-lih-Bildungen: Vergleichende Untersuchungen zu Herkunft, Entwicklung und Funktion eines althochdeutschen Suffixes 9783666203503, 3525203500, 9783525203507

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-lih-Bildungen: Vergleichende Untersuchungen zu Herkunft, Entwicklung und Funktion eines althochdeutschen Suffixes
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V&R

Studien zum Althochdeutschen Herausgegeben von der Kommission für das Althochdeutsche Wörterbuch der Akademie der Wissenschaften in Göttingen Redaktion Rudolf Schützeichel Band 35

Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen

Hans Ulrich Schmid

-/f/z-Bildungen Vergleichende Untersuchungen zu Herkunft, Entwicklung und Funktion eines althochdeutschen Suffixes

Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen

Dieser Band wurde durch die Bund-Länder-Kommission für Forschungsförderung im Akademienprogramm mit Mitteln des B M B F (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie) und des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Die Deutsche Bibliothek -

CIP-Einheitsaufnahme

Schmid, Hans Ulrich: -lih-Bildungen: vergleichende Untersuchungen zu Herkunft, Entwicklung und Funktion eines althochdeutschen Suffixes / Hans Ulrich Schmid. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1998 Zugl.: Regensburg, Univ., Habil.-Schr., 1994/95 (Studien zum Althochdeutschen; Bd. 35) ISBN 3-525-20350-0

© 1998 Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen. Printed in Germany. - Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Druck: Hubert & Co., Göttingen

Für Edith kunnandi kona kurteis-lig

kvän

Fiona, Magdalena, Leonore dcetrminar dyr-ligar meyjar und Roman enn rauöi, sonr, er sagöi mörgum sinnum at hann muni vaxa, vikingr verda, (sterk-ligr madr okstrangr ί skipi) sigla sceträm medfödr sinum.

Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 1994/95 von der Philosophischen Fakultät IV, Sprach- und Literaturwissenschaft, der Universität Regensburg als Habilitationsschrift angenommen. Für die Druckfassung ist sie in einigen Teilen ergänzt und überarbeitet worden. Ein Kapitel „Althochdeutsch guotlih und guollih" wurde bereits separat publiziert (PBB. 116 (1994) S. 391-397), ein weiteres („Germanisch *-lik-a- und -laik-a-") wird gleichfalls an anderem Ort veröffentlicht. Mein verstorbener Lehrer Prof. Dr. Klaus Matzel hat die Arbeit noch angeregt und ihren Fortgang bis zu seinem Tod mit großem Interesse verfolgt. Ich bin ihm für vielfachen Rat und mancherlei Hilfe nicht nur im Zusammenhang mit diesem Buch zu Dank verpflichtet. Herr Prof. Dr. Albrecht Greule (Regensburg) hat mit keineswegs selbstverständlicher Bereitschaft mein Vorhaben auch zu seiner Sache gemacht. Ihm sei an dieser Stelle dafür gedankt. Wichtige Hinweise habe ich von Herrn Prof. Dr. Heinrich Tiefenbach (Regensburg) erhalten. Zu danken habe ich auch den weiteren Gutachtern, Prof. Dr. Gert Klingenschmitt und Prof. Dr. Kurt Gärtner (beide Regensburg) sowie Prof. Dr. Dieter Kastovsky (Wien). Ihre Anmerkungen sind der Druckfassung der Arbeit zugute gekommen. Wertvolle und kritische Hinweise verdanke ich ferner Frau Prof. Dr. Rosemarie Lühr (Jena) und Herrn Prof. Dr. Nikolaus Henkel (Hamburg). Die Kommission fur das Althochdeutsche Wörterbuch der Akademie der Wissenschaften in Göttingen hat die Arbeit in die Reihe der Studien zum Althochdeutschen aufgenommen. Ich danke Herrn Professor Dr. Dr.h.c. Rudolf Schützeichel (Münster) für seine Geduld, für vielfaltige Unterstützung und konstruktive Kritik, die der Druckfassung zu Gute gekommen ist. Aus periodisch wiederkehrenden Computer-Nöten hat mich stets mit großer Geduld und Sachkenntnis Herr Franz J. Konstanciak M.A. befreit. Frau Helene Feulner M.A., Frau Svenja Weidinger M.A. (beide München), Herr Karsten Lundt (Kiel) und Herr Prof. Dr. Anthony R. Rowley (München) haben das Manuskript in verschiedenen Stadien der Entstehung Korrektur gelesen. Letzter hat darüber hinaus auf seine Weise das Zustandekommen dieser Arbeit ermöglicht. Ihnen allen sei gedankt. Regensburg und München, Ostern 1998

Hans Ulrich Schmid

Inhalt Abkürzungen Quellen Literatur

13 15 53

A. Einleitung

79

I. Grundsätzliches II. Forschungslage 1. Zu Vorgeschichte und Etymologie 2. Zu ahd. -lih und -lihho 3. Zu ae. -lie, -lice und an. -ligr, -liga B. Vergleichendes Verzeichnis der althochdeutschen und frühmittelhochdeutscher Bildungen mit dem Element -lih- und ihrer Entsprechungen in den altgermanischen Sprachen

79 95 95 105 119

125

I. Vorbemerkung 1. Allgemeines 2. Quellenauswertung und Vollständigkeit 3. Aufbau und Gestaltung der Einzelartikel

125 125 126 127

II. Verzeichnis

135

III. Statistisches

443

C. Analysen

447

I. Das gotische Material und die ältesten Wortbildungen mit germ. *-lTk-

449

II. Der deadjektivische Bildungstyp 1. West-nordgermanische Entsprechungen a. Interferenz b. Autochthone Bildungen bl. Der Erweiterungstyp b2. Der Rückbildungstyp

455 456 458 460 463 469

Inhalt

10

2. Westgermanische Entsprechungen a. Interferenz b. Autochthone Bildungen bl. Der Erweiterungstyp b2. Der Rückbildungstyp 3. Kontinentalwestgermanische Bildungen a. Interferenz b. Autochthone Bildungen c. Einzel- und Sonderfalle 4. Isolierte Adjektivadverbien auf -lihho im Althochdeutschen und -liko im Altsächsischen III. Ableitungen von Adverbien, Präpositionen und Numeralia

498 498 502 503 503 513 514 516 524 525

531

IV. Der desubstantivische Bildungstyp 1. West-nord- und westgermanische Entsprechungen 2. Althochdeutsche und altsächsische Bildungen 3. Isolierte desubstantivische Adverbien auf -lihho im Althochdeutschen und -liko im Altsächsischen

535 535 550

V. Der deverbale Bildungstyp 1. Vorüberlegungen 2. Ableitungen von Nominalformen des Verbs (Partizip Präsens und Präteritum, Infinitiv)

565 565

3. Ableitungen vom Präsensstamm VI. Ableitungen mit ahd. -lih- von Syntagmen

562

579 603 609

VII. 1. Die „erweiterten" Bildungen auf ahd. -ig-lih-, -ag-lth-, frühmhd. -ec-lich

611

D. Zusammenfassung

621

E. Wort- und Morphemverzeichnis

627

Althochdeutsch

627

Frühmittelhochdeutsch Mittelhochdeutsch Frühneuhochdeutsch

639 642 643

Inhalt

Neuhochdeutsch Altsächsisch Mittelniederdeutsch Altniederfränkisch Altfriesisch Altenglisch Mittelenglisch Neuenglisch Gotisch Altnordisch Neuisländisch Lateinisch Griechisch Andere Sprachen (Altirisch, Altkirchenslawisch Litauisch, Altfranzösisch)

11

643 644 645 645 645 646 651 651 651 651 654 654 671 671

Abkürzungen Α. ADA. AF. AJPh. ANF. ANO. AStNSpL. BEG. BES. BNF. NF. BTD. BWAP. CCSL. CIED. DOE. DSp. EHR. ES. FLH. FOGNS. GDW. GSAD. GSp. HOENH. HS. HWI. IF. JEGP. JVNSpF. KDFPG. KFW. KGSO. LB. LMH. LOIH. LPALS. MG. MLA. MLN. MPL. MRD.

Anmerkung Auflage Anzeiger für deutsches Altertum und deutsche Literatur Anglistische Forschungen American Journal of Philology Arkiv för Nordisk Filologi Annaler for Nordisk Oldkyndighed og Historie Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen W. Braune - H. Eggers, Althochdeutsche Grammatik Beiträge zur Erforschung der deutschen Sprache Beiträge zur Namenforschung. Neue Folge J. Bosworth - Τ. N. Toller, An Anglo-Saxon Dictionary W. Baetke, Wörterbuch zur altnordischen Prosaliteratur Corpus Christianorum. Series Latina R. Cleasby, An Icelandic-English Dictionary Dictionary of Old English Deutsche Sprache. Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dokumentation English Historical Review Englische Studien Folia Linguistica Historica J. Fritzner, Ordbok over Det gamle norske Sprog J. Grimm - W. Grimm, Deutsches Wörterbuch C. W. M. Grein, Sprachschatz der angelsächsischen Dichter E. G. Graff, Althochdeutscher Sprachschatz A. Holtsmark, Ordforrädet i de eldste norske händskrifter Historische Sprachforschung (Historical Linguistics) R. Μ. S. Heffner, A Word-Index to the Texts of Steinmeyer. Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler Indogermanische Forschungen Journal of English and Germanic Philology Jahrbuch des Vereins fur niederdeutsche Sprachforschung R. L. Kyes, Dictionary of the Old Low and Central Franconian Psalms and Glosses E. Karg-Gasterstädt - Th. Frings Althochdeutsches Wörterbuch Glossar der Sprache Otfrids. Bearbeitet von J. Kelle Leuvense Bijdragen M. Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch L. Larsson, Ordforradet i de äldsta Islenska Handskrifterna Lexicon poeticum antiquas linguas septentrionalis H. Paul, Mittelhochdeutsche Grammatik Modern Language Association Modern Language Notes Migne, Patrologiae Latinae cursus completus Die religiösen Dichtungen des 11. und 12. Jahrhunderts, herausgegeben von Friedrich Maurer

14 MS. MSS. MW. NdW. NF. NOWELE. NphM. NTS. OEC. PBB. PhQ. PMLA. RAfrW. RES. N.S. RhVB. SchW. SLNW. SpW. StSpD. StWG. SWH. WDdP. WW. WZUB. ZDA. ZDPh. ZDSp. ZDW. ZG. ZHM. ZPSK. ZVSpF.

Abkürzungen

Mediaeval Studies Münchner Studien zur Sprachwissenschaft Mittellateinisches Wörterbuch Niederdeutsches Wort Neue Folge North-Western European Language Evolution Neuphilologische Mitteilungen Norsk Tidsskrift for Sprogvidenskap Old English Concordance (Η. Paul - W. Braune) Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur Philological Qarterly Publications of the Modern Language Association Κ. Freiherr von Richthofen, Altfriesisches Wörterbuch Review of English Studies, New Series Rheinische Vierteljahrsblätter R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch Ε. H. Sehrt - W. K. Legner, Notker-Wortschatz J. Splett, Althochdeutsches Wörterbuch E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler T. Starck - J. C. Wells, Althochdeutsches Glossenwörterbuch Ε. H. Sehrt, Vollständiges Wörterbuch zum Heliand Denkmäler deutscher Prosa des 11. und 12. Jahrhunderts, herausgegeben von Friedrich Wilhelm Wirkendes Wort Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin. Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Klasse Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur Zeitschrift für deutsche Philologie Zeitschrift für deutsche Sprache Zeitschrift für deutsche Wortforschung Zeitschrift für Germanistik Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten Zeitschrift für Phonetik, Sprachwissenschaft und Kommunikationsforschung Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete der indogermanischen Sprachen

Quellen Nach Möglichkeit werden in der Forschung eingeführte Quellensiglen verwendet: für die literarischen Denkmäler des Althochdeutschen die im Althochdeutschen Wörterbuch von R. Schützeichel (SchW.) verwendeten, für die Editionen althochdeutscher Glossen, die seit der Ausgabe von E. Steinmeyer und E. Sievers erschienen sind, die Siglen des Glossenwörterbuchs von Starck - Wells (StWG.), für das Altenglische die Siglen, die im Dictionary of Old English (DOE.) festgelegt sind, und für das Altnordische die in den Wörterbüchern von J. Fritzner (FOGNS.) und S. Egilsson (LPALS.) benützten. Die gotische Bibel wird nach der Ausgabe von W. Streitberg unter Angabe des jeweiligen biblischen Buches zitiert. In einigen Fällen kam es zu Kollisionen, so daß gelegentlich auf andere Abkürzungen ausgewichen werden mußte. Bei Übersetzungen lateinischer Texte in die verschiedenen Volkssprachen werden der Vergleichbarkeit halber parallele Siglen gewählt, beispielsweise für die Alcuin-Übersetzungen ins Altenglische, Altnordische und Frühmittelhochdeutsche Ale. (ae.), Ale. (an.), Ale. (dt.), für den lateinischen Text Ale. (lat.). AA Abbo 1 Abbo 2

Ad.

/Eadmon.l

/ECHom.I

/ECHom.II

jEColl. /EG1. ΜG1.2

/EGram.

Herbert Meritt, Old High German Scratched Glosses, AJPh. 55 (1934) S. 227-235 Julius Zupitza, Altenglische Glossen zu Abbos Clericorum Decus, ZDA. 31 (1887) S. 223-226 Abbo of St. Germain, Bella Parisiacae urbis - Early Scholastic Colloquies. Edited by W. H. Stevenson, Anecdota Oxoniensia, Mediaeval and Modern Series 15, Oxford 1929, Nr. 7, S.103-112 Adrian and Ritheus - The Dialogue of Salomon and Saturnus, with an Historical Introduction, by John M. Kemble, London 1848, S. 198211 /Elfric, Admonitio ad filium spiritualem - The Anglo-Saxon Version of the Hexameron of St. Basil, or, be Godes Six Daga Weorcum. And the Anglo-Saxon Remains of St. Basil's Admonitio ad Filium Spiritualem, by Henry W. Norman, 2. A. London 1849, S. 32-56 vElfric, First Series of Homilies [Catholic Homilies] - The Homilies of the Anglo-Saxon Church. The First Part, Containing the Sermones Catholici, or Homilies of yElfric. In the Original Anglo-Saxon, with an English Version, Vol. I. By Benjamin Thorpe, London 1844 yElfric, Second Series of Homilies [Catholic Homilies] - ^ilfric's Catholic Homilies. The Second Series Text. Edited by Malcolm Godden, Early English Text Society. Supplementary Series 5, London - New York - Toronto 1979 /Elfric's Colloquy. Edited by G. N. Garmsonway, Methuen's Old English Library, London 1939 jElfric, Glossar - Julius Zupitza, f i f t i e s Grammatik und Glossar, Sammlung englischer Denkmäler 1, Berlin 1880, S. 297-322 Additional Glosses to the Glossary in vElfric's Grammar: Dictionary of Old English Transcript, edited from London, British Library, MS. Cotton Faustina A.X., fol.101 /Elfric, Grammatik - Julius Zupitza, yElfrics Grammatik und Glossar, Sammlung englischer Denkmäler 1, Berlin 1880, S. 1-296

16

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/EHom.l

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MHom.2

iElfric, Feria VI in prima ebdomada Quadragesimae - S. 230-242 iElfric, Feria VI in quarta ebdomada Quadragesimae - -, S. 311-329 /Elfric, Dominica IV post Pascha - -, S. 340-350 jElfric, Dominica VI post Pentecosten - -, II, S. 515-525 Elfric, De populo Israhel - -, S. 622-635 Elfric, De falsis diis - -, S. 676-712 jElfric, Addition to Lives of Saints - -, S. 790-796 ./Elfric, Homily for the Third Sunday after Easter - Bruno Assmann, Angelsächsische Homilien und Heiligenleben, Bibliothek der Angelsächsischen Prosa 3, Kassel 1889, Nachdruck 1964, S. 73-80 ^Elfric, Homily for the Nativity of the Blessed Virgin Mary - -, S. 2448

ΛΉοιη.6 /EHom.7 EHom.l 5 /EHom.20 /ΈΗοηι.22 /ΈΗοιη.30 JlHomM.5

/EHomM.8 ^HomM.12

/EHomM.15

^Let.3

/ELet.4

/®Let.5

/ELet.6 ^ELet.7 yELS.

iElfric, Dedication of a Church, Homilien und Heiligenleben - Rudolf Brotanek, Texte und Untersuchungen zur altenglischen Literatur und Kirchengeschichte, Halle a. d. S. 1913, S. 3-15 /Elfric, Judith - Bruno Assmann, Homilien und Heiligenleben, Bibliothek der Angelsächsischen Prosa 3, Kassel 1889, Nachdruck 1964, S. 102-116 •fElfric, Second Old English Letter for Wulfstan - Bernhard Fehr, Die Hirtenbriefe -lElfrics, Bibliothek der angelsächsischen Prosa 9, Hamburg 1914, Nachdruck 1966, S. 146-221 jElfric, Letter to Sigeweard ['On the Old and New Testament'] - The Old English Version of the Heptateuch, -lElfric's Treatise on the Old and New Testament and his Preface to Genesis, edited by S. J. Crawford, Early English Text Society. Original Series 160, London 1922, reprinted with the text of two additional manuscripts, Oxford 1969, S. 15-75 jElfric, Letter to Sigefyrth - Bruno Assmann, Angelsächsische Homilien und Heiligenleben, Bibliothek der Angelsächsischen Prosa 3, Kassel 1889, Nachdruck 1964, S. 13-23 jElfric, Letter to Wulfgeat - -, S. 1-12 iElfric, De sanguine [an excerpt] - Friedrich Kluge, Fragment eines angelsächsischen Briefes, ES. 8 (1885) S. 62-63 /Elfric's, Lives of Saints, being a Set of Sermons on Saints' Days formerly observed by the English Church, edited by Walter W. Skeat, Early English Text Society. Original Series 76, 82, 94, 114, London 1881-1900, Nachdruck I-II, 1966

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vClfric's De temporibus anni. Edited from all known MSS. and Fragments. With an Introduction, Sources, Parallels and Notes by Heinrich Henel, Early English Text Society. Original Series 213, London 1942, Nachdruck 1971

ÄEv.

Islenzk jEventyri. Isländische Legenden, Novellen und Märchen. Herausgegeben von Hugo Gering, I-II, Halle 1882-1884 Alemannischer Glauben und Beichte - StSpD., S. 350-353 Ägrip af Nöregs Konunga Sögum. Herausgegeben von Finnur J6nsson, Altnordische Saga-Bibliothek 18, Halle 1929 Jus ecclesiasticum novum sive arnasanum constitutum anno Domini MCCLXXV. Kristinrettr inn nyi edr Ama Biskups. Ex mss legati Magnasani cum versione Latina, lectionum varietate, notis, collatione cum jure canonico, conciliis, juribus ecclesiasticis exoticis, indiceque vocum primus edidit Grimus Johannis Thorkelin, Hafniae 1777 Atlakviöa in Groenlenzka, Edda, S. 240-247 Albanus, MRD. III, S. 605-613

AGB. Agr. Akr.

Akv. Albanus Ale. (ae.)

Alcuin, De virtutibus et vitiis (London, British Library, MS. Cotton Vespasian D.XIV), Chaps. 1-16 - Early English Homilies from the Twelfth Century Ms. Vesp. D.XIV, edited by Rubie D. - N. Warner, Early English Text Society. Original Series 152, London 1917, Nachdruck 1990, S. 91-105

Ale. (an.)

Alkuin de virtutibus et vitiis i norsk-islandsk overlevering og udvidelser til Jonsbogens Kapitel om Domme, udgivet ved Ole Widding, Editiones Arnamagnasanes, Series A, vol. 4, Hafniae 1960 Alcuins Traktat de virtutibus et vitiis, WDdP., S. 33-37 Alcuin, De virtutibus et vitiis liber, MPL. 101, Sp. 614-638 Aldhelm, jEnigmata - Arthur S. Napier, Old English Glosses, Anecdota Oxoniensia 11, Oxford 1900, S. 191-192 Aldhelm, De laude virginitatis (prose) and Epistola ad Ehfridum - The Old English Glosses of MS. Brussels, Royal Library 1650 (Aldhelm's De Laudibus Virginitatis). Edited with an Introduction, Notes and Indexes door Louis Goossens, Verhandelingen van de koninglijke Academie voor Wetenschappen, Klasse der Letteren 36, Brüssel 1974 Aldhelm Fragments, Yale University, MS. 41 - Arthur S. Napier, Old English Glosses, Anecdota Oxoniensia 11, Oxford 1900, S. 175-177 Aldhelm Fragments, Yale University, MS. 41 - Herbert Dean Meritt, Old English Glosses, Mostly Dry Point, JEGPh. 60 (1961) S. 441-450 Aldhelm, De laude virginitatis (prose) - Arthur S. Napier, Old English Glosses, Anecdota Oxoniensia 11, Oxford 1900, S. 156-163 Aldhelm, De laude virginitatis (prose) - -, S. 139-148 Aldhelm, De laude virginitatis (prose) - -, S. 1-138 Alexander's Letter to Aristotle -Three Old English Prose Texts in MS. Cotton Vitellius A xb. Edited with an Introduction and Glossarial Index by Stanley Rypins, Early English Text Society. Original Series 161, London 1924, S. 1-50

Ale. (dt.) Ale. (lat.) Ald/E.l AldV.l

Aid V. 2.3.1 AldV.2.3.2 AldV.9 Aid V. 10 AldV.13.1 Alex.

18

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Anno

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Anon. (XI) Lv. Anon. (XII) Lv. AntGI.2

Anonyme Lausavisur des 11. Jahrhunderts - Skjald. B l , S. 394-398 Anonyme Lausavisur des 12. Jahrhunderts - -, S. 599 Lowell Kindschi, The Latin-Old English Glossaries in Plantin-More-

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tus MS. 32 and British Museum MS. Additional 32, 246, Dissertation Stanford 1955, S. 42-105 -, S. 189-201

APs. Alx.

Am. And. Aneg.

AntG1.6

-, S. 201-252

AonfrGll.

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AonfrPss. ApT. Arm. Arn.

Arnörr Mröarson jarlaskäld, Skjald. B l , S. 305-327

ArnstMI.

Arnsteiner Marienieich, MRD. I, S. 433-452

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ArPrG1.2

ArPrG1.3

Asms.

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Ava Az. B. B1 362 Band.

Baer.

Cederschjöld, Lund 1884, S. 85-123 Bärö. Barl. BbGB.II BbGB.III BbRG. BBs. Bdr. Beda HE. BedaHom.

Bede

BedeHead BenR.

BenRGl.

BenRW. BenRWells.

Bäröar saga - Haröar saga. I>0rhallur Vilmundarson og Bjarni Vilhjälmsson gäfu üt, Islenzk Fornrit 13, Reykjavik 1991, S. 99-172 Barlaams ok Josaphats saga. Utgjeven for kjeldeskriftfondet ved Magnus Rindal, Norron Tekster 4, Oslo 1981 Benediktbeurer Glauben und Beichte II - StSpD., S. 336-338 Benediktbeurer Glauben und Beichte III - -, S. 357-362 Benediktbeurer Ratschläge und Gebete, WDdP., S. 104-107 Bamberger Blutsegen, StSpD., S. 377 Baldrs draumar - Edda, S. 277-279 Bede's Ecclesiastical History of the English People. Edited by Bertram Colgrave and R. A. B. Mynors, Oxford 1969 Bruchstück einer Homilie Bedas - Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, mit anmerkungen und glossar. Herausgegeben von Elis Wadstein, Norden - Leipzig 1899, S. 18 The Old English Version of Bede's Ecclesiastical History of the English People. Edited with a Translation and Introduction by Thomas Miller, Early English Text Society. Original Series 95, 96, 110, 111, London 1890-1898, Nachdruck, I-II, 1959-1953 Capitula - -, S. 2-24 Benedict, Rule - Die angelsächsischen Prosabearbeitungen der Benediktinerregel. Herausgegeben von Arnold Schröer, Bibliothek der angelsächsischen Prosa 2, Kassel 1885-1888, Nachdruck 1964, S. 1-133 The Rule of St. Benet. Latin and Anglo-Saxon Interlinear Version. Edited with an Introduction and Notes by Η. Logemann, Early English Text Society. Original Series 90, London 1888, Nachdruck 1973 Die Winteney-Version der regula S. Benedicti. Herausgegeben von Arnold Schröer, Halle 1888, Nachdruck 1978 Die angelsächsischen Prosabearbeitungen der Benediktinerregel. Herausgegeben von Arnold Schröer, Bibliothek der angelsächsischen Prosa II, Kassel 1885-1888, Nachdruck 1964, S. 78-122

20

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Bersi Skäldtorfiison - Skjald. Bl, S. 255-256

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Bevers saga - Fornsögur Suörlanda. Med inledning utgifna af Gustaf Cederschjöld, Lund 1884, S. 209-267

BGB.

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Bjarnar saga Hitdaela kappa - Borgfiröinga sögur. Siguröur Nordal og Guöni Jönsson gäfii üt, Islenzk Fornrit 3, Rekjavik 1938, S. 109-211

BjH.(V) BjHft.

Bo.

BoethCP.

BoGl. Bölv.

Verse der Bjarnar saga Hitdasla kappa, Skjald. Bl, S. 276-283 Bjarnar saga hitdcelakappa - Borgfiröinga sögur. Siruröur Nordal og Guöni Jönsson gäfu üt, Islenzk Fornrit 3, Reykjavik 1938, S. 109-211 King Alfred's Old English Version of Boethius De consolatione philosophiae. Edited from the MSS. With Introduction, Critical Notes and Glossary by Walter John Sedgefield, Oxford 1899, Nachdruck 1968 Boethius. Trost der Philosophie. Lateinisch und Deutsch. Herausgegeben und übersetzt von Ernst Gegenschatz und Olof Gigon. Eingeleitet und erläutert von Olof Gigon, Die Bibliothek der Alten Welt, Dritte, überarbeitete Auflage, Zürich - München 1981 Boethius, De consolatione philosophiae - William Charles Haie, An Edition and Codicological Study of Corpus Christi College Cambridge MS. 214', Dissertation University of Pennsylvania 1978 Bölverkr Arnörsson - Skjald. Bl, S. 355-357

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BonGl.

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Bös Bös. (V) Bp. BR. Brök. Brun.

Buchst. ByrM.l C.

Biskupa Sögur. Gefhar üt af hinu Islenzka Bökmentafölagi, I-II, Kaupmannahöfh 1858-1878 Basler Rezepte - StSpD., S. 39-42 Die Brokmer Rechtshandschriften. Herausgegeben von W. J. Buma, Oudfriese Taal- en Rechtsbronnen 5, 's Gravenhage 1949 The Battle of Brunanburh - Elliot van Kirk Dobbie, The Anglo Saxon Minor Poems, The Anglo Saxon Poetic Records 6, New York 1942, S. 16-20 Von der Bedeutung der Buchstaben, WDdP., S. 113 Byrhtferth's Manual, edited by S. J. Crawford, Early English Text Society. Original Series 177, London 1929, Nachdruck 1966 Carmen ad Deum, StSpD., S. 290-292

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CambrAs.

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CC

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CGL.

Corpus Glossariorum Latinorum. A Gustavo Loewe incohatum, auspiciis Academiae Litterarum Saxonicae composuit recensuit Gerorgius Goetz, I-VII, Leipzig 1888-1923 Christus und die Samariterin, StSpD., S. 89-92

Ch. Ch.333

Ch.914

Ch.1063 Ch.1098 Ch.1188

Ch.1462

Ch.1497 Ch.1510 Ch.1513 Ch.IWm.

ChrGeb. Christ ChrodR.l

ChronA.

King Äithelberht to the Church of Sherborne - Anglo-Saxon Charters. Edited with Translation and Notes by A. J. Robertson, 2. A. Cambridge 1956, Nr. 11 King /Ethelred to Christ Church, Canterbury - Codex Diplomaticus Aevi Saxonici. Opera Johannis Μ. Kemble. Tomus III, Londini 1845, Nachdruck 1964, Nr. 715 Writ of King Edward, Abbotsbury - Anglo-Saxon Writs. By Florence Harmer - Paul Watkins, Medieval Studies 2, 2. A. Stanford 1989; Nr. 1 Writ of King Edward, Coventry - -, Nr.45 Oswulf and Beornthryth to Christ Church, Canterbury - Select English Historical Documents of the Ninth and Tenth Centuries. Edited by F. E. Harmer, Cambridge 1914, Nr. 1 Dispute between Edwin and his Mother - Anglo-Saxon Charters. Edited with Translation and Notes by A. J. Robertson, 2. A. Cambridge 1956, Nr.78 Dorothy Whitelock - N. R. Ker, The Will of ^thelgifu, Oxford 1968, S. 7-17 Will of Badanoth Beotting - Anglo-Saxon Charters. Edited with Translation and Notes by A. J. Robertson, 2. A. Cambridge 1956, Nr.6 Ceowynn to the Community at Winchester - Nr. 17 King William I to Osmund, Bishop of Salisbury - Early Charters of the Cathedral Church of St. Paul, London. Edited by M. Gibbs, Camden Society. Third Series 58, London 1939, Nr. 5 Von Christi Geburt, MRD. II, S. 124-133 Christ - George Philip Krapp - Elliot van Kirk Dobbie, The Exeter Book, The Anglo Saxon Poetic Records 3, New York 1936, S. 3-49 The Old English Version of the Enlarged Rule of Chrodegang together with the Latin Original, by Arthur S. Napier, Early English Text Society. Original Series 150, London 1916, Nachdruck 1971 The Parker Chronicle - Two of the Saxon Chronicles Parallel. With Supplementary Extracts from the others. A Revised Text. Edited, with Introduction, Notes, Appendices, and Glossary by Charles Plummer on the Basis of an Edition by John Earle, I.- Text, Appendices and Glossary, II.- Introduction, Notes and Index, Oxford 1882-1899

22 ChronC.

ChronD.

ChronE.

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C1G1.2 C1G1.3 Cod.Ays.

CollGl.5

CollGl.12

CorpGl.l

CorpG1.2 CP.

CPEp.

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Codex Aysma. Die altfriesischen Texte herausgegeben und übersetzt von Wybren Jan Buma - Pieter Gerbenzon - Martina Tragter-Schubert, Assen - Maastricht 1993 Old English Glosses (A Collection) by Herbert Dean Meritt, Modern Language Association of America. General Series 16, New York 1945, Nachdruck 1971, S. 16-17 Ferdinand Holthausen, Die altenglischen Beda-Glossen, Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen 136 (1917) S. 290292 An Eighth-Century Latin-Anglo-Saxon Glossary. Preserved in the Library of Corpus Christi College, Cambridge (Ms. N°. 144), edited by J. H. Hessels, Cambridge 1890, S. 3-8 -, S. 9-122 King Alfred's West-Saxon Version of Gregory's Pastoral Care. With an English Translation, the Latin Text, Notes and Introduction edited by Henry Sweet, I-II, Early English Text Society. Original Series 45, 50, London 1871 The Metrical Epilogue to the Pastoral Care - Elliot van Kirk Dobbie, The Anglo-Saxon Minor Poems. The Anglo Saxon Poetic Records 6, New York 1942, S. I l l The Creed - -, S. 78-80 Bede, Vita S. Cuthberthi (verse) - Old English Glosses. A Collection by Herbert Dean Meritt, Modern Language Association of America. General Series 16, New York 1945, Nachdruck 1971, S. 17-20

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Deor

Deor - George Philip Krapp - Elliot van Kirk Dobbie, The Exeter Book, The Anglo Saxon Poetic Records 3, New York 1936, S. 178179

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DH. Didr. DN. I

Dream Dugg. DurRitGl.l

DurRitG1.2 DurRitGl.3

DurRitG1.5 DurRitG1.8 DurRitG1.9 DiissGl.

t>iöriks saga af Bern. Udgivet ved Henrik Bertelsen, I-II, Samfund til udgivelse af gammel nordisk Litteratur 34, Kebenhavn 1905-1911 Diplomatarium Norvegicum. Oldbreve til kundskab om Norges indre og ydre forhold, sprog, slasgter, saider, lovgivning og rettergang i middelalderen. Samlede og udgivne af Chr. C. A. Lange og Carl R. Unger. Förste samling, Christiania 1849 Dream of the Rood - George Philip Krapp, The Vercelli Book, The Anglo Saxon Poetic Records 2, New York 1932, S. 61-65 Duggals Leiösla. Edited by Peter Cahill. With an English Translation, Stöfnun Arna Magnüssonar & Islandi, Rit 25, Reykjavik 1983 Rituale ecclesiae Dunelmensis. The Durham Collectar. A New and Revised Edition of the Latin Text with the Interlinear Anglo-Saxon Version, by A. Hamilton Thompson and U. Lindelöf, Surtees Society 140, Durham 1927, S. 1-125 Durham Ritual -, S. 125-126 Headings to readings in Mt (Li) - The Holy Gospels in Anglo-Saxon, Northumbrian and Old Mercian Versions, Synoptically Arranged, with Collations Exhibiting all the Readings of all the Mss.; together with the Latin Version as Contained in the Lindisfarne Ms., Collated with the Latin Version in the Rushworth Ms. Edited by Walter W. Skeat, Cambridge 1871-1887, Nachdruck 1970, S. 16-22 Headings to Readings in Mk. (Li) -, S. 2-5 Headings to Readings in Lk. (Li) -, S. 3-11 Headings to Readings in Jn. (Li) -, S. 3-8 Düsseldorfer Glossen zu Homilien Gregors des Großen - Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, mit anmerkungen und glossar. Herausgegeben von Elis Wadstein, Norden - Leipzig 1899, S. 62-65

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Eg-

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Eg.Lv.

Egill Skallagrimsson, Lausavisur - Skjald. Bl, S. 42-53 Einar Glisson, Skjald. B2, S. 418-440

EGils. Einh. Eirm. Elis.

El. Eluc. (ae.)

Eluc. (an.)

Eluc. (dt.) Eluc. (lat.)

Ems.l Ems.2 Ems.3 EngelbGeb. EpGl. Er. ErfGl.1 ErfG1.2 ErfG1.3

Bruchstücke einer deutschen Bearbeitung der Vita Karoli Magni Einhalts, WDdP., S. 131-132 Eiriksmäl, Skjald. Bl, S. 164-166 Elis saga ok Rosamundu. Mit Einleitung, deutscher Übersetzung und Anmerkungen zum ersten Mal herausgegeben von Eugen Kölbing, Heilbronn 1881 Elene - George Philip Krapp, The Vercelli Book, The Anglo Saxon Poetic Records 2, New York 1932, S. 66-102 Honorius of Autun, Elucidarium - Early English Homilies from the Twelfth Century MS. Vesp. D.XIV, edited by Rubie D.-N. Warner, London 1917, Early English Text Society. Original Series 152, Nachdruck 1971, S. 140-145 Elucidarius in Old Norse Translation. Edited by Evelyn Scherabon Firchow and Kaaren Grimstad, Stofhun Am Magnüssonar ä Islandi, Rit 36, Reykjavik 1989 Die ältesten Lucidarius-Bruchstücke - WDdP., S. 115-131 L'Elucidarium et les Lucidaires. Contribution, par l'histoire d'un texte, ä l'histoire des croyances religieuses en France au oyen äge. Par Yves Leßvre, Paris 1954 De Eerste Emsinger Codex. Bewerkt door P. Sipma, Oudfriese Taalen Rechtsbronnen 4. 's Gravenhage 1954 De tweede Emsinger Codex. Bewerkt door K. Fokkema, Oudfriese Taal- en Rechtsbronnen 7, 's Gravenhage 1953 De derde Emsinger Codex. Bewerkt door K. Fokkema, Oudfriese Taal- en Rechtsbronnen 10, 's Gravenhage 1959 Engelberger Gebete, WDdP., S. 87-93 Old English Glosses in the Epinal-Erfurt Glossary. Edited by J. D. Pheifer, Oxford 1974, S. 3-58 Erex Saga Artuskappa. Edited by Foster W. Blaisdell, Editiones Arnamagneanae, Series B, vol. 19, Copenhagen 1965 Old English Glosses in the Epinal-Erfurt Glossary. Edited by J. D. Pheifer, Oxford 1974, S. 3-58 The Corpus, Epinal, Erfurt and Leyden Glossaries, by W. M. Lindsay, Cambridge 1921, S. 47-48 -, S. 81-83

Quellen

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EsJak.

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ESk.

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EssGl.

Essener Evangeliarglossen - Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, mit anmerkungen und glossar. Herausgegeben von Elis Wadstein, Norden - Leipzig 1899, S. 48-61 Eysteinn Valdason, Skjald. Bl, S. 131

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Exodus - George Philip Krapp, The Junius Manuscript, The Anglo Saxon Poetic Records 1. New York 1931, S. 90-107 Exodus (London, British Library, MS. Cotton Clausius B.IV) - The Old English Version of the Heptateuch, vElfric's Treatise on the Old and New Testament and his Preface to Genesis, edited by S. J. Crawford. Early English Text Society. Original Series 160. London 1922, reprinted with the text of two additional manuscripts, Oxford 1969, S. 212-285

Eyrb.

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Eyv.Lv.

Eyvindr Finsson, Lausavisur - Skjald. Bl, S.62-65

Ezzo

Ezzolied, MRD. I, S. 284-303.

Fäfn.

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Fates FB. Fbg.

Finnboga saga - Kjalnesinga saga. Jöhannes Halldörsson gaf üt, Islenzk Fornrit 14, Reykjavik 1959, S. 251-340

FFFF

Hartwig Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Ottob. Lat. 3295 (Bibliotheca Vaticana). Edition und Untersuchung, Kanadische Studien zur deutschen Sprache und Literatur 27, Bern Frankfurt a. M. 1982 Fränkisches Gebet, StSpD., S. 60

FG. Fiv.

Finn.

Die "Fivelgoer" Handschrift. Herausgegeben von B. Sjölin, I.- Einleitung und Text, II.- Namenregister, Glossar, Synoptische Übersicht, Oudfriese Taal- en Rechtsbronnen 12-13, Den Haag 1970 The Battle of Finnsburh - Elliot van Kirk Dobbie, The Anglo-Saxon Minor Poems, The Anglo Saxon Poetic Records 6, New York 1942, S. 3-4

Fiat.

Flateyarbök. En samling af norske konge-sagaer. Med indskudte mindre fortaellinger om begivenheder i og udenfor Norge samt annaler, I-III, Christiania 1860-1868

Flj6t.

Fljötsdcela saga - Austfiröinga sögur. J0n Jöhannesson gaf üt, Islenzk Fornrit 11, Reykjavik 1950, S. 213-296

Flöam.

Flöamanna saga - Fornsögur. Vatnsdaelasaga, Hallfreöarsaga, Flöamannasaga. Herausgegeben von Guöbrandr Vigfüsson und Theodor Möbius, Leipzig 1860, S. 119-161

26

Fm. Fort.

Föst.

FriedbCh. Fris. FüssSpr. G. GA. Gautr. GBMuri Gd. GD.

Gdß. GDPref.

Gör. I-III GebF. GeistlR. Gen.

Gen. (ae.) Gen. (as.)

GernrPss.

Quellen

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Quellen

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Guömundr Galtson - Skjald. B2, S. 52-53

GgLähm.

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Ghv.

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Gisl.

Gisla saga Sürssonar. Herausgegeben von Finnur Jönsson, Altnordische Saga-Bibliothek 10, Halle 1903 Göngu-Hrölfs saga - Fornaldar sögur noröurlanda. Guöni Jönsson og Bjarni Vilhjämsson säu um ütgäfuna. Annaö bindi, Reykjavik 1944, S. 357-461 Gliimr Geirason, Gräfeldardräpa - Skjald. Β1, S. 66-68

Göng.

Gräf. Gregor RP. Gregor Dial. Gregor HE.

Sancti Gregorii Magni Romani pontificis regulae pastoralis liber MPL. 77, Sp. 13-128 Gregorii Magni Dialogi, Libri IV. A cura di Umberto Moricca, Roma 1924 Sancti Gregorii Magnis Romani Pontificis homiliae in evangelia MPL. 76, Sp. 1075-1314

Grett.

Grettis saga. Guöni Jönsson gaf lit, Islenzk Fornrit 7, Reykjavik 1936

Grett. (V)

Verse der Grettis saga - Skjald. Β1, S. 287-290

Gri.

Grimnismäl - Edda, S. 56-68

GrMr.

Grazer Monatsregeln - WDdP., S. 48-49

Grp.

Gripisspä - Edda, S. 164-172

GSurs.

Verse der Gisla saga - Skjald. Bl, S. 96-104

GT.3

Oläfr t>öröarson, Mälhljööa- og Mälskruösrit. Grammatisk-retorisk afhandling. Udgiven af Finnur Jönsson, Kebenhavn 1927 Gunnlaugs saga Ormstungu. Mit Einleitung und Glossar herausgegeben von Eugen Mogk, Altnordische Textbibliothek 1, 3. A. Halle (Saale) 1926 Gunnlaugr Ormstunga, Lausavisur - Skjald. Β1, S. 185-188 Gunnlaugr Ormstunga, Sigtryggs dräpa -, S. 185 Guthlac - George Philip Krapp - Elliot van Kirk Dobbie, The Exeter

Gunnl.

Gunnl.Lv. GunnlSig. Guth.

Book, The Anglo Saxon Poetic Records 3, New York 1936, S. 49-88 Gylf. H. Hälf. Hallfr.

Hamö. Härb. Hartm. Harö. Has. Häst.

Snorri Sturluson, Gylfaginning. Texte, Übersetzung, Kommentar von Gottfried Lorenz, Texte zur Forschung 28, Darmstadt 1984 Heliand. Herausgegeben von Eduard Sievers, Halle 1878 Verse der Hälfssaga - Skjald. B2, S. 276-291 Hallfreöar saga - Fornsögur. Vatnsdaelasaga, Hallfreöarsaga, Flöamannasaga. Herausgegeben von Guöbrandr Vigfusson und Theodor Möbius, Leipzig 1860, S. 83-116 Hamöismäl - Edda, S. 269-274 Härbarözliöö - Edda, S. 78-87 Des Armen Hartmann "Rede vom Glauben" - MRD. II, S. 569-628 Verse der Haröarsaga Grimkelssonar - Skjald. B2, S. 476-481 Gamli kanöki, Harmsöl - Skjald. Bl, S. 548-565 Hästeinn Hrömundarson halta - Skjald. Β1, S. 91 -92

28

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J>j0ö61fr 0r Hvini, Haustlöng -

Ηάν.

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Hävar.

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Hävar. (V)

Verse der Hävaröar saga isfiröings - Skjald. Bl, S. 178-182

Heiör.

Heiöreks gätur - Skjald. B2, S. 240-248

Heil.

Heilagra manna dräpa - Skjald. B2, S. 562-569

Heilag.

Heilagra manna sögur. Fortasllinger og legender om hellige maend og kvinder. Efiter gamle haandscrifter udgivne af C. R. Unger, I-II, Christiania 1877 Heilags anda visur - Skjald. B2, S. 175-180 Helreiö Brynhildar - Edda, S. 219-222 Verse der Hervararsaga - Skjald. B2, S. 262-276 Egill Skallagrimsson, Höfuölausn - Skjald. Bl, S. 30-33 Hallfraör Ottarsson vandraeöaskäld - Skjald. Bl, S. 147-163 Taylor Starck, Unpublished Old High German Glosses to Boethius and Prudentius, Medieval Studies in Honor of Jeremiah Denis Matthias Ford. Edited by Urban T. Holmes - Alexej Denomy, Cambridge Massachusetts 1948, S. 301-317 Helgakviöa Hjörvarözsonar - Edda, S. 140-149 Helgakviöa Hundingsbana - Edda, S. 130-139 (I), S. 150-161 (II) Helgakviöa Hiörvarözsonar - Edda, S. 140-149 Hieronymi presbyteri opera. Pars I. Opera Exegetica 7. Commentariorum in Mattheum Libri IV, CCSL. 77, Tumholti 1969 Daz Himelriche, MRD. I, S. 368-370 Vom Himmlischen Jerusalem - MRD. II, S. 140-152 Hiröskrä Magnüss lagabastis - Norges gamle love indtil 1387. Ifolge offentlig Foranstaltning og tillige med understöttelse af det Kongelike Norske Videnskapers Selskab udgivne ved R. Keyser og P. A. Munch, II, Christiania 1856, S. 387-450 Historia Judith - MRD. I, S. 399-407

Heilv. Helr. Herv. Hfl. Hfr. HH

HHj. HHund.I-II HHv. Hier.Mt. Himmelr. HimmJer. Hiröskrä

HJud. Hkr. Hl. H1G1.

HLit. Hly. Hochz. Horn.

S. 14-18

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Quellen

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HomM.5

HomM.ll

HomM.12 HomS.l

HomS.2 HomS.3

HomS.4

HomS.5

HomS.8

HomS.10 HomS.l 1.2

HomS.12 HomS.14

29

Homiliu-Bök. Isländska Homilier. Isländska Homilier efter en handskrifl frän tolfte ärhundradet utgifna af Theodor Wisin, Lund 1872 And, men pa leofestan, hit scegd her on öisum halgum gewrite - The Old English Vision of St. Paul, edited by Antonette di Paolo Healey, Speculum Anniversary Monographs 2, Cambridge, Massachusetts. 1978 Geherad nu mcen da leofestan hu us godes bee - Two Apocrypha in Old English Homilies, by Rudolph Willard, Beiträge zur Englischen Philologie 30, Leipzig 1935, S. 39-57 Larspell to swyleere tide swa man wile - Paul W. Peterson, The Unpublished Homilies of the Vercelli Book, Dissertation New York 1951, S. 5-13 Leofan men understadaö pcet hit is swide micel riht - N. R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, Oxford 1957, S. 471 Christmas - Die Vercelli-Homilien. I.-VIII. Homilie. Herausgegeben von Max Förster, Bibliothek der angelsächsischen Prosa 12, Hamburg 1932, Nachdruck 1964, S. 107-131 Epiphany - Paul W. Peterson, The Unpublished Homilies of the Vercelli Book, Dissertation New York 1951, S. 14-23 First Sunday after Epiphany - Die Vercelli-Homilien. I.-VIII. Homilie. Herausgegeben von Max Förster, Bibliothek der angelsächsischen Prosa 12, Hamburg 1932, Nachdruck 1964, S. 149-159 Second Sunday after Epiphany - Max Förster, Der Vercelli-Codex CXVII nebst Abdruck einiger altenglischer Homilien der Handschrift, Festschrift für Lorenz Morsbach. Herausgegeben von F. Holthausen und H. Spies, Studien zur englischen Philologie 50, Halle 1913, S. 100-161 Geherad nu mcen da leofestan hu us godes bec - Rudolph Willard, Two Apocrypha in Old English Homilies, Beiträge zur englischen Philologie 30, Leipzig 1935, Nachdruck 1967, S. 38-56 Quinquagesima Sunday - The Bückling Homilies. With a Translation and Index of Words together with the Blickling Glosses. Edited by R. Morris, I-III, Early English Text Society. Original Series 58, 63, 73, London 1874-1880, Nachdruck 1967, S. 15-25 First Sunday in Lent - -, S. 26-39 Second Sunday in Lent - Die Vercelli-Homilien. I.-VIII. Homilie. Herausgegeben von Max Förster, Bibliothek der angelsächsischen Prosa 12, Hamburg 1932, Nachdruck 1964, S. 53-71 Second Sunday in Lent - Dictionary of Old English transcript. Edited from Oxford, Bodleian Library, MS. Hatton 114 Third Sunday in Lent - The Blickling Homilies. With a Translation and Index of Words together with the Blickling Glosses. Edited by R. Morris, I-III, Early English Text Society. Original Series 58. 63, 73, London 1874-1880, Nachdruck 1967, S. 39-52, 195

30

Quellen

HomS.19

Palm Sunday - K. G. Schaefer, An Edition of Five Old English Homilies for Palm Sunday, Holy Saturday and Easter Sunday, Dissertation Columbia 1972

HomS.24

In Parasceve - Die Vercelli-Homilien. I.-VIII. Homilie. Herausgegeben von Max Förster, Bibliothek der angelsächsischen Prosa 12, Hamburg 1932, Nachdruck 1964, S. 1-43

HomS.26

Easter Day - The Bückling Homilies. With a Translation and Index of Words together with the Bückling Glosses. Edited by R. Morris, I-III, Early English Text Society. Original Series 58, 63, 73, London 18741880, Nachdruck 1967, S. 83-97

HomS.35

Monday in Rogationtide - Hildegard Tristram, Vier altenglische Predigten aus der heterogenen Tradition. Dissertation Freiburg i. Br. 1970, S. 173-185

HomS.36

Monday in Rogationtide - Rudolph Willard, Vercelli Homily XI and its Sources, Speculum 24 (1949) S. 76-85 Tuesday in Rogationtide - Paul E. Szarmach, Vercelli Homily XX, MS. 35 (1973) S. 7-17 Tuesday in Rogationtide - The Bückling Homilies. With a Translation and Index of Words together with the Bückling Glosses. Edited by R. Morris, I-III, Early English Text Society. Original Series 58, 63, 73, London 1874-1880, Nachdruck 1967, S. 105-107 Wednesday in Rogationtide - Dictionary of Old English Transcript, edited from Cambridge, Corpus Christi College, MS. 303 Pentecost - The Bückling Homilies. With a Translation and Index of Words together with the Bückling Glosses. Edited by R. Morris, I-III, Early English Text Society. Original Series 58, 63, 73, London 18741880, Nachdruck 1967, S. 131-137

HomS.38 HomS.40.2

HomS.42 HomS.47

HomS.48

HomU.l

HomU.3 HomU.5.3

HomU.6

HomU.7

Virgins ['Evangelium de Virginibus'] - Hildegard Tristram, Vier altenglische Predigten aus der heterogenen Tradition, Dissertation Freiburg i. Br. 1970, S. 439-445 Twelfth Century Homilies in MS. Bodley 343, edited by Α. Ο. Belfour, Early English Text Society 137, London 1909, Nachdruck 1988, S. 96-106 -, S. 123-134 The Soul to the Body [C]- Die Fragmente der Reden der Seele an den Leichnam in zwei Handschriften zu Worcester und Oxford. Neu herausgegeben nebst einer Untersuchung über Sprache und Metrik sowie einer deutschen Übersetzung von Richard Buchholz, Erlanger Beiträge zur Englischen Philologie 6, Erlangen - Leipzig 1890, S. 3-5 De Die Judicii (Apocalypse of Thomas) - Max Förster, Der VercelliCodex CXVII nebst Abdruck einiger altenglischer Homilien der Handschrift, Festschrift für Lorenz Morsbach. Herausgegeben von F. Holthausen und H. Spies, Studien zur englischen Philologie 50, Halle 1913, S. 116-128 Vercelli-Homilie Nr. 22 - -, S.137-148

Quellen

HomU.8

31

HomU.19

Vercelli-Homilie Nr. 2 - Die Vercelli-Homilien. I.-VIII. Homilie. Herausgegeben von Max Förster, Bibliothek der angelsächsischen Prosa 12, Hamburg 1932, Nachdruck 1964, S. 44-53 Apocalypse of Thomas - Rudolph Willard, Two Apocrypha in Old English Homilies, Beiträge zur englischen Philologie 30, Leipzig 1935, Nachdruck 1967, S. 4-6 Bückling Homily no. 1 - The Bückling Homilies. With a Translation and Index of Words together with the Bückling Glosses. Edited by R. Morris, I-III, Early English Text Society. Original Series 58. 63, 73, London 1874-1880, Nachdruck 1967, S. 3-13 Bückling Homily no. 8 - -, S. 97-105

HomU.20

Bückling Homily no. 10 - -, S. 107-115

HomU.26

Wulfstan. Sammlung der ihm zugeschriebenen Homilien nebst Untersuchungen über ihre Echtheit. Herausgegeben von Arthur Napier, Sammlung englischer Denkmäler 4, Berlin 1883, Nachdruck 1967, S. 134-143

HomU.34

'De temporibus Antichristi' - -, S. 191-205

HomU.12.2

HomU.18

HomU.37

'Larspell' - -, S. 232-242

HomU.38

'Larspell and scriftboc' - -, S. 242-245

HomU.39

Ammonitio amici - -, S. 246-250

HomU.46

'Sermo ad populum Dominicis diebus' - -, S. 291-299

HomU.47 Hrfk.

'Sermo bone praedicatio' - -, S. 299-306 Hrafnkels saga freysgoöa. Mit Einleitung, Anmerkungen und Glossar herausgegeben von Walter Baetke, Altnordische Textbibliothek, N.F. 1, Halle (Saale) 1952

Hrölf.

Hskv. Hsv. Ht.

Hrölfs saga kraka - Hrölfs saga kraka og Bjarkarimur. Udgivne ved Finnur Jönsson, Samfund til udgivelse af gammel nordisk Litteratur 32, Kebenhavn 1904 Haldörr skvaldri - Skjald. Β1, S. 457-461 Hugsvinnsmäl - Skjald. B2, S. 185-210 Hättatäl --, S. 61-88

HuH.

Himmel und Hölle - StSpD., S. 153-155

Huns.

De eerste en de tweede Hunsinger Codex. Bewerkt door J. Hoekstra, Oudfriese Taal- en Rechtsbronnen 6, 's Gravenhage 1950 Die Gedichte des "Heinrich von Melk" - MRD. III, S. 254-359

HvMelk HyGl.l

HyG1.2

Hymns - Rituale ecclesiae Dunelmensis. The Durham Collectar. A New and Revised Edition of the Latin Text with the Interlinear AngloSaxon Version, by Α. Hamilton Thompson and U. Lindelöf, Surtees Society 140, Durham 1927, S. 162-166, 180 Hymns - The Latin Hymns of the Anglo-Saxon Church. Interlinear Anglo-Saxon Gloss. Derived Chiefly from a Manuscript of the Eleventh Century, Preserved in the Library of the Dean and Chapter of Durham, by J. Stevenson, Surtees Society 23, Durham 1851

32

HyG1.3

Hym. Hyndl. IdSpr. Ingj.Geirm. Instr.

Quellen

Hymns - Helmut Gneuss, Hymnar und Hymnen im englischen Mittelalter. Studien zur Überlieferung, Glossierung und Übersetzung lateinischer Hymnen in England. Mit einer Textausgabe der lateinisch-altenglischen Expositio Hymnorum, Buchreihe der Anglia 12, Tübingen 1968, S. 265-414 Hymiskviöa - Edda, S. 88-95 Hyndluljöö - -, S. 288-296 Idsteiner Sprüche der Väter - MRD. I, S. 79-93 Ingjaldr Geirmundarson - Skjald. B2, S. 99-102 James L. Rosier, Instructions for Christians. A Poem in Old English, Anglia 82 (1964) S. 4-22

I.

Der althochdeutsche Isidor. Facsimile-Ausgabe des Pariser Codex, nebst critischem Texte der Pariser und Monseer Bruchstücke. Mit Einleitung, grammatischer Darstellung und einem ausführlichen Glossar, Straßburg 1893

Is.Et.

Isidori Hispalensis episcopi etymologiarum sive originum Libri XX. Recognovit brevique adnotatione critica instruxit W. M. Lindsay, I-II, Oxonii 1911

Islb.

islendingabök - islendingabök, Landnämabök, Fyrri Hluti. Jakob Benediktsson gaf üt, Islenzk Fornrit 1, Reykjavik 1986, S. 3-28 Islendingadräpa - Skjald. B l , S. 539-545 Hugo Gering, Isländische Glossen, ZDPh 9 (1878) S. 385-394 Ivarr Ingimundarson - Skjald. B l , S. 467-475

Isldr. Isl.Gll. ίν. Iven

JDay I

JDay II

Ivens saga. Edited by Foster W. Blaisdell, Editiones Arnamagnaeanae Β 18, Copenhagen 1979 The Judgement Day I - George Philip Krapp - Elliot van Kirk Dobbie, The Exeter Book, The Anglo Saxon Poetic Records 3, New York 1936, S. 212-215 The Judgement Day II - Elliot van Kirk Dobbie, The Anglo-Saxon Minor Poems, The Anglo Saxon Poetic Records VI, New York 1942, S. 58-67

JJ

Herbert Thoma, Altdeutsches aus Londoner Handschriften, PBB. 73 (1951) S. 197-271

JJud.

Die Jüngere Judith - MRD. II, S. 225-259

JnGl. (Li)

The Lindisfarne Gospels (Jn) - The Holy Gospels in Anglo-Saxon, Northumbrian and Old Mercian Versions, Synoptically Arranged, with Collations Exhibiting all the Readings of all the Mss.; together with the Latin Version as Contained in the Lindisfarne Ms., Collated with the Latin Version in the Rushworth Ms. Edited by Walter W. Skeat, Cambridge 1871-1887, Nachdruck 1970, S. 13-187 John (Cambridge, Corpus Christi College, MS. 140) - -, S. 12-186 Adelbrechts Johannes Baptista - MRD. II, S. 328-341 Jömsvikinga Saga efter Arnamagnsnska handskriften No. 291 4.to. Utgiven af Carl Petersens, Kebenhavn 1882

Jn. (WsCp) JohBapt. Jörn.

Quellen

33

Jörns.

Jömsvikingadräpa - Skjald. B2, S. 1-10

Jör.

Jörunn skäldmaer - Skjald. B l , S. 53-54

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Jud.

Judith - Elliot van Kirk Dobbie, Beowulf and Judith, The Anglo

Judg.

Judges (London, British Library, MS. Laud Misc. 509) - The Old

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Juliana - George Philip Krapp - Elliot van Kirk Dobbie, The Exeter Book, The Anglo Saxon Poetic Records 3, New York 1936, S. 113133

Juliana

Die Legende von der heiligen Juliana - MRD. III, S. 5-51

Kätr.

Kätrinar dräpa - Skjald. B2, S. 569-582

Kehr.

Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen. Herausgegeben von Edward Schröder, 3. A. Dublin - Zürich 1969

Kgs.

Konungs skuggsjä. Speculum Regale. Udgivet efter händskrifterne af det Kongelige Nordiske Oldskriftselskab, Kabenhavn 1920

Kjal.

Kjalnesinga saga - Kjalnesinga saga. Jöhannes Halldörsson gaf ut, Islenzk Fornrit 14, Reykjavik 1959, S. 3-44

KlgfGeb.

Klagenfurter Gebete - MRD. II, S. 323-327

Kim.

Karlamagnus saga og kappa hans. Fortaellinger om Keiser Karl Magnus og hans jaevninger. I Norsk bearbeidelse fra det trettende aarhundrede. Udgivet af C. R. Unger, Christiania 1860

Kolb.

Kolbeinn Tumason - Skjald. B2, S. 45-49

Korm.Lv.

Kormäkr Ögmundarson, Lausavisur - Skjald. B l , S. 70-85

Krök.

Kröka-Refs saga - Kjalnesinga saga. Jöhannes Halldörsson gaf üt,

Krm.

Kräkumäl - Skjald. B l , S. 649-656

KtHy.

The Kentish Hymn - Elliot van Kirk Dobbie, The Anglo-Saxon Minor

Islenzk Fornrit 14, Reykjavik 1959, S.l 17-160

Poems, The Anglo Saxon Poetic Records 6, New York 1942, S. 87-88 Kür.

Die gemeinfriesischen siebzehn Küren. Door J. Hoekstra, Friesch-

L.

Ludwigslied - StSpD., S. 85-88

Saksische Bibliotheek 6, Assen 1940 LambrGeb.

St. Lambrechter Gebete (Fassung Α und Β) - WDdP., S. 96-103

Lampr.

Die Werke des Pfaffen Lamprecht - MRD. II, S. 517-566

34

LAntichr. LawAf.l

Quellen

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LawICn.

I Cnut - -, S. 278-306

LawIICn.

II Cnut - -, S. 308-370

LawVAtr.

V Äithelred - -, S. 228-232

LawVIAtr.

VI .Ethelred - -, S. 246-258

LawVIIIAtr.

VIII jEthelred - -, S. 263-268

LawWILad.

William I, Lad - -, S. 483-484

Laxd.

Laxdcela Saga. Herausgegeben von Kr. Kälund, Altnordische SagaBibliothek 4, Halle a. d. S. 1896 Lorscher Beichte - StSpD., S. 323-326

LB. Lch.I (Herb)

Pseudo-Apuleius: Herbarius, medicina de quadrupedibus - Leechdoms, Wortcunning and Starcrafit of Early England. Being a Collection of Documents, for the Most Part never before Printed, Illustrating the History of Science in this Country before the Norman Conquest. Collected and edited by Oswald Cockayne, I-III, Rolls Series 35, London 1864-1866, Nachdruck 1965,1, S. 70-324 Lch.I (HerbHead) Pseudo-Apuleius: Herbarius, medicina de quadrupedibus - -, S. 2-68 Lch.II (1) Bald's Leechbook (Book I) - -, II, S. 18-156 Lch.II (2) Bald's Leechbook (Book II) - -, II, S. 174-298 Leifar

Leiö. Lev.

LibSc. LibScSen.

Likn. Lil. Lit.4.2

Leifar fornra kristinna froeöa islenzkra: Codex Arna-Magnaeanus 677 4 t0 auk annara enna elztu brota af islenzkum guöfrasöisritum. Prenta ljet t>orvaldur Bjarnarson, Kaupmannahöfn 1878 Leiöarvisan - Skjald. Bl, S. 622-633 Leviticus (London, British Library, MS. Cotton Claudius B.IV) - The Old English Version of the Heptateuch, -Clfric's Treatise on the Old and New Testament and his Preface to Genesis, edited by S. J. Crawford, Early English Text Society. Original Series 160. London 1922, reprinted with the text of two additional manuscripts, Oxford 1969, S. 286-303 Sarah Sovereign Getty, An Edition with Commentary of the LatinAnglo Saxon Liber Scintillarum, Dissertation Pennsylvania 1969 Defensor's Liber Scintillarum. With an Interlinear Anglo-Saxon Version made Early in the Eleventh Century. Edited with Introduction and Glossary by E. W. Rhodes, Early English Text Society. Original Series 93, London 1889, S. 226-236 Liknarbraut - Skjald. B2, S. 160-174 Eysteinn Asgrimsson, Lilja - Skjald. B2, S. 390-416 Bidding Prayers - W. H. Stevenson, Yorkshire Surveys and Other Eleventh-Century Documents in the York Gospels, EHR. 27 (1912) S. 1-25

Quellen

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Ljösv.

Ljösvetninga saga - Ljösvetninga saga meö J)ättum, Reykdasla saga ok Viga-Skütu, Hreiöars J)ättr. Björn Sigfusson gaf üt, Islenzk Fornrit 10, Reykjavik 1940

Lk. (WSCp)

Luke (Cambridge, Corpus Christi College, MS. 140) - The Holy Gospels in Anglo-Saxon, Northumbrian and Old Mercian Versions, Synoptically Arranged, with Collations Exhibiting all the Readings of all the Mss.; together with the Latin Version as Contained in the Lindisfarne Ms., Collated with the Latin Version in the Rushworth Ms. Edited by Walter W. Skeat, Cambridge 1871-1887, Nachdruck 1970, S. 14-238

LkArgGl. (Li)

The Lindisfame Gospels (Argument to Lk) - -, S. 2-3

LkGl. (Li)

The Lindisfame Gospels (Lk) - -, S. 15-239

LkGI. (Ru)

The Rushworth Gospels (Lk) - -, S. 15-239

Lnb.

Landnämabök - Islendingabök , Landnämabök, Fyrri Hluti. Jakob Benediktsson gafüt, Islenzk Fornrit 1, Reykjavik 1986, S. 31-397

LobSal.

Lob Salomons - MRD. I, S. 317-326

Lok. LPr.II

Lokasenna - Edda, S. 96-110 Lord's Prayer - Elliot van Kirk Dobbie, The Anglo-Saxon Minor Poems, The Anglo Saxon Poetic Records 6, New York 1942, S. 70-74 Saint Andrew - The Bückling Homilies. With a Translation and Index of Words together with the Bückling Glosses. Edited by R. Morris, IIII, Early English Text Society. Original Series 58, 63, 73, London 1874-1880, Nachdruck 1967, S. 29-249 The Life of St. Chad. An Old English Homily. Edited with Introduction, Notes, Illustrative Texts and Glossary by R. Vleeskruyer, Amsterdam 1953 Saint Euphrosyne - /Elfric's Life of Saints. Being A Set of Sermons on Saints' Days formerly observed by the English Church. Edited from British Museum Cott. Ms. Julius E.VII with Variants from other Manuscripts by Walter W. Skeats, I-IV, Early English Text Society. Original Series 76, 82, 94, 114, London 1881-1900, II, S.334-354 Saint Giles - Dictionary of Old English transcript. Edited from Cambridge, Corpus Christi Collge, MS. 303 Das angelsächsische Prosa-Leben des hl. Guthlac. Mit Einleitung, Anmerkungen und Miniaturen. Herausgegeben von Paul Gonser, Anglistische Forschungen 27, Amsterdam 1966 Nativity of John the Baptist - The Bückling Homilies. With a Translation and Index of Words together with the Bückling Glosses. Edited by R. Morris, I-III, Early English Text Society. Original Series 58, 63, 73, London 1874-1880, Nachdruck 1967, S. 161-169 The Old English Life of Machutus, edited by David Yerkes, Toronto Buffalo - London 1979 Saint Margaret - N. R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, Oxford 1957, S. 228

LS. 1.2

LS.3

LS.7

LS.9 LS. 10

LS.12

LS.13 LS.15

36

Quellen

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Leonore Herbst, Die altenglische Margaretenlegende in der Hs. Cotton Tiberius A.III. Mit Einleitung, Anmerkungen und Glossar, Dissertation Göttingen 1975

LS.19

Purification of Mary the Virgin - Paul W. Peterson, The Unpublished Homilies of the Vercelli Book, Dissertation New York 1951, S. 24-31 In festis sancte Marie - Early English Homilies from the Twelfth-Century MS. Vespasian D.XIV. Edited by Rubie D.-N. Warner, Early English Text Society. Original Series 152, London 1917, Nachdruck 1990, S. 134-139

LS.22

LS.23

LS.25

LS.29

Mary of Egypt - jElfric's Life of Saints. Being A Set of Sermons on Saints' Days formerly observed by the English Church. Edited from British Museum Cott. Ms. Julius E.VII with Variants from other Manuscripts by Walter W. Skeats, I-IV, Early English Text Society. Original Series 76. 82, 94, 114, London 1881-1900, II, S. 2-52 Saint Michael - The Bückling Homilies. With a Translation and Index of Words together with the Bückling Glosses. Edited by R. Morris, I-III, Early English Text Society. Original Series 58, 63, 73, London 1874-1880, Nachdruck 1967, S. 197-211 Saint Nicholas - Dictionary of Old English transcript, edited from Cambridge, Corpus Christi College, MS. 303

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Peter and Paul - The Bückling Homilies. With a Translation and Index of Words together with the Bückling Glosses. Edited by R. Morris, IIII, Early English Text Society. Original Series 58, 63, 73, London 1874-1880, Nachdruck 1967, S. 171-193

LS.35

Vitas Patrum - Bruno Assmann, Angelsächsische Homilien und Heiligenleben, Bibliothek der Angelsächsischen Prosa 3, Kassel 1889, Nachdruck 1964, S. 195-207

M.

Muspilli - StSpD., S. 66-81

Makk. Maid.

Mar. Mark. Mart.2.1 Mart.4 Marv.

Mayer

Die Makkabäer - MRD. III, S. 595-603 The Battle of Maldon - Elliot van Kirk Dobbie, The Anglo-Saxon Minor Poems, The Anglo Saxon Poetic Records 6, New York 1942, S. 7-16 Mariu saga. Legender om jomfru maria og hendes jertegn. Efter gamle haandscrifter, udgivne af C. R. Unger, I-II, Christiania 1871 Markus Skeggjason - Skjald. Bl, S. 414-421 An Old English Martyrology. Edited by Georg Herzfeld, Early English Text Society. Original Series 116, London 1900, S. 40-222 Celia Sisam, An Early Fragment of the Old English Martyrology, RES. N.S. 4 (1953) S. 209-220 The Marvels of the East - Three Old English Prose Texts in MS. Cotton Vitellius A xb. Edited with an Introduction and Glossarial Index by Stanley Rypins, Early English Text Society. Original Series 161, London 1924, S. 51-67 Hartwig Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, Toronto - Heidelberg 1974

Quellen

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MB.

Mainzer Beichte - StSpD., S. 329-331

MemMor.

Memento Mori - MRD. I, S. 254-259

Men.

The Menologium - Elliot van Kirk Dobbie, The Anglo-Saxon Minor Poems, The Anglo Saxon Poetic Records 6, New York 1942, S. 49-55 Merigarto - MRD. I, S. 69-75 Gunnlaugr Leifsson, Merlinusspä - Skjald. B2, S. 10-45 Merseburger Glossen - Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, mit anmerkungen und glossar. Herausgegeben von Elis Wadstein, Norden - Leipzig 1899, S. 69-72

Merig. Merl.I-II MersGl.

Meßg. Met.

Mey. MF.

MfrRB. MGB. Mgr. ΜΗ.

Mhkv. MillCn.

MillEx. MillGen.

MillHym.

MillPs.

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Literatur

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Literatur

-, Altnordisch vesall 'arm, elend'; altnordisch sal 'Zahlung', germanisch *saljan 'übergeben' und *sel(i)a- 'gut, glücklich', ZVSpF. 83 (1969) S. 124-149 A Microfiche Concordance to Old English. The List of Texts and Index of Editions. Compiled by Antonette di Paolo Healey and Richard L. Venezky, Toronto 1980 Mödruvallabok AM 132 Fol. Volume One: Index and Concordance, Volume Two: Text. Transcribed by Andrea van Arkel - de Leeuw van Weenen, Leiden - New York - Kebenhavn - Köln 1987 Ulrich Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, Studien zum Althochdeutschen 24, Göttingen 1994 Wolfgang Mötsch, Der kreative Aspekt in der Wortbildung, in: Wortbildung, S. 94-118 -, Semantische und pragmatische Aspekte der Wortbildung, in: Deutsch als Fremdsprache, S. 513-531 Rudolf Much, Got. haipno, ZDW. 11 (1909) S. 211-218 Peter O. Müller, Historische Wortbildung. Forschungsstand und Perspektiven, ZDPh. 112 (1993) S. 394-419 Horst Haider Munske, Das Suffix *inga/unga in den germanischen Sprachen. Seine Erscheinungsweise, Funktion und Entwicklung, dargestellt an den appellativen Ableitungen, Marburger Beiträge zur Germanistik 6, Marburg 1964 Ν Max Neuschäfer, Die Verwendung der Adjektiva im Heliand, dargestellt an einigen ausgewählten Gruppen, Dissertation Leipzig 1903 Otto Nicolai, Die Bildung des Adverbs im Altenglischen, Kiel 1907 Niederdeutsch in Skandinavien. Akten des 1. nordischen Symposions 'Niederdeutsch in Skandinavien' in Oslo. Unter Mitwirkung von Karl Hyldgaard-Jensen herausgegeben von Kurt Erich Schöndorf und Kai-Erik Westergaard, Beihefte zur Zeitschrift für deutsche Philologie 4, Berlin - Bielefeld - München 1987 Niederdeutsch in Skandinavien II. Akten des 2. nordischen Symposions 'Niederdeutsch in Skandinavien' in Kopenhagen. 18.-20. Mai 1987. Unter Mitwirkung von Kurt Erich Schöndorf herausgegeben von Karl Hyldgaard-Jensen, Vibeke Winge und Birgit Christensen, Beihefte zur Zeitschrift für deutsche Philologie 5, Berlin - Bielefeld - München 1989 Adolf Noreen, Altnordische Grammatik I. Altisländische und altnorwegische Grammatik (Laut- und Flexionslehre) unter Berücksichtigung des Urnordischen, Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte. A. Hauptreihe Nr. 4, 5. A. Tübingen 1970 -, Altnordische Grammatik II. Altschwedische Grammatik. Mit Einschluß des Altgutnischen, Halle 1904, Nachdruck 1978 Notker-Wortschatz. Das gesamte Material zusammengetragen von Edward H. Sehrt und Taylor Starck. Bearbeitet und herausgegeben von Edward H. Sehrt und Wolfram K. Legner, Halle (Saale) 1955

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Literatur

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Literatur

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Literatur

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Literatur

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Literatur

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Literatur

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Α. Einleitung I. Grundsätzliches „Fragt man ..., wieso -lieh etwas mit Leiche zu tun hat, so wird deutlich, daß sich der heutige Zustand unseres Wortbildungssystems nur aus seiner Geschichte erklären läßt"1. Dieser Satz, der in einem Handbuch zur „Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache" höchst bemerkenswert ist, betrifft erstens den engeren Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Arbeit und gibt zweitens die Begründung der wissenschaftlichen Legitimität der Fragestellung als solcher. Gegenstand der nachfolgenden Untersuchungen nämlich sind die Wortbildungen mit dem „Vorläufer" ebendieses neuhochdeutschen Suffixes -lieh: die Ableitungen mit dem althochdeutschen Element -Ith-, Der Bildungstyp reicht in seinen Anfangen in voreinzelsprachliche (germanische) Zeit zurück. Und bis in die Gegenwartssprache gehört -lieh „mit -ig und -iseh zu den wichtigsten Suffixen für die desubstantivische Adjektivderivation", ist „aber darüber hinaus in starkem Maße auch mit Verben und Adjektiven verbindbar"2. In jüngerer Zeit ist - zu Recht - bemerkt worden, daß „synchrone Systemanalysen ... ein dringliches Desiderat historischer Wortbildungsforschung darstellen"3. Eine umfassende synchronisch angelegte Untersuchung etwa des Systems der adjektivischen Wortbildung im Althochdeutschen setzt aber die Erforschung der Funktionsweise einzelner Suffixe voraus4. Die vorliegende Arbeit ist also - zusammen mit mehreren thematisch verwandten Untersuchungen - als Baustein für eine erst noch zu schreibende Gesamtdarstellung der Wortbildung des Adjektivs im Althochdeutschen zu verstehen5. Eine solche umfassende Darstellung, 1

Th. Schippan, Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache, S. 118. W. Fleischer -1. Barz, Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache, S. 260. 3 P. O. Müller, ZDPh. 112 (1993) S. 407 4 Folgende Darstellungen behandeln althochdeutsche Adjektivsuffixe: U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, R. Flury, Struktur- und Bedeutungsgeschichte des Adjektivsuffixes -bar, A. Decke, Wortbildung im Dienst der Integration fremdsprachlicher Morpheme. Adjektive auf ahd. -isk wurden analysiert von H. Hornbruch, Deonomastica. G. Winkler, Die Wortbildung mit -lieh, verfolgt in ihrer Untersuchung bereits denselben adjektivischen Bildungstyp wie die vorliegende Arbeit, doch ist dort filr das Althochdeutsche nur das Material der „literarischen" Quellen berücksichtigt. Ihr Hauptinteresse gilt der diachronen Entwicklung bis ins jüngere Frühneuhochdeutsche, während im folgenden die Vorgeschichte und auf breiterer Materialbasis der Ausbau des Bildungstyps innerhalb des Althochdeutschen mit vergleichendem Blick auf die Verhältnisse in den anderen altgermanischen Sprachen im Vordergrund stehen. 5 Eine solche umfassendere Darstellung könnte im Grundriß ähnlich strukturiert sein wie die Darstellung der adjektivischen Wortbildung der Gegenwartssprache im entsprechenden Band (3) von Deutsche Wortbildung. Hier werden im „systematischen Teil" die Adjektivbildungen zunächst morphologisch, das heißt nach Wortartzugehörigkeit des Basislexems und innerhalb dieser Gliederungseinheiten die einzelnen „Funktionsstände" behandelt, also die basis- und funktionsgleichen Ableitungen mit unterschiedlichen Suffixen. 2

80

Einleitung

welcher Analysen einzelner konkreter Bildungstypen (mit Elementen wie -bär-, -Ith-, -sam- und anderen) zugrundeliegen müssen, ist ihrerseits wiederum „die Voraussetzung für das Nachzeichnen diachroner Entwicklungsprozesse im Systemzusammenhang bis hin zur deutschen Gegenwartssprache"6. Hier muß dann auch über den Bereich der Adjektivableitung hinausgegangen werden. Das heißt, es müssen auch nicht-derivative Wortbildungsmöglichkeiten, die in einem funktionalen Konkurrenzverhältnis zur Derivation standen, in den Blick kommen. Ein Beispiel hierfür wären die Komposita des Typs ahd. werolt-nöt gegenüber nominalen Verbindungen aus Beziehungsadjektiv und Bezugswort wie weroltlihha nöt und Genitivfügungen wie diu nöt dera werolti. „Wortbildung" ist nach W. Fleischer und I. Barz7 „die Produktion von Wörtern (Wortstämmen) auf der Grundlage und mit Hilfe vorhandenen Sprachmaterials, wobei auch besondere - frei beweglich im Satz nicht vorkommende - Bildungselemente verwendet werden. Eine bedeutende Subklasse solcher Bildungselemente sind die Suffixe. Suffigierung führt zur „Transposition", das heißt zur „Bildung einer Nominationseinheit für einen neuen Begriff im Rahmen einer anderen Begriffsklasse"8 oder - in geringerem Umfang - zur Modifikation9. Suffigierung führt also - strukturell betrachtet - zu Wortbildungskonstruktionen aus zwei oder mehr bedeutungsrelevanten Einheiten. Stärker als syntaktische Strukturen, die ebenfalls (jedoch in geringerem Maße) zur Verfestigung neigen, tendieren „Wortbildungs6

P. O. Müller, ebenda, S. 409 Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache, S. 5.- Anders als in neueren, vor allem generativistisch ausgerichteten Arbeiten wird an der grundsätzlichen Unterscheidung von Komposition und Derivation und damit auch an der Existenz einer Übergangsklasse, Bildungen mit Affixoiden, festgehalten. Man vergleiche zu dieser Frage Ch. Fandrych, Wortart, Wortbildungsart und kommunikative Funktion, S. 5-9 (allerdings mit dem Blick auf den Status sogenannter „Suffixoide"), ferner K. Welke, DSp. 23 (1995) S. 73-89. Ein Problem wie das, „begründen zu müssen, warum zum Beispiel das Suffix -ly das Wort father in der Kombination fatherly semantisch oder syntaktisch dominiert" (M. Rickheit, Wortbildung, S. 73), stellt sich im Rahmen der diachronen Untersuchung des historischen Vorläufers eben dieses Morphems ne. -ly nicht. Von einem außergenerativistischen Standpunkt aus betrachtet scheint es sich weniger um ein sprachstrukturelles Problem zu handeln als um ein theorieinternes, das in einem Zusammenhang steht mit Reflexionen über die Möglichkeit der Anwendung des primär syntaktischen „Head"-Begriffs auch auf Wortbildungskonstruktionen. Man vergleiche auch das kritische Referat von Ch. Fandrych, Wortart, Wortbildungsart und kommunikative Funktion, S. 42-80. Vom diachronischen Standpunkt aus bereitet auch die Klasse der Suffixoide, die sich als Durchgangsstadium im Entwicklungsprozeß von Kompositionsgliedern zu Suffixen darstellt, kein theoretisches Problem. Wenn „das Konzept der Affixoide aber mit einer synchronen Wortbildungstheorie nicht vereinbar" (so S. Hansen - P. Hartmann, Zur Abgrenzung von Komposition und Derivation, S. 67) ist, so stellt sich doch bei unvoreingenommener Betrachtung der Dinge die Frage nach der Adäquatheit einer „Theorie", welche die diachronische Komponente programmatisch ausklammert. Denn eine natürliche Sprache ist beides: ein synchron funktionierendes und ein historischem Wandel unterliegendes System. 8 W. Fleischer -1. Barz, Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache, S. 8 und 226. 9 Hierzu W. Fleischer -1. Barz, ebenda, S. 226. 7

81

Grundsätzliches

Produkte ... generell zur Aufnahme in den Wortschatz", anders gesagt zu „Speicherung" oder „Lexikalisierung". Sie stehen W. Fleischer und I. Barz zufolge10 in einem „Spannungsverhältnis zwischen Motivation und Demotivation". So ist beispielsweise das abgeleitete Adjektiv häus-lich synchron noch analysierbar und in etwa zu umschreiben als 'dem eigenen Hause zugetan' oder 'am liebsten zu Hause', was wiederum impliziert 'nicht gerne von zu Hause fort'. Die Funktion des Suffixes ist es, eine Relation zwischen Basislexem und Bezugswort (beziehungsweise „Kollokator"11) zu bezeichnen. Die durch das Suffix ausgedrückte semantische Relation zwischen dem Basiswort der Ableitung und einem Bezugswort/"Kollokator" (beispielsweise Freund) wäre in folgender Weise zu veranschaulichen: [Annas]

\häus\ -

\licher\

\Freund\

A\ -zugetan Allerdings ist Analysierbarkeit nicht notwendigerweise gleichbedeutend mit Motiviertheit. Eine strukturell gleichartige Adjektivbildung wie nhd. heim-lich ist zwar synchron noch erkennbar als Ableitung vom Heim, aber nicht mehr motiviert: [Annas] \heim\

\licher\

\Freund\

/I\

Anders als im Falle von häus-lich, wo eine Paraphrase unter Verwendung des Basislexems \haus\ möglich war (von Schwierigkeiten stilistischer Art, die daraus resultieren, daß auch häuslich bereits lexikalisiert ist, sei hierbei abgesehen), ist die Auflösung von heim-lich in einer entsprechenden Paraphrase unter Verwendung des Basismorphems \heim\ synchron nicht mehr 10 Ebenda, S. 15. Man vergleiche auch die grundsätzlichen Bemerkungen von J. Erben, Einführung in die deutsche Wortbildungslehre, S. 120-123, 146-149 („Versuch einer Modellskizze"). 11 Zur Bedeutung des Bezugszusammenhangs für die Funktionsanalyse von Adjektivsuffixen vergleiche man L. M. Eichinger, Syntaktische Transposition und semantische Derivation, S. 73: „Es ist unmöglich, beim abgeleiteten Adjektiv die Funktion des Suffixes anzugeben, ohne das determinierte Substantiv zu betrachten. Erst in dieser Beziehung auf eine Extension ist es möglich, die Art der durch das Adjektiv hergestellten Determinationsfunktion zu beschreiben. Dadurch ist die bedeutungsmäßige Unselbständigkeit, die ein Strukturmerkmal des Adjektivs ist, gesättigt". Was Eichinger im Blick auf das Suffix nhd. -isch sagt, nämlich daß „dessen lexikalische Bedeutung ohne diesen konkreten Bezug nur sehr vage angegeben werden kann", gilt grundsätzlich auch für das Suffix ahd. -Ith-. Hierzu vergleiche man (bereits mit Blick auf die Diachronie der verschiedenen Funktionen des Suffixes -lieh) G. Winkler, Die Wortbildung mit -lieh, S. 291-406.

82

Einleitung

möglich 12 . Erkennbar ist nur noch die morphologische Zweigliedrigkeit des Lexems an sich 13 . Die lexikalische Einheit heimlich ist „isoliert"14. Die Kriterien (erstens) „selbständige" Existenz des Lexems, das einer Derivation zugrundeliegt und (zweitens) Durchsichtigkeit einer Morphemstruktur besagen also noch nichts über die Motiviertheit des Derivats. Aufgabe der historischen Wortbildungsforschung ist es, komplexe, in ihrer Bildungsweise „undurchsichtig"15 gewordene Wörter bis in das Stadium ihrer Motiviertheit zurückzuverfolgen. Im Einzelfall kann auch sekundäre Motivation erfolgt sein16. Da bei Einzelwörtern die Unterscheidung von bereits demotivierten beziehungsweise lexikalisierten Wortbildungskonstruktionen auf der einen und motivierten beziehungsweise „durchsichtigen" Bildungen auf der anderen Seite17 für eine vergangene Sprachepoche wie das Althochdeutsche Schwierigkeiten bereitet (bekanntlich stehen keine kompetenten Sprecher zur Verfügung), müssen Ersatzkriterien gefunden werden. Die Durchsichtigkeit oder Motiviertheit von Wörtern hat nichts mit wie immer gearteter linguistischer Analysierbarkeit zu tun, sondern ist einzig abhängig vom „Bewußtsein des normalen Sprechers"18. Ein erstes Kriterium kann die lexematische Bezeugung der Ableitungsbasis sein. Dieses Kriterium allein ist aber bei einer Corpussprache wie dem Althochdeutschen nicht zureichend, da die Möglichkeit besteht, daß von einer zufallig nicht belegten Basis eine Ableitung gebildet wurde, die ebenso zufällig schriftlich bezeugt ist. Ein Beispiel dafür ist wahrscheinlich das Adjektiv ahd. hirlih 'stark; rasch; glänzend' mit adverbialer und abstrakter Weiterbildung, dessen mutmaßliche Ableitungsbasis *hiri erst als mhd. hir belegt ist19. Auch der Fall kann gegeben sein, 12 Zum textfunktionalen Verhältnis von adjektivischen Wortbildungskonstruktionen und bedeutungsäquivalenten syntaktischen Wortgruppen vergleiche man zusammenfassend J. Sternkopf, ZPSK. 42 (1988) S. 82-90. Von Relevanz für die Textprogression sind in erster Linie nicht-lexikalisierte Wortbildungen (ebenda, S. 86-88). 13 W. Fleischer, Studia Neerlandica et Germanica, S. 99, spricht in ähnlichem Zusammenhang von „formativstrukturelle(r) Transparenz". 14 So bezeichnet W. Fleischer, ebenda, S.101, diesen Sachverhalt. 15 (Selbst-) kritisch zum Begriff der „Durchsichtigkeit" allerdings H.-M. Gauger, in: Offene Fragen - offene Antworten in der Sprachgermanistik, S. 45-52. 16 Und zwar nicht nur in Fällen volksetymologischer Umdeutungen. So wird in Deutsche Wortbildung, S. 379, nhd. ähnlich unter den deverbalen Bildungen geführt, was nur so zu erklären ist, daß an einen Bezug zu ahnen gedacht wurde. Die Bildung ist aber ursprünglich vom Adverb ahd. ana (oder möglicherweise bereits dessen voralthochdeutscher Grundlage) aus erfolgt (sieh unten, S. 448-450). Die neuhochdeutsche Bildung muß als isoliert gelten. 17 Solche Unterschiede werden in einem kontextlosen Wörterbuch wie dem Althochdeutschen Wörterbuch von J. Splett (SpW.), in dem der althochdeutsche Wortschatz unter Verwendung von Strukturformeln nach morphologischen, teilweise auch etymologischen Gesichtspunkten analysiert zu „Wortfamilien" zusammengefaßt wird, allerdings gerade nicht sichtbar. Man vergleiche dazu die Kritik von E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 199-234, sowie R. Schützeichel, BNF. NF. 29/30 (1994/95) S. 196-197. Zu diesem Fragenbereich ferner P. O. Müller, ZDPh. 112 (1993) S. 410-419. 18 H.-M. Gauger, in: Offene Fragen - offene Antworten in der Sprachgermanistik, S. 47. 19 Sieh dazu im einzelnen die Einträge in Teil Β unter Η 42.

Grundsätzliches

83

daß zwar eine Ableitungsbasis als selbständiges Lexem bezeugt ist, daß aber wegen deren semantischer Distanz von der Ableitung diese nicht mehr motiviert ist. Ein Beispiel hierfür sind die Bildungen mit -lih- von ahd. wät, das nur in der Bedeutung 'Kleidung, Gewand'20 belegt ist. Wie wäre die althochdeutsche semantische Relation von -lih in wät-lih bezogen auf gizelf1 zu beschreiben? Das entspräche dem erwähnten Fall nhd. heimlich. \wät\

\lih\

\gizelt\

/K

? Mit der Abfolge von Motivation, Demotivation und Lexikalisierung, die bereits bei synchronischer Betrachtung von Wortbildungskonstruktionen erkennbar wird, ist also selbstverständlich auch auf älteren Sprachstufen zu rechnen22. Geht man mit W. Fleischer23 von der Vorannahme aus, daß Demotivation und Lexikalisierung einer Wortbildung zeitlich deren Motivation nachgeordnet sind, daß „aus der Perspektive des Nominators ... eine WBK [Wortbildungskonstruktion] zum Zeitpunkt ihrer Prägung stets in dem Sinn motiviert [ist], daß er eine Zeichenkombination bildet, deren Bestandteile mit ihren Bedeutungen für ihn relevante Merkmale des Gegenstandes bzw. seines Verhältnisses ausdrücken", so ist damit zu rechnen, daß Wortbildungskonstruktionen mit gleichem Suffix auf historischer (beispielsweise althochdeutscher) Sprachstufe zur Zeit ihrer Bezeugung (noch) motiviert, aber auch (schon) lexikalisiert sein können. Es ist also von einer Schichtung 20

Man vergleiche die Bedeutungsangaben SchW. S. 311.

21

Zu Einzelheiten vergleichen man die Einträge in Teil Β unter W 19.

Die Feststellung, ob eine auf älterer Sprachstufe bezeugte Wortbildungskonstruktion „motiviert" oder bereits „lexikalisiert" ist, ist naturgemäß problematisch, denn letztlich setzten solche Entscheidungen direkte Sprachkompetenz voraus: „Die strukturierten Wörter des Ahd. lassen sich hinsichtlich ihrer Bildungsweise als Komposita, Präfix- und Suffixbildungen analysieren. Inwiefern es sich dabei um Neubildungen aufgrund produktiver oder nur noch aktiver Wortbildungsmuster, um analoge Bildungen zu bestimmten einheimischen oder fremden Wörtern oder um überkommenes Wortgut handelt, läßt sich nur in den seltensten Fällen zweifelsfrei entscheiden. Selbst die Frage, ob gewisse Wörter noch als motivierte Bildungen aufzufassen oder als idiomatisierte Morphemkonstrunktionen auszuscheiden und den Simplizia zuzuordnen sind, ist nicht immer eindeutig zu beantworten" (J. Splett, in: Sprachgeschichte, II, S. 1043-1044). Aus den Beispielen ergibt sich dieselbe Konsequenz, die M. Rickheit, Wortbildung, S. 19, aufgrund der Polysemie gegenwartssprachlicher Wortbildungskonstruktionen formuliert hat, daß nämlich „mit der Semantik von Wörtern nicht nur bildungstheoretische, sondern auch lexikologische und referenzsemantische Aspekte verbunden sein können, die im Einzelfall nicht gleichgewichtig sind und daher gegeneinander abgewogen werden müssen. Die Relevanz einer Wortbildungsanalyse hängt davon ab, wie klar sie gegenüber referentiellen und lexikologischen Gesichtspunkten abgegrenzt ist, und ebenso davon, wie ihre Funktion im Rahmen von Wortverstehensprozessen definiert ist". 22

23

Studia Neerlandica et Germanica, S. 99.

84

Einleitung

des Materials auszugehen. Ein weiteres Kriterium dafür, ob eine Wortbildungskonstruktion zum Zeitpunkt ihrer schriftlichen Bezeugung, der ja keineswegs mit dem ihrer Entstehung gleich sein muß, noch motiviert war, ist demzufolge, ob sich eine schlüssige Relation zwischen dem Basislexem der Ableitung und dem Bezugswort oder -syntagma ergibt. Für die nachfolgenden Analysen heißt das, daß nach Möglichkeit die Kontexte für die Ermittlung der Funktion des suffixalen Elements ahd. -Ith- heranzuziehen sind. Nun deutet bereits die formale Vielfalt der althochdeutschen Ableitungen mit dem Element -Ith- auf eine Entwicklung im fortgeschrittenen Stadium hin. Bezeugt sind Ableitungen von adjektivischen (beispielsweise alt-lih), substantivischen (truhtln-lih), adverbialen (suntar-lih) und von formal verschiedenen verbalen Basen (Präsensstamm: biker-lih, Partizipien des Präsens und Präteritums: berantlih und firloranlih, sowie formal mit dem Infinitiv übereinstimmende Formen: unfollenlth). Im Falle der Ableitungen von adjektivischen Basen und von Partizipien stellt sich darüber hinaus die Frage nach dem semantischen Verhältnis des primären und des sekundären Adjektivs, da ja mit der Suffigierung keine erkennbare „konzeptuelle Modifikation"24 oder „Transposition"25 einhergeht. Die beträchtliche Anzahl so gearteter Bildungen und der Umstand, daß alle altgermanischen Sprachen diesen Wortbildungstyp in weitgehender morphologischer und funktionaler Übereinstimmung kennen, und vor allem seine (nachfolgend allerdings erst zu erweisende) historische Begründbarkeit sprechen dagegen, ihn als von Haus aus pleonastisch abzutun26. Die mit einigen Beispielen angedeutete Vielfalt der Basislexeme, die mit semantischer Polyfunktionalität des Elements -lihkorreliert27, kann nicht am Beginn der Entwicklung gestanden haben, son24

Zu einem „konzeptuellen Ansatz" bei der Analyse von Derivaten (speziell Nomina auf -er) vergleiche man J. Meibauer, DSp. 23 (1995) S. 97-123.- Der Ansatz, dessen Adäquatheit für die deutsche Gegenwartssprache hier nicht diskutiert werden kann, wird nicht weiter verfolgt, denn im Rahmen einer diachronisch angelegten Untersuchung kommt es gerade nicht darauf an, die „Konzepte" eines Suffixes zu ermitteln, sondern im Vordergrund die Entwicklungsverläufe zu rekonstruieren (aufs Ganze gesehen handelt es sich um einen Ausbau), die der Wortbildungstyp genommen hat. Von einem konsequent synchronen Standpunkt aus können die historisch zu begründenden unterschiedlichen Funktionen sich dann aber durchaus als unterschiedliche „Konzepte" darstellen. 25 Man vergleiche K. Welke, DSp. 23 (1995) S. 78. Vielfach ist bei -///»-Bildungen von adjektivischen Basen nicht nur keine Wortartveränderung gegeben; eine Reihe von Bildungen kann auch nicht „intuitiv nachvollziehbar auf der Folie von wortartverändernden Suffixen beschrieben werden" wie es etwa noch bei grün-lich (K. Welkes Beispielswort) möglich ist. 26 Daß deadjektivisch gebildete Adjektive keineswegs als pleonastisch anzusprechen sind, hat S. Latzel, DSp. 16 (1988) S. 206-225, anhand der Adjektive nhd. ernst, ernsthaft und ernstlich nachgewiesen. Abgesehen davon wäre auch das Zustandekommen eines pleonastischen Wortbildungstyps erklärungsbedürftig. 27 H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 383, beschreibt die Funktion des Suffixes -lih in folgender Weise: „Es bildet Ableitungen von Substantiven und Adjektiven, Verben und Partikeln, von einfachen und zusammengesetzten, konkreten und abstrakten Begriffen, so daß als gemeinsame Funktion lediglich die Wortartendifferenzierung, die grammatikalische Adjektivfunktion bleibt, die

Grundsätzliches

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dem sie muß als Ergebnis einer Ausweitung des Wortbildungstyps ausgehend v o n einem homogenen Ursprung interpretiert werden. Auf der Grundlage allein des althochdeutschen Materials sind Aussagen über die Ursprünge nicht möglich, da zunächst einmal jeder der genannten morphologischen Typen als Ausgangspunkt der Entwicklung in Betracht kommt. Ein dritter Aspekt, der die genannten innerhalb des Althochdeutschen synchron28 angelegten Aspekte (lexematische Bezeugung der Basis, Bestimmung der Suffixfunktion auf der Grundlage der syntagmatischen Beziehungen des Derivats) ergänzt, ist die diachronische - und das heißt vergleichende und rekonstruierende - Zurückverfolgung des Bildungstyps zu seinen voreinzelsprachlichen Ursprüngen 29 . Es ist davon auszugehen, daß das suffixale Element ahd. -Ith- zusammen mit as./anfrk. -lik-, afrs. -lik-, ae. -lic-, an. -lig- und got. -leik- bereits auf zugrundeliegendes germ. *-lJk-a- zurückzufuhren ist. Dabei wird die Frage zu stellen sein, welche der im Althochdeutschen bezeugten -/Z/a-Bildungen gegebenenfalls dem Ursprungstyp am nächsten kommen. Im Anschluß daran wird zu klären sein, auf welchen Entwicklungswegen sich der Ausbau des gesamten Bildungstyps 30 sich im Althochdeutschden vollzogen hat.

sich einer weiteren semantischen Analyse entzieht". Mit Blick auf die enorme Produktivität des Suffixes mhd. -lieh weist H. Brinkmann, WW. 14 (1964) S. 103, daraufhin, „daß -lieh allgemein verwendet wird, um Substantive (oder - als Adverb - auch Verben) zu modifizieren. Es ist das generelle Modifikationssuffix".- Zu Semantik und Form der Adjektive auf nhd. -lieh vergleiche man zuletzt W. Fleischer -1. Barz, Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache, S. 260-263. 28 Grundsätzliche Überlegungen zum Verhältnis von Synchronie und Diachronie in der Wortbildungsforschung bei L. M. Eichinger, Syntaktische Transposition und semantische Derivation, S. 61-64. Eichinger weist - unter Verweis auf vorgängige Forschungen darauf hin, daß sich Wortbildung eben nicht als reines Regelsystem fassen läßt, und spricht von „Entwicklung innerhalb der Synchronie" (S. 63). 29 Da gesicherte Parallelen in den verwandten außergermanischen Sprachen fehlen, dürfte dieser Ursprung des Wortbildungstyps in die Zeit des Bestehens einer germanischen Spracheinheit zu datieren sein. Zum Vorschlag von E. Seebold, Die altenglischen Verben auf -Icecan, ahd. -lih mit lateinischen, griechischen, baltischen, altirischen und altkirchenslawischen Bildungen in Verbindung zu bringen, sieh unten, S. 101-105. 30 In Teil Β sind 1020 Basislexeme verzeichnet, von denen alt- und frühmittelhochdeutsche, altsächsiche und altniederfränkische Ableitungen mit -li(e)h- und -lik- überliefert sind. Die Frequenz anderer Adjektiv- und Adverbialsuffixe ist (mit Ausnahme von ahd. -ig) erheblich geringer. U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, analysiert 49 einschlägige althochdeutsche Adjektivbildungen. R. Flury, Struktur- und Bedeutungsgeschichte des Adjektivsuffixes -bar, verzeichnet 14 althochdeutsche Ableitungen auf -bäri, und A. Decke, Wortbildung im Dienst der Integration fremdsprachlicher Morpheme, S. 105, führt rund 100 unterschiedliche Bildungen an. In W. Bachofer - W. v. Hahn - D. Möhn, Rückläufiges Wörterbuch der Mittelhochdeutschen Sprache, sind für das Mittelhochdeutsche über 2000 Adjektive auf -lieh (ohne die adverbialen Weiterbildungen auf -lieheQi) und die Abstrakta auf -liehe) verzeichnet. In der deutschen Gegenwartssprache hat das Suffix -lieh allerdings an Produktivität eingebüßt. Zu den Ursachen dieses Prozesses und erfolgreich konkurrierenden Suffixen wie -ig, -eriseh, -mäßig und anderen vergleiche man W. Fleischer, Wortbildungstypen der deutschen Gegenwartssprache in historischer Sicht.

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Einleitung

Mit den genannten Kriterien wird nicht im Falle jeder einzelnen, individuellen Bildung Klarheit über den Grad ihrer Motiviertheit oder Lexikalisierung zu erreichen sein. Aber es können Erkenntnisse darüber gewonnen werden, welchen Platz in der relativen Chronologie der Entwicklung des Bildungstyps jede einzelne Ableitung einnimmt. Zugehörigkeit zu einem relativ jungen Subtypus (etwa Beziehungsadjektive des Typs äband-lih oder deverbale Ableitungen auf der Grundlage des Verbalstammes wie un-gihörlih) spricht auf jeden Fall für Motiviertheit. Die Untersuchung kann sich nicht allein auf die Adjektivableitungen stützen, obgleich diese den größten Teil des Überlieferten ausmachen, wie auch -lieh im Neuhochdeutschen im wesentlichen ein Mittel der Adjektivbildung ist. Vielmehr sind auch tatsächliche oder scheinbare Weiterbildungen in die Untersuchung einzubeziehen, das heißt neben den Adjektiven auf ahd. -Ith, die Adverbien auf -lihho, -lihhun (spätahd., frmhd. -liehen) und -lihhes sowie Abstrakta des Typs ahd. burlihhf1 und verbale Weiterbildungen auf -lihhen, -lihhdn und -lihhen. Teilweise haben sich diese Bildungen verselbständigt, teilweise sind -Ith-Adjektive auf dem Wege der Rückbildung aus Adverbien hervorgegangen. Als Bildungsvarianten zu berücksichtigen sind schließlich die vereinzelt schon in früheren althochdeutschen Quellen auftretenden Suffigierungen mit -ig-lih-, -ag-lih-. Seit der späteren althochdeutschen Zeit, dem 11. Jahrhundert, entfaltet dieser erweiterte Typus (nunmehr in der Lautform -ig-lih-, -ee-lih-) beträchtliche Produktivität. Die Untersuchung des althochdeutschen Materials unter den genannten synchronisch ausgerichteten Aspekten, ergänzt durch die diachron-etymologische Blickrichtung, würde zu optimalen Ergebnissen fuhren, wenn die Entwicklung ungestört innerhalb der jeweiligen Einzelsprache hätte verlaufen können. Bekanntlich aber war das Althochdeutsche wie alle anderen altgermanischen Sprachen dem nachhaltigen Einfluß des Lateinischen ausgesetzt32. Auf der Ebene der Lexik (unter Einschluß der Wortbildung) ist dieser Einfluß besonders wirksam und fruchtbar geworden. Es ist also mit Interferenz als potentiellem Störfaktor oder - positiv ausgedrückt - Impuls für bestimmte Entwicklungen zu rechnen. Die metaphorische Redeweise vom „Einfluß" des Lateinischen birgt allerdings die Gefahr der Einseitigkeit oder des Mißverständnisses. Denn es wird suggeriert, das Lateinische habe eine aktive Rolle gespielt, die Volkssprachen eine passive. Das Lateinische hat aber auf die germanischen Sprachen nicht von sich aus zu einem be31

Vereinzelt liegen auch Abstrakta auf -lih-heit und -lihh-ida vor, beispielsweise adallihheit [A 5], analihhida [A 15]. 32 Speziell auf die Abhängigkeit der althochdeutschen Bildungen mit -lih- von lateinischen Bildungsmustern ist mehrfach hingewiesen worden. Man vergleiche etwa W. Wissmann, Die Bildungen auf '-lih' von Partizipien und der Abrogans, ferner H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen.

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stimmten historischen Zeitpunkt begonnen, Einfluß zu nehmen, sondern es hat vielmehr Einfluß bekommen. Das heißt, es bestand seitens der Übersetzer und Glossatoren, bei einer bestimmten Gruppe von Sprechern oder historisch zutreffender - Schreibern des Althochdeutschen der Bedarf, geeignete Wiedergabemöglichkeiten für lateinische Wörter von unterschiedlichem Komplexitätsgrad entweder zu finden oder gegebenenfalls zu schaffen. Neuprägungen sind von ihren Urhebern also zweckgerichtet vorgenommen worden. Ihre Schöpfer können die didaktische Absicht verfolgt haben, im Rahmen des Schulunterrichts „nur" die Struktur lateinischer Wörter transparent zu machen (ähnlich war bei Interlinearversionen „das Deutsche nicht 'Zielsprache', sondern lediglich Hilfsmittel zur Erarbeitung des jeweiligen Originaltextes"33). Eine Reihe von Hapax legomena wird auf diese Weise und mit dieser Zielsetzung entstanden sein. Derartige Wortbildungen sind nicht im eigentlichen Sinne motiviert, sie sind auch keine „Textwörter"34, da es auch zum Zeitpunkt der Prägung nicht möglich war, daß „ein Sprachbenutzer aus zwei mehr oder minder einfachen, in regelhafter Beziehung zueinander stehenden und im Gedächtnis des Sprachbenutzers verankerten lexikalischen Elementen komplexe Sinneinheiten"35 bilden konnte. Die frühen Übersetzer und Glossatoren können sodann aber auch versucht haben, in Anlehnung an lateinische Muster unter Verwendung von Morphemen der eigenen Sprache tatsächliche Lücken im Wortschatz der Volkssprache auf bestimmten Kommunikationsfeldern zu schließen. In diesem Fall waren kommunikative Bedürfnisse für die Prägung von Wortbildungskonstruktionen verantwortlich. Handelt es sich um Suffixableitungen, so besteht eine gewisse Vergleichbarkeit mit der in der deutschen Gegenwartssprache zu beobachtenden Tendenz zur reihenbildenden Verwendung von Kompositionsgliedern {-arm, -frei, -gemäß) als „Suffixoide", die ja ebenfalls durch eng zusammenwirkende „pragmatische, kommunikative, gesellschaftliche und sprachlich-systematische Faktoren"36 bedingt ist. Wie in der Gegen33

So N. Henkel, Deutsche Übersetzungen lateinischer Schultexte, S. 208; zu den didaktischen Intentionen von Glossatoren und Übersetzungen vergleiche man besonders S. 103118. Henkel thematisert allerdings ausschließlich syntaktische Gesichtspunkte, besonders Aspekte des „ordo naturalis" im Hinblick auf Wortstellungsvariablen innerhalb des Lateinischen und das Verhältnis der divergierenden Wortstellung im Lateinischen und Deutschen. Es wäre zu untersuchen, in welchem Umfang auffällige deutsche Wortbildungskonstruktionen (nicht nur aus althochdeutscher Zeit, sondern auch aus dem späteren Mittelalter!) analog als Mittel zur Erschließung lateinischer Wortstrukturen gedient haben. Die Parallelität von lateinischem Lemma und volkssprachlichem Interpretament wäre dann wie eine am Lateinischen orientierte Syntax durchaus funktional erklärbar und damit kein Indiz für sprachliche Unselbständigkeit ihres Urhebers. 34

Zu Begriff und Sachverhalt vergleiche man W. Mötsch, in: Deutsch als Fremdsprache, besonders S. 524-530, sowie J. Erben, ebenda, S. 545-551. 35 So die Definition einer motivierten Wortbildung von W. Wilss, ZGL 13 (1985) S. 278. 36 Ch. Fandrych, Wortart, Wortbildungsart und kommunikative Funktion, S. 3. Zu klären wäre allerdings, inwieweit auch hier fremdsprachliche, in erster Linie angloamerikanische Wort(bildungs)muster eine Rolle spielen.

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Einleitung

wartssprache schließt die „Anlehnung an fremdsprachliche Vorbilder ... jedoch nicht aus, daß auch diese Ableitungen anregende 'Muster' für okkasionelle Bildungen ... sein können"37. Insofern zunächst interferenzbedingte Ableitungen den Ausgangspunkt für die Ausprägung von bestimmten Bildungstypen bilden, ist die Redeweise vom lateinischen „Einfluß" freilich gerechtfertigt. Für eine Reihe althochdeutscher Denkmäler liegen Studien vor mit dem Ziel, Art und Anteil des lateinischen Einflusses zu bestimmen38. Auf solche Vorarbeiten wird von Fall zu Fall zurückgegriffen. Scheidet Interferenz als möglicher Entstehungsfaktor für Bildungsentsprechungen aus, so ist aufgrund der Eingangsüberlegungen die Wahrscheinlichkeit, daß eine ererbte Bildung vorliegt, die bereits in vorliterarischer beziehungsweise voreinzelsprachlicher Zeit entstanden ist, dann am größten, wenn sich Hinweise darauf ergeben, daß die Bildung zur Zeit ihrer Bezeugung nicht mehr motiviert war. Daneben kommt auch dem Alter, der Art und der Häufigkeit der Bezeugung in den Quellen und vor allem dem Zeugnis der verwandten Sprachen Bedeutung für die Entscheidung dieser Frage zu. Das Untersuchungsziel - eine Rekonstruktion des Entwicklungsverlaufs der althochdeutschen Wortbildungskonstruktionen mit dem Element -lihvon seinen vorliterarischen Anfangen bis zum Beginn des Mittelhochdeutschen - kann dem Gesagten zufolge nur erreicht werden erstens auf der Grundlage des überlieferten althochdeutschen Gesamtmaterials, zweitens mit vergleichendem Blick auf die Verhältnisse in den verwandten (oben genannten) altgermanischen Sprachen und drittens unter Berücksichtigung des Interferenzaspekts. Der Sprachvergleich dient zum einen der Ermittlung eines möglichen gemeinsamen Bestandes ererbter Einzelbildungen, aus dem Rückschlüsse auf die Anfange des Derivationstyps mit germ. *-lik-a- gezo37 38

Deutsche Wortbildung, S. 257.

Zu nennen sind hier W. Betz, Deutsch und Lateinisch, ferner Lehnwörter und Lehnprägungen im Vor- und Frühdeutschen, dazu eine Reihe von Einzeluntersuchungen im Bereich der lateinisch-germanischen Interferenzforschung, in denen die Betzschen Klassifikationen auf andere althochdeutsche Texte angewandt oder diskutiert werden: E. Feist, Der religiöse Wortschatz der althochdeutschen Tatian-Übersetzung, H.-O. Schwarz, Die Lehnbildungen der Psalmenübersetzung Notkers von St. Gallen, L. Rittmayer, Untersuchungen zum Wortschatz der althochdeutschen Isidor-Übersetzung, K. Schütz, Die Lehnprägungen der Reichenauer Glossare, M. Mehring, Die Lehnprägungen in Notkers Übersetzung der „Nuptiae Philologiae et Mercurii", E. S. Coleman, Die Lehnbildungen in Notkers Übersetzungen, E. S. Coleman, Zur Bestimmung und Klassifikation der Wortentlehnungen im Althochdeutschen, P. Höpfel, Die Lehnprägung im Glossar Heinrici Summarium, E. Siebert, Zum Verhältnis von Erbgut und Lehngut im Wortschatz Otfrids von Weissenburg, H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregor-Glossen, E. Petri-Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergil-Glossen, H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, K. Toth, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen Tatian-Übersetzung.- H. Gneuss, Lehnbildungen und Lehnbedeutungen im Altenglischen, hat Betz' Einteilung auf altenglische Quellen angewandt. Grundlegend für das Altwestnordische ist E. Walter, Lexikalisches Lehngut im Altwestnordischen.

Grundsätzliches

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gen werden können39, zum anderen der Feststellung struktur- und bedeutungsgleicher Bildungen nach lateinischen Mustern in den Einzelsprachen40. Da tragfähige Zusammenstellungen bislang fehlen41, erschien es notwendig, in einem ersten - wörterbuchartig aufgebauten - Hauptabschnitt (Teil Β der Arbeit) das Material in geeigneter Weise42 aufzubereiten und damit die Materialgrundlagen für die nachfolgenden Untersuchungen (Teil C) zu schaffen. Das Vergleichsmaterial der verwandten Sprachen ist so weit in dieses Verzeichnis aufgenommen, als Entsprechungen zu althochdeutschen Bildungen bezeugt sind. Eine Dokumentation auch derjenigen altfriesischen, altenglischen und altnordischen Bildungen, die nur einzelsprachlich belegt sind, hätte den Rahmen des in einer Monographie Möglichen überschritten43. 39

Zur Relevanz übereinstimmender Wortbildungen in den altgermanischen Einzelsprachen für die Erforschung von Verwandtschaftsverhältnissen vergleiche man W. H. Snyder, Sprachwissenschaft 14 (1989) S. 421-439. Im vorliegenden Zusammenhang geht es allerdings nicht darum, aus Übereinstimmungen im Bereich der -//A-Bildungen Rückschlüsse auf engere oder fernere Verwandtschaft zwischen den Einzelsprachen zu ziehen, sondern darum, Hinweise zu gewinnen, welche Bildungstypen und -modelle gegebenenfalls ererbt sind und welche auf einzelsprachlicher Stufe entstanden sind. 40 So stellt beispielsweise gleich die erste in Teil Β verzeichnete Bildungsentsprechung ahd. äbandlih, ae. cefenlic nicht etwa die übereinstimmende Fortsetzung einer Bildung dar (die dann fiktiv als germ. **ähand-a-Uk-a- anzusetzen wäre), sondern die strukturgleiche Wiedergabe von denominal gebildetem lat. vespertinus. Die volkssprachlichen Bildungen sind Ergebnisse lateinischer Interferenz und somit erst in literarischer Zeit entstanden. 41 Auf das Fehlen und die Notwendigkeit einer vergleichenden Analyse des Materials hat A. Mcintosh, NphM. 92 (1991) S. 297, hingewiesen: „it is maintained that... fuller elucidation calls for comparative semantic study of the entire Germanic material at all stages from Gothic to Modern Icelandic". Dieser Anspruch - eine Darstellung vom Gotischen bis zu den germanischen Sprachen der Gegenwart - dürfte in einer monographischen Darstellung jedoch kaum einzulösen sein. 42 Zu Einzelheiten sieh die einleitenden Bemerkungen zu Teil B, S. 119-127. Ganz ähnlich ist U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, verfahren, der nicht nur seine Untersuchung der althochdeutschen Adjektive auf -sam ebenfalls in einen Material· und einen Darstellungsteil gliedert, sondern auch bei seiner Beurteilung des Materials die Art der konkreten Bezeugung jeder einzelnen Bildung im Auge behält. Allerdings liegen Möllmanns Untersuchungen ausschließlich die althochdeutschen Adjektive auf -sam zugrunde, das heißt, der Versuch, auf der Grundlage gleichartiger Bildungen Rückschlüsse auf Entstehung auf Ausbau des Bildungstyps zu ziehen, der immerhin bereits in got. lustusama (dazu ahd. lustsam, ae. lustsumlic, an. lystsamr) greifbar wird, unterbleibt. An dieser Eingrenzung ist nichts zu bemängeln, da Möllmann sich zum Ziel gesetzt hat, „die im Althochdeutschen bezeugten Adjektive auf -sam hinsichtlich ihrer Uberlieferung, ihrer Bezeichnungsfunktionen sowie im Hinblick auf ihre formalen und semantischen Aspekte der Bildung näher zu untersuchen" (S. 37), damit also eine synchrone Darstellung des althochdeutschen Zustandes anstrebt. Überdies scheinen (anders als im Falle der Fortsetzungen der Bildungen mit germ. *-lik-a-) die Einzelsprachen bei der Verwendung des aus germ. *-sam-a- hervorgegangen Suffixes unterschiedliche Wege gegangen zu sein. So fehlt der im Althochdeutsche gut vertretene deadjektivische Bildungstyp in anderen Dialekten weitgehend. Man vergleiche hierzu F. Kluge, Nominale Stammbildungslehre der altgermanischen Dialekte, S. 115, W. Wilmanns, Deutsche Grammatik, II, S. 493-495. 43

Übereinstimmende Bildungen des Altenglischen und Altnordischen ohne althochdeutsche Gegenstücke sind beispielsweise ae. angsumlic, -lice 'schmerzlich' : an. angrsamligr,

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Einleitung

Sachlich dürfte der Ausschluß dieses Materials dadurch gerechtfertigt sein, daß im Vordergrund die Untersuchung der althochdeutschen Verhältnisse steht. Der vergleichende Blick auf die Bildungsentsprechungen dient dem Zweck der Ermittlung der Grundlagen, auf denen das Althochdeutsche zusammen mit seinen Schwestersprachen aufbaut. Quellen der frühmittelhochdeutschen Epoche wurden auf einschlägiges Material hin durchgesehen und exzerpiert. Die probeweise Auswertung von Handbüchern, die das Material jüngerer Sprachstufen (Mittelhochdeutsch44, Mittelniederdeutsch45, Mittelniederländisch46) verzeichnen, ergab sehr bald, daß es ein aussichtloses Unterfangen sein würde, wollte man die diachrone Entwicklung über die Grenzen der Frühstufen der einzelnen Sprachen hinaus verfolgen. Die Fortentwicklung des Bildungstyps in jüngeren Stadien der germanischen Einzel-

-liga 'betrübt', ae. är-, ce'rlic, -lice 'zeitig, am Morgen' : an. arligr, -liga 'frühzeitig, verfrüht', ae. boclic: an. bokligr 'in Büchern niedergeschrieben, literarisch', ae. cenlice 'auf kühne Weise' : an. kanligr, -liga 'klug, umsichtig', ae. dearflic 'vermessen, waghalsig' : an. djarfligr, -liga (hier jedoch altenglische Entlehnung aus dem Altnordischen, man vergleiche D. Hofmann, Nordisch-Englische Lehnbeziehungen der Wikingerzeit, S. 171), ae. deoplic, -lice 'tief, tiefgründig' : an. djupligr 'tief, ae. unfce'glic 'nicht schicksalhaft' : an. feigligr 'dem Tode verfallen, dem Tode nahe', at.jreclice 'gierig' : an.frekligr, -liga 'hart, streng', ae.fiislic, -lice 'hervorragend, bereitwillig' : an.fiisligr, -liga 'bereitwillig', ae. ungefrceglic, -lice 'unerhört, unvorstellbar', an. frcegiligr 'berühmt', ae. glcedlic, -lice 'gütig, freundlich' : an. gladligr, -liga 'freudig, vergnügt', ae. grce'diglice: an. grddugliga 'begierig', ae. hdtlice 'brennend, mit Inbrunst' : an. heitligr 'heiß, brennend', ae. hundlic : an. hundligr, -liga 'hundsartig, wie ein Hund' (jeweils auf der Grundlage von lat. caninns), ae. hwcetlice 'sogleich, rasch' : an. hvatligr, -liga 'tapfer, energisch', ae. Icetlic, -lice 'langsam, spät' : an. latliga 'nachlässig', ae. lahlic 'gesetzmäßig, gesetzlich' : an. lögligr (es handelt sich hierbei jedoch um eine altenglische Entlehnung aus dem Nordischen; man vergleiche Ch. T. Carr, Nominal Compounds in Germanic, S. 30), ae. lustsumlice 'auf anmutige Weise' : an. lystsamligr 'wollüstig', ae. oferlice 'über die Maßen' : an. yfirligr 'übernatürlich', ae. scearplic, -lice : an. skarpliga 'heftig', ae. släwlice 'faul, träge' : an. sljöligr, -liga 'schwach', ae. stceflic 'in Übereinstimmung mit dem Buchstaben' : an. stafligr 'schriftlich', ae. stillice 'leise' : an. stilligr, -liga 'maßvoll, beherrscht', ae. piclice 'immer wieder, oft' : an. pjokliga dass., ae. preclic 'schrecklich' : an. prekligr, -liga 'stark', ae. wräölic, -lice 'streng, gnadenlos' : an. reiöiligr, -liga 'zornig'. Art und Umfang der Bezeugung dieser Bildungen wurden überprüft. Das in den folgenden Untersuchungen gezeichnete Gesamtbild der Entwicklung, das sich auf der Grundlage der althochdeutsch - altenglisch - altnordisch bezeugten Bildungsentsprechungen darstellt, wird durch diese Bildungen bestätigt. 44

Namentlich die Wörterbücher des Mittelhochdeutschen von M. Lexer und G. F. Benecke - W. Müller - F. Zarncke. Das bei Lexer verzeichnete Material ist leicht zugänglich durch den rückläufigen Index W. Bachofer - W. v. Hahn - D. Möhn, Rückläufiges Wörterbuch der Mittelhochdeutschen Sprache. Ein streng alphabetisches Register zu Benecke Müller - Zarncke, das die Suche nach einschlägigen Bildungen erleichtert, bieten E. Koller - W. Wegstein - N. R. Wolf, Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Eine willkommene lexikographische Ergänzung zu den Handbüchern des 19. Jahrhunderts ist K. Gärtner et al., Findebuch zum mittelhochdeutschen Wortschatz mit seinem rückläufigen Index (S. 499-682). Dieses Werk berücksichtigt einen Teil der frühmittelhochdeutschen Quellen, die auch für die vorliegende Untersuchung noch exzerpiert worden sind. 45 A. Lasch - C. Borchling, Mittelniederdeutsches Handwörterbuch., K. Schiller - A. Lübben, Mittelniederdeutsches Wörterbuch und A. Lübben, Mittelniederdeutsches Handwörterbuch. 46 E. Verwijs - J. Verdam, Middelnederlandsch woordenboek.

Grundsätzliches

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sprachen muß eigenen Untersuchungen vorbehalten bleiben. Die vorliegende Arbeit soll nicht zuletzt für solche weiterfuhrenden Darstellungen die Grundlage bilden. Was die Vergleichbarkeit speziell des nordgermanischen Materials mit dem westgermanischen angeht, ergeben sich zusätzlich gewisse Einschränkungen: 1. Die breite Überlieferung setzt im Norden erheblich später ein als in den westgermanischen Sprachen. Die älteren Runeninschriften bezeugen keine einzige hierher gehörende Bildung47. 2. Die frühmittelalterliche Praxis der volkssprachlichen (deutschen, englischen, irischen) Glossierung und interlinearen Übersetzung lateinischer Texte (beispielsweise des Psalters und anderer biblischer Bücher48, der Benediktinerregel, der Hymnen und Cantica) hat in Skandinavien kaum Parallelen49. Glossen sind nur in spärlichen Resten überliefert50. Fortlaufend übersetzt sind im 12. und 13. Jahrhundert Alcuins Traktat De vitiis et virtutibus, Elucidarius, eine Fassung des Physiologus, der Traktat De XII abusivis saeculi des Pseudo-Cyprian51, Prospers von Aquitanien Liber Sententiarum ex operibus Sancti Augustini und Epigrammatum ex sententiis Sancti Augustini52 und - nur in geringen Fragmenten erhalten - die Dialoge Gregors des Großen53. Diese Quellen sind für die folgende Darstellung unter Beiziehung der jeweiligen lateinischen Vorlagen auf adjektivische Lehnbildungen hin durchsucht worden. Weitere von lateinischen Quellen abhängige Texte54 haben eher den Charakter freier Bearbeitungen. 3. Es wurden nur Quellen des Altwestnordischen herangezogen. Edda, Skaldendichtung, Sagas und in Auswahl auch das weniger prominente geistliche Schrifttum (Homiletik, Hagiographie, Übersetzungen aus dem La47

Gleiches gilt im übrigen für die angelsächsischen und kontinentalen Runeninschriften. Das Fehlen runeninschriftlicher Belege ist Folge des geringen Umfangs des Gesamtmaterials und besagt nichts über das Alter des Wortbildungstyps. 48

Zu diesem Fragenkomplex M. Jacoby, Bibeltradition und Bibelsprache, S. 221 -231. Die spärlichen Überreste einer noch dem 12. Jahrhundert angehörenden altisländischen Übersetzung der Benediktinerregel und der Decreta pro Ordine Sancti Benedicti des Lanfranc (Textabdruck: E. Walter, PBB. 82 (Halle 1960) S. 83-111) enthalten ganze zwei hierher gehörende Bildungen (lystiligr und varliga). Eine altnorische Erklärung des Glaubensbekenntnisses (Homil. S. 148-150) mit stellenweiser interlinearer Glossierung der lateinischen Begriffe enthält Belege für andligr 'spiritualis', likamligr 'carnalis', syniligr 'visibilis\ almenniligr 'catholicus'. 50 Die Bruchstücke eines altisländischen Glossars vom Anfang des 13. Jahrhunderts (Textabdrucke: H. Gering, ZDPh. 9 (1878) S. 385-394, sowie P. Scardigli, A Latin-Icelandic Glossary) enthalten fast nur substantivische Lemmata. 51 Edition: Leifar, S. 1-12. 49

52

Edition: Leifar, S. 2-16. Edition: Heilag. I, S. 198-250. 54 Man vergleiche E. Walter, Lexikalisches Lehngut im Altwestnordischen 1976, S. 140157 („Die altwestnordischen Übersetzungstexte und die lateinischen Vorlagen"). 53

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Einleitung

teinischen) sind altisländisch oder altnorwegisch. Altostnordische (altschwedische, altdänische) Quellen setzen erheblich später ein55. 4. Während die Quellen der althochdeutschen und altenglischen Übersetzungstexte weitgehend bekannt sind, sind die Vorlagen der in beträchtlichem Umfang vorliegenden homiletischen und hagiographischen Literatur des Nordens zum guten Teil unerforscht56. Im Einzelfall kann daher oft nicht entschieden werden, ob ein altnordisches Wort nach einem lateinischen Muster oder frei gebildet ist. In den folgenden Analysen muß daher vielfach der Hinweis genügen, daß eine altnordische Bildung ausschließlich aus religiösen Texten nachgewiesen werden kann. Läßt sich jedoch für althochdeutsche oder altenglische Entsprechungen Abhängigkeit von fremden Bildungsmustern nachweisen, so liegt der Schluß nahe, daß das entsprechende altnordische Wort auf gleiche Weise zustandegekommen ist. So ist beispielsweise an. hiröiligr [H 45], das nur in der Stjorn belegt ist, und das hinsichtlich seiner Bildungsweise ahd. hirtlih, ae. hierdelic entspricht, wie diese beiden Adjektive zur Wiedergabe und wohl auch nach dem Muster von lat. pastoralis gebildet. Einen Sonderfall bildet auch das Altfriesische, denn diese eigenständige westgermanische Sprache ist erst relativ spät, nämlich in spätmittelalterlichen (Rechts-) Quellen bezeugt. Dennoch bietet diese Sprache eine Anzahl mit dem Althochdeutschen und Altenglischen übereinstimmender Bildungen, die für das Altsächsische und das nur in geringem Umfang bezeugte Altniederfränkische nicht nachzuweisen sind. Aber auch für das Altfriesische sind Bildungen bezeugt, die sich mit einiger Sicherheit auf lateinische Vorbilder zurückführen lassen, so beispielsweise das Begriffspaar gastlik 'geistlich, kanonisch' und wraldlik 'weltlich' bezogen auf riucht 'Recht'. Für die nachfolgenden Untersuchungen ergibt sich daraus folgendes: Es ist zwar grundsätzlich davon auszugehen, daß einzelne Bildungen und Ableitungstypen mit übereinzelsprachlicher Verbreitung eher auf einer gemeinsamen Vorstufe basieren als Bildungen, die nur in einer Sprache belegt sind, doch dürfen Bildungsentsprechungen nicht von vornherein als Kontinuanten ur- oder gemeingermanischer Grundlagen interpretiert werden. Es ist vielmehr anzunehmen, daß auf der Basis gleichartiger Wortbildungsmodelle und eines vergleichbaren Lexem- und Morphemmaterials in den germani55

Zusammenfassend zur Frage nach den Ursachen und Bedingungen der völlig unterschiedlichen Entwicklungen der Literaturen in Island und Schweden sowie zur Bedeutung monastischer Gelehrsamkeit auch für die Ausbildung eines profanen Schrifttums auf Island vergleiche man K. Schier, in: Nordlichter, S. 110-165.- Eine Untersuchung der Verhältnisse in älteren Quellen des Schwedischen hat W. Äkerlund, Studier över adjektiv- och adverbbildningen, vorgelegt. 56 Zu Quellenfragen des altisländischen gelehrten und religiösen Schrifttums vergleiche man E. Walter, Lexikalisches Lehngut im Altwestnordischen; zur Beeinflussung der profanen altisländischen Prosaliteratur durch die in Island bereits vor der Niederschrift der ersten Sagas gepflegte volkssprachliche Hagiographie K. Schier, Anfänge und erste Entwicklung der Literatur in Island und Schweden.

Grundsätzliches

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sehen Einzelsprachen strukturgleiche Wortbildungen entstanden sind. Ein bedeutender Faktor hierfür ist der bereits angesprochene Einfluß des Lateins. Dieser Unsicherheitsfaktor ist stets zu berücksichtigen.

II. Forschungslage Das althochdeutsche Wortbildungselement -Ith-51 war wie seine Entsprechungen in den anderen altgermanischen Sprachen bereits wiederholt Gegenstand sprachhistorischer Untersuchungen und Darstellungen58. Es wurden zum einen konkurrierende Theorien zur Entstehung des Bildungstyps in voreinzelsprachlicher Zeit formuliert, zum anderen liegen mehr oder weniger umfassende Untersuchungen zu bestimmten Funktionen des Suffixes in den Einzelsprachen vor, die nachfolgend zu referieren sind. 1. Zu Vorgeschichte und Etymologie Die Entstehung des althochdeutschen Bildungstyps auf -Ith- und seiner Entsprechungen in den anderen altgermanischen Sprachen wird in den meisten Darstellungen der historischen Grammatik, der Stamm- und Wortbildungslehre abgehandelt. Es besteht weitgehend Übereinstimmung darüber, daß am Beginn der Entwicklung germanische Bahuvrihi-Komposita gestanden haben müssen. Bereits Heinrich Zimmer hat unter Hinweis auf die Verhältnisse im Gotischen als Ausgangspunkt der Entwicklung BahuvrihiKomposita vermutet, „deren letztes Glied der neutr. Stamm leika- Körper, Leib, Gestalt ist. Liubaleiks ist 'der einen lieblichen Körper hat' ...; sildaleiks 'der eine ungewöhnliche, seltene Gestalt hat' ...; anparleiks 'der eine andere Gestalt hat' usw."59 Auch Friedrich Kluge60 hat in diesen Bildungen alte fl-stämmige Bahuvrihi-Komposita gesehen, und in der 'Germanischen Sprachwissenschaft' von Hans Krähe und Wolfgang Meid61 wird ausgeführt: „Germ. *lika- Leib, Körper (= got. leih, an. lik, ahd. lih) bildete ursprünglich mit Adjektiven, Adverbien und persönlichen Substantiven BahuvrihiKomposita; so läßt sich got. ibna-leiks 'gleich' im Sinne eines solchen Kompositums interpretieren als 'gleichen Körper habend'. Sehr früh muß *-fika- in der Komposition jedoch in allgemeinerer Weise materielle Beschaffenheit und qualitative Art bezeichnet haben, womit der Übergang zur Suffixfunktion angebahnt war"62. Charles T. Carr63 datiert den Übergang 57

Man vergleiche auch den kurzen Abriß in G. Winkler, Die Wortbildung mit

-lieh,

S. 48-

51. 58

Einen Teil der bisherigen Forschung referiert bereits L. E. Ahlson, NdW. 31 (1991) S. 86-93. 59 Die Nominalsuffixe α und ά in den germanischen Sprachen, S. 231-232; ähnlich auch J. Pokorny, Indogermanisches etymologisches Wörterbuch, I, S. 667.- Zum substantivischen Simplex ae. lie vergleiche man M. Soland, Die altenglischen Ausdrücke für Leib und Seele, S. 14-19. 60 Nominale Stammbildungslehre der altgermanischen Dialekte, § 237. 61 Germanische Sprachwissenschaft, III, § 168. 62 Ähnlichlich W. Wissmann, Sprachwissenschaft 2 (1977) S. 108. F. Kluge, Nominale Stammbildungslehre der altgermanischen Dialekte, § 176, 237, wertet es als Indiz für das relativ hohe Alter des Bildungstyps, daß diese als α-Stämme auftreten, nicht alsya-stämme.

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vom Bahuvrihi zur Suffixableitung in voreinzelsprachliche Zeit: ,,-leiks is already a suffix in the earliest texts of Germanic and the formation with it cannot any longer be considered Bahuvrihi compounds". Schon Jacob Grimm hatte umfängliches Material aus den altgermanischen Sprachen zusammengetragen, jedoch ohne eine etymologische Erklärung des Suffixes zu geben. Die Tatsache aber, daß in der Grimmschen Grammatik der Wortbildungstyp im Abschnitt „von der Zusammensetzung" behandelt wird, und zwar näherhin in den Kapiteln über substantivische und adjektivische „eigentliche composition", zeigt, daß Grimm, wenn auch unausgesprochen, von ursprünglichen Komposita ausging. Das Element ahd. -lih- und seine Entsprechungen sah er allerdings als Fortsetzung eines alten Adjektivs; denn er fuhrt Bildungen wie ahd. äbantlih, ellanlihho unter den Zusammensetzungen „Substantiv mit adjectiv"64 und entsprechend ahd. armalih, kurzlih und andere deadjektivische Bildungen unter „Adjectiv mit adjectiv"65 auf. Der Rückführung von got. -leiks und seiner Entsprechungen auf ein germanisches Adjektiv der Bedeutung 'gleich, ähnlich' hat bereits Zimmer66 widersprochen: „soll got. liubaleiks etwa dem Geliebten gleich bedeuten, sildaleiks dem Seltenen ähnlich, ibnaleiks dem Ebenen gleich, daher selbst 'flach'? wo sind solche Substantive im Germanischen, wie sie für das erste Glied dieser Tatpurusha angenommen werden müssten in grösster Anzahl?". Die Ableitung mit ahd. -lih von adjektivischen Grundwörtern bewirkt nach Grimm67 eine „änderung der bedeutung". Konkrete Adjektive werden abstrakt beziehbar. „Und da sich zwar jedes sinnliche Wort abstract gebrauchen läßt, nicht aber das abstracte sinnlich; so folgt, daß man in vielen fällen das einfache adj. statt des comp, mit -lieh verwenden könne, nicht umgekehrt. Z. b. reichliche gäbe und reiche, treuliche hülfe und treue sind gleichviel, allein für reicher mann, wildes thier darf nicht stehen reichlicher, wildliches". Es wird zu zeigen sein, daß diese Auffassung68 nur teilweise richtig ist. Es liegen nämlich zum einen im Althochdeutschen und in den anderen altgermanischen Dialekten durchaus Bildungen und Verwendungsweisen des Zu dieser Frage vergleiche man zuletzt A. Austefjord, PBB. 108 (1986) S. 30-34 (jedoch ohne Hinweis auf germ. *-lik-a-). 63 Nominal Compounds in Germanic, S. 65.- M. Bürgisser, Untersuchungen zur Wortbildung im Althochdeutschen und Altniederdeutschen, spricht mehrfach (beispielsweise S. 84 und 124) von „Ableitungen mit Semisuffix -llh!-M\ allerdings ohne die Verwendung dieses Terminus näher zu begründen. 64 Deutsche Grammatik, II, S. 556-560. 65 Ebenda, S. 650-655. 66 Die Nominalsuffixe α und ά in den germanischen Sprachen, S. 231. 67 Deutsche Grammatik, II, S. 653. 68 Zuletzt wurden -/(/»-Bildungen, die keine semantische Differenz zu den zugrundeliegenden Adjektiven erkennen lassen, von G. Winkler, Die Wortbildung mit -lieh, S. 323333 als Subtypus „-//cAsynonym" apostrophiert.

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Typs „teuerliche Perle", „wildliches Tier" vor, die nach Grimms Auffassung nicht möglich sein dürften69, zum anderen bietet dieser letztlich keine Erklärung dafür, warum ausgerechnet sekundäre Adjektive auf ahd. -lih, as. -lik, ae. -lie, an. -ligr abstrakt bezogen wurden, obgleich regelmäßig bereits die primären Adjektive selbst abstrakt bezogen werden konnten. In solchen Fällen wäre die Suffigierung redundant. Mit anderen Worten: es kann zwar durchaus die Funktion des Suffixes ahd. -lih (und seiner Entsprechungen) gewesen sein, „konkrete" Adjektive „abstrakt" beziehbar zu machen. Die entscheidende Frage ist jedoch: wie konnte es dazu kommen? Die Erklärung der althochdeutschen Bildungen auf -lih- und ihrer Entsprechungen aus alten Bahuvrihi-Bildungen mit ursprünglich substantivischem Zweitglied hat Wilhelm Wilmanns70 in Zweifel gezogen. Er geht - allerdings ohne die erwähnten Einwände Zimmers gegen die Rückführung des Suffixes auf ein Adjektiv in seine Überlegungen einzubeziehen - von der Existenz eines mit germ. *-lJk-a- 'Körper, Gestalt, Aussehen' homonymen Adjektivs „in der Bedeutung 'gleich, glatt, passend'" aus, das indirekt in schwachen Verbalbildungen wie ahd. lihhen 'gefallen', lihhön 'glätten' greifbar sei; dieser Stamm biete „für die Composita eine natürlichere Grundlage, obschon auch Bahuvrihi-Bildungen mit dem Substantiv stattgefunden haben mögen". Speziell „die alten Partikelcomposita g. ga-leiks gleich und *analeiks, mhd. ane-lich ähnlich" ließen sich „leichter als Verbindungen mit einem Adjectiv als mit dem Subst. -leik Körper verstehen"71. Diese Auffassung hat erneut James A. Walker72 zu stützen versucht. Auch er nimmt an, „that we are dealing with homophones in Gothic when we face the contemporary leik neut. sb. 'corpse' and -leiks the adjektive ending 'like'". Etymologische Verwandtschaft zwischen dem Substantiv und dem Suffix mag, wie Walker einräumt, bestehen. Die synchronische Analyse des gotischen Materials aber „will show homophony with no bridge between the two meanings"73. Gegen Friedrich Kluges Annahme, das gotische Suffix -leiks ließe sich auf ein germanisches Neutrum *-lik-a- zurückführen, führt Walker an, „there is no doubt that leik as an independent neut. sb. never means 'Gestalt' or generalized body form"74. Diese Aussage geht fehl, betrachtet man etwa das Kompositum got. mannleika 'Menschengestalt, Figur, Statue' mit Entsprechungen im Althochdeutschen {manalih st.N., manalihho swm., man69

Bereits Ch. T. Carr, Nominal Compounds in Germanic, S. 372, hat daraufhingewiesen, daß auch in der Edda deadjekivisch gebildete -//gr-Ableitungen personal bezogen werden. Beispiele sind ämättligr (Hhund. I 40,2), aumligr (Rm. 2,3), gäligr (Am. 6,2), göfugligr (HHv. 5 pr.5). Personaler, also nicht-abstrakter Bezug sei auch im Beowulf und in althochdeutschen Denkmälern zu beobachten. 70 71 72 73 74

Deutsche Grammatik, II, S. 477. Ebenda. PhQ. 28 (1949) S. 274-293. Ebenda, S. 276. Ebenda, S. 277.

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lihha sw.F., und zwar als Übersetzungen von lat. figura, effigies, statua75), Altnordischen und Altenglischen (manlica, beispielsweise Ad. 49 Ic pe secge, twege manlican beoö on mannes eagum 'ich sage dir, zwei Menschenbilder sind in des Menschen Augen'76), die Walker nicht berücksichtigt. Im übrigen ist es methodisch fragwürdig, allein vom isolierten gotischen Befund auszugehen, da aus Wulfilas Wortgebrauch nicht ohne weiteres Schlüsse auf die Bedeutungsbreite eines germanischen Etymons gezogen werden können. So liegt das got. leih entsprechende altnordische Neutrum lik mehrfach in der Bedeutung 'Gestalt' (meist 'angenommene Gestalt') vor, etwa ί koriu liki 'in Gestalt einer Frau' (Gylf. 549,14), i lax liki 'in Gestalt eines Lachses' (Gylf. 581,7), i vargs liki 'in Gestalt eines Wolfes' (Gylf. 193,13, 581,32). Hierher gehören auch Komposita wie an. völvuliki 'Gestalt einer Seherin' (Völs. 13), arnarliki (HHv. 5P9), ae. eoforlic 'Eberfigur' (Beo. 303), wyrmlic 'Drachenfigur' (Wan. 97) und andere. Es liegt also nahe, von einer ursprünglichen Bedeutung 'sichtbarer Körper, Gestalt, Aussehen' fur ein vorauszusetzendes germanisches Neutrum *-lTk-aauszugehen. Eine entsprechende Entwicklung zieht auch Claude Guimier77 in Betracht, der von einem Neutrum germ. *-lik-a- in der Bedeutung 'Gestalt' ausgeht. In Komposita mit diesem Grundwort sei semantische Schwächung („subduction") erfolgt, während sich außerhalb der Komposition die Bedeutung 'Körper, Leib' entwickelt habe78. Einzelsprachlich habe diese Schwächung dazu geführt, „that the derived adjective often has a metaphorical or moral meaning. From the idea of 'one' cehlic extends its meaning to 'peerless, incomparable, excellent'. Heah ist 'physically high', healic is 'exalted, lofty, eminent'; clcen is 'physically clean', clcehlic is 'morally or spiritually clean, pure'. In the same way, flcesclic has moral connotation: 'carnal, lascivious, sensual'. The virtual character of -lie also appears in adjectives derived from participles: gesewen - 'seen', gesewenlic 'visible'"79. Gegen Wilmanns' und Walkers Auffassung spricht weiterhin, daß sowohl das postulierte germanische Adjektiv *lik-a- einzelsprachlich nicht fortgesetzt zu sein scheint, als auch die Tatsache, daß das Gotische durchaus ad75 Man vergleiche StWG. S. 398, SchW. S. 207. Das Gesamtmaterial ist umfassend dokumentiert bei K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 326-336. 76 Weiteres Material in BTD. S. 669, OEC. Μ 004, S. 154. 77 Historical Semantics, S. 155-170. 78 Angesichts der aufgeführten altnordischen und altenglischen Belege ist es jedoch unerklärlich, wie C. Guimier, Historical Semantics, S. 157 (ähnlich S. 167), zu dem Urteil kommen konnte: „The meaning 'Gestalt' could have been prevalent in Common Germanic but lost in the dialects". 79 C. Guimier, ebenda, S. 164. Damit wird allerdings nur auf Beobachtungen rekurriert, die bereits in älterer Literatur formuliert worden sind. Außer acht bleibt, daß Adjektive wie cehlic, flcesclic, gesewenlic erst aufgrund lateinischer Bildungsmuster entstanden sein dürften. Im Falle von clahlic geht Guimier allerdings fehl, denn die Bedeutung von ne. clean darf nicht auf das vorgängige altenglische Adjektiv übertragen werden.

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jektivische Bahuvrihi-Bildungen mit ana- und ga- und substantivischem Basismorphem kennt, etwa anasiuns 'sichtbar' (zu siuns 'Sehkraft'), gawamms 'mit Flecken versehen, befleckt' (zu *wamm 'Fleck'), gaskohs 'mit Schuhen versehen, beschuht' (zu skohs 'Schuh')80. Da got. galeiks (ahd. gilih und die entsprechenden Bildungen der anderen Sprachen) stets eine (explizit oder implizit vorhandene) Vergleichsgröße voraussetzt, ist die Bedeutung jedoch nicht 'mit einem Körper versehen', sondern 'den gleichen Körper (das gleiche Aussehen) habend'. Auf semantische Schwierigkeiten, auf welche die Annahme von Komposita mit ursprünglich adjektivischem Hinterglied stößt, hat bereits Zimmer81 hingewiesen. Den Ansatz von germanischen Bahuvrihi-Bildungen, die den Ausgangspunkt des einzelsprachlichen Ableitungstyps abgegeben hätten, hat mit anderer Argumentation als Wilmanns und Walker James Dishington82 in Zweifel gezogen: „However, the noun *lJkam, which forms the second member of the compound, is never attested in the meaning 'Art' or 'Beschaffenheit' in Germanic. The assumption of the supposed developments, although they are not possible, just in the right instances, followed by a weakening in force just in the right instances, is not only unmotivated and gratuitous, but also it does not begin to clarify even the simplest problems"83. Haupteinwand gegen die traditionelle etymologische Erklärung des Suffixes ist also, daß die angenommene Bedeutung einzelsprachlich nicht belegt sei. Nun haben weder Grimm noch Kluge noch Krähe und Meid für das vorausgesetzte germanische Neutrum *-lJk-a- die Bedeutung 'Art, Beschaffenheit' angesetzt; vielmehr wird davon ausgegangen, daß sich erst im Zuge der Verallgemeinerung der Funktion des Suffixes diese generellere, weniger konkrete Bedeutung herausgebildet habe. Das ist nicht ungewöhnlich; vergleichbare Entwicklungen haben auch andere Suffixe - darunter die von Dishington selbst untersuchten germ. *-sam-a- und *-her-ja- durchlaufen84. Einwände semantischer Art, wie sie von Dishington gegen den herkömmlichen Ansatz ins Feld gefuhrt werden, ergeben sich dann, wenn die bereits dem zum Suffix gewordenen Element zukommende allgemeinere Bedeutung ('Art', 'Aussehen') in anachronistischer Weise auf das alte Neutrum und umgekehrt dessen Bedeutung ('Körper', Gestalt') auf das Suffix der 80 Man vergleiche auch E. Seebold, Anglia 92 (1974) S. 291-333, der eine Reihe substantivierter, also «-stämmiger gotischer Bildungen aufführt, die entweder positiv bezeugt sind (wie gajuka 'Genösse') oder erschließbar (wie gadauka 'Hausgenosse'). 81 Sieh oben, S. 95-97. 82 Indo-European Studies IV, S. 433-457.- Die Studie ist der Versuch, ohne Rücksicht auf gesichertes Material (von gelegentlichen Rekursen auf Wörterbuchangaben abgesehen), dafür auf generativistischer Grundlage eine neue Erklärung des Wortbildungstyps zu geben. 83 Ebenda, S. 433. 84 Die einzelsprachlich bezeugten Ableitungen mit diesen Suffixen lassen sich nicht mehr direkt als (Basis + 'gleich') bzw. (Basis + Verbaladjektiv von heran) analysieren.

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historischen Sprachen angewandt wird85. Hier liegt methodisch unzulässige Vermischung von etymologischer Rekonstruktion und synchronischer Analyse vor. Des weiteren fuhrt die vergleichende Untersuchung 86 des in den historischen Einzelsprachen bezeugten Materials zu dem Ergebnis, daß der deverbale Bildungstyp (von Dishington als „type * ( v e r b a l ) - / ^ " bezeichnet) erst relativ spät ausgeprägt worden sein kann, auch wenn Ableitungen mit *-lik-von Verbalnomina und -adjektiven bereits auf voreinzelsprachlicher Sprachstufe die Entwicklung des deverbalen Bildungstyps angebahnt haben können 87 . Unbedenklich postuliert Dishington jedoch gerade diesen Typus schon fur das Germanische und vergleicht ihn in funktionaler Hinsicht mit deverbalen *-sam-a-Bildungen: „in the earliest Gmc. languages *(verbal)sama- is already no longer semantically distinguishable from * (verbal)-lika; that is, the functions of *-sama and *-llka- appear to have merged" 88 . Unhistorisch sind sowohl der Ansatz eines germanischen Wortbildungsmusters ,,*(verbal)-£e)y'a-"89 - bereits das althochdeutsche Material zeigt, daß ein ursprünglich denominaler Ableitungstyp vorliegt 90 - als auch die Vorstellung, im Althochdeutschen habe eine funktionale Opposition von -Ith und -bäri bestanden. Letztes ist schon allein aus quantitativen Gründen nicht möglich. Denn im Althochdeutschen ist ein Vielfaches an -//^-Bildungen bezeugt, verglichen mit der Anzahl an Adjektiven mit dem Suffix -bäri91. Was die Etymologie des Suffixes ahd. -Ith- und seiner Entsprechungen beGänzlich verfehlt ist es, darauf hinzuweisen, daß deverbale Bildungen mit dem Suffix ahd. -lih, ae. -lie usw. (etwa ahd. gilerlih) sich nicht als Bahuvrihi mit Hinterglied germ. *-tik-a- erklären ließen. Der deverbale Bildungstyp wird erst auf einzelsprachlicher Stufe produktiv (sieh dazu unten, S. 565-579). Solche Einwände verkennen die diachrone Komponente. Ebensowenig eignet sich der Hinweis auf die altnordischen Bildungen mit genitivischem Grundwort (wie beispielsweise valdsligr) als Argument gegen die Annahme eines ursprünglichen Kompositums. Diese Bildungen hat J. Sverdrup, ANF. 23 (1911) S. 150 und 140-186, erklärt (sieh dazu unten, S. 121-124). 86 Teil C. der vorliegenden Arbeit. 87 Zu dieser Frage sieh unten, S. 604-608. 88 Indo-European Studies IV, S. 440. 89 Ebenda, S. 442-443. 90 Zu diesem Bildungstyp R. Flury, Struktur- und Bedeutungsgeschichte des Adjektivsuffixes -bar, S. 13, wo gezeigt wird, daß die Bildungen mit -bäri im früheren Althochdeutschen durchwegs denominal waren.. Dishingtons Ansatz eines deverbalen Ableitungstyps bereits im Germanischen überrascht umso mehr, als Flurys Arbeit zitiert ist. Einen diachronischen Überblick über die Entwicklung des Verhältnisses von -lijk und -baar vom Mittelniederländischen bis zur niederländischen Gegenwartssprache geben M. Hüning - A. van Santen, LB. 83 (1994) S. 1-29. 91 Man vergleiche die Aufzählung aller althochdeutschen Belege bei R. Flury, Strukturund Bedeutungsgeschichte des Adjektivsuffixes -bar, S. 7-13. Erst im Mittelhochdeutschen ist ein starker Anstieg der Bildungen mit -beere zu verzeichnen. Eine entsprechende Bildeweise kennt auch das Altenglische. Man vergleiche dazu B. v. Lindheim, AStNSpL. 208 (1972) S. 310-320. Im Niederländischen, wo durchaus vergleichbare Verhältnisse herrschen, führte die funktionale Ambiguität von -lijk auf relativ später Sprachstufe (18./19. Jahrhundert) zum Ausbau des Suffigierungstyps mit -baar. Man vergleiche M. Hüning - A. van Santen, LB. 83 (1994) S. 1-29.

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trifft, so behauptet Dishington, „that */Ffcz-'likely' is a verbal adjective in function, if not necessarily in origin"92. Unter Anwendung einiger transformationeller Kunstgriffe stellt er einen Zusammenhang her zwischen einem von ihm als germ. *-lTkai- angesetzten Verbalstamm und einem Adjektiv *-Uka- ... 'inclined, agreeable' (bei Subjektbezug) oder 'suited, promising' (bei Objektbezug)93. Mit diesem - postulierten! - Verbaladjektiv seien im Germanischen Determinativkomposita gebildet worden, die sich als „frozen syntagm"94 erklären ließen. Diese Behauptung geht von den zahlreichen altnordischen Bildungen mit genitivischem Grundwort aus, die freilich im Westgermanischen und Gotischen keine Parallelen aufweisen95. Bereits die nur einzelsprachliche Existenz des genitivischen Bildungstyps läßt eher an eine Neuerung denken, zumal bereits Jakob Sverdrup96 gezeigt hat, daß auch die altnordischen Bildungen verhältnismäßig jungen Datums sind. Sverdrup erklärt den Bildungstyp wie eine Reihe anderer Suffixvarianten und -erweiterungen, die nur das Altnordische aufweist, durch Analogie97. Die Feststellung, „that the syntagm noun(gen.) + adj. was productive in prehistoric Gmc."98, besagt also nichts für die Morphologie des Wortbildungstyps mit germ. *-Uk-, Insgesamt vermag Dishington die traditionelle Herleitung der althochdeutschen Bildungen mit dem Element -Ith- und ihrer Entsprechungen in den anderen altgermanischen Sprachen aus ursprünglichen BahuvrihiBildungen nicht zu widerlegen. Seine Überlegungen mögen innerhalb eines transformationellen Rahmens schlüssig sein; sie gehen jedoch von inakzeptablen Vorannahmen aus und verkennen sprachhistorische Gegebenheiten. E. Seebold99 hat den zweifachen Versuch unternommen, erstens das germanische Bildungselement *-Hk- außergermanisch anzuschließen und zwei92

Indo-European Studies IV, S. 443. Ebenda, S. 444-445. Ausgangspunkt der Überlegungen ist der Satz galeikaida uns ei bilipanai weseima in Apeinim ainai (1 Thess 3,1) 'es war uns recht, alleine in Athen zurückgelassen zu werden'. Mehrere Transformationen (that we be left behind at Athens was agreeable to us > It was agreeable to us to be left behind at Athens > we were agreeable to being left behind at Athens.) führen letztlich zu dem Ergebnis, daß die verbale Struktur „can be translated into a sentence ... such als Y is agreeable to the action of 5". Im übrigen verkennt Dishington die tatsächlichen PrioritätsVerhältnisse: got. leikan 'gefallen' gehört zusammen mit fastan 'halten', arman 'sich erbarmen' und anderen zu den denominal gebildeten schwachen Verben der 3. Klasse. Man vergleiche dazu etwa E. Kieckers, Handbuch der vergleichenden gotischen Grammatik, S. 243. 93

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Indo-European Studies IV, S. 447. Der ersatzweise herangezogenen Bildung mhd. kampfesbare 'zum Zweikampf tauglich' kommt keine Beweiskraft für den von Dishington behaupteten germanischen Bildungstyp Genitiv + *-ltka- zu. 96 ANF. 23 (1911) S. 40-50. Die ältesten altnordischen Quellen, namentlich die Poesie, kennen den Bildungstyp nicht. 97 Sieh dazu unten, S. 123-124. 98 Indo-European Studies IV, S. 450. Dishington führt Fälle an wie ahd. gotes worto filzig (0.1,5,59), ae. geofena gemyndig (Beo. 1173). 99 Indogermanica Europaea, S. 333-357. 95

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tens einen Zusammenhang zwischen den altenglischen Adjektiven auf -lie und den Verbalbildungen auf -Icecan einerseits sowie den altnordischen Adjektiven auf -ligr und den Abstrakta auf -leikr andererseits herzustellen. Auch wenn Seebold nicht von einem Bahuvrihi mit dem substantivischen Zweitglied germ. *-lJk-a- ausgeht, stellten sich die Bildungen vom germanischen Standpunkt aus als Possessivkomposita dar. Insofern wären Seebolds Ergebnisse - auch wenn sie zuträfen - fur die vorausgegangenen Untersuchungen ohne Konsequenzen. Diachron allerdings würde sich der Entstehungsprozeß völlig anders darstellen, als dies bisher in der Literatur gesehen worden ist. Den Ausgangspunkt seiner Überlegungen bilden die meist faktitiven und inchoativen altenglischen Verbalbildungen mit dem Suffix -Icecan und dem Zirkumfix ge—Icecan, also Verbalbildungen wie ge-än-lce'can 'vereinigen', oder (ge-)cüd-lce'can 'Bekanntschaft machen', deren Ableitungsbasen meist Adjektive, gelegentlich auch Substantive sind. Vielfach stehen neben solchen Verben auch Adjektive auf -lie, die Seebold in Einzelfällen sogar als deren Grundlage in Betracht zieht. In solchen Fällen - etwa (ge-)hyw-lcecan 'formen, bilden' zu (ge-)hyw-lic 'wohlgeformt' - scheint lediglich das Adjektivsuffix getilgt zu sein. Verbalbildungen dieser Art sind hauptsächlich in Quellen des Westsächsischen und des Kentischen bezeugt; bei Übertragung in andere Mundarten erfolgt vielfach Angleichung an das Suffix -lie-. Das verbale Element -Icecan stellt sich zwar formal zu den altenglischen Substantivkomposita auf -läc, läßt sich in funktionaler Hinsicht jedoch kaum damit vereinigen. Umgekehrt wäre Anschluß an die Adjektive auf -lie zwar funktional „naheliegend"100, doch bleibt dann zu erklären, wie -Icehan - so Seebold101 - „mit dem im Vokalismus völlig einheitlichen Suffix -lie lautlich zu vermitteln" sei. Eine sowohl lautlich als auch funktional einwandfreie Anschlußmöglichkeit sieht Seebold in den altnordischen Adjektivabstrakta auf -leikr, -leiki, zu denen die Adjektive auf -ligr „eine deutliche Nähe" aufweisen. Mehrfach werde mit -leiki das Abstraktum zu basisgleichen deadjektivischen Ableitungen mit -ligr gebildet. Seebold bezieht an. optleiki 'Häufigkeit' „eher" auf optligr 'häufig', als auf opt 'oft'. Allerdings weist das Altnordische keine Entsprechungen zu den altenglischen Verben auf -Icecan auf. Verbale Ableitungen gehen vom Adjektiv auf -ligr aus, also nälgast 'sich nähern'. Umgekehrt kennt das Altenglische keine Abstrakta, die als Gegenstücke zu den altnordischen Bildungen auf -leikr gelten könnten. Die Annahme eines Zusammenhangs zwischen den altenglischen Verbalbildungen und den altnordischen Abstrakta setzt eine Erklärung dafür voraus, „wie der ai-Vokalismus in die Suffixform *-lik-a- kommen konn100 Als Argument hierfür macht E. Seebold, ebenda, geltend, daß die deadjektivischen -licBildungen bedeutungsgleich mit den ihnen zugrundeliegenden primären Adjektiv waren. Dies war bereits die Hauptthese von K. Uhler, Die Bedeutungsgleichheit der altenglischen Adjektiva und Adverbia mit und ohne -lie (-lice); sieh dazu unten, S. 119-120. 101 Indogermanica Europaea, S. 337.

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te"102. Seebold geht aus von einer indogermanischen Verbalwurzel *al- mit intransitiver Bedeutung 'aufwachsen' und transitiver Bedeutung 'nähren', die „mit großer Wahrscheinlichkeit" mit -/-Vokalismus in lat. sim-il-is 'ähnlich', air. (co-)sm-il 'ähnlich' < *s(e)m-al(i)- 'von gleichem Wuchs', vorliege. Als weitere zugehörige Bildungen kommen beispielsweise lat. quälis 'wie beschaffen', griech. πηλίκος 'wie alt, wie groß', aksl. kolb 'wie, wie sehr, wie viel', aus dem germanischen Bereich etwa got. hvileiks, an. hvilikr, ae. hwilc, as. hwillk, daneben ae. hwelc, afrs. hwel(i)k, hulk, ahd. welih, -lih, got. swaleiks, an. slikr, ae. swelc, ahd. sulih in Betracht. Diese Bildungen sie weisen wie auch lit. tolygus 'entsprechend, ähnlich' *g-Erweiterung (germ. *k) und „präsuffixale" Dehnung / > ΐ auf - stellen nach Seebolds Auffassung den ältesten Typus und damit den Ausgangspunkt der Entwicklung dar. „Diese Bildungen gehen nun im Germanischen, Baltischen und Slavischen in einen Typ über, der als Bahuvrihi-Komposition zu einem (bezeugten) Wort für 'Körper' ('Wuchs') aufgefaßt werden kann"103, wobei Seebold zufolge das Substantiv germ. *-lik-a- von eben dieser Grundlage herzuleiten ist. Dieses Substantiv ging in der Folge Wortverbindungen104 mit Adjektiven ein (man vergleiche etwa an. ί heilu liki, das bedeutungsgleich ist mit heilligr105). Was nun das problematische Verhältnis der genannten altenglischen Verbalbildungen zu den altnordischen Abstrakta betrifft, so geht Seebold106 von einer Vrddhi-Bildung *-laika- (in verbaler Wortbildung *-laikiia-) zu *-fik-a- aus. Wurden Wortgruppen des genannten Typs zu Abstrakta oder Verben univerbiert, so „konnte dabei das Hinterglied vrddhiert werden"107. Der Bezug auf das einfache Adjektiv führte schließlich zur Ablösung eines verbalen Bildungselements ae. -Icecan. Seebolds Versuch, einen Zusammenhang zwischen den für das Gemeingermanische vorauszusetzenden Adjektiven auf *-Uk-a- einerseits und den altenglischen Verbalbildungen sowie altnordischen Abstrakta andererseits durch den Ansatz einer germanischen Vrddhi-Bildung herzustellen, stößt jedoch auf Schwierigkeiten: 1. Vrddhi tritt in der Regel an der erstmöglichen Stelle auf, bei Komposita also gerade nicht im Hinterglied108; allerdings kann Seebold einige Fälle an102

Ebenda, S. 342. Ebenda, S. 345, mit Angabe germanischer, baltischer und slawischer Bildungen. 104 Setzt man für dieses Substantiv nicht nur die Bedeutung 'Gestalt, Körper' an, sondern auch die Bedeutung 'Zahl' (über die Bedeutungsentwicklung 'Wuchs' > 'Größe' > 'Menge' > 'Zahl', vergleiche man das genannte aksl. kolb 'wie, wie sehr, wie viel'), so ergibt sich auch eine Anschlußmöglichkeit des Bildungstyps ahd. mannolih 'alle Menschen', tagolihho 'alle Tage'. Vom Standpunkt des Germanischen aus liegen also auch nach Seebolds Auffassung letztlich Bahuvrlhi-Bildungen vor. 105 Die Herkunft der Bildungen aus der Wortgruppe zeige noch einen Reflex in der beträchtlichen Anzahl altnordischer Bildungen mit genitivischem Basislexem. 103

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Indogermanica Europaea, S. 351. Ebenda, S. 355. Man vergleiche G. Darms, Schwäher und Schwager, S. 1.

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führen, die zunächst für Vrddhi im Hinterglied von Komposita zu sprechen scheinen.109 2. Auch wenn man Seebolds Beispiele fur Vrddhi in nicht-erster Wortstelle akzeptiert, so fehlen Parallelen für Vrddhi-Bildungen mit dem Vokalismus germ. *ai gegenüber einem Grundwort mit *F(< *e/)"°. 3. Zwar kennt das Altnordische, worauf Seebold111 hinweist, vereinzelt Wortgruppen des Typs ί heilu liki, „das einem heilligr semantisch genau entspricht"; daß solche Fügungen in der Vorgeschichte unseres Wortbildungstyps eine Rolle spielten, ist einerseits zwar nicht auszuschließen, andererseits aber nicht bewiesen. 4. Eine zusätzliche Hypothese ist auch die Annahme, im Zusammenhang der Univerbierung sei der Vokal des Elements *-llk- „vrddhiert" worden. Obwohl grundsätzlich keine der von Seebold angenommenen Erklärungsmöglichkeiten für sich genommen widerlegt werden kann, steht die Gesamtargumentation eben wegen der Addition hypothetischer Annahmen auf schwachen Füßen. Alles in allem wird ein Zusammenhang zwischen den Adjektiv- und Adverbialbildungen mit germ. *-Uk-a- und den genannten altenglischen Verben und altnordischen Abstrakta zwar postuliert, aber nicht bewiesen. Eine weitere Tatsache kommt hinzu. Die provisorische Zusammenstellung altnordischer Bildungen auf der Grundlage der einschlägigen Wörterbücher zeigt, daß es sich fast ausschließlich um Adjektivabstrakta handelt.112 Würde es sich (gemäß Seebolds Erklärung) bei dem Bildungselement an. -leikr um eine Vrddhi-Variante zum Adjektivsuffix germ. *-lik-a- handeln, so wären auch zu desubstantivisch gebildeten Adjektiven auf an. -ligr entsprechende Abstrakta zu erwarten, also *erßdleikr zu erßdligr, *br0öurleikr zu brödurligr, *lofleikr zu lofligr. Derartige Abstrakta sind aber kaum nachzuwei-

109 Nämlich an. Laxdalir 'Bewohner des Lachstales' und die Numeralia got. hund '70' gegenüber taihun '10'. Dagegen ergibt sich aus der Darstellung von Schwäher und Schwager, S. 34-48, und 208-218, daß die Vrddhibildungen nicht wort bereits gebildeter Komposita entstanden (wie Seebold annimmt), sondern Simplex ausgegangen sind und erst sekundär als Hinterglieder der jeweiligen auftreten.

(sibun) te G. Darms, im Grundwohl vom Komposita

110 Von Seebold als Zugehörigkeitsbildung zu an. stik st.N. oder stika sw.F. angeführtes steik F.Wz. 'Braten' hätte - wenn denn eine Vrddhi-Bildung vorliegen sollte - den Vokalwechsel *ai: */', wäre also keine genaue Entsprechung zu dem im Falle von *-laik-: *-llk vorliegenden Wechsel *ai: */. Anders als Seebold beurteilt auch W. Wissmann, Die ältesten Postverbalia des Germanischen, S. 12-13, an. steik als Postverbale zu steikja 'braten', das seinerseits sekundär von der Verbalwurzel stik- 'stechen' gebildet ist. Für diese Deutung spricht auch die Beleglage: steik 'Braten' ist erst spät und relativ selten belegt. Der postverbale Bildungstyp blieb wesentlich länger produktiv als die Vrddhi-Ableitung. 111

Indogermanica Europaea, S. 353.

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Publikation und Auswertung des Materials sind geplant.

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sen113. Die wenigen bezeugten Bildungen können (in entwicklungsgeschichtlicher Parallelität zu den desubstantivischen Bildungen mit *-lTk-a-) aufgrund von Doppelmotivation oder durch analogische Übertragung (Ausweitung des Abstrakta bildenden Modells mit -leikrl-leiki) auf nichtadjektivische Basislexeme entstanden sein. 2. Zu ahd. -Ith und -lihho Die althochdeutschen Adjektive auf -Ith und Adverbien auf -lihho wurden monographisch von Ernst Fricke114 behandelt. Die Arbeit ist in wesentlichen Teilen der Versuch, das überlieferte Material zusammenzutragen und nach Bedeutungsgruppen der Grundwörter zu ordnen. Nur in Ansätzen hat Fricke den Versuch unternommen, Entwicklungslinien aufzuzeigen. So setzt er als ältesten adjektivischen Bildungstypus Ableitungen von persönlichen Substantiven an; deadjektivische Bildungen seien zunächst auf das substantivierte Adjektiv zu beziehen: „Neben der fater - faterlih treten der wiso wislih, der baldo - baltlih, und damit entsteht weiterhin die Reihe wise - wislich, bait - baltlih. Daraus entwickelte sich aber im Sprachbewußtsein die neue Vorstellung, lieh diene dazu, von Adjektiven andere abzuleiten, die sich im übertragenen Sinne gebrauchen lassen: lieh bekam die Bedeutung von 'quasi, so zu sagen'"" 5 . In der Folge stellt Fricke Bedeutungsgruppen des Grundwortes zusammen: 1. „Adjektiva personalia + //Α"116 (wie armelih, frilth, frölih), 2. „Adjektiva concreta + lieh"1" (so etwa alanglih, ebanlih, rehtlih), 3. „Composita auf -lieh in prägnanter Bedeutung"118 (wie allelih, einluzlih, guollih). Eine weitere (zahlenmäßig jedoch wenig umfangreiche) Gruppe bezeichnet er als „Doppelformen"119; solche nimmt er dann an, wenn zwischen einfachem Adjektiv und Weiterbildung mit -lih kein Bedeutungsunterschied feststellbar sei (etwa itmali - itmallih, zwifal - zwifallih). In Parallelität zu diesen adjektivischen Gruppen ordnet Fricke auch die deadjektivischen Adverbien an120. Abschließend kommen formale Fragen zur Sprache: die Suffixform -iglihho, die stets auf Adjektive mit dem Suffix -ig bezogen wird (also etwa fliziglihho auf flizig). Die „Adverbia auf -o ohne Nebenform auf lieho"m werden zwar zusammengestellt; doch der Versuch, 113 Die wenigen Bildungen von substantivischen Basislexemen können in gleicher Weise erklärt werden wie die desubstantivischen Adjektive mit germ. *-tik-a-. Der Übergang wurde dadurch ermöglicht, daß sekundär substantivisch interpretierbare, von Haus aus aber adjektivische Lexeme, als Bestimmungsglieder fungierten. 114 115 116 117 118 119 120 121

Zu den Bildungen mit -lieh. Ebenda, S. 16. Ebenda, S. 17-30. Ebenda, S. 30-35. Ebenda, S. 35-38. Ebenda, S. 38-39. Ebenda, S. 40-57. Ebenda, S. 60-63 und 69-74.

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das Verhältnis zu den Adverbialbildungen -lihho näher zu bestimmen und die vorgefundene Verteilung der althochdeutschen Bildungstypen zu begründen, wird nicht unternommen. Die parallele Behandlung der Adjektivund Adverbialbildungen nach Bedeutungsgruppen der jeweiligen Grundwörter fuhrt Fricke122 zu dem Resultat, daß „die Bedeutung der Adverbia auf licho völlig zu der der Adjektiva auf lieh" stimme. Demnach erledige sich zugleich „die Frage, ob schon für das ahd. eine Adverbialbildung mit -licho in der Art anzunehmen sei, daß ζ. B. baltlicho direkt zu bait, nicht zu baltlich gestellt werde". Ansätze einer Entwicklung, die zu Adjektiven gebildeten adverbialen Doppelformen auf -o und -lihho zugunsten von -lihho zu beseitigen, seien jedoch bereits im Althochdeutschen erkennbar. Die Frage nach dem Verhältnis der althochdeutschen Adverbien auf -lihho zu anderen - teils konkurrierenden - adverbialen Bildungstypen hat erneut Eva Maria Heinle123 aufgegriffen. Ihre statistischen Auswertungen können jedoch schon deshalb nur mit Vorbehalt weiteren Untersuchungen zugrunde gelegt werden, weil sie sich ausschließlich auf den Wortschatz der literarischen Denkmäler des Althochdeutschen bezieht, wie er im Althochdeutschen Wörterbuch von Rudolf Schützeichel124 (in der dritten Auflage) verzeichnet ist. Glossenbelege, die einen beträchtlichen Teil des Materials ausmachen und die bereits Ernst Fricke in seine jedenfalls materialreiche Studie einbezogen hatte, berücksichtigt sie praktisch nicht. Sie versucht, „eine synchronisch angelegte Überblicksdarstellung" zu geben, die „das System der adverbiellen Wortbildung im Althochdeutschen aufzeigen will"125. Ihre Hauptaufgabe sieht sie darin, zu klären, ob die althochdeutschen Adverbien auf -lihho einem „Typ a) komponierte Basis: [Grundmorphem (+ Formationsmorphem)] + Relationsmorphem" folgen, oder einem „Typ b) einfache Basis: Grundmorphem + [Formationsmorphem (+ Relationsmorphem)]". Die Behandlung dieser althochdeutschen Adverbien erfolgt mit Blick auf weitere adverbiale Bildungstypen (beispielsweise Adverbien auf -o und adverbiale Kasus), wobei sich zeige, „daß die Adverbien auf -o die größte Gruppe stellen und hier wiederum das Letztglied lihhol-lihho am häufigsten gebucht ist"126. Eine Reihe von Adverbialbildungen mit adjektivischem Grundmorphem rechnet Heinle dem Bildungstyp b) zu: „Insgesamt 28 Adverbien, die auf -lihhol-lihho enden, haben im Althochdeutschen kein Adjektiv auf -lih neben sich, das heißt, die Adverbbildung muß als mit -lihhollihho erfolgt interpretiert werden"127. Daß im Althochdeutschen Adverbial122

Ebenda, S. 76. Althochdeutsch I, S. 320-331. 124 SchW. in dritter Auflage 1981, die das Material des Notker-Glossators zwar enthält, aber unter N(otker) subsumiert. Das ist ab der 4. Auflage werden Ν und NG unterschieden. 125 Althochdeutsch I, S. 320. 126 Ebenda, S. 325.- Fragwürdig ist es allerdings, Vokallänge -/- bzw. -kürze -/- im Suffix aus den Lemmaansätzen im Wörterbuch ableiten zu wollen. 127 Ebenda, S. 328. 123

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bildung mit -lihho erfolgt ist, steht als Tatsache außer Zweifel128. Heinles Entscheidungskriterium allerdings ist unzureichend, wie bereits die Heranziehung des Glossenmaterials beweist: zu ubarmuotiglihho, redahaftlihho, hilihho, bihugtlihho und anderen Adverbien sind nämlich durchaus basisgleiche Adjektive auf -lih bezeugt129. Sie sind, da sie in keinem der literarischen althochdeutschen Texte erscheinen (und folglich im Althochdeutschen Wörterbuch von R. Schützeichel nicht registriert sind), unberücksichtigt geblieben130. Ähnlich dürften die Dinge bei den 76 ausschließlich für Notker reklamierten Belegen131 liegen, wie Stichproben zeigen. Mehrfach nämlich stehen Adverbien, die von Schützeichel ohne zugehöriges -lihAdjektiv und einzig aus Notker nachgewiesen sind (etwa wiblihho, minnalihho) durchaus Glossenbelege der zugehörigen Adjektive (also wiblih, minnalih) zur Seite. Wegen der quantifizierenden Methode, die überdies einen beträchtlichen Teil der althochdeutschen Überlieferung ignoriert, kommt Heinles Ergebnissen nur bedingter Aussagewert als Vorarbeit für eine umfassendere Untersuchung zu. Im Rahmen seiner „Untersuchungen zur Wortbildung im Althochdeutschen und Altniederdeutschen" hat Max Bürgisser132 die in der althochdeutschen Benediktinerregel und im Tatian sowie im Heliand belegten Bildungen auf -lih und -lik unter formal morphologischen (Ableitungen von einfacher bzw. komponierter Basis, Silbenstruktur der Grundwörter, Fugenvokal („Suffixvokal")), semantischen (Anteil der Beziehungs- und Eigenschaftsadjektive) und syntaktischen Gesichtspunkten (attributiv, prädikativ, adverbial, substantiviert) analysiert. Die im Textcorpus belegten Ableitungsbasen sind mehrheitlich einfach (Verhältnis im zugrundeliegenden Corpus 36:6 bei substantivischen Basen, 47:17 bei adjektivischen Basen). „Suffixvokale" treten nur vereinzelt und abhängig von der Stammbildung des Grundworts auf. Was die semantische Funktion der Suffigierung betrifft, so halten sich die Beziehungs- und Eigenschaftsadjektive bei desubstantivischer Bildung in den althochdeutschen Denkmälern in etwa die Waage; im 128

Ähnlich liegen die Dinge in den verwandten Sprachen. Das hätte bereits durch Nachschlagen in StWG. festgestellt werden können. Im Falle einer „bereits wortgebildeten" (S. 328) Ableitungsbasis wie ubarmuotig- ist ferner damit zu rechnen, daß eine desubstantivische Ableitung von ubarmuot oder deadjektivische von ubarmuoti mit erweitertem Suffix -iglih vorliegen kann. Diese Möglichkeit zieht Heinle nicht in Betracht. 129

130 Eine ganz andere - von Heinle nicht gestellte - Frage ist das Verhältnis von Adjektiv und Adverb. Es ist nämlich nicht auszuschließen, daß Adjektive auf -lih als retrograde Bildungen zu Adverbien auf -lihho zu beurteilen sind. 131

Eine Überprüfung des Bestandes in den literarischen Denkmälern, die Schützeichel verzeichnet, ermöglicht R. Bergmann, Rückläufiges morphologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, S. 315-324. 132 Untersuchungen zur Wortbildung im Althochdeutschen und Altniederdeutschen. Analysen speziell zu ahd. -lih, as. -lik S. 84-100 (desubstantivische Bildungen) und S. 124-145 (deadjektivische Bildungen).

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Heliand sind nur Eigenschaftsadjektive auf -Itk nachzuweisen. Fragen der Entwicklungsgeschichte, der Interferenz, des Verhältnisses von Adjektiv auf -Ith (-lik) und Adverb auf -lihho (-liko) hat Bürgisser allerdings nicht verfolgt. Auch die mehrfache Beziehbarkeit mancher Basen, das heißt, die Tatsache, daß beispielsweise hönlth, leidlih, rehtlih und andere nicht nur substantivisch, sondern auch adjektivisch bezogen werden können133, spielt in seinen Überlegungen keine Rolle. In einigen Aufsätzen ist das Verhältnis althochdeutscher -//A-Bildungen (oder bestimmter Untergruppen, namentlich der in semantischer Hinsicht als Beziehungsadjektive zu bestimmenden Bildungen) zu lateinischen Vorbildern thematisiert worden. Wilhelm Wissmann134 hat hierzu summarisch festgestellt: „Kein Zweifel: Die Adjektiva auf -lika- sind echtgermanische reine Eigenschaftswörter. Wenn trotzdem einige von ihnen im Altenglischen und Althochdeutschen Zugehörigkeitsbedeutung aufweisen, so beruht das wieder auf Nachahmung des Lateinischen". Als Beispiele nennt Wissmann ahd. ankallih, esillih, morganlih und einige andere. „Es sind ausgesprochen prosaische Wörter, die nur in Übersetzungstexten vorkommen". Daneben stehen jedoch Bildungen des Typs ahd. kuninglih, die einerseits als Zugehörigkeitsbildungen nach lateinischen Mustern zu werten sind, in diesem Falle nach regalis oder regius, andererseits aber als Eigenschaftswörter gebraucht werden und sich somit dem ererbten germanischen Typ zuordnen lassen. Gegenstand einer weiteren Untersuchung Wissmanns135 sind die meist negierten Bildungen vom Partizip Präsens (der Typ unirbittentlih, lat. inexorabilis), die in beträchtlichem Umfang im Abrogans auftreten und auffallige Parallelen im Altenglischen besitzen. Wissmann nimmt an, der Bildungstyp sei eine altenglische Schöpfung speziell zur Wiedergabe passivischer lateinischer Verbaladjektive: „Wollte man ins Germanische ein aktives Adjektiv auf -bilis durch das Participium praesentis, ein passives durch das Participium praeteriti passivi übersetzen, also insanabilis bezogen auf einen Kranken durch aengl. ungehceled, bezogen auf eine Medizin durch unhcelend, so bliebe in den beiden Fällen die Unmöglichkeit der Heilung unausgedrückt"136. Die Durchmusterung einer Reihe altenglischer und althochdeutscher Übersetzungsgleichungen fuhrt Wissmann137 zu der Schlußfolgerung, die altenglischen Bildungen auf -lie vom Partizip Präsens seien zunächst zur 133 Bürgisser vermerkt diese mehrfache Bezugsmöglichkeit zwar, zieht daraus aber keine weiteren Schlüsse. 134 Sprachwissenschaft 2 (1977) S. 110. 135 Festgabe Pretzel, S. 308-315. 136 Ebenda, S. 310. 137 Festgabe Pretzel, S. 312.- Allerdings hat L. K. Shook, MS. 2 (1940) S. 253-257, nachgewiesen, daß bei vElfric die Mehrzahl der altenglischen Bildungen auf -lie vom Partizip Präsens lateinische grammatische Termini auf -ivus bzw. -tivus übersetzt (beispielsweise cetbredendlic, lat. ablativus oder forgifendlic, lat. dativus): „in view of the consistency with which jElfric employs it throughout the Grammar it may well be described as a technical pattern" (S. 257).

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Wiedergabe „lat. Adjektiva auf -bilis mit aktiver Bedeutung und zu Intransitiven" geschaffen worden. Nachdem im Altenglischen kein nennenswerter Bedeutungsunterschied zwischen deadjektivischen Ableitungen auf -lie und den zugrunde liegenden Adjektiven bestand138 und „infolge der Doppeldeutigkeit vieler lat. Bildungen auf -bilis" - lat. incredibilis ζ. B. bedeutet sowohl 'ungläubig' als auch 'unglaublich' - „erhielt auch ungelyfendlic neben der ursprünglichen aktiven auch die passive Bedeutung. Und schließlich ergab sich - aber nicht vollständig erreicht - gewissermaßen differentiae causa die Beschränkung der passiven Bedeutung auf die Bildungen mit -/zc"139. Wie aus den referierten Untersuchungen Wissmanns hervorgeht, spielt lateinischer Einfluß bei der Bildung der althochdeutschen Adjektive auf -lih und ihrer Entsprechungen in anderen altgermanischen Sprachen eine bedeutende Rolle. Speziell diesen interferenziellen Aspekt hat Hartmut Lauffer thematisiert und anhand der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen140 sowie der althochdeutschen Benediktinerregel141 dargestellt. Die Bedeutung des lateinischen Einflusses ergibt sich nach Lauffer142 bereits daraus, daß „über die Hälfte aller -/z/z-Bildungen nur in Glossen belegt sind, und sich von den restlichen Fällen wiederum fast 40% nur bei Notker finden". Nur etwa 30 Prozent des Gesamtbestandes an althochdeutschen -lihBildungen sind außerhalb von Glossen und des Notkerschen Übersetzungsund Kommentierungswerkes bezeugt. „Dieser auffallend ungleichmäßige Gebrauch des Suffixes" könne „bei einer Beurteilung seiner Funktion nicht unberücksichtigt bleiben". Lauffer formuliert zunächst als Hypothese, „daß bei der Übersetzungsarbeit gerade dem -/z/j-Suffix die Funktion zufiel, bei Fehlen eines angemessenen deutschen Ausdrucks nach dem Vorbild des lateinischen Adjektivs eine deutsche Entsprechung zu bilden"143. Die althochdeutschen Bildungen gruppiert er nach ihrem jeweiligen Grundwort. Erstes Kriterium für die Klassifikation einer Bildung als Lehn- oder Erbwort ist das Vorkommen in autochthoner volkssprachlicher Literatur, namentlich bei Otfrid und im Heliand. Die Hauptfunktion der Suffigierung adjektivischer Basislexeme mit -lih speziell bei Otfrid sieht er in dem „Versuch einer formalen Differenzierung zwischen eigentlicher und uneigentlicher Verwen138 Hierzu K. Uhler, Die Bedeutungsgleichheit der altenglischen Adjektiva und Adverbia mit und ohne -lie (-lice). Sieh auch unten, S. 120-121. 139 Festgabe Pretzel, S. 312. 140 Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 383-475. 141 Sprachliche Interferenz, S. 436-462. 142 Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 384. Es ist jedoch zu bedenken, daß die von Lauffer errechneten Zahlenrelationen die althochdeutschen Überlieferungsverhältnisse reflektieren können. Der Gesamtbestand an Glossen und Notkers Schriften bilden zusammengenommen nun einmal den Großteil der überlieferten Quellen des Althochdeutschen. 143

Ebenda, S. 385.

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dung des Adjektivbegriffs"144; diese Funktionsbestimmung entfernt sich nicht wesentlich von derjenigen Jacob Grimms145. Die desubstantivischen Bildungen Otfrids teilt Lauffer in zwei Gruppen: „einmal Ableitungen aus abstrakten Begriffen, die durchweg persönliche Eigenschaften oder Zustände bezeichnen (beispielsweise egis-, er-, foraht-)·, sodann Weiterbildungen persönlicher Substantive (Nomina agentis), die als Träger einer charakteristischen Eigenschaft gedacht werden (etwa thegan-, gomi-). Mit den deadjektivischen Bildungen teilten diese Ableitungen von substantivischen Basen die Eigenschaft, „daß ihnen einerseits stets ein persönlicher Eigenschafts-Begriff zugrunde liegt, daß sie aber selbst durchgehend unpersönlich bezogen (auf wort, werk, ruahha und ähnlich) bzw. adverbial gebraucht werden"146. Die Adjektive auf -Ith und Adverbien auf -lihho von adjektivischen sowie substantivischen Basislexemen würden gebildet, „um eine bestimmte, meist persönliche Eigenschaft (die durch das einfache Adjektiv bezeichnet wird) entgegen den Kookkurrenzregeln auf andere Eigenschaftsträger übertragen zu können, sei es auf substantivische - besonders abstrakte - Begriffe als Attribut, sei es auf Verben als Adverb"147. Otfrids anders geartete Bildungen geistlih, fleisclih, woroltlih erklärt Lauffer als Lehnbildungen nach Muster von lat. carnalis, spiritalis und saecularis. Weitere Bildungen, wie sie in beträchtlichem Umfang in den Glossen belegt sind, interpretiert er als Versuche, „lat. Adjektiva auch dort adjektivisch wiederzugeben, wo im Deutschen eigentlich eine andere Ausdrucksweise am Platze wäre"148. Das Inventar adjektivischer Lehnbildungen auf -Ith der althochdeutschen Benediktinerregel, bestehe „fast zur Hälfte aus Bezugsadjektiven"149. Insgesamt zeige sich, „daß über den Einzelfall der lexikalischen Interferenz hinaus der gesamte Konstruktionstyp aus dem Lateinischen übernommen ist"150. Anders als der Übersetzer der Benediktinerregel vermeidet Notker in seiner freieren Boethius-Übertragung Bezugsadjektive des Typs engellth für lat. angelicus, gotlih für divinus und gebraucht verschiedene Ersatzformen. Die Ursache sieht Lauffer151 darin, daß die Verwendung von Bezugsadjektiven „weniger ein lexikalisches Problem ..., sondern ein Problem der Wortbildung bzw. Syntax" war. Notker, der (ähnlich wie Jahrhunderte vor ihm schon der Isidor-Übersetzer) syntaktischen Regularitäten der althochdeutschen Zielsprache in weit höherem Maße Rechnung trug als die Mehrzahl 144

Ebenda, S. 387. Sieh dazu oben, S. 96. 146 Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 387. 147 Ebenda, S. 287-288. Funktionsähnliche neuhochdeutsche Bildungen wären Adjektive und Adverbien mit -artig, -gleich und ähnliches. 148 Ebenda, S. 389. 149 Sprachliche Interferenz, S. 445. 150 Ebenda. 151 Ebenda, S. 448. 145

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der Interlinear-Übersetzer und viele Glossatoren, konnte nicht zu ad-hocLehnbildungen Zuflucht nehmen. Auch Otfrid bietet nur ganz vereinzelte Beispiele. Lauffer152 stimmt mit Wissmanns Beurteilung des Bildungstyps überein: „Der Sprachgebrauch der verschiedenen althochdeutschen Quellen scheint also den Schluß zu erlauben, daß das Bezugsadjektiv im Deutschen ein Produkt sprachlicher Interferenz ist: übernommen in der Sprache der Kirche und der klösterlichen Schule, hier in einigen häufig gebrauchten Lehnbildungen verbreitet, gegen Ende der althochdeutschen Periode aber noch kaum in das syntaktische System integriert". Einziger ererbter Typus von Beziehungsadjektiven sind seiner Ansicht nach die Ableitungen auf -isk, sofern sie eine Herkunftsrelation bezeichnen: „Die ältesten christlichen Lehnbildungen konnten sich semantisch und morphologisch an diesen Typ anschließen, drücken also ursprünglich lokale Beziehungen aus und sind durch -isc abgeleitet"153. Ausgehend davon hätten die -///z-Ableitungen zunehmend auch die Bezeichnung anderer Relationen übernommen. Als Beispiel etwa einer Agens-Relation nennt Lauffer154 daz truhtinlihha pibot, doch kann hier durchaus die Herkunfts-Relation als dominant gesehen werden, indem man paraphrasiert 'das von Gott kommende Gebot'. Die Adjektive auf -isk hätten im Lauf der althochdeutschen Zeit wegen der zunehmenden Pejorisierung die Konkurrenz der in dieser Hinsicht neutralen Adjektive auf -lih erfahren, so daß hier der Ansatzpunkt für die Entwicklung der bis in neuhochdeutsche Zeit fortlebenden Beziehungsadjektive auf -lieh zu sehen sei. Dieser Entwicklungsprozeß werde an Bildungen wie beispielsweise gotlih 'von Gott', weroltlih 'von der Welt', geistlih 'vom Geiste' erkennbar. Den Beweis aus dem überlieferten Material bleibt Lauffer jedoch schuldig: ahd. *gotisk und *geistisk sind nirgendwo belegt, weroltisk nur ein einziges Mal, während weroltlih in einer Vielzahl von Belegen vorliegt. Allerdings ist auch die Pejorisierung der mit -isk gebildeten Adjektive für das Althochdeutsche noch nicht in einem Ausmaß zu beobachten, das die Bildung konkurrierender -/z/j-Derivate wahrscheinlich machen würde155. Schließlich spricht auch die Tatsache, daß die Adjektive auf -lie im Altenglischen und -ligr im Altnordischen vielfach dieselben Lemmata übersetzen wie ihre althochdeutschen Entsprechungen, für die Annahme, daß es doch in erster Linie die Notwendigkeit war, lateinische Begriffe wie spiritualis, divinus, saecularis wiederzugeben, die die Herausbildung des volkssprachlichen Bildungstyps zur Folge hatte. 152

Ebenda, S. 450.

153

Ebenda, S. 452.- Zur Frage nach Alter und Herkunft der einzelnen im Althochdeutschen belegten Bildungen mit -isk vergleiche man Th. Klein, Studien zum Altgermanischen, S. 381-410, sowie H. Hornbruch, Deonomastika. 154 155

Sprachliche Interferenz, S. 454.

Man vergleiche A. Goetze, PBB. 24 (1899) S. 464-522, den Lauffer mehrfach zitiert, ferner W. Henzen, Deutsche Wortbildung, S. 200-201, sowie F. Mezger, ZVSpF. 79 (1964) S. 38-41.

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Die frühmittelhochdeutschen -/zc/j-Bildungen hat Marianne Schröder156 unter formalen Gesichtspunkten analysiert. Gegenstand ihrer Untersuchung ist die Verbreitung der seit spätalthochdeutscher Zeit mit zunehmender Häufigkeit verwendeten erweiterten Suffigierungstypen157 -ic-lich, -e-lich und ähnlich. Bereits im Althochdeutschen hätten die Bildungen mit dem Element -Ith- „eine besondere Neigung zu den Adjektiven auf -g und -ag"158 gezeigt. Da in vielen Fällen Adjektive auf -ig zu substantivischen Basen gebildet worden sind, etwa zornig zu zorn, konnten Bildungen mit Suffixkombination -ig + -lih auf das Substantiv bezogen werden. Das habe den Weg zur Verselbständigung eines erweiterten Wuchersuffixes mhd. -eclich eröffnet. In sprachgeographischer Hinsicht ergibt sich, daß die Form -eclich in oberdeutschen Quellen wesentlich häufiger nachzuweisen sei als in mitteldeutschen. Die Formen -dich, -enclich, -entlich erklärt Schröder als lautliche Varianten. Erweiterungen vom Typ erm-elich seien eher im Mitteldeutschen beheimatet. Mehrfach zeigen sich in den Quellen Sproßkonsonantismus (namentlich -nl- > -ntl-), Assimilation und Konsonantenschwund. Geographische Verteilungen werden hier nicht sichtbar; es handle sich vielmehr um unsystematisch im Schriftbild erscheinende Reflexe, also Direktanzeigen der Artikulation. Schröders abschließenden Überlegungen zur Wortartzugehörigkeit der Ableitungsbasen kommt nur bedingt Wert zu, da das frühmittelhochdeutsche Material nicht nach Ableitungsbasen geordnet dargestellt und auch nicht in Beziehung zu den bereits in althochdeutschen Quellen bezeugten Bildungen gesetzt wird, als deren Fortsetzungen sie sich gegebenenfalls darstellen. Einzelbeispiele sind wenig aussagekräftig. Im übrigen ist Schröders Darstellung in diesem Teil nicht frei von Fehlbeurteilungen, so etwa wenn sie annimmt, man werde „die Bildungen, die sich ans Part. Präs. anlehnen, auf Verbalabstrakta zurückführen müssen, auf Bildungen, welche den lateinischen Wörtern auf -antia, -entia entsprechen"159. Ähnlichen Fragen wie Schröder ist Schochista Schadishanowa160 nachgegangen. Grundlage ihrer Untersuchung ist eine 1560 Bildungen umfassende Materialsammlung von Kontextbelegen von Adjektiven mit dem komplexen Suffix -eclich (mit seinen diversen Varianten) aus Quellen des 11. bis 15. Jahrhunderts (von der Wiener Genesis bis zu Wittenwilers „Ring"). Sie konstatiert eine besondere Affinität von bereits mit -ic (und ähnlich) gebildeten Adjektiven zur weiteren Suffigierung mit -lieh. Verantwortlich für die Kombination beider Suffixe könne die größere phonologische Repräsentanz des durch die Verbindung entstandenen Gebildes sein. Die Abfolge von beton156

PBB. 83 (Halle 1961) S. 151-194. Eine Zusammenstellung des Materials gibt bereits E. Fricke, Zu den Bildungen mit -lieh, S. 33-35 und 57-59. 158 PBB. 83 (Halle 1961) S. 158. 159 Ebenda, S. 189. 160 Die Ableitungen auf -eclich im Mhd. 157

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ter, unbetonter und nebentoniger Silbe in Wörtern wie wunn-ec-lich kam metrischen Belangen entgegen. Dadurch erklärt sich das auffallend häufige Auftreten solcher Bildungen in Verstexten. Nebeneinander auftretende basisgleiche Adjektivderivate auf mhd. -ee, -lieh und -eclich unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Bedeutung nicht. Etymologisch und funktional vom Adjektivsuffix ahd. -lih zu trennen (und aus den folgenden Untersuchungen deshalb ausgeklammert) ist das Element -lih in den von Jochen Splett161 als „Worttyp rossolih" charakterisierten Wortbildungen. Dieser Typus hat im Althochdeutschen eine gewisse Produktivität entfaltet, muß aber wegen mnd. male auch für eine Frühstufe des Niederdeutschen postuliert werden. Die Belege entfallen mehrheitlich auf Otfrid und Notker162. Es handelt sich dabei nach Otto Behaghel163 um einen mit bedeutungsgleichen Wortgruppen konkurrierenden und durch Kürzung aus solchen entstandenen Wortbildungstyp, der zur Bezeichnung der Gesamtheit aller gleichartigen Elemente einer Menge dient. Folgende Entwicklungs- oder auch Kürzungsstufen kommen in Betracht: ahd. manno giwelih > mannogilih > mannolih > mannlih oder ahd. manno welih > mannolih > mannlih (man vergleiche auch das erwähnte mnd. male). Ausgangspunkt ist also eine Fügung aus Genitivus partitivus und Indefinitpronomen der Bedeutung 'jeder'164. Der Einwand, den Splett gegen Behaghel vorbringt, nämlich daß alle Stufen des angenommenen Wandels im Althochdeutschen noch zu beobachten seien, folglich der von ihm angenomme Wandel nicht stattgefunden haben könne, verfangt nicht: Kürzung und Univerbierung schließen das Fortleben der ungekürzten Wortgruppe, das heißt die zeitweilige Koexistenz des älteren und des jüngeren Typs, nicht zwingend aus. Auch die Tatsache, daß in den Quellen ein „Nebeneinander von äquivalenten Konstruktionen mit gi-welih und welih"165 zu beobachten ist, stellt kein stichhaltiges Gegenargument dar. Dieses „Nebeneinander" kann durchaus eine dialektale Verteilung widerspiegeln166. Zur Berührung des „Typs rossolih" mit den „normalen" -lih-Adjektiven konnte es allerdings im Falle der Ableitungen von Substantiven, die Zeitabschnitte oder -punkte bezeichnen (wie jär, tag, mittag), kommen, da diesen bereits „das 161 Verborum Amor, S. 162-178. Man vergleiche aber bereits E. Henrici, PBB. 5 (1878) S. 51-62, und neuerdings G. Winkler, Synchrone und diachrone Aspekte der Wortbildung, S. 79-103. 162 Man vergleiche die Zusammenstellung des Gesamtmaterials mit Belegzitaten bei J. Splett, in: Verborum Amor, 162-171. 163 Wissenschaftliche Beihefte zur Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins, 5. Reihe, Heft 36 (1913) S. 165-182. 164 Zu paraphrasieren wäre die Fügung manno gihwelih somit 'der Männer jeder'. Man vergleiche BEG. § 300. 165 Verborum Amor, S. 172. 166 Hier wäre aber erst das einschlägige Material zu sammeln, was bisher nicht geschehen ist. Auf der Grundlage allein der univerbierten Bildungen des „Typs rossolih" können keine fundierten Aussagen zur Entwicklung gemacht werden.

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iterative Moment inhärent"167 ist. Das Ergebnis war der Übergang von tagolih zu tagalih. Eine umfassende diachronische Untersuchung des Suffigierungstyps mit -lieh hat neuerdings Gertraud Winkler168 vorgelegt. Die Arbeit thematisiert nacheinander formale, syntaktische und semantische Aspekte des Bildungstyps vom Beginn der schriftlichen Überlieferung bis etwa 1700. Für das Althochdeutsche beschränkt aber auch Winkler sich wiederum auf die sogenannten „literarischen" Denkmäler, da Glossen „zu wenig Kontext für die syntaktische und semantische Untersuchung" (S. 15) böten. Diese Begründung scheint etwas pauschal angesichts der Tatsache, daß über vier lange Kapitel hinweg Formales (also kontextlos zu Behandelndes) im Vordergrund steht. Ein globaler Überblick über die Gesamtzahl der im Gesamtcorpus belegten Bildungen des Untersuchungszeitraumes ergibt, „daß die Ableitung mit dem Suffix -lieh in erster Linie der Bildung von Adjektiven, also Eigenschaftswörtern" (S. 65) diene, eine Aussage, die zumindest für das Althochdeutsche doch anzuzweifeln ist, denn ein guter Teil der frühen Bildungen ist, wie etwa Hartmut Lauffer169 gezeigt hat, gerade nicht als Eigenschafts-, sondern als Beziehungsadjektiv anzusprechen. Ein eigenes Kapitel (3) ist dem „Suffixbereich" gewidmet, also den Varianten und Allomorphen des Suffixes -lieh. Winkler gibt eine genaue Auflistung der im Corpus belegten Graphien zunächst des einfachen Adjektivsuffixes. Es folgt ein Inventar der erfaßten Bildungen mit dem „Allomorph -iglichii (3.2) und synkopiertem -clich (3.3). Diese erweiterten Suffixe werden, wie die Analyse zweifelsfrei ergibt, mit einfachem -lieh in formaler und semantischer Hinsicht praktisch gleich verwendet. Ferner kann Winkler zeigen, daß eine Reihe von -ig-Adjektiven aus vorgängigen Ableitungen mit -ig-lich rückgebildet ist. Der erweiterte Suffixtypus ist am produktivsten im Mittelhochdeutschen. Es lassen sich jedoch „weder formale noch syntaktische Gründe für die Entstehung von -iglich-Bildungen finden" (S. 89). Es wird daher in den nachfolgenden Untersuchungen auf der Grundlage einer gegenüber Winkler breiteren alt- und frühmittelhochdeutschen Materialbasis zu prüfen sein, ob sich nicht doch Faktoren finden lassen, die die Ausbildung des erweiterten Typs begünstigt haben. Für die Überlegungen zum „Adverballomorph -lihho und seine[n] Folgeformen" (3.4) ist die Beschränkung auf die literarischen Denkmäler des Althochdeutschen von Nachteil, denn einige in Glossen sehr wohl vorhandene Bildungen, beispielsweise friuntlih, werden als synchron ungebräuchlich bezeichnet. Die Feststellung, daß es schon im Althochdeutschen direkte Adverbialbildungen auf -lihho, also ohne vermittelndes Adjektiv auf -lih, gegeben hat, ist freilich zutreffend. Gegenstand

167

Verborum Amor, S. 174. Synchrone und diachrone Aspekte der Wortbildung, S. 79-103. 169 Sprachliche Interferenz, S. 436-462 (diese Untersuchung wurde von G. Winkler nicht berücksichtigt). 168

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eines weiteren Abschnitts (3.5) ist das Verhältnis der Bildungstypen mannolih / mannogilih, zitolih / zttogilih usw. Ab dem 14. Jh. setzt sich - aus Winklers Corpus einwandfrei abzulesen - der kürzere der beiden kollektivierenden Wortbildungstypen durch. Er wird jedoch seinerseits auf längere Sicht von analytischem jeder + Substantiv verdrängt. In Kap. 4 wendet sich Winkler den Ableitungsbasen zu, von denen Derivate mit -lieh gebildet wurden. Es wird unterschieden zwischen „Wortbildungs-" und „Motivationstypen", Einfach- {königlich zu König) und Mehrfachmotivation (löblich zu Lob, aber auch zu loben), und drei „Ableitungsmodi": „unmittelbarer Ableitung" (ιköniglich zu König), „Zusammenbildung" (ahd. aftar-morgan-lih) und „kombinatorischer Ableitung" (frnhd. un-abtreib-lich). Nicht immer sind klare Zuordnungen möglich. Für den Ansatz von Ableitungsbasen gelten folgende Kriterien: 1. „größtmögliche Komplexität", was heißt, es soll möglichst eine einheitliche Basis angesetzt werden, auch wenn es sich um komplexere Gebilde handelt (so gilt furiwiz-lih als „einfach" motiviert, nicht als „Zusammenbildung", weil daneben furiwizzi bezeugt ist), 2. „semantische Verträglichkeit", in dem Sinne, daß die Ableitung von ihren Konstituenten her durchschaubar sein muß, 3. „zeitliche und räumliche Nähe" und 4. „lautliche Kontinuität", das heißt Änderungen in der Form der Ableitungsbasis gegenüber dem freien Lexem müssen (etwa aus Assimilation) zu begründen sein. Es ergibt sich, daß Ableitung auf -lieh ein primär denominaler Derivationstyp ist. Demgegenüber treten deverbale Ableitungen in den Hintergrund. Die Behauptung, Ableitungen vom Partizip Präsens seien fast nur im 9. Jahrhundert und in der Benediktinerregel vorhanden, zeigt wiederum die Nachteile der Beschränkung auf ein „literarisches" Corpus. Für das Althochdeutsche sind Bildungen aus Part. Präs. + -lih(ho) gerade in frühen Quellen (im Abrogans170 und in anderen Glossaren vor allem der ältesten Zeit) so selten nicht, und es muß damit seine entwicklungsgeschichtliche Bewandtnis haben171. Die Konkurrenz verschiedener deverbaler Typen (vom Partizip Präsens, dem Partizip Präteritum und vom Verbalstamm) kommt so nicht in den Blick.- Gegenüber Ableitungen von einfachen Basislexemen sind Zusammenbildungen, also Derivate von Syntagmen, im gesamten Untersuchungszeitraum die Ausnahme. Man wird Winklers Klassifikationen im Ganzen zustimmen können, wenn man auch in Einzelfallen andere Auffassungen in Betracht ziehen kann, so beispielsweise bei der Beurteilung von ahd. einrätlthho 'einhellig' (im Tatian) als „Zusammenbildung". Vom Bildungstyp her handelt es sich bei ahd. einräti, das Winkler als mögliche Basis ablehnt, um einy'a-stämmiges Bahuvrihi, für das die Bedeutungen 1. 'alleine Rat habend' > 'selbständig' und 2. 'ein und denselben Rat habend' > 'einhellig' möglich sind. Mit dieser letztgenannten Bedeutung ist abgeleitetes einrätlthho durchaus vereinbar. Das Altenglische bietet reichlich Ver170 171

Hierzu W. Wissmann, in: Festgabe Pretzel, S. 308-315. Sieh dazu die Überlegungen S. 578-592.

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gleichsmaterial172, und es fällt auf, daß die Tatian-Stelle (T. 625,27f. einratlihho ruogenti inan aus Lk. 23,10 constanter accusantes eum) in entsprechendem Wortlaut in den 'West Saxon Gospels'173 vorliegt (hine anrcedlice wregende). Es könnte sich bei dem Hapaxlegomenon einrätlihho um die Umsetzung einer altenglischen Bildung handeln. Im Falle von Notkerschem einchnuolich wäre eine nicht direkt belegte Basis *einknuowi zu erwägen, die sich ihrer Bildeweise nach zu einer Reihe gleichgebauter Verbaladjektive stellen würde174. Ahd. aftarmorganlih könnte „nur" morphemgetreue Nachbildung von zugrundliegendem lat. postmatutinus (Beleg: ΜΗ. IX, 1,1 aftermorganlichem lopum für Postmatutinis laudibus) sein. Aspekte der lateinisch-althochdeutschen Interferenz aber auch innergermanischer Vermittlung hat Winkler nicht berücksichtigt. Vor allem das erstgenannte Interferenzverhältnis wird in der nachfolgenden Untersuchung stets zu berücksichtigen sein. Aber auch mit innergermanischer Vermittlung ist zu rechnen, und zwar in zweierlei Hinsicht. Zum einen deswegen, weil, so Elmar Seebold175, „die germanischen Sprachen ... Mundartkontinuen gewesen sein [müssen], d. h. Netze von lokalen Mundarten, die sich von den benachbarten Mundarten jeweils nur wenig unterschieden. Bei größeren Entfernungen mußten sich die vielen kleinen Unterschiede aber addieren, so daß Mundarten von stärker voneinander entfernten Teilen des Kontinuums erhebliche Unterschiede aufweisen konnten. Es konnten also große Sprachräume derselben Sprache zugeordnet werden, obwohl diese Sprache durchaus nicht überall gleich war und sich innerhalb dieses Sprachraums weit voneinander entfernt Wohnende unter Umständen nicht gegenseitig verstehen konnten. Von einem solchen Gesichtswinkel aus betrachtet gehören ζ. B. die deutschen und die niederländischen Mundarten zum gleichen Kontinuum - es gibt dort, wo sie aufeinanderstoßen, keinen Bruch". Einfache Wörter und zwei- oder mehrgliedrige Wortbildungskonstruktionen konnten, so ist daraus zu folgern, in einem solchen Mundartkontinuum „wandern". Zum anderen konnte innergermanische Vermittlung im Rahmen der bereits erwähnten anzunehmenden Beeinflussung der erstmals kodifizierten althochdeutschen und altsächsischen Kirchensprache durch das Altenglische während der vor- und frühkarolingischen Missionszeit stattfinden. Unter einer Rubrik „Lexikalisierte Bildungen" hat Winkler sehr heterogenes Material zusammengefaßt: Es handelt sich um alte Pronominalbildungen (wie welth) und Bahuvrihi (wie missilih) sowie Ableitungen, deren Basen aus unterschiedlichen Gründen schwierig zu identifizieren sind. Vom althochdeutschen Standpunkt aus sind diese Bildungen in der Tat „lexikalisiert"; im Rahmen von Überlegungen zur Entstehung des ganzen Suffigie172 173 174 175

Β TD. S. 45. Jn. (WsCp.), Lk. (WsCp.), Mk. (WsCp.), Mt. (WsCp.). Man vergleiche hierzu K. Matzel, HS. 105 (1992) S. 118-126. Friesische Studien, II, S. 1-2.

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rungstyps spielen sie allerdings eine zentrale Rolle. Zu ahd. hirlich 'stark, rasch, funkelnd', dessen „motivierender Stamm ... nicht bezeugt" (S. 133) sei, ist auf mhd. hir st.F. 'Heftigkeit' zu verweisen176. Hinsichtlich der Komplexität sind, je nach Anzahl der in einer Bildung vorhandenen Morpheme, verschiedene „Stufen" zu unterscheiden. Aufs Ganze gesehen halten sich -/zc/z-Ableitungen von einfachen und komplexen Basen in etwa die Waage, doch ergeben sich auffallende Unterschiede zwischen den denominalen und deverbalen Bildungen: letztere weisen einen wesentlich höheren Anteil zusammengesetzter Ableitungsbasen auf, was seine natürliche Begründung darin findet, daß in historischer Zeit wie in der Gegenwartssprache zahlreiche präfigierte Verben als potentielle Ableitungsbasen existierten. Komposita fungieren selten als Ableitungsbasis. Charakteristisch für das Mittelhochdeutsche sind die zahlreichen Derivate von ihrerseits schon abgeleiteten Basen. Was die Affinität des Suffixes zu Fremdwörtern betrifft, so zeigt sich, daß -lieh geradezu als Gradmesser der Integration dienen kann. Ein Fremdwort, das Grundlage einer -lieh-Bildung wurde, ist in aller Regel bereits in den volkssprachigen Wortschatz integriert. Einige Ausnahmen wie ahd. flsclih (zu lat. flscus, sieh im nachfolgenden Verzeichnis F 30), furifuntlih (aus lat. furibundus, sieh F 65) und as. kumlik (wohl zu lat. comicus, sieh Κ 24), sind nur in Glossen belegt und von Winkler daher nicht berücksichtigt. Die „Modifizierung der Bildungen" durch Präfigierung, Komposition, Komparation und Verbindung der Superlativs mit vorangehendem aller unterscheidet sich offenbar nicht wesentlich von dem, was bei unabgeleiteten Adjektiven und Pronomina Usus ist, etwa Negation mit un-, Komposition mit eban-, Bildung von Indefinita (was allerdings keine „Verstärkung" ist) mit ein- (wie ahd. einweder), eddes- (wie eddeswer), io- (wie iomari) und anderes. Ein äußerst materialreiches Kapitel hat „Veränderungen an der Basis" zum Gegenstand, das heißt Vorgänge an der Morphemgrenze, Ab- und Umlauterscheinungen innerhalb der Basislexeme und verschiedene derivationsbedingte Veränderungen an Ableitungssilben von bereits suffixhaltigen Basislexemen. Die vorkommenden Konstellationen werden ausfuhrlichst dokumentiert und diskutiert. Bedenken oder Einwände sind allenfalls zu Details anzubringen. Ob beispielsweise in den zahlreichen Fällen, in denen eine Basisform nicht mit dem Nominativ Singular identisch ist, Schwund der Kasusendung vorliegt, scheint zweifelhaft. Gewiß ist ahd. erdlih auf erda zu beziehen, doch dürfte der Ableitung der endungslose Stamm zugrunde liegen177. In Fällen wie namolih, redalih (es ist nicht nur redolih belegt!) botolih und situlih fallt auf, daß es sich größtenteils um „leichte" Stammsilben handelt. Das spricht dafür, die 176 177

LMH. I, Sp. 1302.

Es sei verwiesen auf die Komposita erd-biba, -piböth, -bibunga, -bürg, -purtig, -püwo, -fiur usw.- Es wäre zu prüfen, inwieweit ein Zusammenhang besteht zwischen fugenloser Suffixbildung und dem im Bereich der Flexionsmorphologie zu beobachtenden Übergang von Stamm- zu Wortflexion.

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Ursache für das Vorhandensein oder Fehlen eines Mittelvokals (der dann mit der Endung des Nominativ Singular identisch sein kann) eher in der Silbenstruktur zu suchen, als in semantischen Binnenrelationen, wie Winkler sie in Erwägung zieht178. Auch ob man bei Bildungen wie ahd. furistantlih von „einem Abfall der Infinitivendung von Basisverben" sprechen kann, ist zweifelhaft. Solche Bildungen können auch auf dem Wege der Analogie zustande gekommen sein179. Bei etymologisch zusammengehörigen, morphologisch jedoch divergierenden Ableitungen wie etwa ahd. gilimpflih gegenüber gilumpflih handelt es sich genaugenommen um voneinander unabhängige, also separat zu betrachtende Derivationen, nicht aber um „Veränderungen an der Basis", die in einem Kausalzusammenhang mit der Suffigierung stünden. Solche Zusammenhänge bestehen allerdings dann, wenn das Suffix Umlaut in der Basis bewirkt. Was die Morphemfuge als solche betrifft, so ergibt sich aus Winklers Corpora, daß der Bildungstypus mit -lieh insgesamt wenig Neigung zum Einschub von Fugenelementen aufwies. Die Anzahl der Bildungen mit Fugenelement ist im Althochdeutschen noch am relativ höchsten (26 Prozent in Winklers Corpus) und nimmt dann beständig ab. Distinktiv ist der Vokal zwischen Basis und Suffix, solange der Typus wibolih 'alle Frauen' bestand hat gegenüber wiblih 'weiblich, wie eine Frau'. Des weiteren werden, soweit tragfahige Kontexte vorliegen, syntaktische Aspekte untersucht. Wie nicht anders zu erwarten, weisen Pronominalbildungen wie welch180 und solch sowie das Adjektiv gleich seit jeher die höchste Frequenz auf. Andere hochfrequente Adjektive auf -lieh sind, was gleichfalls wenig überrascht, in bestimmten Textsorten in besonderer Häufung zu finden. So ist beispielsweise die Domäne von geistlich und göttlich natürlich der religiöse Bereich. Was die syntaktische Verwendbarkeit der /i'c/z-Bildungen betrifft, so unterscheiden sich diese grundsätzlich in nichts von anderen Adjektiven. Das heißt, sie können attributiv, prädikativ und adverbial gebraucht und substantiviert werden. Allerdings kann Winkler den Nachweis fuhren, daß desubstantivische -//cÄ-Ableitungen überwiegend adjektivisch, vor allem attributiv, gebraucht sind, deadjektivische dagegen adverbial. Die „semantische Analyse" geht von der Vorannahme einer „Polysemie des Bildungsmittels" aus. Das heißt, es gilt erstens zu ermitteln, welche Bedeutungsrelationen zwischen Basislexem und Bezugswort das Suffix 178 Anders liegen die Dinge natürlich bei Kollektivbildungen des „Typs rossolih". Hier ist der Mittelvokal tatsächlich die Endung des Genitiv Plural. 179 Sieh dazu unten, S. 601-602. 180 Bereits für das Althochdeutsche wäre welih, sulih mit kurzem Suffixvokal anzusetzen, nicht welih, sulih usw.; darauf deuten entsprechende Graphien im ahd. Isidor, wo das Adjektivsuffix durchwegs Doppelvokal (-liih) aufweist. Man vergleiche zu Einzelheiten K. Matzel, Untersuchungen zu Verfasserschaft, Sprache und Herkunft der althochdeutschen Übersetzungen der Isidor-Sippe, S. 172-173 und A. 92.

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ausdrücken kann, und zweitens, welche Funktionsklassen sich im einzelnen ergeben, und inwieweit sich deren quantitative Anteile im Lauf der Zeit verschieben. Während man sich bisher angesichts des immensen Materials vielfach damit begnügte, auf die Polyfunktionalität des Suffixes -lieh hinzuweisen, kann Winkler anhand ihres Corpus eine Reihe unterschiedlicher Funktionsklassen voneinander unterscheiden: relativ, omativ, possessiv, effektiv, kausativ, relational, lokal, temporal, kollektiv, instrumental, synonymisch, syntaktisch („die Funktion des Suffixes, die der Ableitung eine dem Basislexem nicht mögliche syntaktische Position erlaubt"), diminutiv, intensivierend. Einzelne Zuordnungen, die stets auf explizierenden Paraphrasen beruhen, wird man von Fall zu Fall auch anders beurteilen können, doch stellt die Klassifizierung den weithin gelungenen Versuch dar, Ordnung in das scheinbar undurchdringliche semantische Gewirr zu bringen181. 3. Zu ae. -lie, -lice und an. -ligr, -liga Für die deadjektivischen Bildungen des Altenglischen182 hat Karl Uhler183 den Nachweis zu fuhren versucht, daß gegenüber den primären Adjektiven, von denen sie abgeleitet sind, kein Bedeutungsunterschied erkennbar sei. Seine Methode besteht darin, Fälle nachzuweisen, in denen die deadjektivischen Ableitungen und das jeweils zugrundeliegende unabgeleitete Adjektiv oder das nicht mit -lice suffigierte Adverb in möglichst gleicher Umgebung und semantischer Funktion vorliegen. Seine Ergebnisse hat er erzielt „1. auf Grund inhaltsgleicher; 2. auf Grund inhaltsähnlicher Sätze; 3. auf Grund verschiedener Handschriften desselben Textes; 4. auf Grund lateinischer Vorlagen zu altenglischen Texten"184. Daß sich abgeleitetes und primäres Adjektiv beziehungsweise Adverb semantisch nahestehen und die Verwendungsweisen sich überschneiden können, steht außer Zweifel. Ein kritischer Punkt in Uhlers Vorgehensweise ist jedoch, daß von vornherein nur solche Belegsätze in den Blick kommen, in denen Verwendungsgleichheit besteht, was sodann als Hinweis auf Bedeutungsäquivalenz interpretiert werden kann. Das heißt aber, daß Bedeutungsunterschiede überhaupt nicht wahrgenommen werden können. Das Verfahren ist zirkulär: bei den ermittelten und analysierten Belegen ist von vornherein Bedeutungsgleichheit gegeben, und genau diese Bedeutungsgleichheit wird dann als Analyseergebnis konstaBesondere Bildungstypen, etwa Pronominalbildungen (wie solich, welih) oder Kollektive vom Genitiv Plural (ahd. rossolih, -gilih) hätten, da sie nur indirekt mit der eigentlichen Adjektiv- und Adverbbildung auf -lieh zusammenhängen und semantisch anders geartet sind, ausgeklammert werden können. 182 Nützlich als Materialsammlung ist E. Schön, Die Bildung des Adjectivs im Altenglischen. Mit einigen Hinweisen auf die Gegebenheiten des Altenglischen begnügt sich H. Koziol, Handbuch der englischen Wortbildungslehre, S. 202-203. 183 Die Bedeutungsgleichheit der altenglischen Adjektiva und Adverbia mit und ohne -lie (-lice). 184 Ebenda, S. 8.

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tiert: „ein Beweis für eine Bedeutungsnüanzierung der Adjektiva und Adverbia auf -lie (-lice)" könne - so Uhler185 - „nicht erbracht werden", und er folgert, „daß einfache und abgeleitete Form, sei es Adjektiv oder Adverb, im Altenglischen sich durchaus in ihrer Verwendung und Bedeutung decken. Neben den meisten von Adjektiven abgeleiteten Adverbien auf -e steht eines auf -lice·, dieselbe Doppelgestaltigkeit haben wir auch beim Adjektiv; nahezu jedes Adjektiv hat eine Ableitung auf -lie neben sich". Die angenommene Bedeutungsgleichheit von primärem und abgeleitetem Adjektiv und Adverb erklärt Uhler aus der Etymologie des Suffixes: neben die einfachen Lexeme seien tautologische Bahuvrihi-Bildungen getreten, „wie wenn wir im Neuhochdeutschen statt er ist groß, klein, krumm etwa sagen würden, er ist groß-, klein-, krummgestalt, oder statt er ist rot etwa er ist rotfarb"m. Dieser Gedanke wird nachfolgend weiterzuverfolgen sein. Denn in der Tat liegen im Althochdeutschen einige Bildungen mit offensichtlich pleonastischem Suffix vor. Die Frage nach dem semantischen Verhältnis von primärem Adjektiv und Ableitung auf -lie hat erneut Angus Mcintosh187 aufgegriffen. Er nimmt folgende ursprüngliche Verteilung an: Sofern ein primäres Adjektiv persönliche oder von einer Person aussagbare Eigenschaften bezeichnet (etwa deor, earm, snell), wird diese persönlich bezogen; die Weiterbildung mit -lie erlaube abstrakten Bezug. Metaphorische Verschiebung habe zur Aufgabe dieser Funktionsverteilung geführt188. Das deckt sich im wesentlichen mit der bereits referierten Auffassung J. Grimms189. Daß in Einzelbelegen deadjektivische -/z'oBildungen persönlich bezogen sind, widerspreche dem nur scheinbar. So zeige im Falle der Beowulf-Stelle Ne sah ic elpeodige pus manige modilicran (Beo. 336) „the form with a -lie suffix ... that the characteristic imputed to the warriors is merely inferred from an observation of their behaviour. In short, it conveys the sense 'intrepid looking', 'having the appearance of being intrepid'"190. Im Isländischen habe sich diese Bedeutung des Suffixes in einzelnen Wortbildungen bis heute erhalten191. Hinsichtlich der Bedeutung der Ableitungen mit -lie von den Partizipien (sowohl des Präsens als auch des Präteritums) gelangt Mcintosh zu ganz ähnlichen Einschätzungen wie Wissmann192: Ableitungen mit -lie vom Part. Präs. tran185

Ebenda, S. 61. Ebenda, S. 62. 187 NphM. 92 (1991) S. 297-310. 188 A. Mcintosh glaubt die Aufgabe der alten funktionalen Opposition im Englischen auf die Zeit der normannischen Eroberung, also ins spätere 11. Jahrhundert, datieren zu können: „this kind of discrimination grows rapidly rarer after the Conquest" (S. 305). 189 Sieh oben, S. 93. 190 NphM. 92 (1991) S. 301, mit weiteren vergleichbaren Belegen. 191 So etwa isl.frceknlegur'von kühnem Aussehen'. 192 Sieh oben, S. 108-109. Mcintosh scheint Wissmanns Untersuchung jedoch nicht zu kennen. 186

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sitiver Verben „have an evident relationship to those performed by the suffix -bilis, in the forms -abilis and (later) -ibilis, when attached to the infinitive stems of transitive verbs"193. Diesen Bildungen käme passivische Bedeutung zu, und sie drückten - zumeist negiert - die Unmöglichkeit einer Handlung aus. Ableitungen vom Partizip Präteritum sei eo ipso die passivische Bedeutungskomponente inhärent; das Suffix steuere die modale Bedeutung bei. Zwischen Partizipen des Präsens intransitiver Verben und Weiterbildungen mit -lie bestehe nahezu Synonymie. Da der Bildungstypus Partizip Präsens + -lie Parallelen im Althochdeutschen und Altisländischen aufweist, rechnet Mcintosh bereits fur germ. *-lTk-a- mit der Möglichkeit modaler Bedeutung, eine nicht weiter von ihm begründete (und auch nicht begründbare) Annahme. Jakob Sverdrup194 hat für die Verhältnisse im Altnordischen eine umfassende und materialreiche Untersuchung195 vorgelegt. Die Normalform des Suffixes ist -ligr196. Sie liegt in zahlreichen Ableitungen von substantivischen, adjektivischen, adverbialen und präpositionalen Basislexemen sowie von Partikeln vor. Derivate von persönlichen Substantiven (etwa barnligr, büandligr) lassen Sverdrup zufolge noch den ursprünglich possessiven Charakter des Bildungstyps erkennen; doch sei dieser Zusammenhang zunehmend verblaßt, und die Funktion des Suffixes sei es ganz allgemein, Adjektive von substantivischen Grundwörtern zu bilden, so etwa bei Ableitungen von unpersönlichen Konkreta (wie dritligr 'unrein' zu drit 'Schmutz', gersimligr 'wertvoll' zu gersimi 'Kleinod') und Abstrakta (wie byrligr 'guten Fahrtwind verheißend' zu byrr 'günstiger Wind', skjalligr 'beweiskräftig' zu skjal 'Beweis'): „Som man vil se, er det et temmelig broget og mangfoldig billede disse substantivavlendinger frembyder. Suffikset har en saa almindelig og unindskraenket evne til at overfore substantiver til adjektivkategorien, at det er vanskelig indenfor den hele type at opstille tydelige og skarpt avgrasnsede betydningsgrupper"197. Bedeutungsgruppen konstituieren

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NphM. 92 (1991) S. 303. ANF. 23 (1911) S. 1-50, 140-186. Im Gegensatz zu Noreens - kritisch referierter Auffassung führt Sverdrup die altnordischen Bildungen auf -ligr, -liga und -la zusammen mit den westgermanischen und gotischen Bildungen auf germanische Bahuvrihi mit Zweitglied *-Uk-a- zurück. Den Wandel *-ik- > -ig- erklärt er in erster Linie phonetisch als Abschwächungsprozeß. Ein zusätzlicher Faktor kann die Einwirkung der Adjektive auf -igr gewesen sein. 194

195 Sverdrup gibt zwar über die Herkunft seines Materials keine Auskunft; es dürfte sich jedoch im wesentlichen um die in FOGNS. verzeichneten Bildungen handeln. Ausgehend von Sverdrups Untersuchung und in Ergänzung dazu hat W. Äkerlund, Studier över adjektiv- och adverbbildningen, die Verhältnisse in spätmittelalterlichen schwedischen Quellen untersucht. 196 Als Variante des Normaltyps wertet J. Sverdrup, ANF. 23 (1911) S. 10-12, die Bildungen auf -mannligr, das sich als komplexes Suffix verselbständigt hat. 197 ANF. 23 (1911) S. 23.

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sich vom Basislexem her, nicht durch die Eigenbedeutung des Suffixes198. So ist etwa sumarligr 'sommerlich, zum Sommer gehörig, im Sommer geschehend' am ehesten als Zugehörigkeitsbildung zu beurteilen199. Ableitungen von Nomina actionis (so etwa svikligr 'die Absicht habend, Betrug zu begehen') und Verbaladjektiven mißt Sverdrup entscheidende Bedeutung für die Ausprägung des deverbalen Bildungstyps bei. Auch die Bildungen von adjektivischen Basislexemen zeigen teilweise eine possessive Bedeutungskomponente, die Sverdrup als „spor av den oprindelige bahuvrihibetydning"200 interpretiert (so goligr 'ein gutes Aussehen habend', fastligr 'eine feste Natur habend'). In den meisten Fällen jedoch zeige sich nahezu Bedeutungsgleichheit zwischen primärem Adjektiv und Ableitung mit -ligr. Ähnlich wie Uhler gibt Sverdrup eine Zusammenstellung von Fällen, in denen das unabgeleitete Grundwort auf das gleiche Substantiv bezogen wird wie die Ableitung (so etwa bitr sverö aber auch bitrligt sverd, dyrr höföingi, aber auch dyrligr höfdingi). Die altnordischen Bildungen weisen mehrere formale Varianten sowohl der Ableitungsbasis als auch des Suffixes auf, denen im Westgermanischen kaum Vergleichbares gegenübersteht und die deshalb als altnordische Sonderentwicklungen gelten müssen. So erscheint das Grundwort häufig im Genitiv (wie fiflsligr, ambättarligr). Da im Altnordischen vielfach nebeneinander Adjektivableitungen auf -ligr, -samr und -samligr stehen (beispielsweise angrligr, angrsamr, angrsamligr) und die Bildungen auf -samr in vielen Fällen genitivische Grundwörter aufweisen (etwa glutranarsamr, vandasamr), rechnet Sverdrup mit Analogiebildungen. Weitere teils lautgesetzlich, teils durch Analogie zu erklärende Suffixformen sind -ilig-, -anlig-, -ulig- und -urlig-201. 198

Zu unterscheiden sind nach Sverdrup Ableitungen von Bezeichnungen von Lebewesen, Stoffadjektive sowie eine Neigung oder Bereitschaft ausdrückende Bildungen. Wenig produktiv sind Ableitungen von Dingwörtern und Abstrakta.- Es ist jedoch fraglich, ob diejenigen Fälle, in denen eine possessive Bedeutungskomponente vorliegt, die Annahme eines noch bestehenden Zusammenhangs mit alten Bahuvrihi-Bildungen rechtfertigen. Wegen der in den historischen Einzelsprachen bereits vollzogenen Bedeutungsabschwächung und der von Sverdrup und anderen festgestellten Funktionsbreite des Suffixes ist generell auch damit zu rechnen, daß Bahuvrihi-ähnliche Bildungen neu entstehen konnten. Eindeutig ist das der Fall bei Ableitungen von Lehnwörtern, die erst in einzelsprachlicher Zeit gebildet werden konnten (beispielsweise an. engilligr, ahd. engillih 'engelartig', das zwar als 'die Gestalt eines Engels habend' analysiert werden, aber keinesfalls als Kontinuante einer alten Bildung gewertet werden kann). Sieh auch die unten, S. 542-549, aufgeführten Fälle. 199 Es dürfte sich jedoch um eine Lehnbildung nach lat. aestivus handeln. Sieh dazu unten, S. 548. Der Aspekt der Interferenz spielt in Sverdrups Darstellung allerdings kaum eine Rolle. 200 ANF. 23 (1911) S. 25. 201 Solche Varianten sind teils etymologisch, teils durch Analogiewirkung verursacht. Ausgangspunkt der Suffixform -iligr waren Sverdrup zufolge Ableitungen von -ja- oder -inStämmen (etwa leyfiligr, heröiligr), deren -;- in der Fuge etymologisch berechtigt war. Des weiteren fand die Suffixform -iligr, -iliga im Altnordischen Verbreitung in deverbalen Bildungen, zunächst vor allem bei Verben mity'-Präsens (etwa brenniligr,fylliligr). Sofern neben solcheny-Verben Substantive oder Adjektive mity'-Suffix standen, war sowohl nominaler als auch verbaler Bezug möglich. Die Suffixform -anligr erklärt sich lautgesetzlich aus

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Wie ahd. -lihho, ae. -lice hat sich auch an. -liga als Adverbialsuffix verselbständigt. Fast ohne westgermanische Parallele ist das im Altnordischen gebräuchliche kombinierte -samliga202. Sverdrup betrachtet Adverbien mit -liga dann als von stammgleichen Adjektiven auf -ligr unabhängige Bildungen, wenn erkennbare Bedeutungsunterschiede bestehen, so etwa beiskliga 'auf schmerzvolle Weise' gegenüber beiskligr 'bitteren Geschmack gebend' zu beiskr 'bitter, böse' und grannliga 'behutsam' gegenüber grannligr 'dünn, fein' zu grannr 'dünn, fein'203. Gegen dieses ausschließlich semantische Kriterium ist jedoch einzuwenden, daß die Bedeutungsdifferenzierung, die das Adverb auf -liga gegenüber dem Adjektiv auf -ligr aufweist, zunächst sekundär durch die adverbiale Verwendung verursacht und durch weiteren Gebrauch verfestigt sein kann, wie es sich auch an unabgeleiteten Adverbien beobachten läßt (etwa nhd. hartes Holz mit hart in konkreter Bedeutung gegenüber etwas hart beurteilen mit hart in der Bedeutung 'unnachsichtig'). Das semantische Kriterium allein reicht daher für eine Bestimmung der historischen Prioritätsverhältnisse nicht aus. Auch das Fehlen zugehöriger Adjektivbildungen in der einzelsprachlichen Überlieferung ist fur sich genommen noch kein tragfahiges Kriterium204. Eine Besonderheit des Altnordischen ist das Adverbialsuffix -/a205. Noreens Erklärungsversuch, der zunächst (in der 3. Auflage seiner Altnordischen Grammatik206) an. -liga und -la etymologisch vollständig von germ. *-lJk-a- und seinen einzelsprachlichen Fortsetzungen lösen wollte, hat Sverdrup207 entkräftet. Auch die Deutungen von Eduard Sievers208, der das *-andligr, es handelt sich also ihrer Herkunft nach um Ableitungen vom Partizip Präsens. Zu den Erweiterungen -uligr und -urligr, die entweder Weiterbildungen von Adjektiven auf -ugr sind oder unter dem Einfluß solcher Bildungen zustandegekommen sind (so räöu-ligaus räöa-lig- unter Analogiewirkung etwa von nauöu-lig-) vergleiche man auch D. A. Seip, NTS. 5 (1932) S. 151-166. Im weiteren Verlauf konnte sich -uligr als selbständiges (Wucher-) Suffix neben einfachem -ligr etablieren. Die Variante -urligr (beispielsweise kröpturligr) hat bereits Seip als Lautvariante zu -ugligr erklärt. Auch diese Variante konnte sich verselbständigen. 202

Man vergleiche jedoch ae. angsumlic, -lice, an. angrsamligr, lustsumlice an. lystsamligr. 203 Man vergleiche die Zusammenstellung einschlägiger Belege bei J. Sverdrup, ANF. 23 (1911) S. 180-181. 204 Die Anzahl der altnordischen Bildungen auf -liga ohne zugehöriges Adjektiv auf -ligr ist beträchtlich. Man vergleiche die Belegsammlung bei J. Sverdrup, ebenda, S. 177-179. Es ist einzuräumen, daß schon allein aus Gründen der Quantität das altnordische Material aussagekräftiger ist als etwa das althochdeutsche. Wenn allerdings der Vergleich zeigt, daß in den altwestgermanischen Sprachen und zugleich im Altnordischen zu Adverbien mit dem Element germ. *-lik-a- eine zugehörige Adjektivbildung fehlt, so gewinnt auch das negative Argument an Beweiskraft. 205 Eine Übersicht über die belegten Bildungen gibt J. Sverdrup, ebenda, S. 183-184. 206 In der fünften Auflage von Noreen, Altnordische Grammatik, ist diese Erklärung nicht mehr enthalten. Noreen begnügt sich hier mit einem kurzen Hinweis auf „die nicht hinreichend erklärten adv. auf -la" (§ 293, Α. 1). 207 ANF. 23 (1911) S. 1-7.

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Suffix -la als Schwundform infolge von Akzentlosigkeit beurteilt und Axel Kock209, der Kontamination (haröla aus harda und haröliga) annimmt, lehnt Sverdrup ab und interpretiert die altnordischen Bildungen des Typs haröla, varla als akzentreduzierte alte Nebenformen zu Adverbien wie haröliga und varliga, deren Entstehung durch semantische Isolation vom Basislexem sowie durch schwachtonige Stellung im Satz begünstigt wurde. Ausgehend von solchen Fällen sei Verallgemeinerung zum adverbialen Bildungstyp (also auch skarpla, hvatla) erfolgt, dessen sich wegen des bequemen Metrums hauptsächlich die Dichter bedienten. Trotz seiner Kritik an Sievers und Kock versucht Sverdrup letztlich aber ebenfalls, die Dubletten auf -la und -liga des Altnordischen als lautliche Varianten aufeinander zu beziehen. Die schlagende Erklärung für das Nebeneinander hat dagegen Gernot Schmidt210 gegeben. Ausgehend von an. simla 'immer' mit „scheinbar pleonastische[r] Adverbialendung -la" wurden zunächst weitere Temporaladverbia auf -la gebildet (siöla, ärla)\ im weiteren Verlauf wurde das Element -la zum adverbialen Bildungselement, trat in Konkurrenz zu -liga und wurde schließlich als kürzere Variante dazu empfunden.

208

PBB. 5 (1878) S. 475-477, hält -la für lautgesetzlich, die Form -liga dagegen für Bildungen nach Analogie von -ligr. 209 ANF. 24 (1912) S. 167-218. Gegen Kocks Auffassung wendet Sverdrup ein, daß im Altnordischen durchaus Bildungen auf -a und -liga nebeneinander standen, ohne daß es zu der angenommenen Kontamination kam (äkafa neben akafliga, aber kein *äkafla\ ebenso bei gjarn-, hraö-, dygg- und in anderen Fällen). 210 Studien zum germanischen Adverb, S. 177-178.

Β. Vergleichendes Verzeichnis der althochdeutschen und frühmittelhochdeutscher Bildungen mit dem Element -Ith-und ihrer Entsprechungen in den altgermanischen Sprachen I. Vorbemerkung 1. Allgemeines Zweck des nachfolgenden Verzeichnisses ist es, das hochdeutsche Gesamtmaterial an Ableitungen mit dem Element -lih bis ins 12. Jahrhundert zusammen mit den greifbaren Bildungsentsprechungen der verwandten altgermanischen Sprachen zu dokumentieren und damit die nötige Materialgrundlage für die nachfolgenden Untersuchungen zu schaffen. Enthaltet} sind die althochdeutschen und eine Auswahl auch frühmittelhochdeutscher Ableitungen mit dem Element -lih-, also Adjektive auf -lih, Adverbien auf -lihho, -lihhun (beziehungsweise insgesamt jüngerem -liehen) und -lihhes, ferner abstrakte Weiterbildungen auf -lihhi (vereinzelt -lih-heit, -lihh-ida, -lihh-ung) sowie Verbalbildungen auf -lihhen, -lihhön und -lihhen. Nicht aufgenommen sind solche Bildungen, die zwar das Element -lih- aufweisen, die jedoch aufgrund ihrer semantischen Struktur nicht als Ableitungen anzusprechen sind, das heißt Kollektiva des Typs rossolih211 und Pronominalkomposita wie ahd. solih, welih (diese Bildungen sind jedoch für die Entstehung des Derivationstyps von Bedeutung212), ferner ahd. gilih, das mit seinen gemeingermanischen Gleichungen einen anderen Bildungstypus repräsentiert. Das Material der Einzelsprachen wurde anhand von Wörterbüchern erhoben. Für Quellen der spät- und nachalthochdeutschen Zeit konnten teilweise Konkordanzen benutzt werden213, zum größeren Teil mußten jedoch die Textausgaben selbst exzerpiert werden214. Für das Altnordische wurde über die Wörterbücher von Fritzner215, Egilsson216, Larsson217 und Holtsmark218 hinaus der Wortschatz einer Reihe klassischer Sagas (Njäls 211

Sieh dazu oben, S. 113-114.

212

Sieh dazu unten, S. 452-453.

213

So beispielsweise die Verzeichnisse R. M. S. Heffher, A Word-Index to the Texts of Steinmeyer. Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, R. A. Wisbey, A Complete Word-Index to the Speculum Ecclesiae, W. F. Tulasiewicz, Index Verborum zur Deutschen Kaiserchronik. 214 So etwa die Texte in F. Wilhelm, Denkmäler deutscher Prosa des 11. und 12. Jahrhunderts, F. Maurer, Die religiösen Dichtungen des 11. und 12. Jahrhunderts, der sogenannte „Wiener Notker" (Npw.) und der Windberger Psalter (WPs.). 215 216 217 218

Ordbok over Det gamle norske Sprog (FOGNS.). Lexicon Poeticum Antiques Linguas Septentrionalis (LPALS.). OrdfÖrrädet i de äldsta Islenska Handskrifterna (LOIH.). Ordforrädet i de eldste norske Händskrifter til ca. 1250 (HONH).

126

Vergleichendes Verzeichnis

Saga, Egils Saga, Laxdasla-Saga und anderer), die in der Mööruvallabok überliefert sind, über den Registerband zur diplomatischen Ausgabe dieser Handschrift219 erfaßt. Dieses Werk bietet eine wertvolle lexikographische Ergänzung zu den älteren Wörterbüchern der genannten Verfasser. Einige altnordische Prosatexte (Gisla saga Surssonar, Bosa saga, Örvar-Odds saga und andere) wurden darüber hinaus auf herkömmliche Weise exzerpiert. Eine im Verlag Mal og Menningar (Reykjavik) erschienene CD-Rom, die den Text aller Isländer-Sagas und ein Wörterverzeichnis enthält, konnte noch zur Kontrolle herangezogen werden. 2. Quellenauswertung und Vollständigkeit Aus dieser Sachlage ergibt sich, daß für das Althochdeutsche und Altsächsische Vollständigkeit220 annähernd erreicht sein dürfte. Daß einzelnes übersehen wurde, vor allem aus Publikationen neuerer Glossenfunde, kann nicht völlig ausgeschlossen werden. Wegen der zu bewältigenden Materialmasse mußte allerdings ein konziseres Darstellungsverfahren gewählt werden, als etwa Ulrich Möllmann221 es bei seiner Dokumentation der althochdeutschen Adjektive auf -sam angewandt hat. Aus Gründen der Darstellungsökonomie wird bei der Zitation der althochdeutschen und altsächsischen Belege so verfahren, daß dann, wenn gleichartige Wortverwendungen innerhalb ein und desselben Textes vorliegen, eine Belegstelle im Wortlaut zitiert und durch hochgestelltes + als exemplarisches Zitat gekennzeichnet wird. Entsprechend wird verfahren im Falle von Übersetzungen und Glossierungen gleicher Lemmata. So bedeuten die Zitierweisen „O. 1,27,40 thaz det er ίό gilicho filu bäldlicho", daß Otfrid weitere Belege für ahd. baldlihho in der angegebenen Bedeutung 'kühn' bietet, „nuptialis [T. 425,23 brütlouftlihhemo giuuäte (ueste nuptiali)]", daß im Tatian in weiteren Fällen lat. nuptialis durch brütlouftlih übersetzt ist, und ,gratus [+StSG. 1,116/117,8 thanglih (Grata)]", daß weitere Glossenbelege für ahd. danklih als Interpretament von lat. gratus bezeugt sind. Die Uberprüfbarkeit ist dadurch gewährleistet, daß am Ende aller einzelsprachlichen Einträge auf die einschlägigen Wörterbücher und Ausgabenglossare verwiesen ist. Da der Wortschatz des Altenglischen umfassend dokumentiert ist, dürften auch diejenigen Bildungen auf ae. -lie und -lice, die althochdeutsche Gegenstücke haben, mit einiger Zuverlässigkeit ermittelt sein. Für das Frühmittelhochdeutsche und Altwestnordische konnte hingegen nur versucht werden, 219

Mööruvallabök AM 132 Fol. I, Index and Concordance. Die von P. O. Müller, ZDPh. 112 (1993) S. 408, formulierten Anforderungen an ein adäquates Textcorpus für eine historisch-synchrone Untersuchung von Wortbildungssystemen sind für das Althochdeutsche ohne Belang, da hier ohnehin die Gesamtheit des Überlieferten das Untersuchungscorpus bilden kann (und muß). Man vergleiche auch R. Bergmann, in: Deutsche Sprachgeschichte, S. 86. 220

221

U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam.

Vorbemerkung

127

die Quellen in möglichst repräsentativem Umfang auszuwerten. Anspruch auf Vollständigkeit kann dabei nicht erhoben werden, da die vorauszusetzenden lexikographischen Hilfsmittel bislang fehlen. Das Altfriesische, das bekanntlich erst aus spätmittelalterlichen Aufzeichnungen bekannt ist, wurde, soweit Übereinstimmungen mit dem Althochdeutschen und Altsächsischen bezeugt sind, berücksichtigt. Belege mußten hier anhand von Ausgabenglossaren oder durch Textlektüre ermittelt werden. 3. Aufbau und Gestaltung der Einzelartikel Als Ordnungsgrößen für die Einzeleinträge stehen - für jeden Buchstaben von 1 bis χ durchnumeriert - die althochdeutschen Basislexeme. Die Lemmatisierung folgt weitgehend den Prinzipien des Leipziger Althochdeutschen Wörterbuchs. In einigen Fällen überliefert das Althochdeutsche keine Entsprechung zu einer altsächsischen Bildung mit -lik-. Lemmaansatz und alphabetische Einordnung erfolgen in solchen Fällen dennoch nach der meist problemlos anzusetzenden althochdeutschen Form, die dann in eckigen Klammern steht und so als konstruierter Lemmaansatz kenntlich gemacht ist. So bedeutet der Artikelkopf „Z 20 - [zorft-] as. torht Adj.", daß eine der altsächsischen Bildung entsprechende Ableitung von ahd. *zorftnicht belegt ist, wohl aber die deadjektivischen Derivationen as. torht-lik, -liko. Sofern das Althochdeutsche allerdings auch das zugrundeliegende Basislexem nicht kennt (wie zu as. sod-lik), wird das Lemma nach Maßgabe der bezeugten altsächsischen Form gegeben und alphabetisch eingeordnet. Die Anordnung ist mit Ausnahme der verbalen Basen alphabetisch. Bei deverbalen Ableitungen dient als primäre Ordnungsform der Infinitiv. So sind die Bildungen intfindlih, unintfindantlih, intfuntanlih sämtlich unter „F 20 flndan" eingereiht. Die Auffindbarkeit solch komplexer Bildungen ist jedoch durch Verweise an entsprechender Stelle im Verzeichnis gesichert. Diese Verfahrensweise wurde deshalb gewählt, weil so formal verschiedene deverbale Bildungen, die häufig zueinander in Konkurrenz222 stehen, erfaßt werden können. Damit wird auch die Bezugnahme im Rahmen der Untersuchung der Verbaladjektive auf -Ith in Teil C erleichtert. Existieren zu einer verbalen Wurzel mehrere Bildungen, so erscheinen diese in folgender Reihe: präfixlose Bildung(en) - präfigierte Bildung(en) in alphabetischer Ordnung. Bei gleichem Präfix erscheinen die Ableitungen vom Präsensstamm vor den Bildungen von Nominalformen des betreffenden Verbs. Ableitungen mit den erweiterten Suffixen -Vig-lih, -ec-lih sind nach den Bildungen mit der Struktur Basislexem + -lih- unter dem jeweiligen Basislexem aufgeführt, so etwa frühmhd. zuhtigllch unter zuhtlih [Z 24], frühmhd. 222

Solche Konkurrenzen treten am augenfälligsten dann zutage, wenn gleiche lateinische Lemmata übersetzt sind. So übersetzt beispielsweise vom Partizip Präsens gebildetes unintfindantlihho lat. insensibiliter, vom Partizip Präteritum abgeleitetes unintfiintanlih das zugehörige Adjektiv insensibilis.

128

Vergleichendes Verzeichnis

erbarmeclich unter ir-barm- [B 4b], das seinerseits unter barmen [B 4] erscheint. Die Belege solcher Ableitungen, die meist jüngere Varianten älterer Bildungen ohne Suffixerweiterung darstellen, sind jedoch nicht mit diesen vermischt, sondern in einem eigenen Abschnitt unter der Rubrik „Erweitert" aufgeführt. Andere Behandlung erfordern allerdings diejenigen Bildungen, die nicht als erweiterte Varianten zu „einfachen" Ableitungen gelten können, wie etwa säliglih und mhd. heiliglich, as. helaglik. Hierbei handelt es sich eindeutig um Derivate von bereits suffigierten adjektivischen Basen, und als solche werden sie im Wörterbuch und im Untersuchungsteil auch behandelt. Mit un- negierte Bildungen erscheinen im Anschluß an die nicht negierten, das heißt sie erhalten keinen selbständigen Eintrag. Das gilt auch dann, wenn nur die negierte Bildung belegt ist. Fungieren Verbalnomina oder -adjektive als Basislexeme, wird, sofern daneben deverbale Bildungen vorliegen, auf das jeweilige Verb verwiesen und umgekehrt, also von trugilih [T 24] auf triogan [T 19] und von triogan auf trugilih. Dem numerierten althochdeutschen Ordnungswort mit grammatischer Kennzeichnung folgt abgesetzt am rechten Rand die Angabe der einzelsprachlichen Bezeugung. Die Notation „ahd. - ae." zeigt an, daß die althochdeutsche -/iA-Bildung von der genannten Basis eine Entsprechung im Altenglischen hat. Ist eine Bildung erst in jungen Glossenbelegen bezeugt, für die jedoch ältere Vorlagen anzunehmen sind, so steht „*ahd.". In der Reihenfolge althochdeutsch (gegebenenfalls unter Einbeziehung des frühmittelhochdeutschen Materials), altsächsisch, altniederfränkisch, altfriesisch, altenglisch, gotisch, altnordisch werden sodann auch die Teilartikel zu den Bildungsentsprechungen in den einzelnen Sprachen angeordnet. Innerhalb der Einträge der einzelsprachlichen Belege wird nach den Wortarten der bezeugten Ableitungen gegliedert, und zwar in der Reihenfolge Adjektiv, Adverb, Abstraktum, Verbalbildung. Die althochdeutschen und altsächsischen Belege werden (durch Jahrhundertangaben in spitzen Klammern) datiert, da dem Alter der Bezeugung Bedeutung auch für die Entscheidung der Frage nach der Priorität von Adjektiv auf -lih und Adverb auf -lihho oder auch nach der Möglichkeit des Ansatzes einer bereits vorliterarisch oder voreinzelsprachlich existenten Bildung zukommt223. Die Belege der übrigen 223

R. Bergmann, in: Deutsche Sprachgeschichte, S. 86 hat die Auffassung vertreten, „daß es wenigstens in zeitlicher Hinsicht geboten erscheint, zwei Teilsynchronien des älteren Althochdeutsch des 8. und des 9. Jahunderts und des jüngeren Althochdeutsch des 10. und 11. Jahrhunderts zu unterscheiden und die Wortbildungen der entsprechenden Quellen getrennt zu analysieren". Tatsächlich ergeben sich bei dem hier zu untersuchenden Wortbildungstyp auf -lih- Hinweise auf inneralthochdeutsche Entwicklungen, und zwar namentlich bei den deverbalen Bildungen. Der Entwicklungsaspekt wird im nachfolgenden zwar berücksichtigt, doch werden keine getrennten „Synchronien" im Sinne von R. Bergmann unterschieden. Die Glossen, die einen beträchtlichen Teil des Gesamtmaterials enthalten, widersetzen sich einer solchen Einteilung ohnehin.

Vorbemerkung

129

Einzelsprachen werden nicht datiert. Für die gotischen Belege erübrigen sich Zeitangaben, da sich der größte Teil in Wulfilas Bibelübersetzung findet, die bekanntlich im 4. Jahrhundert abgefaßt und im wesentlichen im Codex Argenteus des 6. Jahrhunderts überliefert ist. Einige Belege bietet ferner die Skeireins. Die kleinen gotischen Textstücke enthalten nichts Einschlägiges. Im Falle der altenglischen Dichtungen handelt es sich größtenteils um spätwestsächsische Umschriften älterer Originale, deren Datierung nicht gesichert, sondern vielfach sogar umstritten ist. Datierungsprobleme und Fragen der Herkunftsbestimmung verbinden sich auch mit den einzelnen Liedern der sogenannten „Älteren Edda"224, der Skaldendichtung, und auch das Alter der klassischen isländischen Sagas, die durchwegs erst spätmittelalterlich überliefert sind, wird kontrovers diskutiert. Früher, teils noch in Handschriften des 12. Jahrhunderts, sind einige altnordische Übersetzungstexte überliefert. Angesichts dieser Sachlage unterbleiben im Verzeichnis bei den gotischen, altenglischen, altnordischen und altfriesischen Quellenzitaten Datierungen. Sofern Angaben über das Bezeugungsalter möglich und von Belang für weitere Schlußfolgerungen sind, ist dies im Untersuchungszusammenhang berücksichtigt (so etwa im Falle früher altenglischer Denkmäler wie den Glossaren aus Erfurt und Epinal, die noch ins 8. Jahrhundert gehören, der Lindisfarne-Gospels und des Durham-Rituale aus dem 9. Jahrhundert). Von Bedeutung für verschiedenartige Fragen ist ferner die Art der Bezeugung einer Bildung in bestimmten Quellengattungen225: „während sich 224

Solche Fragen können allerdings im Rahmen einer Untersuchung mit völlig anderem Erkenntnisziel nicht erörtert werden. Speziell zur Datierungsfrage des Beowulf vergleiche man J. Harris, Europäisches Frühmittelalter, S. 237-275, C.-D. Wetzel, Anglia 103 (1985) S. 371-400. Zur Edda zusammenfassend Peter Foote, Europäisches Frühmittelalter, S. 317357. Daß die Verfasser gerade der eddischen Spruchdichtung (Häv.) aus mittelalterlichen (vielleicht sogar mittelhochdeutschen) Traditionen schöpften, hat R. Köhne, PBB. 105 (Tübingen 1983) S. 380-417, anhand einer Reihe von wörtlichen und inhaltlichen Parallelen gezeigt. 225 Auf die Tatsache, daß zwischen Wortbildung und Textsorte ein interdependentielles Verhältnis besteht, ist wiederholt hingewiesen worden. Man vergleiche für gegenwartssprachliche Adjektivbildungen J. Stemkopf, ZPSK. 41 (1988) S. 82-90, ferner zusammenfassend zuletzt N. R. Wolf, Sprachwissenschaft 21 (1996) S. 241-261. Die Berücksichtigung auch der „textuellen Funktionen eines Bildungstyps" im Rahmen von Forschungen zur historischen Wortbildung hat R. Bergmann, in: Deutsche Sprachgeschichte, S. 85, gefordert; Überlegungen grundsätzlicher Art auch bei J. Erben, Einführung in die deutsche Wortbildungslehre, S. 122-123. Es ist jedoch zu bedenken, daß das schmale Spektrum althochdeutscher Textsorten nur in begrenztem Umfang Schlüsse auf die Textsortenspezifik bestimmter Wortbildungstypen erlaubt, da der größte Teil des aus althochdeutscher Zeit Überlieferten religiösen oder gelehrten Inhalts ist (auch wenn etwa der Überblick von A. Schwarz, Die Textsorten des Althochdeutschen, in: Sprachgeschichte, S. 1052, der für die Zeit „von den ältesten Namen bis ins 11. Jh." acht „Textsorten" ansetzt, anderes suggeriert). Andersartige Texte, die kontrastiv verglichen werden könnten, fehlen weitgehend. Daher besagt das ausschließliche Auftreten bestimmter Bildungen in Texten, die dem geistlichen Bereich zuzuordnen sind, wenig. Immerhin ist festzustellen, daß -lihBildungen vereinzelt auch in althochdeutschen Dichtungen (unter Einschluß des profanen Hildebrandliedes) vorkommen, während die Gesprächsbüchlein (Pariser Gespräche und

130

Vergleichendes Verzeichnis

die Wortgeschichte sinnvoll der externen Sprachgeschichte zuordnen läßt, gehört die Entwicklung der Wortbildung zweifellos zur Geschichte des Sprachsystems. Die Produktivität bestimmter Wortbildungsmodelle kann aber sehr wohl durch bestimmte Textsorten mitbedingt sein."226 Das einzelsprachliche Material wird daher jeweils in maximal drei Blöcken zusammengefaßt. Am Anfang stehen poetische Belege, alphabetisch sortiert nach Quellen (im Falle des Hochdeutschen stehen die althochdeutschen Belege vor den frühmittelhochdeutschen). Die zweite Beleggruppe bilden Zitate aus sicher oder zumindest mit einiger Wahrscheinlichkeit autochthoner, das heißt von lateinischen Vorlagen unabhängiger Prosa. Die dritte Gruppe bilden Belege aus Übersetzungstexten und Glossen, wobei mit solchen Textzitaten begonnen wird, in denen die in Rede stehende Bildung mit ahd. -Ithohne erkennbare direkte lexikalische Grundlage in der Quelle gebraucht ist. Zuletzt werden, alpabetisch angeordnet nach den (durch Sperrung hervorgehobenen) lateinischen Lemmata, die Textstellen gebracht, in denen ein volkssprachliches Interpretament einem lateinischen Lemma zugeordnet werden kann. Befindet sich eine Bildung, die in Glossen belegt ist, in einem volkssprachlichen Kontext, etwa zusammen mit einem Bezugssubstantiv, so wird dies grundsätzlich im Zitat berücksichtigt. Ist das volkssprachliche Wort isoliert und handelt es sich zudem um eine Adverbialbildung auf -lihho (-liko, -lice, -liga) oder um einen unflektierten Nominativ Singular des Adjektivs, so steht das lateinische Lemma außerhalb eckiger Klammern und wird beim Zitat nicht mehr wiederholt. Die Zitierweise ,prudenter [StSG. 1,287,1 fruatlihho], mature [StSG. 11,226,32 fruotliho]" besagt also, daß das Adverb je einmal prudent er und mature wiedergibt und ohne weiteren Kontext belegt ist. Dagegen bedeutet die Zitation ,jnolaris [StSG. 11,430, 59 dero churnlichun suari (molaris ponderis)], daß erstens das (als quirnlih lemmatisierte) Adjektiv auf molaris basiert und daß es zweitens im angegebenen Glossenkontext erscheint, der lat. molaris ponderis übersetzt. Flektierte lateinische Lemmata werden in der genau vorliegenden Form nach dem volkssprachlichen Wort zitiert, durch das sie glossiert sind. Der Eintrag agrestis [StSG. 11,521,4 accherlicha (Agrestem)] bedeutet, daß ahd. accherlicha auf akkusativischem lat. agrestem basiert. Besteht zwiKasseler Glossen) nichts Einschlägiges enthalten. Unter diesem Aspekt ist der Vergleich der Verhältnisse in den verwandten altgermanischen Sprachen auch als Korrektiv für die Beurteilung einzelner Bildungen und Bildungstypen von Belang. Für das Mittel- und vor allem das Frühneuhochdeutsche ist die Quellenbasis bereits wesentlich ergiebiger. Die Adjektive auf -beere etwa zeigen im Mittelhochdeutschen, wie R. Flury, Struktur- und Bedeutungsgeschichte des Adjektivsuffixes -bar, S. 19-28, deutlich gemacht hat, eine signifikante Affinität zu bestimmten Textsorten: die „höfische Dichtersprache" unterscheidet sich deutlich von „mhd. Originalprosa" und der „mhd. Übersetzungsprosa". Eine Grobsortierung des Materials scheint daher auch im Falle der althochdeutschen -/i/i-Bildungen sinnvoll. Aus naheliegenden Gründen kann allerdings keine „pragmatische Indizierung" der Quellen vorgenommen werden, wie sie P. O. Müller, ZDPh. 112 (1993) S. 409, für das Frühneuhochdeutsche gefordert hat. 226 So formuliert es I. Reiffenstein, in: Deutsche Sprachgeschichte, S. 27.

Vorbemerkung

131

sehen lateinischem Grundtext und althochdeutscher Übersetzung nur ein loser inhaltlicher Zusammenhang (was nicht selten bei Notker, im altenglischen Orosius, vielfach aber auch in anderen Quellen der Fall ist), so wird der lateinische Wortlaut zwar zitiert, doch erfolgt keine Zuordnung des volkssprachlichen Wortes zu einem lateinischen Lemma. In entsprechender Weise werden, durch Absatz getrennt, die Bildungen mit Negationspräfix dokumentiert. Diese Artikelstruktur stellt gewiß nur ein sehr grobes Raster dar. Eine weitergehende Unterscheidung - etwa zwischen profaner und religöser Dichtung (oder Prosa) - müßte jedoch bald auf Grenzen stoßen oder würde gewaltsame Entscheidungen zur Folge haben, die von der Sache her nicht zu rechtfertigen wären: Ist beispielsweise das Ludwigslied weltliche oder religiöse Dichtung227? Wie verhält es sich im Falle der altenglischen Elegien? Ist die altnordische Olafs saga hins helga, die in ihren verschiedenen Ausprägungen mehr oder weniger starke hagiographische Einflüsse erkennen läßt, als „christlich" oder als „profan" einzustufen? Auf der anderen Seite ist natürlich zu sehen, daß „Dichtung" nicht gleich „Dichtung" und „Prosa" nicht gleich „Prosa" ist. Über weite Bereiche steht die frühmittelhochdeutsche Dichtung hinsichtlich der Intention ihrer Verfasser und somit auch ihres Wortgebrauchs der Predigt und dem religiösen Traktat wesentlich näher als beispielsweise der englischen und nordischen Heldenepik oder dem althochdeutschen Hildebrandlied. Auch ist das Auftreten einer Bildung in „profanen" Texten für sich genommen noch kein Beweis ihrer Unabhängigkeit von fremdem Vorbild. So ist beispielsweise im Prolog zur Gylfaginning des Snorri Sturluson das Wort jaröligr bezeugt, das mit einiger Sicherheit Lehnbildung nach lat. terrenus oder terrestris ist. Der gelehrte Verfasser bediente sich also eines ihm aus der theologischen Fachterminologie bekannten Begriffs228. Viel mehr noch stand ein Dichter wie Otfrid von Weißenburg in der theologischen Tradition seiner Zeit, was natürlich auch sprachlichen Niederschlag finden mußte229. Daß aber dennoch die Art der Bezeugung ei-

227

Im übrigen ist bekanntlich auch das Beowulf-Epos keineswegs eine „vorchristliche" oder „heidnische" Dichtung, wie bereits F. Klaeber in seinen Untersuchungen, Anglia 35 (1912) S. 111-136, 149-269, 36 (1913) S. 166-199, gezeigt hat. Zur Frage der christlichen und heidnischen Elemente im Beowulf vergleiche man ferner J. Harris, Europäisches Frühmittelalter, S. 260-272. 228 Man vergleiche zu diesem Problemkreis H. Beck, Snorri Sturlusons Sicht der paganen Vorzeit. Zu der kontrovers diskutierten Verfasserschaftsfrage der Gylfaginning vergleiche man U. Strerath-Bolz, Kontinuität statt Konfrontation, sowie K. v. See, Skandinavistik 20 (1990) S. 111-126. 229

Speziell zu Otfrids Verwendung von Adjektiven im Hinblick auf den gelehrten Stil seiner Zeit vergleiche man B. Engelberg, Zur Stilistik der Adjektiva in Otfrids Evangelienbuch und im Heliand, S. 153-154.- Die Literatur zur Frage der Traditionsgebundenheit Otfrids kann hier nicht referiert werden. Es sei verwiesen auf R. Hartmann, Allegorisches Wörterbuch zu Otfrieds von Weißenburg Evangeliendichtung.

132

Vergleichendes Verzeichnis

ner Wortbildung insgesamt - neben der Frequenz230 - Hinweise auf Art und Grad ihrer Verwendung im Sprachgebrauch einer früheren Sprachepoche bietet, steht außer Frage. Die in der folgenden Dokumentation durchgeführte Beleganordnung für sich soll also noch keine Entscheidung darüber präjudizieren, ob etwa im Einzelfall ein volkssprachlicher christlicher Terminus vorliegt231, der nach lateinischem Muster geprägt ist, oder eine dem allgemeineren Sprachgebrauch angehörige autochthone Bildung. Fragen dieser Art sind erst in der eigentlichen Untersuchung (Teil C) zu erörtern. Zweck der Differenzierung ist lediglich eine vorläufige und übersichtliche Grobordnung des Materials. Altenglische, altfriesische und altnordische Textzitate werden ins Deutsche übertragen, sofern nicht bei Übersetzungsbelegen ohnehin bereits die lateinische Textgrundlage mit zitiert wird. In solchen Fällen unterbleibt eine zusätzliche deutsche Übesetzung. Lateinische Quellen erhalten eigene Textsiglen, wenn nicht die zitierte Edition selbst schon den Quellentext in irgendeiner Weise enthält. Ist dies der Fall (wie bei den Ausgaben des Althochdeutschen Isidor oder des Tatian), erübrigt sich ein eigener Stellennachweis beim Zitat. Soweit althochdeutsche und altsächsische Glossen in der großen Ausgabe von Steinmeyer und Sievers (StSG.) ediert sind, wird diese zitiert. Sofern Neuausgaben einzelner Glossare vorliegen, wie beispielsweise im Falle des „Summarium Heinrici" (SH.), werden diese den Einzelartikeln zugrunde gelegt. Auch Neufunde werden nach der jeweiligen Edition zitiert. Bekanntlich hat aber gerade das Steinmeyer-Sieverssche Glossencorpus seine Schwächen, denn es „legt zumeist den Eindruck nahe, als seien die althochdeutschen Glossen Übersetzungen von Einzelwörtern ... Deshalb sind auch lateinisch-althochdeutsche Wortverzeichnisse, die ihre Angaben lediglich aus Steinmeyer/Sievers bereitstellen, in ihrem Aussagewert beschränkt"232. Die semantische Analyse von Wortbildungen ist kontextfrei nicht zu leisten. Im speziellen Falle von Glossen ist sehr häufig zwar kein direkter volkssprachlicher Kontext gegeben, wohl aber ein indirekter lateinischer, nämlich der Zusammenhang, in dem das glossierte lateinische Lemma steht. Dieser mittelbare Kontext ist im Rahmen der Analyse einer Glossierung zu berücksichtigen. Vielfach kann auf Untersuchungen zu einzelnen Glossaren oder zur Glossierung einzelnen lateinischer Autoren oder Texte, die die weiteren lateinischen Kontexte analysieren, zurückgegriffen werden. Vor allem in der Reihe der „Studien zum Althochdeut230 Zum Verhältnis von Produktivität und Textfrequenz vergleiche man die grundsätzlichen Überlegungen von W. Fleischer, Wortbildung, S. 57-59. 231 Bekanntlich bestehen selbst innerhalb der Glossenüberlieferung beträchtliche Unterschiede^ was das Verhältnis zu den lateinischen Lemmata betrifft. Hierzu mit grundsätzlichen Überlegungen H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 139-152. 232 H. Götz, Sprachwissenschaft 19 (1994) S. 148.

Vorbemerkung

133

sehen" sind hier wichtige Vorarbeiten geleistet233. Wo darüber hinaus Zusammenhänge innerhalb eines glossierten lateinischen Textes für die semantische Beurteilung einzelner althochdeutscher Interpretamente von Bedeutung sind, werden Kontexte in geeigneter Weise im Untersuchungsteil (= Teil C) berücksichtigt234.

Zu einzelnen glossentragenden Handschriften: B. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, E. Meineke, Saint-Mihiel, BibliotMque Municipale Ms. 25, E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, L. Voetz, Die St. Pauler Lukasglossen, St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, St. Stricker, Die Summarium-Heinrici-Glossen der Handschrift Basel ÖBU. Β IX, Β. Meineke, Althochdeutsches aus dem 15. Jahrhundert, R. Schutzeichel, Addenda und Corrigenda (III) zum althochdeutschen Wortschatz, H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, Ε. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, Zu einzelnen lateinischen Autoren: K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen der Handschrift Rom, Bibliotheca Apostolica Vaticana, Pal.Lat. 1716, W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini des Sulpicius Severus.- Des weiteren sei verwiesen auf die SchW. S. 41-62 verzeichneten Publikationen. 234

Die Auffassung von R. Bergmann, in: Deutsche Sprachgeschichte, S. 85, aus der Kontextarmut von Glossen ergebe „sich für die Materialgrundlage einer althochdeutschen Wortbildungslehre zwingend der Vorrang der Textüberlieferung vor der Glossenüberlieferung", ist zumindest in ihrer Formulierung sehr apodiktisch. Aufgrund der Tatsache, daß die Glossenüberlieferung den größeren Teil des althochdeutschen Gesamtcorpus ausmacht, kann dieses Material nicht ignoriert werden. Daß volkssprachliche Kontexte der semantischen Analyse von Wortbildungen entgegenkommen, während (scheinbar oder tatsächlich) kontextlose Glossen der Bedeutungsermittlung Widerstand entgegensetzen, bleibt unbestritten. Die Berücksichtigung des Kontexts eines glossierten Lemmas kann von Fall zu Fall durchaus für die Beurteilung des althochdeutschen Interpretaments ergiebig sein. Für die Erforschung von Interferenzverhältnissen ist das Glossenmaterial auf jeden Fall von Bedeutung. Auch muß man sich dessen bewußt sein, daß etwa zwei Drittel des bekannten althochdeutschen Wortschatzes überhaupt nur in Glossen bezeugt ist. Man vergleiche J. Splett, in: Sprachgeschichte, S. 1030, sowie H. Götz, in: Sprache in der sozialen und kulturellen Entwicklung, S. 316-322. Die Einbeziehung des Glossenmaterials in eine diachron ausgerichtete Untersuchung eines bestimmten althochdeutschen Wortbildungstyps scheint nicht nur gerechtfertigt, sondern notwendig.

II. Verzeichnis A 1 äband st.M.

ahd. - ae.

Adj. : 'am Abend stattfindend, Abend-'. vespertinus [B. 228,23 abantlihchero {psalmorum uespertinorum), WPs. 140,2 ufheueunge hante minere opher ein abentlih (eleuatio manuum mearum sacrificium uespertinum)]. K F W ^ Sp_7; SchW. S._81. ae.: cefenlic, -lice Adj.: 'am Abend stattfindend, Abend-'. hesperius [BoGl. M.2.31 gefeald cefenlice surma on yöa (Cadit haesperias phoebus in undas)], vespertinus [PsGlB. 140.2 onscegdnes cefenlico (sacrificium vespertinum)]. Adv.: 'abends'. vespere [HyGl.l 1.2 dec ve gibiddad efenlice (te deprecemur uespere)]. BTD. S. 9, Suppl. S. 11; POE. JE 1.1, S. 82-83.

A 2 abgot st.M.

ahd.

Adv. : 'in götzendienerischer Weise'. idololatrix [StSG. 11,566,51 abgodlicho]. KFW. I, Sp. 16.

A 3 adal Adj. / st.M./N. /

ahd. - ae.

Adj. < 8 , 9 , 1 0 , 1 2 > : 'einheimisch; von vornehmer Abstammung'. TrHl. 26,23 der winblüt mines adellichen rehtes.— antiquus [StSG. 11,659,45 adalliha (Antiquam)], ingenuus [StSG. 11,415,8 adillichiu (Ingenuas)], insignis [+StSG. 11,343,11 kuotilih; adallih], Uber [StSG. 11,252,45 adallihemo gislahte (Liberiori genere), hierzu W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 578-579], nobilis [+StSG. 1,128,23 adallih], — Negiert: ignobilis [+StSG. 1,96,14 unadallih (Ignobilis)]. Adv. : 'auf vornehme Weise; ausdrücklich'. consequenter [Mayer 80,4 adalliho; zu diesem Beleg E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 496], nobile [ΜΗ. XIX,3,3 sigufaginont keili adallicho (triumphans pompa nobile)], signanter [StSG. 11,329,29 adallicho. Isuntarliho]. Abstr. : 'Gutmütigkeit, edle Gesinnung'. liberalitas [StSG. IV,74,37 adilcheit], K F W ^ SJX292SchW_S. 82. ae.: cedellic, -lice Adj.: 'edel, vornehm'. And. 888 ceöelic onginn 'vortreffliches Unterfangen', Pan. 48 eallum cepelicra eorpan frcetwum 'edler als alle Schätze der Erde'.— Argyripa [Abbo 1 406 pa cepelican burh {argiripam patriam)]. Adv.: 'auf vornehme Art; besonders'.

Verzeichnis

136

eleganter [C1G1.1 2205 gecorenlice l ceöelice (Eleganter)], insigniter [CIG1.1 3133 cepelice], nobilissime [Bede 4 24.332.1 cedellice ... in woruldhade drohtiende (Beda HE. 406 in saeculari habitu nobilissime conuersata)]. BTD. S. 22, Suppl. S. 22; POE. JE 1.3 S. 723-725; GSAD. S. 4.

A 4 afiermorgan-

ahd.

Ableitungsgrundlage ist das Syntagma after + morgan. Adj. : 'nach der Matutin stattfindend'. postmatutinus [ΜΗ. IX,1,1 aftermorganlichem lopum (Postmatutinis laudibus)]. KFW. I, Sp. 48; SchW. S. 82.

A 5 [agaleizi] as. agaleti Adj. Adv. : 'beharrlich'. Gen. (as.) 224 Abraham thuo gimahalda

as. agalitlico.

SWH. S. 5.

A 6 *aggiwis Adj.

ahd.

Adv. : 'dem Anschein nach'. specialiter [StSG. 1,254,2 ackiuuislihho]. KFW. I, Sp. 93.

A 7 ahton sw.V. A 7a un-bi-aht- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'ahnungslos'. inscius

[StSG. 11,502,5 umbehathlichiu (inscia) - nicht auf nexilis zu beziehen].

StWG. S. 654. A 7b ir-ahtdnt- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'undenkbar'. insuspicabilis [StSG. 1,575,41 irahtontlihiv

(Insuspicabilia)].

StWG. S. 309; SpW. 1,1, S. 11. ala—> A 15 ana-

A 8 ackar st.M.

ahd.

Adj. : 'landwirtschaftlich'. agrestis [StSG. 11,521,4 accherlicha (Agrestem)]. KFW. I, Sp. 92.

A 9 al(le) Adj.

ahd. - ae.

Adj. : 'allgemein; katholisch'. TrHl. 42,26 daz mushüs daz way wole gestrowet durch die alli[ch]en menege.— canonicus [+StSG. 1,527,52 allihen (Canonicas)], catholicus [ΜΗ. VII,2,3 duruhc euua allicha (per legem catholicam ), WK. 54 uuiha ladhunga allicha (sanctam ecclesiam catholicam), StSG. IV,5,41 allicher. kilaupfto], generalis [StSG. 11,281, 39 allihiu].— Eine Reihe wei-

Verzeichnis

137

terer Belege gleicher Bedeutung enthalten die alt- und frühmittelhochdeutschen Glaubensbekenntnisse und Notkers Schriften. Ein wohl von Notker geprägter philosophischer Terminus ist alle-lth 'allgemein als Merkmal zu eigen' mit seinen Weiterbildungen alle-llhhi und alle-lihho. Nur ganz vereinzelt wird - im Notker-Umkreis - diese Bildung gleichbedeutend mit alllh gebraucht (hierzu H. O. Schwarz, Die Lehnbildungen der Psalmenübersetzung Notkers von St. Gallen, S. 110-112). Adv. : 'gesamt'. universal

iter [StSG. IV,222,23 allihho].

Abstr. : 'Heilige Schrift; Weltall'. hagiographa [StSG. 1,527,53 allihhi], universitas vers itatis)]. H ^ i L 5 l

2

[StSG. 11,156,17 dero allihi (Uni-

i ~J 2 6 _ii 3 J?I?i 2 iSchW^S.^5; Η W I S L N W . S._ll.

ae.: eallic Adj.: 'katholisch'. catholicus [PsCaK. 19.3 geleafa soölice se eallica (Fides autem catholica)]. Β TD. S. 35, 230; OEC. Ε 004 S. 76, 102.

A 10 alang Adj.

frmhd.

Adv. : 'umfassend, völlig'. BGB. 136,14 Den got gloub ich... olanglichen. KFW. I, Sp. 187.

A l l algimein Adj.

frmhd.

Adv. : 'gemeinsam, gleichermaßen'. Kehr. 6147 und ander daz gesinde frumet er algemainliche.

A 12 also Adv.

frmhd.

Adj. : 'genauso, so beschaffen'. WGen. 660 alsolich si wären innen, solich wurten dise uzzen, WMann (Veronica) 520 alsolich imbiz mit in inphan.— Pr.Zürich 18,28 da got inne erchennit wirt. alsolich so er ist.

A 13 alt Adj.

ahd. - ae.

Adj. : 'von den Alten herrührend; alt'. avitus

[StSG. IV,38,34 altlicher], senilis

[StSG. 11,462,43 altlihaz (Senile)].

KFW. I, Sp. 306. ae.: ealdlic Adj.: 'alt; spät; untadelhaft'. /ECHom. 1,40 614.12 on ealdlicum gearum bid pees mannes weestm gebiged 'in fortgeschrittenen Jahren wird des Menschen Leib gebeugt'.— irreprehensibilis [WPol. 2.1.2 35 Biscopum gebiriad ealdlice wisan (Oportet enim episcopum inreprehensibilem esse)], senilis [GDPref. 2 (H) 95.1 se wees bernde ealdlice heortan (Gregor Dial. 11,6 cor gerens senile)], serotinus [MonCa.l 14.3 he cymd swa swa scür us hwilwendlic j siplic. I ealdlic eorpan (veniet quasi imber nobis temporaneus et serotinus terrae)], vetus [C1G1.1 72 mid ealdlicre (Autentica ueterum auetoritate)].

138

Verzeichnis

BTD. S. 228, Suppl. S. 166; OEC. Ε 003, S. 149-150.

A 14 ambahti st.N.

ahd.

Adj. : 'zu den Leviten gehörig'. levitidus [StSG. 11,548,6 ambathlichun (Leuitidis)]. KFW. I, Sp. 322. ämer- —> J 1 jämer-

A 15 ana Adv.

ahd. - ae. - got.

Adj. : 'ähnlich'. MillGen. 12,7 diu was dem manne cenlich, Wahrh. 130 engelin sint si anelich. Abstr. : analihhi 'Gleichheit, Entsprechung', analihhida 'Abbild'. Ό . 11,4,82 thar ougta in änalihi imu ellu wöroltrichi (hierfür die Lesart alalihhi in der Handschrift P).— imago [+StSG. 1,766,24 analihida]. SchW^S. 84, 87; KGSO._S_7. ae.: onlic, -lice Adj.: 'ähnlich'. Phoen. 312 se fitgel is ... onlicost pean 'der Vogel ist sehr ähnlich dem Pfau'.— quasi [Marv. 20.1 se oder dal biö mennisce onlic (quasi homines reliquo corpore)], similis [LkGl. (Ru) 12.36 j ge onlic monnum abiddende hlaford hiora (et vos similes hominibus expectantibus dominum suum)]. Adv.: 'in gleicher Weise'. El. 99 Hehtpa onlice ceöelinga hleo 'auf gleiche Weise befahl der Beschirmer der Edlen'. BIPAl^fPPi· got.: analeiko Adv.: 'in gleicher Weise'. Sk. 7,4 analeiko swe Filippus 'in gleicher Weise wie Philippus'.

A 16 anadähti Adj. / anadäht st.F.

frmhd.

Adj. : 'inständig'. intentus [MillHym. 16,3 andahtlich vlege (intenta supplicatio)].

A 17 anaeban Adj.

ahd.

Adj. : 'wesensgleich'. I. 8,16 dher anaebanliih ist gote (cuius una imago cum deo est). KFW. I, Sp.417; SchW. S. 86.

A 18 anagengi st.N. Adj. : 'angeboren, ererbt; ursprünglich'. originalis [MillHym. 88,3 die anegengelichen scvlde (Originale crimen),

fhnhd. principalis

139

Verzeichnis [WPs. 39 (Randglosse zur Oratio) Daz anegengeliche buoh (libri principalis)]. -> G 12 gen, gang, gangan anagent- —> G 12a, analinent—> L 25, anastantant- —> S 74b, anstandan- (as.)

A 19 ander Adj.

S 74c

ahd. - as. - ae. - got. - an.

Adj. : 'von anderem Aussehen, andere Gestalt habend'. Ο. IV,16,31 sih änderlichan däti, thäz man nan nirkndti, 19,38 theist dnderlich gimdcha, thaz man zimbrot thia rächa.— Nk. 140,1 (Nk.F 14001) Meröra ist iz. ndls dnderlichöra. Abstr. :'Wesensänderung Nk. 138,19 (Nk.F. 13819) Übe öuh pe nöte ein ander uuehsal. änderlichi si (Ne forte necesarium sit id quod alteratur per aliquam reliquorum motionem alterarf).— alteratio [ + Nk. 138,4 Anderlichi (Alteratio), StSG. 11,366,17 änderlichi], permutatio [Nk. 138,24 (Nk.F. 13824) uone dllen passionibus ... keskihet änderlichi (Nk.(lat.) 201 facta est permutatio)].

+

Verbalbildung : 'verändern'. alterare [ + Nk. 139,8 (Nk.F 13908) sö sölti däz tir keänderlichöt uuirdet. sär uuähsen. ünde suinen (oportebat id quod alteratur mox et augeri et minui)]. K F W ^ S p ^ 5 1 3 - 5 | 4 ^ SchW_S. 88; S L N W ^ 2 3 _ as.: döerlik Adj. : 'von anderem Aussehen'. H. 155 sind unca andbari odarlicaron. SWH^S.423^ ae.: öperlice Adv.: 'auf andere Weise'. aliter [BenR. 54.10 Sepe oderlicor gedrystlcece (RegBen. 54,5 Qui autem aliter presumpserit)]. BTD_S_ 769 ;_OEC^O 0 0 9 A

.

got.: anparleiko, -leikei Adv.: 'andersartig'. έτεροδιδασκαλεΐν

[ 1 Tim. 1,3 ei anparleiko ni laisjaina 'daß sie nicht anders lehren'].

Abstr.: 'Andersartigkeit'. Sk. 5,15 twaddje andwairdpje anparleikein 'der zwei Personen Verschiedenheit', 6,14 anparleikein inmaidjan 'ins Gegenteil verwandeln'. an.: annarligr, -liga Adj.: 'andersartig'. GT.3 74,10 til annarligrar merkingar 'zu einem andersartigen Bezeichneten', Heilag. I,79,17 Ef per ahyggizt vm annarlikt lif'wenn du dich bekümmerst um ein anderes Leben'.— alienus [Heilag. 11,356,8 gefit geymdir til at geraz annarligir af alle hrcesni (date operam alieni effici ab omni iactantia)]. FOGNS. I, S. 57; CIED. S. 21; BWAP. S. 21.

140

Verzeichnis

A 20 anderwehsal-

ahd.

Es liegt ein Kompositum ander + wehsallihho vor; man vergleiche SpW. 1,2, S. 1083. Adv. : 'gegenseitig'. vicissim [Thoma 14,12 anter uuihsilicho], StWG. S. 787.

A 21 ang Adj.

ahd. - an.

Adj. : 'beklemmend; Angst einflößend'. EngelbGeb. 109 sin forchsam unde sin anklik urtelde.— angustior [StSG. 1,46,31 anclihchem (Angustioribus); zu dieser Glossierung J. Splett, Abrogans-Studien, S. 101]. KJWJ^ 5^519. an.: öngliga Adv.: 'in beengter Weise, beengt'. Str. 232,4pa er cenglega varo staddir 'die, welche beengt gestellt waren'. FOGNS. III, S. 1089, IV, S. 452; CIED. S. 765.

A 22 angust st.F.

ahd.

Adj. : 'Angst erregend; Angst habend'. HvMelk (Gehugde) 664 merche engestlichiu dinc.— GBMuri 607 sin angistlichez urteilde.— anxius [ΜΗ. XV,4,2 egiso dera forhtun angustiichera (horror timoris anxii)]. Adv. : 'in ängstlicher Weise, voller Furcht'. Rol. 6713 si uersuchten iz angestliche.— anxie [+StSG. IV,3,5 anguslih (Anxie), +Nb. 70,22 däz tu so ämerlicho unde so ängestlicho chlägost (qui tarn luctuosus atque anxius. conqueraris)], adjektivisches anxius [MF. 29,23 huuanta siu angust lihho gerot (quia ... anxia desiderat)]. KFW. I, Sp. 526; SchW. S. 88; SLNW. S. 24.

A 23 ankala st.F.

ahd.

Adj. : 'bis zum Knöchel reichend'. talaris [+StSG. 1,317,22 tunicha anchallichiu (Tunica talari)]. KFW. I, Sp. 529. A 24 ano sw.M.

*ahd.

Adj. : 'vom Ahnen stammend'. avitus [B1 363 anliche (auita)]. Hierher wohl auch die Glosse StSG. IV,167,27 antlichir zum gleichen Lemma (man vergleiche A. L. Lloyd - O. Springer, Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, I, S. 277, ferner SpW. 1,1, S. 184: enti2). KFW. I, Sp. 532. ant- -> A 24

A 25 antfang st.M. Adj. : 'willkommen; aufnahmebereit'.

ahd.

141

Verzeichnis

acceptabilis [Β. 207,39 antfanclih ist cote (acceptabilis erit deo), NG. 223,10 anphanchlich (Grundlage ist Hirci ne-uuären acceptabiles)], acceptus [Nc. 48,11 uuio äntfanglih io dir sin. iro unerdrözenen arbeite (quam ... incessabilis tibi labor semper acceptus)], receptaculum [StSG. 1,561,2 antfanchlih, (Receptacula)]. Adv. : 'auf annehmbare Weise'. acceptabiliter [OG. 19 daz ih ... amphanglihen zi dinemo altari... adaltaris... officium... accedere... acceptabiliterpossim)].

megi gen (50-51 ut

KFW. I, Sp. 538; SchW. S. 89. -> F 1 fähan

A 26 antläz st.M.

ahd.

Adj. : 'verzeihlich'. SpE. 90,16 antlazliche sunte.— veniabilis

[StSG. 11,462,37 antlazlih (Ueniabile)].

KFW. I, Sp. 549-540. -> L 7 läzan

A 27 antlehan st.N.

ahd.

Adv. : 'gegenseitig'. mutuo [StSG. 1,450,48 antlehanl]. KFW. I, Sp. 550. -> L 21 lihan

A 28 antreit st.M.

ahd.

Adj. : negiert: 'außerordentlich'. extraordinarius

[StSG. 11,154,12 vnantreitlichu

(Extraordinaria)].

StWG. S. 654. aod- -> Ο 1

A 29 [arbeit-] as. arbed st.F. / arbedi st.N.

as. - ae. - an.

Adv. : 'auf mühselige Weise'. H. 3462 an them uuingardon... arbidlico uuerc bigunnun. SWH. S. 34. ae.: earfodlic, -lice Adj.: 'beschwerlich, mühselig'. Wan. 106 Eall is earfodlic eorpan rice 'alles ist beschwerlich auf dem Erdenreich'.— ChronC. 1056.10 Earfodlic is to atellanne seo gedrecednes 'hart ist es, zu erzählen die Betrübnis'.— difficilis [Bo. 38.118.6 wundorlic p pu scegst, γ swid earfodlic (BoethCP. 4 Ρ 4 (188,33) Mira quidem, inquam, et concessu difficilis inlatio)]. Adv.: 'nur mit Mühe, auf mühevolle Weise'. Beo. 1636 hafelan bceron earfoölice 'den Kopf schleppten sie mühsam', Soul 138 ic uncres gedales onbad earfoölice 'ich erwartete in Mühsal unser beider Trennung.— Lch. I (Herb) 82.2.1 wippcet wifmen earfuölice cennen 'dagegen, daß Frauen schwer gebären'.— aegre [H1G1. 3881 earfoplice (Egre ./. grauiter. dolenter)], difficile [Mt. (WSCp) 19.23 earfoö-

142

Verzeichnis

lice se welega gced on godes rice (dives difficile intrabit in regnum caelorum)], ν ix [ThCap.2 31.357.3 butan pam earfoplice cenig mceg beon gemet (sine quibus uix ullus inueniri potest)]. _ S _ l 2 2 ' _ S Ü P P i · J . Z _ E 0 0 5 , S_202-20_3 ^210-2l^GSA_p_s• J49_ an.: erßöligr, -liga Adj.: 'mühsam, beschwerlich'. Skm. 105,24 patpotti Loka gott, er hann sotti erfidlega til hans 'das gefiel Loki, daß jener so mühsam an ihn heranzukommen versuchte'. Adv.: 'mühevoll, bedenklich'. Nj. 204,18 okpöttuz peir sjä, at erfiöliga horföi 'und sie glaubten zu sehen, daß es bedenklich aussah'. FOGNS. I, S. 350; CIED. S. 133; BWAP. S. 116.

A 30 arbi, erbi st.N. Adj. : 'erblich; vererbt'. originalis [StSG. 11,130,29 arplihhero eho (Originali conditioni)], [StSG. 11,132,53 arpliheT0 (Testamentario)].

ahd. testamentarius

KFW. I, Sp. 630.

A 31 äriub Adj.

ahd.

Adv. : 'streng, unerbittlich'. rigide [StSG. 1,541,63 "'sprichit ariublihho (Affabitur rigide)]. KFW. I, Sp. 642.

A 32 arm Adj.

ahd. - as. - ae. - an.

Adj. : 'elend, armselig; gottlos'. Ό . 111,3,2 in unser ärmilichaz müat, 14,87 in ärmilichen sühtin, 14,120 thio ärmilichun brüsti, 15,31 iro ärmilichun däti, 111,20,41 Thio ärmilichun uuizzi, IV, 16,24 thera ärmilichun fära, IV,23,2 thes ärmalichen uuillen, V,3,13 fon ärmalichen lüstin.— miser [Nb. 53,17 sinero ärmelichün chlägo (miseras querelas)], pauper [StSG. 11,681,63 armilichero (pauperis)]. Adv. : 'auf erbärmliche Weise'. MfrRB. 85 armliche her sich rterede.— Np. 265,12 so sie sih ärmelicho dir irgeben.— castigatus [StSG. 11,155,3 kechestigoten. i est armelichen (Castigatis)]. KFW. I, Sp. 649-650; SchW. S. 91; KGSO. S. 21. Erweitert Adj. : 'erbärmlich'. Aneg. 2520 do het si osrmchlichez wesen, HvMelk (Priesterl.) 347 we dir, armchlichiu gotes giscaft.— Pr.Griesh.l 445,12 In der selben wüste was ...sin spise vil armiclich.

Verzeichnis

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as.: armlik Adj. : 'erbärmlich'. Η. 736 iungaro manno, armlicara dod. SWHJ5.35. ae.: earmlic, -lice Adj.: 'erbärmlichjämmerlich'. And. 182 earmlic yIda cwealm 'erbärmlicher Menschenmord', 1135 pcet Andrea earmlic puhte 'das erschien Andreas erbärmlich', 1555 peer wees ... wide gehyred earmlic ylda gedreeg 'da vernahm man weithin jämmerliches Geschrei der Menschen', Beo. 807 Scolde his aldorgedal... earmlic wurpan 'es sollte sein Abschied erbärmlich werden', Met. 27.16 Is pcet earmlic ping, pxt 'es ist eine erbärmliche Sache, daß...', Sat. 634 peer gepolian seeolon earmlic wite 'dort werden sie jämmerliche Strafe erdulden'.— HomU.8 84 sarlic sär 7 earmlic ge-dal 'schmerzliche Pein und jämmerlicher Untergang'.— In verbaler Verbindung earmlice don für lat. miseriam facere [Gen. 43.6 Earmlice didon ge wiö me (in meam hoc fecistis miseriam)].— AldV.13.1 3938 on peere earmlican tide (ea tempestate).— calamitosus [C1G1.3 1037 dy earmlican (Calamitosa)], dolendus [AldV.13.1 1730 earmlic to se (dolendum dictu)], miser [Bo. 40.138.4 ac wenadp hio sie earmlico (BoethCP. 4P7 (222,39) iudicat esse miserrimam)]. Adv.: 'auf klägliche, erbärmliche Weise'. DAlf. 15 pe weeron butan scylde swa earmlice aewealde 'sie wurden ohne Schuld so erbärmlich getötet', Fort. 54 sceal fill earmlice ealdre linnan 'er wird auf erbärmliche Weise sein Leben verlieren', Gen. (ae.) 1692 hie earmlice heapum tohlocon 'sie teilten sich auf klägliche Weise in Stämme'.— ChronD. 1075.21 sume earmlice ridende 'manche auf erbärmliche Weise reitend'.— miserabiliter [RegCGl. 80 earmlice forleton (miserabiliter amitterent)]. .ΡΖΡΑΙ^^ρρΙ·.?^^^^^ an.: armligr Adj.: 'erbärmlichjämmerlich'. Gör. 111,11,1 Saat maör armlict 'nicht sah ein Mann (so) Erbärmliches'.— Fm. IV,58,8 segdistpat viökveö heyrt hafa armligast 'er sagte, daß er einen sehr erbärmlichen Aufschrei gehört habe'. FOGNS. I, S. 73; CIED. S. 25; LPALS. S. 15.

A 33 art st.F.

ahd.

Adj. : 'bewohnbar'. habit ab ilis [StSG. 1,280,57 ouhaftan artlihan (Habitabilem)]. KFW. I, Sp. 664.

A 34 ätum st.M. Adj. : 'geistlich, geistig; zum Atmen caelestis [StSG. 1,48,36 atülihu (Celestia)], flabil spirabilis [StSG. 11,695,65 atamlich (Spirabile)], lihhemv (seniori spiritali), Npw. 118,61 atemliche

ahd. gehörend; luftartig'. is [StSG. IV,223,6 atunlih (Flauile)}, spiritalis [+B. 205,17 heririn atumfiande (Np. 455,5 spiritales inimici),

144 +

Verzeichnis

StSG. 1,311,44 atü lichö {Spiritalia)].

KFW. I, Sp. 693-694; SchW. S. 92, HWI. 14.

A 35 *äzungi Adj.

*ahd.

Adj. : 'sprachlos'. elinguis [StSG. IV, 140,67 azunclicher (Elingius)]. KFW. I, Sp. 766-767.

Β 1 bald Adj.

ahd. - as. - anfrk. - ae.

Adj. : 'zeitlich vorwegnehmbar'. praesumptibilis [StSG. 11,297,13 paldlih (in Hs. C von anderer Hand überpihuoplihiu l paldiu)]. Adv. : 'kühn'. Ό . 1,27,40 thaz det er ίό gilicho filu bäldlicho, MillEx. 943 si sprächen baltliche.— confidenter [I. 39,11 endi israhel auh ardot baltliihho {et israel habitauit confidenter), + StSG. 1,273,63 baldliho], cons tanter [StSG. 11,416,35 paid Ii cho],fideliter [FFFF 113 belliho], fidenter [AA 232 paldlihho], fiducialiter [StSG. 1,156/157,22 paldlihho, WPs. 144 (Oratio) uerlih uns ... dine gualticheit ... baltlichen hohen {concede nobis ... tuamque potentiam ... fiducialiter exaltare)], procaciter [StSG. 11,52,10 paldlihho], viritim [StSG. 11,758,38 paldlichun; zu dieser Glossierung W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 238]. K F W ^ Sp_790-79U SchW_S. 92; KGSO._S_2_5. as.: baldliko Adv. : 'mit Kühnheit, tapfer'. Ή . 915 Johannes ... tegegnes sprac them bodun baldlico. SWH_S. 37_-38_ afrk.: boldliko Adv. : 'mit Zuversicht'. fiducialiter [AonfrPss. 11,6 boldlico {Fiducialiter agam in eo). Überlieferte Lesart ist balolico\ die Herausgeber schlagen verschiedene Konjekturen vor: van Helten, S. 63, zu baldlico, de Grauwe, S. 182, zu boldlico]. KDFPG. S. 6^ ae.: bealdlice Adv.: 'kühn; zuversichtlich; stur; ohne weiteres'. Hell. 56 Abead pa bealdlice burgwarena ord 'es sprach da kühn der Oberste der Bewohner', Jul. 492 sume ... ic bealdlice ... minum hondum ... slog 'einige erschlug ich kühn mit meinen Händen', 519 nces cenigpara, pcet mecpus bealdlice bennum bilegde 'keiner ist unter ihnen, der mich so kühn in Fesseln legte', Maid. 311 Ae ful baldlice beornas leorde 'er ermahnte auf sehr kühne Weise die Kämpfer', 78 pe peer baldlicost on pa briege stop 'der da kühn auf die Brücke vordrang', MSol. 307 her ... gebryceö burga geat, bealdlice ferep 'er zerdrückt das Stadttor, fährt stur dahin', PPs. 63.9 Se sopfeesta symble on drihten blissaö baldlice 'der Gläubige preist den Herrn allzeit voller Zuversicht', 68.7 pe pines sipes her ful bealdlice bidad 'die deines Weges voller Zuversicht warten', 101.18 and pa

Verzeichnis

145

bealdlice beam alysde 'und befreite machtvoll die Kinder', Rid. 40 16 pcet mec bealdlice mceg gearu gongende grima abregan 'daß mich ein daherkommendes Gespenst ohne weiteres in Schrecken versetzen kann', 60 16 pcet ic wip pe sceolde ... cerendsprcece abeodan bealdlice 'daß ich gegen dich kühn meine Botschaft vorbringen sollte'.— £iLS. (Maur) 170 and cwceö him baldlice to 'und sprach mutig zu ihm'.— acriter [C1G1.1 594 baldlice], audacter [GD. 3 16.212.8 stah pa bealdlice upp (Gregor Dial. 177,14 audacter ascendit)], audenter [GDPref. 4 2.262.14 bealdlice ic pe pcet secge (Gregor Dial. 231,1 Audenter dico)], citius [GD. 2 (C) 3.110.18 pu hit bealdlice ongytest (Gregor Dial. 84,2 citius agnuscis)], cum fiducia [ChrodR.l 30.14 aris upp bealdlice (surge cum fiducia)], fidenter [GDPref. 3 28.233.23 bealdlice we andettap (Gregor Dial. 200,7 fidenter /atemur)], fiducialiter [PsGlI. 11.6 getrywlice l. baldlice ic do on him (fiducialiter agam in eo)], instanter [C1G1.1 3065 baldlice], libere [GDPref. 3 34.245.26 pcet hi willaö sprecan bealdlice rihtwisnesse (Gregor Dial. 213,11 libere pro iustitia loqui)], valide [Judg. 3.21 öa abrcedAoth bealdlice his swurd(tulit sicam ...Ttam valide)]. Β TD. S. 71, Suppl. S. 65; DOE. Β 1.1, S. 200-203; GSAD. S. 38.

Β 2 balo st./sw.M.

ahd.

Adv.: 'verderblich'. perniciter [StSG. 1,228,22 paloliliihho - das Lemma wurde vom Glossator irrtümlich auf lat.pernicies 'Verderben' bezogen]. KFW. I, Sp. 799-800.

Β 3 bar Adj.

ahd. - as. - ae. - an.

Adv. : 'offensichtlich; nur, einfach'. MillGen. 98,31 daz ist pcerlich war.— +Nb. 58,24 äne däz ter bemälöto chit pärlicho.— emphatice [+StSG. 11,68,17 inoparlico. - Möglicherweise ist mit einer lateinischen Zwischenglossierung zu rechnen, die ein Wort enthielt, das dem althochdeutschen Interpretament zugrunde liegt. Oder der ursprüngliche Kontext, in welchem lat. emphatice stand, gebot eine entsprechende Wiedergabe. Ein solcher Zusammenhang ist jedoch nicht mehr zu erkennen, denn die Glosse erscheint marginal in einem Boethiusglossar, ohne daß ein Bezug zum Text erkennbar wäre (man vergleiche StSG. 11,68, A.2, 3). Von hier aus hat sie offenbar Eingang in die Salomonischen Glossen gefunden]. KFW_L S M 1 5 . as.: barliko Adv. : 'öffentlich'. Ή . 5193 Efhe so barlico ... menuuerk frumid.— EssGl. 60,33 thi psod us than filo barliko (non confitebantur, hier ist nur die Bedeutungskomponente 'öffentlich' des Verbs confiteri wiedergegeben.— aperte [EssGl. 59,17 barliko], 5P_i

1J1-

ae.: bcerlic, -lice Adj.: 'öffentlich'. publicus

[LkArgGl. (Li) 8 p bcerlic feruitgiornis (publicam curiositatem)].

Adv.: 'öffentlich'. palam [JnGl. (Li) 16.29 bcerlicepu spreces (palam loqueris)].

146

Verzeichnis

^I^A^^PPL^^P^^JL1!.1!.^^!0^· an.: berligr, -liga Adj.: 'öffentlich; deutlich'. Horn. 138,25 at pceir mego ... syna hailag-laik sin med berlegum iartceinum 'daß sie ihre Heiligkeit erweisen können mit öffentlichen Wunderzeichen'.— Heilag. 1,235,29 En berlig scvnsemi es (Gregor Dial. 231,16 patet ratio). Adv.: 'öffentlich, offensichtlich'. Laxd. 119,16 (Lesart) pötti oss konungr ganga ör skugga berliga um pat, at... 'uns dünkte, der König würde ohne Zweifel und offensichtlich deshalb gehen, daß ...'.— aperte [Leifar 27,30 pa boöodo ceni men berliga pat er peir trvöo levniliga (Gregor HE. 1219A aperte praedicavit quod occulte credidit)], coram omni populo [Leifar 141,7 honom varö eki berliga at meini (Gregor Dial. 278,2 coram omni populo vexaretur)], palam [Homil. 171,25 Ec kenda keningar berlega iheime (Ego palam locutus sum mundo)]. FOGNS. I, S. 132; CIED. S. 61; LOIH. S. 32; BWAP. S. 45.

Β 4 barmen sw.V. Β 4a un-barm- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'grausam'. MfrRB. 507 aride sie the menniscen azzen, thiu moder ire kint, thaz waren unbarmliche dinch. Erweitert Adv. : 'jämmerlich, erbärmlich'. Aneg. 699 vnt er vil bxrmchleiche ... Nach hilfe rieflovte harte. Β 4b ir-barm- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'beklagenswert'. miserandus

[Nb. 51,6 dära näh erbarmelih uuörtener (deinde miserandum)].

SchW. S. 93. Erweitert Adj. : 'erbärmlich, erbarmungsvoll'. MillEx. 3142 daz sint erbarmeclichiu dinch.— RhGeb. 73 in din irbarmiclikun gnade. Adv. : 'auf erbarmenswürdige Weise; voller Erbarmen'. VSkl. 383 er gelit... vil harte erbarmiclichen.— TrHl. 104,16 daz siu si... uil erbarmeclichen hailfejn. ahd. Β 4c ir-barmin- (Infinitiv) Adv. : 'auf mitleidsvolle Weise'. pie [nur unsicherer Beleg, S 156 < >nliho\. StWG. S. 309.

Verzeichnis

147

Β 5 barren sw.V. barrint- (Part.Präs.)

ahd.

Adv. : 'starr'. rigide [StSG. 1,543,33 parrentlicho]. KFW. I, Sp. 826.

Β 6 beran st.V. berant- (Part.Präs.)

ahd. - ae.

Adj. : 'fruchtbar'. fructuosus [StSG. 1,268,16 perantlih (fructuosa)\ das Glossar Kb. bietet zwar die Lesart uuahsan perantlihhi. J. Splett, Abrogans-Studien, S. 408, schlägt jedoch Konjektur zu uuahsan(di) perantlih vor, somit dürfte ein Beleg des Adjektivs vorliegen, nicht des Abstraktums. Das althochdeutsche Wort wird auf derselben Seite der Handschrift als Griffelglosse wiederholt (dazu J. Splett, PBB. 94 (Halle 1974) S. 78-79)]. KFW. I, Sp. 896. —» F 24 fir burt-, G 24 giburtae.: berendlic, -lice Adj.: 'fruchtbar'. ChronE. 1086.4 ge wearö ... swiöe wold berendlic gear on pissum lande 'und es wurde ein sehr fruchtbares Jahr in diesem Lande'. Adv.: 'in Fruchtbarkeit'. fecunditate [DurRitGl.l 16.19 pte cirica din ... niwa symle berendlic'e gigladia (ut ecclesia tua... noua semper fecunditate laetetur)]. Β TD. S. 1092, Suppl. S. 81; DOE. Β 1.4, S. 1029.

Β 7 bergan st.V. un-bi-borgan- (Part.Prät.)

ahd.

Adj. : 'unausweichlich'. inevitabilis [StSG. 1,248,16 unpiporganlih], StWG. S. 654.

Β 8 [ber(a)ht-] as. ber(a)ht Adj. Adj. : 'glänzend, leuchtend'. H. 3122 iungaron sinun ... ogean uuelde berhtlic bilidi. Adv. : 'auf hervorragende Weise, vorzüglich'. Ή. 8 mid iro handon scriban berethlico an buok. SWH. S. 45-46. ae.: beorhtlic, -lice Adj.: 'leuchtend, glänzend'.

as. - ae. - an.

148

Verzeichnis

MRune 16 Cen byp cwicera gehwam cup on fyre blac ond beorhtlic ' Cen ist jedem Lebenden kund durch das Feuer, hell und leuchtend', PPs. 67.3 habbaö beorhtlice blisse andsibbe 'sie haben glänzenden Segen und Frieden'. Adv.: 'auf hervorragende Weise, auf wundervolle Weise'. PPs. 118.98 forpon ic beorhtlice pine bebodu leeste 'weil ich auf hervorragende Weise deine Gebote befolge', 147.7 He ... blawep beorhtlice 'er weht auf wundervolle Weise'.— clare [jEGram. 235.3 clarus beorht and of dam clare beorhtlice oööe beorhte], praeclare [H1G1. 2155 healice. beorhtlice (Conspicue ./'. praeclare)]. ^ Ι ί ^ Ρ Ρ ί ^ ΐ - ^ ^ ^ ^ Ι - Ι ' Α ^ ^ Ι ^ ^ ^ ι ^ ^ Ι · an.: bjartligr, -liga Adj.: 'lichtvoll, leuchtend'. Gd. 35 bjartlig van sem hjdlmur skartar 'lichtvolle Hoffnung glänzt wie ein Helm'. Adv.: 'leuchtend, auf glänzende Weise'. S01. 69 kyndlar vöeru of höfdi peim brendir bjartliga 'Kerzen waren über ihrem Haupt leuchtend entzündet'.— Stj. 26,30 huat megi biartligarr ok audsyniligarr merkia 'was könne er auf glänzendere und deutlichere Weise kennzeichnen'. FOGNS. I, S. 145; CIED. S. 65; LPALS. S. 48.

Β 9 beton sw.V. Β 9a un-gi-bet- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'unerbittlich'. inexorabilis [StSG. 1,192,4 ungap&lih]. StWG. S. 659 Β 9b ir-bet- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'zugänglich für Bitten'. deprecabilis [WPs. 89,13 erbetelih erdigelih wis du über scalche dine (deprecabilis esto super seruos tuos)]. Β 9c un-ir-betdnt- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'unerbittlich'. inexorabilis [StSG. 1,193,4 unirpetontlih]. StWG. S. 666.

Β 10 biba sw.F. / biben sw.V.

ahd.

Adv. : 'zitternd'. trepide [StSG. 11,51,11 piblicho]. KFW. I, Sp. 999.

Β 11 *bidäht Adj. Erweitert Adv. : 'vorausschauend'. provide [MillHym. 83,6 der dih gescvfbedahticliche

frmhd. (qui te

creauitprouide)].

Verzeichnis

Β 12 biderbi Adj.

149 ahd.

Adj. : 'nützlich'. utilis [+StSG. 1,39,31 pidarplih (utilem)]. Adv. : 'auf nützliche Weise' utiliter [+StSG. 1,213,6pidarplihor}. — Negiert: infructuose [StSG. 11,188,36 unpiderpliho], KFW. I, Sp. 1008. bifang—> F la, bifangan- —» F lb, bifelhant- —> F 11a, bifolgent- —> F 41b, bifolhan- —> F 1 lb, bigangant- —» G 12, bigeb- —> G 8b, biger- —» G 15, bihaga- —> Η 2a, bihagonΗ 2b, bihahsant- —> Η 3, bihalt- - » Η 6a, bihaltant- - > Η 6b

Β 13 bihugt st.F.

ahd.

Adj. : 'überlegt'. sollers

[S 158 diepihuctlie (qui sollerti cura)].

Adv. : 'mit Bedacht'. sollicite [Β. 258,1 ruachapihuctlicho (cura sollicite exhibeatur)]. KFW. I, Sp. 1024; SchW. S. 171.

Β 14 *bihuobi Adj.

ahd. - ae.

SpW. 1,1, S. 367, wird offenbar von einer deverbalen Ableitung ausgegangen. Damit läge jedoch eine nahezu singulare Bildung mit dem Stammvokal des Präteritums vor. Mehr Wahrscheinlichkeit hat daher der Ansatz einer Ableitung von einem im Althochdeutschen nicht belegten Verbaladjektiv *bihuobi, da ein solches sich zum einen in eine Reihe stellt mit weiteren entsprechenden Bildungen, zum anderen in ae. behefe eine genaue Gleichung besitzt (hierzu K. Matzel, HS. 105 (1992) S. 119). Adj. : 'vorwegnehmbar'. praesumptibilis

[+StSG. 11,297,13 pihuoplihiu .1 paldiu. paldlih],

StWG. S. 54. ae.: behöf-, behiflic Adj.: 'notwendig; nützlich'. LS.22 164 an ping is beheflic 'ein Ding ist notwendig'.— In unperönlicher verbaler Fügung behoflic is für lat. expedit [MtGl. (Li) 5.29 behoßic is fordon öepte dead sie enne liomana öinra (expedit enim tibi ut pereat unum membrorum tuorum)], prodest [MtGl. (Li) 15.5 öe is behoflic (tibiproderit)].— necessarius [MkGl. (Li) 11.3 drihtne behoflic l ned-darf is (domino necessarius est)]. BTD. S. 80, Suppl. S. 74-75; OEC. Β 005, S. 278-279, 006, S. 21-22. biker- —» Κ 7b

Β 15 *bil- Subst.?

ahd.

Zum Ansatz und zum Verhältnis von *bil- und erweitertem *bil-ipja- W. Foerste, in: Festschrift für Jost Trier, S. 112-145, ferner W. Sanders, NdW. 7 (1967) S. 8-15, sowie H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 395-400.

150

Verzeichnis

Adj. : 'billig, rechtmäßig'. WH. 124,6 däz däz blllih si. däz er selbo ... sin euangelium ... uv're bringe.— fas [MillHym. 64,2 vnd lebene billich si widergeben (uiteque fas sit reddere)}. — Negiert: Aneg. 1057 Daz endoucht sant michhel niht vmbillich, WGen. 1884 diu rede düht in umbillich. Adv. : 'mit Recht'. Kehr. 2124 wir sulen pilliche cehtesal doln, WGen. 2090 er heizzit billichere der werlt heiläre. KFW. I, Sp. 1054; SchW. S. 96. biliban —> L 16

Β 16 bilidi st.N.

ahd.

Adj. : 'nachbildend; vorbildlich; formschön'. aemulus [+StSG. 11,542,74 pilidlichiu (Aemula)], exemplarius [StSG. 1,133,26 pilothlih],formosus [StSG. IV,143,49 bilidlicher (Hs. Formidolosus)]. Adv. : 'passend'. convenienter [Nk. 72,27 (Nk.F. 07227) übe iz bildliche gesprochen uuirdet (si conuenienter assignetur)]. KFW. I, Sp. 1045; SchW. S. 96. Erweitert Adv. : 'im nicht eigentlichen Sinne, bildlich'. Himmelr. 162 Wazzer undeflur... dei ich bildicliche in die rede han gezogen. bilinnan—> L 26

Β 17 binemnida st.F. Erweitert

frmhd.

Adv. : 'hinsichtlich der Person'. personaliter [MillHym. 27,1 got ...einer... trivaltic benendeclichen (Deus ... unus ... trinusque personaliter)].

Β 18 binumft st.F.

ahd.

Adv. : 'gewalttätig'. Nb. 130,27 Dionisius dir plnumftlicho uuielt sicilie (Grundlage des Adverbs ist wohl fraude et dolo; zur Vorlagenfrage KFW. I, Sp. 1074.). KFW. I, Sp. 1074; SchW. S. 97. —> neman Ν 6

Β 19 biogan st.V. Β 19a gi-biogant- (Part.Präs.). Adj. : 'voller Biegungen'. flexuosus [StSG. 1,249,2 kipiukantlih (flexuosa)]. StWG. S. 202.

ahd.

Verzeichnis

151

Β 19b un-gi-bogan- (Part.Prät.).

ahd.

Adj. : 'unbeugsam'. inflexibilis

[StSG. IV,221,57 unkipoganlihhan (Inflexibilem)].

StWG. S. 659.

Β 20 bisiht st.F. Erweitert

fimhd.

Adv. : 'auf fürsorgliche Weise'. TrHl. 106,33 er tut ir ware bisihtecliche. Β 21

biskofstM.

frmhd. - ae. - an.

Adj. : 'Bischofswürde besitzend; dem Bischof zugehörig, Bischofs-'. HLit. (Straßburger Hs.) 796 din biscoflich gerte, LobSal. 231 Di dinistmin, so ich iz virnemin kan, bizeichnont biscoflichi man. ae.: bisceoplic Adj.: 'dem Bischof zukommend, dem Bischof geziemend, Bischofs-'. ChronD. 1050.50 he ne gefremede naht biscoplices 'er tat nichts, was einem Bischof geziemt'.— episcopalis [RegCGl. 133 on setle bisceoplicum {in sede episcopali)], flamininus [AntGl. 6 716 biscoplic wuröscipe (Flamininus honor)], pontificalis [Bede 3 16.228.20 mid biscoplicre aldorlicnesse was cypende (Beda HE. 284 pontificali auctoritate potestatus)], sacerdotalis [Bede 3 5.168.34 pare ilcan peode on biscoplicum onwealde fore wees (Beda HE. 234 eidem genti sacerdotali iure praefuit)]. BTD_S_ 104,_D_q_E_B L6,_S_1_067-1068. an.: biskupligr Adj.:. 'dem Bischof zukommend, dem Bischof geziemend, Bischofs-'. Heilag. 11,90,6 fyrirpina byscupliga roksemd 'kraft deiner bischöflichen Autorität'. Adv.: 'auf bischöfliche Weise, wie es einem Bischof geziemt'. Bp. 11,101,6 svarar hann iarlinum miok byskupliga 'er spricht zu den Edlen auf sehr bischöfliche Weise'. FOGNS. I, S. 139-140, IV, S. 51; CIED. S. 63.

Β 22 biskoftuom st.M./N.

ahd.

Adj. : 'bischöflich'. pastoralis

[StSG. 11,177,1 piseoftuom lihero (Pastoralis)].

KFW. I, Sp. 1115.

Β 23 bismer st.N. Adv. : 'in lächerlicher Weise'. ridicule [StSG. 11,331,21 pismerlicho]. KFW. I, Sp. 1118. ae.: bysmorlic, -lice Adj.: 'schändlich; unzüchtig; lächerlich'

ahd. - ae.

152

Verzeichnis

/£LS. (Eugenia) 170 and wolde hi gebygan to bismorlicum hcemede 'und wollte sie verführen zu Schändlichem'.— frivolus [H1G1. 5290 bismerlic (Friuolis. fragil is)], indecorosus [ChrodR.l 51.7 hit is eac unarwurdlic 7 bysmerlic (inhonestum et ualde indecorosum est)], irritus [MkGl. (Li) 7.9 bismerlice gie doeö bebod godes (irritum facitis praeceptum dei)], ludibrium [Abbo 1 172 pa bysmerlican helle (ludibrium baratrum)], ridiculus [AldV.l 2212 bismerlic (ridiculoum)], turpis [Or. 1 8.42.8 hu manega bismerlica gewin Tontolus gefremede (Tantali... facta turpia)]. Adv.: 'in höhnischer Weise, schimpflich' Jud. 100 teah hyne folmum wid hyre weard bysmerlice 'sie drückte ihn mit ihren Händen an sich, hohnvolF, MSol. 27 worpap hine deofol on domdcege, draca egeslice, bismorlice 'es bewirft ihn der Teufel am Gerichtstag, der Drache auf schreckliche und schimpfliche Weise'.— LS.25 94 bysmerlice & synlice heora pa leasan godas ... lapodan 'auf schändliche und sündhafte Weise luden sie ihre falschen Götter'. BTD. S. 105; 141, Suppl. S. 94; DOE. Β 1.9, S. 2675-2679; GSAD. S. 56.

Β 24 bisprähha st.F.

ahd.

Adj. : 'heuchlerisch'. bilinguis

[StSG. 1,531,41 pisprahlihere

(Bilingue)].

KFW. I, Sp. 1127. —> S 68 sprehhan bisturzS 84, biswih- - > S 104

Β 25 bitrog st.M.

ahd.

Adj. : 'widernatürlich'. monstruosus

[StSG. II,·431,20pitrocalihen (Monstruosis)].

StWG. S. 61. bitrogan—> Τ 19

Β 26 bittar Adj.

frmhd. - afrs. - ae. - an.

Adv. : 'bitterlich, schmerzerfüllt'. Rol. 6434 er pegunde biterliche wainen.— SpE. 44,2 daz er bitterlichen wäinti.— [MillPer. 1,7 bitterlichen weinent (amareflebunt)]. afrs.: bitterlik

amare

Adv.: 'bitterlich'. Cod.Aysm. V,12 soe ghyngen toe hem syne discipulen ende broderen weyniende seer bitterlick 'da gingen zu ihm seine Schüler und Mitbrüder, bitterlich weinend'. ae.: biterlic, -lice Adj.: 'schmerzlich, bitter'. JDay II 167 biterlice bcernö öa earman saula 'schmerzlich brennt es die arme Seele'.— HomS.48 117 hu biterlic hit is to geherenne 'wie bitter ist es, zu hören'.— amaritudo und amarus [PsCaE. 2.17 Ecellenga on sibbe biterlic min biterlice (Ecce in pace amaritudo mea amarissima)].

Verzeichnis

153

Adv.: 'auf schmerzliche Weise'. HomU.26 196 ponne weop ic biterlice 'dann weinte ich bitterlich'.— acerbiter [LibSc. 24.28 stunt biterlice cetwitt (stultus acerbiter inproperabit)], amare [Lk. (WSCp) 22.62 Da eodepetrus ύί η biterlice weop (et egressus foras Petrus flevit amare)].

L°6>Juppi·

5 l - ^ A L6f1" L6i ^

an.: bitrligr Adj.: 'beißend; scharf; bitter'. Gd. 34 dtti byskup... bitrligt sverd 'der Bischof hatte ein beißendes Schwert', Harö. 6 peim skulu ... min bitrlig räd at bana veröa 'diesen soll mein bitterer Rat zum Tode werden'.— Sturl. 11,266,16 bad hann senda sir öxi nökkura breida ok mikla ok bitrlega 'er bat, eine Axt zu schicken, breit, groß und scharf. FOGNS. I, S. 142; CIED. S. 64; LPALS. S. 47.

Β 27 bitten st.V. Β 27a bitte- (Stamm)

*ahd.

Adj. : 'Bitten zugänglich'. praestabilis [StSG. 1,670,32pitelicher], StWG. S. 62. Β 27b bittent- (PartPräs.)

ahd.

Adj. : 'Bitten zugänglich'. exorabilis [StSG. \,\3Ί,Πpittentlih]. KFW. I, Sp. 1151. Β 27c un-irbittent- (PartPräs.)

ahd.

Adj. : 'unerbittlich'. inexorabilis [StSG. 1,193,4 unarpittentlih], StWG. S. 666. Β 27d un-irbetan- (Part.Prät.)

ahd.

Adj. : 'unerbittlich'. inexorabilis

[+StSG. 11,56,17 unirbetenlicha

(inexorabiles)].

StWG. S. 666. bitwungan- —> Τ 37a, biwän- —> W IIb, biwänan- —> W 11c, biwandalönd- —> W 14b, biwänit- —> W 1 Id, biweg- —> W 24a

Β 28 bizzan st.V. biz- (Stamm) Adv. : 'beißend'. mordaciter [StSG. 11,552,76 bizlicho]. StWG. S. 63. bizalt—> Ζ 12b, bizeih- —» Ζ 10a, bizeihhan- —» Ζ 10b, bizeihhant- —> Ζ 10c

ahd.

154

Verzeichnis

Β 29 bläsan st.V. Β 29a bläs- (Stamm)

*ahd.

Adj. : 'was bläst, luftartig'. flabilis [StSG. IV,63,23 plaslicher]. KFW. I, Sp. 1182; StWG. S. 64. Β 29b gi-bläs- (Stamm)

*ahd.

Adj. : 'was bläst, luftartig'. flabilis [StSG. IV,63,22 giplaslicher]. KFW. I, Sp. 1182; StWG. S. 202.

Β 30 bläsbalg st.M.

ahd.

Adj. : 'vom Blasbalg erzeugt'. folligenus [StSG. 11,23,28 blasbalclichen (Folligenis)]. KFW. I, Sp. 1182.

Β 31 bleh st.N.

ahd.

Adj. : 'von Goldblech herrührend'. brattealis [StSG. 11,454,53 plehliher]. KFW. I, Sp. 1193.

Β 32 blez st.M.

*ahd.

Adj. : 'schorfig'. ulcerosus [StSG. 11,491,45 plezlicho]. KFW. I, Sp. 1201

Β 33 blidi Adj.

ahd. - as. - ae. - an.

Adj. : 'froh, freudig'. Ό . 11,9,10 bildliches müates, 111,24,80 uuorton bildlichen, V,4,60 mit blidlichemo uuillen, 22,2 blidlichemo müate. Adv. : 'froh; bereitwillig'. O. 11,4,64 then ingila ίό gilicho haltent blidlicho, Salomoni Episcopo 29 Petrus ther rlcho lono ίύ es blidlicho. K F W ^ Sjx_ Π07; SchW. S_99;_KGS01_S_. 54_ as.: bliölik Adj. : 'erfreulich'. H. 424 that sie mahtig thing gimanod habda, blidlic bodskepi. SWFUS. 55. ae.: blipelic, -lice Adj.: 'erfreulich; fröhlich; freundlich; sicher'. HomS.4 62 se dead is unrotlic 7 blidelic 'der Tod ist traurig und auch erfreulich'.— blandus [DurRitGl.l 152.1 όν de ... bliöelicv efnhearta' iocce ... gicnyhtest (Qui ... blande

Verzeichnis concordie iugo ... nexuisti)], serenus (serenis oculis tuepietatis)], sincerus ceram tenere pietatem)].

155

[DurRitGl.l 175.1 bliöelicv egvm dines cerfestnis' [DurRitGl.l 28.3 bliöelic' gihalde arfiestnise (sin-

Adv.: 'freudig; gerne; rasch'. ChronD. 1022.9 andpa seoödan bliöelice ham to his earde ferde 'und brachte sie freundlich heim zu seinem Wohnsitz'.— alacriter [RegCGl. 58 blipelice hyrsumigende (alacriter obtemperantes)], gaudens [Lk. (WSCp) 19.6 hine blipelice onfengc (accepit illum gaudens)], gratulabunde [RegCGl. 209 anrcedlice -j blipelice (concorditer et gratulabunde)] laetus [Gen. 47.25 we peowiap bliöelice pam cyninge (loeti seruiemus regi)], libenter [BenRW. 4.35 Haiige rcedinge blipelice gehyran (Lectiones sanctas libenter audire)], prepense [DurRitGl.l 20.9 bliöelicor öcem dagv dinne miltheart' ve gijylga (propensius his diebus tuam misericordiam consequamur)], propitius [DurRitGl.l 76.1 gilef bliöelice (cede propitius)].

5 I 5 - A lLLsi?EPi·

I-^_s.iL72± lJ-l·

an.: bUdligr,-liga Adj.: 'freundlich; gnädig'. Heilag. 11,45413, at kalla hann aptr... med blidligri ordrcedu (blandimentis revocare). Adv.: 'freudig; freundlich'. GSürs. 13 reöu bliöliga bädar 'beide rieten freundlich', Hsv. 12 Bcekr ok rünar nem pü bliöliga 'Bücher und Runen eigne dir freudig an', Rm. 12,2 Broöur qveöia scaltu bliöliga arfs 'den Bruder sollst du freundlich um das Erbe bitten'.— Band. 65,13 ok leit hvärtpeira bliöliga til annars 'und jeder von ihnen blickte freundlich zum andern', Fbg. 290,3 Jarl jaöi pessu bliöliga 'der Jarl bejahte das freundlich', 337,28 Brandr ok Finnbogi... kvöddust bliöliga 'Brandr und Finnbogi begrüßten einander freudig', Laxd. 61,14 Höskuldr fagnar bliöliga syni sinum 'Höskuldr empfängt seinen Sohn freundlich', Nj. 272,13 Snorri tok honum bliöliga 'Snorri empfing ihn freundlich'. FOGNS. I, S. 155; CIED. S. 69; LP ALS. S. 53; LOIH. S. 35; HOENH. S. 62; BWAP. S.57.

Β 34 bluomo sw.M. / bluoma sw.F.

ahd. - an.

Adj. : 'aus Blumen'. floreus [StSG. 11,396,16pluölihen (Floreis)]. KFW. I, Sp. 1229. an. bl0m(a)ligr Adj.: 'blühend'. Mey. 53 brüöar stendr ί Björgvin miöri blömligt skrin 'es steht mitten in Bergen der Braut blühender Schrein'.— mirus [Heilag. 11,365,11 braud... pat var blomaligrar birti (panem ... mirce suavitatis mirique candoris)]. FOGNS. I, S. 158, IV, S. 54; LPALS. S. 54.

Β 35 bok st.M. Adj. : 'nach Bocksart'. StSG. 11,74,17 boclihe rosango (Tragoediarum). KFW. I, Sp. 1250.

ahd. - ae.

156

Verzeichnis

ae. buclice Adv.: 'nach Bocksart, Bocks-'. tragicus [SedGl. 2.1 55 buclice (tragicoque boatu)]. DOE. Β 1.8, S. 2388.

Β 36 bösi Adj.

ahd.

Adj. : 'böse'. WH. 52,18 an in nieman ne uindet... ieuuet bösliches. Adv. : 'auf üble Weise, schändlich'. Aneg. 1917 do tet er boesleiche, Kehr. 1336 e ihpösliche Verliese den lip.— Pr.Kupp.523,9 daz verwesete er allez vil böslichen.— nequiter [StSG. 11,576,29 boslicho]. SchW. S. 100.

Β 37 boto sw.M.

ahd.

Adj. : 'apostolisch'. BGB. 139,10 Ich gloubo ... die ... bötelichün christinheit (ähnlich in weiteren Glaubensbekenntnissen).— apostolicus [+B. 200,13 potoliha... pilidi (apostolicam ... formam)]. KFW. I, Sp. 1289-1290; SchW. S. 100.

Β 38 bougen sw.V. Β 38a un-boug- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'unbeugsam'. inflexibilis [NG. 155,12 unboüglih (Si ist inflexibilis), unsicher: Npw. (Cant.Hab.6) die fore sinera chumfte unbrouhlih waren (Np. 552,5 die före sinero aduentu inflexibiles uuaren)·, das Lemma inflexibiles spricht allerdings für eine Konjektur zu unbouglih], SchW. S_295, StWG. S._655_ Β 38b \gibougent-\ as. gibdgiand- (Part.Präs.)

as.

Adj. : 'verwickelt, schwierig'. plectilis [StSG. 11,577,17 gibogiändelicvn (Plectiles)]. StWG. S. 202.

Β 39 bouhhan st.N. / bouhhanen sw.V.

ahd.

Adj. : 'gleichnishaft'. typicus [StSG. 11,620,7 pauchanlih (Typicum)]. KFW. I, Sp. 1296; StWG. S. 71.

Β 40 bouhhanen sw.V.

ahd. - ae.

bouhhant- (Part.Präs.)? Ableitung vom Partizip ist nicht gesichert. Es kann sich auch um eine Variante mit /-Epenthese zum vorigen [B 39] handeln. Doch verweist E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 316, auf bizeichantlihho, das mit Sicherheit deverbal gebildet ist und ebenfalls (durch dissimilatorischen Schwund?) kein stammhaftes η aufweist. In SpW. 1,1, S. 90 erfolgt keine Festlegung der Bildung auf einen bestimmten Typus, doch scheint auch J. Splett

Verzeichnis

157

von einer Ableitung vom Partizip Präsens auszugehen. Die Annahme einer Ableitung vom Partizip hat eine Stütze im Vorhandensein eines entsprechenden altenglischen Adjektivs. Adv. : 'symbolisch, im typologischen Sinne'. typice [E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 316 pauchantlicho sentienda)]. ae.:

(tipice

(ge)biacniendlic

Adj.: 'allegorisch; indikativisch'. allegoricus [be pees Temples getymbro & jpcere becnendlican race twa bcec (Beda HE. 568 de aedificatione templi allegoricae expositionis libros 77)], indicativus [.(EGram. 124.14 IN Die A TIVVS ys gebicnjendlic]. BTD. S. 69, Suppl. S. 90, 295; DOE. Β 1.5, S. 1403-1404.

Β 41 boum st.M.

ahd.

Adj. : 'baumartig'. patibulum [StSG. 1,225,37 paumlih], zur Lesung KFW. I, Sp. 1302: boumilin. Dagegen nimmt J. Splett, Abrogansstudien, S. 326, an, daß „der Glossator das lat. Lemma wohl nicht verstanden hat ... daß er es als ein Adjektiv aufgefaßt und von stipes her mit boumlich 'baumartig' übersetzt hat".

Β 42 breit Adj.

ahd.

Adj. : 'breit'. latus [StSG. IV,222,28 preit lihhora CLacioris)]. Adv. : 'ausgedehnt, sehr'. largiter [StSG. 1,297,3 breidlicho]. KFW. I, Sp. 1350.

Β 43 brestan st.V. brestant- (Part.Präs.)

ahd.

Adv. : 'in verletzender Weise'. iniuriose [StSG. I, 186,15 prastentlihho edo harmentlihho], KFW. I, Sp. 1371.

Β 44 brief st.M.

ahd.

Adj. : 'schriftlich' litterarius [StSG. II, 132,59 prieflihemo (Litterario)]. KFW. I, Sp. 1379.

Β 45 bringen sw.V. Β 45a bringent (Part.Präs.) Adj. : 'fruchtbar'.

ahd.

Verzeichnis

158 fertilis

[StSG. 1,155,37 pringantlih}.

KFW. I, Sp. 1405. Β 45b bringen (Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'fruchtbar'. fertilis [StSG. 1,154,37 pringanlih]. FKW. 1,1405.

Β 46 brödi Adj. Erweitert

frmhd.

Adj. : 'von Hinfälligkeit zeugend'. TrHl. 39,20 got insihit nieht so uerre an die brödiklichen missetat.

Β 47 bromahi st.N.

ahd.

Adj. : 'knospenartig'. gemmans [StSG. 11,405,62promahlichiu (Gemmantia)]. KFW. I, Sp. 1417.

Β 48 brouhhen sw.V. un-gi-brouhhent- (PartPräs.)

frmhd.

Adj. : 'unbiegsam'. inflexibilis [Npw. 44,8 si ist ungebrouchentlichiu (Np. 155,12 Si ist inflexibilis)].

Β 49 brühhan st.V. brühhan (Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'brauchbar'. utensilis [StSG. 1,250,11 pruhanlih (Utensilia)]. FKW. 1,1433 (s.v. bruhhantlih).

Β 50 brunst st.F.

frmhd.

Adv. : 'brennend'. ardenter [WPs. 41 (Oratio) sie sele der gloubigen brunstliche durstent (animae fidelium ardenter sitiunt)].

Β 51 bruoder st.M.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'brüderlich'. Siebenz. 12,16 mit pruoderlichen triwen.— TrHl. 79,34 habe die brüderlichen minne.— fraternus [B. 196,18 pruaderlihhera ursahhidv (fraterno examine)}, germanus [StSG. 1,461,3 pruodarlihhiu (Germana)]. Adv. : 'nach Art von Brüdern'. Siebenz. 15,11 si hiezen in pruoderlichen leben.— Np. 483,12 so heuent sie pruoderlicho sämint. ymnum et canticum. KFW. I, Sp. 1449; SchW. S. 103.

Verzeichnis

159

ae.: bröporlic Adj.: 'brüderlich' .lECHom. 1,3 54.29 mid ... broporlicere lufe 'mit brüderlicher Liebe'.— [iCGram. 15.8 frater brööor, fraternus brödorlic],

fraternus

^IPAPJ^ppi· an.: brödurltgr Adj.: 'brüderlich'. Heilag. 11,502,18 at hallda brodurliga ast 'brüderliche Liebe zu halten'.— [Ale. (an.) 111,6 broporlega celscu (fraterna caritate)].

fraternus

FOGNS. I, S. 193, IV, S. 62; CIED. S. 82; HOENH. S. 72; BWAP. S. 71.

Β 52 bruoh st.N.

ahd.

Adj. : 'sumpfig'. palustris [StSG. IV,208,5 bruochlich], KFW. I, Sp. 1453.

Β 53 brüt st.F.

ahd. - afrs. - ae.

Adj. : 'zur Braut gehörig, hochzeitlich'. hymenaeus [Nc. 122,15 brutliche tretenöda (himeneia tripudia)], nuptialis [Pr.Roth 79,6 Friunt, warumbe giendu her in ane brutliche gewate? (Amice, quomodo hue intrasti non habens vestem nuptialem)], sponsalis [StSG. 1,411,22pruutliho keba (Sponsalia)]. Verbalbildung: 'Hochzeithalten'. Pr.Kupp. 28 daz niemen in disen ziten brutlichen sol.— Npw. 118 (Ps.Gr.7) mit demo prutiguomeprutlichen (Np. 483,10 cum sponsoprüteri). KFWJ^Sp^ 1469; SchW. S._l03. afrs.: breidelike Adv.: 'in der Art einer Braut'. Fiv. VI, 17 and breydelike sinne bethselma vr stop 'und wie eine Braut das Vorderbrett seines Bettes überschritten hat'. RAfrsW._S_6_67. ae.: brydlic Adj.: 'zur Hochzeit gehörig'. genialis [PrudGl.1189 of brydlicum (genialibus)], nuptialis [MtGl. (Li) 22.12 ne heefdes du ... reaf brydlic (non habens uestem nubtialem)], sponsalis [C1G1.1 1875 py brydelican gewrite (sponsali dramate)]. Β TD. S. 130, Suppl. S. 109; DOE. Β 1.8, S. 239.

Β 54 brütlouft st.F.

ahd.

Adj. : 'hochzeitlich, einer Hochzeit angmessen'. nuptialis [ + T. 425,23 brütlouftlihhemo giuuäte (ueste nuptiali)]. KFW. I, Sp. 1471; SchW. S. 103; F. Köhler, Lateinisch-althochdeutsches Glossar zur Tatianübersetzung, S. 79.

160

Verzeichnis

Β 55 brutten sw.V. brutti- (Stamm).

ahd.

SpW. 1,1, S. 103, werden diese Bildungen im Strukturschema als denominal (bezogen wohl auf das Abstraktum brutti 'Schrecken') klassifiziert. Adj. : 'schrecklich'. Nc. 136,18 mit prütelichero seltsam (man vergleiche Nc. (lat.) 199 zur Stelle), t err ens [Nc. 59,7 mit prütelichen chläfleichen (uocibus terrentibus), terribilis [+Np. 271,11 Priitelichemo säment dien rihtären dero erdo (Terribili apud reges terre), NG. 271,13 prüttelich (unde ist er dir terribilis)]. Adv. : 'auf schreckliche Weise'. terribiliter [Np. 85,3 Der mähtigo CHRISTVS kebiutet prütelicho (Np. (lat.) 89 Deus maiestatis de nube carnis terribiliter paenitentiam praedicauit)]. KFW. I, Sp. 1474-1475; SchW. S. 103; SLNW. S. 49.

Β 56 bü{w)an st./sw.V. un-büant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'unbewohnbar'. inhabitabilis

[StSG. 1,190/191,5 unpuantlih (Inhabitabile)].

StWG. S. 655.

Β 57 buhil st.M.

ahd.

Adj. : 'hügelig'. collivus [StSG. 11,520,5 puhollichinun (Colliue)]. KFW. I, Sp. 1481.

Β 58 bur, bor st.N.?

ahd.

Zur Ableitungsgrundlage SpW. 1,1, S. 87, wo aufgrund der präpositionalen Fügung ahd. in bore 'empor, hoch' ein Neutrum als Basis der Ableitung angesetzt ist. Dagegen nimmt K. Matzel, HS. 105 (1992) S. 250, ein „Lexem *bur-, das etwas bezeichnet, das sich nach oben / in die Höhe erhebt" an. Man vergleiche ferner F. Heidermanns, Etymologisches Wörterbuch der germanischen Primäradjektive, S. 144. Adj. : 'hoch, erhaben, hervorragend'. Np. 344,12 scöne unde bitrlich uuerdent danne iusti.— annixus [Nc. 47,19 in einemo bürlichemo size (annixa suggestü)], eminens [NG. 320,20 zorfterin lide bürlicherin (clariora membra ... eminentiorä)], exaltatus [Nc. 150,22 athlantis töhterön scönista. bürlichiu harto. fone iouis mitesläfe (Nc. (lat.) 220 exaltata. congressu .i. coitu iouis)], excelsus [Np. 328,10 Pürlichen fore allen chünigen (Excelsum pre regibus terre)], praestans [Nb. 95,12 tiu bürlichen muot (prestantes ... mentes)]. +

Adv. : 'erhaben, erhöht'. edito [Nc. 27,14 dar sähen sie latonefilium purlicho ... sizzenten (latoium conspicati edito considentem)], Np. 552,5 neigton sihpürliche (Incuruati sunt).

Verzeichnis

161

Abstr. : 'Vortrefflichkeit, Erhabenheit'. claritas [NG. 186,2 menniscin purlichi (claritas hominis)], elatio [Nc. 84,1 dehein zeichenhaft purlichi iro libes (uite insignis elatio)], excellentia [ + Nc. 10,6 äfter dero purlichi iünclichero stärchi {in excellentiam iuuenalis roboris)]. Verbalbildung. : 'emporrichten; verherrlichen. exalt are [Np. 87,11 Ih purlichon dih truhten (EXALTABO TE DOMINE)], das Partizip übersetzt sublimis [Nc. 128,4 däz tu ... gebürlichotiu. ze himele färest (ut sublimis celum conscendas)]. KFW. I, Sp. 1552; SchW. S. 105; SLNW. S. 52.

Β 59 burg st.F.

ahd. - as.

Adj. : 'bürgerlich; zur Stadt gehörig'. civilis [ + Nb. 87,12 pediu heizent sie ciuiles. tdz chitpürgliche, (Ciuilem)], urbanus [StSG. 11,435,57purchliher (Urbanum)].

+

StSG. 1,61,21 purclihhan

KFW. I, Sp. 1534; SchW. S. 105; SLNW. S. 51. as.: burglik Adj. : 'bürgerlich'. urbanus [StSG. 11,588,4 bürkllca (urbanum)]. KFW. I, Sp. 1534.

D 1 dämmert sw.V. flr-dam- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'zu verurteilen, strafbar'. plectibilis [StSG. 11,133,12 virdäliha (Plectibiles)]. KFW. III, Sp. 30.

D 2 dank st.M.

ahd.

Adj. : 'freundlich'. gratus [+StSG. 1,116/117,8 thanglih (Grata)]. KFW. II, Sp. 61.

D 3 dära Adv.

ahd.

Adv. : negiert 'von der Seite'. ex latere [+StSG. 11,167,40 undaraliho, ebenso 204,34], hierher möglicherweise auch tacitus [Thoma 15,29 sui geliner undaralicho\ zu dieser Glossierung E. Meineke, SaintMihiel Bibliothfeque Municipale Ms. 25, S. 167], Abstr. : 'Schieflage'. ex latere [+StSG. 11,167,28 uonnaundaralihi], ex obliquo lichi]. StWG. S. 656.

[StSG. 11,211,67 fana undar-

162

Verzeichnis

D 4 *däri Adj.

ahd.

Zum Ansatz des althochdeutschen Adjektivs J. Splett, Abrogans-Studien, S. 61-62; zu mhd. undeere LMH. II, Sp. 1775. Adj. : negiert: 'unpassend, ungehobelt'. aeger [StSG. 1,26/27,38 undharalih, (aegris)], agrestis [StSG. 1,10/11,15 undaralih (agrestis)], ignobilis [StSG. 1,97,14 undarlih (ignobilis)], vilis [+StSG. 1,201,34 untharalih (uilis)]. StWG. S. 656.

D 5 degan st.M.

ahd. - as. - anfrk. - ae.

Adj. : 'mannhaft'. Rol. 8511 uil degenlicher zu im spranc.— TrHl. 59,10 er uorderdt... den degenlichen strit. Adv. : 'in mannhafter Weise, heldenhaft'. 0.111,26,40 in uuige ίό gilicho douuent theganlicho, IV, 13,21 er sprah bäldlicho ioh harto theganlicho.—ferociter [StSG. 1,704,34 tegeliche], SchW. S_108, StWG. S._798_ as. theganttk Adj. : 'mannhaft'. Gen. (as.) 130 that iro en habda erlas gihugdi, theganlica githäht. SHW_S.^94_ anfrk.: theganliko Adv. : 'auf männliche Art'. viriliter [AonfrPss. 26,14 thegenlicho (viriliter age)\. KDFPG. S_102. ae.: pegenlic, -lice Adj.: 'mannhaft'. iECHom. 1,24 342.5 to dam pe... nahtpegenlices ne gefremode 'zu dem, der nichts Mannhaftes zustande brachte'. Adv.: 'in mannhafter Weise, heldenhaft'. Maid. 294 he leeg öegenlice öeodne gehende 'er lag heldenhaft nahe bei dem Heerfuhrer'.— JELS. (Maccabees) 322 hu öegenlice hifuhton 'wie mannhaft sie kämpften'.— viriliter [Josh. 1.18 y hicg öegenlice (et viriliter age)]. BTD._S11044; OEC.JTH005, S. 306, 00_6^S. 60; GSAD._S_7_07. an.: CIED. S. 732 ist zwar das Lemma pegnligr verzeichnet, doch werden keine Belege nachgewiesen. In FOGNS. und in den übrigen Wörterbüchern des Altwestnordischen fehlt das Lemma.

D 6 denken sw.V. flr-dankit- (Part.Prät.) Adj. : 'verachtenswert'. contemptibilis [StSG. 1,110/111,38 farthanchidlih].

ahd.

Verzeichnis

163

StWG. S. 156. —> A 16 anadäht-, Β 11 bidäht-

D 7 diggen sw.V. /r-rf/g-(Stamm)

fhnhd.

Adj. : 'für Bitten zugänglich'. deprecabilis [WPs. 89,13 erbetelih erdigelih wis du über scalche dine (deprecabilis esto super seruos tuos)}.

D 8 ding st.N.

ahd. - as.

Adj. : 'gerichtlich, zum Gericht gehörig; dialektisch'. dialecticus [StSG. 11,16,32 thincliho (Dialectica)],forensis [Nb. 121,6-7 die dinglichen chlägä linde die dinglichen rüofta (forenses querimonie), +StSG. 1,749,3 dincliha (Forenses. aforo)], iudicialis [Nr. 112,62 iudicialis.;'. tiu dinclicha]. Adv. : 'gerichtlich, mit gerichtlichen Mitteln'. in iudicium [Np. 520,24 Vnde dinclicho ne-färest du mit dinemo scalche (Et non intres in iudicium cum seruo tuo)], iudicialis ? [Np. 352,4 daz er sie danne ne-förderoe dingliche (man vergleiche Np. (lat.) 446 ante iudicialem aduentum ... ne ueniens discutiat)], +Nb. 86,1 linde si sih temo uuöla dingliche eruuere. SchW. SAU;

StWG. S_100; SLNW._SM_09.

as.: thinglik Adj. : 'gerichtlich'. forensis [StSG. 11,575,23 thinclic]. StWG. S. 100.

D 9 dingen (sw.V.) g/-rf/wge«-(Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'bedingt'. condictivus

[StSG. 11,47,8 gidinganlicho

(Condictiuae)].

StWG. S. 204.

D 10 dio st.F.

ahd. - as. - ae.

Adj. : 'demütig; knechtisch'. MillEx. 126 dielicher werche.— SpE. 54,20 dehein dielich werch.— supplicatio [B. 220,20 deolihas kipet (supplicatio letanie), 268,20 deze deolichas (hanc supplicationem)]. Adv. : 'auf demütige Weise'. humiliter [+B. 209,31 ibu ni deolihho (Si non humiliter sentiebam)], obnixe 1,286,11 deolicho (Obnixe, submisse, humiliter)]. S_U2; StWG_ S._102_, HWI. 33. as.: thiottko Adv. : 'auf demütige Weise'.

? [StSG.

164

Verzeichnis

Ή . 1112 im enum thionon suuido thiolico. SWH_S.606_ ae.: pdowlic, -lice Adj.: 'dem Unfreien zukommend; knechtisch'. servilis [Ale. (ae.) 484 for pan pe seo fullfremede lufe ut adrifd pone peowlice ege (Ale. (lat.) 624D quia perfecta Caritas foras mittit timorem servilem)]. Adv.: 'in demütiger Weise'. HomU.19 101 & gegyrede hine peowlice midpeere menniscan tydernesse 'und umhüllte sich demütig mit der menschlichen Hinfälligkeit'. BTD. S. 1056, Suppl. S. 729; OEC. TH 008, S. 86.

D i l diob st.M.

ahd. - an.

Adv. : 'heimtückisch, verstohlen'. furtim [StSG. 1,487,18 diuplicho]. StWG. S.J01. an.: pjöfligr Adj.: 'räuberisch'. Alx. 69,7 medpioflegum älaupom 'mit räuberischen Übergriffen'. FOGNS. II, S. 1026; CIED. S. 740; BWAP. 774.

D 12 diomuoti Adj. Adj. : 'demütig'. SpE. 62,4 mit vil diemvtliher stimme.— humilis humilem confessionem)].

ahd. [B. 215,7 duruh deomuatlihhapigiht

(per

Adv. : 'in demütiger Weise'. Kehr. 13776 vil deumuotliche er sprach.— TrHl. 95,8 du [soltj ... diemutlichen gedingen.— humiliter [B. 216,32 ano hlahtar theomuatliho (sine risu humiliter), WPs. 76 (Oratio) dih diomuotlichen wir beweinen (te humiliter imploramus)]. SchW. S. 112. Erweitert Adv. : 'in demütiger Weise'. Himmelr. 374 daz wir unsich gotes chreften diemuoticliche neigen.— Npw. 17,28 die iro sunden diemuotiglicho iehent (Np. 52,12 die iro sündon diemuötigo iehent).

D 13 dionon sw.V. Ifir-dionöt-] as. for-thionod- (Part.Prät.)

as.

Adv. : negiert: 'unverdientermaßen'. inofficiose [MersGl. 71,1 unforthianadluca (-liical) res ecclesiarum inofficiose aceipere]. StWG. S. 657.

Verzeichnis

165

D 14 dolen sw.V. D 14a dola- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'dem Leiden unterworfen'. passibilis [StSG. 1,751,39 dolaliher], Abstr. : 'Duldsamkeit'. TrHl. 9,19 er garte in in den mantel... der dolliche. StWG. S. 104. D 14b dolin- (Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'Tod bringend'. fer alls [StSG. 1,158,31 tholenlih (Feralia)]. StWG. S. 104. D 14c dolint- (PartPräs.) Adj. : 'Tod bringend; leidensfähig'. feralis [StSG. 1,158/159,31 tholentlih (feralia)], passibilis min dolentlih lichinamo (Np. 44,3 passibilis caro)].

ahd. - ae. - an. [Npw. 15,9 dara zuo rauuet

StWG. S.J04. ae.: unpoligendlic Adj.: 'unerträglich'. intolerabilis [LibSc. 78.13 naht unpoligendlicrepcenne ped (nihil intolerabilius quam qui a carne superatur)].

sepe fram flcesce byd oferswi-

BTD. S. 1133; OEC. U 006, S. 168. an.: polanligr Adj.: 'erträglich'. Bp. 1,281,15 er pat ok ei ritt eöa polanligt, at petta hit fätceka land standi eigi undir einum lögum 'und es ist nicht recht oder erträglich, daß dieses armselige Land nicht unter einheitlichem Gesetz steht'.— Negiert: Post. 903,30 oc umilldum syniz opolanlig milldi 'und einem rohen Menschen erscheint Milde unerträglich. FOGNS. III, S. 833, 1032; CIED. S. 741; BWAP. S. 778. D 14d un-gidolent- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'unerträglich'. intolerabilis [StSG. 1,196/197,24 uncadolentlih], StWG. S. 659.

D 15 dorfst.fi. Adj. : 'bäuerlich'. plebeius [StSG. 11,498,40 dorflih (Plebeio)]. StWG. S. 104.

ahd.

166

Verzeichnis

D 16 dou s t . M .

ahd. - afrs. - ae.

Adj. : 'sittlich, moralisch'. moralis [+StSG. 1,127,30 daulih lsitulih]. StWG. S.J06. afrs.: thaulik Adj.: 'gemäß der Gewohnheit'. Cod.Aysm. 1,435 Hör dat riucht is netuerlick zo thauelick 'wenn das Recht natürlich oder der Gewohnheit gemäß ist'. RAfrsW. S. 1063. ae.: päawlic, -lice Adj.: 'angemessen'. vEHomM.8 439 swa swa hit peawlic woes on öcere peode 'wie es angemessen war für das Volk'.— districtus [AldV.10 207 under peawlicum (sub districto)], AldV.13.1 183 peawlicere sprcece (tropologiam, i. mysterium). Adv.: 'auf ansehnliche Weise; wie es sich ziemt'. LS.9 8 and hine swiöe peawlice gefrcetewode 'und schmückte ihn auf sehr ansehnliche Weise'.— morigerate [£Coll. 310 Gap peawlice (incedite morigerate)], rite [Bede 3 14.218.4 Pa he pcet hcefde mynsterlice j peawlice geseted (Beda HE. 274 Quibus rite gestis)]. Β TD. S. 1043; OEC. TH 005, S. 205-206.

D 17 dri Num.

ahd.

Adj. : 'dreifach (gewoben)'. Rol. 4664 ir brunigen waren drilihe.— trilex [+StSG. 11,652,17 driliha (Trilicem)], [ + MillHym. 83,1 die driliche rihtende gescafte (trinam regentem machinam)].

trinus

StWG. S. 107, N. Törnqvist, Cod. Pal. Vind. 2682, III, Glossar, S. 35.

D 18 drifalt Adj.

frmhd. (ae. - an.)

Erweitert Adj. : 'dreifach'. trifarius [StSG. 111,406,34 trivaltecliche (Trifariam)]. StWG. S._107. ae.: prifealdlice Adv.: 'dreimal; dreifach'. LawAf.l 39.2 driefealdlice arise ' steige dreifach'.— triformiter [MtArg. (Li) 2 sie da feower sido teafald tal örifaldlice gesetet (sit quae quater denario numero triformiter posito)]. B J P A 1069;OEC.JHJH7, S._43-44. an.: prffaldliga Adv.: 'in dreifacher Weise'.

Verzeichnis

167

tripliciter [Post. 760,24 kann varp nu prefaldliga iferstiginn af meyjar söni (PassB. 139,2 asanctae uirginis fllio homine tripliciter uinceretur)]. FOGNS. III, S. 1041, L 384.

D 19 driozan st.V. uit-ir-drozzan (Part.Prät.)

frmhd.

Adv. : 'uneingeschränkt, unverdrossen'. TrHl. 47,5 ich gesa[tt]e din herze [miner] süzzesten minne. die hästü unferwartliche.

unerdrozzenliche

—> Ζ 26 zurdruz-

D 20 dröa, drawa st.F.

ahd. - ae.

Adj. : 'bedrohlich'. Nb. 61,12 Uuiolih ir... uuesen süle ... uuio grimezlih. uuio dröelih.— minax [MillHym. 81,5 droliche ... lovge (minaces ...flammas), + StSG. 11,630,59 drolihiv (Minaces)]. Adv. : 'angestrengt, mit Mühe; drohend'. LAntichr. 708 dem sprechint si droweliche zuo.— Nb. 75,20 Unde er intsizzen neuuile din drölicho uuellönten mere (Et curat spernere pontum. minantem fluctibus), Nc. 29,18 So er äber uuelicha süht scüldigen menniskon drölicho beneimda (Cum uero pestem diram commeritis mortalibus minabatur), 103,22 daz uuärrapalladium UMS trölicho sehentez.— intente [StSG. 11,217,11 drolihho], magnopere [ + StSG. 1,420,46 nalsdraliho (Non magnopere)]. SchW. S._n4, StWG. S_108_ ae.: prialic Adj.: 'grausam'. Gen.(ae.) 1318 pcet WCESprealicping 'das war ein grausames Geschehen'. BTD. S. 1067; OEC. TH 016, S. 154; GSAD. S. 722. dult- - > Τ 32

D 21 duruhalt A d j .

ahd.

Adjektiv-Kompositum mit verstärkendem Vorderglied Adj. : 'sehr alt'. persenilis [StSG. 1,380,43 duruh altlihhiu altar (Persenelis aetatis)]. KFW. I, Sp. 306 (s.v. altllh). duruhfaran—>

F 5b, duruhfarant- —> F 5c

D 22 *duruh-fart, *duruhfert st.M./F. Adj. : 'entrinnbar; durchdringend'. extricabilis [StSG. 11,742,17 duruhfartlih], penetrabilis

ahd. [Npw. 149,6 daz gotis uuort

168 ist durhfertlichera ancipiti)].

Verzeichnis demo zuiuuassen suerte (Verbum dei penetrabilius

est omni gladio

StWG. S. 112. —> F 5 faran

D 23 duruhnaht Adj.

frmhd.

Adv. : 'vollständig'. Rol. 8568 di... im durhnachtlichen

getriwent.

Erweitert Adj. : 'vollständig'. SpE. 43,24 mit durnahticlicher becherde. Adv. : 'umfassend, vollständig; mit Inbrunst'. Kehr. 10433 v/7 durnähtecltche er si sach.— SpE. 113,4 bitet in dvrnahteclichen.— perfecte [WPs. 100 (Oratio III) daz dei dei wir gefrumet haben durhnahtichliche beweinen (ut ea quae commisimus perfecte defleamus)].

D 24 *duruhsiuni Adj.

ahd.

Dieses Adjektiv ist im Althochdeutschen nicht belegt; man vergleiche jedoch Bildungen wie bisiuni, ougsiuni und ursiuni. J. Spletts (SpW. 1,2, S. 800) Interpretation von ahd. duruhsiun-lih als desubstantivisch (Strukturschema ,,[(p(wV)sS]sA", wobei „sS" für substantivierendes Suffix steht) ist unstimmig: die nur hinsichtlich des Suffixes -ig abweichende Bildung duruhsiun-ig wird als ,,[p(wV)sA]sA" analysiert, das heißt als deadjektivische -ig-Bildung. Die Gründe solch unterschiedlicher Klassifikation der Basis duruhsiunin diesen beiden Adjektiven sind nicht ersichtlich. Adj. : 'offenbar, klar'. perspieuus [ + StSG. 1,313,13 duruhsiun lih (Perspicuum)]. Adv. : 'offenbar, klar'. perspicue [StSG. 1,135,14 duruhsiunliihho], StWG. S. 113. duruhskouw—> S 42c, duruhwonen- —> W 74a, duruhwonent- —> W 74b

D 25 dwingan st.V. D 25a bi-dwungan- (Part.Prät.)

frmhd.

Adv. : 'unter Zwang'. SpE. 44,19 daz ir da ... ieht beduungenliche üntir iwern danc muzzit wffin.— [MillHym. 53,3 bethwngenlicher volsten in der hvte (arciusperstemus in custodia)].

arte

D 25b gi-dwungan- (Part.Prät.)

ahd.

Adv. : 'beharrlich; streng'. obnixe [StSG. 1,388,56 analinentlihho edo kaduungantlihho], stricte kaduvnganlihor]. StWG. S. 205.

[StSG. 11,300,8

Verzeichnis

Ε 1 eban Adj.

169

ahd. - ae. - got. - an.

Adj. : 'gleichartig; gleichrangig; gleich an Zahl'. SpE. 145,29 Allen ... zimet ebenlich ze habenne rehten geloben.— aequalis [B. 200,2 ebanlihho des deonostes chamflieit (aequalem seruitutis militiam baiolamus), + T. 147,10 thaz sie ebenlih intphahen (ut recipiant aequalia)], coaequalis [T. 217,28 ruofente in ebanlihhen quedent (clamantes cocequalibus dicunt), MillHym. 88,5 si ebenliche lob dem heiligen geiste (sit coequalis laus sancto spiritui)], tantum [+StSG. 11,432,13 epanlih}. Adv. : 'auf gleiche Weise'. MillEx. 3208 iz was uil ungutlich, daz si iageten ebenlich.— aequaliter epanlihho].

[StSG. 1,125,31

Abstr. : 'Gleichartigkeit'. aequalitas [StSG. 11,172,20 epanlihi (Aequalitate)]. Verbalbildung : 'angleichen'. aequiperare [StSG. 1,29,28 kepanlihhont

(aequiperant)].

KFW. III, Sp. 14-15; SchW. S. 118; F. Köhler, Lateinisch-althochdeutsches Glossar zur Tatianübersetzung, S. 4. ae.: efenlic, -lice Adj.: 'gleich, gleichartig'. Christ 39 Neenig efenlic pam, cer ne sippan in worlde gewearö wifes gearnung 'kein Lohn diesem gleich wurde auf Erden zuvor oder danach einer Frau zuteil'.— aequalis [Bede 4 19.312.6 cenne God in preom astondnessum odpo hadum efenspedelecum efenlices wuldres (Beda HE. 386 unum Deum in tribus subsistentiis uel personis consubstantialibus aequalis gloriae)], aequus [Bede 4 24.330.32 Pam wintrum todceldum efenlice dcele (Beda HE. 406 quibus aequapartione diuisis)], coaequalis [PsCaA.2 3.26 ealle pry hadas efenece him synt

j efenlice

(TOTJE TRES fiSONE COAETERNAE SIBI SUNT & COAEQUALES)],

compar

[H1G1. 1898 ece efenlic (Comperhennis), man vergleiche die Anmerkung der Edition]. Adv.: 'auf gleiche Weise'. Bede 5 13.434.10 pone had mid godum dcedum efenlice heold (Beda HE. 496 quem bonis actibus adaequabat). Verbalbildung: 'Gefallen finden'. complacere 3

S

4

[PsGlG. 25.3 ic efenlicige on sodfcestnessepinre (conplacui in ueritate tua)\. S

J ™ _ _ ! 2 > _ i f P P i · 8 0 - 2 . 8 1 ^ O E C Ε 0 0 8 A 259-260; GSAD._SJ56. got.: ibnaleiks Adj.: 'von gleicher Gestalt'. Sk. 5,26 ni ibnaleika frijapwa ak galeika pairh pata ustaikneip 'nicht gleichartige Liebe, sondern gleiche wird dadurch bezeichnet' (an dieser Stelle der Skeireins werden die Begriffe ibnaleiks und galeiks unterschieden, die dem in der Dogmatik relevanten Begriffspaar ομοούσιος und όμοιος entsprechen.). an.: jafnligr, -liga Adj.: 'gleichwertig'. Sturl. 11,210,14pött hannpykki eigijafnligr 'obwohl er sich nicht für gleichwertig hält'. Adv.: 'gleichmäßig; gerecht'.

170

Verzeichnis

Gisl. 35,21 Gisli bad jafiiliga skipta til leiksins 'Gisli befahl, sich gleichmäßig für das Spiel aufzuteilen'. FOGNS. II, S. 223; CIED. S. 321; BWAP. S. 310.

Ε 2 ebanewig Adj.

fimhd.

Adv. : 'gleich ewig'. BG. 136,23 der ebenewicliche uone sinemo heiligin uater giborn was. KFW. III, Sp. 7.

Ε 3 eban-gizumft st.F.

ahd.

Mit SpW. 1,2, S. 1181, ist eban-gizumftlihho zu segmentieren, nicht *ebangizumft-lihho\ es handelt sich also nicht um ein komponiertes Basislexem, sondern um ein verstärkendes Kompositum mit gizumftlihho im Zweitglied. Adv. : 'übereinstimmend'. constanter [StSG. 11,98,35 ebangazumftliho]. KFW. III, Sp. 10. —> zemen Ζ 13

Ε 4 eban-heim st.N.

frmhd.

Wie im Falle von ebangizumftlihho liegt ein Kompositum eban + heimlih vor, keine Ableitung von einer komponierten Basis *ebanheim. Adj. : 'in gleicher Weise vertraut'. MillGen. 12,17 si waren ebenheinlich.

Ε 5 ebanrnuoti Adj.

ahd. - ae.

Adv. : 'gleichmütig'. aequanimiter [+StSG. 11,313,64 ebanmu atlihho], _K_FW^SM8-19: ae.: efenmödlice Adv.: 'gleichmütig'. aequanimiter [AldV.l 2881 efenmödlice (equanimiter patienter)]. Β TD., Suppl. S. 181; OEC. Ε 008, S. 262-263.

Ε 6 egt st.F.

ahd.

Adj. : 'Furcht erregend'. WGen. 656 si wurten swarz und egelich.— HuH. 43 In dero hello da ist... egilih uinster, Np. 275,1 diniu egelichen uuerch.— horrendus [+StSG. 11,267,48 egilih (Horrendum], taeter [StSG. 11,284,57 egiliho (Tetros)], torridus [StSG. IV,163,21 egilih (Torridum)], terribilis [+Np. 220,16 uuieo dgelih diniü uuerch sint (quam terribilia sunt opera tua), WH. 101,2 Sc one bist du ... unte ... egilich alse uuole gerängetiu zilt scära {Pulchra es ... et... terribilis ut castrorum acies ordinata)]. KFW. III, Sp. 82; SchW. S. 119; SLNW. S. 127.

Verzeichnis

171

ae.: Zwar ist BTD., Suppl., S. 184, ein vereinzelter Beleg für ae. egelic verzeichnet, doch hat die Neuedition des Textes (PsGlF. 75.7) die Lesart egeslic.

Ε 7 egibäri Adj.

frmhd.

Adj. : 'schrecklich, Schrecken verursachend'. GBMuri 602 andie egiberliche bischounge.

Ε 8 egisa st.F. / egiso sw.M.

ahd. - as. - anfrk. - ae.

Adj. : 'schrecklich'. Ό . 1,24,2 uuio sie ingiangin alle themo egislichen fälle, HvMelk (Gehugde) 29 in einer eislichen wuoste, Rol. 4583 der poticke geuelle was harte egeslich.— deterrimus [StSG. 11,742,40 ekisl ichsf (Deterrimum)], horrendus [StSG. 11,306,5 ekislih ist (Orrendum est)], horrens [StSG. 11,647,41 egisslia (Horrentia)], horribilis [StSG. 1,172,5 akislih (Horribili)], horridus [ΜΗ. XV,2,1 dih dera naht egislihera zit pittemes (Je noctis inter orride tempus precamur), StSG. 11,633,58 egisliha (horrida)], monstruosus [StSG. 11,520,8 egislich (monstruosa)], pallidus [+StSG. 11,774,53 egislich (Pallida; zu dieser Glossierung A. Schlechter, Die althochdeutschen Arator-Glossen, S. 171-172)], sinister [StSG. 11,419,31 egf : Ii hes (Sinisrvm)], taeter [+StSG. 11,310,38 kisah ekis lihheintiswar zistunatuma (Uidit tetros et nigerrimos spiritus)], terribilis [B. 233,1 ekislihhun ... kiquit (terribilem ... sententiam), StSG. 1,257,11 eikisih], torvus [StSG. 11,411,71 ekislicha (Toruam)], truculentus [+StSG. 11,592,68 egislicher (truculentus)], trux [StSG. 11,545, 78 egislichemo (Truci)]. Adv. : 'schrecklich'. Pr.Kupp. 528,22 do si sahen ... den engel so eislichen getan. Abstr.: 'Schrecklichkeit'. Nb. 19,16 des chärchäres eigeslichi (interpretierend widergegeben ist facies loci). Verbalbildung : 'ein schreckliches Aussehen annehmen'. horrere [StSG. 11,632,22 aregilslicheta (Horruit)]. H W ^ L S p ^ ^ S c h W j ^ 1201_KG_SO_S__90_ as.: egislik Adj. : 'schrecklich'. Ή . 1779 thar is het endi suart, egislic an innan. SWH_S. 93; KFW_in i Sp_8J. anfrk.: egis-, eis(e)lik, -Itko Adj. : 'schrecklich' terribilis [AonfrPss. 65,3 so eiselika thing sint uuerk thina, herro (quam terribilia sunt opera tua, domine)]. Adv. : 'auf schreckliche Weise'. terribiliter

[AonfrPss. 138,14 egisliko (Confitebor tibi quia terribiliter magnificatus es)].

KDFPG. S. 17.

172

Verzeichnis

ae.: egeslic, -lice Adj.: 'schrecklich'. Beo. 2825 Bona ... Iceg, egeslic eorödraca 'der Moder lag da, der furchterregende Erddrache', Dan. 718 peer he to starude egeslic for earlum 'darauf starrte er, angstvoll vor den Edlen', Dream 74 Pcet WCES egeslic wyrd 'das war schreckliches Schicksal'.— yECHom. 11,22 193.106 peah de pisfyr egeslic sy 'obwohl dieses Feuer schrecklich ist'.— horrendus [HyG1.2 42.5 ealle pees egeslicanp du do feondes aidlian awyrgede syrwunga (omnes horrendifacias hostis vaeuisse malignas insidias)], horribilis [CP. 35.245.4 Giet cymö se micla & se meera & se egeslica Godes deeg (Gregor RP. 66A dies Domini veniet magnus et horribilis)], horrisonus [AldV. 13.1 4418 egeslico (horrisono)], horroris [Deut. 32.10 on egeslicre stowe (in loco horroris)], immanis [CP. 58.443.31 öa gefeoll se egeslica ehtere (Gregor RP. 118B ut ... persecutor immanis ... jaceret)], minax [AldV.13.1 4435 egeslicere (minaci)], terribilis [PsGlE. 46.3 god heah egeslic (deus summus terribilis)], truculentus [AldV.13.1 1852 egeslice (truculenta, ./'. horrida)]. Adv.: 'auf schreckliche Weise'. MSol. 26 worpaö hine deofol on domdeege, draca egeslice, bismorlice 'es bewirft ihn der Teufel am Gerichtstag, der Drache auf schreckliche und schimpfliche Weise'.— iELS. (Maccabees) 540 and he grimetode egeslice 'und er raste schrecklich'.— terribiliter [CP. 29.193.2 de ofer oöre bion sculon sint suide egeslice gemanode (Gregor RP. 54C Iste autem terribiliter admonetur)]. Β TD. S. 243-244, Suppl. S. 184; OEC. Ε 009, S. 233-259; GSAD. S. 158.

Ε 9 ehir st.N.

ahd.

Adj. : 'Ähren tragend'. cerealis [StSG. 11,636,5 ehirlies (Cerealis)]. KFW. III, Sp. 90.

Ε 10 eifar Adj.

frmhd.

Adj. : 'bitter'. RhGeb. 33 flrnim min eifirlikun träne.

E l l eigan Adj.

fnnhd. - afrs. - ae. - an.

Adv. : 'als Eigentum; eigentlich, dem Wortsinn gemäß'. MillEx. 1783 eigenliche sint si min.— WPs. 105 Randglosse zu scandalum in Vers 36 doh so me iz rehtiste unde eiginlichiste gediuten mach, so chuit iz wirserunge, WKal. 9 daz dirre manot eiginlichen unde sunterlichen heizzet ostermanot. afrs.: einlik, -like Adj.: 'eigen, Eigen-'. SchR. 22,10 thet hi einlikes godes so fule ... ni habbe 'daß er an Eigengut nicht so viel besitze'. Adv.: 'als Eigentum'. SchR. 34,4 einlike an siner were 'als Eigentum in seinem Besitz'. RAfrsW. S. 702.

Verzeichnis

173

ae.: dgen(d)lic, -lice Adj.: 'zu eigen'. proprius [MtGl. (Li) 25.15 an eghuelc cefler agenlic l syndrig mcegn (unicuique secundum propriam uirtutem)]. Adv.: 'als Eigentum'. proprie [Bede 1 1.30.10 Pis is agendlice Scotta edel (Beda HE. 20 Haec autem proprie patria Scottorum es/)]. S u P P ' ^ O E C . A_005_, S._65-66, _10 Μ 02. an.: eiginligr, -liga Adj.: 'zu eigen, als Eigentum'. GT.3 79,5 Hir er här kallaör konungrinn, ok er par oeiginlig liking milli pess nafns här ok eiginligs nafns Hrings konungs 'hier wird der König „der Hohe" genannt, und das ist eine uneigentliche Gleichsetzung zwischen dem Namen „der Hohe" und dem eigentlichen Namen des Königs Hring', Heilag. 1,531,9 ok engin hafdi ne eitt eiginligt 'und nicht eine einzige hatte etwas zu eigen'.—proprius [Ale. (an.) 133,3 Vtande hveerium sent (Einum lut ceiginlegan metnaö (unicuique rei propriam tribuens dignitatem)]. Adv.: 'von Haus aus, eigentlich'. proprie [Stj. 219,22 Bydr ekpat. at ekskal eiginligapinnpionn 44,32 Ego proprie servus tuus sim)].

uera (Grundlage ist Gen.

FOGNS. I, S. 300, IV, S. 82, LOIH. S. 59, 398; BWAP. S. 103.

Ε 12 eitt Num.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'einfach, einzeln'. pronominal gebraucht: O. IV,29,19 thaz sia einlicher nämi.— alius [Β. 201,16-18 einlihhan keuuisso slehtidoom einlihhan keuuisso rafsungoom einlihhan kespentim (alium quidem blandimentis! alium uero increpationibus! alium suasionibus)], certus [Nr. 136,3 däz sint die strife die einliche quisse menniscin änagänt (Ciuiles autem questiones sunt, controuersie in dicendo posite cum certarum personarum interpositione)], simplex [Ni. 8,3 (Ni.F. 14803) in ein-lien uuörten (in simplieibus nominibus), +SH. 1,321 einlich (Simplex)]. Adv. : 'beharrlich; sorgfältig; ausschließlich, einzigartig'. HLit. 940 der vil harte einlichen sich dar uf giflizzen hat.— GBMuri 551 unsir einlichu zowirsiht, PrSC. 6d,16 daz er diemuoti habe, nieth einlicho an demo herzun. suntir an demo lihnamen (Grundlage ist RegBen. 7,62 non solum corde ... sed etiam corpore).— anxie [StSG. 11,251,29 einlicho; zu dieser Glossierung W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 553-554], artius [StSG. 11,252,55 einliho (Artius. constrictius)], obnixe [StSG. 11,621,40 einlicho], singulariter [WPs. 4,10 du herro sunderliche oder einliche in gedinge (tu domine! singulariter in spe)\ studiose [StSG. 11,171,54 enliho], unice [StSG. 1,293,22 einliho]. KFW. II, Sp. 198-199; SchW. S. 121.

174

Verzeichnis

Erweitert Adj. : 'einzig'(?). sollicitus [WPs. 39,18 der herro einichlich. gnote ist min (dominus sollicitus est mei versuchte der Übersetzer einen Bezug von sollicitudo zu solus herzustellen?)]. ae.: άη- cenlic, -lice Adj.: 'einzigartig; glänzend'. Beo. 251 ncefne him his wlite leoge, cenlic ansyn 'wenn nicht seine Gestalt trügt, sein einzigartiger Anblick', El. 259 Beer wees ... eögesyne ... cenlic eoforcumbul 'da war leicht zu sehen ein einzigartiges Eberbild'.— /£LS. (Thomas) 77 &nlic is se wer pe swilee wyrhtan heefö 'einzigartig ist der Mann, der solche Werkleute hat'.— aureus [HyG1.2 24.1 leoht eflte arisp cenlic (Lux ecce surgit aurea)], catholicus [PsCaC. 15.3 geleafa sodlice se anlica peet ys (Fides autem catholica hec est)], clarus [AldV.l 2983 cenlicü (claro)], expectabilis [GDPref. 4 32.307.1 sum swide cenlic wer (Gregor Dial. 275,16 quidam expectabilis v/r)], formosus [C1G1.1 2426 mid cenlicre (Formosa)], pulcher [AldV.l 3063 cenlicasten (pu(l)cherrimae)], speciosus [PsGlI. 44.3 wynsum l. cepele l. cenlic I. wlitig on hiwe (Speciosus forma)], splendidus [AldV.l 1308 hu beorht l mezre hu ... I cenlic (ο preclara splendida)], unicus [PsGlE. 24.16 forpan anlic & pearfe ic heom (quoniam unicus et pauper sum ego)], unus [ChrodR.l 57.6 peere anlican godeundrtysse (unius deitatis)]. Adv.: 'auf einzigartige Weise'. £sLS. (Lucy) 22 betwux engla werodum cenlice gefretewode 'unter den Engelsscharen auf einzigartige Weise geziert'.— eleganter [,£Coll. 310 peet ge healdan eow sylfe cenlice (obseruetis uosmet eleganter)].

an.: einligr, -liga Adj.: 'einfach'. Thom.* 11,102,5 pvi at tviföldu efrii mä vist ei andsvara med einligri fräsögn 'denn ein zweifaches Ereignis kann nicht in einer einfachen Geschichte erzählt werden'. Adv.: 'einzeln'. DN. VIII 63,1 Halle smiör serlegha ok ceinlegha prouaör 'Halle, der Schmied, allein und einzeln befragt'. FOGNS. IV, S. 83.

Ε 13 einfalti Adj.

ahd. - afrs. - ae. - an.

Adj. : 'einfach, schlicht'. simplex [Β 199,7 herteem herzin keuisso indi einfaltlihhero tatim sinem cotchundiv pibot keauckan (Duris corde uero et simplicioribus factis suis diuinapreeepta demonstrare)]. Adv. : 'auf schlichte, einfache Weise'. simpliciter [B. 269,29, < > einfaltlihcho < > (et simpliciter contentus), PrSB. 3,20 die kihietin, die dir lebent ... einualtlichen (zur Quelle H. U. Schmid, Althochdeutsche und frühmittelhochdeutsche Bearbeitungen, II, S. 21,66-68: in coniugali vita ... pie, simpliciterque viventes)]. KFW. III, Sp. 186-187; SchW. S. 121.

Verzeichnis

175

Erweitert Adv. : 'auf einfache, bescheidene Weise'. Kehr. 6924 wände er si ainvaltecliche vernam.— TrHl. 28,8 swer si einualtecliche unde gütliche betrahtet. afrs.: enfaldlike Adv.: 'aufrichtig'. AutR. 109bhwazo thianat eenfaldelike om god dam werth fan gode thusendfalt lan 'wer Gott aufrichtig dient, dem wird von Gott tausendfältiger Lohn'. ae.: anfealdlice Adv.: 'einfach, wörtlich'. jECHom. 1,21 300.30 Pis godspell is nu anfealdlice gesce'd 'dieses Evangelium ist nun im Wortlaut vorgetragen' (dieser Übergang von Lesung des Evangeliums zur Homilie ist bei vElfric häufig und formelhaft).— simpliciter [LibScSen. 17.6 nytan anfealdlice to nytertysse belimpö {Nescire simpliciter ad ignorantiam pertinet)].

an.: einfaldligr, -liga Adj.: 'einfach, bescheiden'. Homil. 127,22 Lif peira ioakims oc cenno var einvallegt 'das Leben Joachims und Annas war bescheiden'. Adv.: 'einzeln, für sich selbst'. Algor. 354,32 Hverr pessi stafr merkir sik einfaldlega 'jedes dieser Zeichen hat für sich selbst eine Bedeutung', GT.3 66,3 margfalligra hlutapeirra, er sidan eru einfallega greindir 'der verschiedenen Stücke, die danach einzeln unterschieden werden'. FOGNS. I, S. 304, IV, S. 83; CIED. S. 120, LOIH. S. 60.

Ε 14 einhart Adj.

ahd.

Adv. : 'ausdauernd'. instanter [StSG. 11,286,5 einhartliho]. KFW. III, Sp. 187.

Ε 15 *einknuowi Adj.

ahd.

Ein solches Adjektiv ist nicht bezeugt, entspräche aber hinsichtlich der Bildeweise den von K. Matzel, HS. 105 (1992) S. 118-126, zusammengestellten Verbaladjektiven „mit langvokalischem -δ- wie in Formen des Präteritums". Man vergleiche femer J. Riecke, Die schwachen jan-Verben des Althochdeutschen, S. 147. Adj. : 'hervorragend'. insignis [Nb. 222,5 däz iin-chnüolicha zeichen (insigne miraculum)]. KFW. III, Sp. 196; SchW. S. 121.

Ε 16 *einkriegi Adj. Adj. : 'hartnäckig'. pertinax [StSG. 111,382,13 eincrigelch].

ahd.

176

Verzeichnis

Adv. : 'ausdauernd'. obstinate [StSG. 11,447,36 einchrigilicho]. KFW. III, Sp. 197.

Ε 17 ein-kund Adj.

ahd.

Zu segmentieren ist ein-kundlih, das heißt, es muß von einem Kompositum mit dem Zweitglied -kundlih ausgegangen werden, nicht von einer komponierten Basis *einkund. Adj. : 'bekannt'. cognitus [StSG. 1,216,25 einchundalih (cognita)]. KFW. III, Sp. 197.

Ε 18 einluzzi Adj.

ahd.

Adj. : 'einzeln'. singularis [B. 196,19 ze einluzlihherufehtvn (adsingularempugnam), Ni. 23,10 / (Ni.F. 16311) Sid tero uuorto. sumelichiu sint kemiinlih. sümelichiu einlüzlih. ih chido däz gemiinlih. taz forte mänigen gesprochen ist. vt homo. Unde dber däz einlüzlih. tdz so neist. vi plato (dico autem uniuersale. quod in pluribus natum est predicari. singulare uero. quod non. ut homo quidem uniuersale. plato uero eorum que sunt singularia. necesse est enuntiare)], singulus [B. 239,20 si ziteilit einluzlihchem (Diuidebatur singulis)]. Adv. : 'allein'. singillatim [Np. 102,22 Der ein-luzlicho iro herzen scuöf (qui finxit singillatim corda eorum), wörtlich entsprechend Npw. 32,15]. Verbalbildung : 'vereinigen'. adunare [Nb. 213,29 in dero götes müotes ßre-sihte sih keeinluzlichöntiu (adunata in prospectum diuine mentis)]. KFW. III, Sp. 200; SchW. S. 121.

Ε 19 einmuoti Adj.

ahd. - ae. - an.

Adv. : 'auf schlichte, Weise; gemeinsam, einmütig'. simpliciter [B. 268,10 < > einmvatlicho < > (simpliciterpetitionem faciat], unanimiter [MillPs. 82,6 want gedahten einmutlichen (Quoniam cogitauerunt unanimiter)]. KFW. III, Sp. 204; SchW. S. 122. Erweitert Adv. : 'gemeinsam, einmütig'. Sciven 70 ir dinc so eimudicliche an vingin.— unanimiter [WPs. 27 (Oratio) einmuotichlichen naht iouh tach die ahtunge lobes dines singen (unanimiter nocte ac die meditationes laudis tuae cantare)]. _ ae.: dnmödlice Adv.: 'einmütig'. Christ 339 Sippan we motan anmodlice ealle hyhtan 'daher müssen wir einmütig alle hoffen'.— JELS. (Maccabees) 715 Israhela folc pa anmodlice geceas ionatham 'das Volk der Israeliten erwählte einmütig Jonathan'.— concors [BenRWells 64.3 pe eall geferrceden anmodlice ... gecyst (quem sibi omnis concors congregatio ... elegerit)], pariter [Josh. 9.2

Verzeichnis

177

gesamnodon hi ealle anmodlice to gefeohte (congregati sunt pariter, ut pugnarent)], unanimiter [£Coll. 313 singaö cenmodlice (concinite unanimiter)]. BJPAiliSiWl^i3!^ an.: einmödliga Adv.: 'gleichmütig, standhaft'. Kim. 361,24 kann sä sik sjalfan til dauda doemdan ok bar harm pat pö einmödliga 'er sah sich zum Tode verurteilt, und er trug das gleichmütig'. FOGNS. I, S. 307.

Ε 20 einräti Adj.

ahd. - ae.

Adv. : 'beharrlich'. constanter [T. 625,27 Inti thie buohera einratlihho ruogento inan (& scribe constanter accussantes eum)]. KFW^ffl^Sp^213;_SchW. S^122. ae.: änrce'dlic, -lice Adj.: 'uneingeschränkt'. HomU.18 176 pcet wees änrcedlicu eapmodnes pcet heo sylf hie peowen nemde 'das war uneingeschränkte Demut, daß sie selbst sich als Magd bezeichnete'. Adv.: 'entschlossen; beharrlich; tapfer'. ÄiLS. (Agnes) 24 pa andwyrde agnes. anrcedlice pam cnihte 'da antwortete Agnes entschlossen dem Jüngling', ChronD. 1068 27 andswa ealle anrcedlice to Eoferwic foron 'und so fuhren alle mutig nach Eoferwic'.— concorditer [RegCGl. 209 anrcedlice 7 blipelice (concorditer et gratulabunde)], constanter [Lk. (WSCp) 23.10 Ba stödon para sacerda ealdras hine an-rcedlice wregende (Stabant autem principes sacerdotum et scribae constanter accusantes eum - dieselbe Stelle ist im Tatian übersetzt!)], instanter [ChrodR.l 53.27 anrcedlice hogion pa ealdras (prelati ... instanter procurent)], perseveranter [LibSc. 34.8 anrcedlice syngian (perseueranter peccemus)], pertinaciter [AldV.l 835 anrcedlice], unanimiter [PsGlJ. 82.6 hi pohton anrcedlice (cogitauerunt unanimiter)], uniformier [BenRGl. 18.9 anrcedlice eallum dagum gehealden (uniformiter cunctis diebus servata)]. BTD. S. 45; DOE. A 1.5, S. 1352-1355.

Ε 21 [einsez-] anfrk. *enseti Adj.

anfrk.

Basis ist wohl ein nicht belegtes Verbaladjektiv des Typs ae. cehhliepe 'alleine laufend, einsam'. Adj. : 'einsam'. solitarius [AonfrPss. 101,8 ensetlic (Vigilavi, et factus sum sicut passer solitarius in tecto)]. KDFPG. S. 18.

Ε 22 einstriti Adj. Adv. : 'beharrlich'. StSG. 1,87,39 einstridlihho haredi (clamitat), obstinatus

ahd. [StSG. IV,27,4 einstritlihho],

Verzeichnis

178 pertinaciter

[StSG. 11,248,1 einstritliho],

KFW. III, Sp. 218.

Ε 23 einzeihhanP.

ahd.

Den Ansatz eines solchenya-stämmigen Adjektivs hat J. Splett, Abrogans-Studien, S. 331, erwogen: „so dürfte einzeinliho wohl am ehesten als einzei[ha]nliho wiederherzustellen und als Adverb zu einzeihani 'ausgezeichnet' zu fassen sein." Diese Konjektur setzt allerdings auch eine Emendation des Lemmas zu perniciter voraus, das wiederum „der Glossator ... dann ... mit pernitere 'glänzen' in Verbindung gebracht" und als Partizip *pernitenter mißdeutet und übersetzt habe. Adv. : 'glänzend, ausgezeichnet'? pernititur {perniciter ?) [StSG. 1,228,22 einzeinliho]. KFW. III, Sp. 226.

Ε 24 eitar st.N.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'giftig'. TrHl. 35,10 dä mitte zöch ich dine eiterlichen nezen ύζ dir.— venenum eiterlichero giredo (auidis uenenis)], tabidus [StSG. 11,555,48 eitarlih],

[Nb. 195,9 mit

KFW_III^Sp^^38;_SchW. S_122. ae.: ätorlic Adj.: 'giftig'. gorgoneus [C1G1.1 2898 aterlicum i biter (Gorgoneo)].

ΙίΙ2·Α

Λ_°Ι?ι SJ29.

an.: eitrligr Adj.: 'giftig'. Post. 474,40 Pessi eitrlig illzska 'diese giftige Bosheit'. FOGNS. I, S. 316; CIED. S. 124; BWAP. S. 108.

Ε 25 elilend st.N.

frmhd.

Adj. : 'wie im Elend'. TrHl. 145,8 iz endet sich mit aineme ellentlichen ämere.

Ε 26 elina st.F.

ahd.

Adj. : 'eine Elle lang'. cubitalis [StSG. IV,337,13 elinlicha (Cubitalia)]. KFW. III, Sp. 264.

Ε 27 ellan st.M. Adv. : 'mutig, machtvoll'. L. 42 Ellianlicho reit her. KFW. III, Sp. 268; SchW. S. 123.

ahd. - ae.

Verzeichnis

179

ae.: ellenlic, -lice Adj.: 'gewaltig'. LS.23 1.3 swa ellenlic gewinn 'so gewaltigen Kampf. Adv.: 'auf gewalttätige Weise'. Beo. 2122 beorn acwealde ellenlice 'einen Krieger mordete sie gewalttätig'.— fortiter [Ale. (ae.) 218 peet mann hwylee unednysse ... ellenlice arcefne (Ale. (lat.) 619C fortiter sustinere injurias)]. Β TD. S. 247, Suppl. S. 186; OEC. Ε 010, S. 212; GSAD. S. 160. Ε 2 8 *emiz A d j .

ahd.

Es handelt sich um eine Ableitung von derselben Basis, die in ahd. emizzig, dem adverbialen Genitiv emizzes, dem Abstraktum emizzi und den Verbalbildungen emizzen und emizzön vorliegt. Mit SpW. 1,1, S. 181, und F. Kluge, Etymologisches Wörterbuch, S. 220, wird von einer deadjektivischen Bildung ausgegangen. Aus der Tatsache, daß *emiz im Althochdeutschen nur als Ableitungsbasis, nicht aber als freies Lexem belegt ist, kann allerdings nicht mit G. Winkler, Die Wortbildung mit -lieh im Alt-, Mittel- und Frühneuhochdeutschen, S. 132, gefolgert werden, daß „das Adjektiv ... als Basis ... nicht in Frage" komme. Adj. : 'beständig'. pervicax [StSG. IV, 12,45 emmezlih hartlih], sedulus [MillHym. 44,8 verlihe gvtlichen emezlichem trost helfe (Presta benignum sedulo solamen adiutorio)]. Adv. : 'mit Ausdauer'. JPh. 200 an die stat, da der Einhurne emzlichen wiset.— iugiter [MillHym. 67,6 mit den richsent got ein allem emzlichen alter (cum quibus regnas deus unus omni iugiter euo)]. KFW. III, Sp. 274. Erweitert Adv. : 'unablässig; mit Ausdauer'. SpE. 9,12 div girde .., div emzigliche suntäre stichet, TrHl. 74,9a daz er ... daz...emzicliche tuot, GrMR. 8 izze braten, vn bade emzechlichen.— affatim [MillHym. 1,5 dich bitte wir emzicliche dan si hvrlvst vnsvberdiv (tepostulamus affatim absit libido sordidans)], crebro [MillHym. 91,2 emzicliche chomendem (crebro ueniente)], frequenter [MillHym. 110,3 emzeclichen glider siechen ... werdent widerbraht (frequenter membra languentum ... restituuntur)], sedulo [MillHym. 103,2 dich heilige ensament alle emzichlichen lobent (te saneti simul uniuersi sedulo laudant)]. Ε 2 9 engil s t . M .

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'den Engeln eigen, Engels-; von Engeln getan'. O. 1,18,10 engilichaz künni ioh euuinigo uuünni, V, 19,25 Thaz ist ouh dag homes, ioh engilliches gdlmes.— TrHl. 34,21 in dineme eilende hän ich dir engeliche hüte geschaffen. KFW_in^Sp_M2-292^SchW^S. _12_4. ae. angellic Adj.: 'von Engeln kommend, Engels-'. /EHom. 30 99 pees engellican gecyndes 'des Geschlechtes der Engel'.—

angelicus

180

Verzeichnis

[DurRitGl.l 91.18 gionn helpe deem cec engellice givöes frltemmo ne giwonia (presta subsidium. quibus et angelicaprestitisti suffragia non deesse)]. BTD_S^251 ,_SuppL S J 90; OEC._E_OJ 1, S._3_l1-312JE 00_6^S. 169_ an. engilligr Adj.: 'engelgleich'. angelicus [Heilag. 11,442,1 medengiligu atheefi (vitae angelicae)]. FOGNS. I, S. 336. Ε 30

ensti, ansti A d j . / anst s t . F .

frmhd.

Erweitert Adj. : 'geneigt, neidlos'. TrHl. 14,21 ges[o]get... mit dinir ensteclicher minne. Ε 31

eobruh s t . M . ?

ahd.

Das Althochdeutsche bezeugt weder ein Substantiv * eobruh 'Gesetzesbruch' noch ein Adj. *eobruhhi 'die Gesetze brechend'. Beides jedoch kann hier als Basis zugrunde liegen. Zu Verbaladjektiven von der Tiefstufe bruh K. Matzel, HS. 105 (1992) S. 106-107. Der Fall eobruh wäre analog zu mhd. schiffbrüche zu beurteilen, einer Bildung, die nicht erkennen läßt, ob darin „das Verbaladjektiv bruk-i ... fortlebt oder eine y'a-Ableitung von mhd. schiffbruch ... oder gar ein junges adjektivisches Possessivkompositum". SpW. 1,1, S. 100, wird eine Ableitung vom substantivischen Kompositum ewabruh angenommen. Adj. : 'gesetzesbrecherisch'. legirupa [StSG. 11,477,54 he bruclichan (legirupis)]. KFW. III, Sp. 315.

Ε 32 eohaft A d j .

ahd. - afrs.

Adj. : 'heilig'. religiosus [StSG. 1,244,22 eohaftlih stat (religiosus locus)]. KFW_m^Sp_3_17. afrs.: aftlik, -like Adj.: 'dem Gesetz entsprechend'. Fiv. 111,25 alle riuehta thing, and alle aftlike thing 'alle Rechtssatzungen und alle gesetzlichen Bestimmungen'. Adv.: 'nach Gesetz'. WstlR. IX,53 dat hi se hoede aeftelicke ende riochtlike 'daß er sie hüte nach Gesetz und Recht'. RAfrsW. S. 590.

Ε 33 eohalti st.F. Adj. : 'heilig'. religiosus [nur ein unsicherer Beleg: StSG. 11,620,52 hei alt lihi (Religiosa)]. KFW. III, Sp. 318.

ahd.

Verzeichnis Ε 3 4 eowart

st.M.

181 frmhd.

Adj. : 'von priesterlicher Würde'. SpE. 12,24 uon ewartlichem geslahte. Erweitert Adj. : 'zum Priesterstand gehörig'. sacerdotalis [WPs. 131 (Oratio) anesloufe unsih dem ewartichlichem rehte (indue nos sacerdotali iustitia)].

Ε 35 eowarttuom st.M./N.

ahd.

Adj. : 'priesterlich'. ephod [+StSG. 1,336,9 eu"arttuälihaz cauuati (Effod)]. - Den althochdeutschen Belegen dürfte jedoch lat. sacerdotalis als eigentliches Bildungsmuster zugrunde liegen. Dafür spricht jedenfalls eine Glossierung, wie sie in St. Gallen cod. 912 (8.Jh.) vorliegt: Ephot quod est... uestis sacerdotalis (CGL. IV,232,40). KFW. III, Sp. 458.

Ε 36 era st.F.

ahd. - anfrk. - afrs. - ae.

Adj. : 'gottesfiirchtig; ehrbar, gesittet'. Anno 42,8 duo stunt dir ein stul ledig unt eirlich, MillGen. 77,11 Joseph ... ein chneht was er erlich, WGen. 347 daz obez was erlich.— decorus [WH. 23,1 Sino. scöne bist tu uuine min. unt erlich (Ecce tu pulcher es dilecte mi. et decorus)], elegans [StSG. 1,633,70 erlich], gloriosus [I. 43,18 Endisiin restin seal uuesan cerliihhu (Et erit requies eius gloriosa)], heroicon [hierfür nur ein unsicherer Beleg, StSG. IV,326,19 er/], religiosus [StSG. 1,229,14 aerlih)]. Adv. : 'auf ehrerbietige Weise; mit Ehren ausgezeichnet'. 0.1,6,3 So si in ira hüs giang, thiu uuirtun sia erlicho intfiang, MillGen. 114,31 Da sitzent si erliche. in dem himelriche.— I. 43,10 CBrliihho era beremes (gloriam ei exhibemus), MF. 1,22 aer lihho lobotun got (gloriflcauerunt deum), 31,21 cer lihho < > (glorificabant uerbum dei), honeste [B. 270,16 < > erlihho < > (dicatur ei honeste ut discedat)]. +

Abstr. : 'Anmut'. pulchritudo [WPs. 77,61 Vnde uerselte. gab in uanchnusse ... schone, erliche ire (Et tradidit in captiuitatem ... pulchritudinem eorum)], venustas [StSG. 11,464,35 erlihi (Uenustatis)]. ^^niSMJl;_SchW_S^l_26;K_G_SO_S_10^. anfrk.: erlik Adj. : 'ehrwürdig'. honorabilis [AonfrPss. 71,14 in erlic namo iro furi imo (et honorabile nomen eorum coram illo)]. KDFPG. S. 19.

182

Verzeichnis

afrs: erlik Adj.: 'ehrbar; rechtmäßig'. Cod.Aysm. 11,133 alle Freseη weren soe vroe, dat hit iarem soe eerlick was schyrt 'alle Friesen waren so froh, daß es ihnen so ruhmreich gelungen war'.— Fiv. 1,26 Erlike thinga reda 'ehrbare Dinge zu raten'. RAfrsW._S_7_13. ae.: drlic, -lice Adj.: 'ehrenhaft'. Guth. 526 Forpon is nu arlic pcet we cefxstra dcede demen 'deshalb ist es nun ehrenhaft, daß wir die Taten der Frommen preisen'.— Ch.1510 11 mid heora godcundum godum swe ...us arlic j him celmeslic sie 'mit ihrem Gottesdienst, so wie es für uns ehrenhaft und für sie wohltätig sei'. Adv.: ehrenvoll, 'auf ehrenvolle Weise'. Gen. (ae.) 2686 We pe arlice gefeormedon 'wir haben dich ehrenhaft empfangen', Rid. 43 4 Gif him arlice esne penaö 'wenn ihm ehrenvoll der Knecht dient'.— honorifice [Bede 4 23.326.31 hine ... arlice bebyrgde (Beda HE. 402 quem ... honorifice sepeliuit)], pie [ArPrGl.l 23.17 arlice lybban (pie vivere)]. Β TD. S. 50, Suppl. S. 47; DOE. A 1.6, 1605-1608; GSAD. S. 30. erb- - » A 30

Ε 37 erda st./sw.F.

ahd. - as. - ae. - an.

Adj. : 'irdisch, diesseitig'. rusticus [StSG. 1,11,16 rusti hertlih], terrenus [B. 201,30 fona rahhoom zefarantlihheem indi erdlihheem (de rebus transitoriis et terrenis), MF. 29,22 noh niuueiz desses cerd lihhin habennes einiga abanst (inuidere terrenis successibus nescit), T. 407,12 oba ih iu erdlihhu quad (si terrena dixi uobis)]. Η^ΙίίΡιΙ

8

^-^

1

^·^-

1

^.

as. erthltk Adj. : 'weltlich'. saecularis [GernrPss. 12,14 then erthlikon dadion (saecularibus actibus)]. KFWjn^Sp^m ae.: eorplic, -lice Adj.: 'irdisch, diesseitig'. Dan. 524 Pa... onwoc ... eorölic ceöeling 'da erwachte der irdische Herrscher'.— /ECHom. 11,30 240.148 Hwilc eorölic man 'welcher irdische Mann'.— idumeus [PsGlE. 59.11 on pa eorplican ping (usque in idumeam)], terrenus [JnGl. (Li) 3.12 gif da eorölico ic cued (si terrena dixi uobis)], terrestris [Bede 3 12 192.21 pees eorölecan rices sepl (Beda HE. 254 regni terrestris sedem)].

Verzeichnis

183

Adv.: 'auf irdische Weise'. terrulenter [PrudGl.l 474 eorplice], BJ5Al5iL.Si?PPi·^ an.: jardligr Adj.: 'irdisch, diesseitig'. Hsv. 143 jaröligt eöli... jqfht hefir prcell okpjööans mögr 'irdische Natur haben gleichermaßen der Knecht und der Fürstensohn', Lil. 26 Engi ...jardlig tunga 'keine irdische Zunge'.— Gylf. 43,15 veitti guö peim jardligar giptir 'Gott gab ihnen irdische G ü t e r ' . — f r a gil is [Eluc. (an.) 62,16 pa es iarplegr ma oc ostvrer home til peirrar dvrpar (Eluc. (lat.) I,63M cum hic, fragilis et luteus, gloriam intraret)], terrenus [Ale. (an.) 105,9pa er harm oyndi iardlegom manne himin (Dum invidebat homini terreno coelum)]. FOGNS. II, S. 229-230; CIED. S. 323, ELP, 326; LOIH. S. 178; HOENH. S. 307; BWAP. S. 312.

Ε 38 erhaft Adj.

ahd.

Adj. : 'ehrwürdig'. venerabilis

[TC. 305,6 ce anderru eraftlicheru stat (adaliquem uenerabilem locum)].

Adv. : 'milde'. clementer [Mayer 77,5 erhaftlicho\ hierzu E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freiing, S. 262-263], KFW. I, Sp. 394; SchW. S. 125.

Ε 39 erist Adj.

as.

Adj. : 'ursprünglich'. originalis [MersGl. 69,8 eristlica (instrumenta originalia)]. KFW. III, Sp. 413.

Ε 40 ernust st.M./F./N.

ahd. - as. - ae.

Adj. : 'ernsthaft, aufrichtig'. ardens [Nb. 7,25 Mit ernest-lichen öugon (ardentibus oculis)], non fictus ernestlichen dränen (nonßctis fletibus)].

[Nb. 6,19 mit

Adv. : 'mit Ernst, strikt'. HvMelk (Gehugde) 604 scouwe vil ernstliche.— TrHl. 147,28 swer iz ernistliche wirbeftj ... er haizzet ie doch uon sineme guten willen.— certissime [I. 25,12 ist... ernustliihho araughit (certissime ostenditur)], reriter [StSG. 1,25,16 ernustlihho], strenue [StSG. 11,49,13 ernustlicho. hosclicho, MillHym. 2,5 vfste wir gereht ernstliche (Surgamus ergo strennue)]. — Negiert: enerviter [StSG. 11,297,54 unernustlicho. vuancliho]. H^iilL^Ri^'i?.7!SchW_S_

\26.

as.: ernustliko Adv. 'auf wirksame Weise'. efficaciter [StSG. 11,586,29 ernvst licor (Efficacius)]. KFW. III, Sp. 426-427.

184

Verzeichnis

ae.: eornostlice Adv.: 'nämlich, freilich; ernsthaft'. yECHom. 1,3 52.12 Eornostlice seo sode lufu is wylspring and ordfruma ealra godnyssa 'Die wahre Liebe nämlich ist Ursprung und Quell alles Guten', LawIICn. 5 And we forbeodaö eornostlice alcne hcedenscipe 'und wir verbieten ernsthaft jedwedes Heidentum'.— dumtaxat [AldV.l 3105 swa eornestlice (ita dumtaxat)], ergo [BenR. 52.10 Eornestlice, pa de pyllic weorc parinne wyrcan nellad (RegBen. 52,5 Ergo qui simile opus non facit)\ igitur [/EGram. 263.12 eornostlice, heofenas and eordan wceron fulfremedlice geworhte (igiturperfecti sunt caeli et terrae)], itaque [Mt. (WSCp) 1.17 Eornostlice ealle cneoressa fram abrahame od dauid synd feowertyne cneoressa (Omnes itaque generationes ab Abraham usque ad Dauid generationes quatuordecim)], serio [AldV. 1 2794 eornest.lice], BTD. S. 254-255, Suppl. S. 191-192; OEC. Ε 013, S. 108-111. E 4 1 ernusthaft

Adj.

ahd.

Adj. : 'ernst'. serius [Mayer 47,1 ernosthaftlihen (seriis)]. StWG. S. 805. Ε 4 2 erwirdi

st.F.

ahd. - afrs. - ae.

Adj. : 'berühmt'. celeber [StSG. 1,69,29 ceruuirdlih (calebre)]. Adv. : 'auf ehrenvolle Weise'. commode [StSG. 1,65,12 xruuirdlihho], KFW. III, Sp. 435-436. Erweitert Adj. : 'ehrwürdig'. SpE. 15,5 die ewirdichlichen mandunge.— honorabilis ire s. ist (honorabile nomen eorum)].

[WPs. 71,14 erwirdiclih name

Adv. : 'auf ehrenvolle Weise'. SpE. 111,4 unde wiste in der heilige engel ewirdeclichen an siner hant. afrs.: erwerdlik Adv.: 'in ehrerbietiger Weise'. Cod.Aysm. V,21 Jaet des keysers boda eerwerdlike wyn ende braed 'gebt des Kaisers Boten in ehrerbietiger Weise Wein und Brot'. ae.: drweorp-, ärwurp-, drwyrplic, -lice Adj.: 'ehrenvoll'. decor us [PsGlI. 146.1 gode urum sy wynsum j arweorölic l. wlitig herungc (deo nostro sit iocunda decoraque laudatio)], honestus [CP. 51.401.15 hwcet eow arwyrdlicost is (quod honestum esf)], honorabilis [PsGlI. 71.14 7 bip arwurölic heora naman {et honorabile nomen eorum)], optimus [AldV.13.1 2012 arwyrplicast (optimum)], praestans [AldV.l 1980 gif cent pine arwurdlic (si quod praestantissimum)], reverendus [BoGl. P.9.60 pat pcet sys beorht oppe mcere and arwearölic (quod sit clarum atque reuerendum)], venerabilis [Bede 2 13.144.15 ceghwceper ge arwyrdlic ge ondrysenlic on to seonne (Beda HE.

Verzeichnis

185

192 uenerabilis et terribilis aspectu)], venerandus gegyrelum (uenerando habitu)].

[GD. 2 37.176.3 mid arwyrölicum

Adv.: 'auf ehrenvolle Weise'. ChronD. 1022.5 and syddan pcercefter mid pam sylfan papan arwurölice gegeorde 'und sprach danach mit demselben Papst auf ehrenvolle Weise'.— honeste [ChrodR.l 47.6 arwurölice & eadmodlice gan to hyra slcepyrne (humiliter et honeste dormitorium petant)], honore [Bede 3 4.166.16 arweorölice gehealdene syndon (Beda HE. 230 honore uenerantur)], honorifice [Bede 2 16.150.4 hi... swide arweorölice onfongne wceron (Beda HE. 204 multum honorifice susceptus est)], religiose [ChrodR.l 24.5 arwurölice standen hi 7 singon (religiose Ulis standum etpsallendum est)], reverenter [Bede 1 16.80.34 from cirican ingonge hwylchwugu fcec arwyrölice ahabban (Beda HE. 96 ab ingressu ecclesiae paululum reuerenter abstinere)], solemniter [BenR. 58.86 arwyrölice mid him sylfiim öam mynstre betcece (RegBen. 58,24 sollemniter donatione conferat monasterio)], verenter [SedGl.2.1 63 arwurplice (uerenter)]. BTD. S. 51, Suppl. S. 48; DOE. A 1.6, S. 1635-1639.

Ε 43 erzibiskoftuom st.M./N.

ahd.

Adj. : 'einer Erzdiözese zugehörig'. metropolis [StSG. 11,114,30 erzipiscophtuomlihunpurch], KFW. III, Sp. 436.

Ε 44 erzituom st.M./N.

ahd.

Adj. : 'einer Erzdiözese zugehörig'. metropolis [StSG. 11,114,33 dero ercituomlihhunpurch]. KFW. III, Sp. 436 (s.v. erzibiskoftuomlih). Ε 4 5 esil st.M.

ahd.

Adj. : 'was einem Esel zukommt'. asinarius [StSG. 1,818,37 esillihiu./'. chuirnstein (Asinaria)]. KFW. III, Sp. 439.

Ε 46 ewa st./sw.F.

ahd. - afrs. - ae.

Adj. : 'gesetzmäßig; ehelich'. HLit. 733 diu eliche hirat.— Pr.Roth 23,4 div way bi ir elichem manne gesezzen sieben iar.— legal is [+StSG. 1,202,32 eliih (legale)], legitimus [StSG. 1,203,4 eulih CLegitima)]. Adv. : 'auf eheliche Weise'. HvMelk (Priesterl.) 205 wil du elichen gehien. Abstr. : 'Religion'. religio [+StSG. 1,241,2 eolihhi]. KFW. III, Sp. 318-319.

186

Verzeichnis

afrs.: ewelike Adj.: 'ehelich'. Cod.Aysm. 1,32 Jnt aerstz sint dar aflika ende natuerlicka, als een man bi siner after vrowa tiucht 'erstens gibt es eheliche und natürliche, wie sie ein Mann mit seiner Ehefrau zeugt'. Adv.: 'auf ewig'. Huns. XIV, 112 thet thius ief ewelike stonda scolde 'daß diese Verleihung auf ewig Bestand haben werde'. RAfrsW._S_723. ae.: (E{W)UC, -lice

Adj.: 'gesetzmäßig, Gesetzes-'. jECHom. 11,12.1 114.152 pa fif celican bec 'die fünf Bücher des Gesetzes'.— legalis [AldV.l 1068 celicere beboda (praeceptorum legalium)], legitimus [Bede 1.16.82.17 seo alice gegadrung (Beda HE. 96 legitimam carnis copulam)]. Adv.: 'in gesetzmäßiger Weise'. legitime [RegCGl. 71 buton ceorunge cewlice drence (sine querela legitime degustari)].

haustu

Β TD. S. 15, Suppl. S. 15; DOE. Ά 1.1, S. 289-292. Ε 4 7 ewig A d j .

ahd.

Adj. : 'ewig andauernd'. ArnstMl. 192 du ewechliche frowede. Adv. : 'in Ewigkeit'. Aneg. 81 Inder helle ewichlichen sein, LAntichr. 1082 zuo den divelen wirt er ewecliche geseilit.— in aeternitate [NG. 276,7 euueclicho (in eternitate)], in finem [Np. 30,13 Tiro armon gedtilt ne-sol niö euuiglicho ferlören sin (Patientia pauperum non peribit in finem)]. KFW. I, Sp. 465-466; SchW. S. 127. Ε 4 8 ewisk

Adj.

ahd. - ae.

Adj. : 'schändlich'. publicus [StSG. 1,106/107,35 aeuuisclih (publico)·, zur Stelle J. Splett, Abrogans-Studien, S. 171-172], KFW^fflj.Sp^S. ae.: iawesclic, -lice Adj.: 'öffentlich'. manifestus [DurRitGl.l 159.9 eavislice (zc sie derh onceignise nome dines (manifestumque fiat per inuocationem nominis tui)], monstrum [DurRitGl.l 108.2 wordv sinv eavisclica gicvoemde (et uerbis suis monstraplacuit)].

Verzeichnis

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Adv.: 'in der Öffentlichkeit'. palam [Bede 3 14.216.13 pcetse lichoma eawesclice foretacnode (Beda HE. 274 caropalam praemonstrabat)]. BTD. S. 237, Suppl. S. 177; OEC. Ε 006, S. 292,296.

Ε 49 ezzan st.V. ez- (Stamm)

*ahd.

Adj. : 'gefräßig'. edax [StSG. IV,140,51 ezlicher]. KFW. III, Sp. 470.

F 1 fähan st.V. F la bi-fang-

fhnhd.

KFW. I, Sp. 1011 wird als Basis von bifang st.M. angenommen, doch ergibt sich kein Anhalt für Vokallänge des Präfixes. Auch semantisch ist die Bestimmung als denominale Bildung aufgrund der Bedeutungen von bifang problematisch. Die Tatsache, daß vom Partizip gebildetes bifanganlih ebenfalls comprehensibilis (ein deverbales Lemma) übersetzt, spricht eher dafür, daß bifang-llh als Kürzung aus bifanganlih zu erklären ist. Adj. : 'beladen; unfaßbar'. capax [Npw. 106,38 er hiez sie alle leren dia biuanclichen unde die tragen (Np. 407,9 uuanda er sie alle hiez leren capaces et tardos)]. — Negiert: incomprehensibilis [WPs. 100 (Oratio) Der unbeuanchliche an der tugende got (Incomprehensibilis uirtute deus)]. KFW. I, Sp. 1011. —> A 25 antfangF l b un-bi-fangan- (PartPrät. / Infinitiv) Adj. : 'unfaßbar'. incomprehensibilis [StSG. 1,510,11

ahd. - ae.

unpiuanganlihhiu(Jnconprehensibilia)].

StWG. S._654. ae.: unbefangenlic Adj.: 'unfaßbar'. jECHom. 1,20 286.26 se Allmihtiga God is. unasecgendlic. and unbefangennlic 'der allmächtige Gott ist unaussprechlich und unfaßbar'.— incomprehensibilis [GD. 2 (C) 16.138.5 pcet Godes domas syndon unbefangenlice (Gregor Dial. 105,21 incompraehensibilia esse Dei iudicia)]. BTD. S. 1092, Suppl. S. 732; OEC. U 002, S. 52-53.

F 2 faldan st.V. un-gi-faldant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'unbiegsam'. inflexibilis

[StSG. 11,306,63

StWG. S. 659.

unkiualdantlihhan{lnflexibilem)].

188

Verzeichnis

F 3 fallen st.V. F 3a fal- (Stamm) Erweitert

frmhd.

Adj. : 'passend'. opportunus [MillPs. 31,6 ze uellechlichem zite (in tempore opportune)]. F 3b gi-fal- (Stamm) Erweitert

frmhd.

Adj. : 'passend, angemessen'. MillGen. 106,31 er liez ein geuellichlichen segen.— SpE. 44,8 Nv ist niewt gevellichlich, daz wir ander stunde getöfet werdin in der wazzirtöfe.— acceptabilis [SpE. 42,13 Hie in diseme lebene... ist ein geuelliclich zit sunti ze riwenni (Grundlage ist 2 Kor. 6,2 Ecce nunc tempus acceptabile)], opportunus [WPs. 31,6 in cite dem geuellichlichem (in tempore opportune)], placitus [SpE. 42,5 In geuellechlichem zite uernam ich din gebet (Grundlage ist Gal. 6,10 Temporeplacito exaudiui te)]. Adv. : 'bei der Gelegenheit von'. SpE. 85,2 Dei wort chomin gevelliclichen der hern hoczit ditzes tages. Abstr. : 'Gelegenheit'. opportunitas

[WPs. 9,10 in den gezimelichen. geuellichlichen (in opportunitatibus)].

F 4 fara st./sw.F.

ahd. - ae. - an.

Adv. : 'unvermutet; hinterhältig'. TrHl. 39,22 erne betratet [uns] nieth chrimmicliche noch värliche sunder uaterliche unde muoterliche.— subito [StSG. 1,73,10 farlihho - zur Stelle J. Splett, Abrogans-Studien, S. 133], KFW_ni^Sp_6_27. ae.: fce'rlic, -lice Adj.: 'plötzlich, unvorhergesehen'. JDay II 259 ne bid peer ... fcerlic cwyld 'nicht ist dort plötzliche Seuche'.— yELS. (Martin) 416 sum fcerlic poden 'irgendein plöztlicher Schwung'.—festinus [CP. 44.333.16 se fierlica dead (Gregor RP. 86D festina mors)],fortuitus [BenRGl. 38.2 ne he on fcerlicum gelimpe se de gelcecd bec rcedan negedyrstlcece (ne fortuitu casu qui arripuerit codicem legere audeat)], repentinus [Lk. (WSCp) 21.34 se fcerlica dag be-cume (repentina dies superveniet)], subitus [LibSc. 10.22 fcerlic j swidlic storm (subitusque et nimius imber)]. Adv.: 'unversehens, jäh'. Wan. 61 hu hifcerlice flet ofgeafon 'wie sie plötzlich die Halle aufgeben' (das heißt 'sterben').— JELS. (Maccabees) 653 Hi comon da fcerlice mid gefeohte to iudan 'sie kamen jäh mit Krieg nach Juda'.— confestim [Num. 16.31 Hwcet da fcerlice geopenode seo eorde (Confestim ... dirupta est terra)], repente [Num. 16.21 peet ic hifcerlice forden meege (ut eos repente disperdam)], subito [PsGlI. 63.6 ferlice hi scotiap hine (Subito sagittabunt eum)]. Ά ' _ S i f P P i S^OO; OEC._F_003, S._120-141 ^GSAD^S.\T4_ an.: fdrligr, -liga

Verzeichnis

189

Adj.: 'unheilvoll, gefährlich'. Hävar. (V) 11 färlig ... andskotum 'gefährlich den Feinden'.— Fiat. 1,276,30 at leysapa or ... sinna farligraframferda 'sie von ihrer gefährlichen Fahrt zu befreien'. Adv.: 'in feindlicher Weise'. Bp. 1,813,16 Äböti ok brcedr svörudu färliga 'Abt und Brüder sprachen in feindlicher Weise'. FOGNS. I, S. 390; CIED. S. 147; LPALS. S. ,126; BWAP. S. 126.

F 5 faran st.V. F 5a un-far- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'unbefahrbar'. non tractabilis

[StSG. 11,653,15 unfarlih (Non tractabile)].

StWG. S. 657. F 5b duruh-farant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'durchdringend'; negiert 'undurchdringlich'. penetralis [StSG. 1,227,27 durhfarantiih (penetralia siue secreta)]. — Negiert: impenetrabilis [+StSG. 1,188/189,25 unduriffarantlih (Inpenitrabile)]. StWG. S. 112, 656. F 5c un-duruh-faran- (Part.Prät. / Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'undurchdringlich'. non penetrabilis

[StSG. 11,592,35 unduruhfaranlicho

(Nonpenetrabile)].

StWG. S. 656. F 5d un-ir-farant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'undurchdringlich'. impenetrabilis

[StSG. 1,189,26 unarfarantliih

(inpenetrabile)].

StWG. S. 666. F 5e un-ir-faran- (Part.Prät. / Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'unfaßbar'. incomprehensibilis

[StSG. 11,269,49 inirvaranlihiv

(Incomprehensibilia)].

StWG. S. 666. F 5f un-ubar-fara- (Stamm) Adj. : 'unüberwindlich'. non exsuperabilis StWG. S. 677.

[StSG. 11,636,35 unupfarilihaz (Non exsuperabile)].

ahd.

190

Verzeichnis

F 5g widar-far- (Stamm)

*ahd.

Adj. : 'zurückkehrend'. remeabilis [StSG. 11,537,48 widirfarlichiz]. StWG. S. 723. F 5h zi-farant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'vergänglich'. transitorius [B. 201,30fona rahhoom zefarantlihheen (de rebus transitoriis), unsicher: S 157 zefar< > (transitorium)]. KFW. III, Sp. 618; SchW. S. 130; StWG. S. 761. - » D 22 duruh-fartF 6 fast A d j . Adj. : 'fest, sicher'. fixus [StSG. 11,345,16 fastlihera inhucti (Fixa intentione)], tutus lihorin (Tutius)].

ahd. - afrs. - ae. - an. [StSG. 11,227,43 fast-

Adv. : 'fest, beständig'. StSG. 11,91,60 fastlicho sint giuuarit (probabuntur), IV,5,6 fast muati. fastlicho (constantid), fir mit er [WK. 108 thia nibi eogihuuelihher triulicho endi fastlicho gilaubit (quam nisi quisque fideliterflrmiterque crediderit)], solide [StSG. 1,587,12 fastlihho], K F W J I ^ S p ^ ^ ^ Sch W_S. _1_3_0. afrs.: festlike Adv.: 'unwiderruflich'. Wstl.R. XXXV,14 ende dy fijnd... wt ty kedane ende festelike te haldane 'und das Urteil zu verkünden und unwiderruflich aufrecht zu erhalten'. RAfrsW. S. S. 733. ae.: fiestlic, -lice Adj.: 'fest, stabil'. MRune 84 Yr byp ... fiestlic on fcerelde ' Yr ... ist fest (= fester Halt) auf Reisen'.— HomM.l 1 26 for dan we nabbaö her nanne fiestlicne stadol 'denn wir haben kein festes Fundament'.— solidus [Alex. 107 pa geseah ic yldenne wingeard trumlicne & fiestlicne (Vineam quoque solidam auro argentoque... miratus sum)}. Adv.: 'ausdauernd; auch; nämlich'. Maid. 254 He ... feahtfcestlice 'er kämpfte ausdauernd'.— LS.23 2.118 pcet hi onpam godcundan gewinne pe fcestlicor gestrangode wceron 'daß sie für den göttlichen Kampf fester gewappnet wären'.— constanter [LkGl. (Li) 23.10 fcestlice gehenden hine (constanter accusantes eum)], etiam [LkGl. (Li) 7.49 hucet is dees sede fcestlice synna forgefed (quis est hie, qui etiam peccata dimittit)], firmiter [PsCaC. 15.42 butan hwilc getreowlice j fcestlice gelefe (nisi quisque fideliter firmiterque crediderit) - man beachte die wörtliche Übereinstimmung mit WK.], gravis [ThCap.l 15.321.4 forpon hit is swiöe fcestlice on canonum forboden (quia grauis de hac re in sacris canonibus sententia est)], quidem [JnGl. (Li) 11.6 donne fcestlice geunade (tunc quidem mansit)]. Β TD. S. 267, Suppl. S. 202; OEC. F 003, S. 293-305; GSAD. S. 176.

Verzeichnis

191

an.: fastligr, -liga Adj.: 'fest'. Sturl. 11,121,21 ϊνά fastlegr tcenaör af Gizuri 'so feste Hilfe von Gizur'. Adv.: 'fest, heftig'. Arn. 2,10 fastliga hneigdifiiru ... fyris garmr 'heftig schüttelte der Wind das Schiff.— Eg. 224,13 en pö pykki mir ηύ feit fastliga komit 'aber es scheint mir doch, daß das Vermögen nun in festen Besitz gekommen ist', Horn. 85,22 pat er at trua fastlega 'das ist fest zu glauben'. FOGNS. I, S. 393; CIED. S. 144; LPALS. S. 123; HOENH. S. 156; BWAP. S. 129.

F 7 fater st.M.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'väterlich'. Aneg. 1764 Mit väterlicher gvte.— RhGeb. 113 dur din faterliken namen.— abba [ StSG. 1,2/3,14 fat7/Λ fater {Abbapater). - Zur zitierten Stelle J. Splett, Abrogans-Studien , S. 53. Es liegt insofern ein Sonderfall vor, als im Bibeltext (Rom 8,15) das lateinische Substantiv als Glosse zu hebr. abba fungiert. Der deutsche Glossator, der vor dem Problem stand, zwei Lemmata, die unterschiedlichen Sprachen angehören und die ihrerseits in dem Verhältnis von Lemma und Interpretament stehen, in nur einer Sprache wiedergeben zu müssen, faßte die beiden Wörter als doppelte Anrede und behalf sich mit morphologischer Variation. Die Übersetzung hat noch in die Salomonischen Glossen Eingang gefunden.], Paternus [B. 273,75 faterlihhiv eruuirdi (paterna reuerentia), MH. 111,1,1 schimo faterlicher tiurida (Splendor paterne glorie), MillHym. 1,5 vceterlichiv berhtel (paterna claritas)]. Adv. : 'in väterlicher Weise'. Aneg. 2491 Daz er ez vceterlichen zuge.— TrHl. 39,22 erne betratet [uns] nieth chrimmicliche noch värliche sunder uaterliche unde muoterliche. Η ^ ι ί Ι ί ^ Ρ ι ^ ί ^ Ι 5 ! ? . 0 ! } ^ ? : Ι 3 .?: ae.: fcederlic, -lice Adj.: 'väterlich'. El. 431 ondpafiederlican lare forleten 'und mißachteten da väterliche Lehre'.— ^ L S . (Pr Moses) 313 mid fcederlicre lufe 'mit väterlicher Liebe'.— paternus [BenRGl. 63.7 mid fcederlicere arwurönesse (paterna referentia)]. Adv.: 'auf väterliche Weise, wie ein Vater'. Instr. 172 peah wile drihten hine faederlice onfon 'doch will der Herr ihn auf väterliche Weise empfangen'. B J ^ A ^ i ^ P P i i L ^ an.: fSöurligr, -liga Adj.: 'väterlich'. paternus

[Homil. 15,5 affceöorlegre umbhygio (Caes.Ar. 861 pro paterna

sollicitudine)].

Adv.: 'auf väterliche Weise, wie ein Vater'. Mv. II 4 Synaz mättu sögd hjcm ...födurliga fagrräd 'erweisen konnte sich das besagte Paar

Verzeichnis

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als auf väterliche Weise wohl ratend'.— Fbg. 262,23 Erlu eigi fööurliga 'verhältst du dich nicht wie ein Vater zu ihm'. FOGNS. I, S. 532, IV, S. 117;CED.S. 137;LPAL£S. 165;LOIHS· 104;HQENHS. 167;BWAP.S. 121.

F 8 fehtan st.V. un-ir-fohtan- (Part.Prät.)

frmhd.

Adj. : 'unüberwindlich'. inexpugnabilis [WPs. 34 (Oratio) mit deme schilte der unerfohtenlichen glouben (scuto inexpugnabilis fidei)].

F 9 [feihhan-] as.fekni Adj. / f e k a n st.N.

as.

Adv. : 'betrügerisch'. fraudis [unsicher: StSG. IV,303,38 the ina/< >lico an quamin {accepit fraudis mediante). Die Konjektur basiert auf Steinmeyers Annahme. Man vergleiche auch J. H. Gallie, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. 57], KFW. III, Sp. 691.

F 10 feili Adj.

ahd.

Adj. : 'verkäuflich, feil'. venalis [StSG. IV,210,46 faeilich]. KFW. III, Sp. 692.

F 11 felhan stV. F IIa bi-felhant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'als Empfehlung geeignet'. commendatius

[StSG. 1,765,39pifelahantliho sendipuah (Commendatiis epistolis)].

KFW. III, Sp. 707. F 11 b bifolhan- (Part.Prät.) Adj. : 'als Empfehlung geeignet'. commendatius ? [B. 271,12 pvahpifolahanlicho

ahd. (litteris commendatitias)].

KFW. III, Sp. 1030; SchW. S. 137.

F 12 felsken sw.V. felsk- (Stamm)

*ahd.

Adj. : 'ungenau'. abusivus [StSG. 11,687,19 uelichilich (abusiue). Der Beleg ist unsicher; Konjektur zu uelschilich nach Steinmeyer]. KFW. III, Sp. 731.

F 13 as.fenni st.N. Adj. : 'sumpfig'. paluster

[StSG. 11,585,37 anthimo fenilicon türua (palustri cespite)].

KFW. III, Sp. 735-736.

as. - ae.

Verzeichnis

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ae.: feit lie Adj.: 'sumpfig'. j£CHom. 11,14.1 138.31 Se hcelend hi aöwoh ... fram fenlicere fiilnysse 'Der wusch sie heilend rein von sumpfiger Fäulnis'.—paluster [/EGram. 45.1 paluster fenlic]. Β TD. S. 276, Suppl. S. 210; OEC. F 005, S. 30.

F 14 ferht Adj.

as.

A e.ferhdlic (BTD. S. 283; OEC. F 006, S. 294; GSAD. S. 193) ist keine genaue Bildungsentsprechung, sondern desubstantivische Ableitung von ferhö st.M./N. 'Geist, Sinn'. Adv. : 'auf verständige Weise'. Ή . 659 Thea uueros aflar gengun, folgodun ferahtlico, Gen. (as.) 281 endi he im giungarduom fremide ferahtlica. SWH. S. 128.

F 15 ferrana Adv. Adj. : 'überall; weit entfernt'. longinquus [StSG. 11,632,58 fernaliho (longinqua)], undique nolihha eoeahuuar (undique)].

ahd. [+StSG. 1,86/87,1 infero-

KFW. III, Sp. 748.

F 16 ferro Adv.

ahd.

Adj. : 'allgemein'. pro- [Ns. 297,6 uirrolih kechöse (proloquium)]. Adv. : 'gemeinhin'. Nb. 154,18 ünde sina gegiht ferrolicho besuchet. KFW. III, Sp. 755; SchW. S. 132.

F 17 fiant st.M.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'feindlich'. HLit. 767 von vientlichir räche.— HuH. 54 In dero hello da ist... diu uiantliche sigenunft.— Np. 239,1 Du bechennest minen iteuuiz ßentlichen sin (Tu enim cognoscis obprobrium meum), acerbus [Nb. 84,22 föne fient-lichen uuündön (acerbis odiis)], aemulus [StSG. 11,654,50 fiantlihiu (Emula)], inimicus [WPs. 43 (Oratio) dere uiantlichen diete riche unterchertes (inimicarum gentium regna subuertisti)], terribilis [StSG. 11,43,39 Fiantlichem (Cum terribilibus oculis)]. Adv. : 'auf feindliche Weise, mit feindlicher Gesinnung'. hostiliter [Np. 111,14 sie ähton minßentlicho (Np. (lat.) 123 qui me hostiliter insequebantur)], impie [ StSG. 1,614,68 uiantliho (Impie)], invidiose [Thoma 11,7 fiant licho; zu dieser Glossierung E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliothäque Municipale Ms. 25,S. 131]. KFW. III, Sp. 797; SchW. S. 133. ae.: fiondlic, -lice Adj.: 'feindlich, feindlich gesonnen'. JELS. (Chrysanthus) 353 past se feondlica ehtere fela taena wyree 'daß der feindliche Verfolger viele Zeichen wirke'.— aemulus [C1G1.1 2220pafeondl (Emula)], castra [PsGU.

194

Verzeichnis

26.3 gif ge undop wip me feondlic (Si consistant aduersum me castra)], hosticus [AntGl. 6 17 feondlic (Hosticus)], hostilis [DurRitGl.l 173.1 öa fiondlico woghfvlniso mcehtig gifehtende (hostiles nequitias potens expugnans)], hostium [MonCa.l 20.11 feondlic ... here (hostium ... exercitus)], inimicus [HyGl. 3 41.1 for feonlicum pu gebcede folce (pro inimico exorasti populo)], monstruosus [PrudGl.l 495 feondlicum (monstruosis)], superstitiosus [AldV.13.1 3933 feondlicum cefgcelpum (superstitiosa )]. Adv.: 'in feindlicher Weise'. Jul. 118 Hyre pa purh yrre ageaf andsware feeder feondlice 'im Zorn gab ihr da Antwort der Vater in feindlicher Weise'.— GD. 1 (H) 31.77.31 on feondlice reönysse (Gregor Dial. 62,6 in rabiem). L;

J J ^ ^ S_222-22_7lF_0_08,_S_1^GSAD_S._188^

an.: fjänd(a)ligr Adj.: 'feindlich; teuflisch'. B0s. (V) 2 en pö fjandligust peims vilkfyrir telja 'und doch im höchsten Maße feindlich für die, denen ich vortragen will'.— Fiat. 11,26,5 med ... fjandligri fornneskju 'mit teuflischen Heidenbräuchen'. FOGNS. I, S. 423-424; CIED. S. 157; LPALS. S. 134; BWAP. S. 141.

F 18 flantskaf st.F.

ahd.

Adj. : 'feindselig'. odiosus [StSG. 1,190/191,19fiantscaflih (odiosum)]. KFW. III, Sp. 799.

F 19 fihu st.N.

ahd. - as. - an.

Adj. : 'für das Vieh bestimmt; viehisch, triebhaft'. BGB. 146,33 Ich bin scüldig ... in uehelicher satiheite.— anim alis fihelih (Animalis)], prob oticus [+StSG. 1,811,60 opherlih. I uehelih].

[ StSG. 1,760,19

Adv. : 'auf viehische Weise, wie ein Tier'. IdSpr. 82 Swer fiheliche lebit, deme sal got fihis Ion gebin. KFW. III, Sp. 818. as.: fehulik Adj. : 'für das Vieh bestimmt'. probaticus [StSG. 1,738,21 violic wiari

(Probaticapiscina)].

KFWjn^SpJilS. an.: filigr Adj.: 'ansehnlich'. Fm. VIII,206,26 ok var hann pd ekki feligr 'und er war nicht ansehnlich', Stj. 366,29 hvarki höföv peir asna feita ne feliga 'weder hatten sie fette noch stattliche Esel' (Grundlage ist die Bibelstelle Jos. 9,4, tulerunt sibi eibaria, saccos veteres asinis imponentes, die jedoch kein eigentliches Lemma für feligr enthält). FOGNS. I, S. 401; CIED. S. 148; BWAP. S. 132.

195

Verzeichnis

F 20 findan st.V. frmhd.

F 20a int-flnd- (Stamm) Adj. : 'leidensfähig'. passibilis

[NG. 340,14 in-phintlichesfleiscis (passibilis carnis)].

KFW. III, Sp. 878; SchW. S. 134. F 20b un-int-findant- (Part.Präs.)

ahd.

Adv. : 'auf gefühllose Weise'. insensibiliter [+StSG. 11,217,37 vninphindantlihho]. StWG. S. 666. ahd.

F 20c int-funtan- (Part.Prät.)

Adj. : 'wahrnehmbar, spürbar'. sensatus [Nk. 80,12 (Nk.F. 08012) inföndenlichiu sint (sensatum uero erit)]. — Negiert: insensibilis [+StSG. 11,309,20 elliu unant funtan lih hiu (Omnia insensibilia)]. SchW. S. 143; StWG. S. 666.

F 21 fiorzug Num.

ahd.

Adj. : 'aus vierzig bestehend'. quadragesimus [StSG. 11,289,16 in uiorzuhlihazala (In quadragesimum)]. KFW. III, Sp. 911.

F 22

fiorzugtaga-

fhnhd.

Ableitungsbasis ist das Syntagma fiorzug + taga. Adj. : 'vierzigtägig'. quadragenarius [MillHym. 59,1 vierzectagelicher enthabnvsse (quadragenarie abstinentie)].

F 23 flra st.F.

fhnhd. - anfrk.

Adj. : 'zur Feier gehörig, feierlich'. celeber [MillHym. 68,1 tvlt nv vierlich vnd michel vrevde (FESTUMNunc celebre magnaque gaudia)], feriatus [MillHym. 64,5 disiv tvlt si vierlich mit vrevden (hec sollempnitas sit feriata gaudiis)]. anfrk.: flrlik Adj. : 'zum Fest gehörig'. festus [AonfrPss. 73,8 gehirmon duon uuir alia daga firlica godis fan erthon (quiescere faciamus omnes dies festos dei α terra)]. Κ 26.

196

Verzeichnis

F 24 *firburt st.F.

ahd.

Adj. : negiert 'nicht enthaltsam'. incontinens

[StSG. 11,741,23 unfarpurtliche (Jncontinentes)].

StWG. S. 657. —> Β 6 heran firdam- -> D 1 Jirdankit- -» D 6,firholan- —> H24

F 25 firina st.F. Adj. : 'schrecklich; lasterhaft'. M. 10 daz ist rehto uirinlih ding.— cruentus

ahd. - ae. [StSG. 1,215,26firinlih (Cruentum)].

KFW_III^Sp^905. ae.: firen-,fyrenlic, -lice Adj.: 'schrecklich'. PPs. 108.2 wearn worda sprxcon, fcecne firenlicu 'eine Menge Worte sprachen sie, schmählich und schrecklich'. Adv.: 'auf ungestüme Weise, wild'. WaldA. 20 pcet du tofyrenlice feohtan sohtest 'daß du zu ungestüm zu kämpfen suchtest'. Β TD. S. 288, 352, Suppl. S. 220; OEC. F 008, S. 43, 022, S. 46; GSAD. S. 198.

F 26 firinlust st.F.

ahd.

Adj. : 'wollüstig'. luxuriosus [StSG. 1,76/77,10 flrnlustlihem (luxuriosis)], voluptarius firinlustlih (uoluptarium)].

[StSG. 1,202,22

KFW. III, Sp. 906.

F 27 firiwizgern Adj.

ahd.

Adv. : 'neugierig'. curiose [StSG. 11,728,26 viruvizkernliho]. KFW. III, Sp. 908.

F 28 firiwizzi Adj. / st.N. Adj. : 'erstaunlich; wißbegierig'. mirificus [StSG. 1,210,34 flruuizlih (mirificum)], varius uuiz."hher]. Abstr. : 'wunderbarer Schmuck'. bannum [StSG. 1,253,23 sosofiriuuizlihhi (quasi bannum)]. StWG. S._157. as.: firiwitttko Adv. : 'wißbegierig, neugierig'. H 815 endifrdgoda sie firiuuitlico uutsera uuordo.

+

SWH. S. 134.

ahd. - as. [StSG. 1,100/101,14 fir-

Verzeichnis

197

flrkouf- - > Κ 20, firläz- - » L 7a,firläzzan- - » L lb, firlihant- - > L 21, firloran- ->L 29, firman—> Μ 1 la, firmanönt- l-ent—> Μ 1 lb, firmezzan—> Μ 28a,firmitan- —> Μ 3lb

F 29 firnunst st.F.

ahd.

Adj. : 'verständlich; vernünftig'. TrHl. 18,21 de ist unsir uirnunstlih sele. — Negiert: incapabilis

[StSG. 11,208,49 unfirnüslih (Incapabile)].

Adv. 'auf verntinftge Weise'. Himmelr. 128 in dinere e vernunstliche den allere beste gelerten, TrHl. 33,13 diu [schrifi] ist irrecket wisliche unde uernunstliche. StWG. S. 657. Erweitert Adj. : 'vernunftbegabt'. TrHl. 24,13 daz er mit gab ... uirnunstecliche sele. Ν 6 neman firsehan- -> S 8b,firsehantS firsmählihS 5\,firstantS 74d,firswelhanS 100, fir trag- -> Τ 14a, firtragan- Τ 14ς firtragant- ->T14b,firwantalW 14c, firwart-> W40b, firwartan- -»W40c,firwazan- -^W20,firwehsal- -+W26,firwuost- ^ W 8 2 b

F 30 lat fiscus

ahd.

Adj. : 'steuerlich, zum Fiskus gehörig'. fiscalis [StSG. 11,739,35 fiscilih (Fiscale)]. KFW. III, Sp. 922.

F 31 fish st.M.

ahd. - an.

Adj. : 'fischartig'. beluinus [StSG. 11,420,56 viseli chan (Beluinis)]. KFWjn^Sp^l an.: flskligr Adj.: 'zum Fischen günstig'. Bp. 11,141,4 ek skal ganga til ok sjä, hvar mir synist fiskiligast 'ich werde hingehen und sehen, wo es mir am günstigsten zum Fischen erscheint'. FOGNS. I, S. 420; CIED. S. 155.

F 32 fizus Adj.

ahd.

Adj. : 'tückisch' subdolus

[StSG. 11,521,19 ficislicha (Subdolum)].

Adv. : 'auf heimtückische Weise' artificiose [StSG. 11,754,11 uizisliho], fraudolenter [+StSG. 1,628,37 vicislihog& (Fraudolenter incedet)], sophistice [StSG. 1,580,36 vizisliho], subdolum [StSG. 11,501,40 ficislicho], KFW. III, Sp. 939.

198

Verzeichnis

F 3 3 flegon s w . V . fleg- (Stamm)

fimhd.

Adj. : 'flehend, unterwürfig'. subnixus [MillHym. 44,7 vlegelicher bete (subnixa prece)], supplex [WPs. 8 (Oratio) digeliche. flegliche erbite wir (subplices exoramus), WPs. 54 (Oratio) erhöre gebete dere digelichenfleglichen (exaudi orationem subplicum)].

F 34 fleisk st.N.

ahd. - afrs. - as. - ae.

Adj. : 'fleischlich, leiblich'. 0.11,2,29 Ni quämun sie fon bluate, noh fon fleislichemo müate, Aneg. 2051 mit vlceischlichen ougen.— SpE. 22,15 von flaisklicher mvter geborn.— carnalis [I. 28,13 after dheru fleiscliihhun chiburdi (secundum carnem), +NG. 54,5 fleiscliche luste (carnales delectationes), WPs. 40 (Oratio) diefleisclichen missetcete (carnalia delicto)]. Adv. : 'in leiblicher Gestalt'. WMann. (Veronica) 472 dal si in ouch vleiscliche gesach.— SpE. 145,13 Die lebent noch beide uleislichen. KFW_ni^Sp_9_60-96U SchW_S. Π5^SLNW. S_181_ as.: flesklik Adj. : 'fleischlich'. carnalis [GernrPss. 12,4 ar bthed an iro githankon flehscli (qui rebus carnalibusprobantur intenti)]. 1_ afrs.: flesklik Adj.: 'leiblich'. Cod.Aysm. 1,10 ende di gong is twyska dat gaestlike kynt ente dae vlaesclike kynden 'und diese Art der Verwandtschaft besteht zwischen dem geistlichen Kind und den leiblichen Kindern [des Paten]'. ae.: flcesclic, -lice Adj.: 'fleischlich, irdisch'. LS.1.2 51 pu wast poet ic eom flcesclic man 'du weißt, daß ich ein Mann aus Fleisch bin'.— carnalis [ChrodR.l 30.34 flcesclic grcedignys (cupiditas carnalis)]. Adv.: 'im Fleische'. carnaliter [LibSc. 78.16 flcesclice lybban (carnaliter uiuere)], came [CP. 31.207. 16 ge willaö geendigan flcesclice (Gregor RP. 58A nunc carne consummamini)]. BTD. S. 290, Suppl. S. 223; OEC. F 008, S. 200-212. F 3 5 fliz st.M. / flizan st.V. ( S t a m m ) Adj. : 'scharfsinnig'. sollers [StSG. 11,178,15 flizlihero (Sollerti)].

ahd. - as. - afrs.

Verzeichnis Adv. : 'eifrig'. WH. 19,4 des de flizlichor uillo ih Imo dänkan.— curiose (iCuriosius)].

199

[StSG. 11,752,31 vlizlicho

KFW. III, Sp. 990-991; SchW. S. 136. Erweitert Adv. : 'eifrig'. Aneg. 2074: Daz er in vlceizchlichen bat, HvMelk (Priesterl.) 363 des toten bivilde werde deste vlizchlicher bigangen.— SpE. 52,12 Nu schult ir uernemin uil vlizzechlichen.— devotus [WPs. 17 (Oratio) allerwillichliste. flizzichlichiste ... salin singen (deuotissime ... psallamus)]. as.: flttlik Adj. : 'emsig'. H. 5328 Folc ludeono... hietunflitlicoferahes

ahtian.

swh_S.217_ afrs.: flitlik Adj.: 'eifrig'. Cod.Aysm. V,10 hat folck, dier hy dwalyen fant, brocht hy flitlick weer thy den riochten lauwa Ihesu Christi 'das Volk, das er in Verirrung fand, brachte er eifrig wieder zum wahren Glauben an Jesus Christus'.

F 36 *flöz Adj.

ahd.

Das Althochdeutsche bezeugt zwar kein Adjektiv *flöz, doch entspräche ein solches genau got. flauts 'prahlerisch' neben flautjan 'prahlen', zu dem eine Entsprechung ahd. flozen 'überheblich sein, prahlen' belegt ist. Man vergleiche J. Riecke, Die schwachen jan-Verben des Althochdeutschen, S. 504. Dagegen rechnet J. Splett (SpW. 1,1, S. 247) im Falle des althochdeutschen Adverbs mit deverbaler Ableitung. Adv. : 'prahlerisch'. elate [StSG. 1,171,13 keillihho Iflaozlihho]. KFW. III, Sp. 998.

F 37 fo Adj.

*ahd. - ae. - an.

Adj. : 'gering'. paucalis [StSG. IV,84,52 fohliher]. KFW. III, Sp. 1043. ae.: fiawlic Adj.: 'wenig'. paucissimi [PsGlE. 104.12 on rieme scortlice feaulicum (in numero OEC.JJHM.SJ^L an.: faligr, -liga Adj.: 'karg; abweisend'. Völs. 65,3 ok erpeira samvista fälig 'und ihr Zusammenleben ist karg'.

brevipaucissimi)].

200

Verzeichnis

Adv.: 'abweisend; kaum' Bös. 289,4 Faöir hans tok honum, fdliga 'sein Vater empfing ihn kühl', Heilag. 1,558,24 Falega gengopeir ut or huse 'selten gingen sie fort von zu Hause', Laxd. 135,10 Oldfr tok pvieinkar vel, en Kjartan heldr fdliga 'Olaf verhielt sich sehr zuvorkommend, Kjartan aber ziemlich abweisend'. FOGNS. I, S. 368; CIED. S. 146; BWAP. S. 120.

F 38 fol Adj.

ahd. - as. - ae. - an.

Adv. : 'gänzlich, vollständig'. Ό . 1,2,25 druhtin, ginadoföllicho min.— FP. (A) 47 dina minna in uns follicho kahalt.— funditus [StSG. 11,251,21 follicho. caralicho; zu dieser Glossierung W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 551], largiter [StSG. 11,292,46 uollichor (Largius)], plene [StSG. 11,349,14follicho]. Erweitert Adj. : 'völlig, uneingeschränkt'. Aneg. 494 mit vollechlicher ere.— multus [Np. 496,23 mit Imo ... ist... fölleglih irlöseda (multa apud illum redemtio)], perfectus [+Nb. 148,4 uuäre guot. linde fölleglih. nemügen siu geben (Verum autem atqueperfectum bonum conferre nonpossunt)], über [Np. 343,25 in föllechlichero genädo (in misericordia uberi)]. Adv. : 'vollständig, zur Genüge'. Aneg. 726 vnt darzu die gvte vil vollechlichen hete.— SpE. 115,16 unser lön daz si uns uolleclichen gehalten da ze himele.— affatim [+StSG. 11,395,4 follichliho. I ginvoch], aliquo modo [Nb. 264,18 dem ο si sih töh fölleglicho geebenön nemäg (quod non potest implere)], impense [StSG. 1,784,11 vollichlihor (Inpensius)], large [StSG. 11,292,46 vollaclihor (largius)], late [StSG. 11,134,44 follichliho], ubertim [Nb. 34,25 ράζ ünde fölleglichor chösöt (melius uberiusque celebrentur)]. Abstr. : 'Fülle'. plenitudo

[ + Nb. 264,14 älla diafölleglichi sines libes (plenitudinem uite)].

Verbalbildung: 'vervollkommnen'. perficere [Np. 293,25 Vnde gefollechlicho In üjfen des mennischen sune (Np. (lat.) 371 ei superfilium hominis earnperfice)]. KFW^m^Sp^1061-1063; KGSO.jS^ 139;_SLNW_S. J84. as.: fullik Adj. : 'vollständig'. H. 1454 Than seggeo ic iu te uuaron nu fullicur for thesemu folke. SWH^S.259^ ae.: fullic, -lice Adj.: 'vollkommen; allgemein'. ChronC. 785.1 Her wees ... fullic sinoö 'in diesem Jahr wurde eine allgemeine Synode abgehalten'.— catholicus [PsCaC. 15.42 pis is se fullica geleafa (Haec est fides catholica)], perfectus [Bede 2 3.104.32 foröon heo pagytä nces Juliice geworht ne gehalgod (Beda HE. 142 quia needum fueratperfecta nec dedicata)]. Adv.: 'vollständig, uneingeschränkt'.

Verzeichnis

201

JELS. (Edmund) 229 pcet hi him mid feestan fullice pry dagas 'daß sie mit ihm uneingeschränkt fasten drei Tage lang'.— Bede 4 23.328.28 Pa he fullice getrumad wces (Beda HE. 404 Vi ergo conualuit).— dudum [Bede 5 4.396.8 eac da forlorertan mcegen somodfullice onfeng (Beda HE. 462 et perditas dudum uires recepisse sentiens)], penitus [ArPrGl.l 40.13 fullice on befeallan (penitus incidisse)], perfecte [Bede 3 2.158.20 se de Englisc fullice ne cuöe ... se de Scyttisc fullice geleornod hcefde (Beda HE. 220 qui Anglorum linguam perfecte non nouerat)], plenarie [RegCGl. 13.41 fullice si gedon (plenarie agatur)], plene [DurRitGl.l 20.9 fvllicor dec gefende ve ongeton (plenius te lagiente cognouimus)], pleniter [ChrodR.l 80.50 pe preostas pe fullice gefyllon pone godcundan peowdom (clerici qui seruitium Dei pleniter peragant)]. _S_ y Z ' - ^ P P i :

?!

an.: fulliga Adv.: 'vollständig'. Agr. 32,13 pd tök landzfölkit eflirfall konungs fulliga... des Königs vollständig hinaus'.

üt 'da zog das Volk nach dem Fall

FOGNS. I, S. 504; CIED. S. 179; BWAP. S. 167.

F 39 folgen sw.V. F 39a folg- (Stamm)

ahd.

Adv. : 'nachfolgend'. subsequenter [ + StSG. 11,178,12folglihho], KFW. III, Sp. 1042. F 39b bi-folgent- (Part.Präs.)

ahd.

Adv. : 'nachfolgend, später'. subsequenter

[nur ein unsicherer Beleg: S 158 derapi< >lihun (qui subsequunter (sie))].

KFW. III, Sp. 1042. F 39c n&h-folgin- (Infinitiv)

ahd.

Adv. : 'nachfolgend'. subsequenter [StSG. 11,293,29 nahfolganliho]. KFW. III, Sp. 1042.

F 40 folk st.N. Adj. : 'aus dem Volk kommend; für das Volk bestimmt'. plebeius [ + StSG. 11,439,6 folclicha scara (Plebeia phalanx)], 1,205,26folchlih].

ahd. - ae. popularis

Adv. : 'scharenweise; auf eine dem Volk angemessene Weise'. catervatim [StSG. IV,350,3 uolchlihcho, 134,62 volcklichen], popularis 1,223,20folclihho]. KFW. III, Sp. 1047.

[ + StSG.

[StSG.

202

Verzeichnis

ae.: folclic Adj.: 'gewöhnlich, aus dem Volk stammend; öffentlich'. y£LS. (Martin) 40 midpam folclicum cempum 'mit den gewöhnlichen Soldaten'.— popularis [BoGl. P.2.41 cepelborenes and lof folclic (nobilitas fauorque popularis)], populi [GDPref. 3 15.209.13 to pysum folclicum mcengungum (Gregor Dial. 174,14 in medio populi)], populosus [AldV.13.1 4887 folclicere (populose)], publicus [ChrodR.l 14.17 on pam folclican cwearteme (in custodia publica)], rusticus [Bede 4 23.326.16 pcet he folclic mon ware (Beda HE.402 rusticum se ...fuisse respondit)], vulgatus [AldV.13.1 5097 folclice (uulgata)], vulgi [LS.10 2.24Ne he ... idele spellunge folclicra manna ... ne wurpode (Non... vulgifabulas... imitabatur)], AntGl. 2 940folclic lar (Omelia)]. BTD. S. 298, Suppl. S. 229; OEC. F 010, S. 190-191.

F Alfollen sw.V. F 41a un-fol- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'unersättlich'. insatiabilis [StSG. 1,32,26 unfollih]. StWG. S. 658. F 41b un-follen- (Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'unersättlich'. insatiabilis [StSG. 1,33,26 unuollanlih]. StWG. S. 658. foragisehant—>

S 8c

F 42 forasago sw.M.

frmhd.

Adv. 'auf prophetische Weise'. prophetice [NG. 193,15 fore-sägelicho (sprichet disiü fore-scriftprophetice)]. KFW. III, Sp. 1169.

F 43 fordar Adj.

frmhd.

Adj. : 'vornehm'. Rol. 8757 ain uil uorderlichez chunne. Adv. : 'zu vorderst, in erster Linie'. Pr.Griesh. 1 448,10 vnd in die gnozschaft aller gotis hil. vil vorderlich sind gezalt.

F 44 for(a)ht Adj. / st.F.

ahd. - as. - ae.

Adj. : 'Angst einflößend; ängstlich'. O. 111,1,9 mit förahtlichen suorgon, WGen. 104 Er sol uns sin gelich, aller gescepfte forhtlih. — Pr.Klnb. 442,6 so virdäpnet er uns ziiungist an d' uorhtlihcer uirdeilunge des iungistin urteiles.—formidabilis [Nb. 51,5 sö er ciro förht-lih uuds (Nesciebas croesum ... ciro ... formidabilem)], honorabilis [StSG. 11,76,61 fortlichan (Honorabilem)], metuendus [StSG. 1,564,9 forahtliher], referendus [StSG. 11,62,32 forehtlicher], stupendus [StSG. 11,256,78 forhtlihiu (Stupenda)], terribilis [WPs. 88,8 michil unde egeslih forhtlih über alle (magnus et terribilis super omnes)], timidus [StSG. IV,102,50 uorhtlicher], tre-

Verzeichnis mendus [+B. 198,18 dera forahtlihhun. suanu cotes (tremendo iudicio dei)\ [StSG. IV,104,39 fortlicher].

203 tremulus

Adv. : 'voller Angst'. + 0. 1,15,24 bithäht er siu ίό gilicho filu forahtlicho, SummTh. 63 vorhlichi sin lobitin.— SpE.127,13 Ez enphahet auer leider ein iegelich suntare den gotes boten uil uorhtlichen).— timide [StSG. 11,301,17forhtliho]. Abstr. : 'Fürchterlichkeit'. timor [Np. 335,22 Vuider dero dinero forhtlichi (timore tuo)]. KFW_m^Sp_Π64-Π65; SchW. S_139_, KGSO. SJ4^;SLNW_S_ 191. as.: forhtlik Adj. : 'Angst machend'. H. 2614 That is egislicost allere thingo, forhtlicost firio barnun. SWH_S._146_ ae.: forhtlic, -lice Adj.: 'Angst machend, schrecklich; ängstlich'. Jud. 244 ond him forhtlice fcerspel bodedon 'und brachten ihm fürchterliche Nachrichten, PPs. 103.8 fleoö forhtlice punres brogan 'sie fliehen ängstlich des Donners Grollen'.— Mart.4 74p ... se forhtlica wind onrcesde 'da der schreckliche Wind entgegentobte'.— tremebundus [unsicher: AldV.l 4778 bifiendlforh learh (tremebunda)]. Adv.: 'furchtvoll'. Christ 1103 On pa forhtlice ...sorgum wlitaö 'auf das blicken sie furchtvoll mit Sorgen'.— /EHom. 6 308 and mid hyre fexe hi fo(rh)tlice wipode 'und wusch sie angsterfüllt mit ihren Haaren'.— trepide [BenRGl. 5.8 gifhwcet bid beboden forhtlice ne Icetlice... biögeworden (si quod iubetur non trepide non tarde... efficiatur)\. Β TD. S. 313, Suppl. S. 246; OEC. F 013, S. 260-261; GSAD. S. 215.

F 45 frabald Adj.

ahd.

Adj. : 'frech'. protervus

[StSG. 11,749,15frapaldlihen (Proteruis)].

Adv. : 'unüberlegt; zufällig'. temere [Npw. 9,2 sie uuanent elliu dinc frabaltlichun und aruuingin geskehen (Np. 27,3 sie uuänent alliü dinch timere geschehen), +StSG. 11,301,46frapal dliho], KFW. III, Sp. 1199.

F 46 fr ad Adj. Adj. : 'frech, unverschämt'. procax [StSG. 1,371,20fradalihostun (Procacissimam)]. KFW. III, Sp. 1203.

ahd.

204

Verzeichnis

F 47 frafali Adj.

ahd. - as. - ae.

Adj. < i l > : 'frevelhaft'. Anno 47,7 dere vrebelichin scelti muost er san ingeltin.— temerarius [Npw. 118, 39 uuile ieman dar ubere tuon urteila, die sint frauellih (Np. 450,3 Vuile ieman darübere tuon indicia, diu sint temeraria)]. Adv. : 'auf frevelhafte Weise'. LAntichr. 709 sit er so vreviliche duo, WGen. 438 got er fravelichen vemanet.— SpE. 64,8 die mit gesuntim libe vravelichin ezzint.— contumaciter [StSG. 11,92,11 frabalicho (contumaciter süperbe I cotempnendo)], pertinaciter [StSG. 11,249,12 frafallicho; zu dieser Glossierung W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 439], procaciter [StSG. 11,53,9 fraualliho], proterve [B. 203,16 mit abbate sinemv frafallihho... flizzan (cum abbate suoproterue... contendere)]. Abstr. : 'Frechheit' temeritas [StSG. 11,152,4 fafrauallih.n (Temeritate)]. KFW_m^Sp_ 1203-1204. as.: frafalliko Adv. : 'auf frevelhafte Weise'. obstinate [StSG. 11,580,20frauilico]. KFWJÜ^Sp^ 1203-1204. ae.: frcefellice Adv.: 'neugierig; schamlos'. curiose [unsicher: AldV.l 917 geornfiillice frce (sollerter)], procax 9.130.9 frefelice hiene gesohte (procax ... invenit)].

[Or. 3

BTD. S. 329, Suppl. S. 260; OEC. F 017, S. 219-220,295.

F 48 fraga st./sw.F.

frmhd.

Adv. : 'fraglich'. interrogative [NG. 336,19fragelicho], KFW. III, Sp. 1205.

F 49 framspuoti Adj. /framspuot st.F. Erweitert Adv. : 'auf gedeihliche Weise'. prospere [WPs. 44,5 framsputichliche furegench regno)].

frmhd. unde rihise {prospere precede

F 50frastmunt Adj.? / st.M./F.?

et

frmhd.

Zur Ableitungsbasis E. Rooth, Vrastmunt. Adv. : 'beherzt, freimütig'. SpE. 76,15 unde daz urastmuntlichen uon got bridigotin.— fiducialiter frastmutlichen tun ich (fiducialiter agam)].

[MillCn. 1,2

Verzeichnis F 5 1 fratät

205

st.F.

ahd.

Adv. : 'böse, übel'. sceleste

[StSG. 1,584,40fratatlihhor (Scelestius)].

KFW. III, Sp. 1225. frawa- —> F 60 F 5 2 frazar

Adj.

ahd.

Adv. : 'widerspenstig' per contumatiam [FFFF 77 frazorliho, fraglich ebd. 34,28], propter [FFFF 46 frazorliho]. StWG. S. 811.

contumatiam

frefal- —> F 4 7

F 53 freisa

st./sw.F.

ahd. - afrs.

Adj. : 'schrecklich'. Anno 11,4 vreislichir dieri vieri.— TrHl. 29,1 ginesin for den freislichen bechorungen.— digliadabilis [StSG. 11,415,45 freislih nit. fiantscaft (Digladiabile discidium)], pernitiosus [ + StSG. 11,101,71 freislihiv i hellahaftiv (Pernitiosa)], sinister [StSG. 11,421,57 apaha die freislichun (Sinistrum)], trist is [StSG. 11,423,16 freislichan (Tristibus)]. Adv.: : 'schrecklich'. Pr.Kupp. 511,21 Sie sint so vreislichen getan; daz sie deheine wis niht mak ane gesehen. KFW. III, Sp. 1238-1239. afrs.: fraslik Adj.: 'gefährlich'. Wstl.R. 11,7 mey also fraeslike bere 'mit so schrecklichem Getöse'.— Ems.2 VIII, 1 thet fraslike strid 'der gefährliche Streit'. RAfrsW. S. 759. F 5 4 fremidi

Adj.

Erweitert

fhnhd.

Adv. : 'auf fremdartige, befremdliche Weise'. Aneg. 3218 da gebarten vroemdechleiche. Die engel alle wider In. F 55 f r i Adj.

ahd. - as. - afrs. - ae.

Adj. : 'frei, ungehindert'. Ezzo 352 daz gab uns friliche widervart in unser alt erbelant.— liber frilihhapruhhanti keuualtida (quasi liberam utenspotestatem)].

[B. 273,1 sosama

Adv. : 'ungehindert, ohne Einschränkung'. Aneg. 1042 Den engein geieiche, die da vil vrileiche. Heten lr selber chvr.— GeistlR. 20 Vbe du frilichen gotes reht chosen uuellest. SchW. S. 141.

206

Verzeichnis

as.: frtltk Adj. : 'vortrefflich'. Η. 3967 Maria endi Martha, magad frilica. SWH_S._15.2_ afrs.: frilik, -like Adj.: 'frei'. Huns. XIV, 113 sine ain frilike lond 'sein eigenes freies Land'. Adv.: 'frei'. Huns. XIV,96 ut mostin se him ihera her leta frilike waxa 'dann dürften sie sich die Haare frei wachsen lassen'. RAfrsW._S_765-76_6. ae.: friolic,

-lice

Adj.: 'vornehm, edel; vortrefflich, herrlich, schön'. Beo. 615 pa freolic vw/'die vornehme Frau', 641 eode goldhroden freolicu folccwen to hire frean sittan 'es ging die goldgeschmückte, herrliche Frau, bei ihrem Gemahl zu sitzen', DEdw. 6 He... crceflig rceda... freolic wealdend 'er regierte machtvoll, der edle Herrscher', Finn. 19 swa freolic feorh 'solch edles Leben', Gen. (ae.) 184 of pam worhte godfreolice famnan 'davon schuf Gott eine vortreffliche Frau', 1053 par him freolecu mceg... eaforan fedde 'dort gebar ihm eine vornehme Frau einen Sohn', 1189 se eafora wces Enoc haten, freolic frumbearn 'der Nachfahre hieß Enoch, der edle Erstgeborene', 1618 Chus anda Chanan hatene wceron, ful freolice feorh 'Chus und Chanan wurden sie genannt, sehr schöne Kinder', 2219 pcet him ... ne wearö ... beam gemane, freolic to frofre 'daß ihnen nicht zuteil wurde ein gemeinsames Kind, ein schönes zur Freude', Rid. 14 13 hwilum hongige ... wlitig on wage, peer weras drincaö, freolicfyrdseeorp 'bisweilen hänge ich an der Wand, wo Männer trinken, ein treffliches Kriegsgerät', 61 1 Oft mec feeste bileac freolicu meowle 'oft hat mich eine treffliche Frau fest eingeschlossen', Rime 38 from ic wces in freetwum freowlic in geatwum 'reich war ich an Schätzen, herrlich an Prunk'.— absolutus [ChrodR.l 79.48 pat ge an pam dorne freolice mit pam witigan magon cweöan {ut in iudicio cum propheta absoluti dicere possitis)], liber [BenRGl. 63.2 ne swileum freolicum brucenne anfealde unrihtlice he ne gedihte {quasi libera utens potestate iniuste disponat)], liberalis [OccGl. 49 28.6 and of frilicum gestrione {et fenore liberali)]. Adv.: 'auf vornehme Weise; mutig, keck; gut'. And. 293 We de... willaö ferigan freolice 'wir sollen dich gut übersetzen', Christ 1290 pat hie cer freolice fremedon unryht 'daß sie zuvor keck Unrecht getan haben', Creed 15 heo pcet cerende onfeng frolice 'sie empfing die Botschaft auf vornehme Weise', DEdw. 22 Syööan forö becom freolice in geatwum kynincg 'danach wurde er, auf hervorragende Weise in Waffen, König', Gen. (ae.) 1342 Fed freolice feora wocre 'ernähre gut die Nachkommenschaft der Lebewesen'.— /ELS. (Thomas) 107 Thomas pa ferde freolice bodigende 'Thomas machte sich auf, mutig predigend'.— impune [Bede 2 5.114.2 pat heo deofla bigeengum freolice peowedon (Beda HE. 152 daemonicis cultibus inpune seruiebant)], libere [GDPref. 2 (H) 95.6 pat he mihte freolice brucan (Gregor Dial. 71,8 quo ... libere utipotuisset)]. Β TD. S. 334, Suppl. S. 265; OEC. F 018, S. 91-98,242; GSAD. S. 223.

207

Verzeichnis

F 56 fridu st.M.

frmhd.

- ae. - an.

Adj. : 'friedvoll'. BbRG. 32 daz alle deine wege gerihtet werden vridelich.— pacificus [WPs. 119,7 Mit den dieder hazzeten den fride was ih fridesam. fridelih (Cum his qui oderunt pacem eram pacificus)]. Adv. : 'friedlich, in friedlicher Absicht'. WGen. 2153 si chömen fridelichen, nieth wichlichen.—pacifice redeten (pacifice loquebantur)].

[WPs. 34,20 frideliche si

KFW_m^Sp_l_261_ ae.: frtölic Adj.: 'milde, dem Frieden dienlich'. LawVAtr. 3.1 gerade man friplice steora 'man verhänge milde Strafen'. Ά i i l ^

Ϊ 1 ' _ S _ 18 i :

an.: frid(u)ligr, -liga Adj.: 'dem Frieden dienlich'. Nj. 129,8 Svä liz oss, sem pat muni friöligast, at scez se ά mälit 'so erscheint es uns, als sei es dem Frieden am dienlichsten, man vergleiche sich in der Sache'. Adv.: 'auf friedliche Weise, friedlich'. Grett. 63,14 Ekkipötti honum peir friöliga läta 'ihn dünkte, sie würden sich nicht friedlich verhalten'. — Negiert: Grett. 242,27 ok synisk mer heldr ofridliga läta 'und mir scheint, er verhält sich recht unfriedlich'. FOGNS. I, S. 488; BWAP. S. 163.

F 57 frihals Adj. / st.M.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'frei, freiheitlich'. liberalis [StSG. 1,201,22friihalslih], KFW_m^Sp_ 1262. ae.: friolslic,

-lice

Adj.: 'festlich'. festivus

[RegCGl. 482 eallum ... dagum freolslicon (Omnibus

diebusfestiuis)].

Adv.: 'frei, uneingeschränkt; feierlich'. Ch.1063 4 p Ork min huskarl habbe his strand... freoslic 'daß Urk, mein Vorsteher, seinen Strand ohne Einschränkung besitze'.— liberius [Bede 3 14.212.2 in pcem he freolslice meahte liflan (Beda HE. 270 in quo liberius caelestibus studiis uacaret)], solemniter [RegCGl. 1434 seo wucu freolslice byp gewyrpud (lila ebdomadapentecostes sollempniter celebratur)]. BTD. S. 334, Suppl. S. 265; OEC. F 018, S. 120.

208

Verzeichnis

an.: frjdlsligr, -liga Adj.: 'frei'. Heilag. 1,126,17 at ungir menn mcetti hafa frialsligtt Studium 'daß junge Männer ein freies Studium haben konnten'. Adv.: 'ungehindert, frei'. Hkr. 1,185,13 hann hefdi frjdlsliga undir sik lagt alt landit 'er beherrschte ungehindert das ganze Land'.— liberius [Ale. (an.) 85,11 ok samteengise frialslega guöi ok cenglum (Angelis conjungitur, Deoque liberius copulatur)]. FOGNS. I, S. 492; CtED. S. 174; HOBNH. S. 175; BWAP. S. 164.

F 5S friten sw.V. frit- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'angenehm'. Nb. 65,18 Delitie sint fritliche sächä. KFW. III, Sp. 1272; SchW. S. 141.

F 59 friunt st.M.

ahd. - as. - afrs. - ae.

Adj. : 'freundlich'. TegProg. 3 wirtgvt. vnvrevntliche.—

amicus

[+StSG. 11,643,9frivri,licha(Amicos)].

Adv. : 'freundlich, freundlich gesonnen'. TrHl. 143,11 de ist allich site, de ain eigelich minnäre sich muzeget... friuntlichen ze trahtenne.— Nb. 5,21 daz er dioterichen uriuntlicho ze höue lädeta.— pacifice [Np. 113,1 daz sie mih friüntlicho gruözton (mihi quidempacifice loquebantur)]. KFWJH^Sp^ 1276-1_277; SchVA S . J 4 L as.: friundltk Adj. : 'befreundet' amicus [StSG. 11,716,51 friundlicun (Amicis)]. KFW_ni^Sp_l_276. afrs.: friundlike Adv.: 'nach Art von Blutsverwandten'. Ems.l IV, 139 Sa dele theth rteua. And nifte friundlike vnder him 'so teilen es Neffen und Nichten nach Art von Blutsverwandten unter sich a u f . RAfrsW.^767. ae.: friondlic,

-lice

Adj.: 'freundlich gesonnen, freundlich'. amicalis [Bede 3 16.224.28 mid freondlicre j mid broöorlicre gepeahte (Beda HE. 282 amicali et quasi fraterno consilio)], amici [HomU.39 1 Ammonitio amici, pcBtys freondlic mynegung], amicus [GD. 2 (H) 7.116.5 on pam freondlican geflite (Gregor Dial. 90,19 amica contentione)].

Verzeichnis

209

Adv.: 'auf freundliche Weise'. Beo. 1027 Ne gefrcegn ic freondlicor feower madmas ... gummanna fela ... oörum gesellan 'nicht erfuhr ich, daß auf freundlichere Weise vier Kleinodien viele Menschen anderen schenken', Gen. (ae.) 2526 Him pa freondlice englas arfieste andswaredon 'ihm antworteten da freundlich und ehrerbietig die Engel', PPs. 118.116 Onfoh me freondlice 'nimm mich freundlich a u f . — LawWILad. 2 Wilhelm cyng gret ealle ... ofer eall Englaland freondlice 'König Wilhelm grüßt alle ... in ganz England, freundlich'.— amiciter [Abbo 1 428 freondlice]. Β TD. S. 335, Suppl. S. 266; OEC. F 018, S. 162-169; GSAD. S. 224.

F 60 frö Adj.

ahd. - as.

Adj. : 'fröhlich, freudig'. O. 11,15,12 harto fräuualichaz muat, 23 Sie bigan er scöuuon fräuualichen öugon, WGen. 174 dö sprach er guote mit frölichem muote.— Pr.Wien 346,17 uon dannen sienen wir uil urolich, SpE. 38,8 allez frolich gesang.— +Nb. 6,14 lh-tir er teta frölichiv sang (Quiperegi quondam carmina florente studio).— iocundus [WPs. 111,5 Ein frolih man der der gnadet, erbarmet unde entlihet (iocundus homo qui miseretur), StSG. 111,382,62 urolech], laetus [Nc. 122,3 däz si iro frölichiv äugen gegäbe (ut letos oculis qfflaret honores)], liber [Np. 364,23 frolichen dienest suöchet er (Np. (lat.) 464 libera seruitus est apud Dominum)], ludibundus [+StSG. 11,364,44 froliohar], — Negiert: Pr.Kupp. 514,5 unde singen dise zw wochen unfrolichen gesank.— trist is [Nc. 80,13 ünfrolih rät (tristis ... censio ./'. decretio), StSG. 11,417,52 unfrolih ser (Justitium triste)]. Adv. : 'heiter, im Scherz'. + 0. 1,17,56 filu frauualicho sin uuärtetun gilicho, WGen. 2491 Judas sprach ime zuo vile frölicho.— LambrGeb. (B) 129 daz ich frolichen mvze gen indie himelische ierusalem.— iocanter [StSG. 11,435,62 frölicho]. — Negiert: dure [StSG. 1,305,51 vnfroliho], Verbalbildung :'frohlocken'. Pr.Klnb. 441,48 Der dahin cumit der mag urolihcin. L 2 ^ S^iW^ S_140^ KG SO. S _149; SLNW._S_ 195. as.: frötiko Adv. : 'frohgemut, fröhlich'. H 2677 Tho he ... frolico for: ni uuas imu foraht hugi.

+

SWH. S. 154.

F 61 fruma st.F. Adj. : 'tauglich; wirkungsvoll'. efficax [+StSG. 11,62,16 frumilicha (Efficacem)]. KFW. III, Sp. 1297; SpW. 1,1, S. 270. Erweitert Adj. : 'freudig, zuversichtlich'. SpE. 9,15 mit vrvmchlichem mvte. Adv. : 'auf mannhafte, tapfere Weise'.

ahd.

210

Verzeichnis

Rol. 7684 gehabet uch frümecliche.—fiducialiter [MillPs. 11,6 frumechlichen ih getun (flducialiter agam)], viriliter [WPs. 31,25 Manliche. frumechliche tuot (Uiriliter agite)].

F 62 frummen sw.V. gi-frummen- (Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'wirksam'. efficax

[StSG. IV,326,21 cifrümanlihhiu (Efficatia)].

KFW. III, Sp. 1307.

F 63 fruot Adj.

ahd. - an.

Adv. : 'auf kundige Weise, weise'. mature [StSG. 11,226,32 fruot liho],prudenter [StSG. 1,287,1 fruatlihho]. — Negiert: immature [StSG. 11,222,52 unsitliho unfrotliho]. K F W j n ^ S p ^ 131 l j m 2. an.: frödligr, -liga Adj.: 'weise'. Sigrdr. 14,5 Pä mcelti Mims höfuö ...fröölikt ipfyrsta ord 'da sprach Mims Haupt weise die Worte'.— Kjal. 32,8 ηύ pötti mir öfroöligt at sjä eigi svä tiguligan höfdingja 'nun dünkte es mich unklug, einen so ehrenvollen Fürsten nicht zu sehen'. — Negiert: Kjal. 32,8 ηύ pötti mer öfroöligt at sjä eigi svd tiguligan höföingja 'nun schien es mir unklug, einen so vortrefflichen Häuptling nicht zu sehen'. Adv.: 'klug'. Gylf. 203,2 Eigi er ηύ frödlega spurt 'das ist nun nicht klug gefragt'. — Negiert: Laxd. 185,6 t>ir mun ek pykki öfrööliga spyrja 'es mag dir scheinen, ich frage unklug'. FOGNS. I, S. 493; LPALS. S. 154; BWAP. S. 164. F 6 4 fül A d j .

frmhd. - ae. - an.

Adj. : 'übel, widerlich'. TrHl. 7,25 ane die stinchin[th]en minne derfvjtilichen bösheit. ae.: füllte, -lice Adj.: 'schändlich'. HomU.47 162 hit is föllic and fracodlic pinge 'es ist eine schändliche und gemeine Sache'.— absurdus [BenRGI. 65.2 peet bid hi fullice hit is epelice undergiten (Quod quam sit absurdum facile adfertitur)], foedus [ProgGl. 1 20 garclifan etan cerende fullic ge (grimoniam edere, nuntium fedum significat)], turpis [ProgGl.l 103 ansine fullice habban (Faciem turpem habere)]. Adv.: 'auf schmutzige Weise'. /ELet.7 18 swä fullice seegan swd hit füllte is 'auf solch schmutzige Weise sagen, wie es schmutzig ist'.— sordide [BenRGI. 32.3 gyfhwylc fullice oööe gimleslicepinc mynstres

Verzeichnis

211

hrepaö (Si quis autem sordide aut neglegenter res monasterii tractaverit)], [LibSc. 28.21 fullice on galrtysse tolcett (turpiter in luxuriant soluit)]. J3™_S_

turpiter

^2. 2 _9;Α

an.: fülligr, -liga Adj.: 'häßlich, garstig'. RJ). 8,7 varpar ..fölligt andlit 'da war ein garstiges Antlitz'. FOGNS. I, S. 501; CIED. S. 178; LPALS. S. 158; BWAP. S. 167.

F 65 furifunt-

ahd.

Die Glossierung erklärt sich wohl durch unmittelbare Übernahme des lateinischen Lemmas (hierzu J. Splett, Abrogans-Studien, S. 448). Adj. : 'wütend, tobend'. furibundus [+StSG. 1,256,29furifundliher]. KFW. III, Sp. 1391. furigisez—>

S 14

F 66 Jurist Adj.

fimhd.

Adj. : 'erstrangig, hauptsächlich; vom Ursprung handelnd'. Himmelr. 145 da gestet der böge von vier fürstlichen elementis.— SpE. 86,18 in ir fürstlichen gewalt.— principalis [WPs. 39 (Oratio) buoches des fürstlichen (libri principalis - das Buch Genesis), MillHym. 29,1 vurstlich einvalticheit (principalis unitas)]. furistant- - > S 74e,furistantan- - > S 74fJuritref- —> Τ 16

F 67 furiwizzi Adj. / st.N.

ahd.

Adj. : 'neugierig'. curiosus [Nc. 102,10 däz si al erluoget häbeta. mit furewizlichero speho (que curiosis perscrutaionibus aspexerat)]. SchW. 135. —» W 70c furiwizzan-

G 1 gähi st.N. / Adj.

*ahd. - as. - anfrk. - afrs.

Adv. : 'eilends; plötzlich'. StSG. 11,50, A.50 cahliho (Eintrag ohne Lemma), vehementer truobit heifticliche gahlichen (conturbentur heifticliche)].

[WPs. 6,11 werden ge-

KFWJV^Sp^ as.: gäliko Adv. : 'eilends, rasch'. H. 5864 iliat gi nu forth hinan, gangat gahlico. SWH. S. 161; KFW. IV, Sp. 23.

212

Verzeichnis

anfrk.: gäliko Adv. : 'plötzlich,jäh' subito [AonfrPss. 63,5 Gdlico scutton sulun imo (Subito sagittabunt eum)]. KDFPG. S_30. afrs.: galik Adj.: 'jäh'. Wstl.R. 11,4 dae warden se mey galika daede beronnen 'da wurden sie von einem jähen Tod getroffen'. RAfrsW. S. 772.

G 2 galstar st.N.

fhnhd.

Adj. : 'zauberisch, magisch'. MillEx. 1757 mit galsterlichen dingen.

G 3 gaman st.N.

ahd. - as. - ae.

Adj. : 'lächerlich'. ridiculus [+StSG. 11,248,35 camanlih huahlih (Ridiculum); hierzu W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 416], KFWJV^pJS^ as.: gamanltk Adj. : 'lächerlich'. Gen. (as.) 111 them uuastom leh hebanas uualdand endi hugi guodan, hugi guodan, gamlican gang. SWH_S.Jfö_ ae.: game(ri)lic, -lice Adj.: 'lächerlich; zum Theater gehörig'. ridiculosus [AldV.9 361 gamelicne (ridiculosum)], ridiculus [AldV.13.1 2251 gamelic, bysmerlic (ridiculorum, ./. cachinnorum)], theatralis [AldV.l 4248 gamenlicü (,theatrales)]. Adv.: 'auf kunstvolle Weise'. collide [Josh. 9.3 Hwcet da Gabanitiscean gamenlice rceddon (qui habitabant in Gaboon collide cogitantes)]. Β TD. S. 360, Suppl. S. 280; OEC. G 001, S. 153-154, 156.

G 4 ganz Adj. Adv. : 'vollständig, gänzlich'. Aneg. 20 wan ich ... wolde ganzlichen ganzliche der richtvom aller wisheite.

G 5 garo Adj. / Adv.

fhnhd. sagen.— Pr.Ziirich 23,16 da beslozzin inne was

ahd. - as. - ae. - an.

Adv. : 'vollständig, umfassend'. Ό . IV,24,31 Nim thana gäralicho thih, Aneg. 423 doch het er den orden. vil gcerlich verlern, LAntichr. 130 wie daz romisce riche zerge garliche.— Pr.Roth 65,13 Wir sculn die

Verzeichnis

213

uinster der poshait garliche uz unserm herzen tuon.—funditus [+StSG. 11,272,41], penitus [StSG. 11,80,64 noh garalicho uueiz (Necpenitus... nescit)], radicitus [+StSG. 11,53,6 garaliho], totius [StSG. 11,220,41 garalihho], Abstr.: 'Vollständigkeit'. in ore gladii [StSG. 1,400,23 in garalihi, in einigen Handschriften garalihho Adv.]. l. s ^W._S_I48 ^GSO. S_164. as.: garliko Adv. : 'vollständig'. H. 5962 Sia ni mahtun ina garolico antkennan. SWR ae.: gearolice Adv.: 'vollständig, umfassend'. Deor 10 j>cet heo gearolice ongieten hcefde 'daß sie vollständig begriffen hatte', El. 288 Ic pcet gearolice ongiten hcebbe 'ich habe das vollständig begriffen'.— GDPref. 1 (C) 1.1 Ic ALFRED... habbe gearolice ongyten 'ich, Alfred, habe mich umfassend kundig gemacht'.

an.: gervi-, görliga Zum Nebeneinander der Formen A. Noreen; Altnordische Grammatik I, § 82, A. 3. Adv.: 'vollkommen'. Grp. 36,3 ratar gorliga räö Siguröar 'vollkommen zunichte wird die Klugheit Sigurds'. CIED. 226; LPALS. S. 212; BWAP. S. 194.

G 6 gart st.M.

ahd.

Adj. : 'zum Garten gehörend'. hortensis [StSG. 11,768,51 des kartlichin]. KFW. IV, Sp. 122-123; SpW. 1,1, S. 290.

G 7 gast st.M.

frmhd.

Adj. : 'gastfreundlich'. hospital is [SH. 11,25,513 gastlicher]. Abstr. : 'Ungastlichkeit'. BGB. 146,17 den ich sculdig bin ... in üngästlichi. KFW. IV, Sp. 128.

G 8 geban st.V. G 8a geb- (Stamm) Adj. : 'freigebig, großzügig'. munificus [SH. 1,301,452 gebelicher], KFW. IV, Sp. 135.

frmhd.

214

Verzeichnis

G 8b un-bi-geb- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'unwiederbringlich'. HuH. 58 7« dero hello da ist... umbigebillichflör.

G 9 geil Adj.

ahd. - ae.

Adv. : 'überheblich'. elate [StSG. 1,7,5 kaillihho}. Abstr. : 'Pomp'. pompatica

[StSG. 1,674,18 dera keillihhi],

KFW. IV, Sp. 181. ae.: gdllic, -lice Adj.: 'wollüstig'. /ECHom. 11,11 93.59 celc gallic ontendnys 'jegliches wollüstige Brennen'. Adv.: 'auf wollüstige Weise'. luxuriöse [ThCap.2 32.361.8 gif he gallice... his lif drohtnad (si luxuriöse... uiuat)]. BTD. S. 360; OEC. G 001, S. 128-129. G 10 geist st.M.

ahd. - as. - afrs. - ae.

Adj. : 'geistlich, geistig'. Ό . 11,9,2 geistlichere uuorto, Ezzo 336 Daz was allez geistlih, daz bezeichnet christinlichiu dinc, Sciven 402 unsi gestlichi mudir.— SpE. 22,1 mit gaistlicher wunne.— allegoria [StSG. 1,183,40 in geistlichem (In aligoria)], coelestis [I. 21,19 dhasz gheistliihe chiruni dhera himiliscun chiburdi (misterium celestis natiuitatis in christo)], spiritalis [+StSG. 1,80/81,21 keistlih (spiritale), +NG. 295,17 heistlich dinch (spiritale - Notker verwendet durchwegs dieses lateinische Wort)]. Adv. : 'geistig; geistlich; nach geistlichem Verständnis'. Ό . 11,14,68 thaz betont uuare betoman then fater giistlicho främ, SummTh. 184 so hat er den geistlichi gibilidot.— SpE. 37,21 daz wir daz gaistlichen ervullen mvzen.— spiritaliter [+NG. 21,14 keistlicho (Lose mih föne ABSALONE. aide spiritaliter föne diabolo), Npw. 102,7 daz man dia e geistlichen uernemen scol (Np. 376,21 daz man legem spiritaliter fernimen so/)]. KFW_IV^Sj^ 190-194^ SchW_S. 2 1 9 J 50; KGSO._S_ 167;_SLNW_S. 21_3. as.: gistitk, -liko Adj. : 'geistlich'. H. 1323 them is oc an himile godas uuangforgeben endi gestlic lib. Adv. : 'in geistlicher Hinsicht, allegorisch'. StSG. IV,288,56 Qui habet aures audiendi audiet endi he far nemat that scs iohannes gestlico is helias. SWH. S. 178; KFW. IV, Sp. 190-194.

Verzeichnis

215

afrs.: gastlik, -likhed Adj. 'geistlich, kanonisch'. Huns. XIV,88 thet hi tha fresan mitha gastelika riuchte weide bifa 'daß er die Friesen dem kanonischen Recht unterstellen möge'.— Fiv. XII,51 also thet gastelic riucht halt a binna 'so wie das geistliche Recht vorschreibt'. Abstr.: 'geistliche Angelegenheit'. Fiv. VII, 1 Thi ersta dorn is in gastelikhed 'die erste Vorschrift betrifft geistliche Angelegenheiten'. RAfrsW._SJS47. ae.: gästlic, -lice Adj.: 'geistig, geistlich'. And. 1628 leodolic ondgastlic 'körperlich und geistig'.— ChronC. 1056.5 He forlet... his gastlican weepna 'er verließ seine geistlichen Waffen'.— contemplativus [AldV.l 2385 gastlice l heofenlice (contemplatiuam)], mysticus [AldV.13.1 5053 gast Ii (misticis)], praesagus [AldV. 1 1541 mid gastlicum (praesagis)], spiritalis [ChrodR.l 79.59 peer freer lufu bid gastlic gesybsumnys (ubi amor et dilectio est spiritalis)]. Adv.: 'auf geistige Weise, in geistlicher Hinsicht'. Sat. 300 we ... ongeotan gastlice 'wollen wir auf geistige Weise begreifen'.— yECHom. 1,2 34.18 pat haiige husel is gastlice Cristes lichama 'das heilige Opfer ist in geistlicher Hinsicht Christi Leib'.— spiritaliter [ThCap.l 32 361.9 Donne sceal tele mon on him sylfum pas ping gastlice habban (in se quisque debet spiritaliter agere)], typice [AldV.2.3.1 103 gastlice]. BTD. S. 363, Suppl. S. 283; OEC. G 002, S. 176-241,GSAD. 247.

G i l gelpf st.N.

ahd.-ae.

Adj. : 'anmaßend'. arrogantissime [ErfGl. 1 64,77 gelplih; zur Frage der Zuordnung zum altenglischen oder althochdeutschen Glossenbestand H. Tiefenbach, Zu den athochdeutschen Glossen im altenglischen Erfurter Glossar, S. 120-121], Adv. : 'auf anmaßende Weise'. iactanter [StSG. 11,165,42 Gelfligho}. HWJV^Sp12_03. ae.: gilplic, -lice Adj.: 'prahlerisch, anmaßend'. Guth. 419 gierelum gielplicum 'mit prahlerischen Gewändern'.— ^ECHom. 1,11 170,21 Peet weere swiöe gilplic deed 'das wäre wahrlich eine anmaßende Tat'.— arroganter [C1G1.1 21 gilplice], iactanter [LibSc. 7.42 se pe deeda his gebiddende gylplice geypd (qui facta sua orando iactanter prodit)]. BTD. S. 477, Suppl. S. 467; OEC. G 040, S. 205, 041, S. 204, 052, S. 33; GSAD. S. 285.

216

Verzeichnis

G 12 gen, gän, gangan st.V. G 12a ana-gent- (Part.Präs.)

frmhd.

Adj. : 'ursprünglich, ererbt'. originalis

[Npw. 37,8 dero anagentlichen sundi (Np. 127,1 originali peccato)].

KFW. I, Sp. 424. G 12b [bi-gangant-] as. bi-gangand- (Part.Präs.)

as.

Adj. : 'gefeiert'. celeber

[StSG. 11,589,43 begängändelicvn (Celebres)].

KFW. IV, Sp. 95. G 12c ir-gangan- (Part.Prät.)

frmhd.

Adv. : 'in der Vergangenheitsform'. in praeterito [NG. 309,8 irgangenlicho (Er singet uns in preterite daz noh dö futurum uuas)]. KFW. IV, Sp. 95. G 12d zi-gang- (Stamm) / st.M.

ahd.

Adj. : 'vergänglich'. ConvP. 38 von einimo zeganclichin libe.— Pr.Roth 24,1 in disem zerganclichem libe. — Negiert: Nb. 216,16 Aber got terdir ist. ter ist ünzegänglih, immarcescibilis [StSG. 1,788,6 unziganchlich (inmarcescibilem)]. SchW. S. 304; StWG. S. 679. G 12e zi-gent- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'vergänglich'. PrSA. 3,6 daz zekentlicho fiur.— Npw. 108,6 den zegentlichen lib (ohne Grundlage in Np.). — Negiert: indemnitas

[StSG. 11,95,1 unt zegantlichiu

(Indemnitates)].

StWG. S. 679. G 12f zi-gangan- (Part.Prät.)

ahd.

Adj. : 'flüchtig, vergänglich'. properandus [StSG. 11,397,54 cegagen liha (properanda); gegen StWG. S. 761, wo zigagenlih angesetzt ist, ist eher mit H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 522, ziganganlih zu konjizieren, da sich die überlieferte Schreibform am leichtesten durch die Annahme erklärt, daß nur ein Nasalstrich über dem ersten α fehlt], — Negiert: immarcescibilis

[StSG. 1,788,5 unziganganlih

(inmarcescibilem)].

StWG. S. 679, 761. G 12g ür-gang- (Stamm) / st.M.

frmhd.

Adj. : 'vergänglich'. TrHl. 14,30 in die nidersten uirsmähede allir zerganglichen dinge.— Npw. 107,13 sin baldi ist zerganclih (Np. 410,3 uuanda diu üzzera mennisken heili üppig ist), caducus

Verzeichnis

217

[MillHym. 53,7 wir sin ... zerganclich geschepfe (sumus ... caduci plasmatis)], [MillHym. 32,1 zergancliches zites (decliui temporis)].

declivus

KFW. IV, Sp. 97. G 12h zur-gang- (Stamm) / st.M.

ahd.

Adj. : 'vergänglich, hinfällig'. caducus [StSG. 11,2,63 zurganliero (Caduca)], properandus [StSG. 11,406,48 zurganclicha (Properanda)], temporalis [StSG. 11,190,65 zurganglihiu (Temporaiis)]. KFW. IV, Sp. 97. G 12i zur-gangan- (Part.Prät.)

ahd.

Adj. : 'flüchtig, vergänglich'. fugax

[StSG. 11,78,36 zurganganlichor

(Fugacior)].

KFW. I, Sp. 95. —> A 18 ana-gengi

G 13 ger Adj. Adv. : 'schnell; freiwillig'. quantotius [StSG. 1,237,20 huueo keroliho], sponte

ahd. [StSG. IV,20,15 kerilicho uuilin].

KFW. IV, Sp. 220.

G 14 gerno Adv.

ahd. - ae. - an.

Adv. : 'bereitwillig; sorgfältig'.— diligenter [B. 206,24 kernlihho pirum kiuurchit (diligenter operemur), +T. 93,32 herodes ... gernlicho lern&a (herodes ... diligenter didicit) und fraget gernilicho (interrogate diligenter)], diligentius [StSG. 1,34/35,12 kernlihho], efficaciter [B. 191,29 cernlihho intfah (libenter accipe)], examussim [StSG. 111,7,33 gernliho (Examurs)], libenter [B. 205,24 kernlihho horran (libenter audire), unsicher: StSG. 11,218,47 olihor (libentius)], ultroneus [StSG. 1,328,59 gernliho]. KFW. IV, Sp. 223; SchW. S. 150; F. Köhler, Lateinisch-althochdeutsches Glossar zur Tatianübersetzung, S. 24. ae.: geornlic, -lice Adj.: 'erforderlich; gerne, freiwillig'. Or. 4 13.212.27 Hit bip eac geornlicpcet mon heardlice gnidepone hnescestan mealmstan 'es ist auch erforderlich, daß man mit Härte den sehr weichen Sandstein abreibe'. Adv.: 'bereitwillig, eifrig; sorgsam'. Az. 109 pu pces geornlice wyrcest, wuldor-cyning 'mit Eifer erschaffst du das, König der Herrlichkeit', Maid. 265 Him se gysel ongan geornlice fylstan 'die Geisel begann bereitwillig, ihm zu helfen'.— /ELS. (Vincent) 222 his flöwende blöd geornlice gaderoden 'sein fließendes Blut sammelten sie sorgsam'.— constanter [ArPrGl.l 43.35 gebiddad geornlice (orate ... constanter)], diligenter [Mt. (WSCp) 2.8 axiaö geornlice be pam cilde (interrogate diligenter de puero - sieh auch den oben zitierten Beleg aus Tatian!)], exausim [CorpG1.2 5.471 geornlice], obnixe [CorpG1.2 13.38 geornlice], prepense

218

Verzeichnis

[AldV.l 665 geornlicer l rumerlicor (propensius)], sollicite geornlice (rogabant eum sollicite)]. _ S _ ' _ S i f P P i - S_ 3 i8; OEC

[LkGl. (Li) 7.4 bedon hine

6,_S_^4-91 ;_GSAD_S. 25_8-_259.

an.: gjamligr, -liga Adj.: 'angenehm'. desiderabilis [Homil. 218,18 Come ok pat et girnlega mäl (Caes.Ar. 769 vox desiderabilis dirigatur)]. Adv.: 'bereitwillig'. libenter [Ale. (an.) 49,9 ec mic giarnlega tyia (libenter me fateor)]. FOGNS. I, S. 606; LOIH. S. I l l ; HOENH. S. 206.

G 15 [gerön] anfrk. geron sw.V. bi-ger- (Stamm)

anfrk.

Adj. : 'begehrenswert'. desiderabilis [AonfrPss. 18,11 Begerlika ouir golt (Desiderabilia super aurum)]. KDFPG. S. 32.

G 16 getilös Adj.

ahd.

Adv. : 'auf unzüchtige, ausschweifende Weise'. petulanter

[+StSG. 11,605,47 g&iloslihun, 442,33 getilös licho l huor licho (petulantius)].

KFW. IV, Sp. 242. gibiogant- - > Β 19a, gibläs- - > Β 29b, gibogan- —> Β 19a, gibögiand (as.) - » Β 38b

G 17 gibor st.N.

ahd.

Adv. : 'durch das Gebären'; zum Bedeutungsansatz KFW. I, Sp. 1261. partu

[StSG. 1,126/127,3 caporlihho (partu)].

KFW. I, Sp. 1261.

G 18 gibret st.N.

ahd.

Adj. : 'balkenartig'. trabalis

[StSG. 11,670,17 gipr&lihemo (Trabali)}.

KFW. I, Sp. 1374. gibrouhhent—> Β 48

G 19 *gibrühhi Adj.

fhnhd.

Für das Althochdeutsche ist bereits im Abrogans (StSG. 1,78/79,35) negiertes ungibrühhi 'hinterlistig' bezeugt. Adj. : 'zu gebrauchen, bereit'. HvMelk (Gehugde) 870 ze allem laster gebruchlich.

Verzeichnis

219

G 20 gibür st.M./N.

ahd.

Adj. : 'politisch, die Bürger betreffend, nachbarlich; städtisch'. civicus [ + StSG. IV,125,46 geburlicher], civilis [Nb. 87,12 pe diu hiizent sie ciuiles. täz chit pürgliche. aide gebtirliche], murticipalis [+StSG. 11,95,30 thuruh kipurliche kidingun + (Per gesta municipalia)], ricinus [ StSG. 11,398,5 degipurlichin (Uicinas)]. KFW. I, Sp. 1552-1554; SchW. S. 105.

G 21 *giburg Adj.?

ahd.

Eine andere Erklärung als die Annahme eines sonst unbezeugten Adjektivs *giburg 'von ein und derselben Stadt' als Ableitungsgrundlage wäre die Annahme einer Kontamination aus gibürlih (sieh das vorige) und burglih [B 59]). Adj. : 'das Gemeinwesen betreffend'. murticipalis [+StSG. 11,95,31 thuruh kipurlicha kidingun (Per gesta municipalia)]. KFW. I, Sp. 1534.

G 22 giburi Adj.

ahd. - as.

Zu dem als Ableitungsbasis angesetzten Adjektiv K. Matzel, HS. 105 (1992) S. 135. Adj. : 'zufällig'. fortuitus [StSG. 11,80,12 geburilichen (Fortuiti)]. KFW^ S p ^ j l . as.: giburiltk Adj. : 'passend, angemessen'. opportunitas [MersGl. 70,20 hiburilicuru (pro temporum opportunitate)]. KFW. I, Sp. 1551.

G 23 *gibürskaf st.F.

ahd.

Adj. : 'bürgerlich, innerhalb der Bürgerschaft stattfindend'. civilis [StSG. 1,60/61,10 kafeht kapurscaflih (Bellum ciuilem)]. KFW. I, Sp. 1555.

G 24 giburt st.F.

ahd.

Adj. : 'angeboren, ursprünglich; geschlechtlich; des Zeitpunktes der Geburt'. MillGen. 82,2 an sinen geburtlichen tach.— TrHl. 130,2 ez geschihit dikke uon den geburtlichen sunden.— genialis [+StSG. 11,538,43 mit giburtlihen (genialibus)], genitalis [+StSG. 1,363,61 stetim dera erom edo kiburtlihhem (Locis genitalibus)], nativus [StSG. IV,152,4 geburtlicher (Natiuum)], originalis [SGGB. II 342,9 mit den gebürtlichen sünden (originalibus ... peccatibus)], substantivus [StSG. 11,736, 46 kiburtliha (Substantiuam)]. KFW. I, Sp. 1565-1566. —> Β 6 beran

220

Verzeichnis

G 25 *gidihto Adv. Der Ansatz dieser Basis basiert auf mhd. gedihte (LMH. I, Sp. 771). Erweitert

frmhd.

Adv. : 'fortwährend'.

iugiter [WPs. 100 (Oratio III) unwirdiske dine ... gedihtichliche ueremur (indignationem tuam... iugiter ueremur)]. gidingan- —» D 9, gidolen- —> D 14b, gidolent—> D 14c

G 26 gidult st.F.

ahd. - ae.

Adv. : 'mit Geduld'.

aequanimiter

[PrSB. 3,32 übe uuir nieth kidultlichen nifirtragen die urdrizze unserin

nahisten (Wortlaut der Quelle nach H. U. Schmid, Althochdeutsche und frühmittelhochdeutsche Bearbeitungen lateinischer Predigten des „Bairischen Homiliars", II, S. 22 nisi

aequanimiter proximorum nostrorum mala toleramus)], patienter kedultlihho ketragan (factapacienter sufferre)].

[+B. 204,26 kitanaz

SchW. S. 116, HWI. 61-62. Erweitert Adv. : 'geduldig'.

Kehr. 13422 wir suln den armen unt den riehen vil harte gedultecliche behüben mit guote.— SpE. 115,14 die... daz gedulteclichen tont, die gewinnent den ewigen lön. ae.: gepyldelice Adv.: 'geduldig, gleichmütig'.

WHom. 6 121/c bidde eow peet ge gepyldelice hlystan 'ich bitte euch, daß ihr geduldig hört'.— aequanimitate [Bo. 11.25.4 gif hit mon ... gepyldelice arcEfneö (BoethCP. 2 Ρ 4 (60,62) aequanimitate tolerantis)], aequanimiter [CP. 33.227.22 deet he hit sua emne & sua geöyldelice forbcer (Gregor RP. 62B illa se aequanimiter tolerasse)], in omni patientia [CP. 40.291.17 tcel hira unöeawas, & öeah geöyldelice (Gregor RP. 76B increpa in omnipatientia et doctrina)], longanimiter [GD. 4 40.326.17 pe drihten abidep ... gepyldelice (Gregor Dial. 294,23 longanimiter expectat)], patiens [CP. 51.395.33 öcet hie öxt geöyldelice forberen (Gregor RP. 102A ut... patientes invicem tolerenfj], patienter [Bede 1 7.38.1 he eallepa witu ... gepyldelice ... arcefnde (Beda HE. 30 patienter haec ... ferebat)]. Β TD. S. 458; OEC. G 036, S. 89-94.

gidwungan—> Τ 37b, gif aidant—> F 2

G 27 gifäri Adj.

frmhd.

Adv. : negiert: 'unbemerkt, ohne es zu wollen'.

Himmelr. 133 daz mih gähes ze dere unwarheite min urrvorbesehener sin ungvcerliche leite. gifellig—> F 2b, gifruman—> F 62

Verzeichnis

221

G 28 gifuogi Adj.

ahd. - ae.

Adj. : 'geeignet, zusammenpassend'. aptus [T. 187,10 nioman sententi sina hant in phluog inti uuidar scouuonti ist gifuoglih gotes rihhe (Nemo mittens manum suam in aratrum. & aspiciens r&ro. aptus est regno dei)], subtilis [StSG. 11,393,38 giuochilih (Sutile)]. — Negiert: importunus [E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 174 ncafoclich (inportuna)]. Adv. : 'passend'. apte [MillHym. 81,9 singe wir gevucliche (iubilemus apte)], compacte kafooclihho].

[StSG. 1,61,33

KFW_m^Sp_ 1340-1341; SchW. S ,_143_. ae.: ungefög-, ungeföhlic, -lice Adj.: 'stark, ungestüm'. GDPref. 4 59.348.3 gif pa synna ne beop to ungefohlice 7 unonlysendlice (Gregor Dial. 322,18 si insolubiles culpae non fuerint), Or. 2 4.74.18 se ungefoglecesta stream 'der ungestümste Strom'.— grandis [ThCap.l 26.341.2 hu ungefohlicu scyldpcet is (hoc grande scelus esse)], nimirum [GD. 1 (C) 9.64.28 to pees pam manigfealdum j ungefohlicum stefnum se biscop com (Gregor Dial. 55,3 ad cuius nimirum voces advenit episcopus)]. Adv.: 'heftig'. yECHom. 1,28 414.12 He ongänn... ungefohlice sweetan 'er begann heftig zu schwitzen'. Β TD. S. 1107, Suppl. S. 734; OEC. U 003, S. 280-281.

G 29 gifuori Adj. /st.N. Adj. : 'angemessen'. aptus [StSG. 1,9,16 kafokiu l kafoorlihhiu (apta)], commodus (Commodius)]. Adv. : 'angemessen; teuer'. commode [StSG. 1,65,15 kafoorlihhor (Conmodius)], impense lihhor (Inpensius)].

ahd. - an. [StSG. 1,441,54 giwrlichez

[StSG. 11,742,36 ghifuor-

KFW_m^Sp_ 1_3 5 8. an.: fceriligr Adj.: 'vorzüglich, hervorragend'. Laxd. 190,14 haföifoeriligan hest 'er hatte ein vorzügliches Pferd'. FOGNS. I, S. 531; BWAP. S. 178. gigozzan—> G 49b, giheizzant—> Η 23, gihellan—> Η 25

G 30 gihileih st.M.

ahd.

Adj. : 'ehelich'. conubialis [Nc. 7,8 diu gehileihlicha mirunga (conubialis ... adiectio)], nuptialis 90,2 äfter gehileihlichemo gelimfe (ex nuptiali congruentia)].

[Nc.

SchW. S. 166.

222

Verzeichnis

gihor- - » Η 57a, gihören- - > Η 57b, gihörent- —> Η 57c

G 31 gihorsam Adj.

frmhd.

Adv. : 'gehorsam'. TrHl. 50,20 du solt sprechen milteclichen unde gehörsamelichen.

G 32 gihugt st.F.

ahd.

Adj.: gihugtlih 'bedachtsam; bemerkenswert'. O. V,23,73 Thez emmizigen fergon gihogtlichen sörgon.— memorialis Npw. 101,14 daz uuirt kehuctlih (Np. 372,11 daz uuirt memoriale)]. Adv. : 'auswendig; gewissenhaft'. ex corde [B. 220,19 kihuctlihcho ze redinone (ex corde recitanda)], memoriter [+B. 223,6 leczun < > einiu kihuctlihho (Lectiones de apocalipsin una memoriter), Exh. (A) 49,3 rihti dera calaupa, dera ir in herzin cahuctliho hapen sculut (regulam fidei, quam in corde memoriter habere debetis)], solliciter [B. 279,18 kihvctlihho kihaltan (sollicite obseruare)]. SchW. S. 171, HWI. 62. giker- —> Κ 7c, gikiosant- —> Κ 10a, gikoran- —> Κ 10b, gilegan—> L 19 G 3 3 gileibo

sw.M.

*ahd.

Adj. : 'gleich beschaffen; kameradschaftlich'. aequalis [StSG. 11,676,8 kileiblichiz]. StWG. S. 210. giler- —> L 14b

G 34 gilidiläz st.M./N.

ahd.

Adv. : 'gliederweise'. membratim [StSG. 11,427,14 gilidilazlicho], StWG. S. 210.

G 35 gilimpf st.M./N. / gilimpfan st.V. (Stamm)

ahd. - ae.

Adj. : 'passend; leicht; maßvoll'. Ni. 87,18 (Ni.F. 22718) Τάζ mag uuola föne diu gelimflih sin. uuända daz necessarium ist. taz ist öuh tär mite possibile (Nam quod necessarium est esse, possibile est esse), compendiosus [AA 229 kalimflihharo (compendiosa); hierzu W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, 174], competens [StSG. 1,9,11 kalimflih (conpetens)], congruens [Nc. 92,20 after gelimpflichero redo (congruenti ratione)], congruus [ B. 232,25 za canuhtsamera tati kalimflihchan (Usque dum satisfactione congrua ueniam consequatur), Thoma 18,18 after clim fticho."1 antfristungo (iuxta interpretationem congruam)\ zu dieser Glossierung E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliothfeque Municipale Ms. 25, S. 188], consequens [Thoma 23,13 klimflich], conveniens [+StSG. IV,309,30 kilimpliha (Conuentia); die korrekte Vulgata-Lesart (Mk. 14,56) wäre convenientia], festivus [StSG. 11,434,19 Gilimpflih gichosi (Acroma festiuum)], parcus [StSG. 11,416,6 fonna gilimftichan (Parcis)]. — Negiert: absurdus [B. 278,3 daz dohdoh vngalimflih samfto ist farstantan (Quod quamuis absurdum facile aduertitur, StSG. 11,318,10 ungalimphliho (Absurdum)], clan+

Verzeichnis

223

destinus [StSG. 1,32/33,18 ungalimhfliih (Clandestinum)], incompositus [StSG. 11,680,6 vnkilimphli&a (Incompositos)], inconditus [+StSG. 11,679,30 unkilimflichiu (lncondita)], incongruus [Mayer 75,7 unkalimflihemo (irtcongrue); die Flexionsform ist unsicher, dagegen darf das Lexem als solches als gesichert gelten; hierzu E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 168-169], non conveniens [Nk. 72,9 (Nk.F. 07209) Also däz üngelimflih ist (Ut non erit conveniens)]. Adv. : 'in passender Weise'. Np. 263,16 Vuaz mdg kelimflichor bezeichenen diabolum danne daz simulacrum, competenter [Nb. 222,13 uuända er iz kelimflicho brüochendo. in güotpeuuendet (cum eos competenter utendo. alicuius boni elicit effectum)], congrue [Thoma 18,20 der in climflicho erskeiden uuerden mahta (Quod Ulis congrue interpretari poterat); hierzu E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliothfeque Municipale Ms. 25, S. 188], congruenter [StSG. IV,5,32 kilimpflicho], consequenter [StSG. 1,274,16 kilimflihho], convenienter [Nk. 72,7 (Nk.F. 07207) ze demo iz kelimflicho gesprochen uuerde {ad quod conuenienter assignetur)], decentissime [StSG. 11,340,17], diligenter [+StSG. 11,130,45 gilimphilihco (Diligentius)]. Abstr. : 'Harmonie'. congruentia [Nc. 96,16 Disa gelimflichi erfärende. an quaternario numero. friuta si sih (Hanc igitur discutiens numeri congruentiam. perita uirgo gratulatur)]. SchW. S._l 98. StWG. S. 2

661 ^HWL·«^

ae.: gettmplic, -lice Adj.: 'passend, angemessen'. /ELS. (Memory of Saints) 179 ne bid he gelimplic tilia 'nicht ist er ist ein geeigneter Arbeiter'.— aptus [HyG1.3 19.2 fordbringende gelimplice spryttingce (proferens aptum germen)], competens [Bede 4 25.342.27 Pa he da deer in gelimplice tide ... on reste gesette (Beda HE. 416 ibique hora conpetenti membra dedisset sopori)], congruus [ChrodR.l 17.4 locahu hit ponne gelimplic beo (iuxta quod congruum est)],fatalis [C1G1.1 2648 gelimplice (Fatali)], opportunus [Bede 3 14.210.7 swa hwcer swa he gelimplice stowan findan meahte (Beda HE. 268 ubicumque sibi oportunum inueniret)]. — Negiert: AntGl. 5 91 ungelimplice slapulnis (Lethargus). Adv.: 'auf geeignete Weise'. apte [HyG1.2 63.1 heortan unclcenre wom pu gelimplice toles (Cordis inpuri maculam tu apte solve)]. — Negiert: inopportunus [ChrodR.l 81.48 ungelimplice hi deriaä pam godum (inoportune bonis nocent)]. BTD. S. 410, Suppl. S. 361; OEC. G 020, S. 263-267, U 004, S. 9-10.

G 36 *giliti Adj.?

ahd.

Der Ansatz einer adjektivischen Basis für ahd. ungilitlih würde die Existenz eines von der Nullstufe (= vom Stamm des Plurals des Präteritums) gebildeten Verbaladjektivs zum starken Verb lidan 'gehen, einen Weg zurücklegen' voraussetzen. Für diese Annahme spricht auch das t, das auf grammatischen Wechsel hindeutet; zu Bildungen dieses Typs K. Matzel, HS 105 (1992) S. 97-98.

224

Verzeichnis

Adj. : negiert 'unzugänglich'. inaccessibilis

[StSG. 1,188/189,28 unkilitlih (inaccessibile)].

StWG. S. 661. —> L 18 lidan

G 37 gilouba st./sw.F. / gilouben sw.V. (Stamm)

ahd. - ae.

Adj. : 'glaubwürdig; gläubig'. TrHl. 113,19 sö ist iz uil gelouplich.— In der verbalen Fügung geloublih tuon 'glaubhaft versichern': +Nb. 61,3 mit tiu geloublih ketän mäg uuerden tien iudicibus.— +Nb. 189,4 Si mater est diligit filium. Taz erera ist io uuär. taz ander ist keloublih.— abundans [Nb. 186,23 däz min zäla dir deste geloublichöra si (ut sit abundantior fides nostre sententie)], credibilis [Np. 346,16 D'miu tlrchunde uurden harto geloüblich (Testimonia tua credibilia facta sunt nimis), MillPs. 92,5 urchunde diniv gelovblich worden sint (Testimonia tua credibilia facta sunt)],fidelis [MillHym. 42,4 gelobliche schrift (fidelespagine)], probabilis [+Nb. 140,22 argumenta sintprobabilia. däz chit klöublichiu], — Negiert: incredibilis [StSG. 1,779,2 ungiloubliche (Incredibiles)], inopinabilis [ Nb. 226,15 Sih nu. däz uuir dero liuto uuänes fölgendo. ze üngloublih ting nefestenoen (Uide igitur ne opinionempopuli sequentes. quiddam ualde inopinabile confecerimus)]. Adv. : 'in gläubiger Weise'. TrHl. 33,14 diu [schrift] ist irrecket... geloubliche unde suozliche.— +Nb. 225,22 Uuile du. däz ih klöublichor chösoe? (Uisne igitur ... uulgi sermonibus accedamus ...?), brevi ratione [Nb. 235,4 aristotiles sägeta däz inphysicis sinemo büoche chürzlicho. unde glöublicho {Aristotiles inquit meus diffiniuit id in physicis. et breui ratione. et propinqua ueri)], credibi liter [StSG. 1,157,25 kilauplihho], fidel iter [WPs. 114 (Oratio) du der die sele dih getriuliche. geloubliche. holdliche aneruoffente slunige troestest (qui animam te fideliter inuocantem uelociter consolaris)], velociter [WPs. 114 (Oratio) du der die sele dih getriuliche. geloubliche. holdliche aneruoffente slunige troestest (qui animam te fideliter inuocantem uelociter consolaris)]. Abstr. : 'Glaubwürdigkeit'. Nb. 226,24 toh is nioman fore üngloublichi negeturre iehen (tametsi nemo audeat confiteri), fides [Nb. 177,16 däz iro iogelich klöublichi inpfähit fone ändermo (ex altero fidem trahente altero)].

+

SchW.S_202; StWG_. S._2Π^ SLNW._S_216. ae.: geledflic, -lice Adj.: 'zu glauben, glaubwürdig; gläubig'. •lECHom. 1,30 446.3 nu is geleaflic, pat seo eadige cwin ... ööre oferstige... 'nun ist zu glauben, daß die gesegnete Königin andere überrage'.— catholicus [H1G1. 1169 pces geleaflican geleafan (Catholice fidei)], credibilis [PsGlD. 92.5 cypnessa pina geleaflica geworden syndon (Testimonia tua domine credibilia facta sunt)], fidel is [HyG1.2 62.3 on mode geleaflice (Mentefideli)]. Adv.: 'auf gläubige Weise'. convenientia [OccGl. 51.4.2 41 j geleaflice (et conuenientia)], fiducialiter 11.6 geleaflice (fiducialiter agam in eo)]. Β TD. S. 408, Suppl. S. 355; OEC. G 019, S. 305-306.

[PsGlK.

Verzeichnis

225

G 38 *gilumpfi Adj.

ahd. - as.

Zur Möglichkeit des Ansatzes eines solchen Verbaladjektivs K. Matzel, HS 105 (1992) S. 105-106. Adj. : 'passend, angemessen'. Ό . 1,16,25 thaz uuas gilümplih in uuar.— opportunus lumphlih giburita (Et cum dies oportunus accidiss&)].

[T. 247,1 Infi soso tho tag gi-

Adv. : 'auf passende Weise'. competens [StSG. 11,146,65 gelumßicho (Conpetentem)], decenter gelumflicho (Decentius)].

[StSG. 11,145,27

S-_203, StWG. S . 2 n ± KGSO. S_199. as.: gelumplik Adj. : 'hübsch, gefällig'. concinnus [StSG. 11,587,24 gi litmplik (concinna)]. StWG. S. 212.

G 39 gilust st.F.

ahd.

Adj. : 'freudig; erfreulich'. 0.1,1,22 theiz gilüstlichaz vuurti, 11,6,10 mit gilustlichemo uuillen. SchW. S. 204.

G 40 gimah st.N.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'angenehm'. TrHl. 42,23 diu was sanfte unde gemacliche ... gegradöt.— Negiert: ineptus 1,776,6 ungemachlicha (Ineptas)]. Adv. : 'bequem'. commode [StSG. 1,441,52 gimahlicher (Commodius)], compendiose gemahlich], conixe [StSG. 1,61,31 kamahlihho].

[StSG.

[SH. 11,238,437

StWG. S_2_12. ae.: mac(c)alic Zur Möglichkeit der Annahme einer Entlehnung aus dem Altnordischen vergleiche man die Überlegungen bei Ch. T. Carr, Nominal Compounds in Germanic, S. 30. Adj.: 'passend, geeignet'. opportunus [MkGl. (Li) 6.21 j miööy dceg maccalic gecuom (et cum dies oportunus accidisset)]. SJ4;_88. an.: makligr, -liga Adj.: 'genehm, angemessen, würdig'. HHv. 25,6 sä er per macligr madr 'der ist dir ein genehmer Mann'.— Nj. 283,12 Pykki mir Njäll makligr vera, at... 'mir scheint Njall dessen würdig zu sein, daß ...' OH. 100,2 oc pat er maklect, at ver leeggim stund oc starf her til pessa 'und es ist angemessen, daß wir Mühe und Arbeit daran wenden'.— aptus [Ale. (an.) 81,17 sa er glatar maclegre tiö miscunnar

226

Verzeichnis

(qui modo aptum Venice tempus perdidit)], dignus avoxt idranar (Facile fructus dignos poenitentice)].

[Ale. (an.) 75,2 Gere per

maclegan

Adv.: 'auf angemessene Weise, verdientermaßen, gehörig'. Grett. (V) 2,5 nüs ... Atla andrän ... makliga goldit 'nun ist Atlis Erschlagung gehörig gerächt'.— Laxd. 103,17 Pat mceltu menn, er heyröu, at h6r veeri makliga ά komit 'das sagten Männer, die es gehört hatten, daß es hier auf angemessene Weise zugegangen sei'.— dignus [Ale. (an.) 135,17 maclega man hann gerasc a eignasc ceilifa dyrd (aeternam cum Angelis Dei gloriam ... possidere dignus efficietur)]. — Negiert: indigne [Homil. 215,31 sa es ... hans blöp dreker ό maclega (Caes.Ar. 764 qui... bibit sanguinem eius indigne)]. FOGNS. II, S. 620, IV, S. 392; CIED. S. 408; LPALS. S. 390; LOIH. S. 211; HOENH. S. 393-394; BWAP. S. 400-401.

G 41 gimein Adj.

ahd. - afrs. - ae.

Adj. : 'gemeinsam'. universalis

[ + Nb. 23,10 ih chido däz gemeinlih (dico autem

uniuersale)].

Adv. < 9 , 1 0 , 1 1 , 1 2 > : 'übereinstimmend, gemeinsam'. Kehr. 1164 ze wile unt ze stunde wurven si gemainliche dar umbe.— SpE. 56,15 Nu ilit alle gemainliche.— Nk. 5,11 (Nk.F. 00511) Sie heizent kemeinlicho animalia (Communi... nomine animalia nuneupantur), Nb. 46,18 so müoz man sia gemeinlicho niezen.— communiter [StSG. 1,705,68 gimeinlichen, 111,410,7 gemeinlicher (Communius)], consonanter [StSG. 11,147,8 gezumfiigo.l gemenlicho], general iter [ + StSG. 11,300,36 gimeinliho], simpliciter [ + Nk. 140,6 (Nk.F. 14006) Kemeinlicho ze sagenne. ist stilli uuägo uuideruuärtig (Est autem simpliciter quidem motui quies contrarium)], universaliter [Ni. 79,12 (Ni.F. 21912) Kemeinlicho uerntm uöne ällen (VNIUERSALITER UERO QUEMADMODUM dictum est)]. SchW. S._209,184j_StWG_S. 2 1 3 ^ L N W . S._21_8_ afrs.: menlik Adv.: 'zusammen, miteinander'. Wstl.R. XII,6 Ic ban ioe heren alle meenliken 'ich gebiete euch Herren allen zusammen', ae.: gemaehelic, -lice Adj.: 'gemeinsam'. LawIICn.10 for gemcenlicre neode 'zum gemeinsamen Nutzen'.— communis [RegCGl. 86 midgemcenelicre ... drohtnunge (communi... conuersatione)], generalis [AldV.l 1472 gemcenelicü (generali)]. Adv.: 'gemeinsam'. LS.7 71 Ealle we singaö gemasnelice 'alle singen wir gemeinsam'.— communis [Bede 1 13.56.6 pis gemcenelice him to rcede gecuron (Beda HE. 68 communi consilio decernebant)], communiter [CP. 45.337.3 öcet we öces eac gemcenelice brucen (Gregor RP. 87C ut quicunque aeeipiunt, eo communiter utantur)], generaliter [jEGram. 233.3 genus

Verzeichnis cynn, generaliter gemcehelice], invicem (ut diligatis invicem)].

227

[Jn. (WSCp) 15.12 p ge lufion eow gemcenelice

Β TD. S. 413, Suppl. S. 365; OEC. G 021, S. 278-289. G 4 2 gimeinsam

Adj.

ahd. - ae.

Adj. : negiert: 'unteilbar'. incommunicabilis

[StSG. 1,559,46

unkimeinsamlih(Incommunicabile)].

Adv. : 'gemeinsam'. communiter [B. 207,21 racha keimeinsamlihho snivmor siin kefaldan (res communiter citius explicantur)]. SchW. S._209. ae.:

gemtehsumlice

Adv.: 'gemeinschaftlich'. Ch.1497 3 brucan gemcensumlice 'gemeinschaftlich nutzen'. OEC. G 021, S. 317.

G 43 gimeit Adj.

ahd. - as.

Adj. : 'dumm'. superstitiosus [StSG. 11,329,49 kameitlihiu l üppigu (Superstitiosa)]. Adv. : 'auf törichte Weise'. iactanter [StSG. 11,546,3 gimeitlichor (Iactantius)]. StWG. S._213. as.: gimedttk Adj. : 'dumm'. H. 2658 eridi sprakun im gimedlic uuord. SWH. S. 187.

G 44 gimerki st.N.

ahd.

Adj. : 'angrenzend'. finitimus

[StSG. 11,566,55 gemerklikhen (Finitimis)].

StWG. S. 213.

G 45 gimez st.N.

ahd. - ae.

Adj. : 'mäßig'. mediocris [+StSG. 1,192/193,12 kimezlih]. Adv. : 'auf angemessene Weise'. accommodate [StSG. 1,38/39,32 gamezlihor (Adcommodatius)], I,64/65,12 kamezliho (conmode)]. — Negiert: hyperbolice [StSG. 1,170/171,12 uncamezliho].

commode

[StSG.

228

Verzeichnis

Verbalbildung : 'abwägen'. temperare [+B. 276,19 anakimahhot temperet)].

kiskeide ... kemezlihhee (iniungit discernat

et

SchW. S._212, StWG. S._2J3; HWI.J06^ ae.: gemetlic, -lice Adj.: 'angemessen, passend'. ad sobrietatem [CP. 15.93.26 Ne wilnien ge mare to witenne donne iow öearf sie, ac witaö öcet dcet iow gemetlic sie (Gregor RP. 3 IC Νon plus sapere quam oportet sapere, sed sapere ad sobrietatem)], mensuratus [BenRGl. 55.6 pcet na beon gescyrte pa sylfan reaf ...ah gemetlice (ut non sint curia ipsa vestimenta... sed mensurata)]. Adv.: 'maßvoll; vor der Öffentlichkeit; früh'. Prec. 86 Hcele sceal wisfcest ondgemetlice ...eades hleotan 'ein Mann soll weise und maßvoll Besitz erlangen'.— jEHom.2 171 and syferlice lybban symble gemetlice 'und ein reines Leben führten, allzeit maßvoll'.— moderate [LibSc. 28.12 win gemetlice gedruncen (Uinum moderate potatum)], modestus [Prov.l 44 Spree de gemetlice (sis sermone modestus)], palam [Prov.l 61 lofapcet gemetlice (Laudaris quodeumquepalam)], temperate [RegCGl. 102 gemetlice foresceawian togang (temperate preuideant accessum)], temperi [BenRGl. 11.1 on dam drihtenlicum dage gemetlicor si arisen (DOMINICO DIE TEMPERIUS SURGATUR)]. BTD. S. 417, Suppl. S. 372; OEC. G 022, S. 228.

G 46 ginäda st.F.

ahd. - anfrk. - afrs.

Adj. : 'gnädig, barmherzig'. Ό . IV, 18,42 bigönda er inan scouuon ginädlichen öugon. Adv. : 'auf gnädige Weise, barmherzig'. Ό . 1,2,20 thia sünta ... ginädlicho dilo — indulgenter dulgentius)].

[StSG. 11,72,38 kinadlichor (In-

SchW. S. 218; StWG. S. 214; KGSO. S. 206. Erweitert A d j . d l , 12>: 'gnädig'. Rol. 3049 gnadeclicher trechtin herre.— WH. 137,13 derder ... contra ecclesiam ... also hirte ünte also üngenädeglich ist. Adv.: 'auf gnädige Weise'. Kehr. 14588 got sende mir in gencedecliche.— GBMuri 53 daz er dich gnadecliche irlose.— + Np. 520,25 Vnde dinclicho ne-färest du mit dinemo scalche. nube genadeglicho.— clementer [WPs. 122 (Oratio) barmherce uns die guonelichen gnadichlichen uerlihes (misericordiam nobis solitam clementer indulgeas)], in misericordia [Np. 518,1 unde irrifset mih ke-nadeglicho (Corripiet me in misericordia)]. .— Negiert: Pr.Klnb. 440,6 daz er niht ungnediclihce mit uns negidingin wil. SchW. S. 218; SLNW. S. 229.

Verzeichnis

229

anfrk. unginäiheltk Adj.: 'ungnädig'. WH. (Leydener Handschrift) 137,13 thiu ther ... contra ecclesiam also harde and also ungenathelich is. afrs.: nethelik Adj.: 'angemessen, nützlich'. Ems.l IV,209 thiu... se nethelic andgodelic 'sie sei angemessen und gerecht'. RAfrsW. S. 949. ginamt—> Ν 7

G 47 ginöz st.M.

ahd.

Adj. : 'gemeinsam'. socialis [StSG. 11,33,74 Genozlich]. StWG. S. 215.

G 48 ginuht st.F.

ahd. - ae.

Adv. : 'reichlich; zur Genüge'. affatim [MillHym. 27,3 werden gerichtet alle genuhtlichen (ditemur omnes affatim)], largiter [StSG. 11,236,13 cunuctlicho (Largiter)], sufficienter [B. 258,27 < > kistreuuitiv kinuhtlicho (Ubi sint lecti strati sufficientur)]. SchW. S. 227- StWG. S. 216. Erweitert Adj. : negiert 'unersättlich'. insatiabilis [WPs. 100,5 unsetelichem. ungnuhtichlichem hercen mit deme nihne az ih (insatiabili corde! cum hoc non edebam)]. Adv. : 'im Überfluß'; negiert 'unersättlich'. abundanter [WPs. 30,24 eruergiltit. lonet gnuhtichliche (retribuet habundanter)]. ae.: genyhtlice Adv.: 'in Fülle'. abunde

[C1G1.1 173 genihtlice],

Β TD. S. 423, Suppl. S. 382; OEC. G 024, S. 153.

G 49 giozan st.V. G 49a giozant (Part.Präs.) Adj. : 'im Gußverfahren herstellbar'. fusorius [StSG. 1,336,69 kiozantlichemo uuerache (Opere fusorio)]. KFW. IV, Sp. 282.

ahd.

230

Verzeichnis

G 49b gigozzan- (Part.Prät.)

ahd.

Adj. : 'im Gußverfahren hergestellt; was Flüssigkeit verlieren kann, undicht'. fusorius [StSG. 1,279,56 kicozzanlihemu (Fusoria)],futilis [StSG. 11,671,7 unpidarapaz gigozanlihaz]. StWG. S. 207. girefsent—> R 9b

G 50 girado Adv.

ahd.

: negiert 'ungleichmäßig'. explicitus [B. Kölling, Kiel UB Cod. MS. K.B. 145, S. 77 mit unc...dlichen (tractibus anguis inexplicitis)\ die Ableitung ist nicht sicher überliefert. Die Ergänzung zu uncradlichen wird von B. Kölling, ebenda, S. 77-79, begründet],

G 51 giri Adj.

ahd.

Adv. : 'eifrig, beharrlich'. ambitiöse [StSG. 11,34,5 girlicho], avide [StSG. 11,260,6 kirilicho-, hierzu W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 466-467], obnixe [StSG. 1,220,28 kirilihho]. KFW. IV, Sp. 289.

G 52 girid st.F.

fimhd.

Adj. : 'wünschenswert'. desiderabilis [WPs. 18,11 Girdlichiu über golt (Desiderabilia super aurum)]. Femer WPs. 20,1; 69,1, wo der Name David als girdlicher übersetzt ist; das basiert jedoch auf der traditionellen auf Hieronymus zurückgehenden Etymologie David = desiderabilis. girigan—> R 20

G 53 girih st.M.

ahd.

Adj. : 'rächerisch'. ultrix

[StSG. 11,224,52 garihlihazuuizzi (Ultrix gehenne)].

StWG. S. 218. —» R 10 rehhan

G 54 girist st.F.

ahd.

Adj. : 'würdig'. congruus [StSG. 11,329,4 karistliih (Congruum)], consularis [Nb. 22,16 Paulinum einen gerislichen man (Paulinum cosularem uirum)], dignus [Nb. 158,26 täz kote geristlichera si (deo dignius)], par [StSG. 11,123,58 giristlih]. — Negiert: absurdus [StSG. 11,51,56 unkiristlih (absurdum)], inconveniens [StSG. IV,4,37 unkiristlih (inconveniens)], indignus [Nb. 270,27 Ungeristlih sin (Indignum esse), StSG. 11,42,17 Ungesislih (Indignum)], nefandus [+StSG. 11,98,58 zaungaristlihem enti zahellihaften (adnefanda et mortalia)]. Adv. : 'auf würdige Art, wie es sich ziemt'. apte [StSG. 11,284,18 karistliho. cazamo], congruenter [StSG. 11,343,27 karistlihor (Congruentius)], decenter [StSG. 11,98,9 karistlihho (Decentius)], haud indecenter

Verzeichnis

231

[Nc. 57,21 lunonis stüol stüont nideror. geristlicho gegäreter (Huius suggestui iunonis consessus. haud indecenter ornat us)].

subditus

Erweitert Adv. : 'auf geziemende Weise'. decenter [StSG. 11,222,13 karistihliho], SchW. S. 240; StWG. S.218. giruoh- —> R 29, giruorent—> R 32, gisehan—> S 8d, gisehant—> S 8c

G 55 gisihti st.N.

fnnhd. / (as.)

Adj. : 'sichtbar'. visibilis

[StSG. IV,109,9 gesichtlicher].

StWG. S. 220. Erweitert Adj. : 'fähig zu sehen'. TrHl. 79,6 daz andere ouge daz was gisi[h]teclich. —> S 8 sehan as.: gisihtigltko Erweitert Adv. : 'sichtbar'. visibiliter [StSG. IV,303,33 gisihtiglico]. StWG. S. 220.

G 56 gisiuni st.M./N.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'sichtbar'. visibilis [Ale. (dt.) 88 der gesurtlichen unter ungesunlichen uigente (hostium uisibilium et inuisibilium), WPs. 41 (Oratio) mit dem gesiunlichen der zeehere regene (uisibili lacrimarum imbre), StSG. IV, 165,34 gesunlich% — Negiert: inacessus [Nb. 244,30 züo demo imgesiunlichen liehte (inaccesse luci)], invisibilis [NG. 155,17 üngesiünlich (Jz ist spiritale unde inuisibile)]. Adv. : 'auf unsichtbare Weise'. Nc. 114,7 in götes ratione iu er üngesiunlicho uuesentiu (rationibus ante .s. uisibilem repertus). Erweitert Adj. : 'sichtbar'. TrHl. 6,6 ez ist och segin der[e] gesünecliken fügende.— visibilis gestienclicher (Visibilis)]. SchW. S. 253; StWG. S. 220, 663.

[StSG. IV, 109,9

232

Verzeichnis

ae.: gesinelic Adj.: 'sichtbar'. HomS.8 129 swa hwcet swa se gesenelica lichama dep oppe wyrcep, eal poet dep seo ungesynelice sawlpurhpone lichoman 'alles, was der sichtbare Leib tut oder wirkt, alles das tut die unsichtbare Seele durch den Leib'.— visibilis [Bede 3 14.216.14 gesenelice eallum monnum ...on beer (Beda HE. 274 uisibile cunctis ... portauit)]. — Negiert: invisibilis [Bede 3 16.224.20 eagum ungesenelicne (Beda HE. 282 oculis inuisibilem)]. BTD_S_ m3_;OEC_G_ 029,_S. 2 8 3 J J 0 0 4 A 8 LI 00. an. syniligr, -liga Adj.: 'ansehnlich; sichtbar'. Laxd. 18,9 Porleikr var mikill madr ok sterkr ok hinn syniligsti 'Thorleik war ein großer Mann und stark und der ansehnlichste'.— visibilis [Eluc. (an.) 62,7 sua ma oc enge svneleg skepna ondena grpa (Eluc. (lat.) 1,6IM ita anima a nulla visibili creatura potest comprehendi)]. FOGNS. III, S. 633,809; CIED. S. 615; LOIH. S. 253, 321; HOENH. S. 608, 678; BWAP. S. 632. giskaba- - > S 24b

G 57 giskaft st.F.

ahd. - ae.

Adj. : 'zur Zeugung gehörig; schicksalhaft'. genialis [StSG. 11,439,61 dazkiscaftli cha reht (Geniale thori ius); lat. genialis wurde vom Glossator fälschlich auf genus zurückgeführt]. Adv. : 'schicksalhaft'. fatale [+StSG. 11,282,50 cascaftliho]. StWG. S._220. ae.: gesceaplice Adv.: 'in geeigneter Weise'. aptissime [Bede 4 32.324.4 (Variante) gesceaplice gehiwad (Beda HE. 396 aptissime figuratus)]. BTD. S. 436, Suppl. S. 402.

G 58 giskeid st.M./N. / giskeidan st.V. (Stamm)

ahd. - ae.

Adv. : negiert 'unterschiedslos'. indifferenter [+StSG. 11,147,59 ungiscedlicho]. StWG. S. 663. —> S 32 skeidan ae.: gesceddlic, -lice Adj.: 'vernünftig'. rationabilis [RegCGl. 185 gif ping gesceadlic swa gyrnp (si res rationabilis exigent)].

ita

233

Verzeichnis — Negiert: indiscretus

[LibSc. 79.7 ungesceadlic swigea (indiscretum Silentium)].

Adv.: 'auf gewissenhafte, vernünftige Weise'. Met. 20.88 swa gesceadlice mearce gesettest 'so vernünftig setzt du Zeichen'.— LawIICn. 68.1b we sceolon ... gesceadlice todcelan 'wir müssen vernünftig unterscheiden'.— minime discrete [ChrodR.l 1 81.10 gifhig him beoö ungesceadlice geswutelode (quibus si minime discrete manifestentur)], rationabiliter [BenRW. 61.6 Gyf heo gesceadlice ... tcele (si qua sane rationabiliter... reprehendit)]. Β TD. S. 435, Suppl. S. 401; OEC. G 028, S. 99-100, U 004, S. 73-74; GSAD. S. 570. giskeidan—> S 32, giskirm—> S 38, giskouwönt—> S 42b, gislag—» S 45 G 5 9 gisprähhi

A d j . / st.N.

ahd. - ae.

Adj. : 'rhetorisch; beredt', negiert 'nicht sprechfahig'. rhetoricus [StSG. 1,311,3 kisprachlichemo (Rethorico)], urbanus kisprachlichero ( Vrbane)]. — Negiert: infans

[StSG. 11,447,19 vngisprahlihhistemo

[StSG. 1,591,19

(Infantissimo)].

StWG. S. 222. —> S 68 sprehhan ae.: gesprcecelic Adj.: 'der Sprache mächtig'. loquelaris [yEGram. 276.16 loquela is sprce'c, and LOQVELARES synd gesprcecelice Ίoquela heißt Sprache und loquelares sind der Sprache Mächtige']. BTD. S. 444; OEC. G 031, S. 273. gistillent- - » S 75 G 6 0 gistuomi

Adj.

Adv. : negiert 'in unverschämter Weise'. Npw. 118,115 die ungestuomlichen unsera helfa forderent unsera helfa förderont). G 61

frmhd. (Np. 466,18 die inportune

gisunt-Ί

In StWG. S. 818 und SpW. 1,2, S. 966 ist ein Adverb ahd. gisuntlihho angesetzt. Überliefert ist StSG. V,27,6 die Griffelglosse kasci lihor (Lemma ist aus totius korrigiertes tvtius). Steinmeyer zieht Konjektur kascirmlihor in Betracht, was StWG. S. 221, unter dem Lemmaeintrag giskirmlihho verzeichnet ist. Sowohl das lateinische Lemma als auch die überlieferte althochdeutsche Form sprechen für diesen Ansatz als den wahrscheinlicheren (->· S 38). G 6 2 giswäsi

Adj.

ahd.

Adj. : 'vertraut'. Ο. IV,35,27-30 Thaz sie nan muasin fitaren, gisuäslicho birüaren, ioh in älahalbon then liaban man gisälbon, loh muasin thes giflizan, gisuäslicho biriazan, ouh in den ärumen gisuäslicho bichumen, MfrRB. 137 man sal aver that thon an gesweslicher stat.— domes tic us [StSG. 1,679,28 giswasliche (Domestici)], privatus [StSG. 11,548,64 gisuaslichiu (Priuata)].

Verzeichnis

234

Adv. : 'in vertrauter Weise'. MfrRJB. 615 sinemo sune beval er sine riche ande saz imo thar geswesliche.— TrHl. 74,16 die got lange gesuäsliche getrü[t]et...hat.— Nc. 40,7 linde gesuäslicho infärende ze geminorum ziichene (man vergleiche per geminos proprietate quadam .i. fiducia signi familiaris inuecti). SchW. S. 277; StWG. S. 223.

G 63 gität st.F.

frmhd.

Adj. : 'tätig'. activus [Npw. 32,2 den getatlichun lib (Np. 99,25 actiuam uitam)]. gitragan—> Τ 14e, gitragant—> Τ 14d

G 64 gitriuwi Adj.

ahd. - ae.

Adj. : 'treu'. WGen. 1854 deine liute er rihte mit getriulichem erniste.—fidelis [Np. 328,13 und min beneimeda ist imo getriüuuelih (et testamentum meum fidele ipsi), WPs. 88,29 behalte ih ... wizzentuom min getriulih imeselben (seruabo... testamentum meum fidele ipsi)]. Adv. : 'in treuer Weise, getreu'. Rol. 486 daz rate ich dir getruweliche.— SpE.18,14 ob ir in nv so getriwelichen zv z'v geladet, TrHl. 43,11 sver die widirbildunge getriuliche ... an got keret.— confidenter [StSG. 1,24/25,15 catriulihho-, zur Stelle und Übersetzungsweise man J. Splett, AbrogansStudien, S. 75], fideliter [WK. 89 notthurft ist ... thaz in fleiscnisse gihuuelih truhtin unseran heilanton Christ gitriulicho gilaube (necessarium est... ut incarnationem quoque domini nostri Iesu Christi fideliter credat), StSG. 1,156/157,23 catriulihho,WPs. 114 (Oratio) du der die sele dih getriuliche. geloubliche. holdliche aneruoffente slunige troestest (qui animam tefideliter inuocantem uelociter consolaris)].

S ae.: getreöwlic, -lice Adj.: 'getreu'. fidelis [PsGlF. 110.8 Getreowlica ealre beboda gis getrymeda (fidelia omnia mandata eius confirmat)·, man vergleiche auch die entsprechenden Textstellen der anderen altenglischen PsalmenVersionen], Adv.: 'in getreuer Weise'. LS.32 260 ic leerdepat hie getreowlice Gode hyrdon 'ich lehrte, daß sie Gott getreu gehorchen sollten'.— fideliter [PsCaC. 15.42 butan hwilc getreowlice 7 fcestlice gelefe (nisi quisque fideliter firmiterque crediderit)], fidenter [C1G1.1 2355 getreowlice], fiducialiter [PsGlB. 11.6 getreowlice ic do in hine (fiducialiter agam in eo)]. BTD. S. 460, 1014, Suppl. S. 725; OEC. G 034, S. 178-182. G 6 5 gitrugi

Adj.

*ahd.

Zur Möglichkeit des Ansatzes eines Verbaladjektivs germ. *örug-i-/-ja- K. Matzel, HS 105 (1992) S. 100. Die vorliegende Bildung kann als präfigierte Form erklärt werden; Man vergleiche etwa auch ahd. gi-bruhhi (germ. *bruk-i-/-ja-, dazu K. Matzel, ebenda, S. 106), gisprähhi (germ. *sprek-i-l-ja-, K. Matzel, ebenda, S. 109).

Verzeichnis

235

Adj. : 'trügerisch; erfunden'. fictus [StSG. 11,212,15 kitrugilichenpiliden (Fictis imaginibus)]. StWG. S. 225. —> Τ 19 triogan

G 66 giturst st.F.

ahd.

Adj. : 'berauscht'. temulentus [StSG. 1,256,28 kitursliheR], Adv. : 'tollkühn, unbesonnen; im Rausch'. audacter [+StSG. 1,156/157,24 caturstlihho], audenter [StSG. 1,24/25,14 caturstlihho], sinceritate [unsicher ist AA 231 k< >lihho; hierzu W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 224], fernere [StSG. 11,223,55 gaturstliho], temer iter [StSG. 1,256,26 kidurstlihho], temer ius [StSG. 11,142,27 kiturstlicho]. StWG. S._225. ae.: Das Altenglische bezeugt die präfixlose Form dyrstlic (Belege in DOE. D 1.3, S. 916917, 930) und erweitertes gedyrstiglic (Belege in OEC. G 010, S. 218). giwaha—> W 5a, giwahant—> W 5b, giwahs—> W 7a

G 67 giwaht st.M.

ahd.

Adj. : 'verehrungswürdig, vortrefflich'. In der verbalen Fügung sih giwahtlih gituon für lat. cogitare [Nb. 99,23 so ir iuuih ketüont iomer geuuähtliche (cum cogitatis famam futuri temporis)].— celeber [+Nb. 144,8 täz iz nöte geuuähtlih ist (ita etiam celeberrimum confitear)], clarus [+Nb. 77,9 mihi mächot sie märe, linde geuuähtliche (facit largitas claros)], excelsus [Np. 541,2 Irhugent daz sin namo höh urtde geuuähtlih ist (Mementote quoniam excelsum est nomen eius)], magnificatus [Np. 508,22 über al daz-dir geuuähtliches ist (Np. (lat.) 666 magnificatus super omne)], memorandus [StSG. 11,775,16 keuuat lieh {Memoranda)], memorialis [NG. 372,11 keuuahtelich (daz uuirt memoriale)], venerandus [Nb. 220,23 geuuähtlichen nämen (uenerandum nomen)]. — Negiert: miserabilis

[StSG. IV,7,61 unkiuuahtlih sunta (miserabile scelus)].

Abstr. : 'Ruhm'. celebritas [Nb. 116,28 uuända sie mit tiro uuänent haben ... geuuähtlichi (per hec sibi credunt uenturam... celebritatem)]. SchW. S. 2988, 307; StWG. S. 226; SLNW. S. 223. —> W 5 wahan

G 68 giwalt st.M./F.

ahd. - afrs.

Adj. : 'mächtig; stolz'. SpE. 63,6 die gewaltlichen gotheit.— potens [WPs. 44,4 Zuogegurtet werdes du suerte dinem über huf dine geweltichiste (Accingere gladio tuo super femur tuum! potentissime)], superbus [StSG. 11,671,43 gi,'u,°ltlihiu (Superba)].

236

Verzeichnis

Adv. : 'gewalttätig; uneingeschränkt'. MfrRB. 602 ande nam that heilige cruce geweldeliche.— libere [StSG. 11,257,21 givualtliho; hierzu W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 669], Erweitert Adj. : 'gewaltig, machtvoll'. TrHl. 76,18 so sin gewaltichlich urtaile uvre get. Adv. : 'mit Macht, gewaltig'. Aneg. 323 wan er gewaltichleiche. besezzen hat div reiche, Siebenz. 40,8 der richsenote duo gewelticlichen in toto mundo.— TrHl. 9,31 do er gewaltclike rafste die furstin dirre weite.— confidenter [NG. 483a,20 gewalticliche in nahten vf hebent iw.re hende (Confldenter in noctibus extollite omnes manus uestras)], potenter [MillHym. 24,1 die werlt gewaltichlichen du der rihtest (orbem potenter qui regis)], potentialiter [MillHym. 27,1 got... einer gewalteclichen vnd trivaltic benendeclichen (Dens ... unus potentialiter trinusque personaliter); die vorliegende Form ist offenbar aus nicht erweitertem gewaltlichen verbessert; man vergleiche die entsprechende Anmerkung in der Edition], SchW. S.J08; StWG_ S.22& afrs.: waldelik, -like Adj.: 'gewaltig'. Huns. XIV,72 thisse waldelika deda 'diese gewaltigen Taten'. Adv.: 'gewaltsam, mit Gewalt'. Huns. XIV,80 thet se ne scolde nen hera thuwingga waldelike 'daß kein Herr sie gewaltsam zwingen sollte'. RAfrsW. S. 1123.

G 69 giwar Adj.

ahd. - ae.

Adj. : 'aufmerksam, wachsam'. O. 111,20,81 Biginnet ... scöuuon giuuäralichen öugon, Rol. 1210 Thaz er si gewarliche uinde.— curiosus [StSG. 1,662,29 gewarlicher (Curiosius)], munitus [StSG. 1,705,26 garwirlichueste (Munitum presidium)]. — Negiert: inconsideratus [StSG. IV,313,56 vngeuuarilih (Inconsiderata)], improvisus [StSG. 11,227,12 ungauuaralihemo (Inprouiso)]. Adv. : 'aufmerksam, behutsam'. Ό . 1,17,47 Sin eiscot iolicho ioh filu giuuäralicho, MillGen. 88,17 gewarlichen hiez erz handelen.— curiose [Nc. 46,7 ällero goto gesäze. geuudrlicho scrödondo irfären (deorum omnium sedes curiose indaginisperscrutatione transire)], decenter [StSG. IV,324,10 giuuaralichor (Dicentius)], diligenter [Nb. 247,20 nieht keuuärlicho. näh kuislicho gerecchet (haud quaquam satis diligenter. ac firmiter ... expeditd), +StSG. 1,663,10 guvuaraliho], impense [+StSG. 11,669,59 giuuaralihor (Inpensius)], solerter [StSG. IV,21,3 kiuuarulicho], vigilanter [+StSG. 11,171,46 giuuaraliho], — Negiert: indifferenter [StSG. 11,108,17 ungivuerli,bho]. SchW. S._310; StWG. SJ26j2_27;_KGSO_S_. 232; ae.: gewcerlice

Verzeichnis

237

Adv.: 'wachsam'. viril iter [HomM.l 97 gewcerlice do, öu gode sawul (Viriliter age, anima)]. OEC. G 036, S. 55-56. giwentent- —> W 33a, giwerbant- —> W 34b G 7 0 giwis(si)

Adj.

ahd. - ae.

Adv. : 'mit Gewißheit; wie auch immer'. Kehr. 2277 der ist gewisliche niht guot.— GBMuri 357 daz si giwisliche irlosit ist.— definite [Ni. 35,19 (Ni.F. 17519) sö ist io guislicho uuär däz man säget (ueram esse .s. definite)], determinative [Nk. 123,7 (Nk.F. 12307) An disen geskihet io guislicho άηα uuesen daz Una äne herta (In his autem et determinatiue necessarium alterum esse, et non alterutrum contingit)], firm iter [Nb. 247,20 nieht keuuarlicho. noh kuislicho (haud quaquam satis diligenter. acfirmiter... expedita)], indubitato [Nb. 169,14 täz ih kuislicho nü becMnno (nunc me indubitato cernere)], utique [WPs. 57,2 Obe wcerlichen guisliche daz reht ir redet (SI VERE VTIQVE iustitiam loquimini)]. SchW. S. 327. ae.: gewislic, -lice Adj.: 'gewiß, zuverlässig'. GDPref. 4 1.261.28 pa pe we nu gyt ne magon mid gewislicre fandunge witan (Gregor Dial. 230,15 quae adhuc scire experimento non possumus). Adv.: 'mit Gewißheit; nämlich; wie auch immer'. Beo. 1350 pees pe hie gewislicost gewitan meahton 'was sie mit größter Gewißheit wissen konnten'.— /ECHom. 1,15 222.2 we cumaö gewislice to his byrgene 'wir kommen mit Sicherheit zu seinem Grabe'.— atqui [BoGl. P.4.45 gewislice, gif seo gecyndelic ... weere fram penunge (Atqui, si... hoc naturale foret ab officio)], certe [GD. 2 (C) 22.150.1 gewislice we peet witon 7 habbap us to gewitan peet haiige gewrit (Gregor Dial. 113,18 et certe, Scriptura teste, novimus)], etenim [RegCGl. 15 afundenum gewislice pxt (Comperto etenim, quod...)], namque [GD. 4 3 263.15 gewislice se gast, sepe na midpy fleesee nis bewrigen (Gregor Dial. 231,21 spiritus namque est, qui carne non tegitur)], porro [LibSc. 30.12 AMBROSIUS Dixit porro (scede gewislice)], praesertim [ProgGl. 2.1 8.3 gewis-lice taen heefö (presertim signum habet)], sane [BenRGl. 18.5 swa gewislice pat se nigoda sealm & se seofonteoöa sealm beon todcelede (tarn sane, ut nonus psalmus et septimus deeimus dividantur)], scilicet [BenRGl. 18.9 swa gewislice ... si angunnen (ita scilicet... ineipiatur)], subtiliter [GDPref. 4 14.281.1 hit reccaö swa gewislice (Gregor Dial. 249,3 tiarrare ... subtiliter)], utique [PsGIC. 57.2 gef soölice gewislice rihtwislice sprecaö (Sl VERE VTIQVE iustiiam loquimini)], veraciter [LibSc. 64.52 se soplice freondscype gewislice seed (llle autem amicitiam ueraciter quaerit)], videlicet [RegCGl. 143 se gehadudgewislice biseeop (Qui ordinatus uidelicet episcopus)]. BTD. S. 468, Suppl. S. 453; OEC. G 037, S. 268-280; GSAD. S. 807. giwizzan—> W 70d G 7 1 giwon

A d j . / giwona

Adj. : 'gewohnt'.

st./sw.F.

ahd. - ae.

238

Verzeichnis

Aneg. 3020 nach gewoenlichem site.— consuetudo [SpE. 33,25 ez was gewonlich in der alten e (Wortlaut der Quelle nach Α. E. Schönbach, Studien zur Geschichte der deutschen Predigt, S. 42: conseutudo erat... in veteri lege)]. Adv. : 'in gewohnter Weise'. Npw. 17,26 daz uuir doh geuoneliche sprechen (ohne direkte Grundlage in Np.).— rite [SedVers. 335,6 daz he bewiste sich wesse gewolliche ein got (ut monstraret se esse rite deum)]. — Negiert: insolite [StSG. 1,187,14 ungauuonalihho], StWG. S._665. ae.: gewunelic, -lice Adj.: 'gewohnt, üblich'. jECHom. 1,6 94.22 Hit wees gewunelic pcet pa magas sceoldon pam cilde naman gescyppan 'es war üblich, daß die Verwandten dem Kind einen Namen geben sollten'.— In verbaler Fügung gewunelic beon für lat. consuescere [GD. 1 (H) 22.57.29 swa swa hit cer gewunelic wces (Gregor Dial. 51,4 ut ante consueverat)], solere [GD. 2 (C) 16.135.16 swa swa hit gewunelic is (Gregor Dial. 104,10 sicut... solet)].— assuetus [LibSc. 12.44 gewunelicum leahtrum (assuetis uitiis)], consuetudinarius [BenRGl. 18.19 mid lofsange mid gewunelicum (cum canticis consuetudinariis)], consuetus [H1G1. 2144 gewunelic weorc (Consuetam)], solitus [RegCGl. 669peawe gewunelicum sigedon (more solito agatur)]. Adv.: 'gewohnheitsmäßig, in gewohnter Weise'. /ECHom. 1,33 498.16 se de swide langlice and gewunelice syngode 'wer sehr lange und gewohnheitsmäßig gesündigt hat'.— In der verbalen Fügung gewunelice don für lat. consuescere [Bede 4 28.362.22 Beet swylee ... Boisel his magister on his tide gewunelice dyde (Beda HE. 432 Quod... Boisil suo tempore facere consueuerat)].— consuete [Bede 4 4.274.17 pe gewunelice is Muigeo nemned (Beda HE. 348 Muigeo consuete uocatur)], rite [HyG1.3 76.3 pu gewelegastprotan gewunelice mid behatenre sprcece ÖCES feederes (tu ditas guttura ritepromisso sermonepatris)], usualiter [RegCGl. 1666 gewunelice clypiap (usualiter uocitant)]. Β TD. S. 471, 1116, Suppl. S. 459; OEC. G 039, S. 157-175. giwuntan—> W 58

G 72 *giwurti Adj. / giwurt st.F. Die Möglichkeit einer adjektivischen Ableitungsbasis ist aufgrund von mhd. gewürte in Betracht zu ziehen (LMH. I, Sp. 999). Man vergleiche ferner J. Riecke, Die schwachen janVerben des Althochdeutschen, S. 333, der einen möglichen verbalen Ansatz diskutiert. Erweitert

fimhd.

Adv. : 'freudig'. MillEx. 2224 du heiz uon disen riehen gewurtechliche strichen dise ungestüme menige.

G 73 gizämi Adj. Adj. : 'geziemend'. 0.11,4,72 sprächt thanne in thesa uuis, thaz uuäri so gizämlih.

ahd.

Verzeichnis

239

Adv. : 'auf geziemende Weise'. decorato [StSG. 11,76,78 gezämlicho eruuirdigo], SchW. S. 332; StWG. S. 229. —> Ζ 13 zeman gizogan—> Ζ 17

G 74 gizumft st.F. Erweitert

ahd.

Adj. : 'übereinstimmend'. conveniens [StSG. 11,148,26 gezumftihlih], StWG. S. 230. —» Ζ 13 zeman

G 75 glou Adj.

ahd. - ae. - an.

Adv. : 'mit Sorgfalt; mit Scharfsinn'. diligentissime [StSG. 11,97,48 klauuilihho], intente [StSG. 11,225,74 klauiliho], provide [StSG. 11,226,19 klauuiliho], prudenter [B. 270,5 trahtohee < > claulicho (Tractet abbasprudenter)], solerter [StSG. 11,317,54 claulihho]. — Negiert: insolerter [StSG. 1,186,13 unclaulihho]. H ^ - ^ ^ i ^ i i L ^ J J ! · ae.: gleäwlice Adv.: 'genau, klug, gewissenhaft'. And. 427 Onganpa gleäwlice gingran sine... wordum trymman 'er begann, auf kluge Weise seine Jünger mit Worten zu bestärken', 861 pcet öu sylfa mihi ongitan gleäwlice gastgehygdum 'daß du selbst die Gedanken genau erkennen kannst', Christ 130 hu pu gleäwlice mid noman ryhte nemned wcere 'wie du weise mit Namen recht genannt wurdest', 1326 Nu we sceolon georne gleäwlice purhseon ... innan uncyste 'nun sollen wir bereitwillig und gewissenhaft die inneren Sünden betrachten', El. 189 Dus gleäwlice... scegdon ... swa fram Siluestre leerde wceron 'so sagten sie weise, wie sie von Silvester unterwiesen worden waren', PPs. 61.1 Ic mine sowie symble wylle full gleäwlice gode underpeodan 'ich will meine Seele auf sehr weise Art Gott unterwerfen', PPs. 103.2 Pu ... eart nu gleäwlice ... leohte gegyrwed 'du bist nun herrlich mit Licht umgürtet'.— /ECHom. 11,4 33.115 Gif we gleäwlice after gastlicum andgite tocnawad 'wenn wir gewissenhaft nach geistlichem Verständnis erkennen'.— astute [PsGlD. 82.4 on folc pin gleäwlice hy pohton (in plebem tuam astute cogitauerunt)], enixe [AldV.l 3004 gleawlicor l geornfullicor (enixius)], provide [RegCGl. 95 gleäwlice 7 wislice to gehihte (prouide ac sapienter addidit)], prudenter [Gen. 40.16 hu gleäwlice he pat swefh rehte (quodprudenter somnium dissoluisset)], solerter [ChrodR.l 53.1 Gleäwlice is pam ealdrum to hicgenne (Sollerter prelatis satagendum es/)]. Β TD. S. 480, Suppl. S. 475; OEC. G 043, S. 21-23; GSAD. S. 267.

240

Verzeichnis

an.: glöggliga Adv.: 'genau'. Eg. 155,19 spuröi pä öll tiöendi glöggliga 'er erfuhr da genau von allen Ereignissen'.— subtiliter [Leifar 115,16 oc svndi peim glöggliga (Gregor Dial. 112,18 subtiliter designavit)]. FOGNS. I, S. 616; CIED. S. 206; LOIH. S. 113; BWAP. S. 203.

G 76 gomman st.M.

ahd.

Adj. : 'mannhaft, tapfer'. virilis [+StSG. 1,52/53,34 gommanlih (Uirilis)]. Abstr. : 'Mannhaftigkeit'. virilitas [StSG. 11,311,16/o/ra dera commanlihhi (A uirilitatis)]. KFW. IV, Sp. 329.

G 77 gomo sw.M.

ahd.

Adj. : 'mannhaft'. virilis

[+Nb. 43,1 mit kömelichen uuörten (uirilibus uerbis)].

Adv. : 'auf mannhafte Weise'. O. 1,27,47 Gab er gömilicho in äntuurti.— viriliter (Viriliter agite)]. KFW. IV, Sp. 327; SchW. S. 152; SLNW. S. 230.

G 78 görag Adj.

[+Np. 96,13 Kehäbent iuh cömelicho

ahd.

Adj. : 'jämmerlich'. Ο. IV,26,8 thaz göriglicha iamar. KFW. IV, Sp. 331; SchW. S. 152. G 7 9 got st.M.

ahd. - afrs. - ae. - an.

Adj. : 'göttlich'. Anno 41,3 da sach her inne diu goteliche wunne, HLit. 871 in der gotlichin minne.— AGB. 26 Ich gelob an die kristanhait gotlich unt allich, BG. 135,20.22 unde giho uasto eina götelichun ... und an der einun gotelichun ebenselbewigun glöub ich ... MGB. 61 Nu mane ich dich, herre, gotlicher worte.— Nb. 255,20 mit kotelichemo äugen, +Np. 89,21 Gotelicha guöllichi (gloria).— dei [I. 2,14 Spahida dhes gotliihhin fater (sapientiam dei patris), wohl auch MF. 41,7 got lih hin fater (die Quelle des homiletischen Fragments der Monseer Fragmente (= MF. Nr. V) ist nicht ermittelt)], deo proximus [Nb. 220,4 So ist etelicher ällero ttigede föller. hiiliger. iöh kötelicher (Est alius cunctis uirtutibus absolutus. sanctusque ac deo proximus)], divinus [+I. 4,5 dhera gotliihhun Christes chiburdi (christi diuine natiuitatis mysterium), +Nb. 183,8 Tes uuären liehtes zeigära... ίάζ ist türh sih kotelih {preuia ueri luminis ... cum sui speculatione diuina) +NG. 222,20 Götelih fiür (diuinvs ignis), StSG. 1,226,32, cotlih (Übersetzungsgrundlage ist an dieser Stelle divina 'Weissagende', das seinerseits praesaga glossiert, aber als 'Göttliche' mißdeutet wurde; die korrekte Übersetzung bietet mit forauuizac das Samanunga-Glossar; hierzu J. Splett, Abrogans-Studien, S. 328), 747,60 goti liehen (Diuinum)], sacer [Nc. 3,19 mit cotelichemo gehileiche (sacro complexu)].

Verzeichnis

241

Adv. : 'auf göttliche Weise'. Anno 35,7 sini predigi unti sin ablaz nimohti nichein duon baz also gotliche, Kehr. 9791 restuont er goteliche üz dem grabe. Abstr. : 'Göttlichkeit'. Np. 116,24 daz sie uuerltlichi ferliesent. unde Gotelichi ge-uuinnent, divina omnipotentia [I. 19,15 dhea dhrifaldurt ebanchiliihnissa dhera almahtigun gotliihhin (trinam diuine omnipotentie equalitatem)]. KFW. IV, Sp. 360-362; SchW. S. 152; H. Eggers, Lateinisch-althochdeutsches Wörterbuch ^HT L^ti? — afrs.: godelik Adj.: 'göttlich'. Fiv. 1,32 en godlic plega therma to riuehte halt 'eine göttliche Sitte, die man als Recht einhält'. RAfrsW._S_7_80. ae.: godlic Adj.: 'göttlich'. deificus [H1G1. 3237 peere godlican uel godeundre besceawunga (Deifice contemplationis)]. SuppL S.480; OEC. G_049, S_74. an.: god-, guöligr Adj.: 'göttlich'. Gd. ß 23 guöligt vald 'göttliche Macht'.— Thom.* 1,184,3 Thomas stendr ηύ ί gudligu striöi 'Thomas steht nun in göttlichem Streit'.— divinus [Homil. 193,23 oc mon seiött coma lien goplegrar miscunar (Caes.Ar. 898 cito ad indulgentiam dtvinae misericordiae perveniet)]. FOGNS. I, S. 659, IV, S. 134; CIED. S. 219; LPALS. S. 193; LOIH. S. 118; HOENH. S. 223; BWAP. S.215.

G 80 gotgeist st.M.

frmhd.

Adj. : 'Gottes Geist eigen'. NG. 354,6 des Got-keistlichin dingis (que sunt spiritus dei). KFW. IV, Sp. 366.

G 81 gotkund Adj.

ahd. - ae.

Adj. : 'göttlich'. 0.11,8,22 mit götkundlichen rächon seal man sülih machon.— Npw. 107,14 fone den gotchundlichun fügenden (ohne Grundlage in Np.), divinus [+StSG. 1,6/7,23 gotchundlih (Diuine)·, zu den Abrogans-Belegen J. Splett, Abrogans-Studien, S. 57, 142], Adv. : 'auf göttliche Weise'. divinitus [B. 207,3 so eoweht kipotan fona meririn ist samoso cotchundlihho si kepotan tuuala kedoleet wesan (ut aliquid imperatum a maiore fuerit! haesi diuinitus imperetur moram pati nesciant in faciendo), StSG. 11,51,10 cotchuntlicho\ fraglich ist 168,11 uocatiliho].

242

Verzeichnis SchW_S. _15_3J

ae.: godcundlic, -lice Adj.: 'göttlich, von Gott kommend'. ÄiCHom. I, 25 358.20 durh his godcundlican strencde 'durch seine göttliche Kraft'.— dei [ChrodR.l 14.16 onpam godcunlican gebede (in oratione Dei)], deificus [AldV.13.1 705 godcundlicere (deifice)], divinus [ByrM.l 198.14 swa godcundlic gewidmcersad wuröscipe (sicut diuinus promulgat apex)], theoricus [AldV.13.1 2516 godcundlic (theoricam, .i. contemplatiuam)]. Adv.: 'auf göttliche Weise'. divinitus [BedeHead 4.20.21 sum broöor, pam godcundlice forgifen woes seo gyfu to singanne (Beda HE. 326 frater, cui donum canendi sit diuinitus concessum)], divino oraculo [Bede 4 30 370.14 Pa wees he godcundlice manod (Beda HE. 438 diuino admonitus oraculo)]. BTD. S. 483, Suppl. S. 479-480; OEC. G 046, S. 1-8.

G 82 [gotkunni] as. *godkunni st.N. Adj. : 'von göttlicher Art'. ambrosius [StSG. 11,588,67 säma so godcvnniklicflüti

as. (Ut liquor ambrosius)].

KFW. IV, Sp. 320.

G 83 gougal st.M.

ahd.

Adj. : 'zauberisch'. magicus [StSG. 11,439,58 govcallih (Magicum), Npw. 9,29 gougilliche liste ne tuon iz (Np. 32,3 magice artes ne-tüen iz)]. KFW. IV, Sp. 373.

G 84 gouh st.M.

frmhd.

Adv. : 'in närrischer Weise'. insipienter

[NG. 64,21 couhliho (Pauluspitet dih insipienter umbe stimulum carnis)].

KFW. IV, Sp. 376; SchW. S. 153.

G 85 gouma st./sw.F.

ahd.

Adj. : 'das Essen betreffend'. epulae [StSG. 1,100/101,33 caülih (epulis)]. KFW. IV, Sp. 382.

G 86 gouwi st.N. Adj. : 'bäuerlich, aus dem Volke'. agrestis [StSG. 11,398,1 goulihere (Agreste)], plebeius (Plebeio)]. KFW. IV, Sp. 244.

ahd. [StSG. 11,398,52 goulihemo

Verzeichnis

243

G 87 gram Adj.

frmhd.

Adj. : 'wutschnaubend, tobend'. LAntichr. 673 ein dier vil gramelich.— Pr.Kupp.Zus. 467,32 Da komet er... zorniger vnde gremlicher.

G 88 *graz Adj.

ahd.

Adv. : grazlihho 'gründlich'. subtiliter [StSG. 1,161,14grazliihho], KFW. IV, Sp. 409.

G 89 greifen sw.V. greif (Stamm)

ahd.

Adj. : 'greifbar'. tractabilis

[StSG. 1,782,3 zidemogreiflichin

(Adtractabilem)].

KFW. IV, Sp. 411. —» Η 8 handgreif-

G 90 gremiz Adj.

ahd.

Adj. : 'grimmig'. Nb. 61,11 Uuiolih er... uuisen süle ... uuio gremezlih. uuio dröelih.—formidabilis sicher ist StSG. IV,317,17 eriizliche (formidabiles)].

[un-

Adv. : 'grimmig, verbissen'. acriter [StSG. 11,612,16 gremeclicho], mordaciter

[+StSG. 11,59,49 gremizlicho].

KFW. IV, Sp. 413; SchW. S. 154.

G 91 grim(mi) Adj.

ahd. - as. - afrs. - ae. - an.

Adj. : 'grausam'. Unsicher ist crudelis [StSG. 1,12,20 criunlih; gegenüber uualugiri in den Parallelüberlieferungen. In KFW. IV, Sp. 428, wird von Verschreibung für grimlih ausgegangen; zu dieser Stelle auch J. Splett, Abrogans-Studien, S. 63-64, der die Möglichkeit in Betracht zieht, die vorliegende Graphie als Fehlschreibung eines as. grioliko (sieh G 96a) entsprechenden Adjektivs ahd. kriulih zu interpretieren]. Adv. < 8 , 9 , 1 0 , 1 1 , 1 2 > : 'in grimmiger Weise; voller Zorn; grausam'. crudeliter [StSG. 11,551,65 grimlicho], cruente [StSG. 11,431,40 grimlicho], deterrime [StSG. IV,6,55 crim licho], ferus [Nb. 94,10 ünde sih tära näh plüotegöta grimmelicho {ferus maduit matris effuso cruore)], immaniter [StSG. 11,212,61 grimliche], saeve [+StSG. 11,87,7 crimlihor(seuius)], tyrannide [StSG. IV,22,69 crimlicho]. KFW. IV, Sp. 428; SchW. S. 154. Erweitert Adv. : 'mit Ingrimm'. Rol. 8463 Di haiden uaht grimmicliche.— TrHl. 39,22 erne betratet [uns] nieth chrimmicliche noch värliche sunder uaterliche unde muoterliche.

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as.: grimliko Adv. : 'auf grausame Weise'. crudeliter [StSG. 11,575,17 grimlico]. KFWJV^SM28. afrs.: grimlike Adv.: 'voller Ingrimm'. Huns. XIV,21 Thafugtin se alsa grimlik 'da fochten sie so voller Ingrimm'. RAfrsW._S_7_87. ae.: grimlic, -lice Adj.: 'wild, zornig'. Beo. 3041 wees se legdraca, grimlic, gryfrefahj gledum beswceled 'es war der Feuerdrache, der Entsetzliche, der Schreckgeist, von Gluten verzehrt', Christ 918 He biö pam yflum egeslic ond grimlic to geseonne 'er ist für die Bösen schrecklich und entsetzlich anzublicken'.— ÄiCHom. 1,31 454.16 done grimlican garseeg 'das wilde Meer'.— feralis [AldV.l 3327 mid grimlicü gebannü (feralibus edictis)],ferox [AldV. 13.1 4379 grimlicum (feroces)], rapax [AldV.13.1 5340 grimlice (rapaci)]. Adv.: 'zornig, voller Ingrimm'. Christ 1003 peet fyr ... greefeö grimlice ... eorpan sceatas 'dieses Feuer begräbt zornig die Schätze der Erde', PPs. 77.41 Oft hi grimlice godes costodan 'oft haben sie voller Ingrimm Gott versucht', Soul II 16 spriceö grimlice geest to pam duste 'voller Ingrimm spricht der Geist zum Staube'.— LS.9 339 Egidi grimlice pinigest pu me 'Ägidius, grausam quälst du mich'.— acriter [AldV.13.1 4875 grimlice], atrociter [C1G1.1 255 grimlicor (Atrocms)], graviter [HomS.5 26 Abredaö pa sowie grimlice (Suscitate eam grauiter)]. J?IP-_ S _i 8 .2'_ S i?EPi S_48Z.OEC. G_051_, S.J8-62; G S A D . ^ 2 7 6 . an.: grimmligr, -liga Adj.: 'grimmig, wild, zornig; unheimlich; gräßlich'. Lil. 73 grimmlig sott ί myrkri ok ötta 'gräßliche Krankeit in Dunkel und Angst', Sigv. 12,13 hykk grimmligt vö'ru ... Uta ... I hvassar sjonir 'ich denke, es war unheimlich, in die feurigen Augen zu blicken', Söl. 57 pa heyröak grimligan grty 'da hörte ich gräßlichen Lärm'.— Eg. 160,3 Egill var ... hardleitr ok grimligr 'Egil war von strengem und grimmigem Aussehen', Föst. 178,6 Hann var ... grimmligr ί äsjanu 'er war grimmig von Aussehen', Völs. 12,17 tveir menn miklir ok grimmligir 'zwei Männer, groß und unheimlich'.— crudeliter [Leifar 90,29 qualpi grimligri sott (Gregor Dial. 147,8 vexari crudeliter coepit)], dirus [Post. 761,15 oc epande grimligri redo (PassB. 147,1 ululatum taeterrimum dirae uocis emittens)]. Adv.: 'voller Gram; auf grausame Weise, grausam'. ESk. 6,40 or kverkum ... ödar ö'r grimmliga skö'ru 'aus dem Munde schnitten sie grausam die Zunge', Merl. II 16 Gerisk sökn mikil snäka tveggja, gapa grimliga 'es erhebt sich ein großer Kampf zweier Drachen, sie reißen voller Zorn den Rachen a u f , Sg. 25,5 Grätaöu, Gudrun, svd grimmliga 'weine nicht, Gudrun, so voller Gram', Söl. 14 Fädoemi veröa ...

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goldin grimliga 'Unerhörtes wird auf grausame Weise vergolten'.— Laxd. 168,19 Petta er illmannliga gört og grimmliga 'das ist übel gehandelt und voller Zorn'. FOGNS. I, S. 646; CIED. S. 215; LPALS. S. 202; LOIH. S. 121; HOENH. S. 218; BWAP. S.211.

G 92 gripfen sw.V. grip/ (Stamm)

*ahd.

Adj. : 'ergreifend, hinreißend'. rapax [+StSG. IV, 127,60 griphliher]. KFW. IV, Sp. 439.

G 93 *grtsan st.V. Das Verb ist im Althochdeutschen zwar nicht belegt, doch möglicherweise aus der vorliegenden Bildung zu erschließen. E. Seebold, Vergleichendes und etymologisches Wörterbuch, S. 239, verweist auf die deverbal gebildeten Adjektive ae. an-grisenlic und an-grislic 'schauerlich' zum entsprechenden altenglischen Verb (< germ. *greis-a-). Man vergleiche zusätzlich afrs. gryslik (Wstl.R. 11,7 fan dae gryslika beere 'von dem gräßlichen Getöse'). grisan (Infinitiv) Adj. : 'schrecklich'. horribilis [Nb. 106,4 diu grisenlichafortuna

ahd. (horribilis fortuna)].

KFW. IV, Sp. 439; SchW. S. 154.

G 94 gröz Adj.

frmhd.

Adj. : 'groß, enorm'. Aneg. 938 So groezlichiv ere, HvMelk (Priesterl.) 291 daz ist ein graezlichiu not, WGen. 3009 Diu menige was grözlich.— magnus [WPs. 54,13 uf mich michiliu. grozlichiu hebigiu geredet, gesprochen hiete (super me magna locutus fuissel)]. Adv. : 'in hohem Maße, in großem Umfang'. Albanus 5,21 die er mir bittir gedain hat so grozliche, HLit. 600 er ie iemen so grozlichin gerte.— SpE. 83,21 Von div erte si min trehtin vil grrozziliche.— In der verbalen Fügung grözlichen tuon für lat. magnificare [MillPs. 40,10 grozelichen tet er über mich (magnificauit super me)]. Abstr. : 'Herrlichkeit'. magnificentia [WPs. 70,21 Dz manichualtetes (Multiplicasti magnificentiam tuam)].

michilheit. herscaft grozliche

dine

Verbalbildung : 'verherrlichen'. magnificare

[WPs. 33,4 Michillichit. grozlichit den herren (Magnificate dominum)].

G 95 grünt st.M. Adv. : 'bis zum Grund'. funditus [StSG. 1,280,9 chruntliho]. KFW. IV, Sp. 451.

ahd.

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G 9 6 grüwen

sw.V.

G 96a grü- (Stamm)

fhnhd. - as.

Zur Möglichkeit, die Schreibung criunlih (StSG. 1,12,20) als bereits althochdeutschen Beleg der Bildung zu interpretieren, sieh die Anmerkungen zu G 91. Adj. : 'grauenvoll'. HvMelk (Gehugde) 937 mit griulichem antluzze, WGen. 217 nieht si so grülich iz newidersitze dich.— Pr.Proveis 406,16 Do gebuten die rihtare daz man einen griwelichen un unsenften phar gewan.— barbarus [MillHym. 41,6 grivlich beschowede (barbarum spectaculum)], crudelis [MillHym. 70,2 grivlichen tot (crudelem mortem)], ferox [MillHym. 106,3 tobeheit vndgrvlichiv (fiirias atque ferocia)], horridus [MillHym. 68,5 nieth gebest wize grulich (ne des supplicia horrida)]. Zu grülich (lat. portenta) in einer spätmittelalterlichen Handschrift des Summarium Heinrici S. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 754-756. Adv. : 'auf grauenvolle Weise'. acriter

[MillHym. 1,6 gebrant werden grvliche (crememur acrius)].

KFW. IV, Sp. 447. as. grioliko Adv.: 'auf grauenvolle Weise'. H. 5152 Ikhebbiu it so griulico ... mid mines drohtines drore gicopot. SWH. S. 210. G 96b in-grüent- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'schauerlich'. horridus

[StSG. 1,35,38 Ingruentlih (Orridum)].

StWG. S. 303.

G 97 guol st.M./N. Adj. : 'herrlich'. gloriosus [ + Nb. 220,23 mit küollichemo töde (gloriose pretio mortis)], [StSG. 11,552,36 filo guollih hiu (Precluens)].

ahd. - anfrk. praecluens

Adv. : 'auf herrliche Art und Weise'. Ό . 1,13,24 thes löbotun si gilicho drühtin güallicho.— gloriose [NG. 397,2 singen Gote er ist kuöllicho michel (CANTEMUSDOMINO. GLORIOSEENIMMAGNIFICATVSEST)], in gloria [ + Np. 423,22 Sin horn uuirt kuollicho irhoret (Cornu eius exaltabitur in gloria)]. Abstr. : 'Herrlichkeit, Ruhm'. Ό . 1,12,23 In himilriches hohi si gote guallichi.— Pr.Zürich 32,50 nehein gvollichi. dir weite mac beschirmin. noc gehelfen.— gloria [+Nb. 6,25 Er uudren sie güollichi minero lügende (Gloria felicis olim uiridisque iuuente solantur, RhC. 301,30 daz her sizze mit uurstin unde stuol guoliche haba ( Vt sedeat cum principibus! et solium glorie teneat), T. 379,13 nist fundan therdar uürbi Inti gabi güollichi gote (non est Inuentus qui redir& & dar& gloriam deo), StSG. 1,654,44 giolichi (iGloriam)], pompa [StSG. II, 483,50 Cuolichi; hierzu B. Kölling, Kiel UB Cod. MS. K.B. 145, S. 139].— Femer ist die Weiterbildung guollihheit fur lat. gloria [NG. 261,9 guöllicheit (iro gloria)] bezeugt.

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Verbalbildung : 'verherrlichen, preisen; sich brüsten'. 0.111,18,39 Oba ih mih mit rüachon biginnu eino güallichon.— WH. 57,5 Dine doctores... güollichent sih dar άηα.— gloriari [+Np. 78,18 Der sinero guöti dih kuöllichot (man vergleiche zu dieser Stelle Np. (lat.) 82 qui sic gloriantur), WPs. 73,4 geguolichiten. ruomten sih die der hazzeten dih (gloriati sunt qui oderunt te)]. i f ? S c h W _ S .

i ^ K G S a S.j!47_, S L N W . J S ^ J T - m ^

anfrk.: guolike, -likheide, -likdn Abstr. : 'Herrlichkeit'. gloria [AonfrPss. +3,3 TM geuuisso, druftin ... guolike min (Tu autem, domine ... gloria mea)]. Verbalbildung : 'rühmen, verherrlichen; prahlen'. gloriari [AonfrPss. 73,4 In guoliccoda sint, thia hatedon thi (Et gloriati sunt qui oderunt te)], glorificare [+AonfrPss. 90,15 generan sal guolican sal (eripiam eum et glorificabo eum)]. KDFPG. S. 35.

G 98 guot Adj.

ahd. - as. - afrs. - ae. - an.

Adj. : 'herrlich; nützlich; gütig'. WG. 9 enti dar uuarun auh manake mit inan cootlihhe geista.— gloria [StSG. 1,104/105, 27 cötlih], gloriosus [I. 42,21 endi siin grab seal siin guotliih (et erit sepulchrum eius gloriosum)], insignis [StSG. 11,343,11 kuotilih; adallih], utilis [MF. 14,16 enti ist dir danne guot lihhora (et erit tibi utilius)]. Adv. : 'milde, mit Güte; auf großartige Weise'. Kehr. 1598 unt sich mir guotlichen zuo, WGen. 304 er sol siu begeben, sol mit sinem wibe guotliche leben.— Pr.Kupp. 427,17 Die aver gutliche unde christenliche lebent.— StSG. 11,337,6 guotlicho (nihil non, lythotes. multum\ hierzu K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 109-111).— grande [StSG. 11,546,37 guotlicho sprechin khozzon (Grande loqui)], pius [+Nb. 51,19 Ist tih ferhölen. paulum emilium consulem. küotlicho uueinön ...? (Num te preterit paulum inpendisse pias lacrimas ...?]. Abstr. 'Herrlichkeit; Gnade'. WGen. 2904 Er gesitzet ime werde ... mit michilere guotliche in deme himilriche.— FP. (B) 3 mihil guotlihi ist, daz der man den almahtigun truhtin sinan fater uuesan quidit, BbGB. III 359,86 daz ich mich versundet han...mit üppiger guoteliche, +BGB. 136,1 Ich glöubo eina gotheit, ebengliche guotlichi (Hs. goutlichi) ebenewige maginkraft, PrSC. 2,2 uuande uuir uns daz zi guotliche haben uuellan.— gloria [+I. 10,19 sendida mih after guotliihhin zi dheodom (Post gloriam misit me ad gentes), +WK. 110 Guatlichi in hohostem gote (Gloria in excelsis deo), StSG. 1,160,9 coatlihhi (Gloriam), NG. 17,12 in guotlichi (in gloria)], mendax species bonorum [Nb. 105,19 Eniv beheftet tero müot. tie sia nüzzönt mit küotlichi (Ilia ligat mentes fruentium. mendaci specie bonorum)]. Verbalbildung : 'verherrlichen, rühmen'. gloriare [StSG. 1,132/133,33 cötlihhenti (glorians)], gloriari [B. 195,10-11 der cuatliheet in truhtine cuatlihhee (Qui gloriatur! in domino glorietur), StSG. 1,136/ 137,31 cotlihh& frao& (gloriatur), WPs. 5,12 guotlichent in dir alle (gloriabuntur in te omnes)], glorificare [StSG. 1,174,4 cötlih& (glorificat)], pollere [StSG. 11,439,43 guotlihot (Pollet)].

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Verzeichnis

KFW. IV, Sp. 510-514; SchW. S. 156; H. Eggers, Vollständiges lateinischalthochdeutsches Wörterbuch zur althochdeutschen Isidor-Übersetzung, S. 51; HWI. 70; SLNW_S_ 237-23 ^ as.: gödltk Adj. : 'herrlich'. H. 336 siu so subro drog ... godlican gumon, 865 uuard ...fori himila godlic stemna godes, 1101 quad that he im that al so godlic forgeben uueldi, hoha heridomos, 3135 uuas thar gard godlic, 4275 ni uuari godlicora alah obar erdu, 4283 thoh it nu so godlic si, so uuislico giuuarht, 4295 Tho im anduuordi alouualdo Krist godlic fargaf, 4541 Than togid he iu en godlic hus, 5741 belucun allaro grabo guodlicost.— BedaHom. 15,12 that govdlika thianust (missarum solemnitate).— gloriosus [GernrPss. 12,17 guodlica rasta (gloriosa pausatio)], superbus [StSG. 11,589,63 gv'odlicon (Superbum)]. SWH^S. 205^KFW.JV,_Sp._5^q-y 4. afrs.: godelik, -like, -likhed Adj.: 'angemessen, gerecht'. Riust. 1IV,221 thet hiu se nathelik and godilik' daß sie billig und gerecht ist'. Adv.: 'im Guten, gütlich'. Riust. 1 1,30 mith thinere afta wiue skal tu godilike libba 'mit deiner Ehefrau sollst du im Guten leben'. Abstr.: 'Aufrichtigkeit'. AutR. 100b fiif werd sonder sinde and mit godlickheit 'fünf Worte ohne Sünde und mit Aufrichtigkeit'. RAfrsW._S/779. ae.: gödlic Adj.: 'stattlich; gut aussehend'. Gen. (ae.) 281 to gyrwanne godlecran stol 'einen prächtigeren Stuhl zu bereiten', 740 godlice geardas 'prächtige Wohnsitze', Rid. 87 4 micel me puhte godlic gumrinc 'groß dUnkte mich der stattliche Krieger'.— benignus [DurRitGl.l 9.5 godlicv mersunge f'efylg (benigne fauoreprosequere)],pulcher [PrudGl.l 423 godelic (pulchra)].

s - I iL an.: göligr Adj.: 'von schönem Aussehen, prächtig'. Merl. 11,80 leetr hann byggvapa ... böl göligust 'er läßt sie prächtigste Gärten bewohnen', Pit. 19 dsjönu guös synir sol bjartari göligr sonr 'der Sohn Gottes zeigt sich in Gestalt strahlender als die Sonne prächtig', Rv. 30 litt hykk at pä pcetti pengils mdgr, er rengdisk ... göligr, ί Imbölum 'ich glaube, daß der Adelssproß wenig schön aussah, als er sich in Imbolum niederwarf.— Horn. 53,2 ok girnisc ceigi til golegrar kono 'und begehre

Verzeichnis

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nicht nach einer schönen Frau'.— nudus [Heilag. 1,164,20 ok sendi .vii. goligar meyar (Gregor Dial. 92,17 nudas Septem puellas mitteret)\ nudus hier wohl abmildernd übersetzt], FOGNS. I, S. 625; CIED. S. 210; LPALS. S. 197; LOMS.114;HOENH.S.214; BWAP.S.206. G 99

guotbotskaft-

fimhd.

Als Basis ist ein Syntagma guot + botskaft anzusetzen. Adj. : 'im Evangelium niedergeschrieben'. evangelicus [WPs. 96 (Oratio) uerlih ... die guotbotskaftlichen blechezunge unseren inbraht werden (concede ... euangelicasque choruscationes pectoribus inferri)].

brüsten nostris

Η 1 haba st.F.

ahd.

Adj. : 'konsequent, tüchtig'. habilis [StSG. IV,215,26 habilicher {Habiiis), unsicher ist 346,1, man vergleiche die Anmerkung zur Stelle], KFW. IV, Sp. 528.

Η 2 *bi-hagön sw.V. Der Ansatz dieses Verbs basiert auf mhd. behagen (LMH. I, Sp. 150) und as. bihagon (SWH. S. 214). Η 2a bihag- (Stamm)

frmhd. - afrs.

Adj. : 'gedeihlich'. prosperus [MillHym. 91,2 wahsen behagliche elliv dinch (crescantprospera

cunta)].

Abstr.: Zur Möglichkeit des Ansatzes eines Abstraktums A. Hübner, PBB. 63 (1939) S. 437-441 afrs.: bihagelik Adj.: 'behaglich'. ParC. VII, 199 ende hyarem bihaghelick hath wessen 'und ihnen behaglich gewesen i s t ' . RAfrsW. S. 636. Η 2b bihagon- (Infinitiv) Adv. : 'auf angenehme Weise'. HvMelk (Gehugde) 613 diu trutliet... behagenlichen

frmhd. singen.

Η 3 hahsnen sw.V. bi-hahsant- (Part.Präs.)

ahd.

Adv. : 'kraftlos'. enerviter [unsicher: StSG. 11,163,23 pihasantli; die bezeugte Form erklärt sich wohl als Bildung vom Part. Präs. mit dissimilatorischem Schwund von h und η (pihahsnent—> pihasent-)·, hierzu KFW. IV, Sp. 608], KFW. IV, Sp. 608.

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Verzeichnis

Η 4 halb Adj.

ahd. - an.

Adj. : Diese Bildung bezeugt nur Notker, und zwar substantivisch in der Bedeutung 'Hälfte' (hierzu J. Jaehrling, Die philosophische Terminologie Notkers des Deutschen, S. 91). Nk. 65,19 (Nk.F. 06518) nioman nechit. lege zuiuält hälblichis. er chit äber. lege zuiuält gägin hälblih. linde hälblih gägen zuiuält— dimidium [ + Nk. 77,3 (Nk.F. 07703) Zuiuält linde hälblih sint io säment (Simul enim est duplum. et dimidium)], medius [Nk. 136,8 (Nk.F. 13608) also zwiuält unde hälblih (ut in duplo et medio)]. l4^:

Η \ ν _ ί Υ ι Sp_ 621 ;_Sch W. an.: hdlfliga

Adv.: 'zur Hälfte; halbwegs'. Homil. 111,18 /> Ε 33 eohalt-

Η 7 hant st.F. Adj. : negiert: 'nicht behandelbar'. intractabilis [StSG. 11,628,6 unhantlihes], StWG. S. 665.

ahd. - an.

Verzeichnis

251

an.: handligr Adj.: 'mit der Hand gegeben'. ARr. 120,2 taka med... litilceti handliga blezan afimit Demut den mit der Hand gegebenen Segen empfangen'. FOGNS. I, S. 724; CIED. S. 238.

Η 8 *hantgreifön sw.V. hantgreif- (Stamm)

*ahd.

Adj. : negiert: 'unbändig, nicht handhabbar'. intractabilis [StSG. 11,691,2 unhantcreiflih (Intractabile)]. StWG. S. 665.

Η 9 [handtafal-] as. handtafala sw.F. Adj. : 'zur Handtafel gehörig'. pugillar [StSG. 11,572,19 handtaflicon

as.

(Pugillares)].

KFW. IV, Sp. 672.

Η 10 harm st.M.

ahd. - as. - ae. - an.

Adv. : 'erbittert'. Hl. 66 heuwun harmlicco huitte scilti (zur Textstelle R. Lühr, Studien zur Sprache des Hildebrandliedes, S. 724). SchW. S._160. as.: harmlik Adj. : 'schmerzlich'. H. 5514 Thar mohta man thuo dereui thing harmlic gihorian. SWH^S.222^ ae.: hearmlic Adj.: 'schmerzlich'. ChronD. 1057.15 poet wees hreowlic sid η hearmlic eallre pissere peode 'das war eine bittere Reise und schmerzlich diesem ganzen Volk'.— calamitosus [C1G1.1 1239 äy hearmlican (Calamitosa)}. OEC.J^012,_S^2_87. an.: hörmuligr, -liga (zur Suffixvariante -uligr sieh oben, S. 122). Adj.: 'schmerzlich, leidvoll'. Agr. 32,15 Ok var pä hörmolekt undir pvi riki at bua 'und es war leidvoll, unter dieser Herrschaft zu leben', OH. 208,3 Oc var pa harmulect, undir peeira vcelldi at liggia 'es war schmerzlich unter ihrer Herrschaft zu liegen'.— adulter [Homil. 216,14 vip enom hormolegom ... byrgesconom (Caes.Ar. 765 ab adulteriis ... concubinis); übersetzt ist, als stünde das Adjektiv adulter, darüber hinaus ist die Wiedergabe durch an. hörmuligr interpretierend].

252

Verzeichnis

Adv.: 'jämmerlich, erbärmlich'. Mey. 14 hörmuliga ... flyöi hün burt af frcenda Ιάόί 'jämmerlich floh sie davon aus der Freunde Land'.— OH. 116,32 sva harmulega sem hann er nu staddr 'so erbärmlich, wie er jetzt gestellt ist'. FOGNS. II, S. 192; CIED. S. 311; LPALS. S. 313;LOHS. 168;HQENH.S.280; BWAP.S.300.

Η 11 härmen sw.V. harment- (Part.Präs.)

ahd. - an.

Adv. : 'auf verletzende Weise'. iniuriose [StSG. 1,186,15 harmentlihho]. j^W_IV^Sp_998 Qiermentllhho). an.: harmanligr, -liga Adj.: 'bedauernswert, zu bedauern'. Bp. 11,76,17 Harmanlig varpessi kristni 'bedauernswert war diese Christenheit'. Adv.: 'auf beklagenswerte Weise'. Heilag. 11,58,11 hversu harmanliga drottning himinsins er fyrir decansins grindkostud 'auf welch beklagenwerte Weise die Königin des Himmels von dem Geistlichen belästigt worden ist'. FOGNS. I, S. 738; BWAP. S. 234.

Η 12 harmsal s t N .

fhnhd.

Adj. : 'schmerzerfullt'. aerumnosus [Npw. 110 (Präf.) dia harmsallichun taga (Np. 419,14 erumnosos dies huius seculi)]. KFW. IV, Sp. 998 (hermisallih).

Η 13 hart Adj.

ahd. - as. - ae. - an.

Adj. : 'hartnäckig'. pervicax

[StSG. IV,12,45 emmezlih hartlih].

HWJViSp17_33. as.: hardliko Adv. : 'streng, unnachgiebig'. H. 640 endi the cutting seluo gibod suido hardlico. SWH^S. 221_ ae.: heardlic, -lice Adj.: 'grausam, gnadenlos; furchterregend; schwierig'. And. 1551 heardlic hereteam 'grausame Plünderung', JDay I 37 pat bip ... heardlic heremcegen 'das wird ein furchterregender Volksauflauf, Jul. 263 pe sind heardlicu ... witu geteohhad 'dir sind grausame Qualen vorherbestimmt'.— HomS.3 49 mid his heardlican stemne 'mit seiner furchterregenden Stimme'.— asper [BenRGl. 6.4 cenigpinc heardlices ... us to gesettanne we hopiaö (nihil asperum ... nos constituros speramus)], durus [GD. 2 (2) 3.104.21 heom puhte heardlic (Gregor Dial. 80,20 durumque esj/Y)].

Verzeichnis

253

Adv.: 'erbittert; auf hart zu ertragende Weise'. Christ 260 pcet se bealofulla hyneö heardlice 'daß der Teufel hart unterdrückt wird', Maid. 261 ongunnon pa hiredmen heardlice feohtan 'es begannen die Krieger erbittert zu kämpfen', MSol. 131 banan heardlice grimme ongieldaö, öees hie oft gilp brecaö 'Schandtäter bezahlen hart und grausam für das, wofür sie sich rühmen'.— LS.23 2.549 heardlice mine breost cttyssende 'hart meine Brust schlagend'.— dure [Gen. 42.7 j sprcec heardlicor (durius loquebatur)],pertinaciter [H1G1. 3719 heardlice (Dure./'. pertinaciter. pessime)]. _

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P P i · Η 0 ^

24_8-_252; GSAD._S_3_19.

an.: hardligr, -liga Adj.: 'von unfreundlichem, streitbarem Aussehen, schlimm, beschwerlich'. Asms. II 4 ek markaöa mceki hönum herkumbl haröligfyr hjälm nedan 'ich zeichnete mit dem Schwert ihm das harte Heereszeichen unterhalb des Helms'.— £!f. 124,11 peirra moöir hafdi ί haröligum syndum lifat 'ihre Mutter hatte in schlimmen Sünden gelebt', Föst. 161,14 hann var mikill ok sterkr ok ... mjök hardligr 'er war groß und stark und von sehr streitbarem Aussehen', Nj. 271,21 Hverr er sä madr... hardligr ok tröllsligr? 'wer ist dieser Mann, von unfreundlichem Aussehen und trollartig?'. Adv.: 'gewaltsam, brutal; erbittert; unnachsichtig' (daneben zahlreiche Belege des Adverbs harö-la). Fäfh. 30,5 pviat hvatan mann ec se harliga vega (Lesart neben hardla und harliga, hierzu H. Gering, Kommentar zu den Liedern der Edda II, S. 195-196) 'den tapferen Mann sah ich erbittert kämpfen', HHv. 38,3 mir ers haröliga harma leitat 'mir ist auf gewaltsame Weise Leid zugefugt worden', Iv. 32 hann Ιέί Kalfi kringluauga heldr haröliga heiptir goldnar 'er zahlte Kalf Drehauge seine Feindschaft aufs härteste heim', Ragn. VII 2 ok haröliga hroknir hafa mik sogit ormar 'und die sich windenden Würmer haben mich grausam ausgesaugt', Sigv. 2,9 Sjalfr baö svartar kylfiir Sveinn haröliga skeina 'Sveinn selbst befahl, unnachsichtig die schwarzen Vordersteven zu zertrümmern', Söl. 37 Heljar reip komu haröliga sveigö at siöum mir 'die Fesseln der Hei wurden grausam mir um die Seiten geschlungen', 67 Heljar hrafnar or höföi peim haröliga sjönir slitu 'die Raben der Hei hackten aus ihren Köpfen grausam die Augen', t>jööA. 4,1 steini... haröliga kastat 'mit einem Stein auf entsetzliche Weise niedergestreckt'.— Bös. 302,29 hvi htm vceri par sva haröliga haldin 'warum sie da auf so brutale Weise festgehalten würde', Hallfr. 113,10 Hallfreör ... svaraöi heldr haröliga 'Hallfreör gab ziemlich erbittert Antwort', Völs. 7,12 eggjar konungr liö sitt... sem haröligast 'der König spornt sein Heer aufs härteste an'. FOGNS. I, S. 734, IV, S. 143; CIED. S. 239; LPALS. S. 229; BWAP. S. 233. Η 14 haz s t . M . Adj. : 'feindselig, haßerffillt'. invisus [ + SH. 1,300,436 hazlicher]. KFW. IV, Sp. 759; StWG. S. 259.

frmhd.

- as. - ae. - an.

254

Verzeichnis

as.: hatlik Adj.: 'schrecklich, entsetzlich'. Ή . 4320 ac uuirthit uuigso maneg... hetilic afliaban. SWRJS.257^ ae: hetelic, -lice Adj.: 'grauenvoll; bitter'. Beo. 1267 wcespcera Grendel sum, heorowearh hetelic 'es war dort Grendel, ein Ungeheuer grauenvoll'.— /ELS. (Martin) 59 on hetelicum wintra 'in einem bitteren Winter'.— Or. 1 8.42.20ymb hiora hetelican forlignessa 'wegen ihrer entsetzlichen Unzucht'. Adv.: 'fürchterlich, grausam'. ChronA. 616.5 se api Petrus... hine hetelice swang 'der Apostel Petrus schlug ihn fürchterlich'.

an.: hatrligr Adj.: 'grausam'. Bp. 11,126,14 sinn hernad ok hatrligt sverö 'sein Krieg und sein grausames Schwert'.— odibilis [Heilag. 11,546,12 verdum ver hatrligir ... gudi ok harts helgum englum (Deo et sanctis angelis odibiles sumus)]. FOGNS. I, S. 741, IV, S. 144; CIED. S. 241.

Η 15 heidan Adj. / st.M.

ahd.

Zum Basislexem E. Seebold, PBB. 93 (Tübingen 1993) S. 29-45. Adj. : 'heidnisch'. profanus [I. 6,19 dhazs izs uuidharzuomi endi heidhanliih ist (absurdum et prophanum esse)]. KFW. IV, Sp. 806; SchW. S. 161.

Η 16 heifti Adj. Erweitert

frmhd.

Adv. : 'heftig, vehement'. vehementer [WPs. 103,1 gemichlichet. gegrozlichet bis du heiftichlichen (magnificatus es uehementer)].

Η 17 heil Adj. / st.N.

ahd. - an.

Adj. : 'heilsam'. Himmelr. 252 vone diu ist iz in heillich, die ihtfure gesentent.— salubris [B. 203,4 so daz heillihhoor wesan suanit (quodsalubrius esse iudicauerit), StSG. 1,244,12 heillih]. Adv. : Fehlübersetzung: 'auf gesunde Weise'. sane [StSG. 1,243,7 heillihho; zur Stelle J. Splett, Abrogans-Studien, S. 357]. KFW. IV, Sp. 842; SchW. S. 162.

Verzeichnis

255

an.: heilligr, -liga Adj.: 'anständig, ehrbar; vermögend'. Sturl. 1,345,12 pykkir pat eigi heillegt, at hann siti par νίδ litil efiti 'es scheint nicht anständig, daß er mit geringem Vermögen dort sitzt'. — Negiert: Post. 55,32 Fyrir hvi parft pu olmosu at piggia, eigi uheillig kona 'wozu hast du es nötig, Almosen zu empfangen, du nicht unvermögende Frau'. Adv.: 'in aufrichtiger Weise'. Thom.* 1,426,8 at hvärttveggi peira scettist heilliga 'daß beide in aufrichtiger Weise Frieden schließen möchten'. FOGNS. I, S. 761; CIED. S. 249; BWAP. S. 239.

Η 18 heilen sw.V. Η 18a heil- (Stamm)

ahd.

Der Ansatz einer deverbalen Bildung erfolgt wegen des deverbal gebildeten lateinischen Lemmas. Adj. : negiert: 'unheilbar'. insanabile [StSG. 1,282,38 unheillihaz (Insanabile)]. KFW. IV, Sp. 842. Η 18b heilen- (Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'heilsam'. salubris [StSG. 1,244,12 heilanlih]. KFW. IV, Sp. 832. Η 18c heilent- (Part.Präs.)

ahd. - ae.

Adj. : 'heilsam'. salubris [StSG. 1,244,12 heilantlih]. Der Ansatz eines Adverbs heilantlihho für lat. salubriter (so Mayer 76,3) basiert mit großer Wahrscheinlichkeit auf einer Fehllesung. E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 215-216, liest helhaftlicho (sieh Η 20).

ae..* hcelendlic Adj.: 'heilend'. salvatrix [AldV.13.1 1538 haiwende, hcelendlic (saluatrix)]. BTD. S. 500, Suppl. S. 496; OEC. Η 009, S. 236.

Η 19 *heilfuori Adj.

fhnhd.

Adj. : 'Heil bringend'. saluber [Npw. 114,6 daz neist nieht uuizentlih suntir heilfuorlih (Np. 430,25 daz ne-ist poenale. nube salubre)], salutaris [MillPer. 19,3 wazzer wisheit heilvuorlicher (aqua sapientie salutaris)]. KFW. IV, Sp. 832.

Verzeichnis

256

Η 20 heilhaft(i) Adj.

ahd.

Adv. : 'auf heilsame Weise'. salubriter [E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 215-216 helhaftlicho].— Dieselbe Glosse hatte Mayer als heilantlihho gelesen.

Η 21 heilig Adj.

frmhd. - as. - ae.

Adj. : 'heilig'. TrHl. 71,13 daz er ime harte suzze wirt... mit hailiclicheme troumen. Adv. : 'auf heilige Weise'. Pr.Griesh.l 445,5 Hiliclich kom er in dise werlde S. J, hiliclich lebet er in disem Übe._ as.: helagltk, -liko Adj. : 'heilig'. H. 1303 them is that euuiga rki, suuido helaglic an hebanuuange sinlib fargeben. Adv. : 'auf heilige Art und Weise'. Gen. (as.) 283 Thar he an uuahtu sat, held is herran bodan heliglica, godas engilos, Ή . 328 Thu scalt sea uuel haldan, helaglico. SWHJS.244^ ae.: hättglice Adv.: 'in heiliger Weise'. HomS.38 38 (V). se de hyt haliglice deö 'der es auf heilige Weise tat'.— sancte [ChrodR.l 79.14 peel ge rihtlice j cewfcestlice 7 haliglice libbon (ut iuste et pie sancteque uiuentes... sitis)]. O H S . 199. an.: Eine entsprechende Bildung heilagligr kennt zwar auch das Altnordische, doch ist bereits an. heilagr Entlehnung aus dem Deutschen (A. Jöhannesson, Isländisches etymologisches Wörterbuch, S. 1023.

Η 22 heima st.F. / Adv.

ahd. - afrs. - an.

Adj. : 'einheimisch; bürgerlich; zum Heim gehörig, vertraut; im Verborgenen geschehend'. Kehr. 7439 näh den aller tiursten herren die in haimlich wären.— Pr.Griesh.l 450,36 do erweit er im vz al der werde die zwelfpoten ze heimlichen frivnden, TrHl. 3,26 iäcob der brähte uns intellectum uone hainliken dingin.— civilis [NG. 304,8 mit heimlichemo muöte (ciuili animo)], domesticus [+StSG. 1,679,29 hemliche (Domestici)], patrius [StSG. 11,715,22 heimelichen (Patriis)]. Adv. : 'auf vertraute Weise'. TrHl. 38,15 da[z] ich haimliche... got haben mähte. Abstr. : 'Vertrautheit, Freundschaft' Pr.Kupp. 416,19 von der heimliche die duze uns geruchtestzehavene. KFW. IV, Sp. 851; SchW. S. 162.

Verzeichnis

257

afrs.: Mmelik, -like Adv.: 'heimlich, schweigend'. AutR. 78c so seil hio hemelijke to fan 'so soll sie heimlich berühren'. RAfrsW._S_795. an.: heim(l)ligr Adj.: 'weltlich'. Thom.* 1,156,12fyrir heimligra manna augun 'vor den Augen weltlicher Leute'. FOGNS. I, S. 770.

Η 23 heizan st.V. gi-heizant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'freiwillig'. spontaneus [StSG. 1,252,3 kiheizzantlihho (K), kiheizantlih (Ra) (Spontanea)]. KFW. IV, Sp. 892.

Η 24 helan st.V. flr-holan- (Part.Prät.)

ahd.

Adj. : 'heimlich, diebisch'. furtivus [StSG. 11,653,39farholanliha (Furtiuum)]. StWG. S. 156.

Η 25 helfan st.V. Η 25a helf- (Stamm)

fhnhd.

Adj. : 'hilfreich'. Himmelr. 163 dürh daz si bediu sint helflich und heilsame. Η 25b helfan- (Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'hilfreich, nützlich'. supellex [StSG. 1,250,10 helfanlih (Subpellectile)]. KFW. IV, Sp. 919 (helfantlih). Η 25c helfant- (Part.Präs.) Adj. : 'hilfreich, nützlich'. supellex [StSG. 1,250,10 helfantlih 0Subpellectile)]. KFW_IV^Sp_919. ae.: helpendlic Adj.: 'rettungsbedürftig'. solvendus [PrudGl.l 1028 helpendlicum (soluendis, liberandis)]. BTD., Suppl. S. 531; OEC. Η 014, S. 62.

ahd. - ae.

258

Verzeichnis

Η 26 hella st.F.

ahd. - ae.

Adj. : 'höllisch, Höllen-'. SpE. 60,10 die heilichen haftin zerlösin — stygius [StSG. 11,684,34 hellilichemo sceffe (Stigia cimba)], tartareus [+Nc. 32,9 die hillelichen töugenina (tartareos recessus)]. Erweitert Adj. : 'höllisch, Höllen-'. inferus

[SedVers. 334,10 von den helleclichin holren (ab inferis cauernis)].

H W J V ^ S p _ 9 3 6 ; _ S c h W . _ S J i l L ^ N W - j S . 25_8j ae.: hellte Adj.: 'höllisch, Höllen-'. /ECHom. 1,28 410.2 Pcera sawlafynd sind da hellican gastas 'der Seele Feind sind die höllischen Geister'.— gorgoneus [C1G1.1 2886 peem hellicum (Gorgoneis)], infernus [GDPref. 3 34.246.14 pa hellican witu (Gregor Dial. 213,22 inferni supplicia)]. BTD. S. 526, Suppl. S. 530; OEC. Η 014, S. 12-16.

Η 27 hellan st.V. gi-hellan- (Infinitiv)

ahd.

Abstr. : 'Übereinstimmung'. consonus [StSG. 11,452,33 gihellanlihi (Consono)]. KFW. IV, Sp. 931.

Η 28 her Adj.

ahd. - as.

Adj. : 'erhaben'. HvMelk (Priesterl.) 78 ich sich einen herlichen glast.— aedilis [StSG. IV, 196,24 herlic? man (Aedilis)], almus [StSG. IV,166,12 herlichir], augustus [+StSG. 11,480, 33 herlihora (Augustior); hierzu B. Rolling, Kiel UB Cod. MS. K.B. 145, S. 102], dignitas [Nb. 28,13 herliche scülde\, herilis [+StSG. 11,36,47 erlicho (Erili)], insignis [Nc. 84,15 einageträgenlicha frovuun. linde herlicha (grauis insignisque femina)], potens [StSG. 11,439,20 herlichaz (Polens)], senatorius [StSG. 11,77,30 herlichen (Senatorii)]. Adv. : 'auf vortreffliche Weise'. O. 1,19,8 thaz kind ouh iö gilicho bisuorge herlicho, IV, 19,55 Ouh sizen herlicho ioh filu güallicho, Albanus 3,24 inde cronde in vil heirliche.— Pr.Roth 24,18 der ahtode tac ... den sculn wir herlicher begen, denn di sibene. Abstr. : 'Stolz'. superbia [StSG. 11,443,66 herlichiu]. Η ^ J - Y i ?P_

;_sf>LW._S_ 165.

as.: herlik Adj. : 'vornehm'. venerius

[StraßbGl. 107,41 herlica (aves venerias)].

StWG. S. 271.

Verzeichnis

259

Η 29 herbist st.M. Adj. : 'herbstlich'. autumnalis [StSG. V,22,4 terherbestlicepoum

ahd. - ae. (Arbores autumnales)].

Η^ίΥιΙΡι?.6!· ae.: hcerfestlic Adj.: 'herbstlich, Herbst-'. ÄiHomM.15 198 he wearö ofslagen ...on hierfestliere tide 'er wurde erschlagen ... zur Herbstzeit'.— autumnalis [vETemp. 2.3 on dees hcerfestlican emnihtes ryne (aequinoctium autumnale)]. BTD. S. 501, Suppl. S. 498; OEC. Η 010, S. 77.

Η 30 herd st.M.

ahd.

Adj. : 'ländlich'. rusticus [StSG. 1,11,16 rusti hertlih]. KFW. IV, Sp. 969.

Η 31 heriberga st.F.

ahd.

Adj. : 'zum Lager gehörig'. castrensis [ StSG. 11,548,73 heriberclichü)]. KFW. IV, Sp. 976.

Η 32 herro sw.M.

as.

Adj. : 'dem Herrn zugehörig'. herilis [StSG. 11,589,68 thero herrilcvn (Heriii)]. KFW. IV, Sp. 1001.

Η 33 herta st.F.

ahd.

Adj. : 'gegenseitig'. mutuus

[StSG. 1,790,23 hertlicha. uuihseliga(Mutuant,

alternam)].

Adv. : 'wechselweise'. alterutro [Sonderform, StSG. 11,71,18 hertuslihho, hierzu KFW. IV, Sp. 1024 (hertuslihho). Die Form ist fast nur in den Arator-Glossen der Hs. Trier 1464 belegt. Die Parallelüberlieferung in Vat. Lat.1716 hat dafür stets die Fehlschreibung her-, dazu H. v. Gadow, Die althochdeutschen Aratorglossen der Handschrift Trier 1464, S. 51], inque vicem [ + StSG. 11,33,46 hertlicho], vicissim [+StSG. 11,30,27 hertliho], KFW. IV, Sp. 1018-1019.

Η 34 hertuom st.M./N.

ahd.

Adj. : 'fürstlich'. principialis

[StSG. 1,490,46 hertuomliherostiuri

KFW. IV, Sp. 1024.

(Magnificentiamprincipalem)].

260

Verzeichnis

Η 35 herza sw.N.

fhnhd. - an.

Adj. : 'das Herz betreffend'. Sciven 646 mit herzilichin dingen. Erweitert Adv. : 'von Herzen'. TrHl. 136,18 ih hän dich geminnet herze[c]lie hen chintliche und chonltche. an.: hjart(a)ligr, -liga Adj.: 'das Herz berührend, Herzens-'. Thom.* 1,102,16 ok padan afgeingr svä hjartligr tregi 'und davon kam solcher Herzenskummer'. Adv.: 'von Herzen'. Thom.* 1,150,4 Sem heyrt er, ok hjartaliga sampykt af erkibyskunimum 'als es vom Erzbischof vernommen und von Herzen gutgeheißen wurde'. FOGNS. I, S. 830, IV, S. 155.

Η 36 higuoltthhi

ahd.

Es handelt sich um ein {Compositum hiw + guollihhi, nicht um eine Ableitung vom Kompositum. Abstr. : 'ehrenvolle Ehe'. nuptialis amplitude [Nc. 89,9 Uudz tünchet tir über des . täz si ängestlicho zuifelota . übe iro nüzze uuäre süslih higüollichi (Quid quod utrum sibi hec nuptialis conduceret./'. conueniret amplitude anxia dubitatbat?)]. KFW. IV, Sp. 1056; SchW. S. 166.

Η 37 himil st.M.

ahd. - as. - ae. - an.

Adj. : 'himmlisch, vom Himmel'. caelestis [+StSG. 1,206,37 manna huuaz ist daz daz ist moas himillih), hierzu J. Splett, Abrogans-Studien, S. 292. Vorauszusetzen ist hier eine lateinische Erklärung ähnlich der im Samanunga-Glossar vorliegenden Manna cybus celestis l quid est hoc. Zu den weiteren Glossierungen im Abrogans J. Splett, ebenda, S. 103-104,125,300,334], Abstr. : 'Himmelsgewölbe'. globus [StSG. 1,230,18 himilihi (globum); zur Stelle J. Splett, Abrogans-Sudien, S. 334], StWG. S._276. as.: himilliko Adv. : 'auf himmlische Weise'. caelitus [StSG. 11,580,68 himiliko], StWG. S_276. ae.: heofonlic Adj.: 'himmlisch; zum Himmel gehörend; vom Himmel kommend; im Himmel lebend'. El. 739 Pu geworhtestpa ond to pegnungepinre gesettest, haiig ond heofonlic 'du schufst sie und setztest sie zu deinem Dienst heilig und himmlisch', Guth. 1310 wasymb pcethalge

Verzeichnis

261

hus heofonlic leoma 'um das heilige Haus war himmlischer Lichtschein'.— ÄiCHom. 1,19 264.23 Ure sawul is heofonlic, and ure lichama is eorölic 'unsere Seele ist himmlisch und unser Leib ist irdisch'.— caelebs [HyG1.2 63.2 heofonlic lif(Celebem vitam)], caelestis [Bede 1 15.62.1 swetnesse ... pcere heofonlican lare (Beda HE. 76 dulcedinem doctrinae ... caelestis)], caeli [Gen. 24.7 Se heofonlica God (Dens caeli)].

an.: himinligr Adj.: 'im Himmel befindlich'. supernus [Leifar 5,32 Sa er ... verör callaör til hitninligrar fopor erfpar (Prosp. Sent. XVII, 1 Omnis qui ad supernam pertitnet civitatem)]. FOGNS. I, S. 814.

Η 38 himilguollihhi

ahd.

Es handelt sich um ein Kompositum himil + guollihhi, nicht um eine Ableitung vom {Compositum. Abstr. : 'himmlische Herrlichkeit' O. V,4,53 thar nam er sin giroubi... ioh leitta in änderaz lant, In himil gitallichi. SchW. S. 166. Η 3 9 himilisk

Adj.

ahd.

Adv. : 'vom Himmel'. caelitus [StSG. 1,67,10 himiliscliihho]. StWG. S. 275.

Η 40 hintarskrenki Adj.

ahd.

Adv. : 'auf hinterlistige Weise'. sophistice [StSG. 1,562,30 hinter skrenclicho], StWG. S. 277.

Η 41 hiofan st.V. hiofant- (Part.Präs.)

ahd. - ae.

Adj. : 'trauervoll'. luctuosus [StSG. 1,158/159,32 hiufantlih (luctuosa)]. StWG.S._278. ae.: hiofendlic Adj.: 'beweinenswert'. funebris [C1G1.1 2584 heofendlice, hrawlic (Funebre)], lamentabilis fen(d)lice byrgleoö (canticum lamentabile)]. Β TD., Suppl. S. 531; OEC. Η 014, S. 161.

[AldV.l 957 heo-

262

Verzeichnis

Η 4 2 *hiri st.F.

ahd.

Der Ansatz eines zugrundeliegenden Femininums basiert auf mhd. hir (LMH. I, Sp. 1302). Adj. : 'stark; rasch; glänzend'. festinatus [Nc. 23,2 in sö hirlichemo scüze (festinataque rapiditate)], vibratus [Nc. 47,15 diu heiteren liehtes ist unde hirelichoren (purgations uibrantiorisque luminis)]. Adv. : 'meist; heftig; äußerst'. Np. 198,18 däranah uuerdent sie hirlicho herte unde stärch, plurimum [Nc. 59,7 ioh tärundere hirlicho ersuizzende (sub quibus plurimum sudans)], vehementer [Np. 479,10 unde minnota siu hirlicho (et dilexit ea uehementer), wörtlich entsprechend Npw. 118,167]. Abstr. : 'Heftigkeit'. Nc. 114,16 mit merun hirlichi dänne iz ioman gesägen miige. SchW. S. 168; StWG. S. 144.

Η 43 hirmen (sw.V.) un-gi-hirm- (Stamm)

anfrk.

Adj. : 'unaufhörlich'. incessabilis [LipsGll. C.Amb. ungehirmelikero (incessabili voce proclamant); überlieferte Lesart ist ungehirmeliko], KDFPG. S. 41. Η 4 4 hirti st.M. Adj. : 'zum Hirten gehörig, pastoral'. GBMuri 322 daz sie dich bihalten. mit hirtlichir röche.— pastoralis chiullun hirtlihha (Inperampastoralem)].

ahd. - ae. - an. [+StSG. 1,411,17 in

StWG. S._279. ae.: hierde-, hyrdelic Adj.: 'zum (geistlichen) Hirten gehörig'. pastoralis [CP. 18.133.3 Hu gerades mceg donne se biscep brucan dcere hirdelican are (Gregor RP. 40A animarumpraesul honorepastorali inter cceteros utitur)]. ^liA^'-^PPi-^Jii^^-Ji^i'ALL^I'^-L6!1^' an.: hirdiligr Adj.: 'bischöflich; zum geistlichen Hirten gehörig'. Thom. 500,28 til hiröilegrar aahyggju 'zu bischöflicher Fürsorge'. FOGNS. I, S. 821, IV, S. 153; CIED. S. 264. Η 4 5 [hiur-] as. hiuri A d j . Adj. : negiert 'unheimlich'. eumenidis [StSG. 11,595,35, Uunhiurlihca], StWG. S. 666.

as. - ae. - an.

Verzeichnis

263

ae.: unhier-, unheor-, unhyrlic, -lice Adj.: 'betrüblich; ungeheuerlich, immens'. JDay II 11 paic... pas unhyrlican fers onheföe mid sänge 'als ich diese betrüblichen Verse begann zu singen'.— LS.25 107 unhierlic storm of öcem munte astag 'ungeheurer Sturm erhob sich auf dem Berge'. Adv.: 'in grausamer Weise'. crudeliter [GD. 2 30.161.10 swide unheorlice 7 wcelgrimlice fram deofle geswcenced (Gregor Dial. 121,6 crudeliter vexari)]. BTD_S_ 1_11 8, Suppl· S. 736^OEC. U_004, S._173 -174(_S_1_82-183_ an.: hyrligr, -liga Adj.: 'freundlich'. Mgr. 18 hyrliga til min engla styrir leit ok bad mik letta gräti 'freundlich wandte sich zu mir der Engel Lenker und bat mich, aufzuhören zu weinen'. — Negiert: Fm. X,35,12 sä maör var mjök ύhyrligr 'der Mann war äußerst widerwärtig'. Adv.: 'vertraulich' Bös. 315,6 Bögu-Bösi leit hyrliga til bondadottur Bauerntochter'.

'Bögu-Bosi blickte vertraulich zur

FOGNS. II, S. 151,111,760, IV, S. 390; CIED. S. 304, 661; LPALS. S. 305; BWAP. S. 292. Η 4 6 hiutu

Adv.

ahd. - afrs.

Adj. : 'heutig'. hodiernus [+T. 621,3 unzan hiutlihhan tag (usque in hodiernum diem)]. SchW. S. 168; F. Köhler, Lateinisch-althochdeutsches Glossar zur Tatianübersetzung, S. 42. afrs.: hiudelik Adj.: 'heutig'. Fiv. VII,29 hvnt in thine hiudelika dey 'bis auf den heutigen Tag'. RAfrsW. S. 818. Η 4 7 hiwiski

st.N.

ahd. - ae.

Adj. : 'zum Haus gehörig; bürgerlich'. domesticus [+StSG. 1,60/61,11 hiuuisclih (domesticum)]. Abstr.: : 'Vertrauen; Vertrautheit'. familiaritas [StSG. 11,309,1 dera hiuuisc lihhi (Familiaritatis)]. StWG. S. 280. ae.: hiwisclice Adv.: 'in vertrauterWeise'. familiariter [Bede 4 28.364.23 Hweöere hie to pas biscopes scire heowesclice belumpon (Beda HE. 434 qui tarnen et ipsi adcuram episcopifamiliariterpertinerent)]. BTD., Suppl. S. 547; OEC. Η 017, S. 129.

264

Verzeichnis

Η 48 hiwo sw.M. / hiwa sw.F.

ahd.

Adj. : 'ehelich; zur Ehe gehörig'. SpE. 34,30 Div pie ... div ist iemer maget vnde wirt och ana hilivhiv dink geborn.— coniugalis [StSG. 1,276,19 hilichemu (Coniugali)]. Adv. : 'ehelich'. Nc. 49,6 däz sl dllero hitäte so üzenan si. däz si in arithmeticam ze iehenne. näh hilicho nebire. näh selba hilicho geborn ne-si (ut neque de ulla permixtione progenita neque ipsa procreare quicquam arithmetica teste monstretur). KFW. IV, Sp. 1059; SchW. S. 166. hl- -> /-

Η 49 hof st.M.

frmhd.

Adj. : 'zum Hof gehörig; am Hof üblich'. WMann (Veronica) 498 He vragiti si umme mcere mit hoflichem gibcere .— au lie us [+SH. 1,282,172 (Variante) houilich], StWG. S. 288.

Η 50 hofisk Adj.

frmhd.

Adv. : 'auf höfische Weise'. HvMelk (Gehugde) 623 da mit er gie höfslichen mit den frowen. Η 5 1 höh A d j .

ahd. - afrs. - ae. - an.

Adj. : 'erhaben'. sublimis

[StSG. 1,70/71,6 haohlihhosta (sublimia)].

Adv : 'erhaben'. In verbaler Fügung höhlichen tragen für lat. magnificare hohlichen tragen (linguam nostram magnificabimus)]. StWG. S_28L

[MillPs. 11,5 zunge unser wir

afrs.: hahlik Adj.: 'großartig, hoch'. Huns. XIV,36 to iher londe iha weder kom mith halika lowe 'mit hohem Lob kehrten sie in ihr Land zurück'. RAfrsW._S_7_93. ae.: hdalic, -lice Adj.: 'herausragend, erhaben; hoffärtig; von großer Höhe'. Christ 430 Pcet is healic rced 'das ist ein erhabener Rat', Gen. (ae.) 294 and sprcec healic word 'und sprach hoffärtige Worte', Gifts 93 hafaö healice beorhte stefne 'er hat eine erhabene und hell erschallende Stimme', Men. 37 hagolscurum fcerd geond middangearö ... Hlyda healic 'mit Hagelschauern fährt gegen die Welt der erhabene März', 74pcet is healic dteg 'das ist der herausragende Tag', PPs. 105.23 and peer healiene on hryre gefremedan 'und taten einen Fall von großer Höhe'.— JELS. (Exalt, of Cross) 41 He scet pa on pam huse swa swa healic god 'er saß so in dem Haus, wie der erhabene Gott'.— ThCap.l 27.345.11 healic man (nequitia).— alius [PsGlI. 63.7 genealcecp man heorte to healic

Verzeichnis

265

(Accedet homo et cor altum)], celsus [HyG1.3 46.2 he fordstop healic ofheofonum (Prodiit celsus de celo)], excelsus [HyG1.3 65.2.6 fcemna healic ofer tungla (femina excelsa super sydera)], fei ix [AldV.l 2513 healice l gescclige], magnus [ThCap.l 40.391.3 swiöe healic fasten pat bid (magne uirtutis est)], praecipuus [ChrodR.l 72.1 An healicum freolsum (in sollempnitatibusprecipuis)], sublimis [ProspGl. 155 healic], summus [BenR. 38.13 Sy panne healic swige at pam gereorde (RegBen. 38,5 summum fiat silentium)], tantus [ThCap. 1 24 307.19 swa healicre gepinpenesse (tante dignitatis)]. Adv.: 'hoch aufragend; in der Höhe; in hohem Maße; auf erhabene Weise'. Christ 382 healice nu us halend god... onwrah, pat... 'auf erhabene Weise hat uns der erlösende Gott geoffenbart, daß...', 389 seraphines cynn ... singad ful healice 'das Geschlecht der Seraphim singt auf sehr erhabene Weise', 693 pat ahafen waren halge gimmas ... healice upp 'daß erhoben wurden heilige Edelsteine, hoch hinauf, 1149 hwa hine healice torhtne getremede tungolgimmum 'wer ihn in der Höhe glänzend gebaut hat mit Stern-Juwelen', Grave 7 Ne bid no pin hus healice itimbred 'nicht ist dein Haus hoch aufragend errichtet', PPs. 107.4 ahafen healice ofer haleda beam 'hoch erhoben über die Menschenkinder'.— JELS. (Martin) 1430 eadig is se wer pe on his ford-side halegna ge-tel. healice sang 'selig ist der Mann, für den bei seinem Hinscheiden die Schar der Heiligen in der Höhe sang', ^ELS. (Thomas) 154 and he hcefd healice agylt 'und er hat in hohem Maße gesündigt'.— sublimiter [Bede 5 17.458.10 he preo winter healice pa cyricean was reccende (Beda HE. 522 tribus annis ecclesiam sublimiter regens)], summopere [ThCap.l 26.341.2 andframpam healiceforhabben (et ab hoc summopere abstineant)]. J3™_

S

_ l ' ^ ' J i f P P i · ι , Ο ^ ί ι Η 0 1 0 0 , j 3 S A p _ S . 31_6_

an.: hdligr, -liga Adj.: 'hoch, hoch aufragend; erhaben; ehrenvoll'. Merl. 1,22 grefr igrundu götur haligar 'er baut in der Erde hohe Wege', Sigv. 11,18 medal okkar alt 's häligt 'zwischen uns ist alles erhaben', 13,18 hirä esa hans ... haiigt 'sein Gefolge ist nicht ehrenvoll'.— Didr. 342,4 Gvnnar konungr var ... haligr at ollum uexti 'König Gunnar war hoch aufragend im ganzen Wuchs'. Adv.: 'sehr; in die Höhe'. OH. 40,3 hann brigär svardinu ok lysir haliga 'er schwingt das Schwert und es leuchtet sehr'.— in alto [Ale. (an.) 107,13 sem hann hafr sic up holegra (quanto se erigit in alto)]. FOGNS. I, S. 708 ; HOENH. S. 235. Η 5 2 höhsprähhi

Adj.

Adj. : 'von gehobenener Ausdrucksweise'. grandiloquus [StSG. 11,771,4 hoch sprachlichen StWG. S. 281. —> S 68 sprehhan

ahd. (Grandiloquos)].

266

Verzeichnis

Η 53 höhnt st.F.

frmhd.

- an.

Adj. : 'zum Festtag gehörig'. SpE. 53,29 disen hoczitlichen tac.—festus [MillHym. 89,6 den tach hohzitlichen (Diem festum)], neomenius [MillPs. 80,4 blaset mit dem hoheitlichem hören (Bucinate in neomenia tuba)]. an.: hdtidligr, -liga Adj.: 'festlich'. Horn. 143,32 Penna dag bceuö Bonefatius pafe allre cristni at halda hotid-legan 'diesen Tag befahl Papst Bonifatius allen Christen festlich zu begehen'. Adv.: 'auf festliche Weise'. Eyrb. 152,17 Eptr um daginn syngr prestr... messu hdtidliga 'tags darauf singt ein Priester feierlich die Messe', Homil. 22,22 at gypingar helldo hotiplega pan dag 'daß die Juden diesen Tag festlich begingen'. FOGNS. I, S. 741; LOIH. S. 155; HOENH. S. 246.

Η 54 hold Adj.

ahd. - as. - afrs. - ae. - an.

Adj. : 'vertraut, lieb'. familiaris [StSG. 1,142/143,11 holdlih; zur Stelle J. Splett, Abrogans-Studien, S. 213], placabilis [Npw. 24,10 also in do tetagnadaze fergebenne holtlichun (Np. 74,20 Also in dö tita gnäda ze fergibenne placabilem)]. Adv. : 'auf angenehme Weise; ergeben; geneigt'. Kehr. 14610 v/7 holtliche er in kuste.— TrHl. 46,25 du sihest die serigen holtliche ane.— devote [StSG. 11,313,63 euukemo rihhe hold lihho (Perenni regno denote)]. StWG. S._282. as.: holdttk Adj. : 'angenehm'. H. 3414 endi im meda gihet... siido [holdlic Ion], Adv. : 'auf angenehme Weise'. Η. 1870 Bethiu man sculun haldan thene holdlico the im te hebanrikea thene uueg uuisit, 4573 gihet himiles lioht, endi gi mi holdlico iuuuan theganskepi. SWH_S.268_ afrs.: unholdelik Adj.: negiert 'enthaltsam'. Cod.Aysm. 1,388 ende in hiarayelde wollatze wassa onholdelijc 'und in ihrem Alter wollen sie enthaltsam sein'. ae.: holdlic, -lice Adj.: 'treu'. fidus

[PrudG1.6 29 weet hy holdlices (quidamicum,

fidum)].

Adv.: 'auf sanfte Weise; hold; ergeben, dienstbar; gnädig'. And. 1639 eweedon holdlice 'sie redeten auf sanfte Weise', Christ 1357 to pam ge holdlice hyge stapeladon 'auf ihn gründetet ihr ergeben euren Sinn', Guth. 604 hyran holdlice mi-

Verzeichnis

267

num hcelende 'ergeben meinem Heiland gehorchen', PPs. 54.1 beheald me holdlice 'errette mich gnädig', 59.5 du holdlice ... asprcece 'du hast gnädig gesagt', 100.6 he me holdlice her öegnade 'er diente mir auf ergebene Weise', Rid. 34 4 hipeö holdlice ' raubt dienstbare Weise', Sat. 310 feeder maneynnes ahefeö holdlice in heofones leoht 'der Vater des Menschengeschlechts erhebt hold des Himmels Licht'.— jECHom. 11,25 210.156 He eweeö holdlice be us 'er sprach auf sanfte Weise zu uns'.— affectuose [AntGl. 6 811 holdlice (Affectuose uel Deuote)], devote [C1G1.1 1852 holdlice],

J^AI^l^PPI·.?!^ an.: hol(d)ligr, -liga Adj.: 'den Nächsten liebend'. Ale. (an.) 54,10 Gofgare er andlegr getnaör en holdlegr (ut fratres simus spiritualiter in caritate perfecta). Adv.: 'auf liebevolle Weise; wohlwollend'. Horn. 65,21 Nu heyrum vir, goöer braör, hversu hollega r droten kennir os 'nun hören wir, gute Brüder, auf welch liebevolle Weise unser Herr uns lehrt', Kgs. 149,12 kenn hvcerjum holliga, peim er afper vill ncema 'und unterweise jeden wohlwollend, der von dir etwas annehmen will'. FOGNS. II, S. 36, IV, S. 160; CIED. S. 278; LOIH. S. 152 ; HOENH. S. 176.

Η 55 höni Adj. / höna st.F.

ahd. - as. - ae.

Adj. : 'schimpflich; höhnisch'. Ο. IV, 1,43 thaz hönlicha krüci, 23,11 Biscöltan ist er härto ioh hönlichero uuörto, Ad Monachos St. Galli 74 ther uuidar göte ringit, ist er ίό in uuaru in honlicheru zdl, SummTh. 153 durch des ellentin scalchis not leit der gotis sun honlichin dot.— dedecorosus [StSG. 11,602,22 honlihen (Dedecorosam)], exsecrabilis [StSG. 1,793,49 honlih (Exrsecrabile)], foedus [+StSG. 11,77,76 hönlichem (foedis)], indecens [Thoma 2,9 unj chus kes. hönliches (indecens)], indecoris [+StSG. 11,60,58 honlicha (indecores)], infamis fStSG. 1,529,15 honliha (Infames)], inglorius [SH. 11,342,01.28 honlicher (inglorius)], ridendus [StSG. 11,475,53 hohlihiu (ridenda)]. Adv. : 'auf schändliche Weise'. deformiter [StSG. 11,752,6 honlihhor (Deformius)], enerviter [StSG. 11,220,18 honlihho. uuehliho],foede [StSG. 11,709,37 honlicho], infandum [StSG. 11,646,24 honliho]. SchW. S.J69, StWG. S.j284_ as.: hdnlik, -liko Adj. : 'schimpflich'. confusibilis [StSG. IV,308,4 honlik (Confusibile)], foedus (Foedis)]. Adv. : 'auf schimpfliche Weise'. H. 5026 that he so honlico herron sines ... farlognide. SWH. S. 268; StWG. S. 284.

[StSG. 11,586,3 honlicon

Verzeichnis

268 ae.: hianlic, -lice

Adj.: 'schmachvoll, erbärmlich'. DAlf. 10 (D) sume blende j heanlice hcettode 'einige blendete er und häutete er schmachvoll', JDay II 258 Peer... ne ... gelimped heanlic slap 'dort ereignet sich kein erbärmlicher Schlaf, LPr. II 111 ne leet swa heanlice pin handgeweorc ... forwuröan 'laß deine Schöpfung nicht schmachvoll zunichte werden', Maid. 55 To heanlic me pinceö 'zu schmachvoll dünkt mich'.— Or. 6 37.296.17 swa heanlic gepoht 'so schändliche Gedanken'.— indignus [Or. 2 6.88.1 pa hlafordas on peem ende heefden heanlicne sige (indignam ... victoriam)]. Adv.: 'jämmerlich; auf schmachvolle Weise'. Christ 372 Hu we tealtrigad ... hwerfiaö heanlice 'wie wir wanken, wandern jämmerlich'.— HomU.46 115 geheeft heanlice mid heardum bendum 'gefesselt schmachvoll mit harten Banden'.— victus [Or. 3 10.140.13 gefeaht wid Somnitum, j heanlice hamweard odfleah (male adversus Samnitaspugnavit victus in Urbem refugit)]. BTD. S. 520-521, Suppl. S. 523; OEC. Η 012, S. 163-164; GSAD. S. 317. Η 5 6 hönkust

st.F.

fhnhd.

Adv.: : 'hinterhältig'. Npw. 108,3 do si in honchustilichen frageton (Np. 410,19 Si chösoton uuider mir in iintruuuon), dolose [+MillPs. 5,11 in zungen ir honchustlichen taten (Unguis suis dolose agebant)]. N. Törnqvist, Cod. Pal. Vind. 2682, III, Glossar, S. 60. —> Κ 53 kiosan Η 5 7 hören

sw.V.

Η 57a un-gi-hör- (Stamm) Adj. : 'unerbittlich'. inexaudibilis [StSG. 1,192,5 ungahaorlih], StWG. S. 660. Η 57b un-gi-hdrett- (Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'unerbittlich'. inexaudibilis [StSG. 1,193,5 unkihorenlih]. StWG. S. 660 (ungihörent-). Η 57c un-gihorent- (Part.Präs.) Adj. : 'unerbittlich'. inexaudibilis [StSG. 1,193,5 ungahaorentlih]. StWG. S. 660. ae.: gehyrendlic Adj.: 'zu hören' (Gerund). audiendus

[yEGram. 152.6 tö gehyrendlicere stemne (adaudiendam uocem)].

BTD., Suppl. S. 343; OEC. G 018, S. 99.

ahd. - ae.

Verzeichnis

Η 58 horsk Adj.

269 ahd. - ae. - an.

Adj. : 'agil, behende, rasch'. O. V,8,10 thaz sie thäz gizellent sar in hörsglicha frist, 15,8 ioh il iz ίό irfiillen mit hörsglichemo uuillen. Adv. : 'hurtig, flink'. naviter [StSG. 1,213,4 horsclihho\ sehr unsicher ist ein weiterer früher Beleg StSG. 111,7,16: hier wird Konjektur horsclihho für sticlihho (ebenfalls für lat. naviter) vorgeschlagen], strenue [+StSG. 11,49,13 ernustlicho. hosclicho]. SchW. S._l72; StWG. S._286. ae.: horsclice Adv.: 'rasch'. Soul II 109 forpon heo ne mag horsclice wordum wrixlan 'denn sie kann nicht rasch mit Worten erwidern'.— naviter [ErfGl. 668 horsclicae]. BTD.J^ ^60;_OEC_H 023,_S. |89^GS_AD_ S._355_ an.: horskligr, -liga Adj.: 'weise, freimütig'. Hsv. 129 At hyggnum mönnum nem pü horsklig räö 'von klugen Männern empfange weisen Rat'.— Horn. 168,18 ok gefe u-frodre tungu horsklig orö at mcela 'und rede mit ungelehrter Zunge weise Worte'. Adv.: 'in freimütiger Weise; klug'. Grp. 10,3 Segöu ... heldr horskliga 'sage ganz freimütig', Merl. 11,96 at enn frödi halr hefr horskliga hagat späsögu 'daß der weise Mann klug geweissagt hat'.— cum deliberatione [Heilag. 11,464,16 innti hann upp hardla hoskliga (summa cum deliberatione edocebai)\. FOGNS. II, S. 45; CIED. S. 279; LPALS. S. 273 ; HOENH. S. 280.

Η 59 hüfo sw.M.

ahd.

Adv. : 'haufenweise'. cumulatim [StSG. 11,458,46 hufliho]. StWG. S. 289.

Η 60 hugu st.M. / hugi st.M.

ahd.

Adj. : 'heiter'. Nc. 73,20 Uuaz ist hügelichera itnde minnesamera uuine? (zur Grundlage vergleiche man Nc. (lat.) 116), laetus [Nb. 144,17 neist öuh täz ällero dingo hügelichosta na? (nonne etiam hoc constat esse letissimum?)]. Verbalbildung : 'aufheitern'. exhilare [Np. 383,7 sin änasiüne gehügelichöe in glizemen (Ft exhilaret faciem in oleo), wörtlich übereinstimmend Npw. 103,16], SchW. S. 171; StWG. S. 148; SLNW. S. 271.

270

Verzeichnis

Η 61 hulda st.F. Erweitert

frmhd.

Adv. : 'huldvoll'. placabiliter [WPs. 40 (Oratio) arcenie der sele huldichlichen du uerlihes (medicinam animae placabiliter largiaris)].

Η 62 h ungar st.M.

frmhd.

Adv. : 'begierig, hungernd'. RhGeb. 129 Herro da mite warten ih hungirliko ingagin dinen gnadon.

Η 63 hunto sw.M.

ahd.

Adj. : 'den Hauptmann betreffend'. tribunalis [StSG. 11,128,47 hunnilihhero (Tribunali)]. StWG. S. 291.

Η 64 huoh st.M.

ahd. - as.

Adj. : 'lächerlich'. Np. 11,12 nube daz iz huöhlich uuas (wörtlich Ubereinstimmend Npw. 2,4).— cavillus [StSG. 11,506,33 uohlichero (cauillo)], ridendus [StSG. 11,425,46 huoli hiu (Ridenda)], ridiculus [Nb. 243,9 daz huolicha uuizegtüom Sybille (uaticinio illo ridiculo tyresie), + StSG. 11,80,43 huolichun (Ridiculo)]. SchW. S. 172; StWG. S. 293.

as.: höhlik Adj. : 'lächerlich'. ridiculus [StSG. 11,578,1 hoilik (Ridiculum)]. StWG. S. 293.

Η 65 huor st.M./N.

ahd.

Adj. : 'unzüchtig, lüstern'. VSkl. 500 mit sogetanen gebaren, die huorlich waren.— BGB. 147,17 in huorlichen meinen.— adulter [MillHym. 85,1 die chonne haben dines brvder hvrliche {uxorem habere fratris adulteram)], languidus [StSG. 11,442,53 huorlichar], lascivus [U 455,36 huorlikhen (lasciuas)]. Adv. : 'auf unzüchtige Weise'. HLit. 823 die dazfleisc huorlichin zunten.— SpE. 135,9 wie si horlichen lanter [StSG. 11,442,33 huorlihora (Petulantius)].

geieben.—petu-

StWG. S. 294.

Η 66 huorlust st.F.

ahd.

Adv. : 'auf lüsterne Weise'. concupiscentialiter [Thoma 2,22 huor lust licho\ zur dieser Glossierung E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliothfeque Municipale Ms. 25, S. 69]. StWG. S. 294.

271

Verzeichnis hw- —> w-

11 ilen sw.V. I la tt- (Stamm)

ahd.

Adv. : 'eilends'. festinato [Thoma 23,15 ilicho]. StWG. S. 823. Erweitert Adj. : 'eifrig'. studiosus

[StSG. 11,47,23 vnta ilichlihemo (Et studioso cuique)].

StWG. S. 823. I lb tlent- (Part.Präs.) Adv. : 'eilends'. MillEx. 2519 ilentliche ezzen— festinanter responsum festinanter)]. SchW. S. 173.

12 in Präp.

ahd. [B. 280,19 < > illantlihho < > {reddat

ahd. - afrs.

Adj. : 'innen befindlich, innerlich'. internus [MF. 29,24fruma des inlihhin it lones (praemium internae retributionis)]. Adv. : 'in Innersten, im Mark'. medullitus [StSG. 11,173,21 inliho], SchW. S._l 74; StWG. S.J03_ afrs.: inlik Adj.: 'inwendig, innerst'. Huns. XIII,5 minna thinne god fore feder ende moder mith in lekere herta 'liebe Gott vor Vater und Mutter aus innerstem Herzen'. RAfrsW. S. 851. ingrüent—> G 96b, inlada—> L lb

1 3 innar Adj.

frmhd.

Adv. : 'im Innern'. Npw. 21,28 for imo beten, daz chuit innerlih (Np. 69,11 fore imo petont. daz chit ίηgrundo). Erweitert Adv. : 'im Innern'. MillEx. 274 diu was ime innerkliche leit.

I 4 inni Adv.

ahd.

Adv. : 'durch und durch; in aufrichtiger Weise; sehr'. MfrRB. 675 vile innelicho her gode bat.— Np. 230,24 So innelicho becherest du sii ze dir.

272

Verzeichnis

Erweitert Adj. : 'innerst, dem Wesen nach'. Sciven 674 so ledit he uns buzen mit innicliker gruzen.— VatGeb. 89 Nu sprich diz mit inneclicheme herzen.— insitus [Nb. 149,11 Äne din selbes inniglicha güoti (nisi insita forma boni)]. Adv. : 'im Herzen, innerlich'. MillEx. 968 der ist mir innekliche lieb, Kehr. 8642 v/7 innecliche sin gebet hin zuo got tet.— BGB. 148,10 daz ich inniglicho biweinon.— corde [Np. 336,2 Ketüo dina zeseuuun chünda. unde inniglicho gelerte in uuistuöme (Dexteram tuam notam fac nobis, et eruditos corde in sapientia)]. SchW. S. 174.

1 5 innödi st.N.

ahd.

Adj. : 'dem selben Mutterschoß entstammend'. uterinus [StSG. 1,317,57 inneohtlihanpruader (Uterinum fratrem)]. StWG. S. 304. intfind- - > F 20a, intfmdant- - > F 20, intfuntan- - > F 20c

16 intlehan st.N.

ahd.

Adj. : 'wechselseitig'. mutuus [+StSG. 1,536,64 intlehanlihaz (Mutuum)]. Adv. : 'wechselseitig'. mutuo [StSG. 1,807,57 inthlehanliho]. StWG. S. 306. —> L 21 lihan

I 7 inwart / inwert(i) Adj. / Adv.

ahd. - ae.

Adj. : 'im Inneren befindlich'. internus [unsicherer Beleg: StSG. 11,163,12 < > uuartlih]. Adv. : 'innen'. intus [MF. 29,29 huuanta des siu inuuerth lihho ist brinnanti {quia quo ardenter intus ad sua satagit)]. _SihW_S._174_; StWG. S._307_. ae.: inweard-, inwerdlic, -lice Adj.: 'innen'. HomU.37 54 mid urum ... inweardlicre heortan 'mit unserem inneren Herzen'.— internus [CP. 47.363.11 hu sio lufu beon scyle öcere inweardlican sibbe (Gregor RP. 93B amorem debeant internae pacis infundere)]. Adv.: 'im Innern, innerlich'. Met. 22.2 Se pe ... wille inweardlice after spyrian 'wer im Innern erforschen will'.— LawICn. 22.4 butan he on God heebbe inwardlice rihtne geleafan 'außer er habe im Innern rechten Glauben'.— internus [CP. 48.369.8 öonne we ongietaö inweardlice (5a «'(Gregor

Verzeichnis

273

RP. 94C quando ... legis interna sentimus)], intime [AldV.9 115 inweardlice (medullitus, .i. intime)], intimus [ArPrGl.l 17.67 inweardlice (intimam cordis confessionem)]. BTD. S. 597, Suppl. S. 595; OEC. 1004, S. 46-49, 52-53; GSAD. S. 391. irahtönt- —> Α 6b, irbarmen—> Β 5c, irbarm(ig)- —> Β 5b, irbetan—> Β 27d, irbet—> Β 9b, irbetönt- - > Β 9c, irdig- - > D 7, irdrozzan- —> D 19, irfaran- -»· F 5d, irfarant- -> F 5e, irgangan—» G 12c

I 8 irhalbün Adv.

ahd.

Adj. : 'von der Seite'. ί/e latere

[StSG. 1,806,31 irhalpunlih], ex latere [StSG. 1,527,19 irhalpunlihon],

KFW. IV, Sp. 623. irker- - > Κ 7d, irkeren- —> Κ 7e, irkerent- - » Κ 7f, irkiosant- —» Κ 10c, /r/ei/zg- —» L 10, irlouben- —> L 37a, irloubent—> L 37b, irmuoden- —> Μ 46, irnesant- —> Ν 8, ί'/ταΛ—> R 3a, irrahhönt—> R 3b, irrahhöt—> R 3c, irrek—> R 16a, irrekken—> R 16b, irrekkent—> R 16c

19 irri Adj. Erweitert Adj. : 'irrig, falsch'. WGen. 2165 Joseph in antwurte: 'irrichlich ist iur geverte!'.— profanus temo irreglichen uudne (Errore profano)].

ahd. [Nb. 16,2 Mit

SchW. S. 176. irsaga- —» S lb, irspuri- - > S 70, irwart- - > W 40d, irwentent- —> W 33b, irment—>W62 1 1 0 is s t . N .

ahd.

Adj. : islih 'aus Eis bestehend'. glacialis [StSG. 11,331,41 islichemo (Glaciali)]. StWG. S. 313.

111 ital Adj.

ahd. - ae.

Adv. : 'eitel'. inaniter

[unsicherer Beleg: S 157,8 lihho\.

StWG. S. 314. ae.: idellic, -lice Adj.: 'wertlos'. jEHom.7 103 Hwcet is swa idellic 'was ist so wertlos'. Adv.: 'vergebens'. supervacue [PsGLA.30.6 du flodes haidende idelnisse idellice (ODISTI OBSERUANTES

274

Verzeichnis

UANITATEM SUPERUACUE)], vane BAUERUNT ANIMAM MEA)].

[PsGlA.34.8 idellice edwittun

sowie mine (VANE EXPRO-

BTD., Suppl. S. 588; OEC. 1001, S. 140-141.

112 itawiz st.M.

ahd.

Adj. : 'schändlich'. probrosus +

[ΜΗ. XX,1,4 ituuizlicho

unchusko

ueralti firino (probrosa

mundi

crimina),

StSG. 11,17,15 itevuizlihhimo (probroso)].

SchW. S. 177; StWG. S. 314.

I 13 itis st.F.

ahd.

Adj. : 'einer Matrone zukommend'. [ + StSG. 11,691,31 itislih keuuate (matronalis

matronalis

vestimentum)].

StWG. S. 314.

114 itmäli Adj.

ahd.

Zum Basislexem H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 16 (1991) S. 188-189. Adj. : 'festlich'. festus

[T. 347,17 In itmallichemo tage (in die festo)\

SchW. S. 176.

J 1 jämar Adj. / st.M./N.

ahd. - as. - afrs. - ae.

Adj. : 'furchtbar, entsetzlich, bejammernswertjämmerlich'. 0 . IV,26,40 Iu quement... so iämarlih githingi thera goringi.— RhGeb. 25 min amirlikun stimma.— dulcedo [StSG. 1,209,37 amarlih (dulcido); zur Herkunft dieser semantisch auffälligen Glossierung J. Splett, Abrogans-Studien, S. 298], lacrimabilis [Nb. 7,22 Unde ih sus ämerlicha chläga screib mit temo grifele (Et signarem lacrimabilem querimoniam. officio stili)], miser [StSG. 11,720,22 iamirliche (Miserum)]. +

Adv. : 'auf jämmerliche Weise'. + 0. 111,24,8 uueinota ίό gilicho then bruader iamarlicho, MillGen. 66,11 er weinot amirlichen, WGen. 1199 Ysaac sprach do vil ämerlicho, WMann (Girheit) 297 so ist unse lange arbeit jcemirliche zu ende kumin.— luctuosus [Nb. 70,21 däz tu so ämerlicho linde so dngestlicho chlägost (qui tarn luctuosus atque anxius. conqueraris)]. Abstr. : 'Elend, Jammer'. miseria

[NG. 239,20 ämerlichi (uuer säment mir trüreg uuäre iro miserie)].

Erweitert Adv. : 'auf jämmerliche Weise'. Pr.Alem. 187,27 So sol in iam 'clich virseit w'den. SchW. S._86,_l77; StWG_S.jH5_, KGSO. S_29L as.: jämerlik Adj. : 'jammervoll, furchtbar'. H. 735 Ni uuardsid noh er giamarlicara forgang iungaro manno. SWH. S. 298-299.

Verzeichnis

275

afrs.: jamerlik Adj.: 'jämmerlich'. Fiv. XI,722 Wasa were aldus jamelic fon enre dede were wert 'Wer so jämmerlich durch eine Wunde geschädigt worden ist'. RAfrsW.^JJV. ae.: gäomorlic, -lice Adj.: 'gramvoll; erbärmlich'. Beo. 2444 Swa bid geomorlic gomelum ceorle to gebidanne, pcet his byre ride giong on galgan 'so ist es gramvoll für einen alten Mann zu erleben, daß sein Sohn jung am Galgen hängt'.— LS.23 2.429 pa geomorlican siccetunga 'die jammervollen Klagen'. Adv.: 'auf bejammernswerte Weise'. MSol. 268 Se fugel ... gilled geomorlice 'der Vogel kreischt erbärmlich'.— LS.9 341 Pe se awergode gast hcefde swa geomerlice begripen 'den der teuflische Geist auf so bejammernswerte Weise besessen hatte'. BTD. S. 425, Suppl. S. 385; OEC. G 025, S. 119, 125-126; GSAD. S. 256. J 2 jär st.N.

ahd. - afrs. - ae. - an.

Adj. : '(all-)jährlich\ annuus [MillHym. 87,2 gebvrte diner iarliche ... hohzite (Natalis tui annua ... sollempnia)]. Adv. : 'Jahr fur Jahr'. SpE. 39,20 Daz selbe alliz bilden wir iv iarliche in der heiligen christeitzi disim zite.— Nb. 126,16 iro census, ten sie iärlichen infähen söltön, Nb. 89,18 consules ... die iärliches keuuehselöt uuurtin.— annuatim [StSG. 11,615,75 iarlicho (Annuatim)], quotannis [StSG. 11,527,36 iarilichun (quotannis)]. SchW. S._l77; StWG. S.Jj_6_. afrs.: ieralikes Adv.: '(all-)jährlich\ SchR. 15,18 aller ieralikes to lan ti iewanne fif skillingan 'alljährlich zu Lohn zu geben fünf Schillinge'. RAfrsW._S_843. ae.: giar-, girlie, -lice Adj.: '(all-)jährlich\ /ETemp. 1 Her afterfyligd an lytel cwyde be gearlicum tidum 'Hiemach folgt eine kleine Abhandlung über die Zeiten des Jahres '.— annuus [/EGram. 287.11 gearlic freolsdag (annua festiuitas)]. Adv.: 'Jahr für Jahr'. HomS.2 181 Hwcet we geseoö ponne gearlice 'was wir Jahr für Jahr sehen'.— [C1G1.1 277 gearlice], BTD. S. 368,433, Suppl. S. 288; OEC. G 004, S. 72-75, 027, S. 113-115. an.: ärligr

annuatim

276

Verzeichnis

Adj.: 'jährlich'. Thorn.* 1,38,3 med öllum peim soma ok ärligri rentu 'mit aller Ehre und jährlichem Einkommen'. FOGNS. I, S. 72.

J 3 jugund st.F.

ahd. - ae.

Adj. : 'jugendlich'. Ο. V,23,142 duit imo uuidarmuati thia iügundlichun guati.— iocunditas [StSG. 1,11,7 iungundlih- zur Stelle J. Splett, Abrogans-Studien, S. 60-61], iuvenilis [StSG. 11,283,63 ivgurt'liih]. SchW. S._l 78; StW_G. S._3j_7_ ae.: gdoguplic Adj.: 'jugendlich'. iuvenilis [Bede 5 6.398.28 bewerbende pcem geoguölicum unalefednessum (Beda HE. 466 a iuuenilibus inlecebris)]. BTD. S. 424; OEC. G 025, S. 108.

J 4 jung Adj.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'jugendlich'. Np. 376,12 iüngliche chrifte (wörtlich entsprechend Npw. 102,5), iuvenalis [ + Nc. 10,6 after dero pürlichi iunclichero stärchi {in excellentiam iuuenalis roboris)], vividus [Nb. 7,28 Mit iitnchlichero uäreuuo (Colore uiuido)]. Adv. : 'als Junge'. TrHl. 88,32 da rastin wir mudin üf deme berge stäteliche ewicliche iuncliche tugintliche unerdrozzenliche. SchW. S._178; SLNW._S_296. ae.: geonglic Adj.: 'jugendlich,jung'. vECHom. 11,9 73.28 On geonglicum gearum 'in jungen Jahren'.— iuvenilis geonglice lima (iuuenilia membra)].

[LibSc. 43.7

_ S _ ' _ S J i B ? i · S J i Z . ; OEC _G_025^208-209_ an.: ungligr Adj.: 'jung aussehend; dem jungen Menschen eigentümlich; kindisch'. Gd. ß 39 onädir fekk cernar siöan (ungligt var pat) afSturlungum 'Ungemach empfing er (kindisch war das) von den Sturlungen'.— Fiat. 1,323,2 var pat ungligt ok ceigi mikilmanligt 'das war nach Art eines jungen Menschen und nicht eines bedeutenden Mannes', Laxd. 187,23 hann var ok ungligr maör 'er war auch ein jung aussehender Mann', Mar. 838,1 Hun var unglig i sinni aasionu 'sie war jung jung von Angesicht'. FOGNS. III, S. 790; CIED. S. 654; LPALS. S. 581; BWAP. S. 681.

Verzeichnis

277

Κ 1 kanon st.M.

ahd.

Adj. : 'der Regel gemäß, kanonisch'. regular is [StSG. 11,107,45 canonlihiu]. StWG. S. 321.

Κ 2 kara st.F.

ahd. - ae.

Adj. : 'klagend, traurig'. HuH. 47 In dero hello da ist... karelich gedözze.— Np. 484,24 bediü dunchet dir sär diser lib eilende, unde chärlih.— lamentabilis [MF. 28,19 durah mannan enti dea sina charalihhun {propter hominem et eius lamentabilem uocem)], lugubris [+StSG. 1,649,6 charalih (lugubre)]. SchW. S. 179; StWG. S. 322. ae.: cearelice Adv.: 'jämmerlich, auf traurige Weise'. PPs. 85.6 me ort dcege deorc earfoöe carelice cnyssedan 'am Tage bedrückten jämmerlich mich dunkle Mühsale'; Grundlage im Psalmentext ist in die tribulationis meae clamavi ad te; die altenglische Bildung hat also keine formale Entsprechung. BTD. S. 145; DOE. C 1.1, S. 95; GSAD. S. 85.

Κ 3 karg Adj.

frmhd.

Adj. : 'kummervoll'. MillEx. 876 daz wärin charchlichiu dinch. Adv. : 'auf schlaue Weise'. sapienter [WPs. 57,6 Diu der nihne erhöret die stimme ... des unholdares anesingentes wihsliche. charchliche (Quae non exaudiet uocem ... ueneflci incantantis sapienter)].

Κ 4 [karkar-] as. karkar st.M.

as.

Adj. : 'wie im Kerker'. carceralis

[StSG. 11,584,61 thlu cärcärlica blmdi (Carceralis cecitas)].

StWG. S. 322.

Κ 5 karl st.M.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'dem Ehemann zukommend'. marital is [StSG. 11,328,18 charllichera (Maritali)]. StWG. S_322. ae.: ceorllic, -lice Adj.: 'zum gewöhnlichen Volk gehörig, Volks-'. AntGl. 2 435 heanra mann uel ceorlic aehta (Peculium), 6 80 ceorlic folc (Uulgus uel plebs). Adv.: 'auf gewöhnliche Weise, wie das Volk'. vulgariter

[ByrM.l 112.21 gecyndelice j ceorlice (naturaliter et uulgariter)].

BTD. S. 152, Suppl. S. 122; DOE. C 1.1, S. 294-295.

278

Verzeichnis

an.: karlttgr Adj.: 'männlich'. Alx. 172,25 medkarlligri raust 'mit männlicher Stimme'. FOGNS. II, S. 259; CIED. S. 332.

Κ 6 keisar st.M.

ahd. - as. - afrs. - ae. - an.

Adj. < 8 , 9 , 1 0 , 1 1 , 1 2 , 1 3 > : 'kaiserlich; von höchstem Rang'. LAntichr. 156 daz keiserliche gewant, Rol. 2825 diner chaiserlichen worte.— augustus [ + Nb. 151,5 ze dinemo cheiserlichen stüole (augustam sedem), StSG. IV,3 8,27 chesirlicher (Augustus)], caesareus [StSG. 11,36,3 cheiserlichan (Cesareas)], imperialis [StSG. 1,104/105,25 sikihelm chaisurlih (corona imperialis)], imperatorius [StSG. 1,662,17 cheisarlihpimeinida (Decretum imperatorium)]. SchW. S._l 79; S t W a S._325; SLNW._S^3_0J_-30_2_ as.: kesurlik Adj. : 'kaiserlich'. augustus [StSG. 11,584,67 kiasärlicära (Augustior)]. StWG. S._325. afrs.: keiserlike Adj.: 'kaiserlich, Kaiser-'. Huns. XIV,6 tha kerting kerlis kairslica rike 'des Königs Karl Kaiserreich'. Adv.: 'mit kaiserlicher Autorität'. Huns. XIV 79 hi ta badkairslike 'er gebot mit kaiserlicher Autorität'. RAfrsW.^Jföl. ae.: cdserlic Adj.: 'kaiserlich; dem Kaiser gehörend'. imperialis [C1G1.1 3401 pees caserlican huses (Imperialis hypodromi)]. BTD_S_ 146,_SuppL S J J 8; D O E ^ L S . _ U 0. an.: keisarligr Adj.: 'kaiserlich, dem Kaiser zukommend'. Post. 672,5 sinnar kongligrar tignar og svo keisarligs velldis 'seiner königlichen Würde und auch kaiserlichen Gewalt'. FOGNS. II, S.271.

Κ 7 keren sw.V. Κ 7a un-ker- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'indeklinabel'. indeclinabilis [NG. 282,3 selb-namo dero burch üncherlich in grammatiche ciuitatis in-declinabile)].

(nomen

SchW. S. 299; StWG. S. 667.

Verzeichnis

279

Κ 7b bi-ker- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'beweglich, drehbar'. versatiIis [StSG. 1,294,34 uuarblihpikherlih]. StWQ. S. 54. Κ 7c un-gi-kir- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'unbiegsam'. indeflexus

[StSG. 11,80,52 ungikerlih (Indeflexa)].

StWG. S. 661. Κ 7d un-ir-ker- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'unbiegsam'. inflexibilis

[StSG. 11,272,7 unercherlichen

(Inflexibilem)].

StWG. S. 666. Κ 7e un-ir-kiren- (Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'unbiegsam'. inflexibilis

[StSG. 11,272,5 vnercherranlihen

(Inflexibilem)].

StWG. S. 666 (unirkerentlih). Κ 7f un-ir-kerent- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'unwiderruflich'. irrevocabilis

[StSG. 1,654,39 unarcherantlihhan

(Inreuocabilem)].

StWG. S. 666.

Κ 8 kind st.N.

ahd. - afrs.

Adj. : 'kindlich; einem Kinde geziemend; unreif. Albanus 3,13 sine kintliche dage, Kehr. 9964 iz tuht in allez chintlich.— TrHl. 16,21 si lerte si... die kintlichen forhte.— StSG. 11,443,31 chintlichiv spil (crepundia), alumnus [StSG. 11,446,38 des chintlichin (alumni)], impubes [StSG. 11,446, 34 diechintlichun menigi (Inpube uulgus)]. Adv. : 'auf kindliche Weise'. TrHl. 136,18 ih hän dich geminnet herzefcjlichen chintliche und chonliche.— [StSG. 11,310,4 chindl ihho froot (Pueriliter hilariscit)].

pueriliter

StWG. S. 330. afrs.: kindlik Adj.: 'kindlich'. Cod.Aysm. III,33d kynlike onderdenicheed in alia tinghum 'mit rechter Ehrfurcht meine kindliche Untertänigkeit in allen Dingen'.

Κ 9 kindisk Adj. Adj. : 'wie ein Kind'. ineptus [Nc. 5,16 kermenon chlndisliche inuuihtheit (aggarrire ineptas nugulas)].

ahd.

280

Verzeichnis

Abstr. : 'Jugendlichkeit'. iuvenalis

[StSG. 11,310,6 dera chin disc lihi (Juuenalis)].

SchW. S. 181; StWG. S. 330.

Κ 10 kiosan st.V. Κ 10a un-gi-kiosant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'unberechenbar'. inaestimabilis

[StSG. 11,311,47 un kichiosant lih (Instimabile)].

StWG. S. 661. Κ 10b gi-koran- (Part.Prät.)

ahd. - ae.

Adv. : 'auf gewählte Art und Weise'. eleganter [StSG. 1,134/135,26 cachoranlihho], StWG. S._209. ae.: gecorenlice Adv.: 'auf gewählte Art und Weise'. eleganter [C1G1.1 2205 gecorenlice l cepelice], BTD. S. 381; OEC. G 008, S. 75. Κ 10c un-ir-kiosant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'unschätzbar'. inaestimabilis

[unsicherer Beleg: StSG. 11,262,2 unarcho

(Inestimabili)].

StWG. S. 666. - » Η 56 hönkust-, Κ 31 kust-

Κ 11 kirihha st./sw.F.

ahd.

Adj. : 'rechtgläubig'. catholicus [StSG. 1,73,19 chirliher], StWG. S. 332.

Κ 12 klaga st.F.

ahd.

Adj. : 'klagend; beklagenswert'. HvMelk (Gehugde) 593 daz ist doch ... ein chleglich hinevart.— GBMuri 257 dur die clagelichun stimme.— Nb. 26,5 Τάζ mir chlägelih tünche, däz sih ilent übele uertüon an dien chüstigen (Ut querar impios moliri scelerata contra uirtutem), Np. 111,5 Ih fästeta chlägelicha fästun (Humiliabam in ieiunio animam meam).— flebilis [MillHym. 103,5 chlcegelich leben (flebilem uitam), StSG. 11,426,12 chlagalicha vueverunga (Heiulatus flebiles)], lacrimabilis [StSG. 11,54,34 chlagelichen uuoft (queremoniam lacrimabilem)], lacrimosus [StSG. 11,34,2 clagelicha (lacrimosa)], lugubris [+StSG. 1,347,35 chlaga lihemo (Lugubri)].

Verzeichnis

281

Adv. : 'auf beklagenswerte Weise'. Npw. 118,130 chlagelicho scolt du choden (Np. 470,8 du solt... chälelicho cheden).— lugubre [StSG. 11,666,55 chlagatho (Lugubre)]. SchW. S. 181; StWG. S. 333.

Κ 13 klein Adj. Adv. : 'sorgfältig'. diligenter [StSG. 1,277,38 cleinlihho], subtiliter

ahd. - ae. [StSG. 11,307,62 chein. lihho].

StWG. S._335. ae.: clcehlic, -lice Adj.: 'rein, keusch'. Met. 11.92 sibbe gemenged, clcenlice lufe 'er gibt Frieden, reine Liebe'.— WPol. 2.2.1 7 midclcenlicum fcestenum 'mit keuschem Fasten'.— castus [Bo. 21.50.1 midclcenlicre lufe (BoethCP. 2 Μ 8 (88,25) castis amoribus)], pudicus [ChrodR.l 62.6 forfleon hi opene gebeorscipas, 7 lufion syndrie 7 clcenlice 7 syfre (conuiuia publica fugiant, priuata non tantumpudica, sedet sobria colant)]. Adv.: 'auf reine Weise'. jECHom. 11,4 39.304 pa de fram cildhdde clcenlice gode peowigende 'die von Kindheit an Gott auf reine Weise Dienenden'.— caste [CP. 46.349.3 öcet he clcenlice & ryhtwislice ongiete (Gregor RP. 90A quia caste intelligit)], mundus [CP. 54.421.16 hine ryhtlice & clcenlice nyle gehealdan (Gregor RP. 11 OB nequaquam mundi sunt)], nitide [ThCap.l 311.3 Peel hit clcenlice ond syferlice gedon sy (nitide et studiosefiant)]. Β TD. S. 157, Suppl. S. 127; DOE. C 1.2, S. 483-487; GSAD. S. 89.

Κ 14 klöstar st.N.

fhnhd.

Adj. : 'klösterlich'. monasticus [MillHym. 48,2 hilfe zwifelenden den orden chlcesterlichen (luua nutantem ordinem monasticum)].

Κ 15 knabo sw.M.

frmhd.

Adj. : 'knabenhaft, im Knabenalter'. TrHl. 24,24 daz was... sin chnabelic iugint.

Κ 16 kneht st.M.

ahd. - ae.

Adj. : 'kühn, einem Krieger geziemend'. ferociter

[StSG. 1,704,33 chn&hlichemo],ferox

[StSG. 1,703,66 chnehtlihemo (Feroci)].

Adv. : 'tapfer, wie ein Krieger'. ferociter [StSG. 1,704,33 chnehtliho],fort iter [StSG. 11,471,49 chn&hlihho]. StWG. S._338. ae.: cnihtlic Adj.: 'kindlich'. puerorum [LS.10. 2.23 Ne he cnihtlice galnysse nces begangende ... ne he mistlice fugela

282

Verzeichnis

sangas ne wurpode, swä oft swa cnihtlicu yldo begced (Ν on puerorum lascivias ... non variorum volucrum diverses crocitus, ut adsolet illa aetas imitabatur)]. BTD. S. 163; DOE. C 1.3, S. 694.

Κ 17 knuot st.F.

ahd.

Adv. : 'auf natürliche Weise'. naturaliter [B. 217,29 sama so chnuatlicho fona kewonaheit pikinne behalten (absque ullo labore uelut naturaliter ex consuetudine incipiat custodire)]. SchW. S. 183.

Κ 18 kona sw.F.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'ehelich; in der Ehe üblich'. Aneg. 2484 ane chonlichiv dinc, WGen. 1301 Jacob und Lia heten ire minne die naht lange mit chonelicher wunne. Adv. : 'wie es einer Ehefrau gebührt'. WGen. 1333 eine diu, ... die scolt du chonlichen bechennen.— SpE. 98,26 Die auer weder choneliche noch witwelichen noch magetlichen ire küske behaltent, TrHl. 136,18 ih hän dich geminnet herzefcjlichen chintliche und chonliche. ae.: cwdnlic, -lice Adj.: 'von der Art einer Königin'. Beo. 1940 Ne bid swylc cwenlic peaw 'nicht gibt es eine Dienerin von solch königlicher Art'. BTD_S_H8;J>0_E_C JAj5J_160; GSAD. S J 0 0 . an.: kven(na)ligr, -liga Adj.: 'weiblich, Frauen-' Bp. 11,152,23 litr hün liggja einn kvennligan likama 'sie sieht einen Frauenkörper liegen'. Adv.: 'wie es einer Frau geziemt'. Vigl. 115,22 Heflr Ketilrlör allt petta vel borit ok kvenliga 'Ketilriör hat alles das gut und so, wie es einer Frau geziemt, ertragen'. FOGNS. I, 371, IV, S. 207; CIED. 362; BWAP. 350.

Κ 19 korn st.N.

ahd.

Adj. : 'zum Getreideanbau gehörend'. cerealis [StSG. 11,628,7 chornlihaz (Cereale)]. StWG. S. 341.

Κ 20 koufen, koufön sw.V. Denominale Bildung ist wohl auszuschließen, da die nominale Basis (lat. caupo) im Althochdeutschen nicht nachweisbar ist. Man vergleiche J. Riecke, Die schwachen yan-Verben des Althochdeutschen, S. 375-376.

Verzeichnis

283

Κ 20a kouf- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'käuflich; verkäuflich'. triticeus [+StSG. 11,761,21 covf lihen galadinu. scacvn (Triticeis onuste mercibus)], + venalis [ StSG. 11,36,18 chouflih (uenale)]. StWG. S. 343. Κ 20bßr-kouf- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'verkäuflich'. venalis [StSG. 11,499,64fircouflihen (Venalibus)]. StWG. S. 157.

Κ 21 kraft st.F.

ahd. - as. - afrs. - ae. - an.

Adj. : 'kräftig, ehrwürdig'. 0.111,17,2 thaz uuas kräftlichaz uuerk. Adv. : 'kraftvoll; mannhaft'. + 0. 1,23,34 rdfsta sie io giltcho filu kraftlicho.— valenter [StSG. 11,268,62 chraftlichor (Ualentius)], valide [StSG. 11,269,2 ch raftlihor (ualidius)], viriliter [+StSG. IV,24,1 chraft licho]. Erweitert Adv. : 'kräftig, machtvoll'. fortiter [WPs. 88 (Oratio) du der ... die helle chrefticlichen zebrceche (qui ... infernum fortiter confregisti)], valenter [StSG. 11,216,47 crefliclicho], vehementer [MillPer. 10,17 zechnust ist... slage vil vbelem chrefticlichen (contrita est... plaga pessima uehementer)\. SchW. S._l84; StWO. §-J44-345iJCGSO^S. 341. as.: kraftltko Adv. : 'mit Macht'. H. 2652 (Hs. C) that hie spei godes ... seggian cunsti, so craftlico giquethan Erweitert Adv. : 'mit Macht'. H. 2652 (Hs. M) ... so craftiglico giqueden. SWH_S. 309_ afrs.: kreftlik Adj.: 'kräftig, gewaltig; rechtskräftig'. Huns. XIV, 116 thet thi kening kerl thene fresa vmbe thet kreftlike stridfri hewet gedan 'daß König Karl die Friesen wegen des gewaltigen Kampfes frei gemacht hat'.— Fiv. 1,45 thi side is creflelic. ther era lert. an vn era to steret 'die Sitte ist rechtskräftig, die Tugend lehrt und Frevel zerstört'. Adv.: 'mit Kraft, kraftvoll'. Huns. XIV,64 hu hi tha bürg kreftlike wnne 'wie er die Burg kraftvoll einnehme'. RAfrsW. S. 878.

284

Verzeichnis

ae.: crcefilic, -lice Adj.: 'kunstvoll'. Notes 10.2 12 swa crceft lie weorc 'so kunstvolles Werk'.— artificialis [ByrM.l 112.25 ceorlisc deeg oööe crceftlic (Vulgaris vel artificialis dies)], fabrilis [PrudGl.l 692 crceftlicre (fabrili)]. Adv.: 'auf kunstvolle Weise'. JELS. (Martin) 1229 mid wundor-licum weorc-stanum ge-worht crceftlice 'mit wundersamen Bausteinen auf kunstvolle Weise errichtet'.— affabre [^Gram. 235.5 ajfabre crceftlice]. Erweitert Adv.: 'auf kunstvolle Weise'. fabri [C1G1.1 2448 crcefliglice (fabri)]. ^ I P ' A l ^ L ^ P P i ^ J i l ^ ^ J ^ L ^ ^ J ^ ^ ' an.: kröptu(r)ligr Zur Suffixform -urligr sieh oben, S. 122. Adj.: 'kraftvoll'. Hym. 28,5 qvadat mann ramman, pött roa kynni kröpturligan, nema tele bryti 'er sagte, der Mann sei nicht stark, wenngleich er einen kräftigen rudern könne, wenn er den Kelch nicht bräche' (zur Stelle H. Gering, Kommentar zu den Liedern der Edda, I, S. 270). — Negiert: Sturl. 1,111,11 Hann bad Gudmund prest at gefa sveinunum byr er peir fieri aptr; pviatpeir eru okröptulegir' 'er bat den Priester Guömund, den Männern guten Wind zu geben, als sie zurückfuhren, 'denn sie sind entkäftet". FOGNS. II, S. 356, IV, S. 390; CIED. S. 357; LPALS. S. 347.

Κ 22 kristäni Adj.

frmhd. - afrs. - ae.

Adj. : 'christlich'. Ezzo 337 daz bezeichnot christinlichiu dinc, Siebenz, der christenlichen minne.— SpE. 143,8 Die christenliche e.— christianus [MillCn. 11,18 mit christinlicher warheit (Christiana ueritate)]. Adv. : 'auf christliche Weise'. Siebenz. 16,11 die der christenlichen wolten leben. afrs.: kristenlik Adj.: 'christlich'. Fiv. 1,41 Rethlic side is cristenlic masterschip 'rechtmäßige Sitte ist christliche Lehre quidem [PsGIC. 87.6 cuölice hi of handa pinre adrifyne synd (quidem ipsi de manu tua expulsi sunt)], sane [CollGl. 12 49 cuölice], Β TD. S. 175, Suppl. S. 137; DOE. C 1.4, S. 1077-1082; GSAD. S. 95.

286

Verzeichnis

an.: kunnliga Adv.: 'deutlich; auf vertraute Weise'. Hsv. 6 Bregna hvern ... kveö pit kunnliga 'jeden Mann grüße wie einen Bekannten'.— Laxd. 190,15 Pessi madr kvaddi Porgils kunnliga 'dieser Mann grüßte Thorgil auf vertraute Weise'. FOGNS. II, S. 362; CIED. S. 359; LPALS. S. 348; BWAP. S. 346.

Κ 26 künden sw.V. Κ 26a un-gi-kund- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'zeugungsunfähig'. intestibilis [StSG. 1,190/191,26 uncachundlih], StWG. S. 661. Κ 26b un-kundent- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'zeugungsunfähig'. intestibilis [StSG. 1,191,26 unchundentlih]. StWG. S. 667.

Κ 27 kuning st.M.

ahd. - afrs. - an.

Adj. : 'königlich, einem König angemessen, Königs-'. DH. 7 bringit her hera kuniglich, Ο. IV,22,23 Sie nämun in thera ddti küninglih giuudti, 28 bist gäro ouh thiu gilicho ioh harto küninglicho, Anno 42,1 wi her quam in einin vili kuninglichin sal.—TrHl. 19,23 da stunt inne sin kuneclic pette.— pub lie us [StSG. 1,301,6 chuninlihes muniz (monete publice)], regal is [+StSG. 1,186,32 chuninclih maht (regalem potestatem)], regis [StSG. 1,10,1 chuninchli], regius [+StSG. 1,363,57 uuega chuninlihhe farames (uia rege gradiamur)]. Adv. : 'wie ein König'. Kehr. 5360 Vespasjänus lebete duo kunicliche.— ornamentis regal is [Nc. 56,5a selben iouem sih chuninglicho gäreuuen (indui... ornamentis regalis imperii)], regum [Nc. 59,21 Siis chuninglicho gäro sizzende (His igitur regum indumentis decenter ornati)]. SJ ^

StWG_S_352_

afrs.: keninglik Adj.: 'königlich, Königs-'. Huns. XIV,42 thene tins bi halda tha keninglika rike 'dem Königreich den Zins vorenthalten'.— Ems.l VIII,34 mith there kenenglika uuald 'mit der königlichen Gewalt'. Adv.: 'mit königlicher Autorität'. Huns. XIV,99 hi bi bad hit him tha keninglike 'er gebot es ihnen mit königlicher Autorität'. RAfrsW. S. 871. ae.: Das Altenglische überliefert keine genaue formale Entsprechung. Semantisch und morphologisch entspricht jedoch cynlic, -lice (mit der Entsprechung afrs. kenlik, etwa Fiv. 362,18). Man vergleiche BTD. S. 184, Suppl. S. 141; DOE. 1.5, S. 1406.

Verzeichnis

287

an.: konungligr Adj.: 'eines Königs würdig, Königs-'. Fäfn. 40,2 era konunglict, qvida mörgo 'es ist nicht königswürdig, sich um vieles zu sorgen'.— Völs. 70,3 ok var pat eigi konungligt 'und das war nicht eines Königs würdig'.— augustus [Eluc. (an.) 80,17 kononglegs frelses (Eluc. (lat.) ΙΙΙ,119M) augusta libertate)], regalis [Leifar 1,14 ein koninglig gata (PsCypAS. 59,7 regalis via)]. FOGNS. II, S. 327, IV,S. 201; CIED. S. 350; LPALS. S. 344; LOIH. S. 187; HOENH. S. 333.

Κ 28 kunni st.N.

ahd. - ae.

Adj. : 'verwandt, eines Geschlechts'. HLit. 839 (Straßburger Hs.): di sine kunliche sint. Adv. : 'nach Gattungen'. generatim [StSG. 11,631,26 chunnilicho], StWG. S_353. ae.: cynettc, -lice Adj.: 'angemessen'. Ch.1188 48 mid suilce godcunde gode suilce iow cynlic dynce 'mit solchem Gottesdienst, wie es euch angemessen dünkt'. Adv.: 'auf freundliche, vertraute Weise'. PPs. 118.147 pu me cynlice wel onfencge 'du hast mich auf freundliche Weise gut empfangen'.— GD. 2 (C) 3.108.29 pe he cer cynlice underfeng (Gregor Dial. 83,6 quod semel suscepit). BTD._S_ l_86,_Suppl. S_141_; DOE^C L5, S._140_6-l407^GSAIX S._105_ an.: kynligr, -liga 'seltsam; wunderbar' (Belege in FOGNS. II, S. 381; CIED. S. 366; LPALS. S. 353; LOIH. S. 193; HOENH. S. 346; BWAP. S. 354) ist auf kyn 'Wunder' zu beziehen und keine Entsprechung zu den westgermanischen Bildungen.

Κ 29 kurz A d j .

ahd. - afrs.

Adj. : 'kurz, präzise, ungeziert'. 0.11,21,15 Thanne ir betot, uuizit thdz, duet iz kürzlichaz, 9,74 mit kürzlichen uuorton, Siebenz. 59,3 disiu churzlichen wort.— ad compendium [StSG. 1,626,2 churzilih], compendiosus [StSG. 11,491,53 churzlicho], succinctus [StSG. 111,416,22 kurzlichen (.Suecinctum)]. Adv. : 'kurz, präzise, ohne Umschweife'. Aneg. 89 Nv vernemt chvrzlichen daz.— TrHl. 18,15 de wir [ez] kurzlike sagen.— Nb. 54,20 so uilo man chürzlicho gesägen mag.— brevi ratione [Nb. 235,4 aristotiles sägeta daz inphysicis sinemo büoehe churzlicho. ünde gloublicho (Aristotiles... diffinuit id in physicis. et breui ratione. et propinqua ueri)], brevissime [Nb. 137,7 nü uulle ih iz pegrifen chürzlicho (breuissime monstrabo)], breviter [Mayer 4,13 curcilih]. SchW. S. 187; StWG. S. 355.

Verzeichnis

288 afrs.: kortelike

Adv.: 'kurzgefaßt'. AutR. 104 Kortelijke seit thit dicht 'kurzgefaßt sagt diese Schrift'. RAfrsW. S. 878. Κ 3 0 küskii)

Adj.

fhnhd. - afrs.

Adj. : 'keusch'. SpE. 117,13 mit chuslichem lebenne. Adv. : 'auf keusche Weise'. Kehr. 10534 und hiez si chiuscliche leben.— Pr.Oberalt. 224,27 mit iwerm almusen. mit chvcslichem leben.— caste [PrsB. 3,19 die kihietin, die dir lebent chuosclihen (Wortlaut der Quelle nach H. U. Schmid, Althochdeutsche und frühmittelhochdeutsche Bearbeitungen lateinischer Predigten des „Bairischen Homiliars", II, 21,66-67: in coniugali vita caste, pie, simpliciterque viventes)]. afrs.: onkusklike Adv.: negiert: 'unkeusch'. AutR. 2n jef thio dochter... onkusklijke liwade 'wenn die Tochter unkeusch lebte'. Κ 3 1 kust st.F.

ahd.

Adj. : negiert: 'abscheulich'. infandus

[StSG. 11,536,45 unchustlichistimo (Infantissimo)].

Adv. : 'auf listige Weise; heimtückisch'. dolose [WPs. 35,3 unchustliche er tet (dolose egit)], sophistice skrenclicho .h unchustlicho (sophistice)]. StWG. S. 668.

[StSG. 1,562,31 hinter-

->K 10 kiosan L 1 ladon

sw.V.

L la lada- (Stamm)

ahd. - got.

Adj. : 'einladend'. invitatorius [StSG. 11,413,6 ladalihun (Inuitatorium)]. StWG. S._357. got.: lapaleiko ήδιστα [2 Kor. 12,15 ik lapaleiko jraqimajah fraqimada 'ich bringe gerne Opfer und werde geopfert']. L l b inlada (Stamm) Adj. : 'einladend'. invitatorius StWG. S. 303.

[StSG. 11,413,6 inladalichi (Inuitatorium)].

ahd.

Verzeichnis

L 2 läga st.F.

289 *ahd.

Adj. : 'hinterhältig'. insidiosus [StSG. IV,72,41 lagelicher]. StWG. S. 358.

L 3 lähhituom st.M./N.

ahd. - ae.

Adj. : 'lindernd'. temperativus

[StSG. 11,294,55 lachituomlichero (Temperative)].

StWG. S. 358. ae.: Icecedömlic Adj.: 'medizinisch; heilsam'. medicinalis [HomS.36 3 haiige dagas j halwendlice j ussum sawlum Icecedomlice (dies sancti et spirituales ...et animabus nostris medicinales)]. OEC. L 004, S. 88-89.

L 4 lang Adj.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'lang andauernd'. Ο. IV, 15,24 ana Idnglicha frist. SchW. S. 190. ae.: langlice Adv.: 'lange Zeit; nach und nach'. yECHom. 1,4 66.23 up-ahafenum handum langlice bced 'mit erhobenen Händen betete er lange'.— tractim [/EGram. 233.10 tractus getogen is PARTICIPIVM, and of dam cymö tractim langlice 'tractus „gezogen" ist Partizip und davon kommt tractim „nach und nach"']. ^IPA^L^PPi^i^^^J-ii!.^!'^!.8^?: an.: langligr, -liga Adj.: 'lange während'. Bp. 11,72,34 ptt gengr ί slika snöru, er langligan üfagnaö mun af leiöa per ok mörgum öörum 'du gehst in eine solche Falle, daß langer Verdruß daraus erwachsen wird, dir und anderen'. Adv.: 'lange Zeit'. Sturl. 11,259,20 var okpann dag veör sva gött, at langlega haföi aldri slikt komit 'es war an dem Tag das Wetter auch so gut, wie lange keines gewesen war'. FOGNS. II, S. 416, IV, S. 215; BWAP. S. 361.

L 5 langezo sw.M. Adj. : 'zum Frühling gehörig'. vernalis [StSG. 11,140,26 lenzinliche (Vernale)]. StWG. S. 359.

ahd. - ae.

290

Verzeichnis

ae.: lenctenlic Adj.: 'im Frühling stattfindend, Frühlings-'. /ECHom. 11,7 61.22 on pyssere lenctenlican tide 'in dieser Frühlingszeit'.— simalis [RegCGl. 626 timan lenctenlicum (tempre quadragesimali)], [ByrM.l 136.29 Heoys uernale gehaten, pcetys seo lentenlice emniht],

quadragevernalis

Β TD. S. 628; OEC. L 006, S. 276-279.

L 6 lastar st.N.

ahd. - ae.

Adj. : 'tadelnswert, zur Schande gereichend'. HvMelk (Gehugde) 442 daz machent... lesterlichiu dinch, Kehr. 7646 ez weeren lasterlichiu dinch.— SpE. 126,6 wir sculen auer uehten wider den lasterlichen sunden.— reprehensibilis [B. 230,31 lastarlihher karihter (reprehensibilis! correctus)]. — Negiert: irreprehensibilis [StSG. 1,181,38 unlastarlih (Inreprehensibilis)]. Adv. : 'auf schändliche Weise'. HvMelk (Gehugde) 897 wil du lesterlichen lebest, Makk. 43 daz er sus lasterliche irslagin lit.. SchW. S _19 l j StWG_ S._668_ ae.: leahterlic, -lice Adj.: 'lasterhaft, schändlich'. yECHom. 11,26 215.61 fram ... leahterlicum hrepungum 'von lasterhaften Berührungen'. Adv.: 'auf lasterhafte Weise'. HomS.12 42 pape we leahterlice geworhtan 'was wir auf lasterhafte Weise getan haben'. BTD. S. 626, Suppl. S. 609; OEC. L 005, S. 313-314.

L 7 läzan st.V. L 7a flr-läz- (Stamm)

frmhd.

Adv. : 'verlassen, auf haltlose Weise'. SpE. 47,8 die haiden, die verlazliche lebeten an e. L 7b flr-läzzan- (Part.Prät.)

frmhd.

Adj. : 'haltlos, unbeherrscht'. SpE. 53,1 Wenige sunte sint... uerlazzinliche gedanche. - » A 26 antläz-

L 8 lebara st./sw.F. Adj. : 'was mit der Leber zu tun hat'. hepaticus [StSG. IV,369,1 übliche (Venam epaticam)]. StWG. S. 363.

*ahd.

Verzeichnis

291

L 9 leben sw.V.

frmhd.

leb- (Stamm) Adj. : 'lebendig'. RhGeb. 158 irsterbe an mir die lebeliken sunde.— Vitalis [MillHym. 9,4 lebeliche entpha daz lone (uitale tollatpremium)], vividus [ + MillHym. 61,4 lebelichem dirtem ... blvte (uiuiudo tuo... sanguine)]. Ν. Törnqvist, Cod. Pal. Vind. 2682, III, Glossar, S. 68.

L 10 ledigon sw.V. ir-ledig- (Stamm)

frmhd.

Adv. : 'uneingeschränkt, absolut'. absolute [WPs. 1 (Vorrede) uone demo erledichliche gesaget ist (dq quo absolute est)].

L 11 leid Adj. / st.N.

dictus

ahd. - as. - afrs. - ae.

Adj. < 8 , 9 , 1 0 , 1 1 , 1 2 > : 'hassenswert, leidvoll, widerwärtig'. O. 11,23,24 mit siren managfalton ioh leidlichen uuorton, 111,17,60 in githänkon ioh Eidlichen uuerkon.— HuH. 56 In dero hello da ist... diu leitliche heima, RhGeb. 36 min leitlikun stimma.— abominatio [T. 361,23 thaz ist leidlih fora gote (abhominatio est ante deum)], deterrimus [StSG. 11,345,14 leidlihu (Deterrima)], detestabilis [ + StSG. 1,108/109,13 laidlih (Detestabilis)], execrabilis [StSG. 11,763,1 leidlih (Execrabilis)], exosus [StSG. 1,279,7 leidlihha (exosam)], horrendus [ + StSG. 11,18,61 leidlichero (horrenda)], luteus [StSG. 11,422,30 diu leitlicha (.Luteus)], obscoenitas [StSG. 11,343, 61 leidlih (Obscenitatem)], spurcus [StSG. IV,98, 28 leidlicher (spurcum)]. Adv. : 'auf leidvolle, schmerzliche, widerwärtige Weise'. 0.111,17,54 thie sih zi thiu hiar fuagtun, so leidliche nu rüagtun. Abstr. : 'Widerwärtigkeit'. squalor [StSG. IV,122,42 leitliche]. Verbalbildung : 'verabscheuen, verschmähen'. aspernari [StSG. 11,249,39 leidlich&a (aspernabatur)], aversari [StSG. 1,272,8 leidlihen abahon (Auersor)], detestari [ + StSG. 1,277,6 leidlihent (detestantur)], horrere [ΜΗ. XXVI,6,4 ni leithlichetos thera magidi ref (non orruisti uirginis uterum)], profanare [StSG. 1,520,33 leidlihon (Profanabo)]. SchW. S. 193; StWG. S. 366. - > LJ8/ί : 'kunstreich'. WH. 139,3 ünte suie listeklich iro blandimenta uvären. Adv. : 'auf kluge Weise, schlau'. Kehr. 5494 Titus der riche der gewarf duo harte listecliche.— Pr.Mitteld. B.II. 1.5 un uermachete ez da inne harte listekliche. StWG. S_380. ae.: listelice Adv.: 'kunstvoll'. Lch. II (1) 2.9.5 seoö ponne cet leohtumfyre listelice op hurtiges pienesse 'koche bei einem hellen Feuer kunstvoll bis zum Dickwerden des Honigs'. J 3 ! ? _s_

;_OEC_ L 012 ,_S_ 2 8_

an.: listi- listuligr, -liga Adj.: 'klug, lieblich; vorzüglich'. Lil. 83 hold ok blöd, er tökt af mööur, listligasta leiöar-nesti 'Fleisch und Blut, das du von der Mutter nahmst, die vorzüglichste Wegzehrung'; 93 loflig ord ... listiligri mööur Kristi 'Lobesworte der lieblichen Mutter Christi'.— Laxd. 225,8 allir varu peir listuligir menn 'sie waren alle kluge Männer'. Adv.: 'sorgfältig, klug'. Völs. 48,11 Peir büa ηύferö sina listuliga 'sie bereiten nun ihre Fahrt sorgfältig vor'. FOGNS. II, S. 535, IV, S. 227; CIED. S. 390; LPALS. S. 373; BWAP. S. 386.

L 31 Hut st.M./F./N. Adj. : 'öffentlich; zum Volk gehörend'. popular is [+StSG. 11,447,47 livtlihes {Populäre)], publicus (Publice)].

ahd. [+StSG. 1,312,74 luit lichora

StWG. S.381.

L 32 liutbäri Adj.

ahd. - afrs.

Adj. : 'öffentlich'. publicus

[StSG. 11,97,27 liutparlichero spilo (Publicis spectaculis).

StWG. S._38L afrs.: liudberlika Adv.: 'öffentlich'. Wstl.R. XXVI,9 Hwae soe fareth to en mannes huse liachtis deys and liudberlika mith weifender hand 'wer zu eines Mannes Haus zieht am heilichten Tage und öffentlich, mit bewaffneter Hand'.

Verzeichnis

L 33 liuthaz-

301 ahd.

Ableitungsbasis ist das Syntagma liut + hazzen /-δη. Adv. : 'auf tyrannische Weise'. tyrannice

[StSG. 11,222,47 liuthazlihho uuotgrimliho (Tirannide)].

StWG. S. 381.

L 34 lob st.N.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'löblich, lobenswert'. Kehr. 8199 daz wären lobelichiu dinch.— GBMuri 497 mit allen dinen dingin die der sele lobilich sin.— laudabilis [ΜΗ. XXVI,4,2 thih uuizagono loplichiu ruaua ... kasconnot (Je prophetarum laudabilis numerus ... laudat), +Np. 355,10 Vuanda er mahtig herro ist. unde löbelih härto (Quoniam magnus dominus et laudabilis nimis), WPs. 47 (Oratio) Minnichlich iouh lobelih got (Amabilis atque laudabilis deus), StSG. 1,138,12 loplih (laudabilis)]. Adv. : 'auf rühmenswerte Weise'. Pr.Kupp. 529,47 daz er so lobelichen wolte uberwinten. und so mahtlichen von dem grabe wolte ersten.— praedicabiliter [WPs. 86 (Oratio) zuo urlose unserre mennisken wordenen bridichlichen. lobelichen ueriehen (ad redemptionem nostram hominem factum predicabiliter confiteri)]. SchW. S_200, StWG. S._382; SLNW._S_3_39. ae.: loflic, -lice Adj.: 'löblich, lobenwert'. laudabilis [AldV.l 3811 of lofflicere (laudabili)]. Adv.: 'auf herrliche Weise'. LS. 12 85 hu swipe loflice Sanctus Johannes wees mid pees Haigan Gastes meegenum gefylled 'wie herrlich St. Johannes mit der Kraft des Heiligen Geistes erfüllt war'.

an.: lofligr, -liga Adj.:' rühmenswert; lobend, Lobes-'. Lil. 89 loflig meer, pü ert englum heeri 'rühmenswerte Jungfrau, du bist höher als die Engel', 93 loflig orö... listiligri moöur Kristi 'Lobesworte der lieblichen Mutter Christi'.— GT. 3 82,1 ί lofligri rceöu 'in rühmender Rede', Post. 497,11 En pott hans lifveeri lofligt flrir marga hluti 'doch obwohl sein Leben lobenswert war in vieler Hinsicht'.— laudabilis [Ale. (an.) 65,6 Loflegra er at neeigiask fra öscilum peegiande (laudabilius est injuriam tacendo declinare); die Lesart Loflegra basiert jedoch auf Konjektur für Loglegra der Handschrift]. Adv.: 'auf lobenswerte Weise'. Thom.* 1,336,31 ok pvi megi pat ί fridagrein lofliga til lata 'und das möge daher zum Wohle des Friedens auf lobenswerte Weise aufgegeben werden'.— laudabiliter [Leifar 80,9 En nu ferpi hon pat Gvpi lofliga (Gregor HE. 1240A hoc jam Deo laudabiliter offerebat)]. FOGNS. II, S. 553,IV, S.229;CUED. S. 397;LPALS. S. 380;LOH. S.207;HOENH. S. 376;BWAP. S. 390.

302

Verzeichnis

L 35 lösen sw.V. L 35a zi-lös- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'auflösbar, vergänglich'. dissolubilis [StSG. 11,553,58 ciloslic ("Dossolubilis)]. — Negiert: inextricabilis [StSG. 1,461,50 uncilosaliha (Inextricablies)], insolubilis [PrSC. 1,4 mit demo unziloslichen kibente (Grundlage ist insolubili vinculo; dazu H. U. Schmid, Althochdeutsche und frühmittelhochdeutsche Bearbeitungen lateinischer Predigten des „Bairischen Homiliars", 11,29)], irresolutus [StSG. 11,60,19 unzeloslichero (Inresoluto)]. Adv. : negiert: 'in unauflösbarer Weise'. insolubiliter [StSG. 11,233,13 uncerloslicho], StWG. S. 679, 762. L 35b un-zi-lösent- (Part.Präs.)

ahd. - ae.

Adv. : negiert 'in unauflösbarer Weise'. insolubiliter [StSG. 11,169,65 unzalosantliho]. StWG. S. 679. ae.: untölysendlic Adj.: 'unauflöslich'. insolubilis [GDPref. 4 57.342.26 gif fra scylda ne beoö swa myccle j swa untolysendlice after deaöe (Grgeor Dial. 315,3 Si culpaepost mortem insolubiles non sunt)]. Β TD., Suppl. S. 738; OEC. U 006, S. 37.

L 36 lotar st.N.

ahd.

Adv. : 'in unanständiger Weise'. Nc. 44,11 Sö man uuällicho chösot täz man loterlicho meinet (man vergleiche Nc. (lat.) 68 sermonis lasciuitatem. qua plerumque neglecta ueritatis ratione superfluus sermonis ornatus requiritur). SchW. S.201.

L 37 louben sw.V. L 37a un-ir-louben- (Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'unerlaubt'. ablicitus

[StSG. 11,143,54 unarlobenlihan (In ablicitis)].

StWG. S. 666. L 37b un-ir-loubent- (Part.Präs.)

ahd. - ae.

Adj. : 'unerlaubt'. illecebra [B. 197,20 indi cheluun vnerlaubantlihheem deononte (et gule inlecebris seruientes), StSG. 1,196/ 197,26 unarlaupentlih (inlecebris - hier ist offenbar illecebra 'Anreiz, Verlockung' mit illicitus 'unerlaubt' verwechselt worden, zu dieser Fehlübersetzung J.

Verzeichnis

303

Splett, Abrogans-Studien, S. 274), 11,342,54 unurlaupantlih (inlecebris)]. SchW. S. 299; StWG. S. 666. ->G_37 g i l o u b ^ ^ V J l u r J o u b ae.: unältfendlic, -lice Adj.: 'unerlaubt'. illecebra [C1G1.1 35 from unalifendlecum (ab inlecebrarum)], illecebrosus 4109 unalyfendlicü (inlecebrosis)].

[AldV.l

Adv.: 'in unerlaubter Weise'. illicite

[LibSc. 38.38 unalyfendlice ongeanyrnendum (inlicite occurentibus)].

Β TD. S. 1089; OEC. U 001, S. 316, 323.

L 38 louf st.M. / loufen st.V. (Stamm)

ahd.

Adv. : 'im vollen Lauf. cursim [StSG. 1,622,60 loufliho]. StWG. S. 386.

L 39 luft st.M./F.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'himmelfarbig; himmlisch'. aerinus [StSG. 1,491,74 luphtlihhen (Aerinis)], aerius [Nc. 76,17 Unde doh er lüfilih keheizen si (Qui licet crederetur esse iunonius .;'. aerius), 29,4 ίάζ uuäs föl älles lüftliches sämen (aeris tocius seminibus erat referta)], caelestis [StSG. 11,129,28 in luphtlihen (In celestibus)]. SchW. S. 203; StWG. S. 388. Erweitert Adj. : 'in der Höhe befindlich'. SpE. 36,33 dannan sint die tievele genant aereepotestates,

'Ivftekliche gewalte'.

ae.: lyftlic Adj.: 'in der Luft befindlich'. HomU.12.2 3 se lyftlica heofon 'der in den Lüften befindliche Himmel'.— aeris [PsGlG. 17.12 on wolcnum lyftlicum (in nubibus deris)]. J 3 !?·.!Suppl_S_624^OEC^L 0 1 4 , 3 2 1 . an.: loptligr Adj.: 'in der Luft befindlich'. Post. 893,21 sva sem loptligr himinn 'so wie der in der Höhe befindliche Himmel'. FOGNS. II, S. 563, IV, S. 229.

L 40 lug st.M.

ahd.

Adj. : 'falsch, lügnerisch'. HvMelk (Priesterl.) 452 den lugilichen seal.— GBMuri 670 uon deme lugilichin urchunde.—falsus [Npw. 10,4 mit lugelichon antfristungun (Np. 35,1 falsis interpretationibus),

304

Verzeichnis

nihne widerschowete ... ane die unsinnicheite lugeliche (non respexit falsas)].

in ... insanias

Adv. : 'in falscher Absicht, auf lügnerische Weise'. O. 11,4,62 er kerta iz iö gilicho zi kriste lügilicho.— BbGB. II 337,37 so tet ih se unruoclih unde lugeliche.—fallaciter [NG. 304,9 taz chit lugelicho tiemuotigh (.i. fallaciter humilis)],falso [StSG. 11,78,2 lügilicho], ficte [StSG. 11,282,27 lukilihho]. SchW. S. 203; StWG. S. 388.

L 41 luggi Adj.

ahd.

Adj. < 8 > : ' betrügerisch'. fallaciter [E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 204 luckalih].

L 42 lust st.M./F.

ahd. - afrs. - ae.

Adj. : 'Freude empfindend; Freude spendend'. WH. 90,9 sin tristicia ... diu uuas lüstlich den die iz sähon.— delectabilis [StSG. 1,11,4 lustlih ('delectabilia)], desiderabilis [Np. 398,16 Vnde lüstlih lant ... ähtoton sie füre nieht (Et pro nihilo habuerunt terram desiderabilem)], genial is [+StSG. 11,679,13 lustlicher (genialis hiemps)], spectabilis [StSG. IV,246,13 lustlih], venustus [StSG. 1,300,12 lustlichero kisichte (Uenusto aspectu)]. Adv. : 'gerne; auf anmutige Weise'. carnaliter [StSG. 11,174,18 lustliho], libenter libenter eum audiebat)].

[T. 245,31 inti lustlihho hörta inan (&

SchW. S. 204; StWG. S. 390. —> F 26.firinlust-±

G 39 g / ' t o - ^ - ^ Z 27 zurlust-_

afrs.: lustlik Adj.: 'angenehm'. AutR. 103a Naet ister better so thio wisheit, naut lusteliikera 'nichts ist besser als die Weisheit, nichts angenehmer'. RAfrsW._S_9_13. ae.: lustlice Adv.: 'auf lustvolle Weise; gerne'. Met. 2.1 ic lioöa fela lustlice geo sanc 'ich sang einst lustvoll viele Lieder'.— HomS.14 159 godcundan läre lustlice gehyran 'die göttliche Lehre gerne vernehmen'.— libenter [MkGl. (Li) 6.20 lustlice hine geherde (libenter eum audiebat)], voluntarie [Ale. (ae.) 257 7 j) he p soöfcestnysse word leere lustlice 7 gefreemme (Ale. (lat.) 620B veritatis sermonem ... memoriter retinere, voluntarieperficere)]. °1i>_S_ l ^ ' J i ^ i 3 ^ i 3 _ 3 : an.: Das in der Entsprechung an. lusti-, lystiligr, -liga (Belege in FOGNS. II, S. 586; IV, 232; HOENH. S. 383) vorliegende Basislexem ist aus dem Niederdeutschen entlehnt (A. Jöhannesson, Isländisches etymologisches Wörterbuch, S. 1077). Es liegt also nur eine scheinbare altnordische Entsprechung vor.

Verzeichnis

L 43 lütar Adj.

305 ahd. - as. - ae.

Adj. : 'aufrichtig'. Rol. 89 mit luterlichin mute.— LB. 41 so gan ih es ... in lutarliha bigiht.— [StSG. 1,560,4 luttarlih (limpide)}.

limpidus

Adv. : 'in aufrichtiger Weise'. SummTh. 253 ob wir di sundi luttirlichi weinin.— BbGB. III 358,40 unde sprechet nach mir uil luterlichen. SchW. S._204; StWG_ S . J 9 L as.: hlüttarltko Adv. : 'offenherzig, uneingeschränkt'. SächsB. 17 Thes giuhu ik hluttarliko, that ik ...,47 endi nu duon ik is alias hluttarlikio. ae.: hlüttorlice Adv.: 'aufklare, einfache Weise; zweifellos; offenbar'. indubitanter [Bede 4 23.330.24 ic hit forpon hlüttorlice ... gelyfde (Beda HE. 404 indubitanter... credidi)], liquido [GD. 2 (H) 20.144.29 da WCES eallum am brodrum hlüttorlice geopenod (Gregor Dial. 110,10 tunc liquido omnibus patuit)], luculentissime [RegCGl. 43 hlüttorlice awritenne (luculentissime caraxata)], manifestissime [RegC. 1 66 hlüttorlice Purh Pas tacnunge wcere önwrigen (manifestissime designetur)], pure [ThCap.l 9.315.19 Gode aewurölice ond hlüttorlice offrigean mcege {pure Deo sacrificium offerri ualet)], simpliciter [Bede 4 23.328.20 gif he him hlüttorlice gecypan wolde, hwcet he wcere (Beda HE. 402 si simpliciter sibi quis fuisset proderet)]. Β TD. S. 545, Suppl. S. 554; OEC. Η 022, S. 134.

L 44 lutzil Adj.

ahd.

Verbalbildung : 'erniedrigen'. Np. 143,18 mih selben lüzzellichondo. SchW. S. 204.

Μ 1 magad st.F.

ahd. - ae.

Adj. : 'jungfräulich'. ArnstMl. 10 din megedlicher lif.— BGB. 136,37 in der magidlichun wämba, TrHl. 6,21 ein wirdigiv corona des magetliken lebennes.·— virginal is [+Nc. 48,20fore mägedlichen scämon errotendiu (uirginalis pudoris perfusa)·, WPs. 18 (Oratio) uone der magetlichen brutchemenaten (uirginali thalamo), StSG. 11,132,39 magotlihen tatin (Uirginalibus)], virgineus [WPs. 21 (Oratio) in dem magedlichem buche (in uirgineo utero), StSG. 11,616,41 magathlihen (Uirgineis)]. StWG_S.J93, SLNW_S_3_46. ae.: mce(g)denlic, -lice Adj.: 'jungfräulich'. /ELS. (Martin) 1439 midmcedenlicum werodum 'mit jungfräulichen Scharen'.—

virgina-

306

Verzeichnis

lis [AldV.13.1 350 mcedenlicum (uirginali)], virgineus wurömente (cum virgineo honore)].

[HyG1.3 89.2 mid tncedenlicum

Β TD. S. 655, Suppl. S. 627; OEC. Μ 007, S. 26-27,208. Μ 2 *magadtuom

st.M.

frmhd.

Adj. : 'einer Jungfrau geziemend'. HLit. 649 dine maituomeliche scame. Μ 3 maht st.F.

ahd. - ae.

Adj. : 'möglich; mächtig' WGen. 889 ist gote ieht ummahtlich?.— possibilis [Ni. 80,14 (Ni.F. 22014) Temo mähtlih ist taz iz ze leibe uuerde (Illi uero que est possibile non esse)]. — Negiert: caere [StSG. 1,81,36 mahtlih; zur Stelle J. Splett, Abrogans-Studien, S. 143], impossibilis [+Ni. 36,27 (Ni.F. 17627) taz ist ünmähtlih ze eruuendenne (impossibile est non fieri), PrSA. 3,12 Nu nedunche iu ummathlih noh suari, daz ih iu nu rate (Grundlage ist non est impossibile vel grave)], inconveniens [Ni. 29,2 (Ni.F. 16902) Sumelichen dünchet ünmähtlih (VlDEBlTURAUTEMSUBITOINCONueniens esse)]. Adv. : 'auf machtvolle Weise'. Pr.Kupp. 529,48 daz er so lobelichen wolte uberwinten. und so mahtlichen von dem grabe wolte ersten. SchW. S. 206; StWG. S. 396; Ni.F. S. 210, 299. —> Μ 42 mugen ae.: miht(e)lic, -lice Adj.: 'möglich; mächtig'. HomU.6 156 pees Sceternes-dceges tacno j pa mihtlican, pape geweoröaö cer dam myclan Dryhtnes domesdage 'des Samstages Zeichen, die mächtigen, die sich ereignen vor dem großen Gerichtstag des Herrn'.— possibilis [Lk. (WSCp) 18.27 gode synt mihtelice pa ding pe mannum synt unmihtelice (Quae impossibilia sunt apud homines, possibilia sunt apudDeum)],potens [OccGl. 87.2 14 mihtelic (potentiora)]. — Negiert: impossibilis [Lk. (WSCp) 1.37 nis celc word mid gode ünmihtelic (non erit impossibile apud Deum omne verbum)]. Adv.: 'auf machtvolle Weise; kräftig'. /ECHom. 11,1 10.262 se de eow ahredde swa mihtelice of öam fyre 'der euch auf so machtvolle Weise errettet hat aus dem Feuer'.— potenter [Bede 5 19.468.18 gewrito, midpam he dy mihtlicor wiöscufan mihte (Beda HE. 532 litteras ... quibuspotentius confutareposset)]. ß J P - A ^ J i ^ S u p p l ^ ^ Erweitert Adj. : 'mächtig'. caere [StSG. 1,80/81,36 mahticlih], StWG. S. 396.

ahd. - as. - ae. - an.

Verzeichnis

307

as.: mahtiglik Adj. : 'mächtig'. Η. 2349 so manag mahtiglic tecan getogda, 3588 Thar uuas so mahtiglic bilidi giboknid. SWH_S. 35_8_ ae.: mihtiglic, -lice Adj.: 'möglich'. possibilis

[Mk. (WSCp) 14.36 eallepingpe synt mihtihlice (omnia tibipossibilia sunt)].

Adv.: 'mit Macht; im Hinblick auf die Macht'. •iELS. (Maccabees) 346 Beod gemyndige hu mihtiglice he ahredde ure fcederas 'seid eingedenk, mit welcher Macht er unsere Väter errettete'.— potenter [HyG1.3 26.1 pu pe gewisast ymbhwyrft mihtiglice (qui regis orbem potenter)], potential iter [HyG1.3 29.1 an mihtiglice 7 pry lie hadlice (unus potentialiter et trinus personaliter)]. ^ 1 5 A ^ ^ u p p L S j 5 3 3 ; O E C . _ M 0 1 6 Λ 192-J 95. an.: mättuligr, -liga Adj.: 'mächtig, gewaltig; möglich'. Mgr. 17 Märiu ord ... mdttuligrar moöur drottins 'das Wort Mariens, der mächtigen Mutter des Herrn'.— Mar. 677,15 nu feerpu mattuligapinu 'nun empfängst du gewaltige Qual'.— praepotens [Heilag. 11,475,9 Par innan bordz voru volldugir menn ok foru mattuligir med hestum (in quo navigio erant simul... divites homines et preepotentes, equos plurimos ... habentes)]. — Negiert: Barl. 74,6 En pat er vmattolegt at spyria 'aber das ist unmöglich zu erfragen'.— impossibilis [Ale. (an.) 53,3 pvi at umattolect er at lika gudi fyri utan trv (1quia sine fide impossibile est placere deo)]. Adv.: 'mit Macht'. Heilag. 11,19,17 mattuliga hallda... undir minn valde 'mit Macht in meiner Gewalt halten'. FOGNS. II, S. 659, 111,771, IV, S. 243; CIED. S. 419; LPALS. S. 397; HOENH. S. 667; BWAP. S. 409. Μ 4 man s t . M .

fhnhd. - afrs. - ae. - an.

Adj. : 'männlich; mannhaft'. WH. 145,3 der mänlicher tugede ist. der hüotet dis gerno.— virilis manlichem samen (ex uirili semine)].

[MillHym. 34,3 vz

Adv. : 'in mannhafter Weise'. Kehr. 14954 mänliche si sich scarten.— Pr.Roth 9 durch daz si manlichen der brode dirre werlt widerstent.— Npw. 132,2 uuanda si manlicho an imo uuaren (Np. 500,15 uuanda sie gömelicho an imo uuären), viriliter [WPs. 30,25 manliche. frumechliche tuot (Uiriliter agite)].

afrs.: manliken Adv.: 'mannhaft'. Cod.Aysm. V,14 Aldus hat hy strit manliken om Cristus wolla 'so hat er mannhaft um Christi willen gekämpft'.

Verzeichnis

308 ae.: manlice

Adv.: 'mannhaft'. Beo. 1046 Swa manlice mcerepeoden... hcelepa 'so mannhaft vergalt der berühmte König'. J 3 ™ _S_

i - i Iii1_GSAp._S_453.

an.: mannligr, -liga Adj.: 'mannhaft, einem Manne geziemend; menschlich'. Vigl. 22 muna per minn hagr pikkja mannligr 'nicht dünkt dich meine Lage einem Manne geziemend'.— Barl. 18,12 peim er til ncerengar mannlegrar nattvrv heyra 'die zum Erhalt der menschlichen Natur gehören', Fiat. 11,231,33 ok er pat mannligra at fara at duga honum 'und es ist mannhafter zu gehen und ihm beizustehen'.— humanus [Ale. (an.) 130,13 gudliga hluta edur manligra (rerum divinarum humanarumque)]. Adv.: 'auf mannhafte Weise'. Bev. 235,21 enn hann vardi sik suo manliga 'und er setzte sich auf so mannhafte Weise zur Wehr'. — Negiert: Nj. 249,18 lila hefir pü launat mir goöoröit, er ek fekk per ί hendr, at fara svä ömannliga med 'übel hast du mir das Godenamt gelohnt, das ich dir verschafft habe, so unmannhaft damit umzugehen'. FOGNS. II, S. 643; CIED. S. 411; LPALS. S. 391; LOIH. S. 212; HOENH. S. 397; BWAP. S. 405.

Μ 5 manag A d j .

frmhd.

Adj. : subst. 'Verschiedenes, Unterschiedliches'. WGen. 1450 die dö mannechlich hete in site.

Μ 6 managfalt(i)

Adj.

ahd. - afrs. - ae.

Adj. : 'verschiedenartig'. multifarius

[+StSG. 1,782,6 manicfaltlicha

(Multifariam)].

Adv. : 'vielerorts'. multifariam [StSG. 1,804,5 manacfaltliho {multifariam)}. StWG. S_398. afrs.: monichfaldlik Adj.: 'zahlreich, mannigfach'. Cod.Aysm. V,1 Hwae hat Iosue ... soe manichfealdelike foerwinnighe verlent? 'wer hat Josua so zahlreiche Siege verliehen?'. ae.: maitig-, monig-, mcenigfald, -fealdlic, -lice Adj.: 'verschiedenartig, mannigfach'. ChronE. 1104.22 purh mistlice 7 mcenigfealdlice unriht 'durch verschiedenes und mannigfaches Unrecht', HomS.47 80 Forpon weeron swa manigfealdlice sorga Cristes pegnum 'deshalb hatten Christi Diener so mannigfache Sorgen'. Adv.: 'auf verschiedene Weise'. yECHom. 1,13 192.26 Nu weeron da witegunga swide mcenigfealdlice gesette on halgum gewritum 'nun wurden Weissagungen auf ziemlich unterschiedliche Weise in den heiligen

Verzeichnis

309

Schriften niedergelegt'.— multipliciter [PsGIC. 62.2 pyrstyö on pe scnvl min swide manigfealdlice 7fliese min (Sitiuit in te anima mea. quam multipliciter et caro mea)]. BTD. S. 668, Suppl. S. 631; OEC. Μ 009, S. 8-10, 021, S. 255.

Μ 7 managfaro Adj.

*ahd.

Adj. : 'vielfarbig'. multicolor

[StSG. 11,536,22 manichfaruuiliche malice

{Multicolorfueus)].

StWG. S. 398.

Μ 8 manaheit st.F. Adj. : 'von menschlicher Gesinnung'. humanus [StSG. 11,141,10 manehedlihhoron

ahd. (Humaniorum)].

StWG. S. 398.

Μ 9 mäno sw.M. Adj. : 'mondförmig, wie der Mond'. lunatus [StSG. 11,647,13 mänilihen (Lunatis)], lunula nulas)].

ahd. [StSG. 1,622,8 anlihgispan (Lu-

StWG. S. 399.

Μ 10 mänöd st.M. Adj. : 'monatlich, jeden Monat geschehend'. BGB. 147,15 an dere biwollinheite manötlicher sühte.— menstruus manotlihen (menstruis)].

ahd. - as. - ae. [StSG. 11,268,35

Adv. (adverbialer Genitiv): 'von Monat zu Monat'. Nb. 175,24 die mänödliches vuuohsen. SchW. S. 208; StWG. S. 400. as.: mänuthlik Adj. : 'jeden Monat geschehend'. menstruus [StraßbGl. 106,3 monohtlic (menstrua)]. StWG. S_400. ae.: mönaplic, -lice Adj.: 'monatlich; substantiviert: Menstruation'. Lch. I (HerbHead) 150.2 wiö wifa monodlican 'gegen die Menstruation der Frauen'.— lunaris [AldV.l 575 monoölices clynes (lunaris globi)], menstruus [C1G1.1 4073 pa monadlecan (Menstrua)]. BTD. S. 696, Suppl. S. 642; OEC. Μ 021, S. 162, 022, S. 95-96.

310 M i l manön,

Verzeichnis matten

sw.V.

Μ I I a flr-man- (Stamm)

•ahd.

Adj. : 'verachtenswert'. dispectus [StSG. IV,140,17fermanlicher], StWG. S. 158. Μ 11 b flr-manont-l-ent- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'verachtenswert'. contemptibilis [unsicher: S 158 formantlilih (contemtibilem)], despicabilis 11,294,24 firmanontlihe (Despicabiles)].

[StSG.

StWG. S. 158.

Μ 12 muri Adj.

ahd. - as. - ae.

Adj. : 'herrlich'. munificentia [StSG. IV,7,26 marlih kepa (Munificentia publicus opus id est donatio)]. Adv. : 'beim Volk' vulgo [StSG. 11,47,1 marlicho]. StWG. 8^402. as.: märlik, -liko Adj. : 'herrlich'. H. 1295 uuisde mid is uuordun uualdandes sunu manag marlic thing. Adv. : 'auf herrliche Weise'. H. 3141 that man ... en hus geuuirkea, marlico gemaco. SWH. S. 368. ae.: mcerlic, -lice Adj.: 'ausgezeichnet'. /ELS. (Maccabees) 296 poet wees mcerlic wespn 'das war eine ausgezeichnete Waffe'.— magnificus [PsCal. 5.11 mcerlic on halignysse (magnificus in sanctitate)]. Adv.: 'auf hervorragende Weise, aufs höchste'. LPr. II 19 Swa is gehalgodpin heah nama swide mcerlice 'so ist dein hoher Name aufs höchste geheiligt'.— Num. 13.29 micele burga öcer synd 7 mcerlice geweallode (urbes grandes atque muratas).— insigniter [AldV.l 4465 mcerlice], magnifice [PsCaJ. 2.5 forpon mcerlice he dyde (quoniam magnifice fecit)], magno [RegCGl. 9 ongann mcerlice god ondreedan lufian 7 wurpian (cepit magno per deum timere diligere ac uenerari)], magnopere [RegCGl. 40 mcerlice gegladud (magnopere delectatus)], ordinate [ChrodR. 1 5 ofer swa mcerlice geendebyrdping (super hanc rem tarn ordinate dispositam)]. Β TD. S. 660, Suppl. S. 628; OEC. Μ 009, S. 109-116.

Μ 13 markat st.M. Adj. : 'zum Markt gehörig'. forensis [StSG. IV,202,48 marcalich (Forens is a foro)]. StWG. S. 402.

ahd.

Verzeichnis

311

Μ 14 martira st.F.

ahd.

Adj. : 'dem Leiden unterworfen; Schaden verursachend' noxialis [+StSG. 11,393,60 martirlichen (noxialem), passibilis fleisk (passibilis caro)].

[NG. 44,3 martyrlih

SchW. S. 208; StWG. S. 403.

Μ 15 masko sw.M. / maska sw.F.

ahd.

Adj. : 'aus Maschen bestehend'. maculosus [StSG. IV,337,4 masclichero (Maculoso)]. Zu dieser Glossierung D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 108-109. StWG. S. 403.

Μ 16 mäz st.N.

ahd.

Adj. : 'mäßig; meßbar, vergleichbar'. SpE. 45,23 Ir suit mazelicher ezzin unde trinchen den ze anderin ziten.— mensurabilis [WPs. 38,6 mcezliche has du gesezcet tage mine (mensurabiles posuisti dies meos)], pellicius [StSG. 111,377,30 mazelich CPellicium)]. — Negiert: incomparabilis

[StSG. 1,479,26 unmazlihen

(incomparabilis)].

Adv.: : 'maßvoll'. Rol. 7575 daz er mazlichen chlagete, daz im daz uolc da uon icht erzagete.— [MillHym. 16,2 mazliche wachet (sobrie uigilate)]. StWG. S. 404.

Μ 17 mein Adj. / st.N.

sobrie

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'schändlich'. nefandus [StSG. 1,215,25 meinlih (Nefantum\ zu dieser Glossierung J. Splett, AbrogansStudien, S. 307)], pro)anus [StSG. 1,230,4 mein'"· (Profana)]. StWG. S_405. ae.: mdnlic, -lice Adj.: 'schändlich'. vELS. (Basil) 531 ealle hyre manlican dceda 'all ihre schändlichen Taten'. Adv.: 'auf schändliche Weise; unrecht'. vECHom. 11,21 186.191 se de feeder oööe modor. manlice wyrigö 'wer Vater oder Mutter schändlich verflucht'. BTD^Suppl._S_ 631 ^OEC^M^CM^ S.J 54-155. an.: meinligr, -liga Adj.: 'schädlich; gefährlich'. Svarf. (V) 10 pat er meinligra einu 'das ist wenig schädlich'.— Kim. 544,1 var pat meinlig mörk med mörgum dyrum grimmum 'es war das ein gefährlicher Wald mit vielen wilden Tieren'.

312

Verzeichnis

Adv.: 'schändlich; auf entsetzliche Weise'. S61. 61 blödgar rünir vöru ά brjosti peim merkdar meinliga 'blutige Runen waren auf der Brust ihnen entsetzlich eingeritzt'.— Horn. 122,7 gamal madrcein sa er oc satt par meinlega Halden 'ein alter Mann, der da saß, schändlich festgehalten'. FOGNS. II, S. 674; CIED. S. 422; LPALS. S. 400; BWAP. S. 414.

Μ 18 meinfol Adj. Adj. : 'schändlich, frevelhaft'. nefarius [StSG. 11,221,7 zademomeinfollihinuuerche [StSG. 11,319,3 meinfollihc (Profanum)].

ahd. - ae. (Ad opus nefarium)], prof

anus

StWG. S._405. ae.: mänfullic, -lice Adj.: 'verwerflich, schändlich'. /ECHom. 1,26 366.24 wces deah heora lif swiöe mänfullic and bysmurfull 'es war jedoch ihr Leben äußerst schändlich und verwerflich'. Adv.: 'schändlich, auf nichtswürdige Weise'. Ch.914 57 dcet he wid his drihten mänfullice ägylte 'was er gegen seinen Herrn auf schändliche Weise verbrochen hat'.— nefarie [Bede 3 18.240.3 se ilea Peadapy nehstan lenctenne swiöe mänfullice acwald wces (Beda HE. 294 idem Peada proximo uere multum nefarie peremtus est)], nequam [LibScSen. 17.4 manfullicur ... syngiap (Nequius ... peccant)], nequiter [LibSc. 4.15 sepe mänfullice geeadmett hine (qui nequiter humiliat se)]. BTD. S. 667, Suppl. S. 630; OEC. Μ 004, S. 75-77.

Μ 19 meintat st.F. Adj. : 'frevelhaft'. BGB. 140,9 die meintatlichun sunda.— sacriliegium (Np. 400,14 daz uuas sacrilegium)].

fhnhd. [Npw. 105,37 daz uuas meintatlih

Μ 20 meistar st.M.

ahd. - an.

Adj. : 'geschickt, kunstfertig'. fabrilis

[StSG. 11,426,52 smid.lih.hero mit meistar lichero henti (Fabrili manu)].

Adv. : 'meisterhaft; auf meisterliche Art'. doctus [Nc. 45,3 meisterliche singen (doctis fidibus personare), 106,1 mit meisterliche gerärten lutön (tinnitibus docte modulations)], fahre [+StSG. 1,416,57 meistarliho], + fabrefactus [ StSG. 1,434,66 meistlihogitana (Fabrefactos)], varie [StSG. 11,441,30 meistar. licho], SchW. S. 210; S t W a S . J O ^ an.: meistarligr, -liga Adj.: 'meisterhaft'. Mar. 1048,27 Ipeiri kirkiu... stod meistarlikt verk 'in dieser Kirche stand ein meisterhaftes Werk'.

Verzeichnis

313

Adv.: 'auf meisterhafte Weise'. Kätr. 14 Meistarliga vann mentir leystar meerin 'auf meisterhafte Weise gab gelehrt Antworten die Jungfrau'.— JE f . 85B 111 svä meistarliga um buit med reykbera 'auf so meisterliche Weise konstruiert mit einem Kamin'. FOGNS. II, S. 676; CIED. S. 423; LPALS. S. 401; BWAP. S. 415.

Μ 21 meltregi-

frmhd.

Ableitungsbasis ist das Syntagma mel + tragan Adj. : 'Staub tragend, staubig'. pulvereus [SedVers. 335,7 he enfortte nicht den meltregelichin wec (non sulcauit puluereum iter)]. —> Τ 14 tragan

Μ 22 mennisk Adj. / mennisko sw.M.

ahd. - afrs. - ae.

Adj. : 'menschlich, Menschen-'. Aneg. 630 durch vns wart er menschlich, Anno 12,1 ein lewin, si havite mennisclichin sin.— Pr.Griesh.l 446,19 daz er vil schier nah in mensclichen pilde solde chomen.— carneus [StSG. 1,467,49 mennisliche sterche (Brachium carneum)], humanus [StSG. 1,156/157,19 mannisclih (humana)], mortalis [StSG. 11,754,44 mennisclih (mortale)]. Adv. : 'in menschlicher Gestalt'. Kehr. 9080 menniscliche reseein er hie. StW_G. S._408_. afrs.: mannesklik Adj.: 'menschlich, Menschen-'. Riust. 1 XI,40 fori us. and fori al mansesklik slachte 'für uns und alles Menschengeschlecht'. RAfrsW._SJ>15. ae.: menttisclic, -lice Adj.: 'menschlich, von Menschenart'. HomU.38 26 after mennisclicum getcele 'nach menschlicher Rechnung'.— [LibSc. 7.43 lof gyrnende mennisclic (laudem appetendo humanam)].

humanus

Adv.: 'auf für Menschen typische Weise'. jECHom. 11,12.2 122.419 cer dan de he mennisclice acenned weere 'bevor er auf menschliche Weise (das heißt von den Menschen) erkannt wurde'.— humaniter [jEGram. 236.7 humaniter mce'ölice odöe mennisclice], humanitus [^EGram. 239.7 diuinitus godcundlice, humanitus mennisclice]. BTD. S. 678, Suppl. S. 635; OEC. Μ 012, S. 204-205.

Μ 23 meri st.M./N. Adj. : 'zum Meer gehörig'. aequoreus [+StSG. IV,57,35 merlicher (Equoreus)], euripus

ahd. [SH. 11,289,01.10 merli-

314

Verzeichnis

eher], maeoticus [Mayer 82,1 merilihun mos (meoticas ... paludas)·, hierzu E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 569-570]. StWG. S. 409. Μ 2 4 mero

Adv.

ahd.

Adv. : 'haufenweise'. cumulatim [StSG. 11,513,66 merlicha], StWG. S. 410. Μ 2 5 meter

st.N.

ahd. - ae.

Adj. : 'dichterisch'. Nc. 89,14 diu meterlichen spei, ünde die misselichen meteruuunna (fabulas poetice diuersitatis delicias).

etiam

Adv. : 'rhythmisch'. cum rhythmis [Nc. 106,16 meterlicho süngen siu disiu uuort (cum numeris .i. rithmis sacre cantilene hec dicta funduntur)]. SchW. S._2H_. ae.: miterlic Adj.: 'metrisch'. metricus

[AldV.l 299 midmeterlicüfotü:

lscop {pedibuspoeticis:

metricis)].

BTD. S. 681, Suppl. S. 637; OEC. Μ 013, S. 150. methert- (as.) - > Μ 30 Μ 2 6 mettina

st.F.

frmhd.

Adj. : 'zur Matutin gehörig'. matutinus

[WPs. 21,1 umbe enphahunge die mettinlichen (pro suseeptione

Μ 27 mez st.N. / mezzan

st.V. (Stamm).

matutina)].

ahd. - as. - afrs. - ae.

Adj. < 8 , 9 , 1 0 , 1 1 , 1 2 > : 'passend, angemessen'. Ο. IV,5,12 druagun bi linsen uuirdin thero ummezlicha bürdin.— mediocris [StSG. 1,209,8 mezlih (Mediocrem)], ρarcus [StSG. 11,519,12 mezlichen (Parcis)]. — Negiert: commissatio [StSG. 1,76/77,9 unmezlihem (Commissationibus)], incomparabilis [ + StSG. 1,479,27 unmezlichen (Incomparabilibus)], ingens [StSG. 1,69,11 ummezlihhe (ingentiä)]. Adv. : 'auf maßvolle Weise'. moderate [StSG. 11,50,19 mez licho], Abstr. : 'Temperatur'. tempus

[B. 260,2 lufteo dera mezlihchii (aerum tempori

SchW. S. 212, 300; StWG. S. 411, 669.

edentur)].

Verzeichnis

315

as.: metlik Adj. : 'angemessen'. Η. (Hs. C) 4508 Nei thunkid mi thit so metlic thing. SWH_S. 378^ afrs.: metlike Adv.: 'mit Maßen, auf angemessene Weise'. Ems.2 VIII, 10 And wij metlike hnige 'und wir wollen uns auf angemessene Weise neigen'. RAfrsW._S_927. ae.: metlic, -lice Adj.: negiert: 'maßlos'. Or. 2 1.58.26 pe on swa unmetlican onwealdun ricsedon (a quibus reliquae potestates progrediuntur), ingens [Alex. 103 da wceron unmetlice greate heanisse (ingenti ... altidudine)]. Adv.: 'auf maßvolle Weise'. examussim [AldV.2.3.2 441,26 metlice]. — Negiert: intemperanter [LibSc. 64.45 se pe soplice unmetlice freond lufad (Qui enim intemperanter amicum amat)]. BTD. S. 1122; OEC. Μ 013, S. 163, U 004, S. 236.

Μ 28 mezzan st.V. Μ 28a flr-mezzan- (Part.Prät.)

fhnhd.

Adj. : 'maßlos, vermessen'. Npw. 11,4 die... uermezzanlicha zungun (Np. 36,19 über-sprächa züngun). Μ 28b uti-widar-mezzant- (Part.Präs.) Adv. : 'in unvergleichlicher Weise'. incomparabiliter [StSG. 11,311,1 un uuidar mezzant lihho].

ahd.

StWG. S. 677.

Μ 29 mezhaft Adj.

ahd.

Adv. : 'gemäßigt'. temperative [StSG. 11,314,13 mez haft lihho], StWG. S. 411. Μ 3 0 [mezherz-]

as.

*metherti

Ein solches Adjektiv ist in Quellen des Altsächsischen nicht belegt; der Ansatz basiert auf Bildungen wie beispielsweise ahd. heizherzi, miltherzi, rehtherzr, hierzu W. Schlüter, Die mit dem Suffixe -ja- gebildeten deutschen Nomina, S. 61, E. Fabian, Das exozentrische Kompositum im Deutschen, S. 267, SpW 1,1,385.

316

Verzeichnis

Erweitert

as.

Adj. : 'bescheiden'. modestus

[StSG. 11,588,76 mit hertiklica {Modesto)].

StWG. S. 411. Μ 3 1 mtdan st.V. Μ 31a midant- (Part.Präs.)

ahd.

Adv. : 'heimlich'. latenter [StSG. 1,425,36 zua nemante ahir des uueizes midantliho (Adsumentes spicas tritici latenter)]. StWG. S. 412. Μ 31b un-flr-mitan- (Part.Prät.)

ahd.

Adv. : 'unvermeidlich'. inevitabile [StSG. 11,471,21 unvirmitanliho], StWG. S. 657. Μ 3 2 mihhil

Adj.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'herrlich, großartig'. magnalis [Np. 249,1 diu du michllichiü täte (que fecisti magnalia), wörtlich gleich WPs. 70,19], magnificatus [Np. 385,14 uuieo michellih diniu uuerch sint (Quam magniflcata sunt opera tua)], magnificus [WPs. 47 (Oratio) ein michilich funden wirdis (magnificus inueniris), StSG. 1,315,15 mihhillihan (Inlustrem magnificum)].— Zu Notkers Wortverwendung in ihrem Verhältnis zu den lateinischen Begriffen vergleiche man H.-O. Schwarz, Die Lehnbildungen der Psalmenübersetzung Notkers von St. Gallen, S. 18-20. Adv. : 'auf vortreffliche Weise, großartig'. Nc. 86,12 An des cürtele sehs Sternen michellicho ziichenhäfte sint, 147,22 ein vuib. scöniu. iöh michellicho gäreuuiu (man vergleiche femina splendentis forme, ac opulenta ornatibus im lateinischen Text).—- emphaticus [Nc. 63,15 Tiz ist secundum rhetoricam emphaticos kesäget. täz chit michellicho], magnifice [Np. 541,3 uuanda er michellicho teta (quoniam magnifice fecit)]. Abstraktum : 'Herrlichkeit'. magnificentia [+Np. 233,15 danne chumet sin michellichi über israhelem (super israhel magnificentia eius), RhC. 302,29 gebet michillichi gode unseremo (Date magnificenciam deo nostro), WPs. 8,2 uferhaben ist michilliche. herscaft din (eleuata est magnificentia tua)]. Dasselbe Lemma wird auch durch die Abstraktbildung auf -heit wiedergegeben: WPs. 28,4 diu stimme des herren in der michillicheit (uox domini in magnificentia). Verbalbildung : 'verherrlichen'. exaltare [Np. 362,17 michellichont in föne demo uuir iustitiam inphiengen (Np. (lat.) 460 exaltemus ilium qui fecit ipsam iustitiam)], magnificare [+Np. 34,6 Daz sih fürder niöman άηα nesezze zemichellichonne öbe irdo ( Vt non apponat ultra magnificare se homo super terram, wörtlich gleich WPs. 9,39)]. SchW. S. 212; StWG. S. 413; SLNW. S. 361.

Verzeichnis

317

ae.: micellic, -lice Adj.: 'großartig'. magnificatus [PsGlA.91.4 hu micellice sind were din (QUAM MAGNIFICATA SUNT OPERA TUA)\ magnificus [Alex. 742 hweet ]} sie lices & micellices p git mec geha (quid sit istud quod michi illustre et tarn magnificum pollicemini)]. Adv.: 'auf großartige Weise'. PPs. 110.2 hu his meegenprymmes mycellic standeö 'wie seine Herrlichkeit großartig steht'.— magnifice [PsCaA.l 2.6 micellice dyde (magnificefecit)], multipliciter [Bede 5 8.408.14 on Lmdenesc gereorde j in Grecis 7 in Englisc micellice intimbred 7 well geIcered (Beda HE. 474 Latina Greca et Saxonica lingua atque eruditione multipliciter instruetum)], multum [PsGlE. 122.3 micelice gefillede we sindon (multum repletisumus)]. ^ I P ' A ^ l i ^ - ^ J ^ an.: mikilligr, -liga Adj.: 'hervorragend, bedeutend'. Sturl. 1,134,10 er verit heföi mikillegust it fyrra sumarit 'der den vorausgehenden Sommer sehr bedeutend gewesen war'.— magnus [Heilag. 11,517,15 Einn mikilligr fadir (de magnis patribus quidam senior)]. Adv.: 'auf hervorragende Weise'. Fiat. 1,89,12 setti hann mikilliga hug sinn mote ollum blotskap 'er ging auf hervorragende Weise an gegen alle Opferbräuche'.— Stj. 215,19 skal ek uidydr alia tima mikilliga sakadr uera (Grundlage in der Vulgata ist Gen. 43,9 eropeccati reus in te omni tempore). FOGNS. II, S. 694; CIED. S. 418; BWAP. S. 419.

Μ 33 milti Adj.

ahd. - as. - ae. - an.

Adv. : 'freigiebig; reichlich'. largiter [MF. 29,19 huuanta siu milt lihho giltit guot uuidar ubile (quia pro malis bona largiter ministrat), +StSG. 1,409,2 uuoafanti miltlihho (Flens largiter)]. SchW. S. 213; StWG. S.414. Erweitert Adj. : 'milde'. largus [WPs. 133 (Oratio) segenunge uone dir die miltichlichisten wir guinnen (benedictionem α te largissimam consequamur)]. Adv. : 'mit Sanftmut; auf milde Art'. Rol. 1699 er mach wole mildeclichen gebe.— TrHl. 50,20 du solt sprechen milteclichen unde gehörsamelichen. as.: mildltko Adj. : 'milde'. H. 3573 sprak im listiun to mildlico for theru menegi. SWH. S. 389.

318

Verzeichnis

ae.: mildelice Adv.: 'auf erbarmungsvolle Weise'. LS.9 310 hu mildelice ...he gewissode pa gebrodra 'wie erbarmungsvoll er die Brüder leitete'.— benigne [ArPrGl.l 29.10 mildelice pu onfo (benigne suscipias)], benigniter [LibSc. 1.31 mildelice nyöerastihö (benigniter descendit)], clementer [LibSc. 5.18 se pe ... mildelice forgyjp (Qui... clementer indulserit)], misericorditer [ChrodR.l 40.6 mid sealmsangum mildelice pam pe hit im doö (psalmodia ... misericorditer pro illo faciant)], pie [LibSc. 35.9 se pe nu mildelice gastli gyfa sylp (is qui nunc pie spiritalia dona tribuit)], propitiatus [DurRitGl.l 22.19 fröwoend... iorre öin mildelice frö vs (Auerte ... iram tuamproptiatus a nobis)],propitius [DurRitGl.l 8.8 vntrymnise vsa' mildelice biseh (infirmitatem nostrampropitius respice)]. ^ I P A ^ L ^ P P i ^ J ^ ^ O E C . J ^ 0 1 6 A 279-287, 0 Γ 7 Α MO. an.: mildligr, -liga Adj.: 'milde'. pius [Thom. 37,16 mildlegrar minningar (piae memoriae)], pietas mildlect veere (pietatis opus)].

[Ale. (an.) 87,6

Adv.: 'milde, auf milde Art'. Mey. 2 milliga skein yfir meyjum öllum meyligt blöm 'milde erstrahlte über allen Jungfrauen die jungfräuliche Blume'.— Horn. 39,32 er mildlega cunnu styra guös hiord 'die mit Milde Gottes Herde leiten konnten'.— clementer [Ale. (an.) 63,6 Sa er mildlega villfyrigefa misgerandum viö sic (Qui clementer peccantibus ignoscere novit)], pie [Leifar 9,5 aliapa er mildliga vilia lifa (Prosp.Sent. XXXII, 1 qui... pie volunt viverej], — Negiert: impie [Ale. (an.) 71,12 pat er ver geröum omildlega (quae impie gessimus)]. FOGNS. II, S. 697-698, IV, S. 249; CIED. S. 428; LPALS. S. 405; HOENH. S. 416; BWAP. S. 420.

Μ 34 minna st.F.

ahd.

Adj. : 'lieblich'. amabilis

[StSG. 1,425,7 minnalihhe (Amabiles)].

Adv. : 'auf lieblich anzusehende Weise'. WH. 52,5 daz mittelöde des diskes. daz uuäs ... unte minlicho gegrädet (Grundlage ist media, caritate constrauit). StWG. S. 415. Erweitert Adj. : 'lieblich, hübsch'. WGen. 4 so wurde diu zala minnechlich.— TegProg. 19 dev mait wirt chivsche vn minnechlich.— Nc. 9,16 er ... selbo sah iro ällero minneglichen gehileicha (man vergleiche conctorum affectiones et thalamos conspicatur).— amabilis [WPs. 47 (Oratio) Minnichlich iouh lobelih got (Amabilis atque laudabilis deus)]. Adv. : 'auf liebliche Art'. MfrRB. 537 ande sie vil minnecliche bat, WGen. 1496 er irloupte in minneklichen.— Np. 68,11 Ih heizzo dinen namen chunt tuön minen bruöderen. daz chit dinen holdon. minnechlicho lebenten (Np. (lat.) 70 Fratres autem dicuntur qui diligunt et diliguntur).— benigne [Np. 179,17 Truhten duo minneglicho (benigne fac domine), StSG. 1,753,69 minniclichen

Verzeichnis sihir both (Benigne exhibuit)],pacem turpacem)].

319

[Np. 83,4 Die... minnechlicho chosont (Qui loquun-

SchW. S. 213. Μ 3 5 minnon

sw.V.

minndnt- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'liebend'. Das Lemma ist J. Splett, Abrogans-Studien, S. 105, zufolge „fälschlich als Form von amans 'liebend, lieblich' statt als Form von amens 'ohne Verstand, albern' interpretiert worden" [+StSG. 1,50/51,12 minneontlih (amentia)]. StWG. S. 415. Μ 3 6 miskön

sw.V.

un-zi-samine-gi-misk- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'unvermischbar, unverwechselbar'. BGB. 135,30 die heiligun tribinemmede... uncisaminegemisciliche. Μ 3 7 missi

Adj.

ahd. - as. - airs. - ae. - got.

Zum Nebeneinander der Formen missa-, missi- und mis- BEG. § 62, Α.3, zuletzt F. Heidermanns, Etymologisches Wörterbuch der germanischen Primäradjektive, S. 413. Adj. : 'verschiedenartig, unterschiedlich; verwerflich' (zur Bedeutungsdifferenzierung G. Richter, PBB. 85 (Halle 1963) S. 317-320). +

0 . 11,15,10 bifangan mit... missilichen sühtin, Kehr. 8482 wände misselich volc ze hainer rede niene touc, WGen. 1807 si fuorten mislih gewant.— +Nb. 9,12 itnde teiltön sih in misseliche sectas Nc. 89,14 mit misselichen meteruuünna (diuersitatis delicias).— discrimen [StSG. IV, 1,9 missalihu (Discrimina)], dispar [+StSG. 11,48,22 missalihhiu (dispares)], dissonus [Nb. 30,9 uuio misseliche. wide uuio mänigfalte zäla (quam dissone multiplicesque sententie)], diversitas [Nc. 135,16 iro misseliche geuuälta. dero lüft-coto (diuersitates multarum potestatum)], divers us [+B. 197,14. 16 die allan lib iro duruh missilihho lantscaffi driskeem edo feoriskeem tagum duruh missilihho cello sint kecastluamit simblum (Qui totam uitam suam per diuersas prouincias ternis aut quaternis diebus per diuersorum cellas hospitantur), +Nb. 111,28 after misselichen uuegen (diuerso tramite), PrSB. 3,11 dei misselichen muot dere menniscono (Der Wortlaut der Vorlage nach H. U. Schmid, Althochdeutsche und frühmittelhochdeutsche Bearbeitungen lateinischer Predigten des „Bairischen Homiliars", II, S. 20,33 ist diversas mentes fidelium), +StSG. 1,40/41,36 missalihem (diuersis)], fucatus [StSG. 1,146/147,10 missalih (Fucata)], interrasilis [StSG. 1,323,10 missilihen greftin (Interrasilem)], maculis aspersus [FFFF 360 missilic (maculis aspersi)], mixtus [Nc. 110,12 mit misselichero ... regula (mixta ... regula)], modulatio [StSG. 1,9,17 missilih sanc], multifarius [StSG. 1,208,19 mislih (Multifar io)], multiplex [MF. 26,13 in gateilteru stimnu missalih enti manacfalt (inpartita uoce multiplex et uaria)], multus [StSG. 1,9,14 fori mislihchem (ex multis)], nefarius [FFFF 519 missalih (nefariaspreces)],plures [Nb. 80,29 Misselih scäz tiurer. bedarf öuh micheles kezluges (Pluribus quoque adminiculis opus est ad tuendam uarietatem. pretiose suppellectilis)], sonus [StSG. 11,601,26 missilihen (Sow's)], varius [MF. 37,28 mislihhero < >ment< > (opiniones uarias), B. 256,9 missalihchem ambahtim kezelite (yariis offieiis deputati), +StSG. 11,30,1 Thiemisselichen uueson (PER UARIOSMODOS)].

320

Verzeichnis

Adv. : 'auf unterschiedliche Weise'. Nb. 84,5 däz kärn färeuuet man misselicho, QQ 114 (Nr. 185) mtfeliho (feditatis mascule).— varie [StSG. 11,664,6 somissilihho (Quam uarie)], vario [Nc. 156,20 So misselicho nemmet tih tiu uuirlt (Sic uario cunctus te nomine conuocat orbis)]. Abstr. : 'Verschiedenheit, Vielfalt, Universalität'. Np. 570,14 mit misselichi dero stimmon.— diversitas [+Nc. 126,22 After dero misselichi dero müot-pildungon (pro diuersitate theorematum), StSG. IV, 140,31 misselihe (Diuersitas)],flucticolor [Nc. 58,8 tiu bläuua misselichi des iacyncti (ßucticolor iacyncti)], universitas [Nc. 60,6 diu sünderiga misselichi ällero creaturarum (Nc. (lat.) 95 uniuersitas ... creaturarum)], varietas [StSG. 1,267,28 missilihhi, Nc. 110,13 diu misselichi dero niumon (man vergleiche Nc. (lat.) 33 uarietas diuersorum sonorum)]. Verbalbildung : 'sich unterscheiden; einen Unterschied machen; mißfallen'.— Weiterbildung auf der Grundlage des Adjektivs ist nur missilihhön. Dagegen ist missilihhen 'mißfallen' als missi + lihhin zu segmentieren (hierzu E. Aumann, Denominative e-Verben im Altgermanischen, S. 12). discrepare [StSG. 11,333,59 missilichent (Discrepant)], variare [Nb. 107,10 Τάζ tiu uuerlt kemisselichot mit festen triuuon (Quod mundus stabili fide uariat concordes uices), + StSG. 1,115,21 sint kamissalihhot (uariantur)]. SchW. S. 214; StWG. S. 417; HWI. 108; KGSO. S. 400; SLNW. S. 366. Erweitert Adj. : 'unterschiedlich'. diversus [WPs. 91 (Oratio) du der die rehten missichlichen dere guote gesaftete gefulte ... tuost (qui iustos diuersis bonorum refertos ...facis)]. as.: mislik, -Itko Adj. : 'verschiedenartig'. + H. 1876 so sculun gi undar iuuua fiundfaren IV,303,26 also missilica, (quot diversa)].

... undar mislike man.— diversus

[StSG.

Adv. : 'auf unterschiedliche Weise; zu unterschiedlicher Zeit'. H. 2446 Uueros sind im gihugide, man mislico.

+

S W H i ^ i ! 1 ! 3 ^ ; StWG. S_42T: afrs.: mislike Adv.: 'unterschiedlich, verschiedenartig; falsch'. Fiv. 1,35 ffon thisse plega hebbat er keningan mislike delit 'über diese Sitte haben früher Könige auf unterschiedliche Weise geurteilt', Wstl.R. XX,4 dat ma hiara mislike swara wil 'weil man sie falsch schwören kann'. RAfrsW._S_930. ae.: misse(n)-, mislic, -lice Adj.: 'unterschiedlich, vielfältig'. Jul. 363 purh mislic bleo 'durch unterschiedliche Form', Rid. 31 1 missenlicum wisum gewlitegad 'auf vielfältige Weise geziert'.— ChronE. 1041.7 on manegum pingum. j mislicum 'an vielen und unterschiedlichen Dingen'.— diversus [ChrodR. 1 81.2 pcera

Verzeichnis

321

lareowa myngung sceal mislic beon (diuersa exortatio erit doctorum)], varius 48 ungelic 7 mislic (impar ac uarius)].

[RegCGl.

Adv.: 'auf unterschiedliche Weise; auf frevelhafte Weise; allenthalben'. DAlf. 7 sume mislice ofsloh 'manchen mordete er auf unterschiedliche Weise', Wan. 75 swa nu missenlice geond pisne middangeard winde biwaune 'wo nun allenthalben gegen diese Welt die Winde tosen'.— jELS. (Martin) 1146 wolde hi pees on mergen mislice acwellan 'wollte sie dann am Morgen auf unterschiedliche Weise ermorden'. BTD._S_691 ,_Suppl SJ540; OEC._M 0 1 8 ^ 28_1 -304_, 308-_3^7; GSAD. S_4_75. got.: missaleiks ποικίλος [+Lk. 4,40 sauhtim missaleikaim 'mit verschiedenartigen Krankheiten'], +Sk. 2,22 at raihtis mann us missaleiom wistim ussatidamma 'wahrhaft sind die Menschen aus verschiedenen Naturen zusammengesetzt'.

Μ 38 mitti-, mittartag st.M.

ahd. - ae.

Adj. : 'mittäglich, am Mittag stattfindend'. meridianus [WPs. 90,6 nihne furhtes du uone ... tiuvele deme mittertagelichemo (non timebis a... demonio meridiano, +StSG. 1,520,42 mittitagalihhemo (Meridiane)]. StWG. S_420. ae.: middeeg-, middandceglic Adj.: 'mittäglich, am Mittag kommend'. meridianus [Bede 5 13.430.8 dcere middceglican sunnan seiman (Beda HE. 492 solis meridiani radiis... praeclarior)]. Β TD. S. 685, Suppl. S. 638; OEC. Μ 015, S. 149-150, 178.

Μ 39 mord st.M./N.

fimhd.

Adj. : 'mörderisch, das Leben abtötend'. SpE. 59,8 die mortiiehen vinster. Adv. : 'mörderisch, als ein Mörder'. Aneg. 1594 Daz du in mortlich hast erslagen.

Μ 40 morgan st.M.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'am Morgen stattfindend; morgig'. Rol. 66 Karl an sineme gebete lac unz an den morgenlichin täc.— crastinus [T. 157,14 thie morganlihho tag (crastinus dies)], matutinus [APs. 297,19 kihaltidu morganlihera (custodia matutina), WPs. 58 (Oratio) mit dem morganlichen liehte wir gezieret werden (matutino lumine decoremur), StSG. 1,518,49 morganlihuzfard (Exitus matutini)]. Adv. : 'in der Weise, wie es am Morgen zu geschehen pflegt'. Pr.Zürich 13,45 der ahtode tag... der ne wart nie morginliche intlvtet StWG. S._42L ae.: morgenlic Adj.: 'am Morgen stattfindend; morgen stattfindend'. crastinus [Mt. (WSCp) 6.34 soölice se morgenlica dag caraö ymb hyne sylfne (crastinus

322

Verzeichnis

enim dies sollicitus erit sibi ipsf)], matutinus

[CorpG1.2 14.203 morgenlic (matutinos)].

BTD._S1 697,^ΟΕΟΜ 022^ S.J 98-199. an.: morginligr Adj.: 'morgen stattfindend'. crastinus [Ale. (an.) 79,6 at hyggia at morgonlegre snuningu (de crastina cogitare conversione)]. FOGNS. II, S. 732; CIED. S. 435; HOENH. S. 425.

Μ 41 mosa st.N.

ahd.

Adj. : 'sumpfig'. paluster [ + StSG. 11,430,36 vondemo mosalichin vuesin (Palustri e cespite)]. StWG. S. 422.

Μ 42 mugen Perfektopräsens mug- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'möglich'. VSkl. 640 Herre über elliu dinch, dir da wol muglich sint mine sculde ze MGB. 2 uns saget diu heilige schrift, daz daz unmugelich sie.

/afrs. vergebenne.—

afrs.: unmogelik Adj.: negiert 'unmöglich'. Cod.Aysm. 1,255 al on mogelic vorwerth ende al on moghelick secken 'alle unmöglichen Vereinbarungen und alle unmöglichen Rechtsgeschäfte'.

Μ 43 [muni-] as. *muni st.M.

as. - ae. - an.

Dieses Maskulinum ist nicht belegt; der Ansatz basiert auf ae. myne, got. muns, an. munr. Adj. : 'lieblich'. + H. 252 thar he ene idis uuisse, munilica magad. SWH_S. 401_ ae.: mynelic Adj.: 'kostbar'. Wid. 4 oft he on flette gepah mynelicne mappum 'oft in der Halle empfing er kostbare Gabe'.

an.: munligr Adj.: 'wünschenswert, angenehem'. Leiö. 40 staör es öllum oedri... med drötni... munligri ok betri 'eine Stätte bei Gott ist lieblicher und besser als alles andere'.— Didr. 132,11 segir, at hanom pyckir mvnlegra heim at fara 'er sagt, ihn dünke es angenehmer, nach Hause zu fahren', Heilag. 1,442,16 munligt kvanfang ok agicett 'vielversprechende Heirat und Ruhm'. FOGNS. II, S. 750; CIED. S. 439; LPALS. S. 413; BWAP. S. 429.

Verzeichnis

Μ 44 munih st.M.

323 ahd. - ae. - an.

Adj. : 'monastisch'. singularis [StSG. 11,113,63 munichlihen (Singularem)]. StWG. S_423. ae.: muneclic Adj.: 'wie ein Mönch'. LS.9 239 cenne ealdne mann mid muneclicum reafe 'einen alten Mann mit einer Kleidung wie ein Mönch'. BTD_S 1 701 ;_O_ECM_023, S.J 95-196, 293-295. an.: münkligr Adj.: 'klösterlich'. Mar. 191,17 skipande spakliga mvnkligan siö 'weise ordnend die klösterliche Sitte'. FOGNS. II, S. 749.

Μ 45 munistir st.N.

ahd. - ae.

Adj. : 'klösterlich'. monasterialis [B. 196,9 daz ist munistrilih chamffanti (hoc est monasteriale militans)]. SchW. S_216. ae.: mynsterlic Adj.: 'klösterlich'. /ELS. (Denis) 153 pe ... godepeowian mihton on mynsterlicre drohtnunge 'die in klösterlichem Leben Gott dienen mögen'.— ecclesiasticus [ChrodR.l 46.4 mid mynsterlicum larum {ecclesiasticis disciplinis)], monasticus [Bede 3 19.242.3 in mysterlicre drohtnunge (Beda HE. 312 monasticae conuersationi)]. BTD. S. 704, Suppl. S. 644; OEC. Μ 025, S. 126-128.

Μ 46 muoden sw.V. un-ir-muoden-

(Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'unermüdlich'. indefessus

[StSG. 11,81,29 unarmodenlicheru (Indefesso studio)].

StWG. S. 666.

Μ 47 muoen sw.V. muo- (Stamm) Adj. : 'mühsam'. Eluc. (dt.) 215 In daz lant ist mvlich zekominne.— fastidiosus mülicher]. Adv. : 'mit Mühe'. Pr.Kupp. 513,18 Also was diu alte e. mulicheze begene. StWG. S. 425.

frmhd. - afrs. [SH. 11,306,01.26

324

Verzeichnis

afrs.: moielik Adj.: 'gefährlich'. Cod.Aysm. 1,413 Hwerzo tweer manne mit on moielika spile spiliath 'wenn zwei Männer miteinander ein gefährliches Spiel spielen'. Μ 4 8 muoter

st.F.

fhnhd. - ae. - an.

Adj. : 'mütterlich'. HLit. 331 diner muoterlichin guote.— WH. 65,3 diu müoterliche süoze mines euangelii. Adv. : 'wie eine Mutter, auf mütterliche Weise'. VSkl. 90 do du in imphienge, muoterlichen du in begienge.— TrHl. 39,23 erne betratet [uns] nieth chrimmicliche noch värliche sunder uaterliche unde müoterliche. SchW. S._2_17. ae.: möderlic Adj.: 'mütterlich, Mutter-'. •lECHom. 1,5 84.8 Hi wurdon gegripene fram moderlicum breostum 'sie wurden fortgerissen von Mutterbrüsten'.— maternus [^iGram. 15.7 mater mödor, maternus mödorlic], BTD,_S_695,_SuppL Sj541; OEC _M 0 2 0 ^ 7 6 J 96. an.: mööurligr, -liga Adj.: 'mütterlich, wie eine Mutter'. Mv. 111,13 mööurliga htm hjd stöö 'wie eine Mutter stand sie dabei'.— Kgs. 268,21 cefhceföi syniat moöurlegrar milldi barnino til lifs 'wenn sie dem Kind die mütterliche Liebe zur Lebensrettung verweigert hätte'. Adv.: 'auf mütterliche Weise, wie eine Mutter'. Mey. 17 Märia själf er meyjum styrir modurliga 'Maria selbst, die mütterlich behütet die Jungfrauen'. FOGNS. II, S. 728; CIED. S. 435; LPALS. S. 411 BWAP. S. 426. Μ 4 9 muoza

st.F.

ahd. - afrs.

Adj. : 'möglich, erlaubt'. Pr.Kupp. 522,47 ob iz muzlich were, daz er der martyr über wrde.— in verbaler Verbindung muozlih sin für lat. licere [Npw. 101,9 ist muozlih daz man demo cheisere zins kebe? (Np. 371,14 LICET DARE CENSUM CAESAR!?)], licitus [MillHym. 103,5 mvzlich sehen dich än ende (licitum uidere te sine fine)]. — Negiert: nefandus [StSG. IV,81,13 unmuzlicher]. Erweitert Adj. : 'ruhig'. tabens

[Nc. 41,7 iro müozeglichen zesämene-gehifteda

(tabensque...

nexio)].

Adv. : 'müßig' lecebre [StSG. 1,411,23 muazzicliho kitan ist (Lecebre factum est; die korrekte Lesart der Vulgata an dieser Stelle (1 Reg. 18,30) ist celebre)]. SchW. S. 217; StWG. S. 426.

325

Verzeichnis afrs.: motlik Zur Zuordnung zu ahd. muoza W. L. van Helten, PBB. 19 (1894) S. 418-419.

Adj.: 'angemessen, geziemend'. Fiv. 1,27 Hernia methlika thinga. and ac bi hwilum vn mothelika thinga. thruch fruchta thet wirre 'Gerechte Dinge zuzulassen und auch gelegentlich ungerechte, aus Furcht vor Schlimmerem'. RAfrsW. S. 932. Ν 1 näh(i)

A d j . / näho

Adv.

ahd. - ae. - an.

Adv. : 'fast, beinahe'. Npw. 118 PsGr. 6 dis nahlicho unze an den ente unrehte gilebit habent (Np. 483,2 die filo näh tempus acceptabile ferloren häbeton.— ferme [StSG. 11,250,4 nahlicho', zu dieser Glossierung W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 522], paene [StSG. 11,761,34 nahlihvn]. Verbalbildung : 'sich nähern' (man vergleiche R. H. Lawson, JEGP. 60 (1961) S. 491-497). appropinquare [ T. 389,24.6 lnti mittiu sie tho nahlichotun zi hierosolimis {Et cum adpropinquassent hierosolimis)]. SchW. S_219, StWG. S._430. ae.: nia(h)lic, -lice Adj.: 'in der Nähe befindlich, benachbart'. proximus [PsGlI. 21.12 forpan pe unrotnysse neahlice is (Quoniam tribulatio proximo est)], vicinus [GD. 1 (C) 10.85.9 he ... wees aweht to pcere nealecan stefiie (Gregor Dial. 66,10 ad vicinam vocem... fuisset excitatus)]. Adv.: 'nahezu, fast; auf nachbarschaftliche, vertraute Weise'. fere [GD. 1 (H) 32.79.10 nealice for twelf dagum (Gregor Dial. 62,23 ante dies fere duodecim)], paene [CP. 45.334.15 nealice swae fela öearfena oflsead (Gregor RP. 87B tot pene quotidie perimunt)], vicine [GDPref. 4 46.336.23 hi 7 gefeolad nealicor 7 fcestlicor to pcere rihtwisnesse (Gregor Dial. 305,20 ipsi iam iustitiae vicinius adque artius inherebunt)]. J 3 ! ? L.s_ Dl '_ s "PPl'

OEC - Ü ^ ' A ^ j A 1 :

an.: näligr, -liga Adj.: 'nahe, in der Nähe befindlich'. Barl. 190,8 Drottenn guö minn. er hueruitna ert nalegr 'der Herr, mein Gott, der du überall nahe bist'. Adv.: 'nahe; nahezu'. Nj. 328,30 näliga allir hoföingjar 'nahezu alle Häuptlinge'. FOGNS. II, S. 784-785, IV, S. 258; CIED. S. 448; LPALS. S. 422; HOENH. S. 435; BWAP. S. 436.

326

Verzeichnis

Ν 2 naht st.F.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'zur Nachtzeit geschehend'. lucifugus [Nc. 72,2 föne nähtlichemo scäteuue pleicher (lucifuga inumbratione pallescens)], nocturnus [+B. 248,5 nahtlihhem citim (nocturnis horis), + MH. XXV, 2,3 nohtlih lioht uuegontem (nocturna lux uiantibus), MillPs. 90,5 uor der uorhte nahtliher (a timore nocturno)]. SchW. S.JH9; HWI_1_12_ ae.: nihtiic Adj.: 'nächtlich, während der Nacht geschehend'. noctu [jETemp. 1.18 on nihtlicere tide], nocturnalis [RegCGl. 539 scos j on don nihtlice (calceos induantque nocturnales)], nocturnus [BenR. 9.21 se nihtlica uhtsang (uigilie nocturne)]. J 3 ! ? Ά Ζ.2! l ^ f L i i 0 0 5 A 1

1

5

.

an.: nättligr Adj.: 'nächtlich, während der Nacht geschehend'. Heilag. 11,139,35 nattligrar vaktanar 'nächtlicher Wachen'.— nocturnus 11 nattligum dyrum (nocturnis bestiis)].

[Heilag. 11,358,

FOGNS. II, S. 789; CIED. S. 449.

Ν 3 namo sw.M.

ahd. - afrs. - an.

Adj. : 'einen Namen habend, bekannt; bedeutend'. Nc. 85,2 tär diu namolichosten ding ergänt (man vergleiche Nc. (lat.) 131 de rebus precipuis).— memorialis [NG. 373,6 nämilich (undiz memoriale •$/)]. Adv. : 'wie aus dem Namen hervorgeht, dem Namen nach'. SpE. 51,16 ledoch ist hivte dirre tac namelichen unde tultlichen dar zv gesetzit.— nominatim [Mayer 73,3 namalicho], nuncupative [StSG. 11,295,54 neminliho],

cog-

S._43 L afrs.: nomelik Adj.: 'bekannt, offensichtlich'. Fiv. 1,39 thet riucht. thet en nomelic vn riucht is for biut iefla pinegat 'das Recht, das ein offensichtliches Unrecht unterbindet'. RAfrsW._S_9_55. an.: nafnligr, -liga Adj.: '(alsName) passend'. Fm. VI,390,17 ek heiti Stüfr segir hann; konungr mcelti: po varö ünafnlegt 'ich heiße Stüfr , sagt er; der König sagte: doch es erwies sich als unpassend'. Adv.: 'namentlich, mit Namen, hinsichtlich des Namens'. Barl. 132,24 Kristnir menn ero namnlega af krist najhe kenndir 'die Christenmenschen werden mit dem Namen nach Christi Namen bezeichnet'. FOGNS. II, S. 782; CIED. S. 445.

Verzeichnis

Ν 4 natara sw.F.

327 ahd.

Adj. : 'schlangenartig'. anguinus [StSG. 11,411,74 nartirlichin (Anguinos)]. StWG. S. 433.

Ν 5 natura st.F. Adj. : 'naturgemäß, angeboren'. TrHl. 26,21 der lilieblume miner natürliken chüske.— naturae lichere nöte (necessitate nature)].

ahd. - afrs. - an. [ Nb. 81,8 dfler natür-

Adv. : 'auf natürliche Weise'. natura (Ablativ) [Nb. 80,15 Übe siu άη in selben natürliche güot sint (Quodsi natura pulchra sunt). SchW. S_220; SLNW_S_379. afrs.: naturlik Adj.: 'natürlich, naturgegeben; unehelich'. AutR. 110 flower mynna sinter een godlick ende een natuerlic een redelick ende een on redelic 'vier Arten von Liebe gibt es: die eine göttlich, die andere natürlich, die eine redlich, die andere unredlich', Cod.Aysm. 1,5 Da natuerlika sonen mögen aft werden twirahanda wys 'die unehelichen Söhne können auf zwei Arten legitimiert werden'.— naturalis [Cod.Aysm. 1,90 so mey dy vader da natuerlika kyndan ... op iowa al syn gued {De naturalibus liberis, Licet patri)]. RAfrsW._S_943. an.: ndttür{u)ligr, -liga Adj.: 'natürlich; auffallend'. Elis. 24,10 pceir ero nattoroligir lender menn 'sie sind natürliche Lehnsmänner', Fris. 255,5 ok var po maörinn miog nattvrligr 'und doch war der Mann auffallend'. Adv.: 'auf außergewöhnliche Weise'. Bp. 1,221,1 sländi sva nättürliga, at konüngrinn ok allir hjäverandi menn mikiliga glöddust 'so außergewöhnlich zuschlagend, daß der König und alle umstehenden Männer aufs höchste erfreut waren'. FOGNS. II, S. 792, IV, S. 259; CIED. S. 449; BWAP. S. 438.

Ν 6 neman st.V. Ν 6a un-nimande- (Part.Präs.)

anfrk.

Adj. : 'unerträglich, unannehmbar'. intolerabilis [AonfrPss. 123,5 unnimendeliken (forsitan pertransiret anima nostra aquam intolerabilem)\ überlieferte Lesart ist annimendeliken]. KDFPG. S. 70.

328

Verzeichnis

Ν 6b üz-gi-noman- (Part.Prät.)

frmhd.

Adv. : 'hervorgehoben'. SpE. 147,14 wan er uzgenomenlichen uor allen tagen Christes tac heizzet. —» Β 18 binumft-, F 29 firnunst-, S 15 sigunem-, S 16 sigunumft-

Ν 7 nemn- (nemnen sw.V.) gi-namt- (Part.Prät.) Adj. : 'zur Benennung dienend'. appellativus [StSG. IV,2,13 kinätlicher

ahd. (Appellatiuum)].

StWG. S. 214.

Ν 8 nesan st.V. un-ir-nesant- (Part.Präs.) Adj. : 'unausweichlich'. inevitabilis [StSG. 11,331,73 unarnesantlih. aut unaruuisantlih

ahd. (Ineuitabile)].

StWG. S. 666. Ν 9 nid s t . M .

frmhd.

Adj. : 'gehässig'. GebF. 22 e mich, herre, gebande dehein nitlich rat. Adv. : 'von Haß erfüllt'. TrHl. 136,17 de häst[ü] allez ubirsehen nitliche.

Ν 10 [ w o / - ] as. niud st.M.

as. - ae.

Adv. : 'eifrig; mit Sorgfalt'. Gen. (as.) 94 thar ni habdun siu eniga uuunnia tuo niudlico ginuman, +H. 210 fragote niutlico huuat is namo scoldi uuesan. SWH_S.41_5_ ae.: niodlic, -lice Adj.: 'notwendig'. necessarius

[LibSc. 8.41 neodlicre sprcece (necessarii sermonis)].

Adv.: 'eifrig; heftig'. Gen. (ae.) 898 and me neodlice to forsceape seyhte 'und zwang mich eifrig zur Sünde', PPs. 91.1 God is, peet man ... neodlice his naman asinge (Die Grundlage im Text der Vulgata ist Bonum est... psallere nomini tuo).— ^ECHom. 1,23 336.22 pa efste se abbud wiö pass muneces, and neodlice eweed 'da zürnte der Abt mit dem Mönch und sprach heftig'.— libenter [Bede 4 17.304.17 ond öy neodlicor purh his larepa heofonlican god gehyhton (Beda HE. 374 et libentius eopraedicante caelestia sperare coeperunt)]. BTD. S. 714, Suppl. S. 649; OEC. Ν 007, S. 117-118; GSAD. S. 501.

N i l niuwi Adj. Adj. : 'neu'. novellus [StSG. 11,148,44 niuuilicho (Nouelle)].

ahd. - ae. - an.

Verzeichnis

329

Adv. : 'neulich, kurz zuvor'. Pr.Kupp. wand er was niulichen innerhalp der iare geborn unser herre, SpE. 68,29 den si da vor niwelichin totin wftin.— nuper [MillHym. 41,5 vz gegozzen nivliche lichname vnd sele < > niwe (effusa nuper corpora animasque rimatur nouas)]. StWG. S._442. ae.: niwlic, -lice Adj.: substantiviert 'neuer Schößlig'. novella

[PsGlI. 127.3 swaswa nywlicra elebergena (sicut nouelle oliuarum)].

Adv.: 'aufs neue; neulich'. PPs. 143.10 Ic niwlice niwne cantic... singe 'ich singe aufs neue ein neues Lied'.— nuper [jEGram. 240.6 nuperius niwlicor, nuperrime niwlicost],

j

3

™ Ά Z ? i 2 1 2 ^ 2 3 , OIJ^S. ^ G S A I X S._m

an.: nyligr, -liga Adj.: 'neu'. GGalt. 4 nökkut nyligs of för 'etwas Neues von der Fahrt', Sg. 26,8 peir ser hafa ... rtylig räö 'sie haben für sich einen neuen Plan'.— Pare. 31,11 pä sä hann manna farveg nyligan ok par reiö hann eptir 'da sah er einen frischen Trampelpfad von Menschen, und dem ritt er nach'.— novus [Leifar 10,21 pat er alt sen nyliga ... fyr gvds augom (Prosp.Sent. XL,1 non est novum apudDeum)], praesens [Ale. (an.) 127,6 [njylegs [lijfs (praesentis vitee)]. Adv.: 'soeben; kürzlich'. Gdr. 11,38,1 Svä mic nyliga nornir vekia 'so weckten mich soeben die Nornen'.— Laxd. 176,21 pä fritti Snorri... hvatpä heföi nyliga vid borit 'da fragte Snorri, was sich kürzlich zugetragen hatte'. FOGNS. II, S. 841, IV, S. 265; CIED. S. 459; LPALS. S. 429; LOIH. S. 242-243; HOENH. S. 448; BWAP. S. 448.

Ν 12 nord st.M./N.

*ahd. - ae.

Adj. : 'nördlich'. Riphaeus [StSG. 11,683,26 nordlichiu (Ripheas)]. StWG. S._444. ae.: norplic Adj.: 'im Norden gelegen'. borealis [C1G1.1 7 8 4 p a r e nordlican (Boreali)]. BTD. S. 725; OEC. Ν 010, S. 253.

Ν 13 not st.M./F.

ahd. - an.

Adj. : 'in Gefahr befindlich; Gefahr bringend; dringlich, notwendig'. Ο. IV,13,36 Thu löugnis min ... in notlichemo thinge, O. Ad Ludowicum 25 In nötlichen uuerkon, AuslVat. 113 ein so fil notlichiu bete, Kehr. 8525 ich wil aine nötliche rede tuon.

330

Verzeichnis

Adv. : 'in gewalttätiger Weise; in Not'. SpE. 92,17 do lebeten si notlichen unt armeclichen.— notlicho].

violenter

[+StSG. 1,313,47

SchW.S_226. an.: naud(u)liga Adv.: 'qualvoll; nur mit Not'. Söl. 65 hendr peira vöru ά heitum Steinum neglöar nauöliga 'ihre Hände waren an heißen Steinen qualvoll angenagelt'.— OH. 108,10 oc fecc Porer naudulega scett 'und Thorir erlangte nur mit Not einen Vergleich'. FOGNS. II, S. 795, IV, S. 260; CIED. S. 446; LPALS. S. 421; LOIH. S. 238; HOENH. S. 438. Ν 14 notdurft

st.F.

fhnhd.

Adj. : 'notwendig'. Himmelr. 214 die dere notdurfticlichen gedulte niht abenegent. Ν 15 notnumft

st.F.

ahd.

Adv. : 'gewaltsam, mit Gewalt'. violenter fStSG. 11,242,42 notnuflliho]. StWG. S. 445.

Ν 16 nuz st.M.

ahd.

Adj. : 'nützlich, brauchbar'. Kehr. 9470 von nuzlichen dingen, 9039 manige rede unnuzliche.— SpE. 17,12 besnidet hiute dei örn iwers herzen von unnuzelichen gehördin.— utilis [StSG. 1,295,42 nuzlih pidirblih (Utile)]. — Negiert: Mayer 139,5 nuscelihiu.— inusitatus [StSG. 11,91,51 duruh unnuzlihan (Per hunc inusitatum)]. Adv. negiert: 'auf unnütze Weise'. Pr.Kupp. 430,15 daz ir die gotis gnade nicht unnutzlichen enpfahet. StWG. S. 447.

Ο 1 as. *obast st.F.

as. - ae.

Der Ansatz basiert auf ae. ofost 'Eile, Eifer'. Adv. : 'schnell'. H. 5896 Iohannes endi Petrus runnun obastlico.

+

SWH_S.420_ ae.: ofostlice Adv.: 'schnell, schleunigst'. Beo. 3130 peet hi ofostlice ut geferedon dyre madmas 'daß sie schleunigst die wertvollen Schätze hinaustrügen'.— LS.16 42 gongap ge ofostlice 'geht eilends hin'.— festinus

Verzeichnis

331

[Bede 3 121.196.28 stop ofostlice toforan biscope (Beda HE. 258 festinusque ante pedes episcopi conruit)].

accedens

Β TD. S. 741, Suppl. S. 662; OEC. Ο 002, S. 233-234; GSAD. 520.

Ο 2 ödi Adj.

ahd. - ae.

Adj. : 'niedrig, einfach'. facilis [StSG. 1,136/137,18 aodlih {facilis)], facilitas [StSG. 1,141,17 otlih], [MF. 21,14 enti quuimit dir otlihhero (et superuenerit humilior te)]. — Negiert: difficilis [StSG. 1,108/109,33 unaodlih (difficilia)}.

humilis

Adv. : 'mühelos'. Hl. 55 doh maht du nu aodlihho, ibu dir din ellan taoc, in sus heremo man hrusti giwinnan. SchW. S._228, StWG. S._449_ ae.: äadelic, -lice Adj.: 'einfach, demütig'. /ECHom. 11,34 255.6 sumere eaöelican byrig 'mancher demütigen Stadt'.— facilis [yEGram. 16.5 facilis äadelic], possibilis [Mt. (WSCp) 19.26 ealle ping synt mid gode eapelice (apud Deum autem omnia possibilia sunt)], vilis [ChrodR.l 56.2 sy eaöelic cefenmete (Sit uilis uespertinus cibus)]. Adv.: 'mit Leichtigkeit; einfach; auf vortreffliche Weise'. yCCHom. 1,34 508,14 Seo cyrce mid hire portice mihte fif hund manna eaöelice befön 'die Kirche mit ihrer Vorhalle konnte leicht fünfhundert Menschen fassen'.— facile [ChrodR.l 60.23 ealswa fyr eaöelice atent äcuma (sicut ignis facile incendit stuppas), facillime [Bede 4 24.334.18 pcettepeer eaöelice monige meahton beon gemette (Beda HE. 408 ut facillime uiderentur)]. BTD. S. 236, Suppl. S. 176; OEC. Ε 006, S. 235-246. Ο 3 odmuoti

Adj.

frmhd.

- afrs. - ae.

Adj. : 'demütig'. MfrRB. *378 Ther moder odmodlicher worde. Adv. : 'in demütiger Weise, demütig'. MfrRB. 663 want her that cruce niet otmutliche nedrog. afrs.: odmodlik Adv.: 'in demütiger Weise, demütig'. Cod.Aysm. V,12 dat hy dat oetmodelick hat oen nymen 'daß er es demütig annahm', ae.: ead-, iadmödlic, -lice Adj.: 'demütig'. encliticus [Abbo 1 70 eadmodlic meegö (enclitica prosapia)].— HomS.10 109 pa eadmodlican deedapape he worhte 'die demütigen Werke, die er vollbrachte'. Adv.: 'mit Demut; gnädig'. PPs. 114.2 Andpupin eare to me eadmodlice... ahyldest 'und du neigst zu mir gnädig dein Ohr'.— LS.29 197 and eadmodlice he underfengpearfan widewan 'und gnädig nahm er sich bedürftiger Witwen an'.— suppliciter [/Ecoll. 312 abugap eadmodlice to halgum

332

Verzeichnis

wefodum (inclinate suppliciter ad almas aras)], humiliter [PsGlL. 130.2 Gif no eadmodlice ic hogode (Si non humiliter sentiebam)]. BTD. 225, Suppl. 177; OEC Ε 001, S. 244-262, Ε 006, S. 261-267; GSAD 139.

Ο 4 off an Adj.

ahd. - as. - ae.

Adj. : 'öffentlich'. evidens [StSG. 1,135,9 offanliihho l aucsiuno (Euidens); hierzu J. Splett, Abrogans-Studien, S. 192], praecipuus [StSG. IV,13,1 offanlih alleromeist (Precipuum)], publicus [B. 250,1 offanlihhera dera kenuhtsamun tati hriuuoe (publica satisfactione peniteat)]. Adv. : 'öffentlich, vor der Öffentlichkeit'. Kehr. 811 er vuore ojfenliche ze himele.— Ph. 34 vnde uuard daz sar so offenlihin gehorit über alle disa uuerilt (Grundlage: ut in omnem terram audiretur vox), BbGB. III 361,129 die auer offenlich habent gesuntit, die schuln ouch offenlich buozzen.— ad liquidum [+StSG. 1,592,26 offinlicho (Ad liquidum)], certe [I. 25,15 dhar ist auh offanliihhost chisaghet (ibi certissime manifestantur)], enixius [StSG. 1,126/127,6 offanlihho (enixius)], evidenter [StSG. 11,146,21 offanlicho], liquido [Mayer 56,18 ofanlio], palam [StSG. 1,77,20 ojfanliho], publice [B. 231,39 si kisahehan offanlihcho (obiurgeturpublice coram omnibus)], tali auetoritate [I. 1,11 Mit so mihhiles herduomes urchundin ist nu so offenliihho armarit (Tali igitur auetoritate... declaratur)]. SchW. S. 229; StWG. S. 449. as.: openttko Adv. : 'öffentlich'. Ή . 3175 ac he im openlico allun sagde. SWH_S.426_ ae.: openlic, -lice Adj.: 'öffentlich'. apertus [GD. 2 8.122.4 mid openlicre gesihpe (Gregor Dial. 96,6 aperta visione)], publicus [ThCap.2 46.403.10 cer openlicre and geendudre penunge (ante publicum et peractum officium)]. Adv.: 'öffentlich, an der Öffentlichkeit; unzweifelhaft'. aperte [CP. 8.53.12 swelce he openlice eweede (Gregor RP. 21B ac si aperte dicat)], coram [ChrodR.l 31.10 openlice beforan eallum (coram omnibus)], crebrius [ChrodR.l 50.35 cide him openlice (crebrius admoneatur)], indubitanter [CP. 22.169.12 hit is openlice cud (Gregor RP. 48D indubitanter constet)], liquide [ChrodR.l 51.10 peet ma openlice wiste (liquide cognoscatur)], manifeste [Ps. 49.3 And eft cymd se ylea God swiöe openlice (Deus manifeste veniet)], palam [Num. 12.8 Ic sprece to him ... openlice (loquor ei: et palam)], plane [ChrodR.l 48.21 openlice 7 beorhte (plane ac lucide)], publice [Lev. 19.17prea hine openlice (publice argue eum)]. BTD. S. 763, Suppl. S. 675-676; OEC. Ο 008, S. 208-232.

Verzeichnis

Ο 5 offanbäri

Adj.

frmhd.

333 - afrs.

Adv. : 'unzweifelhaft, offenbar' MfrRB. 306 ande wir that lesen offenbarliche.— SpE. 58,11 iedoch erzeigte si offinbarlihe der heilige geist. afrs.: epenberlik, -like Adj.: 'offenkundig'. Fiv. VIII,128 vmbe tha epenberlika senda 'wegen der offenkundigen Sünde'. Adv.: 'öffentlich'. Westl.R. XVII,4 Hwae soe oerem bi redene rede epenbeerlike daedslacht 'wenn jemand einen anderen vorsätzlich öffentlich erschlägt'. RAfrsW._S_7_10. an.: Das Altnordische kennt zwar eine Bildung opinberligr, -liga, doch ist bereits die Ableitungsgrundlage, opinber, dem Mittelniederdeutschen entlehnt (A. Jöhannesson, Isländisches etymologisches Wörterbuch, S. 1104).

Ο 6 opfar st.N.

ahd.

Adj. : 'zum Opfer gehörig'. probaticus [StSG. 1,811,60 opherlih (Probatica)]. StWG. S. 452.

Ο 7 ordert sw.M.

ahd.

Adv. : 'in geordneter Weise'. disposite [Nb. 220,28 Uuio rihto. linde uuio ordenlicho (quam recte atque disposite)], ordinate [Npw. 101,29 da elliu dinc ordenlichen uarent (Np. 375,16 dar alliu ding ordinate färent)], temporaliter [Nb. 214,10 linde er iz mit fato dära näh mänigfälto. ünde ordenlicho frümet (fato uero hec ipsa que disposuit. multipliciter ac temporaliter amministrat)]. SchW. S. 230.

Ο 8 Organa sw.F.

ahd.

Adj. : 'musikalisch'. organicus [Nc. 106,14 älla dia organlichun süozi (omnes organicas suauitates)]. SchW. S. 230.

Ο 9 ortfrumo sw.M. / ortfruma st.F. Adj. : 'rechtmäßig, autorisiert'. auctoralis [StSG. 1,787,2 ortfrumelih

ahd.

(Auctorales)].

StWG. S. 453.

Ο 10 östar Adj./ östaro Adv. Adj. : 'östlich gelegen; östlicher Herkunft'. Ph. 142 so svohche die hosterlihchun stat.— eous [+StSG. IV,57,8 österlicher (eoos)]. SchW. S. 230; StWG. S. 454.

ahd.

334

Verzeichnis

O l l östara sw.F.

ahd. - ae.

Adj. : ' zu Ostern gehörig, österlich, Oster-'. MillEx. 2541 Des österlichen lambes blut.— GBMuri 493 andiseme seibin ostirlichin tage.—paschalis [ + MH. XIX,9,1 heitaremu ostarlichero mendi (Claropaschale gaudio), MillHym. 59,5 ze österlichen ... vrevde (adpaschalia... gaudia)]. SchW. S._230; StWG. S._454_. ae.: iasterlic Adj.: 'zu Ostern gehörend, österlich, Oster-'. /ECHom. 1,14.1 216.33 Crist aräs of deaöe on pone easterlican sunnan-deeg 'Christus erstand vom Tod am Ostersonntag'.— paschalis [Bede 3 18.240.5 in pcere Easterlican symbelnesse (Beda HE. 294 festi paschalis), HyG1.3 60.4 easterlice we underfon gerynu (paschalia capiamus sacramenta)]. BTD. S. 236, Suppl. S. 175; OEC. Ε 006, S. 143-149, 168-169.

Ο 12 ougseha sw.F.

ahd.

Adj. : 'sichtbar'. conspicuus

[StSG. 11,404,11 ougsihan lihaz (Conspicuum)].

StWG. S. 455.

Ρ 1 pfaffo SW.M.

fimhd.

- afrs.

Adj. : 'priesterlich'. HLit.. 886 unde allen pheflichen orden.— sacerdotalis [PrSB. 1,18 die dir habent den phaflichen namen (Gregor HE. 1139D quia officium quidem sacerdotale suscepimus)]. afrs.: paplik Adj.: 'zum Priester gehörig, Priester-'. Cod.Aysm. 1,186 hwer soe di prester onhath ... sinen paeplika pronda toe for 'wenn der Priester verspricht, seine Priesterpfründe zu vermindern'.

mynryan

RAfrsW. S. 977.

Ρ 2 pfalanza st.F.

*ahd.

Adj. : 'zum Palast gehörig'. palatinus [+StSG. IV,83,35 phalanzliher], StWG. S. 459.

Ρ 3 pfistur st.M.

ahd.

Adj. : 'zum Bäcker gehörig'. pistorius [Thoma 18,35 fistarlichemo liste (Arte pistoria); zu dieser Glossierung E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliothäque Municipale Ms. 25, S. 192], StWG. S. 462.

Verzeichnis

335

Ρ 4 *pflüma st.F.?

ahd.

Adj. : 'aus Brokat'. plumarius

[+StSG. 1,330,50 phlülihemo lgiarihotemo

(Plumario)].

StWG. S. 462.

Ρ 5 pinboum st.M.

ahd.

Adj. : 'aus Fichtenholz'. thyinus

[StSG. 1,443,54 uonnapimpoulihan

honlzun (De lignis thynis)].

StWG. S. 464.

Ρ 6 prediga st.F.

frmhd.

Adv. : 'auf rühmenswerte Weise'. praedicabiliter [WPs. 86 (Oratio) zuo urlose unserre mennisken wordenen bridichlichen. lobelichen ueriehen (ad redemptionem nostram hominem factum predicabiliter conßteri)].

Ρ 7 priest st.M.

ahd.

Adj. : 'priesterlich, zum Priester gehörig'. sacerdotalis [StSG. 1,198/199,3 prestlih], StWG. S. 465.

Ρ 8 priestar st.M. Adj. : 'priesterlich, zum Priester gehörig'. HvMelk (Gehugde) 186 der briesterlichen namen ie gewan.— sacerdotalis 1,234,6 prestarlih (Sacerdotalis)].

ahd. - afrs. [StSG.

StWG. S. 465. afrs.: presterlik Adj.: 'priesterlich, Priester-' Cod.Aysm. 1,571 dats alsso fula als syn presterlike forndel 'das heißt soviel wie sein priesterliches Vorrecht'.

Ρ 9 prösa sw.F.

ahd.

Adj. : 'in Prosa, nicht in Versform'. prosa [StSG. 1,499,31 pröslih reda (Prosa oratio)]. StWG. S. 465.

Q 1 quäla st.F.

ahd.

Adv. : 'zerknirscht'. egenus [Np. 470,8 du solt confugere ad gratiam. unde chälelicho cheden (Np. (lat.) 613 ac sie opis indigus et egenus ad gratiam confugeres)]. SchW. S. 187.

336

Verzeichnis

Q 2 quek Adj.

ahd. - as. - ae. - an.

Abstr.: 'Lebendiges'. ad vivum [StSG. 11,703,31 queclichi]. StWG. S._467. as.: quekltk Adj. : 'zitternd'. versatilis [StSG. 1,318,12 quekilik (Versatilem)}. StWG. S_467. ae.: cwiclic, -lice Adj.: 'belebt'. Vitalis [DurRitGl. 1 123.5 does ilea cviclic l iflices becon' (eiusdem uitalis signi)]. Adv.: 'lebendig'. PPs. 118.37 ac me on sodne weg pinne pone leofan leede cwiculice (Grundlage in der Vulgata ist in via tua vivifica me)]. BTD._S_l_80,_Suppl SJ_38; D O E J ^ l . 4 , S.J21_8^GSAD_S.JOL an.: kvikligr, -liga Adj.: 'lebhaft'. Fbg. 331,9 Pessi maör var ekki mikill vexti, kvikligr ok skjotligr 'dieser Mann war nicht groß gewachsen, behende und flink'. Adv.: 'schnell'. Kim. 86,22 hljöpu upp kvikliga okgengu til hvilu hans 'sie liefen schnell hinauf und gingen zu seiner Ruhestätte'. FOGNS. II, S. 375; CIED. S. 364; BWAP. S. 351.

Q 3 quirn{a) st.F.

ahd.

Adj. : 'wie ein Mühlstein'. molaris [StSG. 11,430,59 dero churnlichun suari (Molarisponderis)]. StWG. S. 469.

R 1 rad Adj.

ahd. - ae. - an.

Adv. : 'eifrig, eilends'. concite [ΜΗ. XIX,7,1 deo denne farant radalicho (Jlle dum pergunt concite)], [B. 229,13 daz radalihcho erfüllen uuir (hoc strinue. implesse)].

strenue

SchW. S._233_ ae.: hrcedlic, -lice Adj.: 'schnell, plötzlich, behende'. ChronC. 977.2 öcer foröferde Sidemann biseeop on hrcedlican deape 'da schied hin Bischof Sidemann durch plötzlichen Tod'.— celer [GD. 1 (C) 10.78.17 midswa hrcedlicum bebodepees halgan wundres (Gregor Dial. 62,12 celerrimo miraculi imperio)], compendiosus [GD. 3 37.254.9 mid hrcedlicum deaöe his lif geendedon (Gregor Dial. 221,24 vitarn eius conpendiosa morte terminarent)].

Verzeichnis

337

Adv.: 'rasch, schnell'. And. 192 Hu mceg ic ... fore gefremman ... swa hrcedlice 'wie kann ich so rasch vorankommen', 936 Aris nu hrcedlice 'steh jetzt rasch a u f , Beo. 356 Hwearfpa hrcedlice, peer Hroögar scet 'er wandte sich rasch dahin, wo Hröögär saß', 963 Ic hine hrcedlice heardan clammum ... wripan pohte 'ich gedachte, ihn schnell mit harter Umklammerung festzuhalten', Christ 263 pcBtpu hrcedlice helpe gefremme 'daß du rasch zu Hilfe kommest', El. 1086 Nu pu hrcedlice ... pine bene onsend 'nun sende schnell dein Gebet', PPs. 68.17 gehyr me hrcedlice 'erhöre mich rasch', PPs. 68.18 mine sowie ... hrcedlice alys 'erlöse rasch meine Seele', 106.19 purh peet hi hrcedlice hcelde weeron 'wodurch sie schnell errettet wurden', 117.16 me seo swydre swylee drihtnes ahof hrcedlice 'mich hat die Rechte des Herrn rasch aufgerichtet', 144.19 and hi hrcedlice gedeö hale 'und hat sie rasch errettet'.— iECHom. 1,29 422.29 Hi da hrcedlice comon, and unforhte him cetforan stodon 'sie kamen rasch und standen furchtlos vor ihm'.— cito [Gen. 27.20 hu mihtest du hyt swa hrcedlicefindan (Quo modo ... tarn cito inuenire potuisti)], festinanter [Exod. 12.11 etaö hrcedlice (comedetis festinanter)], festinus [Exod. 10.16 clypode Pharao hrcedlice Moyses 7 Aaron (festinus Pharao voeavit Moysen et Aaron)], protinus [Mk. (Yale 578) 1.29 Hrcedlice ... hi coman (protinus ... venerunt)], velociter [Gen. 41.32 seo tid cymp hrcedlice (velocius impleatur)]. ®I5-Ai 5 i'_ S i?PPi- S_561_;OEC_H_0_23,_S_3_05 - 0 _ 2 4 , 1 - ^ G S A D . S._355. an.: hradttga Adv.: 'rasch'. Herv. 11,2 seg hradliga, aör hedan liöir, hvar eru Hjörvardi haugar kendir 'sag rasch, ehe du von hier gehst, wo sind die nach Hjörvarö benannten Hügel'. FOGNS. II, S. 47; CIED. S. 281; LPALS. S. 275. rafs- —>R9

R 2 rähha s t F .

fhnhd.

Adj. : 'rächerisch'. vindex [MillHym. 53,5 gehuldigen den zorn rachlichen (flectamus iram vindicem)]. —> R 10 rehhan

R 3 rahhon sw.V. R 3a ir-rah- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'erklärbar'. explicabilis [SH. 11,290,28 irrachliher], relativus [unsicherer Beleg: S 166,14 arrah< > (relatiua)]. — Negiert: BGB. 136,12 Den got gloub ich unerrahlichen, HuH. 153,34 Da ist ... daz unerrahliche Ion StWG. S. 311; HWI. 158. R 3b un-ir-rahhönt- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'unaussprechlich; nicht abschätzbar'. inaestimabilis [StSG. 11,288,30 unirrachontlihero (Inestimabili)], inenarrabilis [StSG. 11,756,11 unarrahhontliha (Inenarrabilia)], insuspicabilis [StSG. 1,575,38

338

Verzeichnis

vnirahontlihiv (insuspicabilia)], non enarrabilis enarrabile)].

[StSG. 11,663,52 unarrahintliha

(Non

StWG. S. 666. R 3c un-ir-rahhöt- (Part.Prät.)

ahd.

Adj. : 'unaussprechlich'. inenarrabilis [B. 191,2 unerrahhotlihhera minna dera svazzi (inenarrabili dulcidine).

dilectionis

SchW. S. 299.

R 4 rät st.M. / rätan st.V. (Stamm)

ahd. - ae. - an.

Adv. : 'unüberlegt'. inconsulte [StSG. 11,129,11 unratlihor (Inconsultius)]. Abstr. : 'Kennzeichen, Merkmal'. specimen [Nb. 69,12 An dien tu skinet tiu rätlichi iro fäter. iöh iro änen geuuizzes (in quibus iam elucet specimen uelpaterni uel auiti ingenii)]. SchW. S._234; StW_G. S._670. ae.: rce'dlic, -lice Adj.: 'ratsam'. CPEp. 19 nis öcet rcedlic öing 'nicht ist das eine ratsame Sache'.— ChronE. 1006.38 hwet heom eallum rcedlicostpuhte 'was ihnen allen am ratsamsten schien'. Adv.: 'ratsam, klug'. HomU.19 47 hie hcefdon... ünrcedlice halsunga 'sie hatten gedankenlose Umarmungen'.— consulte [RegCGl. 90 rcedlice bruce gebedum (consulte utatur orationibus)], consulto [/EGram. 235.11 consulto rafdlice]. — Negiert: inconsulte [AldV.l 2816 ünrcedlice, unforwandedlice], 5°Ji_S_ an.: rädligr, -liga Adj.: 'ratsam'. Eg. 245,13 pykki mir pat rädligast, at per scetid peim ά Eiöaskögi 'mir scheint es am ratsamsten, daß ihr ihnen am Eiöaskög auflauert', Nj. 63,20 ok spuröi Njäl, hversu rädligt honum patti, at hann fieri ύίαη 'und er fragte Njall, warum er es für ratsam halte, auszufahren', Adv.: 'mit Bedacht'. Fm. X,29,29 konüngr for djarfliga ok pö varliga ok rädliga 'der König ging kühn, aber doch vorsichtig und mit Bedacht'. FOGNS. II, S. 23; CIED. S. 487; BWAP. S. 481.

R 5 rätelös Adj.

ahd.

Adv. : 'planlos'. temere [Nb. 17,9 fone uuüotigero irrigheite. rätelöslicho dära unde dära gefuoret uuirt (sedraptatur tantum errore. temere acpassim limphante)]. SchW. S. 234.

Verzeichnis

R 6 reba st./sw.F.

339 ahd.

Adj. : 'vom Weinlaub'. pampineus [+StSG. 11,631,8 repalihemo (Pampineo)]. StWG. S. 475.

R 7 reda st./sw.F.

ahd. - afrs.

Adj. : 'vernünftig; vertrauenswürdig'. Aneg. 2551 ein redlicher bote.— TegProg. 31 der geborn sun wirt... redlich.— compositus [StSG. 11,613,13 redalicha (Composite)], Nb. 56,12 So man äber dar ümbe stritet. uuio redolih ίάζ si.— rationabilis [Nc. 10,14 Fone diu uuds redolih ίάζ er gehiien uuolta {Rationabiii igiturproposito constituitpellere celibatum)]. — Negiert: inconvenienter [Ni. 69,22 (Ni.F. 20922) chit er dänne säment. uuiz man callias uuiz ist. taz ist ünredelih (Ni. (lat.) 193 si quis id uelit iungere. album inconuenientissime predicabitur]. Adv. : 'auf vernünftige, angemessene Weise'. ratione [Ns. 295,10 Däz hüs. tis rehto ünde redelicho geflegen uuirdet {Domus ea. que ratione regitur)]. — Negiert: irrationabiliter [NG. 24,11 unredilicho {Sö si inrationabiliter uuerchot)]. Abstr. : 'Unredlichkeit'. BGB. 145,11 Ich habe gisündöt... in unredilichi. SchW. S._234; StWG. S._475. afrs.: redelik Adj.: 'rechtmäßig'. Fiv. 1,41 Rethlic side is cristenlic masterschip 'rechtmäßige Sitte ist christliche Lehre' ('was mit christlicher Lehre übereinstimmt'). Adv.: 'gerecht, aufrechte Weise'. Wstl.R. 1,107 Dat en riuehter schil redelik libba 'daß ein Richter auf rechte Weise leben soll'. — Negiert: Wstl.R. XXXIII,43 Ende sintet jonge lioed ende sent onredelick toara 'und sind es junge Leute, die ungebührlich miteinander leben'. RAfrsW. S. 986.

R 8 redahaft Adj.

ahd.

Adj. : 'vernünftig'. rationalis [StSG. I,.336,10 redtaftlihaz cauuati {Rationale)]. — Negiert: irrationabilis (?) [B. 236,22 ibv huuelih ... vnredihaftlihhiupitit {Si quis hab eo ... inrationabiliter postulat; übersetzt ist, als stünde inrationabilia; eine solche Lesart ist tatsächlich bezeugt, man vergleiche die zu RegBen. 31,7 verzeichneten Varianten)]. Adv. : 'vernünftig'. rationabiliter [B. 236,24 uzzan redihaftlihho mit deomuati... farzihe cum humilitate... deneget)]. SchW. S. 234; StWG. S. 475.

{sedrationabiliter

340

Verzeichnis

R 9 refsen sw.V. R 9a rafs- (Stamm)

frmhd.

Adv. : 'tadelnd'. WGen. 1768 doch sprach er ime zuo ettewaz rafslicho. R 9b un-gi-refsent- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'untadelig'. irreprehesibilis [StSG. 1,180/181,38 unkirefsentlih], StWG. S. 662.

R 10 rehhan st.V. rehhant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'rächend'. ultrix

[StSG. 11,192,16 daz rehantlia (Ultrix gehenna)].

StWG. S. 477. - » G 53 girih-, R 2 räh-

R H reht Adj. / st.N.

ahd. - anfrk. - afrs. - ae. - an.

Adj. : 'gerecht; rechtmäßig; vorschriftsmäßg'. Das Syntagma lat. ius fasque ratio ist im Abrogans durch rehtlihiu racha (Pa) und rehtlih reht (K) wiedergegeben [StSG. 1,192/193,31; hierzu J. Splett, Abrogans-Studien, S. 270], canonicus [B. 243,12 furichuueman citi rehtlihhiu (perueniant horas canonicas), + StSG. 11,100,13 rehtlicho urlouppoh (Canonicas epistulas)], catholicus [StSG. 1,72/ 73,19 rehtlih upar al\, regulae [B. 268,21 rehtlichvn ekii (regule discipline)], regularis [+B. 203,18 deru rehtlihhun ekii (regulari disciplina)], Adv. : negiert: 'in rechtmäßiger Weise'. inique [+StSG. 1,584,41 unrehtlihhor (Iniquius)]. SchW. S._236, StWG. S._478_; HWI.J 22_ anfrk.: rehtlik, -liko Adj. : 'gerecht, in Übereinstimmung mit dem Recht' iustificatus [AonfrPss. 18,10 duoma druftines giuuäri, rehtlika an sig seluon (iudicia domini vera, iustificata in semetipsa)], iustus [ + AonfrPss. 57,11 Blithon sal rehlico (Laetabitur iustus)]. Adv. : 'gerecht'. recte [AonfrPss. 57,2 rehlico irduomit, kintmanno (recte iudicate, filii hominum)]. KDFPG. S_77. afrs.: riuchtlik Adj.: 'zum Recht gehörig; rechtmäßig; Rechts-'. Ems.l 11,46 Alle riuchtlike thinghe thet send kesta. and londriucht 'alle Rechtsverordnungen, das sind Küren und Landrecht'. RAfrsW. S. 996.

Verzeichnis

341

ae.: rihtlic, -lice Adj.: 'rechtmäßig; gerecht; rechtgläubig; rechtschaffen'. Ch.1513 7 swa him rihtlic 7 cynlic pince 'so, wie es ihm rechtmäßig und ratsam erscheint', LawICn. 18.2 pcet is rihtlic dom 'das ist ein gerechtes Urteil', WPol. 2.1.1 188 pcet bid rihtlic / / / ' d a s ist rechtschaffene Lebensführung'.— canonicus [RegCGl. 907 capitulas rihtlices ryrtes (capitula canonici cwriwj)], catholicus [ChrodR.l 80.62 pas rihtlican geleafan syfernysse (catholice fidei puritatem)], debitus [ChrodR.l 62.21 ceteowien ... rihtlice hyrsumnysse (debitam prebeant obedientiam)], fas [AldV.l 2250 rihtlic {fas)], iustus [GDPref. 4 38.322.28 pcet is swyöe rihtlic (Gregor Dial. 291,1 et iustum valde est), ChrodR. 1 5.6 rihtlic for Gode 7 for worolde (iustumque coram Deo et hominibus)], merito [Bede 3 16.224. 24 pcet wcere rihtlic to ongeotanne (Beda HE. 282 meritoque intelligendum)], rectus [GD. 1 (H) 30.76.13 peah pe hit beo rihtlic gepuht (Gregor Dial. 61,11 quamvis rectum esse videatur)]. Adv.: 'in rechtmäßiger Weise, wie es dem Recht entspricht'. LPr. II 70 Swa mid sibbe ... rihtlice dcelest 'so teilst du in Frieden auf gerechte Weise'.— .iELS. (Oswald) 22 pcet we winnad rihtlice wiö pysne redan cyning 'daß wir mit Recht kämpfen gegen diesen grausamen König'.— aeque [BoGl. P.2.72 pcet rihtlice gefremman eaddinyssepossit (quod aequeperficere beatitudinem possit)], beate [GD. 4 47.337.3 pcet heo eadiglice 7 rihtlice lifige (Gregor Dial. 306,10 quia beate vivere amittit)], canonice [Bede 3 20.246.20 cenig biscop ... pe rihtlice gehalgad wcere (Beda HE. 316 Non ... ullus canonice ordinatus episcopus)], congrue [ChrodR.l 61.16 hi rihtlice magon cweöan (congrue ... dicerepossint)], digne [BenR. 49.8 Beet öcenne bid rihtlice gefadod (RegBen. 49,4 Quod tunc digne fit)], iure [GD. 2 (H) 2.102.9 wees ... rihtlice (C: mid rihte) geworden meegena lareow (Gregor Dial. 79,13 iure iam factus est virtutum magister)], iuste [GD. 4 31.306.18 rihtlice wees pcet ceteowed (Gregor Dial. 275,11 iuste ... apparuit)], iustus [Bede 3 1.154.28 he watpeet we rihtlice winnad for hcelo usse peode (Beda HE. 214 seit enim ipse quia iusta pro salute gentis nostrae balla suseepimus)], legitime [RegCGl. 623 rihtlice beon gesungenne (legitime decantentur)], merito [BenRGl. 7.17 we beon gelcerede rihtlice (Docemur ergo merito)], normaliter [RegCGl. 1433 rihtlice beon gesungene (normaliter psallant)], omnino [ChrodR.l 83.6 Cristes ce'rihtlice bodian (omnino Christum predicantes)], plene [Bede 5 6.404.8 pcet ic ... rihtlice purhgoten 7 gefulwad wees (Beda HE. 468 plene curatus uitali etiam undaperfusus sum)], recte [Bede 4 5.280.4 gif he rihtlice cristen beon wille (Beda HE. 352 si Christianus esse recte uoluerit)], rectus [GDPref. 4 42.329.10 pees bec syndon swide rihtlice 7 feegre mid us (Gregor Dial. 298,1 cuius apud nos rectissimi... libri extant)], regulariter [GDPref. 4 57.345.14 pe heom ... wceron... rihtlice to habbanne (Gregor Dial. 319,2 quae eis habere regulariter ... licuerat)], rite [ChrodR.l 44.1 rihtlice magonprauostas beon cigede {prepositi rite dicantur)], vere [CP. 5.47.6 hie beod ryhtlice eaömode (Gregor RP. 19D vere sunt humiles)].

an.: rdttligr, -liga Adj.: 'rechtmäßig'. Lil. 97 undirstadan se rettligfundin 'das rechte Fundament sei gefunden'.— Flöam. 132,31 rettligt vceri pat... at... 'rechtmäßig wäre es, daß...'.— iustus [Stj. 177,5 Er pat nu ok rettligt (Grundlage ist Gen. 30,30 iustum est igitur)]. — Negiert: Sturl 1,389,23 örittlig ripting 'unrechtmäßige Zurücknahme'.

342

Verzeichnis

Adv.: 'zu Recht, mit Recht, wie es dem Recht entspricht'. Gd. 56 mä rettliga heita riddari frcekn ... slikur maör 'zu Recht darf ein solcher Mann ein tapferer Ritter heißen'.— bene [Leifar 32,10 Retliga svndisc heilagr andi (Gregor HE. 1223A Bene ... apparuit Spiritus)], iuste [Ale. (an.) 55,6 po at guö hefni retlega syndugum manne (quia deus juste peccata punit)], recte [Leifar 63,16 at peir mego retliga of apra dema (Gregor HE. 1253B ut judicare recte et alios possint)], vere [Leifar 14,32 retligar hygia of gvd (Prosp.Sent. LXI,3 Verius... cogitatur Deus)]. FOGNS. II, S. 91, 801, IV, S. 287; CIED. S. 494; LPALS. S. 465; LOIH. S. 262; HOENH. S. 485; BWAP. S. 497.

R 12 rehtguollihhdn

ahd.

Es handelt sich um ein Kompositum reht + guollihhön, nicht um eine Ableitung von einem Kompositum *rehtguol (sieh auch G 97). Verbalbildung: : 'rechtgläubig sein'. orthodoxus [B. 220,13 fona kinamtem lerarum rehtculichontem (a nominatis doctorum orthodoxis)]. SchW. S. 236.

R 13 *rehtwis Adj.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'vernünftig'. rationabilis [StSG. 1,156/157,39 rehtuuislic (rationabili); zu dieser Glossierung J. Splett, Abrogans-Studien, S. 232]. StWG. S._478. ae.: rihtwMic, -lice Adj.: 'gerecht, angemessen'. HomS.38 35 (T) Hwcet is us rihtwislicre 'was ist uns angemessener'.— iustitiae [CP. 40.289.20 wenad öcet hiera unöeaw sie sumes ryhtwislices andan wielm (Gregor RP. 76A irce suce stimulum justitiae zelumputant)]. Adv.: 'auf angemessene Weise'. Met. 22.45 peah hine rinca hwilc rihtwislice cefter frigne 'wenn ihn auch von den Menschen einer auf angemessene Weise Art danach fragt'.— HomS.35 266 se de wyle rihtwislice feestan 'der auf angemessene Weise fasten will'.— iuste [Solil. 1 11.8 foröam pu äna rihtwislice ricsast (quia tu solus iuste dominaris)], iustitiam in der verbalen Fügung iustitiam loqui [PsGIC. 57.2 rihtwislice sprecaö (iustitiam loquimini)]. BTD. S. 799, 1126, Suppl. S. 689; OEC. R 005, S. 21, 006, S. 261-262, U 005, S. 94; GSAD._S_5_55. an.: rdttvfsliga Adv.: 'auf rechtmäßige Weise'. Mar. 200,17 Sva var hann rettvisliga harör viö hina 'so war er zu Recht hart gegenüber jenen', Rb. 39,16 Hofum var ok vmboö fengit rettuisliga 'wir haben rechtmäßig Vollmacht erhalten'. FOGNS. III, S. 94; CIED. S. 495; BWAP. S. 497.

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R 14 reini Adj.

343 frmhd. - an.

Adv. : 'auf reine Art'. MfrRB. 246 dar se sich reinliche dragete. Erweitert Adv. : 'auf reine Art'. SpE. 45,7 daz ir luterlichen, rainechliche uon iwern suntin ... garnin müzzit... daz ir got... wirdechliche enphahen schult. an.: hreinligr, -liga Adj.: 'rein, von reinem Aussehen'. Bärö. 135,8 par sdtu konur heldr storar okpö hreinlegar 'da saßen Frauen, ziemlich groß, aber dennoch von reinem Aussehen', Heilag. 1,120,8 glaöara ok hreinligra en peirra likamir 'heller und reiner als ihre Leiber'. Adv.: 'auf reine Weise'. Kgs. 37,11 pessifiskur lifir hreinliga 'dieser Fisch lebt rein'.— caste [Phys. 281,2 turtura elsca miok man sin oc hreinliga (valde virum suum diligere et caste cum illo vivere)], iuste [Homil. 92,34 ef ver lifom heiläglega oc hreinlega (Caes.Ar. 897 si... sancte ac iuste vivimus)]. FOGNS. II, S. 51-52; CIED. S. 283; HOENH. S. 481; LOIH. S. 155; BWAP. S. 272.

R 15 reita st.F.

ahd.

Adj. : 'fahrtüchtig'. currilis

[StSG. 1,276,55 reitlihero (Currilium)].

StWG. S. 480. - » R 23 ritan

R 16 rekken sw.V. R 16a ir-rek- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'erklärbar'. explicabilis [StSG. IV,59,38 irrecliher]. StWG. S. 666. R 16b un-ir-rekken- (Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'unentwirrbar'. inextricabilis [StSG. 11,434,28 un ar rekin lih], StWG. S. 666 (unirreckentlih). R 16c un-ir-rekkent- (Part.Präs.) Adj. : 'unerklärlich'. inexplicabilis StWG. S. 666.

[StSG. 11,258,40sounarrechentlih],

ahd.

344

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R 17 reo st.M./N.

ahd. - as. - ae.

Adj. : 'was mit den Leichen zu tun hat, Leichen-'. funebris [StSG. 1,282,28 in rachu relicheru tödlichem (In re funebri)],funestus 11,659,56 relihha (Funeste)].

[+StSG.

Abstr. : 'Leichenbegängnis'. funestus [StSG. 11,141,23 relihi (Funestis)]. StWG. S._48L as.: hreolik Adj. : 'was mit Leichen zu tun hat, Leichen-'. feralis [StSG. 11,584,77 that hrelika (Ferale)], funalis (Funale)].

[StSG. 11,585,41 hrelica

StWG. S. 481. afrs.: keine Entsprechung ist afrs. rälik. Es handelt sich hierbei um ein Expletivkomposkum(dzau ae.: hrälic Adj.: 'zum Begräbnis gehörig'. funebris

[C1G1.1 2584 heofendlice, hrawlic (Funebre)].

BTD. S. 556, Suppl. S. 563; OEC. Η 023, S. 294. ahd.

R 18 rifli) Adj.

Adv. : 'reif, überlegen'. mature [Mayer 74,4 riflihhor (maturius); hierzu Ε . Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 110-111]. StWG. S. 483.

R 19 rihan st.V. gi-rigan- (Part.Prät.)

ahd.

Adj. : 'eingepaßt'. sutilis [StSG. 11,481,29 kiriginlich (Sutile); hierzu B. Rolling, Kiel UB Cod. MS. K.B. 145, S. 110], StWG. S.218.

R 20 rihhi Adj. / st.N.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'reich; herrlich; zum Herrn gehörig'. Aneg. 1516 ein also reichlich ganc.— dis [+StSG. 11,383,43 rihlihen (Ditibus)], [StSG. 1,787,18 rihlicha (Regalem)], zelotes [StSG. 111,408,7 andic i richelic].

regalis

Adv. : 'auf prächtige Weise; glanzvoll'. festive [StSG. 11,59,44 richlicho], opipare [+StSG. 11,376,9 rihliho (Opipare mirifice)], splendide [+StSG. 1,577,66 rihliho). StWG. S. 484.

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345

ae.: riclic, -lice Adj.: 'herrlich, vortrefflich'. Solil. 1.39.4 riclic andseftlic /^/"'herrliches und annehmliches Leben'. Adv.: 'auf glänzende Weise'. jECHom. 11,9 78.190 On deem dagum rixode Aipelbyrht cyning on cantwarebyrig riclice 'in jenen Tagen hielt König jEthelbyrht in Canterbury auf glänzende Weise Hof.— cum austeritate [CP. 19.145.5 Ge budon suide riclice (Gregor RP. 43A Vos autem cum austeritate imperabatis)], potenter [PsGlI. 44.4 sy du ymbgyrd midpinum swurde ofer peoh riclice l. stranglice l. riclicost (Accingere gladio tuo super femur tuum potentissime)], splendide [Lk. (WSCp) 16.19 dceghwamlice riclice gewist-fullude (epulabatur cottidie splendide)]. H ^ A l ^ ^ P P i ^ i i ^ i ^ J L ^ l ' ^ J ^ - S ^ an.: r(k(u)ligr, -liga Adj.: 'stattlich'. Agr. 52,17 Hann var ok hinn rikoligsti mapr 'er war auch der ansehnlichste Mann'. Adv.: 'gut gerüstet; mit großer Kraft, gewaltsam'. Laxd. 52,25 at pü megir fara svä rikulega sem pü vill 'daß du so gut gerüstet fahren kannst, wie du willst', Heil. 23 grjotstein nökkurn remma pessir rekkar grimmir rikuliga vid häls 'einen Steinbrocken befestigen diese grimmigen Krieger gewaltsam am Hals'. FOGNS. III, S. 113, IV, S. 290; CIED. S. 499-500; LPALS. S. 469.

R 21 rihhisön sw.V.

fhnhd.

Adj. : 'herrschend, machtvoll'. PrStB. 60 der in treit er ist zer uuerlte rihselih.

R 22 [risi-] as. wrisi st.M.

as.

Adj. : 'riesenhaft'. H. 1397 thiu bürg ni mag... biholen uuerden, uurisilic giuuerc. Adv. : 'nach Art eines Riesen'. Gen. (as.) 123 heliöos hardmuoda... uuohsun im uurisilico. SWH. S. 721.

R 23 ritan st.V. rit- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'beritten'. equester

[StSG. 1,279,11 ritilichero (Equestrium)].

StWG. S. 489. - > R 15 reitR 2 4 ritar st.M. Adj.: 'ritterlich'. Kehr. 4350 manic riterlich spil.

fhnhd.

Verzeichnis

346

Adv.: 'auf ritterliche Weise'. Rol. 4898 da uacht der chunc riche uil harte riterliche. R 25

*riuwi A d j . / riuwa s t . / s w . F . / riuwan s t V . ( S t a m m ) fimhd. - as. - ae. an.

Das Althochdeutsche bezeugt kein entsprechendes Adjektiv; man vergleiche jedoch as. hriuwi, ae. hreow, an. hryggr; zur Bildeweise K. Matzel, in: Kritische Bewahrung, S. 95, und HS. 105(1992) S. 98. Adj. : 'reuevoll'. flictus

[äußerst fraglich: StSG. IV, 143,36 < >lich].

Adv. : 'voller Reue'. SpE. 2, Π da nach suit ir vil rivlichen iuuer bihte tvn. StWG. S. 489. Erweitert Adj. : 'von Reue zeugend'. WGen. 2358 Si... cherten hine widere mit riuwechlichen gebären. Adv. : 'auf reuevolle Weise'. WGen. 1190 Der vater sprach dö vil riuwechlicho.— SpE. 41,31 er beiach uil riwechliche sine as.: missetät. hriuwltko Adv. : 'auf unreine Weise'. illote [+StSG. 1,710,56 sia gangad beropta. endi gibariad so hriuliko (Sparsis capillis ambulabant et inlote)]. Erweitert Adv. : 'auf schmerzliche Weise'. Ή . 3690 sprak tho uuordofilu hriuuiglico. SWH_S.273_ ae.: hriowlic, -lice Adj.: 'reuevoll; bitter, schmerzlich'. JDay II 75 mid hreowlican tearum 'mit reuevollen Tränen'.— ChronD. 1057.15 pcet was hreowlic sid 7 hearmlic eallre pissere peode 'das war eine bittere Reise und schmerzlich diesem ganzen Volk'.— calamitosus [AldV.l 4751 hreowlice l earm (calamitosum)]. Adv.: 'auf grausame Weise; erbärmlich'. DAlf. 8 sume hreowlice acwealde 'manche hat er grausam ermordet'.— ChronD. 1075.21 sume hreowlice on fotan gangende 'einige erbärmlich zu Fuß gehend'.— crudeliter [Bede 1 12.54.1 de swa hreowlice acwealde wceron (Beda HE. 52 crudeliter interemtos)], lugubriter [RegCGl. 364 hreowlicefordimmian (lugubriter obnubilent)]. BTD. S. 559, Suppl. S. 565; OEC. Η 024, S. 135-138; GSAD. S. 358.

Verzeichnis

347

an.: hryggiligr Adj.: 'bedrückt'. Heilag. 11,641,29 ok fundu annan fölleitan ok hryggiligan 'und fanden den anderen bleich und bedrückt'. FOGNS. II, S. 68; CIED. S. 288; BWAP. S. 276.

R 26 ruhen sw.V. ruh- (Stamm)

fhnhd.

Adj. : 'brüllend'. Npw. 37,9 so sin suftodruhelih ist (Np. 127,7 so sin süftodrüode gelih ist).

R 27 ruk st.M.

ahd.

Adj. : 'dampfend, aus Dampf bestehend'. fumidus [Nc. 19,18 sdmoso iz ein rüclih töum uuäre (uelutfumide caligationis incredibilis haberetur aura)]. SchW. S. 241.

R 28 rümi Adj. / rum st.M.

ahd. - ae. - an.

Adv. : 'ausgedehnt; reichlich'. largius [StSG. 1,126/127,8 rümlihho\ zur Stelle J. Splett, Abrogans-Studien, S. 192, ferner I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 45], StWG. S._496. ae.: rünüic, -lice Adj.: 'reichlich, üppig'. /ECHom. 1,35 522.32 mid rumlicum mettum gemcest 'mit reichlichen Speisen versorgt'.— ByrM.l 16.5 Nu wylle we ... pis agunnene weorc mid rumlicum wcestme began 'nun wollen wir das begonnene Werk mit reichem Ertrag durchführen'. Adv.: 'weithin; reichlich, in großzügiger Weise'. PPs. 143.16 pcet hi rumlice roccettaö swide 'daß sie reichlich überquellen' (Grundlage in der Vulgata ist Promptuaria eorum plena, eructantia ex hoc in illud).— HomS.l 175 ponne bioö hie rumlice onlyhte 'dann sind sie weithin erleuchtet'.— ByrM.l 52.37 pcet we magon pam scolierum pas ping rumlice gecyöan 'daß wir den Schülern die Sache ausführlich erläutern können'.— ample [LibSc. 32.100 swa heo rumlicor geseald byp (quanto amplius data fuerit)], clementer [DurRitGl.l 31.1 beado folces öines ... rumlice giher (Preces populi tui... clementer exaudi)], largiter [GDPref. 3 33.244.21 pcet ic rumlicor geleornige (Gregor Dial. 212,5 largius addiscere cupio)], prepense [AldV.13.1 591 geornlicor, rumlicor (propensius, .i. plenius)], propitius [DurRitGl.l 22.27 costvncge vserne ... rvmlice eft bihald (Tribulationem nostram ... propitius respice)]. Β TD. S. 804, Suppl. S. 690-691; OEC. R 006, S. 189-192; GSAD._S._5_59._

348

Verzeichnis

an.: rümttga Adv.: 'mit genügend Platz'. Hrölf. 57,10 svä at sitja mega i rümliga tveir menn 'so daß darin mit genug Platz zwei Männer sitzen können'. FOGNS. II, S. 137; CIED. S. 504; BWAP. S. 507.

R 29 ruoh st.M.

ahd.

Adj. : negiert: 'unaufrichtig'. SpE. 43,25 Leidir iz sint uil mange, die so unruhlich sint Adv. : 'in sorgfältiger, aufrichtiger Weise'. Pr.Kupp.Zus. 467,26 die in wirdiclichen vnde rechlichen enpfähent.— curiose [B. 264,14 rvahlicho anavvartee (curiose intendat), +StSG. 1,408,33 ruahlihor (Curiosius)].— Negiert: insolerter [StSG. 1,186/187,13 unroahlihho], neglegenter [WPs. 24 (Oratio) suaz so unruohlichen wir gefrumit haben (siquidneglegenter commisimus)]. SchW. S. 242; StWG. S. 499.

R 30 ruohhen sw.V. gi-ruoh- (Stamm)

frmhd.

Adv. : 'gnädig'. dignanter [WPs. 91 (Oratio) uns gnozscaft gruohlichen. wirdichlichen uerlihest (nobis societatem dignanter impertias)].

R 31 ruom st.M.

ahd.

Adj. : 'ruhmsüchtig'. arrogans [StSG. 1,594,42 romlicher], gloriosus [StSG. 1,537,57 ruomilihher], — Negiert inglorius [Mayer 142,8 unromlih (inglorium)]. Adv. : 'auf anmaßende Weise'. arroganter [ StSG. 1,6/7,4 hromlihho], iactantia [Mayer 80,8 hrumliho\ Glossierung E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 499]. Abstr. : 'Ruhmsucht'. gloria [StSG. 11,163,3 Oamlihi

zur

(Gloriam)].

StWG. S. 499.

R 32 ruoren sw.V. un-gi-ruorent (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'unbeweglich'. immobilis [StSG. 1,183,3 ungahrorentlih], StWG. S. 663.

R 33 rust st.F.

*ahd.

Adj. : 'unordentlich'. scrutibilis [StSG. IV,96,26 rustlicher. - J. Splett (SpW. 1,2, S. 778) zieht die Möglichkeit in Betracht, daß das althochdeutsche Adjektiv „auf lat. scruta 'altes Gerümpel, Plunder' bezogen und mit dem erst später bezeugten rustlich ... identisch" sei. Diese Erklärung ist

Verzeichnis

349

nicht von der Hand zu weisen, da eine Vermittlung mit dem Lemma scrutabilis 'erforschbar' kaum möglich ist]. StWG. S. 500.

S 1 sagen sw.V. S l a un-saga- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'unaussprechlich'. TrHl. 64,30 also was uns sin uffart diu unsa[g]liche froude.— excellens [Np. 13,19 Jone dero unsagelichun höhi dinero gotheite (Np. (lat.) 7 de diuinitatis excellentissima summitate), ineffabilis [Np. 259,7 äne dero resurrectionis. diu unsägelih ist (Np. (lat.) 330 rei inejfabilis), WPs. 87 (Oratio) unsagelicher heilis unseres got (ineffabilisque salutis nostrae deus)], ineffabiliter [Np. 394,26 Vuer ist der Gotes mähte gesäge. die unsägeliche sint (Np. (lat.) 511 Quis loqueturpotentias Domini? quoniam ineffabiliter operatur)]. SchW. S. 301. S l b un-ir-saga- (Stamm)

ahd.

Adv. : 'auf unaussprechliche Weise'. ineffabiliter [MF. 33,26 uNaR saglihho UuaRdkaBoRaN (ineffabiliter... genitus est)]. SchW. S. 299.

S 2 sälig Adj.

ahd. - as. - ae.

Adj. : 'glückbringend; glückselig; fromm'. Nb. 72,15 diu säliglicha süozi (dulcedo), Nb. 104,25 uuio säliglih täz uuäre ze tüonne. däz er lerta, beatus [Nb. 74,2 uuio säliglih löz (beata sors)\, felicissimus [Nb. 112,23 Tie ähtont säliglih (Hiputantfelicissimum)], Adv. : 'glücklich; auf fromme Weise' Kehr. 2230 wie scelichliche si lebent die fride machent.— SpE. 29,16 Also scelikliche fvr er von diser Werlte.— beate [NG. 249,4 daz sie säligclicho lebint (quod beate uiuunt)],feliciter [ + StSG. 1,247,1 saliclihho],felix [Nb. 76,4 Tu erleitest io dinen lib in räuuon. säliglicho dir löskenter. sämo so in einero uesti (Tu felix conditus robore ualli quieti. duces serenus euum)]. Sch_W. S._244; StW_G. S._505_, 425. as.: sältgltk, -tiko Adj. : 'heilbringend'. H. 468 habda im helagna gest, saliglican sebon. Adv. : 'auf heilbringende Weise'. Ή . 48 scolda thuo that sehsta saliglico cuman.

ae.: seliglice Adv.: 'auf glückliche Weise'. feliciter

[DurRitGl.l 109.3 seliglice awvldradsie

BTD. S. 811; OEC. S 004, S. 199.

(feliciter

glorietur)].

350

Verzeichnis

an.: Das Altnordische kennt im Unterschied zum Westgermanischen nur Bildungen von der Basis scel-, also seel-Iigr, -liga (Belege sind FOGNS. III, S. 639; LPALS. S. 557; LOIH. S. 323, HONH. S. 610-611, aufgeführt). S 3 sama

Adv.

ahd. - ae. - got.

Adj. : 'gleichartig'. Ό . 1,1,61 Sie eigun in zi nüzzi so sämalicho uuizzi, MillEx. 2566 dirre tach si iw dultich; neheinen gewinnet ir samelich.— idem [I. 19,20 dhiu ein ioh samalih in dheru dhrinissu ist (que una eademque in trinitate est)], sicut [WK. 14, thaz sin uuilleo uuerdhe samalih in erdhu ... soso her ist in himilom (sicut in caelo et in terra)]. Adv. : 'auf gleiche Weise' Siebenz. 41,4 so si niene gewunnen samelichen.— taliter sameliche allere diete (Non fecit taliter omni nationi)].

[WPs. 147,20 Nihne tet er

StWG_ S._506_; KGSO. S_50 L ae.: samlice Adv.: 'zusammen'. Sol.II 48 and hit samlice rinan onginne 'und es beginne zusammen zu regnen'. J 3 ! ? -jl ?HPP1 l.S_i 69 2

°° i Ά

·

got.: samaleiks, -leiko Adj.: 'übereinstimmend, gleichartig'. ίσος [ + Mk. 14,56 jah samaleikos pos weitwodipos ni wesun 'doch übereinstimmend waren die Aussagen nicht']. Adv.: 'auf gleiche Weise, ebenso'. ομοίως [+Joh. 6,11 (wörtlich übereinstimmend Sk. 7,15) samaleiko jah pize fiske 'in gleicher Weise auch von den Fischen'], ώς αύτως [ + Lk. 20,31 jah pridja nam po samaleiko, samaleiko pan jah pai sibun 'und der dritte nahm sie auf gleiche Weise und auf gleiche Weise auch die sieben'], κατά τά αύτά [ + Lk. 6,26 samaleiko allis tawidedun galiugapraufetum attans izwis 'genauso taten es ihre Väter den Lügenpropheten']. S 4 samft,

semfti

Adj.

ahd. - ae.

Adj. : 'leicht'. facilis

[StSG. 1,137,18 aodlih l sanftlih].

Adv. : 'gefällig, zart'. lepide [StSG. 1,202,6 samftlihho\ zu dieser Glossierung J. Splett, Abrogans-Studien, S. 282], StWG. S J 0 7 . ae.: siftlic, unsöftlice Adj.: 'annehmlich'. Solil. 1 39.4 riclic andseftlic fy/'reiches und annehmliches Leben'.

Verzeichnis

351

Adv.: negiert 'auf unsanfte Weise'. .lECHom. 1,29 434.9 Eala du, Laurentius, unsoftlice tihst jju me gebundenne 'wehe, Laurentius, auf unsanfte Weise erscheinst du mir gebunden'. BTD. S. 1129, Suppl. S. 700; OEC. S 012, S. 35, U 005, S. 315.

S 5 sang st.M./N.

ahd.

Adj. : 'klangvoll'. cantabilis [WPs. 118,54 Sanchlich mir waren rehtmachunge dine (Cantabiles mihi erant iustificationes tuae)], organicus [Nc. 109,15 forte ... sänglichen ringen (organicis circis)]. SchW. S. 245.

S 6 satön sw.V.

frmhd.

sat- (Stamm) Adj. : negiert: 'unersättlich'. insatiabilis [WPs. 100,5 unsetelichem. ungnuhtichlichem hercen mit deme nihne az ih (,insatiabili corde! cum hoc non edebam)].

S 7 sät st.F.

ahd. - ae.

Adj. : 'zur Aussaat dienend'. sativus [Thoma 16,11 satlichero (satiua); zu dieser Glossierung E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliothfeque Municipale Ms. 25, S. 172], StWG. S. 509. ae.: sce'dlic Adj.: 'was den Samen für etwas abgibt'. seminarius [LibSc. 28.19 swa hwcet swa scedlic unlusta ys attor getele pu (Quicquid seminarium uoluptatum est uenenum putato)]. BTD. S. 809, Suppl. S. 692; OEC. S 004, S. 301.

S 8 sehan st.V. S 8a fir-sehant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'verächtlich'. despicabilis [StSG. 1,111,37farsehantlich]. StWG. S. 159. S 8b flr-sehan- (Part.Prät.) Adj. : 'verächtlich'. despicabilis [StSG. 1,110/111,37farsehanlih]. StWG. S. 159.

ahd. - ae.

352

Verzeichnis

ae.: forsewenlic Adj.: 'verachtenswert'. ^ELS. (Martin) 1097for-sewenlic bip pcet werodpcet wif-menn feohtaö 'zu verachten ist das Heer, in dem Frauen kämpfen'.— dispectus [GD. 1 (C) 4.34.2 he wces ... swa forsewenlic (Gregor Dial. 33,3 erat... ita dispectus)]. BTD. S. 317, Suppl. S. 252; OEC. F 015, S. 118-119. S 8c fora-gi-sehant- (Part.Präs.)

ahd.

Adv. : 'vorsichtig'. provide [Β. 203,8 so ioh imu forakisehantlihho. indi rehto kelimfit (ita et ipsumprouide et iuste concedet)]. SchW. S. 247. S 8d gi-sehant- (Part-Präs.)

ahd.

Adv. : 'offensichtlich'. evidenter [+StSG. 1,134/135,12 casehantlihho]. StWG. S. 219. S 8e gi-sehan- (PartPrät.)

ahd. - ae.

Adj. : 'offensichtlich'. evidens [+StSG. 11,84,52 kisehanlih (Euidenti)}. StWG. S. 219. Adv. : 'offensichtlich'. evidenter [+StSG. 76/77,22 casehanlihho]. StWG. S. 219. —> G 55 gisiht-, Ο 12 ougsehanae.: gesewenlic, -lice Adj.: 'sichtbar'. /ECHom. 1,8 120.26 pa wearö he gesewenlic on urum gecynde 'da wurde er sichtbar nach unserer Natur'.— visibilis [GDPref. 4 6.270.1 pcet pa gesewenlican ping ne beod na gesewene, butan hi syn gescyrpte 7 inlihte purh pa ungesewenlican (Gregor Dial. 238,2 quia ipsa quoque visibilia nonnisiper invisibilia videntur)]. — Negiert: jECHom. 1,8,25 He wees ungesewenlic and undrowigendlic on his gecynde 'er war unsichtbar und nicht dem Leiden unterworfen nach seiner Natur'.— corporeus [GDPref. 4 30.304.9 of pam gesewenlican fyre (Gregor Dial. 272,23 per ignem corporeum)], invisibilis [GDPref. 4 6.270.1 pcet pa gsewenlican ping ne beoö na gesewene, butan hi syn gescyrpte 7 inlihte purh pa ungesewenlican (Gregor Dial. 238,2 quia ipsa quoque visibilia nonnisiper invisibilia videntur)]. Adv.: 'sichtlich'. videnter [LibScSen. 17.3 he gepweerige gesewenlice (consentiat uidänter)]. BTD. S. 440; 1113, Suppl. S. 411; OEC. G 030, S. 292-300, U 004, S. 82-94.

Verzeichnis

353

S 9 *seigi Adj.

ahd. - an.

Ein solches Adjektiv ist im Althochdeutschen nicht belegt; man vergleiche jedoch Bildungen wie ahd. ana-seigi, an. seigr (zu deren Bildeweise K. Matzel, HS. 105 (1992) S. 96). Der Ansatz einer Ableitung vom Verbaladjektiv ist wahrscheinlicher als die Annahme einer deverbalen Bildung vom Stamm des Singulars des Präteritums, wie J. Splett (SpW. 1,2, S. 811) vorschlägt. Adj. : 'langsam tröpfelnd'. languidulus [StSG. 11,418,51 uonna seig:liehen mit nider seigen (Languidulis mollibus)]. StWG. S._513. an.: seigliga Adv.: 'langsam'. Sturl. 11,100,24 Pörleifrfor...

seigligar 'Thorleif ging ... langsamer'.

FOGNS. III, S. 198; BWAP. S. 522.

S 10 seil st.N.

ahd.

Adj. : 'aus Seilen gemacht'. funalis

[+StSG. 11,430,48 seillicha gichnuffida {Fvnale: textum)].

StWG. S. 513.

S i l [seit-] as. *seld- Adj.

as. - ae. - got.

Adj. : 'wunderbar'. + H. 3128 Tho uuard thar seldlic thing giogid aftar thiu. SWH^S.454^ ae.: seid-, sei-, syllic, -lice Zu den Varianten des Stammvokals K. Brunner, Altenglische Grammatik, § 124. Adj.: 'absonderlich; wunderbar'. Beo. 1426 Gesawon ... sellice scedracan 'sie sahen absonderliche Meeresdrachen', Dream 13 Syllic wees se sigebeam 'kostbar war der Siegesbaum'.— ^ECHom. 11,36.1 271.103 pis godspell öincö dysegum mannum sellic 'dieses Evangelium erscheint dummen Menschen absonderlich'. Adv.: 'auf wunderbare Weise'. MSol. 270 Se fiigel... singgeö syllice 'der Vogel singt wunderbar'.— /ECHom. 11,12.2 121.389 ίο anre byrig IERICHO. seo was sellice getimbrod 'zu einer Stadt namens Jericho; sie war auf wunderbare Weise errichtet'. ^

OE

S.J 4^-H6 J H ^ S . J i ^ 036,_S_ 23_5-_23

GS AD. S._594, 597^ _

got.: sildaleiks, -leik, -leikjan, -leiknan Adj.: 'wunderbar'. θαυμαστός [+Mk. 12.11 fram fraujin warp sa jah ist sildaleiks in augam unsaraim 'vom Herrn wurde er und ist wunderbar unseren Augen']. st.N.: 'Staunen, Verwunderung'. θάμβος [Lk. 5,9 sildaleik auk dishabaida ina jah allanspans mipimma in gafahispize fiske panzei ganutun 'denn Staunen hatte ihn ergriffen und alle, die mit ihm waren'].

354

Verzeichnis

Verbalbildungen: sildakeikjan (sw.V.l) 'anstaunen; staunen', silaleiknan (sw.V. 4) 'bewundert werden'. εκπλήσσεσθαι [ + Lk. 2,48 jah gasaihvandans ina sildaleikidedun 'und das sehend wunderten sie sich'], εθαύμασαν [ + Lk. 1,21 jah sildaleikidedun hva latidedi ina 'und wundertren sich, was ihn aufhalte'], θαυμάζειν [+Lk. 7,9 gahausjands pan pata Iesus sildaleikida ina 'das hörend wunderte sich Jesus', Sk. 8,13b mais sildaleikjandans fiins. laisein: 'sehr bewundernd die Lehre des Herrn'], θαμβεΐσθαι [ + Mk. 1,27 jah afslaupnodedun allai sildaleikjandans 'und es erschraken alle sich wundernd'], θαυμασθήναι [Thess. 1,10 jah sildaleiknan in allaim paim galaubjandam 'wunderbar zu erscheinen in den Glaubenden'].

S 12 seo st.M.

ahd. - ae.

Adj. : 'zur See gehörig, am Strand gelegen'. aequoreus [StSG. 11,21,58 selichiu (Aequoreos)], maritimus [T. 131,14 inti artota in capharnaum siolihheru (& habitauit in capharnaüm. maritimam), +StSG. 1,213,15 seolih (maritima)]. SchW. S._249, StWG. S._5 IJL ae.: scelic Adj.: 'zur See gehörig, Meeres-'. .lECHom. 11,10 83.79 sang his gebedu on scelicere yöe 'er sang seine Gebete auf der Meereswoge'.— marinus [jEColl. 153 ofer scelice dcelas (ultra marinas partes)], maris [GDPref. 1 (H) 5.15 me is geliccost pcem ... pe byd geswenced mid scelicum yöum (Gregor Dial. 15,1 magni maris fluctibus quatior)], transmarinus [Bede 1 11.50.13 ofer pam scelicum dcelum (Beda HE. 48 de transmarinispartibus)]. BTD. S. 810; OEC. S 005, S. 102-104. S 1 3 ser A d j . / st.N.

ahd. - afrs. - ae. - an.

Adj. : 'schmerzvoll'. O. 111,24,9 uueinota ... sirlichen zäharin, 12 Martha sih tho kümta, so si zi kriste giilta, serlichero uuörto. SchW. S. 249. Erweitert Adj. : 'schmerzerfüllt'. RhGeb. 162 dvr den sercliken roft. Adv. : 'unter Schmerzen'. GBMuri 251 den du dauor ebindoltost sercliche insin. notin. afrs.: serlik, -like Adj.: 'schmerzlich'. Fiv. XI,690 thet hi heth tha serlike deda 'weil er die schmerzliche Verwundung hat'. Adv.: 'betrübt'. Huns. XIV,43 thi kening thit serlike kundegia let alle sine keningrike 'der König ließ das betrübt imS.ganzen RAfrsW. 1007. Reich bekanntgeben'.

Verzeichnis

355

ae.: sdrlic, -lice Adj.: 'schmerzlich; voll Weh'. Beo. 842 No his lifgedal sarlic puhte secga anegum 'nicht dünkte sein Tod schmerzlich einen der Krieger', 2109 hwilum gyd awrac sod ond sarlic 'bisweilen stimmte er ein Lied an, wahr und voll Weh', JDay I 25 par is helle grund sarlic sidfcet 'dort ist der Hölle Abgrund, ein schmerzlicher Weg', Phoen. 406 sarlic symbel sunum and dohtrum 'ein schmerzliches Mahl für Söhne und Töchter'.— HomS.4 143 hit is öar-inne swiöe sarlic to wuniganne 'es ist sehr schmerzlich darin zu wohnen'.— dolendum [AldV.l 1726 sarlic to cwedene (dolendum dictu)], dolor [Bede 2 1.96.18 Wala wä: pcEt is sarlic (Beda HE. 132 Heu, pro dolor)], tragoedia [C1G1.3 931 sarlic leoö (Tragoediam)], trenus [AntGl. 2 907 sarlic sang (Trenos)]. Adv.: 'auf schmerzvolle Weise, grausam'. Jul. 571 hu he sarlicast... meahte feorhcwale findan 'wie er auf schmerzvollste Weise ... konnte einen gewaltsamen Tod finden', PPs. 78.11 blod... pcet was sarlice agoten 'das Blut, das auf schmerzvolle Weise vergossen wurde', 93.16 pat min sylfes fot ful sarlice asliden ware 'daß mein Fuß sehr schmerzlich gestrauchelt wäre', 142.4 Hi me on digle deorce stowe settan sarlic 'sie setzen mich grausam an finstere und dunkle Orte', Soul I 73 ond pe sculon her moldwyrmas manige ceowan, slitan sarlice 'und dich werden hier zahlreiche Erdwürmer zernagen, grausam zerfressen'.— jELS. (Maccabees) 213 bemandan sarlice mid swyölicre heofunge 'klagten bitterlich mit heftigem Weinen'.— acrius [CP. 413.30 hwilum an, hwilum oöru cymö sarlice to gemynde (Gregor RP. 108 A nunc huius, nunc illius culpae memoria acrius tangitur)], cum gemitu [Bede 4 30.372,7 sarlice weop 7 p u s cwaö (Beda HE. 440fusis cum gemitu lacrimis... inquit)]. BI2A 8 J_ 8 .A u Ell_ S _ 6 _ 9 i;OECA 0 02,_S_266_-27_3 ; an.: särligr, -liga Adj.: 'schmerzlich, herb'. Gd. 47 biöandi särligs dauöa 'wartend des grausamen Todes', Gör. 11,21,3 Fardi svalt oc särlict at drecca 'mir gab zu trinken kühl und herb'.— Leifar 58,7 ok prengpi sarligom prota i hiortom peira (Gregor HE. 1247B et in eorum corde vulneris tumorem premit). Adv.: 'auf schmerzliche Weise, grausam'. ESk. 6,40 Vinör ... särliga meiddu 'die Wenden folterten grausam', Mv. 1,13 grit särliga sata synd, er bälit kyndu 'schmerzlich beweinte die Frau die Sünde, als sie den Scheiterhaufen entzündeten'.— Band. 70,5 pä munda ek pessa mäls särliga hefna 'so würde ich diese Sache auf schmerzliche Weise rächen', Völs. 7,3 Νύ gratr Signy särliga 'nun weint Signy voller Schmerz'.— amare [Homil. 171,23 oc grit särlega (Grundlage ist hier der Bibeltext, Mt. 26,75 etflevit amare)]. FOGNS. III, S. 187; CIED. S. 517; LPALS. S. 485; HOENH. S. 522; BWAP. S. 519. S 14 setzen

sw.V.

furi-gi-sez- (Stamm) Adj. : 'zum Vorgesetzten gehörig'. praefectorius

[nur ein äußerst fraglicher Beleg: StSG. 11,748,51 liher],

StWG. S. 186. —> Ε 21 as. inset-

ahd.

356

Verzeichnis

S 15 sigunemo sw.M.

ahd.

Adj. : 'unwiderlegbar'. Ns. 267,10 sige-nemelih kechöse (ratiotinatio). SchW. S. 251. —> Ν 6 neman

S 16 sigunumft st.F.

ahd.

Adj. : 'siegreich; dem Sieg gewidmet'. Anno 40,8 mit siginunftliher zeswe ubirwant iz sich selbe.— triumphalis [ΜΗ. XXII,2,2 uuiges siganumftiliches leitida (belli triumphales duces), +StSG. 1,400,27 siganumflihen svipogun (Fornicem triumphalem)]. SchW. S. 251; StWG. S. 521. —> Ν 6 neman

S 17 siguruom-

ahd.

Basis ist ein Syntagma sigu + ruomen Adj. : 'dem Sieg gewidmet'. triumphalis [StSG. 1,280,15 pogun sigiruälichan (fornicem triumphalem)]. StWG. S. 522.

S 18 sihhur(i) Adj.

ahd. - afrs.

Adv. : 'in Sicherheit; mit Gewißheit'. MillEx. 2010 du lä mir mine liute sicherliche hiute.— SpE. 10,15 Sicherlichen also div heilige scrifl sprichet.— libere [StSG. 1,768,11 sichurlicho]. StWG. S._522. afrs.: sikerlik Adj.: substantiviert 'das Gesicherte'. Cod.Aysm. 1,297 Alle twiwelike secka, der suer sint, scelma halda in dat sikerlike 'in allen Zweifelsfällen soll man bei schweren Fällen sich an das Gesicherte halten'.

S 19 sin st.M. Erweitert

frmhd.

Adj. : 'sinnlich erfahrbar'. TrHl. 29,12 wir lernen och... die sinniclichen minne.

S 20 *singal Adj.

ahd. - ae.

Adv. : 'unablässig'. iugiter [StSG. 1,194/195,19 sincalihho\ zu dieser Glossierung J. Splett, Abrogans-Studien, S. 271-272], StWG. S. 526.

Verzeichnis

357

ae.: singallic, -lice Adj.: 'unablässig'. HomM.5 387 par bip singallic cyrm 'dort ist unablässiges Wehgeschrei'.— assiduus [ChrodR. 1 45.9 7 beon hi singallice an geferrcedene (Qui et in congregatione assidui sint)]. Adv.: 'ohne Unterlaß'. El. 746 singallice singap in wuldre 'ohne Unterlaß singen sie in Herrlichkeit'.— WHom. 20.2 117 we him gildaö singallice 'wir opfern ihm ohne Unterlaß'.— assidue [LibSc. 81.9 se pe singallice onwunad rcedincge (Qui assidue insistit lectioni)], continue [GDPref. 3 16.211.21 se halga wer singallice heoldon preora gcera fyrst betweoh heom (Gregor Dial. 176,20 hoc continue per triennium gereretur)], continuus [GDPref. 3 13.197.23 paylcan buruhymbscetpara Gotena here singallice VIIgar (Gregor Dial. 161,3 eandem orbem annis Septem continuis Gothorum exercitus obsedit)], incessanter [GDPref. 4 27.299.29 he ... gefealh singallice his pegnungum (Gregor Dial. 268,21 eius obsequiis sedule atque incessanter adherebat)], indesinenter [CP. 13.77.20 on öcet suced dara haligra singallice winnaö (Gregor RP. 27C cum exemplum patrum praecedentium indesinenter intuetur)], iugiter [BenR. 22.8 Leoht on öcem selfum inne singallice ofer ealle niht byrne (RegBen. 22,4 Candela iugiter in eadem cella ardeat usque mane)], perseveranter [Ale. (ae.) 71 we ne sculen singallice synegian (Ale. (lat.) 616B nec ... perseveranter peccare debemus)], sedulo [CP. 7.49.16 Hieremias donne wilnode singallice hine geöienan (Gregor RP. 20B per contemplativam vero Jeremias amori conditoris sedulo inhaerere desiderans)], semper [CP. 22.173.3 Ac ponne sticiaö öa saglas suide singallice on öcem hringum (Gregor RP. 50A Ad hoc namque vectes esse in circuits semper jubentur)], sine intermissione [CP. 13.77.18 donne he singallice gedened hiera lifes bisene (Gregor RP. 27C antiquorum vitam sine intermissione cogitare)], tota die [PsGlI. 31.3 papa ic clypode singallice l. ealne deeg (dum clamarem tota die)]. Β TD. S. 876, Suppl. S. 703; OEC. S 017, S. 112-117; GSAD. S. 613.

S 21 sinhiwutt sw.N. (Plural)

ahd.

Adj. : 'ehelich'. coniugalis [StSG. 11,567,39 sinhilih (Coniugalem)]. StWG. S. 526. S 22 sinod st.M.

ahd. - ae.

Adj. : 'durch eine Synode festgelegt, legitimiert'. Kehr. 16468 er gebute frideliche ainen sent hin ze Rome unt rihte da scöne näh sentlichen iren.— congruus [StSG. 11,144,8 sinod (Congruo); das Adjektiv ist fraglich; der Ansatz basiert auf Steinmeyers Konjektur zu sinodlih]. StWG. S_5J17. ae.: sionoölic Adj.: 'von der Synode vollzogen; von der Synode verabschiedet'. synodalis [Bede 4 19.310.10 mid seonoölecum stafum (Beda HE. 384 synodalibus litteris)], synodicus [Bede 4 5.276.8 Pcere seonoölecan deede peosses gemetes gewrit is (Beda HE. 348 Cuius synodicae actionis huiusmodi textus est)]. BTD. S. 865; OEC. S 014, S. 73.

358

Verzeichnis

S 23 situ st.M.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'abgewogen; der Sitte gemäß'. ethicus [StSG. IV,326,4 siti (Ethici), Ergänzung nach Steinmeyer], moralis 1,127,30 daulih l situlih (moralis)]. — Negiert: ineptus

[StSG. 11,321,33

[+StSG.

unsidilihfreuuida(ineptaletitia)].

Adv. : 'bedächtig; auf gehörige Weise'. rite [MillHym. 71,3 dv sitelichen gehaizen des vater chase richest zvngen (tu rite promissopatris sermone ditas guttura), +StSG. 11,21,17 sidalicho]. — Negiert: immature [StSG. 11,222,52 unsitliho unfrot liho (Inmature)].— Fehlübersetzung: morese [B. 249,22 sitilihho wellemes keqhuetan wesan (morese uolumus dici); zur Stelle H. Ibach, PBB. 78 (Halle 1965) S. 110]. SchW. S._253, StWG. S._528. ae.: sidelic, -lice Adj.: 'ernsthaft'. serius

[PrudGl.l 80 of sidelicre ansyne (uultu serio)].

Adv.: 'so, wie es der Sitte entspricht'. aperte [CP. 21.152.2 dcet hit mon sidelice gebetan mcege (Gregor RP. 44C ut aperte corrigantur)]. BTD._S_871 ,_S_uppl._S/703;_OEC-_S_0_15, S·_296· an.: siöligr, -liga Adj.: 'sittlich'. Heilag. 1,556,21 i sipligo live 'in sittlichem Lebenswandel'. Adv.: 'gemäß der Sitte'. Homil. 185,6 ef vir lifom siplega 'wenn wir gemäß der Sitte leben'. FOGNS. II, S. 228; CIED. S. 526; LOIH. S.291; HOENH. S. 541; Β WAP. S. 530.

S 24- skaban st.V. ahd.

S 24a skaba- (Stamm) Adj. : 'glatt geschoren'. rasilis [StSG. 11,545,73 scabilich (Rasile)]. StWG. S. 529. S 24b gi-skaba- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'glatt poliert'. rasilis

[StSG. 11,635,50giscapilihzidrati(Rasile)].

StWG. S. 220. S 2 5 skado s w . M .

frmhd.

- afrs. - an.

Adj. : 'schädlich'. Aneg. 317 Ouch ist... ze redene vil schedlich.— Himmelr. 315 elliu dei scedelichen oblectamenta carnis.— nocens [MillHym. 5,1 vns behalte von den den scedelichen (nos seruet a nocentibus)], noxialis [WPs. 143 (Oratio) den schedelichen schulden widersten (noxia-

Verzeichnis

359

libus culpis resistere)], noxius [MillHym. 21,3 den div schvlde pizet schedelichiv (quam culpa mordet noxia)], praecipitationis [MillPs. 51,6 wort schedlichiv (uerbaprecipitationis)]. — Negiert: innocens [NG. 153,25 unscadelih (uuanda änderer ne-uuds innocens äne er)]. SchW.273. afrs.: skathelik Adj.: 'schädlich'. Brök. 118,20 Hwasa kerft of there wiue hire hocka. sa istet ful scondlic. and nis naut skethelic 'wenn jemand einer Frau die Haube abeschneidet, so ist das höchst schändlich, aber nicht schädlich'. RAfrsW._S_1021_ an.: skaöligr Adj.: 'schädlich, schlimm'. Fljöt. 265,27 Ekki sär er skadligt ά mer 'keine schlimme Wunde ist an mir'. FOGNS. IV, S. 313.

S 26 skaf st.M./F./N.

ahd. - an.

Adv. : negiert: 'maßlos'. superstitione [StSG. 1,249,37 unscaflihho]. StWG. S._672. an.: skapligr, -liga Adj.: 'angemessen, geziemend'. Am. 79,3 sciptit scapliga, scar hon ά hals bäpa 'sie handelte nicht geziemend, sie schnitt am Hals beide', Hly. 4a Fäfnis läp fengupjoöir fieri an skapligt vceri 'Fafnirs Besitz bekamen weniger Leute als angemessen gewesen wäre.— Laxd. 25,4 ok kvaddi han viröuliga, sem skapligt var 'und er sprach achtungsvoll, wie es geziemend war'. Adv.: negiert: 'unangemessen'. Völs. 2,23 pö at oskapliga vceri fyrir alls sakir 'obwohl es unangemessen war in jeder Hinsicht'. FOGNS. II, S. 287, 804-805; CIED. S. 538; LPALS. S. 501; LOIH. S. 252; BWAP. S. 544.

S 27 skalk st.M.

ahd.

Adj. : 'knechtisch'. O. 111,7,59 Körp theist scälklichaz fäz, MillEx. 125 scalklicher uorhte, dielicher werche, Kehr. 8630 relöste ... von scalclichen vorhten.— BGB. 135,5 Vnde uirgiho dir ... skalclicher gihorsami.— servilis [Np. 58,5-8 Aber scälhlih forhta ist kebiitet forhta. Diu scälhlicha uuirt uz ferstözen föneperfecta caritate... An dero scälhlichun istpena (man vergleiche Np. (lat.) 59 Timor Domini, non seruilis, sed castus), MillHym. 37,2 schalclichen lichnamen hat angeleit (seruile corpus induit)].

Verzeichnis

360

Adv. : 'auf knechtische Art'. serviliter [NG. 306,7 scälclicho (unde andere domini sint seruiliter domini), Npw. 118,65 der tuot iz scalclichen, als frilichert (Np. 456,1 der tuot iz seruiliter nals liberaliter)]. SchW. S. 254; StWG. S.531.

S 28 skama st.F.

ahd. - afrs. - ae. - an.

Adj. : 'schamhaft, keusch; schändlich, schmählich'. In verbalen Fügungen, skamalih sin für lat. confundari [MF. 14,12 enti danne bist scamalih (et confundaris), skamalih dunken für lat. pudere [Nb. 23,20 nedüohta iro scämelih (,minus... puduit)].— cruentatus [StSG. 11,754,34 scamelihun (Fede cruentatum)],pudibundus [StSG. 11,444,37 diu scamilicha chvski (Pudibunda pudicitia)], pudicus [MillHym. 37,4 hvs schcemelicher brüste (Domus pudici pectoris)], pudoratus [StSG. I,576,19 scamalihiu (Pudorata)], verecundiosus [StSG. 1,164/ 165,7 scamalih (uerecundiosa)·, zu dieser Glossierung J. Splett, Abrogans-Studien, S. 238], verecundus [StSG. II, 167,25 scamaliha (uerecundi)]. — Negiert: infronitus [+StSG. IV,72,20 vnscamelicher]. Adv. : 'schamlos, unverschämt, häßlich'. Aneg. 2022 Daz er schcemlichen lac, JPh. 401 si hat houbet unde zageles niht, vorne si scamlichen siht. — Negiert: impudenter [+StSG. 11,101,63 unscamalicho toponte (Inpudentius delirantes)]. SchW. S_254; StWG. S._532_, 672; afrs.: skomelik Adj.: 'schändlich'. Fiv. XI,690 thet hi heth tha... scomelike ewel 'daß er die schändliche Krankheit hat'. ae.: sceamlic, -lice Adj.: 'schändlich; schamhaft'. JELet.4 1247 to secgennepone sceamlica morö.— correptionis [CP. 37.267.12 dees monnes mod... gehierd sceamlice öreaunga (GregorRP. 70D verba correptionis audit)], pudibundus [AldV.l 3562 scamlic {pudibunda)]. Adv.: 'auf schändliche Weise', negiert 'auf schamlose Weise'. Abbo 1 92 ac bid scamlice brocen (sed abutitur). — Negiert: Gen. (ae.) 2461 peet mitpam hceleöum heeman wolden unscomlice 'daß sie mit diesen Männern wollten gemeinsam leben auf schamlose Weise'.— LS.23 2.377 mine unsceamlican gebcera 'mein schamloses Gebaren'.— impudenter [OccGl. 70.2 20 unsceam], HI9-A§.22>_ an.: skamliga

S

i f E P i ^ S . _ 2 5 u 00_6Α J 8 1 J J OO^S. 256-257.

Adv.: 'schändlich, auf schändliche Weise'. Kgs. 190,20 Skamliga stanndum vit nockvit hiun 'schändlich stehen wir beiden Eheleute nackt'. FOGNS. II, S. 280, IV, S. 314; CIED. S. 537.

Verzeichnis S 2 9 skanta st./sw.F.

361 ahd. - afrs. - ae.

Adj. < 8 , 9 , 1 0 , 1 1 , 1 2 > : 'schändlich, übel'. MillEx. 1398 ein scantlicher töt.— BGB. 146,1 in scäntlichemo giwinne.— ignominiosus [StSG. 1,282,51 scantlihera (Ignominiose)], lugubris [StSG. 11,330,7 scantlih. uuenaglichi (lugubrem)], probrosus [+StSG. 11,199,21 scantlihes todes (Probrose mortis)], taeter [StSG. 11,435,24 denscantlichan (Tetris)], turpis [Nb. 133,8 diu guollichi... uuio scantlih ... diu öfto ist (Gloria ... sepe. quam turpis est), StSG. 1,152/153,30 scantlih (turpia)]. Adv. : 'auf schändliche Weise'. Makk. 57 er hat dich scentliche irslagin.— Np. 286,8 so scäntlicho änderen (man vergleiche Np. (lat.) 362 quia nullus alter taliter punitus est).

ne-gescah

SchW. S. 255; StWG. S. 533. Erweitert Adj. : 'schändlich'. SpE. 99,31 mit so scanteclichem töde. afrs.: skond(e)lik Adj.: 'schändlich'. Brök. 118,19 Hwasa kerft of there wiue hire hocka. sa istet ful scondlic 'wenn jemand einer Frau die Haube abschneidet, so ist das höchst schändlich'. Adv.: 'auf schändliche Weise'. Cod.Aysm. V,17 Ο wach my! hwant ic hab dit land riucht scandelick foerlerren 'o weh mir, denn ich habe dieses Land auf gar schändliche Weise verloren'. J^frsW._SJ_03l

ae.: sceand-, scand-, scondlic, -lice Adj.: 'schändlich'. Met. 20.188 Nispcet scandlic crceft 'nicht ist das schändliches Wirken'.— HomS.l 216 ne us to Gode wregen scandlic gepoht 'daß uns nicht sündige Gedanken bei Gott anklagen'.— nefas [ChrodR.l 24.10pcet sceandlic is to secganne (quoddictu nefas est)], ridiculosus [AldV.l 5111 scandlic hosp (ridiculosum obprobrium)], spurcus [AldV.l 1722 scand:licre (spurce)], stupendus [AldV.13.1 2885 pleglicum, of sceandlicum (scenico, ./'. stupendo)], turpis [CP. 52.405.2 da scandlican lustas (Gregor RP. 105A turpi ... desiderio)]. Adv.: 'auf schändliche Weise'. PPs. 68.7 Ne sceolon cet me cenige habban sceame sceandlice 'nicht soll mir irgendjemand Böses anhaben auf schändliche Weise'.— JELS. (Basil) 527 sum ... wif... lyfde sceand-lice 'eine Frau lebte lasterhaft'. Β TD. S. 824, Suppl. S. 695; OEC. S 005, S. 261-262, 006, S. 191-194, 008, S. 317-318; GSAD. S. 571.

362

Verzeichnis

S 30 skato sw.M.

*ahd.

Adj. : 'schattig'. opacus

[StSG. 11,695,35 scäteliha (Opaci)].

StWG. S. 534.

S 31 skaz st.M.

*ahd.

Adj. : 'öffentliche Gelder betreffend'. peculium [StSG. IV,154,31 scazliher (Peculum)]. StWG. S. 534.

S 32 skeidan st.V. gi-skeidatt - (Part.Prät.)

ahd. - ae.

Adj. : negiert: 'untrennbar'. inseparabilis [MillHym. 47,6 tvgent ungescheidenlich (uirtus inseparabilis)]. Adv. : 'abgeschieden'. distanter [StSG. 11,405,36 kisceidanlihan] StWG. S. 220. —> G 58 ungiskeid-, U 8 untarskeidae.: gesciadeitlice Adv.: 'abgeschieden'. separatim [C1G1.3 549 gescadenlice]. BTD., Suppl. S. 401; OEC. GSAD. 028, S. 57.

S 33 skemmi Adj.

ahd.

Adv. : 'kurz'. breviter [ B. 230,13 in zumfti < > scamlihcho < > {In conuentu tarn omnino breuiter oretur)]. SchW. S. 256; HWI. 126.

S 34 skerien sw.V. skerien (Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'abgesondert'. Privilegium [StSG. 1,226,5 skerienlih (Priuilegia)]. StWG. S. 539.

S 35 skern st.M./N. Adj. : 'schauspielerisch; spöttisch'. mimicus [+StSG. 11,434,10 mit. scernlihamo (Mimico)]. StWG. S. 539.

ahd. - as.

363

Verzeichnis as.: skernlik Adj. : 'schauspielerisch'. mimicus

[StSG. 11,587,21 mid scernlikemo hösca (Cauillo mimico)].

StWG. S. 539.

S 36 skif st.N.

ahd. - ae.

Adj. : 'zum Schiff gehörig' (substantiviert 'Seemann'). nauticus [ SH. 11,380,87 sceflicher (nauticus)], nav ilis, -alis [ StSG. 1,213,1 sceflihhiu (Nauilia); zu dieser Glossierung J. Splett, Samanunga-Studien, S. 113]. StWG. S. 541. ae.: sciplic Adj.: 'was mit Schiffen (mit der Schiffahrt) zu tun hat'. LS.35 128 winnende in sciplicum gewinne 'arbeitend fur Gewinn aus der Schifffahrt'.— classicus [C1G1.3 348 deem sciplicum (Classicis)], naufraga [SedGl. 2.1 277 pa sciplican], Β TD. S. 835; OEC. S 008, S. 185.

S 37 skin- st.M. / skinatt st.V. (Stamm) Adv. : 'klar; glänzend'. liquide [StSG. 11,218,25 daz scinliho (Quodliquide)], splendide er schinlichen (Triumphat ille splendide)).

ahd. [MillHym. 66,4 gesiget

StWG. S. 543.

S 38 skirmen sw.V. gi-skirm- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'sicher' tutus [nur ein unsicherer Beleg (sieh auch G 61): StSG. V,27,6 kasci lihor (tutius), Konjektur mit Steinmeyer]. StWG. S. 221.

S 39 skolo Adj.

ahd.

Der Ansatz einer negierten Bildung un-skolalih erfolgt aufgrund der Bedeutung 'ungewohnt', die sich semantisch als Negation eines Adjektivs skolalih interpretieren läßt ('was geschuldet ist' > 'wie es sein soll', dementsprechend die Negation 'nicht so wie es sein soll'). Dagegen interpretiert J. Splett (SpW. 1,2, S. 857) die Bildung als Ableitung von bereits negiertem unskolo 'unschuldig'. Adv. : 'auf ungewohnte Weise'. insolite [StSG. 1,186/187,14 unscolalihho]. StWG. S. 672.

S 40 skoni Adj. Abstr.: 'Schönheit'. LAntichr. 11002 irzeigit er... daz antlutde siner sconliche.

frmhd.

364

Verzeichnis

S 41 skopf st.M.

frmhd. - as. - ae.

Adj. : 'dichterisch'. Kehr. 31 unt vuogent si zesamene mit scophelichen Worten. as.: skopliko Adv. : 'in der Weise eines Dichters'. poetice [StraßbGl. 107,30 scoplico], StWG. S._545. ae.: scoplic Adj.: 'poetisch, zur Dichtung gehörig'. poeticus [unsicher: AldV.l 299 midmeterlicüfotü:

lscop

(pedibuspoeticis)].

BTD. S. 839; OEC. S 008, S. 321.

S 42 skouwdn sw.V. S 42a skouw- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'sichtbar'. conspicuus

[SH. 11,242,01.71 schowelicher].

StWG. S. 546. S 42b skouwöitt- (Part.Präs.) Adj. : 'erforschbar'. scrutabilis [StSG. 1,542,29 scauontlih (Scrutabile)]. — Negiert: inscrutabilis [StSG. 1,510,5 unscauontlihhiu

ahd.

(Inscrutabilia)].

StWG. S. 547, 672. S 42c duruh-skouw- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'scharfblickend'. perspieuus [SH. 11,426,01.76 tvrehscowelicher], StWG. S. 113. S 42d un-gi-skouwönt-

(PartPräs.)

ahd.

Adj. : 'unüberlegt'. inconsiderate [StSG. 1,256,27 unkiscauuontlih]. StWG. S. 663.

S 43 skrunta st.F. Adj. : 'gespalten' hiuleus [StSG. 11,761,10 scrvntlihin. värtin (Hiulcis meatibus)]. StWG. S. 550.

ahd.

Verzeichnis

365

S44sft«Wst.F. Erweitert

ahd. - ae.

Adj. : 'ergeben'. solitudo [StSG. 1,249,15 sculthiclih]. StWG._S._551. ae.: unscyldiglic, -lice Adj.: 'nicht schuldhaft'. LS.32 335 me pyncep unscyldiglicre pcet him man heafod of aceorfe 'mir scheint es weniger schuldhaft zu sein, daß man ihm den Kopf abschlage '. Adv.: 'auf unschuldige Weise'. /EHomM. 12 208 Swahwaswa unscyldiglice butan facne leofode cer his gecyrrednysse 'wer auf unschuldige Weise ohne Verfehlung lebte vor seiner Bekehrung'. Β TD. S. 1128, Suppl. S. 737; OEC. U 005, S. 290.

S 45 slagon sw.V. gi-slag- (Stamm)

*ahd.

Adj. : 'aus Metall getrieben'. ductilis [StSG. IV, 140,45 geslageliher], StWG. S. 221

S 46 slaht st.N.

ahd.

Adj. : 'angeboren'. genuinus [StSG. 11,157,10 slahtlihero (Genuinae)]. StWG. S. 556. S 47

slango sw.M.

*ahd.

Adj. : 'schlangenartig'. anguinus [StSG. 11,534,16 slanchlichin. locha (Anguinos crines)]. StWG. S. 556.

S 48 slinga sw.F.

ahd.

Adj. : 'zur Schleuder gehörig'. fundalis [+StSG. 11,398,76 slinlihero (Fundali)}. StWG. S. 559.

S 49 sliuni Adj. Erweitert Adv. : 'rasch'. velociter [WPs. 36,2 also daz hov slunichliche si dorrent (tamquam fenum arescent)].

frmhd. uelociter

366

Verzeichnis

S 5 0 smäh(i)

Adj.

ahd. - an.

Adj. : 'gering, wertlos' WH. 72,7 mit sämo smelichen blandimentis.— certatim /paululatim [StSG. 1,88/89,18 smahalihem als Interpratemant zu certatim-, tatsächliche Grundlage ist jedoch wohl paululatim; zu dieser Frage J. Splett, Abrogans-Studien, S. 152-153], exiIis [StSG. 1,49,14 smaliher], impudenter [StSG. 11,90,17 unsd'ama smachlich], MillEx. 1508 uon smähelichen dingen, rusticus [StSG. 11,310,36 smah lihiu (Rustica)], vilis [B. 215,33 ibu allem sih innarorun inti smahlihorun nalles einin sinera zungun forakichunde (Si omnibus se inferiorem et uiliorem non solum sua lingua pronuntiet), +StSG. 1,295,16 smahlih (Uile)], vulgatus [StSG. 11,331,25 smalichemo (Uulgato)], vulgus [StSG. 1,458,35 in grabe smahliches (Sepulcro uulgi)]. Adv. : 'auf verachtenswerte Weise'. vile [+B. 260,17 smahlichor chaufan (uilius conparare)]. Abstr. : 'Demut, Niedrigkeit' humilitas [B. 215,22 eocouueliheru smahlihhii (omni umilitate)], levitas [StSG. 1,493, 39 smahlihhi (Leuitate)], parvitas [StSG. 11,44,9 sma Ii chi (Paruitatis)], vilitas [StSG. 11,221,56 (De uilitate)]. Verbalbildung: 'wertlos werden'. vilescere [StSG. 11,301,57 smahlihetun (Uiluerunt); dasselbe Lemma ist auch mit Präfixverb glossiert: StSG. 11,102,16 niarsmaliche (Ne uilescat)]. SchW. S._262; StWG_ S._561; HWI.J38_ an.: smäligr Adj.: 'geringfügig'. Kgs. 13,1 po at slid se smalect at geta 'obwohl es geringfügig ist, solches zu erwähnen'. FOGNS. III, S. 442; BWAP. S. 579.

S 51 smähen sw.V. flr-smäh- (Stamm) Adj. : 'verachtenswert'. contemptibilis [MillPer. 6,7 ze versmcehelichen sele (adcontemptibilem S 5 2 smekkar

Adj.

Adj. : 'fein, zart'. delicatus [StSG. 1,425,31 smecharlicher], elegans [+StSG. 1,279,9 (Eligantf)], venustus [StSG. 1,264,13 scaoni -4 smecharlih]. Adv. : 'auf feine Art'. eleganter [StSG. 1,135,26 smecharliihho], Abstr. : 'Feinheit'. elegantia

[StSG. 1,619,11 dera smecharlihhi (Eligantie)].

StWG. S. 562.

fhnhd. animam)]. ahd. smecharlihhemu

Verzeichnis

367

S 53 smid st.M.

ahd. - ae.

Adj. : 'dem Schmied gehörend'. fabrilis [StSG. 11,426,52 smidihhero mit meistar lichero henti (Fabrili manu)]. Adv. : 'nach Art eines Schmiedes'. fabriliter [StSG. 11,458,6 smidiliho], StWG. S_563. ae.: smiplic Adj.: 'dem Schmied gehörend'. fabrilis [CorpGl. 2 6.110 smiölice (Fabrile)]. BTD. S. 890; OEC. S 019, S. 196.

S 54 snel Adj.

ahd. - afrs. - ae. - an.

Adv. : 'rasch'. strenue

[ΜΗ. XXV,5,1 arstantem auur snellicho (Surgamus ergo strenue)].

SchW. S. 263. Erweitert Adv. : 'mit Kraft'. TrHl. 122,21 daz sint die die snelleclichen gestunget werden.— velociter snelliclichen ilet. loufet rede sin (uelociter currit sermo eius)].

[WPs. 147,15

afrs.: snelliken Adv.: 'schnell'. Cod.Aysm. V,25 Ende sint snelliken ney toe Iherusalem commen 'und [die Friesen] sind schnell nach Jerusalem gekommen'. ae.: snellic, -lice Adj.: 'stark, tapfer'. And. 267 snellic scemearh 'die starke Seemähre ', Beo. 690 monig snellic Sterine 'manch tapferer Seekämpfer'. Adv.: 'geschickt; rasch'. Fort. 82 Sum sceal... snellice snere wreestan 'einer soll geschickt die Harfenseiten streichen'.— velociter [PsGlK. 36.2 swa hig snellice adrugaö (tamquam fenum uelociter arescent)]. BTD._S_ 891 lOEC^S 019 Α 259;_GSADJS. 619. an.: snjalliga Adv.: 'wortgewandt'. Str. 224,1 Hin ellre ... bar sniallega fram cerendi sitt 'der Ältere brachte wortgewandt sein Anliegen vor'. FOGNS. IV,335.

368

Verzeichnis

S 55 sneo st.M.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'schneebedeckt'. ninguidus [+StSG. 11,435,55 snelihe (Ninguidos)]. StWG. S._565. ae.: snawlic Adj.: 'Schnee bringend'. yETemp. 10.20 se blcEwd nordan ceald j snawlic 'er bläst von Norden, kalt und Schnee bringend'.— nivalis [AntGl. 6 255 snawlic}. iilPA^iL^iLi^'A?.4^· an.: snjöligr Adj.: 'schneereich'. Kgs. 92,6 med snioligri rennidrifu (Lesart) 'mit schneereichem Gestöber'. FOGNS. III, S. 462; CIED. S. 575; BWAP. S. 548.

S 56 snottar Adj.

ahd. - ae. - an.

Adv. : 'auf kluge Weise'. utiliter [MF. 40,5 Bidiu uuela paulus snottar lihho sih uui dar fene xpe bifalah bene paulus utiliter se contemnens illum commendans)].

(Ideo

SchW. S._263_ ae.: snotorlic, -lice Adj.: 'philosophisch'. philosophicus

[AldV.l 2231 on snoterlicülarü(inphilosophicis

dogmatibus)].

Adv.: 'auf kluge Weise'. Beo. 1842 ne hyrde ic snotorlicor on swa geongum feore guman pingian 'nicht hörte ich klüger in so jungem Alter einen Mann sprechen'.— £!CHom. I (Pref) 2.14 buton pam bocum de Alfred cyning snoterlice awende of Ledene 'außer den Büchern, die König Alfred aus dem Lateinischen übersetzt hat'.— academice [AntGl. 6 810 snotorlice], prudenter [BenRW. 64.43 snoterlice 7 mid sodere lufe (prudenter et cum caritate)], sagaciter [AldV.l 308 snotorlice p is gewyrdelice (sagaciter prudenter)], sapienter [PsGlI. 46.8 singap wislice l. snotorlice (psallite sapienter)]. an.: snotrligr, -liga Adj.: 'klug'. Val. 238,17 Fleira muntu mcela sannara ok snotrligra 'mehr sollst du sagen, was wahrer ist und klüger'. Adv.: 'auf kluge Weise'. Val. 238,17 Fleira muntu mcela sannara ok snotrligra 'sonst scheinst du wahrer und klüger zu sprechen'.— sapienter [Heilag. 11,375,13 Okpa er hann hafdi marga capitula gudligra ritninga snotrliga utskyrt (Cum itaque plurima nobis scripturarum capitula sapienter disseruisset)]. FOGNS. III, S. 463; CIED. S. 576; BWAP. S. 583.

Verzeichnis

S 57 as. sod Adj. / st.N.

369 as. -ae. - a n .

Adj. : 'wahr'. Η. 2416 that barn godes sulic ssodlic spel seggean bigunni. Adv. : 'wahrheitsgemäß'. Η. 494 idis thero godun, sagda sodlico. SWH_S.48_9_ ae.: södlic, -lice Adj.: 'wahrhaftig, aufrichtig; tatsächlich'. WHom. 21 2 her is... sodlic myngung 'hier ist eine wahrhaftige Ermahnung'. Adv.: 'wahrheitsgemäß; wahrhaftig; tatsächlich; nämlich' (bei der affirmativen Partikel häufig södlic neben soölice). Beo. 141 him gebeacnod wces, gescegd soölice 'ihm wurde berichtet, wahrheitsgemäß gesagt', El. 200 ondhine soölice sylflie getengde... in godespeowdom 'und begab sich wahrhaftig selbst in den Dienst Gottes', 517 ic soölice ond min swces feeder syöpan gelyfdon 'ich und mein lieber Vater haben daraufhin in Wahrheit geglaubt', PPs. 103.31 Ic ... lustum drihtne singe soölice 'ich singe wahrhaftig zur Freude des Herrn', 104.3 pam pe soölice secaö dryhten 'denen, die in Wahrheit den Herrn suchen'.— HomS.10 68 soplice se afeallep se pe deofol weorpep 'wahrlich, der kommt zu Fall, der den Teufel verehrt'.— MtGl. (Li) 4.4 in eghwelc word -p soölic cuom of muöe godes (in omni uerbo quod procedit de ore dei).— amen [MtGl. (Li) 6.5 soölic ic cued iuih to (amen dico vobis)], autem [JnGl. (Ru) 11.5 lufade soölic öe hcelend martha (diligebat autem iesus martham)], iuste [DurRitGl.l 8.1 öa öe soölic f e synnv vsvm ve biöon asvoenede (qui iuste pro peccatis nostris affligimur)], quidem [MtGl. (Li) 12.33 gif ec soölic from weestm treo onenaua eaöa meeg (si quidem ex fruetu arbor agnoscitur)], vere [MkGl. (Ru) 15.39 soölic mon öes sunu godes was (vere homo hic filius dei erat)], vero [PsGlK. 62.13 cining soplic blissaö on god (Rex uero leetabitur in deo), PsGlK. 69.6 Ic soplicce wcedla j peerfa (Ego uero egenus et pauper sum)], verumtamen [LkGl. (Li) 12.31 soölic huoeöre soecas ric godes (uerum-tamen quaerite regnum dei)].

an.: sannligr, -liga Adj.: 'verdient, richtig, angemessen' (zur juristischen Verwendungsweise von an. annligr K. v. See, Altnordische Rechtswörter, S. 231-232). Pöt. 33 laun kömu sannlig 'die Belohnungen kamen verdient'.— Agr. 5,3 er myklo sanligra, at hon se hroerp 'es ist weitaus angemessener, daß sie von der Stelle bewegt werde', Eg. 227,2 pykkir mir pat sannligt 'das dünkt mich recht', Horn. 169,10 En peir svara meö sanlegre rodd 'und sie sprechen mit wahrhaftiger Rede'. Adv.: 'wahrlich; wahrheitsgemäß, wahrhaftig; als Wahrheit'. Hfr. 3,20 sannliga segja ... hvärt tveggja mir 'als die Wahrheit sagen mir beide', Lil. 21 ί synda saurgun sannliga hverr at pyngir annan 'im Schmutz der Sünden beschwert wahrhaftig einer den andern', Söl. 15 pat hefk sannliga set 'das habe ich wahrlich gesehen'.— Hallfr. 93,29 sannliga mättu heita vandrceöaskäld 'du kannst wahrlich Vandraeöaskald (= der schwierige Skalde) heißen', Islb. 5,1 Ingolfr het maör nörroen, es sannliga es sagt 'Ingolf hieß in norwegischer Mann, wie man wahrheitsgemäß sagt', Laxd. 145,15 pat er mer sannliga sagt 'das wurde mir wahrhaftig gesagt'.— veraciter [Ale. (an.) 111,17 Da

370

Verzeichnis

er sanlega gottpat er madr gerir (Tunc veraciter hoc, quod agit homo, bonum est)}, vere [Ale. (an.) 53,4 Sanlega er sa sali (Vere beatus est)]. FOGNS. II, S. 185, IV, S. 302; CIED. S. 514; LPALS. S. 480; LOIH. S. 279-280; HOENH. S. 521; BWAP. S.518.

S 58 sören sw.V. un-sörent- (Part.Präs.) Adj. : 'unverweslich'. immarcescibilis [StSG. IV,220,7 unsaorentlihan

ahd. (Immarcescibilem)].

StWG. S. 672.

S 59 sorga st./sw.F.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'besorgt; qualvoll'. Ο. IV,7,72 zi süorglichen uuerkon, 35,32 mit ... sörgilechemo rüaehe, Aneg. 2888 div einem wiebe sorchlich sint, MillEx. 102 daz sint sorchlichiu dinch.— SpE. 50,10 Nu merchet... ein sorchlich dinch.— Np. 244,23 Diü captiuitas istsorglih. Adv. : 'aufmerksam'. Np. 156,24fernim sörglicho disen rät, wörtlich entsprechend Npw. 44,11. SchW.S._279. ae.: sorhlic, -lice Adj.: 'erbärmlich'. HomU.37 2521 hit is earmlic and sorhlic eallum cristenum mannum 'es ist erbärmlich und betrüblich für alle Christenmenschen'. Adv.: 'schrecklich, aufschrecken verursachende Weise; erbärmlich'. PPs. 88.38 setl his gesettest sorglic on eoröan 'seinen Stuhl errichtest du schrecklich auf Erden'.— /ECHom. 11,10 87.229 and hi ealle syööan sorhlice wcedliad 'und sie alle darben seither auf erbärmliche Weise'.— triste [PrudGl.l 258 sorglice]. Β TD. S. 896, Suppl S/707; OEC._S_020, ^ 2 1 6 , Z ^ J O ; GSAD.j>^624. an.: sorgligr Adj.: 'kummervoll, traurig'. Bp. 11,76,3 til hans koma svä sorglig tiöindi 'zu ihm kommen so betrübliche Nachrichten'. FOGNS. II, S. 480; CIED. S. 578; BWAP. S. 587.

S 60 spähi Adj.

ahd. - as.

Adj. : 'klug'. VSkl. 610 die hie ir antsege mit ir spcehlichen rede da vure bietent. Adv. : 'auf kluge Weise'. sapienter

[T. 433,4 thaz her spdhlihho antlingita (quodsapienter

SchW. S. 265.

respondiss&)].

Verzeichnis

371

as.: spahliko Adv. : 'auf kluge Weise'. + H. 238 mid is uuordu gisprac suido spahlico. SWH. S. 493.

S 61 spalt st.M. / spaltan st.V. (Stamm)

*ahd.

Adj. : 'spaltbar'. fissilis [StSG. 11,678,61 spalthlichez (Fissile)]. StWG. S. 570.

S 62 spanan st.V. un-spana- (Stamm) Adj. : 'nicht verführbar'. impersuabilis [StSG. 1,763,2 unspanalihhem

ahd. (Inpersuasibilibus)].

StWG. S. 672.

S 63 spar Adj.

ahd. - ae. - an.

Adv. : 'mäßig; spärlich'. frugalitas [StSG. 1,587,13 sparalihho], parce [B. 246,20 < > uzzan sparalihhor < > (ut non usque ad sacietatem bibamus sedparcius), StSG. 1,569,25 sperliche (Parce)]. _?£.hZ: S_265, StW_G. S,_57h ae.: spcerlic -lice Adj.: 'auf den Vorteil bedacht'. frugalis

[AldV.13.1 3749 swa spcerlic, gehweede (tarn frugalis A. temperata)].

Adv.: 'auf schonende Weise'. parce [LibSc. 49.6 sepe spcerlice scewö spcerlice he eac gripd (Quiparce seminatparce metefj]. BTD. S^ 898,J3EC^S 022,_S_22-23,_11_5_

et

an.: sparligr, -liga Adj.: 'sparsam, maßvoll'. Heilag. I, 141,27 BoreI helltt harm hofsamliga ok athugsamliga sparligtt 'er hielt auf maßvolle und bedächtige Weise sparsamen Tisch', Hiröskrä 28,11 pridja er sparlig sinka 'das dritte ist sparsame Nutzung'. Adv.: 'auf maßvolle Weise'. parce [Ale. (an.) 89,17 (Sa er sparlega seer, sparlega man hann sccera (qui parce seminat, parce et metet)]. — Negiert: Jörn. 78,1 oc hör ser strandhög osparliga 'und sie schlachten sich im Unmaß erbeutetes Vieh'. FOGNS. III, S. 486, IV, S. 339; CIED. S. 581; HOENH. S. 580.

Verzeichnis

372 S 6 4 spil st.N.

ahd.

Adj. : 'komisch; schauspielerisch'. Nb. 61,11 uuio chleine. uuio spilolih — lyricus [StSG. 11,406,5 spilalihero (Lirice)], musicus [+StSG. 1,649,64 spililih (Musicum)], ridiculus [Nr. 179,22 spileliche gebärda (ridiculos motus)]. Adv. : 'bildlich; ausgelassen'. Np. 86,23 Allusiones sint. die dingolih spilelicho des crüozent.— lascive spililiho].

[StSG. 11,605,46

SchW. S. 266; StWG. S. 575. S 6 5 spild(i)Ad\.

ahd. - an.

Adv. : 'in verschwenderischer Weise'. effuse [+StSG. 11,184,28 spildliho]. StWG. S_575. an.: spelliligr Adj.: 'vergänglich'. corruptibilis [Heilag. 11,371,10 göraz af spellilegu efrii (erga materias corruptibiles geruntur)]. — Negiert: Iven 147,9 ok vil ek nu giora orugga scett med okkr ok sampykki ok ospillileghan fr id 'ich will nun zwischen uns wahre Aussöhnung und unverbrüchlichen Frieden herstellen'. FOGNS. II, S. 489. S 6 6 spot st.M.

ahd. - an.

Adj. : 'lächerlich, Spott hervorrufend'. ludicrus [Nb. 191,1 iz nesint nieht liehtiu. näh spotlichiu ding, tiu sie guuinnen nemügen (Neque enim leuia. auf ludicrapremiapetunt. que nonpossunt consequi aut optinere)]. Adv. : 'zum Spott'. Pr.Kupp. 525,7 daz si... knievalleten vur in spotlichen. SchW. S._266. an.: spotligr Adj.: 'zum Spott reizend'. Post. 919,21 klceddi spottligu kledi 'und kleidete in ein zum Spott reizendes Gewand'. FOGNS. III, S. 498. S 6 7 sprähha

st.F.

Adj. : 'beratend', negiert: unaussprechlich'. deliberativus [Nr. 115,3 tiu sprächlicha (Deliberatiua)]. — Negiert: nefarius [StSG. 1,285,8 unsprahlih (Nefarium)]. SchW. S. 266; StWG. S. 673. —> S 68 sprehhan

ahd.

Verzeichnis

373

S 68 sprehhati st.V. un-ge-sprochen- (PartPrät.)

frmhd.

Adj. : 'unaussprechlich'. TrHl. 136,33 so hat din sele in ir ain ungesprochenliche

mandunge.

—> Β 24 bispräh-, G 59 gispräh-, Η 52 höhspräh-, S 67 spräh-, W 8 wähspreh-

S 69 spuot st.F.

ahd. - ae.

Adj. : 'gedeihlich, förderlich'. prosper [+StSG. 1,286,25 spuatlih (prosperum)]. StWG. S._582. ae.: spidlice Adv.: 'schnell, unverzüglich'. PPs. 118.170 cefterpinre sprcece do spedlice 'gemäß deinem Wort handle schnell'. BTD. S. 900; OEC. S 022, S. 78; GSAD. S. 626.

S 70 spurien sw.V. un-ir-spuri- (Stamm) Adj. : 'unauffindbar'. investigabilis [StSG. IV,221,58

ahd. unarspurilihhan(Inuestigabilem)].

StWG. S. 667.

S 71 stark Adj. Adj. : 'kräftig'. MfrRB. 429 the an themo starklichen dothe gesturven.— aequus starclichan drangodin (Umbonibus aequis)].

ahd. - afrs. - ae. - an. [StSG. 11,439,8 mit

Adv. : 'heftig, mit Stärke'. attente [StSG. IV,2,9 starhlichor (Adtentius)], fortiter [unsicher: MH. 1,5,1 ta licho {Egyptus flebat fortiter)·, gesichert ist nur der Wortrest cho, starchli ist Konjektur]. SchW. S_269, S t w a S._586_ afrs.: sterkelike Adv.: 'mit Stärke, kraftvoll'. Cod.Aysm. V,25 sterkelike soe staet dae sonden toe ienst 'widersteht kraftvoll den Sünden^ ae.: stearclice Adv.: 'heftig, mit Stärke'. ChronC. 1016.62 δά buruh utan embsce't and hyre stearclice onfeaht 'schloß die Stadt von außen ein und griff sie heftig an'.— artissime [ChrodR.l 46.9 hi swä stearclice healde (eosque ita artissime constringat)], districte [ChrodR.l 50.94 mid rihte dorne stearclice

374

Verzeichnis

beon gerihte (equitatis censura districte corrigantur)], durius stearclice leeran 7 preagian (debent durius arguere)]. J 3 !?_ S _:^5_ S JiPP!· S_ 7 JL ;

[ChrodR.l 8.11 hi sceolon

J>_n2-Π3.

an.: sterkligr, -liga Adj.: 'kräftig, stark'. Pit. 48 kemr istaö at stydja sterkligt trüar merki 'er kommt zur Stätte, zu stutzen des Glaubens starkes Banner'.— Bös. 317,14 ok vdru peira sviptingar sterkligar 'und ihre Stöße waren heftig', Eg. 212,11 Ljötr var allmikill madr ok sterkligr 'Ljotr war ein überaus großer Mann und stark', Kjal. 30,2 Hon hafdi fagra hönd... ok sterkligan handlegg 'sie hatte schöne Hände und einen kräftigen Arm'. Adv.: 'heftig'. Gylf. 514,16 hann svaf ok hraut sterkliga 'er schlief und schnarchte heftig'.— fortiter [Ale. (an.) 65,3 Sonn polenmode er at stanndasc sterclega oscil ί andlcete (Patientia vera est, in faciem fortiter sustinere injurias)]. FOGNS. III, S. 541; CIED. S. 591; LPALS. S. 536; LOIH. S. 312; HOENH. S. 588; BWAP. S. 603.

S 72 stat st.F.

ahd.

Adj. : 'örtlich'. localis [Mayer 77,10 nalles statlih (non localis)·, hierzu E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 268]. Adv. : 'in gehöriger Weise'. Nb. 36,11 Pediu söl ih tih stätelicho lächenön.— ratis modis linde stätelicho (pro suo ordine. ac ratis modis)].

[Nc. 50,13b äfter ördeno.

StWG. S. 587.

S 73 stäti Adj.

frmhd.

- afrs.

Adj. : 'beständig'. MfrRB. 24 ich ... stadelich bin vor gode. Adv. : 'beständig'. WH. 148,6 Ο sponsa ... stätlicho büentiv, BGB. 140,2 stätlicho buozzente, TrHl. 63,23 swer in stäteliche behaltet. SchW. S. 270. Erweitert

ahd.

Adv. : 'beständig'. LAntichr. 620 merkit stcetecliche, waz die lercere redin.— TrHl. 32,8 in deme ... got ... stetecliche wartet.— iugiter [PrSC. 3d,2 staticlichen ... uolsten (Wortlaut der Vorlage nach H. U. Schmid, Althochdeutsche und frühmittelhochdeutsche Bearbeitungen lateinischer Predigten des „Bairischen Homiliars", II, S. 36 iugiter ... persistere)], solide [StSG. 1,577,46 steticliche], StWG. S. 587.

Verzeichnis

375

afrs.: stadelike Adv.: 'immerfort'. Wstl.R. XVIII, 1 a hi woldem dan tiania ende stadelicke riocht dwaen 'er wollte ihnen dann dienen und immerfort Recht schaffen'. RAfrsW. S. 1045.

S 74 sten, stän, stantan st.V. S 74a stent- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'beständig'. Mayer 43,1 stentlice (subsistunt). StWG. S. 586. S 74b ana-stantant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'inständig'. ins tans [Β. 192,8 anastantantlihostin kepete (instantissima oratione)]. SchW. S. 267. S 74c [ana-stantan] as. an-standan- (Part.Prät.)

as.

Adv. : 'anhaltend'. instantissime

[MersGl. 70,9 onstondanlica (subripere ualeat instantissime)].

StWG. S. 29 (anstandandliko). S 74d flr-stant (Stamm)

ahd.

Adj. : 'verständig, einsichtig'. intelligibilis [B. 200,33 farstantlihhe muatu (intelligibiles animos)]. Adv. : negiert 'auf uneinsichtige Weise'. insensibiliter [StSG. 11,165,30 unfarstantlihco], StWG. S. 657. Erweitert Adv. : 'mit dem Verstand'. Pr.Roth 21 Ir scult daz uerstanteclichen wizen, daz alle huorare ... die ne habent deheinen teil... an dem gotes riche. S 74e furi-stant- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'verständig'. intelligibilis [B. 274,18 vnzi denne ze furistantlihhaz altar piqhuuemen (dum ad intelligibilem. aetatemperueniant)]. SchW. S. 269. S 74ffuri-stantan- (Part.Prät.) Abstr. : 'Beobachtung'. animadversio StWG. S. 186.

[S 163,1

defuristentanlihunc(peranimaduersionem)].

ahd.

Verzeichnis

376 - > U 21 urstent-

S 75 stillen sw.V. un-gi-stillent- (Part.Präs.)

frmhd.

Adj. : 'unstillbar'. PrSA. 1,21 diu mit ira ungestillintlichen digen die gotis gnada piuuarf (Grundlage ist quae per inopportunitatem suam beneficium salvatoris nostri impetrare meruit).

S 76 stören sw.V. zi-stdr- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'zerstörerisch'. desolatorius

[StSG. 1,522,51 zistorlihhen (Desolatoriis)].

StWG. S. 766.

S 77 sträng, strengi Adj.

ahd. - afrs. - ae. - an.

Adj. : 'stark'. robustus [StSG. 1,242,6 stranlih (Robustum)\ zu dieser Glossierung J. Splett, AbrogansStudien, S. 304, 355], Adv. : 'mannhaft'. viriliter [StSG. 1,213,7 stranliho]. StWG. S._598. afrs.: stringliken Adv.: 'heftig'. Cod.Aysm. V,25 ende stoermden ... stringliken mit stecken, brecken 'und stürmten heftig mit Hauen und Stechen'. ae.: sträng-, strenglic, -lice Adj.: 'stark'. Gen. (ae.) 273 hu he him strenglicran stol geworhte 'wie er sich einen stärkeren Sitz errichte'.— ChronD. 1066.28 and peer weard ... swiöe stranglic gefeoht 'und da erhob sich ein sehr heftiger Kampf.— fortis [Num. 13.20 to gefeohte stranglic oööe untrumlic (utrum fortis sit an infirmus)], strenuus [HyG1.2 16.3 he gehiwige deeda stranglice {Informet actus strenuos)]. Adv.: 'stark, mit Kraft'. Guth. 903 feonda preatum wiöstod stronglice 'der Feinde Drohungen widerstand er stark'.— Lch. I 135.4.5 pysse wyrte stranglice afliged 'diese Wurzel vertreibt kraftvoll'.— fortiter [HyG1.2 122.3 gast feoht stranglice (Spiritus pugnatfortiter)], potenter [PsGlI. 44.4 sy duymbgyrd midpinum swurde ofer peoh pin riclice l. stranglice l. riclicost (Accinge gladio tuo super femur tuum potentissime)], roborabiliter [C1G1.3 1121 stranglice], strenue [HyG1.3 4.5 risan stranglice (surgamus strenue)], valenter [LibSc. 1.31 stranglice heo ongeanyrnö (ualenter recurrit)]. BTD. S. 926-927, Suppl. S. 713; OEC. S 026, S. 159-165_, 2 8 9 ^ ^ 7 , S.^%;GSAp_S_M0_

Verzeichnis

377

an.: strangligr, -liga Adj.: 'hart'. Heilag. 11,59,15 at gud drottin knyr opt synduga menn til idranar med strangligum ognum 'daß Gott sündige Menschen zur Reue treibt mit harten Drohungen'. Adv.: 'mit Macht'. Stj. 155,19 see nu huersu ... Strangliga bceöi geriz goöra uerka uerdlaun ok illra 'sieh an, mit welcher Macht Lohn wird guter Werke und böser'. FOGNS. III, S. 573, IV, S. 352; CIED. S. 597.

S 78 strihhan st.V. un-üz-ir-strth- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'unentwirrbar'. inextricabilis [StSG. 11,623,49 unuzzer. strihlih], StWG. S. 677.

S 79 strit st.M. / stritan st.V. (Stamm)

ahd. - ae. - an.

Adv. : 'beharrlich; im Streit'. In verbaler Verbindung stritlihho hären für lat. clamitare [StSG. 1,86,39 strittilihho har& (clamitat)], pertinaciter [StSG. 11,143,40 stridliho], pervicaciter [StSG. 11,762,27 stritliho]. StWG. S. 600. —> Ε 22 einstritae.: striplice Adv.: 'streng'. districte [LibSc. 35.10 se pe nu mildeli gastlice gyfa sylp striplice on dome gearnun he seed (is qui nunc pie spiritalia dona tribuit districte in iudicio merita exquiret)]. OEC._SJ327,S_22. an.: strfdligr, -liga Adj.: 'hart, grausam'. Heilag. 11,19,32 stridligum synda baundum 'mit grausamen Fesseln der Sünden'. Adv.: 'mit kriegerischer Absicht; auf strenge Weise'. Hhund. I 48,3 sögdo striöliga stilli qvömo 'sie sagten, daß mit kriegerischer Absicht der Fürst gekommen sei'.— Kgs. 211,10 hvar hann hcevflr pa latit striöliga fram fara meeö domi rettvisi 'wo er es zugelassen hat, daß auf strenge Weise das gerechte Urteil vollstreckt werde'. FOGNS. II, S. 578, IV, S. 352; CIED. S. 598; LPALS. S. 541; LOIH. S. 314; BWAP. S. 611.

378

Verzeichnis

S 80 stucki st.N.

*ahd.

Adv. : 'stückweise'. particulatim [ + StSG. 1,706,42 stvchliche], StWG. S. 602.

S 81 stunta st./sw.F.

ahd. - an.

Adj. : 'zeitlich'. momentaneus [ + StSG. 1,766,31 stuntunlichan

(Momentaneum)}.

StWG. S._603. an.: stundligr Adj.: 'zeitlich'. OH. 64,33 Oc ceigi at ceins mantu stundlegr konongr vera 'und du wirst nicht nur zeitlicher König sein'.— temporalis [Ale. (an.) 61,5 Af pvijyrigefe madr stundlega sculd (Ergo dimittat homo temporale debitum)], transitorius [Leifar 71,5 hon fagnar stundligri tip (Gregor HE. 1295D quae transitorio gaudet in tempore)]. Adv.: 'für kurze Zeit'. Post. 423,5 nu auögir Stundliga, en at eilifu fatekir 'jetzt reich für kurze Zeit, aber auf ewig arm'. FOGNS. III, S. 585, IV, S. 353; CIED. S. 600; LOIH. S. 314; HOENH. S. 593; BWAP. S. 613.

S 82 stuot st.F. Adj. : 'zum Gestüt gehörig'. armentalis [StSG. 11,668,70 stuotlihero

ahd. (Armentalis)].

StWG. S. 603.

S 83 stürm st.M.

*ahd.

Adj. : 'stürmisch'. tumultuosus [ + StSG. IV, 105,26 sturmliher], StWG. S. 604.

S 84 stürzen sw.V. bi-sturz- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'verdrehbar, umstürzbar'. perversibilis [StSG. 11,448,24pesti/zlihcer], StWG. S. 60.

S 85 sübar Adj.

ahd. - ae.

Adv. : 'maßvoll'. ad sobrietatem [NG. 264,14 suberlicho uuise sin (SAPERE AD SOBRIETATEM)]. Abstr. negiert: 'Unsauberkeit'. squalide [StSG. 1,639,1 dera unsubarlihi SchW. S. 274; StWG. S. 604, 674.

(Squalidae)].

Verzeichnis

379

ae.: syferlice Adv.: 'sauber; auf reine Weise'. /ELS. (Edmund) 193 seo wolde ... his rwglas ceorfan syferlice 'sie wollte seine Nägel sauber schneiden'.— sobrie [HyG1.3 18.2 waciaö clcenlice j rihtlice 7 syferlice (vigilate caste et recte ac sobrie)]. Abstr. 'Reinheit' HomS.11.2 66 hu mycel sio lufu sie pcere syferlicnesse 'wie groß die Liebe zur Reinheit sei'. BTD. S. 962, Suppl. S. 719; OEC. S 035, S. 29-31. S 8 6 *SÜft st.F.

ahd.

Adv. : 'unter Seufzen'. lamentanter [StSG. 11,373,66 suftlicho (lamentanter)]. StWG. S. 605.

S 87 sumar st.M.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'sommerlich, Sommer-'. TrHl. 27,10 den entlüte ih mit einir sumerliker gizerde.— aestivus [Nb. 79,2 dien siimerlichen geuuähsten (estiuos fructus), +StSG. 1,382,27 insumarlihero falan zon (In estiuo cenaculo)], apricus [StSG. 11,699,6 apricis (sumerlicon)]. S-_274; StWG. S._606. ae.: sumerlic Adj.: 'sommerlich, Sommer-'. jETemp. 4.44 peer is se sumerlica sunstede 'da ist die Sommersonnwende'.— aestatis [BenRW. 10.1 HU ME SCEALL SINGE VHTSANG ON SUMERLICHE TIME (QUALITER ESTATIS TEMPORE AGATUR NOCTURNA LAUS)}, aestivus [RegCGl. 1311 on sumerlicum iwa swa on winterlicum timan (aestiuo sicut hiemali tempore)]. _S_9JiPPi-

i_7JO^i

_S_°2S-26

262.

an.: sumarligr Adj.: 'sommerlich, Sommer-'. Heilag 11,187,17pa var lik hans saltad, ath eigipefadipat ilia at sumarligum solar hita 'da wurde sein Leichnam eingesalzen, daß er nicht stank in der Hitze der Sommersonne'. FOGNS. III, S. 598, IV, S. 536; CIED. S. 604; BWAP. S. 618.

S 88 sun st.M. Adj. : 'einem Sohn geziemend'. MillEx. 2950 daz wären sunelichiu dinch. Adv. : 'wie ein Sohn'. AuslVat. 78 die wellent hie sunliche leben.

frmhd.

380

Verzeichnis

S 89 sunna sw.F.

ahd. - ae.

Adj. : 'elysisch'. elysius [StSG. 11,657,34 sunnalihiu], StWG. S._608. ae.: sunlic Adj.: 'von der Sonne kommend, Sonnen-'. £!CHom. I, 40 608.33 öces sunlican leohtes bedceled 'des Sonnenlichtes beraubt'.— titaneus [C1G1.1 3753 p sunlice leohtfcet (Lampas titanea)]. BTD. S. 937, Suppl. S. 715; OEC. S 029, S. 177.

S 90 sunta st./sw.F.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'sündhaft, was Sünde ist'. Ο. IV,25,8 mit süntlichemo blüate, WGen. 488 Duo dei wenigen liute ... nacchet wären in suntlichen gebären.— Pr.Griesh.l 445,10 daz er sich deste baz bihvten mohte von svntlichen dingen.— facinorosus [StSG. 111,420,25 suntlichez (Facinorosum)], sceleratus [StSG. 11,80,50 suntlichera {Sceleratius)], voluptas [StSG. IV,24,24pismiz suntlih]. — Negiert: Wahrh. 130 engelin sint si anelich iemmer unsuntlich. Adv. : 'auf sündige Weise'. Kehr. 11012 swie suntliche gevellet der man.— impie [ΜΗ. VIII,5,1 ni denchem suntlicho (Νon cogitemus impie)]. SchW. S. 276; StWG. S. 610. Erweitert Adj. : 'sündhaft'. MillEx. 1332 mit sundeklichen scanden.— SpE. 40,18 uon suntichlichen girdin.— male [Thoma 2,13 sunti glicho\ hierzu E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliothfeque Municipale Ms. 25, S. 67]. StWG. S._6_10. ae.: synlic, -lice Adj.: 'schändlich, sündig'. PPs. 62.9 hi... sohton synlice sowie mine 'sie trachteten schändlich nach meiner Seele'.— ÄiCHom. 11,21 186.202for heorasynlicum deedum 'wegen ihrer sündigen Taten'. Adv.: 'in sündhafter, schändlicher Weise'. Christ 1479 pepu mit leahtrum hafast ofslegen synlice sylfum to sconde 'die du verbrecherisch hast getötet, in sündhafter Weise, dir selbst zur Schande'.— ChronE. 1086.22 ne rohtan hu synlice hit ware begytan 'nicht verstanden sie, auf welch sündige Weise es erworben war'. _S_

L Ü ^

Ί3J? Ά

2ι 5 ί δ Δ Ρ ι

664^

an.: synd(a)ligr, -liga Adj.: 'sündig'. Stj. 26,20 i syndaligum lifnadi 'in sündigem Lebenswandel'.

Verzeichnis

381

Adv.: 'auf sündhafte Weise'. Kgs. 170,23 at guö hcefir frialssat hcendr pinar af syndligo vcerki 'daß Gott deine Hände von sündigem Werk befreit hat', Stj. 18,35 at gud uissifyrir at madrinn mundi syndaliga falla 'daß Gott voraussah, daß der Mensch auf sündige Weise fallen sollte'. FOGNS. III, S. 632; CIED. S. 614.

S 91 suntar Adv.

ahd. - afrs. - ae. - an.

Adj. : 'hervorgehoben, von besonderem Rang'. MillEx. 1644 ein sunderlichiu not.— WGB. 143,32 Ih hart gesundot ... in sunterlichero e.— specialis [Np. (Cant.Mar.) 568,7 skeinda er mir sunderlicha genäda (Np. (lat.) 741 specialibus... donis). Adv. : 'einzigartig; auf vorzügliche Weise; für sich'. Aneg. 345 Daz man die sunderlich ere, Kehr. 5434 sunderliche er si alle bat.— WH. 23,3 Du bist sünterlicho scöne pre flliis hominum, ZürArzb. 50 puluere ez sunderliche.— WKal. 9 daz dirre manot eiginlichen unde sunterlichen heizzet ostermanot.— eleganter [StSG. 11,329,33 adallicho .1 sünterlicho], signanter [StSG. 11,329,29 adallicho vel sünterlicho (signanter)], singulariter [WPs. 4,9 sunderliche oder einliche (singulariter)]. Abstr. : 'Außerordentlichkeit'. eximitas [StSG. 1,129,25 prunckan edho sundarlihhi]. Erweitert Adj. : 'speziell, besonder'. insignis [Nb. 219,5 daz sünderglicha vuünder (insigne miraculum)], peculiaris 257,8 kapet suntriclihchiv (orationespeculiares)].

[B.

Adv. : 'auf besondere Weise; abgesondert'. privatim (?) [StSG. 11,234,48 sunderclicho (Priuatum)], singulariter [Np. 16,15 du trühten hübest mih sunderchlicho getröstet (tu domine singulariter... constituisti me)]. Abstr. : 'Privatbesitz'. peculiaris [B. 261,19 achvst des suntriclihchii (uitium peculiaris)·, Steinmeyer vermutet Fehlschreibung des für dera)]. SchW. S._248, S t W a S._609. afrs.: sonderlike Adv.: 'einzeln, von jedem separat'. Wstl.R. XVIII, 17 dis tiaenda wirt sonderlike oenfensen 'dieser Zehent wird von jedem einzeln erhoben'. RAfrsW. S. 1056. ae.: syndor-, sundorlic, -lice Adj.: 'besonder, herausragend'. LS.22 63 p is 'sunderlic' ccestel, p wees fr meeden Maria 'das ist eine besondere Burg, das war die Jungfrau Maria'.— familiaris [ChrodR.l 14.1 Gejyrn is pat haligra wceccena geornfulrtys wees synderlice god gecoren Godes halgum (Antiqua est uigiliarum deuotio, familiare bonum omnibus sanetis)], singulariter [CP. 52.409.10 Deem is sundorlic sang to singanne mid deem lambe (Gregor RP. 106B Singulariter quippe canticum Agno cantare)], singulus [PsCaL. 19.19purh synderlice dagas (per singulos dies)].

Verzeichnis

382

Adv.: 'auf besondere Weise'. HomU.l 106 Nass hit ncefre sunderlice bi Criste iseid 'nie war es von Christus auf besondere Weise gesagt'.— peculiariter [BenRW. 52.7 pe hig sunderlice to Gode gebiddan wille (que forte sibi peculialiter uult orare)], proprie [ProgGlLi. 14 sundurlice awuritun (proprie scribserunt)], seorsum [MkGl. (Li) 7.33 geiahte hine of deem folee sundurlice (adpraehendens eum de turba seorsum)], separatim [Mk. (WSCp) 13.3 synderlice hine... ahsodon (interrogabant eum separatim)], singillatim [PsCaA.2 3.19 synderlice ... we beoö gertyd(singillatim compellimur)], singulariter [Ps. 4.9 synderlice me gesettest... on tohopan (singulariter in spe constituisti me)], singulus (Subjektattribuierung) [ChrodR.l 47.7 ac celc synderlice reste (singuli in singulis lectis quiescant)], specialiter [Ale. (ae.) 123 Seo sibb pone gast synderlice heo gearned (Ale. (lat.) 617C Pax spiritum Dei specialiter promeretur)], tantum [Jn. (WSCp) 11.52 na synderlice for pare öeode (non tantum pro gente)]. B T D ^ S ^ j i ;_O_EC_S_029A 130,_139, M T ^ M 7,_S_!_81"20_2_ an.: sundrligr, -liga Adj.: 'verschiedenartig'. JE f. 2,69 twggja manna lif... meirr sundrligt 'zweier Männer Leben von größerem Unterschied'. Adv.: 'einzeln'. NL. 111,213,20 allmenneliga eller sunderliga 'allgemein oder einzeln'. FOGNS. III, S. 601, IV, S. 356; CIED. S. 605.

S 92 suona st.F.

ahd.

Adj. : 'gnädig'. propitius

[Np. 363,18 du uuäre in suonlih (tupropitiusfuisti

eis)].

SchW. S. 277.

S 93 suonen sw.V. suonent- (Part.Präs.)

ahd.

Adv. : 'auf eine Weise, die Sühne erfordert'. iniuriose [StSG. 1,187,15 sonentlihho], StWG. S. 611.

S 94 suozzi Adj.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'lieblich, köstlich; exegetisch' O. 111,18,57 mit süazlicheru milti, 22,38 süazlicho däti, V,9,53 süazlichero wörto, 12,90 süazliches müates, O. 11,7,57 mit süazlicheru giuuürti, 14,98 mit süazlichen gilüstin (das abgeleitete Adjektiv hat an den beiden letztgenannten Stellen nur die Hs. P, die anderen Textzeugen haben jeweils das unsuffigierte Adjektiv), Kehr. 12800 mit suozlichem gekose.— svavis [StSG. 1,78,21 suzliho\ zu dieser Glossierung W. Wissmann, Zum Abrogans, S. 82-83],

383

Verzeichnis

Adv. : 'auf liebevolle Weise'. Ο. IV,1,18 Er zält iz... fllu süazlicho, V,16,11 ioh sie süazlicho intfiang.— TrHl. 33,14 diu [schrift] ist irrecket ... suozliche.— avide [+StSG. 11,315,1 suazlicho], dulciter [MillHym. 3,1 sing wir svzliche div lob (canamus dulciter ymnos)]. SchW. S. 279; StWG. S. 611. Erweitert Adv. : 'auf liebevolle Weise'. TrHl. 43,4 die sich... uil suzzecliche gemahelchöset habent. ae.: swdtlic, -lice Adj.: 'süß, angenehm'. HomS.48 115 hu swetlic hit is to geherene 'wie süß ist es, zu hören'. Adv.: 'auf angenehme Weise'. dulciter [Bede 5 22.486.4 pcet pu me milde forgife swetlice drincan pa word pines wisdomes (Beda HE. 570 ut cuipropitius donasti uerba tuae scientiae dulciter haurire)]. I F P L s _ ^ L 9 . E _ c i s _ 0 _ 3 ^ _ s i L2^

s._i4q.

an.: scetligr, -liga Adj.: 'süß, angenehm'. Mar. 1122,12 syngiande... medr soetligri raust 'mit süßer Stimme singend'. Adv.: 'auf liebliche Weise'. Stj. 2,18 hann seör setliga allasina menn 'er sättigt auf liebliche Weise alle seine Männer'. FOGNS. III, S. 649; BWAP. S. 638. S 9 5 sur A d j .

*ahd.

Adv. : 'sauer'. acide [StSG. 111,349,15 Surliche]. StWG. S. 612. S 9 6 swari

Adj.

ahd. - afrs. - ae.

Adj. : 'beschwerlich, lästig'. Ο. V,23,136 Frost, ther ümblider ist, ther ni gibit thir thia frist, hizza ginöto suärlichero dato. Adv. : 'schwer, mühevoll'. graviter

[T. 235,22 Inti orun suarlihho gihortun (& auribus grauiter audierunt)].

SchW. S._277. afrs.: swerlik{en) Adv.: 'schwer, heftig'. Wstl.R. XXXIII,7 Jefter jn der tzercka zoe swerlicken fochten wird 'wenn in einer Kirche so schwer gekämpft wird'. RAfrsW. S. 1060.

384

Verzeichnis

ae.: swce'r -, swdrlic, -lice Adj.: 'kummervoll'. /ECHom. 11,11 97.167 midswcerlicun heofungum 'mit kummervollen Klagen'. Adv.: 'auf beschwerliche Weise'. /ECHom. 11,21 185.182 mid bearne. swcerlice gebunden 'mit einem Kind auf beschwerliche Weise schwanger'. BTD. S. 942; OEC. S 031, S. 6, 136-137.

S 97 swäs Adj. Adj. : 'freundlich, vertraut'. O. 11,15,24 grüazt er sie güate sus süaslichemo suaslihon husun (Inpriuatis domibus)].

ahd. - as. - afrs. - ae. - an. müate .— privatus

[StSG. 11,92,1 in

Adv. : 'auf freundliche, vertraute Weise; heimlich'. familiariter [StSG. 1,280,12 suasliho], furtim [StSG. 11,233,16 suuaslihco], S t W a S._6Mi as.: swäslik, -liko Adj. : 'bürgerlich'. civilis [StSG. 11,595,36 sues lie]. Adv. : 'auf vertraute Weise'. H. 4500 selte sie suaslico endi sagde fllu uuaroro uuordo. SWH_S. 5L7^SJWG_S_614: afrs.: sweslike Adv.: 'wie zwischen Verwandten'. Fiv. 111,110 and alder ma sweslika thriowa lowat 'und überall, wo man wie unter Verwandten Treue gelobt'. RAfrsW.^lOöO^ ae.: swceslic, -lice Adj.: 'freundlich'. Christ 1510 ne him swceslic word frofre gesprcecon 'sprachen ihnen keine freundlichen, trostreichen Worte', Jud. 65 heefde da his ende gebidenne on eoröan unswceslicne 'er hatte auf sein freudloses Ende auf Erden gewartet'.— HomU.34 126 mid swceslicum gifum 'mit freundlichen Gaben'. Adv.: 'freundlich, auf vertraute Weise'. Beo. 3089 me... wees nealles swceslice siö alyfed 'mir wurde keineswegs freundlich Zugang gestattet', Christ 1338 ond him swceslice sibbe gehateö 'und verspricht ihnen freundlich Frieden'.— £iLS. (Sebastian) 210 and hine swces-lice gretton 'und grüßten ihn auf vertraute Weise'.— blande [LibSc. 1.20pa... nan lustyfel swceslice gewemd (Eos... nulla uoluptas mala blande corrumpit)], proprie [Bede 4 19.312.3 we ondettaö ... swceslice 7 sodlice, Feeder 7 Sunu 7 Haligne Gast (Beda HE. 386 confitemur ... proprie et ueraciter Patrem et Filium et Spiritum Sanctum)]. BTD. S. 942, Suppl. S. 716; OEC. S 031, S. 143-144; GSADJ5. 651^

Verzeichnis

385

an.: sväsligr Adj.: 'angenmehm'. Gylf. 282,7 svä at af hans heiti er pat kallat sväslekt er blitt er 'so daß von seinem Namen sväslekt (lieblich, angenehm) genannt wird, was blitt (freundlich) ist'. FOGNS. III, S. 611; CIED. S. 607; BWAP. S. 623. S 9 8 swebben

sw.V.

swebbi- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'schlaftrunken'. sopor

[StSG. 11,657,2 suepiliheronaht (Noctisque sopore)].

StWG. S. 614. S 99 sweiga

st./sw.F.

ahd.

Adj. : 'zur Viehzucht gehörig'. armentalis [+StSG. 11,495,37 sueiglih. hüs (armentale culmen)]. StWG. S. 615. S 1 0 0 swelhan

st.V.

un-fir-swelhan- (Infinitiv)

frmhd.

Adv. : 'auf unvergängliche Weise'. immarcescibiliter [WPs. 91 (Oratio) in den balmtrahtigen houen tuost (palmifereis atriis inmarcescibiliter/actis)]. S 101 swepfar

Adj.

unuersuelchenlichen ahd.

Adv. : 'gewandt, in geschickter Weise'. desultorius

[Nc. 77,8 suepferlicho sprüngezta (desultoria gestiebat)].

SchW. S. 278. S 1 0 2 [swint-]

as. swid(i)

Adj.

as. - ae. - an.

Adv. : 'mit Nachdruck'. H. 4977 starkan ed suidlico gesuor. SWH_S. 51_9_ ae.: swiölic, -lice Adj.: 'kräftig, stark'. Christ 954 heard gebrec ... swar and swiölic 'harter Lärm ... schwer und kräftig'.— Lch. I 105.1 Wiö swiölicne flewsan 'gegen starken Durchfall'.— grande [AldV.13.1 1177 swiplic (grande, .i. magnum)], multum [PsGlI. 18.11 deorwyröum pearle l. swiölicor (praetiosum multum)], nimius [LibSc. 10.22 swiölic storm ... forhwyrfö (nimius imber ... subuertit)]. Adv.: 'heftig, mit Kraft; sehr'. JDay II 160 heora sinnigan breost swiölice beataö 'ihre sündige Brust schlagen sie heftig'.— £iLS. (Martin) 487 sum mceden swiölice ge-untrumod 'ein Mädchen, in starkem Maße verkrüppelt'.— amplius [PsGlI. 50.4 swypor l. swiölice aöweah me (Amplius laua me)], magnopere [LibSc. 32.71 swiölice ondrcede (magnopere metuat)], nimis [PsGlI.

386

Verzeichnis

47.2 herigendlic swiölice on ceastre godes (laudabilis nimis in ciuitate dei)], sine dubio [Solil. 1 16.2 ic woldepat lufian swide swilice (sine dubio id amarem)], vehementer [GD. 2 (C) 22.149.18 hi wundrodon swiölice (Gregor Dial. 113,10 qui ... vehementer admirati)].

BJ^A^JuPPi-iL^ an.: svinnligr Adj.: 'klug'. Örv. 369,27pat er svinnligra en at drekka 'das ist klüger als zu trinken'. FOGNS. III, S. 624, 809; CIED. S. 611, 665; BWAP. S. 628.

S 103 swigan st.V. swig- (Stamm)

ahd.

Adv. : 'stumm'. tacitus [StSG. 11,233,6 siuchelicho (Taciti)]. StWG. S. 618.

S 104 swihhan st.V. bi-swih- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'betrügerisch'. captiosus [StSG. 11,456,41 bisuihlichcen (Captiosis)], dolosus [Np. 484,14 gagen so bisuichlichen uuörten {adlinguam dolosam)], inlex [StSG. 11,399,18 pisuuihliher (Inlex)]. — Negiert: infucatus [+StSG. 11,102,50 unpisuihlih. unlukkiu. unpitroganlihiu (Infucata)]. Adv. : 'gewaltsam' fraudolenter [+StSG. 1,279,18 pisuuihliho]. SchW. S. 278; StWG. S. 61.

Τ 1 tafala sw.F.

ahd.

Adj. : 'zur Schreibtafel gehörig'. pugillar [StSG. 11,446,31 tauallihiv (Pugillares)]. StWG. S. 623.

Τ 2 tag st.M.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'am Tage stattfindend; täglich stattfindend' (zur Abgrenzung dieser Bildungen vom „Worttyp rossolih im Althochdeutschen" J. Splett, Verborum Amor, S. 172-173). Ezzo 356 daz tageliche himelprot.— SpE. 36,16 vnser tcegelich brot.— cottidianus [B. 244,23 za imbizze tagalihchin (ad refectionem cotidianum), T. 151,9 unsar brot tagalihhaz gib uns hiutu (panem nostrum cotidianum dä nobis hodie), Np. 564, 6 Vnser tägelicha brot (JPanem nostrum cottidianum); NG. 242,26 tägeliche uuerra (Cottidiana scandala), StSG. 1,809,48 tagalihsorga (Cottidiana sollicitudo)], cottidie [Np. 363,25 Daz sie tagelicha muohi häbeton (Np. (lat.) 462 Quotidie patiebantur)], diurnus [+B. 226,37 tagalihhin (diurnis horis), +StSG. 1,107,15 tagolihan (Diurnum)], diuturnus [StSG. 1,106,17 tacolihan (Diuturnum)].

Verzeichnis

387

Adv. : 'alle Tage'. Aneg. 522 so er täglichen tut, HvMelk (Gehugde) 982 unt solden siufften tegliche.— SpE. 19,10 Den nahent tägliche daz ir heil.— cottidianus [Nb. 48,12 Uuäz müost tu mih lio tdgeliches. mit tinen chlägon? (Quid tu homo agis me ream cottidianis querelis?)], cottidie [+Np. 141,25 Lacrimas az ih tägoliches. unz mir tägoliches zuö gesprochen uuirt (Dum dicitur mihi cottidie)·, wörtlich gleich Npw. 41,4, derselbe Psalm vers WPs. 41,4, sprichit mir tageliches], SchW. S_280, StWG. S._621; HWI.J48^ SLNW_S_502_ ae.: dteglic Adj.: 'täglich; morgendlich'. diurnus [ChrodR.l 47.3 be dceglicum tidsangum (diurnis officiis)], matutinus [PsGU. 129.6 fram heordnesse dceglicra op to niht (A custodia matutina usque ad noctem)]. BTD, S u p p i g 144^DOE_ L I, SJ6-87. an.: dagligr, -liga Adj.: 'täglich; Tages-'. Lil. 5 synda likn og dagligt yndi 'der Sünden Vergebung und tägliche Freude'.— Heilag. 1,539,3 at alt husit birtiz... af dagligu liosi 'daß das ganze Haus von Tageslicht erhellt wurde'.— pristinus [Dugg. 15,1 at hann skylldi allt ed dagliga lif sit jyrirlata (et pristinam vitam in antea se relicturum omnismodis vovit)]. Adv.: 'täglich'. Grett. 57,5 Pangat for Grettir dagliga 'dorthin fuhr Grettir täglich', Heilag. 1,542,8 härklcedipat er hun la ce dagligha 'ein härenes Kleid, das sie täglich trug'. FOGNS. I, S. 232, IV, S. 69; CIED. S. 94; BWAP. S. 82.

Τ 3 tagalti st.F.

ahd.

Adj. : 'heiter; festlich'. Nc. 77,8 in dagältlichero liehti. suepferlicho sprüngezta (leuitate pernix desultoria gestiebat),festivus [160,56 tagaltlichen (festiuis)]. SchW. S. 280.

Τ 4 teil st.M./N.

ahd.

Adv. : 'verteilt'. sortito [StSG. 1,652,26 teilliho]. StWG. S. 624.

Τ 5 teilnumft st.F. Erweitert Adv. : 'teilhabend'. VM1. 4,4 di siben gebe er niht inphie tailnunfteclichen hie.

frmhd.

388

Verzeichnis

Τ 6 terien sw.V. terient- (PartPräs.)

ahd. - ae.

Adj. : 'schädlich'. letalis [StSG. 1,202,16 teriantlih]. StWG. 8^625. ae.: deriendlic Adj.: 'beschwerlich'. ÄiCHom. 1,13 194.25 purh da we awurpon pa deriendlican ealdnysse 'wodurch wir abgeworfen haben das beschwerliche Alter'.— nocendus [AldV.13.1 765 deriendlicepreattas (nocendi artes)], nocens [HyG1.3 7.1 pcet he gehealde us ... fram deriendlicum pingum (ut servet nos ... actibus a nocentibus)], nocivus [HyG1.3 23.3 cetbredan da deriendlican 0tollere illa nociva)], noxius [HyG1.3 20.1 fram pcere deriendlican stilnysse (a noxia quiete)]. — Negiert: vECHom. I, 21 298.6 and hi ealle oncelde mit undergendlicum fyre 'und entzündete sie alle mit unschädlichem Feuer'. Β TD. S. 203; 1098, Suppl. S. 151; DOE. D 1.2, S. 335-337. th- -» d-

T 7 tior st.N.

ahd.

Adj. : 'tierisch; wie ein Tier'. BGB. 145,22 in tierlicher sdrphi.— Nb. 200,18 die tierlih müot häbent.—ferinus [StSG. 11,530,34 diorlihen (Ferinis)], ferox [+StSG. 1,156/157,33 teorlihosta (ferocissima)], ferus [StSG. IV,202,7 thierlicher]. SchW. S. 282; StWG. S. 626.

Τ 8 tiufal st.M./N.

ahd. - ae. - an.

Adj. : 'teuflisch; des Teufels'. Aneg. 252 daz was iedoch viel tivelich, HvMelk (Gehugde) 582 diu tievellich hellecraft.— HuH. 55 In dero hello da ist... diu tiuualliche änesiht.— diabolicus [WPs. 100 (Oratio II) die tiuvellichen zestorest ubilwillicheit (diabolicam destruis malignitatem), StSG. 11,235,6 thuuellichu (diabolica)]. StWG. S._627. ae.: deofollic, -lice Adj.: 'teuflisch, des Teufels'. yELS. (Vincent) 45 Datianus ... se deofollica ehtere 'Datian der teuflische Verfolger'.— daemonicus [H1G1. 162 deofellicum geferscipe (demonico globo)], diabolicus [Ale. (ae.) 471 heo wuneö gesund fram pcere deofollice costnunge (Ale. (lat.) 624 C a tentatione diabolica tuta remanet)],fanaticus [AldV.l 3126 templicre l dioflicre (fanatica)]. Adv.: 'wie der Teufel, auf teuflische Weise'. vELS. (Vincent) 113 Datianus pa deofollice yrsode 'Datian tobte da auf teuflische Weise'.— tyrannicus [AldV.l 1212 midwealhrowre l deoflice (tyrannica)]. BTD. S. 200, Suppl. S. 149; DOE. D 1.1, S. 278-283 :

Verzeichnis

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an.: djöfulligr Adj.: 'teuflisch'. Thom.* 1,546,21 enn hreytir sidan med djöfulligri cedi 'und schleudert dann mit teuflischer Tobsucht'.— diabolicus [Ale. (an.) 83,18 af diofullegre freeistni (a tentatione diabetica)]. FOGNS. I, S. 149, IV, S. 74; CIED. S. 101; LOIH. S. 48; HOENH. S. 87; BWAP. S. 87.

Τ 9 tiuri Adj.

ahd. - as. - ae. - an.

Adj. : 'kostbar, herrlich'. Ο. IV,29,1 Bizeinot thisu tünicha racha diurlichcr, MillEx. 470 den uile tiurlichen man.— SpE. 69,19 mit so tiwerlichem signufte.— celeber [StSG. 1,68/69,36 tiurlihhosto (Celeberrimus)], delicatus [StSG. 1,820,10 tiurlihan (Deligatum)], eburneus [StSG. 1,134/ 135,24 tiurlihhem (Eburneis)], gloriosus [ΜΗ. XXVI,4,1 tiurlicher potono cart (gloriosus apostolorum chorus)], praestans [StSG. 1,226,22 tiurlihora (Prestantior)], pretiosus [MF. 10,14 ein tiur lih marigreoz (pretiosa margaritha), WPs. 115,15 wertuoller. tiurlih in gesihte des herren der tot heiligen sinere (preciosa in conspectu domini mors sanctorum eius), +StSG. 1,48/49,31 tiurlihhes (pretiosi)], solemnis [StSG. 1,68/69,31 tiurlih (sollempne)], venustus [StSG. IV,23,37 sconi. tiurlih (Uenustum)]. Adv. : 'auf herrliche Weise'. Nc. 14,21 Uuända daz anima in müot kenimet. täz kebindet. linde gestätet memoria, filo tiurlicho.— gloriose [T. 345,1 thiu dar tiurlicho uuarunfon imo (quae gloriosefiebant ab eo)],pompatice [StSG. 1,673,6 tivrilihho]. SchW. S._282; StWG. S._627_

as.: diurUk, -liko Adj. : 'herrlich, vortrefflich'. H. 255 that uuas so diurlic uuif, 988 uuas im an gilienessie lungres fugles diurlicara dubun, 1005 scoldi Crist uuesan, diurlic drohtines suno, 1592 so Iohannes duot, diurlic doperi, 1790 so seal is geld niman ... diurlican drom (ähnlich 2797), 3046 diurlic drohtines bodo (ähnlich 5806), 3333 habde imo diurlic lif, 3994 githungan man, diurlic drohtines thegan, 4751 drop is diurlic suet, 4909 Than uuas... diurlic lioht dages. Adv. : 'auf herrliche Weise'. H. 883 Ic eu an uuatara seal gidopean diurlico (ähnlich 967), 3066 Diurlico scalt thu thes Ion antfahen, 3167 ik... suido diurlico fan dode astande (ähnlich 5909), 4507 druknide sie diurlica, 5735 endi ina an line biuuand, druog ina diurlico. SWH_S. 74.

ae.: ddorlic, -lice Adj.: 'hervorragend'. Beo. 585 swa deorlice deedgefremede 'so hervorragende Taten vollbrachte er'. Adv.: 'auf kostbare Weise; teuer'. El. 1158 to hwan hio pa naglas selost ond deorlicost gedon meahte 'wozu sie die Nägel aufs beste und kostbarste verwenden könnte'.— LS.29 315 Soölice heora dead is deorlice geboht 'gewiß ist ihr Tod teuer bezahlt'. BTD. S. 202, Suppl. S. 150; DOE. D 1.2, S. 327; GSAD. S. 135.

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Verzeichnis

an.: dyrligr Adj.: 'teuer, kostbar; angenehm; vortrefflich'. ESk. 9,3 stöng... dyrligra merkja 'die Stange mit prächtigen Heereszeichen', Gd. 63 Leidir sva med dyrligum dauöa dygöarmann frä veraldar hrygöum 'er führt mit einem angenehmen Tod den tugendhaften Menschen aus der Trauer der Welt', Gd. ß 21 dyrligr ... himna styrir 'teurer Lenker der Himmel', Gunnl.Sig. 2 ef hann heyri sir dyrligra brag 'wenn er das kostbare Gedicht über sich hört', Hfr. 5,18 af urtgum svanna ... pykkir ... ganga dyrligr angi 'ihm scheint, daß von einer jungen Frau ein angenehmer Duft ausgehe', Leiö. 36 dag ... dyrligs ... däösterks ... dröttins 'des Tag des Teuren, des tatstarken Herrn', Rst. 30 spjötrunns ... dyrligri skikkju 'dem kostbaren Mantel des Spießgebüsches (= Kriegers)'.— Agr. 50,19 ok pä par dyrligar gersimar 'und erhielt dort kostbare Kleinodien', 52,16 allra konunga dyrligastr 'der hervorragendste aller Könige', Eg. 210,2 var pa drykkja mikil ok dyrlig veizla 'da fand großes Trinken und ein prächtiges Gelage statt', Olk. 51,25 er ek hefi ykkr fundit, ina dyrligu menn 'der ich euch vortreffliche Männer gefunden habe', OT. 23,6 tok saflrir hann dyrlect clceöi 'dieser kleidete ihn in ein prächtiges G e w a n d ' . — f r a g r a n s [Ale. (an.) 135,12 at celsca ... dyrlegan hilm (amare ... odores fragrantes)], gloriosus [Ale. (an.) 67,2 En drablätr madr pvi dyrlegre sem hann synisc med meennum (Superbus vero, quanto gloriosior apparet inter homines)], iustus [Eluc. (an.) 60,8 Sua ero oc retlater pa dyrlegre es peir verpa sundrleiter hia illom (Eluc. (lat.) I,46M sie collatione malorum iusti clariores fiunt)], laudabilis [Eluc. (an.) 68,28 pa vette hann honom sua dvrlect verc (Eluc. (lat.) I,145M ad tarn laudabile opus ei sonsensit)], pretiosus [Ale. (an.) 97,2 annat noccot dyrlect {aliud quid pretiosius)], probabilis [Ale. (an.) 103,12 finsc dyrlect I augliti guds (in conspectu Dei probabile invenietur)], talis [Leifar 137,21 fvr sva dvrligri giof (Gregor Dial. 270,7 tale donum)]. FOGNS. I, S. 280, IV, S. 79; CIED. S. 112; LPALS. S. 93; LOIH. S. 52; HOENH. S. 99; BWAP. S. 97.

Τ 10 tobön sw.V. tob- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'tobend'. Kehr. 10980 alle sine gebcere wären tobelich. torht- (as.) - > Ζ 20 ahd. - ae. - an. Τ 11 tot A d j . / tod s t . M . Eine Trennung der Ableitungen vom Adjektiv und vom Substantiv ist nicht möglich, da die Graphien bereits der Basislexeme in den Quellen variieren. Insgesamt ist jedoch festzustellen, daß Bildungen von der substantivischen Basis töd- in den älteren Quellen dominieren. Im Falle der Basisform tot- handelt es sich entweder um Neubildung, um Umdeutung oder nur um eine graphische Variante. Hierzu auch G. Winkler, Die Wortbildung mit -lieh im Alt-, Mittel- und Frühneuhochdeutschen, S. 361 und Anm. 403. Adj. : 'sterblich, dem Tode verfallen; tötend, Tod bringend'. HLit. 755 von totlichim sere. — Negiert: Ezzo 282 hinnen vuor er untotlich.— TrHl. 90,11 erne widersage ... der tötlichun weite.— funebris [StSG. 1,282,28 in rachu relicheru todlicheru (In re fiinebri)], funestus [StSG. 11,149,8 totli meinheidan (Funestis sacrificiis)], letalis [WPs. 90 (Oratio) Verlih uns ... des unches totlichiu eiter treten (Presta nobis ... basilisci laetalia ue-

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nena calcare)], mortalis [I. 3,18 dhiu zifarande chiscaft dhero dodhliihhono (conditio caduca mortalium), WPs. 37 (Oratio) wunten unde maasen dere totlichen (uulnerum cicatricumque mortalium), StSG. 111,18,10 todlih {Mortalis), NG. 375,8 uuirt ke-säit tödelich lichamo (seminatur mortale)], mortifer [T. 693,26 oba sie todliches uuaz drinkent (si mortiferum quid biberint)]. Adv. : 'als Sterblicher'. WMann (Girheit) 361 da muzistu dotliche levin. SchW. S._283; StWG. S._628. ae.: ddaölic, -lice Adj.: 'sterblich, dem Tode verfallen'. HomS.8 135 & bid ponne undeaplic, peah he cer deaplic wcere 'und ist dann unsterblich, obwohl er zuvor sterblich war'.— mortalis [Bede 1 16.78.20 inpissum deaölican lichoman (Beda HE. 92 in hac mortali carne)], morticinus [PsGlI. 78.2 pa deaölican pinra peowana (morticina seruorum tuorum)]. BTD._S_ 197,_Suppl. S J 4 7 ; DOE_D LI, S._146-l_49. an.: dauöligr, -liga Adj.: 'sterblich, dem Tode verfallen'. mortalis [Eluc. (an.) 68,15 Fas hann pinelegr epa dauplegr (Eluc. (lat.) I,141D Erat passibilis vel mortalis?)]. — Negiert: immortalis [Eluc. (an.) 59,27 Englar ero odaupleger (Eluc. (lat.) I,44M Angeli enim immortales su/ji)]. Adv.: 'auf tödliche Weise'. Thom. 382,27 pau bref ceru sua daudliga samsett 'die Briefe sind auf solch tödliche Art abgefaßt'. FOGNS. I, S. 239, IV, S. 72; CIED. S. 97; LOIH. S. 46,245; HOENH. S. 85, 662.

Τ 12 touf st.M. / toufa st.F.

frmhd.

Adj. : 'zur Taufe gehörig, Tauf-'. HLit. 685 in dem touflichin brunnen.

Τ 13 tougan Adj.

ahd.

Adj. : 'geheim'. HvMelk (Gehugde) 1016 die tougenlichen zeichen.— LambrGeb. (B) 42 mit tovgenlichen dingen. Adv. : 'mystisch; geheim'. Aneg. 2466 Tovgenlichen sprach der ewangeliste, Kehr. 2532 Sancte Peter ... hiez im ain pröt tougenliche tragen.— BbB. III 361,131-132 die ir bihte tougenliche habent getan und die ouch tougenliche suntint.— in abscondito [MillPs. 9,30 er läget sin tovgenlichen (insidiatur in abscondito)], in occult is [MillPs. 9,29 er sitzet ze läge mit den riehen tovgenlichen (Sedet in insidiis cum diuitibus in occultis)], mystice [StSG. 1,636,34 tauganlihho]. StWG. S. 630.

392

Verzeichnis

Τ 14 tragan st.V. Τ 14a un-fir-tragi-

frmhd.

Adj. : 'unerträglich'. HLit. 580 daz ist zeware so umvertregilich. Τ 14b un-fir-tragant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'unerträglich'. Npw. 9,21 uuanda si unfertragentlih sint (Np. 30,22 uuanda sie unuerträgenlich sind), non tolerabilis [StSG. 11,655,67 unfartragantlihiu (Non tollerabile)]. StWG. S. 657. Τ 14c un-fir-tragan- (Part.Prät.)

ahd.

Adj. : negiert 'unerträglich'. Pr.Zürich 3,17 Waz was div svnde so unfirtraginlichv?.— importunus [FFFF 132 unuordragälih (importunae uitiorum multitudines)], intolerabilis [APs. 296,3 duruhfuar sela unseriu uuazzer unfardraganlih {pertransisset anima nostra aquam intolerabilem)], Np. 30,22 die freisa... uuanda sie unuerträgenlich sint. StWG. S. 657; SLNW. S. 539. Τ 14d un-gi-tragant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'unerträglich'. importabilis [StSG. 1,196/197,25 unkitrakentlih]. StWG. S. 663. Τ 14e gi-tragan- (Part.Prät.)

ahd.

Adj. : 'erträglich; ehrwürdig'. grandaevus [Nc. 62,8 Sin china ist keträgenlih linde föllide (Eius coniunx grandeua corpulentaque mater)], tolerabilis [T. 169,15 gitraganlihhor ist theru erdu sodomorum (tollerabilius erit terrae sodomorum)], gravis [+Nc. 84,15 eina geträgenlicha frovuun. linde herlicha (grauis insignisque femina)]. — Negiert: importabilis [T. 495,27 sie bintent suuara burdin Inti ungitraganlicha (Alligant autem onera grauia & Inportabilia)]. SchW. S. 284; SLNW. S. 223. —> Μ 21 meltregi-

Τ 15 tragi Adj.

ahd. - ae.

Adj. : 'abgestumpft'. gravis [Nb. 11,5 Unde dnasehende min dnalütte, träglichez föne vuüofle (Et intuens meum uultum grauem luctu)]. SchW. S. 284.

Verzeichnis

393

ae.: unträglice Adv.: 'unverdrossen'. El. 4 1 0 p a t mepinga gehwylcpriste gecydan, unträglice 'daß ihr mir alles freimütig kundtut, unverdrossen'. BTD. S. 1134; OEC. U 006, S. 38; GSAD. S. 744.

Τ 16 treffan st.V.

frmhd.

furi-tref- (Stamm) Adv. : 'auf vortreffliche Weise'. TrHl. 79,14 mit der uinstere so ist er nieht uurtrfejfliche

gemerchet.

Abstr. : 'Vortrefflichkeit'. TrHl. 70,8 siu suochent ir aigen uvrtrefliche.

Τ 17 tretan st.V. tretant- (PartPräs.)

ahd.

Adj. : 'betretbar'. calcabilis [StSG. 11,309,19 sih tretant lihan (Se calcabilem)]. StWG. S. 634.

Τ 18 trinkan st.V. Τ 18a trink- (Stamm)

'"ahd.

Adj. : 'viel trinkend'. bibulus [StSG. IV,133,7 trinchlich% StWG. S. 635. Τ 18b trunkan- (Part.Prät.)

frmhd.

Adj. : 'trunkenmachend'. inebrians [MillPs. 22,5 chelch miner trunchenlicher (calix meus inebriaNs)]. - » U 23 urtruht-

Τ 19 triogan st.V. un-bi-trogan- (Part.Prät.)

ahd.

Adj. : 'ohne Trug'. infucatus

[StSG. 11,102,51 unpisuihlih. unlukkiu. unpitroganlihiu

(Infucata)].

StWG. S. 655. —> G 65 gitrugi-, Τ 24 trugi-, Τ 21 troga-

T 20 *triuwi Adj. / triuwa st.F.

ahd. - afrs. - ae. - an.

Der Ansatz einer möglichen - allerdings nicht belegten - adjektivischen Basis beruht auf as. triuwi, ae. treowe, trywe, got. triggws, an. tryggr (zu einem entsprechenden Ansatz F. Heidermanns, Etymologisches Wörterbuch der germanischen Primäradjektive, S. 603-604).

394

Verzeichnis

Adv. : 'mit Treue'. O. 1,16,10 ioh thionota ίο gilicho thar gote driulicho.— fideliter [WK. 108 thia nibu eogihuuelihher triulicho endi fastlicho gilaubit (quam nisi quisque fideliter firmiterque crediderit)], sobrie [MH. 1,10,1 duruch uuacheem triulicho (Peruigilemus subrie)]. SchW. S._286; StWG_ S._225_. afrs.: triuwelik Adj.: 'zuverlässig, glaubhaft'. Cod.Aysm. III,27d Dio trouwelika wertyngha is deer komt fan licka seckum 'die glaubhafte Vermutung ist die, die aus aus solchen Tatsachen kommt'. RAfrsW. S. 1094. ae.: trdowlic, -lice Adj.: 'sicher, zuverlässig'. tutus [Prov. 1.63 treowlicre is be stceöe to rowenne {nam litus carpere remis tutius est)]. Adv.: 'treu, mit Zuverlässigkeit'. firmiter [PsCaE. 15.42 de hwilc mann ne hileueö festlice fideliter firmiterque crediderit)].

7 treowlice (nisi quisque

J 3 ! ? _ S _i 6 ü>_l? L^Suppl _S_ 725 ;_OEC^T 006,_S_267. an.: trygg(i)ligr, -liga Adj.: 'treu, zuverlässig'. Göng. 385,10 eigi hefirpü tryggilig augu 'nicht hast du treue Augen'. Adv.: 'treu'. Söl. 20 tryggliga trüdi... sinum brodur-bana 'treulich vertraute er seinem Brudermörder'. FOGNS. II, S. 725, IV, S. 381; CIED. S. 643; LPALS. S. 572; BWAP. S. 666.

Τ 21 *trog st.M./N.

ahd.

Zum Ansatz des Basislexems vergleiche man die präfigierten Bildungen bitrog (st.M.) und gitrog (st.N.). Adj. : 'widernatürlich'. monstruosus

[StSG. 11,477,16 trogalihen (Monstruosis)].

StWG. S. 636. —> triogan Τ 19

Τ 22 tropfo sw.M.

ahd.

Adv. : 'tropfenweise'. guttatim [StSG. 11,767,33 trophliho], StWG. S. 636.

Τ 23 tröst st.M.

ahd. - afrs. - an.

Adj. : 'tröstlich, Trost spendend'. MillEx. 559 Daz antwurte was tröstlich.— Pr.Roth 37,11 ein uil trostlich bispel.— Np. 453,22 Aber dine rehtunga uuaren mir ze sölichero suözi. daz ih sie singen mahta. so tröst-

Verzeichnis

395

lih uuaren sie mir hier in eilende (man vergleiche Cantabiles mihi erant iustiflcationes tue. in loco peregrationis mee). Adv.: : 'zum Trost'. TrHl. 62,31 unde sol in tröstliche ... gotes wort sagen. SchW. S._258. afrs.: trastelik Adj.: 'hilfreich, hilfebringend'. Fiv. 1,26 Traastelic thinga biada 'hilfebringende Dinge zu gebieten', an.: traustligr, -liga Adj.: 'sicher'. Basr. 86,9 at miclv ueri travstligra at tyna barninv 'daß es weit sicherer sei, das Kind zu töten', Heilag. 11,116,12, ek truir ok traustliga vcentiriigudi 'ich glaube und vertraue zuversichtlich auf Gott'. Adv.: 'zuverlässig'. fiducialiter [Ale. (an.) 85,19 pvi at infliuga dioflar traustlega (Immundi enim spiritus ibi se fiducialiter immittunt)]. FOGNS. II, S. 717, IV, S. 378; CIED. S. 639; LOIH. S. 333; HOENH. S. 628; BWAP. S. 662.

Τ 24 *trugi Adj.

ahd.

Ϊ. Splett (SpW. 1,2, S. 1018) geht von einer substantivischen Ableitungsbasis aus. Dagegen nimmt K. Matzel, HS. 105 (1992), S. 100, aufgrund von ahd. trugesalda 'trügerisches Glück' und as. drugithing 'trügerisches Ding' ein tiefstufiges Verbaladjektiv germ. *örugi-l-ja- zu *dreug-a- 'trügen' an, das in ahd. (un-) trugilihho fortlebe. Adj. : 'trügerisch, erlogen'. SpE. 23,10 von sinem trvgelichen wistvme.— apocryphus fStSG. 1,461,42 truchilicha (Apocrifa)], dubius [+StSG. 11,774,30 trugliches (dubium)],fabulosus [StSG. 11,749,28 tru galih (Fabulosum)], fictus [+StSG. 11,32,65 Trugilich. vuankelich (Ficta)], phantasticus [StSG. 111,410,54 trugelichez {Fantasticum)], vanus [StSG. 11,419,33 trugilihun (Vane)]. — Negiert: infucatus

[StSG. 11,116,71 untrugilihiu (Infucata)].

Adv. : 'auf betrügerische Weise'. O. 11,6,13 Thiu nätara ίό gilicho spuon siu drügilicho.— dolose [ + Np. 18,15 Mit dien züngon ! färent sie trügelicho (Linguis suius dolose agebant), wörtlich übereinstimmend Npw. 5,11 und 34,20],//c F 5f

U 1 ubaritali Adj.

fnnhd.

Adj. : 'in höchstem Maße eitel'. supervacuus

[WPs. 30,7 die uppicheite über itelliche undurften (uanitates superuacue)].

Adv. : 'auf höchst eitle Weise'. supervacue [WPs. 24,4 Geschentet werden alle tuente. über italliche omnes iniquia agentes! superuacue)].

U 2 ubarmuoti Adj. / ubarmuot st.M.

(Confundantur

ahd. - ae.

Adj. : 'angeberisch, eingebildet'. iactatus [StSG. 11,127,55 upmuotliches (Iactatum)], sublimis [+StSG. 1,396,34 upmuotlihiu (iSublimia)]. Adv. : 'in hochmütiger, unverschämter Weise'. elate [StSG. 1,170,12 uparmoatlihho], hyperbolice [StSG. 1,171,12 uparmotlihho], proterve [StSG. 11,50,1 ubarmuat licho], süperbe [Npw. 109,5 die ubermuotlichen choten (Np. 418,11 die süperbe chäden), StSG. 11,166,41 nanasuparmuotliho uirsten (ne süperbe sapere)], superbus [Nb. 129,17 nero sih übermüotlicho gäreti (nero ... comeret se superbus)]. Erweitert Adj. : 'übermütig'. sublimis [StSG. 1,396,35 vbermuteclichiv (Sublimia)].

400

Verzeichnis

Adv. : 'auf übermütige Weise'. MillGen. 1,21 ubirmutechlichen er in zu sprach.— abundanter [Np. 96,9 die föllun ubermuötechlicho tuont (qui abundanter faciunt superbiam), wörtlich gleich Npw. 30,24], sublimia [MillCn. 3,3 niht uil redetze uns übermütechlichen mit rume {Nolite multiplicare loqui sublimia gloriantes)], superbiam [MillPs. 16,10 der munt ire geredet hat übermütechlichen (os eorum locutum est superbiam)]. SchW. S._292; StWG. S._649_. ae.: ofermödlic,

-lice

Adj.: 'übermütig'. LS.25 88 ofermodlice wig & preatunge 'übermütiger Kampf und Bedrohung'.— superbus [Bo. 18.45.8 mid ... ofermodlicü gelpe (BoethCP. 2 Ρ 7 (82,70) ad superbam gloriam)]. Adv.: 'auf überhebliche Weise; übermütig'. LS.25 45 swa ofermodlice ferde 'er benahm sich so überheblich'.— [CP. 7.51.3 cenig dürre ... hit ofermodlice forcwedan (Gregor RP. 20C quisque... süperbe contradicat)]. BTD. S. 736, Suppl. S. 660; OEC. Ο 002, S. 10-11. ubarwuntan—>

W 58b

U 3 ubil A d j . / s t . N . Adj. : 'böswillig, hämisch'. MillEx. 308 mit ubellichen Worten.— malignus (qui maligna locuntur)].

ahd. - ae. [WPs. 34,26 die der ubellichiu

redent

Adv. < 9 , 1 1 , 1 2 > : 'auf hämische Art; in übler Absicht'. Aneg. 789 Der fraget vns vbellichen des, Kehr. 5907 Diu frouwe sah in ubellichen an.— SpE. 109,13 daz ein ander engel uor gote ubellichen rocte.— impie [WPs. 17,22 noh unguotliche. ubelliche getet (nec impie gessi)], malitiose [StSG. 1,665,44 ubillicho]. Verbalbildung : 'schmähen'. malignari [WPs. 73,3 geubellichet hat der uiant an dem heiligen (malignatus est inimicus in saneto)]. StWG. S._65L ae.: yfelllc, -lice Adj.: 'übel, schlecht'. HomU.3 125 pisses middaneardes fegernes ... is hwilwendlic, jfeallendlic, 7 brosnodlic, j drosendlic, 7 brocenlic, 7yfellic, 7 forwordenlic 'die Herrlichkeit der Welt ist vergänglich, hinfällig, zerbröckelnd, verfallend, zerbrechlich, schlecht und dem Untergang anheimgegeben'.— GDPref. 1 (C) 7,24 pe ic sylf an yfellic man, ongeat (Gregor Dial. 15,28 quae ... unus ego homuncio ... agnovi).— exilis [GD. 1 (C) 5.45.30 he was ... yfellices hiwes (Gregor Dial. 40,23 erat... exili forma)], vilis [GD. 1 (C) 4.34.1 he wees swide yfellic on his gegerelan (Gregor Dial. 33,3 erat vero valde vilis in vestibus)].

Verzeichnis

401

Adv.: 'auf üble Weise'. HomS.24 207 gegiredon hine ... mid reade hrcegle yfel-lice 'sie kleideten ihn mit einem roten Tuch auf üble Weise'. BTD. S. 1292, Suppl. S. 752; OEC. Y 001, S. 200-201.

U 4 üf Adv. / Präp.

ahd. - ae.

Adj. : 'oben befindlich; erhaben'. anagoge [StSG. 1,50/51,2 uflih (Anagogen)], culmen [+StSG. 1,64/65,35 uflih (Culmen)], olympus [StSG. 1,221,36 uflih (Olimpum)], sublimis [StSG. 1,32/33,30 uflihhero (Sublimia)], super [StSG. 11,306,61 uuflihhem (Super MOS)], supernus [StSG. 11,311,12 uflihero chunrto (Supernorum ciuium)]. Zu den Abrogans-Belegen J. Splett, Abrogans-Studien, S. 104, 123-124. SchW. S. 293; StWG. S.651. ae.: up(p)lic Adj.: 'oben befindlich, himmlisch'. And. 119 to pam uplican edelrice 'zu dem himmlischen Reich'.— HomS.26 140 swa him ponne se uplica Dema mare tosecp 'umso mehr fordert der himmlische Richter von ihm'.— caelestis [CP. 59.451.15 dees uplican Feeder (Gregor RP. 120D coelstis Patris)], spiritalis [AldV.l 487 on uplicre gsihde (in spiritali uisione)], sublimis [PsCaD. 3.3 nellen ge manigfyldan sprecan pa uplican wuldriende (Nolite multiplicare loqui sublimia gloriantes)], summus [ArPrGl.l 29.9 uplicre godcundnysse pen (summae divinitatis ministrum)], supernus [HyG1.3 33.1 ealapu upplice word (Ο Supernum verbum)]. BTD. S. 1141, Suppl. S. 738; OEC. U 007, S. 240-253; GSAD. S. 746.

U 5 undar Präp.

ahd.

Adj. : 'ungleich'. *Nc. 68,7 Una smäla sträza ündarlichero stdrnon; man vergleiche Nc. (lat.) 107. SchW. S. 295; SLNW. S. 529.

U 6 untarerd-

ahd.

Ableitungsbasis ist das Syntagma untar + erda. Adj. : 'unterirdisch'. subternus

[StSG. 11,412,48 vntertlichen (Subternis)].

StWG. S. 675.

U 7 untarmark st.N.

ahd.

Adv. : 'auf deutliche, unterscheidbare Weise'. distinete [StSG. IV,221,28 untarmarclihho], StWG. S. 675.

U 8 untarskeid st.M. / untarskeidan st.V. (Stamm) Adj. : 'unterschiedlich'. differ ens [StSG. 1,804,15 untsceidlihhora

(differentius)].

ahd. - airs.

402

Verzeichnis

Adv. : 'auf unterschiedliche Weise'. distincte [StSG. 1,473,25 untarskeidlicho], indifferenter licho],

[StSG. 11,109,9 untersceit-

StWG. S._675. afrs.: underskedelik Adj.: 'fähig zu unterscheiden'. Cod.Aysm. III,28a en ionghra dan xiiU ieer ende naet onderschedelic 'jünger als vierzehn Jahre und nicht fähig, zu unterscheiden'.

U 9 uountar Adv.

ahd.

Zu uo- in direktionaler Bedeutung 'nach, zu etwas hin' J. Splett, Abrogans-Studien, S. 95. Adj. : 'wechselseitig'. alternus [StSG. 1,40,35 uoundarlihem (Alternis)]. StWG. S. 680.

U 10 uppi Adj. Erweitert

frmhd.

Adv. : 'auf üppige Weise'. inania [MillPs. 2,1 die livte gedachten upechlichen (populi meditati sunt inania)], vane [WPs. 38,12 uppigliche wirdit getruobet aller menniske (uane conturbatur omnis homo)]. urdruz- (Fehlansatz StWG. S. 681) - » Ζ 26

U l i * urged Adj.?

ahd.

Adj. : 'rauh'. hirsutus [StSG. 1,168/169,19 urcatilih (Hirsutum); zu dieser Glossierung J. Splett, Abrogans-Studien, S. 243]. Adv. : 'auf ungehörige Weise'. portentuose [StSG. 11,115,9 urgetlicho (Portentuose)]. StWG. S. 681.

U 12 *urgoti Adj.?

ahd.

Adv. : 'widernatürlich'. portentuose [StSG. 11,115,9 urgotiliho], StWG. S. 681.

U 13 *urgultH

ahd.

Ein solches Adjektiv ist nicht belegt. Möglicherweise liegt nur eine entstellte Schreibung von urgetilihho oder urgotilihho vor. Es ist jedoch auch damit zu rechnen, daß sich dieses Adverb als Weiterbildung zu einem Adjektiv *urgulti stellt, das als die tiefstufiges Verbaladjektive zum Verb germ. *geld-a- (man vergleiche auch ae. ungylde, mhd. angülte, höhgülte) zu erklären ist (hierzu K. Matzel, HS. 105 (1992) S. 105. Als Bedeutung ergäbe sich - nimmt man für das Präfix intensivierende Bedeutung an - 'was im hohen Maße zu vergelten ist'.

Verzeichnis

403

Adv. : 'widernatürlich'. portentuose [StSG. 11,115,9 urgultlicho]. StWG. S. 681.

U 14 urkunda st.F.

ahd.

Adv. : 'auf urkundlich gesicherte Weise'. testate [+StSG. 11,62,36 urchundlichor (Testatius)]. StWG. S. 682.

U 15 urlaga st.F.

ahd.

Adj. : 'schicksalhaft'. fatalis [Nc. 97,8 iro ürlaglichun metemungo (fatalis temperamenti), SH. 11,308, 01.63 urlacliher], SchW. S. 305.

U 16 urliumunt-

ahd.

Zu segmentieren ist ur - liumuntlih-, Ableitungsbasis ist somit liumunt (st.M.). Adj. : 'berüchtigt'. infamis [StSG. 11,343,67 urliumunt liheru (Infami)]. StWG. S. 682.

U 17 urloub st.M./N.

ahd.

Adj. : 'die Entlassung dokumentierend, Entlassungs-'. demissorius [StSG. 11,137,51 urlouplihaprieui (Dimissorias)]. StWG. S. 682.

U 18 urlusti Adj.

ahd.

Adv. : 'widerwillig'. acide [StSG. 1,586,20 urlustlihho]. StWG. S. 683.

U 19 urmäri Adj.

ahd.

Adv. : 'auf besondere Weise'. eximie [StSG. 11,315,47 ur mar lichor (Eximius)·, hierzu W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 59]. StWG. S. 683.

U 20 ursinni Adj. / ursin st.M. Erweitert Adj. : 'wahnsinnig'. HuH. 58 In dero hello da ist... daz ursinnigliche zorn.

frmhd.

Verzeichnis

404

U 21 urstenti st.N. / urstenti st.F.

fhnhd.

Adj. : 'Auferstehungs-'. Pr.Kupp. 425,25 unde suln uns mazen... unz an den urstentlichen tak. sten / stän S 74

U 22 urteili st.M./F./N.

frmhd.

Adj. : 'gerichtlich'. VSkl. 605 an den urteilichen tach, Kehr. 2191 du wirst sculdic an dem urtaillichem tage.— CambrAS. 7 bi dem vrtailichem tage.

U 23 urtruhti Adj.

ahd.

Adv. : 'nüchtern, auf dem Herrn gemäße Weise'. sobrie

[MH. 111,6,3 froe trinchem urtruhlicho (leti bibamus subrie)].

SchW. S. 305. - > T 18 trinkan üzginoman- —> Ν 6, üzirstrih- —> S 78

W 1 wädal Adj.

ahd.

Adj. : 'arm'. egestus [StSG. 1,28,40 uuadalih (Aegesta)]. StWG. S. 688.

W 2 wäfan st.N.

ahd. - ae.

Adj. : 'wie eine Waffe, waffenartig'. romphealis [StSG. 11,420,40 wafanlihero (Rompheali)]. StWG. S._688. ae.: wcepenlic Adj.: 'waffenartig'. C1G1.1 4882 pa wcepenlican limo (preputia)].— calamus (Calamus)].

[C1G1.1 1095 fr wcepenlice lim

BTD. S. 1155; OEC. W 002, S. 183.

W 3 wagan st.M. Adj. : 'zum Wagen gehörig'. carpentarius [StSG. 1,333,33 waginlichimo

*ahd. (Carpentaria)].

StWG. S. 689. W 4 wah A d j . Adj. : 'wach haltend, was nicht schlafen läßt'. BbRG. 34 über dich ... zewächen. mit wachlichen sorgen.

frmhd.

Verzeichnis

405

W 5 wahan st.V. W 5a gi-waha- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'erwähnenswert'. memorandus [nur ein unsicherer Beleg: StSG. 11,33,26 keuuahcelich (Memoranda); H. v. Gadow, Die althochdeutschen Aratorglossen der Handschrift Trier 1464, S. 76, nimmt Verschreibimg für keuuahtelih an (sieh G 66), was auch den Lemmaansätzen in den Wörterbüchern entspricht; angesichts von deverbalem giwahantlih ist jedoch auch mit einer Ableitung vom Verbalstamm zu rechnen], W 5b gi-wahant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'bemerkenswert'. memorandus

[StSG. 11,635,52 givuahantlihes

(Memorandum)].

StWG. S. 226. —> G 67 giwaht

W 6 wähl Adj.

fnnhd.

Adv. : 'kostbar'. varietate [MillPs. 44,10 in gewcete uberguldetem angeleit wcehelichen (uestitu deaurato: circumdata uarietate).

W 7 wahsan st.V. W 7a gi-wahs- (Stamm)

*ahd.

Adj. : 'gewachsen'. concretus [StSG. IV,136,62 girunnen l dichen l gewaslichen (Concretum crassum)].

conglutinatum

StWG. S. 226. W 7b wahsant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'fruchtbringend'. fructuosus [StSG. 1,154/155,38 uuahsantlih (fructuosis)]. StWG. S. 690.

W 8 wähspreh-

ahd.

Basis der Ableitung ist das Syntagma wähl + sprehhan. Adj. : 'dialektisch'. dialecticus

[StSG. 1,508,33 uuahsprelichero

(Dialectice)].

StWG. S. 691 0wähsprählih). —> S 68 sprehhan

W 9 wald st.M. Adj. : 'im Walde lebend, Eremit' eremita [B. 196,12 einchoranero daz ist waldlihhero tarum)]. SchW. S. 307.

ahd. (anachoritarum

id est heremi-

406

Verzeichnis

W 10 wäni Adj. / wan st.M.

ahd.? / as. - ae. - an.

Zu Bildeweise und Etymologie K. Matzel, HS. 105 (1992) S. 111. Adj. : negiert: 'zweifelsfrei'. non putative [nur ein unsicherer Beleg: StSG. 1,217,14, Abrogans, Hs. K: unuuätlih; zur Stelle J. Splett, Abrogans-Studien, S. 310, der in Übereinstimmung mit O. Groeger, Die althochdeutsche und altsächsische Kompositionsfuge, S. 464, Konjektur zu unwänitlih vorschlägt. Die Graphie mit Nasalstrich über dem α ist jedoch zunächst einmal zu unwäntlih aufzulösen, was eine Lesart ergibt, die in der Glosse nalles unuuan, die in R und wenig später in Κ für dasselbe lateinische Lemma steht, eine Stütze erhält: unwäntlih kann als Ableitung von (uri) wän mit -lih und Gleitlaut -t-, interpretiert werden. Dieser Ansatz verlangt nicht die Annahme einer höchst ungewöhnlichen präfixlosen Form des Partizip Präteritum (also ein *unwänit) als Ableitungsgrundlage]. StWG. S,_677 (uiwäniMhy as.: wänlik, -liko Adj. : 'schön; wünschenswert'; negiert 'niedrig, unscheinbar'. H. 207 that it elcor so uuanlic uuerdan ni mahti. — Negiert: H. 4957 te themu thegne sprac magad unuuanlic. Adv. : 'auf gedeihliche Weise'. H. 2396 bigan... uuahsen uuanlico, Gen. (as.) 105 thigun aftar uuel, uuöhsun uuänliko. SWH_S. 629-230,J539-640. ae.: winlic, -lice Adj.: 'schön'. /EHomM.15 205 Heo wees swide wlitig and wenlices hiwes 'sie war sehr schön und von schöner Gestalt'.— conveniens [MkGl. (Ru) 14.56 weonlice gicydnisse ne weron (convenientia testimonia non erant)]. — Negiert parvulus [CP. 17.112.9 Ba du de sei/um öuhtest unwenlic (Gregor RP. 35C cum esses parvulus in oculis tuis)]. Adv.: negiert: 'unvermutet'. inopinate [GD. 1 (C) 12.88.17 se mcessepreost was unwenlice abysgod (Gregor Dial. 68,7 sacerdos inopinate contigit)]. BTD._S_ 1_136,Π90; OEC._W OOö^S. 2 4 6 J J 006,_S_204. an.: vcenligr, -liga Adj.: 'hoffnungsvoll, aussichtsreich; stattlich, schön'. St. 1 esa nü vwnligt of Vipurs pyfi 'es ist nicht aussichtsreich fur Vigors Raub (die Dichtung)'.— Fbg. 281,22 hverr sä maör vceri inn mikli ok inn vcenligi 'wer dieser Mann wäre, groß und stattlich', 320,6 Gunnbjörn var hverjum manni meiri ok vcenligri 'Gunnbjörn war größer und stattlicher als jeder andere Mann', Föst. 154,27 Ρύ heflr vcenligan hest 'du hast ein schönes Pferd', Laxd. 53,5 engan mann vcenligra hafa komit af Islandi 'kein stattlicherer Mann sei jemals aus Island gekommen', 108,26 sä ... synisk mer vcenligr 'der erscheint mir stattlich', 113,12 Allir väru synir Äsgeirs vcenligirmenn 'alle Söhne Asgeirs waren vielversprechende Männer', Vigagl. 21,18 Vcenligir eru pessir sveinar 'vielversprechend sind diese Knaben'.

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407

Adv.: 'voller Hoffnung, zuversichtlich'. Laxd. 150,15 en per sitiö heima ok Idtiö vosnliga 'doch ihr sitzt zu Hause und redet zuversichtlich daher', Nj. 268,8 Mördr tok vcenliga ά 'Mörör nahm es hoffnungsvoll a u f . FOGNS. III, S. 980; CIED. S. 719; LPALS. S. 627; LOIH. S. 372; BWAP. S. 695.

W 11 wänen sw.V. W IIa un-wänit- (Part.Prät.?) Hierfür liegt nur ein unsicherer Einzelbeleg vor, -» W 10. W 11 b un-bi-w&n- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'unvermutet'. insucpicabilis [StSG. 1,569,2 umpivuanliher], StWG. S. 655. W 11c un-bi-w&nen- (Infinitiv)

ahd.

Adj. : 'unvermutet'. insuspicabilis

[StSG. 1,585,27 unpiuuananlihhiu

(Insuspicabilia)].

StWG. S. 655. W i l d un-bi-wänit- (Part.Prät.)

ahd.

Adj. : 'unvermutet'. inopinatus [AA 232 unpiuuanetlih (inopinata); zu dieser Glossierung W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 234], insuspicabilis [StSG. 1,569,4 unpiuvantliher]. StWG. S. 655.

W 12 wank st.M.

ahd.

Adv. : 'auf lasche Art'. eneruiter

[StSG. 11,297,54 unernustlicho. vuancli ho],

StWG. S. 695.

W 13 wankal Adj.

ahd.

Adj. : 'schwankend, unbeständig'. fictus [+StSG. 11,32,65 Trugilich. vuankelich (FICTA)], versipellis wanclicher (Versipellis)].

[SH. 1,297,396

StWG. S. 695.

W 14 wantalon sw.V.. W 14a wantal- (Stamm) Adj. : 'wandelbar'. mutabilis, negiert: immutabilis\Npw. 142,8 si ist mutabilis. er ist inmutabilis)].

frmhd. 41,5 si ist uuantellih, er ist unuuantellih (Np.

408

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W 14b \un-bi-wantaldnt-\ as. un-bi-wandelond- (PartPräs.)

as.

Adj. : 'unveränderlich'. incommutabilis [GernrPss. 12,16 the ther ... < >uandlondelik is, (incommutabili perennitate consistit)]. W 14c un-fir-wantal- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'unabänderlich'. HuH. 53 In dero hello da ist ... unuerwandellich übel.— incommutabilis [StSG. 11,380,31 unueruuandelichemo (Incommutabili); der Beleg datiert ins 14.Jh., dürfte jedoch auf eine ältere Vorlage zurückgehen.]. StWG. S. 657. W 14d un-widar-wantal- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'nicht wiederherstellbar'. irreparabilis [StSG. 11,638,59 vnvuidarwantallih (Inreparabile). StWG. S. 677.

W 15 wär(i) Adj.

ahd. - as. - afrs. - ae.

Adj. : 'wahr, wahrhaft'. Ο. IV,21,32 thaz ih ouh uuärlichu thing gibreitti.— SpE.27, 20 damite wirde ih innen iwer wcerlichen riwe.— veredicus [StSG. 11,299,41 vuarlihiu (Ueredica)]. Adv. : 'in Wahrheit, tatsächlich'. + 0. 1,24,18 So uuer männo ... thaz thanne uuärlicho düat, Aneg. 103 ih tvn iv wcerlichen chunt, Rol. 992 so wil ich iu werliche sagen.— SGGB. II 343,14 wirdilichen unt wärlichen ... puezen, WH. 138,4 suer die sint. die sie uvärlicho häbent. die brinnent in iro herzen.— autem [+T. 75,16 Elisa&h uuärlihho uuard gifullit zit ziberanne (Elisab&h autem Impl&um est tempus pariendi)], dumtaxat [StSG. 1,107,21 uitar:liho-4 kauisso], enim [T. 67,30 her ist uuärlihho mihhil fora truhtine (erit enim magnus coram domino)], ergo [+T. 149,27 nicur& uuärlihho in gilih uuesan (Nolite ergo adsimilari eis)], igitur [T. 285,26 Inti ir uuarliho nu habet ir gitruobnessi (& uos igitur nunc quidem tristitiam habebitis)], itaque [T. 603,26 ther heilant uuärlihho uuesta allu (Jhesus itaque sciens omnia)], vere [B. 205,38 daz warlihhor keqhuuetan (quod uerius dicatur), +T. 253,5 theser ist uuärlihho uuizago (hic est uereproph&a), StSG. 11,156,2 souilo uarliho (Quanto uerius)], vero [+T. 227,13 her uuärlihho uuesta iro githanca (Ipse uero sciebat cogitationes eorum)]. S-JJO; StWG. S._697; KGSO. as.: wärltk, -liko Adj. : 'wahrhaft'. Ή . 1802 Oc seal ic iu seggean ... uuarlic biliöi. Adv. : 'in Wahrheit'. +

H. 398 Ic seal eu... suido uuarlico uuilleon seggean.

SWH. S. 644.

Verzeichnis

409

afrs.: warlike Adv.: 'wahrhaftig'. Adv.: 'wahrhaftig, in Wahrheit'. Cod.Aysm. 11,137 nv riouweth mi wirlike sere, dat ick a ioe dynen reed 'nun reute es mich wahrhaftig sehr, daß ich den Rat gegeben habe'.— Wstl.R. XVIII,19 hwant hi ioe mey wol lania waerlike 'weil er euch wahrhaftig dafür belohnen kann'. RAfrsW. S. 1141. ae.: wcerlice Adv.: 'wahrheitsgemäß'. Gen. (ae.) 652 pa bysene... pe he hire swa wcerlice wordum scegde 'die Beispiele, die er ihr wahrheitsgemäß mit Worten mitteilte'. BTD. S. 1157; OEC. W 002, S. 260; GSAD. S. 755.

W 16 [war-] as. war Adj. / warn st.F.

as. - ae. - an.

Adv. : 'aufmerksam'. H. 300 that iru that uuifhabdi giuuardod so uuarolico. SWH_S.64_2 ae.: waerlic, -lice Adj.: 'listig; vorsichtig; aufmerksam'. El. 544 Wisdomes beöearf, worda wcerlicra 'der Klugheit bedarf es, listiger Worte'.— cautus [H1G1. 1193 wcerlic (Cauta)]. Adv.: 'wachsam; behutsam'. Christ 767 we fceste sculon wid pam fierscyte symle wcerlice wearde healdan 'wir sollen beständig vor dem plötzlichen Schuß allzeit wachsam auf der Hut sein'.— Lch. II (2) 27.34 wislice secean 7 wcerlice clcensian 'auf kluge Art suchen und behutsam säubern', WPol. 2.1.1 102 wislice and wcerlice Icedan and leeran 'weise und wachsam leiten und lehren'.— caute [Mk. (WSCp) 14.44 nimaö 7 leedaö hine wcerlice (tenete eum et ducite eum caute)]. BTD_S_ 1_157, SupplS. 740^W002, 25_9-_267; GSAD._S_7_55. an.: varligr, -liga (daneben zahlreiche Belege für Fälle mit der Suffixform -la). Adj.: 'klug, bedachtsam'. Horn. 71,15 ceinkar ü-varlect oc cBigi gcegn-lect 'äußerst unvorsichtig und nicht geziemend', Nj. 209,15 sagöipat varligra vera, at fara eigi 'er sagte, daß es klüger sei, nicht zu fahren'. — Negiert: Eg. 181,8 pviat honum pötti övarligt at fara fra bui slnu 'denn es schien ihm unvorsichtig, von seinem Hof zu gehen'. Adv.: 'vorsichtig, mit Bedacht; kaum, gerade noch'. Hsv. 1 0 p r e k k p u varliga vin 'trink du vorsichtig den Wein'.— Gylf. 518,39 ok vannzt honum varlega lengöin til aö iöröina tceki sporör ok höfiit 'die Länge reichte ihm kaum aus, daß Kopf und Schwanz die Erde berührten' (das heißt: die Midgardschlange war so lang, daß sie sich nur mit Mühe um die Welt legen konnte), Nj. 66,4 hann bad pa fara varliga Jyrir peim brasörum 'er trug ihnen auf, sich vorsichtig zu den Brüdern zu begeben'.—

410

Verzeichnis

caute [Leifar 113,24 Hallapu heni varliga (Gregor Dial. 108,22 inclina illum caute)]. — Negiert: Nj. 154,8 Ovarliga liggid p6r 'unvorsichtig liegt ihr da'. FOGNS. III, S. 872-873; CIED. S. 680; LPALS. S. 594; HOENH. S. 689.

W 17 warb st.M.

ahd. - ae.

Adj. : 'drehbar; wirbelnd'. Ns. 620,26 Übe himel sin-uuelb neuuäre. näh uuärblih neuuäre.— versatilis [+StSG. 1,294,34 uuärblih pikherlih], volubilis [StSG. 11,660,8 cholz uvarplihun (Uolubile buxum)], volvendus [+StSG. 11,350,27 uuarapliher (Uoluenda)]. SchW. S. 310; StWG. S. 697. —> werban W 34 ae.: hwearflic, -lice Adj.: 'vergänglich, dem Verfall preisgegeben'. Finn. 34 godraftela hwearflicra hrcew 'guter Männer vergängliche Leiber'. Adv.: 'wechselnd'. vicissim [DurRitG1.8 80 frwgnende of mcehte his huoerflice of frcegnende of iohannes fulwihte efhe forcumen woeron (Sciscitantes de potestate eius uicissim ab interrogante de iohannis baptismo conuincuntur)]. BTD. S. 573; OEC. Η 028, S. 169.

W 18 was Adj.

ahd. - an.

Adv. : 'genau; scharf, energisch'. acriter [StSG. 1,585,4 uuasliho], acute [StSG. 1,120/121,25 uasliho (acutior)], atrociter [StSG. 1,469,32 uuasliho], efficaciter [B. 191,30 huuaslihho erfulli (efficaciter comple), +StSG. 1,121,18 huuaslihho]. SchW. S.J2!i StWG. S._699_ an.: hvassligr, -liga Adj.: 'scharf. EVald. 2 Leit ά brattrar brautar baug hvassligum augum ... fadir Prüdar 'es blickte mit scharfen Augen auf den Ring der steilen Pfade (= den Drachen) der Vater der Prüör (= Thor)'. Adv.: 'unwirsch'. Stj. 181,10 tala ecki... hardliga edr huassliga moti Jacob 'nicht hart oder unwirsch zu Jakob zu sprechen'. FOGNS. II, S. 121; CIED. S. 297; LPALS. S. 297.

W 19 wät st.F.?

ahd.

Es ist allerdings fraglich, ob tatsächlich dieses Femininum als Basislexem zugrunde liegt, da Ableitungen von Konkreta durchwegs Bezugsadjektiva und in der Regel von lateinischen Vorbildern abhängig sind. Ahd. wätlih, das seit frühester Zeit als Eigenschaftsadjektiv bezeugt ist, stimmt damit nicht überein. Unklar ist jedoch, welches andere Basislexem der Bildung zugrunde liegen könnte. Hierzu auch H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 390, 552.

Verzeichnis

411

Adj. : 'schön'. HvMelk (Priesterl.) 450 si verteilent ir wcetlichen lip.— Nb. 149,21 Uudnda diso uuälliche Ilde mdchönt uuällichen man, TrHl. 19,19 ih pin wätelic alse de gezelt salomönis.— venustus [StSG. 11,247,45 uuatlihemu (Uenusti)], vestalis [StSG. 11,16,20 uuat lihhiu]. — Negiert: WH. 9,5 uilz hüs. unte dndera unuuatliche hereberga.— deform is [+StSG. 11,5,4 unuallichor (Deformius)],foedus [Np. 157,1 der dar chüning ist. der dih üuuällicha gebär (Np. (lat.) 178 Foedam te ille genuit), StSG. 11,678,69 unwatlich (Feda tempestas)], informis [+StSG. 11,402,49 unuu atlihiu (Informia)], lixus [StSG. 1,201,33 unuuatlih (Lixa)], tristis [unwatbichur (tristia); Deutung dieser Glossierung als Verschreibung für unwatlichiu mit D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 170-11], versutia (Ablativ) [StSG. 1,263,33 unuuatlihho (Uersucia)], vulgus [StSG. 1,267,31 unuuadlih]. Abstr. : 'Schönheit'. WGen. 2574 durch ire wätliche wolt er in geben ambahte riche.— WH. 9,8 Ih habo döh uuätliche in uirtutibus.— forma [+StSG. 1,658,48 liupliha inuvatlihi (Decoros forma)], wohl auch venustas [StSG. 11,22,24 uallihi), dieser Beleg ist StWG. S. 690 als wdhlihhi erfaßt], — Negiert: Nc. 44,10 So man uudllicho chosot tdz man loterlicho meinet (man vergleiche Nc. (lat.) 68 sermonis lasciuitatem. qua plerumque neglecta ueritatis ratione superfluus sermonis ornatus requiritur).— caenositas [StSG. 11,652,47 unuatilihi (Illunies, coenositas)], situs [+StSG. 11,436,32 finstri. vnsupri. vnuuatlichi (Situ)]. Verbalbildung : 'verunzieren'. demoliri [StSG. 1,810,40 unsupnt. urrvuathlihent (Demoliuntur)]. SchW. S. 312; StWG. S. 677, 700.

W 20 wäzan st.V. ßr-wäzan- (Part.Prät.)

frmhd.

Adj. : 'verabscheuenswert'. HuH. 41 In dero hello da ist ... uerwazzenlich genibile.— abominabilis [WPs. 13,1 uerwazzenlih getan sint si in flizzen ire (abominabiles facti sunt in studiis SHW)], execrabilis [WPs. 30 (Oratio) die gesuulst der uerwazzenlichen ubermuote (tumorem execrab ilis superb iae)].

W 21 wazzar st.N.

ahd. - ae.

Adj. : 'im Wasser lebend; wässerig; zum Wasser gehörig'. aequoreus [StSG. 11,34,39 wazzerlichon (Aequoreos)], aquarius [StSG. 11,403,67 uuazzarlihiu (Aquaria)], aquaticus [StSG. 1,558,55 vuazarlihiu (Aquatica)], aquatilis [+StSG. 11,403,34 uuazzar licha (Aquatiles)], aquosus [SedVers. 332,4 den wezzirlichin fischin (aquosis piseibus)]. StWG. S/70L ae.: wceterlic Adj.: 'im Wasser lebend'. aquatilis [PrudGl.l 410 wceterlice (aquatiles)]. BTD. S. 1161; OEC. W 003, S. 182.

412

Verzeichnis

W 22 we st.N.

ahd. - ae.

Adj. : 'jammervoll, schrecklich'. Ο. IV,12,18 fort uuemo quami sulih thing, so uuelicho däti?.— atrox [Nb. 208,10 ällero sühto uuelichösta (atrocior omni languore)], dirus [Nc. 29,17 uuelicha süht (pestem diram)], miser [Nb. 200,27-28 Übe ärg uuellen uuelih ist. arg kemugen. däz ist näh uuelichera (Nam si miserum est uoluissepraua. potuisse miserius est)]. Adv. : 'jämmerlich'. StSG. 11,430,7 vueliho vuinsuntar (Malignum murmurans). SchW. S. 314; StWG. S. 709. ae.: we-, wäatic Adj.: 'schmerzlich'. Fort. 12 pat se endestcef earfedmcecgum wealic weorpeö 'daß sein Ende den Unglücklichen schmerzlich wird'.— Homll.7 61 Unlust me wees to liflanne j walic to sweltanne 'ohne Freude war es mir zu leben und schmerzlich zu sterben'. Β TD. S. 1163, 1174; OEC. W 001, S. 132, 003, S. 304; GSAD. S. 757, 763.

W 23 webbi stN.

ahd. - ae.

Adj. : 'zum Weben gehörig'. textrinus [+StSG. 1,475,1 tünch l weppilich (Textrinum)]. StWG. S. 702. ae.: weblic Adj.: 'zum Weben gehörig'. textrinus

[AldV.l 1093 web:lie gewurc (textrinum opus)].

Β TD. S. 1180; OEC. W 004, S. 272.

W 24 wegan st.V. W 24a un-weg- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'unbewegt; unbeweglich'. immobilis [MillHym. 17,1 die erde geeb dv vnweglich (terram dedisti immobilem)], immotus [MillHym. 8,1 chraft vnweglich (uigor immotus)]. W 24b un-bi-weg- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'unbeweglich'. HLit. (Straßburger Hs.) 871 sin mut wo? umbiwegilich.

W 25 wehsal st.M./N.

ahd.

Adj. : 'wechselhaft; gegenseitig'. Np. 16,12 Anderiu dinch sint uuehselich. er ist io ein (Np. (lat.) 10 quod nulla rerum uicissitudine commutatur), Np. 28,24 unde ist imo unuuerd daz uuehsallicha, StSG. 1,317,64 urchanati uuehsalliheru (Agnitioni).— mobilis [Nb. 213,21 allen uuehsellichen dingen (rebus mobilibus)], mutuus [StSG. 11,4,32 wessilichen (Mutua)],. — Negiert: incommutabilis [Np. 72,1 sia gerot uuerden richa des ünuuehsallichen kuötes (Np. (lat.) 74 aeternitatem stabilem atque incommutabilem desiderauit)].

Verzeichnis

413

Adv. : 'wechselweise'. alternatim [StSG. 1,7,29 uuehsallihho], mutuo [StSG. 1,313,18 uuehsallihho], [StSG. 11,307,11 uuehsallihho edo herton].

vicissim

SchW. S. 313; StWG. S. 705.

W 26 wehsalön sw.V. un-flr-wehsal- (Stamm)

frmhd.

Adj. : 'unverwechselbar'. BGB. 135,29 Ich gloube die heiligun tribinemmede... an einandera unuirwehsellichi.

W 27 Weida st.F.

ahd. - an.

Adj. : 'zur Jagd gehörig'. venal is [+StSG. 1,584,42 uueidalichan (Uenalem)] StWG. S. 706. an.: veidiligr Adj.: 'zur Jagd geeignet'. Heilag. 1,630,7 honum pcetti eigi veidiligt 'ihn dünkte es nicht jagdgerecht'. FOGNS. III, S. 895.

W 28 weidindn sw.V. weidin- (Stamm)

ahd.

Abstr. : 'Tierjagd, Jagdveranstaltung' (zum Bedeutungsansatz H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 362-363). venale [StSG. 11,460,66 vuedanlihi]. StWG. S. 705.

W 29 weih Adj.

ahd. - ae. - an.

Adv. : 'lasch'. enerviter

[StSG. 11,220,18 honliho. uuehliho].

StWG. S. 706. ae.: wdclic, -lice Adj.: 'gewöhnlich, schwach, minderwertig'. ./ELS. (Cecilia) 209 hwi hi dceldon dearnunga heora cehta waclicum mannum 'warum sie heimlich ihren Besitz an gewöhnliche Leute verteilten'.— GDPref. 1 (H) 7.22 pe ic sylf, an waclic man, oncneow (Gregor Dial. 15,28 quae ... unus ego homuncio ... agnovi)].— foedus [PrudGl.l 543 waclicum (foedis)], infimus [OccGl. 53.1 2 waclicum (infima)], vilis [AldV.l 2639 waclic (uile)]. Adv.: 'auf minderwertige Weise; lasch'. jtsCHom. 1,23 330,2 he wees mid olfendes hcerum gescryd, wäclice and stiölice 'er war in Kamelhaare gekleidet, auf minderwertige und unbequeme Weise'.— enerviter [C1G1.1 2030 waclice], viliter [BenRGl. 55.5 swa waclicor beon wiömetene mceg (quod vilius comparari potest)]. BTD. S. 1148; OEC. W 001, S. 42-44.

414

Verzeichnis

an.: veikligr Adj.: 'weichlich'. Fiat. 1,312,13 mer synizst sidr peirra ueikligr ok miog eydiligr 'mir scheint ihre Sitte weichlich und sehr kläglich'. FOGNS. III, S. 896; CIED. S. 690; BWAP. S. 709. W 3 0 weinön

sw.V.

wein- (Stamm) Erweitert

frmhd.

Adv. : 'klagend'. flebiliter [NG. 482a, 15 weinecliche (/> ovgen flebiliter ze got selbem droewentem)]. SchW. S. 314; StWG. S. 707.

W 31 wel Adj.

ahd.

Adv. : 'hartnäckig'. procaciter [B. 203,2 daz nalles erpaldeen welihho (ut non presumat procaciter dere), StSG. 1,542,5 uelliho].

defen-

SchW. S. 315. W 3 2 wenag

Adj.

ahd.

Adj. : 'jämmerlich'. Ο. IV,26,10 ioh kümtun io zi noti thio uuenaglichun ddti.— lugubris [+StSG. 11,330,7 + scantlih. uuenaglichi (Lugubrem)], miser [ Nb. 47,26 uuenegliches uuüoftes (miseros fletus)]. Adv. : 'auf jämmerliche Weise'. O. 111,10,14 klägta ίό gilicho thia dohter uuenaglcho, V,6,44 so uuenaglicho Nb. 228,5 uueneglicho frehta (föderal miserum iugulum).

lebetun.—

SchW. S. 315; StWG. S. 709; SLNW. S. 575. W 3 3 wenten

sw.V.

W 33a un-gi-wentent- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'nicht umkehrbar'. irrevocabilis [StSG. 1,227,18 ungauuententliih]. StWG. S. 664. W 33b un-ir-wentent- (Part.Präs.) Adj. : 'unveränderlich'. incommutabilis [StSG. 1,183,1 unaruuententlih] StWG. S. 667.

ahd. - ae.

Verzeichnis

415

ae.: äwendendlic Adj.: 'entfernbar, beweglich; veränderlich; beeinflußbar'. Met. 24.43 Se an dema is gesteeddig, unawendendlic 'der eine Richter ist standhaft, unbeeinflußbar'.— yEHex. 504 öcet ylce swurd wces äwendendlic 'dasselbe Schwert konnte entfernt werden'.— mobilis [/EGram. 20.9 Sume syndMOBILIA, post syndäwendendlice]. — Negiert: /ELS. (Thomas) 214 Eala pu halga god... un-awendend-lic ... cefre 'o du heiliger Gott, unabänderlich auf ewig'.— fix us [jEGram. 254.17 FIXA pcet is unäwendendlice], immobilis [HyG1.2 19.1 eorpan pu sealdest unawendendlice (terram dedisti immobilem)]. BTD. S. 1091, Suppl. S. 58; 732; OEC. A 019, S. 279-280; GSAD. S. 736.

W 34 werban stV. W 34a un-werb- (Stamm)

ahd.

Adj. : 'nicht drehbar'. non rotabilis

[StSG. 11,423,38 dazvnuuerflihaskerda (Dissolubilis non rotabilis)].

StWG. S. 677. W 34b werbant- (Part.Präs.)

ahd. - an.

Adj. : 'beweglich'. versatilis [Npw. 17,30 daz uuerbentlicho suert (Np. 52,24 also gladius uersatilis), StSG. 1,316,8 uuafan inti uueraunatlihaz (Gladium atque uersatilem)]. StWG. S. 712. an.: öhverfanligr Adj.: 'unveränderlich, unaufhörlich'. infatigabilis [Dugg. 19,10 pa hafdi oohuerfanliga syn (quasi stellam lucidissimam infatigabiles fecit in eum intuitus)]. FOGNS. I, S. 760. W 34c un-gi-werbant- (Part.Präs.)

ahd.

Adj. : 'nicht rückrufbar'. irrevocabilis [StSG. 1,223,24 unkiuerfentlih], StWG. S. 664. W 17 warb-

W 35 werd Adj.

ahd. - as. - afrs. - ae. - an.

Adj. : 'würdig; wert; beliebt'. celeber [ + StSG. 1,68/69,29 uuerdlih ( uuerultlihchem < > (quam ab aliis secularibus datur)], terrenus [Np. 337,15 umbe uuerltlichen däng (Np. (lat.) 427 pro rerum terrenarum mercede)]. Adv. : 'auf weltliche Weise'. JPh. 766 so tuont alle, die werblichen lebent.— SpE. 123,4 uon der minne, da mit die mennesscen ein ander M/eltlichen minnent — carnaliter [NG. 296,10 uuerlt-licho (Daz uöbent noh carnaliter iudei)]. Abstr. : 'Weltlichkeit'. BGB. 147,6 unde bin dä mite sculdig dller werltlichi.— carnalia [Np. 116,23 daz sie uuerltlichi ferliesent (Np. (lat.) 129 carnalia ita facit a mente discedere)]. SchW. S_3JIj0öA. 3,20), drengr 'Junge' (Sigv. 3,5), kerling 'altes Weib' (Grett. 85,24). 341 Zu Otfrids Verwendung von arm R. Hartmann, Allegorisches Wörterbuch zu Otfrieds von Weißenburg Evangeliendichtung, S. 44.

Der deadjektivische Bildungstyp

471

Altenglischen und Altnordischen liegt in einigen Fällen auch abstrakter Bezug des primären Adjektivs vor342. Vereinzelt wird ae. earm apersonal343 bezogen. Das Althochdeutsche bezeugt kein Adverb *armalihho, doch bezeugt das Altenglische nebeneinander verbales earmlice acwellan und nominales earmlic cwealm. Von solchen Konstellationen her ist die Entwicklung des abstrakt bezogenen abgeleiteten Adjektivs, mithin der gesamte Bezugstyp, zu erklären. Die nominale Konstruktion stellt sich genetisch betrachtet als Ergebnis einer „Nominalisierungstransformation verbaler Prädikationen"344 dar, oder - in traditioneller Ausdrucksweise - als Rückbildung. Die Möglichkeit einer solchen Transformation Verb + Adverb auf -lihho (as. -liko, ae. -lice und an. -liga) —> Abstraktum + basisgleiches Adjektiv auf -Ith (as. -lik, ae. -lie und an. -ligr) darf jedoch nicht als lexemgebunden gesehen werden, sondern als ein im Wortbildungssystem verankertes (Rück-) Bildungsmuster345, dem auch die nachfolgend besprochenen Fälle zuzuordnen sind. 2. As. ber(ä)ht-, ae. beorht-, an. bjart- [B 8] Das Althochdeutsche bezeugt keine -/?/z-Bildung zum entsprechenden adjektivischen Basislexem beraht. Das altsächsische346 sekundäre Adjektiv erscheint mit Bezug auf bilidi 'Erscheinung'347, die altenglische Entsprechung auf Cen 'die Rune Cen'348, bliss 'Segnung' und an. νάη 'Hoffnung'. Bezugsverben des sekundären Adverbs sind as. skriban und blöjan, ae. leestan 'erfüllen' und blawan 'wehen'. An. bjartliga ist auf das Syntagma kyndlar vöeru of höföi peim brendir 'Kerzen waren über ihrem Haupt entzündet' bezogen. Das einzelsprachlich (namentlich im Altenglischen und Altnordischen) sehr häufig in poetischen und profanen Texten bezeugte primäre Adjektiv wird im größeren Teil der Fälle auf apersonale konkrete Größen349 bezogen. 342

So beispielsweise auf ae. gepanc 'Gedanke' (JDay II 65), gepoht 'Gedanke' (And. 745), hearmlioö 'Klagelied' (Jul. 616), gloepr 'Missetat' (Mey. 14), harmr 'Leid' (Mv. II 5), kvöl 'Qual' (Mv. 113).

343

Etwa a u f f i s c 'Fisch' (Sal. 81). Ε. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 103-104. 345 Ein vergleichbarer Vorgang ist das Vordringen der umlautlosen, von Haus aus dem Adverb zukommenden Formen in die adjektivische Funktion und umgekehrt der umgelauteten Formen in die adverbiale Funktion bei mhd. fast / fest(e), hart / hert(e) und sanft / senft(e). Hierzu B. Paraschkewoff, Entwicklung der Adjektivadverbien im Ostmitteldeutschen, S. 54-60. 344

346

Zum Gebrauch von berht und berhtlik im Heliand M. Bürgisser, Untersuchungen zur Wortbildung im Althochdeutschen und Altniederdeutschen, S. 144, zu ae. beorht gegenüber beorhtlic K. Uhler, Die Bedeutungsgleichheit der altenglischen Adjektiva und Adverbia mit und ohne -lie (-lice), S. 11-12. 347

Im Kontext des Berichts von der Verklärung Christi auf dem Berge. Wobei nicht an ein konkretes, in einen Gegenstand geritztes Runenzeichen zu denken ist, sondern an die generell dem Runenzeichen immanente magische Kraft. 349 Beispielsweise auf ae. beag 'Ring' (Wid. 74), beam 'Strahl' (Dream 6), lig 'Flamme' (El. 1109), an. baugr 'Ring' (Sigv. 3,5), brynja 'Brünne' (J>jöö. 3,3), vangi 'Wange' (RJ>. 34). 348

472

Analysen

Neben dieser Verwendungsweise ist Übertragung auch auf personale350 und abstrakte351 Bezugsgrößen belegbar. 3. A h d . blid-, as. blid-, ae. blide-,

an. blid- [B 3 3 ]

352

Ahd. blidlih bezieht Otfrid mehrere Male abstrakt: auf willo, muot und wort. As. blidlih erscheint mit Bezug auf bodskepi. Die altenglische Entsprechung ist bereits im Rituale von Durham bezeugt, ferner - mit Bezug auf deaö 'Tod' - in den Vercelli-Homilien. Altenglische Belege des abgeleiteten Adjektivs außerhalb kirchlicher Quellen fehlen. Das abgeleitete Adverb belegt wiederum Otfrid; Bezugsverben sind halten und lönön. Die altenglische Entsprechung erscheint bezogen auf ham ferian 'nach Hause bringen' und underfon 'empfangen'354. An. blidliga ist gut bezeugt. Bezugsverben in poetischen Quellen und profanen Prosatexten sind beispielsweise kvedja 'bitten, anreden', kvedjast 'sich begrüßen', räda 'raten', nema 'erlernen', taka 'aufnehmen', taka vid 'sich jemandem gegenüber verhalten', ja 'zustimmen', Uta 'blicken', fagna 'willkommen heißen'. Dagegen wird in den Einzelsprachen das primäre Adjektiv überwiegend personal bezogen355. Gut bezeugt sind daneben aber auch Fälle mit Bezug des jeweiligen primären Adjektivs auf nicht personale Konkreta356 und auf Abstrakta357. 4. A h d . hart-,

as. hard-,

ae. heard-,

an. hard-

[Η 13]

Das Althochdeutsche bietet nur einen vereinzelten kontextlosen (allerdings frühen) Glossenbeleg (im Glossar Je.) für hartlih. Im Altenglischen liegt

350

Beispielsweise auf ae. bladgifa 'Fruchtgeber = Christus' (And. 84), engel 'Engel' (Christ 104), frea 'Herr' (Pr. 8), an. gud 'Gott' (Gd. 1), meer 'Jungfrau' (Gör. II 1), Porsteinn (Eg. 267,2). 351 So auf ae. bebod 'Gebot' (PPs. 118.19), bliss 'Segnung' (And. 647), gebed 'Gebet' (MSol. 43), an. heiti 'Name' (Ölhv. 2,5), /i/'Leben' (Mark. 1,28), siör 'Gewohnheit, Sitte' (Gd. 50). 352 Zum Gebrauch von blid und blidlih bei Otfrid P. Schmid, ZDA. 49 (1908) S. 529. 353 Zur Bedeutungsdifferenzierung von as. bliö und bliölik M. Bürgisser, Untersuchungen zur Wortbildung im Althochdeutschen und Altniederdeutschen, S. 143. 354 Dazu eine Reihe von Übersetzungs- und Glossenbelegen. 355 Zur Bedeutung des primären Adjektivs in den Einzelsprachen ist F. Heidermanns, Wörterbuch der germanischen Primäradjektive, S. 132-133, zu vergleichen. Personale Bezugswörter sind beispielsweise ahd.jungiro (0.11,11,55), skalk (0.1,15,14) und Personalpronomina (O. 1,9,19; 28,3; 19), as. barn (Η. 1462), Lazarus (Η. 3362), ae. burgwaru 'Stadtbewohner' (And. 1583), mandryhten 'Herrscher' (Beo. 436), wiga 'Krieger' (El. 246), an. barn 'Kind' (Oddgr. 7), brüdr 'Braut' (GSürs. 22), budlungr 'Edler' (Ragn. 11,4), regin 'Götter' (Gri. 37; 41). 356 Beispielsweise auf ahd. ouga (O. 11,15,14), sunna (O. 11,19,21), ae. häm 'Wohnsitz' (Phoen. 599), ofet 'Frucht' (Gen. (ae.) 656), an. verk '(verrichtetes) Werk' (ESk. 6,23). 357 Beispielsweise auf ahd. gisiuni (Ο. IV,33,6), hugu (O. 11,13,36), wort (O. 111,20,7; 23,42), as. anst (H. 3472), gibodskepi (H. 301; 424), hugi (H. 474), ae. breahtm 'Getöse' (And. 869), mod 'Gesinnung' (Dream 122), word 'Wort' (Jul. 165), an. boö 'Gebot' (Has. 8), ord 'Wort' (Laxd. 125,6), skap 'Sinnesart' (ESk. 6,58).

Der deadjektivische Bildungstyp

473

wiederholt abstrakter Bezug des Adjektivs heardlic358 vor, so auf hereteam 'Raubzug, Heerfahrt', heremcegen 'Menschenauflauf und wite 'Folter, Qual'. Das Altnordische bezeugt hardligr mehrfach mit personalem Bezug, so auf madr 'Mann' und in einigen Fällen bezogen auf Personalpronomina. Vereinzelt fungiert hardligr als Attribut zu herkumbl 'Heereszeichen'. An. hardligr, das sich mit eindeutig abstraktem Bezug nicht belegen läßt, könnte für sich genommen zwar aufgrund mehrerer Fälle mit konkretem Bezug dem Erweiterungstyp zugerechnet werden359, doch spricht die Häufigkeit, mit welcher das Adverb haröliga (und haröla) belegt ist, doch eher für die Abhängigkeit des Adjektivs vom Adverb, das heißt für die Annahme des Übergangs auf den Agens in der oben beschriebenen Weise. Das abgeleitete Adverb fungiert als Bestimmung zu as. gebiodan, ae. feohtan 'kämpfen', hynan 'erniedrigen' und ongieldan 'vergelten' sowie an. harma leita 'Leid zufügen', vega 'kämpfen', eggja 'anspornen', skeina 'zerschlagen', kasta 'bewerten, niederstrecken', slita 'zerreißen', süga 'aussaugen', gjalda 'vergelten', sveigja 'niederdrücken, beugen', halda 'festhalten', svara 'antworten'. Das primäre Adjektiv wird häufig abstrakt360, wiederholt auch apersonal konkret361, aber nur vergleichsweise selten personal362 bezogen. 5. Ahd. höh-, as. höh-, afrs. hah-, ae. heah-, an. hä- [H 51] Das abgeleitete Adjektiv bezeugt für das Althochdeutsche - jedoch ohne volkssprachlichen Kontext - schon der Abrogans. Abstrakte Bezugsgrößen sind von afrs. hahlik lof 'Lob', von ae. healicm Hlyda 'März', dceg 'Tag', rce'd 'Rat', word 'Wort', gepingpenness 'Würde', swige 'Schweigen', fcesten 'Fasten', heort 'Herz', stefn 'Stimme'. Mehrfach liegt personaler Bezug vor, so auf man 'Mann', god 'Gott', fcemna 'Frau' und Personalpronomina. An. häligr erscheint unter anderem mit Bezug auf anaphorisierte (mit alt 'alles') und satzförmig umschriebene Sachverhalte, allerdings auch auf das Konkre358

Hierzu auch K. Uhler, Die Bedeutungsgleichheit der altenglischen Adjektiva und Adverbia mit und ohne -lie {-lice), S. 37. 359 Die Fälle können als Relikte des pleonastischen Typs interpretiert werden. Uneinheitlich und insofern vergleichbar sind die Verhältnisse auch bei ahd. lioblth und seinen Entsprechungen, wo allerdings die pleonastische Bildung überwiegt; sieh oben, S. 528-529. 360

Beispielsweise auf ahd. antwurti (O. 111,13,19), muot (G. 9), wort harmskara (H. 240), helleo gethwing (H. 2145), strid (H. 2493), ae. klammerung' (Beo. 963), wite 'Folter, Qual' (Dream 87), word 'Wort' an. atgangr 'Angriff (Fbg. 283,15), harmr 'Harm, Schmerz' (Gör. 1,6), 383,14). 361

(O. 111,13,19), as. clam 'Griff, Um(Gen. (ae.) 2035), satt 'Vertrag' (Nj.

Beispielsweise auf ahd. erda (0.11,1,3), hut (0.111,7,25), as. bourn (Η. 5507), felis (Η. 3068), ae. beag 'Ring = Dornenkrone' (Christ 1126), ecg 'Schneide' (Rid. 26.5), helm 'Helm' (Beo. 2255), an. hauss 'Schädel' (Hym. 30), Wi/'Waffe' (Eg.Lv. 40), steinn 'Stein' (Eg. 93,19). 362 Zu nennen wären Bezüge wie auf as. heritogo (H. 5314), an.jötunn 'Riese' (Härb. 20), sunr 'Sohn' (Grip. 9), vikingr 'Vikinger' (Nj. 179,16). 363 Zu den Verhältnissen in altenglischen Quellen K. Uhler, Die Bedeutungsgleichheit der altenglischen Adjektiva und Adverbia mit und ohne -lie (-lice), S. 36.

474

Analysen

tum gata 'Gasse'. Eine solche Verwendungsweise kann als Relikt des Erweiterungstyps interpretiert werden. Das sekundäre Adverb ist im Altenglischen und Altnordischen belegt. Bezugsverben sind beispielsweise ae. onwreon 'offenbaren', singan 'singen', ähebban 'erheben', getremman 'befestigen', intimbrian 'zimmern' und an. lysa 'leuchten'. Aus dem altenglischen Material ergeben sich somit semantisch korrespondierende verbale und nominale Gefüge wie hiahlice + onwreon : heahlic + roe'ö, heahlice + ähebban : heahlic + gepingpenness. Das primäre Adjektiv verbindet sich in der Bedeutung 'hoch, aufragend' mit apersonalen364 und in übertragenen Bedeutungen wie 'hochgestellt, erhaben' mit personal konkreten365 sowie abstrakten366 Bezugswörtern. 6. Ahd. horsk-, ae. horsc-, an. horsk- [H 58] Das abgeleitete Adjektiv bezieht Otfrid367 abstrakt und zwar auf fr ist und willo. Das altnordische Gegenstück erscheint als Attribut zu räö 'Ratschläge'. Das Adverb auf -lice ist im Altenglischen auf wrixlan 'erwidern' bezogen, die altnordische Entsprechung auf verba dicendi wie seggja 'sagen' und haga späsögu 'prophezeien'. Das primäre Adjektiv ist althochdeutsch wenig belegt, erscheint aber in personaler Substantivierung368 und mit abstraktem369 Bezug. In autochthonen altenglischen und altnordischen Textbelegen werden horsc und horskr überwiegend personal370 bezogen. Seltener, aber durchaus nachweisbar ist auch abstrakte?71 Bezug. 7. Ahd., as. liht-, afrs. Hechte-, ae. leoht-, an. lett- [L 24] Das nur einmal in verwendbarem Kontext belegte ahd. lihtlih wird dort konkret (auf sahha) bezogen, entsprechend auch der einzige altsächsische 364

Beispielsweise mit ahd. berg (0.11,4,81), müra (Ο. IV,5,37), nol (O.11,17,14), as. berg (Η. 1096), burg (Η. 2176), wall (Η. 3116), ae. beam 'Baum' (El. 424), beorg 'Berg' (Beo. 3097), gealga 'Galgen' (Dream 40), an. badmr 'Baum' (Vsp. 19,3), bära 'Woge' (Ghv. 13,6), bekkr 'Bank' (Akv. 2,8). 365 Beispielsweise mit ahd. altfater (0.1,3,25), degen (0.111,7,51), kuning (O. V,20,14), as. hebankuning (H. 266), himilfader (H. 4759), ae. cyning 'König' (Beo. 1926), dema 'Richter' (Jud. 4; 94), god 'Gott' (PPs. 135.27), an. maör 'Mann' (Vkv. 37,5), Unnr (Laxd. 13,1), Porkell (Vigagl. 46,4) Zur Verwendung des Adjektivs höh durch Otfrid R. Hartmann, Allegorisches Wörterbuch zu Otfrieds von Weißenburg Evangeliendichtung, S. 213. 366

Beispielsweise auf lera (O. 111,20,182), maht (O. 11,14,71), stimma (O. 1,20,13), as. herdöm (H. 1102), ae. hlodgecrod 'Gedränge' (Rid. 3.62), hyge 'Verstand' (Dan. 491), hygecrceft 'Geisteskraft' (Dan. 98), an. bragd 'Großtat' (Grip. 10,7), brestr 'Lärm' (Vigagl. 35,36). 367 Zu Otfrids Verwendung von horsk und horsklih P. Schmid, ZDA. 49 (1908) S. 531. 368 StSG. 1,584,19 ni churis horsker uuesan (Noli citatus esse). 369 Auf/art(StSG. 11,437,61). 370 Beispielsweise auf fueled 'Mann' (Rid. 1.1), herges wisa 'Heerführer' (Ex. 13); auch personal substantiviert (Rime 19), an. föstra 'Amme' (Gri. 31), halr 'Mann' (Fäfti. 42), hildimeiör 'Kampfbaum = Krieger' (Fäfh. 36). 371

Etwa auf ae. had 'Art' (Christ 49), an. hugr 'Gedanke' (Häv. 91).

Der deadjektivische Bildungstyp

475

Beleg; Bezugswort ist hier Ιϊό 'Getränk'. Vergleichbar ist ferner die altfriesische Verwendung mit Bezug auf thing. Im Altenglischen liegt überwiegend abstrakter Bezug beziehungsweise abstrakte Substantivierung vor. Ein Distributionsvergleich ist für das Altsächsische nicht möglich, denn ein Adjektiv as. *lihti ist nicht bezeugt. Die Ursache der Bildung von liht-lik kann im vorliegenden Fall im Bereich der Metrik gesucht werden; es kann sich aber auch um eine Suffigierung mit bedeutungsmodifizierender Funktion372 handeln: ein schlechterer Wein (wovon im Rahmen der Erzählung von der Hochzeit zu Kana die Rede ist) ist nicht vom Gewicht her leichter als ein guter, sondern von der Qualität her schlechter. Eine dritte Erklärungsmöglichkeit wäre, daß lid nicht so sehr als Konkretum gefaßt ist, sondern prozessual in der Bedeutung 'Trinken' oder 'zu trinken'. Das würde bedeuten, daß das vorliegende nominale Syntagma auf verbales *lihtliko drinkan 'leicht trinken' oder 'qualitativ minderwertig trinken' zu projizieren wäre. Auch dann bliebe aber die Besonderheit, daß nicht Subjekt-, sondern Objektbezug impliziert ist (nicht der, der trinkt, ist 'schlecht', sondern das, was er trinkt). Die ungünstige Beleglage erlaubt aber weder für das Altsächsische noch für das Althochdeutsche weitere Aussagen. Einige der positiv bezeugten altenglischen nominalen Syntagmen können dagegen ohne weiteres in Beziehung zu möglichen verbalen Strukturen gesetzt werden: leohtlic lif zu *leohtlice libban, leohtlicu hwistlung zu *leohtlice hwistlian. Für das Altnordische können sogar nur Belege des Adverbs littliga beigebracht werden. Das primäre Adjektiv wird in den Einzelsprachen übereinstimmend mit apersonal-konkretem373 und abstraktem374 Bezug gebraucht. Weniger belegt ist personaler Bezug375. Zwischen Suffigierung und abstrakter Beziehbarkeit besteht also kein erkennbarer Kausalzusammenhang. 8. Ahd. mein-, ae. mdn-, an. mein- [M 17] — auch substantivische Motivation — Das althochdeutsche Adjektiv glossiert im Abrogans - jedoch ohne volkssprachlichen Kontext - die Lemmata nefandus und profanus. Ae. 376 mänlic, 372

Zu ähnlichen Fällen sieh unten, S. 560-563. Beispielsweise auf ahd. burdin (T. 223,15), fiur (Nb. 149,30), afrs. pannig 'Pfennig' (Riust.2 11,7), brim-wudu 'Brandungsholz = Schiff (Guth. 1332), byrpyn 'Bürde' (Mt. (WSCp) 11,30), scip 'Schiff (Or. 1 1.19.5), an. landnyrdingr 'Nordostwind' (Laxd. 85,13), sekkr 'Sack' (Nj. 197,17). 374 Beispielsweise auf &M. firstantnissi(0.11,9,30), reda (Nb. 155,26), skuld(Np. 300,10), afrs. londriucht 'Landrecht' (Huns. X,27), ae. gewinn 'Anstrengung' (jECHom. 1,29 418.9), an. hefnd 'Rache' (Sg. 12,6), /i/'Leben' (Hälfs. IX,21), lostverk 'Werke der Lust' (Hsv. 93). 373

375

Beispiele hierfür wären Bezüge auf Personalpronomina im Althochdeutschen (Nb. 100,23) und Altenglischen (Gifts 84) sowie auf an. konungr (Eg. 45,12, hier in der Bedeutung'freundlich'). 376 Zu den Verwendungsweisen im Altenglischen G. Büchner, Vier altenglische Bezeichnungen für Vergehen und Verbrechen, S. 127.

476

Analysen

-lice ist nur in homiletischen Quellen nachweisbar, wobei das Adjektiv durchwegs abstrakt (so auf deed 'Tat', gepoht 'Gedanke', ping 'Sachverhalt') bezogen ist. Bezugsverben des Adverbs sind wiergan 'verfluchen', swerian 'schwören' und gewemmen 'mißhandeln'. An. meinligr wird auf einen abstrakten Sachverhalt bezogen, aber auch konkret auf mörk 'Wald'. Das primäre Adjektiv ahd. mein fungiert in verschiedenen Beichtformularen als Attribut zu eit371, entsprechend auch ae. man zu a wislihho sprehhan —» wislihhiu wort können deadjektivische 409

Im Verzeichnis in Teil Β [H 58] sind das in der Skaldendichtung belegte Bezugsnomen als Bezugsnomen des altnordischen Adjektivs und und in der Edda bezeugtes seggja als Bezugsverb des Adverbs nachgewiesen worden. Dagegen waren ord als nominales und inna als verbales Bezugswort nur aus kirchlicher Prosa nachzuweisen.

räd

Der deadjektivische Bildungstyp

483

Bildungen auf ahd. -Ith, as. -lik, ae. -lie und an. -ligr, möglicherweise schon auf germ. *-llk-a- zunächst bei Bezug auf prozessuale Größen, dann auch auf weitere Abstrakta hervorgerufen haben. Gruppe b. Die Annahme eines solchen Prioritätsverhältnisses gewinnt nun zusätzlich an Wahrscheinlichkeit, wenn man die nachfolgend als „Gruppe b." zusammengefaßten Bildungen in die Überlegungen einbezieht. Es handelt sich um Adverbien auf ahd. -lihho, as. -liko, ae. -lice, an. -liga ohne zugehöriges Adjektiv auf -lih, -lik, -lie, -ligr und um solche Bildungen, bei denen die Zahl der Belege des Adverbs die des basisgleichen Adjektivs deutlich übertrifft, die vorhandene Rückbildungsmöglichkeit also nicht oder nur in geringem Umfang realisiert worden ist. Sofern überhaupt Adjektive vorliegen, sind sie allem Anschein nach jünger als die Adverbien, ein weiterer Hinweis auf ihren Rückbildungscharakter. Das Umgekehrte, also Fehlen des Adverbs bei gleichzeitiger west-nordgermanischer Bezeugung des Adjektivs, ist im übrigen nicht nachweisbar. Die folgenden adjektivischen Grundwörter sind hier zu nennen: 1. Ahd. frihals-,

ae.freols-,

sm.frjäls

[F 57]

— auch substantivische Motivation — Für das Althochdeutsche bezeugt nur das Samanunga-Glossar einmal die Bildung frihalslih. Lemma ist liberalis, so daß die Möglichkeit nicht auszuschließen ist, daß das ebenfalls deadjektivisch gebildete lateinische Lemma die Bildung der althochdeutschen Ableitung veranlaßt hat. Da aber das Altenglische und das Altnordische mehrfach die jeweiligen Adverbialbildungen freolslice und frjälsliga belegen, ist auch für das Althochdeutsche nicht notwendigerweise eine Lehnbildung anzunehmen (freilich auch nicht mit Sicherheit auszuschließen). Das Adjektiv an. frjälsligr wird mit Bezug auf das lateinische Verbalabstraktum Studium gebraucht, kann also gut auf dem Wege der Rückbildung aus dem basisgleichen Adverb entstanden sein. Primäres frjals zeigt in der Regel personalen Bezug410. Im Altenglischen hat sich beim Abjektiv und beim gleichlautenden Substantiv fr0ols neben der rechtlich-sozialen Bedeutung 'frei' die religiöse Bedeutung 'festlich' herausgebildet; entsprechend wird auch ae. friolslic bezogen auf dag verwendet. Zwar ist 'Tag' kein typisches prozessuales Abstraktum, doch berücksichtigt man den konkret bezeugten Kontext des ebenfalls in der altenglischen Version der Regularis Concordia belegten Adverbs (seo wueu freolslice byp gewyrpud 'diese Woche wird feierlich begangen'), so kann freolslic

410

Es sei auf die Darstellung der rechtsprachlichen Verwendungsweisen des Adjektivs an. frjäls (neben dem Abstraktum fr es Ii) in K. v. See, Altnordische Rechtswörter, S. 142-153, verwiesen.

484

Analysen

bezogen auf Tag als adjektivische Rückbildung aus dem Adverb im nominalen Syntagma erklärt werden. 2. Ahd. gara-, as. gar-, ae. gearo-, an. gervi-, gör- [G 5] — auch adverbiale Motivation — Die westgermanischen Dialekte bezeugen nur das jeweilige Adverb auf ahd. -lihho, as. -llko und ae. -liceAU mit den Bezugsverben ahd. neman,firfähan, frmhd. Verliesen, zergen, as. antkennan, ae. ongietan 'begreifen'. An. görliga ist darüber hinaus auf rata 'zunichte werden' bezogen412. Das hierher gehörige Adjektiv an. gerviligr413 basiert jedoch auf gerr in der nur im Altnordischen vorliegenden Bedeutung 'tüchtig, geschickt'. Dagegen bedeuten die Adverbien ahd. garalihho, as. garltko und ae. gearolice in Übereinstimmung mit an. görliga 'vollständig, umfassend'. Das primäre Adjektiv wird in den Einzelsprachen apersonal konkret414, personal415, aber auch abstrakt416 bezogen. 3. Ahd., as. glou-, ae. gleaw-, an. glögg- [G 75] Belege des sekundären Adjektivs fehlen in den historischen Einzelsprachen völlig. Das Adverb ist dagegen gut bezeugt. Ahd. gloulihho bezeugen Benediktinerregel417 (mit Bezug auf trahtön 'behandeln' für tractare der Vorlage), Samanunga und weitere frühe Glossare. Bezugsverben in altenglischen418 Quellen sind secgan 'sagen', gierwian 'bereiten', nemnan 'nennen', häufig ongietan 'erkennen', wordum trymman 'mit Worten bestärken', underpeodan 'unterwerfen', purhseon 'betrachten', tocnäwan 'erkennen', άόη 'tun', im Altnordischen spyrja 'erfahren' und syna 'zeigen, bestimmen'. Das primäre Adjektiv erscheint überwiegend mit personalem419, mehrfach auch mit abstraktem420 Bezug. 411

Zu den Verhältnissen im Altenglischen G. Stern, swift, swiftly and their Synonyms, S. 179-191. 412 Erheblich besser bezeugt ist jedoch an. görla (Belege in LP ALS. S. 214, FOGNS. I, S. 587). 413 Belege in FOGNS. I, S. 588, ferner Mööruvallabök, II, S. 60. 414 Beispielsweise auf ahd. fiur (T. 545,23), gadum (O. IV,9,12.13), paston 'Mastvieh' (T. 423,17), as. welo (H. 1650), ae. hengest 'Hengst' (El. 227), an. eldr 'Feuer' (I>j0öA. 3,20), galgi 'Galgen' (Am. 22), matr 'Speise' (SnH. 2,4). 415

Beispielsweise auf ahd. man (O. 1,20,3), Petrus (MF. 37,25), thiu (O. 1,5,70), as. gist (Η. 4781), man (Η. 675), ae. stow 'Stelle' (Beo. 1006), beorn 'Held' (Beo. 211), boda 'Bote' (Christ 499), an. Gleipnir (Gylf. 413,3), gudr 'Gott' (PL 22). 416 Beispielsweise auf ahd. bilidi (I. 4,7), brütlouft (MF. 15,18, T. 125,9) Ion (0.11,16,38), as. Ion (H. 1344), word (Η. 273), ae. helpe 'Hilfe' (WaldA. 2.28), lean 'Lohn' (Gen. (ae.) 435), an. gloepr 'Schandtat' (Lil. 73), vig 'Kampf (Sigv. 2,5). 417 Zum Wortgebrauch in der Benediktinerregel H. Ibach, PBB. 80 (Halle 1958) S. 215. 418 Zur dialektalen Verteilung von gleaw, snotor (snyttri) und wis im Altenglischen E. Seebold, Anglia 92 (1974) S. 291-333. 419 Beispielsweise auf and. man (O. V,23,15), Personalpronomen (Ο. IV,7,9), as. gumo (H. 442), man (H. 2465), a e . f o l c 'Volk' (PPs. 67.8), gcest 'Gast' (Guth. 1194), guma 'Mann'

Der deadjektivische Bildungstyp

485

4. Ahd., as., afrs., ae. grim-, an. grimm- [G 91] Das abgeleitete Adjektiv liegt im Althochdeutschen nur in einem vereinzelten und überdies unsicheren Beleg vor. Ae. grimlic wird auf das Abstraktum geban 'Gesetz' bezogen, mehrfach aber auch auf personale und dingliche Bezugsgrößen wie gryregcest 'Schreckgeist', garsecg 'Meer' oder Personalpronomina. Ähnlich liegen die Dinge im Altnordischen: grimligr wird abstrakt bezogen (gnyr 'Waffenlärm', sott 'Krankheit') sowie auf einen in einer Infinitivkonstruktion ausgedrückten Sachverhalt, daneben aber auch auf personale Bezugsgrößen (Egill, Personalpronomina).- Das Adverb ahd. grimlihho ist - allerdings ohne volkssprachliche Kontexte - in einer Reihe von Glossen- und Übersetzungbelegen bezeugt. Notker bezieht es auf bluotigön. Die erweiterte Variante frmhd. grimmigliche(n) ist bezogen auf fehten (entsprechend auch adverbiales afrs. grimlik auf fluchta), betrahten. As. grimliko ist nur vereinzelt ohne Kontext in Glossen nachzuweisen. Ae. grimlice fungiert als adverbiale Bestimmung zu äsecan 'suchen', sprecan 'sprechen', costian 'versuchen', an. grimliga zu grata 'weinen', gapa 'den Rachen aufreißen', gjalda 'vergelten', skara 'schneiden' und gera 'handeln'. Ebenso wie das jeweilige sekundäre wird in den Einzelsprachen auch das zugrundeliegende primäre Adjektiv auf abstrakte421, personale422 und apersonal-konkrete423 Größen bezogen. 5. Ahd., as., ae. hold-, an. holl-, hold- [H 54] Einzelsprachlich ist das sekundäre Adjektiv zwar bezeugt424, doch entfällt der Großteil der Belege auf Übersetzungen und Glossen. Poetische Verwendung liegt im Heliand425 vor; Bezugswort ist hier lön. Das abgeleitete Ad(El. 638), an. eggveörs Ullr 'Ullr des Klingenwetters = Krieger' (t>0rm. 2,9), fri 'Geliebter' (Hym. 9), maör 'Mann' (Häv. 48). 420 Beispielsweise auf as. andwordi (H. 930), mod (H. 1877), ae. läre 'Lehre' (Jud. 333), mihi 'Macht' (El. 1162), mod (PPs. 138.1), an. grein 'Verstand' (Ht. 100), regia 'Regel' (Lil. 97). 421

Beispielsweise auf ahd. firlorannissi (StSG. 11,134,60), stimma (StSG. 1,764,44), töd (MH. 19,5,3), as. däd (H. 5150), döö (H. 5743), hugi (H. 4263, Gen. (as.) 80), ae. andswaru 'Antwort' (Beo. 2860), gyrn 'Plage' (Jul. 173), hunger 'Hunger' (Rid. 43.3), an. harmr 'Schaden' (Ghv. 17), ord 'Wort' (Ghv. 1 \strid 'Streit' (Jörns. 15). 422

Beispielsweise auf ahd. kuning (Nb. 229,13), man (T. 541,8, StSG. 1,316,8), Nero (Nb. 129,17), as. folk (Η. 4826), Iudeo liudi (Η. 5696), sebo (Η. 2687), ae. Babilone weard 'Babylons Herr' (Dan. 229), cyning 'König' (Deor 23), grundhyrde 'Grundhüterin' (Beo. 2136), an. Granmars sun 'Granmars Sohn' (HHund. 1,18), greppr 'Kerl' (S61. 1), Gudrun (Am. 85). 423 Beispielsweise auf ahd. reo (MH. 1,5,2), ros (Nb. 229,14), as. hellia (H. 5429), logna (H. 4369), ae. goma 'Rachen' (Whale 62), scrcef 'Höhle' (Rime 71), hagl 'Hagel' (Jörns. 32), simi 'Fessel' (Sigrdr. 23). 424

Zur Konkurrenzbildung ahd. holdsam U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 99-101. 425 Zum funktionalen Verhältnis von suffigiertem und suffixlosem Adjektiv speziell im Heliand M. Bürgisser, Untersuchungen zur Wortbildung im Althochdeutschen und Altniederdeutschen, S. 143.

486

Analysen

verb wird auf haldan und gihetan bezogen. Gut belegt ist die altenglische Entsprechung, und zwar als adverbiale Bestimmung zu sprecan, äsprecan 'sprechen', cwedan 'sprechen', ähebban 'erheben', behealdan 'erhalten', hyran 'hören, gehorchen', hypan 'rauben', stadolian 'unterstützen, bestärken', pegnian 'dienen'. Das altnordische Adverb ist mit Bezug auf kenna 'lehren' bezeugt.- Das primäre Adjektiv zeigt einzelsprachlich überwiegend personalen426, in geringerem Umfang auch abstrakten427 Bezug. Nur vereinzelt werden ae. hold, an. hollr auf apersonale Konkreta428 bezogen. 6 . A h d . kund-,

a s . küö-,

a e . cud-,

a n . kuntt-

[K 25]

Das Adverb ahd. kundlihho liegt in frühen Glossenbelegen vor. As. küdliko bezieht sich im Heliand auf quedian und wiederholt auf ankennian. Häufig bezeugt ist das Adverb in poetischen Quellen des Altenglischen. Bezugsverben sind cwedan 'sprechen', cydan 'verkünden', äcweöan 'erklären', acyrran 'sich lossagen', cigan 'anrufen', cuman 'kommen', dön on isene bendas 'in eiserne Bande legen', gesettan 'einsetzen, anpflanzen', hälne dön 'erretten, heilen', libban 'leben', on becuman 'ankommen', cennan 'hervorbringen', cwicne dön 'beleben', gehyran 'erhören', oncnäwan 'erkennen'. An. kunnliga ist als adverbiale Bestimmung beispielsweise zu kvedja 'grüßen', lätast 'sich benehmen' und rida 'reiten' nachzuweisen.- Das primäre Adjektiv wird einzelsprachlich personal429, apersonal konkret430 und abstrakt431 bezogen. 7. Ahd. rada-, ae. hrceö-, an. hrad- [R 1] Das sekundäre Adjektiv ist einzelsprachlich kaum nachzuweisen; fur das Altenglische ist es mit Bezug auf dead 'Tod' bezeugt. Häufig ist jedoch das sekundäre Adverb belegt. Für das Althochdeutsche liegen frühe Überset-

426

Beispielsweise auf ahd. degan (O. 11,20,30), personal zu fassendes herza (Ο. V, 15,28), skalk (0.111,2,26), as. drohtin (H. 1292), heririnc (H. 2115), waldand (Gen. (as.) 267), ae. dryhten 'Herr' (Sea. 41), wine 'Freund' (Beo. 376), pegn 'Krieger' (Dan. 443), an. dis 'Schicksalsfrau' (S61. 25), huskarl 'Diener' (Sigv. 13,3), kona 'Frau' (Härb. 18). 427 Beispielsweise auf as. trewa (H. 1475), ae. hyge 'Gedanke' (Beo. 267), lär 'Lehre' (And. 1164), gebed 'Gebet' (PPs. 101.15), an. hylli 'Huld' (Bersi 2), laun 'Lohn' (ESk. 6,69). 428 Ae. hand (PPs. 118.109) und an. AöWHand' (Vigagl. 7,9) sind in übertragener Bedeutung gebraucht und personal (pars pro toto) zu interpretieren. 429 Beispielsweise auf ahd. irmindeot (H. 13), Johannes (H. 4949), ae. guma 'Mann' (Beo. 2178), wine 'Freund' (And. 198), wrecca 'Held' (Finn. 25), an. Holmgöngu-Bersi (Isldr 24), maör 'Mann' (Häv. 57), Öldfr (ESk. 6,23). 430 Beispielsweise auf a e . f o l d w e g 'Bahn' (Beo. 867), hol 'Loch' (Rid. 44.5), street 'Straße' (Beo. 1634), an. eldvidr 'Brennholz' (Hfr. 3,6), veörs dyr 'des Wetters Tier = Schiff (Anon. (XI) Lv 5). 431 Beispielsweise auf ahd. giräti (Ο. IV,12,8), muot (Ο. IV,19,58), as. forgang (H. 2804), quidi (H. 4964), ae. ewidegid 'Rede, Unterhaltung' (Wan. 55), geryne 'Geheimnis' (Christ 95), gryre 'Schrecken' (JDay I 44), an. dad 'Tat' (ESk. 6,13), kvceöi 'Lied' (Ht. 69), nqfh 'Name' (Ott 3,2).

Der deadjektivische Biidungstyp

487

zungsbelege vor, doch bezeugt das Altenglische432 das Adverb in verschieenartigen Quellen, mit Bezug beispielsweise auf fore gefremman 'voranommen', ärisan 'aufstehen', onsendan 'schicken', hwearfan 'sich hinwenden', wriöan 'niederwerfen', helpe gefremman 'Hilfe leisten', gehyran 'erhören', älysan 'erlösen', heeled beon 'errettet werden', ähebban 'aufrichten', gehyran 'erhören', häl gedön 'erretten'. Hinzu kommt eine beträchtliche Anzahl von Belegen bereits in frühen Glossen und Übersetzungen sowie in den Chroniken, Urkunden und in kirchlichem Gebrauchsschrifttum. An. hradliga ist auf segja 'sagen, kundtun' bezogen. Das primäre Adjektiv erscheint in den Quellen der Einzelsprachen fast nur mit Bezug auf Konkreta433. 8. Ahd. rüm-, ae., an. rum- [R 28] — auch substantivische Motivation — Für das Althochdeutsche ist nur das Adverb auf -lihho bezeugt, und zwar im Abrogans als Interpretament fur lat. largius. Auch im Altnordischen fehlt das Adjektiv auf -ligr; nur vereinzelt ist hier das Adverb nachzuweisen und zwar mit Bezug auf sitja mega 'sitzen können'. Das Altenglische kennt zwar auch das Adjektiv auf -lie in der Bedeutung 'reichhaltig' (bezogen beispielsweise auf mete 'Essen' und weestm 'Ertrag'), doch ist auch hier das Adverb wesentlich häufiger belegt. Dessen Bezugsverben sind rocettan 'überquellen', onlihtan 'erleuchten', behealdan 'erhalten', gehyran 'erhören', brucan 'Gebrauch machen', geleornian 'lernen', sellan 'geben', gecydan 'verkünden'. Die nominalen Fügungen des Altenglischen können auf verbale Strukturen wie *rümlice metian 'reichlich mit Speise versehen' und *rümlice weaxan 'üppig wachsen' zurückgeführt werden. In allen Einzelsprachen wird das primäre Adjektiv auf apersonale Konkreta434 bezogen. Im Althochdeutschen und Altenglischen wird auch das primäre Adjektiv bereits abstrakt435 bezogen. Die wenigen altenglischen Adjektive auf -lie erklären sich damit wohl als Rückbildungen aus dem jeweiligen Adverb auf -lice. 9. Ahd. snottar-, ae. snotor-, an. snotr- [S 56] Das abgeleitete Adjektiv ist nur vereinzelt in altenglischen436 Glossen greifbar. Dagegen erscheint ahd. snottarlihho bereits in den Monseer Fragmenten 432

Zu ae. hrced und hrcedlic, -lice G. Stern, swift, swiftly and their Synonyms, S. 17-40. Beispielsweise auf aζ. fertyce 'Sumpffrosch' (Rid 40.71), föt 'Fuß' (Ps. 13.6), gores sunu 'Sohn des Mists = Mistkäfer' (Rid 40.72), an. byrr 'Fahrtwind' (Bp. 1,82,2). 434 Beispielsweise auf ahd. landskaf(B. 269,23), stat (StSG. 1,290,49), ae.JfcW'Flut' (Gen. (ae.), 167), racentdag 'Fessel' (MSol. 293), .so;''See' (Met. 6.13), an. gata 'Gasse' (Bös. 298,26), hliö 'Tor' (Fj. 43), konungsgarör 'Königshof (Eg. 224,14). Bereits got. rüms erscheint als Attribut zu wigs 'Weg' (Mt. 7,13). 435 Beispielsweise auf ahd. wesan 'Dasein' (O. 111,18,64), ae. dorn 'Urteil' (LPr. II 15), regula 'Regel' (Guth. 460). 436 Zur dialektalen Verteilung gegenüber gleaw und wis Ε. Seebold, Anglia 92 (1974) S. 291-333. 433

488

Analysen

mit Bezug auf bifelhan. Die altenglische Entsprechung ist unter anderem im Beowulf bezeugt, und zwar bezogen auf eine Reihe von verba dicendi wie ae. pingian 'reden, verhandeln', äwendan 'übersetzen', singan 'singen', andswarian 'antworten' sowie an. mcela 'sprechen'. Ähnlich verhält es sich im Altnordischen. Das primäre Adjektiv wird in den Einzelsprachen überwiegend personal437 bezogen. 10. As. söd-, ae. sod-, an. sann- [S 57] — auch substantivische Motivation — Belege des sekundären Adjektivs sind - verglichen mit der Frequenz des Adverbs in den Quellen - relativ selten. Das Adjektiv erscheint durchwegs mit abstraktem Bezug. As. södlik wird vereinzelt auf spell bezogen, ae. södlic auf sibbe 'Frieden'438, an. sannliga beispielsweise auf laun 'Lohn', rödd 'Rede' und auf satzförmig formulierte oder pronominalisierte Sachverhalte. As. sööliko fungiert als Adverbiale zum verbum dicendi seggian, entsprechend in einer Reihe von Fällen auch ae. södlice auf secgian und an. sannliga auf segja. Weitere Bezugsverben sind ae. gelyfan 'glauben', singan 'singen', secan 'suchen', getengan 'sich begeben' und an. sja 'sehen, erfahren', elska 'lieben', vera gött 'gut sein', pyngja 'beschweren', heita 'heißen'.- Das primäre Adjektiv wird wie das jeweilige sekundäre vielfach abstrakt439, in einer Reihe von Fällen auch personal440 bezogen. Da bereits das jeweilige primäre Adjektiv abstrakt bezogen werden konnte, also keine funktionale Opposition zwischen primärem und sekundärem Adjektiv festzustellen ist, sind also as. södlik, ae. södlic, an. sannligr wohl als Rückbildungen aus den jeweiligen Adverbien zu erklären. 11. Ahd. giwara-, as. wara-, ae. (ge)w(er-, an. var- [G 69, W 16] Ahd. giwaralih bezeugt Otfrid441 in der Bedeutung 'aufmerksam', und zwar bezogen auf ougon. Weitere Belege finden sich in Glossen, allerdings ohne volkssprachlichen Kontext. Das entsprechende altenglische Adjektiv ist als Attribut zum Abstraktum word belegt, ferner mit Bezug auf einen pcet-Satz. Erheblich häufiger erscheint in den Quellen wiederum das Adverb mit den 437

Beispielsweise auf ahd. brut (MF. 20,3), daneben in personaler Substantivierung (MF. 20,4). Ae. snotor wird unter anderem bezogen auf ceorl 'Mann' (Beo. 202), ides 'Frau' (Jud. 55), witga 'Seher' (El. 1190), an. maör 'Mann' (Häv. 54), mcer 'Jungfrau' (PI. 31). 438 Die Bestimmung als Adjektiv mit GSAD. S. 623. Der Kontext gestattet allerdings auch eine Klassifizierung als Adverb. 439 Beispielsweise aufas. word (Η. 5833), weg (Η. 5701), ae. geliafa 'Glaube' (Jud. 89), lufu 'Liebe' (Jul. 669), swefn 'Traum' (Dan. 144), an. deild 'Rechtsstreit' (TorfE. 4), jartegn 'Zeichen' (Eg. 27,4), sök 'Rechtssache' (Häv. 118). Zu an. sannr als Rechtsterminus K. v. See, Altnordische Rechtswörter, S. 225-235. 440

Beispielsweise auf ae. cyning 'König' (PPs. 67.23), feeder 'Vater' (Christ 110), sunu 'Sohn' (El. 461), an. höföingi 'Führer' (Lil. 28), lagalestr 'Belasteter' (Nj. 282,1), maör ok guö 'Mensch und Gott' (Likn. 24). 441 Zu Otfrids Gebrauch der Bildungen P. Schmid, ZDA. 49 (1908) S. 531.

Der deadjektivische Bildungstyp

489

Bezugsverben ahd. eiskön, bimidan, faran, bisehan, irfaran; darüber hinaus ist das Adverb waralihho mehrfach - ebenfalls ohne weiteren volkssprachlichen Kontext - in Glossen belegt. Das Altsächsische bezeugt nur das Adverb waraltko und zwar mit Bezug auf giwardon und wakon. Ein Adjektiv as. *waraltk ist hingegen nicht belegt. Ae. wcerlice und gewcerlice sind als adverbiale Bestimmungen zu healdan 'halten', clcensian 'säubern', breman 'feiern', dem 'sich verhalten', Icedan 'fuhren' bezeugt, die altnordische Entsprechung zu drikka 'trinken', far α 'gehen', halla 'beugen', vindask 'sich schlingen'.- Das primäre Adjektiv giwar ist im Althochdeutschen mit personalem Bezug in fester Fügung mit sin und werdan belegt und damit nhd. gewahr werden vergleichbar. Eine entsprechende Verwendungsweise des unpräfigierten Adjektivs weer kennt auch das Altenglische442. Auch außerhalb solcher Fügungen ist personaler Bezug im Altenglischen durchwegs die Regel443. Auch für das Altnordische zeichnen sich ähnliche Verhältnisse ab. Die einzelsprachlichen Bildungen lassen sich somit übereinstimmend dem Rückbildungstyp zuordnen: die Adverbialbildungen überwiegen in allen Einzelsprachen deutlich, das jeweilige primäre Adjektiv wird durchwegs personal bezogen, die Ableitungen auf ahd. -lih, ae. -lie, an. -ligr überwiegend abstrakt. Mehrfach ergeben sich auch korrelierende Paare wie ahd. giwaralichiu ougon : giwaralihho bisehan, ae. wcerlic word : wcerlice sprecan. Als Ergebnis ist festzuhalten: Die Adjektive ahd. garo, glao, grim(mi), hold, kund, rad, rümi, snottar, giwar und as. sod werden ebenfalls meist mit personalem Bezug gebraucht. In Übereinstimmung mit der ersten Gruppe werden Adverbien vielfach auf -lihho gebildet. Da jedoch bereits die primären Adjektive abstrakt bezogen werden konnten, bot das System keinen Anlaß, Adjektive aus den jeweiligen -lihho-Adverbien rückzubilden. Generell aber müssen Fügungen wie as. *küdltk word 'vertraute Worte', ae.444 *hrceölicu help 'rasche Hilfe', an. *glögglig spurning 'kluge Frage' und ähnliche nominale Syntagmen grundsätzlich möglich gewesen sein, da Verbalphrasen as. küöliko queöian, ae. hrcedlice helpe gefremman, an. glöggliga spyrja positiv bezeugt sind. Die Entwicklungstendenz ging dahin, daß Adjektive auf -lih dieses Typs (im Gegensatz zu den zugrundeliegenden primären Adjektiven) abstrakt bezogen wurden. Der Prozeß der Rückbildung abgeleiteter Adjektive aus Adverbien ist keine Eigenheit älterer Sprachstufen. Vergleichbar sind neuhochdeutsche Fügungen wie neuerlicher Versuch, ernstliche Bedrohung, fälschliche Zuordnung, gänzliche Zerstörung, fröhlicher Gesang, welche die Verbalphrasen 442

So beispielsweise ChronE. 917.5 pä wurden pä landleode his ware 'da wurden die Landleute seiner gewahr'. 443 Belege in BTD. S. 1156, OEC. W 002, S. 216-281, GSAD. S. 754. 444 Zum Altenglischen K. Uhler, Die Bedeutungsgleichheit der altenglischen Adjektiva und Adverbia mit und ohne -lie {-lice), S. 38-45.

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Analysen

neuerlich versuchen, ernstlich bedrohen, fälschlich zuordnen, gänzlich zerstören, fröhlich singen voraussetzen445. In bestimmten Fällen kann es dazu kommen, daß ein sekundäres Adjektiv, das aus einem basisgleichen Adverb rückgebildet ist, nicht nur auf die Verbalhandlung, sondern darüber hinaus auf den Agens übertragen wird. Voraussetzung für einen solchen Übergang ist, daß sich eine bestimmte Eigenschaft, die den Handelnden kennzeichnet, in der betreffenden Verbalhandlung manifestiert. Dieser Fall liegt vor in ae. snellic. Die Ableitung steht in einer Reihe mit ahd. snellihho, afrs. snelliken und an. snjalliga [S 54], zu denen jedoch keine basisgleichen Adjektivderivate mit auf -Ith, -lik und -ligr nachzuweisen sind. Für das Althochdeutsche belegen lediglich die Murbacher Hymnen das Adverb snellihho als Interpretament für lat. strenue. Somit ist das personal (auf scerinc 'Seekämpfer') und apersonal-konkret (auf scemearh 'Seemähre', eine Kenning für Schiff) bezogene Adjektiv ae. snellic erklärungsbedürftig. Nimmt man an, daß ein Schiff, das mit einer Kenning, die immerhin Bezug auf ein Lebewesen nimmt, umschrieben ist, als handelndes Wesen gedacht ist, so muß in beiden altenglischen Vorkommensfallen der Übergang des zunächst auf Handlungen bezogenen und aus dem Adverb rückgebildeten abgeleiteten Adjektivs auf den Träger der Handlung den konkreten Bezug verursacht haben. Dieses Prinzip der Weiterübertragung ist ebenfalls auf jüngerer Sprachstufe zu beobachten. Die Eigenschaft fröhlich beispielsweise kann sowohl von Gesang als auch von Sänger ausgesagt werden. Dabei liegt der nominalen Fügung fröhlicher Gesang bereits das verbale Syntagma fröhlich singen zugrunde. Im Gegensatz dazu kann allerdings nicht von einem gänzlichen Vernichter oder fälschlichen Zuordner gesprochen werden, da auch der Vernichter nicht ganz und der Zuordner nicht falsch sein kann; wohl aber kann der Sänger froh sein. Angewandt auf das historische Material bedeutet das: die Fälle, in denen Adjektive mit ahd. -Ith, as. -lik, ae. -lie und an. -ligr personal bezogen sind, sind dadurch zustande gekommen, daß solche Adjektive von der Verbalhandlung auf den Handelnden übergegangen sind. Der Bezug auf personale (oder personal gedachte) Größen wie im Falle von ae. snellic ist Folge der Weiterfuhrung des Rückbildungstyps, keine Realisierung des Erweiterungstyps. Im Blick auf historische Sprachstufen können sich solche Verhältnisse als „Konkurrenz" oder „Synonymie" von primärem und sekundärem Adjektiv darstellen. Das bedeutet auch, daß damit zu rechnen ist, daß auf der Grundlage von Adverbien mit ahd. -lihho, die sich infolge der Zufälligkeit der Quellenüberlieferung als „isoliert" darstellen, Adjektive mit -Ith gebildet werden konnten, und daß umgekehrt AdZu Übergangserscheinungen von „adverbalem" und „adnominalem" Adjektivgebrauch H. Brinkmann, WW. 14 (1964) S. 95-96. Adverbialbildungen des genannten Typs behandelt P. C. Spycher, Orbis 6 (1957) S. 419. Historische Gesichtspunkte werden, wie im ersten Teil der Studie (Orbis 4 (1955) S. 74-90) dargetan wird, allerdings ignoriert. Das ist umso erstaunlicher, als die analysierten Bildungen (beispielsweise gefänglich, sänftiglich, beziehentlich) im Neuhochdeutschen nicht mehr anzutreffen sind.

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jektive auf -lih, neben denen keine basisgleichen Adverbien auf -lihho bezeugt sind, dennoch deren Existenz voraussetzen. In einigen Fällen erlaubt der Umfang des in den Einzelsprachen überlieferten Quellenmaterials keinen Distributionsvergleich von abgeleitetem Adjektiv und Adverb mit der adjektivischen Basis in freier Verwendung, wie sie im vorausgehenden durchgeführt worden ist, so etwa bei den Ableitungen von ahd. bar- [B 3], fast-"6 [F 6], lang-"1 [L 4], n/?-44\ [R 20], stark- [S 71], sträng- [S 77] und as. swid-""9 [S 102]. Es handelt sich um Ableitungen von konkreten, in den Quellen der Einzelsprachen überwiegend personal bezogenen Adjektiven. Soweit Kontexte ermittelt werden können, liegt beim abgeleiteten Adjektiv abstrakter Bezug vor. Ahd. fastlth ist auf inhugt bezogen, ae. fcestlic450 beispielsweise auf (die Rune) Yr sowie staöol 'Halt' und an. fastligr auf tenaör 'Hilfe'. In allen drei Sprachen ist das Adverb besser bezeugt als das Adjektiv. Es können also in den Einzelsprachen nominale Realisierungen verbaler Grundstrukturen vorliegen wie beispielsweise ahd. *fastlihho huggen (belegt ist Bezug auf gilouben), ae. *fcestlice stadolian / healdan (oder ähnlich), an. *fastliga hjalpa. Das abgeleitete Adjektiv langlih bezeugt vereinzelt Otfrid, und zwar mit Bezug a u f f r ist. Altenglische und altnordische Quellen kennen nur die Adverbialbildung auf -lice bzw. -liga. Doch auch Otfrids Verwendungsweise läßt auf eine zugrundeliegende verbale Basisstruktur *langlihho + Verb der zeitlichen Erstreckung (so etwa weren, biliban) schließen. Ahd. rihlih, -lihho liegt nur in Glossenbelegen vor. Erst im Anegenge ist mit reichlich ganc abstrakter Bezug gesichert451. Im Altenglischen überwiegen Belege des Adverbs auf -lice deutlich; das Adjektiv erscheint vereinzelt als Attribut zu lif 'Leben'. Die belegten Adjektiv-Substantiv-Gefüge lassen sich unschwer auf verbale Ausdrücke wie 446

Zu den Synonyms, 447 Zu ahd. 448 Zu ahd.

Verhältnissen beim altenglischen Adjektiv G. Stern, swift, swiftly and their S. 99-113. langsam U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 116-122. rthhi und rihlih R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 83-

86. 449

Zu ae. swiölic, -lice G. Stern, swift, swiftly and their Synonyms, S. 113, sowie Κ. Uhler, Die Bedeutungsgleichheit der altenglischen Adjektiva und Adverbia mit und ohne -lie (lice), S. 55.

450

Zu den Verhältnissen im Altenglischen K. Uhler, Die Bedeutungsgleichheit der altenglischen Adjektiva und Adverbia mit und ohne -lie (-lice), S. 16-17. 451 R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 85, setzt für ahd. rihlih die Bedeutung 'einem Mächtigen, Vornehmen gemäß' an. Hinsichtlich der Bedeutung entspreche ahd. rihlih genau nhd. herrlich. Aufgrund eingehender Kontextanalysen kommt er zu dem Ergebnis, daß ahd. rihhi lat. dives entspreche und im Laufe der Entwicklung seine Bedeutung auf lat. beatus ausgedehnt habe. Ris beschreibt die Bedeutungsdifferenz zwischen primärem und abgeleitetem Adjektiv ahd. rihhi und rihlih somit als lexikalische Gegebenheit. Betrachtet man jedoch das Verhältnis von rihlih und rihlihho, so zeigt sich, daß die abstraktere Bedeutung des abgeleiteten Adjektivs, die sich im Bezug auf abstrakte Größen manifestiert, vom Adverb her vermittelt ist. Der Sonderfall einer mechanischen Morphemübersetzung dürfte in der vereinzelten Wiedergabe von lat. regalis durch rihlih vorliegen.

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ahd. (mhd.) *rihlihho gen oder ae. *riclice libban zurückführen. Die Ableitungen von ahd. rihhi und ae. rice zeigen somit ebenfalls Merkmale des Rückbildungstyps. Ahd. starklih liegt - bezogen auf das Verbalabstraktum drangöd - in einem relativ späten Glossenbeleg vor. Frmhd. starklich bezieht sich auf töd. Dagegen ist das Adverb - richtige Konjektur vorausgesetzt - bereits in den Murbacher Hymnen bezeugt, und zwar mit Bezug auf wuofen. Aufgrund von starklihho wuofen kann nominales *starklihher wuof (oder wuoft) postuliert werden, wie umgekehrt aus starklihher drangöd auf ein Verbalgefuge *starklihho dringan geschlossen werden kann. Das Altenglische bezeugt nur das Adverb auf -lice. Bezugsgrößen fehlen ferner fur ahd. stranglih, -lihho. Ae. streng-/ stranglic ist mehrfach auf Verbalabstrakta bezogen; doch sind auch hier zusammengehörige verbale und nominale Strukturen aus dem Material belegbar: stranglic gefeoht 'heftiger Kampf steht neben feaht stranglice 'er kämpfte heftig'. Für an. strangligr ist als Bezugswort das Abstraktum ogn 'Drohung' bezeugt. Ohne althochdeutsche Entsprechung ist as. swidllko, zu dem das basisgleiche Adjektiv fehlt. Das altenglische Adjektiv swidlice wird auf Verbalabstrakta wie gebrec 'Lärm', flewsa 'Durchfall' bezogen, an. svinnligr auf das Pronomen pat, welches auf eine Verbalhandlung referiert. Etwas anders liegen die Dinge im Falle von ahd. werdlih152 [W 35]. Dieses Adjektiv ist zwar mehrfach in Glossen belegt453, doch fehlen wiederum volkssprachliche Kontexte. Der Heliand kennt nur das Adverb werdliko. Gut bezeugt ist ferner das Adverb ae. weordlice. Zugehöriges weordlic wird mehrfach abstrakt bezogen (etwa auf rice 'Herrschaft', weorc 'Werk'). Auch für das Altfriesische ist, soweit zu sehen, nur das Adverb (werdelike) zu sichern. Die einzelsprachlichen Befunde weisen also für das sekundäre Adjektiv auf eine Bildung, die ebenfalls den Rückbildungstyp vertritt. Nun liegt aber in einigen Fällen auch personaler Bezug (etwa auf ae. weorod 'Gefolge', hiserinc 'junger Mann') vor. Ähnlich liegen die Dinge im Falle von an. rikuligr [R 20], das im Gegensatz zu ahd. rihlih, ae. riclic (sieh oben) auf maör 'Mann', also personal bezogen ist, sowie an. sterkligr [R 71], das an452

Vereinzelt belegt ist basisgleiches (uri)werdsam\ hierzu U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 234-237 und 241-242. Aufgrund der in Glossenbelegen greifbaren Bedeutung 'würdig, wert; beliebt' besteht kein Anlaß, Notkers Bildung wertlih (Nb. 264,20 fur lat. qualiscumque) vom primären Adjektiv ahd. werd, wert zu trennen, und eine „lexikalisierte Bildung" anzunehmen, da jenem die „Komponente der positiven Beschaffenheit, wie sie in -werd 'kostbar' ausgedrückt ist, völlig fehlt" (G. Winkler, Die Wortbildung mit -lieh, S. 133). Es besteht nicht einmal die Notwendigkeit, eine besondere Bedeutung für Notkers Wortverwendung anzunehmen, wenn man übersetzt 'zu der Anwesenheit, für wie wertvoll man sie auch immer erachten mag'. Die „neutrale Beschaffenheit" (G. Winkler, ebenda, S. 134) ergibt sich nicht aus der lexikalischen Bedeutung, sondern aus dem Kontext. Man vergleiche im übrigen entsprechende Verwendungsweisen von nhd. wertvoll. 453 Kontext bietet zwar Notker, doch verwendet er die Fügung so wio wertlih zur Wiedergabe von lat. qualiscumque. Zu den Belegen in Abrogans und Samanunga H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 16 (1991) S. 102.

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ders als die westgermanischen Gegenstücke als Attribut zu maör und handlegg 'Arm' belegt ist. Im letzten Falle ist allerdings die Interpretation als Metapher für ein Abstraktum ('Energie, Tatkraft') möglich, zumal rikuligr tatsächlich auch mit abstraktem Bezug, nämlich auf svipting 'Stoß' bezeugt ist. Der personale Bezug des abgeleiteten Adjektivs ist als Ergebnis der oben beschriebenen Übertragung von der Handlung auf den Agens als Träger der Handlung zu erklären. Nach dieser Sichtung und Interpretation des Materials ist auf die Frage zurückzukommen, ob die Möglichkeit besteht, die beschriebenen Funktionstypen (Erweiterungs- und Rückbildungstyp) mit jenen exozentrischen Adjektivkomposita mit dem Grundwort germ. *-lJk-a- in Verbindung zu bringen, die bereits fur eine voreinzelsprachliche Stufe vorausgesetzt werden müssen454. Die einzige der im vorausgehenden besprochenen Bildungen, die eine gotische Entsprechung besitzt, ist ahd. lioblih mit Parallelbildungen in nennenswertem Umfang im Altsächsischen und Altenglischen (für das Altnordische läßt sich nur vereinzelt das Adverb auf -liga nachweisen). Dieses Adjektiv vertritt den Erweiterungstyp. Setzt man nun (unter anderem mit F. Kluge455) als Ausgangspunkt der Entwicklung Bahuvrihi-Bildungen mit dem Zweitglied germ. *-lJk-a- 'Aussehen, Äußeres, Gestalt' an, so bereitet die Erklärung der Ausprägung des Erweiterungstyps keine Schwierigkeiten. Sofern ahd. lioblih und seine Parallelbildungen in den anderen altgermanischen Sprachen auf ein germ. *leub-a-lJk-a- zurückzufuhren sind, muß dieses - wie Kluge vermutet - 'ein liebes Äußeres habend', oder - umständlicher aber genauer paraphrasiert - 'ein Aussehen habend, das zeigt, daß der betreffende Mensch lieb ist' bedeutet haben. Die Entstehung solcher sekundären Adjektive mit adjektivischen Bestimmungsgliedern ist als Weiterentwicklung der allgemein vergleichenden Bildungen mit pronominaladjektivischen Vordergliedern456 zu betrachten. Bedeuteten Bildungen des Typs ahd. ebanlih, missallh oder schon ihrer als *ebn-a-lik-a-, *miss-a-lJk-a- anzusetzenden Vorformen 'von gleicher Gestalt', 'gleich aussehend' sowie 'von verschiedener Gestalt', 'verschieden aussehend', so konnte damit nur umfassend auf Gleichartigkeit oder Verschiedenheit zweier Vergleichsgrößen referiert werden. Da zu Vergleichen notwendigerweise außer zwei Vergleichsgrößen ein Vergleichsdrittes gehört, ist die Ausprägung von Bildungen des Typs *leub-a-lik-a- im Grunde die Explikation des tertium comparationis im Wortbildungsprozeß. Derjenige Aspekt, hinsichtlich dessen Gleichartigkeit oder Verschiedenheit besteht, ist nunmehr im Bestimmungsglied des Kompositums explizit benannt. Als solche Erstglieder müssen ursprünglich solche Adjektivlexeme fungiert haben, die Eigenschaften bezeichnen, welche sich konkret im Erscheinungsbild manifestieren können: Adjektive des op454 455 456

Siehoben, S. 513-517. Siehoben, S. 92-93. Siehoben, S. 513-517.

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tischen Eindrucks (wie ahd. beraht), der physischen Konsistenz (wie ahd. hart), der räumlichen Erstreckung (wie ahd. höh), ferner auch Adjektive, die Eigenschaften bezeichnen, die einer Person tatsächlich oder vermeintlich anzusehen sind (wie ahd. guot, Hob und tiur). Mit der semantischen Gewichtsverschiebung auf das Bestimmungsglied vollzog sich die Grammatikalisierung des Elements germ. *-lik-a- zum reihenbildenden Suffix457. Dabei ist von einer Übergangsphase auszugehen, in der das Element den Status eines Halbsuffixes hatte458. Im Zusammenhang damit ist auch die Ausprägung des Rückbildungstyps zu sehen. Bereits der Überblick über die gotischen Bildungen mit dem Element -leik-*59 hat gezeigt, daß das Segment -leiko mehrfach als adverbiales Bildungselement fungierte, ohne daß daneben ein entsprechendes Adjektiv auf -leiks stand. Die betreffenden Adverbien sind alja-, ana-, anpar-60, lapa- und wairaleiko. Das deutet darauf hin, daß bereits got. -leiko in der Entwicklung zum adverbialen Bildungselement begriffen war461. In den anderen altgermanischen Einzelsprachen hat sich diese Tendenz verstärkt462. Diese Entwicklung muß dadurch angebahnt worden sein, daß nicht nur Konkreta, sondern auch Aktionen oder Prozesse hinsichtlich der Art ihres sichtbaren Ablaufs oder ihrer Durchführung wahrgenommen und verglichen werden können463. Darauf aber mußte im Gotischen wie den anderen germanischen Sprachen nach morphosyntaktischen Regeln mit einem Adverb referiert werden. Anschluß an die oben beschriebenen adjektivischen Bahuvrlhi ist möglich unter Voraussetzung der Annahme, daß einem exozentrischen adverbialen Kompositum germ. *X-lik(f, das von Haus aus eine adverbiale Ablativform zu nominalem *X-lik-a- darstellt464, Bedeutungen wie 'auf eine Weise, die sich augenscheinlich als X darstellt' oder 'auf eine Weise, die zeigt, daß der Agens X ist' zukamen. Übertragen auf die bereits genannten 457

Zur analogen Entwicklung von ahd. -bäri vom Kompositionsglied zum Suffix R. Flury, Struktur- und Bedeutungsgeschichte des Adjektivsuffixes -bar, S. 14-15. 458 Der Entwicklungsverlauf wäre dann dem von nhd. -arm, -frei, -gemäß zu vergleichen. Ein wesentlicher Unterschied besteht allerdings darin, daß im Falle neuhochdeutscher Halbsuffixbildungen immer ihrer Herkunft nach bereits adjektivische Zweitglieder in die Reihenbildung eintreten. Adjektivische Bahuvrihi mit zwei substantivischen Bestandteilen werden im Neuhochdeutschen nicht mehr gebildet. 459 Siehoben, S. 513-514. 460 Hierzu jedoch die Abstraktbildung anparleikei (sieh oben, S. 513 und A 19 in Teil B). 461 Ein echtes Konkurrenzverhältnis zu den Adverbialsuffixen -o und -ba kann jedoch allenfalls in Ansätzen bestanden haben. Die regelmäßige Bildung von Adjektivadverbien im Gotischen ist die auf -o und -ba. Dazu W. Braune, Gotische Grammatik, § 210-211, sowie G. Schmidt, Studien zum germanischen Adverb, S. 362-367. 462 Sieh dazu unten, S. 594-598 und S. 632-633. 463 Man vergleiche Sätze wie got. jabai hwas aljaleiko laisjai 'wenn jemand auf andere Art und Weise lehren sollte' und analeiko swe Filippus gasakada (Sk. 7,4) 'auf andere Weise stritt er als Philippus'. 464 H. Krähe - W. Meid, Germanische Sprachwissenschaft, II, § 58, G. Schmidt, Studien zum germanischen Adverb, S. 365.

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einzelsprachlich nur adverbial belegten Bildungen hieße das: Adverbien mit germ. *-lik-a- zu persönlichen Adjektiven wie *glaVV-a- Uko'le1 und *snutr-a- Uko le*, die formal ahd. gloulihho und snottarlihho entsprächen, hätten ursprünglich bedeutet 'auf eine Weise, die erkennen läßt, daß der Handelnde klug ist'. So wie seitens des Adjektivs die Komponente 'Gestalt, äußerer Anschein' infolge der Grammatikalisierung als Suffix und der damit verbundenen Bedeutungsreduktion verblaßte, verlor auch das Adverb die Bedeutungskomponente 'sichtlich', 'evident'. Ergebnis war im Falle von ahd. snottarlihho und gloulihho die Bedeutung 'auf kluge Weise', das heißt: die Grammatikalisierung von -lihho als Adverbialsuffix. Gruppe c. Mehrere althochdeutsche Bildungen auf -lih und -lihho haben strukturelle Entsprechungen in weiteren altwestgermanischen Sprachen und dazu im Altnordischen, die insgesamt dem besprochenen Rückbildungstyp zuzurechnen sind. Darüber hinaus zeigen sie aber eine Besonderheit, die eine weitere Zusammenfassung als eigene Subgruppe rechtfertigt: es zeigen sich sich einzelspachlich deutlich erkennbare Divergenzen gegenüber den zugrundeliegenden Primäradjektiven. Die Tendenz zur semantischen Lösung des Derivats von seiner Bildungsgrundlage ist umso stärker ausgeprägt, je allgemeiner deren Bedeutung ist. Dagegen sind Adverbien auf ahd. -lihho, as. -liko, ae. -lice und an. -liga (und indirekt daraus rückgebildete Adjektive auf ahd. -lih, as. -Ilk, ae. -lie und an. -ligr), die spezifische, semantisch klar umrissene personale Eigenschaften bezeichnen, davon nicht betroffen. In west-nordgermanischer Übereinstimmung bezeugt sind Ableitungen von primären Adjektiven der räumlichen Erstreckung, das heißt von den Basen ahd. höh-, afrs. hah-, ae. heah-, an. hä- [H 51], ahd. mihhil-, ae. micel, an. mikil- [M 32], ahd. rüm-, ae., an. rum- [R 28]. Im weiteren Sinne zu nennen wären in diesem Zusammenhang auch die Bildungen von ahd. fol-, as., ae. an .fill- [F 38], Die Ableitungen abstrahieren in der Regel von der konkreträumlichen Bedeutung. Ahd. follihho bedeutet in Übereinstimmung mit den weiteren westgermanischen Entsprechungen und an.fulliga 'vollständig, uneingeschränkt, allgemein, komplett', niemals aber 'voll' als Gegensatz zu 'leer'465. Ahd. höhlih, -lihho bedeutet nicht 'hoch' im Sinne einer räumlichen Extension, sondern 'erhaben, ehrenvoll'. Folge der Suffigierung ist auch die Tilgung etwaiger einen Inhalt oder ein Maß angebender Valenzstellen. Entsprechendes gilt fur einen großen Teil der altenglischen und altnordischen Verwendungsweisen des abgeleiteten Adjektivs und Adverbs. Für die Bildung von ahd. mihhillih, -lihho können zwar Interferenzfaktoren mit verantwortlich sein466. Das schließt jedoch nicht aus, daß ein bereits vorhandenes autochthones althochdeutsches Bildungsmuster aktiviert worden ist. 465

Zur Bedeutungsbreite des primären Adjektivs in den Einzelsprachen F. Heidermanns, Etymologisches Wörterbuch der germanischen Primäradjektive, S. 220-221. 466 Sieh oben, S. 522.

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In diese Richtung weist überdies an. mikilligr, -liga 'erhaben'. Ahd. rümlihho ist für weiterreichende Schlüsse zu wenig bezeugt. Dagegen zeigt ae. rümlice 'reichlich, in großzügiger Weise' mit nebenstehendem Adjektiv rümlic in den Quellen Prädominanz einer nicht-räumlichen, sondern abgeleiteten Bedeutung. In an. rumliga ist die räumliche Bedeutung des primären Adjektivs erhalten. Außerhalb dieser Gruppe von Derivaten zu Primäradjektiven der räumlichen Ex- und Intension finden sich einige weitere in Parallelen vorliegende Bildungen mit erkennbarer semantischer Modifikation durch das Suffix: Die Ableitungen von eigen auf frmhd. -liehe und deren Entsprechungen auf afrs. -lik, -like, ae. -lie, -lice und an. -ligr [ E l l ] zeigen zwar weithin noch die Bedeutung 'als Eigentum, zu eigen'. Vereinzelt ist aber in den gegebenen Textzusammenhängen beim Adverb die Bedeutungsmodifikation von 'als Eigentum' zu 'dem Wesen nach' zu beobachten. Lateinische Muster können diesen Übergang begünstigt haben467. Auch im Falle von ahd. einfaltlih, -lihho und seiner westgermanischen Entsprechungen [E 13] ist mit dem Einfluß lateinischer Struktur- und Bedeutungsmuster zu rechnen. Die Bedeutung des Adverbs ist aber in jedem Fall deutlich von der des zugrundeliegenden Adjektivs, das in den Einzelsprachen in der konkret-quantifizierenden Bedeutung 'einfach, ganz, ungeteilt' gebraucht wird, abzuheben. Für die westgermanischen Einzelsprachen sind verschiedene übertragene Gebrauchsweisen nachzuweisen. Die Bedeutungen sind 'schlicht', 'aufrichtig', 'wörtlich'. Lediglich an. einfaldligr, -liga (das Adjektiv ist jedoch auch hier weniger bezeugt als das Adverb) steht der Ableitungsbasis einfaldr semantisch nahe. Ahd. niuwi bedeutet in weitgehender Übereinstimmung mit seinen etymologischen Entsprechungen in den anderen altgermanischen Sprachen 'neu'468 und wird dementsprechend apersonal-konkret469 und auch abstrakt470 bezogen. Als Attribut oder Prädikativ zu personalen Größen fungiert das primäre Adjektiv nur dann, wenn auf eine bestimmte neu erworbene Eigenschaft oder Funktion einer Person Bezug genommen wird. Solche Verwendungsweisen stehen also dem abstrakten Bezug nahe471. Dagegen wird das adverbiale Derivat [N 11] im Frühmittelhochdeutschen, aber auch im Altengli467

Sieh oben, S. 523. So ergibt sich auch für zugrundeliegendes germ. *ne!-ja- die Bedeutung 'neu'; dazu F. Heidermanns, Etymologisches Wörterbuch der germanischen Primäradjektive, S. 425-426. 469 Beispielsweise auf ahd. balg (T. 199,16), Ms (Np. 87,8), giwäti (B. 260,22), as. galgo (H. 5553), nagl (H. 5536), ae. beorh 'Höhle' (Beo. 2243), seip 'Schiff (ChronC. 897.23), seip 'Schiff (ChronC. 897.23), an. beer 'Gehöft' (Laxd. 70,8), nauta blöd Ochsenblut' (Hyndl. 10,5), not 'Netz' (Hävar. 10). 470 Beispielsweise auf ahd. biböt (T. 563,15), gotspel (MF. 37,17), lob (Np. 247,5), ae. feorh 'Leben' (Phoen. 266), gefea 'Freude' (El. 195), sweg 'Lärm' (Beo. 783), an. ätrünaör 'Religion' (Nj. 231,9), oör 'Vers' (ESk. 6,57), spjöll 'Nachricht' (HHv. 31,3). 471 Beispiele wären die Bezugnahmen auf ahd. kuning (O. 1,17,26), ae. nihtweard 'Bewacher der Nacht' (Ex. 116), an. lögmaör 'Gesetzessprecher' (Grett. 269,4). 468

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sehen und Altnordischen als Temporaladverb in der Bedeutung 'neulich, vor kurzem' verwendet. Das altnordische Adjektiv nyligr ist mehrfach mit Bezug auf prozessuale Abstrakta bezeugt, stellt sich also ohne weiteres zu den Bildungen des Rückbildungstyps. Ahd. niuwilih und ae. niwlic dagegen stehen in keinem unittelbaren Vehältnis zu den jeweiligen Adverbien. Offensichtlich hat in beiden Fällen strukturell entsprechendes lat. nov-ellus die volkssprachliche Bildung evoziert. Die primären Adjektive, die germ. *waik(u)-a- 'weich' fortsetzen, bezeichnen eine bestimmte konkrete physische Konsistenz472. Dagegen implizieren die Ableitungen ahd. weihlih, ae. wäclic, -lice und an. veikligr [W 29] mit Bedeutungen wie 'lasch', 'schwach' oder 'minderwertig' von Menschen prädizierte ethische Wertungen. Am ausgeprägtesten ist die semantische Modifikation bei den altenglischen Adverbien cudlice und soölice, die sich anders als die zu vergleichenden Bildungen der übrigen Sprachen (ahd. kundlihho, as. kundliko, an. kunnliga [K 25] beziehungsweise as. södllko, an. sannliga [S 57]), die ansonsten den Rückbildungstypus473 vertreten, auf einzelsprachlicher Stufe zu affirmativen Partikeln entwickelt haben. Erst in frühmittelhochdeutschen Quellen ist bitterliche(n) 'bitterlich, schmerzerfullt' [B 26] zu bitter 'bitter, scharf, verletzend'474 nachweisbar. Die Bildung hat aber altfriesische sowie altenglische Bildungs-, Bedeutungs- und auch Verwendungsparallelen. In den westgermanischen Sprachen ist nämlich durchwegs - und zwar geradezu formelhaft - Bezug des Adverbs auf Verben der Bedeutung 'weinen' gegeben. Grundlage ist wohl die Bibelstelle Lk. 22,62, wo von Petrus gesagt wird, er habe nach seinem Verrat bitterlich geweint (flevit amare), doch kommt amare nicht als strukturelle Grundlage der jeweiligen volkssprachlichen Adverbien in Betracht. Die Tatsache, daß frmhd. bitterliche{n) und ae. biterlice jeweils neben gut bezeugtes älteres bittaro beziehungsweise bitre treten, deutet auf Analogie zu bereits vorhandenen Adverbien auf -lihho (jünger -liehe, -liehen) mit metaphorischer Bedeutung gegenüber dem Primäradjektiv. In der genannten Verwendung wurden die erweiterten Adverbien dann phraseologisch fixiert.- Im Unterschied zum Wortgebrauch in den westgermanischen Sprachen kennt das Altnordische nur das Adjektiv bitrligr und zwar in einer noch dem Verbaladjektiv bitr 'beißend, scharf nahestehenden, nicht übertragenen, konkreten Bedeutung. Die Übereinstimmung ist offensichtlich nur formaler Art. Überblickt man diese Fälle abschließend, so zeichnen sich zwar in begrenztem Umfang Gruppierungen mit semantisch vergleichbaren Ableitungen ab. Über solche punktuellen Gemeinsamkeiten hinweg besteht Überein472

Zur Bedeutung des Adjektivs in den Einzelsprachen F. Heidermanns, Etymologisches Wörterbuch der germanischen Primäradjektive, S. 644-645. 473 Sieh oben, S. 550-553. 474 So die Bedeutungsangaben SchW. S. 77.

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Stimmung aber nur insofern, als Tendenzen zur semantischen Modifikation mit den Suffixen ahd. -lihho, as. -liko, ae. -lice und an. -liga gebildeter Adverbien gegenüber den primären Adjektiven erkennbar werden. Mehrfach weicht das Altnordische von den westgermanischen Sprachen ab. Die Entwicklungsrichtungen sind also heterogen. Das bedeutet, daß eher auf einzelsprachliche Bedeutungsentwicklungen zu schließen ist als auf einen bereits auf voreinzelsprachlicher Stufe angelegten Prozeß.

2. Westgermanische Entsprechungen Nachfolgend wird zu untersuchen sein, inwieweit sich die bisher anhand west-norgermanischer Überereinstimmungen beschriebenen Suffigierungstypen (interferente Bildungen auf der einen, Erweiterungs- und Rückbildungstyp als autochthone Modelle auf der anderen Seite) im Bereich der westgermanischen Parallelbildungen wiederfinden. a. Interferenz Vielfach haben alt- und frühmittelhochdeutsche sowie altsächsische Ableitungen auf -li(c)h- und -lik- Entsprechungen im Altenglischen, ohne daß sich Vergleichbares im Altnordischen findet475. Häufig weist die Art der Bezeugung auf ein relativ spätes Entstehungsdatum solcher Bildungen hin, denn sie gehören der vom Lateinischen beeinflußten Kirchen- oder Schulsprache an476. Die Übereinstimmung zwischen den Einzelsprachen ist dann entweder zufallig477 oder dadurch bedingt, daß die Notwendigkeit, gleiche lateinische Lemmata zu übersetzen, zu gleichartigen Resultaten geführt hat. In einigen Fällen kommt auch innergermanische Interferenz (vor allem altenglischer Einfluß auf das Althoch- und Altniederdeutsche) als Erklärungs-

475

Von Fällen, in denen im Altnordischen Entlehnungen aus einer westgermanischen Sprache vorliegen, ist natürlich in diesem Zusammenhang abzusehen. Eine Liste mit altenglisch-altnordischen Bildungsentsprechungen oben, A. 43. 476 Grundsätzliches zur Bedeutung des Faktors Interferenz bei den althochdeutschen und altsächsischen -//^-Bildungen H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 383-475. Im Gegensatz zu den -/iA-Ableitungen scheinen die Adjektive auf ahd. -bäri, die allerdings in wesentlich geringerer Zahl vorliegen, ohne lateinische Vorbilder entstanden zu sein. Man vergleiche hierzu R. Flury, Struktur- und Bedeutungsgeschichte des Adjektivsuffixes -bar, S. 13-14. Für die Bildung volkssprachlicher Wörter nach lateinischen Mustern wurde Flury zufolge das Suffix allerdings in mittelhochdeutscher Zeit genutzt. 477 Hierbei ist es naturgemäß problematisch, im Einzelfall den Nachweis der Zufälligkeit zu erbringen. Die Tatsache aber, daß sich eine größere Gruppe abzeichnet, die sowohl durch ihre fast ausschließliche Bezeugung in bestimmten Quellenarten (Glossen, Übersetzungen, religiöse Prosa) als auch auch unter morphologischen (zum guten Teil handelt es sich um komplexe Basislexeme) und semantischen Gesichtspunkten (Adjektive des moralisch-religiösen Bereichs) gekennzeichnet ist, ermöglicht doch einen gewissen Grad an Sicherheit in der Beurteilung.

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möglichkeit in Betracht478. Einige westgermanische479 Bildungsentsprechungen lassen sich aber nicht als interferent oder spezifisch kirchensprachlich erklären. Sie sind mehrheitlich dem Rückbildungstyp zuzuordnen. Im Bereich der deadjektivischen Ableitungen sind unmittelbar dem Lateinischen entlehnte Basislexeme selten480. Die wenigen Fälle übereinstimmender Ableitung mit ahd. -lih- und ae. -lie- von adjektivischen Basislexemen lateinischer Herkunft sind frmhd. kristenlich, -liehen, afrs. kristenlik, ae. cristenlicm [K 22] und frmhd. süberlicho, ahd. unsübarlihhi, ae. syferlice [S 85]482. Daß solche Bildungen nicht in vorchristliche - das heißt auch voreinzelsprachliche - Zeit zu datieren sind, versteht sich von selbst. Gleiches gilt auch für die Ableitungen von den Basislexemen ahd. heilag, as. helag, ae. haiig, die zwar germanischer Herkunft sind, im Zuge der christlichen Mission aber neue Bedeutung angenommen haben. Das abgeleitete Adjektiv as. helagltk [Η 21483] ist - bezogen auf riki - nur einmal im Heliand belegt. Mehrfach und mit altenglischen Entsprechungen ist dagegen das Adverb as. helagliko bezeugt. Die Möglichkeit der Rückführung der Adverbien auf as. -liko und ae. -lice auf eine gemeinsame voreinzelsprachliche Grundlage scheidet bei diesem offensichtlich kirchensprachlichen Wort mit gleicher Sicherheit aus wie bei hybriden Ableitungen von lateinischen Lexemen. Auch das zugrundeliegende Adjektiv as. helag wurde (wie auch ahd. heilagm, ae. häligm) auf abstrakte Größen bezogen, wenngleich personaler und dinglicher Bezug überwiegt. Es stellt sich somit die Frage, warum nicht auch im Heliand (H. 1303) einfaches helag gebraucht ist. Ausschlaggebend dafür, daß der Dichter des Heliand an der vorliegenden Stelle das Adjektiv auf -lik verwendet, dürften weniger semantische als metrische Gegebenheiten gewesen sein. Überprüft man nämlich alle Fälle von unflektiertem helag im Heliand, so findet sich kein einziger Fall, wo das Adjektiv als letztes Wort eines ersten Halbverses stünde. Im Falle der Langzeile suutdo helaglic / an hebanuuange, in der die erste Hebung auf der stabenden Silbe he- liegt, ergab das 478

Sieh hierzu bereits oben, A. 282.

479

Aufgrund der bekannten Überlieferungslage bietet allerdings fast nur das Altenglische profane Quellen in nennenswertem Umfang. 480 Häufiger sind hybride Bildungen mit ahd. ahd. -lih(ho), as. -lik(o), ae. -lic(e) und an. -ligr (-liga) im Bereich der desubstantivischen Bildungen. Die Fälle sind unter den Lehnbildungen, S. 542-549 und 550-559 aufgeführt. 481 Nicht nur das Basislexem ist entlehnt, sondern auch die Wortstruktur schließt sich an lat. christianus an. Dieses Lemma ist schon im ältesten Beleg, im Rituale von Durham, übersetzt. Zur althochdeutschen Bildung H. Lauffer, in: Sprachliche Interferenz, S. 442. 482

Ahd. sübar, ae. syfri < lat. sobrius; dazu C. C. Uhlenbeck, PBB. 22 (1897) S. 542, F. Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, S. 706. 483 Die hochdeutsche Entsprechung hierzu läßt sich nur vereinzelt und erst im 12. Jh. nachweisen. 484 KFW. IV, Sp. 814-823. 485 Zahlreiche altenglische Belege in BTD. S. 505, Suppl. S. 502-503, OEC. Η 002, S. 193 und Η 004, S. 293, GSAD. S. 296-297.

500

Analysen

suffigierte Adjektiv eine Nebenhebung. Die Verwendung der suffigierten Bildung setzt allerdings deren grammatische Zulässigkeit voraus. Das Metrum ist also nur Ursache der Verwendung im konkreten Fall, nicht der Bildung an sich. Mehrfach haben lateinische Wortstrukturen zu übereinstimmenden „Lehnbildungen" im Sinne von W. Betz486 gefuhrt: 1. Ahd. al-, ae. eal- [A 9] Die Ableitungen von dieser Basis sind durchwegs - und zwar seit frühester althochdeutscher Zeit - in Übersetzungen und in kirchlicher Gebrauchsprosa belegt, meist in den Bedeutungen 'katholisch' und 'universal'. Bildungsmuster kann lat. universalis gewesen sein, das seinerseits in lateinischen Quellen lat.-griech. catholicus erklärt487. Das hohe Alter der Bildung (Erstbeleg im 8. Jahrhundert) und die Übereinstimmung mit dem Altenglischen kann daraufhindeuten, daß ein missionssprachlicher Terminus vorliegt488. 2. Ahd. alt-, ae. eald- [A 13] Ahd. altlih, so wie es bezeugt ist, erklärt sich am ehesten als interferente Bildung zur Wiedergabe von lat. av-itus und sen-ilis. Letzteres ist auch als Lemma von ae. ealdlic nachzuweisen. Sollte auch hier eine Lehnbildung vorliegen, so zeigen die Belege, daß die altenglische Bildung losgelöst von ihrer Bildungsgrundlage verwendet wurde und dann eine beträchtliche Bedeutungsentwicklung durchlaufen hat. 3. Ahd. ebanmuot-, ae. efenmöd- [E 5] Belegt ist nur die Adverbialbildung auf -lihho bzw. -lice. Außerhalb von Glossen läßt sich die Bildung nicht nachweisen. Grundlage ist jeweils strukturell entsprechendes lat. aequanimiter, so daß die Annahme einer gleichartigen Lehnübersetzung in beiden Sprachen489 gerechtfertigt ist. 4. Ahd. gimein-90, ae. gemcehe- [G 41] Die einzelsprachlichen Bildungen sind größtenteils in Übersetzungstexten und Glossen bezeugt. Außerhalb von Textsorten mit unmittelbarem Kontakt 486

Zuletzt W. Betz, Lehnwörter und Lehnprägungen im Vor- und Frühdeutschen. So schon Is.Et. VIII,1,1 Catholicus, universalis άπό τοϋ καθ' δλον id est secundum totum, VII, 14,4 Catholicus universalis interpretatur. 488 Das heißt, daß von einem Interferenzprodukt auszugehen ist, nach W. Betz' Klassifikation von einer „Lehnübertragung" von lat. universalis. Es ist nicht zu sehen, inwiefern das Suffix hier eine „intensivierende" Funktion haben sollte, wie G. Winkler, Die Wortbildung mit -lieh, S. 342-343, es zu erkennen glaubt. 489 So beurteilen schon K. Schütz, Die Lehnprägungen der Reichenauer Glossare Rb, Rc, Rd, Re und Rf, S. 130-131, und H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregor-Glossen, S. 75, diese Bildung. 490 Zur erheblich besser bezeugten Konkurrenzbildung ahd. gimeinsam man U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 173-180. 487

Der deadjektivische Bildungstyp

501

zum Lateinischen lassen sich einschlägige Belege erst spät nachweisen. Als Entlehnungsgrundlage kommen übersetzte zweigliedrige Lemmata wie generalis, universalis sowie die zugehörigen Adverbien in Betracht. 5. Ahd. gimeinsam-, ae. gemcehsum- [G 42] Die nur wenig bezeugten Bildungen ahd. gimeinsamlih, -lihho sowie zugrundeliegendes gimeinsam haben bereits W. Betz491 und K. Schütz492 als Lehnbildungen nach lat. communis klassifiziert. Mit innergermanischer Vermittlung als Ursache übereinstimmender Bildungen in den Einzelsprachen ist in folgenden Fällen zu rechnen: 1. Ahd. einrat-, ae. änrce'd- [E 20] Das Adverb ae. änrce'dlice ist gut bezeugt, die althochdeutsche Entsprechung dagegen nur im Tatian, der auch sonst Spuren angelsächsischen Einflusses aufweist493. Dieselbe Evangelienstelle, in deren Kontext ahd. einrätlihho erscheint (Lk. 23,10 constanter accusantes eum), ist auch in der Westsächsischen Evangelien-Version wiedergegeben494. 2. Ahd. ewisk-, ae. eawesc- [E 48] Ahd. ewisklih ist nur im Abrogans belegt und glossiert hier lat. publicus. J. Splett495 hat zur Erklärung auf das Adverb ae. eawislice496 hingewiesen, das unetymologisch auf cewisce 'Schande' bezogen werden konnte. Ein daraus abgeleiteter Bedeutungsansatz 'schändlich' ist aus dem vorliegenden lateinisch-althochdeutschen Glossenverband nicht zu sichern und bleibt deshalb höchst fragwürdig. 3. Ahd. gotkund-, ae. godcund- [G 81] Das abgeleitete Adjektiv bezeugt bereits der Abrogans. Vereinzelt verwendet es noch Otfrid. Das Adverb auf -lihho erscheint vereinzelt in B.497 491

W. Betz, Deutsch und Lateinisch, S. 179-180, femer H. Ibach, PBB. 81 (Halle 1959) S. 140. 492 K. Schütz, Die Lehnprägungen der Reichenauer Glossare, S. 71. 493 Dazu schon W. Braune, PBB. 43 (1918). Mit der Möglichkeit altenglischen Einflusses auf den Wortgebrauch im Tatian rechnet auch Ch. T. Carr, Nominal Compounds in Germanic, S. 14, 125. 494 Ob ae. änrce'dlice seinerseits als Lehnbildung anzusprechen ist, muß offen bleiben. Für diese Annahme sprechen die dreigliedrigen Lemmata uniformiter und unanimiter in Glossen zur Benediktinerregel und in frühen Psalmenversionen. Dagegen läßt sich jedoch geltend machen, daß auch andere Lemmata wie instanter und pertinaciter übersetzt sind und daß das Adverb - vereinzelt auch das zugehörige Adjektiv - auch außerhalb der Übersetzungsliteratur Verwendung gefunden hat. H. Gneuss, Lehnbildungen und Lehnbedeutungen im Altenglischen, scheint die Bildung nicht als interferent zu betrachten. Zumindest ist sie in seiner Untersuchung des Lehnguts in den altenglischen Psalmenversionen nicht berücksichtigt. 495 496 497

J. Splett, Abrogans-Studien, S. 172. Zur Etymologie F. Mezger, ZVSpF. 79 (1964) S. 38-41. Zum Wortgebrauch in diesem Denkmal H. Ibach, PBB. 78 (Halle 1956) S. 45.

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Analysen

und in frühen Glossen. Letztmals ist die Ableitung im Wiener Notker bezeugt. Dem steht eine Fülle von Belegen sowohl der suffigierten Bildungen godcundlic und godcundlice als auch des zugrundeliegenden Adjektivs godcund im Altenglischen gegenüber498. Da die übersetzten Lemmata, das Adjektiv divinus und das Adverb divinitus, wie schon W. Betz499 feststellte, als morphologische Grundlage der althochdeutschen Adverbialbildungen auf -lihho nicht in Frage kommen, morphologische Interferenz als Ursache der althochdeutsch-altenglischen Übereinstimmung also ausscheidet, liegt die Annahme altenglischen Einflusses nahe. Allerdings dürfte nicht erst die -lihBildung, sondern schon zugrundeliegendes ahd. gotkund(i) eine hochdeutsche Bildung auf der Grundlage von ae. godcund sein. 4. Ahd. singal-, ae. singal- [S 20] Das Althochdeutsche bezeugt weder ein primäres Adjektiv *singal noch die adjektivische Ableitung auf -lih. Einzig im Abrogans liegt die Adverbialbildung auf -lihho als Ubersetzung von lat. iugiter vor. Gut bezeugt ist dagegen ae. singal mit dem Adverb auf -lice (dieses unter anderem auch als Interpretament für das im Abrogans übersetzte lat. iugiter). Da das Kompositionsglied ae. -gäl 'Weg' germ. *-gail- fortsetzt, wäre für die althochdeutsche Entsprechung lautgesetzlich *-ai- (oder *-ei-) zu erwarten. Dieser Umstand und das Fehlen des primären Adjektivs spricht - obgleich die Einwände J. Spletts500 gegen diese Auffassung letztlich nicht widerlegbar sind für die Annahme, daß im Abrogans eine altenglische Wortform vorliegt, die ins Althochdeutsche umgesetzt worden ist501. b. Autochthone Bildungen Dennoch bleibt eine Anzahl von Ableitungen mit dem Element germ. *-lJk-a-, die früh in solchen einzelsprachlichen Quellen nachzuweisen sind, die nicht als kirchen- oder schulsprachlich gebunden gelten können. Es lassen sich weder lateinische Bildungsmuster feststellen, noch ergeben sich Anhaltspunkte für die Annahme innergermanischer Entlehnung. Wie bei den oben besprochenen west-nordgermanischen Bildungsentsprechungen hebt sich von einem nur noch relikthaft greifbaren Erweiterungstyp ein weitaus besser repräsentierter Rückbildungstyp ab.

498

Hierzu auch K. Uhler, Die Bedeutungsgleichheit der altenglischen Adjektiva und Adverbia mit und ohne -lie (-lice), S. 34-35. 499 W. Betz, Deutsch und Lateinisch, S. 34-35. 500 J. Splett, Abrogans-Studien, S. 271-272. Die vorliegende Wortform ist Splett zufolge als Umbildung nach anderen althochdeutschen Adjektiven auf -al zu erklären. 501 Das wäre im Abrogans kein Einzelfall. Weitere Beispiele fuhrt W. Wissmann, in: Festgabe fiir Ulrich Pretzel, besonders S. 314-315, an.

Der deadjektivische Bildungstyp

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bl. Der Erweiterungstyp Von den Bildungen, die in nicht interferenzbedingten westgermanischen Entsprechungen bezeugt sind, zeigen nur die Ableitungen von ahd. fri, as. fri, afrs. fri-, ae. freo [F 55]502 Merkmale des durch Bezug auf Konkreta charakterisierten Erweiterungstyps. Für das Altsächsische bezeugt der Heliand das abgeleitete Adjektiv. Bezugswort ist hier personales magad. Afrs. frilik wird beispielsweise auf lond 'Land' bezogen. Auch in altenglischen Quellen, in denen im übrigen die entsprechende Bildung wesentlich öfter belegt ist, überwiegt personaler Bezug, wobei auffallt, daß das Adjektiv übereinstimmend mit dem Gebrauch im Heliand - wiederholt als weibliches Epitheton Verwendung findet. Nur vereinzelt besteht Bezug auf dingliche Konkreta und andererseits auf Abstrakta. Für das altenglische Adverb liegen in der Dichtung Belege mit Bezug a u f f e d a n 'speisen, ernähren', ferian 'befördern', onfön 'empfangen' und fremman 'tun' vor. Beim primären Adjektiv503 ist personaler Bezug die Regel, abstrakter504 die Ausnahme. Überblickt man die Beleglage des sekundären und primären Adjektivs, so zeigt sich auch hier, daß die Funktion des jeweiligen Suffixes nicht darin bestanden haben kann, das Lexem as. fri, ae. freo abstrakt beziehbar zu machen. Vielmehr vertreten die altenglischen Ableitungen mit -lie und ihre altsächsische Entsprechung den Erweiterungstyp. Ahd.frilih ist wenig bezeugt. In der althochdeutschen Benediktinerregel übersetzt das Adjektiv auf potestas (keuualtida) bezogenes Uber, ist also mit abstraktem Bezug verwendet. Das wenige Material reicht jedoch nicht für weitere Aussagen über die Bezugsmöglichkeiten und die Bedeutungsbreite von ahd. frilih aus. Der auffällige personale Bezug des altsächsischen und altenglischen Adjektivs könnte mit archaischem Sprachgebrauch in der Dichtung zusammenhängen. Darüber hinaus liegt das Adjektiv ae. mcerlic [M 12] in zwei Verwendungsweisen vor, die Merkmale des Erweiterungstyps aufweisen505. b2. Der Rückbildungstyp In einem Teil der Fälle ist das Adverb auf ahd. -lihho (as. -liko, ae. -lice) entweder gänzlich ohne das zugehörige Adjektiv auf -lih (-lik, -lie) belegt, oder das Adjektiv ist in erheblich geringerem Umfang oder auch erst deutlich später nachweisbar als das Adverb. Es handelt sich also um Bildungen,

502

Zum Wortgebrauch der Benediktinerregel H. Ibach, PBB. 81 (Halle 1959) S. 141; des weiteren M. Bürgisser, Untersuchungen zur Wortbildung im Althochdeutschen und Altniederdeutschen, S. 138. 503 Zu Etymologie und Bedeutungsgeschichte von ahd./π F. Heidermanns, Wörterbuch der germanischen Primäradjektive, S. 215-216. 504 Poetisch nur hyge 'Mut' (Christ 1512). 505 Sieh dazu unten, S. 508.

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Analysen

die sich aufgrund verschiedener Merkmale zu dem anhand west-nordgermanischer Übereinstimmungen beschriebenen Rückbildungstyp stellen. 1. Ahd. bald-, as. bald-, anfrk. bold-, ae. beald- [Β 1] Das abgeleitete Adjektiv ist im Althochdeutschen nur in einem vereinzelten Glossenbeleg bezeugt. Altsächsische und altenglische Entsprechungen fehlen. Dagegen liegen die Adverbien auf ahd. -lihho, as. -liko, ae. -lice nicht nur in zahlreichen Übersetzungs- und Glossenbelegen, sondern mehrfach in poetischen Texten vor506. Bezugsverben sind ahd. queman, sprehhan und tuon, as. sprekan und gibärian, ae. äbeodan 'erklären, mitteilen', äbregan 'in Schrecken versetzen', aliesan 'erlösen', bendum belecgan 'in Fesseln legen', bidan 'erwarten', blissian 'jubeln', faran 'fahren', leeran 'lehren', slean 'erschlagen' und steppan 'vordringen', durchwegs also Verben, die ein bewußt handelndes Subjekt voraussetzen. Das primäre Adjektiv bedeutet 'kühn, tapfer, zuversichtlich' und wird in der Mehrzahl der Fälle personal507 bezogen. 2. Ahd.foraht-, as.forht-, at.forht- [F 44] — auch substantivische und verbale Motivation — Ahd. forhatlih fungiert als Attribut und Prädikativ auf abstrakte Bezugsgrößen wie sorga und suona, ferner - in jüngeren Quellen - urteilde, firteilunga, wort, urkunde und ser. Personaler Bezug (beispielsweise auf got, kunic, man) ist bei Notker und in Quellen der frühmittelhochdeutschen Zeit nachzuweisen. Darüber hinaus liegt die Bildung mehrfach in Glossen508 vor. As .forhtlik wird abstrakt auf einen that-Satz bezogen. Die altenglische Entsprechung erscheint vereinzelt mit Bezug auf das Konkretum wind, ansonsten einige Male als Attribut zu Abstrakta wie fcerspell 'schlimme Botschaft' undpunres brogan 'des Donners Grollen'. Ahd.forahtlihho fungiert als adverbiale Bestimmung zu bithenkan, sorgen, weizen, dionön, queman, ae. forhtlice zu wlitan 'blicken', wipian 'waschen', weorpan 'geschehen, gemacht werden'. Das primäre Adjektiv509 wird im Altsächsischen und Alt506

Zu Otfrids Verwendung des Adverbs P. Schmid, ZDA. 49 (1908) S. 529. Bedeutungsangaben für die literarischen Denkmäler SchW. S. 92. 507 Beispielsweise auf ahd. auf herza (O 111,26,49) und Personalpronomina (M. 76, O. 1,1,62). Zu herza in personaler Bedeutung (als 'Zentrum der Person') G. Becker, Geist und Seele im Altsächsischen und Althochdeutschen, S. 95-99. Weitere personale Bezugsgrößen sind as. kuning (H. 599), theo uuisan man (H. 651) und ae. beorn 'Mann' (And. 602), beornwiga 'Krieger' (Men. 225), breosttoga 'Anfuhrer' (MSol. 184). 508 Es fehlt zwar durchwegs volkssprachlicher Kontext. In mehreren Fällen sind jedoch die übersetzten Lemmata personal bezogen. Man vergleiche im einzelnen die Nachweise KFW. 111,1165. 509 Ein primäres Adjektiv ahd./as. *for(a)ht wird zwar mehrfach postuliert (beispielsweise SWH. S. 146, H. S. Falk, Wortschatz der germanischen Spracheinheit, S. 244, S. Feist, Vergleichendes Wörterbuch der gotischen Sprache, S. 146, übernommen in W. P. Lehmann, Α Gothic Etymological Dictionary, S. I l l ) ; es fehlen jedoch Belege des Simplex. Nur im Tatian ist gotforaht 'gottesfurchtig' nachzuweisen (T. 7,4 inti ther man uuas reht

Der deadjektivische Bildungstyp

505

englischen in aller Regel personal510 bezogen. Nur vereinzelt ist Bezug auf abstrakte Größen511 oder apersonale Dinge gegeben, die allerdings auf metaphorischer Ebene personal gedacht sein können512. Im Althochdeutschen sind das Adverb forahtllhho mit Bezug auf sorgen und das Adjektiv forahtlih bezogen auf sorga bezeugt; aus ae. forhtlice wlitan kann eine nominale Fügung *forhtlic wlite abgeleitet werden. Das spricht wiederum für die Erklärung der Adjektive auf -Ith und -lie als Rückbildungen aus entsprechenden Adverbien auf -llhho bzw. -lice. 3 . A h d . giwis-,

a e . gewis-

[G 70]

Ein Adjektiv ahd. *giwislih ist in den Quellen unbezeugt. Das Adverb giwislihho belegt erstmals Notker513. Außerhalb lateinabhängiger Texte ist dieses sogar erst im 12. Jahrhundert greifbar. Eine solche Beleglage spräche zunächst für die Annahme einer relativ jungen, zuerst im gelehrten Sprachgebrauch beheimateten Bildung. Es findet sich jedoch unter den belegbaren Lemmata keines, das als morphologische Grundlage des althochdeutschen Adverbs in Betracht käme und damit die Annahme einer Lehnbildung rechtfertigte. Daß ein Lemma wie lat. utique 'wie auch immer' wiedergegeben werden konnte, setzt einen Prozeß der Bedeutungsabschwächung voraus. Wesentlich deutlicher läßt sich das anhand der in altenglischen Quellen übersetzten Lemmata zeigen. Das Adjektiv auf -liciu ist deutlich weniger belegt als das basisgleiche Adverb. Wo es verwendet ist, wird es abstrakt bezogen. Das primäre Adjektiv wird übereinstimmend im Althochdeutschen, Altsächsischen und Altenglischen personal515 und abstrakt516 bezogen. Insgesamt ergibt sich, daß im Althochdeutschen und Altenglischen das Ad-

inti gotforht). Die Beleglage läßt den Schluß zu, daß ahd. forahtlih synchron nicht mehr als vom Adjektiv, sondern vom Substantiv oder Verb abgeleitet empfunden worden ist. 510 Beispielsweise auf as. gumo (H. 115), ae. beorn 'Krieger' (And. 448), breostsefa 'Gemüt' (Guth. 281), brööor 'Bruder' (Rid. 43.10). 511 So aufas. hugi (H. 2677), ae.forepanc 'Vorsorge' (Creed 37). 512 Die Rede ist in solchen Fällen von der gesamten Schöpfung: Eordan eal-grene and uprodor 'der Erde Allgrün und das Firmament' (Christ 1128), eall 'alles' (Christ 1184), ealle gesceafte 'alles, was erschaffen ist' (And. 1500). 513

Zu Notkers Verwendungsweise J. Jaehrling, Die philosophische Terminologie Notkers des Deutschen, S. 76-77. 514 Des weiteren zeigen die metrischen Psalmen das unpräfigierte Adverb ae. wislice mit Bezug auf witan 'wissen' (PPs. 58.13; 99.2). Hier ist auch das zugehörige sekundäre Adjektiv wislic belegt mit den abstrakten Bezugswörtern trymnes 'Festigkeit' (PPs. 72.3) und mildheortnes 'Barmherzigkeit' (PPs. 102.16). 515

Beispielsweise auf ae. apostol 'Apostel' (Men 124), mon 'Mann' (Sea 110), ahd. mannilih 'jeder Mensch' (V,l,18). Personaler (Objekt-) Bezug ist auch in der festen Fügung giwissi duan 'in sichere Kenntnis setzen' (O V,8,12) gegeben. Beispielsweise auf ahd. antreidida (ΜΗ. XI, 1,1), ewa (ΜΗ. XV,1,1) irstantnissi (O. IV,37,23; V.24,11), as. fridu (H. 1938) und trewa (H. 4689), ae. meegen 'Macht' (PPs 101.21).

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verb zeitlich früher und auch quantitativ besser belegt ist als das abgeleitete Adjektiv. Dieses wird an den wenigen Belegstellen abstrakt bezogen. 4. Ahd. giwona-, ae. gewune- [G 71] — auch substantivische Motivation — Primäres giwon wird auf zweierlei Weise verwendet: erstens bezogen auf ein Subjekt (den „Träger" einer Gewohnheit), zweitens auf ein Objekt (was Gewohnheit ist). Im ersten Falle sind die Bezugsgrößen überwiegend personal517 oder zumindest als selbständig handelnd oder wirkend gedacht518, im zweiten Falle abstrakt519. Die sekundären Adjektive frmhd. gewonlich und ae. gewunelic werden nur objektbezogen, in der Regel also mit abstraktem Bezug (auf frühmd. site oder einen Sachverhalt anaphorisierendes ez) gebraucht. Die Valenzsstelle des primären Adjektivs ist getilgt. Negiertes ungawonalihho ist bereits im Abrogans bezeugt, allerdings ohne aussagekräftigen Kontext. Erst im spätalthochdeutschen Wiener Notker ist es mit Bezug auf sprehhan belegt. Ae. gewunelic wird ebenfalls abstrakt bezogen, so etwa aufpeaw 'Sitte', weorc 'Werk', lofsang 'Lobgesang', leahtor 'Laster' sowie auf Pronomina bzw. anaphorisierte Nebensätze. Ae. gewunelice fungiert als Bestimmung zu syngian 'singen', nemnian und clipian 'nennen', weligian 'bereichern' und don 'tun'. Der Zusammenhang zwischen verbalen Syntagmen (wie ae. gewunelice syngian / don) und nominalen Gefugen (wie gewunelic lofsang / weorc) ist deutlich erkennbar. 5. Ahd. / as. hon-, ae. hean- [H 55] Das abgeleitete Adjektiv wird althochdeutsch520 und altenglisch abstrakt bezogen: auf ahd. wort und zäla sowie ae. sleep 'Schlaf, ferner auf einen in einen peet-Satz gefaßten Sachverhalt. Otfrid521 bezieht das Adjektiv vereinzelt auch konkret, und zwar auf krüzi, wobei 'Kreuz' allerdings als Inbegriff der Martern, die Jesus erlitten hat, steht und somit durchaus prozessual, also abstrakt interpretierbar ist. Hinzu kommen zahlreiche Glossenbelege zu verschiedenen Lemmata, von denen jedoch keines als Bildungsmuster des volkssprachlichen Wortes in Betracht kommt. Lehnbildung scheidet als Erklärungsmöglichkeit der Übereinstimmung aus. Das Altsächsische und Altenglische überliefern Kontextbelege des Adverbs auf -liko bzw. -lice. Ahd. hönlihho liegt nur in einigen Glossenbelegen vor. Bezugsverben sind as.farlögnian sowie ae. forweordan 'verderben', hweorfan 'sich wenden' und

517

Beispielsweise ahd. diot (1.42,2), grafo (T. 631,20), liut (Nc. 55,11), Etwa ahd. sterro (0.1,17,43), ae. drenc 'Getränk' (Lch. I 68.1.3), see 'Meer' (Ex. 474). 519 Beispielsweise ahd. sang (Nc 122,8), situ (B. 242,27), 520 In Konkurrenz zu hönlih ist im Althochdeutschen hon(i)sam getreten; dazu U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 101-104. 521 Zur Verwendung von höni und hönlih bei Otfrid vergleiche man P. Schmid, ZDA. 49 (1908) S. 530. 518

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hcettian 'die Kopfhaut abziehen'. Das primäre Adjektiv wird im wesentlichen personal522 bezogen. 6. Ahd.jämar-, as. jämer-, afrs.jamer-, ae. giomer- [J 1] — auch substantivische Motivation — Das abgeleitete Adjekt wird durchwegs abstrakt bezogen523 und zwar von Otfrid in mehreren Fällen auf thing in der Bedeutung 'Tatsache, Sachverhalt' sowie auf githingi und wizi, ferner von Notker auf klaga, im Heiland auf forgang, in altenglischen Quellen beispielsweise auf die Infinitivkonstruktion to gebidanne poet... 'zu erleben, daß ...' und siccetunga 'Klagen'. Das jeweils zugehörige Adverb auf ahd. -lihho, ae. -lice bezieht sich in einigen Fällen auf semantisch den genannten (Verbal-) Abstrakta nahestehenden Verben wie weinon, ae. gyllan 'schreien', so daß nominale Fügungen des Typs ahd. jämarlihha klaga ohne weiteres auf verbales *jämarlihho klagön (und ähnlich) zurückgeführt werden können. Die primären Adjektive werden in den Quellen der Einzelsprachen personal524 und abstrakt525 bezogen. 7. Ahd. leid-, as. leth-, afrs. ledlik, ae. läp- [L 11] — auch substantivische Motivation — Ahd. leidlih verwendet Otfrid mit Bezug auf wort und werk. Ferner dient das althochdeutsche Adjektiv zur Wiedergabe einer ganzen Reihe unterschiedlicher lateinischer Lemmata; in Glossen fehlen aber durchwegs volkssprachliche Kontexte526. Im Tatian wird leidlih auf thaz bezogen, das anaphorisch auf einen abstrakten Sachverhalt rekurriert. As. lethlik wird auf lera, lön, löngeld, also abstrakt bezogen. Ahnlich liegen die Dinge im Altenglischen: abstrakte Bezugsgrößen sind strid 'Streit', scamu 'Schande', dead 'Tod', wroht 'Unrecht', wlte 'Strafe', firenbealu 'Sündenübel', lac 'Kampf. Einzige Ausnahme ist das konkrete Bezugswort ae. legerbed 'Lagerbett'. Die Adverbien auf ahd. -lihho, as. -liko, ae. -lice beziehen sich auf ahd. ruogen, as. farliosan, ae. libban 'leben' und forlcean 'verführen'. Bereits die positiv vorliegenden Belege deuten auf einen Zusammenhang zwischen Fügungen des Typs Adverb auf ahd. -lihho, as. -liko, ae. -lice + Verb (etwa ahd. leidlihho ruogen) und Adjektiv auf ahd. -lih, as. -lik, ae. -lie + 522

Von Otfrid auf Personalpronomina (O. 111,20,163; 116), in altenglischen Quellen beispielsweise auf helle geest 'Höllengeist' (Jul. 457), hrcegles pearfa 'des Kleides Bedürftiger' (Gen. (ae.) 866), man 'Mann' (PPs. 118.134). 523 Ähnlich M. Bürgisser, Untersuchungen zur Wortbildung im Althochdeutschen und Altniederdeutschen, S. 141. 524 Beispielsweise auf ahd. iudeo mdnag (O. V,6,40), as. Itchamo Christes (H. 4755), ae. ides 'Frau' (Beo. 1075). 525 Es handelt sich dabei um Abstrakta des psychischen Bereichs wie as. hugi (H. 5965), muod(H. 5914), ae. sefa 'Sinn, Gemüt' (Beo. 49). 526 Zu konkurrierenden Bildung ahd. leidsam U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 123-142.

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Analysen

Verbalabstraktum (etwa ahd. mit... leidlihhen worton) hin, so daß as. lethlika lera auf eine verbale Struktur *lethliko leren projiziert werden kann, ebenso auch ae. lädlic wroht auf *lädlice wregan. Das primäre Adjektiv wird einzelsprachlich übereinstimmend abstrakt527 bezogen. Daneben ist auch personaler528 und apersonal-konkreter529 Bezug gegeben. 8. Ahd., as. mär-, ae. mcer- [M 12] Die althochdeutschen Bildungen mit -lih- sind nur vereinzelt in Glossen belegt, das Adjektiv im 9., das Adverb im 11. Jahrhundert. Bezugswort des Adjektivs ist konkret aber auch abstrakt interpretierbares geba53°. Der Heliand bezeugt die altsächsischen Entsprechungen mit Bezug des Adjektivs auf thing, des Adverbs auf gimakon. Daneben zeigen altenglische Kontexte das abgeleitete Adjektiv mit abstraktem Bezug (auf miht 'Macht', drohtnung 'Lebenswandel'). Das zugrundeliegende primäre Adjektiv wird einzelsprachlich apersonal-konkret531, personal532 und abstrakt533 bezogen. Erklärungsbedürftig sind vor diesem Hintergrund zwei Fälle, in denen im Altenglischen das abgeleitete Adjektiv nicht abstrakt bezogen ist, sondern (in den frühen Kentischen Glossen) auf cynehelm 'Krone' und (bei ^lfric) auf ridda 'berittener Krieger'. Aufgrund der semantischen Nähe von ae. mce're 'hervorrragend, glänzend' zu den Primäradjektiven, die deor-, god-, leof-lic zugrunde liegen, könnte es sich in diesen beiden Fällen noch um Reste dieses Erweiterungstyps handeln. 9. Ahd. od-, ae. ead- [O 2] Das abgeleitete Adjektiv wird in althochdeutschen und altenglischen Quellen auf abstrakte Größen bezogen wie ping 'Ding' (in der Bedeutung 'was 527

Beispielsweise auf ahd. nid (O. Hartm. 136), stunda (Nb. 7,11), in althochdeutschen Kontext auf die lateinische Phrase vindicta originalis peccati (Np. 145,15), as. däd (H. 5564), spräka (H. 3374), strid (H. 2341), gewin 'Kampf (Beo. 134), strid (Guth. 567), peowot 'Knechtschaft' (/ELet. 6 65). 528

Beispielsweise auf tiufal (Np. 558,18, NG. 284,3), liudskepi (H. 2361), man (H. 684), ae. deofol 'Teufel' OECHom. 11,17 168.221), leodäta 'Würgeengel' (Ex. 40). 529 Beispielsweise auf ahd. stig (Np. 510,10), weif (Nb 138,7), as. weg (H. 1485), bedd Bett' OELS. (Vincent) 169), beorg 'Berg' (PPs. 103.17). 530 Morphologisch betrachtet handelt es sich zwar um ein Verbalabstraktum; in semantischer Hinsicht kann geba 'Gabe, Geschenk' jedoch auch konkrete Bedeutung haben. Zu Bezug und semantischem Verhältnis von märi und märlik im Heliand M. Bürgisser, Untersuchungen zur Wortbildung im Althochdeutschen und Altniederdeutschen, S. 142143. 531 Beispielsweise auf ahd. erda (O. 11,16,7), seo (WG. 5), as. lioht (H. 3449), ae. burh 'Burg' (Dan. 609), tungol 'Gestirn' (Phoen. 119). 532 Beispielsweise auf ahd. forasago (O. 1,6,16), gräfo (G. 6), muater (O. 1,11,53), as. herro (H. 2927), wiskuning (H. 583), ae. cwen 'Königin' (Beo. 2016), morstapa 'Moorgeher = Bär' (MRune 2), peoden 'Herr' (Beo. 797). 533 Beispielsweise auf ahd. lera (Ο. IV,1,32), werk (O. 1,7,10), wuntar (O. 1,11,1), as. giburd (H. 280), ae. ealdordöm 'Herrschaft' (Jul. 26), spell 'Botschaft' (Gen. (ae.) 2566), word 'Wort' (El 990).

Der deadjektivische Bildungstyp

509

existiert, geschieht'), gehyrsumnis 'Gehorsam', bebod 'Gebot'. Bezug auf ae. byrig 'Stadt' kann als personal gelten, da metonymischer Bezug auf die Gesamtheit der Bewohner gegeben ist. In den Mondseer Fragmenten erscheint die personale Substantivierung dir otlihhero 'ein Geringerer als du'. In einer Vielzahl von Belegen ist das Adverb auf -lice bezeugt. Für das Althochdeutsche überliefert das Hildebrandlied die entsprechende Bildung (in der Form aodlihho) mit Bezug auf hrusti giwinnan"4.- Das primäre Adjektiv übersetzt im Althochdeutschen mit facilis535 das gleiche lateinische Lemmata wie odlih, und es wird wie dieses abstrakt536 bezogen. 10. Ahd. off an-, as., ae. open- [Ο 4] Einzelsprachlich überwiegen die Adverbialbildungen auf ahd. -lihho, as. -liko und ae. -lice deutlich die Bezeugungen des basisgleichen abgeleiteten Adjektivs. Die althochdeutschen Belege des Adjektivs sind nur mit Vorbehalt zu verwenden, doch immerhin zeigt die Benediktinerregel offanlih bezogen auf das abstrakte Gefuge dera kinuhtsamun täti. Somit ist Rückführung auf eine zugrundeliegende verbale Struktur * offanlihho kinuhtsamun tuon möglich. Die nominalen Bezugswörter des abgeleiteten altenglischen Adjektivs erlauben entsprechende Projektionen: openlic gesihd 'offen dargebotene Schau' ist auf eine Verbindung von openlice mit einem entsprechenden Verb (beispielsweise tceknan 'zeigen') zu projizieren, openlicu denung auf * openlice denian. Da allerdings ahd. offanlihho in Konkurrenz zu offano steht, stellt sich zusätzlich die Frage nach den Ursachen dieses Nebeneinanders. Die Bezeugung von offanlihho in den frühesten Quellen des Althochdeutschen spricht auf alle Fälle ebenso gegen die - an sich denkbare Erklärung von ahd. offanlihho als jüngere, möglicherweise nur deutlichere Bildung neben älterem offano wie die altsächsischen und altenglischen Parallelbildungen, die beide nicht mit einfachen Adverbien auf -o beziehungsweise -e konkurrieren. 11. Ahd. swär-, afrs. swerae. swcer- [S 96] Das abgeleitete Adjektiv verwendet Otfrid537 mit Bezug auf das Verbalabstraktum däti. Das Adverb übersetzt im Tatian lat. graviter. Für das Altenglische bezeugt nur ^lfric etliche Male das Adverb auf -lice und nur einmal auch das Adjektiv auf -lie, dieses mit abstrakter Bezugsgröße heofung 'Wehklagen'. Obgleich das zur Verfügung stehende einzelsprachliche 534

Zur Textstelle R. Lühr, Studien zur Sprache des Hildebrandliedes, S. 639-640. Auch ödi übersetzt lat. facilis: T. 54,6 uuedar ist odira ziquedanne (quid est facilius dicere). 536 Auf Sachverhalte anaphorisiernde Pronomina: T. 359,12 mit mannon this ist unodi, mit gote alliu sint odi (apud homines hoc impossibile est, apud deum autem omnia possibilia sunt). Vergleichbar ist der Bezug auf eine infinitivische Phrase. ChronE. 1104.21 Nis eaöe to aseegenne pises landes earmöa 'nicht ist es leicht, dieses Landes Armut in Worte zu fassen'. 537 Zu Otfrids Wortgebrauch P. Schmid, ZDA. 49 (1908) S. 529. 535

510

Analysen

Belegmaterial vergleichsweise gering ist, lassen sich die abgeleiteten Adjektive dem Rückbildungstyp zuordnen, da das primäre Adjektiv538 ahd. swär(i), as. swär, ae. swcer neben apersonalem539 und personalem540 ebenfalls abstrakten Bezug541 aufweist. 12. Ahd. ubil-, ae.yfel- [U 3] — auch substantivische Motivation — Das Adjektiv auf -lieh ist erst in frühmittelhochdeutschen Quellen bezeugt und wird abstrakt bezogen (MEx. 308 auf wort). Darüber hinaus ist ubillich in abstrakter Bedeutung 'Boshaftes' substantiviert (WPs. 34,26). Dagegen ist das Adverb bereits im 9. Jahrhundert belegt, allerdings in Glossen ohne volkssprachlichen Kontext. In jüngeren Quellen fungiert ubelliche(n) als adverbiale Bestimmung zu fragen, sehen, ruochen, tuon (WPs. 17,22). Die Fügungen, in denen ubellich attributiv zu einem Abstraktum oder substantiviert erscheint, lassen sich auf verbale Grundstrukturen projizieren (ubellich wort auf ubelliche(n) sprechen, ubellichiu reden auf ubelliche(n) reden). Das heißt, ubellich erklärt sich als Rückbildung aus dem Adverb.- Primäres ubil ist mit abstraktem542, personalem543 und apersonal-konkretem544 Bezug belegt. Im Gegensatz zu frmhd. ubellich wird ae. yfellic konkret und personal bezogen, so auf hiw 'Gestalt', man 'Mann' und Personalpronomina, während primäres yfel in Übereinstimmung mit ahd. ubil auch Abstrakta attribuiert. Diese Fälle können als Ergebnisse des Übergangs des sekundären Adjektivs vom handlungs- zum agensqualifizierenden Element545 erklärt werden. 13. As. torht-546, ae. torht- [Z 20] Die abgeleiteten Adjektive werden abstrakt bezogen, auf as. tekan, ae. tir 'Ruhm', wuldorblce'd 'Ruhmesfülle'. Bezugsverben des Adverbs sind as. gimanon, ae. timbran 'bauen', trymian 'stärken'. Das primäre Adjektiv wird 538

Zu Etymologie und Bedeutungsentwicklung des Primäradjektivs in den Einzelsprachen F. Heidermanns, Wörterbuch der germanischen Primäradjektive, S. 578-579. 539 Beispielsweise auf ahd. burdin (O. 111,24,66), as. balko (H. 1706), ae. byröen 'Bürde' (MSol. 311). 540 Beispielsweise auf ahd. horngibruader (0.111,9,6), ae. gce'st 'Geist' (PPs. 142.7). 541 Beispielsweise auf ahd. arabeit (O. L 53), forahta (O. 111,8,25), as. sundea (H. 1852), ae. sleep 'Schlaf (PPs. 72.15). 542 Beispielsweise auf ahd. fluoh (FB. 5), gidähti (O. V,3,14), lust (Pffi. 4, FB. 9), ae. earfope 'Mühsal' (Christ 1451), endelian 'Vergeltung' (Dan. 187), iermp 'Armut' (Jul. 634). 543 Beispielsweise auf ahd. Hut (0.11,19,24, Np 102,4), mennisk (O. V,20,22, Np. 387,8). 544 Beispielsweise auf ahd. erda (PrSB. 3,11), wuohharunga (Np. 253,5). 545 Zu vergleichbaren Fällen sieh unten, S. 523. 546 Zu as. torht und torhtiik M. Bürgisser, Untersuchungen zur Wortbildung im Althochdeutschen und Altniederdeutschen, S. 144-145.

Der deadjektivische Bildungstyp

511

jeweils apersonal-konkret547 bezogen. Im Altenglischen liegen auch Belege für personalen Bezug vor548. Abstrakter Bezug ist nur vereinzelt nachzuweisen 549 Die vorausgehend besprochenen Ableitungen repräsentieren den Rückbildungstyp. Nicht in jedem der besprochenen Fälle liegt notwendigerweise eine bereits für eine voreinzelsprachliche Sprachstufe anzusetzende Bildung vor. Doch das Bildungsmodell als solches kann als gemeingermanisch gelten. Darauf deutet zumindest dessen Produktivität in allen altgermanischen Sprachen550. Demzufolge müssen vom System her adverbiale Wortbildungskonstruktionen wie *laip-a-lik-öd/ed mit daraus rückgebildetem adjektivischem *laipa-lTk-a- zumindest möglich gewesen sein. Die faktische Existenz eines solchen Rekonstrukts kann jedoch nicht bewiesen werden. Noch eine Reihe weiterer Bildungsparallelen in den altwestgermanischen Sprachen weist Merkmale des Rückbildungstyps auf. Die Textzeugnisse legen die Anahme der Priorität des jeweiligen Adverbs auf ahd. -lihho, as. -liko, ae. -lice gegenüber dem basisgleichen abgeleiteten Adjektiv nahe. Voreinzelsprachliche Grundlagen sind für diese Bildungen aber ebenso unwahrscheinlich wie andererseits lateinisch-althochdeutsche (altsächsische, altenglische) oder innergermanische Interferenz, die im Ergebnis zu strukturgleichen Bildungen geführt haben könnte. Das bereits auf voreinzelsprachlicher Stufe produktive adverbiale Bildungsmuster mit dem Suffix *-Uk-o1/ed ermöglichte auf einzelsprachlicher Stufe entsprechende Adverbial- und daraus rückgebildete Adjektivderivate. Diese mit ahd. -lth(ho), as. -lik(o)-, ae. -lic(e) gebildeten sekundären Adjektive und Adverbien erscheinen überwiegend in Textsorten, die sich zusammenfassend als kirchliches Schrifttum charakterisieren lassen, in Übersetzungen und in Glossen. Es handelt sich im wesentlichen um Ableitungen von adjektivischen Basislexemen des ethischen Bedeutungsbereichs. Daraus ergibt sich, daß nicht nur kirchensprachliche Verwendungen vorliegen, sondern tatsächlich erst in historischer Zeit erfolgte kirchensprachliche Bildungen. Zu nennen sind die parallelen Ableitungen von den adjektivischen Basislexemen: ahd./as. frafal-, 547

a e . frcefel-551 [F 4 7 ] , a h d . geil-,

a e . gcel-ii2

[ G 9 ] , a h d . gifuog-553,

ae.

Beispielsweise auf as. tungal (H. 3627), ae. beam 'Baum' (Rid. 53.2), byrig 'Burg' (Christ 541), lond'Land' (Phoen. 28). 548 Beispielsweise auf mcegd 'Jungfrau' (Jud. 43), sunu 'Sohn' (Sat. 648), wuldormago 'Herr der Herrlichkeit' (Guth. 1269). 549 Aufas. tid (H. 4182). 550 Sieh oben, S. 84-86. 551 Das Altsächsische und das Altenglische überliefern nur jeweils die Adverbialbildung auf -liko bzw. -lice. Aber auch in hochdeutschen Quellen erscheint das Adjektiv erst im 11. Jahrhundert, während das Adverb schon früh, nämlich in der Benediktinerregel, bezeugt ist. Das legt den Schluß nahe, daß ahd. (frühmhd.) frafallih als retrograde Bildung aus dem Adverb zu beurteilen ist. Auch das zugrundeliegende primäre Adjektiv a h d . f r a f a l i 'frevelhaft, böse' ist personal. Otfrid bezieht es prädikativ auf das Personalpronomen (O. IV,11,

512

Analysen

nur negiert ungefög- [G 28], ahd. gispräh-, ae. gesprcec- [G 59]554, ahd. gitriuwae. getreow-555 [G 64], ahd. lütar-, as. hlütar-, ae. hlutor- [L 43], ahd. klein, ae. clcen-556 [K 13], ahd. inwart-/inwert-, ae. inweard- [I 7], ahd. Xtal-, ae. idel- [I 11], ahd. managfalt-, afrs. monichfald-, ae. manigfealcf57 [M 6], ahd. sälig-, as. sälig-558, ae. selig- [S 2], ahd. samft-, ae. seft-lunsöft- [S 4], ahd. trag-, ae. unträg- [T 15], ahd. truob-, afrs. trob-, ae. drof-559 [T 26] sowie die übereinstimmenden Ableitungen von den Adjektivkomposita ahd. meinfol-, ae. manful-560 [Μ 18], ahd. widarwart-, ae. widerweard- [W 48],

44; V,25,31) und prädikativ auf herza (O. 11,12,90). Zur Verwendungsweise in der Benediktinerregel H. Ibach, PBB. 78 (Halle 1956) S. 72, PBB. 79 (Halle 1957) S. 166. 552 Das nur im Glossar Rb belegte Abstraktum ahd. geillihhi hat K. Schütz, Die Lehnprägungen der Reichenauer Glossare, S. 139-140, als „Lehnübersetzung" klassifiziert mit der Begründung, das Abstraktum geili ('geilt), das zur Wiedergabe von pompa dient, habe dem Übersetzer, der pompatica zu verdeutschen hatte, wegen „der hohen Abgeleitetheit" dieses Lemmas nicht genügt. Schütz geht also offenbar von einer einmaligen Kunstbildung aus. Betrachtet man jedoch das althochdeutsche Abstraktum nicht isoliert, sondern in Zusammenhang mit bereits im Abrogans belegtem geillihho, das wiederum in ae. gällice eine Entsprechung hat, so liegt es näher, von einzelsprachlichen Adverbialbildungen zu den personalen Adjektiven ahd. geil, ae. gäl auszugehen, die nicht als Lehnbildungen zu beurteilen sind (zu Etymologie und einzelsprachlicher Bedeutung F. Heidermanns, Wörterbuch der germanischen Primäradjektive, S. 226-227, speziell zu ae. gcel H. Schabram, PBB. 82 (Tübingen 1960) S. 265-274). Überdies trifft Schütz' Behauptung, ahd. geillih habe „in keiner der verwandten germanischen Sprachen eine Parallele", nur auf die Abstraktbildung auf früher Sprachstufe zu, denn zum einen ist das Adverb - wie auch das Adjektiv - im Altenglischen belegt und zum andern gibt es Belege der Abstraktbildung mhd. geiliche (LMH. 1,796) und mnd. geilicheit (K. Schiller - A. Lübben, II, Mittelniederderdeutsches Wörterbuch, S. 36). 553

Dazu E. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 233.- Das Althochdeutsche kennt ferner eine konkurrierende Bildung gifuogsam; dazu vergleiche man U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 80-84. 554 Ahd. gisprählih ist - wie auch die altenglische Entsprechung - nur wenig und erst relativ spät bezeugt (hierzu H.-D. Schulz, PBB. 85 (Halle 1963) S. 165). Es handelt sich nach Ausweis der Belege um gelehrte Bildungen, die möglicherweise dem Muster von Lemmata wie rhetoricus oder loquelaris folgen. Primäres ahd. gisprähhi, ae. gesprcece 'sprechfähig, redebegabt' kann von vornherein nur personal (etwa auf man, Nb. 55,5) bezogen oder in personaler Substantivierung (so Nb. 64,8 (däz man demo ällero gesprächesten beualh, StSG. IV, 10,16 für lat. orator) gebraucht werden. 535 Sieh aber auch unten, S. 601. 556 Zu ae. clcehe vs. clcehlic K. Uhler, Die Bedeutungsgleichheit der altenglischen Adjektiva und Adverbia mit und ohne -lie (-lice), S. 13. 557 Zum primären Adjektiv Ch. T. Carr, Nominal Compounds in Germanic, S. 66. Zu ahd. ein-, zwei-, drifalt mit weiteren west- und auch nordgermanischen Entsprechungen sieh oben, S. 459. 558 Adjektiv und Adverb sind jedoch schon im Heliand belegt. 559 Der früheste hochdeutsche Beleg datiert erst ins 12. Jh. und steht ebenso vereinzelt wie der altenglische. An eine gemeinsame voreinzelsprachliche Grundlage ist somit kaum zu denken. 560 Zum Bezug des altenglischen Adjektivs G. Büchner, Vier altenglische Bezeichnungen für Vergehen und Verbrechen, S. 124-125.

Der deadjektivische Bildungstyp

513

frmhd. otmuot-, afrs. odmod-, ae. eaö-, eadmod-561 [O 3] und ahd. ubarmuot-, ae. ofermöd- [U 2]562. Aus der Textsortenspezifik ergeben sich zwar Anhaltspunkte für die relative Altersbestimmung; das Zustandekommen der jeweiligen konkreten Wortbildung ist damit aber nicht erklärt. Die semantische Beschaffenheit eines Großteils der Adjektive, von denen übereinstimmende Ableitungen auf ahd. -lih(ho), as. -lik(o), ae. -lic(e) vorliegen, die Distribution dieser Derivate563 und das jeweilige Verhältnis von abgeleitetem Adverb und - soweit überhaupt belegt - basisgleichem Adjektiv zeigen charakteristische Merkmale des Rückbildungstyps. Dieser ist auf einzelsprachlicher Ebene als Wortbildungsmodell produktiv geworden.

3. Kontinentalwestgermanische Bildungen Die vorausgehenden Kapitel, in denen das einschlägige Material der altgermanischen Einzelsprachen interpretiert wurde, haben folgende Ergebnisse erbracht, die für die Analyse des althochdeutschen Materials von Bedeutung sind: 1. Den ältesten Bildungstyp bilden Ableitungen von pronominaladjektivischen Basislexemen. ' 2. Bereits auf voreinzelsprachlicher Stufe entstand der Erweiterungstyp von Bildungen mit dem Element germ. *-fik-a-. Adjektivableitungen dieses archaischen Typs, dessen Herkunft aus alten Bahuvrihi-Bildungen noch im einzelsprachlichen Material364 erkennbar ist, werden auf personale und apersonale Konkreta bezogen. Die ursprüngliche Funktion des Suffixes war es demnach nicht, von einer wie auch immer gearteten „konkreten" Bedeutung zugrundeliegender primärer Adjektive zu „abstrahieren". 3. Neben diesen älteren Typ trat, bedingt durch die Möglichkeit unmittelbarer Adverbialbildung mit ahd. -llhho, as. -liko, ae. -lice und an. -liga, der 1 Die frühmittelhochdeutschen Bildungen sind anders als die altenglische Entsprechung nur vereinzelt bezeugt. Letztere hat jedoch bereits H. Gneuss, Lehnbildungen und Lehnbedeutungen im Altenglischen, S. 76, als Lehnbildung klassifiziert. 562 Ahd. ubarmuot(ig)lih, -lihho ist nur in Übersetzungen und Glossen belegt, wobei für das Adjektiv volkssprachliche Kontexte fehlen. Die Art der Bezeugung spricht für eine relativ junge, kirchensprachliche Bildung. Das Adverb wird beispielsweise auf quedan (Npw. 109,5), garwen (Nb. 129,17), tuon (Np. 96,9), reden (MillCant. 3,3, MillPs. 16,10) bezogen, so daß man für das Althochdeutsche nominale Fügungen des Typs ubarmuotlih + wort, reda postulieren kann. Die Zusammenhänge, in denen ae. ofermodlic erscheint, machen deutlich, daß eine Bildung des „abstrakten" Bezugstyps vorliegt: Bezugswörter sind Abstrakta wie wig 'Kampf (LS. 25 86) und gelp 'Prahlerei' (Bo. 18.45.8). Umfassend zu Bedeutung, zeitlicher und dialektaler Geltung von ae. (hauptsächlich frühwestsächsisch) ofermöd- im Umkreis weiterer „superbia"-Ausdrücke H. Schabram, Superbia. 563

In jedem Einzelfall ist das in Teil Β dargebotene Material zu berücksichtigen. In den Einzelsprachen ist dieser Typus in unterschiedlichem Maße fortgesetzt. Für das Altnordische nennt J. Sverdrup, ANF. 23 (1911) S. 25-30, eine Reihe einschlägiger Beispiele. 564

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Analysen

Rückbildungstyp. Die Ableitungen, die diesen Typus repräsentieren, fungieren als Attribute oder Prädikativa zu abstrakten Größen und sind gegenüber den Adverbien sekundär. 4. In einem weiteren Schritt konnten abgeleitete Adjektive von der Handlung auf den Handelnden übertragen werden. Für die weitere Entwicklung in den Einzelsprachen ist von Bedeutung, daß Erweiterungs- und Rückbildungstyp nicht nebeneinander erhalten bleiben konnten, ohne sich zu beeinflussen. Die in vielen Fällen gegebene Möglichkeit des Agens-Bezugs, die zunehmende Grammatikalisierung des Wortbildungstyps insgesamt, das heißt die Entwicklung des einstigen Kompositionsgliedes zum Suffix, führten dazu, daß der Erweiterungstyp zwar einzelsprachlich in einigen offenbar usuell gewordenen Bildungen fortbestand, aber nicht mehr produktiv war. Den frühmittelalterlichen Ubersetzern und Glossatoren bot der Bildungstyp überdies die Möglichkeit, adjektivischen Ableitungen, die sie in ihren lateinischen Quellen vorfanden, ähnlich strukturierte volkssprachliche Äquivalente gegenüberzustellen. Das Ergebnis ist eine Reihe gleichartiger Bildungen in den historisch bezeugten altgermanischen Sprachen, die nicht als ererbte Bildungen in Anspruch genommen werden können. Überblickt man diejenigen althochdeutschen und altsächsischen Ableitungen auf -lih (-lik) und -lihho (-Itko), fur die sich keine weiteren Entsprechungen ermitteln lassen, so fallt auf, daß sich darunter kaum mehr Wortbildungen finden, die in poetischen Quellen (im wesentlichen also bei Otfrid und im Heliand) belegt sind. Ein beträchtlicher Anteil von Bildungen entfällt auf Glossen und Übersetzungen565; mehrfach liegen solche Bildungen auch nur in Einzelbelegen vor. a. Interferenz Einige der oben besprochenen althochdeutschen -/z/z-Bildungen, die scheinbare Entsprechungen im Nord- und Westgermanischen aufweisen, basieren auf lateinischen Bildungsmustern. Wenn im Altenglischen und Altnordischen gleiche lateinische Lemmata übersetzt sind, so besteht Grund zur Annahme, daß die Wiedergabe gleicher lateinischer Lemmata zu gleichartigen volkssprachlichen Wortbildungen gefuhrt hat. Das Alt- und Frühmittelhochdeutsche kennt eine Reihe weiterer - meist in jüngeren Quellen und oft auch nur in Einzelbelegen bezeugter - Adjektive auf -Ith von adjektivischen Ableitungsbasen, die in struktureller Hinsicht mit denjenigen lateinischen 565

Die folgende Darstellung basiert hauptsächlich auf solchen deadjektivischen Bildungen mit dem Element -lih-, die in volkssprachlichem Kontext überliefert sind. Darüber hinaus finden sich einige weitere, teils nur in Einzelbelegen in Glossen bezeugte Bildungen ohne weiteren althochdeutschen Kontext. Es handelt sich um Ableitungen von den Basislexemen biderb- [B 12], breit- [B 42], einkrieg- [E 16], eohaft- [E 32, dazu auch afrs. aftlik], ernusthaft- [E 41 ],frada- [F 46], leidsam- [L 12], wädal- [W 1], wankal- [W 13], zag- [Z 1] sowie anfrk. enseth- [E 21],

Der deadjektivische Bildungstyp

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Wörtern übereinstimmen, die sie im Regelfall übersetzen und nach deren Muster oder zu deren Wiedergabe sie wohl auch gebildet sind: άzunglih [A 35, lat. elinguis], einknuolihho [E 15, lat. insignis], erist- [E 39, lat. originalis], höhsprählih [H 52, lat. grandiloquus], itmäl- [I 14, lat. festusli% kindisk- [K 9, lat. ineptus567], krön- [K 23, lat. garrulus und loquax16*], managfarb- [M 7, lat. multicolori69], redahaft- [R 8, lat. rationalis, rationabilitersl\ smekkar- [S 52, lat. venustus, elegans (eleganter), delicatus511], uberitel- [U 1, lat. supervacuus], westar- [W 42, lat. occiduus], wizzödhaft- [W 72, lat. legitimus], wuost- [W 83, lat. desolatorius], zwi-lih [Z 28, lat. bilix572] und zwimerilih573 [Z 32, lat. bimaris und bithalassus]. In einigen Fällen liegen Ableitungen von adjektivischen Basislexemen mit Lehnbedeu-

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Nach K. Toth, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen Tatian-Übersetzung, S. 369, eine Lehnübertragung. Zu dieser Bildung ferner M. Bürgisser, Untersuchungen zur Wortbildung im Althochdeutschen und Altniederdeutschen, S. 141, zum Basislexem H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 180-199. 567 Im belegten Falle besteht allerdings keine morphologische Übereinstimmung zwischen Interpretament und Lemma. Falls die Graphie Abschwächung in der Kompositionsfuge erkennen läßt (zu -sl- aus -skl- und ähnlichen artikulatorisch bedingten Erscheinungen in der Kompositionsfuge O. Groeger, Die althochdeutsche und altsächsische Kompositionsfuge, S. 198), liegt wohl keine ad-hoc-Bildung Notkers, sondern eine gebräuchlichere Bildung kindisklih vor, die nach iuvenalis gebildet sein könnte. Dieses ist zwar nicht als Lemma des Adjektivs kindisklih bezeugt, liegt aber dem Abstraktum kindisklihhi zugrunde, das K. Schütz, Die Lehnprägungen der Reichenauer Glossare, S. 90, als „Lehnübertragung" klassifiziert hat. 568

Hierzu M. Luukkainen, Untersuchungen zur morphematischen Transferenz im Frühdeutschen, S. 455-456. i69 Hierzu H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 428-429. Die Bildung kann auch verbal (auf krönen) bezogen werden. J. Riecke, Die schwachen jan-Verben des Althochdeutschen, S. 181, sieht zwischen dem Adjektiv krön 'geschwätzig' und dem Verbum krönen allerdings kein Abhängigkeitsverhältnis im Sinne einer Ableitung, sondern geht im Falle des Verbs von einer onomatopoetischen Bildung aus. 570 W. Betz, Deutsch und Lateinisch, S. 117-118, und K. Schütz, Die Lehnprägungen der Reichenauer Glossare, S. 143, klassifizieren ahd. redahaftlih(ho) als „Lehnbildung". Zum Gebrauch des Wortes in der Benediktinerregel H. Ibach, PBB. 79 (Halle 1957) S. 149-150. 571 K. Schütz, Die Lehnprägungen der Reichenauer Glossare, S. 132, hat eine Klassifizierung als Lehnbildung erwogen. Da ahd. smekkarlih jedoch mehrere Lemmata wiedergibt, von denen keines sich als sekundäre Weiterbildung eines zugrundeliegenden Adjektivs darstellt, sind Zweifel an dieser Beurteilung angebracht. Das einzige gesicherte althochdeutsche Bezugswort ist personales kind (Gesamtkontext Ex. 2,2 et peperit filium; et videns eum elegantem, abscondit tribus mensibus). Da es sich zum einen um eine frühe Glossierung handelt (Glossar Rb.) und da zum anderen im vorliegenden Fall der Kontext die Herleitung des Adjektivs auf -lih aus einer zugrundeliegenden verbalen Struktur mit einem Adverb auf -lihho nicht erlaubt, könnte in ahd. smekkarlih auch eine dem Erweiterungstyp zuzurechnende Bildung vorliegen. Die Beleglage gestattet jedoch keine sichere Zuordnung. 572 Es handelt sich nach E. Petri-Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen VergilGlossen, S. 92, um eine Lehnübertragung. 573 Zu dieser Lehnübersetzung H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 443.

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Analysen

tung vor: diomuot-574 [D 12], ewig-515 [E 47], gehörsam-516 [G 31], heidan-511 [H 15], küsk-5n mit der Entsprechung afrs. onkusklike [K 30]. b. Autochthone Bildungen Die Durchsicht der nur in althochdeutschen und altsächsischen Quellen bezeugten Bildungen bringt keine Bildungen mit -Ith- oder -lik- zutage, die den Erweiterungstyp vertreten. Das deutet darauf hin, daß ahd. tiurlih und die semantisch vergleichbaren Bildungen als Ausläufer eines archaischen, in literarischer Zeit nicht mehr produktiven Typs gelten müssen. Die autochthonen Bildungen des Althochdeutschen und Altsächsischen sind durchwegs dem Rückbildungstyp zuzuordnen: 1. Ahd. einluztth, -lihho [E 18] Das Adjektiv auf -tth wird in B.579 auf das Verbalabstraktum fehta bezogen: Diese nominale Verbindung kann aus einer verbalen Struktur *einluzlihho fehten hergeleitet werden. Notker verwendet das Adjektiv als Terminus der Rhetorik mit Bezug auf wort. In beiden Fällen ist das zugrundeliegende lateinische Lemma singularis, weshalb auch nicht ausgeschlossen werden kann, daß jeweils Lehnbildung nach dem Muster singulus = einluzzi, singularis = einluztth vorliegt580. Die althochdeutsche Benediktinerregel bezeugt darüber hinaus substantivisches einluztth 'jeder einzelne', Notker das Adverb einluztthho 'einzeln, jedem einzelnen für sich'. Diese quantifizierenden Bildungen stehen - wie das erst seit dem 12. Jahrhundert greifbare managlth581 'mancher' - den mit -Ith (-lih) gebildeten Indefinitpronomina (wie ahd. sumilih, sihwelih, eddeslih5i2) nahe.

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Begriffliche Grundlage ist lat. humilis. Hierzu H. Ibach, PBB. 80 (Halle 1958) S. 199, zusammenfassend J. Weisweiler - W. Betz, in: Deutsche Wortgeschichte, I, S. 105. Zum semantischen Verhältnis von Basislexem und Ableitung M. Bürgisser, Untersuchungen zur Wortbildung im Althochdeutschen und Altniederdeutschen, S. 138. 575

Lehnbildung auf der Grundlage von lat. aeternus. Ahd. gihörsam basiert in semantischer Hinsicht auf lat. oboedientia\ hierzu W. Betz, in: Deutsche Wortgeschichte, I, S. 159-160. 577 Zu heidanisk und heidanlih E. Seebold, PBB. 93 (Tübingen 1971) S. 387. 578 Lehnwort aus lat. conscius; hierzu J. Weisweiler - W. Betz, in: Deutsche Wortgeschichte, I, S. 103-104. 579 Zu dieser Bildung M. Btirgisser, Untersuchungen zur Wortbildung im Althochdeutschen und Altniederdeutschen, S. 139-140. 580 Ahd. einluzzi übersetzt in einer Reihe von Fällen lat. singulus. Man vergleiche die Zusammenstellung der einschlägigen Belege KFW. III, Sp. 200-202. 581 Sieh Teil Β [Μ 5].- Erheblich früher bezeugt ist ahd. managsam; dazu U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 169-173. 582 Zu diesen Pronominalbildungen BEG. § 293-295. 576

Der deadjektivische Bildungstyp

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2. Ahd.firiwizlth, as.firiwitliko [F 28] — auch substantivische Motivation — Im Abrogans ist zwar die adjektivische Ableitung auf -Ith belegt, doch fehlen hier gesicherte Kontexte, die eine Aussage darüber zuließen, ob diese Bildung den Rückbildungstypus vertritt. Für eine solche Annahme spricht jedoch, daß das Altsächsische ausschließlich das Adverb auf -liko bezeugt, und zwar in allen Fällen mit Bezug auf frägon5". Ausgehend von as. firiwitliko fragon = ahd. *ßriwizlihho frägön können nominale Fügungen wie *ßriwizlihhiu fräga postuliert werden. Primäres ahd. firiwizzi bezieht Otfrid auf das personale Abstraktum wizzi 'Verstand'584. i.flozlthho [F 36] Das Adverb liegt nur in einem vereinzelten Glossenbeleg im SamanungaGlossar vor. Da Kontext, weitere Belege und darüber hinaus auch Vergleichsbildungen in den anderen altgermanischen Sprachen fehlen, ist eine gesicherte Zuordnung zum Erweiterungs- oder Rückbildungstyp nicht möglich. Zwei Fakten deuten allerdings darauf hin, daß die Bildung dem letzteren zuzurechnen ist: erstens ist nur das Adverb belegt (was freilich auch ein Zufall der Überlieferung sein kann), und zweitens ist das anzunehmende primäre Adjektiv von seiner Bedeutung ('prahlerisch, eingebildet') her personal zu beziehen. Als Bezugsverb des Adverbs mit -lihho läßt sich somit ein Verb denken, das eine intentionale menschliche Handlung bezeichnet, möglicherweise ein verbum dicendi. Auf der Grundlage einer potentiellen verbalen Fügung wie beispielsweise *flözlihho sprehhan konnte eine sekundäre nominale Struktur *diu flözlihha sprahha zustande kommen. Dem Sprecher selbst als Träger der Handlung wird damit die (Charakter-) Eigenschaft zugesprochen, flöz 'prahlerisch, eingebildet' zu sein. 4.frabaldlih, -lihho [F 45] Neben einigen Belegen der Adverbien auf -lihho und -lihhun ist vereinzelt ahd. frabaldlih belegt, allerdings ohne volkssprachlichen Zusammenhang. Betrachtet man jedoch den Kontext des lateinischen Lemmas (testabantur... audisse se daemonem protervis Martinum vocibus increpantem585), so zeigt sich, daß abstrakter Bezug vorliegt: protervis ist Attribut zu vocibus. Diese Annahme setzt freilich voraus, daß die Glossierung unter Berücksichtigung des lateinischen Kontexts erfolgt ist.

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Eine Rolle hat bei der Wortwahl gewiß auch der Stabreim gespielt. 0.111,20,126; V, 18,4. Sulpicius Severus, hier zitiert nach KFW. III, Sp. 1199.

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Analysen

5. Ahd. frölih, -lihho, as.fröliko [F 60] Das Adjektiv ahd. fröIth wird überwiegend auf Abstrakta, gelegentlich auch auf abstrakt interpretierbare Konkreta586, bezogen: muot, ouga, gesang, rät, ser, dionost, sang, wort, stimma. Spät und vereinzelt erscheint das personale Bezugswort man (WPs.). Das Adjektiv ist hier jedoch nicht auf das konkrete Äußere, sondern auf die innere Befindlichkeit des Menschen zu beziehen (Lemma ist lat. iocundus). Bezugsverben des Adverbs sind ahd. warten, frmhd. sprehhan sowie as. faran und andworden. Zu ahd. sprehhan und as. andworden stellen sich wort, rät, sang und stimma als Abstrakta, so daß sich eine Nominalphrase wie frölih wort auf natürliche Weise als retrograde Bildung aus einem verbalen Syntagma frdlthho sprehhan erklären läßt. Das die Ableitungsbasis bildende primäre Adjektiv ahd.^ro wird in der Mehrzahl der Fälle personal oder auf personale Abstrakta wie muot, herza bezogen587. 6. Ahd.furiwiz- [F 67] — auch substantivische Motivation — Die Bildung ist nur einmal bei Notker belegt. Bezugswort des abgeleiteten Adjektivs ist speha 'Untersuchung, Nachforschung'. Die nominale Fügung ist unschwer auf verbales *furiwizlihho spehön (oder ein ähnliches verbales Syntagma) zurückfuhrbar. Zu vergleichen ist die damit übereinstimmende Verwendungsweise des Adverbs as. firwitliko [F 28] mit Bezug auf das Verbum fragon. 7. Ahd. gimeitlih, -lihho, as. gimedlik [G 43] Das Adjektiv bezeugt der Heliand mit abstraktem Bezug auf wor