihnen gewechselt worden wäre, was sie nun sagen sollten. Und zwar so, daß in der Sendung auch leine Silbe hätte geändert oder weggelassen werden müſſen. Als Gegenstück erlebt man es bei sehr gebils deten Menschen, daß sie sich hartnäckig weigern, ohne Niederschrift zu sprechen, obgleich sie viel leicht bei anderer Gelegenheit sehr viele Beweise geliefert haben, daß sie ihre Arbeit und ihr Fachgebiet bis ins Leyte beherrschen. Es tommt dabei natürlich sehr auf den Funkmann an, der die Unterhaltung bzw. den Bericht mit seinem Opfer" vorzubereiten hat. Einmal hatte ich einen Bericht aus einer ſüddeutschen Bauernschule aufzunehmen und kam unangemeldet, da dieser Bericht ursprünglich nicht vorgesehen war, nur die noch verfügbare Zeit ausgenugt werden sollte. Der Leiter ließ mich zunächst gar nicht vor, sondern ließ mir fagen, ich sollte in einer Stunde mal wiedertommen. Vielleicht sei er dann für mich frei. Ich roch den Braten, wies meine „ Ü-Leute“, die dreitöpfige Besatzung unseres Übertragungsbzw. Aufnahmewagens an, für eine Aufnahme alles fertig zu machen, verabredete ein Zeichen, wann sie meine Unterhaltung mit dem Leiter aufnehmen sollten, und wartete. Nicht eine, sondern fast zwei Stunden. Dann kam er. Machte einen außergewöhnlich schneidigen und mannhaften Eindruck, aber erklärte mir sehr bestimmt, daß er „ für so etwas ungeeignet“

sei. Er sei nicht dazu da, um zu schauspielern, sondern hätte in seiner Schule die und die Aufgaben. Und nun ging es los. Ich sagte ihm zunächst, daß ich ja gar nichts anderes von ihm wissen wolle, gab meinen Technikern im geheime verabredete Aufnahmewagen das Zeichen, und fragte ihn nun nach allen Regeln der Kunst nach seiner Schulungsarbeit aus. Dabei geriet er derartig in Form, geradezu in Begeisterung über seine Arbeit. Er erzählte Erlebniſſe mit seinen Schülern, mit welcher Freude auch sie dabei wären und verschiedenes mehr. Soviel, daß ich nun langsam genug Und nun fragte ich ihn, ob wir nicht hatte. doch noch eine Aufnahme machen wollten. Er hatte wohl gemerkt, daß auch ich besonders freudigen Anteil an seiner Schilderung ge. willigte schließlich ein. nommen hatte, und Er wollte aber vorher gern einmal sehen, wie denn eigentlich solche Aufnahmen gemacht würden. Ich zeigte ihm das Mikrophon, das die ganze Zeit über während unser Unterhaltung vor uns auf dem Tisch gelegen hatte, ohne von ihm mit Bewußtsein wahrgenommen worden zu sein. Von dort führe das Kabel durch das Fenster zu dem vor dem Haus stehenden Aufnahmewagen. Darin zeigte ich ihm dann auch die Aufnahme-Apparaturen und alles, was Inzwischen hatte ihn wohl schon dazu gehört. eine Ahnung beschlichen, was sich bei unserer Unterhaltung in seinem Wartezimmer abgespielt hatte. Er hütete sich aber etwas zu sagen, bis die Übertragungstechniker dann auf ein freunde liches Augenblinkern meinerseits die aufgenom= menen Platten in seiner Gegenwart abspielten. Und nun geschah das Erstaunliche : Der Mann war nicht etwa erbost, sondern hoch erfreut über alles das, was er und ich ge= sagt hatten, hielt es selbst für eine vorzügliche Werbung für die Schulungsarbeit und war jetzt mit einemmal freudig dabei , in seiner Schule nun auch mit dem übrigen Lehrpersonal und den Schülern weitere Aufnahmen zu machen, um damit dann in der Sendung ein abgerundetes Bild seiner Arbeit schaffen zu können. Heute nimmt derselbe Schulleiter mit seinen Schülern regelmäßig Anteil an unserer Landfunkarbeit und besucht den Rundfunk sogar zuweilen in Berlin. Ein sehr nettes Erlebnis hatte ich auf der diesjährigen „ Grünen Woche“ in Berlin , wo Ich ich täglich Berichte aufzunehmen hatte. stand startbereit mit dem Mikrophon in der Hand in einer Abteilung, die sich besonders an die Hausfrau wendet. Als ich gerade das Aufnahmekommando gegeben hatte, und noch durch irgendeinen unvorhergesehenen Zwischenfall vomi Beginn meines Berichtes aufgehalten wurde , schnattert mir ein auch gerade diesen Stand besuchendes Ehepaar dazwischen. Sie ,,berTrotzdem hielt ich ihn linerten" zwar stark. für irgendwie landwirtschaftlich infiziert und rede ihn an, daß es doch unzulässig sei, so laut dazwischen zu reden, wo wir doch hier, wie sie

RSK Folge 110

sähen, eine Rundfunkaufnahme machen wollten. In demselben Augenblic schon wollte die Frau förmlich Hals über Kopf ausreißen. Ihr Mann war aber gefaßter, hielt sie am Ärmel fest, und dann entwickelte sich eine so nette Unterhaltung über diese Schau und alles, was hier

15. Mai 1937

Blatt 4

zu sehen war, wie sie wohl tein noch so geübter Rundfunksprecher besser hätte hinlegen" fönnen. Nur diesmal war es kein Bauer oder Landwirt, sondern „ nur“ ein einfacher Schlosser, Auch erstmalig vor wie er sich ausdrückte. — dem Landfunk-Mikrophon . Hilmar Deichmann

Gemeinſchaft schenkt Kraft! Zur Werbeaktion des Deutſchen Frauenwerks – Ein Wort an die Bedenklichen NSK Wir stehen mitten in der Werbewoche für das Deutsche Frauenwerk. Unzählige Frauen unſerer nationalsozialistischen Bewegung wandern von Haus zu Haus, um möglichst alle deutschen Schwestern in unserer großen Einheit mit zu erfassen, den Fehlenden die letten Be= denken zu nehmen, aufklärend über den Sinn unserer Arbeit zu wirken und abgeben von dem Geist, der uns gemeinsam beſeelt. Bei diesen Gängen stehen wir oft verwundert und erstaunt vor der Frau, die unseren Reihen noch fehlt, und lassen alle unbegründeten Ausreden über uns ergehen. Man entſchuldigt sich meist mit häuslichen Pflichten , gesellschaftlicher Gebundenheit, Kinderbetreuung und der Notwendigkeit Abend für Abend dem Mann und der Kameradschaft der Ehe widmen zu müſſen. Wir aber, die wir schon in den Reihen nun der deutschen Frauenbewegung, ſei Frauenschaft oder Frauenwerk, stehen, find ja auch Frauen und Mütter, sind auch berufstätig, wir haben auch Pflichten und Aufgaben daheim, und vergeſſen dieſe Pflichten nicht. Im Gegenteil: wir frischen den Mut auf und holen uns neue Lebenskraft für den Alltag in unserem gemeinsamen Beisammensein. Wir stärken uns gegenseitig, erweitern den Blid für das Wesentliche, haben teil an der großen Ganzheit unseres Volkes und übertragen das Erlebte denen daheim . Wir Frauen sind als Trägerin

der Familie ein einflußreicher Faktor in der ganzen Nation, und der Beitrag unseres eigenen Ichs und unserer Person ist unerläßlich. Wer zu uns gehört , erkennt diefen Sinn und schaltet sich selbst tätig ein. Der Mann, die Jugend, das ganze Vaterland verlangt uns und braucht uns. Weshalb zögerſt du noch, deutsche Frau ? Deine Gründe , die dich uns versagen, sind nicht stichhaltig genug. Du wirst nichts entbehren , sondern nur ge = winnen. Habe keine Angst, daß man dich mit arbeitsreichen Aufgaben belastet. Deine Kinder werden nicht verwahrlosen , dein Essen nicht anbrennen, deine Milch nicht überlaufen, und dein Mann wird nicht verärgert sein, wenn du einmal im Monat einen kurzen Abend mit anderen deutschen Frauen gemeinsam verbringſt, andere Frauenschicksale kennen und beurteilen lernst, und das, was du gibst, wird dir von der Gesamtheit tausendfach wiedergegeben . Und so rufen wir in der Werbeaktion des Deutschen Frauenwerts einer jeden deutsch denkenden und deutsch fühlenden Frau zu: kommt zu uns! Schüttelt alle Zweifel und Bedenten ab, gliedert euch mit in die Gemeinschaft ein , erleichtert den Werberinnen die Arbeit, hört sie an und versucht sie zu verstehen, denn sie werben euch in euerm eigenen Interesse, im Dienst des Volkes, der Familie und der Kinder! K. v. B.

Frauenstudium in Zahlen Rückgang bis auf 10000 weibliche Von 1911 bis 1931 Zunahme um 800 Prozent Studierende - Aufteilung auf die verſchiedenen Hochſchularten NSK Kaum irgend eine andere Entwicklung an der Hochschule wird mit derartig verschie= denen Gefühlen beurteilt, als die des Frauenstudiums. Groß ist die Zahl der Gegner und der Befürworter, wobei die ersteren sich aber am lautesten bemerkbar machen. Diese Zeilen wollen weder dafür, noch dagegen Stellung nehmen, sondern die tatsächliche Entwicklung zeigen. Kann man wirklich von einer Überhandnahme des Frauenstudiums sprechen oder nicht?

Während die Zahl der männlichen Besucher pon 60 300 im Jahre 1911 bis auf rund 110 000 im Jahre 1931 steigt, das ist eine Zunahme um 83 vH., wächst die Zahl der weiblichen Studierenden von 2300 im Jahre 1911 auf 21 100 im

Jahre 1931. Das Frauenstudium zeigt ſomit in den genannten Jahren eine Zunahme von rund 800 v H., um dann bis 1935 wieder auf die Hälfte, nämlich 10 800, zu sinken. Damit scheint der starke Rückgang abgeschlossen zu ſein, denn im Jahre 1936 hielt sich die Höhe Es studieren also heute auf 10 700. noch immer viereinhalbmal soviel Frauen als vor dem Krieg. Während es 1911 nur 3,7 pH. weibliche Hochschulbesucher gab, stieg diese Zahl bis 1931 auf 15,2 oH. Ja selbst im Jahre 1932, in dem die Gesamtzahl schon einen starken Rüdgang aufweist, wächst dieser Anteil noch auf 16 vom Hundert. Insbesondere sind es die Handelshochschulen und die technischen Hochschulen,

".

die noch einen weiteren Anstieg zu verzeichnen haben. Einschneidend machen sich dann die Kontingentierungsmaßnahmen für das Frauenstudium bemerkbar. In der nachstehenden Tabelle wird das festgesetzte Kontingent der Abiturientinnen, die zum Hochschulstudium zugelassen wurden, im Vergleich zum Neuzugang an Studentinnen im Studienjahr 1932/33 dargestellt.

Neuzugang an Studentinnen i. Studienjahr 1932,32 2283 Preußen • 387 Bayern 142 Sachsen 107 Württemberg Baden 139 54 Thüringen 54 Heſſen . Hamburg 70 Mecklenburg 34 16 Oldenburg 14 Braunschweig Anhalt . 9 Bremen 19 4 Lippe Lübeck 2 1 Schaumburg-Lippe . 2 Unmittelbare Reichsangehörige . Reich: • 3337

Reich und Länder

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Kontingent der Abiturientinnen 899 167 134 61 57 39 34 40 17 12 12 9 11 4 3 1 1500

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Frage nach der Häufigkeit des Frauenstudiums in den einzelnen Ländern überhaupt. Nach Erhebungen im Wintersemester 1928, das eine

„Das Maß der Verheßung ist übervoll" Brotest des Deutſchtums in Kanada gegen die deutschfeindliche Heße

NSK In einem Leitartikel „ Das Maß ist übervoll" protestiert die in Winnipeg erscheinende Deutsche Zeitung für Kanada" aufs schärfte gegen die deutschfeindliche Pressehete gewisser kanadischer Blätter und richtet gleichzeitig einen Appell an das gesamte Kanada Deutschtum. Überall, so heißt es in dem Auffah, wo deutschfeindliche Heßereien erscheinen , sollte sich das organisierte Deutschtum in seiner Ge = samtheit zum Massenprotest erheben. In städtischen wie ländlichen deutschen Siedlungen wird man sich über geeignete Abwehrmaßnahmen schlüssig werden müssen. Allen voran sollten die deutschen Spitenorganisationen, die Gliederungen des deutschen Bundes, Kanada, die örtlichen deutschen Vereine und ähnliche Verteidigung Gruppen, der die deutschen Ehre , die auch unsere Ehre ist , mit möglichster Beschleunigung_vorbereiten und durchführen." An anderer Stelle wird ausgeführt: „ Wir müssen uns über folgende Gesichtspunkte klar sein : Keine der in Kanada

Don Durchschnittsquote des Frauenanteils 11,8 v5. aufweist, steht Hamburg mit einer Quote von 20,20 vH. an der Spize. Es folgen dann Bremen mit 18, Lübeck mit 14 und PreuBen mit 13 v5. Den niedrigsten Frauenhundertsatz weisen Bayern mit 7,7 und an letter Stelle Württemberg mit 7,3 vH. auf. Der prozentuale Anteil der Besucherinnen an den pädagogischen Instituten bzw. Hoch = schulen für Lehrerbildung ist weitaus am größten. 1932 waren nahezu ein Drittel aller Studierenden dieser Schulen Frauen. Einen großen Anteil weisen weiterhin die Universitäten und Handelshochschulen auf. Auffallend hoch ist der Frequenzanteil bei den leider erst seit 1935 statistisch erfaßten Kunsthochschulen , mit ebenfalls rund 30 v5. An letter Stelle marschieren die technischen Hochschulen, die land- und forstwirtschaftlichen Hochschulen, die in lezter Zeit einen Aufstieg zeigen, und die philosophisch-theologischen Hochschulen (lath.) , deren Besucherinnenzahl auf eine Studierende zurückgegangen ist. Zum Schluß seien noch die absoluten Zahlen der weiblichen Studierenden der einzelnen Hochschularten für das Sommersemester 1936 angegeben : Univerſitäten und tierärztliche Hochschulen Technische Hochschulen und Bergakademien . Handelshochschulen • Land- und Forstwirtschaftliche Hochschulen . Hochschulen für Lehrerbildung Philosophisch -theologische Hochschulen . Kunsthochschulen • G.

8576 300 167 6 881 1 805 S.

vertretenen Nationalitäten, ob es Ukrainer, Ungarn, Polen oder sonst welche sind, würde sich eine derartige Schmähung ihres Stammlandes lassen. gefallen Wenn ihnen ähnliches widerfahren wäre wie uns seit Jahren bereits, hätten sie sich schon längst wie ein Mann zur Abwehr er hoben. Ferner sind wir es nicht nur der Stammheimat, sondern auch uns selbst als Kanadadeutschen und kanadischen Bürgern schuldig, der Vergiftung der politischen Atmosphäre in Kanada und der Störung des Friedens zwischen Kanada und Deutschland mit allen gesezlich zulässigen Mitteln ent gegenzuwirken. Wir suchen den Kampf nicht, aber wir werden ihn aufnehmen , wenn er uns aufgezwungen wird, weil wir überzeugt sind, daß wir durch entschiedene Abwehr auch Kanada selbst einen Dienst erweisen." Abschließend wird noch bemerkt: Das Mak der Verhegung ist übervoll . Vielleicht hat die große Mehrzahl unserer Kanadadeutschen schon viel zu lange ruhig zugesehen und schon zu viele Ohrfeigen eingesteckt. Aber noch ist es nicht zu spät, wenn wir endlich aufstehen und der kanadischen Presse immer wieder zu verstehen geben, daß unsere Geduld ihre Grenzen erreicht hat."

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

lationalſozialiſtiſche

Brief und Draht aufórift der Schriftleitung: Berlin 6 68, Jimmerßte, 90, HI. Gernruf: 11 002 Berlag: rang Cher R « 4 ). 6. m. 1. §., Zentralverlag der NSDAP., München - Berlin : Cher.Berlag , Berlin 68 88, Brake 88. - Elle Zahlungen Rud nach (Bokichedtouts Berlin 4454) zu richten

S

Korrespondenz Bartei-

NCK Breſſedienſt der NGDUS

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspresseftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher HauptJhriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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KdF.-Seereisen in vollem Gange

Zurück

aus

Norwegens

Fjorden

Erlebniſſe mit den „erſten Tauſend” dieſes Jahres – Arbeitskameraden aus Bayern und Schwaben auf Gee - Urlaub, Erholung und Kameradschaft an Bord der deutschen Arbeiterschiffe

NSK Und in dieſem Jahre führt die RSG. Kraft burch Freude wieber eine große Zahl von Seefahrten nach Norwegen durch, auf denen Zehntausenden deutſcher Arbeiter die Möglichkeit einzigartiger Erholung und Entſpannung geboten wird. Der NSK-Sonderbericht. erſtatter, der foeben von der erften diesjährigen Fahrt auf der „ Sierra Córdoba“ zurüdgefehrt iſt, ſchildert hier einige aufschlußreiche Gespräche mit verſchiedenen Abg. Urlaubern. Die lange Reihe der Menschen, die mit Kof= fern und Paketen in der Hand den Laufsteg zum Schiff emporstiegen, wollte fein Ende nehmen. Nahezu tausend Urlauber fanden in der Sierra Córdoba“ Plak, tausend deutsche Arbeiter, die lange Zeit Groschen um Groſchen gespart hatten, um diese Fahrt nach den norwegischen Fjorden miterleben zu dürfen, die sich Wochen und Monate vorher schon auf das große Ereignis gefreut hatten, von dem sie fast nicht glauben wollten, daß es schon bald Wirklichfeit werden sollte. Die neuen Passagiere der ,,Sierra Córdoba“ kamen fast alle aus Süddeutschland, aus Oberbayern, aus dem Allgäu, aus Franken und aus Württemberg. Kaum einer Don ihnen hatte vorher das Meer gesehen mit seiner unendlichen Weite, und jeder wartete mit Spannung der Wunder, die er auf einem jener riesigen Ozeandampfer erleben sollte, die er bisher nur vom Hörensagen fannte. Die Scheu und Befangenheit, die viele von ihnen am ersten Tag ihres Aufenthaltes auf dem Dampfer in der ungewohnten Umgebung zeigten, verschwand rasch. Und wenn sie sich anfangs in den langen Gängen und zahlreichen Hallen des Schiffes noch verirrten, so wurde es ihnen bald zu einem Heim, auf dem sie sich ganz zu Hause fühlten. So verschiedenartig wie die Menschen an Bord waren auch ihre Intereſſen ; und das enge Band gemeinsamen Erlebens, das

alle Urlauber umschlingt, läßt ein Gefühl Aufder inneren Freube unb geschlossenheit wach werden, das die Herzen öffnet und den Blick freigibt in das Denken und Fühlen des Kameraden.

Oberbayern auf See

Wir hatten schon einige Zeit nebeneinander in unseren Dedstühlen auf dem Sonnended ge= legen. Er war mit einer zünftigen Lederhose bekleidet und ſeine bunte Weſte zierte eine Kette blizblanter Silberstüde. Trachtenjoppe und ein grüner Hut mit Adlerfeder hingen am Stuhl. Wir kamen allmählich ins Gespräch. Er ift Schreiner in einem kleinen Dorf bei Rosenheim in den bayerischen Bergen. Zusammen mit einem „ Spezi" hat er die Fahrt unternommen, nachdem ihm, wie er sich ausdrückt, ein Kamerad in der Werkstatt, der letztes Jahr an einer solchen Fahrt teilgenommen hat, ,,das Maul wäſſerig machte“. Und nun darf er nach einem Jahr der Arbeit einmal richtig ausruhen und sich erholen. Sein Blick streift die schneebedeckten Gipfel und Grate der gewalti= gen Bergmaſſive, an denen wir während unserer Fjordfahrt vorüberkommen. Mit dem Auge des alten Bergsteigers prüft er die Felswände und die weiten Schneefelder, und er vergleicht sie mit den Bergen seiner Heimat. „Wieviel fruchtbarer ist doch unser Boben", sagt er. Und wieviel leichter ist die Arbeit ſelbſt unſerer kleinſten Almbauern gegenüber der jener norwegischen Gebirgsbauern, die die Erde mühsam zuſammentragen müſſen, um auf dem natten Fels wenig= "4 stens etwas Grün hervorzubringen ." Nicht weniger Intereſſe zeigt mein Mitfahrer an den Einrichtungen des Schiffes, die er bes reits genau besichtigt hat. Der Maſchiniſt mußte ihm die Maschinenanlagen erklären und mit

NSK Folge 111 dem Schiffszimmermann hatte er ein langes Gespräch, wobei er, wie er mir erzählte, viel Neues gelernt hat, das er als Schreiner in Jeinem Dorf wieder verwerten kann. So bedeutet für ihn diese Reise nicht nur Erholung, sondern sie erweitert seine Erfahrun gen, fie bringt ihm unendlich viele neue und interessante Dinge, die ihm für sein ganzes Leben Freude bereiten und von Ruzen sein werden.

Das muß gemalt werden ! Bei den Muſikabenden im großen Saal im Hinterſchiff war mir schon öfters ein Mädel aufgefallen, die mit sichtlicher Begeisterung und innerster Anteilnahme den Darbietungen der Künstler lauschte, welche die Urlauber auf der ,,Sierra Córdoba“ mit ausgesuchten muſikaliſchen Werken erfreuten. Run steht das Mädel eben an der Reling und beobachtet das herrliche ·Schauſpiel des Sonnenuntergangs. Wir unterhalten uns ein wenig und im Gespräch erfahre ich, daß sie aus der württembergischen Stadt Heidenheim kommt, wo sie als Stenotypistin beschäftigt ist. Lange mußte ste sparen, um sich diese Fahrt zu ermöglichen, und durch Überstundenarbeit fonnte sie ihre Ferien noch um die notwendigen zwei Tage verlängern . Und nun ist ihr langer sehnsüchtiger Wunschin Erfüllung gegangen. Unser Blick gleitet wieder nach dem roten Sonnenball, der langsam am Horizonte verschwindet und auf den leise sich bewegenden Wellen eine unendlich lange goldene Brüde baut bis zu unserm Schiff. „Dieses Farbenspiel ist das schönste, was ich je fah", sagt das Mädel und zeigt hinaus aufs Meer. Hier ist das Wasser tief= schwarz, dort blau, dort orange, und weit Draußen leuchtet es blutrot. Es ist alles so wunderbar, und ich bin glücklich darüber, daß ich dies einmal sehen durfte."

Das Mädel aus Schwaben erzählt dann noch, daß sie zu Hauſe ſelbſt malt und zeichnet. Ihre Sehnsucht nach der Farbenpracht der Natur, des Meeres und der Berge zog sie nach den norwegischen Fjorden, und nun ist sie froh und dankbar, daß dieser lange Wunsch mit Hilfe der NSG. Kraft durch Freude eine so glückliche Erfüllung finden konnte. Lebendig gewordene Bücherweisheit Auf der „Sierra Córdoba" treffe ich gleich anfangs einen Gerbereiarbeiter aus Badnang bei Stuttgart, mit dem ich mich auch später noch oft unterhalte. Immer wieder feht er mich in Erstaunen durch seine ganz ungewöhnlichen Kentnisse der Geschichte, der Literatur und Musik der nordischen Länder. Er kennt die isländischen Sagas fast auswendig, ebenso die Edda. Alle Bücher Knut Hamsuns hat er gelesen und dazu viele geschichtliche Werte über Norwegen. So kann er über jeden Fjord erzählen, den wir befahren, über jede Stadt und jedes Dorf, das wir erblicken. Es ist ihm eine unfaßbare Freude, daß er nun selbst einmal das Land, die Fjorde und die Berge sehen durfte, über die

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er so viel gelesen hat. Und dieser heiße Wunſch, an deſſen Erfüllung er nie gedacht hatte, fand nun doch seine Verwirklichung, da er beim legten KdF.-Gau-Preisausschreiben „ Wie gestalte ich meinen Feierabend?" den ersten Preis in Form einer Norwegenfahrt ers halten hatte. Unsere Fahrt durch die norwegiſchen Fjorde ist ihm ein Erlebnis von ungeheurer Eindrucskraft, denn all das, was er beim Lesen der Sagas innerlich erlebt hat, steht hier vor seinem Auge wieder auf und erfaßt ihn von neuem mit aller Macht. So verfaßt er während der Fahrt ein Gedicht, das dem Dank . aller KdF.-Urlauber Ausdrud verleiht und mit den Worten endet : 1 So leuchte unser Dank, wie fegenvoller Sonnenschein, Dir, Führer, der dies Wunderwerk begann, Weit über Land und Meer ins Herz hinein.“

„ Wir schreiben dem Führer einen Brief" In der Laube über dem Achterded sigt mir gegenüber ein altes Mütterchen mit schlohweißem Haar. Sie trägt die bunte Tracht Oberbayerns, ein Blumenstrauß stedt in ihrem Mieder. Mit leuchtenden Augen erzählt sie, daß fie zu der Trachtengruppe gehört, die bei der letzten Trachtenschau den ersten Preis gewann. Und so durften zwei Paare aus der Gruppe umsonst nach Norwegen fahren. „ Ich hab' noch nie zuvor das Meer gesehen“, sagt ſie, „noch nie so ein Schiff. Und noch nie in meinem Leben hab' ich's so gut gehabt wie jest. Nein, nein, daß ich das noch erleben durfte, das hätte ich nie gedacht.“ Mit verſonnenen Augen blickt fie in die Ferne, wo langsam ein Segelkutter vorübergleitet. ,,Wenn die Fahrt vorbei ist“, sagt ſie leiſe vor sich hin, " dann schreiben wir dem Führer einen Brief. Ihm haben wir's doch zu verdanken, daß alles so ist. Daß das Leben wieder schön ist, und daß wir froh und glücklich find.“ Verlegen wendet sie sich ab, steht auf und geht langsam der Türe zu. Ich soll die Tränen nicht sehen, die ihren Augen entrinnen. Tränen der Freude und der Dankbarkeit. * Die Fahrten der NS.- Gemeinschaft Kraft durch Freude sind für den Suchenden mehr als günstige Möglichkeiten des Reisens und der Erholung. Ganz besonders die Seefahrten schließen die Menschen eng zusammen zu einer festen Gemeinschaft. In den vielfältigen Schickfalen der einzelnen erblicken wir das Schiď sal unseres Volkes. Und wir müssen erkennen, daß jeder von uns viel, sehr viel aus dem Leben, der Arbeit und dem Denken des anderen lernen kann. So werden wir jener wirklichen Gemeinschaft aller deutschen Menschen immer näher kommen, die der Führer, die Zukunft und das Glück der Nation verlangen. H. Schwaibold.

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18. Mai 1937 Alljudas

Kampf gegen das Auslandsdeutschtum

,,Volkstumspolitik" nach jüdischem Rezept Bol KapitalismusSow ewismus in Jüdisc und jetrußsch land und der aus Rumänien, einer Front gegen deutsche Minderheiten - Beispiele her Tschechoslowakei Aus NSK Wo im Jahre 1933 und 1934 im Landsdeutſchtum noch Unklarheiten im Kampf Die Verhältnisse in Rumänien liegen ganz ähnlich. Die jüdischen Bukarester Zeitungen mit dem Judentum bestanden, dort sorgte diefes fordern immer wieder die Einsetzung rumā. sehr schnell dafür, daß diese Unklarheiten beseis Im Baltikum erregte seinerzett tigt wurden. nischer Bürgermeister, die sich dann nur zu oft die Aufführung eines kleinen „ Schauspieles" fehr als reinrassige Juden entpuppen. Die herausfordernde Bressepolemit des Bukarester heftig die Stimmung der Auslandsdeutschen Judentums ist so unglaublich, daß sie jedem und legte völlig flar, wie fanatish der Kampf des Judentums gegen die anständigen Rumänen zuviel wird, und es ift deutsche Idee jenseits der Grenzen durchgeeine Tatsache, daß die positiven und öffentlichen Aussagen maßgebender rumänischer Persönlichführt wird. Dieses Spiel wurde auf einem Bezirksparteitage der jüdischen Sozialdemokratie feiten über die deutsche Bolksgruppe des Lan aufgeführt. In seinem Mittelpunkt stand der des allein deshalb gemacht worden find, weil Führer, der gewissermaßen als Symbol der der bessere Teil des rumänischen Demagogie hingestellt und schließlich der „ ausBolles den Wirtschaftskampf gegen gleichenden Gerechtigkeit“ zugeführt wurde. Das das Deutschtum und die Bekämpfung der deutschen Verwaltung verurteilt. Wenn ſah ſo aus : Ein litauiſcher Prolet in der Maste des Führers wurde vor ein internationales rumänische Blätter die Parole herausgegeben Revolutionstribunal gebracht, zum Tode ver haben, man solle nur beim „ rumänischen " Kaufurteilt und dann mit dem Beil erschlagen. Dieſe mann kaufen, so wird diese Empfehlung sicher Szenen vollzogen sich unter demkreischen . nicht deshalb ausgesprochen, um den wirklichen den Gejohle der Tausende Rumänen zu helfen. Den Juden geht es vielDON Juden, die diesem Spiele beiwohnten und die mehr darum, für die jüdischen Händler feit jeher an sadistischen Vorstellungen nicht in den deutschen Städten, die seit vielen Jahre zehnten das Deutschtum auspowern, das Ge genug bekommen können. Es hieße die Bedeutung derartiger Propaschäft auch für die Zukunft zu sichern. Unvergandaakte verkennen, wenn man fie allein auf antwortliche chauvinistische Elemente unter den Rumänen haben zuerst zum Kampfe gegen den den Haß gegen das Dritte Reich zurüdführen wollte. Bei näherem Zusehen ergibt sich, daß deutschen Kaufmannsſtand aufgerufen, und nun find es die Juden, die sich mit denselben ihnen die Absicht zugrunde liegt, das Aug landsdeutschtum zu treffen, nachdem das Parolen das jüdische Geschäft innerhalb der deutschen Bevölkerung Richern wollen. Hätte die Judentum seine Rolle innerhalb der Reichsdeutsche Volksgruppe den Deutschen empfohlen, grenzen ausgespielt hat. Die Juden scheuen tein Opfer, um den deutschen Gedanken jenseits der sich nicht mehr mit den jüdiſchen Händlern und hauptsächlich nicht mit den Viehhändlern eins Grenzen zu schädigen, nachdem ihnen jede Möglichkeit zu einer derartigen Betätigung in zulassen, dann wäre die jüdische Polemik allens Deutschland selbst genommen wurde. Dabei ist falls noch „ verständlich“. Dies ist aber nie ges schehen, und demnach weiß man, daß die rumă, es selbstverständlich, daß sich die Juden jener Propagandawendungen bedienen, die der Chaunischen Juden das Auslandsdeutschtum treffen vinismus der europäischen Völker seit Jahren wollen, weil sie das Reich zu treffen gedenken. gegen die Deutschen fremder Staatsangehörigs Der jüdische Kampf gegen die deutſchen Volksteit entwidelt hat. Freilich wird dieser Kampf gruppen hat sich überhaupt in dem Augenblide nicht immer durch so klar zutage tretende Proverstärkt, als die Parolen des Wirtschaftspagandaaktionen wie bei dem erwähnten Falle boykotts des Judentums gegen das deutsche Proin Litauen geführt. Die Parole dieſes Kampfes dukt nicht mehr so recht zogen . Dafür findet heißt die Zerstörung einer deutschen man viele Bestätigungen in der TschechoDolfstumsgebunde Wirtschaft nen slowakei. Auch in diesem Lande ist viel ge und der Belange einer ſelbſtändigen deutschen sagt und geschrieben worden , was sich auf die Verwaltung. Unterstützung des „ tschechischen “ Kaufmannes Wenn der ungarische Ministerpräsident vor bezieht. Das ist nur zu verſtändlich, wenn man wenigen Tagen über seine Ansichten von der sich daran erinnert, daß Prag neben Paris Behandlung der deutschen Volksgruppe in Zentralstelle des die wichtigste Ungarn gesprochen hat und dabei davon ausJudentum s iſt. emigrierten Mit ging, daß die Störung der innervölkischen Vers welcher Zuvorkommenheit man den Juden in der unt erg eor hältnisse meistens von dneter Tschechoslowakei von allem Anfang begegnet ist, Stelle ausgehen, so wäre hier vielleicht noch schon daraus hervor, daß es jüdiſche Emigeht zu ergänzen, daß sich bei diesen Manipulationen grante n aus Deutschland gegeben hat, die unte rgeordneten Organe nicht selten beson= der innerhalb von vier Wochen im Beders die Juden und die jüdische Presse size eines tschechoslowakischen Pasrichtungweisend hervortun. Es wird ohne ses waren ( !) . Während der deutsche KaufZweifel zu den guten Absichten der ungarischen mann in Prag einen beispiellosen Kampf um Behörden beitragen, wenn die Rolle des JudenExistenz zu führen hat, erhielten jüdiſche feine Bekä tums zeitig genug bei der mpfung des Emigranten innerhalb von sechs Stun Deutschtums erkannt wird. den die Erlaubnis für eine Geſchäftseröffnung .

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Zahllose deutsche und tschechische Geschäftsinhaber find an den Rand des Abgrundes gebracht wor den, weil die Juden in Prag die bis 1933 noch fast unbekannten Einheitspreisgeschäfte errichten durften. Während die Tschechen die Inhaber deutscher Restaurants und Kaffees mit schäftsſchließungen verfolgten, konnten unbegrenzt viele jüdische Kaffees und Bars errichtet werden. Der tschechische Chauvinismus hat sehr schnell erkannt, daß er im jüdischen Emigrantentum einen eifrigen Bundesgenossen gegen die deutsche Volksgruppe hat. Während man die vorher polizeilich genehmigten Versammlungen der Sudetendeutschen Pars tei trok der Erlaubnis durch untergeordnete Organe schließen ließ, feierte die tichechische Bresse das Judentum als Träger des ful» turellen Lebens der Hauptstadt und besprach äußerst freundlich die zahlreichen handbaren Ausstellungen gegen das Dritte Reich. Wenn man auch im anständigen Teile des Tschechentums sehr schnell ers fannt hat, daß die Juden keineswegs so uneigennütig sind, allein für das Glück der Tschechen zu kämpfen, so bleibt doch nach wie vor bemerkenswert, daß fie die Juden in jeder Hinsicht dann gewähren lassen, wenn sie gegen die deutsche Volksgruppe zu Felde ziehen. Der jüdische Kampf gegen die Sudetendeuts schen tritt heute feineswegs mehr so offen zus tage, wie 1933, offenbar deshalb, weil es Prag unangenehm wäre, wenn das Ausland Geder nehmen würde, sich mit legenheit tschechisch - jüdischen Einheitsfront gegen das angestammte Deutschtum zu beschäf= tigen. Ein Beispiel aber ließ erkennen, daß der tschechische Chauvinismus das jüdiſche Kapital gegen das Sudetendeutschtum ansett. Als die Textilwerke des Mautner-Konzerns in Grünwald bei Gablonz von den deutschen Textilarbeitern deshalb bestreift wurden, weil in diesen Werken unmögliche soziale Zustände herrschen , gab es darüber eine öffentliche Diskussion, die die jüdischen Machinationen allzu deutlich werden ließ. Dieser Streit kann keineswegs mit einem margistischen Streit verglichen werden, weil er lediglich die primitivsten Boraussetzungen für eine menschenwürdige Weiterarbeit regeln wollte. Nun drohten die vom jüdiſch-tschechischen Kapital der Zivno-Bank geleiteten Textilwerke mit der

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vollständigen Stillegung der Bes triebe , wenn die Arbeiterschaft ſich nicht bereit erfläre, ihre Forderungen zurückzunehmen. Diese Maßnahme sollte natürlich nur erreichen, daß die Arbeiter so lange wie möglich aus dem Betriebe ausgesperrt blieben. Um eine weitere Verzögerung zu bewirken, stellte der jüdische Betrieb Forderungen an Steuerrückzahlungen gegen den Staat, die damit begründet wurden, daß das Werk still liege. Über diesen willent lich herbeigeführten Auseinandersehungen vergingen Wochen, und die Arbeiter, die ohnehin schon wirtſchaftlich durch die schandbare Bezah= lung des Betriebes geschädigt waren, hatten nun tatsächlich nicht mehr die geringsten Einnahmen, um den Kampf gegen den jüdischen Kapitalismus weiterführen zu können. Wie sehr Tschechentum und Judentum hier zusammengingen, geht schon daraus hervor, daß die jüdische Firma forderte, die Regierung solle ver anlaſſen, daß die Textilfabriken von den sie umgebenden Dörfern untertüzt würden. Das war ein typisch jüdiſcher Dreh, da doch selbstverständlich ist, daß die Tegs tilfabriken gerade der Bevölkerung Arbeit und Brot geben sollten, statt daß die Bevölkerung die Textilfabriken wirtschaftlich ſtüße. Diese wenigen Beispiele erweisen bereits deutlich, wie weit heute das Bündnis des krant, haften Chauvinismus der europäischen Staaten mit dem Judentum geht : jeder Weg ist recht , wenn er nur das Deutschtum trifft; und je gewaltiger die Erfolge des Natio= nalsozialismus innerhalb der Reichsgrenze sind, desto intensiver wird der Kampf des Judentums gegen die Deutschen jenseits der Grenzen. Am ausgeprägtesten wird dieser Kampf gegen die Wolgadeutschen geführt, die eine der Kornkammern Rußlands begründet hatten. Das bole schewistische Judentum hat erkannt, daß das deutsche Bauerntum an der Wolga immer eine Reserve des völkischen Geistes in sich haben wird, und es hofft, den Nationalsozialismus dadurch zu treffen, daß es die deutschen Brüder jenseits der Grenzen vernichtet. Wir wollen nie vergessen, daß die Ermor dung Wilhelm Gustloffs nur in dieser Form eine einmalige Tatsache des Kampfes des Welts judentums gegen die deutsche Idee ist, und daß fie sich jeden Tag gegen die Angehörigen des deutschen Volkstums in aller Welt aufs neue GHC. vollzieht.

Schwimmen muß Volkssport werden Jeder Hitlerjunge ein Schwimmer, jeder HJ.-Führer ein Retter — Weckung des Schwimmwillens und Werbung für Bau von Schwimmhallen - Berbeaktion zur Förderung des Schwimmſports NSK - Vom 18. bis 23. Mai führt der im Frühjahr begründete Ausschuß zur Förderung des Schwimmsports und zur Schaffung von Schwimmbädern auf dem Lande eine Reichswerbewoche durch, innerhalb der Aufrufe und Stellungnahmen von Regierungs- und Behördenvertretern, Rundfunksendungen, Presseauffäße sowie vor allem auch HallenSchwimmwettkämpfe der Hitler

jugend eingesetzt werden. Das Ziel, das mit dieser Aftion in Angriff genommen wird, ist seinem äußeren Umfang und seiner inneren Bedeutung nach nicht geringer als das der HI.-Heimbeschaffung, die bekanntlich schon seit Beginn dieses Jahres läuft und mit der sie in enger Verbindung steht. Gilt es bei dieser, in noch Zehntausenden von Fällen dem Mangel an Heimen, also an weltanschaulichen und polis

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NSK Folge 111 tischen Schulungsstätten der Jugend abzuhelfen, so geht es bei der Schwimmbäderaktion ebenfalls darum, in Zehntausenden von Fällen erst die Vorausse zung dafür zu schaffen, daß, wie es in den verschiedenen Aufrufen gefordert wird, in Zukunft jeder deutsche Junge und jedes deutsche Mädel schwimmen kann und spätestens bis zum Ausſcheiden aus der HI. bzw. dem BDM. das Freischwimmerzeugnis besitzt. Außerdem soll in Zukunft jeder HI- und DI. - Führer den Grundschein der deutschen er wer Lebensrettergesellschaft ben, wie es der Reichsjugendführer in seiner Sonderbotschaft zur Aktion noch zusätzlich verlangt. Über den äußeren materiellen Umfang des hiermit in Angriff genommenen Zieles gibt der Vorsitzende des deutschen Gemeindetages, Reichsleiter Fiehler in seinem Aufruf Aufschluß. Darnach sind heute in den rund 50 000 Gemeinden des Reiches ins Schwimmbäder gesamt erst 5371 vorhanden , die sich in der Hauptsache auch nur auf die Großstädte verteilen. Die Aktion zur Förderung des Schwimmsports und zur Schaffung von Schwimmbädern bezieht sich also vor allem auf das flache Land , in dem trog der 300 Bäder, die im Vorjahre geschaffen wurden, noch so gut wie keine Gelegenheiten Nach den zum Schwimmen vorhanden sind. legten Erhebungen des Statistischen Reichsamtes. haben allerdings auch vier Großstädte (von 53) mit rd. 500 000 Einwohnern überhaupt keine Schwimmhallen und die übrigen mit rund 19½ Mill. Einwohnern, nur 109 mit 3800 Quadratmeter Wasserfläche, so daß auf 79 000 Einwohner eine Schwimmhalle und auf je 1000 Einwohner 19 Quadratmeter Wasserfläche ents fallen.

Die besondere Bedeutung des Unternehmens liegt auf dem Gebiet der Volfsertüchti gung. Das Schwimmen fördert bekanntlich so harmonisch wie faum eine Sportart Kraft und Gesundheit besonders in den Entwicklungs jahren. Es erzieht den jungen Menschen zu Entschlossenheit, Willenskraft und Selbstvertrauen. Keine andere Leibesübung vermag den ganzen Blutkreislauf und Stoffwechsel des Menschen in so einfacher und idealer Form anzuregen wie das Schwimmen . Daraus ergibt sich, von welch weittragender Wirkung für das ganze zufünftige Bild des Volles die Verwirklichung des hiermit in Angriff genommenen Zieles sein . muß, jeden Jungen und jedes Mädel zu Schwimmern und damit Schwimmen zum Volks sport werden zu lassen. Hand in Hand mit der Schaffung der hierzu nötigen Voraussetzungen durch die Schwimmbäderaktion geht die Werbung zur Wedung des Schwimmwillens ganz besonders auch in der Landbevölkerung, unter der die fräftigste Jugend lebt und aus der für den sportlichen Nachwuchs noch die stärksten bisher ungehobenen Kräfte gewonnen werden können. Es ist selbstverständlich, daß eine Aktion, die ein so breit angelegtes Ziel verfolgt, auch selbst auf breitester Grundlage aufgebaut sein

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und vorgetragen werden muß. Darum sehen wir auch in dieser Aktion vier große Organiz sationen von Partei und Volk zusammenwirken : Die Hitlerjugend, den Reichsnährstand, den Reichsbund für Leibes : übungen und die NSG. „ Kraft durch Freude". Dem Ehrenausschuß der Aktion ge= hören an : Der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur v. Schirach, Reichsminister Darré, Reichsminister Dr. Goebbels, Reichsorganisationsleiter Dr. Leg , Reichsleiter Fiehler und Reichsärzteführer Dr. Wagner. Der Arbeitsausschuß, zu deſſen Leiter der Reichsjugendführer auf Vorschlag des Reichssportführers den Chef des Amtes für Leibesübungen der RIF., Dr. Schlünder, ers nannt hat, wird von den zuständigen Referenten aus den Ministerien und Amtern der Mitglieder des Ehrenausschusses gebildet. Die Ges schäftsstelle des Propagandaaus , schusses gliedert sich in die Abteilung Wer bung, Planung und Verwaltung. Erstere hat, wie bereits angedeutet, die doppelte Aufgabe der Förderung des Schwimmwil. lens , vor allem in der Jugend, und der Werbung für den Bau von Schwimmftätten , vor allem auf dem Lande. Hat dieſe Werbung, die sich ähnlich der der Heimbeſchaffung zuvörderst an die Gemeinden richtet, und zwar an jene, die noch keine oder noch nicht genügende und sportgerechte Schwimmgelegenheiten besigen, zum entsprechenden Erfolg geführt, so werden die bauwilligen Gemeinden von der Abteilung Planung kostenlos bes raten. Werden Anträge auf Baukosten zuschüsse gestellt, so entscheidet nach genauer Prüfung des Vorhabens durch die Abteilung Planung der Leiter des Propagandaausſchuſſes über die Zuteilung und gibt dann den Antrag an die Abteilung Verwaltung, die den Zuschuß auszahlt. Innerhalb eines halben Jahres ist nun die Hitlerjugend, die selber ein Unternehmen größter Konzeption und auf weiteste Sicht ist, mit zwei Unternehmungen hervorgetreten, die diesen ihren Charakter besonders sichtbar in Erscheinung treten laſſen. Wird durch die Heimbeschaffungsaktion und den fortschreitenden Bau von Führerschulen die Voraussetzung für eine totale politische und charakterliche Grundaus bildung der deutschen Jugend und der ent= sprechenden Weiterbildung ihrer Führerschaft hergestellt, so soll nun durch die Aktion zur Förderung des Schwimmsports und der Errichtung der nötigen Gelegenheiten hierzu, vor allem auch auf dem Lande, eine der wichtigsten Vorbedingungen für eine gleich totale Ere ziehung auf körperlichem Gebiet erstehen. Der Leitsat dieser Aktion „ Jeder Pimpf und jeder Hitlerjunge ein Schwimmer und jeder DI. und HI . - Führer ein Retter !" weist ein Ziel, dessen Verwirkli chung weit mehr bedeuten wird, als es dieſe knappe Formulierung auszudrücken vermag. · Dr. J. B.

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Was leiſtete der Arbeitsdank ? Rechenschaftsbericht über die geſamte Tätigkeit des Arbeitsdanks in drei Jahren Hunderttausend Arbeitsmänner wurden betreut – - Eine Aufgabe vorbildlich gelöſt NSK In dem vom Arbeitsdauf fürzlich erbanten Truppführerheim in Berlin fand die 2. Generals mitglieder - Ber ja m m l ung des Arbeitsdant e. B. statt; auf der gleichzeitig die Auflöſungsverfügung des Reichsarbeitsführers Hierl bekanntgegeben wurde. Auf der Berſammlung gab Oberarbeitsführer von Herzberg eine Übersicht über die geſamte Tätigkeit und die Leistungen des Arbeitsbanks in den legten drei Jahren, Das Wesen und Wirken des Arbeitsdanks · ergab sich aus der Situation, wie sie im Jahre 1933 noch war. Der Nationalsozialistische Freiwillige Arbeitsdienst, die Schule der Nation, wurde gegründet aus einer Vielzahl verschie dener Arbeitsdienstvereine . Wenn auch die Überwindung der Arbeitslosigkeit niemals Aufgabe des Arbeitsdienstes war, so muß doch die Tatsache festgehalten werden, daß die junge Mannschaft im Arbeitsdienst damals zum großen Teil aus Arbeitslosen bestand. Den darin liegenden unbedingten Willen zur freiwilligen Leistung erkannten die Arbeitsdienstführer und es war eine ihrer größten Sorgen : Was soll mit den Arbeitsmännern geschehen, wenn fie das Jahr ihres freiwilligen Arbeitsdienstes hinter sich haben ? Die Wirtschaft war noch nicht aufnahmefähig genug, um alle ehemaligen Arbeitsdienstler in das Arbeitsleben einzugliedern. Aus der Sorge, die immer dringender wurde und die ein Problem war, entstand der Arbeitsdank, und er hatte dieses Problem als seine erste und dringlichste Aufgabe zu lösen. Er ist an diese Aufgabe herangegangen in dem Bewußtsein, die größten und zugleich ideellen erzieherischen Werte des Arbeitsdienstes zu pflegen. Man hat dem Arbeitsdank manchmal den Vorwurf gemacht, daß er zuviel auf einmal angreift. Aber das war notwendig, weil es ja im Arbeitsdienst auch viele Einzelschidsale gab, die sich in großen Zügen doch wieder einander ähnelten. Es waren viele verschiedene und doch verwandte Berufe in ihm vertreten, die nach den Bedürfnissen der Wirtschaft in einen neuen Beruf umgeschult werden fonnten. Wenn alljährlich und später halbjähr lich aus dem Arbeitsdienst eine solche Entlasfungswelle tam, standen die Gauobmänner des Arbeitsdants draußen im Land vor schwierigen , schier unlösbaren Aufgaben . Nicht weniger als 200 hauptamtlich bes schäftigte und 8000 nebenamtlich tätige Männer des Arbeitsdanks sorgten im Verein mit den Stellen des Staates und der Bewegung dafür, daß der Arbeitsmann nach

seinem Ausscheiden aus dem Arbeitsdienst möglichst schnell und wo nötig nach entsprechender Schulung, Umschulung oder Nachschulung dem Wirtschaftsleben des deutschen Volkes dienstbar gemacht wurde. Wenn man berechnen wollte, was durch die vielseitigen Maßnahmen der Schulung zur Überbrückung des immer fühlbarer werden den Facharbeitermangels direkt oder indirekt vom Arbeitsdank getan wurde, so kämen Millionen Arbeitsstunden heraus, die nur durch solche vielfältigen und letthin sehr erfolgreichen Maßnahmen geleistet werden konnten. Das alles war Kleinarbeit, die sich im Stillen vollzog. Hinzu kam die Beschaffung der Kleidung. Hier fehlte der Zivilanzug, dort die Berufskleidung. Nach vorsichtigſter Schäzung wurden allein in 9000 Fällen Unterstützungen gegeben, ganz abgesehen davon, was die NSV. nach dem Abkommen mit dem Arbeitsdank zuſäzlich noch leistete. Jährlich waren etwa 60 000 Ar = beitsmänner ganz persönlich zu be treuen, damit sie überhaupt in einen Beruf vermittelt werden konnten. Außer reinen Maßnahmen der Berufsfürsorge hatte der Arbeitsdank noch die Aufgabe der Fürsorge innerhalb der Organisation des Arbeitsdienstes zu leisten. In 4000 Fällen wurden Unterstützungen für unverschuldet in Not geratene Führer des Arbeitsdienstes ge= geben und in 1277 Fällen Unterstützungen für zu Schaden gekommene Männer und Führer des Arbeitsdienstes. Mit seinen Erholungsheimen, die der Arbeitsdank dem Arbeitsdienst zur Verfügung gestellt hat, können i ä hrlich 53 200 Erholungstage gegeben werden. Mehr als 3800 Männer und Führer fönnen jährlich bei guter Verpflegung und Unterkunft in den Heimen Aufnahme finden. Wenn der Arbeitsdank nun auf Anordnung des Reichsarbeitsführers aufgelöst wird, so geschieht es, weil der Arbeitsdank tatsächlich seine Aufgabe, die in der Zeit seines Bestehens aus unendlich viel Kleinarbeit bestand, gelöst hat. Eine solche Kleinarbeit konnte von anderen Organisationen nicht geleistet werden, ohne sie allzusehr zu belasten. Der Arbeitsdank hatte von vornherein nur die Aufgabe einer Brüde, das heißt, er hatte die schwierigste Zeit in der Aufbauarbeit zu überbrüden und hatte auch Brücke zu sein zu den anderen Organisationen des Staates und der Bewegung. Die Männer, die diese Aufgaben durchgeführt haben, treten jezt von ihrer Arbeit zurück in der Gewißheit, wirklich zu einem großen Teil an dem Aufbauwerk des Führers mitgewirkt zu haben.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NGK

Volk

und

Bauer

Gonderdienst Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Achtung - Gefahr!

Der rote

Hahn

Waldbrände vernichten wertvolles Gut NSK Kilometer um Kilometer raft der Kraft= wagen durch das Land. Der Fahrer ist müde, abgespannt, am Steuer eine gefährliche Sache. Also eine Zigarette angestedt, weil man glaubt, fich dann besser fonzentrieren zu können. Bald ift fie aufgeraucht. Der glimmende Rest wird aus dem Wagenfenster geworfen. Da geschah das Unglüd. Der Zigarettenreft fiel auf trodenes Gras, ein kleines Flämmchen springt auf, frißt sich weiter, wird größer. Bald ist es nicht nur Gras, das die Flammen freſſen, hierhin, dahin züngeln fie, trodenes Laub, Reifig, Meter um Meter wird von den Flam· men erfaßt. Längst ist der Kraftwagen Kilometer um Kilometer weitergefahren. Der Fahrer ahnt natürlich nicht, welches Unheil er angerichtet hat. Vielleicht liest er am Tage später die Nachricht von einem verheerenden Waldbrand. Aber daß er der Schuldige sein könnte, der Ge= danke wird ihm wohl niemals kommen. wie ſooft geEin Beispiel nur. Und doch schehen, in dieser oder anderer Form. Tausende von Waldbränden in den letzten Jahren sind ein mahnendes Fanal ſinnloſer und leichtsinniger Zerstörung wertvollen deutschen Volksgutes. 6000 Brände vernichten 12 000 Hektar Wald Waldbrand! Wer erfaßt, was das in Wirklichkeit bedeutet? Allein in den deutschen Staatsforsten sind in den legten sieben Jahren bei rund 6000 Waldbränden 12 000 Hektar Wald vernichtet worden ! 12 000 Hektar Wald! Wald , der in mühseliger Arbeit angepflanzt, der Jahr um Jahr gehegt und gepflegt wurde. Und nun innerhalb weniger Stunden durch Leichtsinn oder Nachläſſigkeit sinnlos vernichtet und vergeudet. So entstehen dem deutschen Volke Schäden, die einfach nicht wieder gutzumachen sind. Gerade in der heutigen Zeit, wo die aus eigener Erzeu= gung gewonnenen Stoffe bis zur legten Möge lichkeit genugt werden müſſen, wo auch der geringwertigste Stoff in irgendeiner Form der Verwertung zugeführt werden sollte, kann sich das deutsche Volt solch nut lose Vergeus dung des wertvollen Rohstoffes Holz nicht leisten. Wenn darum schon in vergangenen Jahren immer wieder zur Vorsicht gemahnt wurde, um Waldbrände zu verhüten, so muß heute die uns bedingte Forderung lauten: Es darf in Deutschland durch Leichtsinn oder Nach-

im

Malde

Verhüten und Helfen ist Pflicht lässigkeit oder aus Unkenntnis der Schußbestimmungen kein Waldbrand mehrentstehen ! Feueranzünden wird bestraft Dringendste Forderung darum an jeden einzelnen Volksgenossen : Beachte die zum Schuß des Waldes erlaſſenen Vorschriften ! In der Zeit vom 1. März bis zum 30. September ist es verboten, im Walde oder in der Nähe des Waldes offenes Feuer anzuzünden oder zu rauchen. Das gilt nicht nur für freies Ge= lände, sondern auch für die öffentlichen Wege und für die Plätze, die zum Zelten und Lagern freigegeben find. Man darf wohl erwarten, daß angesichts der Bedeutung des Waldes für die deutsche Volkswirtſchaft jeder einzelne Volks genosse es als seine selbstverständliche Pflicht anfieht, diese Vorschriften zu beachten. Den leichtfinnigen und nachlässigen Brüdern unter uns sei aber noch gesagt, daß die Übertretung dieſer Vorschriften mit einer Strafe bis zu 150 RM. geahndet werden kann. Streichhölzer, glimmende Zigarren und Zigaretten gehören also nicht ins Waldrevier. Zigarren und Zigarettenstummel sollte man grundsäglich überhaupt nicht achtlos fortwerfen, sondern sich überall und in jedem Falle davon überzeugen, daß die Glut restlos erstidt ist. Ganz besonders achte man aber auch auf die Jugendlichen. Man kann immer noch wieder erleben, daß die Jungen draußen beim Spiel ein fleines Feuerchen anzünden. Das ist zweifellos eine recht unterhaltsame und vielleicht auch romantische Sache. Aber das nüßt uns nichts. Jungen und Mädel müſſen dazu erzogen werden, wertvolles Gut nicht zu gefährden. Eltern, Lehrer, HI.-Führer - erzieht die Jungen und Mädel so, daß sie nicht Urheber der volkswirtschaftlich so verderblichen Waldbrände werden. Unterrichtet sie über die verschiedenen Vorschriften, die zum Schuß des Waldes erlaſſen worden sind. Macht es ihnen eindeutig flar, daß auch der kleinste Feuerfunke, das kleinste Feuerchen Werte vernichten kann, die dann in jahrzehntelanger mühevoller Arbeit erst wiedergewonen werden können.

Wie verhält man sich bei einem Brand? Helft aber darüber hinaus auch mit, einen Waldbrand dort zurückzuſchlagen, wo er einmal ausgebrochen ist. Ist der Umfang des Feuers noch gering - besteht die Aussicht, daß ihr die Flammen erstiden könnt, so geht sofort ans Wert. Am besten hilft Sand oder Erde, die

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NSK Folge 111 auf die Flammen geworfen werden. Geht das nicht schnell genug, dann versucht, die Flammen mit grünem Buſchwerk auszuschlagen. Ist aber an ein Löschen des Brandes nicht zu denken, dann benachrichtigt so schnell wie möglich den nächsten Forstbeamten oder Bauern, die dann das Notwendige veranlassen werden. Ihr müßt auch wiſſen, daß ihr geſezlich verpflichtet ſeid, bei einem Waldbrande auf Anforderung Löschhilfe zu leisten. Verhütet Waldbrände ! Das ist eine Forde rung, die jeden von uns angeht, und die an

18. Mai 1937 jeden gerichtet ist. Der Rohstoff Holz ist für die deutsche Volkswirtschaft zu wichtig, als daß er, wie bei einem Waldbrand, sinnlos vernichtet werden darf. Wenn ihr darum draußen seid in der Natur, wenn ihr in den deutschen Wäldern Erholung und Ausspannung sucht, dann seid vorsichtig und achtsam und vermeidet alles, was einen Waldbrand verursachen könnte. Wo aber das Unheil einmal seinen Lauf ge= nommen hat, da helft entschlossen mit, die Flammen so schnell wie möglich zu löschen ! KHB.

Landpachtzins weiter fest Preisstoppverordnung auch für Pachtpreise gültig

Klare Verhältnisse

in den Pachtbetrieben NSK Kürzlich ist in einem Kammergerichtsurteil über die Zulässigkeit der Pachtpreiserhöhung im Zusammenhange mit der Preisstoppverordnung entschieden worden. Zwischen den beiden Parteien, dem Berpächter und dem Pächter ist durch Vertrag vom 15. Juni 1933 vereinbart worden, daß der Pachtzins für das auf zwölf Jahre verpachtete Landgut eines der Bertragschließenden am 1. April 1936 geändert werden könne. Der Verpächter hat fristgemäß die Erhöhung des Pachtzinses beantragt. Das Bachteinigungsamt hatte dem Antrag des Verpächters entſprochen. Gegen diesen Beschluß hat der Pächter Berufung eingelegt und beantragt, einen Rechtsentscheid über folgende Frage einzuholen : Fins det die Verordnung über das Verbot der Preiserhöhung vom 28. November 1936 auch auf Bachtverträge über Landgüter Anwendung? Entgegen dem ablehnenden Bescheid des Landgerichts stellte das Kammergericht in seinem Urteil ua. folgendes feft: Die Verordnung über das Verbot der Preiserhöhungen trifft in Ziffer III eine Sonderregelung für Miet- und Pachtzinsen, indem sie bei Härten, die sich für den Vermieter oder Berpächter aus dem Verbot der Preiserhöhung ergeben, Ausnahmen zuläßt. Aus Ziffer III der Ersten Ausführungsverordnung ist also ers Fichtlich, daß auch Miet- und Pachtzinsen grundfäglich vom Erhöhungsverbot betroffen werden. Die Sonderregelung der Ziffer III bezieht sich zwar nur auf die Miete und Pacht von Räumen. Hieraus folgt jedoch entgegen der Ansicht des Landgerichts nicht, daß die Bacht von landwirtschaftlichen Grundstücken überhaupt nicht dem Verbot der Preiserhöhung unterliegt, sondern nur, daß auf fie die Sonderregelung der Ziffer III teine Anwendung findet. Denn es steht außer Zweifel, daß ebenso wie durch die Höhe des Miet- und Pachtzinses von Räumen die Löhne, Gehälter und Warenpreise so durch die Höhe des landwirtschaftlichen Pachtzinses die Preise der landwirtschaftlichen Ers zeugnisse beeinflußt werden. Diese Beeinflussung zum Steigen soll aber gerade durch das Verbot von Breiserhöhungen vermieden werden. Das allgemeine, schon in § 1 der Verordnung vom 26. November ausgesprochene Verbot findet [o=

mit auch auf die Pacht landwirtschaftlicher Grundstüde Anwendung. Das Kammergerichtsurteil beruft sich weiter auf einen Runderlaß des Reichskommissars für die Preisbildung, aus dem hervorgeht, daß sich die Preisstoppverordnung uU. auf „zahlreiche Geſetze und Verordnungen" bezieht, durch die bestimmte Mit der ZuPreise vorgeschrieben werden. stimmung des Reichskommissars für die Preiss bildung oder der von ihm beauftragten Stellen Find in der Praxis allerdings bei besonderen Härten Ausnahmen zugelassen. Das Kammergericht kam im vorliegenden Falle zu der Feststellung, daß hier eine Erhöhung des Pachtpreiſes unzulässig sei und faßte folgenden Be-schluß : „Die Verordnung über das Verbot von Preiserhöhungen vom 26. November 1936 findet auf® die anderweite Festsetzung des Pachtzinses durch das Pachteinigungsamt und das Landgericht Anwendung." Dieser Beschluß ist für die Landwirtschaft, be= sonders für die zahlreichen Pachtbetriebe von ganz entscheidender Bedeutung. Er schafft den Pächtern, nicht nur privatwirtschaftlich gesehen, ficherere Betriebs- und Wirtschaftsverhältnisse, sondern seßt sie auch in die Lage, im Rahmen des Vierjahresplanes ihre ganze wirtschaftliche Kraft einzusetzen ohne Rückschläge durch Pachtpreiserhöhungen befürchten zu müſſen. Auf diese Weise werden für die zahlreichen Pachtbetriebe flare Verhältnisse geschaffen, denn be-fanntlich hat sich auf dem Gebiete der Bachtpreisbildung jede fonjunkturelle Erscheinung in der Landwirtschaft besonders stark ausgetobt. Der Boden ist, ebenso wie Maſchinen, Dünge= mittel, Saatgut, Vieh ua. auch Betriebsmittel . Jede Verteuerung wirkt sich für alle Erzeuger, die sie zu tragen haben, erschwerend auf die Betriebsführung aus. Sie würde die früher viel erwähnte Agrarschere wieder außerordentlich öffnen, dh. sie würde dazu beitragen, die Ausgaben der Landwirtschaft zu erhöhen ohne was sich ja durch die Festpreise im Rahmen der Marktordnung verbietet die Einnahmen gleichzeitig zu steigern. Dadurch müßte auf die Dauer, zumal, wenn das Beispiel Schule ge= macht hätte, die Stetigkeit der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse gefährdet werden,

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Blatt 7

RSK Folge 111 denn die Erhöhung des Pachtzinſes war vom Verpächter mit dem Hinweis auf die allgemeine Besserung der Lage der Landwirtſchaft begründet worden. Außerdem würde im vorliegenden Falle eine Bereicherung der Eigentümer am Grund und Boden auf Kosten der den Boden bewirtschaftenden Menschen erzielt. Diese Entwicklung würde eine Belastung der Arbeit, der Wirtschaft durch Verteuerung des Kapitals schlechthin bedeuten, die ja ual. vermieden wer

Der Melker,

18. Mai 1937 den soll. Zu den Aufgaben des Reichskommiſſars für die Preisbildung und Preisüberwachung gehört es auch, wie ſchon aus seiner Amtsbezeichnung hervorgeht, zu verhindern, daß die Voraussetzungen für eine stetige Preisbildung Mit der Entscheidung verschlechtert werden. hat das Kammergericht klare Verhältnisse auf dem Gebiet der Pachtpreisgestaltung geschaffen und wird in nächster Zeit über diese Fragen zneine Anordnung erlassen.

Frontſoldat in der

Erzeugungsschlacht Die brennende Nachwuchsfrage –ĮMelkerwohnungen werden gebaut NSK In vorderster Front im Kampf um Deutschlands Nahrungsfreiheit steht neben dem Bauern und dem Landwirt der deutsche Landarbeiter, in deſſen Hände die lezte Durchführung aller Maßnahmen zur Ernährung ge= legt ist. Es ist eine der ersten Aufgaben des Reichsnährstandes gewesen, nachdem ihm die Betreuung der Landarbeiter übertragen wurde, aus dem Beruf des Landarbeiters einen geachteten Beruf mit fest vorgeschriebenem Ausbildungsvorgang zu schaffen. Eine besonders wichtige Gruppe unter den Landarbeitern nehmen die Tierpfleger ein. Ob sie als Melker, Schäfer, Schweinemeister oder Pferdeknechte ihren Dienst tun, immer sind ihnen bei unserer hochqualifizierten Tierzucht große Werte anvertraut. Ihrer Zahl und Arbeit nach von besonderer Bedeutung in der Erzeugungsschlacht und der Versorgung des deutschen Volkes mit Nahrungsgütern sind die Melker. Von ihnen wird neben einer großen physischen Arbeitsleistung eine ganze Menge theoretischer und praktischer Kenntnisse verlangt. Ausgesprochene Tierliebe ist Vorbedingung für jeden, der diesen Beruf ausüben will. Durch eine Verordnung des Reichsnährstandes vom 1. April 1936 sind die einzelnen Vorschriften, die über die Ausbildung und Prüfung von Tierpflegern von den früheren Landwirtschaftskammern erlassen waren, einheitlich zusammengefaßt und bedeutend erweitert. In Zukunft ist das gesamte Tierpflegeperſonal nach diesen Vorschriften auszubilden und so dafür Gewähr gegeben, daß der Nachwuchs der Tierpfleger den großen Anforderungen, die an ihn gestellt werden, entspricht. Wartung und Pflege sowie richtige Fütterung, die Erkennung und Behandlung von Krantheiten, richtiges Melken und die Behandlung der Milch sind die Grundkenntnisse, die wir von einem Melker verlangen. Eine Reihe wichtiger Gesetze geben dem Melker bei seiner täglichen Arbeit Vorschriften, wie das Reichsmilchgesek, das Viehseuchengesez, das Bullenhaltungsgesetz, das Reichstierschutzgesetz, das Tierzuchtgeset und andere mehr. Obwohl durch die Vorschriften des Reichsnährstandes der Ausbildungsgang der Melter geregelt ist, obwohl Melkerschulen und Fachkurse ein übriges dazu tun, den Melkerstand weiter zubilden und zu einem geachteten Beruf zu machen, besteht im Augenblick eine große Knappheit an Melkern. Darüber hinaus nimmt die

Abwanderung der Melker aus ihrem Beruf dauernd zu, so daß hieraus für die gesamte Viehzucht eine ernste Gefahr entstehen kann. Die soziale Stellung der Melker war vor und nach dem Kriege denkbar schlecht. Ursprünglich geachtet, war durch die freien Vermittler, die aus Eigennut nur allzuoft die Hefe der Großstädte als „ Schweizer“ aufs Land vermittelten, der Melkerberuf nach und nach in Verruf ge= raten. Es liegt auf der Hañd, daß sich diese Schäden nicht mit einemmal ausmerzen laſſen. Die Erfolge der obenerwähnten Ausbildungsvorschriften des Reichsnährstandes, die wieder für eine Auslese im Melkerberuf sorgen, werden sich erst in Jahren auswirken . Hier ist es Pflicht eines jeden einzelnen Bauern und Landwirts durch gerechte und anſtändige Behandlung, durch Bereitstellung einer vernünftigen und schönen Wohnung das seine zu tun , den Melkern die soziale Ehre wiederzugeben. Ein weiterer Grund für die Abwanderung aus dem Melkerberuf iſt die Tatsache, daß ein verheirateter Melker sehr wenig Aussicht hat, eine Stelle zu bekommen. Einmal stellen viele Bauern und Landwirte noch heute ungelernte Männer, sogenannte Kuhfütterer, zur Betreuung ihres Viehstapels an. Sie denken hierbei billiger zu fahren, obwohl es jeder einſehen müßte, daß ein Fachmann mehr aus einem Kuhstall herausholen kann als ein ungelernter Arbeiter. Weiterhin bieten auch die Betriebe mit den größten Kuhställen ihren Melkern in vielen Fällen keine Heiratsmöglichkeiten. Die Betriebsführer glauben, daß es genügt, wenn ihr Obermelter verheiratet ist. Obwohl größere Viehställe finanziell oft mehrere verheiratete Melker tragen könnten, wird mit Ledigen gearbeitet. Es ist wirklich kein Anreiz für einen jungen Menschen, den Melkerberuf zu erlernen, wenn er sieht, daß er später keine Möglichkeit hat, eine Familie zu gründen. Gerade jetzt bestehen Möglichkeiten, dieſem Übel abzuhelfen. Durch Reichsbeihilfen wird der Bau von Landarbeiterwohnungen nachhaltig gefördert, und es ist zu erwarten, daß ein Teil dieser Mittel zum Bau von Melkerwohnungen verwendet wird . Nähere Auskunft hierüber erteilt der Ortsbauernführer oder die diesem Aus zuständige Kreisbauernſchaft. Grunde kann auch jedem aufgeweckten tierliebenden Jungen geraten werden, den Beruf H. H. des Melkers zu erlernen.

NSK Folge 111

Muß

Blatt 8

es

eine

NSK Ja, muß es eine Havanna ſein oder eine Brasil oder sonst eine Zigarre oder Zigarette aus Tabaken ferner Länder ? Oh nein, es muß nicht unbedingt sein! 3war wird der Hauptanteil des deutschen Tabakverbrauchs aus Einfuhrtabaken bestritten, aber es ist deshalb doch nicht so, daß die ausländiſchen Tabake durch die Bank Qualitätserzeugnisse und die deutschen Tabake nur minderwertige Ware sind. Ganz im Gegenteil! Die deutsche Tabakwirtschaft hat wegen der beschränkten Anbaumöglichkeiten alle ihre Anstrengungen darauf verwandt, Qualitätstabake zu erzeugen. Und es ist heute unbestritten, daß auf deutschem Boden hochwertige Tabale wachsen. In diesem Zusammenhang muß darüber hinaus festgestellt werden, daß Deutschland auf einem Spezialgebiet des Tabakbaues ganz besondere Erfolge zu verzeichnen gehabt hat. Es handelt sich dabei um die Züchtung natürlich nikotinfreier Tabate . Man bezeichnet als nikotinfreie Tabake solche, die weniger als 0,1 vH. Nikotin enthalten; als nikotinarme Tabake solche, die weniger als 0,15 vh. Nikotin enthalten. Nikotinfreie Tabake zu züchten, ist dem Forchheimer Tabakforschungs- Institut ge= Deutschem Erfindergeist, deutschem lungen. Forschungswillen ist damit die Lösung eines Problems gelungen, an dem die Tabakerzeuger, die Ärzte und nicht zuletzt die Raucher der ganzen Welt in hohem Maße intereſſiert ſind. über den Umfang des deutschen Tabakbaues find - wenn man sich in Raucherkreisen so umhört nur verhältnismäßig wenig Volks genossen unterrichtet. Dabei gab es im Wirts ſchaftsjahr 1935 in Deutschland aber über 68 000 Tabakpflanzer, die auf mehr als 12 700 Hektar Tabak für gewerbliche Zwecke anbauten. Dazu kommen noch über 9000 Tabakpflanzer, die nur für ihren eigenen Bedarf Tabak anbauen. An der Spize aller tabakbauenden Gebiete Deutschlands steht die Landesbauernschaft Baden mit über 6000 Hektar Anbaufläche. Es folgen dann die Landesbauernschaften Pfalz -Saar, die Kurmark, Bayern, Pommern, Ostpreußen, HessenNassau, Hannover, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Kurhessen, Rheinland und Schlesien. Man sieht, es gibt fast keine Landschaft mehr, die den Tabakbau nicht tennt. Tatsächlich ist es ja auch ſo, daß die Tabakpflanze an ſich ſehr anspruchslos ist, allerdings erfordert der Anbau und die ordnungsgemäße Pflege sehr viel Kenntniſſe. Im Jahre 1935 betrug die Ernte an deutschen Tabaken rund 600 000 Zenter . Eine ganz beachtliche Ziffer, wenn man bedenkt, daß der RohDeutschlands tabatbedarf insgesamt rund 2,4 Mill. Zentner beträgt. Man mag zum Rauchen stehen wie man will — Raucher und Nichtraucher werden wegen dieser Frage sich wohl niemals verstehen —, es läßt sich nicht verleugnen, daß der Tabak und seine Industrie eine beachtliche Rolle in der deutschen Wirtschaft spielen, daß insbesondere der deutsche

18. Mai 1937

Havanna ſein?

Finanzminister an der Tabakwirtschaft im besonderen Maße intereſſiert ist. Einige Zahlen werden die Bedeutung der Tabakwirtschaft klarmachen : im Steuerjahr 1935/36 wurden in Deutschland 2,26 Milliarden Reichsmark für Pfeifentabak, für Zigarren und Zigaretten und für Kautabak ausgegeben. Es wurden der= braucht : über 37 Milliarden Zigaretten, 7,85 Milliarden Zigarren und 166 Millionen Röllchen Kautabak. Allerdings verliert das Tabakschnupfen immer mehr an Bedeutung. Heute gibt es nur noch 49 Betriebe, die Schnupftabat her stellen, und davon sind 29 wieder Familienbetriebe ohne fremde Arbeitskräfte. Die Rauchindustrie umfaßt darüber hinaus in Deutschland 6806 Betriebe, die im letzten Jahr mehr als 174 000 Arbeiter und Angestellte beschäftigten . Es gab weiter 1273 Großtabathändler. Tabakgeschäfte gibt es 56 000 und über 580 000 Men= schen verkaufen schließlich noch im Nebenberuf die verschiedenen Erzeugnisse des Tabakbaues. Schließlich muß man auch wissen, daß die Tabakwarenhändler noch fast 7000 Angestellte und fast 2000 Arbeiter beschäftigen . Die Tabakinduſtrie kennt auch als einzige den interessanten Fall einer gesetzlichen Bes schränkung der Maschinenverwendung. Um den vielen Tausenden in der Zigarrenindustrie bes schäftigten Volksgenossen den Arbeitsplatz zu sichern, wurde schon im Juli 1933 für die Zigarrenindustrie ein Verbot der Maschinenaufstellung und eine Einschränkung der schon im Betrieb befindlichen Maschinen ausgesprochen. Durch diese wirtschafts- und sozialpolitische Maßnahme wurde erreicht, daß nicht nur die Zahl der beschäftigten Voltsgenossen gleichblieb, ſondern ſich von 1933 bis 1936 von 96 000 auf über 125 000 erhöhte.

Es sind also ganz interessante Dinge, die man sich überlegen kann, wenn man in seinen Muße stunden zur Ablenkung oder zur Gedankenkonzentration sich eine Zigarre, eine Zigarette oder eine Pfeife ansteckt. Meist überlegt man sich ja bei den Dingen nichts Besonderes, die man Tag für Tag als selbstverständlich in Anspruch nimmt. Aber ist es nicht intereſſant zu wissen, daß auch so eine einfache Zigarre ein Produkt forgfältiger und gründlicher Arbeit, ja ſogar ein Erzeugnis jahrelanger Forschertätigkeit iſt? Und es muß auch nicht immer eine Havanna sein, es braucht nicht immer nur echter Orienttabak zu sein ! Auch auf deutschem Boden wachsen edle Tabakpflanzen. Und wenn die Anbaubedingungen in Deutschland nicht so günstig sind wie in anderen Ländern, dann gebührt den deutschen Tabakpflanzern desto mehr Anerkennung, wenn ſie trozdem Tabaksorten gezüchtet haben, die die Konkurrenz mit dem Ausland jederzeit voll und ganz aufnehmen können. K. H. B.

Drud : M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin , Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK -Nachrichten

Zu RSK Folge 111

Anordnung des Stellvertreters des Führers

Blatt a

18. Mai 1937

Deutschen Landsmannschaft dankt Ihnen die NS.- Studentenkampfhilfe und der NSD . -Studentenbund im Namen der nationalsozialiſtischen Bewegung."

Aufklärungs- und Werbeaktion für das Deutsche Frauenwerk NSK München, 18. Mai. Stellvertreter des Führers , Rudolf Heß , hat folgende Anordnung erlassen : Die deutsche Frau und Mutter hat der Bewegung und dem Werk des Führers schon sehr Sie hat früh Verständnis entgegengebracht. nicht nur den einsazbereiten Männern , die Kampf und Opfer auf sich nahmen, kameradschaftlich__zur_Seite gestanden, sondern vielfach auch diesen Kampf selber vorangetragen. Mit demselben Mut und der gleichen Entschlossenheit ist sie heute bereit, an der Lösung der ge= meinsamen Aufgaben mitzuwirken . unserer FrauenErfolge Die arbeit verdienen Beachtung und Anerkennung. Sie verpflichten aber auch gleichzeitig alle Dienststellen zur weitgehenden Förderung der NS -Frauenschaft und des deutschen Frauenwerkes. Die Großaktion, die die Reichsfrauenführung in der Zeit vom 9. bis 23. Mai durchführt, Aufklärung der über das foll deutsche Frauenwerk dienen und ihm neue Mitglieder zuführen. Eine verständnisvolle Förderung dieser Aktion in- und außerhalb der Partei ist ein Akt der selbstverständlichen Kameradschaft. Die Bedeutung der heutigen Frauenarbeit verpflichtet alle Parteige nossen und Dienſtſtellen der Partei zur Förde rung dieser Arbeit. ge.: R. Heß.

Die Landsmannſchaft bekennt sich zur Studentenkampfhilfe Telegrammwechsel zwischen Senator Huth und dem Reichsstudentenführer NSK München, 18. Mai. Die Deutsche Landsmannschaft_hat_im_Anschluß an die in München stattgefundene Großfundgebung der NS. - Studentenkampfhilfe, Alt= herrenbund der deutschen Studenten, den Be= schluß gefaßt, ihre sämtlichen Mitglie = der der Studentenkampfhilfe zuzuführen. Diesen Beschluß hat der Führer der Deutschen Landsmannschaft, Senator Huth , Danzig, dem Reichsstudentenführer im folgenden Telegramm bekanntgegeben : „Die Deutsche Landsmannschaft beschließt auf ihrer 69. Pfingsttagung zu Coburg 1937 ein mütig, sich für die den Altakademikern vom Stellvertreter des Führers und dem Reichsſtudentenführer gestellten Aufgaben mit allen Kräften einzusehen. An alle Landsmannſchaftler ergeht die Aufforderung , in die Studentenfampfhilfe einzutreten und treue Mitarbeit zu leisten. " * Der Reichsstudentenführer Dr. Scheel dankte Pg. Huth mit folgendem Telegramm : Für den wahrhaft nationalsozialistischen und für alle Verbände vorbildlichen Entschluß der

Dienst am lebendigen Leben Reichstagung der Gauvertrauensschwestern der NS.- Schwesternschaft in Eisenach NSK Eisenach, 18. Mai. Die Reichstagung der NS.- Gauvertrauensschwestern in Eisenach in Thüringen brachte den Schwestern wertvolle Vorträge führender Männer und bedeutender Wissenschaftler, deren Wirkung zum Schluß eindringlich verstärkt und ergänzt wurde durch eine Besichtigungsfahrt durch den Gau und die lebendige Anschauung der in die praktische Wirklichkeit umgeſetzten Idee, wie sie in den Einrichtungen der NSV. mitten im Volke lebt und wirkt. Reichsamtsleiter Pg. Althaus sprach einleitend über die Aufgabe der RS.-Volkswohlfahrt als einem Dienst am lebendigen Leben . Auch Professor Dr. Astel , Präsident des Thüringischen Landesamtes für Raſſewesen, stellte seinen Vortrag unter den Gesichtspunkt dieses „ Kampfes für ein edleres Menschentum “. Die Frage der Säuglingssterblichkeit, die in diesem Zusammenhang zur Sprache kam, wurde weiter von Prof. Dr. Ibrahim , Leiter der Universitäts-Kinderklinik Jena, aufgegriffen und in seinem Vortrag über Säuglings- und Kleinkinderfürsorge eingehend behandelt. Ihren festlichen Höhepunkt erreichte die Tagung mit einer Feierstunde im Sängersaal der Wartburg und einer Ansprache des Gauleiters und Reichsstatthalters Pg. Sau c e l. Die Fahrt durch Thüringen zeigte in enger Verbundenheit mit der herrlichen Landſchaft des Gaues die verschiedenen Formen nationalsozialistischer Fürsorge : wundervolles ein Mütterheim in Cabarz , das eben zum Empfang von 60 Müttern rüstete, ein NS V. Haus in Brotterode, interessant vor allem durch die ideale Vereinigung von NSV .-Ortsgruppe, NS.- Schwesternſtation , Kindergarten und Hilfsstelle Mutter und Kind ", das besonders eindrucksvoll die großzügig zusammenschließende Einheitsarbeit der NSV. hervortreten ließ und ein vor der Einweihung stehendes Mutter - und - Kind - Heim in Elgersburg, das mit den neuesten hygienischen und technischen Einrichtungen ausgestattet ist. Den Abschluß der Tagung bildete der Besuch des Landesamtes für Rassewesen in Weimar, das insofern als eine „ Pionierstelle“ des Reiches zu betrachten ist, als hier in zentralisierter Form neue Methoden der Erbbestandsaufnahme der Bevölkerung erprobt werden. So rundete sich sinnvoll abschließend das Bild, das die Tagung von dem harmonischen Zusammenwirken aller Kräfte in der nationalsozialistischen Volkspflege vermittelte und erfüllte die Teilnehmerinnen, die in so entscheidender Weise zur Mitarbeit berufen sind , mit neuer stolzer Schaffensfreude. Ein Gefühl , dem die Generaloberin, Pgn . Böttger, in ihren Abschiedsworten dankbaren Ausdruck verlieh .

Nationalsozialiſtiſche Brief and Drahtanjerift der Schriftleitung: Berlin 683 68, Jimmerkr, 80, 11. Fernruf: 11 0022 Berlag: rang ther Rad \., 6. m. 1. §., rlag der RSTUS., Rinchen - Berlin d : Cher . Berlag , Berlin_68 68, merkrake 88. — e Zahlungen Rub ne in (Bok}Œedianto Berlin 4464) zu richten

S

Korreſpondenz Bartei-

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Welf; für die Mitteilungen der Reichspreſſeftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber RSDUB. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher HauptIchriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. SämtRc in Berlin.

Breſſedienſt der NODUS

REK Folge 112

Blatt 1

19. Mai 1937

Berantwortung

tragen

Verantwortung, Führertum und Jugend – Zum Reichsführerlager der HJ. in Weimar Von dem im Reichsführerlager weilenden NSK.-Sonderberichterstatter NSK Weimar, 19. Mai. Die nationalsozialistische Bewegung, die dem deutschen Volte nicht nur die Fundamente eines neuen wirtschaftlichen und moralischen AufHtieges, sondern ein neues Lebensgefühl und einen neuen Glauben schenkte, weiß, daß fie trok aller erreichter Erfolge immer noch am Anfang ihres Weges steht. Sie will das Schicksal der Nation für alle Zukunft neu gestalten und das Gesetz, nach dem sie angetreten, zum selbstLebensgrundgesez verständlichen des Volkes erheben, um damit seine Wirksamkeit zu verewigen. Dieser Wille aber be= deutet nichts Geringeres, als die Kraft des Glaubens, mit dem der Führer und seine ersten Mitkämpfer die gestellten Aufgaben anfaßten, für kommende Generationen und in kommenden Generationen lebendig zu erhalten. Wie ungeheuer dieser Wille ist, mag man daraus ermeſſen, was er bereits in noch nicht 20 Jahren der jüngsten Vergangenheit in Deutschland zu leiſten vermochte, mag man aus den fundamen= talen Einrichtungen des Nationalſozialismus innerhalb der lezten vier Jahre erkennen. Es entspricht nationalsozialistischer Haltung und Weltanschauung, in der Größe der Gegenwart die Borstufe einer noch größeren Zukunft zu ſehen, freilich einer Zukunft, die nur auf dem aufbauen kann, was die gegen= wärtige Generation ihr hinterläßt. Der Umbruch des Nationalſozialismus im weltanschaulichen Denken und in der Praxis des Lebens ist total, der Anspruch des National : fozialismus auf die Führung des Volkes und seine Erziehung ist ebenfalls total. Um dieser Totalität willen ist es notwendig, in Gegenwart und Zu= funft das Gebäude des Nationalsozialismus ſo fest zu fundamentieren, daß kein Epigone sein Geficht verfälschen und kein Gegner seine Unerschütterlichkeit zum Wanken bringen können. Diese Notwendigkeit ist die Erklärung dafür, daß Jahr für Jahr die führenden Männer der Gliederungen und die Politischen Leiter, die Gauamtsleiter und Kreisleiter, die Führer der

SA. und SS., daß die gesamte Führerschaft der Hitlerjugend durch Schulungslager und Schulungskurse geschleuft werden, wo fie, immer wieder aus den ursprünglichen Kraft, quellen der Bewegung gespeist, die Grundlinie ihres Handelns und ihrer Verantwortung neu erkennen. Vor wenigen Wochen ging die Schulungstagung der Kreisleiter der NSDAP. auf der Ordensburg Vogelsang zu Ende, jest versammeln fich die Gebietsführer der Hitlerjugend, die Bann- und Jungbannführer, die Amts und Abteilungsleiter der Reichsjugendführung in einem Zeltlager in Weimar , um sich gründlich in dem Geist der gesamten Bewegung zu stärken und innerlich weiter zu festigen.

Es ist notwendig, daß die Männer der praktischen Arbeit, die alltäglich vor einer Fülle großer und fleiner Sonderaufgaben stehen, ge= legentlich von der großen Warte aus sich als Glied einer Kette zu betrachten lernen, daß sie wieder einmal aus der Fülle der. Gefamtaufgaben der Bewegung heraus die Ab = grenzung der eigenen Verantwor = tung erkennen, erneute Tuchfühlung mit der Partei als Ganzheit finden, der fie an ihrer Stelle dienen. Solche Schulung ist feine blaſſe Theorie, sondern sie ist an jeder Stelle durch praktische Erfahrungen untermauert. Sie öffnet und weitet den Blick des einzelnen Amtsträgers für den Organismus der NSDAP . und ihre schicksalhafte Bestimmung. Damit aber wird ſie zu einem unschätzbaren persönlichen Wert und trägt zur Läuterung des Pflichtgefühls und echtem Verantwortungsbewußtsein gegenüber dem Volk bei. Das Reichsführerlager der HI. in Weimar kann sich daher auch nicht auf die in der Jugendführung liegenden Aufgaben allein beschränken, ſo gewaltig ſie ſind, ſondern muß von dem Gedanken ausgehen, daß die Millionen Jungen und Mädel von heute morgen die entscheidenden Altersklassen des Volkes ſein

NSK Folge 112 werden, daß fie eines Tages in andere, neue Aufgaben hineinwachſen und vor neuen Broblemen stehen werden, die nationalsozia liſtiſch gelöſt ſein wollen, weil sie durch den Rationalsozialismus aufgeworfen wurden. Deshalb kommen bei der Gesamtausrichiung der HI.-Führerschaft neben den entscheidenden Männern der Reichsjugendführung die Füh ter der Gliederungen der Partei thre u'nd Reichsleiter zu Worte. Sie werden die deutschen Jugendführer wieder aufs neue erkennen laſſen, wie alle Organisa= tionen, die der Hakenkreuzfahne verschworen find, unentbehrliche Säulen des Gesamtaufbaus der Partei sind und eben um dieser Unentbehrlichkeit willen die richtige Einstellung in den Kreiſen der deutschen Jugend brauchen. Kein Teil der Partei oder des Volkes führt ein Eigenleben für sich, nicht alt, nicht jung, nicht SA., nicht SS. nicht Arbeitsfront, nicht Be= amte. In vielfältiger fein gegliederter Verbindung untereinander ergänzen sie sich in ihren Funktionen eines ist aber bei der Bielgestalt ihrer speziellen Erforderniſſe und Wirkungsmöglichkeiten allen gemeinſam : die Zufuhr frischen Blutes und le = bendigen Nachwuchses aus der Jugend. Schon hieraus erkennt man die Notwendigkeit der geistigen Ausrichtung der H3.-Führerschaft und der Vermittlung von Einbliden in andere Arbeitsfelder der Partei und des Staates, ganz zu schweigen von den Werten des tameradschaftlichen

Blatt

19. Mai 1987

Erlebens , die alle Tagungen und Schu , lungslager der Partei auszeichnen. Die Gestaltung und Führung des deutschen Lebens unmittelbar und mittelbar durch die NSDA P. - das ist Kern und Inhalt des Reichsführerlagers der H3. Daß dabei die Fragen des Vierjahresplans, Wehrmachtfragen, Probleme der Wirtschaft und Kultur, der Führerauslese und der Volksgesundheit, Erfordernisse des so= zialen Lebens und der geistigen Formung der Gegenwart nebeneinander behandelt werden, ist selbstverständlich, weil sie alle vom Gesek nationalsozialistischer Totalität umschlossen werden. Notwendigerweise dient das Lager aber - so ernst und tief die Probleme auch erarbei= tet werden nicht einer materiellen fachwissenschaftlichen und fachlichen Schulung, sondern der über allen Lebenserscheinungen des deutschen Volles stehenden weltanschaulichen Ausrichtung. So sehr Frohsinn der Jugend und Kamerad= ſchaft, Disziplin und Haltung im Tagesablauf das äußere Gesicht des Reichsführerlagers bestimmen werden, so sehr gilt für seinen inreren Gehalt jene Verantwortung, die der Reichsjugendführer Baldur von Schirach in einem Ge= leitwort kennzeichnete : „ Wir erwarten nicht von unserem Staat, daß er uns unsere Sorgen abnimmt, ſondern wir wollen uns selber ſorgen, damit wir diesen Staat größer und stärker machen." G. Dickmann.

„ Leibesübungen müssen selbstverständliche Lebensgewohnheit werden "

Deutſche Menſchen werden geformt

NSK.-Geſpräch mit dem Reichsiportführer Einsatz, Erfolge und Forderungen Wo ſteht der Sport heute ? NSK Der Reichssportführer von Tscham mer und Osten nahm in der lezten Zeit mehrfach Gelegenheit, zu den maßgeblichen Mitarbeitern und Helfern in den Organiſationen und Formationen zu sprechen, die unermüdlich für die Sache der Leibesübungen eintreten. In einer Unterredung mit der „National : ſozialistischen Parteilorrespon = denz“ äußert sich der Reichsſportführer jegt grundsäglich über das Zuſammenwirken der verschiedenen Kräfte und über die besonderen Aufgaben, die ihm in den einzelnen Gliederungen gestellt sind. Welches, Reichssportführer, sind die Voraussetzungen, die es Ihnen ermöglichten, alle mit den Leibesübungen in engster Beziehung stehenden Organisationen zu solcher fruchtbringenden Einheit zusammenzuschweißen ?" Allein nach den Grundfäßen der Partei „Die Leibesübungen sind ein so wichtiges Lebensgebiet des deutschen Volkes, daß sie weder in einer Organiſation allein gepflegt werden können, noch daß man für ihre Durchführung schematische Anweisungen erteilen

kann. Dennoch aber muß die Leibeserziehung des deutschen Volkes wenigstens in ihrer grundsäßlichen Ausrichtung von einer Stelle aus gesteuert werden. Die notwendige Einheitlichkeit der Leibeserziehung in Deutschland ist also durch den Führer und den Stellvertreter des Führers anerkannt und wird bei aller Schmiegsamkeit im einzelnen von mir nach dem Ausmaße der Verantwortung, die ich vor dem Führer und seiner Bewegung und vor dem deutschen Volke trage, durchgeführt. Reichsbund für Leibesübungen , Sportamt „Kraft durch Freude", HI. und BDM. , SA., überall finden wir eine erfolgversprechende * Arbeit und können feststellen, daß die grundsägliche Einheit der deutschen Leibesübungen durch die grundsätzliche Einheit der Lehre gewährleistet ist. Die Leibesübungen des deutschen Volkes sind nicht eine vorwiegend technische Aufgabe, sondern durch deutsche Leibesübungen werden deutsche Menſchen geformt. Dieſe Menſchenformung hat allein nach den Grundsäßen der Partei zu erfolgen. Das ist insbesondere geschehen durch Arbeitsabkommen mit dem Schulungsamt und dem

RSA Folge 112 Rassepolitischen Amt der Partei, mit der RS.» Kulturgemeinde, der HI., SA. und SS., dem Arbeitsdienst und der RS. 3 Frauenschaft. Die Aufgabe der Leibeserziehung ist gewaltig. Ste ist nur durchführbar, wenn die schöpferische Kraft der Nationalsozialiſtiſchen Bartei voll dafür eins geſetzt wird."

,,Ist die Eingliederung der früheren Turn und Sportverbände in den Deutschen Reichs bund für Leibesübungen endgültig erfolgt und welche Auswirkungen können Sie feststellen ?“ Zielbewußte Ausrichtung ,,Aus der Fülle der früheren Turn- und Sportverbände erwuchs der Reichsbund für Leibesübungen, wobei berücksichtigt wurde, daß das Gute erhalten blieb. Andererseits aber mußte die deutsche Turns und Sportbewegung aus dem Geiste nationalsozialistischer Weltans schauung heraus umgeformt werden. Damit fonnte ich nicht bis nach den Olympischen Spielen Don 1936 warten. Es genügte nicht, leistungsmäßig gesehen den Leibesübungsbetrieb in Deutschland weiterlaufen zu laſſen, ſondern das Gewicht des nationalſozialiſtiſchen Staates verlangt es, daß alle Kräfte mitgeriſſen wurden, um auch leistungsmäßig nach innen und außen achtunggebietend abzuschneiden : denn ein gutes Ergebnis vor einer internationalen Öffentlichteit mußte in aller Welt einen Rückschluß zu laſſen auf die Kraft der nationalsozialiſtiſchen Gedanken und Organisationswelt überhaupt. Die Olympischen Spiele haben Deutschland einen ungeheuren Erfolg gebracht, die deutsche Sportbewegung und Turns hat fich nur deshalb, bewährt, weil aber Fie zum Deutschen Reichsbund für Leibesübungen zusammengeschlossen war. Dieser Zusammen= schluß war nicht nur ein äußerlicher, denn durch den Einsatz alter Kämpfer der nationalsozia listischen Bewegung an entscheidenden Stellen gelang es mir, eine einheitliche, zielbewußte und nationalsozialistische Ausrichtung vorzuneh men. Diese Ausrichtung ist noch nicht beendet, obwohl heute schon insgesamt gesehen die Bereine Zellen einer lebendigen Bewegung des Boltes find, die von nationalsozialistischen Führern geführt wird und eine volkspolitisch sehr wertvolle Aufgabe zu lösen hat." Wie ergänzen sich Reichsbund für Leibesübungen und Sportamt ,,Kraft durch Freude"? Erfolgreiche Verwirklichung der Forderungen „Die Zuſammenarbeit der beiden großen Ors ganisationen, der NS.-Gemeinschaft " Kraft durch Freude" und des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen hat bereits überall große Erfolge gezeitigt . Als ich durch den Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Reichsorganisationsleiter Pg. Dr. Len, mit der Leitung des Sportamtes der NSG. „ Kraft durch Freude“ betreut wurde, war damit zugleich der Auftrag verbunden , den gewaltigen Versuch zu machen, die werftätigen Volksgenossen den Leibes übungen zuzuführen . Das Sportamt der NS.- Gemeinschaft „ Kraft burch Freude" hat die große, wundervolle Aufs

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19. Mai 1937 gabe, die deutschen Menschen, die bisher Leibes. übungen nicht getrieben haben, zu erfaſſen, ſie gegen billigstes Entgelt in die Leibesübungen einzuführen, ihnen Freude an den Leibess übungen zu vermitteln und sie so gleichsam zu Mitgliedern der großen deutschen Gemeinschaft der regelmäßig Leibesübungen Betreibenden zu machen. Wenn man ſich fragt, wie es möglich, war, daß der KdF.-Sport eine so starke Ents widlung nehmen konnte, dann deshalb, weil im Bolte noch genügend Natürlichkeit, natürs liches Empfinden vorhanden ist, das nur ges wedt werden muß, um nach und nach jeden für die Leibesübungen zu gewinnen. Das Sportamt zeigt immer wieder, welch gemeinschaftsbildender Sinn den Leibesübungen innewohnt. Die Forderungen " Sport im Betriebe -Sport auf dem Lande" finden immer mehr ihre Verwirklichung. Von den einfachsten Grundformen bis einschließlich dem Wettkampf ist heute den Angehörigen der Deutschen Arbeitsfront im Rahmen des großzügigen Feierabendwerkes eine sportliche Betätigung möglich. Hand in Hand mit dem Ausbau der Arbeit geht naturgemäß auch die Schaffung von ÜbungsHtätten, von Turn- und Sportplägen, von Schwimmhallen, so daß damit immer mehr die Voraussetzungen für die Schaffung eines Volkes in Leibesübungen gegeben find.

Selbstverständliche Lebensgewohnheit über die Stellung, die der Sport heute im Leben unseres Voltes einnimmt, und die Erwartungen, die an die Sportarbeit ges fnüpft werden können, äußert sich der Reichs. sportführer abschließend: Die Reichsminister Darré and Dr. Goebbels sowie der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, haben kürzlich in einem Aufruf fich für die Errichtung von Schwimmbädern auf dem Lande eingesetzt. Diesem Aufruf folgt nun die Werbewoche im ganzen Reiche, um jedem eindringlich vor Augen zu halten, wie notwendig Schwimmbäder gerade für die landLeibesübungen schaffenden Menschen sind. müſſen für alle zu einer selbstverständlichen Lebensgewohnheit werden, ſie ſind heute bereits ein wesentlicher Bestandteil der Erziehung des deutschen Jungen und Mädels. Meine Berufung in die Oberste Behörde für die Erziehung der deutschen Jugend sichert die einheitliche Erziehung der deutschen Jugend in den Leibesübungen. Die fachliche Durchführung dieſer Leibeserziehung geschieht in weitem Ausmaß unter Heranziehung der fachlich und po litisch geeigneten Übungs warte des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen. So vermählen sich politische Willensträgerschaft, weltanschauliche Schulung und sportfachliches Können miteinander, um ein möglichst gutes Erziehungsergebnis an der deutschen Jugend sicherzustellen und so „ das Volk in Leibesübungen" von der Jugend her aufzubauen ." Sch.

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RSK Folge 112

19. Mai 1937

Kapitän, Offizier und Steward berichten

„Unsere

Kameraden,

die

Urlauber"

- Heiterkeit und Erholung Ein neuer Typ der Schiffsbelahung auf KdF.- Dampfern Hand in Hand - Dankbare Arbeiter ſchreiben Gespräche auf der „ Sierra Córdoba NSK Kaum hat das diesjährige Programm der KdF:-Seereiſen nach den norwegiſchen Fjorden begonnen, und schon haben Tausende deuts scher Arbeiter, Frauen und Männer aus allen Teilen des Reiches, aus allen Berufen und Schichten der Bevölkerung, das große Erlebnis gehabt, auf einem der herrlichen modernen Schiffe der KdF.-Flotte die Nordsee zu befahren und in der Ruhe und majestätischen Pracht der Fjorde verdiente Erholung und Entſpannung zu finden.

Der unsichtbare Gaſt Die KdF.-Urlauber werden auf ihren Schiffen ausgezeichnet untergebracht und verpflegt, alle Bequemlichkeiten eines modernen Überseedampfers stehen ihnen zur Verfügung. Darüber hinaus aber befindet sich an Bord jedes Schiffes ein unsichtbarer Gast, der es erst zu einem richtigen KdF. -Schiff macht, der die Fahrt für jeden Urlauber nicht nur zur Erholung, ſondern zu einem Erleb nis werden läßt, das er für immer in sich trägt : es ist die enge und feste Kame= radschaft , die die Fahrtteilnehmer mit der Mannschaft des Schiffes verbindet. So wie die Passagiere der KdF.- Dampfer sich wesentlich unterscheiden von denen eines normalen Überseedampfers, so unterscheidet sich die Beſakung, Dom Kapitän bis zum letzten Mann, ron der jedes anderen Schiffes. Man darf wohl sagen, mit der Durchführung der KdF. -Seefahrten in großem Rahmen hat sich auch ein neuer herausTyp der Schiffsbesaßung gebildet : der KdF.-Kapitän, die KdF. - Schiffsoffiziere, die KdF.-Schiffsmannschaft. Deutlicher als alle Beschreibungen zeigen uns einige Gespräche mit Angehörigen der Besa zung eines KdF. -Dampfers, wie sehr ihre kameradschaftliche Haltung den KdF.-Urlaubern ihre Fahrt zu dem Erlebnis gestaltet, von dem sie alle mit Begeisterung [prechen. „Jeder will alles wiſſen“ Der II. Offizier Bredwoldt des KdF.Dampfers „ Sierra Córdoba" ist jedem Urlauber wohlbekannt, der einmal das Glüd hatte, auf diesem schönen Schiff nach Norwegen zu fahren, und die Erinnerung an ihn zaubert auf jedem Gesicht ein heiteres Lächeln hervor. Worin bes ſteht seine Tätigkeit. Er gibt uns selbst die Antwort : Unterhaltung , Seiterfeit und Humor dürfen nie fehlen an Bord, ſonſt wäre die 99Sierra Córdoba" tein richtiges KdF. Schiff. In den drei Jahren, die ich bereits auf KdF.-Dampfern fahre, habe ich die Wünsche meiner Urlauber tennen gelernt. Sie wol len vor allem sehr viel wissen. Über die Fjorde, über die Städte und Dörfer, die wir passieren, über Land und Leute in Norwegen. Darüber spreche ich jeweils über

die Lautsprecher an Bord, sodaß sich jeder vom Deckstuhl aus meine Erklärungen anhören fann. Daneben besteht großes Intereſſe an den Einrichtungen des Schiffes. Jeder will die Maschinenanlagen sehen und die Kommandobrücke mit allen ihren nautischen Instrumenten bewundern. Auch dies dürfen die Urlauber eingehend besichtigen." Humor gegen Seekrankheit Solange der II. Offizier an Bord der " Sierra Córdoba" weilt, kommt auch der Humor ausgiebig zu seinem Recht. Langen die Wellen einmal etwas höher als gewöhnlich, und machen manche der neuen Seefahrer bange Gefichter, dann werden ein paar lustige Schallplat ten aufgelegt, oder Herr Bredwoldt liest ein heiteres Gedicht über die Seekrankheit vor. Und die Abende versteht er mit unendlicher Bielseitigkeit auszufüllen. Es werden Dichterund Musikabende veranstaltet, bunte und humoristische Abende sorgen für die Belustigung der Urlauber. Wo sich der immer vergnügte II . Offizier zeigt, winken ihm hundert Hände zu, an jeden Tisch soll er sich fehen, mit jedem ein paar Worte wechseln. Das ist er, der II. Offizier der Sierra Cór doba, „ ein pfundiger Kamerad", wie die Bayern auf der letzten Fahrt feststellten, ein richtiger KdF.- Seemann, der seinen Urlau bern durch Heiterkeit und Unterhaltung Kraft und Erholung bringt. Alle Sorgen über Bord Die Tätigkeit des Turnhallen - Stewards auf einem KdF.- Schiff ist besonders interessant, denn er kennt das körperliche Befin= den der Urlauber vom Anfritt der Reise bis zum Verlassen des Schiffes. Zu ihm kommen sie auch alle, um sich wiegen zu lassen. Herr Klaue so heißt der Turnhallen-Steward kann uns deshalb auf der Sierra Córdoba auch einige Zahlen über die Gewichtszu = nahmen der KdF.- Seefahrer nennen. ,,Die durchschnittliche Gewichtszunahme der Urlauber auf einer wöchentlichen Reise ist 2 Kilo. Ich habe allerdings auch schon Zunahmen von 4 Kilo und mehr erlebt. Die Ursache dafür ist nicht nur in der guten und reichlichen Beköstigung der Fahrtteilnehmer zu suchen. Die Ruhe, das vollkommene Losgelöstsein vom Land tragen ein gut Teil dazu bei . Wer mit einem KdF.-Schiff ausfährt, wirft bei Verlassen des Hafens alle Sorgen über Bord , um einmal acht Tage lang ein Leben der Ruhe und der Sorglosigkeit zu leben. Und so muß es sein, so wird das Wort von Kraft durch Freude Wirklichkeit." Der Turnhallen- Steward erzählt dann noch, wie er in den 40 Jahren, die er zur See fährt, noch nie so viel Freude erlebt hat, wie hier auf dem KdF. -Dampfer, wo er jeden Tag von neuem sieht, wie die Urlauber, seine Kameraden vom

NSK Folge 112 Lande, Erholung finden und wie er selbst bei ihrer Betreuung mithelfen darf. Manch einer drückt ihm am letzten Tag der Reise die Hand und versichert ihm, er fühle sich wie neugeboren. Müde und abgearbeitet betrat er in Hamburg das Schiff, frisch, sonngebräunt, gestärkt an Körper und Geist verläßt er es wieder. Verpflegung und Betreuung, Sonne und Seeluft, Sorglosigkeit, muntere Unterhaltung und sportliche Übungen in der Turnhalle, dies alles wirkte zusammen, um den KdF.-Urlauber mit der gesunden Kraft zu versehen, die er für die Arbeit des Jahres braucht.

Was der Kapitän erzählt Von entscheidendem Einfluß auf das gesambe Leben und Treiben an Bord und insbesondere auch auf die Stimmung der Seefahrer ist die Persönlichkeit des Kapitäns. Wer einmal Gelegenheit hatte, Kapitän Strauch von der Sierra Córdoba kennenzulernen, der weiß, daß sich auf diesem Schiff jeder wohlfüh len muß, daß hier Freude und Kameradschaft ständiger Gast sind. Wenn der Kapitän während der Fahrt seinen täglichen Rundgang über die Deds macht, dann hört man von allen Seiten ein freundliches Rufen und Grüßen, jeder will ihm die Hand drüden, jeder will mit ihm, ganz allein mit ihm, geknipſt ſein, auf jeder Postfarte muß der Kapitän einen Gruß hinzufügen. Die KdF.-Urlauber aus allen Berufen, jeden Alters, Männer und Frauen, alle kommen zu ihm wie zu einem Vater und erzählen ihm von ihren Leiden und Freuden. Sie erzählen von ihrer Familie, von ihren Kindern und Enkeln, und noch lange nachher schicken sie ihm Bilder von zu Hause. Kapitän Strauch hat mich in seine kleine gemütliche Kabine eingeladen und wir unterhalten uns über seine Erfahrungen mit den KdF. - Urlaubern. „Was das Herz eines jeden Seemanns erfreut", beginnt er, ist das große Interesse der Urlauber für alle Dinge in und außerhalb des Schiffes. Ja, manche geben sich mit den üblichen Erklärungen noch lange nicht zufrieden, sie wole len in die legten Geheimnisse der Nautik eindringen. Und dieses Interesse befriedigen wir gerne, denn damit wird die Liebe zur Seefahrt im deutschen Volke geweckt und gestärkt.“ 50 Briefe nach jeder Fahrt Unser Gespräch wird einen Augenblick durch den Navigations-Offizier unterbrochen, der Standort und Kurs des Schiffes meldet. Dana fährt der Kapitän fort: „ Selbstverständlich muß vom ersten Tag der Reise an eine echte Volksgemeinschaft auf dem Schiff zustande kommen. Deshalb darf auch jeder unserer Urlauber die Kommandobrüde betreten und uns bei der Arbeit beob achten und befragen. Am letzten Tag jeder Fahrt lade ich immer eine Anzahl der ältesten Handarbeiter an Bord zum Frühschoppen in meine Kabine ein und sie erzählen mir dann über ihre Eindrüde während der Fahrt. Es ist rüh rend, wie dankbar die Urlauber alle sind. Mindestens 50 Briefe bekomme ich nach jeder Fahrt und natürlich werden sie auch von mir beantwortet. Da schreiben mir zB. zwei Mäs dels." Der Kapitän reicht mir den Brief, dem ich die folgenden Säße entnehme :

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19. Mai 1937 ,,Besonders nett waren für uns zwei Sache senmädel die Stunden, da wir auf der Koms mandobrüde stehen durften und einen Begriff von der verantwortungsvollen Tätigkeit von Kapitän und Offizieren erhielten. Zum Dank dafür legen wir Ihnen einige Photos aus unserer Heimat bei. Wir wünschen Ihnen auch fernerhin das Allerbeste und so viel lachende Sonne, wie in unseren Ferientagen in den norwegiſchen Fjorden.“ Ein rheinischer Arbeiter schreibt ,,Manche schicken sogar kleine Geschenke und Andenken", fährt der Kapitän fort und zeigt auf ein kleines Tischchen. „ Die handgesticte Dede dort schickte mir ein achtzigjähriges Müts terchen aus Hannover, die Tante Sophie, mit einem Gedicht dazu. Und dort die Karikatur der ,,Sierra Córdoba“ wurde ebenfalls von einem KdF.-Urlauber gezeichnet. Übrigens hier noch einen netten Brief von einem rheinischen Metallarbeiter, der mit seiner Frau an einer Norwegen-Fahrt teilnahm.“ Am Schluß feines Briefes , in dem er von der großen Familie spricht, die Urlauber und Mannschaft zusammen bildeten, schreibt der Arbeiter: „Ein inniges Band der Freude, des Blutes und eines starken Voltes umschlang uns sichts bar. Wir sind wieder stolz, Deutsche zu sein. Können Sie nun verstehen , daß wir Ihnen so unendlich dankbar find? Und unserem Führer und seinen treuen Mitarbei tern. Denn alles in Deutschland haben wir nur ihm zu verdanken !"

Aus dem, was uns Kapitän, Offizier und Steward erzählen und was der Arbeiter aus dem Rheinland schreibt, können wir sehen, daß der KdF.-Urlauber auf seinem Schiff nicht nur törperliche Erholung, sondern vor allem auch innere seelische Entspannung findet. Denn auf dem KdF.-Schiff wird er von Mens schen betreut, die sich als seine Kameraden fühlen, die ihn verstehen und denen es Freude bereitet, ihn gesund und froh zu sehen. Er ift glücklich und geborgen in der großen Gemeinschaft aller schaffenden deutschen Menschen. H. Schwaibold.

Muttertag in Sao Paulo Feierstunde deutscher Mütter im Auslande NSK Berlin, 19. Mai.

Die Ortsgruppe Sao Paulo der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Frau im Auslande hielt vor einigen Tagen die Feier des Muttertages ab. Einige hundert deutscher Mütter waren neben einer Reihe von Gäſten zu dieser Feier erschienen. Im Namen der Frauenschaft sprach Frau Fouquet über den Ehrentag der deutschen Mutter, der im Dritten Reich einen neuen Sinn gewonnen habe. Mütterlichkeit sei eine seelische Eigenschaft, unabhängig davon, ob eine Frau Mutter Don Kindern sei oder nicht. Mit der Ehrung der einzelnen Mutter müsse sich eine innere Verpflichtung unserer gemeinsamen Mutter Deutschland gegenüber verbinden. Liedervorträge, gemeinsamer Gesang sowie die Vers teilung von Geschenkpaketen an bedürftige Volksgenossen schlossen die festliche Stunde ab.

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Kunſtſtoffe



woraus

Fragen um die deutſchen Kunſtſtoffe NSK Die Umstellung der deutschen Wirtschaft auf heimische Rohstoffe begegnet einem sehr starten öffentlichen Interesse . Viele Volksgenoſſen wiſſen zwar, daß es Kunststoffe gibt ; wie fie hergestellt, wie ihre Eigenschaften und ihre Verwendung sind, darin sind die Begriffe noch Im neuen Heft „ Der sehr verschwommen. Vierjahresplan“ (Zentralverlag der NSDAP . ) gibt nun Dr. Pabst vom Amt für deutsche Roh- und Werkstoffe hierüber eine ausgezeichnete Darstellung. Auf Grund ſehr übersichtlicher Tabellen erfahren wir, wie Kunststoffe aus Zellstoff, aus Milch, aus Kohle und Luftſtickſtoff und auf der Grundlage von Vinyl hergestellt werden. Die sogenannten plastischen Massen“, also diejenigen Kunststoffe, die unter gewissen, verschiedenen Bedingungen plastisch und in diesem Zustand leicht verformbar sind, finden eine besonders eingehende Würdigung. Hierzu gehört der älteste Kunststoff, das bereits vor etwa 70 Jahren erfundene Zellhorn oder Zelluloid, die Vulkanfiber, die aus Zelluloſe hergestellt wird, und das Kunst horn, das vor etwa 35 Jahren aus dem Eiweiß der Milch, dem Käsestoff oder Kasein zuerst gewonnen wurde. Ferner erscheinen hier die Kunst = harze, deren technische Entwicklung auch schon 30 Jahre zurückliegt. Zu dieser Gruppe der Kunstharz - Preßstoffe zählt auch das Hartholz. Zu seiner Herstellung verwendet man ausgesuchte Buchenfurniere, die mit Kunstharz bestrichen unter Druck und Wärmeeinwirtung unlösbar miteinander verbunden werden. Bei diesem Verfahren findet gleichzeitig eine Verdichtung des Holzes statt, so daß das entstehende Hartholz die Eigenschaften der ausländischen Harthölzer erhält. Die Eigenschaften, ſich mit Formalin zu einem harzähnlichen Körper zu kondensieren, besitzt auch der als Düngemittel in größtem " Ausmaß chemisch erzeugte Harnstoff. Er ist ein farbloses Kristallpulver, etwa unserem Kochsalz im Aussehen ähnlich. Auch die Harn= stoffharze haben die Eigenschaft, bei Einwirkung von Druck und Wärme einen unlöslichen feſten Körper zu bilden. Da sie sich durch Zugabe geeigneter Faserstoffe dem jeweiligen Verwendungszweck anpassen, unterscheiden wir auch hier Preßmassen, Hartpapier und Hartgewebe . Ferner weist Dr. Pabst auf eine neue vor etwa acht Jahren entdeckte Kunststoffgruppe hin, die berufen ist, bei der Durchführung des Vierjahresplans eine ganz besondere Rolle zu spielen. Es sind dies jene Kunststoffe, welche in der Chemie als Vinylverbindungen bezeichnet werden. Diese haben die Eigenschaft, durch Einwirkung von Licht, Wärme oder anderen Einflüssen sich chemisch zu verändern, wobei sie aus dem gasförmigen in den flüssigen, von diesem in den festen Zuſtand überzugehen pilegen. Sie alle zeigen tein Kristallgefüge

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und

wofür ?

Ihre Herstellung und Verwendung und werden deshalb ebenfalls häufig als Kunstharze bezeichnet. Von den Zelluloseerzeugnissen interessieren als Austauschwerkstoff Vulkanfiber, Spritgußmassen aus Zelluloseazetat, die Triazetatfolien und die Lignose. Von diesen beansprucht die Bulfanfiber die erste Stelle. Ihre außerordentliche Festigkeit, verbunden mit einer ungewöhnlichen Zähigkeit, hat ihr von jeher ein großes Anwendungsgebiet gesichert. In Apparaten, in denen starbe mechanische Kräfte aufge: fangen werden, wird sie in großem Umfang eingebaut. Da sie in feuchtem Zustande eine gewisse Verformbarkeit besigt, lassen sich Hohlkörper ziehen", die nahezu unzerbrechlich sind. Anwendungsgebiete des Kunsthorns liegen hauptsächlich in der Knopf- und Schnallenindustrie. Insbesondere verdrängen fie hier die ausländischen Hornarten. Sehr groß ist die Anwendungsmöglichkeit der Phenol- und Harnstoffharze. Als Edelfunftharze haben sie das Elfenbein - ihre Ela : stizität ist größer als die des Elfenbeins in der Schnihindustrie ersetzt. Groß ist auch ihr Anwendungsbereich in der Möbelbeschlagindustrie. Mit dem Kunsthorn teilen sich die Edelkunstharze in den Markt der Modeknöpfe. Die Preßmassen aus Phenolharz und Harnstoffharz sind seit Jahren in allen In* dustriezweigen eingeführt. Leichte Formgebung, ihre Farbenpracht, große Festig= teit, chemische Beständigkeit, vollkommene Unlöslichkeit, schlechte Leitfähigkeit für Wärme und elektrischen Strom bieten dem Konstrukteur so viele Möglichkeiten, daß sie in von Jahr zu Jahr steigendem Maße Verwendung finden . Metall, Marmor, Hartgummi , Edelhölzer, Porzellan haben bereits einen Teil ihrer Anwendungsgebiete an die Preßmassen abgegeben . Die Industrie der elektrischen Apparate, der Haushaltwaren, Meßgeräte, Luxuswaren bedienen sich schon seit Jahren dieser Kunststoffe. Als Hartgewebe und Hartpapier finden wir sie in Form des Zahnrads in jedem Kraftwagen . Im Walzlager ist die Lagerschale nicht mehr aus Bronze oder Pockholz, sondern wegen der vielen damit verbundenen Vorteile aus Hartgewebe oder Hartholz. Neue Anwendungsgebiete sind in Aussicht genommen. Die Kunststoffe auf der Basis von Polyſtyrol (die sogenannten Vinylerzeugnisse) finden weitgehende Verwendung als Austauschstoffe für Metalle, zB. an Stelle von Eisen , Meſſing, Kupfer oder Bleiröhren, sowie für Gummi, Leder, Boden- und Wandbelagstoffe. Der Vierjahresplan findet die deutsche Kunststoffindustrie einsatzbereit : Die Grundlage der ausgedehnten Verwendung von Kunststoffen, nämlich die Kenntnis ihrer Erzeugung und Verwendungsmöglichkeiten ist vorhanden. Nur eine Verbreiterung der bestehenden Grundlage ist erforderlich. Sie wird im Zuge des Vierjahresplans erfolgen.

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Schüßt die Naturdenkmale

Der Sinn des Reichsnaturſchuhgeſehes vom 26. Juni 1935 NSK Um die Jahrhundertwende entstand in Deutschland die " Naturdenkmalpflege". Zwar konnte mit Hilfe der durch sie veranlaßten ge= seglichen Maßnahmen manches Schlimme verhütet werden, aber ganze Arbeit auf dieſem Gebiete zu leisten, mußte auch hier der gesetzgeberischen Tätigkeit des Dritten Reiches vorbehalten bleiben, weil früher wesentliche politische und weltanschauliche Voraussetzungen fehlten. So erließ denn die Reichsregierung am 26. Juni 1935 das Reichsnaturschutz= gese , um auch dem ärmsten Volksgenossen seinen Anteil an deutscher Naturschönheit zu sichern. Jetzt, wo sich draußen in Wald und Feld die Natur wieder zu regen beginnt, erscheint ein erneuter Appell an alle Volksgenossen angebracht, zum Schute unserer Naturdenkmale beizutragen. Sie sind ja Eigentum des ganzen Volkes , und jeder soll sich an ihnen erfreuen können. Auch möge jeder dazu beitragen, daß noch nicht geschützte Naturdenkmale, deren Erhaltung wegen ihrer Seltenheit, Schönheit, Eigenart oder wegen ihrer wiſſenschaftlichen, heimatlichen, forst- oder jagdlichen Bedeutung im allgemeinen Interesse liegt, in den Schutz des Gesetzes gelangen . Der Weg ist einfach und -- kostenlos. Als Naturdenkmale bezeichnet das Gesch nur Einzelschöpfungen der heimatlichen Natur. Kulturschöpfungen also, die von Menschenhand ge= formt oder bearbeitet sind (3B. Hünengräber, Ringwälle usw. ) , werden vom Naturschutz nicht erfaßt , sondern gehören in das Gebiet der Kulturdenkmalpflege . Wir haben es hier nur mit Dingen zu tun, die die Natur selbst hat wachsen oder entstehen lassen. Hierzu zählen zB. Felsen , seltene Gesteine oder Mineralien , vulta = nische Bildungen aller Art wie Krater , Lavaströme usw., Dünen , eiszeitliche Bildungen , Höhlen , Flußversicherungen , und Bach= Quellen , Wasserfälle , ferner auch pflanzenkundliche Naturdenkmale wie Wacholder und Ginster heiden, Heideflächen, Salzstellen , alte oder seltene Bäume usw. Zur Durchführung des Naturschutzes sind Naturschutzbehörden. und Naturschusstellen eingerichtet worden. Bei ersteren unterscheiden wir zwischen der obersten Naturschutzbehörde für das ganze Reich (hierzu ist der Reichsforstmeister bestimmt) sowie den höheren und den unteren Naturschutzbehörden für ihren Bezirk. Diese Tätigkeit ist den Berwaltungsbehörden übertragen worden, wobei 3B. in Preußen die Regierungspräsi denten höhere und die Kreispolizeibehörden untere Naturschutzbehörden sind. Im Gegensatz hierzu tragen die bei den Naturschutzbehörden eingerichteten Naturschutzstellen keinen behörd lichen Charakter, wenn auch ihr Leiter der Behördenleiter ist. Sie setzen sich hauptsächlich aus Sachverständigen zusammen ; ihre Aufgabe besteht in der fachlichen Beratung der Naturschuhbehörden. An die Naturschuhstellen wird

fich daher jeder Volksgenosse wenden, wenn er Anregungen für einen Naturschutz geben möchte. Bei der unteren Naturschutzbehörde wird eine amtliche Liste der Naturdenkmale, das Naturdenkmalbuch, geführt. Ordnet die Behörde die Eintragung eines Gegenstandes in dieses Buch an wobei sie sich allerdings der Zustimmung der höheren Naturschutzbehörde zu versichern hat -, so gelangt dieser damit in den Schuß des Gesetzes. Das bedeutet vor allem, daß es verboten ist, ein eingetragenes Naturdenkmal ohne Genehmigung der Behörde zu entfernen , zu zerstören und zu ver = ändern. Auch seine nächste Umgebung ist in gleicher Weise geschützt. Für Zuwiderhandlungen droht das Naturschutzgesetz Freiheits- oder Geldstrafen an, ebenso können bei der Tat be= nuzte Gegenstände eingezogen werden . Ferner ist der Eigentümer oder Nukungsberechtigte verpflichtet, Maßnahmen zu dulden, die von der Naturschutzbehörde zum Schuße oder zur Erhaltung eingetragener Naturdenkmale getroffen werden. Nötigenfalls erfolgt die Durchführung dieser Maßnahmen durch polizeilichen Zwang. Natürlich werden die Eintragungen wie auch die Löschungen in das Naturdenkmalbuch öffentlich bekanntgemacht ; jeder muß Kenntnis von der Eigenschaft eines Gegenstandes als Naturdenkmal haben, denn erst dadurch wird der beabsichtigte Schuß voll wirksam . Das Wesen der Volksgemeinschaft verlangt von jedem einzelnen den vollen Einsag für das Gemeinwohl. Dazu gehört auch der Naturschutz. Er kann seine Aufgabe, dem deutschen Volke Freude und Erholung zu bereiten, nur erfüllen, wenn alle mithelfen. Dessen bleibe sich jeder bewußt ! Rechtspfleger Wittler, Hannover.

Rechtspolitik der letzten Woche

Nußbarmachung deutschen Bodens NSK 3m Zuge des Vierjahresplanes ist der deutschen Landwirtschaft die Steigerung ihrer Erzeugung und die möglichst hohe Sicherung unserer Ernährung aus eigenem Boden zur Aufgabe gemacht worden. Es ist heute ausgeschlossen, daß ein Ruzungsberechtigter eine nugbare Bodenfläche brachliegen läßt und etwa seinen Acer nicht bestellt. Die Verpflichtung zur Feldbestellung ist bekanntlich durch die Verordnung zur Sicherung der Landbewirtschaftung vom 23. März 1937 ausdrücklich gesetzlich veranfert. Im Zuge dieser Entwicklung liegt es, daß nunmehr die Landesbauernſchaft Bayern an die Bauern sich mit dem Hinweis gewandt hat, daß es nicht angehe, wenn viele Bauern heute noch an den vielerorts üblichen Ackergrenzstreifen festhielten und damit verhältnismäßig große Flächen der Bebauung entzögen. Es wird dar auf hingewiesen, daß durch die Bestellung der Acergrenzstreifen und Raine auf billige, einfache Weise Hunderte von Hektar wertvollen Kulturlandes mehr bewirtschaftet werden könnten.

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Familienvermögen

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oder

Einzelvermögen ?

Das Erbhofgefeh als Beiſpiel neuen Rechtsdenkens - Die Sippe in der Erbfolge NSK Bei der Auseinanderseßung über einen Nachlaß stellte es sich heraus, daß der ältere Sohn des Erblassers diesem im Jahre 1923 sein wertvolles Grundstück „ abgekauft“ hatte. Der Kaufpreis sollte darin bestanden haben, daß eine angebliche Forderung für die Gewährung von Unterhalt verrechnet wurde, weiter auch für die Zukunft Unterhalt gewährt wurde. Tat= sächlich hatte aber der ältere Sohn seinem Vater gar keinen Unterhalt gewährt, sondern in seinem Haushalte gewohnt und gegessen. Der Vater hatte sich und seinen Sohn von den Einkünften feines Grundstüdes ernährt. Nach dem „ Ver= kauf" blieb es genau so, wie es vorher gewesen war, dh., die Mietzinsen, die nun zwar formell dem Sohne zustanden, dienten zur Unterhaltung des Vaters und des Sohnes. Mit anderen Worten: Der ältere Sohn hatte für das Grundstück nichts gegeben ; es war ihm geschenkt. Das Ergebnis war , daß von den beiden Brüdern der eine wohlfituierter Hausbesizer ist, der andere dagegen auf Wohlfahrtsunterſtüßung angewiesen ist. Dieser brachte die Sache vor das Gericht. Er meinte, sein Bruder habe ihn in arglistiger und sittenwidriger Weise um sein väterliches Erbteil gebracht. Er ist mit seiner Klage rechtskräftig abgewiesen. Das Landgericht hat in dem Abschluß des Kaufvertrages eine sittenwidrige Handlung nicht finden können . Der Vater sei freier Eigentümer seines Grundstücks gewesen und habe darüber verfügen können. Ein unzulässiger Drud sei nicht auf ihn ausgeübt. Es jei nichts dagegen zu machen, daß der jüngere der beiden Brüder auf diese Weise leer ausginge. Das Urteil stammt aus dem Jahre 1937. Wenn man sich an die Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches hält und an den Geist, der fie beherrscht, wird man gegen dieſes Urteil nicht allzuviel einwenden können . Gerade die Bestimmungen über Erbrecht und Eigentum be= ruhen auf römischen Rechtsgedanken, dh . auf der Anschauung, daß jeder mit seiner Habe tun und laſſen kann , was er will, ohne im ge= ringsten behindert zu ſein. Aber trotzdem dürfen wir fragen : Bäumt ſich nicht alles in uns gegen eine solche Handlungsweise und gegen ein solches Urteil auf? Vater und älterer Sohn haben bewußt zusammengewirkt, um den jüngeren Bruder um sein Erbteil zu bringen . Wir fühlen ohne weiteres, daß ein solches Verhalten unseren jezigen Begriffen von Sittlichteit in ärgster Weise zuwiderläuft. Es fragt sich, wie man solchen Fällen in Zukunft wirksam begegnen kann. Sicherlich dadurch, daß man über die Begriffe von Sittlichkeit und fittenwidrigem Verhalten anders urteilt, als es bisher der Fall gewesen ist. Eine Zeit, die dem Individualismus huldigte, wird die Begriffe ſittlich und unfittlich anders auslegen, als eine Zeit, die mit dem Individualismus gebrochen hat. Es ist dringend geboten, daß unsere Gerichte auf diesem Gebiete ihre Anschauungen noch weit grundlegender ändern, als es bisher der Fall gewesen ist. Gerade dieser praktiſch

durchgeführte Prozeß beweist, daß hier noch sehr, sehr viel zu tun übrig bleibt. Aber darüber hinaus ist ein weiteres nötig : Die auch formelle Anerkennung des Familieneigentums. Auch jetzt noch steht das Formalrecht grundsäßlich da, wo das alte römische Recht stand, nämlich auf dem Boden der Anerkennung des grundsätzlich ab= soluten freien und unbeschränkten Eigentums des einzelnen an seinem Vermögen und der Befugnis, nach freiem Belieben damit zu schalten und zu walten. Allerdings ist hierdurch unsere Erbhofgesetzgebung, die den Bauern die willkürliche Verfügung über seinen Hof genommen hat, eine große Bresche geschlagen. Aber es gilt, den Gedanken des Sippenvermögens auch auf andere Verhältnisse zu übertragen und ihn zùm min= desten dort zu Ehren zu bringen, wo väterlicher Grund und Boden den Hauptteil des Ver= mögens bilden. Hier öffnet sich eine dankbare Aufgabe für alle Rechtswahrer, für alle, die mit der Fortentwicklung des deutschen Rechts nach nationalsozialiſtiſchen Grundsätzen be= K. schäftigt sind.

Die Belehrungspflicht des Notars

NSK Im allgemeinen vertraut derjenige, der zu einem Notar geht, darauf , daß das, was der Notar rät, in Ordnung ist. Insbesondere wird sich sein Vertrauen darauf erstrecken, daß ein von einem Notar beurkundeter Vertrag einwandfrei ist. Unterläuft einem Notar bei seiner Beurkundungstätigkeit ein Fehler, so muß er den daraus entstehenden Schaden ersehen. Er hat aber nicht nur darauf zu achten, daß die äußeren Formalitäten in Ordnung sind, sondern es gehört auch zu den Pflichten des Notars, seinen Auftraggeber über die Bedeutung und die Folgen des beabsichtigten Rechtsgeschäfts aufzu klären. Das Reichsgericht, das sich wiederholt mit der Prüfung der Haftpflicht des Notars zu beschäf tigen hatte, hat fürzlich entschieden (,,Juristische Wochenschrift" 1937, Seite 1060 ) , daß das Vertrauen darauf, daß der von einem Notar be= urkundete Vertrag in Ordnung sei, geschützt werden müsse, soweit die rechtliche Gestaltung des Vertrags in Betracht kommt. Etwas anderes aber sei das Vertrauen auf die Zuverlässigkeit des Vertragsgegners, dem der Käufer ohne weitere Sicherung eine Anzahlung leisten wolle. Geht eine Partei bewußt ein gewagtes Geschäft ein, will sie zB. ohne dingliche Sicherung Kredit geben, so ist es zwar die Aufgabe des Notars, über die darinliegenden Gefahren zu belehren, aber es gehört nicht zu den Pflichten des Notars , den einen Vertragspartner schließ lich von der Übernahme der Gefahr abzuhalten, denn der Notar darf nicht zum Bürgen für den Ausgang eines gewagten und als solchen erkannten Geschäfts gemacht werden. Er soll den Parteien nicht die wirtschaftlichen Gefahren des Geschäfts abnehmen .

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Wie das Gericht entschied

Urteile, die jeden intereſſieren Was ist ein verdecktes Abzahlungsgeschäft ? NSK Das Abzahlungsgeset verfolgt als sozialpolitisches Gesetz das Ziel, den wirtschaftlich schwachen Käufer vor Unbilligkeiten und vor einer Ausbeutung durch den Verkäufer zu schützen. Gerade die Abzahlungsgeschäfte find, weil sie auf lange Sicht abgestellt werden, Zufälligkeiten besonders stark ausgesetzt. Manche Firmen haben die ihnen unange= nehmen Vorschriften des Abzahlungsgesetzes da durch zu umgehen versucht, daß sie sich zum AbJag von Waren, die üblicherweise auf Abzahlung gekauft zu werden pflegen, einer Zwischenstelle bedienen, die von den Herstellerfirmen abhängig sind und die Rolle des Abzahlungsverläufers übernehmen. In diesen Fällen würden die Herstellerfirmen, ohne als Verkäufer aufzu= treten, den Käufern gegenüber wirtschaftlich die Herren der Geschäfte bleiben. Derartige Verträge sind aber nichts anderes als "" verdedte Abzahlungsgeschäfte", bei denen zur Umgehung der dem wirtschaftlich schwachen Käufer durch das Abzahlungsgesetz gewährten Sicherungen der Charakter des Geſchäftes getarnt werden soll. Das Reichsgericht hat mit vollem Recht in einer in der Deutschen Rechtspflege" Heft 3 veröffentlichten Entscheidung ( II 66/36) auch in den Fällen des verdeckten Abzahlungsgeſchäftes durch die Einſchaltung einer Zwischenstelle die Anwendbarkeit des Abzahlungsgesetzes bejaht. Die Herstellerfirma wird wirtschaftlich ſo gestellt, als wenn sie selbst auf Abzahlung verkauft hätte.

Instandseßungskosten find Werbungskosten NSK Der Reichsfinanzhof hat in einer wichtigen Entscheidung (,, Juristische Wochenschrift" 1937, 1030) zu der Frage Stellung genommen, ob ein ein Hausbesitzer die Instand = segungskosten als eigene Werbungstosten auch dann abseßen kann, wenn nicht er, sondern ein Dritter sie bezahlt. Der Reichsfinanzhof hat diese Frage bejaht. In dem Urteil führt der Reichsfinanzhof aus, der Beschwerdeführer sei Eigentümer eines Wohnhauſes, an dem im Jahre 1934 Instandsetzungsarbeiten vorgenommen worden seien. Die Rechnungen seien von dem Schwiegervater des Beschwerdeführers bezahlt worden, nachdem dieser seiner Tochter zugesagt hatte, dem jungen Paar die Aufwendungen auf das Haus zu bezahlen. Wörtlich heißt es dann : Zunächst ist es für die Frage nach dem Begriff der Werbungskosten gleichgültig, ob der Hausbeſizer das Geld zu Inſtandſekungen ſelbſt hat oder ob er es bei einem Dritten entlehnt. Grundsäglich find solche Vermögensbewegungen, insbesondere auch solche auf rein familienrechtlicher Grundlage, einkommensteuerrechtlich bedeutungslos. Es ist also steuerlich die Sachlage so zu beurteilen, als ob der Schwiegervater das

Geld der Tochter als Mitgift oder Vorempfang auf fünftige Erbschaft oder als Unterhaltsleistung gegeben hätte, und das junge Paar das Geld zur Instandsetzung des Hauses ver= wendet hätte. Der Beschwerdeführer ist daher berechtigt, den Aufwand als Werbungskosten abzuziehen und die Vergünstigung in Anspruch zu nehmen.

Zugabe oder Warenprobe? NSK In letzter Zeit werden häufig Versuche angestellt, das Zugabewesen über den Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in der Zugabeverordnung hinaus einzuſchränken, ja vielleicht zu beseitigen. Diesen Versuchen ist von vers schiedenen Seiten bereits mit Entschiedenheit entgegengetreten worden. Abgesehen davon, daß das Gesetz zu diesen Maßnahmen keine Grundlage gibt und daß eine große Anzahl von Volksgenossen durch die Herstellung der kleinen geringwertigen Zugabeartikel (Zigarettenbilder und andere) Arbeit gefunden haben, entspricht dieses Verhalten auch nicht der Absicht, den Verkäufer in freier Initiative an einem Fortschritt der gesamten Wirtſchaft arbeiten zu lassen. Die Juristische Wochenschrift" veröffentlicht in ihrem neuesten Heft ein Urteil des Oberlandesgerichts Hamm, in dem diese Versuche ebenfalls als abwegig bezeichnet und als ungerechtfertigt erkannt werden. Das Oberlandesgericht führt in dem Urteil aus, man würde den Fortschritt der gesamten Wirtschaft in Bälde unterbinden, wenn man jede Werbung, bei der ein unentgeltlich überlassener Gegenstand Träger des Werbegedankens ist, schon um dieser Gabe willen als eine unzulässige Werbung betrachten wollte. Es komme vielmehr wesentlich auf den Zweck an, der in erster Linie mit einer derartigen wirtschaftlichen Werbung verfolgt wird und darauf, ob dieser Zweck oder die zu seiner Verfolgung angewendeten Mittel gegen die Anschauungen des ehrbaren Kaufmanns verstoßen und daher unerlaubt sind. Auf keinen Fall könne die Abgabe von Warenproben, das heißt die vorübergehend zu Einführungszweden. erfolgende unentgeltliche Zuwendung von Ware, nach der Zugabeverordnung verboten werden. Die Abgabe solcher Warenproben sei auch nicht ein unlauterer Verstoß gegen das Wettbewerbsgesetz. In der Abgabe solcher Warenproben liege allerdings ein sehr wirksames Mittel der Reklame, das sich nicht jeder Unters nehmer wegen der Kosten, die damit verbunden. sind, gestatten kann, das aber deswegen noch nicht gegen die Auffassung des ehrbaren Kaufmanns von dem, was im Geschäftsleben erlaubt ist, verstößt ; mag es auch dem Konkurren= ten, der gleichartige Waren herstellt oder verDaß eine treibt, noch so lästig erscheinen. Werbung Kosten erfordert, denen der Mitbe= werber nicht gewachsen ist, macht sie noch nicht sittenwidrig.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK - Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 112

19. Mai 1937

Das Programm des Reichsführerlagers der HJ.

Ausrichtung

im

Geiste

der

Partei

Weltanschauliche und praktische Fragen der Gegenwart vor den Führern der deutschen Jugend NSK Weimar, 19. Mai. Zu dem insgesamt 1300 Teilnehmer um= fassenden Reichsführerlager der HI. in Weimar sind neben den Gebietsführern, den Amts- und Abteilungsleitern der Reichsjugendführung und verantwortlichen Männern der Gebietsstäbe sämtliche Bann- und Jungbannführer aus dem ganzen Reich in dem Zeltlager auf der Glockenwiese im Weimarer Goethepart vereint. Eine kleine Zeltstadt von über 200 Schlaf- und Wohnzelten ist zur Unterbringung und Verpflegung errichtet worden, während die Arbeitstagungen in der Weimarhalle und die Veranstaltungen Deutschen kulturellen im Nationaltheater stattfinden werden. Das vom 20. bis 29. Mai dauernde Lager sieht die Behandlung aller grundsäglich wichtigen Fragen der Gegenwart vor. Im Programm selber sind die Arbeitsgebiete nach Tagen aufgegliedert, „Tag der Bewegung“, Tag der Kunst und Kultur“. „ Tag des ſchaffenden Voltes", „ Tag des Vierjahresplanes", Tag der Wehrmacht“. „Tag der Weltanschauung" usw. Daneben werden körperliche Ertüchtigung und frohsinnige Freizeitgestaltung durch die Anordnung der einzelnen Tagesprogramme gewährleistet. Die Gesamtleitung des Lagers liegt in den Händen des Stabsführers Lauterbacher. Im Verlauf der Tagung werden die Reichsleiter Dr. Ley . Rosenberg und Buch zu den HI.-Führern sprechen. Stabschef Luke und Reichsführer SS. Himmler, Korpsführer Hühnlein und Generalarbeitsführer Dr. Deder vermitteln Einblicke in ihre Aufgabengebiete. In Arbeitsbesprechungen vor sämtlichen Teilnehmern des Lagers werden Obergebietsführer John mit den Amtschefs der Reichsjugendführung Berger und Kley und Obergebietsführer von Tschammer und Osten mit den Gebietsführern Stellrecht und Schlünder entscheidende Fragen in ferner Jugendarbeit behandeln. Zu weiteren Aufgabenkreisen der Partei ergreifen Hauptamts = leiter und Amtsleiter der Reichsleitung das Wort. Rust , Reichsminister Gauleiter Bohle und Reichsamtsleiter Dr. Groß stehen ebenfalls auf der Rednerliste. Es kom men Fragen des Gesundheitswesens, der Heimbeschaffung und des Jugendherbergswesens zur Sprache. Über das Werk der Reichsautobahn wird Hauptamtsleiter Dr. Todt sprechen. In mehreren Filmstunden, eikem Konzert und einer Theatervorstellung im Deutschen Nationaltheater wird die HI.-Führerschaft kulturpolitisch ausgerichtet werden. Dazu finden während des Lagers in der Weimarhalle zwei Ausstellungen, Deutscher Ostraum“ und Gestaltung von H3.- Heimen", statt. Männer der Wirtschaft und des praktischen Lebens, wie Generaldirektor Vögler und Professor Ubbelohde , vermitteln Kenntnisse über dringende Wirtschaftsaufgaben im Vierjahresplan, wozu die Besichtigung einer Zellwollfabrik eine eindrucksvolle Ergänzung dar-

stellt. Die Eröffnung der Arbeitstagungen , die durch die Aufführung eines Freilichtpiels am Schloß Belvedere ergänzt werden, erfolgt am 20. Mai gemeinsam durch den Reichsjugendführer und Reichsstatthalter Saudel im Deutschen Nationaltheater. Beginn der Reichsparteitagsvorarbeiten festgesett Dr. Ley vor den Sachbearbeitern in Nürnberg NSK Nürnberg, 19. Mai. Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP., Dr. Ley , traf am Mittwoch in Nürnberg ein, um hier mit sämtlichen Referenten und Sachbearbeitern eine Vorbesprechung über die Organisation des Reichsparteitages 1937 abzuhalten. Hauptdienstleiter Pg. Schmeer eröffnete die im „ Deutschen Hof“ stattfindende Besprechung mit Gedentworten für den vor einigen Monaten verstorbenen Pg. Dr. Stred. In einer Ansprache begrüßte Dr. Ley seine alten Mitarbeiter in der Organiſationsleitung des Reichsparteitages und hieß auch die für neuberufenen Aufgabengebiete neue Sachbearbeiter willkommen. Dr. Ley teilte mit, daß von jezt an regelmäßig am 1. Juli mit den Vorarbeiten für den Reichsparteitag begonnen werden würde, und daß er selbst vom 1. Auguſt an Xx x wie im vergangenen Jahre - in Nürnberg anwesend sein werde. Seine ständige Vertretung in der organisatori schen Leitung des Reichsparteitages liege wiederum in den bewährten Händen des Hauptdienſtleiters Pg. Schmeer. Mit dem Hinweis, daß selbstverständlich auch bei der diesjährigen Durchführung des Reichsparteitages die Erfahrungen der gangenen Jahre verwertet werden würden und mit der Bitte an seine Mitarbeiter, erneut ihre ganze Kraft dafür einzusehen, daß das vom Führer persönlich angeordnete Programm des Reichsparteitages bis in die lehten Einzelheiten erfolgreich Verwirllichung finde, schloß Dr. Ley seine Ausführungen. Im Anschluß an die Besprechung besichtigte Dr. Len die Bauarbeiten auf dem Reichsparteitagsgelände und stattete vor allen Dingen der in einem herrlichen Waldgelände im Entstehen begriffenen Kraft durch = Freude - Stadt einen längeren Besuch ab. Er ließ sich erneut von der Bauleitung an Ort und Stelle die Pläne der Kraft-durch-Freude -Stadt vorlegen und gab weitere Anregungen für die würdige Ausgestaltung dieser beim Parteitag 1937 zum ersten Male in Erscheinung tretenden KdF.Veranstaltung.

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ParteiKorreſpondenz

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Welf ; für ble Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

Blatt 1

RSK. Folge 113

20. Mai 1937

Student von heute (II)

Freiheit

in

Bindung

und Zucht

Der Sinn einer politiſchen Erziehung im deutſchen Studententum Statt „ausleben" selbstverantwortliche Arbeit im Geiſt des Rationalſozialismus Von GerhardMaehner, Leiter des Amtes Politische Erziehung in der Reichsstudentenführung

Die mit den Ausführungen des Leiters des Amtes Wiſſenſchaft und Facherziehung, Dr. Frih Kubach, begonnene Artikelfolge über Ziel und Weg der studens tischen Arbeit von heute vergl. NSK.-Folge 106 vom 11. Mai - wird mit dem folgenden aufschlußreichen Beitrag über die politische Erziehung im nenen Studententum von berufener Seite fortgefeßt. Die Schriftleitung.

NSK Die deutschen Hoch- und Fachschulen sind die geistigen Zentralen aus denen die späteren Rechtswahrer und ärzte, Lehrer und Techniker, Künstler und Wissenschaftler hervorgehen. Alle diese Berufe können nur von Menschen ausgefüllt werden, die selbst verantwortlich e, unter der Zucht der nationalsozialistischen Idee stehende Persönlichfeiten sind. Selbstverantwortung trägt der Student auf den Hoch- und Fachschulen schon während seines Studiums, selbstverantwortlich muß er handeln, wenn er die Hoch- und Fachschulen verlassen hat und in seinem Berufe lebt. Mitverantwortung ist ihm für die Gestaltung der Hoch- und Fachschulen durch die studentische Selbstverwaltung auferlegt und mitverantwort lich ist er in seinem Berufe für die Formung unseres völkischen Lebens. Wer aber Verantwortung in irgend einer Form zu tragen hat, muß sich selbst in Zucht nehmen und in Zucht halten. Die deutschen Studenten zu zuchtvollen Persönlichkeiten zu bilden , die fähig sind , in Hochschule und Beruf Verantwortung zu tragen , das ist der Sinn und die Aufgabe der politischen Erziehung im deutschen Studententum . Träger der Erziehung sind die Studentenselbst. Sie sind nicht „Menschenmaterial", das erzogen wird, sondern sie erziehen sich selbst. Die Form , in der sich diese Selbsterziehung vollzieht, ist die studentische Kameradschaft. Die Richtschnur für die Gestaltung der studentischen Kameradschaften bilden die Werte der nationalsozialistischen Weltan-

schauung. Der Student von heute hat, bevor er zur Hoch- oder Fachschule kommt, die Erziehung in Hitlerjugend, Arbeitsdienst und Wehrmacht durchlaufen. Dort sind ihm die Grundbegriffe nationalsozialistischer Gemeinschaft, Gehorsam und Disziplin, Kameradschaft und Treue zum Erlebnis geworden. Auf diesem Erleben baut die studentische Erziehung auf und pflegt es weiter. Vom deutschen Studenten wird aber nicht nur verlangt, daß er auf einen Befehl hin Gehorsam leistet, daß er in seiner Gruppe Kameradschaft hält, sondern er soll auch ohne Befehl, ohne Anordnung, allein auf sich gestellt, aus der nationalsozialistischen Weltan = schauung heraus die richtigen Entscheidungen treffen können. Natio =

Studenten im Sportwettkampf Vereinbarung mit der Reichsſportführung Die Vorbereitung für die akademischen Weltspiele NSK München, 20. Mai. Die Reichsstudentenführung führte erfolg reiche Verhandlungen mit der Reichssportführung und dem Amt förperliche Ertüchtigung des Reichserziehungsministeriums wegen eines endgültigen Abkommens über Arbeitsabgrenzung freiwilligen des Übungsund Wettkampfwesens der Studierenden , wegen des Start= rechts der Studenten bei den Wettkämpfen des Reichsbundes für Leibesübungen und wegen der Zuſammenarbeit im internationalen Sportverkehr. Im Zusammenhang damit wurde als Ort für die Vorbereitung der diesjährigen akademischen Weltspiele in Paris zur Auslese der Wettkämpfer Die Reichsakademie für Leibesübungen festgelegt.

20. Mai 1937

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NSK. Folge 113 nalsozialistische Haltung hat er in jeinem ganzen Leben zu zeigen. Die Unterscheidung zwischen Leben vor der Öffent= lichkeit und Privatleben gibt es für ihn nicht. Er steht immer im Dienst , gleich, ob er das Braunhemd trägt oder nicht. Dieser Dienst bedeutet für ihn keinen unangenehmen Zwang, dem man sich nach Möglichkeit zu entziehen sucht, sondern er ist die artgemäße Form deutschen Lebens überhaupt. Denn Nationalsozialismus ist keine abstrakte, lebensferne Theorie, sondern unsere Weltanschauung ist blutnahe Wirklichteit. So verpflichtet sich der junge Student, der in eine der studentischen Kameradschaften eintritt, zum Dienst, er verpflichtet sich auf jedem Posten, an den er gestellt wird, als Nationalsozialiſt zu leben und zu handeln . Niemand zwingt ihn, diese Verpflichtung einzugehen, denn das Prinzip, das am Anfang aller studentischen Erziehungsarbeit steht, heißt Freiwillig teit. Nur wer freiwillig kommt, ist in den studentischen Kameradschaften willkommen. Gemeinschaft fordert vom einzelnen immer Opfer. Jeder muß von seinen Liebhabereien und Sonderwünschen einen Teil zurückstellen. Wer das aus eigensüchtigen Interessen nicht kann, ist in einer studentischen Kameradschaft fehl am Plaze. Er darf sich aber dann nicht wundern, wenn er als Frei student", dh. als hemmungsloser Egoist betrachtet und nicht als ehrenhafter deutscher Student behandelt wird. Denn den Typ des bindungslosen Frei studenten", der sich wäh = rend der Zeit seines Studiums nur „ausleben“ will , darf es in einem nationalsozialistischen Studententum nicht mehr geben. Der natio = nalsozialistische Student weiß , daß er nur dann wirklich frei ist , wenn

er sich in der Gemeinschaft gebunden fühlt. Freiheit in Bindung und Zucht -- das ist sein Leitwort. Das bedeutet nun nicht, daß der Kameradſchaftsstudent weniger froh ins Leben schaut, als die Studentenorganisationen früherer Zeiten. Im Gegenteil! Aus dem Bewußtsein seiner Aufgabe und seiner Pflicht wächst in ihm die wahre Freude an seinem Stu dium und an seinem Berufe. Und wenn er mit seinen Kameraden nach anstren= gender Studierarbeit ausspannt, dann klingen feine Lieder nicht weniger fröhlich, als es früher der Fall war. Zur Selbstverantwortung wird jeder Kameradschaftsstudent dadurch erzogen, daß ihm vom Kameradschaftsführer, der erster unter gleichen Aufgabengebiete zugewiesen ist, werden, die er selbstverantwortlich zu führen Diese Arbeitsgebiete und zu bearbeiten hat. liegen in der Volkstumsarbeit, in der Auslandsarbeit, in der Wirtschafts- und Sozialarbeit, im studentischen Einsatz und nicht zu leht in der weltanschaulichen Schulung. Dabei steht jeder Kameradschaftsstudent unter den tritischen Augen seiner Kameraden und wird dadurch veranlaßt, das ihm zugewiesene Tätigkeitsgebiet sorgfältig zu ver= walten. Dem Kameradschaftsführer kommt es zu, die Arbeit zu lenken und Richtlinien im einzelnen zu geben. So wird der Student, der einer Kameradschaft angehört, schon auf der Hochschule während seines Studiums zu selbst verantwortlicher Arbeit im Geiste des erzogen. Ein Nationalsozialismus Ziel, das die Gründer der deutschen Studentenschaft im Jahre 1919 bereits aufgestellt, das aber erst heute, in der unter nationalsozialistischer Führung stehenden Studentenschaft, verwirklicht werden konnte.

Das wahre Gesicht der bolschewistischen Wirtschaft

Arbeiter

Fabriken

ohne

ohne

Lohn

Produktion

Was die Sowjetpreffe selbst eingestehen muß - Nur ein Bruchteil der Geringftforderungen erfüllt — Hungerlöhne und Stachanow-Bluffs — „ Täglich vermindert ſich die Qualität der Arbeit" Die Ursachen werden verschwiegen NSK Das bolſchewiſtenfreundliche Ausland kann sich nicht genug tun_in_Lobeshymnen auf die sowjetruſſiſche Wirtſchaftsführung und deren industriellen Aufschwung. Kenner der Sowjetverhältnisse zweifelten diese Schilderungen immer an und widerlegten sie, aber fie wurden nach dem üblichen Rezept der Lüge als „faschistische Agenten“ bezeichnet. Nunmehr befaßt sich die bolichewistische Preſſe selbst mit den unhaltbaren Zustän den in der rufſiſchen Induſtrie. Es dürfte selbst dem überzeugtesten Bolschewisten kaum möglich sein, diese Spiegelbilder der Unfähigkeit, Faulheit, Ver = kommenheit und Korruption als

faschistische Stimmungsmache" hinzustellen. Aber wie muß erst die Wirklichkeit aussehen, wenn Moskau selbst schon derartige Eingeständnisse macht?! Wie in einem früheren Artikel bereits ausgeführt, befaßte sich am 20. März das Regierungsorgan „ Prawda “ mit den unhaltbaren Zuständen in der Landwirtſchaft und stellte feſt, daß erst 10 Prozent der Gesamtanbaufläche angesät wurden. Ganz ähnlich ist es mit der Industrie bestellt. Im Vergleich zum Vorjahre beläuft sich die diesjährige Minderproduktion in der Induſtrie im ersten Vierteljahr auf 10 bis 30 Prozent.

NSK. Folge 113 Diese Zahlen find indes noch zu niedrig gegriffen, zeigen aber an sich schon den stetig wachsenden Produktionsschwund hinreichend auf.

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20. Mai 1987 würdig an : „ Allein im Trust „ Dſcherſchinsky“, wo angeblich der Plan ausgeführt wird, enthält die geförderte Kohle 22 Prozent nichte brennbare Bestandteile (Steine usw.) .“

Das erfte ,,Viertel“ Am 24. März befaßte sich die offizielle „ Za Industrialisazu" mit grundsäglichen statistischen Angaben. Bekanntlich ist für die Induſtrie ein Minimal- Jahresproduktionsplan aufgestellt. Vom Jahresplan 1937 ſollte am 20. März das erste Viertel geschaffen sein. In Wirklichkeit stellt das amtliche Blatt fest, daß bis zu dieſem Stichtage in der Kohlenförderung nur 18 vs., in der Petroleuminduſtrie 17 vH., im Lokomotivenbau 12 vH. und im Maſchinenbau ebenfalls nur 12 vH. des Minimalplanes geleiſtet wurden. Diese Tatsachen riefen in der Sowjetpreſſe große Bestürzung hervor. Als Beweis hierfür genügt es, die Überschriften der ersten Aprilwoche in der 3a Industrialisazu" anzuführen : „Die Früchte des Bürokratismus Wann entschließt man sich zum Abtransport der Kohlen? Die unwürdige Lüge der Betriebsleiter der Fabrik Rotes Proletariat" - Unglaubliche Sorglosigkeit eines Fabrikdirektors in Woreschilowgrad - Ist es ein Irrtum oder Sabotage? Im Donbaß muß Ordnung ge= ſchaffen werden - Bluff oder Verbrechen usw.“ Diese Beispiele dürften genügen.

Kohlen - von Lügen gefördert „Za Industrialisazu" ist bestrebt in den ver= schiedensten Gebieten die Verantwortlichen für dieses Chaos zu suchen. Im Eifer, solche „ Verräter" zu entlarven, schildert dieses Fachblatt eingehend, wie in der Sowjetinduſtrie ein Stachanow-,,Erfolg" erzielt wird. Dieses Ge= ständnis ist für den Bluff in der Moskauer Wirtschaftsführung aufschlußreich. Der Bericht ist überschrieben : „ Bolschewisten in und außer der Partei, so kann nicht weitergearbeitet werden. Wollt ihr endlich den Jahresplan durchführen?" Weiter erfährt man in dem Artikel unter anderem :

,,In den letzten Tagen ist die Produktion im Donbaß (einem der wichtigsten und größten Minengebiete) in unmöglichen Proportionen gesunken. Keine einzige Zeche hat das vorge: schriebene Programm ausgeführt. Täglich vermindert sich die Qualität der Arbeit. Die Leiter der Trusts unternehmen nichts dagegen. Das bezeichnendste Beispiel dieses schlechten Willens, der im Donbaß herrscht, wird von der achten Mine von Korsunovst, welche am 20. März einen "" Stachanowtag" organisierte, gegeben. Das Ergebnis dieses Tages waren 1120 Tonnen (160 vH. des Planes ) . Aber am 21. März fiel die Zahl bereits auf 570 Tonnen und am 22. ſind 653 Tonnen gefördert worden . Die er Ausfall erklärt sich durch das unwürdige Lügensystem, das in der Verwaltung dieser Mirze üblich ist. Die Erklärung für den „Re Ford" vom 20. ist sehr einfach. In den Tagen vor dem 20. März behielt die Mine große Mengen Kohlen in den Galerien zurück, um ſie dann am 20. hinauf zu befördern, als wären fie an diesem Tage gefördert worden.“ Diesen Darlegungen reiht sich eine weitere Erklärung

Löhne werden nicht ausgezahlt In der Ausgabe vom 29. März beschäftigt sich „ Za Induſtrialiſazu “ erneut mit dem Donbaß und schreibt: „ Die Überschwemmungen der Minen nehmen immer mehr zu. Die Ünordnung ist überall aufsehenerregend. Die Förderung ist täglich mit über 2000 Tonnen im Rückstande. Leider arbeitet man in anderen Minengebieten nicht besser. Im Ural und in Sibirien werden 78 Prozent des Planes ge= fördert.“ Am 20. April sah sich die „ Prawda“ genötigt, sich ebenfalls mit den Zuständen im Donbaß zu beschäftigen und schreibt : „ Die Ursache der Katastrophe im Donbaß ist die Tatsache, daß die Ar= beiter nicht bleiben. Weshalb fliehen sie dieſes Minenzentrum ? Weil die Leiter der Trusts im Donbaß die Arbeiter in einer abſolut unzuläſſigen Art hintergehen. Die Arbeiter geben jede Hoffnung auf, daß ihr Kollektivvertrag erfüllt, daß die hygienischen Ansprüche befriedigt und ihre persönliche Sicherheit gewährleistet werden. Mit einem Rückſtand von meiſt 10 bis 15 Tagen werden die Löhne ausbezahlt. Dabei sind die Stachanowisten nicht etwa die Minderheit unter den Flüchtigen!"

Lohn und Leiſtung kataſtrophal

Als Folge dieser Zustände ist überall ein Mangel an Spezialarbeitern zu verzeichnen . Um ihm abzuhelfen, versprechen Fabrikleiter sogar in amtlichen Blättern diesen Spezialisten, die man früher rücksichtslos „ausrottete", außergewöhnliche Vergünstigungen. Die Löhne wer= den nicht mehr nach den vorgeschriebenen Tarifen, sondern in Einzelfällen festgelegt, so daß zwischen Arbeitern ganz unmögliche Unterschiede herrschen. Zum Ausgleich werden einfach die Löhne der anderen Arbeitergesenkt. So berichtet ,, Za Industrialisazu " am 30. März, daß im Baugewerbe die Bautätigkeit für öffent liche Bauten kaum 50 Prozent vom Vorjahre ausmache. Die Lohnzahlungen seien wöchentlich von 53 auf 40 Rubel ( etwa 40 Pfg.) erniedrigt worden. Weiter schreibt das Blatt wörtlich : ,,Die Untersuchungskommiſſion hat festgestellt, daß die Organisation der Arbeit in diesem Trust so schlecht ist, daß 25 Prozent der Handarbeit unausgenügt bleibt. Im Gegensah hierzu waren dagegen 52 Prozent Büroangestellte zu viel . Dieser Verwaltungsfehler kostet dem Staat über 1300 Millionen Rubel. Fast überall ist außerdem der Zement underwendbar." Über die Intensität der Produktion " in der russischen Maschinenindustrie gibt ,,Za Industrialisazu “ am 23. März ein aufschlußreiches Beispiel : „ Die Motorenfabrik von Ufa war vom Jahre 1934 ab für eine jährliche Produktion von 70 000 Motoren berechnet. Die Fabrikanlage kostete dem Staate 300 Millionen Rubel.

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Im Jahre 1934 hat indes kein Motor die Fabrit verlaſſen. Im Jahre 1935 waren es fünf, und 1936 32 Motoren. Für 1937 sind 3000 Stüc vorgesehen, welche wahrscheinlich nicht fertiggestellt werden." Das heißt, daß in zwanzig Jahren die angenommene Jahresproduktion der Fabrik noch nicht geschaffen wird. Einer betrügt den anderen Am 6. April deckt die offiziöse „ Isweftija“ einen neuen „Bluff“ in der bolschewistischen Wirtschaft auf: „Man entdeckte in der Landwirts schaft nahezu mysteriöse Sachen. Hunderts tausende von anbaufähigen Hektar verſchwinden. Kein Tag vergeht ohne eine telegraphische Mitteilung über das Verschwinden von anbaufähigem Land. Das erklärt sich sehr einfach. Auf die Drohungen der offiziellen Stellen wegen der mangelhaften Ansaat schreiben die "gewissenhaften Funktionäre" ihr anbaufähiges Land in Wälder und Sümpfe um. Das außerdem im amtlichen Auftrage. So erhielten die Katasteringenieure von der Finanzzentrale Weft nachfolgendes Schreiben : „ Sie haben dieſes Jahr zu wenig Wälder und Sümpfe aufgeführt. Sie sezten nur 100 000 Hektar ein. Es müſſen aber 200 000 Hektar sein. Nur dann ist uns

Jubiläum

20. Mai 1937

die Möglichkeit gegeben, das Anbauprogramm des Jahres zu erfüllen!" Die Ursachen verschweigt man Diese Beispiele könnten beliebig vermehrt werden. Aber sie zeigen schon zur Genüge die bolschewistische Wirtschaft in ihrem ganzen „Glanze". Es gehört wirklich ein gut bezahlter Optimismus dazu, nach diesen Außerungen der sowjetrussischen Regierungspreſſe das Loblied auf die „ paradiesischen Zustände in Rußland“ weiter zu fingen. Die Ursachen der katastrophalen Zustände verschweigt die plöglich vor Schred so redselig gewordene Preſſe. Es dürfte auch für die Schreiber zu gefährlich werden, diese Dinge beim wahren Namen zu nennen und anstatt einige Betriebe anzuprangern - und Arbeiter „ liqui, sich Gedanken um das dieren" zu lassen System der grausamen Gewaltherrschaft, der Ausbeutung, Schinderei und Korruption der roten Machthaber, ihrer Henkersknechte und jüdiſchen Antreiber zu machen, die das Land verkommen und verelenden und den Arbeiter und Bauern verhungern lassen und selbst ihre Machtund Sinnengelüfte schamlos angesichts der Rots K. leidenden befriedigen.

mit Alpdrücken

Ein Jahr Volksfront in Frankreich - Illusion und Wirklichkeit - Aktive Massen und ein müdes Parlament —· Bilanz der Fehlspekulationen NSK Der sprichwörtliche Optimismus Léon Blums und seine Dialektik haben dem franzöfi= schen Ministerpräsidenten nach der letzten Kammerdebatte - ein Jahr nach dem Machtantritt der Volksfront - eine neue Atempause gebracht. Je länger sie sich hinzieht, desto zwangsläufiger erſcheint in den Augen des außenſtehenden Betrachters die Notwendigkeit einer radikalen Anderung des Kurses, da heute nicht allein die Vertreter der Oppositionsparteien, sondern auch die radikalsozialistischen Mitglieder der Volksfrontmehrheit immer deutlicher einzusehen beginnen, daß die bisherige Ausgabenpolitik der Regierung das Land mit erschreckender Heftigkeit dem Bankrott entgegentrieb. Daß die soben verkündete „ Pause“ eine neue Periode einleiten foll, glauben nur die wenigsten Franzosen, denn Jelbst für den unwahrscheinlichsten Fall, daß der Burgfrieden seitens der Gewerkschaften während der Ausstellung gewahrt wird, ist es mehr als fraglich, ob Frankreich im gegebenen Augenblic eine Periode des Stillstandes und der wirtschaft= lichen und sozialen Passivität ertragen kann.

Vielfach wird das einjährige Bestehen der Boltsfront von kritisch denkenden Politikern zum Anlaß einer Bilanz genommen, deren Ergebnis, soweit es sich auf die konkreten Gegebenheiten stügt, fast immer dahin ausläuft, daß das Experiment Blum" mißlungen ist. Man ist zwar gewohnt, von Paul Reynaud und André Tardieu seit einem Jahr die ern-

stesten Warnungen und schwärzesten Prognosen zu hören, neu ist jetzt aber, daß auch die Radis talen von ähnlichen Gesichtspunkten auszu= gehen beginnen, da man in ihren Reihen spürt, daß ihnen die augenblickliche Wahlkoalition nichts nügen kann, wenn die soziale Schicht, aus der sich ihre Anhänger fast ausnahmslos bilden - nämlich der bürgerliche Mittelstand -, seit einem Jahre ſyſtematiſch aufgerieben wird. So schrieb der Radikalsozialist Lucien Lamoureux fürzlich im „ Bourbonnais républicain": „Was das Wichtigste ist, ist die Tatsache, Daß das Experiment gemacht wurde, und daß es von nun an klar ersichtlich wird, in welchem Ausmaß es gescheitert ist. Von nun an kann nicht mehr bestritten werden, daß die ge= samte finanz- und wirtschaftspolitische Konzeption des Herrn Léon Blum künstlich war, und daß sie sich als vollkommen ohnmächtig er wies, die Lage zu beſſern, in der sich das Land befand." Ein weiteres interessantes Kennzeichen für die herrschenden Stimmungen ist eine um einige Nuancen veränderte Sprache der sozialistischen Regierungsvertre ter gegenüber der Arbeiterschaft. Man kann wahrhaftig nicht von einer rosigen Jubiläumsstimmung reden, welche mit der Begeisterung verglichen werden kann, in der sich die führenden Volksfrontler nach dem Wahlſieg des Vorjahres befanden. Im Gegenteil : Eine sehr erklärliche Melancholie , die in den

RSK. Folge 113 Reden der Herren Blum, Faure und Spinasse mittlingt, fann nicht geleugnet werden. Die Führer der Volksfront machen einen müden Eindruck, und man fühlt, daß sie in dem gleichen Ausmaß, wie sie das Wörtchen „ Disziplin" in ihren Reden vermehren, von seiner Leere überzeugt find. Man fragt sich heute mit einigem Erstaunen, wie solche Illuſionen, die vor einem Jahr das Proletariat in eine unmeßbare Bewegung brachte, möglich waren, da doch gerade Frankreich in seiner historischen Entwicklung im ewigen Auf und Ab der Geschehnisse die bittersten Erfahrungen erlebte, wenn seine Regierungen gegenüber der „Maſſe“ zu nachgiebig waren und sich von der Straße treiben ließen. Wie fonnte der Ministerpräsident, der ja in seinem Leben einen langen Zeitraum des Menschheitsgeschehens übersehen durfte, blind an die „ natürliche Güte des befreiten Menschen“ glauben, von der schon die geheimen Bünde des 18. Jahrhunderts träumten? Wie konnte er vergeſſen, daß eine wirkliche Befreiung der Massen nicht mit einer großzügigen Bewilligung des ,,kostenlosen Brotes und freier Zirkusspiele" zu ver wechseln ist? Der Ministerpräsident hätte nichts Gefährlicheres unternehmen können als die Zer störung des Glaubens an den ,,Wert der Arbeit an sich"; und welchen gefährlichen Veränderungen die Mentalität der französischen Maſſe in der relativ kurzen Zeit eines Jahres fähig ist, das beweist die augenblickliche Einstellung zur Arbeit , welche nur noch als eine Last betrachtet wird , von der man sich so bald wie möglich befreien muß. Und dennoch : Außerlich hat sich im parlamenta= rischen Leben nichts geändert. Man erlebte erst vor wenigen Tagen ein Vertrauensvotum in der Kammer, das genau die gleiche Mehrheit aufweist, welche die Regierung Blum im Juni 1936 besaß. Die Radikalen haben wieder für die Regierung gestimmt, und die oppositionelle Rechte zeigte sich ebenso passiv und verschlafen wie im vergangenen Jahre. Das Parlament ist heute ein williges Werkzeug in der Hand des Ministerpräsidenten , und da der demokratische Parlamentarismus in Frankreich nur noch als Fassade betrachtet werden kann, hat sich im vergangenen Jahr des neuen Regimes so etwas wie eine Volts : front kontinuität herausgebildet, auf die der Ministerpräsident nicht wenig stolz ist, denn in seinen Reden erweckt er, trok aller Rückschläge, den Eindruck einer Stabilität, Aber wenn auch das Parlament im gegebenen Augenblick ausgeschaltet zu sein scheint, so ist doch Léon Blum nicht der eigentliche Führer des heutigen Frankreich, sondern die Gewerks ,,göttliche Rechte" schaften , welche sich „göttliche anmaßen und die Minister der Volksfront nach ihrem Willen treiben. Dies ist das eigent liche Fragezeichen und die schwerste Problematik des Augenblics. Die ständige Krise, die sich immer mehr zuspißt, ist nicht Folge allein die einer verfehlten fozialen Gesetzgebung und einer unver= antwortlichen Ausgabenpolitik, sondern vielleicht noch mehr die natürliche Reaktion darauf, daß

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20. Mai 1937 die Frage der Verantwortlichfeit nicht geklärt ist und damit jede Erklärung und Bersicherung des Kabinettschefs proble matiſch klingt und jedesmal begreifliche Zweifel erregt. Wie verträgt sich nun der wachsende kritische Geist mit der unerschütterlichen Volksfrontfontinuität? Diese Frage ist nicht schwer zu beantworten ; denn im gegebenen Augenblick erscheint es als äußerst fragwürdig, ob nach Léon Blum eine andere Persönlichkeit der parlamentarischen Mehrheit den Mut aufbringen könnte, das Steuer herumzuwerfen. Ein solcher Versuch scheint von Anfang an dazu verurteilt zu sein, von der „ Masse“ im Keime erstickt zu werden, denn es dürften sich nur die wenigsten Vertreter des marxistischen Proletariats dazu bereit finden, sich nach einem Jahre hemmungsloser Illusionen mit den bitteren Realitäten des wirklichen Lebens ause einanderzusetzen. Damit wäre der Anarchie freie Bahn gegeben ; eine Entwicklung, die um so ernster wirkt, als sie von einem Parlament sanktioniert wird, dessen Lethargie in Frankreich noch niemals in solchem Ausmaß zu beobachten war. Erscheinung wird Diese nur dadurch erklärlich, daß von den beiden äußeren Flügeln dér Koalition -- Radikalen und Kommunisten die Solidarität aus eigensüchtigen Gründen wahrgenommen wird ; darüber hinaus versteht es der Ministerpräsident mit einer ungewöhnlichen Schmiegſamkeit, ſeine Volksfrontpartner dadurch in Schach zu halten, indem er den Radikalen zum Munde redet und im Intereſſe der Kommunisten handelt, denen nichts gelegener käme als ein Staatsbankrott unter dem augenblicklichen Regime. Wer sich ein wenig in diese politische Atmosphäre hineinlebt, fühlt das grausame Alpdrücken einer scheinbaren Stille vor einem Sch.-B. unvermeidlichen Sturm.

Stimme des Auslands

250 Millionen aus Moskau Elsaß-Lothringiſches Blatt brandmarkt bolschewistische Wühlarbeit NSK Das „ Elsaß-Lothringische Bauernblatt", Colmar, warnt vor dem Kommunismus und schreibt : „Wahr ist, daß die Bolschewisten alles versuchen, um unsere Bauern zu revoltieren. Seit längerer Zeit suchen sie sich in unsere Dörfer einzuschleichen und den Bauer für den Bolschemismus zu gewinnen. Mit den 250 Millio nen von Moskau kann man schon etwas anfangen ! So wird der Versuch gemacht, in nächster Zeit eine deutsche bolsche witische Zeitung herauszugeben. Die Zeitung soll hauptsächlich für das deutschsprachige Elsaß und Lothringen bestimmt sein. Unsere Land wirte und das schaffende Volk sind jezt ge= warnt. Keinen Centime für den Kommunismus und das internationale Judentum !“

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RSK. Folge 113

Das Handwerk

20. Mai 1937

ist

gerüstet

Wie sich Frankfurt am Main auf den Handwerkertag vorbereitet – Beteiligung ſtärker als je Großveranstaltungen als Ginnbild neuen Strebens NSK In der nächsten Woche beginnt in Frankfurt a. M. die diesjährige Großveranstaltung des deutschen Handwerks in Anwesenheit zahl= reicher Vertreter der Partei, der Reichsregierung, der Wehrmacht und der verſchiedenſten Behörden. Das Intereffe, das den Fragen des Handwerks im neuen Deutschland entgegenge= bracht wird, drückt sich in einer das Ausmaß der Vorjahre weit übersteigenden Anmeldung von Ehrengästen aus, die den „Tag des Deutſchen Handwerks“ miterleben wollen und aus eigener Anschauung Zeuge der von ihm geleisteten Aufbauarbeit ſein wollen. Der Bedeutung der Veranstaltung entsprechen die sorgfältigen Vorbereitungen, die das Handwerk in „ſeiner“ Stadt trifft, um dem Tag des Deutschen Handwerks" auch äußerlich ein würdiges Gepräge zu geben. Ein Heer von Malern, Dekorateuren, Zimmerleuten und Tischlern ist dabei, die Ausgestal. tung der Stadt, ihrer Häuſer, Plähe und Kundgebungsräume vorzunehmen . Wenn am 27. Mai die Sonderzüge und Flugzeuge mit den Teilnehmern und Gästen in Frankfurt a. M. eintreffen, wird sie eine in des Wortes wahrstem Sinne festliche Stadt empfangen. Die Reichssieger werden ermittelt Das Hauptaugenmerk richtet sich heute schon auf den Ausgang des Meisterwettkampfes 1937 , der mit im Mittelpunkt der handwerklichen Großveranstaltung steht. Zurzeit tagen in Frankfurt a. M. die Reichswettkampfausschüsse, um die Reichssieger der verschiedensten handwerklichen Berufe festzustellen. Hunderte und aber Hunderte von Paketen, Kisten und Transportgestellen sind in den letzten Tagen aus allen Teilen des Reiches mit den besten Gauarbeiten in Frankfurt a. M. eingetroffen. Die ungemein lebhafte Beteili gung der deutschen Meister an diesem Wettkampf, die rein freiwillig war, zeugt davon, daß der vom Reichsorganisationsleiter Dr. Ley vor Jahresfrist aufgeworfene Gedanke vom Handwerk mit Freude aufgegriffen und in die Tat umgesetzt worden ist. So wird dann auch die Ausstellung „ Meisterwett= kampf 1937" ein Intereſſe beanspruchen dürfen, das über das Ausstellungsübliche weit hin ausgeht. Festwagenzug würdiger als je Ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr der Gestaltungswille im Handwerk unter der Fürs forge des Nationalsozialismus wiedererwacht ist, wird der große Festwagenzug sein, den das Handwerk während der Arbeitstage in Frankfurt a. M. veranstaltet. Dieser Festwagenzug übertrifft in künstlerischer Hinsicht weit die Festzüge der Vorjahre. In den Werkstätten hes Frankfurter Handwerks sind Meister, Gesellen und Lehrlinge eifrig an der Arbeit, um den nach eingehender Sichtung genehmigten Ent= würfen Geist und Leben zu geben. Der Fest= wagenzug 1937 wird finnfälliger Ausdruck des Handwerks im Dritten Reich" sein!

Wandergesellen auf dem Marſch Zu den Veranstaltungen, die sich im Zeichen des ,,Tag des Deutschen Handwerks" schon einer gewiſſen Tradition und einer großen Volkstümlichkeit erfreuen, gehören das Treffen der Wandergesellen und der handwerklichen Sternfahrer. In diesen Tagen lenken Hunderte von Wandergesellen ihren Marsch nach dem Schnittpunkt Frankfurt aM. Frohen Muts und heiteren Sinns werden sie mit dem Wanderſtock in der Hand zum Festtag in die Stadt des deutschen Handwerks einziehen, jubelnd begrüßt von den Einwohnern, die ihnen besonders zugeban scheinen. Denn immer noch war „ihr Hauptquartier", das Hippodrom, ein Hauptanziehungspunkt für jung und alt. Das Romantische, das dem wiederaufgelebten alten Handwerksbrauch in den Augen der Öffentlichkeit auch heute noch umgibt, läßt die Fürsorge und Liebe, mit der die Wandergesellen jährlich empfangen werden, erklärlich erscheinen.

600 auf Sternfahrt Das gleiche gilt aber auch für jene Meister, Gesellen und Lehrlinge, die in kameradschaftlicher Gemeinsamkeit den oft viele Hunderte von Kilometer betragenden Weg nach Frankfurt aM. über die Landstraßen hin auf festlich geschmückten Rädern und in der Tracht ihres Berufes zurücklegen. Sie sind lebendes Symbol des handwerklichen Dreiklanges, sie scheuen weder Regen noch Sturm, um auf ihrem oft beschwerlichen Weg durch Städte und Dörfer Rufer des Handwerks, Werber für das Handwerk und den in ihm verkörperten Leistungsgedanken zu ſein. Bereits am 24. Mai begeben sich die Stern600 an der fahrer des Handwerks Zahl - auf den Weg, sammeln sich in Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart und Nürnberg, um dann von diesen Städten aus in den großen Radkolonnen auf Frankfurt aM. zuzustoßen, wo ihnen gleichfalls ein feierlicher Empfang sicher ist. Ausrichtung auf den Vierjahresplan Dem Charakter des „ Tag des Deutschen Handwerks" als einer Veranstaltung der Arbeit , tragen neben diesen mehr für Herz und Auge bestimmten Dingen die großen Arbeitstagungen des Handwerks Rechnung, die am 28. und 29. Mai in der Frankfurter Festhalle stattfinden und auf denen der Reichsorganisa tionsleiter Dr. Ley und der Leiter des Deutschen Handwerks, Pg. Paul Walter , das Wort zu grundlegenden , richtunggebenden Ausführungen ergreifen werden, sowie die Abschlußfundgebung auf dem Opernplak, zu der Ministerpräsident Generaloberst Göring erwartet wird. Daraus geht schon hervor, daß die Arbeit des Handwerks in Frankfurt aM. im Zeichen einer zielbewußten Ausrichtung auf den Vierjahresplan stehen und einer Vertiefung in diese für Volk und Staat wichtigsten Probleme dienen wird.

NSK - Nachrichten

20. Mai 1937

Blatt a Zu NSK Folge 113 Bekenntnis

zur NS .-Studentenkampfhilfe Ehrenbreitsteiner Vertreter -Konvent vollzieht den Beitritt NSK München, 20. Mai. In freudiger Bejahung der vom Reichsstudentenführer in seinem Appell an das deutsche Altherrentum herausgestellten Aufgaben und Ziele der NS.-Studentenkampfhilfe hat der Führerstab des Ehrenbreitſteiner Vertreter - Konvents den Beschluß gefaßt, die Mitglieder sämtlicher im EVK. zuder Altherrenverbände ſammengeschlossenen an den höheren ehemaligen Korporationen an technischen Lehranstalten in die NS.-Studententampshilfe zu überführen . Der Bundesleiter Pg. W. Voigt, und die Mitarbeiter im Führerstab des EVK. haben bereits ihren Beitritt zum Altherrenbund der deutſchen Studenten vollzogen . Der Ehrenbreitsteiner Vertreter -Konvent ist einer der bedeutendsten Zusammenschlüsse des Altherrentums an den Ingenieurschulen . Sein Entschluß ist deshalb für den Aufbau der Fachschulringe von Bedeutung . Der Dank des Reichsstudentenführers Adolf Gustav Reichsstudentenführer Dr. Scheel dankte dem Bundesleiter des EVK. Pg. W. Voigt, mit folgendem Telegramm : der und NS.-Studentenkampfhilfe ,,Die NSD.-Studentenbund danken dem Ehrenbreitsteiner Vertreter-Konvent für ſeinen vorbildlichen Entschluß, durch Beitritt in die NS.Studentenkampfhilfe , den Studenten an den Fachschulen den Rüdhalt und die Unterstützung zu geben , die zur Ausgeſtaltung eines national- . sozialistischen studentischen Lebens notwendig

Empfang beim dänischen König Der Vorsitzende der Deutschen Kolonie überreicht Gedenkadreſſe NSK Berlin, 20. Mai. Anläßlich des 25. Regierungsjubiläums von König Christian X. von Dänemark empfing der König und Königin Alexandrine in Gegenwart von Prinz Knut und Prinzeſſin Karoline Mathilde auch den Vorsitzenden der Deutschen Kolonie Kopenhagen, Pg. Schäfer , der auch stellvertretender Landeskreisleiter Dänemarks der Auslandsorganisation der NSDAP . ist, sowie den Schriftführer , Direktor Reimers. Pg. Schäfer überreichte eine künstlerisch ausgeführte Adresse, worin auf die bis in das 14. der Geschichte Jahrhundert zurückreichende Deutschen Kolonie und den ihr zuteil gewordenen Schutz des dänischen Königshauses hins gewiesen wird. Die Kolonie dankte dem König für die zahlreichen Beweise der Gewogenheit, die ihr während der Regierungszeit König Christians X. zuteil geworden sind. König Christian dankte in freundlichen Wor= ten und bat, den Mitgliedern der Kolonie seinen Dank und seine Grüße auszurichten .

Leibstandarte spielt für Arbeiter Lebensnahe Betriebsbetreuung NSK Hamburg, 20. Mai. Unter dem Leitwort „ Lebensnahe Betriebsbetreuung " führte die Gaubetriebsgemeinschaft ,,Nahrung und Genuß “ im Gau Groß -Hamburg in 20 Betrieben der Nahrungsmittelindustrie mit dem Musikkorps der Leibstandarte des Führers unter der Leitung des Obermusikmeisters Hermann Müller-John Werkkonzerte für die schaffenden Volksgenossen durch. Im Herbst dieses Jahres sollen diese Werkkonzerte in den übrigen Betrieben wiederholt werden , so daß jedem schaffenden Volksgenossen die Möglichkeit geboten ist, die Leistungen guter deutscher Musik fennenzulernen .

ſind.“

Druck: M. Müller & Sohn KG ., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

lationalsozialiſtiſche Brief and Drahtanj4rift der Schriftlettung: Berlin 628 68, 3immer , 80, Herneut: 11 00 22 Berlag: Frans Cher Xadi. 6. m. 1. §., Derlag der RSDUB., Rinchen - Berlin : Cher,Berlag , Berlin_68 Braft -lle Zahlungen Rub nad (Bok Hedtouts Berlin 4454) zu richten

Korreſpondenz Partei-

NCK Breffedienſt der NODUN

RSK. Folge 114

Weg

und

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weth; für ble Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber RSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts Ihriftleiter Helmut Sändermann Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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Kampf

21. Mai 1937

deutſchen

Handwerks

Frankfurts jahrhundertelange Traditionsgebundenheit an das Handwerk – Sinn und Aufgabe im Nationalſozialismus gefichert – Der Anteil des Handwerks an der Wirtſchaftsproduktion NSK Wenige Tage noch trennen uns vom Reichshandwertertag in Frankfurt a. M., der Stadt des deutschen Handwerks. Daß diese Stadt wie keine andere dazu berufen ist, die Vertreter des Handwerks aus allen deutschen Gauen jährlich einmal in ihren Mauern zu versammeln, wird allgemein auf die große eigenständige Handwerkskultur dieser alten Reichsstadt und ehemaligen Krönungsstadt der deutschen Kaiser zurückgeführt. In der Tat gehen die urkundlichen Nachweise über Frankfurts handwerkliche Tradie tion bis ins 14. Jahrhundert zurück, aus dem Bundesbriefe fast aller Handwerkszweige überliefert sind. Der Führer begrüßte es in seinem Telegramm an den Nationalsozialistischen Handwerfertag 1935, daß gerade diese Stadt für die Kundgebung der Handwerksmeister, Gesellen und Lehrlinge auserſehen worden war. Wenn wir aber Frankfurt als der mittelalterlichen Blüteftadt des deutschen Handwerks gedenken, so wollen wir nicht vergessen, daß fie nicht nur die Pflegestätte alter Handwertertul tur, sondern auch den sozialen Mittelpunft des deutschen Handwerkertums über haupt darstellt. Schon in jenen alten Bundes briefen des Handwerks aus dem 14. Jahrhundert find nicht nur die Fragen der Zusammenarbeit zwischen den Frankfurter Handwerkern und ihren Berufskameraden aus anderen Städten festgelegt, sondern sie stellen den sozialpolitischen Ausgangspunkt für das Handwerk als einer fozialistischen Betriebsgemein . haft dar. Sie regeln die Behandlung der Gesellen" , befaffen sich mit Ein- und Verkaufsfragen und setzen ausdrücklich Rechte und Pflichten der Meister und Gesellen fest. Für viele Jahrzehnte war die Struktur des Handwerks wie sie im 14. Jahrhundert fest. gelegt worden ist, eine unabänderliche sozialpolitische Tatsache. Erst durch die handwerks feindlichen Manipulationen der neuen Landesherren und der Fürsten im 17. Jahrhundert Dollzog sich eine Aufloderung dieser Struktur,

die etwa mit der Ausweitung des neuen Bankwesens zusammenfällt. Neben den sozialen Stand des arbeitenden Menschen, der bislang Handwerker gewesen war, traten die vielen anderen Stände, die, wie das Bankwesen, einen fünstlich gesteigerten Geldumlauf erzeugten und damit die Beziehungen zwischen Mensch und dem durch handwerkliche Arbeit erzeugten Kapital loderten. Aber Frankfurt am Main blieb dennoch die Zentrale des Handwerks, das im Beginn des 18. Jahrhunderts noch lange nicht absehen fonnte, welche tatastrophale Entwicklung ihm durch den Liberalismus und das Zeitalter der Maschine beschieden sein sollte. Aber der innere Zusammenhalt, die Erkenntnis, daß die kleinen Handwerksbetriebe nur durch Regelungen , wie fte einmal die Zünfte herbeigeführt hatten, zu retten waren, war verloren. Und im Jahre 1846 schrieb der weitblidende Ernst Morit Arndt

SA.-Wettkämpfe im Stadion in Berlin Großer Führerappell in der Deutſchlandhalle NSK Hannover, 21. Mai.

Der Stabschef hat für die Zeit vom 18. bis 15. August die Durchführung von SA. = Wetts fämpfen im Stadion zu Berlim angeordnet. Erstmalig werden sich in diesen Tagen Einheiten der SA. aus dem ganzen Reich in sportlichen und wehrsportlichen Kämpfen ritterlich gegenüberstehen. In vielen Sonderzügen werden die braunen Soldaten Adolf Hitlers nach der Hauptstadt des Reiches gebracht. Diese Wettkampftage werden ihren besonderen Höhepunkt erhalten durch einen gewaltigen Führerappell in der DeutschlandHalle , an dem über 10 000 SA.-Führer, von den Gruppenführern bis zu den Sturmführern einschließlich des Verwaltungs- und Sanitätstorps, teilnehmen werden.

Lusek

sochef sbi tilan

RSK. Folge 114 jene aufrüttelnden Säge, die der Nationalsozia lismus heute jedem Handwerker tief ins Herz geprägt hat: „Wir dürfen diese ehrenwerte und für all unsere Geſellſchaft so wichtige Klaſſe, wir dürfen die jungen Handwerker nicht so, wie der liebe Zufall fällt und treibt, nicht länger in der schußlosen, unbewachten Wildheit so fort laufen lassen. Aber wie? Aber wie? Wir müssen die Wildlinge einfangen und einfassen , das heißt, wir müssen die Zünfte und Innungen wiederherstellen. Wenn diese in dem Sinn und der Freiheit, wie unser Jahrhundert es gebeut, wiederhergestellt und die alten zum Teil lächerlichen, zum Teil ſklaviſchen Gebräuche und Mißbräuche abgeschafft werden, wird in dem betrübten Zustande der Gegenwart auch hier vieles allmählich gebessert und zu fitt licher und ehrbarer Haltung zurüdgeführt werden können.“ Der Wille zu dieser Sammlung auf der alten Ebene war da. Und so sah das Jahr 1848 außer der deutschen Nationalversammlung auch ein Selbständiges Handwerkerparlament in Frankfurt, an dem Handwerker aus allen Teilen des Reiches tiefften Anteil nahmen. Aber ebensowenig wie diese im luftleeren Raum schwebende idealistische Revolution" auch nur einen für die Zeit der fünfziger Jahre bemer tenswerten Erfolg hatte, so war auch das Frantfurter Handwerkerparlament nichts anderes als ein Unternehmen , das wohl viele Gedanken der Zeit zum Bewußtsein bringen fonnte, an den wesentlichen durch die Zeit ges stellten Aufgaben aber vorüberging.

Auch die nachfolgenden Jahrzehnte, die reich find an gestalterischen Gedanken für die Zukunft des deutschen Handwerks, gehen an dieser Ertenntnis vorüber. Wohl erkannte man die Gefahr, die dem Handwerk durch die IndustrialiFierung der Arbeit erwuchs, daß aber die Männer der Industrie eine eigene dem Handwerk abträgliche Rolle zu spielen gedachten, erkannte man nicht. Dennoch ist der sittliche Wille jenen Handwerkern ohne Zweifel nicht abzusprechen, die fich beispielsweise im Jahre 1862 in Weimar trafen, die Zerfahrenheit des deutschen Handwerfertums mit scharfen Worten geißelten und den zweiten Handwerkertag in Frant furt am Main vom Jahre 1863 vorbereiteten. Dieser Handwerkertag sprach erſt= malig neuorganisatorische Ziele aus, wie fie teilweise bei der organiſatoriſchen Geſtaltgebung des Handwerks durch den Nationalsozialismus verwirklicht worden sind. Man beschloß, die Ausfertigung einer allgemeinen Handwerkerordnung, die in die Schaffung von Handwerkerräten als staatliche Stellen und Handwerkergerichte zerfällt. Der Innungsgedanke lebte neu auf und forderte Verwirklichung an jedem deuts schen Ort. Die Fragen des Meisterrechts wurden einer sorgfältigen Prüfung unterzogen . Das Handwerk wollte sich also organisatorisch ordnen und dadurch nach außen hin an Machteinfluß gewinnen . Daß in dieser Neuordnung aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts zugleich eine be deutende Gefahr enthalten war, erwiesen die tommenden Jahrzehnte bis zum Beginn des großen Krieges. Wohl war der Einheitsgedante des Handwerks gefördert wor=

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den, aber er schloß in sich zugleich auch die Möglichkeit, daß man das Handwerk als eine selb ständige Standessäule, als eine soziale Klasse erkannte, die im Gegensatz zu anderen Klassen gesehen wurde. Nun entwickeln sich etwa Riebzig Jahre lang die Klassenschichten nebeneinander. Der Liberalismus bringt es fertig, das Handwerk als eine altmodische Angelegenheit hinzustellen und die Maſſen= produktionsstätten als Mittelpunkte des Forts schritts zu erklären. Das war um so leichter, als das Handwerk ja immer in Zehntau = sende kleiner Betriebe zerfällt, die in folge ihrer örtlichen Zerstreuung niemals oder faum öffentlich geschlossen in Erscheinung treten fönnen. Zu der dauernden . Auseinandersetzung mit der schnell aufschießenden Industrie ge= fellt sich der Kampf mit dem Marxismus. War vorher der handwerkliche Betrieb noch eine Einheit von Meistern, Gesellen und Lehrlingen gewesen, die gemeinsam die Gefahren der Zeit zu meistern trachteten, so wucherte nun der Klassengebante auch innerhalb des Betriebes. Der Handwerks meister wurde zum Ausbeuter gestempelt und der Gefelle fühlte sich solidarisch mit dem Arbeiter der Massenindustrie. Dieser furchtbare Zwiespalt verschlechterte die wirtschaftliche Lage der Handwerksbetriebe, die ohnehin ſchon durch die unmögliche Haltung des Bürgerstandes und durch den ununterbrochenen Kampf mit der Massenproduktion an den Rand des Abgrundes gekommen waren. Jedoch wußte niemand um diesen Kampf wegen der erwähnten Zerstreutheit der Betriebe, die nun finanziell nicht einmal mehr in der Lage waren, in Frankfurt, der Stadt des Handwerks, auf einem neuen Handwerkertag die Katastrophe des Handwerks zu enthüllen. Die Haltung des Systemstaates ist allzusehr bekannt, als daß irgend jemand auf den Gedanken kommen könnte, daß von seiten der Regierung für das Handwerk etwas getan wurde. Im Gegenteil! Es ist erwiesen, daß der soge= nannte Enquete Ausschuß über die deutsche Wirtschaft, der in den Jahren 1926 bis 1928 eingesetzt war, „ um ein Haar das deutſche Handwerk überhaupt vergessen hätte". (!) Als aber die Handwerker allzu mächtig an die Tore des Staates flopften, stellte es sich schnell heraus, daß niemand in Deutſchland eine Vorstellung von seinem Umfange überhaupt noch gehabt hatte. Die Zahlen, die aus umfang= reichen Erörterungen entwidelt worden waren, zeigten, daß ein Zehntel der deutschen Bevölkerung unmittelbar aus dem handwerklichen Arbeitsertrag lebt. 1,4 Millionen Betriebe waren Handwerksbe: triebe und ſekten mehr als 20 Milliarden Mark im Jahre um, wenn sie vollbeschäftigt waren ! Zu faft 20 vH., so stellte es sich nun heraus, war das Handwerk an der deutschen Produktion beteiligt! Keine der Parteien zog daraus irgendwelche Konsequenzen, obwohl der Nationalsozia lismus sich immer deutlicher zum Sprecher des Handwerks machte. Von vornherein mehr als zehn Jahre vor der Machtübernahme hatte der Führer festgelegt, welche Rolle das Handwerk im Dritten Reich zu spielen haben würde. Punkt 16 des Programms der NSDAP . stellt die Notwendigkeit besonderer Förderung

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NSR. Folge 114 des gewerblichen Mittelstandes heraus. Die Abgeordneten der Partei im Deutschen Reichstag wurden nicht müde, die Interessen des Handwerks immer wieder wahrzunehmen. Bereits 1930 forderte der jetzige Staatssekretär Reinhardt im Namen der Partei im Reichstag die materielle Unterstützung aller Zweige der Gewerbeförderung. Und noch einmal - wenige Monate vor der Machtübernahme bekannte sich der Führer selbst zum deutschen Handwerk. In seinem Wahlaufruf vom Juli 1932 zeigte er auf, „ daß die bewußte Verproletarisierung der mittleren und fleinen Gewerbetreibenden, die Vernichtung des fleinen Geschäftes und der sonstigen kleinen selbständigen Existenzen wie das Handwerk" im

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21. Mai 1937 Ende zur Vernichtung des Eigentumbegriffs führen werde. Wer die Machteinflüsse im deutschen Staats= leben der Systemzeit kennt, weiß, daß das Bes fenntnis der nationalsozialistischen Bewegung zum Handwerk nicht leicht gewesen ist. Daß die Partei es dennoch immer wieder erneuerte, hat das deutsche Handwerk nicht vergessen. In jedem Jahre, am Reichshandwerkertage in Frankfurt am Main, wird einmal die Dankesschuld unserer Meister, Gesellen und Lehrlinge gegenüber der Bewegung besonders sichtbar bestätigt - in Frankfurt, das in den vergangenen Jahrhunderten wie in kommenden Zeiten immer der berufene Mittelpunkt des Handwerks gewesen GHC. ist und bleiben wird.

" ... vor allem eine Sonderschau des Arbeitsdienstes"

Das Ausstellungswesen des Reichsarbeitsdienſtes Auf allen großen Schauen vertreten – Auch die Wanderausstellungen start besucht – Was wird gezeigt? NSK wird auf der Ausstellung vor allem auch der Reichsarbeitsdienst mit einer großen Sonderschau vertreten sein, die einen aufschlußreichen Einblick in die Aufgaben und Ziele dieser jungen Organisation des Dritten Reiches vermitteln wird." Diesen Sag können wir jetzt, wo immer auch in der deutschen Presse über eine bevorstehende Ausstellung berichtet wird, finden. Ein klarer Beweis dafür, wie sehr in den letzten Jahren der Reichsarbeitsdienst mehr und mehr in das Blidfeld der Öffentlichkeit getreten ist. Als vor einigen Jahren der Reichsarbeitsdienst bzw. sein Vorgänger, der noch auf freiwilliger Grundlage beruhende Nationalsozialistische Arbeitsdienst, zum ersten Male mit kleinen Ausstellungen Zeugnisse seines Schaffens und Wirkens, hervortrat, da war der Widerhall außerordentlich stark. Oft zur Verwunderung der Aussteller selbst zeigte es sich, daß alle Schichten des Voltes größtes Intere esse für das bekundeten, was der Arbeitsdienst einer breiten Öffentlichkeit vorführte. Aus den Erfahrungen, die im Laufe der Jahre gewonnen wurden, hat man gelernt, konnten wertvolle Rückschlüsse gezogen werden, und heute nimmt der Reichsarbeitsdienst im gesamten Ausstellungswesen nicht nur räum lich, sondern auch inhaltlich einen hervorragenden Plaz ein. Genau wie im vergangenen Jahre gibt es auch in diesem Jahre keine große Ausstellung, auf der nicht der Reichsarbeitsdienst mit beachtenswerten Sonderschauen vertreten ist, ob wir nun an die Ausstellung in Berlin " Gebt vier vier Jahre Zeit", die Ausstellung "" Schaffendes Volk" in Düsseldorf oder die Reichsnährstandsausstellung, die Ende dieses Monats in München ihre Pforten öffnet, denken. Was wird nun auf diesen Ausstellungen und Sonderschauen gezeigt? Bei der Vielfältigkeit der dem Reichsarbeitsdienst obliegenden Aufgaben ist es naturgemäß nicht einfach, ein lückenlojes Bild zu geben, ganz abgesehen davon,

daß auch die Arbeitsvorhaben in den einzelnen Gauen unseres Baterlandes verschieden sind. Stets jedoch werden wir bei diesen Ausstellun gen die gegebene Zweiteilung vorfinden : Arbeit am Boden und Arbeit am Menschen. Es intereſſiert naturgemäß jeden, zu erfahren, welche praktischen Arbeiten der Reichs arbeitsdienst überhaupt leistet. Reliefdarstellun= gen, Modelle, Skizzen, Pläne und Tabellen, so anschaulich wie nur möglich dargestellt, verschaffen dem Besucher einen Einblick in die Arbeitsvorhaben. Immer wieder kann die Feststellung gemacht werden, daß diese plastische und lebendige Gestaltung, die Darstellung der Arbeitsvorhaben in Miniaturform das besondere Intereſſe der Besucher findet. Von nicht minderer Bedeutung ist jedoch die Beranschaulichung der Arbeit am Menschen, der erzieherische Faktor. Mancher Vater, der seinen Jungen im Arbeitsdienst hat, wird gewiß fragen: Womit verbringen die Jungens denn ihre Zeit, wenn die Arbeit an der Baus stelle getan ist ? Antwort hierauf gibt die Feierabendgestaltung. Was wir bei Ausstellungen an diesen handwerklichen Schöpfungen der jungen Arbeitsmänner finden, feien es nun Schnitarbeiten, Einlegearbeiten aus Holz, Modelle von Bauernhäusern und anderes mehr, verdient ganz besondere Beachtung, zeigt es doch, wie sehr gerade in der Gemeinschaft des Lagers kulturelle Arbeit geleistet wird. Erwähnt zu werden verdient auch der Arbeitsdienst für die weibliche Jugend, dessen Hauptaufgaben Hilfe für den Bauern und Siedler, Einsatz bei der kinderreichen Familie ebenfalls eine plaſtiſche Darstellung erfahren. Wie wird nun eine solche Ausstellung aufgebaut? Das Ausstellungswesen für den gesamten Reichsarbeitsdienst untersteht einem höheren Führer in der Reichsleitung des Reichsarbeitsdienstes, der die Richtlinien für die Gestaltung dieser Ausstellungen aus-

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aber die Selbstverständlich haben gibt. einzelnen Arbeitsgaue freie Hand, um ihre Sonderschau so aufzuziehen , wie es nach ben jeweiligen örtlichen Verhältnissen sich am zweckmäßigsten erweist. Neben den festen Ausstellungen, die nur einmalig veranstaltet werden, spielen aber eine nicht minder wichtige Rolle die sogenannten Wanderausstel . lungen , die von den einzelnen Arbeitsgauen aufgezogen werden und eine Wanderung durch das ganze Gebiet des Arbeitsgaues antreten. Dies wird vor allem mit Rücksicht darauf ges tan, daß es ja ſchließlich nicht jedem möglich ist, sich eine der Großausstellungen in Berlin, Düsseldorf oder München anzusehen. Die Erfahrung hat gezeigt, daß gerade dicse Wanderausstellungen, die natürlich nicht so groß sein und vor allem kein geschlossenes Lager zeigen können, in den kleinen Städten einen außerordentlich starken Zuspruch finden. Überall herrscht, wie stets von neuem erſichtlich iſt, eben der Wunsch vor, sich einmal ein Bild von dem Arbeiten und Schaffen des Reichsarbeitsdienstes zu machen, einen Einblic zu gewinnen in das Leben und Treiben dieser „Schule der Nation“ , durch die jährlich bald eine halbe Million junger Deutsche gehen. Nicht nur die Jugend, die dereinst einmal selbst zum Arbeitsdienst kommt, bezeugt für diese Ause stellungen Interesse, sondern auch vor allem die Bäter und Mütter, die ihre Jungen im Arbeitsdienst haben. Bon ganz besonderer Wichtigkeit ist bei allen Ausstellungen und hier stehen natürlich die in den Großstädten veranstalteten an erfter Stelle die Betreuung der Auslän der. Bekanntlich ist das Interesse des Auslandes für den Reichsarbeitsdienst recht groß, was darin zum Ausdruck kommt, daß schon Tausende von Ausländern aus nahezu allen Ländern der Erde, darunter führende Staatsmänner, Politiker, Wirtschafter, Gelehrte usw., Lager und Baustellen des Reichsarbeitsdienstes besucht haben. Und da liegt es naturgemäß auf

21. Mai 1937 der Hand, daß auch bei den Großausstellungen, wie wir sie jest in Berlin, Düſſeldorf und in Kürze in München haben, der Zustrom der Ausländer besonders start ist. Ihrer nimmt sich der Reichsarbeitsdienst ganz besonders an ; in allen Sonderschauen des Reichsarbeitsdienstes befinden sich sprachen. kundige Führer und Männer des Arbeitsdienstes, welche es gern übernehmen, ausländische Gäste zu führen und ihnen auf die oft recht vielen und manchmal auch merkwürdigen -- Fragen Rebe und Antwort zu stehen. Tausende von Ausländern haben schon durch diese Ausstellungen ein ganz anderes Bild vom Reichsarbeitsdienst erhalten, als es ihnen bis her ihre Heimatpreſſe gezeigt hatte. Sie haben fich davon überzeugen können , daß diese Organi= sation wirklich keine kriegerischen Ziele verfolgt, sondern einzig und allein dem deutschen Volke in friedlicher Arbeit dienen und die Ernährung aus eigener Scholle sicherstellen will. Wenn auch nicht im direkten Zuſammenhange hiermit, so soll doch zum Schluß noch kurz dar auf hingewiesen werden, daß auf zahlreichen Kongressen , die mit Ausstellungen vers bunden sind, der Reichsarbeitsdienst ebenfalls in Erscheinung tritt, wobei vor allem kultu relle Veranstaltungen im Vordergrund stehen. Es ist bekannt, daß die Feiers abendgestaltung derart, wie sie im Reichsarbeitsdienst üblich ist, im ganzen deutschen Volte große Beachtung gefunden hat. Go nimmt es denn nicht wunder, daß bei Großtongressen, wie es zum Beispiel im vergangenen Jahre beim Weltkongreß für Freizeit und Erholung in Hamburg der Fall war, Tagungen usw., der Reichsarbeitsdienst an verantwortungsvoller Stelle mitwirkt. Gerade diese Tatsache, daß der Reichsarbeitsdienst über seinen eigenen Rahmen hinaus mehr und mehr zur Ausgestaltung kultureller Veranstaltungen herzugezogen wird, ist Beweis dafür, wie sehr diese Organisation mit dem ganzen Volle fest L. verwurzelt ist.

Kameradschaft ſtärker als Kataſtrophen Alarm der Partei gegen die Not Volksgemeinschaft überwindet Schicksalsſchläge Wie den Hochwaſſergeſchädigten in Thüringen geholfen wurde

NSK Weimar, 21. Mai. Roch lebt die furchtbare Brandkatastrophe in Kreuzebra (Eichsfeld) in aller Erinnerung, da durcheilte schon wieder eine Schreckenskunde dew Gau Thüringen: eine Flutwelle überschwemmbe zwischen Baulinzelle und Bad Blankenburg friedliche Dörfer und Fluren, vernichtete und zerstörte unter gurgelnden Schlammassen die Früchte der Arbeit und die Wohnftätten vieler Bolksgenossen. Der Schaden ist in endgültigen Zahlen noch nicht auszudrüden. Aber wie immer - wie auch jüngst in Kreuzebra und bei anderen Unwetterfatastrophen der letzten Tage -- steht die Bartei sofort mit ihrer Gliederungen in vorderster Front gegen die Not. Das ist das Größte und Bewundernswer> teste an der deutschen Volkwerdung, die allein das

Beispiel rückhaltlosen Einsatzes und die Arbeit der Partei schuf: Alle Schicksalsschläge tönnen die Volksgemeinschaft nicht angreifen, sie schmie, den sie nur noch fester zusammen und rufen die große Kameradschaft der Tat wach. Sofort wird zugepackt Sofort brachte die mustergültige Organiſa, tion und ständige Bereitschaft der Partei durch ihre Hilfsmaßnahmen, die der Gauleiter und Reichsstatthalter Saudel zusammen mit Staatssekretär Ortlepp und dem Landrat des Kreises Rudolstadt persönlich eingeleitet hatte, Hunderte von SA.- und SS. - Män nern auf die Beine, sofort stellte General, arbeitsführer Schmüdle mehrere Abteis lungen Arbeitsdienst und einen Katastrophenwagen zur Verfügung, die

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NSK. Folge 114 zusammen mit der Wehrmacht , den Angehörigen der DA F., der Ten und den Feuerwehrleuten den Kampf gegen die Fluten und Schlammassen aufnahmen . Hier bewährten sich in schönster Weise disziplinierter Kamerade schaftsgeist und opferwilliges Gemeinschaftsgefühl als Früchte nationalsozialistischer Erziehungsarbeit : Kaum hatten die SA.- und 66- Männer ihre Arbeitsstätten verlassen, als fie der Großalarm den bedrängten Volksgenossen zu Hilfe rief; wenige Minuten nach 24 Uhr, als die Männer des Arbeitsdienstes in Pößneck gerade vom Urlaub zurück waren , rollten die Arbeitsdiensteinheiten auf Lastkraftwagen schon in das Unwettergebiet ab. Ohne geschlafen zu haben, standen SA . , SS.- und Arbeitsdienstmänner durch die ganze Nacht teilweiſe bis an den Leib im Wasser, um zu retten, was zu retten war. In Bad Blankenburg , in der wohl mit am härtesten betroffenen Stadt, in der die Flutwelle die Schaufensterscheiben zertrümmert und viele Wohnungen gänzlich zerstört hat, war im Bürgermeisteramt schnell eine Art Hauptquartier eingerichtet worden, von wo aus die verantwortlichen Männer und Formationsführer den Hilfseinsak leiteten.

Kartoffeln und Kleidung rollen an Der Gauamtsleiter der NSV., Thomas , hab zusammen mit dem Kreisamtsleiter des Kreiſes Rudolstadt- Saalfeld und den zuständigen Ortsgruppenamtsleitern der NSV. eingehend geprüft, wo und in welcher Art soziale Hilfsmaßnahmen durchzuführen sind. Denn es ist selbstverständlich, daß die NSV. als die Or ganisation der praktischen deutschen Volksgemeinschaft alles bun wird, um über Augenblidsmaßnahmen hinaus ganze Arbeit zu leisten. Auf der Fahrt durch das Unwettergebiet bes orderte der Gauamtsleiter sofort einen W a ggon Speisekartoffeln , férner ge = nügend Betten , Schuhe , Wäsche , An= züge und Kleider an die Katastrophen, orte. Denn die Kartoffelkeller wurden teilweise meterhoch verſchlammt, und viele Bewohner konnten an Kleidungsstücken nur das rets ten, was sie im Augenblick des Hereinbruches des Verhängnisses auf dem Leibe trugem Hilfe am rechten Plaz Diese Sofortmaßnahmen werden auf Grund der durch einen sogleich eingesetzten Prüfungsder ausschuß angestellten Ermittlungen Schadenshöhe im einzelnen wirksamste Era gänzung erfahren. Nach einem ungefähren Überschlag der Schäden hat der Gauamtsleiter der NSV. nach Vereinbarung mit dem Gauleiter und Reichsstatthalter aus NSV.- Mitteln einen Betrag in Höhe von RM. 40 000, bereitgestellt. Auch Reichsinnenminister Dr. Frid stellte aus privaten Mitteln RM. 3000,Die NSV . wird dabei ihre zur Verfügung. Mittel nicht nur zur Durchführung der dringend nötigen umfassenden Wohnungsinstandsetzungen und für die Beschaffung von Möbelstücken verwenden, sondern auch in Zusammenarbeit mit dem Reichsnährstand Saatgut für die teilweise trostlos verwüsteten Felder beschaffen. Mehrere Arbeitsdienstabteilungen werden noch Tage mit der Aus-

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21. Mai 1937 besserung der schwer mitgenommenen Lande straßen und der Feld- und Verbindungswege im Einsatz bleiben. Das ist wirksamste Hilfe für den Bauern, der völlig ruiniert gewesen wäre, wenn die Katastrophe nur wenig später zur Erntezeit ausgebrochen wäre.

Mehr als Geld! So erschütternd auch die wüsten Auswirkungen der Katastrophe sind : es macht froh und stolz, den Volksgenossen aus dem Rinnetal helfen zu können . Denn diese so hart betroffenen Menschen sind selbst stolz und stark. Ihnen war das Unglück kein Schlag, der ihnen den Mut und den entschlossenen Willen zur Selbsthilfe lähmte. Mit aller Macht hatten sie sich dem Verhängnis entgegengestemmt, und schon wenige Stunden nach dem Verebben der Wassermassen waren alle Familienmitglieder und in echtem Gemeinschaftsempfinden auch die nichte betroffenen Nachbarn und Freunde am Werk, die Spuren der Zerstörung zu tilgen. Mit meist stummer, aber um so tieferer und echter Dankbarkeit begrüßten sie die starke Hilfe, die ihnen durch die Partei sofort zuteil wurde. Sie wissen es und haben es durch die Tat erneut erfahren, daß die vom Führer geschmiedete Volksgemeins schaft sie nicht im Stiche läßt. Über die geldliche Hilfe hinaus, die ihnen die NSV. durch die aus dem Opferwillen des ge= samten Volkes fließenden Marks und Groschenstüde leisten fann, haben sie durch den Einsatz und die selbstverständliche Tatbereitschaft das Bewußtsein der Geborgenheit in der tätigen hilfsbereiten Volksgemeinschaft empfangen. Ss.

Frauen in der NSV. -Arbeit Vereinbarung der NS.-Frauenſchaft und des Deutschen Frauenwerkes mit der NSV. NSK Berlin, 21. Mai. Um die Zusammenarbeit zwischen der NS.Volkswohlfahrt und den deutschen Frauenorganisationen zu fördern, wurde zwischen dem Hauptamt für Volkswohlfahrt und der Reichsfrauenführung eine Vereinbarung getroffen, wonach die zuständigen Frauenschaftsleiterinnen in der Sozialarbeit erfahrene Mitglieder zu benennen haben, die als Verbindungsreferentinnen in den Stab der Gau-, Kreis- und Ortsgruppenamtsleiter der Amter für Volkswohlfahrt berufen werden. Sie sollen als Referentinnen im WHW., im Hilfswerk „ Mutter und Kind “ und im Ernährungshilfswerk mitarbeiten und an allen von den Gau , Kreis- und Ortsgruppenamtsleitern einberufenen Mitarbeiterbesprechungen teilnehmen. Sie sind gleichzeitig die Verbindungsreferentinnen zur Hauptabteilung 9 (Hilfs= dienst) der NS .-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes.

Praktisch angewandtes Studium Medizinstudentinnen im Dienste des Hilfswerks „Mutter und Kind“ NSK Berlin, 21. Mai. Die Reichsfachschaft für Medizinerinnen in der Reichsstudentenführung hat sich der NSV. für die Mitarbeit im Hilfswerk Mutter und Kind“ zur Verfügung gestellt. Den Medizinstudentinnen soll die Möglichkeit ge= geben werden, im sozialen Hilfsdienst einen Teil der sozialen Aufgaben der Ärztin schon während des Studiums kennenzulernen.

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RSK. Folge 114

Büchereien, wie sie sein sollen – Das Buch im Giedlungshaus Muster einer Volls , Werk- und Hausbücherei Das Schrifttum auf der Ausstellung „ Schaffendes Volk“ NSK Das gute Buch , das immer mehr in alle Schichten des arbeitenden Volkes eindringen soll, das politische Schrifttum und die Dichtung, sind die ruhende Mitte in der Welt der Arbeit ; sie sollen dem werktätigen Leben die Bertiefung verleihen, um die großen Aufgaben unserer Zeit bewältigen zu können. So hat es das Amt Schrifttumspflege und die des Förderung Reichsstelle zur deutschen Schrifttum s übernommen, den Wert des guten Buches in dieser Welt der Ar beit zur Geltung zu bringen und hat drei Arten von Büchereien auf der Ausstel lung " Schaffendes Volt" zusammens gestellt. Diese Büchereien verförpern symbolisch drei Ordnungen, in denen sich Leben und Schaffen unseres Voltes abspielt und in die infolgedeſſen auch das kulturelle Leben eingeordnet ist : Das Bolf in seiner Gesamtheit als lebendige Einheit in der Vielfalt aller Berufe, Stände und Persönlichkeiten, die Arbeitskameradschaft der Werte und Betriebe, die gebildet ist durch ge= meinsame Arbeit und gemeinsames Ziel, und die Familie als Keimzelle der Volksgemeinschaft und als Trägerin zutünftigen Lebens. Diese drei Ordnungen sind von der praktischen Schrifttumspolitik aufgegriffen worden und auf der Reichsausstellung durch eine Voltsbücherei , eine Werkbücherei und eine Hausbücherei vertreten. Die Volksbücherei ist von dem Amt Schrifttumspflege in Gemeinschaft mit der städt. Voltsbücherei Düsseldorf zusammengestellt worden. Der Innenraum wurde wie eine wirkliche Volksbücherei mit einem Ausleihtisch gestaltet, um den Gang der Ausleihe und Beratung wiederzugeben. An den Wänden der Halle wurden statistische Tafeln des Instituts für Leser und Schrifttumstunde und für volkstümliches Büche reiwesen angebracht. Die Bücherei umfaßt 1200 Bände und ist folgendermaßen zusammengesetzt : Politisches Schrifttum und erzählendes Schrifttum über politische Themen, Geschichte und Weltkrieg, Reisebeschreibungen und Völkerkunde, Unters haltungsliteratur und Jugendbücher. Auf der Galerie der Halle bringt die Lehrmittelstelle des Amtes für Schulung, bei dem Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltans schauliche Erziehung der NSDAP. zusammen mit dem Amt Schrifttumspflege eine Lehrmittelschau. Dort werden besonders Raſſenfunde und Vorgeschichte durch graphische Darstellungen, Bilder und Karten anschaulich ges macht. Das Amt Schönheit der Arbeit der DAF. hat in den herrlichen Gartenanlagen der Ausstellung, ein wenig abseits vom Hauptverkehr, das Muster eines Gemeinschaftshauses aufgestellt. Das Gemeinschaftshaus, das Schönheit und Zweckmäßigkeit mit modernster hygienischer Ausstattung vereinigt, dient den Gefolgschaftsmitgliedern des Städtischen Gartenbauamtes Düsseldorf. Neben dem Gemeinſchaftsraum des

Hauses befindet sich ein Lesezimmer , das 50 Bücher zur Benutzung der Gefolgschaftsmit glieder enthalten wird. Hier können sich die Arbeiter in ihrer Freizeit in das Lesen unferes wertvollsten, und für jeden Volksgenossen unentbehrlichen Schrifttums vertiefen, um für alle Anforderungen ihrer Arbeit innerlich gestärft zu werden. In der Ausstellung ist auch das Muster einer Siedlung geschaffen worden, in der sechs verschiedene Häusertypen für bestimmte Gehaltsflassen von 400 bis 1000 RM. stehen. Da zu jedem deutschen Haus eine Hausbücheret gehören sollte, hat sich das Amt Schrifttumspflege und die Reichsstelle der Gestaltung solcher Büchereien angenommen. Die einzelnen Hausbüchereien geben Beiſpiele und Anregungen für einen bestimmten Menschen mit seinem Beruf, seiner Lebenslage, seinem Schicksal und seinen Interessen. Ein Siedlungshaus zB. iſt gebaut für irgendeinen Menschen der Gehaltsklasse 400 M. Die Hausbücherei dagegen ist bestimmt für einen Obersteiger und seine Familie , der sich im Laufe der Zeit eine kleine Bücherei von etwa 100 Bänden angelegt hat. Troß seines schweren Berufes hat er immer wieder das Bedürfnis, sein Blickfeld zu erweitern und seine Kenntnisse zu vermehren. Er hat am Weltkrieg und an den Freikorpskämpfen im Baltikum teilgenommen, und so gilt seine besondere Teilnahme dem Schrifttum über diese Ereigniſſe. In seinen Büchern spiegelt sich sein Beruf, ſein Schicksal und seine einmalige lebendige Persönlichkeit. Nach demselben Grundsatz sind die Büchereien eines Gartenbauarchitekten, eines Arztes, eines Ingenieurs, eines Staatsbeamten und • eines Prokuristen in einem Induſtrieunternehmen, der schon 500 Bände besitzt, ausgewählt worden, und damit ist jedes Schema, das der Tod eines lebendigen Geisteslebens wäre, vermieden. Die Hausbücherei jedes Menschen und jeder Familie trägt den Stempel der einzelnen Persönlichkeit, und es ist Aufgabe einer organischen Schrifttumspflege, das persönliche Verhältnis des einzelnen Volksgenossen zum Buch anzuregen. Durch diese Hausbüchereien wird vor Augen geführt, wie jeder Volksgenosse, welchem Beruf oder welchem Stand er auch angehören mag, aus dem reichen Schatz unseres wertvollen Schrifttums, dessen Auslese von den nationalsozialistischen Schrifttumsstellen vorgenommen wird, das ihm Angemessene ausſuchen kann. Die Bücherei soll wieder ein geistiger Mittelpunkt des Hauses werden, und für dieſe wichtige kulturelle Stellung ist sie in den Sied lungshäusern vielleicht ein wenig zu sehr im wahrsten Sinne des Wortes in die Ecke ge= drückt. Die Büchereien sind im Wohnraum der Häuser untergebracht und ihre Zusammensetzung ist für die Beſucher durch ein Verzeichnis leicht zugänglich gemacht. Dr. W. Bökenkamp .

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NERWochenschaй

der

NSV

Gonderdienst

Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Wohlfahrtsarbeit an der Wiege des Lebens

Kampf der Säuglingsſterblichkeit

Vorſorge iſt beſſer als Fürforge – Um die Geſundheit der Mutter und des Kleinkindes - Große Erziehungsaufgabe der NSV. NSK Erfolgreiche Wohlfahrtspflege läßt sich nur aus dem Gedanken an die Ewigkeit unseres Volkes betreiben. Sie wird ihre Aufgaben niemals in einer einzigen Genera= tion lösen können, sondern sich auf Arbeit auf lange Sicht einstellen müssen. Der Grundirrtum der Wohlfahrtsarbeit des Liberalismus war ihre Ausrichtung auf das Individuum. Ihre ganze Sorge galt dem Einzelwesen, an Wohl und Wehe des Voltes dachte sie nicht und konnte sie nicht denken ; denn ,,Bolt" war für den Liberalismus letztlich ein nur zufälliges Nebeneinander Don Einzelpersonen mit gleicher Sprache und gleichem Brauchtum. Im Gegenſaze zu dieſen ſteht liberalistischen Gedankengängen Die nationalsozialiſtiſche Wohlfahrtspflege auf dem Standpunkt, daß das Los eines jeden Volksgenossen auf Gedeih und Verderb mit dem seines Volkes verbunden ist, so wie das Glied am Körper und der Zweig am Baum nur gesund und ſtark ſein können, wenn der Gesamtorganismus lebensfrisch dasteht. Man kann Wohlfahrtspflege nicht aus der Schau auf den einzelnen heraus betreiben, sondern nur aus der Schau auf das ganze Volk. Ein zweiter Fehler unterlief der Wohljahrtspflege der Vergangenheit in ihrer Methodik. Sie stand mit ihrer Arbeit nicht am Anfang des Lebens und sah ihre Aufgabe nicht in der vorbeugenden Verhütung von Schäden. Vielmehr ſette sie erst dann ein , wenn der Mensch zum Bettler und Krüppel geworden war. Sie deckte, wie man zu sagen pflegt, den Brunnen erst zu, wenn das Kind schon hineingefallen war. Der Nationalsozialismus hinwiederum bekennt sich zu dem Grundsay : „Vorsorge ist besser als Fürsorge“. Zweckmäßiger ist es, ein Übel gleich an der Wurzel zu unterbinden und es nicht erst zum Ausbruch kommen zu laſſen, als nachher Millionen und aber Millionen von Reichsmark für die Linderung von Nöten auszuwerfen, wobei doch nur Teilerfolge zu verzeichnen sind. Da also wahre Wohlfahrtsarbeit an der Wiege des Lebens einzusehen hat und als Ziel das Wohl des Volksganzen zu erstreben ist, nahm die nationalsozialiſtiſche Volkswohlfahrt als eine ihrer Hauptaufgaben den Kampf gegen die Säuglingsst er b lichkeit auf. Die alte Wohlfahrt hatte hier auf der ganzen Linie versagt. Während Holland, Schweden, Norwegen und die Schweiz schon vor zehn Jahren eine Säuglingssterblichkeit von nur 4,7 v . als Maximum aufzuweisen hatten, betrug noch im Jahre 1934 in Deutschland ihr

Jahresdurchschnitt für Städte von 30 000 bis 50 000 Einwohner 6,19 vH. und der für Städte von 50 000 bis 100 000 Einwohnern 6,23 vH. In Oberschlesien, Ostpreußen und der Bayeri= schen Ostmark aber lagen die Zahlen erschreckend höher. So meldet Amberg 9,9, Landshut 10,4, Regensburg 11,7 und Deggendorf 13,8 v5. im Jahre 1934. Ohne den Ursachen dieser katastrophalen Säuglingssterblichkeit im einzelnen nachzugehen, muß festgestellt werden, daß weder die freie noch die kirchliche Wohlfahrtspflege vor der Machtübernahme in Deutschland auf dem rechten Wege waren, und daß sie infolge ihrer falschen Zielsetzung und abwegigen Methoden unserem Volkstum ungeheuren Schaden zu= gefügt haben. Hätten wir vom Jahre 1919 an Die Säuglingssterblichkeit auf einen Jahresdurchschnitt von 4 vH. herabgedrückt, dann wäre bis zum Jahre 1935 das Leben von 1 310 000 Kindern erhalten worden, deren Tod einen unermeßlichen Verlust für unsere Volkskraft bedeutet. Die Eindämmung des Übels der Säuglingssterblichkeit ist somit eine der brennendſten Aufgaben, die die nationalsozialistische Wohl = fahrt zu lösen hat. Aber nicht genug damit, das Leben dieser Kinder zu erhalten, ebenso wichtig ist es, die Erkrankung und Schädigung der Kinder durch Mangel- und Überflußstörungen zu verhindern und damit die Folgen solcher Störungen für ein ganzes Leben zu unterbinden. Nur planmäßige Arbeit an der Wiege des Lebens und weiſe Vorsorge verhüten seelische und körperliche Verfrüppelung. Aus dem Gesagten ergibt sich, daß hier die Arbeit der NSV. zunächst eine Erziehung s= Sie hat im Menschen alle aufgabe iſt. physischen und psychischen Kräfte frei zu machen, damit er sich selbst im Lebenskampfe behaupten kann. Erst dort, wo die Kräfte des einzelnen versagen, setzt die Hilfe der Volksgemeinschaft ein. Das Hilfswerk „ Mutter und Kind “ der NSV . hat in Zusammenarbeit mit dem Reichsmütterdienst des Deutschen Frauenwerks durch seine Hilfs und Beratungsstellen und durch den Einſatz von Wanderlehrerin nen den systematischen Kampf gegen die Säuglingssterblichkeit aufgenommen. Im Laufe des Jahres 1936 wurde die Zahl der Hilfs= stellen um 37,7 vH., von 16 723 und 23 034 erhöht, während die Zahl der Beratungsstellen durch Überführung in die staatlichen Geſundheitsämter vermindert werden konnte. Die Er-

NSK. Folge 114 folge der Arbeit liegen auf der Hand. Betrug die Säuglingssterblichkeit bei der Machtübernahme im Reichsdurchschnitt noch 7,9 v5., so senkte sie sich bereits auf 6,5 vH. Unsere Hauptaufgabe für die nächste Zeit wird es sein, neben dem Kampf gegen die Säuglingssterblichkeit der Vorsorge für die Ge = sundheit der Mutter und des Kleinfindes besonders Beachtung zu schenken. Im vorschulpflichtigen Alter sind Schädigungen des findlichen Organismus immer noch zu be=

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21. Mai 1937 heben. Wartet man aber mit dem Einsaß der Fürsorge bis zum zehnten Lebensjahre, so kann am Fundament des Geſamtorganismus eine wesentliche Verbesserung kaum mehr vorgenommen werden ; alle Bemühungen führen dann lediglich zu einer Verschönerung der Erholungspflege der Fassade. Rechtzeitige Mutter und des Kleinkindes und weitschauende Vorsorge können hier wertvollstes Leben erhalten und zur Vollkraft der Leistungsfähigkeit Dietz. entfalten.

Hilfe für die Landbevölkerung Dreieinhalbtauſend Erntekindergärten der RSV . – Tatkräftiger Beitrag zur Sicherung der deutſchen Nahrungsfreiheit

NSK Eine der Hauptaufgaben des zweiten Vierjahresplans ist die Erringung der Nahrungsfreiheit des deutschen Volkes. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen alle Wege beschritten werden, die dazu führen, die Einfuhr der not= wendigsten Nahrungsmittel aus dem Auslande überflüssig zu machen. Denn durch die Unab= hängigmachung der gesamten Volksernährung vom Auslande helfen wir mit, die Freiheit und die Unabhängigkeit der Nation, besonders in schweren Tagen, sicherzustellen . Zu den vielen Möglichkeiten , diesem Ziel näherzukommen, gehört auch die, in der Sommerzeit alle Arme und Hände frei zu machen , um rechtzeitig und vollständig alles hereinzuholen, was auf Bäumen, Sträuchern und auf den Feldern gewachsen und zur Ernte reif geworden ist. Diese Arbeit kann der Bauer allein nicht leisten; er ist auf die Mitarbeit seiner Frau und der erwachsenen Kinder angewiesen. Die Bäuerin und die Frau des Landarbeiters sollen aber nicht nur Helferinnen ihrer Männer sein, sie sollen auch ihre Kinder betreuen und erziehen. Eine Aufgabe können sie jedoch nur in der Sommerzeit erfüllen : entweder helfen fie das Gemüse, das Obst, das Heu, das Korn, die Kartoffeln ernten und überlaſſen die kleinen Kinder sich selbst, oder sie hegen die Kleinen und haben infolgedessen die Arme und Hände nicht genügend frei, um mitzuhelfen, die Ernährung des deutschen Volkes sicherzustellen. Vor der Machtübernahme stand man diesem Problem gleichgültig gegenüber. Fragte man eine auf dem Felde arbeitende Mutter, was denn die Kinder machen, dann erhielt man die sorgenvolle Antwort : „Ich weiß es nicht, sie werden irgendwo herumtollen ! " oder „ Das ist meine Sorge während der ganzen Erntezeit ; die Jungen stiften oft mehr Schaden, als die Arbeit einbringt !" - Fragte man eine Bäuerin, die im Hause bei den Kindern blieb, weshalb fie ihrem Manne nicht bei der Landarbeit helfe, dann hörte man oft : „ Ich kann doch die Jüng= sten nicht allein lassen ! Wir würden schon mehr schaffen, wenn ich mit auf dem Felde helfen könnte, aber wie soll ich das machen ?“ Erst durch den Nationalsozialismus ist es allgemeines Gedankengut des deutschen Volkes geworden, daß in solchen Fällen die Volks= gemeinschaft eingesetzt werden muß . So hat die NSV., die größte Organisation der volksgemein-

schaftlichen Tat, die Betreuung der Kinder der Bauern und Landarbeiter während der Sommer- und Erntezeit übernommen. In 2389 Erntekindergärten

Fedem wird geholfen ! NSK „ Es war die höchste Zeit", so erzählt der Ortsgruppenamtsleiter, „ der Mann, der zu uns kam, wußte sich nicht mehr zu helfen. Der Hauswirt wollte die Familie, die sechs Kinder hat, wegen mehrerer Monate rückständiger Miete auf die Straße sezen. Es „ brannte“ also ge= wissermaßen. In seiner Not tam der Mann nun in letter Stunde zu uns. Wir mußten da sehr schnell zugreifen, denn der Gerichtsvolle zieher war schon in der Wohnung.“ „Das erste war “, ſo ſchildert der Ortsgruppenamtsleiter die Betreuung dieser in Not ge= ratenen Familie, „ daß wir uns sofort auf den Weg machten und erst einmal den Gerichtsvollzieher um Aufschub der Zwangsräumung baten. Nur eine Stunde Aufschub verlangten wir. Selbstverständlich kam er uns darin entgegen. Wir gingen nun zum Hauswirt, sprachen den Fall mit ihm durch, und es ergab sich, daß der Hauswirt zum Nachlaß eines Drittels der Mietsschuld bereit war. Für das zweite Drittel wollten wir, also die NSV ., aufkommen. Es blieb also noch eine Restschuld. Eine sofort angebahnte Rücksprache mit der Werksleitung des Betriebes, in dem der Familienvater be schäftigt war, ergab zu unserer Freude deren Entgegenkommen. Die Werksleitung erklärte sich nach Darstellung der wirtschaftlichen Notlage ihres Gefolgsmannes bereit, das letzte Drittel der Mietsschuld zu übernehmen. Es war", so erzählt der Ortsgruppenamts= leiter freudig weiter, „ kaum eine Stunde verfloſſen, da konnte die Aufhebung der Zwangsräumung durch die NSV. als endgültig angesehen werden. Auch die Mietsschuld war ge= tilgt, so daß der Mann, der nach längerer Arbeitslosigkeit erst ein paarmal die Lohntüte erhalten hatte, auch seelisch aufgerichtet, wieder ſeiner Arbeit nachgehen konnte. Wir hatten also einen vollen Erfolg in kürzester Zeit, und in der Familie geht es wieder voran.“ Ein Beispiel unter vielen, das die Tatkraft der Merly. NSV. deutlich zeigt.

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RSK. Folge 114 der NSV. werden die Kinder der Landbevölkerung betreut ; weitere tausend solcher Horte befinden sich zurzeit im Bau. In dieſen ſchmucken Aufenthaltsstätten bekommen die Kinder, die von geschulten NSV.-Kindergärtnerinnen bes treut werden, pünktlich ihr Essen, die Kleinsten können ein Mittagsschläfchen halten, auf Ruhebetten oder auf der Wiese, sie bekommen nüzliche Unterweisungen, sie basteln, kneten, machen Spiele und dürfen auch herumtollen. Ein froher Gemeinschaftsgeist herrscht in diesen Horten; hier wird den Kindern, die früher nicht wußten, wie sie die Zeit totschlagen sollen, die Jugend zum Erlebnis. Die NSV. hat hier zwei Übel bei der Wurzel gepact: sie macht Arbeitskräfte frei, die zur Sicherung der Ernährung dringend ge= braucht werden, und sie verhindert gleichzeitig, daß die Jugend auf dem Lande verwildert. Die

Eltern sind der NSV. dafür dankbar. Sie sind glücklich, weil die Arbeit nochmal ſo gut vonstatten geht, sie können frohgemut die Ernte heimholen und brauchten nicht bei jedem Senſenschwung, bei jedem Griff nach den Früchten des Feldes die Sorge zu haben : „Was mag mein Mädel jezt machen?" oder : Wo mag mein Junge sich herumtreiben?" Alle Mütter, die wir befragt haben, bestätigen, daß ihre Kinder gern zum NSV.-Kindergarten gehen, und daß sie sich dort wohl fühlen. Das Gute und Wertvolle, das im deutschen Bauerngeschlecht steckt, bei der Jugend zu hüten, zu pflegen und im Sinne einer freudig be jahenden Volksgemeinschaft weiterzuentwickeln, ist ebenfalls eine unserer vornehmsten Aufgaben, die durch die NSV . in vorbildlicher Weise in die Tat umgesetzt wird. A. Siebert.

Ferienkinder in Kiel

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Stt ………

-- Glückliche Kinder durch die Betreuung Kraft und Geſundheit in friſcher Seeluft der RSV . NSK Die Marinestadt Kiel hat in diesem Frühjahr noch wenig sonnige Tage gesehen. Oft liegt ein grau verhangener Woltenhimmel über Förde und Hafen gebreitet, in dem nun wieder überall reges Leben herrscht. Das Pochen und Hämmern drüben auf den Werften, wo die schweren und doch so schnittigen Schiffskörper auf den Helligen liegen, verbindet sich mit dem Unrast atmenden Geräusch des nahen Hauptbahnhofs, der keinen Feiertag kennt. Aber die Menschen, die hier auf den Bahnsteigen und vor der Sperre oftmals der Ankunft lieber Gäste harren, haben einen feierSo auch täglichen Glanz in ihren Augen. heute die kleine Gruppe von Frauen und Kindern, die vor der Sperre des Bahnsteigs 3 stehen, zusammen mit NSV.-Amtsträgern und NS.-Schwestern. Jezt läuft ein Zug in die Halle ein und der erwartungsvolle Ausdruck in den Gefichtern der Wartenden wird noch gespannter. Da kommen sie schon, die sehnlichst Erwarteten ... Jungen und Mädel sind es, Jetzt begleitet von Amtsträgern der NSV. treten ſie in den Kreis der Wartenden, etwas schüchtern und müde ... Sie haben eine lange Reise hinter sich, viele Eisenbahnkilometer liegen zwischen Kiel und ihrer Heimat in der Gegend um Wittenberg. Aber schon fühlen sie die sorgende Hand derer, die sie erwarten . In wenigen Minuten vollzieht sich der Namensaufruf. Fünfzig NSV. Ferienkinder finden ihre Pflegeeltern, stehen zum erstenmal den Frauen gegenüber, die nun für einige Zeit an ihnen Mutterſtelle vertreten wollen. Zaghaft strect ein kleiner einheimischer Bube einem Pflegekind die Hand entgegen und über-

reicht ihm einen Strauß Frühlingsblumen. So ist die Freundschaft rasch geschlossen und die Pflegemütter - eine ist darunter, die schon zum vierten Male ein NSV. -Ferienkind aufnimmt — verstehen , es, sich mit einigen freundlichen Worten rasch die Zuneigung der kleinen Reiſenden zu erwerben. Mit der Straßenbahn, zu Fuß oder auch mit dem Kraftwagen geht es dem neuen Zuhause“ entgegen. Am späten Nachmittag hat man bereits nach einem kurzen Schläfchen die An= strengungen der Reise hinter sich. Und nun beginnen ein paar herrliche Wochen. Der Wettergott meint es gut mit den kleinen Gästen der NSV . Er schickt viel Sonnenschein und spannt in den folgenden Tagen einen strahlend blauen Himmel über die Stadt, daß die NSV. Ferienkinder, wenn sie am Hafen und an der Förde ſpazierengeführt werden, bis auf den Grund des Hafens blicken können. das große Der Hafen und die Förde Erlebnis dieser weiten Wasserfläche mit ihren Kriegs- und Handelsschiffen, ihrem stillen Wogenschlag und den bewegten Scharen zahl= loser weißer Möven, die, ewig hungrig, sich gern von den Kindern und ihren Betreuern füttern laſſen, läßt die Kinder nicht wieder los. Staunend stehen sie in Laboe vor dem gewaltigen Ehrenmal der deutschen Kriegsmarine, und als sie gar oben von dem mehr als 80 Meter hohen Bauwerk hinausschauen dürfen in die Unendlichkeit des Meeres, da fühlen sie das große Glück in ihrem jungen Herzen. So werden die Augen blank und die Wangen von der frischen Seeluft rot. Ein Sag ist es, der in den Briefen steht, die fast täglich in die Heimat der NSV . - Kinder flattern. „ Es ist wunderschön hier an der See . • ." Und daheim im Kreis Witten-

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RSK. Folge 114 berg gedenken Mütter und Väter, denen es aus eigener Kraft nicht vergönnt ist, ein solches Ferienglüd ihren Kindern zu schenken, dankbar der Hilfe der NSV., die das Unmöglichſcheinende möglich gemacht, dant dem Verständnis der von

Das

ihr aufgerufenen Volksgenossen, die in diesen Tagen selbst erfahren, wie schön es ist, zu helfen und Glück in sehnsüchtige Kinderherzen zu fenten. L. H. Wegö.

ganze Bolk hilft mit

30 neue Erntekindergärten in einem Kreis NSK Am Muttertag hatte der Kreis Königshofen - Hofheim im Often des Gaues Mainfranken einen ganz besonderen Tag. In Schweinshaupten in den Haßbergen, an einem landschaftlich wunderbar ſchön gelegenen Ort, konnte ein vorbildliches Heim für einen Erntekindergarten von dem Kreisamtsleiter des Kreiſes Königshofen-Hofheim in Anwesenheit der gesamten Ortseinwohnerschaft eröffnet werden. Das Heim, dessen Kosten vers hältnismäßig gering waren, weil sämtliche Arbeiten von ortsansässigen Handwerkern ausgeführt wurden, ist von der Gau- und der Kreisamtsleitung finanziert worden. Es wurde in altfränkischem Stil errichtet, so daß es sich gut in das Landschaftsbild einfügt. Bei der Eröffnungsfeier konnte der Kreisamtsleiter die erfreuliche Mitteilung machen, daß Ende Mai zu den schon bestehenden 14 Erntefindergärten der RSV . noch 16 neue hinzukommen werden, so daß der Kreis KönigshofenHofheim in diesem Sommer über 30 Erntes findergärten verfügen wird.

Zur Kur in Bad Dürkheim 100 bedürftige Saarpfälzer finden Heilung Berschidung auf ärztlichen Befund hin Grundsaß der Erbgeſundheit

Pfalz und des Saarlandes - unter Aus schluß der in Bad Dürkheim ſelbſt wohnenden Volksgenossen - durch Zuschüſſe zu ärztlicherseits empfohlenen Kuren im Arsen-Solbad Dürkheim der Kuraufenthalt ermöglicht werden. Mit dem Beginn der neuen Hauptkurzeit in Bad Dürkheim tritt nun die Stiftung in Kraft. Es wird möglich sein, etwa 100 bedürftigen saarpfälzischen Volksgenossen bei der Linderung und Heilung ihrer Leiden zu helfen. Entsprechend dem Stiftungszweck ist der NS.Boltswohlfahrt die Aufgabe zuteil geworden, dafür zu sorgen, daß die Mittel der Stiftung im Sinne nationalsozialiſtiſcher Gesundheitspolitik für würdige und erbgeſunde Volksgenoſſen, die DON allen Meldestellen vorgeschlagen werden, Verwendung finden. Großzügige Kinderlandverſchickung im Gau Kurmark NSK Im Rahmen der Kinderlandverschidung find im Gau Kurmark wiederum zwei Großtransporte zu melden. Am 21. Mai 1937 fuhren 540 kurmärkische Kinder in den Gau Sachſen. Am 25. Mai 1937 verläßt der größte Transport dieses Jahres Berlin. Er bringt nahezu 1000 Kinder nach Ost= preußen. Sämtliche Kinder werden ausschließlich in Landpflegestellen untergebracht. Jeder bekennt sich zur NSV .

NSK Seit der Einweihung der großen Brunnenhalle des saarpfälzischen Heilbades Dürkheim im Juli 1935 durch den bagerischen Ministerpräsidenten Siebert besteht eine Stiftung, deren Grundstock in Höhe von 35 000 Reichsmart Ministerpräsident Siebert aus ihm zur Verfügung stehenden Mitteln selbst legte. Auf seine Anregung hat die saarpfälzische NS V. ihrerseits ebenfalls 10 000 RM. für diese Stiftung zur Verfügung gestellt und weitere Spenden durch die 3. G. Farbenindustrie in Höhe von 10 000 RM., durch den Kreis Pfalz und die Stadt Dürkheim von je 7500 RM. und die Landesversicherungsanstalt Pfalz von 5000 RM. ließen den Grundstock der Stiftung, die den Namen ,,Kur = Stiftung Bad Dürkheim" führt, auf den Gesamtbetrag von 75 000 RM. anwachsen. Dem urkundlich festgelegten Stiftungszwec entsprechend, soll durch das Erträgnis dieses Grundstodes bedürftigen Volksgenossen der

NSK Im Rahmen der großen Werbeaktion der NSV. wurde auch innerhalb des Reichssportdirektionsbezirks Potsdam unter den Beamten, Angestellten und Arbeitern der Reichspost erneut geworben. Die Werbung wurde wiederum ein großer Erfolg. Insgesamt find im Reichspoſtdirektionsbezirk Potsdam jest 6390 Postbeamte, Angestellte und Arbeiter Mitglied der NSV., dh. bis auf wenige Ausnahmen haben sie sich alle zur NSV . bekannt. Gleichzeitig ist zu berichten, daß beim Abschluß der NSV .-Werbeaktion nunmehr sämtliche Polizeibeamte des Polizeipräsidiums Potsdam der NSV. angehören. Ebenso sämtliche in Potsdam stationierten Beamten und Angestellten des Hauptzollamtes. Es ist zu hoffen, daß dieses Beispiel vielen Kreiſen unserer Bevölkerung, die sich noch nicht zu solch beispielhafter Opferbereitschaft aufraffen konnten, ein nachahmenswertes Vorbild sein wird.

Drud: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK- Nachrichten

Zu NSK Folge 114

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Bierte Reichstagung der Nordiſchen Geſellſchaft

Bom 18. bis 21. Juni in Lübeck - Größte Teilnahme aus dem In- und Ausland - Sonnwendfeier der deutschen und nordländischen Studenten -- Bedeutsame Reden während der Tagung NSK Lübec, 21. Mai. Vom 18. bis 21. Juni 1937 findet in Lübeck die Vierte Reichstagung der Nordischen Gesellschaft statt, die an Umfang und besonders an ausländischer Beteiligung die bisherigen Reichstagungen weit übertreffen wird. Die Tagsabung der Nordischen Gesellschaft, die in diesem Jahre in einem 6000 Pers sonen fassenden Zelt stattfindet, wird von dem Leiter der Nordischen Gesellschaft, Gauleiter Oberpräsident Lohse , sowie mit einer Begrüßung des Oberbürgermeisters der Hansestadt Lübeck, Staatsrat Dr. Drechsler , und grundfäglichen Ausführungen des Reichsgeschäftsführers der Nordischen Gesellschaft, Dr. Ernst Timm , eröffnet werden. Auf der Nordischen Kundgebung am Sonntag wird Reichsleiter Alfred Rosenberg sprechen ; das berühmte Mitternachtskonzert wird sowohl in der Marienkirche wie auch in der fadelerhellten Katharinenkirche unter Mitwirkung von Profeſſor Günther Ramin und dem Steiner - Quartett stattfinden. Die Sonnwendfeier am Holstentor wird von deutschen und nordländischen Studenten getragen. Bon nordländischer Seite wird der Studentenchor von Kopenhagen unter Leitung des Kgl. Kapellmeisters Johan Hye Knudsen und mit dem Solisten Kgl . Kammersänger Skjaer sowie der Stu ፡ dentenchor von Lund unter Leitung des Domkirchenkapellmeisters Josef Hedar mit wirken. Reichsstudentenführer Dr. Scheel wird die Feuerrede halten. Das Spiel auf dem Marktplak trägt Unter der regiemäßigen heiteren Charakter. Mitwirkung des berühmten Holberg-Regisseurs Holger Gabrielsen vom Kgl. Theater in Kopenhagen wird „Der politische Kannegießer“ von Holberg aufgeführt werden. Auf der Frei lichtbühne am Wall ist geplant : eine Fest= spielmusik von Hugo Alfven unter Leitung von Dr. Hugo Alfven, Upsala, Lieder der Studenter Sangforening, Kopenhagen, unter Leitung des Kgl. Kapellmeisters Johan Hye Knudsen, schwedische Volkstänze , getanzt von einer schwedischen Tanzgruppe unter Leitung von Lalla Cassel , ___Stockholm, und ein schwedisches Mittsommerspiel. Die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums wird, wie in den Vorjahren, eine Buchausstellung des neuesten nord= ländischen und niederdeutschen Schrifttums einrichten. Neben diesen Veranstaltungen stehen Fragen Verdes deutsch - nordländischen Lehrs im Vordergrund der Tagung. Diese besondere Ausrichtung findet sowohl in den Hauptvorträgen der Tagung von Reichsverkehrsminister Dr. Dorpmüller über Gemeinsame Verkehrsfragen" der Ostsee und Generalinspektor Dr. Todt über „ Der nordische Mensch und der Verkehr" ihren Ausdruck als

auch hauptsächlich in den in Verbindung mit dem Reichsverkehrsministerium veranstalteten Verkehrsbesprechungen , deutsch-nordländischen die in kleineren Fachgruppen und in einem Verkehrstag größeren deutsch-nordländischen Gelegenheit zu persönlicher Aussprache zwischen den führenden Persönlichkeiten des Verkehrs Erörterung zur und aktueller Verkehrsprobleme geben sollen. Auf dem deutschnordländischen Verkehrstag werden der Generaldirektor der schwedischen Staatsbahnen , Granholm , Stockholm, der Vorsitzende des Gesamtverbandes der nordländischen Spediteurvereine, Ingwersen , Kopenhagen, sowie Dr. Alf Bierde , Norwegen, sowie ein Vertreter Finnlands sprechen. Mit besonderem Nachdruck hat sich das AusReichsluftfahrtsministerium für die Der Aerogestaltung der Tagung eingesezt. Club von Deutschland veranstaltet einen deutschnordländischen Sternflug nach Lübeck, zu dem auch Holland, Belgien und England aufgefordert worden sind ; die Deutsche Lufthanſa AG. richtet für die Zeit der Tagung einen Sonderdienst nach Lübed in Anschluß an die Berlin- Hamburg und die Oslo (Stockholm) -Kopenhagen-Hamburg-Strede ein ; das Flieger Nationalsozialistische korps veranstaltet am Sonntagnachmittag auf dem Flugplay in Blankensee Flugvorführungen; das NSK K. hat eine Autodie vorgesehen; Lübeck Sternfahrt nach Wehrmacht beteiligt sich mit dem Großen Zapfenstreich , der als Abschluß der ganzen Tagung am Holstentor stattfindet. Der Besuch der Tagung vom Ausland her Einstellung wird Sonderdurch von dampfern und Sonderzügen sowie durch die Ausschreibung von Gesellschaftsfahrten erleichtert. Stabschef Luze in Erwitte

Begrüßung der Ausbildungsleiter der Eisenund Metallinduſtrie NSK Erwitte, 21. Mai. Auf der Durchreise von Bad Pyrmont nach Werl wurde Stabschef Luze in Erwitte von Ausbildungsleitern der den 220 Eisen- und Metallindustrie , die sich augenblick= lich zu einem Lehrgang der Reichsbetriebsgemeinschaft " Eisen und Metall " auf der dortigen Reichsschulungsburg der NSDAP . und DAF. befinden, herzlichst begrüßt. Nach seiner Ankunft schritt er die Front der angetretenen Lehrgangsteilnehmer ab. Der Landrat des Kreises Lippstadt hieß den Stabschef in der Stadt Erwitte willkommen und lud ihn und seine Begleitung zu einer kurzen Rast im Rathaussaal ein, wo sich der Stabschef und die ihn begleitenden Obergruppenführer in das „ Goldene Buch" der Stadt Erwitte eintrugen.

21. Mai 1937

Blatt b

Zu NSK Folge 114

Die Fahrten des Schulheimschiffes ,,Hans Schemm“

Schulkinder aus zahlreichen Gauen nehmen teil NSK Berlin, 21. Mai. Das Schuhe im schiƒ ƒ „Hans Schemm", das vor kurzem mit einer Hamburger Klasse an Bord seine Deutschlandfahrt 1937 angetreten hat und augenblicklich mit Berliner Schulkindern von Berlin nach Breslau unterwegs ist, wird vom 28. Mai bis 3. Juni die Strecke Breslau- Gleiwit- Oderberg- Bres lau und vom 5. bis 11 Juni die Strecke Breslau- Spreewald-Berlin mit schlesischen Schulkindern befahren. Vom 12. bis 18. Juni fährt das Schulheimschiff mit Berliner Belegschaft von Berlin über Schneidemühl nach Frankfurt, vom 19. bis 25. Juni mit kurmärkischen Schulkindern von Frankfurt über Swinemünde, Kammin nach Stettin und vom 27. Juni bis 3. Juli mit pommerschen Kindern von Stettin über Berlin nach Magdeburg. Mit neuer Belegschaft aus dem Gau Magdeburg-Anhalt ſezt das Schiff am 4. Juli seine Fahrt von Magdeburg aus fort und gelangt am 10. Juli über Halle- Grenze nach Dresden. Die nächste Fahrt geht mit sächsischer Belegschaft vom 11. bis 17. Juli von Dresden nach Hamburg, eine weitere Fahrt mit oſthannoverſchen Schulkindern vom 27. Juli bis 2. August von Hamburg über Kiel, Hamburg nach Lübeck. Eine schleswigholsteinische Belegschaft fährt vom 3. bis 9. August auf der Strede Lübed-Halle, Kinder aus Halle-Merseburg fahren am 10. August in Halle ab und erreichen am 16. August über Berlin die Stadt Frankfurt, Vom 18. bis 24. August haben kurmärkische Schulkinder Gelegenheit, von Frankfurt aus nach Schwerin in Mecklenburg zu fahren, worauf vom 25. bis 31. August mecklenburgische Kinder aus Schwerin nach Berlin befördert werden. Von hier aus fährt das Schulheimschiff mit Berliner Belegschaft am 1. September weiter und erreicht am 7. September Breslau, worauf es mit schlesischen Kindern vom 8. bis 15. September die Strecke Breslau-GrenzeBreslau und vom 16. bis 22. September, ebenfalls mit schlesischer Belegschaft , die Strede Breslau-Berlin befährt. Die nächste Fahrt geht vom 23. bis 29. September mit Berliner Kindern über die Strecke Berlin-Grenze-Frankfurt, von wo das Schiff am 30. September wieder mit furmärkischen Kindern nach Dresden fährt, welches am 6. Oktober erreicht wird. Die lehte Fahrt des Jahres führt das Schulheimschiff Hans Schemm" vom 7. bis 14. Oktober mit sächsischer Belegschaft durch, die von Dresden nach Hamburg befördert wird.

Schulung im alten Geist der Partei Nationalsozialistische Lehranwärter für die Schulungsburgen - Blanmäßiger Ausbau der weltanschaulichen inneren Parteiarbeit NSK Berlin, 21. Mai. Im Zusammenwirken der beiden Reichsleiter Dr. Len und Alfred Rosenberg ist mit dem 21. Mai eine für den inneren Ausbau der NSDAP . wichtige neue Arbeit aufgenommen worden. In der Schule des Außenpolitischen Amtes der Partei in BerlinDahlem eröffnete Reichsleiter Rosenberg

den ersten Lehrgang der für jeden Gau gestellten Lehranwärter für die bestehenden und noch NS.- Schulungsburgen . Ein aus= geplanten erwählter Kreis namhafter Männer der Partei bestreitet den in erster Linie weltanschaulich orientierten Lehrplan dieses Kursus. Nach Begrüßungsworten des Leiters des Haupte schulungsamtes der NSDAP . nahm Reichsleiter Rosenberg das Wort zu einem Umriß der inneren gegenwärtigen und der kommenden Aufgaben der Partei in weltanschaulicher Hinsicht. Der Reichsleiter behandelte die zeitbedingten Grundlagen der seitherigen Parteiaufgaben und die sich nunmehr ergebenden weiteren Aufgaben für eine nationalsozialiſtiſche Zukunftsgestaltung, wie sie auf vielen Gebieten sichtbar ihren Anfang genommen habe. Das große Reservoir der NSDAP. biete die Möglichkeit, Menſchen zu finden, die befähigt seien, den Nachwuchs des Lehrkörpers in den NS.- Schulungsburgen zu stellen. Insbesondere die Erkenntniſſe um die Raſſekunde und die Vorgeschichte seien immer beſſer zu vertiefen. Hierbei müsse das große Verdienst des Reichsorganisationsleiters Dr. Len hervorgehoben werden, daß er ſchon sehr früh dieser Frage der Nachwuchserziehung und Schulung Politiſcher Leiter seine Kraft gewidmet hat. „Wir wiſſen heute schon, daß, wenn wir einmal abtreten müssen, unser nationalsozialistisches Werk im gleichen Geiste fortgejezt wird, wie wir es vom Ringen um die Macht bis zur Gestaltung der Idee begonnen haben.“ Anschließend begann der Lehrgang mit grundlegenden Ausführungen des Leiters des Hauptschulungsamtes der Partei. Pg. F. Schmidt behandelte das alte wad das neue Denken ſowohl schulungstechnisch wie auch tiefgreifend weltanschaulich. Er vermittelte den aufmerksamen Teilnehmern ein plaſtiſches Bild der wichtigsten Schulungsaufgaben. gegenwärtig Mit den Richtlinien für die Parteiſchulungsarbeit verband der Hauptschulungsleiter unter lebhafter Zustimmung die Bedeutung der engen Verbundenheit der Parteiſchulungsarbeit mit denen, die gerade für die Schulung mit dem besonderen Vertrauen des Führers ausgezeichnet seien. Die kommende Schulung werde daher auf den grunds ä z lichen maßgebenden welt anschaulichen Festlegungen und Formulierungen RosenAlfred bergs aufbauen und der Klärung der jeweiligen politischen Aufgaben zu dienen haben. Reichsleiter Rosenberg weilte bis zum Mittagessen unter den aus allen Gliederungen_der Bewegung zusammengekommenen neuen Teilnehmern.

Neuer Führer der SA. -Gruppe Bayerische Ostmark NSK Hannover, 21. Mai. Der Stabschef hat mit Wirkung vom 15. Mai den bisherigen Führer der Brigade 61 (Hannover) Brigadeführer Richard Wagenbauer, mit der Führung der Gruppe Bayerische Ostmark beauftragt. Gruppenführer Radobrand, der seit her die Gruppe Bayerische Oſtmark führte und nunmehr eine Landesgruppe des ReichsluftSchutzbundes leitet, wurde als 3z V.-Führer dem Stabe der Obersten SA.-Führung zugeteilt. Brigadeführer Soest, bisher Führer der Brigade 57, übernimmt die Brigade 61 und Oberführer Wilkens die Brigade 57.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin,

Berlin SW 69, Zimmerstraße 88

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Nationalsozialiſtiſche Brief and Drahtan | árift der Schriftleitung: Berlin 628 68, 3immerte, 00, H. Fernrat: 11 00 22 Bezing: Frans Cher N ■ 4 1., 6. m. 1. §., Zentralserlag ber NSTAP., München - Berlin Berland: Cher.Berlag , Berlin_SM #8, Bimmer Brake 88. - le Zahlungen find nac Berlin (Bolichedlønts Berlin 4454) zu richten

)

Vartei - Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher HauptIchriftleiter Helmut Sindermann Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NSDUB

RSK. Folge 115

22. Mai 1937

Blatt 1

Hier spricht die

Praxis

der Erzeugungsschlacht

Leistungsschau und Kampfmittel Der 4. Reichsnährstands-Ausstellung entgegen Nicht betrachten, sondern verftehen NSK Zahlreiche Sondermaßnahmen, die im legten Jahr für die Erzeugungsschlacht getroffen worden sind, haben die Landwirtschaft öfter im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen laffen, als es sonst der Fall war. Außerhalb der Landwirtschaft und des Reichsnährstandes ist dabei wohl gelegentlich der Eindruck entstanden, als ob der Kampf um die Nahrungsficherung nicht so erfolgreich wäre oder wenig= stens nicht so schnell vorwärtsginge, wie es als notwendig angesehen wird. Es liegt nahe, daß schon die Erinnerung an die agrarfeindliche Propaganda in der Systemzeit, die von vornherein jede Schutzmaßnahme für die Landwirtschaft als Liebesgabe für die Agrarier" anzusehen geneigt war, das Verständnis für den wirklichen Sinn der zahlreichen Agrarmaßnahmen erschwerte. Schon aus diesem Grunde kommt der 4. Reichsnährstandsausstellung, die eine Leistungsschau des augenblicklichen Standes der deutschen Landwirtschaft darstellen wird, größte Bedeutung zu. Hier wird auch dem Städter in leicht verständlicher Form gezeigt, wie die Erzeugung auf allen Gebieten der Landwirtschaft in den letzten vier Jahren gesteigert worden ist. Man wird sich dabei daran erinnern müſſen, daß der Beginn der Erzeugungsschlacht in eine Zeit fiel, als noch kein Mangel, sondern Überfluß an landwirtschaft= lichen Erzeugnissen herrschte und oftmals Abſatzſchwierigkeiten bestanden, da die Kaufkraft breiter Volksschichten auf einem Tiefstand an= gelangt war, der eine ausreichende Ernährung nicht mehr möglich machte. Damals gab der Reichsbauernführer R. Walther Darré das Zeichen zum Beginn der Erzeugungsschlacht, obwohl nach den Spielregeln der liberalistischen Wirtschaft eine Erzeugungssteigerung privatwirtschaftlich sinnlos und auch volkswirtschaftlich zum mindesten von zweifelhaftem Nußen zu sein schien. Inzwischen ist durch die gestiegene Kauftraft,

die allen Volksschichten wieder eine ausreichende Ernährung ermöglicht, eine völlig andere Lage eingetreten. Es ist nicht auszudenken, welche Folgen für unsere Nahrungsversorgung eingetreten wären, wenn nicht schon in den vergangenen vier Jahren von der Landwirt-

Wissenschaftliche Forschungsarbeit im NSLB. Familien- und Sippenkunde im Grenzland NSK Breslau, 22. Mai. Auf der Arbeitstagung der Gauhauptstellenleiter und der Kreisamtsleiter des Amtes für Erzieher bei der Gauleitung der NSDAP. Schlesien im Jugendseehaus bei der Talsperre Goldentraum , Kreis Lauban, ſprach_Gauhauptstellenleiter Pg. Bolid, Oppeln D.S., über die Bedeutung der Familien- und Sippentunde im Grenzland . Außer der Bereitstellung der Unterlagen für die wissenschaftliche For= schung soll die Grenzlandbevölkerung durch die Familien- und Sippenkunde zum Bewußtsein gebracht werden, daß sie zur großen deutschen Blutsgemeinschaft gehört und daß sich in der Geschichte der Familie immer wieder das ge= samtdeutsche Schicksal widerspiegelt. Die außer ordentlich bedeutsame Arbeit des NSLB. besteht zunächst in der Verkartung der Kirchenbücher und hat die Aufstellung der Dorffamilienbücher zum Ziel. Bei dieser Arbeit, die im Einvernehmen mit der Reichsstelle für Sippenforschung und mit dem Reichsnährstand erfolgt, werden schäßungsweise 20 Millionen Namensträger zu verfarten sein. Etwa 12 Millionen sind bereits erfaßt. Gauamtsleiter Pg Dr. Arlt verkündete als Gausachbearbeiter für Rassenkunde im NSLB. den Einsah aller Mitglieder zur Erforschung des deutschen Volkskörpers im schlesischen Raum. Diese Arbeit bedeutet die Verwirklichung einer politisch wie wissenschaftlich notwendigen For= schung, die lediglich durch den Einsaz einer großen Organisation wie die des NSLB. mit tausenden dazu geeigneten Mitarbeitern durchgeführt werden kann.

RSK. Folge 115

Blatt 2 22. Mai 1937

ichaft alle vorhandenen Möglichkeiten zu einer Erweiterung der einheimischen Erzeugung an Nahrungsmitteln landwirtschaftlichen und Rohstoffen ergriffen worden wären. Der fortdauernde Wirtſchaftsanſtieg und die besonderen Ansprüche des Vierjahresplanes bedingen aber eine noch größere Anspannung der einheimischen Erzeugung. Diese hat aber wieder den verstärkten Einsatz von Produktionsmitteln zur Voraussetzung. Wenn in München gezeigt wird, was bisher in den einzelnen Betriebszweigen überall schon geschehen ist, wird sich auch der Nichtlandwirt leicht von der Bedeutung des bisherigen Schaffens und der Größe der noch zu bewältigenden Aufgaben überzeugen können . Er wird dabei aber auch den Eindruck gewinnen, daß zahlreiche mit Hilfe von Allgemeinmitteln durchgeführte Maßnahmen - man denke nur an die Landeskultur, den Wiesenumbruch, verstärkte Anwendung von Handelsdüngemitteln oder den Landarbeiterwohnungsbau - gar nicht darauf hinzielen, in erster Linie dem einzelnen Bauern oder Landwirt Nußen zu bringen, Grundlagen sondern die unserer Eigenversorgung zu erweitern. Wenn die Ausstellung dies Verständnis bei allen Ausstellungsbesuchern vertieft, so ist schon viel gewonnen. Damit ist aber ihre Aufgabe keineswegs erschöpft. Das Im Gegenteil : Hauptziel der 4. Reichsnährſtandsausstellung ist Lehrschau der Charakter als ihr Erzeugungsschlacht. Bei der VielErzeugungsnatürlichen der geſtaltigkeit bedingungen unserer Landwirtschaft ist es ja außerordentlich schwierig, die einheitliche Ausrichtung der Millionen von Betrieben zu erreichen. Vom grünen Tisch aus kann dies niemals geschehen, auch dann nicht, wenn die modernsten Aufklärungs- und Propagandamittel zur Verfügung stehen. Es kommt aber alles darauf an, jeweils die für den einzelnen Betrieb richtigen Wege herauszufinden , um auch

So

werden

wirklich den höchsten Nugen der eingesezten Allgemeinmittel zu er= zielen. Hierzu bedarf es der praktischen Anschauung. Aus diesem Grunde werden in der Zeit vom 30. Mai bis 6. Juni Hunderttauſende deutscher Bauern und Landwirte aus allen Gauen nach München eilen, um hier am praktischen Beispiel den richtigen Weg zu erkennen. werden dann als Diese Hunderttausende Pioniere auf ihre Dörfer zurüdtehren , und dort den Arbeitskameraden zeigen, welche Wege im einzelnen gegangen werden müſſen. Immer stärker ist in dem seit dem 4. Reichsbauerntag in Goslar begonnenen Abschnitt der Erzeugungsschlacht die Hofberatung auss gebaut worden, die in erster Linie die Gewähr bietet, daß die Erzeugungsschlacht nicht vom grünen Tisch aus gemacht wird, die aber auch eine Sicherung dagegen darstellt, daß sich keiner ausschließt. Die Kenntnis von dieſer Hofberatung ist notwendig, um den augenblicklichen Stand unserer Agrarpolitik überhaupt richtig zu verstehen. Gerade diese Hofberatung zeigt, daß die nationalsozialiſtiſche Agrarpolitik nicht zentraliſtiſch von oben her gemacht wird, wie es die deutschfeindliche Propaganda gelegentlich behauptet. Von der Zentrale wird nur die große Richtung angegeben , die Durchführung erfolgt bewußt organisch von unten her. Auf diese Weise wird am besten der Einſak aller Möglichkeiten sichergestellt.

Wenn in den nächsten Tagen häufiger Einzelnachrichten über das Wachsen und Entstehen der Ausstellung in München veröffentlicht werden, so soll man sich bewußt werden, daß hier an einer Schlüsselstellung der Erzeugungsschlacht gebaut wird und daß auch diese Ausstellung ein Werk darstellt, das ganz Deutschland angeht. Dr. K. H.

Schwimmbäd

Ein Architekt gibt Aufschluß

er

gebaut

Gemeinschaftsarbeit schafft Muster anlagen

Beratung und Unterſtüßung der Gemeinden NSK 3m Zusammenhang mit der seitens des Bropas gandaausschusses zur Förderung des Schwimmsports durchgeführten Reichsschwimmwoche hatte die National, sozialistische Parteitorreſpondenz mit dem Fachberater des Ausschusses, mit dem Architekten I m mendorffHildesheim, eine Unterredung, in der alle praktiſchen Fragen der Errichtung von Schwimmbädern auf dem Lande behandelt wurden. Immer wieder wird die Frage aufgeworfen, warum gerade das Schwimmen für den landschaffenden Menschen von so vordringlicher Bes deutung ist, und immer wieder kann man nur dieselbe Antwort erteilen, daß kaum eine andere Sportart so geeignet ist, dem Körper des Landmenschen einen Ausgleich zu seiner Tätigkeit zu ermöglichen, wie das Schwimmen. Während des ganzen Tages wird der Körper stärkstens beansprucht, die Feldarbeit zwingt jeden, vielfach in gebückter Haltung zu ſchaffen, und ſo iſt es doppelt notwendig, dem Rüdgrat Entlastung

zu geben und den Körper nach jeder Richtung hin aufzulodern. Freude und gesundheitlicher Wert stehen beim Schwimmen dicht beieinander. Was nutzen aber die besten Vorsäge, wenn die Voraussetzungen zum Schwimmenlernen, also genügend Schwimmbäder fehlen. Gerade auf dem flachen Lande macht sich dieses Fehlen von Schwimmanlagen besonders bemerkbar. Von den 49 000 Gemeinden und Städten haben 47 000 rein ländlichen Charakter, dh. fie um= Insgesamt fassen bis zu 2000 Einwohner. haben wir in Deutschland 5371 Hallen = und Sommerbäder , wovon nur 2097 auf dem Lande zu finden sind. In diesen Zahlen sind auch die Badestellen einbe griffen, die keinen Anspruch auf eine sport= gerechte Anlage erheben können. Überträgt man

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Korrespondenz Partei-

Nationalsozialiſtiſche

Brief, und Drahtanfárift der Schriftlettung: Berlin SW 68, Zimmerfte, 90, H. Hernruf: 11 00 22 Berlag : & rans Cher Ra4 ]., 6. m. 1. §., Zentralverlag ber NSTAP., München - Beritu erfand: Chez Berlag , Berlin_SM 68, immer Brake 88. Alle Zahlungen Rud nach (Boßschedlands Berlin 4454) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher HauptIchriftleiter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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NSK. Folge 115

Hier spricht die

Praxis

der Erzeugungsschlacht Der 4. Reichsnährstands -Ausstellung entgegen

Leistungsschau und Kampfmittel

Nicht betrachten, sondern verstehen NSK Zahlreiche Sondermaßnahmen, die im legten Jahr für die Erzeugungsschlacht getroffen worden sind, haben die Landwirtſchaft öfter im Mittelpunkt des öffentlichen Intereſſes ſtehen laſſen, als es sonst der Fall war. Außerhalb der Landwirtschaft und des Reichsnährstandes ist dabei wohl gelegentlich der Eindruck ent= standen, als ob der Kampf um die Nahrungs- ficherung nicht so erfolgreich wäre oder wenig= stens nicht so schnell vorwärtsginge, wie es als notwendig angesehen wird. Es liegt nahe, daß schon die Erinnerung an die agrarfeindliche Propaganda in der Systemzeit, die von vornherein jede Schutzmaßnahme für die Landwirtschaft als „ Liebesgabe für die Agrarier" anzusehen ge= neigt war, das Verständnis für den wirklichen Sinn der zahlreichen Agrarmaßnahmen ers schwerte. Schon aus diesem Grunde kommt der 4. Reichsnährstandsausstellung, die eine Leistungs = schau des augenblidlichen Standes der deutschen Landwirtschaft dar= stellen wird, größte Bedeutung zu. Hier wird auch dem Städter in leicht verständlicher Form gezeigt, wie die Erzeugung auf allen Gebieten der Landwirtschaft in den letzten vier Jahren gesteigert worden ist. Man wird sich dabei daran erinnern müssen, daß der Beginn der Erzeugungsschlacht in eine Zeit fiel, als noch kein Mangel, sondern überfluß an landwirtschaft= lichen Erzeugnissen herrschte und oftmals Absazschwierigkeiten bestanden, da die Kauftraft breiter Volksschichten auf einem Tiefstand an= gelangt war, der eine ausreichende Ernährung Damals gab der nicht mehr möglich machte. Reichsbauernführer R. Walther Darré das Zeichen zum Beginn der Erzeugungsschlacht, obwohl nach den Spielregeln der liberaliſtiſchen Wirtschaft eine Erzeugungssteigerung privat= wirtschaftlich sinnlos und auch volkswirtschaftlich zum mindesten von zweifelhaftem Nußen zu sein schien. Inzwischen ist durch die gestiegene Kaufkraft,

die allen Volksschichten wieder eine ausreichende Ernährung ermöglicht, eine völlig andere Lage eingetreten . Es ist nicht auszudenken , welche Folgen für unsere Nahrungsversorgung eingetreten wären, wenn nicht schon in den vergangenen vier Jahren von der Landwirt-

Wissenschaftliche Forschungsarbeit im NSLB. Familien- und Sippenkunde im Grenzland NSK Breslau, 22, Mai. Auf der Arbeitstagung der Gauhauptstellenleiter und der Kreisamtsleiter des Amtes für Erzieher bei der Gauleitung der NSDAP . Schlesien im Jugendseehaus bei der Talsperre Goldentraum , Kreis Lauban , sprach Gauhauptstellenleiter Pg. Bolid, Oppeln D.S. , über die Bedeutung der Familien- und Sippenfunde im Grenzland . Außer der Bereitstellung der Unterlagen für die wissenschaftliche For schung soll die Grenzlandbevölkerung durch die Familien- und Sippenkunde zum Bewußtsein gebracht werden , daß sie zur großen deutschen Blutsgemeinschaft gehört und daß sich in der Geschichte der Familie immer wieder das ge= samtdeutsche Schicksal widerspiegelt . Die außer ordentlich bedeutsame Arbeit des NSLB . besteht zunächst in der Verkartung der Kirchenbücher und hat die Aufstellung der Dorffamilienbücher zum Ziel. Bei dieser Arbeit, die im Einvernehmen mit der Reichsstelle für Sippenforschung und mit dem Reichsnährstand erfolgt, werden schäzungsweise 20 Millionen Namensträger zu verfarten sein. Etwa 12 Millionen sind bereits erfaßt. Gauamtsleiter Pg Dr. Arlt verkündete als Gausachbearbeite r für Rassenkunde im NSLB . den Einsatz aller Mitglieder zur Erforschung des deutschen Volkskörpers im schlesischen Raum. Diese Arbeit bedeutet die Verwirklichung einer politisch wie wissenschaftlich notwendigen Forschung , die lediglich durch den Einfah einer großen Organisation wie die des NSLB . mit tausenden dazu geeigneten Mitarbeitern durchgeführt werden kann.

schaft alle vorhandenen Möglichkeiten zu einer Erweiterung der einheimischen Erzeugung an landwirtschaftlichen Nahrungsmitteln und Rohstoffen ergriffen worden wären. Der fortdauernde Wirtschaftsanstieg und die besonderen Ansprüche des Vierjahresplanes bedingen aber eine noch größere Anspannung der einheimischen Erzeugung. Diese hat aber wieder den verstärkten Einsatz von Produktionsmitteln zur Voraussetzung. Wenn in München gezeigt wird, was bisher in den einzelnen Betriebszweigen überall schon geschehen ist, wird sich auch der Nichtlandwirt leicht von der Bedeutung des bisherigen Schaffens und der Größe der noch zu bewälEr tigenden Aufgaben überzeugen können. wird dabei aber auch den Eindruck gewinnen, daß zahlreiche mit Hilfe von Allgemeinmitteln durchgeführte Maßnahmen man denke nur an die Landeskultur, den Wiesenumbruch, verstärkte Anwendung von Handelsdüngemitteln oder den Landarbeiterwohnungsbau — gar nicht darauf hinzielen, in erster Linie dem einzelnen Bauern oder Landwirt Nuzen zu bringen, Grundlagen sondern die unserer Eigenversorgung zu erweitern. Wenn die Ausstellung dies Verständnis bei allen Ausstellungsbesuchern vertieft, so ist schon viel gewonnen. Damit ist aber ihre Aufgabe keineswegs erschöpft . Im Gegenteil : Das Hauptziel der 4. Reichsnährstandsausstellung ist Lehrschau Charakter iht als der Erzeugungsschlacht. ✓ Bei der Viel gestaltigkeit der Erzeugungsnatürlichen bedingungen unserer Landwirtschaft ist es ja außerordentlich schwierig, die einheitliche Ausrichtung der Millionen von Betrieben zu erreichen. Vom grünen Tisch aus kann dies niemals geschehen , auch dann nicht, wenn die modernsten Aufklärungs- und Propagandamittel zur Verfügung stehen. Es kommt aber alles darauf an, jeweils die für den einzelnen Be= trieb richtigen Wege herauszufinden, um auch

So

22. Mai 1937

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RSK. Folge 115

werden

wirklich den höchsten Nugen der eingesezten Allgemeinmittel zu er= zielen. Hierzu bedarf es der praktischen An = schauung. Aus diesem Grunde werden in der Zeit vom 30. Mai bis 6. Juni Hunderttauſende deutscher Bauern und Landwirte aus allen Gauen nach München eilen, um hier am praktischen Beispiel den richtigen Weg zu erkennen. als werden dann Diese Hunderttausende Pioniere auf ihre Dörfer zurüd tehren , und dort den Arbeitskameraden zeigen, welche Wege im einzelnen gegangen werden müſſen. Immer stärker ist in dem seit dem 4. Reichsbauerntag in Goslar begonnenen Abschnitt der Erzeugungsschlacht die Hofberatung aus gebaut worden, die in erster Linie die Gewähr bietet, daß die Erzeugungsschlacht nicht vom grünen Tisch aus gemacht wird, die aber auch eine Sicherung dagegen darstellt, daß sich keiner ausschließt. Die Kenntnis von dieser Hofberatung ist notwendig, um den augenblicklichen Stand unserer Agrarpolitik überhaupt richtig zu verstehen. Gerade diese Hofberatung zeigt, daß die nationalsozialiſtiſche Agrarpolitik nicht zentralistisch von oben her gemacht wird, wie es die deutschfeindliche Propaganda gelegentlich behauptet. Von der Zentrale wird nur die große Richtung angegeben , die Durchführung erfolgt bewußt organisch von unten her. Auf diese Weise wird am besten der Einsatz aller Möglichkeiten sichergestellt. Wenn in den nächsten Tagen häufiger Einzelnachrichten über das Wachsen und Entstehen der Ausstellung in München veröffentlicht werden, so soll man sich bewußt werden, daß hier an einer Schlüsselstellung der Erzeugungsschlacht gebaut wird und daß auch diese Ausstellung ein Werk darstellt, das ganz Deutschland angeht. Dr. K. H.

Schwimmbäder

Ein Architekt gibt Aufschluß ---

gebaut

Gemeinschaftsarbeit schafft Muster anlagen

Beratung und Unterstützung der Gemeinden NSK 3m Zusammenhang mit der seitens des Bropas gandaausschusses zur Förderung des Schwimmsports burchgeführten Reichsschwimmwoche hatte die National, jozialistische Parteilorrespondenz mit dem Fachberater des Ausschusses, mit dem Architekten Im mendorffHildesheim, eine Unterredung, in der alle praktiſchen Fragen der Errichtung von Schwimmbädern auf dem Lande behandelt wurden. Immer wieder wird die Frage aufgeworfen, warum gerade das Schwimmen für den landschaffenden Menschen von so vordringlicher Bedeutung ist, und immer wieder kann man nur dieselbe Antwort erteilen, daß kaum eine andere Sportart so geeignet ist, dem Körper des Landmenschen einen Ausgleich zu seiner Tätigkeit zu ermöglichen, wie das Schwimmen. Während des ganzen Tages wird der Körper stärkstens beansprucht, die Feldarbeit zwingt jeden, vielfach in gebückter Haltung zu schaffen, und ſo iſt es doppelt notwendig, dem Rüdgrat Entlastung

zu geben und den Körper nach jeder Richtung hin aufzulodern. Freude und gesundheitlicher Wert stehen beim Schwimmen dicht beieinander. Was nuken aber die besten Vorsäge, wenn die Voraussetzungen zum Schwimmenlernen , also genügend Schwimmbäder fehlen. Gerade auf dem flachen Lande macht sich dieses Fehlen von Schwimmanlagen besonders bemerkbar. Von en den 49 000 Gemeinden und Städten hab Cha länd rak lich ter , dh. sie um= en 47 000 rein Insgesamt faſſen bis zu 2000 Einwohner . haben wir in Deutschland 5371 Hallenund Sommerbäder , wovon nur 2097 auf dem Lande zu finden sind. In diesen Zahlen sind auch die Badestellen einbegriffen , die keinen Anspruch auf eine sportgerechte Anlage erheben können . Überträgt man

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NSK. Folge 115 diese Zahlen, dann muß festgestellt werden, daß auf dem Lande günstigstenfalls jedes 24. Dorf eine Schwimmgelegenheit aufzuweisen hat. Um diesem Mangel abzuhelfen, ist der Propagandaausschuß zur Förderung des Schwimmsportes geschaffen worden, deſſen Fachberater, der Architekt Immendorff-Hildesheim, bemüht ist, überall aus ſeinen langjährigen praktischen Erfahrungen Beispiele und Vorschläge zur Ver= fügung zu stellen, damit wirklich Anlagen entstehen, die in hygienischer und sportlicher Hinsicht den Mindestforderungen genügen, und die in ihrer Ausführung einfach , solide und haltbar find. Welche Vorausſegungen find gegeben? Bislang war der Erfolg, Schwimmbäder ge= rade für die landschaffenden Menschen zu errichten, wenig von Erfolg begleitet, da die Gemeinden es wicht selbst schafften und die finanzielle Unterſtüßung nicht ausreichte. Nur wo ganz besonders günstige Vorbedingungen ge= geben waren, konnte auch ein Erfolg verzeichnet werden. Von den rund 5000 Freibädern besinden sich noch nicht einmal 300 auf dem flachen Lande. Dieser Zahl gegenüber stehen 240 Schwimmhallen, die vornehmlich in Städten zu finden sind. Kein Wunder also, daß wir im mer noch so viel Schwimmunkundige antreffen und daß sich gerade unter den Jugendlichen eine überaus große Anzahl von Nichtschwimmern befindet. Dank des Zusammenarbeitens der an der Frage der Schaffung von Schwimmbädern be teiligten Organisationen und Formationen und dank der Unterſtüßung, die die Ministerien dieser Arbeit zuteil werden lassen, wird es nunmehr in stärkerem Maße als bisher möglich werden, Schwimmbäder zu bauen. Um mit den Worten des Oberbürgermeisters Fiehler, dem Vorsitzenden des Deutschen Gemeindetages, zu sprechen, müssen alle Möglichkeiten, alle Mittel, und seien sie noch jo flein , ausgenutzt werden, um zweckentsprechende Schwimmbäder in genügender Anzahl zu erstellen. Die Partei, Hitlerjugend, Reichsnährstand, das Sportamt der RSG. Kraft durch Freude und der Reichsbund für Leibesübungen, die Träger des Ausſchuſſes ſind, machen alle Kräfte mobil , um wirklich zu einem groBen Erfolg zu kommen. Die Notwendigkeit der Schaffung von Schwimmanlagen ist längst be wieſen und erkannt, und so heißt es, mit frischen Kräften an das Werk heranzugehen im Intereſſe unserer Volksgesundung.

Was kostet ein Bad? Für den Bau und die Finanzierung von Freibadanlagen haben wir für die Gemeinden entsprechende Richtlinien und Pläne ausge= arbeitet, um vor allem zu erreichen, daß nicht unnüz Zeit verloren wird, da ja genügend Erfahrungen vorhanden sind, und um andererseits aber auch zu erreichen, daß wirklich vorbildliche Anlagen entstehen. Das Mindeste, was für ein Freibad an finanziellen Mitteln vorhanden sein muß, sind 5000 RM., die aber andererseits genügen, um ein betoniertes Beden aufzurichten. Man hilft sich viel = fach mit einer einfacheren Bauart, befestigt die Ufer mit Holz , jedoch sind derartige Bäder nicht

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von langer Dauer, fie müssen bereits in fünf bis sechs Jahren vollständig erneuert werden. Weiterhin weist ein solches primitives Bad einer betonierten Anlage gegenüber allerlei Nachteile auf.

Wie soll das Bad gebaut jein? Wir haben gerade in den lezten Jahren in allen Gauen Schwimmbäder der verschiedensten Ausmaße gebaut, denn nicht immer ist das Geld allein von ausschlaggebender Bedeutung, vielfach heißt es, sich den gegebenen Verhältnissen anzupaſſen und troßdem eine brauchbare Badegelegenheit zu schaffen. Wichtig ist, daß die Schwimmbäder immer in ihrem Längen maß den sportlichen Anforderun = gen entsprechen , also entweder 25 Meter oder 33 % Meter oder 50 Meter aufweisen. Ein Teil davon steht den Nichtschwimmern zur Ver fügung, und wenn irgend möglich, sollte auch noch ein Planschbecken für die Jüng = st en angelegt werden.

Um ein Bauvorhaben sowohl bei der Planung als auch bei der Durchführung zu fördern, hat der Propagandaausschuß eine Einrichtung ge= schaffen, die jedem kostenlos zur Verfügung steht. Seine Mitwirkung beginnt bei der Vorlage eines Antrages zum Bau eines Schwimmbades und endet bei der Gewährung eines Baukostenzuschusses im Rahmen der vorhandenen Mittel.

Was lehrt die Bragis ? In der lezten Zeit sind eine ganze Anzahl von Projekten an uns herangetragen worden, die besonders eindringlich Zeugnis ablegten von dem starken Willen vieler Gemeinden, durch Gemeinschaftsarbeit, durch den Einsatz aller für alle wirklich Vorbildliches zu leisten. Da ist zum Beispiel Kalbe an der Milde. Hier gab jeder nach dem ersten Aufruf sein Scherflein, und zwar so reichlich, daß die vorhandenen Mittel nicht nur ausreichten, ein sportgerechtes, großes Schwimmbad mit Nichtschwimmer- und Planschbecken zu bauen, sondern daß auch noch ein Sportplaß angelegt werden konnte, und das nächste Ziel ist die Erstellung einer Turnhalle. In Dingelbe im Kreise Marienburg haben sich sieben Gemeinden zusammengefunden, um ein 20X50 Meter großes Schwimmbad zu errichten. Der Teich einer Zuckerfabrik wurde ausgebaut, und so ist heute eine vorbildliche Anlage vorhanden. Die Gemeinde Sehlde in Hannover, ein Ort mit 800 Einwohnern, hat sich ebenfalls durch Gemeinschaftsarbeit ein 10 ×25-MeterSchwimmbad mit Planschbecken für 6000 RM. geschaffen, wobei auch die Kosten für die Gebäude einbegriffen sind. Vielfach werden diese Schwimmbäder auf dem Lande auch gleichzeitig als Feuerlöschteich benutt, erfüllen also in doppeltem Sinne ihren Zwed. Als Musteranlage muß das Schwimmbad von Seehausen in der Altmark bezeichnet werden. Die 2000 Einwohner dieser Gemeinde haben es möglich gemacht, daß sie eine vorbildliche Anlage erhalten, die auch im Winter zum Teil benutzt werden kann. Neben einem

18X50-Meter- Schwimmbeden finden wir weiter ein 8 ×35-Meter-Nichtschwimmerbecken, eine befondere Sprunganlage mit Becken und ein 12X12-Meter-Planschbecken. Dazu haben wir Auskleidemöglichkeiten für 500 Menschen , vier Wannen- und sechs Brausebäder. Nicht weniger als zwölf Gemeinden, dazu ein mit 500 Mann belegtes Arbeitsdienstlager wird diese Anlage eifrig benutzen.

Stadt

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der

Ähnliche Beispiele lassen sich in unzähligem Maße für alle Gaue anführen. So sehen wir, daß überall genügend Anſäße vorhanden sind, um zu erreichen, daß Schwimmbäder in ausreichender Zahl errichtet werden können, und daß damit der Jugend die Mög lichkeit geschaffen wird, schwimmen zu lernen und sich durch den Schwimmsport gesund zu W. Sch. erhalten.

großen

Wandlung

- Durch die Partei zu neuem Leben erweckt Die neue Bedeutung Braunschweigs tote Tradition - heute Sinnbild kämpferischen Wollens NSK Wenn man vor Jahren jemand im deutschen Land nach seinem Wiſſen von der Stadt Braunschweig gefragt hätte, dann wäre die Antwort wahrscheinlich recht dünn ausge= fallen; vielleicht hätte er etwas von Braunvon schweiger Leberwurst geantwortet oder schönen Städtchen viel weiter hätten die Kenntnisse in den meisten Fällen sicherlich nicht gereicht. Das hat sich in den letzten Jahren gründlich geändert, vor allem für die Jugend im Dritten Reich wird Braunschweig mehr und mehr zu einem festen Begriff. Die Stadt selbst nennt sich heute schon stolz „Stadt der Jugend." Man könnte mit leichtem Spott der herzog= lichen Residenzstadt gedenken, die ein beschauliches Dasein zwischen den großen Verkehrswegen führte könnte vielleicht noch von einem Hümpelchen alter Braunschweiger berichten, die heute noch den verstaubten Stil der Residenz weiterleben, aber das verliert alles sein Gewicht gegenüber den Wandlungen, die die Bewegung der Stadt gebracht hat. Und es ist typisch für die Arbeit des Nationalsozialismus, daß er nun nicht etwa Neues, Stadtfremdes importiert, sondern daß er eine alte politische und kulturelle Tradition wiedererwedt und mit neuem Gehalt erfüllt, die der Liberalismus mit seinem hohlen Gesellschaftsgepräge überdedt hatte. Stärkstes Sinnbild dieser Tradition ist die Gruft Heinrichs des Löwen im Dom, die der Führer im Sommer 1935 besuchte und deren Umgestaltung zu einer nationalen Weihestätte er anordnete. Das politische Antlik dieſes Herzogs der Sachsen und Bayern ift gründlich richtiggestellt worden. Er ist in der Zeit der kaiserlichen Italienpolitik der Träger der deutschen Kolonisation gewesen. Im gleichen Deutschbewußtsein wird heute und fünftig die führende Schicht der nationalsozialistischen Jugend in Braunschweig erzogen. Im Schloß hat die SS. ihre Führershule eingerichtet, in der das gesamte Führerkorps ber 66. ihre weltanschauliche Schulung erhält, im Süden der Stadt wird bie Reichsakademie für Jugendfüh rung, die einzige neben München, erbaut. Im

Gestern

stillen Hochschulviertel erhebt sich der imposante Backsteinbau der neuen Bernhard - Ruſt Hochschule für Lehrerbildung, die in diesen Tagen eingeweiht wird. Hinzu kommen die Reichshandwerkerschule und der Reichsjägerhof, die Gäste aus dem gan= zen Reich zusammenführen, denen die Stadt zu einem Erlebnis und einem Begriff wird. An die kulturelle Tradition knüpft vor allem die Hitlerjugend auch durch ihre Musikschulungslager, die in jedem zweiten Jahr seit dem Erfolg von 1936 stattfinden werden. Namen wie Prätorius und Spohr bezeugen, daß Braunschweig auf ein reges Muſtkleben zurückschauen tann. Stärker allerdings ist noch die Erinnerung an die Leistungen des Theaters : Goethes Faust“ und Leſſings ,,Emila Galotti" wurden hier uraufgeführt, und Caroline Neuber hat von hier aus ihren Kampfweg beschritten . Vielleicht darf man die Uraufführung von Zerkaulens ,,Reiter" und die noch etwas problematischen Festwochen zeitgenössischer Autoren" als die Wieberanknüpfung an die große Tradition des Theaters werten.

Neben diesen Impulsen, die von außen an die Stadt herangetragen wurden, hat sie selbst Eigenkräfte mobilisiert. Nicht um= fonst hat man die Stadt zuweilen das „ Nürnberg des Nordens" genannt ; über 900 baugeschichtlich wertvolle Häuser, davon allein 600 Fachwerthäuser, schmüden die alten Gassen und beeindrucken den Besucher. Aber sie bargen in schiefen Stockwerken und winzigen Höfen Elendswohnungen, die unserer Zeit unwürdig waren. Das marxistische Regime hat viel wersprochen, aber nichts dagegen getan. 1933 begann die Altstadtsanierung , die 900 Wohnungen verbesserte und 230 völlig verschwinden ließ. In den alten Fachwerkhäusern find heute schmude Räume, in denen Sauberkeit und Gesundheit herrschen. Hand in Hand damit ging eine großzügige Siedlungs = aktion , die allein in der städtischen Gemeinschaftssiedlung Lehndorf 2000 neue Wohnungen mit Gärten schafft. Siedlungen, Grünflächen und Kleingärten lockern die zu eng gewordene Stadt in weiten Ringen auf. Auch wirtschaftlich regt sich das Leben starf. Die alte Konservenindustrie - weite

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Spargelfelder liegen vor Braunschweigs Toren— hat durch den Vierjahresplan neue Bedeutung bekommen, und bei Büſſing-NAG. merkt man den Aufschwung der Autoindustrie gewaltig. Die Arbeitslosigkeit ist praktisch vev = schwunden ; Facharbeiter, Hausgehilfinnen und Bauarbeiter sind sehr gesucht. Der Umschlag im Hafen am Mittellandkanal steigt von Jahr zu Jahr ; daß Braunschweig einmal Hafenstadt in diesem Umfang werden würde, haben viele nicht geglaubt. Die Autobahn Berlin - Magdeburg - Hannover hat Braunschweig an das jüngste Verkehrsnet an-

Die

22. Mai 1937 geschlossen, und die Lufthansa hat eine neue Strede Hannover-Braunschweig-Berlin in Be-trieb genommen. Die Verkehrssünden der Kleinstaaterei werden damit langsam getilgt. So entsteht aus altem Erbe ein neues Leben, aus Tradition Sendung und Verpflichtung. Und der kämpferischen Jugend Deutschlands wird in wenigen Jahren Braunschweig nicht nur eine unklare Vorstellung, sondern ein fester Begriff, deſſen Inhalt mit der kräftigen Gestalt Heinrichs des Löwen beginnt und in der Arbeit der Jugend seinen heutigen Ausdruck findet. M. E. S.

Geſtaltungskraft

entſchied

Groß-Beteiligung aus dem ganzen Reich Reichsfieger im Meisterwettkampf Die Besten von über 5000 Zeilnehmern Zufriedenstellendes Ergebnis NSK Der vom gesamten deutschen Handwerk mit Spannung verfolgte erstmalig durchgeführte Meisterwettkampf ist beendet. Mit Ausnahme des Nahrungsmittelhandwerks, dessen Erzeugnisse wegen der Schwierigkeit einer Aufbewahrung erst kurz vor dem „Tag des Deutschen Handwerks" gearbeitet und beurteilt werden können, ist der Reichsentscheid in Frankfurt a. M. gefallen. Tagelang haben die Reichswettkampfausschüsse die besten Bezirksarbeiten nach allen Richtungen hin ge= prüft, tagelang war im „Haus der Moden" ein geschäftiges Hin und Her, tagelang ruhte über allen Beteiligten ein geheimnisvolles Schweigen, das nicht zu lüften war. Nun liegt im großen und ganzen das Ergebnis vor. Die Beteiligung aus dem Reich war außerordentlich gut. Wenn man bedenkt, daß der Meisterwettkampf 1937 ohne Vorbild gewesen ist, und daß, wie bei allen Aktionen, die zum erstenmal durchzuführen sind, gewisse Schwierigkeiten überwunden werden mußten, dann stellt es dem Handwerk ein gutes Zeugnis aus, wenn sich über 5000 einer Prüfung unterziehen, die höchste Anforderungen an den einzelnen stellt. Es ging ja nicht nur darum, das fachliche Können unter Beweis zu stellen, sondern der Wettkampf verlangte von den einzelnen viel mehr, nämlich die schöpferische Gestaltung eines Ge= genstandes unter weitestgehender Verwendung der neuen deutschen Roh- und Werkstoffe. Aber auch sonst mußten die Teilnehmer eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen, die in einem nationalsozialistischen Staat nun einmal unumgänglich notwendig sind. Diese Voraussehungen betrafen den Betriebsführer in seiner Gesamthaltung und seinen Betrieb, der gleichfalls den Anforderungen unserer Zeit genügen mußte. Wenn man unter diesen Gesichtspunkten den freiwilligen Kampf der Meister um den Sieg betrachtet, dann gewinnt das Bild eine Bewertung, die mit Zahlen nichts mehr zu tun hat. Denn dann erkennt man, daß in allen Teilen des Reiches im Handwerk Kräfte am Werk find, die neben einer nationalsozialistischen

Grundhaltung der Leistungsgedanken als höchstes Ziel erkannt haben und ein sazbereit gewillt sind, für Volf und Staat einen neuen Weg zu gehen. Und nun zum Meisterwettkampf selbst. Es waren sechs Wettkampfgruppen gebildet worden, und zwar für das Nahrungsmittel. handwerk, das Bauhandwerk, das Holzhandwerk, das Bekleidungshandwerk, das Metallhandwerk Innerhalb dieser und das Spezialhandwerk. Wettkampfgruppen waren rund 40 Handwerksberufe zugelassen. Vielen war es freigestellt , einen Gegenstand nach eige nem Geschmad anzufertigen, anderen waren bestimmte Aufgaben gestellt. Den Malern zB . war aufgegeben, einen bestimmten Haustyp des Reichsheimstättenamtes der DAF. mit Malerarbeiten auszustatten, die Tischler sollten Möbel für Siedlungshäuser bzw. für den Bedarf breiter Voltsschichten erstellen und dabei ausschließlich deutsches Holz verwenden, die Schmiede sollten Hand- oder Adergeräte nach eigener Idee anfertigen, die Klempner Haushaltsartikel, die in ihrer Ausführung den heutigen Anforderungen entsprechen, die Tö pfer Krüge oder Teller für besondere Festtage Entwurf ausarbeiten, die eigenem nach Ofenseher Heiz- und Kochanlagen für ein Siedlungshaus errichten, die Schneider Kleidungsstücke aller Art unter weitestgehender Verwendung von Mischgeweben anfertigen, usw. Ausschlaggebend war aber immer die Gestaltung nach dem kulturellen Geschmack unserer Zeit und die Berücksichtigung der im Zuge des Vierjahrespla nes notwendigen Materialien. Viele neue Gedanken haben in den Wettkampfarbeiten Ausdruck gefunden, und eine Reihe von Erfindungen und Neutonstruktionen beweisen den hohen Stand des heutigen Meistertums. Dabei ist besonders interessant, daß ein großer Teil der Reichssieger zur jungen Generation gehört. Der jüngste Reichssieger im Meister = wettkampf ist erst 25 Jahre ! Von den Wettkampfgruppen hat das Bekleidungs , handwerk die besten Gesamtleistun -

Alb

NSK. Folge 115 gen vollbracht. Innerhalb der Wettkampfgruppen haben im Holzhandwerk die Tischler, im Bauhandwerk die Maler, Ofensezer und Dachdecker, im Metallhandwerk die Schmiede und Kraftfahrzeughandwerker am besten abgeschnitten, während in der Wettkampfgruppe Bekleidungshandwerke mit Ausnahme der Sticker die Leistungen aller Handwerksberufe gleich gut waren. Dasselbe gilt von den Spezialhandwerken , bei denen nur die Zahntechniker und Orthopädiemechaniker versagt hatten. Das Nahrungsmittelhandwerk steht, wie bereits erwähnt, noch vor dem Reichsentſcheid, der aber, wie die bisherigen Berichte aus den Bezirken erkennen lassen, außerordentlich gut ausfallen dürfte . Bei dem strengen Maßstab , dem die Wettkampfarbeiten unterlagen und den die Reichswettkampfausschüsse in Frankfurt a. M. in jeder Weise anwandten, ist es nicht verwunder lich, daß für einen großen Teil der Handwerksberufe Reichssteger nicht festgestellt werden konnten. Immerhin sind aber aus über 50 H. der beteiligten Handwerfs = berufe Reichssieger hervorgegan = gen. Für die übrigen Handwerksberufe konnten II. und III. Preise verteilt werden. Die Reichs-

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22. Mai 1937 sieger werden am Tag des Deutschen Handwerks" durch den Reichsorganisationsleiter Dr. Ley , der der Vater des Gedankens des Meiſterwettkampfes ist, besonders geehrt werden. Gie erhalten neben der Reichssiegerplakette des „ Meisterwettkampfes 1937" eine Ehrenurkunde. Die Öffentlichkeit kann vom 28. Mai an die preisgekrönten Arbeiten in der Ausstellung ,,Meisterwettkampf 1937" in Frankfurt a. M. besichtigen. Diese Ausstellung umfaßt neben den Preisträgerarbeiten auch eine Reihe weiterer Gegenstände, die im Meisterwettkampf angefertigt wurden und die, wenn sie auch ohne Preis geblieben sind, sich doch als ausstellungswürdig erwiesen haben. Der Meisterwettkampf 1937 war nur ein Anfang. Nach den Erfahrungen, die nun einmal gesammelt werden mußten, darf es heute schon feststehen, daß der "9Meisterwettkampf 1938" noch ein ganz anderes Gesicht haben wird. Die Schaffensfreude, die durch diesen Kampf im Handwerk angeregt wurde, läßt die berechtigte Hoff= nung zu, daß in dem nächsten Jahr vom Handwerk Leistungen gezeigt werden, die einmalig sind und Ausdruck der Mission werden , die das Handwerk im nationalſozialistifchen Staat für das deutsche Volk zu erfüllen hat.

NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 115

Schlußstrich unter die Vergangenheit Die Alten Turnerſchafter treten in die Studentenkampfhilfe ein NSK München, 22. Mai. Der Führer des Verbandes Alter Turnerschafter, Pg. Dr. Friz Pfeiffer , erklärte seinen Beitritt zur NS.- Studentenkampfhilfe und rief alle Alten Turnerſchafter in einem Rundschreiben auf, fich gleichfalls zum Altherrenbund der Deutschen Studenten zu beken= nen. In dem Rundschreiben heißt es ua.: „ Die Rede des Reichsstudentenführers Dr. Scheel in der Großfundgebung des NSD.Studentenbundes gibt nach Form und Inhalt den Waffenstudenten die Möglichkeit, einen Strich unter die Vergangenheit mit ihren betrüblichen Vorkommnissen bei der Auseinandersetzung hinsichtlich der Neuformung der Hochschule zu ziehen. Der Weg ist nunmehr geebnet zur Mithilfe bei der Lösung der dem studentischen Nachwuchs gestellten Aufgaben. Der Reichsstudentenführer Dr. Scheel und der Amtsleiter der Studentenkampfhilfe, Dr. Doerfler, werden sich dafür einsehen, bewährte Traditionen und die ideellen Werte der Korporationen besonders die des Waffenstudententums in die zukünftige Hochschule einzubauen .“ Reichsstudentenführer Dr. Scheel dankte dem Verbandsführer Pg. Dr. Pfeiffer telegraphisch für sein Bekenntnis zum Altherrenbund der Deutschen Studenten und brachte zum Ausdruck, daß der Eintritt der Alten Turnerschafter in die Studentenkampfhilfe eine wesentliche För derung der Einigung des deutschen Akademitertums bedeute.

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hat das Arbeitswerk des Nationalsozialistischen Rechtswahrerbundes , dem die fachliche Weiterbildung der Berufsmitglieder obliegt, besondere Vorbereitungslehrgänge in An = lehnung an die Prüfungs- und Zulaffungsordnung eingerichtet, die für die Gaue Berlin und Kurmark des Nationalsozia= listischen Rechtswahrerbundes in Berlin bereits am 27. Mai und für den Gau Hamburg des NSRB . am 2. Juni in Hamburg beginnen. Der Berliner Kursus findet Donnerstags und Freitags jeder Woche statt und endet am 2. Juli. Beteiligung und Interesse an diesen Lehrgängen sind in den Kreiſen der Wirtschaftstreuhänder und der Wirtschaft sehr groß. Um ihren faufmännischen Angestellten die Gelegen= heit zur fachlichen Weiterbildung zu geben , haben bereits einige größere Firmen diesen Gefolgschaftsangehörigen die Teilnahme an den Kursen ermöglicht. Der Lehrgang behandelt die Gebiete der Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft. Wirtschaftsrecht und Steuerrecht. Durch die Heranziehung besonders geeigneter Dozenten gewährleisten die beiden Lehrgänge den. Teilnehmern eine wertvolle Erweiterung ihres Fachwissens. Anfragen und Anmeldungen sind an das Arbeitswerk des Nationalsozialiſtiſchen Rechtswahrerbundes, Berlin W 35, Tiergartenstraße 20, zu richten.

Auslese der Siedlerfamilien Neue Siedlerschule in Hamburg

Die erſten Wirtschaftstreuhän derlehrgänge Auftakt in Berlin und Hamburg NSK Berlin, 22. Mai . Um, alle in Frage kommenden Wirtschaftstreuhänder auf die nach der berufsständischen Neuregelung eingeführte Prüfung vorzubereiten,

NSK Hamburg, 22. Mai. In Hamburg wird in diesen Tagen eine neue Siedlerschule bezogen werden, die neben der Reichssiedlerschule die erste deutsche Siedlerschule ist. 600 Familien sollen in 14tägigen Kursen geschult und zugleich für die praktische Siedlung ausgelesen werden. Die Schulung ist unentgeltlich.

Drud : R. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

"

Nationalsozialiſtiſche Brief and Drahtan | árift der Schriftleitung: Berlin 688 00, Fimmerfe Fernoul: 11 002 Berlag : 8rang Cher Xa4\., 6. m. 1. §., 3entralserlag der RSTUP., Minden • Berlin Besland : Cher Beslag , Berlin, We Zahlungen Rubinad Berita (Boljgedients Berlin_4454) zu richten



Vartei -Korreſpondenz

NCK Breffedienſt der 96DUS

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Mit ber Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weih; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlié: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts Ihriftleiter Helmut Sänder man n Sielvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtà in Berlin.

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Beſter Lehrmeiſter iſt

die

Praxis

Der neue Weg der Arbeitsschulen der DAF. – Förderung des beruflichen Wertbewußtseins - Syftematischer Ausbau meiſterlichen Könnens NSK Bedeutung und Wert jedes einzelnen Volksgenossen sind durch seine Leistung für die gesamte Volksgemeinschaft bestimmt. Dies ist eine nationalsozialistische Grundforderung. Nur die persönliche Leistung in Beruf und Arbeit ift für die soziale Stellung des einzelnen entscheidend. Leistungssteigerung ist eine nationalsozialistische Verpflichtung. Zahlreich und vielgestaltig sind die Wege und Mittel, durch die dem deutschen Menschen eine ſyſtematiſche ſtändige Steigerung seiner beruflichen Leistungsfräfte ermöglicht wird. Die berufliche Erziehung des jugendlichen Menschen setzt mit der Berufsberatung ein und führt über die Lehrstellenver , mittlung , betriebliche Lehre, Berufsschule , zusätzliche Berufsschulung , den Reichsberufswettkampf zur Gehilfenund Gesellenprüfung. Mit diesem Abschluß der Schul- und Lehrzeit ist aber keinesfalls die Berufserziehung abgeschlossen. Die Lehrzeit schafft erst die Grundlage für einen ganz entscheidenden Zweig der Berufserziehung, nämlich die fördernde Berufserziehung.

schaft in seinem Beruf erarbeitet haben. Die Zusammenfassung, Ausrichtung und Steuerung aller fördernden Berufserziehungsmaßnahmen vollzieht sich in den Arbeitsschulen der DAF. Sie beginnen ihre Arbeit dort, wo die Sie praktische Lehrzeit aufhört. bauen also auf dem Fundament auf, das Schule, Lehrzeit und Berufs- und Fachschule geschaffen haben, sowie auf dem Erlebnis- und Erfahrungskreis der Erwachsenen, der sich durch die Betriebspraxis dauernd erweitert. Es ist also das kennzeichnende Merkmal der Arbeitsschule, das sie an das Arbeitserlebnis des schaffenden Menschen anknüpft. Die Besucher der in den Arbeitsschulen durchgeführten Maßnahmen sollen lernen, wie gut und gründlich gearbeitet wird. Das Arbeits können ist es also, was hier geübt wird.

Berufsschule

Arbeitsschule

Die vorstehend bereits angedeutete besondere Art der beruflichen Weiterbildung in den Ar-

Das Arbeitserlebnis entſcheidet

Erste Leistungsschau des Studententums Diese fördernde Berufserziehung hat die Aufgabe, den erwachsenen Menschen nach der Lehrund Berufsschulzeit berufserzieherisch zu betreuen und hat damit den Hauptteil der Berufserziehung überhaupt zu leisten. Das Ziel der fördernden Berufserziehung ist, nicht nur die infolge ungeordneter oder mangelhafter Lehrausbildung offengebliebenen Lüden zu schließen, sondern jeden erwachsenen schaffenden Menschen durch eine systematische Stei gerung seiner beruflichen Leistungsträfte auf der Arbeitsplatz zu brin gen, der seinen wirklichen Fähigkeiten und Anlagen entspricht. Die fördernde Berufserzie hung will dem Erwachsenen die Arbeitstraditio nen und Arbeitserfahrungen des praktischen Werktages übermitteln, die in dem jeweiligen Beruf gefordert werden. Sie will den ſchaffenden Menschen die Erkenntnisse übermitteln, die meisterliche Könner in Praxis und Wiſſen-

Ausstellung „ Studenten bauen auf“ in Berlin NSK München, 24. Mai. Zum ersten Male in seiner Geschichte tritt das deutsche Studententum mit einer aroken Leistungsschau vor die deutsche Öffentlichkeit. Die Siegerarbeiten aus dem Reichs = berufswettkampf der deutschen Studenten und Arbeiten der Kunst-, Hoch- und Fachschulen sollen ein beredtes Zeugnis ablegen von dem Schaffen der deutschen studierenden Jugend. Am 16. Juni 1937 wird in Berlin die Ausstellung ,,Studenten bauen auf“ die Leis stungsschau der deutschen Studierenden, eröffnet werden, veranstaltet von der Reichsstudentenführung. Sie wird eine Dauer von vier Wochen haben, um allen an dem ſtudentischen Leben intereſſierten die Möglichkeit zu geben, sich von dem schöpferischen Wollen und Können der studentischen Jugend Deutschlands Hoch- und Fachschulen zu überzeugen.

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RSK Folge 116 beitsschulen beantwortet bereits zum Teil die Frage: Warum Arbeitsſchule, wo wir doch unsere Berufs- und Fachschulen zur Genüge befigen? Die Berufsschule stellt einen besonderen Schultyp dar mit einem festen Lehrplan und einem festen Ziel. Die in der Berufsausbildung stehenden Jugendlichen sind bis zu ihrem 18. Lebensjahr zum Berufsschulbesuch verpflichtet. Auch besißt die Berufsschule einen ganz bestimmten Lehrertyp : den Gewerbeoberlehrer. Die Arbeitsschule dagegen hat mit der Berufsschule schlechthin wicht mehr als den Namen Schule“ gemein. Die in den Arbeitsschulen durchgeführten Maßnahmen paſſen ſich jeweilig dem Wesen der Landschaft und dem Charakter des örtlichen Wirtschaftsgepräges an Sie sind Schulen der Arbeit , die in ihrer Methodik auf den im Arbeitsleben stehenden erwachsenen Volksgenossen zugeschnitten sind. In ihrer Arbeitsweise ist die Arbeitsschule vollkommen beweglich. Sie schafft sowohl Dauer wie auch jeweils beſonderen Bedürfniſſen entsprechende gelegentliche Einrichtungen. Diese Einrichtungen sind Kurse, Arbeitsgemeinschaften (mit Betriebsbesichtigungen, Sondervorträgen usw.) und Aufbaukameradschaften. Praxis als Ausgangspunkt

Ausgangspunkt aller Arbeiten in den Arbeitsschulen ist der praktische Fall. Die Maßnahmen gelangen in erster Linie in den Werkstätten der Betriebe oder der Arbeitsschulen zur Durchführung. Ein systematischer Stufenaufbau in den einzelnen Maßnahmen führt die Teilnehmer zur Meisterung von schwierigen Aufgaben. Hierzu trägt der Einsag nur bester Fachkräfte und Berufspädagoger als Lehrkräfte an den Arbeitsschulen in entscheidendem Maße bei. Alle Teilnehmer an einer Berufserziehungsmaßnahme müssen sich gemeinsam um die Erarbeitung des Gegenstandes bemühen. Der Lehrer an der Arbeitsschule muß jeweils der beste Schüler sein. Die Sprache der beruflichen Erwachsenenerziehung in den Arbeitsschulen iſt die Sprache des Betriebes. Die in der Lehrmittelzentrale der DAF. erarbeiteten Lehrmittel und Werkstoffsammlun = gen unterstützen die Arbeiten in den Kurſen der Arbeitsschulen. Auch die Fachbücher für die berufliche Erwachsenenerziehung müssen in der Sprache des Betriebes geschrieben sein und das praktische Üben mit lebensbejahender Eindringlichkeit ermöglichen. Die in den Rahmen der Arbeitsschulen eingebaute

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24. Mai 1937 die vorwärtsstrebenden Arbeitskameraden in diejenigen Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene, Werkstattübungen oder in die höher fördernden Aufbaukameradschaften eingegliedert werden, die auch wirklich eine Weiterübung und einen planmäßigen Leiſtungsaufbau des einzelnen sichern können. Unter der ständigen Beratung durch diese Einrichtung der Arbeitsschulen soll sich aus der Vielzahl der Teilnehmer an den fördernden Berufserziehungsmaßnahmen ein Stamm zielstrebiger Dauerbesucher entwickeln, die planmäßig ihre berufliche Weiterbildung einem festen Ziele zuführen.

Weit über 100 Arbeitsschulen Zahlreiche derartige Erziehungsstätten der DAF. haben sich bereits in Deutschland entwickelt. 32 Gauarbeitsschulen bilden heute schon die geistigen Zentren der beruflichen Erwachsenenerziehung in den Gauen. Diese Gauarbeitsschulen strahlen aus zu den weit über 100 Arbeitsschulen in den Kreisen der einzelnen Gaugebiete. Hunderttausende deutscher Voltsgenossen sind bisher durch die Lehrgänge, Arbeitsgemeinschaften und Aufbaukameradschaften gegangen . Zahlreiche beste Lehrkräfte, Berufspädagogen und Männer der Praxis find an den Arbeitsschulen ständig bemüht, den erwachsenen Berufsmenschen durch eine betriebsnahe Berufserziehung zur Meisterschaft im Beruf zu erziehen und hiermit sein Werte bewußtsein als arbeitender Mensch zu stärken. HGL.

Deutscher Dichterbeſuch bei den Auslandsdeutſchen Nord- und Südamerikareiſe von Karl Göz NSK Berlin, 24. Mai. Das KinderDer Dichter der Erzählung [chiff" und Ratsherr in Stuttgart, der Stadt der Auslandsdeutschen, Karl Göt , reiste im Auftrage des Stuttgarter Oberbürgermeisters Dr. Strölin nach Nordamerika und Südamerika. Karl Göz ist bekannt als erster Träger des auslandsdeutschen Schrifttumpreises, den die Stadt Stuttgart gestiftet hat. Der Dichter hielt im Blumenauer Schüßenhaus einen Vortrag über seine Reiſeeindrücke und stattete danach in Begleitung der Amtswalter der Blumenauer NSDAP. der Blumenauer Zeitung", der er über Weg und Ziel der Auslands-Organisation berichtete, einen Besuch ab. Karl Göz sezt in diesen Tagen seine Reise durch die Gebiete mit deutschstämmiger Bevölkerung fort.

Berufslaufbahnberatung

Deutsche Woche in Curytiba

trägt Sorge dafür, daß der Weg der beruflichen Weiterbildung des Teilnehmers an den Berufserziehungsmaßnahmen nicht mehr ause schließlich einem zufälligen, oft willkürlichen Ermessen überlassen bleibt. Aufgabe der Berufslaufbahnberatung ist, nicht nur die Arbeitskameraden, die aus eigenem Antrieb heraus Rat suchen, sondern nach Möglichkeit alle Teilnehmer an den fördernden Berufserziehungsmaßnahmen zu erfassen. Durch eine eingehende berufspädagogische Beratung sollen

Die DAF. führt Berufswettbewerb durch NSK Berlin, 24. Mai. In Curytiba in Braſilien findet zurzeit eine Deutsche Woche statt. Sie wurde eröffnet durch einen Preſsſeempfang im Deutschen Konsulat. Eine Industrieausstellung, eine landwirtschaftliche Produktionsschau, Turnvorführungen und ein Künstlerkonzert im Teathro Guayra geben der Deutschen Woche" den Rahmen. Die DAF. veranstaltet während dieser Zeit einen Berufswettkampf deutscher Handwerker.

Gram

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Kurhessens Aufbauwerk in der Rhön

Großangriff Notſtandsgebie t auf ein Was der Wille der Partei schon erreichte - Der Einsatz zur restlosen Beseitigung des Notstandes Jährlich 207000 Lohntagewerke - Arbeitsdienst auf 21 Abteilungen verstärkt - Sondermittel der NSV . - Die große Zielfeßung NSK Die bisher durchgeführten Arbeiten und Maßnahmen im preußischen Teil der Rhön find, das ſtand von vornherein feft, nur als Anlauf und Einleitung zu einem ganz groß zügigen , planvollen Borgehen anzusehen. Von den beteiligten Stellen liegt jest der endgültig festgeseßte Gesamtplan vor, den Notſtand in der Rhön innerhalb eines Zeitraumes von 15 Jahren zu beseitigen. Die Finanzierung der Arbeiten, die einen Zuſchuß von rund ¾ Million Reichsmart jährlich erfordern, ist gesichert. Aus Anlaß des bevorstehenden 6. Hessentages des Gaues Kucheſſen der NSDAP . macht der Beauftragte des Gauleiters und des Oberpräsiden ten für den Rhönplan im Gau Kurhessen, GauBurkhardt = Dr. leiter - Stellvertreter Fulda , die Öffentlichkeit mit dieſem 15jährigen Aufbauplan bekannt. Es handelt sich um ein Werk, das nie geformt und zur Durchführung gekommen sein könnte, wenn nicht der Führer und die Bewegung immer wieder die dynamische Kraftquelle zur Überwindung aller Schwierigkeiten und Hemniſſe wären. Ein Rückblick auf die schon durchgeführten oder in Angriff genommenen Arbeiten ist sehr aufschlußreich für den kraftvollen Einſaß der Bartei in den legten drei Jahren, die Pläne für die Zukunft aber geben die Garantie für die restlose Beseitigung des Rotstandes , der unter dem schwarz-roten System der Nachkriegszeit einen unglaublichen Höchſtſtand erreichte. Als Grenzland war die Rhön früher unaufgeschlossen geblieben, die verschiedenen Bahn linien liefen als Sadbahnen fest, die schmalen turvenreichen Straßen waren in einem unfahrbaren Zustand. Auf Anordnung des Reichsinspektors für den Straßenbau sind nun bisher 45 Kilometer Reichsstraßen ausgebaut worden. An Reichsmitteln waren dazu notwendig 1,95 Million Reichsmart. Daneben war selbstverständlich die Verbesserung der Straßen erster und zweiter Ordnung wichtig. Wenn man ers fährt, daß für Straßen und Wegebau insgesamt über 2 Millionen RM. aufgewandt worden sind, dann weiß man , in welchem Maße für dieses Gebiet nicht nur die Voraussetzung für eine gute Verkehrserschließung geschaffen, sondern daß vor allem die großen Ausgaben für Löhne , Fuhrlöhne , Ma = teriallieferungen ua ., in das Notgebiet geflossen find . Reben dieser Verkehrserschließung stehen an erster Stelle die Bodenarbeiten ( Umlegung oder Zusammenlegung) als Voraussetzung, die höch = ten Erträge auf der vorhandenen knappen Fläche erwirtschaften zu können. Im Jahre 1934

wurden 25 Gemeinden mit über 21 Hektar in die Umlegung genommen, im Jahre 1936 tamen weitere 38 Gemeinden mit über 26 000 Hektar hinzu. über 350 000 Lohntagewerke find in den legten drei Jahren an bodenverbeſſernden Arbeiten geleistet worden. Zur Finanzierung standen 1,27 Million Reichsmart aus ReichsReichsernährungsZuschüssen des mitteln, ministers und der Reichsanstalt für Arbeitsloſenfürsorge zur Verfügung, während die beteiligten Grundbesitzer aus eigenen Mitteln, durch Barleistungen, Hand- und Spanndienst oder Darlehen 340 000 Reichsmart aufbrachten. Die gewaltigen Reichszuschüſſe floſſen_ganz überwiegend in Form von Löhnen aller Art in die Gemeinden des Notgebietes, sie wirkten sich aus in steigender Kauftraft und in gehobenem Vertrauen und Glauben gesamten der Bevölkerung. Großes Augenmerk wurde der fachlichen Betreuung der Landwirtschaft zus gewandt, um die Betriebe, die in ihrer Entwicklung weit zurüdgeblieben waren, entsprechend der Arbeit am Boden selbst so umzustellen, wie es Klima und Boden erfordern. Wirtschaftsberatung sorgt jezt für die richtige Behandlung des Grünlandes, die ferner durch Lehrgänge und Kurse erzielt werden soll. In allen Gemeinden ist die Umstellung der Rindviehhaltung auf Leistung eingeleitet worden. Wenn so zum Beispiel die Milchleistung der im preußischen Teile der Rhön auf der bisherigen Futtergrundlage vorhandenen 20 000 Milchlühe in den letzten vier Jahren um rund 500 Liter je Kuh gesteigert wurde und in weiteren Jahren um 1000 Liter gesteigert wird, dann ist nicht nur ein örtliches, sondern ein wichtiges volkswirtschaftliches Ziel erreicht. Daneben wird mit allen Mitteln die faft verschwundene Schafzucht gehoben. Allein in den beiden letzten Jahren sind im Rotstandsgebiet insgesamt 16 Herden mit fast 3000 neuen Schafen aufgestellt worden. Es versteht sich von selbst, daß dem Menschen der Rhön, der unter dem Verlust wertvollen Erbgutes durch Abwanderung, durch die Gefahren der Saisonarbeit, durch die lange Notzeit, durch die schwere Arbeit der Frauen und Mütter und namentlich durch die ungenügende Ernährung der Kinder ernstlich in Gefahr war, jede mögliche Hilfe vor allem durch alle Gliederungen der Partei und durch die Reichs- und Staatsstellen zuteil wurde. Der Reichsm üt terdienst führt zahlreiche Kurse im Kochen, Nähen, in der Gesundheitspflege und der Siedlungsfrage durch, in fahrenden und festen Zahnkliniken sind einige tausend Kinder und Jugendliche kostenlos behandelt worden, acht Abteilungen des Reichsarbeitsdienstes für

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die weibliche Jugend nehmen den schwer geplagten Frauen in den ländlichen Betrieben die Arbeit ab und großzügig betreut die NSV. mit großen Sondermitteln das gesamte Gebiet. Nach dem eingangs erwähnten, jest aufge= stellten Gesamtplan für alle am Boden der Rhön notwendigen Arbeiten läßt eine aufgeHellte Übersicht das Gesamtgebiet in Jeiner Befitstruktur erkennen. Von den 72 400 Hektar Fläche, verteilt auf insgesamt 121 Gemeinden, find 20 v5. forstlich und 80 5. landwirtschaftlich genugt. Von der Gesamtfläche sind bereits umgelegt 17,45 v5., in der Umlegung befinden sich 36,27, und noch um, zulegen find 46,28 vh. Der Plan umfaßt folgende notwendigen Maßnahmen, in Lohntagewerken ausgebrüdt : An Wasserführung und Waſſerversor, gung 6800 Lohntagewerke. An Entwässerung 8312 Heftar mit 829 400 Lohntagewerken. An Entsteinung , Umbruch usw. 512 Hel tar mit 82 650 Lohntagewerken. An Umlegungsarbeiten , Wege und Gräbenbau 46 729 Hektar mit 1823 130 Lohntagewerken. An Hilfsarbeiten 301 100 Lohntagewerke. Diese insgesamt zur Durchführung gelangenden 3,1 Millionen Lohntagewerke geben ein eins drucksvolles Bild von der Größe der Aufgabe, mit deren Erfüllung dem Notstandsgebiet der Rhön Hilfe gebracht wird . Es ist vorgesehen, die gesamten Arbeiten der Bodenverbesserung in einem Zeitraum von 15 Jahren durchzuführen. Jährlich müssen danach im Durchschnitt 207 000 Lohntagewerke geschafft werden. Da durch die günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkte in Zukunft nicht mit dem Einſaz zahlreicher Notstandsarbeiter gerechnet werden kann wie bisher, wird in Zukunft der Reichsarbeitsdienst in verstärktem Umfange eine gesezt werden. Statt bisher sieben zur Verfügung stehender Abteilungen ist schon für 1937/38 der Einsatz von 21 Arbeitsdienstabteilungen zugesichert worden.

Germaniſches

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Es ist klar, daß - in Anbetracht der Notlage des Gebietes -- der weitaus größte Teil der entstehenden Kosten aus Reichs- und Staatsmitteln zur Verfügung gestellt wird. Je nach Leistungsfähigkeit werden dabei die örtlich bes teiligten Grundbesizer durch Barleistungen oder durch Hand- und Spanndienste zur Finanzierung herangezogen. Die nach Durchführung der Maßnahmen entstehenden landwirtschaftlichen Mehrerträge, die natürlich ganz erheblich sein werden, fließen restlos den Grundbefizern, Bauern und Landwirten zu. Ziel ist, daß damit die Betriebe in Ordnung gebracht, einwandfreies Saatgut und Kunſtdünger beschafft, lebens des und totes Inventar verbessert, Gebäude in Ordnung gebracht und vor allem an eine Bers besserung ber eigenen Lebenshaltung gedacht werden kann. Darlehen sollen grundsätzlich nicht mehr aufgenommen werden ; denn als unſeliges Erbe der schwarzroten Systemzeit haben zahl reiche Betriebsinhaber noch viele Jahre zu arbeiten, um die alten Schulden abzustoßen. Innerhalb dieses 15jährigen Gesamtplanes ift jezt ein Teilplan vorbereitet, der all die Maßnahmen umfaßt, die in der Zielsetzung des Vierjahresplanes vordringlich zur Durchführung kommen sollen. Es ist klar, daß alle übrigen hier nicht erwähnten Hilfs= maßnahmen nicht nur fortgesezt, sondern immer mehr erweitert und verbessert werden. So plant zB. der Reichsnährstand die Errichtung einer Landwirtschaftsschule mit Beispielswirtſchaft, die obligatoriſche Milchkontrolle im ganzen Gebiet, und der Gedanke der „Schönheit des Dorfes" wird neben den wirtschaftlichen Gesichtspunkten stark in den Vordergrund · rücken. Insgesamt wird planvoll die lezte und wichtigste Zielsetzung des Rhönplanes im Auge be= halten und zu gegebener Zeit durchgeführt : Die Gesundung der Besißstruktur, die Rens bildung von Bauerntum und die Schaffung eines gesunden bodenständigen Arbeitertums in lebenskräftigen gewerblichen und induſtriellen F. H. Betrieben.

Geiſteserbe

und

Gegenwart

Nachklang zur 10. Germanenkundlichen Tagung in Gelsenkirchen Erkenntniſſe über den Kulturſtand unserer Ahnen – Weltanschauliche Haltung und wiſſenſchaftliche Verantwortung NSK Nach Beendigung der Fülle von Vers anstaltungen anläßlich der Germanen kun dlichen Tagung in Gelsenkirchen bringen wir einen Gesamt überblid des NSKSonderberichterstatters. Veranstalter dieser Tagung war die Vereinigung der „Freunde im germanischer Borgeschichte" Deutschen Ahnenerbe“. Ihr Zwed war eine Zusammenführung der Freunde germas nischer Vorgeschichte" zum gegenseitigen Ges dankenaustauſch, die Versammlung um den Vorlämpfer ihrer Gemeinschaft, Prof. Wilhelm Lendt , und schließlich auf Studienfahrten die Besichtigung einer Reihe von Fundstätten zur germanischen Vorgeschichte, die jeweils von Brof. Teudt und seinen Mitarbeitern erläutert wurden.

Auf dem Begrüßungsabend des ersten Tages umriß Prof. Wilh. Teudt in fünf Punkten die Grundgedanken der Germanen = tunde , dh. seiner Arbeit und der von ihm geführten Schar von Vorgeschichtsforschern. Die Daseinsberechtigung jenes Detmolder Kreises der Vorgeschichtsforscher neben der Spatenwissenschaft wurde folgendermaßen dargelegt : 1. Ziele und gleichzeitig Beschränkung auf Germanenkunde im völkischen Sinn. ,,Germanen sind alle die Völkerstämme, die ohne erhebliche Blutmischung in Germanien oder den nordischen Ländern bis tief in die Urzeiten hinein, mindestens aber seit 2000 v. Zw. , seßhaft

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NSK Folge 116 gewesen sind, Ackerbau treibend, wenn der Boden Brotfrucht hergab, blutsverbunden und verbunden durch gemeinsame Sprache und Kultur." 2. Erforschung der Geisteskultur unserer Ahnen. Unser Herz aber schlägt dem entgegen, woran der Geist, der Schweiß und die gläubige Ehrfurcht unserer Vorfahren haftet." 3. Bekenntnis zur Unanfechtbarkeit der Vererbungslehren , zur Stetig = teit der Grundanlagen bei uns wie bei unseren Urvätern. ,,Was in uns ist an Geistesgaben, an Gemüt und an Neigungen, dasselbe war auch vor 4000 Jahren und viel weiter zu= rück in die Urzeiten hinein in unseren Vätern, nicht mehr und nicht weniger." 4. Erforschung der Ursachen für das Fehund schrift = len handgreiflicher licher Quellen. „Der Werkstoff germanischer Baukunst, germanischer Bildnerei und germanischen Schrifttums war das Holz. Die Erzeugnisse aus Holz aber sind nahezu restlos in Moder und Asche zerfallen, während die Denkmäler der antiken Steinkultur in den Museen prangen. Dazu kam nun in Germanien das Mittelalter hindurch der fanatische Be = tehrungs- und Romanisierungstrieg , der auch die Namen auszutilgen und die Steine aus dem Boden zu reißen befahl, wenn sie an den alten Glauben erinnerten.“ 5. Die besondere Gunst der Lage Det = molds , die Gegebenheiten der Osning-Mark und der Externsteine. " Wir haben in Detmold das außerordentliche Glück, noch unschätzbares Anschauungsmaterial zur Erkundung germa= nischer Kultur zu besitzen." Der zweite Tag brachte eine ausgedehnte Studienfahrt ins südwestliche Münsterland. Die alte Landwehr , die die Stammesgrenze zwischen Sachsen und Franken bildete, wurde besichtigt. In ihrem Verlauf erschien ein „ Timpel“, eine Ringwallanlage, die Prof. Teudt als eine Kultstätte der Germanen erläuterte. Bei Borken wurde in besonderer Bereicherung des Programms eine soeben freigelegte Grabanlage aus der Jungsteinzeit besich= tigt. Hier nahmen die Vertreter der Spatenwissenschaft, Prof. Dr. Stieren und sein Mitarbeiter Dr. Hude Gelegenheit, ihre Hilfestellung für die Forschungen zur Vorgeschichte bereitwilligst zu befunden. Der Studienfahrt folgte am Abend mit einer Vortragsveranstaltung der unzweifelhafte Höhepunkt der Germanenkundlichen Woche. Es sprach der Präsident des ,,Deutschen Ahnenerbes", SS.Hauptsturmführer Prof. Dr. Wüst , München, über das Thema „Der arische Sonnen = held". Es ist Trita aptya , der alt-indoarische, nur im frühesten Veda des 2. Jahrtausend v. 3w. belegte Gott. In ihm sehen wir ein sicher belegtes, hochwichtiges Beiſpiel des urindogermanischen, mit dem Sonnenjahreslauf eng verbundenen Eingottglaubens. In wiſſenſchaftlich überzeugenden und in der rednes rischen Gestaltung wirksamen Ausführungen zeigte Prof. Dr. Wüst die pflichtvolle, vorbildlich männliche Haltung dieses Sonnen- und Gotteshelden Trita aptŋa. Zu einem Erlebnis wurde aber der wissenschaftliche Vortrag dadurch,

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daß Prof. Dr. Wüst die Beziehung herstellte zwischen dem weltanschaulichen Gefüge unserer Ahnen und der ganzheitlichen Weltanschauung des Nationalsozialismus. Seinen Ausführungen schloß sich ein hervorragendes Referat von SS.Hauptsturmführer Dr. Plaßmann an, das den Arischen Sonnenhelden in der deutschen Sage" behandelte und ebenfalls bedeut= same und oftmals überraschende Hinweise und ·Deutungen brachte. Die zweite große Studienfahrt führte in das südliche Westfalen , wo die Anlagen des ,,Burgberges" bei Oestrich in der Nähe von Letmathe und die Wehranlagen von Hohen syburg besichtigt wurden. In überzeugender Weise legte Otto Sigfrid Reuter in einem Vortrag über ,,Germanische Astronomie“ dar, daß die Germanen eine hochHimmelskunde entwickelte gehabt Man muß freilich von Astronomie haben. sprechen. Astrologie, wie die Babylonier, etwa haben die Germanen nicht gekannt. Ihnen waren die Sterne nicht Götter, ſondern riesige Stoffe, Naturmächte, Zeichen Gottes und seiner Göttertaten. Wir müssen uns gegen die große geschichtliche Lüge wenden, als ob nur die südlichen Völker eine hohe Kultur ge= habt hätten, die Germanen aber Barbaren ge= wesen seien. Reuter führte in sehr ins einzelne gehender Darstellung reichliche Beweise für seine Behauptung an. Wenn Astronomie ein Prüfstein für die Geistesfähigkeiten und Geistesarbeiten der Völker ist, so dürfen wir auf die auf diesem Gebiet geleistete Arbeit unserer Vorväter mit Stolz zurückblicken . Wie fast an allen Eden und Enden unserer Vorgeschichte hat indes auch hier die Feindschaft der Kirche , die von einer „, astronomia diabolica" sprach, so gründlich zerstörend gewirkt, daß wir erst langsam wieder zu den Quellen und Zeugnissen der Germanen vorstoßen. Der Vortrag Reuters war, wie der von Prof. Wüst, außerordentlich eindrucksvoll. Alle Arbeit jener Vorgeschichtsforscher, die sich selber als die ,,Detmolder Richtung" bezeichnen, rankt sich um die hervorragende Persönlichkeit von Prof. Wilh. Teudt. Das historische Verdienst dieses Mannes wird es für alle Zeit sein, der Forschung nach der Geschichte unseres Volkes entscheidende Antriebe und Förderungen vermittelt zu haben. Die Arbeit der Detmolder ist ausgegangen von den Gegebenheiten ihrer näheren Heimat und hat sich ausgedehnt auf alle nur erfaßbaren Fundstätten in Deutschland und den Nachbarländern, vor allem des Nordens. Der Nationalsozialismus hat gewissen Trägheitsprinzipien der „ zünftigen" Wissenschaft ein Ende gemacht und durch die zunächst grund sägliche Förderung der Teudtschen Forschung Auftrieb verliehen. Man weiß, daß in den letzten Jahren in ganz erstaunlichem Umfang Grabungen über Gra= bungen vorgenommen und Funde über Funde gemacht worden sind. Kameradschaftlich müſſen die exakten Spatenwissenschaften und die aus großzügiger Schau kombinierende und ihrerseits immer wieder um wissenschaftliche Fundierung bemühte Forschung nach Teudts Art zusammenarbeiten. Um so eigenartiger mutet es an, daß die Freunde germanischer Vor-

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geschichte" in einer offenbar vertrampften Haltung immer noch, wenn fie irgendwo und zu irgendeinem Thema das Wort ergreifen, in einer Kampfstellung gegen die Wissenschaft oder sagen wir die übrige Wiſſenſchaft ſtehen. Jene Haltung der Wissenschaft, die wir oben. als Trägheitsprinzip bezeichnet haben, ist weitgehend ausgeräumt. Die Leistung von Teudt ift anerkannt. Es kann nur ein Ziel geben : Gemeinsames Ziehen am gleichen Strang. Dabei halten wir einen ständigen Affront gegen jene Wissenschaftler, die mit gleich gutem Willen, aber auch mit größter Verpflichtung zu voller Sachlichkeit arbeiten, für unnük. Denn gerade, nachdem Wilhelm Teudt die grundsägliche Bresche geschlagen hat, muß der Durchbruch und die Vollendung der weiteren Forschung peinlich genau und zuverlässig sein. Es ist nicht ungefährlich, das Übergewicht einer so verantwortungsvollen Arbeit von der Begeisterung, von der Liebe und dem guten Willen allein bestimmen zu lassen. Was Teudt persönlich oder seine engeren Mitarbeiter aus der Fülle ihrer Kenntnisse aussprechen, ist oftmals etwas anderes, als be geisterte Anhänger --- ohne gleiche Kennts nisse - daraus hören. Wir müssen dahin kommen, daß der Glaube selbstvers ständliche Vorausseßung ist und daß

24. Mai 1937 wir aus ihm heraus zu immer wieder bes legter und damit sicherer überzeugung gelangen. Es ist dabei klar, daß wir Belege nicht allein in literariſchen oder handgreiflichen Zeugnissen erbliden.

Damit verstehe man uns richtig ! Es war immerhin in der Reihe der Veranstaltungen dieser Germanenkundlichen Woche, und zwar unter den Besichtigungen der Fundstätten eine Erholung und ein geistiges Ausruhen, als etwa Prof. Stieren seine Grabungsergebnisse im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen führte. Wir wissen, wieviel glüdlicher seine Vors ausse zungen vor den speziellen Arbeiten Teudts sind, wie aber auch das im Vorjahre gegründete ,,Deutsche Ahnenerbe" bemüht ist, immer wieder auf die wissenschaftliche Genauigkeit und Zuverlässigkeit den Ton zu legen, nicht im Sinne der Wissenschaft um der Wissenschaft und der Zunft um der Zunft willen, sondern aus höchster Verantwor tung für die Sache. Es muß alles vermieden werden, aus der so notwendigen Forschung in der Geschichte unserer Vorväter eine Schwärmerei zu machen, die uns an dem heute erreichten Punkt in der Entwicklung unserer Vorgeschichte nicht mehr fördern fann, sondern nur schädlich sein würde. Dr. Friedhelm Kaiser.

Die NSK Randbemerkung:

Zeuge

Sudetendeutſchtum

NSK Daß die " Regelung" hinsichtlich des Verhältnisses zwischen der Prager Regierung und dem Sudetendeutschtum vom Beginn des daran Jahres eine Regelung sei glaubt" allein die Prager Regierung, nicht aber die größte Volksgruppe Europas, die Sudetendeutschen. Das läßt Herrn Krofta, der nicht müde wird, den großen Erfolg des innervölkischen "Ausgleichs" zu propagieren, völlig talt. Genau so kalt etwa , wie die Tatsache, daß feine Sigung im Prager Abgeordnetenhaus ver geht, ohne daß ein Abgeordneter der Sudetene deutschen Partei auf zahlreiche flagrante Brüche des Minderheitenrechts in diesem Lande hinweist. Herr Krofta gibt Interviews, bestätigt, mahnt, warnt, und wenn es nur Herrn Krofta und einige ebenso ungeschickte wie böswillige Reporter gebe, die Mine derheitenfragen in einer Entfernung von mine destens 800 Kilometer zu beurteilen pflegen, dann wäre die sudetendeutsche " Regelung" nicht mehr aus Europa wegzudenken. Soweit hat die Prager Schallplatte auch be reits wohltätig einschläfernd auf das Gewiſſen mancher Westeuropäer gewirkt. Nun aber hat offenbar besagte Schallplatte einen aufmerksamen Zuhörer gefunden, der in diesem Falle vom Schlafen nichts wissen wollte und im Gegenteil sehr heftig wurde. Es handelt sich dabei

um das der ungarischen Regierung nahestehende Blatt Függetlenseg". Die Zeitung wendet sich außerordentlich scharf gegen den Vorschlag Kroftas , eine ähn liche " Regelung" mit der ungaris schen Minderheit zu treffen wie mit der deutschen. Kurz und bündig wird Krofta erklärt, daß die Vereinbarung völlig wirkungslos geblieben sei und nur mit einem verschwindend geringen Teil der deutschen Minderheit abgeschlossen wurde. Die " Regelung" erhalte übrigens teine Regierungszugeständnisse, es seien denn solche, die verfassungsmäßig gegeben werden müßten, bisher tatsächlich aber nicht gegeben worden seien. Woraus zu entnehmen ist, daß das Sudetendeutschtum keineswegs im mer nur nach den Prager Melodien besungen wird, sondern daß das verantwortungsvolle Ausland neben dem Kläger Krofta zuweilen auch den Zeugen Sudetendeutschtum anhört. Trogdem - um uns zu der Moldauer Schallglauben wir nicht, daß platte zurückzubegeben sich Prag entschließen wird, für die Rückseite der Platte den folgenden, äußerst zeitgemäßen Spruch aufzunehmen : „ Saget uns, wie ihr die Sudetendeutschen behandelt, und wir wollen euch sagen, welch' gute Demokraten ihr seid !"

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Die deutsche Sonderdienst der NSK

Verantwortlich : Erika Kirmite

Frau

Kurzberichte für die Frau

Amtl. Preffedienſt der Nationalſozialiſtiſchen Frauenſchaft und des Deutfchen Frauenwerkes

Schrittmacher

geſunden

Lebens

Die gesundheitliche Betreuung der Arbeitsmaiden – Ueberprüfung der Lager durch Bezirksarzt und -ärztin – Die Arbeit der Geſundheitshelferinnen Von Dr. Grete Crome , ärztliche Referentin im Gesundheitsdienstamt des Reichsarbeitsdienstes NSK Hinter den erdfarbenen Kolonnen der Arbeitsmänner ist die soviel kleinere Gruppe der Arbeitsmaiden bisher fast verschwunden. Und doch gehen in diesem Jahre 40 000 und bald schon alle deutschen Mädel_durch diese große Erziehungsschule des deutschen Volkes, von der Reichsarbeitsführer Hierl in Nürnberg sagte, daß ihre Erziehungsaufgabe noch notwen= diger sei als die des männlichen Arbeitsdienstes. Wenn auch die Mädel in hellen Scharen zu den Bezirksleitungen strömen, um sich in den jezt noch freiwilligen Arbeitsdienst für die weibliche Jugend einzugliedern, ſo ſehen doch viele deutsche Eltern voll Sorge der Zeit entgegen, da der Pflichtarbeitsdienst auch ihre Tochter erfaßt. Gewiß, es ist wunderschön, daß die Mädel in den Notstandsgebieten deutscher Bauern, Siedler, Arbeiter ihre junge Kraft in den Dienst überlasteter Frauen und Mütter stellen aber wird ihr Kind diesem schweren Hilfsdienst gewachsen sein, wird es nicht Schaden leiden in der Härte und Einfachheit des Lagerlebens weit draußen auf dem Lande? - Bei solchen Bedenken ist es wohl notwendig, daß die Öffentlichkeit einmal Kennt nis erhält vom " Gesundheitsdienst" im Arbeitsdienst der weiblichen Jugend. Vor der Einberufung in den Arbeitsdienst muß die Bewerberin sich einer gründlichen Untersuchung durch das zuständige Gesundheitsamt unterziehen: Im Lager angekommen, muß fie bei dem für die Gesundheitsführung der Mädel verantwortlichen Lagerarzt das zweite Gesundheitsexamen bestehen. Erst wenn beide Male das Urteil auf volle Tauglichkeit ausgesprochen wurde, werden die ,,Neuen" in I angs jamer Gewöhnung - Gesundheitsdienst ist auch der Lagerführerin maßgebend für ihre Anordnungen vertraut gemacht mit den Aufgaben ihres Dienstes. Zwischen gesund" und „geſund“ iſt ja oft noch eine weite Spanne. Was der fräftigen Dirn vom Lande selbstver= ständliche Arbeit ist, muß ein Stadtmädel sich erst Schritt um Schritt erarbeiten. Manche, die daheim von der Mutter recht verwöhnt wurde, merkt erst draußen auf dem Lande in der harten Schule der Bauern- und Siedler= arbeit, wie lebensuntüchtig sie durch solche falsche mütterliche Fürsorge wurde. Unter guter Führung und Betreuung durch Lagerführerin und Lagerarzt gliedert sich aber auch ein solches Mädel reibungslos in den Dienst ein, und sie

wird dabei, wie all die anderen, glücklich und -froh und gesund ! Ja, gesünder als vorher. Wir sind uns doch flar darüber, daß das Leben unserer Großstädte mit Zentralheizung, Warmwasserbereitung, Asphaltstraßen, Autobus und Straßenbahn uns und auch unsere Mädel unter einen „Glassturz“ gesezt hat. Die Folge solch unnatürlicher Lebensweise ist, daß wir für jede Erkältungskrankheit anfällig sind und Husten, Schnupfen, Halsentzündung häufig genug uns plagen. Bei unseren Mädeln ist durch Musterungsund Einstellungsuntersuchung alles, was nicht „ wetterfest“ und kernig ist, ausgeschieden. Die Lagerbelegschaft stellt gesunde Jugend dar, die froh ist, unter naturgegebenen Lebensbedingun= gen ihre Widerstandskraft beweisen zu können. Der gesunde, aufbaufähige Körper beantwortet naturgebundenes Leben, Sonne und Regen , Wind und Wetter und tüchtige körperliche Arbeit mit größerer Leistungsfähigkeit, größerer Gesundheit. Wie im männlichen Arbeitsdienst, ist der Gesundheitszustand der Mädel in der leichtgebauten Barade der allerbeste. Der Herzschlag wird voller, die Fassungskraft der Lungen wird größer, die Haut ist gut durchblutet. Bei einer so großen Schar bleiben natürlich Krankheit und Unfall nicht ganz aus. In leichten Fällen betreut dann die dafür ausgebildete ,,Gesundheitshelferin" - der Arbeitsdienst kennt feine Krankenschwester" ·- nach Anweisung des Vertragsarztes die kranken Mädel in der „Heilstube" des Lagers. Ist die Krankheit nicht ganz leichter Art, der Unfall nicht ganz einfach, so wird die Arbeitsmaid einem guten Krankenhaus und fachärztlicher Behandlung zugeführt. Jedes Lager hat seinen Vertragsarzt, der sich verpflichtet hat, jederzeit da zu sein als guter Helfer und Berater. In Vorträgen und Besprechungen unterweist er die Mädel in allen Fragen der Gesundheitsführung. Er übermittelt ihnen die grundlegenden Kenntnisse über Aufbau und Lebensgesetze des Körpers, über erste Hilfe bei Krankheit und Unfall, über gesundes Wohnen, gesunde Kleidung und Ernährung ua. Die Lager eines Bezirkes es gibt deren 13 in Deutschland - werden gemeinsam ärztlich betreut durch die Abteilung Gesundheitsdienst in der Bezirksleitung. Bezirksarzt und -ärztin sorgen in guter kameradschaftlicher Zu-

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sammenarbeit mit der Bezirksführerin und ihren Mitarbeitern für die Gesundheit der Mädel. Sie fahren von Lager zu Lager und überprüfen dauernd alles, was zum Gesundheitsdienst gehört: Ob die Nahrung gut und ausreichend ist, ob die Kleidung allen Anforde rungen entspricht, ob die Wohn- und Schlafräume hell und groß genug sind, ob die LagerHygiene modernen Anforderungen entspricht in der Wasserversorgung, in Wasch- und Brauſeanlagen usw. Schäden und Mängel werden be seitigt, und nur wirklich hygieniſch einwandfreie Lager werden neu errichtet. Den Bezirksleitungen und ihren Arzten übergeordnet ist das " Gesundheitsdienst amt" in der Reichsleitung des Reichsarbeitsdienstes. Seine Führung liegt in Händen des Reichsarbeitsarztes, dem auch die Gesundheitsführung des männlichen Arbeitsdienstes anvertraut ist. Vom Gesundheitsdienstamt werden alle Fragen des Gesundheitsdienstes einheitlich geflärt und bestimmt, wird nach bestem Wissen

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und Können für das Wohl der Arbeitsmaiden in gesunden und franten Tagen gesorgt. Zusammenfassend kann man sagen, daß der Arbeitsdienst - dieſe großartige Erziehung zur Gesundheit durch das Mittel der Abhärtung sowohl nach seinem Ideengehalt wie nach seiner praktischen Auswirkung maßgebend werden muß. für die Lebensführung unseres ganzen deutschen Bolles. Denn er führt seine Menschen darüber hinaus zur seelischen Gesundung durch einen Sozialismus der Tat, in dem Eigenbrötelei und Ichsucht abfallen von jedem, bei dem Stadtluft, Kleinfamilie, Einzelkind-Syſtem diese Eigenschaften großzogen. So wirkt sich in jeder Beziehung der Reichsarbeitsdienst für unſer Volk zum machtvollen Schrittmacher des ge = sunden Lebens von morgen aus, das die Krankheiten von heute überwunden hat. In einem umfassenden und herrlichen Sinn wird. somit der Reichsarbeitsdienst zum Gesund = heitsdienst Volt.

Im Mittelpunkt steht

am

der

ganzen

deutschen

Mensch

Die Frau auf der Reichsausſtellung „Schaffendes Volk“ in Düſſeldorf – Zahllose Anregungen für die deutsche Hausfrau

NSK Seit vierzehn Tagen ist die große Reichsausstellung "Schaffendes Volf" eröffnet, und schon sezt die Völkerwanderung nach dem Rhein ein, richten sich die Blicke des ganzen Volkes nach Düsseldorf der Schau am deutschen Schicksalsstrom, die gewaltiges Denkmal deutschen Schaffenswillens und deuts schen Erfindergeistes ist. Wer einmal einen kurzen Rundgang durch diesen riesigen Komplex, der in seinen Ausmaßen alle gewohnten Vorstellungen über den Haufen wirft, unternommen hat, der erkennt, daß man hier Tage und Wochen braucht, das Wunder dieser Schau in ihren tausend Einzelheiten zu erfassen. Daher können hier nur kurz heute einmal die Dinge herausgestellt werden, die gerade die Frau interessieren und sie angehen; ist doch das große Werk des Vierjahresplanes, das hier zum ersten Male eine gültige und lückenloſe Darstellung erfährt, gerade auf ihr Verständnis und ihre Mitarbeit angewiesen. Deshalb soll gar nicht von dem bunten, unendlich reizvollen Bild, dem unbe= schreiblichen Zauber, den schon die äußere künſtlerische Gestaltung der Schau mit der hohen Fahnenstraße, den Plastiken und Waſſerſpielen, Blüten, Musik und Lichtwundern auf jeden Besucher ausübt, die Rede sein, sondern zunächst nur der wesentlichen Gebiete gedacht werden, die jede Frau fesseln. * Ich weiß bestimmt, daß die Frau sich zuerst der großartigen Wohnabteilung zuwenden wird, die wie ein wundervoll harmonisches niederrheinisches Dorf sich in das Gesicht der Großstadt einfügt und als Schlageterstadt“ gegenüber der Golzheimer Heide dem Norden Düsseldorfs ein besonderes Gepräge gibt. 110 fleine, weißgeschlemmte Häuschen mit tiefem,

niedrig gezogenem Dach, nach einheitlichen Richtlinien, aber nach den persönlichen Wünschen der Bewohner gestaltet, legen Zeugnis ab von dem neuen Siedlungswillen unserer Zeit, find Be= weis für die wohltuende Wirkung arteigenen, landschaftlich gebundenen Stils auch in der modernen Großstadt. Pappeln und Obstbäume beschwören die Vision bäuerlicher Heimstätten herauf. Sechs Muſterhäuser, fix und fertig eingerichtet und im Preis von 10 000 bis 40 000 Reichsmart gestaffelt, stehen zur Besichtigung. offen und geben Gelegenheit, sich von der Schönheit und zweckmäßigen Verwendbarkeit der neuen deutschen Werkstoffe am praktischen Bei= spiel zu überzeugen. Deren Herstellung kann man drüben in der Industrieschau verfolgen Leichtmetalle und ölfreie Anstriche, äußerst be= quem im Haushalt, neue Kunſtſeide und Fasergewebe, Behänge und Deden aus Vistra, dem Deutschen Gold" - wer hier nicht für fie gewonnen wird, dem ist anschei nend nicht zu helfen. Zugleich aber sind auch diese Häuser, mit denen erstmalig der Versuch gemacht wurde, die Bauten der verschiedensten Wertgruppen har nebeneinanderzustellen, monisch Dokumente echter, solider, zeitnaher deutscher Wohnfultur, die wiemals nur eine Angelegenheit der Mittel, sondern immer auch eine Frage des guten Geschmacks und der sorgfältigen Überlegung ist. Daß jedes Haus seine eigene Note besitzt - so sieht man das vollelektrische Heim neben dem Haus, das auf Gasversorgung abgestellt ist, Zentral- und Kachelofenheizung entsprechen den niedrigeren Preisgruppen soll hier nur angedeutet werden. Denn zu diesem Kapitel gehören auch die reizenden Künstlerhäuschen, in denen die ,,Möler" und Bildhauer Düsseldorfs eine boden .

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verwurzelte Wohnstätte gefunden haben, die ihnen das Umherziehen von Atelier zu Atelier, von Mansarde zu Mansarde erspart und in ihrer ruhigen schönen Klarheit bestimmt starte schöpferische Kräfte weden wird. Auch hier ist man neue Wege gegangen und hat das Haus in die Landschaft sozusagen ,,hineinkomponiert". * Von hier aus gelangt man ganz von selbst zur Industrie - Abteilung , in der man nicht versäumen wird, sich jene Hallen anzusehen, deren Themen das Interesse der Frau von heute voraussehen müssen. Die Halle des Reichsnährstandes , die die Sicherung der Ernährung des deutschen Volkes aus eige= nem Grund und Boden zeigt und der Hausfrau zahllose Anregungen gibt, die Halle des Handwerks, das sich mit zahlreichen Innungen, vom Bekleidungsgewerbe bis zum Friseurhandwerk, den Silberschmieden, Elfenbeinschnigern, den Buchbindern und Kunstgewerblern, die alle ihre Arbeit praktisch vor= führen und hundert Tips für die eigene Lebensgestaltung geben, speziell an die Besucherin wendet. Die Halle der schon erwähnten deutschen Kunststoffe beweist, was alles schon auf diesem Gebiet geleistet wurde, und nichts wird restloser von ihrer Qualität überzeugen als die schimmernden, eleganten Gewebe, die Tafelund Wochenendutensilien aus neuen Werkstoffen, die praktischen Koffer aus bisher unbekannten Materialien, die wirklich nichts mit dem verpönten 31 Ersag" zu tun haben. * Und nun überſtürzt sich die Fülle der Eindrücke. Ein Blick hinter die Kulissen des Hauptrestaurants, das mit seinen unerhörten Wirtschaftsbetrieben, deren Arbeit dem Publikum durch riesige Glasfenster dauernd sichtbar ist, die größte Küche Deutschlands darstellt. 5000 Menschen können hier in einer einzigen Stunde zu Mittag speisen, ohne daß man auch nur Heße und Unruhe spürt, und

Werkstattgemeinſchaft

das gebrauchte Geschirr wird fast automatisch von den Tisch weg zu der fabelhaften Spülmaschine am laufenden Band geleitet - der Wunschtraum vieler geplagter Hausfrauen ! Nach des Leibes Akung, die hier nahe liegt, mag man dann gerüstet sein für die anderen Abteilungen, die alle nur erdenklichen Fragen deutscher Lebensgestaltung und deutscher Lebensprobleme behandeln. Daneben aber wird jede Frau vor allem die Gartenschau mit der Fülle ihres Blühens, den Rosen und Iris-, den Gladiolen und Dahliengärten, der Viertelmillion Stiefmütterchen, dem tropischem Wasserbecken und den wechselnden Blumenausstellungen locken. Und auch hier wird man wieder feststellen, daß immer und überall der Mensch . im Mittelpunkt alles Gezeigten steht, der schaffende Mensch , der sich erholende Mensch, der Mensch am Feierabend, dessen Gestaltung ja in erster Linie der Frau obliegt. Und so findet man praktische Vorschläge für großstädtische Hausgärten, die auf beschränktem Raum ein Höchstmaß an Sommerfreude garan tieren, Wochenend- und Siedlungsgärten, Kinder- und Schulgärten, ein Heilpflanzen garten , der den Frauen viele Anregungen geben und wie ein Duft aus Großmutters Zeit herüberweht. Dann aber sei auch auf den prachtvollen Musterkindergarten der NSV. aufmerksam gemacht, dessen vorbildliche Einrichtung mit Bestrahlungs- und Duschräumen ebenso begeistern wird wie die Mütterschule des Deutschen Frauenwerks , in der man dem Unterricht beiwohnen und im Vorübergehen schnell ein wenig Weisheit mit heimnehmen darf. Man wird rasch einsehen, wie, nüßlich diese Einrichtungen sind, gibt es doch immer noch etwas zu lernen, zumal heute, da die moderne Ernährungswirtschaft geradezu revolutionierend auf Küchenzettel und Haushaltführung gewirkt hat. Dr. S. D.

und

Geſchmacksbildung

Wiederbelebung der Kunſt des Stickens – Zeitgemäße Arbeit für ein Notſtandsgebiet NSK Ein großer märkischer See, von ansteigenden Wiesen und dichten Kiefernwäldern gerahmt, von Inselchen und tiefen Buchten gegliedert und auf einer Landzunge eine Burgs ruine, deren Gewölbe noch aus dem 13. Jahrhundert sind. Hier lebten einst Ritter, und bis in das vorige Jahrhundert war hier eine Herrschaft, der etwa 13 Dörfer zugehörten. Heute wächst neues Leben aus den alten Trümmern. Werkstattgemeinschaft, Großeine Eine familie hat sich in der Burg Teupik gebildet. Großvater und Großmutter, die Eltern, die beiden Jungens, ungefähr acht Mädchen, die teils im Haushalt, teils in der Stickereiwerkstatt arbeiten, der Gärtner, und meist noch ein paar Gäste, die zur Hilfe oder zur Erholung da sind: eine solche Tafel findet sich täglich in dem großen Wohnraum zusammen. Arbeit gibt es hier genug, denn aus den alten Gebäuden, dem Rittersaal und den Speichern

sollen Arbeitsflächen werden, aber alles wurde halbverfallen vorgefunden. Das große Gemüse- und Obstland, das die Familie ernähren soll, verlangt genaue Pflege ; der Vater arbeitet in seiner Holzschnitzwerkstatt, der Großvater ist der Geschäftsherr, die Großmutter ist die Herrin des Haushalts, und die Seele des Ganzen ist die Mutter und Sticmeisterin, Karla Drabsch. Das ist eine neue Art von Werkstattgemeinschaft, begründet auf dem Lande ; es ist Frau Drabschs Überzeugung, daß echtes Handwerk nur auf dem Lande sich entfalten kann, da in der Großstadt der natürlich freie Blick, die Stille und das innere Wachstum gehemmt sind. Frau Drabsch stammt aus einer medlenburgischen Handwerksmeisterfamilie. In Berlin lernte sie an der Kunstschule, und aus der allgemeinen kunstgewerblichen Ausbildung fämpfte sich bald ihr betont praktisches Talent frei : sie

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entwarf ihre Muster nicht deforatio auf dem Papier, sondern sticte sie aus Stoff und Faden frei erfindend, wie es dem jeweiligen Material eben entsprach. Es ist ja das übel der Abplättmuster, daß sie ohne Beachtung von Stoffart und Fadenrichtung schematisch aufgelegt werden fönnen ; das hat die schöpferische Phantasie der Frau, die der Zeit entsprechend durch die allgemeine Mechanisierung ohnehin schon gelähmt war, noch vollends entrechtet. Aber das Gebiet des häuslichen Schmucks ist im weiten und im engeren Rahmen - an Kleidern, Decken, Tüchern - dem glücklichen Schönheitssinn der Frau als Aufgabe gegeben ; sie kann hierdurch eine Atmosphäre der Wärme und Heiterfeit schaffen, die der ganzen Familie hilft. Natür lich ist nicht die Überladung mit Deckchen usw. gemeint, die unsere Großmütter tannten ; echter Schmuck muß sparsam sein. Aber was getan wird, soll wesensecht und schön sein. Es ist erfreulich, daß man für einen einflußreichen Punkt unserer kunsthandwerklichen Aufbauarbeit eine solche Frau wie Karla Drabsch fand: man hat ihr die Besorgung der Ostmart - Heimarbeit der Kleid : tiderei übertragen. Bekannte sahen ihre Stidereien, und der Augenblick entschied : hier war die richtige Frau für die Ostmarkarbeit gefunden. In ihr war sicherer künstlerischer Geschmad, Phantasie und eine flare, praktische Energie vereint. Heute arbeiten mehrere Dörfer an diesen Stickkleidern, die dann in allen Teilen des Reiches verkauft werden. Man mußte an die alte Technik der Weißstiderei anknüpfen, die durch die Maschine verdrängt worden war, und die viele Frauen brotlos gemacht hatte. So nahm Frau Drabsch die Durchbruchtechnik zur Grundlage, sie hat den Vorteil, daß die Stickerinnen erst einmal streng an das Muster gebunden sind und genaues Arbeiten und Sinn für echte Schönheit von Farbe und Form allmählich lernen. Vor allem um die Farben der Garne galt es ja einen Kampf zu

führen - Ablehnung der chemischen Experi mente und Wiedereroberung der flaren und reichen Farben, die dem natürlichen Kunstgefühl entsprechen. Was dann aber aus dieser schlichten Durchbruchstechnik an Abwechslung und Schönheit herausgeholt wurde, ist erstaunlich und überraschend! Frau Drabsch hat einen unbedingt sicheren, künstlerischen Taft; damit wird sie ihr Ziel erreichen, daß nämlich die Stickleider aus dem Ruf der " Reformtleider" fommen und wirklich moderne und schöne Sachen werden, die jede gutangezogene Frau tragen tann. Sie stellt Blusen, Lauftleider, Kasaden, Kostüme, Abendfleider her, für jede Tageszeit, und verarbeitet handgewebtes Leinen und Seide. Die Sachen werden in Teupit entworfen und zugeschnitten, dann in der Ostmart gestidt, in Teupit wieder überprüft, und in Berlin von KonfektionsHeimarbeiterinnen genäht ; den letzten Schliff bekommen sie wieder in Teupig, werden ges plättet von einigen Frauen aus dem Dorf, und werden dann an die verschiedensten Geschäfte des Reiches geschict. Die Arbeit ist im Aufbau, die Bestellungen sind größer als die Herstellungstraft oft bewältigen kann, und man hofft, die Stickerei noch auf weitere Ostmarkdörfer ausdehnen zu können. Denn dort hat diese Arbeit Eine Mitfreudiges Echo gefunden. arbeiterin von Frau Drabsch unterrichtet die Frauen und Mädchen, zeigt ihnen neue Muster und überprüft die Arbeit : es ist eine gemeinschaftsbildende Kraft in diesem stillen handwerklichen Schaffen, und sie gab einen lebendigen Inhalt, der über die Lehrstunden hinausreicht und das Dorf zusammenbindet und anregt. So entsteht an zwei Stellen neues Leben durch die Stickerei : in der Werkstattfamilie Drabsch in Teupit, die auf Freunde und Fremde vorbildlich und anregend wirkt, und in den Dörfern, die durch die Heimarbeit wirts schaftliche Stütze und vor allem lebendige O. St. Gemeinschaft neu gewinnen !

Es geht ins Sommerlager 15000 in Sonne und Luft - Der Gesundheitsdienst ist vorbildlich

NSK Mit einem Schlage brachte uns Sonne und Frühling Reisesehnsucht und Reisepläne. Der BDM.-Obergau Berlin ermöglicht auch in diesem Jahr seinen Mädeln einen Ferienaufenthalt an der See. 15000 Mädel gehen ins Sommerlager ! Sogar die ganz Kleinen, zehnjährigen, die erst vor kurzem in die große Gemeinschaft der deutschen Jugend aufgenommen wurden und nun mit gespannter Erwartung der Dinge harren, die da kommen sollen, dürfen schon wie die 39 Großen“ - ins Sommerlager. Die schönsten Jugendherbergen in märkischer Landschaft werden diesen Sommer von ihrem frohen Treiben erfüllt sein. 1000 Berliner Jung = Arbeiterinnen werden, unter der erprobten Führung der Berliner Untergauführerinnen, in zehntägigen Freizeitlagern die Großstadt vergessen dürfen. In Sport und Spiel, bei Volkstanz und Werkarbeit sollen

fie zu einer jungen Kameradschaft werden, die ihre Zusammengehörigkeit auch im täglichen Arbeitsleben bewahrt. Und die „ Großen"? Sie werden das Glück haben, in Zeltlagern und Jugendherbergen, an der Ostsee und im Grenzgebiet, in Nardowit oder Pustchow, Poberow, Rügenhagen oder Darß einen sorglosen Sommer zu verlegen. Jedes Lager wird eine bestimmte Aufgabe erhalten. Nicht nur Erholung und Sport sollen diese Tage ausfüllen, sie werden — vielleicht zum erstenmal in ihrem Leben — in einer Dorfgemeinschaft stehen. Sie werden den Bauern bei ihrer Arbeit helfen und ein neues Stück deutscher Heimat kennen und erleben lernen. So verlockend diese Aussicht auf den Sommer für die Mädel sein mag, viele Eltern werden dagegen mit leiser Besorgnis der Lagerzeit ent= gegenblicken. Ihnen sei folgendes gesagt : Mit

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RSK Folge 116 jedem Jahr sind die Erfahrungen und die Vorsichtsmaßregeln der verantwortlichen Führerinnen größer geworden. Mit jedem Jahr wurde die Organisation und die Betreuungsmöglichfeit vollkommener. Immer wenn sich die ,,Tore" eines Sommerlagers im Herbst geschlossen hatten, begann die vorbereitende Arbeit für das nächste Jahr. Und immer ist es bisher möglich gewesen, den durch die steigende Anzahl der alljährlichen Lager - wachsenden Ansprüchen gerecht zu werden. Die gesundheitliche Betreuung der Mädel ist vorbildlich. An jedem Lager nehmen eine BDM.-Arztin, zwei Unfalldienst-Führerinnen (Medizin Studentinnen im 9. und 10. Semester) und 5 bis 6 im Unfalldienst ausgebildete BDM. ፡ Mädel teil. Ausgebildete Sportwartinnen beaufsichtigen jede

„Wir

alle

gehen in

24. Mai 1937 sportliche Betätigung (Schwimmen !) , Schulungsund Musikreferentinnen unterstützen die Unters gauführerinnen bei der Durchführung des Lagers. Besondere Liebe und Aufmerksamkeit wird auf die Verpflegung verwandt. In jedem Lager ist die notwendige Anzahl von Feld= füchen mit eigener, geschulter Bedienung vorhanden. Bevor für die BDM. = Führerinnen der vers antwortungsvolle Sommerdienst in den Lagern beginnt, werden sie in einem Vorbereitungszeltlager in Storfow zusammengefaßt. So ist vorbildlich dafür gesorgt, daß die Sommerlager dazu beitragen, die Mädel so zu formen, wie sich alle Eltern ihre Kinder wünschen : zu aufrechten, fröhlichen und zielbewußten Menschen. Dorothea Goedicke.

die Mütterschule"

Das Deutsche Frauenwerk und der Reichsmütterdienst auf der Ausstellung „Die Familie"

NSK Am 21. Mai wurde die Ausstellung ,,Die Familie in Frankfurt a. M. eröffnet. Sie steht unter dem Gedanken der Förderung der gesunden findereichen Familie und zeigt neben dem, was Partei- und Staatsstellen auf diesem Gebiet bereits geleistet haben, Mittel und Wege, die unter dem gleichen Gesichtspunkt in Zukunft an zuwenden und zu beschreiten sind. Um aus dem großen Aufgabenkreis des Deutschen Frauenwerkes ein Teilgebiet zur Dars stellung zu bringen, wurde der Reichsmütterdienst als eine der fünf Hauptabteilungen des Deutschen Frauenwertes mit der Durchführung der Ausstellung betraut. Denn gerade er hilft mit seinen Lehrgängen der Frau und Mutter ihre Aufgaben innerhalb der Familie zu erkennen und zu erfüllen. Der Reichsmütterdienst sieht, von einem Kernstück der nationalsozialistischen Weltanschauung, der Bevölkerungspolitik ausgehend, sein Ziel in der erbgefunden Familie als fleinste fruchtbare Zelle des Volkes. Er weat die Freude am Kind, weckt das Verantwortungsbewußtsein der Frauen und Mütter als Trägerin kommender Geschlechter und zeigt den vor Frauen in ſeinen Kursen allem, wie das Gesunde zu erhalten und zu fördern ist. So wendet er sich nicht zuletzt an die finderreiche Mutter , um gerade ihr das Rüstzeug zu geben, mit dem sie zur eigenen Freude und zum Wohle des ganzen deutschen Volkes ihre großen Aufgaben erfüllen kann. Bei der Ausgestaltung der Kojen in der Frankfurter Ausstellung waren dem Reichse mütterdienst die Gedanken richtunggebend, die er auch in den Lehrgängen, vor allem in denen für Erziehungsfragen mit Anleitung zum Basteln und für Heimgestaltung, Volks und Brauchtum, zum Ausdruck bringt : auch mit beschränkten Mitteln kann ein Heim geschaffen werden, das einfach, aber schön und zweckmäßig ist und das jederzeit neben den Bedürfnissen der Erwachsenen auch der kindlichen Eigenart Rechnung trägt. überall ist es möglich , den Kindern einen Plak zu schaffen, wo sie, wohl unter Auf-

sicht der Mutter, aber ungestört, spielen und arbeiten können. Wir zeigen unter diesem Gesichtspunkt eine Wohnküche , in der neben schönen, prate tischen Möbeln für die Kinder eine Spieltruhe und kleine ineinanderstellbare Hocker stehen, deren vielseitige Verwendungsmöglichkeit dem findlichen Gestaltungstrieb entgegenkommt, ohne daß die Möbel viel Raum einnehmen. Sie haben außerdem den Vorteil, daß sie, ohne viele Kosten, vom Vater selbst gebastelt werden fönnen. Neben der Küche das Wohnzimmer ! Wohnliche, zweckentsprechende, preiswerte Möbel zeigen die Richtung der neuen Wohnkultur in Deutschland. Ein Kombinationsschrank, eine Liege, ein praktisches Arbeitsschränkchen für die Mutter, eine Spielede für die Kinder ; alle Möbel sind so durchdacht zusammengestellt, daß fie trok größter Raumersparnis jedem Mitglied einer finderreichen Familie gerecht werden.

In einem dritten Raum hat der Reichsmütterdienst ein Kinderzimmer eingerichtet. Hier wird den Eltern, die die Möglichkeit zu einem solchen Zimmer haben, Anregung gegeben, wie sie in diesem Zimmer ohne große Kosten den Bedürfnissen der Kinder verschiedenster Altersstufen Rechnung tragen können. Die kleine Koje zwischen Kinder- und Wohnzimmer zeigt selbstgebasteltes Spielzeug und Gebrauchsgegenstände aus fostenlosem Material, wie sie in den Erziehungskursen des Reichsmütterdienstes von den Müttern hergestellt werden. Ferner ist hier die praktische Arbeitsfleidung der Frau ausgelegt, Kinderkleider aus alten Kleidungsstücken und Stoffresten gefertigt, sowie eine vorschriftsmäßige Säuglingsausstat tung, wie sie auch in den Kursen für Säuglingspflege den Müttern gezeigt und zT. von ihnen selbst hergestellt wird. An der den Kojen gegenüberliegenden Wand gibt der Reichsmütterdienst auf acht Tafeln in bunten Bildern ,,praktische Winke". Als Beispiel seien einige Themen genannt: Ratschläge für die Küche",

NEK Folge 116 Schönes Gestalten der täglichen Mahlzeiten", Große Wäsche",,,Die Behandlung verregneter Kleidungsstücke" ua. Schließlich wird noch an anderer Stelle auf der Galerie der großzügig angelegten Aus = stellungshalle zusammenhängend die Arbeit des Reichsmütterdienstes gezeigt. Photomontagen veranschaulichen die einzelnen Lehrgänge, prägnante Zahlen beleuchten schlagwortartig die Leistungen des Reichsmüttere dienstes im Deutschen Frauenwerk während

Frauentum

Vorratswirtschaft am richtigen Plaz NSK In den Frühlings- und Sommermonaten ist die Eiererzeugung größer als der laufende Verbrauch. Deshalb müssen in dieser Zeit Eier für die eier armen Monate haltbar gemacht werden. Dies geschieht vor allen Dingen in Kühlhäusern. Dort lagern sie bei den günstigsten Konservierungsbedingungen, bis nicht mehr genügend Frischeier auf dem Markt sind, und treten dann an deren Stelle. Neben dieser zentralen Vorratswirtschaft treibt die Hausfrau Vorratswirtschaft im fleinen. Dazu rechnet auch das Einlegen von Eiern für den Winter. Früher lockte der billige Preis zur Zeit der Eierschwemme und die Ausficht, in eierknappen Zeiten keine kaufen zu müſſen, wenn der Preis hoch war. Heute find die Preise gesetzlich so geregelt, daß die Preisunterschiede nicht so fühlbar sind, deshalb hat das Eiereinlegen keinen geldlichen Vorteil für die Hausfrau. Will sie es aber trotzdem tun, muß sie zwei wichtige Vorbedingungen kennen und erfüllen : Sie muß ganz frische Eier, die höchstens eine Woche alt sein dürfen, nehmen, und sie muß den Eiertopf fühl lagern können. Kann sie dieses nicht, ist das Einlegen verfehlt, die Eier halten sich nicht und bedeuten Verlust für ihren Haushalt und für unsere Volkswirts schaft. Es gibt verschiedene Arten des Haltbarmachens für Eier. Bei den Konservierungsmitteln richtet man sich nach den angegebenen Vorschriften. Hat man die Wahl zwischen Kalk und Wasserglas, wählt man das lettere, denn die Eier behalten eine bessere Schale, nehmen keinen Ge= ruch an und das Eiweiß läßt sich besser zu Schnee schlagen als bei Kalkeiern. Man legt eine der Größe des Haushaltes angemessene Anzahl Eier ein, am besten in große Steintöpfe oder Gläser. Gefäße und Eier müssen tadellos sauber sein, die Eier dürfen feinen Knid oder Sprung haben. Man legt sie vorfichtig in das Gefäß und bedeckt sie mit der Lösung. Auf 100 Eier rechnet man etwa einen halben Liter Wasserglas und 4/2 Liter Wasser oder 500 Gramm gelöschten Kalt und 5 Liter Wasser. Wasserglas oder Kalf werden gut mit dem Wasser verrührt, ehe man sie über die Eier gießt. Die Flüssigkeit muß etwa 5 Zentimeter hoch über den Eiern stehen und sie vollständig von der Luft abschließen. Die Gefäße bleiben offen, die Flüssigkeit wird milchig und dicklich.

24. Mai 1937

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seines nunmehr dreijährigen Bestehens . Gute Darstellungen der verschiedensten Frauentypen zeigen jeder Besucherin der Ausstellung, daß auch sie als Teilnehmerin an einem der Lehrgänge des Reichsmütterdienstes in einen Kreis gleichdenkender und gleichempfindender Frauen aufgenommen wird, und sie nimmt als frohe Bejahung und als Aufforderung das Wort mit, das unter der Bildreihe der gesunden, strahlen= den Frauen und Mütter steht : ,,Wir alle gehen in die Mütterschule!"

und

Frauentat

Eingelegte Eier dürfen nicht bewegt werden, das Gefäß muß stets am gleichen Ort stehen bleiben. Während man auf die häusliche Vorratshaltung von Obst und Gemüse nicht verzichten kann, ist es besser, wenn die Eier zentral eingelagert werden. Die Verluste sind geringer und der Geschmad und die Verwendungsmöglich keiten von Kühlhauseiern sind beſſer als die von eingelegten Eiern. L. K.-Str.

,,Deutscher Werkstoff im Handwerk" NSK Die gute Hausfrau will sich natürlich nur erprobte Neuerungen selbst zu eigen machen. Darum drängen sich die Hausfrauen um den Stand des Schneiderhandwerks, um ganz genau den Anzug zu besehen und zu befühlen, der zur Hälfte aus reiner Wolle und zur Hälfte aus Zellwollmischgewebe besteht und anderthalb Jahre getragen worden ist. Darum sind sie froh, daß sie endlich einmal sehen können, wie ein Polsterstuhl und eine Matraße von innen aussehen , wie die Polsterschichten und die Federn verarbeitet sind. Nachdenklich werden sie vor dem Stand des Tischlerhandwerks, wo der zierliche Sekretär, ein Meisterstüd aus der Berliner Handwerkerschule, verständnisvoll aus hellem deutschem Holz gearbeitet, einer jener plumpen, progigen Anrichten" aus auffällig gemaſertem, blant poliertem Auslandsholz gegenübersteht. Und wie heimelig sieht es in der Koje der Töpfer aus mit dem Kachelofen und den Börden voller schönster bunter Krüge und Töpfe — so etwas muß man nur sehen, um es lieber zu haben als irgendwelche kostbaren Dinge aus ausländischem Metall. Wie schön, wie vertraut ist auch der dunkle Korb aus deutscher Weide und der Stuhlsiz aus Binsengeflecht - neu und interessant daneben der Sessel und der Hoder aus neuen Werkstoffen hergestellt, die dem Cellophan verwandt sind, und wieder ein anderer Hoder mit Sit aus einem Holzstoff. Ganz aufregend ist, was die Buchbinder zu zeigen haben: die Verwendung von Fischhäuten als Bucheinbände, zu Taschen und Kästchen. Man weiß nicht, welcher von diesen vielen genarbten und fein gezeichneten Häute man den Vorzug geben soll. Daß dann Kleider aus Zellwolle und Hüte aus deutschen Werkstoffen zu sehen sind und all die vielen technischen Einzel-

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RSK Folge 116 heiten vom Hausbau und Brunnenbau, von Farben und Anstrichen usw. versteht sich fast von selbst, dazu kommen noch eindringliche kleine Schauen der Zahntechniker und der Gold- und Silberschmiede ; Böttcher und Schuhmacher und noch viele andere Handwerkszweige sind an der Ausstellung beteiligt.

Die Frauen hören und lesen soviel davon, daß Besinnung auf unsere eigenen Rohstoffquellen alter und neuer Art not tut - fie find von Herzen dazu bereit und möchten nur im einzelnen wissen, was man von ihnen verlangt. Viele praktische Wege werden ihnen in einer solchen Ausstellung gewiesen, in der Handwerker die Ergebnisse ihrer größtenteils jahre: langen Versuche und Vorarbeiten mit neuen Stoffen zeigen und ebenso ihre uralte Erfahrung mit denen altgewohnter Art, die jest wieder zu Ehren kommen, nachdem sie von modischeren ausländischen Dingen verdrängt worden waren.

Kinder arbeiten für Kinder NSK Der Kinderspielkreis der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes Gau Berlin hat der Kinder des Patenkreises gedacht und in vielen Kisten und Körben selbstgefertigte Handarbeiten und Spielsachen angeschleppt. In großen Massen türmen sich da von Kindern handumstickte Lätzchen und Schürzchen und handgearbeitete Kinderwesten auf. Manche Mutter hat sich durch den Eifer ihrer Kinder angestedt, hingesetzt und Babykleidchen und Kinderkleider gearbeitet und es doch immer so ausgesucht, daß der Bub oder das Mädelchen immer etwas zu sticken oder zu häkeln daran gefunden hat. Und so ist eine bunte Fülle herrlicher Gaben zusammengekommen, bei denen es nicht einmal so sehr darauf ankommt, daß jeder Stich exakt und genau sigt, bei denen es vielmehr darauf ankommt, daß diese kleinen Kinder des Spielfreises sich der Opferbereitschaft für ihre Mitmenschen schon bewußt werden, und daß Liebe und Eifer der kleinen Kinderhände es fertiggebracht haben, Kisten und noch mals Kisten für die Kinder des Patenkreises zu schaffen. Da sind es nun herrliche Spielsachen ; kleine Puppenwiegen, die Vater aus einer Zigarrenholzschachtel hergestellt hat und die das Mädelchen -- wie herrlich - selbst anstreichen durfte. Da sind Puppenwiegen aus Pappe, mit richtigen Bauernbetten, und man kann sich wohl im Geiste vorstellen, daß da manch Seufzer von den Kindern gekommen ist, wenn die Nähnadel gar so störrisch war und nicht durch das karierte Bett wollte. Da sind selbstgeklebte Bilder = bücher, zB. Bilder von den führenden Männern der Partei und des Staates aus Zeitungsausschnitten oder illustrierten Blättern. Das kommt gar nicht darauf an. Viel wichtiger ist die von Kinderhand dabeigeschriebene Begründung ,,Damit ihr auch wißt, wo ihr so weit wohnt, wer unsere Führer sind". Oder ein anderes Buch, das mit buntem Glanzpapier Bilder zeigt, die Kinderlieder illustrieren. Diese Bücher sind so entzückend und so naiv in ihrer Darstellungskraft, daß man es faum schildern kann. In bunten Reihen ist an SpielE

24. Mai 1937 sachen zusammengetragen worden, was Kinderherzen erfreuen kann. Und die Spielsachen sind nicht etwa alle neu, sondern der kleine Junge oder das Mädelchen haben von ihrem eigenen Bestand etwas herausgerückt für die armen Kinder des Patenkreises. Kinder arbeiten für Kinder ! Unsichtbar darüber steht die Opferbereitschaft und der Wunsch mitzuhelfen über diesen kleinen Menschenkindern, die im Kinderspielkreis der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauen= wertes zusammengefaßt sind.

Fabrikdienst der Studentinnen auch in Danzig NSK Es ist jetzt schon allen Studentinnen zur Selbstverständlichkeit geworden, daß sie in ihren ersten Semestern ein paar Wochen der Ferien in einer Fabrit verbringen. Diese Ar beitsplazablösung für erholungsbe dürftige Arbeiterinnen ist eine wirklich soziale Tat. Vielen tausend Arbeitskameraðinnen wurde durch diesen unentgeltlichen Einsah der Studentinnen schon ein zusätzlicher, bezahlter Urlaub ermöglicht. Auch in Danzig haben fich die Studentinnen zur Verfügung gestellt. In den letzten Semesterferien lösten wieder eine Anzahl Studentinnen der Danziger Technischen Hochschule neun Arbeiterinnen für 14 Tage ab. Das zeigt, wie sich die deutsche Studentin überall in diesem Dienst einsett.

Einmachen von Obst und Gemüſe NSK Von Deutschlands Erntesegen darf nichts verkommen! Durch unser Klima tönnen wir nur während weniger Sommer- und Herbstmonate ernten. In dieser kurzen Spanne Zeit ist aber die heimische Erzeugung sehr groß. Es fann und darf nicht alles sofort restlos verzehrt werden, denn der Überfluß muß zur Ernährung in den anderen Monaten zur Verfügung stehen. Hier reichen sich Volkswirtschaft und Hauswirtschaft die Hand. Der Staat veranlaßt, daß alljährlich große Mengen von Lebensmitteln haltbar gemacht werden, und dieser staatlichen Vorsorge soll die häusliche Vorratswirtschaft zu Hilfe kommen. Die Hausfrau, die aus eigenem Garten erntet, muß die Früchte ihres Gartens stets der Reife entsprechend für den Tisch bereiten und den vorhandenen , aber nicht sofort verwertbaren Überfluß laufend für den Winter und das large Frühjahr haltbar machen. So beginnt die Einfühung des foeben vom Reichsausschuß für Voltsaufklärung in Verbindung mit der Reichsfrauenführung herausgegebenen Heftchens Haltbarmachen von Obst und Gemüse" (Verlag Beyer, Leipzig) . Diese Schrift gibt jeder Hausfrau auf billige Art sie kostet nur 20 Pf. — eine und Weise Übersicht über sämtliche Möglichkeiten der Obſt= und Gemüsekonservierung. Besonderer Wert ist darauf gelegt worden, auch die einfachen Einmacharten, wie Trocknen, Einmachen in Flaschen und Steintöpfen, Mosten ua., zu zeigen, weil dazu Geräte und Zutaten einfacher und billiger sind. Auf den ersten Seiten sind die Grundregeln dargelegt, die bei der Haltbarmachung beachtet werden müssen. Ein Einmachkalender zeigt, in welcher Zeit man den Hauptanfall der einzelnen Früchte erwarten kann. Der letzte Abschnitt ist der sachgemäßen Aufbewahrung und Pflege der Vorräte gewidmet. Eine große Anzahl klarer und schöner Bilder zeigen die Arbeitsvorgänge, erklären sie besser als Worte.

Drud : M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK- Nachrichten

Blatt a

Zu RSK Folge 116

Freie Bahn

dem

24. Mai 1937

tüchtigen

Handwerker

Existenzgründungsaktion des Deutſchen Handwerks - Personalkredite für würdigen Nachwuchs Nachweis des Sparwillens Die Durchführung der Maßnahmen

von der Bank der Deutschen Arbeit ein Sparfonto eingerichtet. Bis zu dem Augenblick, wo der betreffende Sparer sich selbständig machen will, muß er von der Lehrlings- bzw. Gesellenzeit bis in die Meisterzeit hinein regelmäßig gespart haben. Es ist selbstverständlich, daß die To beiseite gelegten Beträge niemals auch nur annähernd ausreichen werden , um eine wesentliche Hilfe bei der Existenzgründung zu sein. Und darauf kommt es der Deutschen Arbeitsfront auch gar nicht an ! Es soll durch das Sparen nur die Möglichkeit einer Prüfung in der Richtung vorhanden sein, ob der künftige Kreditnehmer einen ausgeprägten Sparwillen hat oder nicht. Die hie und da geäußerte Befürchtung, daß durch die ins Leben gerufene Aktion die Überbejekung gewisser Handwerksberufe weiter gefördert anstatt verhindert werde, ist dadurch gegenstandslos , daß selbstverständlich jeweils die Bedürfnisfrage gleichfalls geklärt wird. Die Möglichkeit, die in Zukunft für handwerkliche Betriebsführer in den großen Siedlungen der Deutschen Arbeitsfront und in ſonſtigen mit Handwerksbetrieben dünn besäten Gebieten bestehen wird. garantiert eine richtige Verwendung der von der Deutschen Arbeitsfront zur Verfügung gestellten Mittel.

Partei und Preſſe eng verbunden Arbeitstagung der Gaupreſſeamtsleiter der Partei NSK Bayreuth, 24. Mai. Die Gaupreſsſeamtsleiter der Partei aus dem ganzen Reich versammelten sich in Bayreuth. In den Räumen des Hauses der Deutschen Erziehung fand eine Arbeitstagung statt, in der in mehrstündigen Referaten und Aussprachen eine Reihe von wichtigen preſſepolitischen Aufgaben der Gaupreiseamtsleiter be handelt wurden . Es kam dabei zum Ausdruck, daß die Unterstützung der politischen Arbeit der deutschen Preise durch die Pressedienststellen der Partei und ihre Einrichtungen in erfreulichem Maße ausgebaut und ein besonderes Vertrauensverhältnis zwischen Partei und Presse entwickelt werden konnte. Die Tagung wurde eingeleitet durch eine Begrüßungsansprache des Gauleiters und Reichswalters des NSLB . , Pg. Wächtler , der den Pressemännern einen interessanten Überblick über die politischen Aufgaben gab, die im Gau Bayerische Ostmark von der Partei in Angriff genommen worden sind, sowie über die Arbeit des NS.-Lehrerbundes. Im Mittelpunkt der Tagung standen Ausführungen des Stabsleiters des Reichspressechefs und Leiters des Pressepolitischen Amtes , Reichsamtsleiter Sünder : mann , sowie der Parteigenossen Oberbannführer Fischer und Hauptstellenleiter Dr. Freiherr du Prel von der Berliner Dienststelle des Reichspressechefs. Eine Besichtigungsfahrt durch das Fichtelgebirge schloß die Tagung ab.

Drud : M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK Berlin, 24. Mai. Mit dem „ Tag des Deutschen Handwerks", der vom Freitag bis Sonntag dieser Woche in Frankfurt a. M. ſtattfindet, wird die durch cine Anordnung des Reichsorganiſationsleiters der RSDAY. verkündete Existenzgründungsaktion des Deutſchen Handwerks in der DAF. praktisch in die Tat umgesezt werden. Die Vorbereitungen sind beendet und erhebliche Mittel zunächst als Übergangsmaßnahme durch die Bank der Deutschen Arbeit bereitgestellt, die bereits im Frühjahr 1938 würdigen Jungmeistern des Deutschen Handwerks Personal: kredite zur Gründung einer Exitenz langfristig geben wird. Das Ziel dieser Aktion ist es, in Zukunft armen, aber tüchtigen Handwerksgesellen und Jungmeistern die Möglichkeit zur Selbständigmachung zu verschaffen, was früher nur jenen möglich war, die ein ent ſprechendes Kapital geerbt hatten oder den Betrieb von Verwandten übernehmen konnten. Die Anordnung des Reichsorganisationsleiters kündet einen neuen Weg. Sie bedeutet die Verwirklichung des Sozialismus im Handwerk ; Voraussetzung für die Gewährung des Perjonalkredits der Bank der Deutschen Arbeit ist nicht Herkunft oder standesmäßige Geburt, sondern allein und ausschließlich die weltan = schauliche und charakterliche Haltung des sowie Kreditnehmers seine fachliche Leistung. Die Personolkredite der DAF. werden daher nur solchen Jungmeistern zugänglich sein, die eine Reihe in der Anordnung Dr. Lens festgelegter Bedingungen vollauf genügen. Die Aktion wird in zwei Abschnitten durchgeführt. Der erste betrifft eine Übergangszeit, in der mit etwas anderem Maßstabe gemessen wird als es normalerweise für die Zukunft üblich ist. Während dieser Zeit werden die Personalkredite an solche Jungmeister gegeben werden, die nach eingehender Prüfung ihrer Verhältnisse für würdig befunden werden, die aber sonst über das Alter hinaus sind , in dem die Einzelbedingungen der Existenzgründungsaktion erfüllt werden könnten. Das gilt zB. von der Vorschrift, daß ein Personalkreditempfänger sich jährlich am Reichsberufswetts fampf, dann am Gesellenwettkampf und schließzlich am Meisterwettkampf zu beteiligen habe und hier gut abschneiden müsse. Diejenigen, die in das normale Verfahren fallen das sind jene, die heute noch Lehrlinge in der handwerklichen Werkstatt sind haben die Möglichkeit, sich vom diesjährigen „Tag des Deutschen Handwerks" an für eine spätere Gewährung von Personalkrediten der Bank der Deutschen Arbeit vorzubereiten. Sie können von dieſem Zeitpunkt an bei allen Verwaltungsstellen der Deutschen Arbeitsfront eine Spartarte anfordern, die regelmäßig von ihnen mit Sparmarken, die gleichfalls dort erhältlich find, beklebt werden müſſen. Diese Sparmarken werden zunächst in einer Höhe von 3, — RM. für Lehrlinge und von 5,- RM. für Gesellen ausgegeben. Eine Sparkarte enthält 12 Marten. Ist sie vollgeklebt, dann wird dem Sparer

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Nationalsozialiſtiſche Brief und Drehtenforift der Schriftlettung: Berlin 613 68, 3immerte, 80, H. Gernruf: 11 002 Berlag: & rang her Rad . 6. m. . §., Jentralverlag ber RSDS., Minden . Berita erland: Cher.Berlag , Berlin 6 % 65, BimmerBrak 89. - le Zahlungen Rub ned Bazila (Bolidedtonts Berlin 4454) zu richten

Partei -Korrespondenz

NCK Brelledienst der N6DUS

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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Wel ; für ble Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortli : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der REDES. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt Ichriftleiter Helmut 68ndermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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25. Mai 1937

,,Friede", der Weltrevolution

heißt

Moskaus Faust hinter Friedensphrasen ,,RUP" - ein getarntes Instrument der Komintern / Bolschewistische Lügenparolen NSK Die in der legten Zeit so start ans gewachsene kommunistische Propaganda in den meisten Ländern ist nicht allein auf die unmittelbare Tätigkeit der Komintern selbst zurückzuführen. Es ist eine besondere Taktik der tommunistischen Propaganda, daß sie sich stets getarnt auf die entsprechenden, günstigsten Umstände umstellt. So hat Moskau die nach dem Kriege verständliche Friedenssehnsucht der Völker bewußt für seine Zwecke ausgebeutet und unter der Lügenparole, der Welt den Frieden zu bringen, die Völker mit dem boliche= wistischen Gedanken durchsetzt. Dabei kam und tommt Mostau die geistige und politische Unflarheit, die in vielen Ländern noch immer vorherrscht, sehr zustatten, und es fällt dem Bolschewismus oft leicht, die Menge der sogenannten Intellektuellen unter dem Dedmantel des Weltfriedens für seine Zwecke zu gewinnen. Die Hauptorganisation für diese Zwecke ist die bekannte, von Sowjetrußland aus geleitete "Rassemblement Universel pour la Paix", turz RUB." genannt, die in allen Ländern unter / verschiedenen Namen besteht, so als „ Komitee der Freiheit", "Komitee gegen den imperialistischen Krieg" usw. Es ist, da die RUB. gegenwärtig besonders attiv ist, aufschlußreich, hinter die Kulissen dieser Friedensbewegung“ und ihre wahren Absichten zu leuchten. Die Gründer der RUB. sind die kommuniftenfreundlichen Schriftsteller Henry Barbusse und Romain Rolland. Sie riefen Ende August 1932 auf einem Weltkongreß mit dem Ziele, den Kampf gegen den imperialistischen Krieg" aufzunehmen, in Amsterdam die maßgebenden Führer der verschiedenen Friedensvereinigungen" zusammen. Der Kongreß sollte eigent lich in Genf stattfinden, wurde aber dort, wie auch in Prag, verboten. So fanden sich in Amsterdam 2196 Delegierte zusammen, von denen die Großzahl Marristen und Kommu nisten waren. Moskau unterstützte den

Kongteß mit allen Mitteln und ents fandte eine eigene Delegation mit Maxim Gorki und Profinternleiter Schwernik an der Spite. Willy Münzenberg vertrat die ,,Internationale Arbeiterhilfe". Auch die Freunde der Sowjetunion" waren zahlreich vertreten. Unter den Delegierten befanden sich als „Paradepferde Prof. Einstein, Heinrich Mann, Marcel Cachin, Paul Langevin, Klara Zetkin usw. Auf diesem Kongreß wurde nachfolgende, von den Anwesenden feierlich nachgesprochene Resolution gefaßt : „ Wir schwören, gegen die Aufrüstungen, gegen den imperialistischen Krieg zu kämpfen. Wir schwören, mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln und Kräften gegen den Kapitalismus zu kämpfen. Wir schwören, gegen alle, gegen die Sowjetunion gerichteten Verleumdungen zu kämpfen und teine Angriffe gegen dieses Land des sozia listischen Aufbaues zu dulden." Mit fieberhafter Tätigkeit wurden diese Grundsätze in alle Länder getragen und überall Komitees gegründet, die gegen den imperialistischen Krieg aufrufen sollten. Riesenauflagen von Werbematerial überschwemmte damals Europa, aus der Kominternzentrale Moskau stam= mend. 3u gleicher Zeit gründete die Komintern Mostau mit ihren Nebenfilialen die Kampfbewegung ,,Gegen den Faszismus". Am 5. Juni 1933 wurde in Paris in Anwesenheit von über 3000 Delegierten der erste antifaschistische Kon-

Gauhauptstadt Lüneburg Der neue Sig der Gauleitung Osthannover NSK Lüneburg, 25. Mai. Die Gauleitung des Gaues Osthannover der NSDAP. ist nunmehr nach Lüneburg verlegt worden. Die Dienststellen der Gauleitung haben den Dienstbetrieb in der neuen Gauhauptstadt bereits aufgenommen.

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RSK Folge 117 greß eröffnet. Kurze Zeit später schlossen sich die beiden Organisationen zusammen unter dem Namen ,,Internationales Büro gegen den imperialistischen Krieg und Faschismus“. Das Pariser Kominternorgan schrieb damals : „99 Es handelt sich nicht um die Auflösung einer dieser Bewegungen, sondern lediglich um die Schaf= fung einer einheitlichen Vereinigung, um in dieser Richtung in allen Ländern den gemeinsamen Kampf unter Berücksichtigung der be= sonderen Verhältnisse des einzelnen Landes zu führen." Schon im Jahre 1934 konnte dasselbe Organ nach einer peinlich genauen Aufzählung der Fortschritte der Bewegung in den Ländern Europas, Asiens und Amerikas berichten: Diese revolutionäre Einheitsfront gegen den Imperialismus ist gleichzeitig die revolutionäre Kampffront gegen Kapitalismus und Faschismus." Über die Zusammenarbeit dieser Organisation mit maßgebenden Stellen gibt der Einsatz zugunsten der Sanktionen gegen Italien deutlichen Aufschluß. Damals hat die englische Vereinigung für den Völkerbund, geleitet von Lord Robert Cecil, diese Bewegung ins Leben gerufen. Sie sollte in Zujammenarbeit mit Pierre Cot und dem Generalsekretär der Roten Gewerkschaftsinternationale Schwernik auf internationalem Boden erweitert werden. Zu diesem Zweck sicherte sich dieses Komitee die Mitarbeit der RUP., die den Anschluß an die 3. Internationale vermittelte, wie auch mit allen jenen Organiſationen, die mit den Sowjets sympathisieren: Frauenliga für Freiheit und Frieden",,,Vereinigung für den Völkerbund" usw. Aus dieser Zusammenarbeit erwuchs die endgültige Organisation der RUP., genannt ,, Weltaktion für den Frieden". Die „Prawda“ vom 22. Mai 1936 widmete dieser Bewegung einen begeisterten Artikel und veröffentlichte gleichzeitig die Liste der Unterzeichner des ersten Friedensappells an die Völker". Es ist ganz aufschlußreich, sich einige dieser Namen anzusehen, da sie international be: fannt sind: ,,Schwernit, Generalsekretär der Gewerkschaftsinternationale, Roten Romain Rolland, Petrescu, Präsident der Sozialistenpartei Rumäniens, Albarda, Präsident der sozialistischen Fraktion der holländischen Kammer, Noel Baber für die englische Arbeiterpartei, Prof. Jourdain für das Weltkomitee gegen Krieg und Faschismus, de Broudère, Präsident der Zweiten Internationale, Lord Robert Cecil, Victor Basch, Präsident der Liga für Menschenrechte, Prof Rivet, Prof. Langevin, Robert Grimm, Führer der Schweizer Sozialdemofraten, Leon Nicole usw." Der Großteil dieser Unterzeichner sind entweder waschechte Kommunisten oder zum wenigsten Freunde Moskaus". Die Mitarbeit der Komintern läßt schließlich keinen Zweifel darüber bestehen, daß die Programmpunkte der RUB . mit den kommunistischen Ideen genau übereinstimmen, womit die Komintern eine vorzüglich getarnte Organisation für ihre Revolutionspläne bekam.

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25. Mai 1937 Es ist weiter aufschlußreich, durch Romain Rolland, einem maßgebenden Führer dieser ,,Weltfriedensqftion , in der Zeitung ,,Paix et Liberté" (14. Juni 1936) Erklärungen zu er halten, wie die RUP . den Frieden eigentlich auffaßt: „ Unser Weltfriede ist der Friede in einer neuen, revolutionären Ordnung, der allein imstande ist, die Ungerechtigkeiten und Irrtümer der kapitalistischen Ordnung zu revidieren. Friede und Revolution sind eins ! Über die unter allen Umständen notwendige Revolution zum Frieden." In derselben Zeitung läßt sich auch der Präfident der Liga für Menschenrechte", Victor Basch, vernehmen (7. Juni 1936) : ,,Die RUP. ist etwas Ahnliches wie die Volksfrontbewegung, wie wir sie hier in Frankreich haben. Wir werden zu einer Weltaktion kommen müssen, die nur ein einziges Ziel hat : Den Kampf gegen den Krieg. Diese Devise schließt die anderen beiden Ziele in sich ein: Kampf gegen den Jaschismus und Kampf der Krise." Auf dem ersten Kongreß der RUP. in Brüssel, 3. September 1936, befaßte sich die Versamm lung in erster Linie mit dem spanischen Bürgerfrieg und sprach wiederholt durch maßgebende Führer der Bewegung den Valenciabolschewisten das Vertrauen der „Weltfriedensaktion" aus und ver= sicherte sie ihrer steten Unterstützung in ihren ,,friedensfördernden und freiheitlichen Zielen". Diese Entgleisung hat in Moskau ziemlich verschnupft, denn man nahm es dort den Führern der RUP. übel, daß sie sich so ungeschminkt für den Kommunismus einsetzten. Aus diesem Grunde wurde die Tätigkeit der RUP. in der Öffentlichkeit sehr eingeschränkt, und die internationale Presse brachte kaum mehr eine. Notiz von dieser Vereinigung. Dann aber tauchte die RUP. plötzlich wieder aus der Versenkung auf, und zwar in einer Eingabe vom 10. Januar 1937, die die Anwendung des Art. 10 des Statuts, Brandmarkung des Angreifers zu= gunsten der Valenciabolschewisten durch den Völkerbund verlangte. Bis heute hat sich der Völkerbund allerdings diesem Ersuchen nicht willfährig gezeigt. Diese Darlegungen beweisen mit rücksichtsloser Deutlichkeit, daß die RUP. nichts anderes ist , als eine gebarnte bolschewistische Organisation und ein Instrument Moskaus. Desto unver ständlicher, aber auch bezeichnend ist es, daß einflußreiche nichtkommunistische Organisationen sich als Mitglieder der RUP. zum Vorspann mißbrauchen für weltrevolutionäre Zwecke lassen. Diese Tatsache beweist andererseits aber von neuem die Gefährlichkeit und Skrupellosig= feit der kommunistischen Propaganda. Es gehört schon eine ganze Portion Verlogenheit, Dreistigkeit oder Dummheit dazu , wenn einer den lauten Friedensphrasen der RUP. heute noch glauben wollte, denn die RUP . hat zur Genüge bewiesen, daß sie wohl sehr schön vom Frieden zu sprechen weiß, dabei aber die Weltrevolution Moskaus meint.

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der Arbeit

Wandergesellen von heute - Wie sieht das Gefellenwandern in der Praxis aus ? Erfahrungen fürs ganze Leben - Sum Treffen beim Handwerkertag NSK In wenigen Tagen werden zum Reichshandwerkertage in Frankfurt am Main Gesellen aus allen Gauen des Reiches ans wandern. Bon Taufenden ihrer Berufs tameraden werden sie als diejenigen Handwerter begrüßt werden, deren Fähigkeit und ehrenhafte Gesinnung fie als Gesandte Der Arbeit von einem Gau zum anderen wandern läßt. Die grundsägliche Bedeutung des Gefellenwanderns ist heute wohl in allen Schichten der Bevölkerung erkannt. Wie der einzelne Gefelle zu der schönen und unerfeklichen Berufserfahrung der Wanderschaft kommt, ſoll im folgenden auf Grund der neuesten Unterlagen, die das Deutsche Handwerk in der DAF. der Nationalsozialistischen Barteitorreſpondenz zur Verfügung stellte, aufgezeigt werden. Daß das Gefellenwandern eine berufsfördernde Tatsache ist, die imstande ist, berufliche und landschaftliche Kenntnisse der anderen Gaue zu vermitteln und für die eigene spätere Arbeit auszuwerten, ist nicht nur eine Erkenntnis theoretischer Erörterungen. Die Tausende von Handwerkergesellen, die auf Grund der Neubelebung des Gesellenwanderns, jenem dem deutschen Handwerke urtümlich verbundenen Brauche des Austausches landschaftlich bewachſener Berufserfahrungen, heute durch die deut= schen Lande ziehen, haben den Nachweis dafür erbracht, daß das Handwerfertum durch den Nationalsozialismus wieder für die Erweiterung des handwerklichen „Horizontes" bereit gemacht worden ist. Wer kann wandern? wie wird man WanderAber geselle? Wie fängt man es an, um seinen alten und lieb gewordenen Arbeitsplatz verlassen zu können? Keineswegs ist es so, daß der Handwerksgeselle sich durch einen Stoß von Formularen hindurchbeißen muß, ehe er überhaupt die Aussicht hat, wandern zu können . Es ist vielmehr so, daß, wenn er sich zum Wandern entschlossen hat, er bei der zuständigen Kreis- oder Ortsdienststelle des Deutschen Handwerks ein Formular ausfüllt, und dann auch im allgemeinen der Bescheid nicht lange auf sich warten läßt. Nun müssen wir zwei Formen des Ge[ ellenwanderns unterscheiden : das sogenannte Freiwandern und den Ge = sellenaustausch. Zum Freiwandern sind nur die Bauhandwerker zugelassen, das find also zB. Dachdecer, Glaser, Maler, Schornsteinfeger, Ofenseher, Töpfer, Stukkateure, Gipser, Tapezierer, Polsterer und Sattler, Zimmerer und Maurer. Die Gesellen dieser Handwerkszweige haben die Möglichkeit, zunächst ein Jahr lang zu wandern, wo immer sie hinwollen. Es ist kein Zufall, daß gerade die Bauhandwerker die freizügigste Form des Gesellenwanderns üben dürfen : durch die in allen Gauen sichtbare umfangreiche Neubelebung des Bauhandwerks werden die Bauhandwerker auch überall

Arbeit bekommen können, während in anderen. handwerklichen Zweigen die Arbeitsaussichten ebenfalls zwar gut sind, aber vielleicht nicht gerade so, daß man den Zuzug von Handwerkern fremder Gaue noch wünscht. In dem erwähnten Fragebogen wird beispielsweise gefragt, ob der Geselle und mit welcher Note er seine Gesellenprüfung bestanden hat, welchen Beruf er erlernte und welchen er ausübt, vor allem, welche Spezialfennt nisse er besigt. Wenn seine charakterliche und fachliche Eignung zum Gesellenwandern erwiesen ist, so vergeht nicht lange Zeit, und er tommt in den Besitz des Wanderbuches. und des Jugendherbergsausweises , falls er noch keinen eigenen Ausweis besikt. Mit Wanderbuch und Gutscheinheft Ohne das Wanderbuch wird man als Wanders geselle nirgends anerkannt. Besitzt man es aber, dann erfährt man nicht nur die Unterstützung der jeweiligen örtlichen Dien ft = stellen der DA F., sondern man wird auch bei den zuständigen Arbeitsämtern gleichberechtigt mit den örtlichen Arbeitssuchenden vermittelt. Außer dem Arbeitsbuch erhält man ein 6 u tscheinheft mit fechzig Gutscheinen zu je 1,- RM. Es ist dafür Sorge getragen, daß man diese Gutscheine in jeder Ortschaft einlösen kann ; und wo sie eingelöst werden müssen, darüber klärt ein kleines Heftchen mit den Adressen der Einlösungsstellen auf. Dieses Gutscheinheft wird nach einem Jahre durch ein neues ersetzt und im ganzen kann man drei derartige Gutscheinheste bekommen, weil man drei Jahre, wandern darf.

Wanderung zum neuen Arbeitsplatz Während die freiwandernden Gesellen die Arbeit dort aufnehmen können, wo sie wollen, und während man ihnen auch keinerlei Vorfie jeweils arbeiten schriften macht, wie lange und wie lange sie wandern, ist beim Ge = [ ellenaustausch der neue Arbeitsplaz Don Dornherein bestimmt. Selbstverständlich kann der Austauschgeselle seine Wünsche über die gewählte Landschaft zum Ausdruck bringen. Ob er aber die Möglichkeit hat, dorthin zu kommen, darüber ent= scheidet weder er, noch kann die Deutsche Arbeitsfront das auf Grund des Wunsches bestimmen, weil die Möglichkeit des Austausches ja von der Arbeitsmarktlage in dem betreffenden Gebiet abhängt. Genau so wie beim Freiwandern, muß beim Gesellenaustausch eine Meisterverpflichtung vorliegen, in der fich der Meister damit einverstanden erklärt, daß sein Geselle mit einem anderen in Austausch tritt. Der tatsächliche Austausch wird dann zentral vom Deutschen Handwerk in der DAF. vor= genommen, nachdem von den örtlichen Dienst

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NSK Folge 117 stellen der DAF. in jenen handwerklichen Bes trieben, die den Austausch der Gesellen zulassen, eine Betriebsbesichtigung durchgeführt worden ist. Die Betriebsbesichtigungen haben den Zweck, zu überprüfen, ob der Austauschgeselle auch an einem dem Umfange seiner Fähig = teit entsprechenden Arbeitsplat tommt. Diesem Gedankengang liegt die Erfahrung zugrunde, daß ein Geselle, der bisher in einem ausgesprochenen Kleinbetrieb ge= arbeitet hat, beiſpielsweise nicht gleich in einen Großbetrieb, sondern zunächst einmal in einen Mittelbetrieb kommt.

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einzelnen fördern . Die Gesellen haben ſelbſtverständlich die Möglichkeit, bei den Dienststellen von Kraft durch Freude vorzusprechen, und es gibt schon Tausende von Beispielen, wo KdF. die Wandergesellen mit auf ihre Veranstaltun= gen oder Fahrten nahm. So wurden zB. im lezten Jahre und auch in diesem Jahre wieder Wandergesellen auf KdF. - Schiffen mit nach Norwegen genommen, so daß sie im Verlaufe ihrer Wanderzeit eine sehr an genehme Zugabe erhielten.

Begegnung mit dem Führer Man würde den Gesellenaustauſch nicht dem Gesellenwandern zuzählen können, wenn der Austauschgeselle nicht auch selbst Gelegenheit hätte, die Freuden und Erfahrungen der Wanderzeit zu erleben. Auch er wandert, ausgestattet mit einem Gutscheinheft, zu seiner neuen Arbeitsstätte. Auch er soll unterwegs möglichst, seien es auch nur wenige Tage, in verschiedenen Ortschaften Arbeit annehmen . Sobald er aber sein Wanderziel erreicht hat, bleibt er für die vereinbarte Zeit in der vorher festgelegten Austauschstellung.

Erfahrungen fürs Leben Für das Wandern selbst hat sich nun schon sowohl bei den Dienststellen als auch bei den Gesellen selbst eine große Erfahrung entwickelt. Es ist nicht so, daß das Wandern etwas zu tun hat mit der Ziel- und Planlosigkeit jener wandernden Landstreicher, die früher die deutschen Landstraßen entlang zogen. Denn unsere Gesellen sollen ja nicht nur allein möglichst viel, sondern sie sollen das Wichtige , das Typische sehen. Im Verlaufe ihrer Wanderzeit sollen fte so viel von der deutschen Landschaft sehen, daß immer in ihrem ganzen Leben die Eindrücke noch lebendig bleiben, Eindrücke, die sie in dieſem Umfange ſelbſt in ihrer Meisterzeit nicht mehr sammeln können. Wenn Sie sich auf die Wanderschaft begeben, werden ihnen demnach zumindest innerhalb des je `weiligen Gaubereiches besondere Wege empfohlen, die ihnen die meisten und die schönsten Eindrücke vermitteln. Der Austauschgeselle wird natürlich immerwährend sowohl vom Austauschmeister als auch von den Dienststellen betreut, so daß er in der neunmonatigen Austauschzeit das Bild der fremden Landschaft, seiner Menschen und seiner Arbeit in allen seinen Zügen verstehen lernt. Auf der Wanderschaft sprechen die Gesellen bei den Meistern vor, fragen nach Arbeit oder sonst einer Hilfeleistung, die ihnen heute bereits in den meisten Fällen ohne weiteres gewährt wird.

Angenehme ,,Zugaben“ Nach einigen Wochen ist es dann an der Zeit, daß ein Bericht über die Wanderschaft an die Abteilung Gesellen = wandern im Deutschen Handwerk gemacht wird, in dem die guten, aber auch schlechten Erfahrungen niedergelegt werden können. Man Joll nicht meinen, daß der Wandergeselle sich allein auf sein Gutscheinhest stützen muß , denn überall findet er Einzelmenschen und Dienst: stellen, die den Sinn des handwerklichen Wanderns nicht nur verstehen, sondern auch jeden

Das Gesellenwandern ist heute schon eine Erscheinung geworden, die weit über den Bereich des deutschen Handwerks Anerkennung und Würdigung erfahren hat. Nicht nur, daß der Bauer auf dem flachen Lande die Arbeitskameraden aus anderen Gauen mit Freuden begrüßt, auch der Städter hat seine Freude daran, wenn er die Handwerksgesellen der verschiedenen Be= rufszweige in ihren malerischen Trachten sieht und unterſtühen kann. Ja, der Führer selbst hat seine Freude an der Wagemutigkeit und dem Lebenswillen der jungen Handwerksgeneration, die sich aus den Hinterhöfen des liberalistischen Staates herausentwidelt hat und nun als Künder deutschen Arbeitswillens über alle Straßen des neuen Reiches zieht. Man kann fich schon vorstellen, welche Freude es für jene vier Gesellen im Gau Mainfranken war, die dem Führerwagen begegneten und mit denen fich der Führer lange unterhielt, nachdem er jedem eine Wegzehrung in die Hand gedrückt hatte. Überall finden unsere Handwerksgesellen bei den führenden Männern der Bewegung freudige Unterstützung, und wenn nun gar Dr. Leg auf seinen Fahrten durch Deutschland wandernden Gesellen begegnet, dann können sie schon von vornherein wissen, daß er sich ihrer an nimmt. Wie überbürdet auch der Reichsleiter mit Arbeit sein mag, er nimmt die Gesellen mit in seinen Wagen, lädt sie zum Mittag- oder Abendessen ein und bleibt oftmals abends mit ihnen in fröhlicher Unterhaltung beiſammen . Mit frischem Sinn durchs weite Land Wenn man in den Stößen von Briefen blättert, die die Deutsche Arbeitsfront von den Wandergesellen bekommt, so fällt immer wieder auf, wie schwer dem Gesellen der Abschied vom alten Meister fällt. Ein schönes Zeichen jener Verbundenheit, die das Arbeitsleben kennzeichnet. Einer der Gesellen schreibt : „ Aber, was wird der Meister dazu sagen? Er hat mich ja, man kann bald sagen, großgezogen, denn ich fühlte mich bei ihm auch, als wenn ich noch nie woanders gewesen wäre. Und nun soll ich ihn in Stich lassen?" Aber das Schicksal der Landstraße, die Gemeinsamkeit der Liebe zur Heimat und zur Arbeit schweißt die Wandernden zuſammen, und wenn auch das Handwerk nichts mit jener romantiſchen Duſelei zu tun hat, die für die vergangene Jugend einmal typisch war, so kann man doch sagen, daß die Handwerker wohlgemut den Weg in das weite deutsche Land finden. So schildert es einer der Gesellen : „ Hast du schon einmal einen Affen von über 30 Pfund

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getragen? Nicht nur einen Tag, nein, zwei, fünf, eine ganze Woche lang, jeden Tag durchschnittlich 25 Kilometer gelaufen, noch dazu bei recht schönem Sonnenschein? Dann werden die Kilometer zur Ewigkeit und der Affe drückt wie schwere Eisenträger. Eine kleine Kurve kommt, dann wieder das alte Bild, der langen, schnurgeraden Straße. Ein Mittel gibt es, Gott sei's gedankt, nämlich : Durchhalten !" Ich pfeif mir ein Lied, seh' auf meine Stockspite, wie die

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da so schön im Taft schwingt- und ehe ich es mir versehe, ist der nächste Ort erreicht.“ Wie gesagt : leicht ist es nicht - kein Kinderſpiel ! Aber erreicht wird das Ziel, und erfüllt wird die Aufgabe . Und die heute unsere deutsche Heimat durchwandern, sind die Meister von morgen, die Gestalter unseres Alltags, die Führer einer Gesellengeneration, die wie ihre Meister wandern werden, um das Werk der GHC. Heimat weiterzubauen.

Familie

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ſiedeln

Besuch im ersten Lehrgang der neuen Siedlerſchule Siedlerschulung, praktiſch und gründlich in Hamburg - Die Auslese der Siedlungswilligen NSK Die Eröffnung der ersten Siedlerschule des Reiches im Gau Hamburg, errich tet vom Gauheimſtättenamt und dem Deutſchen Siedlerbund, gibt Anlaß, einmal die Fragen der praktischen Siedlerschulung zu beleuchten. Früher war das Siedeln eine Frage des Geldbeutels und des eigenen Vergnügens, ob man gewillt war, die zugehörigen 1000 qm Land zu bebauen oder nicht. Heute aber verpflichtet das Siedeln zur Ausnüßung des Bodens in verantwortungsvollster und vorteilhaftester Weise zum eigenen Nuzen und damit zum Wertzuwachs . für die Ernährungswirtschaft des deutschen Volkes. Dieser Standpunkt spielte neben der Frage der charakterlichen Auslese bei der Errichtung der Siedlerschule eine bedeutsame Rolle. Die Siedlerschule wurde in Form einer AnMuster- Siedlerhäuser zahl erbaut, die als Musterhäuser auch für die Bewirtschaf tung eingerichtet sind, andere für die theore tiſche Schulung und ein weiteres für den Kindergarten , der die Kleinen der in dem Schulungsgang beschäftigten Eltern be= wahrt. Die Lehrkurse dauern 14 Tage. Mutter und Bater werden mit den Kindern gleichzeitig einberufen. Der Mann verwendet seinen Urlaub für die Schulung, um sich bewußt zu werden, daß nichts geschenkt wird und daß alles im Leben erkämpft und erarbeitet sein will . Auch die Kinder sollen mit unterwiesen werden, um gleich zu lernen, wie es in einem echten Siedlerhaushalt zugeht, wie sie auch mit Hand anlegen müſſen, um die Wirtschaft voranzutreiben und sie zu bewältigen. Die Kleinsten werden in dem Tagesheim von Kindergärtnerinnen betreut. Sie sind mit allerlei Spielzeug, Kindertischchen und stühlchen, sauberen Liegestühle chen gut untergebracht. Mittags erhalten sie ein Essen, während die Eltern sich ihr Brot selber mitbringen und lediglich Kaffee dazu empfangen. Neben theoretischer Schulung über die Bebauung und die jeweiligen jahreszeitlichen Notwendigkeiten werden die Teilnehmer in aller praktischen Arbeit unterwiesen ; fie arbeiten an den Beeten, sezen Stecklinge, graben, säen. Aber auch mit den Forderungen der Viehhaltung werden sie vertraut gemacht. Mit dieser praktischen Viehversorgung geht durch Beschriftung der einzelnen Ställe und

Zuchtarten eine theoretische Schulung Hand in Hand. Außer der vielseitigen Viehfütterung und Gartenarbeit werden die Frauen insbesondere über die Erfordernisse der veränderten ha u shaltlichen Arbeit belehrt. Dazu gehört einmal die Pflege des Haushaltes, weiter aber auch die sinngemäße Ausnutzung der eigenen Gartenerzeugnisse, ihre Haltbarmadhyung und jahreszeitliche Verwendung. Die Männer werden mit der Pflege des Hauses selbst bekanntgemacht, ohne damit die handwerklichen Arbeiten als Pfuscher dem Handwerker aus den Händen zu nehmen. Und so wie die Eltern werden auch die Kinder angehalten und mit den Aufgaben einer Siedlerfamilie vertraut gemacht. Das Lehrmaterial ist außerordentlich vielseitig und prattisch vorhanden. Wichtig aber ist, daß diese einzigartige Siedlerschule nicht nur eine tatsächliche Umschulung und ein Anlernen der zufünftigen Siedler vornimmt, worauf diese nach Schluß des Kursus eine Besuchsbescheinigung erhalten, sondern daß sie wie es sich bereits im ersten Lehrgang zeigt - geeignet ist, die Menschen zur Kameradschaft zu erziehen . Daneben aber ermöglicht sie auch die notwendigen Rüdſchlüſſe hinsichtlich der Eignung der KurJusteilnehmer für die von ihnen beabsich tigte Siedlung. Es werden gegenwärtig nicht nur Siedlungswillige geschult, sondern darüber hinaus noch bisherige Siedler : Gemeinschaftsleiter der Siedlungen und Schulungsobleute für Kleintierhaltung und Gartenbebauung, die dann ihrerseits wieder das Gelernte an die Siedler weitergeben. Froh und munter ſind die Familien bei der Arbeit. Sie wissen um den tiefen Sinn dieſer Schulung und nehmen dankbar das Gebotene, um es bald selber auszuwerten und damit die Schäden und Rückschläge zu vermeiden, die früher in vielen Fällen den Siedler wirtschaft= lich und auch moralisch gebrochen haben. Denn das wichtigste Moment für den Siedler bleibt stets das Bewußtsein seiner Kraft und die innere Sicherheit den Dingen gegenüber, die er nun plöglich entgegen einem früheren Stadtleben ganz anders und viel inniger anpacken muß, mit seiner ganzen Persönlichkeit, mit dem Einsatz seiner selbst, seiner Familie und dem verständnisvollen Mitgehen seiner tüchtig vorK. Sch. gebildeten Siedlerfrau.

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NSK Volk

und

Bauer

Gonderdienſt Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Kongreßthema:

Die

Milch

Zum XI. Milchwirtſchaftlichen Weltkongreß in Berlin — Große Internationale Milchwirtschaftliche Ausstellung — Wiſſenſchaftler und Praktiker aus aller Welt ſprechen NSK 3m Auguft dieses Jahres findet in Berlin der XI. Milchwirtschaftliche Weltkongreß statt, der die maßgeblichen milchwirtſchaftlichen Fachleute der ganzen Welt in Deutschland vereinigen wird. Rund 400 Sektionsberichte liegen den Beratungen in den Krollfälen in Berlin zugrunde. Nebenher geht eine große Internationale milchwirtschaftliche Ausstellung , die am Funtturm in Berlin abgehalten wird und einen lüdenlosen Überblick über die Milchwirtschaft aller Länder der Welt bieten wird. Auf dem Milchkongreß und der Milchausstellung wird so ziemlich alles, was mit der Milch und den Milchprodukten zu tun hat, behandelt und ausgestellt werden. Die überwiegende Zahl der vorliegenden 400 Vorträge befaßt sich mit der Be- und Verarbeitung der Milch und der Qualitätsförderung. Rund 100 Vorträge beschäftigen sich mit der Milcherzeugung und der tropischen Milchwirtschaft, fast ebenso viele Vorträge mit dem Absatz von Milch, der Betriebswirtſchaftslehre und dem milchwirtschaftlichen Ausbildungswesen. Eine weitere große Zahl von Vorträgen behandelt die Technik in der Milchwirtschaft, die milchwirtschaftlichen Geräte und Transportmittel , Molkereimaschinen usw. Daneben wird die Fütterung des Milchviehs auf wirtschaftseigener Grundlage, die Verwertung überſchüffiger Milch zur Herſtellung von Dauerwaren, die Verwertung entrahmter Milch, Buttermilch und Molke Gegenstand von Vorträgen sein, die das Intereſſe zahlreicher Milchwirtschaftler finden. Einen besonders intereſſanten Überblick über die Leistung einer großen Zahl von milchwirt-

schaftlichen Staaten gibt die Leistungsschau von Milcherzeugwissen , die auf Anregung des deutschen Organisationskomitees durchgeführt wird. Ein internationales fachmännisches Butterkosten verbunden mit einer Qualitätsprüfung, ein Käsekosten, verbunden mit einer Käseschau und einer Industrieschau von Molkereidauerwaren im Rahmen einer Länderschau werden hier die Leistungen der Staaten milchwirtschaftlichen maßgeblichen gegenüberstellen. Die Milchwirtschaftliche Ausfbellung wird den Querschnitt durch die auf der Länderschau in besonderen Kojen vertretenen Länder geben. Daneben wird die Lehrschau die Herstellung von Butter und Käſe ſowie die molkereimäßige und hygienische Abfüllung von Milch in Flaſchen zeigen. Wieder eine andere Abteilung wird die Bedeutung der Milch in der Weltwirtschaft den Ausstellungsbesuchern vor Augen führen. Selbstverständlich ist, daß auf dieser Ausstellung auch die Bedeutung der Milch und Milcherzeugnisse für die menschliche Ernährung eingehend behandelt wird. Der Verbraucher lernt hier den gesamten Herstellungsprozeß Molkereierzeugnisse aller kennen und kann sich an Hand der Proben aus aller Welt selbst ein Urteil über die Güte der Nicht bilden. Ländererzeugniſſe einzelnen weniger als sieben große Messehallen und das riefige Freigelände am Fuße des Funkturmes werden auf dieser gewaltigen Schau belegt sein. Milchkongreß und Milchausstellung sind ein neues Zeichen für die internationale Zuſammenarbeit, an der sich auch das Deutsche Reich gern beteiligt, gilt es doch hierbei , an der Klärung wichtiger ernährungswirtſchaftlicher Probleme Bo. mitzuwirken.

Rohstoff Harz Die Steigerung der Harzgewinnung in Deutſchland – Mannigfache Verwendungsmöglichkeiten in zahlreichen Induſtriezweigen NSK Wissen Sie, daß das Terpentinöl , dieser wichtige Rohstoff, zahlreicher Gewerbe und Industrien, ein Produkt des deutschen Waldes ist ? Nur wenigen ist das bekannt. Terpentin wird aus dem Rohharz gewonnen, das als Rebenprodukt bei der deutschen Waldnukung an fällt. Noch vor wenigen Jahren legte man auf eine Harzgewinnung im deutschen Walde keinen allzu großen Wert. Billig konnte man ja Harze

in großen Mengen aus dem Auslande einführen. Die Besinnung auf die eigenen Rohstoffquellen hat aber auch die Harzgewinnung wieder aufleben lassen. Aus dem Harz wird nicht nur Terpentin, ſondern werden auch zahlreiche andere Rohstoffe mitgewonnen. Besonders wichtig iſt noch das Kolopho wium , das in der Papierfabrikation wesentliche Bedeutung hat, aber auch als Grundstoff für die Schuh-, Pinsele und Pech-

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NSK Folge 117 fabrikation faum entbehrlich ist. Außerdem wird es zur Herstellung von Kernseifen, Buchdruder farben, Baumwachs, Siegellad, Linoleum und dgl. gebraucht. Daneben dient es noch als Holiermittel in der Elektro-Industrie und als Füllmaterial bei der Munitionsfabrikation. Das Terpentinöl findet dagegen hauptsächlich in der Lackindustrie Verwendung. Zur Herstellung von Bohnerwachs, Schuhtreme, Kampfer, synthetischem Kautschuk und künstlichen Riechstoffen ist es ebenfalls notwendig. Dieſe kurze Aufstellung zeigt uns, wie wichtig die Gewinnung von Terpentinöl und Kolophonium ist. Dementsprechend ist auch die Harzgewinnung in den legten Jahren immer ſtärker ausgebaut worden. Die deutsche Harzproduktion hat ihre Grundlagen im Kiefernwald , da die Kiefernstämme im Vergleich zu allen anderen Baumarten das in seinen Bestandteilen beste Harz liefern. Bereits im Kriege hatte man die ersten Erfahrungen mit einer Harzgewinnung aus deutschen Baumbeständen gemacht. Sehr gering waren aber die Erträge, die damals erzielt werden konnten. So wird uns berichtet, daß in der Kriegszeit je Hektar nur 59 Kilogramm Rohharz abgezapft werden konnten. Heute rechnen wir bereits mit einem durchschnittlichen Ertrag von 250 bis 400 Kilogramm je Hektar. Dementsprechend konnten auch die Kosten der Harzgewinnung wesentlich herabgesetzt werden. Berechnete man die Kosten während des Krieges auf etwa 2 RM. je Kilogramm, so beträgt der Koſtenſatz heute nur noch

rd. 0,25 RM. je Kilogramm. Bedenken wir, daß erft 1933 mit einer Harzgewinnung in größerem Ausmaße begonnen wurde, ſo iſt es schon ein beachtlicher Erfolg, wenn bereits im Jahre 1935 auf einer Waldfläche von 5000 Hektar Rohharz gewonnen wurde. Selbstverständlich reicht diese Erzeugung aber noch nicht aus, um die deutsche Einfuhr, die im Durchschnitt jährlich rd. 100 000 Tonnen betrug, völlig überflüssig zu machen. Immerhin wäre es schon erfreulich, wenn es ge= lingen sollte, das Ziel der deutschen Waldbewirts schaftung während des nächſten Jahrzehnts, eine Harzerzeugung von 40 000 Tonnen zu erreichen. Das deutsche Harz wird in der Hauptsache durch die Harzung am lebenden Holze ge= wonnen. Das Harz wird dem stehenden Stamm durch ein besonderes technisches Verfahren entzogen, bei dem die Rinde allerdings nie so verlegt wird, daß die Holzqualität des Baumes auch nur irgendwie Schaden erleiden könnte. Neben dieser Harzgewinnung am lebenden Holz unterscheiden wir noch die Harzgewinnung am toten Holz, bei der aus schon gefällten Stämmen oder besonders harzreichen Kiefernstummeln auf chemischem Wege das Rohharz gewonnen wird. Ziel der Harzgewinnung wird es immer sein, die Holzgüte nicht anzugreifen und trotzdem ein Harz zu erhalten, das in der Ausbeutung an Terpentin und in der Reinheit des Kolophonis ums den bisher eingeführten Auslandsprodukten nicht nachsteht, sondern sie nachy. Möglichkeit noch übertrifft. H. R.

Arbeitserleichterung für die Landfrau Vielseitige Hilfsmaßnahmen für den ländlichen Haushalt -- Auch Selbsthilfe der Landfrau ist erforderlich NSK Wenn es heißt, daß die Arbeit unserem Leben erst einen Inhalt gibt, daß nur der, welcher richtig arbeitet, auch den Segen der Arbeit tennt, so stimmt das. Damit ist aber nicht gesagt, daß man die Arbeit nicht, wenn' möglich, erleichtern soll und darf. An Arbeit im Leben der Menschen bleibt noch genug. Der Gedante der Arbeitserleichterung ist übrigens nicht neu. Allerdings ging man nicht immer von den Erwägungen aus, dem Menschen fein Leben zu erleichtern, seine Arbeitsfreude zu erhöhen, ihm Freizeit für andere Beschäftigungen zu schaffen, sondern oft nur davon, dem Betriebe dadurch länger eine ungeminderte Arbeitskraft zu erhalten und beſſere Arbeitsergebnisse zu er zielen. Heute steht immer der Mensch im Vordergrund. Aber die Arbeitserleichterung darf sich nicht auf die beruflich tätigen Menschen beschränken. Iemand, der wenigstens genau soviel zu tun hat, der keinen Achtſtundentag kennt, teine Ferien, vielleicht nicht einmal freie Abendstunden, ist die Hausfrau. Gewiß, man hat sie nicht ganz vergeſſen. Unsere Technik hat schon etwas für sie gesorgt durch zweckmäßigen Wohnungsbau, durch richtige Beleuchtung, Schaffung guter Arbeitsgeräte, zumal in der Stadt. Hier hat die Hausfrau auch noch andere Erleichterungen, welche die Stadt nun einmal mit sich bringt, sei es der erleichterte

Einkauf, die fürzeren oder leichter zurückzulegenden Wegstrecken und dergleichen mehr. Vieles aber ist noch zu tun für das Arbeitsgebiet der Landfrau ! Die Landfrau hat einen ungeheuer großen Pflichtenkreis. Sie ist einmal Hausfrau und Mutter, und die damit verbundenen Aufgaben genügen eigentlich schon, um das Leben einer Frau auszufüllen. Damit aber nicht genug, muß fie auch noch im Betriebe mitſchaffen. Gerade der Landhaushalt ist zumeist auf die Mithilfe der Frau im Garten, im Stall, aber auch auf dem Felde eingestellt. Da wird manche Frau → müde vor der Zeit und hat bei aller Aufopferung vielleicht gar das Gefühl, noch nicht genug getan, diese oder jene Aufgabe noch nicht voll und ganz erfüllt zu haben. Darum wird heute ernsthaft daran gearbeitet, der Landfrau ihre schwere Arbeit etwas zu erleichtern, sie die Bürde ihrer Pflichten nicht so drückend empfinden zu lassen. Allerdings, die Frau muß sich auch wirklich helfen lassen durch das, was ihr andere Menschen oder die Technik anbieten. Es geht nicht an, daß sie mit einem müden Achselzucken sagt : Iſt es so lange gegangen, wird es auch noch weiter gehen. Es bedarf nur einmal des Entſchluſſes, ſich hier und da umzustellen,

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dann aber wird sie den Segen spüren und befreit feststellen, daß sie nun wicht mehr nur die Arbeit kennt, daß sie sich mehr der Familie, den Kindern widmen kann und auch sich selbst eine mal eine Stunde des Besinnens, des Ausruhens gestatten darf, die nicht nur für sie selbst Wunder wirkt, sondern auch den Ihren wieder zugute kommt. Wie kann hier nun geholfen werden? Denken wir zunächst an Haus und Küche. Ein neues Haus mit ideal gelegenen Wohn- und Kellerräumen läßt sich zumeist nicht mehr bauen, aber vielleicht kann eine andere Zimmereinteilung , ein Aus- oder Einbau einer Speisekammer vielleicht einer versenkbaren -, eine Ausbesserung der Küche und Kellerräume eine Änderung schaffen, die manch be= schwerliches Treppensteigen, dauernde Reinigungsarbeit uſw. vermeidet. Nirgends mehr, weder in den Räumen des Hauses noch in den Ställen, sollte eine richtige Beleuchtungsanlage fehlen. Ebenso unerläßlich ist eine Wasser= leitungsanlage, die das Wasserschleppen ausschaltet. Ein guter, moderner Herd, eine Kücheneinrichtung , zwed mäßige praktische, heute in großer Anzahl vorhandene Küchengeräte sollten ebenso wie zeit- und übergroße Anstrengungen ſparende Reinigung sgeräte überall vorhanden sein. Schon dieſe Hilfsmittel tönnen viel beschwerlichen Zeite aufwand sparen. Desgleichen sollte sich die Frau der neuzeitlichen Einrichtungen beim Eintochen, Süßmostzubereiten, aber auch bei ihrer Arbeit im Stall, Garten und Feld bedienen. In vielen Orten wird heute die beschwerliche Wäsche durch eine Gemeinschaftswaschtüche , die vorbildlich mit allen Errungenschaften der Technik eingerichtet ist, erleichtert. Überhaupt steht heute die Gemeinschaftshilfe im

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Vordergrund. Wo der einzelne es sich nicht beschaffen kann, werden gemeinsam Einlochapparate, Moſtapparate, aber auch Arbeitsgeräte für Haus und Garten beschafft und gegen= seitig ausgeliehen. Manche Arbeitserleichterung fann auch noch durch zweckmäßigere oder Arbeitseinteilung weuzeitlichere Arbeitsmethoden erreicht werden. Hier wird der Landfrau vor allem durch die Wirtschaftsberatung Hilfe zuteil, die ihr gern mit Rat zur Seite steht. Nicht verkannt werden soll, daß eine große Schwierigkeit noch in dem Mangel an weiblichen Arbeitskräften auf dem Lande liegt, wenn auch der Einſaß von Arbeitsdienst usw. Landhelferinnen, einen tleinen Ausgleich zu schaffen versucht. Eine große Erleichterung bieten gerade jetzt in der Zeit Die Ernte kinderarbeitsreichen gärten, in denen die Kinder tagsüber betreut werden, während die Frauen beruhigt ihrer Arbeit nachgehen können, weil sie ihre Kinder in guter Obhut wiſſen. Gewiß, die Arbeit bleibt immer noch groß genug. Wenn aber die Frau im Hauſe einige Neuerungen vornimmt, sich die Mittel der Technik weitgehend zunuze macht, sich der Bes ratung und aller ihr gebotenen Hilfsmöglichteiten bedient, kann sie sich die schwere Arbeit doch etwas erleichtern. Was die Technik besonders für sie geschaffen hat, was gerade für ihren Haushalt geeignet ist, kann sie jetzt auf der 4. Reichsnährstands - Ausstellung in München sehen, die vom 30. Mai bis 6. Juni stattfindet. Auch die Frau sollte diese Ausstellungstage dazu benutzen, einmal kurze Zeit die Alltagsarbeit zu unterbrechen, neue Eindrüße und vor allem wertvolle Anregungen für ihre spätere Arbeit auf dem Hofe zu sammeln. H. O.

Edelpilze, im Tunnel

gezüchtet

Besuch bei der Ahr - Edelpilzzucht- Genoſſenſchaft in Ahrweiler – Die Voraussetzungen für das Gedeihen der Pilze – Bereits 500 Zentner Jahresernte erzielt NSK Das Tal der Ahr, eines lieblichen Nebenflüßchens des Rheins, schenkte uns seit jeher seinen bekannten Rotwein und deutschen Burgunder. Seit noch nicht langer Zeit wird es aber auch im ganzen Reich bekannt durch seine fich ständig weiter ausdehnende Edelpilz = zucht. Dev Weinbergsbesitz und auch der landwirts schaftliche Besiz an der Ahr ist klein und bringt daher nur farges Einkommen. Induſtrie gibt es hier nicht, es fehlen Bodenschäße ; Ahrweiler, seine Kreisstadt, sah sich daher nach neuen Be schäftigungsmöglichkeiten für seine Erwerbslosen um. So tam im Spätherbst 1934 der Gedanke auf, die leeren Weinkeller durch die Zucht von Edelpilzen auszunußen und damit einen neuen Erwerbszweig an der Ahr zu eröffnen. Die ersten Versuche wurden in einem von der Stadt zur Verfügung gestellten Weinkeller in Verbin dung mit der Landesbauernschaft Rheinland an gestellt. Dem öffentlichen Aufruf für Interessen-

ten folgten zunächst 28 Einwohner des Ortes, am ersten Lehrgang nahmen im Winter 1934/35 fieben teil, und als Kern blieben davon fünf übrig, die gründlich in der Pilzzucht unterwiesen wurden. Damals tauchte während der Lehrzeit auch der Gedanke auf, die fertig gebauten, aber nicht benutten Tunnels einer 1912 begonnenen und 1919 im Bau abgebrochenen Eisenbahnlinie durch das Ahrtal für die Pilzzucht heranzuziehen. Es handelt sich um vier Tunnels unweit Ahrweiler, von denen einer bereits während des Lehrganges 1935 durch Abschluß mit einer Mauer für die Zucht hergerichtet wurde. Im August 1935 wurde nach dem Bau eines ſogenannten Düngerwegs am Eingang des Tunnels der erste Mist zum Tunnel gebracht. Da die Tunnels günstige Bedingungen für die Pilzzucht bieten, hat man sich auf dieſe dann auch beschränkt. Pilzkultur sind einwandfreie Für die Pferde dünger erforderlich. Der Dünger wird bearbeitet, reichlich angefeuchtet , auf

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NSK Folge 117 Haufen gesetzt, die drei- bis viermal in sechs Wochen wieder umgesetzt werden. Der Dünger wird in der Art der Spargelbeete auf den Felsgrund des Tunnels in 65 Zentimeter Breite und 35 bis 30 Zentimeter Höhe angelegt. Er wird mit der Hand festgepact, um ihn gleichmäßig locker zu halten und dadurch ausreichende Luftzufuhr zu gewährleisten. Noch am selben Tage werden die Beete mit Pilzbrut „gespickt". In 14 bis 20 Tagen ist die Brut angewachsen. Dann wird sie mit einer fingerdicken Erdschicht überzogen, um Feuchtigkeit und Wärme zu erhalten. Sechs Wochen nach dem Überziehen kommen die ersten Pilze zum Vorschein, und je nach der Raumwärme hält die Kultur drei bis fünf Monate aus. Dann wird die Kultur wieder erneuert, d. h. entleert, desinfiziert uſw. Für die Edelpilzkultur stehen vier Tunnels mit 32 Kilometer Länge zur Verfügung. Die Hälfte ist davon mit Kulturen bereits besett, aus der Anfangsbeschäftigung von fünf iſt man jezt bereits zu einer Zahl von 22 beschäftigten Personen ge= tommen. Die betreibende Ahr- EdelpilzzuchtGenossenschaft wurde im Oktober 1935 gegründet und hat sich, aufbauend auf der Arbeitsleistung der Genossen, aus eigener Kraft soweit ents wickelt, daß bereits im Jahre 1936 bei aufbauender Kultur eine Ernte von gut 500 Zentner Edelpilzen erzielt werden tonnte. Man kam sogar 1936 an einem Tage zu einer Höchsternte von 15 Zentner. Im Jahre 1937 hofft man bei weiterem Aufbau die 1936er Ernte noch zu verdoppeln und auf eine Ausdeh-

nung von insgesamt 25 000 Quadratmeter Kulturen zu kommen. Der Absatz der Edelpilze macht keine besonde ren Schwierigkeiten. Sie sind gefragt und als Hauptabnehmer sind die ersten Hotels in Deutschland zu verzeichnen. Die Pilze kommen hauptsächlich ganz friſch zum Versand, während früher die ausländischen Pilze ausschließlich im konservierten Zustand über die Grenze famen . Die Ernte schwankt aber, deshalb richtet man sich auf eine mittlere Ernte ein und konserviert die Tagesspitzen selbst. Die Pilze werden nicht nur eingekocht, sondern auch zu Pilzextrakt verarbeitet. Über ganz Deutschland zieht sich das Kundennek, bis Danzig und Königsberg, Hamburg und München. Wie sehr die Edelpilzzucht im Ahrtal Anklang gefunden hat, die sich aus eigener Kraft und auf felsigem Stein den Weg bahnte, beweisen des Ahrtals Kostbarkeiten, das jogenannte Ahr= ABC, „ Ahrburgunder mit Champignon“. Dieſes kennt im Ahrtal jung und alt, und die zahlreichen fremden Besucher dieses schönen Tales auch. Die Pilzzucht im Ahrtal zog im Jahre 1936 allein fast 7000 Fremde an. So ist hier in dem landschaftlich schönen, aber doch sonst so fargen Ahrtal in stiller Arbeit ein neuer Erwerbszweig in alten, ungenutzten Tunnels emporgewachsen, der nicht nur Arbeit und Brot schafft, sondern auch das Ahrtal ſelbſt mit seinem deutschen Burgunderwein bekannt und zum Ziel des Fremdenverkehrs macht, von Vo. dem das Tal in großem Umfange lebt.

Druck: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK - Nachrichten

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Zu NSK Folge 117

Italienische Bevölkerungspolitiker

25. Mai 1937 für das weltanschauliche Gefüge unserer Ahnen und somit auch für die Weltanschauung des Nationalsozialismus von kulturpolitischer Bedeutsamkeit sind.

besuchen Deutschland Studienfahrt auf Einladung des Rassepolitischen Amtes der NSDAP .

NSK Berlin, 25. Mai. Auf Einladung des Raſſepolitiſchen Amts der NSDAP. trifft am Donnerstag, dem 27. Mai, eine Gruppe von Italienern in München ein, um die bevölkerungs- und rassenpolitischen Maßnahmen und Einrichtungen in Deutschland kennenzulernen. Unter den italienischen Fa= schisten befinden sich ua. auch Graf de Marjanich , der Präsident der Vereinigung der finderreichen Familien Italiens, sowie Prof. Laurinsich , der ärztliche Leiter der italienischen Vereinigung ,,Mutter- und Kinderschuß“. in Nach Besichtigung der Parteibauten München fährt die italienische Gruppe in das Notstandsgebiet der Rhön , um die dort ge= bevölkerungspolitischen troffenen praktischen Maßnahmen Brof. unter Führung von Schmidt , Würzburg, zu studieren. Am Sonnabend, dem 29. Mai, findet im Raſſepolitiſchen Amt der NSDAP. in Berlin die Begrüßung der Italiener statt, wobei die Gäste Gelegenheit haben, auch die bevölkerungspolitischen Propa= gandamaßnahmen kennenzulernen. In den folgenden Tagen werden die Italiener auch der Reichsmütterschule , dem Hilfswerf „Mutter und Kind“ , dem Hauptgesundheitsamt der Stadt Berlin und der Bundesleitung des Reichsbundes der Kinderreichen einen Besuch abstatten. Es folgt dann die Fahrt zum Schulungslager der Ärzteschaft nach Alt - Rehse mit dem anschließenden Besuch eines Müttererholungsheims. Am Mittwoch, dem 2. Juni, werden verschiedene wissenschaftliche Forschungsinstitute in Berlin besichtigt, und der folgende Tag sieht einen Besuch der Ordensburg Vogelsang mit Teilnahme an der bevölkerungspolitischen Schulung des Führernachwuchses der NSDAP. vor mit einer darauffolgenden Besichtigung einer Arbeiter = randsiedlung bei Aachen. Zum Abschluß ihres Deutschlandbesuches werden die Italiener an der Reichstagung des Bundes der Kinderreichen in Frankfurt beilnehmen, wo bei der Kundgebung vor Reichsminister Dr. Goebbels zehntausend Amtsträger des RdK. aufmarschieren werden. 1

Der arische Sonnenheld Prof. Dr. Wüst, München, über den urindogermanischen Eingottglauben NSK Auf der Germanenkundlichen Tagung in Gelsenkirchen hielt der Präsident des „,Ahnenerbes“ e. V. , SS .-Haupte sturmführer Brof. Dr. Walther Wüst , München, einen bes deutsamen Vortrag über den „,arischen Sonnenhelden“. In der Gestalt des altindoarischen, nur im frühesten Veda des 2. Jahrtausend vor Zw. belegten Gottes Trita apina zeigte er ein sicheres Beispiel des urindogermanischen , mit dem Sonnenjahrlauf eng verbundenen Eingottglaubens (Moz notheismus) und zog aus der pflichtvollen , vorbildlich männlichen Haltung dieſes Sonnen- und Gotteshelden Schlüsse, die

Prof. Wüst ging es darum, den Indogermanen= gott nachzuweisen, der im Gegensatz zu der bisher geflissentlich vertretenen Falschlehre ein monotheistischer Gott ist. Ihm muß Gerechtigkeit zukommen, die er bisher in der Wiſſenſchaft nicht gefunden hat. Somit sette sich Wüst zunächst auseinander mit jenen Forschern der Gegenseite, die aus nur zu klar erkennbaren Gründen her aus nachweisen wollen, daß die Indogermanen einen weltanschaulich wie sittlich höchststehenden Gottesbegriff nicht gehabt hätten. In Zeugnissen, die zu den ältesten Zeugnissen überhaupt zu rech nen sind, ist vielmehr von einem Gott die Rede, der dem Eingott anderer Völker mindestens gleichkommt und der zudem nicht nur Herr, sondern Vorbild seiner Menschen ist. Von ihm berichten die vorbuddhistischen Dichtungen der Inder, bei denen sich faſt 4000 Jahre altes Geistesgut in einwandfreier Gestaltung erhielt. Dieser Gott, von dem die Veden an verschiedenen Stellen sprechen, hat den Namen „,Trita aptya“, das heißt in wörtlicher Übersetzung soviel wie ,,Der Dritte, der mit dem Wasser zu tun hat“. Als Ergänzung zu den indogermanischen Veden finden wir in den Schriften des iranischen Zarathustra den gleichen Sonnenhelden wie Trita. Bei den Griechen ist seine Spur in dem Zeus Tritos zu erkennen. Während Trita bei kulturell jüngeren Völkern in Vergessenheit geraten ist, weil andere Bildungserlebnisse ihn überdeckt haben, weil die Überlieferung durch andere Mächte unterbrochen wurde, ist er in der religiösen überlieferung der Inder erhalten geblieben. Über die Jahrtausende aber hat sich Trita überall in veränderter Gestalt erhalten, dennoch in seiner Eigenart erkennbar, so im deutschen Märchen vom armen Müllersburschen und vom Kätzchen. Trita aptya ist der Sonnenheld . Er bestimmt den Ablauf des Jahres. Seine Eigenschaften stimmen mit denen des Gottes anderer Völker überein: Er ist hell und glänzend , hat ein leuchtendes Roß , funkelnde Augen, er ist jugendlich und mutig, er ist der Gott als Held. Trita beherrscht den Lauf der Sonne und damit die Arbeit und das Leben der Menschen. Eines unterscheidet Trita von den orientalischen Gottesvor= stellungen : Er erlöst nicht“, sondern er lebt vor. Er leidet nicht, weil Unrecht geschieht, sondern weil er heldisch vorleben muß und damit auch die Menschen stark macht, ihr Leben heldisch zu leben. Trita als Vorbild wird nicht theologisch aufgefaßt, sondern weltanschaulich in dem Sinne, daß Weltanschauung Einheit und Einsein, die Vereinigung von Welt-Denken und Welt-Frömmigkeit ist. Als Trita später theologisiert wurde, verblaßte er. Trozdem ist die Gestalt Tritas lebendig geblieben in tausend Verwandlun gen und Einzelheiten. Wie tief er im Geist und in der Seele der arischen Völker lebt, zeigte Prof. Wüst an einem Zitat von Nietzsche, der Trita so genau umreißt, als spräche er in der Sprache der Veden. Dennoch hat Nietzsche die Überlieferung Tritas nicht gekannt.

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ParteiKorreſpondenz

NCK

Brelſedienſt der N6DUS

NSK Folge 118

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Welf; für bie Mitteilungen der Reichspresseftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef Der RSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts riftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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NSK.- Gespräch mit dem Kommandanten des HJ. - Reichsführerlagers

Der Geiſt des jungen Führerforps Führerschaft der Begeisterung und Verantwortungsfreude – Stabsführer Lauterbacher über die Erfahrungen des Lagerverlaufs

NSK In dem Reichsführerlager der HI. in Weimar hatte der Sonderberichterstatter der „Nationalsozialiſtiſchen Parteilorrespondenz" Gelegenheit, mit dem Kommandanten des Lagers, Stabsführer Lauterbacher, über den dort_ſich offenbarenden Geist der jungen Führergeneration zu prechen. Der Stabsführer äußerte sich dabei über die praktischen Erfahrungen , die er selbst aus_dem_bisherigen Verlauf dieser Tage der Ausrichtung und geistigen Stählung des Führerkorps der Jugend gewonnen hat. Weimar, die Stadt Goethes und Schillers, ift nach Braunschweig, wo im vorigen Jahre zum ersten Male ein Reichsführerlager der HI. durchgeführt wurde, die Stätte der diesjährigen Zusammenfassung der Bann- und Jungbannführer, der Gebietsführer und der Referenten des Reichsjugendführers. Amtschefs jowie Lagerkommandant ist der Stabführer Lauterbacher, der zunächst im Gespräch noch einmal auf die Aufgabe des Lagers eingeht : Stand in Braunschweig im Mittelpunkt die Gestalt Heinrichs des Löwen, so sind wir in diesem Jahre bewußt nach Weimar gegangen, nicht um mehr oder weniger tiefsinnige Vorträge der Goethe-Forscher zu hören, wie es der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, ausdrückte, ſondern um an der Stätte feines Schaffens als Künstler, Minister und Naturforscher unsere Aufgaben in unserer Zeit zu begreifen. Es versteht sich eigentlich von selbst, daß die thüringische Gauhauptstadt gerade der Jugend viel, unendlich viel zu geben hat. Und so ist auch dieses zweite Reichsführerlager ausgerichtet auf das Leben und Wirken des Faustschöpfers.“ 1300 junge HI -Führer zogen so in die Stadt des grünen Herzens von Deutschland ein. 1300 junge Persönlichkeiten, die einmal für Zeit ihrer Verantwortung enthoben furze wurden und selbst geführt werden, um so zu= gleich für ihren dauernden Einsatz von neuem gerüstet zu sein. Dieſe jungen Führernaturen,

denen die Aufgabe zufällt, außerhalb der Schule die charakterliche und weltanschauliche Ausrichtung der Jugend vorzunehmen , stehen von neuem in Reih und Glied. Sie, die als die Männer der Zukunft zu gelten haben, sind den an sie laufend gestellten Aufgaben gewachsen. Aus einem Guß Stabsführer Lauterbacher spricht zu uns über die Begeisterung , mit der die Dreizehn= hundert hier in Weimar alles versuchen, in sich aufzunehmen, was ihnen nur geboten wird. Sie, die im Laufe des Jahres kaum einen Tag zur Ruhe kommen, die immerfort nur zu geben haben, empfangen hier einmal selbst. Alle Gebiete der Politik, der Kultur, Wirtschaft, des Sportes werden in Vorträgen maßgebender Parteiführer und Männer des Staates behandelt, immer schließen sich Aussprachen daran, die das Gehörte weiter ausführen und so zur Klärung wichtiger Fragen und Festigkeit der Ansichten beitragen. „Es ist erstaunlich", erklärt der Stabsführer, ,,wie die Fragen und Sorgen eines HI.-Führers aus dem Osten sich decken mit denen aus den übrigen Gebieten. Wird eine Frage aufgeworfen , so könnte sie von vielen gestellt sein , man fann sagen , von allen. Daran zeigt sich bereits die große, flare Linie, die sich im Laufe der Jahre herausgeschält hat. Dank der laufenden Zuſammenfassung und Schulung der verantwortlichen HI.Führer wird es möglich, die Arbeit immer so einheitlich und ausgezeichnet zu gestalten, wie es notwendig ist, um den Erfolg sicherzustellen , um die Jungen und Mädel mit all den Aufgaben vertraut zu machen, die einst als Volksgenossen an sie gestellt werden." Der Gewinn der Tage Wir haben dann Gelegenheit, mit einigen Bann- und Jungbannführern aus den verschiedenen Gebieten zu sprechen, und aus ihrem

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NSK Folge 118 Munde selbst zu hören, wie ihr Eindrud über das Lager iſt.

„Es ist ja so“, sagt uns ein Bannführer aus Schleswig-Holstein, der in Danzig eingesetzt ist, „daß wir über alles Bescheid wissen und über so viele Dinge unterrichtet sein müssen, um jederzeit Rede und Antwort stehen und zu allen Fragen und Problemen Stellung nehmen zu fönnen. Es ist notwendig, daß man selbst wieder einmal hineingestellt wird in die Gesamt organiſation , um an die einzelnen Aufgabengebiete herangeführt zu werden, um in Aussprache mit den einzelnen Gebietsführern und schließlich auch mit dem Stabsführer selbst all das ausführlich zu behandeln, was jeden bewegt. Wir haben hier in Weimar die kulturellen Aufgaben, die der H3. gestellt sind, ausführlich besprochen, wir haben das eindrucksvolle Referat des Jugendführers gehört, das zugleich ein Bekenntnis zu Goethe und seinem Schaffen war. Wir haben uns andererseits mit den Fra gen der Literatur, der Musik, der Malerei und Plastik auseinandergesetzt, um auch hier immer mehr in die Neugestaltung aller Kulturfragen hineinzuwachsen. Die musikalischen Feierstunden, die Freilichtaufführungen, selbst die heiteren Abende haben hier Mustergültiges gezeigt, das uns starke, neue Anregungen für die Arbeit draußen in den Gauen gegeben hat. Von der Morgenfeier angefangen bis zum Abschluß des Tages sind wir in ein Gesamtprogram m eingeschaltet , das wahrhaft vor : bildlich ist. Jeder Tag steht unter einem besonderen Gesichtswinkel, um so eine gewisse Planmäßigkeit in das Ganze hineinzubringen."

„Alles ein einheitliches Ganzes “

Inzwischen ist Stabsführer Lauterbacher von einer Besprechung mit einigen Gebietsführern zurüdgekehrt, und wir können nun mit ihm noch über seine eigenen Eindrücke und Erfahrungen aus dem Lagerverlauf sprechen . „Als wir das erste Lager im Vorjahre in Braunschweig zur Durchführung brachten, waren viele noch nicht von der Einrichtung und dem Werte dieser Zusammenfaſſung aller HI.-Führer überzeugt. Aber dieses zweite Lager, hier in Weimar, das noch umfänglicher gestaltet ist, hat bereits vielen gezeigt, wie die Entwicklung bei den HI - Führern mehr und mehr Gestalt gewinnt und wie diese junge Führergeneration , die hier heranwächst , tagaus , tagein ihren Mann 3 น stehen hat , wahrhaft die Forderun = gen des Nationalsozialismus erfüllt. Wir haben es selbst kaum in diesem Maße erwartet, daß die hier zuſammengekommenen Führer mit solcher Begeisterung, inneren Bereitschaft und Verantwortungsfreude an allen Dingen teilnehmen. Sie zeigen sich zum großen Teil noch aufgeschlossener, als man hoffen konnte - ganz gleich, um welche Dinge es sich hierbei handelt. Angefangen vom allgemeinen Lagerbetrieb bis zu den besonderen Aufgaben, die dieses Reichsführerlager zu erfüllen hat, ist alles nur ein einheitliches Ganzes , das immer wieder deutlich werden lägt, wie start die Führergeneration der H3. in die ihnen gestellten Aufgaben hineinwächſt.“

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,,Sie kann und wird sie vollauf erfüllen und bietet von sich aus die Gewähr“ — ſo endet der Stabsführer seine Darlegungen , „ daß die ihr anvertraute Jugend so ausgerichtet wird, daß ſie neben dem, was uns die Geschichte überliefert hat, vor allem das Zeitnahe, das Neuwerdende in sich aufnehmen und verarbeiten kann, um ſelbſt, wenn sie dazu berufen ist, das begonnene Werk weiter zu gestalten und ausW.S. zubauen.

Aus der Arbeit des Zentralparteiverlages

Lieder der Bewegung Das „Liederbuch der NSDAP ." hat die 1. Million erreicht NSK Wer kennt es nicht, das kleine, handliche Liederbuch aus der Kampfzeit, das uns mit seinen Kampf- und Marschliedern in den Jahren 1927 bis 1932 auf vielen harten Wegen begleitet hat? Auf manchem Marsch der SA. und SS., in ungezählt vielen Kundgebungen und Versammlungen hat es unsere Herzen mit neuem Mut angefüllt und den Kampfwillen immer wieder neu aufleben lassen. Es hat seinen Beitrag zum ſieghaften Ringen geleistet. Dann kam mit dem Anbruch des Dritten Reiches eine neue Epoche, die Zeit des inneren Aufbaues, des gläubigen Kampfes um die Herzen der Volksgenossen. Viele neue Lieder erflangen, zumal in den Reihen der Gliederungen, der Hitlerjugend, SA. und SS., des Arbeitsdienstes, Lieder der neuen Zeit. Durch das Entstehen dieses neuen Liedgutes und auch infolge des inhaltlichen Überholtseins mancher älterer Lieder der Kampfzeit, die nicht dauernder Allgemeinbesitz der Bewegung geworden sind und zu unserer Tradition gehören, war es notwendig geworden, mit großer Sorgfalt eine völlige Neubearbeitung des Liederbuches der NSDAP. " vorzunehmen . Diese Aufgabe wurde vom Kulturamt der Reichspropagandaleitung im Sommer 1936 aufgegriffen, so daß zum Parteitag 1936 bereits die neue Sammlung als 30. Auflage erscheinen konnte. Wie groß das Bedürfnis nach einem neuen Liederbuch gewesen war, zeigt die Tatsache, daß schon im Januar 1937 wieder eine weitere, die 31. Auflage gedrudt werden mußte, in der einige weitere Lieder mit aufgenommen wurden. Auch diese war nach einem Vierteljahr vergriffen, so daß nunmehr das 951. bis 1000. Tausend, die 32. Auflage, folgen mußte, die eben herauskam. Damit hat das „Liederbuch der NSDAP." die Gesamtauflage bon 1 Million erreicht , eine Ziffer, die von einem weltanschaulich ausgerichteten Liederbuch zuvor noch nie erreicht worden ist. Ob es unsere Hymnen sein mögen, unsere Fahneneinmarschlieder, MarschFeierlieder, weisen und Landsknecht- und Soldatenlieder auf keines von ihnen können wir verzichten. Kein Fachmann, kein Literat könnte ein zuverlässigeres Gutachten über dieses Liederbüchlein abgeben, als es die Tatsache darstellt, mit welcher Zustimmung es allseits aufgenommen worden ist. Für die vielen Dichter und Musiker, feien sie bekannt oder nicht einmal dem Namen nach zu ermitteln, ist dieser beispiellose Erfolg ein Ansporn zu neuem Schaffen und Wirken am Liedgut der nationalsozialiſtischen Bewegung.

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Um ein geſundes Landvolk Die Maßnahmen zur Beseitigung der verbreitetſten Geſundheitsschäden Mitentscheidend in der Erzeugungsſchlacht – Bauer oder Städter gefünder ? Wichtige Sonderſchau in München

NSK Es ist noch wicht allzulange her, daß der Reichsbauernführer sehr wichtige Feststel lungen über den Geſundheitszustand des deutschen Landvoltes bekanntgab. Auf dem Reichs bauerntag wies er darauf hin, daß nach ärztlichen Untersuchungen 75 vH. der ländlichen Jugend in einigen Gauen sehr schlechte Körperhaltung haben. Der Atmungsunterſchied zwischen eine und ausatmen betrug bis zu 75 vH. nur zwischen 2 bis 4 Zentimeter, während man normalerweise 8 bis 9 3entimeter hat. Bis zu 75 vH. war die Rückenbildung schlecht und die Wirbelsäule in irgend einer Form verkrümmt. Außerdem wurden bei 90 vH. ein äußerst schlechter Zustand der Füße festgestellt, vor allem Senks, Spreiz , Blatte und Hohlfüße. In einem Gau wurden sogar 70 v5. Plattfüße gefunden. Die da maligen Feststellungen wurden durch weitere Untersuchungen bei den Musterungen der Wehrmacht ergänzt. Heute gilt das Landvolk gegenüber der städtischen Bevölkerung nicht mehr als gesünder, während bis vor dem Kriege die ländliche Be= völkerung die Stadt übertraf. Diese Tatsachen gaben den Anlaß, daß auf der diesjährigen Reichsnährstandsausstellung in München in großzügiger Weise auf die gesundheitlichen Schäden im Landvolk hingewiesen wird. Der Bauer und Landarbeiter soll in Zukunft genau so seinen Körper achten lernen wie der Städter es bereits seit Jahre zehnten tut. Denn was nüßen alle wirtschaftlichen Erfolge, alle geldlichen Ersparnisse und noch so gut gepflegten Höfe, was nüßt der große Einsatz für die Zukunft, wenn die Menschen , die schaffen, frank sind und körperlich behindert. Der Gesundheitszustand unserer Landbevölkerung ist die erste Voraussetzung für an= haltende Erfolge in der Erzeu gungsschlacht. Jeder einzelne, der heute durch Krankheit in dem großen Arbeitsprozeß unseres Boltes ausfällt, bedeutet, praktisch ge= sehen, eine Verzögerung der gestellten Aufgaben. Da gerade heute Nahrungssicherheit so im Vordergrund steht, muß der Bauer selbst an Leib und Seele gesund sein. Die am meisten verbreitete Krankheit ist heute immer noch die Tuberkulose, die auch unter der Landbevölkerung zahlreich zu finden. ist. Es muß deshalb mit allen Mitteln gegen diese Volksfeuche angekämpft werden. Bor allem aber kommt es dabei darauf an, die Ansteckungsgefahr herabzusetzen oder in besonders schweren Fällen sofort auszuschalten. Des wei = teren gilt der Kampf - und er ist von der NSV. in großzügiger Weise bereits aufgenom= men - der Säuglingssterblichkeit . Sie ist auf dem Lande noch wesentlich höher als in der Stadt ; ja es gibt ländliche Bezirke, wo noch jeder 10. Säugling dem Tode zum Opfer fällt. Es sei hier nur an Bayern und Oberschlesien gedacht. Eine großzügige Hygiene,

wie sie in den Städten schon Jahre hindurch besteht, wird hier Abhilfe schaffen können. Daneben selbstverständlich die Aufklärung der Mütter , die noch manches in der Säuge lingspflege hinzulernen müssen. Im Kampfe gegen die Rachitis, die sich vor allem in Verbiegungen des menschlichen Knochenbaues äußert, wird eine gesunde Ernährung. durch frisches Obst und ausreichendes Gemüſe gute Dienste tun. Viel zu wenig bekannt ist es auf dem Lande, daß gerade Obst und Gemüse wichtigste Ausgleichsstoffe (Vitamine) der menschlichen Nahrung enthalten. Wie oft aber verkommen im Sommer Äpfel, Birnen und andere Früchte, weil sie nicht genügend geachtet werden. Die zahlreichen Fußkrankheiten werden vor allen Dingen durch Vermeidung zu starker Belastung und Barfußlaufen im frühen Kindesalter zu vermeiden sein. Beruhen sie jedoch auf Rachitis, so wird vitaminreiche Ernährung sowie Licht und Sonne den Schäden vorbeugen . Neben den weitverbreiteten Fußleiden sind Zahnkrankheiten vielfach festgestellt. Hier wird vor allem regelmäßige zahnärztliche Betreuung Abhilfe schaffen können. Jedoch wird diese Betreuung erst dann Erfolg haben, wenn bereits während der allerersten Schulzeit die bäuerliche Jugend daran gewöhnt wird, sich zahnärztlich untersuchen zu laſſen. Da ja bekanntlich schlechte Zähne die Ursache von vielen Krankheiten sein können, so zB. Herzfehlern, Gelenfrheumatismus uam., wird gerade der Zahnbehandlung allergrößter Wert beizumessen sein. Neben der zahnärztlichen Behandlung muß aber unbedingt die tägliche regelmäßige Pflege der Zähne stehen, die schon in frühester Jugend, im Alter von drei bis vier Jahren, einsehen kann Im argen liegt es oftmals außerdem auch noch mit den Schlafräumen, die nur in den seltensten Fällen allen gesundheitlichen An= forderungen entsprechen. Die Schlafräume ſol= len genügend Luft bekommen und müssen sonnig sein. Dazu gehört selbstverständlich, daß. jedes Kind sein eigenes Bett erhält. Das Schlafen von mehreren Kindern in einer groBen Bettstelle ist als gesundheitsschädlich unbedingt abzulehnen. Zu allen diesen Einzelmaßnahmen gehört als vernünftige Ergänzung der regel = mäßige Sport und das Schwimmen . Die Ausstellung in München wird deshalb neben der Sonderschau „ Gesundes Landvolk“ ein gro= Bes Dorfschwimmen zeigen, das zur Nachahmung empfohlen wird. Das Ziel unserer Gesundheitsführung ist es, die ländliche Jugend zu gefunden , leistungsfähigen und frohen Menschen zu erziehen, die jeder Lebenslage gewachsen find, und die bereit sind, sich jederzeit mit Freudigkeit für alle Aufgaben, die an sie gestellt werden, einzuſeßen. E. W.

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Trachten sind

kein

Klare Scheidung in der Trachtenpflege

Wertmaßſtab in der Weltanschauung

NSK Mit dem Siege des Nationalsozialismus und der damit verbundenen Hinwendung zu den eigenen Volkstumswerten war neben einer neuen Wertschätzung des Brauchtums auch ein neues lebendiges Verhältnis zu den eigenen deutschen Volks : trachten eingeleitet worden. Leider hatte man aber ihr wahres Wesen nicht immer erfannt und war deshalb in den neu eingeschlagenen Wegen zur Trachtenpflege Irrtümern und Fehlern nicht entgangen. Trachten find ein lebendiger Ausdruck deutschen Volkstums und können deshalb weder von oben angeordnet, noch in freier Willkür erSie sind der artgemäße funden werden. Ausdruceiner blutgebundenen Gemeinschaft , in dieſer organisch gewachsen und in ihrer reichen Mannigfaltigkeit durch Raſſe und Landſchaft, Blut und Boden beſtimmt. Trachten sind ein Ausdruck der Weltanschauung ihrer Träger, und die so tiefgreifende weltanschauliche Überfremdung im Laufe des letten Jahrhunderts ist auch bei unseren deutschen Bolfstrachten nicht ſpurlos vorübergegangen. Nicht alles Alte muß deshalb gut sein und nicht alles, was heute noch getragen wird, muß aus diesem Grunde auch für die Zukunft als wünschenswert gelten. Auch auf dem Gebiete der Trachtenpflege muß eine Wertung und Scheidung dringend gefordert werden, wobei der Wertmaßstab durch unsere natio= nalsozialistische Weltanschauung und unser heutiges Lebensgefühl eindeutig gegeben ist. Diese grundsägliche Stellung bestimmt auch unseren Standpunkt bei der Pflege und Neuge= staltung deutscher Trachten. Es ist ebenso unsinnig , aus alten Truhen ausge = grabene Trachten neu einführen zu wollen , wie sich um den Entwurf frei erfundener „Trachten" zu bes

Proleten

Schauobjekt

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mühen. Beide Versuche gehen an der Lebensgesetzlichkeit echter Volkstrachten vorbei. Orga= nisch und deshalb richtig iſt nur der vom Reichsbauernführer auf dem lezten Reichsbauerntag in Goslar selbst vorgezeichnete Weg der Erziehung zur Weltanschauung und damit zur Schaffung der wesentlichsten Vor. aussetzung einer art- und zeitge = mäßen Tracht. Eine durch die Weltanschau ung, das Blutsbewußtsein von innen her ges formte Gemeinschaft wird von selbst zu einer ihr gemäßen Gestaltung der Kleidung kommen und das gesunde Überlieferte mit dem Neuen verbinden können. Die vorangegangenen Ausführungen erübrigen ein Eingehen auf gewiſſe Versuche, bäuerliche Trachten in eine ihnen fremde Welt zu ver= ſehen und dadurch zum bloßen Schauobjekt zu erniedrigen. Manche Trachtenerhal = tungsvereine" mögen in den vergangenen Jahrzehnten notwendig gewesen und aus ehrlicher Sorge um alte deutsche Volksgüter entstanden sein. Heute aber ist das im Nationalfozialismus geeinte deutsche Bauerntum ---- und dieses ist der fast ausschließliche Träger echter Trachten start genug, selbst wieder seine Güter zu verwahren und von sich aus zu erneuern. Ein weiteres theaterhaftes Zurschaustellen von Trachten etwa gar in Großveranstaltungen und Maſſenumzügen muß heute deshalb als durchaus unpassende Masterade bezeichnet und von unserem Bauerntum als eine Entwürdigung ihm heiliger Güter und Werte empfunden werden. Vor allem aber ist es auch eine Verlegung des Gefühles unserer Grenz- und Auslandsdeutschen, denen die alten deutschen Trachten nicht ein Vor = führungsobjekt , sondern der treue Spiegel ihres Wesens und oft hart um= fämpften deutschen Volkstums sind. Dr. K. R.

und

Kulaken

Sowjetsozialismus heißt Unterdrückung - Phrase, Lüge und Wahrheit NSK Wer vertrauensselig und blind versuchen würde, sich nach den Berichten der in Mostaus Sold stehenden Zeitungen und Propagandarednern ein Bild über sowjetische Verhältnisse zu machen, würde die Überzeugung gewinnen, daß die Sowjetunion den Sozialis mus allein gepachtet hat und der „ befreiten Proletarierklasse“ ein Leben in paradieſiſcher Glückseligkeit bietet, das sie mit allen Gütern, die diese Erde nur trägt, in überreichem Maße fegnet. - Je rosiger alle diese Berichte sind, um ſo ſchwärzer werden die Schilderungen dann, wenn die Sprache auf die faschistischen" Länder, vornehmlich auf Deutschland, kommt. Hier hat, nach dieser Lesart, der ,,arbeiterfeindliche Faschismus" jede Art von Sozialis mus mit Stumpf und Stiel ausgerottet, der

mittlerweile ein völlig landfremder Begriff ge= worden ist, und der nur nach der Befreiung der Arbeiterklasse wieder zu seinem Recht kom men kann. Wenn der Sozialismus von dieser Befreiung der unterdrückten Proletarierklaſſe“ im bolschewistischen Sinne abhängig ist, dann dürfte allerdings der Sozialismus bei uns sehr schlechte Aussichten haben, da der Nationalsozialismus seine Sendung niemals darin sah, eine Klaſſe zu befreien, sondern vielmehr darin, unser Volk von fremder Verskla Dung freizumachen , die Volksgemeinschaft aufzurichten und den Klassenkampf auszurotten. Der Nationalsozialismus stellt die Führerauslese aus dem Volk der zügellosen Diktatur einer

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RSK Folge 118 Klaſſe gegenüber, die vorgibt, für die Verwirklichung des Sozialismus die vollkommenste Form gefunden zu haben. Wir haben niemals daran gezweifelt, daß dieser Sowjetsozialismus in den Augen der regierenden ,,Klaſſe“ Moskaus die vollkommenſte Form darstellt, zumal sie ihn so auszulegen versteht, daß sie ganz allein in den Genuß der Borteile dieses Pseudosozialismus kommt und seine bolschewiſtiſche Anwendung dadurch ge= rechtfertigt sieht, daß sie eben diese befreite Klasse ist. Dabei hat man nur die Gewißheit, daß der größte Teil der heutigen roten Machthaber in den Tagen der bolschewiſtiſchen Schreckensherrschaft lediglich aus der Verban nung und aus den geöffneten Zuchthäuſern eine ,,befreit“ wurde und diese „ Klaſſe“ nicht mit dem verschwindende Minderheit Proletariat identisch ist, wenn mit dieser Bezeichnung die Werktätigen gemeint sind. Denn die Gewalthaber der Sowjetunion haben eigens zum Zwede der physischen und moralischen Unterdrückung der Arbeiter ihr raffiniert durchdachtes System, das sie stolz das Stachanow-System nennen, und das eine furchtbare Geißel in den Händen der bolsche wistischen Antreiber ist, um die „ Proleten“ bis zum Weißbluten zu peinigen und auszubeuten. Und die Welt weiß weiter, daß diese Ges walthaber unter dem Vorwand, den konterrevolutionären Geist der dem Kollektivierungsſyſtem Widerstand entgegenseßenden Bauern brechen zu müssen, Tausende von Bauern, die fie zu staatsfeindlichen Kulafen" erklärten, niedermekelten, von der Scholle jagten oder erbarmungslos aushungern ließen. Der Kampf gegen die sogenannten Kulaken mit ſeinen kalten Methoden des Aushungernlaſſens gehört zu den grausigsten Kapiteln der bolschewiſtischen Schreckensherrschaft. Das ist der "9 Sozialismus“ in der Sowjetunion, der in der Machtpoſition der Bolschewiken, die stets den Klassenkampf auf ihre Fahnen geschrieben haben, ein Bild ergibt, das sich in der rücksichtslosesten und bru Unterdrüdung eine durch talsten zeigt. Klaſſe despotisch regierende Daß dieser Klüngel der bolſchewiſtiſchen Arbeiterbeglüder selbst nur sehr wenig proletarische Züge aufweist, ist troß der Sorgfalt, die im Kreml auf proletarisches Ge= bahren verwandt wird, in Anbetracht seiner Herkunft und Vergangenheit nicht sehr verwun = derlich. Nicht die Fabrit und die Werkstatt waren die Stätte des Wirkens der meiſten dieser proletarischen Revolutionsführer, sondern es waren die Literaten cafés in der

Schweiz und in anderen Ländern, in denen sie ihre zersetzenden Schriften verfaßten, umstürzlerische Pläne schmiedeten, Attentate und Terroratte aller Art ersannen. Was nügt der noch so schlichte tragenlose Rock, wie er im Kreml üblich ist, wenn seine Träger Lebensgewohnheiten nachhängen, die so gar nicht zu diesem Rock passen und denen sie sich hemmungslos hingeben, wenn sie dem Blickfeld der Photographen und der Öffentlichkeit entronnen sind. Sektgelage und galante Abenteuer kostspieliger Art, wie sie der kürzlich in Ungnade gefallene Jagoda so sehr zu schäßen wußte, sind beispielsweise solche Lebensgewohnheiten, die sehr schlecht zu Leuten passen, die sich als Repräsentanten der Proletarierklaſſe bezeichnen. Daß diese schlecht gespielte Komödie beim Volk feinen Eindruck mehr macht, für das sie bestimmt ist, und es seine „ Führer“ längst durchſchaut hat, beweist jener Bericht über die Sowjetunion, den der estnische Agronom Anweld, der die letten fünf Jahre in der Sowjetunion verbrachte, fürzlich in der Revaler Zeitung ver öffentlichte und in der er schreibt : ,,Auf die Bauern macht es immer einen ungeheuren Eindruck, wenn man ihnen er= zählte, daß die soziale Herkunft von Hitler und Mussolini im proletarischen " Sinne viel einwandfreier ist als beispielsweise DoIt Lenin, und daß beide, der Führer und der Duce, als gemeine Soldaten im Weltkrieg waren. Diese Tatsachen werden im übrigen sogar vor der städtischen Intelligenz sorgfältigst verheimlicht und sie rufen jedesmal größtes Aufsehen hervor, wenn sie bekannt werden."

Daß die Sowjets so ehrgeizig darüber wachen, daß diese Tatsachen nicht bekannt werden, zeigt, wie sehr sie die Wahrheit über Dinge fürchten, die das Volk dazu anregen könnten, gewiſſe Parallelen zu ziehen. Ohne Zweifel würden die ,,sozialen Errungenschaften“ der Sowjets vom Volk nicht sehr positiv beurteilt werden, wenn auch bekannt würde, daß man in Deutschland Stachanow-Antreibersystems eine ſtatt des Organisation Kraft durch tennt, die Freude heißt und man an Stelle des „ Kulaten" den Begriff des Erbhofbauern ge= schaffen hat. Solche Parallelen allerdings würden das Volk, das freudlos, refigniert und unterdrückt seinen Leidensweg geht, die sowjetischen Vers hältnisse in seinem ganzen Grauen erkennen laſſen, und es über den wahren Wert des bolschewistischen Sozialismus" belehren.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

v. Wr.

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NSK Folge 118 werden. Die Einbringung von Baustoffen, Grund und Boden uſw. wird dem Siedler ebenfalls angerechnet. Allgemein sollen 70 vH. der Siedlung durch erste und zweite Hypotheken langfristiger Kreditinstitute aus dem privaten Kapitalmarkt gedeckt werden. Die zweite Hypothet wird durch die Bürgschaft des Reiches gesichert. Die zwischen dieser Finanzierung und dem Eigenvermögen des Siedlers meistens vorhandene Lüde kann durch Gewährung eines Darlehns des Reiches ausgefüllt werden. Der Höchstbetrag solcher Reichsdarlehen, der gegen früher wesentlich erhöht ist, beläuft sich auf 1500 RM., die mit 4 v5. verzinst und mit 1 vH. zu tilgen sind . Bei besonders kinderreichen Familien fommt noch ein Zusatzdarlehen in Betracht. Die Größe der Siedlung beträgt nach_den Vorschriften grundsäßlich mindestens 1000 Quadratmeter Nutzfläche außer den für den Bau benötigten durchschnittlichen 250 Quadratmeter. Die Größe der Nutfläche, die die gartenwirtschaftliche Selbstversorgung und Kleintierhal= tung garantieren muß, wird sich nach der Güte des Bodens richten, darf jedoch 5000 Quadratmeter nicht überschreiten. Der Siedler muß mit seiner und seiner Familie Kraft ohne zufäßliche verteuernde Arbeitskräfte seine Sieds lung selbst betreuen und unterhalten können. Gefordert wird hierfür eine entsprechende Eig nung des Siedlers und ſeiner Familie. Der deutsche Boden ist infolge seiner Knappheit so fostbar, daß seine völlige Auswertung durch die Tüchtigkeit auch des Siedlers garantiert sein muß. Nur dann ist die Siedlung dem ganzen Bolf gegenüber gerechtfertigt. Das Ziel der Siedlungsmaßnahmen ist die Hinführung zur

26. Mai 1937 Die Bestimmungen vers „ Reichsheimstätte". langen strikt, daß die Siedlung im Eigentum oder Erbbaurecht des Siedlers stehen muß. Durch die Umwandlung zur Reichsheimstätte wird die dingliche Unantastbarkeit des Siedlers angestrebt, die ihn gegen Zwangsvollstrek fungen aus persönlichen Forderungen schützt, falls er ordentlich seiner Pflicht nachkommt. Wenn auch die Reichsheimstätte dem Siedler ganz besondere Rechte bringt, so fordert sie damit auch erhöhte Pflichterfüllung von ihm . Das Gesetz will ja nur den auch sonst pflicht treuen Mann gegen Zwangsvollstreckung schützen. Zwangsvollstreďungen aus persönlichen Forderungen sind unterbunden, soweit nicht solche Schulden schon bei Gründung der Reichsheimstätte bestanden haben. Letztere müssen allere dings vom Gläubiger binnen einem Jahr nach dem Erwerb der Heimstätte geltend gemacht werden und können dann lediglich als Siche rungshypothek eingetragen werden, die dem Schuldner eine Frist von fünf Jahren einräumt. Dies ist ein außerordentlich starker Schutz des Siedlungsindustriearbeiters , der ein Gegenstück lediglich in ähnlichen Beſtimmungen des Erbhofgesetzes für die Landwirtschaft findet. Die Gemeinden haben die Aufgabe, diese Heimstättensiedlung nach allen Richtungen zu fördern, sei es durch Hergabe von Bauland zu entsprechenden Bedingungen, sei es durch Erleichterung der Erschließung des Geländes (Wege, Wasserleitung usw.) . An dieser Förderung beteiligen sich erfreulicherweise auch die Industriewerke, die an der Bildung einer guten, ständigen Stammindustriearbeiterschaft besonDr. B. ders interessiert sein müssen.

Arbeitseinsatz im Vierjahresplan Die Sorge um Nachwuchs und ältere Gefolgſchaftsmitglieder NSK Heute gilt es, die vorhandenen Arbeitsfräfte nach Maßgabe ihrer fachlichen Eignung dort einzusehen, wo sie aus staatspolitischen Gründen in erster Linie gebraucht werden. Um einen wirklich planvollen Arbeitseinsatz zu ermöglichen, mußten staatliche Maßnahmen ergriffen werden. Diese Maßnahmen sind in den Anordnungen des Ministerpräsidenten Göring als des Beauftragten für den Vierjahresplan getroffen worden. Die erste Anordnung vom 7. November 1936 diente der Sicherste l = lung des Facharbeiternachwuchses. Der Mangel an Facharbeiternachwuchs hat im wesentlichen seinen Grund darin, daß vor der Machtübernahme die Lehrlingseinstellung in großem Maße eingeschränkt worden war. Um die Lehrlingsausbildung zu fördern und ihre Lasten auf die beteiligten Unternehmen gleichmäßig zu verteilen, legte die Erste Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes für alle Betriebe der Metallwirtschaft und des Baugewerbes die Verpflichtung zur Lehrlingsausbildung in angemessenem Umfange fest, soweit diese Betriebe in der Regel mindestens zehn Beschäftigte haben. Welche Zahl von Lehrlingen für einen Betrieb angemessen ist, be-

stimmt der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, der zu diesem Zweck Erhebungen hat durchführen laſſen. Kann ein Betrieb aus stichhaltigen Gründen (persönlichen oder betricblichen Gründen, Mangel an zur Ausbildung ge= eigneten Arbeitern uſw.) die für ihn angemeſſene Zahl von Lehrlingen nicht einstellen, so muß er eine entsprechende Ablösungssumme an die Reichsanstalt zahlen, die zur Förderung der allgemeinen Lehrlingsausbildung verwandt wird. Im übrigen sorgen die gesetzlich angedrohten Strafen dafür, daß sich kein Betrieb um die ihm im Interesse der Volksgesamtheit auferlegte Pflicht auf Kosten der anderen Betriebe drückt. Alle Maßnahmen zur Durchführung des Vierjahresplanes sind gleichzeitig sozialpolitiſche Maßnahmen. Während also die erste Anord-. nung für den Nachwuchs sorgt, erleichtert zB. die Fünfte Anordnung zur Durchführung des Bierjahresplanes das Los der älteren Angestellten. Es soll keine Arbeitskraft in Deutschland ungenugt liegen bleiben. Gerade die älteren Angestellten sind oft vermöge ihrer Kenntnisse und Erfahrungen besonders wertvoll. Eine unverständige Wirtschaftsweise führte in

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den vergangenen Jahren dazu, daß gerade die älteren Angestellten am ersten arbeitslos wurden. Seitdem war es ihnen oft beim besten Willen nicht möglich, wieder Arbeit zu finden. Da auch alle Mahnungen zur Einsicht und alle Erörterungen über die Unterbringungsmöglichfeiten feinen hinreichenden Erfolg hatten, ist nun ein Einstellungszwang eingeführt worden. Dieser Zwang ist aber so gehalten, daß die bei einer starren Durchführung wahrscheinlichen Schäden vermieden werden. So ist zB. leine Mindestzahl für die einzelnen Betriebe fest= gesezt worden, zumal dieſe Zahl je nach Art des Betriebes ganz verſchieden ſein müßte. Vielmehr werden den öffentlichen und privaten Betrieben mit regelmäßig mehr als zehn Beſchäftigten nach Maßgabe der Art des Betriebes und unter voller Würdigung seiner Eigenart durch den Präsidenten der Reichsanstalt oder von ihm beauftragte Dienststellen Angestellte im Alter von vierzig oder mehr Jahren zugewiesen. Selbstverständlich dürfen die Arbeitspläte nur mit solchen Angestellten besetzt werden, die den an dieser Stelle an sie herantretenden Anforderungen in vollem Umfange gewachsen sind. Das her erstrect sich die Anordnung nur auf solche Angestellte, die eine ordnungsmäßige Ausbil = dung haben und sie nachweisen fönnen, nicht aber auf solche, die von irgendeinem anderen

Beruf zum Beruf des „ ungelernten Angestellten" übergewechselt sind. Bei dieser Maßnahme ist in allererster Linie natürlich an die zusätzliche Einstellung von älteren Angestellten (also bei Neubeseßung von Stellungen oder bei Neuschaffung von Arbeitsplägen) gedacht. Da sich aber nicht immer und nicht in genügendem Ausmaße eine zuſägliche Einstellung ermöglichen läßt, so mußte es auch für zulässig erklärt werden, daß in Einzelfällen die Einstellung älterer Angestellten durch die Kündigung jüngerer Arbeitskräfte, die leichter anderweitig untergebracht werden können, ermöglicht wird. Für diese Kündigungen, die von den jüngeren Angestellten im Interesse ihrer älteren Berufskameraden ein Opfer erfordern, ist die Widerrufsklage nicht gegeben. Bei diesen Maßnahmen und auch bei den anderen Anordnungen für den Vierjahresplan (Abschlußverbote, Änderungen der Tarifs und Kündigungsbestimmungen ua.) handelt es sich zunächst um vorübergehende Anordnungen, die nur Geltung behalten sollen, solange die Ausnahmezustände bestehen. Ihre Grundgedanken ſtellen aber zum großen Teil Maßnahmen allgemein-sozialpolitischen Charakters dar, die auch späterhin Teil unseres Arbeitsrechts R. L. bleiben werden.

Wie das Gericht

entschied

Urteile, die jeden intereſſieren

Vorsicht bei Ausfahrt aus Grundstücken NSK Es tann nicht oft genug darauf hingewiesen werden, daß nicht nur die Schnellig leit, sondern auch vor allen Dingen die Sicherheit im Verkehrsleben maßgebend sein muß. Immer wieder müssen sich die Gerichte mit Verlehrsunfällen befassen, die ihren Grund in der mangelnden Vorsicht der Fahrer haben. So hatte sich das Reichsgericht fürzlich mit folgendem, in der „ Juristischen Wochenschrift" 1937 veröffentlichten Fall zu beschäftigen. Der Ange= flagte fuhr in langsamer Fahrt mit seinem Kraftrad aus einer von der Straße etwas zu= tüdliegenden Tankstelle, die an einer Straßenfreuzung lag. Der Angeklagte wollte nach der Ausfahrt die Straße überqueren und in der sie freuzenden Straße weiterfahren. Er stieß mit einem von links kommenden Laſtzug zuſammen. Dabei wurden zwei Paſſanten getötet. Der Angeklagte berief sich darauf, daß er gegenüber dem Laftzug Vorfahrtrecht gehabt habe. Das Reichse gericht hat demgegenüber festgestellt, daß Auss fahrten aus Grundstücken nicht als Straßeneinmündungen anzusehen sind, so daß auch der= jenige, der aus einer Ausfahrt eines Grundtüds tommt, fein Vorfahrtrecht gegenüber den bereits die Straße Befahrenden habe. Es hat aber ausgeführt, jeder Teilnehmer am öffentlichen Verkehr müsse ohne weiteres in seinem Verhalten die selbstverständliche Tatsache be= achten, daß vorhandene Ausfahrten aus einem Grundstück auch benutzt werden. Wenn auch der aus einer Ausfahrt Kommende kein Vorfahrtrecht habe, so habe er doch nach den Verkehrs-

bestimmungen einen Anspruch darauf, daß die anderen Verkehrsteilnehmer auf seine Eins schaltung in den Verkehr gebührende Rücksicht nehmen. Gleichwohl dürfte der sich Einschaltende nur mit größter Vorsicht sich in den fließenden Verkehr einreihen. Diese Vorsicht habe der Angetlagte hier fehlen lassen. Rechtsprechung sucht den Facharbeiternachwuchs zu fördern! Ein westdeutsches Arbeitsgericht hat festgestellt, daß die Vereinbarung eines Lehrgelds gegen das herrschende Volksbewußtsein “ und das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden" verstößt und deshalb nichtig ist. Gewiß bringt die Lehrlingsausbildung gerade für den ordentlichen und verantwortungsbewußten Lehrherrn Unkosten mit sich, wie für Beföstigung und Beherbergung, die auch irgendwie im Rechtsleben in Erscheinung treten und berücksichtigt werden müſſen. Sie können ebenso wie etwaige sonstige zur Lehrlingsausbildung notwendige geldliche Aufwendungen vom Lehrherrn bei der steuerlichen Berechnung seines Einkommens in Abzug gebracht werden, wie der Reichsfinanzminister in einem Schreiben an den Reichsjugendführer ausdrücklich zum Ausdruck gebracht hat. Das ist die nach unserem heutigen Empfinden gerechte Lösung : für die Erfüllung einer Ge= meinschaftspflicht braucht man zwar feine Steuern zu zahlen, aber man darf auch kein Geschäft aus ihr machen! W. R.

NSK

Druck: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK -Nachrichten

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Zu NSK Folge 118

26. Mai 1937

Der Tag der deutschen Kunst 1937

Demonstration

deutschen

Kulturwillens

Der Ablauf der Münchener Feierlichkeiten __ Einweihung des Hauſes der Deutſchen Kunſt Ausstellungseröffnung, Feftzug und Festspiele NSK München, 26. Mai. Mit großer Erwartung sieht mit seiner Künstlerschaft das ganze deutsche Volk dem „Tag der deutschen Kunst“ entgegen, in dessen Mittelpunkt neben Festaufführungen unsterblicher Werke deutschen Geistes und einem großen Festzug das Sinnbildunſerer fulturellen Bergangenheit, unseres Strebens und Schaffens die feierliche Einweihung des Hauses der Deutſchen Kunst und Eröffnung der großen deutschen Kunstausstellung stehen wird. Der Ablauf der kommenden Ereigniſſe läßt die ganze Bedeutsamfeit, Würde und Weihe dieses Tages erfennen. Der Tag der deutschen Kunst beginnt am Freitag, dem 16. Juli, mit der feierlichen Eröffnung im eindrudsvoll gestals: teten Kongreßsaal des Deutschen Museums. Es folgen die Begrüßung der aus allen Gauen des Reiches eintreffenden deutschen Künstler und ihre Fahrt durch die Straßen der festlich geschmückten Stadt, sowie der Empfang der in- und ausländischen Presse in den festlichen Räumen des berühmten Maximilianeums. Der Abend vereint die Künstler aus Nord und Süd , aus Ost und West zu zwangloser Geselligkeit.

In den Theatern Im Münchener Residenztheater , dem schönsten Mozarttheater der Welt, findet eine Festaufführung von Mozarts „ Don Giovanni" in der Inszenierung Oskar Walleks mit den Bühnenbildern von Emil Preetorius statt, muſikaliſche Leitung : Meinhard von Azzallinger. Das Nationaltheater bringt dasjenige Musikdrama Richard Wag ners, das an derselben Stelle seine Uraufführung erlebte : eine Fest aufführung von Tristan und Isolde“ in einer jener Neueinstudierungen durch Clemens Krauß . die nun schon klassischen Ruf genießen. Die Bühnenbilder stammen von Benno von Arent, die Inszenierung von Oskar Wallet. Tagung und Festspiele Am Sonnabendvormittag findet die Jah = resversammlung des Hauses der Deutschen Kunst statt. Die Reichskammer der bildenden Künste, die im Kongreßjaal des Deutschen Museums zu vier Fachgruppentagungen zusammentritt, hält am Nachmittag ebendort ihre zweite Jahrestagung ab . Am Abend spielen berühmte Sinfonieorchester Festkonzerte, bei guter Witterung auch im Brunnenhof der Residenz. Gleichzeitig beginnt die große Auffahrt der Gäste zum feierlichen Empfang der Reichsregierung. Die ganze Stadt wird sich in ein Meer von

Farben und Lichtern verwandeln . Durch die Straßen ziehen die Spielgruppen der Darstel ler und Darstellerinnen, die an vielen • historischen Pläzen Festspiele aufführen. Um Mitternacht aber tönen die feierlichen Gongschläge, welche zum Weihespiel am Königlichen Plat rufen.

Demonstration des Kulturwillens Dieses Spiel ragt schon in den Morgen des neuen Tages hinein, in den Sonntag, der die feierliche Einweihung des Hauses der Deutschen Kunst bringt. An diesem Vormittag öffnet die mit ſo lebhafter Span= nung erwartete erſte große deutsche Kunstausstellung ihre Pforten. Mittags empfängt München, die Stadt der deutschen Kunst, im Alten Saal ihres historischen Rathauses die in- und ausländischen Gäſte. Dann setzt sich der Fest zug 3 weitausend Jahre deutsche Kultur" in Bewegung. Wir erleben den Eintritt der nordischen Rasse in die Weltgeschichte, wir werden Zeugen, wie ihre drei Genien, Kunst, Arbeit und Wissenschaft, den Erdkreis umzugestalten be= ginnen. Die Zeit des Minnegesangs und der Heldensage tommt herauf. Die Renaiſſance rückt heran mit ihren epochalen Erfindungen und Entdeckungen, an denen Deutschland einen Hauptanteil hatte. Bom achtzehnten geht es ins neunzehnte Jahrhundert, die Zeiten Friedrichs des Großen und der Befreiungskriege leiten hinüber zum Heute . Die Genien des Glaubens , der Treue , des Opfers und der Freiheit schreiten der neuen Zeit voran, über die weithin das Hoheitszeichen des Dritten Reiches leuchtet. SA. marschiert . . . Die Hakenkreuzbanner wehen . . . Auf den Schultern getragen, kommen die riesigen Modelle der Ehrentempel, das Modell der Reichsparteitag= bauten, das Modell des Hauſes der Deutschen Kunst heran, die Schöpfungen und Sinnbilder einer neuen Zeit. So wird das neue Deutschland seine eigene Kunst und Kultur auf den Schultern durch die Zeit tragen, hinein in eine ferne Zukunft . . . Festlicher Ausklang Den Sonntagabend und damit den Tag der Deutschen Kunst beschließt ein Reigen von Künstlerfesten. Der ganze Englische Garten, vom Haus der Deutschen Kunst bis zum chinesischen Turm und zum Kleinhesseloher See verwandelt sich unter dem Schein des Lichtes in einen einzigen Festplay. An der Rückseite des Hauſes der Deutschen Kunst aber entfaltet sich ein Festspiel , das noch einmal die feierliche Schönheit der drei Tage zusammenfaßt.

Rationalſozialiſtiſche

Brief and Drahtan [ érift der Schriftleitung: Berlin 628 68, 3immers, 90, H. Gernruf: 11 00 22 Berlag: Franz Cher Req ., 6. m. S. Bentralverlag der RSDF., Minden • Berlin Berland : Cher.Berlag , Berlin SW H, immer rates. Wie Zahlungen fub nach 1:{in (Bok/dedients Berlin 4454) zu richten

Partei -Korrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlic : Dz. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sändermann Stellvertreter: Wilhelm Nitgen. Sämtlich in Berlin.

Srefſedienſt der NGDUM

RSK Folge 119

27. Mai 1937

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1. Juni 1933 : Erstes Arbeitsbeschaffungsgesetz

Ganze Arbeit

geleistet

Weltanschauung, Kapital und Arbeit - Von der Scheinkonjunktur des Syſtems zur völliſchen Produktion Ein nationalsozialiſtiſches Werk und ſeine Wirkung NSK Nach dem Grundſaz „Kapital schafft Arbeit“ trugen die Systemregierungen keinerlei Bedenken, ſich ſo großzügig in der Aufnahme von Auslandskrediten zu zeigen, daß der Nationalsozialismus bei Antritt der Macht 18 Milliarden Reichsmark Auslandsverschuldung vorfand. Die teils gewiſſenloſen, teils blinden Finanz- und Wirtſchaftspolitiker scheuten sich nicht, die Arbeitskraft und Arbeitsleiſtung von Generationen deutscher Menſchen zu verpfänden, um eine Atempauſe zur Konſolidierung ihrer politiſchen Ansprüche zu gewinnen. Diese Atempause — jene wirtſchaftliche Scheintonjunktur der Jahre 1928 und 1929 mutet heute wie ein Giftrauſch an, dem in den Jahren 1931 und 1932 das ſchredliche Erwachen und die fürchterliche Ernüchterung folgte. Allein die NSDAP., als tonſequente und durch keinerlei „Silberstreifen“ bestechliche Gegnerin des wirtschaftlichen und politiſchen Systemwahnsinns, konnte noch imstande sein, auf dem Boden ihrer Grundsäße eine echte wirtſchaftliche, politiſche und ſoziale Erneuerung herbeizuführen. Sie bediente ſich dabei ihres Leitgedankens, daß die Arbeit der Bater aller Dinge der Wirtschaft sei, und indem fie dem deutschen Volte wieder Arbeit gab, ebnete fie den Weg zu ſeiner wirtſchaftlichen Geſundung. Am 1. Juni ist es vier Jahre her , daß die Regierung Adolf Hitlers das erste Gesez zur Verminderung der Arbeitslosigkeit erließ, eine Schöpfung des Hauptdienſtleiters der NSDAP., Staatssekretärs Friz Reinhardt , die als „ReinhardtBrogramm“ das Stichwort für jene Vielzahl von bewundernswerten Erſcheinungen wurde, durch die der nationalsozialistische Wirtschaftsaufbau ſich auszeichnet. Nicht das Vertrauen auf die Arbeitsfähig= feit ausländischer Kapitalien, sondern das Vertrauen zur Arbeit des deutschen Volkes hob dieses Gesetz aus der Taufe. Es begann mit einer Vorbelastung bes Reichshaushaltes und offenbarte sich in fürzester Frist durch die Schaffung voltswirtschaftlicher Werte als segensreich und nutzbringend für das deutsche Volk.

Vertrauen zur Volkskraft Jene eine Milliarde , zu deren Ausgabe in Form von Arbeitsschaganweisungen zur Förderung der nationalen Arbeit der Reichsfinanzminister damals ermächtigt wurde, hat in dem ihr bestimmten Zwedgebiet gearbeitet , fle war kein Notkredit zinshungriger ausländischer Geldmagnaten, sondern ein Vertrauenstrebit bes Staates auf die Arbeit des deutschen Volkes und dadurch am sichersten und bleibendsten angelegt. Sie und alle anderen für die Arbeits-

beschaffung ausgeworfenen Summen haben sich reich gelohnt. Das Gesetz vom 1. Juni 1933 stellte folgende Aufgaben: 1. Instandsetzung und Ergänzungsarbeiten an Berwaltungs- und Wohngebäuden ; 2. Instandsetzung von Wirtschaftsgebäuden, Umbauten zu Kleinstwohnungen ; 3. Vorstädtische Kleinsiedlung ; 4. Landwirtschaftliche Siedlungen; 5. Flußregulierungen ; 6. Versorgungsanlagen trizität) ; 7. Tiefbauarbeiten ;

(Gas,

Wasser,

Elet-

8. Sachleistungen an Hilfsbedürftige. Als Waffen für diese großartige Aufgabenstellung an das deutsche Volk, zu der dann noch der Bau der Reichsautobahn trat, bot das Gesez die Maßnahmen zur

2

RSÀ Folge 119 mittelbaren Arbeitsbeschaffung, gekennzeichnet durch die Steuerfreiheit für Ersatzbeschaffungen , durch die Spende zur Förderung der nationalen Arbeit , burch die Gewährung von Kinderermäßigung für Hausgehilfinnen , und schließlich durch das Ehestandsdarlehen. Freilich, zahlenmäßig hätten sich damals die Erfolge dieser heute sichtbaren Arbeitsbeschaffungspolitik nicht errechnen lassen können, bauten sie doch ausschließlich auf dem Vertrauen der Reichsregierung zu der Arbeitsliebe des deutschen Volkes und zu seiner politischen Einficht auf. Aber gerade dieses Vertrauen unterscheidet die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik von der des Weimarer Systems , welches fich offenbar die beutsche Volkswirtschaft als einen Automaten vorstellen zu können glaubte, in den man oben das Geld der Auslandsanleihen hineinwarf, um unten bie fertige Arbeitsbeschaffung , möglichst sogar das fertige Arbeitsprodukt herauszuziehen.

Wettlauf mit der Weltproduktion So sehr die Berechnung der Syſtemwirts schaftler versagte, so schön ging die Saat bes Vertrauens im deutschen Volte auf. Die überwältigenden Zahlen des wirtschaftlichen Wiederaufstiegs, vor denen das Dritte Reich vier Jahre nach der Verkündung des ersten Arbeitsbeschaffungsgesehes steht, beweisen ein ungeheures Maß von privater wirtschaftlicher Initiative , von gewaltigem Arbeitsfleiß und von gar nicht ab zuschäßender Arbeitskraft. Inmitten einer Weltwirtschaft, und umgeben von Volkswirts schaften, die weit kapitalkräftiger und rohstoffgesegneter sind als die deutsche, bieten die Indexziffern der industriellen Produktion ein aufschlußreiches Bild. Wir sehen dabei bie Inderzahlen der gesamten Welt = produktion und die eines anderen europäischen Landes in Vergleich mit den deutschen, An = machen , um beutlich zu welche trengungen Staat und schaffendes Bolt in ben legten vier Jahren erfolgreich hinter sich gebracht haben. Hierbei nehmen wir als Ausgangspunkt das Jahr der angeblichen Weltwirtschaftsblüte, 1928, mit der Indexziffer 100. 1932 1933 1934 1935 1936 Weltinder ... 65,1 74,7 81,1 89,9 Deutschland 58,7 65,5 83,3 95,8 116,0 Tschechoslowakei .. 63,5 60,2 66,5 69,9 Wenn wir bereits bei dieser Aufstellung das Tempo beobachten können, in dem die beutsche Wirtschaft durch ihre Produktion im Berhältnis die Weltwirtschaft übers holt hat, so erkennen wir den innernationalsozialideutschen Wert der stischen Wirtschaftsführung und Gesetzgebung doppelt deutlich in einer Reihe von weiteren Zahlen, die gerade im Hinblick auf das Gesetz vom 1. Juni 1933 wichtig sind. Auf dem Arbeitsmarkt zählten wir 1932 mit 6 128 429 die Höchstzahl der Arbeitslosen , wäh rend vor wenigen Wochen die Unterschreitung Der Einmillionengrenze gemeldet werden konnte.

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27. Mai 1937 Die Zahl der Beschäftigten wuchs gleichen Zeit folgendermaßen : 1932 : 1933 : 1934 : 1935 : 1936 :

in

ber

12,52 Millionen 13,2 " 15,04 " 15,95 " 17,11 "

14,5 Milliarden Arbeitsstunden ! Gleichzeitig stieg die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden von 7,9 Milliarden im Jahre 1932 auf 14,5 Milliarden im Jahre 1936. Einer der deutlichsten Gradmesser für die Rechtfertigung des für die Arbeitsbeschaffungspolitik erforderlichen Vertrauens ist die Baunationalsozialisti . tätigkeit im schen Deutschland. Auf Grund der Politit der Regierung Adolf Hitlers ist folgender Gesamtzugang an Wohnungen zu verzeichnen : 1933 : 1934: 1935 :

178 038 283 995 241 032

Wie sehr in der Bautätigkeit des Dritten Reiches sozialistische Gesichtspunkte maßgebend sind, daß also nicht wie früher um des Bauens selber willen gebaut wurde, erkennen wir aus dem sprunghaften Anwachsen der Bauzahlen für Eigenheime und Kleinhäuser , die von 74 000 im Jahre 1932 schon im Jahre 1935 bis auf 121 000 heraufgeflettert waren, während die Errichtung von Großhäusern demgegenüber wesentlich bedächtiger erfolgte und im Jahre 1935 13 200 betrug. Die Sozialversicherung , die schon immer ein aufschlußreicher Maßstab für den Lebensstand des schaffenden Voltes darstellte, fonnte ihre Gesamteinnahmen von 1932 bis 1936 um 1,1 Milliarden Reichsmark erhöhen. Das Arbeitseinkommen der deutschen Lohnarbeiter (ohne Angestellte) wuchs von 25,7 auf 35,0 Milliarden Reichsmart. Diese Zahlen bedingen bereits eine ganze Reihe von Folgeerscheinungen wirtſchaftlicher Natur, unter denen die Umsäße im Einzelhandel besonders interessieren, weil fie unmittelbar an das Lebensniveau des werktätigen Menschen gebunden sind. Sie wuchsen folgendermaßen an :

1933 : 1934 : 1935 : 1936 :

21,8 Milliarden Reichsmart 24,2 " " 25,2 "" 27,8 " "

Die durch das Geſetz vom 1. Juni 1933 ermöglichte stärkere Produktion und stärkere Benutzung von Versorgungsanlagen drückt sich an der Stromerzeugung in Kilowattstunden aus. Mit einem ganz deutlichen Aufschwung bereits innerhalb von etwas über einem Jahr stellen fich diese Zahlen wie folgt dar : 1932 : 1933 : 1934 :

23 459 769 000 25 654 407 000 30 662 416 000

Autobahnarbeit in Zahlen Mit Stolz blickt heute schon das deutsche Volk auf die Straßen Adolf Hitlers, die Reichs-

NSK Folge 119 autobahnen , deren lange, weiße Bänder fich bereits so turze Zeit nach ihrer Inangriffnahme durch die deutsche Landschaft ziehen und die für in- und ausländische Besucher ein ganz einleuchtendes Zeugnis für den nationalſozialiſtiſchen Aufbauwillen darstellen. Aber neben ihrer landschaftlichen Schönheit und ihrer technischen, bahnbrechenden Bedeutung stellen sie auch einen Wirtschaftsfaktor dar, der schon bei den ersten Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen des Dritten Reiches berücksichtigt wurde. Bis zum September 1936 wurden an den Reichsautobahnen 56 787 000 Tagewerke Arbeit geleistet. Dazu mußten Bodenflächen Don 31 676 000 Quadratmeter gerodet werden. 136 831 000 Kubikmeter bewegter Erd- und Felsmassen schufen bis dahin die Grundlage für die Straßen. Allein an die beim Bau der Reichsautobahnen beteiligten Firmen wurden bis zum gleichen Termin im Gesamtwert Aufträge Don 1 116 000 000 Reichsmark erteilt. Zag= hafte Befürchtungen, daß die Arbeitsvorhaben des neuen Deutſchlands nicht ausreichen könnten, um auf die Dauer die Arbeitslosigkeit zu überwinden, werden sehr deutlich heute bereits durch den offenkundigen Facharbeitermangel widerlegt. Während im Jahre 1936 an den Straßen Adolf Hitlers 125 000 deutsche Arbeiter tätig waren, sind es in diesem Jahre nur noch 80 000, aber nicht etwa, weil es an den Autobahnen nichts zu tun gäbe, sondern weil die fehlenden 45 000 Arbeiter anderweitig Beschäftigung gefunden haben.

700 000 glüdliche Ehepaare Die Gewöhnung an einmal erreichte Erfolge und die dadurch hervorgerufenen verbesserten Lebensumstände soll uns nicht daran hindern, einmal daran zu denken, daß an dieſem 1. Juni die Einrichtung des Ehestandsdarlehens erst vier Jahre alt ist. Wieviel Glück und Freude dadurch in das deutsche Volk getragen wurden, werden vielleicht erst einmal spätere Generationen ermeſſen können. Das Eheſtands, darlehen hat bei Ende des Jahres 1936 etwa 700 000 jungen Paaren die Eheschließung überhaupt erst - zumindest bereits zu dieser Zeit ermöglicht. An der Zahl der Erlasse von Darlehnsbeträgen aus Anlaß der Geburt von Kindern aus ſolchen Ehen kann feftgestellt werden, daß mehr als 500 000 jungen Menschenleben dem deutschen Bolte durch die Großzügigkeit der staatlichen Hilfsmaßnahmen geschenkt werden konnten. Ganz abgesehen von der Arbeitsplaybeschaffung , da ja bekanntlich nur aus ihren Beruf ausscheidende berufstätige Frauen ein Ehestandsdarlehen erhalten, ergibt die Statistil, daß im Jahre 1933 37,4 v5., 1934 30,7 p ., 1935 24,0 v5. sämtlicher in Deutschland überhaupt geschlosse = nen Ehen auf der Gewährung von Ehestandsdarlehen begründet wurden. Im Jahre 1935 stammten 12,3 vH. (gegenüber 11,0 pH. im Jahre 1934) aller lebend geborenen Kinder aus diesen Ehen. Die bereits zu Beginn dieses Jahres in Bedarfsdeckungsscheinen ausgezahlten Summen von insgesamt über 400 000 000 Reichsmark sind restlos wieder in die deutsche Wirtschaft, vorwiegend

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in die deutsche Möbelindustrie und das deutsche Handwerk, zurückgefloſſen. Praxis aus der Weltanschauung An zahllosen anderen Beiſpielen könnte die Wirkung des Gesetzes vom 1. Juni 1933 weiter dargelegt werden, aber wir sind nicht der Meinung, daß Zahlen allein ausreichende Argumente sind. Sie sind lediglich im Rückblic auf vier Jahre intensiver Arbeit die nachträgliche Rechtfertigung der Poli tit , auf die sich diese Arbeit stüßte, ebenso wie die Zahlen der Jahre vor der Machtübernahme eine deutliche Verurteilung der damals herrschenden politischen Kräfte sind. Sehr zum Leidwesen angeblicher Wirtschaftsfachleute hat der Nationalsozialismus bei der Machtübernahme keinen Tanz um das goldene Kalb aufgeführt, ſondern die Arbeit des deutschen Volles und die Arbeit für das deutsche auch den wirtschaftlich Volt als gesündesten Boden aller feiner Maßnahmen betrachtet. Wie die Entwicklung beweist, war dies keine Politik „aus der hohlen Hand“, ſondern auf der sichersten und beſtändigsten Grundlage, die überhaupt denkbar ist. Er hat damit mehr erreicht, als „nur“ eine Produktionssteigerung, „ nur“ eine Beseitigung der Arbeitslosigkeit, als „ nur“ die Errichtung von Bauten und Siedlungen und neuen Werken, als „nur“ die Begründung von hunderttausenden deutscher Familien - er hat, weil vor jeder feiner Taten die Weltanschauung stand, ein neues Lebensgefühl im Herzen des deutschen Volkes verankert, er hat es zu einem freudigen Volke gemacht und hat die Arbeit in diesem Volke und an dieſem Volfe zur höchsten Ehre erhoben. Der Führer hat in seiner kürzlichen Unterredung mit einem Franzosen diese Ehre der Arbeit und das neue Gefühl des Glücks und der Freude im deutschen Volke besonders hervorgehoben. Das deutsche Volt selber, das heute auf vier so stolze Jahre zurückbliden kann, weiß, daß ganze Arbeit geleistet wurde und fühlt sich darum in der Führung durch den Nationalsozialismus sicher und geborgen. Es weiß aber auch, daß die Arbeit, die am Anfang dieses Weges stand, seine Fortsetzung weiterhin bestimmen wird, und ist deshalb freudig und willens weiterzuarbeiten. Ernst Günter Dickmann

Offizier grüßt mit geballter Faust Rote Bropaganda im franzöſiſchen Heer NSK Die französische Zeitung „ Choc“_macht einige interessante Angaben über den Kom= munismus im französischen Heer. Die kommunistische Propaganda bei den Truppen habe einen bis jetzt nicht bekannten Umfang erreicht. Besonders die Fliegerschulen von Istres und Villacoublay seien davon betroffen. Ein höherer Offizier in Iftres unterstütze sogar die Arbeiter des Lagers in ihren Forderungen und grüße niemals militärisch, sondern stets mit geballter Faust. Ein Militärchefarzt habe einem Soldaten einen 30tägigen Urlaub gewährt, obwohl er nicht das geringste Anrecht dazu hatte, nur weil sich dieser als Mitglied der roten Gemeinde von SaintEtienne ausweisen konnte. Das Blatt gibt der Hoffnung Ausdruck, daß der Generalstab ent sprechend einschreiten werde.

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Warum find

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Radfahrwege

wichtig ?

--Der Einſatz der DAF. für den radelnden Arbeiter – Nicht nur eine Frage des Verkehrs -Was ist geplant? Seite Die soziale NSK Anläßlich eines Empfanges der Reichsgemeins schaft für Radwegeban hatte ein Mitarbeiter der „ Nationalsozialistischen Barteilorrespondenz" Gelegen heit, besondere Angaben über die bisherige Tätigkeit der Reichsgemeinschaft zu erhalten. Im folgenden werben Erfahrungen und Zielſegung wiedergegeben, wie sie aus der Unterhaltung mit Hauptamtsleiter Clans Selzner , Reichsbetriebsgemeinſchaftsleiter Dr. Klose und Brof. Wolf , bem Direktor des Juftituts für Verkehrswiſſenſchaft an der Universität Halle, hervorgehen. Einige Zahlen können besser als einfache propagandistische Wendungen die Notwendigkeit eines erweiterten deutschen Radwegebaues ers weiſen. 17 vH. der Ausgaben in jedem deuts schen Haushalt entfallen durchschnittlich auf Ausgaben, die mit dem Verkehrsbedürfnis zu= sammenhängen, während die durchschnittliche Prozentzahl der Wohnungsaufwendungen bei 20 v5. des Einkommens liegt. Vergleicht man diese Zahlen mit England, so findet man, daß 23 DH. des Einkommens für Verkehrsausgaben je Haushalt, aber nur etwa 10 v5. für Wohnungsausgaben entſtehen. Diese Verhältnisse deuten auf zwei wichtige Sagverhalte hin, die seit Bestehen der Deutschen Arbeitsfront immer wieder als schwerwiegend herausgestellt wurden. Auf der einen Seite ere weisen fie, daß die Ausgaben für die Wohnung im Haushalt durchſchnittlich mindeſtens 1/s ausmachen. Ein Prozentſaß, der viel zu hoch liegt, den Lebensstandard des deutschen Arbeiters belastet und die Bemühungen um neue billigere Arbeiterwohnstätten verständlich macht. Die andere Prozentzahl beweist, daß diese Verkehrsausgaben höher find, als man sich im allge= meinen vorstellt, daß also die mit dem Vers jeden Fragen fehr zusammenhängenden Deutschen betreffen.

10 Millionen Schaffende zu Rad Wenn wir vom Verkehr in Deutschland sprechen, so ist es selbstverständlich , daß damit, was den Schaffenden anbetrifft, haupts sächlich der Verkehr mit dem Fahrrade gemeint ist. Die Millionen deutscher Are beiter in den Betrieben verwenden als billige stes, schnellstes und bequemstes Verkehrsmittel das Fahrrad. Während 1928 in Deutschland nur 8 Millionen Radfahrer waren, gab es 1935 bereits 15 Millionen, und in diesem Jahre gibt es 17 Millionen radfahrende Volksgenossen , unter denen reiche lich 10 Millionen Werktätige sind. Das Fahre rad ist damit ein Verkehrsmittel , das hinsichte lich der Zahl der Besizer an erster Stelle steht. So erfreulich die Tatsache des Anwachsens der Zahl der Radfahrer ist, um so bedauerlicher ist die steigende Unfallbilanz der vergangenen Jahre. 2300 tödlich verun glückte und 91 000 verlegte Radfahrer wurden im letzten Jahre gezählt. Die Reichsgemeins schaft für deutschen Radwegebau weist darauf hin, daß die Zahl der Verlegten und Toten dem Ausmaße einer verlorenen ungefähr dem Schlacht im Weltkriege entspricht. Der jähre liche Schaden, der durch die Unglüdsfälle der

Radfahrer entsteht, beläuft sich auf etwa 40 Millionen Reichsmart. Der tatsächliche Schaden für die deutsche Volkswirtschaft ist damit aber noch keineswegs ausreichend umschrieben, denn es gehen den deutschen Betrieben tausende hochqualifizierter Fach = arbeiter verloren , deren Verlegungen in vielen Fällen die frühere Arbeit nicht mehr zulassen. Wie auf vielen anderen Arbeitsges bieten, so hat der Nationalsozialismus auch hier erkannt, daß man sich nicht damit begnügen kann, diesen Schaden zu erkennen. Man mußte Mittel und Wege finden, die Zahl der Unfallopfer einzuschränken. Planmäßiger Einſaß der DAF. Die über die Unfallursachen der Radfahre unglücke angestellten Erhebungen ergaben, daß jeweils dort die Zahl der Unfälle geringer iſt, wo es gute Radwege gibt, die den Radfahrer von den übrigen Verkehrsteilnehmern trennen, deren Zahl seit dem Kriege so erheblich zue Es heißt deshalb mit allen genommen hat. Mitteln des öffentlichen Einſates den deutschen Radwegebau fördern. Die Deutsche Arbeitsfromt nahm sich auch dieses Teilgebietes der Sorge für den zielbewußter mit Schaffenden Blanmäßigkeit an. In der Reichsge meinschaft fand die Arbeit ihr organiſatoriſches Gesicht, nachdem schon vor über drei Jahren Hauptamtsleiter Claus Selzner den Reichs betriebsgemeinschaftsleiter Dr. Klose mit den organiſatoriſchen Arbeiten zur Förderung des Radwegebaus beauftragt hatte. Die anfangs fast unüberwindlich erscheinenden Schwierigs feiten, die auf das Unverständnis weiter Kreise zurückzuführen ſind, wurden wenigſtens soweit beseitigt, daß es heute wohl faum noch jemand gibt, der die Notwendigkeit der Förde. rung des Radwegebaues bezweifelt. Dieser En folg ist heute bereits zahlenmäßig greifbar. Im Jahre 1934 waren 4000 Kilometer Radwege 7500 Kilometer. fertiggestellt, 1936 Das ist eine ansehnliche Leistung, wenn man weiß, daß der Bau neuer Radwege zum über. wiegenden Teile von den Gemeinden durchgeführt werden muß. Das Ziel: 38 000 Kilometer Radfahrwege Die Förderung der Gemeinden galt und gilt es zu gewinnen, denn unter Abstrich aller Idealforderungen ist der Gesamtbedarf an Radwegen mit 38000 Kilometer beziffert. Das bedeutet eine finanzielle Aufwendung von 200 Mill. RM. Es ist selbst. verständlich, daß die Gemeinden bisher noch nicht in der Lage waren, den Radwegebau in der wünschenswerten Weise zu regeln, weil sie zunächst einmal viele Schäden auszumerzen hatten, die der Systemstaat auch in den Gemeinden verursacht hat. In Zukunft aber sollte leine Gemeinde in ihrem Haushalt die Berücks

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NSK Folge 119 sichtigung des Baues neuer Radwege vergessen, besonders dann nicht, wenn von vornherein für den allgemeinen Straßenbau ein Etat ausgesetzt ist. Man kann überzeugt ſein, daß die Reichsgemeinschaft jeden nur möglichen Weg be= schreiten wird, um den Einsatz aller verantwortlichen Stellen, der Industrie und des einzelnen zu wirken. Was hinsichtlich der Finanzierung Schwierigkeiten macht, ist haupt= fächlich die Eile, mit der sie betrieben werden muß. Eile deshalb, weil das Motorisierungsprogramm der Nation die Verkehrsdichte ganz außerordentlich steigern wird, ein Umstand, dem durch den weiteren Ausbau des Radwegeneßes von Anfang an begegnet werden muß, nachdem schon die bisherige Verkehrsdichte das Problem in großer Eile vorwärtstreiben ließ.

Die Freizeit ruft Der Radwegebau ist eine Planung, die organisch mit allen anderen Aufgaben verbunden ist, die die Sorge für den Schaffenden und die wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben der Zeit stellen. Hauptamtsleiter Selzner er= läuterte, wie gerade durch den Aufbau der neuen Produktionsstätten des Vierjahresplanes und der damit verbundenen Errichtung der Stammarbeitersiedlungen die Fragen von Zeit und Raum für den Arbeits = kameraden besonders wichtig sind. Aber auch die angestrebte Auflockerung der Großstädte, die die Entfernung von der Arbeitsstätte zur Wohnung vergrößert, läßt den weiteren Ausbau des Radwegenezes geboten erscheinen. Die Freizeit des Schaffenden gilt es dabei zu erhalten und womöglich zu verlängern. Wer in den neuen Stätten der Arbeit das Höchstmaß an Leiſtung zu erbringen hat,

Sichtbar

27. Mai 1937 der soll auch ungefährdet auf einem schönen Arbeitswege zu seiner Familie zurüdkehren. Aber nicht nur der Arbeitsweg soll gesichert sein, es wird in Verbindung mit der NSG. Kraft durch Freude auch bald zur organis satorischen Förderung des Radwanderns kommen, das neben leichterer Quartierfindung in sich die Möglichkeit schließt, in deutsche Landschaften vorzustoßen, die bis lang wegen ihrer Unerschlossenheit dem Schaffenden noch nicht zugänglich waren. Berechtigte Zuversicht

Wenn einmal das Straßennet weiter ausgebaut sein wird, dann ist auch die Möglichkeit gegeben, daß zu einem weiteren Zeitgewinn außerhalb der Städte ein kleiner Hilfs = motor des Fahrrades eingeschaltet wird. Soweit die Zeit eine besondere Rolle spielt, wird diese Möglichkeit sicher von zahl= reichen Radfahrern in Anspruch genommen werden. Freilich kann der motorisierte Radfahrer nicht in jeder Hinsicht das Endziel der Bemühungen der Reichsgemeinschaft sein, weil die gesundheitsfördernde Tatsache des „Radfahrens aus eigener Kraft“ ſeit jeher eines der wichtigsten Argumente aller Beteiligten war, die.dem Fahrrad ſeine volkstümliche Rolle als Verkehrsmittel erobert haben. Schaut man auf den bisherigen Einſatz von Kapitalien für dieses Aufbauwerk zurüd4 Millionen Mark stellte in einem Jahre allein der Generalinspektor für das Deutsche Straßenwesen bereit --- so ist es nicht unberechtigt, wenn man hoffnungsfreudig in die Zukunft sieht, denn ohne Zweifel wird mit der steigenden Leistung auch die öffentliche Förderung des Radwegebaues steigen. GHC.

gewordene Ernährungspolitik

Ernährungspolitiſche Aufgaben der Praktiſche Beiſpiele im Vordergrund 4. Reichsnährſtandsausſtellung Von Reichshauptabteilungsleiter van Swinderen NSK Als es vor vier Jahren galt, der Agrarpolitik eine neue Richtung zu geben, da hatte die Not die deutsche Landwirtschaft an den Rand des Abgrundes geführt. Aus dieſem Grunde mußte damals der Schuß der deutschen Landwirtschaft im Vordergrund der agrarpolitischen Maßnahmen stehen. Insbesondere die Träger der agrarfeindlichen Pro- · paganda der Systemzeit äußerten damals die Befürchtung, daß eine derartige Agrarpolitik die Rückständigkeit in der Landwirtschaft belohne und die Gefahr heraufbeschwöre, daß die deutsche Verbraucherschaft Mangel leiden müſſe oder zumindesten unverhältnismäßig hohe Preise zur Deckung des Nahrungsbedarfes aufzubringen habe. Die Reichsnährstandsgesetzgebung, die von vorherein den Standpunkt vertrat, daß auch die nationalsozialistische Agrarpolitik den nationalsozialistischen Grundsatz „ keine Rechte ohne Pflichten"

in die Tat umsehen werde, wurde von den Gegnern einer nationalsozialiſtiſchen Wirtschaftsordnung als Intereſſenpolitik zu diskreditieren versucht. Sie hat sich aber sehr bald durchzusetzen verstanden und den Beweis er= bracht, daß sie in der Lage ist, das Bauern tum zu einen und geschlossen für den Kampf um die deutsche Nahrungsfreiheit , die heute einen wichtigen Teil des Vierjahresplanes ausmacht, einzusetzen. Dabei muß man sich immer wieder daran erinnern, daß der Reichsbauernführer R. Walther Darré die deutsche Landwirtschaft zur Erzeugungsschlacht in einem Augenblick aufrief, als die deutsche Landwirtschaft scheinbar noch unter den. Folgen einer Übererzeugung litt. Die tonangebenden Männer einer libera = listischen Agrarpolitik schlugen damals das Mittel der Anbauflächenverringerung oder irgendwelche anderen Wege der künstlichen

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REK Folge 119 Produktionseinschränkung vor und zeigten kaum Verständnis für den nationalwirtschaftlich so bedeutsamen Gedanken der Leistungssteigerung, wie er in der Erzeugungsschlacht zum Ausdruck kommt. Bei der Durchführung der Erzeu = gungsschlacht haben die alljährlich im Mai Reichsnährstandsausstellungen stattfindenden überaus wichtige Aufgaben zu erfüllen gehabt. Wenn auf den Reichsbauerntagen in Goslar dem Führertorps des Reichsnährstandes die großen Richtlinien für die Jahresarbeit gegeben wurden, und wenn auf den gemeinsamen Wintertagungen, die der Reichsnährstand mit dem Forschungsdienst * (Arbeitsgemeinschaften der Landbauwissenschaft) die Auss wertung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse für die landwirtschaftliche Praxis beraten wurde, so zeigen die Reichsnährstandsaus= stellungen alljährlich Hunderttausenden von Bauern und Landwirten, wie die von der Führung in der Erzeugungsschlacht getroffenen Maßnahmen in den einzelnen land = ange= wirtschaftlichen Betrieben wendet werden können. Sie stellen damit eines der wesentlichsten Erziehungsmittel dar, über das der Reichsnährstand verfügt, um die in den landwirtschaftlichen Betrieben noch nicht voll ausgenutzten Kräfte zu mobiliſieren. Damit erlangen aber die Reichs = nährstandsausstellungen eine Be = deutung , die weit über die Landwirtschaft hinausgeht , sie stellen geradezu einen wesentlichen Be = Ernährungsunserer standteil politik dar. Es ist also keineswegs eine Vergnügungsreise , wenn während der acht Tage der Reichsnährstandsausstellung hunderte von Sonderzügen die Bauern und Landwirte aus allen deutschen Gauen nach der Hauptſtadt der Bewegung bringen. Nur auf diese Weise ist es überhaupt möglich, nicht nur die theoretische Erkenntnis von der Notwendigkeit einer Ausweitung unserer in ländischen Erzeugung an Nahrungsmitteln und landwirtschaftlichen Rohstoffen bis ins lette Dorf zu tragen, sondern auch Männern und Frauen die praktische Anschauung zu vermitteln, wie dieses Ziel in Haus und Hof, in Feld und Wald, in allen landwirtschaftlichen Betriebszweigen überall in deutschen Gauen auch wirklich erreicht werden kann. Der Bauer ist nun mal von Natur weniger leicht beweglich und von einem gewissen Mißtrauen gegen Neuerungen erfüllt; das ist auch gut so, denn sonst würde er den Stürmen der Zeit weit weniger Widerstand entgegensezen können. Deshalb muß aber bei aller Einsatzarbeit für eine neue Idee immer das praktische Beispiel im Vordergrund

stehen, wie es auf der diesjährigen 4. Reichsnährstandsausstellung in München in bisher wohl unerreichter Weise der Fall ist. Der Bauernhof, der hier errichtet ist, gibt ein plastisches Bild von der Durchführung des Vierjahresplanes im einzelnen Hof. Das Haus der Pflanzenzucht, das Haus der Dün gung, das Haus der Landtechnik und die Geräteschau sowie die umfassende Tierschau zeigen demgegenüber die Sonderaufgaben in den einzelnen wichtigen Betriebszweigen. Gerade diese Gegenüberstellung der Arbeit im Hof als geschlossener Wirtschaft und der wichtigen Sonderaufgaben auf den zahlreichen Einzelgebieten wird man als recht glückliche Lösung ansehen können, weil sie geeignet ist, nicht nur die Aufgaben und Ziele, sondern auch die Wege und Schwierigkeiten der Durchs führung ins rechte Licht zu rüden. Da das große ernährungspolitische Ziel der Nahrungsfreiheit ein Gemeinschaftsziel im wahrsten Sinne des Wortes ist, ist auch der Charakter der Gemeinschaftsschau im Gegensatz zu früheren Ausstellungen, die in erster Linie individuelle Spitzenleistungen zur Schau stellten, in allen Teilen der 4. Reichsnährstandsausstellung gewahrt. Wenn der Kampf um die Nahrungsfreiheit erfolgreich sein. foll, muß bei aller Anerkennung hervorragen= der Einzelleistungen , die für den Fortschritt unentbehrlich sind und auch auf den heutigen Reichsnährstandsausstellungen durchaus gewür digt werden, das Schwergewicht der Erziehungsarbeit auf der Leistungssteigerung in der großen Masse der Betriebe liegen, die den wünschenswerten Leistungsgrad noch nicht erreicht haben. Hier reiht sich die Zielzung der Reichsnährstands = ausstellung folgerichtig in die Zahl anderer wichtiger Erziehungsmaßnahmen wie Wirt = schaftsberatung und Leistungswet tbewerb der deutschen Landwirtschaft ein. Selbstverständlich ist es dabei, daß nicht nur Die Mengen steigerung , sondern auch die Qualitätssteigerung angestrebt wird . Die Durchführung der strengen und umfang reichen Prüfungen, deren Ergebnisse im Laufe der Ausstellungswoche veröffentlicht werden, wird dies zur Genüge beweisen. Damit wird klar zum Ausdruck kommen, daß die Reichsnährstandsgesetzgebung der Landwirtschaft fein ruhiges Glück im Winkel beschert hat, sondern die Grundlage bildet für die Erfüllung der von der Landwirts schaft zu lösenden Aufgaben. Die 4. Reichsnährstandsausstellung in München ist also nicht nur eine Sache der Landwirtſchaft, sondern auch eine gesamtdeutsche Angelegenheit , ebenso wie die großen Schauen in Düsseldorf und Berlin.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK Volk und Familie Gonderdienfi

Das Beiſpiel Hollands Die Bevölkerungsbewegung der Niederlande Gemeinschaftsgeist als tragende Grundlage

NSK Als einziges Land haben in Westund Mitteleuropa die Niederlande bis auf den heutigen Tag eine vergleichsweise sehr hohe Geburtenhäufigkeit und eine im westeuropäischen Kulturkreis ganz außergewöhnlich hohe Bevölkerungszunahme aufzuweisen, und es ist für uns, die wir um unseren Volksbestand fämpfen, von Belang, sich kurz die Ursache des hohen Geburtenstandes in Holland zu vergegenwärtigen. Zunächst will ich einige Zahlen geben, die die Lage in den Niederlanden und in Deutschland tennzeichnen. 1935 hatten wir eine Geburtenhäufigkeit von 18,9 auf 1000 Einwohner be= rechnet, die Niederlande eine von 20,2 . Die Sterblichkeit war aber in Deutschland ſehr viel höher als in Holland, denn sie betrug 11,8 Todesfälle auf 1000 Einwohner, während es in Holland nur 8,7 waren, so daß sich in diesem Lande ein jährlicher Bevölkerungszuwachs von 11,5 auf 1000 Einwohner ergab, gegen 7,0 in Deutschland. Vergleicht man die sogen. Ge = bärleistung der deutschen und der hollän dischen Frau, so kommt man für den Durchschnitt der Jahre 1929-31 (die letzten Jahre, für die eine Berechnung vorliegt) zu folgendem Ergebnis : auf 1000 Ehefrauen im Alter bis zu 44 Jahren kamen in den Niederlanden 192 Geburten ; in Deutschland dagegen nur 116. Seitdem hat sich unter dem Einfluß der vom nationalsozialiſtiſchen Staat ergriffenen Maßnahmen die Geburtenhäufigkeit bei uns gebessert, aber noch längst nicht die holländische Leistung auf diesem Gebiete erreicht. Wie ist dieser große Unterschied zu erklären ? Zunächst könnte man daran denken, daß die Niederlande einen recht bedeutenden Kolonialbesitz haben und Auswanderungsmöglichkeiten bestehen. Eine nähere Prüfung ergibt aber, daß die Auswanderung nach Niederländisch- Indien, der bei weitem bedeutendsten Kolonie, so gering ist, daß sie bevölkerungspolitisch überhaupt gar nicht ins Gewicht fällt. Was in Holland jährlich an Menschen zuwächst, bleibt fast vollzählig im Lande und bewirkt die außerordentliche Bevölkerungsdichte von 235 je Quadratkilometer (Deutschland 141) . Zweifellos sind die klimatischen und wirtschaftlichen Bedingungen in Holland sehr günstig, aber doch nicht so sehr von den unsrigen oder den englischen, französischen und belgischen Verhältnissen abweichend, daß damit der große Unterschied in der Zuwachsrate erklärt werden könnte. Für Holland ist aber bezeichnend, daß der hohe Wohl= stand mit einem riesigen, viele Jahrhunderte alten Aufwand von Arbeit und Mühe erkämpft worden ist, denn große Teile des Landes find dem Meer durch Trockenlegung buch-

stäblich abgerungen worden. Diese riesige Kulturarbeit, die auch heute unvermindert fortgesezt wird und die Gefahren, die ein immer möglicher Durchbruch der Deiche, die das niedriggelegene Land gegen die Meeresfluten schüßen, mit sich bringt, haben ein ganz besonders reges Gemeinschaftsgefühl im Holländer ausgebildet, das, weil es in Fleisch und Blut übergegangen ist, um so stärker und lebendiger ist. Jeder einzelne ist sich in Holland deſſen bewußt, daß er völlig macht- und hilflos den Aufgaben gegenübersteht, die die Umwelt in diesem Gebiet dem werktätigen Menschen stellt. Er ist gewissermaßen der „ erbfest" gewordenen Übers zeugung, daß seine ganze Existenz in der Gemeinschaft ruht. Unter diesen Umständen konnte sich ein Eigenbrötlertum überhaupt nicht in dem Maße wie in anderen Ländern ausbilden. Der Gedanke, daß eine künstliche Einschränkung des Nachwuchses vor= teilhaft sei, konnte in den breiten Schichten · des Volkes nicht Fuß faſſen. Es iſt das Gefühl inniger Volksverbundenheit und starker Lebensbejahung, das als Hauptursache der hohen holländischen Fortpflanzung zu gelten hat. In dieser gesinnungsmäßigen Einstellung liegt auch die Bürgschaft dafür, daß sich Wesentliches in Holland auf dem Gebiete der natürlichen Fortpflanzung nicht ändern wird. Zu dem Weltanschaulichen kommt in Holland noch ein weiterer, die Familiengröße fördernder Umstand hinzu : das ist die aufgelockerte, raumweite Siedlungs- und Wohnweise , die sich besonders in den Städten, gefördert durch eine ſozial- und raſſenhygienisch ausgerichtete Politik, entwickelt hat. Das geht schon daraus hervor, daß zB. die Zahl der Dreizimmerwohnungen mit einer Person je Zimmer von 91 982 im Jahre 1909 auf 158 882 im Jahre 1930 zugenommen hat, wogegen die Dreizimmerwohnungen mit zwei bis drei Personen je Zimmer in der gleichen Zeit von 44 666 auf 31 161 abgenommen haben, und daß die Vier bis Fünfzimmerwohnungen mit einer Person je Zimmer von 148 505 auf 483 155 zugenommen haben. Holland liefert den Beweis, daß selbst bei sehr fortgeschrittener Verstädterung die Geburtenzahl nicht unzulänglich zu sein braucht, daß die Siedlungs- und Wohnweise, neben den geistigen Einflüssen, in hohem Maße dazu beitragen kann, eine ausreichende Geburtenhäufigkeit aufrechtzuerhalten. Von allen wirtschaftlichen, praktischen Maßnahmen, die man zur Förderung der Geburten= zahl ergreifen muß, ist die Bereitstellung billiger und geräumiger Wohnungen entschieden die wirkungsvollſte. Dr. v. U.-St.

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Die

Juden

Spaniens

Vergangenheit und politiſche Wirksamkeit – Durch den Bolschewismus : Ausmerzung aller schöpferischen Naturen

NSK Wie die russische Revolution, ist auch der spanische Bürgerkrieg nur aus der geschichtlichen Vergangenheit des Landes zu verstehen. Außere, das ist politische Geschichte, ist, wie wir heute wissen, unmöglich von der Rassenge schichte eines Volkes zu trennen. Spanien liegt im Hauptverbreitungsgebiet der westischen Raſſe, und das ſpaniſche Volk iſt raſſiſch vorwiegend durch diese bestimmt. Von Norden her ist viel nordisches Blut in Spanien eingedrun gen. Die Bilder schöpferisch hervorragender Persönlichkeiten der spanischen Geschichte zeigen deutlich, welch bedeutende Rolle die Raſſe der nordischen Völker (Westgoten ! ) gespielt hat und bis auf unsere Tage nicht zu verkennen ist. Von Süden her find in nicht geringem Maße orien talische, vorderasiatische und negroide Einschläge erfolgt, namentlich durch die Kriegszüge der Karthager und Mauren. Die Basken in den Pyrenäen-Provinzen find in ihrer rassischen Struktur noch nicht eingehend untersucht. Jeden= falls unterscheiden sie sich von der großen Masse der übrigen Spanier durch stärkere Anteile dinariſchen und nordiſchen Blutes und durch den sehr geringen Anteil der westischen Raſſe. Hinzu tommt noch, daß die baskische Sprache mit keiner der uns bekannten europäiſchen und aſiatischen Sprachen zu vergleichen ist. Am ehesten ähnelt sie noch der alt-mexikanischen. Jedenfalls besigen und pflegen die Basken ein eigenes Boltstum , das sie in kritischen Zeiten leicht mit der ihnen vorgesezten Regierung in Konflift bringt. Die Juden , die neben den Mauren den stärksten und auffälligsten nichtarischen Bluts strom nach Spanien gebracht haben, führten dort jahrhundertelang als Raffe und Volk ein be fonders isoliertes Leben , durch das fie sich natürlich nicht am Gelderwerb hindern lieben. Gegen die Juden, die sich schon im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung in Spanien recht breit gemacht hatten, wurden auf dem Konzil von Cordoba im Jahre 306 scharfe Bestimmungen erlassen, die ua. jede eheliche und außereheliche Vermischung der Juden mit Chriften verboten; auch durften sie tein Amt innehaben, das ihnen obrigkeitliche Gewalt über Christen gab. Unter der Herrschaft der Weste goten wurden den Juden zwar Handels- und andere Privilegien eingeräumt, die sie sich aber durch ihr wucherisches Gehaben verscherzten. Um die gegen sie errichteten Geseze wieder rüdgängig zu machen, versuchten sie sogar, den West= gotenkönig Rektared I. durch ungeheure Summen zu bestechen. Bemerkenswert ist, daß die Juden den herannahenden Arabern die politischen Mittels- und Hintermänner abgaben und das westgotische Spanien, wie festgestellt werden mußte, glatt an die Araber verrieten. Unter diesen begann für die Juden eine geradezu goldene Zeit, fie gelangten in die höchsten und wichtigsten Staatsstellungen, und Spanien „ übernahm die Führerschaft über das gesamte Weltjudentum ", schreibt

Theodor Fritsch im „Handbuch der Judenfrage". In dieser Zeit bildete sich der Typ des „spanifchen" Juden, des Sephardims heraus, der gewissermaßen der Adlige unter den Juden" ist und auf den Ostjuden, den Aschkenasim, vielfach verächtlich herabsteht. Aber, schreibt Fritsch: \,,Mögen fich die Sephardim mit Stolz als „ Edeljuden“ über ihre gemeineren Vettern aus dem Osten erheben : in ihrer Wesensart und ihrer Wirkung sind sie beide gleich. Beide beherrscht der Geist der Wüste, beide sind durch = drungen von dem verlogenen, ſpizbübiſchen Geiste des Talmud." (Geistige Unterjochung. 1915.) „Der bewegliche Reichtum des Landes lag hier ganz in ihren Händen ; der Grundbesih kam immer mehr in dieselben Hände durch Wucher und Ankauf der verſchuldeten Adelsgüter. Vom Staatssekretär und Finanzminister ab waren alle Beamtungen, die mit Steuer und Geldsachen zu tun hatten, in jüdiſchen Händen. Durch Wucher war ihnen fast ganz Aragonien verpfändet. In den Städten bildeten sie die Majorität der begüterten Bevölkerung." Go berichtet der judenfreundliche Geschichtsschreiber Hemann in „Die historische Weltstellung der Juden". Als nach dem Falle Granadas das letzte Bollwerk der Mauren in Spanien vernichtet war, erfolgte ein Ausweisungsbefehl gegen alle Juden. Aber nur 300 000 verließen das Land. Das waren alle, die sich nicht durch die Taufe dem Befehl entziehen wollten. Die getauften Juden - ein solcher war auch der berüchtigte Torquemada, der Dominikanermönch, der die furchtbare Tätigkeit der Inquisition im Jahre ver= 1748 in ganz Spanien in Szene sette blieben jedoch dem unglücklichen Lande und heis rateten sich vermöge ihres Geldes bis in die höchsten Adelsfamilien hinein. Und das konnte nur geschehen, weil man im allgemeinen lediglich Fragen der Religion und keine Raſſenfrage sah. Dennoch hat es damals noch Menschen gegeben, die flarer und weiter sahen und die Rassenschande als solche erkannten. Sie ließen ein Buch unter dem Titel „ Tizon de España" (,,Schandfled von Spanien") erschei = nen, das die Versippung spanischer Adelsgeschlechter mit Juden genealogiſch nachwies. Als politischer Drahtzieher hat es der Jude auch in Spanien verstanden, sich zu tarnen. Er - und nicht sprach vom kommunistischen Ideal — vom jüdiſchen ; er sprach von Sowjetspanien und meinte ein Spanien der Entrechtung und des Rassechaos unter alleiniger, jüdischer Herr schaft. Wenn er Freiheit“ ſagt, meint er immer nur seine eigene, nie die der anderen. Zugegeben : Die soziale Lage des spanischen Arbeiters und kleinen Bauern war alles andere als eine rosige. Aber an diesen Zuständen trägt der Jude sein gerütteltes Maß an Schuld. Und wenn er nun die zum Exzeß aufgeputschten unzufriedenen Massen zum Mor-

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den aufheßt, dann geschieht es nur, um sich seiner legten ernstlichen Konkurrenten um das Kapital zu entledigen. Würde er einen gerechten Zorn des Volkes gegen alle seine Unterdrüder führen, dann müßte er zuerst sich selbst der Volkswut zum Opfer bringen. Aus denen, die da glauben, nichts verlieren und nur noch gewinnen zu fönnen, hat er seinen ,,Stoßtrupp des Klassenkämpfers organisiert, der alle „laueren“ wo er noch Macht hat Parteien auf das blutigste terrorisiert. Wie man in Rußland die nationalen Minderheiten revolutioniert hatte, so hat man auch versucht, ein separatistisches Baskentum vor den Wagen der Internationale zu ſpannen. Was aus dem Selbstbestimmungsrecht wird, wenn erst mal teine nationalistische Gruppe mehr als Gegner vorhanden sein wird, zeigt das Geschid der heu tigen Sowjetukraine und der anderen „ autonomen" Sowjetrepubliken. Die Führer" des roten Spaniens, Don denen fich die ganze zivilisierte Welt mit AbScheu abwendet, find teine Spanier, sondern Juden (ob altanſäffig oder in den lezten Jahren erst zugewandert, ist hier gleichgültig) und judenhörige Verbrecher, die im Chaos zu ge= winnen hoffen, die ,,revolutionären Arbeiter" der roten Armee sind beileibe keine Arbeiter, ſondern Plebs, der rafftsch undefinierbare AbSchaum, wie er sich vorzüglich in Großstädten bildet, der feine Tradition, teine Verantwor tung, feine Ehrfurcht, teine Ehre kennt, furz - nichts von alledem weiß, was ſo aufs innigſte Aus mit dem reinen Blute verbunden iſt. raffischem Instinkt oder aus Instinktlosigkeit, die mit dem Verlust des reinen Blutes zusammengeht, hat sich um Hammer und Sichel alles geschart, was der jüdischen Forderung Folge leistet: ,,Den Besten der Gojims töte !"

Ob im roten Rußland, im seinerzeitigen Räte= Ungarn, bei den roten Wirren unter Max Hölz und Eisner in Deutschland, oder gegenwärtig in Spanien immer ist dieser Sak ausgesprochen und - befolgt worden. In die Praxis umgesetzt, bedeutet er : Ausmerze aller schöpferischen Naturen ; denn ,,Genialität schadet nur und ist nicht nötig" (Kirijewski) . Ausmerze der rassisch Höchstwers tigen, seien ſie Arbeiter der Stirn oder der Faust. Das wird erreicht durch Geiſelmorde und durch restlose Beseitigung aller Blutsschranken, Nur Mischung aller mit allen (Panmixie). das Judentum bildet eine Ausnahme. Die Erkenntnis, daß es in Spanien - abgesehen von politischen Dingen - um die Rasse geht, um die Frage, ob die Spanier tünftig noch als Volk weiterbestehen können und ob in dieser Zukunft der Arbeiter noch in den Genuß seiner Tätigkeit kommen soll oder nicht, — andererseits die Gier, im Chaos persönliche Vorteile zu erjagen, scheidet nachgerade das spanische Volt auch raffisch und weltanschaulich in zwei klar voneinander abgegrenzte Lager. Der Wunsch, den wir als völkische Deutsche haben, die auch die völkische Eigenart der anderen Nationen hochachten, möge durch den zuversichtlichen Satz ausgesprochen sein, den Karl Cajta in „Sturm und Stille" schrieb : ,,Dem rassevermanfchenden Grundzug ... wird vollbewußt und wohl allmählich bis zur letzten Schlußfolgerung der rafseerhaltende, aufzü ch = teriſche Tatwille eines Volkes entgegengesezt, das an einen „ Neuadel aus Blut und Boden" nicht etwa schwärmeriſch glaubt, sondern ebenso wissenschaftlich exakt wie religiös inbrünstig auf dieses Hochziel schöpferiſch-völtirlf. scher Lebenswirklichkeit hinarbeitet."

Eine französische Einsicht NSK Unter den Staaten, die durch eine planmäßige materielle Unterstützung eine Steige= rung der Geburtenziffern erhoffen, befand sich Frankreich seit je an der Spike. In der leg ten Zeit mehren sich aber die Stimmen, die die Frage des Geburtenrüdgangs flarer sehen und von der grundsätzlichen Seite her gelöst wissen wollen. So schreibt die Zeitung ,,La France de L'Eſt“, daß der Geburtenrückgang hervorgerufen werde durch den Umschwung in der geistigen Einstellung der aus einer Ichsucht entspringe und unter der Deckung des Schlagworts Individualismus“ Freiheit und Rechte fordere, dagegen aber die Idee der Pflichterfüllung völlig unterdrüde. Nach diefen Ausführungen fährt das Blatt fort: „ Das eigene Belieben ist maßgebend, das die Gründung einer Familie nicht mehr als Pflicht anFieht. Jeder Franzose muß die Geburten feindliche

Doktrin, die sich damit begnügen will, die Sterblichkeit herabzusetzen und auf dieselbe Erscheinung des Bevölkerungsrüdganges in enderen Ländern hinzuweisen, bekämpfen. Daraus wird ersichtlich, daß einsichtige Franzosen bes reits erkennen, daß die Bevölkerungsfrage eng zuſammenhängt mit einer Revolutionies rung der geistigen Einstellung Ehestandsdarlehen bei den anderen NSK In Österreich und Luxemburg wird gegenwärtig ein Ehestandsdarlehen eingeführt. Während in Luxemburg die Mittel über die Unfallversicherung und die Privatbeamten pensionskasse aufgebracht werden, stellt die österreichische Bundesbeamtenkammer zur Före derung der Eheschließungen“ 100 000 Schilling zur Verfügung. Man lehnt sich in beiden Ländern an das deutsche Vorbild an.

Druck: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 119

Partei und Wiſſenſchaft Bedeutsames Wissenschaftslager der Universität Göttingen NSK Göttingen, 27. Mai . Im Schulungslager Rittmarshausen der Universität Göttingen fand ein Wissen schaftslager der Volkswirte statt, an dem auf Einladung der Volkswirtschaftlichen Fachschaft und des Amtes für Wissenschaft des NS.Dozentenbundes Studenten und Dozenten der Staatswissenschaften aus zahlreichen Univerfitäten teilnahmen. Das Lager stand unter der Leitung des Dozenten Pg. Dr. Rath und Dr. Kretschma r. Einleitend sprach der Rektor der Universität Göttingen , Pg. Prof. Neumann , über die völkische Gestalt der Wirtschaft. Von diesem Boden ausgehend, wurde dann das Thema „Volk und Staatswissenschaften“ von Gauſchulungsleiter Obersturmbannführer Kiek busch - Hannover behandelt unter dem Gesichtspunkt der umfassenden Lebenskrisis , aus der sich die neuen Aufgaben der völkischen Wissenschaft ergeben. Pg. Prof. Heyse Göt tingen zeigte den Durchbruch des Wirklichkeitsbewußtseins im Nationalsozialismus auf, und anschließend sprach Dozent Dr. Kniesche = Marburg über Volk und Wirtschaft unter be sonderer Berücksichtigung des Außendeutschtums. Pg. Prof. Wendt = Heidelberg zog die Folgerungen für den Kampf gegen die reine“ Theorie; ein Thema, dessen Zusammenhang mit dem Judentum durch Gauamtsleiter Pq. Dr. Rehkopf besonders beleuchtet wurde. In abichließender Zusammenfassung wies Pg. Dozent Dr. Rath - Göttingen auf die geschichtliche Entscheidung hin, in der Wissenschaft und Praxis im Kampf für die deutsche Volkswirtschaft gegen Geſellſchaftswirtſchaft und Bolſchewismus stehen. Die eindeutig klare Entscheidung in der politiſchen Geſtaltung wie wiſſenſchaftlichen Forschung kam in dem Lager zu einem überzeugenden Ausdruck.

Das Hilfswerk für Deutsche Bildende Kunſt ſtellt aus Große Kunstausstellung in Chemnitz NSK Am 29. Mai wird im Städtischen Museum Chemnih eine Kunstausstel = lung des Hilfswerks für Deutsche Bildende Kunst eröffnet, die bis zum 20. Juni dieses Jahres dauert. Japanischer Profeſſor bei Rosenberg Unterredung über die Vertiefung der deutschjapanischen Kulturbeziehungen NSK Berlin, 27. Mai. Herr Professor Tschikao Fujisawa , Direktor der Japanischen Kulturvereinigung (Nippon Bunda Renmei ) und Ehrengast auf dem japanischen Kreuzer „ Ashigara“, wurde heute in Begleitung von Kapitän Maeda vom Chef des Außenpolitiſchen Ambes der NSDAP ., Reichsleiter Rosenberg , zu einer Unterredung empfangen. Hierbei kam die Vertiefung

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der deutsch-japanischen Kulturbeziehungen zur Erörterung . Herr Professor Fujisawa, der sich nur kurze Zeit in Deutschland aufhält, ist in Japan durch zahlreiche Veröffentlichungen kultureller und weltanschaulicher Art hervorgetreten. 12 000 Unfallvertrauensmänner werden geschult RBG. Eisen und Metall auf der Schulungsburg Königswinter NSK Berlin, 27. Mai. Am Montag, dem 31. Mai, findet auf der Schulungsburg Königswinter die Eröffnung der Unfallvertrauensmännerschulung der RBG. Eisen und Metall statt. Diese Schulungsmaßnahme, die alle Unfallver= trauensmänner der Eisen- und Metallindustris umfaßt, erstreckt sich über dreieinhalb Jahre und wird in gemeinsamer Arbeit mit den Deutschen Eisen- und Stahlberufsgenossenschaften durchgeführt. Bei der Eröffnungsfeierlichkeit werden die Vertreter der Partei , der Deutschen Arbeitsfront und der zuständigen Behörden anwesend sein. Im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeit werden die zwanzig ersten Preisträger des Reichswettbewerbs für Unfallverhütung geehrt, die zu dem ersten Lehrgang mit einberufen worden find.

Aus der Arbeit des Zentralparteiverlages

Die Partei im Recht Sammlung der Vorschriften aus allen Rechtsgebieten In den lezten Wochen erschien im Zentralverlag der NSDAP . Frz . Eher Nachf., München, die Vorschriftensammlung „ Das Recht der NSDAP .", herausgegeben von Dr. C. Haidn und Dr. L. Fischer im Reichsrechtsamt der NSDAP . mit einem Vorwort von Reichsleiter Reichsminister Dr. Frank. Eine Sammlung dieser Art hat bisher gefehlt. Die Dienststellen der Partei, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände, die Behörden und jeder politiſch tätige oder interessierte Volksgenosse werden deshalb die Her ausgabe dieses Buches begrüßen. Die Vorschriften über die NSDAP . mußten bisher mit vieler Mühe auf den verschiedensten Rechtsgebie ten gesucht werden, umfaßt doch die Totalität der NSDAP. heute alle Lebensbereiche unseres Volkes. Der Benützer der Vorschriftenſammlung hat vermöge einer wohldurchdachten Gliederung des umfangreichen Stoffes die mannigsachen Vorschriften über die NSDAP . jederzeit zur Hand. Es ist das Verdienst der Herausgeber, mit der Sammlung der Vorschriften über die NSDAP. nicht nur die innere Verwaltung der Partei, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen Parteidienststellen und Staatsbehörden erleichtert und vereinfacht zu haben.

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Fationalsozialiſtiſche

Brief and Drahtanfárift der Schriftleitung: Berlin 6 68, Zimmer , 80, H. Fernruf: 11 00 22 Berlag: & rams Cher Rad) , 6. m. b. §., Zentralverlag der NSTUB.," "München - Berita tſand : Cher . Berlag , Berlin SB 68, Brake 88. - Alle Zahlungen Rub nach in (Bokichedlonto Berlin 4454) zu richten

Bartei- Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weth; für ble Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher HauptIhriftleiter Helmut Sändermann Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der N6DUB

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Sieben Millionen treten zum Reichssportwettkampf der HJ. an

Demonſtration

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Jugendkraft

Die körperliche Ertüchtigung in der Hitlerjugend –- Die Durchführung der Wettkämpfe Erziehung zu Härte und Kampfwillen NSK Mit den in diesen Tagen erschienenen Aufrufen des Führers, des Reichsjugendführers und des Reichssportführers zum Reichs = sportwettkampf der Hitlerjugend wurde ein neues gewaltiges Unternehmen dieser an Aufgaben und Einsatzbereitschaft so reichen Jugendbewegung des Dritten Reiches eingeleitet. Erstmalig wird in diesem Jahr, und zwar vom 29. Mai bis zum 6. Juni, der aus dem früheren deutschen Jugendfest hervorgegangene Reichssportwettkampf der Hitlerjugend in dem durch die jüngste Entwicklung erreichten und durch das Gesetz vom 1. Dezember 1936 ge= ficherten totalen Ausmaß durchgeführt. Nicht weniger als 7 000 000 Jugendliche beiderlei Geschlechts treten in dieſen Tagen in zwei großen Gruppen am 29. und 30. Mai der BDM., am 5. und 6. Juni die H3. zum Wettkampf in den Leibesübungen an und stellen den ernsten Willen der gesamten deutschen Jugend zur Leistungssteigerung auch auf diesem grundlegenden Gebiet unter Beweis . Ein Gedanke wird hier Wirklichkeit, der in der Geschichte des deutschen Volkes, wenn nicht überhaupt aller Völker, seinesgleichen sucht. Findet doch diese umfassende Aktion in den untersten Einheiten dieser Jugend ihre Entsprechung dadurch, daß sich der Wettkampf und seine Auslese in den Bann- und Jungbannbzw. Untergausportfesten und Gebietssportfeſten nach oben fortsett und endlich im Reichsjugendsportfest auf dem Reichs = parteitag in Nürnberg, ebenfalls erstmalig im Rahmen der neu eingeführten Nationalsozialistischen Kampfspiele, seine Krönung findet. In diesem Augenblick ist ein Rückblick auf die in den Jahren seit der Machtergreifung auf diesem Gebiet geleistete Arbeit, durch die in fortschreitendem Ausmaß die Voraussetzungen für die totale Großveranstaltung des Jahres 1937 erst geschaffen wurden, aufschlußreich. So wurde etwa von 1933 bis 1936 durch die verſchiedenartigsten Maßnahmen und Veranstal-

tungen alljährlich eine überaus schnell Übungsanwachsende Zahl von leitern und leiterinnen zur Ausbildung gebracht , und zwar 1933 : 2000, 1934 : 80 000, 1935 : 160 000 und 1936 : 240 000. Die Zahl der Teilnehmer der Jugendfeste, deren Durchführung damals bekanntlich noch nicht allein in den Händen der Hitlerjugend lag, konnte demgemäß von 1 600 000 im Jahre 1933 auf 2 500 000 1934, 3 750 000 1935, 5 800 000 1936 und endlich 7000 000 in diesem Jahr ansteigen und jeßt außerdem völlig vom Apparat der HI. übernommen werden. Dieser lettere Erfolg wurde zum Teil allerdings auch durch das Abkommen zwischen Reichs und Dom jugendführer Reichssportführer 1. August 1936 ermöglicht, durch das der Hitlerjugend zur Durchführung des Leistungssports die Übungsstätten, Geräte und Übungsleiter des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen zur Verfügung gestellt wurden. Auch die Durchführung dieses Reichssportwettkampfes selbst bildet eine Gemeinschaftsarbeit zwischen Hitlerjugend und DRL., einen fichtbaren Beweis der kameradschaftlichen Zufammenarbeit, die besonders seit der Beauftra= gung des Reichssportführers von Tschammer und Osten mit der Leibeserziehung der deutschen Jugend durch den Reichsjugendführer Bale dur von Schirach am 6. Dezember 1936 wirksam gesichert und verbürgt ist. Die eigenen Sportfeste der HI., die Bann-, Jungbann- und Untergausportfeste, haben 1934 mit einer Zahl von 600 eingesetzt, 1935 bereits eine solche von 860 und 1936 von 1260 erreicht, was bereits eine 100prozentige Erfassung aller überhaupt in Betracht kommenden betreffen= den Einheiten bedeutet. Eine grundlegende Rolle in der genannten Schaffung der Vorausfegungen für dieſen groß angelegten Reichssportwettkampf der Jugend spielt auch der Ausbau eines durchgehenden törperlichen Erziehungsweges, der in dew

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Jahren seit der Machtergreifung vollzogen wurde und durch die Einführung einer ganzen Reihe sich steigernder Leistungsprüfungen - · Don der Pimpfenprobe bis zum goldenen HI.= Leistungsabzeichen markiert ist. Die Leibesübungsdisziplinen, in denen im Reichssportwettkampf der Hislerjugend um den Sieg gerungen wird, sind der sogenannten Grundschule der Leibesübungen entnommen und umfassen in dieſer horizontalen und totalen Unterstufe lediglich den Lauf, den Sprung, den Ball- und den Keulenweitwurf. Es sind dies gerade jene Übungen, die den Jugendlichen die gewünschten Eigenschaften wie Kraft, Gewandtheit, Ausdauer und Schnelligkeit besonders wirkungsvoll vermitteln und sie in besonderem Maße zu Härte, Selbstbewußtsein, Entschlußkraft und Kampfwillen erziehen, und die andererseits von jedem Jungen und Mädel leicht erlernt und mitgemacht werden können, wenig Sportgeräte erfordern und überall DON den mit Massen größten auch Durch Schwierigkeiten ohne Teilnehmern geführt werden können. Die Wertung er folgt nach Punkten, und zwar in dieser Wettlampfstufe nach Einzelsiegern. Die zehn besten Einzelfieger eines Fähnleins bzw. einer Gefolg. schaft oder einer Mädelgruppe (je etwa 150 Mitglieder) werden zu einer Mann , schaft zusammengefaßt , die dann bei den Bann , Jungbann- bzw. UntergauwettKämpfen ihre Einheit geschlossen vertritt. Die

Des Landvolks

28. Mai 1937 Mannschaft, die sich durch diese sowie die Gebietswettkämpfe und die Kämpfe des Reichse jugendsportfestes in Nürnberg durchsiegt, wird dann dort dem Führer vorgestellt. Wenn vom Reichsberufswettkampf das Bild vom Magneten gebraucht wird, der alle die aus der deutschen Jugend hervorhebt, die das Eisen der Leistung in sich tragen, so ist dasselbe Bild nicht minder auf den Reichssportwettkampf der Hitlerjugend anwendbar. Genau so wie die Hervorhebung der Besten und die allgemeine Leistungssteigerung auf beruflichem Gebiet die Höhe der deutschen Arbeitsleistung in der Welt heben muß, so muß auch die sportliche Hervorhebung der Beſten und die allgemeine Leistungssteigerung durch das Leibeserziehungs- und Wettkampfſyſtem der Hitlerjugend notwendigerweise im Laufe der Zeit den Stand der deutschen Sportleistung in der Welt immer mehr erhöhen. Bereits die vergangenen Olympischen Spiele des Jahres 1936 haben davon Zeugnis abgelegt. Diese Leistung von 1936 zu halten und womöglich noch zu steigern ist nicht das lezte Ziel dieser ganzen gewaltigen nach dem Willen des Führers durchgeführten Leibeserziehungs- und Wettkampftätigkeit der Hitlerjugend, die in diesem Reichssportwettkampf ihren frönenden Abschluß erfährt. Das Hauptziel aller dieser Tätigkeit besteht allerdings in der Aufgabe, die der Reichsſportführer ſeinerzeit, mit den Worten umriß ,,Das Volk in Dr. J. B. Leibesübungen“.

Feierabend

Gestaltung aus dem dörflichen Lebenskreis ― Arbeitstag und Lebensgewohnheiten berücksichtigt – Aus dem Volke für das Volk NSK Bei den überaus wichtigen Aufgaben, die das Amt „Feierabend" der NSG. Kraft durch Freude nach dem Abkommen zwischen dem Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und dem Reichsbauernführer R. W. Darré durchzuführen hat, ist es zunächst wichtig, daß sich die Träger der Feierabendgestaltung auf dem Lande darüber im flaren sind, wie der Feierabend des Landvolkes aussehen muß. Die NSG. Kraft durch Freude kann und soll mit ihrem gewaltigen Organisationsapparat nicht auf das Land gehen und mit städtischen Feierabendeinrichtun= gen Zerstreuung vom Einerlei des Alltags bieten. Das Wort Feierabend schließt in sich den Begriff der Ruhe, des Arbeitsfriedens. Was der hart schaffende Mensch auf dem Lande braucht, ist nicht ein rauschendes Fest , das an seinen Kräften zehrt, sondern sowohl ein Abklingen von der Schwere des Alltags wie ein frohes Erinnern an die Arbeit, die er liebt, und die ihm Inhalt seines Lebens ist. Der Mensch auf dem Lande würde eine städtische Feierabendgestaltung als etwas Fremdes empfinden oder ihr gar verständnislos gegenüberstehen. Die Jugend auf dem Lande, deren Heimatdorf in der Nähe einer größeren Stadt liegt, würde durch eine Feierabendgestaltung, deren Inhalt lediglich ein zerstreuendes Amüsement ist, nicht an die

Scholle gebunden, sondern eher zur Stadt hine gezogen werden. Um den richtigen Weg zu gehen, wird man an das Überkommene ans Inüpfen müssen und mit den vorhande nen Kräften und Hilfsmitteln auf dem Dorfe arbeiten. Ein Dorfgemeinschaftsabend, der von den Dorfbewohnern nicht mit gestaltet wird, taugt nichts. Er muß einfach sein und muß das Wesen unserer Zeit tragen, ohne die Menschen pädagogisch erziehen zu wollen. Seelisch ausgerichtet für die Dorfge= meinschaftsabende werden sie an sich schon durch die Geseze ihrer bäuerlichen Sitte. Im Laienspiel, in der Scharade, im Stegreifs spiel, im Puppens, Marionetten- und Kasperle= spiel können die Dorfbewohner mitwirken und zur Spielfreudigkeit angeregt werden. Diese wieder vermittelt ein gewisses Maß von Natür lichkeit, das nun einmal bei der künftigen Fest= und Feiergestaltung auf dem Lande sowohl wie auch in der Stadt Voraussetzung für jede erquidliche Veranstaltung ist . Alles Erzwungene und alles Fremde fällt vom Menschen ab, der gute Kern schält sich heraus, und auf den kommt es an, wenn Freizeit und Feierabendgestaltung einen wirklichen Wert für die Zukunft im Leben des Volkes haben sollen. Feierabendgestaltung soll also aus dem Dorfe herauswachsen , ernste Wirklichkeit sein, von dem

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Leben auf dem Lande sprechen und den Mens schen an das Land binden. Es wird selbstverständlich niemals möglich Jein, einen dörflichen Feierabend ganz mit eigenen Kräften durchzuführen. Wenn fremde Kräfte an der Feierabendgestaltung mitwirken, so muß wenigstens derjenige, der diese Ver= anstaltungen verantwortlich führt, selbst bäuerlich empfinden , das heißt, er muß wissen, was das Land braucht und was dem Menschen auf dem Lande dienlich ist. Darstellung und Darsteller dürfen in teinem Mißverhältnis zur bäuerlichen Umwelt stehen. Um einige Beispiele anzuführen , könnte man an eine gewiſſe Sorte von „Conférenciers“ denken, die mit platten Anzüglichkeiten und billigen Wizen nur sehr oberflächlich denkende Menschen zum Lachen bringen. Auch jene Attraktionsschauen taugen nichts, die mit viel Flimmer und Flitter akrobatische Leistungen zeigen, die ohne diesen Flimmer fahl und dumm wirken würden. Auch die Schmieren, die in der Stadt abgewirtschaftet haben, find nicht für das Land noch gut. Ebensowenig find Tanzkapellen städtisch übertriebenen Musters mit fremdländischen, zum Teil jüdiſch ſüßlichen_oder__neger= rhythmischen Klängen durchaus unbrauchbar. Was man dagegen gutheißen könnte, find Lesungen von Dichtern, möglichst in heimischer Mundart, gute Wanderbühnen, die auch hinsichtlich der gespielten Stüde den Forderun gen des bäuerlichen Lebensfreises entsprechen. Besonders wertvoll wären Laienspiels gruppen , die frische, echte und volksverbun bene Laienspielkunft pflegen. Solche Laienspielgruppen, die meist in der Stadt arbeiten, tönnen unbedenklich auf das Land gebracht werden, wenn sie in ihrem Wesen zum Bauern passen. In diesem Zusammenhang kann auf das Abkommen hingewiesen werden, das zwiſchen dem Amt Feierabend der NSG. Kraft durch Freude und dem Kulturamt der Reichsstudentenführung besteht.

Besonders wertvoll sind Kasperle und Marionettenspiele. Hier gilt es aber noch eine falsche Anschauung zu überwinden, nämlich die, daß Kasperles und Marionettenspiel lediglich eine Angelegenheit für Kinder sei. Beide Spiele sind in einer seltenen Weise geeignet, den Menschen in jeder Hinsicht zu erziehen. Das ganz besonders innerhalb der Dorfgemeinschaft, wenn sich hier und dort jung und alt in die Gemeinschaft nicht einfügen wollen . Kasperle= und Marionettenspiel sind auch Mittel einer innerpolitischen und kulturellen Erziehung, vor ausgesetzt, daß die Spieler gut sind. Das Amt Feierabend der NSG. Kraft durch Freude steht gerade in diesen wichtigen Dingen jederzeit beratend zur Verfügung.

Für die Feierabendgestaltung auf dem Lande könnte schließlich noch angeführt werden gute Orchester unter materiellen Bedingungen,

erschwinglichen

Kammermusik , die genau bedacht und ausgewählt sein will und für die vom Amt Feiererabend noch besondere Anweisungen und Anregungen gegeben werden, Militärmusik , die auf dem Lande immer willkommen sein wird und zu der an dieser Stelle nichts weiter zu sagen iſt,

ein gut geleiteter Wanderzirfus oder ein Varieté, das weniger Wert auf Außer= lichkeiten als auf gute sportliche Leistungen bzw. auf wirkliche Kunst legt. Schließlich mag noch auf die eingeſeſſenen gesang und musiktreibenden Vereine hingewiesen werden, die bei Dorfgemeinschaftsabenden sich nicht allein auf Darbietungen be schränken sollten, sondern anregend wirken und durch Gemeinschaftssingen versuchen müssen, dem dörflichen Menschen Freude am Gesang zu vers mitteln . In dieser Hinsicht wird auf die rege Mitarbeit der KdF -Musik und Singgemeinschaften nicht verzichtet werden können.

Moskauer Söldner z . b . V. Neuer Beweis für die Moskauhörigkeit der Freimaurerei Die ,,Säuberungsaktion“ der Logen in der Pariser Polizei NSK Zur Sicherung der bolschewistischen Revolution gehört in erster Linie die Untergrabung der öffentlichen Ordnung. Daher war es das Ziel der in Paris hegenden und wühlenden Kommune, den ersten Garant dieſer öffentlichen Sicherheit in den Dienst der bolschewistischen Herren zu zwingen. Als Werkzeug hierzu eignete Rich in erster Linie die Freimaurerei, da die Durchsetzung der Polizei durch fie am unauffälligsten geschehen konnte. Auf Anordnung von Baul Berrin, Mitglied des „Order du Conseil federal" der Großloge von Frankreich, und des Hochmeisters vom GroßOrient wurde in allen Logen ein besonderer Feldzug zur „Reinigung“ der Ba = riser Bolizei von „ unzuverlässigen Eles menten“ eröffnet. Zu dieser „Reinigung“ wer-

den die üblichen Freimaurermittel, Verdächtigungen, bestellte Schwäßereien, Ehrabschneidun gen verwandt. Zur beſſeren Durchführung der Aktion wurde im Rahmen des Groß-Orient eine besondere Loge gegründet, die nur Polizeioffis zieren zugänglich ist. Sie heißt „Federation universelle". Schon gleich nach Antritt der Volksfrontregierung wurde die Pariser Polizei dem Frei maurer Langeron unterstellt. Es iſt verständlich, daß er den freimaureriſchen Vorschriften entsprechend großzügige „Änderungen" im leitenden Polizeistab vornahm. Die Pariser Polizei war bekannt durch ihren bewährten Nachrichten und Sicherheitsdienst. Eine Reihe von ausgezeichneten Kräften stand an deren Spize. Mit dem Amtsantritt Langerons wur-

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den diese beiden Institutionen als zu selbständig bezeichnet. Die langjährigen Leiter dieser Abteilungen wurden versezt und das Nachrichtenwesen dem Polizeipräfekten direkt unterſtellt. Auch die bewährten Sicherheitstaders wurden teilweise versest, teilweise sogar ganz aufgelöſt. Mehr als die Hälfte der Bezirkskommissäre, die durch eine ausgezeichnete Kenntnis ihrer Bezirke infolge langjähriger Tätigkeit die besten Garanten einer geordneten Öffentlichkeit waren, ,,beförderte" man in administrative Amter. Außerdem wurden die Bezirkskommissariate als zu große Organisationen bezeichnet und dafür kleinere Gruppen, welche nur einige Polizeiwachen umfassen, geschaffen. Den Vorgesezten dieser Gruppen wurde teine umschriebene Verantwortlichkeit gesetzt. Sie waren in allen Teilen von der täglichen Befehlsausgabe der Polizeipräfektur abhängig, wo sie jeweils ihre Anweisungen abzuholen haben. In dringenden Fällen ist es daher der Polizei ganz unmöglich, einzugreifen, da ihr die Kompetenz fehlt, so daß sich kommunistische Überfälle und Beunruhigungen fast straflos ereignen können. Daher waren auch die Vorgänge in Clichy möglich , gesetzlich verbotenen ebenso die Fabritbesetzungen, da die Polizei feine Erlaubnis hatte, einzuschreiten. Diese Veränderungen in der Polizei wurden. unter Führung der Freimaurerei durch die allmächtige Gewerkschaft CGT. erzwungen. Es ist bezeichnend, daß der Innenminiſter Dormoy bei der Behandlung der Vorgänge von Clichy auf die Vorwürfe von Sozialisten in der Kammer antwortete : „ Ich verstehe nicht, weshalb die CGT. gegen die Polizei steht, da sie doch ſelbſt die Ernennungen in derselben vorschlägt." Diese Tatsache ist sehr aufschlußreich. Bekanntlich befindet sich in der CGT. ein eigenes Syndikat der Polizei, „ Das Syndikat der Friedensgarde". Gemäß den Vorschriften der CGT. kann aber nur ein organis Fierter Kommunist Mitglied der CGT. fein. Daher sind auch die Ernannten aus den Reihen dieser Friedensgarde" Sozialisten oder Kommunisten, die bei öffentlichen Demonstrationen der Bollsfront mit erhobener Faust in den Reihen mitmarschieren, unter dem frenetischen Gebrüll der Kommunisten „Die Polizei ist mit uns“. Alle nicht syndikalisierten Polizisten haben deshalb wenig Aussicht, „befördert" zu werden. In gleicher Weise wie die Sicherheitspolizei wurde auch die Bürgerpolizei der Volksfront zugeführt. Der bisherige Direktor, ein gewiegter Fachmann, Marchand mußte den Säuberungsbestrebungen " weichen. und wurde durch den Volksfrontmann und Freimaurer Sirot ersetzt, welcher keinen andern Befähigungsnachweis erbringen kann, als daß er mit dem Großmeiſter Gérad von der Groß-Loge nahe verwandt ist. Das polizeiliche Autokorps sezt sich schon heute nur aus zuverläſſigen"

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Leuten zusammen. Sie find die Spigel der Freimaurer und haben ihre echt „republikanische Ges Finnung" damit erwiesen, daß durch ihre Verdächtigungen bewährte und führende Poliziſter an unbedeutende Stellen „befördert“ wurden. Viele wurden sogar nur deshalb verseßt, weil fie nicht nachweisen konnten, einem Syndikat der CGT. anzugehören. Anfang Mai hielt die Polizei - Loge „ Fédération universelle" eine Situng in den Räumen des Groß-Orient ab, um abschließende Berichte über die ,,Säuberungsaktion“ entgegenzunehmen. Ein Polizeioffizier hielt einen Vortrag über die Lehren der Unruhen von Clichy“. Von 87 Anwesenden waren 65 führende Poliziſten. Der " Bruder Redner" betonte, daß sich bei den . Unruhen in Clichy nur ein einziger Polizeioffizier mustergültig "" republikanisch" benahm und zwar der Bruder Poirson, der jeden täts lichen Angriff seiner Truppe auf die Aufrührer verhinderte, obwohl alle ſeine Polizisten ver: wundet waren. Für sein „ vorbildliches Verhalten" wurde Poirson wenige Tage darauf bes fördert. „Aus dieser Tatsache ergibt sich notwendig“, erklärte der Redner unter lebhafteftem Beifall, ,,daß die Polizei von faschistischen Elementen gereinigt werden muß. Die Führer sind in den meisten Fällen nur dem Namen nach republis fanisch. Auch die Kaders sind faschistisch und neun von zehn Brigadeführern sind als rechtsreaktionär bekannt." In der Aussprache betonte ein höherer Polizeioffizier, die " Reinigung der Bruder Polizei" sei auf dem besten Wege. Riou der nationalen Sicherheitspolizei habe die Leitung der Aktion übernommen. In den verschiedensten Abteilungen seien die „ unzuverläffigen Elemente" bereits durch Gesinnungsgenossen ersetzt. Außerdem könnten sie sich auf den Innenminister Bruder Dormoy verlassen, welcher erklärte : „Die Polizei wird bald hundertprozentig republikanisch und volksfreunde lich sein. Auf ſein Wort können wir uns verlaffen." Diese Ausführungen wurden mit wildem Beifallgebrüll aufgenommen. Nur so nebenbei sei noch hinzugefügt, daß nach dieser Aussprache ein Neger einen Vortrag über die „bürgerliche Erziehung der Frau gehalten hat, welcher von den anwesenden Logenbrüdern ebenfalls mit Beifall überschüttet wurde. Ein Kommentar ist wohl nicht notwendig. Wiederholt hat die Freimaurerei ihr 3u , fammengehen mit Moskau bewiesen. Die Zersehung der Polizei in Paris ist ein neuer Beweis für die Gefährlichkeit und Moskauhörigkeit dieſer Institution, die sich nach außen mit dem humanistischen Mäntelchen der Menschenfreundſchaft ziert. Sie hat es fertiggebracht, den Rückhalt der öffentlichen Ordnung, die Polizei, den Kommunisten in die Hände zu spielen und leistet damit dem Bolschewismus K. wichtige Vorspanndienste.

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Ein Besuch im Reichsarbeitsdienstlager

„Der Kerl muß nicht geraten ſein …….”

... dem hier das Herz nicht schlägt - Harte Fäufte, frohe Herzen werden ganze Männer

Fahrt in ein neues Leben NSK Bor einigen Monaten traten ſie an ; Abiturienten, die zwölf Jahre lang die Schuls bank gedrückt hatten, blaß noch von der Büffelei fürs Examen, kaufmännische Angestellte, Kontoriften, Handwerkslehrlinge, Jungarbeiter und Studenten. Ein paar hundert Mann aus den Jahrgängen der erſten Nachkriegszeit, bewaffnet mit Koffern, Aktenmappen und Paketen, verſehen mit guten Ratschlägen und Ermahnungen von daheim. Erstmalig rissen sie da auf Anruf die Hacken zuſammen, ſtanden stramm, so gut fie fonnten, schrien laut „Hier !" als die Meldelisten verlesen wurden. Frisch weg vom Pennal, aus den Büros und Werkstätten, vom Schreibstuhl und vom Schraubſtod sollten sie nun in eine neue Welt - zum Arbeitsdienst. Auf dem Bahnsteig ſtanden die Mütter, Väter und Bräute und ſolche, die es werden wollten und winkten dem abfahrenden Zug nach. Aus den Fenstern wehten die Taschentücher. In den Fensterrahmen drängten sich die Köpfe, frische Jungengesichter. Und mit Gesang rutschte der Jug die Geleise hinab, Richtung Euskirchen. Und mit ihm ,,dä Jung“. Ab nach Rheinbach in den Arbeitsdienst. Drei Wochen später befand sich diese Jugend, so unterschiedlich nach Herkunft und Erziehung wie nur möglich, mitten im großen und tiefen Umwandlungsprozeß, den das Gemeinſchaftsleben im Arbeitsdienst verlangt. Die Zivilbroden wurden in den Schrank gehängt, Arbeitsmann Schmit und Müller, Meier und Schulze reihten sich ein in das Heer der Soldaten der Arbeit. Auf der Schulbant, im Kontor, in der Werkstatt, wo immer sie vorher gelebt hatten ―― wieviel Raum blieb doch da dem einzelnen für Sonderneigungen und Sonderwünsche. Nächte, die der Oberprimaner hinter seinen Lieblingsbüchern saß, Abendstunden, die der Bürolehrling irgendwo ver= bummelte, herrliche Freizeittage, da man zu Fuß oder auf dem Rad die Heimat durchwanderte oder die man mit irgendeiner Lieblingsbeschäftigung totschlug. Schluß damit, Arbeitsmann Schmit! So schön es war — das Leben ist hart, und unser Volk braucht harte Männer. Kameraden braucht es. Und du ſollſt einer werden. Hart und lachend, hart in der Faust und lachend im Herzen. Darum stehst du jezt im Arbeitsdienst. Den Spaten in die Fauſt! Früh beginnt für den Arbeitsmann der Tag. Wenn das Morgenlicht hinter dem Wald heraufsteigt, wird es im Lager lebendig. Fünf Minuten nach fünf Uhr steht alles draußen zum

Aus Jungen

Frühsport. Frisch geht der Wind, die Glieder werden tüchtig ausgeredt und die Lungen prall angefüllt mit dem Sauerstoff der Morgenluft. Nach zehn Minuten dampft der heiße Kaffee, schmeat bas erste Butterbrot noch mal so gut. Dann, nach ber Flaggenhissung, Abfahrt zur Baustelle. Ein Laftwagen mit Anhänger bringt die Arbeitsmänner hin. Um sieben Uhr sind sie in der Dränage. Naß und schwer ist der Boden, ber hier entwässert werden soll. Er lebt am Spaten, er quietscht und quatscht unter den Stiefeln, tief hinten sie in ihm ein. Arbeitsmann Schmit, du bekommst hier Schwielen in die Hand. Aber was macht das schon. Ist es nicht herrlich, so früh draußen zu sein? Zu erleben, was der Bauer erlebt, wenn er mit Tagesanbruch im Acer steht : den herben Geruch der dampfenden Scholle, den Sonnenaufgang im Often, ben frühen Gesang der Vögel im nebelverhangenen Wald? Und schon schlägt der Spaten träftiger ins Erdreich, spannen sich die Musteln härter, greifen die Fäuste fester zu. Arbeiter , Bauer und Soldat - dieſe köstliche Dreieinheit, aus der seit je die Geſundheit und Kraft der Völker erwuchs, sie soll und wird auch dich formen, Arbeitsmann Schmitz. Wenn du bis an die Knie im Schlick stehst, holst du versunkenes Land zurück, gräbst du vere schüttetes Deutſchtum aus. Nicht nüchtern nach Kubikmeter will das Tagewerkt der Arbeitsdienſtjugend gemessen werden. Mit jedem Spatenstich soll sie den Hauch der heiligen Mutter Erde spüren, der um Heimat und Brot weht. Stramm, gesund und friſch Sieben Stunden lang schafft der Arbeitsmann auf der Baustelle, dann geht es zurüc ins Lager. In der Küche broßelt die Bratwurst, dampfen die Kartoffeln, schmort der Rotkohl. Der Magen ist leer und hungrig, die Portionen sind reichlich und gut. Die frische Luft und der Kampf mit dem Boden auf der Baustelle haben für Appetit gesorgt. Und nun wird eingehauen nach Herzenslust. Dann drei Viertelstunden Bettruhe.. Das schlägt an, wie man ſo ſagt. Die Wiegeliste gibt darüber zahlenmäßig genauere Auskunft: durchschnittliche Gewichtszunahme des Arbeitsmanns während des Rheinbacher Aufent halts 4,38 Kilogramm. Also fast neun Pfund in sechs Monaten. Das sollte auch die überängstlich besorgten Mütter be= ruhigen. Im übrigen : Pfingsten war erster Heimaturlaub. Die Mütter haben da ja selbst gesehen, wie sich ihr Junge herausgemacht hat. Einen

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REK Folge 120 strammen, frischen, von der Sonne rot und braun gebrannten Burschen hat der Arbeitsdienst da nach Hause geschickt.

Muskelkraft allein tut's nicht Viertelstunden Nachmittags drei gibt's Leibesübungen. Die Spatenarbeit an der Baustelle schafft schwielige Fäuste und Mustelkraft, aber das allein tut's nicht. Biegsam wie Stahl, schnell und gewandt muß der Arbeitsmann sein. Draußen, auf dem großen Sportplatz vor dem Lager, werden die steifen Knochen gelodert, wird der Körper gymnastisch durchtrainiert. Im Sportanzug treten die einzelnen Kolonnen an. Der frische Wind fährt ihnen pridelnd auf die Haut und füllt ihnen den Brustkorb. Und nun geht's los: hier wird Grund- und Schwunggymnastik getrieben, nach straffem Kommando und scharf ausgerichtet ; dort gibt's ein fröhliches Ballspiel, das flinke Beine und geistesgegenwärtige Hände macht ; drüben ziehen die Fäuste am Tau, die Füße sind eingestemmt ins Erdreich, die Armmuskel ſchwellen an, hin und her schwankt das Seil

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28. Mai 1937 turienten verbindet - furz, die gesamte Ers ziehung im Arbeitsdienst ist darauf abges stellt, Männer aus diesen Jungen zu machen . Gesund und gerade ausgerichtet innen und außen, hart und lebensfroh, gehorsam und zum Führen befähigt, bescheiden und stolz zugleich sollen sie werden. Und alle diese Ziele beherrschen natürlich auch den ſtaatspolitiſchen Unterricht und die Stunden, in denen sich Arbeitsführer und -männer zur gemeinsamen Freizeitgestaltung zusammenfinden.

Dann spielt Hein abends so schön auf dem Schifferklavier, daß den Mädchen im Dorf das Herz vor Freude klopft. Dann werden Trom, peten und Hörner hervorgeholt, und schon singt der ganze Chor : „Wir sind jung, die Welt ist offen, O du weite, schöne Welt ! Unsere Sehnsucht, unser Hoffen Zieht hinaus in Wald und Feld. Bruder, laß den Kopf nicht hängen, Kannst ja nicht die Sterne sehn, Aufwärts bliden, vorwärts drängen ! Wir sind jung, und das ist schön !“

Drei Viertelstunden Sport jeden Tag -- auch das wird man dir nach einem halben Jahr ansehen, Arbeitsmann Schmit. Vielleicht warst du auch vorher schon gut zu gebrauchen, start wie ein Pferd", wenn es etwa galt eine zentnerschwere Kiste auf den Buckel zu heben und in den Keller zu tragen ; vielleicht auch hast du dir auf dem Kontorschemel oder beim vielen Ochsen über den Büchern eine kleine Neigung . zum frummen Rüdgrad geholt. Aber hier, bei Geradh Gymnastik und Sport, wird eit, Biegſamkeit und Schliff in deine Knochen gebracht. Hier lernst du im Spiel fie leicht und frei zu gebrauchen. Das tut ihnen gut, gibt dir Beweglichkeit, straffe Haltung und bleibt, wie du bald merken wirst, auch nicht ohne günstige Rüdwirkung auf deine Geistesverfaſſung. „ Aufwärts blicken, vorwärts drängen!“ Nicht nur am deutschen Boden, sondern auch am deutschen Menschen wird unter der Pionierfahne des Spatens mit den Ähren eine „ durchdreifende Melioration" geleistet. Die Gemeinschaft des Zusammenlebens in Arbeit, Sport und Spiel, der Geist der soldatiſchen Zucht, die Kameradschaft, die hier den Studenten mit dem Jungarbeiter, den Bauernsohn mit dem Abi-

Sie fingen es aus vollem Halse , begeistert und zackig. Und bei Gott, sie haben recht ; sie find jung. Und das iſt ſchön ... Und recht haben fie auch, wenn sie dann ihr Lied, das Lied des Arbeitsdienstes, anſtimmen : ,,Der Kerl muß nicht geraten ſein, den unſer Lied nicht pact, Ein Kerl muß bei Soldaten sein, gleich schlägt sein Herz im Taft. Holt alle hinterm Ofen vor , gerad' den, dem's nicht gefällt. Und singt ihm unsere Strophe vor, bis er das Lied behält …….“ Jawohl, singt es ihm, dem Ofenhocker, dem weichen Knaben, dem verzärtelten Muttersöhnchen, dem individualistischen Eigenbrödler, dem überintellektuellen Besserwisser, dem selbstweil süchtigen Eigen- und Nichtsnuh, der wir ja alle nun einmal keine Engel sind - in jedem von uns steckt. Singt ihm und uns das Lied des Spatens und der Ähren, bis wir es behalten. Das Lied, in dem der Marschtritt der Soldaten, der Arbeiter und der Bauern aufflingt, weithin über die Erde, die unsere Heimat ist und der wir alle dienen. Wir alle, mit und ohne Spaten. E. E.

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REK Folge 120 strammen, frischen, von der Sonne rot und braun gebrannten Burschen hat der Arbeitsdienst da nach Hause geschickt. Muskelkraft allein tut's nicht drei Viertelstunden Nachmittags gibt's Leibesübungen. Die Spatenarbeit an der Baustelle schafft schwielige Fäuste und Mustelkraft, aber das allein tut's nicht. Biegs sam wie Stahl, schnell und gewandt muß der Arbeitsmann sein. Draußen, auf dem großen Sportplak vor dem Lager, werden die steifen Knochen gelockert, wird der Körper gymnaſtiſch durchtrainiert. Im Sportanzug treten die einzelnen Kolonnen an. Der frische Wind fährt ihnen prickelnd auf die Haut und füllt ihnen den Brustkorb. Und nun geht's los : hier wird Grund- und Schwunggymnastik getrieben, nach straffem Kommando und scharf ausgerichtet ; dort gibt's ein fröhliches Ballspiel, das flinke Beine und geistesgegenwärtige Hände macht ; drüben ziehen die Fäuste am Tau, die Füße sind eingestemmt ins Erdreich, die Armmuskel schwellen an, hin und her schwankt das Seil .. ... Drei Viertelstunden Sport jeden Tag -- auch das wird man dir nach einem halben Jahr an= sehen, Arbeitsmann Schmit. Vielleicht warst du auch vorher schon gut zu gebrauchen, „ stark wie ein Pferd", wenn es etwa galt eine zentnerschwere Kiste auf den Budel zu heben und in den Keller zu tragen ; vielleicht auch hast du dir auf dem Kontorschemel oder beim vielen Ochsen über den Büchern eine kleine Reigung zum frummen Rüdgrad geholt. Aber hier, bei Gymnastik und Sport, wird Geradheit, Bieg samkeit und Schliff in deine Knochen gebracht. Hier lernst du im Spiel sie leicht und frei zu gebrauchen. Das tut ihnen gut, gibt dir Beweglichkeit, straffe Haltung und bleibt, wie du bald merken wirst, auch nicht ohne günstige Rüdwirtung auf deine Geistesverfassung. ,,Aufwärts blicken, vorwärts drängen!" Nicht nur am deutschen Boden, sondern auch am deutschen Menschen wird unter der Pionierfahne des Spatens mit den Ähren eine durchdreifende Melioration“ geleistet. Die Gemeinschaft des Zusammenlebens in Arbeit, Sport und Spiel, der Geist der soldatiſchen Zucht, die Kameradschaft, die hier den Studenten mit dem Jungarbeiter, den Bauernsohn mit dem Abi-

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28. Mai 1937 furz, die gesamte Ers turienten verbindet ziehung im Arbeitsdienst ist darauf abges stellt, Männer aus diesen Jungen zu machen. Gesund und gerade ausgerichtet innen und außen, hart und lebensfroh, gehorsam und zum Führen befähigt, bescheiden und stolz zugleich Und alle diese Ziele besollen sie werden. herrschen natürlich auch den staatspolitischen Unterricht und die Stunden, in denen sich Arbeitsführer und -männer zur gemeinsamen Freizeitgestaltung zusammenfinden. Dann spielt Hein abends so schön auf dem Schifferklavier, daß den Mädchen im Dorf das Herz vor Freude klopft. Dann werden Trom peten und Hörner hervorgeholt , und schon singt der ganze Chor : Wir sind jung, die Welt ist offen, ,, du weite, schöne Welt! Unsere Sehnsucht, unser Hoffen Zieht hinaus in Wald und Feld. Bruder, laß den Kopf nicht hängen, Kannst ja nicht die Sterne sehn, Aufwärts blicken, vorwärts drängen ! Wir sind jung, und das ist schön !“

Sie singen es aus vollem Halse, begeistert und zadig. Und bei Gott, fie haben recht ; ste find jung. Und das ist schön ... Und recht haben sie auch, wenn sie dann ihr Lied, das Lied des Arbeitsdienstes, anstimmen : ,,Der Kerl muß nicht geraten sein, den unser Lied nicht pact, Ein Kerl muß bei Soldaten sein, gleich schlägt sein Herz im Takt. Holt alle hinterm Ofen vor, gerad' den, dem's nicht gefällt. Und singt ihm unsere Strophe vor, bis er das Lied behält ..." Jawohl, singt es ihm, dem Ofenhocker, dem weichen Knaben, dem verzärtelten Muttersöhnchen, dem individualistischen Eigenbrödler, dem überintellektuellen Besserwisser, dem selbstsüchtigen Eigen- und Nichtsnuh, der - weil wir ja alle nun einmal keine Engel find — in jedem von uns steckt. Singt ihm und uns das Lied des Spatens und der Ähren, bis wir es behalten. Das Lied, in dem der Marschtritt der Soldaten, der Arbeiter und der Bauern aufflingt, weithin über die Erde, die unsere Heimat ist und der wir alle dienen. Wir alle, mit und ohne Spaten. E. E.

NGKWochenschau

der

SV

Gonderdienſt Reichsleitung der NSDAP.,

Die,

die

mehr

Hauptamt für Volkswohlfahrt

einſeßen

Der unbekannte Helfer, Borbild völkischer Pflichterfüllung NSK Die Geschichte unseres Volkes lehrt, daß nur in Zeiten, in denen sich deutsche Menschen selbstlos und uneigennützig für eine große Aufgabe eingesetzt haben, unser Volt aufwärts gestiegen ist. Es ist allein möglich, eine große Sendung zu erfüllen, wenn es Menschen gibt, die fich über ihre Pflichten im Beruf hinaus ihrem Volte zur Verfügung stellen. Alle großen Erfindungen sind nicht dadurch gemacht worden, weil die Menschen allein ihre Pflicht im Beruf erfüllten, sondern weil sie in fich die Verpflichtung fühlten, zusäßlich der Gemeinschaft einen Dienst zu leisten. Hätten sie sich auch damit zufrieden gegeben, im Erfüllen ihrer Berufspflichten schon ihren vollen Lebensinhalt zu sehen, so wäre der größte Teil dieſer gewaltigen Leistungen heute eben nicht vorhanden. Man könnte zahlreiche Beiſpiele aus der Vergangenheit aufführen, doch genügt es wohl hinreichend, wenn wir an die große Leistung un= bekannter, uneigennütziger Kämpfer und Kämpferinnen für die Miſſion unseres Volkes in der Gegenwart denken. Die einzigartige Leiſtung unſeres Volkes im großen Kriege wäre unmöglich gewesen ohne den ſelbſtverſtändlichen Einſat der Hunderttausende unbekannter deutscher Soldaten. Alles, was wir heute in Deutschland an gewaltigen Leistungen sehen, danken wir ebenfalls dem Einsatz von unzähligen und unbekannten selbstlosen deutschen Männern und Frauen. Sie dienten in der Kampfzeit über ihre Berufspflichten hinaus der Bewegung und haben so die Grundlage für ein besseres und schöneres Deutschland durch ihre Tat geschaffen. Alle, die die Kampfzeit miterlebt haben, wissen es: So sehr wir felsenfest davon überzeugt waren , daß das Hakenkreuzbanner die Flagge des Reiches werden würde, so wenig wußte einer von uns,

„Leere

ob er selbst den Tag des Sieges erleben würde. Wir alle opferten unsere wenigen Groschen und unsere Zeit, die uns übrig blieb nach unserer beruflichen Tätigkeit Tag für Tag selbstlos dem Dienste an der Bewegung. Wir alle wußten, daß Deutschland nur errettet werden konnte, wenn wir uns alle zusätzlich zu unseren sonstigen Pflichten der Bewegung zur Verfügung stellien. Der unbekannte Kämpfer hat stets die größten Tugenden unseres Volkes verkörpert : restlose Einsazbereitschaft , Disziplin und sozialistische Kameradschaft, Dieſe Tugenden heute in unserem Volke fortleben zu lassen und sie durch die Tat zu verkörpern, ist die Aufgabe unserer Bewegung. Und mit Stolz können wir feststellen, daß sich Hunderttausende deutscher Menschen dieser Haltung bewußt sind, weil auch sie erkannt haben, daß unser Volk ſeine Sendung nur dann erfüllen kann, wenn es Menschen gibt, die mit ihrem ganzen Sein zu Gie jeder Stunde der Gemeinschaft dienen. wissen, daß im heutigen Deutschland nur der das Recht hat, von sich zu behaupten, er hätte seine Pflicht gegenüber dem nationalsozialiſtiſcen Staat restlos erfüllt, der sich tagtäglich über seine gegebenen Pflichten seinem Volke zur Ver= fügung stellt. Die Hunderttausende ehrenamtlicher, uneigennügiger und unbekannter Helfer und Helferinnen, die im ganzen Reiche Dienst für die NSV. tun und so überhaupt erst die großartigen Leistungen der NSV . und des WHM. ermöglichen, gehören allen Berufen an und sind damit ein lebendiges Vorbild für das ganze Volk. Sie alle rechnen nicht mit einem besonderen Dank. Sie wollen für ihre Dienstleistungen feine Belohnung erhalten, und sie wollen auch nicht berühmt werden. Für alle diese uneigennützigen und unbe= kannten Helfer ist der schönste Dank der WiederF. B. aufstieg des deutschen Volles.

Berſprechungen

gibt's

nicht !“

500 reiſende Bergmannskinder, zwei Kumpels und ein feſtgehaltenes Geſpräch NSK Riesige Schlote, mächtige Fördertürme gaben einen seltsamen Hintergrund für eine freudig erregte Kinderschar. An langen, numerierten Tischen saßen sie, Jungen und Mädel, und ließen sich die Nudelsuppe schmecken. Es war für mehrere Wochen die lezte Mahlzeit in der Heimat; in einigen Stunden würden alle diese 500 Kinder im Zuge ſizen und die lange Reise

durch ganz Deutschland, von der äußersten Ostede des Reiches bis an seine Südwestgrenze antreten. Vom niederschlesischen Steinkohlenrevier, von Waldenburg bis nach Württemberg, etn Teil sogar bis an die Ufer des Bodensees ! Iſt es da ein Wunder, daß all dieſe Jungen und Mädel mächtiges Reisefieber hatten? 500 Bergarbeiterkinder, deren Eltern jahre-

NSK Folge 120 lang die bitteren Zeiten der Feierschichten, des ,,Krümpersystems" und der Arbeitslosigkeit tennengelernt hatten und die durch diese Notjahre in ihrer förperlichen Entwicklung zurücgeblieben waren, wurden so durch die NSV. nach Süddeutschland verschickt. Welche Freude war das, als der lange Zug mit Musik durch die Straßen der Stadt Waldenburg zum Bahnhof marschierte! BDM. und H3., Jungmädel und Jungvolt marschierten mit, Spielmannszüge spielten lustige Weisen. Und glückstrahlend begleiteten die Eltern die jubelnde Kinderſchar zum Bahnhof. Die Bevölkerung säumte die Straßen, Winke und Grüße flogen hinüber und herüber ! *

Zwei Bergarbeiter schritten im Zuge mit. In ihrem heimischen, gemütvollen schlesischen Dialekt unterhielten sie sich über das „Einst“ und „ Jekt“. ,, Wilhelm denkste noch dran, wie's vor vier Jahren war? Da hat sich kein Teufel drum gefümmert, ob unsere Kinder hungerten und ob fie frank waren. Da hatten uns die Bonzen mit Versprechungen satt machen wollen !" ,,Jaja, Karle, und wir alten Esel, wir haben egal in Verſammlungen von Sozialismus dämlich gequatscht, und dann haben wir mächtig geschimpft und uns gegenseitig wohl gar verprügelt, weil jeder von uns unter Sozialismus' etwas anderes verſtand !" Da mußte „Karle“ herzlich lachen, ein breites, behäbiges schlesisches Lachen : „ Recht haſte ! Eſel waren wir, denn wir alle hatten ja teine Ahnung, was Sozialismus in Wirklichkeit war. Siehste, Wilhelm, dort die Kinder, die jezt ihre erste lange Erholungsreise machen sollen, die lernen den wahren Sozialismus schon frühzeitig kennen. Und wir haben's jezt auch gelernt ! Das ist ja doch der Unterschied von heute gegen früher: Die NSV. redet nicht, sondern hanDelt. Sie macht teine leeren Versprechungen, sondern sie hilft wirklich!“

,,Ja, Karle, ich muß da an das erste Winterhilfswerk denken. Da war ich mächtig mißtrauisch. Als die Leute mir zuerst Lebensmittel und Kohlen brachten, dachte ich - na, die werden als Gegenleiſtung allerhand verlangen. Und ich staunte, als dann niemand kam. Und allmählich dämmerte es auch bei mir und ich merfte, was die Volksgemeinschaft eigentlich ist, die ich immer als bloßes Gerede betrachtet hatte." Jetzt lachten sie alle beide und „ Karle" sagte schmunzelnd: „ Man wird alt wie ein Haus und lernt doch nicht aus ! Iezt sind wir auf unſere alten Tage wahrhaftig bei der NSV. noch einmal in die Schule gegangen." * Diese kurze Unterredung zweier „ Kumpels “, die nur aus der Mundart ins Hochdeutsche „überſegt“ wurde, vernahm der Berichterstatter, als der Riesentrupp von schlesischen Berg-

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Fretum, Frau Müller !

NSK Bei Müllers ist Krieg zu Hauſe. Frau Müller ist sonst eine seelengute Frau, aber da will sie nicht mehr mitmachen! Nein und abermals nein!! Sie wird doch nicht sehenden Auges ihr einziges Mädel in einen Beruf hin= eintappen lassen, in dem es sich körperlich zugrunde richtet und seine ganze Jugend vergeudet! 99Meine Tochter soll von ihrem Leben etwas haben und soll auch mal heiraten, nicht aber demütig herumschleichen und sich von der Welt abwenden!" „Ja, aber liebe Frau Müller, was für einen Beruf will denn Ihre Hilde bloß ergreifen?“ ,,Stellen Sie sich vor, meine Hilde will NS. Schwester werden ! Sie meint, ſie wäre jetzt bald neunzehn Jahre alt hauswirtschaftliche Kenntnisse hätte ich ihr ja beigebracht - und ſie wüßte genau, daß ſie Eignung zum Schwe. Sternberuf hätte. Außerdem hätte ich eine ganz falsche Vorstellung vom Leben und der Arbeit der NS.- Schwester." ,,Ja, Frau Müller, das möchte ich auch fast glauben. Sie scheinen zu denken, daß Ihre Hilde nun nicht mehr aus dem Krankenhaus herauskommt, daß sie teinen Sport mehr treiben tann, daß also aus Ihrem frischen, netten Mäder ein blaſſer, verarbeiteter Mensch wird. Das stimmt aber nicht. Die NS.Schwester soll ganz im Gegenteil gerade ein fröhlicher, lebensbejahender Mensch sein. Sie arbeitet hauptsächlich als Gemeindeschwester oder als Beraterin in den staatlichen Gesundheitsämtern, den Ämtern für Volksgesundheit und den Eheberatungsstellen. Abgesehen davon, daß genügend Zeit für die tägliche Gymnastik übrigbleibt - in den Schwesternheimen wird jeden Morgen gemeinfam Sport getrieben , bekommt jede Schwester jährlich vier Wochen Urlaub, um sich richtig erholen zu können. Wir sehen eben in der Schwester wicht mehr den afzetischen, demütig dienenden Menschen, sondern wir brauchen heute geſunde, sportlich ertüchtigte und weltanschaulich gefestigte Schwestern, die fähig sind, die Aufgaben zu erfüllen, die die Volksgemeinschaft ihnen stellt. Ja , Frau Müller, und wissen Sie auch, warum es notwendig ist, daß recht viel junge Mädchen, die die Eignung dazu haben, sich als Weil Schwestern ausbilden laſſen sollten? 60 vH der NS. - Schwestern heiraten ! Und damit ist auch Ihre zweite Sorge hinfällig, nicht wahr? Die Zeit der Tätigkeit als Schwes ſter wird für die junge Frau auch recht wertvoll sein, wenn es erst eigene Kinder zu betreuen gilt. Gerade der Schwesternberuf ist wohl der Beruf, der am meisten dem Wesen eines Mädels entspricht." ,,Ja, von der Seite her habe ich die Dinge noch nicht betrachtet. Da kann ich mich ja freuen, daß meine Hilde nicht locker gelassen hat. Sie wird sicher eine tüchtige NS.- Schwester werden." H.

arbeiterkindern zum Bahnhof pilgerte, der von der Kinderlandverschickung der NSV. " wenige Stunden später nach Württemberg geleitet M. P. wurde.

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NSK Folge 120

Der Kindergarten von Rienec

- In der Obhut der NSB. Einer finderreichen Gemeinde wurde geholfen – Ein muſtergültiger Kindergarten NSK Zwischen Rhön und Spessart, in dem Tal der Sinn, liegt das durch seine Burg bekannte Städtchen Rieneck , das zu den kinderreichsten Gemeinden des Gaues Mainfranten zählt. Die Menschen haben es hier nicht leicht. Die Männer müssen außerhalb der Gemeinde ihrem Lebensunterhalt nachgehen, die Frauen arbeiten zum großen Teil in einer Zigarrenfabrik; so bleibt für die Familie wenig Zeit übrig. Die Kinder, und das ist in dieser Gemeinde das Beglückende, daß trotz allem der Wille zum Kind so groß ist, sind meistens sich selbst überlassen gewesen. Gewesen , denn seit der Machtübernahme bestand in Rieneck schon ein kleiner behelfs, mäßiger Kindergarten der NSV . Bald aber wurde der Plan gefaßt, hier einen Kindergarten zu errichten, der für den ganzen Gau vorbildlich sein sollte. Im Rahmen des Rhönhilfswerkes gelang es dann auch im Oftober des vergangenen Jahres, den ersten Spatenstich zu dem neuen, schönen Kindergarten zu tun. Im Mai dieses Jahres fand nun die feierliche Einweihungsfeier statt. Der Bau fonnte von den Kindern bezogen werden und heute herrscht hier ein buntes und bewegtes Leben. Nicht nur räumlich zählt dieser Kindergarten zu den größten Kindergärten des Gaues Mainfranken, sondern auch durch seinen Besuch; denn rund 120 Kinder der 1700 Seelen zählenden Gemeinde sind seine ständigen Besucher. Morgens um 8 Uhr kommen die Kinder, wenn ihre Mütter zur Arbeit gehen. Dann nehmen die beiden Kindergärtnerinnen, die ,,Tanten" Else und Sophie die Kleinen in ihre Obhut. Bei schlechtem Wetter geht es in die beiden riesigen Zimmer mit ihren kleinen Möbeln und vielen Spielsachen, bei schönem Wetter aber in den großen Garten, der sogar für ganz warme Tage ein prächtiges Planschbecken aufweist. Bei ganz besonderen Anläſſen fann die Trennwand der beiden Zimmer zu= sammengeschoben werden, so daß ein großer, heller Saal entsteht. An den Wänden lachen die Kinder viele hübsche Bilder an, die alle Tante Else, die sich als große Künstlerin auf dieſem

Das ganze

Erholung für pommerſche Jungarbeiter

NSK Die Gauamtsleitung Pommern der NSV. wird in Zusammenarbeit mit der HitlerJugend die aktive Jugenderholungspflege in den Sommermonaten in verstärktem Maße durchführen. Nachdem feit Rovember regelmäßige Erholungsturen für Jungarbeiter und Jungarbeiterinnen aus pommerschen Betrieben im Schwarzwald liefen,

Gebiete entpuppte, gemalt hat, wie überhaupt das ganze Haus reich mit Bildern geschmückt ist. Um 10 Uhr gibt es ein Frühststüd, mittags gehen die meisten nach Hause, aber rund zwans zig Kinder werden im Kindergarten verpflegt. Selbstverständlich fehlt auch die Körperpflege nicht. Ein wunderschöner Waschraum verlockt die Kinder geradezu zum Waschen und Zähnepuken. Schön säuberlich sind hier die Becher, Kämme, Zahnbürsten und Waschlappen aufgehängt, ordentlicher könnte es bei Sole daten nicht einmal aussehen. Dieser Kindergarten hat in seinem Erdgeschoß aber noch zwei Räume, die ganz besonderer Art sind. In ihnen halten sich die Säuglinge und Kleinkinder Rienecs auf. Eine Säuglingsschwester, unterstützt von einer Frankfurter Abiturientin im Ausgleichs dienst, bemuttert die ganz Kleinen, die teilweise erst die ersten Gehversuche machen. Neben ihrem Tagesraum, in dem sie spielen und herumtrabbeln, ist ein kleines Zimmer, das wie ein Zwergenzimmer aus „ Schneewittchen" anmutet. Lauter kleine Betten und Kinderkörbe stehen hier und warten darauf, daß die Kleinsten müde werden und sich hier ausschlafen können. Der Krippe gegenüber liegt die Küche, in der die Heimleiterin ihres Amtes waltet. Den Abschluß im Erdgeschoß bildet ein Bad mit zwei Wannen und vier Brauſen. Dieſes Bad iſt nicht nur für die Kinder bestimmt, es steht auch der Rienecker Bevölkerung zur Verfügung. Im Dachgeschoß befinden sich weiter die verschiedenen Schlafzimmer, ein Aufenthaltszimmer ⚫ für die Kindergärtnerinnen, ein Bügelzimmer und schließlich ein Schlafzimmer und Beratungszimmer für die NS.-Schwester, die die Gemeinde Rieneck betreut. Alle Zimmer atmen Behaglichkeit und Ruhe. Und Ruhe haben alle abends dringend nötig, die hier im Hauſe tätig sind, die Schwestern wie die Kindergärtnerinnen, denen für die große Kinderschar zwei Helferinnen zur Seite stehen. Wer diesen Kindergarten und seine Kinderkrippe besucht, empfindet, daß hier von der NSV. ein Kindergarten errichtet wurde, der allen weiteren Bauten im Gau MainDr. Me. franken Vorbild ſein kann.

Bolk hilft

mit

wurde in diesen Tagen wieder das HI.-Erholungsheim der NSV. in Beßwit (Kreis Rummelsburg) mit 35 erholungsbedürftigen Hitlerjungen belegt. In den vierwöchigen Kuren wird ein Erholungserfolg angestrebt, der weniger in einer Gewichtszunahme als vielmehr in einer anhaltenden Kräftigung der Muskeln und im allgemeinen Leistungszuwachs besteht und durch eine steigende sportliche Beanspruchung erreicht wird. Ein pommerscher HJ.-

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REK Folge 120 Führer als Heimleiter bietet die Gewähr dafür, daß die Kurſe nach den Grundsägen der H3. ausgerichtet werden. Beßwit wird bis zum 30. Oftober mit insgesamt fünf Kuren belegt werden.

Für 30 Jungarbeiterinnen, die alle dem BOM. angehören, läuft augenblicklich die letzte Schwarzwaldtur, und zwar in Titisee. Ab 1. Juli werden dann die Erholungsturen für pommersche BDM.- Mädel in Schloß Neuhof (Kreis Lauenburg) durchgeführt.

Arbeitsmaiden für „ Mutter und Kind“ NSK Seit wenigen Tagen arbeitet der weibliche Arbeitsdienst in Stettin am Hilfswerk „Mutter und Kind" mit. Sein Einsatz erfolgt in den von der NSV . betreuten Haushaltungen. Der Kreisamtsleitung Groß-Stettin stehen 25 Arbeitsmaiden für dieſe michtige Arbeit zur Verfügung.

Schlesien meldet 36 500 neue NSV.Mitglieder NSK Nach der Werbepause im Winter 1936/37 ist die Mitgliederzahl im Gau Schlesien im Frühjahr 1937 erheblich gestiegen. Allein im Monat April famen 17 000 Volksgenossen zur NSV . In den Monaten März bis Mai find 36 500 neue Mitglieder aufgenommen worden.

79 Gemeindeſchweſternſtationen eingerichtet NSK Im Laufe des lezten Jahres wurde auch im Gau Westfalen - Süd die Arbeit der NS.-Schwesternschaft weiter fortgesetzt. In Dortmund befinden sich ein Jungschwesternheim, ein Gemeindeschwesternhaus und die Ausbil dungsstätte der NS.-Schwesternschaft des Gaues Westfalen-Süd, wo heute etwa 300 NS.Schwestern arbeiten. Im ganzen Gau find heute 349 NS. Schwestern tätig. Auf dem Lande wurden bereits 79 Gemeindeschwesternftationen eingerichtet.

Aus dem Often, nach dem Osten NSK In diesen Tagen wurde die Kinder = landverschidung für das Jahr 1937 gleich mit drei großen Transporten von Ostpreußen ins Reich eröffnet. Westfalen , Thürin gen und Sachsen haben die ersten Kindertransporte aufgenommen. Besondere Beachtung verdient der NSV.-Sonderzug aus den Kreisen Neidenburg, Ortelsburg, Allenstein und Osterode, mit dem an die 800 Kinder aus dem südlichen Teile der Provinz nach Sachsen und Thüringen gebracht wurden. Das Erlebnis der Größe und Schönheit des übrigen Reiches und der Schis falsgemeinschaft aller deutschen Stämme ist auch für die jüngsten der Kinder bereits eine bleibende Erinnerung fürs Leben. Die rein törperliche Erholung gilt dabei als Voraussetzung Aus Sachsen und aus Berlin trafen um dieselbe Zeit zwei große Kindertransporte in Ostpreußen ein. Die Kinder wurden auf alle Kreise der Provinz verteilt und werden in den Wochen der Erholung Gelegenheit haben, durch eigenes Erleben zu erfahren, daß im deutschen Often genau so deutsche Menschen arbeiten und fich für die Gemeinschaft einsehen wie in ihren Heimatgauen. Säuglingswäsche in Handarbeitsstunden

NSK Die Mädchenklassen der Augsburger Volksschulen haben im letzten Winter und den Frühling hindurch wieder ihre Handarbeitsstunden in den Dienst des Hilfswerkes „ Mutter und Kind" gestellt. Sogar die ganz Kleinen halfen_mit, indem sie von überall her Sachen zum Umarbeiten und Erneuern zusammenschleppten. Ein riesiger Stapel Kinder- und Säuglingswäsche und kleider ist das Ergebnis dieser vereinten Bemühungen. 3466 Beklei= dungsstücke lieferten die Voltsschülerinnen von Augsburg dem Hilfswerk „ Mutter und Kind" ab. Dieses Erweden und Betätigen des Helferwillens, der Mütterlichkeit, die auch in unseren Jüngsten schon schlummert, ist daran vielleicht das Schönste. Sie gibt uns die Gewähr, daß aus diesen Mädelchen einmal gute deutsche Mütter werden.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

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Stimme des Auslands

Engländer schreiben über Deutschland ,,Der Minderwertigkeitskomplex ist verschwunden NSK In der englischen Zeitung ,,The Evening News" erschienen unlängst eine Anzahl Zuschriften aus dem Leserkreis, die als ein Zeichen dafür gewertet werden können, daß auch das englische Volk wie das deutsche eine wirk che Freundschaft und Verständigung zwischen n beiden Nationen wünscht. Der Engländer Mr. Percy Glover schreibt Ich sah die Deutschen im Kriege, und ich ie auch im Frieden kennengelernt . Man jeden, der an der Westfront war oder diedie seit dem Kriege Deutschland bewas sie von den Deutschen dächten. Ein I ist überall in Deutschland willtomt dem Kriege habe ich sieben euroder bereist, und nach meinen perindrücken stellte ich fest, daß die höflichste und die ehrlichte von ist."

Engländer, Mr. Symonds, er= uschrift an die Redaktion des Blattes : 31 war ich in Berlin. Ververbrachte ich wiederum eutschland, und der KonFinder tigen Einsteilung war ungeheuer und überberwertigkeitskomplex ist Seht teine Gasse mehr, Die meisten Erwerbs unden. Viele hundert traßen wurden durch Die Freundlichkeit Engländern war so Dies wird von He er in e Besuchern bezeugt. eutschen im Weltich sie auch jezt Reben Sie as die Verantbelangt, so wird ber 181. de Sac er die deutsche ntwortung bes frander Bobeth the me ich der WegKolonien ist tschen zurüd dpunkt der

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NSK Folge 120

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Der Kindergarten von Rieneck Einer kinderreichen Gemeinde wurde geholfen – In der Obhut der NSB. Ein muſtergültiger Kindergarten

3K Zwischen Rhön und Spessart, in dem der Sinn, liegt das durch seine Burg bee Städtchen Riened , das zu den finder en Gemeinden des Gaues Mainfranken Die Menschen haben es hier nicht leicht. 'änner müssen außerhalb der Gemeinde Lebensunterhalt nachgehen, die Frauen zum großen Teil in einer Zigarreno bleibt für die Familie wenig Zeit ie Kinder, und das ist in dieser Geas Beglückende, daß trok allem der Kind so groß ist, sind meistens sich laſſen gewesen. en, denn seit der Machtübernahme Riened schon ein kleiner behelfs, ndergarten der NSV . Bald der Plan gefaßt, hier einen Kinderrrichten, der für den ganzen Idlich sein sollte. Im Rahmen werkes gelang es dann auch im vergangenen Jahres, den erſten dem neuen, schönen Kindergarten es Jahres fand nun die feiergsfeier statt. Der Bau fonnte n bezogen werden und heute buntes und bewegtes Leben. ich zählt dieser Kindergarten ndergärten des Gaues Mainuch durch seinen Besuch; denn der der 1700 Seelen neinde sind seine ständigen. Uhr kommen die Kinder, zur Arbeit gehen. Dann : Kindergärtnerinnen , die Sophie die Kleinen in ihre m Wetter geht es in die amer mit ihren kleinen Spielsachen, bei schönem großen Garten, der sogar e ein prächtiges Planschganz besonderen Anlässen der beiden Zimmer zuen, so daß ein großer, 1 den Wänden lachen die ilder an, die alle Tante Künstlerin auf diesem

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Bolk hilft

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wurde in diesen Tagen wieder das HI.- Erholungsheim der NSV . in Beßwih (Kreis Rummelsburg) mit 35 erholungsbedürftigen Hitlerjungen belegt. In den vierwöchigen Kuren wird ein Erholungserfolg angestrebt, der weniger in einer Gewichtszunahme als vielmehr in einer anhaltenden Kräftigung der Musteln und im allgemeinen Leistungszuwachs besteht und durch eine steigende sportliche Beanspruchung erreicht wird. Ein pommerscher H I.-

NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 120

Erster Vorbereitungslehrgang für die Wirtschaftstreuhänder -Prüfung

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28. Mai 1937

Stimme des Auslands

Eröffnung in der Aula der Univerſität Berlin NSK Berlin, 28. Mai. Das „Arbeitswerk zur Förderung des Berufseinsatzes der deutschen Rechtswahrer“ innerhalb des NS.-Rechtswahrerbundes eröffnete für die Gaue Berlin und Kurmark des NSRB . in der Universität Berlin den ersten Vorberei = tungslehrgang für die Wirtschaftstreuhänderprüfung NSRB . Diese Lehrgänge, die auch in den übrigen Gauen des Reichsgebietes zur Durchführung kommen, haben einen hochqualifizierten Stundenplan zum Gegenstand und bieten in konzentrierter Form für den zukünftigen Wirtschaftstreuhänder NSRB .“ das unerläßlich notwendige Rüstzeug (Berufsordnung, Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Wirtschafts-und Steuerrecht) . Der Reichsgruppenwalter Wirtschaftsrechtler NSRB . Dr. Möndmeier fand in seiner mit großem Beifall aufgenommenen Eröffnungsrede warme Worte für die Anerkennung des neuen Wirtschaftstreuhänders, der im Kampf um die Gestaltung seines Berufes und seines Berufs= ethos steht. Er forderte ua., daß sich der Wirtschaftstreuhänder zunächst auf sich selbst und seine Berufsarbeit befinne und entsprechend seinen Aufgaben für die deutsche Volkswirtschaft und • die Volksgemeinschaft handeln möge. Die eingeleitete Neuregelung und die sich hieraus er gebende Auslese im Wirtschaftstreuhänderberuf jollte später die Grundlage für eine staatliche Regelung schaffen. Nur ein in freier Berufsarbeit wirkender Wirtſchaftstreuhänder sei das Ziel der Berufsgestaltung des NS. -Rechtswahrerbundes. Nach den einführenden Worten des Reichsgruppenwalters erläuterte der Referent im Reichsrechtsamt der NSDAP., Dr. Bychelberg , die ideellen, rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der Berufsordnung der Wirtschaftstreuhänder und Wirtschaftsprüfer. Anschließend behandelte Wirtschaftsprüfer Dr. Goete das Thema „ Rechtsträger des Wirts schaftshandelns im Rahmen des Wirtschaftsrechts". Die außerordentlich gut besuchten Lehrgänge sollen im September-November fortgesezt werden. Den gegenwärtigen ersten Lehrgang wird voraussichtlich Reichsminister Dr. Frank Mitte Juni besuchen und bei dieser Gelegenheit zu den Kursusteilnehmern sprechen.

Engländer ſchreiben über Deutſchland „ Der Minderwertigkeitskomplex ist verschwunden NSK In der englischen Zeitung Zeitung „The Evening News" erschienen unlängst eine Anzahl Zuschriften aus dem Leserkreis , die als ein Zeichen dafür gewertet werden können, daß auch das englische Volk wie das deutsche eine wirkliche Freundschaft und Verständigung zwischen den beiden Nationen wünſcht. Der Engländer Mr. Percy Glover schreibt ua.: „ Ich sah die Deutschen im Kriege, und ich habe sie auch im Frieden kennengelernt. Man frage jeden, der an der Westfront war oder diejenigen, die seit dem Kriege Deutschland besuchten, was sie von den Deutschen dächten. Ein Engländer ist überall in Deutschland willkom men. Seit dem Kriege habe ich sieben europäische Länder bereist, und nach meinen persönlichen Eindrücken stellte ich fest, daß die deutsche die höflichste und die ehrlichste von allen Nationen ist." Ein anderer Engländer, Mr. Symonds, erklärt in einer Zuschrift an die Redaktion des oben genannten Blattes : ,,Im Jahre 1931 war ich in Berlin . Vergangenen Sommer verbrachte ich wiederum einige Wochen in Deutschland, und der Kontrast in der geistigen Einsteilung des deutschen Volkes war ungeheuer und überDer Minderwertigkeitskomplex ist raschend. verschwunden. Man sieht keine Gasse mehr, wo das Elend herrscht. Die meisten Erwerbslosen haben Arbeit gefunden. Viele hundert Meilen sehr schlechter Straßen wurden durch breite und sichere ersetzt. Die Freundlichkeit und Güte gegenüber den Engländern war so Dies wird von hervorstechend wie immer. Tausenden von englischen Besuchern bezeugt. Ich kämpfte gegen die Deutschen im Weltkrieg, und wie damals, so fand ich sie auch jezt tüchtig und ritterlich; und was die Verantwortung für den Weltkrieg anbelangt, so wird tein ernster Geschichtsstudierender die deutsche Nation mit der einzigen Verantwortung belasten. Ganz besonders hinsichtlich der Wegnahme der früheren deutschen Kolonien ist festzustellen, daß man sie den Deutschen zurückgeben sollte, und zwar vom Standpunkt der Gerechtigkeit und des Gemeinſinns. "

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ationalſozialiſtiſche Brief und Drahtanfárift der Schriftlettung: Berlin 628 68, 3immerkt, 80, H. Fernruf: 11 00 22. Berlag: rang ther Real. 6 m. b §.. Zentraleting der RSTIB., Rinchen • Berlin land : Cher - Berlag Berlin 623 68, - Elle . Zahlungen ezza 88. — kud nee richten (Bok dediants Berlin 4464)



Partei -Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Retchspressechef ber RSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. SämtÃc in Berlin.

Breſſedienſt der N6DUB

29. Mai 1937

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RSK Folge 121

Der

totale

Friede

Sittliche und geistige Grundlagen echter Friedensarbeit Der Frontkämpfer in der Gegenwart - Lehren der letzten Jahrzehnte NSK Obwohl der Aufbau der materiellen Rüstung in der Welt mit Eifer betrieben wird, fehlt es nicht an einſichtsvollen Stimmen, die sich bemühen, den Frieden zu erhalten. Dieses Bestreben entspringt nicht den verschwommenen Gedankengängen des Pazifismus eines vergan genen Jahrzehnts, sondern soweit es Europa angeht, einem sittlichen Verantwortungsbewußtsein gegenüber den eigenen Völkern und damit gegenüber dem europäischen Gemeinschaftsgedanken.

Es muß leider festgestellt werden, daß , von seiten gewisser Kreise immer wieder der Versuch gemacht wird, gegen alle Ansätze, die auf eine wirkliche Befriedung zwischen den Völ tern gerichtet sind, ihr Störungsfeuer zu legen. Der Schaden, der durch diese Methoden angerichtet wird, ist erheblich. Um so wesentlicher ist es daher, daß sich soo wohl der Präsident des französischen Staates wie der Führer des Deutschen Reiches mit ihrer hohen Autorität zu dieser Frage geäußert haben. Nicht zum ersten Male hat Adolf Hitler in feiner großen Rede vom 30. Januar 1937 darauf hingewiesen, daß es unmöglich sei, zu einer wirklichen Befriedung der Völker zu kommen, solange der fortgesetzten Verheßung durch eine internationale unverantwortliche Clique von Brunnenvergiftern und Meinungsfälschern wicht Einhalt geboten wird. Es flang fast wie ein Echo, als der Präsident der Republic, Lebrun, auf der Jahrestagung eines französischen Presseverbandes das Vers antwortungsbewußtsein awrief, um auf die Gefahren des Mißbrauches der Pressefreiheit hinzuweisen. Lebrun hob hervor, daß es Frankreich zwar natürlich sei, sich über alles mit Eleganz und Maß frei zu äußern, daß aber diese Freiheit ungweckmäßig und gefährlich wers den könne, wenn sie unter bestimmten Umständen ausgeübt wird und in Willkür aus Dies kann verhängnisvoll werden, artet. wenn sie sich von Leidenschaft oder Haß forte reißen läßt und keine Hemmungen mehr kennt.

Nach diesen maßgebenden Äußerungen wurde der erste praktische Versuch, der Völkerverhetzung durch die Preſſe entgegenzutreten, durch den Ständigen Internationalen Frontkämpferausschuß bei seiner Tagung in Berlin unternommen. Die Ausführungen von Carlo Delcroix und die des Herzogs von Coburg flangen in dem gemeinsamen Bekenntnis der Frontkämpfer aus, für das Wohl der kommenden Generation im staats- und völkergestaltenden Sinne die Verantwortung zu übernehmen. Die Zer störung alles dessen, was sich dem Frieden hine derlich in den Weg stelle, vor allem die Bekämpfung der internationalen Hez- und Lügenpreſſe, ist die gemeinsame Aufgabe der Frontkämpfer aller Nationen. Dieser Entschluß, den Völkern Europas und der Welt wieder zu einem Zustande zu verhelfen, in dem sich ohne äußere Erschütterungen der wirtschaftliche und kulturelle Aufbau innerhalb der Nationen vollziehen kann, um die Menschheit einer höheren Stufe entgegenzu= führen, ist besonders verheißungsvoll. Die Tatsache, daß die Frontkämpfer des Weltkrieges sich dieser Aufgabe zuwenden, stellt das Unternehmen auf einen sittlichen Untergrund von höchster Bedeutung. Neben dieser wesentlichen moralischen Voraussetzung finden sich in den Darlegungen über die Auswertungen der Erfahrungen und den einzuschlagenden Weg Erkenntnisse, die von einer tiefgehenden Einsicht in die inneren Zusammenhänge des Kriegsgeschehens Zeugnis ablegen und die Ausstrahlungen sichtbar machen, die sich aus dem Wesen des Krieges für die Gemeinschaftsbeziehungen unter den Völkern unserer Zeit ergeben. Im militärischen Schrifttum der Nachkriegszeit ist das Wort vom totalen Kriege geprägt worden und hat schnelle Verbreitung gefunden. Zwei Bedingungen sind mit diesem Begriff verbunden: Erstens : Der Krieg wird nicht allein ausgetragen von der bewaffneten Macht, die ins

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NSK Folge 121 Feld zieht, sondern er bedingt den persönlichen Einsatz jedes einzelnen Volksgenossen, und er wird entschieden durch die Haltung der ge= samten Nation. Zweitens: Der Krieg wird durchgeführt mit allen Mitteln, die einem Volte in militärischer, wirtschaftlicher und fultureller Hinsicht zur Verfügung stehen, dh. mit den Mitteln der Waffen, der Wirtſchaft und des Geistes. Das ist der Ausblick für die Zukunft. Rüd schauend begreifen wir, daß bereits der Welt= frieg alle Zeichen der Totalität in sich getragen hat, daß er total geführt wurde, obwohl diese Tatsache nicht allgemein ins Bewußtsein getreten. Dieser verhängnisvolle Mangel an Einsicht in das wirkliche Wesen des Weltkrieges hat zu einem sogenannten Friedensschluß geführt, der feineswegs die Mittel fand, die durch den Weltkrieg in Bewegung gesetzten Kräfte wieder zur Ruhe zu bringen. Das Versailler Dokument hat zwar die physischen Waffen schweigen laſſen, es hat fie sogar weitgehend vernichtet, soweit Deutschland betroffen war, aber die wirtschaftliche Kriegführung und der Kampf mit geistigen Waffen ist seit 1918 feineswegs eingestellt worden. Er wurde in keiner Hinsich abgeschwächt, sondern immer planmäßiger ausgebaut und verhärtet. Der Wirtschaftstrieg nahm seinen Fortgang mit den Reparationszahlungen und den Sachleistungen, in den einengenden Bes stimmungen des Wirtschaftsaustausches und der Begrenzung oder Abschnürung von Rohstoffgebieten. Die geistige Kriegführung nahm ihren Fortgang in der Aufrechterhaltung und Schürung der Habstimmung gegen Deutschland mit allen Führungsmitteln des Schrifttums, der Presse, des Bilderdienstes und des Rundfunks. Der Weltkrieg wurde geführt mit allen technischen Mitteln eines neuen Zeitalters, in einer

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29. Mai 1937 räumlichen Ausdehnung, die weit über die Grenzen einzelner Nationen hinausreichte und die ganze Welt an dem friegerischen Geschehen beteiligte. Er wurde geführt mit Methoden, die nicht nur auf die Zertrümmerung der gegnerischen Front gerichtet waren, sondern die lich auch das Ziel sekten, den seelischen Widerstandswillen eines Votes in seiner Gesamtheit zu vernichten. Es ist einleuchtend, daß die in einem solchen Ringen entfesselten Kräfte nicht wieder beruhigt und in einen Zustand des Gleichgewichtes übergeführt werden können, der die Voraussetzung für eine friedliche Zusammenarbeit unter den Völkern bildet, wenn man den sogenannten ,,Friedensvertrag" in formaler Hinsicht nach dem Muster und Vorbild der Friedensverträge einer vergangenen Zeit zu entwerfen versucht. In dem Denkfehler, der hier vorliegt, in dem Mißverhältnis, das zwischen den tatsächlichen friegerischen Handlungen und Vorgängen einer seits und dem untauglichen Versuch, dieſen Zustand auf dem Wege über einen Vertrag alter Art zu beenden, andererseits vorhanden ist, liegen die Ursachen und die Erklärung für die Zerrüttung der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen unter den Völkern der Gegenwart. Ein Kriegszustand kann nur dann wirksam beendet werden, wenn alle Kräfte, die bei den Auseinandersehungen von Volk zu Volk als friegerische Mittel eingesetzt wurden, wieder zur Ruhe gebracht worden sind. Ein Friedensvertrag, der dem Wiederaufbau der Beziehungen unter den früheren Gegnern dienen soll, muß dem Wesen des voraufgegangenen Krieges in allen Teilen gerecht werden. Der Weltkrieg ist als totaler Krieg geführt worden. Die Dreiheit des totalen Krieges kann durch nichts anderes beendet werden als durch die Dreiheit des totalen Friedens. Major (E) Dr.-Ing. Albrecht Blau .

Student von heute (III)

Studentischer Lebensstil in der Volksgemeinſchaft Innere Bindung des Akademikers Echte Tradition und neue Formgebung an die völkischen Kulturwerte Von Dr. Rolf Fink, Leiter des Kulturamtes der Reichsstudentenführung Mit dem nachfolgenden Aufſaß wird die in den Auss gaben 106 und 113 der NSK. vom 11. und 20. Mai begonnene Darstellung der Grundlagen des national sozialistischen Studententums fortgejekt. Nach_der_Bes handlung der wiſſenſchaftlichen und politischen Aufgabens bereiche des deutschen Studenten der Gegenwart kommen heute Fragen des Brauchtums und der kulturellen Bins bung zur Sprache. Die Schriftleitung. NSK Die Tatsache, daß jede Gliederung und Organisation ihr eigenes Kulturamt besigt, hat schon manchen mit mehr oder weniger Recht zu der Meinung verführt, daß der Zahl der Ämter entsprechend auch ebensoviele Kulturrichtungen im neuen Deutschland vorhanden sein müßten. Nirgendwo würde sich die Vereinheitlichung und strenge Organisation so verheerend

auswirken und nirgendwo ist das freie Wachstum der Kräfte so unbedingt erforderlich, wie auf dem Gebiet der Kulturpolitit. Die vielen Kulturämter unserer Bewegung sind deshalb ein Beweis für die Freiheit der Meinungen, die Wir gerade auf diesem Gebiet gewahrt wird. wollen, wenn wir dieser Mannigfaltigkeit das Wort reden, jedoch keinesfalls die Mängel und Überspigungen übersehen. Ebensowenig, wie wir einen Kulturpapst als die Lösung der kulturpolitischen Fragen begrüßen würden, wollen wir die Autartie der verschiedenen Organifationen und Gliederungen auf dem Gebiet der Kulturarbeit einführen. Es ist niemals so, daß

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NSK Folge 121 ein Dichter oder ein Musiker oder ein Maler nur für die Organisation seine Werke schafft, der er nun mehr oder weniger zufällig angehört : Dramatiker der SA., Komponisten der HI., Bildhauer des Studentenbunds und Lyriker der Frauenschaft gibt es nicht. Wenn aus unserer Zeit ein Künstler für unsere Zeit schöpferisch gestaltet, tut er das für das ganze Volk , und es muß seine höchste Ehre sein, wenn sein Werk vom ganzen Volke anerkannt wird.

Das Ringen um den Ausgleich zwischen echter Tradition und neuer Gestaltung hat begonnen. Das Endziel ist, für den neuen deutschen Menſchen seine neuen kulturellen Ausdrucksformen zu finden. In den Gliederungen, den Kampforganisationen der Bewegung, in denen der Typ des neuen Menschen am schnellsten geformt wird, wird sich deshalb auch sein kulturelles Erscheinungsbild am schnellsten zeigen. Die Auseinandersetzung zwischen Tradition und Neuformung ist im Studententum am größten. Das Brauchtum des Korporationsstudententums hat sich im Verlauf mehrerer Jahrhunderte entwickelt und im lezten Jahrhundert seine endgültige Form angenommen. Es kann nicht geleugnet werden, daß dieses Brauchtum den Lebensstil des ganzen Menschen auch für sein weiteres Leben bestimmte. In mehreren Semestern hatte sich der Korporations= student einer Erziehung nach festen Regeln zu unterwerfen, die ihn als „Fuchs" in Empfang nahm , ihn zum „Burschen“ machte und als Herrn" entließ. „Alten Diese Erziehung nahm sich sowohl der äußeren Form des Auftretens an, wie sie auch Einfluß auf die Gesinnung gewinnen konnte. Besonders start war die Auswirkung auf die äußere Form, auf den Lebensstil. Band und Mütze, wie Kommers und Fuchsenstunde, waren erfolg= reiche Mittel, die Lebensform des Korporationsstudenten zu bilden. - Eine neue Zeit schafft auch ihre neuen Formen. Das Studententumsteht augen blidlich vor der Aufgabe, sich diese neuen Formen zu gestalten. Genau so wie das Brauchtum des Korporationsſtudententums nur allmählich gewachsen ist, wird auch das neue Brauchtum des nationalsozialiſtiſchen Studenten nur langsam wachsen. Daß der Lebensstil des nationalsozialistischen Studenten anders aussehen wird, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Das heißt aber nicht, daß nun alles verdammt werden soll, was irgendwie an die alten Formen erinnert. Die ersten Ansäße eines neuen Brauchtums zeigen sich bereits in den Kameradschaftshäusern In demselben Maß, wie sich die Kameradschaftshäuser von den Korporationshäusern unterscheiden, wird auch die Lebenshaltung ihrer Bewohner eine andere ſein. Vor allen Dingen ist der Geist der Exklusivität ge = storben. Die Kameradschaft muß Stoßtrupp sein. Das heißt, daß sie zwar in sich geschlos= sen ist, aber als Aufgabe gestellt bekommen hat, Pionierarbeit für das Gesamtstudententum zu leisten. In den Kameradschaften werden sich in Zukunft Studenten finden, die sich bereits im Dienst der HI., im Arbeitsdienst und in der Wehrmacht bewährt haben. Schon diese Pflichten werden das Gesicht des neuen Studenten

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29. Mai 1937 bestimmen . Ihn jezt für seine Lebensaufgabe vorzubereiten, ist Pflicht der Universität und der studentischen Selbstverwaltung. Der akademisch gebildete Volksgenoſſe hat sich, ganz gleich, welchen Beruf er bekleidet, mehr als bisher bewußt zu sein, daß er auch eine fulturelle Aufgabe zu erfüllen hat, daß er, wenn er sich auch nicht aktiv beteiligt, doch reges Interesse an dem Kulturleben seiner Nation haben muß und eine gewisse Verantwortung zu tragen hat. Kann man doch ge= rade in Kleinstädten und mittelgroßen Provinzstädten die Ahnungslosigkeit und Gleichgültigkeit der sogen. Akademiker allen kulturele len Aufgaben gegenüber nur zu oft beobachten. Der Akademiker hat aber wegen seines größeren Wissens auch eine größere Verantwortung zu fühlen. Es ist also nötig, den Studenten während seines Studiums auf die brennendsten Fragen des Kulturlebens hinzuführen und ihn so viel als möglich aktiv mit der Kunst vertraut zu machen. Das Kulturamt der Reichsstudentenführung hat vom Reichsstudentenführer den Frontabschnitt der musischen Erziehung im Gesamterziehungsplan des Studententums übertragen bekommen. Es ist damit eindeutig festgelegt, daß es sich nicht darum handelt, mit möglichst vielen kulturellen Veranstaltungen an die Öffentlichkeit zu treten und Kulturprogramme zu proklamieren. Die Kulturarbeit des Studenten hat als Ziel die Schaffung eines neuen studentischen Lebensstils. Dieser Lebensstil muß vom ganzen Volke anerkannt werden. Nur daran wird man erkennen können, ob die Mittel richtig gewählt waren und der Student den Weg in die Volksgemeinschaft gefunden hat.

Deutsche Segelflieger in Uruguay Segelflugzeug bringt Grüße aus der Heimat Auf dem Flugplah Padang bei NSK Montevideo führte die Segelfliegerabteilung des dortigen Deutschen Sportbundes ein großes Schaufliegen durch, das den zahlreichen Volksgenossen ein eindrucksvolles Bild von den Fortschritten der deutschen Segelfliegerei vermittelte. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die ausgezeichneten Vorführungen des Deutschen Hans Ott. In einem abenteuerlichen Schleppflug hatte Hans Ott seine Maschine von Buenos Aires nach Montevideo gebracht. Soweit es möglich war, steuerte Ott auf seinen Flügen die deutschen Niederlassungen an, um Grüße aus der Bei ſeinen Heimat abzuwerfen. Zwischenlandungen benügte er immer wieder die Gelegenheit , neue Segelfliegergruppen unter den Deutschen ins Leben zu rufen und Intereſſe für die Segelfliegerei zu wecken. Die Vorführungen Otts und seiner Kame= raden in Montevideo fanden großen Beifall bei den zahlreichen Volksgenossen. Am Abend er= zählte Hans Ott von seinen Erlebnissen. Der Landesfreisleiter der Auslandsorganisation der NSDAP., Pg Felix Schmidt , hieß ihn im Namen des Deutschtums in Uruguay herzlich willkommen. Dank der tatkräftigen Unterstützung der Behörden wird auch in Uruguay der Segelflug ein immer mehr beachteter Sport, der unter Anleitung deutscher Segelflieger immer mehr neue Freunde gewinnt.

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Italiens

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Kampf

29. Mai 1937

gegen

den Volkstod

Die bevölkerungspolitischen Maßnahmen des Faſchismus – Sinkende Geburtenziffern abgeſtoppt – Die Sorge für kinderreiche Familien NSK In diesen Tagen befindet sich eine Gruppe von Italienern, die führende Stellungen innerhalb der bes völkerungspolitiſchen Einrichtungen in Italien bekleiden, auf einer Studienfahrt in Deutſchland, um die raſſeand bevölkerungspolitiſchen Maßnahmen und Organis sationen des Dritten Reiches tennenzulernen . In diesem Zusammenhange intereſſiert es, einiges über die be . Bälterungspoliti jģen Maßnahmen des faschistischen Italien zu erfahren.

Auch für Italien ist das Bevölkerungsproblem von ausschlaggebender Bedeutung für die Zufunft des faschiſtiſchen Imperiums. „ Ziffern im Sinken" ist ein Artikel ~ Muſſolinis im „Popolo d'Italia" überschrieben, der sehr offen die augenblickliche bevölkerungspolitische Lage und die ihr innewohnende „ nationale Gefahr" schildert. Wenn man sich die Geburtenzahlen innerhalb der letzten 55 Jahre ansieht, so ergibt fich tatsächlich ein ernstes Bild. 1881 betrug in Italien der Geburtenkoeffizient noch 38 je 1000, 1924 war er bis auf 29 je 1000 herabgesunken, und 1936 betrug er 22,2. Dies zeigt, daß der ziffernmäßige Absturz sich zwar in der zweiten Betrachtungsperiode dank der bevölkerungsMaßnahmen faschistischen politischen des Regimes von 9 je 1000 auf 7 je 1000 verringerte. Troßdem erinnern aber die absoluten 1934 waren es Zahlen der letzten Jahre 1124 000 Geburten, 1936 nur 955 000 —, daß der Ernst der Lage nicht übersehen werden darf. Deshalb hat auch der Faschistische Großrat am 4. März 1937 die Leitsätze der neuen italienischen Bevölkerungspolitik flar umrissen und in folgender Form verkündet: ,,Der Faschistische Großrat hat beschlossen, die Bevölkerungspolitik des Regimes nach folgenden Leitsätzen zu vervollkommnen : 1. Bevorzugung der Väter finder reicher Familien bei der Arbeit und Anstellung in Ausnahmezeiten, da diese für das Vaterland die größeren Opfer und den stärkeren Beitrag an Menschen leisten.

2. Politik einer Familien entlohnung (bei gleicher Arbeitsart und Leistung ein Einfommen im Verhältnis zur Belastung durch die Familie) . 3. Revision der gegenwärtig gültigen bevöl ferungspolitischen Maßnahmen mit dem 3wed, das Leben finderreicher Familien ficherzustellen. 4. Einrichtung von Ehestandsdarlehen Mitgiftversicherungen für junge Arbeiter. 3. Bildung einer nationalen Versicherung für finderreiche Familien.

6. Neueinteilung der Provinzen und Gemeinden auf Grund der Ergebnisse der kommenden Volkszählung von 1941, wobei Gemeinden und Provinzen ge-

strichen werden, in denen die Bevölkerung überaltert und dünn geworden ist und infolgedessen öffentlicher Einrichtungen nicht mehr bedarf. 7. Einrichtung einer Zentralstelle, die die Bes völkerungspolitik des Regimes überwacht und fördert."

Dieser Beschluß der obersten Führung der Faschistischen Partei war eine dringende Notwendigkeit. Die Zusammenstellung zeugt von vorbildlichen einem politischen Weitblid , den nur ein autoritär geführter Staat aufbringen kann. Die Maßnahmen des Großrats sind jedoch vorwiegend nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgerichtet. Trogdem kann ein wirklicher Erfolg nur erzielt werden , wenn es gelingt, eine moralische Erne u erung des italienischen Volkes zu bewirken und es erzieherisch zu beeinflussen. Mussolini sezt sich nachdrücklich dafür ein, wenn er im „Popolo d'Italia" sagt: „Der wirtschaftliche Gesichtspunkt kann nicht ins Gewicht fallen, denn gerade diejenigen, die eine ganze Kinderschar aufziehen und versorgen könnten, bes wohnen die luxuriösen Räume ihrer Paläste, die von Kindern leer und von Hunden und Hündthen bevölkert sind. Die ärmsten Schichten des Volkes dagegen glauben an die Heiligkeit und Ewigkeit des Lebens. Die Geburtenabnahme ist eine typische Erscheinung des bür gerlichen Egoismus ..." Die Fülle von Maßnahmen , die sich ganz une mittelbar mit bevölkerungspolitischen Zielen bes schäftigen, hat der faschistische Nationalverband für Mütter- und Kinderschut (Opera Nazionale per la Proteziane della Maternita e dell' Infanzia) übernommen. Er hat sich die Festigung der Familie, die Förs derung der Geburtenzunahme und die Bekämp fung der Mütter und Kindersterblichkeit als seine hauptsächlichsten Aufgaben vorgenommen. Organisationen des Verbandes findet man in allen Gemeinden. In größeren Städten gibt es das „Haus der Mutter und des Kindes", in dem ärztliche Beratungsstellen, Entbindungsanstalt, Wöchnerinnenheim, Säuglingsheim und Kinderhort untergebracht sind. Weitere Maßnahmen des faschistischen Staates befassen sich mit verlassenen oder bedürftigen werdenden Müttern, ledigen Müttern und Witwen. Zwischen ehelichen und unehelichen Kindern wird nicht unterschieden. Gemäß dem Grundsaß, daß durch die Mutter dem Kinde geholfen werden soll, werden aber nur solche ledigen Mütter unterstüßt, die sich zu ihrem Kinde bekennen und sich nicht von ihm trennen wollen. Um aber die Familienbildung zu fördern, hat der Verband EheschlieBungsprämien ausgesetzt. Die Erträge der Junggesellensteuer kommen

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NSK Folge 121

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ebenfalls dem Mutterschußverband in vollem Maße zugute. Dafür werden Gemeinschaftshochzeiten und Gemeinschaftstaufen veranstaltet. Der 24. Dezember ist der „ Tag der Mutter und des Kindes". Die kinderreichste Mutter Don jeder Provinz wird an dem Tage auf Kosten des Verbandes nach Rom geschickt und von Mussolini empfangen. Für gute Kinderaufzucht werden Prämien verteilt. Im Rahmen des Mutterschußverbandes gibt es auch ein besonderes Mutterheim , das Heim „ Regina Margherita“ in Bordighera,

29. Mai 1937 Auslandsitalienerinnen das auf nimmt. Es wurde besonders für die Mütter ges schaffen, die im Ausland wohnen, aber zur Geburt ihrer Kinder nach Italien kommen, da. mit diese als italienische Staatsbürger das Licht der Welt erblicken. Für eine Erbgeſundheits- und Raſſenpflege im deutschen Sinne sind bisher in Italien nur Ansätze vorhanden, da sie erst neuerdings nach dem Erwerb der afrikanischen Besitzungen aufgenom men wurde.

Die NSK Randbemerkung:

,,Safety first"

NSK 3m englischen Unterhaus wurden in diesen Tagen Pläne des englischen Landwirtschaftsministeriums angekündigt, auf die es sich nicht lohnen würde einzugehen, wenn nicht die englische Öffentlichkeit und sogar sehr fein ab gewogene Kommentare von noch maßgeblicherer englischer Seite das deutsche Gegenstück dieser Pläne als außergewöhnlich, das Getriebe der Weltwirtschaft störend und noch gefährlicher bes zeichnet hätten. Es handelt sich dabei um die in Aussicht genommene weitgehende staatliche Förderung der englischen Landwirtschaft mit dem Ziel, den landwirtschaftlichen Er . trag aus dem Boden des Mutterlandes in jeder möglichen Weise zu heben. Wir vermöchten in diesem Sachverhalt nichts Außergewöhnliches zu sehen, wenn uns die Engländer nicht seit vielen Monaten des willentlichen Unverständnisses gegenüber den wichtigsten Maximen der Weltwirtschaft nur deshalb ge= ziehen hätten, weil wir mit Hilfe des Vierjahresplanes, der Neulandgewinnung durch den Reichsarbeitsdienst usw. die Unabhängig . machung unserer Ernährungsbasis erstreben. Wenn man die diesbezüglichen Stimmen der englischen Blätter zur Kenntnis nimmt, so muß außerdem noch bedenklich stimmen, daß das englische Mutterland in dem gleichen Augenblicke wegen seiner Ernährungsgrundlage beängstigt erscheint, da die Reichsfonferenz die wirtschaftliche Zuſammenarbeit der Reichsglieder nicht eben gefährdet erscheinen läßt. Der konservative Daily Expreß" stellt als wichtigste Notwendigkeit eines Landes die hin, fich aus eigener Kraft ernähren zu tönnen und ist im übrigen der Tatsache sicher, daß England nichts zu essen haben würde, wenn jezt ein Krieg ausbräche. Ohne uns mit der Konzeption auseinanderzusehen, die das Blatt nun gleich veranlaßt, an einen Krieg zu denken, verwundert es uns, in englischen Zeitungen

plötzlich so lapidare Erkenntnisse formuliert zu sehen, die man uns bislang zum Vorwurf gemacht hat. Wir wollen auch nicht darüber mutmaßen, wieweit es der Mutterlandbevölkerung möglich sein wird, sich tatsächlich aus eigener Scholle zu ernähren. Die ,,Daily Mail“ beispielsweise sieht die Zuſchußmaßnahmen der britischen Regierung an die Landwirtschaft lediglich als eine Halbheit an, stellt fest, daß sich die englische Landbevölkerung im Verlaufe der letzten sieben Jahre um 138 000 Menschen verringert habe und man das Gesamtgebiet englischer Agrarpolitik in Zukunft ganz anders anpacken müſſe. Auch darüber können wir nicht befinden. Wir wollen es auch nicht, weil wir uns nun einmal daran gewöhnt haben, uns in die Verhältnisse anderer Länder nicht einzumiſchen und weil wir uns auch keineswegs dazu verstehen können, zu erörtern, welches Brot sie essen wollen. Wenn in anderen Ländern Gedankengänge auftauchen, die unseren ähneln, ſo verärgert uns das nicht einmal. Es wundert uns nur, wie gesagt, daß die Presse solcher Länder solange sich in schärfften Formen mit diesen Gedankengängen auseinanderſeßt, als sie noch den Stempel deuts scher Herkunft tragen. Denken wir zB. an die Entwicklung zurück, die der Arbeitsdienst in vielen Ländern genommen hat, so konnten wir niemals dafür Verständnis aufbringen , warum nicht zulett englische Blätter unsere Arbeitsmänner zu getarnten Militärtruppen stempelten, sich des Urteils über den Arbeitsdienst anderer Länder aber zumindest begaben. Es wäre begrüßenswert, wenn der Stempel ,,Made in Germany" allmählich von jenen Be= gleitterten befreit würde, die manche britischen Zeitungen immer mit ihm verbinden zu müſſen glauben. Sie würden sich damit automatisch der Peinlichkeit entheben, bei entsprechenden Anläſſen im eigenen Land die gegenteilige Ansicht vertreten zu müſſen.

NSK -Nachrichten

Zu RSK Folge 121

Reichstagung der Erzieherinnen in Königsberg Ansprachen der Reichsreferentin für weibliche Erziehung und der Reichsreferentin des BDM. NSK Königsberg, 29. Mai. Auf der Reichstagung der Erzieherinnen und Gautagung der ostpreußischen Erzieherſchaft im NSLB. in Königsberg sprach die Reichsreferentin für weibliche Erziehung, Pgn. Dr. Reber - Gruber , über die Erziehung der deutſchen Jugend, wobei ſie ua. erflärte, das deutsche Mädchen werde genau so wie der deutsche Junge zu den Begriffen dër Ehre, des Stolzes und der Treue erzogen. „ Wir find unbedingte Anhänger der deutschen Ge = meinschaftsschule , die sich durchsetzen wird, weil wir nicht wollen , daß unsere Jugend weiter innerlich zerrissen wird. Das Erziehungsziel ist die deutsche Frau, die nicht allein ihrer Familie oder dem Beruf, sondern dem gan = zen deutschen Volke lebt. " Die darauf folgende Rede der Reichsreferentin des BDM. , Pgn . Trude BürknerMohr , ging von dem Grundgedanken aus, ,,Erziehen heißt Vorbild_ſein". Die Rednerin gab im Verlauf ihrer Ansprache ein klares Bild von den umfassenden Erziehungsaufgaben des BD M. und zeigte, wie diese gelöst werden. ,,Immer ist für das Mädel Adolf Hitler das richtungweisende Herz der Nation“, so schloß die Reichsreferentin, und wir sind dankbar und stolz, dem Führer helfen zu dürfen bei seiner gewaltigen Arbeit für Volk und Nation."

Reichsarbeitstagung des Hauptamtes für Kriegsopfer und der NSKOV . Es sprechen der Stabschef der SA. und der Reichstriegsopferführer NSK Berlin, 29. Mai. Vom 11. bis 14. Juni findet in Nort = heim a . H. eine Reichsarbeitstagung des Hauptamtes für Kriegsopfer in der Reichs-

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29. Mai 1937

leitung der NSDAP. und det Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung statt. Tagung nehmen die Gauamtsleiter und Gauobmänner mit sämtlichen Leitern ihrer Abteilungen sowie alle Kreisamtsleiter aus dem ge= samten Reichsgebiet teil . Während einer Kundgebung werden der Stabschef der SA., Luke, und der Reichskriegsopferführer Oberlind ober das Wort ergreifen. Die Reichsarbeitstagung flingt aus im 3. Niedersächsischen Frontsoldaten und Kriegsopfer-Ehrentag am 13. Juni auf der Weihestätte in Northeim .

Einsatz für die Studentenkampfhilfe Der Verbandsführer des Kyffhäuſerverbandes an den Reichsſtudentenführer NSK München, 29. Mai. Der Verbandsführer des Kyffhäuſerverbandes der Vereine Deutscher Studenten (VDSt.) , Pg. Dr. Wotschke , übertrug in einem Telegramm an Dr. Scheel der Reichsstudentenführung die volksdeutschen Aufgaben des Kyffhäuserverbandes und erklärte gleichzeitig, daß er den Einsaz seiner Bundesbrüder in der NS.- Studentenkampfhilfe veranlassen werde. Der Reichsstudentenführer dankte im Namen des Deutschen Studententums.

400 Seereisen für Minderbemittelte Im Rahmen der Hitler-Freiplagſpende NSK Berlin, 29. Mai. Die Bemühungen der Reichsfachgruppe Seeschiffahrt der RBG. „ Verkehr und öffentliche Betriebe", die Aktion ,,Adolf-Hitler-Freiplay-Spende" auf die deutschen Reedereien auszudehnen, führte zu dem Erfolg, daß bis jezt für etwa 400 Minderbemittelte von den Hamburger Reedereien Freipläge für eine achttägige Seereise zur Verfügung ge= stellt worden sind. Es ist zu erwarten, daß dieſe Zahl sich noch um einige hundert Freiplähe erhöht.

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NSK Folge 122

Die

Korrespondenz Bartei-

Tat

der

des

Ruf

Führers

der

Nation

Das deutsche Volk von Begeisterung und Genugtuung erfüllt - Das Schuldkonto der roten Verbrecher Das Maß ist voll - Die Methode Die toten Kameraden kehren des Führers geschichtlich bewährt zurück in eine Heimat, die ihrer würdig ist NSK Mit Begeisterung und Genugtuung hat das ganze deutsche Volk die Nachricht aufgenommen, daß seine Regierung den Tod der tapferen deutschen Seemänner nicht mit Noten , sondern mit Taten beantwortet hat. Daß unsere diplomatiſchen Vertreter eine Tribüne verlassen haben, auf der wochenlange Debatten geführt werden, während deutsche Soldaten ihr Leben laſſen müſſen, deutsche Volksgenossen zu Tauſenden verfolgt, gequält, ermordet wurden. Der Entschluß des Führers, die deutsche Ehre, das deutsche Recht und die Sicherheit der deutschen Schiffe mit den Mitteln zu verteidigen, die allein dem roten Gesindel Eindruck zu machen vermögen, ist uns allen aus dem Herzen gesprochen. Das war die richtige Antwort, weil sie die einzig würdige und der Größe des Reiches angemessene war. Das Maß das Spanien trieg gestürzt schen Volke übervoll

deſſen, was das rote Gesindel, in einen furchtbaren Bürgerhat, sich gegenüber dem deutherausgenommen hat, war bereits vor dem verbreche-

rischen blutigen Angriff auf das vor Ibiza in Ruhe liegende deutsche Kriegsschiff. Bergessen wir nicht, daß wir in den mehr als drei Vierteljahren seit dem Ausbruch des spanischen Krieges in endloser Folge brutalste Vergewaltigungen deutscher Volksgenossen und ihrer Rechte in Spanien durch rote Gewalttaten erlitten haben!

Vergessen wir nicht, daß schon in den ersten Tagen des Bürgerkrieges sieben deutsche Volksgenossen , darunter ein Kind im Alter von 7 Jahren, von den Roten bestialiſch mißhandelt und ermordet wurden, nur weil sie Deutsche waren, ohne daß ihr Tod Sühne und die Verbrechen Vergeltung oder auch nur gerichtliche Verfolgung fanden. Vergessen wir nicht, daß etwa zehntausend deutsche Volksgenossen unter dem Druck der roten Machthaber Heim und Beruf verlaſſen, über Nacht ihre Häuser , ihr Vermögen , ihren ganzen Besitz zurücklassen mußten, ohne daß sie von den Roten je einen Pfennig Entschädigung erhielten. Vergessen wir nicht, daß alle deutschen Schulhäuser im roten • Teil Spaniens geplündert, DA F. - Dienst stellen verwüstet, daß rote Horden in der Deutschen Botschaft in Madrid übel gehauft haben, und daß die deutschen Kon sulate in allen von den Roten besetzten Städten gestürmt, geplündert und besett wurden. Vergessen wir nicht, wie viele deutsche Handelsschiffe von roten Freibeutern auf offener See angehalten und beschossen wurden. Die Fälle der Dampfer „ Beſſel“, „Kamerun“, „ Palos“, „ Pluto“ und andere find noch in aller Erinnerung. Und denken wir daran, daß bereits vor

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ein paar Tagen das deutsche Torpedo boot „Albatros“ - das ebenso wie das Panzerschiff „ Deutſchland“ in Ruhe lag - auf der Reede von Palma de Mallorca mit Bomben belegt wurde, ohne daß freilich die Bomben ihr Ziel trafen. Vergessen wir weiter nicht, daß es den roten Drahtziehern nicht genügte, deutſche Volksgenoſſen zu entrechten, deutsches Eigentum zu stehlen und deutsche Häuser zu brandschaken, sondern daß ihr tierischer Haß gegen das deutsche Volk fast täglich eine Lügenflut gegen das nationalsozialistische Deutschland in die Kanäle der Weltpreſſe leitete. Immer neue Versuche wurden unternommen, den spanischen Bürgerkrieg zu einem europäiſchen Konflikt zu entfachen. Wir erinnern uns noch der tollen Märchen von angeb Truppenlichen deutschen landungen in Marotto , der wüsten Behauptungen im Falle Guernica und anderer giftiger Lügen, die das deutsche Bolt in eine nur allzu verständliche tiefe Erregung versetzen mußten, und die uns allen die blutigen Ereigniſſe von Ibiza a Is den Höhepunkt einer systematischen Provokation der Valenziabolschewiten begreifen lassen, als bestellte Arbeit, die das Ziel hat, die Ehre und das Ansehen der deutſchen Natior in der Welt zu untergraben.

Der Führer hat das getan, was das ganze deutsche Volt ersehnte : er hat den Provofateuren deutlich gemacht, daß nunmehr das Maß voll und Deutschland gewillt ist, diesen Machenschaften energisch die Stirn zu bieten. Deutschland hat den Weg der Selbsthilfe gewählt, weil es notorischermaßen teinen anderen gibt. Kann der Nichteinmischungsausschuß unsere Schiffe schützen, unsere Soldaten Dor Die Frage stellen Bomben bewahren ? man heißt fie · beantworten. Kann Deutschland zumuten, daß es sich weiterhin darauf beschränkt, in London vertreten zu sein, anstatt den richtigeren Weg einzuschlagen, und seine Schiffe zu verteidigen, wenn fie angegriffen werden?

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Daß eine energische Verteidigung des Rechtes der freien Nationen geÜbergriffen die genüber anarchistischen darMaßnahme wirksame einzige stellt, dafür haben die europäischen Staaten im Anfang unseres Jahrhunderts mehr Verständnis aufgebracht als heute. Als in China im Jahre 1900 der deutsche Gesandte von Ketteler ermordet wurde, und im sogenannten Boxeraufstand die Europäer in Peking bedroht wurden, rüsteten England, Frankreich, die Vereinigten Staaten gemeinsam mit Deutschland und anderen Staaten eine eigene Armee aus, um gegenüber den chinesischen Übergriffen Vergeltung zu üben und durch ein enerVerbrechen zu gisches Auftreten fünftige Auslandsverhindern ! Allen denjenigen journalisten, die sich in diesen Tagen bemüßigt fühlen, am deutſchen Vorgehen unſei das nötigerweise herumzukritisieren, sei Studium dieser und zahlreicher anderer angele= ähnlicher geschichtlicher Vorgänge gentlichst empfohlen. Der Nationalsozialismus hat Deutschland eine große und weitblickende Führung gegeben, aber er hat auch dem Volke wieder einen sicheren Blick und ein reises politisches Urteil verschafft . Die Sprache, die dieses nationalsozialistische Deutschland führt, ist eine Sprache des Friedens für alle, die es ehrlich meinen und mit uns für den Frieden arbeiten, aber sie ist eine Sprache der Kanonen für Verbrecher , die unsere Schiffe mit Bomben belegen , die unsere Volksgenossen quälen und morden und die unser Volt beschimpfen . Der Führer hat dem deutschen Volk und unseren toten Kame = raden Genugtuung verschafft ! Mit dem stolzen Gefühl, daß unsere Ehre und die Stärke der deutschen Nation mit Entschlossenheit verteidigt worden ist, können wir nun unsere toten Kameraden, die aus einem jungen Soldatenleben jäh gerissen wurden, in die Heimat führen, in eine Heimat, die dieses Verbrechen an jungen deutschen Menschen nicht hinnahm, ſondern die notwendige Sühne erzwang und damit sich ihrer Söhne würdig zeigte. Helmut Sündermann.

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Der faschistische

Student

Wo steht der italienische Hochschüler ? - Aufbau und Wesen der faschistischen StudentenA Einsatz für die völkischen Aufgaben organisation Das deutsche Studententum hat durch den Nationaljozialismus ſeine große Wandlung erlebt und hat – wie gerade die Ereigniſſe der legten Zeit fundtaten - jeinen flaren Blag mitten in der Volksgemeinschaft und den großen Aufgaben der Nation eingenommen . Aus dieser Rich stets von neuem offenbarenden Gewißheit des dienenden deutschen Studenten ist es intereſſant und aufschlußreich, die Frage zu stellen und zu beantworten, welchen Weg das italienische Studententum unter dem Faschismus geht. NSK Im März 1923 als fleine faschistische Kampfgruppen an den Hochschulen entstanden, umfassen heute die „ GUF." -- wie sich die faschistischen Studentenvereinigungen turz newnahezu die gesamte studentische Jugend nen Italiens und zählen mit den Studentinnen, den Altstudenten und den ausländischen Studierenden über 90 000 Mitglieder. Sie find ein wichtiges Glied im Leben des faschistischen Regimes und der italienischen Nation, was schon rein äußerlich dadurch zum Ausdruc kommt, daß der Sekretär der Faschistischen Nationalpartei zugleich der Sefretär der GUF. ist. Mitten im Leben der Nation Die ,,GUF." betrachten sich als große Führerschule des neuen Italiens. Dementsprechend ist thr Betätigungsfeld viel sehr seitig. Immer und überall aber sucht der Student Anschluß an das große Leben der faschistischen Revolution und des Staates, in alle nationalen und provinzialen Regierungsund Wirtschaftskörper entsenden die GUF. ihre Vertreter. Das ist ihre Parole : „Es gibt heute feinen Studenten mehr, der blind an den Problemen, welche die Nation bewegen, vorbeiginge. Opfermut und Pflichtbewußtsein haben aus der Universitätsjugend den besten Teil des neuen Italiens gemacht!" Den „ GUF." gehören in der Regel alle Hochund Fachschüler zwischen 18 und 28 Jahren an. faschistischen Sie werden Don Den übernom = Jugendorganisationen men und können in ihrem 21. Lebensjahr in die Partei eintreten, was die Voraussetzung für ihr weiteres Verbleiben in den GUF. ist. In engster Zusammenarbeit mit der Faschistischen Partei Eigentlicher Leiter ist der vom Parteisekretär Starace ernannte Vizesekretär Fernando Mezzafoma , der als solcher dem Partei= direktorium angehört. Es untersteht ihm ein Sekretariat, das verschiedene Abteilungen hat, ſo für Organisation, Kultur, Kunst, Sport, Bresse und Propaganda, Reisen, Ausländerbetreuung, Studentinnen, Altstudenten und für das Universitätshilfswerk. Diese Abteilungen des Hauptsekretariats entsprechen den Tätigleitszweigen der einzelnen „ GUF.". Die GUF. überwachen die politische, fulturelle und sportliche Tätigkeit der Studenten, sorgen für ihre Erfassung und Disziplin und unterstützen sie im Rotfall während ihrer Studienzeit und in den ersten Jahren ihrer Berufsausübung.

Es besteht dazu in jeder Provinzhauptstadt ein „ GUF." mit Sekretär und Direktorium, ges bildet aus Studenten, die entweder noch eingeschrieben sind oder vor nicht länger als drei Jahren ihr Examen gemacht haben. Der GUF.Sekretär wird von dem Leiter der örtlichen Parteistelle im Einvernehmen mit dem Rettor der Hochschule ernannt und wird zugleich Mitglied des betreffenden Parteidirektoriums. Das Dom „GUF. "-Sekretär ernannte Direktorium muß von dem zuständigen Parteisekretär bes stätigt werden. Es ergibt sich auf diese Weise eine beständige, ganz enge Zu3u sammenarbeit zwischen Faschistiitalienischer scher Partei und Studentenschaft. Die Bildung von Studentengruppen ist nicht an die Hochschulorte gebunden, vielmehr wird in jeder Stadt, in der wenigstens 25 Hochschüler leben, ein faschistischer Unis versitätstern (nuf. = nucleo universitario fascistica) errichtet. Außer mit seinem Direktorium arbeitet der Sekretär eines GUF. mit einer Reihe von Vertrauensstudenten zusammen , die innerhalb der Fakultät oder im sonstigen Aufgabenbereich des GUF. wirken. Ihre Tätigkeit ist sehr wichtig , denn sie sind es, die die ständige Fühlung mit den Professoren und der Masse der Studenten vermitteln. Einsatz auf allen Lebensgebieten Alle ausländischen Studierenden werden als Mitglieder von der „ GUF.“ erfaßt und genießen außerordentliche Vorteile. Sie nehmen an sämtlichen Veranstaltungen der ,,GUF." teil. Vertrauensstudenten fors gen für sie und suchen ihnen in jeder Weise zu helfen, zumal wenn sie die Landessprache nicht beherrschen. Der Geist tameradschaft= licher Zusammenarbeit und der Verständigung zwischen den Hochschulen der verschiedenen Nationen wird ganz besonders ge= pflegt. Das Reise- und Touristenamt organisiert Reisen im In- und Ausland , fördert den studentischen Austausch und die Reisen von Studenten und Studentengruppen nach Italien durch Gewährung einer Reihe von Erleichterungen und durch billige Verpflegung in den italienischen Studentenhäusern. Ein eigenes Organisations- und Personalamt sorgt in jedem „ Guf" für die richtige Abwidlung aller Geschäfte und des ganzen Programms sowie für die persönliche Das Erfassung aller einzelnen Studenten. Kunst- und Kulturamt widmet sich der Vorbereitung der kulturellen und fünftlerischen Wettkämpfe (Littoriali) zwi = schen den „ Guf“, deren Krönung die Erwer= bung des goldenen „M" des Duce ist. Gesundheitsamt betreut den Studenten während seiner ganzen Hochschullaufbahn. Das Unterstützungsamt hilft bedürftigen Studierenden und sorgt für billige UnterkunftsVerpflegungsmöglichkeiten. und Studenten-

RSK Folge 122 heime und stüchen entstehen, ebenso wie die Verlagssektionen der „ Guf". Letztere sorgen in Berbindung mit den Presseabteilungen für die Drudlegung wichtiger Vorlesun gen, die billig oder umsonst an die Studierenden abgegeben werden. Diese Tätigkeit unter stützen die allerorts bestehenden Universitätshilfswerke, die in einem Zentralfomitee beim Erziehungsministerium zusammengefaßt sind. Bei jedem ,,Guf" besteht ferner eine foloniale, eine Marine- und eine alpinistische Abteilung . Nach dem Examen Eine der interessantesten Einrichtungen der faschistischen Studentenschaft sind die „ Sezioni Laureati", die noch zu den „ GUF." gehörigen Abteilungen der Studenten, die ihr Studium fchon abgeschlossen und ihr Examen gemacht haben. Sie gehören dem „ GUF." noch drei Jahre lang an, jedenfalls bis zu ihrem 28. Lebensjahr. Der „ GUF." hilft ihnen, den Weg von der Hochschule in ihren Beruf zu finden, und unterstützt sie auch dann noch, wenn sie in den ersten Jahren ihres Berufes in Not find und noch feine Hilfe von ihrer berufsständischen Diese AbOrganiſation zu erwarten haben. teilungen der Altstudenten haben einen ziem-

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31. Mai 1937 lichen Einfluß im Staat, weil die „ GUF." eben in allen Körperschaften ihre Ber tretung haben, die ihre Berufsintereſſen wahrnehmen. Verschiedentlich gingen schon Anregungen, die zu Gestaltungen in Staat, Wirtschaft und Gesetzgebung führten, von dieſer Gruppe aus: Auslese durch Wettkämpfe Höchster Ehrgeiz jedes italieniſchen Studenten und Jungarbeiters ist es, im beruflichen oder sportlichen Wettkampf das goldene „M“ Mussolinis zu erringen, das den Sieger der Littoriali erwartet. Nicht nur für sich allein trägt er diese Ehre mit dem Titel „ Littore", sondern auch alle Angehörigen des „ GUF.“ oder der Schule, aus welchen die meisten WettkampfFieger hervorgegangen sind und die nun ein Jahr lang „Littoriali“ heißen, dürfen in dieſem Zeitraum ein silbernes „ M“ tragen. Der Wettkampf der Arbeit“, um deſſen Preise die Jungarbeiter ganz Italiens ringen, wird von dem „ GUF.“ vorbereitet und durchgeführt. Im Zeichen dieser Gemeinschaft arbeitet das faschistische Italien an seinen nationalen Aufgaben, an denen die Studenten in starkem Maße und mit großem Einsatz bes teiligt sind.

Das Recht auf Freude

und

Erholung

Wesen und Aufgaben der Freiplatſpende – Dank der Bewegung an verdiente Kämpfer NSK Unter den Aufgaben, die der Partei mit ihrem Kampf und Sieg erwachsen sind, zählen die sozialen Verpflichtungen gegenüber den Kämpfern, die diesen Sieg unter eigenen Opfern erringen halfen, zu den ehrenvollsten und selbstverständlichsten Aufgaben im neuen Reich. Viele hundert Vorkämpfer der Bewegung haben ihr Leben gelassen und viele tausend tragen heute noch an den erlittenen Verwundungen. Ihnen und ihren Angehörigen gegenüber hat die Partei und haben ihre Glies derungen ein weitgehendes soziales Mitempfin= den zu beweisen und ihren Dank durch Unterstützung und durch Linderung hier eingetretener Notlage abzustatten. Aus diesem Gefühl der selbstverständlichen Wiedergutmachung der erlittenen Schäden heraus hat die Partei eine Reihe von Einrichtungen und Sonderhilfen ge= ſchaffen, die der Versorgung der Hinterbliebenen ihrer Toten und der Unterstützung ihrer Verwundeten dienen.

Der Einsatz geht weiter Der Dienst aber in der Partei und in den Formationen geht weiter und auch heute noch entspringen daraus dem Fürsorgewesen der Partei Aufgaben der Hilfeleistung, die allem durch den Einsatz vieler Menschenkräfte in den Gliederungen und die dabei nie ganz auszuschaltenden Gefahrenmomente bedingt ſind. Groß ist die Verantwortung, die ein SA.-Führer auch im Hinblick auf das Leben

und die Gesundheit seiner Männer zu tragen hat. Umfangreich und vielseitig ist der Dienst, den die SA.-Stürme im Einſaß für die Öffentlichkeit, in der sportlichen und wehrsportlichen Ausbildung leisten, und der Einheitsführer hat hier auch auf die körperliche Leistungsfähigkeit und Verfassung der Sturmangehörigen sein Augenmerk zu richten, wenn er seiner Erziehungsaufgabe voll und ganz gerecht werden will. So wird auch für ihn die Fürsorge zu einer dringenden Notwendigkeit, zu deren Erfüllung eigens zu diesem Zweck geschaffene Mittel und Einrichtungen zur Verfügung stehen. Als von der SA. gegründetes und getragenes Werk führt seit Jahren die „Hitler-Freiplay[pende" eine besonders fruchtbringende und aufgabenreiche Arbeit durch. Sie erreicht es durch Schaffung von Erholungs- und Reisemöglichkeiten verdienten Kämpfern der SA. und anderer Gliederungen überhaupt för per lich und geistig Erholung zu bieten und ihnen neue Kraft auf den Weg zu geben. Viele Familien im ganzen Reich haben sich im Laufe der letzten Jahre erboten, unent = geltlich Gäste in ihrem Heim aufzunehmen , und es sind auf diese Weise so zahlreiche Freiplätze gestiftet worden, daß Tausende von Kämpfern der Bewegung zu un= verhoffter Urlaubsfreude gelangten. Das Werk hat dabei einen großen Aufschwung genommen und ist nunmehr in den umfangreichen Aufgabenkreis, den die NSV . zu betreuen hat, ein-

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gegliedert. Auf diesem Wege werden immer mehr Freistellen in Form gestifteter Urlaubspläge auch von Gaststätten, Kurs heimen und Brivaten Haushalten beschafft, und die Möglichkeit, ganze Marschblocks von Urlaubern zusammenzustellen und überall dort in das Reich hinauszuschicken, wo eine Wirkliche Erholung gewährleistet ist, wurde bereits in umfassender Weise ausgenugt.

Helft mit am Werk! Aus diesen Einzelheiten - an die sich noch die Versorgung der Opfer der Kampfzeit im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Hilfskaffe der NSDAP. anreiht — gestaltet sich das Bild der Fürsorgetätigkeit in der Partei und in ihren Gliederungen. Sie ist in der SA. durch ein hohes Maß von Kameradschaft und freiwilliger Leistung ausgezeichnet. Der Dienſt an der Volksgesundheit und an der seelischen und förperlichen Erholung wird hier zu einer immer nou sich gestaltenden Tat des Sozia lismus , wie er im neuen Reich seine Verwirklichung gefunden hat. Es sollte deshalb keinem Volksgenossen ein Opfer zu gering sein, selbst mit dazu beizutragen, um deutschen Schaffenden Gelegenheit zur Erholung zu geben. Jeder Deutsche hat das Recht auf Arbeit - aber auch das Recht auf Arbeitsfreude und Ferienglüd. Die Freiplagspende hat vielen unter ihnen, die noch nie ihren engeren Lebensraum verlassen haben, die Möglichdeit zum Genuß einer wirklichen Urlaubsfreude in den schönsten deutschen Landschaften geschaffen. Das Werk geht weiter und wird auch im kommenden Sommer wieder reiche Früchte tragen, wozu jeder durch die Unterstützung der Freiplayspende beitragen kann. Was hier nottut und was die Nation ihren ersten politischen Vorkämpfern schuldig ist, das hat schon Friedrich der Große mit dem Blick eines überragenden Staatsmannes erkannt und in seinem politischen Testament niedergelegt, als er ſchrieb : ,,Undankbarkeit ist im Privatleben ein häßliches Laster ; abscheulich aber ist es, wenn Fürſten und Staaten der Dankbarkeit ermangeln. Der Soldat, der dem Gemeinwohl Gesundheit, Kraft und Leben opfert, hat, wenn er alt oder verſtümmelt ist, ein Recht auf Erkenntlichkeit von seiten derjenigen, für die er alles eingesetzt hat." Diesen Grundſah hat ſich die nationalſozialistische Bewegung zueigen gemacht und neben vielen anderen Einrichtungen in der Freiplakſpende verwirklicht.

Erholung und Anregung Die Freiplatspende bietet in etwa vierzehntägiger bis dreiwöchiger Dauer eine Fülle von Betätigung , sportlicher Besichtigungen, Theater- und Museumsbe = suchen und anderen Veranstaltungen, die der Zerstreuung und der Gesundheit dienen. Vor allem aber wird hierbei erreicht, daß Volksgenossen aus allen Gauen Deutschlands einander begegnen und sich näherkommen. lernen deutsche Arbeiter ihre Heimat kennen und werden durch die Aufnahme in Familien des ganzen Reiches vertraut mit den Eigenarten der deutschen Stämme und Landschaften . Hier also gewinnt die Freis platspende auch eine erzieherische und staatspolitische Bedeutung. Diesem Ziel zu dienen ist jedem Deutschen durch seine Opferwilligkeit Gelegenheit gegeben. Die Idee einer freiwilligen Bereitstellung von Freiplähen oder Mitteln hat sich im Volk ſchon in weitem Maße durchgesezt. Viele tausend Volksgenossen haben bereits in ihrem Heim „Hitlerurlauber" aufgenommen viele drei und mehr auf einmal. Darüber hinaus wird bei Krankheitsfällen ebenso zahlreichen Kameraden Heilverschickung in Bäder und Sanatorien ermöglicht, die Freiplähe zur Verfügung stellen. Auch hier hat die Freiplatspende der NSV. schon manchem Volksgenossen Heilung und Linderung bringen fönnen. Das gilt vor allem bei Fällen von Tuberkulose, einem übel, das mit allen Mitteln bekämpft werden muß, und das auch durch die Fürsorge eine wachsame Beobachtung findet.

Lieder klingen

31. Mai 1937

an

den

Grenzen

Grenzlandfahrt einer „ KdF.“- Singgemeinſchaft – Völkiſches Bekenntnis im Lied Eine Reihe von oberschlesischen Arbeitskameraden verzichtete auf ihren vierzehntägigen Urlaub und stellte sich statt dessen der von der NS . - Gemeinschaft ,,Kraft durch Freude" durchgeführten Kulturgrenzlandarbeit zur Verfügung. NSK Schönstes Frühjahrswetter liegt über dem oberschlesischen Land, und wer um diese Zeit irgendwo im Betrieb oder im Werk schafft, hat die stille Sehnsucht, jezt zu wandern und in Urlaub zu gehen. Wie schön muß es jezt am Rhein sein, so dachten Männer und Frauen aus dem Industriegebiet im weitesten Osten von Schlesien. Singgemeinschaft Unsere müßte jezt eine gemeinsame Fahrt unternehmen. Diesen Wunsch hatten die Mitglieder der Sing- und Musikgemeinschaft von Hindenburg, als ihnen im nächsten Augenblick von ihrem Leiter ein anderer Vorschlag gemacht wurde : eine Grenzlandfahrt in der näch it =

liegenden Heimat Oberschlesiens. Und fünfzig Schaffende aus Zechen und Gruben , aus den Schreibstuben und Maschinensälen be schlossen, zwei Wochen Urlaubszeit in den Dienst einer höheren Pflicht zu stellen. Das heißt: Verzicht auf persönliche Wünsche, Verzicht auch auf sonnige Urlaubsruhe und körperliche Pflege, das heißt: Einſaß von Zeit und Kraft für ein höheres Ziel, Einsatz einer Gemeinschaft für die Größe des Volkes dies- und jenseits der deutschen Grenzen. Also machten sich die Hindenburger auf Grenzlandfahrt ; die Hilfe und Unterstützung des Amtes Feierabend" der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" räumte noch einige materielle und organisatorische Hindernisse aus dem Wege. Eingehende Werbung eilte ihnen voraus, und wo sie an der Grenze Polens oder des

NSK Folge 122 Böhmerlandes auftauchten, dort erwarteten sie frohe Dorfgemeinschaften oder die überfüllten Säle fleiner Grenzstädte. Und das ist das Wichtige an der ganzen Unternehmung, daß ganze Dörfer und Städte bei dieser Grenzlandfahrt erfaßt und begeistert wurden! Tag für Tag singen und spielen die Hindenburger auf Markte und Dorfplätzen im Freien oder auch in irgendeinem Saal. Am wirksamsten sind die Abendveranstaltun= gen. Wenige Minuten vor 8 Uhr trifft der Reiseautobus ein. Die fünfzig Sänger und Spieler entsteigen ihm in froher Stimmung. Im Saal finden sie schon die Jugend versammelt, und bald erscheinen auch die Alteren, Männer und Frauen des schaffenden Volkes, Arbeiter, Bauern, Angestellte und Beamte. Es dauert nicht lange, so singt der Chor den Abend mit einem „ Aufruf an Ale" ein. Es bleibt aber nicht beim Vorsingen. Die mehr und mehr verbreitete Form des gemeinsamen Singens führt auch hier zu dem großen Gemeinschaftserleben für alt und jung. Ein bes zeichnender Beweis dafür, mit welcher Macht ein neues Singen und Klingen in unserem Volke aufgewacht ist : Meistens braucht der Singeleiter irgendein Lied nach Wortlaut und Weise nur anzudeuten, und mit einem Schlag hat er auch schon die Stimmen der Jungen auf seiner Seite ! Volks- und Heimatlieder, vierstimmige Kanons, alles da ! Und dann wächst das Lied und wächst und begeistert auch die Alten, und zum Schluß im Bekenntnis Alter seinen tiefsten Ausdruck zu finden: „Wir Wertleute all, schmieden ein neues Volk!"

Steigendes Intereſſe für auslandsdeutsche Schule Die Schülerzahl der deutschen Schule in Barranquilla in kurzer Zeit vervierfacht NSK Dem " Karibischen Beobachter", dem von der Landesgruppe Kolumbien der Auslands-Organisation der NSDAP. herausgegebenen Blatte der Deutschen in Kolumbien entnehmen wir nachstehenden Bericht über die erfreuliche Entwicklung der deutsche Schule in Barranquilla : ,,Im Jahre 1931 besuchten 58 Kinder die deutsche Schule in Barranquilla. Vom Jahre 1934 ab erfolgte ein steter Anstieg der Schülerzahl, die heute 210 Kinder umfaßt. Besonders in den unteren Klassen, die den Nachwuchs für die Schule darstellen, ist eine ständige Ver = größerung festzustellen, so daß auch in den fomenden Jahren durch das Aufrücken in den unteren Klassen mit einer weiteren Zunahme der Schülerzahl gerechnet werden kann. Daß sich die deutsche Schule auch bei den Kolumbianern und anderen Ausländern einer besonderen Beliebtheit erfreut, geht aus nachstehender Aufstellung hervor: Nach Nationalitäten sezt sich die gegenwärtige Schülerzahl wie folgt zusammen : 54 Reichsdeutsche 2 Sudetendeutsche 131 Kolumbianer 12 Nordamerikaner 5 Engländer 1 Kubaner 1 Holländer 4 Syrier 210

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31. Mai 1937 Es ist etwas Besonderes um dieses Singen im Grenzland : Wir haben es selbst gespürt, wie wir, von Berlin kommend, an der Grenze des schlesischen Landes dahinführen, das uns einſt der große Friedrich wiederschenkte. Sei es nun an der nordöstlichen Grenze nach Polen zu, oder an der südwestlichen, nach der Tschechoslowakei, dem Böhmerlande hin - hier wie dort gewinnt das Lied für den deutschen Menschen an innerem Wert, weil es das lebendigste Zeugnis ist für Sprache und Eigenart, für die Menschen und die Landschaft eines Volkes, das im Grenzkampf um eben diese Werte bis zum Einsatz des Lebens ständig zu kämpfen bereit sein muß. In diesem Augenblick, wo wenige hundert Meter entfernt von der Reichsgrenze deutsche Menschen sich zusammenfinden, um in Lied und Musik das zu bekennen, was unsere Brüder hüben und drüben gläubig und stark macht : das Bewußtsein der großen deutschen Gemeinschaft und des einzigen politischen Willens aus nationalsozialistischem Geiste, - in solcher Stunde wird die Bedeutung und der Wert der Grenzlandfahrt besonders sinnfällig. Am Ende der Fahrt, die im äußersten 3ipfel Oberschlesiens, in Annaberg, im Laufe dieser Woche ihren Abschluß finden wird, kann die Singgemeinschaft von Hindenburg von sich sagen, daß sie mit dem Worte ernst gemacht hat, von dem sie in einem ihrer Lieder kündete : ,,Stürmen und bauen, Kampf und Arbeit unentwegt, wird in uns zum Pfeiler, der die Zukunft trägt."

An der Schule sind 7 deutsche Lehrkräfte und 4 anderer Nationalität beschäftigt. Eine besondere Bedeutung haben die unentgeltlichen Kurse in deutscher Sprache für Erwachsene, die sich eines sehr guten Besuches erfreuen. Insgesamt wurden 177 Stunden erteilt, an denen vorwiegend Kolumbianer teilnahmen. Durch diese Kurse erfüllt die deutsche Schule in Barranquilla eine wertvolle Kulturmission, indem sie deutsches Kulturgut dem befreundeten tolumbianischen Volt nahebringt. Das Schulgebäude ist durch den starken Schülernachwuchs viel zu klein geworden, so daß sich der deutsche Schulverein mit der Frage einer Erweiterung des Gebäudes befassen mußte. Der unbedingt notwendig gewordene Erweiterungsbau wird an die Opferfreudigkeit der Deutſchen Kolonie hohe Anforderungen stellen. Unterstützt von der Landesgruppe Kolumbien der Auslandsorganisation der NSDAP. wird die deutsche Schule in Barranquilla auch im tommenden Schuljahre den Kindern der in Kolumbien lebenden Deutschen eine gute deutsche Schulausbildung zuteil werden lassen. Italiener besuchen den Reichsbund der Kinderreichen NSK Berlin, 31. Mai. Die vom Raſſepolitischen Amt, Reichsleitung, eingeladene Gruppe italienischer Bevölkerungspolitiker besichtigte die Dienststelle der Reichsbundesleitung des Reichsbundes der Kinderreichen, wo sich die italienischen Gäste mit lebhaftem Interesse von den Einzelheiten und erga= nisatorischen Aufgaben des Reichsbundes unterReichsbundesleiter Wilhelm richten ließen. Stüwe begrüßte und führte die Gäste.

Die deutsche Frau Sonderdienst der NSK

Verantwortlich : Erika Kirmie

Kurzberichte für die Frau

Amtl. Preffedienſt der Nationalfozialiſtiſchen Frauenfchaft und des Deutſchen Frauenwerkes

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Grundzüge

der

weiblichen

Erziehung

Zur dritten Reichstagung der Erzieherinnen des NSLB. – Erstmalige bedeutende Ausstellung während der Reichserzieherinnentagung

NSK Die Bemühungen der NS. -Frauenschaft, des BDM., der Schule gehen heute darum, die mütterlichen Kräfte der deutschen Frauen und Mädchen zu wecken und zu entwickeln, denn ſie sind zu allen Zeiten guter deutscher Geschichte die ewig strömenden und tragenden Kräfte des Lebens und damit der Familie und der Gemeinſchaft des Volkes gewesen. Die weib liche Erziehung hat noch stärker als die männliche mit den Grundlagen der Vergangen= heit zu brechen, denn Inhalt und Ziel gehen weit hinaus über die einseitige Bildung des Liberalismus, die begriffliche Schulung und Verstandesbildung bedeutet hat. Die Einheit von Natur , Geist und Seele , ein uraltes nordrassisches Bildungsideal, gilt es auch in der Erziehung der Frau zu schaffen. Darüber hinaus aber bedeutet Erziehung für uns Nationalsozialisten immer Eingliede = rung in die Gemeinschaft. Wir stehen vor einer Fülle von Fragen, die nicht einzeln gelöst werden können, sondern nur gemeinſam und innerhalb eines gemeinsamen Gedankens. Wir wollen in erster Linie alle Kräfte der weiblichen Jugend in Zucht und Liebe hinführen und hinweisen auf den schön= ften Lebensinhalt der Frau, auf das MutterJein. Eine künstlerisch-praktische Erziehung wird sie daneben befähigen, dereinst Haus und Heim zu betreuen, wie es das Vaterland und die Pflege seiner Kultur und Gesittung erfordert. Immer aber auch werden wir die Möglichkeit zu schaffen haben einer darüber hinausgehenden Bildung, die die Frau zur Ausübung eines Berufes befähigt. Unsere Wirtschaft kann ohne die Mitarbeit der Frau nicht bestehen. Millionen deutscher Mädchen und Frauen sind genau so in den Existenzkampf gestellt wie die Männer, und die Berufserziehung ist für das Mädchen ebenso von glei= chem erzieherischen Wert. Und endlich wird ein Staat, der auf dem Leistungsprinzip aufgebaut ift, auf die schöpferischen und gestaltenden Kräfte begabter deutscher Frauen in feinem Fall verzichten dürfen und können. Immer klarer formt sich deshalb die weibliche Bildung und Erziehung, je mehr Staat und Bewegung die Frau in den Aufbau des Reiches einschalten und je mehr vor allem die unser ganzes inneres und äußeres Leben durchdringende und durchstrahlende Weltanschauung

zum Durchbruch kommt. Wenn der NSLB. nun schon die dritte Reichstagung der Er = zieherinnen veranstaltet, dann will er nicht zeigen, daß die Erzieherin mit ihrer Arbeit außerhalb der Einheit der deutschen Erzieher steht, sondern das bedeutet eine befondere Würdigung der Stellung und Arbeit der Frau durch die Reichswaltung. Die Vorträge der Tagung berühren die meisten Gebiete der neuen und Schul Unterrichtsgestaltung, zeigen Leistung und Wandlung der letzten Jahre und Wege in die Zukunft. Die Vorträge der Reichsfrauenführerin, der Reichsreferentin des BDM., des Reichsschulungsleiters der NSDAP. bedeuten nicht nur eine weltanschaulich-politische Ausrichtung, sondern besagen, daß der NSLB. nicht bloß Berufsorganisation ist, son= dern als eine mitten in der Bewegung stehende Kampfgemeinschaft angesehen wird, die die Arbei der Partei aufs stärkste zu unterbauen und zu unterstützen hat. Zum erstenmal hat die Reichserzieherinnentagung eine Ausstellung veranstaltet, die einen besonders schönen Arbeitszweig weiblicher Erziehung zeigt, der aber auch klar und deutlich vom ungeheuren Wandel der Gesinnung und Haltung in Deutschland spricht. Der Grundzug unseres Kulturaufbaus ist, daß er Ausdruc der rassischen Haltung des ganzen Volkes ist. Deshalb ist er Verpflichtung aller geworden, besonders aber der deutschen Frau und damit auch der weiblichen Erziehung. Nadelarbeit, Kunſterziehung, Hauswirtschaft und Leibeskultur, die der liberalistische Bildungsgedanke die technischen Fächer nannte und die doch vor allem ein Aufruf zu ſchöpferiſchem Wollen sind, werden in der Ausstellung nicht als methodisch aufgebaute Unterrichtsgebiete mit Lehrgängen gezeigt, sind auch nicht in einzelnen Spitzenleistungen dargestellt. In einer einheitlichen Linie ist versucht, den Beweis zu führen, daß das schöpferische Blut im deutschen Menschen nicht tot ist, wenn es auch Jahrzehnte verschüttet war, sondern daß es sich noch zeigt im zeichnenden und malenden, im stidenden und bastelnden Kinde, wenn nur der Erzieher den Glauben hat zur Schöpferkraft unseres Voltes, die lebt, wenn wir alle nur den Weg wieder zu uns selbst finden, zu unserer Raffe, unserer Landschaft und Stammesart und zum heiligen Erbgut der Väter. Es wurden deshalb nur

NSK Folge 122 solche Stüde gewählt, die in ihrem inneren Gehalt eine Ahnung von dem sind, was die neue Kultur bringen will . Alles, was diese Kinderund Mädchenhände geschaffen haben, bedeutet die sichere Hoffnung auf eine Zukunft, in der nicht mehr Kapital und Rente, fremder Geist von fremdem Blut oder gar jüdiſcher Bolsche= wismus über das bestimmen werden, was die deutsche Frau um sich duldet oder was sie an fich trägt. Eine Erziehung, wie sie hier gezeigt wird, wird die Frau wieder zur unbedingten Sicherheit des Urteils erziehen, und sie wird alles ablehnen, was art- und wesensfremd ist. Nicht Lehrpläne und pflichtgemäße Arbeit tönnen das erreichen, sondern nur Glaube und Wille der Erzieherin zum eigenen Volkstum und dem besten Erbe des deutschen

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Volkes, zu seinem nordischen Blut, das der Menschheit zu allen Zeiten die schöpferischen Kräfte geschenkt hat. Eindringlich, wie selten in einer Schulausstellung, ist der Beweis erbracht worden, daß der Rassegedanke zu einem Schönheitsbegriff führt , der nichts mit Mode oder wechselnder Lehrmethode zu tun hat, sondern zeitlos und ewig gültig ist. Wenn man hier überhaupt von einer Methode sprechen soll, dann müßte sie behutsame Führung, Wahrhaftigkeit, innere Hingabe, ungebrochene Freude am Gestalten und Schaffen heißen. Hier spricht noch kindhaft, aber ergreifend das Blut der Vergangenheit, das Erlebnis unserer Gegenwart, die gläubige Hoffnung auf die deutA. Reber-Gruber. sche Zukunft.

Eine Ausstellung hilft

der Landfrau

Was zeigt die Reichsnährſtands-Ausstellung in München aus der Arbeit der Frau ? Zweckmäßige Hauswirtſchaft ſpart Arbeit — Einrichtungen, die überall Anklang finden

NSK Die Durchführung des Vierjahresplanes verlangt die Anspannung aller Kräfte des deutschen Volkes, vor allem auch die der Frauen in Stadt und Land zur Gewinnung der Roh stoff- und Nahrungsfreiheit. Der diesjährigen 4. Reichsnährstands = Ausstellung in München tommt entsprechend dieser großen Aufgaben noch größere Bedeutung zu als ihren Vorgän gerinnen. Greifen wir aus dem Gezeigten das Wichtigste für die Frauenarbeit heraus. Vor allem wird ein Gang durch den " Bauern hof in der Erzeugungsschlacht 1937" lehrreich sein. Neben einer vorbildlichen Hofwirtschaft wird in dem vollständig ausgebauten Bauernhof im Stile des oberbayerischen Alpenvorlandes eine musterhafte Hauswirtschaft gezeigt werden. Die dort aufgestellte Küche hat bereits eine Reise zu einer Londoner Ausstellung hinter sich. Das wirklich neue und überraschende bildet die ,,versenkbare" Speisekammer, eine Neuerung, die sicherlich Schule machen wird. Sie erspart vor allen Dingen in Einzelhäusern mit unterkellerter Küche, Wirtschaftsräumen oder Hausflur weite Wege und garantiert die Frischerhaltung von Lebensmitteln aller Art. Im Nebengebäude befindet sich eine Landarbeiterwohnung. Sie ist mit allen Einrichtungen versehen, um die Landarbeiterfamilie bodenständig zu machen und damit der Landflucht zu begegnen. Im Bauernhof und in der Landarbeiterwohnung kommen alle Arbeitsgebiete der bäuerlichen Frau, vor allem im Hinblick auf arbeitserleichternde Maßnahmen zur Darstellung. Die Arbeitspläße in Haus, Futterküche, Jungviehstall und Garten und die Arbeitswege sind zweckmäßig durchdacht und an= geordnet. Neben dieser Freiland-Lehrschau verdienen noch viele Sonderschauen des Reichsnährstandes allergrößte Beachtung. Unter diesen Schauen muß besonders die Lehrschau Landfrau" hervorgehoben werden . Wissen und Können ist die Grundlage alles volkswirt-

schaftlichen Denkens. Dieser Leitgedanke liegt dem Aufbau zu Grunde. Sonderschauen zeigen Dor allem zweckmäßige Vorrats : und Speicherräume , bringen eine Koje mit arbeitserleichternden Geräten , die von Hausfrauen selber erdacht und erprobt worden sind. Hauptanziehungspunkt dieses Teiles der Ausstellung wird jedoch die Ausgabe von Ko ſtproben bilden, die von Maiden einer bayerischen Landfrauenschule zubereitet worden sind. Hier werden wirtschaftseigene Nahrungsmittel, deren gesteigerter Verbrauch erwünscht ist, auf die verschiedenartigste, teils noch unbekannte Weise zubereitet, also praktische Ver = brauchslenkung betrieben. Kleine Rezept= büchlein werden den Hausfrauen die Selbstherstellung der Gerichte erleichtern. Für die Landfrauen besonders wichtig ist dann noch die Ausstellung ,,Gesundes Landvolk", die neben außerordentlich eindrucksvollen Darstellungen Ernteeinen eingerichteten vollständig dörfliches findergarten ein und

Schwimmbad im Betrieb zeigen wird. Der Zustrom zu dieser Riesenausstellung, die eine Ergänzung zu den großen Ausstellungen ,,Schaffendes Volt" in Düsseldorf und ""Gebt mir vier Jahre Zeit" in Berlin bildet, wird besonders durch die außerordentlich großen Preisermäßigungen der Deutschen Reichsbahn alle bisherigen Rebordbesuche übertreffen. Der Vorführungsring , in dem neben den Tierschauen täglich Reit- und Fahrturniere stattfinden und die bäuerliche Jugend für Leibesübungen auf dem Lande werben wird, ist in diesem Jahre auf eine völlig neue Grundlage gestellt worden, so daß an jeder Vorführung 8400 Personen teilnehmen können. Wohl das Wichtigste für die gemeinsame Ausrichtung der Frauenarbeit in Stadt und Land wird sein, daß sich die städtische Hausfrau in München ein Bild von dem mühevollen Tagewerk der Landfrau machen kann, die neben ihrem Haushalt noch Garten, Geflügel, Klein-

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solche Stücke gewählt, die in ihrem inneren Gehalt eine Ahnung von dem sind, was die neue Kultur bringen will . Alles, was diese Kinderund Mädchenhände geschaffen haben, bedeutet die sichere Hoffnung auf eine Zukunft, in der nicht mehr Kapital und Rente, fremder Geist von fremdem Blut oder gar jüdischer Bolsche= wismus über das bestimmen werden, was die deutsche Frau um sich duldet oder was sie an fich trägt. Eine Erziehung, wie sie hier gezeigt wird, wird die Frau wieder zur unbedingten Sicherheit des Urteils erziehen, und Sie wird alles ablehnen, was art- und wesensfremd ist. Nicht Lehrpläne und pflichtgemäße Arbeit können das erreichen , sondern nur Glaube und Wille der Erzieherin zum eigenen Volkstum und dem besten Erbe des deutschen

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Volkes, zu seinem nordischen Slut, das der Menschheit zu allen Zeiten die Kräfte geschenkt hat. Eindringlich, wie selten in einer Schunus stellung, ist der Beweis erbracht werden 243 der Rassegedanke zu einem St.1 TT s heitsbegriff führt , der Mode oder wechselnder Lehrmethode a hat, sondern zeitlos und ewig in man hier überhaupt von einer chen soll, dann müßte e bem noche 275 ?" Wahrhaftigkeit, innere Freude am Gestalten und Ste spricht noch tindhaft, ades esp der Vergangenheit, des Eras genwart, die gläubige sche Zukunft.

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Was zeigt die Reichsnährſtands-Ausstellung in München aus ir **** Zweckmäßige Hauswirtschaft ſpart Arbeit — Einrichtungen, die incru.

NSK Die Durchführung des Vierjahresplanes verlangt die Anspannung aller Kräfte des deuts schen Volkes, vor allem auch die der Frauen in Stadt und Land zur Gewinnung der Rohe stoff- und Nahrungsfreiheit. Der diesjährigen 4. Reichsnährstands = Ausstellung in München tommt entsprechend dieser großen Aufgaben noch größere Bedeutung zu als ihren Vorgän= gerinnen. Greifen wir aus dem Gezeigten das Wichtigste für die Frauenarbeit heraus. Vor allem wird ein Gang durch den Bauern " hof in der Erzeugungsschlacht 1937" lehrreich sein. Neben einer vorbildlichen Hofwirtschaft wird in dem vollständig ausgebauten Bauernhof im Stile des oberbayerischen Alpenvorlandes eine musterhafte Hauswirtschaft gezeigt werden. Die dort an gestellte Küche hat bereits eine Reise zu einer Londoner Ausstellung hinter sich. Das wirt neue und überraschende bildet die ,,verjentben Speisekammer, eine Neuerung, die i Schule machen wird. Sie erspart vor al Dingen in Einzelhäusern mit unter Küche, Wirtschaftsräumen oder Hausflar Wege und garantiert die Frischerhala Lebensmitteln aller Art. Im Nebengebäude befindet sich eine arbeiterwohnung. Sie ist mita richtungen versehen, um die Landeni bodenständig zu machen und dami flucht zu begegnen Landarbeiterwol gebiete der bä Hinblick auf zur Darstellu Futtertüche, Arbeitswege geordnet. 9 dienen no nährstande Schauen biefen Landi und Kör

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RSK Folge 122 solche Stüde gewählt, die in ihrem inneren Gehalt eine Ahnung von dem sind, was die neue Kultur bringen will. Alles, was dieſe Kinderund Mädchenhände geschaffen haben, bedeutet die sichere Hoffnung auf eine Zukunft, in der nicht mehr Kapital und Rente, fremder Geist von fremdem Blut oder gar jüdiſcher Bolsche= wismus über das bestimmen werden, was die deutsche Frau um sich duldet oder was sie an fich trägt. Eine Erziehung, wie sie hier gezeigt wird, wird die Frau wieder zur unbedingten Sicherheit des Urteils erziehen, und sie wird alles ablehnen, was art- und wesensfremd ist. Nicht Lehrpläne und pflichtgemäße Arbeit tönnen das erreichen, sondern nur Glaube und Wille der Erzieherin zum eigenen Volkstum und dem besten Erbe des deutschen

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31. Mai 1937 Volkes, zu seinem nordischen Blut, das der Menschheit zu allen Zeiten die schöpferischen Kräfte geschenkt hat. Eindringlich, wie selten in einer Schulausstellung, ist der Beweis erbracht worden, daß der Rassegedanke zu einem Schönheitsbegriff führt , der nichts mit Mode oder wechselnder Lehrmethode zu tun hat, sondern zeitlos und ewig gültig ist. Wenn man hier überhaupt von einer Methode sprechen soll, dann müßte ſie behutsame Führung, Wahrhaftigkeit, innere Hingabe, ungebrochene Freude am Gestalten und Schaffen heißen. Hier spricht noch kindhaft, aber ergreifend das Blut der Vergangenheit, das Erlebnis unserer Gegenwart, die gläubige Hoffnung auf die deutA. Reber- Gruber. sche Zukunft.

Eine Ausstellung hilft

der Landfrau

Was zeigt die Reichsnährſtands-Ausstellung in München aus der Arbeit der Frau? - Einrichtungen, die überall Anklang finden Zweckmäßige Hauswirtſchaft ſpart Arbeit —

NSK Die Durchführung des Vierjahresplanes verlangt die Anspannung aller Kräfte des deutschen Voltes, vor allem auch die der Frauen in Stadt und Land zur Gewinnung der Roh stoff- und Nahrungsfreiheit. Der diesjährigen 4. Reichsnährstands = Ausstellung in München tommt entsprechend dieser großen Aufgaben noch größere Bedeutung zu als ihren Vorgän= gerinnen. Greifen wir aus dem Gezeigten das Wichtigste für die Frauenarbeit heraus. Vor allem wird ein Gang durch den „ Bauernhof in der Erzeugungsschlacht 1937“ lehrreich sein. Neben einer vorbildlichen Hofwirtschaft wird in dem vollständig ausgebauten Bauernhof im Stile des oberbayerischen Alpenvorlandes eine musterhafte Haus wirtschaft gezeigt werden. Die dort aufgestellte Küche hat bereits eine Reiſe zu einer Londoner Ausstellung hinter sich. Das wirklich neue und überraschende bildet die „ versenkbare" Speisekammer, eine Neuerung, die sicherlich Schule machen wird. Sie erspart vor allen Dingen in Einzelhäusern mit unterkellerter Küche, Wirtschaftsräumen oder Hausflur weite Wege und garantiert die Frischerhaltung von Lebensmitteln aller Art. Im Nebengebäude befindet sich eine Landarbeiterwohnung. Sie ist mit allen Einrichtungen versehen, um die Landarbeiterfamilie bodenständig zu machen und damit der Landflucht zu begegnen. Im Bauernhof und in der Landarbeiterwohnung kommen alle Arbeitsgebiete der bäuerlichen Frau, vor allem im Hinblick auf arbeitserleichternde Maßnahmen zur Darstellung. Die Arbeitsplätze in Haus, Futtertüche, Jungviehstall und Garten und die Arbeitswege sind zweckmäßig durchdacht und angeordnet. Neben dieser Freiland-Lehrschau verdienen noch viele Sonderschauen des Reichsnährstandes allergrößte Beachtung. Unter diesen Schauen muß besonders die Lehrschau „Landfrau" hervorgehoben werden. Wiſſen und Können ist die Grundlage alles volkswirt-

schaftlichen Denkens . Dieser Leitgedanke liegt dem Aufbau zu Grunde. Sonderschauen zeigen Dor allem zweckmäßige Vorrats- und Speicherräume , bringen eine Koje mit arbeitserleichternden Geräten , die von Hausfrauen selber erdacht und erprobt worden sind. Hauptanziehungspunkt dieses Teiles der Ausstellung wird jedoch die Ausgabe von Ko ſtproben bilden, die von Maiden einer bayerischen Landfrauenſchule zubereitet worden sind. Hier werden wirtschaftseigene Nahrungsmittel, deren gesteigerter Verbrauch erwünscht ist, auf die verschiedenartigste, teils noch unbekannte Weise zubereitet, also praktische Ver = brauchslenkung betrieben. Kleine Rezeptbüchlein werden den Hausfrauen die Selbsther= stellung der Gerichte erleichtern. Für die Landfrauen besonders wichtig ist dann noch die Ausstellung „ Gesundes Landvolk", die neben außerordentlich eindrucksvollen Darstellungen Ernteeingerichteten einen vollständig findergarten ein dörfliches und

Schwimmbad im Betrieb zeigen wird. Der Zustvom zu dieser Riesenausstellung, die eine Ergänzung zu den großen Ausstellungen ,,Schaffendes Volt" in Düsseldorf und „ Gebt mir vier Jahre Zeit" in Berlin bildet, wird besonders durch die außerordentlich großen Preisermäßigungen der Deutschen Reichsbahn alle bisherigen Rebordbesuche übertreffen. Der Vorführungsring , in dem neben den Tierschauen täglich Reit- und Fahrtur 2 niere stattfinden und die bäuerliche Jugend für Leibesübungen auf dem Lande werben wird, ist in diesem Jahre auf eine völlig neue Grundlage gestellt worden, so daß an jeder Vorführung 8400 Personen teilnehmen können. Wohl das Wichtigste für die gemeinsame Ausrichtung der Frauenarbeit in Stadt und Land wird sein, daß sich die städtische Hausfrau in München ein Bild von dem mühevollen Tagewerk der Landfrau machen kann, die neben ihrem Haushalt noch Garten, Geflügel, Klein-

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NSK Folge 122 tiere und oft noch die Großtiere zu versorgen hat — ja, die im größten Teil aller bäuerlichen Betriebe auch mit zur Feldarbeit herangezogen wird. Über ihrem Mühen steht das große Ziel : Durch Leistungssteigerung, durch Mitarbeit in der Erzeugungsschlacht die Ernährung unseres

31. Mai 1937 Volkes sicherzustellen. Hier reicht ihr die Städterin die Hand: Durch richtigen Einlauf, geeignete Vorratshaltung und im Kampf dem Verderb hilft sie entscheidend mit, die Endſchlacht um die Nahrungsfreiheit zu gewinnen. H. C.

Fräulein Flugkapitän Ein Gespräch mit Hanna Reitſch auf dem Flugplah — Die bekannte Fliegerin erzählt aus ihrem Leben - Vorbereitung zur Teilnahme am Alpenſegelflug

NSK Quidlebendig und guter Dinge, so recht erfüllt von der Jugendfriſche ihrer 24 Lenze, hantiert Hanna Reitsch an ihrem Segelflugzeug herum. Unwillkürlich ist man versucht daran zu denken, wie harmoniſch dieſes Bild ist, die schnittigen graziösen Formen des Apparates und die zierliche Figur seiner Be= herrscherin, die einem Kreis intereſſierter Piloten die Einzelheiten ihres neuen Segelflugzeuges erklärt. Wir lassen uns gerne mitreißen von ihren begeisterten Worten und man ſpürt es richtig, wie sehr sie verwachsen ist mit allem, was zur Fliegerei gehört. Denn natürlich weiß sie nicht nur mit dieſem eleganten Segler der Lüfte umzugehen, sondern ist genau so vertraut mit den verschiedenen Typen der Motormaſchinen. Und außerdem besikt sie ja den Kunstflugschein für Motor- und Segelflugzeuge, und das will besagen, daß sich ihr fliegerisches Können auch auf alle jene Flugfiguren erstrect -- wie Loopings, Turn und Roller —, die wir stets aufs neue bei den großen Kunstflugveranstaltungen der letzten Jahre bewunderten. Als wir später im Gespräch mit ihr das zweifellos umfangreiche Wissen streifen, welches doch sicher zum Segelflug gehöre, wehrt sie ab : „Oh, nein, das Segelfliegen ist gar nicht schwierig und jeder Flug ist ein Gleiten im Aufwind. Wir haben es eben den Vögeln abge= ſchaut, die schweben doch auch ohne einen Flügelschlag oft lange in den Lüften.“ Nun, man kann es dem Laien ja schließlich nicht verübeln, wenn er vor solchen Dingen, fast möchte man sagen, eine ehrfürchtige Bewunderung hat, zumal wenn er hört, wie man aus dem statischen Segelflug, der die Hangaufwinde an Bergen und Dünen nüßt, allmählich den thermischen Segelflug entwidelte, welcher aus verschieden starken Erwärmungen des Erdbodens entstehende atmosphärische Strömungen sich zu eigen macht. Erst diese haben die Langstreckenflüge ermöglicht, bei denen das Flugzeug von den Aufwinden zwischen Erde und Wolken getragen wird, die zB. bei Kalt= lufteinbrüchen entstehen. Aber wir glauben es gerne, daß einem tüchtigen Segelflieger das Gefühl für die ihm günſti= gen Luftverhältnisse im Blute sigt und daß er rein instinktiv nach Wolkenform, Bodenbeschaffen . heit und Sonneneinstrahlung seine Flugroute bemißt. Hanna Reitsch gehört zu diesen Auserwählten unter den Berufenen, denn schließlich ist ihr ja mit der erstmals einer Frau zuteil gewordenen

Ernennung zum Flugfapitän die Anerkennung für ihre Verdienste und Einſaßbereitschaft in der Luftfahrtforschung zum Ausdruc gebracht worden. Schon als Hanna noch das Gymnaſium besuchte, tannte sie keinen größeren Wunsch, als einmal fliegen zu lernen. Und zwar sehr zum Leidwesen meiner Eltern", erzählt sie, „ die mich schließlich damit überlisten wollten, daß fie mir einen Segelflugkurs versprachen, wenn ich bis nach bestandenem Abitur nichts mehr von der Fliegerei spräche. Denn einmal glaubten sie nicht, daß ich so lange schweigen könnte und dann hofften sie auch im stillen, daß ich vielleicht auf diese Weise von meinen Schrullen abkommen würde. Aber als dann die Prüfung bestanden war, habe ich an das mir gegebene Versprechen erinnert und durfte wirklich meinen ersten Segelflugkurs mitmachen.“ Die Zwanzigjährige sollte ursprünglich Medizin ſtudieren und es war ihr Traum, einmal als fliegende Ärztin nach Afrika zu kommen. Aber die Fliegerei hat sie dann doch so gepackt, daß sie schon 1933 ihr Studium unterbrach und sich zum erstenmal beim Rhönflugwett = bewerb beteiligte. Und damit war der erste Schritt in ihrer fliegerischen Laufbahn getan. Denn kurz darauf ward Hanna Reitſch von der Ufa zu einem Fliegerfilm verpflichtet und im Januar 1934 himmt sie unter Führung von Professor Georgi an einer Segelflugexpedis tion nach Südamerika und Argentinien teil. Dort konnte sie den damaligen Höhenweltrekord für Frauen mit 2800 Metern im Segelfliegen aufstellen und hat auch als erste Frau die Bedingungen für das Leistungsabzeichen erfüllt. Der Herbst 1934 sieht sie wieder auf einer Expedition nach Finnland und im Mai 1935 ist sie unten in Portugal als Segelflugpionier. Hanna machte die Reisen oft allein mit der Motorkiste, während das Segelflugzeug, von den Monteuren betreut, per Achse oder Schiff an seinen Bestimmungsort verladen wurde. Finnland , Ungarn und Schweden . sind die nächsten Auslandsetappen in Hannas Fliegerleben, die als einzige Frau jeder Segelflugexpedition angehört. Dazwischen hinein be-teiligt sie sich dann und wann auch einmal an einem Flugwettbewerb, so war sie zB. 1936 an der Wasserkuppe unter 61 Piloten die ein-

RSK Folge 122 Blatt 8 jige weibliche Teilnehmerin und erreichte in der Punktwertung die fünfte Stelle. Jetzt ist sie an dem von Prof. Georgi geleis teten Deutschen Forschungsinstitut für Segelflug in Darmstadt als Versuchs. pilotin tätig. Es ist ihre Aufgabe, die neuer Segelflugzeuge einzufliegen und die Flugeig. nungsprüfung an den neuen Apparaten vorzus nehmen.

31. Mai 1937 ,,Und womit werden Sie sich in der nächsten Zeit beschäftigen ?“ „ Da werde ich in Salzburg und Wien sein und an der Tagung der Internationalen Studienkommiſſion teilnehmen, an die sich ein Alpensegelflug anschließt." Kurz nach unserer Unterredung ist sie schon wieder gestartet. Welch ein bewegtes Leben! Wir aber sind voll Stolz über die Leistungen dieses tapferen Fliegermädels ! I. Mantler.

Zeugnisse erwachten Familienſinns

Eine alte Tradition gewinnt neues Leben

Förderung des Familien-

und Sippengedankens durch das Kunſthandwerk NSK Es gehört zum Wesen des schöpferisch tätigen Handwerks, sich immer wieder freudig in den Dienst fünstlerischer Sonderaufgaben zu stellen. Denn gerade hierbei kann sich erfin derische Gestaltungsluft am reichsten und schönsten entfalten. So erscheint es im Rahmen des heutigen Zeitausdrucks nur natürlich, daß fich eine ganze Reihe vorzüglicher deutscher Werkstätten wieder einem Arbeitsgebiete zuge= wandt haben, dem wir viele der sinnigsten und haraktervollsten Erzeugnisse verflossener Jahr hunderte verdanken : dem Dienſt an der Familienüberlieferung. Sprechend bezeugen noch heute die Werke längst vergangener Zeiten überall in deutschen Landen, wie lebendig stets der Wunsch war, die Brücke von den lebenden zu den nachkommenden Geschlechtern zu schlagen und bei diesen die Erinnerung an Vorfahren und Urahnen wach zuhalten. Denken wir nur an alle jene herrlichen geschnitten Tore der stattlichen niedersächsischen Bauernhäuser, in deren Balken die Namen der Erbauer, Jahreszahl, Sinnspruch und vielfach außerdem uralte überlieferte Heilszeichen eingeschnitten stehen zu stetem Rüderinnern für alle, die gegenwärtig darunter aus- und eingehen. Türbefrönungen, Hauswandſchmud oder Setzschwellenschnitzerei in den Alpenländern, den tausendjährigen Städten am Harz und vielen anderen Gegenden unseres Vaterlandes bergen oft den gleichen Sinngehalt. Auch altes Gebrauchsgerät der verschiedensten Art hält in städtischen wie in ländlichen Häusern den Familienfinn in dieser Weise lebendig. Prächtige, mit den Namen des Baares und dem Hochzeitsdatum geschmüdte Brautstühle in den Bierlanden mit meisterEinlegearbeit, hafter Bommern in mit Schnißerei und Bemalung verziert , Brauttruhen in der gleichen Ausführung, Zinnschüsseln und früge mit entsprechender Gravies rung, funstreich geschriebene Göttel- oder Paten= briefe, bemalte Glasscheiben an Fenstern, die oft ganze Geschichten enthalten, ferner in be tühmten Töpfergegenden, wie den Rheinlanden, Fliesen mit derart erzählenden Darstellungen, gehören zu den alten Kostbarkeiten im Besig von Familien und heute leider häufig nur noch der Museen. Schließlich sei an die prachtvollen alten Grabmäler auf deutschen Friedhöfen in Nord und Süd, besonders aus dem 17. und 18. Jahrhundert, erinnert, auf

denen die handwerkliche Kunst des Steinmetzen oft in Bild und Wort Kunde von dem Leben ganzer, meist finderreicher Familien gibt. Durchaus würdig reihen sich allen diesen Schätzen aus längst verklungenen Tagen nun die Arbeiten der verschiedensten jetzigen Werk stätten im Dienste des Familiengedankens an. Es feien hier in bunter Folge einige wenige vor allem solcher Beispiele angeführt, die innerhalb des häuslichen Rahmens selbst liegen und somit in das eigentliche Reich der Frau gehören. Da sind zunächst jene künstlerisch ausgestat= teten, wenn auch teils durchaus einfachen Hüllen und Büchern, in denen wir die wichtigen Familienurkunden und aufzeichnun gen verwahren, vom kräftigen, schlichten Leinenband bis zu der Mappe aus Ziegen- oder Schweinspergament mit Kennworten und Zeichen in feinsten Stempeldruden ; dies alles hält das früher stark zurückgegangene, in den letten Jahren aber bewundernswert emporblühende Buchbinderhandwerk zur Erfüllung der verschieden abgestuften Ansprüche bereit. Sämtliche Werkstätten, auch die aller anderen Arbeitsgebiete, stehen ferner stets gern zur Verfügung, um das Gewünſchte im persönlichen Auftrage herzustellen . Auch das Töpferhandwerf formt kunstvolle Erinnerungsstücke, ebenso wie die großen Porzellanmanufakturen, die feit jeher mit Hilfe ihrer bewährten Kunsthandwerker reizvolle Andenkenschalen, vasen mit dem tassen und Schmuck eigenartiger Bemalung geliefert haben. Besonders lockend wegen ihrer Dauerhaftig= teit erscheinen natürlich ſtets alle Familienandenken aus Metall. Zinnteller mit Wappen und Familienangaben, silberne Löffel, von denen auch ein einzelner mit eingraviertem Datum und den Buchstaben des Gebers ein liebes Andenken für Kind und Kindeskind darstellt, ein mit Wappen oder Hausmarke gezeichneter Familienring, der oft als innig behütetes Erbe durch viele Geschlechter stets an den erst geborenen Sohn weitergeht, gehören zu den schönsten Stücken von Dauer. Herrliche Zeugnisse neuerwachten Familienfinnes verdanken wir der Wirk- und Webetunst der letzten Jahre, sei es, daß sie Wappen und Wahrsprüche auf die Fläche, zum Beiſpiel eines Wandbehanges, setzt, oder daß andeutende bildliche Darstellungen dem Eingeweihten noch

NSK Folge 122 mehr sagen ; so sehen wir auf dem Familienstück eines Überfeekaufmannes, der Wirkarbeit einer der besten norddeutschen Künſtlerinnen, eine mächtige auf dem Meere segelnde Kogge, während eine angedeutete Uferlandschaft der Südsee, das Hauszeichen der Familie auf einer schwimmenden Boje und andere Einzelheiten ihre beredte Sprache reden. Mehr noch als bei den Web- und Wirkarbeiten berühren wir aber bei den Stidereien , die heute im Dienste des Familiengedankens hergestellt werden, ein reizvolles Schaffensgebiet, auf dem sich manche Frau auch selbst betätigen kann. Gerade Nadel und Faden aber eröffnen unerschöpfliche Möglichkeiten, schildernd in Wort und Bild wichtige Ereigniſſe zu verkörpern, Gestalten in ihrer Berufstätig

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31. Mai 1937 teit, ein Stammhaus oder das Wahrzeichen eines Heimatortes und vieles andere. Ein TaufKleidchen, in das der Name jedes Kindleins, das es getragen hat, eingestickt wurde, geben häuslichen Feiern eine eigene Weihe. Mag es sich um derartige, liebevoll ausgeführte eigene Arbeiten handeln oder um jene des so ungemein leistungsfähigen deutschen Kunsthandwerks, häufig auch um Wertgegen= stände, die als Gemeinschaftsgabe einer ganzen Gruppe von Sippenangehörigen aus besonderem Anlaß geschenkt wurden stets werden solche beziehungsreichen Dinge, in denen sich hohes Können, beseelende Sinngebung und erlesene Schönheit vereinen, zu den liebsten, in Ehrfurcht gehüteten Schäßen der deutschen Frau gehören. Theda Behme.

Das Sonnenzeichen auf dem Haushaltgerät Wie arbeitet die Verfuchsſtelle für Hauswirtſchaft? – Praktiſcher Schuß für die Hausfrau NSK Die Reichsschule I der NS.-Frauen= schaft in Coburg war fürzlich Schauplah ernſtester Arbeit und erholsamer Freude. Die Gauabteilungsleiterinnen Volkswirtschaft - Hauswirtschaft des Deutschen Frauenwerkes waren aus dem ganzen Reich zusammengekommen, um für ihre verantwortungsvolle Arbeit draußen newe Richtlinien mitzunehmen und um durch Austausch gewonnener Erfahrungen einander Anregungen zu geben. Von den vielen Arbeitsgebieten der Abteilung Volkswirtschaft-Hauswirtschaft, die in den Besprechungen mit neuen Gesichtspunkten und interessanten Ergebniſſen aufgerollt wurden, sei besonders die Arbeit der Bersuchsstelle für Hauswirtschaft in Leipzig erwähnt. Die deutsche Hausfrau unserer Zeit ist ernstlich bemüht, mit ihrem Wirtſchaftsgeld ſparſam umzugehen und will unnötige Anschaffungen vermeiden. Trotzdem fann es ihr passieren, daß Fie beim Einlauf eines Haushaltungsgerätes diesen Bestrebungen entgegenhandelt und später im Gebrauch erkennen muß, daß das Gerät nicht hielt, was es versprach. Bei dem Übermaß von Neuerscheinungen auf dem Gebiet der Hauswirtschaft kann die Hausfrau - besonders die jungverheiratete, der die lange Erfahrung fehlt nicht so schnell und sicher zwiſchen gut und schlecht unterscheiden und wissen, ob das Gerät gerade für die Art und Größe ihres Haushaltes zweckentsprechend ist. So hat die Verfuchsstelle in Leipzig es sich zur Aufgabe ge= macht, die von der Induſtrie hergestellten hauswirtschaftlichen Geräte und Gebrauchsmittel auf ihre praktische Verwendbarkeit im Haushalt hin zu prüfen und dadurch die Hausfrau vor Fehleinkäufen zu ſchüßen. Erstaunlich groß ist die Zahl der Geräte, die im Laufe der Jahre abgelehnt werden mußten. Zur Prüfung angenommen werden alle hauswirtschaftlichen Geräte. Es ist tein Gegenstand zu klein oder zu unscheinbar, denn gerade die einfachen Geräte kommen wegen des niedrigen Preises in viele Hände und können in weitesten Kreisen Arbeitserleichterung schaffen.

Es war schwierig, die Arbeit der Versuchsstelle auf und auszubauen, weil Prüfmethoden, die die Leistungen der einzelnen Erzeugnisse meßbar festlegen, erst mühsam gefunden werden mußten. Erste Voraussetzung für die Messung überhaupt sind einheitliche Versuchsbedingungen bei der Prüfung gleichartiger Gegenstände. ZB. muß zur Beurteilung von Waschmaschinen eine einheitliche künstliche Beschmutzung und gleichartiges Versuchsgewebe ge= schaffen werden. Die dann nach durchgeführtem Waschversuch sich zeigenden Unterschiede in Verschmutzung und Zerstörung des Gewebes geben deutlich Aufschluß über die Qualität der Maschinen. Die Leistung muß zum Preis in annehmbarer Beziehung stehen. Die Versuchsstelle beschränkt sich aber nicht nur auf die negative Feststellung eines vorhandenen Mangels, sondern sucht in Zusammenarbeit mit dem Hersteller nach Wegen zur Verbesserung. Wenn zB. in einem Badofen ein Kuchen nach mehreren Versuchen immer wieder ungleichmäßig braun wird, kann man sicher annehmen, daß die Hißeverteilung nicht richtig ist. Es wird jezt mit Hilfe von Widerstandsthermometern die Hize an verschiedenen Stellen der Bratröhre gemessen und die Unterschiede genau festgestellt. Die aus dieser Meßmethode gewonnenen Erfahrungen geben dem Hersteller an, wieviel Gradunterschiede vorkommen dürfen, ohne dem Kuchen Schaden zuzufügen. Die Firma wird die Fehler abzustellen versuchen und kann nach Änderung den Ofen erneut zur Prüfung einreichen. So muß für jeden Gegenstand eine andere Prüfungsmethode gefunden werden, die eine eindeutige Vergleichbarkeit ermöglicht. In den Laboratorien stehen vielerlei merkwürdig er= scheinende Meßapparate und Einrichtungen, die alle in der Versuchsanstalt selbst konstruiert wurden und wichtigen Zwecken dienen. Da gibt es einen Apparat mit Hebel , der das menſchliche Bein ersetzt und die Glätte des Bohnerwachſes prüft. Da ist oben am Kamin ein Staubsauger angeschlossen, um bei der Prüfung

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NSK Folge 122 von Kohleſparplatten fünstlich einen gleichmäßigen Zug zu erzeugen. Besonderes Interesse erwedt bei den Be suchern immer wieder die eigens angelegte Mottenzucht, die zur Prüfung der MottenDertilgungmittel gebraucht wird. Die Motten werden in ein Glas gesperrt, in dem außer präpariertem Stoff auch unpräparierte reine Wolle liegt, damit nicht „ in der Not der Teufel Fliegen frißt". Wenn aber trotz Vorhanden= seins des Wollfadens die Larve auch den präparierten Stoff angefressen hat, ist flar erwie sen, daß das Mittel nicht mottensicher war und abgelehnt werden muß. So werden in der Versuchsstelle alle Dinge der Hauswirtschaft untersucht ; vom Kühlschrank mit großem Anſchaffungswert bis zum billigen Scheuerfand, der aber bei schlechter Zusammenſehung großen Materialſchaden anrichten kann,

find alle Gegenstände gleich wichtig für die Hausfrau . Wenn die Anforderungen, die an Güte und Preiswürdigkeit gestellt werden müsſſen, erfüllt sind, erhält der Gegenstand das Prüfzeichen der Versuchsstelle: das Sonnens zeichen. Allerdings nur unter der Bedingung, daß in den Werbeschriften und Ge= brauchsanweisungen keine übertriebenen und unwahren Versprechungen gemacht sind ; die Hausfrau soll sicher sein, daß das Gerät erfüllt, was sie von ihm erwartet. Alle Hausfrauen sollten sich daran gewöhnen, nur nach dem — in jedem Jahr neu erscheinenden ,,Verzeichnis der geprüften Gegenstände der Versuchsstelle für Hauswirtſchaft“ einzufaufen. Fehlleitungen von Kapital durch Ankauf unpraktischer Haushaltsgeräte können wir 1 uns wirklich nicht leisten. Darum, Hausfrauen, Be. ,,Achtung, Sonnenzeichen !"

Wie fleißig find die Menſchen in Deutſchland“ Hundert füdafrikaniſche Lehrer und Lehrerinnen beſuchten Deutſchland – Großes Intereffe für das Schaffen der deutſchen Frau NSK Vor mehreren Wochen sind 100 südafrikanische Lehrer und Lehrerinnen von Kapstadt aus zu einer Studienfahrt nach Europa aufgebrochen. Ehe sie nach Deutschland kamen, waren fie zu Gast in England, dem Mutterland ihres Dominions, ferner in Schottland, Norwegen , Schweden und Dänemark. In Saßnit betraten sie deutschen Boden. Viele davon zum erstenmal in ihrem Leben. Nun, es hat sich keiner der Teilnehmer, mit denen wir in München, ihrem letzten deutschen Aufenthalt, gesprochen haben, etwa darüber beklagt, daß er sich seitdem auch nur eine Stunde gelangweilt hätte. Im Gegenteil, es wurden der Eindrücke schier zuviel geboten. Zuerst in Berlin mit der Ausstellung „Gebt mir vier Jahre 3eit", welche die tausendfältigen Kräfte lebendig wiedergibt, die der Nationalsozialismus in den letzten vier Jahren erweckt und zum Einſatz gebracht hat. Düsseldorf wartet mit der Schau : „Schaffendes Volk" auf, gestaltete und geformte Materie zeigend, hinter der bezwingend der schaffende und denkende Mensch steht. In Köln ist es der deutsche Stil der Gotik, der in seinem Dom zum vollendetsten Ausdruc kommt und den fremden Gäſten die alte Kultur unserer Heimat vor Augen führt. KoblenzMainz, die Strede am Rhein, wo deutsche Burgen und Sagen zu Hause find, hat den südafrikanischen Besuchern ein Stück schönster deut= scher Romantik vermittelt, ebenso wie die nächste Etappe ihrer Reiſe, Würzburg, in ihnen den Frohsinn einer baroden Zeit nachtlingen ließ. Angesichts des unvergeßlichen altfränkischen Stadtbildes von Nürnberg überstürzten sich schließlich vollends die Eindrücke : lebendig ge= bliebene Geschichte in der Altstadt, draußen vor den Toren aber die aufstrebenden Monumentalbauten des Reichsparteitagsgeländes - Reprä= sentanten unserer jüngsten Zeit. Daß nicht bei jedem von 100 Menschen die gleichen Eindrüde als stärkstes Erlebnis haften-

bleiben, ist selbstverständlich. Und so war es denn ein buntes Bild, das die zwanglose Unterhaltung mit ihnen vor uns aufrollte. Da ist eine Lehrerin, die den blühenden Flieder und das junge frische Grün deutscher Landschaft nicht vergessen kann. Eine andere schwärmt von dem erlesenen Genuß, den ihr die Oper in Berlin bereitete. Lohengrin, dann Rosenkavalier, auch Butterfly hat sie gehört. „ Wir haben keine solchen Opernaufführungen in Südafrika“, erzählt sie. Das Deutsche Frauenwerk" haben sie auch kennengelernt und einen kurzen Einblick bekommen in das Schaffen und den Betrieb dieser gewaltigen Organisation. Sie sind sehr froh, daß sie Schriften und Broschüren darüber erhalten konnten, und sie werden, wenn wieder etwas Muße in ihr Leben eingekehrt ist, mit viel Intereſſe darin lesen. Das haben sie uns versichert. Manche von ihnen wollen zu Hause Vorträge über ihre Eindrüde aus Europa halten. Und als wir weiterhin auf ein Arbeitslager zu sprechen kommen, welches die Südafrikaner in Lennep erstmals sahen, da war wohl keiner unter den hundert aus dem Kapland, der nicht der Ansicht ihres Sprechers beigestimmt hätte : „Es ist uns überall auf unſerer Reise aufge= fallen, wie fleißig alle Menschen in Deutschland sind. Und sie scheinen sehr glücklich dabei zu sein und mit Freude mitzuhelfen, ihr Vaterland wieder hochkommen zu fehen." Eine Lehrerin, die 1925 Deutſchland bereist hat, fann am besten den großen Unterschied zwischen damals und jetzt beurteilen : „Wir haben viel und immer mit großem Intereſſe über das neue Deutschland gehört und gelesen, aber es mit eigenen Augen zu sehen, überrascht uns alle Tage wieder". Die Fahrt durch Süddeutschland haben die Lehrer und Lehrerinnen im Autobus zurüd-

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NSK Folge 122 gelegt und dabei in allen Gauen beobachten fönnen, wie im Gegensatz zu ihrer Heimat jedes Stückchen Boden in Deutſchland ausgenußt wird und wie sehr die Frauen bei der Bestellung der Ücker mitarbeiten. Drei Tage hielten sich die Gäſte in der Hauptstadt der Bewegung auf, und auch hier konnten

Ein Stiefkind

31. Mai 1937 sie ihren Erinnerungen an Deutschland neue schöne Eindrüde anfügen. So werden die Ers zieher aus Südafrika wieder in ihre ferne Heimat zurückkehren, um der ihnen anvertrauten Jugend ein wahres Bild von Europa und vom Aufstieg und Schaffen Deutschlands geben zu können. I. M.

der Architekten

Die Speiſekammer in den Neubauwohnungen – Forderungen und Abhilfe

NSK Eine Wohnung soll nicht nur hell, gesund, geräumig und günstig zum Arbeitsplat des Mannes gelegen, sondern sie soll auch zwedentsprechend sein. Um aber über die Zwed mäßigkeit eines Dinges urteilen zu können, muß man sich über den Zweck, dem es dienen ſoll, klar ſein. Es ist erstaunlich, daß es immer noch eine ganze Anzahl Frauen zu geben ſcheint, die dem Zwed vernünftiger Wirtschaftsräume viel zu wenig Intereſſe entgegenbringen. Je mehr aber unsere Frauen und Mädel durch die unermüdliche Aufklärungs- und Erziehungsarbeit des Deutschen Frauenwerks in ihre Pflichten hineinwachsen, desto deutlicher wird die häufige Vernachlässigung der Wirtschaftsräume beim neuzeitlichen Wohnungsbau allen zum Bewußtsein tommen. Hier herrscht noch immer ein Übelstand , der dringend beseitigt zu werden verdient. Die Frau wird sich den Architekten zum Freunde machen, die ihm mit Ratschlägen und Plänen zu Hilfe kommt, die der Ausdruck der Erfahrungen sind, die sie im Laufe ihrer hauswirtschaftlichen Tätigkeit machen konnte. Unter der Einwirkung der Bakterien - win, zig fleiner Lebewesen, die sich überall in der Luft unsichtbar für das menschliche Auge aufhalten, und die besonders gut in Feuchtigkeit und Wärme gedeihen - säuern , gären, faulen und schimmeln unsere Lebensmittel. Kampf um eineinhalb Milliarden, Kampf dem Verderb, das heißt hier also entschloſſener Kampf den Bakterien, die unsere Nahrungsmittel bedrohen, heißt Schaffung geeigneter Aufbe = wahrungsräume. Eine Speisekammer muß ſo ſein -- soll sie dem Zweck entsprechen, dem sie dient daß sich darin die Lebensmittel für die Familie für den Bedarf mindestens einer Woche aufbewahren lassen. Das auf dem Wochenmarkt gekaufte Frischgemüse muß sich halten und so zugleich den Verbrauch dieses so über aus wichtigen Lebensmittels steigern helfen. Ist der Einkauf größerer Mengen erfahrungsgemäß überhaupt rentabler, so trifft dies be= sonders für Obst und Gemüse zu. Also müssen wir beides in unserer Speisekammer lagern können, ohne daß wir es dem Verderben ausJezzen. Wir stellen darum folgende Bedingungen für eine Speisekammer. Sie darf nicht nach Süden liegen, auch dürfen keine Heizungsoder Warmwasserrohre hindurchlaufen. Sie muß Iüftbar sein, nach Möglichkeit muß sich ein ständiger leichter Durchzug herstellen lassen, um der Staubniederlassung zu wehren. Für

größere Haushaltungen sollte sie aber so sein, " daß sie ein Fenster hat, das durch einen Gazeeinsaz gegen das Eindringen von Fliegen und anderen Insekten schüßt. Ihre Wände sollten gekalkt sein, da der übliche Leim und Ölanstrich dazu neigt, Feuchtigkeit aufzunehmen und so die Schimmelbildung zu fördern. In größeren und kinderreichen Haushaltungen, in denen alles ſo praktiſch und zeitſparend als möglich einzurichten ist, muß die Speisekammer Vorratstammer häufig zugleich zur werden. Sie muß also Raum bieten zur Aufbewahrung von konserviertem Obſt, Gemüſe und Fruchtsäften, eingelegten Eiern, Eſſiggurken und -früchten, kurzum alles deſſen, was zur Vorratswirtschaft gehört. Sie muß ferner für das Obst einen kleineren, für Kohl aller Art einen größeren Lattenrost haben. Würste und Schinken ebenso wie Kräuter, Badobst und getrocknete Pilze hängen am besten in Mullsädchen, so daß die Luft von allen Seiten heran kann. Kartoffeln halten sich gut in einer Lattenliste mit abfallendem Boden und Knollen- und Wurzelgemüse in einer Kiste mit Sand. Hat man nun einen sehr kleinen Raum zur Verfügung, so muß der erfinderische Geist der Hausfrau einen Tischler oder gar ein geschicktes Familienmitglied heranziehen, der in Form eines Schrankes die verschiedenen hier angeführten Behälter übereinander angeordnet aus eins fachem Holz oder Latten erstehen läßt. Speiſekammern, die zu Vorratskammern erweitert werden können, sollten mindeſtens soviel Raum freilassen, daß man sich in ihnen frei bewegen kann. Der Fußboden bleibt aus Reinlichkeits, gründen am besten frei. Ein Gazeschränkchen , in dem Speisereste und „ Lebensmittel unter Verbrauch" vor Insekten geschüßt werden können, ergänzt besonders im Sommer die Einrichtung der Speisekammer wertvoll. Die Verantwortung, die auf uns deutschen Frauen liegt, sollte uns lehren, allen Fragen der Haushaltsführung den Ernst entgegens zubringen, den sie verdienen. So sollen wir alle an unserm Teil mitarbeiten, daß auch die Neben- und Wirtschaftsräume unserer neuzeitlichen Wohnungen den Anforderungen der Zeit entsprechen. Wohnungen aber, in denen diese notwendigen Dinge unbeachtet bleiben, wollen wir meiden. Dann werden wir bald überall Verständnis und Interesse für unsere berech tigten Ansprüche finden, die unserer Verpflich tung für eine verantwortungsbewußte Hauswirtschaftsführung entsprechen. B. F.

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NSK Folge 122

Frauentum

und

Frauentat

Frauen als Gäſte

Das Emmy-Göring-Stift in Weimar

der Hitler-Freiplaßſpende NSK Neben dem SA.-Mann, neben dem Politischen Leiter, neben allen Männern, die in der Partei und ihren Gliederungen marschieren , steht die Frau heute wie ehedem, als es in den Jahren vor der Machtübernahme galt, dem Führer die Treue zu wahren. So bedeutet es Anerkennung und Dank zugleich, wenn nun neben den Männern auch die verdienten Kämpferinnen der Bewegung als Gäste der Hitler - Freiplagspende frohe Ferientage verleben dürfen. Konnte der Kreis Göttingen als erster im Niedersachsengau vor etwa Jahresfrist den ersten Marschblock der Hitlerurlauber in seinen Mauern begrüßen, so konnte er in dieſen Tagen wiederum zuerst 20 Frauenschaftsschwe = stern als Gäste der Hitler-Freiplatspende bei sich aufnehmen. Aus allen Gauen kamen die Kameradinnen, und neben den Berlinerinnen waren namentlich die Frauen aus dem Grenzland vertreten, aus der Westmark, vom Niederrhein, aus Schlesien und aus Danzig. Mütter, die immer nur gewohnt sind, ihre Familie von früh bis spät zu versorgen, sind selber nun Gast. Göttingen aber hat schon seine Erfahrungen gesammelt und weiß, daß zuviel des Guten an Besichtigungen und Ausflügen eher schaden als nüßen kann. So sind die Tage neben ein paar gemeinsamen Ausfahrten in den Landkreis und ins schöne Werratal nur der Erholung und Entspannung gewidmet. Alles aber wird den Gästen gegeben aus selbstverständlicher Liebe Th. H. und Kameradschaft heraus.

NSK Durch Weimars frühlingsgrünen, ruhigen Park im Tal der Ilm gelangen wir in die von mächtigen Kastanien umſäumte Tiefurter Allee. Hier liegt unweit des im Jahre 1895 gegründeten Marie- Seebach- Stiftes, der alten, räumlich heute nicht mehr zureichenden Heimstätte für verdiente Bühnenfünstler im Ruhestande, das Emmy - Göring - Stift , das jekt vollendet und eingeweiht wurde.

Kongreß der Lyzeumklubs in London NSK Vom 1. bis 5. Juni findet in London der 10. Kongreß der Internationalen Vereinigung der Lyzeumklubs statt. Außer England und seinen verschiedenen Dominionsklubs Australien hat allein deren fünf — nehmen die Vertreterinnen von acht europäischen Staaten teil. Deutschland ist durch seine Berliner und Dresdener Klubs vertreten. Außer den beiden Delegierten. Dr. Frieda Herwarth und Frau Clara Mende begeben sich auch die Präsiden= tin des Berliner Klubs, die Stellvertreterin der Reichsfrauenführerin, Frau Else Paul , und drei weitere Klubmitglieder nach England. Die Tagung steht unter der Führung der Präsidentin des Schweizer Klubs und beschäftigt sich mit verschiedenen Fragen, die das Leben der schaffenden Frau berühren, ua. auch die Zusammenarbeit mit andersartigen Frauenorgani= sationen, mit dem Austausch von Werken bildender Künstlerinnen auf dem Wege von Wanderausstellungen und der Erleichterung des Bes suches fremder Länder zum Zwede des Stu diums der Sprachen, Sitten und Gewohnheiten. Die Aufnahme neuer Klubs in Budapeſt und Wien zeigt das wachsende Interesse für diese Art der Frauenzusammenarbeit in Ländern, die C. M. bislang keinen Lyzeumblub hatten.

Auf freiem Gelände, mit weitem Blid über die grünen Hügel, steht das helle Gebäude mit der großen Terrasse und den breiten Seitenflügeln inmitten eines künstlerisch angelegten, großen Gartens. Es wurde erbaut von dem Weimarer Architekten Fleming. Das Portal ist mit dem Wappen des Gründerpaares ge= krönt. Wir treten durch es in die geräumige Diele mit dem Kamin und dem Deckengebälte nach altdeutscher Art. Während sich links da= von der Verwaltungsraum mit einer Bibliothek anschließt, liegt rechts ein gros Ber festlicher Raum, der für den Alltag als Speisesaal gedacht ist. Über diesem Saal liegt eine herrliche Sonnenterrasse. Von mehr als 30 Zimmern sind ein großer Teil schon bewohnt. Erlesener Geschmack verbindet sich hier mit vorbildlich praktischer Anlage. Wünschen und Wollen einer warmherzigen, frau lichen Künstlerin durchstrahlt das Haus, um dessen Entwurf und Innenausgestaltung bis ins einzelne und kleinste Frau Görings Bevollmächtigter, der Staatsschauspieler Wilhelm Hinrich Holz , sich das größte Verdienst erworben hat.

Mit der Errichtung dieses hellen, sonnigen Hauses hat Frau Göring vielen Künstlern, die sonst schwer zu ringen hätten mit den Nöten eines kummervollen Alters, eine Stätte des Friedens und der Freude geschenkt. Dr. H. B.-E.

Das Ziel deutscher Erziehungsarbeit NSK Oberstudiendirektorin Pgn. Dr. Tschers ning sprach vor den Stuttgarter Erzieherinnen, denen sie in der Kampfzeit der Bewegung und in den zwei Jahren ihrer Tätig= feit als Oberstudiendirektorin und Gaureferentin der Fachgruppe „ Weibliche Erziehung“ Führerin und Kameradin war. Sie stellte dabei die großen Aufgaben heraus, die heute dem Erzieher der deutschen Jugend gestellt sind. „ Die Frau,“ so betonte Frau Dr. Tscherning, ist von der Partei, vom Führer zur Mitarbeit gerufen worden, und sie kann schon darum dem Geschehen, den neuen Zielsetzungen der Bewegung nicht gleichgültig gegenüberstehen." Mütterlichkeit und Wehrhaftigkeit, das sind die beiden entscheidenden Erziehungsideale. Wehrhaftigkeit, das heißt diszipliniert und tapfer sein, selbstlos und hart gegen sich selbst. U. R.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK -Nachrichten

Zu NSK Folge 122

Künstler als Hitler -Urlauber Neue Aufgaben der „Hitler-Freiplah-Spende" Studienreisen Zwei Kameradschaften gebildet zu Stätten deutscher Kunst. NSK Berlin, 31. Mai. Durch den Einsatz der Freiplagspende wird nunmehr auch für junge Maler, Bildhauer, Graphiter, Architekten, Kunsthandwerker und Kunstschüler, die sich aus eigenen Mitteln einen Erholungs- und Studienaufenthalt nicht leisten fönnen, die Möglichkeit geschaffen, drei Wochen Urlaub an den Stätten deutscher Kunst zu verbringen. Von der SA. wurden zusammen mit der NSV. zu diesem Zweck zwei Hitler-Urlauber-Kameradschaften" aufgestellt, die je etwa 40 und 20 bildende Künstler umfassen und die in Nürnberg und . Blau beuren Aufenthalt nehmen. Der Sinn dieser Kameradschaften besteht darin, den jungen Künstlern Erholung und Anregung zu geben, ihnen alte und neue Kunstwerke nahezubringen und sie durch Fachleute unterrichten zu lassen. Ebenfalls werden sie Gelegenheit haben, ihre eigene Kunst durch praktische Arbeiten zu fördern. Arbeitsbeschaffungslotterie der NSDAP . Bekanntmachung des Reichsschatzmeisters NSK München, 31. Mai. Der Reichsichagmeister der NSDAP. hat mit Zustimmung des Reichs- und preußischen_Ministers des Innern mit Erlaß vom 24. April 1937, unter R. g. 3. 4. 1937, der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei die Veranstaltung Losbrief - Geld = einer lotterie mit sofortigem Gewinnentscheid für das Gebiet des ganzen Deutschen Reiches für die Zwecke der Arbeitsbeschaffung der NSDAP. genehmigt. Das Spielkapital beträgt 10 Mill . RM. und Gesamtgewinnfumme 2 800 000 RM. (2 350 000 Gewinne und 400 Prämien) . Der Vertrieb der Lose auf öffentlichen Straßen und Pläzen sowie in Gast- und Vergnügungsstätten ist ge= stattet.

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find Gewähr, daß es der Nation an gesundem Nachwuchs nie gebricht. 2: Sie hat zur Treue und Verschwiegenheit zu erziehen. 3. Sie hat den Willen, Verantwortungsfreudigkeit und Entschlußkraft zu wecken und zu stärken. Niemals fönne Erziehung gelehrt werden, sie müſſe vorgelebt werden. Alle Erziehungsarbeit müsse ein deutscher Lehrer mit heißem Herzen tun. Dann werde jeder, der die Schule verläßt, nur eine Leidenschaft kennen : Einsaß für die Nation. Das Reichstrachtenfest in Bayreuth

Trachtenzug und Frühlingsfest NSK Bayreuth, 31. Mai. Im Verlauf des vierten Reichstrachtenfeites in Bayreuth fand ein großer Festabend ,,Deutsches Brauchtum" statt, zu dem Trachtler aus allen Gegenden des weiten deutschen VolksUnter den Ehrenraumes erschienen waren . gästen sah man auch den stellvertretenden Gauleiter Pg. Ruddeschel , der ein Begrüßungs, telegramm des Führers zum vierten Reichs- ; trachtentreffen verlas. Ein farbenbunter Trachtenfest zug eröffnete das Frühlingsfest in der Eremitage, dem herrlich gelegenen markgräflichen Luftschloß. Gauleiter Wächtler nahm als Ehrengast am Frühlingsfest der Trachtler teil. Der Gauleiter entbot allen Festteilnehmern den Gruß des Grenzgaues Bayerische Oſtmark, um ſich dann besonders an die zu wenden, die von jenseits der Grenzen kamen. Das heutige schöne Trachtenfest — ſo fuhr der Gauleiter fort zeige uns, daß wir in einer neuen Zeit leben. Die Gemeinschaft des Volkes ſei von jeher der größte Künstler gewesen. Jeder Stamm habe ſich das geschaffen, was ſeinem Leben eigen ist. Die Trachten seien Ausdruck der Leben s haltung des Volkes . In den echten Trachten werde die deutsche Geschichte lebendig. Sie drückten Leid und Freude deutscher Menschen aus Mit schönen und Farbenprächtigen Darbietungen der Volkstumsgruppen klang das Frühlingsfest aus.

Vierte Ausstellung des ,,Hilfswerkes für Nationalsozialismus iſt das Gesetz der Schule Gauleiter Wächtler vor 3000 fränkischen Erziehern NSK Nürnberg, 31. Mai. Die Gautagung der fränkischen Erzieher in Nürnberg fand mit einer eindrucksvollen Kundgebung im Kulturvereinshaus ihren Abschluß. Gauleiter und Reichswalter des NSLB., Wächtler, sprach zu 3000 Erziehern und Erzieherinnen. Er ließ keinen Zweifel, daß die deutsche Zukunft nicht zuleht mit durch die Arbeit der deutschen Schule gestaltet werde. Das Gesch dieser Schule sei der Natio= nalsozialismus . In markanten Sägen stellte der Reichswalter der Schule folgende Aufgaben : 1. Sie hat gesunde Körper heranzuziehen , denn allein ſie •

deutsche bildende Kunst“

in Chemnitz

NSK Chemnik, 31. Mai. Nach den Erfolgen , die die drei ersten Auss stellungen des „ Hilfswerkes für deutſche bildende Kunst in Essen, Dortmund und Magdeburg zu verzeichnen hatten - durchweg wurden über 50 v5. der ausgestellten Kunstwerke verkauft , wurde in der Stadt Chemnih die vierte Ausstellung dieser Art durch den Sächsischen Innenminister Dr. Fritsch feierlich eröffnet. NSV .-Gauamtsleiter Pg. Büttner hob die Bedeutung des „Hilfswerkes für deutsche bildende Kunst“ hervor und legte ihr Wesen , ihre Aufgaben und ihr Ziel dar. Innenminister Dr. Fritsch machte darauf bedeutungsvolle Ausführungen über die nationalsozialistische Auffaſſung von der Kunſt.

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Nationalsozialiſtiſche

Brief and Drahtan [ órijt der Schriftleitung: Berlin 618 68, Jimmers, 90, H. Fernruf: 11 00 22 Berlag: &rang Cher Ra§ 1. 6. m. 1. §. Zentralverlag der RSTAB., München - Berita d : Cher.Berlag , Berlin SW # immerBraße 88. - Wie Zahlungen ab nach erlin (Bolichedlanto_Berlin 4464) zu richten

Partei -Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreffeftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUR

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Die NSK Randbemerkung :

Die notwendige NSK Es ist nicht nötig, dem deutschen Leser noch ein Wort über den Kardinal Mundelein zu sagen. Der Beifall der Massen, der die Abrechnung Dr. Goebbels mit den Unverschämtheiten dieses seltsamen Kirchenfürsten. unterstrich, hat bereits genug zu diesem Thema beigesteuert. Wenn jetzt das deutsche Volt aus der Vers öffentlichung der von der Reichsregierung an den Batikan gerichteten Note ersteht, daß dort den unglaublichen Entgleisungen des ameritanischen Bischofs, seinen frechen Verunglimps fungen des Führers mit stiller Duldung bes gegnet wird, und man es vermeidet, ein Bedauern zum Ausdruck zu bringen, dann ist dem deutschen Volksgenossen klar, daß es einer solchen unglaublichen Haltung gegenüber nur eine deutliche und scharfe Antwort geben kann. Nachdem der Vatikan Wert darauf legt, als weltliche Macht anerkannt zu sein, muß er auch die Gesetze der Anständigkeit im Verkehr von Staat zu Staat respektieren. Wenn das nicht

Antwort

geschieht, ist die gleiche Behandlung ihm gegenüber am Plage, wie ſie jedem anderen Staate zuteil werden würde, wenn sich ähnliche Zwischenfälle ereigneten. Es scheint uns, daß die Kurie flüger daran läte, in einer Zeit, in der so viele ihrer Funktionäre wegen gemeiner sittlicher Vergehen sich zu verantworten haben, nicht auch noch durch folche Herausforderungen das deutsche Bolt zu erregen. Es ist nicht die Aufgabe Deutschlands, den Batikan zu belehren, aber es ist die Pflicht der Reichsregierung, das Ansehen des Reiches und seines Führers vor Niederträchtigkeiten zu schützen. Das ist geschehen durch die Rede Dr. Goeb= bels, die in unserem Volke stärksten Widerhall gefunden hat und nunmehr auch durch die Note der Reichsregierung, die dem Vatikan die Möglichkeit gibt, zu zeigen, ob er gewillt ist, das Deutsche Reich zu respektieren, oder ob er den Weg der Provokation nach der Methode Mundelein den Vorzug geben will. H. S.

Fahrt durch den Traditionsgau der NSDAP.

Parole:

Gemeinſchaftsarbeit

Aus der Gemeinschaft für die Gemeinſchaft – Werke aus eigener Kraft – Was die Gemeinden schufen – Wille wird Bauherr - Volksgemeinschaft als großer Gewinn NSK Worte sind Worte, ohne die Tat verflingen und versinken sie. So kann man wohl von Gemeinschaft an sich, von Volksgemeinschaft im besonderen sprechen und schreiben wird sie nicht gelebt, dann waren die Worte unnük, dann besteht die Gemeinschaft nicht. Das deutsche Volt hat im WHW., hat in zahllosen Handlungen und Leiſtungen des Alltags den Beweis erbracht, wie es Tuchfühlung neh-

men kann, wie jeder für jeden zu schaffen und zu opfern bereit ist. Im Traditionsgau München - Oberbayern aber ist man nun noch einen Schritt weitergegangen. Im November des vorigen Jahres rief der Gauleiter zur Gemeinschaftsarbeit auf; fie forderte von jeder Gemeinde eine wertvolle Arbeitsleistung, an der sich jeder erwachsene Einwohner beteiligen sollte. Als Arbeit in

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1. Juni 1987 diesem Sinne wurden nur Werke anerkannt, die später wiederum der Gemeinſchaft dienten.

Alle packen zu Kaum hatte der Aufruf die lehten Bawern und Arbeiter des weitgedehnten schönen bayerischen Landes erreicht, da meldeten die Bürgermeister schon die Vorschläge ihrer Arbeiten nach München. Pg. Sutholt , als Leiter des zuständigen Amtes für Kommunal, politif, hatte alle Hände voll zu tun, die Finanzierung, Zweckmäßigkeit und Eignung der Pläne zu prüfen. Wieder gingen Wochen ins Land, und taum war der Schnee hinweggetaut, da zogen die Einwohner der Gemeinden mit Hade und Spaten, Zollstod und Meßlatte hinaus zur Arbeit. In den Gemeinden mit 50 Einwohnern genau so wie dort, wo über 2000 Menschen zuJammenwohnen. Bürgermeister, SA.- und HI.Führer standen arbeitend neben dem Brauereibefizer, dem Arbeiter, dem Angestellten und dem Fabrikanten, ja, ganze Betriebe machten nach Dienstschluß Gemeinschaftsarbeit.

Mit dem Willen finanziert Wir fuhren durchs Land, schauten den Männern und Frauen bei der Arbeit zu, sahen uns die fertigen Leistungen an und können um das vorauszuschicken nur mit größter Hochselbs achtung von dem tlosen Schaffen der Menfchen des süddeutschen Raumes sprechen. Langenbrud, eine kleine Gemeinde im Niederbayerischen, hat in 5500 Arbeitsstunden nach dem Bau eines HI -Heimes zwischen Wiesen und Feldern zwei ausgebeutete Kiesgruben zu einem vorbildlichen 50 Meter Kleinkaliberſchießſtand mit drei Bahnen ausgebaut. 500 RM. foftet durch diese Gemeinschaftsarbeit der Schießstand, der sonst auf 7000 RM. kommen würde. 1000 Quadratmeter Grasplatten waren zu verlegen, 2500 Rubikmeter Erde waren zu bewegen, und das alles, selbst die Nivellierungsarbeiten, haben Bauern und Arbeiter, Autobahner und Gewerbetreibende , allen voran der Ortsgruppenleiter, der Bürgermeister und der Pfarrer, geschaffen. Die Gemeinde Ober- und Niederlauterbach entschied sich für die Herstellung eines ländlichen Muſterbades, 50 ×20 Meter breit, das durch die tatkräftige Arbeit aller Bürger furz vor der Fertigstellung steht. 20 000 Reichsmart sind durch diese Gemeinschaftsarbeit eingespart worden. Nicht lange wird es dauern, dann stehen am Rande des von einer gut fließenden Quelle gespeisten Bades die 17 Umkleidekabinen im Schutze des prächtigen Tannenwaldes.

Bäder, Straßen, Häuſer Kraft

aus eigener

Kraiburg, das liebliche Städtchen am Inn, hat zum Beispiel ebenfalls ein Bad errichtet. In den Nachmittags- und Abendstunden arbeiteten Partei- und Volksgenossen, sämtliche Gliederungen der Bewegung , Turner , Schüßen, Feuerwehrleute, Gemeindebeamte bis zum Anbruch der Nacht beim Ausschachten, Kiesanfahren, Zementanfahren und sonstigen Arbeiten, so daß binnen kurzem auch dieſes Bad den Einwohnern der Stadt zur Verfügung ge=

fbellt werden kann. Auch hier sind durch 5000 freiwillige Arbeitsstunden der Bevölberung zwei Drittel der Kosten dieses Bades dem Gemeindehaushalt erspart geblieben. Einen Straßenumbau hat die Gemeinde Moosen von Moosen nach Johann- Rettenbach unter Leitung des Bürgermeisters durchgeführt. Reben Rasenflächenschälen, Planieren und Humufieren, dem Verteilen der Erdmassen waren Weganschlüſſe herzustellen. Alle Arbeiten wurden aus eigener Kraft geleistet -- 17 000 Reichsmart des 20 000-RM.- Projektes hat die schaffende Hand der Bauern und Arbeiter aufgebracht. Die Stadt Erding hat sich mit der Errichtung von 15 Heimstätten für Arbeiterfamilien in das Ehrenbuch sozialistischer Gemeinschaftsarbeit eingetragen. Hunderte von Stunden freiwilliger Arbeitsleistung sind von Angehörigen der Gliederungen der Partei und abgeleiſtet von der übrigen Bevölkerung worden. Der Hitlerjugend wurde von der Gemeinde Feichten durch Gemeinschaftsarbeit ein Heim geschenkt. Darüber hinaus hat man eine zwei Kilometer lange Straße von Feichten nach Kirchweida, die sich in einem schlechten Zustand befand und nur eine Breite von 2,4 Meter aufwies, auf 5 Meter verbreitert und so unterbaut, daß schwerste Wagen darüber fahrer Lönnen. Gemeinschaftsarbeit ließ dieses Werk erstehen, das einen Wert von 14 000 RM. darstellt. Diese Straße wäre ohne die freiwillige Mithilfe aller Gemeindeglieder nicht entstanden, da die finanziellen Mittel hierfür einfach fehlen. Beträgt doch der Jahresetat der Gemeinde nur 9000 RM. 100 Jahre Wunsch, heute Wirklichkeit Ein Glanzstüd der Gemeinschaftsarbeit aber stellt die Höhenstraße von St. Georgen nach Irfing dar, durchgeführt von der Gemeinde Stein a. d. Traun . Da diese Ortsteile nur ein schmaler im Winter vereister Fußweg verbindet, mußten die Bauern mit ihren Wagen Umwege von einer Stunde machen. Schon seit 100 Jahren war diese jett prächtig gestaltete und gut fundierte Straße ein Wunsch der Gemeinde, die Kirche hatte versucht, diesen Plan durchzuführen ; sie scheiterte. Der Nationalsozialismus fand auch hier die Lösung. Ob jung, ob alt, jeder padte mit an. 20 bis 30 Mann waren täglich nach ihrer sonstigen Beschäftigung an der Arbeit. Schaufel und Hacke ruhten nicht. Ob Regen oder Sturm, man arbeitete weiter. Nicht nur Erde war unter schwierigen Bedingungen zu bewegen Felsen mußten gesprengt werden, die Trümmer waren zu beseitigen, bis endlich dann die Straße in ihrer jezigen Güte und Schönheit allen zur Benutzung freisteht. Auf halber Höhe steht ein Gedenkstein, der die stolzen Worte trägt: „ Im vierten Jahre der nationalsozialistischen Regierung wurde diese Straße in vorbildlichster Gemeinschaftsarbeit von den Einwohnern der Gemeinde Stein in 2000 Tagschichten erbaut ."

228 Einwohner sparen 2500 RM. Wieder ganz anderen Zwecken diente die Ge= meinschaftsarbeit der Gemeinde Gollens -

RSK Folge 123 hausen am Chiemsee, unweit der Fraueninsel. Schon seit 1915 war die Gemeinde ohne Dampfersteg. Holzstege wurden immer von den Eismaſſen des Sees im Winter weggetragen. So ging man denn im Rahmen der Gemeinschafts228 arbeit daran, hier Abhilfe zu schaffen. Einwohner hat Gollenshausen nur, so daß Frauen und Mütter auch mitſchaffen mußten, das Werk zu vollbringen. Steine wurden herangeschafft, Pfähle eingerammt, und heute stößt ein über 150 Meter langer Dampfersteg in den Chiemsee vor, wodurch die Gemeinde endlich nach Jahrzehnten wieder durch die nationalsozialistische Tatkraft Anschluß an den Dampserverkehr erhielt. In vier Monaten 496 Arbeitstagen zu acht Stunden mit einer Kostenersparnis von 2500 RM. wurde der großartige Landungssteg erstellt. Auf vollkommen kostenlos zur Verfügung ges stelltem Grund hat Endorf einen guten Schießſtand errichtet, der schon Sonntag für Sonntag dem Zwecke der Wehrertüchtigung Die Gemeinde brauchte nicht einen dient. Pfennig für diesen Bau auszugeben.

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1. Juni 1937 Traunwalchen wurde eine neue Wasserversor. gungsanlage ausgebaut.

Über eine Million Arbeitsstunden So könnte man noch Hunderte von Beiſpielen aufzählen, man könnte berichten von einem Sprungschanzenbau, vom Bau einer Lesehalle, • - von Schwimmbädern und Kuranlagen, HI.Heimen, Siedlerstellen, Kleinwohnungshäusern usw. Dabei wollen wir aber nicht vergeſſen, daß all die genannten und nicht aufzählbaren Arbeiten schon rein aus finanziellen Gründen nie in Angriff genommen worden wären, wenn nicht die NSDAP ., hier die Initiative ergreifend , alle Arbeiter und Bauern des Gaues München/Oberbayern für den Gedanken der freiwilligen Ges meinschaftsarbeit gewonnen hätte. Nüchternsachlich mit einem Bleistift in der Hand, würde der Statistiker errechnen, daß inzwischen über 1 Million Arbeitsstunden im Gau auf dem Wege der Gemeinschaftsarbeit geleistet wor= den seien und daß der Wert einschließlich der freiwilligen Fuhrleistungen mit rund einer halben Million Reichsmark veranschlagt werden müßte.

Jedes Werk dient der Gemeinschaft Das weltbekannte Bad Tölz wiederum hat binnen weniger Wochen aus der früheren Gleisanlage des alten Tölzer Bahnhofes einen vorbildlichen Aufmarschplag von 12 000 Quadrat= meter geſchaffen. 16 000 Kubikmeter Kies und 600 Kubikmeter Sand sind neben den anderen Arbeiten in 11 000 Arbeitsstunden bewegt worden, auf daß dieser Plak erstehe. Rohe Kosten entstanden 3000 RM.; 17 000 RM. dagegen sind durch die Gemeinschaftsarbeit gedeckt worden. Außerdem hat aber Bad Tölz in besonderer Rührigkeit in 1500 Arbeitsstunden eine Granitkanzel am Stadion der Stadt erſtehen lassen und beim Bau des großen HI. - Heimes Tausende von Reichsmark durch Gemeinschaftsarbeit der gesamten Bevölkerung aufgebracht. Während in Weilheim Beamte und Ange= stellte des Bezirksamtes durch Gemeinschaftsarbeit einem Bauhilfsarbeiter zu einem Siedlungshaus verholfen haben, hat die Gemeinde Bad Heilbrunn bei Tölz sich maßgeblich für den Bau eines Freibades mit Kabinen der Herstellung einer Sportwiese und Errichtung eines kleinen Wirtschaftsgebäudes eingesetzt. Die Gemeinschaftsarbeit hat weiter um die wuchtige Kocheler Theaterhalle einen großen Kurpart aus einer restlos versumpften Wieſe erstehen lassen. 2070 Kubikmeter Erde sind von den 240 in Kochel anwesenden arbeitsfähigen Personen in über 700 Tagschichten bewegt wor= den. Wieder sind es Tausende von Reichsmark, die durch die Gemeinschaftsarbeit erspart worden find. Im Kreis Pfaffenhofen legte man einen bäuerlichen Versuchsgarten für zehn Gemeinden an, Kirchdorf a. Inn errichtete ein Kleinsiedlungshaus, die Gemeinde Flinkbach baute ein Volksbad ebenso wie Hohen aschau, die Marktgemeinde Prien erbaute acht Siedlungsanwesen, die Stadt Bad Aib . ling ſchuf ein HI.-Heim. Die Gemeinde Si egesdorf sette sich für eine Arbeitersiedlung ein. In Markt Grafing hat man drei das Ortsbild störende Häuser niedergerissen und an ihrer Stelle schöne Anlagen geschaffen, in

Was sind aber diese nüchternen Zahlen im Verhältnis zur Größe des gleichsam symbolisch geleisteten Wertes ! Üüber 350 Gemeinschaftsarbeiten sind genehmigt und zum größten Teil bereits fertig. Weitere 500 werden vom Amt für Kommunalpolitik auf ihre finanzielle Seite, auf ihre Zweckmäßigkeit hin unterſucht, täglich kommen neue Anfragen.

Kameraden am ſtolzen Werk Arbeit und nochmals Arbeit verlangte dies Tun der Gemeinschaft für die Gesamtheit. Freiwillig kamen die Männer des Spatens und der Feder. Der Bauer stand neben dem Knecht, der Hilfsarbeiter neben dem Direktor, der Brauereibesiger neben dem Autobahner. Freilich wird der die Schaufel besser führen, der täglich auch sonst mit ihr umzugehen hat als der Mann der Schreibstube und des Büros, der sie vielleicht das leztemal in der Hand hatte, als er sich vor mehr denn 20 Jahren draußen im Kriege ein Loch grub als Schuß vor dem Kugelregen. Damals wie heute sind sie Kameraden, nicht getrennt durch Rang und Stand, geadelt aber durch den gleichen Dienst für die Idee in der Mitarbeit an einem gemeinsamen Werk. Und wenn man den Männern zugeschaut hat, wie sie mit Hacke und Schippe, mit Schlegel und Bohrer umgehen, dann sah man, daß sie freudigen Her> zens bei ihrer schweren Arbeit waren. Gemeinschaftsarbeit hieß das Wort, das als Parole Anfang des Jahres durchs bayerische Land klang. Gemeinschaftsarbeit brachte neues Leben in den Dienst an Partei und Gemeinden, ließ die Volksgenossen näherrüden beim gemeinsamen Schaffen an einem großen Werk, das den uneigennützigen Sozialismus symbolisiert. Gemeinschaftsarbeit machte durch die Partei aus allen eine unzertrennbare Gemeinschaft. Gemeinschaftsarbeit wird auch für andere Gaue ein Wort mit seltsam anfeuerndem Klang werden. Der Traditionsgau München/ Oberbayern kann ſtolz sein auf seine ſelbſtändi-

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gen Leistungen, die immer Vorbild nationalsozialistischem Geist wurde schaffen, das Wert ist, im ganzen durchgeführt zu werden. So ist schaftsarbeit der Ausdrud eines

bleiben. Aus ein Werk ges Reich ähnlich die Gemein gemeinsamen

Wollens, als der Triebkraft zu dem großen sozialen Friedenswerk des Führers und trägt mit dazu bei, daß unser Volk bleibe, was es iſt : Einig und start , gläubig und groß ! Gert Sachs.

Das sprechende

Denkmal

Einzigartiges Werk : Lautdenkmal reichsdeutſcher Mundarten — 300 Schallplatten als hiſtoriſches Zeugnis unſerer Zeit – Wie das Geſchenk der Beamten an den Führer entſtand Der Reichsband der Deutſchen Beamten brachte bem Führer zu seinem 47. Geburtstag eine Gabe besonderer Art, das Lantbenfmal reichsdeutſcher Mundarten, bar. Das Wert, das in einer Sammlung von 300 Schallplatten die Munbarten aller deutschen Gane und Stämme festhält, ist ein zeits historisches Dokument, in dem sich das Gemeinschaftsleben der Nation in Bolkstum und Mundart wibers [piegelt. Wie und wo dieses Denkmal der Wissen chaft vom Bolle entstand, ſchildern in Einzelheiten erstmalig die folgenden Ausführungen : NSK Die Sprache eines Volkes ist das große Dokument ſeiner Kulturentwidlung. Sie iſt das wichtige Denkmal für seine Geschichte, sein Denken, Fühlen und Glauben, ſein- Wirken und Arbeiten. In die Sprachgeschichte gehört auch die Entwicklung sprachlich unterschiedener Gruppen innerhalb einer Sprache, der ,,Dialekte" oder „Mundarten". Wir unterscheiden zwiſchen „Sprache" und „ Mundart", obwohl eine unters schiedliche Trennung zwischen ihnen taum zu ziehen ist. Und wir fassen als Mundarten die Sprachformen innerhalb einer Sprachgemeinschaft auf, wo das Erlebnis einer gemeinsamen Geschichte und die Einheit der Sprache sich nicht aufheben lassen. Dabei können diese Mundarten sich so weit voneinander entfernen , daß bie Sprechenden sich gegenseitig nicht mehr verstehen". So könnten sich beispielsweise zwei Menschen nur sehr schwer verständlich machen, wenn der eine plattdeutsch, der andere aber oberbayerisch redete. Und doch sind ihre Sprechweisen deutsch, weil sie der Ausdruc der geschichtlichen Lebensgemeinschaft , des Volkes, find. Seit 78 Jahren hat man die Mundarten in Deutschland erforscht. Es gibt ungezählte Versuche, die wegen ihrer nicht systematischen Durchführung, nicht zuletzt auch durch finanzielle Hemmnisse, nicht zum Erfolge führen.

Wandert ein Volksstamm ab, so löst sich eine Mundart aus dem Zusammenhang von Geographie und Sprache, erfährt eine eigene Ente wicklung und bildet seine eigene Sprache fort. Darum gibt es die verschiedensten Sprachgrenzen, die nicht immer nur geographisch bedingt sind. Neben sprachlicher Trennung durch Gebirge, Flüſſe, Wälder bildet sich die Entwicklung der Sprache oft durch politische Einwirkungen wie auch durch den Verkehr. Das alles bringt Wechſelbeziehungen und scheidet die Gebiete. Vielfach wurde auch eine Trennung durch alte Stammeslinien und die politischen Linien der alten Kleinstaaterei bewirkt. Und nicht selten ist nachzuweisen, daß die Grenzen alter weltlicher und kirchlicher Verwaltungsbezirte sich mit den Dialektgrenzen deden. Dies waren die Voraussetzungen , von denen

die künstlerischen Gestalter des „Lautdents mals reichsdeutscher Mundarten zur Zeit Adolf Hitlers" ausgingen. Das Lautdenkmal, das die Inſchrift trägt : „ Dem Führer und Reichskanzler, der den deutschen Menschen seinem Boden verband, in Liebe und Dankbarkeit gewidmet vom Reichsbund der deutschen Beamten", wurde nach einer Idee Pg. Julius von Hauptabteilungsleiter Vogel von dem Reichsbeamtenführer Pg. Hermann Neef in Auftrag gegeben. Die wissenschaftliche Seite der Aufgabe wurde betreut von dem Deutschen Sprachatlas" in Marburg an der Lahn, und die allgemeine organisatorische und künstlerische Arbeit lag in Händen des Pg. Dr. Debus. Man begann die Arbeit unter dem Gesichtspunkt, daß die Mundart die lebendige Quelle des deutschen Volkstums und die Hochsprache das uns alle einigende Band ist. Was für den wissenschaftlichen Forscher tot und stumm ist, das erweckte man zu blutvollem Leben und brachte die Mundart, die Sprache des Volkes, wie sie die Landschaft und der Charakter der Menschen formte, ins Klingen. Mittels Fragebogen, die man in das ganze Reich verschickte, schaffte man sich zunächst die Grundlagen für die große künstlerische Ausgestaltung des Werkes. Auf Grund dieser Fragebogen erfuhr man dann - meistens waren es die Lehrer, die hier ihre Zeit zur Verfügung stellten - wie ein bestimmtes Wort in verschiedenen Teilen des Reiches ausgesprochen wird. Nach systematischer Bearbeitung des Stoffes wurden dann im ganzen Reichsgebiet 300 Punkte her = ausgestellt und in verschiedenen Farben ihrem Sinn und ihrer Bestimmung nach untergliedert.

Die drei großen Hauptgesichtspunkte in der ganzen Arbeit waren : Aufnahmen aus der Bewegung, der Geschichte des deutschen Volkes und seinem Brauchtum zu machen. Um ein Werk echtesten Volkstums zu schaffen, wurden alle Aufnahmen an Ort und Stelle gemacht. Man weilte bei den Bergbauern der Bayerischen Alp, bei den Fischern in Pommern, bei den Schäfern der Lüneburger Heide, bei Siedlern, bei der SA., bei der Hitlerjugend, bei Grenzbewohnern des Ostens, bei Bergmannsfamilien, bei den Bauern im Thüringerwald, man weilte an der Saar, in der Pfalz und im Rheinland. Hörte hier Erinnerungen, die das große Geschehen des Weltkrieges nach sich zogen, wie die Besetzung durch

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die Interalliierte Kommission und die Kämpfe gegen die Separatisten. Man ging an die See, vernahm hier etwas vom Schicksal der Badeorte vor dem Kriege, oder weilte b'ei den Kohlenmeilern im Spessart, erlebte Winzerfreud und Winzerleid an der Mosel, weilte beim Bau neuer Bauernhäuser - einer Maßnahme des Reichsnährstandes , hörte noch einmal die politische Entwicklung in Thüringen, jenem Lande, in dem schon vor der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus Ziel und Wille der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei verwirklicht wurden, und schuf in einer Sammlung von 300´solcher Aufnahmen, die alle das Bild einer befreiten, gefestigten und geeinten Nation widerspiegeln, ein zeithistorisches Dokument. So ist nicht allein die Erforschung der Mundart das Besondere dieses einmaligen Werkes, es wurde zugleich ein ges schichtliches Denkmal unserer Zeit. Nichts Gefünfteltes wurde geschaffen. Um alle Unbefangenheit und den Ausdruck der Echtheit zu gewinnen, verweilte man längere Zeit dort, wo man Aufnahmen machen wollte, nahm mit den Menschen, die man aufgesucht hatte, Fühlung, ließ sich aus und von ihrem Leben und ihrer Arbeit berichten und fand dann die richtige, unverfälschte echte Form für

die Erzählung, die man für dieses große und bedeutungsvolle Volkskunstwerk auf die Schallplatte bannte. Wir hatten Gelegenheit, uns eine ganze Reihe von Platten dieser Sammlung anzuhören. Hier offenbarte sich die Eigenart eines Volkes in seinem Seelentum am klarsten und eindeutigsten. Wir hörten aus all den ernſten und heiteren Schilderungen, aus den schlicht und doch voller inneren Fülle und Spannung oft zum Ausdruck gebrachten Worten, daß die seelische und geistige Haltung im Leben und Brauchtum unseres Volkes so wichtig wie das Leben selbst und all dieses vom Voltscharakter abhängig ist. Das Werk, das in einem aus Nußbaumholz getäfelten Schrank, der fünf Zentner wiegt, aufbewahrt wird und in seiner Ausgestaltung künstlerisch vollendet wirkt, nimmt an seiner linfen und rechten Seite die Schallplatten auf, die in den westlichen und östlichen Teil des Reiches gegliedert sind und mit Hilfe einer erdkundlichen Karte, markiert durch die eins zelnen Punkte, leicht herauszunehmen sind. Alle Werke großer Schöpferzeiten ragen als große Merkmale in unsere Tage und sind ein beredtes Zeugnis einstiger Kultur. Auch dieses Denkmal der Volkskunde, jener Wissenschaft vom Volke, wird Zeit und Geschichte übers dauern. ck.

Abseits vom Motorenlärm Im Dienſt für den Motorſport ― Ein Rückblick auf die Organiſation des ſchnellsten Autorennens Leiſtungen, die der Zuſchauer nicht fah Der Einsatz des NGKK. NSK Vorüber ist die Motorenschlacht auf der Berliner Avus. Fahrer, Rennställe und die ONS. find schon wieder mit den Vorbereitungen zu neuen renn- oder sonstigen motorsportlichen Veranstaltungen beschäftigt. Für die Organiſationsleitung des Avusrennens aber war das Rennen nicht mit der Siegerehrung beendet ; für ihre Männer setzte noch einmal Großarbeit ein. Über 50 Kilometer Fernsprechkabel, fast 200 Fernsprechstellen und vier Fernschreiber, sowie all die anderen technischen Einrichtungen, die während des Rennens den Nachrichtendienst übernommen hatten, mußten wieder abgebrochen werden. Nach dem Rennen erst konnte man sich ein klares Bild machen von dem ganzen Umfang des technischen und des Nachrichtendienstes des Avusrennens, das gerade für den Einsatz und die Leistung des NSKK. bei derartigen motorsportlichen Ereignissen bezeichnend ist. Mehr als 200 Männer der Motorbrigade Berlin und des Reichsheeres haben an vier Tagen unter den Tribünen in den Fernsprechzellen, am Zielturm, an der Zeitnahme und überall an der Strecke gesessen und ständig Verbindung miteinander gehalten. Sie haben der Rennleitung die Nachrichten durchgegeben und Einsatz für die Absperrung oder Hilfe für die Rennfahrer angefordert. Sie haben dafür ge-

sorgt, daß das Rennen programmgemäß und pünktlich seinen Verlauf nahm. Vier Fernschreiber arbeiteten ununterbrochen, um die Nachrichten und Presseinfor = mationen sowie die Rundenzeiten von der Zeitnahme zu den Pressetribünen zu geben. Wachsplatte nach Wachsplatte rollte durch die Fernschreiber, so daß jeder Zeitverlust vermieden wurde, und mehr als 30 Seiten Preſſedienst unterrichteten die Vertreter der in- und ausländischen Presse über den Stand der einzelnen Runden, warum dieser oder jener Fahrer ausfiel, wieviel Sekunden der Reifenwechsel bean= spruchte und wie schnell die beste Runde des Tages war. Mehr als 250 Vertreter der Deutschen Presse und faſt die gleiche Anzahl Vertreter ausländischer Zeitungen waren mit der Berichterstattung über dieses Rennen beschäftigt, und zahllos sind die Ferngespräche, die von der \ ]]////////////////////////////////////// ………………………|||||||||||||||||||||||||||||||||||

"Italiens Kampf gegen den Volkstod “ Druckfehlerberichtigung aus NSK-Folge 121 Bei der Darstellung der Leitsätze des Faschistischen Großrates für die Vervollkommnung der Bevölkerungspolitik in dem Artikel ,,Italiens Kampf gegen den Volkstod " (NSK-Folge 121 vom 29. Mai) ist ein Druckfehler unterlaufen, den wir bei Abdruck richtigzustellen bitten. Es muß richtig heißen : Bildung einer nationalen Vereinigung für kinderreiche Familien.

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Fernsprechzentrale der Preſſetribüne in die Welt gingen. Schon Tage vorher hatten sie ihre Gespräche angemeldet, London , Paris, ja fast jede europäische Hauptstadt war vertreten. Bis in den späten Abend — das Rennen war schon lange beendet __ - war diese Stelle in Betrieb. Für die mehr als 200 Bildberichterstatter, die das Rennen mit ihrer Kamera verfolgten, stan = den Melder bereit, die die Platten sofort zu ihren Redaktionen brachten, kurzum, für alles war Vorsorge getragen. Acht Sprecheram Mikrophon unterrichteten darüber hinaus die mehr als 380 000 Zuschauer innerhalb der Absperrung und die zahllosen Zaungäſte. Gleichzeitig schnitten die Aufnahmeapparate der Rund-

fundwagen Platte auf Platte für die Übertra= gung in den späten Abendstunden. Bier Tage lang standen die Männer, die diese Einrichtungen und Apparaturen zu bedienen hatten, im schärfſten Dienſt auf freier Strede in glühender Sonnenhige, in enger Fernsprechzelle oder in den Räumen unter den Tribünen. Wenige nur von ihnen konnten das Rennen selbst verfolgen. Sie alle, die sie ehrenamtlich, zum Teil unter Aufgabe ihres Verdienstes hier ihren schweren Dienst versahen, ermöglichten zus sammen mit ihren 5000 Kameraden des Sports und Sicherheitsdienstes der Motorbrigade Berlin die reibungslose Durchführung dieses schnellR. sten Rennens der Welt.

Leistungen sprechen für sich

Jahr mit den Küchenabfällen aus den Städten 1 Million Schweine zusäßlich gemäſtet werden.

Die RSB. auf der_ſächſiſchen Leiſtungsſchau „Aufbau" NSK Dresden, 1. Juni.

Der Besucher wird bei seinem Rundgang durch die Sächsische Leistungsschau „ Aufbau" unwillkürlich mit besonderem Interesse in dem Raum verweilen, in dem die NS.-Volkswohlfahrt an Hand von 22 großen Holztafeln Rechens schaft ablegt über ihr Wollen und ihre bisheri gen Leistungen. Der Raum läßt die grundsätzlich andere Arbeitsweise und Arbeitsleistung von heute und ein grundsäglich anderes Wohlfahrtsdenken im Vergleich zu der Fürsorge des liberalistischen Staates erkennen. Die NS.Boltswohlfahrt ist die größte Wohlfahrtsorganis sation der Welt, so verkündet er dem Besucher, und er belegt es ihm anschaulich an Hand von Beispielen. 2998 Kindergärten und Erntekindergärten wurden bisher von der NSV. errichtet. 55 099 Kinder und 18 479 erwachsene Saarurlauber wurden bis zur Rückkehr zum Mutterland durch die NSV. zur Erholung ins Reich geschickt. Über 5 Millionen RM. betragen die bisherigen Aufwendungen des TuberkuloseHilfswerkes der NSV. 1316 959 Kinder kamen durch die Kinderlandverschickung der NSV. zur Erholung. Zahlreiche NS.-Schwesternstationen find über das ganze Reich zerstreut und stehen in vorderster Front im Kampf für die Gesunderhaltung des deutschen Volkes. Das Hilfswerk ,,Mutter und Kind" betreut die erbgesunde Familie in erzieherischer, gesundheitlicher und wirtschaftlicher Hinsicht und konnte bis zum 1. Januar 1937 insgesamt 175 892 deutsche Mütter verschicken . Neben diesen eigentlichen Aufgaben der NSV . steht noch als besonders wichtig das Ernährungshilfswerk , durch welches in einem

Sechs Tafeln geben Einblick in die gewaltigen Leistungen des Winterhilfswerkes, dessen Durch führung der RSV. vom Führer übertragen wurde. Fünf Holztafeln stellen Deutschland im Zeichen des nationalsozialiſtiſchen Wiederaufbaues dem Deutschland vor der Machtübers nahme und dem Sowjetparadies plastisch gegens ul. über.

Stimme des Auslands

Heßapostel der rotbesudelten Standarten Ein Franzose kennzeichnet die Tätigkeit der Emigranten NSK Nach Meldung der Deutschen Tageszeitung", Kronstadt, gewährte der Vorsitzende des Verbandes der lateinischen Einheit, der Franzose Raoul de Follerau , der eine Rundreise durch Rumänien unternahm, einem Mitarbeiter einer nationalistischen Zeitschrift ,,Sfarma Piatra" eine Unterredung, in der er ua. feſtſtellte : „ An unseren Grenzen leben zwei große Nationen, deren Führer ich bewundere. Mit dem Einzug der Ordnung in diese Staaten wurde die widerspenstige Horde (gemeint sind die Emigranten) , die den Organismus dieſer Nation belästigt, über die Grenzen geworfen. Frankreich hat sie aufgenommen. Alle jene Heimatlosen, die wir ernähren, sind He za postel der rot besudelten Standarten. Sie profanieren die Altäre, sie sind die Feinde der französischen Familie, und sie stellen die Mehrzahl der begeisterten Freiwilligen für die Vers teidigung der spanischen Kommuniſtenfront.“

NGK

Volk

und Bauer

Gonderdienst Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Auch bei den anderen dämmert es :

Der

deutſche

Bauernſtand

leiſtet Pionierarbeit Vorbildliche deutsche Agrarpolitif Nationalsozialistische Maßnahmen finden Nachahmung

NSK Deutschlands wirtschaftliche Lage bei Übernahme der Staatsgewalt durch den Natio nalsozialismus erforderte durchgreifende Maßnahmen, insbesondere auf dem Gebiet der Ernährungswirtschaft. Aus diesem Grunde wurden gerade die nationalsozialistischen Agrar, gesete charakteristischer Ausdruck für den revolutionären, aufbauenden Schaffenswillen der Bewegung. Wenn man Gelegenheit hatte, die IV. Reichsnährstandsschau auf der Theresienwiese in München in all ihrer Mannigfaltigkeit zu besichtigen, dann wurde einem gerade diese Tatsache immer wieder aufs neue ins Bewußtsein gebracht. Das Reichserbe hofgesetz, die Marktordnungs- und Festpreisgesete, nicht zuletzt das Reichsnährstandsgeſetz, fie alle tünden von dem Willen, auch die wirtschaftlichen Dinge aus dem Bereich des Selbstischen herauszu lösen , auch die Wirtschaft zu einem Ausdruc des arteigenen Empfindens eines Volkes werden zu lassen. Dabei ist es aber intereſſant festzustellen, wie fich die Mächte um uns zu dieser Entwicklung stellen. Jeder von uns weiß, daß auch die nicht böswilligen Kreise des Auslandes geradezu ein Übermaß an kritischen Behauptungen aufstellten, wonach Deutschland auf Grund seiner neuen Wirtschaftstätigkeit innerhalb kürzester Zeit in einem geradezu katastrophalen Wirtschaftschaos landen müſſe. Heute haben die Dinge ein anderes Gesicht bekommen. Weite Kreise des Auslandes haben inzwischen eingesehen, daß die Maßnahmen des deutschen Erbhofrechtes doch eine gesunde Ordnung darstellen, daß die agrarpolitische Gesetzgebung überhaupt geeig= net ist, ein Höchstmaß an persönlicher und sach licher Leistungsfähigkeit für bestimmte volts politisch notwendige Ziele einzusetzen. Mittlerweile sind eine ganze Reihe von Staaten dazu übergegangen, ähnliche Maßnahmen für ihr eigenes Bauerntum einzuführen, oder doch wenigstens vorzubereiten. So sprach der estländische Staatspräſident vor dem Kongreß der estländischen Landwirtschaftsfammer, wobei er eine grundlegende Reform des Erbrechts an landwirtschaftlichen Grundstüden forderte : ,,Der Grund und Boden sei

wegen seiner besonderen nationalpolitischen und volkswirtschaftlichen Eigenarten anders zu bes urteilen und zu behandeln als die übrigen Deuts Bermögensobjekte eines Volkes." Die schen Nachrichten für Litauen“ waren darüber hinaus vor einiger Zeit in der Lage mitzuteilen, daß auch das litauische Landwirtschaftsministerium die Absicht habe, nach deutschem Muster ein Erbhofgesez zu erlassen. Auch die Organisationen der französischen Bauernschaft haben mehr als einmal eine ähnliche Einrichtung gefordert. Im polnischen Reichstag ist von der Regierung ein Gesezentwurf einges bracht worden, durch den die Unteilbarkeit ges wisser Bauerngüter festgelegt werden soll. Aber nicht das Reichserbhofgesetz allein war Gegenstand ausländischer Kritik, die Marktordnungsgesetzgebung insbesondere hatte es allen liberalen Kreiſen angetan. Man konnte oder wollte sich anscheinend nicht damit abfinden, daß ein geordnetes Wirtschaftssystem allen beteilig ten Kreisen gerechter wurde als der Wirtschaftsaufbau des Liberalismus. Heute aber fann man überall in der Welt Maßnahmen finden, die aus dem Zwang der Ereigniſſe heraus auch dort eingeführt wurden, wo man vor nicht allzu langer Zeit noch an den deutschen Maßnahmen herummätelte. Erinnert sei zum Beiſpiel an das agrarpolitische Programm der amerikanischen Regierung. Auch England hat eine ganze Reihe von Möglichkeiten geschaffen, um in die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte regelnd eingreifen zu können. Estland B. hat einen Landwirtschaftsplan entworfen, der fast alle die Maßnahmen fordert, die in Deutschland in den lehten vier Jahren durchgeführt worden sind. Das gilt sowohl für die Marktregelung der wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugniſſe, als auch für Preisfestsetzungen und Maßnahmen zur Erzeugungssteigerung. Lettland erließ ein Getreidegesetz, durch das der Brotgetreidemarkt geregelt wurde. Ähnliches geschah in Frankreich, das für Weizen die Marktordnung einführte. Dort wurde unter der Aufsicht des Landwirtschaftministeriums ein natio nales Weizenamt geschaffen, deſſen Verwaltung einem Zentralamt untersteht, der sich aus Erzeugern, Verbrauchern und Vertretern der Müller und Bäder zusammensetzt. Es werden

NSK Folge 123 Erzeugerzwangsgenoſſenſchaften gebildet, die als einzige Abnehmer von Weizen auftreten. Ablieferungspflicht besteht für Bauern, die mehr als hundert Doppelzentner verkaufen. Die Preisgestaltung liegt allein beim nationalen Weizenamt. Auch der jugoslawische Ackerbauminister fündigte vor einiger Zeit die Durchführung einer durchgreifenden Marktorganisation an. Eine starke Zentralisation des Ankaufs und des Verfaufs landwirtschaftlicher Erzeugnisse soll auch in Polen mit gesetzlichen Mitteln erreicht werden. Ebenso hat die rumänische Regierung in einer neuen Agrargesekvorlage angekündigt, daß die landwirtschaftliche Erzeugung in Zukunft systematisch gelenkt werden müſſe. Hier werden die bei den einzelnen Komitaten errichteten Agrarämter eingehende Erzeugungspläne aus arbeiten, an die sich die landwirtschaftlichen Betriebe halten sollen. Der Ausfuhrhandel in Agrarprodukten wird ganz vom Staat übernommen. Durchgreifende Maßnahmen zum Aufs bau einer landwirtschaftlichen Selbstverwaltung

Konserven

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1. Juni 1937 sind neuerdings auch vom holländischen Landwirtschaftsministerium geplant und soeben in einem Vorentwurf eines Gesetzes zur landwirtschaftlichen Ordnung 1937 veröffentlicht. Ein jedes Land und jedes Volk muß selber wissen , wie es die Ordnung seines völtiſchen Deutschland denkt nicht Daseins ausrichtet. daran, in den Aufbau anderer Länder hineinzureden. Aber es ist für uns Deutsche doch immerhin interessant, feststellen zu müssen, daß das so leicht kritisierte und so oft auch ge= schmähte Deutschland wieder einmal Pionierarbeit für die ganze Welt leistete. Es ist zweifellos nicht einfach, gerade auf wirtschaftlichem Gebiet Neuland zu betreten, neue Wege zu ebnen, wenn die Straßen der bisherigen Wirtschaftsordnung unpassterbar geworden sind. Es wäre aber immerhin an der Zeit, daß ge= wisse Staaten an dieser Entwicklung einmal erkennen, daß Deutſchland auch auf dem Gebiet der Ernährungswirtschaft wieder einmal einen Beitrag zur Befriedung der Welt KHB geleistet hat !

auf den Tisch

Vitamine bleiben erhalten – und dann der gute Geschmack NSK Obgleich schon mancherlei Frühgemüse auf den Markt gebracht werden, ist die Hauss frau doch immer wieder noch vor die Frage gestellt: „Was foche ich heute?" Mag sein, daß das Wirtschaftsgeld knapp geworden ist, sich unerwarteter Besuch eingestellt hat oder irgend ein anderer Grund eingetreten ist, der die Hausfrau zwingt, ein schnelles, aber doch nahrhaftes und schmackhaftes Mittagbrot zu bereiten. In solchen Fällen hilft die Konserve, die obendrein den Vorteil hat, mit zu den preiswertesten Gerichten überhaupt zu gehören! Die Konserven haben es überhaupt „ in sich"! Wenn früher in manchen Kreisen der Bevölferung eine Abneigung gegen Konserven bestand, so ist das doch nur aus einer falschen Einstellung heraus zu verstehen , bzw. aus der irrigen Meinung, daß Konserven eben nur Konserven seien und nicht den Nährwert hätten, den wir im Frischgemüse haben. Mag sein, daß eine solche Auffassung einmal vor Jahrzehnten eine gewisse Berechtigung hatte, als die Herstellung der Konserven noch in den Kinderschuhen stedte und Verfahren zur Ans wendung famen, die in der Tat sich nachteilig auf den Nährwert bzw. auf den Vitamingehalt auswirkten. Im Laufe der Jahre hat aber auch die Wissenschaft auf diesem Gebiet nicht geruht und Konservierungsverfahren entwidelt, die jede Herabminderung des Nährwertes ausschließen. Überdies sei darauf hingewiesen, daß in den großen Konservenfabriken Deutschlands nur Gemüse und Früchte zur Verwendung kommen, die zu den hochwertigsten Erzeugnissen der heimischen Land- und Gartenwirtschaft gehören. Bei schwankenden Abſagverhältniſſen im Kleinhan-

del fann es wohl vorkommen, daß die Hausfrau einmal Gemüſe kaufen muß, das länger als einen Tag stand und demzufolge welk und äußerlich unansehnlich wurde. In den Konserven= fabriken werden die mit Eilgüterzügen antransportierten Obst- und Gemüsemengen unverzüglich verarbeitet, so daß wir die Gewähr haben, wirkliches Frischgemüse von erlesener Zartheit und Qualität in der Büchse vorzufinden. Die Konservenfirma, die es wagen würde, Zehntausende in Waren zu investieren, die nicht den höchsten Anforderungen entsprechen, würde bei dem allgemeinen Wettstreit, der einzig darauf hinzielt, hochwertige Qualitätsware auf den Markt zu bringen, sich zweifellos der Gefahr eines Zusammenbruches aussehen ! Vielleicht gibt es auf dem Lebensmittelmarkt kein zweites Gebiet, wo diese Tatsache so entscheidend ist wie hier. Solche Erkenntnis sollte aber dazu führen, auch die letzten, aus falscher und irriger Einstellung heraus geborenen Abneigungen zu überwinden und der Konſerve ihren Siegeszug noch erleichtern helfen! Gerade in den Übergangsmonaten kann sie uns wertvolle Dienste leisten, wenn besondere Umstände es einmal erfordern, ein schnelles Gericht zubereiten, vor allem aber auch, wenn es darauf ankommt, ein nahrhaftes und schmack haftes Mittagbrot auf den Tisch des Hauses zu bringen. Konſervengemüse mit Hammelfleisch, Konservenbohnen mit einem leicht gewässerten Matjeshering gehören jedenfalls zu den preiswertesten, billigsten, schmackhaftesten und auch bekömmlichsten Gerichten, die wir in dieser Jahreszeit auf dem Küchenzettel nicht vermissen wollen!

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allem:

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Das

Volk ?

Die 4. Reichsnährstands-Ausstellung in München als Demonſtration der Geſchloſſenheit deutschen Volkstums - Wirtschaft und Kultur zu einer geschloffenen Einheit verbunden NSK Hunderttausende deutscher Bauern und Landarbeiter, Landfrauen, Landjungen und Landmädel sind zur 4. Reichsnährstandss schau nach München gekommen ; sie alle treibt der Gedanke, daß sie hier sehen und lerwe n können, was für ihre Arbeit draußen auf dem Lande wichtig ist, was die Arbeit als solche erleichtern kann und nicht zulegt, um wieder einmal in umfassendem Überblick die Grundsätze und Forderungen der nationalsozialistischen Agrarpolitik und Ernährungspolitik zu ers tennen. Ob sie aus Ostpreußen oder aus Bayern, aus Oldenburg, vom Rhein, aus der Bayerischen Ostmark oder aus Mitteldeutschland fommen, sie alle wissen, daß die 4. Reichs. große nährstands-Ausstellung die ent = scheidende Lehrschau für die Aufgaben des Bauerntums im Rahmen des Vierjahresplanes ist und daß sie das hier gezeigte tennen müssen, um auch wirklich zum letzten Einsat fähig zu sein. Es wäre aber nun verfehlt zu glauben, daß sich für diese Volksgenossen alles Interesse nur auf die Wirtschaftsfragen tonzentriere. Nein, wie die ernährungswirtschaftlichen Fragen interessieren, so mindestens im gleichen Maße die Kulturfragen , und zwar stehen sie nicht nebeneinander als zwei vollkommen getrennte Sachgebiete, vielmehr verbunden zu einer Einheitlichkeit, zu einem abgerundeten Bild deutscher Volkskraft und deutschen Volksschaffens ! So seltsam es manchem Menschen klingen mag, so ist es doch Tatsache : die Lehrschauen auf der 4. Reichsnährſtandsausstellung in München zeigen in ihrem Zusammenhang wie eng fich die Bereiche der Kultur und der Wirtſchaft verbinden können, wenn beide den höheren Aufgaben des Volkes zu . Diensten stehen follen. Es steht außerhalb jeder Frage, daß die ernährungspolitischen Fragen des Vierjahresplanes jegliche Kraftanstrengung und den lezten Einsatz vom deutschen Landvolk verlangen ; eben darum, weil diese Arbeit nicht für einen einzelnen Stand, ſondern für das ganze Volt, für das Reich getan werden muß. Aber aus dieser legten Anspannung aller Kräfte heraus wird deutlich, wie notwendig es ist, daß durch entsprechende kulturelle Arbeit, durch volkspolitische Erziehung den Volksgenossen die innere Kraft , die nur aus dem Blut, aus der Rasse tommen kann, vermittelt wird, damit fie bewußt an den Aufgaben unserer Zeit mitarbeiten, damit sie ihre eigene Arbeit nicht für fich selbst, sondern im Zuſammenhang der Sippen und Geschlechter und im Zusammenhang deutscher Geschichte sehen. Wir haben mit den Besuchern der Ausstellung in München gesprochen. Mit dem Süddeutschen sowohl wie mit dem Norddeutschen und ebenso mit dem Volksgenossen aus dem Westen und dem aus dem Osten. Der eine spricht diesen Die ostpreußische Dialekt, der andere jenen. Tracht ist anders als die in den Alpen und dieſe wiederum anders als die in Mittel- oder Norddeutschland. Iene aber täuschen sich, die da glauben, daß man damit entscheidende Trennungslinien zwischen den einzelnen deutschen

Voltsstämmen entdedt hätte. Daß das Gegen teil wahr ist, ist für uns das Erlebnis von München geworden. Woher diese Bauern und Landarbeiter auch famen, sie alle erhebt heute ein unbändiger, trogiger Stolz auf das gleiche Blut, auf die gleiche Rasse. Sie wissen von ihrer landsmannschaftlichen Eigenart, sie wissen von der Geschlossenheit des deutschen Volkstums , durch die die Kraft des Deutschen Reiches begründet ist. Es ist für das politische Bewußtsein des deutschen Bauerntums in seiner Gesamtheit ein charakteristisches Merkmal, daß die Sonderschauen über die Gemeinsamkeiten der deutschen Stämme einen solch großen Eindrud gemacht haben. Man muß erlebt haben, was es für diese Menschen bedeutete, als sie feststellen tonns ten, daß Lieder, Sitten und Bräuche ihrer Heis mat ebenso bekannt waren in anderen Landschaften des Reiches. Hier sahen sie an Hand überzeugender Dokumente, daß das Erbe nordischen Blutes ihnen allen gemeinsam ist, daß durch all die Jahrhunderte deutscher Geschichte hindurch, trok aller Überfremdung, Gemeinſamfeiten des voltlichen Lebens ſich bis in unsere Tage erhalten haben. Das erkennt man an der Verbreitung der Volkslieder sowohl wie an dem Vorkommen des Brauchtums, schließlich ebenso an der Verbreitung der alten Sinnbilder, die aus germanischer Zeit erhalten sind. Hunderts und tausendfältig ließe sich so beweisen, daß das gemeinsame nordische Blut unabänder liche Bindungen geschaffen hat, durch die alle deutschen Stämme fest verbunden sind . Und wenn man noch so viel von einer „Mainlinie“ · spricht, von den Gegensäßen zwischen den Oft preußen und den Rheinländern zB., so ist das doch alles nur Lug und Trug und bewußte Verhegungsarbeit gewisser Dunkelmänner, die eben die Einheit des Volkes unter allen Umständen zerstören möchten. Es hat einmal eine Zeit gegeben, da schien das verderbliche Wirken dieser Kreise fast endgültigen Erfolg zu haben. Es ist aber nicht zu einem solchen Abschluß deutscher Geschichte ges tommen, weil der Nationalsozialismus deutsches Volkstum wieder bewußt werden ließ, und weil die Menschen endlich erkannten, daß sie doch durch ihr Blut, durch ihre Rasse zu einer Einheit zusammengeschweißt sind. Hat man über diese Zusammenhänge Klarheit gewonnen, so wird auch verständlich, warum einige Lehrschauen, zB. die über Gesundheitsfragen auf dem Lande, über Leibesertüchtigung usw. zum kulturellen Bereich zu rechnen sind. Dienen diese Aufgaben doch nur dazu, das Landvolk blutsmäßig zu stärken, es leistungsfähiger zu machen. Durch entsprechende Kulturarbeit soll so die Grundlage geschaffen wer den, auf der es möglich ist, vom einzelnen Volksgenossen die Hergabe auch seiner letzten Kraft zu verlangen. Wirtschaft und Kultur können aus all diesen Gründen nicht gegen= einander, sogar nicht nebeneinander stehen, sie verbinden sich vielmehr zu einer geschlosse nen Einheit, die keinen anderen Zweck kennt, als den Dienst am Volk und am Reich. Kh. B.

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Lebensfragen des däniſchen Bauerntums Zurückfehung der Landwirtschaft infolge margiftischen Parteiengezänks Kampforganisationen werden begründet NSK Das dänische Bauerntum fann für sich den Ruf in Anspruch nehmen, durch eine ziel. bewußte Arbeit aus seinem Boden höchste Erträge herauszuwirtſchaften. Troß der überragenden Leistungsfähigkeit drohen ihm heute aber Gefahren, die immer stärker an den Grundlagen seiner wirtschaftlichen und geistigen Existenz rütteln. Um die heutige Lage des dänischen Bauern verstehen zu können, ist es notwendig, daß man fich die innerpolitiſchen Ereigniſſe der lezten Jahre vergegenwärtigt. Es gibt in Dänemark eine Bauernpartei, die sogenannte Bauernlinke, der es um die Jahrhundertwende gelang, an die Macht zu kommen. Allein, fie vermochte ihre Stellung gegen den Einbruch liberaler Ideen auf die Dauer nicht wirksam zu verteidigen . In den Jahren des Weltkrieges gelang es den Sozialdemokraten unter geschickter Ausnutzung der Kriegslage, die dänische Wirtschaftspolitit völlig in liberalistische Bahnen zu lenken . Es begann die Zeit, in der ,,das Geschäft“ und „ die Spekulation" blühte und auf wirtschaftspoliz schem Gebiet sich das " Spiel der freien Kräfte" austobte. In den Kriegsjahren erlebte auch Dänemark eine beschränkte Inflation, die auf der einen Seite zu hohen Preisen und auf der anderen zu überhöhten Krediten führte. Die Grundwerte des Bodens stiegen ins Ungeheuerliche, die Bauernhöfe wurden mit dem doppelten Preis der Borkriegszeit bezahlt bzw. entsprechend hoch beliehen. Als nun wenige Jahre nach dem Kriege die dänische Währung aufgewertet wurde und die Krone im Verlauf von wenigen Monaten im Kurs von 60 auf 100 stieg, brach das Überschuldung Verhängnis der der und Zwangsversteigerungen auch über die dänischen Bauern ein. Hierzu traten von außen her wachsende Absatzschwierigkeiten für die landwirtschaftliche Produktion. Von der sozialdemokratischen Res gierung wurden zwar angesichts der schnell steigenden Not der Landwirtschaft sogenannte Hilfsmaßnahmen durchgeführt, die aber keine Besserung mit sich brachten, weil man an der Wurzel des übels, an der international eingestellten marriſtiſchen Wirtschaftspolitik nicht zu rühren dachte. Zu diesen unglücklichen Verhältnissen trat noch ein weiteres Problem, das wieder den Es Bauern zum leidtragenden Teil machte. wuchs in dem Bauernland Dänemark eine Industrie auf, die nicht bodenständig ist, weil ihr die notwendigsten Rohstoffe fehlen, die aber trogdem auf dem Binnenmarkt in kürzester Diese Zeit eine Monopolstellung einnahm. Monopolstellung verdankte sie den Sozialdemofraten. Wenn man sich die abgeschlossenen Handelsverträge Dänemarks bei Licht besieht, dann erkennt man, daß die Interessen der Industrie in diesen Verträgen stets starke Bes rücksichtigung finden, und zwar auf Kosten der Landwirtschaft. Die Gefahren, die das Bauernland Dänemark bei einer solchen Politik bedrohen und die von einsichtigen Dänen oft genug herausgestellt wor-

den sind, werden von den marxistischen Führern nicht anerkannt. Sie führen diese Politik vielmehr mit der Begründung, daß 60 v5. der dänischen Bevölkerung in den Städten wohnt und daß für diese Menschen Arbeit und Brot Dabei überſieht man beschafft werden müſſe . aber, daß mit dieser Politik einseitiger Wahrnehmung induſtrieller Interessen für Dänemark ein neues Problem in der Landflucht und im wachsenden Geburtenrüdgang sich immer deuts licher abzeichnet, das die Grundlagen des dänis schen Voltstums schlechthin bedroht. Das dänische Bauerntum ist bisher nach außen hin durch seine landwirtschaftlichen Ver eine und Genossenschaften vertreten worden . Die Vertretung der gesamten dänischen Bauernschaft lag in den Händen des Landwirtschaftspräfis diums und des Landwirtschaftsrates. Diese bäuerliche Vertretung gab vor, unpolitisch und. lediglich fachlich und beruflich tätig zu sein. In weiten Kreiſen der in Not geratenen Bauern hat man aber das Vertrauen zu dieser Vertretung wegen ihrer unpolitischen Haltung verloren, um so mehr, als sich oft genug zeigte , daß der Landwirtschaftsrat durch die politische Lage gezwungen wurde, politiſche Entschlüsse zu faffen, die dann aber keineswegs immer im Intereſſe Außerdem konnte nachge= der Bauern lagen. wiesen werden, daß die Personen des Landwirtschaftsrates Abgeordnete von Parteien waren, die in den Parlamenten die Bauern nicht: unterstützten. Diese unhaltbaren Zustände führten zur Bil dung einer neuen Bauernorganisation, der ,,Landbrugernes Sammenslutling". Die neueVertretung unterscheidet sich von den anderen Organisationen grundsätzlich dadurch, daß fie --- nicht anders als die Gewerkschaften der Arbeiter und die Organiſationen der Unternehmer - gegebenenfalls durch Anwendung der ihnen zur Verfügung stehenden Machtmittel dieberechtigten Forderungen der Bauern der Regierung gegenüber erzwingen will. Zu den Hauptforderungen dieser bäuerlichen Kampforganisation gehören neben Zinssenkungen und Steuererleichterungen vor allem die Einstellung der Zwangsversteigerungen und die Sicherung auskömmlicher Erzeugerpreise auf dem inländischen Markt. Diese neue Bauernorganisation, turz LS. genannt, beginnt die dänische Bauernschaft zu mobilisieren; so brachte sie es fertig, daß vor einem Jahr 50 000 Bauern - das ist für Dänemark eine ungeheure Zahl - vor dem dänischen Königsschloß in Kopenhagen dem König ihre Not eindringlich vor Augen führten, um damit gleichzeitig anzukündigen, daß sie, wenn nicht anders, bereit sind, dieser Not aus eigener Kraft Herr zu werden. Hier, wie auch anderswo, setzen die wirtschaft= lichen Nöte zwangsläufig auch die politischen und kulturellen Fragen auf die Tagesordnung ; erkennt doch das dänische Bauerntum allmählich, daß die Lösung der wirtschaftlichen Fragen nicht zu trennen ist von der Rückkehr zu den Grundlagen des dänischen Volkstums und einer Weltanschauung, die aus diesem Volkstum erwächst. L. S.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, 3

Straße 88

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NSK - Nachrichten

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Freude für Arbeitsinvaliden Die Gauleiter in Berlin Besprechungen und gemeinſame Tagung NSK Berlin, 1. Juni. Am Dienstag begannen in Berlin die in Zeitabständen üblichen Einzelbesprechungen der Gauleiter aus dem ganzen Reich mit dem Am Stellvertreter des Führers.

Mittwoch werden die Besprechungen in einer gemeinsamen Tagung ihren Abschluß_finden.

Nationalsozialiſtiſcher Ehrenschuß Tagung der Ehrenrichter von NSRB . und Rechtsfront NSK Berlin, 1. Juni. Am 5. und 6. Juni findet in Berlin im Hause der Deutschen Rechtsfront eine Tagung der Ehrenrichter des Nationalsozialiſti[chen Rechtswahrerbundes und der Deutschen Rechtsfront statt. Im Rahmen dieser Tagung wird der Reichsrechtsführer, Reichsminister Dr. Frant , am 6. Juni vormittags vor den Ehrenrichtern und zahlreichen Vertretern von Ehrengerichten angeschlossener Verbände und Gliederungen der Partei über das Thema „Nationalsozialiſt iſ cher Ehrenchu " sprechen. Hieran schließt sich am Nachmittag desselben Tages eine Arbeitstagung der Ehrenrichter. Am Abend vorher findet eine Begrüßung der Ehrenrichter durch den Vorsitzenden des Ehrengerichtshofes, Reichshauptstellenleiter Dr. Gardiewski , statt, unter denen sich ua. der Vorsigende und Stellv. Vorsitzende des Gauehrengerichts des Gaues Danzig des NSRB . und der Deutschen Rechtsfront befinden wird.

Kulturelle Betreuung der Arbeitsopfer durch KdF. NSK Berlin, 1. Juni. Das Amt ,,Feierabend" in der NSG. „ Kraft durch Freude" wird künftig in den von der DAF. für Arbeitsinvaliden bereitgestellten Erholungsheimen monatlich eine fulturelle Veranstaltung durchführen. Die 12 Heime : Dargen, Burg Reißershardt , Niederschlema, Neumühle, Friz-Saucel-Heim Langethal-Mühle/Thür. , Sondershausen, Bad Finkenmühle, Walsrode, Undeloh, Stemmen, Zernsdorf und Neu- Globsow/Meckl., betreuen jährlich 8000 Arbeitsinvaliden , die sich dort drei Wochen lang ohne Sorgen des Alltags und in einer herrlichen Natur erholen können. Die Aufgeschlossenheit für eine kulturelle Darbietung ist in einer solchen Ruhezeit, die auch einen gegenseitigen Gedankenaustausch ermöglicht, besonders groß und wird, den Aufenthalt in den DAF .-Heimen zu einem unvergeßlichen Erlebnis machen. Tausend Heime für Arbeiter Großsiedlung der DAF. in Essen-Gerſchede NSK Effen, 1. Juni. Das Gauheimstättenamt der Deutschen Arbeitsfront, Essen, wird in Essen-Gerschede eine große Siedlung mit 1000 Wohneinheiten errichten. Die Hälfte der Wohneinheiten wird in Siedlerstellen und Eigenheimen und die andere Hälfte in Geschoßwohnungen in Flachbauweise errichtet. Das Gelände wurde zum Teil von der Stadt, zum Teil von der Firma Krupp zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung ist gesichert.

Dr. Goebbels vor den Kinderreichen Rede des Ministers beim Reichstreffen NSK Frankfurt a. M., 1. Juni. Der Schirmherr des Reichstreffens der Kinderreichen, Reichsminister Dr. Goebbels, wird am Sonntag, 6. Juni, nachmittags 16 Uhr, auf der, Großkundgebung der Kinderreichen das Wort ergreifen und zu den kinderreichen Eltern Deutschlands und den aufmarschierten Amtsträgern des Reichsbundes der Kinderreichen sprechen.

Schlesiens Gauobmann im Oberſten Ehren- und Disziplinarhof NSK Breslau, 1. Juni. Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP . und Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, hat den Gauobmann der Deutschen Arbeitsfront Schlesien, Julius Merz, MdR., zum ehrenamtlichen Richter beim Oberſten Ehren- und Diſziplinarhof ernannt.

Druck: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin,

Berlin SW 69, Zimmerstraße 88

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Rationalsozialiſtiſche Brief unb Drah rift der Schriftlettung: Berlin 628 68, Zimmerße, 80, H. Fernruf: 11 00 2 Beslag: Franz er R4 6. m. 1. §., 3entrals der NSTAB., Mänchen - Berlin Berlin 68 # Her - Berla 8, Bimmer Brake 88. e Bahlungen_kud nag Berlin (Bollidedlonts = _Berlin_0454) zu richten

Korrespondenz Partei-

NCK Breſſedienst der NCDUS

NSK Folge 124

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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Welf; für bis Mitteilungen der Reichspreſſeftelle verantwortlich: Dz. Otto Dietric , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sindermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. SämiNch in Berlin.

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„ Arbeiterſchuß verbrecheriſch

vernachläjjigt“

Streiflichter aus ſowjetruffiſchen Seitungen – Die rauhe Wirklichkeit des roten Paradiefes – Ausgebeutetes Land, ausgebeutetes Volk NSK Im Spiegel der eigenen Parteipresse der Sowjets erkennt man gelegentlich die grauenvollen Zustände, wie sie tatsächlich in Rußland herrschen. Ob es sich um Wohnungsverhältniſſe, um Krankenfürsorge, um Korruption in den Fabriten, um Schulverhältnisse oder Beamtenbürofratie handelt, überall dasselbe Bild des Niederganges, der Berkommenheit, wie es trauriger nicht dargestellt werden könnte. Und dieses Land, dh. die Regierung dieses unglücklichen Landes, will noch als Kulturstaat behandelt sein, spielt fich als Erlöser der geplagten Menschheit auf, Vorgaben, welche heute noch von großen Maſſen geglaubt werden. Diesen Paradiesmärchen stellt fich die Wirklichkeit, wie sie von den russischen Zeitungen geschildert werden, in grauenhaftester Gestalt gegenüber. Lassen wir die Tatsachen sprechen: Die " Iswestija" vom 6. und 9. April gibt eine anschauliche Schilderung über die Woh nungsverhältnisse : „Das Haus, in dem die Lehrerin Demin in Stalingrad wohnte, brannte vorigen Sommer ab. Tage und Wochen, Monate vergingen, Frau Demin mußte immer noch in der verkohlten Wohnung ausharren. Sie überstand eine Reihe von Krankheiten und verlangte stets eine neue Wohnung zugewiesen zu bekommen. Dann meldete sie sich in Moslau, wohin auf eine Anfrage der Stadtsowjet Stalingrad zurückberichtete, der Genoſſin Demin fei eine neue Wohnung zugewiesen . Das war jedoch nicht der Fall. Die Frau erlitt nach einem neuen Besuch des Stadtarztes einen Nervenzusammenbruch. Durch Lähmung der Sprachorgane verlor fie die Sprache und mußte in eine Nervenheilanstalt übergeführt werden. Bon dort wurde sie bald wieder nach Hause zurückgebracht, da ein Aufenthalt unter Nervenfranken unmöglich war. Sie wurde in ihre alte Wohnung" gebracht, welche wie ein Sieb aussah. Nach einem Jahr erhielt sie Mittei lung, daß ihr eine neue Wohnung zugewiesen werde, wenn das Sowjetpräsidium sich dazu in einer der nächsten Sizungen entscheide."

Am 12. April schildert dieselbe „ Istwestija" einen entsetzlichen Augenzeugenbericht aus Kiew: „Am 3. April war die Familie Woinowſti ausquartiert worden. Die schwangere Frau lag fünf Tage trank im Hausflur, um auch von da auf einer Matraße auf die Straße befördert zu werden. Der Arzt stellte afute Bronchitis und Grippe fest. Auf Befehl des Stadtsowjets, Genoffen Bleichmann, wurde ihr das Liegen auf der Straße verboten, und er sah seine Mission als erfüllt an, nachdem die frante Frau wieder in den feuchten Hausflur zurüdbefördert war. Entgegen dem Verbot der Miliz hat der Mann heute die Frau aus dem feuchten Verließ auf gebracht, damit sie etwas Sonne die Straße " habe. Die Prawda" vom 8. April brandmarkt den Bürokratismus : „Das Grundübel des Gewerkschaftsapparates in der gegenwärtigen Zeit liegt in den bürokratischen Methoden der Führung und in dem unaufmerksamen Verhalten gegen= über den Intereſſen und Nöten der einfachen Mitglieder des Gewerkschaftsverbandes. Im November 1935 sprachen die Gewerkschaftsführer in selbstkritischen Reden, reumütigen Beichten und Geständnissen selbst von den Anweisungen , die sie vom Genossen Stalin erhalten hatten. Ihr Versprechen hat sich nicht erfüllt. Eineinhalb Jahre sind vergangen, und wenn sich die Lage irgendwie geändert hat, dann nur zum Schlechten. Die Gewerkschaftsorganisationen haben den Arbeiterschut verbreche = risch vernachlässigt. Die erste Pflicht des Gewerkschaftsverbandes ist die unaufschieb bare Verbesserung des Zustandes des Arbeiter= schutes."

In der Ausgabe 87 geißelt die „ Prawda“ das unwürdige Kriechertum in den Fabriten : ,,Dieser Tage war das Parteikomitee des Mostauer Wertes „Hammer und Sichel“ zur Überzeugung gekommen, in der Fabrik den Kampf gegen das Kriechertum aufzunehmen. Bei der Parteiversammlung des Werkes baute das Präsidium mit leichter Hand eine Ent-

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NSK Folge 124 schließung zusammen, in der angegeben war, daß in der Fabrik eine Anzahl von Kriechern vors handen sei. Der größeren Glaubwürdigkeit halber wurden zwei bis drei Familiennamen genannt. Und nun begann etwas unbeschreib liches, Unbegreifliches. Die Versammlung der Kommunisten , die ernst und nachdenklich die Beschlüsse des Plenums des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei zu erörtern hat (! ?) , verwandelte sich in einen Rummelplas. Ungeachtet der scharfen Proteste der Mehrheit begann das Präsidium eine „ Liste der Kriecher" aufzustellen, wobei es außerordentlich demofratisch" zuging. Im Wege der Abstimmung. Zum Kandidaten für das Prädikat „Kriecher" wird Genosse Jurow aufgestellt. Es findet sich jemand, der erklärt, daß Jurow türzlich ein Wohnzimmer erhalten habe, also sei er ein Kriecher, denn so mir nichts, dir nichts beAbstimmung.ertomme man teine Zimmer. gibt 148 Stimmen für und 133 Stimmen dagegen. Also ist er ein Kriecher ( ! ) . An dieser Beschreibung ist nicht eine Spur erfunden. In der Versammlung und auf dem Wege der Abstimmung hat man Menschen zu Kriechern gestempelt, sie blamiert und mit Schmut beworfen. Jurow und Paschko nur deshalb , weil fie Zimmer erhielten . Wermejenko dafür, daß er den Fabriksdirektor von seiner 3iga : rette hat anrauchen lassen. Und so weiter. Während der Abstimmung hob der Parteisekretär als erster die Hand hoch.“ Die " Wetschernaja Moskwa" vom 9. April befaßt sich mit den Schulverhältnissen in Swerd= lowst : „ Nun bleiben unsere Kinder bereits über acht Monate ohne Lehrplan , der alte von Pädagogen zusammengestellte, vernünftige Lehrplan ist heute im Ansehen der Erzieher tief geſunten, ohne daß jedoch das schwerfällige Kommissariat für Volksbildung geruht hätte, einen neuen aufzustellen . Da der Bildungsdurchschnitt der Mehrzahl der Pädagogen sehr niedrig ist, nimmt die sogenannte „freie Entfaltung" oftmals geradezu groteste Formen an. Das Kommissariat für Volksbildung hat es bis heute nicht verstanden , gün stige Bedingungen für Fortbildungsschulen und Kurse von Lehrern an Anfangsschulen zu schaffen, trogdem es so bitter notwendig wäre, wenn die Kinder nicht verkommen sollen." Am 14. April empfiehlt die „ Prawda“ Jewpatoria als Kurort in der Krim unter dem Titel: " An dem Tor der Heilstätten". „ Simferopol ist nicht nur die Hauptstadt der Krim, sondern auch das Tor zu den Krimer Heilstätten. Auf dem Bahnhof steigen täglich Sunderte von franken Arbeitern aus, welche nach Jewpatoria weiterfahren. Diese Kranken werden von von den Gepädträgern hinausgetragen, denn eine Tragbahre gibt es nicht. Natürlich wissen diese Träger nicht, wie ein an Knochentuberkulose Erkrankter zu behandeln ist und so sagte denn auch ein Arzt : „ Es ist unerhört. einer mehrmonat = Die Früchte lichen Kur gehen bei einem einzigen Umladen des Kranken in einen andern Zug flöten." Kranke Kinder, alte Leute mit Gipsverbänden, Tuberkulöse und andere Kranke, fie alle wissen nicht einmal, wo sie auf dem Bahnhof bleiben sollen. Denn es gibt keine Wartehalle. Der Moskauer Zug zB. kommt morgens um, 4 Uhr an. Der einzige Zug nach

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2. Juni 1937 Jewpatoria am Tage geht aber um 18 Uhr. Sie müssen sich also 14 Stunden herumdrüden . Ein Glas Wasser gibt es nicht, nur Bier und Schnaps. In Jewpatoria selbst gibt es am Bahnhof nur einen Wagen, in dem ein Kran, ter Plat hat. Kommen 20 an, dann müſſen die restlichen neunzehn auf ihre Reihenfolge warten. Wie es in Jewpatoria selbst aussieht, schildert die „ Istweſtija“ vom 18. April : „ Die Stadt ist ungeheuer vernachlässigt. Der Weg vom Bahnhof in die Stadt besteht aus lauter Gruben und Löchern. Von sechs Gasthäusern sind zwei vollkommen, zwei zur Hälfte von ständigen Bewohnern besetzt. Das fünfte ist in eine geschlossene Pension verwandelt und das sechste von den Stadtsowjets mit Beschlag belegt. Eine Wasserleitung gibt es nicht. Die Stadt geht im Schmuz und Dred unter. Abends herrscht ägyptische Finsternis, weil die Stadt zwar eine Kraftstation befißt, die aber nicht arbeitet. Der Stadt sind zwar Millionenmittel bewilligt worden, diese wurden aber für andere Zwecke Veranstaltung von Derausgabt, die für Banketten, für Dienstreisen usw. Daß es in anderen Kurorten ebenso vorteilhaft aussieht, berichtet die „ Prawda“ vom 19. April aus Jalta, daß dort mit den Staatsgeldern so nachlässig und willkürlich wie nur möglich gewirtſchaftet wird. „ Die Badeverwal, tung hat in Moskau spezielle Statuten bestellt, für die teures Geld bezahlt wird, während die Gasthäuser keine Bettwäsche haben. Es wurden für 350 000 Rubel modernste Betten und andere Einrichtungsgegenstände bestellt, die sich alle als Ausschuß erwiesen. Die Schwerkranten sind in den Gasthäusern auf sich selbst angewiesen. Niemand kümmert sich um sie.“ Der „ Molotow“ erzählt aus Rostow am Don unter dem 21. April, daß die Lage in den Rostower Krankenhäusern „äußerst fatal“ sei. „Die Sache des Gefundheitsschutzes ist vernachlässigt. Himmelschreiende Mängel in der Organisation der Gesundheitspflege würden nur schwer aufgedeckt. Die Bezirksverwaltung kämpft nur schwach und unentschlossen gegen die ungesunden Erscheinungen usw." Nur so nebenbei sei erwähnt, daß die Arzte meist Feitelsohn, Samuelsohn uſw. heißen. Über ihre jüdische Herkunft dürfte also tein Zweifel herrschen. Soll man weiter anfügen, daß laut Ausgabe Nr. 54 der „ Istwestija“ in den RostelmaschMähdreschfertige 1600 werken maschinen über zwei Kilometer verstreut herumliegen, trotzdem 200 000 Rubel für deren Wegbeförderung ausgegeben wurden, daß außerdem 150 Waggons Mähdrescher und 70 Eisenbahnwagen Ersatzteile sich auf den Stationsschienen angehäuft haben, während die Landwirtschaft darauf wartet? Unzählige solcher „Bilderbogen" aus der russischen Presse könnten angeführt werden. Überall dasselbe Bild der Verwahrlosung, der Zerlumpung und Zerrüttung. Hier kann in keinem Fall die Ausrede gelten, es handele sich um „faschistische" Verleumdungen über das rote Arbeiterparadies. Denn diese eigenen sowjetrussischen Eingeständ eine zahme Blütenlese unter hundertnisse sprechen eine so deutliche tausend Beiſpielen Sprache, daß sie kein weiterer Kommentar ins rechte Licht zu setzen braucht.

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Berufsaufſtieg

durch

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HZ .-Landdienſt

Landdienst in der Gruppengemeinſchaft Anrechnung auf die landwirtſchaftliche Lehrzeit - Beseitigung des Landarbeitermangels durch Berufserziehung und Leistungsbewertung NSK Noch fürzlich wurde geschrieben, daß es in Deutschland eine Jugend gäbe, die „ auf dem Lande verkümmere." Betrachtet man die Zahlen des diesjährigen Landdiensteinsages, so gewinnt man den Eindruck, daß sich die nationalsozialistische Jugend von solchen peſſis mistischen und ein wenig müden Stimmen nicht schrecken ließ. Bis zur letzten Monatswende meldeten sich 14 500 Jungen und Mädel zum Dienst am Boden, den sie in den Einſatformen des Hitler- Jugend- Landdienstes leisten wollen. Mag schon das zahlenmäßige Wachstum beach tenswert sein - noch 1936 waren es nur 6600 gegen 3500 und 500 in den beiden Vorjahren — ungleich entscheidender ist der bedeutsame Ausdrud an Zukunftswillen, der sich in diesen Ziffern äußert. Es bedarf längst keiner Betonung mehr, daß der Landdienst heute nichts mehr darstellt, was mit einer reinen Notunterkunft für arbeitslose oder arbeitsverlegene Jugend in Berbindung zu bringen wäre. Die Anerkennung des praktischen Einsatzes und die wiederum bes währte Werbekraft in der deutschen Jugend bes weisen vielmehr, daß in der Einrichtung des Hitlerjugend-Landdienstes die Form gefunden ist, die in den Grundzügen schlechthin maßgebend sein muß, für alle Bestrebungen, die fich die Erziehung eines landwilligen und landfähigen Nachwuchses zum Ziel sezen. Der Reichsnährstand bestätigte den Erfolg dieser Erziehungsform der Hitlerjugend, indem er in einer Verfügung festlegte, daß die in den Dorfgruppen des Landdienstes verbrachten Arbeitsjahre an Stelle der Landarbeitsausbildung als Lehrzeit angerechnet werden, sos daß nach Ableistung dieser Zeit die Landarbeitsprüfung abgelegt werden kann . Die Jugend, die in der Arbeitskolonne des Landdienstes als eigene Einheit und Kameradschaft auf das Land tommt, wird natürlicher weise bestrebt sein, ihre neue Aufgabe nach dem Gesez der Gemeinschaft zu gestalten, durch die sie für die Arbeit auf dem Ader gewonnen wurde. Für die ländlichen Verhältnisse , für die arbeitsmäßigen und sozialen Gewohnheiten auf dem Lande will das besagen , daß die der Landarbeit zugeführte Jugendkraft einen eigenen und lebensträftigen Willen zur Neugestaltung besigt. Nicht das, was vorgefunden wird. soll unbedingt auch künftig gelten , nicht das, was gegenwärtig in Kauf genommen werden muß, bleibt als Form auch in kommenden Zeiten bestätigt. Die nationalsozialistische Jugend , die zum Dienst am Boden der Heimat antritt, verknüpft mit dem Ideal dieser Aufgabe den nicht minder stärkeren Willen zur sozialen Freiheit und Würde , zur ſelbſtändigen Leiſtung Was heute die und Aufstiegsmöglichkeit. Ausbil dungsw illen und Städte Jugend der an Fortkommensdrang auszeichnet , gilt in gleicher Weise für die nachkommende Jugend des Landes, die weit davon entfernt ist, städtische Ansprüche mechanisch auf die Verhältnisse des Dor-

fes zu übertragen, die aber zugleich entschlossen ist, ein Leben zu gestalten , das sich ebenso auf dem Grundsatze der freien Leistung aufbaut, wie anderswo auch. Will sich die Jugend des Landdienstes auf dem Lande einen freien Lebensauf. stieg erkämpfen, so beginnt diese Aufgabe bereits in der Arbeitsausbildung , die fie in früher Zeit empfängt. Der Reichsnährstand hat, soweit man von Anordnungen wirksamen Erfolg erwarten darf, dafür Sorge getragen, daß die Ausbildung der auf dem Lande schaf= fenden Jugend vielseitig, harmonisch und verantwortlich durchgeführt wird. Der Landdienst der Hitlerjugend ergänzt die allgemein geltenden Grundsäge durch die Eigenart seiner Einſatform. Der Arbeitsvertrag, der mit dem Betriebsführer geschlossen wird, gilt zunächst nicht so sehr dem einzelnen Landdienstler, der Betriebsführer sieht sich dem Träger des Einſates der Hitlerjugend - L a n d gruppe als Partner gegenüber. Die Gemeinschaft der Gruppe ist selbständiges und anerfanntes Glied der landwirtschaftlichen Betriebs und Berufsarbeit, sie hält den Eifer der schaf fenden Jugend wach, sie regt an, fie ergänzt, sie verantwortet mit die Erhaltung und Leistung des einzelnen. Welcher menschlichen Behandlung, welchen arbeitsmäßigen Gewohnheiten sich die einzelnen Landdienstkameraden im bäuerlichen Betrieb gegenüber sehen, gilt nicht nur ihnen selbst, sondern der gesamten Gruppen= gemeinschaft, deren Leiter auch rechtlich in allen arbeitstechnischen, beruflichen und sozialen Angelegenheiten dem Betriebsführer als verant wortlicher Sprecher gegenüber tritt. Man ertennt, daß diese Form des Einſates, die den einzelnen in seiner Arbeitsweise im Betrieb durchaus auf sich gestellt und in nichts behindert, die aber der Gemeinſchaft das Recht der würdigen Behandlung und qualifizierten Ausbil. dung sichert, vorbildlich die Richtung weist, in der die Landarbeiternot von ihren Wurzeln her beseitigt werden kann. Man mag unschwer ermessen, wieviel der einzelne Landdienstkamerad für seinen Arbeits aufstieg erhält, wenn ihm durch seine Gruppengemeinschaft die unbeeinträchtigte Erhaltung seiner Gesundheit und ein vernünftiges Arbeitsverhältnis garantiert wird. Nicht weniger als die sozialpolitischen Grundlagen des Lebensaufstiegs auf dem Lande, bedeutet die vergesellschaftliche änderte Atmo = sphäre, die durch die Gemeinschaft des Gruppenheimes, durch das Disziplinarrecht der Hitlerjugend-Gemeinschaft, bewirkt wird. Diese beiden neuen Begriffe Seim der Gruppe" und ,, Diszi plinarordnung der Hitlerjugend" bedeuten die Überwindung des alten überkommenen gesellschaftlichen Systems, das durch die Trennung in „ Herren und Knechte“ und das „ Züchtigungsrecht“ des Lehrherrn gekennzeichnet iſt.

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NSK Folge 124 Welche Ausbildungswege stehen nun der auf dem Lande schaffenden Jugend offen? Am nächsten liegt der Ausbildungsweg zum Landwirt und Bauern. An den Volksschulbeſuch schließt sich die zweijährige Landarbeitslehre mit dem Besuch der Landesberufsschule , dann erfolgt die Landarbeitsprüfung und die zweijährige landwirtschaftliche Lehre bei einem anerkannten Lehrherren in Verbindung mit dem Besuch der Landwirtschaftsschule. Als Abschluß gilt die Landwirtſchaftsprüfung zum Landwirtschaftsgehilfen. Dieses Prüfungszeugnis in Verbindung mit der 3 /2jährigen Tätigkeit in der Landwirtschaft berechtigt zum Besuch einer höheren Landbauschule , der bei Voltsschülern eine besondere Aufnahmeprüfung ohne Fremdsprachen vorausgeht, die die mittlere Reife ersetzt. Die erfolgreich abgelegte Abschlußprüfung der höheren Landbauſchule bes rechtigt zur Führung der Bezeichnung „staatlich geprüfter Landwirt“. Der Ausbildungsweg zum Melter sieht nach der Landarbeitsprüfung eine zweijährige Melterlehre bei einem anerkannten Lehrmeister vor; nach Ablegung ber Melkergehilfenprüfung eine sechsjährige Gehilfenzeit, auf die Arbeits und Wehrdienst voll angerechnet werden und die Teilnahme an einem achtwöchigen Lehrgang an einer Viehpflege- und Melkerschule. Dieſe Ausbildung gilt als Voraussetzung für die Zulaſſung zu einer Meisterprüfung, die durch den Meltermeisterbrief bestätigt wird. Die Aus= bildungswege zum Schäfer , Schweine wärter und Geflügelzüchter haltensich

Der geweckte

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im Aufbau an das Vorbild der Melterausbildung. An die Landarbeitsprüfung ſchließt fich in jedem Falle eine zweijährige Speziallehre bei einem anerkannten Lehrmeister, die mit der Gehilfenprüfung abgeschlossen wird. Darauf folgt eine mindestens sechsjährige Gehilfenzeit unter Anrechnung bes Arbeits- und Wehrdienstes und die Teilnahme an Lehrgängen an den entsprechenden Fachschulen. Nach Ablegung dieser Ausbildung kann die Meiſterprüfung abgelegt werden. Nicht mindere Bedeutung als diese Ausbildungswege besigt die Heranziehung des seßhaften Arbeitsstammes in der Beschäftigungsform des Heuerlings oder Deputanten. Soll im Heuerlingswesen ber Weg zum weiteren Berufsaufstieg gegeben sein, so ist bafür die Familiengründung erforderlich, bie wiederum von der vermehrten Schaffung von Wohnungen abhängig ist. Da die Erfahrung gezeigt hat, daß die Einrichtung von Heuerlingsstellen in ers höhtem Maße eine Vertrauensangelegenheit des Betriebsführers ist, kann der Landdienst der Hitlerjugend bem Betriebsführer gegenüber weitgehend als Bürge für eine zuverläſſige und leistungsmäßig geeignete Auslese gelten.

Die Arbeiternot der Landwirtschaft ist nicht nur die Frage eines einsatzbereiten Nachwuchses, sondern nicht minder einer einsazfähigen Jugend. Alle Maßnahmen der Erntenothilfe bedürfen, auf die Dauer gesehen, der Ergänzung durch eine planmäßige Berufsausbildung und einen sicheren Arbeitsaufstieg, der die Landwilligkeit zur Landfähigkeit entwidelt.

Wille zum Kind

Die Ursachen einer erfolgreichen Bevölkerungspolitik Im Hinblick auf das Reichstreffen und die Großkund gebung des Reichsbundes der Kinderreichen am tommmenden Sonntag in Frankfurt am Main gewinnen die folgenden Ausführungen und Zahlenangaben über die seit 1933 gezeigten sichtbaren Erfolge auf bevölke rungspolitischem Gebiet besonderes Intereſſe . Hinter den Zahlen steht der durch den Nationalsozialismus geschaffene Wille zum Kind und die geweckte Verpflichtung der Nation an die Zukunft und Erhaltung der Art. NSK Von den zahlreichen Möglichkeiten, eine praktische Bevölkerungspolitik zu betreiben, ſeien zunächst ein wichtiger allgemeiner Gesichtspunkt, die Schaffung politischen und wirt= schaftlichen Vertrauens, und dann eine praktische staatliche Maßnahme, die Gewäh = rung der Ehestandsdarlehen, herausgegriffen. Die Häufigkeit der Eheschließungen und Kindergeburten hängt, was gar nicht nachdrücklich genug betont werden kann, nicht einmal so sehr von der augenblicklichen wirtschaft= lichen und sozialen Lage der einzelnen Voltsgenossen ab, als vielmehr vor allem davon, welche Zuversicht sie allgemein in ihre eigene Zukunft und in die fünftige Entwicklung von Staat und Wirtschaft sehen können. Die natio nalsozialistische Staatsführung hat seit Übernahme der Macht mit starker Hand politisch stabile Verhältnisse geschaffen und das Vertrauen in eine ruhige und unerschütterte Fortentwicklung von Staat und Wirtschaft wiederhergestellt. Mit der Schnelligkeit und in dem

Zum Reichstreffen der Kinderreichen

Maße, in dem die Gesundung der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse fortschreitet, hob sich auch von selbst die Zahl der Eheschließungen und Geburten. Mit dieser allgemeinen Stabilisierung von Wirtschaft und Politik wurde zugleich eine praktische bevölkerungspolitische Aktion allergrößten Ausmaßes ausgelöst, die sogleich in augenscheinlicher Wirkung zutage trat. Viele in den lezten Kriſenjahren vor der Machtübernahme aufgeschobene Eheschließungen und zahlreiche aus der Gesamtunsicherheit der Verhältnisse heraus unterbliebene Zeugungen wurden nachgeholt , der schönste und nüglichste Vertrauensbeweis, den das deutsche Volk als Dank für die Aufbauleistung des nationalsozialiſtiſchen Staates bringen konnte. So sind in Deutschland während des Jahres 1933 bereits 639 000 Ehen geschlossen worden, alſo um 122 000 oder rund 24 vH. mehr als im Jahre 1932. Während des Jahres 1934 ist die Zahl der Eheschließungen wiederum um 100 000 auf 739 000 angewachsen, das sind also 19 vH. mehr als im Jahre 1933 und 43 vH . mehr als im Jahre 1932. Wenn man dazu bedenkt, daß die Wirtſchaftskrise in den letzten Jahren der Weimarer Republik einen Ausfall von über 300 000 Ehe-

NSK Folge 124 schließungen verursacht hat, so erscheint dieſes starke Ansteigen der Heiratszahl in den Jahren 1933 und 1934 noch als um so bedeutungsvoller. Dazu kommt, daß diese Aufwärtsentwicklung während jener Jahre allein in Deutsch Land zu verzeichnen ist, während in den meisten zum Vergleich geeigneten Ländern die Heiratszahl weiterhin langsam abſinkt. Das gleiche erfreuliche Bild bietet die Entwidlung der Geburten in diesem Zeitraum. Das Jahr 1933, das sich auf die Zeugungen des Jahres 1932 aufbaut, wies noch gegenüber dem Jahre 1932 einen Geburtenrüdgang von 22 000 oder 2 vh. auf. Demgegenüber brachte das Jahr 1934 schlagartig eine 3 us nahme von 204 000 Geburten oder 21 p ., 1935 weiterhin eine Zunahme von 268 000 Geburten oder 27 vH., also über ein Biertel mehr, stets verglichen mit dem Jahre 1932. Auch dieses Emporschnellen der Geburtenzahlen steht in seiner Art in Europa einzig da. Mit der Gewährung der Ehestandsdarlehen hatte man ursprünglich in erster Linie eine arbeitsmarktpolitische Wirkung beabsichtigt. Es sollte dadurch nämlich die übergroße Anzahl von unverheirateten werftätigen Frauen aus dem Berufsleben in Fabrik und Büro herausgenommen und ihrem eigentlichen Beruf als Hausfrau und Mutter zugeführt werden. Die damit frei werdenden Arbeitsplätze aber sollten der Aufnahme erwerbsloſer Männer dienen. Über diesen anfänglichen Zwed hinaus entwickelten die Ehestandsdarlehen aber sogleich auch eine große bevölkerungspolitiſche Wirkung, und schließlich wurde durch sie noch ein drittes begrüßenswertes Ergebnis hervorgebracht, näm lich eine sehr spürbare allgemeine Wirtschaftsankurbelung infolge der vermehrten Nachfrage nach aller Art von Ausstattungsgut für Eheschließung und Haushalt. An diesem praktischen Beiſpiel tritt aufs deutlichste hervor, wie eng eine positive Bevölkerungspolitik mit der Entwicklung des Arbeitsmarktes und der allgemeinen Wirtschaftslage verknüpft ist. Nach den grundlegenden Bestimmungen des Gesetzes über Förderung der Eheschließungen fönnen deutsche Reichsangehörige auf Antrag ein Ehestandsdarlehen im Betrag bis zu 1000 Reichsmart erhalten. Der durchschnittlich

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2. Juni 1937 gewährte Ehestandsbetrag bewegt sich zwischen 500 und 600 Reichsmark. Im übrigen ist die Höhe des Darlehens nach dem Betrage zu bemeſſen, den ein Ehepaar bei der Gründung eines Haushalts nach den ortsüblichen Verhält nissen für den Erwerb von Möbeln und Haus: gerät aufzuwenden pflegt. Der Antrag auf Ge währung des Ehestandsdarlehns kann erst nach Bestellung des standesamtlichen Aufgebots und muß vor Eingehung der Ehe gestellt werden. Der Betrag wird in Form von Bedarfsdeckungsscheinen erst nach der Eheschließung ges währt. Boraussetzung für die Hingabe der Ehestands darlehen ist außerdem noch, daß die fünftige Ehefrau innerhalb der letzten zwei Jahre vor Stellung des Antrages mindestens neun Monate lang im Inland in einem Arbeitnehmerver hältnis gestanden hat, ferner daß sie ihre Tätig feit als Arbeitnehmerin noch vor Empfang des Ehestandsdarlehns aufgibt und daß fie fich ſchließlich verpflichtet, eine Tätigkeit als Arbeits nehmerin so lange nicht auszuüben, als der Ehemann nicht arbeitslos wird und das Darlehnen nicht restlos getilgt ist. Das Ehestandsdarlehen wird grundsäzlich an den Ehemann gegeben. Es ist unverzing . lich und muß an sich in monatlichen Teils beträgen von 1 v5. zurückgezahlt werden. Jes doch werden bei der Geburt jedes in der Ehe lebend geborenen Kindes 25 vH. des ursprünglichen Darlehnsbetrages erlaſſen. Die Bedarfsdeckungsscheine berechtigen zum Erwerb von Möbel und Hausgerät . Auf diese Weise sind von August 1933 bis März 1936 insgesamt 550000 Ehe's stands darlehen bewilligt und davon 350 000 nachgelaſſen wieder bereits rund Aus den hierdurch gegründeten worden. Ehen sind rund 350 000 Kinder hervorgegangen. Es ergibt sich sonach, daß der großen Geburtenzunahme zB. im Jahre 1934 fast die Hälfte, nämlich rund 106 000 Mehrgeburten, der Einrichtung der Ehestandsdarlehen zugeschrieben werden müſſen. Die 550 00 Eheſtandsdarlehen haben einen Gesamtbetrag von 310 Millionen Reichsmark ausgemacht, die aber nicht nur die genannte erfreuliche bevölkerungspolitische Wirkung ausgelöst, sondern zugleich auch wesentlich zur Ankurbelung der Wirtschaft beigetragen haben. Dr. F. R.

Handwerk auf Adolf Hitlers

Straßen

Neue Arbeitsmöglichkeiten für einen im System vernachläffigten Gewerbezweig -Arbeitsgemeinschaft von Einzelhandwerkern – Bindeglied Reichsautobahn NSK Daß die großen Aufgaben der Nation schließlich jeden angehen und auch jedem im " Endziel zugute kommen, ist ſelbſtverſtändlich. Es liegt aber zugleich im Charakter der je weiligen Einzelaufgabe, daß der eine oder andere Beruf mehr oder weniger sichtbar mit der Aufgabe verbunden zu sein scheint. Die Reichsautobahnen zumal sind wohl von vornherein im Bewußtsein jedes Volksgenossen, der sich mit ihnen als einer Frage auch des Be-

rufs befaßt hat, verbunden mit dem Gedanken an größere, fast industriell zu nennende Unters nehmungen, deren Beschäftigtenzahl die Gewähr dafür bietet, daß dieser oder jener Bauabschnitt in der gewünſchten Zeit fertiggestellt werden kann. Das ist nur zu verständlich. Wenn man überlegt, welches Ausmaß an organisatorischer Vorarbeit für das Straßennet notwendig ist, so wird man von vornherein vermuten können, daß man die Bauplanung nicht in zu viele Bau-

NSK Folge 124 abschnitte atomisiert, weil dies naturgemäß zugleich ein großes Maß an Schwierigkeiten mit sich bringen würde. Wenn aber im Jahre 1932 im deutschen Straßenbauhandwerk durchschnittlich 75 vH. der Arbeitskräfte erwerbslos waren, so ist es verständlich, daß innerhalb des neuen Straßenbaues auch dem Handwerk die Möglichteiten des Einsatzes gegeben werden mußten . Daß dieser Einsatz seit der Machtübernahme außerordentlich gesteigert werden konnte, geht aus einigen Zahlen hervor, die fürzlich bekanntgeworden sind. Während im Jahre 1933 die Zahl der Beschäftigten im handwerklichen Straßenbau 20 000 betrug, zählte man im Jahre 1936 60 000 beschäftigte Straßenbauhandwerker, die ihr Brot in rund 4000 Betrieben finden. Wie auf allen Gebieten des Handwerks, so hat der Laie auch auf diesem im allgemeinen gar keine Vorstellung von dem Umfang umgesetzten Volksvermögens, das durch handwerkliche Arbeit bewegt wird. Wenn der Umsatz im Straßenbauhandwerk fich für das Jahr 1936 auf rund 200 Millionen Reichsmart beläuft, so schließt diese Zahl einen unglaublichen Aufschwung dieses handwerklichen Zweiges gegenüber der Zeit vor der Machtübernahme in sich. Mit dem Jahre 1932 ist der Tiefstand dieſes Handwerks bezeichnet. Aus einer Veröffentlichung des Deutschen Handwerks in der DAF. geht hervor, daß in diesem Jahre kaum 25 vH. der Lohnſumme des Jahres 1929 erreicht Nicht nur fand allgemein das wurden. Straßenbauhandwerk vor der Machtübernahme nicht die Möglichkeiten des breitesten Einſates, sondern sogar die durchgebildet sten Facharbeiter waren ohne Beschäftigung und mußten Arbeitslosenunterstützung beziehen. Der Straßenbau des Syſtemſtaates gab dem Handwerk so wenige Möglichkeiten, daß es zu drei Viertel vernichtet zu werden drohte. Das Jahr 1933 dann ließ die Zukunft dieses Handwerks in einem besseren Lichte erscheinen, wenn sich auch natürlich die Auswirkungen erst im Jahre 1934 zeigen konnten. Der Auftragsbestand war 1934 durchschnittlich gegenüber 1933 um 75 H., in vereinzelten Fällen sogar um 100 v5. gewachsen. Der Wert der Arbeitsleistungen des Straßenbauhandwerks beläuft sich für 1934 auf etwa 70 Millionen Reich smark. Dabei ist bei den Umſazziffern des Handwerks zu berücksichtigen, daß der Anteil der Lohnsumme beim handwerklichen Umsatz im Vergleich zu anderen Zweigen unserer Wirts Im schaft außerordentlich hoch ist. Straßenbauhandwerk liegt er etwa bei 50 vH. des Umsatzes, teilweise sogar noch höher. Die Umsatzsteigerung im Jahre 1936 auf 200 Millionen Mark wäre nicht möglich gewesen, wenn man das Handwerk nicht auch an den Reichsautobahnen beteiligt hätte. Das ist nicht von vornherein so selbstverständlich wie man annehmen möchte, denn wo immer in der Systemzeit zum Beispiel größere Staatsprojekte zur Ausführung gelangten, fragte man allein nach der Beziehung zwischen Erstellungssumme und Ausgabenetat, ohne sich darum zu sorgen, ob dieses oder jenes Projekt an ganzen Gewerbezweigen vorüberging, als ob diese überhaupt nicht bestünden. Es gibt aber im Deutschland Adolf Hitlers

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2. Juni 1937 keine Aufgabe, die als ein Absolutum dasteht, und die weißen Bänder der Reichsautobahnen sind von der Staatsführung wohl von vorn= herein als die Verbindungslinien nicht nur zwischen deutschen Landschaften, sondern auch zwischen den Stätten deutscher Arbeit angesehen worden. Damit war es klar, daß die Autobahnen nicht durch die Stätten eines ehemals blühenden Straßenbauhandwerks gehen konnten, ohne im Rahmen der Möglichkeiten dieses Handwerks zu berückſichtigen. Der Einsaß unserer Straßenbauhandwerker ist heute bereits meßbar. Auf den verschiedensten Abschnitten der Autobahnen konnte das Straßenbauhandwerk 55 km Kleinpflasterstreden fertigstellen oder beginnen. Der Autofahrer, der die Vorzüge des Kleinpflasters seit jeher kennt, findet diese Erfahrung durch die Ansichten des Reichsinspektors für den Autobahnbau Dr. Todt, die dieser auf verschiedenen Inspektionen feststellte, bestätigt. Es ist erwiesen, daß die Kleinpflasterfahrbahnen sehr geringe Schwingungen des Fahrzeuges herbeiführen und sich auch sonst als sehr dauerhaft erweiſen. Das Straßenbauhandwerk ist nicht nur als Fordernder vor die Volksgemeinschaft und vor den deutschen Autobahnbau getreten, sondern hat mit der Einsatzmöglichkeit auch seine Leistungsfähigkeit gesteigert. Diese Leistungsfähigs feit, die in Zukunft noch eine weitere Förderung durch eine eingehendere Festlegung der be = rufserzieherischen Arbeit erfahren wird, wird dadurch neben neuen Berufsmöglichteiten auch neue Berufsfertigkeiten erzeugen, über deren Umfang die künftige Straßenbaumeiſterprüfung Zeugnis ablegen wird. Freilich wäre der Einsatz des Straßenbauhandwerks beim Reichsautobahnbau nicht möglich gewesen, wenn die Handwerker, wie vor der Machtübernahme, zahllose Einzelwünsche vertreten und in zahllose Sonderintereſſen ihre Berufsmöglichkeiten aufgeteilt hätten. Der Nationalsozialismus schuf Bindungen vom Ein zelhandwerker zum Einzelhandwerker. Man bildete Arbeitsgemeinschaften 3 bis 5 Handwerkern , die dann gemeinsam einen Auftrag annehmen konnten, der einen ähnlichen Umfang hatte, wie ihn ein größerer Handwerksbetrieb allein bewältigen fonnte. Sicher wird die Zukunft noch viele derartige Gemeinschaftsaufträge ermöglichen, die sich nicht mehr im Gegensah, sondern in freudiger Zusammenarbeit mit den am Reichsautobahnbau beteiligten Industriebetrieben befinden werden und müſſen. Das bedeutet zugleich, daß der Straßenbauhandwerker über die Berufsübung seines eigenen Gewerbezweiges zuweilen hinausgehen und sich in der Arbeitsgemeinschaft auch der mehr industriellen Verfahren, wie sie sich beim Bau von Teer , Asphalt und Betonstraßen zeigen, bedienen mußten. Die neuen Straßen Adolf Hitlers werden zu Lebenslinien werden, die sich durch die deutschen Landschaften ziehen, und überall, wo sie die Gemeinschaften deutscher Menschen berühren, jene Kräfte an sich reißen, auf die der System= staat glaubte verzichten zu können, deren Eine sah der Nationalsozialismus aber nicht nur -rtwünscht, sondern fordert.

NGK Das Deutſche Rech t

Das

Recht

der NSDAP. -

Geſehe und Vorſchriften, die ſich auf die Partei beziehen

Eine Neuerscheinung

im Zentralverlag der NSDAP.

NSK Die Partei zeigt nirgends deutlicher ihr Wesen, demzufolge sie das ganze Leben der Nation durchdringt, formt und sichert, als da, wo sie aus den Lebensbedürfniſſen der Gemeinschaft heraus Recht ſetzt. Das Recht der Partei ist aber nicht bloß in dem Sinne univerſal, daß es an keinem Lebensbereich des Boltes vorübergeht, ohne ihm ihren Stempel der Gültigkeit aufzudrüden, sondern es ist gleichzeitig auch Volksrecht. Dies vermag der Bollsgenosse selbst da deutlich zu erkennen, wo es nötig ist, sich der notwendigen Rechtstechnik zu bedienen, wo also Erlasse des Führers, seines Stellvertreters und der sonstigen zuständigen Parteiorgane, wo Veröffentlichungen und Vorschriften aller Art, auch in staatlichen Gesetzen, wo Gerichtsformen und eine eigene Rechtspflege ganz bestimmte Formen vorausſegen. Wenn man die Vorschriften der Partei im Zusammenhang betrachtet, die deren Rechtsverhältnisse und Beziehungen zum Staat, zur ordentlichen Rechtspflege, Wehrmacht, Arbeitsdienst, Jugendpflege, Verkehrswesen, Polizei, Nährstand, den sozialen Einrichtungen -- um wesentliche Beispiele zu nennen regeln, so erkennt man, daß dieselbe gesetzgeberische Sicherheit und dieselbe Auffassung von Recht, die hier formt und ordnet, auch die grundlegenden Gesetzgebungswerke des Dritten Reiches geschaffen hat. Im Reichsrechtsamt der NSDAP . find vor kurzem die wesentlichen Vorschriften, die sich auf die Partei unmittelbar beziehen, (die naturgemäß auf alle Rechtsgebiete zerstreut find) zusammengetragen und übersichtlich angeordnet worden. Das Buch trägt den

Titel: Das Recht der NSDAP., Vorschriftensammlung mit Anmerkungen, Verweisungen und Sachregister", (Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachfl., München 1937, 782 6.).. In seinem Vorwort weist Reichsleiter, Reichs, minister Dr. Frant, ua. darauf hin, daß das Recht der NSDAP . noch im Werden ist. Eine enge rechtliche Umgrenzung der Tätigkeit der NSDAP. Jei nicht einmal möglich, denn die Partei ist die Vertreterin des deutschen Voltes und die Hüterin seines Lebens. Das Leben eines Volkes läßt sich aber wie alles Leben überhaupt nicht in ein starres System zwängen“. Abgesehen von den oben dargelegten Rechtsbeziehungen der NSDAP. enthält die Samm= lung außer der Textausgabe des Programms und der Sagung der NSDAP. auch die Wiedergabe der Bestimmungen , die der Sicherung der Einheit von Partei und Staat dienen, ferner solche, die den Schuß der politischen Führung und der nationalen Symbole be= treffen. Auch die Beziehungen zwischen Partei und ordentlicher Rechtspflege find in einer größeren Anzahl von Vorschriften geregelt. Bon großem Interesse sind gerade jetzt die Vorschriften über die Mitgliedschaft der NSDAP. und Parteigerichtsbarkeit. Die Sammlung dieser Vorschriften über die NSDAP. ist ein wichtiges Dokument der Rechtsehung der Partei, aber ebenso handelt es sich hier um eine ausgezeichnete Arbeitsgrundlage für alle Amtswalter der Partei, für Staatsbehörden, für Rechtswissenschaftler und darüber hinaus auch für alle interessierten O. Z. nationalsozialistischen Volksgenossen.

Wenn der Möbelwagen kommt :

Rechtliche Auseinanderſehungen beim Umzug Entschädigungsanspruch und Wegnahmerecht des Mieters beim Verlassen der Mietwohnung NSK Die Beendigung eines Mietverhältnisses bringt eine bis dahin vertrauensvolle Hausgemeinschaft zwischen Vermieter und Mieter nicht selten ins Wanken. Außer der wenigstens auf einer Seite meist herrschenden Verstimmung über die Auffündigung des Mietvertrages tauchen jest Fragen auf, über die sich der Mietvertrag ausschweigt oder die darin, wie es wenigstens früher gang und gäbe war, einseitig aus der Interessenssphäre des Eigentümers heraus behandelt sind. Unklarheiten und Zwei-

fel über die Auslegung des Vertrags oder die gesetzlichen Bestimmungen geben Anlaß zu uns liebſamen Erörterungen, deren letztliche Klärung nicht selten dem Prozeßgericht zufällt. Zu den in diesem Zusammenhang oftmals heiß umstrittenen Fragen gehört auch die nach dem Recht des Mieters auf Ersag für die von ihm in den Mieträumen gemachten Verwendungen und auf Wegnahme von ihm angebrachter Einrichtungen. Es soll deshalb hier gezeigt werden, welche Regelung das Gesetz getroffen hat, wenn

NSK Folge 124 Blatt 6 2. Juni 1937 es an einer entsprechenden vertraglichen Verabredung fehlt. Paragraph 547 des Bürgerlichen Gesetzbuches sagt dazu : „ Der Vermieter ist verpflichtet, dem Mieter die auf die Sache gemachten notwendi gen Verwendungen zu ersetzen. Die Verpflich= tung des Vermieters zum Ersatz sonstiger Verwendungen bestimmt sich nach den Vorschriften über die Geschäftsführung ohne Auftrag. Der Mieter ist berechtigt, eine Einrichtung, mit der er die Sache versehen hat, wegzunehmen." Unter ,,Verwendungen" find alle Aufwendun gen für das Mietobjekt zu verstehen, gleichgültig, ob sie in Materialien, Arbeitskraft oder Geld bestehen. Waren sie notwendig“, also zur Erhaltung des Grundstücs erforderlich oder gesetzlich oder vertraglich dem Vermieter obliegend, so hatte dieser sie ohne weiteres zu ersehen . Anders verhält es sich mit den sonstigen Verwendungen", dh. solchen, die zwar nicht gerade notwendig, aber doch nüglich sind, etwa die Bequemlichkeit der Wohnung erhöhen oder das Haus verschönern . Für solche Aufwendun gen kann der Mieter nur Ersatz nach den Vorschriften über die Geschäftsführung ohne Auftrag verlangen , nämlich dann, wenn die geschaffenen Anlagen dem Interesse und dem wirklichen oder mutmaßlichen Willen des Vermieters entsprechen. Trifft dies aber nicht zu und weigert sich der Bermieter, Ersatz zu leisten, gibt er damit also zu verstehen, daß die Verwendung nicht nach seinem Willen war , so bleibt dem Mieter noch die Möglichkeit, die Herausgabe der Sache bzw. Anlage zu fordern . Diesem Verlangen wird sich der Vermieter nicht wiedersehen können, denn die Bestimmungen über die ungerechtfertigte Bereicherung (§§ 812 ff. BGB.) zwingen ihn , das durch die Leistung oder auf Kosten des Mieters ohne rechtlichen Grund Erlangte herauszugeben oder, falls dies nicht möglich ist, den Wert zu ersehen. In diesem Falle sind die Anschaffungskosten nach Abzug der Wertminderung durch Abnutzung, also der sog. Verkehrswert zu erstatten. Doch auch diese Handhabe gegen den Vermieter fällt fort, wenn er nicht mehr „ bereichert" ist, dh., wenn die auf Kosten , des Mieters geschaffene Verbesserung der Wohnung wieder weggefallen , der ursprüngliche Zustand wieder eingetreten ist. Ebenso verhält es sich, wenn der Mieter von vornherein nicht die Absicht hatte, Ersatz für seine Aufwendungen zu verlangen (§ 685 BGB.) . Die im vorstehenden dargelegten Grundsäke gelten im allgemeinen auch für Einrichtungen, also sachliche Verwendungen für die Mietwohnung. Hierbei muß es sich aber um eine zusätz liche Anbringung, meist also eine Verbesserung handeln , und nicht um eine bloße Instandsetzung. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Einrichtungen vom Mieter selbst geschaffen oder ob fie vom Vermieter herrühren, aber vom Mieter übernommen wurden. Auch ist es ohne Bedeutung, ob sie von einem früheren Mieter stammen und von diesem dem jeßigen Wohnungsinhaber überlassen worden sind . Eine solche Einrichtung fann also der Mieter nach dem flaren Wortlaut des Gesetzes wegnehmen . Er muß fie sogar wegnehmen, wenn der Vermieter die Belassung nicht genehmigt. Andererseits aber hat auch der Vermieter keinen Anspruch Darauf, daß die Einrichtungen in den Miet-

Rechtspolitik der letzten Woche

Das Ende der Paragraphenſklaverei NSK In 3n der Ehrenhalle der Ausstellung ,,Gebt mir vier Jahre Zeit" in Berlin wird dem Besucher ua. gezeigt, wie die nationalsozialistische Aufbauarbeit durch die großen Gesetzgebungswerke des Dritten Reiches bisher gesichert wurde. Eine Ausstellungsdruckerei, die in einer der Hallen der Ausstellung arbeitet , fertigt neben anderen Arbeiten auch eine Bro schüre des NS.-Rechtswahrerbundes mit dem Titel : Die Paragraphensklaverei und ihr Ende", die zeigt, wie der Nationalsozialismus mit dem überkommenen verjudeten Recht und dem Rechtsbolschewismus Schluß gemacht und das deutsche Volk aus der Sklaverei der Paragraphen auf einen neuen Weg geführt hat. Wie sich der Nationalsozialismus zum Paragraphen als einem technischen Hilfsmittel stellt, ist in einem besonderen Abschnitt der Broschüre dargelegt. Es heißt hier ua.: Daß es im Recht, welches doch formgewordenes und in Form ge= brachtes Leben bedeuten sollte, überhaupt eine ,,Technik" gibt, wer fände daran etwas auszusehen? Wer verübelt es dem Ingenieur , daß er mit mathematischen Formeln arbeitet, die außer ihm nur wenige verstehen? Aber die Brücke, die er konstruiert, soll gefahrlos gangbar sein ; das Haus, das er baut, soll nicht zusam= menstürzen. Gegen die ,, Technit" hat niemand etwas, wenn sie ihrem natürlichen Zwed sinnvoll dient. In einem großen Staatswesen, wo nur die wenigsten Verhältnisse ganz einfach liegen, die meisten aber sehr kompliziert sind, kommt auch das Recht ohne eine gewisse Technik nicht aus. Aber sie hat hier einen ganz anderen Plaz als im Falle des Ingenieurs ; denn dieser übt ſein Fach an der toten Materie aus . Das Recht aber hat das lebendige Volf, es hat das Leben und seine vielfachen Beziehungen selbst zum Gegenstand. Darum ist ein Recht, das nur oder auch nur in erster Linie Technik bedeutet, nur schädlich. Unweigerlich aber entwidelt sich ein Recht zur bloßen Technik der Begriffe und Paragraphen, wenn es sich vom lebendigen Blutstrom des Volkes löst, zum Selbstzweck wird und dadurch nicht nur jeden Nußen für das Volk verliert, sondern sogar zu seinem Verderben ausschlägt. Diese nur-formale Technik wurde in der Zeit des deutschen Verfalls schonungslos gegen jene Bewegung angewandt, die das ursprüngliche Lebensrecht des Volkes selbst vertrat. Also wurde die Revolution der nationalsozialistischen Bewegung zu einer Revolution des Rechtes !"

räumen verbleiben, selbst dann nicht, wenn er sich zum Ersatz ihres Wertes erbietet, wie auch der Mieter nicht das Recht hat, Wertersat zu verlangen und dagegen die Einrichtungen zu belassen. Es besteht lediglich der Anspruch des Vermieters und demgegenüber die Verpflich= tung des Mieters, daß die Räume in dem Zus stand herausgegeben werden, wie sie übernommen waren. Wird diese Bestimmung zulässigerweise vertraglich dahin abgeändert, daß der

NSK Folge 124 Mieter von ihm geschaffene Einrichtungen zurüdzulassen hat, so erwächst ihm daraus gegen den Vermieter ein Anspruch auf Vergütung. Diese ist zu bemessen nach den bereits oben erörterten Bestimmungen über die ungerechtfertigte Bereicherung, die auch hier voll und ganz zutreffen. Zeigt die im vorstehenden dargelegte gesetzliche Regelung schon ein buntbewegtes und keineswegs flares Bild, so werden die Verhältnisse um so schwieriger, wenn man die zur Erörterung stehende Frage an Hand älterer Mietverträge verschiedenster Färbung lösen wollte. Um so erfreulicher ist es, daß aus fruchtbarer Zusammenarbeit zwischen Hausbesitzerund Mieterverbänden unter Mitwirkung des Reichsjustizministeriums der Einheitsmietsver trag geschaffen wurde : Er rückt den Gemein-

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2. Juni 1937

In schaftsgedanken in den Vordergrund. gerechter Wahrung und verständiger Wür» der digung beiderseitigen Belange be= stimmt er klar und eindeutig : „Einrichtungen, mit denen der Mieter die Räume versehen hat, fann er wegnehmen. Der Mieter kann aber verlangen, daß die Sachen in den Räumen zurückgelaſſen werden, wenn der Vermieter soviel zahlt, als zur Herstellung einer neuen Einrichtung erforderlich wäre, abzüglich eines angemessenen Betrages für die inzwischen erfolgte Abnukung. Dem Vermieter steht das Recht auf die Einrichtung nicht zu, wenn der Mieter ein berechtigtes Interesse daran hat, ste mitzunehmen." Hier haben wir die ideale Lösung, die zur Vermeidung der leidigen Mietstreitigkeiten ihr P. H. Teil beitragen wird.

Rechtsstellung des Reichsführers

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und Chefs der Deutschen Polizei

NSK Die einheitliche Zusammenfassung der polizeilichen Aufgaben im Reich sowie die Unterstellung des gesamten Polizeikorps unter die Führung des Reichsführers SS. verbürgt die Einheitlichkeit der staatlichen Exekutive und damit die Schlagkraft der Polizei . Diese Regelung erfolgte durch den Erlaß über die Einsetzung eines Chefs der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern vom 17. Juni 1936. Die Personal- und Realunion zwischen dem Amte des Chefs der Deutſchen Polizei und dem Reichsführer SS. ist von besonderer staatsrechtlicher und ſtaatspolitiſcher Bedeutung, denn fie bringt die beiden großen, der inneren Sicherung dienenden Organisationen der SS. und der Polizei in engste Fühlung und vers wirklicht an dieser für die innere Sicherung des Reiches wichtigen Stelle die Einheit von Partei und Staat. Diese Einheit tommt in der Dienstdes Reichsführers SS. und Chefs der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern" befonders zum Ausdruck. Dieser Erlaß vom 17. Juni 1936 ist der erste entscheidende Schritt zur Reichspolizei, er regelt die besondere staatsrechtliche Stellung des Reichsführers SS. und Chefs der Deutschen Polizei , die folgendermaßen darzustellen ist: Der Chef der Deutschen Polizei ist der Dienſtvorgesezte der gesamten Deutschen Bolizei. Die Länderpolizeien unterstehen ihm unmittelbar. Dem Reichsführer SS. und Chef der Deutschen Polizei ist zugleich die Leitung und Bearbeitung aller Polizeiangelegenheiten im Bereich des Reichs- und Preußischen Ministeriums des Innern übertragen. Er nimmt an den Sizungen des Reichsfabinetts teil, soweit sein Geschäftsbereich berührt wird. Er unterſteht dem Reichsminister des Innern persönlich und unmittelbar und vertritt ihn im Falle der Abwesenheit für seinen

Geschäftsbereich. Durch die Unterstellung unter den Reichsminiſter des Innern ist die notwendige Berbindung mit der inneren Verwaltung gewährt. Im Rahmen des Reichsministe = riums des Innern werden die Geschäfte des Chefs der Deutschen Polizei in zwei Hauptämtern wahrgenommen : Das Hauptamt Sicherheitspolizei bearbeitet unter der Leitung des Chefs der Sicherheitspolizei die Angelegenheiten der nichtuniformierten Vollzugspolizei, insbesondere der politischen Polizei, der Kriminalpolizei und Aufgaben allgemein polizeilicher Art wie Paßund Fremdenwesen.

Das Hauptamt Ordnungspolizei unter dem Chef der Ordnungspolizei bearbeitet die Angelegenheiten der gesamten uniformierten Polizei des Reiches, insbesondere die Fragen der Schutzpolizei und Gendarmerie einschl. Verfehrspolizei, die Gemeindepolizei und die Verwaltungspolizei . Im Zuge der Zusammenfassung und Vereinheitlichung der polizeilichen Aufgaben und Zuständigkeiten wurde die Sicherheitspolizei mit Wirkung vom 1. Oktober 1936 ab in ihrem organisatorischen Aufbau vereinheitlicht : Das preußische Landeskriminalpolizeiamt ist unter räumlicher und geſchäftsmäßiger Lostrennung vom Polizeipräsidium Berlin mit der zentralen fachlichen Leitung der Kriminalpolizei aller deutschen Länder bes auftragt worden.

Das geheime Staatspolizeiamt Berlin ist die leitende Zentralbehörde der gesamten ge= heimen Staatspolizei des Reiches. Der neue Erlaß des Reichsinnenministers vom 15. April 1937 klärt weiterhin die Befugniſſe und staatsrechtliche Stellung des Reichsführers SS. und Chefs der Deutschen Polizei im Reichs-

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NSK Folge 124

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ministerium des Innern. Ausdrücklich wird bekanntgegeben, daß der Chef der Deutschen Polizei beine außerhalb des Reichsinnenministeriums stehende Behörde sei, vielmehr ist er im Reichsinnenminiſterium innerhalb seines Geschäftsbereichs der ständige Vertreter des Reichsinnenministers. Es besteht kein Unterschied, ob er seine Entscheidungen unter der Bezeichnung Reichsinnenministeriums“ des

2. Juni 1937 oder unter der Bezeichnung der Reichsführer SS. und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern" erläßt, seine Ents scheidungen sind in jedem Falle ministerielle Entscheidungen. Diese vorstehend dargestellte Regelung ist ein äußerst bedeutsamer staatsrechtlicher Schritt im Zuge des Aufbaues des Dritten Reiches. Dr. B.

Wie das Gericht entschied

Urteile, die jeden intereffieren

Verzicht auf Tariflohn unwirksam NSK Zu der Frage der untertariflichen Be= zahlung hat das Reichsarbeitsgericht in lezter Zeit eine einheitliche Rechtsprechung entwickelt, nach der Zahlung des Tariflohnes unverzicht barer Anspruch des Arbeitnehmers ist. Das Gefolgschaftsmitglied kann auf Zahlung des vollen Tariflohnes nicht rechtswirkſam verzichten. In allen Fällen zB., in denen nach Ablauf einer Probezeit vom Arbeitgeber nur untèrtarifliche Zahlung zugebilligt wird, bedarf es keines ausdrücklichen Widerspruches, durch den sich das Gefolgschaftsmitglied womöglich seiner Entlassung aussette. Ebenso ist es unerheblich, wenn vom Arbeitnehmer während der Dauer des Dienstverhältniffes eine sogenannte „ Ausgleichsquittung" unterzeichnet wurde, durch die er auf Zahlung des Tariflohnes verzichtet. Derartige Verzichte, die dem Arbeitgeber gegenüber auf Grund ſeiner wirtschaftlich stärkeren Stellung erklärt worden find, widersprechen der nationalsozialistischen Auffassung vom Treueverhältnis innerhalb der Betriebsgemeinschaft, da sie zur Benachteiligung des Gefolgschaftsmitgliedes führen. Ein solcher Verzicht muß aber auch schon deshalb ungültig sein, weil die Tarifordnung nicht ein Vertrag zwischen Arbeitgeber und Arbeit= nehmer, geschlossen von den beiderseitigen Verbänden, ist, wie in der Zeit vor der Machtergreifung, deren Bestimmungen jederzeit durch weitere vertragliche Vereinbarungen abgeändert werden können, sondern auf Erlaß einer Be= hörde, nämlich des zuständigen Reichstreuhänders der Arbeit, beruht. Ein solcher Erlaß aber bleibt nach heutiger Anschauung der Änderung durch irgendwie geartete vertragliche Ab= machungen entzogen. Nach der ständigen Rechtsprechung des Reichsarbeitsgerichts zu dieser Frage wird also der Arbeitgeber in allen den Fällen, in der er sich seiner Verpflichtung zur Zahlung des tariflichen Mindestlohnes unter Ausnutung seiner wirtschaftlich stärkeren Stellung entzogen hat, zur Zahlung des Unterschiedsbetrages zwischen tatsächlich gezahltem Lohn und Tariflohn zu verurteilen sein.

Außerdem seht sich der Arbeitgeber entsprechend dem Erlaß des Reichsarbeitsministers erheblichen Ordnungsstrafen, die von den Reichstreuhändern der Arbeit verhängt werden. können , aus. rs.

Die Bedeutung eines Kraftfahrzeugbriefes NSK X. veruntreute ein ihm von Y. zur Reparatur übergebenes Motorrad, indem er es an 3. verkaufte. 3. gab einige Zeit später das Rad zufällig an X. wieder in Reparatur, wo es V., der rechtmäßige Eigentümer, entdeckte und an sich nahm. 3. klagte nun gegen V. auf Herausgabe des Rades, da er dieſes gutgläubig von X. erworben habe und damit Eigentümer ges worden sei. Das Gericht wies die Klage ab und stützte seine Entscheidung auf den § 932 Abs. 2 BGB.; danach ist der Käufer einer Sache nicht im guten Glauben, wenn ihm bekannt oder infolge grober Fahrlässigkeit unbekannt ist, daß die Sache nicht dem Verkäufer gehört; mit anderen Worten : er wird nicht Eigentümer. Über das veruntreute Motorrad war ein Kraftfahrzeugbrief ausgestellt. Das wußte der Kläger, er hat sich aber bei der Angabe des Verkäufers, der Brief ſei nicht in der Reparaturwerkstatt, sondern in seiner Wohnung , bes ruhigt und sich diesen nicht aushändigen laſſen. Das Gericht hat darin eine grobe Fahrlässigkeit gesehen, denn der Kraftfahrzeugbrief ſei gerade zu dem Zweck eingeführt worden, um Diebstähle und Veruntreuungen von Kraftfahrzeugen zu erschweren. Der Grundſaß, daß nur derjenige über ein Kraftfahrzeug als verfügungsberechtigt angesehen werden könne, der im Besize des Kraftfahrzeugbriefes sei, müſſe aufrechterhalten bleiben. Wer sich bei dem Kauf eines Kraftfahrzeuges mit jemandem einläßt, der den Brief nicht vorlegen kann, handelt grob fahrläſſig. Der Kraftfahrzeugbrief sei im übrigen auch nicht nur zum Schuße des rechtmäßigen Eigentümers des Kraftfahrzeuges eingeführt worden, sondern ebensogut zum Schutze des Erwerbers, damit dieser nicht an einen Schwindler sein gutes Geld bezahlt.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK -Nachrichten

Zu NSK Folge 124

Adolf Hitler auf der Führertagung Die Tagung des Führerkorps der Partei NSK Berlin, 2. Juni. Am Mittwoch fand in Berlin eine Tagung des gesamten höheren Führerkorps der Partei statt. Zu Beginn der Tagung gedachte der Stell= vertreter des Führers , Rudolf Heß , der Toten und verwundeten Kameraden, die in Spanien Opfer eines internationalen Verbrechertums wurden. Es sprach dann der Reichsführer SS. Heinrich Himmler. In außerordentlich eindrucksvollen, mehr als zweistündigen Ausführungen befaßte er sich mit einer Reihe aktueller Fragen, die bevölkerungspolitisch für deutsche Nation von entscheidender Bedeutung ſind. Er beleuchtete aus seiner Praxis als Chef der deutschen Polizei die sittlichen Ge= fahren, die das Volkstum und seine Zukunft bedrohen, wenn sie nicht mit der Energie be= fämpft werden, die der Nationalsozialismus gerade auf diesem Gebiet für erforderlich hält. Zum Schluß seiner mit größtem Interesse aufgenommenen Ausführungen brachte der Reichsführer SS. zum Ausdruck, daß alle polizeilichen Maßnahmen, so notwendig und wichtig sie auch seien, diese Gefahren nicht zu beseitigen vermöchten, wenn nicht das ganze deutsche Volk an der positiven Lösung der bevölkerungspoli= tisch entscheidenden Aufgaben mithelfe und die weltanschauliche Erziehung der deutschen Menschen den übeln an die Wurzeln gehe. Der Stellvertreter des Führers dankte dem Reichsführer SS. für die seitens der Parteiführerschaft mit starkem Beifall aufgenommenen Ausführungen. Die Tagung fand am Nachmittag mit der Anwesenheit des Führers ihren Höhe= punkt und Abschluß.

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2. Juni 1937 Massen darstellt, ist es notwendig, den Rundfunk als zuverlässig wirksames nationalsozialistisches Instrument fest in der Partei zu verankern. Der Rundfunk ist nicht nur technische Apparatur, sondern auf allen Gebieten des Lebens Mittler zwischen Führung und Volk und somit Kultur- und Propagandaträger erſter Ordnung. Jede Parteieinheit, vom Gau herunter, über die Kreiſe, bis in die leßte Ortsgruppe hinein, muß für die propagandiſtiſchen Unternehmungen der Bewgung, die mit dem Mittel des Rundfunks durchsetzt werden sollen, bereit ſein. Die Auswirkungen der Rundfunk = Propaganda sind durch Einsatz aller technischen Möglichkeiten der Übertragung zur Zusammenfassung des gesamten Volkes an jedem Ort und Raum, ob durch Haus- , Gemeinschaftsoder Volksempfang , durch die Funkstellenleiter zu sichern." Die Dienstvorschrift stellt gleichzeitig die Anerkennung der selbstlosen Arbeit der Funkstellenleiter für die erfolgreiche Weiterentwicklung des nationalsozialistischen Rundfunks. Darüber hin aus aber kommt für alle Stellen der Parter und des Staates mit dieser Dienstvorschrift flar zum Ausdruck, daß der Rundfunk fest in der Partei verankert ist, und daß die Funk hoheitsträger von Dr. Goebbels unmittelbar ein praktisches Aufgabenprogramm zugewiesen bekommen haben, das ihnen ihre berechtigte Führungsstellung im deutschen Rundfunt sichert.

Als Einzelmitglieder in die DAF. Reichsbahninvaliden und Reichsbahnrentner NSK Berlin, 2. Juni. Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP . und Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront Dr. Len hat angeordnet, daß Reichsbahninvaliden und Reichsbahnrentner die Einzelmitgliedschaft der Deutschen Arbeitsfront erwerben können . Durchführungsbestimmungen werden von den zuständigen Amtsleitern erlaſſen.

Größter Einsatz für den Volksempfang Partei und Rundfunk - Dienſtvorschrift für die Funkhauptstellenleiter erlaſſen NSK Berlin, 2. Juni. Der besonderen Bedeutung, die den Funkstellenleitern der NSDAP. im Rahmen der nationalsozialistischen Propaganda bei der Aufklärungsarbeit für den deutſchen Rundfunk zukommt, hat Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels durch den Erlaß einer „Dienst vorschrift für Funkhaupt stellen leiter der RSDAP." Rechnung getragen. Der Dienſtvorschrift, die im einzelnen die kulturpolitischen, organisatorischen, technischen und propagandistischen Aufgaben der Amtsleitung Rundfunk der Reichspropagandaleitung über die Gaue und Kreise bis hin zu den Ortsgruppen regelt, hat Dr. Goebbels die nachstehende Einführung vorangeschickt. „Da das ideelle und kulturelle Leben der Nation im Rundfunk und durch den Rundfunk umfassend zum Ausdruck gebracht werden kann und der Rundfunk eines der wichtigsten technischen Mittel der direkten Beeinflussung der

Der Leiter der neugebildeten Arbeitskammern Beauftragungen des Reichsorganiſationsleiters NSK Berlin, 2. Juni. Reichsorganisationsleiter Dr. Len hat in einer soeben erlassenen Anordnung folgende Parteigenossen mit der Leitung der neu Arbeitskammern bes gebildeten auftragt: { Für die Arbeitskammer : Kurmark : Gauobmann Pg. Wohlleben, Ofthannover : Gauobmann Pg. Wieberl, Düsseldorf: Gauobmann Pg. Bangert, Essen: Gauobmann Pg. Johlik, Westfalen-Nord : Gauobmann Pg. Schürmann , Kurhessen: Gauobmann Pg. Köhler, Berlin: Gauobmann Pg. Spangenberg, Baden: Gauobmann Pg. Roth. Weiterhin hat Reichsorganisationsleiter Dr. Len den bisherigen Leitern der Arbeitskammer Berlin-Brandenburg, Pg. Engel, und der Arbeitskammer Baden, Pg. Klappner, seinen besten Dank für die geleistete Arbeit ausgesprochen.

Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlassung Berlin SW 68 , Zimmerstraße 88

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itionalſozialiſtiſche

rief and Drahtan [ Hrift der Schriftlettung: rlin 623 68, 3immerts, 90, HI. Gernruf: 11 00 22 erlag : & rang Cher R « 4 }., 6. m. 1. §., entralverlag der NSTAP., München - Berlin nd : Cher. Berlag , Berlin_SM 68, merBrate 88. - Wie Zahlungen kud nach |in |=| (Bollſchedkonto Berlin 4454) zu richten

Vartei- Korresponden

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weih ; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAB

RSK Folge 125

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3. Juni 1937

Allen Zweiflern der Welt zur Kenntnis :

Moskaus Leitfaden zum Maſſenmord Die neuen bolſchewiſtiſchen Geheimanweiſungen zur Vorbereitung der Weltrevolution Oberster Grundſat Mostaus : Rückſichtsloje „Liquidierung“ aller Gegner – Die Befehle des Geheimkomitees zur Organiſierung des Mordes NSK Der feige planmäßige Bombenüberfall der spanischen Bolschewisten auf das Panzerſchiff „Deutſchland“ hat die ganze Welt aufhorchen lassen, die troß aller Blutbeweise und Warnungen immer noch nicht erfaßt hat, daß der Bolschewismus vorbedacht organisierter Mord ist. Wer an diesem gemeinen Matrosenmord noch deutelt, dem sei in diesem Augenblick die bolschewistische Anweisung zum organisierten Mord zur Kenntnis gebracht, die in dieſen Tagen durch die Kommunistische Partei in Frankreich verbreitet wurde. Die geheime Broschüre um jakt 120 Seiten unter dem Titel „Der be waffnete Aufſtand“ und ist auf Anwei , sung der Komintern vom Moskauer Agenten A. Neuberg verfaßt. Es ist sehr aufschlußreich, sich mit einigen Einzelheiten dieſer roten Geheimschrift zu befaſſen, die das ganze Wesen des Bolschewismus und seiner Kampfmethoden fennzeichnet. ,,Der bewaffnete Aufstand" ist das Handbuch der gewaltsamen Erhebung, ein Leitfaden des Bürgerkrieges, das in allen Teilen den Blutdurft eines Meuchelmörders und das ganze Maß sowjetischer Unmoral und roten Verwidlungswesens aufzeigt. Die neuesten Erfahrungen aus dem spanischen Bürgerkrieg werden verwertet, um die dort begangenen Fehler ein zweites Mal nicht mehr zu begehen. Schon im Vorwort, das vom Zentralkomitee der kommunistischen Partei ge = zeichnet ist, sich also als Bekenntnis Mostaus vorstellt, heißt es: „ Die Möglichkeiten vorbeigehen lassen, ohne eine Erhebung auszulösen, heißt, die Initiative dem Gegner ausliefern und eine Revolution zum Mißerfolg verdammen. Der unverzügliche Kampf für die Diktatur des Proletariates ist notwendigerweise der bewaffnete Kampf, der bewaffnete Aufstand der proletarischen Maſſen.“

so er Dieser bewaffnete Aufstand muß läutert dieser Leitfaden des Massenmordens bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet werden. Die Genossen müssen sich klar sein, daß jeder Aufstand rücksichtslos und mit Einsatz aller Kräfte geführt werden muß. Ein rascher Erfolg ist nur bei Anwendung aller modernen, technischen Mittel möglich, und auf diesen raschen Erfolg kommt es an. Um schon gleich zu Beginn den Eindruck gewaltiger Massen von Aufständischen zu erwecken, ist die schlagartige Besetzung von Verkehrszentren , Radiostationen, das Sperren von wichtigen Straßen und Brücken, sowie die sofortige Durchführung von Geisel verhaftungen notwendig. Jeder örtliche Leiter der kommunistischen Partei, fordert Moskau weiter, bearbeitet mit den zuständigen Stellen der Komintern die Vorbereitungen zur Erhebungen bis in alle Personalien, Einzelheiten : Auskunft über Beziehungen und Vermögensverhältnisse aller Beamten und deren politische Einstellung, und der Personalien Vermögensausweis Ärzte, der Leiter von Fabriken, Parlamentariern, deren politische Einstellung und wie politische Gegensäße ausgenügt werden können. Auch über die kirchlichen Verhältnisse und die Stellung der Geistlichen zur Volks= gemeinschaft ist danach peinlich Karthothek zu führen. Dann heißt es wörtlich zur Erklärung dies ser Maßnahmen : „ Bei allen Aufständen, bei denen die Aufständischen es nicht verstanden, oder nicht zeitig genug die Leiter der Gegenrevolution liquidieren" konnten, wurden sie geschlagen, oder mußten unter unendlich viel schwierigeren Bedingungen den Kampf aufnehmen, als wenn sie zur festgesezten Zeit die feindlichen Leiter ausgemerzt hätten. Das iſt ein undistutierbarer Grundsatz. Überall, wo

NSK Folge 125 Blatt 2 3. Juni 1937 fich die Gelegenheit bietet, ruft Moskau zum Morden auf, ſei es in bezug auf die politiſchen Führer, die Armee- und Polizeioffiziere, oder in Hinsicht auf die mehr oder weniger bedeutenden Einzelheiten des Feindes muß dieser Grundſaß der Ausmerzung rücſichtslos angewandt werden, einzeln und im Straßenkampf. Daher sind die größten Anstrengungen zu machen bei der Organiſation des Aufſtandes, sowie in allen andern Fällen, um das Problem der Liquidation der feindlichen Vorgesezten vom Beginn der Generaloffensive des Broleta= riates restlos zu lösen.“ In besonderen Ausführungen wird die Or= ganisation von bestimmten Überfalltom = Kartothekmäßig sind mandos" besprochen . die Wohnungen der als Geiseln sofort in Schutzhaft zu nehmenden Personen zu erforschen. Die Notwendigkeit dieſer Maßnahmen wird im besonderen begründet : „ Es ist absolut unmöglich, zeitig und zweckmäßig die wichtigſten Behörden der Gegenrevolution auszumerzen , wenn die mit dieſer Miſſion betrauten Gruppen nicht über äußerst genaue Angaben über den Aufenthalt der vorgemerkten Personen und über die Mittel, zu ihnen zu gelangen , verDiese Gruppen (Terroristen ) müſſen fügen. jede Stunde kennen, wann die betreffenden Personen nach Hause kommen, sie müssen genau wissen, wie sie in deren Wohnungen eindringen können, und, sofern es nicht möglich ist, sie auf der Straße zu erschlagen, die Mittel kennen, um die Bewachung der Wohnung zu täuschen, ebenso über deren Art und Anordnung, um ſie möglichst unauffällig unſchädlich zu machen." Dieser organisierte Massenmord ist aber nicht auf die politischen Kreise beschränkt. Durch ein genau festgelegtes System werden Wehrmacht und Polizei bespigelt, um die „ Unzuverläſſigen Offiziere und Soldaten“, ſet es auf politiſchem Wege, aus ihren Vertrauensstellungen zu entfernen, sei es, fie als „ Geg ner" in den Listen der örtlichen Terroristengruppen zu „ charakteriſieren". Auch damit ist der Massenmord noch nicht abgeschlos= sen. Geschäftsleute, Intellektuelle und Par lamentarier Stel = werden über die lung zum gerechten Kampfe der ArbeiterGrund massen erforscht." Auf „ langjäh riger Erfahrungen " sollen sich für diese „Ausforschung" Dienstboten , Laufburschen und Reparaturarbeiter am besten eignen. Um dieſe wiederum genau überwachen zu können , wird eine eigene Aufständischenpolizei geschaffen, die auch die Eintragungen in die „ Kontroll=

Kolonialanspruch

aus

farten" vorzunehmen hat ; diese sind für den Aufstand immer auf dem „ Stande der neuesten Ermittlungen" zu halten. Das sind nur die wesentlichsten Befehle aus Moskau für den planmäßigen Mord . Sie sind selbstverständlich eingeschlossen in eine Reihe von weiteren Bestimmungen, die sich mit der militärischen Vorbereitung des Aufstandes befassen und dabei hauptsächlich auf die lebenswichtigsten Dinge, wie Lebensmittel uſw. Bezug nehmen. So hat jede Sektion ein genaues Verzeichnis aller Lebensmittelgeschäfte in ihrem Bereiche anzulegen. In diesem Verzeichnis find die verschiedenen Artikel und die Menge der Lebensmittel, die täglich zugeführt werden, zu vermerken, ebenso die Großhandlungen dieser Kleinverkäufer. Auch die Tankstellen erfreuen sich einer liebevollen „ Aufsicht“ der kommunistischen Aufrührer, um fich damit den Brennstoff für die motorisierten Einheiten zu sichern. Der Zentralvorstand betont in seinem Vorwort: Die Lektüre dieses Handbuches ist sehr nüßlich für jeden Kommunisten und jeden proletarischen Revolutionär“. " Sie ist, so scheint es aber, ebenso nüglich für jeden Anhänger der öffentlichen Ordnung, für jeden staatsbewußten Menschen, da er daraus einwandfrei die Organisation des Massenmordes ersehen kann, damit er dazu Stellung nehmen kann, denn die Bestimmungen dieses Handbuches be tonen : „ Für die Vorbereitung des Aufſtandes bedeutet Zeitaufwand nichts. Das genaue Fest= halten aller Einzelheiten ist wichtiger als das Losschlagen um Wochen oder Monate früher. Erst wenn die Vorbereitungen getroffen und durch die zuständigen, leitenden Stellen überprüft sind, wird die Bewegung ausgelöſt, dann aber schlagartig und rasch." Diese Bemerkung genügt, um den wahren Charakter der kommunistischen Bewegung aufzuzeigen. Sicher und mit zynischer Kaltblütigfeit wird der Massenmord vorbereitet, um dann, wenn Moskau befiehlt, ausgelöft zu werden. Der Komintern ist kein Mittel gemein genug, um den weltrevolutionären Zwecken zu nüßen, und wenn ſie in Genf und London noch so von Frieden und Humanität faseln, im Hinter grunde lauert das Verbrechen, der taltüberlegte Mord. Der gemeine Überfall auf die „ Deutschland" ist der Beweis und ein Glied in der Kette der Verbrechen dieser politischen Gangster niedrigster Sorte. Hoffentlich genügt diese eindringliche Warnung ; sonst aber dürfte dieſer Leitfaden zum Massenmord Zweifler überzeugen. K.

Raffebewußtsein

Gibt es Gegensätze zwischen Kolonial- und Raffenpolitik? Widerspruchsloſe Grundsäke Achtung vor fremder Raſſe und Kultur NSK Früher wie heute steht Deutschland das Recht zu, in dem Maße koloniale Beſizungen zu haben, wie dies die Erfüllung ſeiner europäischen Verpflichtungen und die Forderung der Rüdführung der labilen Weltlage in einen gerechten und ausgeglichenen Zuſtand in Politit und Wirtschaft im Rahmen einer organi=

schen Zusammenarbeit mit den übrigen Völfern notwendig werden lassen. Durch die Einführung rassischer Grundsätze in die gesamte Politik Deutschlands veranlaßt, glaubten viele im Ausland, es sei von nun an eine neue Phase in der Entwicklung des deutschen Kolonialgedankens und damit seiner

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NSK Folge 125 allgemeinen Diskuſſion angebrochen, die sich zu= gunsten kolonialen Verzichtens aufklären müſſe. Großs Politiker, vorwiegend Maßgebliche Britanniens, fühlten sich sogar in lezter Zeit veranlaßt, dem Deutschen Reich noch strikter als 1918 die Fähigkeit und Würdigkeit kolonialer Betätigung abzusprechen, da die deutsche Rafsenpolitik des Nationalsozialismus nicht nur aus ganz selbstverständlichen Gründen dem Kolonialgedanken widerspreche, sondern überhaupt jedes humanitäre Gefühl gegenüber den farbigen Untertanen ausschalten würde.“ Eine solche Unterstellung bedeutet eine völlige Verkennung des Wesens des Nationalsozialismus und seiner Politit. Es liegt im Wesen des Raſſegedankens begründet, daß bei der Aufstellung verschiedener Raſſetypen noch nichts über deren Wer = tigkeit ausgesagt wird, die in der Wirklichteit, in Natur und Leben, in Form, Größe und Richtung sich erst als solche erweisen muß. Hier kann dann aber auch nicht von einer Über- oder Unterwertung an sich die Rede sein, denn eine Rasse ist eine Lebenserscheinung, eine Tatsache und damit ein Naturwert, der sich irgendwie im Leben durchsetzen konnte, denn sonst wäre die Rasse in der bekannten Gestalt nicht vorhanden. Der Nationalsozialist begegnet deshalb allen menschlichen Rassen, dem von ihnen erfüllten Volkstum und ihren Kulturen mit Achtung. Was iſt da natürlicher und ſelbſtverständlicher, als daß wir unserem eigenen Volkstum mit besonders heißem Herzen anhängen, denn jeder Mensch liebt das Vaterland und Volk, das ihn geboren hat und zu dem er sich freien Mutes und mit Stolz bekennt. Der deutsch-japaniſche Akkord war die Folge der versuchten geheimen und offenen Sabotage des Friedens durch die Komintern, durch die sich die beiden art- und rassebewußten Nationen Deutschland und Japan in ihrem innersten Wesen angegriffen sehen. Das war nichts an=

Der

3. Juni 1937 deres als nur eine Bestätigung unseres weltanſchaulichen und politiſchen Grundsages, der in der Raſſenpolitik mehr als anderswo gerade das Wort von „ Jedem das Seine" nicht nur wieder zur Anerkennung bringt, sondern dar über hinaus sogar in seinem Namen und kraft seiner Wahrheit sich zwei in ihrer rassischen Zusammensetzung doch eigentlich so verschiedene Nationen in der Politik näher kommen läßt. Denn beide haben dieſes Wort von der Una ntastbarkeit der nationalen Grundlagen zu einem ihrer obersten politischen Ideale erhoben und wissen dieſes Ideal und damit ihre Sicherheit von internationalen Verschwörern bedroht. Das alles führt zur tieferen gegenseitigen Achtung und zur besseren Festi gung des Friedens. In der Kolonialpolitik wird dies nur noch deutlicher, indem auch hier nicht nur wohlwollende Toleranz, sondern bewußten Schuß den Menschen fremder Rasse zugehörig . feit gewährt wird. Wenn jemals eine Nation bei ihrer kolonialen Tätigkeit keine Kulturpropaganda getrieben hat, dann wird es das Deutschland von heute sein, daß mit Absicht und aus ehrlicher Überzeugung heraus zu einer flas ren Trennung von all dem schreiten würde, Kultur, was uns nur irgendwie in Raſſe, Sitten und Gewohnheiten von den EingeboIhr renen unterscheidet. Eigenleben wäre gesichert und garantiert , und fie fönnten unter deutscher Verwaltung ihre Stammeseigentümlichkeiten pflegen, ohne von irgendwelchen für sie unverständlichen Ideen verwirrt zu werden. Es liegt im Sinne einer größeren Gerechtig feit, gerade auf dieſem für das gedeihliche Leben des deutschen Volkes so wichtigen Gebiet der Kolonialpolitik bessere Einsicht walten zu lassen. Um so mehr noch, als das Recht auf Kolonien in keiner Weise von dem deutschen Rassegedanken geschwächt oder geschmälert wird, sondern im Gegenteil nur gestärkt wird. M.

Ehremurlauber

Ein neuer Brauch bürgert ſich ein statt Zigarren

Die Auszeichnung der Betriebsjubilare ―― Freifahrtschein „KdF" Reifen als Ehrengeſchent

NSK Eine Situation, die sich im Arbeitsleben so häufig ergibt : Ein Mitarbeiter hat Jubiläum. Er ist zehn, zwanzig, fünfundzwanzig oder noch mehr Jahre im Betrieb, und er hat in dieser Zeit seine ganze Kraft den ihm geEr hat teilstellten Aufgaben zugewendet. genommen an den Geschicken des Betriebes, er ist selbst ein Stück Schicksal geworden . Nun ist wieder einmal ein „runder Tag" angebrochen. „Heute vor 25 Jahren . . ." oder „ Heute vor 66 so beginnen die Übervierzig Jahren . . legungen dieses Tages. Und der Jubilar hat ein ,,Stationsgefühl“, das jeder kennt, der auf einer längeren Wanderung ein Zwischenziel erreichte. Da besinnt man sich auf das Gesehene und Erlebte und hält Ausblick auf das Künftige. Es ist eine schöne Sitte, daß man an solchen Tagen dem Kameraden gratuliert und dankt.

Man dankt ihm, weil man weiß, daß mit der Auszahlung des Lohnes allein die Mühen nicht vergolten wurden, daß die Zusammenarbeit mehr war als nur ein Tauſchgeschäft „Hier Arbeit, hier Lohn ! “, und daß der Jubilar nicht nur Arbeits-, sondern auch unwägbare sittliche Energien in die Betriebsgemeinschaft trug. Und gerade das Unwägbare möchte man an solchen feierlichen Tagen anerkennen. Man beschenkt den Jubilar, man schmüdt seinen Arbeitsplaß, man erfüllt ihm einen Lieblingswunsch, den er einmal äußerte, ohne an seine mögliche Erfüllung zu denken. Und alle diese Geschenke entspringen dem Bedürfnis, dem Menschen im Mitarbeiter etwas Gutes zu tun. In vielen Betrieben hat sich, ſeit es die NS.Gemeinschaft Kraft durch Freude" gibt, eine besonders schöne Sitte herausgebildet : Jeder

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NSK Folge 125 Jubilar, der eine bestimmte Anzahl von Jahren zur Betriebsgemeinschaft gehört, bekommt als Ehrengeschenteine KdF.- Reise. Gibt es eine bessere Anerkennung als diese? „Du gabst uns Arbeit, wir wollen dir Freude geben! Du spanntest alle Kräfte im Dienst am Ganzen an, nun sollst du einmal ausspannen! Du ſtandeſt mit geſchärften Sinnen am Arbeitsplak, nun sollst du beschwingten Herzens einige Tage erleben, die dir ganz allein gehören !" Solche Überlegungen mögen einsichtsvolle Betriebsführer zum Geschenk einer KdF.-Reise an einen Jubilar bestimmt haben. So eigenartig , es klingen mag - wer öfter mit KdF. gereist ist, der kennt unter den Urlaubern die Jubilare bald heraus. Nicht etwa, weil es sich meist um ältere Männer und Frauen handelt, sondern weil sie etwas ganz Besonderes darstellen ! Man spürt, daß ihr Urlaub eine feierliche Note trägt ; man spürt es, ohne daß sie groß über ihr Jubiläum reden ! Sie sind eben teine gewöhnlichen“ Urlauber, sondern ausgezeichnete. Auf ihrem Gesicht ge=

Was

von

der

3. Juni 1937 schrieben steht das stolze Bewußtsein : „ Ich habe die Reise verliehen bekommen !" Verliehen ! Der Jubilar ist ein Ehren urlauber, so wie in früheren Zeiten verdiente Männer als Ehrengäste reisten . Er stellt etwas vor. Man muß es einmal erlebt haben, wenn der Reiseleiter an Bord eines KdF.-Dampfers eine Depesche verliest : „Wir gratulieren unserm Kameraden zum fünfundzwanzigjährigen Jubiläum. Betriebsführer und Gefolgschaft." Dann gibt es herzlichen Beifall, in dem -- man möchte ſagen - das ganze Volk einem Bewährten dankt. Kann man einen Menschen, den man ehren möchte, auf vornehmere Weise auszeichnen? Kann man es herzlicher tun ? Gesünder? Befriedigender? Nichts gegen die Kiste Zigarren ! Aber ein Freifahrtschein unter filbernen „Fünfundzwanzig" auf dem Arbeitsplaß das ist die große Freude! Schenkt euren Jubilaren eine KdF.Reise ! Nein, verleiht sie ihnen! Helmut Streiter.

Landfrau

erwartet

wird

Aufgaben in Haus, Hof und Küche – Dorfverſchönerung unter großen Gefichtspunkten Schlußstrich unter falschen Gewohnheiten NSK Die Dorfverſchönerungsaktion der NSG. „Kraft durch Freude" ist in allen Gauen des Reiches erfreulich fortgeschritten. Es ist be= sonders zu begrüßen, daß sich in vielen Orten, die um den Ehrentitel ,, Muſterdorf“ ringen , die Frau in hervorragendem Maße in die Selbsthilfearbeit des Dorfes einschaltet. Dorf= verschönerung bedeutet eine Unſumme von Mühen und Fleiß, aber am Ende steht der Erfolg. Die Frau hat im Rahmen der Dorfverschöne rungsaktion nicht wur selbst mitzuwirken, sondern vor allen Dingen auch ihre Kinder in dem Gedanken „ Schönheit des Dorfes“ zu erziehen, damit erhalten bleibt, was jezt geschaffen wird. Dorfverschönerung geht auch weit über die Grenzen der Schönheit des äußeren Dorfbildes hinaus. Sie erfaßt den Menschen se e = lisch , deshalb ergeben sich daraus zwangsläufig Folgeerscheinungen, die pfleglich behandelt und beobachtet werden müſſen . Betrachten wir in diesem Zuſammenhang zunächst die Frage des Wohnraumes , jo wiſſen wir aus der Erfahrung, daß in den Dörfern, die bereits Vorbildliches in der Dorfverschönerung geleistet haben , auch das Heim einer freundlicheren Ausgestaltung unterzogen wird. Vielfach finden wir eine Dürftigkeit und Anspruchslosigkeit, die wichts mehr mit Sparsamkeit zu tun hat, dafür aber mehr von Gleichgültigkeit spricht. Eine Wohnung kann mit wenig Mitteln freundlich her = gerichtet und zum Heim werden. Im Winter ist die Arbeitslast etwas geringer, es bleibt Zeit, eiwen netten Lampenschirm zu basteln, aus Resten hier und dort ein Sizkissen für Bänke und Stühle zu nähen, eine Tischdecke zu arbeiten oder selbst zu weben. Blumen gehören in jedes Heim, sie kosten für das Landvolk wenig oder

gar nichts, weil sie ihm zuwachsen. Es muß nicht immer gleich eine kunstvolle Vase sein, die für die Blumen verwendet wird. Aus alten Kleidungs- und Wäschestücken lassen sich, in Streifen geschnitten, sehr hübsche Läufer und Vorleger knüpfen. Gerade in diesen Dingen muß die Landfrau unterscheiden lernen, was noch für ihren Haushalt zu verwerten ist, was der Dorfſammelstelle zur Abholung zuzuleiten ist, und was unbedingt vernichtet werden muß, um keine Mottenbrutſtätten zu schaffen. Entrümpeln und Sauberkeit heißt sortieren und wissen, was für den Haushalt nochmals Verwendung finden oder wertvolles Rohmaterial für Spinnereien, Webereien und die Puppenindustrie bilden kann. Unterziehen wir, um einen anderen Raum des Bauernhofes zu besuchen, die Geschirr = kammer einer näheren Durchsicht, so finden wir häufig Bindetücher, alte Geschirrteile, Treibriemenstücke, lederne Gegenstände aller Art, die zur rechten Zeit und der richtigen Stelle zugeleitet neue Verwendung finden können. Auch das sind Dinge, um die sich die Frau gemeinschaftlich mit dem Mann fümmern muß. Zur Aufgabe der Frau im Rahmen der Dorf= verschönerung gehört auch die Hygiene. Wenn die Landfrau arbeits- und wehrtaugliche Kinder erziehen will, muß sie über den Wert der allge= meinen Körperpflege unterrichtet sein. Vorurteile, die aus falscher Moralauffaſſung ent= standen sind, müſſen bekämpft und es muß den Frauen immer wieder klargemacht werden, welche Bedeutung die Körperpflege für die Gesundheit ihrer Kinder hat. Hierzu gehören auch Leibesübungen , die das beste Mittel sind, um körperliche Schäden auszugleichen, die leicht bei häufig einseitiger schwerer Land-

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NSK Folge 125 arbeit entstehen. Es müssen also solche Übun= gen bevorzugt werden, die den Körper entſpan= nen, ihn lodern, gelenkig und geschmeidig erhalten, damit Frauen und Kinder nicht por= zeitig steif und ungelenk werden. Ein ganz besonders wichtiges Moment ist die Ernährung. Es ist im Rahmen der Dorfverschönerungsaktion schon mehrfach die Notwendigkeit herausgestellt worden, daß Bauern und Landarbeiter, ländliche Gewerbetreibende und Handwerker sich an ihrem Heim Gemüsegärten anlegen und Spalierobst ziehen müſſen . Wer heute durch ein Dorf wandert und auf- · merkſam die am Hauſe befindlichen Gärten betrachtet, wird vielfach feststellen, daß Jahre hindurch hier und dort der Boden unbenußt gelassen wird, daß Unkraut wuchert, wo Gemüse oder Gewürz angepflanzt werden könnte, daß Tausende von Quadratmetern sonniger Wand flächen mit unschönen Reklameschildern beflastert find, wo Spalierobst hingehörte. Ge wiß fehlt es oft an Arbeitskräften, aber zur Hilfe im Gemüsegarten können schon Kinder herangezogen werden. Das Essen kann mit Gemüse, Küchenkräutern und Würzen schmackhafter bereitet werden. Kinder können nach eingehen der Schulung Pilze, Wildfrüchte und Wildgemüse sammeln, das für den Wintervorrat ge= trocknet werden kann. Fischgerichte können besonders im Winter als Abwechslung auf den Tiſch kommen. Wie wichtig die Ernährungsfrage ist, ersehen wir alljährlich aus den Musterungsergebniſſen der Wehrmacht. Der Prozentsak der Wehruntauglichkeit ist bezirklich bei der Landjugend oft größer als bei der städtischen Jugend. Das ist auf einseitige törperliche Tätigkeit und unachtsame Ernährung, oft schlechte Schlafgelegen= heiten, unzureichende Arbeitspauſen und feh= lende Freizeitgeſtaltung zurückzuführen. Es genügt aber nicht der Anbau von Gemüſe und Gewürzen, die Landfrau muß sie auch zu pflegen und vor allen Dingen hernach zu verwerden verstehen. Wie alle diese Nahrungs-mittel schmackhaft zuzubereiten sind, für den

Auslandsdeutſche Streiflichter Volksgemeinschaft jenseits des Ozeans NSK Die Ortsgruppen Belgrano und Flores der DAF. in Buenos Aires veranstalteten fürzlich einen Filmabend, der Kunde aus der Heimat bringen sollte. Das deutsche Lichtspielhaus „Cine Ideal Monroe" war ausverkauft. - „Die Die Filme, die vorgeführt wurden Reiter von Deutsch-Ostafrika“ - „ Der Springer Don Pontresina" - ,,Kirschen " in Nachbars Garten" fesselten das Publikum derart, daß am Ende der Aufführung mit Überraschung fest= gestellt werden mußte, daß es inzwischen Morgen geworden war. NSK Vor einigen Tagen las der Dichter Siegfried von Vegesad vor der Orts= gruppe Flores der Deutschen Arbeitsfront aus

3. Juni 1937 Winter eingekocht oder getrocknet werden können, wird in Vorträgen und Kursen gelehrt. Das Freihalten der Speisekammern und Vorratsräume von Ungeziefer gehört auch zur bes sonderen Aufgabe der Landfrau . Anleitung hierfür erhält sie auch in diesen Kursen. Solche Neuerungen sollen die Landfrau nicht belasten, sondern ihr die Arbeit erleichtern. Sie muß lernen, nach einem festen Arbeitsplan zu arbeiten und allen Dingen sich ihre Arbeit richtig einzu teilen. Es mag an dieser Stelle vornehmlich auf die wertvolle Mitarbeit des weiblichen Arbeitsdienstes, des Landdienstes hingewiesen werden. Alle die hier nur gestreiften Fragen liegen vordringlich im Tätigkeitsbereich der Frau. Hier ist ihr Aufgabengebiet in ganzer Bedeu tung erkannter Dorfverschönerung. Was nügt ein schönes äußeres Dorfbild, wenn das Leben im Dorfe selbst in der hier beschriebenen Weise sehr zu wünschen übrigläßt? An diesem Gesamtaufgabengebiet ist nicht nur die Dorfverschönerungsaktion interessiert. Es tommt darauf an, daß alle Stellen, die sich das mit zu befaſſen haben, zuſammenwirken, um für die Zukunft ein günstiges Ergebnis aus dieser Zusammenarbeit zu erzielen. Es seien hier nur als Beteiligte genannt die NS.Frauenschaft, der BdM., die Abteilungen Haus und Volkswirtschaft und Reichsmütterdienst des Frauenwerks, Reichsnährstand, NS.Volkswohlfahrt, RS.- Schwesternschaft, weiblicher Arbeitsdienst, Landdienst der Studentinnen, die Lehrerinnen in den Dörfern , Deutsches Volksbildungswerk, das Sportamt und das Amt „Feierabend“ der NSG. Kraft durch Freude. Der ganze Einsah gilt weitgespannten For= derungen, die natürlich nicht von heute auf morgen ihre Erfüllung finden können. Erfreu liche Ansätze sind aber überall vorhanden und im Laufe der Jahre wird in ſyſtematiſcher Aufbauarbeit am Ende mühevoller Tätigkeit ein großer Erfolg nicht ausbleiben. Br.

eigenen Werken. Neben einigen Kapiteln seiner Baltischen Tragödie" brachte er Heiteres aus feinen Bayerischen Geschichten" zum Vortrag. NSK Vor der Betriebsgemeinschaft des Zirkus Hagenbed fand kürzlich eine Sondervorführung des Filmes Fern vom Land der Ahnen" statt. Der Kreisleiter der NSDAP . für Uruguay, Pg. Schmidt, der eigens nach Buenos Aires gekommen war, wies auf die Bedeutung dieses Filmes hin, den Auslandsdeutsche gedreht haben, und der nun vor Arbeitskameraden zur Vorführung gelangte, die wie wenige wissen, was dieser Film bedeuten soll. Sie sind Auslandsdeutsche besonderer Art, ohne festes Heim und ohne den Besitz einer fleinen Hütte im Urwald. Dem Film wurde herzlicher Beifall zuteil, denn er stellt ein wertvolles Bindeglied zwischen den Auslandsdeutschen und der Heimat dar.

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NSK - Nachrichten

Zu RSK Folge 125

Alle alten Waffenſtudenten in die NS.-Studentenkampfhilfe!

Gemeinsamer Aufruf der führenden Männer des deutschen Waffenstudententums — Die Pflicht zum Einsatz für ein geeintes Akademikertum NSK München, 3. Juni. Die führenden Männer des deutschen Waffenstudententums haben folgenden Aufruf an ihre Kameraden gerichtet : ,,An die alten Waffenstudenten ! Auch in der alten Akademikerschaft gilt es, die Zusammenfassung aller Kräfte, wie sie der Nationalsozialismus im gesamten Volte vollzieht und wie sie in der studentischen Jugend durch Schaffung einer einheitlichen Reichsstudentenführung unter SS.- Standartenführer Dr. Scheel erreicht worden ist, nunmehr zu verwirklichen . Die große Kundgebung der NS.-Studentenkampfhilfe am 13. Mai in München und die inzwischen getroffene Maßnahme zum Aufbau eines einheitlichen „ Altherrenbundes der deutschen Studenten" hat uns ge= zeigt, daß hier das große Einigungswerk der deutschen Akademikerschaft, anknüpfend an die bewährte Tradition des deutschen Studententums, im Geiste des Nationalsozialismus erstrebt und vollzogen wird . Damit wird eine Sehnsucht, um die Generationen deutscher Jugend an den Hochschulen gerungen haben, Wirklichkeit. Die ,,NS. - Studentenkampf h i l f e“, einst in der Kampfzeit vom Führer geschaffen und durch Erlaß des Stellvertreters des Führers vom 14. Mai zum alleinigen von der NSDAP. anerkannten Altherrenbund der deutschen Studenten erklärt, hat die große Aufgabe erhalten, die Einigung aller politiſch poſitiven Kräfte des alten Akademikertums zu vollziehen. In ihr wird den Alten Herren wieder die Mög lichkeit gegeben, mit ihrer alten Hochschule in Berührung zu kommen, wieder Anteil zu neh= men an dem jungen studentischen Leben in seiner ganzen Vielgestaltigkeit und auch eigene besondere Aufgaben zu erfüllen. Wir, die unterzeichneten Angehörigen waffenstudentischer Verbände, fordern daher die alten Waffenstudenten auf, nicht mehr beiseite zu stehen , sondern dem Altherrenbund deutscher Studenten, der „ NS.Studentenkampf hilfe“ beizutreten. Keiner, der es ehrlich meint, darf sich zurückhalten, sondern wir alle haben die Pflicht , uns für ein großes in Studentenbund und Altherrenbund geeintes Akademikertum einzusetzen." Der gemeinsame Aufruf trägt die folgenden Unterschriften : Studienrat Dr. R. Dolle, Verband alter Burschenschafter ; Oberbürgermeister i . R. Dr. Klinge, Verband „ Die alte Burschenschaft“ ; Dipl .- Ing. Huth, Dr. Lindemann, Verband alter Landsmannschafter ; Präsident Dr. E. Schlange, Verband alter Corpsstudenten ; Landesbaurat i . R. Blumenthal , Weinheimer Altherrenverband ; Dr. Hofman , Altherrenbund des akademischen Turnerbunds ; Studienrat Dr. Pfeiffer,

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3. Juni 1937

Verband alter Turnerschafter; Dr.-Ing . J. Wotschke, Kyffhäuser - Verband der Vereine deutscher Studenten ; Justizrat Brauns, Sondershäujer Verband; M. Voigt, Ehrenbreit steiner Vertreter = Konvent ; 66. Sturmbann= führer Dr. Langhoff, ehemaliger Führer des Allgemeinen deutschen Waffenrings. Verwaltungsleiter der NS . -Studentenkampfhilfe

Ernennungen des Reichsschazmeisters NSK München, 3. Juni. Pg. Martin Froschauer wurde von seinen Ämtern als Reichskassenverwalter des NS.Deutschen Studentenbundes und kommissarischer Reichstafsenverwalter des NS. -Deutschen Dozentenbundes entbunden und als Ver waltung Leiter der NS. = Stu = dentenkampfhilfe eingesetzt . Weiterhin wurde Pg. Eugen Strömsdörfer vom Reichsschatzmeister zum tommissarischen Reichskassenverwalter des NS .-Deutfchen Dozentenbundes und zum kommissarischen Reichstassenverwalter des NS. - Deutschen Studentenbundes ernannt. Seine Tätigkeit als Verwaltungsleiter des Reichsautozuges Deutschland ist damit beendet. Reichstreffen der Volksgesundheitsbewegung Anjang August in Düſſeldorf 10 000 Teilnehmer erwartet NSK Berlin, 3. Juni. Am 7. und 8. Auguſt findet in Düſſeldorf_das erste Reichstreffen der deutschen Volksgesundheitsbewegung statt. über 10 000 Teilnehmer, darunter 4000 bis 5000 Vereinsleiter der in der Reichsarbeitsgemeinschaft zuſammengeschlossenen Bünde, werden anwesend sein. In Zusammenarbeit mit der Reichskammer der bildenden Künste wird unter Leitung von . Frau Martha Sills-Fuchs eine sehenswerte Ausstellung „Die Auferstehung des Paracelsus" vorbereitet. Der Aufruf an die deutschen Künstler hat einen großen Widerhall gefunden. Es ist damit zu rechnen, daß unsere Künſtler aus innerer Gestaltungskraft__dieſen großen deutschen Arzt Paracelsus Theophrast von Hohenheim auch durch die Kunst dem Volte nahebringen. Für die Veranstaltung ist eine Reihe führender Männer der Partei als Redner vorgesehen, von denen genannt seien : Reichsärzteführer Dr. Wagner , Gauleiter Streicher und Gauleiter Florian - Düſſeldorf. Dieses Reichstreffen wird ein beachtliches Bekenntnis zur deutschen Volksgesundheit werden. Auch das Ausland nimmt lebhaften Anteil an der Veranstaltung. aus England, Amerika, Frankreich, Gäste Belgien, Holland, Polen, Österreich und anderen Ländern haben bereits ihre Teilnahme zugesagt.

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NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreffeftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NSDUB

NSK Folge 126

Die

4. Juni 1937

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Weltrevolution

braucht

Baſtarde

Rote „ Negerbefreiung “ – Moskaus Liebeswerben um die Schwarzen propagiert Raſſenſchande – Angriff auf die weiße Moral NSK Die Komintern bedient sich bei ihrer Zersetzungsarbeit in erster Linie der Verleumdung, Lüge und der schamlosesten Heße, deren Auswirkung wir in einigen Ländern in der Form ebenso hysterischer wie plumper Ausfälle des Deutschenhaſſes zur Genüge kennengelernt haben. Eines dieſer Länder ist Amerika, in dem Moskau sich nicht nur darauf beschränkt, unter den Weißen die kommunistische Weltrevolution zu propagieren, sondern auch mit ganz besonderer Leidenschaft um die Bolschewisierung der Reger bemüht iſt. Die Leidenschaftlichkeit dieses Kampfes ist nicht zufällig, da die kommunistische Verseuchung der Neger im Sinne der weltrevolutionären Entwicklung für Moskau von besonderer Bedeutung ist. Indem der Kommunismus ſich zum Wortführer der „ Befreiungsbewegung" der Reger macht und sich mit ungeheurem Eifer für die Gleichberechtigung der Farbigen in Amerika einsekt, manifestiert er nicht nur sein Liebeswerben um die Neger mit dem Ziele, sie zu bolschewisieren, sondern er strebt damit vor allen Dingen die Beseitigung der rassischen Trennung zwischen Weißen und Farbigen an, die diese Gleichberechtigung mit sich bringen würde. Wie wichtig dieses Regerproblem für den Kampf der Komintern ist, beweist die Veröffentlichung eines Auffahes im Zentralorgan der Komintern, der in Moskau erscheinenden „Komunistitſcheſki International “. Dieser Aufsaz weist mit außerordentlicher Eindringlichkeit auf die Bedeutung des fommunisti schen Kampfes um die Neger hin, der den Negern die Überzeugung bringen soll, daß ihnen nur der Kommunismus ihre Befreiung und Gleichberechtigung bringen kann, wobei natürlich im übrigen den Negern viel Honig um den Mund geschmiert und der Wert ihrer kulturellen Güter in den höchsten Tönen geprie= fen wird: „Der Kampf des Negervolkes in USA . um seine Befreiung und für den Fortschritt seiner Kultur ist ein wichtiger Beitrag für die

- Komintern

Sache der Demokratie und die demokratische und revolutionäre Tradition in USA.“ Dies ist ein solcher heuchlerischer und zweckbestimmter Sat, der Glauben machen will, daß die " Sache der Demokratie" in USA. von der ,,Befreiung" der Negerkultur abhängig ist - was im übrigen für die Weißen in USA. eine ziemliche Beleidigung darstellt und der die Neger überzeugen soll, wie sehr Moskau die Kultur der Neger zu schätzen weiß. Wir haben unſererseits niemals an der Verwandtschaft der sowjetischen- und der Negerkultur gezweifelt und glauben auch, daß ſie ſich in ihren Werten nicht viel nachstehen. Daß die Kommuniſtiſche Partei in USA. ihre Propaganda unter den Negern bei streng = fter Befolgung der Richtlinien der Komintern führt, wird in diesem Aufsatz feinesfalls verhehlt, in dem es heißt : Die Kommunistische Partei der USA. hat besonders im letzten Jahr begonnen, die Beschlüsse des VII. Komintern-Kongresses in ihrer Arbeit unter den Negern zu verwirklichen !". Und daß diese Befolgung der Beschlüsse nicht erfolglos war, beweisen nachstehende Ausführungen : „Alle Parteien bemühen sich, auf alle Arten die Neger zurzeit der Wahlen für sich zu gewinnen. Eine sehr große Rolle spielte bei den Erfolgen des Negervolkes die Kommunistische Partei durch ihr Programm bezüg= lich der Regerfrage, sowie durch ihre Unterstützung der Aktion für eine Kandidatur eines Negers auf den Posten des Vizepräsidenten, die in den breiten Massen der Reger einen starken Widerhall gefunden hat." Zu den Anweisungen der Komintern gehört aber, daß die prominenten Kommunistenführer bei ihrem Liebeswerben um die Neger große Propagandareisen durch die von Negern bevölferten Gebiete machen, um damit ihre Verbundenheit zu dokumentieren. Wenn die Komintern in gleich starkem Maße für die Bolschewisierung der Neger wie für deren Gleichberechtigung fämpft, so ist zweifel-

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los die Lösung des raffischen Problems die weit brennendere Frage für sie. Denn die Komintern weiß, daß durch die Lösung dieses Problems im Sinne Moskaus auch die weltrevolutionäre Entwicklung einen wesentlichen Auftrieb erhalten muß. Im Klageton schreibt das Zentralorgan der Komintern : ,, In den meisten Staaten sind die Mischehen der Neger mit den Weißen verboten. Aber selbst da, wo dieses Gesetz nicht besteht, verhindern die dort geltenden Sittenauffassungen die Schließung dieser Miſchehen.“ Die Beseitigung dieser Geseze der Rassentrennung und jener Sittenauffassungen ist eben jenes Ziel, das die Komintern bei Aufbietung aller Kräfte unter dem Deckmantel eines sozialen Kampfes anstrebt. Denn sie weiß nur zu gut, daß die Erlangung dieses Zieles der Schließung von Mischehen Tür und Tor öffnen würde, die eine entsprechende „ völterverbindende“ kommuniſtiſche Propaganda begünstigen würde. Sie weiß aber auch, daß diese Blutmischung der weißen mit der farbigen Raſſe nach unumſtößlichen Geſetzen der Erblehre eine Schwächung der physischen und psychischen Potenz der weißen Rasse zur Folge haben muß, die dann nicht mehr das notwendige Maß an Widerſtandskraft aufbringen würde, um sich der weltrevolutionären Entwicklung zu widerſezen. Dies ist der tiefere Sinn der kommunistischen Sorge um das Wohl, Die Freiheit und die Gleichberechtigung der Neger, denen ein gesunder Rasseninstinkt der Weißen diese Gleichberechtigung“, wie sie die Komintern will, bisher immer sehr erfolgreich verwehrt hat. Welche bedrohlichen Formen diese Bewegung, die die blutmäßige Vereinigung der weißen mit der farbigen Rasse fordert, schon ange= nommen hat, zeigt uns folgendes Geständnis

Arbeitsmaiden

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dienen

der Komunistitschefti International": ,,Der Kampf um die Schaffung einer breiten Volksfront der Neger in der USA. gegen die Rafsenverfolgung nimmt einen immer größeren Umfang an und ergreift von den verschiedensten Schichten des Negervolkes Besit." Diese Volksfront der Neger" hat die Komintern zustande gebracht, indem sie den Negern die verlockende Perspektive eröffnete, ungestraft Rassenschande begehen zu können, wenn einmal jene Sittenauffaſſung, die der Schließung von Mischehen heute noch im Wege steht, der bolſchewiſtiſchen Sittenauffaſſung Plah gemacht haben wird . Wenn das Organ der Komintern im Vertrauen auf die Anziehungskraft dieser Perspektive feststellt, daß ,,diese Bewegung zu einem bedeutenden Faktor im Kampf um die Schaffung einer antifaschistischen Front aller Völker in USA. werden wird", so scheint es, daß dieſe Siegeszuversicht dennoch übertrieben ist ; wenn es den kommunistischen Hezern auch gelungen ist, Verblendete und Verhegte in die antifaschistische Front einzureihen, so ist es doch noch sehr zweifelhaft, ob diese weißen Antifaschisten auch Neigung ver spüren werden, aus Liebe zu ihren farbigen Kampfgefährten ihren Rassenstandpunkt aufzugeben. Wie man auch über die Lynchjuſtiz , mit der Amerika die Rassenschande der Neger auch heute noch oft genug fühnt, im einzelnen auch denken mag, sie ist in jedem Fall ein Beweis für ein ausgeprägtes Raſſenbewußtsein. Dieses Rassenbewußtsein hat aber die Komintern bei ihren Plänen um die Schaffung einer „antifaschistischen Front aller Völker in der USA." zum Gegner. Es zu zersehen, zu vernichten, ist das Ziel Moskaus. Denn die Weltrevolutionspläne gedeihen nur dort, wo alle Grundsähe von Recht, Ehre, Sitte und Moral v. Wr. ungültig sind.

der

Landwirtſchaft

Nach der Vereinbarung zwischen Reichsarbeitsdienst und Reichsnährstand - Wo wird der Frauenarbeitsdienst eingesetzt? ―Kameraðinnen der Landfrau -- Klare Aufgabenstellung NSK 3wei Probleme hinsichtlich des Arbeitseinſages müſſen gelöst werden, wenn die Aufgaben, die der Vierjahresplan stellt, Wirklichfelt werden sollen : Einerseits fordert die völtische Produktion die allergrößten Bemühungen um die Steigerung der Zahl hoch. qualifizierter Facharbeiter , die besonders in den neuen Industriezentren des Vierjahresplanes gebraucht werden und die uns durch ihre Präzisionsarbeit den bestmöglichen Weg zum Weltmarkt beschreiten lassen. Zum anderen fordert die Stärkung und Erweiterung unserer Ernährungsbasis mit dem Ziel der möglichst umfassenden Unabhängigmachung vom Auslande den restlosen Einsa y aller für die Landarbeit verfügbaren Kräfte. Die Aufgaben unserer Zeit sind unauf schiebbar. Die Nation kann nicht warten, bis die Bevölkerungszahl so weit gestiegen ist, daß der Mangel an Arbeitskräften hier und dort überwunden werden kann. Der National-

sozialismus hat den Weg von der Erkenntnis zur Wirklichkeit schnell gefunden. Er schuf sich ein bewegliches Instrument, das überall dort wirsam werden konnte, wo die Not an Arbeitsfräften am größten war. Vor allem, er ſezte dieses Instrument, den Reichsarbeitsdienst dort an, wo es am schnellsten wirksam werden konnte - im Bauerntum, daß die schnellste Einordnung der Arbeitskraft zuläßt. Seit der Verkündung des neuen Vierjahresplanes und der damit verbundenen Intensivierung der Erzeugungsschlacht hat sich der Aufgabenbereich des Reichsarbeitsdienstes bei aller Notwendigkeit der anderen Arbeitsgebiete mehr und mehr nach der Landarbeit hin verlagert. Heute wird er nicht nur in ausgesprochenen Notstandsgebieten allein, sondern allgemein angesetzt, weil es nicht nur Schäden zu beseitigen gilt, sondern Leiſtungen zu steigern gibt. Freilich wird die Hilfe dort am größten sein, wo die Not am größten

RSK Folge 126 Blatt S ist, aber die Verpflichtung der Erzeugungsschlacht ist für alle Gaue gültig - und der Landarbeitermangel ist allgemein. Demnach mußte neben dem männlichen auch der weibliche Arbeitsdienst zu vollem Einsage in der Landarbeit gebracht werden, wobei es von vornherein ſelbſtverſtändlich ist, daß die Arbeitsmaiden nur Arbeiten zugewiesen erhalten, die der Frau zukommen . Dem trägt bekanntgewordene Vereinsoeben die Reichsarbeitszwischen barung dienst und Reichsnährstand in jeder Hinsicht Rechnung . In Zukunft wird der ges samte weibliche Arbeitsdienst ausschließ = lich in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Die organisatorische Form dieses Einsazes steht schon jezt eindeutig fest. Träger der Arbeit - Auftraggeber - find die Kreisbauernschaften , die als Vertreter des Reichsnährstandes die Zahl der benötigten Arbeitsmaiden und die mutmaßliche Dauer des Arbeitseinsatzes feststellen und einen dementsprechenden Antrag an den Reichsarbeitsdienst richten . Der Reichsarbeitsdienst entspricht dem Antrage, wenn die Unterkunftsmöglichkeiten geprüft sind und eine Versicherung darüber abgegeben wird , daß der Arbeitseinsaz mindestens fünf Jahre dauern kann. Das ist ohne weiteres verständlich, weil die Errichtung eines Lagers Kosten verursacht, deren Erstellung aus Reichsmitteln nur dann gerechtfertigt ist, wenn sie durch einen möglichst langen Arbeitseinsatz begründet werden kann. Es ist klar, daß der Bedarf an Arbeitskräf= ten in der Zeit der Ernte besonders groß ist und daß damit die angestellten Erhebungen durchgeführt sorgfältig besonders werden müssen. In jedem Falle muß zugleich geprüft werden, welchen Aufwandsbeitrag der Bauer für jedes Tagewerk zu leisten vermag; allgemein find 50 Pfennig vorgesehen , ein Betrag, der allerdings gesenkt oder völlig erlassen werden kann, wenn die wirtschaftliche Lage des Betriebes es erfordert. Damit ist von vornherein dafür gesorgt, daß nicht etwa nur dem finanziell stärkeren Bauern das Hilfswerk der Nation zugute kommt. Überhaupt muß der Nachweis für die Notwendigkeit der vom Arbeitsdienst geforderten Hilfe lückenlos geführt sein, denn nicht nur muß der Reichsnährstand Angaben über das Arbeitsgebiet machen, sondern auch die sozialen Verhältnisse des hilfesuchenden Bauern, die Fa= milienzahl und die Notwendigkeit einer zuſäßlichen Arbeitskraft muß durch das zuständige Arbeitsamt nachgewiesen sein . Es genügt, die organisatorischen Voraussetzungen für die Zusammenarbeit zwischen der Zentrale des deutschen Bauerntums und dem Reichsarbeitsdienst soweit erörtert zu haben, weil schon aus diesen Angaben hervorgeht, daß der Einsaß unserer Stoßtrupps der Arbeit und völkisch-sozialen Hilfsbereitschaft immer nur dort Wirklichkeit werden kann, wo der Erfolg nicht nur dem einzelnen sondern der Ge = samtheit zufällt . Abgesehen von dem allgemein bekannten Ziele der Sicherstellung unserer Volksernährung, die jeden Volksgenossen angeht, sind die Wirkun Hilfeleistungen der unserer gen

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Arbeitsmaiden schon jetzt zu übersehen. Es ist nur zu bekannt, daß die meisten LandarbeiterSiedler und Bauernfrauen gezwungen sind, ein Arbeitsmaß zu bewältigen, das nicht nur ihre Gesundheit ernstlich gefährdet, sondern ihnen auch in vielen Fällen nicht die genügende Zeit zur erzieherischen und gesundheitlichen Betreuung ihrer Kinder läßt. Wenn es nun zum vollen Einsaß des weiblichen Arbeitsdienstes auf dem Lande kommt, wenn die Erntefindergärten in den Dörfern eine allgemeine Erscheinung werden, dann wird die tatkräftige Volksgesundheit Förderung der nicht nur für die folgende, sondern auch für die Generation Wirklichkeit gegenwärtige werden. Denn gerade weil man sich der Kinder mit besonderer Liebe annimmt und der Landarbeiterfrau damit und durch die anderen häuslichen Hilfeleistungen Ruhepunkte in ihr Dasein bringt, wird man auch ihre Gesundheit fördern und die Schäden der Vergangenheit beseitigen können . Alle Fragen ländlicher Freizeitgestaltung wären solange nuglos zu erörtern, als man den Menschen, auf die ſie ſich erstrecken ſoll, nicht einen neuen Lebensrhythmus gibt, der zwischen die Stunden der Arbeit Stunden der Ruhe einschiebt. Bon besonderer Bedeutung wird auch die weltanschauliche Stärkung durch den Arbeitsdienst ſein. Denn die Arbeitsmaiden bleiben in der organiſatoriſchen und innerlichen Bindung des Lagers. Nach der siebenstündigen Arbeit im bäuerlichen Betrieb kehren sie immer wieder an die Schulungsstätte des Arbeitsdienstes zurück. Sie arbeiten nicht nur in dem Gefühle dahin, etwas Nügliches zu tun", sondern abends in der Lagergemeinschaft werden ihnen die Probleme der Arbeit des Tages bewußt ; dieses Bewußtsein tragen fie in ihre Arbeitsstätte, so daß die Betreuen= den wie die Betreuten den Zusammenhang vers stehen , der zwischen der gegenwärtigen Hilfeleistung und der sinnvollen Ordnung deutscher Boltstumswirtschaft besteht. Gerade dieses erzieherische Moment soll man nicht zu gering veranschlagen, weil es das Einzelinteresse vor den Aufgaben der Nation zurüdtreten läßt. Förderung der Volksgesundheit, Förderung der Jugenderziehung, weltanschauliche Stärkung unserer Volksgenossen auf dem Lande, Herbeiführung eines freieren Familienlebens, einer durch die Freizeitgestaltung bereicherten Landarbeiterſchaft, ` alle diese Erscheinungen schließt das sozialistische Hilfswerk des Reichsarbeitsdienstes und des Reichsnährstandes zur Siche= rung des täglichen Brotes der Nation in sich. Ob unsere Arbeitsmaiden es schaffen werden ? Ob ihre körperlichen Kräfte dazu ausreichen ? Der Frauenarbeitsdienst versichert, daß diese Fragen nicht gestellt zu werden brauchen, weil jedes Mädel, das überhaupt dem Arbeitsdienſt angehört, ferngesund ist, und sowohl vor als auch nach der Aufnahme eingehend untersucht wird. Wenn aber ein Mädel für die Dienſtleistung im Arbeitsdienst überhaupt herangezogen wird, warum sollte es nicht einen Teil jener Arbeit verrichten können, die bisher die Landarbeiter- oder Siedlerfrau nur deshalb allein erfüllen mußte, weil die Nation die Bedeutung ihrer Aufgabe seit Jahrzehnten verfannte ? GHC.

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Student von heute (IV)

Der

Sport

gehört

dazu

Körperliche Ertüchtigung in den ſtudentiſchen Kameradschaften Lebendiges Binde mittel der Gemeinschaft - Mannschaftssport im Vordergrund – Wettkampf um den Titel der reichsbeſten Kameradschaft Von Georg Fischer, Leiter des Amtes Körperliche Ertüchtigung der Reichsstudentenführung In dieser Artikelfolge gingen den heutigen Ausführungen die Darlegungen der wissenschaftlichen, polis tischen und kulturellen Arbeit und Zielsehung des neuen deutschen Studententums voraus . Vergleiche die NSK-Folge 106, 113 und 121. NSK Jedermann weiß heute in Deutschland, dah die Form der studentischen Kameradschaft, der kleinen Gemeinschaftszelle auf nationalsozialistischer Grundlage, die ideale Lösung nach Jahren des Experimentierens darstellt. Der junge Student wird dort nicht „ erzogen", son= dern er erzieht sich selbst an und in der Mannschaft seiner Kameraden. Das Kameradschaftshaus ist keine Kaserne alten Stils, bewahrt aber wohl die soldatische Haltung; es ist keine Korporation, hütet aber doch das Echte und Saubere dieser bisherigen Studententradition ; es ist kein bündiſcher Verein, pflegt aber dennoch das Musische und Lebensbejahende, Freudvolle. Die Kameradschaft ist furzum eine selbstgewählte Lebensform, die sich an den ganzen Kerl wendet und von ihm ganzen Einsaß fordert. Welche Rolle spielt dabei der Sport ? Ist er nur der Vollständigkeit halber herangezogen, ist er Ausgleich für geistige Überbeanspruchung, ist er Mittel zum Zwed törperlicher Leistungsfähigkeit allein, ist er Bindung und lebendiges Prinzip des Ganzen? Es gibt zu viele Theorien über Leibesübungen und körperliche Erziehung, um sie alle auf ihre Brauchbarkeit für die studentischen Kame= radschaften hin zu prüfen. Hier liegt schon der Hase im Pfeffer : Nicht von außen her gestalten wir die Kameradschaft, sie hat ihr eigenes organisch werdendes Lebensgesetz . Was von Studenten selbst nicht aufgenommen und weitergebildet wird, fällt wie Kitt ab. Da helfen feine Verordnungen, am allerwenigsten Zwang . Der Sport in den studentischen Kameradschaften stellt sich zweierlei Aufgaben. Erstens das lebendige Bindemittel der Kameradschaft sein. Zweitens soll er der förperlichen Ertüchtigung dienen. Jede völkische Tradition muß leibgebunden sein. Das Vorhandensein von Institutionen, die sich von Gegensatz Leib-Seele nähren, beweist nur die Anmaßung menschlicher Ab= fichten auf schöpferisches Wollen. Wir bilden uns zwar nicht ein, den Sport in den Kameradschaften zu einem alles vermögenden Gößen zu übersteigen, wissen aber, daß ohne ihn eine echte Gemeinschaft nicht gedeihen kann, will sie den Anspruch der Totalität erheben. Wir glauben zwar, daß der landesüblichen Pädagogik der Beweis ihrer Behauptung nicht gelingen wird, durch Leibesübung würden die Charaktere gebessert, wissen aber auch, daß im Sport (als Sammelbegriff

für Leibesübungen und körperliche Erziehung) ſtärkste gemeinschaftsbildende Werte verwurzelt sind , vor allem im Mannschaftssport. Und der steht im Vordergrund bei den studentischen Kameradschaften. Hart und fair zugleich. Hier liegt das Geheimnis. In allen studentischen Kameradschaften hat bereits ein reges Sportleben begonnen. Es ist auszurechnen, daß in absehbarer Zeit auch die leistungsmäßig besten Studentenwettkämpfer aus der Reihe der Kamerade schaften hervorgehen werden, besonders im sportlichen Fechten mit dem leichten. Säbel , welches durch die bisher starre Methode des Paufsäbels im Studentensport nicht zur Geltung kam. Im nächsten Jahr treten zum ersten Male die gaubeſten Kamerad& schaften um den Titel einer reichs besten Kameradschaft bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften zum Endkampf an. Wie feit vorigem Jahre die Deutschen Hoche schulmeisterschaften nur in Form von Mannschaftswettkämpfen zur Durchführung gelangen, um den Gedanken des gemeinschaftlichen Einſages für die sportliche Ehre der eigenen Studentenschaft zum Durchbruch zu bringen, so werden auch alle Sportkämpfe der Kameradschaften in der Mannschaft als ganze Kameradschaft erfolgen. Im einzelnen sieht der Aufbau der Sportpraxis in den Kameradschaften folgendermaßen aus : 1. Durchführung einer dreisemestrigen: Grundschulung sportlichen (10= genannte „ Grundausbildung“ nach der Hochschulsportordnung ) . Sie wird von der Kameradschaft geschlossen ausgeführt, und zwar alle drei Semester hindurch. Ihre Übungen sind folgende : A) Wintersemester: I. Studiensemester.. Allgemeine Körperausbildung (Hallenturnen) einschl. Borschule (Grundschule) , Prüfungse turnen, Geländelauf, Wettkampf. Sommersemester : II. B) Studiensemester. Leichtathletik, leichtathl . Leistungse en mit Prüfungsprüfung , Kleinkaliberschieß schießen. C) Wintersemester: III. Studiensemester. Mannschaftskampfspiele, Schwimmen, Prüfungen darin. Fechtausbildung : Regelmäßige , 2. ebenfalls gemeinsam abgehaltene Fechtübungsstunden, und zwar Sportfechten mit dem leichten. Säbel. 3. Wettkämpfe der Kameradschaf = ten untereinander und Beteiligung der sportlich besten Kameradschaften an den Deut schen Hochschulmeisterschaften .

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In

einer

spanischen

Wo Moskau befiehlt

Sowjetfilial

e

- Auflehnung der Bevölkerung -

An die

Sowjetunion verkauft

NSK Kürzlich erlebte die Welt das Schauspiel, daß der Vertreter der roten Valencia: Banditen, del Vayo , im Verein mit Litwinow vor der Welt einen gemeinsamen Protest gegen die Einmischung Italiens und Deutschlands zugunsten des nationalen Spaniens erhob und mit der bei den Bolschewiſten gewohnten Ver= logenheit die Vorgänge beim schändlichen Attentat auf die „ Deutschland“ falsch darstellte . Er fand zwar auch bei den Sowjetfreunden in Genf keinen Glauben, es gelang ihm nicht mit gezinkten Karten ein diplomatisches Spiel zu gewinnen , aber hätte das Reich ihm nicht selbst in Almeria eine Antwort gegeben , so hätte er doch nicht die ihm gebührende Zurückweiſung erhalten. Fast gleichzeitig mit dem Protest del Vayos in Genf veröffentlicht die Pariser Zeitung „Jour" einen Bericht eines ihrer Mitarbeiter, der von den spanischen Bolschewisten die Erlaubnis erhalten hatte, von Valencia nach Madrid zu fahren. Dieser Herr nun hatte das Erlebnis, auf spanischem Boden in eine sowjetrussische Provinz zu geraten. Er erzählt, daß Albacete baum den Eindruck einer spanischen Stadt mache, man höre mehr russisch als spanisch sprechen. Die meisten Techniker und Spezialisten seien fürzlich aus Moskau eingetroffen und hätten die Spanier aus ihren Posten verdrängt. Sie ließen sich auch von den Delegierten der ſpaniſchen revolutionär en Organisationen nichts sagen, sie erhielten ihre Vorschriften direkt aus Moskau oder durch die offizielle Sowjetvertretung und seien die wirklichen Herren in der Stadt. Auch einige französische Flieger seien in Albacete postiert gewesen, aber die Franzosen hätten die sowjetrussische Kameradschaft“ auf die Dauer nicht vertragen und seien nach Chiva übergesiedelt. Russen und Franzosen machten sich übrigens das neue spanische Scheidungsgesetz zunuze, das ungefähr dem Sowjetgesetz angeglichen ist. Sie heirateten spanische Mädchen, ließen sich aber bald wieder scheiden, und heirateten am selben Tage andere Mädchen . Diese absolute Sowjetherrschaft reicht, dem französischen Berichterstatter gemäß, bis nach Carthagena herab. Dort sei alles sowjetis siert, selbst die Frauen. Mancher dieser sowjetrussischen Bonzen spiele hier im fremden Lande die Rolle eines Miniaturdiktators, und

niemand wage es, ihn daran zu hindern. Ähnliche Zustände , wie in Albacete, herrschen auch in Alcala, wo sowjetrussische Fluggeschwader stehen. Mannschaften und Offiziere seien dort Russen. Es ist tein Wunder, daß sich die Bevölkerung über diese russischen Niederlassungen" bitter beklagt, und auch nicht, daß sich die „ Libertarios", dh. die anarcho-syndikalistischen For= mationen , sich gegen die Sowjetisierung nach Moskauer Muster auflehnen . So haben denn auch die Gewerkschaften der FAI. und der CNT. einen gemeinsamen Aufruf veröffentlicht, in dem sie Madrid und Valencia beschuldigen, das Proletariat zu verraten und an Moskau zu verkaufen ; die sogenannten Minister in Valencia seien nur Moskauer Puppen, die beseitigt werden müßten. Man fürchtet wohl, daß sich der rote Bandenkrieg in Katalonien zwischen Anarchisten und Bolsche= wiken wiederholen wird. Die Telegramme melden bereits von neuen anarchistischen Unruhen in Figueras ( Katalonien) , von der Beschlagnahme Don ,,Trokkistischen" Radiosendern, die angeblich gegen die Moskauer Bol= schewiken scharf machen, und von anderen Anzeichen der Zersetzung im roten spanischen Lager. Nimmt man die rotspanische Zeitung „ El Liberal" zur Hand, so gewinnt man den Eindruck, daß die spanischen Bolschewiken sich über den Ausgang des Bürgerkrieges teinen Illusionen mehr hingeben, und daß ihr Vertrauen auf Moskau ins Wanken gerät . „ El Liberal" stößt dabei wirklich barbarische Drohungen aus. Er schreibt: „ Wir Anarchisten, Kommunisten und Mitglieder der Frente popular werden unsere Sache auch nach unserer Niederlage nicht verlorengehen. Wir werden faltblütig und bewußt die Ernten und Weinberge vernichten , wir werden die Städte und Dörfer verbrennen und dem Erdboden gleichmachen. Den Faschisten wird nur eine Wüste als Erbschaft verbleiben , die mit Leichen bededt ist." Nach den Erfahrungen von Guernica hat man das Recht, diese entsegliche Drohung ernst zu nehmen. Man darf nur hoffen, daß das Schickſal Spanien vor neuen Greueln bewahren wird. U. St.

NGKWochenschau Gonderdienst Reichsleitung der NSDAP.,

der

Hauptamt

NSV

für Volkswohlfahrt

Die NSV. greift ein :

Eine

Exiſtenz

wird

neu gegründet

In Not geratenem Volksgenoſſen wurde tatkräftig geholfen Wenn man in den Akten der NS.-Volts: wohlfahrt herumblättert, findet man mitunter eigenartige Fälle, die in ihrer Art außerhalb der allgemeinen Betreuungsarbeit liegen. Ein solcher Fall, der im übrigen der NSV.Tätigkeit ein besonderes Gewicht verleiht, ſei im folgenden angeführt. NSK Volksgenosse Emil B. aus Kottbus war schon monatelang arbeitslos und hatte auch für absehbare Zeit teine Aussicht, eine Anstellung zu finden, als ihn Anfang September vorigen Jahres unerwartet sein Freund Karl 3. beſuchte. 3. hatte als Vertreter einer großen Berliner Firma viel zu tun. Er trug sich schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken, eine Hilfe zu nehmen. Als er nun von der Notlage seines Freundes erfuhr, war er sofort bereit, ihn als Untervertreter mit einem monatlichen Einkommen von 200 RM. zu beschäftigen. B. freute sich wohl, hatte aber Bedenken. Denn daß er seine Frau und seine zwei Kinder gleich mit nach Berlin nehmen sollte, das war ihm zu unsicher, und daß er seine Familie vorerst in Kottbus zurücklassen mußte, das be= hagte ihm wegen der doppelten Miete und wegen der verteuerten Lebenshaltung auch nicht. Er wußte sich keinen Rat. 3. zerstreute die Bedenken seines Freundes, indem er ihm einen schriftlichen Vertrag gab. B. hatte also alle Sicherheit und entschloß sich nun doch, seine Familie und seine Möbel gleich mitzunehmen. Hinzu kam, daß eine kleine Berliner Speditionsfirma einen leeren Möbelwagen in Kottbus zu stehen hatte, und daß diese Firma zufrieden war, auch für die Rückfahrt dieses Wagens einen Transport gefunden zu haben. B. kam ſomit zu einem billigen Umzug. Unterſtüßung gekürzt Doch als B. gegen Ende des Monats mit seiner Familie, seinen beiden noch nicht schulpflichtigen Kindern und mit allen seinen Möbeln wohlbehalten in Berlin gelandet war, ging das Schicksal nicht die erwarteten, ſondern andere weniger glückliche Wege. Als er nämlich bei seinem Freund 3. anrief, teilte man ihm mit, daß dieſer vor wenigen Tagen bei einem Autounglück ums Leben gekommen war. Damit hatte der Vertrag alle Gültigkeit verloren. Und als sich B. an die Firma wandte, für die 3. gearbeitet hatte, erfuhr er, daß der Vertreterposten seines Freundes bereits anderweitig vergeben war. Es begann eine Zeit, die dem Volksgenossen B. abermals alle Zuversicht und Hoffnung nahm. Er war arbeitswillig und versuchte alles, um eine Anstellung zu finden, erhielt aber nur Absagen. Seine Lage wurde immer bedrängter ; er sah sich schließlich gezwungen, die Wohlfahrt

in Anspruch zu nehmen. Er wurde auch berücksichtigt, aber das Geld, das ihm zuteil werden konnte, reichte keineswegs aus, ihn aus seiner Notlage herauszuführen; und alle seine Vorstellungen und aller gute Wille des Wohlfahrtsamtes ſelbſt konnten daran nichts ändern. Denn der Ball zB. fiel unter den Erlaß der Zuzugssperre für Berlin vom 18. Mai 1935. Nach diesem Erlaß durfte ihm das Wohlfahrtsamt nur den gekürzten Unterstützungssatz zahlen ; er betrug monatlich 50 RM. Vier Familienmitglieder in einer Stube Dieser geringe Unterſtüßungsſah reichte natürlich nicht aus, auch nur die allernötigsten Ausgaben des B. zu decken. Er wohnte mit seiner Familie in einem möblierten Zimmer mit Küchenbenutzung, wofür er im Monat 43 RM. bezahlte . Seine beiden Kinder schliefen in einem und die Eltern in dem anderen Bett. Seine Möbel lagen derweilen da er den Umzug nicht bezahlen konnte im Lager der Speditionsfirma und brachten ihm Monat für Monat eine Rechnung von 10 RM. Lagergeld ins Haus. Hinzu kam der Lebensunterhalt für vier Personen . B. war der Verzweiflung nahe ; er begriff, daß seine Schulden ins Un ermeßliche wachsen würden. B. fand endlich einen Vertreterposten, der ihm etwa 50, - bis 60.- RM. im Monat ein= brachte. Das Wohlfahrtsamt ließ ihm trog dieses Verdienstes die Unterſtüßung, ſo daß ihm im Monat knappe 110,- RM. zur Verfügung standen. Diese aber reichten immer noch nicht aus, den Lebensunterhalt der Familie zu be= streiten ; an die Tilgung der Schulden konnte natürlich nicht gedacht werden. Im Gegenteil, das monatliche Lagergeld für die Möbel kam abermals hinzu, so daß die Schulden weiter= wuchsen. B. sah es voraus, daß er im Laufe der Zeit alle ſeine Möbel an die Speditionsfirma verlieren würde .

NSV . löst alle Möbel ein Da wandte er sich an die zuständige Berliner NSV.-Kreisamtsleitung. Diese gab ihm vorerst den Rat, sich nach einer geeigneten Wohnung umzusehen, die sich in der Miete dem Preis des möblierten Zimmers anpaſſen müßte. Und als B. tatsächlich eine solche Wohnung fand, machte die NSV. kurzen Prozeß. Sie legte der Speditionsfirma eine Summe von 100 ,- RM. auf den Tisch, um sämtliche Möbel des B. einzulösen. Die Firma, die auf jeden Verdienst angewiesen war, machte Einwendungen. Sie wollte einen Teil der Möbel zurückbehalten, da die Schulden des B. (Transport und Lagerkosten) 150,- RM. ausmachten. Doch die NSV. wußte auch hier Rat. Sie bestimmte den Volks-

1

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NSK Folge 126 genossen B., den Restbetrag seiner Schulden in fünf Monatsraten von 10,- RM.´ an die Speditionsfirma abzuzahlen, worauf B. einwilligte, auch die Firma keine Einwendungen mehr geltend machen konnte und B. seine bereits verloren geglaubten Möbel zurüderhielt.

Ende gut

alles gut

Vor kurzem nun konnte B. der Kreisamts= leitung eine freudige Nachricht zukommen

Für Kinder

ein

4. Juni 1937 laſſen. Er teilte ihr mit, daß er zu aller so unerwarteten Hilfe nunmehr auch eine Stellung in einer Borsigwalder Fabrik gefunden hat, und daß er dortſelbſt 35,— RM. in der Woche verdient. Er nennt jezt eine nette Zweizimmerwohnung sein eigen und braucht - und das möchte er der NS. -Volkswohlfahrt noch einmal und besonders danken nicht mit dem Einkauf von Möbeln und mit der Ausstattung ſeiner K. St. Wohnung von vorn zu beginnen.

Begriff

der Freude

Deutsche Jugend erlebt deutſche Lande – Ferienglück vermittelt durch die Bewegung Adolf Hitlers

NSK Die warme Junisone wirft ihre Strahlenbündel durch das dichte Laub der Eichen und Buchen, die in herrlichem Wuchs sich in den Höhen und an den Hängen des Odenwaldes recken. Ein sprudelndes Bächlein begleitet uns ein Stück des Wegs, der uns durch ein blumenreiches Tal von der Bergstraße hinanführt auf den Malchen, die höchste Erhebung dieses prächtigen Waldgebirges. Immer wieder genießen wir schöne Ausblicke auf die weite Ebene, in deren Ferne wir die Türme von Mainz ragen sehen. Nun noch eine große Wegfehre, an deren Biegung sich mächtiges Gestein und Geröll angehäuft hat, dann haben wir die Höhe erreicht. Frohes Lachen empfängt uns : Fünf Jungen klettern auf den riesigen Felsen umher und schauen mit großen Augen hinab ins Tal. Es scheinen keine einheimischen Buben zu sein, und wir geſellen uns zu ihnen. Einer von ihnen schaut durch ein Fernrohr, ein anderer breitet eine Landkarte aus, und nun sind die Knaben eifrig dabei, alles das, was sie von der Höhe des Berges sehen, richtig nach der Karte festzulegen. Am Fuße des Berges zieht sich die schöne Bergstraße hin mit ihren vielen schönen Orten, ihren Ruinen, Gärten und Weinbergen. In der Ebene breiten sich Wiesen, Felder und Nadelwälder aus. Wenn man gute Augen oder gar ein Fernrohr zur Hand hat, sieht man fern den Rhein blinken und erschaut auch die Dome von Worms und Speyer . Herrliches deutsches Land, das uns hier zu Füßen liegt! . Die Jungen, die sich gar nicht satt sehen können an all der Herrlichkeit deutschen Landes, stammen aus den Gefilden Schleswg-Holsteins . Es sind Kinder des Flachlands . Sie verleben hier ihre Ferien, dank der Hilfe der NS.- Volfswohlfahrt, von der sie als erholungsbedürftig hier in Freipläge untergebracht wurden. Wir erfahren es von ihrem Begleiter, der inzwischen hinzugekommen ist , und mit dem fie fingend weiterziehen. So lernen die Kinder aus der meerumschlungenen Heimat Deutschland kennen, ſo lernen sie unser großes Vaterland lieben, das ihnen jetzt auch durch die NSV. erschlossen wird. * Im Auerbacher Schloß weilen wir, hoch oben auf dem Auerberg, auf den schöne Waldwege führen. Wir wandern durch den zerfallenen Schloßhof dieser alten, malerischen Burgruine, schauen mit leichtem Schauer in das schwarze Burgverlies hinab und ersteigen den mittel-

alterlichen Bergfried, um weit, weit ins som merliche Land zu schauen. Mit uns wandern drei kleine Mädel mit Es sind auch ihrer erwachsenen Begleiterin. wieder Holsteiner Feriengäste, die hier mit ihrer Gastgeberin wandern, damit sie all das Schöne sehen und erleben, was dieser herrliche Landstrich hier in Hessen-Naſſau bietet. *

Am nächsten Tag fahren wir mit einem schmucken Dampfer von Frankfurt auf dem Main. Am Ufer überall tiefhängende Weiden oder, ausgerichtet wie Grenadiere, hochragende Wir fahren durch weitgespannte Pappeln. Brückenbogen, laſſen uns durchschleusen und genießen in ruhiger Fahrt die Freude einer Sommersonntagsfahrt auf dem Main. Und mit uns fahren wieder zwei Mädel mit ihrem Pflegevater. Aus Darmstadt ist er mit den beiden herübergekommen, schon acht Tage weilen die Holsteiner Mädel hier, und viel haben sie schon gesehen von dieser gegenüber dem Holsteiner Flachland ganz anders (und vielleicht auch wohl schöner) gearteten Landschaft. Nun hat der gute ,,Onkel", bei dem die kleinen Holsteinerinnen in Pflege sind, einen freien Nachmittag, und da sollen sie doch auch einmal eine Maindampferfahrt mitmachen. Ingrid, so heißt die eine, hat der Mutter versprochen, ihr jeden Tag alles das zu schreiben, was sie erlebt. Aber diesem Vorſatz ist sie nun schon sechs volle Tage untreu geworden, so viel gibt's hier zu erleben! * Und wieder einen Tag später weilen wir in Limburg, dort wo der Dom sich in den Wassern der Lahn spiegelt. Auch hier finden wir die kleinen Feriengäste aus Deutschlands Norden, friedlich mit gleichalterigen „ Eingeborenen“ spielend, am Ufer des Flusses mit der liebge= wonnenen Pflegemutter spazierend oder im Kahn auf dem flachen Waſſer ſich tummelnd. Überall finden wir frohe Gesichter, sehen wir lachende Augen und rote Wangen, die einst gar blaß und kränklich waren. Und alle diese Jungen und Mädel, die da auf vier Wochen und länger von Norddeutschland in dieses schöne Hessenland fahren durften, sie sind der NSV. und den Volksgenossen dankbar, die ihnen solch eine herrliche Erholungszeit ermöglichten. Es ist dies für die Kinder bestimmt einer der Höhepunkte frohen Erlebens in ihrem jugendlichen Dasein. A. Z.

REK Folge 126

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Das ganze

In Ostpreußen 120 Dauerkindergärten und 250Erntekindergärten eingerichtet NSK Bor furzer Zeit wurden durch den Kreisamtsleiter der NSV . im Kreise Labiau sechs neue Kindergärten eröffnet. Es ist bes sonders erfreulich, daß in den Kreisen Labiau und Niederung, die sich an der Mündung der Deime und der Memel erstrecken und infolge der häufigen Überschwemmungen und durch die ausgedehnten Moore zu den größten Notstandsgebieten der Provinz zählen , in vorbildlicher Weise diese Arbeit immer mehr gefördert wird. In diesen neuen Kindergärten will man gerade im Kreise Labiau auf noch breiterer Grundlage wertvolle Volkstumsarbeit leisten . In Labladen, Heidendorf, Nemonien, Timber, Wilhelmsrode und Suſsemilken werden die neu eröffneten Kindergärten auch dafür Sorge gu tragen haben, daß die Mütter, die vielfach in der Landwirtschaft tätig sind, in ihrer Arbeit entlastet werden und die Kinder in guter Obhut seelisch und körperlich betreut und erzogen werden. Es wird der Stolz der NSV . ſein, die Kindergärten zu einem Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft zu machen. In den nächsten Wochen werden den mustergültig eingerichteten Kindergärten im Kreise Labiau eine große Anzahl weiterer neuer Kindergärten in anderen Kreisen folgen, so daß in diesem Sommer 120 Dauerkindergärten und 250 Erntekindergärten in ganz Ostpreußen bestehen werden. 630 Kinder am deutſchen Rhein 2460 im Gau Magdeburg - Anhalt zu Gast NSK Kurze Zeit nach dem Geburtstag des Führers fuhr der erste Ferienzug der NSV. Magdeburg-Anhalt Gau dem mit aus 630 Kindern an den Rhein. Wir haben damals diesen Zug der Freude begleitet und dabei all die vielen großen und frohen Erlebnisse einer herrlichen Fahrt geteilt. Wir sind schließlich mit dieser jubelnden Kinderschar in Düsseldorf ausgestiegen und wurden mit ihr von der Bevölkerung äußerst herzlich begrüßt. In diesen Tagen fehren diese 630 Kinder gesund und braungebrannt in unseren Gau zurück, und sie alle bringen mit zu uns ihre frohen Erlebnisse und auch ernsten Erkenntnisse, die sie in der deutschen Westmark gewinnen fonnten. Am 3. Juni fahren über 650 Kinder der Alt= mark in den Gau Pommern , wo sie auch Gelegenheit haben werden, sehr schöne Ferientage zu verleben. Im Gau Magdeburg-Anhalt aber waren bis jezt 2646 Kinder aus Schlesien, Thüringen und Weser-Ems zu Gast. Sechs lange schöne Ferienwochen haben sie hier verbracht und sind froh und gekräftigt wieder in ihre Heimat zurückgefehrt. Sie alle, diese entsandten und aufgenommenen Kinder, sind Künder des frohen Erlebniſſes unserer Gemeinſchaft. Überallhin, in alle deutschen Gaue, tragen sie die freudige Botschaft : Deutschland ist schöner und gesünder geworden.

Bolk hilft mit

Die erſten Schweine des ſchlefiſchen Ernährungshilfswerkes NSK Nun sind die ersten hundert Schweine des Ernährungshilfswerkes der NSV Schle = sien in ihren Stallungen im ehemaligen Stadtgut Liegnig eingetroffen. Diese Stallungen sind

„ So etwas nennst du Kunft?"

NSK „ Ja, mein lieber Onkel , die beiden neuen Bilder, die du dir da zugelegt hast, sind großer Kitsch. Ich verstehe nicht, daß du gar fein Empfinden dafür haft!" "„ Aber Rudolf, ich bitte dich, diese Bilder habe ich in einer großen Kunſthandlung gekauft , und die Malerin soll eine sehr bekannte moderne Künstlerin sein!" ,,Und trotzdem ist es Kitsch", falle ich meinem erstaunten Onkel in die Rede, der mir stolz. seine Neuerwerbung für seine kleine Bildersammlung zeigt,,,oder sollen diese zarten, nebel haften Gebilde deutsche Menschen darstellen, sind das überhaupt Menschen von Fleisch und Blut?" „ Ja, ja, du hast schon recht, aber so sieht eben die Künstlerin die Menschen, die sie malt . . .“ ,,Halt! Du gibst also zu, daß die Gestalten deinem natürlichen Gefühl für das wahrhaft Schöne nicht entsprechen, nicht wahr ? -Siehst du, und das ist auch die Meinung der meisten Menschen, die diese Bilder betrachten. Und so etwas nennst du Kunst? Du weißt doch auch, daß wahre Kunst im Volke verwurzelt sein muß. Erinnerst du dich noch, daß gerade in den Jahren vor der Machtübernahme sich so viele Künstler immer mehr vom Volke losgelöst hatten und ein Eigendasein führten , das zwangsläufig zu einer Entartung ihrer Kunst führen mußte ? Nachdem der Nationalsozialismus nun diesem Verfall ein Ende bereitet hat, da sehen wir erst die wahren , voltsnahen Künst = ler , die zum größten Teil aus der Bewegung hervorgegangen sind. Die meisten von ihnen find leider nicht in der glücklichen Lage, die Kunstausstellungen mit ihren Werken beschiden zu können . Und darum bleiben sie so oft unbekannt. Deshalb war es die höchste Zeit, daß Dr. Goebbels das „ Hilfswerk für deutsche bildende Kunst" geschaffen hat, das organiſatoriſch von der NSV . geleitet wird . Auf den Wanderausstellungen, die dieses Hilfswerk in allen Deutschlands Städten größeren veranstalgelangen den notleidenden tet, Don' Künstlern unbekannten viele wertoder Zeichnungen , Aquarelle, Gemälde, volle Graphiken und Kleinplastiken zum Verkauf. Und deshalb rate ich dir, mein lieber Onkel, wenn du wieder einmal Bilder kaufen willſt, dann gehe in diese Ausstellungen. Dort kannſt du den bildenden Künstlern durch den Ankauf ihrer Werke helfen und du ſelber kommſt auf diese Weise zu einer wirklich künstlerisch wertvollen Bildersammlung !" A. P. M.

4. Juni 1937

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RSK Folge 126 mit den modernsten Einrichtungen ausgestattet, und im Laufe eines halben Jahres werden sich dort die Schweine an den reichhaltigen Küchenabfällen der Liegnizer Einwohnerschaft bis zu drei Zentnern herausgemästet" haben. Heute macht die Stallanlage zwar noch einen recht leeren Eindruck; doch schon Mitte Juni treffen weitere hundert Schweine ein. Die legten werden dann Anfang August ankommen, so daß im Hochsommer etwa 350 Schweine in der Mästerei untergebracht sein werden.

Ebenso sind auch in Görlitz die ersten hundert Schweine des Ernährungshilfswerkes eingetrof= fen, um in der Mästerei in Deutsch-Ossig das Drei-Zentner- Gewicht zu erreichen. Die Liegniger und Görlizer Hausfrauen wetteifern nun miteinander in der Sammlung von Küchenabfällen, damit "" ihre" Schweine zuerst das ge= wünschte Gewicht erreichen.

Grundſteinlegung zu einem neuen Kindergarten mit NS.-Schweſternſtation NSK Ende Mai fand in Aschaffenburg in der Dr.-Hellmuth-Siedlung in Anwesenheit des Gauleiters Dr. Hellmuth und des Gauamtsleiters Dr. Ulrich durch Gaupropagandaleiter Vogt die Grundsteinlegung zu einem Kindergarten der NSV. mit NS. - Schweſternſtation statt. Der Kindergarten wird Anfang Oktober fertiggestellt sein und 150 Kinder aufnehmen können, während die Schwesternstation mit zwei NS.Schwestern besetzt wird. Die Siedlung umfaßt heute 140 meist tinderreiche Familien, wird aber noch weiter ausgebaut, so daß der Kindergarten hier unbedingt erforderlich ist. Aschaffenburg

will mit diesem Kindergarten ein Musterbeispiel für die Tätigkeit der NSV. geben. Kinderpflegerinnenſchule in Greifswald NSK Um eine weitere Vertiefung der NSV.Arbeit und den Nachwuchs in den verschiedenen NSV.- Einrichtungen in Pommern sicherzustellen, hat die Gauamtsleitung Pommern in Greifs wald eine NSV. -Kinderpflegerinnenschule errichtet. Die jungen Mädchen werden hier eine eineinhalbjährige Ausbildung als Kindergärt nerinnen durchmachen. Später können sie auf das Kindergärtnerinnenſeminar__in Stettin gehen oder als NS.-Schwester für den Gemeindedienst bzw. als NSV .- Schwester für den Krankenhausdienst ausgebildet werden. Die Kinderpflegerinnen werden auch bei der Verschickung von Müttern durch die NSV. in den Haushalten eingesetzt.

Die NSV .- Jugendhilfearbeit in Ostpreußen NSK In den Monaten Juni bis Oktober finden im Jugendlager Parnehnen im Kreiſe Wehlau laufend Lehrgänge der NSV.- Jugendhilfe statt, in denen Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren zusammengezogen werden, die durch die falsche Erziehung in der Systemzeit charakterliche Schäden aufzuweisen haben. Die Lehrgänge, die vier bis sechs Wochen dauern, sollen eine vorbeugende Maßnahme gegen etwaige Rückfälle dieser Jugendlichen sein. Diese Aktion wurde im Frühjahr von der Kreisamtsleitung Königsberg- Stadt begonnen und erfaßt heute in zielbewußter Planung bereits den gesamten Gau.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

NSK - Nachrichten

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Zu NSK Folge 126

Aufbau

der

4. Juni 1937

Studentenkampfhilfe

erweitert

Errichtung eines Ehrenrats Behnköpfiger Führungskreis und fünf Arbeitskreiſe Engste Mitarbeit der waffenſtudentischen Verbände NSK Berlin, 4. Juni. Reichsstudentenführer Dr. Scheel rief die führenden Männer der Waffenſtudentiſchen Altherrenzusammenschlüsse nach Berlin, um mit ihnen die praktischen Folgerungen der Einigung der deutschen Altakademiker in der NS.Studentenkampfhilfe zu besprechen. In der Sigung vertraten unter anderen Studienrat Dr. Dolle den Verband Alter Burschenschafter, Oberbürgermeiſter iR. Dr. Klinge den Verband „Die Alte Burſchenſchaft“, Dr. Lindemann den Verband Alter Landsmannſchafter, Landesbaurai iR. Blumenthal den Weinheimer Altherrenverband, Studienrat Dr. Pfeiffer den Verband Alter Turnerschafter und Dr. Hofmann den Alteherrenbund des ATB. In der Beſprechung, in der die Erweiterung des Aufbaues der NS. - Studentenkampfhilfe bekanntgegeben wurde, bekannte fich das alte Waffenstudententum klar zur Mitarbeit an den Aufgaben des Reichsſtudentenführers . Nachdem der Reichsstudentenführer in seiner Eröffnungsrede die hochschulpolitische Entwiclung der lekten Wochen behandelt hatte, sprach Reichsamtsleiter Hederich über den Aufbau der NS.- Studentenkampfhilfe, der auf Grund der lekten Ereignisse noch erweitert werden muß. Dem Leiter der Studentenkampfhilfe soll in Zukunft ein aus zehn Männern be = stehender Führungskreis unmittelbar unterstellt werden. Weiter werden zur Be= treuung der Aufgaben, die der Studentenkampfhilfe übertragen wurden, fünf Arbeitstreise gebildet, und zwar für Finanzfragen, für Leibesertüchtigung . für Geſchichte. Brauchtum und Tradition, für Außenarbeit und für Pressewesen. In diese Ausschüsse sollen auf Vorschlag der Altherrenverbände Persönlichteiten berufen werden, die sich auf den betreffenden Gebieten innerhalb ihrer Verbände früher verdient gemacht haben. Ferner machte Reichsamtsleiter Hederich nähere Angaben über die Ehren- und Diſziplinarordnung der NS .- Studententampfhilfe, für die bisher nur der Grundfak der unbedingten Genugtuung als selbstver= ständliche Voraussekuna feststand. Obgleich die studentische Ehrenordnung das Pistolenduell nicht kennt, soll den in der Studentenkampfhilfe zusammengeschlossenen aus Altakademikern näherliegenden Gründen die Möglichkeit zum Austrag einer Ehrenangelegenheit mit der Schukwaffe aegeben werden. Neben dem Ehrenrat des NSD . -Studentenbundes wird ein Ehrenrat der NS. - Studententampfhilfe errichtet werden , die beide der lekten Instanz eines Obersten Ehrenrats des deutschen Akademikertums unterstehen sollen. Im Verlaufe der Situng gaben sämtliche anwesenden Vertreter der Waffenstudentischen Altherrenverbände einmütig die Erklärung ab,

daß sie nunmehr alle Diskussionen über das Waffenstudententum als erledigt betrachten. Geschlossen bekannten sich die Vertreter der Waffenstudentischen Verbände zu einer engen einzelnen Zusammenarbeit der Verbände Studenten = der mit Reichsder kampfhilfe und studentenführung und sprachen Dr. Scheel und seinen Mitarbeitern ihr festes Ver= trauen aus. Sie erklärten ausdrücklich ihre Zustimmung zu dem Aufbau und dem Arbeitsplan der NS.-Studentenhilfe sowie zu den Grundsägen, die das Leben der studentiſchen Kameradjchaften bestimmen. Ähnliche Erklärungen hatte der Reichsstudentenführer bereits von Präsident Dr. Schlange für den Verband Alter Korpse studenten und von Justizrat Brauns für den Sondershäuser-Verband entgegennehmen können, und ebenso vorher von Dr. Wotschke für den Kyffhäuser-Verband der Vereine Deutscher Studenten und von M. Voigt für den Ehrenbreitsteiner Vertreterkonvent. Der bekannte Aufruf der führenden Männer der Waffenstudentischen Altherrenverbände, der allen Waffenstudenten zeigt, daß ihre Führer über einstige kleinliche Gegensäge hinweg einmütig das Ziel verfolgen, das gesamte deutsche Waffenstudententum bis zum letzten Mann der NS. Studentenkampfhilfe zur Verfügung zu stellen, kennzeichnet den Geist der Besprechungen.

Förderung

der

Studenten-Reichssieger

Vereinbarung zwischen Reichsſtudentenführung und Hauptamt für Technik NSK München, 4. Juni. In einer eingehenden Besprechung zwischen Hauptamtsleiter Dr. Todt und dem Leiter des Amtes Wissenschaft und Facherziehung der Reichsstudentenführung Dr. Kubach wurde der Weg einer engen Zusammenarbeit zwischen den beiden Hauptämtern der Partei festgelegt. Im Mittelpunkt der Unterredung stand die gemeinsame Auswertung des Reichsberufswettkampfes der deut schen Studenten , der alljährlich die besten fachlichen Leistungen der studentischen Wissenschaftsarbeit erbringt. In Auswirkung der besprochenen Maßnahmen werden zunächst am 8. bis 9. Juni 1937 die Reichssieger der technischen Sparten im zweiten Reichsberufswettkampf der deutschen Studenten auf Einladung von Pg. Dr. Todt auf der Plassenburg bei Kulmbach weilen, wo sie von Dr. Todt empfangen werden und von wo ſte anschließend mit ihm einige Strecken der Autobahnen befahren.

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KATAM NIDNA ‫יד‬

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Zu NSK Folge 126

Medizinerinnen als Hilfskräfte der NSV .

Praktische Sozialaufgaben während des StuVereinbarung zwiſchen Reichsſtudendiums. tenführung und RSV. NSK München, 4. Juni. Zum Zwecke der engen Zusammenarbeit zwischen der Reichsstudentenführung und dem Hauptamt für Volkswohlfahrt wurde folgende Vereinbarung mit den Ämtern Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe , Abteilung Mutter und Kind, getroffen, nach welcher dem Hauptamt für Volkswohlfahrt Medizinerinnen als Hilfskräfte zur Verfügung gestellt werden. Die Medizinstudentinnen lernen so bereits im sozialen Hilfsdienst einen Teil der sozialen Aufgaben der Ärztin schon während des Studiums kennen. Der Einfaz der Medizinerinnen erfolgt auf folgenden Gebieten: Mitarbeit der Medizinerinnen auf Hilfs = und Beratungsstellen. Mitarbeit (höherer Semester) in der Säuglings- und Kleinkinder fürsorge , hier insbesondere die Assistenz bei ärztlichen Untersuchungen. Mitarbeit im sozialen Hilfsdienst , insbesondere Teilnahme an Hausbesuchen. Mitarbeit bei der Auswahl der Mütter- und Kindererholung . Der Einsatz der Medizinerinnen wird jeweils nach Vereinbarung der Kreisamtsleitungen der NSV. und der Dienststellen der Reichsstudentenführung örtlich geregelt.

besuch ungarischer Eisenbahner in 250 ungarische Deutschland erfolgen. Eisenbahner werden am 20. Juni in Frantfurt a. M. eintreffen und dann auf einer größeren Rundreise das Saargebiet und die Rheinprovinz, sowie das Indüstriegebiet be= sichtigen. Die Zeitungswiſſenſchaft im StudentenWettkampf Arbeitstagung der Zeitungswissenschaftler in Königsberg NSK München, 2. Juni . Vom 11.- 12. Juni 1937 findet in Königsberg die diesjährige Arbeitstagung der Reichsfachabteilung 3eitungswissenschaft des Amtes Wissenschaft und Facherziehung der Reichsstudentenführung statt. An dieser Ta= gung nehmen die studentischen Fachschaftsleiter aller zeitungswissenschaftlichen Institute des Reiches teil. Zum gleichen Zeitpunkt tagt in Königsberg der Deutsche zeitungswiſſenſchaftliche Verband. Die Leitung der studentischen Wissenschaftstagung hat der Reichsfachabteilungsleiter Zeitungswissenschaft der Reichsstudentenführung, Pg. Dr. Rau. Die Arbeitstagung befaßt sich neben verschiedenen großen schwebenden Fragen Derzeitungswissenschaftlichen Disziplin mit der Aufgabenstellung für die Zeitungswissenschaftler im kommenden Reichsberufswettkampf der deutschen Studenten.

Stimmen des Auslands Luze beim Nordmarktreffen NSK Kiel, 4. Juni. Sowjets ſchulen indiſche Agenten

Stabschef Luge wird am Sonnabend und Sonntag, dem 5. und 6. Juni, an den Veranstaltungen des im Rahmen des Gautages Schleswig-Holstein stattfindenden Nordmarttreffens in Kiel teilnehmen.

400 Reichsbahnbeamte in Budapest Freundschaftliche Aufnahme Ende Juni

Gegenbesuch

NSK Berlin, 4. Juni. In der ungarischen Hauptstadt weilen gegenwärtig 400 deutsche Reichsbahnbeamte, die im Auftrag des Amtes für Beamte der NSDAP., von dem Reichstagsabgeordneten Beppmüller geführt, ihren Aufenthalt in Ungarn dazu benutzen, um Erholung und Anregung zu finden und die deutsch-ungarische Freundschaft zu vertiefen. Bereits seit Jahren ist der NS.-Beamtenbund bestrebt, mit Hilfe der Durchführung von Reisen deutscher Eisenbahner nach Ungarn und ungarischer Eisenbahner nach Deutschland das gegenseitige Verstehen und Kennenlernen zu fördern. So war auch diesmal wieder der Empfang, den die deutschen Eisenbahner erst an der ungarischen Grenze und dann in Budapest erlebten, warm und herzlich. Rundfahrten , Besichtigungsreisen und Empfänge geben den deutschen Eisenbahnern Gelegenheit, auch auf beruflichem Gebiet ihren Gesichtskreis zu er= weitern. Sehr bald nach diesem Besuch deutscher Eisenbahner in Ungarn wird ein Gegen-

Freiplähe an den Hochschulen NSK Das italienische Informationsblatt CAUR. weiß mitzuteilen, daß die Sowjetregierung den indischen Studenten Freiplähe an den Hochschulen in Rußland zugebilligt hat. Diese Studenten müssen sich nach Abschluß ihres Studiums und nach erfolgtem Examen verpflich= ten, in ihrem Vaterland für die Verbreitung der kommunistischen Lehren zu sorgen.

Klubs der Harmloſen Getarnte fommunistische Organisationen in Belgien NSK Der Courrier de Genève", Genf, bringt eine Liste der in Belgien unter verschiedenen Namen bestehenden Vereine und Klubs, die in Wirklichkeit nichts anderes darstellen, als Hilfsorganisationen der roten Internationale. Diese Vereine, so heißt es in der Meldung weiter, werden von den Kommunisten selbst, als „ Klubs der Harmlosen“ bezeichnet. Die Mitglieder dieser Klubs gehören allen Gesellschaftsſchichten an. Viele Leute täuscht man durch die angeblich dem Wohl der Menschheit dienenden Grundsätze der Vereine, aber fast jedesmal müssen sie, wenn auch etwas zu spät, entdecken, daß es sich bei den Organifationen um bolschewistische Propagandainstrumente handelte.

Druck : M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68 , Zimmerstraße 88

t

ationalsozialiſtiſche Brief and Drahtan [ érift der Schriftlettung: Berlin 623 68, Zimmerte, 90, H. Gernruf: 11 00 22 Berlag: Franz Chez Rad)., 6. m. 1. §., Zentralverlag ber RSTUB., München - Berlin d : Cher.Berlag , Berlin_SW 68, immer Brake 88. - Wlle Zahlungen Rud nach Berlin (Bokſchedlonts _=Berlin 4454) zu richten



BarteiKorrespondenz

NCK Breſſedienſt der NGDUS

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weth ; für ble Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dz. Otto Dietrich , Reichspressechef ber RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

5. Juni 1937

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NSK Folge 127

Die NSK Randbemerkung:

In

der Tschechei so

NSK Daß die Zugehörigkeit mitteleuropäischer Gebiete mit einer jeweils in die Millionen gehenden Bevölkerung von den Prähistorikern gewisser Länder in einem Turnus wechselseitig für sich nachgewiesen" wird, dessen rhythmische Einschnitte durch die Imponderabilien der je weiligen politischen Lage bestimmt sind, ist uns nun schon zu einer gewohnheitsmäßigen Erkenntnis geworden. Kaum haben sich die einen über die anderen geärgert, so fühlen sie sich veranlaßt, durch die Ergebnisse" einer Ausgrabung nachzuweisen, daß dieses oder jenes Gebiet - wer weiß vor wie vielen Jahrhunderten einmal zu dieſem oder jenem Lande gehörte, obwohl der Nachweis für die Existenz dieses Landes in jener Zeit faum geführt wer= den kann. Das ist uns also bekannt, genau so bekannt, wie etwa die Tatsache, daß die Tschechisierungsverbände im sudetendeutschen Gebiet sich be= müßigt fühlen, in noch kleineren Zeitabständen mit " Entschließungen" an die Öffentlichkeit zu treten, in denen die zuständigen Stellen ersucht werden, die „ Tausende durch die deutsche Verwaltung der sudetendeutschen Städte entnationalisierter tschechischer Seelen" endlich wieder aus ihrem ""furchtbaren Volkstumskampfe" zu befreien. Soweit es sich um derartige ,,Wiſſenſchafter“ und um derartige "" Entschließungen" handelt, wird man mit Recht dieſe Bemühungen in das Gebiet einer ebenso eindringlichen wie schlechten Propaganda verweisen können. Sobald aber, wie das fürzlich geschah, eine tschechische Be= hörde nämlich die Staatsanwaltschaft in Bilsen hinsichtlich des sudetendeutschen Raums als von einem verdeutschten Gebiet" spricht, sollte es die tschechischen Behörden nicht wundernehmen wenn sie damit eine jedenfalls für sie recht unangenehme Disfussion auslösen.

Gebiet“ Die Bezeichnung ,,verdeutschtes führte zu einer Interpellation des Senators

üblich …… .

Frank an den tschechischen Juſtizminister. In der Antwort des Ministers heißt es, daß nach dem Ergebnisse der gepflogenen Erhebungen die Staatsanwaltschaft Pilsen in den Gründen der Anklageschrift den beanstandeten Ausdruck für die Bezeichnung zusammenhängender, vorwiegend von Einwohnern deutscher Nationalität bewohnter Gebiete als einen im gewöhn= lichen Sprachgebrauch sowie in der wiſſenſchaftlichen Literatur gebräuchlichen Ausdruck verwendet hat". Die erwähnte Bezeichnung sei nicht in beleidigender Absicht ge= braucht worden. Ob diese Antwort sehr geschickt war? Wir haben nicht darüber zu rechten ! Jedenfalls wird man es in Prag den Sudetendeutschen wohl nicht übelnehmen können, wenn sie hin und wieder von vertschechisierten Gebieten sprechen. Nicht zwar deshalb, weil sie diesen Ausdruck durch ihren gewöhnlichen Sprachgebrauch, geschweige denn durch ihre Wissenschaft belegen müßten. Sondern vielmehr deswegen, weil die Tſchechiſierungsverbände ihre chauvinistischen Rechenschaftsberichte (mit Zahlen übrigens !) vor die Öffentlichkeit hinzulegen nicht müde werden. ¤⠀⠀………………………………|||||||||||---||------------------|||| Reichssanitätsschule der SA. errichtet Einheitliche Ausrichtung des SA -Heilweſens NSK München, 5. Juni . Im Rahmen ihrer Mitarbeit an der Hebung der Volksgesundheit hat die SA. nunmehr eine Maßnahme getroffen, die diese Arbeit einheitlich ausrichtet und dem Heilwesen der SA. eine zentrale Ausbildungsstätte schafft. Die bisherige Sanitätsschule der SA - Gruppe Südwest in Tübingen wurde unter baulicher Erweiterung zur „ Reichssanitätsschule der SA." erhoben und dem Chef des Sanitätsamtes der Obersten SA .-Führung unterstellt .

E

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5. Juni 1937 Das Urteil des Auslands heißt :

Hochachtung

für

das

deutſche Bauerntum

Geſpräch mit ausländiſchen Fachkennern – - Ihre Eindrücke von der ReichsnährſtandsAusstellung - Die Auswirkung der großen Schau Um die Auswirkung der eben beendeten Reichss nährstands-Ausstellung auf das Ausland und die Ansicht frember Fachmänner über das deutſche, durch die große Shau offenbarte Bauernſchaffen zu erfaſſen, ſprach der Sonderberichterstatter der ,,Nationalsozialiſtiſchen Barteiforrespondenz“ mit einer Zahl von Besucheru des Auslandes. Ihr Urteil der Bewunderung und Hochachtung, das wesentlich ist, weil die Befragten Kenner der landwirtschaftlichen Berhältnisse mancher Länder sind und sie die Ausstellung wirklich studiers ten, ist nachstehend wiebergegeben . NSK Die 4. Reichsnährstandsausstellung in München, die am Sonntag nach einem legten gewaltigen Andrang von Besuchern aus Stadt und Land ihren Abschluß fand, war die größte und umfassendste Schau, die jemals in dieser Art in Deutschland gezeigt wurde. Sie gab den Hunderttausenden von deutschen Bauern und Städtern ein eindrucksvolles Bild des Schaffens eines geeinten deutschen Bauerntums. Man tann wohl behaupten, daß es noch nie zuvor einer Ausstellung gelungen ist, in diesem Maße einen Querschnitt durch das gesamte Leben und die Arbeit des deutschen Bauerntums im Schafe fen der Nation zu geben. Diese Tatsache wurde gerade auch im Ausland erkannt. Ausländische Zeitungen veröffentlichten lange Schilderungen über die Ausstellung, und Hunderte von Wissenſchaftlern und Studenten, Landwirten und Weinbauern anderer Länder, ebenso aber auch Techniker und Ingenieure, die sich besonders für die neuesten landwirtschaftlichen Maschinen intereſſierten, nußten die einzigartige Gelegenheit, um sich von dem raschen Fortschritt der deutschen Landwirtschaft auf allen Gebieten zu überzeugen und aus den einschneidenden Maßnahmen der nationalsozialiſtiſchen Bauernpolitik zu lernen. Der Holländer : „ Er ist erstaunt“ Einer der hervorragendsten ausländiſchen Kenner der deutschen Landwirtschaft, die die Ausstellung besuchten, ist der Holländer Dr. Posthume , Präsident des National, fomitees des Internationalen Milchwirtschaftlichen Weltverbandes und Vizepräsident dieses Weltverbandes. Kurz vor seiner Rückreise nach Holland erzählte er mir während einer längeren Unterhaltung, daß er seit über 30 Jahren landwirtschaftlichen Ausstellungen die in Deutschland besucht. Ausst Bergl ellun früh eich zu gen," even ,,Im erklärt er,,, möchte ich besonders hervorheben, daß diese Schau in ihrem Aufbau einen ganz neuen Stil zeigte. Sie bildete nicht ein Nebeneinander von Bruchstücken aus dem Schaffen des Bauerntums, sondern sie vereinigte die zusammengehörigen Gebiete dieser Arbeit zu einem Ganzen. Sie gab einen Überblid über das Gesamtschaffen . Von besonderem Intereſſe waren für mich die Halle des Reichsnährstands und die ausgezeichneten SonderIchauen." Dr. Posthume geht noch kurz auf ein Thema über, das ihn besonders berührt. „Ich war mein ganzes Leben lang Organiz

sator, hauptsächlich innerhalb der Landwirtschaft meines eigenen Landes. Deshalb kann ich nur um so mehr bewundern, was der Reichsnähr ſtand in dieser Hinſicht in Deutſchland geleistet hat. Es ist erstaunlich. Ich glaube übrigens, daß sich die neue Entwicklung der Bauernpolitik, die von Deutschland eingeleitet wurde, in dieser oder jener Form überall durchseßen wird. Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten." Der Pole: ,,Der techniſche Fortschritt großartig" Die große Zahl der polnischen Studenten, die sich dem Studium der Landwirtschaft widmen, sucht aus den Erfahrungen der anderen Länder zu lernen, um ihre Fortschritte den polnischen Bauern nukbar zu machen. Aus dieſem Grunde besuchte auch Roman Prawo chensti, Professor der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Krakau, mit 12 polnischen Studenten die Reichsnährstandsausſtellung in München „Ich sehe viel Gemeinsames in der Entwidlung des deutschen und des polnischen Bauerntums", erklärte Professor Prawochensti ; „was die neueste Entwicklung anbetrifft, so wird zB. in Polen nun eine Agrarreform durchgeführt, die der deutschen fast durchweg gleich ist. Nach dem Besuch der Reichsnährstandsausstellung fällt mir besonders der technische Fort= schritt der deutschen Landwirtschaft auf. Deutschland verfügt über eine hervor= ragende Industrie, das macht sich auch auf allen Gebieten der Landwirtschaft bemerkbar. „ Ich möchte noch erwähnen “, schließt Profess for Prawochensti, es war für uns außerordentlich nüglich, daß ich mit meinen Studenten eine Anzahl Musterbetriebe und Bauernhöfe besich tigen konnte. Wir haben zwar viel über die Maßnahmen des Reichsnährstandes gelesen, aber sie in der Praxis zu suchen, vermittelte uns doch ein viel anschaulicheres Bild. Vergessen Sie nicht zu schreiben : Wir polnischen Besucher tragen von München und den bayerischen Menschen die besten Eindrücke mit nach Hause. Wir danken für die große Gastfreundschaft und glauben, daß der Austausch von Erkenntnissen durch gegen= seitige Besuche beiden Nationen zugute kommt. “ Der Ungar: ,,Hochachtung für die Marktordnung“ Am letzten Tag der Ausstellung, als sich die ausländischen Besucher untereinander über das Gesehene unterhielten, war ich Zeuge eines Ge= sprächs zwischen einem Abteilungsleiter des ungarischen Landesagrikulturvereins mit einem Schweizer Bauern. Sie sprachen gerade über die Marktordnung, wie sie vom Reichsnährstand in Deutschland durchge= führt wurde, und beide waren sich vollkommen

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einig über diese für die Sicherung des deuts schen Bauerntums so entscheidenden Maßnahmen. ,,Allerdings", fügte der Bauer aus den Schweizer Bergen bedächtig hinzu, „eine genau arbeitende zuverläſſige Organisation ist notwendig, um derartige Und das Unternehmungen zu verwirklichen. ganze Bolt muß die Richtigkeit der Maßnahmen einsehen. und Disziplin halten.“ „Ich habe mich entschlossen", beendet der Ungar das Gespräch, ,,für einige Zeit nach Deutschland zu kommen, um gerade diese Organisation zu studieren, von der wir eben sprachen. Sie ist die Vorausſekung für die praktische Durchführung aller großen Pläne, auch in der Landwirtschaft. " Der Sudetendeutſche: „ Kraft aus dem Blut" Als Abschluß unserer Unterhaltung ſprachen wir mit einem Sudetendeutschen. Er ist Bauer in Westmähren, der einzige deutsche Bauer in der Gegend, allein auf vorgeschobenem Posten. „Ich kam nach Deutschland und zu dieſer Ausstellung, um wissensmäßig und seelisch neue Kraft zu schöpfen“, sagte er, während seine Blide über die Menge der trach tengeschmückten Bauern gleiten, die aus allen deutschen Gauen zusammengekommen waren. Eine Kompanie SS. marschiert eben durch das Tor der Ausstellung. „Pflug und Schwert sind aus demselben Eisen geschmiedet", fährt der Sudetendeutsche fort, sie gehören zusammen . Wir Deutschen in Böhmen und Mähren wußten das immer, und der Bauer im Reich weiß es jezt auch. Wir Auslandsdeutschen haben auch die Rich tigkeit der Maßnahmen der nationalsoziali= stischen Regierung zur Rettung des deutschen Bauerntums erkannt. Daß sich das sudeten-

Flotten

5. Juni 1937 deutsche Bauerntum trok aller Angriffe von außen gut halten fonnte, ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. So wurde zB . bei uns das Prinzip des Erbhofes -- Vererbung auf den ältesten Sohn ohne Teilung des Bodens - schon immer durchgeführt. Das Wissen um die Vorfahren ist selbst= verständlich, und viele unserer Bauern können sogar sagen, aus welchem Teil des Reiches thre Ahnen nach Böhmen oder Mähren gekommen find." Mit fester Zuversicht schließt der deutsche Bauer aus Westmähren : „ Seit das deutsche Bauerntum und das ganze deutsche Volk wieder Blut und Boden als die Grundlage ihres Lebens erkannt haben, wiſſen wir draußen, Kampf zu dem unseren daß sie ihrigen gemacht haben. Wir wissen, daß 70 Millionen Menschen unseres Blutes hinter uns stehen, mit denen wir durch gleiche Rasse und gleiche Weltanschauung verbunden sind. Mein Besuch in München prägte mir diese Erkenntnis von neuem ein. Sie ist die beste Stütze in unserem Kampfe." Alle: Bewunderung deutschen Bauernſchaffens Ausländer und Auslandsdeutsche in großer Zahl haben die vierte Reichsnährſtandsausſtellung in München besucht. Jeder von ihnen interessierte sich für ein besonderes Gebiet der Landwirtschaft, der eine für die technisch, der andere für die organiſatoriſche, wieder ein anderer für die politische oder kulturelle Seite. Allen aber vermittelte die umfassende Schau, wie wir ihren Gesprächen entnehmen, mit Hochachtung das große Gesamtbild des Lebens und des Schaffens des deutschen Bauerntums als der Lebensgrundlage des ganzen deutschen Volkes. H. Schwaibold.

des

Volkes

„ Kraft durch Freude“ und Kriegsmarine Bord an Bord - Deutsche Heimat auf dem Meer NSK Wenn der Deutsche an das Heer denkt, so erscheint ihm die Vorstellung des feldgrauen Soldaten mit dem Stahlhelm, vielleicht auch die des Rekruten im Drillichzeug, aber erst an zweiter Stelle die der Kaserne, der Waffe und Denkt er aber an die der Kriegsmaschine. Marine , so ist ihm für sie erster und ent= scheidender Begriff das Schiff , und dann erst in zweiter Linie der Mann auf dem Schiff, der Matrose, Maschinist oder Seeoffizier. Man muß sich über dieſe Tatsache klar sein, wenn man richtig ermeſſen will, was es heißt, Tausenden von Volksgenossen einen rechten Begriff von der deutschen Marine zu geben, wie dies soeben durch die Flottenschau vor Helgoland mit Hilfe der NS.Gemeinschaft Kraft durch Freude" geschehen ist. Der Wehrmacht begegnet der Volksgenosse täglich auf dem Lande, er sieht sie in Einheiten marschieren und begreift ziemlich schnell ihren Aufgabenkreis. Mit dem Matrosen, dem Mann

der Kriegsmarine, kann er nichts anfangen, ohne ihn sich an seinem Posten auf See zu denken. Und er kann ihn sich nur denken , weil er nicht imstande ist, auch nur den ge= ringsten Einblick in das geheimnisvolle Wesen der Kriegsmarine zu nehmen, wo sich soldatiſche Aufgaben auf so engem Raum zuſammendrängen. Der vollendete Eindruck der ganzen Waffengattung „ Kriegsmarine" rundet sich erst zu einem geſchloſſenen Bild, wenn er einmal eins oder mehrere Schiffe, womöglich auf hoher See, in Gefechtsbereitschaft oder bei einer Gefechtsübung gesehen hat.

Deutsche Seefahrt ist not ! Dann erst wird dem durchſchnittlichen Deutschen der Begriff „ Seegeltung“ und „ Seefahrt iſt not“ . in ſeiner ganzen volkspolitischen Weite verständlich, dann aber wächst auch in ihm ein unbändiger Stolz , daß dort, wo Küste und Horizont ineinander übergehen, deutsche

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NSK Folge 127 Interessen und Ansprüche nicht zu Ende ſind, sondern daß auf den Meeren der Welt deutsche Waffenträger, deutsche Kriegsschiffe ein Stüc Heimat sind, die die Achtung der Welt vor dem deutschen Volke fordern und Das seine Rechte geltend machen. heißt also, daß dem deutschen Binnenlandbewohner das Erlebnis der deutschen Kriegsmarine in ganz besonderem Maß die Augen weitet, Augen, die nur zu leicht den Blick nach innen, im Rahmen der räumlichen Begrenzung unseres Alltagslebens zu sehen gewohnt sind und daher auch nur die entsprechend begrenzten Probleme unserer Lebensfragen begreifen. Jeder Engländer weiß und empfindet es als selbstverständlich, daß dort, wo die Küsten der Mutterinsel vom Meere begrenzt werden, ein weiteres, zweites, aber aus der Volksfeele nicht fortzudenkendes und nicht minder eng lisches England beginnt, zu deſſen einzelnen Gliedern das Meer nur die natürliche Brücke darstellt. Diese selbstverständliche englische Denkweise geht von der Lebensnotwendigkeit des Weltreiches für das Mutterland aus, von der Vorstellung, daß für jeden Engländer faſt die ganze Welt Heimat ſein kann, und hat daher eine räumliche Weitsicht zur Folge, wie sie das deutsche Volk bis zum Weltkrieg langsam zu gewinnen begann, die aber dann später von den inneren Notwendigkeiten und Auseinandersetzungen zugedect wurde.

Flottenparade für Arbeiter Nun haben aber Tausende deutscher Volksgenos= sen in den lezten Jahren auf den Werften ge= schweißt und genietet, vor den Hochöfen und Hämmern gestanden, Maschinen gebaut, Waffen geschmiedet, und wußten, daß sie es für jenen Teil der deutschen Lebensansprüche und Geltungsbereiche taten, die außerhalb des Landes erst anfangen: Für die deutsche Kriegsmarine. Jetzt endlich ist Zahllosen von ihnen die Mög lichkeit geboten worden, dieses nicht zuletzt ihr Werk - mit eigenen Augen sehen zu können. An ihnen, den Werktätigen aus Berlin, aus Schlesien, aus dem „ Kohlenpott" an der Ruhr, aus den Arbeitsstätten Thüringens und Sachsens fuhren nun die stolzen Verfünder neuer soldatischer Kraft auf dem Meere vorbei, für sie, die fleißigen, stillen Mithelfer standen die Mannschaften der Kreuzer, Torpedoboote und Unterseeboote in Paradeaufstellung an Ded, für sie nur für fie - flangen von hüben und drüben Märsche und Liedergrüße von Marinekapellen . Wer so die fertige Form des Werkes ſieht, zu dem seiner Hände Arbeit tagtäglich beiträgt, der fann schon von Glück sagen. Zehntausend Arbeitsfameraden aus dem Inneren Deutſchlands waren stolz, daß extra und ausschließ = lich für sie die Marinestationen der deutschen Küste Schiffseinheiten bis vor Helgoland entsandt hatte, und daß sie auf eigenen Urlauberschiffen die "" Parade" abnehmen konnten . Das war wohl die eigenartigste Flottenschau, die Deutschland jemals veranstaltete. In langer Reihe, bis auf den letzten Plaz vollbesetzt mit Menschen, rauſchten a cht „ Kraft durch = Freude" ፡ Dampfer durch die Nordsee, große, weiße und dunkle Schiffe, die schon heute zum unentbehrlichen Lebensbestandteil des deutschen Arbeiters geworden sind, voran das

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5. Juni 1937 „KdF."-Flaggschiff „ Der Deutsche“ — unsere „KdF. " - Flotte, wie die Volksgenossen aus dem ganzen Reich schon mit berechtigter Genugtuung sagen können. Denn tatsächlich, die heute noch in ihren Anfängen steckende, aber dennoch schon sehr beträchtliche Flotte von Urlauberichiffen ist ein ausschließliches Werf der deutschen Schaffenden selbst, das aus ihrer Gemeinschaft kam und nur durch die Gemeinschaft existieren kann . Nicht nur, daß sie den Menschen aus dem Hinterlande das Meer und schöne Landschaften ferner Länder zeigt, sie lehrt das deutsche Volk, zur See fahren zu wollen und die See als einen Teil seines Lebensraumes betrachten zu lernen. Wic wertvoll ein solcher Wille für die Lebensanschauungen eines ganzen Volkes ist, das mag der ermessen, der den Stolz und die Freiheit des Denkens, die Großzügigkeit in Handel und Wandel ſeefahrender Völker mit der Lebensenge der Bevölkerungen reiner Binnenländer vergleicht. Torpedoboots,,durchbruch“ durch KdF.Flotte Mit weißer, schäumender Bugwelle zog, ge= folgt von drei Torpedobooten, der Kreuzer ,,Nürnberg" an der langen Linie der „ KdF."= Schiffe backbords vorbei. Ganz nahe, daß man die bewaffneten Deckaufbauten, daß man die Mannschaften im Deck der Kriegsschiffe deutlich erkennen konnte. Die „ Nürnberg" setzte sich an die Spitze der ganzen Linie, in der die Torpedoboote seitlich anscheinend ziellos eine Wendung vollführten. Doch plötzlich sah man sie auf Touren kommen, sah das Wasser hoch über den scharfen Bug sprißen und die Boote, tiefe Furchen in die Flut grabend, auf uns zuschießen. Angriffsmanöver? Nein. Aber vor den Augen der begeisterten Menschen auf den Schiffen vollführten sie jene ihrer Schnelligkeit entsprechende taktische Wendung, die sie von dem Hintergrund der Gefechtshandlung aus plöglich in den Mittelpunkt des Geschehens führt: den Durchbruch. Zwischen dem Heck des einen und dem Bug des nächsten in knappen Abständen folgenden Dampfers ſchoſſen ſie dahin wenige Sekunden nur in Qualm und hochschlagenden Wellen - dann wandten sich alle Blicke nach Steuerbord, wo man am Kampfplak aus dem Dunst des Horizontes schmale, dunkle Körper auftauchen fah, unsere U- Boote, die erste Flottille, die den unvergeßlichen Namen „ Weddigen“ trägt . Inzwischen drehten die Zuschauerschiffe bei und gruppierten sich in einem weiten Halbe freis. Drüben, auf dem Kreuzer ,,Karlsruhe" richteten sich die Rohre der Flugabwehrgeschütze in den Himmel. Ein Flugangriff wurde ge= meldet. So sahen unsere Urlauber, während die Torpedoboote und U-Boote langsam aus dem Gesichtsfeld entschwanden, noch den herr lichen Anblick der beiden feuern den Kreuzer , die Schuß auf Schuß dumpf dröhnend über das Meer jagten und dieſes durch die feurigen Abschüsse und dem graublauen Dampf belebte Bild noch mit der Geräuschkulisse der schnellfeuernden schweren Maschinengewehre vervollständigten . Ein stolzes und großes Erlebnis für jeden : aus den für die Urlauber , die teils aus

Fjorden Norwegens kamen und teils gerade dahin in Marsch gesezt wurden, für die auf den Bäderdampfern dazu gestoßenen Ar = beitskameraden aus den Küstengegenden, die ja ganz besonders eng mit aber auch ein der Marine verbunden sind Erlebnis für die Männer der Kriegsmarine selber, die wohl wußten, daß sie fast niemals dem Herzen des deutschen Menschen nähergestanden haben, als gerade in diesen Tagen nach den Ereigniſſen in Spanien und besonders in den Stunden bei Helgoland vor den Augen der Urlauberflotte des deutschen Arbeitsvolkes . In der ersten Dämmerung des Abends sitzen wir an Bord eines nach Bremen zurückkehrenden Bäderdampfers : ein Marineoffizier, ein

Der

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Arbeitsſpaten

Amerikaner und einige deutsche ZeitungsEinzelfragen werden aufgeworfen, männer. Eindrücke ausgetauscht und Erinnerungen an die schönen Stunden wachgehalten. Und wie von selbst fällt hier auf einmal das Wort „ Skagerrak", ein Wort, das Stolz und Tragit unserer Marine im Kriege einschließt. Vor den gespannten Augen der Dabeisigenden zeichnet der deutsche Offizier mit dem Finger auf der Tischdecke den Verlauf der Schlacht nach. An vielen Tischen und unter vielen Menschen auf den KdF.-Dampfern wird wohl an diesem Abend von Skagerrak gesprochen worden sein. Und darin wird die Liebe und der Stolz des deutschen Volkes auf seine Seestreitkräfte Ausdruck gefunden haben. Ernst Günter Dickmann.

hilft

der

Wiſſenſchaft

Die wertvolle Mitarbeit des Reichsarbeitsdienstes in der Vorgeschichtsforschung Kräfte in jeder Abteilung Erfolge der Ausgrabungsarbeit

NSK Der Reichsarbeitsdienst muß", so be= tonte einmal der Staatsbeauftragte für Bodenaltertümer der Provinz Brandenburg, Professor Dr. Unverzagt, schon deswegen in bezug auf die Bodenaltertümer geschult werden, weil durch seine großen Erdbewegung s arbeiten die meisten Funde ange= schnitten werden. Hierzu kommt, daß der Staatsstelle für Bodenaltertümer wenig geeignete Persönlichkeiten zur Seite stehen, und so ist es bei den täglich einlaufenden, durchschnittlich 20 Meldungen, schwer, wenn nicht unmöglich, überall rechtzeitig zur Stelle zu sein. Da weiterhin in Zukunft größere Ausgra = bungen Arbeitsmaßnahmen als des Reichsarbeitsdienstes durchgeführt werden sollen, ist eine Schulung der Arbeitsdienstführer unerläßlich ." Wir haben dieſe Worte dieses bekannten Wissenschafters mit Absicht an die Spitze dieser Ausführungen gestellt, weil aus ihnen nur zu deutlich hervorgeht, eine wie wichtige und bedeutende Rolle der Reichsarbeitsdienst bei der Vorzeitforschung spielt. Gerade das Interesse, das die nationalsozialistische Staatsführung allen Fragen entgegenbringt, die mit der Erforschung der Kultur unserer Vorfahren zusammenhängen, hat es mit sich gebracht, daß der Arbeitsdienst schon von Anfang an den außerordentlichen Wert von vorgeschichtlichen Funden und seine eigene Rolle als Hilfs = trupp der Wissenschaft erkannt hat ; sind doch schon vor vier Jahren, kurz nach der Machtübernahme, auf den Führerschulen des Arbeitsdienstes durch wissenschaftliche Fachfräfte theoretische Vorträge und praktische Übungen gehalten worden. Vorgeschichtswissenschaft und Denkmalspflege, Fundbehandlung und Fundmeldungen fanden eingehende Erörterung, so daß eine sachgemäße Erkennung und Behandlung von Funden ge= währleistet war und ist. Diese Entwicklung, die vor über vier Jahren angebahnt wurde, ist inzwischen zielbewußt

Geschulte

fortgesezt und naturgemäß bei der erhöhten Wichtigkeit, die dem Reichsarbeitsdienst als der Schule der ganzen Nation zukommt, erweitert und ausgebaut worden. Die Führer sind auf verschiedenen Kursen bereits so gründlich geschult worden, daß sie die Gra= bung und Rettung von Bodenaltertümern selbständig vornehmen können, außerdem ist dafür Sorge getragen, daß in jeder der rund 1300 Abteilungen des Reichsarbeitsdienstes geeignete Kräfte vorhanden sind, welche mit Funden sachgemäß umzugehen verstehen. Wo ist nun der Reichsarbeitsdienst schon bei größeren Ausgrabungen eingesetzt worden? Wollte man alle Orte erwähnen, so würde das eine langwierige Aufzählung ergeben, denn ob wir nun an die Grabungen in der Halleschen Heide, in Sachsen, in Hamborn, in Freiburg und vor allem in Westdeutschland usw. denken, um nur einige herauszugreifen, überall, in allen deutschen Gauen, hat die junge Mannschaft des Reichsarbeitsdienstes wertvollste Biound Aufklärungsarbeit ge = nier leistet und mit dazu beigetragen, daß unsere Kenntnis über das Leben unserer Vorfahren eine wesentliche Bereicherung erfuhr. Es ist schwer zu untersuchen, welches bislang der bedeutendste Fund gewesen ist, den der Das Reichsarbeitsdienst zu verzeichnen hat. besondere Intereſſe der Wissenschaft erregte im vergangenen Jahr die Ausgrabung von Teilen eines Mammutskeletts in der Eifel , der als der größte Fund dieser Art in der Rheinprovinz anzusprechen ist. Die Stoßzähne dieſes prähistorischen Tieres waren fast zwei Meter lang, ein Oberschenkelknochen Es war, wie führende maß 1,30 Meter. Wissenschafter, die zu diesen aufsehenerregenden Ausgrabungen sofort hinzugezogen wurden, bestätigten, das erstemal, daß in der Rheinprovinz ein derartiger Fund mit so zahlreichen Skeletteilen gemacht wurde. Einstimmig wurde. erkannt, daß sich der Reichsarbeitsdienst gerade

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NSK Folge 127 durch diesen Fund außerordentliche Verdienste erworben hat. Wie mannigfaltig aber die Funde sind, die durch den Reichsarbeitsdienst gemacht werden, davon sollen nachstehend einige Beispiele Zeugnis ablegen, die einen Teil der Ausgra = Arbeitsgaues bungsarbeit des XVIII, Hannover , schildern, Durch Arbeitsmänner der Arbeitsdienstabteilung ,,Michael von Obentraut", Nienburg, wurs den auf den Baustellen Walkenburg und Wohlenhausen Gefäßreste, Feuersteinabſchläge, Spinnwirtel und andere Gegenstände gefunden, durch die das Heimatmuseum in Nienburg um wichtige Stücke bereichert werden konnte. Ein Arbeitsmann der Abteilung ,,Ludwig Franzius“, Oberneuland, fand bei Erdarbeiten einen Feuerstein dolch , der dem Fodemuseum in Bremen einverleibt und von Wiſſenſchaftern als sehr wertvoll bezeichnet wurde. Die Abteilung „Hans Dominik“ fand bei Hämelheide eine sehr alte Getreidemühle , verschie dene Urnen und ein Steinbeil, die Abteilung „Graf Bernhard von der Wölpe“ auf dem historischen Grundstück der ehemaligen Burg Ottersberg bei Erneuerungsarbeiten wiederholt verschiedene alte Geräte, wie steinerne Wurfgeschosse und eiserne Kugeln, die aus dem 10. bis 13. Jahrhundert stammen . Die Wilstedter Abteilung fand an dem Flüßchen Wörpe bei Wilstedt einen dreibeinigen mittelalter = lichen Bronzetopf, der aus der Zeit Ottos I. stammt und von dem hochentwickelten Formenfinn des mittelalterlichen Bronzegusses zeugt. Eine besonders ergiebige Fundstelle entdeckte Abteilung " Hermann Löns" bei der Domäne Luhne bei Rotenburg (Hann.) . Dort wurden urgeschichtliche Siedlungsstellen freigelegt, die von großen Steinen umstellt und im Innern mit einer Lehmtenne versehen waren. Auf demselben Gelände wur-

Die gesamte SA .-Führerschaft tritt an Führerappell in der Dietrich- Ecart- Bühne NSK Berlin, 5. Juni. Der mit den großen Reichswettkämpfen der SA. im Berliner Olympischen Stadion verbundene Führer appell , an dem alle SA.Führer des ganzen Reiches bis zum Sturmführer einschließlich teilnehmen, wird am 15. Auguſt nicht in der Deutschlandhalle, sondern in dem offenen Bau der Dietrich ፡ Ecart - Bühne stattfinden. Damit wird diese gewaltige Kundgebung an Ausdruck und Geschlossenheit_gewinnen und ein lebendiges Bild von der Gesamtheit des Führertums der SA. vermitteln. Zeltstadt der Kameradschaft Das Programm der Reichsarbeitstagung der NSKOV. - Feierstunden des Frontgeistes NSK Northeim, 5. Juni. In Northeim am Harz wird vom 10. bis 14. Juni die Reichsarbeitstagung der NSKOV. und des Hauptamtes für Kriegsopfer in der Reichsleitung der NSDAP. durchgeführt. Verbunden ist diese Tagung mit dem 3. Nieder-

5. Juni 1937 den bronzezeitliche Hügelgräber entdeckt, in denen Steinpadungen und Feuerstätten ges funden wurden. Mehrere Funde wurden auch in der Sulinger Gegend gemacht. So fand die Abteilung „Herzog Otto von Sachsen" in Neuen knid bei Petershagen einige Urnen ; einen bes sonders schönen Bronzetopf grub man in der ,,Kleinen Aue" bei Sulingen aus. Zwei silberne Halbtalerſtüde der beiden schwäbischen Reichsstädte Kaufbeuren und Donauwörth aus den Jahren 1543-1545 fand die Abteilung ,,Daniel von Büren", Sulingen. Die Vorderseite auf beiden Münzen zeigt das Brustbild Kaiser Karls V. und die Rückseite das jeweilige Stadtwappen. Die Münzen wiesen gute Prägearbeit auf, deren Feinheiten sich zum Teil all die Jahrhunderte hindurch erhalten haben. Mit welcher Sorgfalt und Beobach 2 tungsgabe Arbeitsmänper bei den Ausgra bungen vorgehen, dafür sei ein Beispiel ge= geben : Bei der Entwässerung von Wiesen in der Nähe von Forst in der Niederlaufik stießen Arbeitsmänner auf einen Eichenblock, der den zu errichtenden Graben sperrte. Sorgfältig grub man Meter um Meter nach beiden Querrich tungen weiter, bis sich der vermeintliche Eichen= block als ein Teil eines 16,60 Meter Einbaumes erwies, der mehr als 2000 Jahre im Moor gelegen hatte. Wollte man alle Funde, die der Reichsarbeitsdienst gemacht hat, aufzählen, so würde das ein dickes Buch ergeben. Die vorstehenden Ausführungen verfolgten lediglich den Zwed, einmal in kurzer und gedrängter Form darzus legen, wie planmäßig und zielbewußt die Vorzeitforschung beim Reichsarbeitsdienst gepflegt wird. Mit hellem Eifer geben Führer und Männer sich dieser gewiß nicht leichten, aber um so verantwortungsvolleren Tätigkelt hin. Bereitet es doch jedem von ihnen stets von neuem große Freude, wenn sie durch den Erfolg ihrer Arbeit uns Kunde geben können von der hohen Kultur unserer Vorfahren. L.

sächsischen Frontsoldaten- und Kriegsopferehren. tag, zu dem auch Abordnungen ausländischer Frontsoldaten aus Frankreich, Italien, Ungarn, Polen und Dänemark bis jetzt bereits ihre Beteiligung zugesagt haben. Im Mittelpunkt zahlreicher Arbeitstagungen steht eine Kundgebung, bei der der Stabschef der SA , Luze , und der Reichskriegsopferfüh rer, Oberlindober , das Wort ergreifen werden. In den Sondertagungen wird das Arbeitsprogramm für das kommende Jahr fest= gelegt. Umrahmt werden die Veranstaltungen von Kameradschaftsabenden und Filmvorführungen im Freien; es wurde eine Zeltstadt „ Niedersachsenland" errichtet, in der sich eine Gemeinschaft von 100 Frontsoldaten der NSKOV., 100 SA.-Männern, 50 SS.-Männern, 50 NSKK.Männern, 100 Arbeitsdienstmännern , 100 Soldaten der jungen Wehrmacht und 100 Hitlerjungen befinden. In dieser 90 Zelte umfassenden Zeltstadt werden 20 Kriegsdichter der ,,Mannschaft" allabendlich Feierstunden gestalten. Zum Abschluß der Tagung werden in Bad Pyrmont ein Kriegsblindenheim einge= weiht und Ausflüge in den Harz und in das Wesertal durchgeführt.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

Toplo

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RET

Bartei-Korresponden

lationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin 68 68 Zimmertz, 90, H. Fernout: 11 00 22. Berlag: Franz Cher Na H., 6. m. 1. §., Zentralverlag ber RSTAP., München - Berlin Berſand : Gjer.Berlag , Berlin 683_68, Bimmerkre 88. - le Bahlungen Rud nach Ita (Bokichediondo Berlin 4454) zu richten

NCK Breſſedienſt der NGDUS

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Bauern

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für bis Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDIS. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sămtlich in Berlin.

im

Braunhemd

SA. im Dienſt am Bauerntum - Aufgabe und Einſat der Sturmabteilungen auf dem Lande - Zaten geben Zeugnis NSK Wer die Verwirklichung, die das Dankopfer der Nation in dem großen Siedlungsplan der SA. gefunden hat, verfolgte, der weiß, daß auch die ländliche Siedlung dabei berücke sichtigt wird. Es ist nicht nur so, daß durch diese umfassende Aktion bisher vielfach unfreiwillig an die Stadt gebundene Volksgenossen wieder hinaus auf das Land geführt werden, sondern die SA. seht ihre Mittel auch ein für den Bauernstand selbst, indem sie ganze Bauernhöfe neu schafft und den Nährstand des Volkes damit erweitern hilft. So gewinnt die Verbun denheit der SA. mit dem deutschen Bauerntum eine zweite tiefe Bedeutung. Schon immer sind die Stürme der SA. auf dem Lande Einheiten besonderen weltanschaulichen Einsatzes und lebendigster Kameradschaft gewesen. In ihnen fand sich in der Kampfzeit das tatbereite und kampfesfrohe Mannestum zusammen und in ihnen stehen auch heute die wertvollsten rassischen Kräfte des Volkes. Auch heute bilden Bauernföhne im Braunhemd der SA. eine Auslese des besten und tüch = tigsten Volkstums der Nation und tra= gen den Geist ihres Dienens in die Zukunft. Gerade dort, wo auf Grund der dünnen Besiedlung die Einheitsbereiche große und größte Ausdehnungen erfahren mußten, kommt der Wille, freiwillig zu dienen und in einer Formation zu marschieren so deutlich zum Ausdrud wie wohl kaum irgendwo sonst. Da, wo allein schon der Weg zum Dienst manche Mühe und Ausdauer erfordert, muß der Geist der Zusammengehörigkeit im Einsatz für Volk und Staat besonders ausgeprägt sein, um die Männer zu einem solchen Eifer und Pflichtbewußtsein anzuspornen. Die politische Aufklärung, das Vertrautmachen mit den Fragen des inneren und äußeren Schicksals der Nation, die Durchdringung mit den Grundsägen der nationalsozialistischen Weltanschauung und der Rasse, wie die geistige Anregung überhaupt — alles das sind Forderungen, für deren Erfüllung der SA. gegenüber der Landbevölkerung wichtige Aufgaben zufallen.

Neben der weltanschaulich-politischen Schuebenso lung leistet die SA. auf dem Lande weitere wie die Stürme in den Städten Aufgaben, die den körperlichen Einfa z fordern. Für den Bauernsohn ist vor allem das sportliche Training bei dem Mangel an senstigen Gelegenheiten von besonderem Wert, so daß hier der SA.- Dienst eine große Lücke ausfüllen kann. Besondere Pflege findet in dieſem Dienst der Reitsport , und die zahlreichen Wettkämpfe, die von den Reitereinheiten auf dem Lande veranstaltet werden, die Erfolge kei größeren Wettbewerben und vor allem die ständig ansteigende Zahl der erteilten Reiterscheine der Reiter- SA. und des NSRK. beweisen deutlich, mit welcher Freudigkeit und Folgerichtigkeit dieser Sport von der SA. vornehmlich und erfolgreich in ländlichen Gegenden gefördert wird. Daß Kampfund Wehrsport und geländesportliche Ausbildung, wie sie von der SA. betrieben werden, auch auf dem Lande führend zur wehrge'stigen Erziehung der jungen Nation beitragen, ist ebenso als ein Erfolg dieses Dienstes zu verzeichnen. Als weitere wesentliche Aufgabe ist hier der der Einsatz zu erwähnen, der in den Städten etwa bei Kundgebungen , Aufmärſchen, im Dienste des sozialen Lebens und der Volksgemeinschaft zum äußeren Ausdruck kommt und der auf dem Lande aus den gegebenen Umständen heraus natürlich andere Formen annehmen muß. Aber auch hier gewinnt der Einsat klare Form, wenn man in Rechnung zieht, welche Möglichkeiten mit dem Eingreifen einer Einheit der SA. in Fällen des Ausbruchs von Naturgewalten gegeben sind, wie wir es in letzter Zeit an verschiedenen Stellen des Reiches erlebten. Gerade die Möglichkeit des Katastrophene insakes hat auf dem Lande schon öfters schnelle Hilfe herbeiführen können und manchen Verlust an Gut und Leben verhindert. Wenn jezt die SA . in waldreichen und viel besuchten Gegenden als Streifendienſt

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NSK Folge 128 eingesetzt wird, um dem fahrlässigen Verursachen von Waldbränden vorzubeugen, so ist das als eine Maßnahme des Katastrophenſchußes Ausdruck dieſer ſtändigen Bereitschaft. Siedlungswesen SA. der Das nimmt gerade in diesen Monaten auch auf dem Lande einen besonderen Aufschwung. In ausgedehntem Maße tommt sie hier mit ihren Mitteln vielen Siedlungswünschen entgegen, die deutsche Arbeiter bisher unerfüllt in ſich trugen. Neben die ländliche Siedlung - wie sie etwa in dem im Aufbau begriffenen großen schle = fischen Musterdorf der SA. zum Ausdruck kommt - wird auch den rein acerbaulichen Bedürfnissen, wie schon angedeutet, Rech nung getragen. Durch die Errichtung voll-

Das

neue

7. Juni 1937 ständiger Neubauernhöfe wird bei gleichzeitiger genügender Landzuteilung für Jungbauern und Landarbeiter die Möglichkeit geschaffen, ſelbſtändige Bauern zu werden. So sind die Beziehungen, die die SA. und das Landvolk verbinden, mannigfaltig und lebendig. Es sind lebenswichtige Gebiete, auf denen sich die SA. auf dem Lande einsett und sie alle, mögen fie Siedlung , Einsaz , Sport oder Schulung heißen, dienen auf verſchiedenen Wegen dem einen Ziel, auch das Bauerntum des miterlebens und der Mitarbeit am neuen Staat teilhaft werden zu lassen und umsichtige und wahre Volksgemeinschaft Menschenführung im Sinne des Führers und der Bewegung zu verwirklichen.

Selbstbewußtsein

Das Arbeitertum erlebt ſeinen Platz in der Nation – Mehr als Erholung aus KdF.-Reiſen NSK Das Suchen der Menschen nach einem neuen Standort innerhalb der Volksgemeinschaft ift für die Gegenwart charakteristisch. Davon zeugen die Ansätze zur Entwicklung eines Brauchtums in den Industriebetrieben, dafür sprechen die mannigfachen Besprechungen nach einer Neuformung des Gemeinschaftslebens auf dem Lande und viele andere Maßnahmen, die vor allem von der NS. -Gemeinſchaft Kraft durch Freude als der mit der Neugestaltung des volkstulturellen Lebens beauftragten Organi fation ausgegeben. Der Nationalsozialismus hat dem deutschen Volk neue geistige Lebensräume eröffnet, und das deutsche Arbeitertum ist im Begriff, sich in diesen Räumen ſeinen Platz zu sichern. Noch ist sich längst nicht jeder Volksgenosse jeines Standortes in der Gemeinschaft völlig bewußt. Zwar ist durch Gesetze und Anordnungen die Stellung des Schaffenden im Lebenstreis der Nation festgelegt, zwar sind die Aufgaben vorgezeichnet, die Rechte und Pflichten abgegrenzt ; entscheidend jedoch ist, daß der einzelne sich als Glied der Gemeinschaft erlebt. Sieht man unter diesem Gesichtswinkel einmal die Aufgabe und Sendung der Kraft= durch- Freude - Reisen , dann wird ihre große sozialpolitische Aufgabe offenbar. Der Schaffende ist freizügig geworden. Er kann sich nach Gutdünken und Wunsch in seinem Vaterlande umsehen. Er kann reisen wohin er will, und er kann sich überall zu Hause fühlen. Der Mensch, der im Betrieb seine Pflicht erfüllt, hat nunmehr die Möglichkeit, sich vom Einsa der von ihm geschaffenen Werte an Ort und Stelle zu überzeugen : Der Turbinenbauer besucht ein Großkraftwerk, der Hafenarbeiter fährt über die Nordsee, der Weinbauer sieht in einer Großstadt oder in einem andern Urlaubsort die von ihm gekelterten Weine. Und jeder Schaffende begreift plötzlich augenfällig den tatsächlichen Nutzen seiner Arbeit für die Gemeinschaft. Er erkennt sich selbst als einen wert-

vollen Faktor im Lebenstreis der Nation. Go wird ihm die Wichtigkeit seiner eigenen Leistung bewußt, und damit steigt gleichzeitig auch die Achtung vor der Arbeit des andern. Wenn man sich einmal auf die dichteriſchen Zeugnisse von Arbeitern vor und nach dem Kriege besinnt, dann wird man wiederholt feststellen können, daß eine Klage allgemein war : Wir sehen den Sinn unserer Arbeit nicht ein, weil wir an den von uns geſchaffenen Werten feinen Anteil haben ; wir sind am Schicksal unſerer Erzeugniſſe in keiner Weise beteiligt ! Diese Beteiligung ist durch die Kraft-durch= Freude-Reisen gegeben. Und das ist ein großer sozialpolitischer Gewinn. Die Ansprüche, die heute an den Arbeitseinſaz des Menschen gestellt werden, sind sehr hoch. Das Arbeitsordnungsgesek verlangt, daß ein Gefolgschaftsmitglied seine Arbeit so verrichte, als ob ihm der Betrieb ſelbſt gehöre. Es fordert eine Leistung zum gemeinen Nuzen von Volk und Staat". Das ist ein neuartiger, ein verpflichtender Appell an die nationale Ehre des Schaffenden. Dieses Ehrgefühl kann ohne ge= wisse Voraussetzungen niemals erwartet werden. Würde der deutsche Arbeiter keine Gelegenheit haben, Volk und Vaterland als größten Wert kennenzulernen und zu erleben, dann könnte sein. Bekenntnis zur Nation nie folche Tiefe besitzen. Das Wissen um die Schönheit, die Größe und den Wert des Begriffes ,,Nation" sichert sich der weitaus größte Teil aller Schaffenden in der NS. -Gemeinschaft Kraft durch Freude und da besonders auf den Urlaubsreisen. Der große Berufsstolz, der im deutschen Arbeitertum lebendig wurde, das Bewußtsein, an einer wenn auch kleinen Stelle maßgeblich am Auf bau mitbeteiligt zu sein, das Gefühl für den eigenen Standort im weiten Lebensraum der Nation — das ſind die Erfolge einer Sozialpolitik, die wesentlich bestimmt wird durch das Wirken der NS.-Gemeinschaft Kraft durch H. St. Freude.

011 ༈ , 3Dt.

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Mobilmachung

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der

Lebensfreude

Hamburg rüftet fich zur „ KdF.“-Reichstagung - Befuch bei der Organiſationsleitung 30 ausländiſche Abordnungen angemeldet – Vorgeſchmack großer Erlebniſſe NSK Hamburg, die alte Hansestadt, ſteht auch in diesem Jahre wieder im Zeichen der Arbeit der NS. -Gemeinschaft Kraft durch Freude. Im Gegensatz zum Vorjahre wird die Tagung einen nationalen Charakter tragen, aber mit der Zusage von nahezu dreißig aus , ländischen Abordnungen vergrößert fich der Rahmen und auch die Bedeutung dieſes Treffens gewaltig. Seit Wochen und Monaten hat das Einfallstor an der Elbemündung alle Kräfte für das großzügige Fest eingespannt, und wer heute in Hamburg ankommt, wird überall die Vorboten dieser Tagung wahrnehmen können. Eindrucksvoll leuchten die Plakate der Reichstagung, die erneut ein umfassendes Bild der sozialen Aufbauarbeit im nationalsozia listischen Deutschland vermitteln wird, und an zahlreichen Stellen der Stadt, an den Stätten der Kundgebungen, wird die Größe der geschaf= fenen Vorbereitungen sichtbar. Wie bei allen großen Veranſtaltungen, drängt fich in den letzten Tagen die Arbeit gewaltig; aus aller Welt kommen Briefe , Anfragen, Zusagen, die schnell erledigt werden müſſen, um die Teilnahme der verschiedenen Gruppen und Abordnungen zu sichern. Im Zentralbüro der Reichstagung, das in einem etwas ruhigeren Stadtteil Hamburgs liegt, laufen alle Fäden zusammen, treffen all die Hilfskräfte, die für das Gelingen dieser Tagung eingesett wurden, ihre Vorbereitungen. Ein jeder weiß, daß es auf ihn ankommt, auch wenn er eine noch so kleine Aufgabe zu erfüllen hat, denn beim Ausfall auch nur eines einzigen kann die Arbeit vieler zunichte gemacht werden. Aber man muß es dieſen Männern ſchon laſſen: Tag und Nacht sind sie am Werke, schaffen mit einer Hingabe, die vorbildlich ist. Wer im Vorjahre dem Internationalen Freizeitkongreß beiwohnte, der wird einen unvergeßlichen Eindruck von der Buntheit und Farbigkeit, von der Schönheit und Erhabenheit und von dem tiefen Gehalt dieses Treffens der Nationen unter dem Motto der Freude und Arbeit gewonnen haben. Wie es in diesem Jahre wird? Nicht minder gewaltig ! Denn aus allen Gauen Deutschlands treffen die Männer der Arbeit mit den Gruppen und Abordnungen des Auslandes zusammen. Der Festzug des deutschen Voltes , der den letzten Tag der diesjährigen Reichstagung der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude einleitet, wird so recht die Lebensfreude, die wieder ihren Einzug gehalten hat, zum Ausdrud bringen. Das Wort des Reichsleiters Dr. Leg „ Deutschland ist wieder schöner geworden" trifft auf diese Gestaltung besonders zu. Welch unendlich mühevolle Kleinarbeit, die von der Organisationsleitung seit langem geleistet wird! Unaufhörlich raſſelt in der Zentrale der Vorbereitung der Fernsprecher ; die Flut von Briefen türmt sich zu Bergen zusammen und alles muß bis auf die Minute genau erledigt werden. Gerade die letzten Tage und Wochen

stellen besonders hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit des einzelnen. Wir erleben einen solchen Arbeitstag, werden mit in den Fluß der Dinge eingeſpannt und ſpüren so recht die Begeisterung, mit der jeder hier schafft, weiß er doch, daß sein Einsatz für ein Werk geschieht, das „Freude und Arbeit“ zum großen Leitmotiv hat. Das bezeugen auch die Schreiben ausTeilnehmer , ländischer frembländischer Volkstumsgruppen, die zum Teil im Vorjahre am Internationalen Freizeitkongreß beteiligt waren und für die es eine hohe Freude bedeutet, auch dieses Mal wieder in der Elbestadt babei zu sein. So schreibt eine Gruppe aus Frankreich : „Wir erinnern uns stets gerne der schönen Feste, die wir im vergangenen Jahr in Deutschland erlebt haben. Wir bewahren eine schöne Erinnerung an alles, was uns auf unserer Deutschlandreise begegnete.“ Eine Volkstumsgruppe aus Boulogne spricht in dem Brief, der die Teilnahme an der diesjährigen Reichstagung behandelt, ebenfalls ihren Dank für das große Erlebnis des Vorjahres noch einmal aus, und vielleicht kann man gerade daraus die ehrliche und ungeschminkte Einstellung zu diesem deutschen Werk Kraft durch Freude lesen.

Einen besonders großen Rahmen nimmt in diesem Jahr auch der Sport auf der Reichstagung ein. So werden die Vorführungen wäh rend der Hamburger Festtage recht intereſſante Ausschnitte aus den vielseitigen Arbeitsgebie= ten des KdF. -Sportamtes bringen, um so zu= gleich erneut unter Beweis zu stellen, daß für jeden Volksgenossen hinreichend gesorgt ist, um auch ihm den Sport zugängig zu machen. Die Organisation für die sportlichen Vorführungen und Wettkämpfe, die ihre Krönung in der Siegerehrung der Betriebswetts kämpfer durch den Reichsorganisationsleiter Dr. Ley finden, ist nicht minder groß. Die verantwortlichen Männer haben das Sportprogramm so aufgestellt, daß die Vorführungen zugleich ein Bild des deutschen Sportes bringen. Das Volksfest zeigt flar die Möglichkeiten auf, die beschritten werden können, um mit einfachsten Mitteln volkstümliche Wettkämpfe durchzus führen. All die in und ausländischen Gäste, die für vier Tage nach Hamburg kommen, werden das läßt sich heute schon mit Bestimmtheit aus den Vorbereitungen schließen — ein unver = geßliches Erlebnis mitnehmen. *

Erlebnis deutscher Vorgeschichte Eindrucksvolle Darstellungen im Hamburger Festzug In dem Festzug, der anläßlich der KdF.Reichstagung am 10. Juni burch die Straßen Hamburgs ziehen wird, ist auch die deutsche Vorgeschichtsforschung vertreten. Der Gau Baden der Deutschen Arbeitsfront hat in enger

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Zusammenarbeit mit dem Reichsbund für deutsche Vorgeschichte unter dem Namen „ Nordleute am Oberrhein" einen Wagen erstellt, auf dem Küche und Wohnraum eines nordischen Hauses vor rund 4000 Jahren gezeigt werden, wie sie die Ausgrabungen Profeſſor Reinerths im jungsteinzeitlichen Pfahldorf Sipplingen am Bodensee erschlossen haben. Von Rindern ge= zogen, folgt der zweirädrige Wagen des Nordens

Aus

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NSK Folge 128

dem Hörsaal

aus der gleichen Zeit. Männer und Frauen in der damaligen Tracht schreiten mit und tragen den Pflug, Waffen und Gerät. So treiben der Reichsbund für deutsche Vorgeschichte und der Gau Baden der Arbeitsfront in gemeinsamer Arbeit den Kampf gegen die Barbarenlüge und vermitteln in eindrucksvoller Weiſe das Verſtändnis unſerer Vorgeschichte.

auf

die

Jacht

In der erſten Segelschule des NSDStB. am Starnberger See

Die Ausbildung des

Seglernachwuchſes – Körperliche Ertüchtigung und Erziehung zur Gemeinſchaftsleistung NSK Anläßlich der Eröffnung der ersten Segelschule des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes in Seeshaupt am Starnberger See, hatte der NSK-Sonderberichterstatter Ge= legenheit, sich mit dem Gauſtudentenbundsführer Dr. Doerfler und dem Leiter der Schule, Kapitän Wenzel, über den Zweck der neuen Einrichtung zu unterhalten. Am südlichen Ende des Starnberger Sees, unweit des Ortes Seeshaupt , liegt inmitten eines weiten Parkes die neue Segelschule des Gaues München - Oberbayern des NSD St B. Das helle Blau des Waſſers und das Grün der Ufer mit dem ragenden Bergmaſſiv der Alpen im Hintergrund vereinigen sich zu einem herrlichen Bild. Auf dem Landungssteg der Segelschule, an dessen Ende auf hohem Mast die Flagge unserer nationalsozialistischen Studenten weht, herrscht reges Leben. Sonngebräunte, sportliche Gestalten in weißen Segelanzügen sind eben dabei, ihre Jachten segelfertig zu machen. Kapitän Wenzel, der Leiter der Segelschule, gibt den Studenten und Studentinnen, die hier einen Segelkurs mitmachen, seine sachkundigen Anweisungen. Echt seemännisch

Der Käpt'n" freut sich über die neue Aufgabe, die ihm als Leiter der Segelschule am Starnberger See übertragen wurde. Er ist Hamburger, ein Seebär mit viel Humor, dem Wasser und Wind zum Lebenselement geworden find, ein alter, erfahrener Segler. Mit frohem Eifer ist er dabei, auf Grund seiner großen Erfahrung den neuen Seglernachwuchs unter der Studentenschaft in seiner Kunst zu unterweisen und ihn in dem geſunden und kampffrohen Sport des Segelns auszubilden. „Wir führen hier achttägige Segelkurse durch", erklärt er,,,an denen vorerst jeweils etwa 20 Studenten und Studentinnen teilnehmen. Später, wenn das Haus, in dem unsere Schule untergebracht ist, noch einige Umbauten erfahren hat, werden wir auch eine größere Zahl von Teilnehmern unterbringen können. Was eine richtige Segelschule sein will, muß auch im seemännischen und soldatischen Schwung geführt werden. Wenn wir morgens früh um 6 Uhr aufstehen, geht es zuerst hinunter auf die Seewiese zur Morgengymnastik. Nach dem Frühstüc treiben wie zunächst einige Stunden theoretischen Unterricht. Die jungen angehenden Segler müssen Wetter und Wind

tennen, ſie müſſen durch die günstigste Segelstellung den leiſeſten Wind voll ausnüzen können, ſie müſſen tausend Dinge wissen, die zum Segeln unentbehrlich sind . Und nachmittags fahren wir zuſammen los. Es stehen uns jetzt 3 Jachten und eine Jolle zur Verfügung, doch dürfte sich dieser Bestand später noch erhöhen." Mit Leib und Seele dabei Ein richtiger Segler muß natürlich auch in der Lage sein, das Segelboot sachgemäß zu behandeln und es seetüchtig zu erhalten. Deshalb wird in der Seglerschule am Starnberger See auch eine Werkstätte eingerichtet , in der die Studenten unter Anleitung von Kapitän Wenzel das Knoten und Spleißen, das Segelfliden und all die Reparaturen erlernen, die bei der dauernden Benütung eines Segelbootes laufend notwendig werden.

Was sagt unser Käpt'n nun über seine neuen Schüler, über die Studenten und Studentinnen, die zwar zu einem großen Teil aus Bayern, daneben aber auch aus allen Gauen des Reiches zusammengekommen sind? „ Es ist eine wahre Freude, das Interesse zu beobachten, mit dem alle Kursteilnehmer sich ihrem neuen Sport widmen. Ich möchte fast sagen, man findet selbst bei uns an der Waterkant oben kaum so begeisterte junge Segler wie hier am oberbayerischen Bergsee. Deshalb hoffe ich auch, ge= rade in dieser Schule einen guten Segler : nachwuchs heranzubilden, der auch bei schwierigen Regatten seinen Mann steht." Sport und Kameradschaft gehören zuſammen Wie Gaustudentenführer Dr. Doerfler ichon bei der Eröffnung der neuen Segelschule betonte, wurde diese Einrichtung für die deutschen Studenten geschaffen, um ihrer sportlichen Ertüchtigung, und zwar einer ernsten und harten Ertüchtigung , zu dienen . Der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund, der sich von Anfang an mit besonderem Nachorud für die gleichmäßige geistige und auch körperliche Ertüchtigung des deutschen Studenten einsetzte, gab durch die Errichtung dieser Schule, Deren Kurse mit verhältnismäßig sehr geringen Kosten verbunden sind, allen Studenten die Möglichkeit, sich in Sonne und Wind körperlich zu stählen und zu tüchtigen Seglern auszubil

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NSK Folge 128 den. Es ist dabei von besonderem Wert, bag gerade der Segelsport zum Mannschaftsgeist , zur Gemeinschaftsleistung erzieht und so die Kameradschaft der Studenten untereinander festigt. Der Gaustudentenbundführer, der sich selbst ganz besonders für das Gedeihen und den Erfolg der neuen Segelschule seines Gaues, der ersten Segelschule des NSDStB., einseht, weiſt seine Kameraden immer wieder darauf hin, die Schule und ihre Einrichtungen als das Gut des Boltes zu betrachten, das ihnen die Partei zur Benützung, zur sportlichen Ertüchtigung zur Verfügung gestellt hat, und dieses Gut so zu

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gebrauchen und zu behandeln, daß es auch den Studenten, die nach ihnen dieſe Schule besuchen werden, ebenso zur Erholung und zur ſportlichen Ausbildung dienen kann. Sport und Kameradschaft gehören zusammen, sie werden in der Segelschule am Starnberger See, der vielleicht schon bald ähnliche Einrichtungen in anderen Gauen folgen werden, eine dauernde Heimstätte finden, die mithilft, den neuen Typ des deutschen Studenten zu formen, dessen geistige und törperliche Ausbildung im Sinne des nationalsozialiſtiſchen Erziehungs: prinzips in gleich hohem Maße verwirklicht ist. H. Schwaibold.

Hans Pfaffs Oftmarklied :

Wir stehen

Das Kampflied, das der soeben verstorbene Hauptschriftleiter Dr. Hans Pfaff in der Zeit des schweren Ringens der Bewegung der Ostmart schenkte, zeugt von dem Geiſt dieses vorbildlichen nationalsozialistischen Kämpfers_und Journalisten. Diese Verse sind ein Denkmal der Treue und verbissenen Bereitschaft für Führer und Volt, die Hans Pfaff stets vorgelebt hat. Wir sind der Ostmark verwegene Schar Der Grenze lebendiger Wall. Es schwebt uns zu Häupten der zornige Aar. Wir tragen die Fahne zum Sieg durch Gefahr Und fünden mit donnerndem Schall : Mit Hitler marschieren wir furchtlos und start, Braun ſchimmert die Grenze, und treu ſteht die Mart. Wir find des Oftens gewappnete Wehr Der Grenzmark erhobene Fauft.

Das Auslandsdeutſchtum meldet „Die „Deutsche Zeitung in Frankreich", das bisher halbmonatlich erscheinende Blatt der in Frankreich lebenden Reichsdeutschen, erscheint während der Weltausstellung in Paris als Wochenblatt. Als wertvolles Bindeglied zwischen der Heimat und dem Auslandsdeutschtum hat die Deutsche Zeitung in Frankreich" während der 1/2 Jahre ihres Bestehens viel zur deutsch-französischen Verſtändigung beigetragen. Sie vermittelt den Deutschen in Paris deutsches Kulturgut und Nachrichten aus der Heimat. Den deutschen Besuchern der Weltausstellung wird sie ein guter Wegweiser in Paris sein, denn sie ist durch das nunmehr achttägige Erscheinen in der Lage, die deutschen Gäste über alles Wissenswerte zu unterrichten. Sportfieg deutscher Schule in China. Die jährlich stattfindenden leichtathletischen Wettkämpfe zwischen der ". Kaiser WilhelmSchule" und der Mittelschule der ..Tung-ChiUniversität“ in Woosung wurden in dieſem

bereit ... Schwarz-rote Verräter — wir trafen euch ſehr Im Kampf für Friede und Freiheit und Ehr. Der Schlachtruf uns toſend umbrauſt: Mit Hitler marschieren wir ...

Trog Tod und Teufel - wir stehen bereit Zur Abwehr an Donau und Main. Mit uns zieht die neue, die beſſere Zeit. Granaten und Kugeln verſagen im Streit, Weil unsere Loſung wird ſein: Mit Hitler marschieren wir ... Im Boden verwurzelt, im Felsen verkrallt, Wie Tannen des Grenzwalds im Sturm, So trogen wir mutig der Feindesgewalt Und bannen das Unglüd in jeder Gestalt. Wir sind in der Feldschlacht der Turm : Mit Hitler marſchieren wir ... . . .

Jahre zum drittenmal ausgetragen. Schauplak der Wettkämpfe war der Sportplak der „ Tungs Chi-Universität“ in Woosung. Auch in dieſem Jahre war der Kaiser-Wilhelm-Schule“ der Sieg nicht zu nehmen. Zum drittenmal, und damit für dauernd, gewann sie den von Genes ralkonsul Kriebel gestifteten Pokal. Auch die Ortsgruppe der Landesgruppe China der Auslandsorganisation der NSDAP. beteiligte sich an der Durchführung der Wettkämpfe. Deutscher Farmertag in Südafrika. Auf der Farm eines Volksgenossen in Davel (Ermelo, Südafrika) kamen zahlreiche deutsche Volksgenossen aus Südafrika zu einem deutschen Tag zusammen. Ein gemeinsames Eintopfeſſen vereinte die Volksgenossen, die zum Teil viele 100 Kilometer im Kraftwagen zurückgelegt hatten, um wieder im Kreise deutscher Landsleute einige schöne Stunden zu verleben. Heimatliche Lieder und Tänze wurden von der Jugendgruppe zum Vortrag gebracht und fanden besondere Anerkennung.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

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Die

deutsche

Sonderdienst der NSK

verantwortlich: Erika Kirmit.

Frau

Kurzberichte für die Frau

Amtl. Preffedienst der Nationalfozialiſtiſchen Frauenfchaft und des Deutschen Frauenwerkes

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Ein klares Wort zum Thema Hausgehilfin Die vielseitigſte Berufsausbildung der Frau – Die Beſten melden ſich – Ein Beruf, der unberechtigt in Mißkredit verfiel NSK Die Berufswahl stellt die Eltern ebenso wie das junge Mädchen vor eine ernste Entſcheidung, denn es handelt sich ja dabei um eine Frage, deren Lösung das ganze Leben mitbestimmen wird. Gewiß gibt es Wesenszüge, die man als ausgesprochen weiblich ansehen fann, dennoch gibt es aber im Rahmen weiblicher Wesenseigentümlichkeit eine unendliche Fülle von Möglichkeiten spezieller EinzelEs gibt aber in den weitaus begabungen. meisten Fällen die Möglichkeit, für verschiedene Berufe wirkliche Begabung mitzubringen, insbesondere dann, wenn sie innerlich miteinander verwandt sind. Man sollte meinen, daß der Beruf der Hausgehilfin ganz besonders begehrt sei, denn er entspricht ja in der Tat ausgesprochen weiblicher Wesensart und Eignung. Aber man vergegenwärtige sich einmal, was heute eine Hausgehilfin können muß im Vergleich zu früheren Zeiten. Da gab es eine Köchin, die eine ab= geschlossene Dreijahresausbildung nur im Kochen hinter sich hatte, da gab es daneben das Stubenmädchen, das zwar vom Kochen nichts zu verstehen brauchte, aber aller sonstigen im Haushalt anfallenden Arbeit gewachsen sein mußte, einschließlich der Pflege der Wäsche und des perfekten Bügelns. Dann gab es die Jungfer oder Zofe, die zur persönlichen Bedienung der Frau des Hauses da war, zur Pflege ihrer Kleidung, zum Empfang des Besuches, zum Servieren und zu feiner Näharbeit und vielem anderem mehr. Da gab es schließlich noch das Kindermädchen, um die vielfältige Kleinarbeit, die mit der Erziehung von Kindern verbunden ist, zu bewältigen. Heute aber sind die meisten Hausfrauen dankbar, wenn sie überhaupt eine Hausgehilfin zur Seite haben, und alle Spezialtenntnisse soll sie nach Möglichkeit beherrschen eder bei der Hausfrau zu beherrschen lernen, so= lange sie noch Haushaltslehrling ist. Das ſett ebenso eine vielseitige Begabung voraus wie eine große Beweglichkeit. Die Hausfrau, die vor allem, wenn sie jung ist, ehe sie sich eine Hilfe nimmt, die Arbeit ihres Haushalts einmal allein gemacht hat, wird wissen, was es heißt, diesen vielseitigen Anforderungen gerecht zu werden.

So wie nun die Ausbildung zur Hausgehilfin dem jungen Mädel eine überaus vielfache Entfaltung seiner Kräfte ermöglicht, so gibt es nur wenige Berufe, die so sehr wirklich innerlich zu befriedigen vermögen. Geschieht doch alle Arbeit in der Familie am Lebenden, was gerade für die Frau so besonders wichtig ist, und stellt das junge Mädel als Arbeitskamerad unmittelbar an die Seite der Hausfrau . Mit ihr trägt sie die Verantwortung, die Sorgen und Lasten, mit ihr teilt sie alle Freude des Gelingens, sie hat teil an der Liebe der Kinder und am Dank des Hausherrn. Über das rein Mechanische wächst ihre Arbeit immer wieder in den persönlichen Dienſt am anderen hinein. Gerade die besten unserer deutschen Mädel werden den Beruf als Hausgehilfin immer wieder wählen. Verantwortungsbewußtſein, Umsicht, Ernst und Liebe zur Sache setzt gerade dieser Beruf in hohem Maße voraus und zieht damit von vornherein die Beſten an. Die Mutter, die die Verantwortung und die vielseitige Beanspruchung kennt, der eines Tages ihre Tochter sich gewachsen zeigen muß, wenn fie heiratet, wird die Ausbildung, die ihr Mädel als Hausgehilfin erfährt, immer als besonders glücklich anerkennen. Soziale Übelstände, wie sie hier und da noch auftreten, werden um so schneller beseitigt sein, je ernster und sorgfältiger sich Hausfrau und Hausgehilfin der Aufgabe bewußt sind, die ihnen übertragen ist, der einen als Lehrmeister und Arbeitgeber, der anderen, an ihrem Teil, zu dem sie Neigung, Begabung und Verantwortungsfreudigkeit zur Leistung in der Volksgemeinschaft gerufen hat, ihre Pflicht zu tun. Ein Haushalt ist kein Betrieb. Ein Achtstundenarbeitstag läßt sich nicht durchführen. Wie alle Arbeit am Lebendigen, bringt er einmal ein Übermaß, ein andermal Ruhe und Entspannung in der Arbeit mit sich. Wenn von beiden Seiten die gleiche Liebe zur Lösung der gemeinsamen Aufgaben mitgebracht wird, so muß es gelingen, binnen kurzem die alten Mißstände, die wir aus der liberaliſtiſchen Zeit übernommen haben und die diesen Beruf in Migkredit gebracht haben, restlos zu be seitigen und zu gemeinsamem Wirken zusammen= d. BF. zufinden.

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Arbeitsführerinnen -Schule

- ei ne Schule

ohne Schulbänke

Die Führerinnenausbildung im Arbeitsdienst für die weibliche Jugend - Hier wird das Rüstzeug für verantwortliche Menſchenführung erworben NSK Wie zu jedem Beruf gehört auch zu dem der Arbeitsdienstführerin eine Ausbildung. Ge fordert werden : halbjährige Dienstzeit als Arbeitsmaid, Besuch einer landwirtschaftlichen Frauenschule, kurze soziale Arbeit und Teilnahme an einem Führerinnenlehrgang an einer Bezirksführerinnenschule des ArbeitsAus der dienstes für die weibliche Jugend. Arbeit einer solchen Schule soll nun hier berichtet werden. Zunächst müſſen wir uns dabei lösen von der Vorstellung, daß es in diesen Schulen Schulbänke, Lehrerinnen und Schülerinnen gibt , und ähnliche, mit dem Begriff Schule verbundene Dinge. In den Schulen des Arbeitsdienstes werden nicht Schülerinnen von Lehrerinnen unterrichtet, sondern Mädels, die auf Grund ihrer Eignung und ihres Arbeitsdiensterlebnisses sich entschlossen haben, der großen Erziehungss schule der Nation ihre ganze Kraft zur Verfügung zu stellen, wird von erfahrenen Führerinnen des Arbeitsdienstes hier das Rüstzeug für die Führerinnentätigkeit in der kameradschaftlichen Form lebendiger Arbeits- und Lebensgemeinschaft vermittelt.

Alle Arbeit der Führerinnenschulen muß auf den späteren praktischen Einsatz im Lager ausgerichtet sein. Hier darf weder arbeitsdienstfremde Wissenschaft noch spezialisierte Kochund Haushaltskunst betrieben werden . Der Tag in der Führerinnenschule ist bis ins legte eingeteilt. Er beginnt um 6 Uhr mit einer kurzen Morgengymnastik. Um 7 Uhr sammelt sich die Gefolgschaft zur Fahnenhissung und nach dem Frühstück beginnt dann der eigentliche Arbeitstag mit einer gemeinsamen Singſtunde, in der vor allem auf stimmliche Schulung, Anleitung zur Chorleitung und Vermittlung eines umfangreichen Liedgutes für die spätere Arbeit der Führeranwärterin in den Lagern hingearbeitet wird. Im Anschluß daran findet für die Hälfte der Führeranwärterinnen eine Stunde Leibeserziehung statt, wobei die Gruppen so wechseln, daß jeden zweiten Tag jede Gruppe erfaßt wird. Danach beginnt der praktische, etwa dreistündige Unterricht in den einzelnen Arbeitsgruppen: Küche, Haus, Waschküche , Garten und Stall ſollen einmal von den Führeranwärterinnen selbst beſorgt werden, dabei aber sollen fie unter Anleitung ausgebildeter Lehrkräfte in der richtigen Durchführung der Arbeiten unterwiesen und zur richtigen Zeit- und Kräfteeinteilung erzogen werden. Manche von ihnen, die bei den Aussprachen sich ſtill zurückhält, zeigt hier, daß sie ein brauchbarer und verantwortungsbewußter Mensch ist, dem man unbesorgt die Führung eines Lagers anvertrauen kann, während manche andere, die immer vorn=

an mit dem Mund ist und den Eindruck eines flugen, tüchtigen Menschen machen könnte, hier beweist, daß sie unzuverlässig und unordentlich dort ist, wo es keine Möglichkeit gibt, vor einer Gemeinschaft zu glänzen und hervorzutreten. So kann die praktische Arbeitszeit in der Führerinnenschule zwar in der kurzen Zeit keine vollendeten Wirtschaftskräfte, Gärtnerin= nen usw. ausbilden, wohl aber vorhandene praktische Kenntnisse auf die Notwendigkeiten des Arbeitsdienstes ausrichten und helfen, das Maß an Verantwortlichkeit und Pflichtbewußt= ſein zu erkennen, das in dem einzelnen Menschen steckt und das für die Aufgabe der Are beitsdienstführerinnen ein besonders großes ſein muß. In der praktischen Arbeitszeit liegt auch die Arbeit in Webstube und Werkstatt. Beidesdient vor allem der geschmacklichen Erziehung der Führeranwärterinnen und soll anleiten für die wohnliche Ausgestaltung der Schulen und Lager. Nach dem Mittagessen und einer einstündigen Mittagspause steht den Führeranwärterinnen eine 11/2stündige Zeit für eigene Arbeit und Vorbereitung zur Verfügung. Sie sollen hier vor allem lernen, sich auf Themen des staatspolitischen Unterrichts vorzubereiten und die Bücher durcharbeiten, die sie für den staatspolitischen Unterricht kennen müſſen. Am Nachmittag sett dann der theoretische Unterricht ein. Hier wird vor allem das notwendige Wiſſen vermittelt werden, das sie zur Durchführung des staatspolitischen Unterrichts im Lager brauchen. Auch dabei ist besonderes Gewicht auf Arbeitsgemeinschaften, methodische Übungen und Lehrproben gelegt, damit die Ungeschicklichkeit und die Hemmungen, die die Führeranwärterinnen in der Weitergabe des Schulungsstoffes oft haben, überwunden werden. Ein letztes, aber nicht weniger wichtiges Gebiet ist der Feierabend. Denn hierin sieht der Arbeitsdienst ja eine besonders große Aufgabe für die Neugestaltung der Geselligkeit. Volkstanz, Laienspiel, ernste geschlossene Feierstunden werden von den Führeranwärterinnen gestaltet zur Freude der Gemeinschaft und wieder in Hinblick auf die spätere Arbeit im Lager. So fügt sich alles im Tag der Schule, vom Frühsport bis zum Feierabend harmonisch und lebendig zusammen, und die Führeranwärterin= nen haben nach dem halben Jahr nicht das Gefühl, einer strengen Schule entronnen zu sein, sondern von helfenden, erfahrenen Führerkame= radinnen das Rüstzeug mitbekommen zu haben, das sie für ihre schwere, verantwortliche Arbeit im Lager brauchen. Hanna Röpke.

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Eine Bildhauerin seht sich

durch

Barbara von Kalckreuth ſchafft Porträts berühmter Männer Lebensmut ebneten ihren Weg

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Wir wollen ein wenig erzählen von

Begabung und

einer jungen Bildhauerin, die sich ohne Kunstschulung, aus eigener Kraft und nur besessen von dem Willen zum künstlerischen Ausdruck, in die helle Anerkennung durchgearbeitet hat.

Barbara von Kaldreuth 1933 wieder nach Deutschland kam. Sie erhielt schon 1934 den Auftrag, für den Gedenkraum des Tannenbergdenkmals die Büste des Generals der Infanterie von Below zu schaffen es wurde einer

Sie ist nun soweit, daß sie zum Tannenbergdenkmal, zur Olympiade usw. herangezogen wurde, und sie bekam Büsten von Persönlich-

ihrer besten Köpfe —, und eine große Bronzetür, die sie klar und tattsicher formte. Dann stellte sie für den Dorfplatz im Olympischen

teiten, wie Generalfeldmarschall von Blomberg und Reichsminister Dr. Gobbels in Auftrag und führte sie zur besonderen Zufriedenheit aus, weil eben in ihr eine unverfälschte Lebens

Dorf eine Eulenspiegelfigur her, und es ges lang ihr, das Beschwingte, Tänzerische dieses großen Spötters darin zu fassen. Auch eine Büste des Generalfeldmarschalls von Blomberg steht im Olympischen Dorf. Und schließlich ar= beitete Barbara von Kaldreuth Sportpreise für die Olympiade, die vor allem für die ausländischen Gäste gedacht waren. Damit war

digkeit und Kraft wirkt.

eine sehr weiblich-einfühlsame Barbara von Kaldreuth stammt aus altem märkiſchem Landadel ; Gutsbesiger und Offiziere, aber auch Künstler waren ihre Vorfahren Nach der üblichen Lyzeumsbildung kam Landkind in die Großstadt, fand, daß der malige Akademiebetrieb den Eigenwuchs Begabung allzuoft zerstöre, und versuchte,

das das der sich

allein durchzusehen. Sie arbeitete zäh, aber hatte nur geringen Erfolg in Berlin. Da ging fie 1929 furz entschlossen nach Amerika : padte die Büsten von Hauptmann Köhl und einigen anderen Fliegern ein und gelangte in USA. bald an die richtige Adreſſe, an die dortige Luftwaffe. Sie porträtierte ua. den berühmten Südpolforscher Admiral Byrd und wurde, wie das so üblich ist, von einem zum anderen die verwiesen, machte Kinderköpfchen, die Eltern in vielen Abgüſſen an die Bekanntschaft verschenkten, modellierte Männer aus der Detroiter Induſtrie, den Bürgermeister Walker, Mar Schmeling. Aber dies reichte nicht, um davon zu leben, denn Barbara von Kaldreuth war damals ja noch eine Anfängerin. Sie stellte eine kleine Frauengruppe zusammen, mit der sie im Radio auftrat : sie selbst spielte die „fingende Säge“, und ließ sich von Gesang und Harfe begleiten. Dies alles klingt ,,abenteuerlich", aber im Grunde ist es nur mutig: es ist jener Mut zum herzbefreienden Abenteuer, den wir entgegn aller bürgerlichen Beschränkung wollen, und der nötig ist auf jedem Gebiet, im fleinen und im großen Alltag, um unsere guten Träume durchzusetzen. Solcher Mut ist das Zeichen wahrheitsliebender Menschen. Wobei wir nicht leugnen wollen, daß bei Barbara von Kaldreuth vielleicht doch ein bißchen Freude am Spiel mit Leben und Menschen mitwirkt, aber dies wird durch die Strenge Arbeit ausgewogen . Und die Leistung fand Anerkennung als

die Geltung ihres Namens gesichert, vorausgesezt, daß sie weiter an ihren Ausdrucksmits teln arbeitet. Aber dies scheint sicher, denn das Temperament dieser Frau ist so beweglich, daß sie stets von selbst zu neuen Wegen und Lösungen drängen wird. Ihr letter Auftrag war die Büste des Reichsministers Dr. Goebbels ; fie ist eine der besten Porträts des Ministers geworden, weil sie ganz anspruchslos, einfach von der ruhigen Beobachtung her, den Kopf nachformt, und die kraftvolle und warme Bes handlung des Bronzematerials iſt dabei typisch für Barbara von Kaldreuth.

Neben diesen großen Aufträgen geht die fleinere Arbeit, die den Bildhauer in das tägliche Leben einfügt. Wandteller, Tür- und Kaminzeichen, Hoheitszeichen für Reichs= bauten und viele Sportpreise, die gewöhnlich in Kästen und ähnliche nußbare Dinge gefügt Find, so daß der " Ehrenpokal" einmal außer acht bleibt. Die besondere Liebe gehört den Pferden, und Barbara von Kaldreuth hat eine fast malerische Art, in die feste einfarbige Bronze die flüchtige Bewegung der Tiere im weiten Feld einzufangen. Aus solchen verschiedensten kleineren Dingen erwirbt man sich die Kraft, etwas Größeres zu leiſten -- denn das Große kann immer nur selten sein. Aus dieser beständigen Übung der Hand und der Formgestaltung gewinnt Barbara von Kaldreuth die Fähigkeit, die Sehnsucht nach der greßen Freifigur zu erfüllen, oder, in wachſender Schärfe des Blicks für das Wesen des Menschen, einen Porträtauftrag zu meistern. Eine Fähigkeit, die, gerade weil sie selbsterworben und unverbildet ist, in besonderer Lebendigkeit und Vielfalt wirken kann. O. St.

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Bereitschaft zur Freude Durch gemeinschaftliche Arbeit wird ein Muſterdorf geſchaffen — Mutter Larſen erzählt von der Aktion „ Schönheit der Arbeit" NSK Endlich war auch für mich der erste Ferientag gekommen : Endlich war ich wieder auf dem Wege zu dem Heidehaus von Mutter Larsen. Ich war schon wieder ganz „ zu Hauſe“, als wir abends vor der Tür zuſammenſaßen und mit vorsichtigen Fragen wieder zueinander fanden. Immer interessiert am Schicksal der anderen, fragte ich die Hausmutter nach allen tleinen und großen Begebenheiten des letzten Jahres. Mit freundlich gleichbleibendem Intereſſe folgte sie den bunten Bildern, die ich ihr vom Stadtleben zeichnete. Plöglich merkte ich aus dem Aufblizen ihrer Augen, aus der gespannten Aufmerksamkeit meiner bis dahin so ruhigen Zuhörerin, daß ich mit der Schilderung einer KdF.-Reise an etwas gerührt hatte, was ihr mehr bedeutete als die abwechslungsreiche Darstellung fremder Dinge. Langsam nahm sie mir die Führung des Ge= spräches ab, ` langsam wurde ich zur Zuhörerin. ,,Sehen Sie, das habe ich in den letzten Jahren gemerkt, wieviel Kraft man aus einer wirklichen Freude haben kann. Es ist eben doch etwas anderes, ob man nur so im Nachbardorf in ein Kino geht, das man danach gleich wieder vergißt. Solche Vorstellungen sind keine besondere Freude, sondern gerade eine Abwechslung. Aber daß einer daherkommt, der sich lange überlegt hat, was gerade uns hier in unſerem Dorf fehlt, woran wir einmal eine ganz besondere Freude haben könnten, schon das ist eine Freude. Ich glaube, es kommt nicht darauf an, daß man sich dahersetzt und einfach sagt : Macht mir eine

Das

„feine Fräulein

Freude. Man muß schon selber etwas dazu tun, um froh zu sein.“ Lebendig erzählt sie von der Aktion „ Schönheit des Dorfes“, die ihr dieſen Gedanken besonders klargemacht hätte. Da käme es auf die Hilfe und Mitarbeit des einzelnen an. Da müßte sich jeder selbst seine Freude schaffen. Was sie denn nun als Frau dazu tun könnte? Nun, sie glaube, daß gerade sie als Frau da am meisten helfen müßte. Es wäre eben heute nicht mehr damit getan, daß man inmitten alten Gerümpels etwas Neues stelle, ſondern daß alles besser würde und - was wohl die Hauptsache wäre - besser bliebe. Da müßte sie als Frau zusehen, daß die vielen schönen neuen Dinge, die der Mann auf dem Hofe schaffe, erhalten blieben. Da wäre es weiter ihre Aufgabe, die Kinder dazu anzuhalten, an dieser gepflegten Ordnung ihre Freude zu haben und zu lernen, daß solche Freude immer neu erobert ſein wolle. Wie ich ihrem Blid folge, der mit freudigem Stolz den Hof und das Dorf umfaßt, das durch die Gemeinschaftsarbeit aller Dorfbewohner zu einem Muſterdorf werden soll, verſpüre ich, daß hier der Sinn der Idee Kraft durch Freude ebenso tief und echt empfunden wird als von uns in der Stadt. Die Sonderaktion „ Schönheit des Dorfes" der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude trifft hier auf eine Grundbedingung die Grundlage aller Arbeit auf diesem Gebiet sein sollte , auf das Verständnis dafür, daß die Bereitschaft zur Freude, die Fähigkeit, aus ihr Kraft zu schöpfen, im Menschen selbst liegen muß. goe- .

aus

der

Stadt"

―― Als Studentin im Landdienſt in Ostpreußen Der Weg zur Achtung geht über Leistung die NSK Wir hatten uns zum Landdienst gemeldet, weil wir seine Notwendigkeit fühlten und von seinem Sinn überzeugt waren. Manchmal hatten wir wohl alle an dem Zweck der vorausgehenden, größtenteils theoretischen Schu lung gezweifelt, aber am Ende hatte sich doch herausgestellt, daß sie uns Studenten und Studentinnen zu einer engeren Kameradschaft zusammenschlossen, daß sie unser Wissen von der allgemeinen bevölkerungspolitischen, wirtſchaftlichen und sozialen Lage im deutschen Osten wachgerufen und gefördert hatte . Außerdem war unsere Sangesfreudigkeit erheblich ge= wachsen, eine Tatsache, die auch nicht zu verachten war, wie ſich später zeigen sollte. So fuhren wir durch das Reich nach dem Often nach Ostpreußen , in dem festen Willen, die uns gestellte Aufgabe in jedem Fall zu erfüllen, koste es auch große Anstrengungen. Die Landschaften veränderten sich vor unserem

Blick, mit der Tiefebene kam manchen Süddeutschen schon das Heimweh an, aber die Fahrt durch den Korridor zerstörte in uns alle Be= denklichkeit. In einem neuen Bewußtsein unseres Entschlusses sezten wir den Fuß auf ostpreußische Erde. Das Lager befand sich in einem großen Dorf des Kreiſes, in dem wir eingeseht werden sollten. Hier vollzog sich die innere und äußere Umstellung auf das Neue, das uns erwartete. Der ganze Lebensrhythmus wurde ein anderer. Jeden Tag mußten wir früher aus den Betten ; Sport und Marschieren gewöhnte unſeren Körper an angestrengte Bewegung, das Essen unsere Mägen an die ostpreußische Kost. Vor allem aber erhielten wir intensiven Einblick in die gegenwärtige Lage des Kreises, ja der einzelnen Dörfer. Die anschauliche Ergänzung dazu bildeten Ausflüge, Besichtigungen und die Wanderungen an die Grenze . Ein

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7. Juni 1937 Dorffest brachte uns in unmittelbare Berührung mit den Bauern. In dieser Woche war aus den Gruppen der verschiedenen Hochschulen eine große Kameradschaft geworden. Es war gleichgültig und belanglos geworden, ob Student oder Studentin, ob Mediziner oder Theologe, Bayer oder Ostpreuße. Wir wollten nur eines : gemeinſam die freiwillig auf uns genommene Pflicht erfüllen. Wir hatten Arbeitskraft zu ſein in der Landwirtschaft, lebendige Verbindung zum Reich, Stütze im offenen und verdeckten Volkstumskampf und Beweis einer wahren Volksgemeinschaft. Schließlich kam der Tag der Verteilung auf die Stellen. Jeder mußte nun einzeln für sich auf dem Posten stehen. 1 So pilgerten wir an einem Sonntag mit unseren Habseligkeiten , guten Vorsägen und innerer Spannung in die Dörfer, auf die Höfe. Ich wurde freundlich, aber sehr kritisch empfangen und bald vor die erste Eignungsprüfung gestellt, nämlich den Sonntagsnachmittagstaffee zu kochen. Als ich ihn dampfend und gut geraten auf den Tisch brachte , malte fich in aller Gesichter eine mir zunächst nicht ganz verständlich freudige überraschung. Doch der Bauer klärte die Situation, indem er erzählte, daß sie alle gedacht hatten, das „feine Fräulein aus der Stadt" werde die ungemahlenen Bohnen in kaltes Waſſer werfen und weich tochen wollen. Ich nahm in den folgenden Wochen der an= strengenden und schweren Arbeit alle meine Kräfte zusammen und hatte während des Tages zunächst nichts anderes im Sinn, als die mir zugeteilten Reihen beim Rübenhaden zu bewäl tigen, die mir zufallenden Garben hinter der Maschine her zu binden oder im Hauſe möglichst gründlich und schnell mit Kochen, Puzen , Waschen fertig zu werden. Es war gewiß nicht leicht, aber nachdem die ersten, schlimmsten Tage vorbei waren, war ich ganz eingespannt in den Ablauf des bäuerlichen Lebens. Die Mühe nahm zu aber auch die Leiſtung und damit die wirkliche Hilfe und Entlastung, die ich brachte. Das wiederum schuf bei „ meinen Leuten" die Grundlage für Achtung und Vertrauen. Es entwickelte sich ein sehr gutes und herzliches Verhältnis zwischen uns allen. Mit meiner Bäuerin, einer sehr klugen und

tüchtigen Frau, ſtand ich ganz ausgezeichnet. Sie half mir, neue, ungewohnte Arbeiten und Handgriffe schneller zu lernen und verwöhnte mich geradezu in den Arbeitspauſen. Nicht viel anders war es bei dem Knecht, dem Landhelfer und der Magd. Wir arbeiteten zuſammen und wir feierten zusammen. Wenn der eine mit seinem Teil nicht fertig wurde, half ihm der · andere ; wenn der eine den anderen in der Hitze des schweren Tages angeſchrien und böse Worte gesagt hatte, so vergaßen wir das des Abends, wenn wir vor der Türe unter der Linde saßen und deutsche Lieder sangen oder uns etwas erzählten . Nur wenn wir Kameraden, die wir in demſelben Dorf eingesetzt waren, uns einmal oder zweimal in der Woche nach der Arbeit trafen, öffnete sich für uns der Bezirk des Hofes . Es war gut, miteinander zu sprechen, sich gegenseitig zu berichten, Pläne zu schmieden und in die Wirklichkeit umzusetzen. Doch wurde auch ernsthaft gearbeitet : Dienst in HI. und BDM. des Nachbardorfes und Vorbereitungen und Aufziehen eines großen Dorffestes zum Abſchluß unserer Dienstzeit. Zum größten Teil verließen wir nur ungern unsere Bauern, denn die große Aufgabe ist noch lange nicht gelöst. Nur wenn immer wieder und immer mehr Kameradinnen ihre Arbeitskraft in fester Entschlossenheit dafür zur Verfügung stellen, kann das Ziel erreicht werden. Und Ziel, Wille und Kraft sind die gleichen beim Kameraden wie bei der Kameradin im Landdienst. Beide sind aufeinander angewiesen, doch wird unter Umständen ihre Arbeit und somit der Weg ihrer Wirkung ein anderer sein. Natürlicherweise wird die Kameradin vor allem die Hilfe der Bäuerin sein. Im kleinen landwirtschaftlichen Betrieb, wo der Landdienst hauptsächlich einzusehen ist, ist die Bäuerin in ihrer Arbeit nicht nur auf das Haus und den Stall beschränkt. Die Fülle der Arbeit und der Mangel an Hilfe zwingen sie, fast überall zügleich zu sein. Sie muß auf dem Feld arbeiten, das Vieh versorgen, Essen kochen, die Kinder aufziehen, das Haus sauber und den Garten in Ordnung halten. Sie ist durchaus überlastet, bedarf dringend der Hilfe und ist daher sehr dankbar für jede Erleichterung. Zwischen ihr und den Kameradinnen wird daher das notwendige Vertrauensverhältnis leicht und schnell hergestellt sein. W. J.

Tarif bleibt Tarif Untertarifliche Bezahlung in keinem Falle gültig --Der lehrreiche Fall Huber NSK Berta Huber war bei Frau Schmidt als Verkäuferin tätig. Da das Geschäft, das Haushaltsgegenstände feilbot, sehr schlecht ging, erklärte sie sich ebenso wie die anderen Angestellten bereit, unter Tarif zu arbeiten, und bezog lange Zeit einen Lohn, der starf unter dem vom Treuhänder der Arbeit feſtgesezten Tarif lag. Eines Tages fündigte sie, um sich selbständig zu machen. Nach ihrem Ausscheiden verlangte fie von Frau Schmidt die Nachzahlung aller der

Beträge, die sie vorher nicht erhalten hatte, dh. die Differenz wischen dem Tariflohn und dem wirklich gezahlten Lohn. Frau Schmidt, an die sie sich vor Erhebung der Klage gewandt hatte, hatte die Nachzahlung abgelehnt und sich darauf berufen, daß die Berta Huber ja freiwillig auf diesen Lohn verzichtet habe. In dem nun folgenden Zivilprozeß siegte die Klägerin, Frl. Huber ob, und Frau Schmidt mußte daraufhin die ganzen Beträge nachzahlen. Mit vollem Recht ! Eines der ersten Gebiete,

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RSK Folge 128 mit dem sich die Regierung nach der Machtübernahme beschäftigte, weil es ganz besonders reformbedürftig war, ist das Tarifrecht. Während früher Tarifverträge durch vertragliche Vereinbarungen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zustande kamen, alſo mehr oder weniger im Wege eines Machtkampfes, unabhängig von Den wirklichen wirtschaftlichen Bedürfnissen aus: getragen wurde, trat an deſſen Stelle die Tarif, ordnung, die vom Treuhänder der Arbeit ers Lassen, den wirtschaftlichen Verhält . nissen Rechnung trägt. Die in einer solchen Tarifordnung für die einzelne Arbeit festgesezten Beträge sind den wirtschaftlichen Bedürfnissen durchaus entsprechend, keineswegs besonders hoch, sondern vielmehr die erfor derlichen Mindeſtſäke . Aus dieser Tatfache folgt, daß ein Abweichen von diesen Mindestſägen nur nach oben erlaubt sein soll. Stets wird der Arbeitnehmer der wirtschaftlich Schwäs chere sein, würde man von dieſem Grundſay abweichen, so würde eine Ausnüßung dieſer Notlage durch den wirtschaftlich Stärkeren die natürliche Folge sein. Aus Angst vor dem VerLust der Stellung erklärt sich ein Arbeitnehmer leicht bereit, auf einen Teil seines Einkommens

7. Juni 1937 zu verzichten. Ein solcher Verzicht, der letzten Endes doch kein freiwilliger ist, kann daher bei der Untersuchung der Nachzahlungspflicht nicht berücksichtigt werden. Das Reichsarbeitsgericht hat eindeutig erklärt, daß der oberste Grundsat die Heiligkeit der Tarifverträge sein muß, daß daher ein Verzicht, wie etwa im vorliegenden Falle, ohne rechtliche Bedeutung ist. Dieser Grundsaz findet allerdings seine Grenze an dem gesunden Volfsempfinden. Hat etwa ein Arbeitnehmer durch Bitten und Vorspiegelungen aller Art mit der Versicherung seines Verzichtes auf seine tariflichen Ansprüche eine Anstellung erreicht, zu der sich der Arbeit, geber sonst nicht bereit erklärt haben würde, hat er gar seine Anstellung durch arg= listige Täuschung erreicht, so würde unter Um ständen bei ihm die Durchsetzung tariflicher Ansprüche gegen die guten Sitten verstoßen. In einem solchen Falle hat der Arbeitnehmer ſeine Ansprüche verwirkt, weil dem Arbeitgeber eine Nachzahlung nicht mehr zugemutet werden kann. Abgesehen von diesem Sonderfall aber hat jede Verkäuferin, jede Hausgehilfin und jede sonftige Angestellte ein Recht auf den für sie zuU. K. ständigen Tariflohn .

Oefen auf Sommerurlaub recht. Es ist eine Schande, den treuen Ofen so verwahrlost stehen zu laſſen ! Wenn Frühling wird, hat er seinen Erholungsurlaub redlich verdient und muß gründlich vom Fachmann gesäubert werden, wenn er im Herbst wieder arbeitsfähig sein soll. Manchmal, bei älteren Kachelöfen, ist auch eine umfassende Inſtandsegung nötig, die einen im Mai oder Juni gar nicht sehr stört, aber im November als Katastrophe empfunden wird, besonders, wenn die Wohnung klein ist. Wenn nach drei Wochen im November der Ofensezer endlich kommt, staunt man, was aus so einem Ofen an Asche und Ruß heraustommt. Der Meister sagt dann topfschüttelnd : ,,Alle Frauen machen doch den gleichen Fehler, die Öfen mit Papier vollzuſtopfen, bis er dran erstickt. Das ist ja Gift für den Ofen ! Und außerdem ist Papier so knapp, daß es viel zu schade zum Verbrennen ist, das gehört in die Altstoffsammlung ! Auch mit Flicken ist es so. Auch die kleinsten Läppchen ergeben, wenn alle sammeln, sehr schnell neuen Stoff für einen warmen Wintermantel, während sie im Ofen nur schlecht riechen. Es gibt sogar Leute, die Knochen verbrennen, die ebenfalls ein wertvoller Rohstoff, aber kein Brennstoff sind." Wenn dann der Ofen wieder brennt und uns das Herz ordentlich durchwärmt, faſſen wir auch gute Vorsäge und geloben, im nächsten Frühling unsern Ofen richtig auf Erholungsurlaub zu schicken und ihn nie wieder mit Dingen zu füttern, von denen er nur frank wird, und die der Altſtoffſammlung viel beſſer bekommen. Es gibt ja ſo manche Gelegenheit, wo wir gleichzeitig die Gefahr, den Verderb und den Ärger erfolgreich bekämpfen können, wenn wir nur nachdenken und die Augen offen haben.

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NSK Am ersten warmen Morgen im Frühjahr gerät der Ofen endgültig in Vergessenheit. Er hat uns einen kalten, dunklen Winter lang Leib und Seele gewärmt, hat die flammen Hände und die Eisbeine oft genug aufgetaut; in seiner Röhre haben Bratäpfel geduftet und gezwitschert, und nun, wo aus dem Garten die frisch gegrabene Erde hereinduftet, und die Vögel zwitschern, ist er in einem Augenblid völlig vergessen. Vergessen ist auch, daß er so voller Asche ist, daß man fie heute unbedingt herausnehmen müßte - er interessiert einfach nicht mehr, einen ganzen Sommer lang. Bis man eines Tages Ende Oktober in den graulastenden Nebel blickt und fröſtelnd ſagt : „Ich glaube, heute müssen wir heizen ..." Man macht den Ofen auf und findet ihn verschmutzt, die meiste Asche hat allerdings der Wind inzwischen schön in den Zügen verteilt. Deshalb will er auch nicht brennen und qualmt entsetzlich. Die Zimmerdecke wird grau, die Gardinen ebenfalls, man huſtet und kriegt Kopfschmerzen von den giftigen Kohlengaſen. Man reißt verzweifelt die Fenster auf, friert noch mehr als vorher und hat zuletzt einen scheußlichen Schnupfen. Als lezte Rettung fällt einem der Ofensezer ein, der soll kommen und „ mal nachsehen“. Er läßt aber leider sagen, in den nächsten zwei bis drei Wochen wäre gar nicht daran zu denken, denn jekt qualmten überall die Öfen, und die ganze Innung müßte beinahe Nachtschicht machen, um die Arbeit zu bewältigen. Warum denn die Leute nicht im Frühjahr kämen, wenn stille Zeit wäre, das wäre doch für beide Teile beller! Man friert also zerknirscht weiter und geht in sich. Der Mann hat eigentlich nicht so un-

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Frauent

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Leistungslohn für Frauen NSK Bei verschiedenen Tätigkeiten innerhalb der Industrie besteht die Notwendigkeit, daß auch Frauen die gleiche Arbeit leisten müſſen wie Männer. In solchen Fällen ist es das Bestreben der Deutschen Arbeitsfront, die bisher niedrigeren Löhne der Frauen denen der Männer anzugleichen. So sind zB. in zahl= reichen Wirtschaftsgebieten vor kurzem neue Bezirkstarifordnungen für die Ziegelei- Induſtrie erlaſſen worden. Die betreffenden Reichstreuhänder haben, unter Berücksichtigung des Entwurfs der Reichsbetriebsgemeinschaft Stein und Erde, für die weiblichen Gefolgschaftsmitglieder bestimmt, daß sie im Stunden- und im Akkordlohn den vollen Männerlohn erhalten müssen, wenn sie bei gewissen aufgeführten Arbeiten beschäftigt werden. Damit ist erreicht worden, daß die Frauen in dieser Industrie einen wirklichen Leistungslohn erhalten. Es ist Aufgabe der Referentinnen des Frauenamtes der DAF. bei den Reichsbetriebsgemeinschaften, die soziale Lage der Arbeitskameraðinnen ihres Industriezweiges genau kennenzulernen und für Verbesserungen und Änderungen zu sorgen. Auf die Anregung der Referentin der RBG. 16 hin ist denn auch der Entwurf, der zu der neuen Tarifbestimmung führte, entstanden. Schaukochen im Betrieb NSK ,,Wat der Buer nich kennt fret he nich!" sagt ein altes plattdeutsches Sprichwort. Aber es gibt auch viele Frauen, auf die der Sinn des Sprichwortes zutrifft ; sie kochen immer nur, was sie schon bei der Mutter gelernt haben und sehen neue Rezepte recht mißtrauisch an. Ich kann doch kochen!" - sagen sie entrüstet, wenn man ihnen einmal etwas Neues vorschlägt. Wir wissen heute alle, daß unsere Ernährungsgrundlage uns zwingt, sparsam und vor allem zweckmäßig mit allen Lebensmitteln umzugehen . Dafür ist aber Voraussetzung, daß die Hausfrauen wissen, welche Lebensmittel sie am meisten verbrauchen können , worin sie sich einschränken müssen und welche neuen Gerichte sich unter diesen Bedingungen am besten herstellen lassen. Das Deutsche Frauenwerk hat sich seit jeher in Kursen und bei praktischen Vorführungen mit diesen Dingen befaßt. Die Abteilung Volkswirtschaftliche Erziehung des Frauenamtes der DAF. wendet sich ebenfalls im Rahmen dieses hauswirtschaftlichen Erziehungswerkes an die Frauen in den Betrieben. In Versammlungen, Heimabenden und Vorführungen vermitteln die Sachbearbeiterinnen die notwendige Schulung. Das Interesse ist immer sehr groß, auch die männlichen Arbeitskameraden hören gern den Ausführungen zu . Doch mit Worten allein ist noch nicht viel erreicht, ein wenig praktischer Anschauungsunterricht wird erst den rechten Erfolg bringen. Das Schautochen im Betrieb, bei dem auch meist der Betriebsführer und seine Frau zugegen sind,

und

Frauenta

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regt erst den richtigen Appetit an. So führte, um ein Beispiel zu nennen, der Gau Sachsen in zwei Kreisen sieben Schautochen im Monat April durch. Viele erstaunte und zum Teil abwehrende Gesichter sahen dem Kochen und Backen zu, aber sie verzogen sich alle zu einem ungläubigen Schmunzeln, wenn die lederen Bissen verzehrt wurden. In der Kantine stan= den auch nett gedeckte Tische, die beweisen sollten, wie man mit ganz wenig Mitteln , etwa mit ein paar Meter Seidenband, billigem, aber geschmackvollem Geschirr und einem reinen Tischtuch eine Mahlzeit so anrichtet und hins stellt, daß sich jeder schon gern dazu hinſeßt. Wir wissen ja, daß wir auch mit den Augen eſſen. Die Veranstaltungen der Abteilung Volks wirtschaftliche Erziehung sind eine große Hilfe für die werktätige Frau, die mit wenig Mitteln billig, aber nahrhaft kochen muß. Sie hat oft keine Zeit, wie andere Hausfrauen und die noch in der Berufsausbildung stehenden Mädchen, tagsüber oder abends Kurse zu besuchen. Aber das im Betrieb stattfindende Schaukochen und die volkswirtschaftlichen Vorträge kann sie mit der nach der Fabrik- oder Büroarbeit noch auf sie wartenden Hausarbeit vereinbaren. Die vorgeführten und dann auch gedruckten Rezepte werden gern angenommen, und an dem gesteigerten Verbrauch mancher Lebensmittel zeigt sich deutlich, daß sie auch zu Hause gekocht werden. Volksfest des Reichsmütterdienſtes NSK Die Besinnung auf die in unserem Volkstum ruhenden kulturellen Werte, das Lebendigwerdenlassen der in alten Sitten und im Brauch versunkenen Gedanken gehört mit in das Aufgabengebiet des Reichsmütterdienstes. Die Veranstaltungen von Volksfesten geben dabei der Sommerarbeit des Reichsmütterdienstes ihren besonderen Charakter. Unter helfender Beteiligung aller Parteistellen machte der Kreis Rotenburg-Fulda den Anfang. Väter, Mütter, Kinder, HI., BDM. , Politische Leiter, SA., SS., Reichsarbeitsdienst, Wehrmacht, kurz alle, das ganze Volk war geladen und auch erschienen. Der männliche Arbeitsdienst des Kreises hatte alle äußeren Vorbereitungen getroffen : Herrichtung des Festplates, Aufstellen von Buden und Verkaufsstellen, Abstecken der Spielpläge, Errichtung von Bühnen und Kasperletheater usw. Die Kapelle der SA. machte Musik. Die Mädelgruppe des Reichsnährstandes sang ihre Lieder und führte in ihrer farbenfreudigen Kleidung Volkstänze vor. Die NSV. mit ihren Kindergärtnerinnen und freiwilligen Helfe= rinnen sorgte für die Beschäftigung der Kinder und übernahm die Führung der Wettspiele. Der BDM. trug durch seine Kasperlevorführung zur Belustigung aller bei und veranstaltete sportliche Vorführungen. Ein Festzug unter Anführung der Kapelle der SA. bildete den

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Höhepunkt. Kinder trugen Schilder vorauf, die in origineller Darstellung die Lehrgänge des Reichsmütterdienstes kennzeichneten, die ihre Mütter besucht hatten. All das, was noch äußerlich zur Festfreude beitrug, wie Gewinne, Geschenke, Inhalt der Schieß- und Glüdsbuden, all das, was zur Erfrischung und Stärkung gereicht wurde, war mit freudiger Bereit willigkeit von Parteistellen und Volksgenossen selbstgearbeitet oder gestiftet worden. Das Fest fand seinen Abschluß in fröhlichem Tanz im Freien Das Volksfest des Reichsmütterdienstes im Deutschen Frauenwerk zeigte, wie im nationalsozialistischen Reich ein Fest in echter Gemeinsamkeit und Fröhlichkeit begangen werden kann, daß alle zur Freude aller beitragen. Es war im Grunde mehr als ein Volksfest, es ist lebendiger Ausdruck der gesamten Mütterschulungsarbeit, die sich an die Mütter und damit an die gesunde, lebensbejahende Familie wendet, um diese weiterzuführen zur Volksgemeinschaft.

Schuß der Mutter im Betrieb NSK Das Frauenamt der DAF. hat sich seit seinem Bestehen besonders um den Schuß der Mutter im Betrieb bemüht. Das bestehende Mutterschutzgesetz entspricht nicht ausreichend den Anforderungen, die eine nationalsoziali= Eine Neustische Sozialpolitik stellen muß. fassung ist zwar in Vorbereitung, doch mußten selbstverständlich inzwischen Übergangsmaßnahmen getroffen werden. Es wurde erreicht, daß zahlreiche Betriebsführer den Frauen, die vier. bis sechs Wochen vor der Niederkunft die Arbeit aufgeben, den Differenzbetrag zwischen Lohn und Wochengeld zahlen. Diese Maßnahme be ruht jedoch auf Freiwilligkeit und bietet keinen ausreichenden Schuß. Nun hat der Reichstreuhänder für das Wirtschaftsgebiet Sachsen in der Tarifordnung für die Ziegeleiindustrie bestimmt, daß schwangeren Frauen, die vier Wochen vor der Niederkunft die Arbeit aufgeben, der Differenzbetrag gezahlt werden muß. Diese Anordnung ist außerordentlich zu be= grüßen. Gibt es doch viele Frauen, die nur deshalb bis kurz vor der Entbindung arbeiten, weil sie den Ausfall des Unterschiedes zwischen Lohn und Wochenhilfe fürchten. Es ist selbstverständlich, daß in dieser Zeit, besonders bei Schwerarbeit, der Körper und Organismus der Mutter sehr gefährdet ist. Oft sind Fehlgeburten oder schwere gesundheitliche Schädigungen die Folge solcher Arbeit bis zum lezten Tag. Es ist nur recht und billig, wenn die Frau nicht mehr sozusagen geldlich dafür gestraft" wird, daß sie einem Kind das Leben schenken will. Sie gibt dieses Kind ja der Volksgemeinschaft, und es ist Pflicht dieser Gemeinschaft, für die Gesundheit von Mutter und Kind zu sorgen.

Wie das Frauenamt sorgt NSK Immer, wenn die Familienmutter aus irgendwelchen Gründen gezwungen wird, erwerbstätig zu sein, so bedeutet das nicht nur eine schwere Doppelbelastung für die Frau, sondern gleichzeitig eine ernstliche Bedrohung des Familienlebens, deſſen eigentlicher Mittelpunkt fehlt. Das Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront hat sich daher besonders für solche Fälle eingesezt, wenn dem Manne Erwerbsunfähig= feit drohte oder wenn eine Möglichkeit bestand, durch Arbeitsbeschaffung für den Mann, die Frau der Familie wieder zuzuführen. Hier zwei Beispiele : Ein Familienvater, der mit seinem Rade täglich einen stundenlangen Weg zur Arbeitsstätte zurücklegen mußte und dadurch jeder Witterung ausgesetzt war, erkrankte schwer. Das Frauenamt sorgte durch die Soziale Betriebsarbeiterin des Betriebes zunächst für die Verschidung des Mannes in ein Erholungsheim und ferner verschaffte es der betreffenden Familie beson= dere Unterstützungen. Während der Verschickungszeit wandte sich Die Soziale Betriebsarbeiterin dann an das Arbeitsamt mit der Bitte, den Mann an eine Arbeitsstelle zu vermitteln, die eher für ihn erreichbar war und bei der der tägliche Hin- und Rückweg keine Gefährdung für seine angegriffene Gesundheit bedeutete. Der Mann konnte bei seiner Rückkehr ſofort vermittelt werden und geht heute wieder gänzlich herge= stellt seiner Arbeit nach. Man kann sich die Erleichterung für die Frau vorstellen, die jest ihrer Familie erhalten bleibt. Es handelt sich um eine Familie mit sechs Kindern. In einem anderen Falle arbeitete die Mutter mehrerer Kinder in einer Fabrik, da ihr Mann arbeitslos war. Sie geriet eines Tages mit der rechten Hand in eine Kalandriermaschine, so daß drei Finger vollständig zerquetscht wurden und abgenommen werden mußten. Die Verletzung erwies sich später als eine derartige Behinderung, daß die Frau auch an leichteren Arbeitsplätzen nun sehr mühselig arbeiten konnte. Kurz entschlossen sorgte die Soziale Betriebsarbeiterin durch Vermittlung des Arbeitsamtes dafür, daß der Mann, der bisher nur Gelegen= heitsarbeiten ausführte, im übrigen aber ers werbslos war, wieder eine Dauereinstellung erhielt. Die Frau konnte sich wieder ausschließlich ihrer Familie widmen. In diesem Zusammenhang sei auch noch an jene häufigen Fälle erinnert, in denen bei Körperverlegung durch das Frauenamt eine Um schulung veranlaßt wird, um die behinderte Frau nicht arbeitsunfähig werden zu laſſen.

Druck: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

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NSK -Nachrichten

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Zu NSK Felge 128

Zuständig für die Reichsparteitag= Verwaltungsarbeit Beauftragter des Reichsschatzmeisters bestellt NSK München, 7. Juni. Der Reichsschahmeister gibt bekannt, daß er mit der Durchführung der Finanz- und den Verwaltungsarbeiten für Reichsparteitag 1937 den Reichsoberrevisor Ludwig Adam - Nürnberg Geschäftsbeauftragt hat. Aufstelle Hindenburgplak 1 träge aller Art, die durch die Organisationsleitung des Reichsparteitages vergeben werden, bedürfen zur Erlangung der Rechtsgültigkeit der schriftlichen Bestätigung des Beauftragten des Reichsschahmeisters. ,,Vorbild und Kamerad der Studenten"

Studententum beglückwünschte Lenard NSK Heidelberg, 7. Juni. Reichsstudentenführer Dr. Scheel richtete an den bekannten nationalsozialistischen Forscher Geheimrat Dr. Philipp Lenard , Heidelberg, zu seinem 75. Geburtstag folgendes TeleCramm : ,,Im Namen des deutschen Studententums übersende ich Ihnen, dem Vorkämpfer für eine nationalsozialistische Wissenschaft und Hochschule. die herzlichsten Glückwünsche zum 75. Geburtstag. Wir gedenken Ihrer an diesem Tage als den großen Forscher und vorbildlichen Lehrer. der seinen Studenten stets ein leuchtendes Vorbild und ein guter Kamerad war.“ Japaner studieren deutsches Rechtswesen Führende Gelehrte bei Dr. Frank NSK Berlin, 7. Juni. Der Präsident der Akademie für Deutsches Recht, Reichsminister Dr. Frank, empfing am Montagmittag den Professor für Rechtsgeschichte an der Kaiserlichen Universität Kioto und Direktor des Lehrstuhles für abendländische Rechtsgeschichte, Nishimoto , und Landgerichtsdirektor Ishida , einen engeren Mitarbeiter des derzeitigen japanischen Außenminiſters Hirota . Die beiden japanischen Gelehrten, die sich zurzeit auf einer Studienreise in Deutschland befinden, um die nationalsozialistischen Rechtseinrichtungen kennenzulernen , waren begleitet vom Botschaftsrat Yanay . In angeregtem Gedanfenaustausch unterhielt sich Reichsminister Dr. Frank mit den Gelehrten über japanische und deutsche Rechtseinrichtungen, über Rechtsstudium und Fragen der Rechtsgestaltung der beiden Länder. Profeſſor Niſhimoto überreichte Reichsminister Dr. Frank sein neuestes Werk über deutsche Rechtsgeschichte . Lehrmittel Film Arbeitstagung der Fachbearbeiter des NSLB . NSK Bayreuth, 7. Juni. Um Lichtbild und Film als Lehrmittel mehr als bisher in den Unterrichtsbetrieb einzubauen, fand im Hauſe der Deutschen Erziehung ein Lehrgang für die Fachbearbeiter für Lichtbild und Film statt.

7. Juni 1937 Reichshauptstellenleiter Strider , der die Tagung eröffnete, betonte vor allem die Bedeutung der Herstellung heimatlicher Lichtbilder Unterrichtsgebrauch. Reichssachfür den bearbeiter Seibold stellte die Aufgaben des Reichssachgebietes Lichtbild und Film des NS.Lehrerbund heraus. Von dieser Stelle aus werden den Schulen Lauf- und Stehbilder als Lehrmittel zur Verfügung gestellt und ihre Herstellung als Unterrichtsmittel zweddienlich beeinflußt. Die Möglichkeit, das photographische Bild als Kleinbild herzustellen, sei es als Glas- oder Filmbild, und die Kleinapparatur erschließen hier ein außerordentlich ausbaufähiges Aufgabengebiet. Die Einführung in die technische Seite lag in den Händen eines Fachmannes. Mit neuen Aufnahmegeräten wurden geeignete Motive gewählt und mit Eifer und Spannung die einzelnen Teilgebiete zur Herstellung guter Bilder durchgearbeitet. Dieser Lehrgang dürfte dazu beigetragen haben, den unterrichtlichen Erfolg der deutschen Schule zu erhöhen.

Die Mitarbeit der Waffenstudenten Der Führer des Allgemeinen Deutschen Waffenringes in der Studentenkampfhilfe NSK Berlin, 7. Juwi. Außer den waffenstudentischen Altherrenzuſammenſchlüſſen, die sich dieser Tage zur NS.Studentenkampfhilfe bekannt haben, hat auch der frühere Leiter des Allgemeinen Deutschen Waffenringes , SS.-Sturmbannführer Langhoff, seinen Beitritt zur Studentenkampfhilfe erklärt und seine volle Mitarbeit beim Aufbau der NS.-Studentenkampfhilfe in einer Besprechung mit dem Beauftragten des Reichsstudentenführers, SA.-Obersturmbannführer Trumpf, zugejagt. Vorgeschichtstagung in Düſſeldorf Jahres- und Gautagung des Reichsbundes NSK Düsseldorf, 7. Juni. Die nord- und westdeutsche Arbeitsgemeinschaft des Reichsbundes für deutsche Vorgeschichte hält vom Freitag, dem 11. Juni , bis Montag, den 14. Juni, in Düsseldorf ihre zweite Jahrestagung ab. Damit verbunden ist die erste Gautagung für Vorgeschichte des Gaues Düsseldorf des NS .-Lehrerbundes. Auf der Eröffnungssigung wird Gauleiter Staatsrat Florian die Teilnehmer begrüßen . Anschließend spricht der Schirmherr der nordund Arbeitsgemeinschaft des westdeutschen Reichsbundes , Ministerpräsident Klagges. Der Vortrag des Landesleiters Rheinland des Reichsbundes , Profeſſor R. Stampfuß , über Die Franken, ihre politische und kulturelle Tat im deutschen Westen“ umreißt die Kernfrage der Themen des Tages . Vorträge und Besichtigungsfahrten so zu dem fränkischen Gräberfeld von Gellep, nach frühgeschichtl ichen KulXanten und zu vor- und sehen das Arbeitsturstätten am Niederrhein programm fort. Anfragen und Anmeldungen sind bis spätestens 9. Juni an die Reichsleitung des Reichsbundes für deutsche Vorgeschichte, Berlin W 35, Matthäikirchplatz 8, zu richten.

rud M Müller & Sohn KG.. Zweigniederlassung Berlin SW 68. Zimmerstraße 8

7. Juni 1937

NSK Folge 128

Dr.

Hans

Pfaff

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Die NS. Preſſe gedenkt in Trauer eines alten Parteijournaliſten

Der Nachruf des Reichspreſſechefs

Mit Dr. Hans Pfaff ist einer unserer alten Parteijournalisten von uns ge= gangen. Einst Frontsoldat und Freitorpskämpfer, dann SA.-Sturmführer und Mitbegründer der Parteipreſſe in der Bayerischen Oſtmark, ſeither bewährt in allen den politiſch ſo bedeutsamen Aufgaben, die unserer Preſſearbeit gestellt find, --- so steht Dr. Pfaff als Parteijournalist von echtem Schrot und Korn vor uns. Und so wird er uns dauernd lebendig bleiben. Dr. Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Der kämpferische Journaliſt Am 4. April 1900 wurde Dr. Hans Pfaff in der Ostmarkstadt Hof geboren, ging dort in die Schule und rückte mit 17 Jahren frei willig an die Westfront als Soldat eines Jägerbataillons. Hier trug er eine schwere Gasvergiftung davon. Nach Kriegsende zog er viermal als Freikorpsfämpfer gegen den Feind im Innern , wa r bei der Erstürmung Münchens unter General Epp beteiligt und fämpfte in der Reichswehr gegen den im Vogtlande wütenden Max Hölz und seine Banden. Hauptmann Heiß betraute Hans Pfaff damals mit einer Sonderaufgabe. Er wurde im Spionagedienst eingesezt und lieferte als „ Sekretär" des roten Mordbrenners der heranrückenden Reichswehr wertvolles Material. Nach dieser Zeit des aktiven Einsages für Deutschland widmete er sich seinem Studium in München, Jena und Würzburg und promovierte zum Dr. rer. pol. und Dr. jur. Dr. Hans Pfaff fand schon früh den Weg zu Adolf Hitler und ſtand aktiv in der Bewegung als Sturmführer der Motor- SA. Er hat nie viel Aufhebens hiervon gemacht. Kein schöneres Zeugnis gibt es jedoch in dieſer Hinsicht über ihn, als die Worte des toten Hans Schemm , einen ältesten , der ihn seiner treuesten und tatkräftigsten Mitarbeiter im Kampf um die Bayerische Ost= mark nannte. In Schemms Wochenblatt „ Der Kampf" schrieb Dr. Pfaff zuerst seine scharfen Artikel gegen das System. Später wurde er Mitbegründer der Kampfblätter „Frän-

tisches Volf“ und „ Bayerische Ost = mark". So erwarb er sich beim Aufbau der NS .-Presse in den Gauen Bayerische Ostmark, Franken und Mainfranken große Verdienste. Mit seiner Ernennung zum Hauptschriftleiter der NS.-Presse dieser drei Gaue und zum Gaupreſſeamtsleiter des Gaues Bayerische Ostmark fand seine Tätigkeit ihre Anerkennung. 1934 übernahm Dr. Pfaff die Hauptschriftleitung des Gauorgans ,,Mainfränkische Zeitung“ in Würzburg und kam vor zwei Jahren als Hauptſchriftleiter zum „ National-Blatt“ nach Koblenz. Wie in Bayreuth und Würzburg blieb er auch im Gau Koblenz- Trier der beste Kamerad seiner Schriftleiter, der treue Helfer und Förderer aller. Seine publizistische Arbeit fand nicht nur ungeteilte Bewunderung seiner Arbeitskameraden, sondern auch stets die Zustim mung des Leserkreises. So wurde er auch bald im Westmarkgau, was er vorher im Gau Bayerische Ostmark war : Der unerschrocene Verfechter des nationalsozia = listischen Ideenguts. Dieser einfache, edle Charakter, dieser Naturfreund und bescheidene Kämpfer ist nun so früh von uns gegangen. In seiner oſtmärkiſchen Heimat, die er ſoſehr liebte, in Berned im Fichtelgebirge, wird er im Friedhof am Waldhang seine letzte Ruhestätte finden. Unweit von dort, in Bayreuth, steht das erste nationalsozialistische Denkmal, das in Stein gemeißelt die Worte seines Liedes trägt, das er den Ostmärkern schenkte und das diese bei jedem feierlichen Anlaß nach dem Horst-Weſſel- und Deutschlandlied singen.

Die Partei hat mit Dr. Hans Pfaff einen ihrer führenden Publizisten verloren, die Parteipreſſe einen ihrer alten Kameraden, einen Journaliſten, der die nationalſozialiſtiſche Forderung nach dem lämpferischen Journaliſten in ſeinem ganzen Leben erfüllte. Männer, wie Dr. Hans Pfaff einer war, muß sich unsere journaliſtiſche Jugend zum Vorbild nehmen – dann wird der journalistische Beruf auch in alle Zukunft das Gesicht der neuen Zeit tragen.

ationalsozialiſtiſche 16rift der Schriftlettung: Brief and Drah Berlin 628 68, Zimmer , 90, H. Hernouf: 11002 Berlag : Franz Che : Xa4 ]. 6. m. 1. §., Bentralverlag der RSDUP., Mänchen - Beritu : Chet Berlag , Berlin_6W 68, Brake 88. - - Wile Zahlungen Bud nac (Bolichedlonts Berlin 4454) zu richten



Partei -Korreſponden

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für ble Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDIS. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sindermann Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUS

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NSK Folge 129

8. Juni 1937

Welchen Urlaubsanspruch hat der Arbeiter ? Urlaubgeben 'foziale Pflicht, jährlich bezahlter Urlaub eine Selbstverständlichkeit Höchfturlaub wurde Mindeſturlaub - Recht auf Urlaub, Pflicht zur Erholung Nationalsozialistische Gestaltung des Urlaubsrechts

Von Franz Mende, Leiter des Sozialamtes der DAF.

NSK Die bewußt in den Vordergrund unserer sozialpolitischen Erörterungen gestellte Frage des Urlaubs ist durch die aufwärtsſchreitende Entwicklung der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude jedem Volksgenossen sichtbar vor Augen gerückt. Auch wenn der Urlaubsanspruch gesetzgeberisch noch nicht ausdrücklich verankert ist, gibt es keinen Zweifel darüber, daß in Auswirkung der Fürsorgepflicht des Unternehmers jedem Arbeiter und Angestellten ein aus = fömmlicher Urlaub gewährt werden muß. Unermüdlich sind durch die in den Tarifordnungen und Betriebsordnungen aufgenommenen Bestimmungen die Urlaubsregelungen fortgebildet worden. Man darf hier ohne übertreibung sagen, daß wesentlich mehr getan worden ist, als durch gesetzgeberische Maßnahmen hätte erreicht werden können. In der nationalsozialistischen Sozialordnung ist es nicht Wohltätigkeit, ſondern vielmehr eine auch gesetzlich eindeutig festgelegte Pflicht , daß der Betriebsführer für das Wohl seiner Gefolgschaft sorgt. Eine ausreichende Urlaubsgewährung steht hierbei im Vordergrund und liegt im ureigensten Interesse des Betriebes. Nur dann kann der Schaffende seine volle Kraft für den Betrieb einsetzen, wenn ihm auch die Möglichkeit gegeben wird, fich alljährlich von den Anstrengungen des Arbeitslebens zu erholen. Nur mit gesunden Menschen können wirtschaftliche Erfolge erzielt werden. In manchen anderen Ländern, so auch in jüngster Zeit in Frankreich, beſteht ein gesezlicher Urlaubsanspruch. Über die tatsächliche Durchführung des gesetzlichen Urlaubsanspruchs in diesen Ländern ist nicht viel zu entnehmen. Es hat den Anschein, als ob es in einigen dieſer Länder nur schwer oder nur teilweise möglich

ist, den gesetzlichen Urlaubsanspruch durchzusetzen. Sieht man von Sowjetrußland ab, das wir in solche Rechnungen nicht einbeziehen können, weil dort der Terror herrscht und kein ſozialiſtiſchehrliches Bemühen, dann gelangt man zu der Feststellung, daß allein die Zahl der deutschen Arbeiter, die einen Urlaubsanspruch besigen, mehr als doppelt so groß sein muß als die Zahl der Arbeiter in allen übrigen Ländern Europas. Die Durchsetzung des Urlaubsanspruchs bereitet in Deutschland keine Schwierigkeiten. Es ist für das deutsche Volk zur Selbstverständlichkeit ge= worden, daß der Arbeiter ein Recht auf Urlaub hat. Außerdem wachen die Deutsche Arbeitsfront und die Treuhänder der Arbeit darüber, daß die Arbeiter ihren Urlaub erhalten. Der Führer des Betriebes, der den Urlaub verweigern würde, liese Gefahr, in ein Verfahren vor den sozialen Ehrengerichten gezogen zu werden. Die tiefgreifender Neuerungen und Fort= schritte in den letzten Jahren in der Frage des Urlaubsrechts sind augenfällig . Nach den Feststellungen des Internationalen Arbeitsamtes hat es den Anschein, daß die Landarbeiter in den anderen Ländern keinen gefeßlichen oder vertraglichen Anspruch auf Urlaub haben. In Deutschland haben dagegen die Landarbeiter feit der Machtübernahme ebenfalls einen An spruch auf Urlaub. Ebensowenig ist aus den internationalen Feststellungen zu ersehen, wie der Urlaub der Lehrlinge und der jugendlichen Arbeiter geregelt ist. In Deutschland haben sich die Bestrebungen, dem Jugendlichen einen längeren Urlaub zu gewähren, vollauf durchgesezt. Der Urlaubsanspruch der Jugendlichen erstrect sich durchweg auf eine größere Anzahl von Tagen als der der Erwachsenen. Bei den Jugendlichen sind die Fälle besonders zahlreich, in denen die

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NSK Folge 129 Blatt 2 8. Juni 1937 Führer der Betriebe den Jugendlichen einen wesentlich längeren Urlaub, als er durch Tarifs ordnung vorgeschrieben ist, gewähren, und so den Bestrebungen der Hitlerjugend und der Deutschen Arbeitsfront entsprechen. Auch die Saisonarbeiter, die früher nur selten in den Genuß des Urlaubs kamen, kennen heute den Erholungsurlaub. Hier sind durch Einfüh rung des Urlaubsmarkensystems ganz neue Wege beschritten worden. Dadurch kamen erneut über 12 Millionen schaffende Volksgenossen in den Genuß eines angemessenen Urlaubs. Auch für die in der Heimarbeit Beſchäftigten gibt es Urlaubsregelungen. In der Vergangenheit hat niemand daran gedacht, daß auch der Heimarbeiter eine angemessene Erholungszeit braucht. Dem Nationalsozialismus ist es gelungen, in vielen Tarifordnungen für die Heimarbeit eine Urlaubsregelung durchzusetzen, und zwar nicht nur des Urlaubsanspruchs der von den Hausgewerbetreibenden beschäftigten Hilfskräfte (Betriebsarbeiter), sondern auch des Urlaubsanspruchs der Heimarbeiter bzw. Hausgewerbetreibenden gegenüber ihren Auftraggebern. Schwerkriegsbeschädigten sowie den Opfern der Arbeit wird häufig ein erhöhter Urlaub gewährt. Die Ausgestaltung des Urlaubsrechts zeigt auch in den Einzelheiten unverkennbare Fortschritte. In vielen Tarifordnungen der Industrie konnte die Urlaubsdauer gesteigert werden. Höchsturlaube wurden Mindesturlaube. Während frühere Urlaubsregelungen nur selten eine Staffelung des Urlaubs kannten, ist heute entsprechend dem Grundsatz der Erholungsbedürf tigkeit, fast überall die Staffelung des Urlaubs durchgeführt. Maßgebend für die Staffelung sind die Betriebszugehörigkeit, das Berufsalter oder das Lebensalter. Vorausſezung für die

Gewährung des erstmaligen Urlaubs ist in der Regel die Zurüdlegung einer Wartezeit. 1 Es ist durchweg gelungen, die Wartezeiten erheblich zu verkürzen . Wartezeiten von zwei Jahren sind heute verschwunden und Wartezeiten von einem Jahr sind eine Seltenheit. Unterbrechungen bei Arbeitsmangel, bei Krankheit, im Falle von Wehr- und Arbeitsdienst führen, wenn sie sich in Normalgrenzen halten, bei der Berechnung der Urlaubsdauer nicht dazu, daß Nachteile für den schaffenden Volksgenossen entstehen. Die Jahre 1935 und 1936 haben dazu geführt, daß einheitliche Grundsäße für ein allgemeines Urlaubsrecht aufgestellt wurden, die bereits in praktischer Anwendung erprobt sind und die Gewähr für die Richtigkeit bieten. Der Urlaub hat das Ziel der Erholung. Wenn die Staatsführung darauf bedacht ist, daß die Gefolgschaftsangehörigen einen zur Erholung ausreichenden Urlaub erhalten, so ist es andererseits Pflicht der Gefolgschaftsangehörigen, den Urlaub im Intereſſe der Erhaltung der Arbeitskraft wirklich zur Erholung zu verwenden. Diese Pflicht der Gefolgschaftsangehörigen ist die selbstverständliche Ergänzung seines Rechts auf Urlaub. Der Urlaubsanspruch ist dem einzelnen Volksgenossen nicht allein in ſeinem Intereſſe, ſondern vor allem im Intereſſe der Erhaltung seiner Arbeitskraft für die Volts : gemeinschaft gewährt. Ein umfassendes Urlaubsrecht hat die natio nalsozialistische Staatsführung in den Jahren nach der Machtübernahme geschaffen. Der bezahlte jährliche Erholungsurlaub ist heute für den schaffenden Volksgenossen eine Selbstverständlichkeit, das rechtzeitige Urlaubgeben für den deutschen Betriebsführer eine soziale Pflicht.

Unterredung im Organisationsbüro der „ KdF“ -Reichstagung

Das

Fest kann

beginnen ………

Pg. Rentmeister über die Hamburger Veranſtaltungen - Alles bis ins Kleinſte vorbereitet - Auslandsgruppen fahren nach Norwegen 25000 im „ Festzug – Das Motto von Dr. Ley des deutschen Volkes“ Von dem nach Hamburg entsandten NSK- Sonderberichterstatter NSK Nach all den Vorbereitungen, für die in den lezten Wochen in der Hanſeſtadt unzählige Helfer eingesetzt wurden, find nun die Organisationsarbeiten für die diesjährige Kraft Reichstagung der NS.- Gemeinschaft burch Freude" nahezu abgeſchloſſen. Von 26 Staaten Europas werden Vertreter wrach Hamburg kommen, davon find allein 19 durch Volkstumsgruppen vertreten. Der Geschäftsführer des internationalen Zentralbüros, Bg. Rentmeister , der mit seinen 130 Helfern und Helferinnen , die ihm im Organisationsbüro in der Hansestadt zur Verfügung stehen, die Tagung vorbereitet hat, gab in einer dem NSK.- Sonderberichterstatter in Unterredung eine interessante Vorschau auf die festlichen Ereignisse und ging dabei be

ſonders auf die Teilnahme des AusTandes ein. Gleich unsere erste Frage, die wir an Pg. Rentmeister richten, befaßt sich mit dem großen Arbeits- und Zeitaufwand, der für die Vorbereitung der Reichstagung angesetzt wurde. Lächelnd erzählt uns Pg. Rentmeister, daß dieses Hasten und Jagen, dieses unaufhörliche Arbeiten, dieses Nichtabreißen all der unzähligen Dinge, die nun einmal eine so große Tagung wie die der NS.- Gemeinschaft „ Kraft durch Freude" mit ſich bringt, mit dazu gehört :

Die ersten Gäſte ſind ſchon da ,,Wir haben ja unsere Erfahrun gen , vor allem durch den vorjährigen internationalen Freizeitkongreß, so daß für dieſes

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RSK Folge 129 Jahr das Arbeiten etwas leichter ist. Wenngleich auch der diesjährigen Reichstagung ein nationaler Charakter zukommt, so beweist doch schon die Teilnahme von 26 Staaten Europas - sämtliche Staaten schicken überdies Mitglie= der des Diplomatischen Korps —, welch großes Intereſſe dieser Tagung im Auslande beigemessen wird. Die ersten Gäste aus Por tugal sind bereits eingetroffen und nahmen Gelegenheit, sich über den Stand der Arbeiten des großzügigen Feierabendwerkes der Deutschen Arbeitsfront eingehend zu unterrichten. Die Jugoslawen, Ungarn, Bulgaren und Griechen kommen gemeinsam mit einem Dampfer die Donau herauf, die Rumänen fahren mit den deutschen Volkstumsgruppen aus Mainfranken und dem Riesengebirge, die auf Veranlassung des internationalen Zentralbüros erst fürzlich in Sofia und Bukarest auftraten und mit ihren Tanzvorführungen und ihrem Spiel großen Beifall fanden. Es ist von uns Sorge getragen, daß alle unsere Gäste rechtzeitig Hamburg erreichen, um so an allem teilnehmen zu können.“

Alles ist bereit! Hierbei berühren wir den schwierigen Punkt der Quartierfrage und der Aufteilung der einzelnen Gruppen. Pg. Rentmeister erklärt uns hierzu, daß dank des vorzüglich eingeſpielten Apparates und dank des Entgegenkammens der Hamburger Bevölkerung alle Teilnehmer und Volkstumsgruppen in Hotels und Privatquartieren untergebracht werden können : „ Wir erwarten allein dreißig Sonderzüge, die Zehntausende von Gästen und Volksgenossen nach Hamburg bringen werden, um ihnen Ge= legenheit zu geben, dieser Tagung beizuwohnen. Alles ist für sie bereit. Die Verpflegungsfrage ist ebenfalls restlos gelöſt worden, ſo daß für die Gäste dieser Tagung die Hamburger Veranstaltung ein bleibendes Erlebnis sein wird." Überraschungen für die Ausländer Auch die 6000 KdF. - Urlauber , die in Kürze nach Norwegen ausfahren, sind Zeuge der Hamburger Festtage. Und etwas Besonderes ist für die Ehrengäste und ausländischen Volkstumsgruppen vorgesehen, denn auf der ,,Ozeana“ erhalten 600 von ihnen die Möglichkeit, eben= falls eine Norwegenfahrt zu erleben. Für diese Gruppen wird der 15. Juni, der Tag, an dem die Ausreiſe festgesezt ist, einen beſonderen eindrucksvollen Abschluß der Hamburger Geschehnisse bringen. Weitere 400 Ausländer sind im Anschluß an die Reichstagung nach Wuppertal eingeladen , um an dem traditionellen Fest des ,,Goldenen Spatzen" teilzunehmen. Vielen AusTändern ist weiterhin Gelegenheit gegeben, auf Fahrten und Reisen Deutschland kennenzulernen und am 21. Juni treffen sich dann alle Volkstumsgruppen in der Reichshauptstadt , um sich an dem Auftakt für die Sonnwendfeier zu beteiligen. Die Tschechoslowakei bringt übrigens eine große Überraschung mit in der Prima Ballerina Dom tschechoslowakischen Nationaltheater in Prag, Nikolsfaà. Jede Volkstumsgruppe, das sei hierbei gleich betont, bringt naturgemäß das Schönste mit, was jede Nation in der

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8. Juni 1937 Volkstumsarbeit aufzuweiſen hat. So werden die verschiedenen Abordnungen des Auslandes ein geschlossenes Bild des kultu rellen Schaffens und Lebens der eins zelnen Länder zeigen.

Der Festzug in Zahlen Im Arbeitszimmer von Pg. Rentmeister hängt an der einen Wand ein riesiger Arbeitsplan, auf dem das gesamte Programm der Hambur Wir lassen uns ger Festtage verzeichnet ist. die Zeichen und verschiedenen Angaben erklären und gewinnen so eine Generalübersicht über das Ausmaß dieser Tagung. Der „ Festzug des deutschen Voltes" beansprucht unser großes Interesse. Wir erfahren, daß 25000 Volts : genossen daran teilnehmen werden. Drei Stunden lang ziehen die Gruppen durch Hamburgs Straßen und geben so Kunde von dem Geschehen in Deutschlands Gauen. 3000 Sanitäter stehen bereit, um, wenn notIm ganzen wendig, helfend einzuspringen. werden rund 80 Musikkapellen mit 2500 Musikern eingesetzt, wobei noch nicht einmal die Wehrmachtskapellen einbezogen find. „Wir sehen also", sagt Pg. Rentmeister, daß da allerlei zusammenkommt." Für den Frieden der Völker Wir müssen uns für einen Augenblick ge= dulden und haben so Zeit, in dem amtlichen Führer der Reichstagung herumzublättern. Im Innern finden wir zunächst das Geleitwort des Stellvertreters des Führers , der den Hamburger Tagen die Worte voranstellte: „Eine gut gestaltete Freizeit der schaffenden Deutschen ist eine wesentliche Voraussegung nicht nur für den ſozialen Frieden innerhalb der Völker, ſondern auch für den politischen Frieden zwischen den Nationen." Reichsleiter Dr. Ley bringt ebenfalls ein Geleitwort. Dann folgt Gauleiter und Reichsstatthalter Kaufmann mit einem Aufruf ; der Reichsamtsleiter der NSG. Kraft durch Freude, Dreßler = Andreß , schließt sich an. Und nach knappen Abriſſen die verschiedenen Amtsleiter über ihre Arbeitsgebiete folgt das umfangreiche Festprogramm.

Glaube an die Lebensfreude Zum Abschluß erzählt Pg. Rentmeister noch ein persönliches Erlebnis der vorjährigen Tagung: „ Beim Abschied überreichte mir die pol= nische Volkstumsgruppe einen prächtig geſchnißten Stock, der ihr Glücks-Talisman war. Ihnen hatten die Hamburger Festtage soviel Freude geschenkt, daß auch sie mit einer Gegengabe aufwarten wollten. Daß sie sich hierbei sogar von ihrem Heiligtum" trennten, das beweist eindringlich, wie stark das Erlebnis der Tagung für sie war." So können wir unſere Unterredung abschließen mit dem Wort des Leiters der Deutschen Arbeitsfront, das zur Richtschnur des diesjährigen Treffens geworden ist: ,,Mit stolzer Freude schaffen wir an unserem Werk, das den deutschen Menschen in das Reich der Schönheit und der Kraft führt und das in seinem unbändigen Glauben an die Lebensfreude ein mächtiger Faktor ist zum Frieden der Sch. Völker."

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8. Juni 1937

Europas Südosten

Südslawien

im

Aufbau

Eine politische Umschau – Festigung im Innern , Stärkung nach außen NSK Der Reichsaußenminister hat mit Südslawien einen Staat besucht, dessen Völker auf eine ruhmvolle kampferfüllte Vergangenheit verweisen können, die ihren Charakter geprägt hat. Der durch den Beschluß des Nationalrates der Serben, Kroaten und Slowenen der alten österreichisch-ungarischen Monarchie vom 21. November 1918 auf Vereinigung mit den Königreichen Serbien und Montenegro entstandene Staat nimmt mit seinen 248 665 qkm und faſt 14 Millionen Einwohnern den Nordwesten und die Mitte der Balkanhalbinsel ein und ragt in ſeinem nördlichsten Teil in die Mitte Europas hinein. Die etwa 6 Millionen griechisch-orthodoxen Serben schmachteten nach dem Untergang ihres alten Reiches 500 Jahre unter osmanischer Herrschaft und haben sich erst nach unzähligen opfervollen und blutigen Aufständen im Jahre 1878 ihre staatliche Unabhängigkeit erkämpft. Die etwa 42 Millionen katholischen Kroa = ten , deren machtvolles Königreich des 10. Jahrhunderts schon 1102 mit Ungarn vereinigt wurde und die in der Folgezeit zum Teile unter der Herrschaft der Osmanen, zum anderen Teile unter der der Venetier und der Habsburger gestanden haben, mußten während der vergangenen zwei Jahrhunderte einen heftigen Kampf um die Erhaltung ihres Volkstums im alten Ungarn führen. Die katholischen 1,2 Millionen Slowenen , von denen allerdings eine halbe Million in Italien lebt , haben ihre geschichtliche und kulturelle Entwicklung im Zusammenleben mit dem unter habsburgischer Herrschaft stehenden Deutschtum erlebt. Die 700000 Deutschen haben eine be= sondere Rolle in der Kulturerschließung des südslawischen Staatsraumes gespielt. Im slowenischen Teil bildeten sie durch Jahrhunderte das städtische Bürgertum , in der Wojwodina haben sie aus den nach der Türkenherrschaft entvölkerten und brachliegenden Gebieten einen fruchtbaren Garten geschaffen und in Bosnien haben sie Fabriken und Bergwerke gegründet und das Land der modernen Technik erschlossen . Nimmt man hinzu, daß zu den drei südslawischen Stämmen die serbischen Montenegriner mit eigener staatlicher Entwicklung, aber auch Madjaren, Albaner, Rumänen, Slowaken, Juden und andere Volkssplitter kommen und in Belgrad der Patriarch der serbisch- orthodoxen Kirche , in Sarajewo, der mohammedanische Reis ül Ulema und in den katholischen Teilen vier Erzbischöfe und 13 Bischöfe reſidieren, so wird man erken= nen, welche organisatorische Leistung es war, aus so heterogenen Teilen eine staatliche Einheit aufzubauen, die heute außenpolitisch ein Kraftzentrum Mittel- und Südosteuropas geworden ist. Roch ist die kroatische Frage nicht endgültig gelöst. Die Kroaten mit ihrem Führer Dr. Macek verlangen, geſtüßt auf den Vertrag von Korfu vom Jahre 1917 zwischen der serbischen Regierung und dem Emigrantenkomitee der

Kroaten und Slovenen, eine stark föderalistische Staatsgestaltung nach Stammesgebieten, während die Verfaſſung vom Jahre 1931 einen Einheitsstaat mit dezentralisierten Verwaltungseinheiten (Banschaften ) geschaffen hat . Die jugoslawische Regierungspartei und die auf ihr beruhende Regierung unter der klugen und ſtaatsmännischen Führung des Miniſterpräsidenten Stojadinowic , hat bei den Gemeinderatswahlen vom Herbst 1936 bewiesen, daß sie die große Mehrheit der Serben und Slowenen hinter sich hat, ebenso wie dies auch Macek für die Kroaten getan hat. Die Regierung iſt aussichtsreich bestrebt, zu einer Verſtändigung mit den Kroaten und damit zum Abschluß der innenpolitischen Konsolidierung zu gelangen . Unge= klärt ist auch noch das Verhältnis zu der katholischen Kirche. Ein auf Verlangen des katholischen Geistlichen und Slowenenfüh rers Dr. Korosec fertiggestellter Konkordatsentwurf wurde auf Einspruch der serbischorthodoxen Kirche zurückgestellt. Im Rahmen der „, autoritären Demokratie", die durch ein in öffentlicher Wahl gewähltes Parlament , einen zur Hälfte gewählten und zur Hälfte ernannten Senat , durch die mit starken Rechten ausgestattete Regierung und die Königliche Regentschaft , die für den minderjährigen Sohn Peter II. des im Jahre 1934 in Marseille von Emigranten ermordeten Königs Alexander fungiert, repräsentiert wird, spielte die demokratische serbische „außerparlamentarische Opposition" mit Volksfrontneigungen und die rechtsstehenden Oppositionsgruppen mit Erneuerungstendenzen keine prattische politische Rolle. 80 vH. der südſlawischen Bevölkerung sind in der Land- und Forstwirtschaft tätig . Von den Rohstoffvorkommen, deren Förderung noch sehr ausbaufähig ist, sind Kohle, Erze, besonders das hochprozentige Kupfer und Bleis erz, sowie Bauxit von großer Bedeutung. In den letzten Jahren hat die Anpflanzung von Industriepflanzen die Steigerung des Bergbaues und die Entwicklung der heimi schen Industrie eine starke Förderung erfahren. Deutschland, das seinen Handelsvertehr mit Jugoslawien von 1933 auf 1936 verdoppelt hat, steht mit 23 vH. der südslawischen Ausfuhr und über 26 vH. der ſüdſlawiſchen Einfuhr an der Spize aller seiner Handelspartner. Es bezieht Flachs, Hanf, Nahrungsmittel, lebende Tiere und in der let ten Zeit in steigendem Maße Metallerze und Holz, während es nach Südslawien Textilwaren und elektrotechnische Artikel ausführt und durch Maschinenlieferungen zur Stärkung der wirt schaftlichen Ausrüstung des Landes beiträgt. Das südslawische Heer verfügt einschließlich Gendarmerie und Grenzschuß über eine Friedensſtärke von 148 000 Mann und kann im Kriegsfall bis zu 2 Millionen auf die Beine

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bringen, deren soldatische Tüchtigkeit durch die kämpferische Vergangenheit der südslawischen Stämme gewährleistet ist. In den letzten Jahren wurde die technische Ausrüstung der Wehrmacht unter großen Opfern des kapitalarmen Landes ausgebaut und besonders eine Luftwaffe geschaffen , die über insgesamt 800 Flugzeuge verfügt. Die Flotte besteht aus Teilen der alten österreichisch ungarischen Marine, die durch englische und franzöſiſche Lieferungen ergänzt wurde. Neben der innenpolitischen Konsolidierung, dem wirtschaftlichen Aufbau, der Schaffung einer sozialen Gesetzgebung und dem Ausbau im kulturellen Sektor, hatte die südslawische Staatsführung im letzten Jahre starke außenpolitische Erfolge zu verzeichnen. Sie bekämpft nicht nur den im Innern wühlenden Kommunismus, sondern lehnt auch troß der russenfreundlichen Tradition des alten Serbiens

Fahrt in die

8. Juni 1937 eine Anerkennung der Sowjetunion als einziger Staat der Kleinew Entente und der Bal= tan-Entente ab und ließ sich durch ihre Bin= dung an diese Staatenvereinigungen und durch ihr Verhältnis zu Frankreich nicht daran bes hindern, durch den Pakt mit Italien und den Vertrag mit Bulgarien sowie durch eine Entspannung mit Urgarn zu einer außenpolitischen Flurbereini gung zu gelangen. Die Zeit, da man Südslawien als den Gendarmen Frankreichs im Südosten bezeichnete, ist vorbei, die südslawische Außenpolitik ist heute selbständig und entscheidet ihr Handeln von Fall zu Fall nach eigenem Ermessen. Das Fehlen aller Insſeressengegensätze und die wirtschaftliche und kulturelle Verbindung mit Deutschland lassen eine gute Entwicklung des deutsch-südslawischen Verhältnisses auch für die K. Zukunft erwarten.

Volksgemeinſchaft

Ein Frontabſchnitt nationalſozialiſtiſcher Wohlfahrtsarbeit – An Stätten des wahren Sozialismus NSK Während sich die Straßen der Berliner Innenstadt mit Berufstätigen füllen, die ihren Arbeitspläten unser zustreben, durchfährt Kraftwagen den Osten der Reichshauptstadt und hat sie alsbald hinter sich gelassen. Als die Bremsen zum erstenmal knirschen und der Wagen mit einem kurzen Ruck anhält, ſind wir schon im Kreise Landsberg an der Warthe. Vor uns liegt das NSV . - Jugenderholungsheim Zanzhammer. Still und lauschig fließt die Zanz durch den herrlichen Park, in deſſen Mitte das Haus steht, das vierzig deutschen Kindern, abwechselnd Mädel und Jungen, je vier Wochen Erholung und Heimat ist. Mit lachenden, frohen Gesichtern, ein schmetterndes Marschlied singend, zieht draußen eine glückliche Kinderschar vorüber, während wir drinnen die Arbeit und die Erfindungskraft bewundern, mit denen aus einem Nichts und ohne Beihilfe von oben“ eine Wohlfahrtsstätte geschaffen wurde, die alles in allem nichts weniger bedeutet als ein Jungbrunnen deutscher Volksfraft. Noch unter dem Eindruck dieſer ersten Stätte nationalsozialistischer Frontarbeit fahren wir bereits den nächsten Zielen zu. Unmöglich, alles das, was nun in vielen Stunden eingehender Besichtigungen an uns vorüberzieht, ausführlich und im einzelnen zu schildern ! Nacheinander besuchen wir jene Schwe = stern stationen , die die NSV. -Führung des Gaues Kurmark mit Hilfe ihrer Kreisamtsleiter und Ortsgruppenamtsleiter errichtet hat. Wir treten ein in die niedrigen Stuben eines Bauernhauses oder einer ehemaligen Landarbeiterwohnung, in denen eine NS. - Schwester ihr Quartier aufgeschlagen hat. Welch eine Arbeit ist von ihr zu leisten ! Nicht nur das Dorf, in dem fie wohnt, betreut sie. Ihr Fahrrad trägt sie, auch bei Wind und Wetter, hinaus auf die Dörfer der Umgebung. Alles muß ſie, die NS.-

Schwester, zugleich können und - kann sie auch: pflegen und heilen, trösten und helfen, zupaden und Hand anlegen ; wohin auch immer sie gerufen wird, wächst der Segen ihrer Arbeit auf. Immer mehr möchte man sich noch von der Arbeit, der Sorge und der Freude an der deutschen Volksgemeinschaft berichten lassen. Aber wir müssen weiter. Wir nehmen Abschied von den blühenden Vorgärten und den schnurgerade ausgerichteten keimenden und sprießenden Ge= müsebeeten, die der Stolz jeder NS.-Schwester find, um nun Zeuge zu werden, welche Volkstumsarbeit in den NS.-Kindergärten , die wir besuchen, geleistet wird.

Kindergärten Zweierlei wir: besuchen Dauerkindergärten , die das ganze Jahr hindurch sich der Dorfjugend annehmen, und Erntekindergärten , die nur im Frühling und Sommer ihre Türen weit öffnen, wenn Saat und Ernte die Eltern der Landarbeiterkinder hinaus auf das Feld rufen. Und abermals bewundern wir, mit welch wenigen, Mitteln diese sparsamen Stätten froher Kinderlust aufgebaut werden konnten. Ist es hier ein mühsam frei gemachter Raum in einer Landschule, so ist es dort ein abgeteilter ehemaliger Scheunenraum ; sind es hier leer stehende Räume eines ehemaligen ""Herrenhauses", so war das nächste früher Vorraum einer Kartoffelbrennerei . Aus einem Stallraum, weiß getüncht, blizblank sauber, ist ein Waschraum geworden, in dem schon die Vierjährigen lernen, sich zu reinigen, sich zu kämmen und sich die Zähne zu pußen. Alles geschieht, diese Kindergärten mit fröh= lichen, bunten Tischchen und Stühlchen auszustatten. An den Wänden sind Borte oder stehen Schränke, gefüllt mit Spielsachen und Bastelgeräten. Ja, sogar ein Kasperletheater ist mitunter da, und natürlich Puppenecken, und draußen im Garten, unter schattigen Bäumen,

RSK Folge 129 Blatt 4b 8. Juni 1937 Sandlisten und Spielpläge ; furz alles, was ein Kinderherz begehrt. Unsere Fahrt geht weiter. Zwischen EinHteigen und Aussteigen erleben wir die Landschaft mit ihrem weiten, dünn besiedelten Raum, mit ihren oft mageren und fargen Böden. Wir werfen auch einen Blid in unzureichende Landarbeiterwohnungen und verstehe nun erft n recht, wie notwendig für Gegenwart und Zus kunft unseres Volkes die unermüdliche und opferbereite Arbeit nationalsozialistischer Wohlfahrtspflege, gleich, ob heilender, pflegender ober vorbeugender Natur, gerade hier in der Grenzmark des Oftens ist. Der zweite Tag wiederholt das Erlebnis des erften und vertieft es. Dicht an der Grenze sehen wir auch eins jener neuen „ Gemein = Ichaftshäuser", in das die Schule, aber auch der Kindergarten, ein Hitler-Jugendheim und weiterhin eine hauswirtschaftliche Lehrküche untergebracht sind. Und wir erfahren, indem wir ein Lager des weiblichen Arbeitsdienstes besuchen , wie auch die Arbeitsmaiden hier im fernen Grenzland fich an dem Werk nationalsozialistischer Volks

gemeinschaft mit ganzem Herzen und freudig beteiligen, Als wir dann in der grenzmärkischen Stadt Schönlante noch ein RSV. - Säuglings , heim besichtigt haben und weiter auch sahen, wie hier die Kreisamtsleitung der NSB. am Werke ist, die fast vergessene Handwerkskunst des Drechselns, des Webens und des Teppich fnüpfens wieder aufleben zu lassen, um will tommene Arbeitsgelegenheit zu schaffen, da rundet sich uns das , Gesehene und Geschaute zu einem Erlebnis, daß wir von ihm tief ergriffen und gepackt werden. Während auf der Heimfahrt in die lichterglänzende Millionen= stadt die Fülle des Erlebten noch einmal auf uns einstürmt und wir deutlich empfinden, daß hier an der Front nationalsozialistischer Wohl, fahrtsarbeit das Wort Goethes Wie alles ineinander webt, eins in dem andern wirkt und lebt zur lebendigen Wirklichkeit wurde, da wiſſen wir plöglich: Wir haben nicht nur eine Reise in den Gau Kurmart unternommen , ſondern eine Fahrt in die deutsche Volksgemeinschaft erlebt. Dr. F. B.

Denkt an die Freiplagſpende! Aufruf des Stabschefs der SA. NSK Berlin, 8. Juni . Der Stabschef der SA. , Viktor Luke , wendet sich mit folgendem Aufruf an alle Volksgenossen, auch in diesem Sommer Fre is pläge für die „ Adolf - Hitler - Freiplagspende" zur Verfügung zu stellen, damit den Schaffenden Arbeitsruhe , Erholung und das Erlebnis der Heimat zu ermöglichen und an der Vertiefung der nationalsozialiſtischen Volksgemeinschaft mitzuarbeiten : Wenn heute jooft von den Wundern der Gemeinschaft gesprochen wird, so bedeutet dieser Begriff uns längst teine ungewisse Vorstellung mehr, ſond ernwir ist uns die deutliche und tat: Ber klichung national : bereite sozialistischer Lebensgrundsäße auf dem weiten Gebiet der Volksgemeinſchaft. Eie Fülle von sozialen Einrichtungen und selbstlosen Leistungen der Gesamtheit wie des einzelnen helfen diesen Wundern Gestalt und Inhalt geben. Unter ihnen zählt die „Adolf = Hitler - Freiplagspende" zu den vom größten Opfergeiſt und Einſatzwillen getragenen freiwilligen Leistungen der ganzen Nation. Aus der Solidarität der Kampfzeit geboren, zum Zwed wahrer, opferbereiter Kameradschaft ge= staltet, ist sie heute längst ein Begriff für echte Lebensfreude und Erholung geworden . Die Freiplagspende ermöglicht es, jährlich Tausende von Arbeitern und Kameraden in die deutsche Landschaft hinauszuführen und ihnen Arbeitsruhe und Erlebnis zu vermitteln. Wenn nun im kommenden Sommer so mancher Volksgenosse durch Ferien und Reiſen Erholung sucht, so sollte niemand die Schaffenden vergessen, die fich noch nicht im schönen Deutschland umsehen fonnten. Ihnen die Möglichkeit dazu zu ſchaffen, fann jeder durch seinen freiwilligen Einſatz für die Freiplaßſpende beitragen. Darum stellt Freipläße zur Verfügung ! Helft dem großen Werk der Volksgemeinschaft zu immer neuer Verwirklichung zu gelangen !

Lebenshaltung - Werkgestaltung Arbeitstagung des Verbandes Deutsche Frauenfultur und der Abteilung Kultur, Erziehung, Schulung im Deutſchen Frauenwerk in Dresden NSK Das kleinste Werk der Hand, ein ge= formtes Stüd Holz, eine Tonſchale, eine Bastelarbeit aus dem einfachsten Werkstoff ist gut und echt, wenn hinter dem Schaffen eine schöpferische Kraft steht. Gestaltung ist Ordnung. Bei aller Werkgestaltung muß das Gesetz der Klarheit herrschen. Wir können heute nicht ausharmonisieren zwischen dem nordgermanischen Erbe des Barock, zwischen Romantik und Gotik. Wir brauchen das Kantige und Eckige. Unsere Zelt fordert in jeder schöpferischen Leistung das Große und Klare, das Einfache und Ursprüngliche, das Monumentale . Es heißt in Strenge und Zucht bleiben, wo wir am meisten bewegr find . Nirgends wird diese Forderung klarer verwirklicht als in den Bauten des Führers, die in großer Bewegung dynamisch gemeistert sind und die als Dokument unſerer Zeit weit über die Gegenwart in die Zukunft hinausragen. Dies etwa waren die Leitgedanken des Voitrags, den Architekt Lohse, Dresden, vor den Sachbearbeiterinnen der neuen Sachgebiete Werk , Kleid und Heimgestaltung in den beiden Abteilungen Kultur - Erziehung - Schulung und Volkswirtschaft - Hauswirtschaft hielt. Die Reichsabteilungsleiterin der Abteilung V.-H. , Frau Dr. Vorwerd, und die Leiterin der Schrifttumsstelle der Reichsfrauenführung, Erika Semmler, gaben ihnen die Ausrichtung für die praktiſche Arbeit in den Gauen, um eine einheitliche und zielklare Zusammenarbeit aller Mitarbeiterinnen zu ermöglichen. In Arbeitsgemeinschaften und Aussprachen schulte Frau Agnes Gerlach, die Leiterin der Frauenkultur und des neuen Sachgebietes Werkgestaltung, ihre Mitarbeiterinnen an praktischen Beispielen für die Aufgaben , die sich der Verband Deutsche Frauenkultur gestellt hat .

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Volk

und Bauer

Gonderdienst Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Deutscher Acker

vor Metterläunen geſchüßt Erweiterte Wettervorhersage auf 10 Tage zugunsten der Schadenverhütung und Erzeugungssteigerung Eine einzig dastehende Einrichtung in der ganzen Welt NSK Aь 9. Juni d3. gibt das Reichsamt für Wetterdienst auf dem Wege über die Preſſe, alle Reichssender und die ReichswetterdienstHtellen für drei Monate Zehn - TageWettervorhersagen des Staatlichen Instituts für langfristige Witterungsvorhersage, Bad Homburg v. d. Höhe, heraus. Der geistige Schöpfer dieser in der ganzen Welt einzig da= stehenden Vorhersageform ist der Forscher Professor Dr. Baur. Die Vorhersagen find reichswichtig für die gesamte Wirtschaft, insbesondere für die bäuerlichen Arbeiten und die Ernährungswirtschaft im Rahmen des Vierjahresplanes. Vor einigen Tagen wurde bei der feierlichen Eröffnung des Deutschen Reichsforschungsrates die zukünftige Zusammenarbeit aller wissenschaftlichen Disziplinen und Forschungsinstitute zugunsten der dringenden nationalwirtschaftlichen Interessen Deutschlands festgelegt ; ohne daß das „ wie" der Forschung beengt wird, sollen die gewonnenen Erkenntnisse in schnel ler und wirksamer Weise den Aufgaben der Nation dienstbar gemacht werden. Unter anderem wurde auch darauf hingewiesen, daß in Zukunft solche Institute, die zu einer schnelleren Beendigung ihrer Forschungsarbeiten materieller oder personeller Unterstützung bedürfen, diese in ausreichendem Maße erhalten werden. Es ist kein Zufall, daß in Anwendung dieser neuen Zielsetzung der deutschen Wiſſenschaft und Forschung bereits in diesen Tagen ein Teilgebiet der naturwissenschaftlichen For= schung, die Meteorologie, mit einer Erweite rung ihrer prognoſtiſchen Fähigkeiten in die Öffentlichkeit tritt, die zwar in den vergan= genen Sommern schon probeweise Anwendung fand, jezt aber als wichtiger ernährungswirtschaftlicher Faktor im verstärkten Maße eingesezt wird. Es handelt sich um Wettervorhersagen auf zehn Tage im voraus, die, von dem Staatlichen Forschungsinstitut in Bad Homburg v. d. Höhe unter der Leitung von Profeſſor Baur in mühseliger Kleinarbeit errechnet, nunmehr über alle zur Verfügung stehenden Nachrichtenstellen der Allgemeinheit, insbesondere aber der Landwirtschaft, zugeleitet werden. Sie haben den Sinn, den Bauer bei seinen Feldarbeiten aller Art insofern zu informieren, als er von den kommenden zehn Tagen jeweils weiß, ob sie irgendeine besonders hervortretende Schlechtwetterperiode bringen, ob sie Sonnenschein und Wärme aufweisen, oder sonstige für die im Wachstum befindliche oder erntereife Feldfrucht

bedeutsame Wetterformen auslösen. Der Bauer, der genau weiß, was für seinen Acker und die einzelnen Fruchtarten zuträglich ist, soll auf Grund der gegebenen Zehn-Tage-Vorhersagen in der Lage sein, nach bestem Vermögen seine Arbeiten auf die kommenden Wetterverhältnisse abzustellen , er soll unter Umständen die Erntearbeiten beſchleunigen, wenn irgendeine länger anhaltende Regen= periode eintritt, es wird ihm für solche Fälle auch nicht an landwirtschaftlichen Hilfskräften fehlen. Jedenfalls ist das Ziel dieser neuen Einrichtung, bei günstigen Wetterformen diese im Sinne der Erzeugungssteigerung auswirken zu lassen, während zu erwartende weniger zuträgliche Wetterperioden zum Zwecke der Schadenverhütung durch entsprechende Vorkeh= rungen so weit sie menschlich möglich sind unwirksam gemacht werden sollen. Die Wandlung, die die Arbeit des Reichs = wetterdienstes in der öffentlichen Beurteilung und wirtschaftlichen Auswertung während der lezten Jahre des Zusammenschlusses aller meteorologischen Dienststellen und Forschungsabteilungen erfahren hat, ist so bedeutungsvoll und bei dem ständigen Fortschritt der wissen= schaftlichen Erkenntnisse für die Zukunft in einem Maße ausbaufähig, daß man dieses Fachgebiet der Naturwissenschaften in die erſte Gruppe jener kulturell-wirtschaftlichen Errungenschaften stellen muß, die für die nationalwirtschaftlichen Ziele und An = wendungsmöglichkeiten unserer Tage in Frage kommen. Man hat jahrzehntelang die Meteorologie als interne Wiſſenſchaft behandelt und den so wertvollen Kern der prognostischen Arbeit als eine Art Haſardspiel nebensächlich beurteilt. Diese Tatsachen sind zum großen Teile schuld daran gewesen, daß man irgendwo Wettervorhersagen fand, die aus den okkultesten Quellen stammten und insofern die Geschäftemacherei ihrer Hintermänner deutlich werden ließen, als sie ganz nach Wunsch und Willen jede einzelne Wetterwolke auf Jahre im voraus „ prophezeien" konnten. Diese jeder wiſſenschaftlichen Grundlage fernliegenden „ Wettervorhersagen", die naturgemäß die auf sie gestellten Erwartungen enttäuschten, sind die Ursache der skeptischen und ironischen Haltung der Allgemeinheit gegen die Wettervorhersage überhaupt geworden, da der Laie bei der Abgeschlossenheit des früheren Wissenschaftlers und seiner gewissen Volksfremdheit keine Aufklärung darüber erhielt, wann es sich um ernste wiſſen-

NSK Folge 129 schaftliche Arbeit oder um geschäftstüchtigen Betrug handelte. Im nationalsozialistischen Staat sind dieſe unhaltbaren Verhältnisse bereinigt worden. Heute werden nur solche wiſſenſchaftlichen Fragen der Allgemeinheit zugeleitet, die ihre Brauchbarkeit auf der Basis ernsthafter Forschung nachgewieſen haben, und so handelt es sich bei unseren heutigen Wettervorhersagen um Ergebnisse einer wissenschaftlichen Arbeit, die zwar Irrtümer wie in jedem anderen Fachmenschlichen Schaffens nicht ausschließt, im übrigen aber eine Präzisionsarbeit des Geistes mit höchstmöglicher Zuverlässigkeit darstellt. Im heutigen Staat wird aber nicht nur die wissenschaftliche Forschung jede Unterstützung erfahren, sondern diese hat ihre Erkenntnisse Gemeinwohl zur Ver = auch dem fügung zu stellen. Deshalb kommt es bei Der jetzt eingetretenen Erweiterung der Wettervorhersage darauf an, den gewonnenen wiſſenschaftlichen Fortschritt nach realen Gesichtspunkten abzuschätzen, zu übertragen und orga= nisatorisch so aufzugliedern, wie sich aus den Anwendungsmöglichkeiten ergibt. In dieser Beziehung kann die Wiſſenſchaft vom Wetter eine sehr umfangreiche Anwendung für die ernährungswirtschaftlichen Aufgaben in Gestalt einer Betreuung des Aders vor den Launen des Wetters erfahren. Bezüglich der Wetterschäden und Wetterüberraschungen gibt bei dem heutigen Stand der einschlägigen Wiſſenſchaften nicht mehr der alles entschuldigende Begriff höherer Gewalt. Um so weniger ist diese fata-

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8. Juni 1937 listische Einstellung gegenüber den Launen des Wetters angebracht, weil wir uns heute, wo Deutschland von den Erträgniſſen ſeiner Felder abhängig ist, eine rückständige Ansicht nicht mehr leisten können. Es ist daher Pflicht eines jeden Bauern, alle zur Verfügung stehenden Mittel zur Hebung des Ernteergebniſſes und zur Abe wendung irgendwelcher Schäden anzuwenden, und darum muß auch die agrarmeteorologische Beratung , die organiſatoriſch noch in den Anfängen steht, obschon sie wissens schaftlich schon gut untermauert ist, eine plan= mäßige Förderung auf dem Lande erfahren. Es soll hier nicht nur die Ansicht des neuzeitlichen Wirtschaftlers wiedergegeben sein, der alle nur verfügbaren und im praktischen Einsah anwendbaren Mittel des Bodens, der freien Natur und der schaffenden Bevölkerung erfaſſen will, um die Aufgaben des Vierjahresplans zu erfüllen. Auch der Fachwissenschaftler, der Meteorologe, gibt unumwunden zu, daß die Erkenntnisse der heutigen Wetterkunde von der 24-Stunden-Wettervorhersage bis zur ZehnTage-Vorhersage als Beratung der Gesamtwirts schaft ungemein viel leisten können, mehr noch, als es heute schon geschieht. Vielleicht fehlt es zur restlosen Ausnutung der wissenschaftlichen Erkenntniſſe und ihrer wirtschaftlichen Anwendung nur an der nötigen Brücke in Geſtalt planmäßiger Schulung und geeigneter Organisation, um den hundertprozentigen Erfolg zu gewähr leisten. Wir sind überzeugt, daß man auch dieses Endziel in absehbarer Zeit zu erreichen weiß . Walter Lammert.

Betriebsmittel durch Gemeinschaft Die Leistungsgemeinschaft der ländlichen Genossenschaften - Volkswirtschaftliche Aufgaben für die Erzeugungsschlacht NSK Der Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften (Raiffeisen) hat foeben seinen Geſchäftsbericht für das Jahr 1936 veröffentlicht. Ein Bericht, der nicht nur aus bestimmten wirtschaftlichen Interessen heraus Beachtung verlangt, vielmehr aus ganz grundfählichen Erwägungen zur Handhabung der nationalsozialistischen Interesse Wirtschaftspolitik finden muß. Denn das Genossenschaftswesen ist in seiner Art als gegenseitige wirtschaftliche Hilfsorganisation ein typischer Ausdruck deutschen Wirtschaftsdenkens und deutscher Wirtschaftsgebarung. Man kann die Genossenschaften einfach nicht mit irgendeinem geschäftlichen Privatbetrieb vergleichen. Zwar ist es so, daß die geschäftlichen Handlungen nach außen genau so in Erscheinung treten wie bei einem Privatbetrieb. Doch besteht ein grundlegender Unterschied. Jedes Privatunternehmen hat für die Privatexistenz des Unternehmers zu arbeiten, auch dann, wenn die Arbeit des Einzelunternehmers in erster Linie den Forderungen der Volksgemeinschaft untersteht. Die Genossenschaft jedoch arbeitet nicht für sich, sondern ausTchließlich für ihre Mitglieder, selbstverständlich ebenfalls unter Beachtung der gegebenen volkswirtschaftlichen Erforderniſſe. Die Genossenschaft

will nicht einen möglichst hohen Gewinn, nicht eine möglichst hohe Verzinsung des Kapitals, sondern ihren Mitgliedern, meist Bauern und Landwirten, die möglichst hohe Ausnuzung ihres Betriebes sichern. Die beste betriebswirtschaftliche Nuhung aber iſt gerade in der Landwirtschaft oft den wirtschaftlich Schwächeren nicht möglich, weil die Betriebsinvestierungen in einem solchen Falle für den einzelnen zu teuer werden. Der Volks wirtschaft aber kann es nicht gleichgültig sein, ob der einzelne landwirtschaftliche Betrieb bis zur legten Möglichkeit genutzt wird oder nicht. Durch die Maßnahmen der Erzeugungsschlacht und deren Verstärkung im Rahmen des Vierjahresplanes ist wohl jedem Volksgenossen klar geworden, wie notwendig die Mobilisierung auch der letzten Ertragsreserven in der Landwirtschaft im Interesse der Nahrungsmittele und Rohstoffversorgung Deutſchlands iſt. Wo aber die Kraft des einzelnen nicht ausreicht, da springen die Genossenschaften ein. Am eindeutigsten ist dabei die Arbeit der ländlichen Maschinengenossenschaften. Um nur einige Beiſpiele zu nennen : Zu Anfang dieses Jahres waren 7000 Saatsgutreinigungsanlagen und 1200 Dämpftolonnen in Betrieb. Sie waren zum Teil von Hauptgenoſſenſchaften,

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8. Juni 1937 zum größeren Teil aber von örtlichen Waren= und Kreditgenossenschaften bereitgestellt. Saatgutreinigungsanlage und Dämpfkolonne bilden für die Ertragssteigerung und die verlustlose Aufbewahrung von Futtermitteln eine ente scheidende Rolle. Einem einzelnen landwirtschaftlichen Betriebsführer wird es in den meisten Fällen nicht möglich sein, sich aus eigenen Mitteln eine solche Anlage zu schaffen. Werden aber die Bauern und Landwirte zu einer Ges nossenschaft zusammengeschlossen, so ist auch die Anschaffung kostspieliger Anlagen möglich. Dazu kommt, daß die Genossenschaften in großzügigem Umfange die Maschinenberatung eins geführt haben, so daß der Bauer und Landwirt, der über die Genossenschaft kauft, der Ges wißheit sein kann, daß die Maschine nun auch tatsächlich für seinen Betrieb geeignet ist. Maschinen werden aber nicht nur einmal gekauft, fie nutzen sich auch ab und müssen ents sprechend wieder hergestellt werden. Damit auch dieser Kostenaufwand für die Tandwirte schaftlichen Betriebsführer tragbar bleibt, haben die Genossenschaften entsprechende Abkommen mit den örtlichen Schmiedemeistern getroffen oder eigene Reparaturwertstätten eingerichtet. Hervorragend sind die Leistungen der Genossenschaften bei der Errichtung von FlachsHanfrösten. Bisher sind insgesamt und 22 Flachsrösten auf genossenschaftlicher Gründlage errichtet worden. 670 000 Doppelzentner beträgt ihre Höchſtverarbeitungsmenge. Damit dürften sie in die Lage gesezt sein, die ane fallende Flachsernte ordnungsmäßig zu ver= werten. Darüber hinaus aber sind auch schon fünf genossenschaftliche Hanfrösten eingerichtet worden, deren Verarbeitungsmöglichkeit 300 000 Tonnen umfaßt. Ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet der Genossenschaften liegt in der Erfassung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, in deren Be und Verarbeitung und schließlich in deren Ver wertung. Mit anderen Worten : Im Rahmen der Marktordnung haben die Genossenschaften eine ganze Reihe von Aufgaben zu bewältigen. Auch dafür ein Beispiel : Im Geschäftsjahr 1936 wurden allein 462 Molkereigen offenschaften neu errichtet. Seit 1933 wure den damit insgesamt 3523 neue Molkereigenossenschaften gegründet. Durch diese Aufbauarbeit wurde erreicht, daß heute die Ge= nossenschaften rund 70 v5. der gesamten molte reimäßig verarbeiteten Milch erfaſſen. Wenn man bedenkt, welche Bedeutung die Milchwirte

Milchwirtſch

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schaft - und in diesem Zusammenhang die Fettwirtschaft für Deutschland hat , dann wird man diese ernährungswirtschaftlich so wichtige Arbeit der Genossenschaften ermeſſen können . Auch in der Eierwirtschaft haben die Genossenschaften vorbildliche Arbeit geleistet. 14 Zentralgenossenschaften bestehen heute schon mit insgesamt 369 Untergenossenschaften. Auch die genossenschaftliche Viehwirtschaft ist weiter ausgebaut worden. Die Erfassungsmenge machte im vergangenen Jahre einen Wert von über 80 Millionen Mark aus. Im Hinblick auf die Brotgetreideversorgung ist der Einsaß der landwirtschaftlichen Genossenschaften insbesondere durch den weiteren Ausbau der Speicher zu erwähnen. Heute stehen schon über 900 000 Tonnen Lagerraum zur Verfügung, Anlagen, die damit zu wichtigen Stüßen der Ernährungswirtschaft werden. Ausgebaut wurden auch die genossen= schaftlichen Konservenfabriken zur besseren Vere wertung der Erzeugnisse des Obst- und Gemüsebaues. Die Bereitstellung ausreichender Betriebsmittel ist für den landwirtſchaftlichen Betriebsführer im Zusammenhang mit den durch die Erzeugungsschlacht gestellten Aufgaben bedeutungsvoll geworden. Die Bereite stellung dieser Betriebsmittel zu sichern, haben sich darum in erster Linie die ländlichen Kreditgenossenschaften vorgenommen . Ihre Arbeit wurde erleichtert durch die steigende Geldflüssig. keit auch auf dem Lande, die sich durch den vermehrten Einlagenzuwachs bemerkbar machte. Die Spareinlagensteigerung betrug im Jahre 1936 186,5 Millionen Mark. In den beiden lezten Jahren stieg das Spareinlagenkapital insgesamt um 24 vH. des Beſtandes. Die Gute haben der Kreditgenossenschaften bei ihren Zentralfassen stiegen im Laufe des Berichtsjahres von 340 auf 440 Millionen Mark. Zu gleicher Zeit wurden die Forderungen von 290,4 Millionen Mark auf 247,1 Millionen Mark abgebaut. Nach den bisherigen Ermittlungen konnte aus all diesen Gründen jede Anforde= rung kurzfristiger Kredite für Bauernhöfe und landwirtschaftliche Betriebe erfüllt werden. Das sind nur einige Beispiele aus dem vielfeitigen Arbeitsgebiet der landwirtschaftlichen Genossenschaften. Genossenschaftsarbeit hat sich damit - das beweisen diese Beispiele einer wirtschaftlichen Selbstverwalzu tung entwickelt, wie man sie sich im Dienſt der Erzeugungsschlacht und des Vierjahresplanes nicht besser denken kann. g

Geſamtüber

blic

Eine Lanze für die Magermilch --– Möglichkeiten der Einfuhrbeschränkung Aufgaben der Verbrauchslenkung NSK Trogdem die Milch zu den sogenannten Grundnahrungsmitteln des deutschen Volkes gehört, machen sich die wenigsten Volksgenossen ein klares Bild über den Umfang und die volkswirtschaftliche Bedeutung der deutschen Milchwirtschaft. Um welche Werte es sich

dabei handelt, das zeige folgender Vergleich : Jahreszeitlich werden in Deutschland rund 24 Millionen Tonnen Milch er = zeugt , die einen Wert von rund 2,5 MilDemgegenüber liarden RM. darstellen. macht die deutsche Kohlenförderung im Jahr

NSK Folge 129 zum größeren Teil aber von örtlichen Waren und Kreditgenossenschaften bereitgestellt . Saatgutreinigungsanlage und Dämpftolonne bilden für die Ertragssteigerung und die verlustlose Aufbewahrung von Futtermitteln eine ente scheidende Rolle. Einem einzelnen landwirtschaftlichen Betriebsführer wird es in den meisten Fällen nicht möglich sein, sich aus eigenen Mitteln eine solche Anlage zu schaffen. Werden aber die Bauern und Landwirte zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen, so ist auch die Anschaffung kostspieliger Anlagen möglich. Da= zu kommt, daß die Genossenschaften in großzügigem Umfange die Maschinenberatung eins geführt haben, so daß der Bauer und Landwirt, der über die Genossenschaft kauft, der Gewißheit sein kann, daß die Maschine nun auch tatsächlich für seinen Betrieb geeignet ist. Maschinen werden aber nicht nur einmal gefauft, fie nusen sich auch ab und müssen entDamit sprechend wieder hergestellt werden. auch dieser Kostenaufwand für die Tandwirte schaftlichen Betriebsführer tragbar bleibt, haben die Genossenschaften entsprechende Abkommen mit den örtlichen Schmiedemeistern getroffen oder eigene Reparaturwert = stätten eingerichtet. Hervorragend sind die Leistungen der Genossenschaften bei der Errichtung von Flachsinsgesamt und Hanfrösten. Bisher sind 22 Flachsrösten auf genossenschaftlicher Grundlage errichtet worden. 670 000 Doppelzentner beträgt ihre Höchstverarbeitungsmenge. Damit dürften sie in die Lage gefeßt sein, die ane fallende Flachsernte ordnungsmäßig zu ver= werten. Darüber hinaus aber sind auch schon fünf genossenschaftliche Hanfrösten eingerichtet worden, deren Verarbeitungsmöglichkeit 300 000 Tonnen umfaßt. Ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet der Genossenschaften liegt in der Erfassung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, in deren Beund Verarbeitung und schließlich in deren Verwertung. Mit anderen Worten : Im Rahmen der Marktordnung haben die Genossenschaften eine ganze Reihe von Aufgaben zu bewältigen. Auch dafür ein Beispiel : Im Geschäftsjahr 1936 wurden allein 462 Moltereigen offen = schaften neu errichtet . Seit 1933 wurden damit insgesamt 3523 neue Molkereigenossenschaften gegründet. Durch diese Aufbauarbeit wurde erreicht, daß heute die Ge= nossenschaften rund 70 v5. der gesamten moltes reimäßig verarbeiteten Milch erfassen. Wenn man bedenkt, welche Bedeutung die Milchwirte

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8. Juni 1937 schaft - und in diesem Zusammenhang die Fettwirtschaft für Deutschland hat, dann wird man diese ernährungswirtschaftlich ſo wichtige Arbeit der Genossenschaften ermessen können. Auch in der Eierwirtſchaft haben die Genossenschaften vorbildliche Arbeit geleistet. 14 Zentralgenossenschaften bestehen heute schon mit insgesamt 369 Untergenossenschaften. Auch die genossenschaftliche Viehwirtschaft ist weiter ausgebaut worden. Die Erfassungsmenge machte im vergangenen Jahre einen Wert von über 80 Millionen Mark aus. Im Hinblick auf die Brotgetreideversor gung ist der Einsatz der landwirtschaftlichen Genossenschaften insbesondere durch den weiteren Ausbau der Speicher zu erwähnen. Heute stehen schon über 900 000 Tonnen Lagerraum zur Verfügung, Anlagen, die damit zu wichtigen Stüßen der Ernährungswirtschaft werden. Ausgebaut wurden auch die genossen= schaftlichen Konservenfabriken zur besseren Ver wertung der Erzeugnisse des Obst- und Gemüsebaues . Die Bereitstellung ausreichender Betriebsmittel ist für den landwirtschaftlichen Betriebsführer im Zusammenhang mit den durch die Erzeugungsschlacht gestellten Aufgaben bedeutungsvoll geworden. Die Bereite stellung dieser Betriebsmittel zu sichern, haben sich darum in erster Linie die ländlichen Kreditgenossenschaften vorgenommen. Ihre Arbeit wurde erleichtert durch die steigende Geldflüssig= keit auch auf dem Lande, die sich durch den vermehrten Einlagenzuwachs bemerkbar machte. Die Spareinlagensteigerung betrug im Jahre 1936 186,5 Millionen Mark. In den beiden lezten Jahren stieg das Spareinlagenkapital insgesamt um 24 oH. des Beſtandes. Die Guthaben der Kreditgenossenschaften bei ihren Zentralfassen stiegen im Laufe des Berichtsjahres von 340 auf 440 Millionen Mark. Zu gleicher Zeit wurden die Forderungen von 290,4 Mile lionen Mark auf 247,1 Millionen Mark abgebaut. Nach den bisherigen Ermittlungen konnte aus all diesen Gründen jede Anforde= rung kurzfristiger Kredite für Bauernhöfe und landwirtschaftliche Betriebe erfüllt werden.

Das sind nur einige Beispiele aus dem vielfeitigen Arbeitsgebiet der landwirtschaftlichen Genossenschaften. Genossenschaftsarbeit hat sich damit das beweisen diese Beispiele zu einer wirtschaftlichen Selbstverwal tung entwickelt, wie man sie sich im Dienst der Erzeugungsschlacht und des Vierjahresplanes nicht besser denken kann. g

Milchwirtschaft im Gesamtüberblic Eine Lanze für die Magermilch – Möglichkeiten der Einfuhrbeschränkung Aufgaben der Verbrauchslenkung NSK Trogdem die Milch zu den sogenannten Grundnahrungsmitteln des deutschen Volkes gehört, machen sich die wenigsten Volksgenossen ein klares Bild über den Umfang und die volkswirtschaftliche Bedeutung der deutschen Milchwirtschaft. Um welche Werte es sich

dabei handelt, das zeige folgender Vergleich: Jahreszeitlich werden in Deutschland rund 24 Millionen Tonnen Milch erzeugt , die einen Wert von rund 2,5 Milliarden RM. darstellen. Demgegenüber macht die deutsche Kohlenförderung im Jahr

NSK Folge 129 durchschnittlich rund 2,0 Milliarden ReichsIm Wirtschaftsjahr aus. mark 1935/36 ergaben die Verkaufserlöse für Milch für Einnahmebetrag die Landwirtschaft einen von etwa 1,7 Milliarden RM. Da im gleichen Wirtschaftsjahr die gesamten Verkaufserlöse der Landwirtschaft etwa 8,8 Milliarden RM. ausmachten, hat allein die Milch daran einen Anteil von rund 20 vH. gehabt. Entsprechend diesem Wertumfange ist die Zahl der Volksgenossen, die an der Milchwirtschaft in irgendeiner Form erwerbsmäßig beteiligt sind. Nimmt man die Ergebnisse der Berufszählung des Jahres 1933 zu Hilfe, dann ergibt sich, daß allein auf das Molkereigewerbe rund 70 000 Erwerbspersonen Weitere entfallen. rund 100 000 Erwerbspersonen sind im Groß-, Mittel- oder Einzelhandel mit der Verteilung von Milch und Milcherzeugnissen tätig. Dann gehören dazu selbstverständlich die Viehhalter, deren Zahl bei rund 3,5 Millionen liegt. Es ist in diesem Zusammenhang die Feststellung recht aufschlußreich und intereſſant, daß die deutsche Milchwirtschaft in erster Linie in den bäuerlichen Betrieben begründet ist. Diese Betriebe mit einer Nutfläche von 5-100 ha machen 78,8 v5. der deutschen landwirtschaftlichen Nutzfläche aus, sind jedoch 82,5 vH . am Milchabsatz beteiligt. Wichtiger aber als diese Zahlen und Werte find natürlich für den Verbraucher die Fragen der Milch verwertung, des Milchverbrauchs. Dabei spielt insbesondere die But= terherstellung eine entscheidende Rolle, da die Butter eine für die menschliche Ernährung wichtige Fettquelle darstellt. Der deutsche Fettverbrauch ist aber bis heute noch nicht aus inländischen Mitteln zu befriedigen. So mußten 3B . im Jahre 1935 71 000 t Butter eingeführt werden und auch im Jahre 1936 wiederum 70 000 t. Es wäre nun ein erstrebenswertes Ziel der Erzeugungsschlacht auf milchwirtschaft= lichem Gebiet, diese Buttermengen, die rund 13 bis 14 v5. des deutschen Gesamtverbrauchs ausmachen, aus eigenen Mitteln zu gewinnen. Tatsächlich ist die Eigenerzeugung auch in den letzten drei Jahren erheblich gestiegen. Sie macht etwa 31 000 t aus. Aber der deutsche Verbrauch steigt infolge der stärkeren Beschäftigung, der allgemeinen Wirtschaftsbelebung ebenfalls von Jahr zu Jahr an. Troßdem wird es die Aufgabe der deutschen Landwirtschaft sein, den Fehlbestand von rund 13 vH. auszumerzen, eine Aufgabe, die bei einem Beſtand von über 10 Millionen Milchkühen auch zu erreichen iſt, wenn die entsprechenden Vorschriften und Forderungen des Reichsnährstandes von allen landwirtschaftlichen Betriebsführern genau beachtet werden.

Es liegt aber auch an dem Verbraucher selber, den deutschen Milchanfall im Sinne der volks: wirtschaftlichen Forderungen unserer Zeit beſſer zu verwerten. Es würde zB. schon eine ganze Menge ausmachen, wenn die Verbraucherschaft als Trinkmilch nicht immer nur Vollmilch, sondern auch einmal Magermilch verbrauchen würde. Im Jahre 1935 sind in Deutschland 11 383 Millionen Liter Magermilch

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8. Juni 1937 angefallen. Nur 3,1 v5. davon entfallen auf den Frischverzehr. Es iſt ja so, daß gegen die Magermilch seit jeher ein gewiſſes Vorurteil herrscht. Im allgemeinen wird die Magermilch im günstigsten Falle als wertvolles Viehfutter angesehen. Wie tut man ihr aber Unrecht! ,,Mager" ist nicht geringwertig ! Im Gegenteil. Die Bedeutung der Milch als Nahrungsmittel gründet sich in erster Linie auf das in ihr vorhandene Eiweiß, auf die Kohlehydrate , das Fett, die Nährsalze und auf die Vitamine. Magermilch und Vollmilch unterscheiden sich nun darin, daß der Magermilch die 3-3,5 vH. Fett entzogen wurden, die in der Vollmilch enthalten sind. Im übrigen aber sind alle Nähr stoffe, die in der Vollmilch enthalten sind, in gleicher Form und in gleicher Größe Bestandteile der Magermilch. Darum sollte sich jede Hausfrau ernsthaft überlegen, wo sie in Zu kunft Magermilch an Stelle von Vollmilch verwerten kann. Beachtenswerte Fettmengen werden dadurch zur Herstellung von Butter gewon= nen. Allein zwei Drittel unserer Buttereinfuhr könnten schon gespart werden, wenn man nur 30 h. der bisherigen Volltrint- und Frischmilch durch Magermilch ersehen würde. Schließlich ist ja auch zu überlegen, daß Magermilch erheblich billiger einzukaufen ist als Vollmilch. Ein wichtiger Zweig der Milchwirtschaft ist dann die Käseherstellung. Allerdings werden in diesem Teilgebiet der Milchwirtschaft nur rund 3 v H. der Vollmilcherzeu gung verbraucht ; doch kommen rund 20 vH. der in den Molkereien usw. anfallenden Magermilch noch hinzu. Der Bedarf an Käse ist im Augenblick ebenfalls größer als die Eigen-

erzeugung. Hart- und Weichkäse sind immer noch vom Auslande eingeführt worden. Allerdings haben auch hier die Anstrengungen zur ausreichenden Käsebereitung aus eigenen Mitteln bemerkenswerte Erfolge gehabt. Mußten 1934 noch fast 11 vH. der Eigenerzeugung eingeführt werden, so waren es 1935 dagegen nur noch rund 8 vH. Bei der Käseherstellung müſſen also noch gewisse Anstrengungen gemacht werden, um die Anforderung des deutschen Verbrauchs zufriedenzustellen. Dabei muß sich der Verbraucher nur über eines klar werden : Nicht immer die fetten Käse verlangen , da die dazu benötigten Fette in jedem Falle der Butterherstellung verlorengehen. Magerkäse und Quark sind ebenso nährstoffreich, der Gesundheit ebenso zuträglich - für manche Menschen gesundheitlich sogar weit besser als Fettkäse und ihr stärkerer Verbrauch führt darüberhinaus zu nicht unwesentlichen Erleichterungen unſerer gesamten volkswirtſchaftlichen Lage. Die deutsche Milchwirtschaft ist iſt - das zeigen etn recht weit allein diese kurzen Skizzen läufiges und umfassendes Wirtschaftsgebiet. Dabei nicht einmal nur für den Milcherzeuger, den Milchverarbeiter und verteiler wichtig, sondern ebenso interessant für den einzelnen Verbraucher, weil er durch volkswirtschaftliche Gestaltung und Ausrichtung seines Verbrauchs an Milch und Milcherzeugnissen an der Sicherung der deutschen Nahrungsmittelfreiheit selbst mitarbeiten kann.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

1

ationalsozialiſtiſche

Brief and Drahtanjárift der Schriftleitung: Berlin 628 68, Zimmerte, 90, H. Hernruf: 11 002 Berlag: Grans Cher Ra§ 1. 6. m. 1. §., Zentralverlag der NSDUP., Rinchen Berlin and : Cher . Berlag , Berlin_62 68, 3immerFree 88. - Wlle Zahlungen Eub nach (in (Bok|chedtonto_Berlin_4454) zu richten

Partei -Korreſpondenz

NCK Freſſedienſt der NODUS

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für bie Mitteilungen der Reichspreffeftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber RSDIB. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher HauptIchriftletter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. SämtRch in Berlin.

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REK Folge 130

9. Juni 1937

Zur Reichsarbeitstagung in Northeim

Das

Vermächtnis

der

Front

Die Betreuung der Frontkameraden und Kriegshinterbliebenen - Der Auftrag des Hauptamtes für Kriegsopfer der RSDAP. - Dem Frontgeift verpflichtet Anläßlich der Reichsarbeitst ung bes Kriegsopfer der Hauptamtes RSDAB. und damit zugleich der_Nationalſozialistischen Kriegsopferversorgung (RSKOV.), die vom 10. bis 14. Juni in Northeim burchgeführt wird, gibt der folgende Artifel einen Überblid über die Entstehung, die Arbeit und den Wirkungskreis des Hauptamtes. NSK Die friegsbeschädigten Frontsoldaten, die in ihrer Erwerbsfähigkeit gemindert sind, erhalten bekanntlich ihre besondere Betreuung durch den Staat. Ebenso erhalten die Hinterbliebenen, denen der Krieg den Ernährer nahm, von seiten des Staates Versorgung und Fürsorge. Die Tatsache, daß Deutschland den Krieg verlor, drängte den Frontsoldaten und die Kriegshinterbliebenen ungerechterweise in den Hintergrund. Zu diesem unverdienten Unglüd der Frontsoldaten kam die unselige Zersplitterung der Kriegsopfer in verschiedene Verbände, die sich überdies noch gegenseitig bekämpften. Diese Tatsache schloß auch den inneren 3erfall des Frontsoldatentums in' fich. Daß die jüdiſch-marxistisch verseuchte Zeit dem Frontsoldaten, gerade auch den Kriegsopfern, das Leben so schwer als möglich machte, bedarf keiner beſonderen Ausführung. Jeden= falls konnte es so weit kommen, daß im Jahre 1930 die schwarz-rote Regierung einschneidend in die Rechte der Kriegsopfer eingriff. Damit wurde zu allem Unglück auch noch an die materielle Existenz dieses Personenfreises gerührt. In dieser Not wandten sich viele Frontkämpfer an die von dem Frontsoldaten Adolf Nationalsozialistische gegründete Hitler Deutsche Arbeiterpartei in der Hoffnung, daß gerade durch diese junge Partei, die von Frontfameraden geschaffen war, ihre Ehre und Rechte gewahrt würden ; zugleich aber, um mit ihr zu kämpfen, daß die Frontleistung und das Opfer des großen Krieges im eigenen Volke wieder anerkannt und geachtet werde und der Frontgeist erhalten

bleibe. In jener Zeit bestimmte Adolf Hitler den Pg. Hanns Oberlindober für die Bearbeitung der Versorgungs- und Fürsorgefragen der Frontsoldaten und Kriegshinterbliebenen bei der NSDAP. Pg. Oberlindober, der selbst kriegsbeschädigter Frontfoldat ist, ging an diese Aufgabe heran in dem besonderen Stolz, vom Führer eine der schönsten Aufgaben mit der Betreuung von Frontkameraden und von Hinter bliebenen gefallener Kameraden zugewiesen erhalten zu haben. Zum Zwede dieser Betreuung durch die NSDAP. wurde seinerzeit bei der Reichsorganisationsleitung in München eine eigene Abteilung geschaffen, die Die sogenannte Hauptabteilung IX, wenigen ehrenamtlichen Mitarbeiter Pg. Oberlindobers ſezten sich zum großen Teil aus friegsbeschädigten Kameraden zusammen, die meistens in Versorgungs- und Fürsorgebehörden beschäftigt waren. So festigte sich aus ganz fleinen Anfängen mehr und mehr die Haupt= abteilung IX, die sich dann zum Kriegsopferamt der NSDAP. entwidelte. In erster Linie gab das Hauptamt für Kriegsopfer die Parole aus : Einigung der Frontsoldaten, insbesondere der Kriegsbeschädigten und der Kriegshinterbliebenen in einer großen Organiſation ; die gegenseitige Bekämpfung sollte damit endlich ein Ende nehmen. Der Ruf fand bei weitesten Kame= radenkreisen stärkstes Echo. Mehr und mehr schlossen sich Frontsoldaten und Kriegsopfer der Damit entstanden Hauptabteilung IX an. gleichzeitig die Anfänge der Nationalsozialistischen Kriegsopferversor= gung (RSKOV.) als Bund der Frontsol= daten und Kriegsopfer. Im Sommer 1932 gab die Hauptabteilung IX gerade im Hinblick auf die Versorgung und Fürsorge eine Werbeschrift heraus, die gleichzeitig das Losungswort in den Wahlkämpfen des Herbstes 1932 wurde : „Auch ein armes

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NSK Folge 130 Vaterland kann dankbar sein.“ Es handelte sich darum, den Begriff vom Dank des Vaterlandes wieder tlarzustellen, der schon fast zum gehässigen und abgegriffenen Schlagwort geworden war. In jener Zeit prägte Pg. Oberlindober auch das Wort : „ Wir sind nicht in den Krieg gezogen, um Rentenempfänger zu werden, sondern um unseren Kindern die Heimat zu erhalten". In den Spätsommer 1932 fällt auch die Gründung einer Monatsschrift der NSDAP. für Frontsoldaten und Kriegsopfer, die Deutsche Kriegsopferversorgung". Damit hatte sich die Hauptabteilung IX ihre eigene Zeitschrift geschaffen. Zu gleicher Zeit wurde auch das Ehrenzeichen für Frontsoldaten und Kriegsopfer geschaffen, das Hakenkreuz im eisernen Kreuz mit dem Schwert, umgeben von einem Eichenkranz. Die Hauptabteilung IX bei der Reichsorganiſationsleitung der NSDAP. war entschlossen, in jedem Falle die Ehre und das Recht der kriegsbeschädigten Frontsoldaten und der Kriegshinterbliebenen und das mit das Ansehen der feldgrauen Front über haupt wiederherzustellen. Kurz nach der Machtübernahme schlossen sich dann sämtliche Kriegsbeschädigtenverbände zu einer einzigen machtvollen Soldatenorganiſation zusammen, zur Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung (NSKOV.) . Die Bezeichnung erfolgte in Übereinstimmung mit dem Aufgabengebiet. Die Führung dieser Soldatenorganiſation, die als einzige derartige Organisation auch die Hinterbliebenen aufnahm , übernahm der Hauptamtsleiter Pg. Oberlindober als Reichstriegsopferführer. nunmehrige Naturgemäß bedurfte das Hauptamt für Kriegsopfer eines bes sonderen Ausbaues im Hinblick auf die Größe des Frontsoldaten- und Kriegsopferbundes mit nahezu anderthalb Millionen Mitgliedern, der sich über das ganze Reich erstreckt und auch die

Herzen,

ſtärker

9. Juni 1937 Kameraden im Ausland mit umfaßt. Hinzu kommen die außerordentlich gewachsenen Aufgaben. Im Rahmen des Hauptamtes für Kriegsopfer entstanden eigene Abteilungen für die Betreuung der Kriegsbeschädigten, der Kriegshinterbliebenen, der Offiziere, der Kriegsblinden und der Hirnverletzten. Es bildeten sich besondere Abteilungen für die Siedlung, für die Arbeitsbeschaffung und das gesamte Kassen- und Revisionswesen . Es galt ferner, einen eigenen Ehrenhof zu schaffen, ebenso wurden die gesamte Organiſation, Preſſe und Propaganda weiter ausgebaut. So zeigte sich das Hauptamt für Kriegsopfer der NSDAP. anläßlich seiner ersten Reichsarbeitstagung , die nunmehr in Northeim stattfindet, als sehr verantwor = Seine tungsvolles Amt der NSDAP. vornehmste Aufgabe wird stets bleiben, die Reichsversorgung zu einer nationalfozialistischen Reichsversorgung zu ge= ſtalten und damit der Leiſtung und dem Opfer der deutschen Frontsoldaten und der Kriegshinterbliebenen gerecht zu werden. Diese Aufgabe dem Geist der Front entsprechend zu ge= stalten, wird noch zu einer beſonderen Ehrenpflicht durch die Tatsache, daß das Hauptamt für Kriegsopfer der NSDAP. und mit ihm die NSKOV. das Versorgungswert Friedrich des Großen, das er mit der Schaffung des Berliner Invalidenhauses errichtete, fortzuführen haben und damit Träger einer 190 jährigen Tra = dition sind. Die erste Reichsarbeitstagung des Hauptamtes und der NSKOV. in Northeim wird auch zeigen, daß seitens dieser Dienststellen der NSDAP. alles daran gesetzt wird, das Soldatenerbe Friedrichs des Großen treu zu hüten und den von dem Frontsoldaten und Führer Adolf Hitler ergangenen Aufund Frontkameraden die trag, Kriegshinterbliebenen aufs beste zu betreuen, in seinem Sinne zu erfüllen .

als

Bajonette

Das Deutſchtumsbekenntnis des Hultſchiner Ländchens - Ehrentag deutſchen Volkstums: 11. Juni 1922 NSK Bedarf es wirklich eines Gedenktages, damit wir uns des Schicksals des Hultſchiner Völlchens erinnern ? Müſſen wir an jenen 11. Juni 1922 denken, als sich die Bevölkerung von Hultschin einmütig zum Reich bekannte, um zu wiſſen, daß nirgendwo jenseits der Grenzen deutsche Menschen für das Erbe ihres Blutes härter gekämpft haben, als in diesem Gebiete der Tschechoslowakei ? Wir müssen es, weil entgegen den Versicherungen Prags über einen „,innervölkischen Ausgleich", noch niemals tiefer und entscheidender die Grundformen des Minderheitenrechts angetastet worden sind, als gerade in den legten Jahren im Hultschiner Ländchen. Wir müssen

es um so mehr, als nirgendwo das Versprechen eines Staatsvoltes gegenüber einer Minderheit größer und bindender war als in diesem Gebiet. Der Name Hultschin hat sich uns eingeprägt, ohne daß wir durch dieses Gebiet gereist wären, ohne daß wir es auf dem Atlas gesucht oder gar uns wissenschaftlich mit ihm beschäftigt hätten. Wenn wir in diesen vergangenen Jahren hörten, daß irgendwo 500 Kinder gezwungen waren, einen stundenlangen Schulweg zu machen, weil die Schulen ihrer Heimatorte geschlossen waren, dann wußten wir : das ist Hultschin. Wenn die Zeitungen darüber berichteten, daß tschechische Polizisten deutsche Menschen deshalb zu Boden schlugen , weil sie

མི་བསྙིམ་ I ༣!

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RSK Folge 130 deutsche Kinder privat unterrichteten, dann war uns nur vorstellbar, daß das in Hultschin geschehe. Wenn uns bekannt wurde, daß deutsche Volksgenossen durch Bajonette an Wahlurmen getrieben wurden, um sich als Tschechen zu „ bekennen“, dann wußten ſelbſt die Unwissendsten, daß dieser Volkstumskampf allein im Hultschiner Ländchen möglich ist. Das Hultſchiner Ländchen ist eine Schöpfung des Versailler Diktats. Dieses Gebiet gehörte bis zum Kriegsende zum Deutschen Reich. Niemals hat seine Bevölkerung den Wunſch ausgedrückt, sich aus dem Reichsgebiet herauszu= lösen. Trotzdem vermochten es die Tſchechen, nachdem sie faum ihren eigenen Staat begründet hatten, in Versailles durzusetzen, daß das Ländchen aus dem deutschen Staatsverband herausgerissen und unter die Herrschaft Brags gestellt wurde. Sie begründeten diese ungeheuerliche Forderung dadurch, daß eine verschwindend geringe Minderheit des Hult= schiner Gebietes eine Sprache spricht, die dem Wendischen ähnelt. Wer wollte bezweifeln, daß dieſe „Begründung“ für Verſailles nicht ausreichend gewesen wäre ? Wenn man Gebiete zu verschenken hatte, die einem nicht gehörten, warum sollte man ausgerechnet vor diesem lächerlichen Hultschiner Ländchen haltmachen? Hultschin: 38 deutsche Gemeinden, rund 50 000 Einwohner - war es der Mühe wert, die tschechische Forderung überhaupt in 3weifel zu ziehen? Der tschechische Chauvinismus wühlte, die Prager Propaganda trommelte, aber die Hult= schiner Bevölkerung unterstützte Prag in Ber sailles nicht. Troßdem wurde am 4. Februar 1920 das Ländchen als zum tschechischen Staatsgebiet zugehörig erklärt. Die Tschechen spielten fich als Befreier auf, die die „ armen Brüder“ aus jahrhundertealter Knechtschaft nun endlich erlösen konnten. Hätten seinerzeit die Hultschiner Deutschen ihr Bekenntnis zum Deutschtum verraten, vielleicht wäre ihnen die endlose Kette beiſpielloſer Vergeltungsmaßnahmen erspart geblieben. Aber das Ländchen fühlte und fühlt deutsch - und als die tschechischen „ Befreier" einzogen, brauste ihnen in allen Ortschaften und Marktflecken die deutsche National hymne entgegen. Und während die Novemberverbrecher innerhalb der Reichsgrenzen die rote Fahne hißten, flatterten über dem Hultſchiner Ländchen Tausende schwarzweißroter Fahnen. Die Tschechen haben jenen Einzug in das Hultschiner Gebiet nicht vergessen. Sie hatten die Standhaftigkeit deutschen Volkstums nicht geahnt. Und deshalb vergaßen sie bald die Rolle des Befreiers, die sie mit Geschid in Ver'sailles gespielt hatten. Mit Systematik vernichteten sie die Zellen des Deutschtums. Aber es hatte sich wohl auch sehr schnell bis Paris herumgesprochen, daß das Unrecht an den Hult= schiner Deutschen zu groß war, als daß es verDiese gefährliche schwiegen werden konnte. Situation mußte beseitigt werden! Das Unrecht an der Hultschiner Bevölkerung durfte tein Unrecht an Deutschen sein... Man brauchte eine Volksabstimmung, durch die der Nachweis dafür erbracht würde, daß der überwiegende Teil der Bevölkerung sich zum Tschechentum belannte. Diese Abstimmung wurde

9. Juni 1937

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1921 vorgenommen. Die Deutschen wurden durch Gewalt gezwungen, ſich als Tschechen zu be= tennen. Die Wahlzettel wurden von Wahlhelfern gefälscht ! Das Ergebnis war so, wie es die Tschechen gewollt hatten. Die Deutschen beantworteten dieſe Demagogie durch ihre freiwillig durchgeführte Volksabstimmung vom 11. Juni 1922, durch die die Bevölkerung mit ganz wenigen Ausnahmen, die in den zugewanderten Tschechen zu suchen sind, die Rückkehr zum Reiche forderte. Die Tschechen beantworteten dieses Ergebnis durch neuen Terror , führten eine zweite Volksabstimmung durch, die nicht einmal 20 vH. der Bevölkerung an deutschen Stimmen erbrachte. Man fragt sich, warum sich die Tschechen nicht mit 60 oder 70 vs. tschechischer Stimmen begnügten? Weil man die deutschen Schulen schließen wollte ! Da das Sprachengesetz die Existenz von Minderheitenſchulen nur zuläßt, wenn mindestens 20 vH. der Bevölkerung einer Ortschaft sich zu der Minderheit bekennen, mußte schließlich dafür gesorgt werden, dağ es weniger als 20 vH. Deutsche gab ! Auf „ rein gesetzlichem Wege" wurden nun die Schulen geschlossen. Der neuen Tschechen“ waren sich die tschechischen Befreier so sicher, daß vorsichtshalber über Hultschin der Ausnahmezustand verhängt wurde. Gleichzeitig wurde angeordnet, daß es in der Tschechoslowakei nunmehr ein mährisches Volkstum gebe. Wenn die Deutschen teine Deutschen sein durften, und wenn sie andererseits keine Tschechen sein wollten, dann konnten sie schließ lich nur Mähren sein. Aber dieser Versuch der Begründung eines Volkstums partikularismus scheiterte , sosehr auch die vergleichende Sprachwissenschaft bemüht wurde. Die Deutſchen des Hultſchiner Ländchens blieben Deutsche. Man schloß ihnen ihre Schulen, nahm ihnen ihre Gesinnungsfreiheit, ihre privaten tulturellen Einrichtungen, man erpreßte ihr "9 Bekenntnis“ zum Tschechentum, man bot ihnen das „ mährische“ Volkstum an fie blieben mit derselben Einmütigkeit wie an jenem 11. Juni 1922 deutsche Menschen . Das Tschechentum vernichtet ihre wirtschaftliche Eristenz, raubt ihre Bodenschätze, ihre hochwertigen Kohlen -- fie marschieren dennoch geschlossener denn je und nunmehr als Teil der ganzen Volksgruppe, in der Sudetendeutschen Partei Konrad Henleins, zu der sie sich fast hunderts prozentig bekannt haben, obwohl sie ja auf Grund ihrer tschechischen“ oder „ mährischen“ Volkszugehörigkeit im Parlamente durch ihre diesbezüglichen " Befreier" eigentlich schon ver= GHC. treten sind.

Ernennung in der Reichsstudentenführung Der Leiter der Reichsfachgruppe Forstwirtſchaft NSK München, 9. Juni. Reichsstudentenführer Dr. Scheel beauftragte den SA. Truppführer Forstassessor Dr. Hans Uffenorde mit der Leitung der Reichsfachgruppe Forstwirtschaft im Amt Wissenschaft und Facherziehung der Reichsstudentenführung.

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NSK Folge 188

9. Juni 1937

Europas Südosten (II)

Bulgarien

von

heute

Eine politische Umschau - Entwicklung in der Geschichte und Stellung in der Gegenwart

NSK Der Reichsaußenminister besuchte auf seiner füdosteuropäischen Reise auch das im Südoften der Balkanhalbinsel fich erstredende Bulgarien, mit dem Deutschland durch die Erinnerung an die Waffenkameradschaft des Weltkrieges ebenso verbunden ist, wie durch stärkste wirtschaftliche Austauschbeziehungen. Der Zar, der ursprünglich ugrofinnischen Bulgaren, die um 680 an die Donau famen und mit den ansässigen slawischen Stämmen und der Urbevölkerung, den romanisierten Tras ziern, zu einem einheitlichen füdſlawischen Volksstamm verschmolzen, gebot im 12. Jahrhundert über ein mächtiges Reich, das den gan= zen Often der Balkanhalbinsel umfaßte und in seiner Blütezeit bis an die adriatische Küste reichte. Nachdem Bulgarien im 14. Jahrhundert unter die Türkenherrschaft gekommen war, gelang es ihm erst nach Jahrhunderten des Kampfes, im Jahre 1878 seine staatliche Eigenständigkeit zu erneuern und erst im Jahre 1908 seine volle Souveränität unter Aufhebung der Tributpflicht gegenüber der Türkei durchzusetzen. Der unglückliche Ausgang des zweiten Ballankrieges im Jahre 1913 gegen die verbündeten Balkanstaaten aus dem ersten siegreichen gegen die Türkei gerichteten Balkankrieg und der Zusammenbruch im Weltkriege haben es mit sich gebracht, daß Mazedonien, die Dobrudscha und das Küstengebiet des Ägäischen Meeres, auf die Bulgarien Anspruch erhob, zu Jugoslawien, Rumänien bzw. Griechenland famen, so daß der bulgarische Staat auf 103 146 Quadratkilometer mit 6,1 Millionen Einwohnern beschränkt ist. 83 H. der Gesamtbevölkerung sind Bulgaren ; von den Minderheiten, zu denen ua. Zigeuner, Juden, Armenier und Griechen zählen, spielen lediglich die Türken mit 10,5 vH. zahlenmäßig eine Rolle. In deutschen Siedlungen in Endsche und Bardarski-Geran leben auch etwa 4000 Deutsche. Die Grenzziehung hat es bewirkt, daß zahlreiche Bulgaren unter der Herrschaft fremder Staaten leben. Von besonderer Bedeutung für Bulgarien ist die mazedonische Frage gewesen. Um dieses Gebiet in der Mitte des südlichen Teils der Balkanhalbinsel, deſſen völkische Zusammensetzung gemischt und umstritten ist, fämpfte Bulgarien mit Jugoslawien und Griechenland. Die Tätigkeit des revolutionären mazedonischen Komitees, das im Jahre 1868 im Befreiungskampf gegen die Türken entstand, belastete Bulgarien außenpolitisch wiederholt sehr stark und führte in der Nachkriegszeit dazu, daß die Griechen im Jahre 1925 in bulgarisches Gebiet einmarschierten und die jugoslawisch-bulgarische Grenze bis auf ein Verkehrsmindeſtmaß gesperrt war. Durch den fürzlichen jugoslawisch - bulgari = schen Vertrag , dessen Grundlagen schon im Jahre 1934 durch König Alexander von Jugo= flawien und König Boris III . gelegt wurden, ist

eine Verständigung mit Jugoslawien auf der Grundlage des Status quo erzielt wors den. Es ist durchaus möglich, daß auch mit den übrigen Staaten des Balkanpaktes eine außen. politische Flurbereinigung durchgeführt wird, die allerdings hinsichtlich Griechenland wegen des geforderten Ausganges zum Ägäischen Meer be sonders schwierig ist. Innenpolitisch war Bulgarien eine tonftitu tionelle Monarchie, an deren Spike zunächſt der deutsche Prinz Alexander von Battenberg und dann, nach seiner Verzichtleistung, Ferdinand von Sachsen-Koburg-Gotha stand, der nach dem verlorenen Weltkrieg abdankte. Sein Sohn, der jetzige König Boris , ist mit der dritten Tochter des italienischen Königspaares, Giovanna, vermählt, was den Ausrichtungstendenzen der bulgarischen Außenpolitik in der Nachfriegszeit entspricht. Nach dem Weltkriege ſtand Bulgarien unter der Herrschaft der agrarrevolutionären Bauernpartei und der Kommunisten, von der es 1923 durch eine Revolution des Militärs und der nationalen Kreise befreit wurde. Den wieder einsehenden Parteiwirren machte die Auflösung des Parlamentes am 19. Mai 1934 und die Einsetzung einer autoritären Regierung ein Ende. Die Bemühungen der autoritären Regierung, die jetzt unter der Führung von Ministerpräsi= dent Kjos ei va no v ſteht, nach einer Verankerung in breiten Kreisen des Volkes zu gelangen, kam bei den kürzlichen Gemeindewahlen erfolgreich zum Ausdruck, wenn auch die volkssoziale Bewegung, die Zusammenfassung der nationalen Kreise unter Führung von 3an foff , noch in taktischer Opposition steht, und die Spannungen zwischen den nationalen Militärkreisen, der Regierung und Zankoff das Ziel einer restlosen Zusammenfassung aller dieser staatserhaltenden Kräfte noch nicht erreichen ließen.

Bulgarien gehört zu denjenigen Staaten, die auf das stärkste durch die illegale Arbeit der Kommunisten bedroht werden, die hier unter Verwendung der ruffiſchen Traditionen Bulgariens aus der Vorkriegszeit und unter panslavistischer Tarnung auftreten. Wenn man heute bedenkt, daß vor knapp 60 Jahren noch der türkische Beglerbeg" von Rumelien“ in Sofia regierte und Kriege und Revolutionen das Land bis vor kurzem nicht zur Ruhe kommen ließen, so ist der Grad des erreichten wirtschaftlichen und fulturellen Aufbaues imponierend. Von großer Bedeutung ist die Stellung der Orthodoxen Kirche, die seit dem griechisch-bulgarischen Kirchenstreit im vorigen Jahrhundert eine eigene bulgarische Nationaltirche mit den Exarchen von Sofia an der Spike bildet. Die Verständigung zwischen der serbisch-

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NSK Folge 130 orthodoxen und der bulgarisch-orthodoxen Kirche stand am Anfang der Bestrebungen zu einem Ausgleich zwischen Jugoslawien und Bulgarien. 82,4 v5. der Bevölkerung treiben Landund Forstwirtschaft ; die industrielle Betätigung, die sich in den letzten Jahren stärker entwickelt hat, ist noch ohne ausschlaggebende Bedeutung. Die Rohstoffvorkommen, von denen besonders Braunkohle, Eisenerze, hochprozentiges Kupfererz und in geringerem Maße Blei, Zink und Manganerze sowie Edelmetalle zu erwähnen Der find, werden immer mehr ausgebeutet. pflichtmäßige Arbeitsdienst , der unmittelbar nach dem Weltkriege eingeführt wurde, bezwedt die wirtſchaftliche Erschließung des Landes und die disziplinierte Erziehung der Jugend , die durch das Friedensdiktat vom Wehrdienst ausgeschlossen ist ; wurde doch das bulgarische Heer durch die Friedensdiftate auf 30 000 Berufsfol .

Kämpfer

9. Juni 1937 daten mit Einschluß der Gendarmerie und des Grenzschutes beschränkt. Der Anteil Deutschlands am bulgarischen Handelsverkehr ist von 1933 auf 1936 um über 100 v5. gestiegen, so daß wir heute 79 v H. der bulgarischen Gesamtausfuhr aufnehmen . Wir beziehen in der Hauptsache Rohtabat, Vieherzeugnisse und Obst und liefern Textilwaren, Kraftfahrzeuge, elektrotechnische Fabrikate und chemische und pharmazeutische , Erzeugnisse. Die bedeutenden Erfolge in der innen- und außenpolitischen Konsolidierung des Landes sowie im wirtschaftlichen Aufbau lassen eine günstige Entwicklung des tapferen und fleißigen dessen der Volkes Bulgaren erwarten, Freundschaft mit dem Deutschen Reiche durch die Gemeinsamkeit der Interessen gewährleistet wird. Dr. Th . v. K.

auf brauſenden Motoren

Im Zentrum des Motoriſierungsgedankens - Ein Beſuch in der Reichsmotorſportſchule des NSKK. - Letter Schliff für die deutsche Sechstagefahrt - Mannſchaft Über Döberitz nach England Korpsführer Hühnlein ordnete an, daß die 78 deutschen Teilnehmer an der Internationalen Sechstagefahrt in England, die vom 12. bis 17. Juli stattfindet, zu einem Spezialtraining auf der Reichs , motorsportschule in Döberis-Elsgrund zufammengezogen werden. Ein Sonderberichterstatter des RSK. stattete der vorbildlichen Einrichtung einen Besuch ab und wohnte der Ausbildung der Englandfahrer bei. NSK Eine halbe Stunde vor den Toren Berlins liegt an der Ausfallstraße nach Hamburg mitten im traditionellen Gelände der Wehrmacht in Döberiz-Elsgrund die ReichsMotorsportschule des NSKK. Während im Gelände eine Nachrichtenabteilung des Heeres ihre Übung abhält, während Meldefahrer mit ihren feldgrauen Maschinen und Heeresfahrzeuge die Straße beleben, und hoch oben am Himmel Flugzeuge klein wie Mücken fliegen, fizer im Reichsmotorsportlager im Schatten einer Kiefer die Männer, die Deutschland bei der Internationalen Sechstagefahrt für Motorräder in England vertreten sollen, und lernen englisch. Natürlich nur das nötigste, damit sie sich verständigen können, wenn es einmal nottut. Darüber hinaus aber lernen sie auch noch die englischen Verkehrszeichen, die Sitten, das Lesen der englischen Karten, nicht zu vergeſſen üben sie sich für die praktische Arbeit im Gelände und das Montieren von Reifen, Bombenzügen, Vergaserschiebern und anderem mehr. Kurz, es wird alles getan , um des Korpsführers Wort zu erfüllen : „Wir werden alles tun, um die repräsentative deutsche Mannschaft auf das beste trainiert und vorbereitet zum Kampf auf englischem Boden zu führen!" Kämpfergeiſt im deutſchen Herzen Man unterstützt sie aber nicht nur praktisch, sondern auch moralisch, indem man ihnen eine Idee mit auf dem Weg nach England gibt: die

Idee Deutschland “. „Wir sind bestrebt," ſo erzählt Staffelführer Rafflenbeul , der Leiter der Schule, alles von einem höheren Standpunkt aus zu sehen ; wir wollen unsere Mannschaften auf das große Ziel ausrichten.“ Zweifellos kommt dies dem Sonderlehrgang der deutschen Sechstage= fahrer zugute und gibt ihm seinen besonderen Gehalt.

Je mehr der Kraftfahrsport heute vergleichender Wertmesser des sportlichen Könnens der Nationen geworden ist, was besonders bei der Sechstagefahrt zum Ausdruck kommt, um so mehr aber auch verkörpert er die fämpferi sche Einstellung des Deutschen gerade auch im Geländesport. Nicht umsonst hat der Korpsführer gerade in der richtigen Erkenntnis dieser Tatsache den Geländesport zum Volts sport erweitert. Von diesem Gesichtspunkt aus gesehen ist die Reichsmotorsportschule des NSKK. in Döberik-Elsgrund sozusagen das Gewissen der übrigen zahlreichen Motorsportschulen des NSKK. im Reich. Die Tüchtigsten sollen erziehen ,,Denn wir bilden hier in Döberit," so ers zählt Staffelführer Rafflenbeul, „ nicht nur das Lehrpersonal für die übrigen Motorsportschulen aus, fondern darüber hinaus ist unsere Schule eine Stätte der Auswahl , der ÜberWir prüfung und Weiterbildung ziehen nämlich in regelmäßigen Kursen das Lehrpersonal der Schulen wieder zusammen, überprüfen es auf seine Lehrfähigkeit, seine Charakterbildung, ſeine Leiſtung als Erzieher. Wir unterziehen es in den achtwöchigen, mit hartem Dienst erfüllten Kursen nicht nur der förperlichen Schulung, der fahrtechniſchen und

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NSK Folge 130 theoretischen Schulung, sondern weiter daraufhin, ob die Kursusteilnehmer auch mit der notwendigen Hingabe bei der Sache find. Zum Schluß jedes Lehrganges halten wir eine Prüfung ab, die eine umfassende Vielseitigkeit hinsichtlich der Lehrfähigkeit, der Kraftfahrzeugfragen und des Sports gewähr= leiſtet." Die Schule, die so zum Zentrum des MotoriFierungsgedankens wird, ist also fest auf dem Leistungsprinzip aufgebaut , und es soll schon vorgekommen sein, daß Lehrkräfte, die nicht mit der notwendigen Selbstarbeit an sich

Nachrichten

Unter Klagges' Schirmherrschaft Die Vorgeschichtstagung in Düsseldorf NSK Düſſeldorf, 9. Juni. Ministerpräsident Klagges, der sich seit Jahren an führender Stelle erfolgreich für die nationalsozialistische Neuwertung der germanischen Vorgeschichte einsetzt, hat die Schirmherrschaft über die Nord- und Westdeutsche Arbeitsgemeinschaft des Reichsbundes für Deutsche übernommen . zweite Vorgeschichte Die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft, die vom 12. bis 14. Juni in Düsseldorf ſtattfindet, wird Ministerpräsident Klagges mit einer grundsätzlichen Ansprache einleiten. Tagung der CJE. in Heidelberg Auf Einladung des Reichsſtudentenführers NSK München, 9. Juni. Gemäß Beschluß des Exekutivbüros der CIE. (internationaler Studentenverband), das seine letzte Besprechung im April in Neapel hatte, findet die nächste Tagung am 3. und 4. Juli in Heidelberg statt. Die Tatsache, daß die CIE. auf Einladung des Reichsstudentenfüh rers eine solche Tagung in Heidelberg abhält, obgleich die Reichsstudentenführung nicht Mitglied der CIE, ist, zeigt deutlich, daß die akademische Jugend der Welt trok aller Schwierigkeiten der politischen Verhältniſſe bereit ist, offen und ehrlich zusammenzuarbeiten. Die Heidelberger Tagung ist die lezte Besprechung der führenden Männer der CIE. vor

9. Juni 1937 an die ihnen gestellten Aufgaben herangingen, wieder entlaſſen wurden …… . Dies alles kennzeichnet vielleicht besser als alles andere den Geist, der unser Motorsportwesen beherrscht, und in dem die deutschen Sechstagefahrer unter der seit Jahren im Partei und Schulungswesen bewährten Leitung des Staffelführers Rafflenbeul auf ihre große Aufgabe im Juli vorbereitet werden : Auf englischem Boden so zu kämpfen, daß der Sieg, wie schon dreimal in den Jahren 1933 bis 1935, in diesem Jahr wieder an Deutschland' H. G. S. fällt !

Beginn des großen Kongresses in Paris und der Eröffnung der Akademischen Welt[piele , zu denen sich bis jetzt schon über 1000 Wettkämpfer gemeldet haben. Der Kongreß der CIE. im August dieses Jahres in Paris sieht ein ausgedehntes Programm vor, das auch die deutsche studentische Jugend interessierende Fragen behandelt, so zum Beiſpiel die Frage der Arbeitslosigkeit der Akade = miker in den verschiedenen Ländern und die Maßnahmen zu ihrer Behebung, oder die Bedeutung des römischen Rechts für das Rechtsstudium in den einzelnen Ländern Europas. Vorgeschichtsausstellung fährt ins Reich Lebendiges Wiſſen gegen Vorurteil NSK Berlin, 9. Juni. Nachdem die Ausstellung „ Lebendige Vorzeit" des Reichsbundes für Deutsche Vorgeschichte drei Monate lang mit außerordentlichem Erfolg in Berlin gezeigt wurde, tritt sie nunmehr ihre Fahrt durch das Reich an. Zunächst geht sie nach dem Westen. Die Stadt Hamm in Westfalen wird sie als erste Stadt des Westens am 13. Juni 1937 neu eröffnen und bis Anfang September zeigen. Mit der Ausstellung Lebendige Vorzeit" will der Reichsbund für Deutsche Vorgeschichte das Wissen um die Werte und Leistungen unserer germanischen Vorfahren in allen Schiche ten unseres Volkes vertiefen. Überſichtlich und sinngemäß geordnet , räumen die ausgestellten stoffe und werkgerechten Nachbildungen von Häusern, Waffen, Schmuck und Gerät des germanischen Nordens in den Jahrtausenden vor unserer Zeitrechnung gründlich mit allen Vorurteilen auf, die noch hier und da um die früheste Geschichte Deutschlands und der Deutschen ihr Leben fristen.

NGK Das Deutſche Recht

REK Folge 130

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9. Juni 1937

Feststellung der Abstammung

Nationalsozialiſtiſche Handhabung des Raſſeſchuhes erzwungen werden NSK Als in Leipzig ein von einer Jüdin geborenes Kind gegen einen deutschen Mann auf Unterhalt klagte, bestritt der Deutſche seine Baterschaft mit der Behauptung, daß ein I u de mit der jüdiſchen Kindesmutter in der Empfängniszeit verkehrt habe. Das Gericht forderte von dem Institut für Raſſen- und Völkerkunde an der Universität Leipzig ein Gutachten, das sich über die Raſſenmerkmale des Kindes ausſprechen sollte. In den Ausführungen des Instituts heißt es: „Eine derartige Untersuchung kann zu feinem Ergebnis führen. Ein für die Fällung eines Gerichtsurteils maßgebendes Ergebnis läßt sich nur dann erreichen, wenn außer dem Kinde auch seine Mutter und die unter Umständen als Vater in Betracht kommenden Männer unterſucht und in ihren Merkmalen miteinander verglichen werden. Dann ist das Gutachten allerdings heutzutage meist durchaus eindeutig, da wir uns längst nicht mehr auf die Untersuchung der Blutgruppen beschränken, sondern außerdem noch etwa 40 bis 50 Merkmale zum Vergleich heranziehen, zB. die Fingerabdrüde, die Einzelheiten des Auges, der Ohrmuschel, des Mundes usw. Nach den jezigen gesetzlichen Bestimmungen fann aber niemand zur Blutentnahme ge= zwungen werden, denn jeder muß zuvor ausdrücklich seine Genehmigung dazu geben. Wird nun die Genehmigung nicht erteilt, so kann eine Feststellung der Rassezugehörigkeit nicht erfolgen. Es kann dann vorkommen, daß ein Nichtjude als Kindsvater festgestellt wird, während der tatsächliche Kindsvater ein Jude ist. Da nun aber die einwandfreie Feststellung

Die Sorgen der

gesichert

Blutuntersuchung kann

} der Rassenzugehörigkeit eines Kindes für das deutsche Volk und nicht zulegt auch für das Kind selbst von weittragender Bedeutung ist, muß ein Gesetz geschaffen werden, daß in solchen Fällen die Blutentnahme bei den in Betracht kommenden Personen zwangsweise vorgenommen werden kann.“ In diesem Zuſammenhang ist darauf hinzuweisen, daß die Zeitschrift Deutsches Recht", das Zentralorgan des NS.-Rechtswahrerbundes, bereits im Jahre 1935 (Heft 2 6. 46) betont hat, daß schon nach geltendem Recht der Zwang zur Blutentnahme gesetzmäßig ist. Dies ergibt sich sowohl aus der Zivilprozeßordnung (§ 371) , wie auch aus dem Polizeiverwaltungsgesetz (§ 14) . Beide Gesetze drücken sich in diesem Punkte so allgemein aus, daß eine Gesetzesauslegung und Rechtsprechung im Sinne der nationalsozialistischen Forde rungen jedem gutwilligen Richter möglich ist. Der nationalsozialistische Staat hat ein öffent= liches Interesse an der Feststellung der wirklichen blutsmäßigen Abstammung. Von diesem Grundsatz aus sind alle Gesetze, die heute gelten, auszulegen. Die Außerkraftsetzung alter und die Schaffung neuer Geseze obliegt zwar dem Gesetzgeber; die Auslegung und Handhabung der Geseze aber ist wandlungsfähig und muß sich den Forderungen der herrschenden Weltan= schauung anpassen. Wenn die liberalistischen Kommentare sich auf den Standpunkt gestellt haben: „ Kein Dritter braucht seinen Körper bereitzustellen", so ist dieser Standpunkt im Gesetz nicht im geringsten begründet. Daher ist, um die wahren Abstammungsverhältnisse festzustellen, der Zwang zur Blutentnahme sowohl gegenüber Parteien wie auch gegenüber Zeugen Bung. nach heutigem Recht gesetzmäßig.

kinderreichen Familie

Rechtsfragen der deutſchen Bevölkerungspolitik – Laſtenausgleich – Ehrenpatenschaften NSK Das Zentralorgan des NS.-Rechtswahrerbundes, die Zeitschrift „ Deutsches Recht“, hat ihr Juni-Heft dem Recht der Bevölkerungspolitik gewidmet. Bekanntlich sind die bevöl terungspolitischen Probleme zurzeit besonders aktuell. Am 20. Mai 1937 hatte Reichsinnenminister Frid betont: „ Eine gesunde und wirk fame Bevölkerungspolitik ſezt voraus, daß der finderreichen Familie wieder die Stellung und die Lebenssicherung gewährt werden, auf die fie als Erhalterin des Staates Anspruch hat .

In diesem Sinne werden die Besoldungs ordnungen für Beamte und die Tarife vorschriften für Angestellte und Lohnempfänger zu überprüfen und wird für die hierdurch nicht erfaßten Berufsgruppen ein gesetzgebeFamilienlastenausgleich risch noch herbeizuführen sein." Daß die be Pflichten ebensowenig völkerungspolitischen eine reine Privatsache sind,,,die ja jeder mit sich selbst ausmachen könne“, wie zB. die Wehrpflicht, betont Reichsbundesleiter Wilhelm

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NSK Folge 130 Blatt 6 Stüwe in einem Aufsatz „ Um das Leben des Voltes". Noch nie", heißt es dort,,,ist ein lebenswilliges einem Bolt an Kriege zugrunde gegangen , aber der Geburtenrüdgang hat bisher alle weißen Völker , die er einmal ergriffen hat , auch restlos ausge tilgt; feines hat ihn jemals überwunden.“ Das deutsche Volt ist noch ein lebenswilliges Volt. Schon die nationalsozialistische Politik der lekten vier Jahre hat den Geburtenrückgang zum Stillstand gebracht. Aber das genügt noch lange nicht , um den vergangenen Gebur tenausfall auszugleichen und die Geburtenziffern nicht nur rein quantitativ, sondern auch qualitativ zu steigern. Dr. Paul Danzer bietet in einem Aufsatz über „ Die bevölkerungspolitische Lage" einen interessanten und eine drudsvollen Querschnitt durch das statistische Zahlenmaterial, der sehr zu denken gibt. Wie fehr auch die Kinderfreudigkeit eines Voltes Sache des persönlichen Charakters und der inneren Haltung der einzelnen Volksgenossen ist, so sind doch die wirtschaftlichen Sei des ten Bevölkerungsproblems wichtig genug, um die allgemeine Aufmerksame feit der Behörden, Betriebe usw. zu verdienen. Der schon häufig erörterte Ausgleich der Familien lasten, der mit steuer- und Lohnrechtlichen Maßnahmen zu Ende geführt wer den muß, wird von Prof. Dr. M. Staemm, ler in einem besonderen Artikel behandelt. Interessant ist dabei, daß Staemmler seinen praktische grundsäglichen Ausführungen Vorschläge anschließt. Er empfiehlt die Einführung des Prinzips der gleitenden Norm. Staemmler geht davon aus, daß die Beihilfen nicht in allen Schichten der Bevölkerung gleichmäßig hoch sein können. ,,Dann fämen wir wieder dazu, daß ſie zwar in den sozial unteren Schichten eine Unterstützung bedeuten, in den sozial höheren Schichten nicht. Nun können wir unter keinen Umständen über die Tatsache hinweggehen, daß im Durch = Ichnitt die Erbwerte in den sozial höheren Schichten bessere sind, als in den sozial schwäche: ren. Würde sich also eine gleichmäßige Kinderhilfe nur in den letteren „ auswirken “, dh. legthin zur größeren Kinderzahl führen, so wären wir mitten drin in der schönsten Gegenausleje, also gerade wieder in der Bewegung, die wir mit dem ganzen Eifer biologisch geschulter Menschen bekämpfen." Das Prinzip der gleis tenden Norm nun ſoll verhindern, daß sich eine biologisch richtige Einstellung etwa unsozialistisch auswirken könnte. Staemmler versteht unter dem Prinzip der gleitenden Norm folgendes: ,,Bei der Frage der „ Abzüge“ und „ Zulage " muß es einen Nullpunkt geben, bei dem weder Abzüge des Kinderarmen erhoben noch Kinderzulagen gezahlt werden. Dieser Nullpunkt, diese Norm muß in den einzelnen sozialen Schichten verschieden hoch liegen. Sie sei zB. beim Arbeiter bei einem Kind, bei hochbezahlten Beamten mit vier Kindern ( alſo wechselnd mit dem Einkommen ) festgelegt. Abzüge werden solange erhoben, bis die Norm erreicht ist. Sie werden ebenfalls in einem bestimmten Prozentsatz des Einkommens abgezogen. Mit jedem eine Kind wird also dem gut Verdienenden Einkommen entsprechende fleinere seinem

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Rechtspolitik der lehten Woche Deutsches Recht -

volksverbunden

NSK Die vergangene Woche brachte eine Reihe von großen bedeutsamen Kundgebungen und Ereignissen allgemein politischer und auch rechtspolitischer Art, unter denen in erster Linie der Erste Mitteldeutsche Rechtswa h rertag in Magdeburg und Thale (Harz) hervortritt. Die Tagung war ein sichtbarer Ausdruck dafür, daß es der Nationalſozialismus verstanden hat, das Recht nicht nur dem Volke dienstbar zu machen, sondern es den Volksgenossen auch wieder unmittelbar nahezu bringen und das Intereſſe und Verſtändnis des Voltes für sein eigenes Recht zu weden. Das volksverbundene Recht des Dritten Reiches wendet sich, wie die Großkundgebungen in Magdeburg und Thale und wie auch die son= stigen Tagungen gezeigt haben, heute an ein Volt, das mit großem Verſtändnis an dem rechtspolitischen Geschehen der Gegenwart teilnimmt. Denn wirkliches Recht fann an dem für die Gemeinſchaft wichtigen Geschehen der Zeit nicht vorbeigehen. Es ist vielmehr unauflösbar mit ihm verbunden. So stellte der Reichsleiter des Reichsrechtsamtes der NSDAP., Reichsminister Dr. Frant, fest, daß die von ihm eingesetzten Amtswalter des Nationalsozialistischen Rechtswahrerbundes im Namen des Führers auf ihren Blak gestellt sind und die 01Brüde zwischen der Bewegung und dem gesamten deutschen Rechtsstand " bilden. Die nationalsozialistischen Rechtswahrer erfüllen, wie der Reichsrechtsführer in Thale erklärte, ebenso wie alle anderen Stände und Berufsschichten des deutschen Volkes ihre Pflicht im Dienst des Führers. Vor der Studentinnengruppe der Universität Berlin sprach Reichsminister Dr. Frant über die Stellung der Frau im Rechtswahrerberuf. Er führte dabei aus , daß es zwar die natürlichste Aufgabe der Frau innerhalb der Volksgemeinschaft sei, Mutter und Hüterin des deutschen Familienlebens zu sein. Das be= deute aber nicht eine Ausschaltung der Frau von Tätigkeitsbereichen, in denen gerade fie imstande sei, wertvolle Dienste für das Volks Innerhalb des deutschen ganze zu leisten. Rechtslebens würden sich für die Frau als Rechtswahrerin mannigfaltige Aufgabengebiete besonders rechtsbetreuender und fürsorgender Art erschließen . In seiner Eigenschaft als Präsident der Atademie für Deutsches Recht empfing Reichsminister Dr. Frank zwei japanische Rechts = gelehrte , die sich zurzeit auf einer Studienreise in Deutschland befinden , um die nationalsozialistischen Rechtseinrichtungen unmittelbar kennenzulernen. Bei dieser Gele: genheit zeigte sich, daß die deutsche Rechtsgestaltung in Japan reges Intereſſe erregt, und daß dort die Bereitschaft zur Zusammenarbeit auf dem Gebiete des Rechtes groß ist. Prof. Nishimoto an der Kaiserlichen Univerſität Kioto überreichte dem Reichsrechtsführer sein neuestes Werk über deutsche Rechtsgeschichte .

Summe abgezogen . Diese Verminderung der Abzüge wird von ihnen als Zulage empfunden. (Nur bezahlt er sich gleichsam seine Zulage

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selbst.) Übersteigt seine Kinderzahl die Norm, so erhält er im gleichen Verhältnis Zulagen, wie sie ihm früher abgezogen worden sind." Staemmler empfiehlt, daß dem materiellen Leistungsausgleich ein ideel = Ier an die Seite trete : ,,Die Aussichten, im Leben vorwärts zu kommen, müſſen für Kinder der finderreichen Familien größer sein

9. Juni 1937 als für solche der finderarmen Familien. Voraussetzung bleibt auch dabei immer die Leistung und Gesundheit." Bekanntlich wird der Ge danke der ideellen Förderung erbgefunden und tüchtigen Nachwuchses aus kinderreichen Fa, milien zB. schon heute bei den in verschiedenen Städten eingeführten Ehrenpatenschaften vers wirklicht.

Reise ohne Sorge

Ein paar Winke für NSK Je sorgenloser die Ferienzeit, desto gründlicher die Erholung! Das gilt nicht nur für den eigentlichen Ferienaufenthalt, ſondern das gilt schon für die Reise und ihre Begleite umstände. Zu letteren gehört das Reisegepäck, das manchem auf der Fahrt viel Sorge und Verdruß bereitet, weil er die Pflichten und Rechte eines Reisenden hinsichtlich seines Reisegepäds nicht kennt oder beachtet. Mancher schleppt sich unnötig mit seinem Gepäd ab und macht sich unnötig Sorgen, manch' anderer schaut eigenwillig und rücksichtslos nur auf seinen eigenen Vorteil und fümmert sich nicht um seine Mitreisenden. Um deshalb sowohl Enttäuschungen als auch Auseinandersetzungen zu vermeiden, ist es wichtig, die Vorschriften der Eisenbahnverkehrsordnung und ihrer Ause führungsbestimmungen über das Reisegepäd zu beachten. Als Reisegepäd gelten Gegenstände ― auch wenn sie nicht für den persönlichen Gebrauch wenn sie in des Reisenden beſtimmt sind Reisekoffern, Reiſekörben, Reisetaschen, Reisefäden, Rudfäden, Hutschachteln, handlichen Kisten oder dergleichen ordnungsmäßig zur Beförderung hergerichtet sind. Ist das Reisegepäck nicht sicher und dauerhaft verpadt, so kann es zurüdgewiesen werden. Die Entscheidung darüber, ob die Verpadung orde nungsmäßig ist, hat die Eisenbahn nach den ihrem Betrieb eigentümlichen Verhältnissen zu treffen. Jedes Gepäckstüc muß mit der genauen und dauerhaft befestigten Anschrift des Reisenden versehen sein. Altere Bezeichnungen der Eisenbahnstationen usw. müssen entfernt oder deutlich durchstrichen sein. Sind alle diese Voraussetzungen erfüllt, fo hat die Eisenbahn die Pflicht , das Reisegepäd zu befördern . Damit es rechtzeitig abgeht, muß es aber innerhalb der für die Lösung der Fahrkarten festgesetten Zeit bei dem Gepäckschalter aufgegeben werden. Auf größeren Bahnhöfen braucht die Eisenbahn das Gepäd für bestimmte 3üge nur bis zu einer Viertelstunde vor Abfahrt ans zunehmen. Der Reisende erhält einen Gepäckschein, der als Quittung der Eisenbahn über Annahme des Gepäds, als Beweisurkunde über Abschluß und Inhalt des Beförderungsvertrages und als Legitimationspapier für die Rüdforderung gilt. Er ist deshalb sorgfältig zu verwahren. Der Reisende muß bei Empfangnahme des Ge= päckscheins prüfen , ob er ordnungsmäßig und vollständig (Anzahl der Stüde ! ) ausgestellt ist,

das Reisegepäck

und ob er die Bestimmungsstation richtig bezeichnet. Der Reisende fann die Beförderung des Gepäds mit einem bestimmten Zuge verlangen , er kann es also auch schon vor der Abreise aufgeben, jedoch nicht über die Geltungsdauer der Fahrkarte hinaus. Bei Hinausſchiebung der Beförderung ist das im Tarif bestimmte Lagergeld zu zahlen . Die Eisenbahn haftet für das Gepäd vom Zeitpunkt der Annahme an. Muß das Gepäck unterwegs auf einen anderen Zug umgeladen werden, so kann die Weiterbeförderung mit dem Anschlußzug nur verlangt werden , wenn genügend Zeit zur Überladung vorhanden ist. Sonst wird es mit dem nächstgeeigneten Zug weiterbefördert. Wenn der Reisende es rechtzeitig verlangt, und wenn die Umstände es gestatten, kann ihm das Gepäck auch auf einem Unterwegs = bahnhof ausgehändigt werden. Der Reisende muß dann seine Fahrkarte vorlegen und den Gepäckschein zurückgeben. Um die Zoll und steueramtliche Abfertigung hat sich der Reisende selbst zu kümmern ; er muß ihr auch persönlich oder durch einen Vertreter beiwohnen. Unterläßt er dies, ſo haftet die Eisenbahn, die dann die Zoll-Abfer= tigung veranlassen kann, nicht für einen daraus entstehenden Schaden. Bei der Rückforderung des Gepäcks auf der Bestimmungsstation ist der Gepäckschein vorzulegen. Der Reisende kann die Rückgabe vers langen, sobald die zur Bereitstellung des Gepäcks und etwa zur Zollab Fertigung erforderliche Zeit abge = laufen ist. Auf seinen Antrag ist das Ges päd nachzuwiegen, zur Feststellung, ob das im Gepäckschein angegebene Gewicht noch stimmt. Ist der Gepäckschein verloren gegangen, so ist die Eisenbahn zur Auslieferung des Gepäcks berechtigt und verpflichtet, wenn der Reisende sein Recht auf andere Weise - etwa durch Sachkenntnis, Vorzeigung von Briefen, Fahrausweisen, Visitenkarten, Zeugnis anderer Personen udergl. , glaubhaft macht und auf Verlangen der Eisenbahn Sicherheit leistet. Die Eisenbahn haftet für Verlust, Minderung und Beschädigung des Gepäcks. Zur Feststellung des Verlustes muß das Gepäck binnen zwei Wochen auf dem Bestimmungsbahnhof abge= fordert werden. Fehlendes Gepäck gilt als verloren, wenn es sich eine Woche nach Abforderung nicht wieder angefunden hat. Wird es später wiederge-

9. Juni 1937

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RSK Folge 130 funden, so wird der Reisende benachrichtigt, wenn sein Aufenthalt bekannt ist. Derjenige Teil des Reisegepäcks, der aus leicht tragbaren Gegenständen besteht, kann unentgeltlich in die Personenwagen mite genommen werden. Jedoch steht dafür nur der Raum über und unter dem Sizplak zur Verfügung, und das Handgepäck darf nicht mehr als 25 Kilogramm wiegen. Als Handgepäck ist deshalb nur das anzusehen, was ein einzelner Fußgänger mit ſich füh = ren kann. Leider wird hiergegen vielfach verstoßen, wodurch der Reisende nicht nur sich selbst belastet, sondern auch seine Mitreisenden be= läftigt. Wird zu viel oder zu großes Gepäck mit in das Abteil genommen, so kann der Schaffner verlangen, daß es in den Gepäckwagen ge= bracht wird ; dort ist dann nicht nur die Ge= päckfracht, sondern noch ein Zuschlag bis zu 10 RM. zu zahlen. Das Handgepäck hat der Reisende selbst zu beaufsichtigen. Will er es vorübergehend ver laſſen, (zB. wenn er zum Speisewagen gehen

will) , ſo muß er für eine ordnungsmäßige Übers wachung selbst sorgen. Die Eisenbahn haftet für Handgepäd nur bei Verschulden. Auch beim Um- und Aussteigen muß der Reisende für sein Handgepäd ſorgen. Es stehen ihm dafür auf fast allen Bahnhöfen Gepäckträger zur Ber=" fügung. Dieſen kann der Reisende sein Gepäc unbesorgt anvertrauen, wenn sie sich durch Dienst müße und Dienstabzeichen als amtlich bestellt ausweisen , da dann die Eisenbahn haftet. Sie haben bei Übernahme des Gepäcs dem Reisenden eine mit ihrer Rummer versehene Marke zu überreichen. Reise- und Handgepäd können auf den Bahns. höfen zur Aufbewahrung übergeben werden. Jedoch kann Gepäck, das nicht oder nur mangelhaft verpackt ist, zurückgewiesen werden. Die Eisenbahn haftet auch nicht für Sachen, die unverschlossen , in Röden, Mänteln, Reisededen udergl. übergeben werden. Für Vers lust, Minderung und Beschädigung wird der nachgewiesene Schaden ersetzt ; jedoch nur bis O. M. zum Höchstbetrag von 100 RM.

Wie das Gericht

entschied

Urteile, die jeden intereffieren Kündigung zwecks Mieterhöhung iſt unwirksam NSK Nach der Preisstoppverordnung bedürfen Preiserhöhungen auf bestimmten Gebieten der vorherigen Genehmigung. Zu den verbotenen Breiserhöhungen gehören auch die Mieterhöhungen. In der „ Juristischen Wochenschrift“ 1937, Seite 1545, wird über einen Prozeß berichtet, der vor dem Kammergericht geschwebt hat. In dem Prozeß handelt es sich um eine Kündigung, die nur zum Zwed der Mieterhöhung ausgespro chen worden war. Dieser Grund war im Kündigungsschreiben zwar nicht ausdrücklich erwähnt, ergab sich aber aus dem Hinweis der Vermieterin in dem Kündigungsſchreiben, daß sie zur Fortsetzung des Mietvertrages bereit sei, und daß die Kündigung zwecks Einbaues von Waſſeruhren erfolge, und weiter aus dem im Anſchluß an die Kündigung übermittelten Vertragsange= bot. Nach diesem sollte die Miete von monatlich RM. 80,- auf RM. 82,- erhöht und die bisher in der Miete enthaltene Bezahlung des Warmwasserverbrauchs nach dem Stand der Wasseruhren besonders bezahlt werden. Das Kammergericht hat in Übereinstimmung mit dem Landgericht in dieser Kündigung eine Kündigung zweds Mietsteigerung erblickt, die gesetzlich unzulässig ist. Es hat daher die Wirksamkeit der Kündigung verneint. Richtlinien über Zinsſäße unantaſtbar NSK Nach dem Hypothekenzinſengeſetz vom 2. Juli 1936 hat der Richter, wenn sich eine Einigung zwischen Gläubiger und Schuldner über die Höhe der Hypothetenzinsen nicht herbeiführen läßt, seinerseits den angemessenen 3ins zu bestimmen. Dieser Zinssat darf dann von dem Gläubiger während der Geltungs-

dauer des Gesetzes nicht überschritten werden.. Welcher Zinssatz von dem Richter als angemessen anzuwenden ist, ergibt sich, wie das Landgericht Guben in einer Entscheidung (,,Juristische Wochenschrift" 1937, Seite 1566) ausführt, aus den Richtlinien über die Höhe des angemessenen Hypothekenzinses" , die in der 1. Berordnung zum Hypothekenginsengesetz erlassen worden sind. An diese Richtlinien ist der Richter gebunden, das heißt, er darf von ihnen nicht abweichen. Die Festsetzung des gemessenen Hypothekenzinses unterliegt also nicht dem freien Ermessen des Richters. Wer muß die Pacht für Dauerwohnlauben zahlen? NSK Auf Grund des Gesetzes zur Ergänzung. der Kleingartenordnung vom 26. Juni 1935 hat der Oberbürgermeister der Stadt Berlin an= geordnet, daß für die Benutzung von Lauben zu ständigem Wohnen an den Verpächter 5 RM. monatlich zu entrichten sind, die sich bei be sonderer Hilfsbedürftigkeit der Bewohner auf 3,50 RM. ermäßigen. In der Folgezeit war es streitig geworden, ob der Verpächter diese Beträge von jedem einzelnen Kleingärtner oder aber von dem eigentlichen Pächter, der Kleingärtnerstadtgruppe, zu fordern habe. Wie das Reichsgericht nunmehr entschieden hat (Urteil vom 18. Februar 1937 in der „Juristischen Wochenschrift" 1937, Seite 1562) , find die für die Dauerwohnlauben geschuldeten besonderen Beträge an den Verpächter vom Zwischenpächter zu zahlen. Das heißt, der Verpächter braucht sich nicht an die einzelnen Kleingärtner, die diese Beträge dem Pächter schulden, zu halten, sondern er kann die Zahlung der Ge= samtsumme von dem Kleingartenverein verlangen.

Drud: M. Müller & Sohn R.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

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NSK - Nachrichten

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Zu NSK Folge 130

19. Juni 1937

Vom 15. bis 20. Juni :

Fahrt der Alten

Garde

der NSDAP .

Von Berlin über Danzig durch Ostpreußen - Erlebnis deutſchen Schicksals und Kämpfertums NSK Berlin, 9. Juni . Die schon zur Tradition der Partei gehörende jährliche Fahrt der Alten Garde der NSDAP . durch einen der deutschen Gaue, führt mehrere hundert alte nationalsozialistische Kämpfer in diesem Jahr von der Reichshauptſtadt aus über Danzig durch Ostpreußen. Die Fahrt der Männer mit dem Goldenen Ehrenzeichen, die in jedem Jahr Zeugnis davon ablegt, wie dieſe Alte Garde des Führers vom deutschen Volk ge= achtet und geehrt wird, nimmt am 15. Juni in Berlin ihren Anfang mit einer Kundgebung in den Pharusſälen der Stätte des nationalſozialiſtiſchen Ringens um die Reichshauptstadt - und endet am 21. Juni nach einer von Pillau ausgehenden Dampferfahrt in Swinemünde. Am 15. Juni , an dem sich die Teilnehmer in Berlin versammeln, marschiert die Alte Garde geschloſſen zu der Eröffnungsfundgebung in den Pharus sälen. Bevor sie am Stettiner Bahnhof am späten Abend verabschiedet wird , marschiert sie im Fackelzug durch den Wedding . Am 16. Juni treffen die Teilnehmer in Danzig ein. Dieser erste Reisetag zeigt ihnen die Stadt und den Hafen Danzigs , Gdingen und Zoppot. Der zweite Tag nimmt in Königsberg seinen Anfang, wo Gauleiter Koch im Schloß die Alte Garde willkommen heißen wird , führt dann nach Palmnicken, wo die Bernsteinwerke besichtigt werden , nach Warnicken, Bad Rauschen und Bad Cranz. Der 18. Juni sieht die Alte Garde am Morgen dann in Lözen, von wo eine Seefahrt nach Rudczanny angetreten wird. Durch die Wälder der 30hannisburger Heide geht die Fahrt weiter nach Ortelsburg und dann über die Schlachtder Tannenberg - Schlacht felder nach Hohenstein. Die Heldenfriedhöfe von Lakna und Orlau werden besucht und auf der Fahrt zum Reichsehrenmal , wo eine kurze Feierstunde abgehalten wird , auch das Schlachtfeld von Waplig. Ein Masurenabend vereinigt zum Abschluß des Tages die Alte Garde in Osterode. Von Deutsch - Eylau aus nimmt die Fahrt am 19. Juni, am vierten Tag, ihren Fortgang. Sie nimmt ihren Weg zunächst zur Ordensstadt Marienwerder. Nachmittags treffen die Männer der Alten Garde in Ma -

rienburg ein, wo am Abend in Remter die Abschlußfeier stattfindet. Danach nehmen sie an der Eröffnung der Burgfestspiele teil. Der 20. Juni sieht die Teilnehmer der Fahrt auf dem Dampfer „ Sierra Cordoba“. Die Seefahrt führt sie von Pillau nach Swinemünde , von wo aus am 21. Juni die Heimreise in die Gaue angetreten wird.

Die Werkstätte in der Berufsschule Praktische Vermittlung von Berufswiſſen NSK Berlin, 9. Juni. Der bei der Reichsfachschaft 6 im NS.Lehrerbund ins Leben gerufene Ausschuß für Berufs- und Fachschulfrägen ist in Gruppenausschüsse aufgeteilt worden . Der Gruppenausschuß für das gewerbliche Schu lwesen trat jezt erstmalig zu einer Arbeitssizung zusammen. Es beteiligten sich alle Stellen, die sich mit der Berufsschulung des Nachwuchses für die gewerbliche Wirtschaft be schäftigen. Nachdem der Leiter des Ausschusses, Reichsfachschaftsleiter Pg. Pipke , organisatorische Fragen behandelt hatte, sprach Direktor Daig über „ Schulwerkstätten an den Er gewerblichen Berufsschulen“. führte etwa folgendes aus : Hauptaufgabe der Berufsschulen ist, das Berufskönnen durch Vermittlung von Berufswissen zu unterstützen und zu feſtigen . Um diese Aufgabe zu erfüllen, sind Werkstätten an den gewerblichen Berufsschulen notwendig. Nur dadurch kann der Berufsschulunterricht lebendig und berufsnahe gestaltet werden. So sind zB. Werkstattversuche unentbehrlich bei Der Behandlung von Arbeitsvorgängen, der Wirkungsweise von Werkzeugen und Maschinen. Auch von den Eigenschaften der zu verarbeitenden Werkstoffe wird sich der Lehrling erst ein richtiges Bild machen können, wenn er sie an praktischen Versuchen , diese Werkstoffe zu be arbeiten, kennengelernt hat. Als Lehrer für den Werkstattunterricht kommen in erster Linie Gewerbelehrer mit guter praktischer Vorbildung oder Meister der Wirtschaft mit besonderem Lehrgeschick in Frage. Besonders wichtig aber ist die Berufsschulwerkſtatt für die Jungarbeiter ohne Lehrverhältnis. Aus diesen Gründen müssen die zuständigen Stellen alles aufbieten, um bereits vorhandene Berufsschulwerkstätten auszubauen und neue Dort einzurichten, wo sie noch fehlen.

Nationalsozialiſtiſche Brief and Drahten [ rift der Schriftleitung: Berlin 6 68, Zimmers, 96, E. Ferncut: 11 00 22 Berlag: Franz Chez Rad ., 6. m. 1. §., Zentralverlag der NSDAP., München - Berlin Berland : Cher.Berlag , Berlin_61 #8, 31mm Brake 88. -le Zahlungen Ind nach (BoRichedtonts Berlin 4454) zu richten

ParteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Welf; für die Mitteilungen der Reichspresseftelle verantwortlic: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. Ichriftleiter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NODUS

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RSK Folge 131

10. Juni 1937

Brüfftein für

des

Volkes

Leibesertüchtigung

Ausscheidungstämpfe in allen Gliedes Von den ersten Nationalsozialistischen Kampfspielen rungen Eine große Aufgabe für die SA. — Sportliche Vorbereitung im Reichsbund für Leibesübungen NSK Das „ herrliche olympische Fest deutscher Prägung", wie der Führer es nannte, die Rationalsozialistischen Kampfspiele beim Reichsparteitag der NSDAP. in Nürnberg, wird in diesem Jahre zum ersten Male stattfinden; zwar nicht in dem Rahmen und Umfang, den es einst haben wird, aber immerhin schon unter dem Einsatz bedeutender Kräfte und hoffentlich mit dem Ergebnis bedeutsamer Kampfleiſtungen. Denn wenn es in Jahren einmal seiner Bestimmung völlig gerecht wird, dann ist es nicht weniger als die leßte große Ausscheidung auf dem Gebiete der Körperertüchtigung des gesamten deutschen Volkes, eine Ausscheidung , die in ihrer Vielseitigkeit sämtliche Arten und Abwandlungen sportlicher Betätigung und körperlicher Ertüchtigung umfaßt, eine Ausscheidung, die sowohl die beste Einzelleistung als auch die beste Gesamt- und Mannschaftsleistung bewerten wird und als die Ergebnisse des förperlichen Leistungsstandes der Nation festhält. Was eine solche Zielsetzung für eine ganze Ra= tion bedeutet, das mag der ermessen , der je= mals irgendwo und irgendwie an einem Leistungswettkampf ſelbſt in engſtem Rahmen beteiligt war. Der wird auch zu würdigen verstehen, welche einmalige, ungeheuerliche Vorarbeit zu leisten ist, um in der den jährlichen NS.-Kampfspielen vorausgehenden Ausscheidung feinen Tüchtigen zu vergessen und keine Leistung zu übersehen . Die gegenwärtige Gestalt des Reichspartei= tages läßt die Durchführung der NS.-Kampfspiele in diesem Jahre selbstverständlich noch nicht in dem Rahmen zu, in dem sie in späteren Jahren ständig stattfinden und zu einem Höhepunkt im Leben aller sportlich Tätigen und auf Körperertüchtigung gerichteten Menschen werden wird. Beispielsweise werden in diesem Jahre feine pferde , motor- und wassersportlichen sowie auch keine flugsportlichen Wettkämpfe ause

getragen werden. Bei der umfaſſenden Aufgabenstellung der NS.-Kampfspiele finden Umfang und Gestalt erst im Laufe der Jahre ihre endgültige Form. Fest steht aber, daß sie der die förperliche Gradmesser für Tüchtigkeit des deutschen Volkes Jahr für Jahr sein werden. Zurzeit finden im ganzen Reich die Ausscheidungswettkämpfe bei den Gliederungen der NSDAP. statt. Der Träger der NS. - Kampfspiele in Vorbereitung und Durchführung ist die S A., beteiligt aber sind alle Gliederungen der Bewegung und des deutschen öffentlichen Lebens schlechthin, so daß also auch die Wehrmacht , der Arbeitsdienst und die Polizei neben SA., SS . , NSKK . und NSFK. mitwirken werden. Die Verantwortung für die rein sportliche Vorbereitung trägt der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen als der berufene Pfleger des deutschen Sports. Zu den wehrsportlichen Kämpfen, die sich in Form von Mannschafts- und Einzelkämp = fen abspielen, sind Mannschaften und Angehörige der obengenannten Formationen zuge= laſſen. Es ist interessant zu hören, was für Kampfarten hierbei zur Austragung kommen. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt der Ge = pädmarsch mit Einlagen wie die Überwindung einer Hindernisbahn. Schießen und Handgranatenwerfen sowie Mannschafts- und Einzelkämpfe, Laufen und Schwimmen in voller Ausrüstung sowie eine Hindernisstaffel umreißen weiterhin den Umfang der wehrsportlichen Übungen für die NS.-Kampfspiele. Zu ihnen treten in späterer Zeit noch weitere wehrsportliche Aufgaben, die sich aus dem Gefüge der Gliederungen und Formationen selber ergeben. Bei den sportlichen Wettkämpfen , zu denen auch bereits die Ausscheidungskämpfe im ganzen Reich durchgeführt werden, sind fast alle

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olympischen Disziplinen mit wenigen Ausnahmen vertreten. Der Rasensport in seinen verschiedenartigsten Abwandlungen, die Wertung der einzelnen Höchstleistung und der besten Mannschaftsleistung stehen hier im Vorders grund. Daneben werden natürlich die Spiele (Fußball, Handball usw.) nicht vergessen, sondern immer weiter ausgebaut. Es wird Wert darauf gelegt, daß harte Kampfspiele , die einen hervorragenden Mannschaftsgeist und eine straffe körperliche Disziplin erfordern, eine gehobene Rolle innehaben, wobei etwa das Rugbyspiel zu Sportliche nennen wäre. Zweikämpfe wie Boxen und Fechten werden ebenfalls betrieben und durch sämtliche Vorausscheidungen hindurch bis zu den NS.-Kampfspielen ausgetragen. Wenn für die wehrsportlich kämpferische Betätigung die Angehörigkeit zu einer der genannten Gliederungen oder Formationen Bedingung ist, kann an den sportlichen Kämpfen jeder deutsche Volksgenosse teilnehmen, der zuvor im Reichsbund für Leibesübungen und den von ihm vorgenommenen Ausscheidungen seine Befähigung dazu erwiesen hat. Die dafür maßgebenden Grundsätze bejagen, daß jeder deutsche Volksgenosse zur Teilnahme für würdig befunden wird, der 1. bluts und führungsmäßig den Aufnahmebedingungen in die NSDAP . entspricht, 2. wehrwürdig im Sinne des Wehrgejezes vom 21. Mai 1935 iſt,

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10. Juni 1937

3. gesund gemäß den Bedingungen zum SA.. Sportabzeichen ist. Dadurch sind die Voraussetzungen geschaffen, daß im ständigen Wettbewerb die körperlich Fähigsten des deutschen Volkes ihre Leistungen aneinander erproben und auf einer Höhe halten, die nicht nur zu einer einmaligen Spitzenleistung führen kann, sondern die ein Spiegelbild der körperlichen Tüchtigkeit überhaupt ist. So wird im Endziel in jedem Jahre auf dem Reichsparteitag bei den Nationalder Durch Kampfspielen sozialistischen schnitt der Leibesertüchtigung des deutschen Volkes abgelesen werden können. Daß die höchste Blüte und Leistung der deutschen männlichen Jugend auf diesem Wege her ausgestellt und zum Vorbild für das ganze Volt gemacht wird, daß aber der Ansporn der ständigen Steigerung des Leistens und Könnens auf der breitesten Grundlage im Volke wirksam ist, das verleiht in kommenden Jahren den NS.Kampfspielen den Charakter einer wahrhaft edlen Volksfeier, wie sie wohl -- wenn auch in bei den Kampfspielen der anderer Form antiken Welt vorhanden war und wie sie sich dem deutschen Wesen und der deutschen Lebenshaltung entsprechend im Nationalsozialismus für unsere Zeit und kommende Generationen erneuert.

an Mann iſt …… . .

Reichsarbeitsdienſt bereit zur Sicherung der Ernte Einfah nur bei Notſtand Voraussetzungen zur Erntehilfe der Arbeitsmänner NSK Nachdem die Zeit der ersten Heu- und auch der Frühkartoffelernte vorüber ist, steigern sich von Monat zu Monat die Aufgaben, die der deutschen Landwirtschaft gestellt sind. In diesem Monat gilt es noch weiterhin, die Kartoffeln und das Heu sicherzustellen, im Juli beginnt bereits teilweise die Kleeheu- und verschiedentlich auch schon die Kornernte. Diese Sommermonate bringen für den Bauern und Landwirt eine Fülle von Aufgaben, die zu bewältigen er mit seinen Kräften wie die Erfahrungen der vergangenen Jahre gezeigt haben --- nicht immer in der Lage ist. So werden auch in den kommenden Monaten wieder alle nur irgendwie freizustellenden Kräfte derdeutschen Landwirtschaft zur Hilfeleistung zur Verfügung gestellt , um die Sicherstellung unserer Ernährung zu gewährleisten. Der Landdienst der Hitlerjugend wird ebenso wie die staatliche Landhilfe und die Gliederungen der Partei mobil gemacht werden, und selbstverständlich wird auch der Reichs arbeitsdienst da nicht fehlen, wo es um die Erfüllung einer nationalpolitischen Aufgabe geht, die in ihren Auswirkungen das ganze Volk berührt. Die letzten Jahre haben aber verschiedentlich gezeigt, daß manche Bauern nicht bereit waren, Arbeitskräfte, die in den Arbeitsämtern auf Abruf bereit standen, in ihre Dienste zu neh=

men, ſondern daß sie es vorzogen, ſich die Hilfeleistung des Arbeitsdienstes zu sichern. Es ist daher in diesem Zusammenhang einem Erlaß des Reichsarbeitsführers über den Einsatz des Arbeitsdienstes in der Landwirtschaft 1937 eine erhöhte Bedeutung zuzumeſſen, da in demselben festgelegt wird, daß die Arbeitsmänner nur unter der Voraussetzung zur Ernteeinbringung usw. eingesetzt werden dürfen, daß der betreffende Betrieb " ohne eigene Schuld in Not an Arbeitskräften geraten ist“. Und des weiteren heißt es hier, daß in Betrieben, die in Erwartung oder aus Anlaß des Einsatzes des Reichsarbeitsdienstes andere Arbeitskräfte zur Entlassung bringen oder die mögliche Einstellung von Arbeitskräften unterlassen", der Arbeitsdienst nicht eingesetzt bzw. dort zurückgezogen wird. Auf diesem Wege ist allen Möglichkeiten eines Mißbrauchs ein Riegel vorgeschoben, wäh rend auf der anderen Seite absolut gewähr. leistet bleibt, daß der Reichsarbeitsdienst seiner vornehmsten Aufgabe, an der Sicherung der mitzuVolkes unseres Ernährungsfreiheit arbeiten", gerecht wird. Sehr einschneidend ist ferner die Festsetzung, daß der Arbeitsdienst nur dann für eine Erntehilfe angefordert und eingesetzt werden kann , wenn ein seitens des Kreisbauernführers an erkannter Erntenotstand vorliegt, dh.

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10. Juni 1937 wenn die Sicherung der Ernte von den Betrieben nicht aus eigener Kraft bzw. durch Mithilfe der Gemeinden erreicht werden kann. Mit diesen beiden Bestimmungen ist eindeutig und unumstößlich flangelegt, wo der Arbeitsdienst bei der Erntehilfe steht und worin er seine Aufgabe sieht. Denn wenn wir auch eine immer geringer werdende Zahl von arbeitsloſen einsatzfähigen Menschen aufzuweisen haben einer der flarsten Beweise für die Erfolge nationalſozialiſtiſcher Aufbaupolitik , wenn auch gerade die Zahl der einsatzfähigen Landarbeiter kaum noch nennenswert ist, so muz doch auf der anderen Seite folgendes festges halten werden : Es muß sich in erster Linie darum handeln, die noch immer ohne Arbeit befindlichen Volksgenossen wieder in Arbeit und Brot zu bringen, wobei gerade in der Landwirtschaft noch zahlreiche Verheiratete und Familienväter vorhanden sind, denen es bis jezt nicht vergönnt war, sich durch ihrer eigenen Hände Arbeit durchzubringen. Und im weiteren wird es sich auch darum handeln müſſen, die immer noch in starker Zahl ohne Arbeit befindlichen Ungelernten aufzunehmen, die ſicherlich ebenfalls in der Landwirtschaft vielfach ein Unter- und Weiterkommen finden können. Solche Kräfte müſſen zunächſt eingesetzt werden, und erst dann wird man darangehen dürfen , den Arbeitsdienst in Anspruch zu nehmen . Muß doch hierbei auch in Rechnung ge= hinsichtlich der Landstellt werden, daß es sich wirtschaft - beim Arbeitsdienst ebenfalls in der Mehrzahl um Ungelernte handelt, da man ja von ſeiten der Arbeitsdienstleitung . bemüht ist, die ländlichen Jugendlichen möglichst im Winter zur Ableistung ihrer Arbeitsdienstpflicht heranzuziehen, um auf diese Weise in den Saisonmonaten des Sommers vom Land nicht unnötig Kräfte abzuziehen. Endlich ist beim Einsatz des Arbeitsdienstes noch ein bedeutsamer Punkt hervorzuheben, der gleichsam als eine wesentliche Unterstützung der vorerwähnten Bestimmungen betrachtet werden fann, nämlich die Tatsache, daß für jeden einzelnen Arbeitsmann seitens des ihn beschäf tigenden Bauern oder Landwirts der volle tarifliche Tageslohn bzw. in Ermange= lung einer Tarifordnung der ortsübliche TagesJohn für unverheiratete Landarbeiter im Alter von 18 bis 20 Jahren zu bezahlen ist. Es wird dies sicherlich in weitgehendem Maße dazu beitragen, daß nicht, wie früher, der Arbeitsdienst planlos angefordert wird, weil es billig und bequem war , sondern daß der in Frage stehende Betriebsführer es sich vorher überlegt, daß es in erster Linie seine Pflicht ist, zur Entlastung des Arbeitsmarktes nach seinem Vermögen beizutragen. Wenn wir nun abschließend noch hervorheben, daß in allerdringendsten Notfällen ein Einsat des Arbeitsdienstes auch für Bestellungsund Pflegearbeiten , wie Kartoffel legen, Rüben hacen usw. in Frage kommen fann, so rundet sich das Bild des Einsages des männlichen Arbeitsdienstes ab : Er steht bereit und wird dort mit anpacken , wo es um die Sicherung unseres höchsten Gutes geht, soweit er als unentbehrlich betrachtet werden kann. Aber er ist nicht dazu bereit , dort zu helfen , wo es auf Kosten arbeitsloser Kräfte gehen soll. Und nun noch ein Wort zum weiblichen

Arbeitsdienst. Für ihn wird es sich nicht darum handeln, eine tatkräftige Hilfe auf dem Felde zu leisten, sondern für ihn wird es inse besondere darum gehen, die Bauern und Siedlerfrauen in der häuslichen Arbeit zu entlasten. Ist es doch vielfach in den kleineren Betrieben vor allem während Der Erntemonate so , daß auch die Frauen auf > dem Felde mithelfen müssen, und daß es ihnen daher nicht möglich ist, sich auch noch um die Kinder zu kümmern. Oder in anderen Fällen, wo eine Fürsorge der Mutter für die kleinen Kinder unvermeidbar ist, geht dem Bauern eine wertvolle Hilfskraft verloren . Hier wird sich nun ebenso wie in den Vorjahren der weibliche Arbeitsdienst einsehen, er wird diesen Frauen ihre häuslichen Sorgen abnehmen und sie bes ruhigt auf die Felder ziehen lassen. Gerade auch damit wird dem landwirtschafts lichen Arbeitseinsaß ein nicht zu unterschätzender Dienst geleistet. Bedeutet doch die Bauernfrau eine durchweg vollwertige Arbeitskraft , die dadurch, daß sie frei von ihrem Haushalt und von ihren Sorgen um die Kinder ist, für die Mithilfe bei der Ernte in vollem Umfange zur Verfügung steht, während sie andernfalls zumindest sehr weitgehend für die praktische Arbeit auf dem Felde ausscheiden würde . Der deutsche Reichsarbeitsdienst diese große Erziehungsschule des jungen Deutschlands wird auch auf diesem Gebiete im Sommer wieder unter Beweis stellen, daß er immer und überall bereit steht, wo es um die Erfüllung völkisch bedeutsamer Aufgaben geht . K. D. Was die Studenten leiſten Dr. Scheel eröffnet die Studentenausstellung ---Die Zielsetzung des neuen Berufswettkampfes NSK München , 10. Juni. Um der ganzen Öffentlichkeit einen Einblick in das Schaffen der Studenten, insbesonders im Rahmen des Reichsberufswettkampfes der deutschen Jugend zu vermitteln, führt die Reichsſtudentenführung, wie bereits kurz gemeldet , in Berlin in der Zeit vom 15. Juni bis 15. Juli eine Ausstellung unter dem Titel : „ Studenten bauen auf“ durch. In der Ausstellung werden die Siegerarbeiten und die besten Arbeiten sämtlicher Kampfgruppen gezeigt. Die Eröffnung der Ausstellung erfolgt am 15. Juni im Rahmen einer Feierstunde durch den Reichsstudentenführer Dr. Scheel. Der Leiter des Amtes Wiſſenſchaft und Facherziehung der Reichsstudentenführung, Dr. Kubach , verfündet in der gleichen Veranstaltung die Zielſetzung für den neuen Reichsberufswettkampf. Beendet wird die Feierstunde durch die AufReichssiegerarbeit führung der Musit des 2. Reichsberufswettkampfes der deutschen Studenten : Der Weg ins Reich", einer Kantate für Sprechchor und Orchester. Während der Dauer der Ausstellung werden in Vorträgen die Aufgaben des deutschen Studententums behandelt. sprechen der udentenLeiter des Kulturamtes derSoReichsst führung. Dr. Fink , am 17. Juni über die tulturellen Aufgaben der deutschen Studenten, Dr. Kubach am 2. Juli 1937 über den studentischen Reichsberufswettkampf und der Beauftragte des Reichsstudentenführers für Fachschulen, Architekt Sipmann , am 9. Juli 1937 über die Frage der Neugestaltung der deutschen Kunsthochschulen. Auch diese Veranſtaltungen werden von Darbietungen der Berliner MusikStudenten umrahmt.

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10. Juni 1937

Europas Südosten (III)

Ungarns

politischer

Weg

Probleme des „ Königreichs ohne König" - Ein Volkskampf gegen Trianon – Die Freundschaft mit Deutschland NSK Das Friedensdiktat von Trianon vom 4. Juni 1920, das bedeutungsvollste Ereignis der neuen ungarischen Geſchichte, hat aus einem Staat von über 18 Millionen Einwohnern Millionen einen solchen von heute rund 8 gemacht. Ungarn hat durch den Friedensschluß 67,2 v . seiner Fläche und 58,3 vH. der Bevölkerung verloren und die Beschränkung seiner Wehrmacht auf ein Berufsheer von 1750 Offizieren aufund 33 000 Mann erlegt erhalten. Es hat gegenüber der Vorfriegszeit den Vorteil nationaler Geschlossenheit, denn 92,1 vH. der Gesamtbevölkerung find Magyaren. Allerdings leben ungefähr 3,4 Millionen Magyaren unter fremder Herrschaft. Von den anderen Nationalitäten des Staates sind neben kleinen Splittern von Slowaken, Kroaten und Rumänen nur die Deutschen von Bedeutung, die 5,5 vH. der Gesamtbevölkerung ausmachen. Es ist in Deutschland freudig vers merkt worden, daß der ungarische Ministerpräfident Daranyi vor kurzem entgegen der Praxis der unteren Verwaltungsbehörden für eine gerechte Behandlung der deutschen Bolksgruppe eintrat. Ungarn blickt auf eine stolze Geschichte zurüd, umfaßte doch das auf die Landnahme durch die Magyaren im Jahre 896 zurüdgehende ,,Reich der heiligen Stephanfrone" in seinen Blütezeiten, an der Wende des 12. zum 13. Jahrhundert und dann wieder im 14. Jahrhundert neben dem ursprünglichen Siedlungsgebiet große Teile der Baltanhalbinsel und bildete es doch nach dem schweren Rückschlag in der Schlacht von Mohacs im Jahre 1526 und der darauffolgenden Türkenzeit in der alten HabsburgerMonarchie den Gebiets- und volksmäßig mächtigſten ſelbſtändigen Teil Ungarn des Gesamtstaates. In der Nachkriegszeit hat Ungarn die „Segnungen" des Kommunismus am eigenen Leibe verspürt. Vom 31. März bis 31. Juli 1919 herrschte eine Räteregierung unter dem berüch tigten Terroristen Bela Kuhn, die das Land innen- und außenpolitisch an den Rand des Abgrunds brachte. Nach dem Sieg der Gegenrevolution und der Räumung des Landes durch die fremden Besatzungstruppen waren es wieder die zwei Putschversuche des letzten Habsburgerfönigs Karl im Jahre 1921, welche das Land in schwere außenpolitische Verwicklungen ſtürzten. Erst seit dieser Zeit beginnt die Konsoli dierung und der Wiederaufbau , die innenpolitisch von dem seinerzeitigen Oberbefehlshaber der nationalen Streitkräfte der Gegenrevolution, dem Reichsverweser Admiral von Horty , und der nationalen Einheitspartei getragen werden, welche aus verschiedenen Bestandteilen zusammengefügt wurde. Es sind vor allem sechs Fragen, welche die ungarische Außen- und Innenpolitik bestimmen und um deren Lösung sich die verantwor=

tungsbewußten Kräfte des Staates bemühen. Das ist zunächst die Forderung nach Revision des Friedensdiktates , die Ungarn angesichts des in dieser Frage geschlojsenen Willens seiner Nachbarn auf die militärische Gleichberechtigung und auf die gerechte Behandlung seiner Volksgenossen in den fremden Staaten beschränkt hat. Im Zusammenhang damit steht die Frage der außenpolitischen Orientierung, welche die ungarische Staatsführung durch die Römerprotokolle mit Italien und Öſterreich und durch das betont freundſchaftliche Verhältnis zu Deutschland gefunden hat, während Teile der Oppoſition eine Anlehnung an das franzöfifche Bündnissystem befürworten. Von großer außenpolitischer Bedeutung ist die im Zuge des Ausitalienisch- jugoslawischen gleiches erfolgte Annäherung an Bel : grad. Wesentlich für die innere Gestaltung Ungarns ist die Lösung der sozialen Frage, die vor allem in einer gerechten Verteilung des Grundbesiges bestehen wird, der heute noch zu 52 vH. in der Hand von 1200 Großbesizersfamilien ist, und die Regelung der Judenfrage , deren übermäßiger Anteil an den führenden wirtschaftlichen und geistigen Berufen erst vor kurzem den Ministerpräsidenten Da ranyi zu programmatischen Ausführungen veranlaßte. Eine ernste Aufgabe der ungarischen Staatsführung ist die Bekämpfung der immer wieder zutage tretenden illegalen kom munistischen Wühlarbeit , die in ge= wissen kulturbolschewistischen Tendenzen im liberalen Bürgertum und insbesondere in seinem jüdischen Sektor eine Stütze findet, während die Königsfrage dieses Königreiches ohne König" als unaktuell betrachtet wird. Das innenpolitische Leben Ungarns beruht auf der „ Goldenen Bulle“ vom Jahre 1222, dem Ausgleichsgesetz vom Jahre 1867 und Ergän= zungsgesehen aus den Jahren 1920 und 1926. Das Staatssystem mit Reichstag und Oberhaus kann man als „traditionelle autoritäre Demofratie" bezeichnen. Die Opposition zur regierenden nationalen Einheitspartei wird von der ,,Kleinen-Landwirte-Partei", der Vereinigten christlichen Opposition", der Vereinigten liberalen und demokratischen Opposition", den „,Sozialdemokraten", einigen legitimistischen Abgeordweten und den in etwa 14 Gruppen geſpaltenen rechtsradikalen Kreisen gebildet. Teile der jungen erneuerungswilligen Generation bilden aber auch den rechten Flügel der Einheitspartei. Die Regierung will durch die Einführung des geheimen Wahlrechtes an Stelle der öffentlichen Wahl, die derzeit noch für die Landbezirke besteht, unter gleichzeitiger Stärkung der Rechte des Reichsverwesers , eine Annäherung an einen Teil der Opposition herbeiführen . Die Landwirtschaft beschäftigt 56 vH. der Be

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10. Juni 1987 Blatt 4

NSK Folge 131 Europas Südosten (III)

Ungarns

politischer

Probleme des „ Königreichs ohne König“

Weg

Ein Volkskampt gegen Trianon - N

Freundschaft mit Deutschland

NSK Das Friedensdiktat von Trianon vom 4. Juni 1920, das bedeutungsvollste Ereignis der neuen ungarischen Geschichte, hat aus einem Staat von über 18 Millionen Einwohnern einen solchen von heute rund 82 Millionen gemacht. Ungarn hat durch den Friedensschluß 67,2 v5. seiner Fläche und 58,3 v5. der Bevölkerung verloren und die Beschränkung seiner Wehrmacht auf ein Berufsheer von 33 000 Mann und 1750 Offizieren auferlegt erhalten. Es hat gegenüber der Vorfriegszeit den Vorteil nationaler Geschlossenheit, denn 92,1 v5. der Gesamtbevölkerung find Magyaren. Allerdings leben ungefähr 3,4 Millionen Magyaren unter fremder Herrschaft. Bon den anderen Nationalitäten des Staates sind neben kleinen Splittern von Slowaken, Kroaten und Rumänen nur die Deutschen von Bedeutung, die 5,5 vs. der Gesamtbevölkerung ausmachen. Es ist in Deutschland freudig vers merkt worden, daß der ungarische Ministerpräsident Daranyi vor kurzem entgegen der Praxis der unteren Verwaltungsbehörden für eine gerechte Behandlung der deutschen Wolfsgruppe eintrat. Ungarn blickt auf eine stolze Geschichte zurück, umfaßte doch das auf die Landnahme durch die Magyaren im Jahre 896 zurückgehende Reich der heiligen Stephantrone" in seinen Blütezeiten, an der Wende des 12. zum 13. Jahr hundert und dann wieder im 14. Jahrhundert neben dem ursprünglichen Siedlungsgebiet große Teile der Balkanhalbinsel und bildete es doch nach dem schweren Rückschlag in der Schlacht von Mohacs im Jahre 1526 und der darauffolgenden Türkenzeit in der alten Habsburger Monarchie den Gebietss und voltsmäßig mäd Teil Ungarn des Gejam ! tigsten selbst Staates. szeit hat Ungarn In der munismus am eig Segnunge .März bis 31. Juli Leibe vers rung unter dem herrschte e Kuhn, die de a tigten Te bisch an den innen- u h dem Sieg Abgrund umung des revolutic bie frem ruppen me bic at des leste tönigs 1921, # ge Verm

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10. Juni 1937

Blatt 4a

NSK Folge 131 wohner, während der Rest in Industrie, Bergbau, Handel und Verkehr tätig ist. Der Bergbau liefert Braun- und Steinkohle, Eisen, Mangan- und Kupfererze sowie Bauxit. Die industrielle Produktion erstreckt sich hauptsächlich auf die Nahrungsmittelindustrie, aber auch auf Eisen- und Metallfabriken, Maschinenbetriebe und die Textilfabrikation.. Deutsch land hat im Jahre 1935 alle anderen Handelspartner Ungarns überflügelt und stand 1936 mit 24 v . der ungarischen Ausfuhr und 25,8 pH. det ungarischen Einfuhr an erster Stelle. Wir beziehen von Ungarn vor allem tierische Erzeugnisse und von den mineraliſchen Grundstoffen in erster Linie Bauxit. Ungarn setzt aber bei uns auch induſtrielle Fertigerzeug= nisse, und zwar Glühbirnen und Radiogeräte

Film

ab. Der Handelsverkehr mit dem Deutſchen Reiche, Österreich und Italien zusammengenom men umfaßt weit über die Hälfte des Geſamtaußenhandels Ungarns. Seit der Zeit König Stephans, seit tausend Jahren, steht Ungarn in ſtaatlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zum Gesamtdeutschtum. Deutsche Koloniſten haben auch schon vom 12. Jahrhundert an an dem Au f = bau Ungarns mitgearbeitet. Die ungarische Staatsführung handelt also nach der erprobten alten Tration ihres Volkes, wenn sie, wie dies auch in der Gegenwart geschieht und wie es bei dem Besuch des deutschen Reichsaußenminiſters zum Ausdruck gekommen ist, an der Freundschaft mit Deutschland festhält. Dr. Th. v. K.

ohne Lachen?

Humor mit Herz geſucht – Ein Wort für das Filmluſtſpiel

NSK Vor einigen Jahren mißglückte ein Detektiofilm und stieß verdientermaßen auf Schwierigkeiten. Die Folge war, daß niemand in der Produktion das vermeintlich heiße Eisen ,,Kriminalistischer Film" mehr anfassen wollte - bis dann eines Tages ein Beherzter die Entdeckung machte, daß es Normaltemperatur beſaß. Von da an kam der Film auch dieses Gebietes wieeder zum Erfolg. Auf anderen Gebieten hat sich ähnliches abgespielt. Immer ist dabei der einzelne Fall in seiner grundsätzlichen Bedeutung falsch eingeschätzt worden. Aber die Unsicherheit, die bei solchen Gelegenheiten zurückblieb, beweist immerhin, auf was für dünnen Böden das Filmschaffen in diesen Augenblicken stand. Was hat Erfolg ? — Was braucht das Lichtspielhaus ? Was erwartet der Kinobesucher? Fragen, die immer wiederkehren und ebenso vom Standpunkte der kulturellen Au fgaben des Films, wie auch wegen seiner aufrüttelnden, ernst oder heiter ergreifenden und in diesem Sinne mitreißenden Wirkung nie an Berechtigung und Tragweite verlieren . Dies um so mehr, als auf der anderen Seite des Filmdaseins die wirtschaftliche Ertragfähigkeit steht, von der die Arbeitsmöglich= feiten für das Filmschaffen gewährleistet werden müssen. Unter den Fingerzeigen, die dem deutschen Film bei großen Anlässen gegeben worden sind, hat nie der Hinweis auf die heitere Seite seiner Möglichkeiten gefehlt . Deutlich und bewußt ist ihm gesagt worden , daß unter seinen Pflichten die Lustigkeit, der Frohsinn einen ganz wichtigen Plaß einnehmen und daß Humor und Scherz im Lichtſpielhauſe nicht nur ein ihre Berechtigung haben , sondern daß Anspruch auf sie erhoben wird , ja, daß sie als Glauben und Kraft spendende Quellen unentbehrlich sind. Bei allen Kundgebungen der Reichskultur kammer, besonders bei den Ansprachen, die Reichsminister Dr. Goebbels oder Reichskulturwalter Hans Hinkel vor der Gesamt-

heit oder vor einzelnen Gruppen der Filmschaffenden gehalten haben, ist davon die Rede gewesen, daß der ernste Film allein nicht ausreicht, den natürlichen Bedarf zu decken. Filme, so wurde immer wieder in klarer Erkenntnis des Verbrauchs an Werten des Geistes und des Gemütes betont, die ganz eindeutig auf leichte Unterhaltung, auf Vergnügtſein, auf volkstümliche Heiterfeit abgestellt sind , werDen dem nur zu begründeten Bedürfnis gerecht, daß sie entspannen, ablenken und erfrischen sollen. Das Volk in allen seinen beruflichen und sozialen Schichten hat ein Recht auf Lachen , es kann von seinen Bühnen und von seinen Lichtspielhäusern verlangen, daß es dort nicht nur den Ernst des Lebens in ge= läuterter Gestalt, von Schlacken erlöst, von Idealen überragt, wiederfindet als eine Verdichtung und Erhöhung des Lebensinhaltes über Den Alltag hinaus in das Bleibende. Auch der Humor, der hinter den Erscheinungen schwingt, der Schalk, der lauernd uns ein Bein ſtellt, der Wig, der das ähnliche im Verschiedenen, das Überraschende im Ungeahnten herausfindet, noch mehr : die Freude an der übertreibung, die im Spiel spielt, der Schwank, der mit der Wahrheit kokettiert, die Burleske, die in ihrer Ausgelassenheit karikiert, alle diese Gaukler und Verzauberer der Wirklichkeit haben ihre Da= seinsberechtigung und loden ein befreiendes Lachen aus dem Herzen. Aber eines wird dabei für das deutsche Lichtspielhaus immer unentbehrlich sein: der Sinn , der leise Klang, der das Gemüt anrührt, und sei es, daß er es nur streift. Alle Filmerei , die nur in virtuoſer Beherrschung der technischen Fertigkeiten der Kamera besteht, und die ihre ganze Aufgabe in der äußeren Bewegtheit der Bilder erblickt, die alles aus der Wendigkeit des Schnittes zu gewinnen sucht, wird im Endergebnis enttäuschen. Nicht anders wird es der gewaltsamen Anstrengung ergehen, die eine Komit erzwingen

RSK Folge 131 Blatt 4b

10. Juni 1937 will, zu der die Voraussetzungen fehlen. Jede Art von Verfälschung des Lebens, jede noch jo fleine innere Unwahrhaftigkeit , jeder Versuch, Unwahrscheinliches einzuschmuggeln, rächt sich. Ginem Film, der abschnittweise und in einzelnen Szenen gut geführt und im Bild wie im Dialog scharf geprägt ist, fann es wohl glüden, ſein Dasein zu fristen und besonders mit Hilfe wirkungsvoller Darsteller einen Mißerfolg aufzuhalten. Aber er wird leer ausgehen in dem gleichen Puntte, der auch uns nicht eigentlich zu ihm hinfinden läßt : wir vermissen sein Herz , und auch er erreicht das unſere wicht. Denn nicht die Machart, der kunstvolle Einsag von Wirkungsmitteln bringt das zustande, was den echten, klaren Erfolg eines Films bestimmt, sondern die noch so bescheidene Innerlichkeit seines Geschehens, die einfach und ungekünſtelt in unserem Leben wurzelt und deutend über den Rahmen des Filminhalts hinausweist. Die Billigkeit zwar verlangt, daß es auch eine Heiterkeit gibt und geben darf, die ge= wissermaßen in sich selbst beginnt und endigt. Das sind die lauten Lacher, die Knallerbsen der Komit, die solange wirken, als die Überrumpelung reicht, die Scherzartikel, die sich verpuffend ſelbſt verzehren. Possen ! Doch ihr Bereich ist flein, sie bleiben immer nur als Kuriosität erträglich, als Ausnahme, die nur als Seltenheit wirkt. Sonst aber ist Besinnlichkeit nicht zu entbehren , innere Anschauung also, las Gegenteil der Komit im luftleeren Raume. Wie groß aber ist der Schritt vom Anschaulichen, vom Beziehungsvollen zur Weltanschauung? Ganz wie es trifft ! Riesengroß oder un-

Von der Wanderlehrerin zur Reichsfachbearbeit erin NSK Für den Reichsmütterdienst im Deutschen Frauenwerk kam es am Beginn seiner Arbeit zunächst darauf an , die ſo dringend notwendige Mütterschulung so schnell als möglich in weite Kreiſe, und vor allem auch in die abgelegeneren Gegenden Deutschlands zu tragen. Er bildete deshalb Wanderlehrerinnen aus , die Ende 1936 einen Stand von 1000 hauptamtlichen Lehrkräften erreichten. Im Laufe der Entwicklung stellte sich heraus, daß geeignete Personen, die die Nachschulungsarbeit hätten weiter übernehmen können , schwer zu finden waren. Außerdem verlangten die Frauen nach einer Einrichtung, bei der sie sich jederzeit in Fragen, für die der Kurs ihre Aufmerksamkeit und ihr Verständnis geweckt hatte, Rat und Hilfe holen konnten. Dazu kam, daß die Arbeit des Reichsmütterdienstes so anwuchs, dağ 1000 hauptamtliche Lehrkräfte nicht mehr ausreichten. Um diese Schwierigkeiten zu lösen, ging der Reichsmütterdienst zur Einsetzung von Kreissachbearbeiterinne n über. Die Kreissachbearbeiterin ist in der Kreisstadt ansäſſig . Sie verwaltet die kleinste Zelle des Reichsmütterdienstes und ist der Kreisfrauenschaftsleiterin für ihren Bezirk voll verantwortlich. Sie hat die Arbeit zu organisieren , die Finanzierung

geahnt kurz. Es kommt auf den Einzelfall an. Die Weltanschauung im Film kann anspruchsvoll und wuchtig einherschreiten, fie fann im Bollgefühl ihres Wertes auf sich weisen, sie kann Grund haben, sich vor aller Welt zu sich selbst zu bekennen . Weltanschaulich betont zu erschei= nen, gibt es aber auch noch andere Mittel und Wege. Man kann die Idee, die Tendenz ins Thema legen und dort verkleiden , und den Stoff von Hause aus auf eine bewußt weltanschauliche Frage abstimmen. Das ist schon eine mildere Form. Schließlich aber läßt sich das , was die Weltanſchauung¸praktiſch bildet, auch völlig absichtslos vermitteln . Seien wir uns bewußt, daß es sich bei dieser Forderung weltanschaulicher Gebundenheit um Fragen der Lebensart handelt, um die Fähigkeit des einzelnen, nicht nur fich selbst und seinen Pflichtenkreis als im Bereich übergeordneter Belange liegend zu erkennen, ſondern darüber hinaus seiner Umwelt mit einem im weiteren Sinne des Wortes naturnahen und zugleich idealistisch gerichteten Lebensgefühl zu begegnen ! So verstanden aber ist es jedem, auch dem schlichtesten, auch dem lustigsten Film gegeben, in seiner inneren Anschauungskraft weltanschaulich sinnvoll und abgeklärt zu sein. Wenn nun ein Produzent die Angst hat , der Humor, überhaupt das Filmluſtſpiel ſei unerwünſcht, oder wenn er Weltanschauung nur begreift, soweit sie Stich- und Schlagworte trägt, dann schenke ihm der Himmel die Einsicht, fich von Verständigen beraten zu laſſen, die nun umgekehrtermaßen so gewissenhaft sein möchten: - auc h an sein Geld zu denken. Dr. Robert Volz.

zu erledigen, die Verhandlungen mit den beteiligten Stellen zu führen. Sie ist mit der Bevölkerung vertraut und ständig erreichbar. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, dem Reichsmütterdienst für die ständig wachsenden An= forderungen die nötigen neben- und ehrenamtheranzuziehen .. lichen Hilfskräfte Dafür kommen als besonders geeignet Fürsorgerinnen, Gemeindeschwestern , Hebammen , Arz tinnen, die Lehrerinnen der Volks , Berufs= und Fachschulen in Betracht , ferner Hausfrauen, soweit sie sich ohne Nachteil für ihre hausmütterlichen Pflichten für solche völkische Arbeit freimachen können. Mittel werden gefunden , um diese durch ihre Berufstätigkeit meist voll in Anspruch genommenen Frauen soweit zu ent= laſten, daß sie an einem oder zwei Abenden in der Woche einen Kursus geben können. Den Gemeindeschwestern können zB. für die leich= teren Arbeiten Praktikantinnen beigegeben werden. Die Kreissachbearbeiterin kann bei ihrer vielseitigen Inanspruchnahme kaum noch Kurse selbst abhalten. Gelingt es nicht, die nötigen Hilfskräfte für ihren Bezirk zu werben, so wird vom Gau eine hauptamtliche Lehrerin ausgesandt. Selbstverständlich wird die Wanderlehrerin mit dieser neuen Arbeitsorganisation nicht verschwinden . Für bestimmte Gegenden , für die dünn besiedelten vor allem, wird sie immer die geeignete Trägerin der Mütterschulung bleiben..

NGK Volk und Familie Gonderdienst

Die Parole von Frankfurt:

Für die Kinderreichen –

gegen die Deſerteure

der Volkserhaltung

Die Familienpolitik marschiert – Ein Aufruf an die Pflichtbewußten — Einstellung zum Kinde als Wertmeſſer völkischen Verantwortungsbewußtseins Auswirkungen des Reichstreffens des RdK NSK Wer dem Reichstreffen der Kinderreichen in Frankfurt am Main beigewohnt, insbesondere die große Rede von Dr. Goebbels und die Ausführungen von Staatssekretär Reinhardt gehört hat, wird kaum heute noch glauben, daß die Bewegung für Familie und Kindersegen in den Bahnen bleiben wird, in denen sie sich für allzu viele noch befand. Denn damit ist nun aufgeräumt, daß ein ers staunlich großer Teil unseres Volkes die ernſter Vorstellungen über die Gefahren des Geburtenschwundes immer noch als eine Art Sonderaktion betrachtete, der man ebenso beschaulich wie unbeteiligt zusah. Die Wissenschaft ließ man zu diesem Thema geduldig ihre Meinung sagen, dem Aufklärungskampf der Kinderreichen suchte man Motive aller Art zugute zu halten, beunruhigt hat sich aber über alles das kaum jemand. Ja, man konnte den Eindruck nicht los werden, daß die Frage „Kinder oder teine?", „Biele oder wenige ?“ als eine Art persönlichen Ermeſſens betrachtet wurde, wie etwa die Frage ,,Raucher oder Nichtraucher? ", „ Briefmarken sammeln oder Schach spielen?" Daß in der Einstellung zum Kinde Gesinnung gegen Gefinnung, Weltanschauung gegen Weltanschauung, um es kurz zu sagen, nationalsozia = listische gegen liberalistische Hal tung steht, das nahmen viele bestenfalls zur Kenntnis, ohne daraus Folgerungen zu ziehen. Nun haben aber Partei und Staats = regierung in einer Schärfe Alarm ge= schlagen, die auch die Abseitsstehenden erschrecken ließ, der Aufmarsch der Kinderreichen in Frankfurt hat durch seine Wucht gezeigt, daß man an denen, die sich zum Lebenswillen befennen, nicht mehr gut vorübergehen und ihre Bestrebungen nicht mehr gut in das Reich irgendwelcher Privatmeinungen verweisen kann. Der 6. Juni ist zu einem entscheidenden Tag für die Frage geworden, ob unser Bolt fortleben oder niedergehen will. Schon Staatssekretär Reinhardt

hat keinen Zweifel darüber gelassen, daß im Bereiche derer, die als Diener des Staates zum Beispiel verpflichtet sind, für Ehescheue und Kinderscheue in Bälde kein Plak mehr sein wird. Der Staat bekennt sich also genau so rückhaltlos wie die Partei zu dem Wort Stämmlers „Wer gesunde Kinder haben kann und sie nicht hat, ist minderwertig." Aber er denkt nicht daran, sich mit einem Lippenbekenntnis zu begnügen, sondern er zieht die

ganz harten kompromißloſen Folgerungen daraus für die Anstellung von Beamten, für deren Fortkommen und für die Gestaltung der Bezüge. Neue Ausblicke von grundsäglicher Bedeutung tündeten außerdem familienpolitische Maßnahmen finanzieller Art für die Allgemeinheit an, die einen kräftigen Einbruch in die ehemals geheiligten, wenn auch noch so rechtswidrigen Vorrechte der Ledigen und Kinderloſen bedeuten. Daß das kommen würde, hat man gewußt, aber viele glaubten eben doch nicht, daß damit schon so bald Ernst gemacht würde. Und auf der anderen Seite enthüllte sich lückenlos das Bild der in Entwicklung begriffenen Entlastung der Kinderreichen, bei der Stein auf Stein gesezt wurde, so daß der Bau nun schon in Umrissen erkennbar wird. Für die Kinderreichen —- gegen die Deserteure der Volkserhaltung, eine flare, lebensbetonte Parole ist es, die wie eine Fanfare von Frankfurt aus ertönte. Ist das zweierlei Recht? Gerade im Gegenteil, es schafft denen, die durch Erfüllung der Elternpflicht in ihren Rechten und Lebensmöglichkeiten gekürzt wurden, wieder die ihnen zustehenden Rechte, und es nimmt den anderen Vorrechte, die sie sich auf Kosten der Volkserhaltung angeeignet haben. Weil Deutschland leben muß. Was schon aus den erfrischenden Ausfüh rungen des Finanzpolitikers hervorging, das hat dann erst Reichsminister Dr. Goeb = bels im Rahmen der großen Politik behandelt. Er hat, vom Volksbegriff ausgehend, mit seiner ganzen überzeugenden Klarheit dieses Kernstück des Nationalsozialismus herausgestellt, das Volkserneuerung, Erhaltung der Art, Erhaltung des Bestandes, also deutsche Zutunft heißt. Mit seinem humorvollen Sarkas= mus stellte er den Kinderreichen der minderbemittelten Schicht die Ledigen und Kinderarmen mit den hohen Einkommen gegenüber, die behaupten, sich keinen Kinderreichtum leisten zu können, er stellte der kinderarmen Intelligenz die Tatsache vor Augen, daß Deutschland an Intelligenzen nie Mangel gelitten habe, wohl aber an Entschlußfähigen und heute an Lebenswilligen. Und nicht der Verstand erhält das Volt, sondern die Lebenstreue. Bittere Worte, aber von kaum zu überbietender Eindeutigkeit, das läßt keinen Zweifel mehr, mit welchem Nachdruck das Dritte Reich den Kampf um die Volkserhaltung zu führen gewillt ist, vollends aber stand dahinter noch

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NSK Folge 131 die Ankündigung, daß der Führer entschlossen ist, schon in nächster Zeit dieſe Volkserhaltung und Familienpflege in seine Staatspolitik einzubauen.

einzelnen von uns auferlegt. Kinderreichtum ist nicht länger ein Problem, es ist heute keine Sache mehr, über die man debattiert, die Kinderreichen sind keine Sondergruppe mehr in unserem Volke, die nicht verstanden wird, nein, fie sind mitten hineingestellt in diese Volksgemeinschaft als die „ Staatsbürger erster Klaſſe", und es ist die klare Zielrichtung ausgegeben,

So hat dieses Reichstreffen tatsächlich für die Öffentlichkeit ein vollkommen neues Bild entrollt und Dinge in die Nähe gerückt, die für viele noch als Zukunftsangelegenheiten galten. Ein Aufbruch ist von Frankfurt ausgegangen, die große Frage der Sicherung unseres Voltsbestandes ist nach den jahrelangen Vorarbeiten in Angriff genommen, die E h e- und Elternpflicht ist aus dem Stadium der Erörterung und Mahnung heraus jetzt als Forderung aufgerichtet.

Deutſchland muß wieder Kinderland werden. Der Raumangst begegnete der Minister mit dem befreienden Wunsch, es möchte doch so kommen, daß wir unser 60 oder 80 oder 100 Millionen werden, „uns sind nicht zu viele, sondern zu wenig Deutsche auf der Welt“ , und je mehr wir sind, um so sicherer werden wir uns unſer täglich Brot schaffen. Damit wurde eine Angstvorstellung aus früherer Zeit kühn zerschlagen, die lange genug auf unserem Volk gelastet und dem Willen zum Kinde verhängnisvollen Abbruch getan hat. Jest muß alles fallen, was uns den Weg zu neuem Wachstum verlegt, wir sind über eine Schwelle hinweg. " Das war Frankfurt. Dr. Paul Danzer

Es gibt kein Ausweichen, jeder wird nun dazu Farbe bekennen müſſen. Und wenn diejenigen mit den vielen Kindern, die weiß Gott darüber viel Not und Sorgen und ehedem viel Berachtung und Zurückſekung haben auf sich nehmen müſſen, nun ihre volle Anerkennung gefunden, wenn sie mit freudiger Genugtuung und froher Hoffnung nach Hause gingen, so liegt es nun an den anderen, zurückzufinden zu den Pflichten, die die deutsche Zukunft jedem

Deutſchland



Kinderland

Aufrüttelnde Mahnworte an das deutsche Volk - Ein Rückblick auf die Reichstagung des Reichsbundes der Kinderreichen in Frankfurt am Main NSK Reichstreffen haben den Sinn, daß fie scharf und eindringlich auf eine Volksnot aufmerksam machen und zu ihrer Bekämpfung alle Kräfte aufrufen. Sie geben Klarheit und Ausrichtung und stählen den Willen zum Sieg. Die Tagungen des Frankfurter Jahrestreffens sind vorüber ; berechtigte Freude und das dankbare Empfinden eines vollen Gelingens treten in das ruhige Stadium einer Überlegung der bleibenden Werte und einer Willensanspannung auf das neue Ziel. Es hat deshalb einen Sinn, zu fragen : Was brachte uns das Reichstreffen des RDK . in Frankfurt am Main ? Der Familiengedanke ist gefestigt In seinem Rechenschaftsbericht hat der Reichsbundesleiter Stüwe darauf hingewiesen, daß die erste Etappe des Kampfes : Wiederher = stellung des Ansehens der finder = reichen Familie erreicht wurde und daß nunmehr alle Kräfte dafür eingesetzt werden müssen, das deutsche Volk der noch immer drohenden Volfsnot zu entreißen. Das ist heute um so eher möglich, als von den im RDK. " zusammengeschlossenen Familien eine starke Werbung durch die Tat ausgeht ; diese Familien entsprechen den rassischen Forderungen, die wir heute an jeden Deutschen, der sich zur Familiengründung entschließt, stellen müssen. Sie sind verantwortungsbewußt und diszipliniert; nicht die ihnen häufig früher zugeschriebene "9 Rüdständigkeit“ ist das Leitmotiv ihres Handelns, sondern der Lebenswille, der sich über alle Schwierigkeiten hinwegseht

und dessen höchster Ehrgeiz es ist, dem deuts schen Vaterlande zu seinem Aufbau die besten und die an Zahl notwendigen Töchter und Söhne zur Verfügung zu stellen. Auf die enge Verbindung zwischen den kinderreichen Familien und der Partei hat Reichsamtsleiter Dr. Groß nachdrücklich aufmerksam gemacht und die wechselseitigen Beziehungen des Gebens und Nehmens largelegt. Miniſterialdirektor Dr. Gütt hat den bisher viel zu wenig beachteten Grundſak herausgestellt, daß Familien und Sippen sich zur Bestanderhaltung des deutschen Volkes wieder enger miteinander ver= binden müſſen ; er hat sich ebenso dafür eingesetzt, daß die Sippen von sich aus zur rechter Gattenwahl beitragen, damit das deutsche Volt in den Kindern rassisch einheitlich ausgerich teter Eheleute die Stüßen der Zukunft findet, die es braucht. Nachhaltig hat dann Dr. Goebbels auf der Festwiese ein persönliches Bekenntnis zu den Kinderreichen abgelegt und erneut das Wort, das von ihnen in Köln als den Staatsbürgern erster Klasse" gesprochen wurde, unterstrichen. Besonderen und berech= tigten Eindruck hat den Kinderreichen die von Dr. Goebbels angeführte Tatsache gemacht, daß der Führer noch am Tage der Kundgebung auf der Festwiese besonders herzliche Grüße an die Kinderreichen ausrichten ließ. Durch alle diese Worte und Tatsachen ist eindringlich unter Beweis gestellt worden, daß die deutsche Familie wieder zu ihrem früheren Ansehen heimgefunden hat und daß kinderreich zu sein heute nicht mehr Mitleid oder gar Mißachtung, sondern höchste Wertschätzung einbringt. Das Verhältnis zwischen

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NSK Folge 131 Partei und kinderreichen Familien ist ein ganz natürliches und unmittelbares ; fie beide be ruhen auf dem Lebenswillen, der nur das eine Ziel fennt: Ein ewiges , wachsendes Deutschland.

Taten entscheiden Ein Bekenntnis ist nichts oder wenig ohne die Tat, die in seinem Dienste steht. Lange und schmerzlich hat es der Staat Adolf Hitlers empfunden, daß er der finderreichen Familie noch nicht so helfen konnte, wie sie es verdiente. Daß deshalb mit jedem Schritt, den das neue Deutschland vorwärts tut, die tatkräftige Sorge für die kinderreiche Familie größere Ausmaße annimmt, so daß ihr schließlich die Gerechtigkeit zukommt, die sie verdient, war jedem Einsichtigen vor vornherein klar. Ge = rade die Kinderreichen in ihrem Vertrauen zum Führer haben warten gelernt und erkennen jeden Schritt dankbar an , der sie in den Genuß der Rechte sezt , die ihnen gebühren. Durch die Ankündigung der finanziellen Maßnahmen zur Förderung der tinderreichen Familie durch Staatssekretär Reinhardt auf dem Amtsträgerappell iſt dem Kinderreichen neue Hoffnung und Zuversicht gegeben worden. Wir sprachen. mit manchem von ihnen, und mehr noch als die Maßnahmen, zu denen eine neue Schulgeldordnung, verbesserte Gehaltszahlungen für junge Ehemänner im Staatsdienst und solchen, die eine Familie gründen wollen, gehören, wurde die Haltung anerkannt, die aus diesen Maßnahmen spricht und die wie die erste Einlösung eines gegebenen Versprechens begrüßt wurde. Staatssekretär Reinhardt hat ausdrücklich noch einmal betont, daß die Maßnahmen, die für die kinderreichen Familien getroffen werden, nicht aus der Fürsorge , sondern dem Gerechtigkeitsgefühl entſpringen und den Lastenausgleich vorbereiten sollen. Der tinderreichen Familie, die durch die Verbrauchssteuern besonders getroffen wird, soll zB. durch die Kinderbeihilfen der Betrag zurückerstattet werden, den sie für die Verbrauchssteuern aufwenden muß, weil sie mehr „ verbraucht“ als andere Volksgenoſſen. Im Zuge dieser Ankündigung lag es auch, daß Staatssekretär Reinhardt von jedem Beamtenanwärter die Familiengründung forderte. Wenn Familiengründung eine selbstverständliche Pflicht ist, so hat der Beamte als erster Diener des Staates an erster Stelle die Aufgabe, diese Pflicht zu erfüllen . Rassisch und bevölkerungspolitisch notwendig aber ist, daß die Familien die meisten Kinder haben , die am erbtüchtigsten ſind, und nicht diejenigen, die etwa unter dem Durchschnitt liegen. Je wert = voller das Erbgut ist , um so viel = facher muß es weitergegeben we r = den , denn vorzugsweise aus kinderreichen Familien entstammen nicht nur die Erhalter des Volksbestandes, sondern zahlreiche schöpfe= rische Menschen, die nicht geboren worden wären, wenn zu ihrer Zeit die Kinderbeschränkung geherrscht hätte. Sich zur kinderreichen Familie zu bekennen , ist deshalb eine völkische Pflicht für jeden . Einer kinderreichen Familie anzu -

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gehören oder sie zu gründen , ein Vorzug und eine Auszeichnung. Das ist namentlich durch die Rede des Reichsministers Dr. Goebbels zum Ausdruck ge= kommen. Er hat in entscheidender Weise mit dem Irrwahn aufgeräumt, daß es zuviel MenAuf das schen in Deutschland geben könne. Wort Clémenceaus, daß 20 Millionen Deutſche in der Welt zuviel seien, hat er mit Fug und Recht die Antithese gesezt : daß 20 Millionen Deutsche in der Welt zu wenig seien. Ein Volk ohne Geburtenzuwachs, so hat er ausgeführt, wird von seinen sich stärker vermehrenden Nachbarn bedroht und am Ende ausgerottet. Ein geburtenstarkes Volk aber ist die sicherſte Schuhwehr für den Frieden, weil es so leicht von keinem angegriffen wird. Die Tat ent scheidet!, das gilt auch hier, und alle Aufklä rung muß ohne Früchte bleiben, wenn ihr nicht eine völkische Bereitschaft entgegenkommt. Nicht Ziffern, sondern das Herz ausschlaggebend Mit besonderem Nachdruck hat Reichsamtsleiter Dr. Groß in der Ehrenringtagung darauf hingewiesen, daß Geburtenstärke in erster Linie nicht eine Angelegenheit des wägenden Verstandes, sondern des glaubenden Herzens ist. Sicher wären ohne die Erfolge der Staatsführung Adolf Hitlers die Geburtenziffern nie und nimmer angewachsen, denn nur der Mensch , der an das Leben glaubt und von einem starken Lebenswillen erfüllt ist , wird Kinder in die Weltseßen. Der Zaghafte und Kleinmütige wird sich nur allzu leicht seiner völkischen Pflicht Je glaubensstärker und zu entziehen suchen. willensmächtiger, je diesseitsbejahender und zufunftsfreudiger ein Volt ist, um so mehr Kinder wird es haben. Wenn das Ausland und in ihm selbst kraftvolle Staaten wie der Muſsolinis dem Anwachsen der Geburtenziffern in Deutschland erstaunt und fast wie ein Wunder gegenüberstehen, wenn gerade bei dieſem Reichstreffen nach einem Jahr zwar des nicht ausreichenden, aber immerhin bemerkenswerten Vertreter Erfolges bevölkerungspolitischen fremder Nationen an den Veranſtaltungen teilnahmen, so zeigt sich darin eine starke Aufmerksamkeit. Die deutsche Bevölkerungspolitik fängt an, so hat es Reichsamtsleiter Dr. Groß tref= fend ausgedrückt, für die anderen intereſſant zu werden. Sie staunen über die Erfolge und ſuchen ihren Ursachen nachzugehen, um womöglich in ihrem eigenen Lande etwas ähnliches zu er reichen. Wir aber wissen es, und Staatssekretär Reinhardt hat es bei der Behandlung der Ehestandsdarlehen erneut ausgesprochen : daß alle bevölkerungspolitischen Maßnahmen finanzieller Natur nur dann anschlagen können, wenn sie einem Lebenswillen begegnen. Reichsminister Dr. Goebbels hat dies Wort so gefaßt: Der Staat kann wohl die Wege ebnen, das Volk aber muß sie gehen, denn das Kinderbekommen ist eine Sache des einzelnen, und ihn muß deshalb die Bevölkerungspolitik erfassen. Ausblick Noch im vorigen Jahre beim Reichstreffen in Köln konnten wir es erleben, daß manche Volksgenossen dem Kinderreichtum mit einem

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RSK Folge 131 steptischen Lächeln begegneten. Dieses Lächeln ist heute verschwunden, und an seine Stelle find zumindesten die Ansäße einer ehrlichen Achtung getreten. Wir werden wieder gesund und stark und fühlen : Nicht der ist ein Held , der sich dem Leben entzieht , sondern der ihm eine zahlreiche KinderDas schar zur Verfügung stellt. Reichstreffen in Frankfurt, das die Einführung des Ehrenbuches für die kinderreiche Familie brachte, hat zweierlei bewirkt : es hat die legten Reste einer überholten Lebensanschauung wenn nicht beseitigt, so doch unschädlich gemacht, und es hat neue Tore zur Zukunft des deutschen Voltes erschlossen. Das erfüllt die Kinderreichen mit Stolz, aber auch mit dem Gefühl der Verantwortung und der Pflicht, und

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namentlich der Reichsbund weiß es und richtet seine Maßnahmen danach ein: Kinderreichtum ist nicht nur zahlenmäßige Stärke, sondern Stärke des Charal ters und der Höherzüchtung. Wie in jedem Vater das Bestreben liegt, daß sein Sohn noch Besseres leistet als er selbst, so hat auch der Reichsbund der Kinderreichen nur den einzigen Willen, gerade die wertvollsten finderreichen Volksgenossen an hervorragender Stelle in seinem Kampf einzusehen. Wer sich dem Kampfbund der Kinderreichen entzieht, begeht, das kann man heute sagen, einen Treubruch gegen die Gemeinschaft, die zum werbenden Pionier des deutschen Lebensgefühls berufen ist und für die deshalb gerade die Besten gut genug sind. Dph.

Die Entwicklung bei den anderen:

Bevölkerungsverhältniſſe

in

Polen

Volksvermehrung und Bodenfläche – Die Fragen der Wanderarbeiter NSK Unter den osteuropäischen Staaten weist Polen vergleichsweise eine dichte Besiedelung auf: es hat, bei einer Gesamtbevölkerung von 33,8 Mill. eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 87 Menschen je qkm , während Rumänien 63, Litauen 40, Lettland 30, Estland' 24 und der europäische Teil der Sowjetunion etwa 30 Einwohner je qkm zählen. Auf die einzelnen Landesteile verteilt sich aber die Bevölkerung Bolens sehr ungleichmäßig : während der Süden, der Westen und die Mittelprovingen eine Siedlungsdichte von 101-113 je qkm haben, wohnen im östlichen, an die Sowjetunion angrenzenden Gebietsteilen nur durchschnittlich 47 Menschen je qkm. Diese Verschiedenheit ist vor allem durch die zurzeit ge= ringe landwirtſchaftliche Ergiebigkeit, der start von Wäldern und Sümpfen durchzogenen öst= lichen Gebieten bedingt. Ferner ist die niedrige Siedlungsdichte eine Folge der sehr geringen Berstädterung und Induſtrialiſierung dieser Landesteile. Die Verstädterung, die ausschließlich in den Mittelprovinzen und dem Süden und Westen zu beobachten ist, hat in lezten Jahren auch in Bolen Fortschritte gemacht: die städtische Bevölkerung beträgt gegenwärtig rund 29 vH. der Gesamtbevölkerung, was für westeuropäische Verhältnisse allerdings einen sehr geringen Anteil bedeutet. Polen hat nur eine einzige Stadt, Warschau, mit über einer Million Einwohnern. (Genau 1 225 000.) Bekanntlich gehört unser östlicher Nachbar zu den Ländern, die eine sehr starke natürliche Volksvermehrung haben, was hauptsächlich durch eine hohe Geburtenhäufigkeit (1935 26,1 auf 1000 Einwohner, Deutschland 18,9) verursacht wird. Allerdings hat die Geburtenhäufigkeit im lezten Jahr auch in Polen nachgelassen : während man im Durchschnitt für 1926-1930 noch 32,3 Geburten auf 1000 Einwohner zählte, waren es 1931-1935 nur noch 27,6. Aber die Sterblichkeit hat gleichfalls abgenommen , und

zwar von 16,8 auf 14,6, ſo daß der natürliche Zuwachs immerhin im Jahresdurchschnitt 12-13 Menschen je 1000 Einwohner beträgt (DeutschLand 7 auf 1000) . Ungeachtet dieses Rüdgangs ist die Geburtenziffer in Polen sehr viel höher als in sämtlichen westeuropäischen Staaten. Nur in der Sowjetunion, in Rumänien, Bulgarien und Jugoslawien findet man eine ähnliche, zum Teil noch Bevölkerungsvermehrung , natürliche höhere wie in Polen. Es ist anzunehmen, daß Polen diese hohe Zuwachsrate, deren Senkung während der letzten Jahre zum Teil auf die besonders schlechte Wirtschaftslage zurückzuführen ist, auch in Zukunft behaupten, wenn nicht ſteigern wird, denn die zunehmende Verringerung der Sterb lichkeit muß, selbst bei einem weiteren Nachlaſſen der Geburtenhäufigkeit, eine günstige Wirkung auf die Zuwachsrate ausüben. Inbezug auf die Senkung der Sterblichkeit find die Möglichkeiten noch längst nicht erschöpft. Die einzelnen Landesteile weisen auch in dieser Hinsicht starke Unterschiede auf: die östlichen Woiwodschaften haben eine wesentlich höhere Sterbeziffer als die Mittelprovinzen und die füdlichen Gebiete. Von Belang sind die Unterschiede in der natürlichen Vermehrung nach den Glaubensbekenntniſſen, über die folgende Zahlenreihen Aufschluß geben ; es entfielen Geburten auf 1000 Zugehörige :

bei Katholiken bei Griechisch-Katholischen (Orthodoxen) bei Protestanten bei Juden

13,5 16,1 5,8 9,8

Danach haben die im Osten ansässigen griechisch-katholischen Weißrussen die stärkste Vermehrung, während die westlichen Landesteile, in denen das deutsche Element (Protestanten) recht stark vertreten ist, eine sehr viel geringere natürliche Volksvermehrung aufweisen. Die für östliche Verhältnisse geringe natürliche Ver-

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NSK Folge 131 Blatt 9 10. Juni 1937 mehrung der Juden, ist, wie die amtliche Statistik hervorhebt, zum Teil auf die Unvollständigkeit der Angaben zurückzuführen . Nach der polnischen Statistik gliederte sich die Gesamtbevölkerung der Nationalität nach in der Weise, daß rund 69 vH., der Muttersprache nach, Polen waren, und der Rest, also 31 v5., ſich auf die anderen Sprachen, vor allem auf die ukrainische, litauische, russische und deutsche verteilte. Am stärksten war der Anteil der Fremdsprachigen im Osten, mit 67,1 vH. der dortigen Bevölkerung. Eine eigentliche Natio= nalitätenſtatiſtik ist in den letzten Jahren nicht veröffentlicht worden. In den östlichen Gebieten sind Industrie und Handel sehr mangelhaft entwidelt und liegen fast ganz in den Händen von Juden. Es gibt in Ostpolen Städte und Ortschaften, die bis zu 90 vH. von Juden bewohnt sind , die ausschließlich Handel und Kleingewerbe betreiben und im Lande herumziehen . Die Zahl der Juden in Polen beträgt zurzeit rund 3,3 Mill., also ungefähr 10 vH. der Gesamtbevölkerung, die aber, wie gesagt, vorwiegend in den östlichen Gebieten in den städtischen Siedlungen wohnhaft sind. Die polnische, und überhaupt die nichtjüdische Bevölkerung empfindet eine sehr starke Abneigung gegen das jüdische Element. Heiraten kommen zwischen polnischen Bauern und der mittelständischen polnischen Schicht einerseits und Juden andererseits so gut wie überhaupt nicht vor. In Anbetracht der unzulänglichen Erwerbsmöglichkeiten und der allgemeinen Abneigung gegen die Juden bemüht fich die Regierung neuerdings, ihre Auswande rung nach Palästina zu fördern, und tatsächlich stellen die polnischen Juden bei weitem die größte Zahl der Einwanderer nach Palästina. Die Zahl der aus Polen nach Palästina ausgewanderten Juden betrug 1933 = 10 300, 1934 = 12 700 und 1935 = 24 800.

Die vergleichsweise sehr mangelhafte Aus = wertung der einheimischen Produktivkräfte zwingt auch einen erheblichen Teil der sonstigen arbeitsfähigen Bevölkerung, im Ausland Arbeit zu suchen. Polen hat eine sehr große Aus- und Rückwanderungsbewegung ; zurzeit die relativ größte, die überhaupt zu beobachten ist. Die Zahl der Aus- und Rückwanderer betrug : 1919/25 1926/30 1931/35 1934 1935 577 800 964 100 229 300 42 600 53 800 459 700 232 500 34 000 53 400 Aus wanderern Von gingen nach den Deutschland während der Jahre 1926-1930 362 600, 1931-1935 nur noch 35 400, im Jahre 1934 war die Zahl auf 900 gesunken, und 1935 war sie etwas angestiegen, auf rund 1000. Am stärksten war, bzw. ist, die Auswanderung nach Frankreich, wo seit Jahrzehnten in den nördlichen und östlichen Bergwerksbezirken große polnische Arbeitersiedlungen bestehen. Außerdem sind viele Polen in der französischen Landwirtschaft, besonders im Zuderrübenbau, beschäftigt. In lezter Zeit hat eine sehr starke, meist unfreiwillige Rückwanderung der polnischen Arbeiter aus Frankreich stattgefunden , weil die Wirtschaftskrise die französischen Arbeitgeber gezwungen hat, die polnischen Arbeiter zu entlassen. Schließlich richtete sich die polnische Auswanderungsbewegung in sehr erheblichem Umfang nach den Vereinigten Staaten, Kanada und Südamerika. Dieſe überseeische Auswanderung iſt faſt immer eine endgültige, während die nach den westeuropäischen Ländern vorwiegend eine zeitweilige, größtenteils ſaiſonmäßige ist. Auswanderer Rüdwanderer

Die Schwierigkeiten, die sich einer ausreichenden Verwertung der in Polen vorhandenen Arbeitskräfte im eigenen Lande entgegenſtellen,. haben die polnische Regierung neuerdings veranlaßt, Ansprüche auf Zuweisung von Kolonien zu erheben . v. U.St.

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Drud : M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin , Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

NSK- Nachrichten

Zu SNK Folge 131

Lebendiger Frontgeist Auftakt in Northeim Reichsarbeitstagung der NSKOV . eröffnet NSK Northeim, 10. Juni. In Northeim in Hannover wurde die erste, / sich über vier Tage erstreckende Reichsarbeitstagung des Hauptamtes für Kriegsopfer und der NSKOV., verbunden mit dem dritten niedersächsischen Frontsoldaten- und KriegsopferEhrentag eröffnet. Zum Auftakt begrüßten der Kreisleiter und Bürgermeister in der Aula des Gymnasiums den Reichskriegsopferführer Oberlindober und ſeine Amtsträger. An dem Empfang nahmen außer den Reichsamts- und Hauptstellenleitern die 32 Gau amtsleiter der Nationalsozialistischen Kriegsopserversor: gung teil. In den Abendstunden wurde dann die große Zeltstadt Niedersachsenland", in der ſich in nationalsozialistischer Kameradschaft Männer der alten und neuen Wehrmacht, des Reichsarbeitsdienstes, der Gliederungen der Be wegung und der HI. vereinen, eröffnet. Abge= schlossen wurde der erste Tag mit einer Freilichtvorführung des Films Stoßtrupp 1917". In Northeim, der alten Hansestadt im Her zen des Niedersachsenlandes, der Traditionsstadt der NSKOV., begannen damit die großen Ereignisse, die sich hier alljährlich wiederholen sollen. Strahlender Sonnenschein, die leuchtenden Farben der Fahnen, das Grün von Harztannen und die bunten, alten Fassaden der Häuser wetteifern miteinander, den eintreffenden alten Frontsoldaten ein freudiges Willkommen zu entbieten. Die Abordnungen der Amtsträger aus allen Gauen des Reiches, die an den Arbeitstagungen teilnehmen, halten Einzug in die Stadt, während die Männer der Gliederungen der Bewegung und des Reichsarbeitsdienstes, die Soldaten und Hitlerjungen ihre Zelte beziehen. Ein buntes Lagerleben, viel bestaunt von der Bevölkerung, hat sich in dieser Zeltstadt der Kameradschaft und des lebendigen Frontgeistes entwickelt. 700 Mann sind hier in den einzelnen Zelthöfen, die die Namen von Toten der Bewegung und großer deutscher Männer tragen, versammelt ; hier werden auch in den folgenden Tagen die einzelnen Frontdichter, die sich in der Mannschaft“ zusammengeschlossen haben, aus ihren Werken vortragen und damit für die Gemeinschaft kämpferischer Deutscher, die sich hier zusammenfanden , das Erlebnis des Soldatentums gestalten .

SA. leitet den Gesundheitsdienst beim Reichsparteitag NSK Berlin, 10. Juni . Wie in den Jahren 1935 und 1936 wird auch in diesem Jahr das gesamte Sanitätswesen auf dem Reichsparteitag einheitlich zusammengefaßt und von einer verantwortlichen Stelle aus ge= leitet. Die Gesamtleitung hat wiederum Reichsärzteführer SA .- Gruppenführer Dr. Wagner.

Blatt a

10. Juni 1937 Er hat den Chef des Sanitätsamtes der Obersten SA.-Führung, Sanitäts- Gruppenführer Dr. Brauned , mit der verantwortlichen Durchführung des gesamten Sanitätswesens auf dem diesjährigen Reichsparteitag beauftragt. Für den Gesundheitsdienst unterstehen seiner Leitung alle Sanitätseinheiten der am Parteitag teilnehmenden Gliederungen und Verbände, darunter neben der Politischen Leitung und der SA., SS., HI., des Arbeitsdienst, NSFK . und Studentenbund auch das Rote Kreuz und die Braunen Schwestern. Marinekurse der SA. Segelschulschiff „ Duhnen" wieder im Dienst NSK Berlin, 10. Juni. Das zu Beginn dieses Jahres gestrandete Segelschulschiff Duhnen" der Marine- SA . ist nach der überholung nunmehr wieder in Dienſt gestellt worden. Es führt in diesem Sommer vierzehntägige Kurse durch, in denen die Führer der Marine- SA. seemännisch vorgeschult werden. Nordisches Fliegertreffen Während der Reichstagung der Nordischen Gesellschaft NSK Berlin, 10. Juni . Der Aero-Klub von Deutschland und die Nordische Gesellschaft haben zu einem nordischen Fliegerwochenende eingeladen, das im Rahmen der diesjährigen 4. Reichstagung der Nordiſchen Gesellschaft in Lübeck stattfindet . Es ist zu er warten, daß aus einer ganzen Reihe nordeuropäischer Staaten die Sportflieger dieser Ein= ladung folgen werden. Mit dem Geschehen der Zeit verbunden Parteiamtliche Monatszeitung für blinde Volksgenossen NSK Berlin, 10. Juni. Die blinden Volksgenossen und Volksgenossinnen Deutschlands haben jezt eine parteiamtliche Monatszeitung erhalten. Seit April d3. erscheint im Verlag Deutsche Zentralbücherei für Blinde in Leipzig C 1 , Täubchenweg 23. „ Der Monats= Blinde Nationalsozialiſt schrift zur Verbreitung des nationalsozialiſtiſchen Ideengutes an den deutschen Blinden" als die parteiamtliche Monatsschrift aller deutschen Blinden. Im Auftrage des Reichsleiters für die Presse der NSDAP. wird die Monatsschrift durch den Gaupreſſeamtsleiter des Gaues Südhannover-Braunschweig betreut. Deutsch-englische Aussprache in Oxford Teilnahme deutscher Völkerrechtler und der Reichsstudentenführung NSK München, 9. Juni. Auf Grund einer Einladung des englischen Kreises des Weltstudentenwerks begibt sich am 10. Juni eine größere deutsche Delegation von Professoren und Studenten nach Orford, um dort in gegenseitiger Aussprache die Probleme des deutsch-englischen Verhältnisses zu untersuchen. Unter anderem werden Fragen der Abrüstung, Rohstoffverteilung und besonders das Kolonialproblem behandelt.

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Rationalsozi

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Brief and Drahtan | 4rift der Schriftleitung: Berlin 623 68, Zimmers, 80, E. Hernruf: 11002 Berlag: Franz Cher Xa4 . 6. m. 1. §., 3en talverlag der NSDAP., München • Berlin : Gjer.Berlag , Berlin 61 #8, Brake 88. - Wile Bablungen Rub nach (Bokichedtonts Berlin (464) juridien

NCK Breſſedienſt der NODUS

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weih ; für bie Mitteilungen der Reichspreſſeftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber RSDEB. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts Ihriftleiter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

RSK Folge 132 Blatt 1 11. Juni 1937

Raumpoliti

k

in

der

Praxis

Wie arbeitet die Reichsstelle für Raumordnung? Landesplaner



Oberftes

Raumes -

Gebot :

- Die Aufgaben de r Verbeſſerung des vorhandenen

In den Dierjahresplan eingeſpanni

NSK Geschichte und Schicksal eines Boltes Find aufs engste mit dem ihm zur Verfügung stehenden Lebensraum verknüpft. Die Bodenfläche ist wicht ein zufälliges Zubehör bedeutet einen zur Person Staat, sondern Wesensinhalt, der oft über die Handlung dieser Berson und ihre Entwicklung bestimmt. Für Deutschland Find tennzeichnend die Mittellage in Europa zwischen Rassen, Sprachen und Kulturen, der Zwiespalt aus der Frage der Seegeltung oder festländischen Orientie= rung, die mangelhafte Ausstattung des Lebensraumes, namentlich die Rohstoff knapp = heit und das ungünſtige Klima, das Mißverhältnis von Flächenausdehnung und Bevölkerung und seine nach allen Seiten hin offe= nen Grenzen . Dieser farge Raum zwang aber den Deutschen zu Höchstleistungen, um durch Geist und Arbeit zu ersehen, was die Natur versagte. Der deutsche Raum hat zur Qualitätsarbeit angespornt und hat deutschen Erfindergeist zur Lösung schwierigster wirtschaftlicher Probleme gebracht. Raumpolitik ist in der Geschichte immer getrieben worden, sei es als Gebietserweiterung, sei es als Abrundung. Unsere deutsche Raumpolitik unterscheidet sich davon durch das für uns geltende Gebot bewußter planmäßiger Raumverbesse = rung, erzwungen durch die Raumverknappung, oder anders formuliert : die vorhandenen Mittel und Menschen zwedentsprechend und an der richtigen Stelle nach politischen Gesamtzielen ausgerichtet, einzusetzen. Wurde früher die gestaltende formbildende Kraft des Raumes betont, so schätzen wir heute das Volk und feine Kraft höher : weil wir uns stärker fühlen als der Raum, betreiben wir feine Neugestaltung. Der Raumbegriff erhält feine inhaltliche Erfüllung nicht allein von Geschichte und Politit, nicht von der Wirtschaft oder Soziologie , sondern er stellt vielmehr eine höhere Einheit des lebendigen Zu =

fammewtlangs aller Lebenselemente des Volkes dar. Der karge deutsche Boden, durch harte Arbeit zur Grundlage des deutschen Volkes gestaltet, ist dadurch auch innerlich Besitz und Heiligtum des Volbes geworden. Darin liegt die ethische Bedeutung des Raumes für unser Volt, die ebenso groß ist wie die materielle. Aus dieser Auffassung ergibt sich : In ter Vergangenheit hat die politische Zerrissenheit einen organischen Aufbau des deutschen Lebensraumes gehindert. Bei dem herrschenden Individualismus hat, abgesehen von dem mangelnden Gefühl für die Gestaltungskraft des Bodens und dem Fehlen jeder raumpolitischen Erkenntwis , die Voraussetzung für die Entwicklung zu einer Raumordnung gefehlt. Um die Erkenntnis von der Notwendigkeit einer einheitlich zusammengefaßten, auf ein großes Gesamtziel ausgerichteten Raumpolitik zu gewinnen, bedurfte es eines so völligen Umbruches, wie wir ihn nunmehr politisch und weltanschaulich ers lebt haben. Raumordnung im dargelegten Sinne ist nur denkbar im totalen Staat. Raumordnung ist eine sekuläre Aufgabe, die flar und systematisch angefaßt werden muß. Es handelt sich schließlich um ein Aufgaben= gebiet, das in seiner Reuartigkeit und Totalität erstmalig in der Geschichte auftaucht. Schwierig bei dem Aufbau und Ausbau dieses Gebietes ist es, daß die Hauptarbeit einſegt in einem Augenblich, wo mit Rücksicht auf überragende Staatsinteressen alles mit größtmöglicher Beschleunigung erledigt werden muß . Die Erkenntnis von der lebenswichtigen und ausschlaggebenden Bedeutung einer Raumordnung und Reichsplanung für die Weiterentwicklung des Volkes veranlaßte den Führer, dieſe zu einer Hoheitsaufgabe zu erheben. Notwen= dig ist die zusammenfassende Bearbeitung an einer Stelle , die imstande ist, alles von hoher Warte zu überschauen, bei

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NSK Folge 132

Blatt 2

Kollisionen einen dem Gesamtwohl dienenden Ausgleich herbeizuführen, die Dinge in ihrer Neuartigkeit zu übersehen und im Zusammen- . hang mit der gesamten Staatspolitik zu vertreten. Mit dieser Aufgabe ist die „ Reichsstelle für Raumordnung" betraut worden. Ihr ist die zuſammenfassende, übergeordnete Planung und Ordnung des deutschen Raumes für das ges Jamte Reichsgebiet übertragen worden. In der Reichsstelle soll nun keineswegs das gesamte Planungswesen, soweit es zur Raumordnung gehört, zusammengefaßt werden. Die einzelnen Refforts stellen nach wie vor ihre Sonderplanungen auf, aber sie sind verpflichtet, ihre Planungsvorhaben dem Leiter der Reichsstelle für Raumordnung bekanntzugeben, der, soweit es sich um einen Landerwerb für Zwede der öffentlichen Hand handelt, ein Einspruchsrecht hat. Die Reichsstelle für Raumordnung arbeitet dezentralisiert; es find Planungsräume (Provinzen, Reichsstatthalterbezirke) geschaffen, in denen Planungsbehörden (Oberpräs fident, Reichsstatthalter) bestellt sind; sie haben darauf zu achten, daß die von der Reichsstelle erlassenen Verordnungen und Richtlinien bes achtet werden. Die praktische Arbeit selbst leisten Landesplanungsgemeinschafs ten , in denen Reichs- und Staatsbehörden, die Selbstverwaltungsförper, die Partei, die Wirtschaft und die Wiſſenſchaft zuſammengefaßt ſind. Sie haben alle Planungsvorarbeiten für die Reichs- und Landesplanung zu leisten, sich über den bestehenden Zustand im Raum zu unterrich ten und in Gemeinschaft mit allen in Frage tommenden Stellen eine vorausschauende, ge= staltende Gesamtplanung des Raumes aufzustellen. Die Geſchäftsführung liegt in den Händen des Landesplaners. In den Regierungsbezirken sind in der Regel Bezirks planungsstellen eingerichtet. Um die wissenschaftlichen Kräfte an den deutschen Hochschulen jeglicher Art nachhaltig zur Mitarbeit auf dem Gebiet der Raumordnung zu beteiligen, ist eine Reichsarbeitsgemeinſchaft für Raumforschung errichtet worden ; ſie ſoll die gesamte Raumforschung zusammenfassen und in ständiger Fühlungnahme mit der Reichsstelle auswerten. Die Reichsarbeitsgemeinschaft hat an allen Hochschulen örtliche Arbeitsgemeinschaften eingerichtet und für die Erledigung vordringlicher Arbeitsgebiete besondere Arbeitskreise geschaffen. Wie ein Architekt mit künstlerischer Phantasie an den Entwurf seines Werkes herantritt, so muß auch der Landesplaner mit einer gewissen Intuition an seine Arbeit gehen, darf aber troßdem nicht vergessen, daß sich die Planung auf nüchterne Tatsachen aufbauen muß. Er muß sich ein Bild machen über die Wesenszüge des Raumes und über die Aufgaben, die sich darauf für die Planung ergeben. Er hat sich zu überzeugen, in welcher Weise durch Förderung der Landwirtschaft (Melioration, Intenfivierung, Schaffung neuen Bauerntums, Verbesserung der Betriebsstätten, Abwässerfrage) die Erzeugungsschlacht gefördert werden kann . Die Abwässerfrage verlangt eine andere Behandlung als bisher, aus den Abwässern der 38 Millionen Städtebewohner kann bei sachgemäßer Berwertung für etwa 200 Millionen

11. Juni 1987 Reichsmart Futtermittel erzeugt werden, dh. dis Hälfte der Einfuhrmenge. Sodann wird Fich der Landesplaner vergewiſſern, wie auf dem Gebiet der gewerblichen Wirtſchaft durch Erschließung neuer Bodenschäze Wiederingangsetung und aller Quellen unsere Rohstoffbafis gestärkt und dem Vierjahresplan gedient werden fann. Eine der wichtigsten Aufgaben innerhalb dieses Rahmens liegt in der Industrie-Stand ortswahl und im Zusammenhang damit in der Frage des richtigen Arbeitseinsages. Dazu kommt die Schaffung von Kraftanlagen aller Art, die Zusammenfassung der vorhandenen oder ihre Anpassung aneinander. Besondere Aufmerksamkeit muß der Landesplaner einer rationellen Wasserwirtschaft zu wenden, damit den von den verschiedensten Seiten ständig steigenden Anforderungen an Waſſervorrat Rechnung getragen werden kann. Welche Bedeutung dieser Frage beigemeſſen wird, erhellt daraus, daß auf Grund von Vereinbarungen beteiligten der Ministerien Planungswasserwirtschaftliche stellen eingerichtet worden sind, deren Aufgabe darin besteht, alle wasserwirtschaftlichen Unterlagen zu beschaffen, die eine Planung und vorausschauende Bewirtschaftung des Wassers erst ermöglichen ; danach find Feststellungen über den Vorrat und den Bedarf zu treffen, Abflußmengen, Grundwasser, Überschwemmungsgebiete und Gebiete mit Waſſermangel sowie Speichermöglichkeiten feftzustellen. Bisher find solche Stellen für das Havel-Spree-Gebiet, für die Weser, die obere und mittlere Oder und für die obere Elbe eingerichtet. Weiter erfordert das Verkehrsnes und seine Ausgestaltung eingehende Prüfung durch den Landesplaner, da es die Grundlage für das pulsierende Leben eines Raumes darstellt. Schließlich müſſen Gegenstand lebhafter Sorge sein die Frage der Wohnungsbeschaf = fung , Altstadt sanierung und Kleinsiedlung, sowie die Bedürfnisse der öffentlichen Verwaltung, Fürsorge und Kulturpflege. Alle diese Überlegungen sind stets im großen Zusammenhang zu betrachten und sorgfältig in ihrer Bedeutung zu einander abzuwägen. Danach ist auch die Dringlichkeit und die Reihenfolge der Inanspruchnahme festzulegen. Ist das Bild für den einzelnen Raum gewonnen, dann ist es Sache der Reichsstelle für den Raumordnung, nach Gesichtspunkten der Gesamtpolitik die Bedürfnisse der einzelnen Räume untereinander abzuwägen und die weiteren Maßnahmen danach in die Wege zu leiten. Um die Erfahrungen der Reichsstelle zu nüßen und die Gesichtspunkte der Raumordnung zu wahren, ist sie auch in den Vierjahresplan eingespannt und wirkt bei der Standortwahl für Betriebe mit. So ist sie in der Lage, bei dieser großen wirtschaftlichen Umstellung einzelner Gebiete einen Ausgleich herbeizu= führen und raumpolitische Gesichtspunkte zur Geltung zu bringen. Damit ist der Begriff Raumordnung so umrissen, daß sich daraus auch die Stellung der Siedlung_in_dieſem Dr. R. Rahmen herleiten läßt.

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NSK Folge 132

Blatt 3 11. Juni 1937

Bekenntnis Der Reichstagung

zum nordiſchen

der Nordiſchen Geſellſchaft entgegen

Geiſt

Klarheit im Geiſtigen

Berſtändnis in Fragen der Praxis NSK In einer Zeit, in der andere Völker und verwandte Anschauungen erst tastend aus Instinkt und Glaube Ziel und Weg suchen, steht das weltanschauliche Gefüge des Nationalsozialismus bereits auf unerschütterlicher Grundlage und verwirklicht seine Erkenntnisse. Daher tommt es auch, daß große Tagungen im Dritten Reich nicht im Ideenmäßigen allein bleiben, sondern daß fie in ihren Themen und ihren Wirkungen in das praktische Leben, in den nüchternen Alltag hineingreifen. Die Vierte Reichstagung der Nors dischen Gesellschaft , die am 18. Juni in Lübed beginnt, ist für diese Tatsache ein typisches Beispiel. Wenn auf ihr wieder Fragen der Völker des Ostseeraumes behandelt werden, so erschöpfen sich die Themen der Tagung nicht mehr allein in den geistigen und weltanschaulichen Problemen, fondern wenden sich start dem nordischen Leben in feiner fulturellen und auch in seiner wirtschaftlichen Form zu. In diesem Jahr werden die verschiedenen Seiten des Verkehrs von Fachleuten behandelt werden - von Korpsführer Hühnlein und Reichss inspektor Todt ua. , also ein Fragenhöchst praktischem freis Don Charakter. Kulturelle und mustsche Veranstaltungen umrahmen diese Tagung wieder in reichem Maße, die ihren Höhepunkt in der Rede des Reichsleiters Rosenberg auf der Nordischen Kundgebung findet. Selbstverständlich werden auch alle praktischpolitischen Fragen von der grundsäglichen rassischen Erkenntnis aus behandelt, daß das : Nordische in Blut und Geist der bestimmende Faktor im deutschen Menschen sein muß. Man hat dieser Forderung die Tatsache entgegenhalten wollen, daß das deutsche Volt ſich aus fünf Raſſen zusammenseze, daß das äußere Erscheinungsbild des deutschen Menschen nicht vorwiegend dem nordischen Ideal entspreche, daß selbst zwischen den nordischen Völkern weitgehende Unterschiede bestünden. Solche Einwände sind nicht stich haltig , ste treffen nicht den Kern der deuts schen Rassenpolitik. Kein Mensch in Deutschland wird ernstlich die Rassenmischung unseres Voltes bestreiten oder daraus eine Wertminderung ableiten wollen. Entscheidend ist und bleibt, daß Haltung geistige Die das und Lebensgefühl des nordischen Men schen vorherrschend und bestimmend im deutschen Volte bleibt. Beides aber kann in reinster Form Menschen zu eigen sein, deren äußeres Bild feineswegs nordisch anmutet, eine These, die Professor Günther auf der Bremer Tagung 1935 zum erstenmal in dieser Eindeutigkeit formulierte. Auch im Deutschen ostischer Prägung kann die nordische Rassenseele

leben und sein Handeln - ebenso wie der blonde Jude immer ein Jude ist. Man hat oft das Heldische als das alleinige und ausschlaggebende Charakteriſtikum der nordischen Rassenseele bezeichnet. Man hat da= mit aber nur einen Bestandteil getroffen, denn ebenso wichtig ist der eigentümliche Zwiespalt im nordischen Menschen, die Sehnsucht nach der Ferne und zugleich das Heimweh. Die Sehnsucht, die die Wikinger hinaustrieb über die Meere bis in die fernſten Länder, und das Heimweh, das sie immer wieder heimholte in ihr rauhes Nordland, das an Reichtum und Schönheit nicht mit jener Ferne wetteifern fonnte, an dessen Erde sie aber ihr Blut band, aus dessen Schollen sie die Kraft ihres Seins und ihrer hohen Kultur zogen ; die Kraft, die ihnen verlorenging, wenn fie die Verbindung mit der nordischen Heimat aufgaben. Wie bei Böllern germanischen jenen der großen Wanderungen, deren Reiche im südöstlichen Europa nicht Bestand hatten, weil die Erde und der Himmel den nordischen Reichsgründern und Kolonisatoren fremd war. Wie aktuell ist bei solcher Seelenverfassung das Thema Verkehr auf der diesjährigen Reichstagung der Nordischen Gesellschaft! Wie bezeichnend und erschöpflich zum Beispiel das Thema „ Der nordische Mensch als Entbeder!" So eng Wikingerfahrt und Volkswanderung die Menschen in ihrem Stamm auch zuſammenschlossen, so groß ist doch im nordischen Menschen die Neigung zur Eigenpersönlichkeit, so einsam Der Weg zur seelischen Reife und musischen Schöpferkraft. Aus dieser Neigung kommt auch die Verschiedenheit der nordischen Völker, diese berauschende Mannigfaltigkeit ihres kulturellen Lebens, und als Verhängnis die Neigung zur Zwietracht und politiſchen Uneinigkeit. Auch die heutige Verschiedenartigkeit und die Eigenwilligfeit der Völker des Ostseeraumes find eher ein Beweis für ihre raffische Verwandtschaft als Diszipliniertheit Gegenbeweis. ein und politischer Wille können dieſe Verschiedenheit überbrüden. Diesem Brückenbau will auch die Vierte Reichstagung der Nordischen Gesellschaft durch ein einigendes Bekenntnis dienen. Wir bekennen uns zur nordischen Geisteshaltung, zur nordischen Schollengebundenheit, zur Sehnsucht nach der Ferne, zur Verwandtschaft mit den Völkern des Ostseeraumes, - vor allem aber zu dem Willen, die Zukunft der nordischen Völker aus der Eigengesetzlichkeit ihres Blutes und ihres Geistes zu bauen. Noch ist heute vieles daran Forderung und Unerfülltes, aber diese Forderung hat die Kraft der Erkenntnis, des Glaubens und des Wiſſens um nordisches Menschentum und nordisches Völferschicksal. H. E. S.

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Blatt 4

11. Juni 1937

Die NSK Randbemerkung :

Rechenexempel für NSK Es gibt genügend Leute, die immer dann, wenn einmal als richtig erkannte Gedanken in die Wirklichkeit umgesezt werden sollen, sofort nach der Finanzierung fragen und, ohne diese genau zu kennen, feststellen : „z u teuer !" Wollte man bei jeder neuen Unternehmung, die mit dem Erwerb im üblichen Sinne nichts zu tun hat, vor den Summen zurückschrecken, die für sie erforderlich sind, ohne daß von vornherein der Nachweis für die Höhe des Erfolgs erbracht werden könnte, so würde im Verlaufe der lezten Jahre auf dem Gebiete der Schadenverhütung wenig geschehen sein. Wenn der Nationalsozialismus dennoch immer wieder die Verringerung des öffentlichen Schadens und die Unfallverhütung gefordert hat, jo gewiß nicht deshalb, weil sich die Träger dieser Gedanken an ihren fünf Fingern abzahlen konnten, wie groß der Erfolg, ausgedrüct in Reichsmart, werden würde. Daß die Nation den Verlust an Menschen und Volksgut in einer Zeit größter Anstrengungen zur Herbeiführung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit nicht dulden kann, ist der Ausgangspunkt des Unfallverhütungswertes. Eine Bestätigung der Notwendigkeit dieser sozialistischen Arbeit fand der Nationalsozialismus durch die erstmalig von ihm im ganzen Umfange herbeigeführten tatistischen Erhebungen, aus denen hervorgeht, daß jährlich Hunderte von Millionen für die Wiedergutmachung von Unfällen und sonstigen Schadenserscheinungen aus dem Vermögen des Volkes bestritten werden müſſen. Wie auf allen anderen Gebieten unseres politischen Lebens, gab der Erfolg dem Natio nalsozialismus recht. Es zeigte sich, daß nicht der allein spart, der das Geld eifrig im Säckel hütet, sondern daß der vielleicht viel mehr [part, der dieses Geld zur Bekämpfung von Schäden ansett, die den Inhalt des Sädels um ein Vielfaches überschreiten. In allen Zweigen unferer Wirtschaft wurden seit 1933 die U n fall verhütungsmaßnahmen ver-

Der

Kleingläubige stärkt. Im Jahre 1936 wurden nach dem Geschäftsbericht des Reichsversicherungsamtes und dessen vorläufigem Nachweis der Geschäftsund Rechnungsergebnisse des Staates 8,6 Millionen Reichsmark für die Unfall . verhütung ausgegeben. Es kann natürlich. welche Beträge nicht nachgewiesen werden, hätten ausgegeben werden müssen, wenn die Unfallverhütung nicht so hochy etatisiert gewesen wäre. Wenn man jedoch die durch den gesteigerten Arbeitseinsah entsprechend gesteigerte Unfallmöglichkeit in Rechnung segt, so überzeugen die vergleichsweise herangezogenen Zahlen davon, daß durch die Maßnahmen der Unfallverhütung eine merkliche Berringerung jener Kosten erreicht werden konnte, die die Unfallversicherung für die Heilung der Unfallschäden ansehen mußte. Wie groß die Möglichkeiten einer weiteren Förderung der Unfallverhütung sind, erweisen die Zahlen, die die Entschädigungen aus der Unfallversicherung für das gleiche Jahr 1936 umschließen. Danach haben die Träger der Unfallversicherung, die gewerblichen und landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften zusammen. mit den Gemeindeunfallversicherungsverbänden rund 290 Millionen Reichsmart an Entschädigungen ausgegeben. Für aus den Unfällen erwachsende Verfahren wurden. rund 9,7 Millionen Reichsmark angesezt. Die Summe aller Ausgaben, Verwaltung und Finanzdienst eingeschlossen, übersteigt den Bes trag von 380 Millionen ! Wer wollte da, ganz abgesehen von der völfisch-fittlichen Forderung, wody die Richtigkeit der Unfallverhütungsmaßnahmen durch den Nationalsozialismus bezweifeln? Wenn wir heute noch gezwungen sind, für die Entschädigung von Unfällen vierzigmab soviel auszugeben wie für die Unfallverhütung und dennoch der Erfolg der Unfallverhütung bereits flar in Erscheinung tritt, so zeigt es sich, welcher Kampf auf ſozialpolitischer Ebene in den kommenden Jahren. noch gewonnen werden kann.

ewige Weckruf

Volksrede ist Volksführung NSK Um zum Volke sprechen zu können und ihm das Notwendige über sein Dasein, seine Pflicht und seine Verantwortung im Blick auf die Zukunft sagen zu können, zur Erfüllung dieser hohen Aufgabe gehört ein gläubiges Herz, eine leidenschaftliche Seele und ein klarer Berstand. Sind diese inneren Erfordernisse bei dem Manne gegeben, der den höheren Auftrag in sich spürt, dann fann man von einem sprechen, dessen Rede Führung ist. Die charakterbildende, erzieherische Bedeutung der Volksreden ist heute stärker denn je, weil das Tempo , der Zeit das Vergessen fördert und die Rede somit der Trommelschlag ist, der die

Der Mahnruf zur Tat Erinnerung wachhält und zur Tatkraft aufruft. Die Rede ist in unseren Tagen der Auftakt zur Tat , nicht Selbstzweck und auch nicht die Verbrämung eines geheimen Ziels. Die Rede, zum Volk gesprochen, ist das Mittel, Beweis und Beweggründe für die Tat zu geben, für die die Führung das Volk aufruft. Die Volksrede wurde immer in Notzeiten ge= boren. So ist es auch mit den Reden, die heute zur Nation gesprochen werden. Als der Weltkrieg beendet war, konnten Männer plöglich reden, die niemals zu ihren Volksgenossen ge= sprochen hatten. Aus dem gewaltigen Erlebnis der Front hatte sich der Wille zum Volke ge=

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formt, und die Schmach der Gegenwart stand im Widerspruch dazu. Dieser Widerspruch entzündete ihren Geist, und sie redeten und riefen das Volk wach und blieben nicht bürgerlichem Leben verhaftet. Ihre Rede war Tat für die Nation. Heute, so wird man hier und dort vielleicht sagen, sind diese Volksreden nicht mehr so notwendig wie früher, da doch alles in bester Ordnung ist und das Volk doch nicht mehr aufgerüttelt zu werden braucht. Sind wir dieser Meinung, dann verkennen wir unsere Aufgabe für die Zukunft, die noch lange nicht erfüllt ist. Dann verkennen wir auch das Natürlichste von der Welt, daß Bewegung sein muß, um vorwärts zu kommen und daß Stillstand Rückgang bedeutet. Es sind jezt nicht die Reden gemeint, die Maßnahmen verkünden und kommentieren. Hier ist von der ideellen Rede die Sprache. Sie ist heute so notwendig wie früher, da es gilt, das Volk wach zu halten, es immer wieder auf die Größe der Zeit aufmerksam zu machen und ihm den Glauben an sich selbst leben dig zu halten. Nicht genug kann der Redner des Volkes auf dem Podium der Versammlungssäle stehen. Ein Stürmer und Dränger ist er, immer umgeben von gläubigen, zurüdhaltenden und auch zweifelnden Herzen. Immer wieder gilt es, die Seele für die Idee zu erobern , sie immer aufs neue für unsere Zeit zu gestalten . Der wahre Volksredner ist das mahnende Gewissen der Nation , sein Blid ist

HerzensKriegsopferversorgung angelegenheit des Volkes

Oberlindober über die Leistungen der NSKOV.Arbeit am Frieden NSK Northeim, 11. Juni . Der zweite Tage der Reichsarbeitstagung der NSKOV. in Northeim ist der sachlichen Arbeit in den zahlreichen Sondertagungen gewidmet. Nach einer würdigen Kranzniederlegung vor dem Ehrenmal am Münster und dem Abschreiten der Front der Ehrenabordnungen durch den Reichskriegsopferführer Oberlindober und Präsident Brousmiche (Frankreich) hielt der Reichstriegsopferführer in der Eröffnungsfeier eine Rede, die in sämtliche Tagungslokale übertragen wurde. Diese Feierſtunde des Amtswalterkorps der NSKOV. gestaltete sich zu einem machtvollen Bekennt nis zu den Lebensrechten des deutichen Volkes , bekundete aber gleichzeitig durch die Teilnahme von Abordnungen ausländischer Frontsoldater die freundschaftliche Annäherung der Nationen und den Willen zur Festigung eines ehrenvoilen Friedens. Mit besonderem Interesse und Beifall wurde jener Teil der Rede des Reichskriegsopferführers aufgenommen, in der die Entwicklung Be der nationalso z i al i st i s ch en Versorgung treuung der und Kriegsopfer gekennzeichnet wird. Neben der wirtschaftlichen Sicherung der Betreuten, neben der Durchführung eines umfangreichen Siedlungsprogramms es erstanden in rund 250 Orten des Reiches über 6000 Einfamilienhäuser " neben intensiver Arbeitsbeschaffung fast 400 000 Kriegsopfer, die vor der Machtübernahme ausgesteuert waren, finden wieder ihr Brot , neben diesen sichtbaren Leistungen sei aber ein Erfolg des Nationalsozialismus für den Frontsoldaten

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11. Juni 1937 tiefgreifend und umfassend, er fühlt die mannigfachen Regungen der Seele und die Fragen des Kopfes wie seine eigenen. Somit kann er Ant= wort auf die drängenden Fragen geben, hier beruhigen, dort anspornen, anregen und aufrütteln. So sehen wir ihn aus klarem Wissen um die Hintergründe mit faltem überlegenen Spott die Zersetzer und die Feinde des Voltes angreifen, mit gütigem Humor rückſtändige Lebensarten ironisieren, die kleinen Steine auf dem Weg zur Volksgemeinschaft hinwegräumen und in leidenschaftlicher Gläubigkeit sich zu den ewigen Werten des Volkes bekennen. Alles Persönliche ist von ihm abgefallen, er führt über den Gesichtskreis des Alltags hinaus und umfaßt in den Stunden ſeiner Rede das ganze Volk. Das ist auch das Geheimnis der Durchschlagskraft seiner Worte, ob sie glänzende Redewendungen sind, volkstümliche, erdgewachsene Ausdrücke oder kräftige schlagartige Sentenzen. Der Redner, der in sich den Pulsschlag seines Volkes spürt, übernimmt in diesem Augenblick die Führung eines Teils des Volkes , eben ſeiner Zuhörer. Allein steht er, weil ihm allein die Verantwortung gegeben ist. Aber verbunden ist er mit den Massen, weil aus ihm das Denken und Fühlen des Volkes spricht. Die Volksrede, die die nationalsozialiſtiſche Bewegung entwickelt hat, war stets und ist heute die Sprache des Volkes , und des= halb hört sie nicht auf, ihre Berechtigung zu haben.

besonders erfreulich: Heute sind die Fragen der Kriegsopferversorgung Herzensange = legenheit jedes anständigen Deut = schen geworden. Deutsche Frontkämpfer fahren nach Paris Gesellschaftsfahrten der NSKOV. zur Weltausstellung NSK Berlin, 11. Juni. Die Nationalsozialistische Kriegsopfer - Versorgung und der Reichstriegerbund Kyffhäuser haben folgende Gesellschaftsreisen zwischen dem 9. Juni und dem 2. September nach Paris vorgesehen. Die Fahrten werden unternommen ab Berlin, Königsberg, Frankfurt a. M., Saarbrücken, Köln, München, Nürnberg, Hamburg, Oldenburg, Breslau, Essen, Leipzig, Stuttgart, Karlsruhe und Dresden. Rückkehr für Teilnehmer aus Frankfurt aM., Saarbrücken, Essen, Köln, Stuttgart und Karlsruhe ist der 7. Reisetag (Spätnachmittag) und für die Teilnehmer von Berlin, Hamburg, Olden= burg, Breslau, Leipzig, Dresden und Königsberg jeweils am 8. Reisetag. Die Preise der Fahrten bewegen sich je nach der Entfernung zwischen 97 und 152 RM. In den vorstehenden Breisen einbegriffen sind Bahnfahrt 3. Klaſſe nach Paris hin und zurück, Unterkunft und volle Verpflegung (Frühstück, Mittag und Abendessen ohne Getränke) in gut bürgerlichen Hotels, die Stadtrundfahrt am 3. und 4. Tage, der Ausflug nach Versailles am 5. Tage, Bedienungsgeld, Steuern und sonstige Abgaben, Personen- und Gepäckbeförderung in Paris bei Ankunft und Abfahrt sowie Reiseleitung. Außerdem hat jeder Teilnehmer 40 RM. für Devisen einzusenden, welche ihm in Frankreich voll zur Verfügung stehen. Weitere Auskünfte und Anmeldungen zur Teilnahme bei den zuständigen Dienststellen der NSKOV.

Nerdi Sond Genst KWochenschaŭ

Reichsleitung der NSDAP.,

Das

leiſten zwei

der

NSV

Hauptamt für Volkswohlfahrt

NS.- Schweſtern

Sozialismus im Alltag Stadt-, Stadtrand- und Landgebiet in einem Kreis Arbeitsbilanz eines Monats ― - Dem Bolt Geſundheit und Glück Es ist schon viel über die Tätigkeit der NS.Schwestern geschrieben worden, sei es, daß fie in der Stadt, in der Stadtrandsiedlung oder auf dem Lande arbeiten. Daß aber zwet NS.-Schwestern alle drei Gebiete zugleich betreuen, ist innerhalb der Gaue und Kreise der NS.-Volkswohlfahrt wohl nur einmal in einem NSV .-Kreis im Norden der Reichs. hauptstadt zu finden. Einer unserer Mitarbeiter bes fuchte die Kreisleitung W., wo ihm die beiden_ NS.Schwestern Gerda und Johanna auf alle Fragen bereits willig Auskunft gaben. NSK Schwester Gerda erzählt : Es handelt sich in unserem Kreis - so ers zählt Schwester Gerda -- für uns NS.Schwestern tatsächlich um Tätigkeiten in drei grundverschiedenen Gebieten, denn wir haben in der Ortsgruppe Antonplag eine aus= gesprochene Stadtgegend, in Malchow eine Stadtrandsiedlung und in den beiden Dörfern Wartenberg und Falkenberg mit zahlreichen Laubenkolonien ein reines Landgebiet zu be= treuen. Kampf gegen stickige Mietskasernen In dem Stadtgebiet gibt es für uns sehr viel zu tun. Viele der Häuſer ſind vor langer Zeit von ein und demselben Baumeister gebaut oder, besser gesagt, verbaut worden, sie sind winklig und düster, und alles ist darauf abgestellt, in wenig Raum so viel Menschen wie möglich unterzubringen. Wenn man das Wort Mietskaserne anwenden will , kann man es hier im wahrsten Sinne des Wortes gebrauchen. Es ist schon viel vom Nationalsozialismus getan worden, doch es kommt in sechs dieſer Häuser noch heute vor, daß fünf Familien auf einem Flur wohnen und dieselbe Kochstube benutzen. Die Treppenaufgänge und Flure find ſo düster, daß wir uns bei unseren Besuchen mit einer Taschenlampe bewaffnen müssen, um die Namen auf den Türschildern entziffern zu können. Das Gebiet war früher ein ausgesprochenes Kommunistenviertel, in dem sich ein SA .-Mann zu später Abend- oder Nachtstunde nicht zeigen durfte. Heute haben die Leute in diesen Häusern zugelernt, sie haben Sinn, Zweck und Ziele des Nationalsozialismus begriffen und sind selbst bemüht, an allem mitzuwirken. Und wenn wir hier und da eine Familie aus diesen düsteren Mietskasernen herausholen, um sie in einer anderen Stadtgegend unterzubringen , stoßen wir nicht mehr ----- wie es besonders zu Anfang unserer Arbeit der Fall gewesen war - auf Widerstand, sondern die Leute bemühen sich schon von ganz allein darum, eine menschenwürdige Wohnung zu finden. Und daß diese verbauten und düsteren Mietskasernen abgerissen werden, um Häusern mit lichten, sonnigen und gesunden Wohnungen Plaz zu machen, dürfte nicht mehr allzu lange dauern.

Mit durchschnittlich sechs Kindern Für die Betreuung in der Stadtrand = siedlung ist in erster Linie Schwester Johanna zuständig. Diese Siedlung wurde durch die städtische Verwaltung, das heißt durch die Siedlungsstellen der Bezirksämter und dann vor allem auch durch die Reichswaltung der NSV. gegründet und ausgebaut. Hier wohnen erb biologisch wertvolle Familien mit durchſchnittlich sechs Kindern. Die Betreuungsarbeit in den beiden Dörfern und in den umliegenden Laubenkolonien ist, schon rein äußerlich betrachtet, nicht leicht. Denn um bis an Ort und Stelle zu gelangen , waren die beiden NS.- Schweſtern noch bis vor kurzer Zeit auf Omnibuſſe angewiesen , die nur jede halbe Stunde verkehrten. Heute legen sie die hin und zurüd ungefähr 15 Kilometer lange Strede mit einem Stahlroß“ zurück.

Auch in den Laubenkolonien wird alles getan, vor allem die kinderreichen Familien in gesunden Wohnungen unterzubringen. Was aber viele , viele Jahre verdorben haben, geht nicht von heute auf morgen zu ändern ; und das Pachtgeld für ein ansehnliches Laubengelände ist immer noch bedeutend billiger als die Miete für eine kleine Wohnung . Es ist also er= flärlich, daß noch gute Zeit vergehen wird, bis auch hier restlos Abhilfe geschaffen ist. Beraten, betreuen , helfen So verschieden die einzelnen Gebiete unseres NSV.- Kreises sind, fährt Schwester Gerda zu erzählen fort, so grundverschieden auch ist unſere NS.- Schwesternarbeit. Im Stadtgebiet, wo früher die Frauen nichts mit einer Mutter und Hausfrau gemein hatten, ist unsere Tätigkeit in erster Linie auf Erziehung eingestellt. Wir arbeiten darauf hin, daß die Mütter und Frauen Kurse für Mütterschulung und Säuglingspflege besuchen, daß sie durch gute Anleitung richtiges Kochen und Schneidern lernen und daß sie es verstehen, einen Haushalt führen. zu Die Betreuungsarbeit läuft natürlich nebenher. In der Stadtrandſiedlung tritt die Erziehungsarbeit fast ganz in den Hintergrund. Hier, wo kinderreiche und erbbiologisch wertvolle Familien wohnen, hat die Betreuung einen besonderen Wert. Wir NS.- Schwestern fördern die Mütter und Kindererholungspflege und geben den Müttern laufend Rat in Ernährungs = Körperpflege = und fragen. Im Monat machen wir hier rund 280 Besuche bei 40 Familien, das heißt also :

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NSK Folge 132 jede der von uns betreuten Familien wird im Zeitraum von vier Wochen etwa siebenmal besucht. Auch das dritte Gebiet unseres Kreises, die Dörfer und Laubenkolonien, bringen eine von Grund auf neue Betreuungstätigkeit. Bei den Kleinbauern haben wir vor allem die Kran = fen zu pflegen , in den Laubenkolonien dagegen zu betreuen und zu beraten und anzuleiten. 350 Besuche im Monat Zum Schluß seien noch einige Zahlenangaben gemacht, die die Arbeit der beiden NS.Schwestern Gerda und Johanna näher um= reißen sollen. So betreuen sie in den drei grundverschiedenen Gebieten ihres NSV.Kreises monatlich durchschnittlich 250 Fa = milien mit insgesamt 400 bis 500 Kindern. Die Zahl der im Monat getätigten Besuche, Sprechstunden und Dienstwege beläuft sich auf rund 350. Und daß die beiden NS.-Schwestern auch tüchtig hinterher sind, geht daraus hervor, daß sie in 138 Arbeitsstunden nicht weniger als fast 200 für forgerische Besuche erledigen. Es handelt sich um Besuche bei Schwangeren, Wöchnerinnen, Säuglingen und um solche, die der Wohnungsfürsorge, Mütter und vor allem der Kinderverschickung dienen. Hinzu kommen die zahlreichen krankenpflegerischen und Arztbesuche, die Sprechstunden und Besprechungen in den Ortsgruppen, im Kreis und mit den Behörden, die Dienstfahrten und Schulungen, die Nasen- und Rachenabstriche, die Schlußuntersuchungen für Verschickungen, schriftliche und Hausarbeiten und vieles mehr, so daß für die NS.-Gemeindeſtation im Kreis W der NSV. im Monat für zwei Schweſtern insgesamt 350 Besuche, Besprechungen, Sprechstunden und Schulungen mit einer Gesamtstundenzahl von fast 600 zusammenkommen . Nach Umrechnung ergibt sich für eine NS.Schwester eine Durchschnittsarbeitszeit von zehn Stunden am Tag, eine bestimmt beachtliche K. St. Leistung.

Gaſt des ganzen Volkes NSK ,,Na, mein Lieber, Sie sehen ja ausgezeichnet aus ", rief der Meister dem Fräser Brandt entgegen, als dieser sich vom Urlaub zurückmelden wollte. „ Sie haben eine Farbe, wie ein Generaldirektor, der eine Erholungsreise an die Riviera gemacht hat." Der Meister war nämlich noch immer der Meinung, daß es ein Privileg der höheren Angestellten und Direktoren sei, im Urlaub an die See oder ins Gebirge zu reisen. Da ihm nun bekannt war, daß Brandt lange Jahre arbeitslos war, daß er zu Hause eine kränkliche Frau mit fünf Kindern hat, und daß er erst seit kurzer Zeit wieder in Lohn und Brot steht, fragte er, wie es ihm denn möglich ge= wesen sei, den doch gewiß recht kostspieligen Aufenthalt außerhalb der Großstadt zu finanzieren. ,,Aufenthalt außerhalb der Großstadt“, sagte unser Urlauber da, „,dürfte wohl nicht der richtige Ausdruck ſein. In Bayern bin ich geweſen ! Und mit der Zugspitbahn bin ich gefahren ! Und dann habe ich die Anlagen für die Winterspiele gesehen. Den ganzen Tag hatte ich zu meiner freien Verfügung. Noch nie habe ich je so ein Leben geführt !" „Daß man sich in solchem Urlaub erholt, kann ich mir denken. Aber bedeutete Ihr Besuch für Ihre Verwandten oder Bekannten nicht eine starke Belastung?“ " Aber Meister, ich war weder bei Verwandten, noch bei Bekannten . Ich war Ga ſt des ganzen Volkes !" ,,Was heißt das ? Ich verstehe nicht recht." „Gast des Volkes zu sein, bedeutet teilnehmen dürfen an der Adolf = Hitler - Freiplak = Spende“. Das ist eine Aktion, die es den alten Kämpfern der Bewegung ermöglicht, neue Kraft zu sammeln und die Schaffensfreude zu stärken , um so wieder in höherem Maße der Volksgemeinschaft dienen zu können . Sie ist gleichzeitig ein Dank des Volkes an die H. H. alten Kameraden des Führers.“

Da griff die NSV . ein ……… . Für jeden wird gesorgt – Zwei Bilder aus der Kleinarbeit der nationalſozialiſtiſchen Wohlfahrtspflege NSK Das große, ihr vom Führer gesteckte Ziel der NS.-Volkswohlfahrt ist jedem Deut schen bekannt, nämlich: Die Gesundheit und das Wohlergehen des Volkes zu überwachen , zu pflegen und zu fördern ; Mißstände in dieser Hinsicht, die sich in den Jahren der Gleichgültigkeit ausbreiteten, zu beseitigen ; den Volksgenossen den Wert des deutschen Blutes, den von Licht und Sonne und Freude aufzuzeigen und sie dessen teilhaftig werden zu lassen. Welch ein hohes Ziel ! Welch ein fast unendliches Betätigungsfeld für die NSV. ! Da heißt es arbeiten und arbeiten und nochmals arbeiten . Schritt nach Schritt muß getan werden, um die Forde rung des Führers zu erfüllen, das deutsche Volk

zum gesündeſten und frohesten Volk der Erde zu machen! Wir alle wissen, daß es um die Wohnung mancher Volksgenossen noch arg bestellt ist, daß Mängel, für die einzig und allein die Vergangenheit verantwortlich gemacht werden muß, abzustellen sind. Auch das iſt zum größten Teil eine Aufgabe der NSV. Wir alle wissen aber auch, wie unmöglich es ist, diese mehr oder weniger großen Sünden der Vergangenheit in wenigen Wochen oder Monaten wieder gut= machen zu wollen .' Denn , was Jahre, ja ſogar Jahrzehnte hindurch vernachlässigt wurde, das kann selbst ein Genie nicht im Handumdrehen unseren umgestalten. gemäß Ansprüchen



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RSK Folge 132 Blatt 7 11. Juni 1937 Dazu gehört oft ungeahnte Kleinarbeit und restloser Einsatz von Männern, die wissen, was fie wollen , dazu gehört verständnisvolle Hingabe. Von einer solchen Kleinarbeit soll hier ge= sprochen werden . Wenn die Allgemeinheit von solchen ,,Kleingefechten" der NSV. wenig oder gar nichts erfährt, so gereicht das lezten Endes nur jenen zur Ehre, die sie durchfechten ; denn diesen Männern und Frauen gilt nur der sieghafte Kampf an sich etwas, nicht aber das Ge = rede über den Kampf. Dennoch sollen hier zwei Beispiele angeführt werden , die schlagartig erkennen laſſen, wie unermüdlich und rastlos die NSV . auch im Kleinen nie das eingangs erwähnte hohe Ziel aus dem Auge läßt. Da ist der Künstler A., der, aus der Fremde zurüdgefehrt , sich in seiner Heimatstadt im Medlenburgischen seßhaft machen will. Infolge des Wohnungsmangels in ſeiner Heimatstadt, in erster Linie bedingt durch den gewaltigen wirtschaftlichen Aufstieg der letzten Jahre, muß A. die erste beste Wohnung be= ziehen , die sich ihm bietet, obzwar sie seinem Bedürfnis nach ungestörter Ruhe die Vor---bedingung seines künstlerischen Schaffens faum entspricht. Demzufolge sucht er eine Tauschwohnung. Nach langem Suchen findet er weit draußen, am Rande der Stadt den Elektriker B., dessen Wohnung ihm zusagt. B. wiederum möchte gerne in der Stadt wohnen , erstens, um es nicht so weit bis zu seiner Arbeitsstelle zu haben und zum anderen, um billiger zu wohnen, weil sein neugegründeter Hausstand noch an manchem Mangel hat. Der Tausch kommt ihm wie gerufen, denn die Wohnung des A. ist billiger als seine. Zudem sucht auch er eine Tauſchwohnung , weil ſein Hauswirt , ein Geschäftsmann, ihm die Wohnung wegen persönlicher Abneigung bereits gekündigt hat . Alles läßt sich gut an : A. gefällt B.s Wohnung und um= gekehrt A.s Wohnung B. Auch der Hauswirt des A. hat gegen den Tausch nichts . . . ... Da aber ist noch der Hauswirt des B. ! Der will nicht, weil er die B. gehörende Wohnung nur an jenen vermieten will, der sich nicht nur ſelbſt ſozusagen als lebenslänglicher Kunde seines Geschäfts ausgibt, sondern auch die Gewähr bietet, durch Zuführung von Verbindungen dem Geschäft des Hauswirts einen neuen Auftrieb zu geben. Die Verhandlungen des Künstlers mit dem hartnädigen Hauswirt ver laufen ergebnislos . Offenbar findet der ,,tüchtige" Geschäftsmann in A. nicht den , den er für seine Wohnung als Mieter sucht. Selbst das notgedrungene Angebot von A. , ihm diesen oder jenen Gegenstand sofort abzukaufen, wenn er nur Ja sagt, verschlägt nicht.

Das ganze

Mainfrankens Hitler - Urlauber NSK Mitte Mai hatten die Städte Würzburg, Bad Kissingen, Schweinfurt, Ebern, Haßfurt, Eltmann, Zeil, Gemünden, Hammelburg, Ochsenfurt, Lohr und Hofheim sich zur Aufnahme von Marschblöden der ,, Adolf - Hitler- Freiplahspende", zum Teil bis zu hundert Mann , bereit

Inzwischen versucht der Elektriker B., den Hauswirt umzustimmen . Er, B. , habe sich schon wochenlang bemüht , eine andere Wohnung zu finden ; man könne ihn und seine Familie doch nicht auf die Straße sezen. Nun habe er Gelegenheit zu tauſchen . . . Umsonst. Das Ge= schäft geht dem Hauswirt über die Not ſeiner Mitmenschen . Da greift die NSV . ein . Der Hauswirt, der sehr wohl weiß, daß ihn selbst nicht die NSV. zwingen kann , in den Tauſch einzuwilligen , stellt sich hartnäckig, obzwar ihm von der NSV. eindringlich dargelegt wird, daß er selbst durch diesen Wohnungstausch keinen wirts schaftlichen Schaden erleidet, darüber hinaus aber allen dreien geholfen wird, nämlich dem Künstler, der sich ungestört entfalten tönnte, dem Elektriker, der bequemer und vor allen Dingen billiger wohnen würde , und nicht zu legt dem Hauswirt , der für einen ihm wenig genehmen Mieter einen anderen bekäme. Aber auch dieser Hinweis auf die Belange einer fleinen Gemeinschaft geben seinen auf seinen Geldbeutel gerichteten Gedanken keine Wendung. Da wendet sich die NSV. kurzerhand an den eingesetzten Verwalter für die Wohnungen des Geschäftsmannes , und schon geht es ! Denn der Verwalter, ein junger Referendar , lebt, wie er durch sein Einverständnis bewies , in dieser großen Zeit, wo es heißt: Gemeinnuß geht vor Eigennut! Der andere Fall : Die Besizerin Verhäl eine ſchlechten wirtschaftlichen chnt tnini in ſſe lebende Witwe eines mehrstödigen , von Sieben Familien bewohnten Hauses tassiert zwar äußerst pünktlich den Mietzins ein , denkt aber nicht daran , dringend notwendige Reparaturen am Hauſe und in den Mietswohnungen ausführen zu laſſen, obzwar zB . in einer von diesen Wohnungen statt eines richtigen Ofens nur eine Grude steht, in einer anderen die Fensterrahmen verfault sind uam . Die NSV. besichtigt die Wohnungen und verhandelt dar= nach mit der Hausbesizerin. Diese verspricht alles, unternimmt jedoch nichts . Und als die NSV. sie zu erinnern wagt , läßt sie einen vor Entrüstung überlaufenden Brief in die Kreisleitung der NSV. hineinflattern, einen Brief, dessen Inhalt sogar die Person des betreffen= den Sachbearbeiters nicht verschont. Ein Telephongespräch, ein deutlicher Hinweis auf den Sachverhalt und darnach die Mitteilung, daß, wenn die hervorstechendsten Mängel nicht innerhalb einer bestimmten Frist behoben sind, die Partei energischer auf die Erfüllung dieser Pflichten sehen wird, bewirkt, daß nun endlich die sieben Mieter jenes Hauses als Mensch unter Menschen wohnen . A. M. F.

Bolk hilft

mit

erklärt. Bald darauf rückten schon die ersten Marschblöcke im Gau Mainfranten ein, Brüdenau beherbergte in der zweiten Hälfte des Monats Mai 10 Urlauber, Schweinfurt empfing am 1. Juni 42 Urlauber und Hammelburg 10. Diesen Marschblöden folgt am 15. Juni in Ochsenfurt ein Block in Stärke von 15 Mann . Während des ganzen Sommers und Herbstes wird

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NSK Folge 132 so im Gau Mainfranken ein Marschblock den anderen ablösen, damit sich möglichst viele Volksgenossen in seiner herrlichen Landschaft erholen können und fräntisches Wesen und Brauchtum fennenlernen. Erlebnis des Schlesierlands

NSK 3m Juni weilen 135 Hitler-UrlauberKameraden in Schlesien. Die Kreise Rothenburg, Schweidnik, Wohlau und Ratibor haben alles getan, um die Kameraden aus den deuts schen Gauen würdig bei sich aufzunehmen. Die Urlauber werden in dieser Zeit Gelegenheit haben, schlesisches Land kennenzulernen, um ſpäter in ihrer Heimat für dieſen Gau zu werben. Seit Anfang des Jahres 1937 weilten 333 Hitler-Urlauber in Schlesien.

Großmutters Zeiten überwunden NSK Der NS.-Volkswohlfahrt erwachsen in Oberschlesien wegen der dort noch herrschenden großen Säuglingssterblichkeit besonders schwere Aufgaben, die zu erfüllen sind, um den bevölkerungspolitischen Maßnahmen der Regierung zum Durchbruch zu verhelfen. Die fest in Gleiwit eröffnete Wanderausstellung ,,Mutter und Kind“, die an eindrucksvollem Bild- und plaſtiſchem Material auch der legten Frau aus dem Volke einen Überblick über ihr Verhalten in der Schwangerschaft, nach der Geburt und bei der Säuglings- und Kleinkinderpflege und Aufsicht gibt, veranlaßt die jungen Mütter, nicht mehr wie zu Großmütters Zeiten Säuglings- und Kinderpflege zu betreiben, sondern nach modernen und den Anforderungen hygienischen entſprechenden Gesichtspunkten.

Pommern baut Kindergärten Motorisierte NSV . -Zahnstationen rollen NSK 3m Gau Pommern ist in 185 Erntefindergärten die Arbeit in vollem Umfange aufgenommen worden. An der Spike stehen die Kreise Bütow-Rummelsburg mit 20 und Pyrit mit 16 Erntekindergärten. Außerdem werden zurzeit von der Gauamtsleitung Pommern 72 Dauereinrichtungen unterhalten. Darüber hinaus hat sich aber noch in vielen Städ = ten und Dörfern die Einrichtung eines Dauerfindergartens als notwendig erwiesen. Daher find in mehreren Kreisen Pommerns Neubauten geplant. Voraussichtlich werden in Naugard, Demmin, Pollnow und Wierſchuzin (Kreis Lauenburg) die Vorarbeiten für Kindergartenbauten bereits in wenigen Wochen beginnen.

NSK Die NSV . hat für den Gau Pommern eine motorisierte Zahnstation eingesetzt, die zunächst die pommerschen Grenzkreise zahnärztlich betreut. Anfang Juni arbeitet die Station in Rummelsburg ; sie wird dann die Kreiſe Bütow, Stolp und Lauenburg aufsuchen. Mit dieſer Maßnahme folgt die NSV. dem Beiſpiel anderer Gaue, die im Rahmen ihrer gesundheitfördernden Arbeit bereits eine Zahnschädenbekämpfung durchführen, die für den allgemeinen Gesundheitszustand des Volkes nicht verkannt werden darf. Die schulärztlichen Untersuchungen und die Musterungsergebnisse zeigen nämlich deutlich, daß eine vorbeugende Zahnbehandlung an unserer Jugend unbedingt erforderlich ist.

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Nationalsozialiſtiſche

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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weis; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Retchspressechef ber RSDEN. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts riftleiter Helmut Sindermann Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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SNK Folge 133

Mehr

als

Sanitäter

- Die neue Reichsſanitätsschule Wie die SA. ihre Sanitätsunterführer ausbildet - Künder der Volksgesundheit Engſte Zuſammenarbeit mit der Univerſität Zübingen NSK Als fürzlich über der Sanitätsschule der SA.-Gruppe Südwest in Tübingen die Flagge der nationalsozialistischen Revolution hochging, war dieser feierliche Akt von zweierlei Bedeutung: Die Sanitätsschule der SA.-Gruppe Südwest hatte aufgehört zu bestehen, während die nun zur „ Reichssanitätsschule der SA." erhobene bisherige Sanitätsschule ihren Lebensweg begann . Aus kleinsten Anfängen entwickelte sich seit 1933 die Sanitätsschule der SA.-Gruppe Südwest zur bedeutendsten Schule des Reichsgebietes, und es ist wohl die beste und schönste Anerkennung für die geleistete Arbeit, daß sie als einzige der Gruppenschulen den Auftrag erhielt, das gesamte Sanitätsunterführertorps der SA. zu schulen. Um es gleich vorweg zu nehmen : Die Schulung und Ausbildung in der Reichssanitätsschule will keine Samariter erziehen und nur lehren, die reine Technik der ersten Hilfe sondern SA.-Sanitätsmänner und Unterführer heranbilden, die aus der SA.-mäßigen Haltung in ihrem Wirken Propagandisten allen in Boltsaufklärung der Fragen der Rasse und Vererbung find, fie will SA.-Sanitätsmänner heranbilden, die von dem Wert ihrer Aufgabe für das Volk überzeugt sind und sich dafür mit ganzer Kraft und ganzem Können einſeßen ; sie will aber auch Männer ausbilden, denen die Beherrschung rein technischen Fertigkeiten eines Sanitäters Selbstverständlichkeit ist und imstande sind, in jeder Situation selbständig und alleinverantwortlich zu handeln. Von der Größe des bezeichneten Ausbildungszieles aus betrachtet, wird die zum Grundsay erhobene Förderung, daß nur der beste SA.Mann Sanitäts-SA.- Unterführer werden soll, in ihrem ganzen Umfang verständlich. Jeder SA.-Mann, der den Willen hat, mit ganzem Einsatz diesen Aufgaben zu dienen, hat in den Lehr- und Schulungskursen der einzelnen Sanitätseinheiten die Möglichkeit, sich die erſten

praktischen und theoretischen Kenntnisse zu er werben. Der Weg zum SA . - Sanitätsunterführer aber führt nur über einen erfolgreich absolvierten Lehrgang der Reichsfanitätsschule. Hier erhält der UnterführerAnwärter das Rüstzeug für sein großes Aufgabengebiet, hier werden die förperliche und geistige Tauglichkeit, die weltanschauliche Festig= keit und das fachliche Können einer dauernden strengen Prüfung unterzogen, denn der Dienst ist hart und der fachliche Lehrstoff Don Dozenten der Universität, die ehrenamtlich tätig. sind und dem Stab der Schule angehören, ge= lehrt ist schwierig und erfordert geistige Regsamkeit und gute Auffassungsgabe. Die glänzende kameradschaftliche Zusammenarbeit der Universität Tübingen mit der Schule ermöglicht es, aus erster Quelle den Lehrstoff zu schöpfen. Es ist der große Vorteil dieser Schule, der nicht hoch genug eingeschätzt werden. kann, daß gerade für die fachliche Ausbildung Universität Institute der alle zur Verfügung stehen. Dadurch besteht Verbindung eine fruchtbringende zwischen Theorie und Praxis, der dargebotene Stoff erfährt durch die praktische Erläuterung seine Vertiefung und ein leichteres Verständnis der Fragen aus den verschiedensten Wissensgebieten wird ermöglicht. Daß darüber hinaus der Erlernung und Beherrschung des Krankenträgerdienstes im Haus und im Gelände und der An= legung von Verbänden die größte Aufmerk= famkeit gewidmet wird, ist eine Selbstverständlichkeit, steht doch diese Arbeit im Vordergrund bei der Bergung von Verlegten oder Verwundeten. Praktischer Sanitätsdienst, allgemeine Vorträge und theoretische Ausbildung, Sport, Exerzierdienst und weltanschauliche Schulung sind die wesentlichsten Faktoren, die den Weg zum Ziel beſtimmen : ein ſelbſtändiger SA. -Sanitätsunterführer mit der Einsatzbereitschaft eines echten SA.-Mannes, der in jeder Lage sicher und verantwortungsbewußt handelt,

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SNK Folge 133 mit möglichst wenig Material erfolgreich zu arbeiten versteht und der überzeugter Träger und Künder nationalsozialistischen Gedankengutes iſt. Wer die Schule als Sanitätsunterführer verläßt, muß in Wort und Tat das hinaustragen , was ihm die Ausbildung der Schule gegeben hat. Der Sanitätsunterführer mit gutem Können und einwandfreiem Wiſſen hat gerade draußen auf den Dörfern für unseren Staat Aufklärungsarbeit in allen Fragen über Rafſe, Erhaltung des Erbgutes oder Hygiene zu leisten und wird mit dieser Arbeit gleichsam zu einem weltanschaulichen Führer. Er wird damit nicht nur Beherrscher der fachlichen Technik, sondern auch Propagandist des Nationalsozialismus. Den von Jahr zu Jahr gesteigerten Erforder= niſſen der Ausbildung und Schulung entsprechend, hat sich der Ausbau der Schule angepaßt. Geschaffen als ein reiner Zweɗmäßigteitsbau, der allen Anforderungen entspricht und den Vorzug hat, daß eine neue Erweiterung ohne größere Schwierigkeiten vorgenommen werden kann, stellt die Schule einen Bau dar,

Friedensfeier

der auch schon rein äußerlich nach der großzügigen Erweiterung mit Stolz den Namen tragen kann : Reichsſanitätsschule der SA. In der Einfachheit und Zweckmäßigkeit des Baues liegt seine Wirkung. Jeder Plak ist ausgenutzt. Speise- und Hörsaal bieten mindestens je 150 Menschen Platz. Hörsaal, zahnärztliche Station, Laboratorium und Behandlungszimmer sind tadellos ausgestattet und bieten die Möglichkeit, alle anfallenden Krankheiten und vorkommenden Verlegungen zu behandeln. Aufenthaltsraum und Kantine dienen der Unterhaltung der Kameraden, während die peinlich sauberen, geräumigen und hellen Schlafsäle auch nicht ganz unbeliebt für Freizeitgestaltung“ sein sollen. Die Räumlichkeiten sind in ihrer Ausgestal= tung und Farbgebung zweckmäßig und freundlich gehalten. Sie vereinigen sich in ihrer Gesamtheit zu einem Bau, in dem sich die SA.Sanitätsmänner wohlfühlen, weil in ihm zum Ausdruck kommt, was in ihm gelebt wird : Einfachheit, saubere Haltung und Können .

der

Northeim im Zeichen der NGKOV.

Zagung

Frontsoldaten

-

Streiflichter am Rande der

Kameradschaft zwiſchen den Nationen

Von unserem nach Northeim entsandten NSK- Sonderberichterstatter NSK Dort wo sich die Ausläufer des Harzes zur Weser herabsenken ist uralter niedersächsischer Kulturboden. Die weite Uferlandschaft der Leine zieht sich als ein breiter grüner Streifen in großem Bogen durch die bewaldeten Höhenzüge. Inmitten dieſes Tales liegt Northeim. Seit 1252 mit Stadtrechten ausgestattet, schaut es auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Kämpfe mit Pfaffen und Fürsten, Entwicklung zur Hansestadt, Vernichtung im Dreißigjährigen Kriege, Neuerstehung im 18. Jahrhundert und jezt aufstrebende Stadt der NSKOV.-Tagungen, das find Etappen dieser Entwicklung. Eine herrliche Weiheftätte am Gesundbrunnen ist der würdige Rahmen für die Feierstunden, die die Soldaten des Weltkrieges, die Kriegsopfer und Hinterbliebenen hier zum erstenmal erleben und künftig gestalten werden. Die Fahnen sind gehißt. Der Geist unserer Zeit, der Geist des Dritten Reiches bestimmt die Stunde und heilt die Wunden der Vergangenheit. * das ist Hier ist einer, dem draußen ein irgendwo zwischen Verdun und Arras Granatsplitter beide Beine zerfezte. 20 Jahre sind seitdem verflossen und doch ist er noch jung. --- Er war noch ein Kind damals, als er hinauszog, Iwißt ihr, was es heißt, als Kind an den Fahrstuhl gefesselt und arbeitslos zu sein? Ein überflüssiger des Systems der „ Freiheit und Würde", __ das war aber nicht die größte Qual. Die Frage : wofür das Opfer, -zermarterte jahrelang jeinen Schädel. Er ist ein Querulant", damit hatten ihn die Roten abgetan, so bequem wurden ja auch damals alle Fälle erledigt. Der 30. Januar 1933 kam, wenige Monate später eine Arbeit, die seinem Können entsprach, und dann eines Tages die

Wehrhoheit und damit die Ehre. Es war nicht umsonst, du weißt es, neben dir steht ein Volt von Kameraden. Er weiß es, und darum hat er heute wieder offene Augen dem Leben gegenüber und klaren Lebenswillen. Er weiß Tausende neben sich, denen das Schicksal auch erst in diesen letzten Jahren wieder Zuversicht und Freude, neue Hoffnungen und Arbeit schenkte. Aber er weiß auch, daß er dieses Schicksal dem Nationalsozialismus zu danken hat. * Frontsoldaten von sechs Nationen vereinten sich in Northeim im Zeichen des Friedens. Da sigen sie an einem langen Tisch, ganz undiplomatisch schwirren die Sprachen durcheinander und doch besteht zwischen diesem Tiſch und jener langen Tafel von Genf, an der auch der Sache des Friedens angeblich gedient werden soll, ein großer Unterschied. Hier siten die Männer, die dem Eisenhagel entkamen und doch nicht Pazifisten wurden. Der Erfolg jedoch wird bei diesen Männern sein, denn sie verachten die Lüge, sie verachten die Verleumdung, die Giftsaat zwischen den Völkern ; sie wissen, daß sie als die Kenner des Krieges den Mund für den Frieden auftun müſſen. *

Diese Kriegermutter ist nicht die einzige, die zwei Söhne und den Mann draußen ließ. Drei Holzkreuze in Feindesland ; diese Wunde vernarbt nicht, wenn auch der Jüngste nach langer Arbeitslosigkeit wieder seinem Beruf nachgehen kann. Als der NSKOV.-Amtswalter, dem sie ihr Stübchen als Quartier zur Verfügung stellte, bei ihr einkehrte, fand er herzliche Aufnahme. Bald kam das Geſpräch auf persönliche Dinge, das Fronterlebnis und die Kriegszeit. Es war für beide eine ernste Stunde.

ENK Folge 133

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Das Opfer der Mutter wird nie vergessen sein, und ihre Sorge um einen ständigen Frieden ist die Sorge des ganzen deutſchen Volkes. Zu diesem Bekenntnis sind die Tausende in Northeim. Auf dem Mühlenanger ragen die weißen Zelte der HI. , in denen alte und junge Soldaten der Wehrmacht, Männer des Reichsarbeitsdienstes und der Gliederungen der Bewegung gute Kameradschaft halten. In der Abendkühle figen fie dann im Kreise zwischen den Zelten oder fie lagern, Alte und Junge, in bunter Reihe unter den hohen Bäumen, die das Lager umgeben. Ein Lied klingt auf: Argonnerwald. Die Blide derer, die dabei waren, sind in die Weite gerichtet. Ein Franzose prägte den Ausdrud: " Generation des Feuers", Eine stolze und farbige Bezeichnung, aus der das Erlebnis spricht. "9 Generation des Feuers" fei uns Jungen Vorbild. Wir siken im Kreise und lauschen. Das ist noch eine Musik, das gastfreundliche

12. Juni 1937 Klappern der riesigen Kannen, das von den Lastwagen des Hilfszuges Bayern herüberklingt. Der Seppel", der die Kelle schwingt, wird manches Geficht zum zweitenmal in seiner Schlange entdeden. Wenn das Thermometer auch 30 Grad anzeigt, das Wiedersehen mit der Feldfüche wird gebührend gefeiert. Nachdem die Lastwagen mit leeren Behältern fortrütteln, entwickelt sich an verschiedenen Stellen ein zünftiger Biwakbetrieb. „Weißt du noch, Kamerad, als damals die Essenträger über acht Tage nicht durchlamen?" Eins haben die deutschen Männer gemeinsam, die in diesen Tagen in Northeim zusammen= famen. Sie sind nicht Schlachtenbummler einer nationalsozialistischen Veranstaltung, sondern besessen von ihren Aufgaben. Eins verbindet fie für heute und alle Zeiten : das Erlebnis der Front. Ein anderes aber gibt ihrem Leben neuen Inhalt : der Einsatz für das Deutschland ihres Frontkameraden Adolf Hitler. Hans Schildt.

Student von heute (V)

Wo ſtehen

die

Fachſchulen ?

Heranführung Die Fachschulen in der Front des neuen deutſchen Studententums an die politischen Aufgaben der Berufsgemeinschaftsordnung ftatt Schulordnung Von Friedrich Sipmann , Beauftragter des Reichsstudentenführers für die Fachschulen Die vorhergehenden Artikel der Abteilungsleiter der Reichsstudentenführung erschienen in den NSK .-Folgen Nr. 106, 113, 121, 126. NSK Nach Ernennung des Parteigenossen Dr. Gustav Adolf Sch e e 1 zum Reichsstudentenführer wurde von ihm die Reichsschaft der Studierenden an den deutschen Hoch- und Fachschulen aufgelöst und die Deutsche Fachschulschaft in Die Deutsche Stu Dentenschaft eingegliedert. Ein Überblick über das deutsche Fachschulwesen und die bisher an den Fachschulen geleistete studentische Arbeit ist nach den ersten Monaten des Einsatzes für die auf dieſem Gebiet vorherrschenden Fragen aufschlußreich. Abgesehen von einigen Ingenieurſchulen, an denen schon seit einigen Jahrzehnten die studentische Selbstverwaltung bestand, wurde die Mehrzahl der Fachschulen erst durch den NSDSIB. in den Jahren vor der Machtübernahme in die studentische Arbeit einbezogen. Diese Entwicklung erhielt einen vorläufigen Abschluß, als am 7. Februar 1934 die Deutsche Fachschulschaft als Schweſterorganisation der Deutschen Studentenschaft begründet wurde und im Rahmen der Reichsschaft der Studierenden an den deutschen Hoch- und Fachschulen ihre Berfassung erhielt. Durch diese Maßnahme wurden die Studierenden der deutschen Fachſchulen in die Front des deutschen Studententums eingegliedert und wurden damit verantwortungsvolle Träger der großen Aufgaben, die der Führer der studierenden deutschen Jugend bei der Verfündung der Verfassung stellte .

Die Deutsche Fachschulschaft konnte nicht wie die Studentenschaft auf geschichtliche Entwicklungsstufen aufbauen, sie hatte nicht jene Voraussetzungen, wie sie Univerſitäten und Hochſchulen darstellen. Eine Vielzahl von Schulgattungen bildete ihr Arbeitsfeld, welche nie zuvor unter einem gleichen Ordnungsprinzip und Wertmaßstab angesehen worden waren. Neben den Ingenieurschulen und Kunstschulen wurden ihr eine Reihe nach Wesen und Aufbau verschiedenster Schulen zugewiesen. Die Einbeziehung all der Einrichtungen, die allgemein als Fachschulen be= zeichnet wurden, war für den einheitlichen Aufbau der studentischen Arbeit denkbar ungünſtig. Eine einheitliche Ausgangsbaſis waren lediglich die an den Fachschulen Studierenden. Der Nachwuchs der Fachschulen kommt aus der Breite gesamten Des größten schaffenden Volkes. Jedem leistungstüchtigen Jungarbeiter steht der Weg zum Fachſchulstudium offen, bis auf einige noch zu beseitigende Restbestände des Berechtigungswesens, das auch hier in der Vergangenheit Eingang gesucht hat. Die Fachschule stellt eine der wenigen Möglichkeiten dar, durch welche die zielstrebigen und leistungsfähigen Kräfte aus dem Volke heraus zu einem hohen verantwortungsvollen, ihrer Eignung und Leistungsfähigkeit entsprechenden Berufseinsatz gelangen können. Unter diesem Gesichtspunkt der Ausleſe guter Kräfte aus der breitesten Basis des Volkes, muß die Fachschule als ein in die Zukunft weisender Weg für die gesunde

Case Serás 125 SAL inn

SNK Folge 133 Blatt 4 12. Juni 1937 Leistungsauslese in der Erziehung überhaupt angesehen werden. Ein großer Teil der Besucher der Fachschulen tommt aus Arbeiter , Bauer- und Handwerkerfamilien und hat sich die Mittel für das Studium in der praktischen Werkarbeit in den Lehr- und Gesellenjahren vorher verdient oder ſekt während des Studiums aus, um sich das weitere Studium wieder zu erarbeiten. Es gehört vielfach ein großer Fleiß und gesunder Bildungswille dazu, das Fachſchulstudium erfolgreich durchzuführen . Die Studiendauer beträgt an den Ingenieurschulen fünf Semester und an den Kunstschulen durchschnittlich sechs Semester, mit einer Wochenstundenzahl zwischen 38 bis 44 Stunden und 20 Arbeitswochen je Semester. Im Vergleich zu den längeren Hochschulstudien ist an den Fachschulen eine intensivere Arbeitsform und Lehrweise üblich. Der Kern der studentischen Arbeit ist der nationalsozialistische Erziehung ss auftrag. Im Mittelpunkt steht der Wille zum neuen Menschen, der zu einer geschlossenen Einheit von höchster Sachbeherrschung, Marer Charakterhaltung und weltanschaulicher Ge schlossenheit geformt werden muß. Es gilt, dieſen neuen Menschen sich an konkreten politischen Aufgaben formen zu laſſen, um dann mit ihm und durch seinen Einsatz den jedem Frontabschnitt des deutschen Lebens obliegenden Beitrag zur neuen völkischen Lebensordnung erkämpfen zu laſſen. So wurde, nachdem der äußere organisatorische bezeichnet durch Verfaſſung und Aufbau, gegeben Satzungen, eine Arbeitsgrundlage hatte, als erstes Aufgabengebiet mit der Fachschaftsarbeit begonnen. Aufbauend auf der poli tischen Erziehung des NSDStB., hatte sie den Sinn, den Studenten aus der Enge seines Fachstudiums heranzuführen an die politischen Aufgaben seines Berufes , ihn hineinzustellen in die großen Zusammenhänge, aus deren Erkenntnis heraus sein Beruf zur Berufung und seine Arbeit politiſcher Dienſt wird . Die Fachschule ist zwar auf einen praktischen Berufseinsatz ausgerichtet und erstrebt eine weitmöglichste Lebensnähe. Dennoch fehlt ihr vielfach jene lebendige Dienstbarkeit, die alles unmittelbar ausrichtet auf die neuen Lebensaufgaben der Nation. Es wird darum der dauernde Auftrag der studentischen Jungmannschaft sein, jene politische Sinngebung in Lehre und Erziehung hineinzutragen. Im Rahmen der Fachschaftsarbeit, die in enger Gemeinschaft mit dem nationalsozialiſtischen Dozenten und Berufsverbänden durch= geführt wurde, waren der Reichsberufswettfampf 1934/35 und der Reichsleistungskampf 1935/36 mit ihren wertvollen Ergebniſſen ſichtbare Zeichen einer erfolgreichen Arbeit. Nach der Eingliederung der Deutschen Fachschulschaft in die Deutsche Studentenschaft ist es unerläßlich, daß für die studentische Arbeit an den Fachschulen neue Voraussetzungen geschaffen werden. Um eine wirkliche und in jeder Hinsicht verantwortliche Selbstverwaltung sicherzustellen, ist es notwendig, zukünftig nur an solchen Fachschulen Studentenschaften zu führen, die eine Mindest studiendauer von vier Semestern haben und in ihren

allgemeinen Voraussetzungen eine studentiſche Selbstverwaltung zu gewährleiſten imstande sind. In der nahezu dreijährigen Arbeit der Deutschen Fachschulschaft hat sich ergeben, daß bei einem bestimmten Teil der ihr zugehörigen Fachschulen diese grundlegenden Voraussetzungen fehlten. Bei der Deutschen Studentenschaft ist die Arbeitsdienstes Ableistung des Voraussetzung zum Studium. Die so erzielte Ausrichtung hat sich als eine hervorragende Arbeitsgrundlage erwiesen. Für die Einheit der studentischen Arbeit an den Hoch- und Fachschulen ist es dann erforderlich, daß ab WinterSemester 1937/38 der pflichtmäßige Arbeitsdienſt vor dem Beginn des Fachschulstudiums abgeleistet wird. Es ist weiterhin erforderlich, daß die zurzeit an den Fachschulen gültigen Schul ordnungen aufgehoben und eine Gemeinschaftsordnung eingeführt wird, die mit der Tatsache der Selbstverwaltung im Einflang steht. Die Deutsche Fachschulschaft hat an den regelmäßige Fachschulen meisten Die Durchführung der Leibesübungen durchgesezt. Die Weiterführung verlangt dringend eine einheitliche Ausrichtung und lang= fristige Sicherstellung durch den Erlaß einer Fachschulsportordnung. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, wird auch an den Fachschulen das vom Reichsstudentenführer herausgestellte Ziel in stetiger Entwicklung erreicht werden : Ein starkes Stu dententum , das feiner Aufgabe gewachsen ist. Die so lange ersehnte einheitliche Führung ents faltet die bisherigen Anfäße des Nationalsozia listischen Deutschen Studentenbundes und der Deutschen Fachschulschaft zu einer fruchtbaren Arbeit. Die Studentenschaften an den Fachschulen werden in engster Zusammenarbeit mit den Studentenschaften der Hochschulen die ihrem Wert und ihrer Struktur entsprechenden Arbeitsund Lebensformen entwideln, und die gesamtstudentische Leistung wird durch die Einheit von Hochschüler und Fachschüler sicherlich befruchtet.

SA.-Reichswettkämpfe und Führerappell vor der Öffentlichkeit Der Kartenverkauf hat begonnen NSK Berlin, 12. Juni. Für die vom 13. bis 15. August im Berliner Olympischen Stadion stattfindenden Reichswetts kämpfe der SA, können die Eintrittskarten bereits bei allen Dienststellen der SA. bezogen werden. Die Möglichkeit der Teilnahme an den Wettkämpfen und an dem großen Führerappell der SA. ist jedem Volksgenossen durch zahlreiche verbilligte Sonders züge gegeben, die aus allen Teilen Deutschlands zu dieser Veranstaltung nach Berlin Laufen . Frühzeitiger Erwerb der Karten und Anmeldung zu den Sonderfahrten wird bei dem zu ers wartenden Andrang für jeden Teilnehmer von Vorteil sein. Die Preise der Karten betragen für alle Veranstaltungen im Olympiastadion 1,80 bis 7,- RM. , für die Einzelkämpfe zwischen 0,50 bis 3,- RM.

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SRK Folge 133

Warum

12. Juni 1937

Werk -Frauengruppen ?

Ihre Aufgabe in den Betrieben - Gorge für die berufstätige Frau - Bereits 120000 in 600 Werkfrauengruppen NSK Es ist ein grundlegender Fehler der alten liberalistischen Wirtschaftsepoche gewesen, daß sie auf dem Gebiete der Frauenarbeit nur in der Lohnfrage zwischen der weiblichen und der männlichen Arbeitskraft Unterschiede machte. In allen anderen Dingen aber kannte man in der Arbeit grundsäglich keinen Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern. Man überlegte dabei gar nicht, daß man sich in Wirklichkeit ins eigene Fleisch schnitt. Denn schließlich werden die Leistungen eines Menschen am falschen, für seinen Körper nicht geeigneten Arbeitsplatz nicht übermäßig sein. Verlangt man zum Beispiel von einer Frau, daß sie schwere Gewichte hebt, so wird, wenn man einen Mann mit dieſer Arbeit beauftragt, diese Arbeit weit schneller getan sein. Mit anderen Worten : Man muß sich grundsätzlich nach dem Leistungsvermögen richten. Nun ist es schließlich nicht ganz einfach, immer festzustellen, welche Arbeiten für die Frau zweckmäßig und vor allen Dingen nicht ge= sundheitsschädigend find. Das Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront, das 1934 mit seiner Arbeit begann, geht daher grundsäglich von der Bedingung aus, daß alles was Frauenarbeit betrifft, auch von der Frau her gefehen wird", dh. daß Frauen in Betrieben sind, die dem Betriebsführer, dem Meister ſagen, was für die Frau geſund ist, wo sie ihre Arbeitskraft voll ansezen fann usw. Aus diesem Grunde trug das Frauenamt dafür Sorge, daß in allen Betrieben, in denen Frauen tätig sind, Vertrauensfrauen ernannt wurden. In einzelnen Betrieben, die eine sehr starke weibliche Belegschaft aufweisen, wurden von den Betriebsführern in ZusammenDAF. arbeit mit dem Frauenamt der Betriebsarbeiterinnen Soziale eingesetzt, die diese Aufgaben auf Grund einer umfassenden Schulung und Ausbil = dung zu lösen in der Lage sind. Um die richtige Erfassung der berufstätigen Frauen auf eine noch breitere Basis zu bringen, wird jezt in allen Betrieben, in denen eine starke weibliche Belegschaft vorherrscht, die Errichtung Werk - Frauen = Don gruppen angestrebt. Die Werk- Frauengruppen sehen sich aus Frauen des Betriebes zusammen, die im Alter von 21 bis 35 Jahren stehen. Bedingung ist, daß diese Frauen unbedingt politisch zuverlässig sind und in ihrer äußeren Haltung und ihrer beruflichen Leistung ein Vorbild abgeben. Durch eine scharfe Auswahl und eine längere Probezeit der Übungszeit, die drei Monate dauert, wird dafür Sorge getragen, daß die vorbildliche Werk ፡ Frauengruppen eine Die Arbeitsgemeinschaft darstellen. Führung der Werk-Frauengruppen liegt bei der BetriebsVertrauensfrau , Sozialen der arbeiterinnen oder einer geeigneten Arbeitsfameradin. Die Aufgaben der Werk-Frauengruppen sind

Gie denen der Werkscharen gleichgelagert. sollen durch ihr Vorbild und durch ihre Haltung im Betriebe erzieherischen Einfluß ausüben. Weiterhin sind ihnen Freizeit und Feier abendgestaltung übertragen . Gerade dieses Arbeitsgebiet ist groß und schwierig zu gleich. Vom Frauenamt der DAF. wird dafür Sorge getragen, daß nicht alles, was zurzeit an Sprechspielen, Theaterstücken usw. auf den Markt geworfen wird, von den Frauen übernommen wird. Die Spiele und Lieder für die Feierabendveranstaltungen werden sorgfältig ausgewählt. Mit Eifer sind dann die WerkFrauengruppen dabei, um an ihren Abenden zu lernen und zu üben. Der Pflege des Volkstanzes und der Hausmusit wird weiteste Beachtung Schulungs = Sports und geschenkt. abende sorgen dafür, daß der Dienst seine Abwechslung erfährt. Heute stehen in den deutschen Betrieben rund Werk Frauengruppen 600 mit einer Mitgliederzahl Don rund 120 000. Sie besigen keinerlei Vorbild, ihre Arbeit, ihre Aufgaben sind vollkommen neu. Alles müssen sie aus sich selbst heraus schaffen. Fest ist nur für sie das Ziel: die Menschen in den deutschen Betrieben froh zu machen. Diesen Dienst im Betriebe leisten sie alle freudig und gern, weil sie wissen, daß sie damit der Gemeinschaft und somit Deutschland dienen.

,,Der Parteiprefse wertvolle Dienste geleiſtet" Rachruf des Reichspressechefs für Pg. Weidlich NSK Berlin, 12. Juni . Der Reichspressechef der NSDAP., Dr. Dietrich , widmet dem verstorbenen Hauptschriftleiter des Politischen Bressedienstes in Berlin, Pg. Alfred Weidlich , folgenden Nachruf: ,,Schon wieder betrauert die nationalsozia listische Presse einen ihrer alten Parteijourna listen. Am 11. Juni starb infolge eines Unglücksfalles Pg. Alfred Weidlich, der Leiter des Politischen Pressedienstes in Berlin. Gerade in der Kampfzeit hat er der Parteipresse wert: volle Dienste geleistet, in erster Linie als Herausgeber und Hauptschriftleiter des Preußischen Pressedienstes der NSDAP . , mit dem er den Kampf um Preußen nicht unwesentlich unterstüßte. Pg. Weidlich war Träger des Goldenen Ehrenzeichens ; neben seinem journaliſtiſchen Einſah für die Partei gründete er 1928 die Ortsgruppe Erkner der NSDAP . und hat sich als Propagandist und Vertreter der Partei in den verparlamentarischen Einrichtungen schiedensten des damaligen preußischen Staates erfolgreich durchgesezt. Die Männer der nationalsozia listischen Presse werden sein Andenken in Ehren halten."

. Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK -

Nachri

Zu NSK Folge 133

chten

Blatt a 12. Juni 1937

Berlin ehrt des Führers Alte Garde KundDer Auftakt der Ostpreußenfahrt gebung in den Pharusfälen - Marsch über den Wedding NSK Berlin, 12. Juni. Die diesjährige Fahrt der Alten Garde der NSDAP., die über Danzig durch Ostpreußen führt, findet in Berlin am Dienstag, dem 15. Juni, ihren feierlichen und würdi gen Auftakt. Er wird Zeugnis dafür abTegen, wie mit der Partei die Bevölkerung der Reichshauptstadt die Männer achtet und ehrt, die als erste Garde des Führers den Kampf um das nationalsozialistische Reich aufnahmen.

Die 500 ber dienstältesten Politischen Leiter der Bewegung, die sich zur Teilnahme an der Ostpreußenfahrt am Dienstag aus allen deutschen Gauen in der Reichshauptstadt einfinden , werden am Nachmittag im Reichspropagandaministerium Don Reichsminister Dr. Goebbels empfangen. Am Abend be= geben sie sich gemeinsam mit den Reichsleitern und Gauleitern zur Kundgebung in die Pharusfäl e. In dieser alten Kampfstätte der Partei ergreifen Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, Gauleiter Dr. Goebbels und außerdem die ersten Männer der gastgebenden Gaue, Gauleiter Forster, Danzig, und Gauleiter Koch, Ostpreußen, das Wort. Auch tausend Mann von der Alten Garde Berlins nehmen an dieser Feier teil. Nach Schluß der Kundgebung treten die alten Mitkämpfer des Führers einen Marsch durch den Wedding an. Zehntausend Mann aus den Gliederungen und Verbänden der Partei gegen ihnen mit neun Musikzügen das Geleit durch den Stadtteil, der in schwerem Kampf durch den Einsatz und die Opferbereitschaft der alten Kämpfer für den Nationalsozialismus erobert wurde . Bei ihrem Eintreffen in der Invalidenstraße und am Stettiner Bahnhof, wo der stellvertretende Gauleiter Görliger die Teilnehmer der Fahrt verabschiedet, entbieten 1500 Fadelträger ihren Gruß. Nach der Abreise spricht Pg. Görlitzer dann zu den Formationen, die auf dem Vorplah des Bahnhofs aufmarschiert sind .

Spende für alte Kämpfer NSK München, 12. Juni. Ein Freund der Bewegung hat dem Reichsschatzmeister der NSDAP., Reichsleiter Schwarz, einen Betrag von 500 RM. überwiesen mit der Bestimmung, diese dem „ Adolf Hitler = Dant“ zuzuführen. Der „ Adolf-Hitler-Dank“ wurde bekanntlich am 20. April 1937 vom Führer zur Linderung der Not alter Kämpfer gestiftet. Die Partei übermittelt dem unbefannten Spender auf diesem Wege herzlichsten Dank. Ebenso werden die alten Kämpfer dem Spender Dank wissen.

900 000 Kriegsbeschädigte werden betreut Frontsoldatenschicksal — nicht Sache toter Akten -- Die Erfo lge der NSKOV .- Arbeit Aus der Sondertagung in Northeim NSK Northeim, 12. - Juni . Zur Fortsetzung der Sondertagungen der NŠKOV. und des Hauptamtes für Kriegsopfer der Reichsleitung der NSDAP . traten die Leiter der verschiedenen Ämter aus dem ganzen Reich bereits in den frühen Morgenstunden des Sonnabends zusammen . Es wurden eingehend die vielseitigen Aufgabengebiete der Siedlung , der Betreuung, der Hinterbliebenenfürsorge, der Arbeitsbeschaffung, der Ausbildung, der Organi sation, der Personalfragen, der Presse, der Propaganda und der Kassenführung behandelt und die Festlegung des künftigen Arbeitsprogramms beendet. 900 000 Kriegsbeschädigte zu betreuen Die umfangreiche und weit tragende Bedeutung der Arbeit geht daraus hervor, daß zahlenmäßig über 900 000 Kriegsbeschä digte zu betreuen sind. Es geht hier aber nicht nur um die Rentenfrage, sondern die gesamte Heilbehandlung und soziale Fürsorge ist hier einbegriffen . Der Kern der Erfolge auf diesem Gebiet besteht darin, daß Frontsol dat en schicksal hier nicht mehr in toten Akten , sondern mit Herz be = handelt wird. Das iſt auch die Vorausſehung für das Vertrauen, das von den Kriegsopfern entgegengebracht wird. Im Aufbau der Hilfe für die Kriegshinterbliebenen wurde ein beſonderes Erholungswerk geschaffen. Auch wird mit Rücksicht darauf, daß die Kriegerwitwen älter werden, mit aller Macht an der Alters für sorge gearbeitet und der Berufsausbildung der Waisen ein besonderes Augenmerk zugewandt. Urlauberzüge aus dem ganzen Reich bringen die Kriegsbeschädigten und Kriegs hinterbliebenen an schöne Stätten der deutschen Heimat. Mit dem Ziel, die Familien der Frontsoldaten krisenfest zu machen, kann das Siedlungswerk des Hauptamtes für Kriegsopfer einen vollen Erfolg verbuchen. Im Hinblick darauf übertrug ihm auch der Stabschef der SA. die Errichtung der Dankopfersiedlungen der SA. Es ist ein besonderer Stolz der Frontsoldaten, ihren SA.- Kameraden zu Heimstätten zu verhelfen. All diese Leistungen sind folgerichtige Fortsetzungen des Sozialismus, der im Schüßengraben geboren wurde. Nach der Behandlung all dieser Fragen in Einzeltagungen gestaltete sich die gemeinsame Schluß ſizung aller Teilnehmer in Anwėjenheit von Vertretern der Partei, ihrer Gliederungen, des Staates und der öffentlichen Körperschaften zu einem begeisterten Bekennt nis zu der Verpflichtung des Volkes gegenüber den Verteidigern des Vaterlandes.

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Nationalsozialiſtiſche

Beef and Drahtan [ órift der Shriftleitung: Berlin 623 68, Zimmert, 80, H. Heruruf: 11 00 22 Berlag: & rang Cher Ra ) á 1., 6. m. 1. §., Zentralverlag der NSTAP.," "Rinchen - Berlin : Chet.Berlag , Berlin_SM 68, Brake 88. - Alle Zahlungen Und nach (Bokichedients Berita 454) zu richten

Korreſpondenz Partei-

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NSK Folge 134

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für ble Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantworilig : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

14. Juni 1937

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Roter Blutterror zu Hause und in der Welt

Stalin heßt ſeine

Agenten

auf

Die leßten Geheimbefehle zur Verftärkung der Weltrevolutionsheße – Agenten, skrupellos wie die Henker – Großalarm zur Zersehung und Wühlarbeit NSK Die Welt, die so gerne bereit ist, Mostaus Lüge für bare Münze; die bolſchewistische Tarnung für Harmlosigkeit und Stalins Blutrauſch als faſchiſtiſches Märchen zu halten, hat durch die Abschlachtung der Obersten Generalität der Roten Armee plößlich einen Blick in das wahre Gesicht des Staates tun müſſen, der aus Mord und Terror und Gewalt entſtand und, auf dieſen Grundfäßen allein bestehend, Mord und Terror zum gül tigen Gesez seines Daseins hat, wie andere Staaten auf Ordnung, Recht, Sauberkeit und Ehre beruhen. Nach den gleichen Gejegen handelt Moskau außerhalb seiner Grenzen bei der Vorbereitung der Weltrevolution, die das einzige Ziel des Bolschewismus darstellt, auf das die Spigel, Agenten, Heher und Drahtzieher ebenso ihren Eid ge= leistet haben wie die lezten Rekruten der Roten Armee. Die lehten Geheimbefehle , die Stalin den Agenten in den einzelnen Erdteilen und Ländern zukommen ließ, während der Blutkoller in Moskau schon auf seine Opfer aus der Roten Armee wartete, können jedem davon überzeugen, daß trotz des Blutbades in Moskau und der graufigen Terrorherrschaft in der Sowjetunion die roten Gewalthaber ihre weltrevolutionäre Heharbeit verstärken. In Moskau selbst bes kommen die Henker die wichtigsten Befehle, in der übrigen Welt die Komintern = agenten. Ihr Sinn ist der gleiche. In turzer Folge haben die Komintern drei sehr wichtige Konferenzen in verſchiedenen In engstem Städten Europas abgehalten. Kreise versammelten sich Anfang Mai die „Auserwählten der Kominterngentrale West" in Paris , wobei nur die Hauptführer der verAuf teilnahmen . schiedenen Landesgruppen dieser Konferenz wurde die Einberufung einer allgemeinen Delegiertenkonferenz beschlossen, die Mitte Mai in Amsterdam zusammentrat

und zwei Tage beriet. Kurze Zeit später war Wien der Schauplah einer Konferenz der Delegierten der Kominternzentrale Ost", die in Prag und Brünn ihren Siz hat. Schließlich ist am 10. Juni in Barcelona eine Tagung der Kominterndelegierten zur Beratung der ſpanischen Frage zusammengetreten. Das Programm aller Konferenzen umfaßt das neue Aktivsystem der unterirdischen Wühlarbeit, das von Mostau befohlen wurde. ,,So intensiv wie nur möglich“ Die wichtigsten Beschlüsse wurden auf den Konferenzen von Amſterdam und Wien gefaßt. Beide Konferenzen waren von Ercoli, Pik und Schwernik geleitet. Sie empfingen die chiffrierten Befehle aus Moskau , die an die Komintern Paris gerichtet waren und durch besondere Kuriere nach Amsterdam gebracht wurden. Die Beschlüsse gipfeln in der Anweisung an alle kommuniſtiſchen Organiſationen, „die kommuniſtiſche Aktion auf allen Gebieten ſo intenſiv wie nur möglich zu gestalten“. Bei dieser Aktion kommen in erster Linie die Ge= werkschaften, die paramilitärischen Verbände, die Zersehungszellen in der Armee, die überwachungsstellen der Verwaltungen, die kolonialen Abteilungen und die Sektionen für Spanienhilfe in Frage. Damit dürfte die gesamte in fommunistische Organisation Aktion gesezt sein.

Leitung und Überwachung in Moskau Die Gewerkschaften sind seit jeher der Gegen= stand besonderer Aufmerksamkeit der Komintern Soweit es nicht möglich war, sich gewesen. direkt ihre Führung anzueignen, wie es gegen= wärtig in Frankreich und der Tschechoslowakei der Fall ist, werden die Vertrauensleute angewiesen, sich erneut auf dem Umwege der Volksfront in die Gewerkschafts =

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14. Juni 1937 leitung einzuschleichen, durch eine Spaltung der verschiedenen Richtungen die Gewerkschaften handelsunfähig zu machen , um dann direkt an die Arbeiter gelangen zu können . Zu dieſem Zwede wurde die Internationale Arbeitervereinigung (Profintern) unt unter er der Leitung besond Schwerniks eren mit Vollmachten ausgestattet , welche die Zustimmung von Mostau fanden. Die Kontrolle der gesamten Arbeiten wird von Moskau aus direkt ausgeübt, und zwar wurde der Stellvertreter Schwerniks, Gregor Smeliansky, beauftragt, die Zellen in den internationalen Arbeitersyndikaten, welche in den Gewerkschaften Die ausschlaggebende Macht ausüben , zu reorganisieren. So sind gegenwärtig in den französischen Ges werkschaften rund 240 3ellen tätig , welche geographisch in drei Gruppen A, B und C abgeteilt sind. Die wichtigsten unter ihnen beherrschen die lebensnotwendigen Betriebe : Eisenbahnen, Gaswerke, Elektrizitätswerke, Verkehrsmittel, Bauwesen , Metallindustrie und Automobilerzeugung . Für die Pariser Ausstellung hat die Profintern eine eigene unhei lvollen Eins gesch affen, die ihren Zelle fluß zur Genüge unter Beweis gestellt hat.

Die Taktik der Heereszerſeßung Ganz besondere Aufmerksamkeit wird nach den neuen Befehlen den Zellen in der Armee gewidmet. Sie haben sich bisher zwar bewährt, aber Moskau ist mit den Ergebnissen nicht zufrieden. Das beweist die Abberufung des bisherigen Leiters dieses Sektors, der in die Gewerkschaftspropaganda versezt wurde. Auf neuer Grundlage wird nun die Zerſekung der Armeen international aufgebaut. Man ist vom System der Trios, die rein fommunistische Spionagestellen waren, abgekommen und versucht nun durch Jungkommunisten, die in die Armee eingezogen wurden , unmittelbar zu wirken . Die betreffenden Rekruten haben sich vor ihrem Einrücken einem besonderen Ausbildungskursus zu unterziehen , der von den befähigsten Kominteragenten geleitet wird. Sie haben außerdem an die Agenten weiter laufend Bericht zu erstatten, um sie in schwierigen Fällen zu beraten. Es wird außerdem Wert darauf gelegt, daß die Rekruten als Offiziersburschen Verwendung finden, damit fie günstige Gelegenheit haben, Einblick in geheime Befehle der Armeeleitungen zu erhalten. Das selbe System wird auch bei den entsprechenden Marinen angewandt . Die fähigsten Leute werden in die Luftwaffe und die motorisierten Truppen geſtedt, weil die Komintern besonders diese Truppenteile unter den kommunistischen Einfluß bringen wollen . Geheimzelle Nr. 899

Eine andere wichtige Zelle, die mit besonderer Vorsicht getarnt ist, heißt 899. Der Leiter dieser Zelle wurde für ſein wichtiges Amt in Moskau ausgebildet , und zwar durch den Leiter der Geheimſektion der GPU . Nikolaus Je = Ichow persönlich . Diese Ausbildung erstrect fich nicht allein auf technische, sondern auch politische Belange . Diese Zelle 899 ist die ge = heime Spionage zentrale der Komintern und gleichzeitig das wichtigste In-

formationsamt für alle andern Komintern = abteilungen. Sie überwacht telephonische Gespräche, spioniert wichtige politische Telegramme aus. In Frankreich und den andern voltsfrontfreundlichen Staaten unterhält diese Zelle technischen eigenen einen Dienst , der Geheimanlagen anzulegen hat, wichtigsten ben in bie Bürge rmeisterämtern maßgebenden Städte der eine Überwachung zulassen. Weiter hat sie die Aufgabe, den Briefwechsel jener Personen zu überwachen und zu kopieren, die auf einer der schwarzen Listen ,,vorgemerkt" find . Ebenso ist jeder telegraphische und telephonische Verkehr dieser Personen unverzüglich der kommunistischen Zentrale zur Kenntnis zu bringen. Sofern es die Verhältnisse möglich machen , fordert Moskau, daß in Ministerien eigene Abhörapparate angebracht werden, um über alle Maßnahmen schon, ehe fie zur Ausführung kommen, Kenntnis zu haben. Zu diesem Zwecke sollen staatlich angestellte Telegraphenarbeiter gewonnen werden, die als zuverläſſige Kommunisten bekannt ſind. Nichts ist vergessen worden , um die Aufgabe dieser Zelle so umfassend als möglich zu machen und sie zum Zentrum der gesamten kommunistischen Aktion zu machen. Dabei wurde in den Befehlen nachdrücklich darauf verwiesen, daß die Arbeiten einmal nur durch geprüfte und erprobte Kommunisten ausgeführt werden dürfen und weiter alle Aktionen getarnt werden, damit feine Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Der Dienst zwischen der Zentrale und den einzelnen Beauftragten hat deshalb mündlich ausgerichtet zu werden, um feine vielleicht belastende Dokumente zu schaffen.

Kein Mittel bleibt ungenußt Auch die öffentlichen Feste sind in den Dienst der kommunistischen Propaganda zu stellen. Besondere Zellen, die sich unter harm= losen Namen tarnen -- Naturfreunde, Vereine zur Erhaltung historischer Sitten haben Feste zu veranstalten, zu welchen die Öffentlichfeit eingeladen wird, der bei möglichst geringen Spesen ein Maximum an Unterhaltung geboten wird, um so die Besucher zum Eintritt in diese Vereine zu veranlassen, wo sie dann systematisch für die kommunistische Idee gewonnen werden sollen . Schließlich sind noch besondere Zellen für die farbigen Arbeiter in den Kolonien bestimmt worden, damit Moskau auch dort seine Saat des Haſſes legen kann. Die Konferenz in Barcelona ist ganz dem spanischen Problem gewidmet gewesen. In erster Linie wurden die verschiedenen Aufforderungen Dimitroffs behandelt und Richtlinien gesucht, die II. Internationale noch intensiver für die spanischen Brüder, in Bewegung zu sehen. Dabei wurde auf die Pariser Verhand lungen zwischen spanischen Bolschewisten und den Freimaurerlogen hingewiesen, welche „ neues Vertrauen in den endgültigen Sieg Rotspaniens erweckten". Schon aus diesen Ausführungen sind hinreichend die weltrevolutionären Pläne der Komintern zu erkennen, die für den Eingeweihten keine Überraschung mehr darstellen .

Es ist aber immer wieder notwendig, auf dieſe systematische Vorbereitung des Weltbrandes hinzuweisen, die sich nicht allein auf die heute Mostaus schon betroffenen Länder erstreckt. Ziel ist und bleibt die Weltrevolution. Die Taktik der Tarnung und Lüge und unſichtbaren Heze außerhalb der Sowjetunion entſpricht in ihrer Strupellosigkeit dem offenen Blutrausch

Wunder,

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vom

und Terror in Mostau ſelbſt ganz und gar. Die Länder, die den Bolschewismus bei sich für harmlos halten, weil er für sie nicht sichtbar ist, mögen die Illustrationen für die aus diesen Befehlen Moskaus erkennbare Wühlarbeit von überall dq beziehen, wo Terror herrscht, der Mord rast und die Ordnung von Trümmern und Blut begraben wird.

Spaten

vollbracht

Heute dumpfes Moor, morgen fruchttragende Ücker – Der Großangriff_des_ReichsGroßangriff des Reichsarbeitsdienstes auf das Emsland – Das Schlachtfeld des unbekannten Arbeitsmannes Emsland! Moor, Einöde, Sumpf, NSK Regen, Nebel , 46 Menschen auf einem Quadrat filometer, endlose Weiten , germürbende Einsamkeit : das ist der Begriff, den fast jeder von dem Emsland hat, wenn er es nicht kennt. Das war auch die Vorſtellung der meiſten, die dieser Tage in den Wagen des Reichsarbeitsdienstes von Lingen aus in das Moor starteten. Aber die Fahrt führte zunächst eine halbe Stunde durch grünes, fruchtbares Land ; das Korn stand gut, und für einen Landwirt war es eine reine Freude, die Kartoffelfelder zu sehen und den Anbau des Ge= Schnell wechselt das Landschaftsbild, müses. hier schöne Wälder, dort fette Weiden, dann wieder Heideland mit Wacholderbäumchen. Sehr plötzlich hört dieſe ſchöne Landſchaft auf und das unendlich weite Moor liegt vor uns. Warum aber hört man immer nur von dieser Einöde, warum kaum etwas von dem schönen Landschaftsbild in dem Teil des Emslandes, der bereits wirtschaftlich ausgenugt wird? Da lassen sich in vieler Hinsicht Schlüsse für die Zukunft ziehen, und erſt dadurch bekommt man ein flares Bild vom ganzen Wert der Leistungen unserer jungen Mannschaft im Arbeitsgau XXXI (Emsland) . Nach vielen Jahren wird einmal dort, wo jezt Einde ist, eine ebenso fruchtbare und schöne Landschaft anzutreffen sein. Siedler, die heute dort angesetzt sind, haben es gewiß schwer, aber diejenigen, die in das vom Arbeitsdienst kultivierte Land kommen, ernten die Früchte geradezu vorbildlicher Leistung und haben nur die große Aufgabe und Verpflichtung, das Werk des Arbeitsdienstes zu erhalten und zu pflegen.

Bestelltes Land zeigt ihren Weg Was dort die Arbeitsmänner im Angriff auf das Moor leisten, versteht man erst, wenn man einige Lager des Arbeitsgaues XXXI befichtigt hat. Generalarbeitsführer Schinnerer hat den Befehl gegeben, daß der Kultivierung möglichst sofort der Anbau folgt. Da ziehen die Arbeitsmänner nun nicht nur Gräben, um das Land zu entwäſſern , sondern bebauen es auch, größtenteils in zusätzlicher , also freiwilliger Arbeit. Dieses Land, das jede einzelne Abteilung für ihren Eigenbedarf be baut, fommt dem nachfolgenden Siedler zugute ; denn die Arbeitsdienſtabteilung bleibt nicht

jahrelang auf derselben Stelle, sondern rüdt im planmäßigen Angriff gegen das Moor vor, bricht eines Tages ihre Barađen ab, um sie einige Kilometer tiefer im Moor wieder aufzubauen und von neuem zu kultivieren und zu bebauen. So arbeiten sich die einzelnen, im Moor verstreut liegenden Abteilungen anein= ander heran und laſſen bebautes Land hinter sich. " Eine Arbeitsdienstabteilung setzt sich aus jungen Menschen zusammen, die aus allen Berufen kommen. So sind es auch eine große Zahl Gärtner und Landwirte dort. Diesen bringen Anbauversuche jeder Art ganz besondere Freude, und man hat auch schon eine Menge Erfahrungen gewonnen, die dem heutigen und späteren Siedler sehr zugute kommen. Vor allen Dingen ist der Anbau fast aller Sonnenfrüchte gut gelungen. Also jeder Kohl, Salate, Gurken, Kürbis, Stachelbeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Blumen. Roggen gedeiht ganz vorzüglich, Kartoffeln sind auf den Hektar 240 Doppelzentner geerntet worden, ein Ertrag, der zu den ſchönsten Hoffnungen berechtigt. Wenn man sich den Erfolg der Kultivierung betrachtet, dann fragt man sich, wie es möglich war, daß dieser fruchtbare Boden nicht längst für die landwirtschaftliche Nuzung ausgebeutet wurde. Es fand sich aber eben niemand, der den Mut aufbrachte, in diese Einöde einzudringen. Erst die nationalſozialiſtiſche Führung rief unsere Jugend auf und diese Jugend packte zu!

„ Wir werden's schon schaffen!" Es sind prächtige Jungen, die, aus allen Teilen des Reiches kommend, dort oben den harten Kampf mit dem Moor führen. Über die Schwere der Arbeit ist schon viel geschrieben worden. Es soll hier nur ein Beispiel aus vielen anderen herausgegriffen werden. Um überhaupt Lager aufbauen zu können , müſſen zunächst einmal Entwässerungsgräben gezogen werden, andere, vielleicht schon vorhandene Gräben, müssen entschlidt werden. Da stehen die Jungen bis zum Oberkörper im Wasser, heben den Schlick heraus. Ein solcher Graben führt Unrat mit sich, und es herrscht eine dumpfe, feuchtwarme Hize. Fragt man ſie, ob die Arbeit sehr schwer ist im Emsland, dann sagen sie : „Es gibt natürlich schönere

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und bequemere Arbeit, aber wir werden's schon schaffen , darauf könnt ihr euch vers laſſen.“ Zur Überbrückung der Übergangszeit zwischen den Frühjahrsentlassungen und Neueinstellungen find 600 Arbeitsmänner 3 w ei Wochen freiwillig länger im Ar = beitsdienst des Emslandes geblieben, und von diesen 600 Mann blieben 120 noch weitere zwei Wochen. Was das bedeutet, kann erst der achten, der einmal im Winter, vornehmlich aber im regenreichen Herbst und Frühjahr im Moor gearbeitet hat. Alles für den Arbeitsmann Es ist selbstverständlich, daß alles für den Arbeitsmann getan wird, was irgend möglich ist. Bon grundsäglich notwendigen Forderungen abgesehen, bauen sich die Abteilungen ihre Lager nach eigenen Wünschen aus. Da sind Maurer, Tischler, Drechsler, Schlosser, die ihr ganzes Können hergeben, um das Lager mit den vorhandenen Mitteln und Möglichkeiten ſo gemütlich und schön wie irgend möglich herzurichten. Die Jungen kommen selten in ein nächstgelegenes Dorf oder eine Stadt. Die ganze Freizeit spielt sich im Lager ab. Ihre Welt ist für ein halbes Jahr das Moor. In einem Lager haben die Jungen 25 000 Stiefmütterchen gezogen, ein anderes Lager, das vornehmlich mit Bayern belegt ist, hat ſich a us Edelweiß mitgebracht. der Heimat Dann haben sie von weit her Steine herangeschleppt -denn diese gibt es im Moor nicht und haben sich gleich am Eingang des Lagers ein Landschaftsbild aus Oberbayern gebaut. Ein anderes Lager hat seinen Gemeinschaftsraum mit selbstgezimmerten, sehr hübschen Bauernmöbeln ausgestattet, ein drittes hat ein Blockhaus gebaut und sehr schöne Möbel dafür angefertigt. Im ganzen Emsland werden jezt Übungshallen gebaut , weil eine sportliche Betätigung im Freien nicht immer möglich ist. Die Führer, die zwei und mehr Jahre im Emslandmoor verbleiben, bekommen eigene Führerhäuser, in denen sie mit Frau und Kin-

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14. Juni 1937 dern wohnen können. Die unverheirateten Führer haben Führerbaracken mit ein und zwei Zimmern. Besonders vorbildlich ist die ärztliche Be= treuung. Jeden Tag besucht ein Arzt das Lager. Ein Krankenwagen ist bei jeder Gruppe. Innerhalb 30 Minuten kann ein Kranker auf telephonischen Anruf vom Lager abgeholt und in ein Krankenhaus gebracht werden.

18 neue Abteilungen eingeſeßt In den Monaten Mai und Juni wurden 18 neue Abteilungen im sogenannten ,,Bentheimer Moor" eingesetzt. Diese Abteilungen liegen alle (mit durchschnittlich 1 bis 1,5 Kilometer Zwischenraum ) nebeneinander am Ufer des Piccardiefanals, um in breiter Front in das Moor vorzustoßen. Wir trafen die Abteilungen beim Aufbau ihrer Lager an und bekamen einen Begriff von der flaren Organi= sation und Sicherheit, mit dem der Aufbau vor sich geht. Zur Heranschaffung des Materials wurden 21 Kilometer Feldbahngeleise gelegt. Bei der Haltestelle Hoogstede der Bentheimer Kreisbahn wurde ein Feldbahnumladebahnhof geschaffen, auf dem täglich durchschnittlich sieben bis zehn Waggons abgeladen werden. Bei Hoogstede befindet sich ein Zentraldepot für 14 Abteilungen. Die Feldbahnzüge, die von Arbeitsmännern bedient, ins Moor fahren, werden nach ganz bestimmten Fahrplänen abgelaſſen, da die Strecke eingleisig ist. Bon morgens früh bis oft Mitternacht bewältigen 8 Lokomotiven 16 getaufte und 16 selbstgebaute sogenannte Brigadewagen (Kastenwagen) und 120 Loren den Transport nach dem Innern des Moores. Noch weitere 300 Loren werden gebraucht, um die vielseitigen Anforderungen an das Zentraldepot erfüllen zu können. Es ist hier nur ein ganz kleiner Bruchteil von der Emslandarbeit geschildert worden. Heute noch Moor, morgen Neuland . Das dankt das Volk dem unbekannten Arbeitsmann, dem der nachkommende Siedler sich zur Tat verpflichtet fühlen muß.

Und ob wir wieder lachen können ! Kleiner Rückblick auf das Fest der Lebensfreude – Freude, die Völker verbindet NSK Als der Reichsorganisationsleiter Dr. Len vor den in- und ausländischen Preſſevertretern in Hamburg zum Auftakt der Reichstagung der NS. Gemeinschaft Kraft durch Freude sprach, betonte er, daß dieses Treffen alljährlich durchgeführt werden solle und so die Hansestadt Hamburg immer und immer wieder im Mittelpunkt der Freude für die ganze Welt stehe. Gegenüber dem Vore jahre kamen diesmal noch mehr Auslandsvertreter nach Hamburg, damit zugleich beweisend, ,,welchen Beifall der Gedanke Freude und Arbeit in allen Ländern findet. Vieles ist bei den Völkern verschieden, aber eines ist gleich, das ist das Lachen.“

Mit diesen Worten umriß Dr. Len zugleich die Bedeutung der Aufgaben der NS. Gemeins schaft Kraft durch Freude, die ja wirklich als die Kraftquelle unseres Lebens zu gelten hat. Und daß wieder das Lachen und die Freude überall Einzug gehalten haben, das zeigten so recht verschiedene Erlebnisse während des Ablaufes dieser dritten Reichstagung, die einen rückblickenden Streifzug nach Abklingen der großen Geschehnisse rechtfertigen. Schon rein äußerlich zeigte sich in der starken Beteiligung der ausländischen Vertreter und Volkstumsgruppen, welchen Anteil das Ausland an der Arbeit der NS. Gemeinſchaft Kraft

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NSK Folge 134 durch Freude nimmt. Von dem Eintreffen der ersten Gäste herrschte bei allen so eine freudige und herzliche Stimmung, die sich von Gruppe zu Gruppe fortpflanzte und schließlich ihre schönste und herrlichste Auslösung in den Kulturveran= staltungen, in den Vorführungen der Volkstumsgruppen, im Festzug fand. Jede der ausländischen Volfstumsgruppen wollte Deutschland ihren besonderen Dank abſtatten und tanzte und sang und spielte immer und immer wieder. Und was die Zehntausende von Zuschauern in Hamburg während der vier Fest= tage zu sehen bekamen, war eine erlesene Folge von Darbietungen der verschiedensten Art. Viele der Gruppen kannten Deutschland noch nicht. Sie wurden tief beeindruckt von der gastlichen Aufnahme, was in zahlreichen Reden und Dankschreiben zum Ausdruck fam. Dr. Ley war immer und immer wieder der Mittelpunkt großer Huldigungen. Wo er sich nur zeigte, da jubelten sie ihm alle zu, ihm, als dem Leiter dieser großen Feierabendorganisation der Deutschen Arbeitsfront. Der stellvertretende Präsident des Internationalen Beratungskomitees Commendatore Bucetti faßte seinen Dank dahingehend zuſammen, daß in Italien die Erinnerung des Besuches von Dr. Len nicht erloschen sei, „sie lebt in ganz Italien und vor allen Dingen in der italienischen Arbeiterschaft. Die Begeisterung, die Sie in Italien ausgelöst haben, betrifft nicht nur Ihre Person, sondern betrifft die ganze deutsche Arbeiterschaft, an deren Spike Sie stehen."

Professor Dr. Louvaris , Griechenland, bes tonte in einem Schreiben, daß Kraft durch Freude ein wertvolles Mittel des gegenseitigen Verstehens der Völ fer sei. Zugleich seien die Grundlagen zum friedlichen Zusammensein der Völker gegeben.

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14. Juni 1937 und die Freude, an diesem Fest teilgehabt und es bereichert zu haben. * Wenn man den Festzug und alles, was mit ihm verbunden war, am treffendsten charakteri= fieren will, dann müßte man einen Tonfilm vorführen, denn Worte reichen hier nicht aus, um die Anteilnahme auszudrücken, die alle an dem Zuge Beteiligten zeigten. Stunden um Stunden zogen die 25 000 Festzugsteilnehmer durch die Straßen Hamburgs, die dicht von Menschenmauern umſäumt waren. War ein Festzugsteil an der Ehrentribüne, auf der neben den hohen ausländischen Gästen der Stellvertreter des Führers und Reichsorganiſationsleiter Dr. Len Platz genommen hatten, angelangt, dann konnte man immer wieder reizvolle Bilder der Dankbarkeit und der Freude erleben. In Sprechchören, in Beifallklatschen, in Son= derdarbietungen vor den Ehrengästen statteten alle eine kleine Dankesſchuld an die Männer des Führers ab. Geschenke über Geschenke wurden von den verschiedenen Gruppen überreicht, und jede Gabe umschloß zugleich die Freude und das Erlebnis, wieder schaffen und leben zu dürfen in einem freien Deutschland. Diese Aufgeſchloſſenheit der deutſchen Menschen kam auch sonst stark zum Ausdruck. Ein jeder von ihnen und es waren Zehntausende, die in Sonderzügen nach Hamburg gekommen waren wurde gefangen genommen von dieser Begeisterung, diesem wahren Fest der Lebensfreude. So hat die Reichstagung der NS. - Gemeinschaft Kraft durch Freude erneut den Lebenswillen und die Lebensfreude des deutschen Voltes zum Ausdruck gebracht und der Welt wieder ein untrügliches Zeichen ihrer völkerverbindenden Arbeit gegeben.

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Jede der Kulturveranstaltungen, die im Rahmen der KdF.-Reichstagung durchgeführt wurde, bot etwas Besonderes. Jede Nation stellte die Eigenart ihrer völkischen Kultur eindrudsvoll heraus, und so gab es einen anschaulichen und überzeugenden Querschnitt durch die Kultur ganz Europas. Die Norweger hatten sich ein Kinderorchester mitgebracht, das „ganz auf der Höhe war", wie ein an der Tagung teilnehmender Berliner treffend feststellte. Vom Dirigen= ten bis zum Mitträger der großen Trommel, die ja für einen Knirps zu schwer war, sah man oder besser hörte man ausgezeichnete Darbietun= löſte die Einen Begeisterungssturm gen. Prima ballerina dertschechoslowa tischen Nationaloper Nitolsfá mit ihrer Tanzkunst aus. Das dänische Ballett des Königlichen Theaters Kopenhagen bot ebenfalls eine Ballettkunst, wie sie selten noch zu finden ist. Alle Vorführungen der Volkstumsgruppen hatten eines gemeinsam, daß sie, jeglichen unnötigen Beiwerkes entkleidet, nur die Volkstumsarbeit herausstellten. Sie alle waren mit einer unendlichen Begeisterung dabei , und wenn die Prima ballerina Mme. Nikolská in einem Gespräch sagte, daß sie hoffe, recht bald mit ihren Landsleuten weitere Proben ihres Könnens zu geben , so spricht daraus ihre herzliche Verbundenheit mit den Gastgebern

Zahlreiche Werke angekauft Großer Erfolg der Berliner Tierkunstausstellung NSK Berlin, 14. Juni. Die jetzt beendete Tierkunstausstellung der NS.-Kulturgemeinde in Berlin hatte einen großen Besuchs- und Verkaufserfolg zu verzeichnen. Generaloberst Ministerpräsident Göring, Reichsminister Dr. Frick sowie die Stadt BerReichserziehungsministerium , das lin, das Reichsernährungsministerium , das Reichswirtschaftsministerium und das Preußische Staatsministerium haben zahlreiche Werke der Ausstellung angekauft. Verkauft wur den insgesamt 25 Gemälde, 17 Plastiken und vier Zeichnungen, ein Erfolg, der im Berliner Kunſtleben vereinzelt dasteht.

,,Wo stehen die Fachſchulen? “ Druckfehlerberichtigung zur NSK-Folge 133 Die Unterüberschriften des Artikels Wo stehen die Fachschulen ?“ - NSK-Folge 133 vom 12. Juni enthalten einen sinnenstellenden Sahfehler. Bei Nachdruck des Artikels bitten wir, die Zeilen folgendermaßen zu berichtigen : Heranführung an die poli tischen Aufgaben der Berufs - Gemeinschaftsordnung Schulſtatt ordnung.

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Das

Glück

kommt

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auf der

Straße

Losverkäufer der Arbeitsbeſchaffungslotterie erzählen aus der Praxis - Wie verwenden die glücklichen Gewinner ihr Geld ? — Ausländer als gute Käufer

NSK Auf allen Straßen und Pläzen in ganz Deutschland begegnen uns seit kurzem wieder die braunen Glücksmänner der Arbeitsbeschaffungslotterie , die eifrig für den Verkauf ihrer Lose werben. Glücksmänner sind sie im wahrsten Sinne des Wortes, denn durch ihren unermüdlichen Einsatz bei Tag und bei Nacht tonnten bereits 3ehntaus sende von Volksgenossen nach langen Jahren - der Erwerbslosigkeit wieder in Arbeit und Brot gebracht werden, durch ihren Einſag können sie weiter in Arbeit gehalten, kann ihr Arbeitsplatz gesichert werden. Daneben aber ist die Zahl derer, die als Gewinner der Arbeitsbeschaffungslotterie vom Glück überrascht und mit fünfhundert oder tausend Mark — und noch höheren Gewinnen bedacht werden, bereits in die Tausende angewachsen. Es „ wimmelt“ von Tauſendern Fast täglich finden wir in den Zeitungen die bekannten Meldungen wieder ein Fünfhunderter gezogen“, oder „ der zweite Tausender in dieser Woche", und etwas zögernd überlegen wir uns, sollen wir nicht auch einmal tief hineingreifen in den losbriefgefüllten Kasten des braunen Glücksmannes. Sollen wir nicht auch wieder einmal einen Einsatz wagen und versuchen, dem Glück in Gestalt einiger Hundertmarkscheine zu begegnen ? Die Zweifel wegen einer gewiſſen Chance find rasch zerstreut, wenn wir die Zahl der Gewinne über 500 RM. hören, die während der bisherigen Lotterie ausgezahlt und die von der Abteilung Lotterie in der Reichsleitung der NSDAP. aus dem ganzen Reich zusammengestellt wurden. Es wurden bisher ausgezahlt : 10 80 30 525 3430

Gewinne Gewinne Gewinne Gewinne Gewinne

zu 10 000 zu 5000 zu 2000 zu 1000 500 zu

RM. RM. RM. RM. RM.

Gute Erfahrungen überwiegen Nach diesen eindrucksvollen Zahlen, die uns nicht nur von Tausenden glücklicher Gewinner erzählen, sondern die ebenso von der erfolg = reichen Werbe- und Verkaufstätigfeit der Glüdsmänner Zeugnis ab= legen, wollen wir uns einmal mit einigen diefer eifrigen Glücksmänner selbst unterhalten. Jahraus, jahrein stehen sie draußen mitten im Leben des Voltes, fie sammeln beim Verkauf ihrer Lose auf den Straßen und in den Gastwirts schaften vielfältige Erfahrungen, gute und schlechte. Aber man darf sagen, daß die guten Erfahrungen überwiegen , und wenn uns einer der Glücksmänner darüber hört jeder erzählt, dann mit innerer Freude zu. Da treffe ich in München einen der braunen Losverkäufer, mit dem ich mich ein wenig unterhalte. In einigen Monaten wird er

seinen 70. Geburtstag feiern, sagt er mit Stolz, und trotzdem ist er auf den Beinen wie ein Junger. Seit 1933 übt er mit unermüdlichem Eifer seine Tätigkeit als Losverkäufer aus, im Sommer und im Winter, bei Tag und bei Nacht. Und in dieſen langen Jahren wurde bei ihm schon mancher große Treffer gezogen. „Am ersten Tag der jegigen Lotterie", bes richtet er,,,hatte ich schon einen Fünfhunderter in meinem Kasten, der den Gewinner, einen Besucher aus Österreich, 量 nicht wenig überraschte und erfreute." Den ganzen Gewinn verteilt Der Glücksmann erinnert sich noch an einen anderen Fall, den er dieser Tage erlebte : „Es war ein einfacher Soldat der Luftwaffe, der aus seinem mageren Geldbeutel fünf Zehnpfennigstüde heraustramte und dafür ein Los erstand. Er wollte es zuerst nicht glauben, als ich ihm sagte, daß er fünfhundert Mark gewonnen hätte. Dann aber nimmt er mich gleich mit zur Auszahlungsstelle, wo man ihm vier nagelneue Hundertmarkscheine und eine ganze Hand voll Silberstücke auf den Tisch zählt. Er dankt, drüdt mir hundert Mark in ehe ich mich von die Hand , grüßt und meiner Überraschung erhole - ist er schon draußen. Drüben an der Ede steht eine alte, Der Soldat geht ärmlich gekleidete Frau. geradeswegs auf sie zu, schenkt ihr fünf Mark, und einige Augenblicke später ist er um die nächste Ede verschwunden. Das übrige Geld", schließt der Glücksmann seine Erzählung, „ ver= teilte er unter die bedürftigsten Kameraden seiner Kompanie. Einer davon hat es nachher erzählt."

43 000 Loſe allein verkauft! Mit einem anderen Losverkäufer, der mir von der letzten WHW.-Lotterie noch bekannt war, unterhielt ich mich über die Erfolge seiner Tätigkeit. Obwohl er alt und nicht mehr voll arbeitsfähig ist, gehört er doch zu den großen ,,Kanonen“ unter den Glücksmännern. Bei der lezten Lotterie brachte er allein 43000 Lose an den Mann. Heute noch wie früher hat er seinen festen Stand vor dem Arbeitsamt. ,,Aber das Geschäft geht dort heute nicht mehr glänzend", klagt er. „Die Kundschaft bleibt aus. Die früher dort zu Tausenden Schlange standen, arbeiten jetzt auf den Bauplägen und in den Fabriken. Ich werde bald meinen Stand verlegen müſſen. Aber vor einigen Tagen hatte ich doch ein nettes Erlebnis vor dem Arbeitsamt. Fünf Arbeitsloſe hatten sich zuſammengetan, um nach dem bewährten ,,Zehnerl-System“ (das hiermit wärmstens empfohlen ſei) gemeinſam ein Los zu erstehen. Sie hatten bereits das dritte Los, da schlug es ein. Fünfhundert Mart. Was taten sie mit dem Geld? Der eine freute fich, seinen Kindern wieder neue Schuhe und

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RSK Folge 134 Kleider kaufen zu können, der andere trug sein Geld zum Möbelhändler, bei dem er auf Stottern eine Zimmereinrichtung gekauft hatte, der dritte war schon lange mit der Pacht für seinen Heimgarten im Rückstand, und die beiden anderen kauften sich Gebrauchsgegenstände, die fie dringend benötigten.“

Der Ausländer -Spezialist Es ist ein eigenartiger Beruf, der Beruf der Glüdsmänner. Durch seine besondere Art der Tätigkeit droht er sich selbst aufzulösen. Indem nämlich die Glücksmänner eifrig mithelfen bei der Arbeitsbeschaffung, rücken auch immer mehr von ihnen in feste Stellungen ein, und der Leiter Der Abteilung Lotterie muß die laufend ausscheidenden Glücksmänner durch alte, beschränkt arbeitsfähige Männer ersetzen. Doch auch unter diesen befinden sich, wie wir bereits gesehen haben, wahre Kanonen von Verkäufers genies. So begegnete mir fürzlich in Nürnberg ein Glüdsmann, der sechs Sprachen fließend spricht. Nachdem der Zustrom von Ausländern nach Deutschland in den letzten Jahren einen so ungeahnten Aufschwung genom= men hat, ist es nicht zu verwundern, daß sich unser Nürnberger Glüdsmann zum Spezia listen im Losverkauf an Ausländer herausgebildet hat. Seine Erfahrungen geben einen intereſſanten Einblick in das wirkliche Verhältnis des Ausländers zu Deutschland. „Die Italiener, die in immer größerer Zahl nach Deutschland kommen, muß man bei ihrem Temperament erfassen", erklärt der Glücks: mann. „Man muß fie für den Zweck der Sache begeistern. Dann aber greifen fie tief hinein.

Stimme des Auslands

Wie Moskau in England wühlt „Nicht sichtbar, aber desto gefährlicher“ NSK Die „Neue Basler Zeitung“ veröffentlicht einen interessanten Bericht aus London über die Wühlarbeit roter Agenten in England. Es wird ua . mitgeteilt, daß die Tageszeitung tommunistische ,,Daily Worker" einen Abnehmerkreis von 150 000 Lesern hat, dazu kommen eine Reihe anderer Zeitschriften wie zB. ,,The Worker", Communist Internationale" und die Monatsschrift 99 Com munist Review". Man verbreite viele Flugschriften, die sich an Marine und Heer wendeten. Das Geld komme zweifellos aus Moskau. Mit den Beitragsgebühren der Mitglieder, die für den Monat nur einen Schilling zahlten, fönne man nichts anfangen. Nach Mitteilung des Unterstaatssekretärs des Home Office seien in den ersten sechs Monaten nach der Gründung der Kommunistischen Partei im Jahre 1920 monatlich 23 500 Pfund von Moskau nach England verschoben worden . Im April 1922 habe man 5 Millionen Goldrubel für kommunistische Propaganda ausgegeben. 1928 erhielten die Kommunisten , nach einer amtlichen Mitteilung der KominternZentrale, wieder 76000 Pfund. Allmählich aber seien die Moskauer Geldgeber vorsichtiger geworden. Die Partei verhalte sich verhältnise

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14. Juni 1937 in den Loskasten. Zu den besten Kunden rechne ich die Engländer" fährt der Nürnberger Losverkäufer fort. Sie lassen sich immer zuerst den Zweck und das Syſtem der Lotterie erklären, da in England das Lotteriespiel unbekannt ist. Dann finden sie immer eine „ splendig idea" und kaufen gern einige Lose. Ein paar englische Damen sagten mir vor kurzem, als sie beim Loskauf ohne Gewinn ausgingen: Die Arbeitsamkeit, die wir überall in Deutschland fanden, hat uns so mit Bewunderung erfüllt, daß wir uns freuen, zu ihrer Förderung noch etwas beitragen zu können.“ Glücksmänner helfen mit Die Zahlen, die in den letzten Tagen in der deutschen Presse über den gegenwärtigen Stand der Arbeitslosigkeit in Deutschland veröffentlicht wurden, zeigten mit eindringlicher Deutlichkeit den durchschlagenden Erfolg des Arbeitsbeschaffungspros großen gramms , das vom Führer in Angriff ge= nommen wurde, als die Not in Deutſchland am größten war, als 7 Millionen Arbeitslose die Straßen bevölkerten, ohne Hoffnung, jemals wieder in Arbeit und Brot zu kommen. Daž aus dem Deutſchland der Arbeitslosigkeit und des Elends wieder ein aufstrebendes Land emsiger Arbeit wurde, daß die Räder der Fabriken wieder laufen und alle Schornsteine rauchen, das verdanken wir zu einem nicht ge= ringen Teil auch den Arbeitsbeschaffungslotterien und dem Einsaß der Glücksmänner, die nicht müde werden, im Dienste des ganzen Volkes sich für den Erfolg dieser Lotterien einzusetzen. H. Schwaibold.

mäßig ruhig, während ungezählte Nebenorganis sationen, die pazifiſtiſch, kulturell usw. getarnt feien, ihr gefährliches Spiel trieben. Überall hätten sich die kommunistischen Agita= toren festgelegt. Es gebe zB. die „ Redplayers der Grafschaften Kent und Surrey", die sich rühmten, in einem Monat vor einer Viertel Million Menschen revolutionäre Stüde auf offener Straße aufgeführt zu haben. Sie bedienten sich eines Lastwagens, der schnell in eine Bühne verwandelt werden könne. Auch den Film benüße man für Propaganda. Man habe in vielen englischen Städten einen Film vorgeführt ,,Rußland einst und jetzt". Abschlie Bend meint das Schweizer Blatt : ,,Der fommunistische Eisberg schwimmt in Englands Gewässern, nicht sehr sichtbar, aber um so gefähr licher".

Neue politische Bewegung Parteibildung_durch den früheren Miniſterpräsidenten Hayaſhi NSK Die ,,Deutsch-Chinesischen Nachrichten" entnehmen der „ Central Daily News“ die Meldung aus Tokio, daß der zurückgetretene Ministerpräsident Hayashi mit der Bildung einer Erneue jogenannten faschistischen rungsbewegung begonnen habe, die sich für die Regierung erklären würde. Das Blatt fügt hinzu , daß die seit langem besprochene Bes wegung zur Bildung einer neuen Partei in Japan dem Ziele ihrer Verwirklichung in nächs ster Zeit nahe komme.

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Die Deutſche Frau Sonderdienst der NSK

verantwortlich: Erika Kiymile Kipmffe

Kurzberichte für die Frau

Amtl. Preffedienſt der Nationalſozialiſtiſchen Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

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Schwedens Frauen

Selbſtſicherheit wird Tradition

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Gefahren der Großfladt für das Leben des Volkes Neuer Glaube an die Zukunft

NSK Die deutsch-schwedische Schriftstellerin Lotte Mittendorf-Wolff, deren Buch ,,Auf der breiten Straße des Herzens" die Reise einer jungen Schwedin durch Deutschland in lebendiger, feinfühlender und aufge [chlossener Weise erzählt, schreibt uns diesen Auffas über die nordische Frau, den wir aus Anlaß der 4. Reichstagung der Nordischen Gesellschaft vom 18. bis 21. Juni 1937 in Lübed veröffentlichen. Es ist viel Kraft eingeschlossen in der Natur der nordischen Frau. Sie ist herbe und zurückhaltend, klar und einfach, das Leben ist ihr etwas Solides, dem sie nur ihren guten Willen entgegenzusetzen braucht, um es zu bewältigen. Begabt mit einer starken Instinktsicherheit ist sie leicht imstande, eine vorübergehende Stimmung von einem großen Gefühl zu unterscheiden . Der Naivität der deutschen Frau segt sie ihre Ur sprünglichkeit entgegen, und deutscher Güte, Wärme und Aufgeschlossenheit begegnet sie mit ihrer Höflichkeit. Fremden bedingungslos offen gegenüber zu treten, fällt ihr schwer. Sie wartet ab, mißt, um dabei im höchſten Ausmaße gaſtfreundlich zu sein. Sie leidet, wie jeder nor= dische Mensch, an einer kaum bezähmbaren Luſt zum Reisen, die oft in krankhafte Fernsehnsucht ausarten kann. Daher auch die ſieben Millionen Schweden im Ausland gegenüber den knappen sechs der Heimat. In der Abgeschlossenheit ihres Hauſes oder Hofes bewirken ihre großen, guten Eigenschaften eine fast tosmische Harmonie. Sie ist die fleißigste Frau, das beste Vorbild, auch als Mutter, sie hat guten und sicheren Geschmack und iſt abſolut traditionsgebunden, besonders in ihrer häuslichen Arbeit und der Eſſenzubereitung. Für alles Handwerkliche hat sie einen ausgeprägten Sinn. Geschickt im Weben ist sie und jede Art Schund wird sie mit ihrem ge= schulten Auge sofort erkennen : So leben sie, sporadisch über ihr Riesenland verstreut, das auf einen Quadratkilometer kaum 12 Bewohner hat, ihr gesichertes Dasein, ohne unüberbrüdbare Gegensätze innerhalb der Gesamtheit, und sie haben keinen Grund auf irgend etwas oder irgendwen neidisch zu sein. Im übrigen ist die schwedische Frau aktiv und den gleichen expan= fiven Impulsen wie der Mann ausgesetzt, oft in noch größerem Maße. Das Heldische verehrt fie ausnahmslos, sie kommt leicht ohne den Mann (als Stüße) aus. Dazu ist sie viel zu angstlos und unternehmend und kein Zwang kann sie beugen. Ihre Musik ist das Volkslied, es ist ihr Religion wie Ährenreifen und Wogenrauschen.

Zum sichtbaren Himmel hat sie ein festes Verhältnis, alle Wetter lieft sie von ihm ab und die eignen Stimmungen, denen sie vor allem in der Abgeschiedenheit des hohen Nordens leicht unterliegt. Je höher hinauf, je mehr steht sie im Kampfe mit einer gewaltigen Natur, mit Dunkelheit, Sturm und Schneeverwehungen , nachbarlos, weit von Hilfe, abgeschnitten von allem. Dort kann man sie wandeln ſehen wie Seherinnen, ungebeugt, frei von kleinen Ångsten, bar jeder Geschäftigkeit, sicher ihren Jahreszeiten sich beugend, denen etwas Ereignishaftes eignen kann. Ihr Land, umſchloſſen und beschützt vom ewigen Meer, ist ihr das feste Haus, die Mutter. Daß dieses Land auch ein Staat ist, davon weiß sie kaum, und es iſt dieſer Punkt, in dem sie sich im tiefsten von der deutschen Schwester unterscheidet, die seit je im Sturmzentrum der Welt eingeschlossen ist. Ihr Nationalgefühl ist an ihre Erde gebunden, polibisch hat sie noch keinen Ausdruck dafür gefunden. In ihren starken Elementen ist sie gewiß bewußt sozial und arbeitet dann getreulich und aufopfernd für Wohlfahrt und Volkserziehung. (Indessen haben die sozialen Kräfte Finnlands und Schwedens trok gesegneter Zustände erst in diesem Jahr eine Mutterschaftshilfe erreicht !) Aber noch ist sie sich nicht der Wesensfülle und Kraft bewußt, die sie dem Lande schenken könnte, um mitzubauen an der Größe und Sicherheit der Heimat. Dies also die ewig nordische Frau, und was aus diesen Quellen vornordischen Frauentums fließt und alles Germanische umschließt, wird eines Tages die noch kaum erkannte Gefahr bemerken, die von der international eingestellten Frau der Großstadt ausgeht. (Nicht, daß diese eindeutig kommunistisch gesinnt wäre, ob gleich sie gelegentlich auch damit kokettiert, aber mehr aus Geltungsbedürfnis als aus überzeu= gung.) Sie scheint ganz aus jeder Gnade herausgefallen, ihre Mütterlichkeit ist verschüttet, Kinder sind ihr unerwünscht, ihr Heim ist zu einer Wohngemeinschaft herabgesunken und das mit im Verderben ! Kinder scheinen das Budget des Mannes übermäßig zu belaſten und die ,,Freiheit" der Frau zu untergraben ! Es ist schon so weit gekommen, daß man ganze Häuſerblocks und Villenviertel baut, in denen kein Raum für Kinder ist. Als Grund zu dieſem seltsamen Vorgehen gibt man die Erhaltung

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des Hauses an, ohne zu bedenken, daß man mit dieser gefährlichen Maßnahme das Fundament des Staates untergräbt ! Gewiß gibt es noch finderreiche Familien auch in der Großstadt, aber von dieſen wenigen ſpricht man nicht. Welch ungeheure Verantwortung fällt nicht auf fie, die sich frei wähnen und dabei jener heimlichen Knechtung unterliegen, die Egoismus heißt ! Der Zahl der Kinder ein Ziel zu ſeßen wäre ihren Altvorderen als Sittenlosigkeit vorgekommen, sie aber lehnt schon ein Kind, das Kind an sich ab ! Jedes historische Recht eines Staates ist an sein Naturrecht gebunden , und wo die Rechte werden , der Natur gebrochen schrumpft die Geschichte zusammen! Jene, von der gedanklichen Abstraktion westlicher Zivilisation ergriffen, immer noch rufend nach Gleichstellung mit dem Manne, sind um den Sinn ihres Lebens gebracht und doch nicht glücklich dabei geworden ! Das Wohl des Staates besteht in ſeinen glücklichen Familien, aber sie denken nur an ihre eigenen kleinen Bedürf-

14. Juni 1937° niſſe, an das eigene kleine Gewiſſen und hören nicht auf die Stimme der Zeit. Unsere deutscheFrauenbewegung, aufgerufen dazu, ihr nordis sches Bluterbe zu erkennen, führt einen harten Kampf um eine neue Lebenshaltung, vielleicht, daß dann auch sie eines Tages dadurch mitgerissen werden. Ein Lichtblid in diesen Fragen bildet die Jugend , die sich zu nationalen Verbänden • · zusammenzuschließen beginnt. Diese Jugend weiß: um alle Gefahren, die heute einem Staate drohen, um die inneren und äußeren. Sie weiß, daß die Großstadt alle Güter des Landes heranzieht, und daß immer Teile davon sich auflösen. an jenen Orten, wo beſſere Verdienstmöglichfeiten und ein „ gehobener Lebensstandard“ vor-herrschen. Aber sie weiß auch von der Unhalt= barkeit dieses Scheinlebens. Diese Jugend ist es, die bei der kommenden Ernte mithelfen wird, da die Landbevölkerung fich sonst ciner Katastrophe ausgesezt sähe. Gebe ein freundliches Schicksal, daß sie auch bei einer größeren Ernte tätig sei ! Lotte Mittendorf-Wolff.

Sonne in die Betriebe ! Arbeit wird zur Werkfrauengruppen arbeiten an der Geſtaltung der Betriebsgemeinſchaft Freude, Vorbild wirkt als Erziehung Eine soziale Betriebsarbeiterin erzählt aus der Entstehungszeit ihrer Gruppe und ihrer Arbeit NSK Noch ist kaum ein Jahr darüber verstrichen, seit zum erſtenmal auf dem Weltkongreß für Freizeit und Erholung in Hamburg 200 deutsche werktätige Frauen in hübscher Fest= kleidung durch die Aufführung eines Werkspieles die Welt auf eine neue deutsche Einrichtung in den Betrieben aufmerkſam machten, mit der das Frauenamt der DAF. neben seinen sozialen Aufgaben ganz neue Ziele anstrebt : die Werkfrauengruppen. Sie sind den männlichen Werkscharen in den Betrieben zwar zu vergleichen. Ihre Aufgabe besteht darin, den arbeitenden Menschen ein neues Verhältnis zu ihrer Arbeit aufzuweisen, durch das ihnen ihr Tagewerk zur Freude, anstatt wie bisher oft, nur zur Laſt wird dennoch verfolgen sie ihre Ziele auf ganz besonderen, dem Wesen der Frau entsprechenden Wegen. ,,Sonne in die Betriebe“, das ist nicht etwa nur ein Schlagwort, ſondern die glücklichste Versinnbildlichung dessen, was die Werkfrauengruppen in Werken mit vornehmlich weiblicher Gefolgschaft erreichen wollen. Liegt nicht sowieso in jeder weiblichen Natur der gesunde Drang nach einer Verschönerung des Alltags, nach einer Auflockerung allzu mechanischer Arbeit durch die seelischen Kräfte der Heiterfeit und mutigen Bejahung? Diese Kräfte zu wecken und zum Wohle des ganzen Betriebes nukbar und wirkſam zu machen, ist das Streben der Werkfrauengruppen. Wer organisiert nun die Werkfrauengruppe im Betrieb, wer führt sie und wie seht ihre Arbeit an? Um hierüber einmal aus der Praxis also sozusagen aus erster Hand zu hören, baten wir die Führerin einer Werkfrauengruppe in einem großen Zeitungsbetrieb,

Hede Sch., uns unsere Fragen aus ihrer Erfahrung zu beantworten. Sie ist eine junge Soziale Betriebsarbeiterin, die eine ganz ungewöhnlich große weibliche Gefolgschaft zu bes treuen hat. 4500 Frauen beschäftigt der Betrieb, Arbeiterinnen und Angestellte, 2500 davon allerdings vornehmlich im Außendienst, trots dem ist die Ziffer der im Hause selbst Beschäf tigten wirklich noch ansehnlich genug. ,,Wie lange versehen Sie schon die Tätigkeit als Soziale Betriebsarbeiterin?", ist natürlich unsere erste Frage. „ Es werden jekt zwei Jahre, seit ich als überhaupt erste Soziale Betriebs = arbeiterin in Berlin hier anfing. Jezt kommt es mir aber so vor, als wäre ich immer schon hier gewesen, so bin ich mit der Arbeit und mit meinen Kameradinnen bereits verwachsen und vertraut. Und als ich vor ungefähr einem Jahr den Auftrag bekam, eine Werkfrauengruppe ins Leben zu rufen, ging ich mit Feuereifer daran. Hatte ich doch die Aussicht, in gemeinsamer Arbiet mit meinen neuen Werkfrauen mein Wirken im Betriebe noch verdoppeln zu können." ,,Wie groß ist heute Ihre Werkfrauengruppe ?" ,,Sehr groß ist sie bis jezt noch nicht, denn es ist ungemein schwierig, auch nur eine kleine Zahl Frauen bei so verſchiedenartig gelagerter Arbeit und ganz verschiedenen Schichten zusammenzu= halten. Dafür hat aber meine kleine Gruppe den Vorzug, daß sie auf Gedeih und Verderb zuſammenhält und das alle Mitglieder mit der gleichen Freude und Begeisterung bei der Sache sind." ,,Wie gestaltet sich die Arbeit einer solchen

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NSK Folge 134 Werkfrauengruppe, was lernt sie, was hat sie zu tun?" ,,Ich habe zuerst einmal mit meinen Frauen gesungen und sie mir dadurch ganz gewonnen . In meiner Gruppe sind Frauen aus allen Abteilungen des Hauses, im Alter zwischen 21 und 35 Jahren, die sich selbstverständlich alle freiwillig zur Mitarbeit bereit gefunden haben. Das ist überhaupt Bedingung. Andererseits fönnen wir natürlich nur Frauen für die Gruppe heranziehen, von denen wir aus der Zusammenarbeit im Betrieb wiſſen, daß sie unbedingt politiſch zuverlässig und in ihrer äußeren Haltung und beruflichen Leiſtung vorbildlich sind. Denn neben ihrer Absicht, Freude in den Betrieb zu bringen, wollen sie ja auch erzieherisch auf ihre Kameradinnen wirken, und das nicht etwa durch Schulmeisterei und Aufpaſſertum , sondern einfach durch das gute und erfreuliche Beispiel.“ ,,Und was bezweden Sie mit den Singübungen?" ,,Sie sind die Grundlage für beabsichtigte Feiergestaltung bei festlichen Anlässen im Be= trieb, wo die Werkfrauengruppe durch Gesang, Tanz und Aufführung von Werkspielen zur Aufloderung und Vertiefung des Festaktes beiträgt. Wir haben auch einmal im Monat für die gesamte weibliche Gefolgſchaft einen Heimabend hier im Betrieb, für dessen Umrahmung die Werkfrauengruppe mit gutem Erfolg sorgt. Seit wir zum ersten Male einen solchen Heimabend durch Vorführungen verschönt haben, ist aus dem anfänglichen Lächeln und der Kritik der anderen freudige Zustimmung geworden." ,,Mit der Zusammenberufung und der gemeinsamen Arbeit einer gewissen Anzahl von Frauen aus dem Betrieb ist also eine Werkfrauengruppe bereits gebildet und arbeitsfähig ? ,,Keineswegs! Nehmen wir einmal an, diè Gaufrauenabteilung der DAF. beauftragt mich, zuſammenzuberufen. eine Werkfrauengruppe Dann muß ich zunächst mindeſtens 15 weibliche Gefolgschaftsmitglieder gewinnen und der Abteilung melden. Damit tritt die Gruppe in Es werden wöchentlich ihre Übungszeit ein. Übungsabende festgesetzt, an denen die Frauen

Umlernen

von

14. Juni 1937 mit dem Wesen ihrer zukünftigen Aufgabe ver= traut gemacht werden. Mindestens drei Monate dauert diese Übungs und Bewährungszeit, in der die Frauen zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammenwachsen, zusammen singen, basteln, banzen, Stegreifspiele lernen und volkstümliche Instrumentenmufit einüben. Nach Ablauf der Übungszeit wird die Gruppe im Beisein des Betriebsführers, der Gaufrauenwalterin der DAF., des Betriebszellenobmannes und der ganzen weiblichen Gefolgschaft feierlich abgenommen und verpflichtet. Bei dieser Gelegenheit soll sie auch gleich zeigen, was sie gelernt hat, denn sie umrahmt den Festakt mit Gesang und Spiel." ,,Dann also beginnt die eigentliche Arbeit im Betrieb. Eine Frage nun noch: treffen Sie sich an den Übungs- und Heimabenden im Beirteb oder außerhalb ?" ,,Der Betriebsführer hat uns den Kasinoraum und einen dahinterliegenden kleineren Raum dafür zur Verfügung gestellt. Die Betriebsgebundenheit der Gruppe soll dadurch noch betont werden. Denn eine Werkfrauengruppe arbeitet natürlich in erster Linie für den Betrieb, dem sie angehört. In besonderen Fällen kann sie von der DAF. auch zur feierlichen Umrahmung von Außenveranstaltungen, wie am 1. Mai, gebeten werden.“ ,,In Hamburg, zum Freizeitkongreß, trugen die ersten Wertfrauen eine sehr leidsame Festkleidung. Ist sie für alle Gruppen die gleiche?" ,,Jawohl, sie besteht aus Bluse, Weſte und Rock in einem freundlichen Mittelblau. Gerade in diesen Tagen hat mir unser Betriebsführer einen Zuschuß zur Beschaffung dieser Kleidung für meine Frau bewilligt." Wie groß ist nun die Gesamtzahl der Werkfrauengruppen, die heute schon an der Arbeit find?" ,,Das wächst jetzt sehr rasch. Soviel ich weiß, haben zurzeit schon 500 bis 600 Betriebe in Deutschland Werkfrauengruppen, die sich zur Pflicht gemacht haben, einen Teil der Verantwortung für die Schaffung und Erhaltung einer wahren Betriebsgemeinschaft mitzutragen.“ Dr. Ilse Buresch- Riebe

Stadt

auf Land

- Siedlermöbel ins Siedlerhaus Siedlungsberatung des deutſchen Frauenwerks NSK Die Reichsstelle für hauswirtschaftliche Forschungs- und Versuchsarbeit im Deutschen Frauenwerk hat Mittel bereitgestellt zum Einsatz von Beraterinnen in den Gau heimstätten. Die Heimstättensiedler wurden bisher durch den Deutschen Siedlerbund gründlich beraten und geschult. Nachdem nun aber die Verlagerung von der Arbeitslosen-Siedlung zur Vollbeschäftigten- Siedlung stattgefunden hat, ist die Frau die eigentliche Trägerin der Sied lungsstelle. Erfahrungsgemäß hat sich die eingehende Betreuung der Frauen in den Neubauernstellen als sehr notwendig und lohnend erwiesen. Bei den Reichsheimstätten liegt aber ein ganz besonderes Bedürfnis nach persönlicher Beratung vor, da ſich die Siedlerfrau, aus der Stadt kommend, mit ihrer gesamten Haushalt-

führung vollkommen umstellen muß. Sie muß jezt zum Teil Selbstversorger werden, muß sich auf eine zeitgegebene Vorratswirtschaft einstellen und muß lernen, mit Pflanzen und Tieren richtig umzugehen. Erschwerend kommt hinzu, daß die Stadtfrau in den ſeltenſten Fällen Gelegenheit hatte, Verständnis für einen schlichten, schönen Hausrat zu bekommen . Wenn sie dann mit ihren unzweckmäßigen Möbeln in die neue Siedlung einzieht, dann leidet die Familie unter der scheinbaren Enge der Wohnung, die nur bedingt ist durch die falsche Einrichtung. So gibt es viele Gründe, die eine ständige Hilfe für die Siedlerfrau notwendig machen. Nachdem nun eine Vereinbarung zwischen dem Reichsheimſtättenamt und der Reichsfrauen-

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NSK Folge 134 führung getroffen wurde, wonach die Betreuung und Schulung der Siedlerfrauen auf allen Gebieten der Hauswirtschaft und des Verbrauches von der Abteilung Volkswirtschaft-Hauswirts schaft durchgeführt werden soll, wurde beschlossen, in einigen Gauen durch hauptamtliche Be raterinnen zunächst eine Vorarbeit leisten zu lassen. Es erweist sich als notwendig, daß diese Beraterinnen in landwirtschaftlichen Fächern ausgebildet sind, da ja die Reichsheimstätte ähnliche Aufgaben zu erfüllen hat wie die Neubauernsiedlung. Die Beraterinnen sollen in der betreffenden Siedlung den ganzen Tag miter= leben, um danach beurteilen zu können, wo die Hilfe am nötigsten eingesetzt werden muß. Der Gau Köln-Aachen hat zum erstenmal die Fachbearbeiterinnen der Abteilung VolkswirtschaftHauswirtschaft, die nun in den Kreisen die Betreuung der Siedlerfrauen übernehmen sollen, geschult, denn nur durch eine große Anzahl von Hilfskräften kann diese Arbeit wirklich positiv werden. Die Notwendigkeit, daß Frauen von Frauen geschult werden müssen, wurde bald erfannt. Ein Hauptaufgabengebiet der Beraterinnen ist die der Einrichtung von Siedler = wohnungen . Reichsheimstättenamt Das

schafft hier auf verschiedenen Wegen Aufklärung, To durch den Schmalfilm „ Siedlerhausrat" ; denn bei der Beschränkung der Mittel und des Wohnraumes ist eine Einrichtung mit zwedmäßigem Hausrat von besonderer Bedeutung. Die Siedlerfrau hat ja neben dem Haushalt den größten Teil der Arbeit im Garten und in der

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Kleintierzucht zu leisten, so daß ihr alle unnötige Arbeit erspart werden muß. Es muß also außer auf die Möbel auf die Heizanlagen , die Beleuchtungskörper, die hauswirtſchaftlichen Geräte und die textile Ausstattung des Siedlerhauses gesehen werden. Ein besonderes Merkblatt für den Siedlerhaushalt wurde herausge geben, das in seiner Klarheit und seiner Haltung, die sowohl die Fragen des Geschmacks wie der Zweckmäßigkeit einbezieht, für jeden neugegründeten Haushalt maßgebend ist. Für Hausrat, der diesen Richtlinien entspricht, verleiht das Reichsheimstättenamt das Siedlerhausratzeichen“. Mit dieſem Zeichen wurden im Einvernehmen mit Handwerk, Industrie und Handel sowie mit dem Reichsarbeitsministerium , dem Reichskuratorium für Technik in der Landwirtz schaft und dem Deutschen Frauenwerk solche Erzeugnisse versehen, die den Gütebedingungen für Siedlerhausrat entsprechen . Um bei möglichst vielen Familien das Ver= ständnis für diese Möbel zu wecken, sind Ausstellungen notwendig. Es werden jest in neuerbauten Siedlungen meistens schon ein oder mehrere Häuser mit dem Siedlerhausrat vollkom= men ausgestattet und einige Wochen gezeigt wer den. Ebenso wird in Berlin im Monat Juli eine größere Ausstellung dieser Möbel stattfinden, so daß die Neuansiedlung,, die für unser Volt so sehr wichtig und notwendig ist, mit der größten Aussicht auf Erfolg und ohne Fehlschläge schnell und mutvoll durchgeführt wird. D. Hardeland.

20 000 Kinder fahren

aufs Land

Kinderlandverſchickung des Gaues München- Oberbayern

NSK Noch stehen die Schulen mitten in ihrer Arbeit, noch gilt es der Pflicht des Lernens zu genügen, ehe der Traum vom Ferienglück zur Wirklichkeit reift. Für viele gewiß, aber nicht für alle. Denn was der landläufige Sprachgebrauch darunter versteht: Luftveränderung, neue Eindrüde, andere Lebensgewohnheiten und Losgelöſtſein von seiner Umgebung - das war immer nur einem Teil unserer Jugend vergönnt. Die anderen Kinder jedoch, deren Eltern es sich nicht leisten konnten, ihnen aus eigenen Mitteln diese Erholung zu verſchaffen, mußten Der nationalentsagend zu Hause bleiben. sozialistische Staat aber wußte Mittel und Wege zu finden, um gerade den gesundheitlich schwächeren Kindern die Möglichkeit zur Erholung zu geben. Und wie in so vielen anderen Fällen ist es der NSV. auch hier gelungen, scheinbar Uns mögliches zu überwinden. Freilich, allein vermag sie es auch nicht zu schaffen. Denn sie bedarf gerade zu einer großzügigen Kinderlandverschickung der Mitarbeit des ganzen deutschen Volkes. Der Anfang ist bereits gemacht. Denn allein aus dem Gau München-Oberbayern sind bisher rund 15 000 Kinder in Privatpflege in die Gaue Köln-Aachen, Sachsen, Franken, nach Württemberg und Osthannover verschickt worden und

weitere 5000 haben in den NSV .-Kinderheimen Unterkunft gefunden. Natürlich können so viele Kinder nicht alle auf einmal während der Ferienwochen versorgt werden und deshalb bes ginnen die Verschickungen schon jest, mitten in der Schulzeit. Denn unserer Zeit, die tatenfrohe und daseinsbejahende Menschen braucht, ist eine gefestigte Gesundheit wichtiger als einige Wochen Schulversäumnis. Es ist eine tribbelige, lärmende und johlende Schar kleiner sechs bis vierzehnjähriger Mädels und Buben, die heute von ihren Müttern zum soundsovielten Male den allerlegten Abschiedsfuß erhalten, bevor sie am Bahnhof von den Reisebegleitern der Kinderlandverschickung in sorgende Obhut genommen werden. An die 500 Kinder mögen es wohl sein, die für dieſen Transport auserkoren sind, und wenn man sie so beobachtet, wie sie, die vor einer Viertelstunde noch nichts voneinander wußten, nun tratschen, lachen und sich tausenderlei Dinge er zählen, dann entsteht allerdings nicht der Eindruck, als ob ohnen die erste Trennung von Mutters Rockzipfel beſonders nahe ginge. Wie es möglich sei, solch unruhige Schar in Ordnung zu halten ? Das ist nur eine Frage der richtigen Organisation. Jedes Kind ist schon planmäßig eingeteilt und hat bereits in der Schule sein Nummerntäfelchen

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RSK Folge 134 erhalten. Dieses nebst Ramens- und Adressen= angabe trägt es sichtbar um den Hals gehängt. Außerdem werden ungefähr je 20 Kinder unter Aufsicht eines Reiſeordners zu eigenen Gruppen zusammengefügt, die durch einprägſame Tafeln gekennzeichnet sind. Aber Wochen zuvor begannen schon die ersten Vorbereitungen für die Verschidung. An den Schulen haben die Lehrer zunächst die nach ihrer Ansicht bedürftigen Kinder vorgeschlagen, die dann von den Ortsgruppen der NSV. nach sozialen Gesichtspunkten ausgewählt und von Vertrauensärzten auf anstedende Krankheiten hin untersucht wurden. Auch jezt, kurz vor der Ausreise, werden alle Kinder nochmals einer letten Gesundheitsprüfung unterzogen : „ Wenn ihr zum Herrn Doktor tommt, müßt ihr alle den Mund aufreißen und laut „ a" ſagen", bekoms men sie eingeschärft. Und dann stehen sie hintereinander, gespannt auf den Moment harrend, wo der Ontel Doktor ihnen mit der Taschenlampe in den kleinen Rachen leuchtet und Rich nochmals vergewiſſert, daß ja teine entzündeten Mandeln da sind, welche etwa eine Infektionsgefahr in sich bergen könnten. Draußen vor dem Bahnsteig hat dann die Bahnpolizei ihre liebe Not, um die Kinder ge= schlossen zum Zug zu bringen. Wohl ist der Gang zu beiden Seiten mit Seilen abgesperrt, aber dahinter stehen wieder die Mütter, rufend und winkend. Das stört natürlich die Ordnung, und man kann es schon verstehen, wenn uns

14. Juni 1937 nachher ein Beamter sein Leid klagt : „Die Kinder sind in dem Augenblick vernünftig, wenn fie von den Eltern fort sind. Dann fühlen sie sich selbständig und werden ruhiger, aber die Mütter sollten sich nicht immer und immer wieder bemerkbar machen, sie haben keine Ahnung, wie ungeheuer sie uns die Arbeit erschweren, wenn sie die Kinder immer wieder an den Abschied erinnern." Während der Verladung haben wir dann noch Gelegenheit, mit dem Arzt zu sprechen, der den Transport begleitet. ,,Natürlich sind die Kleinen aufgeregt, und die roten Bäckchen sind nur die Folge davon. Das Wichtigste ist für uns, dafür zu sorgen, daß die Kinder auf der Reise teine Süßigkeiten eſſen können, denn darauf -— und überhaupt auf die - find Übelkeit Überfütterung vor der Abreise und Erbrechen während der Fahrt meiſtens zurüđzuführen. Unsere Pfleglinge werden von uns selbst in zweckmäßiger Weiſe verköftigt. Ich besuche auch während der ganzen Nacht abwechselnd mit den beiden Sanitätsſchweſtern ständig die einzelnen Waggons. Und für unruhige Geister, die in ihren Abteilen gar nicht schlafen können, haben wir immer noch den Lazarettwagen, wo sie sich wie daheim in ihren " Betten streden können . . .“ 500 Kinder fahren so hinaus, um gestärkt und gekräftigt nach wochenlanger Erholungszeit zurückzukehren.

Abwechslungsreiche Ernährung für die Frau im Betrieb

Warum immer Klappſtulle? NSK Wir haben oft über Fräulein Müller, unsere alte Arbeitskameradin aus dem Archiv, gelächelt, wenn sie zur Mittagspause ihr Marmeladenglas aufſchraubte und sich an die Verihres tilgung selbst zubereiteten Obits, Fleisch oder Gemüſeſalates machte. Trok unſerer Bemerkungen schien er ihr aber doch gut zu munden, auch das anscheinend unentbehrliche Knäckebrot, das sie ohne Aufstrich (!) dazu aß, zermalten ihre Zähne mit besonderem Behagen, so daß es hörbar knackte. Fräulein Müller ließ sich aber in keiner Weise von dem einmal beschrittenen Ernährungsweg abbringen, ja, unsere fleinen Stiche= leien, die so ungefähr auf „ Eigenbrötlerin“ hinausliefen, nahm sie gelassen hin und erklärte uns mehr als einmal mit prophetischer Geste und überlegener Miene, daß auch wir schon noch dahinter“ kämen. Als die Tage wärmer wurden, und als das Thermometer dann Gradzahlen erkletterte, die schon eher mit dem Begriff „Size" zu definieren waren, als schließlich der Asphalt unter den erbarmungslos auf ihn herniederbrennenden Sonnenstrahlen butterweich wurde, da lächelten wir schon nicht mehr ſoſehr über die Gepflogenheiten unseres Fräulein Müller. Und

Gesunde und billige Vorschläge jezt haben wir einen kurzen Besuch in der „,Abteilung für volkswirtschaftliche Erziehung im Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront" hinter uns, deſſen wesentliche Folge ist, daß wir insgeheim Fräulein Müller alle ihr angetaner Neckereien reumütig abbitten und ihr zugestehen müssen, daß sich ihre Prophezeiung, wir kämen auch noch über furz oder lang ,,dahinter", bes reits erfüllt hat. Die Hize ist ein Argument, das vorerst leichter überzeugt als alles andere. So wurden wir im Frauenamt freundlichst daran erinnert, daß so und so oft die Butter von unſeren Klappstullen läuft, daß das Brot vertrocknet, Ob daß sich die Wurst wie Wellblech windet. es uns nicht schon einmal paſſiert wäre, daß uns beim Anblick der ſo zugerichteten Klappſtullen der Appetit vergangen wäre daß wir sie dann heimlich, neutral " verpact, dem Papierkorb anvertraut hätten? Wir waren ehrlich und gestanden es ein. Also bitte: Wenn nun einmal nur im Monat jede berufstätige Frau ihre zwei Klappstullen fortwerfen würde, dann gingen 2,4 Millionen Kilogramm Brot der Volksernährung verloren . Vom Belag ganz zu schweigen . - Da kamen wir nicht ganz mit. 2,4 Millionen Kilogramm ?

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NSK Folge 134 Das war nahezu unsaßlich. Aber die Rechnung stimmte : Jede mittlere Brotschnitte wiegt durchschnittlich 50 Gramm. Zu zwei Klapp= stullen gehören vier Schnitten, das macht 200 Gramm. 12 Millionen Frauen sind beruf, das Multiplikationsergebnis ist : lich tätig 2,4 Milliarden Gramm oder 2,4 Millionen Kilogramm ! Der Einwand, es gäbe billige Leichtmetallbehälter, sogar mit Glaseinlage, barin hielte fich die Klappitulle garantiert frisch, stiftete So ein Im Gegenteil. feine Verwirrung. Leichtmetallbehälter läßt sich nämlich ausge= nur zeichnet in der Aktentasche unterbringen braucht ihr Inhalt teine Klappstulle zu sein. Es wäre einfach, die Forderung zu erheben : ,,Nehmt etwas anderes mit !" Aber ist man denn in der Lage, tatsächlich Vorschläge für Hier muß man etwas Besseres zu machen? unumwunden zugeben, daß im Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront ganze und poſitive Arbeit geleistet worden ist. Man hat praktisch alles auf seine Eignung untersucht, so daß man mit der Erziehung wirklich beginnen kann. Wir erfuhren, wie ungeheuer wichtig und vorteilhaft eine abwechslungsreiche Ernährung gerade der Frau im Betrieb ist und hörten zwischendurch, daß der Nähr- und Sättigungswert der ach, so beliebten Bockwurst mit Brötchen B. in einem viel zu geringen Ver= hältnis zum Preise steht. Zwei Klappstullen ? Warum nicht dafür zB. eine Gemüsebrühe mit Einlage (Nudeln, Sago oder Grieß) in den Essensbehälter? Eine Gemüsebrühe, hergestellt aus Strunk und Schalen, ihr Nähr- und Sättigungswert ist un-

gleich größer als der von besagten Klappstullen, und dabei sind die Kosten nicht größer. Wie schwierig gestaltet sich doch schon im Sommer die Beschaffung des Belags für die Schnitten! Läuft einem da nicht das Wasser im Munde zusammen, wenn man allein von der vielfältigen Verwendungsmöglichkeit zB. des Speisequarts hört? - Quart mit Kräutern, Schnittlauch, Petersilie, Kerbel, Quart mit Tomaten, Quark mit Obst, ja sogar Quark mit Büdling! Die Gerichte, die von hohem Sättigungswert sind und die man an verantwortlicher Stelle bereits erprobt hat, hier alle aufzuzählen, reichte der Plat nicht aus. Das soll ja auch der Zwed dieser Zeilen nicht sein. Aber diese Aktion der Abteilung für volts wirtschaftliche Ernährung im Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront" ist schließlich so be= grüßenswert, daß sie einiger Worte der öffent lichen Begrüßung schon wert ist. Wer gibt denn nun Rat, wird manche Wißbegierige fragen. Die hauswirtschaftliche Be raterin des Frauenamtes der Deutschen Arbeitsfront! Da man auch im Frauenamt die Werbekraft und Aufklärungserfolg des Films an die erste Stelle sezt, ist man gemeinsam mit dem Propagandaamt der Deutschen Arbeitsfront darans gegangen, einen Bildstreifen herzustellen, der das Beschriebene überzeugend veranschaulicht. In Bälde wird in den Betrieben dieser Film An= bestimmt großen laufen und seinen teil an dem zu wünschenden Erfolg dieser Aktion des Frauenamtes gegen die Klappstulle E. S. im Pergamentpapier haben.

Die japanische Hausfrau Gesunde Ernährung zum billigſten Preis -- Wirtschaftsgeld und vernünftiges Leben: NSK Biel, sehr viel ist schon darüber geredet und geschrieben worden, wie es wohl zugegangen jein mag, daß die Japaner sich in erstaunlich kurzer Zeit einen großen Teil des Weltmarktes erobert haben . Ein unheimliches Rätsel erſcheint es den „ westlichen“ Völkern, und ſie fragen sich, wie es möglich ist, ein Fahrrad für 10 Mart, ein Herrenhemd für 90 Pf. und ein Paar Herrensocken für 12 Pf. auf dem Weltmarkt anzubieten. Die Lösung des Rätsels ist ganz unglaublich einfach : Japan verfügt infolge der eigenartigen sozialen Struktur und der ebenso eigenartigen Lebensgewohnheiten seiner Bewohner über sehr billige Arbeitskräfte! Vom internationalen Standpunkt aus betrachtet ist der Lohn eines Japaners außerordentlich gering, denn nicht nur der Lohn des Arbeiters, ſondern auch die Ge= hälter der Angestellten, Lehrer usw. sind sehr niedrig. Ein Verkäufer in einem Fächergeschäft bezieht ein Monatseinkommen von 30 Jen, ein ,,studierter" Angestellter ein Anfangsgehalt von 70 Yen, und ein Arbeiter bekommt 25 Yen im Monat. 25 Ien sind in deutsche Währung umgerechnet ungefähr 18 Mark ! Der Japaner gibt nämlich fast stets sein ganzes Einkommen seiner

Frau, und es ist ihr Amt, dieſes ſo zu verwal= ten, wie es für das Wohl der Familie am besten ist. Wie aber ist es möglich, mit sage und schreibe 18 Mark den Unterhalt einer Familie zu bestreiten? Da ist vor allem eins zu bedenken. Man darf bei der Bewertung eines Einkommens nicht die ziffernmäßige Höhe desselben in Anschlag bringen, sondern muß einzig und allein die Kaufkraft einer Landeswährung im Lande selber zugrunde legen ! Und die japanische Hausfrau fann eben für ihr nominell kleines Wirtschaftsgeld in Japan viel mehr kaufen, als man zB. hier in Deutschland für dieselbe Summe erstehen könnte. Sie kauft ihrem Mann ein Sporthemd für 25 Sen (1 Sen = 1/100 Jen) , für 7 Sen kann sie eine Straßenbahnfahrt durch ganz Tokio machen und für 10 Sen bekommt sie 10 getrocknete „ Ivashi “, eine Art großer Heringe. Die lekteren geben eine Zuſpeiſe zu dem Reis, der, wie bei uns Brot und Kartoffeln, die Grundlage der Ernährung bildet. Er wird ohne Salz oder irgendeine andere Zutat nur mit Wasser gekocht, und, liebe, deutſche Hausfrau, niemals gerührt , damit jedes Körnchen ſchön

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RSK Folge 134 für sich bleibt, und dann schmeckt er wirklich sehr gut. Die Zuſpeiſen werden durch eine würzige Soße,,,Shonu" genannt, die im Geschmad unse rer Maggiwürze ſehr ähnlich ist, schmackhaft ge= macht. Arme Leute genießen Zuspeisen nur in ganz kleinen Mengen, ja, oft genügt ein kleines Stüd eingelegten Rettichs, und der Reis wird, aus Gesundheits- und Verbilligungsgründen von ihnen auch manchmal mit Graupen vermischt. So begegnen sie auch den Gefahren des auss schließlichen Reisgenusses, der Mangelkrankheit „Beri-Beri". überhaupt versteht es die japa nische Hausfrau, gesundheitsfördernde, und doch billige Nahrungsmittel zu wählen : Fische in ungezählten Arten, Muscheln und - · Meerespflanzen, Pilze, und eine schier unübersehbare Menge von Gemüſearten. Die schon sprichwörtlich gewordene Bedürfniss losigkeit des Japaners hat natürlich großen Anteil an Japans großen Erfolgen auf dem Weltmarkt, aber bezeichnend jedoch für die Disziplin dieses Volkes ist die Tatsache, daß es den Japanern gelungen ist, nach der Abwertung des Jens von 2,07 Mark auf 71 Pf. doch die Preise im Lande selber auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau zu halten. Übrigens würde eine japanische Hausfrau sich niemals aufregen, wenn es hieße, es gäbe teine Butter, feine Milch und kein Fleisch mehr ; denn der eigentlichen japanischen Küche sind diese Nah-

Frauentum

Ein Norweger in der Reichsmütterſchule NSK Mit weißem Haar - aber mit jungem Herzen ist der bekannte norwegische Komponist Professor Sinding nach Deutschland gekommen. Er wollte das neue Gesicht des deutschen Volkes kennenlernen, denn dem Deutschen Reich, dem Land, wo er feine Studienzeit verlebte, galt von jeher seine Zuneigung . Während des Weltkrieges nahm er offen Stellung gegen die Deutschenheze in Norwegen. 1870 war er zum ersten Male auf deutschem Boden, und auch in der Zwischenzeit hielt er sich oft längere Zeit hier auf. „ Zusammengerechnet mögen es etwa 20 Jahre meines Lebens sein, die ich in Deutschland verbracht habe“, erzählt er uns. Nur das neue Deutschland hatte er noch nicht sehen können, und gerade danach ging sein Wunsch. Als ihn die Einladung zum Musikfest nach Dresden und zum anschließenden Aufenthalt in Sachsen und Berlin erreichte, gab es deshalb für den Ein"" Selbstver= undachtzigjährigen fein Zögern. ständlich fahre ich“, erklärte er seinen Angehörigen, die sich zunächst doch noch überlegten, ob die Reise für ihn nicht zu anstrengend werden möchte. Nun ist er in Begleitung seiner Schwiegertochter in Berlin. Mit ganz hellen, frohen Augen erzählt er, was er schon alles erleben konnte. Am Vormittag hat er einen Betrieb besichtigt und ist in einem Arbeitsdienstlager gewesen. Nun geht er, geführt vom Ausländerdienst der Abt. Grenz- und Ausland im

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14. Juni 1937 rungsmittel unbekannt. Auch jezt noch ist der Verbrauch an Fleisch, Butter, Milch udgl. ganz gering. Daß aber die Japaner trok ihrer fettarmen Kost kein schwächliches Volk sind, das haben sie durch ihre hervorragenden Leiſtungen auf der Olympiade bewiesen, und wer Gelegenheit hatte, auf dem Gartenfest in den Krollgärten in Berlin anläßlich des Besuches des japanischen Kreuzers Ashigara" japanische Matrosen ihre Jiujitsu- und Schwertkämpfe vorführen zu sehen, konnte sich ebenfalls von dieser Tatsache überzeugen. Ihre kraftvollen und doch bei aller Exaktheit durchaus geschmei digen Bewegungen riefen immer wieder die lebhafte Bewunderung der Deutschen hervor. Die körperliche und geistige Leistungsfähigfeit eines Menschen ist eben das untrüglichſte Zeichen, ob seine Ernährung ausreichend und zweckmäßig war. Denn mögen nun auch bei allen anderen Erwägungen ſoziale, wirtſchaftliche und erzieherische Momente eine große Rolle ſpielen, die Ernährungsfrage ist und bleibt die wichtigste. Und der japanischen Hausfrau steht gewiß das Lob zu, auf dem Gebiete der Ernährung etwas Vorbildliches geleistet zu haben, und dank ihrer großen Lernbegierigkeit, die sie besigt, wird sie es immer mehr zu verdienen wissen, wird immer weiterstreben, mit ihrem fleinen Wirtschaftsgeld vieles zu leisten. K. F.

und

Frauentat

Deutschen Frauenwerk, durch die sonnigen Räume der Reichsmütterschule im Wedding. „Alles ist freundlich und hell, kein Wunder, daß die Mütter, die hier gewesen sind, viel Kraft und Freude mitnehmen und hineintragen in ihre Familien. Frohe Mütter haben frohe Kinder. Und die Jugend ist prachtvoll heute in Deutschland." So sagt der alte Herr, während er sich die Räume genau ansieht und mit freundlichem Grüßen in das Eßzimmer schaut, wo die Mutterſchullehrerinnen gerade zum Mittagessen versammelt sind. ReichsDie Reichsabteilungsleiterin im im mütterdienst, Pgn. Röpke, begrüßte Profeſſor Sinding und seine Schwiegertochter, um ihnen kurz von ihrer Arbeit zu erzählen, und auch Professor Sinding hielt noch eine kleine An= sprache, in der vor allem sein Dank zum Ausdruck kam und die große Begeisterung für alles das, was er im neuen Deutschland zu sehen bekommen hatte. „Deutschland ist schon immer schön gewesen, aber es war nicht immer glücklich. Jezt erscheint es mir noch schöner, weil es glücklich und froh ist und eine zuversichtliche Jugend hat. Das muß jedem Fremden im neuen Deutschland auffallen. Wenn die Welt besser werden soll, dann kann eine Besserung nur von solch einem Land ausgehen.“ So sagte uns Professor Sinding zum Abschied und versicherte, daß er gern wiederkommen möchte, um noch mehr zu ſehen, als es ihm bei dieſem ersten Aufenthalt im neuen Deutschland möglich gewesen sei. M. R.

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Auch Papier kann man ſparen !

NSK Die aufmerkſame Hausfrau hat heute vielerlei Gelegenheiten, ihre Anpassungsfähigteit an die Forderungen des Tages und ihren Willen zum Mithelfen am Aufbau der Nation unter Beweis zu stellen. Sie ernährt ihre Familie so, wie es die Gegebenheiten des Marktes gestatten, sie sammelt sorgsam Küchenabfälle und Altmaterial, sie hat sich seit langem daran gewöhnt, auf keinem Gebiet etwas umkommen zu laſſen. Nur an eins hat sie oft nicht gedacht, weil es so wertlos schien: Papier zu sparen. Wir, die wir längst gelernt haben, jeder Verschwendung zu steuern, und ernsthaft bemüht sind, unnötigen Aufwand zu vermeiden, verbrauchen eine Unmenge Papier so ganz ohne Notwendigkeit. Oder ist es etwa nötig, daß eine Tube Zahnfreme, die bereits innerhab der Verpadung mehrere Schichten Papier aufweist, nochmals eingewidelt wird und dann mit verschiedenen anderen kleinen Paketen in eine große Tüte wandert? Die Hausfrau sollte sich daran ge= wöhnen, immer eine Einkaufstasche oder das bequeme Netz bei ſich zu haben, damit fällt dann die zusammenfassende große Tüte ---- die in den kritischsten Momenten ja dann doch gerade plagt - ſchon erst einmal fort. Und muß denn eine schon dreifach verpackte Tafel Schokolade wirklich noch eine weitere Umhüllung bekommen? Sie ist so einwandfrei hygienisch verschlossen und das ist ja die Forderung, die wir an eine zweckmäßige Verpadung stellen -, daß ein weiteres Einwideln völlig überflüſſig ift. Die Hausfrau sollte auch darauf verzichten, Waren von relativ geringem Wert, wie zB. Kartoffeln, Kohl, Wirtschaftsobst usw., einges widelt zu verlangen ; diese Sachen können bequem in die Markttaſche oder den Korb geſchüttet werden. Beim Einkauf von Mayonnaisen, Marmeladen, Sauerkraut uä. bekommt die Hausfrau die Ware in einem Papptellerchen, der mit zwei Bogen fettdichtem und einem Bogen gewöhnlichem Papier umwidelt ist, ausgehändigt. Und trotzdem feuchtet es oft durch! Wieviel einfacher wäre es für beide Teile, wenn die Frau ein kleines Schüsselchen mitbrächte, in das die feuchten oder flüssigen Waren ge= füllt werden könnten. Auch ein Calauer NSK So ein Calauer! Wie oft sagt man es, wie oft hört man es! Wer weiß aber, daß Calau ein Ort im Spreewald ist, der einen ganz besonderen Ruf durch seinen feinen Meerrettich hat? Für die Spreewaldbauern ist der Meerrettich ein Haupterzeugnis . Sie liefern ihn in alle Gegenden Deutschlands, ja ſelbſt ins Ausland. Nicht nur frisch, sondern auch sein gerieben als Gewürz kommt er in kleinen Gläſern in den Handel. Aber wie wenig wissen manche Hausfrauen damit anzufangen ! Wohl kennen sie die Meerrettichtunke, die sie zu gekochtem Fleisch, vielleicht auch zu Fisch geben. Aber wer weiß, wie fein roh geriebner Meerrettich mit etwas Essig und Zucker schmeckt, beſonders, wenn man ihn unter frischen Salat mischt oder mit Tomaten ißt. Ganz besonders zu empfehlen ist er zu fettem

14. Juni 1937 Fleisch oder Würstchen. Dann ist es fast, als ob ein Glas Weinbrand den Magen angenehm wärmte. Und wie gut schmedt der Quart, dem eine gute Menge roh geriebener Meerrettich beigemischt wurde ! Gefocht und als Gemüse zus bereitet, verliert er viel von seiner Schärfe, schmeckt aber doch sehr herzhaft. Dieses Gemüſe eignet sich hervorragend zu Fisch. Diese vielseitige Verwendung macht uns den Meerrettich auch noch im Frühsommer lieb , wo unsere Gemüseauswahl noch nicht so groß iſt. Deshalb wollen wir mal an ihn denken, wenn wir wieder einen „ Calauer“ hören, denn die Calauer leben vom Meerrettichanbau und L. K.-Str. Handel.

Keine Schwerarbeit mehr für Frauen NSK Das Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront hat von jeher die Ablösung der Frauen aus der Schwerarbeit zu einer ſeiner vordringlichsten Aufgaben gemacht. Die bereits vorhandenen Gesetze sind unzulänglich. Verbote für verschiedene Beschäftigungsarten innerhalb der Industrie werden auf Betreiben der DAF. laufend bearbeitet und Frauen ständig aus derartigen Arbeiten zurüdgezogen. Nur zwei Beispiele aus der letzten Zeit : Im Kreis Jena dürfen Frauen nicht mehr an den in den dortigen Betrieben schweren vorhandenen Plättmaschinen der Wäschereien beschäftigt werden. Im Kreis Mülheim ( Thüringen) Find Arbeiterinnen von den Stidmaschinen über 60 Zentimeter Breite fortgenommen worden . „ Die Ärztin“ unter neuer Schriftleitung

NSK Unter den deutschen Arztinnen ist Frau Dr. med. von Lölhöffel durch ihre praktische Tätigkeit und durch ihre schriftlichen Darlegun gen als Sportärztin über die Grenzen unseres Heimatlandes hinaus bekannt geworden. Die deutschen Frauen und vor allem die deutsche Jugend verdanken ihr die Klärung vieler Fragen, die Beseitigung mancher Vorurteile über den Frauensport. Vor kurzem hat Frau con Lölhöffel die Schriftleitung der Zeitschrift „ Die Ärztin“ übernommen. Sie bemüht sich nun, Themen aus der Geſundheitsführung unseres Volkes, die die Frauen speziell angehen, in großer Zahl abzuhandeln. Damit ist diese Zeitschrift aus einer reinen medizinischen Fachzeitschrift zu einem Presseorgan für die geistig interessierte Frau geworden. Darlegungen über die Frauenmilchsammelstelle, über Mangelkrankheiten im Frühjahr, Untersuchungen über „ Das kaufmännische Lehrmädchen in Lebensmittelgeschäften", von der medizinischen Forschung und Praxis her, über die Mitarbeit der Arztin im Reichsmütterdienst, in der NSV . , im BDM. gehen ein breites Forum von Frauen an. Frau Dr. Lölhöffel be= müht sich besonders Fachkameradinnen, die allenthalben verstreut an neuen Aufgaben arbeiten, die heute von Volk und Staat an die Ärzte gestellt werden, ausfindig zu machen und für die Mitarbeit zu gewinnen. Ebenso haben ihre Organisationen und Amter für Gebiete, die der Arztin naheliegen, geeignete Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter zur Mitarbeit genannt. In gleicher Weiſe gilt ihre Sorge jedoch dem wissenschaftlichen Hochstand des Blattes. For= scherinnen und Forscher, führende Fachleute werden ihr entscheidendes Wort sagen zu Fragen, die für Mediziner und Medizinerinnen brennend sind. Denn es hat neben der Darstellung der praktischen Arbeit Sprachrohr zu fein für geistige Auseinandersetzungen.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68 , Zimmerstraße &

NSK-Nachrichten

Zu NSK Folge 134 Die innere Souveränität des Rechts-

wahrers Grundsägliche Ausführungen Reichsministers Frant NSK Berlin, 14. Juni. Bei einer Tagung der Gaugruppenwalter Junge Rechtswahrer erklärte Reichsminister Frank in einer grundsätzlichen Ansprache, daß der Nationalsozialismus gezwungen war, alle politischen Begriffe neu zu durchdenken und das Leben der Volksgenossen neu zu gestalten. Es sei notwendig gewesen, in den allgemeinen poli tischen Aufbau ständische Gliederungen einzubauen und hierbei auch die Rechtswahrer entsprechend ihren besonderen Aufgaben im nationalsozialistischen Staat zu einem Stand zusam= menzufassen. Der neue Begriff des Rechtswahrers wurde gebildet und von der einengenden Bedeutung, die dem alten Juristenbegriff anhaftete, befreit, wonach er nach zwei Seiten hin ausgeweitet wurde, einmal nach der Seite des Wirtschaftsrechtlers und zweitens nach der Seite des Rechtspflegers. Schon heute sei es erreicht, daß der Rechtswahrer dort Ansehen genieße, wo sachliche Arbeit notwendig ist und der Dilettantismus tein Betätigungsfeld hat. Der Reichsrechtsführer betonte, daß er zu den jungen Rechtswahrern das Vertrauen habe, daß sie an dem neuen Werden im Volk und im Rechtsleben tätigen Anteil nähmen. Notwendig sei aber für sie die innere Souveränität gegenüber dem vielen Vermoderten und Überholten, das nicht mit einem Schlage zu beseitigen sei . Wer sich jedoch nicht in den organischen Aufbau einfüge, könne auf die Dauer keinen Bestand haben. Bereits jetzt, so schloß der Reichsrechtsführer, ſei auf den Universitäten ein Mangel an Studierenden vorhanden, der bald möglichst ausgeglichen werden müsse. Daher müsse die Schulung der jungen Rechtswahrer jezt großzügiger ausgestaltet und in die Hand von alten Parteigenossen gelegt werden. Auf die Probleme der Gegenwart ausgerichtet Akademische Preisausschreiben im Rahmen des Reichsberufswettkampfes der deutschen Studenten

NSK Berlin, 14. Juni . Auf Antrag des Leiters des Reichsberufswetttampfes der deutschen Studenten SS.- Untersturmführer Pg. Dr. Frih Kubach erging der folgende Erlaß des Reichserziehungsministers über Preisaufgaben der unter Hinweis auf die Bedeutung des studentischen Leistungskampfes die Durchführung der akademischen Preisausschreiben im Rahmen des RBWK. dd St. empfiehlt und festlegt : Ich lege Wert darauf, daß die Preisaufgaben vornehmlich gegenwartsnahe Gegenstände betreffen , deren Bearbeitung ein gründ = liches wissenschaftliches Studium und tieferes eigenes Forschen und Nachdenken voraussetzt. Beispielsweise bieten die mit der Durchführung des Vierjahresplanes zusammenhängenden Probleme zahlreiche Möglichkeiten für eine zeitgemäße Themengestaltung.

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14. Juni 1937 Die große Beteiligung der studentiſchen Jugend am Reichsberufswettkampf der Studenten beweist, daß ein starker Wille zur Mitarbeit vorhanden ist. Um eine stärkere Beteiligung der Studentenschaft auch an der Bearbeitung der wissen schaftlichen Themen der Fakultäten (Abteilungen) zu erreichen, empfiehlt es sich, die Themenstellung zeitlich dem Reichsberufs = wettkampf der Studenten anzupassen und die Themengestaltung möglichst im Benehmen mit dem örtlichen Wettkampfleiter der Studentenschaft vorzunehmen. Die Bewertung dieser Preisarbeiten soll, wie bisher, durch die zuständige Fakultät (Abteilung) er folgen. Es wird aber empfohlen , auf die Richtlinien der Reichswettkampfleitung der Reichsstudentenführung Rücksicht zu nehmen. Es besteht dann die Möglichkeit, Arbeiten des Reichsberufswettkampfes, die zugleich für die Preisausschreiben gewertet werden, mit Preisen zu bedenken." Durch diesen Erlaß wird die zentrale Stellung des studentischen Reichsberufswett kampfes an den deutschen Hochschulen anerkannt und der Weg zur praktischen Durchführung vorbereitet. Einige Hochschulen haben diesen Ge= danken schon im 2. Reichsberufswettkampf verwirklicht, und es ist zu erwarten, daß die gesamten deutschen Hochschulen rückhaltlos nicht nur bei ihren eigenen Preisausschreiben, sondern auch denen privater oder sonstiger Stif tungen sich dafür einsehen, daß diese, beginnend mit dem Herbst 1937 , dem Erlaß des Reichserziehungsministeriums entsprechend, im Rahmen des RBWK. ddSt. durchgeführt werden . Wiſſenſchaft - Wettkampf Kameradschaft Erstes deutsches Studentenfest in Tübingen Neuer Stil in Studentenfeiern NSK München, 14. Juni . Reichsstudentenführer Dr. Scheel beabsichtigt unmittelbare persönliche Verbindung Die zwischen der aktiven studentischen Mannschaft und den am Hochschulleben interessierten Alt= akademikern dadurch zu vertiefen , daß vom nächsten Jahre ab jede reichsdeutsche Studentenschaft im Juni jeden Jahres ein allStudentenfest gemeines durchführt. Damit tritt an die Stelle der vielen Dugende von ,,Stiftungsfesten " ein gemeinsames Fest der ganzen Studentenschaft mit ihrer Altherrenschaft und zugleich eine einheitliche Willensfundgebung der nationalsozialiſtiſchen Hochſchule. Das erste Fest dieses neuen Stils veranstaltet schon in diesem Jahr vom (18. bis 20. Juni 1937) die Tübinger Student en schaft. Es besteht aus einem Tag der Wissenschaft“, einem Tag der Wettkämpfe" und einem „ Tag der Kameradschaft“, an dem eine Gefallenenehrung und Morgenfeier mit SA .-Gruppenführer Ludin- Stuttgart, eine Altherrenzusammenkunft auf Schloß Hohentübingen mit einer Rede des Württembergischen Innenministers Dr. Schmid stattfindet und den ein Facelzug und eine Sonnwendfeier mit Gauleiter und Reichsstatthalter Murr abschließt .

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Nationalsozialiſtiſche 14rift der Schriftleitung: Brief and Draht Berlin 623 68, Zimmer , 90, H. Gernruf: 11 002 Berlag : Franz Cher Rad ., 6. m. §. §., Zentralverlag der NSTAB., München - Berita : Cher. Berlag , Berlin_6W 88, er Brake 88. - Alle Zahlungen_kud nach (Bolichedients Berlin 4454) zurichten

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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDIB. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher HauptIchriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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Wßir fahren

nach dem deutſchen NSK Die jährlichen Fahrten der Alten Garde sind eine schöne Tradition der Partei geworden. Seit 1933 werden sie durchgeführt. Durch die Gaue Baden , Sachsen , Thüringen und Hessen - Nassau haben jeweils mehrere hundert alte Kämpfer der Partei wunderbare und eindrucksvolle Fahrten unternommen , die nicht nur allen Teilnehmern , sondern auch der ganzen Bevölkerung zur bleibenden Erinnerung geworden sind. Der Kreis derer, die an dieser Fahrt teilnehmen, wird jedes Jahr von den Gauleitern neu aus der Alten Garde der Partei beſtimmt. Die Zahl der Teilnehmer konnte erheblich vergrößert, die Durchführung der Fahrt zu einem wahren Wunderwerk der Organisa tion durchgebildet werden. Wenn wir alle diese nüchternen Feststellungen treffen, dann vergeſſen wir nicht, was eine solche Fahrt im politischen Sinne bedeutet. 600 Nationalsozialisten, die das Jahr über irgendwo als Kreisleiter oder als Ortsgruppenleiter, als Sturmführer oder als Parteiſchriftleiter oder an hundert anderen verantwortlichen Aufgaben für die Partei in allen Gauen, in Schleswig-Holstein oder in Oberbayern, in Schlesien oder in der Saarpfalz usw. ihren täglichen Dienst ge= leistet haben - treffen sich hier nicht nur in herzlicher Kameradschaft, sondern auch in der Aussprache über ihre politiſchen Erfahrungen und Feststellungen ; 600 deutsche Männer, zusam= mengeführt durch ihre alte Parteizugehörigkeit, durch ihr Kampferlebnis, durch ihre bewiesene bedingungslose Treue zum Führer, deſſen Größe fie zu einer Zeit erkannten, als Millionen anderer noch achtlos an der Partei vorübergingen. Wir werfen keinen Stein auf die, die erſt ſpäter zu uns kamen, aber es ist nun einmal fo: das Erlebnis des Kampfes und vor allem die Bewährung in der Kampfzeit, die alle diese Männer aufweisen können, hat Charakter- und Persönlichkeitswerte sich entwickeln lassen, die diesen alten Kreis der Parteimänner zu einem

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geschlossenen Ganzen machen und die ihrer Stimme ein besonderes Gewicht verleihen. Wenn nun in diesem Jahre die Fahrt nach Often geht, dann wiſſen wir, daß unsere alten Parteimänner zu Volksgenossen fahren, auf die die ganze Nation stolz sein darf. Vergessen wir nicht, daß gerade Danzig és ist, das nach dem Zuſammenbruch des Jahres 1918 vom Reich getrennt wurde und dennoch ihm verbunden blieb. Vergessen wir nicht, daß wir hier zu deutschen Volksgenossen kommen, die noch mehr als wir im Reich die Schwere des Schicksals spüren mußten. Und vergessen wir nicht, daß gerade Danzig ein be = sonders stolzer Name in der Ge = schichte unserer Partei ist, daß hier die Partei, seit sie im Juni 1933 vom Volk gerufen, die Regierung übernahm, eine überaus schwierige Lage mit Entschlossenheit und Weitblick meistert. Die politisch und rechtlich so außerordentlich verworrene Situation Danzigs hat durch das unentwegt deutsche Bekenntnis unſerer Danziger Volksgenoſſen und durch die kluge politische Führung der Partei manche wichtige Klärung erfahren. Daß diese besonnene und doch stolze Arbeit auch ein Beitrag zum Frie den war und ist, das beginnt auch das Ausland zu begreifen und anzuerkennen. Der zweite Tag führt uns nach Ostpreußen. An wieviel stolze und aber auch schwere Stunden unserer Geschichte denken wir nicht, wenn wir das Wort „ Ostpreußen“ aussprechen ! Von dem Jahre 1226 an, in dem der Deutsche Ritterorden in das preußische Land gerufen wurde und seine kolonisatorische Arbeit begann, die die ganze Ostsee hinaufführte, ist Ostpreußen das einstige Kernland Preußens --— immer Ausdruck deutscher Entfaltungsfraft gewesen. Wer einmal eine Reise in die Randstaaten unternommen hat, der weiß, daß wir überall im Osten auf die Spuren der so ſtolzen und für die Völkerschaften segensreichen, jahrhundertlangen Arbeit der Deutschen Or=

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NSK Folge 135 densritter stoßen. Wenn auch der Ordensstaat zerfiel, der Same, den er gelegt hatte, hat tausendfältige Frucht getragen. Fünfhundert Jahre nach der ersten Schlacht bei Tannenberg, die 1410 eine Niederlage Ser Ordensritter mit sich brachte, hat die vielleicht entscheidendste Schlacht des Weltkrieges den deutschen Osten unserem Reich erhalten. Und was Hindenburg und Ludendorff und die deutschen Soldaten im Krieg für Ostpreußen waren, das war nach dem Krieg die Treue der ostpreußischen Volksgenossen, die ein besonderes stolzes Kapitel der deutschen Geschichte immer bleiben wird. Als die Herren am grünen Tisch von Verſailles den Beschluß faßten, daß in Ostpreußen der Bevölkerung Gelegenheit gegeben werden solle, über die Frage ihrer Zugehörigkeit zum Reich ihre Stimme abzugeben, da ahnten sie nicht, daß die Antwort am 11. Juli 1920 so kräftig ausfallen würde : daß 460 000 Stimmen für das Reich und nur lächerliche 14 000 dagegen Und sie ahnten abgegeben werden würden ! nicht, daß Ostpreußen bereits im September

1930 der erste Wahlkreis war, in dem die NSDAP. damals ſchon als die stärkste Partei hervorging. Mit welcher Freude haben wir Nationalsozialisten doch gerade dieses Wahlergebnis aufgenommen ! Wir waren mit Recht stolz darauf, daß gerade die Ostpreußen sich zu uns bekannten. Und sie blieben uns treu. Als der Führer im Jahre 1932 seine großen Deutschlandflüge unternahm , da waren immer die Ostpreußentage Höhepunkte die jeder Fahrt. Und von diesen Ostpreußentagen sind die Fahrten durch Masuren , wohin auch unsere Alte Garde fahren wird, besonders bleibende Erinnerungen geblieben. An alles das denken wir, wenn unsere Alte Garde nun auf vier Tage zu Besuch kommt in diesen Teil unseres Vaterlandes. Sie, die Garde der Zuversicht , des Kampfes und des Stolzes , kommt zu Volksgenossen, denen die Geschichte gelehrt hat, was Kampf ist und die durch gleiche Zuversicht und gleichen Stolz sich behauptet und unserer Nation ihren Often erhalten haben. Helmut Sünderniann.

Europas Südosten (IV)

Rumäniens

nationale

Erſtarken des nationalen Gedankens -

Bewegung

Starke Sympathien im Volf

Drahtzieher hinter den Kuliſſen Nachdem in den vorhergegangenen Artikeln der politischen Umschau im Südosten Europas die politische Entwidlung und gegenwärtige Lage Jugoslawiens, Bulga riens und Ungarns behandelt wurde, gibt die folgende Darstellung einen Einblid in Rumäniens politisches Geficht und befaßt sich dabei vor allem mit dem Erwachen des nationalen Gedankens und seinen Trägern . NSK Die Entwicklung, die die Ereignisse in Der Welt seit 1933 genommen haben und nehmen, konnten natürlich auch auf den Südosten Europas nicht ohne Einfluß bleiben. Das Erstarken des autoritären und vor allem des nationalen Gedankens, wie ihn das nationalsozia= listische Deutschland und das faschistische Italien verkörpern, im Kampf gegen das demokratisch internationale, von den jüdischen Machthabern in Moskau mit dem Endziel der Schaffung eines internationalen " Weltparadieses" unter jüdischer Herrschaft geschürte System, mußte gerade bei den Völkern mit einer großen jüdischen Minderheit eine besonders starke Räsonanz finden. Unter den südosteuropäischen Staaten trifft dies in allererster Linie. bei Rumänien, dessen Bevölkerung bekar.ntlich zu fast 10 vH. aus Juden besteht, zu. Wenn es auch schon seit Jahrzehnten unter Der Führung des jezt achtzigjährigen Universitätsprofeſſors aus Jassy, A. C. Cuza, eine nationale Bewegung in Rumänien gegeben hat, ſo bildete sie früher nur eine verhältnismäßig unbedeutende Gruppe ohne jeglichen Einfluß, und war weit davon entfernt, ins Volk einzubringen. Dasselbe gilt auch von der „ Eisernen Garde" Codreanus, die sich 1927 von der Bewegung Cuzas abgesplittert hatte. Erst nach 1933 begann sich der nationale autoritäre Gedanke im rumänischen Volk durch-

zusehen. Der Zustrom zu der am radikalsten eingestellten Eisernen Garde" nahm einen so gewaltigen Umfang an, daß sie der bemotratischen, unter Frankreichs Einfluß stehenden rumänischen Regierung, gefährlich zu werden begann und daher schon im Spätherbſt 1933 aufgelöst und verboten wurde. Der von der rumänischen Regierung als Folge des erfolgten Verbots erhoffte Erfolg blieb jedoch aus, denn die Zahl der sich zur verbotenen "" Eisernen Garde" bekennenden Anhänger wuchs ständig in erhöhtem Umfang. Die Regierung sah sich daher gezwungen, die ,,Eiserne Garde", wenn auch unter einem anderen Namen - Partei „Alles für das Land“ schon nach etwa einem Jahre wieder zuzulaſſen. Auch die nationale Bewegung des Professors Cuza nahm einen gewaltigen Aufschwung und stellt heute, nach ihrer im Sommer 1935 unter Namen „ National Christliche dem Partei" erfolgten Vereinigung mit der ,,Nationalen Agrarpartei" Octavian Gogas, einen mächtigen Faktor im rumänischen politischen Leben dar. Zu ungefähr derselben Zeit schied einer der Hauptführer der jett ausgesprochen linksdemofratisch mit starkem bolschewistischem Einschlag eingestellten „ Nationalzaranistischen Partei“, der frühere Ministerpräsident Vaida Voevod, aus dieser Partei aus und gründete die „ Ru mänische Front". Diese neue Partei verfolgt, im Gegensatz zu den beiden zuerst ge= nannten, ausgesprochen antisemitisch eingestellten Parteien, in der Judenfrage zwar keine voll-

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15. Juni 1937 ständig klare Linie, lehnt jedoch jegliche internationalen Bestrebungen und den Marxismus gleichfalls schroff ab. Dasselbe gilt auch für die „Jungliberale Partei" Georg Bratianus, die sich 1930 nach der Rüdkehr des Königs Carl II. aus seinem Exil in Paris von der „ Liberalen Partei“ abgesplittert hatte und seit 1933 an Bedeutung gleichfalls erheb= lich gewonnen hat. Vor einigen wenigen Wochen haben in 20 Bezirken Rumäniens Kreis- bzw. Gemeinderatswahlen stattgefunden. Die Partei „ Alles für das Land" hat sich an diesen Wahlen nicht beteiligt, wohl aber die drei anderen nationalen Parteien , jede einzelne für fich getrennt, und zwar in fast allen Bezirken. Unter ihnen hat dabei die „ National Christliche Partei" bei weitem am besten abgeschnitten . In einigen Wahlkreisen hat sie sogar den Sieg über die „ Liberale Regierungspartei “ und die "Nationalzaranisten" davongetragen. Die drei nationalen Parteien zusammengenommen haben mehr Stimmen erhalten als die an erster Stelle stehende Re = gierungspartei. Wenn man dabei noch in Betracht zieht, daß bei den Wahlen in Rumänien und der Art ihrer Durchführung die jeweilige Regierungspartei immer im Vorteil ist, so beweisen diese Wahlen deutlich, daß der nationale Gedanke im rumänischen Volk feste Wurzeln gefaßt hat und daß es sowohl die internationalen ,, Volksfront= bestrebungen" der Nationalzaranisten als auch die zwiespaltige Haltung der Liberalen Regierungspartei ablehnt. Und dabei sind die Anhänger der „ Eisernen Garde ", wie bereits erwähnt, der Wahlurne ferngeblieben ! Die " Eiserne Garde" hält sich im Hintergrund und wartet ihre Zeit ab, denn sie ist sich ihrer Stärke wohl bewußt . Sie weiß auch, daß sie die Sympathien weiter rumänischer Kreise , vom gewöhnlichen Bauer und Arbeiter an bis in die allerhöchsten Kreise hinein, und vor allem auch die Sympathien der Jugend des Landes besikt, und sie glaubt, daß sie durch stille Arbeit mehr erreichen kann als durch ein großes Trommelfeuer. Für die gegenwärtige Regierung der Demotratischen Liberalen Partei , deren Ministerpräsident Tatarescu ganz dem Willen des Königs folgt, stellt dies gewaltige Anwachsen der nationalen Strömung im Lande natürlich kein Geheimnis dar . Sehr viele, auch unter den Führern der Liberalen Partei, sympathiFieren im stillen sogar mit ihr, aber die hinter den Kulissen einwirkenden jüdischen Einflüsse sind derart stark, daß die Regierung es nicht wagt, dem Wunsche des Volkes gegenüber offen Rechnung zu tragen und die notwendigen Folgerungen zu ziehen. Auf der anderen Seite aber getrauen sie sich auch nicht, den Kampf gegen das erwachte nationale Rumänentum offen aufzunehmen . Sie wagen es um so weniger, als sie anläßlich der Beisetzung der auf nationalspanischer Seite im Winter dieſes Jahres gefallenen Legionäre der Eisernen "" Lande Garde" in Bukarest und der im ganzen stattgefundenen gewaltigen Kundgebungen , an denen alle nationalen rumänischen Parteien teilnahmen, gesehen hat , wie tief der nationale Gedanke im rumänischen Volk bereits verantert ist.

Die Regierung persucht daher, dieser Erhebung, vor allem der ihr am gefährlichsten erscheinenden und volkstümlichsten extremen Richtung, der „ Eisernen Garde“, die Wirkungsmöglichkeiten zu entziehen. So, um nur einige Beispiele zu nennen, entpolitisierte sie vor einigen Wochen die Kirche und die Universitäten, indem fie den Priestern und den Studenten jegliche politische Betätigung verbot. Sie schließt die Universitäten und Studentenheime und öffnet fie erst wieder, nachdem sie die Egmatritu lierung von 6000 Studenten durch-= gesetzt hat. Sie verbietet das Tragen von Parteiuniformen jeglicher Art uſw. Während nun die jüdiſchen Drahtzieher hinter den Kulissen einerseits auf diese Weise , auf dem Wege über die Regierung , der ihnen drohenden Gefahr Herr zu werden suchen, so verfolgen sie andererseits ihr Ziel auch noch dadurch, daß sie durch Intrigen, Bestechung und andere Mittel innerhalb der nationalen Parteien Zwiespalt zu säen und eine Vereinigung der verschiedenen nationalen Gruppen zu einer gemeinsamen Front zu verhindern suchen. Auf diese Dunkelmänner ist es wohl in erster Linie zurückzuführen, daß bisher alle unternommenen Versuche zur Schaffung einer einheitlichen ge= meinsamen Linie der nationalen Parteien ge= scheitert sind, und daß sich von diesen kleine Gruppen und Grüppchen absplittern, die wieder ihre Sonderinteressen verfolgen und dadurch die Front schwächen. Wer bei diesem Kampfe , der auch für die rumänische Außenpolitik von ausschlaggebender Bedeutung ist, endlich den Sieg davontragen wird, ist heute noch ebensowenig abzusehen wie die Frage, wen der König in dieſem Herbst nach Ablauf der Legislaturperiode der gegenwärtigen Kammer und Regierung mit der Bildung der neuen rumänischen Regierung betrauen wird.

W. Westeuropa vor der Weltrevolution bewahrt Hitler von England gesehen NSK Die in London erscheinende Wochenschrift The Patriot" berichtet, daß der Redaktion ein Exemplar des illustrierten Buches „Hitler abseits vom Alltag" zugesandt worden sei. Es folgt eine sehr sachlich gehaltene Besprechung und schließlich eine Würdigung der Persönlichkeit des Führers und seiner Leistungen. Ua . wird festgestellt, daß sowohl Hitler wie Deutschland von gewissen Zeitungen in der ganzen Welt falsch dargestellt worden seien. Es wird auch nicht verschwiegen , daß Hitlers kome promißlose Methoden der Reinigung seines Landes vom Kommunismus das Judentum mit seinem großen Einfluß in gewiſſen Ländern veranlaßt habe, die öffentliche Meinung gegen Hitler zu beeinflussen und die sympathische Haltung gegen den Sowjetdiktatoren zu schaffen. „Jener Einfluß“, ſo ſchreibt „ The Patriot", ,,wurde in allen politischen Parteien und einem großen Teil der Weltpresse empfunden. Wenn man in fairer Weise den Charakter Hitlers einer Betrachtung unterzieht, so ist es unnötig, alle seine politischen Maßnahmen zu billigen, aber man muß ihn unumwunden als glühenden Patrioten anerkennen, der durch die Ret= tung gegen die Sowjetdiktatoren zu schaffen. dringlinge (Kommunisten ) wahrscheinlich West = europa vor der Überschwemmung durch die Weltrevolution bewahrte.

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angehende Seebären

Die Reichsfeesportschulen und der Reichssportwettkampf der MHJ. – Seefahrts― Methodik und Ziel der Marine-HJ.-Ausbildung gedanken in der Jugend verankert NSK Der Marinehitlerjunge_im_schmucken blauen Matrosenanzug und der HI.-Armbinde ist in den legten Jahren immer mehr zu einem nicht mehr wegs zudenkenden Bestandteil des Straßenbildes der deuts schen Städte geworden. Handelt es sich hier um Spielerei oder um eine ernste Zielsetzung? Darüber gab der Führer der MHI., Oberbannführer Rödenbed, anläßlich des bevorstehenden Reichssportwetttampfes der MHI. in Kiel-Laboe einem unserer Mitarbeiter eingehend Aufschluß.

In der Hitlerjugend gibt es zur seemännischen Ausrichtung der Jugend besondere Einheiten, die mit Marine = H3. bezeichnet werden. Die seemännische Ausrichtung spielt für ein Volt, das Anspruch auf die Weite der Welt macht und machen muß, eine Rolle von grundlegender Seefahrtsgedanke Bedeutung . Der muß deshalb schon frühzeitig in der Jugend gewect werden, denn nur Junge fahren zur See und nicht Greise. Nur Junge bedienen die Schiffe, und besonders im jugendlichen Alter fann man seemännisch Die denken, fühlen und handeln lernen. Jugend muß dahin ausgerichtet werden, daß Handelsseeschiffahrt von unseren unjere eigenen Stammes- und Raſſenangehörigen besezt und bedient wird. Ein Volk, welches andere Stammes oder gar Rassenangehörige zur Bedienung seiner seegehenden Schiffe benußen muß, wird auf den Meeren seine Geltung bald einbüßen. Beispiele aus der Geschichte bieten vor allem das einstige spanische und holländische Weltreich. Auslese des Seefahrernachwuchses Die Marine-HI. hat deshalb eine sehr große und verantwortungsvolle Aufgabe in der Heranbildung eines zahlreichen, seemännisch fühlenden und charakterlich gefestigten Seefahrernachwuchses. Die richtige weltanschauliche und politische Schulung und charakterliche Festigung dieses Nachwuchses ist von größter Bedeutung, hat doch ein junger Seemann mit 15 und 16 Jahren (Handelsmarine) und mit 18 Jahren (Kriegsmarine) ſchon durch sein Auftreten und sein Benehmen dem Ausland zu zeigen, daß er das Dritte Reich würdig vertreten kann. Wir dürfen nicht in den Fehler verfallen wie in der Vorkriegszeit, daß Jungen zur Handelsseeschiffahrt angemustert werden, die für andere Berufe im Inland nichts mehr nuke waren. Hier muß im Gegenteil die Forderung nach einer besonderen Aus = Lese erhoben werden, die wir dann durch die Arbeit in der MHI . sowohl politiſch-weltanschaulich wie auch seemännisch auf eine Höchstform zu bringen haben. Erste Vorbereitung zur Seefahrt Um dieses hohe Ziel nun zu erreichen, werden Jungen, die für die Seefahrt begeistert find, in besonderen Einheiten der HI., den MHI.-Einheiten, in allen Gebieten zusammengefaßt. Sie werden darin auf ihren künftigen seemännischen Beruf sowohl in der Handelswie auch in der Kriegsmarine durch eine Verbindung von Sport, Seesport und politisch-

weltanschaulicher Schulung straff erzogen und ausgerichtet. Die Festigung der Moral und des Charakters und die eben genannte Schulung stehen im Vordergrund dieser Ausbildung. Mittel zu diesem Zwecke sind die verschiedenen Sportarten, die hier in Anlehnung an die Seemannschaft betrieben werden. Diese Sportarten ſind zunächst die gesamte Körperschule der übrigen HI. und Übungen des Seesports. Unter Seesport ist zu verstehen der seemännische Bootsdienst in Kuttern und Dingis (fleinere Boote), und zwar das Rudern und das Segeln. Ferner gehört dazu die Ausführung von ſee= männischen Arbeiten, wie Wurfleinen werfen, Zusammenstecken von Troſſen und Leinen, Be= legen von Enden, Arbeiten mit Taljen, Anskecken und Lasten, Spleißen und Knoten, die Erwerbung von allgemeinen Kenntniſſen im Kompaßwesen , in der Seezeichenordnung und in den Ausweichregeln auf See sowie Schulrudern und die Ausführung von seemännischen Manövern unter Ruder und Segel. Die fortgeschritteneren Jungen müssen selbständig die Kommandos in Ruder- und Segelbooten geben können . Ein wichtiger Dienst ist ferner die Instandhaltung des Bootsmaterials sowie das eigene Signalgeben, und zwar durch Winken und Morjen. Funken, Winken, Morſen ... Das Winkersystem ist namentlich auf dem Wasser von großer Bedeutung für jeden einzelnen Jungen. Die Zusammenarbeit der Kriegsmarine mit der Handelsschiffahrt in den spanischen Gewässern hat gerade die Wichtigkeit dieser Ausbildung im Winken in der MarineHI. aufgezeigt. Mit manchen Handelsschiffen konnte die Verbindung nur durch Winkſprüche hergestellt werden, und zwar nur dadurch, daß das eine oder das andere ihrer Besagungsmitglieder vorher in den Einheiten der MarineHI. dieses Winken erlernt hatte. Die Jungen müssen in drei Minuten 90 Buchstaben winken können. Das Morsen mit Scheinwerfern und Blinkapparaten gehört ebenfalls zum Ausbildungsdienst der MHI. Die Jungen müssen einen Scheinwerfermorsespruch von 90 Buchstaben in acht Minuten ablesen können. Der Funkentele= graphiedienst wird von Marine-Hitlerjungen, die sich dazu freiwillig melden, in den Einheiten planmäßig erlernt, und zwar werden hier die Jungen so weit gebracht, daß sie 60 Buchstaben in der Minute hören können. Auf Grund einer Prüfung erhalten dann diese Funkentelegraphiejungen das Seesport-Funkzeugnis. Mit diesem Zeugnis können sie ihrer nur mehr der in Wehrpflicht Kriegsmarine nachkommen. Sprungbrett zur Kriegsmarine Besonderer Wert wird in der MHI. auf die Führerausbildung gelegt. Wir unterscheiden hier die A , B und C-Führer. Zwei Seesport=

schulen stehen der H3. für die Führerausbil dung zur Verfügung ; die eine liegt in Prieros in der Mark, die andere in Seemoos am Bodensee. Nach besonderen Ausbildungsplänen erhalten hier die Führeranwärter nach vierwöchentlichen Lehrgängen ihr A , B und CFührerzeugnis. Ein A-Führer muß in der Lage sein, eine Kameradschaft von 15 Jungen weltanschaulich und sportlich richtig zu führen. Außerdem wird von ihm verlangt, daß er auf Grund seiner seemännischen Kenntniſſe ein Ruderboot nach den vorgeschriebenen Kommandos unter normalen Wetterverhältnissen führen tann. B-Führer müssen in der Lage sein, eine Schar von 45 Jungen weltanschaulich, seemännisch und sportlich zu leiten und müſſen ein voll bemanntes Ruderboot in allen Wetterlagen seemännisch richtig und sicher führen können. An den C-Führer wird die hohe Anforderung gestellt, daß er eine Gefolgschaft von etwa 200 Jungen mit allen Unterführern weltanschaulich, seemännisch und sportlich nach den Anweisungen der Reichsjugendführung planmäßig ausbilden und führen kann. Außerdem muß er ein Segelboot unter allen Wetterverhältnissen und sicher zu führen imstande sein. Mit dem Besitz des C-Führerscheins ist die Zugehörigkeit zur ſoge= nannten see männischen Bevölkerung verbunden, ein wichtiger Umstand, der besagt, daß ein solcher Junge seiner Wehrpflicht eben= falls nur in der Kriegsmarine genügen kann. Schon hieraus ist ersichtlich, welche enge Ver = bindung zwischen der Marine - HI. und der Kriegsmarine besteht. Die MHI. wird außerdem laut einer Vereinbarung zwischen Reichsjugendführung und Oberkommando der Kriegsmarine von dieſer als bevorzugter Nachwuchs angesehen und behandelt. Marine-HJ. und Handelsschiffahrt Der Gauinspekteur Seefahrt der NSDAP. arbeitet ebenfalls mit der RIF. eng zusammen, und zwar hauptsächlich zu dem Zweck, die Nach-

Jede

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wuchsfrage für die Handelsseeschiffahrt zu lösen. Die Partei vertritt nämlich den Standpunkt, daß der gesamte Nachwuchs für die Handelsseeschiffahrt aus der HI. hervorgehen muß. Um aber die unbedingte Sicherheit zu erlangen, daß die dann zur See gehenden Jungen den agiiatorischen Anfechtungen des Auslandes nach jeder Richtung hin gewachsen sind , will die Partei sie vorher noch durch besondere See = vorschulen gehen lassen. Auf diesen Seevorschulen soll dieser Nachwuchs seemännisch und charakterlich so gefestigt werden, wie es auf den Reichsseesportschulen mit den Führern der Marine-HI. geschieht. Auf den Handelsschiffen selbst soll dann dieser Nachwuchs durch die Kapitäne eine weitere berufliche Ausbildung erfahren, und er soll außerdem in einem eigenen Bann „ Seefahrt“ der HI. vereinigt werden. Auf jedem Schiff soll die Jugend unter der Führung eines vom Kapitän als geeignet befundenen Mannes zusammengefaßt und als eine Einheit des Bannes „ Seefahrt“, der seinen Sit in Berlin haben soll, aufgezogen werden . Leiſtungsprüfung in jedem Jahr Die MarineHI. hat augenblicklich etwa 500 Einheiten, die sich über das ganze Reich verteilen, vor allem natürlich in jenen Städten und Gegenden, wo Gelegenheit zum Wassersport geboten ist. Die Gesamtstärke beträgt heute etwa 50 000 und soll gemäß den gesteigerten Anforderungen noch weiter ausgebaut werden. Die Ausbildungsarbeit vollzieht sich im Rahmen des HI. - Dienstes, wobei an zwei Sonnabenden und Sonntagen im Monat noch ein besonderer seemännischer Dienst betrieben wird. In jedem Jahr werden die Leistungen der einzelnen Einheiten in Sportwettkämpfen geprüft, und in diesem Jahr wer den die Auslesemannſchaften zum ersten Male in Kiel-Laboe vom 25. bis 28. Juni zu einem Reichssportwettkampf zuſammengeführt. Dr. J. B.

Sportart ſteht jedem offen

Erkenntniſſe auf ĉer Hambu ger KdF. Reichstagun

- Bewunderung vom Ausland her

Betriebssport im Vordergrund NSK In diesem Jahre nahm der Sport im Rahmen der Reichstagung der NSG. Kraft durch Freude einen weit größeren Raum als bisher ein. Nicht schon allein dadurch, daß sportliche Vorführungen und Kämpfe in erhöhtem Maße das Interesse der Zehntausende auf sich lenkten, als vielmehr durch die Anteilnahme des In- und Auslandes. Die verschiedenen Gruppen aus den 25 Staaten Europas interessierten sich lebhaft für die Aufbauarbeit der törperlichen Ertüchtigung im Rahmen der großen Feierabendorganisation der Deutschen Arbeitsfront. Ob es die einfachen Ausschnitte aus dem Kursusbetrieb des Sportamtes waren oder die geſchloſſenen Vorführungen von Betriebssportgemeinschaften und nicht zuletzt auch ihre Wettkämpfe, immer wieder

waren die ausländischen Abordnun gen begeistert von dem hohen Leistungsstand, der bereits erreicht wurde. Dann muß aber auch die Anteilnahme aus den deutschen Gauen verzeichnet werden, die damit zugleich den Beweis erbrachte, wie eifrig man überall am Werk ist und immer neue Anregungen sucht. Die drei Haupttage der Hamburger Reichstagung waren in sportlicher Hin= sicht besonders überschrieben. Dem „ Sport für alle“ folgte der „Tag der Einheit des deutschen Sports", und schließlich der letzte Tag schloß mit dem "9 Betriebs = [ port" ab, und zeigte so, welche Bedeutung dem Betriebssport für die gesamte körperliche Erziehung in der Deutschen Arbeitsfront zu= fommt. Dort, wo der einzelne an seinem

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RSK Folge 135 Arbeitsplatz steht, dort, wo er jahraus, jahrein schafft, da muß ihm auch die Möglichkeit ge= geben werden, einen sportlichen Ausgleich zu finden. Durch die Neuordnung kann in der Betriebssportgemeinschaft alles betrieben werden, also auch der Wettkampfsport. Wie start die Bindungen gerade daran sind, bewies die überaus große Teilnahme an den diesjähriger Betriebssportwettkämpfen in Hamburg. Rund 1000 Mannschaften beteiligten sich an den Kämpfen. Für die Männer war eine Hindernisstaffel , Tauziehen und Keulenziel werfen angesetzt, während die Frauen eine Medizinballstaffel, cinen Hindernislauf und ein Schlagballzielwerfen zu bestreiten hatten. Auf kleinſtem Raume tönnen diese Wettkämpfe durchgeführt werden, man benötigt nicht einmal eine besonders hergerichtete Sportanlage, fann also solche volkstümlichen Wettkämpfe überall zum Austrag bringen. Nicht eine der an den Wettfämpfen beteiligten 141 Mannschaften hatte einen Versager aufzuweisen, so daß der Ausgang ziemlich knapp war, ein glänzender Be= weis für den hervorragenden Eins a k der Betriebssportgemeinschaften. Man darf aus all dieſen Kämpfen den eindeutigen Schluß ziehen, daß diese sportliche Erziehungsarbeit, die einen charakterbildenden, geſundheitlichen und leistungssteigernden Wert umschließt, immer mehr Begeisterung erwedt. Die Zusammenarbeit zwischen Betriebsführer und Gefolgschaft hat in dieser Hinsicht schon so viel Wertvolles gebracht, daß dieser Entwicklung stärkste Beachtung zukommt. Der KdF. - Sport, das hat die Hamburger Reichstagung besonders deutlich werden lassen, leistet wertvollste Pionierarbeit", wie der Reichssportführer einmal ausführte. Die For=

derung, jeden deutschen Volksgenossen den Leibesübungen zuzuführen und ihm somit die Möglichkeit zu geben, sich länger spannkräftig zu erhalten, muß und wird Erfüllung finden. „Wir müssen“, sagte Reichsorganisationsleiter Dr. Ley in einer Rede, „ dahin kommen, daß die Schaffensgrenze des einzelnen ganz erheblich heraufgesezt wird. Nur so können wir alle die uns gestellten Aufgaben auch erfüllen." Die Leibesübungen find hier ein unentbehrlicher Helfer, sind zugleich eines der besten Mittel, auch Freude zu schenken. So erfüllt sich immer und immer wieder der Grundbegriff der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude. Das Sportamt hat die ihm wieder neu gestellten Aufgaben einer schnellen Lösung entgegengeführt und hilft so seinerseits, die deutsche Sportfront immer mehr zu vergrößern. Jede Sportart steht heute jedem offen , das ist eine Leistung, die besondere Anerkennung seitens des Auslandes findet. Darüber hinaus gehört aber die sportliche Arbeit in den Gesamtrahmen der Erhöhung des Lebensstandards. Eine Reihe von bedeutenden Ärzten, die den sportlichen Wettkämpfen der Betriebssportmannschaften in Hamburg beiwohnten, äußerten sich übereinstimmend über die Bedeutung des Sportamtes in dem Sinne, daß damit endlich Gelegenheit gegeben sei, jedem einzelnen, seiner Köröperkonstitution entsprechend, durch die sportliche Arbeit den Ausgleich zu verschaffen, den sein Körper verlange. Der Kraft-durch-Freude-Sport wendet sich an alle schaffenden Menschen, will erreichen, daß die Millionen und aber Millionen von Werktätigen wirklich den Wert der Leibesübungen an sich selbst spüren, um so auch endlich den Weg zu Turnen, Sport und Spiel zu finden.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88



NGK

Volk

und Bauer

Gonderdienst Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Deutsche

Sonnwendfeier

Deutsches Denken und deutſcher Brauch am Mittſommerfeuer NSK Feuer über deutschem Land - Sonnwendfeuer. Von den stolzen Berggipfeln des deutschen Nordens, im Osten und im Westen unseres Vaterlandes und über des Reiches Grenzen hinaus von überallher, da die deutsche Sprache klingt und deutsche Menschen leben und arbeiten. „Hohe Zeit", Hochzeit des Jahres ist's. Inmitten tragender Felder und Ader, voll von schwerer Frucht, inmitten des stillen, geheimnisvollen Wachsens und Werdens in der Natur finden sich Volksgenossen zu Volksgenossen, um in Ehrfurcht jener Gottesmacht zu danken, die das Leben gibt und erhält. Mittsommer - ihrer stolzen Jahresbahn höchsten Punkt hat nun die Sonne erreicht. Nicht lange mehr, dann wird ihr Lauf im Dunkel der winterlichen Nacht enden, dann wird alles Leben wieder in schüßender Hülle verborgen sein bis die Kraft eines sieghaften Frühlings zu neuem Leben rufen wird. So ist der Jahreslauf der Sonne Sinnbild jenes großen Gesetzes geworden, das seine schlichteste und doch eindrucksvollſte Prägung in den kurzen, knappen Worten des ,,Stirb und Werde" fand. Werden, Vergehen und Wiederdieses unabänderliche , ewige auferstehen Naturgesetz wurde für unsere germanischen Vorfahren Lebensinhalt und Lebenssinn. Aus der Erkenntnis dieses Gesezes wuchs ihr Vertrautsein mit der Natur und ihre schlichte, ſelbſtverſtändliche Haltung zu den heimlichen Triebkräften in der Natur. Verkörperung all dieser Kräfte, die da draußen wachsen, blühen und gedeihen, war die Sonne. Und so wuchs aus ihrer Verehrung die große Liebe unserer Altvorderen zu jener göttlichen Kraft, die sich, wie im Werden und Vergehen der Natur, so auch im Schicksalsgang des Lebens offenbarte. Und alles Brauchtum, das in Verbindung mit der Sonnwendfeier in den verschiedenen Gauen Deutſchlands geübt wird, weist in seinem eigentlichen Inhalt auf diesen Sinn . Wie Sitte und Brauchtum des deutschen Volkes überhaupt, ſo hat ſich auch das SonnVerfälschung wendbrauchtum manche

und manche Mißdeutung gefallen lassen müſſen. Und erst der aus dem Volke ge= wachsenen nationalsozialistischen Bewegung var es vorbehalten, in dieser Hinsicht grundlegenden Wandel zu schaffen. In der Arbeit für den Gedanken von Blut und Boden fanden sich die Volksgenossen zusammen, um gemeinsam an der Wiedererweckung alter Volksgüter zu schaffen. Die häßlichen Verfälschungen aus der Zeit artfremder überwucherung unseres Volkslebens fielen. Hell und klar trat der Väter Erbe wieder hervor, von Hunderten von Geschlechtern durch die Jahrtausende hindurch treu bewahrt. Wenn nun allüberall in deutschen Landen die Flammen der Sonnwende lodern und das ganze Volk zu heiligem Bekenntnis sich zu= sammenfindet, dann wird durch diese einzigartige Kundgebung zum Ausdruck gebracht, daß keine Macht der Erde eine neuerliche Verfälschung deutschen Volksgutes herbeiführen kann . Es ist besonders die Jugend, die sich mit leidenschaftlichem Ernst in den Dienst des Volkstums gestellt hat. Und sie ist auch die Sicherheit für eine der Würde unseres Volkstums entsprechenden Weiterentwicklung. Träger der Sonnwendfeier ist die Hitlerjugend, teilnehmen werden die Volksgenossen aller Altersund Berufsschichten. So finden sich am Sonnwendfeuer, das den ewigen Lauf der Lebensgeseze symbolisiert, die Geschlechter zusammen, von denen das eine schon am Abschluß des Lebens steht, während das andere drängend und mit verhaltener Kraft auf seinen Einsat wartet. Wenn dann beim lodernden Schein der Flammen die uralten Sinnsprüche gesprochen werden, wird mancher dabei sein, der auf die endlose Kette der Geschlechter hinweist, die Volk und Staat trugen. Und über den Flammen wird das Bekenntnis aller stehen, nimmer zu laſſen von dem, was die Väter schufen. Aus uralter Ahnenzeit grüßen die Weistümer der Sonnwende und in die Zukunft lenken sie unseren Sinn, damit wir die Geseße vom Werden und Vergehen der Völker verstehen lernen.

Anliegerfiedlung und Neubauerntum Die Bedingungen zur Erlangung einer Landzulage NSK Die zielbewußte Stärkung und Mehrung des Bauerntums als Bluts- und Lebensquell unseres Volkes ist zur Wiedergeſundung der Nation, zur Sicherung seiner Nahrungsfreiheit und Verwurzelung seiner bäuerlichen Bevölkerung mit der Scholle eine unabwendbare Notwendigkeit. Dies ist die Aufgabe der Neu-

bildung deutschen Bauerntums ! Neben der Schaffung neuer Erbhöfe durch die Neusiedlung sollen in Zukunft, mehr als bisher, landwirtschaftliche Kleinbe bestehende triebe durch Landzulage erweitert und auf eine Größe gebracht werden , die ausreicht, um auch einer kinderreichen Familie eine

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dauernde , sichere Lebensgrundlage zu geben. Dieses Ziel soll durch die Anliegersiedlung erreicht werden. Das Verfahren iſt verhältnismäßig leicht und ohne größere Kosten, sowie schneller als die Neusiedlung durchzuführen. Die landwirtschaft= lichen Kleinbetriebe verfügen meist über ausreichende eigene Wirtschaftsgebäude und genügend Inventar, sowie über die erforderlichen Arbeitskräfte. Es bedarf häufig nur einer Landzulage, um daraus einen lebensfähigen Bauernhof zu schaffen . Der Erlaß für die Anliegersiedlung sieht sodann vor, daß die Inhaber von Handwerker- und Arbeiterstellen, die für die Landwirtschaft tätig sind, durch Landzulage, bis zur Kuhhaltung (Hausversorgung) gefördert werden können . Durch lettere Maßnahmen werden die für die Landwirtschaft sehr wichtigen Berufszweige von der Unsicherheit der Pachtlandbewirtschaftung abgedrängt und werden in jeder Hinsicht krisenfester und bodenständiger. Was hat der Bewerber zur Erlangung von Anliegerland zu beachten ? Wenn ein Anliegersiedlungsverfahren zur Durchführung kommt, werden die Landbegehrenden durch die Ortsbauernführer auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht, die vorgebrachten Wünsche werden der Kreis- und Landesbauernschaft zugeleitet, die ihrerseits die Siedlungsgesellschaft bzw. das Kulturamt davon in Kenntnis sehen. Folgende Voraussetzungen sind zur Erlangung einer Landzulage , im Anliegerverfahren zu ers füllen. Auf den von der Kulturbehörde im Einvernehmen mit dem Reichsnährst and fest= gesezten Landkaufpreis sind 25 vH. in bar zu entrichten. Der gewährte Reichskredit in Höhe von 75 vH. ist nach den Richtlinken mit 5 vH. zu verzinsen und mit ½ vH. zu tilgen. Voraussetzung für die Berücksichtigung bei der Landzuteilung ist sodann der von der Landes-

15. Juni 1937 bauernschaft auszustellende „ Anliegersiedlerschein", der von dem Ergebnis einer eingehenden Prüfung in rassischer , gesundheits licher , erbgesundheitlicher , fachlicher und charakterlicher Hinsicht abhängig gemacht wird. Diese Auswahl ist dem seit Jahren mit beſtem Erfolg angewandten Prüfungsverfahren der Neubauern angeglichen, jedoch ist ein milderer Maßstab zu Grunde gelegt, und es ist Vorsorge getroffen, daß die Laufdauer der Anträge wesentlich verkürzt wird . Die Bewerber, die bereits Bauern sind, deren Erbhöfe aber an der unteren Grenze der wirtschaftlichen Selbständigkeit liegen, sowie die Dorfhandwerker und Gewerbetreibenden sind Bei der Landzuteilung von dem Nachweis des Anliegersiedlerscheines befreit. Weitere Anträge von Bewerbern auf Landzulage, soweit diese nicht über eigenen Grundbesig mit Wirtschaftsgebäude verfügen, können , da sie nicht in den Aufgabenkreis der Neubildung deutschen Bauerntums fallen, nur dann berücksichtigt werden, wenn der anderweitige Bedarf sichergestellt ist. Gedacht ist hierbei 3B. an Gefolgschaftsmit= glieder der Eisenbahn, der Chaussee- und Forstverwaltung und sonstiger Einrichtungen im öffentlichen Interesse, die eine dauernde Arbeitsmöglichkeit für ihre Gefolgschaftsmitglieder haben. Soweit diese Personen jedoch über eige= nen Grundbesig mit Gebäuden verfügen, ſteht nichts im Wege, daß sie auch selbständig als Antragsteller auftreten. In allen diesen Fällen kommt jedoch eine Kreditgewährung durch die Deutsche Siedlungsbank nicht in Frage. Es muß vielmehr den eigentlichen Trägern oder den Einzelpersonen überlassen bleiben, selbst für die Finanzierung zu sorgen. Für die bereits anhängigen, jedoch noch nicht abgeschlossenen Anliegersiedlungsverfahren finden diese Bestimmungen nur insoweit Anwendung, als noch nicht die Landzuteilung feststeht. Martin Rüter.

Bunge Menschen und kleine Tiere Zuchtleistung und Ertragssteigerung NSK Die deutsche Kleintierhaltung hat nach ihrer Zahl und auch nach ihrer Leistung schon einen hohen Stand, aber durchweg noch lange nicht die Höhe erreicht , die wir wünschen , die wir besonders angesichts der Schwierigkeiten unserer Versorgungslage for= dern müssen. Es ist erfreulich, daß viele Arbei= ter, Beamte, Angestellte usw., die ein kleines Häuschen mit einigem Eigenland oder eine Werkswohnung besigen, durch die Haltung von Kleintieren sich einen Zuschuß zur Hauswirtschaft erwerben ; abwegig ist es allerdings , Ziertierchen statt Leistungstiere zu halten. In unsere Ställe gehören nur leistungsfähige Tiere ! Das gilt auch für das Land, wo man zwar weniger Ziertiere, dafür aber um so mehr rasselose und darum leistungsschwache Kleintiere antrifft. Das Hauptgewicht der Kleintierhaltung liegt auf dem Lande. Denken wir nur daran, daß vier Fünftel unserer Hühner auf den Bauernhöfen leben ! Auf dem Lande ſind Kleintiere im allgemeinen auch besser durchzubringen ,

Eine Aufgabe für die Landjugend weil dort der kostenlose Futteranfall größer ist. Der Vierjahresplan sieht für die Kleintierzucht in manchen Stellen eine Vermehrung, überall aber eine Verbesserung der Be = ſtände vor.

Der Umgang mit Kleintieren ist an sich schon eine Freude. Der heranwachsende Tierzüchter und Tierhalter bildet hier spielend die Grundlagen seiner späteren Tätigkeit. Die Arbeit ist leicht, obwohl sie nicht leichtfertig getan werden darf. Die Ansprüche der Tiere, die Güte der Zucht, die allein Freude und großen Nugen bringt, erziehen zu Ordnung, Pünktlichkeit und Gewissenhaftigkeit. Das Bewußtsein, an der wirtschaftlichen Selbstversorgung mitarbeiten zu dürfen, ist der schönste Lohn für unsere Jugend. Man sollte diese Erziehungs- und Gemüts: werte, die ohne Zweifel die Kleintierhaltung gerade dem jungen Menschen zu geben vermag, nicht gering achten, man sollte aber dabei die Wirtschaftlichkeit nicht übersehen. Sie sichert den

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NSK Folge 135 Bestand der Haltung und mehrt die Erzeugung zum Besten des einzelnen und der Gesamtheit. Darum ist es notwendig, daß nur leiſtungsfähige Tiere in unsere Ställe kommen, nicht aber Lurustiere oder unfähige Baſtarde. Auch dem jungen Kleintierhalter stehen überall die Stellen des Reichsnährstandes und des Reichsverbandes Deutscher Kleintierzüchter ratend und helfend zur Seite. Sie können ihm auch sagen, wie er Anteil an der Verbilligung des Bezuges von Kleintieren haben kann ; denn das Reich hat erhebliche Mittel bereitgestellt, um die Kleintierzucht und -haltung zu fördern. So werden wirklich hohe Zuſchüſſe bei dem Erwerb von Eintagsküken und Junghennen, beim Bau von Hühnerställen, beim Bezug von Jungziegen, beim Kauf von Rammlern und von Angorahäsinnen gegeben. Das ſind nur ein paar Beiſpiele aus einer großen Reihe. Hier reicht der Raum nicht, ſie alle aufzuzählen, und noch weniger dazu, die Verfahren zu nennen, wie man in den Genuß der Mittel kommt. Es iſt ſelbſt= verständlich, daß die Zuschüsse nur dann gegeben werden, wenn die Gewißheit einer ordentlichen Haltung der Tiere vorhanden ist, wenn es sich weiter um Leiſtungstiere handelt. Aber darüber geben die genannten Stellen gern Auskunft. Wenn die Männer des Vierjahrespla nes sich unter solchem Einsatz für die Hebung der Kleintierhaltung bemühen, so dürfte an der Nüglichkeit und Notwendigkeit nicht mehr ge= zweifelt werden. Und das läßt sich auch leicht an den Zahlen zeigen ! Unsere Bauernhühner legen

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durchschnittlich 70 bis 80 Eier im Jahre ; hätten wir aber durchweg junge Hennen aus anerkann= ter Zucht, würden wir die Jahresleistung leicht auf 130 bis 140 Eier bringen können. Eine Mehrung der Ziegen um eine Million Stüd und gleichzeitige Mehrung der Leistung um 100 auf 675 Liter jährlich würde uns im Jahre 875 Millionen Liter Milch mehr bringen. Die Imker haben die Losung ausgegeben : „ Jeder jährlich mindestens ein Volt mehr !" So wollen wir vorwärtskommen, und die Landjugend soll dabei helfen ! Welcher Landjunge würde denn keine Freude daran haben, wenn er sich einen Kaninchenſtall zimmern und darin die ſchönen Blauen oder Weißen Wiener halten könnte oder gar Angorakaninchen! Die Hühnerzucht und -haltung mag schon eher Sache erwachsener Menschen sein, aber auch sie kann von einem Jugendlichen betreut werden. Wie leicht kann besonders im Haushalte eines Landarbeiters der Sohn oder die Tochter die Wertung einer Ziege übernehmen! Etwas mehr gehört schon zur Imkerei, aber auch ihre Kunst sollte einem strebsamen Jugendlichen nicht verschlossen bleiben ! Daß bei der Kleintierhaltung auch mancher Groschen und manche Mark Taschengeld abfällt, ist eine Tatsache, die ja auch nicht zu verachten ist. Wer kann, müß dem Vaterlande und dem Volte helfen ! Die Kleintierzucht und -haltung ist nicht nur eine Quelle wirtschaftlichen Nußens, sondern gleichzeitig die Ursache mancher herzlichen Freude und für das junge Volk'eine freundliche Schule für den späteren Beruf. &

Kampf dem Zahnverderb ! Richtige Ernährung und Möglichkeiten umfangreicher Kraft- und Geldersparnis NSK Der gesamte Betrag , den das deutsche Volk gegenwärtig für die Zahnbehandlung aufwenden muß, ist nicht genau bekannt und schwierig festzustellen, da er sich aus den Zahlungen der vielen Krankenkassen, den Zuschüssen der Mitglieder und den Aufwendungen der privaten Patienten zusammensetzt. Wenn wir einen Betrag von 10,- RM. jährlich pro Kopf der Bevölkerung annehmen, eine Summe, die bekanntlich nur für eine bis zwei kleinere Reparaturen ausreicht, so kommen wir auf die erschreckende Summe von 700 Millionen Reichsmark , die aber wahrscheinlich noch als zu niedrig anzusehen ist, beſonders, wenn der gewaltige Zeitverlust noch berücksichtigt wird, den die Zahnerkrankungen und ihre Be= handlung verursachen. Noch viel größer würde die Summe sein, wenn alle kranken Zähne den Weg zum Zahnarzt finden würden ; aus Mangel an Geld, Zeit und Entschlußkraft gehen die Zähne ungezählter Tausender von Volksgenoſſen ihrer Zerstörung entgegen, so daß im späten Alter nur noch „ ein paar Säulen von verschwundener Pracht“ zeugen, und von einem Kauen der Nahrung nicht mehr die Rede sein kann. Eine deutliche Sprache spricht die Tatsache, daß von den militäruntauglichen Deutschen 15 H. wegen Gebißverfall untaug = lich sind. Nachdrücklich muß auch noch auf eine mitte Ibare Schädigung durch unbemerkte oder vernachlässigte Zahnerkrankungen hingewiesen

werden. Der kranke Zahn stellt eine Bak = terienzuchtanstalt dar, von der aus der Organismus dauernd unter einer Invaſion von Bakterien steht, bis der Widerstand schließlich an einer schwachen Stelle erlahmt und sich eine mehr oder weniger bösartige Infektionskrankheit entwickelt. Ihr Wesen wird jezt immer mehr von der medizinischen Wissenschaft erkannt, ihre Ursache ist aber oft schwer nachzuweisen die kranken Zähne sind inzwischen vielleicht schon entfernt oder behandelt worden – und die Zusammenhänge sind der Allgemeinheit daher noch wenig bekannt. Damit ist aber der Sted brief des Gebißverfalls noch nicht vollständig. Wir gelangen erst zur vollen Erkenntnis ſeiner Bedeutung, wenn wir uns die immer deutlicher erkannte Tatsache vor Augen halten, daß dieſe Erkrankung meist als ein Symptom dafür angesehen werden muß, daß die Ernährung falsch ist oder gewesen ist, daß wir mit dem Auftreten weiterer krankhafter Erscheinungen, insbeson=dere der sogenannten Stoffwechselkrankheiten rechnen müssen, und daß bei langer Dauer Generationen hindurch ― der Ernährungsfehler eine Schädigung der Erb masse und da= mit eine Gefährdung der Leistungsfähigkeit und selbst der Erhaltung eines Volkes zu befürchten ist. Wenn wir uns also um ein gesundes Gebiß bemühen, so ist das im Falle eines Erfolges von größter und vielseitigster Bedeutung, und

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NSK Folge 135 die Zähne können dabei als leicht zugängliches Prüfungsobjekt dienen. Der menschliche Zahn ist ein Organ von bewundern swert zwed mäßigem Bau , was schon darin zum Ausdruck kommt, daß er bei normalem Zuſtand jahrzehntelang den stärksten und verschieden artigsten Beanspruchungen widerstehen kann. Andererseits zeigt er aber, wie die neueren wissenschaftlichen Erfahrungen immer mehr erkennen laſſen, eine hohe Empfindlichkeit hinsichtlich der Ernährung , also gegenüber Ernährungsfehlern. Und hier ist der Ansakpunkt zur Bekämpfung, dh. zur Verhinderung des Gebißverfalls. Einige wenige Beispiele werden uns für dieſe Zuſammenhänge das Verständnis erleichtern, das notwendig ist, um daraus notwendige Folgerungen zu ziehen und nügliche Entschlüsse zu fassen. Vitamin C ist der Stoff, bei dessen Fehlen in der Nahrung beim Menschen die vom Hörensagen bekannte Storbutkrankheit auftritt. Man hat nun beobachtet, daß die Zähne von Meerschweinchen schon deutliche Anzeichen von krankhaften Veränderungen aufweisen, wenn solche Tiere nur 14 Tage lang eine Nahrung ohne Vitamine C erhalten haben. Beim erwachsenen Menschen würde sich dies längst nicht so schnell auswirken, da sein Stoffwechsel, besonders auch in den Zähnen, viel langsamer iſt. Dagegen kommt das Kind in dieſer Hinſicht dem Versuchstier viel näher und ist deshalb auch um so empfindlicher. Skorbut kennen wir, wie gesagt, nur noch vom Hörensagen und vollstän= diger Mangel an Vitamin C in der Nahrung tommt bei uns kaum mehr vor. Aber eine ge= wisse Unterernährung ist zweifellos gar nicht selten, besonders bei Kindern und im Winter und Frühjahr. Erfahrene Kliniker bringen jezt auch die gefürchtete Paradentose des Er wachsenen im Zusammenhang mit einer sich vielleicht durch Jahre erstreckenden ungenügenden Versorgung mit Vitamin C. Es macht aber keine Schwierigkeiten, einen solchen Mangel zu vermeiden. Viele Naturprodukte enthalten das Vitamin, nämlich fast alle unsere einheimischen Gemüsepflanzen und Obstarten und in kleineren Mengen auch die Kartoffel: auch der Säugling kann auf natürliche Weise versorgt werden : bei richtiger Ernährung der Mutter enthält die Muttermilch viel mehr Vitamin C als Kuhmilch ; nach übergang zu Kuhmilch kann und muß Gemüse und Obst diese Vitaminversorgung sicherstellen ; Verwendung von künstlichen Produkten — das Vitamin C wird heute schon in chemischen Fabriken hergestellt - sollte besonderen Fällen und der Verordnung durch den Arzt vorbehalten werden. Wenn auch der Mangel an einem Vitamin nur eine spezielle Störung verursacht, so ist doch die Folge davon eine Schädigung des ganzen Organismus , wie ja auch eine Maschine im Ganzen nicht mehr richtig funktioniert, wenn an einem ihrer Teile ein Schaden eingetreten ist ; so tritt zB. beim Fehlen fast jedes einzelnen der Vitamine Verlangsamung und Aufhören des Wachstums ein. Wir dürfen daher nicht überrascht sein, daß man jezt in Tierversuchen auch beim Fehlen des Vitamins A, das sonst ganz andere Aufgaben wie das Vitamin C beſigt, unter anderem

schwerwiegende Veränderungen an Zahnschmelz und Zahnbein auftreten. Auch das Vitamin A suchen wir wie Vitamin C ebenfalls in den verschiedensten Gemüsepflanzen (zB. gelbe Rüben) und Früchten (zB. Tomaten) . Außer durch Fisch und Gemüse können wir den Bedarf an Vitamin D interessanterweise auch zu einem Teil durch einfachen Aufenthalt im Freien decken : durch die Wirkung des Sonnenlichtes wird in der Haut aus vorhandenen Stoffen das Vitamin D gebildet. Die Hygiene im allgemeinen, wie Körperbewegung, gute Luft, Sonne, ist neben sonstigen mittelbaren guten Wirkungen in diesem Falle also sogar unmittel bar an unserer Ernährung beteiligt. Während nun diese Vitamine sozusagen nur Werkzeuge des Körpers zur Ingangſeßung und Regulierung des Stoffwechsels und zum Aufbau der Gewebe darstellen und nur in Mengen von Milligrammen und weniger täglich von uns benötigt werden, so stellen die Baustoffe selbst die Hauptmaſſe des Nahrungsbedarfs dar ; auch dieſe müſſen natürlich in den Lebensmitteln enthalten sein, die wir verzehren. Der Zahn stellt da, wie auch die Knochen, besondere Anfordérungen an Kalk und Phosphor , aus denen im wesentlichen sein hartes Gerüſt beſteht ; daneben findet sich im Zahn noch Magneſiu m und sogar geringe Mengen von Fluor , ein sonst sehr ungewöhnliches Element, das wahrscheinlich zur Härte und Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelzes beiträgt. Wir erkennen aus diesen wenigen Hinweisen, daß die Ernährung, insbesondere auch die Era nährung der Zähne , eine sehr verwickelte Angelegenheit ist. Doch ist ihre praktische Durch führung glücklicherweise nicht schwierig, da eine richtige Nahrung alle diese Stoffe enthält. Als richtige Nahrung müſſen wir eine solche anſehen, in der Fleisch, Fett, Zucker, Speisen und Brot aus feinem Mehl nicht Alleinherrscher sind oder feine mengenmäßig überragende Rolle spielen, denn sie sind nicht nur an Vitaminen arm, sondern auch wenig oder gar nicht mit den ge= nannten Mineralstoffen ausgestattet. Dagegen finden wir alle diese teils einzeln, teils mehrere oder alle zusammen in Milch und Milchprodukten und weiter in den zahlreichen Gerichten aus pflanzlichen Erzeugnis sen , wie Salaten, Blatt- und Wurzelgemüsen, Hülsenfrüchten, Vollkornbrot und Obst. Bei einer fein Ernährung des Kindes in diesem Sinne Tag ohne Milch, reichlich und richtig gekochtes Gemüse, gutes Brot und noch Salat oder Obstkönnen wir ein Aufhören des durch falsche Ernährung bedingten Zahnverfalls erhoffen. Ühnliches gilt für die Erwachsenen, im besonderen Maße für die werdende Mutter. Wir sehen, daß es kein Zaubermittel im Kampf gegen den Gebißverfall gibt, daß es aber an Hand einer richtigen Ernährung möglich ist, hier eine Wendung zur Besserung eintreten zu lassen. Die Schäden, die der Gebißverfall für unser Volk bedeutet und durch ihn als noch im Hintergrunde lauernd angekündigt werden, sind so gewaltig, daß hier ebenso wie beim Kampf gegen den Verderb ein allgemeiner Feldzug not tut unter der Parole : Kampf dem Ver = derb unserer Zähne ! Dr. Jul. Schwaibold, München.

Drud: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße &

Korreſpondenz Vortei-

Nationalsozialiſtiſche

Brief and Drahtan | grift der Schriftleitung: Berlin 6M 68, Zimmertz, 90, H. Gernut: 11 00 22 Berlag: Frans Cher Rad ., 6. m.b. 5., Zentralverlag der NSDAP.," München Berlin . land : Cher.Berlag , Berlin SW 68, Rake 88. - Alle Zahlungen Rud nach :lin (Bokschedlonts = _Berlin 4454) zu richten

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt[chriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUP

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Der Leistungsdurchschnitt der Jugend steigt!

Erfolg

vierjähriger

HI .- Sportarbeit -

Die Grundſchule für Leibesübungen als Maßſtab für Gemeinſchaftsleiſtung Immer noch Mangel an Kampfrichtern, Sportgeräten und Uebungsſtätten Obwohl die Bearbeitung und Auswertung der Ergebnisse des Reichssportwettkampjes der Hitlerjugend naturgemäß noch lange nicht beendet ist, hat Gebietsführer Dr. Schlünder, der Chef des Amtes für Leibesübungen in der RIF., unserem Mitarbeiter doch schon_recht intereffante Mitteilungen über die nunmehr bereits zu beobachtenden Auswirkungen des seit vier Jahren planmäßig aufgebauten Sportbetriebes in der Hitlerjugend gemacht, der nun für die ganze deutsche Jugend verbindlich werden soll.

NSK Als wir am Beginn der körperlichen Ertüchtigung standen, lagen zwei Möglichkeiten vor uns : Sollen wir den Weg des liberalen Sports fortsetzen, oder auf Grund der nationale sozialistischen Anschauungen von der Volksgemeinschaft neue Wege der Leibeserziehung suchen? Der Sport im liberalen Zeitalter ging darauf aus, den befähigsten und begabtesten Menschen zu einem Höchstmaß an Leistung emporzuzüchten. Es war dies die ungesunde Sportauffassung, die Sinn und Zweck der Leibesübung nur im Rekord sah. Diese Auffassung übersah völlig, daß der Rekord als solcher wohl die Grenze der menschlichen Leistungsfähigkeit überhaupt sichtbar macht, niemals aber Ausdruck für die Arbeit und den Wert eines gesamten Volkes ſein kann. Denn naturgemäß sind nur wenige Menschen fähig, dieſe oberste Grenze der menschlichen Leiſtungsmöglichkeit zu erreichen. Eine Schulung, die sich nur an diese Auslese wendet, kann nicht nationalsozialistisch sein und kann daher auch nicht das Ertüchtigungsprogramm der Hitlerjugend bilden. Das Ziel einer nationalſozialistischen Jugendertüchtigung kann nur die Erfaſſung, Heranziehung und Weiterbildung der gesamten Jugend und damit des gesamten kommenden Volkes ſein. Eine nationalsozialistische Erziehung darf sich niemals nur an einzelne wenden, sondern muß bei der breiten Masse des Volkes ansehen ohne daß deshalb auf die Hochzüchtung der einzelnen besonders Begabten und Veranlagten verzichtet werden darf! Die erste Aufgabe der Jugendführung beſtand alſo darin, jeden einzelnen und die Gesamtheit

der Jugend zu der Auffaſſung und zu dem Entschluß zu bringen, seine eigenen Fähigkeiten zur persönlichen Höchstleistung zu entwickeln, nicht um dieser Privatleistung willen, sondern als Glied der Gemeinschaft und ihrer gesamten Leistung.

Die Mindeſtleiſtung: Grundſchule der Leibesübungen In Verfolgung dieses Grundgedankens wurde in der Hitlerjugend die sogenannte Grundſchule der Leibesübungen entwickelt, die die Mindest= forderung darstellt, die an alle nachwachsenden Jungen und Mädel_gestellt werden muß. Dieſe Grundschule der Leibesübungen der Hitlerjugend ist nach ganz bestimmten Gesichtspunkten ausgewählt. Sie ist vor allem äußerst vielseitig und besteht aus solchen sportlichen Übungen, die leicht erlernbar sind, wenig Sportgeräte erfordern, die überall mit den größten Massen durchführbar sind und die dennoch die gewünschten Eigenschaften wie Kraft, Gewandtheit, Ausdauer und Schnelligkeit besonders wirks fam vermitteln und zu Härte, Selbstbewußtsein, Entschlußkraft und Kampfeswillen erziehen. Diese Grundschule umfaßt : Gymnastik ohne und mit Gerät, Bodenturnen und Hindernisturnen, Spiele aller Art, aus der Leichtathletik den Kurzstreckenlauf, Langstreckenlauf, den Weit- und Hochsprung, Weit- und Keulenwurf und Kugelstoßen, das Freiringen, das Boxen, die Erlernung des Schwimmens.

Zwei Pflichtsportſtunden wöchentlich Diese Grundschule der Leibesübungen ist Inhalt der zwei wöchentlichen Pflichtsportstunden

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NSK Folge 136 für die gesamte deutsche Jugend. Neben dieſem Übungsbetrieb führt die gesamte HI . eine Reihe von sportlichen Wettkämpfen und Leistungsprüfungen durch, innerhalb der jeder Junge und jedes Mädel aus dem Gebiet der Grundschule einen Mehrkampf durchführen muß, der einmal dem einzelnen selbst die etwa noch vorhandenen Schwächen und Leistungsmängel an= zeigt, der vor allem aber auch der verantwort= lichen Führung einen Maßstab und Überblick über das Geleistete und das noch zu Leiſtende verschafft. Die planmäßige förperliche Schulung der Hitlerjugend wird nun seit vier Jahren durchgeführt. Es liegt also immerhin schon die Möglichkeit einer gewiſſen Übersicht vor, aus der der Abstand gegenüber der früheren Verfaſſung und Leistungshöhe der Jugend gemessen werden kann. Im Mittelpunkt aller Wettkämpfe der Hitlerjugend steht heute der Reichssportwettkampf, zu dem durch einen Aufruf des Führers jeder Junge und jedes Mädel aufgerufen wurde. Dieser Reichssportwettkampf wurde in den Jahren 1933 bis 1936 unter dem Namen „ Deutsches Jugendfest" in Zusammenarbeit mit der Schule durchgeführt. Schon diese zahlenmäßige Steige= rung der Teilnehmer von 1,6 Millionen 1933 auf 2,5 1934, 3,7 1935, 5,8 1936 und 6 Millionen 1937 bedeutet eine gewaltige Leistungssteigerung für sich, doch lassen auch die reinen Ergebniſſe eine klare Aufwärtsentwicklung der durchschnitt= lichen Leistungsfähigkeit der Jugend erkennen. Steigerung des Leistungsdurchschnitts

Ein bezeichnendes Beispiel : Beim Reichssportwettkampf 1936 errangen etwa 27 vH. der Teilnehmer die Siegernadeln, für deren Erwerbung eine ganz bestimmte Anzahl von Punkten erforderlich ist. 1937 sind es bereits 35 vH. oder in Zahlen ausgedrückt 1936 1,5 Millionen und 1937 2,4 Millionen Siegernadeln! Diese Zahlen lassen tlar erkennen, daß der allgemeine Leistungsdurchschnitt der deutschen Jugend sich von Jahr zu Jahr geradezu sichtbar hebt. Eine andere erfreuliche Erschei nung ist die, daß auch die Zahl der ausgesprochen schlechten Leistungen immer kleiner wird . Besonders auf dem Lande, wo ein großer Teil der Jugend von planmäßigen Leibesübungen bisher überhaupt nichts verspürt hat, nehmen. diese Unterleistungen in rascher Folge ab. Dies ist nicht zuletzt eine Frucht der intensiven Aufflärungsarbeit, die vom Reichsnährstand , der Hitlerjugend und dem DRL . gerade auch auf dem Lande geleistet wurde, und die die alte bäuerliche Ansicht über die Leibesübungen nach der Leibesübungen für die Landbevölkerung nicht notwendig ſind, da der Bauer schon genug grundlegend zu förperliche Arbeit leiste ändern beginnt. Obwohl die Auswertung des Reichssportwettkampfes noch nicht beendet ist, können doch schon auch einzelne Teilergebnisse zum Beweis für die Erhöhung des Leistungsdurchschnitts der Jugend angeführt werden. Die größte allgemeine Leistungssteigerung ist bei den Wurfübungen zu verzeichnen. Im Schlagballweitwurf haben wir bei den Jungen eine durchschnittliche Steigerung von 38/40 auf 44/46 Meter festgestellt. Noch augenscheinlicher tritt die Verbesserung im Keulenweitwurf hervor, wo

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16. Juni 1937 sich der Durchschnitt von ungefähr 34 auf 38 Meter gehoben hat. Im Lauf ist ebenfalls hauptsächlich bei den Jungen eine durchschnittliche Steigerung, und zwar von 14,8 Sekunden auf 14,4 Sekunden auf 100 Meter zu beobachten. Eine geringere Leistungssteigerung liegt im Weitsprung vor, und zwar bei allen HI.-Gliederungen. Dies dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, daß wie zahlreiche Meldungen besagen unsere heutigen Sportplätze nerhältnismäßig wenig gute Sprunganlagen besitzen. Sportpläße und Geräte zu wenig Diese Ergebniſſe, die nun noch landſchaftlich und jahrgangsmäßig gesichtet werden, bilden die Grundlagen für die in Zukunft zu treffenden Maßnahmen. Wie schon erwähnt wurde, zeigt gerade der Reichssportwettkampf nicht nur die Erfolgszeiten, sondern auch die noch vorhandenen Schächen und Fehler auf. In dieser Hinsicht müssen besonders zwei Tatsachen festgehalten werden : Erstens reichen die heute vorhandenen Sportplähe und Sportgeräte nicht aus, um die Wettkämpfe überall und mit der gesamten Jugend einwandfrei und vorschriftsmäßig durchzuführen. Dies wiederum besagt, daß auch die nötigen Voraussetzungen einer geordneten Schulungsarbeit für die nunmehr erfaßte geſamte Jugend' fehlen. Diese Feststellung für das ganze Reich gewinnt bei näherem Zuſehen für einzelne Gebiete und Landschaften besonderes Gewicht. Es wird daher die Aufgabe der Hitlerjugend und des DRL. sein, mit einer großzügigen Sportstättenplanung einzusetzen, die zunächst darauf ausgehen muß, die vorhandenen Sportplätze auszubauen und zu erweitern und im Anschluß daran Neuanlagen zu errichten. Der Ausbau der vorhandenen Anlagen ist vor allem deshalb nötig, weil sehr viele Sportpläge aus dem liberalen Zeitalter auch den Stempel dieser Zeit tragen, indem sie wohl übungs- und Wett fampfgelegenheiten für einzelne bieten, aber nicht als Übungsstätten für das gesamte Volk geeignet sind. Die zweite Tatsache, die dieser Reichssportwettkampf feststellen ließ, war der Mangel an Kampfrichtern. Es wird daher die andere Aufgabe der kommenden Arbeit von HI. und DRL. ſein müſſen, eine umfangreiche Kampfrichterausbildung und schulung in Angriff zu neh= men. Es bedarf wohl keiner weiteren Erörterung, daß zur Durchführung derart umfassen= der Kampfspiele eine große Anzahl von Kampfrichtern benötigt wird, die sämtlich über eine gewisse Erfahrung bei der Abnahme von sportlichen Leistungsprüfungen verfügen müſſen. Diese Arbeit wird besonders das kommende Winterhalbjahr ausfüllen. Allein schon aus dem hier Ausgeführten förnen wir ersehen , wie eine ständige Wechselbeziehung zwischen Schulung, Ergebnis und Auswertung besteht. So erfreulich die bisher erzielte durchschnittliche Leistungssteigerung ist, so stellt sie doch noch lange nicht das Endziel dar. Die körperliche Erziehung in der Hitlerjugend soll dazu beitragen, auch in den breiten Massen unseres Volkes jenen neuen Menschentyp heranzuziehen, von dem der Führer einst sagte, daß sich in ihm ein strahlender Geist in einem herrlichen Körper finden" soll. Dr. J. B.

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Gesundheitsf

ührung

und

sportliche

Leistung

Bester Maßstab : Strenge Selbstprüfung - Leibesertüchtigung ist Volksdienst Von SA.- Gruppenführer Dr. Brauneck, Chef des Sanitätsamtes der Obersten SA.- Führung

NSK Wenn die Leibesertüchtigung das ge= samte deutsche Volk stärker, gewandter und kühner machen soll und dazu es abhärten und lehren soll , Unbilden zu ertragen, wie es der Führer verlangt ( Mein Kampf, Seite 455) , dann ist der gute Gesundheitszustand eine wesentliche Voraussetzung. Ein gesunder Körper mit gesunden inneren Organen wird die notwendig werdende Steigerung der Anforderungen nicht nur glatt ertragen, ſondern eine ſteigernde Kräftigung an sich erfahren. Ein franker Körper mit Störungen und unregelmäßigem Ablauf der Lebensvor gänge ist an und für sich gehemmt. Jede über einen oft nur geringen Leistungsgrad hinausgehende Anforderung schwächt den Organismus insgesamt und verschlimmert durch ihre Bean= spruchung die Funktionsstörungen der einzelnen Organe, und die Folge ist teine Kräftigung, sondern eine zunehmende Schwächung. Beispiele mögen das erläutern : Zuckerkrankheit mit Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, zahllose Nierenerkrankungen , Herzmustelerkrankungen, chronische Lungenerkran = fungen werden bei entsprechender Behandlung und schonender Lebensweise dem Träger solcher Krankheiten die Ausübung eines bestimmten Berufes ermöglichen. In dem Augenblick aber, in dem eine stärkere Belastung des Körpers eintritt und das Gleichgewicht ge= stört wird, in das der Körper durch ärztliche Behandlung und entsprechend schonende Lebensweise mühsam gebracht wurde, verſchlimmert sich die Krankheit, und der Erfolg ist eine regelrechte, oft sehr ernste Gefährdung. Gewiß können nicht alle Lebensalter dieſelben Übungen vornehmen und auch die einzelnen Konstitutionen müssen verschieden berücksichtigt werden. Stets aber werden Anstrengungen ohne Schädigung ertragen, wenn der Körper gesund und nach der Anstrengung in der Ruhe wieder in den normalen Ausgangszustand zurüdkehrt, während der franke Körper durch die eingetretene Organschädigung seinen Ausgangszustand verändert bzw. verschlechtert. Somit muß der Ausgangszustand eine gesunde Grundlage sein, um darauf die Ertüchtigung des Körpers aufbauen zu können.

Das verlangt zugleich die unbedingt notwendige ein ärztliche eingeh Untergehend ende e suchung vor Beginn der Leibes ertüchtigung. Die Funktion der Organe nach Belastungsprobe ergibt die Merkmale für gesunde und franke Körper. Ausdehnungsfähigkeit des Brustkorbes , Lungenfaßkraft, Blutdruck und Puls nach Bewegung sind neben die früheren Feststellungen der Herz- und Lungengrenzen getreten. Die Feststellung der Leistung eines Organs ist wichtiger als die Feststellung seiner Größe.

Wenn der Arzt festgestellt hat, daß ein geſunder Körper mit gesunden Organen vorliegt, dann erst folgt die Festlegung und Eins reihung in die große Ertüchtigungsbahn , dh. die Auswahl der zu bevorzugenden Sportarten für jeden einzelnen Körper. Auch hier gibt es eins zu bedenken . Ein noch so gesunder Körper mit noch so gesunden Organen kann durch übertreibungen und für ihn nicht paſſende Sportarten sehr ſchnell so geſchädigt werden, daß er bald zu den oben besprochenen kranken Körpern gehört.

Es kommt daher nicht allein darauf an, den Gesundheitszustand vor den Übungen und vor dem Beginn der Leibesertüchtigung festzustellen, sondern vor allem auch laufend den Körper zu überwachen, denn die Gesundheit ist die Grundlage des Sportes auch während der Leibesertüchtigung. Einschaltung von Ruhe und Einhalten einer sportgemäßen Lebensweise sind die Grundbedingungen für die Beibehaltung der Gesundheit. In der Ruhepause erholt sich der angestrengte Muskel, das beanspruchte Organ, sie pendeln zurüd in den gefunden Ausgangszustand, in dem neue Energie und Kräfte angesammelt werden. Ruhiger und ausgiebiger Schlaf ist die Kraftquelle für große Leistungen. Und dazu gehört eine für jeden einzelnen richtige Ernährungsweise. Es gibt keine bestimmten Vorschriften für die allein in Frage kommende Kost, vielmehr richtet sich die Art der Kost nach den Lebensgewohnheiten und nach der Konstitution des einzelnen. Wohl läßt sich die Art der Kost ändern und es gibt manchen Körper, der bei einer veränderten und bisher nicht gekannten Kost sich viel wohler fühlt und viel mehr leistet . Daher probiere jeder einzelne an sich aus, welche Kost für ihn am geeignetsten ist, vor allem, welche Kost ihm zusagt. Im allgemeinen wird es die gemischte Kost sein, die der einzelne bei größeren Anforderungen selbst abändern kann, B. durch Vermehrung der Gemüse- und Obst bei lagen. Die Ernährung liefert die Bausteine und die Substanz für den Energieumsat und sichert die Aufrechterhaltung des normalen Stoffwechsels , der den Gesundheitszustand garantieren hilft. In diesem Zusammenhang ist die Frage von Alkohol und Nikotin zu streifen , deren strictes Verbot nicht zu fordern ist, aber deren Schäßlichkeit stets deutlich betont werden muß . Nicht durch Verbote , sondern durch Selbstprüfung und Selbstkritik soll die Erkenntnis für die Notwendigkeiten erweckt werden, die die Gesundheit, das wertvollste Gut, erhalten hel fen. Somit ist der beste Helfer für die Förderung und Aufrechterhaltung der Gesundheit jeder einzelne selbst, der mit sicherer Kritik

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sich beobachten muß, ohne zum Hypochonder oder ängstlichen Einbildungskranken zu werden. Wir wollen keine Weichlinge, sondern im Gegenteil Abhärtung, und Körper, die gelernt haben, den Lebenskampf zu ertragen. Somit ist die Gesundheit die Grundlage für die Leibesertüchtigung, besonders für den in der Breite einsehenden Sport zur Hebung der gesamten Volkskraft. Maschinen und Mechanismen kann man schnell wieder neu aufbauen und darch neue ersehen,

aber Menschen und Organismen sind nicht so schnell ersetzt, und daran ist stets zu denken. Deutschland ist in der glücklichen Lage, ein gesundes und starkes Volk zu besigen, das durch die Leibesertüchtigung und den richtig geleiteten Sport gestählt wird, um allen schweren Lebenslagen in der Zukunft gewachſen zu sein, und um die gesunden Körper gesund zu erhalten, in denen der gesunde, niemals sich beugende Geist sortleben wird im Reiche unseres Führers Adolf Hitler.

Der unvergessene Keſſelſchmied Zum 1. Todestag des Dichters der Arbeit Heinrich Lerſch am 18. Juni

NSK Als ich ihn das erstemal sah, den Hein, wie sie ihn nannten, ſtand er verſunken an cinem hölzernen Geländer, das um eine Lagerstraße des Hochlandlagers der Hitlerjugend gezogen war. Über der Jachenau lagen dunkle Wolken, die ein heftiges Gewitter ankündigten, aber unten im Lager sangen und musizierten die Jungen ---- Hitlerjungen aus aller Welt die nach Deutschland gekommen waren, um das Reich Adolf Hitlers kennenzulernen. So stand er da : den schlichten Lodenmantel um die schmalen Schultern gelegt und den Kopf den Wolken zugewandt, während er mit einem Stock kleine Kreise in den heißen Staub zeichnete. Die Jungen, die ihn später hören sollten, kannten ihn nicht und schauten sich wohl erstaunt um, wenn der versunkene Kesselschmied vor einem Schrei, der aus einem Zelte tam, oder vor einer Schar von Vögeln, die das Gewitter in den Flügeln spürten, zusammenschrak. Und wer ihn so sah, der würde ihn allenfalls für einen träumerischen Besucher, für einen weithergekommenen Vater gehalten haben, nicht aber für den Künder der Seele des deutschen Arbeitertums, der immer unvergessen bleiben wird. Das war 1935 und sosehr auch damals schon, das Leben des Einsamen, des Kämpfers, in seinem Gesicht zu lesen war, so hat wohl feiner der Jungen, die ihn damals sprechen hörten, geglaubt, daß dieses Feuer kaum ein Jahr später ausgebrannt haben würde. Aber vielleicht hat sich dieses Leben noch einmal in einer besonders schönen Form in der Gemeinschaft abzeichnen können, als Lersch zusammen mit anderen Dichtern eine KdF.-Fahrt nach Madeira mitmachte, eine Fahrt, die die zwei die wesentlichen Züge seines Charakters träumerische Verlorenheit und dem durch festen Mut bestimmten Einsatz in der Gemeinschaft in fich schloß. Es ist wohl nicht übertrieben, zu sagen, daß es kein Beispiel in der Dichtung neben ilm gibt, da ein Mensch, der abseits vom großen Leben herangewachsen ist, so bestimmt die Ereignisse der Periode vorausahnt und Jahrzehnte vorher so klar verkündet, daß sie cuch noch im großen Zug des Geschehens viel, viel später ihre unabänderliche Gültigkeit haben. Lersch hat seinen Weg allein machen müssen, und er war schwer genug, ehe die Gemeinschaft des Dritten Reiches begründet war und seine Stimme gehört wurde. Wie so manchen anderen, trieb ihn die Sehnsucht in die Ferne,

aus einer Jugend, die um die Jahrhundertwende von der Welt der „ Erwachsenen“ nicht verstanden wurde. Sein Weg führte ihn nach der Schweiz, nach Wien, wo er einen ganzen Winter lang weder Obdach noch Arbeit hatte. Auch nach Italien ist er gewandert, bis ihn sein Unbefriedigtſein wieder nach Deutschland zurückführte. Und kaum hatte er den mütterlichen Boden wieder betreten, als der große Krieg sein Opfer auch von ihm forderte. Er hat den Krieg in allen seinen Niederungen erlebt, er hat auch das Wunder todesmutiger Gemeinſchaft erfahren. Und wenn es dafür eines Be= weises bedürfte, so werden jene Zeilen ewig zum Gedenken an ihn mahnen, die das Bekenntnis der Jugend zum Opfer an der Front sind:

,,Laß mich gehn, Mutter, laß mich gehen! All' das Weinen tann nun nichts mehr nüßen, Denn wir gehn das Vaterland zu ſchüßen . Laß mich gehn, Mutter, laß mich gehen! Einen lezten Kuß will ich vom Mund dir küſſen Deutschland muß leben und wenn wir sterben müſſen !" Das war das Bekenntnis von Millionen junger Deutscher in der Zeit von Deutſchlands größter Gefahr. Es ging wie ein Lauffeuer durch das Reich, und Lerſch erzählt einmal von einem Soldaten, der zu ihm gekommen sei in der Zeit der Winterschlacht in der Champagne, wo er eines Abends zu ihm sagte : „ Du, die Alten glauben, daß morgen die Franzosen den großen Durchbruch machen. Da weiß keiner, wer am Leben bleibt ; wir haben alle nach Hause geschrieben. Weil wir nun keine Leute sind, die ſich viel mit Schreiben abgeben, da haben wir ein Gedicht in unseren Brief geschrieben, darin ſteht alles, was wir der Mutter, dem Vater, der Frau oder der Braut sagen wollen. Hier, du fannst es dir auch abschreiben !" Aber Hein brauchte es sich nicht mehr abzuschreiben! Er hatte die Feder geführt für das Erfenntnis von Millionen, und seine, des Kesselschmieds Stimme, war die Stimme des einfachen Volkes. Und so sollte es bleiben. Die vielen Lieder, die er in der Zeit des großen Kampfes schrieb, fanden ihre innere Wiederholung auch nach dem Kriege, als er das Fühlen und Denken der Schaffenden in seine Verse kleidete als einer, der eine Stimme fand für die Arbeiter aller Schichten und aller politiſchen Lager, weil er immer wieder das Unabänderliche, das Schicksal des Arbeiters sang, seine

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Arbeitsehre Seele.

und

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,,Räder, die rollen, Feuer, die flammen, Männer, die wollen, Gehören zusammen."

Er hat kein Dichter werden wollen, er hat sich nicht bemüht, in den Wettstreit mit jenen zu treten, die Dichter von Beruf werden wollten. Er sagte einmal zu einem Lehrer, der ihm danach fragte, ob er nicht etwas geschrieben habe : „Wenn so viele berühmte Dichter Lieder dichten, was helfen dann die Verſe eines Kesselschmiedes?" Nein, was er schrieb, das mußte er schreiben, nicht weil er es wollte, sondern weil das Schicksal ihn zum Sprecher der Schaffenden gemacht hatte. Und auch dann, als er den Schmiedehammer aus der Hand gelegt hatte, und als die Krankheit an seinem Leben zehrte, da wollte er nichts ſein als Dolmetsch des Lebens der Werkmannsleute, der ewigen Bauer der Nation. In einem Briefe hat er einmal geschrieben, daß über seinem Arbeitstische eine ,,richtige Bergmannslampe “ hänge, die ihm ein alter Kumpel nach seiner letzten Fahrt gegeben habe. Daneben glühe ihm das Hakenkreuz schwarz und weiß auf rotem Grund , und schließlich noch sei das Bild eines Arbeiters mit dem Breßlufthammer der letzte Schmuck. Die Bergmannslampe beleuchtet meine Dichterei“, schrieb er an Max Barthel,,,und die Faust des alten Kumpel soll mich treffen, wenn ich etwas dichte, was nicht so wahrhaftig ist wie das Leben eines Bergmannes. Wenn ich Kultusminister wäre, so müßten alle Poeten für ein Jahr in den Pütt, damit sie einen Begriff von Menschenähnlichkeit bekämen ." So wahrhaft ist er immer gewesen, der Kessel =

schmied mit dem schmalen, kleinen Körper. Und die Gewalt seiner Verſe iſt auch in die Reihen der Jugend eingedrungen, die heute auf neuen Straßen seine Lieder singt: „ Erde lieb, Erde treu, unſer Kampf, unſer Glück, Wir sind dein, dein in Arbeit und Not. Wie du uns geboren kehren wir zu dir zurück. Dein im Leben, getreu dir im Tod; Beine lang, fest im Schritt! Augen auf, froh im Tritt! Neues Licht überhellt unsere Heimatwelt, Im Wind, wo wir gehen, da geht Deutſchland mit!" Immer noch, wenn bedeutende Menschen gestorben sind, haben die Kleinlichen gemeint, nun mit ihrem Urteil, das sie dem Lebenden gegen= über zu sagen zu feige waren, herauskommen zu können. Niemand hat über Heinrich Lersch etwas Böses zu sagen gewußt. Seine Bescheidenheit hat es verhindert, daß ihm Feinde erwachsen wären. Seine Glut hat die Ängstlichfeit der Kleinlichen mit vorwärts gerissen. Sein Glaube an die Sendung des Arbeiters ist ihm durch das Reich Adolf Hitlers gelohnt worden. Er wurde Mitglied der Deutschen Dichterakademie - und war selbst verwundert, daß er nun nicht mehr der Keſſelſchmied war, sondern den Ehrennamen „Dichter“ trug. Die ihn kannten werden nie das Wunder der Natur vergessen : das aus dem kleinen, von der Arbeit verglühten Körper ſo ſchöne Klänge ertönen ließ. Seine Gedichte sind Lieder. Lieder aber, die das Volk singt, sind unvergeßlich. Und so brauchen wir die Nachfolgenden nicht daran erinnern, des Kesselschmiedes Lersch zu ge= denken, weil ihn die Mütter in die Herzen der Jugend singen.

Ideal und Verwirklichung Dokument zum historischen Kampf des Führers – Der dritte Band von Rosenbergs „Blut und Ehre“: „Kampf um die Macht“ NSK Demnächst erscheint im Zentralverlag Franz Eher Nachf. ein neues Buch von Reichsleiter Alfred Rosenberg als dritter Band von „ Blut und Ehre" unter dem Titel „ K a m p f um die Macht“, Aufsäße aus den Jahren 1921 bis 1933. Die Aufsätze beweisen, daß von Anfang an die Stellungnahme Rosenbergs zu weltanschaulichen Fragen eindeutig und gleichbleibend war. Auch die außenpolitiſchen Beiträge zeigen, wie sich die Richtigkeit seiner Fest= stellung vor längeren Jahren im Laufe der Zeit herausgestellt und in unseren Tagen sich endgültig bestätigt hat. Darüber hinaus bringt das Werk zeitgeschichtliche Einzelheiten aus dem Schicksal Deutschlands in der Nachkriegszeit. * Eine Weltanschauung kann nur dann das Fundament der inneren Haltung eines Volkes bleiben, wenn ihre innere Reinheit und Klarheit von Anfang an mit aller Kraft geſchüßt wird. Die Geschichte lehrt, wie Weltanschauungen zusammenbrechen, die nicht von Anbeginn an ihre Hauptaufgabe in der Bewahrung ihres eigenen Wesens vor Verfälschungen und Abirrungen sehen.

Ein warnendes Beispiel eines gewiß gewalti= gen und genialen Protestes gegen die welt= anschauliche Überfremdung unseres Volkes durch die Idee von 1789 war die Romantik. Daß sie ihre Aufspaltung und Zersplitterung in zahllose wissenschaftliche, künstlerische und politische Richtungen nicht zu verhindern vermochte, nahm ihr zwar nicht die Kraft, geiſtige Leiſtungen zu schaffen, die jede für sich noch heute lebendig weiterwirken, diese Aufspaltungen machten es aber der Romantik unmöglich, die totale Er = neuerung des Volkes aus weſensgemäBem scharf umriſſenem Geist heraus zu vollziehen. Zur machtmäßigen Durchsetzung der nationalsozialistischen Weltanschauung mußte deswegen vor allem die Sorge um ihre Reiner ha ltung hinzukommen. Der Überwindung solcher Gefahren, die oft genug die junge Bewegung bedrohten, diente ein erheblicher Teil jener Arbeiten Alfred Rosenbergs, die in Kampf um die Macht“, dem nunmehr erscheinenden dritten Band von Blut und Ehre“ Auszüge von 1927 bis 1933 zusammengefaßt sind. Die erste und wesentlichste Aufgabe im

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NSK Folge 136 Dienste der Reinerhaltung der Idee mußte die Sicherung ihrer Einheit sein. Denn diese Weltanschauung ist Ausdruck eines bestimmten Lebensgefühls, das wiederum aus einer bestimmten Rassenseele fließt. Die Werte, die diesem Lebensgefühl gemäß die Höchstwerte find, dürfen nicht auseinandergerissen werden. Denn die Einheit dieses Lebensgefühls dokumentiert sich geradezu in der Empfindung dieser Werte als Höchstwerte. Ließen wir die Ehre als Grundprinzip der Weltanschauung fallen, so würde diese Weltanschauung ebenso entstellt, wie wenn wir auf den Sozialismus allein die Ehre gründen wollten. Mit eisernen Ringen tettet Rosenberg die Werte aneinander, damit keiner verlorengehe. Er entwickelt die Grundsäge der leiblichen and seelischen geistigen Einheit, des Ineinandervon Ideal und Verwirt= greifens lichung ; Gedanke und Tat bindet er fest zusammen, wenn er betont : „ Ideen und Ideale fönnen aber nur dann wirklich fruchtbar sein, wenn sie von edelstem Volkstum ausgehen und auch weiter auf die Klärung, Stärkung und Verteidigung und Durchsetzung dieses Volkstums abzielen." Unantastbar ist auch die Einheit unseres nationalsozialistischen Grundcha rafters , die Zerreißung des Wertes Nationalsozialismus muß abgelehnt werden : „ Darum halten wir es für zweckmäßig, von der Bezeich= nung nationaler Sozialismus“ abzusehen und die Bezeichnung Nationalsozialismus beizube: halten. In dieser einen Wortprägung soll sich die neue staatliche Synthese versinnbildlichen." Wäre es dem Führer nicht gelungen, die Einheit der Weltanschauung zu wahren und hätten Rosenbergs Stellungnahmen gegen die Zerreißung der Grundwerte der Idee nicht überzeugt und ihre Ziele erreicht, ſo wäre es zu verschiedenen Richtungen“ und „ Flügeln" in der Bewegung gekommen, von denen jede Gruppe einen anderen Wert als Höchstwert proklamiert hätte. So bestand der ideologische Hintergrund scheinbar verwandter Gruppen in der Trennung von Nationalsozialismus und Sozialismus , die Rosenberg bekämpft hatte. Der Sozialismus wurde von diesen Sektierern aus dem Ganzen der Weltanschauung herausgerissen und der= absolutiert. Die Erhaltung der Einheit der Grundwerte, die so dringend geboten war, stellte eine zweite Aufgabe : Diese Werte mußten in ein be= stimmtes Verhältnis zueinander, in eine be = stimmte Ordnung gebracht werden. Und auch der Errichtung dieser Ordnung ist ein erheblicher Teil der Auffäße dieses Buches gewidmet. Das diesen Werten zugrunde liegende Lebensgefühl macht die einen zu Höchstwerten, die anderen zu Werten minderen Grades. Zugleich hiermit rechnen diese weltanschaulichphilosophischen Arbeiten mit den Werten der Bergangenheit ab. In diesem Sinn weist zunächst Rosenberg den Monarchisten und Republikanern nach, daß der über der Begriff des Volkes Staatsform steht. Der Autorität des Staates, die nicht mit den Interessen des Volkes zusammenfalle, könnten wir keine Dafeinsberechtigung zuerkennen, und die Frage Monarchie oder Republik sei in diesem Sinne eine durchaus zweitrangige. Auch das Ideal ,,Ruhe und Ordnung“ könne gar keine lette Gültigkeit beanspruchen, denn es sei nur bes

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dingt geeignet als Mittel zum allein gültigen Zwecke der Erhaltung des Volkes . In ähnlicher Weise sezt sich Rosenberg mit allen wahren und scheinbaren Werten auseinander, der Höchstwert des Volkes wird sogar noch über die Idee gestellt, die auch nur im Dienst am Volke ihren Wahrheitsanspruch rechtfertigen könne : „ Ideen und Ideale haben nur dann dauerhaften Wert , wenn sie nicht nur die Vergangenheit verklären, sondern wenn sie eine Glaubenskraft für die Zukunft be= funden". Immer wieder vollzieht Rosenberg neue Wertungen in Geschichte, Kunst und den Das anderen Bereichen völkischen Schaffens. Gefüge der Grundwerte, das immer flarer durchleuchtet wird, gibt jedem einzelnen den ihm zukommenden Rang. Daß jeder Wert in dem ihm gegebenen Rahmen Anerkennung erhält, sich durchsetzt und bestimmend wird, das ist das dritte große weltanschauliche Thema dieses Buches : So verteidigt, um ein paar Beiſpiele zu nennen, Rosenberg die Persönlichkeit gegen den Kollektivismus, statt öder Gleichmacherei und Nivellierung der deutschen Kultur fordert er Kulturgestaltung aus den Kräften der Landschaft und den Besonderheiten des Volkscharakters heraus, dem müden und glaubenslosen Geſchichtsbild Spenglers sezt er eine Schau entgegen, die die Wiedergeburt des Abendlandes kommen sieht und an die Kräfte appelliert, die durch ihre rassischen Fähigkeiten in der Vergangenheit Staaten und Kulturen schufen. Der Kampf für die Ehre und Frei . heit Deutschlands wird in vielen Aufsägen leidenschaftlich geführt. Rücksichtslos werden die Methoden der verschworenen Feinde eines ehrbewußten Deutschlands, die Juden und Freimaurer, aufgedeckt und gekennzeichnet. Und Zeugnisse vergangener Schreckenstage sind die Kampfansagen und Auseinanderſeßungen mit den erbärmlichen Bundesgenossen der Feinde Deutschlands, den Marxisten, den Führern des Zentrums und den bürgerlichen Parlamentariern. Die Aussichtslosigkeit der Erfüllungspolitik und ihre Gefahr für Deutschland fordern scharfe Polemik heraus. Und wir sehen, wie schon vor 16 Jahren die Weltgefahr des Bolschewismus erkannt wurde, wie fernfichtig die Mächte der Zukunft geschaut, allein gegen eine Welt von Feinden der Entschei= dungskampf begonnen wurde. Wir sehen da mals am Horizont die Notwendigkeiten und Kräfte sich abzeichnen, die heute offensichtlich das Weltgeschehen bestimmen. So sehen wir in diesem neuen Buch ein Dokument der jüngst vergangenen Geschichte , vor allem aber eine weltanschau= liche Grundlegung, die im täglichen Ringen um die Gestaltung des politischen Willens der Nationalsozialisten während der Kampfzeit ents standen ist. Aus diesem Ringen sehen wir in den Aufsätzen die Einheit der Idee, die Ordnung ihrer Höchstwerte und die Entfaltung ihrer einzelnen Werte sich herauskristallisieren. Somit entsteht ein wichtiger, für jeden Natio nalsozialisten unentbehrlicher Beitrag zum historischen Kampf des Führers. Wiesen einst die Aufsäge der jungen politischen Bewegung die Richtung und bezeichneten sie der Gefolgschaft den Weg des Führers, so werden sie num, der Vergessenheit entrissen, mithelfen , für alle Zukunft die Einheit des Willens unseres Volkes sicherzustellen. Helmut Merzdorf.

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N G K Conder die nst Das Deutſche Recht

Immer wieder Führerflucht

Führerflucht soll höher beſtraft werden – Maßnahmen zur Hebung der öffentlichen Verkehrsmoral

NSK über die Schuldfrage bei einem Kraftfahrzeugunfall gehen die Meinungen oft sehr auseinander. Einig sind sich aber alle Verkehrsteilnehmer dann, wenn es sich dazuhin um eine sogenannte Führerflucht nach einem Unfall handelt. Es wird zwar einer langen und eindringlichen Erziehung bedürfen, bis das Gefühl der Verkehrsgemeinschaft und die sich daraus ergebenden Grundgeseze allen Volksgenossen in Fleisch und Blut übergegangen sind ; als einen besonders verwerflichen und unver = zeihlichen Verstoß gegen die öffentliche Verkehrsmoral empfindet aber jeder anständige Verkehrsteilnehmer ein Vergehen der Führerflucht, wenn nämlich der Führer eines Kraftfahrzeuges es nach einem Unfall unternimmt, sich der Feststellung seines Fahrzeugs und seiner Person durch die Flucht zu entziehen.

Wenn der Polizeibericht gezwungen ist, anläßlich eines Unfalls zu melden, daß das beteiligte Kraftfahrzeug unerkannt entkommen ist

schnell dahinbrausende Stromlinienwagen mit faſt phantaſtiſchen Geschwindigkeiter.. Die Motorisierung des Verkehrs hat bei uns in Deutschland in den letzten Jahren unverhält nismäßig starf zugenommen. Angesichts dieser Tatsache des immer zunehmenden, dichteren und schnelleren Verkehrs erfordert das nationalsozialistische Rechtsdenken eine sofortige Heraufsehung des Strafrahmens für die Führerflucht. Gewiß bestand schon seither eine Straferhöhung bis zu einer Gefängnisstrafe von höchstens 6 Monaten für das vorsätzliche Verlassen einer bei einem Unfall verletzten Person in hilfloser Lage (bei mildernden Umständen aber auch nur Geldstrafe !) .

Die nationalsozialistische Gesetzgebung hat auch in § 330c des Strafgesetzbuches die Pflicht zur Hilfeleistung bei Unglücksfällen, wenn diese nach gesundem Volksempfinden geboten ist und ohne erhebliche eigene Gefahr und Verletzung anderer wichtigen Pflichten durchgeführt werden kann, ausdrücklich ausgesprochen und den Ver=

und von dem Täter jede Spur fehlt, so durchzudt einen jeden das Gefühl, daß hier wieder. einmal ein Mensch mit bedenklichem Charat-

stoß hiergegen (nicht nur das „ Verlassen“) unter schwerere Strafe gestellt. Nicht immer liegen

terfehler am Werk gewesen sein muß , deſſen verbrecherischer Wille dahin ging, sich der Ver=

dieser

antwortung auf alle Fälle zu entziehen.

Solche

Gesinnung und solches Tun erheischt zum Zwede der Sühne, Abschreckung und Erziehung die entsprechend scharfe und strenge Strafe — auch be= sonders im Interesse und zum Schuße der anständigen Fahrer und Fußgänger. Um so erstaunter muß man ſein, wenn man feststellt, doß die Höchststrafe bei einer solchen Führerflucht eine Gefängnisstrafe von 2 Monaten ist. Die Androhung von Geldstrafe oder höchstens 2 Monaten Gefängnis für ein Vergehen der Führerflucht ist völlig unzulänglich. Es handelt sich dabei allerdings auch um eine Vorschrift (§ 22) des Kraftfahrzeuggesetzes, das aus dem Jahre 1909 stammt. Seither hat sich der Verkehr in ungeahnter Weise entwickelt. Aus langsam sich fortbewegenden Vehikeln wurden.

aber die Voraussetzungen für die Verlegung Bestimmungen vor oder lassen sich

wenigstens nicht nachweisen, wo aber dann bestimmt eine gewöhnliche Führerflucht sich fest= stellen läßt. Dieses wirklich schwere Unrecht der Führerflucht will aber das Rechtsgefühl heute schwerer gefühnt wissen, als es nach dem Kraftfahrzeuggesetz von 1909 möglich ist. Wenn auch im kommenden Strafrecht die „ Führerflucht" zur „Vers tehrssünderflucht“ und damit auch auf alle Bes teiligten bei einem Unfall (nicht nur auf Kraftfahrzeugführer) ausgedehnt werden soll und dafür ein viel weiterer Strafrahmen vorgesehen ist, so tut doch eine sofortige Abhilfe möglichst Zuge der Neuverfassung der Verkehrsord=

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nung not. Führerflucht ist ein Verbrechen und gehört als solches be = straft. Dr. O. J.

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Treu und

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Glauben bei

Vertragsabſchlüſſen

Der geſchäftsungewandte Volksgenoſſe iſt „ hereingefallen ” — Schulung für den rechtsgeschäftlichen Verkehr des täglichen Lebens

NSK Es gibt zahlreiche Unternehmen , die die von ihnen hergestellten Waren absetzen, ohne daß bei den betreffenden Käufern überhaupt eine Verwendung für die Kaufgegenstände gegeben ist. Wie häufig kommt es vor, daß eine Hausfrau zu dem Kauf eines Staubsaugers überredet wird, obgleich der Haushalt eines Staubsaugers nicht bedarf. Darüber hinaus geschieht es ferner, daß teure Hausgeräte solchen Volksgenossen aufgedrängt werden, deren Einkommen in keinem Verhältnis zu der Ausgabe steht. Der Geschicklichkeit eines Vertreters und seiner Überredungskunst ist es aber ge= lungen, die von dem einfachen Volksgenossen gegen den Ankauf vorgebrachten Bedenken zu zerstreuen und den Vertrag zustande zu bringen. Wenn dann später die Ratenzahlungen nicht mehr eingehalten werden und die Lieferfirma Klage erhebt, können die Käufer vor dem Ge= richt nicht damit gehört werden, daß ihr Einkommen kaum ausreicht, um den notwendigen Lebensbedarf zu bestreiten. So außerordentlich bedauerlich es in vielen Fällen ist, geht es doch nicht an, die schwierige finanzielle Lage als Grund ausreichen zu lassen, um jemanden von der Erfüllung eines Vertrages loszusprechen. Auch die Tatsache, daß es nur der Überredungskunst des Vertreters gelungen ist, einen Vertrag zum Abschluß zu bringen, genügt nicht, die vertragliche Verpflichtung zu beseitigen. Ganz anders ist es aber zu beurteilen, wenn ein Vertreter bei seiner Werbung unredlich vorgegangen ist. Das geschieht häufig in der Weise, daß übertriebene Zusicherungen hinsichtlich des Kaufgegenstandes gemacht werden. In solchem Falle gibt das Recht dem Käufer die Möglichkeit, von dem Vertrage sich loszusagen. Nicht immer liegen jedoch die Dinge so einfach. Die Lieferfirma ist darauf bedacht, unter allen Umständen einen gültigen Kauf abzuschließen. Sie versucht dieses Ziel dadurch zu erreichen, daß sie sich von dem Käufer einen Vertrag unterschreiben läßt, in dem die Bestimmung sich findet, daß mündliche Erklärungen des Vertreters keine Gültigkeit haben sollen. Wenn nun ein Vertreter durch Zusagen und Versprechungen, die über seine nach dem vom Käufer unterschriebenen Vertrag reichende Bevollmächtigung hinausgeht, einen Volksgenossen zu einem Kauf bewogen hat, wird die Lieferfirma diesem gegenüber sich darauf berufen, daß es dem Vertreter nach dem Vertrage nicht erlaubt war, solche Abmachungen zu treffen. Welchen von beiden Parteien steht das Recht nun zur Seite ? In einem ähnlichen Fall handelt es sich um den Abschluß von Versicherungsverträgen. Eine große Anzahl von Gesellschaften befassen sich damit, Versicherungsverträge mit nur geringen Versicherungssummen bei Zahlung von geringen Prämien abzuschließen. Sie wenden sich naturgemäß an die Bevölkerungsschichten, die nur über ein geringes Einkommen verfügen. Die Werbung auf Abschluß eines Versicherungs-

vertrages geschieht auch hier durch Vertreter. Vor Abschluß eines Vertrages muß der zu Versichernde einen Fragebogen ausfüllen. Die darin gestellten Fragen nach dem Gesundheitszustand, nach etwaigen früheren Krankheiten und Ope= rationen usw. müssen wahrheitsgemäß beantwortet werden. In den meisten Fällen füllen die zu Versichernden den Fragebogen gar nicht selbst aus ; vielmehr übernimmt das der Vertreter. Es kommt nicht selten vor, daß gewiſſenlose Vertreter die wahrheitsgemäß erteilten Angaben über den Gesundheitszustand uſw. nicht entsprechend in dem Fragebogen wermerken, sondern das Vorliegen etwaiger an= gegebener Krankheiten und dergleichen verneinen. Durch diese betrügerischen Machenſchaften erreicht der Vertreter, daß der Vertrag mit der Versicherungsgesellschaft zustande kommt und er selbst seine Provision ausbezahlt erhält. Später stellt sich durch irgendwelche Umstände, meist durch den kurz darauf eingetretenen Tod des Versicherten, heraus, daß der Fragebogen falsch beantwortet worden war. Die Versiche rungsgesellschaft weigert sich dann, die Verſicherungssumme auszubezahlen. Die Weigerung wird damit begründet, daß die Fragen auf dem Aufnahmeantrag von dem Versicherten wahrheitswidrig beantwortet worden seien, obgleich

Rechtspolitik der lehten Woche Eine Fachschule

des deutschen Rechtsstandes NSK Das vom NS.-Rechtswahrerbund eingejezte ""Arbeitswerk zur Förderung des Berufseinsatzes deutscher Rechtswahrer“ veranstaltet, wie in der Presse mehrfach gemeldet wurde, Vorbereitungslehrgänge für die Prüfung zum ,,Wirtschaftstreuhänder NSRB . " Für die com Rechtswahrerbund betreuten Berufsangehörigen wird hier die eigengesetzliche Entwicklung, die seinen verschiedenen Berufskategorien entspricht, in Form der nachträglichen fachlichen Schulung vorangetrieben. Nach den Worten des Reichsrechtsführers handelt es sich um eine glückliche Selbsthilfemaßnahme des Rechtsstandes. Das Ziel des hier angedeuteten Entwicklungsweges ist es, daß man mit der Vorstellung des Wirtschaftsprüfers und Wirtschaftstreuhänders „ eine ganz klare Funktionenreihe der Leistungen verbindet, die nach allgemeinen Voraussetzungen von den Trägern dieser Titel verlangt werden kann“. Der im Ablauf des Wirtſchaftsgeschehens freiberuflich tätige Rechtswahrer, ebenso der Wirtschaftstreuhänder, der unter dem Gesetz der Verantwortung gegenüber Volk und Staat steht, sind der Berufstyp , der aus der Fülle der heute noch gegebenen Vorbildungsmöglichkeiten herauswachsen soll. Diesen Zielen dient die Arbeit in den Lehrgängen des NS.-Rechtswahrerbundes .

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er durch seine Unterschrift die wahrheitsgemäße Beantwortung versichert habe. Tatsächlich hatte der Versicherte aber geglaubt, als er seine Unterschrift leistete, der Fragebogen sei seinen Angaben entsprechend von dem Vertreter ausgefüllt worden. In den hier geschilderten Fällen erhebt sich nun die Frage, wer von den beiden Vertragsteilen muß die Nachteile auf sich nehmen, die aus dem unredlichen Verhalten von Vertretern erwachsen. Die Gerichte nehmen den Standpunkt ein, daß in dem ersteren Fall die Lieferfirma wegen der übertriebenen Zusicherungen des Vertreters nicht hafte, weil der Kaufvertrag eine entsprechende Bestimmung enthalten habe, und daß in dem zweiten Fall die Versicherungsgesellschaft deshalb nicht für das Verhalten des Vertreters einzustehen habe, weil es Obliegenheit des Versicherungsnehmers selbst geweſen ſei, für die richtige Ausfüllung des Fragebogens Sorge zu tragen. Der hier kurz gekennzeichnete Rechtsstandpunkt kann eine Billigung nicht fin= den. Hierfür sind zwei Gründe anzuführen : 1. Diejenigen Unternehmen, die durch Vertreter mit den Volksgenossen in rechtsgeschäftliche Be= ziehung treten, haben es allein in der Hand, solche Kräfte anzustellen, die anſtändig und redlich bei ihrer Werbung vorgehen. Dieser Sachlage entsprechend wäre es gerecht, den Unter-

nehmer für seine Hilfskräfte einſtehen zu laſſen. Es würde damit auf sie ein Druck dahin ausgeübt werden, bei der Auswahl eines Vertreters sorgfältig vorzugehen. Der hier vertretene Rechtsstandpunkt hätte somit einen erheblich erzieherischen Wert. 2. Es fehlt dem deutschen Volk bisher an einer Kenntnis unseres Rechts. Vor allem ermangelt es jeglicher Schulung in dem rechtsgeschäftlichen Verkehr des täglichen Lebens. Wenn aber der einfache Volksgenosse nicht weiß, wie er sich in rechtlichen Dingen zu verhalten hat, um sich vor Schaden zu bewahren, dann ist es unbillig, auf seine mangelnde Schulung bei der Entscheidung von Rechtsstreitigkeiten feine Rücksicht zu neh men. Das würde legten Endes nichts anderes bedeuten, als ihm eine Verantwortung aufzubürden, ohne ihn vorher in den Stand geſetzt zu haben, der Verantwortung gewachsen zu sein. Es muß zunächst unsere Aufgabe sein, jeden Volksgenossen im Recht zu unterweisen und zu schulen. Das geschieht zweckmäßig bereits in der Schule, in den Organiſationen und durch Beröffentlichungen der Tagespreſſe. Solange dieser Zustand nicht erreicht ist, muß insbeson= dere den einfachen Volksgenossen mehr Rechtsschutz zugebilligt werden, als vielleicht auf die Dauer gesehen zweckmäßig und gut ist. Dr. H. J.

Gerade für die Ferien :

Reiseärger kann

vermieden

werden

Winke und Ratschläge für den Eisenbahnverkehr – Auch ein Beitrag zur Erholung NSK In der Ferienzeit kann man häufig feststellen, daß es zu unliebſamen Auseinanderſegungen mit den Reichsbahnbeamten oder Mitreisenden nur deshalb kommt, weil viele Volksgenossen über die auf einer Reise zu beachtenden Vorschriften vollkommen im Unklaren sind. Als Hauptregel ist zu beachten, daß der Reisende sich den Anordnungen der Eisenbahnbeamten zu fügen hat. Deren Bestreben, mit Takt und Entgegenkommen, aber auch mit der erforderlichen Tattraft für eine schnelle und geregelte Abwicklung des Verkehrs zu sorgen, bedarf unbedingt der Unterstützung. Wenn die Beamten für Aufrechterhaltung der Ordnung und Sauberkeit in den Zügen sorgen, zB. das Beschmutzen der Sitzpläge durch Auflegen der Füße verhindern oder überlaute oder gar betrunkene Fahrgäste zur Ruhe verweisen, so handeln sie im Gesamtinteresse der Reisenden. Es muß deshalb erwartet werden, daß ihnen ihr gerade in der Hauptreisezeit gewiß nicht leichter Dienst nicht noch durch Parteinahme der Mitreiſenden gegen den Beamten unnötig erschwert wird. Wer sich den Anordnungen nicht fügt , kann von der Beförderung ausgeschlos = jen werden ; er hat keinen Anspruch auf Erstattung des Fahrpreises und der Gepäc fracht. Wichtig sind sodann die Bestimmungen über die Fahrkarte. Zu ihrer Löſung muß sich der

Reisende frühzeitig am Bahnhof einfinden, da der Anspruch auf Verabfolgung einer Fahrkarte fünf Minuten vor Abfahrt eines Zuges erlischt. Der Fahrkartenschalter ist mindestens eine Viertelstunde vor der Abfahrt geöffnet. Sofort nach Empfang der Karte ist zu prüfen, ob das Ziel der Reise, der Fahrt= weg, die Wagenklaſſe uſw. richtig angegeben sind und der zurüderhaltene Betrag stimmt. Meistens wird die Fahrkarte erst im Zuge ge= prüft. Dann ist es aber für eine Reklamation zu spät. Kann man eine Fahrkarte nicht bis zu der Endstation der Reise erhalten, so muß man die Zuschlagkarte für Eil- oder Schnellzüge besonders ausstellen und ausdrücklich für die ganze zu be = nugende Strede gültig schreiben lassen, da sonst die Zuſchlagkarte nur in Verbindung mit der Fahrkarte für die von dieser nachgewiesenen Teilstrecke gilt. Die Geltungsdauer der gewöhnlichen Fahrkarte beträgt vier Tage. Die Reise muß also spätestens am vierten Tage nach der Lösung bis abends 24 Uhr beendet sein. Das gilt auch, wenn die Fahrt unterbrochen wird, was auf der Hin- und Rückreise je einmal zuläſſig ist. Urlaubskarten sind zwei Monate gültig, bei ihnen kann die Rückfahrt viermal unterbrochen werden. Als Unterbrechung gilt nicht das ledig = lich durch den Fahrplan verursachte Erwarten des nächsten Anschluß =

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zuges. In diesem Fall kann man die Sperre ohne Unterbrechungslochung der Fahrkarte Durchschreiten, selbst wenn eine Übernachtung . erforderlich ist. Einen zur Abfahrt bereitstehenden Zug darf man ohne gültige Fahrkarte nur betreten, um das Handgepäck in den Wagen zu schaffen oder um hilfsbedürftige Personen sowie Frauen oder Kinder unterzubringen. Wer sonst ohne Fahrfarte einen Zug betritt, hat das doppelte des Fahrpreises zu zahlen. Hat ein Reisender chne Fahrkarte im Zug Plaz genommen und mel Det er sich unaufgefordert dem Schaffner oder Zugführer, so hat er nur den ordentlichen Fahrpreis, jedoch mit einem Zuschlag von 50 Pf. zu zahlen. Ein solcher Zuschlag wird aber nicht erhoben, wenn der Reisende auf einem Anschlußbahnhof aus Zeitmangel eine Fahrkarte nicht lösen kann oder wenn er sich im Zuge entschließt, über die ursprüngliche Zielſtation hinauszufahren. In bei= den Fällen muß er sich aber sofort unaufgefor= dert beim Schaffner melden. Viel Unklarheit besteht auch noch über das Pläßebelegen. Wohl ist der Reisende berech= tigt, seinen Sizplak zu verlassen (3B. um in den Gang zu treten oder den Speisewagen aufzusuchen) , ohne das Anrecht auf diesen Plaz zu verlieren. Vorbedingung ist jedoch , daß er den Sizplak deutlich er = fennbar belegt. Es genügt also nicht, daß er über dem Plak sein Gepäck unterbringt oder daß er seinen Mantel oder seinen Hut aufhängt. Vielmehr muß die Sizfläche der Bank belegt sein und zwar mit einem dem Reisenden gehörenden Gegenstand (zB. Koffer, Tasche, Hut, Mantel) in deutlich erkennbarer Weise. Ein Hinlegen von Zeitungen ist nicht ausreichend. Wer mehr Plätze belegt, als ihm für sich und für die mit ihm reisenden Personen zustehen, hat 3 RM. zu entrichten. Häufig entsteht Streit unter den Reisenden, weil sie sich über das Öffnen und Schließen der Fenster, der Lüftungsvorrichtungen oder der Türen nicht einigen können. Während es dem einen zu heiß ist, dem andern die Luft zu verbraucht erscheint, verlangt der dritte, daß die Heizung angestellt wird , der vierte kann keinen Zugwind vertragen und der fünfte erschauert unter Erkältungserscheinungen. Hier muß in erster Linie durch vernünftige Einsicht und Rücksichtnahme ein Aus gleich erstrebt werden. Dieser läßt sich zB. dadurch ermöglichen, daß während der Fahrt die Fenster oder Türen geschlossen gehalten werden, daß dagegen auf den Haltestellen durch er-

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Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

NSK- Nachrichten

Zu NSK Folge 136

Technische Hochschule in der Erntehilfe An der Spitze der Rektor, der SA.-Brigadeführer v. Arnim NSK München, 16. Juni. Wie mitgeteilt wird , geht der Rektor der Technischen Hochschule Berlin, SA.-Brigadeführer v. Arnim, in dieſem Sommer in die Erntehilfe. Seinem Vorbild und Beispiel hat ein Teil der Dozenten und Professoren der Technischen Hochschule Berlin und der Großteil der Studenten Folge geleistet. Dieser Einsag verdient deshalb die besondere Anerkennung, da die Technischen Hochschulen in diesem Jahr infolge des Zwiſchenſemeſters nur sechs Wochen Ferien haben. Der Einsaz der Technischen Hochſchule Berlin erstreckt sich über vier Wochen .

Der Reichsstudentenführer hält die Feuerrede Deutsche und nordländische Studenten begehen gemeinsam die Sonnenwende NSK Berlin, 16. Juni. Die Sonnenwende , die wie immer als flammendes Bekenntnis den Abschluß der Reichstagungen der Nordiſchen Geſellſchaft bildet, wird von der Jugend getragen. Auf der erstmals in dieser Form durchgeführten Sonnenwende der 2. Reichstagung sprach der Reichsjugendführer von Lübeck aus über den Rundfunk zur ganzen deutschen Jugend . Im folgenden Jahre war es der Arbeitsdienst , der der Sonnenwende der 3. Reichstagung der Nordischen Gesellschaft das Gepräge gab. In diesem Jahre sind es die Studenten, die sich um den Holzstoß scharen. Und nicht nur die deutschen Studenten, denn zum erstenmal nehmen Abordnun = gen der nordländischen Studenten daran teil , die gemeinsam mit ihren deutschen Kameraden das alte Fest der Sonnenwende begehen werden. Der Reichsstudentenführer Dr. Gustav Adolf Scheel hält die Feuerrede am Holstentor, einem alten Zeugen und WahrDie zeichen wehrhaften hansischen Geistes. Klänge des anschließend von der Wehrmacht gespielten Großen Zapfenstreiches werden die diesjährige vierte Reichstagung der Nordischen Gefellschaft beschließen. Neue Heimstätten und Volkswohnungen

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und Boden zu entsprechenden Sägen zur Verfügung stellen. Die Stadt kann sich auf dieſe Weise ihrer Aufgabe zur Beschaffung billiger Arbeiterwohnungen in verstärktem Maze widmen. Von den kürzlich durch Stadtrat Pfeil für Berlin angekündigten 1000 Heimstättenvorhaben für 1937 wurden 400 in Angriff genom men. Auch die restlichen 600 werden im Laufe des Jahres vollendet. Bisher sind in Berlin durch städtische Siedlungsträger und gemeine nügige Wohnungsunternehmen in 4 Bauabschnitten 3689 Heimstätten errichtet worden .

Der Stabschef in Lübeck und Frankfurt a. d . Oder NSK Berlin, 16. Juni. Stabschef Luze, der zurzeit an der Fahrt der Alten Garde durch die Gaue Ostpreußen und Danzig teilnimmt, wird am Sonnabend , dem 19. Juni, an der Reichstagung der Nordischen Gesellschaft in Lübeck und am selben Tage nachmittags sowie am Sonntag, dem 20. Juni, in Frankfurt a. d. Oder bei den Sportwettkämpfen der SA.-Gruppe Ostmark anwesend sein.

Wer hat Anrecht auf Urlaub? Aufklärung durch das Amt für Rechtsberatungsstellen NSK Berlin, 16. Juni . Die Unkenntnis von dem rechtlichen Anspruch auf Urlaub bei Gefolgschaftsmitgliedern und Betriebsführern hat bisweilen zu unerfreulichen Auseinandersetzungen geführt, die im Interesse der Erhaltung des Arbeitsfriedens unbedingt beseitigt werden müssen. Aus diesem Grunde hat das Amt für Rechtsbera = tungsstellen der DAF. in seiner „ Sammlung von Entscheidungen aus dem Arbeitsrecht und Sozialversicherungsrecht" (DAF. - Entschei= dungssammlung) im Juni ein Urlaubssonderheft herausgegeben, das eine um= fassende Darstellung des Urlaubsrechtes bringt und außerdem zahlreiche neue Entscheidungen des Arbeitsgerichtes zum Gegenstand hat. Dieses Heft ist für die tägliche Praxis des Arbeitslebens unentbehrlich und sollte daher unter den Gefolgschaftsmitgliedern und Betriebsführern weiteste Verbreitung finden. Das Urlaubssonderheft ist vom Verlag der Deutschen Arbeitsfront zu beziehen und kostet als Einzelheft 0,50 RM.

Berlin und Augsburg an der Arbeit NSK Berlin, 16. Juni. Die Baugewerke-Innung Augsburg teilt mit, daß die Stadt sich zur Zeit bemüht, die Errichtung von 1000 Volkswohnungen zu ermöglichen, in der gerade den Fragen der Bauformung besonderes Augenmerk zuge= wendet werden soll . Troß der Schwierigkeiten , die sich dem Bau von Wohnungen mit erträglichen Mieten entgegenstellen, wird sich die Stadt jedoch bemühen, durch billige Restfinanzierung zu einem Ziel zu kommen. Für eine solche Gemeinschaftsarbeit wird die Stadt gern Grund

Hoher Orden für Landesgruppenleiter der AO. Auszeichnung durch Prinzregent Paul von Jugoslawien NSK Aus Anlaß des Besuches des Reichsaußenministers Freiherrn von Neurath in Belgrad wurde der Leiter der Landesgruppe Jugoslawien der Auslandsorganisation der NSDAP., Generalkonsul Pg. Neuhausen, vom Prinzregenten Paul mit dem Orden der jugoslawischen Krone II. Klaſſe ausgezeichnet.

Bartei-Korrespondenz

Nationalsozialiſtiſche

rift der Schriftlettung: Brief und Drahta Berlin 6 68, Fimmers, 80, H. Gernruf: 11 002 Berlag: Franz Eier Xa4 ]. 6. m. 1. §., Zentralverlag der RSDIB., Minden - Berlin : Cher.Berlag , Berlin_6M #3, erBrake 88. le 3ahlungen Rud rad in (Bok/chedionts Berlin 4454) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weih; für die Mitteilungen der Reichspresseftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUM

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NSK Folge 137

Zwischen

Führer

und

Volk

Mit der Alten Garde im deutschen Often

Das Herz des Volkes für die Kämpfer

der NSDAP. - Stolze Tage einer Kampfgemeinschaft Von dem an der Ostlandfahrt teilnehmenden NSK-Sonderberichterstatter NSK Die Fahne der Alten Garde hat ihren Plak im Herzen der nationalsozialiſtiſchen Nation schon eingenommen. Erst wenige Tage weht sie. Berlin , Danzig, Zoppot, jezt Königsberg und das Samland heißen ihre ersten Stationen. Hinter ihr aber marschierte die Alte Garde, der Wille des Führers, marschiert die Bewegung. In stillen Minuten im Saal des Königsberger Schlosses, im Dämmer alter Tradition, umrahmt von den Fahnen der ruhmreichen ostpreußischen Regimenter, umschlossen von der Weihe alter deutscher Kultur, umgeben vom Ruf der Treue, der von dem Schloßhof wie Wellengang heraufklang, wurde es uns so ganz offenbar : Das ist die Fahne der unsterblichen Generation , das Banner ewiger Treue. So laut wir vorher waren, so stürmisch die alten Kämpfer nachher auf dieser Triumphfahrt den Jubelruf Ostpreußens aus der langen Kolonne der 24 Omnibusse erwiderten, in diesem Augenblick waren alle still. Die Zukunft des nationalsozialistischen Reiches, die Ewigkeit des Glaubens der Alten Garde hielt da das neue Banner hoch! Opfer und Blut von Treuen hat es gekostet, daß diese Fahne jezt durch ein glückliches Volk ziehen kann. Jeder Quadratmeter des Bodens - so sagte Ostpreußens Gauleiter , über den die Fahrt der Alten Garde geht, ist getränkt von deutschem Blut und Opfern. Opfer und Blut von Treuen mag die Zukunft fordern. Immer aber werden so glückliche, so strahlende, so zuversichtliche deutsche Menschen das Banner wieder grüßen wie jezt in Ost= preußen. * Das Glück des Volkes stand auch an dem Weg der Alten Garde Spalier. Die Straßen Königsbergs, die Fassaden der Häuser, die

weiten Plätze haben wir nicht gesehen. Wir sahen nur ein wogendes Meer von grüßenden Armen , von strahlenden Augen, von freudig-glänzenden Gesichtern. Wir sahen nichts als glückliche Menschen, die mit jedem Wink und jedem Blick und jedem Blumengruß durch die Alte Garde dem Führer dankten. In diesem Glanz der großen Freude und in der kraftstrohenden Gesundheit dieser Jugend spiegelte sich die Liebe des Volkes zu seiner Führung, die untrennbare Verbundenheit, dieſe köstliche Einheit, die das wertvollste Gut einer Nation sein kann. Wir haben auf dieser Fahrt durch Königsberg und dann weiter durch Ost= preußen nicht daran gedacht, ob die Welt uns darum beneidet. Wir haben nur mit allen Fasern erlebt : Bei uns ist es so , bei uns bleibt es so.

Den Pimpfen hingen die blonden Haare in feuchten Strähnen ins Gesicht. Alten Kriegern tropfte der Regen aus dem Bart und von den Orden. Den Arbeitern oben auf den Baugerüsten platschte das Hemd naß um den Körper, und den Frauen tropfte es von den Hüten. Wer dachte daran, wer merkte es, wen ſtörte es gdicomm sie haben stundenlang so gestanden. Laut, gellend, schrill ist der Jubelruf der jüngften Garde, würdig und herzlich der stumme, aus stillen Gesichtern lachende Gruß der Alten am Rande der Straßen. Fanfaren, Pauken, Trommeln . Das Glück der freien, stolzen, frohen Nation ist lauter ! Heiß ist der Alten Garde hinter der klatschnassen Fahne. Es gibt keinen schöneren Dank für die, die für ihr Volk Entbehrung und Not litten, die für ihr Vaterland gehezt und beſpien wurden, als zu erleben, wie dieses Volk, um dessen Glauben und Liebe sie ringen, nun erfüllt ist von diesem Glauben und

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}

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Es gibt für sie diesem großen Glück. feine schönere Anerkennung, als einmal im Jahr so ganz auf dieſen Fahrten erfahren zu können, wie unendlich die Liebe des Volkes zum Führer ist, dem ihr Leben und ihr Einsah gilt, Städter und Bauern, Handwerker und Soldaten, Mütter und Kinder, Landarbeiter und Badegäste : Die Alte Garde unterschied fie nicht, und wo ein Herz schlägt, gibt es auch feine Unterschiede. * Arbeiter, Mädel und Pimpfe schlagen sich durch und drängen sich in die Reihen der Alten Garde. Eine Erinnerung an diesen großen Tag, unterschrieben von der Alten Garde, ist ihr Ziel. Sie haben kleine Heftchen, sie haben Bilder in der Hand und in der anderen Hand Blumen. „Wen hast du denn schon auf deiner Liste?" Herzliche Antwort : ,,Weiß ich nicht ; sind doch alles die gleichen. Sie kommen doch vom Führer!" Und eine alte Frau steht plötzlich in Palmnicken war es vor Dr. Ley . Sie schenkt ihm stumm ihre Feldblumen, und dann sagt sie: ""Grüßen Sie den Führer!" Und auf einmal rufen alle : „ Grüßt uns den Führer!" * Regen peitscht in die offenen Omnibusse mit ihrem Blumenschmuck und den Standarten der Alten Garde am Kühler. Wie sagte Dr. Ley? ,,Uns scheint die Sonne immer. Regen macht uns nichts aus ; es muß ja auch mal regnen !" Auch da, wo die schweigenden Wälder Ostpreußens, wo die Felder, wo die Höhen und

Der

17. Juni 1937 Üder des Samlandes allein Spalier stehen, fühlt die Alte Garde den Regen nicht. 3m 3eichender Freude hat Dr. Ley die Fahrt gestartet. In diesen kampferprobten Reihen ist fie zu Hause. Rabaukenkalauer stehen hoch im Kurs, und Regenwetter ist besser als gar kein Wetter. Und wenn der Regen rinnt, gibt es keinen Sonnenbrand und keinen Staub. So denken sie. Und mitten im Wald gibt es plötzlich einen Halt. Schon sigt einer auf den Schultern von Dr. Ley und Gauleiter Koch, und es gibt eine Einlage à la Alte Kämpfer, Humor von der besten Sorte und Gesang und Freude nach ganz altem Rezept. Wer andere lachen lehren will, darf eben selbst kein Trauerkloß sein. Quanditten, Polennen, wo war diese Pause? Wir wissen es nicht mehr. Aber daß in der Alten Garde neben der Härte des Willens die echte unverwüstliche Lebensfreude wohnt, das hat sich nach altem Brauch gezeigt. * Daneben aber steht der Ernst der Stunden. In Palmnicken, in Bad Rauschen, in Bad Cranz. wo der zweite Tag der Ostlandfahrt endete, am Strand der Ostsee oder schon wieder im Son= derzug, der uns frühmorgens in Lözen erwachen läßt, saßen die alten Kämpfer zusammen. Fragen des Volkes bewegen sie, Fragen des Ostens stehen in ihren Gesprächen. Ernst, klar, nationalſozialiſtiſch ſind dann die Worte, Die Forderungen, die Feststellungen. Dem Volt gelten die Gedanken. Dem Glück des Volkes, durch dessen Spalier die Alte Garde fährt. Wilhelm Ritgen.

Einheitspachtvertrag

ift

da

Nationalsozialiſtiſches Bodenrecht auch bei der Landpacht ! gerechte Bachtpreise Langfristige Pachttermine NSK Durch die Herausgabe eines einheitlichen Vertragsmusters für die Verpachtung von Erbhöfen , von anderen landwirtschaftlichen Betrieben und von Einzelgrundstücken und durch die Ausarbeitung von reichseinheitlichen Pachtleistungsrichtlinien hat der Reichsnährstand wiederum einen wichtigen Abschnitt bis zur endgültigen Gestaltung eines nationalsozialistischen Bodenrechtes erreicht. Diese Neuordnung des Pachtwesens ist eine logische Fortsetzung des Reichserbhofgesetzes und wird im Hinblick auf seine Bedeutung mit diesem Gesetz in einem Zusammenhang zu nennen sein. Worin aber liegt diese Bedeutung begründet? Bisher hat auf dem Gebiet des landwirtschaftunbeschreiblicher ein Pachtwesens lichen Wirrwarr geherrscht, und zum anderen galten Forderungen den Vertragsgrundsäke, die einer nationalsozialiſtiſchen Bodenrechtsordnung geradezu Hohn sprachen. Die verschiedenen Verträge waren bisher nichts anderes als ein Kompromiß zwischen den Forderungen des Pächters und des Verpächters. Die Behandlung und Nukung des Bodens geschah meiſt ſo, wie es der jeweilige persönliche Nuzen notwendig

werden ließ, und vergessen wurde dabei , daß gerade die Bewirtschaftung der landDon wirtschaftlichen Pachtfläche größter volkswirtschaftlicher Bedeutung ist und in diesem Zusammenhange das ganze Volk intereſſiert. Es handelt sich beim landwirtschaftlichen Pachtland auch heute noch um ganz bedeutende Flächen, um nicht weniger und nicht mehr als rund 4,4 Millionen Hektar. Das aber sind immerhin 16,6 vH. der reinen landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschlands, wenn man alſo Ader, Gartenland, Wiesen , Weiden und in bes schränktem Umfange Weinberge dazurechnet und Wald, Moor und Ödland wegläßt, die doch nur in ganz geringem Umfange verpachtet werden. Der Einfluß des Pachtlandes auf die Ernährungswirtschaft unseres Volkes ist damit also ganz offensichtlich. Und aus rein volkswirtschaftlichen Gründen konnte es auf die Dauer nicht hingenommen werden, daß der frühere Zustand des Pachtvertragswesens zu einer ungenügenden Nutzung des Pachtlandes im Rahmen der Erzeugungsschlacht führte. Diese Zustände aber waren in folgendem begründet : Die Pachtdauer bei Pachthöfen und

NSK Folge 137 Pachtgütern ergab im Reichsdurchschnitt zwölf Jahre. Bei der Pacht einzelner Ländereien ergab sich eine durchschnittliche Pachtdauer von vier Jahren. In der Praxis hat man nun in langen Jahren immer wieder die Erfahrung • machen müssen, daß während der letzten Jahre der Dauer eines Pachtvertrages die Erträge . von der jeweiligen Fläche zurüdgingen. Der Pächter sah den Zeitpunkt kommen, wo der Pachtvertrag ablief und für ihn die Nutzung des Bodens aufhörte. Sein Interesse an einer weiteren Intensivierung des Betriebes erlosch damit, denn man konnte es dem Pächter nicht verdenken, daß er Aufwendungen vermied, von denen bei der Eigenart der landwirtschaftlichen Betriebsführung erst sein Nachfolger den Nuzen haben konnte. Der Pächter fing an, nur für den Reinertrag zu wirtschaften, ohne an einem möglichſt hohen, unter Einsatz aller Mittel erreichten Ertrag Interesse zu haben. Um welche ernährungswirtschaftlichen Werte es sich dabei handelt, das zeigen die folgenden Zahlen: Bei einer Gesamtfläche von schätzungsweise 1,6 Mill . Hektar reiner Pachthöfe und Pachtgüter und einer Durchschnittspachtdauer von zwölf Jahren müſſen in jedem Jahr rund Bei 133 000 Hektar neu verpachtet werden. einer Gesamtfläche von ungefähr 2,8 Mill. Hektar Parzellenland und einer durchschnittlichen Pachauer von vier Jahren müſſen jährlich wiederum 700 000 Hektar neu verpachtet werden. Auf allen diesen Flächen aber ist bisher weniger geerntet worden , als es die Bedingungen unserer volkswirtschaftlichen Lage verlan = gen. Mochten darum die Verhältnisse noch so verwidelt und noch so schwierig sein, eine Änderung mußte herbeigeführt werden. Diese Ünderung wurde mit der Herausgabe des Einheitspachtvertrages und der Veröffent lichung der Pachtleistungsrichtlinien in Angriff genommen. Gleichzeitig sind damit die ersten Grundsätze des kommenden umfassenden natio= nalsozialistischen Pachtrechtes herausgegeben. Durch die Pachtleistungsrichtlinien ist zum ersten Male der Versuch gemacht, den jeweils volkswirtschaftlich gerechten Pachtpreis nach reichseinheitlichen Regeln zu bestimmen. Grundsäglich wurde dazu festgestellt, daß der gerechte Pachtpreis sich einmal nach den Pachtbedingun gen richten muß, die gegenüber der Volksgemeinschaft vertretbar und im Verhältnis der Parteien gerecht sind. Der gerechte Pachtpreis muß sich darüber hinaus nach der Ertragfähig keit des Bodens richten , deſſen Naturkraft durch Arbeit genugt wird und der bei der Hofpacht zugleich als Grundlage der Hofesordnung dem Pächter und seiner Gefolgschaft eine würdige Wohn- und Arbeitsstätte bieten muß. Die Einheitspachtverträge sehen darüber hinaus folgende Neuregelung vor : Bei der Verpachtung von Höfen und Gütern ist eine Pachtdauer von 18 Jahren vorgesehen, bei der Verpachtung einzelner Ländereien und Parzellen eine Pachtdauer von neun Jahren. Darüber hinaus wird dem jeweiligen Pächter die Pachtanwartschaft auf weitere 18 Jahre bei Höfen und Gütern, auf weitere 9 Jahre bei einzelnen Parzellen zugestanden. Dadurch werden alle die Gefahren einer fast unvermeidlichen Ertragsminderung ausgeschal-

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17. Juni 1937 tet, die infolge der Kurzfristigkeit der meisten In den bisherigen Pachtverträge bestanden. Grundsägen zum neuen Pachtrecht ist vom Reichsnährstand festgelegt, daß der gerechte Pachtpreis Preiswahrheit und Preisklarheit erfordert. Natural- und Naturalwertpacht sind unvereinbar mit den Grundsäßen der heutigen Wirtschaftspolitik. Der Pachtpreis darf auch nicht getarnt sein durch übernahme irgendwelcher Nebenlasten, zB. durch nicht berechtigte Steuern, Baulasten, Naturallieferungen , Abgaben usw. Ganz bewußt ist bei der Gestaltung des Einheitspachtvertrages auch darauf gesehen, daß besondere örtliche Verhältnisse berücksichtigt werden können. Allerdings ist es selbstverständlich, daß jede Sonderbestimmung sich im Rahmen der Grundsätze halten muß, nach denen das neue Pachtrecht ausgebaut wird. Bei der Beurteilung irgendwelcher Bestimmungen eines Pachtvertrages muß man sich darum immer darüber im flaren sein, welche Stellung Pächter und Ver= pächter in der heutigen Volksordnung eine nehmen. Verpächter und Pächter haben beide die Pflicht, durch Erhaltung und Steigerung der Ertragfähigkeit des deutschen Bodens an der Sicherung der Nahrungsfreiheit des deutschen Volkes mitzuarbeiten. Damit ist das Verhältnis von Pächter und Verpächter nach der nationalsozialistischen Auffassung nichts anderes als eine Pflichtengemeinschaft , und alle Arbeit dieser Gemeinschaft muß den Interessen des ganzen Volkes dienen. Der Vertrag zwischen Pächter und Verpächter ist wie ein Vertrag zwischen Boden und Arbeit. Die nationalsozia= listische Auffassung von der Bedeutung des Bodens und von dem Sinn der Arbeit muß darum in allen Landpachtverträgen zum Ausdruc kommen, wenn diese den Forderungen einer nationalsozialistischen Bodenordnung entsprechen sollen !

Auslandsdeutſche besuchen die Reichsausstellung ,,Schaffendes Volk“ Kameradschaft der Deutschen in Belgien ermöglichte die Reiſe NSK Düsseldorf, 17. Juni. Am 26./27. Juni dI . werden über 200 Volksgenossen der Landesgruppe Belgien der AusLandsorganisation der NSDAP. in einer gemeinsamen Autobusfahrt die Reichsausſtellung Schaffendes Volk" in Düsseldorf besuchen. Zahlreiche Deutsche, die seit zehn und mehr Jahren in Belgien leben, ohne die Heimat wiedergesehen zu haben, erhalten so die Möglichkeit, aus eigener Anschauung das neue Deutschland tennenzulernen . Um auch den wirtschaftlich schlechter gestellten Volksgenossen, die für sich und ihre Familien die Kosten für die Fahrt nicht aufbringen können, die Möglichkeit der Teilnahme zu geben, sind überall Patenschaften gesammelt worden, die ihnen diese Reise und das Erlebnis praktischer Volksgemeinschaft gestatten. In Lüttich zB. einer wirtschaftlich ausgesprochen schlecht dastehenden reichsdeutschen Kolonie haben allein 6 Volksgenossen die Mittel für die Reise von 20 (!) Kameraden aufgebracht. Fürwahr, ein schönes Beispiel des Opfergeistes und der Kameradschaft der Auslandsdeutſchen !

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Neue

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Sprengbomben

Im Schatten der Moskauer Vorgänge

der

Komintern

- Nervös, aber unverschämt

„ Das Schwert der proletarischen Revolution noch nicht verrostet !” NSK Während die blutigen Ereignisse in Moskau die Aufmerksamkeit aller Welt auf sich lenken und Stalin seit Monaten und Wochen seine ehemaligen Mitarbeiter und Freunde beseitigt, führt auch die Komintern ihre Arbeit der Unterhöhlung und Unterminierung der Gesellschaftsordnung in den übrigen Ländern mit größter Intensität weiter fort. Dimitroff, der diesen Generalsstab der Weltrevolution steuert, wird nicht müde, die „ Proletarier aller Länder“ aufzurufen und die zur Zerstörung der bestehenden Staatsordnung erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Bei den Ereignissen, die sich in Moskau in den letzten Wochen ab, spielen, ist man zu sehr geneigt, gewisse Dinge, die sich im Rahmen der Komintern begeben, zu übersehen. Und doch herrscht hier in der legten Zeit eine äußerst starke Nervosität, die fich ua. in der erhöhten Aktivität äußert.

Bezeichnend für diese Seite der Moskauer Tätigkeit ist die geheime Konferenz der Komintern , die vom 16. bis zum 18. Mai in Amsterdam stattgefunden hat . 50 Vertreter der kommunistischen Parteien aus 15 Ländern haben an den ersten zwei Sizungen teilgenommen. Dagegen waren auf der legten Besprechung am 18. Mai, die in der Wohnung des holländischen Kommunisten Rudolf Inkins abgehalten wurde, nur 18 stimmberechtigte Kommunisten anwesend, während 32 nur beratende Stimmen hatten. Als Vertreter des europäischen Büros der Gewerkschaftsinternationale nahmen teil : Losowski, Belewski, Sapotolski, Wolf und Meriko. Von französischen Kommunisten war nur André Marti ane wesend, der aus Spanien unter dem Namen Gabriel Rigo kam. Die Besprechung wurde ge= leitet von Piek, Ercoli und Brelli. Wie weit die Abhängigkeit von der Moskauer Zentrale ging, beweist die Tatsache, daß vier Kuriere, und zwar Krause, Awerbuch, Moriot und AIbrecht, für die Verbindung mit Moskau forgten. Der Hauptgegenstand der Verhandlung war die Besprechung über die Lage in Frankreich , wobei große Erfolge in der kommunistischen Arbeit gebucht wurden. Die in Amsterdam beschlossenen Maßnahmen wurden von Moskau gutgeheißen und sofort zur Durchführung befohlen. Nach Paris kam der stellvertretende Leiter der Gewerkschaftsinternationale, 6. Smeljanski , der in einer Pariser Vorstadt mit einem tschechi = schen Paß als Karl Prochast seinen Wohnsitz hat. Dieser befaßt sich insbesondere mit der Organisation der kommunistischen Zellen in den Syndikaten , von denen er bereits 240 im kommunistischen Sinne neu organisiert hat. Die Leiter der Zellen haben dreimal wöchentlich auf dem Boulevard Magenta Nr. 12, Konferenzen. Die Zelle 899, die Ans gestellte der Post, des Telegraphen und Telephons umfaßt, hat eine besondere Aufgabe : die

Überwachung der Korrespondenz sowie des Telephonverkehrs der von der Kommunistischen Partei besonders bezeichneten Personen, Einrichtungen von Mikrophonen in führenden Stellen einschließlich der Firmen uam. Gie wird geleitet von Jules Auffret, der in Moskau sein Handwerk erlernt hat unter der direkten Leitung zuerst von Jeschow, sodann unter Karl Bersin und zulegt unter dem Leiter der ausländischen Sektion der GPU., Slutski. Ebenso ist die militärische Sektion, mit A. Grumow und Wilhelm Hausmann an der Spike, neu organisiert worden. Grumow ist Oberst der Roten Armee und hat in China bei der Aufstellung der chinesischen Roten Armee eine wich tige Rolle gespielt. Beide haben natür lich falsche Bässe. In der militärischen Sektion der Kommunisten ist eine besondere Abteilung geschaffen worden, die als Kern= truppe zu dienen hat. 18 geheime Munitionslager wurden eingerichtet, von denen die wich tigsten in Bordeaux, Marseille, Perpignan und Grenoble sich befinden. Nach den Erschießungen der Militärs in Moskau ist die Tätigkeit der Drahtzieher der Komintern keineswegs vermindert worden. Im Gegenteil, auch hier merkt man ein An wachsen der Nervosität und Aktivität. Dimitroff erteilte erst in den letten Tagen einen Befehl an die französische militärischen Sektion, daß während der Urlaubszeit die Propaganda unter den beurlaubten Soldaten mit doppelter Energie betrieben werden soll. Die Angst, die in den Kominternkreisen herrscht, wird auch gekennzeichnet durch die Tatsache, daß man wiederholt versucht, die II. Internationale für die eigenen großen Umsturzpläne mit einzuspannen. Am 12. Mai erließ Dimitroff einen Aufruf, wonach er eine Delegation der bekannt gibt, daß III. Internationale mit der II. Internationale in Verhandlungen treten soll. In der Kommission der III. Internationale sind von fran, zösischer Seite Torrèz und Cachin vertreten, außerdem der Spanier José Diaz sowie der Italiener Luigi Gallo . Ua. ist es auch Aufgabe dieser Abordnung, dafür zu sorgen, daß gemeinsam mit deer II. Internationale Waffenlieferungen nach Spanien in erhöhtem Maße vorgenommen werden sollen. Dimitroff hat auch an den Vorsitzenden des Exekutivkomitees der II. Internationale in Brüssel, de Bruder, ein Telegramm gerichtet, in dem er die Einsehung einer Kommiſſion der beiden Internationalen fordert, die die Aufgabe hat, die Verbindung zwecks SolidariUnternehmungen sierung aller gegen Deutschland und Italien vorzuschlagen. Wie folgsam die verschiedenen kommunistischen Sektionen der anderen Länder der Moskauer Zentrale gegenüber find, beweist ein Aufruf

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der Kommunistischen Partei Frankreichs, in dem es heißt, daß die Kommunisten Frankreichs das Vorgehen Stalins begrüßen und versichern, mit hundertfacher Energie das Werk Stalins, die Weltrevolution, weiterzuführen. Die in der legten Zeit aufeinanderfolgenden Aufrufe der Kommunistischen Internationale zeigen immer deutlicher die krampfhaften Zuckungen der Moskauer Drahtzieher. So erklärt Dimitroff ua., man müsse politisch blind sein , um nicht zu sehen , welche ungeheuren Folgen das gemeinsame Auftreten der Arbeiterklasse und ihrer Organi , sationen in jedem Lande und in der ganzen Welt haben kann. Mit solchen Aktionen könnte man die Volksmaſſen in Bewegung bringen und mobilisieren. Die englischen Konservativen , die Hitler und Mussolini unterstüßten, würden an die Wand gedrüdt werden. Ebenso fönnte dadurch

Leiftungen

wachſen

17. Juni 1937 eine ungeheure materielle Hilfe für Spaniew gesichert werden. Und zu den legten blutigen Ereignissen in Moskau erklärt Dimitroff, daß das Schwert der proletarischen Diktatur noch nicht ſtumpf und verrostet ist. Es wird ſich auf die Häupter derjenigen niederlassen, die unsere großartige Heimat zerreißen und die uns das Joch des deutsch-japanischen Faschismus bringen wollen. Die Feinde des Volkes, das Trokkiſtiſche Gesindel, werden wir unbarmherzig vernichten und ausrotten.“ Die zitierten Worte von Dimitroff über die Vernichtung der Volksfeinde" werden fich ficherlich bewahrheiten. Es bleibt nur offen, wer damit gemeint ist. Das russische Volk sowie die anderen Völker der Sowjetunion haben schon längst ihre Feinde erkannt und werden auch lezten Endes das Urteil selbst fällen, das aber anders ausfallen wird, als Dimitroff, der Chef des Generalstabs der Weltrevolution, es Dr. G. L. fich denkt.

mit

den

Pflichten

Was tut die NSB, im Sommer ? — Arbeitsleiſtung und Erfolg NSK Es sind gut zwei Monate vergangen, seitdem das Winterhilfswerk 1936/37 seinen Abschluß fand. über 400 Millionen Reichsmart beträgt das Gesamtaufkommen, zu dem jeder Volksgenosse sein gut Teil beigetragen hat. Die NSV., in deren Hand auch in diesem Jahre wieder wie in den früheren die Durchführung lag, hat ihr gerüttelt Maß Arbeit gehabt, und Fie hat sie mit Freude und Ernst getan. Jest stehen wir schon wieder mitten im Sommer drin und damit auch zugleich mitten in der eigentlichen Arbeit der NSV. Gewiß, fie tritt nicht ſo ſichtbar und auffällig in Erscheinung wie das Winterhilfswerk, aber sie ist darum nicht geringer, und sie erfüllt die vielen hunderttausend Blockwalter und Helfer und Amts= träger mit nicht weniger Stolz und Freude, als dies beim Winterhilfswerk der Fall ist. Von Jahr zu Jahr sind die Aufgaben und Pflichten der NS.-Volkswohlfahrt gewachsen. Wer ihren Weg von kleinsten Anfängen an verfolgt hat, wird oft staunend auf die gewaltige Arbeit gesehen haben, die es zu bewältigen galt. Denn im Laufe von wenigen Jahren trat Aufgabe zu Aufgabe, Anforderung zu Anforderung,` aber auch Leistung zu Leiſtung. Und das ist das Wunderbare: daß mit der Größe der Aufgaben auch die Träger des Werkes wuchsen, angefangen von der untersten Zelle bis hinauf zur Spitze dieser einzigartigen und größten Organisation der Welt auf dem Gebiet der Fürsorge und Wohlfahrt. Ist es die Materie als solche, die die faft 800 000 Amtswalter der NS.-Volkswohlfahrt mit so starter Begeisterung erfüllt, daß sie trok ihres Berufes und trok mancherlei eigener Sor gen und Nöte nie die Lust und den Mut zu dieser sozialen Arbeit verlieren ? Die Geschichte allein unseres eigenen Volkes gibt uns genügend Beispiele an die Hand, um diese Frage zu verneinen. In den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten war die Fürsorge eine An-

gelegenheit einzelner. Sie war nie eine Sache des ganzen Volkes und von der Gesamtheit ge= tragen. Sie begeisterte das Volk nicht, weil sie in liberalistischem oder materialistischem Denlen gefangen war. Sie fand keinen Widerhall, weil der Stoff als solcher ohne Gehalt, dh. ohne Idee war. Die heutige deutsche Wohlfahrtspflege aber steht ganz im Gegensatz dazu unter einer großen und begeisternden Idee. Ihr liegt das nationalsozialistische Gedankengut zugrunde, das alle Entscheidungen, Handlungen und Taten bcstimmt. Diese Idee ist es, die die Träger natio= nalsozialistischer Wohlfahrtspflege immer wieder mit Arbeitsfreude und Verantwortungsgefühl erfüllt. Mit Beginn dieses Jahres sind der NS.= Volkswohlfahrt viele neue und gewaltige Aufgaben übertragen worden. Dazu haben sich die bereits vorhandenen zT. an Umfang nicht unbeträchtlich vermehrt. Zwei der wesentlich ften neuen Aufgaben, mit denen die NSV. betreut wurde, stellen das „Hilfswerk für deutsche bildende Kunst“ und das „Ernährungshilfswerk" dar. Beide haben in den wenigen Monaten ihres Bestehens bereits die besten Erfolge aufzuweisen. Das Künstlerhilfswerk hat fich zum Ziel gesetzt, dem notleidenden Künftlerstand wirtschaftlich zu helfen und ihm Aufträge und einen Abſakmarkt zu verschaffen. Auf den bisherigen Ausstellungen wurden stets über 50 vs. der Werke verkauft. Durch das „ Ernährungshilfswerk" sollen nach Ablauf vier Jahren eine Million Schweine zusätzlich im Jahr gemästet werden . In zahlreichen Städten wenige Monate nach kann man heute schon, Verkündigung des zweiten Vierjahresplanes, sehen, mit welchem Verständnis die Volksgenossen dem EHW. entgegenkommen, indem sie ihre Küchenabfälle sammeln und zur Mäſtung der Schweine zur Verfügung stellen. All das set indessen eine exakte und tadellos funktionierende Organisation voraus. Aber

?

Blatt

NSK Folge 137 es erfordert auch das Verständnis und die Mitarbeit des ganzen Volkes. Daß über dem neuen das alte nicht vergessen wird, zeigen die Statistiken, die schon in diesen ersten Monaten der diesjährigen Sommerarbeit gegenüber den betreffenden Monaten der Vorjahre ein Ansteigen beweisen . Unzählige deutsche Mütter find bereits in Heime verschickt, zahlreiche Züge haben deutsche Jungen und Mädel in Deutschlands schönste Gaue gebracht, damit sie sich dort erholen und an Körper und Geist gesunden und starf werden. Über das ganze Reich zerstreut liegen die Mütterberatungsstellen, die Kindertagesstätten, die NSV.-Küchen, die NSV.Kindergärten und Erntekindergärten usw. Alle diese Einrichtungen dienen der Förderung der Gesundheit und wollen mithelfen an der Heraufführung eines starken und mutigen, lebensbejahenden und gläubigen deutschen Voltes. In vorderster Front im Kampf gegen die Tuberkulose steht das gleichnamige Hilfswerk der NSV. Als Pioniere des deutschen Lebens schlechthin arbeiten in unzähligen Gemeindepflegestationen und Anstalten die NS.-Schwe= stern. Für verdiente Kämpfer der Bewegung und für erholungsbedürftige Volksgenossen sett fich die Hitler-Freiplatspende ein. Auch Wohnungsfürsorge, Haushalts- und Arbeitsplatzhilfe, Siedlungsfürsorge und wirtschaftliche Beihilfen gehören zu den Aufgaben der NSV.

Nachrichten

Die Reichsbahn grüßt ungarische Gäste NSK Der stellvertretende Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, Staatssekretär Kleinmann, widmet den 260 ungarischen Eisenbahnern, die in diesen Tagen ihren deutschen Berufskameraden einen Besuch abstatten, nachstehende Grußworte : In diesen Tagen besuchen wiederum mehrere hundert ungarische Eisenbahnbeamte Deutschland, um ihre Berufskameraden von der Deutschen Reichsbahn und wieder einige unſerer deutschen Gaue kennenzulernen. Den ungarischen Gästen namens der Deutschen Reichsbahn einen herzlichen Willkom mensgruß zu entbieten, ist mir aufrichtiges Bedürfnis. Mit großer Freude sehen die Deutsche Reichsbahn und die Reichsbahnbeamten dem Freundschaftsbesuch von Angehörigen der Kal. Ungarischen Staatseisenbahnen, der Erwiderung des fürzlich erfolgten deutschen Besuches in Ungarn entgegen. Die nun schon traditionell gewordenen deutschungarischen Austauschreisen der Eisenbahner tragen mit dazu bei, die Freundschaft zwischen Ungarn und dem Deutschen Reich mehr und mehr zu vertiefen. Ich bin davon überzeugt, daß auch die jeßige Studienreise unserer ungarischen Gäſte dieser hohen Aufgabe in bester Weise dienen und sich so die völkerverbindende Kraft, die den Eisenbahnen und ihren Gefolg= schaften innewohnt, erneut praktisch dartan wird. Unsere ungarischen Gäſte beſuchen in dieſem

17. Juni 1937

Auch im Sommer wird gearbeitet . Es muß fogar viel und fleißig gearbeitet werden, wenn alles klappen ſoll und in dem Gang der Ge= schäfte tein Stillstand eintreten soll. Ich muß an ein Gespräch mit einem medlenburgischen Blockwalter denken, der mir erzählte, daß er in jedem Monat, wenn er die Mitgliedsbeiträge fassieren und alle übrigen mit dem Amt eines Blodwalters verbundenen Gänge machen will, er jeweils einen Weg zurüdlegen muß, der etwa der Entfernung von Berlin bis Rom entspricht. Das ist bei der Ausgedehntheit eines ländlichen Bezirkes nichts Unnatürliches. Dabei muß man fich das Land mit seinen oft unergründlichen Landwegen zur Winterszeit vor Augen halten. Um so mehr Hochachtung wird man vor einem solchen Menschen haben müssen, der ja auch nur einer unter den vielen tausend anderen ist, die alle um einer Idee willen und um des Führers willen, in dem diese Idee ihre stärkste Verförperung gefunden hat, ihre Freizeit opfern und auf manche Annehmlichkeit des Lebens verzichten, nur um der ihnen lieb gewordenen Arbeit, der Arbeit am Volt nachzugehen. Solche Beispiele ließen sich beliebig vermehren. Sie zeigen alle, daß die NSV. den unmittelbaren Anschluß ans Volk besitzt und daß sie mit dem unmittelbaren Leben in Verbindung steht, dem sie ja auch dient. Dr. Ulrich Lübbert..

Jahre den deutschen Westen. Betreut von der Fachschaft Reichsbahnbeamte im Reichsbund der Deutschen Beamten werden sie Deutschlands Schicksalsstrom, den Rhein, sehen, das deutsche Saarland kennenlernen und auch einen Blick in unsere Waffenschmiede im Ruhrgebiet tun. Und da sich gerade hier überall der kräftige Pulsschlag der Arbeit des neuen Deutschlands und die tiefe Symbolik deutschen Lebens überhaupt miteinander vereinen, ist die Hoffnung berechtigt, daß die Besucher wiederum viele nachhaltige Eindrücke mit in ihre ungarische Heimat nehmen werden. Ich wünsche allen Fahrtteilnehmern erlebnisreiche Tage und einen angenehmen Aufenthalt in den deutschen Landen.“ Im Dienſte kulturellen Austauſchs . Einweihung des Hauses der Deutsch-chinesischen Kulturvereinigung in Nanking NSK Nach Meldung der „ Deutſch - Chine sischen Narichten" wurde unlängst das neue Gebäude und die Vortragshalle der Deutsch-chinesischen Kulturvereinigung in Nanfing eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben. Unter den anwesenden Gästen befanden fich ua. der Direktor der Propagandaabteilung Kuomintang, Shao Like, ferner der chinesische Erziehungsminister Wang Shih-Chieh, der stellvertretende Außenminister Chen-Chieh. Außer dem hatten sich eingefunden der deutsche Botschafter in China, Dr. Trautmann, und etwa 200 Ehrengäste. Der deutsche Botschafter überreichte dem Präsidenten der Vereinigung, dem Gouverneur von Chekiang, Dr. Chu Chia-Hua, namens der Reichsregierung die erste Klasse der Deutschen Olympia-Medaille.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

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Vartei-Korreſpondenz

Nationalsozialiſtiſche

Brief und Draht rift der 6chriftleitung: Berlin 623 68, Zimmerße, 86, H. Herneuf: 11 00 2 Berlag: Franz Cher Rad ). 6. m. 1. §., Zentralverlag der NSTUB.," "Minchen • Berlin and : Ejer - Berlag , Berlin_SW 68, Bimmer Brake 88. - Alle Zahlungen And nach Berlin (Bof|chedlonts = _Berlin 4454) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weth; für bis Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDES. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher HauptIchriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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NSK Folge 138

18. Juni 1937

Hitlerjugend und Balilla

Der

Weg

zueinander

Nachwuchs der Völker lernt sich kennen - Ideenaustausch und Achtung nationaler Erforderniffe Realpolitik gegen humanitäre Jugendschwärmerei

,,So wie das deutsche Volt stolz und glüdlich ist auf seine Jugend, so kann auch das italienische Volk stolj und glüdlich auf seine Jugend sein! Auch das ist etwas, was uns verbindet; eine Jugend, die Ideale hat, und die bereit ist, für diese Ideale zu leben und, wenn notwendig, auch für sie in den Tod zu gehen! Das ist für uns eine stolze Erkenntnis." (Adolf Hitler an die gegenwärtig in Deutſchland weilenden " BalillaFührer.) NSK Es mag nun schon als eine Selbstver= ständlichkeit erscheinen, daß die italienischen Jugendführer, wenn sie Deutschland besuchen, mit spontaner Herzlichkeit begrüßt werden, einer Herzlichkeit, die sich bereits vor vier Jahren beim ersten Besuche der Balilla in Deutschland nicht nur bei jenen zeigte, die mit dem Besuche zu tun“ hatten, sondern die sich auch in der Öffentlichkeit bewies, so wenig ste damals noch mit dem Wollen der italieniſchen Jugend bekannt sein mochte.

In diesem freudigen Bekenntnis zu der Jugend des faschistischen Italiens liegen zwei Tatsachen beschloſſen, die uns noch kaum vorher so bewußt wie gerade jetzt gewesen sind. Einerseits grüßen wir die Jugend eines Staates, der im Verlaufe der letzten zwei Jahrzehnte durch die disziplinierte und gesinnungsmäßige Geschlossenheit einer politisch autoritären Anschauung eine große Weltbedeutung zu erringen vermochte. Andererseits begegnen wir den italienischen Jugendführern und Jugendführerinnen mit jener Unvoreingenommenheit, die allein dann entstehen kann, wenn ge = meinsame Ideale den Weg in die Zukunft zeigen . In dem gegenseitigen Sichkennenlernen der deutschen und der italienischen Jugend drückt ſich ein Umstand aus, der durchaus neu iſt, denn es ist noch gar nicht so lange her, daß die Jugend zweier Länder den natürlichen Weg der Freundschaft gehen kann. weit wir sehen, sind die idealistischen Bemühungen, die Jugend der Völker miteinander ver-

traut zu machen , durch Jahrzehnte hindurch von Faktoren bestimmt gewesen, die sowohl in orgas nisatorischer als auch in inhaltlicher Hinsicht eine internationale Methode an= internationalen einer strebten von und Ideologie bestimmt waren. Man hat früher an manchen Stellen gemeint, die Jugendorganisationen der verschiedenen Länder müßten sich erst auf gleiche Programmpunkte, gleiche Tracht und gleiche Gemein schaftsformen einigen, ehe man sie zueinander finden laſſen könne. In diesen Bestrebungen lag zugleich auch, obwohl das von jenen Vertretern der internationalen Jugendbewegung nie ausgesprochen worden ist, eine Argumen tation, die nicht mehr und nicht weniger be= deutete , als daß die Jugend eines Landes erst so weit auf ihre nationale Betonung verzichtet haben müsse , bis ein Zusammentreffen mit der Jugend eines anderen Landes keinerlei „ Schwierigkeiten“ mehr machen könne. Wenn wir zB. an den Scoutismus denken, so sind zumindest hin und wieder einmal derartige Gedankengänge aufgetaucht, wenn auch nicht verschwiegen werden soll, daß die natürliche Entwicklung der Jugendorgani= ſationen, die von ihm erfaßt wurden, in den lezten Jahren mehr und mehr die nationale Eigenständigkeit der verschiedenen Gruppen ge= währleistete. Der Gedankenaustausch zwischen der deutschen Jugend und der Jugend anderer Völter, insbesondere der italienischen Jugend, hat die Schranken einer vorher programmatisch fest= gelegten inneren Übereinkunft von vornherein überschritten. Das kann nicht wundernehmen, wenn man weiß, daß dieser Gedankenaustausch sich am ehesten und aufrichtigsten mit jenen Jugendgruppen vollziehen konnte, die innerhalb des jeweiligen Staatsverbandes eine ähnliche Rolle wie die Hitlerjugend spielen. Es handelt

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sich ja bei unseren Jugendformationen genau wie bei den italieniſchen nicht um Verbände zur ,,Betreuung der Jugend" oder gar zur „,Bes schäftigung der Jugend“ allein, ſondern um politische Kampfbünde , die ihren Teil zur Eroberung der Macht mit beigetragen haben. Die Stellung, die Hitlerjugend und Balilla in den beiden Staaten haben, ist durch das Blutopfer des politischen Einfases dieser Formationen errungen worden . Die Gemeinsamkeit, die sich demnach durch die Größe des politischen Bekenntnisses entwickelt hat, kann nicht verglichen werden mit der freundschaftlichen Don ,, Zusammenarbeit“ Jugendverbänden, deren Aufgabe es lediglich ist, die physische und seelische Betreuung der Jugend, und sei es auch von Staats wegen, zu fördern. Es ist sicher nicht unbeachtlich, daß sich die Jugend anderer Länder in gémeinsamen Idealen zusammenfindet, die durch die Gesetze der Volksgesundheit, der Hygiene bestimmt sind und einen Austausch von geographischen und historischen Kenntniſſen vermitteln . Was be= deutet aber dagegen die Gemeinschaft der Jugendorganisationen von Ländern, die der Jugend die Verantwortung der fünftigen Staatsführung bereits in die Hände gelegt haben ! Nur dadurch iſt zu verstehen, daß die Herzlichkeit, mit der das nationalsozialistische Deutschland die Vertreter der Balilla immer wieder begrüßt, ihren tiefen Ursprung darin hat, daß ein Land, das seine Jugend bereits von Kindheit auf am großen politischen Geschehen Anteil haben läßt, die Formationen des anderen Landes ebenfalls als die fünftigen Träger des Staates ansieht. Zugleich wird das Gemeinsame dadurch verständlich, daß der Nationalsozialismus und der Faschismus in den Beziehungen zwischen den Formationen die natürliche Stimme des Menschlichen sprechen lassen. Wenn zwei Menschen Freunde sein wollen, so genügt es im allgemeinen, daß sie es sein können. Sie bes dürfen nicht der follektiven Freundschaftsformel eines Dritten, sie bedürfen nicht eines peinlich genau festgelegten Freundschaftsfödexes, der unbedingt das Verständnis zB. auch für die Schwarzen einſchließen muß, um zueinander zu finden. Was aber aus dem Gleichklang per= sönlicher Gesinnung für den privaten Austausch von Gedanken und Gefühlen Geltung hat, warum soll das nicht auch für den Austausch der Jugend junger und unvoreingenommener Völker Geltung haben? Wenn die deutsche Außenpolitik sich nur wenig mit dem Kollektivgedanken befreunden kann, wenn sie Blockbildungen ablehnt und die Realität zweiseitiger Aussprachen und Be= ziehungen für richtig hält, so ist es ein schöner Beweis für die Tatsache , daß politische GrundSätze im ganzen Volk einen tiefen Widerhall finden können, wenn auch die Jugend dieſem natürlichen Grundsak huldigt . So geſehen, ist Der stetige Austausch zwischen Balilla und Hitlerjugend eine Erscheinung, die nicht uns maßgeblich das fünftige Werden der deutschitalienischen Beziehungen beeindrucken kann. Vielleicht ist es eines der wesentlichsten ErTenntnisse der modernen europäischen Außenpolitif, daß die Achse Berlin-Rom eine nicht zu beseitigende Realität ist. Wenn

18. Juni 1937 die Jugend der beiden Länder den Weg zueinander geht, mit einer gefinnungsmäßigen Unvoreingenommenheit, wie sie nur die Jugend haben kann, dann wird diese Achse nicht nur auch in Zukunft bestehen, sondern es wird zwischen Deutschland und Italien einen Faktor geben, der jenseits der großen Politik all die Irrwege der Vergangenheit und die Schwierig, keiten, die es zwischen beiden Ländern gegeben hat, aus dem Gedächtnis zu löschen imstande ist. Aber genau so wenig wie die Achse BerlinRom die freundschaftlichen Beziehungen zu anberen Ländern hindern könnte , wird auch die Jugend Deutschlands und Italiens den freundlichen Austausch untereinander nicht als Hindernis ansehen, auch mit anderen Ländern den Weg zu einer freundschaftlichen Neuordnung hinzugehen. Dafür hat die deutsche Jugend in der Vergangenheit auch schon den Beweis erbracht . Wenn es dabei auch selbstverständlich war, daß sie zuerst den Weg zu Jugendverbänden des Auslandes fand, die von Anfang an das politische Verständnis für das Wollen der Hitlerjugend hatten , wie zB . die ungarische Jugend , so führten doch die Wege auch schon zu wiederholten Malen nach England und nach Frankreich . Aber auch dorthin führte der Weg, wo Verbindungen noch nicht bestehen . Hitlerjugendgruppen haben in den letzten Jahren fast alle europäischen Länder besucht, um durch die erweiterte Kenntnis des Auslandes ein größeres Verständnis für die Aufgaben der anderen Nationen zu gewinnen , wodurch allein die künftige Freundschaft der Jugend zustande kommen kann . Und immer dort, wo der Einsatz der Jugend für die eigenständigen Aufgaben der Nation am größten war , dort entwickelte sich das Verständnis der deutschen Jungen und Mädel auch am schnellsten . Es geht nicht um die Gemeinsamkeit einer entnationalisierten Jugend, die ausschließlich sogenannten humanitären Grundsägen frönt , sondern es geht um die kommende Gemeinschaft natio naler, selbständiger , unvoreinge = nommener Völker, politischer en Instinkt einen Weg führenderwir d, den die Jugend Deutschlands und Italiens vorbereitet. G. H. C.

,,NS . -Kampfspiele “ nur in Nürnberg Keine irreführende Bezeichnung für Sport- oder Wehrwettkämpfe! NSK München, 18. Juni. Die Oberste SA.-Führung teilt mit : Unter Hinweis auf eine bereits vor einigen Wochen ergangene Verfügung der Obersten SA.Führung wird mitgeteilt, daß auf Befehl des Stabschefs keinerlei sportliche Veranstaltungen von Einheiten die Bezeichnung „ NS. - KampfSpiele" tragen dürfen. Diese Bezeichnung ist auf Wunsch des Führers allein den vom ihm proklamierten und der SA. zur Vorbereitung und Durchführung übertragenen ,,NS. , Kampfspielen" im Rahmen der all , jährlichen Reichsparteitage vorbe= halten.

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Geſundheitssicherung hüben und

drüben

Besuch der Sanitätszelte im Balilla-Lager - Die ſanitären Maßnahmen in den faschistischen Jugendorganiſationen – Ausbildung der „Medizinmänner“ NSK Ein Lager, wie es zurzeit die italienischen Jugendführer der faschistischen Akademie des Foro Mussolini Rom im Grunewald be= zogen haben, bietet immer etwas besonders Reizvolles. Da herrscht den ganzen Tag über ſo ein geschäftiges Treiben, da gibt es stündlich Neues, Interessantes, und wer Gelegenheit hat, einen Tag oder mehrere mit diesen italienischen Jugendführern zu verbringen, der wird schnell mit ihnen Freundschaft schließen und sie verstehen, auch wenn er nicht der italienischen Sprache mächtig ist.

Fein säuberlich ausgerichtet stehen die leuch tend weißen Zelte, überall grüßen die italienischen und deutschen Fahnen, und in der einen Ede des weitläufigen Lagers befindet sich die technische Bereitschaft, die hier ebenfalls alle Hände voll zu tun hat. In unmittelbarer Nähe davon, direkt am Waldesrand , sind die Zelte der Medizinmänner" aufgebaut. „Gott sei Dank“ empfängt uns der Lagerarzt der HI., „sind unsere italienischen Freunde so gesund, daß sie kaum unsere ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen brauchen. Das hindert uns jedoch nicht, einen ständigen Sanitätsbereit= schaftsdienst eingerichtet zu halten." Wir schauen uns einmal in ſolch einem Lazarettzelt um. Alles, was zur Hilfeleistung benötigt wird, liegt bereit. Es ist ja klar, daß bei einem so großen Lager doch hin und wieder etwas vorkommt, und wenn es nur kleinere Verlegungen sind, die mit dem berühmten „ Leukoplast" behandelt werden. Ein jeder weiß ja, daß ein richtiger Junge nicht viel Federlesens machen will, wenn er sich einmal leicht verlegt hat. Mit Hilfe eines jugendlichen Interpreters" gelingt es uns, von einem italienischen Medizinstudenten etwas über die sanitären Maßnahmen in den faschistischen Jugendorganisationen zu erfahren. Professor Midula befindet sich ebenfalls mit im Lager und nimmt gleichzeitig Ge= legenheit, die deutschen Einrichtungen in dieser Hinsicht kennenzulernen. Wir hören, daß auf eine Legion, also rund 1000 Mann, immer ein Sanitätsmanipel kommt, das sich aus dreißig Mann, vier Ärzten und 26 Sanitätern zusammensetzt. Auch die übrigen Einheiten, die Cohorte (300 bis 400 Mann) , die Centuria ( 100 bis 150 Mann), die Manipolo (30 Mann) und sogar die Squadra (11 Mann) haben ihre bes sonderen Sanitätsbereitschaften. Wie sie ausgebildet werden? Zweimal in der Woche geht es zum Roten Kreuz und dann erfolgt eine immer weitere Unterweisung in den eigenen Reihen. Wir schalten hierbei eine Zwischenfrage an den deutschen Lagerarzt ein und fragen ihn, wie der Sanitätsdienst der Hitlerjugend, der ja hier im Lager ebenfalls start herangezogen wird, aufgebaut ist. Gemäß der Gliederung der Ein-

heiten der Hitlerjugend geht auch die Sanitätsbereitschaft. Da sind zunächſt die Feldschere, die Sanitätshelfer, dann kommen die Oberfeldschere, das sind meist schon Medizinstudenten höherer Semester. Daran schließen sich wieder die Hilfs= ärzte, die Truppenärzte, die Hauptärzte und Stabsärzte an. ,,In jedem Bann haben wir eine FeldscherBereitschaft, dazu einen Bannarzt, beim Jungvolk entsprechend einen Jungbannarzt, denen zur Seite immer mehrere approbierte Arzte stehen. Die Ausbildung ist verschieden, ge= schieht aber zum größten Teil in eigenen Reihen. Dank dem Entgegenkommen des Roten Kreuzes werden uns vielfach da medizizinische Hilfsgeräte zur Verfügung ges stellt, wo sie noch fehlen, und auch sonst ist eine enge Zusammenarbeit festzustellen. Das gleiche bestätigt uns die Ärztin des BDM. in der Reichsjugendführung. „ Wir sollen dahin kommen, daß der BDM: den Nachwuchs für das Rote Kreuz stellt und setzen daher unsere Mädel überall mit ein. Von 14 Jahren ab erfolgt die Ausbildung. Zunächst schafft ein 20-Doppelstunden-Kursus die Grundlage, und dann helfen weitere Kurse die Arbeit zu vertiefen. In der Aufgabe zum Leistung sabzeichen des BDM. ist ja ebenfalls ein Sanitätsfurfus mit eingebaut, so daß die Mädel dazu angehalten werden, sich mit der "" Ersten Hilfe" auseinanderzusehen. Das kommt ihnen auch für das spätere Leben zugute. Wenn sie selbst einmal eine Familie gründen oder wenn sich vorher im Elternhause die Notwendigkeit ergibt, werden sie hilfreich einspringen können. Der UD., das ist der Unfall- Dienst , erfährt seine immer gröBere Ausgestaltung. Wir wollen dahin kommen, daß es überhaupt kein Mädel gibt, das nicht Erste Hilfe leisten kann. Bei den großen Aufmärschen, bei Veranstaltungen aller Art, bei Lagern, immer wieder wird der Sanitätsdienst gebraucht, und da muß Vorsorge getroffen werden, daß der UD. gut und zuverlässig arbeitet. Die ärztliche Hilfe entspricht der in der HI. und im Jungvolt." Doch noch einmal zurück zu unseren italienischen Freunden , die mit den deutschen Kame= raden schnell eine so herzliche Freundschaft ge= schlossen haben . War es zuerst ein bißchen schwierig, sich zu verständigen, dann wurde es aber von Tag zu Tag dank der ausgezeichneten Zeichensprache besser, und heute sind sowohl die italienischen Jugendführer als auch die Hitlerjungen vielfach schon so weit, daß sie kurze Sätze in der fremden Sprache zusammenstellen können. Gerade die sanitären Einrichtungen der Hitlerjugend haben auch das große Interesse der italienischen Gäste gefunden, ſie ſind voll des Lobes über die hier angesezte Arbeit, und so ist es kein Wunder, daß in diesem Lager der Jugend nur das Wort „Freundschaft" W. Schn. herrscht.

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Beamte zweier Länder

18. Juni 1937

lernen ſich

kennen

Studienreiſe ungariſcher Eiſenbahner in das Rheinland – Umfangreiches Besichtigungsprogramm NSK Als Gegenbesuch für die kürzlich mit großem Erfolg zum dritten Male durchgeführte Studienreise von 400 Reichsbahnbeamten nach Ungarn führt der Reichsbund der Deutschen Beamten, Fachschaft Reichsbahnbeamte, in der Zeit vom 20. bis 26. Juni 1937 eine Deutſchlandfahrt von 260 ungarischen Eisenbahnern durch. Die ungarischen Eisenbahner, die mit ihrem 50 Mann starten Musikzug am Sonntag, dem 20. Juni, 16 Uhr, in Passau und gegen 22 Uhr in Frankfurt (Main) eintreffen, besichtigen am 21. Juni nach offizieller Begrüßung durch Vertreter der Bewegung, der Reichsbahndirektion und der Stadt Frankfurt (Main) die Stadt und unternehmen dann eine Fahrt über die Reichsautobahn nach Bad Nauheim. Am Dienstag, dem 22. Juni, besuchen sie das Saarland, insbesondere Saarbrücken und Bad Dürkheim. Am Mittwoch, dem 23. Juni , geht die Fahrt im Sonderzug nach Rüdesheim und von dort mit einem Sonderdampfer nach Köln , zusammen mit Hunderten von Eisenbahnern der Reichsbahndirektionen Frankfurt (Main) und Köln. Besonders große Eindrücke werden die ungarischen Beamten von ihrem Ausflug am 24. Juni in das Ruhrgebiet mitnehmen. Gie besichtigen ua. den Hafen Ruhrort, die Kruppsche Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen, die Gute-Hoffnungs-Hütte in Oberhausen und schließlich die Reichsausstellung ,,Schaffendes Volt" in Düſſeldorf. Nach einem großen rheinischen Abschiedsabend am 25. Juni in Köln mit den deutſchen Eisenbahnern und der ungarischen Kolonie fährt der Sonderzug der Ungarn am 26. Juni mit je etwa dreistündigem Aufenthalt in Heidelberg und München über Salzburg und Wien nach Budapest zurück. Die ungarischen Eisenbahner , die diese Deutschlandfahrt ebenfalls zum dritten Male durchführen , werden wie auf ihren früheren Reisen 1934 und 1935 tiefe Eindrücke von dem schaffenden neuen Deutschland erhalten . Die Reichsbahnbeamten konnten bei ihren Fahrten in Ungarn feststellen , daß selbst in den kleinsten Erdurch die begeisterten Pußtadörfern zählungen der ungarischen Eisenbahner Kennt nis und Verständnis für die deutsche Aufbauarbeit zu finden waren . Auch diesmal sollen die Ungarn wieder ein schönes Bild von tem --schaffenden Deutschland und seinem Lebenswillen mit in ihre Heimat nehmen . Die deutschen Eisenbahner werden bemüht sein, ihnen ihren Aufenthalt im schönen Rheinland zu einem unvergeßlichen Erlebnis zu gestalten . Die hervorragende ungarische Eisenbahnerkapelle wird mehrfach im deutschen Rundfunk konzertieren. Ua. gibt sie auch ein Standkonzert in der Ausstellung "" Schaffendes Volt" in Düſſeldorf am 24. Juni zwiſchen 20 und 22 Uhr. Der Staatssekretär im Reichsverkehrsministerium und Stellvertretende Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, Pg. Kleinmann , grüßt die ungarischen Gäste der Deutschen Reichsbahn in einem Aufruf, in dem es ua. heißt :

,,Den ungarischen Gästen namens der Deutschen Reichsbahn einen herzlichen Willtommensgruß zu entbieten, ist mir aufrichtiges Bedürfnis. Mit großer Freude sehen die Deutsche Reichsbahn und die Reichsbahnbeamten dem Freundschaftsbesuch von Angehörigen der Kgl. Ungarischen Staatseisenbahnen, der Erwiderung des kürzlich erfolgten deutschen Besuches in Ungarn, entgegen. Die nun schon traditionell gewordenen deutsch-ungarischen Austauschreisen der Eisenbahner tragen mit dazu bei, die Freundschaft zwischen Ungarn und dem Deutschen Reich mehr und mehr zu vertiefen. Ich bin davon überzeugt, daß auch die jeßige Studienreise unserer ungarischen Gäste dieser hohen Aufgabe in bester Weise dienen und sich so die völter= verbindende Kraft, die den Eisenbahnern und ihren Gefolgschaften innewohnt, erneut praktisch dartun wird.“ In einem Telegramm an die ungarischen Eisenbahnbeamten gibt der Leiter des Hauptamtes für Beamte der NSDAP. und Reichswalter des Reichsbundes der Deutschen Beamten, Hauptamtsleiter Pg. Neef , der Freude der gesamten deutschen Beamtenschaft über den Freundschaftsbesuch aus Ungarn Ausdruck. Der wiederholte Besuch der ungarischen Eisenbahnbeamten unterstreiche die engen freundschaftlichen Beziehungen zwischen der ungarischen Beamtenschaft und der Einheitsorganisation der deutschen Beamten, dem Reichsbund der Deutſchen Beamten . Er hoffe, daß die ungarischen Gäste die besten Eindrücke vom schaffenden Deutschland mit in ihre Heimat nehmen.

Dr. Kubach, Leiter des RBWN. der deutschen Studenten Dritter Reichsberufswettkampf der deutschen Studenten begonnen NSK München, 18. Juni . Reichsstudentenführer Dr. Scheel dankte in einem Aufruf all denen, die sich am zweiten Reichsberufswettkampf der deutschen Studenten eingesetzt haben. Sein besonderer Dank gilt dem Beauftragten für den zweiten Reichsberufswettkampf der deutschen Studenten, 66.Sturmbannführer Dr. Six, dessen rastlose Arbeit, wissenschaftliche Leistung und Energie den Erfolg des zweiten studentischen Leistungstampfes sichergestellt haben. Wegen seiner dienstlichen Inanspruchnahme bei der Reichsführung S6. gibt Pg. Dr. Six mit Abschluß des zweiten Reichsberufswettkampjes die Leitung des jährlichen studentischen Leistungswettbewerbes ab. Zu seinem Nachfolger wurde der Leiter des Amtes für Wissenschaft und Facherziehung der Reichsstudentenführung, Pg. Dr. Friz Kubach , ernannt. Pg. Kubach übernahm bereits die Fortführung der sachlichen und personellen Auswertung des zweiten Reichsberufswettkampfes und die Bearbeitung des dritten Reichsberufswettkampfes der deutschen Studenten 1937/38, der bekanntlich vor wenigen Tagen in Berlin eröffnet wurde.

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NSK Folge 138

Blatt 5

18. Juni 1937

Sommersonnenwende

NSK Wenn die Sonne ihren höchsten Tageskreis erreicht, wenn in der Jahresmitte der längste Tag die kürzeste Nacht ablöst, feiern wir die Sommersonnenwende , ein Fest germanischen Ursprungs. Diese Feier ist eine Verquidung von politischem und naturhaftem Wollen. Hier steht die Saat, deren natürliche Kräfte einen Höhepunkt erreichen wollen, dort der ebenfalls einem Höhepunkt zustrebende Mensch miten im Lebenskampf, auch den Ge= sehen der Natur unterworfen. Alles Leben ist Kampf- und Kampf ist die Moral des Lebens . Wenn der Bauer über den Acker geht und mit weit ausholendem Arm das Saatkorn dem Boden anvertraut, dann weiß er, daß in dieſem Augenblick der Kampf keimenden Lebens beginnt, daß er das Schwache von dem Starken trennt. Das starke Korn sezt sich durch, trägt Frucht, wird ernteschwer, das schwache Korn erstidt, es fällt den vielen Millionen winzigen Lebewesen des Acers zum Opfer und vermodert. Beim Menschen ist es nicht anders. Auch bei ihm entscheidet die Saat, der Boden ist das Ges schlecht, die Sippe. Ein gesundes Geschlecht wird auch gesunde Kinder hervorbringen. Cha= rakter, Anlagen, Wesen, Fähigkeiten liegen schon im Keim des Menschen, ſind längst vorausbestimmt, bevor er zur Welt kommt. Sein Schicksal steht nicht allein in den Sternen, es ist zum großen Teil abhängig von guten und schlechten Anlagen, von Fähigkeiten und Un fähigkeiten, von Leistungsvermögen und unvermögen der Sippe. Wir lehnen es ab, dann mit dem Schicksal zu hadern, ihm die Verantwortung für unser Handeln aufzubürden, wenn wir es selbst durch schwache Haltung im Leben herausgefordert haben. Wir wollen aus der Kenntnis ererbter Fehler und Schwächen unſeren Lebensweg bauen, mit starkem Herzen das Schicksal meistern. Wie mit dem Einzelmenschen, ist es mit dem auch den Naturgesehen unterworfenen Voll. Jedes Volk hat bestimmte Anlagen und beſon= dere Fähigkeiten, aber auch Fehler und Schwächen. Ist es nicht unabläſſig bestrebt, dieſe Fehler und Schwächen durch rassische Pflege auszuschalten, ist es nicht gewohnt, sein völkisches Leben selbst zu gesta 1 = ten , so wird das Schicksal dem Volk mit starker Faust tiefe Wunden schlagen. Politisches und naturhaftes Wollen sind untrennbar miteinander verbunden. Ausdruck dieses Wollens sind die Feste und Feiern im Jahreslauf der Natur, die nicht allein eine Angelegenheit des Landvolkes sind. Der städti = sche Mensch ist im selben Maße den Gesetzen der Natur unterworfen und hat sich ihnen zu beugen. Er hat in seinem ganzen Leben und Bestehen die inneren Beziehungen zu diesen Naturgesehen zu suchen, wenn er sein Dasein und den tieferen Sinn seines Lebens ergründen will. Schon bald nach dem Höhepunkt alles Lebens, der Sonnenwende, beginnt die Ernte-

zeit. Da hat der Mensch -- unerbittlich gegen sich selbst zu prüfen, ob ſeine Saat aufgegan= gen ist, seine Leistung, sein Schaffen reiche Ernte verspricht oder nicht, ob er sich im Dienst des Volkes wirklich ganz verausgabt, bis zur Grenze seines Leistungsvermögens, ob er seine Kraft sinnvoll verbraucht oder sinnlos verschleudert und damit zur Gefährdung des völkischen Bestehens der Nation beiträgt. Wenn wir unter diesem Gesichtspunkt den Sitten- und Kräfte= verfall unseres Volkes in der Systemzeit be= trachten, erkennen wir den tiefen Sinn unſerer heutigen Weltanschauung, die in der höheren Ordnung der Natur verankert ist. Unsere ganze Lebenshaltung in Stadt und Land unterwirft sich restlos dieser Weltanschauung. Es darf keine Sommersonnenwende an uns vorübergehen, ohne daß wir jährlich daraus die letzten Erkenntnisse und Schlüsse für unser Tun ziehen. Wer nun auf dem Standpunkt steht, daß bäuerliche Sitte und bäuerlicher Brauch eine Angelegenheit des Landes ſei und den städtiſchen Menschen nicht weiter berühre, mag sich der Erkenntnis nicht verſchließen, daß wir alle einmal vom Lande kamen und daß auch dort die Wurzeln unserer Kraft sind. Wenn man dann in diesem Zusammenhang einmal daran denkt, mit welchen Mitteln oft lügnerischer Propaganda in den Jahren 1870--1910 ländliche Arbeiter für städtische Industrien systematisch angeworben wurden, erkennt man die ganze Tragit eines solchen völkischen Vernichtungswerkes . Einerseits war es der flingende Lohn, der als Locmittel diente und andererseits der " dumme Bauer", der als niedriger Berufsstand plöglich hingestellt wurde. Für den „ dummen Bauern“ waren leiſtungsschwache Arbeitskräfte noch gut genug. Eine Welt trennt uns von den Damaligen. Heute empfinden wir das , aber wir sind noch nicht -fertig mit dem Erbe des Liberalismus. Wir müſſen täglich neu um unsere Welt = anschauung ringen und innerlich um die Durchsetzung unseres Glaubens kämpfen. Das immer noch nicht ganz eingedämmte Streben zur Stadt ist ein allzu deutliches Zeichen dafür, daß vom Landvolk innerlich die unvergänglichen Grundlagen eines gesunden Volkslebens, einer gesunden völkischen Politik noch nicht verstanden sind, sonst würde der Berufsstolz ein gewichtigeres Wort zu sprechen haben. Das deutsche Volk steht wieder einmal auf der Höhe seiner Lebensentfaltung. Und in solchen Zeiten besinnt sich jedes Volk auf sich selbst, es überschaut seine Vergangenheit, prüft die Gegenwart und plant für die Zukunft. Das und nichts anderes sagt auch die Sommersonnen= wende. Sie fordert von jedem einzelnen Menschen in Stadt und Land Selbstbesinnung, Rechenschaft. Gehen wir ehrlich und mit starkem Herzen mit uns zu Rate, dann ist die nachfolgende Ernte lezte Erfüllung unseres Daſeins . Br.

RSK Folge 138

Blatt G

18. Juni 1937

Deutſchtum im Fernen

NSK Wie überall in der Welt, so herrscht auch in der deutschen Volksgruppe in China ein reges völkisches Leben. Nachstehend bringen wir einige Meldungen, die hierfür bezeichnend sind : Deutsche Bildausstellung in Schanghai In Schanghai gestaltete sich die Ausstellung „Das Deutschtum in China im Bild", die in den Räumen der Kaiser-Wilhelm-Schule durchgeführt wurde, zu einem großen Erfolg. Ungefähr 50 Bilder aus den meisten Plähen Chinas, wo Deutsche leben, konnten gezeigt werden. Darunter waren zahlreiche Aufnahmen aus der Zeit vor und während des Krieges aus Thingtau, Schanghai, Hankau usw. Und neben diesen Bilder aus der Jektzeit, aus dem Leben der Bewegung in den einzelnen Ortsgruppen und Aufnahmen vom Wirken des deutschen Kaufmannes und Wissenschaftlers in China. Die Ausstellung , Die einen guten Überblick über die verantwor tungsvolle Arbeit unserer Volksgenossen draußen bot, wurde auch von zahlreichen Ausländern besucht und fand das besondere Intereſſe zahlreicher amtlicher chinesischer Stellen . Weihe eines HJ. -Landheimes bei Schanghai Auf einem der Ortsgruppe Schanghai der Auslandsorganisation der NSDAP. gehörigen Grundstück auf Point-Island in der Nähe der großen chinesischen Hafenstadt wurde kürzlich ein Hitlerjugend-Landheim seiner Bestimmung übergeben. Zahlreiche Mitglieder der Ortsgruppe Schanghai waren zu diesem Tage herausgepilgert, um sich teils als Aktive, teils als Zuschauer an dem mit der Einweihung verbundenen Heimatfest zu beteiligen. Gebietsführer Schulze von der Reichsjugendführung überbrachte der deutschen Jugend in China die Grüße der Heimat und überreichte der Ortsgruppe ein Bild des Leiters der Auslands-Organisation der NSDAP ., Gauleiter Bohle. Dann übergab der Ortsgruppenleiter, Pg. Hannig , dem Standort Schanghai das schmude Heim, das in Zukunft den Hitlerjungen und BDM.-Mädel in Schanghai als Schulungs- und Erholungsheim dienen wird. Eine große Abordnung und die Bordkapelle des Dampfers „ Gneiſenau“ nahmen an dieser Feier teil und brachten ſo die Verbundenheit der deutschen Seefahrt mit dem Auslandsdeutschtum sinnfällig zum Ausdruck. Das Deutschland-Institut in Peiping Durch die Initiative des chinesischen Wiſſenschaftlers Dr. Cheng Shou Lin, der seine wissenschaftliche Ausbildung in Deutschland erhalten hat, wurde im Jahre 1931 ein Institut gegründet, das sich die Aufgabe gestellt hat, Sammelpunkt aller in China an dem geistigen Leben Deutschlands intereſſierten Bestrebungen zu sein. Am 22. Mai 1935 wurde das Institut, deſſen Ehrenvorsitz der deutsche Botschafter, Dr. O. P. Trautmann, und der chinesische Unterrichtsminister Wang innehaben, in seiner jezigen Gestalt neu begründet. Führende chinesische Wissenschaftler und Politiker stellten sich zur Mitarbeit zur Verfügung. Die Leitung der Geschäfte unterliegt einem chinesischen und einem deutschen Geschäftsführer, deren Aufgabe es ist, die Verbindung zwischen deutschen und chinesischen Kreisen herzustellen. Eine besondere Bedeutung kommt der Übersegungsabteilung zu, die zahlreiche deutsche

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Werke in mühevoller Arbeit der chinesischen Öffentlichkeit zugänglich macht. Die deutsche Abteilung der Bibliothek umfaßt allein mehr als 2000 Bände. In einem Teil des früheren Kaiserpalastes wurde die Ausstellung „Deutsche Malerei aus fünf Jahrhunderten" durchgeführt, die auch in Nanking, Shanghai und Tientsin durch die hervorragenden Kunstdrucke erster deuts scher Verlage größten Eindruck hinterließ. Der chinesische Unterrichtsminister bezeichnete die Ausstellung als den geistigen Ausdrud einer kunstsinnigen Nation". Allein in Tientsin besuchten über 10 000 Personen die Ausstellung, und auch die Zahl von 4000 Besuchern in Peiping beweist das große Interesse, das diesem wertvollen deutsch-chinesischen Kulturinstitut entgegengebracht wird. Deutsche Wissenschaft in China Die Tungchi-Universität feierte letthin die 30jährige Wiederkehr ihres Gründungstages. Der Rektor der Univerſität , Ong , wies auf die wertvolle deutsche Arbeit beim Entstehen und Aufbau der Universität hin. Der deutsche Botschafter Dr. Trautmann sprach darauf über die deutsch- chinesische Zusammenarbeit und bat die chinesischen Studenten, daß die Beziehungen, die fie zur deutschen Wissenschaft geknüpft haben, niemals aufhören mögen.

Privatklagen und Zivilprozeſſe unter Parteigenoſſen Regelung durch eine Verordnung des Reichsleiters Buch NSK München, 18. Juni.

Vom NS.-Rechtswahrerbund wird mitgeteilt: Nach den Richtlinien der Parteigerichtsbarkeit dürfen Privatklagen gegen einen Parteigenoſſen nur mit Genehmigung der zuständigen Parteigerichte erhoben werden. Diese selbstverständliche Bestimmung erklärt sich aus dem Wesen der NSDAP . als einer Schicksals- und Ordnungsgemeinschaft, deren Mitglieder zu einer besonders vorbildlichen und kameradichaftlichen Haltung verpflichtet sind. Unter Privattlagen im Sinne dieser Bestimmung sind Klagen gemäß der Strafprozeßordnung wegen Beleidigung, Verleumdung, übler Nachrede, leichter Körperverlegung usw. verstanden. Das Gesetz nennt sie nur deswegen „Privat“ Klagen, weil sie im Gegensah zu den übrigen Strafsachen mangels öffentlichen Intereſſes nicht von der Staatsanwaltschaft, sondern ,,privat" auf Strafantrag und auf eigene Klageerhebung durch den beleidigten oder verlegten Volksgenossen erhoben werden. Da der Nichtjurist unter Privatklage aber schlechthin private Streitigkeiten vor Gericht, also insbesondere auch die Zivilprozesse versteht, wurde diese Bestimmung der Parteigerichtsbar feit auch oft entsprechend falsch ausgelegt. Der Oberste Parteirichter, Reichsleiter Buch, hat daher in einer im neuesten Parteiverord nungsblatt veröffentlichten Bekanntgabe darauf hingewiesen, daß Klagen vor den staatlichen Zivilgerichten ( Zivilprozeſſe) zwischen Parteigenossen nicht der Genehmigungspflicht der zu O. G. ständigen Parteigerichte bedürfen.

Druck: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 69, Zimmerstraße 88

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Zu NSK Folge 138

Blatt a 18. Juni 1937 Eine stolze Rechenschaft der RVG . ,,Nahrung und Genuß“ Gleichklang von Wirtschaft und Sozialbetreuung

NSK Berlin 18. Mai. Am 25. Juni 1937 hält die Rei,chsbetrie bsgemeinschaft „Nahrung und Genuß" von Bielefeld aus einen Reichsbetriebsappell ab, auf dem Reichsorganisationsle der iter Dr. Len zu in Betrieben 45 000 vor dem Lautsprecher angetretenen 800 000 Männ errie uen und Fra n bsa Rei chs bet sprechen wird. Dieser ppell fann als äußerlich sichtbares Zeichen der Anerkennung für die in den letzten Jahrzehnten geleistete Arbeit der RBG. 1 gewertet werden. Die RBG. ,, Nahrung und Genuß" zeichnet für die Erringung der ernährungspolitischen Freiheit mitverantwortlich, denn die Arbeitsleistung des Baurbei erntendist umsonst, wenn die Lebensmittel vera e Industrie nicht sorgsam mit den ihr zugeführten Gütern umgeht . Daß die Betriebsgemeinschaft des Nahrungs- und Genußmittelgewerbes auf die ernährungspolitische Aufgabe ausgerichtet , darüber hinaus aber ihre sozialpolitischen Verpflichtungen zu erfüllen bemüht ist , zeigt der Umstand, daß von den 30 vom Führer ausgezeichneten Musterbetrieben neun der RBG. 1 angehören . 150 von der RBG. 1 ausgearbeitete Anordnungen erhielten Gesetzeskraft und brachten für die Gefolgschaftsbedeutende mitglieder Heraufsehung der Kündigungsfristen und des Url aubs, Bezahlung Kra nkh eit sta gen von und ereder sozi Vorteile . Wertvoll für die Lösand Nacale ung hwuchsfrage sind die in lezter Zeit geschaffenen fünf neuen Lehrberufe, die einen bedeutenden Schritt auf dem Wege zur Verringerung der Zahl der ungelernten Arbeiter bedeuten. Für die Fähigſten und Beſten Ein Aufruf des Reichsrechtsführers, Reichsminister Dr. Frant NSK München, 18. Juni . Der Reichsrechtsführer, Reichsminister Dr. Frant , erließ einen Aufruf an die deutschen Rechtsstudenten, in dem er die Errichtung eines Stipendiums des Reichsrechtsführers zur Förderung hervorragend befähigter nationalsozialistischer Rechtsstudenten verkündet. In dem Aufruf heißt es unter anderem : ,,Die Erneuerung des deutschen Rechts steht und fällt mit der nationalsozialistischen Erneuerung des deutschen Rechtsstandes. Die Erziehung nationalsozialistischer Rechtswahrer ist daher vordringlichste Aufgabe. Der Nationalsozialistische Rechtswahrerbund erkennt diese Aufgabe und wendet sich ihm mit ſtärkster Aufmerksamkeit zu . Schon auf der Hochschule , in dem allerersten Stadium der Ausbildung sollt Ihr , deutsche Rechtsstudenten , die überzeugung gewinnen, daß der Rechtsstand, in den Ihr dereinst hineinwachsen werdet , fest entschlossen ist, sich der Fähigsten und der Besten unter euch anzunehmen und sie zum Einsaß zu bringen. Ich errichte daher am heutigen Tage mit dem Zwecke der Auslese und Förderung hervorragend befähigter nationalsozialistischer Rechtsstudenten das Stipendium des Reichsrechtsführers. Für das Jahr 1937 stelle ich diesem Stipendium den Betrag von 5000 RM . zur Verfügung . Die Auslese der geeigneten Studenten über-

trage ich dem Leiter der Reichsfachgruppe Rechtswissenschaft der Reichsstudentenführung, der mir in gemeinsamer Arbeit mit dem Reichsgruppen= walter Junge Rechtswahrer für die gesamte Durchführung persönlich verantwortlich ist. Die Auslese erfolgt in erster Linie auf Grund der Leistungen im Reichsberufswettkampf der deutschen Studenten. Damit führt ein klarer Weg vom studentischen Einsatz an der Hochschule zum Beruf des deutschen Rechtswahrers. Die Besten unter euch werden in Zukunft dieZu ihnen zu gehören, im sen Weg gehen . Kampf um unser deutsches Recht in vorderster Front zu stehen, das ist das große Ziel , das euch, deutsche Rechtsstudenten, heute vorangestellt ist."

Studentenarbei t in der DAF. Wirtschaftliche und soziale Aufgaben in engster Fühlungnahme NSK München, 18. Juni. Zum Verbindungsmann der Reichsstudentenführung (Wirtschafts- und Sozialamt) mit der Deutschen Arbeitsfront, Amt Berufserziehung und Betriebsführung, wurde von Reichsstudentenführer Dr. Scheel Studenten führer der Technischen Hochschulederin Karlsruhe-, Unt ers turmführer Dr. Krizler, ernannt . SS.Pg. Dr. Krizler hat insbesondere den Auftrag, alle im Amt für Berufserziehung und Betriebsführung der DAF. für das deutſche Studententum wesentlichen Fragen über das Wirt hafts- und Sozialamt der Reicsc hsstudentenfüh rung auf die Mög= lichkeit ihrer Verwirklichung zu prüfen und Anregungen sozialer und sonstiger Art, die sich in der Hauptsache in der Ausbildung der deutIngenieure und Techniker ergeben, der sch Reien chsstudentenführung dir ekt vorzutragen . chsfachgruppenleiter Wirtschaftswissen= Der ReiRei chsstudentenführung schaft der Pg. Rasmussen hat mit dem Leiter der Abteilung theoretische Schulung im Schulungsamt der DAF. eine Vereinbarung getroffen, wonach das Schulungsamt der DAF. die Reichsfachgruppe zur Mitarbeit an den sozialen und wirtschaftlichen Mittei = lungen der DAF." und zur Bearbeitung der im Schulungsamt auftauchenden ſozialpölitiſchen Fragen heranzieht. Die Reichsfachgruppe setzt besonders die Fachgruppen Königsberg, Berlin , Köln, Frankfurt und Leipzig für diese Arbeit ein.

Aufmarsch der NSKK . - Motorbrigade Leipzig Korpsführer Hühnlein ſpricht NSK Leipzig, 18. Juni. Die Vorbereitungen für den großen Aufmarsch der NSKK .-Motorbrigade Leipzig sind bereits in vollem Gange. Die NSKK.- Motorſtürme werden am Sonntagmorgen im Ausstellungsgelände der Technischen Messe Aufstellung nehmen und dann standartenweise zum Völkerschlachtdenkmal marschieren. Hier wird Korpsführer Hühnlein zu den Männern der NSKK.Motorbrigade Leipzig sprechen und ihnen die Marschrichtung für ihren Dienst aufzeigen. Im Anschluß an diesen Appell wird der Korpsführer die Diensträume der NSKK .- Motorstandarte M 35 besichtigen und dann den Vorbeimarsch der Einheiten des Korps am Auguſtusplay abnehmen.

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Rationalsozialiſtiſche Brief- und Drah der Schriftlettung: Berlin 688 68, Jimmer , 88, E. gernent: 11002 Berlag: Franz Cher Ra4 ]. 6. m. 1. §., Zentralverlag der ASTUB., Minden - Berlin Berland : Cher.Berlag , Berlin 6M 68, Real 88. - Alle Zahlungen Rub nach (Bolichedtonts Berita (464) zu richten

Partei -Korrespondenz

NCK Breſſedienſt der NGDUP

NSK Folge 139

Blatt 1

Die Dokumente

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weth; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber RSDAB. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sindermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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des

Grauens

Bilder, Dokumente, Zeugniſſe klagen Moskau an - Der rote Raubgriff nach Spanien Schandmale menschlicher Entartung NSK In diesen Tagen wird der deutschen Öffentlich. felt das „Rotbuch über Spanien“ zugänglich gemacht, in dem in Bildern, Dokumenten und Zeugens aussagen das unmenschliche Wirken der Sowjets auf der iberischen Halbinsel festgehalten ist. Unser Aufsat faßt die entscheidenden Fragen der roten Einmischung, die in offener und verstedter Form erfolgte und fich immer wieder offenbart, zusammen. Die Welt darf nie vergeſſen, welcher ungeheuerlichen Verbrechen an der Menschheit Rich Mostan in Spanien schuldig gemacht hat. Durch Moskaus weltrevolutionäre Aktivität ist die spanische Frage zu einer internationalen Frage worden. Durch die Aktion der Sowjets in Spanien, die einen ungewöhnlich krassen Fall internationaler Einmischung in Spanien darstellt, ist der Beweis dafür erbracht, daß die bolschewistischen Machthaber mit aller Entschlossenheit und mit allen Mitteln ihre Welteroberungspläne vorwärtstreiben. Die Einmischungsversuche Mostaus erstređen sich bereits über Monate und Jahre. Immer wieder wurde Spanien von Funktionären der Komintern aufgesucht, die Vorberei= tungen zur bolschewistischen Revolution zu leiten. Die Geschichte des Grauens, die zurüdgreift auf die Geschehnisse um 1789 in Frankreich, 1917 in Rußland und 1936 in Spanien, nahm Anfang Aufstellung des mit der ihren Aktionsprogramms für Spanien auf der Sondertagung vom 27. Februar 1936 durch das Exekutivkomitee der Komintern, das die folgenden zehn Punkte umfaßte: 1. Beseitigung des Präsidenten Zamora ; 2. Anwendung von Zwangs- und Unterstützungsmaßnahmen gegen die Offiziere ; 3. Enteignung des Landbesizes, „NationaliRerung" sämtlicher Banken und Wirtschaftsunternehmungen ; 4. Zerstörung von Kirchen und Klöstern; 5. Abtrennung Marokkos von Spanien und Schaffung eines unabhängigen marokkanischen Sowjetstaates ; 6. Ausrottung des Bürgertums und Verbot der bürgerlichen Presse ; 7. Massenterror ; 8. Schaffung bewaffneter ,,Miliztruppen " als erste Einheiten der künftigen Roten Armee ;

9. Revolutionäre Machtergrei fung durch eine Regierung der proletarischen Diktatur ; 10. Krieg gegen Portugal zweds Schaffung einer iberischen Sowjetrepublik. Dies Programm beweist schlaglichtartig und eindeutig, daß die Bolschewisierung Europas in Spanien beginnen sollte. Hier führte nicht, wie es die Geschichte der Menschheit lehrt, jene Voraussetzung einer spontanen Volkserhebung zum Kriege, sondern hier hat eine organis sierte Gruppe von Verschwörern den Anschlag auf ein Staatswesen verübt nach denselben Grundsägen, die in anderen Teilen Europas aufgestellt und erprobt worden sind". Durch diese Grundsäge und Methoden war es möglich, ein arbeitsames und redliches Volk in das Chaos eines blutigen Mordens und scheußlichster Ausschreitungen zu stürzen. Die Mobilmachung begann mit dem planmäßigen Ausbau der kommunistischen und bolschewistischer KampforganiDurch aufgeheßte Industrie- und fation. Landarbeiter, durch Zersetzung der Intelligenz war es nicht schwer, Land und Volk in den von Mostau gewünschten Zustand zu zu führen. Spanien erkannte nicht die Gefahr. Die Form eines gewollten Bürgerkrieges war ihm fremd und es vermochte nicht eine Abwehr zu mobilifieren, die ein gefestigtes und geeintes Volk einem bewaffneten Aufstand unter normalen Umständen entgegenzustellen in der Lage ist. Nach dem Rüdtritt der Regierung Samper am 1. Oktober 1934 und der Kabinettsumbildung Lerrour am 4. Oktober, brach in der Frühe des 5. Oktober der revolutionäre Generalstreit und bewaffnete Aufstand in vielen Provinzen Spaniens aus. Überall schritten die Horden zu Brandstiftung, Raub, Überfall, Ermordung von Geifeln. ,, Volkstribunale" verrichteten nach den Anweisungen der Komintern und im Auftrage der Sowjets in Spanien ihr blutiges Werk, das mit unvorstellbarer Grausamkeit beSevilla, Coruna, Barcelona, festigt wurde. Vitoria, Zaragoza , Badajoz, Granada , San

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sparsi

RSK Folge 139 Sebastian, Leon, Zamora, Oviedo - das find die Städte, in denen Überfälle , Streits , Kirchenvernichtungen, Waffenraub, Klosterbeschießungen und 3usanmenstöße das Ergebnis eines einzigen Tages waren. In Spanien herrschte das Chaos der organisierte Mord! Hilflos war das spanische Volk diesem Treiben ausgeliefert ! Im Zeichen der Volksfront und der geballten Fauft geht es dem Ziele zu. Und die Schreie der getöteten Männer, die Seufzer der geschändeten Frauen, die Schredensrufe wehrloser Kinder und Greise ersticken im Propaganda-Trommelfeuer. Die erbitterte Wut des spanischen Volkes bringt bei der Parole des organisierten Mordes den Widerstand und den Aufbruch dicht vor dem Abgrund. Am Morgen des 17. Juli 1936 reißen nationale Männer das Geset des Handelns an sich. Das löst die große spanische Revolution aus, die große Ausein= anderſegung zwiſchen Gut und Böse. Es ist kein Kampf nur zwischen Spaniern und Spaniern, der hier ausgefochten wird. Im Namen Europas, im Namen der Welt kämpft das ſpaniſche Volk gegen den Feind jeden Volkstums, der alle Völker gleichermaßen bedroht, gegen den internationalen Bolschewismus. Das ist der Krieg! Die Spuren feines Grauens sind: geschändete Geiseln, Frauen, ermordete verstümmelte Priester, verbrannte Menschenkörper, zerstörte Kirchen und Städte ... Zu Beginn des Jahres 1937 wurde von Kennern der spanischen Vorgänge die Zahl der Opfer des bolschewiftischen Terrors in Spanien auf 170 000 beziffert. Was neben dieser Zahl die kultivierte Menschheit mit Entsetzen erfüllt, das sind die Scheußlichkeiten der Folter- und Martermethoden , mit denen dieſes Blutbad durchgeführt wurde. Bilder furchtbaren Grauens und unmenschlichen Elends, Worte und Säge fönnen nicht die Niedermekelung schildern. Angesichts all dieser Toten und der 31 Opfer von Ibiza , die in der Pflichterfüllung für den europäischen Frieden fielen, enthüllt sich das wahre Gesicht des spanischen Krieges. Ewig werden die Geschichtsbücher der Völker vom bolschewistischen Terror in Spanien fünden. Keine Phraſen und Lügen von ,,Menschheitsbeglüdung“ können die Tatsachen dieses Sowjetkrieges auslöschen. Das zynische Telegramm Stalins an das Zentralfomitee der Kommunistischen Partei Spaniens spricht eine deutliche Sprache; „ Die Werktätigen der Sowjetunion erfüllen lediglich ihre Pflicht, indem sie den revolutionären Massen Spaniens möglichst größte Unterstützung erwiesen. Sie sind sich be wußt, daß die Befreiuung Spaniens vom Joch der faschistischen Reaktionäre feine Privatangelegenheit der Spanier, ſondern die gemeinJame Sache der ganzen progreſſiven fortschrittlichen Menschheit iſt.“ Ein Geheimvertrag, abgeschlossen zu Beginn des spanischen Bürgerkrieges zwischen dem Kommunistenführer Largo Cabellero und dem ehemaligen jüdischen Sowjetbotschafter in Spanien, Moses Rosenberg, enthüllt die Einzelheiten der offensichtlichen UnterStübung von Sowjetrußland. Nach diesem Vertrag verpflichtete sich die Sowjetregierung Madrid und Katalonien mit Waf •. fen, Munition, Flugzeugen, Tanks ,

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19. Juni 1937 Petroleum und chemischen Produk ten zu versorgen, weiter eine internatio = nale Bolschewistenarmee zusammenzustellen und auszurüften, um fie aktiv an der spanischen Front einzusetzen und den Ankauf von Waffen von anderen Ländern für SowjetSpanien durch eigene Agenten zu organisieren. Madrid, das rote Spanien, verpflichtete sich als Gegenleistung zur sofortigen Zahlung von 500 Millionen Goldpeseten, die den Goldreserven der Bank von Spanien zu ents nehmen waren. Das war das Riesengeschäft, das Largo Cabellero durchführte. Die Berschleuderung des spanischen Volksvermögens nahm ihren Weg über ein Privatkonto, das seinen Namen trug. Das Bild, das dieſe Dokumente der Weltöffentlichkeit vermitteln, wird bestätigt durch den Mund der roten Machthaber und ihrer Sprachorgane. So schreibt die sowjetrussische Zeitung „Sa Industrialisaziju" Nr. 302 : ,,Das spanische Volt bemüht sich, die Erfahrungen unserer Roten Armee im Bürgerkriege zu ers lernen und auszunüßen." Im Herbst des vergangenen Jahres lief in Moskau eine Ausstellung zugunsten Rotspaniens. Nach gleichem Muster zogen die sowjetrussischen Veranstalter in Madrid eine Ausstellung auf, die die „ Solidarität der UdSSR. mit Spanien" heraus= stellen sollte. Es ist der Sinn und Zwed des Bolschewismus, Expanſionsbestrebungen auf dem Wege der Einmischung in die Hoheitsrechte anderer Staaten zu verwirklichen. Das ist auch die Voraussetzung, die die Einmischung in Spanien unter Beweis stellt. Es ist die Beſtätigung einer Tatsache, daß es nur einen gemeinsamen Feind aller Kulturnationen gibt : den internationalen Bolschewis mus . Moskau ist der Weltfeind im Herzen Europas, gegen dessen Vernichtungswillen alle Völker und Staatsmänner Europas sich in einem zielbewußten Willen zusammenschließen müſſen !

Siedlungswerk im Vormarsch Neue Fortschritte im ganzen Reich NSK Berlin, 19. Juni. Im zweiten Bauabschnitt der HermannGöring-Siedlung für Hamburger Hafenarbeiter in Wilhelmsburg wurden 191 Siedlerstellen endgültig fertiggestellt. Der Siedlung liegt ein Zehnjahresplan der Ansiedlung von etwa 3000 Gefolgschaftsmännern der Gesamthafen-Betriebsgesellschaft zugrunde. Der nächst vorgesehene Abschnitt wird 235 neue Siedlerstellen erbringen. In Düsseldorf wurde erstmalig der Verſuch gemacht, auf einem einen Morgen großen Gartengrundstück sowie auf einem vom Arbeitsamt zur Verfügung gestellten vier Morgen großen Gelände unter Leitung eines Fachgärtners Erwerbslose als landwirtschaftliche Ar= beitskräfte und Siedlungsanwärter vorzubilden. Das Gauheimstättenamt in Würzburg teilt mit: Im Gau Mainfranken wurden 552 Siedlerheimstätten fertiggestellt, 158 find in Bau und 2509 in Vorbereitung. Ferner wurden 100 Eigenheime vollendet und 57 sind in Bau. Dazu wurden 256 Geschoßbauten aufgeführt, 282 find in Bau, 580 in Vorbereitung. Auf dem Schießplat Kummersdorf, zwischen Zossen und Jüterbog, wurde die erste Wohnfolonie für Arbeiter bezogen . In 47 000 Tagwerken entstand hier eine Mustersiedlung mit 62 Ein- und Mehrfamilienhäusern, zu denen immer ein Garten von 600 qm gehört.

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Hitlerismus“ Eine Stimme der Einsicht aus Bukarest - Ein Rumäne urteilt über die Judenfrage und das Dritte Reich

NSK Der nachfolgende Aufsatz stammt aus der großen rumänischen Tageszeitung „Universal", einer parteipolitiſch unabhängigen Zeitung in Bukarest, und wurde von dem befannten rumäniſchen Schriftsteller I. Al. Brates cu - Bo i nest i, Direktor des rumäniſchen Par lamentes und Mitglied der rumäniſchen Akademie, geschrieben. Er bringt die Stimme eines Mannes zur Kenntnis der rumänischen Öffentlichkeit, der Deutſchland von draußen beobachtet und daher auch die nationalſozialiſtiſche Politik mit den Augen des Ausländers ſieht. Die Veröffentlichung dieſes Aufſaßes erſcheint uns um ſo bemerkenswerter, als die darin vertretenen Anſichten Bratescu-Voinestis einen klaren Tatsachenblic offenbaren, der, wie aus dem Artikel selbst hervorgeht, nicht Allgemeingut der gesamten rumänischen Bevölkerung ist, soweit es die Beurteilung des neuen Deutſchlands angeht. Der Auffah bedeutet einen temperamentvollen Angriff auf die bekannte Phraseologie und die verlogene Bernebelungstaktik der internationalen jüdiſchen Hezpreſſe, der hoffentlich seine Wirkung in Rumänien nicht verfehlen und zum besseren Verſtändnis der Völker untereinander beitragen wird. Die Schriftleitung. Am Tage des Erscheinens meines letzten Aufſages im „ Univerſul “ traf ich einen sehr lieben, aber bedeutend jüngeren Freund von mir, deſſen Vater ich hätte sein können. Die ersten Worte, die er an mich richtete, als er sich zu dem Freun= deskreise, in dem ich mich befand, gesellte, waren : „Edler Herr Jancu, ich habe deinen Aufsatz im „Universul" gelesen. Was soll man zu einem derartigen Loblied auf den Hitlerismus sagen ?“ Nicht nur in den Worten, sondern auch im Tonfall meines jungen Freundes, dessen Vater ich hätte sein können, lag sichtbar die Absicht einer stark verlegenden Ablehnung. So war ich denn dazu gezwungen, ihm entweder dasselbe nochmals zu wiederholen oder aber ihn zu geiBeln, und zwar mit noch schärferer und bittererer Ironie, als die seine es war. Aber ich beherrschte mich, erstens weil ich ihn sehr schäße, und zweitens, weil ich ihn davon überzeugen wollte, daß ich einen beſſeren Erfolg erzielen würde, wenn ich ihn nicht fränkte. Deshalb führte ich in ruhigstem Ton folgendes aus : Mein Lieber, in dem Aufsatz, von dem du sprichst, habe ich kein Loblied auf den Hitlerismus gesungen, sondern nur, ohne etwas fortzulaſſen oder abzuändern, genau die Erklärungen und Ansichten eines deutschen Grafen über die antisemitische Bewegung in seinem Lande wiedergegeben. Der Mann ist nicht etwa eine Erfindung von mir, sondern lebt wirklich. Ich habe dem Hitlerismus tein Loblied gesungen, aber ich bin bereit, es zu tun, und zwar aus folgenden Gründen : Erstens. Wenn ich auch zu denen gehörte, die in der Zeit der Neutralität schriftlich den Eintritt Rumäniens in den Krieg gegen die Zentralmächte gefordert haben, so habe ich doch einige der Maßnahmen, die nach Beendigung des Krieges gegen Deutschland getroffen wurden, als ungerecht und nicht lebensfähig empe funden, und zwar wegen ihrer Absurdität. Mit dem Beginn des Weltkrieges und während seiner ganzen Dauer posaunte die gesamte Presse der Länder, die sich gegen Deutschland vereinigt hatten, daß der Krieg dem Militarismus zu verdanken sei. Dieser Militarismus

war der Todfeind, das Monstrum, das die Zivilisation der gesamten Menschheit bedrohte, und gegen den sich alle Wahrheits- und Rechtliebenden vereinigen müßten. Die Ansicht aller war, daß das Monstrum in Deutschland lebe, wo ein franker Herrscher mit Gewalt dazu ge= zwungen würde, die Moral des Volkes in die Bahnen des militäriſchen Heldentums zu lenken und dadurch eine krankhafte Mentalität zu erzeugen, die zur Verherrlichung der brutalen Gewalt und der Mißachtung des Rechts führt. Natürlich war der Grund, der einige Länder dazu bestimmte, sich gegen Deutschland zu vereinigen, der Wunsch, einige ihrer Landsleute vom fremden Joch zu befreien —, aber dieſem Sonderinteresse einiger nebeneinander fämpfenden Völker gegenüber war das gemeinsame, ihnen und der ganzen Menschheit Vorteil bringende Ideal, das auf dem Wege aller Veröffentlichungen ausposaunt, von allen Tribünen herab verkündet und von der ganzen Welt als einziges Mittel angesehen wurde, um in Zufunft den Rückfall der Menschheit in kriegerisches Elend zu verhindern, die Beſiegung und Vernichtung des Militarismus. Man hätte erwarten müſſen, daß die Alliierten nach Beendigung des Krieges sich nach Deutschland begeben, dort alle Munitionsfabriken zerstören und sie in Fabriken zur Herstellung von Inſtrumenten für eine aufbauende Arbeit umwandeln und daß sie dann im Anschluß daran in derselben Weise auch mit den Munitionsfabriken ihrer eigenen Länder verfahren würden. Sie haben dies aber nicht getan, weil diejenigen, die die Friedensbedingungen feſtſtellten, an diesen Fabriken intereſſiert waren. Der flarste und paradoxeste Beweis zur Illustration dieser Wahrheit ist die Tatsache, daß Austen Chamberlain, der für seine Mitarbeit zur Erhaltung des Friedens den Nobelpreis erhielt, Mitglied des Verwaltungsrates der Waffen- und Munitionsfabrik Wikers war ?! Anstatt ihre Munitionsfabriken zu zerstören, haben sie die deutsche Handelsmarine und die deutschen Kolonien an sich genommen und haben dadurch ein Volk von fast 60 Millionen dazu verurteilt, eingezwängt innerhalb der

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NSK Folge 139 Grenzen eines sehr armen und schon für seine gegenwärtigen Verhältnisse, und um wieviel mehr für seine zukünftigen Bewohner, zu engen Landes zu leben. Wer, der einen klaren Geist hat und objektiv denkt, kann unter solchen Umständen die Berech= tigung des Wunsches der Deutschen abstreiten, daß der Ernte ihrer Arbeit nur schaffende Elemente teilhaftig und nicht auch Parasiten werden sollen, die von der Spekulation auf die Not anderer leben ? Und wenn die Deutschen erkannt haben, daß ihrem Land die Gefahr droht, in das Schlepptau einer Gruppe von Juden, in einen ähnlichen Abgrund, wie es der in Rußland ist, zu geraten, in dem gleichfalls eine Gruppe von Juden das Zepter schwingt, welcher sich bei vollem Verstand befindliche und vernünftige Mensch kann es dann den Deutſchen verübeln, daß sie eine Säuberung ihres Landes vorgenom= haben haben? 3weitens. In Anbetracht deſſen, daß es nicht einmal die größten Feinde des Hitlerismus zu behaupten wagen , daß in Deutschland zur Errichtung und Festigung des Regimes derartig furchtbare Mittel angewandt worden find, wie dies in Rußland der Fall war, und in Anbetracht dessen, daß der fast einmütige Enthusiasmus und die Treue, die dem Führer zuteil werden und mit dem er gehört wird, muß derjenige, der den Hitlerismus verdammen will, voraussetzen, daß ein ganzes Volk von fast 60 Millionen einem Kollektivwahnsinn verfaller ist. - Und ein solcher Gedanke wäre für mich der Beweis für das Fehlen jeglicher Seriösität. Drittens. Weil man die Feigheit für eine der niedrigsten, widerlichsten und verachtungswürdigsten Eigenschaften hält und weil man der ' Ansicht ist, daß wir die elende Lage, in der sich unser Land befindet, nur der Feigheit zu ver, danken haben, beuge ich mich in Bewunderung und Hochachtung vor heroischen Taten. Und es ist eine heroische Tat, vor der man nur alle Hochachtung und alle Bewunderung haben kann, der gewaltigen Macht der Weltvereinigung des Judentums und aller Freimaurerlogen der Welt die Stirn zu bieten, indem man Abwehrmaßnahmen gegen die zersetzenden und parasitären Elemente ergreift und sie sogar aus dem Organismus des Volkes entfernt. Viertens. Weil ich der Ansicht bin, daß es für alle Völker von großem Vorteil ist, wenn man ihnen klar macht, daß der Handel und das Spekulieren mit Produkten und Waren für den Bestand eines Volkes keine Conditio sine qua non ist, wie dies im Gegenteil dazu bei ſeiner Produktion der Fall ist, daß auch andere Handel treiben können und nicht nur die Juden, und daß ein Volk ohne Juden nicht nur leben, ſondern sogar viel besser leben kann . Und nun endlich der fünfte und der wichtigste Grund, der mich dazu veranlaßt hat, dem Hitlerismus ein Loblied zu singen, ist der, daß er der jüdischen Weltvereinigung einen gewaltigen Schlag versezt hat. Bis jetzt wurde diese Vereinigung von der ganzen Welt für gewaltig und unbesiegbar gehalten. Der wilde jüdische Nationalismus fand im Kampfe gegen den Nationalismus der christlichen Länder von allen Seiten Unterstützung.

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19. Juni 1937 Wenn ein christliches Volk, zum Beiſpiel wir, die Rechte einer Anzahl fremder Staatsbürger eines anderen christlichen Landes verlegt, so wird ihm ein Protest des Landes, dem sie an= gehören zuteil und vielleicht auch die Mißbilligung einiger Organe der Preſſe irgendeines Landes des Westens . Wenn wir es uns aber einfallen ließen, nicht etwa an die Rechte, sondern auch nur an die Privilegien der Juden zu rühren , so würde es, da die Mehrzahl der Presse der ganzen Welt sich in den Händen der Juden befindet, aus allen Ländern Proteste, Drohungen. und Verfluchungen regnen . Der Schall einer einem Juden verabreichten Backpfeife findet Widerhallin der ganzen Welt er verbreitet sich mit einer verblüffenden Schnelligkeit , nach fünf Stunden erscheinen schon Proteste in den Zeitungen von Ohio. Also, der Hitlerismus hat der jüdiſchen Weltvereinigung einen gewaltigen Schlag versetzt. Die Anmaßungen der Juden können nicht mehr in allen Ländern Unterstützung finden. Im Falle eines Interessenkonfliktes zwischen den Juden und uns können sie sich nicht mehr auf die Presse in Deutschland stützen, um in das Herz der Deutschen eine Sympathie für sich zu pflanzen, wie sie dies früher erfolgreich zu tun vermochten. Für diese der Allmacht der jüdischen Weltvereinigung zugefügte Erschütterung und Beschränkung müssen alle christlichen Länder Deutschland ihre Dankbarkeit bezeigen. Das ist der Grund, weshalb es mir sehr leicht fiel, ein Loblied auf den Hitlerismus zu ſingen, und weshalb ich ein Auftreten gegen ihn seitens eines sich der Intereſſen ſeines Landes bewußten Rumänen als jeder vernünftigen Grundlage bar halte. Und jezt, mein Lieber, da ich dich und dein Lächeln sehe, möchte ich mich noch der Mühe unterziehen, dich noch an einige Tatsachen zu erinnern, die du anscheinend vergessen hast. Ich entschließe mich nur nach reiflichster Überlegung dazu , etwas zu behaupten oder gar zu schreiben, nach langem Nachdenken über den Sinn der Worte, die ich mündlich oder schriftlich von mir gebe. Diese meine peinliche Genauigfeit ist der Grund , weswegen ich der unproduktivste aller Schriftsteller bin. Außerdem habe ich die Gewohnheit, von Zeit zu Zeit meine Gedanken zu sieben, um etwaige Unklarheiten und Widersprüche auszuschalten, denn nichts bereitet mir eine unliebſamere Überraschung, nichts erscheint mir mehr die Ursache einer babylonischen Verwirrung zu sein als die Gleichgültigkeit, mit der sogar manchmal kluge Menschen es dulden , daß in ihrem Hirn sich diametral widersprechende Gedanken nebeneinander Plak finden. Endlich hat man anscheinend vergessen, daß meine schriftstellerische Tätigkeit vollständig unabhängig ist. Dafür, daß ich schreibe, werde ich von niemandem bezahlt, und wenn ich es tue, so geschieht dies nicht zu dem Zweck, etwa da= durch zur Macht zu kommen oder berühmt zu werden. Ich begnüge mich mit dem, was ich bisher erreicht habe. Wenn ich schreibe, so mache ich vielleicht den Fehler, daß ich auch

´NSK Folge 139 andere an meinen Gemütsbewegungen und Gedanken teilnehmen lassen will, aber ich bin weit davon entfernt, etwa einen Zwang auszuüben oder aber zu beanspruchen, daß meine Leser meine Ansichten teilen. Ich bin immer bereit, sie einer Revision zu unterziehen und sie sogar auch zu ändern, wenn mir jemand in objektiver Form ihre Unrichtigkeit beweist. Aber wohlverstanden, ich laſſe mich nur durch solche ernste und begründete Argumente überzeugen, die nicht einmal vom talentiertesten

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19. Juni 1937 Dialektiker leicht widerlegt werden könnten. Am allerwenigsten lasse ich mich mit leeren Redens arten abſpeiſen, wie „ die heiligen Menschenrechte“, „ die heiligen Prinzipien der Menschheit, für die so viel Blut vergossen worden ist," - ,,die großen Demokratien des Westens", und das ganze Gefasele des Leierkastenrepertoires, mit dem eine gewiſſe Preſſe auch heute noch mit gutem Erfolg den guten Glauben und die Naivität der ständig irregeführten Masse überfällt und betrügt.

Land unbegrenzter ,, Möglichkeiten "

-,,Politik chirurgischer Eingriffe sehr gefährlich “ – Aus der Geschichte nichts gelernt Futterneid und Geltungstrieb machtlüsterner Bolschewiken NSK Nicht nur Amerika, sondern auch Rußland kann als ein Land mit ,,unbegrenzten Möglichkeiten" bezeichnet werden. Die Bezeich= nung bezieht sich nicht nur auf die unermeßlichen Naturschäße Rußlands. Auch die sowjetrussische Geschichte birgt „ unbegrenzte Möglichteiten" in sich, die mitunter den besten Rußlandkenner in Verwirrung versezen können. Seit zwanzig Jahren erduldet das russische Volk ein Regiment, das in keinem anderen Lande auch nur zwei Jahre dauern könnte. Man hat schon unzählige Male über die blutige Herr= schaft der volksfremden Cliquen in Moskau ge= schrieben und trozdem wartet das Sowjetreich immer wieder mit neuen schauderhaften Sensationen auf. Die jüngsten blutigen Ereignisse haben von neuem die Aufmerksamkeit der gesamten Welt auf die Zustände im Sowjetreich gerichtet. Man weiß seit langem, daß ein heftiger Kampf zwischen verschiedenen Machthabergruppen im Gange ist, man dachte aber nicht, daß der gegen= ſeitige Haß solch grauenhafte Formen annehmen tann. Leute, die dem Bolschewismus unschäßbare Dienste erwiesen haben, sind in amtlichen Sowjetmeldungen als „Hoch- und Landesverräter, Bluthunde und giftige Schlangen" be= zeichnet ; Bolschewistenführer, die noch gestern als Helden des Kommunismus mit überschweng= licher Begeisterung gefeiert wurden, sind heute als „ Abschaum des Menschentums", als Individuen mit ,,niedrigster, gemeinster Gesinnung" öffentlich angeprangert, um schließlich ihr Leben in feuchten Kellern der GPU. zu beenden. Die Selbstzerfleischung der rivalisierenden Kommunistenhäuptlinge ist ziemlich frischen Datums. Bis 1934 wurden Meinungsverschiedens heiten der Parteispißen auf unblutige Weise Man begnügte sich aus der Welt geschafft. meistenteils mit Verwarnungen, Verweisen, Versetzungen und Dienstentlassungen. Schlimmstenfalls schloß man die widerſpenſtigen und unbequemen Parteimitglieder aus der Partei aus und schickte sie in die Verbannung. Zu Lenins Zeiten gab es oft Meinungsverschiedenheiten unter den Bolschewistenführern, doch haben sie die blutigen Terrormaßnahmen nur gegenüber den Nicht-Kommunisten angewandt. Diese Auffassung herrschte, solange Lenin lebte. Der Be-

gründer des Bolschewismus hat anscheinend ſehr aufmerkſam die Französische Revo lution von 1789 ſtudiert und wollte keinesfalls das Schicksal der Jakobiner teilen, die, nach der Vernichtung aller wirklichen und vermeintlichen Gegner, sich letzten Endes selbst zerfleischten. Derselbe Stalin , der heute die blutige Schredensherrschaft verkörpert, lehnte noch vor zwölf Jahren Terrormaßnahmen gegenüber eigenen Parteimitgliedern ab. Sinowjew und Kamenew verlangten damals ein Blutgericht über Bucharin, weil er Meinungsverschieden= heiten mit der Mehrheit hatte. Da sagte Stalin wörtlich : Ihr wollt Bucharins Kopf? Wir sind (er meinte : „ich bin“) dagegen ... Wir stimmen mit Sinowjew und Kamenew nicht überein, und zwar aus dem Grunde, weil die Politik chirurgischer Eingriffe sehr gefährlich für die Partei ist, weil das Blutvergießen anstedend wirken kann. Heute beseitigen wir den einen, morgen den zweiten, übermorgen den dritten ……. Was wird schließlich von der Kommuniſtiſchen Partei übrigbleiben ? Vergeßt nicht, daß jeder Streit uns im Lande ſchwächt, vom Auslande gar nicht zu sprechen." So sprach Stalin auf dem XIV. Bolschewiſtenkongreß am 23. Dezember 1925 laut amtlicher Sowjetausgabe.

Inzwischen haben sich die Kämpfe der Sowjetcliquen verschärft. 1934 fiel ihnen der Bolschewistenführer Kirow zum Opfer, und darauferfolgten hin ersten die Massen = erschießungen von Bolschewi sten. Sinowjew Kamenew, und die seinerzeit Bucharins Kopf forderten, wurden 1936 als ,,Hochverräter und gemeine Schurken" hingerichtet. Andere Parteigrößen sind massenweise abgesetzt, eingeferkert, verbannt oder kurzerhand erschossen ... Jeder Tag bringt neue Verhaftungen ... Nach den Worten Hegels „ Aus der Geschichte lernt man nur Geschichte“, hilft den Bolschewisten das Studium der Französischen Revolution nicht. Sie gehen denselben Weg, nur noch tausendfach blutiger und grausamer. Der Grund liegt in dem bolschewistischen System , das auf Haß und Lüge aufgebaut ist. Früher oder später mußten die Sowjet=

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NSK Folge 139 machthaber auch gegenüber den Widersachern aus eigenen Reihen dieselben Methoden an= wenden. Die jetzigen machtpolitischen Kämpfe in Moskau haben aber nichts mit der Ideologie zu tun. Sie sind in erster Linie rein persönlicher Natur. Die streitenden Gruppen sind sich über die Weltrevolution einig. Es kommt nur auf die Taktik an. Die Troßkisten sind für die sofortige Sowjetisierung Europas, während Stalin eine noch gründ lichere Vorbereitung mittels der Komintern möchte. Stalin ist aber persönlicher Feind Troklis und bezeichnet alle Gegner als Troyfisten, obwohl sie sehr oft nichts Gemeinsames mit Trozti haben. „ Trogkist" ist im Sowjetreich zu einem Sammelnamen für alle der herrschen= den Clique unbequeme Zeitgenossen geworden. Man hängt gleichzeitig den Widersachern die gemeinsten Verbrechen an, um sie vor den Augen des Volkes bloßzustellen. Wie sehr diese Methode unabhängig von der Richtigkeit oder Unrichtigkeit der jeweiligen Anschuldigungen nur der Vorwand blutiger Perſonalauseinandersegungen ist, begreift jeder zivilisierte Mensch, der im Bolschewismus die Sanktionierung des Verbrechertums jeglicher Färbung erkennt. Die

19. Juni 1937 Gerichtsverhandlungen erfolgen ja größtenteils hinter verschlossenen Türen, und wenn sie einmal öffentlich sind , dann hat man mit propagandistisch aufgezogenen Schauprozeſſen zu tun . Bei den Auseinandersetzungen zwischen den sowjetischen Machthabergruppen kommt es nicht auf Meinungsverschiedenheiten an sich, sondern darauf an, ob nicht eine geheime Gegnerschaft dahinter steckt. Wie in altaſiatiſchen Deſpotien, paſſen die Sowjetgewaltigen eifersüchtig darauf auf, daß niemand von ihnen allzu stark an Einfluß gewinnt. Daß dieses ganze Treiben nicht das Geringste mit dem Wohl des geknechteten Volkes zu tun hat und Sache kleiner volksfremder Cliquen iſt, liegt auf der Hand. Auf dem Balkan gibt es ein Sprichwort : ,,Nach drei Tagen hört man auf, sich zu wundern." Auch die ſenſationellsten Nachrichten aus dem Sowjetreich haben sich bei aller verfänglichen Unglaubwürdigkeit als wahr erwiesen, und so hört man schon nach drei Minuten auf, sich zu wundern. Daher kann man auch in dieſer Hinsicht sagen, daß Rußland das Land der unoder Unmöglichbegrenzten Möglichkeiten feiten ist.

Student von heute VI

Studentin einſt und jekt Das Frauenftudium in der Volksordnung - Zwiſchen Wiſſenſchaft und praktiſchem Leben Die vorhergehenden Artikel der Abteilungsleiter der Reichsstudentenführung erschienen in den NSK .-Folgen Nr. 106, 113, 121, 126 und 133. NSK Als im Jahre 1933 und 1934 immer wieder Diskussionen über das Frauenstudium geführt wurden, war die Studentin gezwungen, sich über ihr eigenes Dasein als Studentin Rechenschaft zu geben . Sie fühlte sich durchaus am Plaze in den Kollegs und Seminaren, und es war eine abschreckende Vorstellung für sie, das mehr oder weniger untätige Leben einer ,,höheren Tochter" zu führen. Warum sollte sie ihre Kräfte nicht im . Beruf gebrauchen ? Bei der Berufsausübung sollte doch die Leistung ausschlaggebend sein. Die Leistungen einzelner berufstätiger Frauen wurden im allgemeinen durchaus anerkannt, zugleich aber wurde immer wieder, vor allem für diejenigen , die noch nicht im Beruf, sondern noch in der Ausbildung ſtanden, auf die sogenannten „ weiblichen Berufe" hingewiesen. Weshalb aber sollte gerade die Wissenschaftsarbeit nicht weiblich sein ? Keine Studentin, die ihr Studium ernst nahm, kam von sich aus zu dieſer Erkenntnis. Woran lag also die Ablehnung des Frauenſtudiums ? Zum Teil sicher mit daran, daß die Studentinnen nach außen in Erscheinung traten, die menschlich nicht die Qualitäten mitbrachten, die zu einem Studium nötig waren. Dieser Gesichtspunkt mußte zunächst einmal, auch im Interesse der eigenen Arbeit, in Bes tracht gezogen werden. Es mußte eine Auslese getroffen werden, auf der sich dann die Arbeit der Studentenführung aufbauen konnte. Die dringlichste Aufgabe war danach die Erziehung

der Studentin . Sie mußte zum Gefühl der Verantwortung gegenüber ihrem Volke erzogen werden. Die liberale und individualiſtiſche Einstellung des größten Teils der deutschen Studentinnen mußte einer bewußt politischen, nationalsozialistischen Haltung weichen . Die politische Erziehung, der Sport und die praktische Arbeit in der NSV. und im WHW. waren infolgedesſſen die ersten Arbeitsgebiete der Studentinnen. Wir waren aber von vornherein nicht darüber im Zweifel, daß die Erziehung der einzelnen Studentin in charakterlicher und poli= tischer Hinsicht noch nicht das Studium der Frau als solches rechtfertigt. Dazu war es notwendig, jeder Studentin klar zu machen, daß sie sich gleichgültig auf welchem Wissenschaftsimmer als Frau zu fühlen gebiet sie arbeitet hat. Es kann nicht ihre Aufgabe sein, in der gleichen Weise zu arbeiten wie der Student, sie muß sich aber bewußt sein, daß ihre eigene Leistung der andersgearteten des Mannes gleichwertig ist. Das, was ihre Arbeit notwen= dig macht, ist ja nicht in erster Linie die Tatsache, daß ihre Kräfte nicht verloren gehen dürfen, sondern daß ihr Einfluß als Frau nicht unterbunden werden kann, wo es sich um völkische Lebensfragen handelt, durch deren Ge= staltung die Frau als Glied des Volkes be= troffen wird. Aus dieser grundsäglichen Einstellung geht hervor, daß der Frau jeder Beruf offen ſtehen muß , zu dem sie befähigt ist, mit Ausnahme natürlich der Arbeit, die in keinem Verhältnis zu ihren organischen Kräften steht, wie zB. der

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NSK Folge 139 Dienst des Soldaten, die schwere Arbeit unter Tage usw. Die völkischen Aufgaben verlangen von jeder Frau die Zusammenarbeit mit dem Manne in ihrem Beruf. Die Arbeit an der Hochschule wird von der Studentin zuſammen mit dem Studenten verrichtet. Der studentische Einsatz wird gemeinsam durchgeführt, vor allem zus nächst im Landdienst und neuerdings auch im Fabrikdienst, den die Studentinnen begonnen hatten. Ebenso wie im Landdienst zeigte sich auch in der wissenschaftlichen Arbeit, besonders deutlich in der Gruppenarbeit des Reichsberufswettkampfes, daß die Mitarbeit der Studentin auf vielen Gebieten notwendig war zu einer vollständigen Erfüllung der gestellten Aufgaben. Über diese allgemeine studentische Arbeit hinaus wurde in der zusätzlichen Fachschaftsarbeit der Studentinnen versucht, die Studentin auf die verschiedenen Möglichkeiten der Berufsausübung aufmerksam zu machen und sie auf ihre besonderen Aufgaben im Beruf vorzubereiten. Die Medizinerin soll zB. einmal selbst gepflegt, selbst in der Diätküche gekocht und einen Säugling selbst versorgt haben. Daran mußten ihr Die Fragen ohne weiteres klar werden, die von feiten der Frau eine Bearbeitung erfahren müssen. Die Volkswirtin soll in Zukunft durch die Reichsmütterdienstkurse gehen, um Don dieser praktischen Arbeit aus die Probleme der

beren Verbrauchswirtschaft_kennenzulernen, wissenschaftliche Bearbeitung dringend erforder= lich ist. Auf diesem Gebiet ganz besonders fehlt uns die Dozentin. Darüber hinaus sollte die Fachschaftsarbeit Klarheit bringen, inwieweit die Frau in einer anderen Art an die Lösung. der wissenschaftlichen Fragen herangeht als der Mann. In derselben Weise läuft die Arbeit auch auf den anderen Studiengebieten. Die Aufgabe der gesamten Arbeit des Amtes Studentinnen der Reichsstudentenführung liegt deshalb heute darin, die Studentin anzuregen, von den Notwendigkeiten unseres völliſchen. Lebens auszugehen. Darin unterscheiden wir uns grundsäglich von der Haltung des Liberalismus, der bei dieser Frage nicht von dem Leben des Volkes, sondern von dem Recht des einzelnen ausging und von der Stellungnahme des Auslandes, das an das nationalsozialistische Deutschland immer wieder die Frage nach der Einstellung zu der Studentin und Akademikerin richtet. In der Außenarbeit wird es deshalb gerade unsere Aufgabe sein, die Lügen des Auslandes in diesem Punkte dahingehend zu berichtigen, daß in Deutschland die Frau nicht ,,unterdrüdt" wird, sondern gerade aus der nationalsozialistischen Weltanschauung heraus an der Gestaltung des völkischen Lebens naturnotwendig stärkeren Anteil hat als die Frau in einem andern Land.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

762

NORWochenschau

der

SV

Gonderdienst Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Frohe

Mütter,

frohes

Volf

Mütter feßen fich an den gedeckten Ziſch Die Mütter lernen Zeitung leſen NSK " Was freut Sie am meisten in diesem schönen Heim?" fragte ich eine der 86 Mütter, die im Müttererholungsheim der NSV. in Bad Saarow vier Wochen zur Erholung weilen.

,,Sich an den gedecten Tisch setzen zu dürfen und von freundlichen Menschen betreut zu wer= den!" war die Antwort der jungen Mutter, deren strahlenden Augen man es ansah, daß ihr die Worte aus dem Herzen kamen. Das allein ist schon die halbe Erholung. Unſeren Müttern , die von morgens bis abends für den Mann und die Kinder ſorgen, die ſich am frühen Morgen als erste aus den Betten erheben und die am späten Abend zuletzt schlafen gehen, die ihren Lieben zu jeder Tageszeit Essen bereiten und vorseßen, diesen sich ewig sorgenden Müttern einmal die Arbeit für einige Wochen abzunehmen, ihnen alles hinzustellen, ſo daß sie nur kräftig zuzulangen brauchen, das schon macht die geplagteste Mutter wieder lebensfroh. Fröhliches Singen tönt durch das schöne, im Landhausstil erbaute NSV .-Haus mit seinen vielen Veranden, das ehemals ein feudales Kurhaus war. Im dazugehörigen Park springen die Mütter herum, daß man meinen könnte, es Eine andere Schar geht ſeien junge Mädel. mit einer NSV .-Helferin an den gegenüberliegenden herrlichen Scharmügelsee, um dort auf einer Terraſſe zu ſizen, zu plaudern, Handarbeiten zu machen oder der Leiterin des NSV.Heims zuzuhören, die aus der Zeitung vorliest und zu den verschiedenen Tagesereignissen Er= läuterungen gibt. Daran schließen sich meistens interessante Diskuſſionen, aus denen zu ersehen ist, daß unsere Mütter reges Interesse an allen Dingen haben, die in der Welt vorgehen. Viele Mütter, deren Zeitunglesen sich bisher nur auf den Roman beschränkte, entdecken hierbei wundervolles Neuland. Sie erkennen, wie fesselnd und lehrreich es ist, die Tageszeitung von der ersten bis zur letzten Seite zu studieren und sich um die großen Angelegenheiten unseres deutschen Volkes zu kümmern . Denn der Führer und seine Mitarbeiter bauen an einem schöneren Deutschland, an einem kräftigeren, zukunftsfreudigeren Geschlecht, und viele Mütter, die „Politik" als etwas Uninteressantes ansahen , lernen jetzt durch die tägliche Zeitungsstunde der NSV. Heimleiterin erkennen, daß die Politik unseres Führers zum Ziele hat, das deutsche Volk frei, stark und froh zu machen. Und das künftige Geschlecht, dem die Früchte der Arbeit unseres Führers in voller Reife zufallen werden, kommt aus dem Schoße jener deutschen Mütter, denen die deutsche Volksgemeinschaft

Blick in ein NSV.- Erholungsheim Waffer, Wald und gutes Eſſen

abſtattet, einen Teil des schuldigen Dankes indem sie ihnen durch die NSV. Gelegenheit zur Erholung und Kräftigung gibt. Die meiſten Frauen, die in einem NSV.-Erholungsheim waren, sind begeisterte Zeitungsleserinnen ges worden, sie sind von dem überholten alten Schema abgekommen , nach dem der politiſche Teil der Zeitung dem Manne gehörte und nur der Romanteil der Frau zukam. Die deutschen Mütter, die neue Geschlechter gebären, sollen lebendigen Anteil nehmen an der Sorge des Führers um die bessere deutsche Zukunft, in die Die Zeitungsede ihre Kinder hineinwachsen. und die Bücherei des Müttererholungsheimes erfreuen sich infolgedessen regen Zuspruchs. Dieses schöne NSV.-Haus am Scharmützelsee ist mehr als ein Erholungsheim, es iſt ſchon ein Kurhaus. Bad Saarom bietet außer dem Wasser des großen Sees und der herrlichen Luft der Wälder noch andere natürliche Kurmittel. Da sind Moorbäder, die zur Heilung von Gelenkentzündungen und Rheumatismus angewen= det werden. Außerdem sprudelt eine Chlorkalziumsolquelle zu Trink- und Badekuren bei chronischen Magen-, Darm-, Gallen- und Leberleiden und gegen Verdauungsschwäche gebraucht wird. Im Heim ſelbſt, im Behandlungszimmer, befindet sich eine Höhenſonnenanlage. Alle diese Kurmittel können von den Müttern auf Anordnung des NSV .-Heimarztes in Anspruch genommen werden. Besonders schwachen/ Müttern und schwangeren Frauen werden außer der guten und reichlichen Kost Sahneund Weinzulagen verordnet. Wenn, wie es zurzeit der Fall ist, sich eine 28jährige Mutter unter den Erholungsbedürftigen befindet, die bereits dem sechsten Kinde das Leben geschenkt hat, dann ist es wohl selbstverständlich, daß alles getan wird, um solche Frauen zu kräftigen, damit sie ihren Familien und dem deutſchen Volte erhalten bleiben. Aus der Sammlung der Speisezettel habe ich willkürlich zwei herausgegriffen, um zu sehen, was unsere Mütter im NSV. - ErholungsDa ist die heim Schönes zu eſſen bekommen. Speisenfolge vom Sonntag, dem 6. Juni : Erstes Frühstück : Gesundheitskaffee mit zwei Weißbrotschnitten ; zweites Frühstück : zwei Schnitten. (nach Wunsch mehr) mit Wurst usw. , dazu Milch, soviel jede Mutter trinkt ; Mittagessen : Kaltschale, Kalbsbraten mit gemischtem Gemüse, Kompott; Kaffeezeit : Bohnenkaffee mit zwei großen Kuchenstücken ; Abendbrot : drei Schnitten (nach Wunsch mehr) mit Ei , Wurst und Käse, dazu Kakao oder Tee. Man sieht, für gute Er= unseren Müttern nährung ist gesorgt, und schmeckt es ausgezeichnet. Sie entwideln auch

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NSK Folge 139

einen vorzüglichen Appetit. Die sorgenfreien Spiele im Dampferfahrten , Spaziergänge, Freien, Liegekuren und die streng eingehaltene Mittagsruhe in den hohen luftigen Schlafzimmern mit den neuzeitlichen Betten sorgen für einen gesunden Hunger. Jede Woche sind Gewichtszunahmen zu verzeichnen ; eine Mutter hat es in vierzehn Tagen sogar auf achtzehn Pfund Mehrgewicht gebracht. Auch wochentags kann sich der Speisezettel sehen lassen. Sonnabend, den 12. Juni, gab es zum ersten Frühstück Kaffee mit vier halben Butterschrippen, zum zweiten Frühstück zwei Schnitten (auf Wunsch mehr) mit Wurst usw., dazu Milch, so viel jede Mutter trinken will , zum Mittagessen Suppe, Spargelgemüse mit gekochtem Schinken,

zur Kaffeezeit Gesundheitskaffee mit zwei Gebäckstücken und zum Abendessen Würstchen mit Salat, Butterschnitten, dazu Tee oder Kakao. In zwei luftigen Eßsälen, die mit dem Bild des Führers und schönen Landschaftsbildern geschmüdt sind, siten unsere Mütter an weißge= deckten Tischen und bekommen ihr Essen von den Heimhelferinnen aufgetragen. Sie brauchen nur zuzulangen, und wenn man , wie ich, unverhofft in einen der herrlichen Speiſeſäle tritt und die frohen, glücklichen Gesichter beim Schmauſe ſieht, dann nimmt man das Bewußtsein mit heim, daß es keine bessere Ehrung der deutschen Mütter geben kann als dieses Werk des Führers, das von der Volksgemeinschaft geA. S. tragen wird.

Herrliche Tage im schönen Kiel:

Marſchblockteilnehmer beſuchen Segelschulſchiff „ Gorch Fock“

NSK Wenn die Sonne über Kiel, ſeinen Hafen und seine Förde scheint, der blaue Sommerhimmel sich im Wasser spiegelt, weiße Segel und das Spiel der nimmermüden, immer hungrigen Möwen sich mit Seewind und Wogenschlag zu einer einzigartigen Sinfonie der Schönheit deutscher Landschaft vermählen, dann beginnen die großen Tage“ der Kriegsmarinestadt, die einen alljährlich wiederkehrenden Höhepunkt in der weltbekannten „ Kieler Woche“ finden. Die Marschblockteilnehmer, die durch die Hitler-Freiplatspende aus allen Gauen des Reiches in diesem Jahre erstmalig nach Kiel famen, sind voller Glücksempfinden in den erlebnisreichen Tagen ihres Kieler Erholungsaufenthaltes. Der Leiter des Referats Hitler-Freiplay= ſpende" im Hauptamt für Volkswohlfahrt, SA.Oberführer Fürholzer, war selbst nach Kiel ge= kommen, hatte sich von dem Wohlbefinden seiner Kameraden überzeugt und ihnen das Geleitwort für diesen Marschblock mit auf den Weg gegeben : Kameradschaft. Sie stehen alle ſeit langen Jahren in der Bewegung, der eine in der SA., der in der SS., jener als Politischer Leiter. Nun genießen sie freudig nach langen Jahren, in denen sich fester und fester daheim in den ihnen vertrauten Einheiten die Kameradschaft des Kampfes geformt, als Marschblockteilnehmer die Kameradschaft gemeinsamen frohen Erlebens. An einem schönen Frühlingsmorgen wurden sie von ihren Betreuern , Kameraden der NSV ., in den Hafen geführt. Dort an der Blücherbrücke liegt das stolze Segelschulschiff der deuts schen Kriegsmarine "" Gorch Fock", liegen der Kreuzer Nürnberg" und manches andere schöne Schiff der deutschen Kriegsmarine. Die meisten Marschblockteilnehmer stammen aus dem Süden und dem Westen des Reiches, einer kam aus dem Saargebiet. Zum erstenmal hat mancher heute Schiffsplanken unter den Füßen. Kein Wunder, daß sie sich gar nicht satt sehen können an dem schmucken Schiff, auf dem der Unteroffizier und Offiziernachwuchs unserer Kriegsmarine seine grundlegende seemännische Ausbildung erfährt.

Besatzungsmitglieder des „ Gorch Foc“ führen die Marschblockteilnehmer durch alle Teile des Schiffes, geben unermüdlich Erklärungen. Ein Überlebender von der bei Fehmarn untergegangenen ,,Niobe", der jegt auf „Gorch Fod" dient, erzählt vom Untergang seines ersten Schiffes, und viele Fragen werden immer wieder gestellt und bereitwilligst beantwortet. Zum Abschluß macht ein Vertreter der Parteipreſſe einige Aufnahmen . Das Bild , das die Marschblodteilnehmer im Kreise der freundlichen Besagungsmitglieder von " Gorch Fod" zeigt, wird später in der Heimat noch manches Mal wieder herausgeholt werden, und dann werden die Marschblodteilnehmer Angehörigen und Bekannten immer aufs neue zu erzählen wiſſen von der deutschen Kriegsmarinestadt Kiel, von der kameradschaftlichen Betreuung durch die NSV. und die SA.- Standarte 216, die sie dort im Rahmen der Hitler-Freiplakſpende gefunden. Später sind die Marschblockteilnehmer zu Besuch an Bord des Kreuzers „ Nürnberg". Einen Tag später besichtigen sie die Holtenauer Schleusen und dürfen dabei sein, als der japanische 10 000-Tonnen-Kreuzer „ Ashigara" in die Schleusen und in den Kieler Hafen einläuft, seit dreißig Jahren der erste japanische Kriegsschiffbesuch in einem deutschen Hafen. Viele schöne Tage folgen. Einmal führt eine Autobusfahrt sie in die schönsten Teile der herrlichen Holsteinischen Schweiz , dieser lieblichen Seelandschaft der Norddeutschen Tiefebene. Dann wieder ermöglicht ihnen die deutsche Kriegsmarine in Zusammenarbeit mit der NSV. eine Fahrt in See auf deutschen Kriegsschiffen. Wie ein schöner Traum erscheinen den Marschblockteilnehmern diese Tage und doch ist alles Wirklichkeit. Wieder zurückgekehrt in die Heimatorte, werden sie von dem schönen, unvergeßlichen Erlebnis berichten, das ihnen in der Kriegsmarinestadt durch die Hitler-Freiplagspende zuteil ge= worden. Vielleicht dauert es gar nicht so lange, und SA.-Kameraden aus Kiel werden in Heilbronn oder im Saargebiet einmal diese Gegend LHW. des Vaterlandes kennenlernen .

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RSK Folge 139

Das ganze

Ferienzeltlager für 2000 NSV .-Kinder NSK Bom 19. Juli bis 21. August errichtet die NSV. des Gaues Schleswig-Holstein in der Kieler Förde wieder ein großes Ferienzeltlager für 2000 Kinder, die nicht aufs Land verschickt werden können. Zwei Dampfer werden die Kinder morgens von Kiel hinausbringen und sie am späten Nachmittag wieder abholen. Die kleinen Badegäste erhalten zum Frühstück ein Viertel Liter Milch, dann ein warmes Mittagessen und nachmittags Katao und Brötchen. Für den Aufenthalt bei schlechtem Wetter steht das große Zelt bereit. Tische, Stühle, Spielzeug aller Art, sogar eine Bücherei werden darin wieder vorhanden sein.

19. Juni 1937

Bolk hilft mit

überall in erweitertem Maße Erntetindergärten ein. Gerade der Gau Kurmark, der zu zwei Dritteln landwirtschaftliches Gebiet umfaßt und der besonders stark unter dem Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitskräften zu leiden hat, fann diese Hilfe der NSV. hervorragend ges brauchen. Bisher sind bereits über 350 Erntekindergärten im Gau Kurmark errichtet worden. Wenn man die schon bestehenden 130 Dauerfindergärten hinzurechnet, kann man ermessen, wie hoch die Entlastung unserer Mütter durch diese Kindergärten zu veranschlagen ist.

Sie bekam Zusammenarbeit der NSV mit dem Landesjugendamt NSK Das Landesjugendamt der Provinz Pommern hat eine Rahmenvereinbarung herausgegeben, die eine sinngemäße und erfolg reiche Zusammenarbeit zwischen den pommerschen Jugendämtern und den Kreisamtsleitun= gen der NSV. regelt. Die durchweg unterschiedlich in den einzelnen Kreisen gehandhabte Übertragung von Aufgaben seitens der Jugendämter an die NSV.-Jugendhilfsstellen machte diese Herausgabe einheitlicher Richtlinien erfor derlich. Die Vereinbarung sieht im PflegekinderVormundschaftswesen und in der Fürsorgeerziehung eine wesentliche Heranziehung der NS.-Volkswohlfahrt vor. Die notwendigen Ermittlungen im Jugendgerichtsverfahren hat nach dieser Rahmenvereinbarung die NSV. ganz übernommen.

Zusammenarbeit der NSV mit Selbsthilfeverbänden NSK Die Zusammenarbeit zwischen den Dienststellen der NSV und den ihr unterstellten Selbsthilfeverbänden : Reichsdeutscher Blindenverband eV., Deutscher Blindenfürsorgeverband eV., Reichsbund der Deutschen Schwerhörigen eV., Reichsverband der Gehörlosen Deutschlands eB. , Reichsverband für Gehörlosenwohlfahrt eV. , Reichsbund der deutschen Kapital- und Kleinrentner eV., soll enger und intensiver gestaltet werden. Es sollen regelmäßige Besprechungen zwischen den Leitern der der Unterabteilung ,,Sonderfürsorge" und den örtlichen Beauftragten der Selbsthilfeverbände stattfinden, in denen sie Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung gemeinsam beraten und klären. 350 Erntekindergärten im Gau Kurmark NSK Um die weiblichen Arbeitskräfte auf dem Lande für die Durchführung der Erzeu= gungsschlacht möglichst von anderen Aufgaben frei zu machen, richtet die NS. -Volkswohlfahrt

einen Korb

NSK In einem kleinen Stübchen in der Vorstadt siten fünf BDM.-Mädel beisammen und beraten. Heute handelt es sich nicht darum, einen neuen Fahrtenplan auszuarbeiten oder einen Heimabend zu besprechen. Nein, heute geht es um noch wichtigere Dinge. Diese fünf Mädel haben sich freiwillig eine große und schöne Aufgabe gestellt, deren Lösung ernsthaft beraten werden muß. Da es aber für junge, hilfsbereite Menschen teinerlei Schwierig feiten gibt, wurde auch hier bald eine Lösung gefunden, die alle Teile zu befriedigen versprach. Galt es doch, der Frau eines Arbeiters, die morgen aus der Klinik entlassen werden sollte, in der sie einen kleinen Buben bekommen hatte, eine besondere Freude zu bereiten. Jedes Mädel hatte es übernommen, ein paar Stücke zu einer Babyausstattung zu besorgen, und so wurden erst die Mutter, dann die Verwandten und noch einige gute Bekannte be= stürmt, etwas aus ihrem Wäscheschrank zu stiften. Am Abend trafen sich alle wieder, um die Sachen noch etwas herzurichten. Jedes brachte einen fleinen Teil : Hemdchen, Strümpfchen, Bettzeug und was sonst noch zum Bedarf eines tleinen Erdenbürgers gehört. Nur eine, die zulezt kam, drohte der Verachtung der anderen anheimzufallen, da sie mit leeren Händen kam. Auf die Vorwürfe ihrer Kameradinnen zeigte fie nur ein verschmittes Lächeln und meinte, daß man ja auch Sachen vor der Tür stehen lassen könne. Und draußen stand - ein nagelneuer Babyforb! Erst konnte keines vor Erstaunen ein Wort sagen; dann aber kamen die Fragen nach dem Woher. Das Mädel war, während die anderen sammelten, beim Ortsgruppenamtsleiter der NSV . , hatte ihm von dem Vorhaben berichtet und um eine kleine Unterstützung gebeten. - Außer einem Lob für die Sorge um eine junge Mutter bekam sie im wahrsten Sinne des Wortes einen Korb. Morgen wird einer Mutter eine große Freude H. H. bereitet werden !

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, 3immerstraße 8&

tationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtani rift ber Schriftleitung: Berlin 688 68, 3immer , 80, E. Herneut: 11 00 Berlag: Franz Cher Rag ., 6. m. . §., 3entralverlag ber RSDEB., Minden Berlin Berland: Cher.Berlag , Berlin 65 68, Bimmerkrake 88. - le 3ahlungen Rub and erits (Bolichedtents Berlin 4454) zu richten

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NCK Brefledienst der N6DUS

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weit; für bis Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts Ihriftleiter Helmut 6indermann Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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Seefahrer

aus

Oberbayern

Die Ausbildung der Marine-HJ. im Gebiet Hochland - Rudern und Segeln auf Gebirgsseen - Jeder Marine-Hitlerjunge ein Rettungsschwimmer - Erziehung zu tüchtigen Matrosen NSK Das Gebiet Hochland der H3. wird, wie alle anderen Gebiete im Reiche, zu den großen Reichssportwettkämpfen der MarineHitlerjugend, die erstmalig vom 25. bis 28. Juli in Kiel-Laboe durchgeführt werden, eine clf Mann starte Mannschaft entsenden. Und diese Wettkämpfe auf hoher See werden zeigen, daß die oberbayerischen Hitlerjungen nicht nur wie die letzten Wintersportwettkämpfe be in ihren schneebedeckten Bergen wiesen haben zu Hause sind und den Schisport meisterhaft beherrschen, sondern daß sie es auch durch Be geisterung und Idealismus, durch Veranlagung und unermüdlichen Dienst erreicht haben, mit guten Aussichten zum Wettkampf im Rudern, im Segeln und in verschiedenen Arten der seemännischen Ausbildung gegen ihre Kameraden von der Waterkant anzutreten.

Erfahrene Matrosen als Ausbilder Welche Möglichkeiten bieten sich dem MarineHitlerjungen im Gebiet Hochland für die praktische Ausbildung und wie wird diese oberbayerischen Die durchgeführt? Seen geben reichlich Gelegenheit zum Rudern und zum Segelsport, so daß es möglich war, allein im Gebiet Hochland zehn Standorte der Marine- HI. aufzustellen. Die Ausbildung der Hitlerjungen geschieht durch seemännische Fachkräfte, gediente Marineleute, die auf lange praktische Erfahrungen der Hochseeschiffahrt zurückblicken können. Wir begleiten nun den Marine- Sachbearbeiter und Ausbilder des Gebietes Hochland, Gefolgschaftsführer Hörmann , an den Starnberger See, wo gerade eine Gefolgschaft der Münchener Marine-HI. in Stärke von 120 Mann ihre Übungen durchführt. Gefolgschaftsführer Hörmann, der uns den praktischen Dienst der Jungen erläutert, ist selbst ein erfahrener Seemann. Bereits 1912 war er bei der Kriegsmarine, während des Krieges nahm er an der

Schlacht am Stagerrak tei!. Er ist deshalb auch ganz besonders in der Lage, die Jungen feines Gebietes zu tüchtigen Matrosen zu er= ziehen, was sie später alle einmal werden wollen.

Kommando : ,,Riemen hoch!" Im Hafen von Starnberg sehen wir einen 14riemigen und drei 10riemige Kutter, einen 10er Kanadier, zwei Segeljollen und ein Ruderboot liegen. Die Boote werden soeben unter Anweisung des Bootssteuerers , der sich in jedem der Boote befindet, flargemacht, ,,Die Bootssteuerer", erklärt Gefolgschaftsführer Hörmann, find solche Marine-Hitlerjungen, die bereits Kurse an Seesportschulen der Marine-HI. mitgemacht und auch sonst durch langen Dienst größere Erfahrungen gewonnen haben. Der Führer der Gefolgschaft, die hier. gerade übt, hat selbst lange Jahre in der Marine gedient. Er leitet auch alle Ruder- und Segelmanöver seiner Gefolgschaft". Während die Mannschaften der beiden Segeljollen noch mit Auftakeln beschäftigt sind, verlassen gerade die vier Kutter den Hafen. In gleichmäßigem Rhythmus tauchen die Ruder ins Wasser, die sonnengebräunten Gesichter der Jungen straffen fich, in raschem Tempo gleiten die Boote über den See. Man sieht, daß unsere MarineHitlerjungen schon viel übung besitzen. Jetzt tehrt einer der Kutter in weitem Bogen wieder in den Hafen zurüd. Das Anlegemanöver vollzieht sich vorschriftsmäßig. Auf das Kommando des Steuerers Riemen hoch!" richtet ieder, ruck, zud, sein Ruder senkrecht auf. Alle sind kerzengerade ausgerichtet.

Jeder lernt segeln und schwimmen Indessen verlassen die beiden Jollen den Hafen. Ihre Segel sind von einer leichten Brise geschwellt. Sie segeln nebeneinander vor Von weitem hören wir ein dem Winde.

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Kommando. Die Boote halsen gleichzeitig. Dann wird gewendet, um am Winde aufzufreuzen. „ Das Segeln", sagt Gefolgschaftsführer Hörmann, ist die Grundlage aller Seeschiffahrt. Jeder Junge, der später mal zur See fahren will, muß Wind und Wetter kennen, muß alle seemännischen Ausdrücke und Befehle beim Rudern und Segelm verstehen und sie ausführen können. Während der Fahrt erklärt der Steuerer immer wieder die Seeverkehrsregeln. Zwei Boote kreuzen ihren Kurs. Wer muß wem ausweichen? Drüben an der Landspiße sieht man eine Anzahl Was bedeuten sie? Solche Schwimmbojen. Fragen muß jeder Marine-Hitlerjunge beantworten können. Dann überträgt der Steuerer auch irgendeinem aus seiner Mannschaft das Kommando. Dieser hat nun zu beweisen, ob er in der Lage ist, die richtigen Befehle zu geben und das Boot auch bei widrigem Wind in den Hafen zurüdzubringen. Während so draußen auf dem Wasser fleißig geübt wird, finden wir eine Anzahl Jungen am Ufer beisammen, in ihrer Mitte einen erfahre nen Kameraden, der ihnen Unterricht im Kompaßlesen erteilt. Auch das gehört zu einer Einige richtigen seemännischen Ausbildung. andere üben im Signalisieren, im Flaggenwinken, das mit erstaunlicher Schnelligkeit und Sicherheit ausgeführt wird. Nach diesen „ trodenen" Übungen aber zieht man die Badehose an, und dann beginnt ein lustiges Tummeln im Waſſer. Der Gefolgschaftsführer, der mit dabei ist, unterweist seine Kameraden im Rettungsſchwimmen. Daß dieſe Ausbildung, an der heute

Die Sorge

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für

Zehntausende von Hitlerjungen der Marine-HI. teilnehmen, für die Zukunft von größter Be= deutung ist, beweist schon die Tatsache, daß es im vergangenen Jahr an den oberbayerischen Seen Marine-Hitlerjungen infolge ihrer Übung. im Rettungsschwimmen gelang, mehreren Men = schen das Leben zu retten.

Eine Mannschaft, hart und entſchloſſen Zum Schluß bitte ich den Ausbilder des Ge=: bietes Hochland noch, mir einiges über seine Erfahrungen bei der Ausbildung. feiner oberbayerischen Jungen zu sagen. „ Es ist erstaunlich“, berichtet Gefolgschaftsführer Hörmann,,,wie groß gerade hier in Bayern das Intereſſe der Hitlerjungen für die Seefahrt ist. Von den vielen aber, die sich zum Dienst in der Marine-HI. melden, werden die förperlich Tüchtigsten ausgesucht, denn der Seedienst er fordert Kraft, Mut und Zähigkeit. Aber dafür entwideln sich die Jungen bei diesem gefunden Dienst auch prächtig. Eine Mannschaft wächst heran, hart und entſchloſſen, die fest und unbeirrbar ihren Kurs ſteuert, ſei es zur See oder draußen im Leben, bereit, hier wie da jedem. Sturm zu trogen. Und deshalb freuen wir uns auch besonders, wenn immer wieder die Eltern des einen und anderen der Kameraden kommen. und sagen, wie stolz sie sind auf ihren Jungen, der aus dem kleinen, schmächtigen Pimpf zu. einem starten, träftigen Marine-Hitlerjungen. herangewachsen ist, körperlich gestählt und ge= festigt in seiner nationalsozialistischen Welt-H. Schwaibold. anschauung. "

unſer

Grenzland

Wie der Nationalſozialismus das Grenzland betreut - Sünden der Syſtemzeit werden gutgemacht - Drei Maßnahmen poſitiver Hilfe

NSK Während alle Staatengründungen, die ihre Existenz dem Versailler Vertrag verdanken, schon von vornherein die Sicherung und stetige Festigung ihrer Grenzgebiete als eine der wichtigsten völkischen Aufgaben ansahen, hat es der Systemstaat in 14 Jahren nicht vermocht, für die Bevölkerung der deutschen Grenzgaue Maßnahmen einzuleiten, die darauf gerichtet ge= wesen wären, die Grenzbevölkerung nicht nur am wirtschaftlichen Leben der Nation Anteil nehmen zu laſſen, ſondern den Bestand der Grenze zu sichern. Es gibt keinen Syſtempolitiker, der jemals erkannt hätte, daß die Grenzziehung beiſpielsweise zwischen dem Erzgebirge und dem böhmischen Agrarraum eine Trennung von Wirtschaftsgebieten bedeutete, die seit jeher aufeinander angewiesen gewesen sind. Wenn die Tschechen das Zusammenwirken zwischen dem Sudetenraum und dem diesseitigen deutschen Grenzgebiet nicht wollten, weil ihnen die Verelendung der Sudetendeutschen bleibendes Kampfziel war, so wäre es schon 1919 die Aufgabe von Berlin gewesen, derartige Wirt-

schaftsgebiete mit dem mitteldeutschen Raum zu verketten. Die Vertreter des Systemstaates zogen es vor, in Genf über die Möglichkeiten einer imaginären Planwirtschaft zu verhandeln, statt an das Schicksal von Millionen Deutscher im Reiche zu denken, deren Lebensnerven durch den Irrsinn der Grenzziehung durchschnitten waren. Während die Tschechen alsbald nach ihrer Staatsgründung im deutschen Grenzraum kolonisierten und es sogar fertigbrachten, zB. in der Bayerischen Ostmark auch diesseits der Grenze zu tschechisieren, ließ Berlin das deutſche Grenzgebiet verelenden. Wie es 1933 bei der Machtübernahme in der Bayerischen Ostmart aussah, das hat hinsichtlich der Jugendarbeit die nationalsozialistische Jugendführung zu wiederholten Malen öffentlich herausstellen können. So verelendet war die Ostmark, daß die Kinder als Frühstück falte Kartoffeln mit zur Schule nahmen, daß sie im Winter in Holzschuhen ohne Strümpfe den Weg zur Schule gehen mußten und daß die meisten Hitlerjungen weder im Braunhemd noch in der HI.-Hoſe antreten konnten, weil ihre

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NSK. Folge 140 Eltern nicht einmal die notwendigen Kleidungsſtüde anschaffen konnten, geschweige denn etwa die Bestandteile der H3.-Uniform. Der Nationalsozialismus war auf den Kampf, den die deutschen Grenzgebiete in sich schlossen, schon lange vor der Machtübernahme vorbereitet, und der Gedanke der völkischen Gemeinschaft wirkte sich unter den Parteigenossen schon vor 1933 aus. Damit ist es selbstverständlich, daß • der Einsatz des Nationalsozialismus für die Grenzgebiete nach der Machtübernahme sofort sichtbar wurde. Was hier die Gliederungen der Partei geleistet haben, fann im einzelnen gar nicht genannt werden. Der Kampf für das Volk an der Grenze mußte freie lich zuerst mehr auf weltanschaulicher und idealistischer Ebene liegen, weil andere schwerwiegende Probleme wie zB. die Beseitigung von 7 Millionen Erwerbslosen ges löst werden mußten. Aber von Anfang an find auch wirtschaftliche Gesichtspunkte bei diesem Kampf in Erscheinung getreten, und es muß der Hitlerjugend immer unvergessen bleiben, daß sie durch ihre Grenzlandarbeit der Jugend an der Grenze die Zuversicht für eine bessere Zukunft gab. Durch Ferienaustausch wie durch konkrete wirtschaftliche Unterstügungen seitens der Jugend des mitteldeutschen Raumes wurde Tag für Tag eine Kleinarbeit geleistet, die heute bereits beginnt, ihre Früchte zu tragen. Dieser Einsatz für die Grenzlandbevölkerung ging nicht davon aus, daß man „auch“ an diese Bevölkerung denken müßte, sondern daß man an sie vor allem denken müßte. Jedes Jahr hat neue und entscheidende Maßnahmen für das Grenzland mit sich gebracht, und wenn die Nationalsozialistisch e Volkswohlfahrt schon in den vergangenen Jahren besonders im Grenzgebiet wirksam wurde, so werden die fünftigen Maßnahmen dieser Organisation von entscheidender Bedeutung sein. So wird die NSV. durch ihr „Hilfswerk Bayerische Ost mark“ die entscheidende Aufwärtsentwicklung dieser Grenzmarf einleiten. Sie wird ihre Arbeit vor allem auf das Gebiet der Sozialhygiene lenken , nachdem festgestellt wurde, daß beispielsweise die Säuglingssterblichkeit mit 16,6 v5. um fast 10 pH. über dem Reichsdurchschnitt liegt. und Gesundheitshäuser 3 wölf 70 Schwestern stationen mit Kindergärten werden errichtet. Die Einrichtungen der Tuberkulose fürsorge und der Krüppelfürsorge werden ebenfalls eine besondere Förderung erfahren. Welche Arbeit auf dem Gebiet der zahnärztlichen Betreuung zu leisten sein wird, geht daraus hervor, daß bise her 130 000 Jugendliche in dieser Hinsicht überhaupt nicht betreut worden ſind. Der Kampf geht also an erster Stelle um die Gesundheitsförderung der Grenzlandbevölkerung, weil diese gesundheitliche Schäden aufweist, für die nicht allein der Systemstaat verantwortlich zu machen ist, sondern die liberalistische Staatsform , die die Errungenschaften der modernen Zivilisation bis zu den Dörfern an der Peripherie des Reiches nicht vordringen ließ. Daß die Stärkung der Volksgesundheit gerade

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21. Juni 1937 in den Grenzgauen eine Aufgabe ist, die fich über Jahrzehnte erstreden muß, ist eine Erkenntnis, die geeignet ist, jeden übertriebenen Optimismus hinsichtlich der Grenzlandarbeit zu dämpfen. Es geht aber schließlich nicht darum, zu welchem Zeitpunkt die Aufgabe erfüllt sein wird, sondern es geht darum, daß das Volk an der Grenze den tätigen Sozialismus der Volksgemeinschaft zu spüren bekommt. Diefer Sozialismus muß sich naturgemäß neben der Förderung der Volksgesundheit vor allem auf die wirtschaftliche Stärkung und Eingliederung des Grenzlandes in die Gesamtwirtschaft der Nation erstreden. Dem trägt ein neuerlides Rundschreiben des Reichs- und Preußischen In diesem Wirtschaftsministers Rechnung. Rundschreiben wird die bevorzugte Be = rücksichtigung besonders auftragse bedürftiger Gebiete bei der Erteilung öffentlicher Aufträge geregelt und der Umfang der betroffenen Grenzgebiete wesentlich pr= weitert. Das Ziel der öffentlichen Auftrags erteilung wird es in Zukunft in verstärktem Maße sein, den wirtschaftlichen Stand des Grenzraumes dem des übrigen Reiches auszugleichen. Auch aus der Arbeitslosigkeit zB. ergibt sich mit einem größeren Bestand von Arbeitslosen im Grenzgebiet gegenüber dem übrigen Reiche eine große Aufgabe. Die bevor zugte Behandlung der Grenzgebiete wird sich in Zukunft im Westen auf die ehemals entmilitaris fierte Zone beziehen, weiterhin auf den Bereich der Bayerischen Ostmart, auf das Land Sachsen und die Provinz Schlesien, auf die Grenzmark einige pommersche, ostPosen-Westpreußen, preußische und schleswig-holsteinische Grenzfreiſe.

Diese Betreuung des Grenzlandes ſchließt in sich ein Problem, an das ebenfalls allein und erstmalig der Nationalsozialismus gedacht hat. Wenn man nämlich zB. an die Bayrische Oſtmark denkt, so ergibt sich, daß vor 1933 in diesem Gebiet solche Produktionsstätten noch gar nicht bestanden haben, deren sofortige Vers bindung mit dem übrigen Reich hätte herbeigeführt werden können. Das wird besonders auf dem Gebiete des Kunsthandwerks sichtbar, das einmal in der Ostmark blühte und dann zusehends verelendete. Hier konnte es nun nicht darum gehen, allein die verschüttete Volkskunst wieder neu zu beleben , sondern für die diesbezügliche Produktion mußte im übrigen Reich der Absatz gefunden werden. In der Ostmark ist seit 1933 ein Aufbauwerk geleistet worden, das sich darin ausdrückt, daß Hunderte verelendeter Familienbetriebe durch das Gemeinsame ihrer Bemühungen und durch die wirtschaftliche Abstützung seitens der öffentlichen Hand erstmalig wieder die Arbeit ihrer Hände gelohnt bekommen . Wirtschaftliche und kulturpolitische Aufgaben ergänzen sich zu einem Zusammenklang, den allein der Nationalsozialismus herbeiführen konnte. So staffelt fich der Kampf für das Volk an der Grenze im wesentlichen in drei Phasen. An erster Stelle steht die gesundheitliche Ertüchtigung, die die Voraussetzung der Arbeitsleistung ist. An zweiter Stelle steht das Problem der Arbeitsfindung, dh. der beruflichen und fachlichen Ertüchtigung auf Arbeitsgebieten,

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die der besondere Grenzraum seiner Bevölkerung zuläßt oder abfordert. Und der Kreis der Eingliederung völkischer Grenzlandarbeit in den Gesamtbereich der Wirtschaft schließt sich endlich durch die öffentliche Auftragspolitik des Natio

Heimat im Osten

21. Juni 1937 nalsozialismus, die sich dort am meisten ausdrückt, wo die Not und die Sünden der Vergangenheit am größten find : im Grenzland, das durch die unsinnige Grenzführung von Ber= GHC. sailles entstanden ist.

und

im Weſten

Ostpreußen aus dem Rheinland ſehen ihre alte Heimat wieder - Zu den Fahrten der KdF.-Verwandtenzüge im Juli und Auguſt NSK Drei AdF.-Sonderzüge bringen im Juli und Auguſt oftpreußiſche Volksgenoſſen_nach Eſſen, Düſſeldorf und Bochum, und fünf Züge bringen die Rheinländer nach Königsberg, von wo sie auf das ganze oftpreußische Gebiet verteilt werden. Es find dies spesielle Berwandtenzüge, die den vielen ins Rheinland auss gewanderten Ostpreußen heute wieder die Verbindung zur Heimat geben. Die oftpreußiſche Dichterin Agues Miegel schreibt uns dazu folgenden Beitrag. Alljährlich im Hochsommer geht wie Ebbe und Flut in Deutschland die Fahrt der Ost= preußen vom Rhein nach ihrem Heimatland und zurüd in die neue Wahlheimat. Ostpreußen suchen die Verwandten dort in dem Land auf, das immer für uns ein Sehnsuchtsland war ; denn es war und blieb für uns seit Gotentagen das Land des Stroms, der den lockenden Goldhort hütete, der für uns den höchsten aller Schäße, Arbeit und Brot für die Kinder des tinderreichsten deutschen Stammes barg. Aber es blieb auch das „ ſchöne“ Land, das Land des Stroms, dessen Name für jeden Deutschen etwas bedeutet, was kein anderer Fluß besigt, weil der Kampf um ihn und das Lied seiner Schönheit seit Menschengedenken nie in uns verstummte. Wenn auch unsere Geschwister nicht dorthin zogen, wo jeder Strudel an seinen Felsufern, jeder Name von Stadt und Burg, der Name jedes Weins zu uns redet wie alter Heldensang - es war doch der Rhein, an den fie kamen. Freilich ein anderer Rhein - breit und ruhig hinströmend, wie unsere Flüsse hier im Often. Stolz dienend im Tragen der Lastschiffe. Es war der Westen, reich an allem, was uns noch eine Sage war, als die ersten hinzogen. Seltsamer und lockender als Schiffermärchen klang es, was sie von den riesigen Fabriken von Dampfhämmern und Kränen ers zählten, seltsamer noch, wenn sie von den Bergwerken berichteten. Staunend, zwischen grenzenloser Bewunderung und grenzenlosem Schrecken schwankend, erlebten Tausende von Ostpreußen, deren helle Augen nur den weiten, weiten, windwolkenbesäten Himmel unserer Ebene, nur ihre endlosen Roggenschläge und herdebunten Wiesen kannten, zum erstenmal die starre Großartigkeit der Fördertürme und qualmenden Schlote, die nicht endenden Straßenzeilen geheimnisvoll wachſender gleichförmiger Städte, schiefergedeckt und rauchgeschwärzt unter einem fremden, farplosen Himmel --- so anders als die umgrünte Behag lichkeit unserer Landstädtchen, die weiß und rot unter den backsteinpurpurnen Ordensburgen, um die schönen Kirchen lagen. Um dann dem fremden Zauber dieser neuen Welt der Arbeit zu erliegen, wo es neben der unablässigen Arbeit eingegliedert in ein großes, bis ins kleinste finnvolles Getriebe - so viel gab, was man denen zu Haus schreiben konnte. Bis immer

mehr von ihnen in diesen Westen kamen, der ständig mehr das wurde, was vor Jahrzehnten einmal der Name eines anderen Westens, weit drüben überm großen Wasser, für uns bedeutet hatte.

Es tam die Zeit, wo der erdgeborene Leib der Kinder des Aders, wo die leidenschaftliche, deutsche Seele sich wild auflehnte gegen dieſes ungeheure Räderwerk. Es kam die Zeit, wo dann deutsche Seele und deutscher Mund von Genossen, die hier an den Maschinen standen wie sie, sie lehrte, den Sinn dieses Lebens zu sehen, die Schönheit dieser Arbeitswelt, in deren Hämmern und Feuerschein doch heut noch das wilde Herz Wielands, des Schmieds, lebt. Die Zeit kam, wo die Würde dieser Arbeit, wo ihre Notwendigkeit für alle unseres Volks´ den dort Wirkenden täglich neu bewußt wurde. Es kam auch die schwerere, schwere Zeit, wo immer mehr die Gedanken zurückgingen zu der alten Heimat jenseits der Ströme. Ja es kam der Tag, wo wie ein Sturm über die See der Bekenntniswille eines ganzen deutschen Stammes zurückfand um Zeugnis abzulegen für dieje deutsche Heimat ! Es bebt heute noch in jedem, der vom Rheinland wieder zu uns kommt, das flammende Erlebnis jener Abstimmungstage nach, so wie jeder von ihnen, wenn er jegt heimkehrt, das Mal von Tannenberg, die großen Kreuze auf den Heldenfriedhöfen als sein Eigentum und Erbe empfindet, das da in Ruhe auf ihn wartet, wie Vaterstube, wie Sippenfreundschaft und heimatlicher Herd. Bewußter aber als in langen Jahren vorher werden alle es fühlen, welche Kraft es gibt, wieder mit dem Heimatboden in Berührung zu kommen, jezt wo wir alle es wiſſen, daß er die Mutter ist, von der sich zu lösen, den Tod der Völker bes deutet. Keiner, der in dieſes Oftland_lommt, kann ohne Bewegung dies Grenzland sehen, aus dem deutscher Pflug, deutscher Fleiß solch ein blühendes Land schuf, trok Feind und Krieg, Not und Frost. Aber die ferngewanderten Kinder dieser Erde behielten in sich das Wiſſen, wie schwer diese Arbeit ist. Sie, die das feine und unbetrügliche Räder= werk der Maschinen kennen sie wissen, daß das feinste und unbetrüglichste doch immer der Acker ist. Nie darf wie an jenem, auch nur

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NSK. Folge 140 einen Augenblick lang Auge und Hand aussehen. Aber berechenbar ist das Werk des Werks, das Menschengeist erdachte, sein Schaden ist zu beheben, seine Leistung im Augenblick zu verbessern mit Klugheit und Können. Alles an beidem muß der Bauer daranseken - aber das Gedeihen steht nicht bei ihm. Wind und Wolte, Frost und Sonne, Hagel und peitschen= der Regen - sie alle entscheiden über seine Arbeit, sie meſſen nicht nur ihm, ſie meſſen auch dem Bruder, dem Blutsfreund, der fern an der Maschine steht, tief unter der Erde hämmert sein und seiner Kinder Brot zu.

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Es ist eine stille Lehre, die die grünen Feldweiten, die ernteblassen Roggenschläge der alter Heimat Ostpreußen ihren Kindern und Enkeln erzählen werden. So alt, wie das Rauſchen der grünen Wälder um die lichten Seen des Oberlands und Maſurens, so alt, wie das Lied vom tapferen Sterben für dieses Land, das überall aus diesen Feldern steigt, wie das Lied der Lerchen in dem kristallnen Himmel und das wie dieses nachklingen wird in den Herzen unserer Geschwister, wenn sie wieder in die neue Heimat kehrten ! Agnes Miegel.

Das Auslandsdeutſchtum meldet : Slawoniendeutschtum. Jahre 250 Bom mittelalterlichen Deutschtum, das in Slawonien wie überall im Südosten zum Gestalter und Vermittler der deutschen Kultur geworden war, hatte die Zeit der Türkennot nichts mehr übrig gelassen. Zur Zeit des Türfenlouis" überschritt dann ein Truppenteil unter Führung des Generals der Kavallerie Johann Heinrich von Dünewald im Jahre 1687 die Drau und zog in die Festung Eßegg ein. Unmittelbar darauf ließen sich deutsche Handwerker und Kaufleute in der Festung nieder und bildeten mit ausgedienten Soldaten die erste deutsche Siedlung Slawoniens. Aus Anlaß dieſer Gründung kamen kürzlich 2000 deutsche Volksgenossen aus ganz Slawonien in Eßegg zu einer Feier zusammen. Die Deutsches Volksfest in Belgrano. Ortsgruppen Belgrano der NSDAP. und der DAF. veranstalteten ein Volksfest in den Räumen des Deutschen Vereins". Belgrano. Es war ein deutsches Fest mit allen Gebräuchen und Darbietungen. Wurstschnappen, Sackhüpfen, Tauziehen, Volkstänze und Kasperletheater erfreuten jung und alt. Erst in den Morgen-

Aus der Arbeit des Zentralparteiverlages

Völkischer Gedanke gegen Humanismus ? Aus der neuen Folge der NS.-Monatshefte NSK In der Juni-Folge der Nationalsozialistischen Monatshefte (Zentralverlag der NSDAP.) greift W. Brachmann in einem Auffah über den „ humaniſti schen" Gedanken das gegenwärtig viel erörterte Problem auf, indem er einmal auf die zwei Seiten des Humanismus hinweist und betont, daß es gilt, gegenüber den menschheitlichen Auswirkungen des Humanismus den ursprünglich nationalen Charakter, wie er durch Hutten vertreten wurde, zur Geltung zu verhelfen. Im Gegensatz zu der oft gezogenen Germanentum Linie : Antile - - Christentum stellt er das alte Hellas und Germanien als Verwandtschaft des Blutes den geistigen Einflüssen des Orients gegenüber.

stunden trennte man sich mit der Überzeugung, ein richtiges deutsches Volksfest und damit ein Stüd Heimat erlebt zu haben. Kdz.- Ausflug in Brasilien. Die Deutsche Arbeitsfront veranstaltete für ihre Mitglieder eine Erholungsfahrt von Sao Paulo aus nach dem herrlich gelegenen Santo Amaro-See. Die Teilnehmer gewannen in der Natur Stärkung für ihre weitere Berufsarbeit, mit der sie auch für ihr Deutschtum werben. Deutsches Turnfest in Buenos Aires. Das Deutsche Turnfest in Buenos Aires fand in den Räumlichkeiten des „ Deutschen Klubs" mit allerlei Vorführungen statt. Von der NSDAP. war der stellvertretende Landesgruppenleiter H. Müller anwesend. Zeppelin-Spende aus Kanada. Die Deutschen in der Welt nehmen heute wieder größten An= teil an der Geschichte des Stammlandes. Anläßlich des Verlustes des Hindenburg" überwies der ""Deutsche Bund“, Kanada, eine Geldspende nach Deutschland.

Von besonderer Bedeutung sind die Ausführungen des Schriftleiters Dr. Ziegler über die Weltkirchenkonferenz in Oxford. Es wird gezeigt, daß der Protestan tismus im Begriff ist, das Erbe Luthers , den antirömischen Protest, zu verleugnen und daß in einer internationalen Einheitsfront, ge= gründet auf den Ideen des westlichen Liberalismus, gegen das neue Deutschland Stellung genommen werden soll. Es ist dabei wichtig zu wiſſen, daß die Weltkirchenkonferenz 1925 es ausdrücklich abgelehnt hatte, ein Wort zu Versailles zu sprechen. Das Heft enthält ferner die Wiedergabe der Fichte : Gedenkrede , die Prof. Baeum ler bei der Feier der Berliner Universität gehalten hat, sowie zwei ausgezeichnete Aufsätze von W. Hartmann „ Lucas Cranachs deutsche Kunstrevolution“ und von Dr. K. Viererbl über Weltanschauliche Gestaltungskräfte im europäischen Volkstumskampf“. Reichhaltige Bildbeigaben, Aufsätze zur Kritik der Zeit" und die Monatsberichte schließen den Inhalt des Heftes ab.



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Die deutsche Sonderdienst der NSK

Verantwortlich : Erika Kirmite

Frau

Kurzberichte für die Frau

Amtl. Preffedienſt der Nationalfozialiſtiſchen Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerkes

11,5 Millionen

erwerbstätiger

Frauen

Warum Frauenberufsarbeit in Deutſchland – Notwendigkeit der Arbeit aus Gründen der Volkswirtschaft – Frauen, die ſich „ berufen “ fühlen NSK Viele Stimmen haben im Laufe besonders der lezten Jahre sich für oder gegen die weibliche Berufsarbeit ausgesprochen, und es waren nicht immer sachliche Gesichtspunkte, von denen aus dieses Problem gesehen wurde. Rein gefühlsmäßige Einstellungen aber können der nüchternen Wirklichkeit gegenüber nicht standhalten. Wie sieht diese nüchterne Wirklichkeit heute aus, dh. wo, in welchem Umfang und aus welchen Gründen haben wir in FrauenHeute Deutschland arbeit ? Es gibt heute in Deutschland rund 11,5 Mil- , lionen erwerbstätige Frauen einschließlich der= jenigen, die in den Betrieben ihrer Ehemänner mitſchaffen. Davon beschäftigen allein die Industrie und das Handwerk etwa 2 700 000, wobei rund 4,1 Millionen - alſo 36,1 v5. mithelfende Familienangehörige find. Das Schwergewicht der gewerblichen Frauenarbeit liegt dabei in den Gruppen Be= fleidungsgewerbe (66,5 vh. aller Arbeiter und Angestellten !) , Textilindustrie (53,5 vH .) , Handel und Verkehr (38,4 v5.) , Nahrungs- und Genußmittel (37,3 oH.) und Eisen- und Metallinduſtrie (14,3 vH.) . In der Eisen- und Metallindustrie besonders scheint die Frauenarbeit unentbehrlich zu sein, denn allein in der Elektrotechnik, die bekanntlich äußerst feine und geschickte Handarbeit verlangt, arbeiten 34 v . Frauen. Es ist auch kein Geheimnis mehr, daz durch den immer fühlbarer werdenden Mangel an Facharbeitern Frauen in steigendem Maße in die Betriebe geholt werden. Was sagen uns diese Tatsachen und diese aus dem großen Gesamtanteil der Frauenarbeit herausgegriffenen Zahlen zunächſt ? Daß die Mitarbeit der Frau in der deutschen Wirtschaft einfach nicht mehr wegzudenken ist, wenn nicht im wirtschaftlichen Gesundungsprozeß des deutschen Volkes Rückschläge eintreten sollen, die kaum mehr aufzuholen wären. Eine der ersten Maßnahmen zur Beseitigung der Erwerbslosigkeit der Familienväter war 1933 die Herausnahme von Frauen aus den Betrieben und — an ihrer Stelle - ein umfangreicher Arbeitseinsat bisher arbeitsloser Männer. So segensreich sich diese Maßnahmen zunächſt ausgewirkt haben, ergaben sich doch nach kurzer Zeit Schwierigkeiten, die man nicht vorausgesehen hatte. Sie hatten ihre Ursache in der Natur selbst : die feine und geschickte Frauenhand kann nämlich nie und nimmer durch die naturgemäß rauhere und

gröbere Männerhand ersezt werden. Folgenschwere Stockungen im Produktionsgang ergaben sich daraus, und es blieb nichts anderes übrig, als wieder Frauen für diese Arbeiten einzusetzen. Diese von der Volkswirtschaft her ge= sehene Notwendigkeit weiblicher Berufsarbeit findet ihre Ergänzung auch nach der mensch lich = persönlichen Seite hin. Es ist unbestritten, daß — unabhängig vom Geschlecht jeder einzelne vollwertige Mensch das Bewußt= sein nugbringender Leistung braucht. Für das gesunde menschliche Selbstgefühl ist es unerträglich, in den Tag hineinzuleben, ohne den anderen, ohne dem Volk etwas zu nüßen. Für die Frau im besonderen war es ein unwürdiger Zustand, untätig auf den Mann zu warten" und, wenn der nicht kam, ein Leben lang ein nicht ausgefülltes Dasein zu führen.

Das junge Mädchen, das heute berufstätig ist, braucht nicht mehr unter irgendwelchem Zwang zu heiraten, sondern kann sich den Mann wählen, den es selbst zum Lebenskame= raden haben will. Darüber hinaus aber ist die Berufstätigkeit für den weitaus größten Teil unserer Frauen einfach eine wirtschaftliche Notwendigkeit . Abgesehen davon, daß Millionen von Frauen nicht nur sich selbst, sondern auch Eltern und Angehörige zu erhalten haben, ist für unzählig viele, die aus Gründen persönlicher oder sachlicher Art nicht zur Eheschließung gelangen, die Berufsfrage eine Lebensfrage sowohl in wirtschaftlicher als auch in ideeller Hinsicht. Hier gilt es nicht den bloßen „ Erwerb", sondern den Lebensberuf. Das trifft besonders für die Kriegsgeneration zu, also für die Frauen, die heute Ende 30 und darüber sind, und für die kaum noch Heiratsmöglichkeiten be= stehen. Schließlich seien aber auch noch die Frauen erwähnt, für die der Beruf „ Be = rufung" bedeutet. Ihre Begabung, ihre werts vollen Kräfte brachliegen zu lassen, hieße das deutsche Volk berauben. Ein Volk, das im Wiederaufstieg begriffen ist, kann es sich nicht leisten, seine hochwertigen Frauen auf einen Betätigungskreis zu beschränken, also auf den Haushalt usw., der für ausgeprägt geistige oder schöpferische Begabungen eben zu eng iſt. Vom Mann aus gesehen ist die Berufstätigfeit der Frau vor der Eheschließung von unſchäzbarem Wert. In vielen Fällen baut sich

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NSK. Folge 140 Blatt 6 Lebenskameradschaft auf, erst darauf eine wahre denn hier versteht die Frau die Anforderungen, die Sorgen und die Freuden, die aus dem Beruf des Mannes erwachsen, und sie teilt sie mit ihm. Und wenn einmal Not am Mann ist, wird sie nicht jammern und untätig dem wirtschaftlichen Zusammenbruch entgegensehen, sondern mit ihrer Berufsarbeit das Steuer mit in die Hand nehmen und wieder zum Besseren wenden .

21. Juni 1937 bestimmungen . Das Reichsarbeitsministerium arbeitet gegenwärtig ein neues Frauen- und Jugendschutzgesetz aus, in dem die bisher geltenden Schutzbestimmungen in bezug auf erwerbs= tätige Mütter noch erweitert sein werden . Der Vorwurf, daß die Berufstätigkeit der Frauen ,,vermännliche ", ist auf dem einfachsten Wege , nämlich durch die Wirklichkeit und die Erfahrung selbst, widerlegt worden . Wo Auswüchse dieser Art auftauchen, da besannen sich die betreffenden Frauen ganz von selbst wieder darauf, daß sie eben Frauen sind und mit der Sucht, das andere Geschlecht in Haltung und Wesen zu ,,kopieren", nur lächerlich wirken . Auf der anderen Seite aber dürfen den Frauen auch keine Arbeiten zugemutet werden , die ihre Kräfte übersteigen, denn auch die Frau im Beruf wird immer solange Frau bleiben können , als die ihr innewohnende Kraft die Arbeitsleistung bestimmt, dh. solange Kraft und Arbeit in richtiger Harmonie zueinander stehen". Wern Reichsfrauenführerin überall diese Worte der den nötigen Widerhall finden, dann ist das Problem Frauenberufsarbeit" eigentlich schon gelöst. Ein anderes gibt es heute nicht mehr.

So bleibt nur die eine Gruppe erwerbstätiger Frauen, deren Los schwer und im wahrsten Sinne unnatürlich " ist, das ist die Gruppe der erwerbstätigen Mütter. Für sie ist der Erwerb 3wang und bittere Notwendigkeit, weil der Ehemann und Familienvater entweder gar kein oder ein nicht ausreichendes Einkommen hat. Vielleicht wird später einmal diese Folgeerscheinung einer wirtschaftlich zerrütteten Zeit durch nationalsozialistische Wirtschaftslenkung wegfallen . Für die Gegenwart bleibt nur übrig, die Doppelbelastung der erwerbstätigen Mutter erträglicher zu gestalten. Das geschieht durch Arbeitserleichterungen vielfältiger Art und durch die im Frauen und Mutterschutzgesetz Arbeitsschutz verankerten

E. S.

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Prof. Dr. Ruth Beutler erzählt von ihrer Arbeit NSK Die Frage, ob Frauen wissenschaftlich tätig sein sollen, ist im Dritten Reich grunds säglich bejaht worden. Auch ist die Frau als Wissenschaftlerin auf der gan zen anerkannt, denn zB . ist die Lab ora ntin Lin unie d Assistentin nicht mehr fortzudenken aus den Versuchsanstalten unserer Forschungsinstitute . Allerdings gehört es nicht zu den Alltäglichfeiten, daß eine Frau neben ihren Laborarbeiten ihre Freizeit dazu benutzt, um auf eigene Fauft die Antwort auf bisher ungelöſte Fragen zu finden. Dr. Ruth Beutler war ein großer Erfolg damit beschieden, denn als erster Frau ist ihr zu Anfang dieses Jahres der August-Forel Preis mit der Medaille : Verliehen für besondere Leistungen auf Gebieten, auf denen Auguſt Forel führend war“, zuerkannt worden . Diese Auszeichnung ist vordem erst einmal ohne Plakette verliehen worden . Inzwischen im April 1937 - wurde die damalige Dozentin für Zoologie zum Außerordentlichen Profeſſor an der Universität München ernannt Frau Ruth Beutler erwähnte im Laufe unseres Gesprächs einmal ein Wort Don Margarethe von Wrangell, welche zeh n Jahre Pflanzenernährungsins lang das titut in Hohenheim leitete : Daß die Frauen immer nach der praktischen Seite forschen, wenn sie wissenschaft= lich arbeiten. Es klingt zwar paradox, aber es ist nun einmal so : Das Steckenpferd von Ruth Beutler ist die Biene und ihre Lebensbedingungen . Sie ist auf dieses Spezialgebiet durch die Arbeiten als Assistentin bei Prof.

von Frisch hingelenkt worden, nachdem sie sich vorzugsweise mit dem Stoffwechsel bei primitiv gearteten Tierorganismen beschäftigt hatte. ,,Man braucht einen verständnisvollen Lehrer, der die eigenen Ziele fördert", meint fie in dankbarer Würdigung der ihr zuteil gewordenen Unterstügung . Auf dem Arbeitstisch liegen verschiedene eigene Schriften. Mein Blick streift darüber Unterhin : ,,Biologisch- chemische suchungen am Nektar von Immenblumen“, heißt die eine, über den Blutzuder der Bienen" und „ Über das Honigen der Linde in Deutschland“ sind die beiden anderen betitelt. Für diese Untersuchungen, so erzählt die Wissenschaftlerin, sei ihr der Forel - Preis zuerkannt worden. Ich zögere einen Augenblid lang, und mein Gegenüber scheint die Gedank scheint die en zu erraten, die mich bewegen : übe rlegen ,,Sie wohl, inwieweit die dieſe se Arbeiten mit der praktischen Forschung, die ich vorhin erwähnte, in Einklang zu bringen seien? Ich will versuchen, es Ihnen in Kürze zu erklären , ohne dabei auf das schwierigere Kapitel des Blutzuckers der Bienen einzugehen. Denn das würde zu weit führen. Schon im Handel unterscheiden wir zwischen verschiedenen Honigſorten, und diese Tatsache weist bereits darauf hin , daß es nicht gleichgültig ist, woher die Bienen den Nektar, den sie dann zu Honig verarbeiten , beziehen. Die Wissenschaft kann sich aber nicht mit der Tatsache dieser Unterschiede begnügen, sondern sie muß die genauen Ursachen dafür kennenlernen und erforschen, um der Imkerei praktische Rat-

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21. Juni 1937

schläge geben zu können . Zunächst ist entſcheidend, von möglichst vielen Pflanzen den Zudergehalt des Nektars zu kennen und zu wiſſen , daß er bei der gleichen Pflanze mit den äußeren Einflüssen wechselt. Denn von diesem Zudergehalt hängt die Honigproduktion der Bienen ab. Sind somit durch mühevolle und zeitraubende Untersuchungen jene Pflanzen ermittelt, deren Blüten den besten Nektar absondern, dann entsteht natürlich die zweite ebenso wichtige Frage, ob die Bienen dieſe Nahrungsspender vor anderen, weniger gehaltvollen , bevorzugen, und es war entscheidend zu wissen , daß die Bienen einen so ausgeprägten Zeitfinn haben, so daß sie zB . je nach der Pflanzenart sich sogar die Stunden merken , in denen es den meisten und besten Nektar zu holen gibt." ,,Wie stellen Sie das nur fest?" Ich konnte mich nicht mehr enthalten, diese Frage da= zwischen zu werfen. „ Zunächst muß ich vors ausſchiden“, fuhr die Wiſſenſchaftlerin in ihren Darlegungen fort, daß diese Ergebnisse nicht von mir allein stammen, sondern zum Teil schon aus früheren Arbeiten unseres Instituts bekannt sind . Sie können sich nur schwer einen Begriff davon machen , welche Fülle von Kleinarbeit und welch ungeheure Geduld dazu ge= hört, um solche Tatsachen behaupten zu können. Schon die Herstellung der hauchdünnen Glasröhrchen, mit denen man zB. den zu untersuchenden Nektar aus den Blüten zieht, stellt ein kleines Problem dar . Die Versuchsblüten werden mit feinen Gazeschleiern abgebunden, damit während der Beobachtung keine Insekten daran naschen können. Zu bestimmten Zeiten, bei Tag und bei Nacht, sind dann die abgeſchie• denen Nektarmengen zu meſſen. Und das ist schließlich erst der einfachere Teil . Um das Verhalten der Bienen zu den Blüten festzus stellen, gilt es zB., tagelang vor dem Verſuchsbaum zu sitzen und die anfliegenden Bienen zu zählen. Viele davon müssen außerdem kenntlich gemacht werden, um zu erfahren, ob ein und dasselbe Tier zu bestimmten Zeiten wiederkehrt, furzum, es ist kaum vorstellbar, welche Schwie-

rigkeiten es bereitet, die Antwort auf die theoretischen Fragen aus dem instinktiven Verhalten des Insektes gegenüber seiner Nahrungsquelle abzuleiten ..." ""Aber treten nun speziell bei der Linde zu den bisher erwähnten Fragen neue hinzu , weil fie eine eigene Schrift darüber verfaßt haben? Es handelt sich bei der Linde um eine alte Streitfrage, ob ihre Blüten als Bienenweiden anzuerkennen sind oder nicht. Meine praktischen Untersuchungen , die ich zusammen mit Dr. Oskar Wahl in jahrelanger Arbeit in ganz Deutschland angestellt habe, führten jedoch zu der Feststellung, daß die Anpflanzung von Lindenbäumen zur Ernährung der Bienen ganz allgemein empfohlen werden kann, daß es aber wichtig ist, die richtige Lindenart zu wählen , und auch dieser Punkt ist von Bedeutung und hat vielleicht zu früheren Mißerfolgen Anlaß gegeben - daß genug Bäume vorhanden sein müssen , um den sammelnden Bienenvöltern reichliche Futtermengen zu bieten . der ungefähren Blütenzahl eines Baumes Au unsd der von einer Biene verarbeiteten Nektarmenge lassen sich auch hier annähernd richtige Angaben machen . ,,Aber aus den Ergebnissen solcher Forschun= gen müſſen nun die praktischen Nukanwendungen gezogen werden. Und hier können alle be= teiligten Stellen mitwirken, nicht nur die Imker, sondern etwa auch die Forstbehörden. Ebenso wären zB. auch die Böschungen und Rasenstreifen an den Reichsautobahnen für die Anpflanzung von Lindenbäumen geeignet." Später , als Ruth Beutler längst wieder über ihren Versuchen grübelte und ich draußen stand auf lärmender Straße , blieb mein Blick haften an Schaffendes Volk" stand groß einem Plakat : darauf. Ja, es schafft unser Volk an allen Eden und Enden und auch dort, wo man über den Zuckergehalt des Blütennektars und über die Lebensgewohnheiten der Biene finniert, hilft man mit, die Nahrungsgrundlagen zu fichern. Denn der Honig spielt nicht die geringſte Rolle dabei. Doch das wäre ein Kapitel für sich ... I. M.

Arbeitskam Geſundheit is erad t der beſte Die Wechſelwirkung zwiſchen Beruf und Geſundheit — Ein richtiger Feierabend bringt Erholung -

NSK Der Beruf fordert von Fra neben ganz bestimmten Fertigkeitenuns und chauen rakterlichen Anlagen auch ein hohes Maß von förs perlicher Anspannung und von Beherrschung unſerer Nerven, Dinge, die uns nicht immer leicht werden . Man nennt uns deshalb gern das „ schwache “ Geschlecht, und wir nehmen das nicht weiter übel, wissen wir doch, daß gerade dieser feine empfindende und komplizierter organisierte Körper uns erst befähigt, unserer großen Aufgabe als Mutter gerecht zu werden. Das legt uns aber auch besondere Pflichten auf, diesen Organismus ständig ſorgfältig zu überwachen und ihn troß der Anstrengungen, die uns ein Beruf zuweilen abverlangt, stets gesund und elastisch zu erhalten . Es wird heute von den Betriebsführern erwartet, daß sie ihre Gefolgschaft darin unter-

stützen, sich in der Arbeit gesund und leistungsfähig zu erhalten. Jeder Werktätige hat Anspruch auf ein bestimmtes Maß von Freizeit, die ihm zur Erholung dienen soll, er arbeitet unter ständig verbesserten Arbeitsbedingungen , Licht, Luft und Sonne haben Einzug in die Bes triebe gehalten, Gelegenheit zu förperlicher Ausgleichsübung , hygienische Einrichtungen aller Art bieten der Berufstätigen die Möglichkeit, den Forderungen einer gesunden Lebensweise auch während der Arbeitszeit zu entsprechen. In der Mittagspause lädt ein luftiger ges ſunder Kasinoraum zum einfachen aber bekömmlichen Mahl, und abends , nach Schluß der Ars beit, bieten Veranstaltungen der NS.- Gemeine schaft Kraft durch Freude geistige und sportliche Abwechslung und Ausspannung . Einsamkeit, früher die größte Feindin aller alleinstehenden

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NSK. Folge 140 weiblichen Berufstätigen, ist heute kein Schrecken mehr. Leider haben wir hier ein Idealbild ents worfen, das deshalb noch auf seine Verwirk lichung wartet, weil sehr vielen Frauen und Mädchen die Wechselwirkung zwischen Beruf und Gesundheit noch gar nicht richtig aufgegangen ist. Sie glauben, ihre Pflicht zu tun, wenn sie pünktlich morgens zur Arbeitsstätte kommen, ihr Pensum herunterarbeiten, so gut oder schlecht es gerade geht, im Grunde lange weilt und ermüdet sie ihre Tätigkeit, sie bes trachten sie als einen unvermeidlichen Zwang, dem zu entfliehen sie abends froh find. Spannkraft und Freude am Schaffen, diese Grundvoraussetzungen zu vollwertiger Arbeitsleistung, Find ihnen im täglichen Einerlei der Arbeit abs handen gekommen. Warum? Sie haben doch genug Gelegenheit, wie wir sahen, sie sich zu erhalten? Weil sie noch nicht erkannten, daß ebensogut wie es für den Betriebsführer eine Pflicht geworden ist, für Arbeitsbedingungen seiner Gefolgschaft zu sorgen, sich auch umgekehrt eine Pflicht für die Berufstätige ergeben muß, das Nötige und Mögliche für die Erhaltung ihrer Spannkraft und Gesundheit zu tun. Es genügt nun nicht, zuweilen das Fenster am Arbeitsplak zu öffnen oder in der Mittags= pause sich die Sonne auf den Pelz brennen zu lassen. Genau wie wir bei unserer beruflichen Leistung nur mit größter Gewissenhaftigkeit und Regelmäßigkeit etwas ausrichten, müssen wir auch hier mit eisernem Pflichtbewußtsein ans Werk gehen. Grundsäßlich bei offenem Fenster schlafen, morgens gründlich falt waschen, in Ruhe und ohne Übermaß frühstücken, zeitig ge= nug aufbrechen, damit nicht zur Arbeitsstätte gehezt und gerannt zu werden braucht, das sind die ersten Gesundheitsregeln, wenn man frisch und spannkräftig sein will zum Arbeitsbeginn. Dann ist die gemeinschaftliche Gymnastik, die teilweise schon durchgeführt wird, auch ein reiner Genuß und keine Anstrengung, von der man sich bei der Arbeit erst wieder erholen muß. Was nüßen uns ferner die besten Arbeitse pläge, wenn wir sie nicht richtig benußen. Ein Stuhl fann noch so hygienisch und bequem ges formt sein, wenn wir frumm und mit übergeschlagenen Beinen darauf siken, wird unser

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21. Juni 1937 schmerzender Rüden uns bald zur Last werden. Wozu find große Fenster im Raum, wenn sie zugerammelt sind und keine Luft hereinlassen ? Unsere Mittagspause ist zeitlich gewöhnlich schon knapp genug bemessen. Soll sie wirklich erholend sein, ſo laſſen wir uns durch nichts abhalten, unsere nicht allzu reichliche leichte Mahlzeit ruhig und ohne Nebenbeschäftigung, wie Lesen oder lebhaftes Sprechen, eins zunehmen. Geist und Körper wollen entspannt sein, wenn sie Nuzen von der Nahrungsaufnahme haben sollen. Je gründlicher man fich für diese halbe Stunde abschaltet von Arbeit und Ablenkung, desto erfrischender wird sie sein. Am meisten sündigen wir aber wohl erst gegen unsere Gesundheit, wenn wir abends die Tür unserer Arbeitsstätte hinter uns zugemacht haben. Jetzt glauben die meisten, der Tag finge überhaupt erst an und stopfen nun ein Höchste maß an vermeintlicher Zerstreuung, an ,,Vers gnügen", wie sie es verstehen, in die kurzen Stunden bis zur Nachtruhe. Oft genug wird es Mitternacht, ehe der müde Körper und der überreizte Geist zur Ruhe kommen, kein Wunder, daß dann morgens kein freudiges Gefühl das frühe Aufstehen begleitet! Unsere Wochentage find Arbeitstage , die Abende sollen Entspannung und Vorberei= tung auf den nächsten Arbeitstag ſein und nichts anderes. Entspannung finden wir aber nur in mäßig geübtem Sport, in guter geistiger Koſt, wie sie ein Theaterstück, ein gutes Buch uns bieten. Tanzen und anstrengende Festlichkeiten, die uns eine halbe oder ganze Nacht Schlaf rauben, sollten dem Wochenende vorbehalten bleiben. Wir brauchen ja deshalb nicht zu Einsiedlern zu werden. Geselligkeit im fleinen Kreis, ein schöner Abendspaziergang, ein erfrischendes Schwimmbad im Sommer - alles dies sind Feierabendfreuden, die wir uns wohl gönnen können. Gesundheit im Beruf ist keine angenehme Zugabe, sondern Ausrüstung , wie es Kennt nisse und Fertigkeiten auch find, die wir viel wichtiger zu nehmen pflegen, obgleich fie leicht zu erwerben und nicht so schnell zu verlieren sind. Eine gute Gesundheit ist ein Kapital, das nicht hoch genug einzuschätzen ist und mit dem man keinen Wucher treiben soll : sie ist zudem unſer bester Arbeitsfamerad! JBR.

Landjugendaustausch - Lehrzeit für Mädel NSK Ach, was für ein neumodischer Kram", sagt vielleicht manche Bauersfrau, wenn ihre Tochter mit dem Wunsch auf einem fremden Hof zu tauschen, zu ihr kommt. ,,Aber, Mutter, fieh mal, ich lerne da bestimmt mehr, als wenn ich nur in unserer Wirtschaft bleibe. Ich bekomme ein größeres Blickfeld und werde fachlich weitergebildet." Wenn du gut kochen kannst und das Vieh besorgen und einmal einen tüchtigen Mann heiratest und viele Kinder erziehst, dann genügt das." „Nein, Mutter ! Eine Bäuerin von heute muß viel mehr können, als das, was sie auf der Schule und in der elterlichen Wirtschaft lernte. Sie muß sich neben dem Haushalt und den Kindern auch noch um Volkswirtschaft und

Politik kümmern, damit sie alle von der Regierung geforderten Maßnahmen durchführen kann. Denn heute sind Mann und Frau gleichermaßen verantwortlich für das ganze Volk. Von uns Bauersfrauen hängt es auch ab, ob es gelingt, Deutschland die Nahrungsfreiheit zu sichern. Aus dem Hof müſſen Höchst= leistungen herausgeholt werden. Dazu aber müſſen wir so viel lernen, wie es irgend geht. Und deshalb möchte ich mal ein halbes oder ein ganzes Jahr fort von unserem Hof.“ Die Bäuerin schüttelte den Kopf, aber dann ließ sie sich von ihrer Trochter über den Landjugendaustausch aufklären. Der Reichsnährstand hat den Landjugendaustausch eingerichtet, um der Landjugend die

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Möglichkeit einer fachlichen und geistigen Weiterbildung zu geben. Die Zeit des Austausches soll zu einer Lehr- und Wanderzeit werden, ähnlich der der anderen Berufe. Ebenso wie die Gesellinnen des modeschaffenden Hande werks in einem anderen Betrieb sich vervolltommnen können, erhalten die Landmädel Gelegenheit, auf einem fremden Hof zu lernen und ihren Gesichtskreis zu erweitern . Nicht nur fachlich werden sie durch das halbe oder ganze Austauschjahr weitergebildet, sondern auch geistig. Denn sie lernen nicht nur auf der Fahrt zum Austauschhof ihr Vaterland und seine Menschen kennen, sondern in der Gastfamilie andere Sitten und Gebräuche. Sie werden leichter die Menschen anderer Gegenden verstehen, als wenn sie nur immer auf ihrem elterlichen Hof gesessen hätten. Die Orts- und Kreisbauernschaften helfen der Landjugend bei der Vermittlung der Austauschhöfe. Da der Austausch Kopf für Kopf erfolgt, erwachsen den Bauern außer der Reise keinerlei Unkosten. Denn meist erhält der Gast das gleiche Taschengeld wie bisher das eigene Kind. Die Wahl des Austauschhofes bleibt den Jugendlichen ebenso überlassen wie Betriebs form und größe. Beides wird meistens dem elterlichen Hof entsprechen, da dabei die Landjugend das für sie Nüglichste lernen kann. Viele Landjugendaustauschwilligen tommen aus Wirtschaften von 15 bis 25 Hektar, also aus Betrieben, die sich die Einstellung einer zusätzlichen

Mit ,,vollem Gepäck“

21. Juni 1937 Arbeitskraft nicht leisten können. Nun nehmen Fie durch den Landjugendaustausch einen fremden jungen Menschen zur Weiterbildung auf, während ihr Sohn oder die Tochter auf einem anderen Hof lernt. Die Mädel lernen in der Wirtschaft so manches, was sie in ihrem eigenen Haushalt einmal gebrauchen können. Vielleicht hat die Bäuerin auch besondere Erfahrungen in der Kleintierzucht oder Vorratshaltung, vielleicht im Gemüse- oder Obſtanbau. Immer mehr erweitert sich das Blickfeld der Mädel, wenn es Augen und Ohren offenhält. Nicht nur innerhalb des Reiches findet der Landjugendaustausch statt, sondern auch über die Grenzen hinaus, vor allem in die nordischen Länder. Hier lernen deutsche Landjungen und -mädel fremdes Volkstum und fremde Landwirtschaft tennen. Da beim zwischenvölkischen Austausch die deutsche Jugend politisch zu verlässig sein muß, müſſen die Jungen und Mädel mindestens 12 Monate Angehörige der HI., des BDM. oder einer anderen Gliederung der Bewegung sein. Ebenso einwandfrei müſſen die deutschen Bauernhöfe sein, die ausländische Jugend aufnehmen. Durch diesen zwischenvölkischen Austausch kann die Landjugend mit dazu beitragen, Verständnis zwischen den Völkern zu schaffen, Achtung voreinander und Vertrauen zueinander. So dient der Landjugendaustausch nicht nur der Schulung und Lehre deutscher Landjungen und -mädel, ſondern E. Sch. auch dem Frieden.

ins Sommerlager

Ein Grundsah für die Fahrtenausrüstung : Wenig, aber richtig und gut NSK Endlich ist es so weit ! Das letzte Paar Strümpfe ist gestopft, in der Schule ist das erlösende Wort : Große Ferien gesprochen, und nun sollen die letzten lebenswichtigen Dinge für das Sommerlager in den Affen ge= packt werden. Iezt entſpinnt sich die große Diskussion : Was ist für ein Sommerlager unbedingt notwendig, was muß mit ? Ja, und dann türmen ſich die Wäscheberge vor dem viel zu kleinen Affen ! Auch hier ist die wichtigste Frage nicht die : was könnte das Kind unter dieſen und jenen Umständen vielleicht doch nötig haben, sondern, was ist lebensnotwendig für einen dreiwöchigen Lageraufenthalt. Alles weitere ist von Übel. Nicht eine Garnitur Turnzeug genügt unter dem Motto : du kannst es dir ja mal auswaschen —, ſondern mindestens zwei sind notwendig, denn in einem Zeltlager können nicht ein paar hundert Mädel täglich auswaschen, und den größeren Teil der Zeit wird man im Turnzeug herumlaufen. Nicht 27 Paar Strümpfe, die alle nach dem ersten Tragen taputt sind, sind ein ficherer Schuß gegen vollständige "" Verwahrlosung“, sondern weniger, aber dafür gute. Wenig und gut, das ist überhaupt der Grundsah, mit dem man bei jeder Fahrtvorbereitung am besten fährt. Wenig Wäsche, die man im Notfall nach Hauſe ſchicken kann, um sich neue nachschicken zu laſſen, ein Paar feste und ein Paar Turnschuhe,

ein Trainingsanzug, ein Volkstanzkleid und drei BDM.-Blusen zum blauen Rock, zweimal Turnzeug, den „ Kulturbeutel“ in einem „ Affen“ säuberlich verpact, eine Wolldecke herumgeschnallt, und fertig ist die Ausrüstung für ein Sommerlager! Schwieriger ist es schon, wenn es auf „ Großfahrt" geht, man also damit rechnen muß, mit seinem Gepäck viel marschieren zu müssen. Da fallen erbarmungslos alle ſchmückenden Zutaten fort, teine Laute kann oben quer über den Affen gehängt werden, keine Ziehharmonika darf verheißungsvoll an der Seite baumeln, und kein unvorschriftsmäßiges Kleidungsstück wird im letzten Augenblick doch noch in eine Seitentasche geschmuggelt. Denn solche Sünden rächen sich bitter. Da muß man es schon bei der Mundharmonika oder der zusammenlegbaren Block= flöte bewenden lassen. Eins aber ist viel wichtiger als all dieſe Dinge - - bei deren Auswahl man sich immer am besten von der Führerin beraten läßt deren Aufstellung auf jedem Fahrtenplan zu finden ist eine gesunde Unbekümmertheit und freudige Aufnahmebereitſchaft ! Mit allem Ballast bleibt auch die schlechte Laune zu Hauſe, das ist die Grundregel für jede Fahrt. Unter solchen Voraussetzungen kann man jedes Kind mit berechtigter Sorglosigkeit für ein paar herrliche Sommerwochen „ in die Fremde ziehen laſſen".

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Nur eine Speisekarte Neue Art der Verkehrswerbung – Eine Idee von künstlerischem und praktiſchem Wert NSK Strahlend und braun kommen die erſten Urlauber zurüd. Interessiert und etwas neidisch werden sie von ihren Arbeitskameraden umſtanden . „Und nun erzähle !“ ,,Was, Du warst in X. Aber da bin ich ja näch ste Woche geschäftlich auch, sage mal , wie ist das da eigentlich, wieviel Einwohner hat der Ort und womit beschäftigen diese sich? Und dann vor allem, was muß man sich denn da ansehen?“ -- Beschä mtes Schweigen ist fast immer die Antwort auf so eingehende Fragen . Wieviele Einwohner ? Ja die hat man wirklich nicht gezählt. So ist man es gewöhnt, doch diesmal war es anders ! Ein geschmackvolles Faltblatt kam zum Vorschein, da prangte das Stadtwappen in einer hübschen Zeichnung von den Sehenswürdigkeiten der Stadt, darunter in knappen Worten ein Geschichtsabriß war und die Einwohnerzahl. Auf der zweiten Seite fanden wir die Wappen der Stadt und eine Erklärung ihrer Entstehung, darunter eine Aufzählung der Sehenswürdigkeiten , die wir gleich auf dem Stadtplan der dritten Seite aufsuchen konnten, um uns über Lage und Entfernungen zu orientieren . Auf der vierten Seite schließlich fanden wir Angaben über Heimatkunſt und das wirtschaftliche Leben, und zum frönenden Abschluß werden die Spezialgerichte der Gegend angegeben . Das ganze Wunderwerk war, wie unser Arbeitskamerad uns Staunenden erzählte ,,,nur" eine Speisekarte. Wirklich eine sinnvolle Fremden = werbung , die so oft unpersönlichen und geschmacklosen Speisekarten in den Dienst einer künstlerisch einwandfreien Heimatwerbung zu

stellen. Immer wird man wohl einen kurzen Aufenthalt in einem fremden Ort dazu benußen, um schnell eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Wie einfach für Wirt und Gäſte, wenn man gleichzeitig Gelegenheit hat, sich durch die so zweckmäßig erweiterte Speisekarte über all die Dinge zu unterrichten, die man über den Ort gerne wissen möchte. Ideal aber ist es, daß man sich die obere Kartenhälfte leicht abtrennen kann und so am Ende der Fahrt ein Reiſetagebuch besitzt, das ein sinnvolleres Andenken bilden würde , als B. ein gesprenkeltes Tonschwein mit der sinnigen Inschrift „ Gruß aus Klein-Großmannsdorf“. Da diese Karten Reisenden und Einwohnern zugänglich sind, werden sie auch dazu beitragen , daß manche schon halb vergessene heimatliche Volkskunst neu belebt wird und daß nicht nur die Archivare der Rathäuser über die Entstehung der Ortschaften unterrichtet sind. Es ist daher verständlich und begrüßenswert, daß die maßgebenden Stellen der Partei und der entsprechenden Verbände sich für eine Berbreitung dieser Karten einsetzen . Die Austauschmöglichkeite die ver s n, sich ergebenden schiedenartigsten Formen der Gestaltung, all diese noch ungenußten Möglichkeiten im Rahmen einer so einfachen und überzeugenden Idee, bieten die Gewißheit, daß sie neben den Reisenden auch dem Gastwirt erhebliche Vorteile einräumt. Es ist zu hoffen , daß auf der Junitagung des Reichsfremdenverke verbandes , auf der auch dieser Vorschlag hrs derHeimatwerbung zur Sprache kommen wird, der interessante Versuch die entsprechende Unterstützung und Würdigung findet. goe-.

Eine Falangistin erzählt:

Frauenor ganiſati Der Weg der ſpaniſchen on NSK Wenn heute die verschiedenen Frauenorganisationen der Nationen ihre Erfahrungen austauschen, gemeinsame Beratungen halten oder sich die führenden Persönlichkeiten auf internationalen Kongressen zueinander finden , beherrscht stets die eine Frage alle Überlegun= gen : der Aufbau . Deutschland hat diesen Aufbau schon in An= griff genommen . Und wir dürfen stolz darauf sein, hier bahnbrechend vorangeschritten zu sein, so daß man in den Frauenbewegungen der anderen Länder die deutsche Frauenorganisation zum Vorbild nimmt . Wie weit man sie kopiert oder der Mentalität der einzelnen Nationen anpaßt , ist eine Frage der organisatorischen Selbständigkeit und vor allem des inneren Erfaßtseins von der Idee. Immer wieder versicherten die Ausländerinnen, die als Delegierte ihrer Länder oder als berufstätige Frauen ihrer Organisationen am „Weltkongreß für Freizeit und Erholung" teil-

nahmen , daß sie mit ganzem Herzen und voller Hochachtung die deutschen Einrichtungen und Organisationstechniken des deutschen Frauenwerkes und des Frauenamtes der DAF. be= wundern. So hatten wir Gelegenheit, zum ersten Male mit einer spanischen Falangistin zu sprechen, und zwar mit der Frau Montojo Sureda , die als ihr Hauptaufgabengebiet das „ Winterhilfswerk", wenn wir einen deutschen Namen suchen, aufbaut und leitet. Sie dürfen nicht ver" geſſen", erzählt sie, daß Spanien in einem furchtbaren Krieg lebt. nicht eine gibtSöh Frau, die nicht den MannEsode ne oder r irgend jemand im Kriege hätte. wir denn mit unseren BlauhemdenSo ziehen Frauen tragen eine schlichte dunkelblaue Bludie se als Uniform wie die Männer in die rauchenden Dörfer ein. Direkt hinter der Front marschieren wir. Da wird ein geeigneter leerer Raum gesucht, Maler tünchen die Wände, die

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NSK. Folge 140 fahrbare Küche wird eingerichtet -- und kaum eine Stunde, nachdem der lezte Feind abzɔg, speisen wir die Bewohner. Hunger und Not find so groß, daß es kaum vorstellbar ist.

und Waschen und Kochen. Und diese Sorge für das leibliche Wohl erstreckt sich auch beson= ders auf die Kämpfer, die von den Fronten frank und verwundet heimkehren. Im reichsten und schönsten Fleden Spaniens in St. Sebastian ist ihnen ein Heim eingerichtet, in dem sie wäh= ren ihres Urlaubs untergebracht sind. Mit frischem Mut und körperlich erholt und vers sorgt kommen sie wieder an die Front zurück. Auch die Tarumbas, die Wanderlehrerinnen, ziehen durch die Lande und halten Kurse für die Frauen ab in vielen Dingen, die wir in unseren Mütterschullehrgängen finden. Die Arbeit ist so groß, daß nicht genug Hände zupacken können. So bildet sich jetzt in Spanien auch ein freiwilliger weiblicher Arbeitsdienst, der am Aufbau mitſchafft und dazu dienen soll, die Verbindung zwischen Stadt und Land herzustellen und in die vernichteten Dörfer frisches Leben, Kultur und den Gedanken Kraft durch Freude zu tragen. Daß diese Idee in einem Lande, das noch im Krieg steht, erst ganz allmählich keimen kann, ist selbstverständlich. Ch . K. Sch.

Die Kinder, die in den verwüsteten Dörfern in großer Zahl elternlos aufgefunden werden, werden betreut, verpflegt und untergebracht. In vorbildlichen Kinderheimen werden sie aufgenommen. Denn die Hauptaufgabe der spanischen Frauenarbeit ist die Erziehung und Be= treuung der Kinder. Für sie und für die ſpanischen Mütter wird in erster Linie gesorgt. So ist auch die wichtigste Aufgabe erst einmal die Schaffung einer Organisation, die dem deutschen Winterhilfswerk entspricht. In erster Linie muß für das leibliche Wohl und die gesundheitliche Wiederherstellung der halb Verhungerten und in Not Geratenen gesorgt werden. Dieser Arbeit des Aufbaues entzieht sich keine spanische Frau. Es ist wundervoll zu sehen, daß sie Schulter an Schulter nebeneinander stehen und nicht fragen, woher kamst du und woher du ? So packen sie alle zu beim Nähen

Frauentum

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und

,,Das haben doch nicht Sie gemacht?" Eine Mütterschullehrerin im Fabrikdienst Nicht das Was", sondern das „Wie" ist bei der Arbeit maßgebend NSK Rund 30 000 vollbezahlte Urlaubstage sind von den Studentinnen im Fabrikdienst in den Semesterferien schon für erholungsbedürf= tige Arbeiterinnen gewonnen worden. Weniger bekannt ist, daß auch Frauen der Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes sich immer mehr an diesem kameradschaftlichen Einsatz beteiligen. Hier erzählt eine Lehrerin des Reichsmütterdienstes von ihrer Arbeitsplazablösung. ,,Lange schon hatte ich mich auf meine Arbeit in der Goldleistenfabrik gefreut. Wie es wohl fein würde, als Schülerin neben den Frauen und Müttern zu stehen, die sich sonst in meinen Ehc Kursen bei mir Rat und Hilfe holten? ich begann, führte mich der Betriebsobmann durch die Säle und stellte mich allen Arbeitern und Arbeiterinnen als Kameradin für die kommende Woche vor. Dann stand ich auch der Frau gegenüber, die ich ablösen durfte, einer Mutter, die allein für sich und zwei Kinder zu sorgen hatte. Gesicht und Kleider der Frau Tagaus, tagein waren weiß vom Holzſtaub. verrichtete sie eine ebenso nichtssagende wie anstrengende Arbeit : Holzstäbe mit Schmirgelpapier abreiben. Als man ihr erklärte, daß ich es ſei, die sie für eine Woche hier vertreten würde, traten ihr vor Freude Tränen in die Augen, und sie konnte es kaum faſſen, daß sie nun eine Zeitlang für ihre Kinder und ihren Haushalt frei sein sollte. Mein zukünftiger Arbeitsplatz war in der Bilderrahmenabteilung. Am nächsten Tag, frühmorgens um 7.15 Uhr, trat ich meine Arbeit an. Sie begann mit Gläserpußen. Dann wurden die Bilder abgemeſſen und nach der Größe auf

Frauentat

die bereitgelegten sauberen Gläser aufgezogen.. War die hintere Seite der Rahmen von Goldund Silberflecken gereinigt, so wurden die be-treffenden Bilder eingelegt und an einer großen . Schneidemaschine die Kartons geschnitten. Mit einem kleinen Gewehr wurden die Metallplättchen zum Halten von Bild und Karton in die Rahmen hineingeschossen“. Schließlich wurde der Anhänger befestigt, die Rückseite des Bildes zum Schutz gegen das Verstauben beklebt, das Glas noch einmal gepußt und endlich verpact. Schon am ersten Tag gelang ein schönes Arbeiten Hand in Hand. Sehr bald waren die für mich handlichsten Arbeiten herausgefunden. Mein Vorarbeiter übernahm das Schneiden der Gläser und das Aufziehen der Bilder, und ich hatte alle übrigen Arbeiten bis zur Versandfertigkeit zu verrichten. War einmal die Arbeit für einige Zeit weniger eilig, so konnte auch ich mich an Schweres, zB. an das Aufziehen der Bilder, wagen. In den ersten Tagen bekam ich viel Besuch. Alle Arbeiter und Arbeiterinnen wollten nach der neuen Kollegin sehen. Mit kritischen Blicken wurde meine Arbeit angeschaut. Mancher mag wohl gedacht haben : „ Die soll sich ja nicht einbilden, diese Arbeit ebensogut verrichten zu können wie eine gelernte Arbeiterin.“ Aber sie meinter es alle nicht böse und freuten sich mit mir, wenn mir auch die schwierigen Handgriffe glückten. Auch der Betriebsführer besah sich meine Arbeit, und manchmal, beim Prüfen eines fertigen Bildes, sagte er wohl : „ Ja, das haben doch nicht Sie gemacht ? " Ein Lob , das mich jedesmal freute. Anstrengend waren diese Tage der Arbeitsplazablösung besonders deshalb, weil, kaum nachdem sich das Fabriktor hinter mir geschlossen hatte, noch meine Kursarbeit im Reichsmütterdienst auf mich wartete. Aber ich konnte doch

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RSK. Folge 140 mit ganz anderen Voraussetzungen mit meinen Frauen und Müttern sprechen. Ich verstand sie jezt in manchem besser als früher, weil ich an mir selbst erfahren hatte, was es heißt, tagsüber Fabritarbeit zu tun, wenn beim Nachhauſekommen noch andere Arbeit wartet. Ich wußte nun aus eigener Erfahrung, daß es schwer ist, Tag für Tag die gleichen Handgriffe zu verrichten und doch dabei die Sinne offen zu behalten für andere Dinge. Von einer neuen Warte aus fonnte ich meinen Frauen und Müttern auch davon sprechen, daß es im letzten gleichgültig ist, welche Arbeit man tut, wenn man sie nur ganz tut mit dem Bewußtsein, daß auch der kleinste Handgriff, wenn er genau getan wird, hilft, das große Rad zu treiben, das unser Volt lebensstarf erhält. Das Schönste aber während dieser Arbeitswoche war der Besuch der Mutter, der ich durch meine Arbeit in der Fabrit ein paar freie Tage verschafft hatte. Sie war so voll Dankbarkeit für das kleine Opfer, das ich ihr ge= bracht hatte, und meine Freude darüber war größer, als alles, was ich hätte gewinnen fönnen mit der Zeit und Kraft, die ich für die Fabritarbeit einsehen mußte.

Das Wiſſen um Erbgut und Raſſe Die rassenpolitische Schulungsarbeit der Reichsfrauenführung

NSK In der ersten Zeit nach der Machtergreifung war das Schlagwort „ Raſſenpolitik“ allen möglichen und unmöglichen Umdeutungen ausgesetzt. Rassenpolitische Vorträge und Lehrgänge schossen wie Pilze aus der Erde, und mancher, der erst gerade sein nationalsoziali= stisches Herz entdeckt hatte, glaubte sich berech= tigt, der Welt seine mehr oder weniger klaren persönlichen Ansichten über diese Fragen dartun zu wollen. Durch die straffe Organi= sation des Raſſenpolitiſchen Amtes sind diese Übelstände beseitigt und einer klaren Linie ge= wichen, die sich auch in der gesamten Frauenarbeit segensreich auswirkt. Wie in der Reichsfrauenführung die Sachbearbeiterin die Verbindung mit der Frauenabteilung im Rassenpolitischen Amt ist, so find in den Gauen die Sachbearbeiterinnen für Rassenpolitik, die im Stab der Gaufrauen= schaftsleiterin arbeiten, gleichzeitig dem Gauamtsleiter des Rassenpolitischen Amtes unterstellt. Sie sind ihm verantwortlich für die gesamte Frauenarbeit, die auf diesem Gebiet im Gau geleistet wird , und haben Fühlung mit allen Frauenorganisationen, deren Schulung sie auf diesem Gebiet zu betreuen haben. Es kommt darauf an, eine möglichst große Zahl aller deutscher Frauen durch unsere nationalsozialistische Weltanschauung zu er= fassen, die gegründet ist auf die Erkenntnisse von der Unveräußerlichkeit unseres Erbgutes und der Aufgabe für die Frau, die darin liegt, daß wir nicht nur Enkel, sondern auch Ahnherrn zu sein verpflichtet sind. Und das nicht aus wirtschaftlichen oder nur verstandesmäßigen Gründen, sondern in Erfüllung des tiefen Lebensgefeßes, das der Schöpfer in die ganze Natur gelegt hat und dem die Menschen sich nicht ungestraft zu entziehen vermögen .

21. Juni 1937 Nicht theoretisch bringen wir diese Frage an unsere Frauen heran, sondern in einfacher und lebensnaher Form suchen wir den Lebenswillen, den Kampfesmuf und natürlichen Instinkt wieder zu weđen. Wir wissen es : Deutschland kann heute auch nicht auf ein einziges erb= gesundes Kind verzichten, und nur von der Weltanschauung aus wird es möglich sein, daß die deutsche Frau wieder aus vollen Herzen heraus ihren Teil dazu beitragen wird, Deutschland wieder zu einem Kinderland zu machen. E. v. R.

Haltbarmachen von Gemüse und Obst Ein Schmalfilm der Abteilung VolkswirtſchaftHauswirtschaft NSK Die Erntezeit hat begonnen, und vor den Obstständen drängen sich die Frauen, um die obst- und gemüsereiche Zeit richtig auszunutzen. In jedem Haushalt erscheinen jetzt Gurken, Radieschen, Salate, Erdbeeren und Kirschen auf dem Küschenzettel und erfeuen eine ganze Familie in immer anderen Zubereitungsformen. Es kommt aber nicht nur darauf an, die Zeit des Überflusses für die Befriedigung des augenblicklichen Bedarfs aus zunuzen, sondern der reichliche Anfall frischen. Gutes soll auch für die gemüse- und obstarme Zeit aufgespeichert werden. Die Hausfrau wird glücklich sein, wenn sie im Winter mit einem Griff in den Vorratsschrank eine Mahlzeit hers vorzaubern fann, und andererseits entlastet sie durch das Einmachen den Obſtmarkt und verhütet damit Verderb lebenswichtiger Erzeugnisse. Jede Frau, die einmachen will, muß wissen, daß von der Sorgfalt und Sauberkeit ihrer Arbeit der Erfolg abhängt. Es dürfen zum Haltbarmachen nur einwandfreies Gemüse und Obst verwendet werden, damit nicht bereits Zersetzungskeime darin enthalten sind. Der Arbeitsgang kann nicht willkürlich vorgenommen werden, viele Vorschriften sind genau zu beachten. Um die Frauen vor Fehlern beim Einmachen zu schützen, hat die Abteilung Volkswirtschaft— Hauswirtschaft des Deutschen Frauenwertes einen Schmalfilm „ Haltbarmachen von Gemüse und Obst" herausgegeben, der in Lehrbeispielen die verschiedenen Arten des Einmachens zeigt : Sterilisieren im Glas, in Dosen, Gelee- und Marmeladenzubereitung, Saftgewinnung, das Einfäuern von Kraut, das Trocknen von Pilzen usw. Der Ablauf des Arbeitsganges ist in jedem Beispiel klar gezeigt, besonders beachtenswerte Punkte sind betont, so daß die Hausfrau nach Ansehen des Filmes weiß, wie sie einzumachen hat. Nach den Ge= gebenheiten ihres eigenen Haushalts wird sie oder jene Art des Haltbarmachens diese wählen. Der Film, der sich durch seine Anschaulichkeit schon oft als Lehrmittel bewährt hat , wird auch hier viel Nußen bringen, zumal ihm in der Broschüre „Einmachen von Obst und Gemüſe “, die in Verbindung mit der Reichsfrauenführung vom Reichsausschuß für voltswirtschaftliche Aufklärung herausgegeben wurde, Be. ein weiteres Hilfsmittel beigegeben ist.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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Zu RSK. Folge 140

Blatt a 21. Juni 1937

Aufruf der Reichsfrauenführerin Die Judenfrage in Italien Ein bemerkenswerter Artikel im „Popolo d'Italia" NSK Während die Judenfrage in Italien bisher nur wenig Beachtung gefunden hat, erscheinen in der italienischen Presse jezt seit NSK Berlin , 21. Juni. Überall im Reich bestehen große Schwierigeiniger Zeit mehrfach Artikel, die sich mit ihr eingehend befassen. Die Erörterungen gehen keiten, die Ernte ganz und zur rechten Zeit größtenteils auf das Buch „ Die Juden in einzubringen, da auf dem Lande selbst nicht 3talien" zurück, das der Abgeordnete und genügend Hilfskräfte vorhanden sind. Die Universitätsprofessor Paul Oran o , ein alter Maßnahmen, die bisher getroffen Bekannter des Duce, vor kurzem veröffentlicht wor saz Aus sind, wie der Landdienst der HI., der Einden ein anderſekungen ist vor allem hat . Bei den bemerkenswert, daß man, im Gegensatz zu des Arbeitsdienstes und die Erntehilfe der Studentenschaft, reichen noch nicht ganz aus . Vor früher, wo die Judenfrage ausschließlich für eine religiöse Frage angesehen wurde, nunmehr auch allem die Landfrau, die in der Erntezeit ihre Bedeutung als Rassenfrage doppelt belastet ist durch die Arbeit auf dem erk ennt. Zeugnis davon legt ein Spizenartikel Feld und in Haus und Stall, braucht not= 5, der in Nr. 169 vom 19. Juni 1937 von Mujwendig Unterstützung. Die Reichsfrauenführerin , solinis „Popolo d'Italia “ erschienen st. Frau Gertrud Scholz - Klint , wendet sich Dieser Artikel setzt sich mit einer jüdischen daher an alle Frauen mit dem dringenden illustrierten Zeitschrift für „ Kultur , Kunst und Aufruf zur Mithilfe : Aktualität“ auseinander, die in Mailand unter dem Titel ,,Davar" erscheint . Diese jüdische Alle Hausfrauen und Haustöchter der GroßZeitschrift brachte Artikel über das Fest der und Kleinstadt möchte ich dringend bitten , sich Offenbarung von Sinai . Der Verfasser erklärt, Ern tem sch ona wer ihr den ten en von er in daß das jüdische Volk das Gesetz Moses durch eigenen leichteren Stadt- Hausarbeit für Tage feine Patriarchen erhält, daß aber dieses Gesetz fre izu Stu mac nden oder hen und sich bereit= unter allen Völkern verbreitet werden solle, zuerklären, die Landfrau zu entlasten . Ich bin denn die angeblich jüdische Ausschließlichkeit ſei eine Erfindung derer , die das jüdische Volk vermir flar darüber, daß nicht jede Stadtfrau leumden wollten“. Der Artikel, in dem an geeignet ist , auf dem Lande Tüchtiges zu leisten. mehreren Teilen von dem jüdiſchen „ Volk“ die Es können daher nur solche Hausfrauen einTrok Rede ist schließt mit den Worten : gesezt werden , die geſund sind und etwas vom innerer Unsicherheit und trok äußerer Feind Landhaushalt verstehen , die also zB. ländliche schaft wird Israel seine Geschichte mit dem GeKost bereiten können . Für die Landarbeit sez Moses und für dieses Gesez fortseßen". selbst kommen dagegen nur junge , gesunde und Зи diesem Artikel bemerkt der „ Popolo d'Italia": „ Dieser Artikel ist ein Akt der Aufanpassungsfähige Hilfskräfte in Frage. Mit richtigkeit , den wir sehr hoch schätzen und den der Durchführung habe ich die örtlichen Frauen schaftsleiterinnen betraut. Diese nehmen auch wir den gewundenen Polemiken und dem Aneinandervorbeireden über dieses Thema vor: alle Anmeldungen entgegen . ziehen . Jeder, der sich als solcher nicht auf Grund seiner Religion , sondern auf Grund seiner Rasse fühlt , verdient Lob und keinen Tagesecho von der Studententagung Tadel . Dieser Jude fühlt, daß er einem anderen Volk Die studentische Reichsarbeitstagung im ange ches , enwelwir seine Geschichte' gehabt hat hö hab undrt d Rundfunk und welches sich nie , mit anderen Völkern' ver mischt hat. Durch die Gleichsetzung der Religion NSK Berlin, 21. Juni. mit der Rasse und der Rasse mit der Religion Von der Reichsarbeitstagung des NSD.hat sich Israel vor der Ansteckung' durch andere Studentenbundes und der Deutschen StudentenVölker bewahrt. Die Beziehungen Israels zu schaft in Heidelberg übernimmt der Deutsche anderen Völkern, mit denen es in Beden Rundfunk mehrere Sendungen . Der Reichsrührung kam , sind in sehr anschaulicher Weise fender Stuttgart bringt am Mittwoch, dém von Dr. Magulies , dem früheren Rabbiner 23. Juni, Donnerstag und Freitag, jeweils von von Florenz, dargelegt worden. Dieser be22.15 bis 22.30 Uhr , ein Echo von der hauptet, daß der Jude sich zu den anderen Arbeitstagung mit Ausschnitten aus den Reden Völkern wie das Öl zum Wasser verhalte , das Ver ans taltungen des Tages . Dieses Echo und sich nicht mit dem Wasser vermischt. Das wird vom Reichssender Frankfurt am 24. und Beispiel Israels ist also ein gelungenes Beiſpiel 25. Juni, vom Reichssender Saarbrücken am Rassenpolitik (Razzismo) , das seit Jahrder Deu tſc hlandſender an ſämt24. Juni und vom tausenden besteht und ein höchst bewundernslichen drei Tagen übernommen. Ferner sendet wertes Phänomen ist . Jedenfalls aber haben der Reichssender Stuttgart Juden kein Recht sich zu beschweren , wenn die Mit two ch , Donnerstag und Freitag um 18am Uhr die Aufauch die anderen Völfer eine Rassenpolitik nahmen von der Tagung . Damit ist allen an betreiben ." der Tagung interessierten Studenten und Alt= Die Stellungnahme des Blattes ist ein Beakademikern Gelegenheit gegeben, durch den merkenswertes von den vielen Beispielen , wie Rundfunk die Reden und Feiern selbst mitzuſehr in der italienischen Preſſe jezt die Judenerleben. frage erörtert und teilweise als Rassenfrage auch klar erkannt wird . Druck: M Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68 Zimmerstrake & Dr. D. zur Erntehilfe Anmeldungen zur Erntehilfe bei den örtlichen Frauenschaftsleiterin nen

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Bartei-Korresponden Brief- und Drahtans6rift der Schriftleitung: Berlin 688 68, Zimmerte, 90, A. Hernout: 11 00 21 Berlag: Franz Cher Radi. 6. m. 1. §., Zentralverlag ber NSDUP., Minchen - Berlin nd : Gjer.Berlag Berlin 62 68 erreke 88. - Wile ,Zahlungen Rub nach (Bolichedients Berlin 4454) zu richten

NGK Brefledienst der NEDUM

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Welf; für bis Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reic hspr vera dercherRSHau chef ntwortli Für den übrigen Geſamtinhaltesse DApt. Y. Ihriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Wilhelm Ritgen . Sämikch in Berlin.

RSK Folge 141 Blatt 1 22. Juni 1937

Durch die

Partei

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Sport

Die Bedeutung der Sportarbeit in den Gliederungen der Partei Ration der Kraft - Da gemeGl sade Die Zusammenarbeit zwischen dem Reichsbund meruZie s den inie l: ngen und NSK Wenn ein Ausländer über den Erfolg des deutschen Sports bei den Olympiſchen Spielen sagte: ,,Deutschland hat in der ihm zur Verfügung stehenden Zeit Hervorragendes ge= leiſtet“ und wenn sich andere maßgebliche ausländische Staatsmänner und Sportführer in ähnlichem Sinne über unsere sportliche Erziehungsarbeit äußerten, dann ist damit zu= gleich die Bedeutung der Leibesübungen für den deutschen Menschen aufgezeigt. So wie das Gebäude des Sports groß und vielgestaltet ist, so find auch unzählige Kräfte am Werk, um einzelnen Volksgenossen den je Lede ibn esübungen zuzuführen. ermüdlich werden alle Mittel benußt , um Un= den Gedanken der körperlichen Ertüchtigung in Stadt und Land nicht nur zur Anerkennung, sondern vor allem zur praktischen Ver = wirklichung werden zu laſſen. Neben dem Deutschen Reichsbund für Leibesübungen sind es vor allem die Gliederungen der Partei und die Organisationen des Staates, die immer und immer wieder aufrufen , sich in die große Sportfront einzureihen und aus dem paſſiven Verhältnis in ein aktives einzutreten. Der deutsche Sport hat eine große Entwicklung hinter sich, aber die noch größere liegt vor ihm , denn es gilt, die ganze Nation zu einem Sportvolf zu machen . 1 Dank der engen Zusammenarbeit des Reichsbundes für Leibesübungen mit der SA., der 66., der HI., dem Sportamt Kraft durch Freude wird immer mehr die Breitenbafts ge= wonnen, die notwendig ist, um an alle heranzukommen. In Wort und Schrift, in Bild und Ton zeigt der deutsche Sport jedem, daß die Leibesübungen auch für ihn da sind, daß fie nicht nur zur Kräftigung und Stärkung, zur Freude des einzelnen betrieben werden, sondern daß sie darüber hinaus eine völkische Pflicht bedeuten. Ganz gleich, an welchem Plat der einzelne steht, immer ist ihm die Möglichkeit gegeben, Leibesübungen seinen Verhältnissen (vor allem geldlich und zeitlich ) entsprechend zu treiben.

Wer acht Stunden am Tage als Handſchaffender alle Körperkräfte beansprucht, der wird am Abend müde und abgespannt sein und bedarf ſo dringend des sportlichen Ausgleiches. Hier ist eine leichtere sportliche Arbeit am Plate, dort wieder brauchen all die Menschen, die tags über in Büroräumen ſizen, eine träftigere Ausarbeitung. So gibt es zahlreiche Möglichteiten , für jeden Körper, für jeden Menschen das Richtige herauszufinden. Sport ist aber auch eng mit dem Begriff der Freude verbunden ; wenn ihm dieſes ſein wichtigſtes Moment geraubt wird, dann ſinkt er herab zum äußerlichen Gesundheitsfaktor, der vielleicht auch hier und da seinen Wert haben mag, aber insgesamt gesehen, niemals etwas mit dem lebendigen Sport zu tun hat. Man wird oft gefragt, warum so viele Verbände und Gliederungen , die deutschen Leibesübungen pflegen und warum nicht eine einzige Stelle die törperliche Ertüchtigung in die Hand nimmt. Dazu ist zu sagen, daß die Leibesübungen ein so wichtiges Lebensgebiet des deutschen Volkes sind, daß sie weder in einer Organisation allein gepflegt werden fönnen, noch daß man für ihre Durchführung schematische Anweisungen erteilen kann. Der Reichssportführer von Tschammer und Often hat vom Führer die Aufgabe übertragen erhalten , die Leibeserziehung in ihrer grundsä ß Ausrichtung lichen Do einer Stelle aus zu steuern. So siehtnder Rei chssportführer seinen Auftrag : „ Die notwendige Einheitlichkeit der Leibeserziehung in Deutschland ist also durch den Führer und den Stellvertreter des Führers anerkannt und wird bei aller Schmiegsamkeit im einzelnen von mir nach dem Ausmaße der Verantwortung, die ich vor dem Führer und seiner Bewegung und vor dem deutschen Volke trage, durchgeführt." Die Leibesübungen find in jeder Hinsicht ein wesentlicher Bestandteil der Erziehung. Bei der Jugend wird die erste Aufbauarbeit geleistet. Hitlerjugend und Reichsbund für Leibesübungen arbeiten engstens

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NSK Folge 141 zusammen, und so vermählen sich politische Willensträgerschaft, weltanschauliche Schulung und sportfachliches Können miteinander, um ein möglichst gutes Erziehungsergebnis an der deutschen Jugend sicherzustellen und so das Volk in Leibesübungen" von der Jugend her aufzubauen. Das Sportamt der NS. - Gemeinschaft Kraft durch Freude" hat in den Jahren seines Bestehens Millionen und aber Millionen von deutschen Volksgenossen für die Sache der Leibesübungen gewonnen und gleichzeitig stark die freudebetonte Arbeit im Sport herausgestellt. Auch hier wieder bewirkt die enge Zusammenarbeit zwischen dem Reichsbund für Leibesübungen und dem Sportamt, daß es fein Neben und Gegeneinander der Kräfte, sondern nur ein Miteinander , eine zielstrebige Arbeit gibt. Auch wenn heute das Sportamt die Möglichkeit hat, den Wettkampfsport zu betreiben, so wird sein Hauptaugenmerk doch immer darauf gerichtet sein, an die Menschen im Betriebe , bei ihrer Arbeit Heranzukommen und sie für die Leibesübungen zu gewinnen. Aus dem Kursusbetrieb heraus hat sich hier die Arbeit entwickelt, die nun schon so große Erfolge zeitigte. Der Reichssportführer betonte einmal, daß die Aufgabe der Leibeserziehung nur durchführbar sei, wenn die schöpferische Kraft der Nationalsozialistischen Partei voll dafür eingesetzt würde. Überall spüren wir daher im Leben, des deutschen Sports den Einfluß der Partei. Die SA. und 66, haben besondere Aufgaben hinsichtlich der körperlichen Ertüchtigung, aber auch hier spüren wir überall die enge Zusammenarbeit zwischen Reichsbund für Leibesübungen und den Formationen. Auf der Tagung aller für die deutſchen Leibesübungen verantwortlichen Männer, die jetzt im Haus des Deutschen Sports in Berlin durchgeführt wurde, sagte SA.-Obergruppenführer Herzog ua., baß es die Aufgabe der SA. sei , die körperliche Ertüchtigung zur Förderung der Wehrkraft des deutschen Volkes zu betreiben . Hierzu gehöre ein völlig durchgebildeter Körper. Deswegen müsse die SA. Leibesübungen auf breitester Grundlage pflegen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen der SA.

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22. Juni 1937 und dem DRL. finden wir in den sportlichen Wettkämpfen, die im Hinblick auf die Durchführung der NS. - Kampfspiele in Nürn = berg von besonderer Bedeutung ist. Hieran ist zweierlei wichtig : Einmal die Feststellung, daß die Wettkämpfe in Nürnberg nach den Bestimmungen des DRL. durchgeführt werden, zum anderen die Forderung, daß die Teilnahme = berechtigung für Nürnberg nur durch eine entsprechende Leistung beiden Meisterschaften des DRL. erworben werden kann. Eine weitere Bedeutung für die sportliche Ertüchtigung in der SA. haben die S A. - Kamp fspielgemeinschaften. In diese sollen jene Führer und Männer der SA. aufgenommen werden, die sich bei der Breitenarbeit auf dem Gebiet der körperlichen Ertüchtigung für Höchſtleistungen geeignet zeigen. Diese Sonderausbildung löst jedoch die Gemeinschaften keineswegs von der SA., ſondern diese sportlich besonders Veranlagten, diese Leistungsfähigeren, werden immer wieder zu ihrer Einheit zurüdgeführt, immer wieder hineingestellt in den Mannschaftskampf und Mannschaftsgeist, um dort wieder zugleich Vorbild und Ansporn für die übrigen zu ſein. Der SS.-Sport hat neben seinem Dienstsport die SS. Sportgemeinschaften, die, wie SS. Brigadeführer Hermann betont, ähnlich wie die SA.-Sportgemeinschaften dem Ziel dienen, die Besten, die sich aus der sportlichen Breitenarbeit herausheben, weiterzubilden. Die S6.Sportgemeinschaften sind ein Glied im Bund aller Leibesübungen Treibenden, aber die S6. wird auch darüber wachen, daß der DRL. bleibt, was ihm vom Führer aufgetragen wurde : die alleinige und anerkannte Wettkampforganiſation des deutschen Volkes zu ſein und zu bleiben“. So finden wir überall das gleichgerichtete Ziel, das gleiche Wollen, das unermüdliche Streben nach der Einheit des deutschen Sports. Es gibt kein Rebeneinander, sondern nur einen deutschen Sport, der nach innen und außen die Aufgaben, die der körperlichen Erziehung des deutschen Menschen gestellt werden, behanW. Sch. delt und löst.

Wie steht es mit der Altersverſorgung ? Dem Schaffenden einen forglojen Lebensabend ! – Ausreichender Altersschuß für alle Schaffenden Welche Möglichkeiten sind gegeben? erforderlich - Das Vorbild der DAF. NSK Im Rahmen der neuen Sozialpolitik, die eine Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen bezweckt, spielt die Sorge um den Altersschuß eine bedeutungsvolle Rolle. Um dem schaffenden Volksgenossen alles zu bieten, was ihn zum freudigen Mitarbeiter am nationalsozialistischen Aufbau machen kann, hat die Deutsche Arbeitsfront als Organisation aller Schaffenden in sozialpolitischer Hinsicht be= reits viel erreicht. Man braucht nur zu denken an die Freizeitgestaltung durch Kraft durch Freude", an „ Schönheit der Arbeit“ und die

anderen großen Einrichtungen und Aktionen für die Schaffenden. Auch hinsichtlich der Altersversorgung ist die Partei nicht untätig ge= wesen. Zwar ist auch heute noch der häufigste Altersschutz durch die Angestellten- und Invaliden-Versicherung gegeben. Diese Einrich tung wurde in der Vorkriegszeit geschaffen und ist in erster Linie deshalb errichtet worden, um eine zusätzliche Altersrente sicherzustellen. Vor dem Kriege waren die Verhältnisse wesentlich anders als heute, weil die Unterhaltung der alten Eltern durch die Kinder oder Ver-

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NSK Folge 141 wandten allgemein üblich war. Heute aber haben wir die Aufgabe, für sämtliche Volksgenossen eine ausreichende Altersversorgung irgendwie zu schaffen. Hierfür gibt es verschiedene Wege. Der einzelne Volksgenosse tann sich von seinem Ver dienst eine Lebensversicherung oder eine Penfionsversicherung kaufen. Das kommt in allererster Linie für die freien Berufe in Be= tracht. Aber gerade der weniger gut bezahlte Arbeiter und Angestellte ist häufig nicht in der Lage, die Beiträge dafür aufzubringen. Auch die Erhöhung der Beiträge für die Angestelltenund Invaliden-Versicherung zum Zwecke einer ausreichenden Altersversorgung würde eine unerträgliche Belastung des einzelnen darstellen. Das Bedürfnis nach einer zusätzlichen Altersversorgung ist aber vorhanden. Die Versiche= rungsgesellschaften haben zu diesem Zwecke Gefolgschaftsversicherungen gebildet, die besonders günstige Bedingungen enthalten und meist ohne Wartezeit (im Gegensatz zur Angestelltenversicherung) gewährt werden. Der Betriebsleiter hat also die Möglichkeit, die Altersversorgung der Gefolgschaftsmitglieder sicherzustellen, indem er die Beiträge dafür aufbringt. In der Vorkriegs- und auch in der Systemzeit waren solche Gefolgschaftsversicherungen selten, weil in den meisten Fällen nur auf den Profit hingearbeitet wurde. Zwar gab es hier und da vielleicht einige wenige Betriebe, die Pensionskassen ins Leben riefen, woraus den Mitgliedern ein direkter Rechtsanspruch zustand. Auch wurden gewisse Wohlfahrtseinrich tungen geschaffen, wobei es jedoch im Ermessen der Betriebsleitungen lag, ihre Mittel den Gefolgschaftsmitgliedern zuzuwenden. Wenn eine Firma - je nach Ausfall des Ge= schäftsergebniſſes - Mittel nach ihrem Ermessen einem eigenen freien Wohlfahrts-, Pensionsoder Unterstüßungsfonds zuführt, so sind oft bei Vernachlässigung der versicherungstechnischen Grundsäße die zukünftigen Versorgungsansprüche der Gefolgschaftsmitglieder gefähr = det. Die sogenannte ,,Selbstversicherung" birgt also gewisse Gefahren. Diese Schwierigkeiten fönnen bei der Versorgung der Gefolgschaftsmitglieder durch eine Versicherungsge = sellschaft nicht in diesem Maße entstehen. Die versicherungsmäßige Durchführung der Versorgung erfolgt derart, daß den Gefolgschaftsmitgliedern ein unmittelbarer Rechtsanspruch auf den zur Auszahlung gelangenden Betrag zusteht, wobei der einfachste Weg der direkte Abschluß von Kapital- oder Rentenversicherungen seitens der Firma ist. Dann ist die Firma Versicherungsnehmerin und führt die Beiträge ab, oder es wird eine Pensionskasse zwischengeschaltet. Was hat nun die Partei getan, um den Gedanken der Gefolgschaftsversicherung zu fördern? über dem ganzen wirtschaftlichen Schaffen in Deutschland steht heute der Gemeinschaftsgedanke. Die Leistung wird ſelbſtverſtändlich belohnt, aber über das Interesse des einzelnen ist das Interesse des Volksganzen zu stellen. Die wirtschaftlichen Unterneh= mungen haben diesen Grundsak heute entsprechend zu beachten. Das neue Aktienrecht gewährleistet einen hohen Schutz der Der Vorstand einer Gefolgschaftsbelange .

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22. Juni 1937 Attiengesellschaft kann nicht mehr einseitia dem Interessen der Geldgeber dienen. Vielmehr ist das Unternehmen so zu leiten, wie der Ge = meinnug unseres Volkes und in diesem Rahmen das Wohl des Betriebes und seiner Gefolgschaft es fordern. Die Bezüge der Vorstandsmitglieder, die Tantiemen, haben in Einklang mit der wirtschaftlichen und sozialen Lage des Betriebes zu stehen. Die Betriebsverbundenheit zwischen der Leitung einer Aktiengesellschaft und der Gefolgschaft wird dadurch besonders zum Ausdrud gebracht, daß die Gewinnbeteiligung des Vorstandes in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufwendungen zugunsten der Gefolgschaft oder von Einrichtungen, die dem Gemeinwohl dienen, stehen muß. Ist das Verhältnis nicht angemessen, so hat der Staatsanwalt ein Recht zum Einschreiten.

Dem Abschluß von Gefolgschaftsversicherungen stehen leider noch oft Bedenken der Betriebsleitungen gegen die gleichmäßig laufenden Beitragszahlungen entgegen, weil die wirtschaft= liche Entwicklung des Unternehmens auf lange Frist oft nicht vorausgesehen werden kann. Es wird oft Wert darauf gelegt, ein Versorgungswerk zu schaffen, das hinsichtlich der Höhe und Dauer der Einzahlungen eine weitgehende Bes wegungsfreiheit gewährt, ohne daß hierdurch Verluste entstehen können. Um diesem Bedürfnis Rechnung tragen zu können, das bes sonders auf Grund des neuen Aktiengesetzes aufgetreten ist, hat eine führende Versiche rungsgesellschaft bereits eine weuartige Form Gefolgschaftsversiche für rungen geschaffen. Die Versicherungsleistungen bestehen in einer Rente an den Versicherten bzw. dessen Witwe, die lebenslänglich gezahlt wird, oder in einer Kapitalabfindung. Die Höhe der Beiträge fann dem Geschäftsergebnis oder der Lohn- und Gehaltsentwicklung der Gefolgschaftsmitglieder nach Belieben an = gepaßt werden. Es ist auch möglich, die Beitragszahlung vorübergehend auszusetzen (also keine gleichmäßigen, für die ganze Vertragsdauer feststehenden Beiträge) . Im Falle des Ausscheidens eines Gefolgschaftsmitgliedes steht jederzeit und ohne Wartefrist oder son= stige Voraussetzungen eine im Verhältnis zu anderen Versicherungsformen hohe Rückvergütung zur Verfügung. Die Gefolgschaftsversicherung eignet sich daher auch für solche Betriebe, die einen häufigen Wechsel in ihrer Gefolgschaft zu verzeichnen haben. Die Versicherungsleistung ist nicht an eine Rente oder eine Kapitalzah= lung gebunden. Selbst nach Eintritt des Ruhestandes bleibt den Gefolgschaftsmitgliedern noch die Wahl zwischen einer recht erheblichen Kapitalabfindung oder einer lebenslänglichen Rentenzahlung. Die Leistungen steigen mit der Höhe der Einzahlungen, dh. also in der Regel mit der Dauer der Betriebszugehörigkeit. Der Entschluß zu einer Gefolgschaftsversiche= rung dürfte durch die steuerlichen Vergünsti gungen sehr erleichtert werden : Beiträge für eine Gefolgschaftsversicherung find unter bestimmten Voraus = segungen Betriebsausgaben. Das bedeutet für eine Aktiengesellschaft oder für eine GmbH., also für ein körperschaftssteuerpflichtiges

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NSK Folge 141

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Unternehmen, daß etwa 40 v5. der Gefolg= schaftsversicherungsbeiträge an Körperschaftsund Gewerbesteuern gespart werden. Wendet eine solche Firma für ihre Gefolgschaft beiſpielsweise 1000 RM. im Jahre auf, so sind das in Wirklichkeit nur 600 RM. Die Deutsche Arbeitsfront ist mit gutem Beiſpiel vorangegangen und hat ihre Angestellten als Gefolgschaft versichert. Diese Tatsache dürfte die Wirtschaftsunternehmungen anregen, sich mit dem Gedanken

einer Gefolgschaftsversicherung noch mehr als bisher vertraut zu machen. Manche Geschäftsberichte beweisen, daß der Sinn der nationalsozialistischen Sozialpolitik im Betrieb, die große Verantwortung gegenüber dem schaffenden Volksgenossen, noch nicht überall völlig erkannt worden ist. Dort, wo er aber erkannt worden ist, hat er bereits viel Freude, Zuversicht, Vertrauen und das Gefühl einer sicheren Zukunft gebracht. W. K.

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Die „ Brüder“ von

Moskaus

Gnaden

Der Feldzug der Freimaurer für Spaniens Bolschewiſten · Ein aufschlußreicher Informationsabend der Logenbrüder – Waffen und Munition für Valencia - Die Drahtzieher des Mördes privat

NSK Die Freimaurerei hat seit Beginn des spanischen Bürgerkrieges in Zusammenarbeit mit der Komintern Paris die Bolschewisten von Valencia unterstützt. Trok des Nichteinmischungspaktes segt sie ihre unterirdische Arbeit fort. Auch dem Aufruf Dimitroffs, die Bolschewisten in Spanien noch nachhaltender zu unterstützen, hat sie Folge geleistet und ihre einzelnen Logen aufgefordert, weiter für die direkte und indirekte Unterstügung von Valencia zu arbeiten. Zu diesem Zwed veranstaltete der Groß-Orient durch die Loge „ Die positive Philosophie" fürzlich einen Informationsabend, der unter der Generalüberschrift : „ Die Wahrheit über die Ereignisse in Spanien" stand. Diese Loge wurde nicht ohne besondere Absicht gewählt, denn sie ist eine der eifrigsten Verfechter der ,,Ideale von Moskau". Der Verlauf zeigte, daß auch die legten Bluturteile von Moskau der „,Begeisterung für die kommunistische Heilslehre" feinen Abbruch taten. Die Loge unterhält zur Unterstützung der Bolschewisten besondere Untergruppen , die „ jeder Anforderung“ genügen können. An der Spike steht der ehemalige Abgeordnete Bruder Paul Perrin. Unter seiner Protektion wurde auch dieser aufschlußreiche Informationsabend abgehalten. Nachdem das Mitglied des Conseil de l'ordre Delaunay sich die Ehreninfignien umgehängt hatte, wurden die anwesenden 161 Brüder mit drei rotspanischen Freimaurern be= fannt gemacht, die ihnen mit den üblichen Zere monien vorgestellt wurden. Unter den Rufen: ,,Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!" wurden diese Bolschewisten in den Tempel eingeführt, und zwar die „ Brüder" Matteo Barroso, Barrera und Carrieras, alle drei maßgebende Mitglieder der Bolschewistenkreise in Valencia. Barroso, der allein die französische Sprache be= herrschte, wurde gebeten, seinen Vortrag über die " Wahrheit in Spanien“ zu halten. Es braucht nicht besonders betont zu werden, daß seine Rede eine einzige Heße gegen die Natio= nalisten war. Das jedoch war an diesen Ausführungen nicht besonders bemerkenswert. Aufschlußreich dagegen waren seine Dantesworte an die französischen Mitfreis maurer. „Ich bin hierher gekommen“, sagte Barroso wörtlich, um zu danken. Wir wissen,

daß wir uns vollständig auf euch verlassen können, und zwar gestern und in Zukunft. Wir brauchen Waffen und Munition , und das ist es, was wir von euch verlangen, um die Freiheit zu verteidigen." Die Anwesenden erhoben sich, um den rotspanischen Brüdern" zuzujubeln, mit einer Begeisterung, die sich nach den Schlußworten Barrosos : „ Ich weiß, daß die französische Freimaurerei ihre Pflicht gegen tie spanischen Brüder immer erfüllen wird und sich stets treu und ergeben den freimaurerischen Idealen der Freiheit erweisen wird“, zu einem wahren Beifallssturm verstärkte. Nach dieser bezeichnenden Aussprache ergriff das Mitglied des Conseil de l'ordre 3aborowsky das Wort, um über seine „ ruhmvolle Aufgabe bei den Roten in Spanien" zu berich ten. Dabei sagte er mit Nachdruc: „Trotz aller übereilten Abmachungen, die von einer Nichteinmischung des Bluffs gefaßt werden, laſſen wir die spanische Republik und auch unſere spanischen Brüder nicht abwürgen. Der GroßOrient, den ich hier vertrete, hat mich schon wiederholt mit ehrenvollen Missionen in Spanien betraut , und ich kann versichern, daß ich jedesmal meine Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit unserer Brüder erledigte." Die Brüder" aus Valencia begleiteten dieſe Aussage mit verständnisvollem Beifallklatschen. „Die spanische Republik", so fuhr Zaborowsky fort, ist bewaffnet. Sie hat Munition im Überfluß und ich versichere, daß ihr auch in Zufunft nichts mangeln wird.“

Damit schloß diese bezeichnende Sigung, nachdem die jüngeren Mitglieder und die andern Anwesenden im Tronc für Spanien geopfert hatten. Die daraus hervorgehende Summe wurde von den Bolschewisten dankend in Empfang genommen, wobei allerdings feststeht, daß die Milizen in Spanien davon kaum etwas spüren dürften. Bei einer nachfolgenden intimeren Besprechung im Montmartre kamen die Gespräche auf die Verurteilungen in Spanien, da Barrosso dort das Amt eines Richters ausübt. Bei dieser Gelegenheit wurden die Gründe für die verschiedenen Urteile besprochen, und es dürfte aufklärend wirken, zu wissen, unter welchen Vorwänden die Bolschewisten die Zivilbevölkerung abschlachtete. Es handelt sich im ganzen um viele Tausende Angeschuldigter, dar-

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NSK Folge 141 unter mehr als 20 v5. Frauen und Kinder. Die ,,Verbrechen" dieser Unglücklichen sind, um nur die seltsamsten heranzuziehen : ,,Zugehörigkeit zu einer Rechtspartei. Nichtzugehörigkeit zu einer Linkspartei. - Nichtmitgliedschaft der FYI. ( Spanische Anarchistenpartei). - Wegen Zugehörigkeit zur FAI. erſt seit dem 20. Juli 1936, was auf die Unzuverlässigkeit und Unaufrichtigkeit des neuen Mitgliedes schließen ließ. ---- Wegen Besuch einer heiligen Messe . Wegen Ferienaufenthalt in Italien. Wegen Blumenkaufen, als Beweis, daß der Beschuldigte ein luxuriöses Leben führt. -Wegen Verweigerung von Blumenkaufen bei einer proletarischen Blumenfrau. - Wegen Besiz eines Radios, eines Smokings oder eines Pekinesenhündchens . Wegen Abstammung von Pamplona, dem Sig der „ Requetes “. Wegen Gebrauch des Grußes „Adios" ſtatt „ Salute“. — Eine Wohnung im Innern der Stadt, - Tragen einer Krawatte. - Nichttragen einer Krawatte, als Versuch, sich als ,,Volksmann“ zu verkleiden." Es ist durchaus nicht notwendig, auf die Fadenscheinigkeit und Gemeinheit dieser Gründe hinzuweisen, die nur dazu dienen, für das furchtbare Blutbad einen Grund zu finden. Zu gleicher Zeit, während die roten Milizen sich in den Schüßengräben für die bolschewisti-

Die Betriebe im

22. Juni 1937 schen Bonzen schlugen, fanden diese Herren Zeit, sich in Paris zu vergnügen. So wurde der neue Valencia-Innenminister Prieto bei seiner lezten Anwesenheit in Paris von den Leitern der Komintern Paris am Bahnhof in Empfang ge= nommen, um dann sofort in die bekann Montdes testen Luruslotale martre zu fahren. Auch der ehemalige Vorſizende der spanischen Cortes, Barrios, ist in den eleganten Nachtlokalen von Paris ein bekannter Gast. Natürlich benüßen auch die übrigen 99Parisreisenden" die Gelegenheit, um sich über den Iammer und ihre Seelennot ausgiebig zu „ trösten“. In diesen Belangen haben sich die roten Oberbonzen stets und in allen Ländern ausgezeichnet . Bemerkenswert an allen diesen Tatsachen ist das ständige Zusammengehen der Freimaurer mit den Bolschewisten. Arm in Arm gehen die " Brüder“ für die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ der Völker unter der Leitung Moskaus mit Eifer an die Revolutioniſierung der Welt. Es genügt dabei, zu wissen, daß leitenden neunzig Prozent der Freimaurer in Paris Juden sind, dann braucht man keinen weiteren Kommentar, denn sie sind aus der Sowjetunion als An= stifter des gemeinſten Blutterrors zur Genüge bekannt. K.

Leistungswettkampf

Der Wettkampf beginnt in allen Gauen Vom „ Gaudiplom für hervorragende Leiſtungen“ zum „Nationalsozialistischen Musterbetrieb" NSK Anläßlich des Meldeschluſſes für den Leiſtungswettkampf der deutschen Betriebe am 1. Auguſt veröffentlichen wir im folgenden die Bedingungen für die Teilnahmeb e re ch t i g ung der Betriebe entsprechend einer Bekanntmachung des mit der Gesamtleitung des Wettkampfes beauftragten Reichs: amtsleiters Dr. Hupfauer. Der vom Reichsleiter der DAF., Dr. Ley , im Anschluß an die feierliche Auszeichnung der ersten dreißig Musterbetriebe durch den Führer verkündete „ Leistungswettkampf der deutschen Betriebe" hat überall in den Gauen seinen Die Teilnahme am Anfang genommen. Leistungswettkampf ist, wie der mit der Gesamtleitung des Leiſtungswettkampfes beauftragte Reichsamtsleiter Dr. Hupfauer in einer Bekanntmachung zum Beginn des Leistungswettkampfes ausführte, für jeden deutschen Betrieb Ausdruck seines inneren Bekenntnisses zur nationalſozialiſtiſchen Weltanschauung. Deshalb darf in dem Leistungswettkampf kein deutscher Betrieb, der ehrlich, sauber und anständig nach den nationalsozialistischen Grundsägen arbeitet und eine Prüfung seines Betriebes und ſeiner Arbeitsmethoden nicht zu scheuen hat, fehlen. Der Leistungswettkampf geht um die Erringung des „ Gaudiploms für hervorragende Leistungen" und um die höchste Auszeichnung, die durch den Führer in jedem Jahre selbst vorgenommen wird, die Bezeichnung Muster„Nationalsozialistischer betrieb“ tragen zu dürfen. Teilnahmeberechtigt

am

Leistungswettkampf

ist jeder deutsche arische Betrieb. Die Größe spielt keine Rolle. Die Bewerbung eines Betriebes um die Auszeichnung bzw. Teilnahme am Leistungswettkampf wird durch einen An trag des Betriebsführers beim ge= bietlich zuständigen Gauobmann der DAF. eingeleitet. Im Bewerbungsantrag ist vom Betriebsführer eine eingehende Begründung beizufügen, die darlegt, inwieweit in dem Betriebe der Gedanke der nationalsozialiſtiſchen Betriebsgemeinschaft verwirklicht ist und auf Grund welcher Leistungen und Tatsachen der Betrieb würdig erscheint, eine Auszeichnung zu bis ist Antrag Der erhalten. zum 1. August des Arbeitsjahres 1937 beim Gauobmann der Deutschen Arbeitsfront einzureichen. Der Antrag muß vom Betriebsführer wie vom Betriebsobmann unterzeichnet sein. Auf Grund des Antrages folgt nach Übersendung eines Fragebogens die Prüfung des Betriebes durch den Gauobmann. Den Gauobmann unterſtüßen bei der Prüfung die fachlichen Mitarbeiter der Gauwaltungen, die fachlich zuständigen Vertreter der gewerblichen Wirtſchaft bzw. des Reichsnährstandes, der zuständige Reichstreu = händer der Arbeit, der gebietlich zuständige Hoheitsträger der NSDAP . Die Betriebsübers prüfung bezieht sich auf Sozialpolitik und Wirtschaftspolitik unter Berücksichtigung der Wirtschaftsbesonderheiten des Betriebes, bzw. des Gewerbezweiges. Auf Grund des Prüfungsergebniſſes ſchlägt

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Blatt 4b

NSK Folge 141

22. Juni 1937

der Gausbmann die ihm geeignet erscheinenden Betriebe dem zuständigen Gauleiter der NS DAP. zur Auszeichnung vor. Der Gauleiter verleiht dann den ihm würdig erscheinenden Betrieben in feierlicher Form am 1. Mai vor der Gauarbeitskammer das „ Gaudiplom für hervorragende Leistungen". Alle mit dem Gaudiplom ausgezeichneten Betriebe werden von dem mit der Gesamtleitung des Leistungswettkampfes Beauftragten überprüft und der Beauftragte nennt dem Reichsorganisationsleiter die

Betriebe, in denen der Gedanke der nationalsozialistischen Betriebsgemeinschaft im Sinne des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit und im Geiste der Deutschen Arbeitsfront vom Führer des Betriebes und seiner Gefolgschaft auf das Vollkommenste verwirklicht ist, zum Vorschlag zur Auszeichnung als Nationalsozialistischer Musterbetrieb". Die würdigsten dieser Betriebe werden dann in feierlicher Form am 1. Mai vom Führer auf einer Sizung der Reichsarbeitskammer ausgezeichnet.

Nachrichten

Stimme des Auslands

NSKK. - Verkehrserziehungstafeln

Die politische Bedeutung des Sports

für Unterricht und Aufklärung

Ein bedeutsamer Auffah des früheren franzöſiſchen Marineminiſters François Piétri

NSK Berlin, 22. Juni . Das Nationalsozialistische Kraftfahr-Korps hat eine Serie von zehn Verkehrserzie hungstafeln anfertigen lassen, durch die zum ersten Male einwandfreies Lehrmaterial für das wichtige Gebiet des Verkehrsunterrichts geschaffen wurde. In der Erkenntnis, daß bisher wirklich gutes, technisch richtiges und pädagogisch einwandfreies Unterrichtsmaterial auf diesem Gebiet nicht besteht, sind diese Tafeln für den Verkehrsunterricht beim Jungvolt und in der Hitlerjugend , in der Schule, in der Berufsschule, auf den Universitäten und Hochschulen, in den Fabriken und Werkstätten, in den Sturmheimen und Dienststellen der Parteiglie derungen, auf den Schulungsburgen der politischen Leiter, im Arbeitsdienstlager und in den Kasernen der Wehrmacht hergestellt worden. Jede dieser Tafeln enthält einen Verkehrsvorgang in logischem Bildaufbau. Auf den Tafeln sind die wichtigsten Verkehrsvorgänge so klar und deutlich mit Unterschriften darge= stellt, daß jedem Volksgenossen die Paragraphen der Reichsstraßen-Verkehrsordnung in anschaulicher Weise nahegebracht werden. Der Korpsführer rüstet mit den Verkehrserziehungstafeln sämtliche Motorſtürme und alle anderen Dienststellen des NSKK . aus. Er stellt die Tafelm auch der gesamten Öffentlichkeit zur Verfügung und legt im Interesse einer größeren Verkehrssicherheit Wert darauf, daß alle in Frage kommenden Stellen dieses wertvolle Unterrichts: material beschaffen.

NSK In der „ Deutschen Zeitung in Frankreich", die für die Dauer der Weltausstellung wöchentlich erscheint und den zahlreichen deuts schen Besuchern ein wertvoller Wegweiser in Paris ist, veröffentlicht der frühere französische Marineminister François Piétri einen beachtenswerten Aufsatz über „ Die politische Be= deutung des Sports". In dem Aufsatz wendet sich Piétri gegen die falsche Auffassung von einer angeborenen Abneigung zwischen Deutschen und Franzosen. Als Frontkämpfer könne er zahlreiche Erlebnisse aus dem Kriege anführen, die dafür sprechen, Taß es zwischen Deutschen und Franzosen ein gegen= seitiges Verständnis, eine gegenseitige Achtung Im gibt, die fast an Brüderlichkeit grenzt. Frieden haben wir einen anderen Beweis für die Sympathie zwischen unseren Völkern : den Sport ! Ich halte ihn für einen der mächtigſten Förderer der Eintracht und der Freundschaft zwischen den Völkern." Begeistert schildert er den herzlichen Empfang der französischen Olympiamannſchaft im Auguſt 1936 in Berlin, und beim Rugbykampf zwiſchen der deutschen und der französischen Mannschaft im April in Paris habe er Gelegenheit gehabt, das Gegenstück sportlicher Gesinnung der Franzosen zu erleben. Dies habe ihm die Gewißheit gegeben, daß darin nicht die Haltung eines feindlichen Volkes zum Ausdruck käme, das aus reiner Höflichkeit oder um den Pflichten des Gastgebers zu genügen, die innere Abneigung zügelt.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NGK

Volk

und

Bauer

Gonderdienst

Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Die Umlegung

im Reichen

der Erzeugungsschlacht Welche Auswirkungen hat die neue Reichsumlegungsordnung? Beffere landwirtſchaftliche Benuhung von Grund und Boden ― Wesentliche Ertragssteigerung durch größere Wirtschaftlichkeit NSK Mit der soeben erlassenen Reichsumlegungsordnung ist eine Frage ins

Am besten kann sich auch der nichtlandwirtschaftliche Leser die ernährungspolitische Be=

Rollen gebracht worden, die heute im Zeichen der Erzeugungsschlacht dringlicher denn je ist.

deutung dieser Maßnahme durch Einzelbeispiele farmachen, wie sie vor einiger Zeit im

Unter Umlegung, die bisher auch Flurbereinigung oder Feldbereinigung genannt wurde, find Unternehmungen zu verstehen, die durch Zusammenlegung von Einzelgrundstüden oder

123. Sonderheft der Berichte über Landwirtschaft von Professor Münzinger , Diplomlandwirt Graß und Dr. Sperber über die

durch Anlage von Wegen, insbesondere von Feld- und Waldwegen, eine bessere landwirtschaftliche Benuzung von Grund und Boden bezwecken. Die in einzelnen Ge= bieten Deutschlands vorhandene Grundbeſikzersplitterung ist begründet durch die historische Entwicklung der Grundbesigvererbung in den einzelnen Ländern, in erster Linie in den Freiteilbarkeitsgebieten. Bei der Beurteilung der jezt getroffenen gesetzlichen Regelung muß man berücksichtigen, daß die Umlegung durchaus ein gesamtdeutsches Problem darstellt, wenn sie auch in einzelnen Bezirken besonders dringlich ist. Der Gesamtumfang der zu be= reinigenden Fläche wird auf 5 bis 6 Millionen Hettar geschätzt, das sind 20 vH. der landwirts schaftlichen Nutzfläche überhaupt. 44 vH. davon entfallen auf Preußen, 28 vH. auf Bayern, 25 vH. auf Baden, Württemberg und Thüringen. Diese Zahlen geben einen groben Überblic der Gesamtlage. Durch die Umlegung und die dabei entstehenden größeren Wirtschaftsflächen werden in zahl= reichen Fällen überhaupt erst die unentbehrlichen Voraussetzungen für die im Rahmen der Erzeugungsschlacht nicht mehr wegzudenkende wirtschaftliche Anwendung von Maschinen und Geräten , für eine inten= five Düngung und eine erfolgreiche Bekämpfung von Unkraut und Pflanzenschädlingen geschaffen. Erst die Umlegung verringert die große Parzellenzahl und die unnötig langen Wege vom Wirtschaftshof zum Acker ; sie gibt ferner Land frei, das für Grenzstreifen und Zufahrtwege be= nötigt wurde.

Grundbesitzverhältnisse in Bayern, Württem= berg, Baden und der Rheinprovinz veröffentlicht worden sind. Münzinger schildert ua, einen Betrieb mit 30,27 Hettar landwirtschaftlicher Nutzfläche. Diese sezt sich aus nicht weniger als 162 Parzellen mit einer Durchschnittsgröße von 18,8 Ar zusammen. Die kleinste davon umfaßte nur 0,73 Ar, die größte 124 Ar. Die Gesamtentfernung aller Parzellen vom Hofe betrug 206 Kilometer. Unter diesen Umständen ist schon zum Beſuch aller der Flächen eine Zeit erforderlich, die eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung ausschließt. Den Leerlauf , der in solchen Wirtschaften unvermeidbar und unter den bestehenden Landarbeiterverhältnissen besonders unerträglich ist, berechnet Münzinger in zehn untersuchten bäuerlichen Wirtschaften in Württemberg allein bei der Feldarbeit auf 12 bis 23 vH. des Gesamtarbeitsaufwandes, in der Ge= samtheit aller Realteilungsgebiete schäßt er ihn auf 30 bis 40 vH. der Gesamtarbeitszeit. Besonders wichtig ist der bei der Umlegung mögliche Landgewinn. Am Beispiel eines Kleinbesiges von 5 Hektar Gesamtfläche, die in 40 Parzellen zu durchschnittlich 12,3 Ar aufgeteilt ist, kann man ermessen, daß allein der Bodenverlust durch 20 Zentimeter breite Grenzs streifen rund 25 Ar beträgt. Dieser Grenzverlust kann auf nahezu ein Viertel mit rund 7 Ar verringert werden, wenn die Fläche in zehn Grundstücke von je 50 Hektar aufgeteilt wird. Die Ertragssteigerung, die in Gebieten mit Splitterbesit durch eine richtige Umlegung erzielt werden kann, wird auf rund 20 vH. beziffert, ein Erfolg, der wesentlich zur Sicherung unserer Dr. H. Ernährung beitragen kann.

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Der Weg zur

22. Juni 1937

Landarbeit

Möglichkeiten_und Ausnukung landwirtſchaftlicher Berufsausbildung - Offene Lehrstellen stehen zur Verfügung — Landdienst der H3. als Vorbereitung

NSK Als im April des vergangenen Jahres der Reichsbauernführer die ,,Grund- und Ausführungsbestimmungen über die Ausbildung des männlichen Landarbeiternachwuchses“ erließ und somit die Landarbeit zu einem ge = lernten Beruf erklärte, war damit ein völliges Novum auf dem Gebiete landwirtschaftlicher Berufsprobleme geschaffen. War es doch bis zu diesem Zeitpunkt noch nie verlangt worden, daß der Landarbeiter irgendeine Ausbildungszeit durchlaufen müſſe, geschweige denn, daß er diesen Namen nur nach Ableistung einer vierjährigen Lehrzeit und nach einer bestandenen Prüfung führen dürfe. Es ist daher klar, daß diese Maßnahme erst eine gewisse Anlaufzeit durchmachen muß, bevor sie zur vollen Auswirkung kommen kann. Um so beachtlicher erschien es daher, wenn der Reichsnährstand zu Ostern dieses Jahres bereits die Bereitstellung von mehr als 41 000 Lehrstellen verkünden konnte, wobei es sich im übrigen durchweg um solche handelt, die vor her durch die zuständige Landesbauernschaft einer eingehenden Prüfung hinsichtlich ihrer Eignung unterzogen worden waren. In diesem Zusammenhang ist es nun interessant, einen Überblick darüber zu gewinnen, in welchem Maße diese offenen Stellen in Anspruch genommen und besetzt wurden. Allerdings muß vorausgeschickt werden, daß sich die Erhebung auf die Zeit Ende April, Anfang Mai bezieht, also auf einen Zeitraum, in welchem die Einstellungen von Lehrlingen gerade in der Landwirtschaft noch nicht abgeschlossen zu sein brauchen. Demnach waren bis zu dem genannten Zeitpunkt von den insgesamt gut 41 000 zur Verfügung stehenden Stellen nur 6782 mit Lehrlingen besezt worden. Dies mag im ersten Augenblic als außerordentlich gering angesehen werden. Wenn wir uns jedoch überlegen, daß Die Schaffung einer Ausbildungsordnung für Landarbeiter und die damit verbundenen Aufstiegsmöglichkeiten erst allmählich in das Bewußtsein der Jugend eindringen müssen, und daß auch erst Schritt für Schritt in der deutſchen Jugend das Gefühl verankert werden muß, daß sie mit dem Dienſt am Boden eine Verpflichtung höchster Art gegenüber der Nation erfüllt und hier bei entsprechenden Anlagen durchaus beachtliche Aufstiegsmöglichkeiten vorhanden sind, so kann man das diesjährige Ergebnis, welches sich auch sicherlich noch um einiges verbessern wird, als einen durchaus guten Start bezeichnen.

Auch muß hierzu im weiteren noch betont werden, daß ja ungefähr 4000 Jugendliche, die zurzeit im Landdienst der Hitlers jugend stehen, ebenfalls in der Landwirtschaft verbleiben werden. Ist doch auf Grund einer Vereinbarung zwischen dem Reichsnähr stand und der Reichsjugendführung der Landdienst als Vorstufe für die Landwirtschaft anerkannt, so daß die dort ver-

brachte Zeit auf die Landarbeitslehrzeit angerechnet wird. Betrachten wir die vorerwähnten Ergebniſſe in ihrer Aufteilung auf die Landesbauernschaf ten, so sehen wir hier starke Schwankungen , die wohl nicht ausschließlich auf die Struktur der betreffenden Gebiete, sondern ebenso auf die Einwirkungen der dort ansässigen Industrie und den damit verbundenen Drang der Jugend dorthin zurückzuführen ſind. Das beste Vermittlungsergebnis in der Reihe der Landesbauernschaften hai Niedersachsen aufzuweisen, wo insgesamt 2215 Jugendliche in landwirtschaftlichen Lehrstellen untergebracht werden konnten. Troßdem stehen hier noch weitere 7998 offene Lehrplätze zur Verfügung. Ein relativ günstigeres Vermittlungsergebnis konnte Schlesien erzielen, wo 1178 Jugendliche in landwirtschaftlichen Lehrstellen Aufnahme fanden, während 3160 Ausbildungsplätze noch nicht besetzt werden konnten. Dies wirkt insofern erstaunlich, als bekannt ist, daß das Notſtandsgebiet Schlesien sowohl in den letzten als auch in diesem Jahre keineswegs in der Lage war, alle seine schulentlassenen Jugendlichen einer ordentlichen Berufsausbildung zuzuführen. Hier scheint es also erforderlich zu sein, gerade in diesem Sinne stärker auf die Jugend einzuwirken , um ihr das Wesen der ländlichen Arbeit näher zu bringen. Auffallend geringe Vermittlungen konnten in Ostpreußen wie auch in Pommern, deſſen rein landwirtschaftlicher Charakter ja befannt ist, vorgenommen werden. Waren es in Ostpreußen nur 130 Jugendliche, die einer ländlichen Berufsausbildung zugeführt werden konnten , wäh rend 2529 bereitstehende weitere Stellen unbesett bleiben mußten, so lauten die entsprechenden Zahlen für Pommern 365 und 4081. Ebenso überraschten auch die "Kurmark sowie die Provinz Schleswig-Holstein, die man gleichfalls bis zu einem gewissen Grade als landwirtschaftlich betonte Gegenden ansprechen kann. Gelang es in der Kurmark nur in 366 Fällen, Jugendliche in Landarbeitslehrstellen unterzubringen, obwohl noch weitere 2173 zur Verfügung stehen, so ist das prozentuale Verhältnis in Schleswig noch etwas ungünstiger. Von über 3000 zur Verfügung stehenden Stellen konnten nur 382 besetzt werden . Es besteht kein Zweifel, daß sich diese Ergebnisse bereits im nächsten Jahr, in dem ja die erste Anlaufzeit als überwunden gelten kann, ganz wesentlich verbessern werden. Hierzu wird es vor allem erforderlich sein, daß die Bauern nicht ihre Pflicht damit erfüllt zu haben glauben, daß sie Lehrstellen zur Verfügung stellen, sondern daß sie auch sonstige Vorausse zungen schaffen, die für die Jugend einen gewiſſen Anreiz bieten können und die vielseitigen Aufstiegs- und Fortkommensmöglichfeiten auf dem Lande flar herausstellen. K. D.

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22. Juni 1937

Künstlicher Regen Die praktischen Erfahrungen mit den modernen Beregnungsanlagen Gewaltige Ertragsfteigerung auf allen Gebieten – 5 Millionen Hektar Land müssen beffere Erträge liefern

NSK Die Erträge der Äcker und Felder, der Wiesen und Weiden sind nicht allein abhängig von der Güte des Saatgutes, von der richtigen technischen Arbeitsweise, von der rechtzeitigen Bestellung der Fläche und ähnlichen Dingen, sondern ebensosehr von den klimatischen Verhältnissen. Dabei spielen die Witterungsverhältnisse eine um so größere Rolle, als ihr Verlauf außerhalb des Einwirkungsvermögens des Menschen steht. Das gilt insbes sondere für die regelmäßige und genügende Wasserzufuhr , die sehr oft zu wünschen übrigläßt. Deutschland ist auch hier in bezug auf die Wasserfrage nicht mit besonders güns stigen Verhältnissen gesegnet. Rund fünf Millionen Settar Land leiden im Durchschnitt an einer zu geringen Waſſerzufuhr, rund fünf Millionen Hektar Land können darum auch keine Höchsterträge liefern. Kataſtrophal können dieſe Verhältniſſe werden, wenn die Trockenheit anormal lange dauert. Die Erfahrungen der Jahre 1934 und 1935 dürften uns allen in dieser Hinſicht nur zu gut bekannt sein. Nun hat es zwar seit altersher niemals an Versuchen gefehlt, das kostbare Wasser dem Wachsen und Gedeihen auf den Ückern nukbar zu machen. Bewässerungsanlagen der Chinesen und Japaner leisten trog ihres vielfach primitiven Aufbaues Gewaltiges. Die Bewässe= rungsanlagen der Römer und Griechen und der Ägypter verlangen auch heute noch Bewunde rung. Aber all diese Anlagen sind von dem Zustand der Bodenoberfläche, des Geländes abhängig. Sie können zB. in den meisten Gebieten Deutschlands entweder überhaupt nicht angelegt werden oder nur unter Aufwendung so hoher Mittel, daß der Nuteffekt aus der Bewässerung die Höhe der Aufwendungen niemals erreichen würde. In Deutschland mußte darum ein anderer Weg gefunden werden. Man hat zwar nicht die utopischen Pläne kühner Techniker und Schriftsteller durchgeführt, man schießt keine Regenraketen, man bildet nicht durch Verdunstung der Waſſeroberflächen sozusagen künſtliche Regenwolken und was dergleichen Dinge mehr sind. Man schuf vielmehr Bereg wenn man sie so nungsanlagen , die in Betrieb sieht - ungemein einfach aussehen, in Wirklichkeit aber ein Unmaß peinlich ge= nauer Berechnungen und Untersuchungen erforderten. Es ist ja nicht einfach damit getan, daß durch irgendein Gerät wahllos Waſſer auf irgendein Stück Land befördert wird. Man muß vielmehr überlegen, wieviel Waſſer die jeweilige Frucht auf dieser oder jener Bodenart benötigt, zu welcher Jahreszeit die Beregnung einsetzen muß usw. Man muß auch über haupt die entsprechenden Wasserquellen zur Verfügung haben, man muß wiſſen, woher man gerade während einer Trockenperiode das Waſſer nimmt, und schließlich müssen die Aufwendungen für eine Beregnungsanlage und der Nuteffekt aus der Beregnung in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen.

Die Beregnung ist ein technisches Mittel zur Ergänzung der natürlichen Niederschläge. Im Intereſſe einer möglichst hohen Nuzung des deutschen Bodens mußte die ausreichende Wasserversorgung künstlich herbeigeführt werden, da die Niederschläge in Deutschland in den einzelnen Gebieten stark wechseln und im allgemeinen Durchschnitt nicht genügen. Man kann aber gute Ernten, ohne einen bestimmten Grad an Feuchtigkeit zu haben, nicht erreichen. Die Beregnungsanlage ſelbſt arbeitet so, daß durch eine Antriebsmaschine, deren Saug- oder Druckpumpen und schließlich durch ein System von Rohrleitungen Wasser oder auch eine dunghaltige Flüssigkeit durch Drud über das Land verteilt wird. Eine solche Beregnung kennt keine Geländeschwierigkeiten und kann fast überall ohne besondere Geländevorbereitung eingeſetzt werden. Sie hat den Vorteil, mit Waſſer ſparsam umzugehen und die Wassergabe genau regulieren zu können. Bisher wurden in Deutschland rund 40 000 Hektar beregnet. Das waren die eigentlichen Versuchsfelder ; denn beim Aufbau dieser, Beregnungsanlage hat man durch eingehende Untersuchungen und Beobach tungen die Erkenntnisse und Erfahrungen ge= sammelt, die notwendig sind, um nun die Beregnungsanlagen in stärkstem Umfange in der ganzen deutschen Landwirtschaft einzusetzen. Die Ertragssteigerungen , die auf den bisher beregneten Flächen erreicht wurden, sind zum Teil geradezu staunenswert. Auf den Hektar gerechnet, wurden im Durchschnitt von den Dauerweiden 1500 bis 2500 Kilogramm mehr Milch gewonnen. Die Kartoffeln ergaben je Heftar 50 Doppelzentner mehr Knollen. Der Hektarertrag stieg bei Getreide um 5 Doppelzentner Korn und bei den Zwiſchenfrüchten um 100 Doppelzentner Grünfutter. Nun mag sich jeder selbst ausrechnen, welch gewaltige Ertragssteigerung durch die Beregnungsanlage möglich wäre, wenn man die 5 Millionen Hektar Land durch sie mit ausreichendem Wasser versorgen könnte, die heute noch an einem Wassermangel leiden. Man würde dadurch die Erträge einer ganzen Provinz, den Gesamtertrag der landwirtschaftlich genutten Fläche Ostpreußens zusätzlich gewinnen können. 200 bis 300 RM. machten bei den bisherigen · Versuchen die Ertragssteigerungen je Hektar aus. Bei 5 Millionen Hektar würde das eine Mehrerzeugung im Wert von über 1 Milliarde dieses Reichsmart ausmachen. Allerdings ideale Ziel kann vorerst nicht erreicht werden. Aber diese Zahlen beweisen doch, wie notwendig es ist, daß mit dem Einsatz der Beregnungsanlagen auf den wasserarmen Ländereien begonnen wird. Man muß bedenken, daß es ja nicht um eine Ertragssteigerung allein geht, daß es vielfach durch die Beregnungsanlage überhaupt erst möglich wurde, ertragshohe Früchte auf bisher minderwertigen Böden anzubauen. Die deutsche Technik hat bisher drei Verfah= ren für Beregnungsanlagen entwickelt : ortsfeste

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NSK Folge 141 Anlagen, deren Einrichtungskosten etwa 800 bis 1800 RM. je Hektar verlangen ; halbbewegliche Anlagen mit Einrichtungskosten von 200 bis 450 RM. je Hektar und vollbewegliche Anlagen, die etwa 120 bis 250 RM. je Hektar an Einrichtungskosten verlangen. Damit läßt sich die Wirtschaftlichkeit der Beregnungsanlagen zweifellos begründen. Allerdings muß sich der lande wirtschaftliche Betriebsführer darüber klar ſein, daß eine Beregnungsanlage nur dort richtig angewandt ist, wo die anderen betriebswirts

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schaftlichen Aufgaben vorbildlich erfüllt sind, wo also im Hinblick auf Bodenbearbeitung, Düngung, Saatgutpflege usw. hochwertige Arbeit geleistet wurde. Wer diese Voraussetzungen erfüllt und durch eine Beregnungsanlage feinen Betrieb verbessern will, der hole sich vorerst unter allen Umständen Don der Landesbauernſchaft oder Dom Reichs kuratorium für Technik in der Landwirtschaft entsprechende Auskunft, damit er vor Fehlschlägen bewahrt bleibt. Kh. B.

Buden gegen Bauern Aus den Anfängen der jüdiſchen Finanz- und Handelswirtſchaft - Der Zusammenbruch gesunder Bauernvölker durch semitisches Parafitentum NSK Erst im Laufe der lezten 50 Jahre ist unsere Kenntnis um die Frühgeschichte der Welt immer stärker ausgebaut worden. Einzelne Funde und planmäßige geschichtliche Forschung haben unser Wiſſen vertieft. Durch die neuen Erkenntnisse sind wir auch zu völlig neuen Urteilen über die geschichtliche Entwicklung und insbesondere über die Kräfte, die die geschicht liche Entwicklung beeinflussen, gekommen. Noch bei unseren Vorfahren fing jede Geschichte mit dem Schicksal des „ ausgewählten Volkes" an ; die Quelle jeder Geschichtsfenntnis über die früheste Vorgeschichte war in den meisten Fällen allein das Alte Testament. Die geschichtliche Forschung hat aber inzwischen ergeben, daß die Geschichte so, wie wir sie im Alten Testament finden, absolut nicht den Tatsachen entspricht, daß auch damals schon dieselben Kräfte für die geschichtliche Entwicklung gestaltend gewesen find wie heute noch. Die ältesten Kulturdenkmäler aus der Frühzeit, die uns erhalten ſind, ſtammen von nordischen Bauernvölkern, die vom Norden nach Süden wanderten, und dort vorbildliche Kulturen schufen , die ihre Grundlage in der rassischen Reinheit dieser Völker hatten. Am Euphrat und Tigris entstand so damals das gewaltige Reich der Sumerer, von deren kultureller Höhe uns heute noch zahlreiche ZeuIm Reich der Sumerer gen erhalten sind. kamen, wie wir auf Grund der uns erhaltenen geschichtlichen Dokumente einwandfrei feststellen können, zum erstenmal nordische Bauernvölker mit den ſemitischen Völkerschaften, vor allem Arabiens, zusammen. Die semitischen Nomadenstämme, die allein von Beutezügen lebten, verstanden es, immer mehr in das Reich der Sumerer einzudringen , bis sie es schließlich so weit gebracht hatten, daß sie mit die einflußgebendsten Stellungen in diesem Reiche befleideten. Ein gewaltiges völkisches Drama hat sich hier in dem Raume zwischen Euphrat und Tigris abgespielt, in dem sich nach biblischer Überliefe= rung ja auch das Paradies" befunden haben Ein paradiesisches Land war es schon, foll. in das sich die semitischen Stämme im Laufe mehrerer Jahrhunderte eingenistet hatten . Das nordische Bauernvolk hatte es verstanden , durch Bewässerung und regelmäßigen Anbau das Land zu einem der fruchtbarsten Teile der damaligen Welt werden zu laſſen. In dieses wohlgebaute Nest fielen die semitischen Nomaden ein. unterhöhlten die völlische Kraft des sumerischen

Bauerntums. Auf der Grundlage des Sumerer= Reiches gründeten sie den babylonischen Welthandelsstaat, der als der erste kapitalistische Staat der Weltgeschichte angesprochen werden fann. Ferdinand Fried hat uns in einem soeben im " Blut-und-Boden-Verlag" erschie nenen Buch „ Der Aufstieg der Juden " ausführlich diese Entwicklung beschrieben, die aus dem Bauernreich einen kapitalistischen Handelsstaat werden ließ. Als eigentlicher Begründer dieses Handelsstaates muß Chammurabi angeſehen werden, den die Überlieferung als den erſten großen Gesetzgeber der Menschheit feiert. Sogar als Kriegsheld und Staatengründer wurde er uns bisher in der Geschichtsüberlieferung, die wie üblich gefälscht war, dargestellt. In Wirklichteit entstand unter Chammurabi das Gesetz, das die Wucher- und Ausbeuterwirtschaft des Judentums zum erstenmal in Formen brachte, die uns aus unserer jüngsten Vergangenheit nicht unbekannt sind. Auf der Grundlage eines kulturell hochstehenden Bauern= volkes wurde dieſes Ausbeuterſyſtem im großen ausgestaltet. Der erste Schritt war die Umwandlung des Bodenrechtes, das mit dem Vordringen der Semiten in ein neues Recht städtiſch geldlicher Herkunft ausgestaltet wurde. Das Bauernvolk der Sumerer ging hierbei zugrunde. Wir sehen, Mittel und Ziele des Judentums in der Ausbeutung der Völker haben sich seit Jahrtausenden nicht gewandelt. Wie das Sumerer Reich die Vorstufe für die babylonische Kapitalistenherrschaft wurde, so ist schließlich auch der phönizische Staat auf der Grundlage des Kretischen Reiches aufgebaut worden. Auch die Zersehung des römischen Weltreiches und die Umgestaltung zu einer völlig semitischen Kaiserherrschaft tragen dieselben Grundzüge. Es war einmal notwendig, dieſe geschichtlichen Tatsachen ganz klar herauszustellen, da noch viel alter Glaube und Unwissen das Geschichtsbild der Vergangenheit in völlig falschem Licht erscheinen lassen. Schon damals gab es die Gegensätze, die auch heute noch das Geschichtsbild beherrschen : einmal die kulturelle Werte schaffenden Bauernvölker, deren Lebensgrundlage die Reinerhaltung der Rasse und die enge Bindung an den Boden ist, und zum anderen die semitischen Nomadenvölker, deren Lebensziel es ist, als Parasiten das Eigenleben eines jeden Volkes zu vernichten, um dann ungehemmt auf Kosten anderer Völker leben zu. können. H. R.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

Nationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtan [ Hrift der Schriftleitung: Berlin 68 68, Zimmer , 90, H. Gernruf: 11 00 21 Berlag: Franz Chet Rag ., 6. m. 1. §., Zentralverlag der NSTAB., München - Beritu Berla : Cher.Berlag , Berlin_68 88, Bimmer rate 88. - Alle Zahlungen Rub nach (Bokſchedlonto Berlin 4464) zu richten

ParteiKorrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weth ; für bis Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut S Indermann Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

23. Juni 1937

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NSK Folge 142

Zur ersten Reichsarbeitstagung des geeinten Studententums

Nicht ſchöne

Worte,

ſondern

Taten !

Der Weg zur nationalsozialiſtiſchen Hochschule – Das geeinte Studententum an der Arbeit Von dem nach Heidelberg entsandten NSK.- Sonderberichterstatter NSK Heidelberg hat für Tage ein festliches Gewand angelegt. In den Mauern dieser prächtigen Stadt am Neckar weilen in dieſen Tagen rund 1000 Studentenführer sämtlicher deutscher Hoch- und Fachschulen zur ersten Reichsarbeitstagung des geeinten deutschen Studententums. Daß man diesen Ort zum Tagungsplatz wählte, hat seine besondere Bedeutung. Schon immer war die Heidelberger Studentenschaft ein Vortrupp auf dem Wege zur nationalsoziali , stischen Hochschule, und gerade an dieser start verjudeten Universität haben nationalsozialistische Studenten unter Führung des jezigen Reichsstudentenführers Dr. Scheel vor der Machtübernahme die eigentliche Kampfzeit des neuen Studententums hart und kompromißlos durchgeführt. Hier in der Stadt der ältesten reichsdeutschen Universität, wo der berufene Erzieher des Nationalsozialismus Prof. Ernst Kried Führer der Hochschule ist, hier, wo Willenseinheit zwischen Universitätsführung und Studentenschaft zum ersten Male äußerlich sichtbar dokumentiert wurden, tagen die jungen Führer des in sich geſchloſſenen und nach außen hin starken deutschen Studententums. Es ist keine Sammlung von Festen und Kundgebungen, von großen Feiern ; es ist eine Tagung der Arbeit, ein Ringen um die Vollendung der nationalsozialistischen Hochschule. Ein neuer Abschnitt Studentennationalsozialistischer arbeit beginnt. Als der Marschtritt der Kolonnen die Häuserzeilen der Städte emporhallte, hielt es den echten deutschen Studenten nicht mehr in seiner Bude. Er mied Kommers und Paukboden, schlug die Bücher einer falschen Wissenschaft zu und reihte sich ein in die Phalang der vorwärtsstürmenden Bataillone Adolf Hitlers. Überall, wo es um die Rettung des deutschen Volkes vor dem drohenden Verderben ging, stand der nationalsozialistische Student neben dem Kame=

raden der Fauſt Schulter an Schulter. Er lebte vor und starb auch vor. Der ArbeiterStudent Horst Wessel ist ein Blutzeuge des nationalsozialistischen Studententums. Es war die Zeit, da die Hörsäle der Hochschulen Parlamenten glichen , da man in den Asta-Wahlen eine Hochschule nach der anderen dem Nationalsozialismus eroberte, da schwarze und rote Festungen fielen. Verwies man die Studenten von der Hochschule, verbot man die Versammlungen, verbot man die Braunhemden, warf man die Studentenführer ins Gefängnis, versuchte man Vertreter jüdischen Geistes wie Gumbel, Lessing, Dehn, Kantorowicz als Professoren den Studenten vorzusetzen --wehrten sie sich mit allen Mitteln, ſchloſſen ſich noch fester zusammen und waren unter den ersten, die Seite an Seite mit ihren besten Kameraden, den Handarbeitern, die deutsche Festung für Adolf Hitler eroberten. Gedenken wir hierbei auch der großen Pionierarbeit der Studentenschaft für die

Der Dank an die deutschen Frauen Hilgenfeldt an die deutschen Frauen für ihre Mitarbeit am WHW. NSK Berlin, 23. Juni. Der Reichsbeauftragte für das WHW. 1936/37, Pg. Hilgenfeldt , dankt den deutschen Frauen für ihre Mitarbeit am lezten Winterhilfswerk : ,,Im Winterhilfswerk 1936/37 sind dank der Opferbereitschaft des ganzen deutschen Volkes die Leistungen des Vorjahres noch übertroffen worden. An diesem Erfolge haben die de ut = schen Frauen durch ihre vorbildliche Mitarbeit im WHW. hervorragenden Anteil. Ich spreche den deutschen Frauen der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes dafür meinen herzlichen Dank aus."

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RSK Folge 142

23. Juni 1937

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Führung nationalsozialistische Idee unter Baldur von Schirachs in den KampfArbeit jahren, gedenken wir der eines Dr. Krüger und eines Feidert , die mit einer neuen Linie, einem neuen Kampfgeist die faft zu schweren Aufgaben einer Lösung näherbrachten.

tonkrete sachliche Leistung. Hier hat sich die Studentenschaft das Thema der Rede, die der Führer am 20. November 1928 vor Münchener Studenten hielt Nicht schöne Worte , sondern Taten !" zum Leitmotiv gemacht. Eine solche Tat ist der Reichsberufswettkampf deutscher Studenten, der in jedem Jahre ge meinsam mit der jungen Arbeiterschaft erfolg= reich durchgeführt wird. 16 000 Studenten und Studentinnen beteiligten sich am Reichsberufswettkampf 1936/37 mit 1572 wissen Tchaftlichen Arbeiten. über 1000 Ar= beitsgemeinschaften wurden von 400 Fachgruppen in diesem Semester durchgeführt. Das sind Zahlen, die sprechen, Zahlen, hinter denen etwas steht. Das sind freiwillige, wertvolle und praktisch verwendbare Leistungen zum Aufbau der Nation. Ist auch das Debattieren in den Hochschulen verschwunden, ist überall die Hakenkreuzfahne gehißt, ist mancher nationalsozialiſtiſche Kämpfer in das Kollegium der Dozentenſchaft eingerückt stets muß aufs neue gerungen wer den um die Erfüllung der hohen Schulen Deutschlands. Worte sind Worte, die Tat allein besteht ! Darum ist Arbeit die Parole, auf daß die junge nationalſozialiſtiſche Wissenschaft den Männern auf anderen Posttionen des Kampfplages Deutſchland das Rüstzeug liefern fann für die Selbstbehauptung der Nation aus eigener Kraft mit dem Ziele der gleichzeitigen inneren und äußeren Freiheit. Daneben aber bleibt der Hochſchule noch die große Aufgabe, mitzuhelfen an der politischen Durchsetzung und historischen Vollendung der Revolution. Wie es keine besondere Ehre des Akademikers neben der Ehre jedes anderen Deutschen gibt, so ist auch der Plaz des nunmehr geeinten Studententums, des NSDStB. und der Deutschen Studentenschaft, in der groBen Front der nationalsozialistischen Bewegung, was noch besonders durch die Erhebung der Reichsstudentenführung zum Hauptamt der NSDAP . zum Ausdruck kommt. „ Wir stehen“ - „in einer Front der Arbeit und - so heißt es — Aufgaben mit den Formationen der Bewegung, der HI., SA., SS. und NSKK., in denen wir in der Kampfzeit verwurzelt waren, deren Unis formen wir auch heute tragen und mit denen wir erst recht für die Zukunft unlösbar verbunden bleiben."

So arbeitet auch der alte Heidelberger und jetzige Reichsstudentenführer Dr. G. A. Scheel mit allen Kräften daran, daß aus der liberali= stischen Hochburg die universitas politicarum entſtehe, auf daß ſie - wie an einer Stelle ge= Jagt wurde politische Menschen her= vorbringe, deren Können eine Synthese von revolutionärem Kampfgeist, Kampfgeist, von politischem Instinkt und gründlichem Wiſſen ſein ſoll.

Unter der auf die Hochschule gekommenen Auslese der Volksjugend eine Führerauslefe und Führererziehung zu treiben, ist eine der wesentlichsten Aufgaben der Studentenschaft. Die Aufgabe ist wohl er= kannt. Die Kameradschaftshäuser des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes find Mittel zu diesem Zweck, sind Heimstätten eines Stand und Klasse überbrückenden Sozialismus. Wissen als solches ist nichts, wenn die Träger dieses Wissens sich nicht mit ganzem Herzen ihrem Volk verbunden fühlen. Wenn die Rede davon ist, daß gerade auch der Student Führer für die kommenden Generationen stellen soll, so fann ein solcher Anspruch sich nur gründen auf der genauen Kenntnis des Volkes aus letter , persönlicher Anschau ung. Im Landdienst, in der Erntehilfe und im Fabrikdienst bietet sich den Studenten die Möglichkeit, praktischen Sozialismus zu leben und die Werte der Kameradschaftserziehung unter Beweis zu stellen. Ein besonderes Kennzeichen der Jugend an Deutschlands Hochschulen ist die mannschaftliche Haltung. Das Wissen um die Tuchfühlung im Geiſte gibt Kraft zur Arbeit. So ist jeder einzelne Student Glied einer großen Kette, steht auf seinem Posten im Frontabschnitt Wissenschaft, wo um die geistige Durchblutung des deutschen Voltes, wo um die Veredlung der Seelen gerungen wird. Die Grundlage jeder neuen wissenschaftlichen Arbeit an den Hoche schulen ist die Kameradschaft. Der sichtbarste wie Ausdruck dieſes neuen Wollens liegt im Aufbau der Ka . Dr. Scheel sagte meradschaftserziehung . „,,Das Leben in der Kameradschaft verbindet geistige, seelische und körperliche Erziehung. Sie wird Männer formen, die nationalsozialistische Selbstzucht, Sauberkeit und Ritterlichkeit mit körperlicher Widerstandsfähigkeit und der Beherrschung äußerer Formen verbindet." Die Zeit des finnlosen Kräfteverschleißes und des ungeheuren Machteinſages im Kampf der Verbände untereinander ist vorbei. Die Kampffraft der jungen Hochschulmannschaft, die sich immer mehr aus der Hitlerjugend ergänzt, wird eingesetzt für die Erziehung eines leistungsfähigen wissenschaftlich nationalsozialistischen Hochschulnachwuchses. Es gilt der Kerl, es gilt die

1 Wer mit den Männern sprach, wer an den Tagungen teilnahm, wer die aufrechten und frischen Menschen, die würdigen Vertreter des neuen unter Dr. Scheel geeinten nationalſoziaTistischen Studententums gesehen hat, der weiß, daß ihr Ziel nur eines sein kann : Durch unermüdliche Arbeit an sich selbst und für die Wis= senschaft eine jede Hochschule zu einer festen Burg nationalsozialistischer Jugend , nationalsozialistischen deutschen Geistes zu machen, auf daß sie wie Fadeln weit hinausstrahlen ins Land, die lezten Begabten und Fähigen des Volkes zu der Fahne zu rufen, die als sichtbares sozialistisches Symbol auf den studentischen Kameradschaftshäusern weht. Gert Sachs.

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NSK Folge 142

„Zu

wahrer

Zwei Jahre Schule der Nation

23. Juni 1937

Arbeitsauffaſſung“ Reichsarbeitsdienſt, aus dem Volk nicht mehr fortzudenken

NSK In unserer Zeit, die uns täglich auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens umwälzende Neuerungen bringt, haben wir es schon manchmal verlernt, der Vergangenheit zu gedenken, der Zeit, da alles noch so anders war, Noch nicht ein halbes Jahrzehnt liegt diese Epoche zurüd ; das Tempo der Entwicklung ist seitdem derartig gewesen, daß wir nur zu leicht geneigt sind, das, was in der Vergangenheit geschah, aus den Augen zu verlieren. Wenn heute der Reichsarbeitsdienst in der Öffentlichkeit auftritt, wenn er ſein gewaltiges Programm durchführt, das die Sicherſtellung der Ernährung unseres Volkes auf eigener Scholle zum Ziel hat, wenn das kulturelle Schaffen dieser jungen Generation des neuen Deutschlands mehr und mehr in den Vordergrund tritt, wenn zweimal im Jahr, Anfang April und Anfang Oktober, die junge Mannschaft in den Lagern ihren Einzug hält, wer denkt dann daran, daß diese Entwicklung, die für uns jetzt schon eine Selbstverständlichkeit geworden ist, erſt ſo kurze Zeit zurückliegt. Erst vor zwei Jahren, am 26. Juni 1935, wurde das Reichsarbeitsdienstgesetz verkündet , durch das die Arbeitsdienstpflicht eingeführt wurde.

Durch dieses Gesetz war das Ziel zum Abschluß gelangt, für das sich Reichsarbeitsführer Hier schon lange Jahre vor der Machtübernahme eingesetzt hatte, als er die organisatori schen Voraussetzungen für diese junge Organis sation des Dritten Reiches schuf. Unbeirrt, ohne nach rechts oder links zu schauen, ist der Arbeitsdienst von den Kampfjahren der Be= wegung an bis zur Gegenwart seinen ge = raden, aufrechten, kompromißlosen Weg gegangen. Daß dieser Weg der richtige gewesen ist, das zeigt auf Schritt und Tritt die Liebe und die Anerkennung, die das ganze deutsche Volk heute dem Reichsarbeitsdienst zollen. Wir wissen, wie gerade der Führer sein besonderes Intereſſe immer den Männern vom Spaten zugewandt hat, wir wissen, daß er für den Reichsarbeitsdienst das so schöne und verpflichtende Wort „ Schule der Nation“ prägte. Und als im vergangenen Jahre der Reichsarbeitsdienst auf der Zeppelinwiese aufmarschiert war, da erklärte der Führer unter stürmischer Zustimmung, daß der Spaten zum Symbol einer neuen Gemeinschaft geworden ist, denn " indem Generation um Generation gezwungen ist, diesen Spaten zu tragen, indem jeder Deutsche verpflichtet ist, ihn ohne An= sehen seiner Person oder seiner Herkunft auf seine Schulter zu nehmen, werden sich allmählich biese Generationen vor dem Spaten verbeugen“. Heute steht der vierte Jahrgang des Reichsarbeitsdienstes, der jungen Mannschaft, die ihrer gesetzlichen Arbeitsdienstpflicht genügt, in den Lagern draußen im Lande. Jeder dieser jungen Menschen bringt aus diesen sechs Monaten seiner Arbeitsdienstzeit ein Erlebnis mit nach Hause, das er in seinem ganzen ferneren

Leben nicht mehr missen möchte. Dieses Erlebnis heißt Kameradschaft, dieses Erlebnis ist das stolze Gefühl, mit seiner Hände Arbeit dem deutschen Volke neues Land geschaffen zu haben. Neues Land! Darum geht es , denn Sicherstellung der Ernährung des deutschen Volkes aus eigener Scholle ist die Aufgabe, die es zu erfüllen gibt. Wenn in Deutschland 140 Men= schen auf den Quadratkilometer kommen gegenüber 76 in Frankreich, 83 in Polen, 20 in Rußland und nur 6 in Amerika, so zeigen dieſe Zahlen zur Genüge, welche Anstrengungen wir machen müssen, um unsere ernährungspolitische Sicherstellung zu erreichen. Über 200 000 Quadratkilometer deutschen Landes fönnen durch Landeskulturarbeiten einer besseren Erschlie= kung zugeführt werden, und die flächenmäßige Ausdehnung dieser Arbeiten bringt eine Steigerung des landwirtschaftlichen Ertrages mit sich, die einer Vergrößerung des deutschen Raumes um ein Gebiet der Größe Bayerns und Württembergs zusammen gleichkommt.

Was der Reichsarbeitsdienst und sein Vorgänger, der Nationalsozialistische Arbeitsdienst, bereits auf dem Gebiet der Landeskulturarbeiten geleistet haben, das geht daraus hervor, daß auf einer Million Hektar von 30 Millionen des unserer Ernährung dienenden Bodens der Ertrag bereits um 15 bis 20 v H. gehoben werden konnte. Wir haben in diesen Zeilen nur von den Landeskulturarbeiten gesprochen, wir haben gar nicht den Straßen- und Wegebau, die Forstarbeiten , die Hilfe bei den Bauern- und Stadtsiedlungen, den Einsatz bei Katastrophen und vieles andere mehr erwähnt, alles Arbeiten, bei denen der Reichsarbeitsdienst seit seinem Bestehen gewaltige Leistungen vollbracht hat. Eine neue Gemeinschaft ist in diesen Lagern des Reichsarbeitsdienstes entstanden, die durch ihr Leben und Arbeiten, durch ihr Zusammensein mit gleichaltrigen Kameraden aus allen Schichten und Berufen unseres Volkes hineinwächst in unseren Staat. Wer durch den Reichsarbeitsdienst gegangen ist, dem ist der Begriff des Klassenkampfes und Klassenhasses ein für allemal ein fremder und unbekannter Begriff geworden, denn die junge Mannschaft, die hier. ihren sechsmonatigen Ehrendienst am deutschen Volke leistet, iſt ja nicht nur bei der Arbeit zusammen, sondern auch am Feierabend; Hier lernt einer den anderen erst so richtig kennen. Durch die Erziehungsarbeit des Reichsarbeitsdienstes ist die Gewähr dafür gegeben, daß niemand, welche Stellung er auch später immerhin einnehmen möge, irgendwie auf seinen Nächsten herabblickt, denn sie alle haben einmal den gleichen Spaten getragen und ſind, wie es im Reichsarbeitsdienstgesetz heißt, zur wahren Volksgemeinschaft und zur Arbeitsauffassung, vor allem zur ge= bührenden Achtung der Handarbeit erzogen worden“. „ Ihr wißt gar nicht, wie lieb das deutsche

J: 2001 1833 f



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NSK Folge 142 Blatt 4

23. Juni 1937 Volk euch gewonnen hat." Mit diesen Worten, die der Führer auf dem Reichsparteitag des vergangenen Jahres an die Arbeitsmänner richtete, hat er so recht dem Empfinden des ganzen Volkes Ausdruck gegeben. Der Arbeitsdienst wird auch weiterhin keine andere Aufs

Die

gabe kennen als die : Durch seine Leistung das große Vertrauen zu rechtfertigen, das ihm allseitig entgegengebracht wird. Er wird die Kraft für seine Arbeit auch fernerhin aus dem Volke holen, mit dem er so eng verbunden und verwachsen ist. L.

Mahnung

aus

Lübeck

Rückblick auf die Reichstagung der Nordiſchen Geſellſchaft - Verpflic aus der Gemeinſamkeit des Blutes htung

NSK Obwohl die diesjährige Reichstagung der Nordischen Geſellſchaft im Zeichen des Ver= kehrs stand, war sie doch erfüllt von dem starken Willen, die kulturellen Güter der Völker zu tauschen und dem europäischen Ganzen zu dienen. Unter diesem Gesichtspunkt stellten auch die großen Verkehrsfachleute des skandinavischen Nordens und die Deutschlands ihre Referate. Die Ausführungen des GeneralStraßenwesens , deutschen inspekteurs des Dr. Friz Todt , über die Stellung des nordischen Menschen zu den Fragen des Verkehrs, fand ebenso starke Würdigung wie die grundlegenden Ausführungen des Reichsverkehrsministers und Generaldirektors der Deutschen Reichsbahn Dr. Dorpmüller über die ge= meinsamen Verkehrsfragen der Ostsee, nachdem schon der Vortrag des Korpsführers des NSKK. Hühnlein über den Kraftfahrzeugverkehr über die Grenze am ersten Tag der Tagung einen Höhepunkt bedeutet hatte. Doch auch die Ausführungen der führenden skandinavischen und finnischen Verkehrsfachleute fanden nicht weniger Beachtung ; so die des Generaldirektors der schwedischen Staatsbahnen, Axel Gran= holm, der überaus interessante Ausblicke auf die zukünftige Gestaltung des Vertehrs im europäischen Norden gab. Doch immer wieder klang die eine Voraussetzung für alle Zielsetzungen auf : Wenn Europa Frieden behält ! Alle Projekte , alle großen Straßenbauten, die dazu dienen sollen, die Völter näher zu bringen, die Gedanken der großen Eisenbahnbrücken über die Ostsee, fie alle lassen fich nur durchführen , wie der gerade auch von den Ausländern mit großem Beifall begrüßte Generalinspekteur für das deutsche Straßenwesen Dr. Todt ausführte , wenn die europäischen Kulturvölker die Gewißheit haben, daß der europäische Frieden auf viele Jahre hindurch gesichert ist.

Der Wille zum Frieden und zum gegenseitigen Verständnis kam immer wieder zum Ausdruck. Wenn wir begreifen, daß das Schicksal der Völker eben verschieden ist, daß bei manchen, die nahe verwandt sind, sich doch auch die Temperamente in ganz verschiedener Weise äußern , auch manche Worte und Begriffe ganz verschiedenen Inhalt haben, dann werden wir die Voraussetzungen dafür befizen, nicht nur die eigenen Lebensrechte zu vertreten , sondern auch Art und Zustand anderer Völker richtig zu verstehen und immer verständnisvoller und immer gerechter zu denken . Lübeck hat dieses

Begreifen und Verstehen in hohem Maße ge= ſtärkt ! Die Dinge so sehen, wie sie wirklich find ! Auch das war das redliche Bemühen dieser 4. nordischen Reichstagung . Es hat gar keinen Zweck, von Dingen zu reden, die nicht da ſind. Man kann auch die Dinge nicht an den Haaren herbeiziehen. So wie sie sind, muß man mit ihnen rechnen . Im europäischen Norden lebt an sich jedes Volk sein eigenes Leben. Daran läßt sich nicht rütteln und rühren ! Jedes Volk hat auch seine eigene Sprache, seine eigene Art . Auch unsere deutsche Art ist von der der skandinavischen Völker in vielen Dingen grundverschieden . Doch das hindert nicht , daß wir die Gemein samkeit des Blutes beachten, daß wir uns auch eines Blutes fühlen . Denn dieses Gefühl drängt zum Wollen und das Wollen zum Vollbringen. Aus ihm erwächst dann praktische Arbeit, gelenkt von der Lebensnotwendigkeit der Völker . Wie Knut Hamſun das in seinem freudig aufgenommenen Telegramm an die Tagung zum Ausdruc brachte, daß die Zukunft Norwegens immer mit der Zukunft des großen Deutſchlands verbunden sein wird. Was auf Norwegen zutrifft, geht auch alle anderen Staaten im europäischen Norden an. * Auch das wurde start empfunden und fam vielfach in den Gesprächen mit den a u sländischen Gästen zum Ausdruck : Europa befindet sich in einem Umbruch. Kräfte , die nur Finnlos zerstören wollen , find am Werk, den Erdteil in Blut und Asche zu stürzen. verstanden, stark was wurde auch Es Reichsleiter Alfred Rosenberg , dem auf dieser Tagung das Ehrenbürgerrecht der Hansestadt Lübed verliehen wurde, sagte, daß in einer Zeit, da so manche Kräfte auf diesem Erdball in Aufruhr begriffen sind, es hohe Zeit geworden ist, dieſes Europa in seiner Bielgestaltigkeit erneut zu erleben , zu begreifen , daß Jahrtaufende eine Arbeit zusammengetragen haben, die zu bewahren und weiterzuführen wir die Aufgabe haben ; wir haben die Pflicht, dieses Erbe zu erhalten , zu stärken und hinüberzutragen in die Zukunft ... * Die wundervollen Mitternachtsmusiken in der Marienkirche und in dem weiten Raum der



:*

RSK Folge 142 früheren Katharinenkirche, die dem Gottesdienst nicht mehr dient, feit Napoleon sie als Pferdestall benutte, das Chorsingen dänischer und schwedischer Studenten, das zauberische schwedische Spiel vom Mittsommerwachen mit der Musit des bekannten schwedischen Komponisten Hugo Alfvén, von ihm selbst dirigiert, die alten schwedischen Trachtentänze, dazu auch viele führende Köpfe des deutschen Schrifttums , unter ihnen der alte und immer junge Gustav Frenssen und führende Schriftsteller und Dichter des Auslandes, wie auch der in Deutschland viel gelesene Norweger Edvard-WelleStrand, der feinsinnige und tiefgründige Dichter der Färöer Hans Andreas Djurhuus mit seinem vom Wind und Wetter braun gegerbten feinen alten Gesicht, unter den Frauen Barbra Ring und Jo van Ammers - Küller . . . das

Der

23. Juni 1937

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erste

alles zuſammen gab den gut abgestimmten Rahmen der nordischen Reichstagung ; gab ihr schließlich aber auch ihre tiefe Bedeutung. * Boten der Wahrheit werden viele, viele von den Tauſenden ſein, die diesmal aus dem europäischen Norden nach Deutschland gekommen waren. Viel mehr als eine Geste des Abschieds war der Ruf, zu dem sich dänische und schwedische Studenten auf dem Oberded des Schiffes, das sie wieder in ihre Heimat bringen sollte, vereinten, als es im eisigkalten sprühenden Sabbelregen in Lübeck von der Kaimauer ablegte : „Drei Hürrähs für Deutschland! Drei Hürrähs für Adolf Hitler!" Diese unsere Freunde werden drüben Sendboten des europäischen Friedens ſein. Sf.

Künstler-Marschblock

40 Künstler der GA. erleben Nürnberg - Erholung und Anregung durch die Freiplahſpende NSK In der ersten Woche des Juni hielt sich in der Stadt der Reichsparteitage eine Gemeinschaft von Künfts lern aller deutschen Gaue auf, die dort unter dem Namen „ Künſtler-Marſchblod Albrecht Dürer“ durch den Einſaz der Adolf Hitler-Freiplagſpende“ zu einem tostenlosen Urlaub fam, der zugleich der Förderung der eigenen Kunſt biente und den im politiſchen Einſaz wie in ihrer Arbeit bewährten Künstlern im Braunhemd wohlverdiente Ers holung brachte. Ermöglicht wurde diese neuartige Einrichtung durch die Opferwilligkeit zahlreicher Nürnberger Volts. genoſſen, die auf die unermüdliche Werbung der SA, hin der NSV. die Freipläge zur Verfügung gestellt hatten.

Künstler und Kämpfer So sah man denn in diesen Wochen die vierzig Künstler und Kämpfer der Bewegung überall dort im herrlichen Frankenland auftauchen, wo es durch Anschauung und Nachgestaltung an Einblick und Fertigkeit zu gewinnen galt. Mit Kohle und Papier, mit Staffelei und Waſſerfarbe taten sie sich um, und die vielen unter ihnen, die bisher meist nur bei den Parteitagen die Dürer-Stadt erlebt hatten, erfreuten sich nun einmal der Möglichkeit, ungestört mit den Augen des Künstlers Architektur und Landschaft in sich aufzunehmen als eine willkommene Spende des Hilfswerks der Partei. Zumeist waren es alte SA. - Männer , die lange schon im Kampf stehen und Zeiten hinter sich haben, in denen sie unter förperlichen und seelischen . Entbehrungen mit der Stirn wie mit dem Zeichenstift dem Chaos in der Politik wie in der Kunst entgegentraten. Männer und Führer, die heute noch ihrem Sturm vorangehen und als Maler, als Graphiter oder Architekten eine Familie ernähren. Sie erlebten freudige Tage und ein noch freu digeres Schaffen in einer Landschaft, die bes gnadet ist mit Licht und Farbe und zu jedem Künstlerherzen spricht wie keine sonst.

Für Wochen einmal nicht gehemmt von den fleinen Sorgen des Alltags fonnten diese Menschen ganz aufgehen im Genuß der ewig tünstlerischen Seiten ihres Berufes. Kameraden und Volksgenossen nahmen sie während dieser Tage in ihr Heim auf, die Gauamtsleitung der NSV. betreute sie in vorbildlicher Weise , sie genossen Entspannung durch Ausflüge , Anre-

gung in Theaterbesuchen, hatten Galerien für sich und die vielfältigen Motive. Erlebnis wird Schöpfung Man muß es etwa erlebt haben, wie diese Männer in Rothenburg Einkehr hielten und der Marschblock nach einer von Frohsinn erfüllten Fahrt sich in Betrachtung und Stu= dium auflöſte und nachher um so viele Skizzen, Aquarelle und Motive reicher wieder zusammenfand , um zu vergleichen und zu diskutieren. Und dann noch ruhten die Zeichenstifte nicht und der Humor kam aufs neue zu seinem Recht in vielen launigen Karikaturen, die, flüchtig hingeworfen, den einen und anderen der Teilnehmer im Bilde festhielten. Prächtig war überhaupt die Kamerad schaft , die sich gleich bei der Ankunft wie selbstverständlich ergab. Nicht nur verband die Männer das eindringliche und in vielen Kampfjahren gehärtete Gefühl der gemeinsamen politischen Frontstellung auch in der Ebene ihres Künstlertums fanden sie sich zusammen, mochten sie aus dem Osten oder Westen des Reiches, von der Wasserkante oder aus dem grünen Herzen Deutschlands kommen. Immer wieder tamen ihre Gespräche auf das Wesen ihrer Kunst im neuen Staat , die sie aufbauen auf dem Erlebnis und nicht auf den gehaltlosen Konstruktionen einer ver= gangenen l'art pour l'art-Manier, der ihr Kampf ebenso galt wie den politischen Widersachern. So sah man sie denn auch in Nürnberg bei praktischer Arbeit , wenn sie etwa an Entwürfen für die Werbung der Volkswohl= fahrt arbeiteten oder sich geſchloſſen an einem

1

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NSK Folge 142 Wettbewerb befeiligten, den der Gauleiter für sie angeregt hatte. Hierbei kam es darauf an, einmal das Erlebnis eines Gautages im Bild festzuhalten und dabei seine Bewegtheit und Größe zum Ausdruck zu bringen, Günstig ließ sich dieser Versuch mit der Teilnahme des Marschblods am Frankentag auf dem Hesselberg verbinden, wo sich die Künstler den Hunderttausenden von Volksgenossen zugesellten, die dieses große Ereignis miterleben wollten. Deutsche Kunst

einst und heute

Der Schauplatz ihres besonderen Eifers aber Mit gespannten war Nürnberg selbst. Mienen sah man sie die Bildergalerien betreten, winklige Gaſſen entdecken und manche Stunde in abseitigen Pläßen den Zeichenstift Das Parteitags oder Pinsel führen. gelände bot ihnen weitere Anregung und neues Wiſſen um das Wesen deutscher Baukunſt im Dritten Reich, so wie Alt-Nürnberg ihnen den Reiz mittelalterlichen deutschen Bau- und

Stimme des Auslands

Der politische Katholizismus im Auslandsdeutſchtum Deutsch-rumänische Stimme über den Verrat der Kirche au der nationalen Geſchloſſenheit der Auslandsdeutschen

NSK Unter der Überschrift : Die Schwarze Gefahr" veröffentlicht die Deutsche Tageszeitung", Kronstadt, einen bemerkenswerten Leitartikel, in dem sie sich mit dem politischen Katholizismus und der Haltung des Vatikans gegenüber der deutschen Regierung befaßt. Einleitend wird bemerkt, daß der scharfe Ton des päpstlichen Rundschreibens vom 14. März, gerichtet an das Dritte Reich, klar gezeigt habe, daß die bisherige dunkle und schleichende Taktik des Klerikalismus gegen das Reich und ſomit gegen den deutschen Sozialismus nun rüdsichtslosen durch einen offenen Kampf abgelöst werden soll. Es sei unbes greiflich, daß man von kirchlicher Seite noch immer nicht verstehen wolle, daß die gesamte Zivilisation gerade im nationalsozialistischen Deutschland das wirksamste Bollwert gegen die jüdisch-bolschewistische Machtherrschaft besitze. Diese große Gefahr", so heißt es weiter wörte lich, ist bisher allein von den national ausgerichteten Kräften erkannt und erfolgreich bes fämpft worden. Von kirchlicher Seite ist in dieser Hinsicht - außer allgemein angeordneten Gebetsformeln und Gottesdiensten sowie Kongressen zur Bekämpfung der Gottlosigkeit Herzlich wenig oder überhaupt nichts geschehen. Weder in Italien noch in Deutschland konnte die Kirche einen Erfolg über die

23. Juni 1937 Kunststiles vermittelte, den sie in ihren Skizzen festhielten. So vergingen diese Tage im glücklich gestalteten Ausgleich der ernsten und heiteren Seiten der Kunst und des Erlebens der Stadt und ihrer Bewohner, denen vor allem die tiefe Dankbarkeit der Marschblodteilnehmer galt. Viel Verdienste hat sich aber auch die Nürnberger NSV. mit der Durchführung dieses Marschblocks erworben, der einmal ganz besondere Ansprüche an sie stellte, als er ganz neuartige, bildende und künstlerische Ziele neben der Aufgabe der Erholung verfolgte. Man kann nach diesem Ergebnis auf eine weitere fortschrittliche Tat des sozialen Hilfswerks der Partei mit Genugtuung hinweisen, die den marschierenden Künstlern zugute kam. Daß diese Tat, die von der angeregt Obersten SA. = Führung worden war, freudigste Begrüßung fand, hat die begeisterte Stimmung bewiesen, die in den Nürnberger Tagen unter Gäſten und Gastgebern herrschte.

umstürzlerischen Pläne des Kommunismus und Marxismus buchen. Wie würde es heute in diesen Staaten aussehen, wenn die Schwerkraft der Bekämpfung dieser Weltgefahr in den Häne den der Kirche gelegen hätte?" An anderer Stelle wird ausgeführt : „Wenn wir das Werden des heutigen Deutschen Reiches verfolgen, dann können wir allenthalben feststellen, daß der Klerikalismus nicht nur den nationalen Kräften die Unterſtüßung versagt, sondern ihnen als größter Gegner ente gegentritt." Schließlich stellte die „ Deutsche Tageszeitung" fest, daß auch im Banat dieselbe Taltit von seiten der politischen Priester der katholischen Kirche verfolgt werde, wie im Reich. Man kämpfe in schärfster Weise gegen die deutsche Erneuerungsbewegung. Von der Kanzel halte man systematisch Setreden gegen die nationale Erneuerung des Volkes und in den dem Klerikalismus zur Verfügung stehenden Schulen und Jugendorganisationen werde ebenfalls nichts versäumt, um den deutschen Sozia lismus und seine Einrichtungen in den Schmut zu ziehen. • Das in deutscher Sprache erscheinende fatho= lische " Sonntagsblatt" ergehe sich ebenfalls in wüsten Ausfällen gegen den Nationalsozialismus und seinen Führer. Von den Geistlichen aber werde dieſes „katholische“ Blatt von der Kanzel empfohlen. Es sei unbegreiflich und tief beschämend, daß katholische Briefter deutschen Blutes sich in diesen verwerflichen Janits scharendienst gegen ihr eigenes Volk einspannen laffen. Es sei tief erschütternd, daß gläubige deutsche Menschen von ihren Seelenhirten in der Kirche gedemütigt würden , indem sie wehrlos zuhören müßten, wie die Geistlichen von ihrer eigentlichen hohen Sendung abschwenkten und gegen das deutsche Volf in allen Lonarten wetterten und seinen Führer beschmukten.

Druď: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

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Die Wohnungsaufsicht Aberwachende und fürsorgeriſche Tätigkeit der ausübenden Perſonen

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ist Vorausſehung für durchgreifende Hilfe NSK Unter dem 8. Februar 1937 hat die Bayerische Landesregierung das Gesetz über die Wohnungsaufsicht (Landeswohnungsordnung) erlassen, das in vorbildlicher und nachahmenswerter Weise die Frage der Wohnungsaufsicht regelt und mit Erfolg bemüht gewesen ist, wie in den nachfolgenden Zeilen kurz gezeigt werden soll, den Anschauungen des Nationalsozialismus auf dem Gebiete des Bau- und Wohnungswesens Rechnung zu tragen. Zunächst bringen die Bestimmungen über die Durchführung der Wohnungsaufsicht den Füh rergedanken streng zum Ausdruck. Grundsäglich wird die Ausübung der gemeindlichen Woh= nungsaufsicht in die Hände des Bürgermeisters gelegt. Derselbe ist zwar berechtigt, die Ausübung einem Hauptamtlichen Beigeordneten zu übertragen ; doch erfolgt diese unter der aus= schließlichen Leitung und Verantwortung des Bürgermeisters. Um eine Mitwirkung sachver= ständiger Personen, insbesondere solcher, welche im Fürsorgewesen erfahren sind, zu ermöglichen, ist der Bürgermeister berechtigt, derartige Personen als Wohnungsbeiräte mit beratender Stimme zu bestellen, ausgehend von dem Ge= danken, daß bei der Ausübung der Wohnungsfürsorge gesundheitliche und andere fürsorgende Gesichtspunkte in erster Linie maßgebend sein müssen. Endlich ist auch der Bürgermeister bes rechtigt, die Ausübung der Wohnungsaufsicht einem besonders geeigneten Gemeindebeamten oder einer besonderen Stelle (Wohnungsaufsichtsstelle) zu übertragen; auch in diesen Fällen ist die Leitung in die Hände des Bürgermeisters gelegt, so daß die Handhabung der Wohnungsaufsicht nach einheitlichen Gesichtspunkten gewährleistet bleibt. Die Bestimmungen über die Beschaffenheit, Belegung und Benutzung der Wohngebäude usw. tragen in erster Linie der vom Nationalsozialismus betonten Forderung der Beschaffung ge= funder und sittlich einwandfreier Wohnungen Rechnung. Die Bestimmungen schreiben eine hinreichende, unmittelbare Licht- und Luftzufuhr als Regel vor und verlangen für jeden Wohnraum ausreichende Luft und Bodenfläche. (10 Kubikmeter für jede Person und mindestens vier Quadratmeter Bodenfläche für diese) ; die früher oft übliche Überbelegung der Wohnungen durch familienfrembe Personen ist verboten ; fie ist nur zulässig bei genügendem Luftraum und der vorgeschriebenen Bodenfläche . Soweit Schlafstellen benutzt werden, muß die Benutzung nach gesundheitlichen und sittlichen Gesichtspunkten erfolgen. (Verbot des übereinanderstellens der Lagerstätten und der schichtenweisen Benutzung derselben) . Endlich ist noch die Verpflichtung

zur Bekämpfung der Ungezieferplage zu erwähnen. Die Tätigkeit der Wohnungsaufsichtsbeamten oder Wohnungsaufsichtsstelle ist entweder eine überwachende oder eine fürsorgende. Bei den für die Überwachungstätigkeit gegebenen Bestim= mungen ist den Anschauungen des Nationalsozia= lismus weitgehend Rechnung getragen. Bei den vorzunehmenden Besichtigungen soll alles vermieden werden, was geeignet ist, die beteiligten Volksgenossen zu verstimmen. Deshalb sind die Besichtigungen möglichst zu einer Zeit vorzunehmen und in einer Weise, daß dadurch die Beteiligten nicht verlegt werden und infolgedessen nicht schon im voraus der Tätigkeit der Wohnungsaufsichtsstelle mit Mißtrauen entgegenkommen. Die die Aufsicht ausführenden Perjonen haben sich unaufgefordert über ihre Befugnis und Person auszuweisen. Das Ergebnis der Wohnungsbesichtigungen ist in der Niederschrift oder Wohnungskartei aur insoweit aufzunehmen, als es zur Behebung von Mißständen nötig ist. Werden Mängel gefunden, so ist auf deren Abstellung zunächſt auf gütlichem Wege (Rat, Belehrung und Mahnung) hinzus wirken. Erst wenn auf gütlichem Wege nichts zu erreichen ist, ist der Ortspolizeibehörde Kenntnis zu geben ; lektere hat die Beseitigung der Mängel innerhalb einer angemessenen Friſt zu verfügen. Zweck der Bestimmungen ist, die Volksgenossen mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß die Maßnahmen in ihrem Intereſſe und dem der Allgemeinheit erfolgen. Um die früher oft beobachtete Nebeneinanderarbeit auszuschließen, soll die mit der Ausübung der Wohnungsaufsicht betraute Stelle mit der Wohlfahrtspflege zusammenarbeiten. Von dem gleichen Gesichtspunkte aus ist mit der Wohnungsaufsicht die Förderung der Belange des zivilen Luftschuỷes zu verbinden. Was nun die fürsorgende Tätigkeit anlangt, so hat diese sich nach Gesichtspunkten zu vollziehen, die der Verwirklichung nationalsozialistischer Anschauungen dienen. Als Grundlage für die weitere Tätigkeit der Wohnungsaufsichtsbeamten dient die unter ihrer Mitwirkung aufgenommene Erhebung über den Stand des Wohnungswesens in Gemeinden mit 5000 und mehr Einwohnern. Im Zusammenhang mit diesen Erhebungen steht die weitere Bestimmung, die die Ermächtigung erhält, durch bezirks oder ortspolizeiliche Verfügung die ortspolizeiliche Meldepflicht der Hauseigentümer und ihrer Vertreter von leerſtehenden und freiwerdenden Wohnungen, nach Befinden auch Wohnräumen einzuführen. Durch diese Maß,

23. Juni 1937

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NSK Folge 142 nahmen gewinnt die Gemeinde ein lückenloses Bild über den Stand des Wohnungswesens ; die ihr weiterhin zugewiesene Tätigkeit der Wohnungsvermittlung erfährt eine wesentliche Erleichterung. Unter der Mitwirkung der Wohnungsaufsicht und der gemeindlichen Wohnungspflege ist sie in der Lage, die leider früher oft beobachtete Ausnutzung der Wohnungſuchenden durch private Stellen auszuschließen und außerdem die Vermittlung der Wohnungen nach ſozialen Gesichtspunkten unter der Berücksichtigung der beson= deren Verhältnisse des einzelnen Falles vorzunehmen. Dies gilt besonders für die Versorgung Minderbemittelter und kinderreicher Fa= milien; auch gesundheitliche Verhältnisse müſſen unter Umständen eine ausreichende, oft eine vorzugsweise Berücksichtigung erfahren.

Weiterhin ist die Mitwirkung der Wohnungsaufsicht vorzusehen bei der Behandlung von Gesuchen um Gewährung von Darlehen, Zuschüssen, Beihilfen aus öffentlichen Mitteln, zur Erbauung, Erneuerung und Instandsetzung von Wohngebäuden, Wohnungen und Wohnräumen ; dasselbe gilt für allgemeine gemeindliche Maßnah men städtebaulicher Art, zB. solcher, die durch die Niederlegung von sogenannten Elendsvierteln usw. veranlaßt sind. um die gesundheitliche Lage zu bessern. Allgemein und zusammenfassend muß gesagt werden, daß das Gesetz über die Wohnungsaufsicht mit Erfolg nationalsozialistische Anschauungen in ein Gesez kleidet und eine diesen Anschauungen entsprechende Handhabung des Ges jeges zur Verwirklichung dieser Anschauungen Dr. T. führen muß.

Die Beseitigung der

Rechtsnot

Rechtsbetreuung des ganzen deutſchen Volkes – In einem Jahr 345 000 deutſche Volksgenossen unentgeltlich beraten

NSK Eine der großen ſozialistischen Einrichtungen, die die NSDAP , nach der Machtübernahme geschaffen hat, ist die NS.Rechtsbetreuung des deutſchen Volkes. Jeder minderbemittelte deutsche Volksgenosse, der rechtlichen Rates oder rechtlichen Beistandes bedarf, hat das Recht, sich von dieser NS.-Rechtsbetreuung unentgeltlich beraten und unterstützen zu lassen. Alle Rechtsanwälte, die dem NS.Rechtswahrerbund angehören, haben sich für diese ehrenamtliche Tätigkeit zur Verfügung ge= stellt. Die NS.-Rechtsbetreuungsstellen befinden sich in der Regel am Size jeden Amtsgerichts. Vor der Machtübernahme bestand eine sehr unübersichtliche Beratungstätigkeit. Alle möglichen und unmöglichen Organisationen haben unter dieſem Deckmantel eigensüchtigen Intereſſen vertreten. Der Reichsleiter des Reichsrechtsamtes, dem alle Rechtsbetreuungsstellen unterstehen, hat ihre Arbeit einmal bezeichnet als den „ ſozialsten Versuch, der jemals von einer Rechtsinstanz unternommen wurde, um den Glauben eines ganzen Volkes an die Rechtszustände seines Reiches zu

stärken und zu stüßen." Der schönste Dank dieser Männer, die die unentgeltliche Rechtsberatung ihrer minderbemittelten Volksgenoſſen ausüben, ist die Gewißheit, Helfer und Berater derjenigen zu sein, die sich selbst nicht helfen und verteidigen können. Bis heute bestehen im gesamten Reichsgebiet 1400 solche Rechtsbetreuungsstellen. Aus einer vom Amt für Rechtsbetreuung im Reichsrechtsamt bekanntgegebenen Zusammenstellung geht hervor, daß allein im Jahre 1936 345 000 deutsche Volksgenossen unentgeltlich beraten und unterstützt wurden. Alle diese Volksgenoſſen, die das Geld für die gebührenpflichtige Beiziehung eines Rechtsanwalts nicht besaßen, waren früher ihrem Schicksal überlassen. Der Nationalsozialismus hat in all diesen Fällen die Rechtsnot beseitigt und ua. durch Aufklärung und rechtTiche Unterstützung dieſen Menschen zu ihrem Recht verholfen oder sie von der Aussichtslosig= feit ungerechtfertigter „ Anſprüche“ überzeugt. Diese Rechtsbetreuung ist für alle unbemittelten Volksgenossen, also nicht nur für Parteigenoſſen, O. G. zugänglich.

Wer ist luftschuhpflichtig ? Die Luftſchußdienſtpflicht, Das Reichsluftschutzgesetz und seine Beſtimmungen eine Ehrenpflicht für alle Deutſchen

NSK Das Reichsluftschutzgesetz vom 26. Juni 1935 erklärt den Luftschuß für eine Aufgabe des Reichs, führt die allgemeine Luftschußpflicht ein und überläßt seine Organisation , die Rege= lung des Inhalts und des Umfangs der Luftschußpflicht, die Heranziehung zum Luftschut sowie die Regelung und Gewährung von Entschädigungen und Vergütungen den Durch=

führungsbestimmungen. Es ordnet weiterhin' eine allgemeine Verschwiegenheitspflicht für die im Luftschut tätigen Personen an und dehnt unter bestimmten Voraussetzungen auf einen Kreis derselben die Unfallfürsorge aus. Schließlich unterstellt es eine Anzahl von Veranstaltungen der Genehmigung des Reichsluftschußministers und stellt Zuwiderhandlungen

NSK Folge 142 gegen das Gesetz und die zu dessen Durchfüh rung erlassenen Bestimmungen unter Strafe. Aufgabe des Luftschußes iſt der Schutz des deutschen Volkes und des Reichsgebietes. Die Luftschußpflicht besteht in einem luftschutzmäßigen Verhalten, dh. in der Verpflichtung zur Erfüllung von Dienst- und Sachleistungen, der Vornahme, Unterlassung oder Duldung von Handlungen, die zur Durchführung des Luftschutes erforderlich sind. Sowohl für den einzelnen Fall als auch allgemein fann die Polizeibehörde zur Erzielung luftschußmäßigen Verhaltens polizeiliche Maßnahmen anordnen. Die Luftschuhpflicht obliegt allen Deutschen. aber auch Ausländern und Staatenlosen, die im Deutschen Reich Wohnsiz, Aufenthalt oder Vermögen haben, soweit nicht Staatsverträge oder allgemein anerkannte Regeln des Völkerrechts entgegenstehen, schließlich auch allen juristischen Personen, nicht rechtsfähigen PerTonenvereinigungen, Anstalten und Einrichtun gen öffentlichen und privaten Rechts, soweit sie im Deutschen Reich Siz, Niederlassung oder Vermögen haben. Von der Erfüllung der Luftschußpflicht sind befreit Personen, die infolge ihres Lebensalters oder ihres Gesundheitszustandes ungeeignet erscheinen, sofern es sich um persönlichen Dienst im Luftschutz handelt, Personen, deren Heranziehung mit ihren Berufspflichten gegenüber der Volksgemeinschaft nicht zu vereinbaren ist. Soweit also die aufgeführten Tatsachen nicht vorliegen, ist jeder Deutsche und jeder Ausländer und Staatenlose, soweit sie für ihre Person und ihr Vermögen den Schuß des Deutschen Reichs in Anspruch nehmen, zu luftschutzmäßigem Verhalten, das unter Umständen persönliche Beschränkungen und die Aufgabe von Grundeigentum und grundstücksgleichen Rechten notwendig macht, im Interesse des Schußes des Deutschen Reichs und Volts verpflichtet. Von der Luftschuhpflicht ist die Luftschuz = dienstpflicht zu scheiden. Die Dienstleistungen sind zu leisten im Luftschukwarndienst, Sicherheits- und Hilfsdienst, Werkluftschutz, Selbstschutz und erweiterten Selbstschuß. Die Dienstleistungen erfolgen, wie schon ihr Name sagt, zum Schuß der Allgemeinheit, zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicher heit, zur ungestörten Aufrechterhaltung der Be= triebe und zum Schuß der in ihnen beschäftigten Personen. Die Heranziehung erfolgt entweder unmittelbar oder mittelbar durch die örtlichen Polizeibehörden ; sie verpflichtet zu gewiſſenhafter Erfüllung aller Dienstobliegenheiten, insbesondere zur Teilnahme an den Ausbildungsveranstaltungen und Übungen. Die Luftschutzdienstpflicht ist eine Ehrenpflicht jedes Deutschen; sie muß von ihm erfüllt wer den, sofern er infolge gesetzlicher Bestimmungen 3B. Unterliegen der allgemeinen Wehrpflicht und Unabkömmlichkeit zugunsten des Luftſchuzes, anderweitige Benötigung für Zwecke der Kriegsführung , Krankheit, Unvereinbarkeit der Heranziehung mit den Berufspflichten nicht herangezogen werden darf oder wegen Verurteilung zu Zuchthaus, fehlendem Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte, Verlust der Wehrwürdigkeit durch militärgerichtliches Urteil, gerichtliche Bestrafung wegen staatsfeindlicher Betätigung, Vorliegen von Maßregeln zur Sicherung und Besserung nach § 42a des Strafgesetzbuches zur Erfüllung der Luftſchugdienstpflicht unfähig ist.

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23. Juni 1937

Rechtspolitik der lehten Woche

Abteilung für Rechtsforschung an der Akademie für Deutsches Recht NSK Mit der Abteilung für Rechtsforschung an der Akademie für Deutsches Recht wird nach den Worten des Reichsrechtsführers, Reichs ministers Dr. Frank, eine Zentrale des rechtswissenschaftlichen Lebens unserer Generation aufgebaut. Zum erstenmal in der Geschichte des deutschen wissenschaftlichen Lebens schließen sich hier die rechtswissenschaftlichen Forscher zu einer Einheit ihres Wirkens aus einer Weltanschauung heraus in der Erkenntnis der Bedeutung ihrer gemeinschaftlichen Arbeit für Reich und Volt zusammen. Die deutsche Rechtss wissenschaft hat dem deutschen Volt, dem Reich und der nationalsozialistischen Bewegung gegenüber das Rechtsleben des deutschen Volkes allein nach den Gesezen unseres deutschen Wesens aufzubauen. Sie muß sich freimachen von altübernommenen Begriffsfor derungen und methodischen Betrachtungen, sos fern diese nichts anderes als Angewöhnungen einer fremden Rechtsauffassung sind. Höchster Stolz und Verpflichtung der Rechtswissenschaft ist es, jene rechtswissenschaftlichen Begriffe aufzustellen, die die Einheit der Rechtsord = nung unserer Volksgemeinschaft gewährleiſten und die den kommenden Geschlechtern ein in sich geschlossenes und den Lebensbedürfniſſen unseres Volkes unmittelbar dienendes Gebäude im Rechtsleben, in der Rechtssehung und der Recht[prechung sichern. Die Abteilung für Rechtsforschung ist in drei Klassen abgestuft : Erforschung der Geschichte . und der Grundlagen des Rechts, Erforschung des Rechts von Reich und Volt, und Erforschung des volksgenössischen Rechtslebens. In dieser Abteilung für Rechtsforschung sollen für die rechtspolitische Arbeit der Akademie für Deutsches Recht auch die festen wissenschaftlichen Grundsäte gewonnen werden. * Rechtswahrer im Reichsberufswettkampf

Der Reichsrechtsführer hat ein Stipen = dium eingerichtet, das befähigten Rechtsstudenten zur Verfügung gestellt werden soll. In einem Aufruf an den Rechtswahrernachwuchs erklärt Reichsminister Dr. Frank, daß es der für Rechtswahrerbund Nationalsozialistische feine Pflicht ansieht, alles zu tun, um den Besten unter den Rechtsstudenten den Weg zum nationalsozialistischen Berufseinsatz zu öffnen. Daher werde zum Zwecke der Auslese und Förderung hervorragend befähigter nationalistischer Rechtsstudenten das Stipendium des Reichsrechtsführers errichtet. Die Auslese erfolgt in erster Linie auf Grund der Leis ftungen im Reichsberufswettkampf der deutschen Jugend. ,,Damit führt ein klarer Weg vom studentischen Einsatz an der Hochschule zum Be"6 ruf des deutschen Rechtswahrers."

Juden können , müssen aber nicht, zur Luftſchugdienstpflicht nur herangezogen werden, wenn es zum Schuß ihrer Person oder ihres Eigentums erforderlich ist. Die Heranziehung von Ausländern und Staatenlosen kann gleichfalls unter bestimmten Voraussetzungen erfolgen.

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NSK Folge 142 Da die Leistung der Luftschukdienstpflicht eine Ehrenpflicht ist, so entspricht dem auch die Bestimmung, daß sie grundsäglich unentgeltlich zu leisten ist. Eine Entschädigung wird nur dann gewährt, wenn dem Volksgenoſſen finanzielle Opfer nicht zugemutet werden können. Dies gilt für Lehrgänge von mehrtägiger und für Übungen von mehrstündiger Dauer. Im ersteren Falle werden Tage- und Übernachtungsgelder oder freie Unterkunft und Verpflegung

23. Juni 1937 sowie Reisekosten, im zweiten Falle Fahr- und Zehrgelder sowie Gelder für die Abnutzung der eigenen Kleidungsstücke gewährt. Sachschäden, die in Ausübung der Luftschußpflicht der Luftschußpflichtige erleidet, werden nur ersetzt, wenn ein eigenes Verschulden nicht beſteht und wenn Sachen beschädigt worden sind, die zur Ausübung des Dienstes unentbehrlich sind oder weisungsgemäß mitgebracht worden sind. Dr. Tr.

Wie das Gericht entschied Urteile, die jeden intereſſieren Hauszinsſteuer bei Grundſtückskauf NSK Das Kammergericht hatte sich in einem Prozeß mit der Frage zu beschäftigen, ob die falsche Angabe über die Höhe der Hauszinsſteuer bei dem Verkauf eines Grundstücks Anspruch auf Schadensersaz gebe. Das Kammergericht hat diese Frage in seinem Urteil (,,Juristische Wochenschrift“ 1937, 1254) grundsäglich bejaht und dabei ausgeführt, eine falsche Angabe über die Höhe der Steuer sei nicht als Fehler, sondern als eine Eigenschaft des Grundstücks anzus ſehen. Wenn daher der Verkäufer dem Käufer argliſtig vorspiegelt, daß die Hauszinssteuer, die als laufende Last für die Wertbemessung des Grundstücks sehr wesentlich ist, nur sehr niedrig ſei, während sie in Wahrheit einen recht beträchtlichen Betrag ausmacht, so kann der Käufer von dem Verkäufer Schadensersatz wegen Nichterfüllung des Vertrages verlangen. Ein solcher Schadensersatzanspruch sei aber nur gegeben, wenn der Verkäufer vorſäglich oder arglistig gehandelt hat.

Auch der Lehrling gegen Unfall geſchüßt !

NSK Lehrlinge erhalten im allgemeinen fein Entgelt, sondern meistens wöchentlich oder monatlich nur irgendeinen geringfügigen Betrag, der zur Bestreitung ihrer eigenen kleinen Ausgaben gedacht ist, „ der Junge ſoll eben ein paar Pfennige in der Tasche haben". Erkrankt ein Lehrling, so wird durch die Krankenversicherung für Arzt , Arznei- und Krankenhauskosten ge= sorgt, doch folgerichtig wird kein Krankengeld gewährt, da ja die Sozialversicherung nicht mehr bieten kann, als bei Gesundheit erreicht würde. Krankheiten kann jeder Mensch erleiden, fie find von der Tätigkeit unabhängig. Betriebsunfälle dagegen stehen mit der Arbeit immer irgendwie in Zusammenhang. Absichtlich führt wohl niemand einen Betriebsunfall herbei das Schicksal bringt ihn. Soll es da einen Unterschied machen, wen das Schicksal ſich ausſucht, ob entgeltlich beschäftigten Arbeiter oder Lehrling? Gewiß nicht, auch ein Lehrling erhält nötigenfalls die Rente, die die Unfallversiche rungsgesetzgebung vorschreibt, ebenso wie jeder Arbeiter oder Generaldirektor eines der Unfallversicherung unterliegenden Wertes. Niemand kann natürlich Krankengeld und Unfallrente nebeneinander beziehen, deshalb trifft nach der Reichsversicherungsordnung die Entschädigungs-

pflicht während der ersten 26 Wochen die Kran= tenversicherung (als Krankengeld) , danach die Unfallversicherung. Ein Lehrling erhält aber nun kein Krankengeld. Deshalb, so kalkulierte eine Berufsgenossenschaft, bezieht er auch für die erſten 26 Wochen keine Unfallrente, sondern erst für die spätere Zeit, denn für den Unfall muß natürlich gehaftet werden. Doch das Reichsverficherungsamt, das diesen Fall nachzuprüfen hatte, hatte für die Ansicht der Berufsgenoſſenschaft tein Verständnis und stellte die Rentenzahlungsverpflichtung vom ersten Tage an fest. Wen als Arbeiter innerhalb der Gemeinſchaft das traurige Schicksal eines Unfalls trifft, dem. muß dafür aus den hierfür von der Gemeinschaft vorgesehenen Mitteln Ersatz geleistet werden, nach Maßgabe nationalsozialistischen Rechtsempfindens, auch innerhalb der geltenden W. R. Gesetze. Verbotenes Feilhalten fettarmer Milch NSK Nach dem Reichsmilchgesetz und der zu ihm ergangenen Durchführungsverordnung darf fettarme Milch, das heißt solche Milch, die weniger als den gesetzlich vorgeschriebenen Fettgehalt von 2,7 vs. enthält, nicht feilgehalten werden. Das Kammergericht hatte sich mit der Frage zu beschäftigen, was unter dem Begriff des Feilhaltens zu verstehen sei und hat hierzu in einem in der "" Juristischen Wochenschrift" 1937, Seite 1354, veröffentlichten Urteil ausgeführt, daß das Feilhalten mit dem Bereits. halten der Ware zum Verkauf an einer dem Publikum zugänglich und zum Verkauf bestimm-ten Stelle einſekt. Der Angeklagte hatte auf einem Fahrzeug in verschiedenen Kannen getrennt fettarme Milch mit einem Fettgehalt von 1,9 vH . und fettreiche, den gesetzlich vorgeschriebenen Fettgehalt erheb lich übertreffende Milch mit sich geführt. Bei der Bedienung der einzelnen Kunden nahm er jeweils eine Vermischung der beiden Sorten also von Fall zu vor, um auf diese Weise Fall - einen Ausgleich zu schaffen und bei der einzelnen Kundenbelieferung einen Fettgehalt von 2,7 v . zu erzielen. Das Kammergericht verurteilte den Milchhändler wegen verbotenen Feilhaltens von fettarmer Milch, weil der Angeklagte die Milch getrennt zum Verkauf bereit hielt, statt sie vorher in einem gemeinſamen Behälter zu miſchen und dann den Fettgehalt zu: prüfen.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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Zu NSK Folge 142

-Blatt a 23. Juni 1937 Künstler zu Gast in Nürnberg ,,Adolf-Hitler- Freiplagſpende“ ermöglicht 40 Künstlern Erholungsaufenthalt NSK Nürnberg, 23. Juni. Durch einen neuartigen Einsah der „ AdolfHitler-Freiplatzspende" wurde es in diesen Wochen ermöglicht, bedürftigen Künstlern , die pfer in der Bewegung bewährt sich als Vorkäm Er holungsaufenthal t in haben, einen Nürnberg zu verschaffen . Dies aub erdunUrl bil diente gleichzeitig auch der Weiter g und Förderung der eigenen Kunst der Teilnehmer. Die 40 Maler , Architekten , Bildhauer und Graphiker , die zu zwei Dritteln der SA . angehörten, gewannen durch Besichtigungen, Ausflüge und Besuche einen Überblick über das kulturelle und künstlerische Schaffen des Frankengaues und hatten selbst Gelegenheit, durch praktische Arbeiten ihre Kunst an den vielen Motiven zu erproben , die Nürnberg , Dinkelsbühl und Rothenburg ihnen boten. So verbrachten die Teilnehmer des Marschblocks „ Albrecht Dürer" bei ihren Gastgebern und der NSV., von der sie betreut wurden schöne Urlaubstage , die sowohl der Erholung wie der künstlerischen Arbeit dienten. Zum Abschluß konnten die Künstler in einem vom Gauleiter angeregten Wettbewerb ihre Kunst noch einmal an der bildhaften Widergabe des Frankentages auf dem Hesselberg beweisen, dessen Erlebnis sie in ihren Bildern festhielten. Dieser erste Versuch, die alte, aus der Kampfzeit übernommene Einrichtung der Freiplahspende für eine Gemeinschaft von Künstlern einzusehen, um ihnen das Erlebnis der Stätten deutscher Kunſt zu vermitteln , hat einen großen Erfolg gehabt , was vor allem in der freudigen Stimmung der Marschblock- Teilnehmer selbst zum Ausdruck kam .

Telegrammwechsel zwischen Dr . Scheel und Rosenberg Aus Anlaß der ersten studentischen Arbeitstagung in Heidelberg NSK Heidelberg, 23. Juni. Anläßlich der studentischen Arbeitstagung in Heidelberg sandte der Reichsstudentenführer Dr. Scheel an Reichsleiter Alfred Rosenberg folgendes Telegramm : ,,Achthundert studentische Führer grüßen Sie von der ersten Arbeitstagung des Deutschen

Studententums als den Künder und Wahrer der nationalsozialistischen Weltanschauung. Reichsleiter Alfred Rosenberg erwiderte : ,,Den in Heidelberg versammelten achthundert Studentenführern danke ich herzlich für die mir übermittelten Grüße und erwidere sie in der Überzeugung, daß der Nationalsozialiſtiſche Deutsche Studentenbund immer ein besonders aktiver Träger nationalsozialistischen Denkens und nationalsozialistischer Forschung bleiben wird.“

Die deutschen Seefahrer trauern Schwerer Autounfall des Abschnittsleiters Wejer-Ems des Amtes Seefahrt NSK Berlin , 23. Juni. Kurz vor Beginn der Arbeitstagung des Aus landsorganisation der Amtes Seefahrt der NSDAP. in Malente- Gremsmühlen erlitt der Abschnittsleiter Weser -Ems des Amtes Seefahrt und seine Unterabschnittsleiter einen schweren Autounfall . Alle vier Insassen des Wagens wurden schwer verleßt. Pg. Heinrich Oldenburg , Stu rmbannführer der Marine-SA. Bremerhaven , ist kurz nach dem Unglück sei nen schweren Verlegungen erlegen.

22 Jahre ,, Deutſcher Bund in Niederländisch-Indien “ Ver bindung von 1200 Deutschen mit Enge der Heimat NSK In diesen Tagen konnte der „ Deutsche Bund in Niederländisch - Indien“ auf sein 22jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlaß fand in Batavia eine Generalversammlung statt, bei der über die wertvolle Arbeit Deutschen Bundes “ in den vergangenen des schweren 22 Jahren Bericht erstattet wurde . Über 1200 deutsche Volksgenossen gehören heute dem „ Deutschen Bund in NiederländischIndien“ an, dessen Zentrale in Batavia mit den verschiedenen Niederlassungen bemüht ist, die geistige Verbindung mit der Heimat immer enger zu gestalten. Zahlreiche Gemeinschaftsveranstaltungen be= weisen, daß unter den Deutschen in Niederländisch- Indien ein vorbildlicher Zusammenhalt herrscht, dessen Pflege sich der Deutsche Bund in Niederländisch- Indien" zur besonderen Aufgabe gemacht hat .

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ationalsozialiſtiſche Brief and Drahtan | 4rift der Schriftleitung: Berlin 628 68, Jimmerte, 96, H. Herneut: 11 00 2 Berlag: Brang Tier Radi. 6. m. 1. §., Zentralserlag der RSDUB., Kindhen - Berlin id : Cher. Berlag , Berlin_69 68, ez zake 88. - Alle Zahlungen Rub nach In (Bokschedionto Berlin 4454) zu richten

✪ Partei -Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Welf; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber RSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher HauptIriftleiter Helmut Sandermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUS

24. Juni 1937

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NSK Folge 143

Erfolgreiche

44 - Borgeſchichtsforschung

Schaffung geſchichtlicher Pflegeſtätten - Wiederherſtellung_lebendiger Beziehungen zu den Werken der Vorzeit - Die bisherigen Ausgrabungen Von 44-Obersturmführer Prof. Dr. Langsdorff NSK Anläßlich der erfolgreichen Ausgrabungen der SS. bei Quedlinburg, bei denen die Gebeine Heinrich 1. entbedt wurden, veröffentlichen wir im folgenden grunde Jägliche Ausführungen über die Forschungs und Auss grabungstätigkeit der SS. und ihre bisherigen Erfolge. Prof. Dr. Langsdorff wird auch im Deutschen Kurzwellensender am 29. Juni zu diesem Thema Stellung nehmen. „Wir werden dieſe Grabungen, nicht etwa, weil wir der Wiſſenſchaft in irgendeiner Form Konkurrenz machen wollen, ſondern weil wir mit der Wiſſenſchaft zuſammen weltanschauliche Dinge suchen wollen, ganz konſequent fort: jegen ..." (der Reichsführer 66. am 2. Juli 1935 bei der Besichtigung der ersten SS.Grabung auf der „Erdenburg“ bei Köln). Das ist Geleitwort und Zielsetzung zugleich für den Einsatz der SS. in der Vorgeschichtsforschung. Damit ist auch schon die oft gestellte Frage beantwortet: Warum unternimmt die 66. Ausgrabungen? Die Wiederherstellung einer lebendigen inneren Beziehung zu den überlieferten Werten der Vorzeit ist mit Wort und Bild allein nicht möglich. Eine Ausgrabung aber ist die unmittelbare, mit allen Sinnen erfaßbare Berührung mit den wieder ans Licht gebrachten Häusern, Waffen und Geräten unserer Vorfahren. Sie erzwingt geradezu in jedem einzelnen die persönliche Erkenntnis, daß er selber auch nur ein der Zukunft verantwortliches Glied in einer sichtbaren Reihe von Menschen eines Volkes ist, dessen Schicksale wir unsere Geschichte und dessen Eigenschaften wir unsere Tradition nennen. Auf dieser Linie liegen die Aufgaben der SS.Ausgrabungen, die in engstem Einvernehmen mit der staatlichen Bodendenkmalpflege vorgenommen werden. In jedem deutschen Gau sollen die geschichtlichen Mittelpunkte wieder aufgesucht und ihr lebendiger Zusammenhang mit den Feier- und Gedächtnisstunden der Nation wiederhergestellt werden. Ihre Aufdedung erfolgt unter der tätigen Mitarbeit derer, die es direkt angeht, die in derselben

Landschaft leben, die vielfach die direkten Nachkommen dieser Vorzeitstämme sein mögen. Und wer nicht als SS.-Mann und Arbeitsmann bei der Grabung mittun kann, deſſen Anteilnahme wird von Woche zu Woche stärker, wenn er die Grabung besucht, die Funde sieht, die Erklärung hört. Dieses persönliche Erlebnis wird dann die Wurzel bilden für weitere Gedanken über die Bindungen an Land und Rasse. Das Ziel der SS.-Grabungen liegt also neben der selbstverständlichen wissenschaft= lichen Bearbeitung und Verbreitung der Ergeb= nisse in einer möglichst vollständigen Beteiligung aller Deutschen an der Wiedergewinnung, Erhaltung und Verwertung der geschichtlichen Zeugniſſe. Die tätige Mitarbeit der SS. an der Bodenforschung begann im Mai 1935 auf der „ Er denburg" bei Bensberg bei Köln. Es galt, einen Ringwall zu erforschen, der am Rande der Rheinebene auf einem mäßig steilen Hügel östlich von Köln liegt. Die Befestigung umzieht in dreifachem ovalen Ring die Hügelkuppe. Fast neuzeitlich wirkt dieses System der drei Stellungen hintereinander. Vor jeder liegt ein tiefer spigwindlig eingeschnittener Graben, der einen direkten Anlauf gegen die Welle unmöglich macht. Die Brustwehren auf den Wellen bestehen aus Blechwerk bei der vordersten Stellung, aus einer festen Palisadenwand, bei der mitleren und aus einer starken Spundwand bei der hinteren, obersten, an die außerdem noch innen ringsum laufend eine Art Kasemattenraum angebaut war, dessen flaches Dach den breiten Wehrgang hinter den höl= zernen Zinnen bildete. Die zweite Vorgeſchichtsgrabung, die durch die Schirmherrschaft des Reichsführers 66. ge= fördert wurde, zurzeit aber noch nicht abgeschlossen ist, hat die Freilegung eines ganzen germanischen Dorfes zum Ziele. Auf dem Bärhorst bei Nauen sind die

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NSK Folge 143 Bedingungen für diese Aufgabe günstig. Der Plak, ehemals eine Insel im Moor, ist bis heute nie wieder überbaut worden. Die Fundschicht liegt nicht tief, ihre Oberfläche ist nur durch Überacerung gestört, das Dorf hat nur kurze Zeit bis zum Aufbruch der hier siedelnden elf germanischen Stämme bestanden, es bietet sich also ein im ganzen einheitliches und flares Bild eines germanischen Gemeinwesens aus der Zeit kurz vor Beginn der Völkerwanderung, wie es gerade für diese wichtige Epoche des Aufbruchs in Deutſchland noch nirgends ſo vollfommen gefunden worden ist. Es ergaben sich hier außerordentlich wichtige Beziehungen zu germanischen Siedlungen in Holland und Niedersachsen mit den langgestreckten dreiſchiffigen Hallehäusern, den Urformen des niedersächsischen Bauernhauses, wie sie besonders in · den Wurtensiedlungen der Nordseemarschen ausgegraben wurden. Wenn erst das ganze Dorf freigelegt ist, werden sich noch deutlichere Aufschlüsse über das Zusammenleben dieser Gemeinschaft ergeben, dh. man wird hier erstmalig die sozialen Einrichtungen der Vorzeit und ihr Verhältnis zur Ge= famtheit der Siedlung studieren können. 3unächst sind in der Nähe des Dorfeingangs an einem freien Plah hinter den Palisaden drei große vieredige hölzerne Dorfbrunnen freigelegt worden.

Auch im deutschen Often, 50 Kilometer südlich von Elbing bei Alt - Christburg wurde auf persönliche Veranlassung des Reichsführers 66. im Herbst 1935 eine große Ausgrabung in Angriff genommen. Ein von Natur begünstigter Plaz, ein Hügel mit weiter Fernsicht in einem Bogen des Sorgebaches gelegen, hat seit dem frühesten Vordringen der Germanen über die Weichsel eine bedeutsame Rolle gespielt. In jener Frühzeit, vor fast dreitausend Jahren, haben hier erbitterte Grenzfämpfe mit den nach Osten zurückgedrängten baltischen Völkern stattgefunden. Nicht weniger als fünfmal find die mächtigen hölzernen Bollwerke, mit denen der Hügel befestigt war, in Flammen aufgegangen. Erst als Goten und Burgunden in einer fräftigen zweiten Welle die Grenze des ger= manischen Raumes weiter nach Osten vortrugen, tehrte Ruhe ein und anderthalb Jahrtausende lang bewohnten und umgaben friedliche Siedler den Burgberg. Heute noch stehen die Wälle bis zu 10 Meter hoch hinter tiefen Gräben. Bei der Ausgrabung wurden großesents rechte Schnitte hineingelegt, an deren Wänden die schwarze, mit Holzkohle durchsetzten Schichten, die in furzen Abständen übereinanderliegen, wie ein symbolisches Heldenmal von Sieg und Untergang die vorgeschichtliche Entwicklung widerspiegeln. Das Innere der Burg war stets bewohnt, eine hohe mit Scherben und Werkzeugen gefüllte Fundschicht und darunter Hausreste verschiedener Zeiten gibt davon Zeugnis. Reichs , des benachbarten Ein Zug des arbeitsdienstlagers Rosenberg übernimmt die schöne und verantwortungsvolle Aufgabe, die Grabung auszuführen. Damit erfüllt sich in idealer Weise einer der Programmpunkte der SS.-Grabungen : nicht die Wiſſen-

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24. Juni 1937 schaft als solche, sondern die deutsche Jugend soll der Hauptnußnießer dieser Arbeit sein. Wer mit Spaten und Schaufel Schulter an Schulter mit den Arbeitsfameraden einen ganzen Sommer lang die mannigfaltigen Spuren der reichen Vergangenheit seiner engeren Heimat aufdedt, der wird für alle Zukunft ein persönliches, auf eigenen Gedanken aufgebautes Verhältnis zu den Denkmälern der Vorzeit gewonnen haben. Reichsarbeitsführer Hierl nahm kürzlich selbst Gelegenheit, die Grabung zu besichtigen, und bewies damit ſein besonderes Intereſſe an der Erforschung der deutschen Vorzeit. Noch weit über die eigentliche deutsche Vorgeschichte hinaus in die Urgeschichte der Menschheit überhaupt führte eine Grabung des Reichsführers SS. in einer Höhle im Lontal (Württemberg) . Die Vermutung, daß es sich hier um eine Wohnstätte der Eiszeitmenschen handelte, bestätigte sich bei den Untersuchungen. Es fanden fich als Speiseabfälle die Knochen von Mammut, Renntier, Bison, Wildpferd, Höhlenbär und Schneehuhn. Die Benuzung der Höhle vor etwa 70 000 Jahren ist erwiesen durch zwei pracht volle steinerne Lanzenblätter jener Urzeit wie fie in gleicher Schönheit und vollendeter Technit in Deutschland noch nicht gefunden wurden. Das wichtige Gebiet der Alt-Steinzeitforschung wird der Reichsführer 66. auch weiterhin durch andere Grabungen erweitern und fördern. Auch unsere Kenntnis der frühdeutſchen Kultur des Mittelalters wurde durch SS.Grabungen bereichert. Einen Markstein der Ausgrabungsarbeiten der SS. bildeten die Grabungen in Quedlinburg , bei denen die Gebeine Heinrichs I. aufgefunden wurden. Nachdem mit der Ausgrabung solcher Plätze der wissenschaftlichen Erforschung Genüge getan ist, verfolgt der Reichsführer 66. mit der Pflege und Ausgestaltung dieser geschichtlichen Stätten Ziele, die über das bisher Übliche weit hinausgehen. Denkmalschutz" genügt nicht, es soll nicht dabei bleiben, mit Einzäunung und Gedenktafel ein Museumsstück in der Landschaft zu vermerken. Nein, es muß erreicht werden, daß diese Orte, an denen in früher Vorzeit das tätige Leben unserer Vorfahren pulſierte, auch von uns immer wieder aufgesucht werden, wenn wir uns zu einer Stunde des Gedenkens an das Erbe unserer Väter versammeln wollen. In solchem Sinne wird das gewaltige Naturdenkmal der Externsteine bei Detmold in einer Form wiederhergerichtet, wie es diesem Mahnmal frühester Verehrung höherer Mächte würdig entspricht. Und ebenso ist in dem „ Sachsenhain" bei Verden (Aller) durch die Aufrichtung von viertausendfünfhundert Findlingen eine Ge= dächtnisstätte geschaffen worden für die Blutzeugen im Kampf um die Selbständigkeit der niedersächsischen Art. Mit der tätigen Beteiligung an der Bodenforschung und mit der Herrichtung geschichtlicher Pflegestätten ist jedoch der Beitrag, den die Reichsführung SS. zur deutschen Vorgeschichtsforschung leistet, noch nicht abgeschlossen. Ebenso wichtig wie die Arbeit der Wissenschaft ist auch die Veröffentlichung und Verbrei-

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NSK Folge 143 Blatt 3 tung ihrer Ergebnisse in einem Rahmen, der dem Wert der Dinge angemessen ist. So trägt die Zeitschrift der SS., „ Das Schwarze Korps", mit programmatiſcher Beſtändigkeit die Errungenschaften der Forschung in Bild und Wort weit ins deutsche Volk. Für Verbreitung und Schulung innerhalb der Schußstaffeln sorgt das Rasse- und Siedlungs-Hauptamt. Auch in der Richtung des modernsten Lehrmittels, des Films , ist kürzlich ein Vorstoß gemacht worden, der zunächst ein Anfang und eine Anregung sein soll. Die Ausgrabung in Nauen bot den willkommenen Anlaß

24. Juni 1937 zu unserem Borgeschichtsfilm „ Deutsche Bergan genheit wird lebendig." Der Schirmherr der Grabung, Reichsführer SS. Heinrich Himmler, verfolgt die Arbeit mit reger Anteilnahme. Auch am Schluß dieses Überblics über die Arbeit der Schutzstaffeln für die deutsche Vorgeschichte soll wieder ein Wort des Reichsführers SS . aus seiner Kölner Ansprache stehen: Wir werden uns dieser Aufgabe mit derselben Zähigkeit wid men , mit der sich die Schutzstaffel allen anderen Aufgaben gewidmet hat."

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Eroberung der Schönheiten des Vaterlandes durch den Schaffenden Grenzen " - Zw nzl ſeand lie rziet „Un r He ei Drittel aller KdF.- Urlauberzüge gehen in Gre geb egt an den NSK Die meisten Urlaubszüge, das ist leicht festzustellen und entspricht durchaus den natürlichen Gegebenheiten, gehen von den Industriegebieten aus, also von den Gauen des Ruhrgebiets, von Sachsen, von Berlin usw. Das ist in der Entwicklung der KdF.-Reisen ſeit 1934 der Fall und wird sicher auch weiterhin so bleiben, trok der fortschreitenden Popularisierung der KdF.-Arbeit auch in weniger dicht besiedelten Gebieten. Was aber nicht von Anfang an so war und sich immer deutlicher als ein Erfolg starter inner, politischer Bedeutung herausschält, ist die Tatfache, daß ein Großteil der KdF.Züge in ausgesprochene Grenzlands gebiete fährt , und zwar sind das nicht weniger als zwei Drittel aller Urlaubszüge ! Wo es fich dabei um Gebiete des Fremdenverkehrs handelt, die seit jeher zu den beliebten und regelmäßig besuchten Reisezielen gehören, mag das nicht überraschen. Etwa in die oberbayerischen Alpen oder der Schwarzwald sind seit dem Beginn der KdF.-Reisen einem in Umfa e Urlauberzüge gerollt, und sie gro werßen den immerng zu den bevorzugten Landschaften rechnen können. Darüber hinaus jedoch hat Kraft durch Freude ftets zielbewußt darauf hingearbeitet, daß auch solche Landschaften besucht werden, die nicht zu den Standardgebieten des Reiseverkehrs gehören, die aber wegen ihrer Naturschönheiten den Bedürfnissen der körperlichen Erholung und der inneren Bereicherung in einem ebenſo starten Maße entgegenkommen. Mit Recht kann gefagt werden: Kraft durch Freude hat Deutschland überall , wo es schön ist , erobert , und schon manche Gegend ist durch die Urlauberzüge im Volte so populär geworden, daß auch der normale Fremdenverkehr sich augenfällig dorthin zieht. Diese Erschließung neuer Lands schaften hat für die Bewohner nicht nur einen großen wirtschaftlichen Wert durch beträchtliche Steigerung der Umsätze, durch notwendig werdende Neuanschaffungen und Erweiterungen der Unterkunftsmöglichkeiten, sons dern rein volkspolitisch gesehen wird damit

eine weitgehende Einbeziehung vieler abseits gelegener Gebi ete lebendigen in den St ro m de Volkslebens erzielt. Und da diese Gebietse zum großen Teil an den Reichsgrenzen liegen, ist damit von selbst eine bedeutende seelische Stärkung in der Bewältigung der besonderen Aufgaben verbunden. Nocnzl nie in h and früheren Zeiten haben sich die Gre e in schl Erz esischen Bergen, im gebirge und im den Bayerischen Wald so lebendig mit dem übrigen Reich eins gefühlt, noch nie ist ihnen an Ort und Stelle soviel menschliches Intereſſe zuteil geworden wie seit den letzten Jahren, da Hunderte von KdF.-Zügen aus allen Gauen zu ihnen kommen. Und auf der anderen Seite kann man ſagen, daß noch zu keiner Zeit im gesamten deutschen Volf das Verständnis für die Größe und die Wichtigkeit der Grenzlandaufgaben so positiv war, wie es heu t zutage durch die ungezählten Tausende von KdF.- Urlaubern ist. Der deutsche Arbeiter weiß heute, was die Grenze ist, er begreift mit feinem natürlichen Empfinden, um was es geht und wie tapfer jene Volksgenoſſen ſind, die trok zahlreicher Drangſale nicht von ihrem Stüdchen Erde an der Grenze laſſen. Wir wollen in diesem Zusammenhang beson= ders an die Eifel denken, jenes landschaft= lich so schöne Fledchen Erde in der Westmark, dessen Bewohner mit einem wenig ergiebigen Boden in hartem Kampfe liegen. 1935 begann Kraft durch Freude die friedliche Eroberung für den deutschen Arbeiter. Das Ergebnis waren zunächst immerhin fast 3000 Urlauber, die voll von starten Eindrüden landschaftlicher und menschlicher Art wieder nach Hause fuhren . 1936 stieg diese Zahl auf über 25 000 , also fast auf das Zehnfache ! Dabei find lediglich die KdF.-Fahrer gezählt, die eine ganze Woche und länger in der Eifel ihren Urlaub verbrachten, nicht die zahlreichen Kurzfahrten aus den benachbarten Gauen.

Man kann bei den KdF.-Reisen von einer Art Verlagerung der Reiseziele sprechen, nämlich von den allbekannten Ferien-

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RSK Folge 143 gebieten in weniger bekannte. Zwar sind die Züge an den Rhein, in die Alpen und an die See nach wie vor zahlreich und nehmen mit dem Wachsen der allgemeinen Beteiligung immer noch zu , aber wenn man sich in den Kreisen der KdF.-Urlauber richtig umhört, so kann man unter den Volksgenossen einen guten Zug kennenlernen : Viele von ihnen haben nun schon in den vergangenen Jahren die Hauptreisegebiete besucht und wollen nun auch das übrige Deutschland für sich entdecken, Man wird selten unter ihnen jene bürgerliche Behäbigkeit finden, die immer wieder in die gleiche Gegend treibt, weil es einem dort schon einmal gut gefallen hat. Nein, der deutsche Arbeiter ist wissens = und erlebnis hungrig , von ihm wird heute verlangt, daß er für sein ganzes Vaterland da ist, und da will er es in einer recht einfachen Schlußfolgerung auch ganz kennenlernen. So finden wir ihn außer in den schon genannten Gebieten zum Beiſpiel auch im Tal

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24. Juni 1937 der westlichen Saar, in Ostpreußen, im nördlichen Schleswig usw. Er will den Raum sehen und erfühlen, der ihm und seinem Volk zum Leben gegeben ist. „Das Herz einer Nation liegt nicht im geographischen Mittelpunkt , sondern an den Grenzen.“ Diese Formulierung Dr. Leys , zutreffend für das gesamte Leben unseres Volkes, gilt auch weitgehend für die inneren Kräfte, die in der Reisebewegung von Kraft durch Freude wirksam sind. Und wie diese ganzen KdF.-Reisen ein wesentlicher Bestandteil des heutigen deutschen Lebensstils find, ein Bestandteil damit unserer fort= geschrittenen sozialistischen Kultur, so erfahren fie auch ihren tiefen politischen Sinn ; denn Politik ist uns ja längst zum Gehalt unseres gesamten Lebens geworden, das seit jeher im tiefsten Seelengrunde die Einheit alles Denkens und Handelns wollte und sie nun endL. lich gefunden hat.

Der Henker bester Generalstabschef Streifzug durch die Moskauer Presse Der Wolf wieder im Schafspelz – Die letzten Verdrehungsmanöver NSK Die letzten Moskauer Blutbäder und die dadurch hervorgerufene innerpolitische Lage haben bisher nicht vermocht, in die verbündeten Mächte der UdSSR. an der Zuverläſſig= keit des roten Bündnispartners Zweifel zu sehen. Diese Mächte sahen zu , wie Stalin die Männer, die eben seine Vertrauteſten und die Vertreter der Sowjetunion nach außen waren, als gemeine Verräter und Verbrecher dem Henker übergab, sie erfuhren, wie in Moskau einer den anderen als „ niederträchtigen Hund“ entlarvte und ließen sich dennoch von Moskau immer sehr schnell wieder überzeugen, daß der Sowjetstaat aus diesem ,,Säuberungsprozeß“ nur noch gefestigter hervorginge. Seitdem Stalin, den die Angst vor Verschwörungen von Blutbad zu Blutbad treibt, nun auch den Bestand der sowjetischen Armeeführung um die Hälfte dezimierte und die Armee seines eben noch hochgepriesenen popu= lärsten Führers und Schöpfers der sowjetischen Kriegswaffe beraubte, da sind auch bei denen Zweifel über den Wert des sowjetischen Bündnispartners aufgestiegen, deren Glauben und Vertrauen bisher unerschütterlich zu sein schien. Dieses Vertrauen konnten auch die Zusicherun= gen aus Moskau nicht so schnell wieder herstellen, die besagten, daß die Sowjetarmee seit der Vernichtung ihrer Verräter „ mächtiger denn je" ſei. Hier fehlte natürlich auch nicht das ſattsam bekannte Ablenkungsmanöver, alle Schuld auf die Faschisten" abzuwälzen. Wie die Angeklagten der Trozkistenprozeſſe, die der Spionage für eine auswärtige Macht bezichtigt wurden, so wurde bekanntlich auch hier wieder den hingerichteten Kommandeuren vorgeworfen, im Dienst dieser auswärtigen Macht gestanden zu haben. Die übliche plumpe und fauftdicke Lüge, die durch die ständige Wiederholung

selbst bei den sowjetischen Zeitungsleſern an Wirkung einbüßt, die allerlei zu glauben ge= wohnt sind. Dieser Stimmungswandel bei den sowjetverbündeten Mächten, der sich in der Presse Frankreichs besonders deutlich widerspiegelte, konnte auch in Moskau nicht unbemerkt bleiben . Und so steht denn der jüdiſch-sowjetische Außenkommissar Litwinow-Findelstein wieder einmal vor der Aufgabe, alle die Fäden wieder zu festigen, die durch das Morden gelockert wurden, das sein Gebieter Stalin entfachte. Litwinow-Findelstein hat sich in Genf, wo er mit ständig lächelnder und friedfertiger Miene die Welt an die Friedensliebe der UdSSR. und an die sowjetische „ Demokratie" glauben machen wollte, eine solche Routine im Besänftigen und Beruhigen, im Lügen und Vorspiegeln falscher Tatsachen erworben , daß man nicht daran zweifeln kann, daß es ihm nicht schwer fallen wird, das Hinschlachten der roten Armee, führung als ein Zeichen wachsender innerer Stabilität und als einen Sieg des demokra= tischen Sozialismus zu deuten. Wir zweifeln auch nicht daran, daß der sowjetische Außenden eine engkommissar auch in jenem Fall da Stalin lische Zeitung als möglich sezte sich selbst als Troztist beschuldigen und eigen händig umbringen würde, feinen Augenblick zögerte, der Welt zu versichern, daß diese Tat den höchsten Triumph des Stalinismus in sich schließe. Daß Herr Litwinow-Findelstein seine Arbeit aufgenommen hat, merken wir an seiner verstärkten Beredsamkeit , die anläßlich des Besuchs des lettischen Außenministers in Moskau wieder sehr in den Vordergrund trat. Daß dieser Besuch Herrn Litwinow -Findelsteins sehr gelegen fam und er diese Gelegenheit benußte, um der

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NSK Folge 143 Welt die „ Grundsäße der ſowjetischen Außenpolitik“ ein übriges Mal darzulegen, ist selbstverständlich. Und es ist daher auch verständlich, wenn die Sowjetpreſſe die Rede Litwinow Findelsteins in größter Aufmachung herausstellt und das Blatt des Außenkommiſſariats, die „ Isweſtija“, diesen Beſuch zum Anlaß nimmt, um in einem Leitartikel diese „ Grundsäße" aufzuzeigen und zu schreiben: Die Grundsäge der sowjetischen Außenpolitik, die auf eine Sicherung eines allgemeinen und unteilbaren Friedens gerichtet sind und die sich auf die Anerkennung der Gleichberechtigung in den internationalen Beziehungen zwischen den großen und kleinen Staaten stüßen, haben sich mit dem Anwachsen der wirtschaftlichen und militärischen Bedeutung der UdSSR nicht geändert. " Während die ganze Welt das Grauen noch nicht überwunden hat, daß Stalin die Hälfte ſeiner Armeeführer hinmezeln ließ, hat Herr Litwinow-Findelstein nur ein Anwachsen der militärischen Bedeutung der UdSSR. bemerkt ! Der Henker ist für ihn der begabteste Generalstabschef. Um dieses Anwachsen der militärischen Bedeutung möglichst glaubhaft zu machen und um das Vertrauen des lettischen Gastes und der verbündeten

Mächte zur UdSSR. zu stärken, hat die gesamte Sowjetpresse eine bestellte Resolution aus der Fülle der bestellten Sympathiekundgebungen zum Moskauer Bluturteil an hervore ragender Stelle veröffentlicht, in der gefordert wird, eine Verteidigungsanleihe der UdSSR aufzulegen. Diese Scheinresolution ist eines der vielen Mittel, mit denen die Sowjets manövrieren und nach denen sie weiter krampfhaft suchen, um das erschütterte Vertrauen wieder herzustellen.

Moskau und die Komintern wissen nur zu gut: Je inniger die Freundschaft der Bündnismächte mit der Sowjetunion, je enger die Bündnisse werden, um so schneller wird sich die Voraussetzung für das blutige Ziel der Weltrevolution erfüllen, das die „Prawda“ ungeachtet aller sanften Flötenmelodien des Herrn Findelstein erst dieser Tage mit folgenden Worten umriß : „Die mächtige proletarische Revolution hat endgültig und unbestreitbar unter der Fahne der Partei von Lenin und Stalin über einem Sechstel der Erde den Sieg davongetragen. Unter dieſer Fahne wird ſie auch in der ganzen Welt ſiegen.“ v. Wr.

Die NSK Randbemerkung:

Zwiespältiges NSK Seit Jahren betonen die führenden Männer großer britischer Organiſationen, daß die Anbahnung eines freundschaftlichen Verhältnisses zwischen Deutschland und England nicht nur eine Notwendigkeit sei, die das verwandtschaftliche Verhältnis der beiden Völker bedinge, sondern zugleich eine Möglichkeit, die imstande ser, eine entscheidende Neu ordnung in Europa herbeizuführen. Darauf lassen zahlreiche Kommentare englischer Blätter und ernstzunehmender Zeitschriften schließen, die den beabsichtigten Besuch des Reichsaußenministers von Neurath als eine Tatsache von großer Bedeutung hingestellt haben. Es ist nicht zu bezweifeln, daß die beispiellosen Ereigniſſe des letzten Monats in Rußland nicht unwesentlich diese Meinung verstärkt haben. Denn bei näherem Zusehen ergibt sich, daß die „prokommunistische" Stimmung der Intellektuellen eine durch die übertrieben „ objektive" Haltung des offiziellen Londons vorübergehend aufgebluffte Stimmungsmache war, die durch jede konkrete Tatsache des russischen Zerfalls jeweils einen So sehr sich entscheidenden Schlag erfuhr. manche führenden englischen Parlamentarier bemüßigt gefühlt haben, den Willen des Nationalsozialismus zur Herbeiführung eines besseren Verhältnisses zwiſchen Deutschland und England in Zweifel zu ziehen, so steht auf der anderen Seite doch fest, daß der Erfolgsweg der nationalsozialistischen Regierung viele maßgebende Engländer für diesen Gedanken ge=

England wonnen hat, die vor 1933 einen derartigen Weg noch nicht für möglich hielten. So fann vielleicht hier schon gesagt werden, daß die „Erleichterung “, die heute die englische Presse wegen der Beschränkung Deutschlands hinsichtlich der spanischen Kontrollfrage auf ein Mindestmaß von Maßnahmen äußert, ein gut placiertes psychologisches Symtom ist, das man braucht, um die Haltung der britiſchen Regierung in dieser Frage nicht zu allzugroßen innerpolitischen Auseinandersetzungen führen zu lassen. Man fühlt sich erleichtert, daß Deutschland die Gleichgültigkeit des Herrn Eden gegen= über den deutschen Blutopfern, die für den internationalen Frieden gefallen sind , nicht durch gleiche Maßnahmen beantwortete. Schon in den letzten Wochen haben sehr ernst zu nehmende englische Presseorgane darauf hingewiesen, daß man endlich einmal in England damit aufhören müsse, bei der Frage des deutsch-englischen Ver= hältnisses zugleich auch von englischer Seite Probleme der deutschen Innenpolitik anzu= schneiden. Man hat es kaum vorher ſo klar ausgesprochen, daß die Gestaltung des politischen Lebens durch den Nationalsozialismus von Eng land her keineswegs kritisch beleuchtet werden. dürfe, weil diese ausschließlich Deutsch = lands Sache sei. Diese Hinweise waren nicht zuletzt an jenen Teil der konservativen Regierung gerichtet, der mit der weltrichterlichen Haltung Großbritanniens des 19. Jahrhunderts noch heute glaubt, ein ſubjektives Urteil über

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eine kontinentale Großmacht fällen zu können. Es ist nur zu verständlich, daß diese Stimmen. immer häufiger wurden, wenn man bedenkt, daß es nicht gerade politischer Weitsicht bedarf, um die Gefahren einer gespielten Objektivität gegenüber Sowjetrußland und dem bolschewiftischen Spanien doch allmählich zu erkennen und dagegen die Möglichkeiten abzuwägen, die eine ernsthafte Beurteilung des nationalsozialiſtiſchen Deutschland auch für England in sich schließen würde. Wie sehr diese Fragen auch innenpolitisch bes reits in England, sogar in parlamentarischer Hinsicht, eine Rolle spielen, erweist ein sehr aufschlußreicher Leitartikel der „ Daily Mail“ vom Donnerstag. In diesem Artikel werden die Niederlagen der englischen Arbeiterpartei in den Nachwahlen zum Parlament in den legten Wochen darauf zurückgeführt, daß diese Partei seine Interessen dadurch geschädigt habe, weil sie für das rote Spanien eintrat. Die englischen Wähler hätten, ſo erklärt das Blatt, für eine derartige Sympathie fein Berständnis aufweisen fönnen und hätten lieber konservativen Abgeordneten ihre Stimme gegeben, als durch Arbeiterpartei-Abgeordnete die Interessen Britanniens geschädigt sehen zu wollen. Muß es da nicht sonderbar erscheinen, wenn es ausgerechnet eine konservative Regierung ist, die sich so wenig mit der innenpolitischen Stimmung des Landes befaßt, daß sie nicht

Engste Zusammenarbeit mit dem Betriebsobmann Die DAF.-

24. Juni 1937

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NSK Folge 143

seit in den Behörden

NSK Nach dem Willen des Führers ist die Deutsche Arbeitsfront die Organisation der schaffenden Deutschen der Stirn und der Faust. Sie ist dafür verantwortlich, daß das Ziel die Bildung einer wirklichen Volks- und Leistungsgemeinschaft aller Deutschen erreicht wird. Diese Aufgabe ist so groß und für unser Volt von einer so unerhörten Wichtigkeit, daß alles daran gesezt werden muß, ihre Lösung sobald wie möglich herbeizuführen. Es ist von entscheidender Bedeutung, wenn jekt der Reichs- und Preußische Miniſter des Innern, Pg. Dr. Frick, an die nachgeordneten Behörden, Gemeinden, Gemeindeverbände und sonstigen Körperschaften des öffentlichen Rechts einen Runderlaß gerichtet hat, der die Zusammenarbeit der Hoheitsbehörden mit der Deutschen Arbeitsfront und dem Reichsverband der Deutschen Beamten regelt. Die gesetzliche Regelung sieht in öffentlichen

einmal imstande ist, die übelsten Piratenangriffe des bolschewistischen Spaniens auf deutsche Kreuzer, die in uneigennütziger Weiſe dem Frieden dienen wollen, in hinreichender Form zu ahnden? Vielleicht müssen erst bolschewistische Bomben auf britische Kreuzer ges fallen sein, um die gedanklichen Erwägungen des englischen Außenministers in dieser Hinficht zu beschleunigen. Erleichterung ? Für uns ist die Haltung der nationalsozialistischen Regierung selbstverständlich , weil auch London nicht verhindern kann, daß deren Maßnahmen sich immer in der Richtung bewegen, die den Frieden sichert und erhält. Wie weit die Bereitwilligkeit englischer Kreise geht, den Irrweg in der Spanienfrage zu erkennen , erhellt im übrigen noch aus der Stellungnahme des Erzbischofs von Canterbury, der auf der großen britischen Kirchenversammlung das Eintreten des Defans von Canterbury für den Kommunismus und das bolschewistische Spanien brandmarkte und dafür von den engliſchen Kirchenmännern reichen Beifall erhielt. Wenn die englische Kirche, deren Zwiespältigkeit nur zu oft zu Vorurteilen gegen den Nationalsozialismus geführt hat, wenigstens in einzelnen Fällen die Unmöglichteit der Haltung gegenüber Rotspanien erkennt, dann könnte das wohl auch zugleich ein Kennzeichen sein für Diplomaten, die nicht selten den geschlossenen Willen der deutschen Nation herausgefordert haben.

Berwaltungen, die Hoheitsbefugnisse ausüben, die Bildung von Vertrauensräten nicht vor. Reichsminister Dr. Frid wünscht daher, daß die Zusammenarbeit zwischen dem Behördenleiter oder Betriebsführer und dem Betriebsobmann der Deutschen Arbeitsfront besonders eng ist, da das Fehlen des Vertrauensrates auf diese Art und Weise ausgeglichen werden kann. Der DAF. Betriebsobmann fann dem Behörden= leiter Anregungen geben und Vorschläge machen, um so evtl. Unstimmig= teiten in der Verwaltung durch persönliche AusSprache zu beseitigen. Selbstverständlich bleibt der Grundsay bestehen, daß das alleinige Entscheidungsrecht dem Leiter der Behörden als Führer der Verwaltung zusteht. Der Minister erwartet aber, daß dem DAF. -Betriebsobmann, der seine Aufgaben in der Regel ehrenamtlich und neben seiner sonstigen Arbeit wahrnimmt, ſeine Tätigkeit in jeder möglichen Weise er leichtert wird. Reichsminister Dr. Frid stellt weiterhin fest, daß nur eine enge und vertrauensvolle Zusam menarbeit den Belangen von Partei und Staat gerecht wird. Nur so kann die Deutsche Arbeitsfront den ihr vom Führer gegebenen Auftrag erfüllen.

Drud: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK -Nachrichten

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Zu NSK Folge 143

Dank für Einſaß beim WHW. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt an Korpsführer Hühnlein NSK Berlin, 24. Juni. Der Reichsbeauftragte für das Winter= hilfswerk des deutschen Volkes, Pg. Hilgen = feldt , dankte Korpsführer Hühnlein für den Einsatz des Nationalsozialistischen KraftIn seinem fahrkorps beim Winterhilfswerk. Schreiben wies er besonders auf den unermüdlichen Sammeleifer des NSKK . hin sowie auf die gute Zusammenarbeit mit der Sozialabteilung des NSKK., durch die es ermöglicht wurde, daß sich das NSKK. auch bei der 4. Reichsstraßensammlung des WHW. 1936/37 in vorbildlicher Bereitschaft für diese Sammlung einsette.

Sonderzüge zu den Reichswettkämpfen der SA.

Eintrittskarten bei den SA.-Dienststellen NSK Berlin, 24. Juni . Zu den Reichswettkämpfen der SA, in Berlin vom 13. bis 15. August 1937 werden aus allen Teilen des Reiches für die an den Wettkämpfen teilnehmenden Zuschauer Sonderzüge nach Berlin mit einer Fahrpreisermäßigung von 622 vH. gefahren. Die Benuzung dieser Sonderzüge ist naturgemäß den Inhabern von Eintrittstarten für die Reichswettkämpfe der SA. gestattet. Eintrittskarten sind erhältlich bei den SA.Dienststellen der Gruppen, Brigaden und Standarten. Bestellungen werden auch durch die SA.Stürme angenommen. Die Benutzung von Sonderzügen bedingt den Erwerb der Eintrittsfarten-Blockhefte (für die drei Veranstaltungstage) . Die Eintrittspreise sind volkstümlich und bewegen sich in den Preislagen von RM. 1,80, 3,30, 3,90, 4,80 , 5 ,— und 7,— je Eintrittsblodheft. Solche Sonderzüge fahren voraussichtlich von Passau, Nürnberg, Hamburg, Frankfurt a. M., München, Mannheim bzw. Saarbrüden, Magdeburg, Düsseldorf, Hannover, Kiel, Bremen, Königsberg, Stettin, Dresden, Frankfurt a. D., Breslau, Stuttgart, Freiburg, Weimar, Dortmund, Koblenz bzw. Trier am 12. und 13. Auguſt Die genauen 1937 frühmorgens nach Berlin . Abfahrtszeiten können bei den_SA. -Dienststellen im Laufe des Monats Juli erfragt werden .

Gegen Spekulationen mit KampfzeitSchriftgut

Um ein Flugblatt Dietrich Edarts Stellungnahme des Hauptarchivs der NSDAP. NSK München, 24. Juni. Durch die Presse wird die Nachricht verbreitet, daß das Antiquariat Elkin Mathews in London das Flugblatt Dietrich Eckarts „ An alle Werktätigen" (1919) zum Preise von 25 Pfund anbietet und daß sich nur noch ein Stück im

24. Juni 1937 Hauptarchiv der NSDAP . in München befände. Dazu stellt das Hauptarchiv der NSDAP . in München, Barer Straße 15 , fest, daß es von dem Flugblatt sechs Stück besitzt. Die Preistreibereien mit nationalsozialistischem Schriftgut aus der Kampfzeit sind in keiner Form zu billigen. Die Volksgenossen werden gebeten, das geschichtliche Material aus der Kampfzeit dem Hauptarchiv zuzuweisen, das es wieder der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Gauſchule der DAF. in Thüringen eingeweiht Ansprache von Gauleiter Reichsstatthalter Saudel NSK Weimar, 24. Juni. In Georgenthal in Thüringen fand die Einweihung der Gauschule der DAF. Thüringen durch Gauleiter Reichsstatthalter Saudel statt. Nach einleitenden musikalischen Vorträgen erläuterte Gauobmann Triebel Sinn und Zweck der Gauſchule der DAF. Sodann ergriff Gauleiter Reichsstatthalter Sauckel das Wort zu einer Anſprache , in der er Den jahrtausendelangen Gramatiſchen Kampf der nordischen Raſſe um Sein oder Nichtsein überzeugend vor Augen führte und bewies, daß überall nur Leistung und Tüchtigkeit das entscheidende Moment sind, den Kampf des Lebens zu bestehen. Die deutschen Arbeiter müſſen ſich darüber klar sein, daß der Leiſtungskampf mit seiner Bedingung An der Spize bleiben" entscheidend ist über Sein oder Nichtsein. Unsere Aufgabe, die auch die der Gauschule sein müſſe, ſei, mit allen phyſiſchen und praktischen Mitteln der Leistung, der Gemeinschaft und der Führung zu dienen.

Bei den Kreisverbänden anmelden Starker Zustrom zum Reichsbund der Kinderreichen NSK Berlin, 24. Juni. Der Reichsbundesleitung des Reichsbundes der Kinderreichen, Berlin, gehen nach ihrem großen Reichstreffen in Frankfurt/M. in er freulich großer Anzahl aus allen Teilen Deutschlands direkt Anmeldungen zu. Es ist erforder= lich, die Anmeldungen ausschließlich an die Kreisverbände zu richten, die für die Aufnahme der Mitglieder zuständig sind. Geschäftsstellen der Kreisverbände des Reichsbundes der Kinderreichen sind an jedem Sitz der Kreisleitung der NSDAP. nachweisbar. auf Verleihung des Auch die Anträge "" Ehrenbuches der deutschen finderreichen Familie" sind ausschließlich an die Geschäftsstellen der Kreisverbände des RDK. zu richten. Die Schlußbearbeitung solcher Anträge erfolgt in Berlin, wo unter Leitung eines Fachmannes die gesamten Unterlagen vor der Verleihung des Ehrenbuches geprüft werden. Der Reichsbund der Kinderreichen soll zu der großen deutschen Blutauslejegemeinschaft des deutschen Kinderreichtums werden.

rud M Müller & Sohn KG.. Zweigniederlassung Berlin SW 68 Zimmerstraße 8

Korresponder Barteiationalsozialiſtiſche Brief and Drahtanlgrift der Schriftlettung: Berlin 61868, 3immer , 90, Hernout: 11 002 Berlag: Franz Chert Rad , 6. m. b. 5., Zentralverlag der RSDEP., Minchen · Berlin land : Cher.Berlag , Berlin 628 68, merkrak 88. lle Zahlungen Rub nach (Bolichedtonts Berlin 4454) u richten

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NGK

Breſſedienſt der NSDAP

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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Bei ; für bie Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrim , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt Ichriftleiter Helmut 6indermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

25. Juni 1937

Gauwirtſchaftsberater

Politischer Willensträger der NSDAP. in der Wirtschaft - Seine Aufgabe und praktische Arbeit Zum Abschluß der Hamburger Reichstagung NSK Die in Hamburg durchgeführte Reichstagung der Gauwirtschaftsberater (23. bis 27. Juni) widmete einen ganzen Tag ihrer reichen Veranstaltungsfolge der praktischen Arbeit, den die Gauwirtschaftsberater aus den einzelnen Gauen einzeln oder zu mehreren in einem Handels , Schiffahrts- oder Matlergeschäft verbrachten, um die Ars beitsweise und den Werktag des hanseatischen Handels und der hamburgischen Schiffahrt aus eigener Anschauung, gewissermaßen an der Quelle der praktischen Arbeit kennenzulernen . In dieser engen, praktischen Fühlung = nahme mit der Wirtschaft findet das große Bewegungsziel der wirtschaftspolitischen Truppe der NSDAP . Ausdrud, ihre ganze be= treuende und erzieherische Tätigkeit immer auf die Notwendigkeiten und Erfordernisse des Volkswohls abzustellen. Dieses, jedem Wirtschaftshandeln und Planen vorstehende Gesamtziel ergibt sich aus der Ere kenntnis heraus, daß die deutsche Wirtschaftspolitif, wie die Politik im Großen, im Dienſte der hohen Aufgabe steht, die Volksgemeinschaft zu begründen und innerlich zu befestigen. Das fann aber nur geschehen, wenn man eine wahrhaft Wirtschaft volksnahe schafft. Damit ist das Wesen und die Aufgabe des wirtschaftspolitischen Apparates der Partei, im besonderen der Gauwirtschaftsberater und ihrer Organe klar umrissen : Stets dort in Erscheinung zu treten, wo sich das Leben der Wirtschaft, das Wollen und Streben der Wirte schaftsmenschen neue Bahn bricht, nicht als Wirtschaftsbeamter einer Organisation, sondern als politischer Willensträger der NSDAP. Immer wird das Lehrbuch, aus dem jeder einzelne Mitarbeiter der Kommiſſion für Wirtschaftspolitik schöpft, das Leben selbst sein. Galt es vor vier Jahren, die völkische Arbeitsfraft restlos zum Einsatz zu bringen, ermahnte bereits vor eineinhalb Jahren an der Wende der Jahre 1935/36 der Leiter der Kommission

für Wirtschaftspolitik, Pg. Bernhard Köhler , 10 zur Rationalisierung der Arbeit - eine Forderung, die inzwischen zur staatspolitischen Aufgabe geworden ist , so steht heute die Forderung nach Erfüllung des zweiten Vierjahresplans und der weiteren Steigerung der Lebenshaltung unseres Volkes im Mittelpunkt. Hier wie dort ist es die Aufgabe der Gauwirtschaftsberater, die Kraft der Nation auf das große Gesamtziel auszurichten , auf eine Volkswirtschaft, die immer nur eine sozialistische sein kann, wie ja legten Endes Sozialismus, wirtschaftspolitisch be= trachtet, die Vollendung der wirklichen Volkswirtschaft bedeutet. Im einzelnen obliegt den Gauwirtschaftsberatern die Betreuung der Wirtschaft in ihrem Gaugebiet. Als politische Willensträger der NSDAP. ist es ihr Ziel, die Wirtschaft dem nationalsozialistischen mit Gedankengut zu durchdringen und die von ihnen betreute Wirtschaft im nationalfozialistischen Sinne zu fördern, ihr neue Wege zu erschließen und neue Kräfte in ihr auszu lösen. Das bedeutet, daß sie als Gefolgsmänner der übergeordneten politischen Entschlüsse die Garanten dafür sind, daß die Richtlinien der Gesamtpolitik des Führers und damit die politischen Ziele der NSDAP. auch auf wirtschaftlichem Gebiete durchgesetzt und sichergestellt werden. Aus ihrer verantwortungsvollen Stellung ergibt sich weiter, Störungen und Hemmungen in der Wirtschaft zu beseitigen und gegebenenfalls durch fördernde Eingriffe bedürftige Wirtschaftskreise zu unterstüßen. Eine solche Einflußnahme wendet sich sowohl an die Gesamtheit als auch an den einzelnen. Ihre vornehmste Aufgabe sehen die Gauwirtschaftsberater darin, die in der Wirtschaft tätigen Volksgenossen so zu schulen und zu erziehen, daß fie als Träger der Wirtschaft dienende Glieder des national = sozialistischen Staates sind, ihre wirtschaftlichen Aufgaben dementsprechend erfüllen und nicht Wirtschaft als „ Selbstzwed" ansehen

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RSK Folge 144 und ausüben. Die Wirtschaftsberater der Partei haben dahin aufklärend einzuwirken, daß jede einzelne gesegliche Wirtschaftsmaßnahme des Staates nur unter der gesamtpolic tischen Zielsetzung zu verstehen und dementsprechend von der Wirtschaft durchzuführen ist. Bei diesem schulenden und erziehenden Sektor ihrer Tätigkeit ist von besonderer Wichtigkeit, darüber zu wachen, daß der Nachwuchs in der Wirtschaft als kommender Träger der deutschen Wirtschaft in einheitlicher nationalsozialistischer Ausrichtung erzogen und geschult wird. Im weiteren obliegt es ihnen, die Aus - / wirkungen staatlicher Maßnahmen auf die Wirtschaft zu überwachen, diese an den Staat heranzutragen und von sich aus neue Möglichkeiten und Verbesses rungen anzuregen. Hier ist der unmit-

Dörfer ohne

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telbare Weg über die Kommiſſion für Wirtschaftspolitik gegeben, über den es jederzeit möglich ist, die wirtschaftlichen Angelegenheiten bis an den Führer heranzutragen und damit die wirtschaftlichen Sorgen und Anregungen des Gaugebietes an die entscheidende Stelle zu leiten und so das Material für etwaige gejezzgeberische Maßnahmen vorzutragen. Ebenso wie die Bewegung erst das deutsche Volt erfaßt und als Volkskörper gestaltet hat, jo wird auch die wirtschaftspolitische Truppe unaufhörlich von den großen Zielen der Bewegung geleitet. Dies erneut herauszustellen und praktische Arbeit in der Wirtſchaft und für die Wirtschaft zu leisten, war der Sinn der diesjährigen Reichstagung der Gauwirtschaftsberater in Hamburg, die unter dem Motto „ Wille zum Welthandel - Wille zur Seeschiffahrt" erfolg= reich durchgeführt wurde.

„ Hinterfront“

- Neue Aktion der Dorfverſchönerung Schmucke Dörfer am Rande der Autobahnen Worauf muß geachtet werden? NSK In seinen kürzlich herausgegebenen Richtlinien über den Fortgang der Dorfverschö nerungsarbeit fordert der Beauftragte für Landwirtschaft in der NSG. ,,Kraft durch Freude", Pg. Gutsmiedl , mit Recht, daß die Aktion in allererster Linie eine Ange = legenheit der Dorfbewohner selbst sein und bleiben muß. Nur, wenn jeder einzelne Dorfbewohner allerdings unter Berücksichti gung einiger grundsätzlicher Forderungen, die nun einmal notwendig sind ---- ſelbſt freie Hand in seinem Schaffenswillen behält, fann Ere sprießliches in der Verschönerung des Dorfes für die Gegenwart und eine organische Fortentwicklung in der Zukunft erreicht werden. Dorfverschönerung soll nicht eine einmalige Aktion bleiben, sondern soll auf ausdrücklichen Wunsch des Reichsorganisationsleiters Dr. Ros bert Ley ein jährlich erneut einsehendes Streben nach immer weitgehenderer Vervollkomm= nung aller sozialen, kulturellen und hygie nischen Einrichtungen des Dorfes sein. Wenn dabei auch grundsätzlich das unmittelbare Intereſſe aller Dorfbewohner gewahrt bleiben muß, so kann deshalb eine andere Frage, - die des äußeren Ansehens nicht ganz unberücsichtigt bleiben. Wir verschönern unsere Dörfer nicht, weil wir den Fremdenverkehr heben wollen, wohl aber haben wir dabei auf den Fremdenverkehr Rücksicht zu nehmen ; das heißt, wir haben dafür zu sorgen, daß jeder den un verfälscht richtigen Eindruck von der Aufbauarbeit der letten vier Jahre bekommt. Es ist unser gutes Recht, wenn wir gerade auch den Ausländer ſtolz das zeigen, was wir geschaffen haben, und es ist darüber hinaus unser Wille, ihn unsere Erfahrungen wissen zu laſſen. Wir haben nicht das mindeste Interesse daran, ängstlich unsere Ertenntnisse aus der praktischen Arbeit vor dem Ausland zu verschließen. Im Gegenteil : Reichsleiter Dr. Len hat immer wieder die völker-

verbindende Bedeutung der NSG. „Kraft durch Freude" hervorgehoben, und die Dorfverschöne rungsaktion ist eine Aufgabe der NSG. „ Kraft durch Freude" von nicht geringer Wichtigkeit. Wir denken in diesem Zusammenhang vor= nehmlich an die Autobahnen , die an vielen Dörfern vorüberführen. Gerade zu diesem Thema nahm der Beauftragte für Landwirtschaft in der NSG. „ Kraft durch Freude" in einem Gespräch eingehend Stellung: Wenn für uns auch grundsäglich der Gedanke der Hebung des Fremdenverkehrs nicht ausschlaggebend ist, so ist seine Ansicht, so ist doch ein derartiger Hinweis wertvoll genug , um größte Beachtung in der Arbeit draußer auf dem Lande zu finden. Und das betrifft nicht nur die Dörfer, die an den Reichsautobahnen liegen, sondern auch die in der Nähe der Hauptverkehrsstraßen und den wichtigsten Verkehrsstrecken der Eisenbahnen. Man braucht nur einmal, gerade darauf achtend, aufmerksam aus einem Abteilfenster herauszusehen, dann wird man zwar landschaftlich sehr verschieden immer wieder feststellen, daß die Dörfer von der Bahn aus oft unfreundlicher aussehen, als fie eigentlich sind. Sie zeigen sich gewissermaßen von ihrer schlechtesten Seite. Das ist auch ganz natürlich, weil die schönen Häuſerfronten nach der Straßenseite zu also dem Inneren des Dorfes - gebaut werden. Bei den Hauptverkehrsstraßen fällt dies nicht so ins Auge, weil diese meist durch die Dörfer hindurchgehen, dafür aber mehr bei den Reichsautobahnen . Wir werden in wenigen Jahren, wenn das Reichsautobahnnez schon geschlossener ist, mit einem gewaltigen Zustrom an Fremden zu rechnen haben, und die meisten dieser Fremden werden als eine der großen Sehenswürdigkeiten des aufstrebenden Deutschlands einmal mindestens die Straßen des Führers befahren wollen. Sie sollen unser schönes Deutschland sehen und

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NSK Folge 144 sollen als schöne Erinnerung das Bild unserer schmucken Dörfer mit in ihre Heimat nehmen. Wer häufig auf Autobahnen fährt, wird immer wieder Freude an deren Schönheit und an dem Blick in die Weite der Landschaft haben. Es ist oft, als ob man Stunden um Stunden auf dem Kamm eines Berges fährt, der überall hin einen Ausblick auf Hügel und Täler freiläßt. Es wirkt geradezu ernüchternd, wenn dann einmal ein Dorf auftaucht, das ganz und gar nicht in das Landschaftsbild hineinpaßt, weil man zu wenig Interesse für eine pflegliche Behandlung der Häuser und Gärten gehabt hat. Dagegen wird man erfreut ſein, eiwige Minuten später ein Dorf zu finden, das Wert auf Schönheit und Ansehen legt. Man empfindet dann unwillkürlich: „ Es müssen doch ganz andere, viel frohere und freundlichere Menschen in diesem Dorfe wohnen !" Was bei einigen Dörfern, die am Rande der Autobahnen liegen, besonders ins Auge fällt, find Häuser, die in das Dorf selbst nicht hineinpassen. Da hat sich dann irgend jemand mitten in einem Dorf, das fast ganz aus Fachwerkbauten besteht, einen Steinbaukasten ganz modernen, städtischen Stils hingesetzt. Ein anderer hat seinen Fachwerkbau überpust oder überstrichen. Im letteren Falle wird man im Laufe der Jahre leicht Abhilfe schaffen können, doch die Bauſünden vergangener Jahrzehnte werden nur sehr schwer zu beheben sein. Die einzige Möglichkeit zur Abmilderung dieser Günden wäre die Bepflanzung mit Mauerklimmer, Wein, Efeu oder Kletterroſen. Jedoch handelt es sich hier, im ganzen geſehen, um Einzelfälle, die nicht allzu störend wirken, wenn für Milderung gesorgt wird. In diesem Zusammenhang muß besonders die Aufgabe der Wiedererweckung landschaftlicher Farbsitten hervorgehoben. werden. Es ist nicht notwendig, daß die Häuſer der Dörfer in der Landschaft eintönig graue oder weiße, jedenfalls freudlose Farben tragen. Früher hat man auf Farbenpracht viel mehr Wert gelegt und viel Schönes geschaffen. Später besonders nach dem Kriege wurde

Jeder

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versucht, manches nachzuholen, und dabei hat man viel Geschmacklosigkeit gezeigt. In manchen Gegenden Deutschlands findet man aber heute noch ausgesprochene Farbfitten. Ein guter Anstrich ist kein Luxus, sondern eine Frage der Baustofferhaltung und Hauspflege. Es kommt vor allen Dingen darauf an, daß die Farben beispielsweise des Fachwerks, das man sehr häufig mit Ochsenblut und einer zusäglichen Lösung streicht, und der Fensterrahmen und Türen zueinanderpaſſen und nicht im Gesamtbild gesehen — unſchön wirken. Während der Bauer die einfache Schönheit der Bauweiſe ſehen und achten lernen muß, ist es Aufgabe des Handwerkers, des Malers, nach Beratung mit dem Bauern die Farbgebung zu wählen, die dem Haus und vor allen Dingen der Landschaft entspricht. Dabei muß in Zukunft jede kitschige Buntheit vermieden werden, die in der Systemzeit durch Mangel an Führung und Beratung oft genug deutlichste Beispiele dafür gab, wie man es nicht machen soll. Wichtig ist, daß jede verunstaltende Reklame , die von den Autobahnen so schön sichtbar — aber dennoch nicht erkennbar und darum wertlos ist fortfällt. Im übrigen gelten alle bekannten Richtlinien für die Dorfverschönerungsarbeit zur Lösung dieser Frage. Ein sauberes Dorf mit seinen Gärten, die von ordentlichen Zäunen oder Heden umgeben sind, mit Blumen an den Häuserfronten, gepflegten, weder verunstalteten noch vernachlässigten Bauten wird jederzeit vor prüfenden Augen be= stehen können. Schöne Dörfer am Rande der Autobahnen zu schaffen, ist genau so wichtig wie die Gestal= tung der Autobahnen selbst. Erst dann wird eine Autoreise durch Deutschland auf den Stra= Ben Adolf Hitlers zur reinen und großen Freude, ein wirklicher Genuß - und auch eine Entspannung sein. In diesen Wochen werden überall im Reich in der NSG. „Kraft durch Freunde" Gau- und Kreis-Arbeitsgemeinschaften eingesetzt, die auch diese Frage einer Lösung Br. näherzubringen haben.

verdächtig

Die Angstpsychose in der Sowjetunion — Stalin sucht weiter Sündenböcke Bilder aus dem Land des Terrors und Mißtrauens NSK Die blutigen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Sowjetcliquen und das ständige Ausbreiten der Schreckensherrschaft haben eine wahre Angstpsychose im Sowjetstaate ausgelöst. Auch die höchsten Würdenträger sind ihres Lebens nicht sicher ; denn wer fann wissen, ob er nicht als Troglist und Staatsfeind eingesperrt, verbannt oder gar erschossen wird. Die Verhaftungswelle im Sowjetstaate erinnert an die schlimmsten Zeiten aus den Jahren 1918 bis 1920. Jeden Tag bringen die Sowjetblätter Meldungen von politischen und sonstigen Verfehlungen der Sowjetbeamten, ohne Unterschied von Rang und Posten. Hunderte von ihnen werden wegen staatsfeindlicher

Umtriebe und Abweichungen von der berüchtigten Generallinie gemaßregelt, abgesett und verhaftet. Allen wird obendrein Verrat und trogtistische Sympathien vorgeworfen. Der in Mexiko lebende Trozki wird heute in Sowjetrußland als Schreckgespenſt_benußt, und sein Name verläßt nicht die Spalten der Sow= jetpresse. Nimmt es wunder, daß Sowjetuntertanen, die das Pech haben, Trozki zu heißen, flehentlich um Erlaubnis baten, sich einen anderen Namen beilegen zu dürfen ? Ge= wiß, Trogli" ist nur Pseudonym für Bronstein, aber die Angstpſychoſe iſt groß und die bolſche= wistische Polizei brutal. Die Moskauer ,,Iswestja" veröffentlichte mit Genugtuung eine lange

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NSK Folge 144 Liste ehemaliger „ Trogkis“, die den verabscheuungswürdigen Namen ablegten. Daß die Zeitung dadurch das ganze Sowjetregime blamierte, tam ihr nicht in den Sinn. Denn, wie kann man von geordneten Verhältnissen im Sowjetstaate sprechen, wenn das zufällige Übereinstim men der Beinamen vollauf genügt, um einen durchaus harmlosen Menschen in den Augen der roten Polizei zum Verräter werden zu laſſen. Man fragt sich nur, was geschieht, wenn irgendwelcher Bolschewistenführer Iwanow als Staatsfeind hingerichtet wird? Müssen dann alle unzähligen russischen Iwanows ihren Na men schleunigst ändern ? Die Frage wäre ein With, wenn die Sowjets nicht schon blutigere gemacht hätten. Die Angstpſychoſe wütet im gesamten russischen Volke und insbesondere in den Kreisen der Professoren und Fachleute, die schon wegen ihrer Spezialkenntnisse nicht so ohne weiteres die tatastrophale bolschewistische Mizwirtschaft billigen können. Die Sowjetherrscher machen eben dieſe Kreise für das ganze Unheil verantwortlich, um die Aufmerksamkeit des mit Terror unterdrückten Volkes von sich, ihrem Verſagen, ihrer Gier und ihrem Machthunger ab= zulenken. Die Sowjetpresse meldet, daß man ganze ,,troglistische Nester" in verschiedenen Hochschulen und Akademien entdeckt habe. Es folgt eine lange Liste von wissenschaftlichen Instituten. Man findet hier die Hochschulen für Rechtswissenschaften, Archäologie, Anthropologie, Völkerkunde, ja so= gar für mathematische Wiſſenſchaften. Den Vogel schoß aber die berühmte Sternwarte Bulkowo ab. Es wimmelte dort buchstäblich von Trottisten und sonstigen Saboteuren. Man fragt sich, was diese armen Astronomen mit Trokli und der ganzen Politik zu tun haben ? Ihre Augen schweben doch wirklich in höheren Regionen und ihre Gedanken sind auf min destens hunderttausend Kilometer von allen irdischen Dingen entfernt. Anscheinend haben fie den Stern Stalins nicht als den der ersten Größe oder ihn gar als einen schnell vorbei= huschenden Komet betrachtet. Ein besonderes Stüd leistete sich das Institut für Literatur, wo die wachsamen Bolschewistenſpitel eine Gruppe von „ Volksfeinden" entlaroten, an deren Spike „ ein Bandit und ein Oberschurke" standen. So behauptet wenigstens die Bolschewistenzeitung " Prawda". Was machte eigentlich so ein Bandit im Institut? Bestimmt hielt er tagsüber literarische Vorträge und nachts ging er mit Maske und Piſtole aus . . . Da man aber genau weiß, daß die Sowjetmachthaber ihre Gegner der schlimmsten Verbrechen bezichtigen, um sie vor den Augen des Volkes verächtlich zu machen, ist es gut möglich, daß der betreffende ,,Bandit" nichts anderes als ein biederer Profeſſor ist, der in Ungnade gefallen ist. Die Bolschewistin Kollontaj ſagte schon vor Jahren : „ Wenn man einmal in Mosfauer Zeitungen lesen wird, ich hätte silberne Löffel gestohlen, heißt es, ich bin in der Oppo= fition". Vorläufig ist Frau Kollontaj des Diebe stahls nicht bezichtigt und bekleidet den Ge= sandtenposten in Norwegen ...

Zu

der

blutigen

machtpolitischen

Ausein=

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andersetzung zwischen bolschewistischen Parteispigen, die ihre Ursache in dem gegenseitigen Mißtrauen machtgieriger und charakterloser Emporfömmlinge haben, gesellt sich die Angst vor den katastrophalen Folgen der roten Mißwirtschaft. Man beseitigt die Gegner und schiebt ihnen gleichzeitig die Schuld für die fläglichen Sowjetzustände in die Schuhe . Dieses Ablenkungsmanöver bildet seit vielen Jahren das Kernstück der bolschewistischen Taktit. Als Sündenböcke müssen dabei Sowjete führer dienen, die noch vor kurzem in aller Munde als Muster der marxistischen Unbeflect heit waren. Die Sowjetmachthaber sorgen dafür, daß die Außenwelt über die Reaktion im russischen Bolte nicht informiert wird. Die legten Ereig= nisse im Sowjetreich haben auch in manchen sonst sowjetfreundlichen europäischen Kreiſen eine heilsame Ernüchterung hervorgerufen.. Manche Salonbolschewisten haben plöglich ihren Glauben an die friedliche Entwicklung des Sowjetreichs und an die Phraſe von der Verwandlung in einen ordnungsmäßigen Staat: verloren : Der Bolschewismus richtet sich durch P. BT. [eine Schredensherrschaft selbst.

Stimme des Auslands

So lügt die Judenjournaille Heße eines rumäniſchen Judenblattes gegen den deutsch-rumänischen Studentenaustauſch NSK Nach einer Meldung der " Deutschen Tageszeitung", Kronstadt, veröffentlichte das rumänische Blatt " Bunavestire" vor kurzem die Nachricht über den deutsch rumänischen Studentenaustauſch , der vom Standpunkt einer deutsch-rumänischen Zuſammenarbeit auf wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiet wärmstens zu begrüßen sei. Was macht das jüdiſche Blatt „ Curiel Israelit" aus dieser sachlichen Meldung? In schamloser Weise versucht es bei den Lesern den Eindruck zu erwecken, daß durch die zeitweise Verwendung von wenigen reichsdeutschen Studenten in der Industrie der rumänischen Jugend die Erwerbsmöglichkeiten geraubt wer= den sollen. Den Hauptpunkt dieſer Hezmeldung bildet die verlogene Erklärung : „ Tausende von jungen Menschen, zu allen Opfern bereit, die die Verteidigung des Landes von ihnen fordert, sind bedroht von dem Verlust des Rechtes, sich eine Existenz zu schaffen, und auch ihre Kinder bedroht die Gefahr, die Reihen 66 der Verzweiflung zu vermehren . . .“ Die Deutsche Tageszeitung" bemerkt in einem Kommentar dazu : „, und das alles, weil einige deutsche Studenten für mehrere Monate in Bukarest in industriellen Betrieben praktizieren und durch ihre Kenntniſſe zum Aufblühen der rumänischen Wirtschaft beitragen." Das nationale rumänische Blatt, das über den Fall berichtet, kommt zu der Schlußfolgerung, daß zu einer solchen Infamie, wie sie in der Heze des jüdiſchen Asphaltblattes zu-tage tritt, eben nur ein Jude fähig ist.

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Erzieher

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neuen

Schlages

Bewährt in der Schule und im Lager Der neue Thr der Kameradſchaft und Volksverbundenheit Der pommerſche Generaläppell als Zeugnis NSK Es liegt in der Sinngebung des Nationalsozialismus, daß eine starke, eindeutige Erziehungskraft in ihm steckt, dessen Faktoren Ordnung und Disziplin sind und dessen Forde rung der Zucht bis in die kleinste Zelle des Volkskörpers getragen ist. Es war selbstverständlich, daß diese neue Erziehungsidee nicht von einer Erzieherschaft vergangener Prägung getragen werden konnte. Es mußte ein neuer Erziehertyp geformt werden. Diese Aufgabe wurde vom Führer dem NSLB . übertragen. In diesen vier Jahren des Aufbaues hat der Erzieher Gleichschritt mit dem Volk gefunden und steht heute in allen Gliederungen, Organisationen, Verbänden der NSDAP. als verantwortlicher Führer und als treuer Gefolgsmann . In der Ausrichtung der Haltung gingen die einzelnen Gaue des NSLB. ihre eigenen Wege. Der Gau Pommern hat sich ganz der Form des Lagers und dem Marsch der Kolonne verschrieben. Man ging von der Voraussetzung aus, daß Vereinssitungen formende Kraft nicht in sich tragen, daß aber echte Kameradschaft durch die harten Erziehungsformen der SA. gebildet wird. Wochen endschulungen der Kreise und drei Wochenlehrgänge im Gauſchulungslager des NSLB . in Misdron übernahmen diese neue Aufgabe. Hier konnte der Gefolgsmann auch nicht in Zivil antreten, sondern die gleiche Uniform eines Lageranzuges gab schon das äußere Bild für eine geschlossene Gefolgschaft. Auf den Großtundgebungen der Reichswaltung, Frankfurt 1934 und Bayreuth 1936, wurde die Haltung des pommerschen Erziehers unter Beweis ge= stellt. 1935 rief die Gauwaltung zu einem großen Zeltlager in das Seebad Heringsdorf auf, zu dem die gesamte pommersche Erzieherschaft antrat. Damals mußte dieses Lager unter ganz primitiven Verhältnissen durchgeführt werden. Doch der straffe Verlauf ließ erkennen, daß der neue Erziehertop in seiner flaren und disziplinierten Haltung da war. Es ist der Wunsch des Gauleiters Pg. Schwede-Coburg, daß alle zwei Jahre dieses Gaulager wiederholt wird. Darum hat er in diesem Jahre zum Generalappell der pommerschen Erzieher vom 25. bis 30. Juni aufgerufen. Hier wird der pommersche Erzieher Rechenschaft ablegen über den Erfolg seiner Arbeit an sich selbst und zeigen, daß die Wochenendschulungslager , die Gauschulungslager in Misdrog und Neustettin, die Reichstagungen und Heringsdorf 1935 nicht umsonst waren. Zwei Kurſe des Gauſchulungs-

lagers Midron übernahmen als Vorkommando die umfangreichen Aufbauarbeiten für 25 Großzelte und die 120 Meter lange Halle der Ausstellung Schule und Luftfahrt", deren Bodenfläche allein 3000 Quadratmeter umfaßt. Vom rohen Fichtenstamm bis zum fertigen Be lag wurden alle Arbeitsvorgänge vom Erzieher selbst ausgeführt. So stand er in diesen Wochen als Zimmermann und Transportarbeiter, als Schipper und Planierungsarbeiter, getreu seinen Mann und erledigte diese neuen Arbeiten mit der gleichen Selbstverständlichkeit, als wenn er vor seiner Klaſſe ſtand.

Neue Wege wurden auch in der Feiergestal tung beschritten, die Kraft und Lebensbejahung zur Voraussetzung haben. So werden wir in diesem Lager die Erzieher nicht nur als diſziplinierte Gemeinschaft ſehen, sondern sie als Träger heimatlich deutscher Kultur erleben. In einer Ehrenhalle pommerCher Erzieher wird sein künstlerisches Schaffen zum Ausdruck kommen und eine Zeichenausstellung Stettiner Schulen wird die Arbeit der Gemeinschaft zeigen. Doch was wäre der Erzieher ohne die Ver bundenheit zu der Gesamtheit unseres Volkes. Diese Verbundenheit zu seinem Schicksal und zu seiner Wehrhaftigkeit wird durch die Reich se ausstellung des Deutschen Zentralund Erziehung für Institute9 Unterricht " Schule und Luftfahrt" sowie durch die Vorführungen der Wehrmacht dokumentiert. Die Höhepunkte des Generalappells liegen in den Großkund gebungen auf der Feierstätte im Walde von Heringsdorf. Hier sprechen führende Männer des Reiches, wie Reichsminister Rust , Reichsleiter Frank , Gauleiter Streicher , Reichswalter Wächtler und Gauleiter Schwede Coburg und weiten den Blick des Erziehers für die großen politischen Aufgaben, die das deutsche Volk heute zu erfüllen hat. Gipfeln wird der Generalappell in einer Schlußkundgebung, bei der das Festspiel „ Erzieher zum ewigen Deutschland“, von Erich Colberg, Altdamm, zur Aufführung gelangt. Der pommersche Erzieher bekennt sich zu dem Heroismus unserer nationalsozialistischen Weltanschauung und zu den großen Erziehern des deutschen Volkes, von Hermann dem Cherusker angefangen, über Widukind, Heinrich dem Löwen, Friedrich dem Großen, bis zu unserem großen Volksführer Adolf Hitler, und weiß, daß dieses Bekenntnis nicht nur vor Deutschland, sondern vor der ganzen Welt abzulegen iſt.

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NGKWochenschau

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NSV

Sonderdienſt Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Grenzlandnot und Tat RSV .- Arbeit an Deutſchlands Oftgrenze Eine Fahrt durch die Grenzmark Bosen-Westpreußen NSK Es ist ein eigenartig Ding um Grenzpfähle. Jeder Binnendeutsche sollte wenigstens einmal in seinem Leben an solch einem Grenzstein gestanden haben. Ein seltsames Gefühl : zu wissen, daß „jenseits" dieser Schranken ein anderes Staatswesen mit völlig andersgearteter Verwaltung, anderen Uniformen, mit anderen Sitten und Gebräuchen, an vielen Stellen auch mit anderer Sprache beginnt, daß an jenen Mertzeichen das Hoheitsgebiet des Vaterlandes plöglich zu Ende ist, wirkt beklemmend. Eine Mauer ist da - unsichtbar und doch unübere steigbar! Grenzland ist Schicksalsland, und Grenzbewohner zu ſein bedeutet oft genug ein schweres Geschick. Besonders dort, wo jene Grenzsteine eines Tages plöglich zu wandern begonnen haben, wo jene unsichtbare, aber unübersteigbare Mauer an anderer Stelle neu errichtet worden ist und nun früher zuſammengehörige Gebiete wie mit einem scharfen Messer zertrennt hat ! Und jenes Messer hat dann auch Beziehungen zwischen Menschen zerschnitten, die bisher aufeinander angewieſen waren, enge wirtschaftliche Beziehungen sind plöglich zerstört, Handel und Wandel vielfach vernichtet. Not, bittere Not, zieht dann in das neue Grenzland ein . * Diese Gedanken wurden wach, als wir nach der Grenzmark Posen-Westpreußen fuhren, um die Arbeit der NSV . in jenen Gebieten kennenzulernen. Denn nirgends ist in Deutschland die soziale Betreuung der Volksgenossen dringender geboten, als im Grenzgebiet. Hier wächst fie zu wahrhaft volkspolitischer Bedeutung. überwältigend fast ist die Fülle der Eindrücke. Schon die Landschaftsbilder zeugen von der wirtschaftlichen Lage der Bewohner. Da wechseln prächtige Wälder mit stillen Seen, wogende Getreidefelder ab mit kümmerlichem Sandboden, auf dessen Feldern der Wind graue Staubwolken aufwirbelt. Uns intereſſieren aber vor allem die Menschen jener Landstriche und ihre seelischen und wirtschaftlichen Nöte. Grenzbewohner sein, heißt Kämpfer sein. Hartes Schicksal schmiedet den Willen zu hartem Stahl. Und so erwachsen diesem Boden auch Männer, die ihr Schicksal zu meiſtern verſtehen, Männer, die damit aber auch in der Lage sind, ihren Volksgenossen wahre Helfer zu sein. Ist es da ein Wunder, daß gerade hier die NSV . Menschen gefunden hat, die ihre Aufgabe mit einem wahren Fanatismus anpacken, der Bürg= schaft bietet für einen vollen Erfolg ? Es ist erstaunlich, welche Fülle von ſozialen Einrichtungen in der Grenzmark des Gaues

Kurmark der NSV. in den wenigen Jahren seit der Machtübernahme buchstäblich aus der Erde gestampft worden ist ! Wie anders sprechen doch persönliche Eindrücke als trockene Berichte und tote Zahlen ! Überall in Städten und Dörfern treffen wir Kindergärten mit fröhlichen Kinderscharen, betreut von Hortnerinnen, denen man die Liebe zu ihrem Beruf, die Freude über den Erfolg ihrer Arbeit an den leuchtenden Augen ablesen kann. Ob in dem herrlichen Schloßpark von Zanzhammer, Kreis Landsberg a. d. W., ob im Schulhof von Schloppe oder in den ländlichen Gehöften der Kreise Deutsch-Krone und Flatow - überall hatte man das Gefühl : diese Jugend, das werdende neue Geschlecht, wird in vorbildlicher Weise betreut, hier werden deutsche Menschen herangebildet. Eine besondere Bedeutung, vor allem im Hinblid auf den Vierjahresplan, bes figen die zahlreichen Erntekindergärten. Die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion, die Sicherstellung unserer Ernährung erfordert jede einzelne Hand. Unbesorgt können jegt auch die Mütter bei der Einbringung der Ernte mithelfen, sie wissen ihre Kleinkinder in den Erntekindergärten in bester Obhut ! Eine besondere Hochachtung aber nötigte den Besuchern die aufopfernde Tätigkeit der NS.> Schwestern in den ländlichen Bezirken ab. Ihre Arbeit erfordert eine unendliche Hingabe an ihren schweren Beruf. Oft 20 bis 30 Kilometer weit muß die NS .- Schwester täglich ihren Be= zirk auf ausgefahrenen Feld- und Waldwegen durch mahlenden Sand bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zurücklegen, bald Kranken-, bald Säuglingspflege leisten, Ratschläge sanitärer und hauswirtſchaftlicher Art erteilen. Nicht zu unterschätzen ist auch die seelische Be= treuung der ländlichen Bevölkerung, und helle Freude spiegelt sich in den Zügen einer solchen NS.-Schwester, wenn wieder einmal eine der von Natur doch stark mißtrauischen und schwer zugänglichen Bauers- und Landarbeiterfrauen Zutrauen gefaßt hat und nun selbst kommt, um sich Rat zu holen ! Die Kreisleitungen der NSV. scheuen aber auch keine Mühen, um den NS .-Schwestern ein wirklich wohnliches Heim zu schaffen, was bei der auf dem Lande herrschenden Wohnungsnot oft recht schwer fällt.

* Es würde den Umfang dieses Artikels sprengen, wollte man die Arbeit der NSV . , wie sie sich auf dieser Grenzlandfahrt dargeboten hat, ausführlich schildern. Erwähnt sei hier nur noch, daß in Schönlanke von der NSV . eine Heimindustrie in künstlerisch wertvollen Holz-

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1 drechslereien und in Handweberei ins Leben gerufen worden ist. * In solch mustergültiger Weise arbeitet dort oben in der Grenzmark die NSV. gemeinsam mit den anderen Parteiorganisationen. Grenzlandschicksal schweißt zusammen und legt besons

dere Verpflichtungen auf. Es ist wirklich schade, daß man nicht einen der unausrottbaren Mederer oder übelwollenden Ausländer an der Hand nehmen kann, ihn dort hinführen und ihm zurufen kann: Siehe, das ist das neue Deutschland, so arbeitet die NSV. in der Grenzmark ! M. P.

Im Kampf gegen Großmuttermethoden:

Die NS . - Schweſter in der Gemeinde Wir besuchen eine NS.- Schweſternſtation – Nicht nur Krankenpflegerin, ſondern Hüterin der Geſundheit – Im Mittelpunkt der Aufgaben: Die erbgeſunde Familie NSK Bisher gab es Schwesternſtationen anderer Verbände nur in ſolchen Gemeinden, die wirtschaftlich gut gestellt waren und auch gute Verkehrsverbindungen besaßen. Im nafionalsozialistischen Staate geht man den umgelehrten Weg und errichtet in den ärmſten unserer Gemeinden NS.-Schwesternſtationen. Wir besuchten eine diefer Stationen auf dem Lande und ließen uns von der NS.-Schweſter über ihre Arbeit berichten.

durch die Art ihrer Arbeit am besten dieſen Zielen dienen kann. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Pflege und Betreuung der erb gesunden Familie. Sie muß bes strebt sein, durch unermüdliche Arbeit in der Gemeinde, in der Mütterhilfe und am Kranten-

Langsam fahren wir durch das kleine Dorf, das nicht allzu weit von der Grenze entfernt liegt. Vor einem ſauberen Häuschen mit einem Schild „NS.- Gemeindeschwesternstation" halten wir. Da kommt auch schon die NS.-Schwester Schwester Anneliese, wie uns der mitfahrende - und öffnet das kleine Kreisamtsleiter erklärt — Hoftor. Der Kreisamtsleiter stellt uns der Schwester vor, die uns dann in ihr behaglich eingerichtetes Heim führt. Bei einer Taſſe Kaffee berichtet sie, von uns hin und wieder durch einige Fragen unterbrochen, über ihre Arbeit und über die Aufgaben einer NS.Schwester überhaupt.

Die Konkurrenz ausgeschaltet

„Vor vierzehn Monaten habe ich hier in aber ohne dieſem kleinen Dorf angefangen rechte Vorstellung, wie sich die Praxis gestalten würde. Und so waren die ersten Wochen ein Suchen und Tasten nach dem Weg in die Gemeinde. Uns NS.-Schwestern war es längſt geläufig geworden, daß Krankenpflege nicht mehr der hauptsächlichste und wesentlichste Teil unserer Arbeit sein durfte. Um jenes Neue und Große zu verwirklichen, dazu mußten wir wohl alle eine andere Einstellung zu unserem Beruf und vor allem zu unseren „ Nächsten“ haben. Und wir haben uns gänzlich von dem Vergangenen gelöst. Tief beglückt und frohen Herzens ziehen wir Schwestern im braunen Kleid hinaus in die entferntesten Täler und entlegenſten Ortschaften als Pioniere und Sendboten einer großen und herrlichen Arbeit. Gibt es wohl etwas Schöneres , als Beraterin , Betreuerin und Helferin des deutschen Menschen und Hüterin seiner Gesundheit zu sein ? Wir sind aus der nationalsozialistischen Bewegung unseres Volkes hervorgegangen. Hieraus ergibt sich auch unsere Aufgabe, mitzuhelfen an der Verwirklichung der Ziele und Ideen des Nationalsozialismus, mitzuhelfen am Aufbau einer wirklichen Volksgemeinschaft. Die NS.-Gemeindeschwester ist nun diejenige, die

NSK Die Nationalsozialiſtiſche Volkswohlfahrt unterhält in allen Gauen des Reiches zahlreiche Müttererholungs- und Kinderheime, in denen Mütter und Kinder bedürftiger Familien vier Wochen zur Erholung weilen dürfen. Diese Erholungsheime unterstehen erfahrenen Heimleiterinnen, denen nicht nur die Betreuung der Erholungsbedürftigen obliegt, sondern auch die Wirtschaftsführung, der Einkauf der Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände für die Heime. Der Bedarf wird am Ort gedeckt, denn das Hilfswerk „Mutter und Kind“ sieht davon ab, die notwendigen Dinge etwa im großen von auswärts zu beziehen. Durch den Einkauf am Ort tommt die volksgemeinschaftliche Orts= verbundenheit zum Ausdruck, denn die kleinen Geschäftsleute in den fleinen Orten haben es oft nicht leicht. In einer idyllischen Gemeinde befanden sich nun zwei Lebensmittelgeſchäfte, von denen der Inhaber eines Ladens nichtarisch war. Da es selbstverständlich ist, daß die NSV. die Spen= den und die Sammelgroschen des Volkes nicht zum Juden trägt, war der Volksgenosse der einzige Lieferant des Heims. Als nun eines Tages der Jude weggezogen war und ein Volksgenosse seinen Laden übernommen hatte, stand die Leiterin des NSV.-Heims vor einer ſchwierigen Entscheidung, als der neue Geschäftsinhaber sich auch um die Lebensmittellieferun= gen bewarb. Als Nationalsozialistin wußte sie sich zu helfen. Sie empfahl dem neuen Bewerber, sich mit dem bisherigen Lieferanten ins Benehmen zu sehen und sich mit ihm zu einigen. Sie sollten beide beweisen, daß sie im Sinne echter deutscher Volksgemeinschaft zu handeln verstünden. Bereits am nächsten Tage erklärten ihr die beiden Geschäftsleute, daß sie sich dahin verständigt hätten, jede Woche abwechselnd zu liefern. Sie haben im volksgemeinschaftlichen Sinne gehandelt, indem sie die Konkurrenz ausschalteten und sich freiwillig verständigten. Sbt.

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RSK Folge 144 bett Eingang in die Familie zu finden und die Achtung und das Vertrauen aller Teile der Bevölkerung zu gewinnen. Schon die gesunde deutsche Familie bedarf als Keimzelle unseres Volkes einer dauernden und umfassenden Betreuung. Denn Gesundheit ist die Voraussetzung für jede positive Arbeit. Die NS.-Schwester umfaßt mit ihrer Arbeit alle Altersgruppen . Am wichtigsten ist jedoch die Betreuung der Mutter als verantwortlicher Träger der Gesundheit der Familie. Deshalb sorgen wir, daß die Mütter die amtlichen Beratungsstellen aufsuchen und auch die Einrichtungen des Hilfswerkes "Mutter und Kind" in Anspruch nehmen. Wir haben die Pflicht, alle gesundheitlich Gefährdeten zu erfassen und unter Heranziehung aller zuständigen Stellen für Hilfe zu sorgen, sei es durch Maßnahmen, die eine ausreichende Ernährung und eine ge= sunde Lebensführung sicherstellen, oder sei es durch Einleiten einer Hilfsaktion durch die NSÚ. (Zum Beiſpiel Kinderlandverſchickung oder Müttererholung .) Die NS.- Schwester hat weiter die Aufgabe, Krankheiten und Leiden im Anfangsstadium zu beobachten und rechtzeitig zu melden. In diesem Stadium find noch im menschlichen Körper die Reservekräfte vorhanden, die er zur Genesung gebraucht. Was die Säuglingspflege anbe= langt, so haben wir dabei gegen althergebrachte ,,Großmuttermethoden" anzufämpfen und die

Das ganze

Grünhoff, die Gauſchule der NSV . in Ostpreußen NSK 3m Samland, nur drei Kilometer von der Ostsee entfernt, liegt mitten in einem herrlichen Park ein Schloß, dessen ältester Teil zwischen 1670 und 1680 bereits erbaut wurde. Der Große Kurfürst hatte es sich als Jagd= schloß an eine der schönsten Stellen unseres Bernsteinlandes hingebaut. Manch große Jagd mag dort ihren Abschluß gefunden haben, und in den verschiedenen „ geheimen Tabakkollegien" mögen wichtige politische Dinge beraten und Entschlüsse gefaßt worden sein. Nach den Freiheitskriegen erhielt der Feldmarschall Bülow von Dennewitz als Anerkennung für seine Verdienste, besonders in der Schlacht von Waterloo, dieses Schloß als Staatsgeschenk vom König von Preußen. Es wurde dann von der Familie von Bülow bewohnt, bis es im Februar 1936 die Gauamtsleitung der NSV. pachtete und als Schulungsstätte für ihre Amtswalter und Amtswalterinnen einrichtete. Troß des Alters eignet sich das Schloß mit seinen großen und hellen Räumen sehr gut für seine neuen Aufgaben. Hier haben sich schon über 1400 Volksgenossen und Volksgenoſſinnen in 10- bis 14tägigen Lehrgängen geistige Anregung und Kraft, aber auch förperliche Entspannung und Stärkung für ihre weitere Arbeit geholt. Es erübrigt sich, über den Dienst in der Gauschule in Grünhoff be= sonders zu berichten. Er ist genau so mustergültig wie in allen Schulen der Bewegung.

Kleinkinder und Säuglinge an Licht, Luft und Sonne zu gewöhnen. Dies ist oft ein harter Kampf. Auch in der Ernährungsfrage der Erwachsenen sowie der Kinder kann die NS.-Schwester durch aufklärende Vorträge viel erreichen und schaffen. Sehen Sie, wenn wir verantwortungsbewußt an all diese Aufgaben herangehen, dann werden. wir die wichtigste Aufgabe der NS.-Schwester, in der Gemeindearbeit und Volksgemeinschaft aufzugehen und so den Glauben an Deutschland und an den Führer zu festigen, bald erfüllt haben. Langsam und stetig wachsen wir in dieſe Aufgaben hinein, und es wird bald die Zeit kommen, wo wir uns dem deutschen Menschen unentbehrlich gemacht haben werden. Wo die nationalsozialistische Schwester ein Mittelpunkt im Gemeindeleben sein wird. Selbstlos und opferbereit , natürlich und froh wird sie im nationalsozia = listischen Geiste die Not abwenden und Lebensfreude weden und er = halten. Und ich habe mich in den vierzehn Monaten meiner Tätigkeit schon mit großem Erfolg in die Herzen meiner Betreuten hineingearbeitet“. Viele von ihnen können ohne die Schweſter Anneliese nicht mehr auskommen . Sehen Sie, das ist es, was mich so froh und zuversichtlich macht, was mir meinen Beruf so lieb und A. M- r. wert sein läßt !"

Bolk hilft mit

Die besondere Aufgabe Grünhoffs liegt darin, allen Lehrgangsteilnehmerinnen die Bedeutung unserer NSV.-Arbeit im deutschen Schicksalsland Ostpreußen eingehend vor Augen zu führen . Die Geschichte Grünhoffs, die von einer großen Vergangenheit fündet, kann dabei ständige Mahnung sein für alle, in Ostpreußen das Bollwerk gegen den Osten zu sehen NSV. lindert die Not im Neuſtettiner Unwettergebiet NSK Unmittelbar nach der verheerenden Unwetterkatastrophe, die vor wenigen Tagen einen Teil des Kreises Neustettin in Pommern heimsuchte, wurde von Vertretern der Partei und des Staates eine Besichtigung der am stärksten betroffenen Gemeinden vorgenommen. Der Unwetterschaden ist so vernichtend, daß die meisten Besizer in den betroffenen Gebieten in diesem Jahre weder Halmfrucht noch Hackfrucht ernten werden. Außerdem sind die Viehweiden, Kleefelder und Wrukenpflanzungen derart versandet und zerstört, daß auch das notwendigste Viehfutter fehlt. Nachdem bereits durch die Kreisbauernschaft die Nachbarn der Betroffenen zur Gemeinschaftshilfe aufgerufen wurden, damit diese durch Abgabe von Gespannen, Hilfskräften und Futtermitteln alles versuchen, um wenigstens noch einen Teil der nicht gänzlich zerstörten Felder neu zu bestellen, hat nunmehr die Gauamtsleitung der NSV. zur Linderung der unmittelbaren Not einen Betrag von 10 000 RM. zur Verfügung gestellt. Diese

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RSK Folge 144 Summe soll in erster Linie dazu dienen, den schwer betroffenen Kleinbauern, die leider zum größten Teil durch keine Versicherung geschützt find, Lebensmittel und Brotgetreide zur Verfügung zu stellen . Dieses Beispiel einer sofortigen Hilfeleistung durch die NSV. zeigt wieder einmal, daß das deutsche Volk niemanden im Stiche läßt, der unverschuldet in Not gerät. Es ist aber darüber hinaus auch eine ernsthafte Mahnung für jeden Bauern, sich rechtzeitig durch die dafür geschaffenen Versicherungen einen Anspruch auf vollen Ersatz seines Schadens zu verschaffen .

Bernau am Chiemsee erhält den Musterkindergarten der Reichsnährstandsſchau NSK Wohl der größte Teil der Besucher der 4. Reichsnährstandsausſtellung in München hat bei der Besichtigung der Lehrschau „ Gesundes Landvolk" den Eindruck gewonnen, daß die Heranbildung eines gesunden Landvolkes mit eine der Hauptaufgaben des nationalſozialiſtischen Staates ist. Angefangen von der Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit und der Mütterberatung, bei der die NS.- Schwesternschaft und die NSV. einen hervorragenden Anteil haben, geht de Kampf um ein gesundes Landvolk über die Befämpfung der Tuberkuloſe zur Ausnutung von Licht, Luft und Sonne. Anschaulich wurde dies alles dargestellt. Freudige Bewunderung der Beschauer erregte aber auch der neben dem Schwimmbad und der Lehrschau „ Gesundes Landvolk“ von der RSV. aufgebaute Erntekindergarten . Dieser prächtige, sehr praktisch und hübsch eingerichtete ,,Musterkindergarten" sollte den Ausstellungsbesuchern zeigen, wie die Mütter, die in der Landwirtschaft tätig sind, in ihrer Arbeit entlastet und ihre Kinder in guter Obhut seelisch und körperlich betreut und erzogen werden. Es ist der Stolz der NSV., diese Kindergärten zu einem Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft zu machen. Insgesamt werden im Gau München-Oberbayern im Laufe des Sommers etwa 40 neue Ernte-Kindergärten eingerichtet. Der Musterkindergarten, der auf der Reichsnährstandsausstellung zu sehen war, ist inzwischen in Bernau am Chiemsee wieder aufs gebaut worden und hat dort seinen ständigen Wirkungsplatz gefunden, zur Freude der strah= lenden Bernauer Jugend und der dankbaren Bernauer Eltern.

Kindergarten für Schifferkinder NSK Eine Einrichtung der NSV., die man nicht überall findet und die in ihrer Art wohl zum erstenmal in Deutschland vorhanden sein. dürfte, wird ein Schifferkindergarten sein, der in Wanne-Eickel am Rhein-Herne-Kanal von der NSV. geschaffen wurde. Der Zweck dieser Einrichtung ist, die Schifferlinder für die Dauer des Aufenthaltes im Hafen von den Schleppkähnen herunterzunehmen und zu be= treuen. Die NSV. hat mit dieser Maßnahme die Frage der Betreuung der Kinder der in diesem Hafen befindlichen Schifferfamilien ge= löst. Der Besuch ist sehr gut. Übrigens kann hierbei von einem „ internationalen" Kinder-

garten gesprochen werden, da hier nicht nur Kinder deutscher Schifferfamilien, ſondern auch Kinder holländischer, belgischer und französischer Nationalität betreut werden. Die ausländischen Schifferfamilien haben sich bereits sehr lobend über diese Einrichtung ausgesprochen.

In vierzehn Tagen 49 Kindergärten eröffnet NSK Im Gau Saarpfalz bestehen heute 248 Ernte- und Dauerkindergärten der NSV. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres bestanden nur 112 Kindertagesstätten. Zwischen diesen beiden Zahlen liegt die Ar= beit eines Jahres mit einem Aufstieg von. 120 v5. Es ist ein Beiſpiel dafür, wie die ſaarpfälzische NSV. im Sinne des Vierjahresplanes zur Entlastung der Landfrau und zum Schutze unserer Jugend gegen gesundheitliche Schäden und dergleichen eingreift. Allein in dem Zeitraum vom 1. bis 15. Juni sind in der Saarpfalz 43 Ernte- und 6 Dauerkindergärten neu errichtet worden.

Ein Brief unserer Zeit NSK Der NSKK.-Mann F. B. aus Königs: berg verbrachte durch die Adolf-Hitler-Freiplatspende seinen Urlaub im schönen Thüringen . Kurze Zeit nach diesem Erholungsurlaub schrieb er uns einen begeisterten Brief, den wir hier im Auszug wiedergeben. • Vorbei ist die schöne sorgenloſe Urlaubszeit, vorbei ist die herrliche weite Reise durch wunderschönes deutsches Land, die mir durch Kameradschaftsgeist und Gemeinschaftssinn ermöglicht wurde. Meine Gedanken gehen zurüd. Graue Alltagssorgen fallen von mir ab, klar und ungetrübt erheben sich in meinem Innern jene Freizeitſtunden, die ich im Lande meiner Vorfahren, in Thüringen, verleben durfte. Wieder sehe ich Städte und Dörfer an meinem Auge vorüberziehen, wieder sehe ich Burgen und Zinnen in luftiger Höhe, fruchtbare Länder, Weiden, Wiesen und der. -- Berlin, Leipzig, Erfurt, Gotha ziehen vorüber, dann ist das kleine Städtchen Schlotheim in Thürin gen erreicht. Ich sehe mich in den engen winkligen Gaſſen meinem Quartier zustreben, wie wird es sein? Welche Menschen werde ich antreffen? Nur kurze Zeit brauche ich mich mit diesen Gedanken zu quälen, denn in meinen Gastgebern, dem Ehepaar F. L., lernte ich sehr bald wirklich reizende Menschen kennen, die sich alle Mühe gaben, mir meinen Aufenthalt in ihrem Hause so angenehm wie nur möglich zu gestalten. Herrliche Stunden verlebte ich, kurz gesagt, ich gehörte mit zur Familie und nahm an allem teil ... Um mich meinen Gastgebern irgendwie gegenüber erkenntlich zu, zeigen und ein Andenken an meinen Aufenthalt zu ſchaffen, richtete ich ihnen in ihrem Garten einen kleinen Springbrunnen ein . . . Nach außen hin nahm ich mit einigen Kameraden vom dortigen NSKK. Fühlung. Einmal nahm ich am Sturmdienst teil. Viele Ausflüge unternahm ich in die nähere Umgebung .. Viel zu schnell flogen die Tage dahin und allzu bald kam der 66 Tag der Abreise heran . . .

Druck: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

NSK -Nachrichten

Zu NSK Folge 144

Im Kampf um Deutſchlands Ernährungsfreiheit Darré zur Erntehilfe der Studenten NSK München, 25. Juni. Reichsbauernführer Darré würdigt mit folgenden Worten den Einsatz der Studenten für die Erntehilfe : Durch die Erzeugungsschlacht leistet das deutsche Bauerntum seinen Beitrag im zweiten Vierjahresplan. Die Einbringung der Ernte erfordert die tatkräftige Hilfe weitester Kreiſe. Durch die studentische Erntehilfe wird das deutsche Studententum seinen ernsthaften Willen beweisen, im Kampf für Deutschlands Ernäh rungsfreiheit durch seine eigene Arbeit mit zuhelfen. Stabschef Luze in Gelsenkirchen, Göttingen und Magdeburg Kundgebungen und Wettkampftage der SA.Gruppe Mitte NSK Berlin, 25. Juni . Im Rahmen des in Gelsenkirchen stattfindenden Gautreffens des Gaues Westfalen-Nord der NSDAP. spricht Stabschef Luze am 26. Juni anläßlich der großen Kundgebung auf der Glückauf-Kampfbahn . Am Abend nimmt der Stabschef an der 200-Jahrfeier der GeorgAugust-Universität in Göttingen teil. Am Sonntag finden die Wettkampftage der SA.Gruppe in Magdeburg mit einem Appell vor dem Stabschef statt. Die Neugestaltung Groß-Hamburgs Umfaſſende Sanierung der Wohnviertel vorgesehen NSK Hamburg, 25. Juni. Wie der Gauamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt, Senator Allwörden, mitteilt, iſt

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im Rahmen der Neugestaltung Groß-Hamburgs eine weitere großzügige Sanierung der Wohnviertel vorgesehen. Das Sanierungsprojekt wird auf 70 bis 80 Millionen Reichsmark Kosten veranschlagt .

Telegrammwechsel zwischen dem Reichsſtudentenführer und Reichsminiſter Dr. Frank Aus Anlaß der studentischen Reichsarbeitstagung in Heidelberg NSK Heidelberg, 25. Juni. Anläßlich der studentischen Reichsarbeitstagung in Heidelberg hat der Reichsstudentenführer Dr. Scheel an Reichsminister Dr. Frant im Namen der in Heidelberg angetretenen Studentenführer ein Begrüßungstelegramm gesandt. Reichsminister Dr. Frank dankte in einem Antworttelegramm und wünschte den Führern des wissenschaftlichen Nachwuchses für ihre Aufbauarbeit besten Erfolg.

Ausstellung neuer Siedlungstypen Verwendung heimiſcher Bauweiſen und Baustoffe NSK Würzburg, 25. Juni. In Würzburg hat die Planungsabteilung des Gauheimstättenamtes während des Gautages eine Ausstellung veranſtaltet, in der an Hand von Modellen, Photos und Plänen in schulungsmäßigem Aufbau eine Reihe von Siedlungstypen dargestellt werden. Es kam besonders darauf an, die Verwendung heimischer Bauweisen und Baustoffe im Siedlungsbau anſchaulich zu machen.

Drud: M Müller & Sohn KG. Zweigniederlassung Berlin SW 68 Zimmerstraße &

Nationalſozialiſtiſche Brief • and Drahtan |4rift der Schriftleitung: Berlin 628 68, Zimmer , 80, IL. Gernruf: 11 00 2 Berlag: Franz Cher Rad )., 6. m. 1. Zentralverlag der REDIB., Rinden - Berlin erſand : Cher.Berlag , Berlin 625 18, 311 Era 88. - Elle Zahlungen Rub nach (BoklicheClonts Berlin 4464) _zu_richten

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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für bie Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dz. Otto Dietrich , Retchspressechef ber RSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. [chriftleiter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUT

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NSK Folge 145

Über

ParteiKorreſpondenz

26. Juni 1937

Studierzimmer hinaus

Die Parole des Studententums : Arbeiten und bekennen - Nach der Heidelberger Tagung NSK Die Reichsarbeitstagung 1937 des Sinne kann nur durch eine gemeinsame Arbeit StudentenDeutschen Nationalsozialistischen von Studenten, Dozenten und Professoren erreicht werden. bundes und der Deutschen Studentenschaft in Die Studentenschaft mit der selbstlosen Heidelberg ist der Beginn eines neuen Abin der Geschichte des deutschen schnitts Kameradschaft als Grundlage jeglicher Arbeit wird auch weiterhin ihr möglichstes tun , alle Studententums. In vier Tagen ernster Arbeit haben sich die deutschen Studentenführer sämteinsatzfähigen Kräfte der Hochschule zu einem Blod wissenschaftlicher Arbeit und licher Hoch- und Fachschulen Deutschlands unter Kampfes zusammenzu= politischen verantwortungsbewußter Führung des alten schweißen. Unter nationalsozialistischer Führung nationalsozialistischen Kämpfers Dr. G. A. wurde endlich die Einheit des deutschen Scheel Klarheit über die zu gehenStudententums hergestellt. Dieselbe Führung den Wege geschaffen. Erfrischend war die wird ihr Augenmerk darauf richten, daß die offene Sprache, erfreulich das Maß der Selbst= Studenten über Laboratorium und Studierfritif. zimmer hinaus die Augen offen halten für ihr Der deutsche Student will als wiſſenſchaftringendes Volk. licher Arbeiter und politischer Kämpfer in Studenten und Studentinnen, die das Glück vorderster Front stehen. Es gibt keine haben, in dieser Zeit der Entſcheidungen zu Aufgabe der Hochschule, die das Studententum studieren, können keine bedeutendere Aufgabe nicht als dienendes Glied der Volksgemeingestellt bekommen als die, dazu beizutragen, daß schaft sieht. So hat die deutsche Studentenschaft die nationalsozialistische Revolution als erstes auch keine eigene ſtudentische Uniform, weil sie und einiges ihren Sinn erfüllt. Daß es dem keine Formation an sich ist. Die Uniform des jungen Studententum mit der Erfüllung seiner deutschen Studenten ist die der GliedeAufgaben Ernst ist, beweist das ausgezeichnete rungen der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei. Deutschen Ergebnis des Reichsberufswettkampfes der Bei studentischen Jugend. nationalsozialistischen Kundgebungen und AufDie Tagung ist vorbei. Sie gab neue Kraft märschen, bei denen die studentischen Kameradzu neuem finnvollem Tun, das klar vorgezeichnet schaften auftreten, tragen sie das einfache ist. Den Worten folgt die Tat. Die Parole Braunhemd mit der vom Führer verliehenen Arbeiten , politischer aber lautet : Armbinde. Soldat werden und die Fahne der Den Univerſitäten im Dritten Reich sind geBewegung tragen. Das große Endziel waltige Aufgaben gestellt. Die Hochschule, für bleibt ein einheitliches, vom Nationalsozialisdie ein Großteil der Mitverantwortung auf mus getragenes, dem Führer bedingungslos erden Schultern der jungen Studentenschaft ruht, G. S. gebenes deutsches Studententum. fann die legtmalig gebotene Bewährungsprobe nur bestehen, wenn sie und ihre Glieder zutiefst erfüllt sind von dem Geiste nationalsozialiſtiſcher Dänische Juristen bereisen Deutſchland Weltanschauung. Die voraus = Zeit Auf Einladung des NS.-Rechtswahrerbundes segungsloser Wissenschaft ist vorNSK Berlin, 26. Juni. bei. Es gibt keine Wissenschaft, die nicht ge= Auf Einladung des NS.-Rechtswahrerbundes tragen ist von einer Weltanschauung, von einem unternimmt der „ Juristforbundet" in Kopen= Glauben, von einem Wollen. Leben und hagen vom 4. bis 11. Juli eine StudienDenken des alten und des jungen Wiſſenſchaftreise durch Deutschland. An dieser Studienlers, des Professors und des Studenten, muß fahrt, die unter der Leitung des stellvertretenden aus einem Stück sein. Die Erneuerung der Präsidenten des „Juristforbundet", des Reichsdeutschen Hochschule in stetigem Antrieb zur gerichtsanwalts Dr. C. Ballhausen steht, universitas politicarum im besten nehmen 35 führende dänische Juristen teil.

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RSK Folge 145

Hier ist

die Jugend

26. Juni 1937

gut

aufgehoben

Die Sommerlager der Hitlerjugend Rach welchen Grundſäßen werden fie geleitet? Erholung in der Zeltgemeinſchaft Sorgen und Bedenken unnüß ! Sommerlager: Das Wort wurde Begriff für die Urlaubsgestaltung der deutschen Jugend. Angelegt nach Gefichtspunkten von Zweɗmähigkeit und Schönheit, ragen auch jezt wieder in allen Gauen die Zeltburgen der HI. empor. Der Hauptreferent im Organisationsamt der Reichsjugendführung, Bannführer Seidel , gab einem Schriftleiter der NSK ein umfassendes Bild von den Grundsäzen, nach denen auf Grund der mehrjährigen Erfahrungen die Lager in diesem Jahr durchgeführt werden,

NSK An den schönsten Plägen der deutschen Landschaft, dort, wo sich Wiese, Wald und Wasser zu einer harmonischen Einheit zusam= menfinden, wo aber auch die vielfachen Vorbedingungen verkehrstechnischer, wirtschaftlicher und sanitärer Art erfüllt sind, ist der rechte Ort für ein Zeltlager der HI. Schon früh beginnt die Auswahl der Pläge, und mit den Erfahrungen der letzten Jahre werden alle Schwierigkeiten beiseite geräumt. Die einheit= lichen Grundsäge, die vom Organisationsamt der Reichsjugendführung hierfür zusammengestellt wurden, gaben dabei die Gewähr , daß alles nur menschenmögliche bei der Auswahl des Plages berücksichtigt wurde. Eines Tages rollt dann das „ Vorkom = mando“ an, um aus unförmigen Säcken leuchtende Zelte erstehen zu lassen ! Fahnenmaſte werden aufgerichtet, und all die techniſchen Einrichtungen, die zur ordnungsgemäßen Durchführung des Lagers unerläßlich sind, werden geschaffen. Wenn alles fertig ist, die Feldküchen rauchen und sich ein braungebranntes Volk auf der Wiese tummelt, ſtellt jeder fest : Hier ist unsere Jugend gut aufgehoben ! Wer aber denkt dann noch an die mühseligen Vorbereitungen, wer ermißt dann noch die vielen Sorgen, die mit dem Aufbau des Lagers verbunden waren. Es ist auch nicht der Jugend Art, darüber viele Worte zu machen, aber dennoch interessant, einmal einiges abseits des sich jest reibungslos abwickelnden Tagesprogramms zu erfahren. Besonders die Eltern geht es an , die ihre Kinder oft nur mit Bedenken für zwei Wochen entbehren, die im Dienst und in der Lagerdisziplin die Erholung gefährdet sehen oder sonstwie gesundheitliche Befürchtungen hegen. Die Vermeidung größerer Anstrengungen und eine ständige ärztliche Überwachung sind in jedem Lager längst eine selbstverständliche Angelegenheit geworden und tragen dazu bei, den Aufenthalt zu einer wirklichen Erholung zu gestalten. Hier in freier Natur, im Kreis gesunder, gleichgesinnter Kame= raden findet der Junge die höchste Erfüllung seines Urlaubs. Hier wird vieles von dem unmittelbar erlebt, was der Nationalsozialismus an Ideengut formte ; --- hier in der Zelt= gemeinschaft herrschen wirklicher Sozia = echter , lismus , verbunden mit In freudiger Lebensbej a hung. einer solchen Gemeinschaft vertiefen sich die weltanschaulichen Grundsäge, auch wächst hier jene Naturverbundenheit, die gottlob in jedem Deutschen schlummert.

Es bedarf keiner Erwähnung, daß die Mannschaft im Lager für die großen Fragen der Nation besonders aufgeschlossen ist. Ein Lagerund Fahrtenmaterial des Amtes für weltanschauliche Schulung der Reichsjugendführung wurde auch in diesem Jahre den Lagerführern als Anleitung für ihre Erziehungsarbeit zuſammengestellt. Der starke Erlebnisgehalt der die vornherein von gewährleistet Stoffe geistige Sammlung. Schon in der Tageslosung kommt jeweils das Thema der Schulung zum Ausdruck. Die körperliche Ertüchtigung , die einen besonderen Teil des Tagesplanes ausmacht, erstreckt sich insbesondere auf die Erfüllung der Bedingungen für das H3.Leistungsabzeichen. Auch die letzten Jungen. werden in diesem Sommer die Auszeichnung für vielseitige Fähigkeiten zu erringen suchen und damit den Beweis von zielbewußter Ausbildung erbringen. Da es hierbei auch manchmal eine Schramme oder Beule abgibt, steht in jedem Lager ein Arzt mit einem Stab von ausge = bildeten HI. - Feldscheren zur HilfeErnstere Erkrankungen sind leistung bereit. selten und werden gegebenenfalls sofort in einem Krankenhaus der Umgegend behandelt. Der Kreisamtsarzt ist ebenfalls regelmäßiger Gast im Lager. Ihm obliegen vor allem die Untersuchung des Trinkwassers und die Prüfung der sanitären Anlagen. Auch die Verpflegung wird ständig überwacht und mit derselben Sorgfalt, Sachkenntnis und Liebe zubereitet wie daheim bei Muttern". Der Bärenhunger ist eine sprichwörtliche ,,Eigenschaft" aller Lagerinsassen ; doch ist auch die Frage der Verpflegung in vollem Umfange gelöst. Es gibt überall mehr als aus reichend und gut zu essen. Es bedarf auch wohl keiner Erwähnung, daß die Fettver sorgung in Zuſammenarbeit mit den zuständigen Stellen gesichert werden konnte. Doch nichts geht über die eigene Anschauung. Jeder Volksgenosse hat in den Besuchsstunden Gelegenheit, das Lager zu betreten, alles in Augenschein zu nehmen und auch ein bißchen von der Freude heimzutragen, die hier so üppig gedeiht. Aus eigener Kraft schuf sich die Hitlerjugend ein ihr gemäßes Erholungswerk. Ganz nüchterne Fragen des Alltags waren es, die gelöſt werden mußten, um der Lagerbesaßung einen Urlaub zu gewährleisten , der ihrem Wunsch entspricht und auf den sie einen Anspruch hat. Feierstunden unter der Fahne, die Kameradschaft am Lagerfeuer, eine flotige Nachtübung und zäher Kampf um die sportliche Leistung, alles das klingt dann unter Verantwortung be= währter Führung und Betreuung zusammen in dem Erlebnis, das diese Generation für ein Jahr der Arbeit mitnimmt in den Betrieb und in die Werkstatt. Hans Schildt.

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Hier ist

die

Jugend

26. Juni 1937

gut

aufgehoben

Die Sommerlager der Hitlerjugend Rach welchen Grundfäßen werden fie geleitet Sorgen und Bedenken unnüß ! Erholung in der Zeltgemeinſchaft Sommerlager: Das Wort wurde Begriff für die Urlaubsgestaltung der deutschen Jugend. Angelegt nach Gesichtspunkten von Zwedmäßigkeit und Schönheit, ragen auch jest wieder in allen Gauen die Zeltburgen der HI. empor. Der Hauptreferent im Organiſationsamt der Reichsjugendführung, Bannführer Seidel, gab einem Schriftleiter der NSK ein umfaſſendes Bild von den Grundsäßen, nach denen auf Grund der mehrjährigen Erfahrungen die Lager in diesem Jahr durchgeführt werden. NSK An den schönsten Plägen der deutschen Landschaft, dort, wo sich Wiese, Wald und Wasser zu einer harmonischen Einheit zusam= menfinden, wo aber auch die vielfachen Vorbedingungen verkehrstechnischer, wirtschaftlicher und sanitärer Art erfüllt sind, ist der rechte Ort für ein Zeltlager der HI. Schon früh beginnt die Auswahl der Pläge, und mit den Erfahrungen der letzten Jahre werden alle Schwierigkeiten beiseite geräumt . Die einheitlichen Grundsätze, die vom Organisationsamt der Reichsjugendführung hierfür zusammengestellt wurden, gaben dabei die Gewähr , daß alles nur menschenmögliche bei der Auswahl des Plazes berücksichtigt wurde. Eines Tages rollt dann das „Vorkom mando" an, um aus unförmigen Säcken leuchtende Zelte erstehen zu lassen ! Fahnenmaſte werden aufgerichtet, und all die techniſchen Einrichtungen, die zur ordnungsgemäßen Durchführung des Lagers unerläßlich sind, werden geschaffen. Wenn alles fertig ist, die Feldküchen rauchen und sich ein braungebranntes Volk auf der Wiese tummelt, stellt jeder fest: Hier ist unsere Jugend gut aufgehoben ! Wer aber denkt dann noch an die mühseligen Vorbereitungen, wer ermißt dann noch die vielen Sorgen, die mit dem Aufbau des Lagers verbunden waren. Es ist auch nicht der Jugend Art, darüber viele Worte zu machen, aber dennoch interessant, einmal einiges abseits des sich jezt reibungslos abwickelnden Tagesprogramms zu erfahren. Besonders die Eltern geht es an , die ihre Kinder oft nur mit Bedenken für zwei Wochen entbehren, die im Dienst und in der Lagerdisziplin die Erholung gefährdet sehen oder sonstwie gesundheitliche Befürchtungen hegen. Die Vermeidung größerer Anstrengungen und eine ständige ärztliche Überwachung find in jedem Lager längst eine selbstverständliche Angelegenheit geworden und tragen dazu bei, den Aufenthalt zu einer wirklichen Erholung zu gestalten. Hier in freier Natur, im Kreis gesunder, gleichgesinnter Kame= raden findet der Junge die höchste Erfüllung seines Urlaubs. Hier wird vieles von dem unmittelbar erlebt, was der Nationalsozialismus an Ideengut formte ; hier in der Zelt= gemeinschaft herrschen wirklicher Sozialismus , verbunden mit echter , Lebensbejahung. freudiger In einer solchen Gemeinschaft vertiefen sich die weltanschaulichen Grundsätze, auch wächst hier jene Naturverbundenheit, die gottlob in jedem Deutschen schlummert.

Es bedarf keiner Erwähnung, daß die Mannschaft im Lager für die großen Fragen der Nation besonders aufgeschlossen ist . Ein Lagerund Fahrtenmaterial des Amtes für weltanschauliche Schulung der Reichsjugendführung wurde auch in diesem Jahre den Lagerführern als Anleitung für ihre Erziehungsarbeit zu= ſammengestellt. Der starke Erlebnisgehalt der Don Stoffe gewährleiſtet vornherein die geistige Sammlung. Schon in der Tageslosung kommt jeweils das Thema der Schulung zum Ausdruck. Die körperliche Ertüchtigung , die einen besonderen Teil des Tagesplanes aus macht, erstreckt sich insbesondere auf die Erfüllung der Bedingungen für das HI.Leistungsabzeichen. Auch die letzten Jungen werden in diesem Sommer die Auszeichnung für vielseitige Fähigkeiten zu erringen suchen und damit den Beweis von zielbewußter Ausbildung erbringen. Da es hierbei auch manchmal eine Schramme oder Beule abgibt, steht in jedem Lager ein Arzt mit einem Stab von ausge = bildeten HI. - Feldscheren zur Hilfeleistung bereit. Ernstere Erkrankungen sind selten und werden gegebenenfalls sofort in einem Krankenhaus der Umgegend behandelt. Der Kreisamtsarzt ist ebenfalls regelmäßiger Gast im Lager. Ihm obliegen vor allem die Untersuchung des Trinkwassers und die Prüfung der sanitären Anlagen. Auch die Verpflegung wird ständig überwacht und mit derselben Sorgfalt, Sachkenntnis und Liebe zubereitet wie daheim bei Muttern". Der Bärenhunger ist eine sprichwörtliche ,,Eigenschaft“ aller Lagerinſaſſen ; doch ist auch die Frage der Verpflegung in vollem Umfange gelöst. Es gibt überall mehr als ausreichend und gut zu essen. Es bedarf auch wohl keiner Erwähnung, daß die Fettver= sorgung in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen gesichert werden konnte. Doch nichts geht über die eigene Anschauung. Jeder Volksgenosse hat in den Besuchsstunden Gelegenheit, das Lager zu betreten, alles in auch ein bißchen Augenschein zu nehmen und von der Freude heimzutragen, die hier so üppig gedeiht. Aus eigener Kraft schuf sich die Hitlerjugend ein ihr gemäßes Erholungswerk . Ganz nüchterne Fragen des Alltags waren es, die gelöſt werden mußten, um der Lagerbesaßung einen Urlaub zu gewährleiſten, der ihrem Wunſch entspricht und auf den sie einen Anspruch hat. Feierstunden unter der Fahne, die Kameradschaft am Lagerfeuer, eine klogige Nachtübung und zäher Kampf um die sportliche Leistung, alles das klingt dann unter Verantwortung be= währter Führung und Betreuung zuſammen in dem Erlebnis, das diese Generation für ein Jahr der Arbeit mitnimmt in den Betrieb und in die Werkstatt. Hans Schildt.

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26. Juni 1937

Europas Südosten :

Griechenland

im

Aufbau

-Eine politische Umschau Entwicklung in der Geschichte und Weg der Neugestaltung - Das Werk der Erneuerung NSK Im Deutschen Reiche kennt man das alte Griechenland ſo gut - es sei nur auf die führende deutsche Teilnahme an den Ausgra bungen der Vergangenheit und Gegenwart ers innert , daß die Gefahr entsteht, das neue Griechenland nicht voll zu erkennen. Dieser südlichste Balkanstaat mit rund 130 200 Quadratkilometer und 6,7 Millionen Einwohnern davon jest 96 v5. orthodoxe Griechen , der die eigentliche griechische Halbinsel und die Inseln des gäischen Meeres mit Ausnahme der zu Italien gehörigen Dodekanesgruppe und der zur Türkei gehörigen Inseln Imbros und Tenedos umfaßt, blidt wie alle Staaten dieses Raumes auf eine junge Staatlichkeit zurück, die nach jahrhundertelanger Fremdherrs schaft in heißem Kampfe erftritten wurde. Nachdem Griechenland Teil des römischen Welts reichs und später des byzantinischen Kaiserreichs geworden war und vom 13. Jahrhundert an in seinem festländischen Gebiet unter der Herrschaft französischer Adelsgeschlechter, in seinem Inselgebiet unter der der Venezianer gestanden hatte, fam dann die Türkenzeit, wo es eine Verwaltungseinheit unter dem RumeliBalessi von Rumelien bildete. Erst im 18. Jahrhundert begannen die von den Fana rioten geförderten und von den Freiheitsfämpfern, den „Kleften" in Mazedonien und Epirus geführten Aufstände, deren wichtigſter im März 1821 unter der Führung des Fürſten Ypsilanti ausging und mit Unterstützung der Großmächte 1829 zur Begründung des griechischen Staates, allerdings noch unter türkischer Oberhoheit, führte. Glückliche Kämpfe mit den Türken brachten in der Folge die völlige Unabhängigkeit, und die beiden Balkankriege im Jahre 1912 und 1913 sowie das Ergebnis des Weltkrieges führ ten zu einer starken Vergrößerung des Staatsgebietes. Unerfüllt blieb jedoch der stolze Traum von einem griechischen Großreich, um das Agäische Meer. Nach dem Zusammenbruch der griechischen Armee in Kleinasien im Jahre 1922 mußte Griechenland im Vertrag von Mudunia nicht nur auf die angestrebte fleinasiatische Küste, sondern auch auf einige Inseln und auf Oſtthrazien auf der Balkanhalbinsel zugunsten der Türkei verzichten. Mit den zahlreichen nach Übersee ausgewanderten und den auf den Welthandelsplätzen sowie im ganzen Orient als Kaufleuten tätigen Griechen zusammen leben etwa 4 Millionen des Voltsbestandes außerhalb der Staatsgrenzen. Die Geschichte des modernen Griechenland ist durch lebhafte innere Auseinandersetzungen und Bürgerkriege gekennzeichnet, die seit 20 Jahren in dem Gegensatz zwischen Anhängern und Geg nern des bedeutenden, im Vorjahre gestorbenen griechischen Staatsmannes Venizelos bestanden und die den Staat oft bis an den Rand des

Abgrundes brachten. Nachdem schon der erste König, der bayerische Prinz Otto, infolge einer Revolution das Land hatte verlassen müſſen und der zweite König, Georg I., ein däntſcher Prinz, 1913 ermordet worden war, kam das Land auch während des Weltkrieges und wäh rend der Nachkriegszeit nicht zur Ruhe. König Konstantin und seine Söhne Alexander und Georg II., Monarchie, demokratische Republik und Militärdiktatur lösten einander ab. Erst mit der Rüdberufung Georgs II. durch die Volksabstimmung im Herbst 1935 und mit der Aufrichtung eines autoritären Regimes unter dem jezigen Ministerpräsidenten Me = taxas am 4. Auguſt 1936, am Vorabend einer fommunistischen Revolution, wurde die Grundlage eines organischen inneren Aufbaues gez schaffen. Das neue Regime will eine innerpolitische Befriedung herbeiführen, die Verbindung mit der breiten Masse des Volkes durch die Erneuerungsorganisation „Natio = nales Wiederaufblühen" gewinnen, es hat die Verfaſſung ſiſtiert, die Parteien ausgeschaltet und ein umfassendes wirts schaftliches und sozialpolitisches Was von diesem Programm aufgestellt. Programm in der kurzen Zeit schon erfüllt werden fonnte, muß mit Hochachtung erfüllen.

In finanzpolitischer Richtung wurde das Staatsbudget in Ordnung gebracht, die drohende Gefahr der Inflation beseitigt, die Golddeckung der Währung verbessert und der Kurs der Drachme gehoben. Es wurde ein wirtschaftlicher Zehnjahresplan aufgestellt, der umfangreiche Straßenbauten sowie die Urbarmachung, die Bewässerung und den Überschwemmungsschutz auf einem Gebiete von 92 000 Hektar vorsieht; moderne Bahnhofsanlagen in Athen und Saloniki sowie eine Modernisierung des Hafens Piräus sollen ebenfalls durchgeführt werden. Auf dem Gebiete der Sozialpolitik gelang es, die Arbeitslosigkeit von 237 000 im Jahre 1932 auf 74 000 Ende 1936 herabzudrüden, den Achtstunden -Arbeitstag einzuführen, das Verbot der Kinderarbeit und die Festsetzung eines Mindestlohnes sowie die staatliche Schiedsgerichtsbarkeit in Arbeitskonflikten durchzuführen . Von großer Bedeutung sind die sozial hygienischen Maßnahmen , die unter anderem im Bau von neuen und in Erweiterung von vorhandenen Krankenhäusern bestehen, und die bevöl ferungspolitische Zielsetzung, die eine höhere Besteuerung der Unverheirateten und ihren Ausschluß von Staatsanstellungen sowie die Einziehung ihres halben Erbes vorsieht. Alle diese Maßnahmen aber sind getragen von dem Willen, eine hellenische Volksgemeinschaft aufzubauen, die an den Geist des alten. Sparta auf organisatorischem Gebiete und an

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NSK Folge 145 den des alten Athen auf kulturellem Gebiete anknüpft. Die Außenpolitik Griechenlands in der Vorkriegszeit schwankte zwischen Rußland und den Westmächten ; im Weltkriege wurde Griechenland von der Entente mit Hilfe des aus Kreta stammenden griechischen Staatsmannes Venizelos wider den Willen von König und Volk gezwungen, gegen die Mittelmächte zu kämpfen. Gleich • nach der Kriegserklärung aber erschien ein ganzes Armeekorps von ungefähr 8000 Mann mit 400 Offizieren bei den deutschen Vorposten an der Salonikifront und verlangte, nach Deutschland gebracht zu werden . In den Nachkriegsjahren und besonders in der legten Zeit hat Griechenland es verstanden, eine verhältnismäßig unabhängige Außenpolitit zu betreiben, die auf einer Verständigung mit allen Nachbarstaaten mit Einschluß des Erbfeindes, der Türkei , allerdings mit Ausschluß Bulgariens beruht. Trotz dieſes Strebens ist natürlich für Griechenland als Mittelmeerstaat der Einflußwille der am Mittelmeer intereſſierten Großmächte eine Realität. Die Rückkehr des jetzigen Königs , der in London gelebt hatte, wurde als Hinneigung zu einer englischen Orientierung gewertet. Griechenland ist auch Mitglied des Balkanbundes, dessen Stellung im französischen Bündnissystem es allerdings weniger interessiert als die Rüd-

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26. Juni 1937 versicherung, die er hinsichtlich des zurzeit noch unbehobenen griechisch-bulgarischen Gegensatzes darstellen soll. 61,1 vH. der Bevölkerung treiben Landwirtschaft; der Bergbau mit Braunkohle, verschiedenen Erzen und Marmor ist nicht ohne Bedeutung. Besonders interessant ist, daß in der jünge Ibohrungen in Thrazien sten Zeit Während früher erfolgreich gewesen sind. England im griechischen Handelsverkehr an erster Stelle stand, ist es seit 1934 von Deutschland überflügelt worden, das seit 1933 seine Ausfuhr nach Griechenland an Fertigwarenprodukten um 264,4 vH. und ſeine Einfuhr aus Griechenland an landwirtschaftlichen Produkten um 33,3 vH. steigern konnte. Diese engen wirtschaftlichen Beziehungen, die alte kulturelle Verbundenheit und die Haltung des griechischen Volkes im Weltkriege sowie die Sympathie Griechenlands zum neuen Deutschland, die auch in der griechischen Presse zum Ausdrud tommt, garantieren bei dem Fehlen jeder Interessengegensäge ein freundschaft, liches Verhältnis zwischen dem deutschen Dr. Th. v. K. und griechischen Volke.

Dieser Darstellung gingen unter dem Titel Europas Südosten" Ausführungen über die Entwidlung und gegens wärtige politische Situation Ungarns, Jugoslawiens, BulDie Schriftlettung. gariens und Rumäniens voraus.

Die NSK Randbemerkung:

Vor vier Jahren noch Am 29. Juni 1933 wurde Parteigenosse Reichsleiter R. Walther Darré vom Führer und Reichskanzler mit der Führung des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft beauftragt. NSK Die Entwicklung der Agrarpolitik seit der Machtübernahme hatte bis zu der Berufung von Reichsleiter Darré, der nun seit vier Jahren Reichsernährungsminister ist, immer deutlicher die Notwendigkeit erkennen lassen, die staatliche Verwaltung und die berufsständische Selbstverwaltung der Landwirtschaft in einer Hand zusammenzufassen. Nur so aber war es möglich , die Einheitlichkeit und Schnelligkeit zu erreichen, ohne die die nationalsozialistischen Forderungen auf agrarpolitischem Gebiet nicht zu bewältigen waren.

Als Reichsleiter Darré die Führung des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft übernahm, besaß es jedenfalls nicht einmal einen verwaltungsmäßigen Unterbau. Die landwirtschaftlichen Fragen wurden in den einzelnen Ländern verwaltungsmäßig nach ganz verschiedenen Gesichtspunkten behandelt, ja so= gar in verschiedenen Ressorts bearbeitet. Heute ist aus diesem organisatorischen Wirrwarr ein einheitliches , schlagkräftiges Instrument geworden. Durch eine Anordnung des Reichsinnenministers wurde bestimmt, daß die landwirtschaftlichen Verwaltungen der Läns der in einer besonderen Abteilung der jeweiligen Regierung zusammengefaßt werden und

Forderung

daß sie in sachlicher Beziehung in jedem Falle dem Reichsernährungsminister unterstehen. Zur gleichen Zeit hatte Reichsleiter R. Walther Darré als Reichsbauernführer die Vielzahl der verschiedenen landwirtschaftlichen Organisationen, Gruppen und Grüppchen zerschlagen und an ihre Stelle die nach einheitlichen und ge= schlossenen Grundsätzen aufgebaute Einheitsorganisation des Landvolks , den Reichs › nährstand , gesetzt. Es ist an dieser Stelle wohl unnötig, zu sagen, welch gewaltige Arbeit im Gesamtbereich der Agrarpolitik für das Wohlergehen des deutschen Volkes in den vergangenen vier Jahren geleistet worden ist. Die Tatsachen der Ernährungssicherung , die wir heute Schritt für Schritt feststellen fönnen, sprechen für sich. Wesentlich aber ist es, in diesem Augenblic feststellen zu können, daß heute schon die mei , sten agrarpolitischen Forderungen nach dem Programm der NSD A P. erfüllt sind. Im Abschnitt III der Parteiamtlichen Kundgebung der NSDAP. über die Stellung der NSDAP. zum Landvolk und zur Landwirtschaft vom 6. März 1930 heißt es zB.: ,,Das Erbrecht am Grund und Boden ist durch ein Anerbenrecht so zu regeln, daß eine Zersplitterung des Landbesitzes und eine Schuldenbelastung des Betriebes vermieden werden. Eine bessere Erfüllung dieser Forderung, als fie

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NSK Folge 145 Blatt 4a

Reichserbhofge feß gegeben hat, wird das man sich schwerlich denken können. Erbhofgericht, Zinssenkung, berufsständische Selbstverwaltung, Wiederbelebung der bäuerlichen Kultur, Sicherung des Bauernhofes als Ernährungsgrundl age des deutschen Volkes das alles find alte Forderungen der Partei , die heute, nach vier Jahren schon , erfüllt find. Erzeugungsschlacht , Einsatz der Landwirtschaft im Vierjahresplan und in diesem Zusammen-

Für ein volksnahes Recht Bier Jahre Akademie für Deutsches Recht NSK Die Akademie für Deutsches Recht, die rechtspolitiſche und wiſſenſchaftliche Zentralstelle für die Umgestaltung und Fortbildung des deutschen Rechts im Sinne der nationalsozialis ftischen Weltanschauung , besteht nunmehr vier Jahre. Eine der wichtigen , der hohen und vers antwortungsvolle Aufgab en, die nach der n Machtübernahme dem deutschen Volk vo Fü m h rer gestellt sind, ist die Schaffung eines volksnahen deutschen Rechts Der . Anteil der Akademie an diesem Erneuerungswerk ist der, die grundlegenden Probleme des Rechtslebens, der Gesetzgebung, der Verwaltung und Rechtspflege von der hohen Warte allgemeiner Betrachtung und wissenschaftlicher Methode in Angriff zu nehmen . Unter der Führung ihres Gründers und Präfidenten, Reichsminister Dr. Frank , ist die Akademie für Deutsches Recht in den vier Jahren ihres Bestehens auf dem ihr vorgezeichneten Weg vorwärtsgeschritten. Sie kann heute Arbeitsleistun g auf eine bedeutende rechtsgestalte nden Schaffens zurüde blicken. An vielem , was im Dritten Reich Gesetz geworden ist, ist sie maßgebend beteiligt. Mit der vor einigen Tagen erfolgten Konstie tuierung der Abteilung für Rechtsfor . schung setzt sie ihre Arbeiten am Aufbau eines volksnahen, von nationalſozialistischem Gemeinschaftsgeist getragenen Rechtes fort. Anläßlich der Wiederkehr des Gründungstages fand im Haus der Akademie eine Feierstunde statt, in der der Direktor der Akademie für Deutsches Recht, Dr. Lasch, im Namen des Präsidenten Reichsministers Dr. Frant nach einem Überblick über die in den vier Jahren geleistete Arbeit den Dank für ihre Mitarbeit an ihre Angestellten aussprach .

Stimme des Auslands

Amerikas Studenten mit roter Propaganda überschüttet „ Chriftliche“ Organiſationen und Bolschewisten Hand in Hand NSK Die amerikanische Zeitung „ Chicago Herald & Examiner" fommt in einem Leitartikel auf den kürzlich unter der Leitung des sogenannten ,,Vereinigten studentischen Friedens=

26. Juni 1937 hange besonders zu erwähnen die Maßnahmen zur Ordnung des Marktes und die Festpreisgesetzgebung, find Bausteine einer fla = ren Agrarpolitik , die in jedem Falle nur auf das Gesamtintereſſe des Volkes ausgerichtet war. Diese Leistungen konnten unter der Führung von R. Walther Darré vollbracht werden , weil er mit eiserner Folgerichtigkeit, unter Überwindung aller Widerstände und Schwierigkeiten , die Forderung der Partet erfüllte.

Komitees" durchgeführten Friedensstreit in den Schulen und Colleges von ganz USA. zu ſprechen. Es wird mitgeteilt, daß in vielen Fällen die streikenden Studenten einen Eid ablegten, die Regierung der Vereinigten Staaten in keinem Krieg zu unterſtüken. Dieser getarnten kommunistischen Propaganda gelang es , wie das Blatt weiter zu melden weiß, aber nicht, in die Universität von Pennsylvanien einzu dringen. - Interessante Ausführungen machte nun dieser Tage das Organ der genannten Universität ,,The Daily Pennſylvanian“. Die Studenten der Universität von Bennsylvanien sahen sich die Hintermänner dieſes ſozialen Friedensstreits etwas genauer an und stellten ein erstaunliche Nezwerk von kommun i ſtiſch ver-s flochtenen Organisationen fest. Man erkannte die Hand des Kommunismus in dieser Bewegung. Die Studenten weigerten sich des halb , sich an einem derartigen Unternehmen zu beteiligen. In einem Leitartikel des Studentenorgans wird erklärt, daß Jahre hindurch die amerikanischen Studierenden mitroter Propaganda überschüttet wurden , um den glüdlichen Traum des fanatischsten Kommunisten für die Verwirklichung vorzubereiten, nämlich die Welt revolution. Rote Arbeiter impften der sozialen Friedensbewegung ihre Ideale ein und lenken das sogenannte AntiKriegsempfinden in Amerik a. Es wird weiter ausgeführt, daß sich gewisse Organisationen, die sich zu christlichen Idealen bekennen , mit fommunistischen zuſammenfänden, was paradox sei . Wörtlich heißt es in dem Leitartikel : „ Das vereinigte Friedenskomitee der Studenten zählt als ihre erste Organiſation die amerikanische Liga gegen Krieg und Faſchismus. Dieser Verband ist nichts anderes als die Einheitsfront der links eingestellten Organisationen in Ame rika einschließlich der jung- kommunistischen Liga und der Freunde der Sowjetunion." Als weitere Hilfsorganisation wird die sogenann te .,Fellow[hip of Reconciliation " ( Bruderschaft der Verföhnung) aufgeführt, die unlängst ein Pamphlet herausbrachte, in dem behauptet wurde, daß die Unterstützung des kommun istischen Klassen= des kampfes die richti ge Einstellung für einen Chriſten ſein ſollte, Abschließend wird noch bemerkt : „Verschlagenheit und hinterlistige Klugheit sind die Wertzeuge der Kommunisten. Man drängt uns in der Literatur dieses Friedensfeldzuges die Verpflichtung auf, niemals zu kämpfen, und im gleichen Atemzug verlangt man von uns, die spanische Demokratie zu unterstützen . Demotratie ? Welch' ironischer Ausdruck! Der offi= zielle Gruß der spanischen Loyalisten ist die erhobene Fauſt. Sie iſt das Symbol des Kommunismu s.“

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Raſſe

und

Muſik

- Aufbau der Das Wirken raſſiſcher Kräfte in der Mufik des deutschen Volfes Die nordische Raffe deutschen Musik aus dem Zuſammenklang der Raſſen als Grundlage deutscher Musikgestaltung NSK Die Musik vereint Körperhaftes und Seelisches. Die an das Körperliche gebundenen Gesetze des Schwunges und des Rhythmischen, wie sie sich besonders deutlich im Tanz äußern, werden in der Musik mit höchsten geistigen Welten verbunden, an die unsere Wortsprache nicht mehr heranreicht. Scheint es nicht ganz selbstverständlich, daß dem sehnigen, klar ge= gliederten, schlanken Leib der nordischen Rasse auch eine straffe, klare, herbe Muſik entſpricht? Finden wir es überraschend, wenn dem rundlichen, behäbigen leiblichen Bild der ostischen Rasse eine geruhsame, beschauliche, weichere Musik, dem zierlichen Körperbau der westlichen Rasse auch eine zierlichere, wendigere Muſik zugeordnet ist? Noch stärker sprechen die seelischen Eigenschaften einer Rasse aus ihrer Musik, nur liegen sie nicht offen zutage wie die leiblichen Merkmale. Deutsche Musik ist keineswegs die Musik nur einer Raſſe, denn „ deutsch“ ist der Begriff für ein Volt, das rassisch sehr vielgestaltig angelegt ist. Wir finden demnach innerhalb der deutschen Musik verschiedenartige, mitunter auch gegensägliche raſſiſche Züge. Wir werden aber nicht die Züge nur einer Raſſe bejahen, die einer anderen restlos verneinen ; vielmehr sind allen beteiligten Rassen wertvolle Züge eigen, durch die die deutsche Muſik bereichert wurde. Der nordischen Rasse verdankt die deutsche Musik vor allem ihre Größe und Erhabenheit. Der nordische Anteil am deutschen Volk war es, der immer wieder nach neuen Wegen suchte und der Musik neue, früher nicht gekannte Möglichkeiten erschloß, der alles bis ins Lezte und Kleinste ausgeformt und jeden Gedanken bis zu Ende gedacht hat , der bis in die legten Tiefen geistigen Lebens vorgedrungen ist und die Muſik aus der Welt des Gegenständlichen hinausgehoben hat in Welten geistigen Ringens und ewiger Gesezmäßigkeit, die der verstandesmäßigen Einsicht verschlossen bleiben. Nordisches Wesen war es auch, das fo oft nach fremden Bausteinen gegriffen und sie dann noch zu einem Bauwerk nordischen Stiles geformt hat. Nordische Schöpferkraft hat alle großen und kleinen musikalischen Formen, auch wenn sie auf außerdeutschem Boden entstanden waren, innerhalb der deutschen Musik zur letzten Reife gebracht: Lied, Kanon, Fuge, Motette, Messe, Kantate, Passion, Oratorium, Suite, Konzert, Sonate, Sinfonie und hat schließlich sogar der Oper , die dem Deutschen zunächst fremd ist, die Krone aufgesetzt. Der Spannkraft der

nordischen Seele verdankt die deutsche Musik die in ihr gelegene riesige Spannweite, den großen Reichtum ihrer Möglichkeiten, ihren großen Wurf, ihren langen Atem, ihre Tiefe und Klarheit. Musit nordischen Stiles ist streng und beherrscht und doch zugleich weit ausgreifend, nüchtern und doch kühn , schlicht und doch gewaltig. Noch deutlicher wird das Bild des nordischen Anteils, wenn wir ihn mit den Anteilen anderer Rassen vergleichen. Die Züge der ostischen Rasse treten in der frühen deutschen Musik wenig hervor. Deutlicher werden sie erst in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg, die eine starke raſſiſche Umschichtung in unserem Volk bewirkt hat. Von da an wächst der ostische Anteil immer mehr und mehr, nicht immer zum Vorteil der deutschen Musik. Immerhin verdankt sie der ostischen · Rasse manches Wertvolle : viel Freundliches, Tröstendes, Geruhſames. Die beschauliche und behagliche Ruhe, die gütige Wärme, das besinnliche Betrachten, die glückliche Zufriedenheit und stille Lebensfreude sind liebenswerte Züge der jüngeren deutschen Musik, die aus dem Bereich der ostischen Seele stammen und die wir nicht miſſen wollten. Daneben aber entspringt dem ostischen Seelentum eine gewisse Weichheit und Das allzu große künstlerische Genügsamkeit. Leben der ostischen Seele ist ganz im Gefühlsmäßigen gelagert. So werden auch in ihrer Musik die Gefühle gern bis ins Unwahrhaftige und Sentimentale übersteigert. Es kann zu einem unsauberen Schwelgen in Gefühlen und zu einem weichlichen Genießen kommen, zu einer Flucht aus der Wirklichkeit des Lebens in eine romantische Scheinwelt. Zwar wird auch nach nordischer Art das Leben durch die Musik überhöht und gesteigert; nach ostischer Art aber wird die Musik zu einem Erſaß für andere Güter, die das Leben dem Menſchen verſagt hat, zu einer Gelegenheit, sich für die Härte des Lebens zu entschädigen. Eine solche Haltung zur Musik schwächt den Menschen, statt ihn zu stärken. Darin liegt die große Gefahr eines überhandnehmens ostischer Musikauffassung in unserem Volt. Dieser Gefahr war unser Muſikleben weithin erlegen, und seine verheerenden Folgen sind noch lange nicht beseitigt. Wenn wir nun einen kurzen Blick auf die Einflüsse der dinarischen Raſſe in der deutschen Musik werfen, so soll dabei außer Betracht bleiben, daß es sich hier wohl nicht um eine Urraſſe, ſondern um eine spätere Spalt= rasse handelt ; wir wollen sie vielmehr so bes ſchreiben, wie sie uns als Bauſtein eines Teiles des deutschen Volkes heute erscheint. Sie hat

26. Juni 1937

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NSK Folge 145 die deutsche Musik ungemein stark belebt und bereichert, und ihre Schattenseiten fallen nicht so schwer ins Gewicht. Ein Grundzug dinarischer Musit ist ihr starkes Wurzeln im Leiblichen und Erdhaften. Sie ist urwüchsig, voll gesunder Kraft und Blutfrische, immer lebensbejahend und voller Freude am Diesseits, unverwüstlich, allerdings auch derb. Von den Ländlern und Walzern, die uns eine echte alpenländische Kapelle spielt, sagt der Volksmund mit Recht, daß sie in die Füße gehen". (Freilich wäre es falsch, die alpenländische Volksmusik an sich schon für rein dinarisch zu halten ; es handelt sich hier vielmehr um eine glückliche Verbindung von nordischem mit dinarischem Wesen.) Während die nordische Muſik mehr mit Linien zeichnet, malt die dinariſche Muſik mehr und trägt die Farbe oft noch recht dick auf. Während nordische Musik sparsam und zurückhaltend ist, legt sich die dinarische Musik in ihrer über schäumenden Lebenskraft keinen Zwang auf. Während die nordische Musik alle Kräfte anspannt, kann die dinarische wiederum lösend und lockernd wirken. Dieſer Raſſe fehlt der große schöpferische Wurf, die Kraft, gewaltige, weit gespannte Werke in großen Formen zu gestalten. Dafür ist sie in der kleinen Form sehr reich an mannigfaltigen Einfällen. Riemals beschäftigt sie sich mit geistigen Problemen, sondern bleibt immer an das Diesſeitige gebunden. Dies ist gegenüber der tiefen nordischen Musit ein Mangel, der aber die dinarische Muſik andererseits vor einem krankhaften Grübeln und vor einem Sichverlieren in unfruchtbare Proble matit bewahrt, wozu es als Verfallserscheinung im nordischen Bereich leicht kommen kann. Daraus ergibt sich eine besondere Aufgabe des Zufammenwirtens von nordischem und dinarischem Wesen in unserer deutschen Musik. Der nordische Anteil muß das dinarische Blut immer wieder vor der Neigung bewahren, sich gehenzulassen, im Leiblichen und Sinnlichen stedenzubleiben ; dadurch empfängt die deutsche Musik aus dinarischem Wesen wiederum eine erquickende Frische, ein stetes neues Hinwenden zum Wurzelstarken, zum Leiblichen, zur Mutter Erde. Zum Schluß haben wir uns noch mit dem

Anteil der weſtiſchen Rasse an der deutschen Musik zu befassen. Auch die westischen Einflüsse sind in unserer Musik in früheren Jahrhunderten sehr spärlich ; zudem kommen in dieser Zeit mehr die wertvollen Züge dieser Raſſe zur Geltung, ihre Eleganz, ihr sprühendes Leben, ihre leichte Beweglichkeit und ihre zierliche Grazie. Der weſtiſchen Rasse ist ein ausgeprägter Sinn für Schönheit und für ein edles Ebenmaß der Form eigen. Allzuleicht aber überwiegt die formale Schönheit das gestaltende Ringen geistiger Kräfte, wie es in nordisch bestimmter Musik am Werk ist. Bei aller finnfälligen Schönheit tann westische Musik seicht und oberflächlich bleiben. Sie rührt nicht an die tiefsten und legten Fragen, sondern bleibt mehr im " Amüsement" steden. Sie fann den Menschen eher zerstreuen als sammeln, ihn eher unterhalten als stärken und erheben. Nun wäre es aber durchaus falsch, wollte man aus dem Gesagten den Schluß ziehen, die deutsche Musik sei nichts anderes als eine Mischung aus den Einflüssen verschiedener Rassen. Wenn wir uns auch eingangs zu der vielgestaltigen Anlage deutschen Wesens bekannt haben, so hat in ihr doch die nordische Raſſe die besondere Aufgabe, zu führen und zusammenzufassen, Ziel und Richtung zu weisen. Wenn wir oben ostische Gefühlsweichheit, dinarischen Überschwang und westische Oberflächlichteit als Gefahren erkannt haben, so kann uns nur die nordische Rasse mit ihrer Strenge, ihrer Beherrschtheit und ihrer Tiefe vor diesen Gefahren bewahren. Sie trägt in sich die Kraft, die verschiedenartigen Bausteine, die am deuts schen Volk beteiligt sind, immer wieder am nordischen Wesen auszurichten und in einen Gesamtbau einzufügen, der im Grund nordiſchen Stil trägt. Aufgabe des nordiſchen Anteils iſt es, aus der Mannigfaltigkeit doch eine Eins heit zu machen, die Buntheit, die zB. in den verschiedenartigen deutschen Volksstämmen gegeben ist, zu einem einzigen deutschen Volk zusammenzuschweißen. So dankbar wir für die Bereicherung der deutschen Muſik aus den verschiedenen Rassen sind - das eigentliche Ge= präge wird ihr immer die nordische Rasse geben Dr. A. Seifert. müſſen.

Die Bevölkerungsentwicklung in der Tschechoslowakei Starter Bevölkerungszuwachs der öftlichen Volksstämme - Verheerende Folgen des tschechischen Kampfes gegen das Sudetendeutſchtum NSK Mit Polen und mit der Tschecho= slowakei haben wir von sämtlichen uns benachbarten Staaten die längsten Landesgrenzen. Das hat zur Folge, daß die vergleichsweise starke natürliche Bevölkerungsvermehrung in dieſen Ländern Einfluß ausübt auf die Zuwanderung nach Deutſchland, daß wir von Often und Südosten her unter einen Bevölkerungsdrud geraten . Allerdings beſtehen zwischen den einzelnen Gebieten und Bevölkerungsbestandteilen der

beiden genannten Länder, hinsichtlich der natürlichen Vermehrung und der Bevölkerungsdichte, recht bedeutende Unterschiede. So zerfällt die Tschechoslowakei in bezug auf die Ges burtenhäufigkeit und Sterblichkeit in zwei vers schiedene, dem Raum nach fast gleich große Teile: in einen westlichen, der Böhmen, Mähren und Schlesien umfaßt und im Jahre 1934 eine Geburtenhäufigkeit von 15,1 für Böhmen, 17,2 für Mähren und Schlesien, auf 1000 Einwohner berechnet, aufwies, und in einen östlichen Teil,

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26. Juni 1937 NSK Folge 145 die Slowakei und Karpatorußland, der eize Geburtenziffe : von 24,1 bzw. 34,1 zu vers zeichnen hatte. Die Grenzscheide zwiſchen der natürlichen Bevölkerungsbewegung in Weftund Osteuropa verläuft quer durch die Tschechoslowakei, deren östlicher Teil ganz zu Osteuropa gehört. Nach Nationalitäten geordnet standen in be= zug auf die Fortpflanzung die Karpatoruffen ((Ukrainer, Ruthenen usw.) mit 35,9 Geburten auf 1000 der Volkszugehörigen bei weitem an erster Stelle. Dann folgten die Polen , die in der Tschechoslowakei eine kleine völkische Minderheit bilden, mit 23,7, ferner die Ungarn (22,9), die Juden (19,9) , die Tschechoslowaken (18,4) und schließlich die Deutschen mit nur 14,9 Geburten auf 1000 im Normaljahr 1934. Die natürliche Fortpflan= zung ist also bei den Sudetendeutschen von allen in der Tschechei vertretenen am weitem bei Nationalitäten ― des Folge als n zuletzt nicht schwächste brutalen politischen und wirtschaftlichen Bernichtungsfeldzuges der Tschechen gegen das Deutschtum - und steht erheblich unter dem Durchschnitt des Deutschen Reiches (18 auf 1000 im Jahre 1934) . Zwar ist auch die Sterblichkeit bei den Deutschen, mit 12,7 je 1000 der Volkszugehörigkeit, um ein geringes niedriger als bei den sonstigen Nationalitäten, aber der Unterschied ist nicht groß, hatten doch die Tschechoslowaken auch eine Sterblichkeit von nur 12,9 je 1000. Lediglich im äußersten Osten bei den Karpatorussen ist die Sterblichkeitsziffer verhältnismäßig hoch (17,9) . Jedenfalls ergibt sich aus dieser Gegenüberstellung der natürlichen Fortpflanzung, daß die Karpatorussen sich bei weitem am stärksten von allen in der Tschechei ansässigen Völkern vermehren, und wenn ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung zurzeit noch sehr gering ist, so nimmt er doch bedeutend schneller zu, als der sämtlicher sonstiger Natio= nalitäten. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Tschecho= slowaken keinen einheitlichen Volksstamm darstellen, denn zwischen den Tschechen ( rund 43 DH. der Gesamtbevölkerung), die im Westen anſäſſig sind, und den im Osten beheimateten Slowaken (rund 23 vh. der Gesamtbevölkerung) bestehen recht bedeutende Wesensunterschiede und Gegen-

Fann ! Nun hat es neulich gemerkt, daß chbarin zur Entbindung in die Klinik Teitdem weint es, wenn die Rede derchen oder Schwesterchen ist. h auch gesagt, daß ich in ein wenn noch etwas Kleines ' it? Nur Abneigung gemeinschaftstellung ! lann, a 2---Einimpfun jehr d Suggestionen, und bes rungstatsache, a * * Entipr 4 *** Tem Lebense pflanz uinng in esgleichen, e z elnen kura .. den gar von gdroß: ſie ſchwant: yo so. fer ausratkilo " meter in Kar tunden fonen in Böhmen uns er in es diesem Gebiet ungefähr daß Durchschni fü Deut im tt s r Te vergleichs ge ringen we der .. Karpator ise u ß l u a in nd nd in der ausw Quadratk ilometer ) iſt die je rung aus der Tschechoslowakei reat ben öitiiden und kommt hauptsächlich aus den Jahren wo . bieten und richtet sich in lezten Süd amerta u N nd , gefähr zur Hälfte nach orbd edeutend U em mfang zeitweilig auch in recht nach Frankreic und Belgien, aber in diese h Länder fast ausschließlich nur als Saisonwander sich nicht gl D as eiche gilt von der aDn rung. eutschla Auswa nd: nderung nach bedeuten de D im Jahre n1934 ſind nach eutschland aus der nur 303 PersSoaniesno ausTschechei endgülti g nausgewande ; dagegen erreichte die rt Persone D 1 e 2 n u 3 n t 8 schland ach wanderu ng beiderlei Geschlecht und kam ausschließli aus ch s richtet sich Mähren und Schlesien. Hauptsächli c h S la a isonwan ndwirtscha die derung nach ftli e Österreich und stamch mt fast ausschließlich aus der Slowake . Im übrigen zeigt die Wanderung i sbewegun aus der Tschechei starke Schwanku n g W b i r e d d t dingt gen, die urch ie schaftsk onjunktu r he Aus = find . In lezten Jahren hat die jüdiſc wanderu nach Palästin auch in der Tschechoa ng slowakei zugenom : während im Durchschni me tt für 1924/28 nur 48n Personen nach Palästina schon 94 und auswand 1 erte , waren es 929/33 1934 159 Bernsonen . Im Vergleich zu der AusEinwa in die wanderu is d nderu ng t ie und stnag Tschechei fast bedeutung mmt aus slos Dr. v. U.-St. P u . Bulgari en nd olen

Geschwisterlose Kinder

berichten

Die gemeinſchaftsfeindliche Einstellung vieler Eltern und ihre Auswirkung — Falsche Erziehung der Kinder - Folgen des Einkindſyſtems NSK Als eine Mutter mehrerer Kinder kürzlich mitanhörte, wie geschwisterlose Sechsjährige bei der schulärztlichen Untersuchung mehr oder ein energisch protestierten, sich weniger Brüderchen oder Schwesterchen wünschen zu wollen, war die herzhafte Frau geradezu erschüttert über so viel Unnatur“ . Als sie erfuhr, daß von 1000 befragten geschwisterlosen Schulanfängern reichlich über 600 sich in demfelben Sinne bereits flipp und klar geäußert

hätten, war sie fassungslos vor Kummer. „Wenn ich an meine eigenen denke! Die Dreizehnjährige sorgt schon wie ein richtiges Hausmütterchen für die zwei Kleinsten, und der Etfjährige unterstüßt sie auf seine jungenhafte Art, wenn ich hin und wieder einmal von zu Hause weg sein muß. Da kann ich ganz unbesorgt sein, denn wenn sie sich auch manchmal in den Haaren liegen, halten sie doch zusammen wie Pech und Schwefel." Nach einigen treffen=

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NSK Folge 145 Den Bemerkungen über die dazugehörenden Mütter" mit ihrem Verlangen nach komfortabler Wohnung, nach schicker Kleidung, Soziusfig und dergleichen meinte Frau E. schließlich erleichtert : ,,Das sind ja glücklicherweise nur eingeimpfte Antworten! Die Kinder selbst können natürlich nichts dafür, aber den Müttern sollte man gut Bescheid sagen fönnen." Es ist nicht uninteressant, die Antworten der zutraulichen Schulanfänger auf ihren Inhalt hin einmal zu prüfen. Die häufigste Begründung ihrer scheinbaren Sehnsucht nach Ge= schwisterlosigkeit lautet ungefähr so : „ Damit ich nicht alles hergeben muß !“ oder : „ Dann brauche ich nicht zu teilen ― hat Mutti gesagt!“ Beliebt sind auch Erklärungen wie zB.: „ Ach, dann ist soviel Krach in der Wohnung, weil das Brüderchen immerzu quäkt“ oder : „ Dann muß ich Windeln waschen hat Mutti Auch gesagt." tiefsinnig flingende Betrachtungen sind zu vernehmen, die Anteilnahme an ungünstigen Wirtschaftsverhältniſſen der Familie" vermuten lassen könnte, wenn Pelzmantel und elegantes Schuhwerk der danebenſizenden Mutter dem nicht widerspräche. So erzählte ein drolliges Kerlchen munter drauf los : „ Ich will höchstens einen Bruder haben, weil der meine Spielsachen erben kann. Mädchen wollen immer gleich einen Puppen = wagen haben, und der kostet viel Geld." Die egozentrische Einstellung dieser bedauernswerten, zukunftsschwachen Kinder fommt weiterhin durch Erklärungen zum Ausdruck wie zB.: „ Ich will Mutters Beste bleiben!" oder : „Kleine Kinder riechen so schlecht !" oder : „ Weil ich Geld sparen will“ uſw. Eine neue Note ist in diesem Jahr in die Reihe dieser kindlichen“ Aussprüche hinzugekommen durch folgende Wendung : „,,Dann beißt der Klapperstorch meine Mutti ins Bein !" oder : „ Meine Mutti muß dann ins Krankenhaus, und das will ich nicht." Die dazugehörende Mutter ahnt taum, wie sehr sie sich selbst durch ihre Erläuterung belastet : „Mein Kind ist so an mich gewöhnt, daß es ohne mich nicht

26. Juni 1937

Nun hat es neulich gemerkt, daß sein kann ! unsere Nachbarin zur Entbindung in die Klinik ging, und seitdem weint es, wenn die Rede von einem Brüderchen oder Schwesterchen ist. Allerdings habe ich auch gesagt, daß ich in ein Krankenhaus müßte, wenn noch etwas Kleines fäme." Was wird hier eingeimpft ? Nur Abneigung gegen Geschwister? Nein, gemeinschafts feindliche Lebenseinstellung! Daß es sich um regelrechte Einimpfun = gen handelt, um tiefgreifende Suggeſtionen, beweist die Würdigung der Erfahrungstatsache, daß gesunde Kinder gerade in diesem Lebensalter Verlangen nach Umgang mit ihresgleichen, mit Geschwistern haben. Das wird sogar von Müttern einziger Kinder, um die es sich hier ausschließlich handelt, in einſichtsvollen Stunden nicht bestritten, und das bedeutet viel. Wenn es nun schon einmal dahin gekommen ist, daß förperlich blühende, geistig-seelisch vollwertige Kinder ihre natürliche Sehnsucht__nach_Geschwistern scheinbar verleugnen, so kann als Erklärung dieses naturwidrigen Vorgangs nur die "" Einimpfung" lebensfeindlicher Vorstellun= gen durch instinktlos gewordene Eltern herangezogen werden. Das gibt zu denken! Sollte nicht vielleicht die Gesinnung der Eltern ausschlaggebend sein für die Erwägung, ob ein Kind geschwisterfroh oder einſam aufwachſen muß? An anderer Stelle und in anderen Zusammenhängen ist längst der Beweis erbracht, dağ nicht wirtschaftliche Notlage der Eltern die Kinderzahl einschränken läßt, sondern daß das elterliche Versagen rein seelisch bedingt ist : diesen Eltern fehlt es an Lebenskühnheit und verantwortungsvollem Wagemut, an Opferbereitschaft und Lebensbejahung. Millionen Kinder werden es später einmal dem nationalsozialistischen Staat zu danken wissen, daß er sich einsetzte für die seelische Wiedergesun = dung des deutschen Familienlebens , und daß er mutig den Kampf aufnahm gegen jede Einimpfung artfremder Ge= Dr. E. D. sinnung.

Drud: M. Müller & Soon KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße &

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Zu NSK Folge 145

Blatt a 26. Juni 1937 ,,Wir wollen alle politische Soldaten sein "

Die Pflichten

des

Student

entums

Höchster Leistungswille, äußerste Einsatzbereitschaft - Aufruf des Reichsſtudentenführers NSK Heidelberg, 26. Juni. Zum Abschluß der Reichsarbeitstagung in Heidelberg hat der Reichsstudentenführer Dr. Scheel mit folgendem Aufruf , der an alle Studentenführer, deutsche Studentinnen und Studenten gerichtet ist , die Pflichten und die Zielsehung des geeinten deutschen Studententums verkündet : „ Unsere erste Reichsarbeitstagung in Heidelberg ist abgeschlossen . Vier Tage ernster und intensiver Arbeit liegen hinter uns. In drei großen Gesamtſizungen , öldf inEin zel tagungen der einzelnen Ämin ein un ter zw erGroßfundgebung gemeinsam mit der Bevölkerung Heidelbergs haben wir vor der deutschen Rechenschaft Öffentlichkeit ab le über das Schaffen und Lebe gt de ut nge scher Studenten. ha gr Wi Ver be oß in en , die n ies pflichtungenr aufgew en Zügen die uns aus unserer Bestimmung erwachsen . Wir haben den Willen bekundet , diese Verpflichtun gen freudig und verantwortungs = bewußt zu übernehmen und mit dem ganzen Schwung und der Kraft unseres jugendlichen Idealismus ' zu erfüllen . Es ist mein größter Stolz , in dieser Stunde sagen zu können , daß es uns im Laufe des zurückliegenden halben Jahres und in besonderem Maße bei der nun zum Abschluß gelangten Reichsarbeitstagung gelang , das Vertrauen der Partei , des Staates und aller unserer Volksgenossen wieder zu erringen. Nur durch unermüdliche, nüchterne, zielbewußte Arbeit auf allen Gebieten studentischen Lebens haben wir das erreicht. Was meine Mitarbeiter in ihren Referaten hier bei der Reichsarbeitstagung der Öffentlichkeit mitgeteilt haben, ist der Beweis für die Entschlossenheit des neuen geeinten deutschen Studententums, das alle Aufgaben mit unerschütterlichem Glauben, Tatkraft, Verantwortungsbewußtsein und Hingab anpact . e Durchdrungen von dem Willen zur höchsten Leistung und zur äußersten Einsatzbereitschaft für das Werk des Führers steht heute das deutsche Studententum an seinem Plaz. l die unsere Arbeit, gleichgültig, ob es sich um A wissenschaftliche FachErziehung, politische schaftsarbeit, die körperliche Ertüchtigung , den sozialistischen Einsatz im Landdienst, dem Fabritdienst, in der Erntehilfe, um die Gestaltung unseres neuen Lebensziels und um die Erfüllung kulturpolitischer Pflichten handelt, ist ge= kennzeichnet von diesem Geiſt. Beseelt von diesem Geist stellen wir aber auch erneut die Forderungen des zwanzigsten Programmpunktes der NSDAP. entrd de schlossen, die Wege zu findenWi umsinje , r volksdeutschen Begabung den Weg zur Hochschule zu öffnen . Reichsminister Rust hat uns in seiner Rede für die Idee politiſchen Soldatentums erneut

begeistert. Wir wollen alle politiſche Soldaten werden . Wir wollen durch Zucht und Ordnung, durch Sauberkeit und Form, durch Leistung und Haltung diese Forderung erfüllen. Und so richte ich an euch, deutsche Studenten , den Appell : Ich erwarte von euch, daß Ihr nicht nur zu jeder Zeit bereit seid, eurem Vaterland als Waffenträger Blut und Leben zu opfern , nein, ich erwarte auch von euch, daß Ihr die politischen Soldaten seid, die nicht nur für unsere Generation, sondern für Jahrhunderte die Grundlagen legen, auf der unsere Nation zu leben vermag . Ich fordere von euch, daß keiner wankend wird, daß er gerade steht, daß er sauber bleibt in Zucht und Ehre. Schon heute sind die Anforderungen groß , die ich an euch stelle ; ich bin aber entschlossen , im , Laufe der kommenden Semester die Anforde rungen an euch noch weiter zu erhöhen. Nur durch ständig steigende Leistung können wir Führer und Volk dienen. Ihr, Studentenführer, die Ihr nun wieder an eure Hoch- und Fachchulen zurückkehrt, habt die Verkünder und Vollstreder dieser Forderungen zu sein. Und euch, meine Kameraden im ganzen Reich , sage ich: Für un gibt es keine Sonderrechte , sondern Sosnd erpflichten , damit einst der nur Tag kommt, da niemand mehr an Deutschlands Hoch- und Fachschulen studiert , der nicht ein Vorbild wäre für jeden deutschen Volksgenossen ." .

Eröffnung einer Heimmütterschule in der Rhön Hauswirtschaftlich Schulung mi Unterstügu ng e t der NSV . und des weiblichen Arbeitsdienstes

NSK Berlin, 26. Juni. 29. Juni wird in Oberbach (Rhön ) eine HeAm immü tterschule des Reiein chsgew müteih dienstes im Deutschen Frauenwert tert, die der direkten Führung der Reichsleitung des Deutschen Frauenwerkes untersteht und die Erfahrungsstätte für alle Erziehungsarbeit an der deutschen Frau und Mutter durch Heimmütterſchulung sein wird. Die Heimmütterschule gibt Frauen Gelegenheit, zu eindringlicher hauswi rtschaftlich er Schulung , wodurch den langbeobachteten Mißständen unter der Rhönbevölkerung Einhalt geboten wird. Die Zuführung der Frauen und Mütter in die Heimmütterschule geschieht in enger Zusammenarbeit mit der NSV., die zum Teil auch den Frauen den Aufenthalt in dieser Schule finanziell ermöglichen hilft. Der Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend hilft Rei chsmütterdienst des Deutschen ebenfalls dem Frauenwerks in der Heimmütterschule Oberbach direkt und durch seinen tatkräftigen Einsah in den Häusern, in denen die Mutter fehlt, weil sie sich vier Wochen in der Heimmütterschule aufhält. Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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Rationalſozialiſtiſche Brief und Drahtan [ hrift der Schriftleitung: Berlin 68 68, 3immertz, 80, HI. Fernruf: 11 00 22 Berlag: Franz Cher Nahi., 6. m. 1. §., Zentralverlag ber NSTAP., München Berlin Bersand : Cher.Berlag , Berlin SM 68, Bimmerfra 88. - Alle Zahlungen find nach Berlin (Boßschedtonto Berlin 4454) zu richten



ParteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für bie Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NODUS

Blatt 1

RSK Folge 146

Motor-HS.

28. Juni 1937

wird

ausgebildet

Die Erziehung des deutſchen Kraftfahrernachwuchſes – Intereſſe und Begeiſterung für Motorſport werden geweckt – Wie Hitlerjugend und NSKK. zuſammenarbeiten Am 3. und 4. Juli führt die MotorsHI. nach einer vorausgehenden Sternfahrt von allen Teilen des Reiches nach Goslar ihr diesjähriges Reichs , treffen und eine Geländefahrt in den Harz durch, wozu nicht weniger als 378 Rennungen, die bise her höchste Zahl, erfolgt find. Bannführer Borchert, der Hauptreferent für Motorsport in der Reichsjugends führung, gab aus dieſem Anlaß der RSK, eingehenden Aufſchluß über Geschichte, Aufbau, Dienſt und Ziel dieſer wichtigen Sondereinheit der Hitlerjugend. NSK Mit der Motorisierungsparole der Autoausstellung 1933 hatte der Führer auch der Hitlerjugend ein Ziel gezeigt und ihr einen mächtigen Impuls gegeben. Kurz darauf schon schlossen sich motorbegeisterte Jungen in Thü ringen zusammen, und sehr rasch erkannte auch die damalige Abteilung E II in der Reichsjugendführung die Bedeutung dieser Bewegung. Noch aber waren es nur wenige, die daran teilhatten, denn es konnten ja nur Jungen, die Besitzer eines Kraftrades waren, mitmachen, und diese waren naturgemäß dünn gesät. Die Unsicherheit dieser Grundlage änderte sich jes doch in dem Augenblick, als mit einem Ver= trag vom November 1934 das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps die technische Schulung, die motorsportliche Ausbil= dung und vor allem die Stellung der hierzu benötigten Krafträder übernahm. Aus den anfangs etwa 30 Motor-Hitlerjungen in Thüringen waren bis dahin bereits 600 im ganzen Reich geworden. Jezt aber stieg dieſe Zahl sprunghaft auf 3000 bis zum Januar 1935 und auf über 10 000 bis zum Oktober desselben Jahres. Obwohl noch im Jahre 1935 6553 Motor-Hitlerjungen an das NSKK , überwiesen wurden, betrug dennoch ihre Zahl am 1. Oktober 1936 bereits 36000 , um in der Folgezeit sehr rasch noch weit darüber hinaus anzuwachsen. Das Ziel dieſer äußeren Entwicklung ist, den gesteigerten Nachwuchse bedarf sowohl des NSKK. sicherzustellen wie auch den Anforderungen und Aufgaben der immer weiter um sich greifenden Motorisierung zu genügen.

Begeisterung wecken, Wiſſen vermitteln Dies ist der Hauptgrund, warum die MotorHI. fich ständig bemüht, in der deutschen Jugend zunächst einmal Interesse und Begeisterung für den Motorsport zu wecken und dann jeden Jungen, der dazu Luſt und Liebe hat, ohne Rücksicht darauf, ob er selbst oder seine Eltern ein Kraftrad beizustellen vermögen, in ihren Reihen zu erfaſſen. Dem Altersjahrgang nach bezieht sich diese Werbung jest auf die Bierzehn ፡ bis Achtzehnjährigen , also auf die HI. im engeren Sinn, nachdem bis vor kurzem nur die Sechzehn bis Achtzehnjährigen Aufnahme finden konnten. Der Dienst der Vierzehn bis Sechzehnjähri= gen beschränkt sich freilich auf den theore und die tischen Fahrunterricht Verkehrsschulung , während die Fahrſchulung erst den Sechzehn- bis Achtzehnjährigen beigebracht wird. Es erweist sich aber bereits jezt diese theoretische Vorschulung und Vertehrsunterrichtung der Vierzehn- bis Sechzehnjährigen für den späteren Erfolg der gesamten Ausbildung von allergrößtem Wert. Abgesehen von allem anderen bedeutet diese früh ein= sezende Fahr- und Verkehrserziehung eine starte vorbeugende Verminderung der Gefahrenquellen des Verkehrs ! Auch die Anlernung sparsamen Reifen- und Triebstoffverbrauchs kann im Zeichen des Kampfes um die wirtschaftliche Unabhängigkeit nicht früh genug begonnen werden. Der Gang der motorsportlichen Ausbildung Das innere Ausbildungsziel der Motor-HI. besteht darin, die so erfaßten Jungen in vier Jahren so weit zu bringen, daß sie ein Kraftrad auch in schwierigstem Gelände sicher führen und jede Störung eines Kraftfahrzeuges schnellstens beheben können. Diese motorsportliche Ausbildung der HI. erfolgt auf Grund eines Vertrages zwischen Reichsjugendführer

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und Korpsführer des NSKK. vom 30. Auguſt 1935 durch das NSKK., das hierfür den Lehrplan, die Lehrkräfte, Lehrmittel, Lehrräume und Kraftfahrzeuge zur Verfügung stellt. In Frage kommen vor allem die 25 Motorsportschulen des NSKK. im ganzen Reich. Die Führer der Motor-H3. wurden biss her in der Motorsportschule der H3. in Arn= stadt lehrgangsweise zusammengefaßt und dort sportlich , motorsportlich und we Its anschaulich ausgerichtet. Es fanden im Jahre dort etwa 7 bis 8 Lehrgänge zu je etwa 100 Mann statt. Die Gesamtteilnehmerzahl be= trug 1935 632 und 1936 732 Mann. Mit dem Besuch dieser Motorſportſchulen ist auch das Mindestziel der Erwerbung des Führerscheins der Klasse I verbunden, die Beherr schung des Fahrzeuges nach den Bestimmungen der Reichsstraßenverkehrsordnung für Motorräder über 200 ccm. Sehr häufig werden darüber hinaus auch die Führerscheine II und III gemacht, die desselbe für schwere Lastkraftwagen, bzw. leichte Lastkraftwagen und Personenwagen verlangen. Auf Grund der Vereinbarungen zwischen Reichsjugendführer und Korpsführer Hühnlein erfolgt diese motor - technische Ausbil dung der Motor - H3. durch die Einheiten des NSKK. nach einem gemeinſam aufgestellten Ausbildungsplan als zusätzliche Ausbildung neben der allgemeinen HI.Ausbildung. In Jahresstunden sieht dieser zusätzliche Dienst der Motor-HI. so aus : 25 Stunden Motor- und Fahrkunde, 30 Stunden praktischer Werkstattunterricht nebst Störungssuche und deren Beseitigung, 30 Stunden handwerkliche Ausbildung, Anfertigung von Schnittmodellen und Bau von Verkehrstischen , 15 Stunden Verkehrskunde. das macht wöchentlich zwei Stunden (ein Abend) . Hierzu fommt dann noch die Fahrausbildung auf der Straße und im Gelände für die Sechzehn bis Achtzehnjährigen .

Mit dem HJ.-Dienſt in Einklang Dieser Dienst ist nun nach den Jahreszeiten so eingeteilt, daß er sich mit dem übrigen HJ.Dienst der Jungen jeweils in eine Linie bringen läßt. Die Sachbearbeiter bei den Bannen haben die Aufgabe, dafür zu sorgen, daß der eigentliche HI.-Dienst durchgeführt wird, und daß auch der technische Dienst, so wie er im Sommerdienstplan vorgeschrieben ist, in teiner Weise zu kurz kommt. Im Sommer erfolgt hauptsächlich die praktische Arbeit am Fahrzeug selbst und vor allem die Fahrschulung, im Winter der theoretische Unterricht und die Verkehrsschulung sowie die Arbeiten in der Werkstatt (Störungsaufgaben, Montage, Reifenwechsel, Modellbau usw.) . Daher findet im Winter jede Woche einmal ein zwei Stunden langer technischer Dienst statt, im Sommer nur alle 14 Tage. Dafür gibt es dann im Sommer einmal im Monat F a h rschulung am Kraftrad , und zwar nicht nur auf gebahnten Wegen und Straßen, sondern auch im freien Gelände, worauf besonderer Wert gelegt wird.

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1500 Einheiten ſtehen ! Organisatorisch ist die Motor-HI. gegliedert in Kameradschaften mit einer Mindest= stärke von 10 Mann, in Scharen mit_min= destens 35 Mann und, bei örtlicher Nähe von mindestens 80 Mann, in Gefolgschaften, die dann in Großstädten bei entsprechender Stärke und Zahl feit neuestem auch in Motor ፡ H3.- Unter banne zuſammengefaßt werden. Die Gesamtzahl aller Einheiten beträgt bereits über 1500 ! Die Zuſammenarbeit und Verbindung mit dem NSKK. wird dadurch gewährleistet, daß der Hauptreferent für Motorsport in der Reichsjugendführung zugleich Verbindungsführer zum Ehrenführer der MotorH3., Korpsführer Hühnlein, und den Dienststellen Berlin und München der Korpsführung des NSKK. ist. In den HI .-Gebieten sind für die Betreuung der Motor-HI. Sachbearbeiter eingesetzt, die zugleich bei der MotorBrigade des NSKK. als Verbindungsführer und HI. -Referent eingebaut ſind. Ähnlich ist die Stellung der Sachbearbeiter in den Bannen, so daß die Möglichkeit einer einheitlichen Ausbildung und Zusammenarbeit auch in den Tiefengliederungen gesichert ist. Die alljährlich stattfindende Motor - HI. Fahrt, die in diesem Jahr am 3. und 4. Juli nach Goslar und von dort durch den Harz führt, soll außer dem Wettbewerb und der Feststellung der Leistungshöhe ausdrücklich auch dem Einvernehmen zwischen HI. und NSKK. und der Sichtbarmachung ihrer gemeinsamen Arbeit dienen.

Klare Arbeit sichert den Nachwuchs Besonders eindrucksvoll und überzeugend fam diese Einvernahme und Zusammenarbeit vor allem durch die 300 000 - Mark - Spende des Korpsführers Hühnlein an den Führer zum Ausdruck, die völlig zur Beschaffung von Fahrzeugen verwendet wird, die das NSKK . der Motor-HI. zu Ausbildungszwecken zur Verfügung stellt. In Berlin stehen der HI. bereits 140 solcher Krafträder für die Fahrschulung zur Verfügung. Auch im übrigen Reich macht die Fahrzeugbeschaffung dank der Hilfe und Unterstügung des NSKK . erfreuliche Fortschritte. Die Jungen sparen allerdings auch selbst intensiv und eisern und sind vor allem in der Herrichtung alter ausrangierter Fahre zeuge zu Unterrichtszwecken von einer unübertrefflichen Erfindungsgabe. Die Motor-HI. will auch auf dem gegenwärtig erreichten hohen Stand ihrer äußeren und inneren Entwicklung nicht haltmachen, sondern sich noch weiter ausbauen, um den Nach wuchsbedarf, der durch die Entwicklung der letzten Jahre ganz besonders gestiegen ist und noch weiter steigt, in ebenfalls wachsendem Maße befriedigen zu können. Die alljährliche Überweisung der Achtzehnjährigen von der Motor-HI. in das NSKK., die in feierlicher Form und in Anwesenheit der zuständigen Führer der beiden Formationen auf dem Nürn berger Parteitag erfolgt, wird in diesem Jahr die Reihen der Motor-HI. besonders stark lichten. Doch schon stehen neue Tausende motorbegeisterter vierzehn- bis sechszehnjähriger Jungen bereit, um den Ausfall mehr als wett= Dr. J. B. zumachen.

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Südafrikas Kampf gegen das

Deutſchtum

Kulturelle Schwächung als politiſches Druckmittel – Der Griff nach dem deutſchen Schulweſen Mißbrauch der Treuhänderpflichten NSK Die Engländer haben seit jeher Wert darauf gelegt, vom Ausland als Kolonisatoren anerkannt zu werden, deren besonders hervorstechender Zug die Duldsamkeit gegenüber dem fremdvölkischen Element in den Kolonien sei. Es ist hier nicht die Stelle, nachzuprüfen, welcher Art, insbesondere welcher Intensität dieſe Duldsamkeit ist. Soweit aber die diesbezügliche vorherrschende Stimmung in den Gliedstaaten überprüft werden kann, steht ohne weiteres fest, daß die Südafrikanische Union keineswegs als eine staatliche Einheit angesehen werden kann, die beispielsweise in ihrer Eigenschaft als Mandatar Südwestafrikas besondere Be= mühungen in dieser Hinsicht an den Tag legte. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, daß die Union nicht davor zurückschreckte, die Interessen der angestammten deutschen Bevölkerung in Südwestafrika nicht nur nicht wahr zu nehmen, ſondern in äußerst eindeutiger Form zu beeinträchtigen. Es ist nun leider so, daß die Auseinandersetzung mit dem Südwester Deutschtum nicht nur eine Angelegenheit der öffentlichen Meinung in der Union ist, sondern daß sogar von den Ministerbänken herunter Worte laut geworden sind , die unverkennbar eine gegnerische Einstellung, zumindest aber eine zuweilen drastische Voreingenommenheit gegenüber Deutschen kennzeichnen. Wie wenn es noch eines Beweises dafür bedurft hätte, daß sich die Union um die ausländische Diskussion über die Frage der deutschen Interessen ohne weiteres hinwegzusetzen bereit ist, so erbrachte sie dieſen Beweis durch die Verzögerung der Brü fung der Südwesterdeutschen Dentschrift, die in Genf vorgelegt werden sollte. Die Motive, die die Union für diese Verzöge= rung und die mit ihr verbundene Beeinträchtigung ihrer Mandatspflichten_angeführt hat, haben (bei allen sonstigen Versicherungen einer gütlichen Regelung usw.) doch aufgezeigt, wie sehr man die rechtmäßigen Interessen des Deutschtums verkennt. Leider besteht Grund zu der Annahme, daß dieses Verkennen feine Zufälligkeit oder Unachtsamkeit ist, sondern ihre Ursache in der eigenartigen bevölkerungspoliti= schen Struktur der Union hat. In den auch öffentlichen Auslassungen maßgebender Unionspolitiker flingen nicht selten Töne an, die die Sonderprägung eines südafrikanischen Imperialismus verraten, von deſſen robuſter Natur man sich im allgemeinen gar keine Vorstellungen macht. Dieser Imperialismus hat allerdings sehr wenig mit dem Prinzip der Duldsamkeit zu tun und hat offenbar die der Union von Genf aus auferlegten Pflichten über seine Treuhändertätigkeit gegenüber dem Deutschtum in Südwestafrika sehr schnell vergessen. Es ist das bei oftmals kaum zu unterscheiden, ob der imperialistische Anspruch auf ehemaliges deuts sches Kolonialgebiet von Männern erhoben wird, die britischer Abstammung sind, oder von Unionspolitikern, die stolz darauf sind, Buren zu sein . Jedenfalls verkoppeln sich die Strömungen eines intensivierten Burennationalismus mit denen eines machtvollen britisch-süd-

afrikanischen Imperialismus zu einer Bewegung, die das Deutſchtum kaum ſonſtwo in den ehemaligen deutschen Kolonialgebieten so drastisch zu spüren bekommt. Nimmt man noch dazu, daß dem Judentum in der Union durch seine freimaurerische Verflechtung ein weiter Spielraum zur politiſchen Betätigung gegeben ist, so fann man ermessen, daß damit die Bewegung gegen das Deutſchtum gerade auch in den legten Jahren noch wesentlich folgenschwerere Züge bekommen hat. Der Kampf gegen das Deutschtum vollzieht ſich nicht nur in der politiſchen, sondern auch in der kulturellen Ebene, weil er die kultu relle Schwächung der deutschen Be = völkerung als Mittel zur politischen Entrationalisierung ansieht. Das wird besonders auf dem Gebiet des Südwester Schulwesens deutlich. Dieses Schulweſen ist in vielen Jahren emsigster Kleinarbeit deutscher Schulmänner und zum großen Teil aus privater Initiative erwachsen. Seit jeher bedurfte es eines öffentlichen Zuschusses, und erst dem Treuhänder von Südwest, erst der südafrikanischen Union blieb es vorbehalten, diesen öffentlichen Zuschuß für die Schulen zu streichen. Die Höhe des Zuſchuſſes iſt gering : ganze 2000 Pfund im Jahre 1936/37. Aber dieser Betrag ist entscheidend für die weitere Existenz der deutschen Privatschule. Man sollte meinen, daß der Zuschuß von 2000 Pfund Don der Union gern ge= opfert würde, um damit ihre angebliche Duldsamkeit gegenüber der deutschen Bevölkerung unter Beweis zu stellen und den Rechtsstandpunkt des Deutschtums zu teilen. Aber die Union glaubt offenbar, das diesbe= zügliche Prestige ruhig verlieren zu fönnen und geht über das Schicksal der deutschen Privatschulen, unter denen sich auch die deutsche Oberrealschule in Windhut mit allein 300 Schülern befindet, hinweg, als ob es sich um den kulturellen Anspruch von Negern handele. Ganz intensiv dagegen sind die Bemühungen der Union um das Regierungsschulsystem , obwohl dieses System ohne Zweifel weit mehr als die deutschen Privatschulen kostet. Wenn man bedenkt, daß die Kosten für den Schüler einer Regierungsschule jährlich bei etwa 15 Pfund liegen, so würde die angestrebte Verstaatlichung der deutschen Privatschulen der Union rund 4½ tausend Pfund mehr kosten als bisher der Zuſchuß für die Privatschulen betrug. Wenn die Union den Versuch gemacht hat, die Streichung des Zuschusses an die deutschen Schulen durch Schwierigkeiten im Haushaltsplan zu begründen, so muß es doch zugleich verwunderlich erscheinen, daß sie zusammengenommen rund 6½ tauſend Pfund im Falle der Verstaatlichung ohne weiteres ausgeben kann. Daraus erhellt, daß der Kampf gegen die deutsche Schule teine Begründung in den finanziellen Schwierigkeiten der Union hat, sondern daß lediglich durch ein Scheinmanöver diese Schwierigkeiten propagiert

REK Folge 146 1 worden sind, um in Wirklichkeit die Existenz des privaten deutschen Schulwesens aus fulturpolitiſchen Gründen zu vernichten. Dieses Manöver geht so weit, daß die zuſtändigen Stellen der Union offenbar beabsichtigen, sogar die 瞥deutschen Schulgebäude und sonstige schulischen Liegenschaften zu übernehmen. Wer nun aber meint, daß die Union den deutschen Besitz für ihre staatlichen Schulen anfaufen wollte, irrt ſehr denn dazu hat die Union nun freilich wieder kein Geld. Mit anderem Worten : man streicht den Zuschuß an die deutschen Privatschulen in Höhe von 2000 Pfund, weil man für diese Schulen kein Geld hat. Man würde aber rund 6½ tausend Pfund zur Verfügung stellen, um aus den Schulen Regierungsschulen zu machen dazu hat man Geld. Man will die Liegenschaften der deutschen Privatschulen übernehmen, aber nicht ankaufen, weil man dazu wieder kein Geld hat. Die Union sollte sich darüber im klaren sein, daß man derartige Manipulationen in den

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Unſerer Zukunft

28. Juni 1937 Ländern nördlich des Aquators als einen Schulkampf bezeichnet, der wider jedes Völkerrecht entfesselt wurde. Was jene Staaten in Europa nicht wagen, deren Minderheiten sogar ihre Staatsbürger find, das wagt die Südafrikanische Union als von internationaler Stelle eingesetzter Treuhänder der Rechte der deutschen Kolonialbevölkerung ! Hat die Südafrikanische Union Kenntnis davon, unter welchen ungeheuren Opfern das deutsche tolowiale Schulsystem geschaffen worden ist? Weiß man in der Union, daß maßgebende Kolonialpolitiker des Mutterlandes rückhaltlos ihre Bewunderung für die deutsche Kultu rarbeit in Afrika ausgedrückt haben? Wenn die Union zu wiederholten Malen verfichert hat, daß fie die Interessen des Deutschtums wahrnehmen wolle, so sollte sie nicht verhindern, daß man diesen Feststellungen Glauben schenkt, dadurch, daß sie selbst durch die Vielfalt der Tatsachen ihre Treuhänderstellung entGHC. fräftet.

gilt ihr

Leben

Die Arbeit im erften Reichsſeminar der RSV. – Zielbewußte Ausbildung - Gefundheitspflege der Kleinkinder im Mittelpunkt der Kindergärtnerin NSK Die beglücendsten und befriedigendsten Berufsaufgaben sind zweifellos diejenigen, die uns den bewegenden Kräften der Zeit am nächsten bringen und die uns das Bewußtsein geben, mit der eigenen Tätigkeit an dieser großen Kraft selbst ein wenig teilzuhaben. Unsere junge Frauengeneration hat das Glück vieler solcher Möglichkeiten. Unter anderen find es zwei, auf die das Gesagte in hohem Maße zutrifft: die Tätigkeit der NS. = Schwester und der Kindergärtne = rin. Bei beiden liegt die Erfüllung in dem Bewußtsein, unmittelbar der deutschen Zukunft zu dienen durch die Arbeit am heranwachsenden jungen Menschen selbst, der diese Zukunft einmal tragen soll . Gewiß, Kindergärtnerinnen, die mit Liebe und Hingabe dieſe zu jeder Zeit fraulich schöne Aufgabe erfüllten, hat es auch früher schon ge= — ſo ſagte geben, und „ nichts liegt uns ferner“ --Reichsamtsleiter Hilgenfeldt bei der Einweihung des ersten Reichsseminars für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen der NSV. im Steinatal bei Kassel – „ als zu behaupten, daß das, was früher auf diesem Gebiet geleistet wurde, schlecht war". Jedoch hindert das nicht, daß wir ebenso auch von dem Fortschritt überzeugt sind, den unsere Anschauungen und Bestrebungen gegenüber dem Gewesenen darstellen und der vor allem darin liegt, daß wir in weit höherem Maße in der Gesundheitspflege des Kleinkindes die erste Voraussetzung auch zu jeder ge = sunden geistigen und charakter = lichen Entwicklung erkennen und danach handeln. Die als erstes Reichsseminar der NSV . kürz lich eingeweihte Erziehungsstätte ist in dieser Hinsicht beispielgebend. Da der Gauamtsleiter des Gaues Kurhessen, Dr. Benzing, als Kinderarzt persönlich die ärztliche Leitung in Händen hat, ist ein außerordentlich harmonisches

Zusammenwirten aller Kräfte auf einer großen Linie, den neu gewiesenen Wegen folgend , ge= währleistet. In den Mittelpunkt der Gesamtausbildung wurde bewußt die Gesundheitspflege des Kleinkindes gestellt, und zwar so, daß die förperliche Ertüchtigung, die die jungen Mädchen sich durch gründliche Leibesübungen selbst erarbeiten, Hand in Hand geht mit praktischer Pflege des Kinderkörpers. Luft und Sonne, Wasser, Massage und gesunde Ernährung Find die fünf Faktoren, auf denen sich die ganze Arbeit aufbaut; und so ernst diese von den Lehrkräften und Schülerinnen genommen wird, den Kindern gereicht alles zu reinem, ungetrübtem Vergnügen. Ihnen ist alles „ Spiel". Und jede sinnreich ersonnene neue Übung (mit Bällen, mit Reifen, mit den eigenen fleinen Gliedmaßen) bedeutet ihnen nicht mehr als ein neuer Spaß oder eine erste kleine Kraft- und Mutprobe, bei der es sich doch schon zu bewähren gilt. Daß auch die übrige, zwei Jahre um = fassende Ausbildung zur Kindergärtnerin der Verantwortung gemäß, die Hüterinnen der Jugend tragen, sehr umfassend und vielseitig ist, braucht kaum gesagt zu wer den. Besondere Berücksichtigung finden die BeDie jungen dürfniſſe des Landlebens. Mädchen, die mit solch großer Aufgabe betraut ins Volk hineingehen, sollen auch befähigt sein, sich durch Würdigung und Kenntnis der ländlichen Arbeit das Vertrauen der Landbevölkerung zu erwerben, unter der sie sehr oft ihren Wirkungskreis finden werden. In der Erkenntnis der Bedeutung, die Kindergärten gerade auf dem Lande haben, besonders auch als Entlastung der Landfrau, ſehen wir einen jener bahnbrechenden Fortschritte, die wir der neuen Zeit zu danken haben. H. R--s.

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und

Dublin

Den irischen Wahlen entgegen – Die Frage nach der Staatsform London wartet ab

NSK In Irland finden am ersten Juli die allgemeinen Wahlen statt, deren Ausgang darüber beſtimmen wird , ob das Land die von de Valera verkündete Lostrennung Irlands von Großbritannien gutheißt und als selbständiger Staat aus dem britischen Empireverbande austreten will. Nach der allgemeinen Stimmung im Lande ist anzunehmen, daß sich eine Mehrheit um de Valera scharen und seine Politik einen Sieg erringen wird. Wird aber damit die irische Frage, die durch lange Jahrzehnte London und Dublin bewegt hat, eine endgültige Lösung gefunden haben ? Man darf es bezweifeln. Man wird unwillkürlich die Frage aufwerfen, ob nun Irland eine Republik unter einem ,,Uchtaran na Heirean", wie der Titel des zukünftigen Staatsoberhauptes oder Präsidenten von Irland auf Gälisch lautet, oder ein Königreich ist. Denn während nämlich de Valera in Dublin die Lostrennung Irlands aus dem Empireverbande und die republikanische Staatsform verkündete, wurde gleichzeitig Georg VI. in London feierlich auch zum König von Irland gekrönt. Gewiß, Irland hatte keinen Vertreter zu den Krönungsfeierlichkeiten entsandt, nahm auch an den Empireberatungen nicht teil, aber vorläufig handelt es sich nur um einen einseitigen Akt, zu dem der andere Partner, Großbritannien, noch nicht Stellung genommen hat. In London nimmt man dieſen Widerspruch und Zwiespalt nicht allzu tragisch, wenigstens vorläufig nicht. Die Presse meint, daß das Irland de Valeras ein „ Traumland “ ſei, das es in Wirklichkeit nicht gäbe und das erst ge= schaffen werden müßte. Man fügt hinzu, daß auch die Gälische Sprache, die in Zukunft den Vorrang vor dem Englischen in Irland haben soll, eine Erfindung ſei und von der überwiegenden Mehrheit der Irländer gar nicht verstanden werde. Die neue Verfaſſung berücksich= tige auch nicht, daß die Beziehungen zwischen Britannien und Irland sehr feste und uralte seien und daß es Bindungen politischer, militä= rischer und wirtschaftlicher Art gäbe, die sich nicht durch einen Federstrich lösen ließen. Ferner müsse beachtet werden, daß die nördlichen sechs Grafschaften Ulsters, die einen Staat im Staate bilden und ihre eigene Vertretung in Belfast haben, sich niemals gutwillig in ein von de Valera erträumtes Großirland einfügen las= sen würden. Sie seien betont fönigstreu und hielten zu England. In der neuen irischen Verfaſſung wird die Katholizität des Staates als Grundlage des öffentlichen Rechtes unterstrichen. In Nordirland aber feiert der Orange-Orden, das ist die streitbare Gemeinschaft der Unionisten, alljährlich noch immer den Gedenktag der Schlacht von Boyne, in der die Katholiken Südirlands vernichtend von Wilhelm von Oranien geſchlagen wurden.

Bei allen gegenwärtigen Erörterungen über die britisch-irischen Beziehungen tritt die Persönlichkeit de Valeras in den Vordergrund. Eamon de Valera wurde 1882 in Neuyork als Sohn eines ſpaniſchen Emigranten und einer irischen Mutter geboren. Als er zwei Jahre alt war, starb sein Vater, und der kleine Knabe wurde zu ſeiner Großmutter nach Bruce in Südirland geschickt, während seine Mutter eine zweite Ehe in Amerika einging. Er wurde sorgfältig als strenger Katholik erzogen, ſtu= dierte an der Univerſität von Dublin Mathematik und Physik, widmete sich aber hauptsächlich der gälischen Sprache und der Geschichte Irlands. 1910 heiratete er die gälische Dichterin Jane Flanagen, mit der er sechs Kinder hat. Im Jahre 1916 kämpfte er tapfer im irischen Aufstand gegen England, und erklärte schon damals, daß er seine Lebensaufgabe in der Befreiung Irlands von der englischen Herrschaft ſehe. In seiner äußeren Erscheinung ist de Valera der Typ eines Gelehrten. Ein wenig nachlässig in seiner Kleidung, da er nie Stoffe benugt, die in England hergestellt oder von einem englischen Schneider genäht werden. Selten lächelt er, er trinkt und raucht nicht und treibt niemals Sport. Alles Protestantische und Englische lehnt er ab.

In seinem Lande erfreut er sich einer großen Popularität. Südirland ſieht in ihm die Ver= törperung der irischen Freiheit und den Rächer für all die Unbill, die Irland in früheren Jahrzehnten durch die englische Herrschaft erdulden mußte. De Valera befindet sich augenblicklich auf einer Rundreise durch das Land, hält Vorträge, in denen er sein Unabhängigkeitsprogramm erläutert. Er fordert die Oberhoheit über alle irischen Häfen, einerlei, ob sie britischen Militärzwecken dienen oder nicht, er lehnt die Sonderstellung der Ulsterprovinzen ab, im besten Falle ist er bereit, in ein ,,ver= nünftiges" Verhältnis zu England zu treten, dessen Tragweite aber er allein bestimmen will. Auch in London scheint man die Hoffnung nicht zu verlieren, daß schließlich doch noch ein vernünftiges Kompromiß gefunden werden wird. Durch die ungemein dehnbaren Bestim= mungen des Empireſtatutes besitzt England teine gesetzlichen Zwangsmittel gegen Irland, und möchte auch auf keinen Fall einen offenen Konflikt mit Dublin zulaſſen. Nun sind aber die irischen Häfen zum Teil auch Stützpunkte für die britische Flotte, ebenso steht es mit dem Flugdienst. Alle diese Bindungen lassen sich nicht ohne schwere Erschütterungen lösen. Alle damit zusammenhängenden Fragen werden in der Londoner Öffentlichkeit nicht, oder nur oberflächlich behandelt. Man wartet ab und glaubt, daß schließlich doch noch Extreme vermieden werden, und daß eine vernunftgemäße Lösung, an denen beiden Teilen viel liegen muß, ſich ſchließlich doch noch einstellen wird. U. St.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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Die Deutsche Sonderdienst der NSK

verantwortlich: Erika Kirmie

Frau

Kurzberichte für die Frau

Amtl. Preffedienſt der Nationalſozialiſtiſchen Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerkes

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Spielzeug

auch

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im Sommer

Vom Sinn und Wert des Spielzeugs — Wie äußert sich der Schaffens- und Geſtaltungsdrang des Kindes? -- Die Wahl des richtigen Spielzeugs NSK Richtige Kinder, die gesund find an Leib und Seele, müſſen ſpielen. Das Spiel ist mehr als bloßer Zeitvertreib, es ist die Lebensäußerung aller wirkenden und werdenden Kräfte. Der Vielheit dieser Kräfte entspricht die Vielseitigkeit des Spielzeugs. Der Gestal= tungsdrang im Kinde läßt es zum Baukasten, zum Sandkasten, zu den Sandformen greifen; die Liebe zur Natur verſchafft dem Bauernhof, dem Dorf mit seinem gesamten, flatternden, hüpfenden, springenden und schreitenden Getier einen Platz in der Kinderstube. Die werdende Mütterlichkeit des kleinen Mädchens schließt mit der Phantasie einen Bund zu den alten und immer neuen Formen des Puppenſpiels. Dem Abenteuersinn des Knaben gibt das Indianerspiel Nahrung ; Vaterlandsgefühl und heldischer Sinn hat dem Soldaten vom Zinnsoldaten aller Länder, Zeiten und Waffengattungen an bis zur Kriegsausrüstung des Knaben selbst — einen breiten Raum in der Spielzeuginduſtrie erobert. Mit der fortschreitenden Technik der Fahrzeuge zu Land, Wasser und Luft geht dauernd die Vervollkommnung der Spielzeugfabrikation auch auf diesem Gebiete Hand in Hand: Wirklichkeitssinn und Schaffenstrieb, Phantasie und Erlebenslust des Kindes fordern gerade diese Spielzeuge immer von neuem an. Reifen, Ball und Kreisel, Federball und Schläger, Springſeil, Roller, Schaukelpferd und Steckenpferd werden nicht nur dem Bewegungstrieb, sondern auch dem Ehrgeiz und dem Wage= mut gerecht. Im selben Augenblid, in dem eine dieser Kräfte sich regt, hält das Kind Umschau nach dem geeigneten Rüstzeug. Es greift nicht zur Holzkelle, wenn ihm ein kleines Schwert zur Verfügung steht, zieht nicht das Lumpenbündel Es spielt, der lebensähnlicheren Puppe vor. wenn es nicht mehr ganz primitiv ist, lieber mit dem Theddy als mit einem Strohwisch, be= fehligt lieber seine in prächtigen Reihen ausgerichteten Bleisoldaten als eine Anzahl un= gleichförmiger Bauflöke. Man unterschätzt das Ordnungsgefühl und den Schönheitssinn des Kindes sowie sein Maß an Wirklichkeitssinn, wenn man derartigen unzulänglichen Aushilfsmitteln gegenüber geschmackvollem Spielzeug etwa mit Hinweis auf die Phantasie das Wort redet. Nicht bei der Gestaltgebung der Spielmittel hält die Phantasie sich auf; den Tieren, Puppen, Soldaten, ja selbst den Fahrzeugen Leben verleihen und an ihnen Erlebnisse und

Taten gestalten, das ist die nie ermüdende Zau berkraft der Phantasie. Es stimmt, daß Kinder aus Schaffensdrang mit oder ohne Anleitung gern irgend etwas anfertigen. Aber es stimmt nicht, daß sie am liebsten mit dem Spielzeug spielen, das aus ihrer Hand hervorgegangen ist. Die Freude am Herstellen von Spiels und Gebrauchsgegen= ständen reicht weit über das eigentliche Spielalter hinaus ; sie wächst mit der zunehmenden Geschicklichkeit und dem Nachlassen des Spieltriebs. Wenn einem Kinde ein Spielzeug ge= lungen ist, so pflegt es sich nach einem möglichst jüngeren Kinde umzuschauen , das es damit ers freuen möchte. Die Herstellung von Spielzeug ist gleich der Herstellung von Gebrauchsgegen= ständen zweckgebunden, das Spiel ist frei. ,,Braucht" zB. die Puppe zu einer festlichen Gelegenheit ein neues Kleid, und die Puppen= mutter schneidet in einen bunten Lappen zwei Löcher als Ärmel, so gehört diese höchst oberflächliche Anfertigung eines Kleides" so wenig zum Spiel selbst, als wenn zum Soldatenspiel in Ermangelung von wirklichen Helmen mit Windeseile Papierhelme gefaltet werden. Der Wert des Spielzeugs erhöht sich noch dadurch, daß es den Eigentumssinn fördert. Nur wer etwas sein eigen nennt, kann für fremdes Eigentum Verständnis und Rückſichtnahme aufbringen. Das Kind hat außer seinem Spielzeug kein Eigentum im juristischen Sinne. Ohne Widerspruch läßt es sich zugunsten von Hausgästen von seinem gewohnten Plak am Tische, ja selbst aus seinem Bett umquartieren. Seine Schulbücher muß es für jüngere Ge= schwister schonen. Ein Kleidungsstüd geht, ohne daß der bisherige Träger erst um Erlaubnis gefragt wird, in den Besik von Bruder oder Schwester über. Spielzeug sollte von den Erwachsenen grundsäglich als Eigentum der Kinder aufgefaßt werden. Wenn die einsichtsvolle Tante mitten im Sommer, ohne daß Geburtstag oder Namenstag ihr Verpflichtungen auferleg= ten, den ersehnten Stahlhelm mitbringt, so hat jedermann den Helm als Eigentum des Jungen zu achten. Er ist das Kennzeichen seiner im Spiel verwirklichten Soldatenehre und sollte nicht unter unpassenden Bemerkungen wie ein Scherzartikel von Hand zu Hand und von Kopf zu Kopf wandern. Hat ein Junge seine Eisenbahn, seine Soldaten, seine Tiere, das fleine Mädchen sein Puppenkind für heute fortgepact oder zur Ruhe gebracht, so spinnt sich bei dem

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Kind, das wirklich spielen fann, das Spiel weiter fort und greift mit neuen Plänen in den kommenden Tag hinein. Wer diese Zusammenhänge in der Seele des spielenden Kindes achtet, stellt nicht, etwa aus Gründen falsch gesehener sozialer Erziehung, die Zumutung an das Kind, solange es selbst ja nicht damit spiele, Puppe oder Tiere, Soldaten oder militärische Ausrüstung einem andern Kinde zum Spielen zu überlassen. Etwas anderes ist es mit Baukasten und Gesellschaftsspielen, mit Ball und Reifen; sie können recht gut mehreren Kindern gemeinsam gehören und Erziehungsmittel zur Verträglichkeit sein. Sind jedoch die Kinder durch inneres Erleben mit ihrem Spielzeug, das für sie lebt, verwachsen, so sollten ihre Betreuer ihnen auch das Eigentumsrecht daran mitbetreuen. Man hört und liest in diesen Tagen und merkt es an Schaufenstern , Anzeigen und Plalaten, daß eine Werbeaktion für Spielzeug im Gange ist. Geht nun der Appell : „Kauft Spielzeug auch im Sommer" alle Eltern und Betreuer oder nur die begüterten unter ihnen etwas an? Wäre das lettere der Fall, so könnte die Werbung sowohl vom wirtschaftlichen als auch vom erzieherischen Interesse aus getrost unterbleiben. Denn das Spielzeug ist Bildungsmittel für alle Kinder ohne Rücksicht auf den Geldbeutel der Eltern. Das Dritte Reich kennt grundsätzlich keine segensvollen Einrichtungen, einer wirtschaftlich günstiger gestellten Schicht allein vorbehalten ſein ſollen. Zu den segensvollsten, weil dem Kräftewachstum des Kindes nachgehenden Einrichtungen gehört die Spielzeugindustrie. Freilich muß der Schenkende das Geheimnis kennen, sinnvoll zu schenken. Am häufigen sinnlosen Schenken, nicht am Spielzeug und nicht an den Kindern liegt es, daß so viel Spielzeug ungeliebt und unbenußt in Schränken und Winkeln verstaubt. Sinnvoll kauft, wer für jedes Kind das Spielzeug wählt, das seinen Fähigkeiten und Kräften im allgemeinen und seinen Neigungen zu dem gegenwärtigen Zeitpunkt entgegenkommt. Das bedeutet, das vorhandene Spielzeug auf seine Beliebtheit und Verwendbarkeit hin zu sichten und seinen Wert für das Kind durch Ergänzungen zu erhöhen. Wenn klein Hänschen mit seinem neuen Wägetchen aus vier roten Rädern und fünf grünen Brettchen spielt, als gäbe es kein Spielzeug weiter, so nimmt der Vater dieſe Hingabe als

28. Juni 1937 einen willkommenen Wink, das Kind am nächsten Monatsersten mit einem passenden Anhänger zu erfreuen. Ist ein anderes stundenlang mit seinem halben Dußend Holztieren beschäf tigt, sie nach Stimme und anderen Lebensäußerungen in Tätigkeit zu versetzen, so ergänzt, wer sinnvoll zu schenken versteht, diesen bescheidenen Tierbestand ab und zu durch einen vierbeinigen oder einen geflügelten Gefährten. Mit Tischchen, Stühlchen und Bank wird das fleine Mädchen noch ausgiebiger spielen, wenn der heimkehrende Vater einen kleinen Küchenschrank oder Kochherd von demselben Fabrikationstyp dazustellt. Wie fiebert geradezu die richtige Puppenmutter den großen Ferien und damit der wirklichen oder gespielten Sommerreise ihrer Puppenfamilie entgegen ! Was soll dies unglückliche Kind, das noch ganz im Spielalter ist, mit einem Sonnenschirm oder einer Handtasche anfangen ? Was können dagegen die Puppen noch alles für ihre Reife gebrauchen : einen Reisekorb für die Kleider, eine Gartenbant, Tellerchen und Kännchen vom Topfmarkt, einen Seestuhl ", wie Ursula trok der väterlichen Belehrung den kleinen Strandkorb benannte. Dem Schuljungen, der in seiner farg bemessenen Freizeit zurzeit drinnen wie drauBen nur mit Soldaten spielt, schenkt der Vater für eine gute Arbeit, die Mutter für eine Hilfeleistung im Haushalt hin und wieder einen ,,Soldatengroschen " und überlassen es ihm selbst, in welcher Weise das Geld der Verstärkung seiner Wehrmacht zugute kommen soll. Vor Weihnachten gehen große Worte im Wunschleben der Kinder um : Puppenstube Eisenbahn - Güterbahnhof Puppenküche Zoologischer Garten - Bauernhof - Wehrmacht zu Lande, Wasser und Luft. Diese Worte und die entsprechenden oft erdrüßend reichen Auslagen in den Weihnachtsausstellungen können auch minderbemittelte Eltern nicht einschüchtern oder verbittern , wenn diese im vorgezeigten Sinne das ganze Jahr über Spielzeug im kleinen, das sinnvoll aufeinander und auf das Kind abgestimmt war, kauften. Denn der Abstand zwischen diesem vertrauten Eigentum der Kinder und ihren tühnen Wunschgebilden erscheint bei Licht besehen weniger groß und kann mit ſeelenkundigem Verſtändnis, etwas Geschicklichkeit und ein wenig Opfermut überbrückt werden. M. Siber.

" Die Goldgrube

im Kücheneimer

Brofamen, die von unsern Tiſchen fallen, machen eine Million Schweine ſatt Kampf dem Verderb wird zur Vorratswirtſchaft – Das Beiſpiel der Stadt Brandenburg NSK Da haben wir unser Leben lang in der Küche die Abfälle achtlos in den Eimer ge= worfen, wir Städterinnen , denen Kleintiere oder ein karger Boden kein ſparſames Schalten mit ihnen aufzwangen. Einige waren vielleicht unter uns, die hoben Kartoffelschalen oder Grünzeug für einen alten Mann auf, der manchmal kam, um sie abzuholen, die meisten wußten es nicht anders, als daß man dieſe täglichen Abfälle abends hinunter trägt und sie

im großen Mülleimer auf dem Hof verſchwinden läßt. Die Stadt holte sie und lud sie weit draußen irgendwo ab , wo sie vermoderten. Wen mutet es nicht an wie ein Wunder, daß dieser Kücheneimer sich plötzlich als eine Gold grube entpuppt, mit Schäßen, die einen ge= wichtigen Posten in der großen Gesamtabrechnung unserer Volkswirtſchaft einnehmen werden. Trozdem ist es so. Durch die mutige Inangriffnahme der Abfallverwertung kommt aus den

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NSK Folge 146 wertlosen Broſamen, die von unseren Tischen fallen, eine Futtermenge zuſammen, reichlich genug, um nicht weniger als eine Million Schweine zuſäglich zu mäſten und der Volkswirtschaft somit durch einſt als wertlos vernichtete Stoffe wieder Werte zu schaffen, zu deren Erzeugung eine Anbaufläche von 65 000 Hektar Boden nicht zu gering veranschlagt ist. Wer schätzt die Schwierigkeiten, die es zu überwinden galt, ehe man mit der ersten größeren Mästerei aus Küchenabfällen anfangen fonnte. Da stand gleich am Anfang das größte Be= denken: werden denn die Abfälle überhaupt annähernd ausreichen, um ein solches Experi= ment das sich doch auch lohnen mußte zu wagen. Die NSV. – vom Ernährungshilfswerk mit dieser neuartigen, man kann schon ſagen, großartigen Aufgabe betraut machte sich zuversichtlich ans Werk. Die Mästerei der Stadt Brandenburg, auf einem städtischen Grundstück in Gemeinschaftsarbeit aus Nichts geschaffen und heute schon Vorbild für zahlreiche Neueinrichtungen dieser Art, fann bereits als restlos gelungen gelten. Hier kommt täglich aus etwa 18 000 Haushalten eine Futtermenge von 110 Zentner zusammen, die sich zuzeiten schon auf 185 Zentner erhöht hat. Als wir über den Hof der sauber aus niederen Fachwerkhäusern errichteten Mästerei ge= führt werden, kommen wir zuerst an einen offenen Schuppen, in dem die am gleichen Tag ge= sammelten Abfälle lagern. Erstaunt blickt man auf einen Haufen von frischen Kartoffelschalen, von Grünzeug, Brotresten , Eierschalen und Kaffeesat, neben Resten von Fleisch. Sogleich nach Einlieferung kommt das gesammelte Futter in die "" Schweineküche", wo es zuerst zer= stampft und dann in großen Dampftesseln gekocht wird. Hier ist alles sauber und geruchlos, und das goldgelbe Futter, das fertig den Kesfeln entquillt, läßt kaum noch glauben, daß es ausschließlich aus Überresten unserer Nahrung besteht. Es fällt übrigens dank der eifrigen Bereitschaft der Hausfrauen und Sammler in Brandenburg so reichlich an, daß schon von Anfang an eine Siloanlage notwendig wurde, in der die überschüssige Futtermenge

Meiſterinnen

28. Juni 1937, nach allen Regeln hausfraulicher Einmachekunst eingesäuert wurde und unter einer Lehmschicht seiner Verwendung in abfallärmeren Zeiten harrt. Die 270 Schweine, die in den 21 Buchten der Mästerei ein recht behagliches Leben zu führen scheinen, strafen ihren Namen Lügen, so sauber und rosig liegen sie auf goldgelben Säge: spänen da. Sie nehmen alle programmäßig zu, ein Zeichen für die Güte des Abfallfutters, das alle Nährstoffe in ausreichender Menge enthält. Lediglich um einen etwas schnelleren Masterfolg zu erzielen, setzt man dem Futter eine verhältnismäßig geringe Beigabe von Kraftfutter und Fischmehl zu, man ist aber nach den bisherigen Erfahrungen überzeugt, daß auch ohne Kraftfutter ein ausreichender MaſtTafeln geben erfolg erreicht werden würde. genaue Auskunft über Gewichtszunahme und Futterverbrauch. Im März ist mit der Mästerei begonnen worden. Im Juni hat man bereits die ersten Mastschweine der Volkswirtschaft wieder zur Verfügung gestellt. Nicht etwa nur für Bedürftige ist dies Produkt einer neuzeitlichen Abfallverwertung gedacht, die Schweine laufen in die Wirtschaft zurüd über die normalen Vertei= lungsstellen der Märkte, so daß jede Hausfrau, die sich mit ihrem Abfalleimer an dem Ernährungshilfswerk beteiligt, auf diese Weise auch Nuznießerin ihrer eigenen Küchenabfälle wernachden wird. Schon heute wachsen überall dem so rascher Erfolg sichtbar wurde die Mästereien nach dem Muster Brandenburgs aus dem Boden. Im Endzustand sollen alle Städte über 20 000 Einwohner über eine Gemeinschaftsmästerei verfügen, um durch einen Zuschuß von 1 Million Schweinen jährlich einen Ausgleich zur bäuerlichen Schweinewirtschaft zu schaffen, die stets mehr von der Futtermarktlage abhängig bleiben wird, ein Problem, das die Abfallmästereien niemals kennenlernen. Größere Mästereien von dem Umfang Brandenburgs erhalten sich schon heute selbst, ja, fie versprechen bereits für das nächste Jahr überschüsse, die dann dem Hilfswerk Mutter und Kind zufließen sollen. Dr. Buresch-Riebe.

der Hauswirtſchaft

Was wird im Meiſterinnenkurſus für Hauswirtſchaft gelehrt? — Beherrschung des häuslichen Wirkungskreiſes – Unterricht in Theorie und Praxis

NSK 3m Gau Berlin hat in diesen Tagen der 5. Kursus für Meisterinnen der Hauswirtschaft seinen Abschluß gefunden ; acht Hausfrauen wurde nach eingehender prattischer und auch theoretischer Prüfung vor einem staatlichen Prüfungsausschuß das Meisterinnendiplom verliehen, das sie berechtigt, Lehrlinge in der Hauswirtschaft auszubilden, und das sie zugleich verpflichtet, sich überall da mit einzusehen, wo der Staat, insbesondere das Deutsche Frauenwerk, die Hilfe der geschulten Hausfrau braucht. Wer Gelegenheit hatte, die Lei stungsschau zu besichtigen, die als Ergebnis der fast zweijährigen Schulung veranschaulichte, was jede einzelne für den Kursus und

darüber hinaus unter Ausnutzung ihrer besonderen Fähigkeiten geleistet hatte, der bekam einen unmittelbaren Eindruck davon, daß der Weg zur Hausfrauenmeiſterſchaft ein vielseiti ges Können am Herd und am Waschfaß, am Plättbrett und an der Nähmaschine erfordert, daß der Umgang mit allen Arten von Reinigungsmitteln der Meisterin ebenso vertraut sein muß, wie die Aufstellung von Haushaltsplänen und Küchenzetteln. Darüber hinaus konnte man aber schon an der stummen Schau beobachten, was der Anblick der Meisterinnen selbst bestätigte, daß sehr verschiedenartige Menschen mit ganz verschieden gerichteten Be= gabungen und Interessen auf dem weiten Ge-

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biet der Hauswirtschaft Gelegenheit zu meisterlicher Betätigung finden. Auffallend war, daß unter den neugebackenen Meisterinnen die Zahl der berufstätigen Hausfrauen den ,,Nur-Hausfrauen" die Waage hielt. Es leuchtet zwar ein, daß die Wirtſchaftsleite> rin eines großen Waldschulheimes oder eines Säuglingsheimes durch den Kursus für ihre Arbeit mancherlei Anregung erhielt, daß die theoretischen Belehrungen über die richtige Ernährung des Menschen, die Zusammensetzung unserer Nahrungsmittel, die Bedeutung der Marktordnung für die Hausfrau in ihrem Großbetrieb ebenso gut brauchen kann wie die Mutter eigener kleiner und großer Kinder. Auch die Kenntnis der gefeßlichen Bestimmungen über Kauf und Miete, die Versicherungs> pflicht der Hausgehilfin, den häuslichen Lehrvertrag und vieles andere, wird der Wirtschaftsleiterin in ihrem verantwortungsvollen Amt von Nußen ſein. Weshalb aber fragten viele unterziehen sich Frauen mit akademischen Berufen den Mühen einer jo langen Ausbildung, und wie bringen sie es fertig, trog der viel geringeren Praxis am besten abzuschließen. Schon die Tatsache, daß zu vollem Frauentum die Beherrschung des häuslichen Wirkungskreises für unser Empfinden unerläßlich ist, könnte Grund genug ſein für eine Frau, die aus ihrer Berufsarbeit her den Wert gelernter Arbeit kennt, sich auch für ihr hausfrauliches Tun gediegene Kenntnisse zu er= werben. Wem aber gar die berufliche Tätigfeit oder die ehrenamtliche Mitarbeit in

Aus Ablehnung

Frauenschaft und Frauenwerk Gelegenheit gibt, zu Hausfrauen von hauswirtschaftlichen Dingen zu sprechen, ihnen für Einkauf und Ernährung Vorschläge zu machen und sie zur Mitarbeit am Vierjahresplan aufzurufen, der begrüßt mit Freuden eine Gelegenheit, wie sie der Meisterturjus bietet, die Theorie durch praktische Erfahrung und Betätigung zu unterbauen. Gewiß ist es nicht leicht, neben Beruf und eigenem Haushalt die Zeit für den Kursusnachmittag und die häuslichen Aufgaben zu er übrigen, und zwischen Kochtopf und Schreibmaschine entbrennt um die berufstätige Hausfrau in dieser Ausbildungszeit ein besonders heftiger Konkurrenzkampf, aber es erweist sich, daß die geistig geschulte Frau auch in der Praxis sehr bald ihren Mann" steht. Denn wirkliche Meisterschaft beruht nicht so sehr in der Firigfeit, mit der die Nadel geführt, das Herrenhemd geplättet wird - darin muß sich geringere Übung immer bemerkbar machen , sondern was den Meister in jedem Fach auszeichnet, ist der Überblick über die Gesamtheit seiner Arbeit, die rechte Einteilung, die sichere Unterscheidung zwischen dem Wesentlichen und Unwesentlichen, die saubere, zuverlässige Arbeit.. Wer wollte leugnen, daß geiſtige Schulung das wichtigste Hilfsmittel ist, uns Überblick, Unterscheidungsvermögen und folgerichtiges Arbeiten zu lehren. Die Hausfrauen, die seit ihren Schultagen nicht mehr gelernt hatten, haben das auch empfunden, und ſo mühsam manchmal der Aufbau eines Referats für sie war, sie alle haben an sich den bildenden Einfluß geistiger Arbeit empfunden und den theoretischen Teil der Aus= bildung besonders begrüßt. Dr. Simons.

wird

Bewunderung

Frauen aller Länder beſuchen die Reichsfrauenführung

―― Gäste aus dem Norden

und dem Fernen Oſten ſtudieren deutſche Frauenarbeit Bon Dr. Martha Unger , Leiterin der Abteilung Ausland und Grenzland der Reichsfrauenführung NSK Anläßlich der Reichstagung der Nor= dischen Gesellschaft in Lübeck sagte Alfred Rosenberg : Das Zeitalter, da für Konfessionen Kriege geführt wurden, .ist dahingesunken, das Zeitalter politischer Hausmächte ist nicht mehr bestimmend für die Geschide der Welt, das Zeitalter der Völker und Raſſen aber ist heraufgestiegen. Überall findet eine Überprüfung der Vergangenheit statt, wieweit fie noch imstande ist, Formen für das Dasein und die kulturelle Schöpfertätigkeit der einzelnen Nationen abzugeben." Auch wir in der Reichsfrauenführung erleben. täglich bei dem Besuch von Ausländern, die aus allen Teilen der Welt zu uns kommen, wie sehr sie nach neuen Formen ſuchen und wie ernst es ihnen mit der Auseinandersetzung zwi = schen dem Gestrigen und dem Heutigen ist, das sich insbesondere in Deutschland Bahn ge= brochen hat. So waren zB . in der vergangenen Woche bei uns Chinesinnen , die mit einer für ihre Rasse überraschenden Begeisterung unsere Ar-

beit studiert haben. Das Hilfswerk Mutter und Kind, unsere Mütterschulen, der Inhalt der Wanderlehrtisten der Mütterschulen, die Inneneinrichtung eines Kindergartens, alles wurde mit großem Ernſt aufgenommen. Während unserer Gespräche mit diesen intelligenten, jungen Chinesinnen erfuhren wir, daß auch sie in ihrem Lande um die Stellung und Aufgabe der Frau in ihrem Volke ringen, und sie seien hauptsächlich nach Deutschland ge= kommen, um zu sehen, wie wir dieses Problem gelöst haben. Genau so wie die jungen Chines finnen finden Frauen aus Japan, aus der Türkei, aus Persien und Griechenland, kurz aus vielen Staaten der Welt, in denen man zurzeit stark um die Formung eines neuen Frauentums ringt, ihren Weg zu uns. Besonders stark waren die Frauen des Nordens unter den Besucherinnen der letzten Zeit vertreten. Mit großem Interesse verfolgte zB. Frau Miche = let , die als Präsidentin der Hausfrauenorga = nisationen Norwegens schon seit einigen Jahren unsere Arbeit kennt, die Weiterentwicklung

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des Frauenschaffens im neuen Deutschland. Auch Frau Lund , die bekannte norwegische Komponistin, hat mit großer innerer Anteilnahme unsere Mütterschulen und das Hilfwerk ,,Mutter und Kind", den Frauenarbeitsdienst und Schubesucht. NS.-Frauenschaft der lungsabende Dann war auch Baronin Ruth Mund , eine der Führerinnen der finnischen Frauenorganisation ,,Lotta Svärd “, zu der wir in freundſchaftlicher Beziehung stehen, bei uns. Sie gehört zu den führenden ausländischen Frauen, die öfter zu uns kommen und unsere Arbeit ständig verfolgen. Eine besondere Freude iſt es, in dieſem Jahre festzustellen, daß eine Reihe von Frauen, die im vergangenen Jahre allein zu uns kamen, in diesem Jahr als Führerin einer Studiengruppe interessierter Frauen sich bei uns ange= meldet hat und das Frauenschaffen nicht nur in Berlin, sondern auch in anderen Teilen Deutschlands genau studieren will. Auch hier

Frauentum

Die Stadt hilft dem Lande NSK Hart waren im Vorjahr die Wochen der Ernte gewesen, und in den wenigen guten Tagen, die dem Bauern blieben, um das Korn vom Felde zu bergen, stand ihm ganz Niedersachsen in einer einzigen Arbeitsgemeinschaft bei. In allen Orten hatte die Bewegung aufgerufen zum Erntedienst, und überall waren Männer und Frauen, war vor allen auch die Jugend diesem Ruf gefolgt. So sahen wir denn die Mitglieder aller Gliederungen der Partei nicht nur in den freien Stunden nach ihrem eigentlichen Tagewerk, sondern auch am Wochenende draußen auf dem Lande beim Garbenaufraffen und Binden, beim Korneinfahren, sahen die Jungmädel und die Pimpfe beim Flachsaustaufen, und mancher Bauer hat sich gewundert darüber, daß die Städter doch auch mit anzupaden verstehen, wenn Not an Mann ist. So standen hier Stadt und Land zuſammen im Dienſt am deutschen Heimatboden. Was im Vorjahr war, fann auch leicht im neuen Jahr sein, und selbst wenn wir von den ungünstigsten Witterungsverhältnissen absehen, so bedeutet doch Sommer- und Erntezeit für das Landvolk vermehrte Arbeit. Dabei sind die Arbeitskräfte oft knapp oder im Hauſe ſind Kinder zu warten, während die Frau dringend mit heraus müßte auf den Acker. Um das auf jeden Fall zu ermöglichen und so gleichzeitig dem Reichsnährstand zu helfen, die ihm im Vierjahresplan gestellten Aufgaben zu lösen, hat die Südhan Gaufrauenschaftsleiterin des Gaues nover-Braunschweig zum Ehrendienst der NS. -Frauenschaft aufgerufen, der eine große Hilfsaktion, eine Erntehilfe aller Frauen unter Leitung der NS.-Frauenschaft für den kommenden Sommer (Mai bis September) plant. In dieser Zeit stellen die Frauen ihre

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sind es wieder vorwiegend die nordischen Frauen, die zu uns kommen . Wir deutschen Frauen, die wir mit unserer Arbeit verwachsen sind, sind immer seltsam be= rührt von der Bewunderung der Ausländer, von dem Erstaunen über diese ungeheure Zus sammenfassung der Frauenarbeit, die sie in der Reichsfrauenführung kennenlernen. Aus ihren Außerungen, aus dem Ausdruck ihres Gesichtes, das sich vom Beginn bis zum Ende einer Führung durch die Reichsfrauenführung ändert, und zwar in der Form, daß es sich uns sehr oft zunächst kühl und überlegen zeigt und am Ende der Führung voll überraschung, Erstaunen und Bewunderung, je nach der Veranlagung des Bes suchers, uns entgegenleuchtet, erkennen wir die Arbeiten, die die deutschen Frauen in den lezten Jahren vollbracht haben und die uns heute schon fast wie eine Selbſtverſtändlichkeit Dr. U. anmuten wollen.

und

Frauentat

Arbeitskraft der Landwirtschaft zur Verfügung, und ihre Hilfe erstreckt sich einmal auf direkte Mitarbeit auf dem Felde und zum anderen auf Übernahme der Hausarbeit, um dadurch die Hausfrau oder andere Arbeitskräfte für die Feldarbeit frei zu machen. Damit wird es auch der Frau, die von Draußenarbeit in Garten und Feld gar nichts versteht, möglich, sich für diesen Ehrendienst an der Volksgemeinſchaft zur Verfügung zu stellen. Bei der Erntehilfe unterscheiden wir zwiſchen Nachmittagshilfe und Hilfe für längere Zeit. Für die erstere tommen die Frauen aus kleineren Städten und größeren Dörfern in Betracht. Sie stellen in der Zeit, in der in der Landwirtschaft besonders viel zu tun ist, ihre Arbeitskraft zur Verfügung, wo sie gebraucht wird, und werden im Umkreis von 3-5 Kilometer eingesetzt. Bereits im Vorjahre hat sich eine ähnliche Hilfsaktion einiger Kreise des Gaues bei der Spargelund Flachsernte gut bewährt. Die Hilfe für längere Zeit leiſten dann namentlich die Mitglieder der Jugendgruppen der NS.-Frauenschaft der Städte Hannover, Braunschweig, Göt= tingen und Hildesheim, und zwar für min destens 14 Tage. Bei diesem Aufenthalt in den Niedersachsendörfern geht es feineswegs um eine billige Sommerfrische, sondern es heißt Dienst am deutschen Heimatboden verrichten. Für diese freiwillige Hilfeleistung wird von der Landwirtschaft eine Entschädigung in Form von Naturalien oder Geld geleistet und nach Ableistung der Erntehilfe wird den Frauen und Mädchen von der niedersächsischen LandesbauernAnerkennungsurkunde schaft eine überreicht. Wenn es ums Zupaden - ganz gleich in welcher Arbeit geht, sind die Niedersachsenfrauen verläßlich, und so werden sie auch hier einspringen und mit dafür Sorge tragen, daß das, was der deutsche Boden uns gibt, zur rechten Zeit geerntet und richtig ausgewertet wird.

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Referat für " Wissenschaftliche Frauenarbeit“ in der Reichsfrauenführung NSK Aus dem Bewußtsein heraus, daß vertieftes Wissen eine Verpflichtung gegenüber der Volksgemeinschaft bedeutet, hat die wissenschaftlich geschulte Frau die Aufgabe, ihre wissenschaftliche Erkenntnis der Gesamtarbeit der deutschen Frauen zukommen zu lassen durch ihre Eingliederung in die Frauenarbeit. Ihre Aufgabe in der Wissenschaft liegt in der gestaltenden und Forschenden Ar = beit auf allen Gebieten, die die Ergänzung durch die Tätigkeit der Frau erfordern . Go wirkt beispielsweise die Rechtswahrerin bei der Neugestaltung des Familienrechts mit, so liegt die wissenschaftliche Arbeit der Medizinerin vorwiegend bei den Fragen der Rassen und Erbbiologie, der Ernährungswissenschaft, die der Philologin bei den Fragen der Mädchenerziehung. Aus diesem Grunde ist in der Reichsfrauenführung ein Referat für Wissenschaft= liche Arbeit" errichtet worden, mit deſſen Leitung Frau Rechtsanwältin Dr. EbenServaes von der Reichsfrauenführerin betraut worden ist. Die politischen Gaue haben entsprechende Sacharbeiterinnen für dieses Gebiet in der Gaufrauenschaftsleitung eingesetzt. Nach bestimmten Richtlinien werden nun in den Gauen die wissenschaftlich vorgebildeten Frauen nach ihren Wissensgebieten erfaßt. Weiter iſt im Einvernehmen mit der Reichsbeauftragten Der Studentinnen Pgn . Inge Wolff eine Zuſammenarbeit mit der Vertreterin der Studentinnen geplant und eine enge Verbindung mit allen für dieses Sachgebiet zuständigen Berufsorganisationen, Parteistellen und Ministerien vorgesehen.

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28. Juni 1937 über „ Die Frau im gewerblichen Leben" (vom gewerbeärztlichen Standpunkt aus betrachtet) . Selbstverständlich nahm auch die Behandlung allgemeiner politischer und wirtschaftlicher Fragen einen großen Raum ein : Dr. Leibbrandt aus dem Mitarbeiterkreis Rosenbergs sprach über „ Außenpolitische Fragen", Pg. Textor vom Reichsschulungsamt über „Fragen der na= tionalsozialistischen Wirtschaftspolitik" ; Dr. van Griegten , Erwitte, behandelte den ,,Vierjahresplan und Außenhandel", Pg. Wezel , Heimstättenamt der DAF., sprach über „ Aufgaben eines Heimstätten- und Siedlungsamtes in der Deutschen Arbeitsfront". Über die sehr dringende Frage der Menschenführung ſprach Professor Dr. Klinge , Köln. Wichtiges Material und praktische Anregung für die Feierabendgestaltung erhielten die Teilnehmerinnen durch den Vortrag von Hilde Schönfeldt , Berlin, über „ Arbeitsgemeinschaften für Laienſpiele", und durch die Übungen, die Hermann Grauerholz veranstaltete für das von ihm verfaßte chorische Bewegungsspiel ,,Sonne über den Betrieben". Einen Beitrag zur weltanschaulichen und historischen Unterrichtung gab Dr. Heinze , Erwitte, mit einem Vortrag über ,,Deutsche Geschichte". Den Höhepunkt des Jahrestreffens bildete der als Anleitung und weltanschauliche Darstellung hervorragende Vortrag des Organisationsleiters der DAF., Claus Selzner , über „Organiſationsarbeit in der NSDAP. und in der DAF.“ Bedenkt man, welche bedeutenden Aufgaben die Sozialen Betriebsarbeiterinnen innerhalb der großen Betriebe mit starker weiblicher Gefolgschaft zu erfüllen haben, so wird die Notwen= digkeit solcher Jahrestreffen und die Kraftvermittlung, die von ihnen ausgeht, deutlich.

Jahrestreffen

Der Küchenplan im Juli

der Sozialen Betriebsarbeiterinnen

NSK Der heißeste Monat im Jahre ſtellt an die Hausfrau die meisten Anforderungen. Vor allem das Kosten strengt sie ganz besonders an. Deshalb muß sie sich durch richtige Auswahl der Speisen soweit vom Kochen frei machen wie nur möglich. Dies hat überdies den Vorteil, daß sie ihren Familienmitgliedern mehr sommerliche Speisen bietet, die er= frischender und bekömmlicher ſind. Der Juli ist für die Küche ein sehr reicher Monat. Alle Fleiſcharten sind reichlich auf dem Markt, denn naturgemäß wird nicht soviel da von verzehrt wie im Winter. Außerdem gibt es frisches Rehwild und junges Geflügel. Nicht vergessen wollen wir die Fische , hauptsächlich Seelachs- und Rotbarschfilet, und als eine Besonderheit der Sommermonate kommen nun die frischen Heringe, die ſich ſo vielseitig verwenden lassen. Fleisch und Fisch bereiten wir auf die bekannten Arten, ziehen jedoch manchmal falten Braten, Fleischsalat und Fischsalat oder Fisch in Gelee dem warmen Gericht vor. Das Schönste aber sind die vielen frischen Gemüse und das Sommerobst. Kopfsalat, Gurtensalat, Tomatensalat, Radieschen und Rettiche werden von altersher ungekocht genossen. Aber auch andere Gemüse schmecken herrlich als frische ungekochte Salate. Geriebene Karotten mit etwas Zucker und Öl, geriebene junge Kohlrabi mit Sauermilch oder Quark und Kräutern

NSK Die Sozialen Betriebsarbeiterinnen, die als nationalsozialistische Beauftragte des Frauen= amtes der Deutschen Arbeitsfront in den Betrieben tätigen Frauen, vereinen sich alljährlich bei einem Treffen , das den Charakter eines Lehrganges hat, aber gleichzeitig Abstand von der alltäglichen Kleinarbeit verschaffen und Gelegenheit zur seelischen und körperlichen Erholung geben soll. In diesem Jahre fand das Treffen auf der Reichsschulungsburg Erwitte in Westfalen statt. Die Leitung hatte die Abteilungsleiterin des Frauenamtes für Soziale Betriebsarbeit, Ilse Ganzert. Sämtliche Teilnehmerinnen waren schon seit langem als Soziale Betriebsarbeiterinnen oder Praktikantinnen in Betrieben tätig. Die Benennung der Hauptreferate zeigt die breite Grundlage, auf die das Frauenamt der DAF. die Soziale Betriebsarbeit stellt. Die stellvertretende Amtsleiterin des Frauenamtes, Anna Maria Hanne , sprach über „Die Aufgaben der Frau im Nationalſozialismus und die besondere Verantwortlichkeit der Sozialen Betriebsarbeiterin im Betriebe", die Frauenreferentin bei der Reichsbetriebsgemeinschaft Handel, Dr. Eva Manger , über Frauenerziehung und Frauenschulung“, Dr. Brandt vom Sächfischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit

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NSK Folge 146 ober geriebenen Nüssen, feingeschnittener Spinat oder Sauerampfer in einer Buttermilch- oder Sauermilchtunte, leicht mit Zuder abgeschmeckt find weniger bekannt, aber nicht weniger ſchmackhaft. Auch Salate aus gedämpften oder ge= dünsteten Bohnen , jungen Erbsen, Karotten und Saubohnen sind erfrischend und werden an heißen Tagen dem warmen Gemüse vorgezogen. Alle diese Gerichte haben den Vorteil, daß sie zu kühleren Tageszeiten bereitet werden können und der Hausfrau das Kochen in der Mittagshite erſparen. Zu den Salaten tönnen Kartoffeln in verschiedener Form gegeben werden, aber auch Mehlspeisen wie Nudeln, Reis, Bratlinge aus Haferflocken und anderes mehr. Eine gute Ergänzung zum sommerlichen Küchenzettel ist das frische Obst. Besonders die Beeren werden gezuckert und mit frischer oder saurer Milch, mit Magermilch oder schaumig gerührtem Quark gerne als Abendessen oder Nachtisch genommen. Sie sind erfrischend und in Verbindung mit Zucker und Milch oder Quart sehr nahrhaft und sättigend, besonders wennn noch etwas Brot dazu gegeſſen wird.

Außer diesen Speisen sind im Sommer Did milch oder Sauermilch, die ſowohl aus Vollmilch wie aus Magermilch hergestellt sein kann, Buttermilch und kalte Milchmischgetränke sehr beliebt. Milchmischgetränke lassen sich sogar in einfachsten Verhältnissen herstellen : etwas friſche Milch wird mit Fruchtsaft verrührt getrunken, oder man nimmt kalten Kakao und sezt etwas Kirsch oder Johannisbeersaft zu. Sie sind besonders geeignet, um an der Arbeitsstätte ge= noſſen zu werden. Denn auch dort sind kühle Speisen mehr erwünſcht als warmes Eſſen, das im Winter so unentbehrlich ist. Frisches Obst, Gurten und Tomaten lassen sich gut mitnehmen und aus der Hard essen. Salate, die zu Hause schon angemacht worden sind, können zu einer Scheibe Brot gegessen werden. Wenn die Hausfrau ihre Familie auf diese Art ernährt, wird der Appetit der Familienmitglieder in der heißen Zeit nicht leiden, fie selbst wird nicht so viel in der Küche stehen müſſen und kann sich mehr Zeit gönnen, um auch einmal zu ihren verdienten Ferien zu kommen. L. K.-Str.

„Wir brauchen Frauen mit totaler Lebenshaltung” Die Reichsfrauenführerin bei der Einweihung des neuen Heims der NS.-Frauenſchaft Göttingen NSK Im Rahmen der 200jährigen Jubiläumsfeier der Georgia Auguſta in Göttingen [prach die Reichsfrauenführerin Frau Gertrud Scholz- Klink bei der festlichen Einweihung des neuen Heims der Göttinger NS.-Frauenschaft vor zahlreichen in- und ausländischen Gästen der Universitätsstadt. Ganz grundlegend stellte sie dabei klar und eindeutig heraus, daß die Frau im heutigen Deutschland namentlich in der gewaltigen Organisation der NS.Frauenschaft und des Frauenwerks wohl die praktischen Aufgaben des täglichen Lebens erfüllen dürfe, ihr aber deshalb keineswegs geistige Forderungen oder Mitarbeit auf geistigem Gebiet versagt seien. Die Rednerin betonte, daß für alle die Menschen, die auf Grund ihrer besonderen geistigen Fähigkeiten glauben, Forderungen zu stellen haben, nur die eine Forderung bestehen kann , nämlich ihr Können und ihre Gaben als Wiſſende und Mündige in den Dienst der Unmündigen zu stellen und damit die dringendsten praktischen Aufgaben lösen zu helfen. Wie könnten fie anders mit der ihnen zuteil gewordenen Gnade des Wiſſendürfens vor dem deutschen Arbeiter bestehen, der heute wie in allen Zeiten der stärkste Träger unseres Volkes war. Wissen, das nicht zu großer Verantwortlichkeit verpflichtet, ist nicht geistige Kraft, sondern Borniertheit. Schon lange wurde die Studentinnen = frage in das Aufgabenbereich der Reichsfrauenschaftsführung einbezogen, doch dringlichere praktische Aufgaben ſtanden in den vergangenen Jahren vor uns, die zuerst von unseren Frauen in die Hand genommen und ihrer Lösung entgegengeführt werden mußten.

Wir mußten eine große Gemeinschaft des Volkes schaffen, in der alle gleichwertige Geschwister sind. Darum hat die NS.-Frauenschaft in all ihrer Arbeit die Frauen aller Stände zu= sammengesetzt, hat nicht danach gesehen, woher die einzelne stammt, ſondern danach, was sie bringt für die Gemeinschaft. Auf diesem Weg aber wurde von ihr zugleich die Frage der akademischen Frau geklärt. Man kann die Frage der Frauenberufsarbeit nicht dadurch lösen, daß man ihr bestimmte Berufe zuweiſt als typisch weiblich, sondern, wie die Reichsfrauenführerin ſchon auf dem Reichsparteitag 1935 sagte : daß Deutschlands Frauen überall da arbeiten können und werden, wo die von ihnen geforderte Arbeitsleistung im harmo = nischen Verhältnis zu ihrer Kraft steht. Derselbe Grundsatz ist für uns auch Maßſtab für den Einſaß der Frau im politiſchen Leben der Nation. Wenn Gott eine geistige Gabe in eine Frau gelegt hat, wenn sie für die Durchführung wissenschaftlicher Arbeiter begabt ist, warum sollte sie diese Arbeiten nicht ausführen? Es gibt keinen Grund, der das gegen spräche. Wir dürfen nur eines nicht, und das ist, Prinzipien in diesen Fragen aufstellen. Aber wenn wir die nationalsozialistische Frauenarbeit für Jahrzehnte ausbauen wollen, brauchen wir die Akademikerin . Wir haben darum auch in all dieser Zeit nicht von den Sorgen der akademiſchen Frau geredet, sondern haben die Studentin in unſere praktische Arbeit eingebaut. Wenn heute die Studentin zur Durchführung von Lagern Unterstützung oder ein Stipendium für begabte Kameradinnen braucht, dann kommt sie zur NS.-Frauenschaft. So ist auch jetzt an der Universität eine prak =

takt R.

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tische Arbeitsgemeinschaft gegründet worden, und die Reichsfrauenführerin wandte sich mit der Bitte persönlich an den Rektor der Universität, damit auch hier in Göttingen eine praktische Arbeitsgemeinschaft entstehe, die für die nahe Zukunft in jeder deutschen Unis versitätsstadt geplant ist. In dieser Zusammens arbeit zwischen den Studentinnen aller Fatultäten und den Frauen, die in der realen praktischen Arbeit stehen, wird die Studentin auf den verschiedensten Gebieten an die Gegebenheiten des täglichen Lebens herangeführt, erlebt 3B. in der Arbeit des Reichsmütterdienstes oder der Abteilung Hilfsdienst, daß alle rassens politischen Fragen in der Wirklichkeit so ganz anders aussehen als in der Theorie, daß man diese Probleme nicht nur mit dem Verstand und Gesetzesmaßnahmen lösen kann, sondern hier in gemeinsamem Verstehen und Erleben als Mutter und Frau begreifen muß. Dabei kommen wir ab von der wirklichteitsfremden Studentin, nehmen aber zugleich ebenso Abstand von den Frauen, die von jedem Wissenstreben nichts wissen wollen und alle geistigen Belange ablehnen. Dann sprach die Reichsfrauenführerin als Frau und Mutter ein Bekenntnis aus, das gerade in dieſem Rahmen eine besondere Bedeutung hat : die Universitäten und Hochschulen müssen wieder Stätten des Volkes werden, hohe Schulen, vor denen jeder im Volke Achtung und Ehrfurcht hat. Nicht Spezialiſten für die verschiedensten Gebiete sollen auf ihnen herangebildet werden, sondern totale Men schen. Wissen allein zersetzt die Welt, so wie der Verstand das abgeschlossene Weltbild des Kindes erst einmal trübt. Ganz allmählich ere ringt man sich dann das Wiſſen um die tat= sächliche Welt und die notwendige Einheit von Leib, Seele und Geist. Von der Frau nun

,,Deutschlands Jugend in Bevölkerung und Wirtschaft“

NSK Deutschlands Jugend in Bevölkerung und Wirtſchaft“ heißt das Buch von Dr. Herta Siemering , das jetzt im Verlag Junker und Dünnhaupt, Berlin, erschienen ist. Die Verfasserin nennt es im Untertitel „ eine statistische Untersuchung“. Sie hat in diesem Buch das gesamte Zahlenmaterial der Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juli 1933 im Hinblic auf die erwerbstätige Jugend ausgewertet. Der größte Teil der Tabellen und sonstigen Zusammenstellungen sind eigens für diese Arbeit, also erstmalig hergestellt worden. Sie zeugen von einer ungemein fleißigen und gewissenhaften Arbeit ; ein Vorzug, der das ganze Werk auszeichnet. Die aus den dargelegten Tatsachen gezogenen Folgerungen sind sachlich und überlegt und entsprechen im wesentlichen der Auffassung der maßgeblichen Stellen, so in bezug auf die Frauenarbeit derjenigen des Frauenamts der Deutschen Arbeitsfront. Eine ge= schickte Aufgliederung erleichtert die Durch arbeitung besonders interessierender Abschnitte. Das Buch wird bei allen kommenden Arbeiten,

28. Juni 1937 fordern wir in ihrer Arbeit nicht nur die fachliche Leistung, sondern sie hat sich ihr Frauentum zu bewahren . Das iſt's, was wir heute fordern. Wir kommen aus einer Epoche des Liberalismus, in der nicht eine totale Lebenshaltung gefordert wurde, sondern Zweckmäßigkeit in allen Fragen richtunggebend war. Drei Mächte haben an den Menschen ge= zerrt: der Materialismus hat in der Form des Margismus die Frau von jeder natürlichen Bindung als Frau und Mutter gelöst und sie nur zur "1Genossin" gemacht, der scheinbar frauenfreundliche Intellektualismus war dennoch ein Gegner des weiblichen Prinzips, ihm galt die Frau um so mehr, je mehr sie dem Manne angeglichen war. Der kirchliche Dogmas tismus aber, der sich so gern als Beſchüßer der Frau aufspielte, sprach nur die Frau heilig, die sich nach seiner Lesart aus aller fleischlichen Verhaftung losgelöst hatte und nur Seele " war. Alle drei Mächte, so verschieden sie auf den ersten Blick scheinen mögen, haben das Leben der Menschen zersetzt. Wir aber wollen Frauen haben, die eine mütterliche Seele mit geistigem Format und praktischer Lebensgestale tung vereinen. Diese große Schau der Aufgaben aber bedingt Zusammenfassung unter einer Führung. Und diese ist nur darum möglich und richtig, weil die totale Frau nicht an irgendeinen Stand gebunden ist, ſondern allein an das Frauentum ihrer Nation. Wenn das Werk erfüllt ist, wenn Mann und Frau wieder zurückfinden zu ihren ureigenſten Kräften, wird auch der Mann wieder ihr Beschüßer und Kamerad sein, der gute Gefährte. Denn wir alle ſind von einer Mutter geboren, wir alle haben nur eine Mutter : Deutschland, wir alle fennen nur eine Liebe : Deutsch = land.

die das Thema „,Jugend und Beruf" behandeln, eine wichtige Quelle und als wertvolles Nachschlagewerk für viele Organiſationen von Be= deutung sein. Der Abschnitt „Mädchen- und Frauenberufe" (Seite 203 und folgende) gibt über die Erfassung der jugendlichen Erwerbs= perſonen hinaus ein gutes Gesamtbild des weiblichen Berufslebens. Leider haben Untersuchungen dieser gründ lichen und Zeit beanspruchenden Art oft den Mangel einer geringen Aktualität. So werden zum Beispiel durch die Auswirkung des Blutschutzgesetzes, das bekanntlich die Beschäftigung von arischen Frauen unter 45 Jahren in Haushalten mit männlichen jüdischen Personen verbietet, heute gewiß mehr als nur 6,4 vH . Hausgehilfinnen im Alter von über 50 Jahren (Seite 214, 1. Abschn.) in der Arbeit stehen. Ebenso fehlt eine Darstellung des EhestandsDarlehens im Hinblick auf die Erwerbstätigkeit der weiblichen Jugend. Es wird (Seite 229, Abschnitt 2) von der Weiterarbeit der Frau nach der Eheschließung gesprochen, die heute bei Gewährung eines Ehestandsdarlehens verboben ist. Auch hier fehlt ein entsprechender Hinweis.

Drud: M. Müller & Soon RG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK- Nachrichten

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Zu NSK Folge 146

Zielbewußte Gesundheitsführung Arbeitstagung der verantwortlichen Parteidienststellen NSK Berlin, 28. Juni.

In der Führerschule der Deutschen Ärzteschaft, Alt-Rehse in Mecklenburg, fand unter der Leitung des Hauptdienstleiters für Volksgesundheit der NSDAP. und Reichsärzteführers Dr. Gerhard Wagner eine achttägige Arbeitstagung der für die Gesundheitsführung des deutschen Volkes verantwortlichen Dienststellen statt. Neben den Reichs- und Gauamtsleitern des Hauptamtes für Volksgesundheit in der Reichsleitung der NSDAP., die auch gleichzeitig für die Arbeit der DAF. und der NSV. auf dem Gebiete der Volksgesundheit verantwortlich sind, nahmen an der Arbeitstagung auch die Reichsärzte der SA ., der SS. und der HI. teil. In eingehenden Besprechungen wurden die Richtlinien für die weitere Arbeit fest= gelegt. Im Mittelpunkt der Beratungen, die das ge= samte Gebiet der Gesundheitsführung des deutschen Volkes behandelten, standen die wichtigen Fragen der Gesundheitsführung unse= rer deutschen Jugend . Die Tagung fand ihren Abschluß mit gemeinsamen Besprechungen mit allen Gebietsärzten der HI. Hauptdienstleiter und Reichsärzteführer Dr. Wagner empfing während der Tagung mit den Teilnehmern die aus dem Reichsberufswettkampfe als Sieger hervorgegangenen Studenten und Studentinnen der Medizin . Er sprach ihnen mit herzlichen Worten der Anerkennung seinen Dank für ihren Einsah und für ihre Leistungen aus. Die Fragen der technischen Erziehung Arbeitstagung der Fachgruppe für Höhere Technische Lehranstalten im NSLB. NSK Bayreuth, 28. Juni . Im Haus der Deutschen Erziehung in Bayreuth wurde eine mehrtägige Arbeitstagung der Gaufachgruppenleiter für Hö here Technische Lehranstalten abgehalten, die die einheitliche Ausrichtung und

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nationalsozialistische Formung der technischen Erziehung zum Ziele hatte. Aus allen Gauen des Reiches fanden sich die Sachbearbeiter mit maßgebenden Persönlichkeiten der Partei und des Staates zusammen, um die Aufgaben des Ingenieurs im Rahmen des Vierjahresplanes sowie Ziel und Weg der technischen Erziehung flar herauszustellen. In seiner Eröffnungsansprache wies Reichshauptstellenleiter Pg. Stricker darauf hin, daß die Technik Höchstleistungen nur dann erzielen wird, wenn es gelingt, jeden techniſch tätigen Menschen am rechten Plaz einzusehen. Die Lösung dieses Problems der Auslese und Erziehung erfordert aber Verzicht auf ein überholtes Berechtigungswesen und stärkste Förde rung des technisch wirklich Begabten. Nach einer Rede des Leiters der Reichsfachgruppe, Dipl.Ing. Schend , über die Notwendigkeit der Einheit der technischen Erziehung und über die Neugestaltung des Ausbildungsganges des Ingenieurerziehers sprach Oberregierungsrat Dr. Handrick von der Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung und Arbeitsvermittlung über den Technischen Nachwuchs und die Aufgaben des Ingenieurs im nationalsozialistischen Staat". Besonders bemerkenswert waren die Ausführungen von Prof. Dr.-Ing. Stred , München , über die Ausbildung der Ingenieure. Als Vertreter des Reichserziehungsministeriums entwickelte Dr.-Ing. Iahn die Grundsäge der Erziehung zum technischen Denken und Schaffen. Den Anschluß zur Wehrtechnik und Wehrwirtschaft stellte Regierungs- und Baurat Dr. -Ing. Kluy vom Reichskriegsministerium durch seinen Vortrag Wehrbereitschaft und technische Erziehung" her. Der Rest der Arbeit galt den praktischen Forderungen des Vierjahresplanes, der Raumplanung, der Baugesinnung und den neuen Werkstoffen, über die Dr. Klostermann , Troisdorf, in einem besonders eindrucksvollen Vortrag eingehend referierte. Die Tagung war ein Beitrag für die große nationalpolitische und volkswirtschaftliche Aufgabe, die die deutsche Technik und damit auch die technischen Lehranstalten, denen die Erziehung und Ausbildung der Ingenieure obliegt, im Ringen um die wirtschaftliche Unabhängigkeit des deutschen Volkes zu lösen hat.

Korreſpondenz Vartei-

Nationalſozialiſtiſche

Brief and Drahtan | Hrift der Schriftleitung: Berlin 628 68, 3immerfte, 90, H. Fernruf: 11 00 Berlag : & tang Cher Rad ., 6. m. 1. §., Zentralverlag der RSTUP., München - Berlin ind : Cher Verlag , Berlin SW 68, Brake 88. - Alle Zahlungen find nach (Bosschedlonts Berlin 4454) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der N6DUB

NSK Folge 147

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29. Juni 1937

Erste Forderung des deutschen Rundfunkprogramms :

Unterhaltung und Entſpannung für alle Der Reichsintendant des deutſchen Rundfunks über ſeine Abfichten – Unterredung mit Dr. Glasmeier — „ Smmer ſprißig und intereſſant!” – Betonte Pflege guter Unterhaltung -Ausgestaltung der Werkpauſen und Freizeit Auch der Hörer hat Pflichten NSK Der Ende März dieses Jahres von Reichsminister Dr. Goebbels ernannte Reichsintendant des deutschen Rundfunks, Dr. Glasmeier , gab einem Vertreter der Nationalsozialistischen Parteiktorreſpondenz erstmalig eine ausführliche Unterredung über seine Aufgabengebiete. Im Vordergrund der Unterhaltung stan den die Bestrebungen für eine allseitig befriedigende Gestaltung des Sendeprogramms, Wer tagaus, tagein seinen Rundfunkapparat einschaltet, um über den Äther teilzunehmen am Zeitgeschehen, um große Kundgebungen, die das Gesicht unserer Zeit besonders beleuchten, mitzuerleben, oder wer sich nach des Tages Arbeit durch eine Unterhaltung im besten Sinne des Wortes entspannen will, der wird sich zumeist keinen Begriff davon machen können, welch ein hohes Maß an verantwortungsvoller Arbeit von den Männern des Rundfunks geleistet werden muß, um die dem Rundfunk gestellten Aufgaben voll erfüllen zu können. Ein jeder, der am Lautsprecher sitt, möchte zu dem ihm genehmen Zeitpunkt gern das hören, auf was er im Augenblic innerlich eingestellt ist. Gewiß sind die Veranstaltungsfolgen der einzelnen Sender so vielfarbig und so abwechslungsreich, daß man fast Aber jedem Wunsche Rechnung tragen kann. legten Endes hat ja der Rundfunk eine erzieherische Aufgabe zu lösen. Die Inten= danten der Sender müssen ihre Sendefolgen so aufbauen, daß sich der Hörer in Stadt und Land, am Meer und im Gebirge ein lebendiges Bild von der Zeit verschaffen kann, in der er lebt. Diese Männer der Praxis sind engstens mit dem Volke verbunden. Aus den zahlreichen Zuschriften, aus ihren Reisen durch die Gaue, aus ihrem eigenen Erleben wiſſen ſie, wie das Rundfunkprogramm aussehen muß, um jeden zu packen und jeden hineinzuſtellen in das Zeitgeschehen. Dem Hörer muß immer die Möglichkeit gegeben sein, großen Sendungen auch zur richtigen

Zeit folgen zu können, denn nur so kann lezten Endes die ganze Nation den Pulsschlag unserer Zeit miterleben.

Unterhaltungsprogramm mit besonderer Leistungshöhe

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„Die erste Forderung ist und bleibt“, das stellt der Reichsintendant in den Vordergrund seiner Darlegungen ,,,das Sendeprogramm so zu gestalten, daß Unterhaltung und Entspannung an der Spike stehen. Reichsminister Dr. Goebbels als der Schirmherr des deutschen Rundfunks weist in seinen Anordnungen immer wieder darauf hin, daß diese Forderung einzuhalten ist. Dabei ist jedoch stets zu berücksichtigen, daß dieses „Unter- \ haltungsprogramm“ nicht verflacht, sondern daß es gerade mehr und mehr einer höheren Stufe zugeführt wird, und daß es wahr= haft jedem etwas zu bieten hat. Ich verstehe unter einem Unterhaltungsprogramm eine Darbietungsfolge, die nicht langweilig ist und eine besondere Leistungshöhe aufweist. Bei meiner Einstellung als Intendant des Reichssenders Köln sagte Dr. Goebbels in dieser Hinficht zu mir : „Nicht muffig werden, sondern immer sprigig und intereſſant bleiben." Darbietungen zur Auswahl Hierbei berühren wir auch die Frage des A bstimmens der einzelnen Sendeprogramme aufeinander, dh. also, daß man die Darbietungen so in das Tagesprogramm eines Senders eingliedert, daß man zB. bis auf besondere Anlässe nicht etwa auf allen Wellenbereichen nur ernste Musik hört, wobei ernst nicht mit schwer verwechselt werden darf. Dieser Begriff ist viel zu relativ, so daß man

NSK Folge 147 ihn keineswegs als Gradmesser anwenden darf. In diesem Zusammenhang gehört auch die Verbesserung der Empfangsmöglich feiten , an der unaufhörlich gearbeitet wird. Jeder Rundfunkhörer soll sich dann sein eige nes" Programm so zusammenstellen können, daß es ihm in jeder Hinsicht etwas gibt. Man vergeſſe jedoch hierbei nicht, daß das tägliche Programm des Rundfunks ungeheuer viel an mufikalischen und schauſpielerischen Darbietungen, an Reportagen und Vorträgen aller Art „ verschlingt", so daß schon ganze Arbeit geleistet werden muß, um diesen unergründlichen Bedarf zu befriedigen.

Mehr Berücksichtigung der Freizeit Dr. Glasmeier kommt hierbei auf die Sendegestaltung zu sprechen, denn, wie er sagt, sind die Sendungen für alle da. „ Der Rundfunk darf als die größte Schule, der größe Hörsaal, der gewaltigste Konzertsaal und der größte Der AusKunstmäzen bezeichnet werden. gleich zwischen Stadt und Land wird mehr noch als bisher Berücksichtigung finden, so daß auch jeder in der ihm zur Verfügung stehenden Zeit ohne eine Sonderbelastung, Rundfunt hören kann. Die zeitliche Gestaltung der Sendefolgen paßt sich stärker der Freizeit des Hörers an. Es gibt keine Darbietungsfolgen Jeder soll an für einzelne Gruppen. allem teilnehmen könne , und die Menschen der Eifel, die Volksgenossen des Thüringer oder schlesischen Landes müssen von allem genau so unterrichtet sein wie die in den Großstädten lebenden Männer und Frauen. Alles, was vom Führer und der Regierung, von den Gliederungen der Partei und des Staates, von der Wissenschaft, von der Kunst, vom Sport beabsichtigt und geplant ist, muß durch eine lebendige Darstellung in volkstümlicher, dh. einfacher und verständlicher Form an den einzelnen herangetragen werden."

Nur vollwertige Leiſtungen „Das Erlebnis, in einer großen Zeit zu stehen, verpflichtet jeden, ob auf dem Lande oder in der Stadt, sich mit den Problemen unserer Tage auseinanderzusetzen und Verständnis zu gewin nen für all die Dinge, die in Angriff genom= men werden. Der Mitarbeiterstab des Rundfunks wird so gewissenhaft und eingehend ge= schult, daß dem Hörer nur vollwertige Leistun= gen geboten werden. Man vergesse jedoch niemals als Hörer, daß eine Unterhaltung weit schwerer zu gestalten ist als die Sendung eines wissenschaftlichen Vortrages." Wir wissen, daß seit längerer Zeit schon daran gearbeitet wird, die Sendezeiten noch günstiger für den Hörerkreis zu legen. Hierbei ist besonders an die Abende veranstaltungen und an die Nachrichtenübermitte lung gedacht. Die Werkpausen erfahren dabei eine immer größere Ausgestaltung . Zum Abschluß unserer Unterhaltung streifen wir auch die Frage der Einstellung des Hörers zum Rundfunk . Die vielen Zuschriften an die Sender legen deutlich Zeugnis ab für die Verbindung zwiſchen Rundfunk und Hörer.

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29. Juni 1937'.

Radio ist keine Geräuſchkuliſſe! „Gewiß“, führt Dr. Glasmeier aus, „ finden wir in vielen Zuſchriften immer wieder die gleichen Wünsche, dieselben Hoffnungen, daß das eine oder andere Gebiet noch stärker Berücksichti gung finden möge. Trotzdem find sie aber für uns zum Teil das, was für den Künstler im Konzertsaal, im Theater der Beifall ist. Aber ein Wort muß auch an die Hörer gerichtet werden : daß sie von sich aus mehr und mehr dazu kommen, wirklich Rundfunk hören zu ler nen. Denn es ist ja nicht Sinn und Aufgabe des Rundfunks, jedem von früh um sechs Uhr bis Mitternacht ein achtzehnstündiges Programm vorzusehen, das er vielfach nur als Geräuschkulisse aufnimmt. Genau so wie der Rundfunk dem Hörer gegenüber eine Verpflich= tung trägt, so hat auch der Hörer die Aufgabe, fich etwas sorgfältig mit diesem feingliedrigen. Instrument auseinanderzuſeßen. Die zahlreichen Funkzeitschriften geben ihm ja hinreichend Möglichkeiten, sich „sein“ Programm zuſammenzustellen, also das herauszusuchen, was für ihn das Richtige ist. Das Volk soйl teilhaben an allem Hohen, Schönen und Edlen, es hat aber andererseits auch die große Verantwor = tung, das ihm Gebotene auch richtig aufzunehmen. Nur so kann der Kreis der Darbietungen immer weiter gezogen werden, und das Schaffen großer Deutscher erhält erst die richtige Würdigung. Die Aufgaben, die der nationalsozialistische Staat stellt, der Vierejahresplan, die Erzeugungsschlacht und alles, was damit zusammenhängt, müſſen vom einzelnen verſtanden werden. Alles muß dem Hörer zeitnahe gebracht werden, dafür sorgen die Rundfunkintendanten, die das umfangreiche Material gewissenhaft verarbeiten." W. Schnauck.

Stimme des Auslands

Was fällt dem Franzosen in Deutschland auf?

Intereſſanter Reisebericht eines Franzosen in der Zeitung „Le Temps" NSK Die französische Zeitung „ Le Temps ", Paris, veröffentlicht einen längeren Artikel aus der Feder des Franzosen Edmond Delage , der seine im neuen Deutschland gewonnenen Eindrücke schildert und sich durchaus anerken= nend ausspricht. Der Verfasser glaubt bei den Deutschen eine gewisse Reisesehnsucht und Ord= nung feststellen zu fönnen. Besonders fiel ihm die Reinlichkeit und Ordnung auf den Straßen der Großstädte wie zB. in Berlin, Hamburg, Kiel und Lübeck auf. Er ist erstaunt über das gesunde Aussehen und den kräftigen Eindruck, den die deutschen Männer und Frauen machten, zumal man immer wieder im Ausland die Behauptung höre, sie hätten in Deutschland feine Butter und kein Fleisch zu essen. Der französische Journalist besuchte auch die Ausstellung ,,Gebt mir vier Jahre Zeit“, die ihm das gleiche Bild von Sauberkeit, Kraft und Organisation vermittelte.

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NSK Folge 147

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29. Juni 1937

Wehrmachtsheime ?

- Wehrmacht und Arbeitsdienst Gemeinschaft der Arbeiter, Bauern und Soldaten – bei Kraft durch Freude“ – Das gemeinsame Erlebnis feftigt die Einheit

NSK Es ist eine der wichtigsten Aufgaben des Amtes ,,Wehrmachtsheime " in der NSG. Verbundenheit Kraft durch Freude, die zwischen Arbeitern, Bauern und Soldaten ständig zu pflegen und zu vertiefen. Wenn wir die Bedeutung dieser Aufgabe recht erfassen wollen, so können wir das nur, wenn wir die entscheidendsten Werte unserer Wehrkraft in die Waagschale werfen. Die Werte unserer Wehrtraft sind nicht allein Waffen in ausreichender Zahl und Güte. Als entscheidendes Gewicht in dieser Waagschale kommen noch die Menschen hinzu, welche die Waffen mit ganzer Einsaßbereitschaft bedienen müſſen, auch dann, wenn Umstände eintreten, die an die soldatiſchen Tugenden der Tapferkeit und Disziplin höchste Anforderungen stellen. Die Aufgabe des Bauern, der mit mangelnden Arbeitskräften unter den schwierigsten Umständen seine Ernte hereinbringen muß, ist nicht geringer zu werten, als die Leiſtung des schaffenden Menschen in Fabrik und Werkſtatt. Soldaten, Arbeiter und Bauern haben in Zeiten höchster politischer Spannungen eigene Marschrichtungen, jeder hat seine bestimmte, große Aufgabe zu lösen, alle aber müssen gemeinsam schlagen, das heißt, wir müssen in wehrpolidenken tischen Zusammenhängen lernen. Dazu gehört, daß jeder über die Aufgabe des anderen in großen Zügen unterrichtet ist, daß jeder den anderen kennt. Das furchtbare Beispiel einer unüberbrückbaren Kluft zwischen Arbeitern, Bauern und Soldaten, zwischen Front und Heimat, haben wir im Weltkrieg kennen lernen müſſen. Diese Brüden fest zu bauen, ist eine wichtige kulturelle Aufgabe. Von diesen Grundgedanken ausgehend, hat das Amt ,,Wehrmachtheime“ in der NSG. Kraft durch Freude seine Aufgaben zu erfüllen. Das kann selbstverständlich niemals auf schu= Gemein lungsmäßigem Wege geschehen. schaftserlebnisse zwischen Soldaten, Arbeitsmännern und werktätigen Männern und Frauen in Stadt und Land werden das lebendige Bindeglied zwischen Wehrmacht und Wirtschaft sein. Das Amt ,,Wehrmachtheime" in der NSG. Kraft durch Freude erfüllt seine Aufgabe bei der außerdienstlichen Freizeitgestaltung der Wehrmacht und des Reichsarbeitsdienstes auf Grund der zwischen dem Reichsorganisationsleiter Dr. Robert Ley und dem Reichskriegsminister, Generalfeldmarschall v. Blomberg, bzw. dem Reichsarbeitsführer, Reichsleiter Hierl , geschlossenen Abkommen. Durch diese Abkommen treten Wehrmacht und Reichsarbeitsdienſt in den Genuß der Vorteile, welche die NS. -Gemeinschaft Kraft durch Freude den Schaffenden bietet. Darüber hinaus werden die kulturschaffenden Kräfte, die in einer bisher ungeahnten Stärke in der Wehrmacht und im Reichsarbeitsdienst vorhanden sind, in unmittelbare Verbindung mit dem Schaffenden ge= bracht. Um diese Aufgabe zu erfüllen, arbeitet das

Amt Wehrmachtheime als Verbindungsamt , indem es den anderen Ämtern der NSG. Kraft durch Freude Anregungen gibt und das für Sorge trägt, daß die Betreuung der Wehrmacht und des Reichsarbeitsdienstes einheitlich geschieht. Das Amt Wehrmachtheime hat daneben auch gestaltende Aufgaben. Soldaten und Arbeitsmänner besuchen mit anderen Volksgenossen und in geschlossenen Veranstaltungen The ater , Konzerte , Vorträge usw. Wan , derbühnen kommen nach den entlegenen Standorten und Truppenübungspläßen. Soldaten und Arbeitsmännern sind die Erholungsheime der DAF. zugänglich, sie reis sen und wandern mit den schaffenden Volksgenossen im Urlaub zu Lande und zur See. Das Amt ,,Deutsches Volksbildungswerk“ in der NSG. Kraft durch Freude versorgt die Wehrmacht und Arbeitsdienstangehörigen durch sein Büchereiwesen mit guten Büchern und wird damit einer über alle Erwartungen großen Nachfrage gerecht. Kapellen aller drei Wehrmachtteile und des Reichsarbeitsdienstes veranstalten regelmäßig in den Arbeitspausen, bald hier, bald dort, Werkkonzerte , um ihren arbeitenden Volksgenossen Freude und Entspannung zu bringen. Garniſonabende vereinigen Soldaten, Arbeitsmänner und schaffende Männer und Frauen mit ihren Kindern zum gemeinsamen Freizeiterlebnis. Nicht mehr ein kleiner Kreis Bevorzugter, sondern alle schaffenden Deutschen können durch die NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude als Zuschauer an Manövern , Paraden und anderen Veranstaltungen der Wehrmacht und auch des Reichsarbeitsdienstes teilnehmer. Wenn der junge Soldat nach Ableistung seines Wehrdienstes nun in die große Organisation aller Schaffenden, die Deutsche Arbeitsfront, tritt, so zieht er das äußere Kleid des Soldaten, die Uniform, aus. Im Herzen aber bleibt er Soldat mit allen seinen vorbildlichen Tugenden der Tapferkeit, Haltung und Disziplin. Es wird ihm nur durch die Maßnahmen des Amtes ,,Wehrmachtheime" in der NSG. Kraft durch Freude ermöglicht, dauernd in enger aktiven der mit Verbindung Truppe zu bleiben, und manches frohe Wiedersehen wird es bei den Kraft-durch-Freude-Veranstaltungen geben. Die nationalsozialiſtiſchen Soldaten und die nationalsozialistischen Arbeiter und Bauern sind heute nicht nur in der politischen Willensrichtung und durch das gemeinsame große Erlebnis des Führers eine Einheit, sondern die grundsätzlichen Ausgangspunkte ihres Empfindens und Tuns sind durch die nationalsozialistische Weltanschauung umgestaltet worden. Die neue Wehrmacht ist die volksverbun = denste Wehrmacht der Welt. Diese innere Gemeinschaft zwischen Soldatentum und Arbeit durch gemeinschaftliches Erleben zu vertiefen, ist die höchste Aufgabe, die dem Amt ,,Wehrmachtheime" gestellt werden konnte. v. Br.

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NSK Folge 147 Beziehung Vorbildlich in jeder Buds Ein Kameradschaftshaus , wie es ſein ſoll - Der erste S menarbra is 2TER „Schönheit der Arbeit“ – Ergebnis engſter Zusam und DAF. - Hier wird die Arbeit zur Free

NSK Der Wille des Führers , an Stelle der flassenfämpferischen Einstellung der Arbeiterschaft gegen das Unternehmertum das Verständnis der Gefolgschaft für den Betriebsführer und des Betriebsführers für die Gefolgschaft zu setzen, führt heute bereits an vielen , vielen Stellen Deutschlands zu einer kameradschaftlichen Zusammenarbeit beider , die man früher nie für möglich gehalten hätte und die heute auch bereits im Auslande zunehmende Bewunderung orruft . ers herv schönes Beispiel für die RichEin besond tigkeit dieser Behauptung lieferte die am Ende voriger Woche erfolgte Einweihung eines es , das eine große Kameradschaftshaus Tuchfabrik in der Kurmart für ihre Betriebsgefolgschaft errichtete. Das Amt ,,Schönheit der Arbeit" hatte die Gesamtplanung einschließlich des architektonischen Innenausbaues unter Leitung des Architekten Paul Köhler vorgenommen . In den Begrüßungsansprachen , die anläßlich der Übergabe dieses Hauses an die Gefolgschaft gehalten wurden , fand die vorbildliche Zusammenarbeit der Betriebsführung mit den zuständigen Dienststellen der Deutschen mit dem Amt insbesondere mit Arbeitsfront, „ Schönheit der Arbeit“ ihren Niederschlag . Eine Idee-― fünf Aufgaben Die Idee zu einem solchen Kameradschaftshaus war aus dem nationalsozialistischen Denten des Betriebsführers entstanden . Um mit dem einmal gefaßten Plan alle Möglichkeiten auszuschöpfen , wandte man sich an das vorgenannte Amt, das nun bereitwillig an der PlaZusammen Diese mitarbeitete . nung arbeit ist, wie der Betriebsführer hervorhob, außerordentlich fruchtbar gewesen. Bei dem Bau waren mehrere Aufgaben gleichzeitig zu lösen. Einmal sollte das Kame= radschaftshaus eine Stätte sein, in der festliche Freude einen geeigneten Rahmen findet , ſodann sollte mit dem Festraum für die Gefolgschaft ein neues Lagerhaus verbunden werden , weiter mußte ein Luftschußraum geschaf= sen, gleichzeitig sollten auch noch geeignete und vorbildliche Waschanlagen eingerichtet und schließlich sollte alles so in die bereits vorhandenen Fabrikanlagen hineingestellt werden , daß auch schöne Grünflächen dem Ganzen eine befriedigende Abrundung gaben . Man darf ohne Einschränkung behaupten, daß die Lösung dieser Aufgabe infolge des Verſtändnisses und der Bereitwilligkeit , mit der die Betriebsführung auf alle Wünſche einging, und infolge der reichen Erfahrung , die das Amt Schönheit der Arbeit" bereits gesammelt hat,

restlos geglückt ist. Jede Anlage vorbildlich Erfahrungsgemäß gibt es viele Betriebsgemeinschaften , die sich trotz aller vorbildlichen Einrichtungen dieser nicht immer in dem ge-

Vores wünschten Urie der Bertreter i tra the beit" in ieime Loyale mas gemeinschaft in timpul he Deswegen wurde un va bang daß jedes Gefolgbahan yg a amely Fabrik hineintommt, sozusagen dur die Em Waschräume than ay kaug meisten Gefolgsaftsman dem Rad an, das fie in denea a wiA Abstellraum unterbringers some der Weg in die Fabril mar a Umkleidera um hinar wapwa . Kleiderschränke nehmen hier me dung auf, die mit der Arbeitstag wider wird. Abends ist der Weg gerade um Gefolgschaft muß von den Fabrikumes mus wieder durch die Wasch- und Untiems. *61 *** hindurch und wird so zu einem von Hygiene erzogen. Dadurch wir ret Bestrebungen Dr. Leys, daß jeder wenn er seine Arbeitsstelle verläßt, jauber w mit einem anderen Anzug als mit feiner beitskluft über die Straße geht, weitgebe Rechnung getragen und gleichzeitig der arbe terschaft das Gefühl gegeben, daß sie nun wirt. lich von der Arbeit frei und ihr eigener Herr außerhalb ihres Arbeitsplatzes ist. Der modernste Luftschußraum geschaffen Diese Wasch- und Umkleideräume, die sich im Keller des neuen Gebäudes befinden und in hygienischer Beziehung wirklich vorbildlich wirfen, sind gleichzeitig Luftschußräume , in denen die gesamte Betriebsgemeinschaft sich aufhalten kann, sofern es einmal durch einen unerwarteten Luftangriff notwendig sein sollte. Modernste Be- und Entlüftungsanlagen, Beleuchtungsanlagen , Reservebatterien , Tiefbrunnen, splitter- und gasfichere Fensterblenden , Entgiftungsräume, geeignete Schleuseneinrich tungen, Ärzte und Krankenzimmer usw. stellen neben einer zweckmäßigen Unterteilung des Luftschußraumes und absoluter Bombensicherheit des Ganzen die größte und modernste Anlage dieser Art dar, die bisher errichtet wurde.

Stätte gemeinsamen Feierns Über den Kellerräumen befindet sich das Kameradschaftshaus , das in ſeiner schlichten und doch schönen Ausstattung eine Freude für jeden Besucher ist. Es ist grundsätzlich völlig aus Deutschen Werkstoffen aufgebaut. Schöne deutsche Hölzer ― Tanne und Rotbuche sind verwandt und geben durch ihre farbigen Abstufungen ein durchaus ansprechendes Bild. Der Saal , der die 550 Gefolgschaftsmitglieder aufnehmen kann, ist mit einer Bühne , einer Verdunkelungseinrichtung und einer TonfilmHier erlebte die Betriebsanlage versehen.

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29. Juni 1937

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NSK Folge 147 gefolgschaft bei der Übergabe des Schlüſſels an den Betriebsobmann durch den Betriebsführer Das erste Konzert, das von einem Fliegermusikkorps der Werkmusik- und Werksingegruppe ausgeführt wurde . Ein Tonfilm des Reichsamtes ,,Schönheit der Arbeit" beschloß die schöne Feier. An das Kameradschaftshaus schließt sich das neue Lagerhaus an, in dem durch eine äußerst zweckmäßige Krananlage die Lasten an ihren jeweiligen Plag befördert werden können . In Grünanlagen eingebettet Die gesamte Anlage ist durch eine Baumgruppe gegen das Werk abgegrenzt und in

Grünanlagen eingebettet, die der Betriebsge= folgschaft die Möglichkeit geben, sich während der Arbeitspausen in einer angenehmen Umgebung zu erholen . Als die Gäſte, nachdem sie noch an dem Ka= meradschaftsabend der Gefolgschaft teilgenom= men hatten, mit der Bahn am nächsten Tag die freundliche Stadt verließen, sahen sie die Fabrik in einiger Entfernung liegen und freuten sich darüber, wie auch von ferne das Bild des neuen Kameradschaftshauses sich dem Ganzen glüdlich eingliedert und eine architektonische Auflockerung der Fabrikanlage herbeiführt.

Buch des ganzes

Volkes

3-Millionen-Auflage von Adolf Hitlers „Mein Kampf“

November 1923. Adolf Hitler auf Festung Landsberg! Zehn Jahre später ist er der Führer des deutschen Volkes, umjubelt von der Liebe aller ; damals war er verfemt und der Schmutz einer niederträchtigen Presse machte viele schwankend. Dennoch : „In drei Jahren habe ich die Bewegung wieder aufgebaut", sagt Adolf Hitler, und die wenigen, die ihn wirllich kannten, zweifelten nicht daran. Inzwischen benuzte er die Zeit, die ihm nun in einem mehr als reichlichen Maß zur Verfügung stand, zum Niederlegen seines politischen Bekenntniſſes. Als Hitler im Dezember 1924 entlassen wird, ist der zweite Band dieses Buches nahezu Titel Ursprünglich der lautete fertig. ,,42 Jahre Kampf gegen Dummheit, Feigheit, Lüge." Anfang 1925 wurde mit Sammeln von Bestellungen auf den ersten Band des Werkes begonnen. Die damals vereinnahmten Gelder konnten in erster Linie für den Ausbau des ,,Völkischen Beobachter“ verwendet werden. Die erste Auflage des Buches umfaßte 10 000 Exemplare. Der Titel wurde endgültig auf „Mein Kampf, Band 1 : Eine Abrechnung" festgelegt. Während die Bände der ersten Auflage in Halbleinen gebunden wurden, war die Ausstattung der zweiten Auflage in Ganzleinen. Roch im gleichen Jahr mußten weitere 8000 Exemplare aufgelegt werden. Am 10. Dezember 1926 erschien der zweite Band ; das Manuskript hierzu hatte der Führer in Berchtesgaden geschrieben. Das ganze Werk lag nunmehr vollendet vor. Bis Ende 1929 hatte Band I eine Auflage von 23 000, Band II eine solche von 13 000 Exemplaren erreicht.

Am 7. Mai 1930 erfolgte die Herausgabe der Volksausgabe zu einem verbil ligten Preis. Das hatte zur Folge, daß schon einen Monat nach Erscheinen der ersten Auflage mit rund 12 000 Exemplaren bereits die zweite Auflage mit weiteren 10 000 Exem = plaren fertiggestellt werden mußte. Bis Ende des Jahres 1930 war die Auflagenziffer der Volksausgabe bereits auf 52 000 gestiegen. Eine noch größere Steigerung des Absages brachten die Jahre 1931 und 1932. Als dann Anfang 1933 Adolf Hitler Reichs kanzler und Führer des deutschen Volkes wurde, da wuchs mit der inneren Begeisterung zum neuen Deutschland auch die Verbreitung seines Werkes und erfaßte Hunderttauſende und aber Hunderttausende. Im September des Jahres 1933 wurde bereits die Auflage von einer Million überschritten. Heute hat , Mein Kampf" eine Auflagenhöhe von 3 Millionen Exemplaren erreicht! Nur durch einen Vergleich läßt sie sich einiger maßen anschaulich machen. Die Gesamtauflage der deutschen Ausgabe „ Mein Kampf" übereinandergestapelt ergäbe von Höhe eine 114 000 Metern, man müßte also den Eifelturm 380mal und die Münchener Frauentürme 1140mal übereinanderstellen, um diese Höhe zu erreichen. Aber nicht die Zahl, nicht die Masse ist der entscheidende Faktor dieser Vorstellung : Das Buch des Führers ist sein Bekenntnis ! Wir müssen es erkennen, um ihn und unſere Ver= pflichtung zu verstehen. Ihn - und das Zeitalter, das er formte.

NGK

Volk

und Bauer

Gonderdienst Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Angorawolle

ſtart gefragt

Kaninchenzucht als wichtiges Gebiet der Erzeugungsschlacht – Die sieben Kaninchen. wirtſchaftsraffen – Wollerzeugung durch Angorafanin

NSK Die Ernennung eines Sonberbeauftragten für die Kleintierzucht und -haltung durch den Reichs- und Preußischen Minister für Ernährung und Landwirtschaft lenkt wieder einmal den Blick auf das ſo oft verkannte, in Wirklichkeit aber für die Erzeugungsschlacht recht bedeutungsvolle Gebiet der Kleintierzucht und Kleintierhaltung. Es gibt da eine ganze Reihe von Sondergebieten, B. die Ziegenhaltung, Geflügelzucht, auch die Bienen spielen eine große Rolle, schließlich eine Reihe von Pelztieren usw. Zweifellos am be= liebtesten und auch vom volkswirtſchaftlichen Standpunkt aus sehr notwendig ist nun neben der Geflügelhaltung die Kaninchenzucht. Allerdings, es sieht da heute manchmal noch recht trübselig aus, wenn man die vielen unwirtschaftlichen Kaninchenraſſen und überhaupt rasselosen Kaninchen in noch viel zu vielen Ställen sieht. Diesem Zustand der Rassen= verwilderung mußte einmal ein Ende gemacht werden, um auch die Kaninchenhaltung voll und ganz den Aufgaben der Erzeugungsschlacht an= paſſen zu können. Es sind darum in Deutschland sieben Kaninchenwirtschaftsrassen anerkannt worden, die im allgemeinen die besten Wirtschaftsleistungen aufzuweisen haben. Auf Spielereien und sonstige züchteriſche Liebhabereien mußte dabei natürlich verzichtet werden. Diese Wirtschaftsrassen sind : Angora weiß, Wiener weiß und blau, Franz. Silber, Deutsche Großsilber, Deutſche Widder grau und weiß , Groß-Chinchilla und Klein-Chinchilla. Der verstärkten Haltung dieser Wirtschaftsraſſen dienen besondere Beihilfen und Zuchtprämien für Leiſtungswettbewerbe mit Zuchttiersammlungen. Auf Reichs- und Landesschauen werden dabei folgende Prämien verteilt: Auf Landesſchauen werden für je drei ausgestellte Zuchttierſammlungen ein 1. Preis in Höhe von 40 RM., ein 2. Preis in Höhe von 20 RM. und ein dritter Preis in Höhe von 10 RM. vergeben. Auf Reichsschauen werden für je drei ausgestellte Zuchttiersammlungen ein 1. Preis in Höhe von 80 RM., ein 2. Preis in Höhe von 40 RM. und ein 3. Preis in Höhe von 20 RM. vergeben. Von den Kaninchenwirtschaftsrassen muß nun insbesondere die Angorakanin erwähnt werden. Sie ist es, die uns nicht nur Fleisch und Felle liefert, sondern darüber hinaus noch die beste Wolle , die es im Augenblick wohl gibt. Angorawolle ist tatsächlich heute einer der edelsten Rohstoffe der Textilwirtschaft ge=

worden. Und die Nachfrage nach diesem wichtigen Erzeugnis übersteigt die Erzeugung um das zehn- und mehrfache. Es würde ohne Schwierigkeit möglich sein, heute über 500 000 Kilogramm zu verwerten. Leider hat die Erzeugung aber mit diesen Anforderungen nicht Schritt halten können. Noch sind es erst 40- bis 50 000 Kilogramm Wolle, die aus der Angorakaninchenhaltung gewonnen werden können. Das muß zweifellos geändert werden ; denn die Versorgung unserer Textilwirtſchaft mit den notwendigen Rohstoffen ist eine der entſcheidenden Aufgaben des Vierjahresplanes. Das Angorakaninchen stellt keine höheren Ansprüche als die anderen Wirtschaftsraſſen. Man kann es mit den Abfällen aus Haus und Garten füttern. Es wäre sogar unsinnig, wollte man Kraftfutter für die Kaninchen= haltung kaufen. Man soll nur so viel Kaninchen halten, als man aus eigenen Mitteln füttern fann. Bei richtigem Zutun wird dabei sicher mancher Kleintierhalter noch mehr Tiere halten können, als es bisher der Fall ist. Wo das aber nicht möglich ist, da müssen die anderen Rassen verschwinden und Tiere der ausgesuchten Wirtschaftsrassen ihren Einzug halten. Die Wolle des Angorakaninchens allerdings muß natürlich gepflegt werden, damit die besten Güteklassen gewonnen werden. 300 bis 400 Gramm Wolle kann man je Kaninchen im Jahr gewinnen. Und da die Wolle in ihrer besten Qualität 30 RM. je Kilogramm einbringt, kann man aus der Angora-Kaninchenhaltung einen ganz schönen Nebenverdienst schaffen. Um nun die Angorazuchten weiter auszubauen, gibt das Reich Zuschüsse beim Ankauf von Angora-Junghäsinnen, und zwar in Höhe von 3 RM. je Häſin und in der Regel für zwei Häsinnen je Antragsteller. Die Jungtiere müssen wenigstens drei Monate alt sein und eine Jahresleiſtung von 400 Gramm Darüber Wolle ihrer Mutter nachweisen. hinaus werden nach den Bestimmungen des Reichsverbandes deutscher Kleintierzüchter An= kaufsbeihilfen gegeben für hochwertige Vatertiere. Diese Tiere müssen mindestens zehn Monate alt und im Zuchtbuch eingetragen sein. Im allgemeinen werden sechs Zehntel des Ankaufspreises vom Reich bezahlt, jedoch nicht mehr als 13 RM. je Tier. Dabei müssen wir die Bestimmung als selbstverständlich empfinden, daß nur solche Züchter einen Zuschuß erhalten, die eine einwandfreie Haltung und

NSK Folge 147 Schließlich Pflege der Tiere gewährleisten. werden noch Zuschüsse für Stallneubauten zur Verfügung gestellt, und zwar 3 RM. je Quadratmeter Bodenfläche, und bei Um- und Anbauten 1,50 RM. für die gleiche Fläche. Damit ist für die Kleintierhalter manch wichtige und entscheidende Erleichterung geschaffen. Und jedem dürfte es heute möglich

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29. Juni 1937 sein, noch bestehende unwirtschaftliche Rassen abzuschaffen und dafür solche Tiere zu züchten, die den heute notwendigen Anforderungen an Wirtschaftlichkeit entsprechen. Dabei sollte man in erster Linie an die Vermehrung der Angoralaninchen denken, die sowohl für den einzelnen wie auch für das Volfsganze den. Kh . B. meisten Nuzen abwerfen.

Alte Namen werden wieder lebendig

Die Namengebung unserer germaniſchen Vorfahren – Falsche Modernität unter dem: - Landschaftsgebundene Namen Einfluß der Romantik –

NSK Die Namen, die wir unſer Leben lang tragen, haben wir uns nicht selbst gegeben ; unsere Eltern haben sie ausgewählt, ohne uns fragen zu können, und wir müssen uns ihnen abfinden, wie sie auch lauten. Damit ſoll auf die Verantwortung hingewiesen werden, die die Eltern bei der Namenwahl tragen und die gerade in einer Umbruchzeit wie der unseren besonders groß ist. Wir beobachten heute, wenn wir die Geburtsanzeigen in den Zeitungen ver = folgen, einen grundlegenden Wandel der Namengebung, - nicht den ersten in unserer mehrtausendjährigen Geschichte. Wir sehen aber auch, wie vielfach nur der äußere Klang des Namens, nicht sein innerer Sinn, für seine Wahl den Ausschlag gibt. Es ist daher sicher angebracht, das vielfältige Erbe, das uns überkommen ist, einmal zu sichten und zu werten. Die germanischen Namen waren meistens Wunschnamen , die die Eltern ihren Kindern mitgaben, gebildet aus den ſchönsten und höchsten Begriffen ; die Liebe zu den Waffen, zu Sippe und Heim, zu allen männlichen Tugenden ſpricht aus diesen Namen mit solcher Macht zu uns, daß sie allein ein getreues Spiegelbild der idealen Lebensauffaſſung unſerer Vorfahren wären, ſelbst wenn uns von ihnen sonst nichts als ihre Namen überliefert wäre. Fast durchweg waren diese Namen aus zwei Wortſtämmen zuſammengesezt. Dadurch standen schier unerschöpfliche Möglichteiten der Namenbildung zur Verfügung. Allein an belegten Namensformen sind uns einige Tauſend überliefert, in Wirklichkeit müssen es noch weit mehr gewesen sein. Dann kam das Christentum und bewirkte auch in der germanischen Namengebung einen gewal= tigen Umbruch. Die Kirche brachte eine Fülle von biblischen Namen und Heiligennamen mit sich, hebräiſch- orientalisches und römisch-griechisches Namengut hielt seinen Einzug in Deutschland . Trok der Annahme des Christentums hielten die Deutschen noch lange an dem ererbten Namengut fest, wenn auch die Freizügigkeit der Namenbildung nachließ und der Vorat_an_ge= bräuchlichen Namen einschrumpfte. Mit dem 12. Jahrhundert breiten sich aber doch die kirchlichen Namen immer stärker aus, bis schließlich im 15. Jahrhundert eine dürftige Handvoll von Namen übrigblieb. Der reiche Quell germani-

scher Namengebung war stark zurückgegangen. Diese erschredende Berarmung war übrigens ein Hauptgrund bei der Entstehung von Familiennamen , die sich jetzt - zunächst notwendig erwiesen, um nur als Beinamen etwa die viele Hänse voneinander zu unterscheiden. Man begann sich erst um 1800 , unter dem Einfluß der Romantik , wieder dem alten germanischen Namengut zuzuwenden. Vor allem im protestantischen Norden brach man allmäh= Die neue lich mit der kirchlichen Tradition. Entwicklung hatte aber einen Nachteil im Ge= folge, dessen Nachwirkungen heute noch lebendig find: die Namenwahl wurde eine Sache der Mode und des persönlichen Geschmacks. Man fann für die letzten hundert Jahre geradezu verfolgen, wie einzelne Namen aufkommen, immer zuerst in der „ Geſellſchaft“, wie sie dann bald überall aufgenommen werden, massenhaft auftreten, dadurch entwertet werden und wieder „aus der Mode kommen“. Heute sind wir über die Romantik hinaus, und über ihr schwärmerisches und oft unsicheres Tasten in die Vergangenheit. Wenn wir heute bewußt die Erneuerung unserer Namengebung in Angriff nehmen, sollten wir Echtes von Falschem wohl zu scheiden wissen. Daß wir uns zu allererst von den orientalischen Eindringlingen freizumachen haben, ist selbstverständlich. An alten deutschen Namen ist zunächst ein gesunder Grundstod geblieben, den wir nicht verkümmern laſſen dürfen ; das sind unsere schönen doppelstämmigen Namen, um als Beispiele für viele andere nur Fried-rich, Hein-rich, Ul- rich, Ludwig, Walt-her, Wil-helm, Wolf-gang, Eber= hard, Kon-rad zu nennen. Wenn wir darüber hinaus auf unser brachliegendes zurückgreifen germanisches Erbe wollen, dann müſſen wir uns wohl davor hüten, einseitig zu werden und nur eine kleine Anzahl von - vielleicht besonders gut klingenden Namen hervorzuholen und daraus wieder Modenamen zu machen, die in längstens einer Generation abgedroschen sind. Wir haben das nicht nötig. Um zu veranschaulichen, welch' ungeahnt reicher Schatz alten Namenguts hier auf seine Auferstehung und Wiederbelebung wartet, seien hier als wahllos herausgegriffe= nes Beiſpiel bloß die erſten 20 Bauernnamen einer alten Urkunde (Weißenburger Urkunden, Zeuß Nr. 102, vom 28. Juni 788) angeführt :

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Frumigis, Rudhild, Willigis, Reginhild, Richhart, Elihild, Dankrat, Leibhild, Radolf, Hitta, Hildibald, Etta, Schwabhild, Hugirat, Frilind, Winirat, Idislind, Wolfmund, Friburg, Adaltrud. (Die Namen sind zT. schon der heutigen Sprachform und Schreibweise angeglichen. ) Wenn auch sicher viele der alten Namen kaum mehr neu erweckt werden können, so klingen uns doch die meisten noch so vertraut und heimisch, daß sie es wohl verdienten, in unſeren Kindern wieder Leben zu gewinnen. Welche von diesen Namen lebensfähig sind, wird das gesunde Empfinden des Volkes mit der Zeit erweisen. Vor einigen Fehlern müssen wir uns schon heute bewahren. Wir dürfen nicht in die Übertreibungen der Romantik zurüd verfallen. Wir dürfen nicht vergessen, daß anders als unsere germanischen Vorwir fahren --- außer dem Vornamen (der genau genommen kein „ Vor“name, ſondern recht eigentlich unser Name iſt) auch noch einen Familien-

29. Juni 1937 namen zu führen haben, und daß die beiden Namen zusammen keinen Mißklang bilden dürfen. Wir müssen schließlich daran denken, daß einige Gruppen von Namen landschaftsgebunden sind und aus ihrem natürlichen Dies Boden nicht verpflanzt werden sollten. gilt zB . für viele friesische Namen, dann aber auch für die meisten nordischen, dh. nordgermanischen Namen. Die Namen der Nordger = manen sind zwar aus der gleichen Wurzel wie unsere südgermanischen erwachsen, haben aber doch zwei Jahrtausende getrennter Entwicklung hinter sich. Sie sind uns dadurch viel= fach unverständlich geworden. Wer darum seine Kinder Harald, Sigurd, Hjalmar, Gunnar oder Ingeborg nennt, anstatt auf gut deutsch Herwalt, Sigwart, Hilmar, Gunther oder Ingburg, der erweist dem nordischen Gedanken einen schlechten Dienst, sondern sucht - in unſeren alten Fehler verfallend - in der Ferne E. K. das Gute, das uns doch so nahe ist

Der Ruf an die Landjugend :

Lernt

ſchwimmen?

Aus der Entwicklung des Schwimmens und der Badekultur -

Die Beliebtheit

des Waſſerſports unter den germaniſchen Völkern NSK Die Schwimmkunſt iſt ſo alt wie das Menschengeschlecht. Wenn wir auch nicht aus den Urzeiten unserer Vorfahren genaue Be= weiſe dafür haben, daß ihnen die Kunst des Schwimmens bekannt war, so können wir dennoch annehmen, daß den hohen Kulturen der Stein und Bronzezeit das Schwimmen nicht fremd war. Aus der großgermanischen Zeit wir schriftliche Beweise hierfür. besigen Cäsar spricht an mehreren Stellen seiner Werke ebenso wie der römische Geschichtsschrei= ber Tacitus in seiner „ Germania“ davon, daß sich das Baden und Schwimmen wie überhaupt die Körperpflege und die Leibesübungen bei den Germanen einer großen Beliebtheit erfreuten. Von anderen Völkern zeigen uns Kunstwerke, wie zum Beispiel die babylonischen und assyrischen Reliefs, Schwimmer. Bei den Griechen, die ebenfalls, wie die Germanen, der nordischen Rasse entstammen, war das Schwimmen Allgemeingut des gesamten Volkes. Wollte man einen rohen und ungebildeten Menschen kennzeichnen, so sprach man sprichwörtlich von ihm : „ Der Kerl kann weder schwimmen noch lesen." Für so wichtig hielt man das Schwimmen, daß es im Sprichwort sogar vor dem Lesen erschien . Die Römer, die die Kultur der Griechen übernahmen übernahmen, gleichzeitig Don ihnen die Freude am Baden und Schwimmen. In ihrer kaiserlichen Zeit betrachtete es jeder Herrscher als seine Ehrenpflicht, ſeiner Hauptstadt eine Badeanlage zu schenken. Noch heute können wir die riesigen Anlagen in Rom

und in anderen Städten bewundern, die das Römische Reich gebaut hatte. Besonders be= rühmt sind die Thermen des Caracalla im Süden der Stadt Rom. Große Hallen mit Becken für kaltes und warmes Waſſer, Wandelgänge, Spiel- und Wettlaufpläge ſtanden hier den Badebesuchern zur Verfügung. Be sonderer Wert wurde auf die künstlerische Ausgestaltung dieser Bäder gelegt. Statuen von unschätzbarem Kunstwert sind aus den Trümmern der antiken Badeanstalten geholt worden. Nicht nur den Körper wollte man hier bilden, sondern auch den Geist. Wenn man nun einwenden wird, gerade in römischen Bädern ſei der Verfall der Sitten besonders hervorgetreten, so ist dabei immer folgendes zu bedenken : Solange die Römer das Baden und das Schwimmen sportlich betrieben, wie sie es von ihren Lehrmeistern, den Griechen, gelernt hatten, deren Olympische Spiele die größten Wettkampfspiele waren, konnte man von einer Entartung des Badebetriebes nicht sprechen. Erst als in Verfallszeiten das eigentliche Baden hinter dem „Modebetrieb“ zurüđtrat, als man nicht mehr schwamm, um den „ Kranz vom Ölbaum“ zu erringen, da wurden die Stätten der Badekultur zu Stätten des Sittenverfalls und des Lasters. Das Christentum brachte aus Rom seine Ablehnung des Badens, der Körperpflege und der Leibesübungen mit nach Deutschland . Hatte es in Rom, wie wir sahen, infolge des Sittenverfalls eine Berechtigung zu dieſer Badefeind-

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lichkeit, so war hierzu in Deutſchland kein Grund vorhanden. Wenn auch das Baden unter dem Einfluß der Kirche zurückging, so sehen wir, wie es im Mittelalter sich bald wieder durchsetzt. Es gab Zeiten in Deutschland, in denen in feinem Bauernhaus der Badezuber fehlte. Jedes Dorf besaß damals ſeine Badestube, dies beweisen uns Bücher und Bildwerke der damaligen Zeit. Der Dreißigjährige Krieg, der in Deutschland so vieles zerstörte, vernichtete auch diese Badekultur. Die Gegenreformation und andere kirchliche Richtungen taten mit ihrer Körperfeindlichkeit das ihrige hierzu. Schwimmen und Baden verschwand bald ganz aus dem Gebrauch sowohl des Volkes als auch des Adels. Ein Anſtandsbuch aus dem Rokoko gibt folgende Vorschrift : „ Man beuge sich bei Tisch nicht zu weit nach rechts oder links, damit die eigenen Läuſe nicht auf der Nachbarin Teller fallen." Dieses eine Beispiel zeigt uns , wie wenig Körperpflege man damals trieb. Langsam erst konnte sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts das Baden in Deutschland wieder durchſeßen . Viele Anfeindungen hatten die Männer zu bestehen, die sich für das Schwimmen und Baden einsetten. Goethe erzählt uns, daß er, als er in einem Schweizer See mit dem jungen Grafen Stolberg auf einer Reise badete, von Dorfbewohnern durch Steinwürfe bedroht worden ist. In Preußen waren es besonders Iahn und Guths Muths , die das Schwimmen wieder zu Ehren brachten. Heute haben es alle Kreiſe eingeſehen, daß das Baden und Schwimmen eine der wichtigsten und gesündesten Betätigungen ist. Die Schulen lehren, wo es nur geht, die Kunst des Schwimmens, beim Militär wird gleichfalls nach Möglichkeit jeder Mann hierin ausgebildet. Noch vor fünfundsiebzig Jahren hätten bei der Belage= rung von Met, wie Feldmarschall von der Goltz erzählt, zehn bis zwanzig Mann, die in der Lage gewesen wären, über die Mosel zu schwimmen, eine ganze Brigade retten tönnen. Während bei uns heute in der Stadt fast jeder Junge und jedes Mädchen schwimmen kann, ſind wir auf dem Lande leider noch nicht so weit. Deshalb geht der Ruf an die gesamte LandH. H. jugend: Lernt schwimmen!"

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„ Odal“ Fünf Jahre Kampf für den deutſchen Bauern NSK Am 1. Juli 1932 erſchien Heft I der „Deutschen Agrarpolitik". Als ihr Herausgeber zeichnete der jezige Reichsernährungsminister und Reichsbauernführer R. Walther Darré. In seinem einleitenden Artikel „ Das Ziel " legte er ein eindeutiges Bekenntnis zum Bauerntum ab, deſſen völkische Bedeutung er nicht nur auf wirtschaftlichem, sondern auch auf rasse- und bevölkerungspolitischem sowie kulturellem Gebiete sah. Im Auftrage des Führers war Darré seit 1930 erfolgreich tätig, um die Weltanschauung des Nationalsozialismus an die Landbevölkerung heranzutragen. Hierzu sollte die Monatschrift, die ab April 1934 den Namen „ Odal " erhielt, ihr Teil beitragen. Zugleich aber diente die Zeitschrift als agrarpolitiſches Sprachrohr der NSDAP. gegenüber der breiten Öffentlichkeit. Beim Durchblättern der nunmehr vorliegen= den fünf Jahrgänge ist immer wieder fest= zustellen, wie zielbewußt und kompromißlos die größtenteils bereits vor der Machtübernahme hier veröffentlichten agrarpolitischen Grundsätze Darrés heute zur Verwirklichung gelangen. Besonders wesentlich erscheint hierbei die Tatsache, daß die Regierung Adolf Hitlers, getreu den damals veröffent= lichten Grundsägen, zuerst nicht etwa den wahrscheinlich populäreren Weg der Verbesserung der Erzeugerpreise beschritt, sondern vor allem daran ging, das organisatorische Durcheinander innerhalb der Landwirtschaft selbst zu be= seitigen und den Bauernhof durch das Reichs= erbhofgeset als Erzeugungsgrundlage und Heimstätte einer lebenskräftigen Bauernsippe zu sichern. Erst nachdem diese Voraussetzung ge= schaffen war, fonnte auch an die Förderung der Erzeugung und die Ordnung des landwirtschaftlichen Marktes herangegangen werden. Wenn es dem Reichsbauernführer Darré gelungen ist, sich auf diesem Wege die treue Gefolgschaft des deutschen Bauerntums zu sichern, so hat die Zeitschrift „Odal" in ihrem fünfjährigen Kampf hierzu nicht unwesentlich beigetragen. R. H.

Drud: M. Müller & Soon KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK - Nachrichten

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Zu NSK Folge 147

Grundfäße nationalsozialiſtiſcher Sozialpolitik 1 Hauptdienſtleiter Pg. Schmeer vor den • Sozialwaltern der DAF. NSK Würzburg, 29. Juni. Auf der Arbeitstagung des Sozialamtes in Würzburg nahm Hauptdienstleiter Pa. Schmeer zu Fragen nationalsozialiſtiſcher Sozialpolitik, besonders der Sozialversicherung, Stellung. Er führte dabei ungefähr folgendes aus : Das Wesentliche der nationalsozialiſtiſchen Sozialpolitik ist es, daß das Objekt dieser Sozialpolitik nicht mehr der einzelne Mensch, sondern die Nation_iſt. Das heißt alſo : daß man sich bei allen Maßnahmen nicht davon leiten lassen tann, wie sie sich für den einzelnen, ſondern wie sie sich für die gesamte Nation für ihren Fortbestand auswirken. Fragt man sich nun, wer der Träger dieser Sozialpolitik zu sein hat, so muß man, um die Antwort auf diese Frage zu bekommen, sich darüber klar sein, daß Sozialpolitik ſich nur in beschränktem Maße gesetzlich regeln läßt. Pg. Schmeer kam dann auf die Sozialversicherung zu sprechen: Die Sozialversicherung in ihrer heutigen Form geht von falschen Voraussetzungen aus. Wenn sich, wie es hier der Fall ist, die Voraussetzungen grundlegend ge= ändert haben, können nicht die gleichen Formen und Dinge ewig weiterbestehen, die zu Zeiten Bismards notwendig waren. Man kann nicht für alles, was man tut, die Gemeinschaft als Voraussetzung nehmen, um sie dann auf einem Teilgebiet zu vergessen. Mit anderen Worten : mit Reformen von Teilgebieten und Sanierungen allein ist hier nichts getan. Der Wandel muß grundlegend erfolgen. Wirtschafts- und Sozialpolitik stehen in Wechselwirkung nebeneinander . Man kann nicht

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eine kurzfristige Wirtschaftspolitik und eine lang= fristige Sozialpolitik betreiben. Hätten wir ein Land von großem Ausmaß und vielen Bodenschäzen, dann könnten wir alles, was wir ausgehend von unserer Weltanschauung für notwendig erachten, einfach durchführen. Das ist bei uns leider nicht möglich. Wir müssen unsere Sozialpolitik von der Wirtschaft her gestalten. Aus diesem Zustand aber geht hervor, daß durch Geseze oder gesetzgeberische Tätigkeit nur wenig geschaffen werden kann, weil Geseze nur einen Sinn haben, wenn sie allgemein durchgeführt werden können . Wir sind aber heute gezwungen, uns mit den Verhältnissen des einzelnen Betriebes auseinanderzusehen. Kommen also immer wieder auf die Wirtschaft zurück. Niemals werden sozialpolitische Härten schwe= rer empfunden, als in Zeiten stärkster wirtschaftlicher Anspannung. Das ist aus rein menschlichen Gründen verständlich. Wenn die Deutsche Arbeitsfront die Aufgabe hat, dafür Sorge zu tragen, daß Härten und Spannungen soweit wie möglich ausgeglichen werden, so ist es notwendig, Daß wir ein gründliches sozialpoliti = sches Bild von Deutschland bekommen. Wir müſſen klar und deutlich sehen, worin auftretende Spannungen ihre Ursachen haben, und ob und wo sie beseitigt werden können.

Groß, so betonte der Hauptdienſtleiter, sind die Aufgaben, die uns auf sozialpolitischem Gebiete gestellt sind. Wir dürfen bei all unserer Arbeit nicht den Blick auf das Große und Ganze verlieren. Hauptdienstleiter Pg. Schmeer forderte die Sozialamtswalter der Deutschen Arbeitsfront auf. bei all ihrem Tun das deutsche Volk, den deutschen Arbeiter im Auge zu behalten, für dessen Freiheit sie einst vom Führer zum Kampfe aufgerufen worden sind.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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ationalſozialiſtiſche 4rift der Schriftlettung: Brief, und Drah Berlin 623 68, Zimmertz, 90, HI. Gernruf: 11 00 Berlag : Franz Cher Rah )., 6. m. b. §., lag ber NSTUP., München - Berlin : Cher.Berlag , Berlin_SW 68, Brake 88. Alle Zahlungen find nach (Boßschedlonts Berlin 4454) zu richten

S

Vartei - Korreſpondenz

NGK

Breſſedienſt der NGDUB

30. Juni 1937

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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weih ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Dito Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

So wurde der „V.B.“

Spiegelbild

der

Parteigeſchichte

Die Geschichte des „Bölkiſchen Beobachters“ und des Zentralparteiverlages der RSDAP. erſchienen

NSK In der zeitgeschichtlichen Literatur, die über die Entstehung der NSDAP. vorliegt, ist bisher für viele, die den Kampf der Partei mitgemacht haben, aber auch für viele, die erst später dazu gekommen sind, eine Lüde spürbar gewesen: Die noch nicht geschriebene Geschichte der Parteipresse. Es mag sein, daß es in den ersten vier Jahren Wichtigeres zu tun gab ge= rade für die Preſſe, als einen historischen Rüdblick zu halten. Andererseits aber gerade ist der Anteil der Parteipreſſe an der Entwicklung der nationalsozialistischen Bewegung so prägnant, zumal fie ja selbst das getreueste Spiegelbild dieser Entwicklung darſtellt, daß man jezt, wo das erste Werk erscheint, das bisherige Fehlen bedauernd empfindet. Das Buch, das der Hauptamtsleiter in der Reichspressestelle der NSDAP., Dr. Adolf Dresler , Joeben über die " Geschichte des „Völkischen Beobachters“ und des ZentralverTags der NSDAP. Franz Eher Nachf." im Zen= tralparteiverlag erscheinen läßt, iſt konzen = trierte Parteigeschichte von einem ganz besonders interessanten Blickwinkel aus gesehen. Denn wenn es zutrifft, daß Zeitungsgeschichte Zeitgeſchichte iſt, ſo kann dies nirgends mehr Geltung haben als für die Zeitungen der NSDAP. selbst, deren Verbundenheit auf Ge= deih und Verderb, auf . Existenz oder Nichtexistenz mit der Partei und damit mit dem grandiosen Erwachen des deutschen Volkes in der nationalsozialistischen Bewegung unlösbar verbunden ist. Eine aus kapitaliſtiſchen Motiven mögliche Zeitungsgründung ist der Partei immer als Unding erſchienen.

Schlagen wir das Buch über die fonstante Aufwärtsentwicklung der heute größten Zeitung des Reiches auf, so erkennen wir, daß es auch hier, genau wie in den Anfangszeiten der

Bewegung selbst, nicht ohne harte Rüdschläge gegangen ist. Verbote, Prozeſſe, Polizeimaßnahmen, Auflagenachrichten und was das parlamentarische System sonst an Möglichkeiten fand, alles wurde angewandt, um dieses ge= fährliche Kampfblatt auszulöschen. Und doch hat der Wille der Männer, die es dem Befehl des Führers gemäß geleitet haben, ihm immer wieder neue Möglichkeiten erschlossen, es immer wieder zum geistigen Gestalter der Parteigenossenschaft und der immer zahlreicher werden den Anhänger werden lassen.

Als die NSDAP. am 17. Dezember 1920 für 120 000 Papiermark den Berlag Franz Eher Nachf. und damit den „ Völlischen Beobachter" erwarb, da hatte dieses Blatt bereits eine lebhafte völkische Kampftätigkeit hinter sich, denn bereits an der Wende der Jahre 1918/19 hatte Dietrich Hauptschriftleiter Jein erster Edart mit einem Artikel ,, Deutscher Verständigungsfrieden" und mit den Worten,,,Deuts scher Arbeiter, wach auf!" jenen Ton ange= schlagen, der von da ab in dieser Zeitung nie mals mehr verstummte. Am 10. Mai 1919 be= ginnt ein Aufruf: „ An unsere Leser! Die Herr= schaft der jüdischen Bolschewisten hat unser Ere scheinen verhindert ; nach einem Monat tollster Wirrnis können wir zum ersten Male wieder erscheinen. In den Schreibstuben des ,,Beobach ters" ist nichts von der Bande gelassen worden, alle Schriftstüde sind vernichtet Damals wie heute war der Gegner klar ere fannt. Damals war die Zeitung noch ein Wochenblatt. Damals hieß sie noch „ Münchner Be= obachter" und war stolz, als sie sich ein Sportblatt und einen wirtschaftspolitischen Teil bei legen konnte. Erst vom 9. August 1919 ab läuft der Titel „ Völkischer Beobachter",

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NSK Folge 148 aber auch da erst für die Reichsausgabe. Am 9. Juni 1920 ist in Nummer 54 zum erstenmal eine Versammlung der NSDAP. im Bürgerbräu angekündigt, und es heißt dort ua.: „ Es spricht Herr Adolf Hitler über „ Die Wahlen und unser Kampf“. „Herr Hitler" wurde in dieser Schreibweise noch des öfteren erwähnt, bis die Nummer 8 vom Januar 1921 den erſten Leitartikel des Führers bringt mit der Überschrift: „ Ist die Errichtung einer die breiten Massen erfassenden völkischen Zeitung eine nationale Notwendigkeit? " Aber am 12. April 1922 wird zum erstenmal der Wortlaut einer Führerrede als vierseitige Beilage der Zeitung beigegeben. Dresler stellt dazu fest : „ Der Versuch hatte einen durchschlagenden Erfolg ; in Nummer 34 konnte mitgeteilt werden, daß die erste Auflage von 20 000 Exemplaren vergriffen und eine neue Auflage bereits in Druck ſei.“ * Die Geschichte des „ Völkischen Beobachters" ist eine Fundgrube für denjenigen, der sich in das innere Werden der Partei vertiefen will. Wenn man aus dem Buch zB . feststellt, daß schon am 3. Mai 1922 ein Aufſay ſchließt : „ Der Tag des 1. Mai sollte ein einigender nationaler Tag des Deutschen sein. Er ist zum blutigen Hohn auf diejenigen geworden , die mit Gesang und Fahnen ihn zu feiern herausziehen. Armes, verblendetes, deutsches Volk!", so ist damit die von Anfang an herrschende Klarheit und Endgültigkeit des Wollens be wiesen und erkennbar, daß der " Völkische Beobachter" wirklich ein einzigartiges Schulungs- und Erziehungsmittel für die Parteianhängerschaft durch die Jahre hindurch war und geworden ist. Alle Namen aus den Anfangszeiten der Bewegung tauchen in seinen Spalten auf, so am 15. Februar 1922 der erste Auffah Alfred . Rosenbergs und in der gleichen Nummer ein Aufruf von Rudolf Heß, wir finden Hermann Esser, Bernhard Köhler, Philipp Bouhler und viele andere. Am 16. November 1921 erschien im Registergericht des Münchener Amtsgerichts Adolf Hitler als Vorsitzender der Nationalsozialistie schen Deutschen Arbeiterpartei mit der Erklärung, alle Anteile des Verlages Franz Eher Nachf. zu besitzen. Am 4. April 1922 berief er seinen ehemaligen Regimentskameraden Max Amann als Geschäftsführer. Diese Berufung brachte, wie Dresler feststellt, nach dem mannigfaltigen Wechsel eine stabile Linie in die Ge= schäftsführung des Verlages, der nunmehr endlich auf eine solide faufmännische Grundlage gestellt wurde. Es ist bezeich nend für die Stetigkeit dieser Geschäftsführung, daß alle damaligen Mitarbeiter Amanns auch heute die maßgebenden Stellen des Verlages innehaben: Josef Pickl, Wilhelm Baur, Heinrich Korth und Josef Berg. Dresler schildert, wie Dietrich Eckart wegen der Verfolgung durch den Staatsgerichtshof die Hauptschriftleitung des „,Völkischen Beobachters" schließlich nur noch unter großen Schwierige feiten wahrnehmen konnte, und wie am 10. März 1923 Alfred Rosenberg an ſeine Stelle trat, der später, von 1927 ab, durch

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30. Juni 1937 Wilhelm Weiß und Josef Berchtold als leitende Mitarbeiter unterstützt wurde. * Über den 9. November 1923 gibt Dresler, der damals als Redaktionsmitglied selbst aktiv beteiligt war, in der kurzen und sachlichen Form, in der das ganze Buch geschrieben ist, eine Darstellung, die wir hier der Charakteriſtik halber wiedergeben und die beſagt : ,,An den Ereignissen des 8. und 9. Rovember nahmen Verlag und Schriftleitung des „ Völfischen Beobachters" Anteil. Direktor Amann und Hauptschriftleiter Rosenberg befanden sich unter den Getreuen, die den Führer in den Bürgerbräufeller begleiteten. Der Verfasser, der mit der Berichterstattung beauftragt war, fand zunächst keinen Einlaß, da der Saal wegen überfüllung bereits um 7 Uhr polizeilich ge= sperrt worden war. Erst als die SA. gegen 1/29 Uhr sich Zutritt zum Saal verschaffte, konnte auch er Eingang finden. Es wurde nunmehr eine Verbindung mit der Schriftleitung herges stellt. Während Hauptschriftleiter Rosenberg im Bürgerbräukeller blieb, um von hier am nächsten Morgen an dem Marsch zur Feldherrnhalle teilzunehmen, versammelten sich in der Schriftleitung Josef Stolzing - Cerny, Franz Ragi und der Verfaſſer. Die Berichterstattung riß jedoch bereits um Mitternacht ab. In der Schriftleitung fand sich gegen 11 Uhr eine Wache des Kavalleriezuges des 2. Bataillons ein , die aus dem jezigen Reichsminister Dr. Frank und dem späteren SS.- Standartenführer Hans Buchner bestand." Dr. Dresler berichtet weiter, wie sich die undurchsichtigen Ereignisse der Nacht von der Redaktion des „ VB.“ aus nicht überblicken ließen. Auch der Vormittag des 9. November brachte bis zu den Schüssen am Odeonsplaz keine Klarheit. Am frühen Nachmittag aber wurden Schriftleitung und Verlag von der Polizei besetzt und das weitere Erscheinen des ,,VB." verhindert.

Die Fülle der Ereignisse zwingt den Verfaſſer des Buches zu jener Knappheit, die es ermöglicht, in rund 200 Seiten einen Überblick über die Gesamtentwicklung von Schriftleitung und Verlag zu geben. Als Zeitungswissen= schafter ist er bestrebt, nicht nur in den ersten 60 Seiten auch den Ursprung des Blattes bis zurück zum Jahre 1867 zu verfolgen (als der Papiertüten- und PapierZigarren-Etui-Fabrikant Karl Scheiber an die Kgl. Polizeidirektion das Gesuch richtete, unter dem Titel „ Merkur“ ein „ Allgemeines Ankündigungsblatt für Handel und Gewerbe" herausgeben zu dürfen) , ſondern er weist aus dem ,,Völkischen Beobachter“ heraus auch den Ursprung einer ganzen Anzahl von Wochenzeitungen des Zentralpartei - Ver = lages und in knappen Umriſſen auch deren politisches Werden nach. Auch die „ Nationalsozialistische Parteikorrespondenz", der „ Illustrierte Beobachter", vie ,,NS.-Monatshefte", die „ Brennessel" und andere vom Verlag Frz. Eher Nachf. durchgeführte Publikationen werden in ihrer Entstehungsgeschichte mit aufgeführt. Der Buchverlag und die Zweigniederlassung Berlin sind, auch wenn über ihre Entwicklung eines Tages eigene Werke verfaßt werden dürften, hier kurz einbezogen und geben so

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NSK Folge 148 ein aufrißartiges allgemeines Bild der ge:. waltigen und planmäßigen Entfaltung des Gesamtverlages. * Manches an diesem Buch läßt sich bestimmt noch erweitern und vertiefen. Dann aber wird es ein Werk, das mehrere Bände umfaßt. Diese

Bielbewußte

30. Juni 1937 erste Aufgabe, wie sie vorliegt, liest sich in der zuſammenfasſſenden Kürze ihrer Darstellung wie eine spannende Erzählung, die fein Nationalsozialist zuklappen wird, ohne aus jeder Seite ein Stück Erinnerung an die gute, schöne, alte Kampfzeit mitgenommen zu haben. Dr. Freiherr du Prel.

Sinnbildforſchung

Die Arbeit der Hauptftelle für Sinnbildforſchung - Systematische Erfaſſung und Verwertung Die bekanntesten Erscheinungen des Materials NSK Mit der Schaffung einer Hauptstelle für Sinnbildforschung , die seit dem 1. April dieses Jahres in das „ Ahnenerbe e. V.", dessen Kurator der Reichsführer S6. Himmler ist, eingegliedert wurde, ist für alle auf diesem Gebiet herausgestellten Fragen eine flare und einheitliche Linie gegeben. Die ges rade in lezter Zeit in die Öffentlichkeit gelangten dilettanischen Außerungen in Buchund Vortragsform machten eine eindeutige Ausrichtung für die Sinnbildforschung notwendig. Wenn sich nun heute bestimmte Kreise, wie die Hauptstelle für Sinnbildforschung, mit diesen Sachgütern der deutschen Volkskunde befassen, so geschieht das einzig und allein aus dem Grunde, weil dieses Gestaltungsvermögen nach wie vor lebendig ist und rückerobert werden muß. Sinnbilder sind nicht wegzudenken. Sie find mit Volk und Rasse und dem Brauchtum unseres Volkes eng verwurzelt. Wenn heute die Sinnbildforschung als her=" vorragende Aufgabe erkannt und betrachtet wird, so ist es wichtig, sich zunächst einmal der Sinnbilder über das Wesen

überhaupt klar zu werden. Sinnbilder sind volkstümliche Ornamentit. Sie ist ältesten Ursprungs und hat im Wandel der Zeit stetige Bereicherung und Umformung erfahren. Ihr mythischer Ursprung reicht weit in die Vorzeit zurück und entstammt mannigfachen Gebräuchen und Sitten. In verschiedens ften Zusammenhängen finden wir die gleichen Motive, die Gebrauchsgegenständen anhaften, die an Hauswänden, Möbeln und auf Briefen erscheinen, auf Webereien, Stidereien, Schmuc und Trachten. Die enge Verbindung zur Natur , die Abhängigkeit von dem Ablauf der Jahreszeiten bestimmten die Denkart und Lebensweise des Bauern. In seinem Kampf mit den Kräften des Bösen und Guten schuf er sich Symbole. So erhielt jedes Ornament seine Bedeutung und seinen Sinn, weil der entstan= dene Schmuck. „gelesen“ wurde. Eine Wellenlinie bedeutete den Auf- und Niedergang der Sonne, schwarz und weiß aneinandergereihte Dreiede den Tag und Nacht , den Sommer- und Winterwechsel. Für die zu- und abnehmende Sonne fand man das Zeichen nach rechts und links auslaufender Spiralen, während ihre Vereinigung das Sinnbild des Jahres ergaben. Kreise oder Quadrate mit gleichen kleineren Zeichen in der Mitte stellten das Sonnenjahr oder aneinandergereiht eine Jahresfolge symbolisch dar. Diese Zeichnungen sym-

bolischer Formen der Sonne, des Mondes und der Sterne erschienen oft einzeln oder zu laufen. den Ornamenten gefügt an Grabsteinen, als Häuſer-Giebelschmuck, an Kinderwiegen, Hochzeitsstühlen und anderem Haus und Festgerät. Der Jahrestreislauf, dargestellt in Radform das Abrollen brennender Räder von den Bergen bei Vorfrühlingsfeier in vielen Gegenden Deutschlands ist heute uraltes Brauchsollte neues Leben und Fruchtbarkeit tum! herbeiführen. Neben diesen Abbildern der Gestirne finden und segen wir andere germanische glüd bringende, aber auch Unglüd abwehrende Zeichen. So ist das Et als Symbol der Fruchtbarkeit bekannt, Hufeisen bringen Grüd, Donnerbesen und Drudenfuß sollen Gefahren bannen und eine Mühle Segen bringen. Die weiteste Bedeutung im Leben der Bauern nahm jedoch schon immer der Baum ein. Als Weihnachts- und Maibaum steht er, bis in die Jehtzeit überliefert, im Mittelpunkte der Feiern. Er ist dem Bauern ein Wesen, das eine Seele hat und geheimnisvolle Kräfte in sich birgt. Ein grüner Zweig symbolisiert neuerwachendes Leben, ein " gestorbener verdorrter Baum bringt Tod und Winter. So wurden gerade diese Initialen, die Zeichen der Zuneigung, die hauptsächlichsten aller Volkskunstmotive in dem volkstümlichen Schaffen. Der Lebens- oder Schicksalsbaum iſt das Sinx, bild des Lebens, das wir bei allen Völkern der Erde zu jeder Zeit finden. Die in Verbindung mit dem Lebensbaum erſcheinenden Tiere, wie Vögel und Hirsche, sind Sinnbilder der LebensDie Rose war fraft und der Fruchtbarkeit. und ist das Sinnbild des blühenden Lebens. Zu den geometrischen Ornamenten kommer die mannigfachen Tierornamente , die mythischen Ursprungs sind, und weiter christliche Darstellungen. So fand bereits 1866 ein Franzose in dem Kreuz ein religiöses Motiv. Hinzu kommen noch pflanzliche Motive und Darstellungen oder Schilderungen aus dem täg= lichen Leben. Dieſe Sinnbilder der frühgermanischen Zeit, die Kunstepochen wie Renaissance und Barod besonders beeinflußten, findet man in allen den Ländern als klaren Niederschlag, die als Einflußgebiet der nordischen Länder in Frage kommen. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts finden wir die ersten Erscheinungen zur Frage der Erforschung der Sinnbilder selbst.

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NSK Folge 148 Versuche ihrer Deutung wurden in dem 1812 erschienenen Buche über die Symbolik der germanischen Völker und 1824 in dem Werk über die Naturreligionen des Altertums unternommen. Es herrschten bis in die jüngste Zeit die widersprechendſten und unfinnigſten Meiunngen und Äußerungen. Die Sinnbildfrage in ihrer lezten Bedeutung war unberückſichtigt geblieben. Heute nun haben die Ergebnisse der Forschung bereits klare Formen ange= nommen, was nicht zuletzt dem Schlüsselwerk Hermann Wirths als Grundlage für die Sinn, bildforschung und den Werken "Runenhäuſer" von Stauff und „ Germanische Götter" von Erich Jung zu danken ist. Ohne die vorgeschichtliche Zeit ist ein Ver= stehen der Sinnbilder nicht möglich. Um ihre symbolhafte Bedeutung nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wurde ihre Erforschung in

30. Juni 1937 eine Hand gelegt. Aus Deutschland und anderen germanischen Ländern wird das zufammengetragen Bildmaterial und verarbeitet. Besonders intereſſant und wichtig für die Erforschung sind die bes rühmten schwedischen Feldzeichen, die im vergangenen Jahre abgegossen wurden und demnächst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. In das Aufgabengebiet neu aufgenommen wurde auch die Bearbeitung von Schäßen der Museer und vorges schichtlicher Sammlungen. Die Sinnbildforschung steht am Anfang einer Arbeit, die in Zuſammenarbeit mit der Vors geschichts- und Rassenkunde eine hervorragende Aufgabe im neuen Deutschland zu erfüllen hat. Denn jede Kunst eines Volkes tam immer noch aus der schöpferischen Intuition seines Voltes! ck.

Student von heute (VII)

Studentiſche

Volkstums-

und

Auslandsarbeit

Der großdeutſche Gedanke Die Arbeitsgemeinschaften der Außenämter in der deutſchen Studentenſchaft Von Franz Ronneberger, Leiter des Außenamtes der Reichsstudentenführung NSK So vielgestaltig und zahlreich die Beziehungen zwischen den Völkern auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiete find, so mannigfach sind auch die Formen, unter denen sich dieses Hinüber und Herüber abſpielt. Seit dem Sieg des Nationalsozialismus und der beginnenden Ausformung eines eigenen und ursprünglichen deutschen Weltbildes ist das I ne teresse für alle Auslandsfragen be= sonders in der deutschen Jugend stark angewach sen. Um so dringlicher und notwendiger ist es daher, daß zur Klärung der Begriffe und Voraussetzungen eine Abgrenzung der Außenarbeit von den anderen Formen außenpolitischer Betätigung geschaffen wird. Die Reichsstudentenführung ist weder dazu da, Außenpolitit zu machen, noch ein Auswärtiges Amt im kleinen aufzuziehen. Außenarbeit ist, wie alle studen tische Arbeit, Erziehung und Einsatz. Sie beginnt bereits bei der Kameradschaftserziehung der ersten drei Semester, um jedem Studenten seine Stellung und die Stellung des deutschen Volkes in der Welt gegenwärtig zu halten, um an den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und Beſſeres und Neues zu schaffen. Das Außenamt der Reichsstudentenführung besigt einen eigenen Referenten, der dem Hauptstellenleiter für Kameradschaftserziehung zuge teilt ist und innerhalb der Kameradschaftserziehung für die Durchführung der Auslands= schulung verantwortlich ist. Nach dem dritten Semester wird der Student in den Arbeits : gemeinschaften der Außenämter an den einzelnen Hoch- und Fachschulen an Hand Spezieller Themenstellung an die außen- und volkspolitischen Probleme herangeführt. Hierbei obliegen dem Außenamt durchaus wissenschaftliche und fachliche Aufgaben. Die Er ziehungs- und Wissenschaftsarbeit des Außen-

amtes steht daher in engem Zuſammenhang mit der Arbeit der anderen #mter der Reichs. studentenführung. Einer der hervorragendsten Züge des deutschen Studententums seit dem Bestehen ist der leb hafte und praktische Einsatz für den groß. deutschen Gedanken gewesen. Als zur deutschen Studentenschaft gehörig betrachten wir alle Kameraden und Kameradinnen volksdeutscher Zugehörigkeit. Die Volkstumsarbeit der Reichsstudentenführung wird diesem Grundſag gerecht und fördert neben dem Studium auslandsdeutscher Kameraden im Deutschen Reich zugleich die Beziehungen zwischen der reichs deutschen und voltsdeutschen Jugend. Aber auch mit der fremdvölkischen Jugend werden über die Auslandsabteilung des Außens amtes stete Beziehungen kulturpolitischer Art aufrechterhalten. Durch Fahrten und Studienaustausch, in Zusammenarbeit mit dem Deuts schen Akademischen Austauschdienst, knüpfen sich immer wieder zahlreiche und herzliche Bande zwischen der deutschen und der fremdvölkischen Jugend. Als besonderes Referat, der Bedeutung und Wichtigkeit dieser Aufgaben entsprechend, be steht eine Abteilung für Kolonial = arbeit. In Arbeitsgemeinschaften und Lagern wird beim deutschen Studenten das Verständnis für die koloniale Frage in eindringlicher und vor allem wissenschaftlich einwandfreier Form gewedt und gefördert. Eine ganz besondere Frage ist das Studium deutscher Studenten im Aus land. Jeder deutsche Student ist und soll Vertreter der deutschen Studenten und der deutschen Jugend sein. Nach seiner Haltung, ſeiner Stellungnahme und seinem Auftreten wird ein bündiger Schluß auf die Verfaſſung der geſam-

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NSK Folge 148 ein aufrißartiges allgemeines Bild der ge.. waltigen und planmäßigen Entfaltung des Gesamtverlages. * Manches an diesem Buch läßt sich bestimmt noch erweitern und vertiefen . Dann aber wird es ein Werk, das mehrere Bände umfaßt. Diese

Kielbewußte

30. Juni 1937

erste Aufgabe, wie sie vorliegt, liest sich in der zuſammenfassenden Kürze ihrer Darstellung wie eine spannende Erzählung, die fein Nationalsozialist zuklappen wird, ohne aus jeder Seite ein Stück Erinnerung an die gute, schöne, alte Kampfzeit mitgenommen zu haben. Dr. Freiherr du Prel.

Sinnbildforſchung

Die Arbeit der Hauptftelle für Sinnbildforſchung Systematische Erfaſſung und Verwertung des Materials Die bekanntesten Erscheinungen NSK Mit der Schaffung einer Hauptstelle für Sinnbildforschung , die seit dem 1. April dieses Jahres in das „ Ahnenerbe e. V.", dessen Kurator der Reichsführer S6. Himmler ist, eingegliedert wurde, ist für alle auf diesem Gebiet herausgestellten Fragen eine flare und einheitliche Linie gegeben. Die ges rade in letter Zeit in die Öffentlichkeit ge= langten dilettanischen Außerungen in Buchund Vortragsform machten eine eindeutige Ausrichtung für die Sinnbildforschung notwen= dig. Wenn sich nun heute bestimmte Kreise, wie die Hauptstelle für Sinnbildforschung, mit diesen Sachgütern der deutschen Volkskunde befassen, so geschieht das einzig und allein aus dem Grunde, weil dieses Gestaltungsvermögen nach wie vor lebendig ist und rüderobert werden muß. Sinnbilder sind nicht wegzudenken. Sie sind mit Volt und Raſſe und dem Brauchtum unseres Volkes eng verwurzelt. Wenn heute die Sinnbildforschung als her=" vorragende Aufgabe erkannt und betrachtet wird, so ist es wichtig, sich zunächst einmal über das Wesen der Sinnbilder

überhaupt klar zu werden. Sinnbilder sind volkstümliche Ornamentik. Sie ist ältesten Ursprungs und hat im Wandel der Zeit stetige Bereicherung und Umformung erfahren . Ihr mythischer Ursprung reicht weit in die Vorzeit zurück und entstammt mannigfachen Gebräuchen und Sitten. In verschiedens sten Zusammenhängen finden wir die gleichen Motive, die Gebrauchsgegenständen anhaften, die an Hauswänden, Möbeln und auf Briefen erscheinen, auf Webereien , Stickereien, Schmuck und Trachten. Die enge Verbindung zur Natur , die Abhängigkeit von dem Ablauf der Jahreszeiten bestimmten die Denkart und Lebensweise des Bauern. In seinem Kampf mit den Kräften des Bösen und Guten schuf er sich Symbole. So erhielt jedes Ornament seine Bedeutung und seinen Sinn, weil der entstandene Schmuck . „gelesen“ wurde. Eine Wellenlinie bedeutete den Auf- und Niedergang der Sonne, schwarz und weiß aneinandergereihte Dreiede den Tag und Nachts, den Sommer- und Winterwechsel. Für die zu- und abnehmende Sonne fand man das Zeichen nach rechts und links auslaufender Spiralen, wäh rend ihre Vereinigung das Sinnbild des Jahres ergaben . Kreise oder Quadrate mit gleichen kleineren Zeichen in der Mitte stellten das Sonnenjahr oder aneinandergereiht eine Jahresfolge symbolisch dar. Diese Zeichnungen sym-

bolischer Formen der Sonne, des Mondes und der Sterne erschienen oft einzeln oder zu laufenden Ornamenten gefügt an Grabsteinen, als Häuser-Giebelschmud, an Kinderwiegen, Hocha zeitsstühlen und anderem Haus und Festgerät. Der Jahreskreislauf, dargestellt in Radform das Abrollen brennender Räder von den Bergen bei Vorfrühlingsfeier in vielen Gegen den Deutschlands ist heute uraltes Brauch tum! sollte neues Leben und Fruchtbarkeit herbeiführen. Neben diesen Abbildern der Gestirne finden wir andere germanische glüds und fegen bringende, aber auch Unglüd abwehrende Zeichen. So ist das Et als Symbol der Fruchtbarkeit bekannt, Hufeisen bringen Grüd, Donnerbeſen und Drudenfuß ſollen Gefahren bannen und eine Mühle Segen bringen. Die weiteste Bedeutung im Leben der Bauern nahm jedoch schon immer der Baum ein. Als Weihnachts, und Maibaum steht er, bis in die Jehtzeit überliefert, im Mittelpunkte der Feiern. Er ist dem Bauern ein Wesen, das eine Seele hat und geheimnisvolle Kräfte in sich birgt. Ein grüner Zweig symbolisiert neuerwachendes Leben, ein abgestorbener verdorrter Baum bringt Tod und Winter. So wurden gerade diese Initialem, die Zeichen der Zuneigung, die hauptsächlichsten aller Volkskunstmotive in dem volkstümlichen Schaffen. Der Lebens- oder Schicksalsbaum ist das Sinabild des Lebens, das wir bei allen Völkern der Erde zu jeder Zeit finden. Die in Verbindung mit dem Lebensbaum erscheinenden Tiere, wie Vögel und Hirsche, find Sinnbilder der Lebensfraft und der Fruchtbarkeit. Die Rose war und ist das Sinnbild des blühenden Lebens. Zu den geometrischen Ornamenten kommen die mannigfachen Tierornamente , die mythischen Ursprungs ſind, und weiter christliche Darstellungen. So fand bereits 1866 ein Franzose in dem Kreuz ein religiöses Motiv. Hinzu kommen noch pflanzliche Motive und Darstellungen oder Schilderungen aus dem täglichen Leben. Diese Sinnbilder der frühgermanischen Zeit, die Kunstepochen wie Renaissance und Barock beſonders beeinflußten, findet man in allen den Ländern als klaren Niederschlag, die als Einflußgebiet der nordischen Länder in Frage kommen. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts finden wir die ersten Erscheinungen zur Frage der Erforschung der Sinnbilder selbst.

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Versuche ihrer Deutung wurden in dem 1812 erschienenen Buche über die Symbolik der germanischen Völker und 1824 in dem Werk über die Naturreligionen des Altertums unternommen. Es herrschten bis in die jüngste Zeit die widersprechendsten und unfinnigsten Meiunngen und Außerungen. Die Sinnbildfrage in ihrer letzten Bedeutung war unberücksichtigt geblieben. Heute nun haben die Ergebnisse der Forschung bereits flare Formen ange= nommen, was nicht zuletzt dem Schlüsselwerk Hermann Wirths als Grundlage für die Sinn bildforschung und den Werken „Runenhäuſer“ von Stauff und „ Germanische Götter" don Erich Jung zu danken ist. Ohne die vorgeschichtliche Zeit ist ein Ver= stehen der Sinnbilder nicht möglich. Um ihre symbolhafte Bedeutung nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wurde ihre Erforschung in

eine Hand gelegt. Aus Deutschland und anderen germanischen Ländern wird das Bildmaterial zusammengetragen und verarbeitet. Besonders intereſſant und wichtig für die Erforschung sind die bes rühmten schwedischen Feldzeichen, die im vergangenen Jahre abgegossen wurden und demnächst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. In das Aufgabengebiet neu aufgenommen wurde auch die Bearbeitung von Schäßen der Museen und vorges schichtlicher Sammlungen. Die Sinnbildforschung steht am Anfang einer Arbeit, die in Zusammenarbeit mit der Vors geschichts- und Rassenkunde eine hervorragende Aufgabe im neuen Deutschland zu erfüllen hat. Denn jede Kunst eines Volkes tam immer noch aus der schöpferischen Intuition ſeines ck. Voltes!

Student von heute (VII)

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Volkstums-

und

Auslandsarbeit

Die Arbeitsgemeinſchaften der Außenämter - Der großdeutſche Gedanke in der deutſchen Studentenſchaft Von Franz Ronneberger, Leiter des Außenamtes der Reichsstudentenführung NSK So vielgestaltig und zahlreich die Bes ziehungen zwischen den Völkern auf politischem, wirtschaftlichem und fulturellem Gebiete find, To mannigfach sind auch die Formen, unter denen sich dieses Hinüber und Herüber abſpielt. Seit dem Sieg des Nationalsozialismus und der beginnenden Ausformung eines eigenen und ursprünglichen deutschen Weltbildes ist das Interesse für alle Auslandsfragen besonders in der deutschen Jugend stark angewach sen. Um so dringlicher und notwendiger ist es daher, daß zur Klärung der Begriffe und Voraussetzungen eine Abgrenzung der Außenarbeit von den anderen Formen außenpolitischer Betätigung geschaffen wird. Die Reichsstudentenführung ist weder dazu da, Außenpolitit zu machen, noch ein Auswärtiges Amt im kleinen aufzuziehen. Außenarbeit ist, wie alle studentische Arbeit, Erziehung und Einsaz. Sie beginnt bereits bei der Kameradschaftserziehung der ersten drei Semester, um jedem Studenten seine Stellung und die Stellung des deutschen Volkes in der Welt gegenwärtig zu halten, um an den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und Besseres und Neues zu schaffen. Das Außenamt der Reichsstudentenführung besitzt einen eigenen Referenten, der dem Hauptstellenleiter für Kameradschaftserziehung ¡ugeteilt ist und innerhalb der Kameradschafts: erziehung für die Durchführung der Auslandsschulung verantwortlich ist. Nach dem dritten Semester wird der Student in den Arbeitsgemeinschaften der Außenämter an den einzelnen Hoch- und Fachschulen an Hand Spezieller Themenstellung an die außen- und volkspolitischen Probleme herangeführt. Hierbei obliegen dem Außenamt durchaus wiſſenschaftliche und fachliche Aufgaben. Die Eri ziehungs- und Wissenschaftsarbeit des Außen-

amtes steht daher in engem Zusammenhang mit der Arbeit der anderen Amter der Reichs. studentenführung. Einer der hervorragendſten Züge des deutschen Studententums seit dem Bestehen ist der leb hafte und praktiſche Einsatz für den groß . deutschen Gedanken gewesen. Als zur deutschen Studentenschaft gehörig betrachten wir alle Kameraden und Kameradinnen volksdeutscher Zugehörigkeit. Die Volkstumsarbeit der Reichsstudentenführung wird diesem Grundsay gerecht und fördert neben dem Studium auslandsdeutscher Kameraden im Deutschen Reich zugleich die Beziehungen zwischen der reichsdeutschen und voltsdeutschen Jugend. Aber auch mit der fremdvölkischen Jugend werden über die Auslandsabteilung des Außenamtes stete Beziehungen kulturpolitischer Art aufrechterhalten. Durch Fahrten und Studien austausch, in Zusammenarbeit mit dem Deuts schen Akademischen Austauschdienst, knüpfen sich immer wieder zahlreiche und herzliche Bande zwischen der deutschen und der fremdvölkischen Jugend. Als besonderes Referat, der Bedeutung und Wichtigkeit dieser Aufgaben entsprechend, besteht eine Abteilung für Kolonialarbeit. In Arbeitsgemeinschaften und Lagern wird beim deutschen Studenten das Verſtändnis für die koloniale Frage in eindringlicher und vor allem wissenschaftlich einwandfreier Form geweckt und gefördert. Eine ganz besondere Frage ist das Stu dium deutscher Studenten im Ausland. Jeder deutsche Student ist und soll Vertreter der deutschen Studenten und der deutschen Jugend sein. Nach seiner Haltung, seiner Stellungnahme und seinem Auftreten wird ein bündiger Schluß auf die Berfassung der gesam

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NSK Folge 148 Es ist daher ten deutschen Jugend gezogen. eine Selbstverständlichkeit , daß nur die besten und geeignetsten Studenten im Ausland ſtudieren. Jeder deutsche Student und jede deutsche Studentin, die ins Ausland zu gehen beabsichtigen, haben daher bei dem Außenamt ihrer zuständigen Studentenschaft vorher um Urlaub nachzusuchen. Diese Einrichtung gewährt die Möglichkeit, einen Überblick über sämtliche im Ausland befindlichen deutschen Studierenden zu haben, eine Notwendigkeit , die gerade in letter Zeit besonders deutlich hervortrat, als deutſche Studenten aus chauvinistischem Haß gewisser Völker mit gröbsten Mitteln an der Durchführung ihrer Studien gehindert wurden. Der organiſatoriſche Aufbau der Außenarbeit ist einfach und zweckmäßig gestaltet. Dem Außenamt in der Reichsstudentenführung entsprechen die Außenämter in den örtlichen Studentenschaften. Diese örtlichen Außenämter gliedern

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Rumäniens politischer Weg

30. Juni 1937 sich in Auslands , Volkstums , Kolonial- und Personalabteilung. Um einerseits die Zentrale möglichst zu entlasten, andererseits aber die gesamte praktisch geleistete Außenarbeit der Einzelstudentenschaften gleichmäßig und ſyſtematiſch auszurichten, vor allem nach gewissen natürlichen und regionalen Gesichtspunkten, wurden vier Außenstellen geschaffen, und zwar die Außenstelle West in Köln, Nord in Greifswald (im Aufbau befindlich) , Oſt in Königsberg, Südost in München. Die Leiter der Außenstellen sind Mitglieder der Reichsstudentenfüh rung. Sie sind nicht nur ,,Mittelinstanzen" im Sinne eines behördlichen Aufbaues, sondern zugleich Sachreferenten für alle in ihr Gebiet fallenden Fragen. Der vorhergehende Auffah dieser Artikelreihe erschien in der NSK. Folge 139 vom 19. Juni unter der Überschrift ,,Studentin einſt und jezt“, von Inge Wolff, Leiterin des Amtes Studentinnen in der Reichsstudentenführung.

widerstanden

- Vor und nach dem Sturz Titulescus

NSK Der Staatsbesuch des Königs Carol II . von Rumänien in Polen stellt den Schlußstrich unter der Außenpolitik dar, die der rumänische König vor fast einem Jahr, als er sich von seinem langjährigen Außenminister Titulescu trennte, eingeleitet und seitdem plan- und zielDem Besuch in bewußt durchgeführt hat. Warschau ist bekanntlich schon der Austausch einer Reihe von Besuchen zwischen Warschau und Bukarest vorangegangen . Der rumänische Außenminister Antonescu eröffnete diese Reihe mit seinem Beſuch in Warſchau , der dann von Bed in Bukarest erwidert wurde. Der Weg des rumänischen Thronfolgers Mi ha el von den Krönungsfeierlichkeiten in London führte über die Hauptstadt Polens, und der polnische Staatspräsident Moscidi wurde in Bukarest gefeiert. Alle diese Besuche erfolgten im Laufe der letten Monate, nachdem vorher Jahre hindurch Warschau und Die Beziehungen zwischen Bukarest, trok des zwischen den beiden Ländern bereits im Jahre 1921 geſchloſſenen und dann 1926 und 1931 erweiterten Defenſivbündniſſes, recht fühl gewesen sind. Der Grund für dieſe Abkühlung lag in allererster Linie in der von Titulescu systematisch verfolgten Außenpolitif, der, vollständig unter dem Einfluß Frankreichs stehend und den Wünschen von Paris blind gehorchend, schrittweise auf ein Militärbündnis zwischen Rumänien und der Sowjetunion hinsteuerte. Nach Abschluß seines und des tschechoslowatischen Bündnisses mit der Sowjetunion ſezten sowohl Paris als auch Prag alle Hebel in Bewegung, um auch Rumänien in dies Vertragssystem einzuspannen. Die Mindestforderung, die zunächst an Titulescu gestellt wurde, ging dahin, daß Rumänien für den Kriegsfall sowjetrussischen Truppen das Durchmarschrecht durch rumänisches Gebiet gestatten solle, denn erst dann konnte die Tschechoslowakei, die befanntlich mit der Sowjetunion keine gemein-

samen Grenzen besitt, aus seinem Militärbündnis mit diesem Lande den vollen Nugen ziehen. Gleichzeitig sollten zu diesem Zweck durch den nördlichen Teil Beſſarabiens und die Bukowina strategische Bahnen gebaut und auf rumänischem Gebiet neue Flughäfen angelegt sowie Brücken über den Dnjestr gebaut werden . Titulescu machte alle Anstrengungen , um diese Wünsche bei den maßgebenden Faktoren in Rumänien allmählich durchzusetzen und ers reichte es auch tatsächlich, daß die während des Krieges zerstörte Brücke über den Dnjestr bei Tighina wieder hergestellt, und daß die Vorarbeiten für den Bau der strategischen Eisenbahnen und Flughäfen in Angriff ge= nommen wurden. Dabei ſuchte er die sich ihm entgegenstellenden Widerstände ua. mit dem Versprechen zu entkräftigen, daß er als Gegenleistung die verbindliche Anerkennung Bessarabiens als rumänisches Gebiet durch die Sowjetunion durchſeßen würde. In dieser Beziehung blieb Moskau jedoch vollständig harthörig und verfolgte eine Verschleppungspolitik mit halben Zuſagen, die dann aber immer wieder zurückgezogen wurden. Durch das völlige Versagen seiner Freunde, des sowjetrussischen Gesandten in Bukarest, des Juden Ostrowsky, und des Außenkommissars Litwinow-Finkelstein in Moskau, in dieser Beziehung wurden die Bemühungen Titulescus natürlich ganz erheblich erschwert, und der Widerstand gegen seine Sowjetpolitit machte sich im Lande, beim rumänischen Generalstab und nicht zulegt beim König Carol selbst und seiner Umgebung immer stärker bemerkbar. Die nationalen rumänischen Kreise und Parteien der Rechten, die Rumänische Front" Vaida Voewods, die Jungliberale Partei Georg Bratianus, die Volkspartei des Feldmarschalls Averescu , die National -Christliche Partei von Cuza-Goga und endlich die „ Eiserne Garde“ Codreanus nahmen im Parlament, in der

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NSK Folge 148 Presse, durch Maſſenkundgebungen und Aufrufe gegen die Sowjetpolitik Titulescus sehr scharf Stellung und forderten seine Abberufung. Neben der " Eisernen Garde", die ua. erklärte, daß ihre Anhänger sich erschießen würden, falls fie gezwungen werden sollten, Seite an Seite mit den Bolschewiken zu kämpfen , waren es vor allem Georg Bratianu sowie Cuza und Goga, die sich ganz besonders scharf gegen ein Zusammengehen mit den Sowjets einsetzten. Diese Kundgebungen konnten natürlich auf die weiteren Entschlüsse des Königs nicht ohne Einfluß bleiben, der sich außerdem wohl auch darüber im klaren war, welche Gefahr ihm und seinem Thron drohte, wenn erst einmal die bolschewistischen Horden in sein Land gelaſſen würden, und daß die Bestrebungen des Herrn Titulescu ein Spiel mit dem Feuer bedeuteten. Eine Bestätigung seiner Bedenken fand er sowohl beim König von Bulgarien als auch vor allem beim Prinzregenten Paul von Jugoslawien und deſſen Miniſterpräsident und Außenminister Stojadinowitsch. Jugoslawien, das bekanntlich die Sowjetunion bis heute noch nicht anerkannt hat, machte seine Abneigung gegen die Politik Titulescus in deutlichster Weise gel-tend, und dieſer Widerſtand eines Mitgliedes der Kleinen Entente und des Balkanbundes dürfte in Verbindung mit dem des rumänischen Generalstabes und der ſtarken Oppoſition der nationalen rumänischen Kreise gegen diese An= nährung an die Bolschewisten, der sich auch der Ministerpräsident Tatarescu anschloß, wohl einer der ausschlaggebendsten Faktoren dazu gewesen sein, daß der König endlich im Auguſt vorigen Jahres Titulescu fallen ließ und die rumänische Außenpolitik in andere Bah = nen leitete. Der allmächtige Titulescu , der sich für unersetzlich gehalten und mehrfach mit Erfolg, so= bald ihm etwas nicht paßte, mit seinem Rücktritt gedroht hatte, wurde, und noch dazu in brüster Form, entlassen, und der König nahm die Führung der rumänischen Außenpolitik selbst in die Hand, denn der neue von ihm ernannte Außenminister Antonescu . ebenso wie auch der Miniſterpräſident Tatarescu, handeln nach dem Willen des Königs. Der Weg für eine neue außenpolitische Orientierung Rumäniens war frei. Wenn dieser Weg auch klar vorgeschrieben war und darin gipfelte, daß Rumänien zu einer rein rumänischen Interessenpolitik übergehen und sich von der Bevormundung durch Frankreich und indirekt auch von der der Tschechoslowakei frei machen mußte, seo war er immerhin nicht sehr leicht zu beschreiten, denn bekanntlich befindet sich Rumänien in sehr starker finanzieller Abhängigkeit von diesen beiden Ländern. Rumänien durfte sich also unter feinen Umständen mit diesen beiden Ländern verfeinden. Ebensowenig aber durfte es sich auch seinen großen östlichen Nachbar, die Sowjetunion, zum Feinde machen. Soweit es Frankreich anbetrifft, befindet sich also Rumänien in einer ganz ähnlichen Lage, wie dies auch bei Polen der Fall ist . Sie ist nur noch etwas schwieriger, weil Rumänien im Gegensatz zu Polen auch noch Rücksichten auf Prag zu nehmen hat.

Blatt 4b

30. Juni 1937 In bezug auf die Sowjetunion liegen die Verhältnisse, auch schon rein geographisch, für beide Länder fast vollständig gleich. Sowohl Rumänien als auch das ihm verbündete Polen laufen im Falle einer friegerischen Verwicklung, falls sie sich der Sowjetunion gegenüber feind lich einstellen, Gefahr, von dieser überrannt und dadurch zum Kriegsschauplatz zu werden. Um das zu vermeiden, bleibt für sie nur der eine Ausweg einer strikten Neutralität. Beide Länder müſſen, mit anderen Worten , also einen Wall zwischen Osten und Westen bilden und haben in dieser Beziehung genau die gleichen Interessen. Es ist daher nur ganz natürlich, daß sie sofort, nachdem der Weg dazu durch den Sturz Titulescus wieder frei war, die Verbindung zueinander wieder aufnahmen, um die beſtehenden Verträge neu zu beleben und gegebenenfalls auszubauen und zu erweitern. Ein äußeres sichtbares Zeichen dafür, daß diese Bemühungen zur Vertiefung dieser auf Interessengemeinschaft begründeten Freundschaft, von Erfolg gewesen sind , ist unter anderem die Umwandlung der verkündete soeben beiderseitigen Gesandtschaften in Botschaften. Ob der Erfolg ein dauernder bleiben wird, oder aber ob es den jüdiſch-freimaurerischen Einflüssen innerhalb und außerhalb der polnischen und der rumänischen Grenzen wieder gelingen wird, dieses Verhältnis auseinanderzubringen, bleibt abzuwarten. Daß derartige Anstrengungen gemacht werden, ist selbstver= ständlich, und es sind auch schon Anzeichen dafür vorhanden. Dazu gehören ua. die Vortragsreisen Titulescus in England, Frankreich und der Tschechoslowakei, auf denen er als „Privat= mann" für seine Politik Stimmung zu machen sucht, und über die eine gewiſſe rumänische Presse ausführliche anerkennende Berichte bringt. W.

Stimme des Auslands

Deutsche Wiſſenſchaft und Technik Ein kanadischer Ingenieur berichtet nach seiner Rückkehr aus Deutschland

NSK Nach Meldung der Deutschen Zeitung für Kanada" sprach sich der kanadische Ingenieur Theodor Kipp von der Maschinenbaufirma Kipp-Kelly Ltd., nach seiner Rüdkehr von einer ausgedehnten Europareise sehr anerkennend über die gewaltigen Leistungen Deutsch = lands auf dem Gebiete der Wissenschaft und des technischen Fortschrittes aus. Kipp vertrat die Ansicht, daß Kanada den deutschen Vierjahresplan, von dessen erfolg= reicher Durchführung er überzeugt ist, zum Vorbild für den Aufbau der kanadischen Wirtschaft nehmen sollte. ,,Deutschland", so erklärte Mr. Kipp, bemüht sich in beispielhafter Weise um die Unabhängigkeitmachung seiner Wirtschaft, wozu jeder Deutsche nach besten Kräften beiträgt." Weiter verglich er die Betätigung des deutschen Erfindergeistes, welcher die in be schränktem Maße vorhandenen Naturwerte auf deutschem Boden auszunüßen wisse, mit den gewaltigen kanadischen Bodenschätzen, die man vergeude oder nur ungenügend auswerte.

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de

N K Das Deutſche Recht GondG erdienſt

Eigentum,

rechtlich

geſehen

Volksfremdes Eigentumsprinzip muß gebrochen werden – Befih verpflichtet gegenüber der Gemeinſchaft

NSK In den Gefeßesbestimmungen über Eigentum und Enteignung spiegeln sich die Aufs fassungen jeder Zeit über das Verhältnis von Staat und Einzelperson, von Staat und Volt ganz flar wider. Solange nach der liberalistischmarristischen Staatsauffassung die Macht des Staates der unter allen Umständen zu ſchüßenden Freiheitssphäre des Bürgers als etwas Gegensätzliches und Feindliches gegenübergestellt wird, mußten sich die Bedürfnisse der im Staat lebenden Gemeinschaft und das Schußbedürfnis des einzelnen ebenfalls feindlich begegnen. So entwickelte sich das Enteignungsrecht bis 1933 immer stärker unter Hintanſehung der Belange des Volkes nach der Richtung des Schußes der Einzelpersönlichkeit ; jedes auch nur entfernt als Enteignung anzusprechende Handeln des Staates löste die Frage der Entschädigung aus. Nach der Vorstellung des 19. Jahrhunderts besteht ein Gegensatz zwischen Staat und Einzelperson. Der einzelne ist grundsätzlich freier Herr über sein Eigentum, er fann, soweit nicht Gefeße oder Rechte Dritter entgegenstehen, frei und ungehindert über sein Eigentum verfügen, fann damit verfahren, wie es ihm beliebt. Auch dem Staat gegenüber kann der Bürger grundJäglich mit seinem Eigentum nach seinem Be= lieben schalten und walten. Allerdings gab es auch damals die Möglichteit, daß der Staat in das private Eigentum eingriff, wenn Gründe des Gemein- oder öffentlichen Wohls dies verlangten. Das Vorliegen eines öffentlichen Interesses allein ge = nügte aber noch nicht , um eine Enteignung zu rechtfertigen. Hierzu mußte vielmehr als weitere Voraussetzung ein formelles Gesetz hinzutreten, das für alle Fälle die Möglichkeiten des Zugriffs von vornherein festlegte. Weſent= lich für das ganze Enteignungsverfahren war die vollständige Entschädigung des Enteigneten. Da Grund und Boden als Kapitalwert angeſehen wurden, konnte die Entschädigung auch immer nur in Geld bestehen. Der Bodenwert bestand nicht darin, daß er Ernährungsgrundlage und Blutsquelle des ganzen Volkes ist, er wurde dem Geldkapital gleichgesett. Es war daher wesentlich für das damalige Vers fahren, daß gegen die Festsetzung einer Entschädigung ein bürgerliches Gericht angerufen werden konnte, diese Anrufung der Gerichte sollte vor einer Willkür des Staates schützen. Die Zeit nach 1918 bis zur nationalſozialiſtischen Machtergreifung brachte nicht nur eine

Aufloderung, sondern eigentlich eine völlige Auflösung des Enteignungsbegriffs. Nach Artikel 153 der Weimarer Verfassung war, so= weit nicht ein Reichsgesetz ausdrüdlich etwas anderes verlangte, bestimmt, daß eine Enteig nung nur zum Wohle der Allgemeinheit, auf gesetzlicher Grundlage und gegen angemessene Entschädigung, für die immer die Anrufung der Gerichte offen ſtand, vorgenommen werden kann. Diese Fassung ist unbestimmt, da der Begriff des Eigentums nicht geklärt ist. Infolge dieser Ungeflärtheit verschoben sich die Grundlagen des bisherigen Enteignungsſyſtems völlig. Wenn bis dahin als Eigentum das Grundeigentum und die grundſtücksgleichen Rechte verstanden wurden, faßte man nunmehr alle subjektiven Privatrechte einschließlich der Forderungen, ja fogar aussichtsreiche Gewinnchancen als Eigentum auf. Schon die Entziehung irgendeiner Möglichkeit, ja die bloße Beeinträchtigung einer solchen Möglichkeit durch den Gesetzgeber wurde als Enteignung angesprochen. So konnte jedes aus den Notwendigkeiten der Gemeinschaft ent= standene GesetzB. Wohnungsbeschlagnahme, Baubeschränkungen - als Enteignungsmaßnahme betrachtet und als unwirksam erklärt werden, falls es keine Entschädigungsgarantie vorsah. So wurde beispielsweise schon die Eintragung eines Grundstücks in die Denkmalsliste als Enteignung deshalb charakterisiert, obwohl der Eigentümer im Intereſſe der Allgemeinheit nur in bestimmter Richtung beschränkt wurde, weil ihm das Recht entzogen wäre, mit einer für die Gemeinschaft wichtigen Sache völlig nach Belieben zu verfahren. Es ist uns heute unverständlich, daß man damals jemanden gerichtlich freisprach, der in seinem Eigentum befindliche Nahrungsmittel in Brand stedte, weil nach § 308 des Strafgeſetz= buches nur bestraft wird, wer vorsätzlich Vorräte von landwirtschaftlichen Erzeugnissen in Brand setzt, die fremdes Eigentum find. Er konnte nach damaliger Auffaſſung_mit_seinem Eigentum schalten, wie er wollte, auch wenn dadurch ein wichtiges Volksnahrungsmittel vernichtet und die Gemeinschaft geschädigt wurde.

Mit solchen Anschauungen mußte der Natio nalsozialismus brechen, denn Eigentum verpflichtet gegenüber der Allgemeinheit. Der eingelne hat in jeder Beziehung auch bezüglich feines Eigentums eine Haltung einzunehmen, die den berechtigten Intereſſen der Volksge= Dr. B. meinschaft entspricht.

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NSK Folge 148

Schäden und Ärger,

Blatt 6

30. Juni 1937

die

nicht

nötig

wären !

- aber nicht ohne Vorsorge Aus dem Urlaub zurüc - Ferien vom Ich — NSK Das Verlockendste an einer Ferienreise ist neben dem Genuß der Schönheiten unseres Vaterlandes und dem engen Verbundenſein mit der Natur die Möglichkeit, sich eine Zeitlang von allen geschäftlichen und häuslichen Aufgaben des Alltags entlaſten zu können, das ge= wohnte Sorgen und Planen ablegen zu dürfen, Ferien vom eigenen Ich zu machen . Man möchte einmal einige Tage oder Wochen ganz aus der gewohnten Umgebung verschwinden, um nur sich selbst zu leben. Diese Sehnsucht ist gerade in dem nervösen Hasten und Treiben unſerer Zeit verständlich. Aber wer sie sich erfüllen will , muß bedenken, daß tatsächlich die mancherlei Beziehungen, die jeder Volksgenoſſe heute zu seiner Umwelt hat, weiter beſtehen bleiben, und daß diese Beziehungen nach Ferienschluß sofort wieder in vollem Umfange an uns herantreten. Deshalb heißt es, rechtzeitig Vorsorge zu treffen , damit aus dem Ferienmachen kein Schaden entsteht. Das gilt besonders von der Behandlung der für den Beurlaubten eingehenden Postsachen. Wohl gibt es die Möglichkeit, diese beim Postamt auf Lager zu geben, so daß sie erst nach Beendigung der Ferien in der Wohnung abgegeben werden. Da aber behördliche und geschäftliche Mitteilungen in dem Zeitpunkt als zugegangen gelten , in dem der Empfänger unter normalen Verhältnissen davon Kenntnis neh men konnte , so kann man nicht einwenden, daß man infolge Abwesenheit die Mitteilung nicht erhalten habe. Das ist besonders bei be = fristeten Mitteilungen (Kündigungen , Aufforderungen usw.) zu beachten und hat eine besondere Bedeutung erlangt, seit die Gerichtsferien abgeschafft sind, so daß die Tätig feit der Gerichte während der Sommermonate ununterbrochen weitergeht. Will man deshalb die Postsachen sich nicht nachschicken lassen, so muß man einen Vertreter bestellen, der sie regelmäßig durchsieht und bei dringenden Fällen die erforderlichen Maßnahmen veranlaßt. Man bedenke ferner, daß das Leben mit seinen wechselvollen Ereignissen weitergeht. Sollte es mit ernſter Erkrankung oder gar mit dem Tod in den Bekannten- und Verwandtenkreis des Beurlaubten eingreifen , so würde dieser sich hinterher schwerste Vorwürfe machen, keine Vorsorge für schnelle Benachrichtigung getroffen zu haben. Solche Vorsorge ist auch erforderlich für die Überwachung der heimatlichen Zeitung. Amt= liche Bekanntmachungen und sonstige die Allgemeinheit betreffenden öffentlichen Mitteilungen ( Verkehrsregelungen, Anordnungen der Polizeiverwaltungen usw.) muß der Beurlaubte gegen sich gelten lassen, auch wenn er sich die Zeitung nicht nachsenden läßt. Der Einwand, er sei in den Ferien, wird dann nicht beachtet. Endlich sind vorsorgende Anordnungen er forderlich, um in Notfällen das Betreten des Hauses oder der Wohnung zu ermöglichen. Bei Gewitterschäden (Wolkenbruch, Blizſchlag) oder bei sonstigen unerwartet eintretenden Ereig

nissen ist für die notwendige Sicherung der Wohnung vor Wasser- oder Feuerschaden oft das gewaltsame Erbrechen des Zugangs erforderlich, weil niemand in der Nachbarschaft über die Abwesenheit des Wohnungsinhabers und die Bestellung eines Vertreters unterrichtet worden ist. Ein Ersatz des entstehenden Schadens kann der Beurlaubte dann nicht verlangen. Er muß im Gegenteil noch für die durch seine Abwesenheit bedingten Unkosten aufkommen. Bevor du deine Reise antrittst, triff Vorsorge für ausreichende Vertretung, damit bei der Rückkehr nicht unangenehme Überraschungen dir den Erfolg der Erholung und die Erinnerung an die Ferienzeit beeinträchtigen. O, M.

Rechtspolitik der letztenWoche Internationaler Sachverständigenverband unter deutscher Führung NSK Das starke Interesse des Auslandes an der nationalsozialistischen Gestaltung des Rechts ist darauf zurückzuführen , daß der Nationalsozialismus die Bedeutung des Rechts für das Gedeihen der Nation richtig erkannt, die völkische Rechtserneuerung kräftig angepackt und in die richtige Form gebracht hat. Reichsleiter, Reichsminister Dr. Frank kann daher bei den verschiedenen Anlässen, besonders bei Großkundgebungen der Partei, immer wieder fest= stellen : „ Es ist in Deutschland besser geworden!" Die nationalsozialiſtiſchen Grundsäte haben das Reich aufgebaut, weil sie einfach und klar sind. Im Ausland hat darüber hinaus auch der Gedanke des Rechtswahrers bereits Anerkennung gefunden, wie das Ergebnis des vor einigen Tagen abgeschlossenen 5. Internationalen Sachverständigenkongreſſes in Paris ge= zeigt hat. Dort hat die deutsche Abordnung einheitlich zum Ausdruck gebracht, daß jeder, der dem Recht dient , also in dieſem Falle auch der Sachverständige als Gehilfe des Richters, Rechtswahrer ist und daher in Deutschland das Kriterium der Zugehörigkeit zur Deutschen Rechtsfront erfüllt. Der ehrliche Wunsch der auf dem Kongreß versammelten Vertreter aller Länder nach Gemeinschaftsarbeit, Weltfrieden und Eintracht unter den Völkern fand wohl auch in dem großen Ver= ständnis seinen Ausdruck, mit dem sich die Kongreßteilnehmer der grundsäglichen Auffassung der deutschen Abordnung anschlossen. So ist es nicht verwunderlich, daß auf Grund der Annahme der deutschen Leitsäße ohne jede Diskussion der Vorsiz des Internationalen Sachverſtändigenverbandes für die nächsten zwei Jahre dem Präsidenten der Reichsfachschaft für das Sachverständigenwesen in der Deutschen Rechtsfront, Dr. Römer, übertragen und als Tagungsort für den nächsten, den 6. Internationalen Sachverständigenkongreß im Jahre 1939, Berlin bestimmt wurde.



NSK Folge 148

Blatt 7

30. Juni 1937

Vorsichtbei Sicherungsübereignungsverträgen !

Verstoß gegen die Auf andere Gläubiger muß Rücksicht genommen werden Gemeinschaftspflichten bringt Schaden NSK Eines der Behelfsmittel des Kreditgeschäfts ist die Sicherungsübereignung. Der Schuldner überträgt dem Gläubiger zur Sicherung seiner Forderung durch Vertrag das Eigentum an bestimmten Sachen, diese bleiben jedoch beim Schuldner, der sie zugleich mit der Übereignung vom Gläubiger entleiht, mietet oder für ihn in Verwahrung nimmt ; mit der Tilgung der Schuld fällt das Eigentum an den Schuldner zurück. Ein solcher Sicherungsübereignungsvertrag bietet jedoch für beide Teile gewisse Gefahren , die nicht immer ausreichend beachtet werden. Da ist zunächst die äußere Fassung des Vertrages. Die übereigneten Sachen müssen genau bezeichnet werden, so daß sie jederzeit einwandfrei festgestellt werden können. Summarische Bezeichnungen (,,alle Vorräte",,,meine Möbel" usw.) sind wertlos und machen den Vertrag ungültig. Die Wendung, daß bestimmte Sachen zur Sicherheit für eine Geldforderung, die übrigens ebenfalls genau zu bezeichnen ist, „übereignet" werden, genügt nicht. Denn nach geltendem Recht kann das Eigentum an einer beweglichen Sache grundsätzlich nur durch ,,Einigung und Übergabe" übertragen werden. Der Natur des Sicherungsübereignungsvertrages entspricht es aber gerade, daß die Sachen nicht über = geben werden, denn dann könnte man sie ja einfach verpfänden. Die übergabe kann da durch erſegt werden, daß der Erwerber (Gläubiger) die Sachen Sachen dem Veräußerer (Schuldner) leiht, vermietet oder in Verwahrung gibt. Ein solches Rechtsverhältnis muß im übereignungsvertrag eindeutig vereinbart werden, da die Übereignung sonst nicht wirksam ist. - Es empfiehlt sich ferner, die Versicherung der Sachen (gegen Feuer, Diebstahl usw.) zu regeln und zu vereinbaren, daß der Schuldner dem Gläubiger Mitteilung machen muß, wenn die Sachen bei ihm für andere Gläubiger gepfändet werden sollten. Schließlich muß für den Vertrag Urkundensteuer entrichtet werden, wenn der Wert 150 RM. übersteigt. Die Versteuerung ist zugleich Dritten gegenüber in späteren Streitfällen ein wertvolles Beweismittel dafür, wann der Ver. trag abgeschlossen worden ist. Abgesehen von diesen Förmlichkeiten müssen beide Teile darauf achten, daß der Vertrag nicht aus anderen Gründen ohne die beabsichtigte Wirkung bleibt. Wichtig ist zunächst, daß die übereigneten Sachen tatsächlich Eigentum des Schuldners sind und daß an ihnen insbesondere kein Eigentumsvorbehalt eines Lieferanten besteht. Denn sonst erwirbt der Gläubiger das Eigen tum nicht, mag er auch gutgläubig sein. Andererseits begeht der Schuldner durch die Übereignung eine strafbare Unterschlagung. Gläubiger und Schuldner müssen sich ferner darüber flar sein, daß die gesetzlichen Pfandrechte des Vermieters oder Verpächters für seine Miet- oder Pachtzinsforderung durch die

Sicherungsübereignung nicht berührt werden. Dasselbe gilt für die Rechte der Hypothekengläubiger, soweit die übereigneten Sachen als Grundstücszubehör oder Erzeugnisse für die Hypothet mit haften. Mit einem Grundstüc fest verbundene Sachen, zB. eingebaute Maschinen und dergl. sind sogenannte „ wesente liche Bestandteile" des Grundstücks und können ohne das Grundstück überhaupt nicht wirksam übereignet werden. In seinem Streben nach Sicherheit darf der Gläubiger nicht zuweit gehen und nicht die Gemeinschaftspflichten verlegen, die ihm gegenüber dem Schuldner und dessen übrigen Gläubigern obliegen. Es können sonst unter verschiedenen rechtlichen Gesichtspunkten Einwendungen gegen die Gültigkeit des Vertrages erhoben werden. Läßt der Gläubiger sich unentbehrlichen Hausrat übereignen, der nach dem Gesetz unpfändbar ist, so kann später bezweifelt werden, ob der Vertrag ernstlich gemeint war und ob er nach geläutertem nationalsozialistischem Rechtsempfinden mit den guten Sitten in Eins flang steht. Werden durch die Sicherungsübereignung andere Gläubiger des Schuldners be nachteiligt und rechnet der Gläubiger damit, so fönnen die benachteiligten Gläubiger den Ver trag anfechten und ohne Rücksicht auf ihn beim Schuldner Befriedigung suchen. Läßt der Gläubiger sich gar im wesentlichen das ganze Vermögen des Schuldners zur Sicherheit übereignen, so haftet er nach dem Gesetz für die bis dahin bestehenden anderweiten Verbindlichkeiten des Schuldners. Ein solcher Vertrag kann auch wegen Verstoßes gegen die guten Sitten nichtig ſein, namentlich wenn er mit weiteren Bestimmungen verbunden ist, die die wirtschaft= liche Bewegungsfreiheit des Schuldners übermäßig behindern (,,Knebelungsvertrag") . Der Gläubiger, der den Vertrag zu einseitig zu seinen Gunsten gestaltet hat, hat dann das Nachsehen und ist ohne jede Sicherung. Darüber hinaus ist er in bestimmten Fällen Schadensersatzansprüchen anderer Gläubiger ausgesetzt. Dies gilt dann, wenn er die Sicherungsübereignung dazu mißbraucht hat, die wirtschaftliche Existenz eines nicht mehr kreditwürdigen, von ihm völlig abhängigen Schuldners nach außen hin scheinbar aufrecht zu erhalten . Lieferanten und andere Geschäftsfreunde des Schuldners, die in dieser Weise über die Kreditwürdigkeit und wirtschaftliche Selbständigfeit des Schuldners getäuscht worden sind, sich in weitere Geschäfte mit ihm eingelassen haben und Schaden erleiden, können unter Umständen Schadensersatz vom Gläubiger ver langen. Beim Abschluß von Sicherungsübereignungsverträgen iſt alſo vielerlei zu beachten , namentlich wenn umfangreichere und schwierigere Regelungen zu treffen sind, wie zB. bei der Übereignung von Warenlagern und der Abtretung von Außenständen. Am sichersten geht, wer den Rat eines Rechtsanwalts oder Notars in Anspruch nimmt. Dr. Bö.

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NSK Folge 148

30. Juni 1937

Wie das Gericht entschied Urteile, die jeden intereſſieren

Pfändung von Kraftwagen NSK Ein Kraftwagen ist heute nicht mehr ein Luxusgegenstand, wie noch vor wenigen Jahren, sondern er gehört gerade im Geſchätfsleben zu den Gebrauchsgegenständen die so notwendig Find, wie eine Schreibmaschine. Die Rechtsprechung hat dieser Entwicklung Rechnung ge= tragen. Es ist heute anerkanntes Recht, daß ein Kraftwagen als zur Fortsetzung der Gewerbetätigkeit erforderlicher Gegenstand im Sinne des § 811 Nr. 5 der Zivilprozeßordnung jedenfalls für einen Kaufmann oder einen Reiſenden unpfändbar ist. Dieser Pfändungsschut kann aber nur so lange gelten, solange der Wagen tatsächlich von dem Besizer benutt wird. Ist der Kraftwagen völlig unbrauchbar geworden und hat nur noch Schrottwert, dann kann er gepfändet werden. Das Kammergericht Berlin, das wie die Juristische Wochenschrift“ 1937, Heft 26 berichtet, hierüber zu entscheiden hatte, hat den unbeDer nugten Wagen für pfändbar erklärt. Schuldner hatte allerdings eingewendet, er wolle den alten Wagen verkaufen und ſich aus dem Erlöß einen neuen anschaffen. Diese Einwendung ist vom Gericht nicht beachtet worden, weil das Gesetz eine solche Erweiterung des Pfändungsschutzes nicht vorsieht.

Vorsicht beim Eintreten in ein Mietverhältnis ! NSK 3m täglichen Leben kommt sehr häufig der Fall vor, daß jemand in einen bestehenden Vertrag unter Übernahme der Rechte und Pflichten seines Vorgängers eintritt, namentlich beim Mietvertrag. Bei einem solchen Eins tritt in einen bereits bestehenden und durch den Eintritt nur fortgesetten Vertrag muß sich der neue Vertragspartner genau über die Rechte und Pflichten seines Vorgängers unterrichten, damit er vor Schaden bewahrt bleibt. In dieser Richtung ist ebenso interessant wie lehrreich ein in der Deutschen Rechtspflege" 1937 Heft 6 auszugsweise veröffentlichtes Ur teil des Kammergerichts vom 4. April 1937. In dem der Entscheidung zugrunde liegenden Fall war ein Volksgenosse in einen bereits bestehenden Mietvertrag eingetreten. Bei seinem späteren Auszug aus der Wohnung verlangte der Vermieter die Vornahme von Schönheitsreparaturen, wie sie in dem ursprünglichen Vertrag vorgesehen und vereinbart waren, und zwar unter Berücksichtigung auch des Zeitraums, in dem der Vormieter die Wohnung innegehabt hatte. Das Kammergericht hat den Volksgenossen, der in den Mietvertrag eingetreten war, dem=

entsprechend auch verurteilt und zur Begründung auf folgendes hingewieſen : ,,Ein Mieter, der die Schönheitsausbesserungen übernommen hat, hat die Räume bei seinem Auszug in einem Zuſtande zurückzugeben, wie er der Ausführung der Schönheitsausbesserungen nach einem angemeſſenen Wirtschaftsplan entspricht. Dabei tommt es nicht darauf an, wann der Beklagte in den Mietvertrag eingetreten ist, sondern wann das Mietverhältnis des Vormieters begonnen hat, da der Beklagte in die Pflichten des Vormieters aus dem Mietvertrage eingetreten ist. Es ist deshalb unerheblich, in welchem Zustand der Beklagte die Räume vom Vormieter übernommen hat. Es kommt allein darauf an, ob die Wohnung sich bei ihrer Rüdgabe in einem Zustande befunden hat. der der Durchführung der Schönheitsausbeſſerungen nach einem angemessenen Wirtschaftsplan entsprach.“ Diese Entscheidung des Kammergerichts ist eine ernſte Mahnung zur Vorsicht bei dem Eintritt in ein bereits bestehendes Vertragsverhältnis.

,,Dr. chir. dent. " ist ein verbotener Titel

NSK Immer wieder versuchen unlautere Personen, sich durch Beilegung von hochtrabenden Titeln und akademischen Bezeichnungen den Anschein einer gediegenen medizinischen oder zahnärztlichen Ausbildung zu geben und auf diese Weise Kunden für ihre Geschäfte zu fangen. Um diesem Kundenfang und Kurpfuschertum das Handwerk zu legen, ist es verboten, arztähnliche, im Ausland für Geld erworbene Titel zu füh ren. Bekanntlich gibt es im Ausland sogenannte Doktor-Fabriken. In zahlreichen ausländischen Staaten kann man den Doktor nämlich von irgendwelchen Instituten für Geld erwerben. Er ist dort nicht von dem erfolgreichen Besuch einer Universität, dem Abschluß des Studiums durch eine staatliche Prüfung und der Verfassung einer wissenschaftlich wertvollen Arbeit abhängig, wie das in Deutschland der Fall ist, sondern lediglich von der Zahlung einer mehr oder minder großen Geldsumme. Zu den verbotenen Titeln gehört, wie das Kammergericht in einem Urteil in der „ Juristischen Wochenschrift" 1937 ausführte, auch der von einer ausländischen Doktor Firma erworbene Titel Dr. chir. dent. Auch er ist ein arztähnlicher Titel, den zu führen für nichtapprobierte Personen ohne einen das Fehlen einer inländiſchen Zulaſſung erkennbar machenden Zusatz verboten ist.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin_SM 68, Zimmerſtraße 88

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Schäden

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und Ärger,

Aus dem Urlaub zurück

die

30. Juni 1937

nicht

nötig wären !

Ferien vom Ich — aber nicht ohne Vorsorge

NSK Das Verlockendste an einer Ferienreise ist neben dem Genuß der Schönheiten unseres Vaterlandes und dem engen Verbundenſein mit der Natur die Möglichkeit, sich eine Zeitlang von allen geschäftlichen und häuslichen Aufgaben des Alltags entlasten zu können, das ge= wohnte Sorgen und Planen ablegen zu dürfen, Ferien vom eigenen Ich zu machen. Man möchte einmal einige Tage oder Wochen ganz aus der gewohnten Umgebung verschwinden, um nur sich selbst zu leben. Diese Sehnsucht ist gerade in dem nervösen Hasten und Treiben unserer Zeit verständlich. Aber wer sie sich erfüllen will, muß bedenken, daß tatsächlich die mancherlei Beziehungen, die jeder Volksgenosse heute zu seiner Umwelt hat, weiter bestehen bleiben, und daß diese Beziehungen nach Ferienschluß sofort wieder in vollem Umfange an uns herantreten. Deshalb heißt es, rechtzeitig Vorsorge zu treffen , damit aus dem Ferienmachen fein Schaden entsteht. Das gilt besonders von der Behandlung der für den Beurlaubten eingehenden Postsachen . Wohl gibt es die Möglichkeit, diese beim Postamt auf Lager zu geben, so daß sie erst nach Beendigung der Ferien in der Wohnung ab= gegeben werden. Da aber behördliche und geschäftliche Mitteilungen in dem Zeitpunkt als zugegangen gelten , in dem der Empfänger unter normalen Verhältnissen davon Kenntnis nehmen konnte , so kann man nicht einwenden, daß man infolge Abwesenheit die Mitteilung nicht erhalten habe. Das ist besonders bei befristeten Mitteilungen (Kündigungen, Aufforderungen usw.) zu beachten und hat eine besondere Bedeutung erlangt, seit die Gerichtsferien abgeschafft sind, so daß die Tätig . der während keit der Gerichte Sommermonate ununterbrochen weitergeht. Will man deshalb die Postsachen sich nicht nachschicken lassen, so muß man einen Vertreter bestellen, der sie regelmäßig durchsieht und bei dringenden Fällen die erforderlichen Maßnahmen veranlaßt. Man bedenke ferner, daß das Leben mit seinen wechselvollen Ereignissen weitergeht. Sollte es mit ernster Erkrankung oder gar mit dem Tod in den Bekannten- und Verwandtenfreis des Beurlaubten eingreifen, so würde dieser sich hinterher schwerste Vorwürfe machen, feine Vorsorge für schnelle Benachrichtigung getroffen zu haben. Solche Vorsorge ist auch erforderlich für die Überwachung der heimatlichen Zeitung. Amt= liche Bekanntmachungen und sonstige die Allgemeinheit betreffenden öffentlichen Mitteilun= gen (Verkehrsregelungen, Anordnungen Polizeiverwaltungen usw.) muß der Beurlaubte gegen sich gelten lassen, auch wenn er sich die Zeitung nicht nachsenden läßt. Der Einwand, er sei in den Ferien, wird dann nicht beachtet. Endlich sind vorsorgende Anordnungen erforderlich, um in Notfällen das Betreten des Hauses oder der Wohnung zu ermöglichen. Bei Gewitterschäden (Wolkenbruch, Blitzschlag) oder bei sonstigen unerwartet eintretenden Ereig-

nissen ist für die notwendige Sicherung der Wohnung vor Wasser oder Feuerschaden oft das gewaltsame Erbrechen des Zugangs erforderlich, weil niemand in der Nachbarschaft über die Abwesenheit des Wohnungsinhabers und die Bestellung eines Vertreters unterrichtet worden ist. Ein Ersatz des entstehenden Schadens kann der Beurlaubte dann nicht verlangen. Er muß im Gegenteil noch für die durch seine Abwesenheit bedingten Unkosten aufkommen. Bevor du deine Reise antrittſt, triff Vorsorge für ausreichende Vertretung, damit bei der Rückkehr nicht unangenehme Überraschungen dir den Erfolg der Erholung und die Erinnerung an die Ferienzeit beeinträchtigen. O. M.

Rechtspolitik der lehten Woche Internationaler Sachverständigenverband unter deutscher Führung

NSK Das starke Intereſſe des Auslandes an der nationalsozialistischen Gestaltung des Rechts ist darauf zurückzuführen, daß der Nationalsozialismus die Bedeutung des Rechts für das Gedeihen der Nation richtig erkannt, die völkische Rechtserneuerung kräftig angepackt und in die richtige Form gebracht hat. Reichsleiter, Reichsminister Dr. Frank kann daher bei den verschiedenen Anlässen, besonders bei Großfundgebungen der Partei, immer wieder fest= stellen: " Es ist in Deutschland besser gewor= den!" Die nationalsozialistischen Grundsätze haben das Reich aufgebaut, weil sie einfach und klar sind. Im Ausland hat darüber hinaus auch der Gedanke des Rechtswahrers bereits Anertennung gefunden, wie das Ergebnis des vor einigen Tagen abgeschlossenen 5. Internatio nalen Sachverständigenkongreſſes in Paris ge= zeigt hat. Dort hat die deutsche Abordnung einheitlich zum Ausdruck gebracht, daß jeder , der dem Recht dient , alſo in dieſem Falle auch der Sachverständige als Gehilfe des Richters, Rechtswahrer ist und daher in Deutschland das Kriterium der Zugehörigkeit zur Deutschen Rechtsfront erfüllt. Der ehrliche Wunsch der auf dem Kongreß versammelten Vertreter aller Länder nach Gemeinschaftsarbeit, Weltfrieden und Eintracht unter den Völkern fand wohl auch in dem großen Verständnis seinen Ausdruck, mit dem sich die Kongreßteilnehmer der grundsäglichen Auffassung der deutschen Abordnung anschlossen. So ist es nicht verwunderlich, daß auf Grund der Annahme der deutschen Leitsätze ohne jede Dis fussion der Vorsiz des Internationalen Sachverständigenverbandes für die nächsten zwei Jahre dem Präsidenten der Reichsfachschaft für das Sachverständigenwesen in der Deutschen Rechtsfront, Dr. Römer, übertragen und als Tagungsort für den nächsten, den 6. Internationalen Sachverständigenkongreß im Jahre 1939, Berlin bestimmt wurde.

NSK Folge 148

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30. Juni 1937

Vorsichtbei Sicherungsübereignungsverträgen !

- Verstoß gegen die Auf andere Gläubiger muß Rücksicht genommen werden – Gemeinschaftspflichten bringt Schaden NSK Eines der Behelfsmittel des Kreditgeschäfts ist die Sicherungsübereignung. Der Schuldner überträgt dem Gläubiger zur Sicherung seiner Forderung durch Vertrag das Eigentum an bestimmten Sachen, dieſe bleiben jedoch beim Schuldner, der sie zugleich mit der Übereignung vom Gläubiger entleiht, mietet oder für ihn in Verwahrung nimmt; mit der Tilgung der Schuld fällt das Eigentum an den Schuldner zurück. Ein solcher Sicherungsübereignungsvertrag bietet jedoch für beide Teile gewisse Ge = fahren , die nicht immer ausreichend beachtet werden. Da ist zunächst die äußere Fassung des Vertrages. Die übereigneten Sachen müſſen genau bezeichnet werden, so daß sie jederzeit einwandfrei festgestellt werden können. Summarische Bezeichnungen (,,alle Vorräte“, „ meine Möbel" usw.) sind wertlos und machen den Vertrag ungültig. Die Wendung, daß beſtimmte Sachen zur Sicherheit für eine Geldforderung, die übrigens ebenfalls genau zu bezeichnen ist. „übereignet" werden, genügt nicht. Denn nach geltendem Recht kann das Eigentum an einer beweglichen Sache grundsäglich nur durch „Einigung und Übergabe" übertragen werden. Der Natur des Sicherungsübereignungsvertrages entspricht es aber gerade, daß die Sachen nicht übergeben werden, denn dann könnte man sie ja einfach verpfänden. Die übergabe kann da= durch ersetzt werden, daß der Erwerber (Gläubiger) die Sachen dem Veräußerer (Schuldner) leiht, vermietet oder in Verwahrung gibt. Ein solches Rechtsverhältnis muß im übereignungsvertrag eindeutig vereinbart werden, da die übereignung sonst nicht wirksam ist. Es empfiehlt sich ferner, die Versicherung der Sachen (gegen Feuer, Diebstahl usw.) zu regeln und zu vereinbaren, daß der Schuldner dem dem Gläubiger Mitteilung machen muß, wenn die Sachen bei ihm für andere Gläubiger gepfändet werden sollten. Schließlich muß für den Vertrag UrkundenSteuer entrichtet werden, wenn der Wert 150 RM. übersteigt. Die Versteuerung ist zugleich Dritten gegenüber in späteren Streitfällen ein wertvolles Beweismittel dafür, wann der Vertrag abgeschlossen worden ist. Abgesehen von diesen Förmlichkeiten müssen beide Teile darauf achten, daß der Vertrag nicht aus anderen Gründen ohne die beab sichtigte Wirkung bleibt. Wichtig ist zunächst, daß die übereigneten Sachen tatsächlich Eigentum des Schuldners sind und daß an ihnen insbesondere kein Eigentumsvorbehalt eines Lieferanten besteht. Denn sonst erwirbt der Gläubiger das Eigen, tum nicht, mag er auch gutgläubig ſein. Andererseits begeht der Schuldner durch die Übereignung eine strafbare Unterschlagung . Gläubiger und Schuldner müssen sich ferner darüber flar sein, daß die gesetzlichen Pfandrechte des Vermieters oder Verpächters für seine Miet- oder Pachtzinsforderung durch die

Sicherungsübereignung nicht berührt werden. Dasselbe gilt für die Rechte der Hypothekengläubiger, soweit die übereigneten Sachen als Grundstückszubehör oder Erzeugnisse für die Hypothek mit haften. Mit einem Grundstüc eingebaute Sachen, zB. verbundene fest Maschinen und dergl. sind sogenannte „ wesentliche Bestandteile" des Grundstücks und können ohne das Grundstück überhaupt nicht wirksam übereignet werden. In seinem Streben nach Sicherheit darf der Gläubiger nicht zuweit gehen und nicht die Gemeinschaftspflichten verlegen, die ihm gegen über dem Schuldner und dessen übrigen Gläubigern obliegen. Es können sonst unter verschiedenen rechtlichen Gesichtspunkten Einwendungen gegen die Gültigkeit des Vertrages erhoben werden. Läßt der Gläubiger sich unentbehrlichen Hausrat übereignen, der nach dem Gesez unpfändbar ist, so kann später bezweifelt werden, ob der Vertrag ernstlich gemeint war und ob er nach geläutertem nationalsozialistischem Rechtsempfinden mit den guten Sitten in Einflang steht. Werden durch die Sicherungsübereignung andere Gläubiger des Schuldners benachteiligt und rechnet der Gläubiger damit, so können die benachteiligten Gläubiger den Vertrag anfechten und ohne Rücksicht auf ihn beim Schuldner Befriedigung suchen. Läßt der Gläubiger sich gar im wesentlichen das ganze Vermögen des Schuldners zur Sicherheit übereignen, so haftet er nach dem Gesetz für die bis dahin bestehenden anderweiten Verbindlichkeiten des Schuldners. Ein solcher Vertrag fann auch wegen Verstoßes gegen die guten Sitten nichtig sein, namentlich wenn er mit weiteren Bestimmungen verbunden ist, die die wirtschaftliche Bewegungsfreiheit des Schuldners übermäßig behindern (,,Knebelungsvertrag") . Der Gläubiger, der den Vertrag zu einseitig zu seinen Gunsten gestaltet hat, hat dann das Nachsehen und ist ohne jede Sicherung. Darüber hinaus ist er in bestimmten Fällen Schadensersatzansprüchen anderer Gläubiger ausgesetzt. Dies gilt dann, wenn er die Sicherungsübereignung dazu mißbraucht hat, die wirtschaftliche Existenz eines nicht mehr kreditwürdigen, von ihm völlig abhängigen Schuldners nach außen hin scheinbar aufrecht zu erhalten. Lieferanten und andere Geschäftsfreunde des Schuldners, die in dieser Weise über die Kreditwürdigkeit und wirtschaftliche Selbständigfeit des Schuldners getäuscht worden sind, sich in weitere Geschäfte mit ihm eingelassen haben und Schaden erleiden, können unter Umständen Schadensersatz vom Gläubiger ver langen. Beim Abschluß von Sicherungsübereignungsverträgen ist also vielerlei zu beachten, namentlich wenn umfangreichere und schwierigere Regelungen zu treffen sind, wie zB. bei der Übereignung von Warenlagern und der Abtretung von Außenständen. Am sichersten geht, wer den Rat eines Rechtsanwalts oder Notars Dr. Bö. in Anspruch nimmt.

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NSK Folge 148

30. Juni 1987

Wie das Gericht entschied Urteile, die jeden intereſſieren

Pfändung von Kraftwagen

NSK Ein Kraftwagen ist heute nicht mehr ein Luxusgegenstand, wie noch vor wenigen Jahren, sondern er gehört gerade im Geschätfsleben zu den Gebrauchsgegenständen die so notwendig find, wie eine Schreibmaschine. Die Rechtsprechung hat dieser Entwicklung Rechnung ges tragen. Es ist heute anerkanntes Recht, daß ein Kraftwagen als zur Fortsetzung der Gewerbetätigkeit erforderlicher Gegenstand im Sinne des § 811 Nr. 5 der Zivilprozeßordnung jeden= falls für einen Kaufmann oder einen Reisenden unpfändbar ist. Dieser Pfändungsschutz kann aber nur sos lange gelten, solange der Wagen tatsächlich von dem Besizer benutzt wird. Ist der Kraftwagen völlig unbrauchbar geworden und hat nur noch Schrottwert, dann kann er gepfändet werden. Das Kammergericht Berlin, das wie die „,Juristische Wochenschrift" 1937, Heft 26 berichtet, hierüber zu entscheiden hatte, hat den unbeDer nuzten Wagen für pfändbar erklärt. Schuldner hatte allerdings eingewendet, er wolle den alten Wagen verkaufen und sich aus dem Erlöß einen neuen anschaffen. Diese Einwendung ist vom Gericht nicht beachtet worden, weil das Gesetz eine solche Erweiterung des Pfändungsschußes nicht vorsieht.

entsprechend auch verurteilt und zur Begründung auf folgendes hingewiesen : ,,Ein Mieter, der die Schönheitsausbesse= rungen übernommen hat, hat die Räume bei seinem Auszug in einem Zustande zurückzugeben, wie er der Ausführung der Schönheitsausbesserungen nach einem angemessenen. Wirtschaftsplan entspricht. Dabei kommt es nicht darauf an, wann der Beklagte in den Mietvertrag eingetreten ist, sondern wann. das Mietverhältnis des Vormieters begonnen hat, da der Beklagte in die Pflichten des. Vormieters aus dem Mietvertrage eingetreten ist. Es ist deshalb unerheblich, in welchem Zustand der Beklagte die Räume vom Vormieter übernommen hat. Es kommt allein darauf an, ob die Wohnung sich bei ihrer Rückgabe in einem Zustande befunden hat. der der Durchführung der Schönheitsausbesserungen nach einem angemessenen Wirtschaftsplan entſprach.“ Diese Entscheidung des Kammergerichts ist eine ernste Mahnung zur Vorsicht bei dem Eintritt in ein bereits bestehendes Vertragsverhältnis.

„ Dr. chir. dent. “ iſt ein verbotener Titel Vorsicht beim Eintreten in ein Mietverhältnis ! NSK 3m täglichen Leben kommt sehr häufig der Fall vor, daß jemand in einen beſtehenden Vertrag unter Übernahme der Rechte und Pflichten seines Vorgängers eintritt, namentlich beim Mietvertrag. Bei einem solchen Eintritt in einen bereits bestehenden und durch den Eintritt nur fortgeseßten Vertrag muß sich der neue Vertragspartner genau über die Rechte und Pflichten seines Vorgängers unterrichten, damit er vor Schaden bewahrt bleibt. In dieser Richtung ist ebenso interessant wie lehrreich ein in der Deutschen Rechtspflege" 1937 Heft 6 auszugsweise veröffentlichtes Ur teil des Kammergerichts vom 4. April 1937. In dem der Entscheidung zugrunde liegenden Fall war ein Volksgenosse in einen bereits bes stehenden Mietvertrag eingetreten. Bei seinem späteren Auszug aus der Wohnung verlangte der Vermieter die Vornahme von Schönheitsreparaturen, wie sie in dem ursprünglichen Vertrag vorgesehen und vereinbart waren, und zwar unter Berücksichtigung auch des Zeitraums, in dem der Vormieter die Wohnung innegehabt hatte. Das Kammergericht hat den Volksgenossen, der in den Mietvertrag eingetreten war, dem-

NSK Immer wieder versuchen unlautere Personen, sich durch Beilegung von hochtrabenden Titeln und akademischen Bezeichnungen den Anschein einer gediegenen medizinischen oder zahnärztlichen Ausbildung zu geben und auf dieſe Weise Kunden für ihre Geschäfte zu fangen. Um diesem Kundenfang und Kurpfuschertum das Handwerk zu legen, ist es verboten, arztähnliche, im Ausland für Geld erworbene Titel zu führen. Bekanntlich gibt es im Ausland sogenannte Doktor-Fabriken. In zahlreichen ausländischen Staaten kann man den Doktor nämlich von irgendwelchen Instituten für Geld erwerben . Er ist dort nicht von dem erfolgreichen Besuch einer Univerſität, dem Abschluß des Studiums durch eine staatliche Prüfung und der Verfassung einer wissenschaftlich wertvollen Arbeit abhängig, wie das in Deutschland der Fall ist, sondern lediglich von der Zahlung einer mehr oder minZu den verbotenen der großen Geldsumme. Titeln gehört, wie das Kammergericht in einem Urteil in der „ Juristischen Wochenschrift" 1937 ausführte, auch der von einer ausländischen Doktor Firma erworbene Titel Dr. chir. dent. Auch er ist ein arztähnlicher Titel, den zu führen für nichtapprobierte Personen ohne einen das Fehlen einer inländischen Zulaſſung erkennbar machenden Zusak verboten ist.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SM 68, Zimmerstraße 88

NSK-Nachrichten

Zu RSK Folge 148

Kundgebung der deutschen Erzieher Rede des Reichswalters Gauleiter Wächtler in Heringsdorf NSK Heringsdorf, 30. Juni. Anläßlich des Generalappells der deutschen Erzieher fanden in Heringsdorf ein Aufmarsch und eine Schlußkundgebung statt, die dem ge= waltigen Wandel, der aus dem Bildungsvers mittler einer vergangenen Epoche den Erzieher der Jugend des nationalsozialistischen Deutschlands geformt hat, sichtbaren Ausdruck verliehen. Kurz nach dem Eintreffen des Reichswalters Gauleiter Pg. Wächtler erfolgte der Vorbeimarsch der pommerschen Erzieher. In den Abendstunden marschierten die Erzieher und Erzieherinnen zum leztenmal zur Feierstätte hinauf. In einer Ansprache wandte sich dann der Reichswalter Pg. Wächtler an die Erzieher. Er faßte noch einmal die Parolen zusammen, die über diesen Tagen gestanden haben : die Fahne, die Gemeinschaft, das Volk an der Grenze und das ewige Reich. Indem er auf die große Aufgabe zu sprechen kam, die die deutschen Erzieher gemeinsam mit der HI. zu erfüllen haben, erklärte er, H3. und Schule gehörten auf Gedeih und Der Erzieher des Verderb zusammen. neuen Deutschlands spreche nicht nur von des Reiches Wehrhaftigkeit, sondern er lebe selbst die Haltung vor und stehe als lebendiges Vorbild vor der Jugend. Treue, Opferwilligkeit und Hingabe seien die Hauptaufgabe des heutigen Erziehers. Der Generalappell tlang aus in dem eindrucksvollen Weihespiel von E. Colberg, das den Grundgedanken des Lagers noch einmal zum Ausdruck brachte „Deutsche Lehrer sind Erzieher zum ewigen Deutschland !" Bisher 10 000 Beamtenheimstätten geschaffen Reichsbund der Deutschen Beamten fördert das Siedlungswerk NSK Berlin, 30. Juni. Aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens des Beamtenheimstättengesetzes hatte das Beam tenheimstättenwerk des Reichsbu ndes der Deutschen Beamten , die mit der Durchführung dieses Gesezes betraute Selbsthilfeeinrichtung der Beamtenschaft, zu einem Empfang geladen, der einen Rückblic auf die bisher für die Beamtensiedlung geleistete Arbeit ermöglichte und gleichzeitig Richtlinien für den weiteren Einsatz der Beamtenschaft im Dienste der Volksheimstättenbewegung gab. Reichsamtsleiter Tiebel wies in seiner Begrüßungsansprache an die zahlreich erschienenen Vertreter von Partei und Staat darauf hin, daß das vor zehn Jahren begonnene Werk der Beamtensiedlung im neuen Reich tatkräftige Förderung erfahren habe; es diene dem Zwecke, die Mitwirkung der Beamtenſchaft an der Durchführung des vom Willen des Führers ge= zu sichern. tragenen Heimstättengedankens Johannes Lubahn , der Schöpfer und Leiter des Beamtenheimstättenwerkes, legte sodann dar, daß die Heimstättenbewegung der Beamtenschaft nicht Sonderbestrebungen der Beamten,

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30. Juni 1937 ſondern der Volksheimstättenbewegung seinen Ursprung verdanke. Aus eigener Kraft, also ohne Zuhilfenahme staatlicher Mittel, hat das Beamtenheimſtättenwerk des Reichsbundes der Deutschen Beamten seitdem an ihm der 6500 angeschlossenen Sparer Baudarlehen geben können und ihnen damit zu einer eigenen Heimstätte verholfen ; unter Berücksichtigung der durch die Beamtensiedlungsverordnung geschaffenen 3500 Heimstätten sind bis jezt also 10000 Beamtenheimstätten geschaffen worden. Regierungspräsident aD. Dr. Pauly sprach fodann als behördlich bestellter Treuhänder des Beamtenheimstättenwerks und bejahlte die Frage, ob für den Beamten der Besiz eines Eigenheimes empfehlenswert sei, mit Nachdruc schon im Hinblick auf bevölkerungspolitische Gesichtspunkte ; Vertreter des Reichsarbeitsministeriums, der Bau- und Bodenbank sowie der Deutschen Landespfandbriefbank kennzeichneten das ausgezeichnete Verhältnis des Beamtenheimstättenwerks zu Behörden und Geldinſtituten. Die Versammlung richtete schließlich an den Führer und Reichskanzler in ehrfurchtsvoller Dankbarkeit ein Begrüßungstelegramm. Erst im Dritten Reich, so heißt es Sarin, konnte das vor zehn Jahren erlassene Beamtenheimstättengeſeh in seiner volks- und Bedeutung als gesetzliche staatspolitischen Grundlage für die Verbindung des Beamten mit dem Boden zur vollen Geltung kommen. ,,Lautdenkmal reichsdeutscher Mundarten“ im Haus Wachenfeld Die Geburtstagsgabe des Reichsbundes der Deutschen Beamten dem Führer überreicht NSK Berlin, 30. Juni. Der Führer empfing in der Reichskanzlei den Reichsbeamtenführer Hermann Neef mit seinem Vertreter, Reichsamtsleiter Pg. Tiebel, die Hauptstellenleiter des Hauptamtes für Beamte, Gauamtsleiter des Amtes für Beamte und die Mitarbeiter an dem „ Lautdenkmal reichsdeutscher Mundarten“ zur Übergabe des diesjährigen Geburtstagsgeschenkes des Reichsbundes der Deutschen Beamten. Der Reichsbeamtenführer betonte in einer kurzen Ansprache den Sinn und die Bedeutung dieses Lautdenkmals , das vom deutschen Wesen, deutschen Leben und Brauchtum, deutscher Geschichte, Arbeit und Sitte kündet und in dem Volksgenossen aller Altersstufen und der verschiedensten Berufe in ihrer Mundart über wichtige Ereignisse aus ihrem Dasein, über ihr Tagesgeschehen, ihre Heimat , unser Volk und Vaterland, über das neue Deutschland, sprechen. Der Führer hörte sich einige der Platten des Lautdenkmals an und sprach mit herzlichen Dankesworten seine Anerkennung über den Wert dieser Arbeit aus, die sich ausgezeichnet in den Aufgabenbereich der neugegründeten Kommise sion zur Bewahrung von Zeitdokumenten einfüge. Die Arbeit werde für die kommenden Zeiten von der Gefühls- und Gedankenwelt des Nationalsozialismus ein beredtes Zeugnis ablegen. Der Führer bestimmte die Aufstellung dieses Geschenkes der deutschen Beamtenschaft in seinem Heim „Haus Wachenfeld" auf dem Obersalzberg.

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