Homers Ilias: Gesamtkommentar/Basler/Kommentar/Bk/Prolegomena [3 ed.] 3110221535, 9783110221534

The Prolegomena provide an introduction to a better understanding of Homer's text itself and the manner of commenta

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Homers Ilias: Gesamtkommentar/Basler/Kommentar/Bk/Prolegomena [3 ed.]
 3110221535, 9783110221534

Table of contents :
Vorwort
Abkürzungen
1. Einleitung: Zur Homer-Kommentierung. Von den Anfängen bis zu diesem Kommentar (HK).
2. Geschichte des Textes (GT).
3. Formelhaftigkeit und Mündlichkeit (FOR).
4. Grammatik der homerischen Sprache (G).
5. Homerische Metrik (M).
6. Zum Figurenbestand der Ilias: Götter (FG)
Menschen (FM)
7. Zur Struktur der Ilias (STR)
8. Homerische Poetik in Stichwörtern (P)
9. Figuren-Index.
10. Wort-Index Homerisch – Mykenisch (MYK)
Bibliographische Abkürzungen

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HOMERS ILIAS GESAMTKOMMENTAR

W DE G

SAMMLUNG W I S S E N S C H A F T L I C H E R C O M M E N T A R E

HOMERS ILIAS GESAMTKOMMENTAR ( B A S L E R KOMMENTAR / BK) AUF DER GRUNDLAGE DER AUSGABE VON AMEIS-HENTZE-CAIJER (1868-1913)

H E R A U S G E G E B E N VON

JOACHIM LATACZ

W A L T E R DE G R U Y T E R · R E R L I N · N E W Y O R K

HOMERS ILIAS GESAMTKOMMENTAR (BASLER KOMMENTAR / BK) H E R A U S G E G E B E N VON

JOACHIM LATACZ

PROLEGOMENA VON F R I T Z GRAF, I R E N E DE J O N G , JOACHIM LATACZ, RENÉ NÜNLIST, MAGDALENE STOEVESANDT, RUDOLF WÄCHTER UND MARTIN L. WEST

3., D U R C H G E S E H E N E AUFLAGE

W A L T E R DE G R U Y T E R · B E R L I N · NEW YORK

Die Erarbeitung des Ilias-Gesamtkommentars wird finanziert vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, Bern, der Freiwilligen Akademischen Gesellschaft, Basel, der Max Geldner-Stiftung, Basel, der Frey-Clavel-Stiftung, Basel, und der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.

© Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt.

ISSN 1864-3426 ISBN 978-3-11-022153-4 Bibliografische Information der Deutschen

Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© Copyright 2009 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, D-10785 Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und straftar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen

INHALT

Vorwort Abkürzungen

1.

VE XI

Einleitung: Zur Homer-Kommentierung. Von den Anfängen bis zu diesem Kommentar (HK). Von Joachim Latacz

1

2.

Geschichte des Textes (GT). Von Martin L. West

27

3.

Formelhaft!gkeit und Mündlichkeit (FOR). Von Joachim Latacz

39

4.

Grammatik der homerischen Sprache (G). Von Rudolf Wächter

61

5.

Homerische Metrik (M). Von René Niinlist

109

6.

Zum Figurenbestand der Ilias: Götter (FG). Von Fritz Graf

115

Menschen (FM). Von Magdalene Stoevesandt

133

7.

Zur Struktur der Ilias (STR). Von Joachim iMtacz

145

8.

Homerische Poetik in Stichwörtern (P). Von René Niinlist und Irene de Jong

159

Figuren-Index. Von Magdalene Stoevesandt unter Mitarbeit von Sotera Fornaro, Andreas Gyr und Andrea Suter

173

Wort-Index Homerisch - Mykenisch (MYK). Von Rudolf Wächter

209

9.

10.

Bibliographische Abkürzungen

235

VORWORT

Das mit diesem Band beginnende Kommentarwerk möchte den ersten überlieferten Großtext der europäischen Literatur nicht nur professionellen Altertumskundlern, sondern auch Literaturwissenschaftlern und -studierenden aller Fachrichtungen und literarisch Interessierten jeder Provenienz ein Stückweit näherbringen. Die Zeit Homers ist etwa 2700 Jahre von uns entfernt. Im Rahmen der Menschheitsgeschichte bedeuten diese rund 80 Generationen kaum einen Wimpernschlag, aufgrund des gesellschaftlichen und kulturellen Strukturwandels von Griechenland über Rom, Byzanz und die europäische Nationalstaaten-Entwicklung der Neuzeit hinweg kann jedoch mit einem angemessenen Spontanverständnis dieser Dichtung nicht mehr gerechnet werden. Den anfänglichen Eindruck von Unzugänglichkeit, zumindest aber Fremdheit abzumildern und Homer aufs neue oder doch in neuem Licht ins kulturelle Gedächtnis der Gesellschaft einzubinden ist das Ziel des Unternehmens. Das Kommentarwerk - dessen Organisationsstruktur, Zielsetzung und Zielpublikum sowie innerer Aufbau im einzelnen in der 'Einleitung' dargestellt sind (s. unten HK 36^13) - besteht aus drei Teilen: (1) dem Prolegomena-Band, (2) den Text-/ Übersetzungs-Bänden, (3) den Kommentar-Bänden (Zeilenkommentar). Die drei Teile sind miteinander verzahnt und bilden eine dreigeteilte Einheit. Der hier vorgelegte Prolegomena-Band bildet die Basis des Kommentars und dient seiner Entlastung. Wie unten dargelegt (HK 40), wäre es ebenso unökonomisch wie lästig gewesen, die für das Werkverständnis unentbehrlichen Grund-Informationen im Bedarfsfall jedesmal neu aufzugreifen. Statt dessen sind hier die wichtigsten Informationen zur Geschichte der Homer-Kommentierung, zur Textgeschichte, zur Formelhaftigkeit und Mündlichkeit, zur Homer-Grammatik, zur Metrik, zur Ilias-Struktur, zur homerischen Poetik, zu den Handlungsfiguren (getrennt nach Göttern und Menschen) - ergänzt um einen alphabetischen Figuren-Index - sowie zum Zusammenhang des homerischen mit dem mykenischen Wortbestand in zehn Informationsblökken zusammengefaßt. Die Blöcke sind durch Kürzel (G = Grammatik, M = Metrik, usw.) gekennzeichnet und nach Paragraphen bzw. (wo dies nicht sachgerecht gewesen wäre) nach dem Alphabet-Prinzip gegliedert. Vom Zeilenkommentar aus wird in allen Fällen, in denen eine tiefergehende bzw. systematischere Erläuterung erforderlich

vm

Prolegomena

oder nützlich scheint, durch Kürzel + Paragraph (G 25, M 10, usw.) auf diese Blöcke verwiesen. Wie ein Vergleich mit dem neuesten Kompendium der Homer-Forschung, dem 'New Companion to Homer' von 1997 (s. die Bibliographie am Ende dieses Bandes) zeigen kann, sind die für eine vornehmlich philologische Ilias-Kommentierung wichtigsten Sachgebiete durch die hier enthaltenen zehn Informationsblöcke prinzipiell abgedeckt. Abschnitte des 'Companion' wie 'The Homeric Question', 'Epic as Genre', 'Homer and Hesiod' u.ä. haben - ebenso wie der ganze 4. Teil ('Homer's Worlds': Archäologie, Historie, Soziologie, Ethik) - ihren genuinen Ort in einem Handbuch; in einem Kommentarwerk wird man sie wohl kaum vermissen. Bedauerlich ist lediglich das vorläufige Fehlen eines eigenen Blocks, der den antiken HomerErläuterungen (Scholien) gewidmet wäre. Einen gewissen Ersatz mögen vorderhand die Hinweise in den Blöcken 'Homer-Kommentierung' (HK) und 'Geschichte des Textes' (GT) bieten. Herausgeber und Autoren haben sich bemüht, die jeweils einschlägigen Wissensbestände der Homer-Forschung nach dem neuesten Erkenntnisstand zu präsentieren. Die Homer-Forschung hat sich in den letzten etwa hundert Jahren nicht nur in ungeahntem Ausmaß internationalisiert (ihre Träger sitzen heute in rund 45 Ländern), sondern sie hat sich auch so stark spezialisiert, daß ein vollständiger Überblick über die Gesamtproduktion schon seit langem nicht mehr möglich ist. Den Versuch deswegen jedoch gar nicht erst zu wagen würde nicht nur dem wissenschaftlichen Ethos widersprechen, sondern auch an der Hauptaufgabe jedes Kommentars vorbeigehen, den Erkenntnisfortschritt durch Zusammenführung des bereits Gesicherten zu fördern. Daher ist alles getan worden, dem Ideal jedenfalls möglichst nahe zu kommen. Für Hinweise und Ergänzungen wären Herausgeber und Autoren um so dankbarer, als eine Aktualisierung dieses Prolegomena-Bandes nach angemessener Frist Bestandteil des Projektplans ist. Die Informationsblöcke sind - abgesehen von G und MYK, bei denen Grundkenntnisse nicht zu entbehren sind - in einer möglichst allgemeinverständlichen Diktion gehalten: neues Interesse an Homer wird sich nicht durch einen Eingeweihten-Code wecken lassen. In der Sache jedoch ist jede Anstrengung unternommen worden, auch Kennern und Experten möglichst gut zu dienen, insbesondere durch weiterführende Fußnoten und reichliche Literatur-Angaben. Den Bedürfnissen dieser Benutzergruppe wird überdies besonders Rechnung getragen durch Neuheiten wie die ausführliche, eigens für diesen Band erarbeitete Homer-Grammatik von Rudolf Wächter und die narratologische Premiere einer 'Homerischen Poetik in Stichwörtern' von René Nünlist und Irene de Jong (die manchem Benutzer zunächst vermutlich z.T. ungewohnte narratologische Terminologie wird bald zum Handwerkszeug des Homer-Philologen gehören). Eine Neuheit stellt auch der ebenfalls für diesen Band geschaffene Mykenisch-Index von Rudolf Wächter dar, der erstmals an einem konkreten Beispiel deut-

Vorwort

IX

lieh macht, wie breit und tief der Strom ist, der die mykenische Epoche der griechischen Geschichte sprachlich mit der rund 700—450 Jahre späteren 'homerischen' Epoche verbindet. Die umfangreiche Zusammenstellung und Erläuterung aller in der Ilias erscheinenden Figuren (Götter, Menschen, Völker) in zwei Erfassungsformen ('Zum Figurenbestand' und 'Figuren-Index') durch Fritz Graf und Magdalene Stoevesandt werden wohl nicht nur Literaturfreunde dankbar begrüßen, sondern auch die professionellen Homeriker, denen die bisher verfügbaren, meist unvollständigen und ungenauen Listen dieser Art schon seit langem ein Ärgernis waren. Die 'Geschichte des Textes' von Martin West setzt die stupende Materialbeherrschung des letzten Iliastext-Herausgebers (in der Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana) in eine souveräne und zugleich leicht lesbare Überblicksdarstellung um, die insbesondere auch denen willkommen sein dürfte, die dem (mit gutem Grund beibehaltenen) Brauch lateinischer Praefationes in griechischen und lateinischen Text-Ausgaben weniger enthusiastisch gegenüberstehen. Sämtliche Informationsblöcke beziehen ihr Belegmaterial aus der gesamten Ilias, daneben vielfach auch aus der Odyssee, den Werken Hesiods und den homerischen Hymnen. Der Prolegomena-Band stellt sich damit als ein Repertorium dar, das dem Kommentierungsunternehmen während seiner ganzen Laufzeit als Begleitband dienen soll. Es ist zu hoffen, daß der besonders große Zeitaufwand, den seine Fertigung erforderte, durch möglichst lange Lebensdauer seines Inhalts wettgemacht wird. *

Der Band war nur zu verwirklichen dank der Mitwirkungsbereitschaft, der Energie und der Zähigkeit aller Beteiligten, allen voran der ständigen Mitarbeiter in der Basler Arbeitsstelle des Homer-Projekts Dr. René Nünlist, lic.phil. Magdalene Stoevesandt und lic.phil. Claude Brügger, denen in unterschiedlichen Zeiträumen als gewissenhafte Helfer die studentischen Hilfskräfte Hanna-Magdalena Caveng, Andreas Gyr, Rebecca Lämmle und Andrea Suter sowie für eine Sonderauf gäbe Dr. Sotera Fornaro zur Seite standen. Insbesondere den ständigen Mitarbeitern wurde viel an Geduld, Toleranz und Einsatzbereitschaft abverlangt, oft bis an die Grenzen der Belastbarkeit. Den Autoren, internen wie externen, gebührt vor allem Dank für ihren nie erlahmenden Willen zur Kooperation, die in mehrfachem Gegenlesen und anschließendem Revidieren der Manuskripte ihren besonders effizienten Ausdruck fand. Die Leitung der Universität Basel hat das Projekt dankenswerterweise von Anfang an tatkräftig unterstützt, ihm ein großzügiges Domizil verschafft und die unentbehrliche elektronische Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Der Universitätsbibliothek Basel und ihren Mitarbeitern ist für tolerante Handhabung der Ausleihregeln und stets bereitwillige Unterstützung bei der Literaturbeschaffung sehr zu danken. Ausschließlich mit auf Zeit geliehenen Büchern zu arbeiten ist für ein Unternehmen dieser Art allerdings nicht möglich: der Freiwilligen Akademischen Gesellschaft Basel (FAG) gilt unser Dank

χ

Prolegomena

für einen namhaften Zuschuß zu den Bücherkosten. Auf einem so intensiv beackerten Feld wie dem der Homer-Forschung erweisen sich der Überblick über den Publikationsausstoß und die Wahrung der Aktualität als besonders schwierig; Frau Prof. Dr. Françoise Létoublon hat uns hier mit laufenden Informationen über die Arbeiten ihres Grenobler Homer-Forschungszentrums und insbesondere durch Zusendung der von Dr. Martin Steinrück gefertigten äußerst hilfreichen aktuellen Homer-Bibliographien sehr zu Dank verpflichtet. Von entscheidender Bedeutung für die allmähliche Formung der Projekt-Idee, die auf Gespräche beim 9. Kongreß der Fédération Internationale des Associations d'Études Classiques (FIEC) im August 1989 in Pisa zurückgeht, war die begeisterte Zustimmung und tatkräftige Förderung des damaligen Stuttgarter Geschäftsführers des Teubner-Verlages, Dr. h.c. Heinrich Krämer, die sich nach der Wiedervereinigung der beiden Verlagsteile Stuttgart und Leipzig im Jahre 1991 auf die langjährige Leiterin der zunächst Leipziger, dann auch Stuttgarter Redaktion Altertumswissenschaft, Frau Dr. Elisabeth Schuhmann, übertrug. Nach dem Übergang von Teubner an Saur im November 1999 hat dann Herr Prof. Dr. h.c. mult. Klaus Gerhard Saur dem Projekt ebenfalls sein intensives Interesse zugewandt. Wie ermutigend solch permanentes Mitdenken gerade von Verlegerseite für Wissenschaftler ist, sei an dieser Stelle ausdrücklich betont; allen Genannten aufrichtig zu danken ist mehr als nur Erfüllung einer Pflicht. Der größte Dank gilt freilich dem Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, ohne dessen großzügigen Finanzierungsentscheid und ohne dessen geduldig harrende Begleitung aus der Ferne das Projekt nicht begonnen und bis zum jetzt erreichten Stabilitätspunkt hätte fortgeführt werden können. Wenn abschließend mit besonders herzlicher Dankbarkeit einer privaten Spenderpersönlichkeit gedacht wird, die ihr Inkognito nicht gelüftet sehen möchte, so ist dies zugleich als Hommage an Basel gemeint, wo Mäzenatentum noch heute eine Heimstatt hat.

Basel, im Oktober 2000

Joachim Latacz

ABKÜRZUNGEN

1. Für Querverweise innerhalb des Prolegomena-Bandes werden die folgenden Kürzel verwendet: FG/FM

Zum Figurenbestand der Ilias: Götter/Menschen

FOR

Formelhaftigkeit und Mündlichkeit

G

Grammatik der homerischen Sprache

HK

Einleitung: Zur Homer-Kommentierung

GT

Geschichte des Textes

M

Homerische Metrik (samt Prosodie)

MYK

Wort-Index Homerisch - Mykenisch

xxx p

Hochgestelltes 'P' hinter einem Begriff verweist auf die BegriffsDefinitionen in der 'Homerischen Poetik in Stichwörtern'.

STR

Zur Struktur der Ilias

2. Verweise auf Kommentar- und Text-Faszikel: n. ORTH R

lat. nota (mit Ί . 1 5 η . ' wird auf den Kommentar zu Vers 1.15 verwiesen). verweist auf das in jedem Text-Faszikel abgedruckte Orthographie-Kapitel. verweist auf die in jedem Kommentar-Faszikel abgedruckten '24 Regeln zur homerischen Sprache'.

3. Weitere Abkürzungen und Zeichen (Allgemein übliche Abkürzungen sind hier nicht aufgenommen. - Spezielle, nur in G bzw. MYK verwendete Abkürzungen und Zeichen s. unten S. 62 bzw. 209f. - Die bibliographischen Abkürzungen s. unten S. 235ff.) * < > I

rekonstruierte Form entstanden aus geworden zu markiert Vers-Anfang bzw. Vers-Ende

XII

Prolegomena entspricht ungefähr

» A 1, Β 1 (etc.) aind., Aind. altion. äol., Äol. att., Att. böot. Chrest. Cypr. desgl. ehem. ep. eub., Eub. fgrE fr. gr. Hes. 'Hes.' hom.h.

ungefähr gleich bezeichnet Zäsuren im Hexameter (vgl. M 6) altindisch, das Altindische altionisch äolisch, das Äolische attisch, das Attische böotisch Chrestomathie (Inhalts-Angabe des Proklos zum 'Epischen Kyklos') Cypria, 'Kyprien' (im 'Epischen Kyklos') desgleichen ehemalig episch euböisch, das Euböische frühgriechisches Epos Fragment ifragmentum) griechisch Hesiod (Op. = opera, 'Werke und Tage'; Th. = Theogonie) Hesiod zugeschriebene Werke homerische Hymnen (h.Cer.: an Ceres/Demeter; h.Merc. an Mercurius/Hermes; h.Ven. an Venus/Aphrodite) Hs., Hss. Handschrift(en) idg. indogermanisch ion., Ion. ionisch, das Ionische korinth. korinthisch lesb., Lesb. lesbisch, das Lesbische Lok. Lokativ myk., Myk. mykenisch, das Mykenische od. oder ostion., Ostion. ostionisch, das Ostionische POxy Oxyrhynchus Papyri prosod. prosodisch sc. scilicet Schol. Scholion, Scholien schol. A (etc.) scholion in der Hs. A (etc.) s.v., s . w . sub voce, sub voeibus thess. thessalisch VA Vers-Anfang VE Vers-Ende v.l. varia lectio Vok. Vokativ vvestion. vvestionisch

EINLEITUNG: ZUR

HOMER-KOMMENTIERUNG.

V O N D E N A N F Ä N G E N BIS ZU D I E S E M

KOMMENTAR

V o n J o a c h i m Latacz

1. Vorbemerkung (1) 2. Homer-Kommentierung in Antike und Mittelalter (2) 2.1

Mündliche Kommentierung (3)

2.2 2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.4 2.2.5

Schriftliche Kommentierung (4) Frühe Schul-Erklärungen (sog. D-Scholien) (5) Sprachstudien der Sophisten (6-8) Erklärungen der Philosophen, insbesondere des Aristoteles (9-13) Kommentierungsarbeit der Alexandriner (14-17) Kompilierende Kommentierung in der Zeit des Römischen Weltreichs und in Byzanz (18-20)

3. Homer-Kommentierung in der Neuzeit (21) 3.1 Vor und nach dem 'Ameis-Hentze(-Cauer)' (22-27) 3.2 Der 'Ameis-Hentze(-Cauer)' (28-35) 4 . Der vorliegende Kommentar 4.1 Träger- und Autorschaft (36-37) 4.2 Zielpublikum und Zielsetzung (38) 4.3 4.4

Anlage und Präsentation (39-41) Zusammenfassung (42-43)

1. Vorbemerkung 1 E i n e G e s c h i c h t e d e r H o m e r - K o m m e n t i e r u n g liegt b i s h e r n i c h t vor. 1 A n g e sichts der a u ß e r g e w ö h n l i c h e n M e n g e und V i e l f a l t nicht nur v o n regelrechten H o m e r 1 Gute Hinweise geben vorläufig die einschlägigen Abschnitte in Rudolf Pfeiffers 'Geschichte der klassischen Philologie' (PFEIFFER [1968J 1978). Ergänzend kann nach wie vor Rudolf Finslers 'Homer in der Neuzeit von Dante bis Goethe' herangezogen werden

2

Prolegomena

Kommentaren (seit den antiken Scholien), sondern auch von eingebetteten Beobachtungen und Deutungen zu Homer seit dem 6. Jh. v. Chr. (z.B. Aristoteles' 'Poetik', die Deutungen der Stoa, die 'Schrift über das Erhabene', die Deutungen der Neuplatoniker, Kirchenväter und Byzantiner, die Renaissance-Poetiken, die Literatur-Diskussion der 'Querelle des Anciens et des Modernes', die Deutungen der Dichter und Philosophen der deutschen Klassik) wird ein umfassendes Werk dieser Art möglicherweise für immer ein Desiderat bleiben müssen. Dessenungeachtet muß sich jeder neue Kommentar von Umfang und Art der wissenschaftsgeschichtlichen Tradition, in der er steht, wenigstens in groben Zügen Rechenschaft geben; das bereits Geleistete kann nur dann bewahrt und überboten werden, wenn es nach Umfang, Methode, Akzentsetzung und Erkenntniszielen präsent ist. Die folgende Skizze sucht demgemäß zumindest die Grundlinien festzuhalten.

2. Homer-Kommentierung in Antike und Mittelalter 2 Ilias und Odyssee stellen die End- und Gipfelpunkte einer Jahrhunderte, möglicherweise Jahrtausende 3 alten lebendigen mündlichen Sangestradition dar. Die Einführung der Schrift um 800 v. Chr. ermöglichte die perfektionierende Konservierung dieser Tradition, trug sie damit aber auch zu Grabe: Epos als lebendige Kunstübung ist nach Ilias und Odyssee Vergangenheit (s. FOR 45). An die Stelle des Epos als einer 'nationalen' systemtragenden, ständig in Bewegung befindlichen Oberschichtdichtung tritt im Zuge des allgemeinen gesellschaftlichen Strukturwandels des 8./7. Jh. die neue Vielfalt und Buntheit einer individualitätsgeprägten, lokal weitgestreuten Lyrik, die gegenüber dem Einheitsblock des Epos als 'modern' empfunden wird. Epische Dichtung existiert weiter, wird aber nicht mehr vom spontan kombinierenden und erfindenden Aoiden coram publico aus dem Augenblick heraus entwickelt, sondern auf der Grundlage fixierter Texte vom Rhapsoden rezitiert. Die Epen Homers erhalten dabei eine Sonderstellung: Wegen ihrer überragenden künstlerischen Qualität

1 9 1 2 ) . Nicht der philologischen Kommentierung ("philological tradition": VII), sondern den 'Lesevveisen' ("readings": VIII), also den verschiedenen interpretatori sehen Aneignungen (oder besser: Vereinnahmungen) Homers geht der instruktive Sammelband 'Homer's Ancient Readers. The Hermeneutics of Greek Epic's earliest Exegetes' nach, den 1992 Robert Lamberton und John J. Keaney herausgegeben haben (LAMBERTON/KEANEY 1 9 9 2 ) , mit Kapiteln u.a. über Aristoteles (N.J. Richardson), die Stoiker (A.A. Long), Aristarch und die Pergamener (J.I. Porter), die Neuplatoniker (R. Lamberton), die Byzantiner (R. Browning) und die Rezeption der antiken Homer-Lesevveisen in der Renaissance (A. Grafton). - Die vorliegende Skizze beschränkt sich entsprechend der Zielsetzung des Gesamtvverks auf das Philologische. (FINSLER

3

LATACZ

1998,

13f.

19.

Einleitung: Zur Homer-Kommentierung (HK)

3

nach wie vor bewundert, werden sie nunmehr dank ihrem universellen Belehrungspotential zunehmend erzieherisch genutzt 4 ; sie rücken zum Lernstoff auf und gefrieren so zum Bildungserbe. Homer als 'Schullektüre' bildet den gemeinsamen Ausgangspunkt 5 der neuen Intellektuellenschicht, die von etwa 600 an im kleinasiatischen Ionien mit seinem Zentrum Milet die griechische Aufklärung einleitet und in der Sophistik des 5. Jh. speziell in Athen ihre Fortsetzung finden wird. Entsprechend dieser didaktischen Funktion Homers kommt ein natürliches Bedürfnis nach Kommentierung der beiden Epen auf. 2.1 M Ü N D L I C H E K O M M E N T I E R U N G

3 Die ersten Kommentatoren der homerischen Epen waren diejenigen, die sie vortrugen: die Rhapsoden. Eine Sondergruppe, möglicherweise die Keimzelle der Rhapsodenzunft, bildeten die (primären) Homeriden 6 , die sich auf Homer selbst zurückgeführt und auf den Vortrag seiner Epen beschränkt zu haben scheinen. Kommentierung bedeutete für die Rhapsoden Erklärung auf allen Ebenen, wie ungeachtet aller Platonischen Ironisierung aus Piatons 'Ion' deutlich hervorgeht; die Erläuterung von ungewöhnlichen, oft nicht (mehr) ohne weiteres verständlichen Wörtern und Wendungen, den sogenannten Glossai, war (wie noch für uns heute) die Basis 7 ; darüber entwickelte sich ein vielstöckiges Gebäude inhaltlicher Interpretationsschichten und -richtungen, das uns erst nach seiner Überführung in die Schriftlichkeit faßbar wird. 2.2 SCHRIFTLICHE KOMMENTIERUNG

4 Die persongebundene Kommentierung der Rhapsoden mit ihrer Zeit-, Orts- und Kompetenz-Abhängigkeit erlaubte, solange sie mündlich, also unfixiert blieb, keine Zusammenführung unterschiedlicher Einsichten und Methoden und damit kein kontinuierliches Wachstum überindividueller Erkenntnis. Den für alle künftige HomerKommentierung entscheidenden Schritt zur sich aufdrängenden Schriftlichkeit scheint Theagenes von Rhegion (letztes Viertel des 6. Jh.) getan zu haben, der 'als erster über Homer schrieb' 8 , und zwar 'über seine Dichtung, seine Abstammung und seine 4

"There are fin antiquityl very few dissenting voices to the proposition that Homer's goals were educational": LAMBERTON 1992, XXI. 5 Siehe Xenophanes v. Kolophon VS 21 Β 10: '... haben von Anfang an nach dem Horneros gelernt doch sie alle ...'; zur Entwicklung im ganzen s. LATACZ 1991b, 512-595 (zum Zitat: 547). 6

LATACZ 1998a.

7

PFEIFFER (1968) 1978, 21. 28f.

8 Porphyrios, Quaestiones Homericae ad IL 20.67sqq. = Theagenes VS 8 A 2.13f.: ... άπο Θεαγένους του 'Ρηγινου, δς πρώτος εγραψε περί Όμηρου. Zu Theagenes s. PFEIFFER (1968) 1978, 26.

4

Prolegomena

Lebenszeit' 9 , und den die spätere Homer-Erklärung zu den Begründern der allegorischen Homer-Deutung zählte. 10 Der gleichen Deutungsrichtung dürfte Theagenes' Zeitgenosse Pherekydes von Syros angehört haben. 11 2.2.1 Frühe Schul-Erklärungen

(sog.

D-Scholien)

5 Im Schul-Unterricht war Homer seit frühester Zeit Pflichtlektüre (s. oben 2). Die elementare Erklärungstätigkeit der Rhapsoden (Glossai) fand in den Schulsektor Eingang in Form von Wörterlisten in der Reihenfolge der Gesänge (wie sie wohl immer gebräuchlich waren - s. GT 18 - und auch heute noch gebräuchlich sind). Wohl dem athenischen Schulbetrieb des 5. Jh. abgeschaut ist die Prüfung eines ungeratenen Sohnes in Homer-G/össa/, die in einem Fragment (fr. 233 K.-A.) der Aristophanes-Komödie Daitalës (aufgeführt 427) erhalten ist: 'Erkläre Homer-Glossar. Was heißt kórumbal111... | Was heißt amenënà kàrënaT13 Solche 'Vokabel-Abfragungen' dürften schon seit dem 7. Jh. zum Stoffplan gehört haben. Aus den entsprechenden Listen entwickelten sich vermutlich die ersten Homer-'Wörterbücher' 'HomerischAttisch' (wie sie in Schrumpfform z.T. auch noch im Elementarteil [dazu unten 41] des vorliegenden Kommentars enthalten sind). Sie stellen die Basis der fälschlich dem augusteischen Philologen Didymos (daher 'D'-Scholien) zugeschriebenen WortErklärungen dar. 14 In den meisten Fällen waren solche scheinbar einfachen Wort-Erklärungen nicht durch l:l-Wiedergaben zu erledigen, sondern erforderten (wie in den beiden Aristophanes-Beispielen) ein Ausgreifen in homerische Grammatik, homerische Realienkunde, homerische Religion usw. und setzten überdies die Fähigkeit zu sinnvollem Verständnis des jeweiligen Kontextes voraus. 15 Sie stellten damit eine ständige Aufforderung zu weitergehender Homer-Kommentierung dar.

9

Tatianos 31 p. 31,16 Schwartz = Theagenes VS 8 A 1: περι γ α ρ της Ό μ ή ρ ο υ ποιήσεως γ έ ν ο υ ς τε α ύ τ ο ΰ κ α ι χ ρ ό ν ο υ κ α θ ' δν ή κ μ α σ ε ν π ρ ο η ρ ε ύ ν η σ α ν π ρ ε σ β ύ τ α τ ο ι μεν Θ ε α γ έ ν η ς τε ό ' Ρ η γ ι ν ο ς κ α τ ά Κ α μ β ΰ σ η ν [529-522] γ ε γ ο ν ώ ς κ α ι Σ τ η σ ί μ β ρ ο τ ο ς ό Θάσιος ... 10 Theagenes VS 8 Α 2. 11 Pherekydes VS 7 A 9; vgl. PFEIFFER (1968) 1978, 26f. 12 13

IL 9.241 (= Heck-Verzierungen eines Schiffes). Od. 10.521 (= 'kraftlose Häupter' = die Seelen der Verstorbenen in der Unterwelt);

PFEIFFER ( 1 9 6 8 ) 1978, 31 f. 14

15

ERBSE 1 9 6 5 b , 2 7 2 4 ( C

2).

Entsprechend wurde diese 'Übersetzungstätigkeit' laufend fortgesetzt und nach dem Übergang in die Buchform auf ein höheres Niveau gehoben. Als Verfasser solcher Wörterbücher, Glossai (vgl. unsere 'Glossare'), waren zu ihrer Zeit berühmt die gelehrten Dichter Antimachos von Kolophon (PFEIFFER [1968] 1978, 123), Philitas von Kos und Simias von Rhodos (PFEIFFER LI968] 1978, 106).

Einleitung: Zur Homer-Kommentierung (HK)

5

2.2.2 Sprachstudien der Sophisten 6 Schriftliche Erklärung beginnt sich im Rahmen der ersten europäischen Bildungsbewegung, der griechischen Sophistik, im 5. Jh. v. Chr. zu entwickeln. Sie besteht zunächst in der Problematisierung von sprachlichen und sachlichen Einzelfragen. Fragerichtung und Niveau dieser ersten 'Kommentierungs'tätigkeit sind, wie nicht anders zu erwarten, zunächst noch elementar; vieles ist nach heutigen Kategorien skurril. 7 Als Beginn der Linie, auf der diese 'Erklärung' verlief, läßt sich das einzige konkrete Beispiel einer sophistischen Dichtungsinterpretation verstehen, das wir noch haben: Piatons Inszenierung eines - immer noch mündlichen - 'Interpretationswettstreites' zwischen dem Sophisten Protagoras und Sokrates (der den Sophisten Prodikos zu Hilfe ruft) über ein Gedicht des Lyrikers Simonides im Dialog 'Protagoras' (Plat. Prot. 338 e 6 - 347 a 5). Auch wenn wir Piatons Absicht in Rechnung stellen, Dichtungsinterpretation durch diese 'Vorführung' ironisch als nutzlose Spielerei zu diskreditieren (347 c 3 - 348 a 6), läßt sich doch der Kern dieser frühen Interpretationstätigkeit erkennen: Es geht dabei weniger um die Erfassung des Gesamtsinns als um einzelne Wortbedeutungen (um die dann auch zäh und 'sophistisch' gerungen wird 16 ). Das liegt, wie Rudolf P f e i f f e r zeigen konnte 17 , weniger an mangelnder Erklämngsfähigkeit als am Erklärungszwec£. 'Ich vertrete die Ansicht,' läßt Piaton den Protagoras gleich zu Beginn seiner Gedicht-Interpretation sagen, 'daß für einen Mann der größte Teil seiner Bildung darin besteht, in Literatur firm zu sein'. 1 8 Derselbe Protagoras hatte sich aber kurz zuvor sein Unterrichtsziel von Sokrates als politikë téchnë, Staatskunst, definieren und sein Lehrangebot als Ausbildung zum guten Staatsmann umschreiben lassen (319 a 3-7). Den Sophisten geht es also primär nicht um die Dichtung als solche, sondern - abgesehen von eigenen theoretischen Erkenntnissen über die Struktur der Sprache - um deren optimale In-

16

Bedeutet 'werden' ( γ ε ν έ σ θ α ι ) dasselbe wie 'sein' (έ'μμεναι), bedeutet 'schlimm' ( χ α λ ε π ό ν ) 'nicht leicht' (μή ρ ά δ ι ο ν ) oder 'schlecht' (κακόν)?, usw. In einem Buch mit dem Titel 'Wahrheit' ( Α λ ή θ ε ι α ) hatte Protagoras anhand des Homer-Textes auch vier verschiedene Kategorien von Sätzen (Wunsch-, Befehls-, Frage-, Antvvortsätze) sowie die drei Genera der Nomina (mit den entsprechenden Regel-Endungen) entdeckt und die strenge Beachtung der Unterschiede im Sprachgebrauch gefordert; Aristophanes spottete darüber in den 'Wolken' (658ff.), jetzt dürfe man nicht mehr 'die Backform' (την κ ά ρ δ ο πον), sondern müsse 'die Backforme' (την κ α ρ δ ό π η ν ) sagen, denn da das Wort weiblich sei (την), könne es keine männliche Endung (-ov) haben. Durch diese Witzeleien schimmern beachtenswerte grammatikalische Überlegungen durch, zu denen die Homerlektüre angeregt hatte. 17

PFEIFFER (1968) 1978, Kap. Π ('Die Sophisten ...'), bes. 50-68; vgl. RICHARDSON

1 9 7 5 ; RICHARDSON 1 9 9 2 , 18

32-34.

Ή γ ο ΰ μ α ι ... έγώ ά ν δ ρ ι π α ι δ ε ί α ς μ έ γ ι σ τ ο ν μέρος ε ί ν α ι π ε ρ ί έπων δ ε ι ν ό ν ε ί ν α ι : Prot. 338 e 6-8.

6

Prolegomena

strumentalisierung durch (1) ein möglichst effizientes sprachlich-logisches Gehirntraining ihrer Schüler, (2) die Fähigkeit ihrer Schüler, Literatur zu Argumentationszwecken einzusetzen; die Schüler sollen ja nicht Literaturwissenschaftler, sondern intellektuell gewandte Bürger und Politiker werden (Schulkommentare haben diese Zielsetzung im Rahmen der in Europa bis heute primär literarischen Bildung stets treulich weiterbewahrt). 8 Die Sophisten Prodikos und Hippias scheinen diese Linie publizierend weiterverfolgt zu haben19, und von Antisthenes ist bei Diogenes Laertios ein langes Titelverzeichnis von Büchern über homerische Themen überliefert.20 Auch ihm ging es jedoch nicht um die Dichtung an sich: "In den sophistischen Erklärungen von Dichtungen zeichnet sich die Entstehung eines bestimmten Gebietes der Forschung ab, nämlich das der Sprachanalyse·, das Ziel ist rhetorisch oder pädagogisch, nicht literarisch." 21 2.2.3 Erklärungen der Philosophen, insbesondere des Aristoteles 9 Die Beschränkung auf sprachliche, nach unseren Begriffen philologische und speziell linguistische Fragen setzt sich bei den Philosophen fort. Sofern sie es nicht auf ethische oder allegorische Ausdeutung Homers abgesehen haben, wie Anaxagoras von Klazomenai bzw. Metrodoros von Lampsakos 22 , bewegen sie sich vorwiegend weiter im traditionellen Bereich der Wort-Erklärungen, wie Demokrit 23 , aber auch Piaton und Aristoteles. 10 Piatons folgenreichster Beitrag zur Homer-Kommentierung besteht darin, implizit von ihr abgeschreckt zu haben. Seine tiefsitzende Skepsis gegenüber der Dichtung - wie gegenüber dem geschriebenen Wort überhaupt ('Phaidros' 275 d 3 - 277 a 5) - ist bekannt. Daß er Homer davon nicht auszunehmen wagen konnte, ist von anderer Seite gezeigt worden (VICAIRE 1960, bes. 81-103). Wären Piatons direkte

19

Von Prodikos ist neben den Titeln 'Über die Natur' und 'Hören' kein auf sprachliche Fragen bezüglicher Buchtitel überliefert; angesichts des hohen Bekanntheitsgrades und Einflusses seiner Sprachstudien (Piaton, Aristophanes) ist das wohl als Zufall anzusehen; seine Kurse über die 'Korrektheit der Benennungen' (περί ο ν ο μ ά τ ω ν όρθότητος: Platon, 'Kratylos' 384 b 6) waren berühmt, teuer und offensichtlich anerkannt; sie stellen den Beginn der Synonymik dar, s. MAYER 1913. - Auch von Hippias von Elis, dessen Polymathie berühmt war, werden Publikationen über sprachliche oder literarische Fragen nicht genannt, sind aber angesichts der Vielzahl einschlägiger Zitationen (s. PFEIFFER [1968J 1978, 76f. 84f.) wohl vorauszusetzen. 20

PFEIFFER (1968) 1978, 56-58. Möglicherweise schrieb er sogar schon 'Über HomerInterpreten' (Περί Ό μ η ρ ο υ ε ξ η γ η τ ώ ν ) . 21 PFEIFFER (1968) 1978, 58 (Kursive: J.L.). 22 Zu diesen beiden s. PFEIFFER (1968) 1978, 55f. 23 Π ε ρ ί Ό μ ή ρ ο υ ή ό ρ θ ο ε π ε ί η ς κ α ι γ λ ω σ σ ε ω ν ; s. PFEIFFER (1968) 1978, 63-65.

Einleitung: Zur Homer-Kommentierung (HK)

7

und indirekte Schüler jenem energischen Verdikt des Meisters im 'Protagoras' (347 e 1-7) gefolgt, wonach 'Zusammenkünfte seriöser Männer keiner fremden Stimme bedürfen, auch nicht derjenigen der Dichter, die man auf der einen Seite über ihre Aussagen nicht befragen kann und bei denen auf der anderen Seite von der Mehrzahl ihrer Zitatoren die einen behaupten, der Dichter meine dies, die anderen, das, Worte miteinander wechselnd über eine Sache, in der sie nichts beweisen können' (die klassische Negation der Existenzberechtigung von Literaturwissenschaft), dann läge auch dieses Kommentarwerk hier nicht vor. Glücklicherweise haben sich jedoch die Schüler statt dessen vom Hilferuf des im eigenen System Gefangenen herausfordern lassen: 'Dennoch sei gesagt, daß wir jedenfalls, sofern die genußbereitende Dichtkunst und die Nachgestaltung einen rationalen Grund dafür vorbringen könnte, daß sie in einem wohlverfaßten Staat ein Existenzrecht haben muß, sie mit offenen Armen aufnehmen würden - sind wir uns doch dessen wohlbewußt, von ihr fasziniert zu sein L...J. Oder, lieber Freund, bist nicht auch du von ihr fasziniert - und am allermeisten, wenn du sie in Gestalt Homers vor dir siehst?' ('Staat' 607 c 3 - d 1). Als Brücke, diesen Aufruf zur Verteidigung der Dichtung und Homers aufzugreifen, konnte Piatons 'Kratylos' gelten, in dem bei aller Clownerie das Faible für Sprache und besonders wieder für Homer (391 c 8 - 393 b 6) zur Vorlage und Diskussion eines eindrucksvollen Katalogs 'linguistischer' Erkenntnisse führt (s. LATACZ [1979J 1994, 646f.). 11 Aristoteles hat, indem er Piatons Hilferuf Folge leistete, mehr für die HomerPhilologie als ganze und die Homer-Kommentierung im besonderen geleistet, als uns heute in der Regel noch bewußt ist. Einerseits hat er die bis dahin im Schulunterricht gesammelten sowie die hier und da von den Sophisten und Philosophen verstreut geäußerten Erkenntnisse über Homers Wortgebrauch und über Interpretationsprobleme offenbar in großem Umfang zusammengeführt und teilweise systematisiert. Zumindest dies läßt sich noch aus den 40 Fragmenten 24 seines sechsbändigen Werks 'Homer-Probleme' ( Π ρ ο β λ ή μ α τ α 'Ομηρικά oder Ά π ο ρ ή μ α τ α 'Ομηρικά oder 'Ομηρικά ζητήματα) in Kombination mit Kapitel 25 seiner 'Poetik' ersehen, das offenbar eine Zusammenfassung bieten will. 25 Gegen die heute vielfach lächerlich anmutenden Attacken einer damals offenbar bereits zu einer Art Gesellschaftsspiel gewordenen Homer-Kritik 26 auf allen möglichen Gebieten, insbesondere auf

24

Aristoteles fr. 142-179 Rose + Ps.-Aristoteles fr. 20a (145), 30a (156), 38 (165) Rose. Wieviel genau davon von Aristoteles selbst stammt, wieviel von Vorgängern und vvieviel von späteren Mitgliedern des Peripatos, ist natürlich nicht präzise auszumachen, s. LAMBERTON 1 9 9 2 , X I A n m . 12. 25

26

RICHARDSON 1 9 9 2 , 3 6 f .

Hauptvertreter war zu Aristoteles' Zeit Zoilos von Amphipolis, von dem es ein Buch 'Gegen die Dichtung Homers' gab (Κατά της 'Ομήρου ποιήσεως, 9 Bände).

8

Prolegomena

dem ethischen (einer Kritik, die, seit Xenophanes von Kolophon vorgetragen, wohl auch Aristoteles' Lehrer Piaton nicht unbeeindruckt gelassen hatte), errichtet Aristoteles, wie aus Kapitel 25 der 'Poetik' klar wird, ein systematisches Verteidigungsgebäude, indem er die Probleme "auf dreierlei Weise (löst): entweder durch Prüfung der Darstellungsabsicht f...] oder durch den Rekurs auf rein sprachliche Gesichtspunkte oder schließlich durch eine Argumentation, die einen Fehler als in ästhetischer Hinsicht unerheblich erweist" ( F U H R M A N N 1982, 137 Anm. 2). Als Beispiel diene seine Lösung zu II. 20.234: (Problem) Wie kann der Dichter von Ganymed sagen, daß er dem Zeus 'weinschenke' [οίνοχοεύειν], obwohl doch die Götter keinen Wein, sondern Nektar trinken? (Lösung) Das liegt am Sprachgebrauch (το εθος της λέξεως, Poet. 1461 a 30) (der nämlich ein anderes Verb für 'als Mundschenk fungieren' nun einmal nicht zur Verfügung stellt). 12 Mit dieser Problemlösungsarbeit bereitete Aristoteles einerseits den Boden für die spätere alexandrinische Homer-Kommentierung vor, die überwiegend sprachlichsachlich orientiert war 27 , andererseits legte er durch diese 'Aufräumungsaktion' den Grund für seine in ganz andere Dimensionen vorstoßende Homer-Rettung 28 , die sich als latente Antwort auf Piatons Rettungs-Appell (s. oben 10) wie ein roter Faden durch die ganze 'Poetik' hindurchzieht. Diese Seite seiner Homer-Interpretation ist unten im Kapitel 'Struktur' (STR 4-8) dargestellt. 13 Die überragende Rolle, die Aristoteles bei der praktischen und theoretischen Fundierung der später in Alexandreia entstandenen Philologie und speziell HomerPhilologie gespielt hat, dürfte hiermit deutlich geworden sein. Was die aus der Akademie und dem Peripatos hervorgegangenen hellenistischen Philosophenschulen speziell die Stoa und der Epikureismus - , aber auch die späteren kaiserzeitlichen Denkbewegungen wie der Neuplatonismus und die christliche Apologetik zur Homer-Kommentierung im engeren Sinne beigetragen haben, ist demgegenüber eher pe-

27

PFEIFFERS ([1968J 1978, 92f.) Polemik gegen die seit der vorchristlichen Quelle von Dion Chrysostomos (oratio 53 [361 § 0 gängige Auffassung von Aristoteles als dem Begründer der Literaturkritik und der Grammatik hat wenig Anklang gefunden (vgl. LAMBERTON 1992, Xlf. Anm. 13), zumal Pfeiffer hier auch nur schwer mit sich selbst in Einklang zu bringen ist: Straton "kam aus der Schule des Aristoteles, in die er 287 v. Chr. als Nachfolger des Theophrast zurückkehrte" (PFEIFFER [1968J 1978, 120), und Demetrios von Phaleron, "einer von Theophrasts hervorragenden Schülern", lebte ca. 10 Jahre lang bis 283 "hochgeschätzt von seinem königlichen Gastfreund" an Ptolemaios' I. Hof (ebd. 124). Der direkte Einfluß des Peripatos auf die Gelehrtengemeinschaft des Museions von Anfang an kann ja wohl deutlicher nicht sein; wie stark er sich fortsetzte und später gerade auch bei Aristarch erneuerte, zeigt PORTER 1992, 74f. 28 "The Homeric Problems constituted a preliminary ground-clearing exercise of a practical kind in preparation for the more theoretical approach of the Poetics as a whole":

RICHARDSON 1 9 9 2 , 3 7 .

Einleitung: Zur Homer-Kommentierung (HK)

9

ripher. Diesen Schulen ging es nicht um die Dichtung um ihrer selbst willen, sondern um Bestätigung ihrer je spezifischen Weltanschauung aus der Dichtung. Dazu diente u.a. das Mittel der Allegorese, die Homer etwas anderes meinen als sagen ließ. Anders war speziell in der Apologetik Homers Autorität, die als griechisch-römisches Gegenstück zur Autorität der jüdisch-christlichen Heiligen Schrift nicht ignorierbar war, nicht zu verwerten. Diese Instrumentalisierung Homers begann bei der Stoa, die Homers Epen als bewußte oder unbewußte Vorwegnähme insbesondere der stoischen Kosmologie und Ethik ansah: "Interpretation of the meaning and composition of Homer or Hesiodper se was not their concern. [...J the Stoics treated early Greek poetry as ethnographical material and not as literature in, say, an Aristotelian sense" (LONG 1992, 64f.). Auf diesem Wege konnte literarische Kommentierung nicht entstehen. Die Linie führte vielmehr von Aristoteles direkt nach Alexandreia. 2.2.4 Kommentierungsarbeit

der Alexandriner

14 Aus allen dargestellten Quellen entwickelte sich vom 3. Jh. v. Chr. an im Museion zu Alexandreia als eines der Tätigkeitsgebiete der neu entstandenen 'Philologie' die autonome Literatur-Erklärung. Die Arbeit der alexandrinischen Philologen von Zenodot über Aristophanes v. Byzanz bis zu Aristarch, in deren Zentrum immer wieder Homer stand, ist zu umfangreich, um in unserem Zusammenhang dargestellt werden zu können; rasche und verläßliche Information über den institutionellen Rahmen bietet etwa GLOCK 2000, zur Erklärungstätigkeit der einzelnen Gelehrten s. GT 9-15. Hier seien nur die wichtigsten Punkte genannt. 15 Neben die Text-Ausgabe (εκδοσις, διόρθωσις) treten zwei ErklärungsschriftFormen: (1) die Schriften der sog. ' Über XY-Literatuf (ΓΊερί-Literatur), d.h. die Behandlung einzelner Sprach- und Sachprobleme in zusammenhängender Darstellung, wie sie bis heute in der Form von teils Monographien, teils Aufsätzen und Miszellen in unserer philologischen 'Sekundärliteratur' weiterlebt, (2) spätestens seit Aristarch (2. Jh. v. Chr.) das Hypômnëma (υπόμνημα), die flächendeckende fortlaufende Text-Erklärung Vers für Vers und Wort für Wort 29 , wie sie seither für alle primäre Kommentierungstätigkeit in der Gestalt des sog. 'Zeilenkommentars' verbindlich geblieben ist (wobei sich im wesentlichen auch die Konzentration auf Textkritik, Sprach- und Sacherklärung erhalten hat, wie sie von den Alexandrinern bevorzugt worden war; die 'ästhetische' Erklärung war zwar durchaus bereits Bestandteil auch der Aristarchischen Kommentierung, besonders als Folge der Auseinandersetzung Aristarchs mit Krates von Mallos, dem Schulhaupt der konkurrierenden Grammati-

29 "Fortlaufende Kommentare mußten dem Text des Autors Vers für Vers folgen, während es der ΓΙερί-Literatur freistand, einzelne Aspekte und Probleme des Textes, der Sprache oder des Gegenstandes herauszugreifen": PFEIFFER (1968) 1978, 267.

10

Prolegomena

5. Glossographen (γλωσσογράφοι): Homerisch —> Attisch (ältester Jh. Bestand der D-Scholien); Sophisten (σοφισταί), z.B. Prodikos, 'Über die Synonyme' (Περί των συνωνύμων [?])

Epaphroditos

•=>

C/) o TR

2 5 in v-stämmigen Nomina (s. 71) 8.368 I έξ Έ ρ έ β ε υ ς , 17.573 I τ ο ΐ ο υ μ ι ν θ ά ρ σ ε υ ς , 'nur' mit Synizese (s. 46) 16.743 I κ ά π π ε σ ' ά π ' ε ύ ε ρ γ έ ο ς δ ί φ ρ ο υ , aber zweisilbig vielleicht 5.585 = 13.399 ε ύ ε ρ γ έ ο ς ε κ π ε σ ε δ ί φ ρ ο υ I, sicher 1.103 I ά χ ν ύ μ ε νος, μ έ ν ε ο ς δέ ...; in Pronomina (s. 81) έ μ ε ΰ , μ ε υ , σ ε ΰ etc. (ν.a. im

longum

und vor Vokal), nicht selten aber mit geschrieben und ein- oder zweisilbig λίοο) somit zumindest unnötig (pace WEST 1998, XXXIIIf.). In Fällen wie 2.518 I υίέες Ί φ ί τ ο υ μεγάθυμου Ν α υ β ο λ ΐ δ α ο erfordert zudem mit * Ί φ ί τ ο ο die Länge des [oj vor μέγα- eine Ausnahmeregelung (s. 16). Im übrigen ist die tradierte Variante ganz ungezwungen aus der wahrscheinlichen ursprünglichen Schreibung ableitbar, sogar im Falle von 5.21 (nämlich aus ; s. 4), wogegen der Verlust eines im Laufe der Überlieferung (z.B. in *) unerklärbar wäre. Dagegen ist die Restitution von *-oo in Formeln p für die vorhomerische Dichtung sehr plausibel. Ein solcher Fall ist 15.66 (s.o.), und dasselbe gilt für die Formel όμοιϊου π(τ)ολέμοιο I (9.440, 13.358,

13.635,

15.670,

1 8 . 2 4 2 , 2 1 . 2 9 4 , Od.

18.264, 24.543), w o die Hss.

teilweise

sogar noch die nicht-ion. Variante πτολ- überliefern, die sonst nur nach Kurzvokal vorkommt (s. 18) und die die Restitution überhaupt erst möglich macht (*όμοιϊοο πτολέμοιο I). 25 Die - sehr gut überlieferte - Schreibung des Kontraktionsresultates wird verdächtigt, nachhom. (frühestens im 4. Jh. v. Chr.) in den Text hineingeraten zu sein (s. GT 7), und wird in der hier benutzten Textausgabe (M. West) zu restituiert. Daß sie nicht aus der Zeit Homers stammen kann, ist aber schwer beweisbar, und jedenfalls existieren entsprechende Fälle schon lange vor dem 4. Jh. (z.B. auf einer korinth. Vase der 1. Hälfte des 6. Jh. mit einer Szene aus der Ilias fl6.330ff.l, wo Kleoboulos, geschrieben [Κ]λεύβουλος, von der Hand des Aias fällt; s. WÄCHTER 2001, COR 82). Sie war bes. als Lesehilfe für Einsilbigkeit in schriftlichen metr. Texten sinnvoll und könnte gerade in diesem Kontext entstanden sein. In dieser Grammatik wird sie bewußt beibehalten.

Grammatik der homerischen Sprache (G)

81

zu sprechen (3.446 I ώς σ ε ο ν υ ν εραμαι), sehr selten sicher zweisilbig (10.124 I ν υ ν δ ' έ μ έ ο πρότερος); in Verben (s. 93) 23.121 χ θ ό ν α π ο σ σ ί δ α τ ε ΰ ν τ ο I, aber mit Synizese 7.310 ά ε λ π τ έ ο ν τ ε ς σ ό ο ν ε ί ν α ι I, zweisilbig 15.104 μεν ε α ί ν ο μ ε ν άφρονέοντες I. (2) Kontraktion von fel+föl: in Verben 13.381 öcpp' επί ν η υ σ ι σ υ ν ώ μ ε θ α π ο ν τ ο π ό ρ ο ι σ ι ν I; im Gen. Pl. der α-Stämme (v.a. nach ) 23.112 I π ά ν τ ο θ ε ν έκ κ λ ι σ ι ώ ν , im Gen. Sg. der mask. α-Stämme (dito) 15.214 I " Η ρ η ς Έ ρ μ ε ί ω τε (s. 39f., 46). 2 6 46

· durch Synizese (CH. I §§16, 23-26), die einsilbige (diphthongische) Aussprache zweier direkt aufeinanderfolgender Vokale (s. 32). Von der Kontraktion (s. 4 3 45) ist diese Erscheinung deshalb zu unterscheiden, weil sie sich in der Schrift nicht manifestiert (in der Textausgabe und im Kommentar wird sie durch - moderne - Synizesebögen markiert). - Ausfall von [wj (CH. I §16): 1.559 I τ ί μ η σ η ς , ό λ έ σ η ς δε π ο λ έ α ς έπι ν η υ σ ι ν ' Α χ α ι ώ ν (s. 75), aber 3.126 I δ ί π λ α κ α μ α ρ μ α ρ έ η ν , π ο λ έ α ς δ ' έ ν έ π α σ σ ε ν ά έ θ λ ο υ ς . Weitere Beispiele s. 39f. - Ausfall von [jl oder [si: (1) [el+[al (CH. I §23): 8.211 I ή μ έ α ς τους ά λ λ ο υ ς , aber evtl. ohne Synizese 8.529 φ υ λ ά ξ ο μ ε ν ή μ έ α ς α υ τ ο ύ ς I; 3.27 Ά λ έ ξ α ν δ ρ ο ν θ ε ο ε ι δ έ α I (Formel p , meist Nom. - ε ι δ ή ς I; Akk. fünfsilbig evtl. Od. 16.20), aber (in lautlich entsprechenden Kasus) IL 1.201 ε π ε α π τ ε ρ ό ε ν τ α π ρ ο σ η ύ δ α I (Formel), 10.40 I α ν δ ρ α ς δ υ σ μ ε ν έ α ς (mit Synizese unmetrisch); ein weiteres Beispiel s. 45. (2) [el+o-Laut (CH. I §§24-26): 1.18 I ΰ μ ί ν μεν θ ε ο ί δ ο ι ε ν , aber 1.290 ε θ ε σ α ν θ ε ο ί α ι έ ν έ ό ν τ ε ς I (Formel), 1.424 I χ θ ι ζ ό ς ε β η κ α τ ά δ α ι τ α , θ ε ο ί δ ' α μ α π ά ν τ ε ς ε π ο ν τ ο ; 5.90 έ ρ ι θ η λ έ ω ν I (ohne Synizese unmetrisch), aber 1.176 δ ι ο τ ρ ε φ έ ω ν β α σ ι λ ή ω ν I (Formel; mit Synizese überdies unmetrisch); weitere Beispiele s. 29, 39f., 45.

47

Der Hiat wird belassen, • • • •

48

wo keine Elision eingetreten ist (z.B. ά π ο α ι ρ ε ί σ θ α ι , s. 41), wo Kontraktion unterblieben ist (z.B. άεθλοφόρος, s. 43-45), wo ohne Synizese zu sprechen ist (z.B. δ υ σ μ ε ν έ α ς , s. 46), nach Hyphärese, falls nicht mit Synizese zu sprechen (z.B. ά π ο α ΐ ρ ε ο , s. 42).

Restituiert wird der Hiat schließlich • durch sog. Zerdehnung (diektasis) (CH. I §§31-34). Darunter versteht man die Wiedergabe zeitgenössischer, kontrahierter Formen (s. 45) in ihrer prosodisch älteren Form, aber mit pseudo-historischem Vokalismus (sehr oft in formelhaften Versschlüssen). Die Qualität und gegebenenfalls die Länge des einen Vokals verraten den Vorgang in unmißverständlicher Weise.

26

Die letzteren Fälle könnten auch mittels H y p h ä r e s e (s. 42) erklärt werden, also aus

* κ λ ι σ ι ε ω ν , * Έ ρ μ ε έ ω mit anschließender metr. D e h n u n g des fei (s. 49).

82

Prolegomena

- So zeigen 4.1 ή γ ο ρ ό ω ν τ ο I, 4.4 ε ί σ ο ρ ό ω ν τ ε ς I, 8.230 ή γ ο ρ ά α σ θ ε I, 14.345 ε ί σ ο ρ ά α σ θ α ι I jeweils als zweiten

Vokal das [51 () bzw. fäl ( < a > ) der

Kontraktion ( ή γ ο ρ ώ ν τ ο , ε ί σ ο ρ ώ ν τ ε ς , ή γ ο ρ α σ θ ε , ε ί σ ο ρ α σ θ α ι , alle unmetrisch), aber die Struktur der unkontrahierten Form (urspr. * ή γ ο ρ ά ο ν τ ο , *είσοράοντες, *ήγοράεσθε, *εισοράεσθαι). - In Fällen wie 9.446 νέον ή β ώ ο ν τ α I repräsentiert dagegen der erste Vokal, lang durch metrische Dehnung (s. 49), den Kontraktionsvokal (in ή β ώ ν τ α aus * ή β ά ο ν τ α mit gedehntem fa]). - Weitere Beispiele sind 1.200 δ σ σ ε φ ά α ν θ ε ν I (statt * φ ά ν θ ε ν aus * φ ά ε ν θ ε ν ) und ähnlich die Infinitive des thematischen Aorists wie 3.236 I δ ο ι ώ δ ' ού δύν α μ α ι ι δ έ ε ι ν κ ο σ μ ή τ ο ρ ε λ α ώ ν (statt - ε ί ν , z.B. 8.453, aus * - ε ε ν , analog zu den in ihrer kontrahierten Form ebenfalls endbetonten vokalischen Präsens-Infinitiven wie 1.288 I π ά ν τ ω ν μ ε ν κ ρ α τ έ ε ι ν έ θ έ λ ε ι ; CH. I §238). 2 7

2.5. ANPASSUNGEN ANS METRUM 49

Zusätzlich zum Ausweichen auf die mannigfachen metrischen Varianten, die dialektalen Differenzen (v.a. in der Lautlehre) oder analogischen Vorgängen (v.a. in der Flexion) zu verdanken sind, m ü s s e n nicht selten direkte E i n g r i f f e in die prosodische Struktur einer Form v o r g e n o m m e n werden, um diese ins Metrum einzupassen (insbesondere bei drei kurzen Silben in Serie und einer kurzen zwischen zwei langen). Auch hier sind verschiedene Strategien unterscheidbar: • Man weicht auf andere Wörter aus: so wird statt ήμερη, das nur im Nom./Dat. Sg. und Nom. Pl. und auch da nur vor Vokal brauchbar war, fast immer ή μ α ρ verwendet (s. 14, 53) (CH. I §48). • Man modifiziert die Wortbildung (z.B. in der Kompositionsfuge: 6.469 λόφον ίππ ι ο χ α ΐ τ η ν I statt ίππο-, 23.505 ά ρ μ α τ ρ ο χ ι ή neben 4.485 ά ρ μ α τ ο π η γ ό ς ; s. 58) oder die Stammbildung (2.494 etc. Π η ν έ λ ε ω ς statt üblichem - λ α ό ς , s. 54) (CH. I §§41, 48). • Man dehnt kurze Vokale in offener Silbe (CH. I §§43f.): 1.337 I ά λ λ ' α γ ε δ ι ο γ ε ν έ ς Π α τ ρ ό κ λ ε ι ς (aber 5.463 I υ ί ά σ ι δε Π ρ ι ά μ ο ι ο δ ι ο τ ρ ε φ έ ε σ σ ι κ έ λ ε υ ε ν ) ; 1.503 ει π ο τ ε δ ή σ ε μ ε τ ' ά θ α ν ά τ ο ι σ ι ν ο ν η σ α I, 16.758 I α μ φ ω π ε ι ν ά ο ν τ ε , μέγα φρονέοντε μ ά χ ε σ θ ο ν (s. 8); ferner mit zu | ë j gewordenem (s. 5) gedehntem LäJ 3.305 "Ιλιον ή ν ε μ ό ε σ σ α ν I (s. Anm. 4, 58) und mit durch Zerdehnung ersetztem gedehntem [a] 9.446 ή β ώ ο ν τ α (s. 48); zu θ υ γ α τ έ ρ ε ς s. 73; mit ' u n e c h t e m 27

Das Prinzip der prosod. Gewohnheit (s. 26) hat hier bes. deutlich gewirkt und mußte wirken, wenn die betr. Formen weiter verwendbar bleiben sollten. Da ursprüngliche, unkontrahierte Formen im Text nur ausnahmsweise überliefert sind (s. Ch. I §32), ist anzunehmen, daß man zu Homers Zeit im Einzelfall nicht mehr wußte, wie sie einmal gelautet hatten. Die Ausnahmen sind zum Teil nicht-ion., einige davon - bes. wenn die Überlieferung schwankt - beruhen vielleicht auf späterer 'Korrektur'.

Grammatik der homerischen Sprache (G)

83

Diphthong' geschrieben (s. 4) 3.8 μένεα πνείοντες 'Αχαιοί I, 1.13 ά π ε ρ ε ί σ ι ' α π ο ι ν α I neben 20.58 I γ α ι α ν ά π ε ι ρ ε σ ί η ν , 3.89 επί χ θ ο ν ί π ο υ λ υ β ο τ ε ί ρ η I. Zwang zur Adaptation kann auch im Syntagma auftreten: 5.446 I Περγάμφ ε ί ν ιερή (είν ist jedoch nur selten nötig geworden), 16.539 σέθεν ε'ΐνεκα (εϊνεκα dagegen ist häufiger als metrisch ungünstiges ενεκα). Siehe auch 94. • Selten greift man zum Mittel der metrischen Kürzung (CH. I §46): vielleicht in 1.7 I Άτρε'ίδης τε α ν α ξ (s. 76). Vgl. auch die (in Analogie zu einem s-Aorist vorgenommene) Konsonantenkürzung im Namen Όδυσ(σ)εύς (s. 17, 56). 50

Viele Fälle solcher Adaptationen werden aber auch 'freiwillig', d.h. an prinzipiell nicht unmetrischen Formen und damit zweifellos analog zu den 'nötigen' Fällen (s. 49) vorgenommen, z.B. zur Gewinnung günstiger Hexameterschlüsse ( - ^ - - I; CH. I §41) (reiches Material bei CH. I §48), und zwar • durch veränderte Stammbildung: Nom. Pl. 5.505 ήνιοχήες I (s. M.-BR. E 403.2 mit Lit.; metr. wie Gen. Sg. 8.124 ήνιόχοιο I vom normalen o-Stamm), 12.379 I Σαρπήδοντος έταΐρον (wí-Stamm auch 12.392, 23.800; Normalmessung 21x als n-Stamm, z.B. 12.292, 12.307, Gen. 16.327 Σαρπηδόνος έσθλοί εταίροι I); • durch modifizierte Flexion (CH. I §42): Akk. Sg. 6.291 ευρέα πόντον I (normal 3.364 εις ούρανόν εύρύν I); • durch Vokaldehnung: 1.14 έκηβόλου 'Απόλλωνος I (Normalmessung 1.75 I μήνιν Απόλλωνος) (s. Anm. 17); ein weiteres Beispiel s. 73. Oftmals ist die metrische Dehnung von Formen, wo sie nötig oder wenigstens sehr nützlich ist, analog auf andere Formen des Paradigmas übertragen (so sind etwa von ορος einige Kasus sowohl mit όρ- als auch mit ούρ- belegt; CH. I §§44f.). Siehe im übrigen M 15 (und CH. I §45) zu den metrischen Lizenzen, die oftmals im Laufe der Überlieferung durch metrische Dehnung 'korrigiert' worden sind (z.B. mit kurzer Silbe beginnende Verse, sog. στίχοι ακέφαλοι, 3.357 I δ ι α μεν άσπίδος ήλθε; s. auch Anm. 13), ferner M 4.5 (und CH. I §47) zur Möglichkeit, muta cum liquida nach Kurzvokal auf zwei Silben aufzuteilen (was die erste längt) oder nicht. 2.6. AKZENT

51

Einige Einzelheiten der Akzentuierung sind anzumerken (zu weiteren Punkten s. 83; CH. I §§77-79; generell M.-BR. L 202): • Zu ασσον, μάλλον, θάσσον etc. s. ORTH 2; WEST 1998, XX. • Einige Abstrakta auf -τητ- sind (wie z.T. im Att.) auf dem Suffix betont (z.B. άνδροτήτα καί ηβην, s. 15). • Das Vendryes'sche Gesetz, nach dem im Attischen Properispomena der Struktur ^ - - zu Proparoxytona geworden sind, gilt nicht für Homer, wo die Hss. έτοιμος, όμοιος (nicht έτοιμος etc.) schreiben (vgl. WEST 1998, XVIII).

84

Prolegomena

• W ö r t e r äol. H e r k u n f t zeigen meist nicht den aus d e m Lesbischen bekannten Anfangsakzent, sondern den A k z e n t , der i m Dialekt der ion. Sänger normal war, z.B. έ ρ ε β ε ν ν ό ς nach φ α ε ι ν ό ς (s. 12), λ α ό ς (s. 2, 54). G e w i s s e F o r m e n d a g e g e n weisen d e n n o c h d e n äol. A k z e n t auf, z.B. 11.554 = 17.663 έ σ σ ύ μ ε ν ό ς π ε ρ I (Ptz. Perf.), 12.125 κ ε κ λ ή γ ο ν τ ε ς (desgl., mit äol. V e r w e n d u n g des P r ä s e n s s u f f i x e s ) , G e n . υ ΐ ο ς , Dat. υ ΐ ϊ (s. 53), f e r n e r wohl auch θ ύ γ α τ ρ α , - ε ς , - α ς , Θ ά λ ε ι α . 2 8 W e n i g e r sicher äol. ist z.B. ε γ ω γ ε , da es auch in att. Prosa h ä u f i g ist (dort nach d e m V e n d r y e s ' sehen Gesetz) und somit s e k u n d ä r attisiert sein k ö n n t e (s. a u c h A n m . 13). • Z u m P h ä n o m e n , d a ß t r o c h ä i s c h e W ö r t e r mit ' p o s i t i o n s l a n g e r ' erster Silbe vor e i n e m Enklitikon mit d o p p e l t e m A k u t a k z e n t u i e r t w e r d e n (z.B. ε ν θ ά μ ι ν ) , s. O R T H 2; WEST 1998, XVIII; CH. I §79).

3. Wort- und Stammbildung 3.1. VORBEMERKUNGEN 52

Eine Gesamtdarstellung der Wortbildung und Etymologie der hom. Sprache bietet RISCH. Hier f o l g e n nur w e n i g e B e m e r k u n g e n zu einzelnen Wortarten im Hinblick auf die anschließende Formenlehre. Viele E r s c h e i n u n g e n haben mit d e m Dialekt-Gegensatz 'äolisch : ionisch' zu tun, w o b e i die U n t e r s c h i e d e hier w e n i g e r die L a u t g e s c h i c h t e (s. lOff., 39f., 51, f e r n e r C H . I §11) als d e n W o r t s c h a t z b e t r e f f e n (s. s c h o n 12, 13, 15, 18). W e n i g e r relevant ist der Gegensatz 'ostionisch : attisch' (s. A n m . 13). O f t m a l s macht der Sänger von der Möglichkeit Gebrauch, die Wort- und S t a m m bildung metri gratia zu modifizieren, teils notgedrungen (s. 49), teils 'freiwillig' (s. 50).

3.2. SUBSTANTIVE 53

Einige wichtige Substantive und N a m e n tragen durch variable S t a m m b i l d u n g und F l e x i o n zur sprachlichen Flexibilität bei (CH. I §103). Diese sog.

Heteroklit(ik)a

zeigen teils deutlich, teils nur geringfügig verschiedene Stämme: • Stark verschieden sind die S t ä m m e des konsonantisch flektierenden Götternamens Hades (CH. ebd.): 1.3 " Α ϊ δ ι π ρ ο ι α ψ ε ν I, 3.322 δ ό μ ο ν " Α ϊ δ ο ς ε ϊ σ ω I, ä - E r w e i t e rung 5 . 3 9 5 Ά ' ί δ η ς , 6 4 6 Ά ' ί δ α ο π ε ρ ή σ ε ι ν I, δη-ëu-Erweiterung

5.190 Ά ϊ δ ω ν ή ϊ

π ρ ο ϊ ά ψ ε ι ν I, 20.61 Ά ϊ δ ω ν ε ύ ς I. 28 Da Akzente, soviel wir sehen, frühestens im 4. Jh. v. Chr. notiert wurden, kann diese Diskrepanz hellenist. Philologenarbeit zuzuschreiben sein. Das muß aber nicht bedeuten, daß keiner der Fälle äol. Akzentuierung auf die Zeit Homers zurückgeht.

Grammatik der homerischen Sprache (G)

85

• Ein nur geringfügiges Schwanken zwischen ähnlichen Formen aus verschiedenen Flexionsklassen zeigt dagegen der .v-Stamm Ares (CH. I §101): Nom. "Αρης, Vok. 5.31 = 5.455 I ? Αρες "Αρες, sonst aber (abgesehen von zwei vokalstämmig überlieferten Formen: 5.757, 21.112 Γ?1, 21.431 "Αρτι; 5.909 Ά ρ η ν ) am besten als ëu-Stamm aufzufassen (wie im Lesb.; s. 76). • Zu Ζευς s. 77. Eine gewisse Tendenz zur Heteroklise herrscht zwischen Vokal- und Dentalstämmen (CH. I §88): • Unter den /-Stämmen in der Ilias betrifft dies v.a. Θέτις, -tv, -Τ (s. 45), aber Gen. -ιδος 29 (s. auch Πάριος/-ιδος 3.325; mehr solche Fälle in der Odyssee). • κόρυς ist ein M-Stamm in 13.131 = 16.215 I ά σ π ί ς α ρ ' ά σ π ί δ ' ερειδε, κόρυς κόρυν, άνέρα δ' άνήρ, sonst aber immer 0-Stamm: 11.375 I καί κόρυθα βριαρήν. • Die normale Lesart 12.231 I Π ο υ λ υ δ ά μ α (Vok.) ist ein α-Stamm, aber nicht 11.57 άμύμονα Πουλυδάμαντα I etc. Auch die am frühesten faßbare Variante dieser Tendenz, die sog. Thematisierung, d.h. der Übergang von athematischen zu o-Stämmen, ist bei Homer zu beobachten (s. auch 61): • Das deutlichste Beispiel ist 1.357 δάκρυ, aber 16.11 δάκρυον (CH. I §95 Rem. III). • Vermutlich gehört dazu aber auch υιός (CH. I §100) mit v.a. konsonant- und ustämmigen, jedoch auch ein paar (z.T. sogar sehr häufigen) thematischen Formen: Nom. Sg. nur υιός, Vok. nur -έ, Akk. überwiegend -όν, selten υία, υίέα, Gen. Sg. υίος, υίέος, υίοΰ (nur lx, Od.), Dat. υίϊ, υίέϊ, υίει; Nom.-Akk. Dual υΐε; Nom. Pl. υίες, υίέες, υίεις, Gen. υιών, Dat. υίάσι(ν), υίοισι (nur lx, Od.), Akk. υίας, υίέας. Eine Art Heteroklise zeigen zahlreiche athematische Neutra, zunächst diejenigen auf Nom./Akk. Sg. -μα (< *-mn\ Typus lat. agmen), die in allen anderen Kasus einen (schon myk.) um [tj erweiterten Stamm aufweisen: -ματ- (< *-mnt~). Ihr -ατ- wurde auf die entsprechenden Formen anderer Typen von Neutra übertragen: • Einige der alten sog. r/n-Neutra (CH. I §91, RISCH §26), die im Nom.-Akk. von alters her -r, in den obliquen Kasus dagegen ursprünglich einen «-Stamm hatten, zeigen hier die Erweiterung -ατ- (z.B. ήμαρ, -ατα, ebenso ήπαρ, ΰδωρ). Andere haben das [nj zugunsten des L r J aufgegeben (z.B. πυρ, -ρά, ebenso εαρ, ελωρ) oder kommen überhaupt nicht in obliquen Kasus vor (z.B. οναρ, έέλδωρ). • Von γόνυ und δόρυ (CH. I §91, RISCH §24i) werden neben den Formen des (nach Ausweis z.B. des Lat. und Aind.) älteren, kürzeren ¿/-Stammes (*gonw- > γουνός, 29

Dieser könnte auf Ersatz des metr. gleichwertigen -ιος im Laufe der Überlieferung beruhen.

86

Prolegomena

γ ο ΰ ν α , *dorw- > δ ο υ ρ ό ς , -ί etc.; zu < ο υ > s. 4, 27) solche mit einem durch - α τ verlängerten Stamm verwendet (γούνατος, -τα; δ ο ύ ρ α τ ο ς , -τι etc.). • Dieselbe Verlängerung zeigt ο ύ ς , ο ΰ α τ α (CH. I §102, RISCH §24i), nur in der Odyssee auch κ ρ έ α ς (s. 55). 54

Stämme auf -εω- (< *-äo-) fehlen fast ganz, und damit auch die sog. 'attische' Deklination (s. 39f.; CH. I §82). Dies ist am ehesten als Vermeidung eines prosodisch besonders einschneidenden ion. Modernismus in der traditionellen epischen Sprache zu verstehen (s. 2). Insbesondere wird in λ α ( ρ ) ό ς (inkl. Komposita) der Langvokal normalerweise ungekürzt und konsequenterweise gleich auch nicht in seiner ion.-att., sondern in der äol. Lautform verwendet (s. 5, 7). Ausnahmen mit -λε- kommen aber vor: 2.494 Π η ν έ λ ε ω ς κ α ί Λήϊτος ή ρ χ ο ν I {II. 8x, auch Dat. und Akk.), Od. 22.131 und 22.247 Ά γ έ λ ε ω ς (mit Synizese zu sprechen, s. 46); auch mit metrischer Dehnung II. 17.344 Λ ε ι ώ κ ρ ι τ ο ν (s. 49; Λαο- wäre metrisch ebenfalls möglich gewesen!). Sie zeigen, daß das | e j (für altes und im Äol. erhaltenes | ä j ) in der ion. Umgangssprache der hom. Zeit in diesen Fällen zu [ëj gekürzt war (s. 39). Dagegen ist die kompensatorische Dehnung des folgenden o-Lautes f ü r Homer an keiner der Belegstellen metrisch zu erweisen (Πηνέλεος?) - aber auch nicht strikt auszuschließen (s. 40).

55

Auf einige kleinere, archaische Stammbildungstypen, die in der hom. Sprache noch eine größere Rolle als später spielen, sei nur kurz hingewiesen: • alte Wurzelnomina (CH. I §102, RISCH §§1-3) • Substantive auf -ως ( γ έ λ ω ς , ε ρ ω ς ; χ ρ ώ ς ) (s. 71, CH. I §§89f„ RISCH §32) • λ α α ς (CH. und RISCH ebd.) • Neutra auf - α ς (z.B. γ ή ρ α ς , δ έ π α ς , κ έ ρ α ς ; κ ρ έ α ς ; κ τ έ ρ α ς , κ ω α ς ; selten kontrahiert: 11.385 κ έ ρ α ) (ebd.).

3.3. PERSONENNAMENBILDUNG 56

Zu den hom. Personennamen s. v. KAMPTZ (1958) 1982, ferner RISCH. Drei Kategorien sind hier zu erwähnen: • Komposita ( Ί φ ι δ ά μ α ς , Λυκομήδης, Μ ε ν έ λ α ο ς ; 'Ανδρομάχη, Ί φ ι ά ν α σ σ α ) . • Kurz- und Kosenamen: erstens reine Abkürzungen auf -ος ("Αλκι-μ-ος = Ά λ κ ι μ έ δ ω ν ; Π ά τ ρ ο - κ λ - ο ς = Π α τ ρ ο κ λ έ η ς , davon bezeugt Gen., Akk., Vok. [s. 43]; "Ιφι-τ-ος, evtl. aus -τέλης) bzw. -η ( Έ κ ά - β - η , evtl. aus -βόλη), zweitens erweitert durch diverse Suffixe wie - α ν τ - (Βίας, Θόας), - ε ύ ς ( Ε ύ ρ υ - σ θ - ε ύ ς , Ί φ - ε ύ ς ; teils etymologisch

undurchsichtig

bzw.

volksetymologisch

umgestaltet

wie

Ό δ υ σ ( σ ) ε ύ ς 3 0 [_s. 17J), -ιος ( Θ ρ α σ ί ο ς , Κ λ υ τ ΐ ο ς , Μ ε ν έ σ θ ι ο ς ) , -ων (Λύκων, Μέν ω ν ) ; fem. -ώ ( Θ ε α ν ώ , 18.43 I Δ ω τ ώ τε Π ρ ω τ ώ τε).

30

Siehe

WÄCHTER

2001, §§ 254 und 510.

Grammatik der homerischen Sprache (G)

87

• Patronymika, gebildet nur (noch) selten auf - ι ο ς (v.a. 4.473 Τ ε λ α μ ώ ν ι ο ς Α ί α ς I; häufiger mit υ ι ό ς ergänzt: 4 . 3 6 7 Σ θ έ ν ε λ ο ς , Κ α π α ν ή ϊ ο ς υ ι ό ς I), h ä u f i g auf - ί δ η ς ( Ί φ ι τ ί δ η ς , Κ ρ ο ν ί δ η ς ) bzw. - ι ά δ η ς (ν.a. w e n n von e i n e m i- oder í'o-Stamm abgeleitet, z.B. Ά σ ι ά δ η ς , Μ ε ν ο ι τ ι ά δ η ς , oder w e n n - ί δ η ς ein unmetrisches Resultat ergäbe, w i e bei den N a m e n auf - ε υ ς , z.B. 1.1 Π η λ η ϊ ά δ ε ω Ά χ ι λ ή ο ς I, f e r n e r bei Ά γ χ ι σ ι ά δ η ς , Λαερτιάδης, Τελαμωνιάδης), -ίων ( Ί φ ι τ ί ω ν , Κρονίων,

Πη-

λ έ ί ω ν ; urspr. wohl Erweiterung auf - ω ν des S u f f i x e s -ιος).

3.4. A D J E K T I V E

57

Einen prominenten Fall von Heteroklise bilden der κ - S t a m m π ο λ ύ ς , π ο λ ύ und der (häufigere) o/ä-Stamm

π ο λ λ ό ς , π ο λ λ ή , π ο λ λ ό ν . A u c h der M-Stamm wird (v.a. im

Mask.) noch dekliniert, es f e h l e n aber der Dat. Sg., der N o m . - A k k . PI. Neutr. und das ganze Fem. (von d e m sich π ο λ λ - wohl urspr. herleitet); f ü r das Fem. kann selten das Mask, einspringen (s. 78). 58

Einige Adjektivbildungsweisen sind f ü r das Epos besonders typisch: • die A b l e i t u n g e n auf - α λ έ ο ς ( ά ρ γ α λ έ ο ς , σ μ ε ρ δ α λ έ ο ς u.a.; RISCH §36), - ι μ ο ς ( α λ κ ι μ ο ς , ο β ρ ι μ ο ς , κ α ρ π ά λ ι μ ο ς , κ υ δ ά λ ι μ ο ς u.a. 3 1 ; RISCH §37) u n d - ( ρ ) ε ν τ ( δ ι ν ή ε ι ς , π ο ι ή ε ι ς , χ α ρ ί ε ι ς , ή ν ε μ ό ε ι ς [s. 49], ν ι φ ό ε ι ς [s. 16], π τ ε ρ ό ε ι ς u.v.a.m.; RISCH §56), die sehr oft epitheta ornanticP

sind und in Formeln· 3 stehen;

• die K o m p o s i t a (s. RISCH § § 6 7 - 7 6 ) , speziell die P o s s e s s i v k o m p o s i t a (z.B. χ α λ κ ο χ ί τ ω ν , ά ρ γ υ ρ ό τ ο ξ ο ς Ls. 2J; κ α λ λ ι π ά ρ η ο ς , ρ ο δ ο δ ά κ τ υ λ ο ς ; ε ύ ρ ύ χ ο ρ ο ς , π ο λ υ δ ε ι ρ ά ς ) , die sog. τ ε ρ ψ ί μ β ρ ο τ ο ς - K o m p o s i t a (z.B. π λ ή ξ ι π π ο ς , έ λ κ ε σ ί π ε π λ ο ς , β ω τ ι ά ν ε ι ρ α mit f e m . M o t i o n s f o r m wie bei den E i g e n n a m e n ) u n d die K o m p o s i t a mit einem Adjektiv auf -τος im Hinterglied (z.B. έ υ τ μ η τ ο ς , ί π π ό β ο τ ο ς , mit Negation α δ μ η τ ο ς , α φ θ ι τ ο ς ; d a g e g e n ist etwa δ ο υ ρ ι κ λ υ τ ό ς angesichts der K a s u s f o r m ' d u r c h den Speer' im Vorderglied nicht als echtes K o m p o s i t u m und angesichts des Akzents noch nicht einmal als univerbierte Zusammenrückung

aufzufassen). Siehe

49 zu metrischen Problemen bei der Komposition (auch RISCH §78).

3.5. A D V E R B I E N U N D P R Ä P O S I T I O N E N

59

A b g e s e h e n von den häufigen lokalen A d v e r b i e n auf - θ ε ν , -θι und - δ ε (s. 66) sow i e den Bildungen auf - ω ς sind f ü r die hom. Sprache v.a. typisch Adverbien auf - α (oft zu A d j e k t i v e n auf - υ ς : 1.447 ώ κ α ) s o w i e auf - δ ό ν , - δ η ν und - ( ε ) ί (s. CH. I

31 Ein neues Beispiel für die seltenen und typisch poetischen Bildungen auf - ά λ ι μ ο ς findet sich als Eigenname auf einem in Oropos gefundenen 'fishing weight' aus der 2. Hälfte des 8. Jh.: Π ε ι θ α λ ί μ δ (Gen. Sg., wohl Besitzerangabe; s. BLACKMAN 1997/98, 18, mit Photo).

88

Prolegomena

§§114-116, RISCH § § 127f. ). Auch das Neutr. Sg. des Adjektivs kann als Adverb dienen: 11.378 ηδύ γ ε λ ά σ σ α ς I. Die Präpositionen (s. auch RISCH §126a) treten in verschiedenen Formen auf, die der sprachlichen Flexibilität dienen und wohl meist unterschiedlicher dialektaler Herkunft sind. Drei zeigen zuweilen Apokope, d.h. Verlust des auslautenden Vokals vor Konsonant (αν, κ ά τ , πάρ), z.T. mit Assimilation (CH. I §37): 5.87 ά μ π ε δ ί ο ν , 6.201 κάπ πεδίον. 3 2 Weiter stehen είν, ένί, είνί neben έν, ές neben είς, ξύν (wie myk., att.) neben σ υ ν (metrisch zwingend etwa 4.297 I ί π π ή α ς μεν π ρ ώ τ α σ υ ν ιπποισιν καί οχεσφιν, aber 15.26 I τον σύ ξύν Βορέτι), π α ρ α ί neben π α ρ ά (und πάρ), προτί und ποτί neben πρός, ύ π α ί neben ύπό. Erweiterungen auf -ς zeigen neben εις (< *έν-ς) auch άμφί(ς), άχρι(ς) und μέχρι(ς), μεσσηγύ(ς). Der Gebrauch weicht vom attischen teilweise ab, so ist μετά sehr selten mit Gen. verwendet, dafür kommt es häufig mit Dat. vor, und mit Akk. bedeutet es noch kaum 'nach', sondern u.a. 'hin zu, mitten unter'. 3.6. VERBEN

60

Es kann in dieser Darstellung leider keine Liste der homerischen Verben mit ihren Stammformen gegeben werden. Hier zu erwähnen sind einige generelle Punkte zum Verbalsystem (CH. I §132) und zur Stammbildung; dagegen werden die Erscheinungen der Heteroklise (s. 53), beim Verbum eine Angelegenheit der jeweiligen Tempus- bzw. Aspektstammformen und nicht des Lexems insgesamt, in der Formenlehre beschrieben (s. 85ff.). · Der Präsens- und (seltener) der Aoriststamm kann durch -σκε- erweitert werden (RISCH §100). Diese Bildung kann einerseits den ganzen Präsensstamm betreffen (CH. I §148; ererbtes Wortbildungsmittel): 8.399 I β ά σ κ ' ϊθι, Τ Ιρι τ α χ ε ί α , 12.272 I και δ ' α ύ τ ο ι τόδε που γ ι ν ώ σ κ ε τ ε . Andererseits kann sie auf den Indikativ der Vergangenheit beschränkt sein und dem Verbum eine iterative Bedeutungskomponente geben (CH. I §§149-151; in dieser Verwendung wohl eine sprachgeschichtlich jüngere Erscheinung 33 ), wobei das Augment fast immer fehlt: Impf. 1.490 I ο ύ τ έ π ο τ ' είς ά γ ο ρ ή ν π ω λ έ σ κ ε τ ο , 17.461 I ρ έ α μεν γ ά ρ φεύγ ε σ κ ε ν , Aor. 9.331 π ά ν τ α φέρων Ά γ α μ έ μ ν ο ν ι δ ό σ κ ο ν I, Od. 17.316 I ού μεν γ ά ρ τι φ ύ γ ε σ κ ε ; u.v.a.m. • Der Präsens- und (seltener) der Aoriststamm kann durch -θε- erweitert werden (RISCH §101, CH. I §§152-154; s. auch 13). Im Präsensstamm: 21.13 το δε 32

Dies ist ein Fall von konsonantischem 'Satzsandhi' (s. Anm. 16), der hier dank der engen Verbindung des Syntagmas 'Präposition + Substantiv' (sie bilden eine Akzenteinheit; s. Anm. 8) in der Schrift ausnahmsweise festgehalten ist. Zur entsprechenden Erscheinung im Verbalkompositum (Satz- oder Wortsandhi?) s. 85. 33

In den Formen Od. 18.325 μ ι σ γ έ σ κ ε τ ο (*mig-ske-ske-to) und 20.7 έ μ ι σ γ έ σ κ ο ν τ ο ist das Suffix zweimal vorhanden.

Grammatik der homerischen Sprache (G)

89

φλέγει ά κ ά μ α τ ο ν πυρ I, aber 17.738 I δρμενον ε ξ α ί φ ν η ς φλεγέθει (als Maßnahme gegen unmetrische Formen: 18.211 I πυρσοί τε φλεγέθουσιν). Im Aoriststamm: 9.687 I χ ε ί ρ α έήν ύ π ε ρ έ σ χ ε , aber 11.735 ήέλιος φαέθων ΰ π ε ρ έ σ χ ε θ ε γ α ί η ς I. 61

Präsensstamm: • Von είμί (< *ehmi < *esmi; CH. I §134) werden Formen vom äol. Stamm (mit ersatzgedehntem Konsonanten, s. lOff.) neben ionischen (mit ersatzgedehntem Vokal) verwendet, z.B. im Infinitiv (εμμεν und ε μ μ ε ν α ι neben ε ί ν α ι , s. 87; außerdem - metrisch praktisch - die sekundären Varianten 4.299 εμεν und 3.40 εμεναι); auch die (teils sehr häufigen) Formen mit έσσ- (2. Sg. Präs. έσσί, 3. Sg. Fut. έ'σσεται; seltener 2. Sg. Fut. εσσεαι, 3. έσσειται) und wohl einige weitere Varianten in diesem Verbalparadigma dürften äol. Ursprungs sein (s. 90). • Eine homogene, vom späteren Attischen abweichende Gruppe bilden die Verben auf -νημι, -ναμεν (sie sind ein Archaismus und entsprechen der 9. Präsensklasse des Aind.; s. CH. I §139): - δάμνημι (Aor. δάμα-σ(σ)-, δμή-θ-) 'zähmen' - (σ)κίδναται (selten akt.; Aor. (σ)κέδα-σ(σ)-) '(sich) verbreiten' - κίρνημι (fast nur Od.; Aor. κέρα-σσ-, Adj. α-κρη-τος) 'mischen' - μάρναται (nur Präsensstamm) 'kämpfen' - *πέρνημι (v.a. Ptz.; Aor. πέρα-σ(σ)-) 'verkaufen' - π ί λ ν α τ α ι (Aor. πέλα-σσ-, πλη-το) 'sich nähern' - * π ί τ ν η μ ι (nur Ptz. π ι τ ν ά ς und Impf.; Aor. πέτα-σ(σ)-, Perf. πέπτα-) 'ausbreiten'. • Zahlreicher als im Att. sind auch die Verben auf -νϋμι, -νύμεν (s. CH. I § § 140f. ; 5. Präsensklasse des Aind.), z.B. 17.393 τ ά ν υ τ α ι δε τε π ά σ α δ ι ά π ρ ο I (jünger 17.390 τ α ν ύ ε ι ν , 391 τ α ν ύ ο υ σ ι durch Thematisierung; s. 53), 19.260 I ανθρώπους τ ί ν υ ν τ α ι (jünger thematisiert 3.288f. I εί δ ' αν έμοί τιμήν ... I τίνειν ουκ έ θ έ λ ω σ ι ν < *τινρ-ε-εν, s. 27). • Auf dialektalen, wohl äol. Ursprung weist δ ε ύ ο μ α ι 'entbehren' (< * δ ε ρ ρ - < *deus~) gegenüber att. δέομαι; Futur und Aor. zeigen δευησ-: 13.785f. ούδέ τί φημι I άλκής δευήσεσθαι.

62

Futurstamm: • Es gibt wie im Att. sigmatische (CH. I §§209-211; selten redupliziert: §212; oft mit Wechsel zwischen intervokal i schem -σ- und -σσ- zwecks sprachlicher Flexibilität, s. 17, 61, 90) und asigmatische Bildungen (CH. I §§213f.; 14.481 ά λ λ ά ποθ' ώδε κ α τ α κ τ ε ν έ ε σ θ ε κ α ί ΰ μ μ ε ς I, unkontrahiert, neben 6.409 τ ά χ α γ ά ρ σε κ α τ α κ τ α ν έ ο υ σ ι ν 'Αχαιοί I [Hss.J, dem Aorist angeglichen). Daneben sind v.a. bemerkenswert 9.418 έπεί ούκέτι δήετε τέκμωρ I 'werdet finden', 22.431 βείομαι bzw. 15.194 βέομαι 'werde leben', 1.606 I οι μεν κ α κ κ ε ί ο ν τ ε ς ε β α ν οίκόνδε έκαστος 'um sich niederzulegen' (zu κακ- s. 85) (CH. I §215).

90

Prolegomena

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Aoriststamm: • Noch verbreiteter als später sind: - Wurzelaoriste (CH. I §§180-184; häufig im Medium, und da teils mit passiver Bedeutung); darunter sind archaische Reste der religiösen Sprache wie 1.37 I κλΰθΐ μοι, Άργυρότοξ', 18.52 I κλΰτε, κ α σ ΐ γ ν η τ α ι Νηρηίδες (sonst thematisch). Siehe auch unten zu ενεικαν u.a. - sog. 'starke' Aoriste, darunter einerseits die thematischen (CH. I §§185-188, redupliziert §190; aktiv und medial), einschließlich einiger reduplizierter mit kausativer Bedeutung (CH. I §189): δεδαε- 'lehren' zu medio-pass, δαη- 'erfahren', λελαθε- 'vergessen machen' zu λαθε- 'vergessen', λελαχε- 'teilhaben lassen' zu λαχε- 'teilhaben', πεπιθε- 'überzeugen' zu medio-pass, πιθε- 'glauben'; andererseits diejenigen auf -η- (CH. I §191; meist intransitiv, nicht pass., z.B. 3.23 I ώς τε λέων έχάρη). Daneben ist auch der Aor. auf -θη- ganz geläufig und schon recht oft pass. (CH. I §§192f.). • Die sigmatischen Aoriste zeigen folgende Besonderheiten (CH. I §§194—199): - Sie stehen nicht selten neben praktisch gleichbedeutenden, älteren Bildungen, was der sprachlichen Flexibilität dient: 15.113 "Αρης θαλερώ πεπλήγετο μηρώ I neben 5.146f. ξίφεϊ μ ε γ ά λ ω κ λ η ϊ δ α π α ρ ' ώμον I π λ ή ξ ' . - Der Wechsel zwischen Bildungen auf -σα und -σσα (s. 17, 61) bietet Flexibilität: 3.20 I άντίβιον μαχέσασθαι, aber 15.633 I θηρί μαχέσσασθαι. - Zu Präsentien auf - ί ζ ω und - ά ζ ω lauten sie teils - σ ( σ ) α , teils - ξ α (CH. I §159), was ebenfalls zur Flexibilität beitragen kann: 9.564 ά ν ή ρ π α σ ε Φοίβος 'Απόλλων I, aber 12.305 I ά λ λ ' ο γ' α ρ ' ή ' η ρ π α ξ ε μετάλμενος. - Einige auf Liquida ausgehende Wurzeln zeigen (restituiertes?) LsJ (CH. I §67): aktiv 13.546 άπο δε φ λ έ β α π ά σ α ν έ'κερσεν I (aber medial 23.46 I κ ε ί ρ α σ θ α ί τε κόμην). - Bei anderen Verben dagegen fehlt das fsl nach (meist geschwundenem) [w] (CH. I §184): 1.40 κ α τ ά π ί ο ν α μ η ρ ί ' εκηα I (att. ε κ α υ σ α ) ; 18.347 I έν δ ' α ρ ' ΰ δ ω ρ εχεαν und 3.270 ΰ δ ω ρ έπί χ ε ί ρ α ς ε χ ε υ α ν I. Eine ähnliche Stammbildung findet sich sekundär auch bei zwei asigmatischen Aoristen, nämlich 'tragen' (9.306 ους έ ν θ ά δ ε ν ή ε ς ε ν ε ι κ α ν I; wie att. ή ν ε γ κ α ν ) und 'sprechen' (1.106 οΰ πώ ποτέ μοι το κρήγυον είπας I; auch 1.108 und 2x Od.\ wie att., aber noch selten und evtl. erst nachhom. in den Text geraten; s. auch Anm. 13). - Teils ebenfalls der sprachlichen Flexibilität dient der sog. gemischte Aorist (CH. I §199), ein s-Aor. mit nachfolgend thematischer Flexion: 1.428 I ώς ά ρ α φων ή σ α σ ' άπεβήσετο, aber 5.133 I ή μεν α ρ ' ως είποΰσ' απέβη.

64

Perfektstamm: • Im Perfekt (CH. I §§200-207; meist intransitiv, den erreichten Zustand ausdrükkend) überwiegt die unerweiterte Bildungsweise; Formen mit -κ(α)- sind fast ganz

Grammatik der homerischen Sprache (G)

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auf den Singular vokalischer Stämme beschränkt (s. 94). Die Regeln für die Reduplikation sind ähnlich wie im Att. (CH. I §201). 65

Zur Verbalkomposition, die weitgehend in die Domäne des Lexikons gehört, zwei Bemerkungen anhand eines Beispiels (s. 16, 59): • Wie generell in den idg. Sprachen ist auch im Griechischen die Komposition ein wichtiges Mittel der verbalen Wortbildung. Es besteht kein Zweifel, daß das Verbum im formelhaften Ausdruck 4.29 I τω μ ά λ α π ό λ λ ' έ π έ τ ε λ λ ε π α ρ ι σ χ έ μ ε ν ... oder in 4.64f. σύ δέ θ ά σ σ ο ν Άθηναίτι έ π ι τ ε ι λ α ι I έλθειν spezifisch 'befehlen' bedeutet, dasjenige in 5.777 I τ ο ι σ ι ν δ ' ά μ β ρ ο σ ί η ν Σιμόεις α ν έ τ ε ι λ ε νέμ ε σ θ α ι dagegen spezifisch 'hervorbringen' (vgl. auch Od. 12.4 κ α ί ά ν τ ο λ α ί Ή ε λ ί ο ι ο I) und dasjenige in 8.404 π ε ρ ι τ ε λ λ ο μ έ ν ο υ ς ένιαυτούς I 'seinen Kreislauf vollenden'; keines aber wird durch επί / ά ν ά / περί + 'Χ' hinreichend verständlich, zumal das Simplex im Griechischen kaum belegt und semantisch sehr unbestimmt ist. 34 • Auf die Bedeutung prinzipiell ohne Einfluß ist dagegen die sog. Tmesis des Präverbs, eine formal-syntaktische, sehr altertümliche poetische Lizenz (CH. II §§113ff., M.-BR. S 416.2): 1.25f. κ ρ α τ ε ρ ό ν δ ' έ π ί μ ΰ θ ο ν ε τ ε λ λ ε ν · I μή σε, γέρον ... • Durch den formelhaften Gebrauch kann allerdings eine ältere Bedeutung oder Gebrauchsweise durchscheinen. So ist in der soeben genannten Formel p normalerweise weder ein Dat. eines Befehlsempfängers noch ein Infinitiv der befohlenen Handlung genannt, und die Formel ist nur als Ergänzung zu einer wichtigeren Tätigkeit gebraucht: 1.25 I ά λ λ α κ α κ ώ ς ά φ ί ε ι , κ ρ α τ ε ρ ό ν δ ' επί μΰθον ε τ ε λ λ ε ν , 1.326 I ως ε ί π ώ ν προ'ίει, κ ρ α τ . ..., 1.379 I ά λ λ α κ α κ ώ ς ά φ ί ε ι , κ ρ α τ . ..., 16.199 I στήσεν εϋ κρίνας, κρατ. ... Die Bedeutung des 'Befehlens' ist also noch kaum spürbar (besonders in 1.379, wo nicht einmal eine Direkte Rede p folgt), und es genügt die wörtlichere Auffassung: 'er X-te kräftige Worte darauf (oder hinterher)' (daß man, wenn man jemanden fortschickt oder Schlachtreihen ordnet, Imperative von sich gibt, liegt in der Natur der Sache). Dagegen muß die Stelle Od. 23.348f. ώρτο δ ' ' Ο δ υ σ σ ε ύ ς I ε ύ ν ή ς έκ μ α λ α κ ή ς , ά λ ό χ ω δ ' έπι μ ΰ θ ο ν ε τ ε λ λ ε ν (mit folgendem Auftrag in direkter Rede), die einzige mit einem Dat., eine Abwandlung unserer Formel sein, da sie die Bedeutung 'befehlen' voraussetzt.

34

In der der letztgenannten entsprechenden Formel p 23.833 π ε ρ ι π λ ο μ έ ν ο υ ς έ ν ι α υ τ ο ύ ς I (ähnlich Od. 1.16, 11.248) ist vermutlich, offenbar durch volksetymologische Suppletion, eine andere Wurzel verwendet (*k w el-\ diese bildet sonst kein y'-Präsens; s. 13 mit Anm. 12). Das gegenseitige etymologische Verhältnis aller an diesen Wortfamilien beteiligten Lexeme ist allerdings ganz unklar.

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Prolegomena

4. Formenlehre 4.1. NOMINALFLEXION 66

Die hom. Sprache weist viele vom Attischen abweichende Flexionsformen auf. Varianten für ein und dieselbe Funktion sind jeweils metrisch verschieden und erhöhen die sprachliche Flexibilität. Vorab zu nennen, weil in mehreren Stammklassen verwendbar, sind insbesondere die (urspr. aus dem Instr. PI. entstandene) Endung • -φι(ν), die für v.a. ablativischen Gen. und v.a. instrumentalen und lokativischen Dat. Sg. und PI. stehen kann (CH. I §§104-108, RISCH §126h): 1.38 Τενέδοιό τε ίφι ά ν ά σ σ ε ι ς I; 4.452 κ α τ ' ορεσφι ρέοντες I; 12.135 ή δ έ β ί η φ ι ν I neben 23.578 άρεττί τε βίρ τε I (zum ny ephelkystikon s. 33), und die drei häufigen lokalen Adverbbildungen, die im Grenzbereich zwischen Formenlehre und Wortbildung stehen und teilweise ebenfalls anstelle von Kasusformen verwendet werden können: • -θεν ('woher?', z.B. ο ύ ρ α ν ό θ ε ν , τ η λ ό θ ε ν ; zum festen fn] s. 33; CH. I §109, RISCH §126c). Im Pronomen (CH. I §110) ist dieses Suffix auch für den 'Gen.' in Gebrauch, allerdings v.a. in den urspr. ablativischen Funktionen gen. abs. und gen. compar.: 1.186 I δσσον φέρτερός είμι σέθεν; Ausnahmen z.B. 1.180 σέθεν δ ' εγώ ουκ ά λ ε γ ΐ ζ ω I, 16.539 σ έ θ ε ν ε ι ν ε κ α ; • -θι ('wo?', z.B. ο'ικοθι, άλλοθι, ΰψόθ(ι); CH. I §112, RISCH §126b); • -δε ('wohin?', z.B. Τροίηνδε, οίκόνδε, χ α μ ά ζ ε [für *-s-de\, CH. I §113, RISCH §126e).

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Der Dual ist noch recht lebendig (s. M.-BR. F 303). Die Endungen sind: • 1. Dekl. -ä (nur Nom.-Akk. Mask, bezeugt; vgl. myk. unkontrahiert e-qe-ta-e, zu έπέτης Pindar, dagegen fem. myk. to-pe-zo 'zwei Tische', vgl. Hes. Op. 198); • 2. Dekl. Nom.-Akk. -ω (myk. -o), Gen.-Dat. -οιιν (beide recht häufig); • 3. Dekl. Nom.-Akk. -ε (myk. -e), Gen.-Dat. -οιιν (bezeugt nur in ποδοιιν I, z.B. 14.228, und Σειρήνοιιν, 2x Od.). Z.B. 8.41f. = 13.23f. ΰ π ' οχεσφι τ ι τ ύ σ κ ε τ ο χ α λ κ ό π ο δ ( ε ) ιππω I ώ κ υ π έ τ α , χ ρ υ σ έ η σ ι ν έ θ ε ί ρ η σ ι ν κομόωντε, 5.314 έ χ ε ύ α τ ο π ή χ ε ε λ ε υ κ ώ I, 14.495 = 21.115 χειρε π ε τ ά σ σ α ς I. Zum Gebrauch des Duals s. 97.

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1. Deklination (CH. I §§83-86). Zu beachten sind folgende Formen (zu η für att. ä s. 5, zu Heteroklitika s. 53): • Gen. PI. äol. - ά ω ν (s. 7), ion. -έων (meist mit Synizese; s. 39), selten kontrahiert ( κ λ ι σ ι ώ ν ; s. 45 mit Anm. 26); • Dat. PI. v.a. -Τ|σι(ν) (zum ny ephelkystikon s. 33) und -ης (letzteres meist vor Vokal: 6.114 I ειπώ β ο υ λ ε υ τ η σ ι καί η μ ε τ έ ρ α ς ά λ ό χ ο ι σ ι ν , aber 1.89 κ ο ί λ η ς π α ρ ά ν η υ σ ί ) , selten - α ι ς (12.284 ά κ τ α ΐ ς I; evtl. nachhom. attisiert, s. Anm. 13);

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• Vok. Sg. selten -α (3.130 I δ ε ΰ ρ ' ϊθι, ν ύ μ φ α φ ί λ η ; mask. 11.385 I τ ο ξ ό τ α ) , sonst meist -η (1.59 I Άτρεΐδη); • Gen. Sg. Mask. äol. -äo (s. 7; wie myk.), ion. -εω (mit Synizese; s. 40), selten kontrahiert ( Έ ρ μ ε ί ω ; s. 45 mit Anm. 26); • Nom. Sg. Mask, bei einigen Epitheta p -τα (wohl alter Vok.): 1.175 μ η τ ί ε τ α Ζευς I; 1.511 προσέφη νεφεληγερέτα Ζευς I, variiert 16.298. 69

2. (= thematische) Deklination (CH. I §§80-82) (s. auch 54): • Gen. Sg. (äol.) -oto (1.284 π ο λ έ μ ο ι ο κ α κ ο ΐ ο I) steht neben (ion.) -ου (5.348 I είκε, Διός θύγατερ, π ο λ έ μ ο υ και δηϊοτήτος); zur Möglichkeit, -ου zu -οο zu restituieren, s. Anm. 24; • Dat. Pl. -οισι(ν) (zum ny ephelkystikon s. 33) (6.503 έν ύ ψ η λ ο ι σ ι δ ό μ ο ι σ ι ν I) ist häufiger als -οις (letzteres meist vor Vokal: 1.179 συν νηυσί τε σης καί σ ο ί ς έ τ ά ρ ο ι σ ι I, aber 11.132 έν Ά ν τ ι μ ά χ ο ι ο δόμοις κειμήλια κείται I).

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3. Deklination. Hier gibt es einerseits eine prominente generelle Besonderheit: • im Dat. PI. steht neben ion. -σι der urspr. äol. Ausgang -εσσι als metrisch günstige (im ganzen aber seltenere) Variante (CH. I §87): 17.620 ελαβεν χ ε ί ρ ε σ σ ι φίλ η σ ι ν I; 1.288f. π ά ν τ ε σ σ ι δ ' ά ν ά σ σ ε ι ν , I π ά σ ι δέ σ η μ α ί ν ε ι ν ; 16.488 είλιπόδ ε σ σ ι β ό ε σ σ ι ν I; 8.339 π ο σ ί ν τ α χ έ ε σ σ ι δ ι ώ κ ω ν I (s. 75); 3.283 I η μ ε ί ς δ ' έν ν ή ε σ σ ι ν ε ώ μ ε θ α (s. 77); entsprechend steht bei den ^-Stämmen 1.304 I ως τώ γ' ά ν τ ι β ί ο ι σ ι μ α χ ε σ σ α μ έ ν ω έ π έ ε σ σ ι ν I ά ν σ τ ή τ η ν neben 9.113 I δ ώ ρ ο ι σ ί ν τ' ά γ α ν ο ι σ ι ν έ π ε σ σ ί τε μ ε ι λ ι χ ί ο ι σ ι und 1.77 π ρ ό φ ρ ω ν έ π ε σ ι ν και χ ε ρ σ ί ν ά ρ ή ξ ε ι ν I, 1.471 δ ε π ά ε σ σ ι ν I neben (seltenem) 15.86 δ έ π α σ σ ι ν I. In Analogie zu έ π ε σ σ ι : έπεσι wird schließlich zu χ ε ί ρ ε σ σ ι eine Form χ ε ί ρ ε σ ι gebildet: 20.468 ήπτετο χείρεσι γουνών I. Neben (meist formelhaftem) äol. ποσσί (7.212 νέρθε δέ π ο σ σ ί ν I) steht ion. ποσί (8.339, s.o.).

71

72 73

Andere Besonderheiten der 3. Deklination betreffen einzelne Stammtypen (s. auch M.-BR. F 307ff.): · s-Stämme (CH. I §§89f.): Teils tritt Kontraktion bzw. Synizese ein, teils nicht, was wiederum der sprachlichen Flexibilität dient (zu den folgenden Beispielen s. 45f.), so im Gen. Sg. θ ά ρ σ ε υ ς 3 5 und εύεργέος δ- (aber -ος μένεος), Dat. θάρσ ε ι (aber δρεϊ), Nom.-Akk. Pl. Neutr. τ ε ύ χ ε α I (aber έ'πεα πτ-; entsprechend im Akk. Sg./Pl. Mask.-Fem.), Gen. έ ρ ι θ η λ έ ω ν (aber δ ι ο τ ρ ε φ έ ω ν ) ; zum Dat. Pl. s. 70. Zu den Komposita auf - κ λ έ η ς s. 43. Zu (fem.) η ώ ς , α ι δ ώ ς und (mask.) ίδρώς (mit Dat. 17.385, 17.745 ίδρω) s. 45, 55. · r/w-Neutra (CH. I §91): s. 53. · r-Stämme (CH. I §92): Von άνήρ (s. 15) sowie v.a. den Verwandtschaftsbezeichnungen θυγάτηρ, μήτηρ, πατήρ, die im hinteren Wortteil von alters her starken Flexionsablaut haben (vgl. aind. Nom. pita(r), Akk. pitáram, Dat. pitré, Nom. Pl. 35

Zur Schreibung s. Anm. 25.

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Prolegomena

pitáras), werden auch - seltenere - analogische Formen gebraucht (19.422 I νόσφι φ ί λ ο υ π α τ ρ ό ς κ α ί μητέρος, 6.238 ήδέ θ ύ γ α τ ρ ε ς I). Dabei wird auch metrische Dehnung (s. 49f.) eingesetzt, teils aus Notwendigkeit (11.271 I "Ηρης θ υ γ α τ έ ρες), teils zur Gewinnung von zusätzlicher Flexibilität (13.131 ά ν έ ρ α δ ' ά ν ή ρ I, aber 4.472 ... έπόρουσαν, ά ν ή ρ δ ' α ν δ ρ ' έ δ ν ο π ά λ ι ζ ε ν I). (Die anderen r-Stämme wie δοτήρ und die «-stämmigen Maskulina und Feminina bieten keine Besonderheiten der Flexion; zum Dat. Pl. s. 70; zu den «-Neutra s. 53.) 74

· ("-Stämme (CH. I §93): Gen. Sg. -ιος (6.257 π ό λ ι ο ς , selten zweisilbig und -ηος (21.516 π ό λ η ο ς I, auch sonst meist am Versschluß), Dat. -ηϊ (3.50 πόληϊ), -εϊ (17.152 πτόλεϊ), -ει (5.686 π ό λ ε ι , fast immer s. 29), -ϊ (18.407 Θέτΐ, s. 45, 53); Nom. Pl. -ιες ( π ό λ ι ε ς , nur Od.), -ηες (4.45 π ό λ η ε ς ) , Gen. - ί ω ν (1.125 π ο λ ι ώ ν ) , Dat. - ΐ ε σ σ ι ( ν ) ( π ο λ ί ε σ σ ι , nur Od.), Akk. - ι α ς (4.308 π ό λ ι α ς ) , - η α ς ( π ό λ η α ς , nur Od.), -εις (9.328 π ό λ ε ι ς ) und -ϊς (11.245 δϊς) (s. dazu ORTH 4; WEST 1998, XXXIV).

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· M-Stämme (CH. I §94; s. auch 53, 78): Gen. Sg. -εος (3.140 κ α ί α σ τ ε ο ς ή δ έ τ ο κ ή ω ν I), Dat. -εϊ (4.490 όξέϊ δ ο υ ρ ί I), Dat. Pl. -εσι (15.711 I ό ξ έ σ ι δ η π ε λ έ κ ε σ σ ι ) , - ε σ σ ι (13.452 π ο λ έ σ σ ' α ν δ ρ ε σ σ ι ν α ν α κ τ α I), - έ ε σ σ ι ( τ α χ έ ε σ σ ι , s. 70), Akk. - έ α ς (3.210 ΰ π ε ί ρ ε χ ε ν ε ύ ρ έ α ς ώ μ ο υ ς I; wenn der Akk. mit Synizese zu sprechen ist [s. 46], ist die Überlieferung uneinheitlich: 1.559 I τιμήσης, όλέσ η ς δε π ο λ έ α ς έπί ν η υ σ ί ν ' Α χ α ι ώ ν Aristarch und Hss., -εις Zenodot, - υ ς ein Pap.; dazu 2.4 πολύς Zenodot) (s. dazu GT 8; WEST 1998, XXXIV). (Die M-Stämme bieten keine Probleme, s. CH. I §95.)

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· ew-Stämme (CH. I §96) zeigen normalerweise keine Hiatveränderungen (s. 23, 39f.): Gen. Sg. -ήος (1.1 Ά χ ι λ ή ο ς I), Dat. -ήϊ (1.9 β α σ ι λ ή ϊ χ ο λ ω θ ε ί ς I), Akk. - ή α (1.23 I α ί δ ε ι σ θ α ί θ ' ί ε ρ ή α ) ; Nom. Pl. -ήες (2.86 I σ κ η π τ ο ΰ χ ο ι β α σ ι λ ή ε ς ) , Gen. -ήων (3.140 τοκήων I), Akk. - ή α ς (14.296 φ ί λ ο υ ς λ ή θ ο ν τ ε τ ο κ ή α ς I). Bei Namen kommen dagegen recht oft kurzvokalische Formen vor (evtl. durch Verallgemeinerung der metrischen Kürzung im Patronymikon, s. 49): 4.98 Ά τ ρ έ ο ς υ ί ό ν I, 10.285 Τ υ δ έ ϊ δ ί ω I (kontrahiert 23.792 ει μή Ά χ ι λ λ ε ΐ I), 6.222 I Τ υ δ έ α δ ' ού μ έ μ ν η μ α ι (selten kontrahiert, s. 44). Zu "Αρης ("Αρηος etc., selten "Αρεος etc.) s. 53.

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Vier archaische diphthongstämmige Nomina weisen einige markante Nebenformen auf: • ν η ΰ ς (statt ν α ΰ ς ; CH. I §97): Gen. ν η ό ς , selten νεός, Dat. νη'ί, Akk. ν ή α , ν έ α (nur Od. 9.283), Nom. Pl. ν ή ε ς , selten νέες {II. ν.a. im 2. Gesang), Gen. ν η ώ ν , ziemlich häufig auch ν ε ώ ν , Dat. ν η υ σ ΐ , ν ή ε σ σ ι (s. 70), selten ν έ ε σ σ ι , Akk. ν ή α ς , selten ν έ α ς . Siehe 39f. mit Anm. 18. • γρηΰς und γρήυς (CH. I §97) flektiert entsprechend den langvokalischen Formen von ν η ΰ ς (zusätzlich Vok.; IL nur Dat. 3.386 γρη'ΐ).

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• βοΰς (CH. I §98): Akk. Sg. βών I (nur mit spez. Bedeutung 'Schild', schol. AT 7.238, Form ererbt), Dat. PI. βουσί und βόεσσι (s. 70), Akk. βόας und βοΰς (letzteres v.a. formelhaft). • Ζευς (CH. I §99): Gen. Διός, selten Ζηνός, Dat. Δι'ί, selten Ζηνί, Akk. Δία, Ζην (vgl. βών; formelhaft am Versende, sonst immer auch als Ζ η ν ' interpretierbar), selten Ζ ή ν α (nur 14.157 und Od. 24.472); für den Stamm Ζην- wurden Gen. und Dat., für Δι(ρ)- der Akk. sekundär geschaffen, so daß zwei (metrisch verschieden verwendbare) vollständige Paradigmen resultierten (s. 53). 4.2. BESONDERHEHEN DER ADJEKTIVE 78

Einige Besonderheiten bieten die ¿/-Stamme (CH. I § 117; s. auch 75). Zu den fem. Formen mit gekürztem -ει- (z.B. β α θ έ η ς ) s. 39. Nicht selten wird die mask. Form für das Fem. verwendet (5.776 = 8.50 ή έ ρ α π ο υ λ ύ ν εχευεν I, vgl. FOR 19; s. aber oben Anm. 19). Neben π ο λ ύ ς existiert ein zweiter, thematischer Stamm (s. 57). Neben έύς, έ ύ ν (und Adv. εϋ, εύ) stehen die metrisch willkommenen Varianten ήύς, ήύ (nur Adj.), ήύν sowie die Formen Gen. Sg. έήος (Interpretation und Überlieferung z.T. unsicher, s. 82 und vgl. 1.393n.) und Gen. PI. έάων.

79

Die Steigerung (CH. I §§118-121, RISCH §33) weicht teilweise vom Att. ab: 1.249 μ έ λ ι τ ο ς γ λ υ κ ί ω ν ρέεν α ύ δ ή I; 14.81 I β έ λ τ ε ρ ο ν δς φ ε ύ γ ω ν π ρ ο φ ύ γ η κ α κόν ήέ άλώτ|. Verschiedene Varianten stehen neben χ ε ί ρ ω ν , nämlich χ ε ρ ε ί ω ν 3 6 , χειρότερος, χερειότερος. Das Komparativsuffix -ιο(ν)- hat kurzes LU (9.601 κάκιον δε κεν ε ϊ η I). Zur Kontraktion des |oJ im Suffix, das urspr. s-stämmig war (s. Anm. 36, ferner die Schwundstufe im Superlativ -ισ-το-), mit den Vokalen der Endungen (z.B. ά μ ε ί ν ω , ά ρ ε ί ο υ ς ) s. 45. Zum Akzent in ά σ σ ο ν etc. s. 51. Einige Komparative und Superlative sind zu Substantiven gebildet: mit -io(v)-/ -ιστο- zu s-Neutra κ έ ρ δ ι ο ν , κ έ ρ δ ι σ τ ο ς , ρ ί γ ι ο ν , ρ ί γ ι σ τ α , μ ή κ ι σ τ ο ς , έ λ έ γ χ ι σ τ ο ς etc.; mit dem Suffix -τερος, das von alters her dem Ausdruck von Kontrasten dient, 4.316 σ ύ δέ κ ο υ ρ ο τ έ ρ ο ι σ ι μ ε τ ε ΐ ν α ι I, 22.93 I ώς δε δ ρ ά κ ω ν επί χ ε ι η ό ρ έ σ τ ε ρ ο ς ά ν δ ρ α μένησιν, 9.160 δσσον β α σ ι λ ε ύ τ ε ρ ό ς είμι I (auch 9.69 σ ύ γ α ρ β α σ ι λ ε ύ τ α τός έσσι I) etc. 4.3. NUMERALIA

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Numeralia (CH. I §§122f.; M.-BR. F 501-503): Bei den Kardinalia steht neben fem. μία als prosodische Variante (äol.) ϊ α (4.437 I ού γαρ π ά ν τ ω ν ήεν όμος θρόος ο ύ δ ' ι α γ ή ρ υ ς ) ; δ ύ ο neben δ ύ ω ; zu 'vier' s. 13; δ ώ δ ε κ α neben δ υ ώ δ ε κ α und δ υ ο κ α ί δ ε κ α ; kontrahiertes είκοσι neben έείκοσι (älter *έρϊ-; s. 25); χ ε ί λ ι α 36

Die Form χ ε ρ ε ί ω ν verhält sich zu χ ε ί ρ ω ν (älter *kher-jos~) wie ά ρ ε ί ω ν zu * α ϊ ρ ω ν (älter *ar-jos-, das in myk. Neutr. PI. a-rjo-a /arjoha/ bezeugt ist).

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Prolegomena

(7.471 etc.), 20.221 τρισχείλιαι 'ίπποι neben -χειλο- in 5.860 = 14.148 I οσσόν τ' έννεάχειλοι έπίαχον ή δεκάχειλοι. Bei den Ordinalia fallen die 'gesteigerten' Varianten πρώτιστος und τρίτατος auf, ferner 7.248 έβδομάτη, 19.246 όγδοάτην, deren Normalformen schlecht bzw. nicht ins Metrum paßten. 4.4. PRONOMINA

81

Beim Personalpronomen (CH. I §§124-127) ist die Variantenvielfalt besonders groß. Einige Formen sind Äolismen (z.B. έγών, αμμ-, ΰμμ-, σφε). Folgende Formen sind verwendet: • 1. Sg. Nom. εγώ, έγών; Gen. έμειο, έμέο, έμεΰ°, μευ°, έμέθεν°; Dat. έμοί, μοι; Akk. έμέ, με • 2. Sg. Nom. σύ, τυνη; Gen. σειο, σέο, σεο°, σεΰ°, σευ°, σέθεν°, τεοιο (lx); Dat. σοί, τοι°, σοι, τεϊν (IL nur lx); Akk. σε, σε • 3. Sg.° Gen. είο, εο, έο°, εΰ°, εύ°, εθεν°, έθεν°; Dat. oí, έοι, oi°; Akk. ε, έέ (reflexiv), έ, μιν (nicht refi.; myk. -mi /-min/) • 1. Dual Nom.-Akk. νώ, νώϊ; Gen.-Dat. νώϊν • 2. Dual Nom.-Akk. σφώ, σφωϊ; Gen.-Dat. σφώϊν • 3. Dual Nom.-Akk. σφωε; Gen.-Dat. σφωϊν • 1. Pl. 37 Nom. η μ ε ί ς 0 , αμμες°; Gen. ήμέων°, ή μ ε ί ω ν ; Dat. ή μ ί ν , ή μ ι ν , αμμι(ν)°; Akk. ήμέας°, ήμας (lx Od.), αμμε° • 2. Pl. Nom. ϋμείς°, ΰμμες°; Gen. υμέων°, υμείων; Dat. υμίν, ΰμμι(ν)°; Akk. υμέας°, ΰμμε° • 3. PI. Gen. σφείων (refi.), σφών (refi.), σφεων° (nicht refi.); Dat. σφίσι(ν), σφισι(ν) (s. 33), σφι(ν) (nicht refi.); Akk. σφέας°, σφεας° (nicht refi.), σφας, σφε Anmerkungen (°): (1) Zur Schreibung s. 45 mit Anm. 25. (2) Für Gen. und Dat. Sg. existierte ursprünglich nur eine enklitische Form, nämlich auf -οι (aind. 1. me, 2. te).38 (3) Zu -θεν s. 66. (4) Für das Reflexivum der 3. Sg. ist auch die Kombination mit den obliquen Kasus von αυτός schon gebräuchlich (14.162 εύ έ ν τ ύ ν α σ α ν ε α υ τ ή ν I, 12.155 I β ά λ λ ο ν α μ υ ν ό μ ε ν ο ι σ φ ώ ν τ ' α υ τ ώ ν καί κ λ ι σ ι ά ω ν ) ; zum ehemaligen [wwj im Anlaut s. 22. (5) zur Kontraktion in η μ ε ί ς und υ μ ε ί ς s. 43. (6) Zu αμμ- und ΰμμ- s. 11, 14, 33. (7) Zur Synizese in Gen. und Akk. PI. -εων und -εας s. 46. 37

Eine in der Antike teilweise postulierte Erstsilbenbetonung der Enklitika der 1./2. PI. (ημεων, ημχν, η μ ε α ς , ϋμχν u. dgl.) ist sprachhistorisch zweifelhaft. 38 Wo die Überlieferung schwankt (1.37 I κ λ ΰ θ ί μευ vs. 5.115 I κ λ ΰ θ ί μοι), und z.T. auch sonst (so nach κ έ κ λ υ τ ε , wo immer μευ überliefert ist, z.B. 3.86), verallgemeinert M. West in der hier benutzten Textausgabe die Form auf -ox; daß Homer die 'neuen', wohl nach τέο (s. 84) gebildeten Gen.-Formen, die in den gr. Dialekten weite Verbreitung haben, hier nicht soll verwendet haben können, ist jedoch fraglich.

Grammatik der homerischen Sprache (G) 82

97

Das Possessivpronomen (CH. I §128) zeigt folgende Varianten: • 1. Sg. έμός

Pl. ημέτερος, αμός/αμός (wohl statt άμμ-; selten für Sg.)

• 2. Sg. σός, τεός (äol.)

Pl. υμέτερος, ϋμός (wohl statt ΰμμ-)

• 3. Sg. έός°, δς°

Pl. σφός, σφέτερος

Dualformen: 1. Pers. νω'ίτερος (je l x II. und Od.), 2. Pers. σφω'ίτερος ( l x IL). Anmerkungen (°) zur 3. Sg.: Zum ehemaligen [wwj im Anlaut (2.832f. I ε ι δ ε ε μ α ν τ ο σ ύ ν α ς , ο υ δ έ ( ρ ρ ) ο ΰ ς π α ι δ α ς ε α σ κ ε ν I σ τ ε ί χ ε ι ν ές π ό λ ε μ ο ν ) s. 22. Die Sg.-Form wird selten für den PI. verwendet. Zu Gen. Sg. έήος (meist im Kontext der 2. Pers. stehend und neben έοΐο überliefert) s. 78. 83

Das ana- oder kataphorisch-demonstrative Pronomen (CH. I §129) flektiert wie der att. Artikel (zu den üblichen Abweichungen s. 68f.). Im Nom. Pl. kommen neben οι und α ϊ auch τοί und ταί vor (prosodische Varianten). Zum Gebrauch als Artikel s. 9 9 . Beim Demonstrativum δδε gibt es die erweiterte Form τ ο ΐ σ δ ε σ σ ι (IL

nur

10.462). - κείνος ist häufiger als έκεΐνος. Das Pronomen ö η τό fungiert oft auch als (determinierendes) Relativpronomen (CH. I §130, II § § 2 4 8 - 2 5 0 ) ; viele dieser Fälle lassen sich jedoch parataktisch (also als Demonstrativum) interpretieren (z.B. 6.49 « 10.380 = 11.134). Das ererbte Relativum δς η δ (zu den üblichen Abweichungen in der Flexion s. 68f.) ist häufiger. 84

Das Interrogativ- und Indefinitpronomen weicht in folgenden Formen vom Att. ab: Gen. Sg. τέο/τεο, τ ε ΰ / τ ε υ (s. 81 mit Anm. 38); Dat. Sg. τ ε ω ; Gen. PI. τ έ ω ν (teilw. mit Synizese, s. 46). Entsprechend von δς τις / δτις, δττι: δ τ τ ε ο , δ τ ε υ , δ τ ε φ (teilw. mit Syniz.), δτινα, δτεων (teilw. mit Syniz.), ότέοισιν (mit Syniz.), δτινας; ferner Neutr. PI. δτιν(α), ί ί σ σ α (s. 9); die Formen mit kurzer erster Silbe (δτινα etc.) dienen als prosodische Varianten (zu δν τινα etc.) und sind wohl äol. (s. auch 17). 4.5. VERB UM Auch beim Verbum dient der Formenreichtum vor allem der metrischen Variationsmöglichkeit, daneben schafft Variation in der Handhabung sprachlicher Mittel Abhilfe gegen unmetrische Formen. Beides läßt sich etwa an folgenden generellen Erscheinungen beobachten (zu den einzelnen Stämmen s. 90ff.):

85

· Weglassung bzw. Verwendung des (für die Identifikation der Form meist unnötigen) Augments in den Vergangenheitszeiten (CH. I § § 2 3 0 - 2 3 3 , M.-BR. F 205): 1.600 I ώς ΐδον " Η φ α ι σ τ ο ν δια δ ώ μ α τ α ποιπνύοντα, aber 5.515 = 7 . 3 0 8 I ώ ς ε ί δ ο ν ζ ω ό ν τε κ α ι ά ρ τ ε μ έ α π ρ ο σ ι ό ν τ α (< * ε ρ δ - , s. 19ff.). Oft ist nicht sicher zu beurteilen, ob der Originaltext Augment hatte oder nicht (s. 30): 1.2 ή μ υ ρ ί ' Ά χ α ι ο ι ς α λ γ ε ' έ θ η κ ε ν I (urspr. α λ γ ε α θ ή κ ε ν ? ) , 23.455 I λ ε υ κ ό ν σ ή μ α τ έ τ υ κ τ ο (Aristarch; in den meisten Hss. aber σ ή μ ' έ τ έ τ υ κ τ ο ) ; s. auch 44. Bei

98

86

87

Prolegomena

Verbalkomposita führt Augmentlosigkeit oft zu Assimilation (CH. I §37; s. 59 mit Anm. 31): 3.139 θεά γ λ υ κ ύ ν ϊμερον ε μ β α λ ε θυμω I (statt unmetrischem ένέβαλε), 9.364 τα κ ά λ λ ι π ο ν ένθάδε ερρων I (statt unmetr. κατέλιπον). · Wechsel zwischen verschiedenen Personalendungen im Indikativ: - 2. Sg. Akt. (primär) -σ-θα (nur athematisch, d.h. nie - ε σ θ α ; s. aber 89) ist weiter verbreitet als im Att. (CH. I §223): 19.270 ή μεγάλας ατας α ν δ ρ ε σ σ ι διδοΐσθα I, aber 9.164 I δώρα μεν ούκέτ' όνοστά διδοις Ά χ ι λ ή ϊ ανακτι. - 2./3. Dual Akt. (sekundär) -τον/-την gehen durcheinander (CH. I §226): 3. Pers. 13.346 έ τ ε ύ χ ε τ ο ν ά λ γ ε α λ υ γ ρ ά I, 2. Pers. 11.782 I σφώ δε μ ά λ ' ή θ έ λ ε τον (ήθελέτην Zenodot), τώ δ' άμφω π ό λ λ ' έπέτελλον; Gründe dafür sind allgemein eine gewisse Unsicherheit wegen des Rückgangs des Dualgebrauchs (vgl. PI. έπέτελλον; s. 97) und im Einzelfall auch metrischer Zwang (έτευχέτην wäre unmetrisch). - 3. PI. Akt. (sekundär) -v (mit vorangehendem Kurzvokal) neben -σαν (mit entsprechendem Langvokal) (CH. I §225): 1.391 I την δε νέον κλισίηθεν έ'βαν κήρυκες, aber 8.343 δ ι ά τε σ κ ό λ ο π α ς καί τάφρον ε β η σ α ν I; selten Impf.: 1.273 I και μεν μευ βουλέων ξ ύ ν ι ε ν πείθοντό τε μύθω, aber entsprechend 18.346 τρΐποδ' ι σ τ α σ α ν έν πυρί κηλέω I; häufig Aor. Pass, -θεν und -θησαν: 6.106 I οΐ δ' έ λ ε λ ί χ θ η σ α ν , aber 6.109 ως έλέλιχθεν I. - 1. PI. Med. (primär und sekundär) -μεσθα neben -μεθα (CH. I §227): 5.249 I ά λ λ ' αγε δή χ α ζ ώ μ ε θ ' εφ' ί π π ω ν , aber 5.34 I ν ω ϊ δε χ α ζ ώ μ ε σ θ α (desgleichen mit φράζω-); aber aus metrischen Gründen nur έπαυσάμεθα, und nur άλεξώμεσθα. - 3. Pl. Med. (primär bzw. sekundär) -αται bzw. -ατο (zu [äj aus [nj s. 15) neben (z.T. nachhom.?) -νται bzw. -ντο (CH. I §228): 4.348 μ α χ ο ί α τ ο , aber I.344 überliefert v.a. I οππως oí παρά νηυσί σόοι μαχέοιντο 'Αχαιοί (besser paßt Bentley's Konjektur μαχεοίατ', vgl. den Komm. z.St.), 1.238f. οι τε θέμ ι σ τ α ς I προς Διός ε ί ρ ύ α τ α ι 'die ... bewahren', 22.302f. οι με πάρος γε I πρόφρονες ε ί ρ ύ α τ ο 'die mich ... beschützten', aber 12.454 I α ϊ ρα π ύ λ α ς εϊρυντο πύκα στιβαρως ά ρ α ρ υ ΐ α ς I 'die ... schützten'; häufig im Perf. und Plpf. (wo im Att. -μέναι ή σ α ν etc. einspringt), 14.30 ε ί ρ ύ α τ ο νήες I 'lagen heraufgezogen da', 14.75 I νήες οσαι πρωται ε ί ρ ύ α τ α ι 'alle, die zuvorderst liegen'. · Wechsel zwischen verschiedenen aktiven Infinitivendungen (CH. I §§234—238): - Äol. -μεναι und -μεν (1) bei athematischen Stämmen neben ion. -ναι: 1.117 I β ο ύ λ ο μ ' εγώ λ α ό ν σόον έ'μμεναι ή' ά π ο λ έ σ θ α ι , 18.364 ή φημι θ ε ά ω ν έ'μμεν ά ρ ι σ τ η I, aber 1.228 το δέ τοι κήρ ε ϊ δ ε τ α ι ε ί ν α ι I (s. 61, 90); 1.98 δ ό μ ε ν α ι έ λ ι κ ώ π ι δ α κ ο ύ ρ η ν I, 4.379 δόμεν κ λ ε ι τ ο ύ ς έ π ι κ ο ύ ρ ο υ ς I, aber II.319 I Τρωσίν δή βόλεται δ ο ύ ν α ι κράτος ήέ περ ήμίν (aus metrischen Gründen sogar ausschließlich: 1.134 άποδοΰναι I); Od. 8.213 πειρηθήμεναι,

Grammatik der homerischen Sprache (G)

88

89

99

aber IL 5.220 π ε ι ρ η θ ή ν α ι I. (2) Bei thematischen Stämmen neben ion. -ειν: 10.359 I φευγέμεναι, 10.327 φευγέμεν, aber 2.74 φεύγειν (desgl. mit πολεμίζ-) und vokalisch φιλήμεναι neben φιλέειν; 1.151 έλθέμεναι, 4.247 έλθέμεν, aber 2.413 έλθείν I (desgl. bei είπ-), aber aus metrischen Gründen nur 11.340 προφυγειν. Es ist vorgeschlagen worden, statt des überlieferten -εμεν ion. *-εεν einzusetzen (unkontrahiert, s. 43f.), entsprechend myk. e-ke-e /(h)ekhehen/ 'haben'. - Eine Variationsmöglichkeit bietet auch die Zerdehnung im thematischen Aorist (s. 48, z.B. 2.393 φυγέειν neben 2.401 φυγείν; aber aus metrischen Gründen nur έλθείν, s.o.). · Zum Imperativ sind zwei Punkte zu erwähnen (CH. I §222): - Die athematische Endung 2. Sg. -θι ist weiter verbreitet als im Att.: 6.363 I ά λ λ α σύ γ' ορνυθι τούτον, Perf. 1.586 I τέτλαθι, μήτερ έμή. - Die Endung 2. Sg. -ς erscheint vom athematischen (6.273 I τον θες Ά θ η ν α ί η ς έ π ί γ ο ύ ν α σ ι ν ) selten auf den thematischen Aorist übertragen: 11.186 I βάσκ' ϊθι, "Ipt ταχεία, τον "Εκτορι μΰθον ένίσπες (jedoch v.l. έ'νισπε). · Der Konjunktiv zeigt zwei Besonderheiten: - Er ist bei athematischen Stämmen oft kurzvokalisch (CH. I §§216-218): von Präsentien 6.526 I ά λ λ ' ϊομεν, von Perfekten 8.18 ινα ε'ϊδετε πάντες I, von Aoristen 15.297 I στήομεν oder στείομεν (s. 40 mit Anm. 21), 23.486 I ϊστοp a δ' Ά τ ρ ε ϊ δ η ν 'Αγαμέμνονα θείομεν άμφω, 7.336-341 χεύομεν ... δείμομεν ... ποιήσομεν ... όρύξομεν ... (hier oft mit dem Indikativ Fut. gleichlautend). Die langvokalischen Formen, bei Homer ebenfalls schon häufig, sind durch Analogie zum Konjunktiv der thematischen Stämme zu erklären. In einigen Fällen sind, zwecks Erhöhung der sprachlichen Flexibilität, beide Formen gebraucht: 21.314 ινα παύσομεν άγριον ά ν δ ρ α I, aber 7.29 I νυν μεν παύσωμεν πόλεμον. - Er zeigt zuweilen die Endungen, die im Griechischen sonst für die athematische Flexion typisch sind (CH. I §219): 1. Sg. 1.549 I öv δέ κ' έγών ά π ά ν ε υ θ ε θεών έ θ έ λ ω μ ι ν ο ή σ α ι , 18.63 I ά λ λ ' είμ', οφρα ϊ δ ω μ ι φίλον τέκος, 2. Sg. 1.554 τα φ ρ ά ζ ε α ι ά σ σ ' έ θ έ λ η σ θ α I, 6.260 όνήσεαι, αι κε π ί ρ σ θ α I, 3. Sg. 1.408 I αι κέν πως έ θ έ λ η σ ι ν , 4.191 I φ ά ρ μ α χ ' , ά κεν π α ύ σ η σ ι μελ α ι ν ά ω ν όδυνάων. Das überlieferte Iota subscriptum in der 3. Pers. (-ησιν) ist sprachhistorisch nicht gerechtfertigt und nachhom. in die Überlieferung hineingeraten (s. 4: πΐεσι der Nestorbecherinschrift; ORTH 4; WEST 1998, XXXI; ferner Anm. 13).

100

Prolegomena

Im Präsensstamm ist zu beachten: 90

· Das V e r b u m 'sein' zeigt einige Abweichungen gegenüber dem Att. sowie zahlreiche metrisch praktische Varianten (CH. I §134; s. auch 61, 87): - Präs. 2. Sg. έσσι und seltener είς; 1. Pl. είμεν, 3. Pl. είσι(ν) und έ'ασι(ν) 3 9 - Konj. 3. Sg. εη, ε η σ ι ( ν ) und selten kontrahiert ή σ ι ( ν ) (überliefert mit , s. 89), 3. Pl. ε ω σ ι ( ν ) und selten kontrahiert ώσ(ι) (s. Anm. 39) - Opt. 2./3. Sg. εΐη(ς) und εοι(ς) - Impf. 1. Sg. ή α , έ'α, εον; 2. Sg. ή σ θ α und selten έ'ησθα; 3. Sg. ή ε ν , ή ν , έ'ην, selten ή η ν ; 3. Pl. ή σ α ν , έ'σαν - Fut. (έσ- und έ σ σ - , s. 62) 2. Sg. ε σ σ ε α ι , ε σ ε α ι , ε σ ρ ; 3. Sg. ε σ σ ε τ α ι und έ'στ α ι , selten ε σ ε τ α ι , έ σ σ ε ί τ α ι .

91

· Die anderen Wurzelpräsentien flektieren weniger vielfältig: - Von είμι (CH. I §133) sind nur eine singulare Optativform (19.209 I π ρ ι ν δ ' οΰ π ω ς α ν εμοιγε φ ί λ ο ν κ α τ ά λ α ι μ ό ν ί ε ί η ; daneben 14.21 ιοι) und Impf. 3. Sg. ή ϊ ε ( ν ) , ί'ε(ν) {II. nur 2.872), sovvie 3. Pl. ϊ σ α ν , ή ϊ σ α ν zu nennen (zahlreiche weitere Formen zeigt die Odyssee). - Von φ η μ ί (CH. I §135) ist v.a. die mediale Flexion im Impf, bemerkenswert (1.188 I ω ς φ ά τ ο ; s. 100). - Daneben existieren zahlreiche Restbestände (s. CH. I §§135-137), z.B. 9.5 I Βορρής κ α ί Ζέφυρος, τω τε Θ ρ ή κ η θ ε ν α η τ ο ν (< *άρη-, zu dt. wehen,

Windy,

zu - κ τ ί μ ε ν ο ς in 2.501 έ ϋ κ τ ί μ ε ν ο ν π τ ο λ ί ε θ ρ ο ν I vgl. myk. 3. Pl. Präs.

ki-ti-je-

si /ktijensi/; zu 9.171 I φέρτε δε χ ε ρ σ ι ν ΰ δ ω ρ s. CH. I §144. 92

· Die 3. Pl. τ ι θ ε ΐ σ ι ( ν ) , ί ε ι σ ι ( ν ) , ί σ τ α σ ι ν , δ ι δ ο ΰ σ ι ( ν ) (= myk. di-do-si *-nti),

/didonsi/
positionslangen< Silbe enden'): vgl. W E S T 1997a, 225 mit Anm. 14; K O R Z E N I E W S K I 1968, 23-24. Sie schließt auch Fälle wie σ κ ή π τ ρ α σ χ έ θ ο ν (7.277) ein, vgl. die Material Sammlungen von H I L B E R G 1879 und E H R L I C H 1912, 175ff. 13

Ein guter Merkvers für diese drei Regeln ist der Eingangsvers der Ilias, weil er gegen alle drei 'verstößt': μ ή ν ι ν α ε ι δ ε (1. Regel 'verletzt'), θ ε ά (2.), Π η λ η ϊ ά δ ε ω (3.) Ά χ ι λήος. - Meyer selbst hat seine dritte Regel um die Beobachtung ergänzt, daß gleichzeitiges Wortende nach dem vierten und fünften longum ebenfalls gemieden wird.

Prolegomena

114

13 Eine Reihe von 'unmetrischen' Versen kann durch Lautwandel erklärt werden: 13.1 Quantitätenmetathese (vgl. R 3, G 40): εως/τέως an Stellen, die langen, geht zurück auf *ήος/*τήος. 14

ver-

13.2 Anlautendes antevokalisches oder intervokalisches /s/ > /h/ (vgl. G 14): Obwohl der Lautwandel schon im mykenischen Griechisch vollzogen ist, kann der Laut bei Homer noch prosodisch wirksam sein, z.B. βέλος έχεπευκές < *seghe-,

1.51).

13.3 Anlautendes /j/ > /h/ (vgl. G 14): Der Lautwandel ist im mykenischen Griechisch noch nicht durchgängig vollzogen und bei Homer in formelhaften Wendungen manchmal noch prosodisch wirksam, z.B. bei ως 'wie' (< *jös), θεός ώς ( — - , 3.230). 13.4 Silbisches Irl (vgl. G 15): Die VE-Formel Έ ν ϋ α λ ί ω ά ν δ ρ ε ι φ ό ν τ η würde in der überlieferten Form Synizese von Έ ν υ α λ ί ω oder Synalöphe von Έ ν υ α λίω_άνδρ. erforderlich machen. Das Epitheton geht aber zurück auf *anrkwhöntäi —) > *anro- > άνδρο-, άνδρει- ist dann der Versuch, das Versmaß wiederherzustellen. 14 Einzelne Anomalien gehen auf Formelmodifikation zurück. Z.B. ist die VEFormel μερόπων α ν θ ρ ώ π ω ν (7x II.) im Genetiv metrisch korrekt, im Nominativ dagegen nicht: μέροπες άνθρωποι ( ^ , 18.288). 15 Eine kleine Anzahl von Versen weist statt einer Länge eine prosodisch nicht erklärbare Kürze auf (vgl. aber 8). Die antiken Metriker haben diese Verse je nach Stellung der fraglichen Silbe (1) im 1. Metron 'ohne Kopf' (ακέφαλος), (2) im Versinnern 'schwächlich' (λαγαρός, zu beidem vgl. 5.359: φ ί λ ε κασίγνητε, κόμισαι) oder (3) im letzten Metron 'mausschwänzig' (μύουρος) genannt (12.208 15 ).

14 Zur (umstrittenen) Frage, ob dieser Lautwandel bereits zur Zeit der Aoiden vollzogen war, vgl. den Kommentar zu 1.193. 15

Das V E α ί ό λ ο ν δ φ ι ν könnte allerdings auch auf ionisch ausgesprochenes ο π φ ι ν zurückgehen (WEST 1982, 173).

Z U M F I G U R E N B E S T A N D DER GÖTTER

ILIAS:

(FG)

Von Fritz Graf

1. Vorbemerkung (1) 2. Große Götter (Olympier/Unterirdische) (2-3) 2 . 1 . Die aktive Generation (4-24) 2 . 2 . Frühere Generationen (25-27) 3. Sog. Personifikationen (28-32) 3 . 1 . Kollektive (33-37) 3 . 2 Einzelne Gestalten (38) 4 . Weiterführende Literatur (39)

1. Vorbemerkung 1 Wie die Ilias kein Geschichtsbuch ist, ist sie auch kein religiöser Text, sondern eine Erzählung. Wie alle in ihr benannten Gestalten sind die Götter Bestandteil von Erzählung, der Ilias-Handlung ebenso wie anderer vom Erzähler eingebrachter Geschichten. Wie die Darstellung der Akteure auf der menschlichen Ebene (der ήρωες), ist diejenige der Götter eingespannt in das Spannungsfeld von Tradition (im Sinne der vom Erzähler in seiner Umwelt vorgefundenen Erzählstoffe) und eigenem Gestalten. Zur Tradition wird man im Fall der Götter auch die durch den Kult gemachten Vorgaben zählen müssen, die einen nicht überschreitbaren Rahmen abgeben; doch erscheinen die Götter nicht als Teile des Pantheons einer bestimmten Polis, in der sie für Erzähler und Rezipienten scharfe und kultisch erlebbare Umrisse erhalten würden: zwar sind einzelne Gottheiten mit lokalen Heiligtümern verbunden (Apollon mit Chryse, Aphrodite mit Kypros, Hera mit Argos), doch unterscheidet sich dies nicht von der lokalen Bindung einzelner Heerführer. Da die homerischen Götter radikal anthropomorph sind, unterscheiden sich auch ihre Interaktionen untereinander und

116

Prolegomena

mit den Menschen nicht kategorial von denen der Menschen untereinander, sieht man von den Folgen für das Handeln ab, das ihre durchgehende Charakterisierung als 'leicht lebend', d.h. als todlos, alterslos und enthoben jeder anderen menschlichen physikalischen Beschränkung, hat. Daß sich die Menschen im formalen Umgang mit den Göttern kultischer Mittel bedienen - des Gebets und des Opfers - , ist Beachtung der Umgangsformen in hierarchischen Verhältnissen; solche Umgangsformen gelten auch im Innern der heroischen Welt. Aus dieser essentiell narrativen Definition der Götter in der Ilias wird verständlich, weswegen der Bestand der handlungsaktiven Götter nicht identisch ist mit den im Pantheon einer Stadt handelnden Göttern; das bekannte Zurücktreten von Demeter und Dionysos hat narrative, nicht religionshistorische Gründe. Selbst Erfindungsspielraum bleibt dem Erzähler: wie im Bestand der heroischen Akteure kann er im Bestand der Götter Nebenfiguren 'erfinden'; er tut dies durch die sog. Personifikation, ein in der gesamten griechisch-römischen Welt legitimes Verfahren, einzelne, als besonders wirksam gedachte Mächte mit Attributen anthropomorpher Göttlichkeit auszustatten (etwa die Litai, 'Bitten' 38J). Die folgende knappe Darstellung versucht, die göttlichen Handlungsträger sinnvoll zu gruppieren und im einzelnen zum einen ihre Rolle in der Ilias zu umreißen, dann auch, ihre dem zeitgenössischen Rezipienten selbstverständlichen religiösen Funktionen (seltener die für den modernen Leser wichtigen religionsgeschichtlichen Hintergründe) aufzuzeigen, schließlich, wo es nötig ist, die Spannungen zu späteren Erscheinungsformen zu markieren.

2. Große Götter (Olympier/Unterirdische) 2 Zwar charakterisiert das Epos eine enge Gruppe von Göttern als ' Ο λ ύ μ π ι α δώματ' εχοντες ('Bewohner der olympischen Häuser') und zählt das Herrscherpaar der Unterwelt nicht zu ihnen; nichts entspricht dabei aber der auf besonders spätantike Spekulation zurückgehenden, durch Karl Otfried Müller in die neuzeitliche Forschung eingeführten (und wieder problematisierten) Kategorisierung in olympischchthonisch. 1 3 Betont werden muß, daß Griechen und Troer (selbstverständlich) dieselben Götter verehren, wie sie auch dieselbe Sprache sprechen, die gleichen Waffen und Kleider haben usw. Das ist epische Stilisierung, wie sie auch in anderen epischen Traditionen (Nibelungen, Chanson de Roland) vorkommt, und kann also im Bereich der Götter nicht als interpretatio Graeca gelesen werden - wie denn diese interpretatio eigentlich voraussetzt, daß grundsätzlich alle Völker in etwa dieselben Götter verehren, deren Namen sich freilich eigensprachlich verändern; doch der Hauptunterschied zwi-

1

SCHLESIER

1991/92.

Zum Figurenbestand der Ilias: Götter (FG)

117

sehen Griechen und Nichtgriechen liegt etwa bei Herodot nicht so sehr im Bestand der verehrten Götter als vielmehr in den einzelnen Ritualen.2 2.1. DIE AKTIVE GENERATION 4 Aphrodite 3 , Tochter von Zeus und Dione (5.370), steht den 'reizvollen Dingen der Ehe', ίμερόεντα εργα γάμοιο, also dem sexuellen Bereich vor (5.429), sorgt etwa für die Versöhnung zwischen Paris und Helena (3.380—147) oder die Verführung des Zeus durch Hera (14.188-223); entsprechend ist sie schön (9.389) und liebt das Lächeln (als Mittel der Verführung). Verheiratet ist sie mit Hephaistos, enge Beziehungen hat sie zu ihrem (Halb)bruder Ares (5.355-363, 21.430f.), verachtet wird sie von Athene; sie schützt Paris (3.374—380), und besonders Aineias, ihren Sohn von Anchises (2.820f. u.ö.; ausführlich h.Ven.); in der Vorgeschichte des Troianischen Kriegs spielt sie insofern eine bedeutsame Rolle, als Paris beim Wettstreit zwischen ihr, Hera und Athene ihr den goldenen Apfel zusprach. 4 Die häufige Epiklese Κύπρις verbindet sie mit Zypern (vgl. h.Ven. 292); die Odyssee nennt dann Paphos auf Zypern als ihr Hauptheiligtum (8.363). Dahinter steht die feste Verbindung besonders mit der vorderorientalischen Istar 5 (als nicht in Linear Β genannte Göttin ist Aphrodite wohl nachmykenisch, doch gibt die unklare Namensetymologie keinen Hinweis auf ihre Herkunft; Hes. Th. 190f. ist - mythenschaffende - Volksetymologie); von der oft bewaffneten Istar hebt sie sich allerdings als essentiell unkriegerisch ab, s. ihre in 5.330-380 erzählte Verwundung durch Diomedes. 5 Apollon 6 ist Sohn von Zeus und Leto (1.9), Bruder der Artemis. Er ist einer der göttlichen Hauptakteure; er kämpft auf Seiten der Troianer (ausführlich 15. Gesang), obschon Laomedon ihn betrogen hatte (21.441^160), und ist verantwortlich für Patroklos' Tod (16.849); seine Waffe ist der irreguläre Bogen, die Waffe von Außenseitern, in seinem Fall des Epheben, mit dem er auch sein langes Haar teilt und dessen Schutzherr er nachhomerisch durchwegs ist. Leitet sich sein Name von άπέλλα, dem dorischen Ausdruck für die Volksversammlung ab, ist seine Sorge für die waffenfähige (Jung)mannschaft eine zentrale Funktion 7 ; mit Hermes teilt er die (nachhomerisch kaum mehr aktivierte) Sorge um das in den Bergen geweidete Vieh (Rinder 21,448f., vgl. h.Merc.). Er ist in der Ilias in verschiedene kultische Kontexte eingeschrieben: er hat ein Heiligtum in Chryse (1.37) und einen Tempel in Troia (5.446); berühmt war der reiche Steintempel von Delphi (Pytho, 9.405); der Bogen-

BURKERT 1 9 9 0 . 3 ~ BOEDEKER 1 9 7 4 ; PIRENNE-DELFORGE 1 9 9 4 . 4 V g l . REINHARDT ( 1 9 3 8 ) 1 9 6 0 . 5

V g l . WEST 1997, 56.

6

BURKERT 1 9 7 5 ; SOLOMON 1 9 9 4 .

7

BURKERT 1975a.

118

Prolegomena

schütze Pandaros betet zu ihm und verspricht eine Hekatombe von Schafen für einen erfolgreichen Schuß (4.101); die Achaier opfern ihm ihrerseits eine Hekatombe und singen und tanzen den Paian, um seinen Zorn als Pestbringer zu stillen (1.447-474). Derartige Abwehr von Seuchenzügen gehört fest auch zu seinem späteren Bild; sonst ist die Krankenheilung in der Ilias Aufgabe von Paieon (5.401, 5.899f. 211), dessen Namen Apollon sonst als Epiklese trägt, während für die Wundheilung die Söhne des Asklepios zuständig sind. Sein Name ist, anders als der des Pajjäwön, in Linear Β nicht belegt, und in seiner Gestalt verbinden sich orientalische (Pestgott) und griechische Züge. Die insbesondere aus der einmaligen Epiklese λ υ κ η γ ε ν ή ς (4.101) und der verbreiteten Epiklese Λύκειος abgeleitete lykische (oder auch nur allg. kleinasiatische) Herkunft läßt sich nach der neuen Kenntnis der Kultverhältnisse im Letoon von Xanthos nicht halten 8 , und auch die Parteinahme für Troia muß nicht zwingend auf kleinasiatische Herkunft weisen. 6 Ares 9 ist Sohn von Hera (5.892) und Zeus (5.896, vgl. Hes. Th. 922). Er kämpft auf Seiten der Troianer (5.829ff., 20.69), während seine Söhne Askalaphos und Ialmenos als Führer der Minyer auf achaiischer Seite kämpfen (2.512ff.). Er ist durchwegs auf den Krieg in seinem kämpferischen und zerstörerischen Aspekt fixiert. In dieser Funktion ist er mit Athene vergleichbar (4.439, vgl. 20.69; der Unterschied zwischen ihnen wird in 5.29-34 klar); vor allem aber wird er von Deimos 'Schrekken', Phobos 'Furcht' und von seiner Schwester Eris 'Streit' (4.440f. |-» 38]) oder von Enyo (-» 12) begleitet (5.592); dies potenziert die Aura des Schrecklichen; um ihn lahmzulegen, muß man ihn kompliziert fesseln (Erzählung von Otos und Epialtes, 5.385-391). Gleichzeitig stößt dieser Charakter die anderen Götter ab (Zeus: 5.889-892). Dies ist narrativer Ausdruck der Distanz, die Ares von den Göttern trennt, welche das Gemeinwesen definieren. Kulte des Ares sind marginal, es gibt keine Polis-Feste des Gottes, und seine Heiligtümer liegen gewöhnlich vor der Stadt; wenn in früher Kaiserzeit ein Ares-Tempel auf der athenischen Agora aufgebaut wurde, ist dies Umsetzung des römischen Mars. Ares ist bereits in Linear Β genannt; die ihm früher zugesprochene thrakische Herkunft ist damit erledigt. - Engstens funktionsverwandt ist Enyalios, dessen Name in der Ilias als Synonym für Ares verwendet wird (13.519/521, 18.309/304, 20.69/38). Auch er ist bereits myk. belegt (KN V 52; s. MYK) und ist nachhomerisch in allen kultischen Belegen eine unabhängige, oft mit Enyo gepaarte Gottheit. 7 Artemis kämpft zusammen mit ihrer Mutter Leto und ihrem Bruder Apollon auf troianischer Seite (20.38ff., 21.470ff.); die beiden Frauen pflegen den verwundeten Aineias im Tempel Apollons (5.447). Sonst wird auf ihre Funktionen verwiesen: sie ist Jagdgöttin und 'Herrin des Wilds' (πότνια θηρών 21.470, vgl. 21.485),

8

METZGER

9

WATHELET 1 9 9 2 .

1979.

Zum Figurenbestand der Ilias: Götter (FG)

119

lehrt den Jäger Skamandrios (5.5 lf.) und sendet aus Rache den kalydonischen Eber (9.533); sie leitet die Tänze der jungen Mädchen, oft mit erotischen Konsequenzen (16.183), und sie tötet (junge) Frauen (6.205, 6.428, 21.483f.; Niobe-Mythos 24.603-609). Das fügt sich zum nachhomerischen Bild der 'Göttin des Draußens' (Wilamovvitz), die aber im Kult insbesondere im Zusammenhang mit den jungen Frauen, doch auch als Schutzgöttin vor kriegerischen Überfällen von draußen weit bedeutender ist; die starke Bindung an die Frauen erklärt dieses Zurücktreten in der Ilias-Handlung, und Hera thematisiert dies in einer demütigenden Scheltrede (21.479488). 8 Athene (Άθήνη, seltener Άθηναίη) ist neben Zeus und Apollon die wichtigste göttliche Handlungsträgerin; sie ist durchwegs Zeus' Tochter oder 'Mädchen', Διός κούρη, und auch das häufige Beiwort 'Pallas' wird als 'Mädchen' verstanden10; der Mythos von ihrer Kopfgeburt (Hes. Th. 886-900, 924-926) freilich fehlt. Bemerkenswert ist ihr häufiges Zusammenwirken mit Hera (1.194f., 5.71 Iff. u.ö.). Mit Ares zusammen führt sie den Krieg, er auf troianischer, sie auf achaiischer Seite (4.439, 20.69) - diese Stellungnahme hängt wohl, wie bei Hera und Aphrodite, mit dem Parisurteil zusammen 11 - , und im Zweikampf besiegt sie ihn (21.403^114); für den Kampf trägt sie die schreckenverbreitende Aigis, Helm, Lanze, sonst wie jede Frau einen bunten Peplos (5.733-747) - erst die nachhomerische Ikonographie generalisiert mithin die bewaffnete Athene. Wie Apollon, wenn auch weniger prominent, ist sie in kultische Kontexte eingebettet: sie hat einen Tempel auf der Burg von Troia mit einer Sitzstatue und der Priesterin Theano, wo sie Gebet, Dedikation eines πέπλος (Gewand oder Stoff) und Gelübde eines Opfers von Kühen erhält (6.269311); sie hat einen reichen Tempel in Athen, wo sie Erechtheus aufzog (2.546-551): schon in Linear Β ist sie als Athänä potnija belegt (KN V 52, s. MYK), was wohl 'Herrin von Atana' meint und damit ihren Namen als Adj. Άθηναίη davon herleitet. Das spiegelt ihre sehr verbreitete Rolle als Polis-Göttin (einschließlich Kuh-Opfer und Peplos-Weihe), auf welche die Ilias-Handlung nur negativ eingehen kann; vollends fehlen in der Ilias, sieht man von der Rolle der Frauen in der Kultszene von 6.269-311 ab, die Verweise auf Athenes Rolle im Frauenleben. - Ihr stehendes Beiwort γλαυκωπις (1.206 u.ö.) verweist wohl nicht auf die Eule als ihr heiliges Tier, sondern auf ihren blau strahlenden und damit unheimlichen Blick. 9 Demeter erscheint in der Ilias-Handlung nicht. Zeus nennt sie in seinem Leporello (14.326), und der Schiffskatalog weist auf Pyrasos in der Phthiotis als Ort eines Heiligtums (das wohl archäologisch faßbar ist12) (2.695f.). Ihr Name erscheint zudem in der festen Verbindung Δημήτερος άκτή, 'Demeters Getreide', zur Bezeich-

10 11 12

Strabon 17.1.46 (C 816); Eustathios 84.39f. zu II. 1.200. Vgl. R E I N H A R D T (1938) 1960. VISSER

1997,

664.

120

Prolegomena

nung des Brotes (13.322, 21.76; Hes. Op. 32 u.ö.), und die Odyssee kennt ihre Liebe zu Iasion 'auf dreimal gepflügtem Acker' (Od. 5.125). Damit ist im homerischen Epos ihre Funktion als Göttin des Ackerbaus durchaus vorhanden (vielleicht steht sie schon in Linear Β hinter der 'Getreideherrin', sïto-potnija MY Oi 701/704, die in Mykene auch ikonographisch faßbar ist). Völlig ausgeblendet hingegen sind ihre zentrale Rolle als Frauengöttin, deren Hauptfest, die Thesmophorien, panhellenisch sind, ihre im Verlauf der spätarchaischen Zeit stark an Bedeutung zunehmende Rolle der Göttin der Mysterien von Eleusis und die mit beiden Bereichen verbundene Mutterrolle gegenüber Kore/Persephone, Folge der Liebe zu Zeus. 10 Dionysos 1 3 erscheint in der Ilias-Handlung nicht. In einem Vergleich ist von Trägerinnen seines Kultes, den 'rasenden Frauen' (μαινάδες), die Rede (22.460, vgl. h.Cer. 386); den Mythos, wie der Thraker Lykurg den Gott und seine rasenden Verehrerinnen verfolgte, erzählt Diomedes als Exempel (6.132-140), und Semele samt ihrem Sohn erscheint in Zeus' Leporello (14.323-325); die Odyssee fügt die (nachhomerischer Tradition eklatant widersprechende) Erzählung von der Tötung Ariadnes auf Naxos durch Artemis auf Befehl des Dionysos an (11.325); die Urne Achills ist ein zweihenkliges Goldgefäß, (Hochzeits-)Geschenk des Dionysos an Thetis (24.73ff.). Kult und Hauptmythen des Gottes sind also bekannt, und der Kult ist bereits mykenisch in seiner Verbindung mit Zeus belegt; als Kult, der fast ausschließlich von Frauen getragen wird und das geordnete Zusammenleben radikal aufbricht, hat er aber in der direkten Erzählung keinen Platz (auch wenn seit hellenistischer Zeit Dionysos auch als kriegerischer Eroberer erscheinen kann). 11 Eileithyia (16.187, 19.103; im Plural 11.270, 19.119) ist die Geburtsgöttin (mit sprechendem Namen: 'die kommt' oder 'die kommen macht' 1 4 ); in ihrem Wirkungsbereich engstens auf einen Aspekt der Frauenwelt beschränkt, erscheinen die Eileithyiai in der Ilias nur in Vergleichen (11.270) und eingeblendeten Erzählungen; ihre Genealogie als Tochter (Hes. 77z. 922) bzw. Töchter (II. 11.271) der Hera fügt sich zu dieser religiösen Funktion. Die Odyssee (19.188f.) kennt die Grotte der Eileithyia in Amnisos; als EleutHja ist sie für diesen Ort bereits durch knossische Linear B-Texte belegt. In nachhomerischer Zeit wird ihr Wirkungsbereich oft auf die Heilung (vor allem, aber nicht ausschließlich von Frauen) ausgedehnt. 12 Enyo ist eine Kriegsgöttin, deren (nicht etymologisierbarer) Name sie als weibliches Pendant zu Enyalios ausweist. Sie wird (als Göttin, die 'über den Krieg der Männer herrscht') mit Athene verglichen und mit Aphrodite kontrastiert (5.333) und ist gleichberechtigt mit Ares (5.592); Hesiod (Th. 273) macht sie zur Schwester der Gorgo und Tochter von Phorkys und Keto, rechnet sie also zu den Ungeheuern.

13

PRIVITERA

14

HEUBECK

1970. 1972.

Zum Figurenbestand der Ilias: Götter (FG)

121

In nachhomerischer Zeit ist ihr Kult zusammen mit Ares oder Enyalios besonders im attisch-ionischen Bereich bezeugt. 13 Die E r i n y e n 1 5 (meist als Kollektiv, selten im Sg.) sind Göttinnen, welche Verletzungen elementarer Ordnung ahnden: sie bestrafen den Meineid (19.259f.), stellen die Ordnung sicher, indem sie das Pferd Xanthos an der weiteren Verkündigung der Zukunft (oder überhaupt am Sprechen) hindern (19.418), greifen aber vor allem dann durch, wenn innerhalb der Familie die hierarchische Ordnung verletzt wurde (der Vater des Phoinix 9.454; Althaia in Vertretung ihres Bruders gegenüber Meleager 9.571; Hera als Mutter des Ares 21.412; vgl. Ödipus' Mutter Od. 11.279f.). Sie gehören zur Unterwelt (9.571f., 19.259), stehen aber gleichzeitig in so enger Beziehung zum Verletzten, daß sie als seine persönlichen Ε. (μητρός Ερινύες 21.412, Od. 11.280) erscheinen können. - Ihr Kult ist nachhomerisch an verschiedenen Orten Griechenlands belegt (interessant Herodot 4.149), wobei sie gelegentlich mit verwandten Wesenheiten - Σεμναί θεαί, Ευμενίδες - identifiziert werden. 14 H a d e s / A i d e s / A i d o n e u s (Gen. auch "Αϊδος, Dat. "Αϊδι) ist der Herrscher der Totenwelt, zu dem alle Totenseelen kommen (1.3); auch die Periphrase 'unterirdischer Zeus' (Ζευς καταχθόνιος, 9.457) meint ihn. Er ist wie Zeus und Poseidon Sohn von Kronos und Rheia; die Brüder teilten die Welt in drei Herrschaftsbereiche auf, und Hades bekam die dunkle Erdtiefe (15.187-193). Seine Welt, in der Erde unter den Füßen der Menschen, ist radikal von derjenigen der andern Götter getrennt, und Hades ist um diese Trennung besorgt (20.61-65); darin spiegelt sich auch, daß Hades praktisch keine Kulte besitzt. - Die absolute Vormachtstellung als 'Herrscher der Unterirdischen' (ένέροισιν ά ν ά σ σ ω ν 15.188) steht später neben einer eigentlichen Herrschaftsteilung mit seiner Frau Persephone; den aitiologisehen Mythos erzählt h.Cer. 357-369. 15 H e p h a i s t o s 1 6 ist der Sohn von Hera und Zeus (1.572-579), der zwar mit Hilfe seines Elements, des Feuers (metonymisch 2.426), auf achaiischer Seite mitkämpft, und zwar gegen den Flußgott Skamandros (20.36, 20.73f., 21.328-382), vor allem aber als göttlicher Schmied aktiv ist, der nicht nur den Schild des Achill herstellt (18.478-608), sondern auch selbstbewegliche Dreifüße (18.373-379), goldene mechanische Dienerinnen (18.417f.), göttliches Gerät (2.101, 8.195, 14.239, 15.308-311) und f ü r die Götter bestimmte Architektur (1.607f„ 14.167, 18.369f„ 20.11f.); er kann als hinkende, marginale Gestalt in der homerischen Göttergesellschaft gezielt Gelächter provozieren (1.571-600): die listige soziale Ambivalenz des auch körperlich defekten Außenseiters ist Bild des Schmieds in archaischen Gesellschaften. 1 7 Nachhomerisch wird er insbesondere in Athen als Folge des Auf-

15

HEUBECK 1 9 8 6 ; NEUMANN 1 9 8 6 ; JOHNSTON 1 9 9 9 , K a p . 7 .

BROMMER 1978 (auch religionshistorisch relevant). 17

GRAF

1990.

122

Prolegomena

schwungs von Technik und Handwerk weit näher an das Zentrum der Gesellschaft herangerückt und besonders mit Athene als Göttin der planenden Vernunft, μήτις, verbunden. - Auffallend ist, daß Troia einen Priester des Hephaistos hat, dessen Söhne gegen Diomedes kämpfen (5.9-24); auf kultische Realität auf Lemnos, der Insel des Hephaistos, spielt die Erzählung von seinem Fall an (1.591-594), auf eine handwerkliche Initiation diejenige von seinem Exil in einer unterirdischen Höhle bei Eurynome und Thetis (18.395-405). 16 Hera 1 8 ("Ηρη), Schwester und Gattin des Zeus (älteste Kronos-Tochter 4.59), ist - wohl als Folge des Paris-Urteils19 - von ihrem ersten Auftritt an aktive Beschützerin der Achaier (1.55f.), und ebenso konstitutiv für ihre Rolle in der Ilias ist die Auseinandersetzung mit Zeus, der sie als streitsüchtig ablehnt (1.518-521), was sich etwa in ihrer Demütigung der Artemis bestätigt (21.479-496). Ihre Erotik (die sich auch in den stehenden Beiwörtern λευκώλενος 'weißarmig' und βοώπις 'kuhäugig', d.h. 'großäugig', ausdrückt) stellt sie berechnend in den Dienst dieser Auseinandersetzung (Διός άπάτη, 14. Gesang), die schon ihre Vorgeschichten hat (1.586-591, 15.14-30, 19.95-133). Diese dominante Präsenz in der Ilias-Handlung (aber auch in dem mehrfach erwähnten Herakles-Mythos, bes. 15.14—30, 19.95-133) ist mitbestimmt durch ihre kultische Rolle als Schützerin der Institution von Heirat und Ehe (die freilich so eine durchaus ambivalente Wertung erhält), und ihr Ausfall gegen Artemis beruht auch auf dem Gegensatz zwischen dem geschlechtsreifen unverheirateten, sexuell noch ungebundenen Mädchen und der verheirateten Frau. Doch tritt spezifisch Kultisches in der Ilias sehr zurück; genannt sind ihre drei wichtigen Kultorte Argos, Sparta und Mykene (4.52), unter denen Argos in nachhomerischer Zeit absolut dominant wurde. 17 Hermes (dessen Abstammung von Maia und Zeus in Ilias und Odyssee nicht erwähnt ist) kämpft ohne große Folgen auf achaiischer Seite (20.35); seine Aristie erhält er dort, wo er Priamos ungesehen zu Achill führt (24.332ff.). Nur angespielt wird auf seine kultisch wichtige Rolle als Gott, der im bergigen Draußen das Kleinvieh mit seinen Hirten beschützt20 (14.490f.) und dabei zu erotischen Begegnungen mit heranwachsenden Mädchen im Kreis um Artemis kommt (16.181); unerwähnt bleibt seine Rolle als Schützer der heranwachsenden jungen Männer, die ihn nachhomerisch zum Gott des Gymnasions macht, aber auch als Mittler zwischen den Welten, was ihn zum Götterboten (Od. 5.29) und Geieiter der Totenseelen (Od. 24.1-14) macht; in beiden Rollen trägt er einen Stab (ράβδος, Od. 5.47ff„ 24.2). Im stehenden Beiwort διάκτορος (2.103) ist die Funktion als Geieiter in der Ilias präsent; das in derselben Formel p damit verbundene Epitheton·3 άργεϊφόντης hinge-

18 PÖTSCHER 1 9 8 7 ; H Ä U S S L E R

1995.

19

V g l . REINHARDT ( 1 9 3 8 )

20

VERNANT (1963) 1996; vgl. KAHN

1960. 1978.

Zum Figurenbestand der Ilias: Götter (FG)

123

gen entzieht sich einer klaren Deutung und ist wohl alt; Hermes' Name selber ist in Linear Β belegt ([H]ermähäs). 18 Leto, die Mutter von Apollon und Artemis, kämpft zusammen mit ihren Kindern auf Seiten der Troianer (20.39f., vgl. 5.447f.), tritt aber besonders als besorgte Mutter hervor (21.497-504). In dieser gegenüber anderen Zeusgeliebten stärker betonten Rolle spiegelt sich eine panhellenische nachhomerische Kultpräsenz, wobei Leto insbesondere mit den jungen Mädchen verbunden erscheint. 19 Die Musen, Töchter des Zeus (2.491f.), gewöhnlich neun (Hes. Th. 76, mit einer Liste der Namen), repräsentieren für den Sänger die poetisch-stoffliche Tradition (explizit 2.488^-92): deswegen sind sie Töchter der Mnemosyne ('Erinnerungskraft': Hes. Th. 54), wissen alles (2.485) und werden (gelegentlich auch im Sg.) vom Sänger angerufen (1.1, 2.484, 2.761f. u.ö.); deswegen können sie auch den Sänger Thamyris, der sie nicht achtet, bestrafen (2.594—598). Im Olymp singen sie bei den Göttermählern (1.604), wie bei irdischen Festen die entsprechenden Mädchenchöre.21 20 Nereus, der greise Meergott (1.358, 1.538; Hes. Th. 233f.), ist Vater einer ganzen Gruppe von Meergöttinnen, der Nereiden. In der Ilias prominent ist Thetis, die Mutter Achills, die gelegentlich von ihren Schwestern begleitet wird (18.35 -49, mit Namenkatalog; 24.84); wie diese wohnt sie im Meer (1.357f. u.ö.). Sie weist Achill auf die beiden Optionen hin, entweder ruhmvoll in Troia zu fallen oder ruhmlos nach Hause zu kommen und alt zu sterben (9.410—416), und interzediert in seinem Interesse bei Zeus (1.495ff.) und bei Hephaistos (18.369ff.), wie sie umgekehrt von Zeus zu Achill geschickt wird, damit dieser Hektors Leiche freigebe (24.73ff.); diese Mittlerfunktion zwischen Göttern und Sterblichen (die auch den Hintergrund ihrer Heirat mit Peleus abgibt) ist nicht unerhört bei solchen an ein Element gebundenen Gottheiten (vgl. die Rolle des 'Meergreises' Proteus und seiner Tochter Eidothea, Od. 4.365ff.), erhält freilich in der Ilias eigene narrative Tiefe. Sie hat auch den jungen Dionysos auf seiner Flucht vor dem Thraker Lykurg aufgenommen (6.135f.). 21 Paieon erscheint als der Wundarzt unter den Göttern, der die Wunden des Ares (5.401, 5.899) mit einer Heilsalbe (φάρμακον) heilt. Sein Name (Pajjäwön) ist bereits in Linear Β faßbar. Trotz der Wort-Identität mit Apollons heilendem Lied (παιήονα 1.473) ist ungewiß, ob Paieon, wie nachhomerisch durchgehend, bereits Epiklese Apollons oder nicht doch noch eher eigenständige Gottheit ist, wie ausdrücklich bei ' H e s . ' f r . 307 M.-W. 22 22 Persephoneia (immer in dieser langen Namensform) ist allein in einer festen Verbindung mit dem 'unterirdischen Zeus' (9.457) bzw. Hades (9.569) als Herrin der Totenwelt genannt, an die sich in ihren verwandtschaftlichen Rechten verletz21 BRINKMANN 1 9 2 5 ; CALAME 1 9 7 7 . 22

V g l . KAPPEL 1 9 9 2 , 3 2 f .

124

Prolegomena

te Frauen mit einem Rachegebet wenden. Dies bleibt bis in die Spätzeit eine zentrale Rolle der Göttin als Herrscherin über die Rachegeister der Unterwelt. Erst die Odyssee (10.494 u.ö.) zeichnet ein etwas detaillierteres Bild ihrer Rolle als Königin der Unterwelt. 23 Poseidon 23 (durchgehend in der schon myk. belegten Namensform Ποσειδάων) ist Bruder des Zeus, der bei der Herrschaftsteilung das Meer erhielt (15.190), aus dem er auftaucht, um die Achaier zu unterstützen (13.44, 13.351f.). Zusammen mit Hera und Athene ist er entschiedener Feind der Troianer, weil Laomedon ihn um den Lohn dafür betrogen hatte, daß er ihm seine Stadtmauer baute (24.25-28, 21.441-457, vgl. 7.445); entsprechend ist er die Stütze des achaiischen Kampfes in den Gesängen 13, 14, 20 und 21. Die homerische Beschränkung auf das Meer als seinen Bereich ist eine durch den Kult ebenso wie durch homerische Beiwörter und Darstellungen widerlegte dichterische Abstraktion. Seine gewöhnlichen Epiklesen έννοσίγαιος h/w. ένοσίχθων 'Erd-Erschütterer' (unklar γαιήοχος: 'Erdhalter'?) erweisen ihn als Herrn von Erdtiefe und Erdbeben, und tatsächlich bringt er bei seinem Eingreifen in den Kampf die Erde fast zum Einsturz (20.57-60); kultisch beschützt er vor Beben und trägt sehr oft die Epiklese άσφάλειος, 'Uneinstürzbarer'. Daneben ist er Herr der Pferde (23.277, 23.307); nachhomerisch werden ihm als 'Hippios' öfter Pferderennen veranstaltet. An Heiligtümern sind Helike und Aigai genannt (8.203; Aigai auch 13.21 und hom.h. 22.3), von denen Aigai berühmt blieb, dazu die Epiklese 'Helikonios' mit einem Stieropfer, also der panionische Kult auf der Mykale (20.403^405). Eine besondere Rolle spielt er in Pylos (Nestor erzählt von Opfern der Pylier an Zeus, Alpheios, Poseidon und Athene 11.727; vgl. Od. 3.43f.); das geht erstaunlich zusammen mit den Linear B-Inschriften, die seinen Kult (als Poseidähön) in Pylos gut belegen; seltener ist er in den Linear B-Texten aus Knossos genannt. 24 Zeus 24 , der Sohn des Kronos (Kronides, Kronion), ist die zentrale göttliche Handlungsfigur insofern, als der gesamte Krieg nach seinem Plan abläuft (1.5; s. aber den Kommentar z.St.), auch wenn er von Thetis zu einer vorübergehenden Änderung veranlaßt, von Hera für kurze Zeit gar um seine Kontrolle gebracht werden kann; dieser von Zeus gewollte Gesamtablauf fällt zusammen mit dem 'Schicksal'. Dem entspricht seine absolut dominante Rolle sowohl über die Menschenwelt wie auch innerhalb der Gruppe der olympischen Götter, die sich zwar gegen ihn verschwören können, ihn aber alle zusammen nicht aus dem Himmel ziehen könnten (8.18-27) und gegen die er auch mit Gewalt vorgeht (Hera 15.18-24; Hephaistos 1.591-594), obwohl sie eng mit ihm verwandt sind (Poseidon als Bruder, Hera als Schwester und Ehefrau, Aphrodite, Apollon, Ares, Artemis, Athene, Hephaistos, Hermes als seine Kinder, dazu Skamandros/Xanthos 21.2). - In der Welt der Heroen 23 24

N o c h i m m e r l e s e n s w e r t : SCHACHERMEYR 1950. Zentral ist SCHWABL/SLMON 1972/78; d a z u ARAFAT 1990; CALHOUN 1935.

Zum Figurenbestand der Ilias: Götter (FG)

125

ist er Vater der Helena (3.417), des Herakles (14.266 u.ö.), des Dardanos (20.215) und des Sarpedon (5.635). Er wird in Gebet (Achilleus 16.233-248), Opfer (Hektor 22.170Í.) und Eid (19.258Í.) angerufen, hat in der Buche (φηγός) einen heiligen Baum (5.692) und erhält auf Berggipfeln (Ida 22.170f.) und in Dodona Kult (16.233235); während die Einzelheiten zu Dodona (barfüßige Propheten) isoliert sind25, ist Bergkult des Zeus nachhomerisch gut bezeugt, besonders in Verbindung mit seiner Rolle als Gewitter- und Regengott, auf welche auch Epitheta·5 wie νεφεληγερέτα, έρι- und ΰψιβρεμέτης, άργι- und τερπικέραυνος weisen.26 In der menschlichen Gesellschaft ist er, der selber βασιλεύς ist, Schützer der Könige ('zeusgenährte', διοτρεφεις βασιλήες 2.196f.), die er auch eingesetzt hat (2.205f.): die Könige stehen (wie Zeus) über dem Netz der horizontalen Vereinbarungen und brauchen damit seinen Schutz. Er ist Schützer der Rechtsordnung, der die Könige vorstehen und deren Verletzung er straft (16.384ff.), wobei er Milde begrüßt (Fabel von den Litai 9.502512). Er beschützt außerdem diejenigen, die sich außerhalb der schützenden Rechtsordnung ihrer Heimatstadt befinden, die Herolde (Διός άγγελοι, 'Boten des Zeus', 1.334 u.ö.), fremden Gäste (Zeus 'Xeinios' 13.625), Bettler (Od. 6.207) und Schutzflehenden ('Hiketesios' Od. 13.213) - Funktionen, die auch nachhomerisch wichtig sind. - Zeus' Name (in seiner Ableitung von idg. *diu-, 'Tageshimmel', neben demjenigen der Hestia der einzig sichere bereits idg. Göttername des Griechischen) ist in den Linear B-Texten mehrfach belegt, ohne daß seine Funktion deutlich wird; in seiner Rolle als Wettergott auf der Bergspitze, der zugleich oberster Gott des Königs und seiner Gesellschaft ist, sind altvorderorientalische Parallelen unübersehbar. 2.2. F R Ü H E R E GENERATIONEN

25 In der homerischen Erzählung sind verschiedene, untereinander auch widersprüchliche Hinweise auf Erzählungen aufbewahrt, die in der Art der Hesiodeischen und letztlich altorientalischen Sukzessionsmythen dem jetzt herrschenden Pantheon eine Vergangenheit gaben. 26 Zeus und seine Geschwister (namentlich Poseidon, Hades, Hera) sind Kinder von Kronos und Rheia (14.203, 15.187); Zeus heißt regelmäßig in den Patronymika Kronides und Kronion, formelhaft auch 'Sohn des krummsinnigen Kronos' (Κρόνου πάϊς άγκυλομήτεω 2.205 u.ö.; die Epiklese verweist auf eine Geschichte, am ehesten auf seine hinterhältige Rolle im Sukzessionsmythos: LfgrE), Hera 'Tochter des Kronos' (5.721). Unter Zeus' Herrschaft ist Kronos am Rande der Welt im Tartaros (8.479^-81), wohin Zeus ihn verbannt hat (14.203) und wo er von unterirdischen Göttern umgeben ist (14.275, 15.225), den Titanen (14.279), zu denen Iapetos als anderer namentlich genannter Gefangener gehört (8.479); das fügt sich 25

PARKE

26

COOK

1967. 1925.

126

Prolegomena

in etwa zum Hesiodeischen Bild von der Absetzung des Kronos durch Zeus und dem Widerstand der Titanen gegen Zeus' Herrschaft (Hes. 77z. 617-733). 27 Die bei Hesiod vorangehende Generation von Gaia und Uranos wurde wohl bereits homerisch in der Bezeichnung der Götter als (θεοί) ούρανίωνες (eigtl. 'himmelsbewohnende Götter', 1.570 u.ö.) gehört; darauf scheint zumindest 5.898 hinzudeuten: hier konnte man auch 'Nachkommen des Uranos' verstehen; der Mythos selber ist bei Homer nirgends ausformuliert. Ein isoliertes Urpaar sind Okeanos und Tethys, eingeführt in 14.302 als 'Ursprung der Götter' (θεών γένεσις) und als diejenigen Götter, die beim Kampf des Zeus gegen Kronos Rheia und ihrer Tochter Hera Schutz gewährten; das steht deutlicher im Gefüge eines Sukzessionsmythos, hat aber nur die vorderorientalische Entsprechung im Urpaar Apsu (Süßwasser-Ozean) und Tiamat. 27

3. Sog. Personifikationen 28 Schwierigkeiten machen dem modernen Rezipienten (besonders dem TextEditor, der zwischen Groß- und Kleinschreibung zu entscheiden hat) die sog. Personifikationen, als anthropomorphe Gottheiten gezeichnete Konkreta oder Abstrakta; jüdisch-christlichem Religionsverständnis ist diese Erscheinung grundsätzlich fremd. 28 Die Konkreta bezeichnen Naturkräfte und Elemente - Flüsse, Winde, Himmelskörper, Erde und Himmel - , die Abstrakta positive oder (häufiger) negative Kräfte, denen sich der Mensch gegenübersah; nur dort, wo (wie bei Berg- und Flußnamen) eigentliche Eigennamen vorliegen, wird wenigstens dem Editor eine Entscheidung erspart. Gemeinsam ist allen Fällen das Ineinanderfließen von anthropomorphem und nicht-anthropomorphem Handeln, und zwar gelegentlich im Bereich weniger Verse; dieses Ineinander - von physischer Geographie und narrativ-kultischer Gestaltwerdung - ist bei den Flüssen besonders gut zu sehen, nicht nur bei Skamandros, der in den Gesängen 20 und 21 als einer der göttlichen Kämpfer auf Troias Seite und Gegner des Hephaistos Handlungsträger ist (wobei die Zusammenstellung mit Hephaistos im Gegeneinander von Wasser und Feuer seinen Grund hat); deutlich ist es auch 5.774—777, wo Hera am Zusammenfluß von Skamandros und Spercheios ihren Wagen anhält und Spercheios ihre Pferde mit Ambrosia (nicht Wasser!) nährt. Nicht in jedem Fall ist dabei das entsprechende Nomen im Kontext einer mythischen Erzählung (sei es auch nur einer rudimentären Genealogie) oder einer anthropomorphen Handlung eindeutig als Sache oder Person determinierbar. Dieselbe Unscharfe, sozusagen von der Gegenseite her, umfaßt das, was die rhetorische Theorie mit Metony27

28

WEST 1997, 137ff.

Die Forschungsliteratur ist unzureichend; wichtig ist noch immer REINHARDT (1960) 1966; vgl. zur Kunst SHAPIRO 1993.

Zum Figurenbestand der Ilias: Götter (FG)

127

mie bezeichnet - wenn in der Ilias besonders Hephaistos und Ares auch ihren Handlungsbereich, Feuer und Kampf, bezeichnen. 29 Noch schwieriger ist die moderne Abgrenzung mittels Groß- und Kleinschreibung im Bereich der todbringenden Schicksalskräfte (κήρ, μοίρα). Moira ist eng mit Thanatos verbunden (5.83 u.ö.) und als Ursache eines gewaltsamen Todes mehrfach mit der aktiv den Tod verursachenden Gottheit zusammengestellt (Hera 18.119, Apollon 16.849, ein ungenannter Gott 19.410); dies weist auf die Unentrinnbarkeit des Todes, läßt aber offen, inwieweit ein Zusammenspiel zweier Gottheiten gemeint sein könnte; Genealogie (zusammen mit Ker und Thanatos Kinder der Nacht, Hes. Th. 211, 217) und Aussehen bleiben jedenfalls unerwähnt. Ker erscheint personenhaft nur auf Achills Schild, wo sie mit Eris und Kydoimos abgebildet ist (18.535). Bei den anderen (oft formelhaften) Nennungen steht die menschliche Interaktion mit Ker oder den pluralischen Keres im Vordergrund, während bezeichnenderweise wie bei Moira Genealogie oder Aussehen fehlen; man entgeht Ker (Κήρ' άλεείνων 3.32 u.ö., Κήρας ά λ ύ ξ α ς 12.113 u.ö., ΰπέκφυγε Κήρα 16.687, φύγε Κήρα 18.117) oder nimmt Ker auf (Κήρα δέξομαι 18.115), umgekehrt tragen die Keres den Menschen davon (2.302f.). Der Befund ist aber bezeichnend: im gewaltsamen Tod auf dem Schlachtfeld wird in beiden Fällen eine Macht am Werk gesehen, deren Handeln sich direktem menschlichem Zugriff ebenso entzieht wie dasjenige jeder Gottheit. 30 Einige der Personifikationen sind Handlungsträger der Ilias. Das gilt besonders für den Kampf in allen seinen Aspekten, wo Eris mit ihrem Bruder Ares und mit Deimos und Phobos die Kämpfenden antreibt (4.440, 5.518, 11.3, 20.47) und sich am Kampf freut (11.73). Die Rolle im Kampf geschehen gibt Eris mehr Statur, als sie sonst hat; gewöhnlich agieren solche Personifikationen in Dienerrollen. Deimos und Phobos schirren Ares' Wagen an (15.119), Iris (deren Flügel die anthropomorphe Form nur leicht sprengen) ist Götterbotin und Wagenlenkerin der Aphrodite (5.353f./365—369); Hebe schenkt den Göttern Wein aus (4.2) und badet den verwundeten Ares (5.905), die Hören sind Torhüterinnen des Olymp (5.749, 8.393) und schirren Heras Pferde ab (8.433), die Chariten haben Aphrodites Peplos gewebt (5.338). 31 Eine große Zahl von Abstrakta wird in den Ekphraseis von besonderen Waffen genannt, der Aigis (5.740f.: Eris, Alke, Ioke, Gorgo) und der Schilde von Agamemnon (11.30^40: Gorgo, Deimos, Phobos) und Achilleus (18.535: Eris, Kydoimos, Ker); der Kontext läßt anthropomorphe Darstellung vermuten, auch wenn das nicht ausdrücklich gesagt ist, und die Kombinationen der Gestalten zeigen, daß auch sonst in keiner Weise als agierend vorgestellte Gestalten hierher gehören. Offenbar gibt die religiös-mythische Vorgabe dem Dichter die Möglichkeit zur ad /zoc-Personifikation, wie dies wohl auch für die Litai der Phoinix-Erzählung gilt (9.502ff.); die Listen in Hesiods Theogonie, die eine große Zahl sonst nicht personifizierter Gestalten enthalten, zeigen dieselbe Freiheit.

128

Prolegomena

32 Kult-Empfänger sind in der Ilias allein die Flüsse und Winde. In nachhomerischer Zeit dehnt sich der Kult auch der Abstrakta aus; grundsätzlich kann jede Personifikation auch einen Kult erhalten, wenn man sich durch eine kultische Handlung ihre Beeinflussung vorstellen konnte (von daher ist die Unterscheidung aufgrund des Kults nicht sehr aussagekräftig).29 3.1. K O L L E K T I V E 3 0

33 Die Chariten (χάρις 'Anmut') sind gedacht als junge Frauen, für die χάρις entscheidend zur Ehe ist (sie webten den Peplos der Aphrodite 5.338; Hera verspricht Hypnos eine der Chariten, Pasithea: 14.267f./275f.; ihr schönes Haar: 17.51 - Kosmetik steigert die weibliche Attraktivität). Nach Hesiod (Th. 907-911) sind sie als Aglaie, Euphrosyne und Thalie Töchter des Zeus und der Okeanide Eurynome; Hesiod betont besonders ihre sexuelle Anziehungskraft. 34 Flüsse 31 sind als eindrückliche Ortsmarkierungen und oft unberechenbare Kraftträger in Kulte und Mythen eingebunden. Bei ihrer Darstellung ist das Ineinander von physischer Geographie und narrati ν-kultischer Gestaltwerdung besonders gut zu sehen (-» 28). - Die besondere Stärke wird bei Acheloi'os und Okeanos herausgestellt (21.194—196); Ahnherr eines lokalen Geschlechts (eine für viele Flüsse belegte Rolle) ist Alpheios (5.544—549), Vater des Myrmidonen Menesthios ist Spercheios (16.173-176), des Asteropaios Axios (21.140-143); überhaupt Ahnherr der Götter ist Okeanos zusammen mit Tethys - eine vom mesopotamischen Urpaar Apsu und Tiamat herkommende Erzählung, die sich aber in griechisches Denken über die genealogische Rolle der Flüsse einbindet (14.201). An der großen Götterversammlung nehmen alle Flüsse mit Ausnahme des weitab wohnenden Okeanos (vgl. 1.423, 3.5, 23.205) teil (20.7), der aber doch Vater aller Flüsse ist (21.195); nur Skamandros (den die Götter Xanthos nennen: 20.74) - und vielleicht implizit sein Bruder Simoeis (21.308) - ist Sohn des Zeus (14.434 = 24.693). Lokale Flüsse erhalten Kult: Skamandros hat in Troia einen Priester (3.77), dem Spercheios wird ein Haar-Opfer Achills bei glücklicher Heimkehr von Troia versprochen, eine Transformation des ephebischen Haar-Opfers am Ende der Ephebenzeit (23.142, vgl. Hes. Th. 346-348); ebenso opfert man an einem Grenzfluß, wie Nestor an Zeus, Alpheios, Poseidon und Athene (11.726-728). 32

29

E contrario HAMDORF 1964.

30

Eine Gruppe wie die N y m p h e n ('heiratsfähige M ä d c h e n ' ) sind keine eigentlichen Personifikationen, auch wenn sie als Einzelgestalten Quellen repräsentieren können. 31 WEISS 1984; BREWSTER 1997. 32

Kult der lokalen Flüsse ist nachhom. weit verbreitet, besonders als Ausdruck lokaler Identität, die auf den Flußgottbildern kaiserzeitlicher Münzen Ausdruck findet.

Z u m Figurenbestand der Ilias: Götter (FG)

129

3 5 Die H ö r e n ('richtige Zeit') sind wie Hebe (-» 30, 38) Dienerinnen auf dem Olymp - sie sind Torhüterinnen, was zu ihrer Bedeutung als richtiger (d.h. kritischer) Zeitpunkt paßt (5.749, 8.393), und schirren Heras Pferde ab (8.433). Auf ihre große politisch-soziale Rolle weist Hes. 77z. 9 0 1 - 9 0 3 , der sie Eunomië, Dike und Eirene (Wohlgeordnetheit [des Gemeinwesens], Gerechtigkeit, Frieden) nennt und zu Kindern von Zeus und Themis macht. 36 Die N y m p h e n ('heiratsfähige Mädchen, Bräute') sind Göttinnen von Seen, Quellen, Gebirgen u. dgl. (20.8f.); sie sind Töchter des Zeus (6.420, 24.616). Als Individuen können sie die durch sie repräsentierte Naturerscheinung personifizieren, sind vor allem aber in heroische Genealogien eingebunden (6.21, 14.444, 20.384) und gehen als solche beträchtlich über die Rolle von Personifikationen hinaus (z.B. Maia, die Mutter des Hermes, h.Merc. 3), und als Gesamtgruppe können sie ebensowenig streng zu den Personifikationen gezählt werden. 3 7 W i n d e 3 3 sind als menschlichem Zugriff entzogene, aber f ü r menschliches Leben und Überleben wichtige Kräfte in vielen Kulturen mit göttlicher Kraft ausgestattete Kult-Empfänger. Die Ilias nennt Boreas, Euros, Notos und Zephyros, meist in Vergleichen, wo sie als reine Naturkräfte erscheinen (dominant scheint Boreas, der schnellste ist Zephyros 19.415). Mythische Erzählungen verbinden sie mit schnellen Pferden: Boreas liebt die Stuten des troischen Königs Erichthonios (20.223), Zephyros ist mit der Harpyie (Sturmgöttin, vgl. Od. 1.241, 20.77) Podarge ( ' S c h n e l l f u ß ' ) Vater von Achills unsterblichen Pferden Xanthos und Balios (//. 16.150). Die heimtückische Hera bedient sich der Winde, um Herakles (Boreas, 15.26) und den Troianern (Zephyros und Notos, 21.334) zu schaden. In die Handlung einbezogen sind sie bei der Verbrennung von Patroklos' Leichnam (23.195-225): Achilleus betet zu Boreas und Zephyros; Iris hört das Gebet, meldet es den bei Zephyros essenden Winden, und die beiden Winde helfen. Kult empfingen die Winde insgesamt oder als Einzelgestalten an zahlreichen Orten Griechenlands, sei es regelmäßig, sei es aus besonderem Anlaß, wie wegen ihres Eingreifens in eine Seeschlacht (Herodot 7.178); die Beziehung zum Pferd äußert sich im Opfer von Pferden (Festus, De verborum 190.24 Lindsay) oder Eseln (Etymologicum

Magnum

significatu

s.v. Ά ν ε μ ύ τ α ς ) .

3.2. E I N Z E L N E G E S T A L T E N

38 Alke ' K a m p f k r a f t ' , auf der Aigis dargestellt 5.740 (-» 31). Ate 'Verblendung' ist älteste Tochter des Zeus (19.91) und konfrontiert mit den anderen Zeustöchtern, denLitai 'Bitten' (9.504f./512). D e i m o s ' F u r c h t ' (-» 30f.) erregt mit Phobos und Eris im Gefolge von Ares bzw. Athene die K a m p f w u t (4.440) und schirrt zusammen mit Phobos den Wagen des Ares an (15.119); dargestellt ist D. mit Gorgo und Phobos auf dem Schild des 33

NEUSER

1982.

130

Prolegomena

Agamemnon (11.37). Hes. Th. 934 macht D. und Phobos zu Kindern von Ares und Aphrodite. Eos 'Morgenröte' ist fast nur bei Zeitangaben genannt, doch zumeist in anthropomorpher Gestalt; ihren Ehemann Tithonos nennt II. 11.1 (vgl. Hes. Th. 984), als Bruder des Priamos ohne Beziehung zu Eos nennt ihn Aineias in seinem Stammbaum (20.237; die ganze Geschichte dann in h.Ven. 218f.). Eris 'Streit' (-> 30f.), die Schwester des Ares (4.440), tritt fast nur als KampfErregerin auf (mit Ares, Athene, Deimos und Phobos 4.440; mit Ares 5.518; allein 11.73, 20.47 κρατερή λαοσσόος; 11.3 sendet Zeus sie aus, um den Kampf anfangen zu lassen; dargestellt auf der Aigis 5.740 und auf Achills Schild 18.535). G a i a 'Erde' ist mehrfach als Eidgottheit genannt, zusammen mit Helios 3.104, 3.278, 19.259, zusammen mit Uranos 15.36; das reflektiert wohl tatsächliche Eidpraxis. - Zu ihrer Rolle im Sukzessionsmythos -» 27. Hebe 'Geschlechtsreife, Jugend' (und zwar beider Geschlechter) tritt in Dienerrollen im Olymp auf (4.2 Mundschenk; 5.722 setzt sie Räder an Heras Wagen, 5.905 wäscht sie Ares). Sie ist Kind von Zeus und Hera und heiratet Herakles (Od. 11.693f.; Hes. Th. 922, 950-955). Helios ( Ή έ λ ι ο ς ) 'Sonne' ist genannt in Zeitangaben (7.421 Morgen; 8.68 Mittag; 16.777/779 Abend; um den Griechen Ruhe vom Kampf zu geben, schickt Hera ihn in den Okeanos 18.238f.) und - da er alles sieht - als Eidgottheit (3.104, 3.277 mit Gaia; 19.197 mit Zeus, 19.258f. mit Zeus, Gaia und den Erinyes). Sein Licht reicht nicht in den Tartaros (8.480) oder zum Liebes-Ort von Zeus und Hera (14.344). Sein Synonym Hyperion (8.480, 19.398) ist in der Odyssee häufiger und wird dort als Patronymikon verstanden (Od. 12.176); den Vater Hyperion nennen h.Cer. 26 und Hes. Th. 374; das weist darauf, daß die Genealogie sich aus einem unverstandenen Epitheton·5 ύπεριών ('der in der Höhe geht') entwickelt haben kann. Hypnos 'Schlaf' wird in 14.23Iff. von Hera für ihre intrigante Liebesstunde mit Zeus benutzt; er wohnt außerhalb der griechischen Kernwelt auf Lemnos und ist Bruder von Thanatos 'Tod' (ebenso 16.454, 16.672/682; Söhne der Nacht Hes. Th. 213). Zusammen tragen sie den toten Sarpedon nach Lykien. Ioke 'Angriff' ist auf der Aigis dargestellt 5.740 (-» 31). Iris 'Regenbogen' (-> 30) ist gewöhnlich Botin des Zeus (2.786f.), deswegen schnell und geflügelt (11.185, 24.77). Sie hat auch Affinität zu Aphrodite, um die sie sich nach ihrer Verwundung durch Diomedes kümmert (5.353ff.); ohne Befehl bringt sie das Gebet des Achilleus zum Haus der Winde (23.198ff. - eine religionsgeschichtlich bemerkenswerte Stelle, da sonst Gebete ihren Adressaten immer direkt erreichen) und ruft in der Gestalt der Troianerin Laodike Helena auf die Mauer (3.121 ff. - eine Folge ihrer Beziehung zu Aphrodite?). Ker 'Todesverhängnis' (-» 29, 31).

Zum Figurenbestand der Ilias: Götter (FG)

131

Kydoimos 'Schlachtgetiimmel, Panik' führt mit Eris, Deimos und Phobos in den Kampf (5.593); zusammen mit Ker ist er auf dem Schild des Achill abgebildet (18.535). Die Litai 'Bitten' erscheinen als Töchter des Zeus und Schwestern der Ate (s. dort) allein in der Erzählung des Phoinix (9.502ff.). Moira 'Geschick, Verhängnis' (-> 29). Nyx 'Nacht' erscheint allein im kleinen Mythos 14.259 als Retterin des Hypnos (nach Hes. 77z. 213 ihr Sohn). Oneiros 'Traum' wird von Zeus zu Agamemnon geschickt, wo er die Gestalt Nestors annimmt (2.6ff.); in Od. 24.12 und Hes. Th. 212 ist der einzelne Traum Teil eines ganzes Volks, φΰλον 'Ονείρων. Ossa 'Stimme, Gerücht' ist 'Botin des Zeus' (2.93). Phobos 'Flucht, Panik' (-» 30f.), ein Sohn des Ares (13.299), ist gelegentlich mit Deimos gepaart (als Handelnde 4.440, 15.119; abgebildet 5.739, 11.37); ebenso personenhaft ist er (Φόβον "Αρεος) in 2.767 und als Gefährte der Phyza '(panische) Flucht' in 9.2. Thanatos 'Tod' (-> 29) erscheint nur mit Hypnos zusammen als Brüderpaar, das Sarpedons Leiche nach Lykien trägt. Die Paarbildung nimmt nicht dem Tod den Schrecken (das ist eine romantische Vorstellung, die seit Shelley belegt ist), sondern qualifiziert den Schlaf. Themis '(göttliches) Recht', nach Hes. Th. 135 wie Rheia und Mnemosyne eine Titanin, nach Th. 901 mit Zeus Mutter der Hören, hat in der Ilias bloße Dienerfunktion - sie reicht der verstörten Hera freundlich den Becher (15.87) und beruft auf Zeus' Befehl die große Götterversammlung ein (20.4). Uranos erscheint vor allem im Zusammenhang des Sukzessionsmythos (-» 27), ist einmal (15.36) auch Eidgottheit der Hera.

4. Weiterführende Literatur 39 Burkert, W.: Griechische Religion der archaischen und klassischen Epoche, Stuttgart u.a. 1977. Burkert, W.: Homer's Anthropomorphism. Narrative and Ritual, in: New Perspectives in Early Greek Art, hrsg. von D. Buitron-Oliver, Washington, D.C., 1991, 81-91. Ehnmark, E.: The Idea of God in Homer, Diss. Uppsala 1935. Erbse, Η.: Untersuchungen zur Funktion der Götter im homerischen Epos, Berlin/ New York 1986.

132

Prolegomena

Graf, F.: Religion und Mythologie im Zusammenhang mit Homer. Forschung und Ausblick, in: Zweihundert Jahre Homer-Forschung. Rückblick und Ausblick, hrsg. von J. Latacz (Coli. Raur., 2), Stuttgart/Leipzig 1991. Janko, R.: The Gods in Homer: Further Considerations, in: ders., The Iliad. A Commentary, Vol. IV: books 13-16, Cambridge 1992, 1-7. Kullmann, W.: Das Wirken der Götter in der Ilias. Untersuchungen zur Frage der Entstehung des homerischen 'Götterapparats', Berlin 1956. Kullmann, W.: Gods and Men in the Iliad and the Odyssey, in: HSPh 89, 1985, 1-23. Otto, W.F.: Die Götter Griechenlands. Das Bild des Göttlichen im Spiegel des griechischen Geistes, Frankfurt a.M. s 1987 (Bonn 1 1929). Slatkin, L.M.: The Power of Thetis. Allusion and Interpretation in the Iliad, Berkeley u.a. 1991. Tsagarakis, O.: Nature and Background of Major Concepts of Divine Power in Homer, Amsterdam 1977. Vermeule, E.T.: Götterkult (Archaeologia Homérica, Kap. V), Göttingen 1974.

Z U M F I G U R E N B E S T A N D DER MENSCHEN

ILIAS:

(FM)

Von Magdalene Stoevesandt

1. Vorbemerkung (1) 2. Achaierlager (2-7) 3. Troia (8-13)

1. Vorbemerkung 1 Handlungsträger der Ilias auf der menschlichen Ebene sind die 'Heroen' (ήρωες) - Angehörige eines längstvergangenen Zeitalters, die sich nach der Vorstellung des Iliasdichters vor den Menschen seiner eigenen Zeit zwar durch ihre weit überlegene physische Leistungsfähigkeit und größere Nähe zu den Göttern auszeichnen (viele von ihnen haben eine Gottheit zum Vater oder zur Mutter), selbst aber keinen göttlichen oder halbgöttlichen Status besitzen. 1 Sagenzüge, nach denen einzelnen oder gar allen Heroen nach dem Ende ihres Erdenlebens eine Sonderexistenz in den 'Elysischen Gefilden' oder auf den 'Inseln der Seligen' zuteil wurde, fehlen in der Ilias ebenso wie Hinweise auf den (für Homers Zeit archäologisch nachweisbaren) Heroenkult. 2 So gibt es bei den menschlichen Handlungsfiguren - anders als bei den Göttern, bei denen neben der mythischen Tradition auch die Kultpraxis zu berücksichtigen war - keinen außermythischen Realitätsbezug. Die folgende Darstellung (ergänzt durch den vollständigen Figuren-Index unten S. 173ff.) kann sich daher auf

1

Vgl. 1 . 4 N . , 1.272n. und G R I F F I N 1980, 81ff.; zur für die Ilias singulären Bezeichnung der Troia-Kämpfer als ημίθεοι in 12.23 s. HAINSWORTH 1993 z.St. 2 Vgl. Od. 4.563ff. mit WEST (1981) 1988 z.St.; Hes. Op. 156ff. mit WEST 1978 z.St. und dem Exkurs zu ηρως S. 370ff. ; S C H E I N 1984, bes. 95f. - Die einzige Anspielung auf einen Heroenkult in der Ilias findet sich im Athen-Eintrag des Schiffskatalogs (2.550f.: jährliche Opfer für Erechtheus): vermutlich eine attische Interpolation (s. oben GT 5 mit Anm. 3).

134

Prolegomena

eine knappe Zusammenstellung der wichtigsten mythologischen Daten beschränken. Sie möchte den modernen Leser dem Vorwissensstand des Primärpublikums - dem z u m i n d e s t d i e ' E c k d a t e n ' d e s T r o i a - M y t h o s (in i n d i v i d u e l l n a t ü r l i c h u n t e r s c h i e d l i c h e m U m f a n g ) wohlvertraut w a r e n 3 - ein Stück näher bringen u n d ihm den Überb l i c k ü b e r d a s k o m p l e x e B e z i e h u n g s g e f l e c h t e r l e i c h t e r n , in d e m d i e A k t e u r e z u e i n a n der stehen (Verwandtschafts- und Gefolgschaftsverhältnisse, Gastfreundschaftsbezieh u n g e n usw.). D a z u b e d i e n t sie sich p r i m ä r d e r in d e r Ilias selbst g e g e b e n e n I n f o r m a t i o n e n , z i e h t a b e r dort, w o d a s Bild s o n s t a l l z u f r a g m e n t a r i s c h b l e i b e n w ü r d e , z u r Erg ä n z u n g s p ä t e r e Q u e l l e n h e r a n (v.a. d i e O d y s s e e 4 , d i e ' K y p r i o n ' 5 u n d d e n p s e u d o - h e siodeischen 'Frauenkatalog'6).

3 Zur Einbettung der Iliashandlung in den Rahmen des Troia-Mythos s. die Graphik STR 23 Abb. 3. - Eine auch nur annähernd exakte Rekonstruktion des Vorwissens, das zeitgenössische Zuhörer H o m e r s mitbrachten, ist nicht möglich: Mythen werden nicht um ihrer selbst willen, sondern mit je nach Erzählsituation und Zusammensetzung des Publikums differierender (pädagogischer, politischer, unterhaltender usw.) Wirkungsabsicht erzählt und entsprechend im Laufe einer Erzähltradition ständig uminterpretiert und dabei in den Einzelheiten verändert; Anlaß zu zahlreichen Ausschmückungen gibt außerdem die gegenseitige Befruchtung und Verflechtung ursprünglich unabhängiger Sagenkreise. Von diesen Vorgängen unberührt bleiben nur die ' E c k d a t e n ' , ohne die die Sage nicht mehr identifizierbar wäre (für den Troia-Mythos zusammengestellt von LATACZ [1985J 2003, 105f.; vgl. insges. GRAF [ 1985J 1987, 7ff.). Welche Figuren p vielleicht erst Homer erfunden oder aus anderen Sagenzyklen in den Troia-Mythos übernommen hat, läßt sich mithin nicht sagen; hier sind nur Wahrscheinlichkeitsschlüsse möglich (etwa daß die sog. 'kleinen K ä m p f e r ' [—» 12] als ad hoc-Erfindungen des Dichters anzusehen sind; ob die für die Iliashandlung zentralen Figuren Hektar, Patroklos, Chrysei's und Briseis zum vorhom. Sagenbestand gehören oder nicht, ist nach wie vor umstritten). Z u m Problem grundsätzlich COMBELLACK 1976 und SCODEL 1997; zur Übernahme einzelner Figuren aus einem Sagenkreis in einen anderen WEST 1985, 137 mit Anm. 30, und WATHELET 1988 passim.

In der folgenden Übersicht sind die Figuren innerhalb der einzelnen Gruppen teils nach sagenchronologischen Gesichtspunkten, teils (wo sich das nicht nahelegte) alphabetisch angeordnet. 4 Zu der (nicht schlüssig zu beantwortenden) Frage, ob die Odyssee demselben Dichter zuzuschreiben ist wie die Ilias, s. LATACZ (1985) 2003, 85f. 5

Die ' K y p r i e n ' sind eines der im 7./6. Jh. v. Chr. entstandenen sog. 'kyklischen E p e n ' , die die hom. Epen zum vollständigen Sagen-Kreis ( ' K y k l o s ' ) ergänzten, indem sie alle in Ilias und Odyssee nicht behandelten Teile des Troia-Mythos erzählten (LATACZ L1985J 2003, 78f. 93f. 112; 1997); diese Epen sind uns nur in Fragmenten und in den knappen Inhaltsangaben des Proklos (5. Jh. n. Chr.) faßbar. Die 'Kyprien' erzählten die Vorgeschichte des Troianischen Krieges und die Geschichte der zehnjährigen Belagerung Troias bis zum Einsetzen der Iliashandlung. 6

Das ebenfalls nur fragmentarisch erhaltene Werk (zitiert 'Hes.' fr. X X M.-W.) ist ein genealogisch strukturiertes versifiziertes K o m p e n d i u m der mythischen Geschichte Griechenlands von den A n f ä n g e n bis zum Troianischen Krieg oder bis zur Generation danach (WEST 1985, 3); es dürfte ins mittlere 6. Jh. zu datieren sein (WEST ebd. 130-137).

Zum Figurenbestand der Ilias: Menschen (FM)

135

2. Achaierlager 7 2

Von zentraler Bedeutung für die Iliashandlung (bzw. deren Vorgeschichte) sind:

Die Atriden od. Atreïden (Atreus-Söhne) Agamemnon und Menelaos: Menelaos Die Entführung seiner Ehefrau Helena durch Paris (-» 8) ist Anlaß des Troianischen Krieges (2.161f., 3.86ff. u.ö.). Herrscher der Landschaft Lakedaimon mit Sitz in Sparta, Anführer eines Kontingents von 60 Schiffen (2.58Iff.); die Leitung des Gesamt-Unternehmens überläßt er seinem mächtigeren Bruder Agamemnon. Agamemnon Oberbefehlshaber der Achaier (1.78f.) mit einem eigenen Kontingent von 100 Schiffen (2.576); Herrscher über die Landschaft Argos (1.30, 2.108) mit Sitz in Mykene (2.569ff.). Enkel des Pelops und Neffe des Thyestes (vgl. 2.105ff.); Ehemann von Helenas Schwester Klytaimestre (1.113f., vgl. ' H e s : fr. 176 M.-W.) 8 , Vater des Orestes I 9 (9.142) und der Töchter Iphianassa, Laodike II und Chrysothemis (9.145). 10 Achilleus Bester Kämpfer vor Troia (2.769f.). Sohn der Nereide Thetis (1.280, 352; -» FG 20) und des Peleus (1.1); Enkel des Aiakos (nach dem er auch 'Aiakide' heißt), Urenkel des Zeus (2.860, 21.189; -> FG 24); Vater des Neoptolemos (19.326f.). Anführer der Myrmidonen (1.180) aus der thessalischen Landschaft Phthia (1.155) 11 mit einem Kontingent von 50 Schiffen (2.685). Patroklos Engster Freund des Achilleus; vor Troia sein Wagenlenker (17.426ff., 475ff). 1 2 Sohn des Menoitios aus dem lokrischen Opus (18.325f.), Enkel des Ak-

7

Zur Bezeichung 'Achaier' (= Griechen) s. 1.2n. Zu einer möglichen Anspielung der Ilias auf die Geschichte von der Ermordung Agamemnons durch seine Frau Klytaimestre und den Thyestes-Sohn Aigisthos {Od. 1.35ff. u.ö.) s. 1.113—114n.; vgl. andererseits KlRK 1985 zu 2.101-8. 9 Römische Zahlen dienen der Unterscheidung gleichnamiger Figuren. 10 Laodike wird in späteren Quellen (z.B. Euripides, Orestes 23) durch Elektra ersetzt. Zu einer möglichen Anspielung auf die erst nachhomerisch bezeugte Sagenversion, nach der Agamemnon seine Tochter Iphigenie in Aulis (vor der Ausfahrt der Flotte nach Troia) der Göttin Artemis opfern mußte, s. 1.106-108n. 8

11

Nach 'Hes.' fr. 205 M.-W. stammen die Myrmidonen ursprünglich von der Insel Aigina, wo Zeus das Volk auf Bitten seines Sohnes Aiakos aus Ameisen (gr. μ ύ ρ μ η κ ε ς , myrmëkes) erschuf; vermutlich wurde Aiakos jedoch erst nachträglich aus einem thessalischen Lokalheros zum Gründer Aiginas (WEST 1985, 162ff.; vgl. auch unten Anm. 13 u. 14). 12 Zwischen Kämpfer und Wagenlenker, die in der Schlacht am meisten aufeinander angewiesen sind, besteht oft ein enges Vertrauensverhältnis; vgl. KRISCHER 1992.

136

Prolegomena

tor II (11.785). Noch als Knabe nach einem Totschlag zu Peleus geflohen, wuchs er bei diesem als älterer Ziehbruder des Achilleus auf (23.84f.; vgl. 11,765ff.). 13 Chryseïs Tochter des Apollon-Priesters Chryses (—> 11), bei der Eroberung des hypoplakischen Theben (einer Stadt in der Umgebung Troias) erbeutet und dem Agamemnon als Ehrengeschenk zugesprochen (1.1 Iff., 1.366ff.). Briséis Tochter des Briseus, bei der Einnahme von Lyrnessos (auf demselben Eroberungszug wie Chryseïs) erbeutet und dem Achilleus als Ehrengeschenk zugesprochen (1.184f., 1.392, 2.689ff.); verlor beim Fall von Lyrnessos ihren Mann und drei Brüder (19.291ff.). 3

Zum engsten Führungszirkel gehören außer den Atriden und Achilleus (vgl. 2.404ff.):

Aias I Der sog. 'Große Aias', Sohn des Telamón 1 4 (2.528, vgl. 5.610 u.ö.); bester Kämpfer nach Achilleus (2.768f.); Anführer eines Achaier-Kontingents von 12 Schiffen aus Salamis (2.557). Aias II Der sog. 'Kleine Aias', Sohn des Oïleus I (2.527) und der Eriopis (13.697); Anführer der Lokrer mit einem Kontingent von 40 Schiffen (2.527ff.). 15 Diomedes Enkel des Aitolers Oineus (durch diesen ein Gastfreund des Lykiers Glaukos I: -» 10); Sohn des Tydeus (der nach Argos auswanderte: -» 6) und einer Tochter des Adrestos I (Genealogie: 14.1 lOff.); Ehemann der Adrestos-Tochter Aigialeia (seiner Tante: 5.412). Zusammen mit seinem Gefolgsmann Sthenelos I (-» 4) Anführer eines Achaier-Kontingents von 80 Schiffen aus der Gegend um Argos und Tiryns (2.559ff.). 16 I d o m e n e u s Sohn des Deukalion I, Enkel des Minos, Urenkel des Zeus (13.449ff.); Herrscher der Kreter, zusammen mit seinem Gefolgsmann Meriones (-» 4) Anführer eines Kontingents von 80 Schiffen (2.645ff.).

13 Spätere Quellen machen Patroklos teils zum Vetter ( ' H e s . ' fr. 212.(a) M.-W.), teils zum N e f f e n (Philokrates FGrHist 601 F 1 = Apollodor, bibl. 3.13.8 [3.1761), teils zu einem Onkel zweiten Grades des Achilleus (Pindar, Ol. 9.70 kombiniert mit 'Hes.' fr. 205 M.-W., wo mit ή δ(έ) die Nymphe Aigina gemeint sein muß). O b Homer etwas von diesen genealogischen Konstruktionen wußte, läßt sich nicht ermitteln. Vgl. HAINSWORTH 1993

z u 1 1 . 6 0 5 ; JANKO 1 9 9 2 , S. 3 1 3 u n d z u 1 6 . 1 6 8 - 9 7 ; W E S T 1 9 8 5 ,

163.

14

Nach späteren Quellen (Pindar, Isthm. 6.19ff. u.ö.) ist Telamón ein Sohn des Aiakos, Aias also ein Vetter des Achilleus; die Ilias (in der nur Achill 'Aiakide' heißt) scheint diese Genealogie aber nicht zu kennen (WEST 1985, 162ff.; KIRK 1985 zu 2.558 a.E.). 15

Die Dualform Α ϊ α ν τ ε ('die beiden Aias') bezeichntet meist Aias I und II, die häufig gemeinsam auftreten, gelegentlich aber auch Aias I und seinen Halbbruder Teukros (-» 4); v g l . KIRK 1 9 8 5 z u 2 . 4 0 6 . 16

Z u m Problem der A b g r e n z u n g seines Herrschaftsgebietes von d e m A g a m e m n o n s

VISSER 1 9 9 7 , 4 5 5 f f .

Zum Figurenbestand der Ilias: Menschen (FM)

137

Nestor Ältester Kämpfer vor Troia, tritt regelmäßig als Mahner und Ratgeber auf (1.247ff. u.ö.). Herrscher von Pylos, Anführer eines Kontingents von 90 Schiffen (2.602f.); Sohn des Neleus (2.20f.), Vater des Antilochos (-» 4) und des Thrasymedes 1(9.81). Odysseus Für seine Klugheit und sein diplomatisches Geschick berühmter Herrscher von Ithaka (3.200ff.), Anführer der Kephallener mit einem Kontingent von 12 Schiffen (2.63Iff.); Sohn des Laërtes (2.173), Vater des Telemachos (2.260). 4

Führungskräfte mit größeren Nebenrollen:

Antilochos Sohn Nestors (5.565), zusammen mit seinem Bruder Thrasymedes I Unteranführer der Pylier (17.702ff.); jüngster Krieger der Achaier (15.569); Freund des Achilleus (23.556) und des Menelaos (23.606ff.). Automedon Sohn des Diores II (17.429), Gefährte und Ersatz-Wagenlenker des Patroklos und des Achilleus (16.145ff., 19.395ff.). Eurypylos I Sohn des Euhaimon, Herrscher im thessalischen Ormenion, Anführer eines Achaier-Kontingents von 40 Schiffen (2.734ff.). Meges Sohn des Phyleus, Herrscher über die Insel Dulichion und die Echinaden, Anführer eines Achaier-Kontingents von 40 Schiffen (2.625ff.). Meriones Sohn des Molos I, Gefolgsmann des Idomeneus und zusammen mit diesem Anführer der Kreter (2.645ff., 13.249ff.). 17 Sthenelos I Sohn des Kapaneus (eines der 'Sieben gegen Theben': 4.403ff.; -> 6 s.v. Tydeus); Gefährte und Wagenlenker des Diomedes (-» 3), zusammen mit ihm Anführer der Leute aus der Gegend um Argos und Tiryns (2.559ff.). Teukros Außerehelicher Sohn des Telamón und damit Halbbruder des Aias I (8.283f.); tritt in der Ilias v.a. als Bogenschütze auf (8.266ff. u.ö.). 5

Figuren mit Sonderrollen:

Epeios Sohn des Panopeus; tritt in der Ilias nur in den Wettkampfspielen für Patroklos auf und bezeichnet sich selbst als schlechten Kämpfer (23.670); gilt allg. als identisch mit dem Erbauer des Troianischen Pferdes (Od. 8.492f., 11.523), den

17 Die Formel Μ η ρ ι ό ν η ς α τ ά λ α ν τ ο ς Έ ν υ α λ ί φ ά ν δ ρ ε ι φ ό ν τ η (2.651 u.ö.) läßt sich auf Grund ihrer metr. Struktur (vgl. M 13.4) ins 16. od. 15. Jh. datieren. Offenbar ist Meriones ein vorgriechischer Held, der in der protomykenisehen Epoche Eingang in die griechische Hexameterdichtung fand und später in den Troia-Mythos übernommen wurde (RuiJGH 1995, 85ff.); möglicherweise ist der Name von der hurritischen Bezeichnung für den Elite-Streitvvagenkämpfer, maryannu, abgeleitet (WEST 1997, 612; 1997a, 234, im Anschluß an SCHACHERMEYR 1968, 306).

138

Prolegomena

Stesichoros 18 (fr. 200 Page) zum Wasserträger der Atriden macht: offenbar der Typ des 'unheroischen Schwerarbeiters'. 19 Kalchas Sohn des Thestor II, bester Vogelschauer und Seher der Achaier (1.69ff.). M a c h a o n und Podaleirios Söhne des Asklepios, Ärzte; führen außerdem ein Achaier-Kontingent von 30 Schiffen aus der Gegend um das thessalische Trikke (2.729ff.). Nestor

(-» 3).

Phoinix I Erzieher Achills (9.485ff.). Sohn des Ormenos-Sohnes Amyntor aus Hellas (einer Landschaft zwischen Boiotien und Phthia 20 ); nach einem Streit mit seinem Vater zu Peleus geflohen, von diesem mit der Herrschaft über die Doloper (in einem Randgebiet von Phthia) betraut (9.447ff.). Vor Troia Berater Achills (9.438ff.) und Unteranführer der Myrmidonen (16.196). Talthybios Herold; Gefolgsmann Agamemnons (1.320f.), aber auch selbständig im Dienste der Gemeinschaft tätig (7.274ff.). 21 Thersites Häßlichster der Achaier, der das Kriegsvolk gegen die Anführer aufzuhetzen sucht und von Odysseus hart in seine Schranken gewiesen wird (2.212ff.). 6

In Erzählungen von Handlungsfiguren ist häufig von Helden älterer Generationen die Rede (die z.T. primär in andere Sagenkreise gehören); erwähnt werden u.a. (mehrfach):

Die ' A k t o r i o n e n ' E u r y t o s I und K t e a t o s Söhne des Poseidon (-> FG 23), nominell des Aktor IV von Elis, nach ihrem Großvater mütterlicherseits Molos II bzw. ihrer Mutter Molione (oder Moline) auch 'Molionen' genannt (11.750) 22 ; nach 'Hes . ' f r . 17f. M.-W. siamesische Zwillinge. 23 Gegner des jungen Nestor im Krieg zwischen Pyliern und Epeiern (11.737ff.) und bei den Leichenspielen für Amarynkeus (23.630ff.). Ihre Söhne Thalpios und Amphimachos I sind Anführer der Epeier vor Troia (2.615ff.). Herakles Sohn der Alkmene und des Zeus (14.323f.; -» FG 24), nominell des Amphitryon von Theben (5.392); durch eine List der eifersüchtigen Hera zum Untertanen des Eurystheus von Mykene gemacht, in dessen Auftrag er eine Reihe von 18

Lyriker des 7./6. Jh. v. Chr.

19

V g l . RICHARDSON

20

VISSER 1997, 6 5 3 f . ; vgl. 1.2N.

21

Vgl.

22

WEST

1993 zu

23.653-99.

1 . 3 2 0 - 3 2 In. 1985, 62f.

23

Das ist wohl auch 23.641f. (ο'ί δ' α ρ ' ε σ α ν δ ί δ υ μ ο ι ...) gemeint; geometrische Vasenbilder belegen den Mythos von dem monströsen Doppelvvesen für das späte 8. Jh. (vgl. HAINSWORTH 1993 zu 11.750; zu d e n B i l d q u e l l e n FLTTSCHEN 1969, 6 8 f f . , und HAMPE

1981).

Zum Figurenbestand der Ilias: Menschen (FM)

139

Heldentaten (die später kanonisierten 'zwölf Arbeiten') vollbringen muß (8.362ff., 15.638ff., 19.95ff.). Erster Eroberer Troias (Laomedon, Vater des Priamos 8J, hatte ihn um den vereinbarten Lohn betrogen, nachdem er für ihn den Kampf mit einem Meerungeheuer bestanden hatte: 5.638ff., 20.144ff.). 24 Unter den Atriden kämpfen vor Troia sein Sohn Tlepolemos I (Anführer der Rhodier: 2.653ff.) und seine Enkel Antiphos I und Pheidippidos (Anführer der Koer: 2.676ff.). 25 Tydeus Vater des Diomedes; Sohn des Aitolers Oineus, nach einem Verwandtenmord ( ' H e s . ' / r . 10(a).55ff. M.-W.) 26 aus Kalydon vertrieben; von Adrestos I von Argos aufgenommen und zum Schwiegersohn gemacht (14.113ff.)- Fiel im Kampf der 'Sieben gegen Theben' (dem von Adrestos geleiteten Zug des Ödipus-Sohnes Polyneikes gegen dessen Bruder Eteokles: 4.372ff„ 5.800ff„ 6.222f„ 10.285ff.). 7

Das verbleibende achaiische Figuren-Arsenal setzt sich im wesentlichen zusammen aus: • im Schiffskatalog genannten Kontingentführern, die in der weiteren Handlung kaum noch oder gar nicht mehr auftreten; • sog. 'kleinen Kämpfern' (bei den Troern noch zahlreicher vertreten: -» 12); • Vätern 'kleiner Kämpfer' und anderen nur in genealogischen Kontexten genannten Figuren.

3. Troia 27 8

Die wichtigsten Angehörigen der troischen Herrscherfamilie sind:

Priamos Greiser Herrscher Troias (1.255, 3.105ff.) und des troischen Umlandes (Herrschaftsbereich: 24.544f.). Sohn des Laomedon, nach seinem Urahn Dardanos I auch 'Dardanide' genannt (Genealogie: 20.215ff.); Vater von 50 Söhnen und 12 Töchtern (6.244ff.). 28 24

Zum Hintergrund dieser Geschichte vgl. auch 21.441ff. mit RICHARDSON 1993 z.St. Hintergrund dieses Eintrags im Schiffskatalog ist die Geschichte von der Eroberung der Insel Kos durch Herakles, auf die auch 14.247ff. u. 15.24ff. angespielt ist (VISSER 1997, 635ff.). - Die Ilias weiß ferner von einem Zug des Herakles gegen Pylos, dem die Brüder Nestors zum Opfer fielen (11.690ff.), und von einem Sieg des Helden über Hera und Hades (5.392ff.). Vgl. insges. SBARDELLA 1994. 25

26 27

Zu den verschiedenen Versionen der Geschichte s. JANKO 1992 zu 14.115-20. Eine umfassende Sammlung der myth. Daten zu allen Iliadischen Troerhelden bietet

WATHELET 1988. 28

Namentlich genannt werden in der Ilias 22 Söhne (von denen 11 fallen und zwei z.Z. der Iliashandlung bereits nicht mehr am Leben sind) und 3 Töchter; s. im folgenden zu Paris, Hektor, Deïphobos und Helenos I und vgl. den Index s . w . Agathon, Antiphonos, Antiphos III, Chromios I, Demokoon I (außerehelich), Dios, Doryklos (außerehelich),

140

Prolegomena

Hekabe Tochter des Phrygers Dymas (16.718f.); Hauptfrau des Priamos, Mutter von 19 seiner 50 Söhne (24.496). Paris Sohn des Priamos und der Hekabe, auch Alexandras genannt (3.325, 3.16). Von Zeus zum Richter im Schönheitswettbewerb zwischen Hera (-» FG 16), Athene (-» FG 8) und Aphrodite (—> FG 4) bestimmt; Aphrodite gewinnt ihn für sich, indem sie ihm die Ehe mit Helena verspricht (sog. 'Paris-Urteil'). Auf Anweisung der Göttin fährt Paris nach Sparta, wo Menelaos (-> 2) ihn gastlich aufnimmt, und entführt unter Mißbrauch der gewährten Gastfreundschaft dessen Frau: dies die in den 'Kyprien' 29 erzählte Vorgeschichte des Troianischen Krieges, in der Ilias nur in Anspielungen faßbar (3. Gesang passim, ferner 4.7ff., 5.59ff., 13.620ff„ 24.25ff. u.ö.). 30 Helena Tochter des Zeus (3.199; -» FG 24), nominell des Tyndareos 31 , und der Rachegöttin Nemesis bzw. der Leda 32 ; Schwester bzw. Halbschwester der Dioskuren Kastor und Polydeukes (3.237f.) und der Klytaimestre (—> 2 s.v. Agamemnon). Meistumworbene Frau Griechenlands ( ' H e s . ' / r . 196-204 M.-W.). 33 Von Menelaos Mutter der Hermione, die sie bei ihrer Entführung durch Paris als kleines Kind in Sparta zurückließ (3.175; vgl. Od. 4.3ff.: nach dem Troianischen Krieg heiratet Hermione Achills Sohn Neoptolemos). Hektor Wohl ältester Sohn des Priamos und der Hekabe (6.451, 20.240); oberster Anführer der Troer (2.816f.) und Hauptverteidiger der Stadt (6.403).

Echemmon, Gorgythion (Sohn der Nebenfrau Kastianeira), Hippothoos II, Isos (außerehelich), Kassandra, Kebriones (außerehelich), Laodike I, Lykaon II (Sohn der Nebenfrau Laothoë; -» 12), Medesikaste (außerehelich), Mestor, Pammon, Polîtes, Polydoros I (Sohn der Laothoë), Troilos. 29

Proklos, Chrest., und Cypr. fr. 4f. Bernabé/Davies. Dazu grundlegend R E I N H A R D T (1938) 1960: Die 'novellistischen' Züge der Sage sind in der Ilias in den Hintergrund gedrängt bzw. in 'epische Situationen' umgesetzt; für den Iliasdichter entscheidend sind die durch das Paris-Urteil geschaffenen Grundkonstellationen und deren Auswirkungen auf der göttlichen wie der menschlichen Ebene (der maßlose Haß Heras und Athenes auf die Troianer; der innere Zwiespalt der entführten Frau, das zwiespältige Verhältnis der Troianer zu ihr usw.). Zu dieser 'Psychologisierung des Faktischen der Sage' vgl. auch K U L L M A N N 1960, 382ff.; (1981) 1992, 85f.; (1991) 1992, 108ff. 30

31

'Hes.' fr. 176, 199.8, 204.61 f./78ff. M.-W.; vgl. II. 3A39Î. (mit KIRK 1985 z.St.) und Od. 11.298ff. (wo die Dioskuren, nach II. 3.237f. Brüder Helenas, als Söhne des Tyndareos figurieren). 32 Nemesis: Cypr. fr. 9 Bernabé / 7 Davies; Leda ist die Frau des Tyndareos (Od. 11.298ff.; vgl. 'Hes.' fr. 24 M . - W . ; ein Versuch, die verschiedenen Genealogien zu harmonisieren, bei Apollodor, bibl. 3.10.7 [3.126f.J). 33 Dazu W E S T 1985, 114ff.

Zum Figurenbestand der Ilias: Menschen (FM)

141

Andromache Hektors Frau; Tochter des Eëtion I, Herrschers der Kiliker im hypoplakischen Theben (6.394ff.); bei der Einnahme ihrer Vaterstadt durch Achilleus (bei der auch Chrysei's erbeutet wurde: -> 2) verlor sie alle Angehörigen (6.413ff.). Astyanax Hektors und Andromaches kleiner Sohn, auch 'Skamandrios' genannt (6.400ff.). Deïphobos Priamide, Lieblingsbruder Hektors (22.233f.); Unteranführer (12.94). Helenos I Priamide, bester Vogelschauer und Seher der Troer (6.76, 7.44ff.); Unteranführer ( 12.94). Aineias Sohn der Aphrodite (-» FG 4) und des Anchises I (2.819f.), Angehöriger der Nebenlinie des troischen Herrscherhauses (Genealogie: 20.215ff.); von seinem Schwager Alkathoos erzogen (13.465f.); zusammen mit den Antenoriden (-> 9) Archelochos und Akamas I Anführer der troischen Dardaner (2.819f.). 34 9

Weitere einflußreiche Troianer sind:

An tenor Angehöriger des troischen Ältestenrates (3.148); Vertreter der Friedenspartei (hat Odysseus und Menelaos bei sich aufgenommen, als sie vor dem Krieg zu Verhandlungen nach Troia kamen: 3.205ff.; tritt 7.347ff. vergeblich für die Rückgabe der Helena ein). Vater zahlreicher Söhne. 35 Theano Antenors Frau, Tochter des Thrakers Kisses; Athene-Priesterin in Troia (6.298ff., 11.221ff.). Polydamas Sohn des Panthoos (13.756), eines weiteren Mitglieds des troischen Ältestenrates (3.146); Gefährte Hektors, in derselben Nacht wie dieser geboren (18.251); Unteranführer (11.57, 12.60); tritt v.a. als Ratgeber und Warner auf (12.60ff., 12.210ff., 13.725ff., 18.249ff.). 10 Unter den Anführern der troischen Bundesgenossen treten besonders hervor: Asios I Anführer der troischen Bundesgenossen aus der Gegend um Arisbe am Hellespont (2.835ff.); Sohn des Hyrtakos, Vater des Adamas (der mit ihm vor Troia kämpft: 12.140).

34 Unter den 'Dardanern' im engeren Sinne (der Name wird gelegentlich auch für die Troer insgesamt verwendet) ist offenbar eine Volksgruppe zu verstehen, die bei der Gründung Troias in der 'Mutterstadt' Dardanie am Hang des Ida-Gebirges (20.215ff.) zurückgeblieben war und erst während des Krieges zur Verteidigung der bedrohten Stadt nach Troia kam (KIRK 1985 zu 2.819-20; zu den mutmaßlichen historischen Hintergründen dieses Sagenzuges WATHELET 1988, 217f.). 35 Die Ilias nennt 11, von denen 6 fallen; s. den Index s . w . Agenor I, Akamas I, Archelochos, Demoleon, Helikaon, Iphidamas, Koon, Laodamas, Laodokos I, Pedaios (außerehelich) und Polybos.

142

Prolegomena

Asteropaios Anführer der troischen Bundesgenossen aus Paionien, nachträglich zur Verstärkung gekommen (21.154ff.); Sohn des Pelegon, Enkel des Flußgottes Axios (-» FG 34) und der Akessamenos-Tochter Periboia (21.141f.). Glaukos I Zusammen mit seinem Vetter Sarpedon Anführer der troischen Bundesgenossen aus Lykien (2.876); Enkel des Bellerophontes, der aus der argivischen Stadt Ephyre nach Lykien auswanderte (durch diesen ein Gastfreund des Diomedes: -» 3), Sohn des Hippolochos I (Genealogie und Geschichte des Bellerophontes: 6.150ff.). Pandaros (-» 11). Sarpedon Bester Kämpfer unter den troischen Bundesgenossen (12.lOlff.), zusammen mit seinem Vetter Glaukos I Anführer der Lykier (2.876); Sohn des Zeus und der Bellerophontes-Tochter Laodameia36 (6.196ff.). 11 Figuren mit Sonderrollen: Chryses Vater der Chryseïs (-» 2), Apollon-Priester in Chryse (einer Stadt in der südlichen Troas37); seine Entehrung durch Agamemnon ist das auslösende Moment der Iliashandlung (1.1 Iff.). Dolon Sohn des Eumedes, troischer Späher, von Diomedes und Odysseus (-> 3) gefangengenommen und getötet (10.314ff.).38 H e l e n o s I (-» 8). Idaios I Herold der Troer (3.248). Pandaros Sohn des Lykaon I, Anführer eines Troer-Kontingents aus Zeleia (am Fuße des Ida-Gebirges in der Troas) (2.824ff.); von Athene dazu verleitet, vereitelt er durch einen Vertragsbruch ('Pandaros-Schuß') die von beiden Kriegsparteien erhoffte unblutige Lösung des Konflikts (4.86ff.). P o l y d a m a s (-» 9).

36

N a c h ' H e s . ' fr.

140f. M . - W . d a g e g e n ein Sohn der E u r o p e u n d d a m i t ein B r u d e r des

M i n o s u n d des R h a d a m a n t h y s ; o f f e n b a r w u r d e S a r p e d o n v o n H o m e r o d e r e i n e m seiner V o r g ä n g e r aus d e m k r e t i s c h e n S a g e n k r e i s in d e n T r o i a - M y t h o s ü b e r n o m m e n (JANKO 1992 zu 1 6 . 4 1 9 - 6 8 3 ; WATHELET 1988 s.v., bes. 9 7 8 f f . u. 986ff.). 37 38

1.37-38n. Z u r F r a g e der A u t h e n t i z i t ä t des 10. G e s a n g e s (der sog. ' D o l o n i e ' ) DANEK 1988 u.

HAINSWORTH 1993, 151ff.

Zum Figurenbestand der Ilias: Menschen (FM)

143

12 Sog. 'kleine Kämpfer' 3 9 (Figuren, die zum größten Teil nur einmal auftreten, um zu sterben); besondere Einblicke in die Situation der Troianer geben die Schicksale von: Adrestos III Bittet Menelaos um sein Leben; dieser will ihn schonen, läßt sich dann aber von Agamemnon umstimmen: kein Troianer soll dem Verderben entkommen (6.37ff.). Lykaon II Sohn des Priamos und der Altes-Tochter Laothoë aus Pedasos; vor Einsetzen der Iliashandlung von Achilleus gefangengenommen und nach Lemnos verkauft, von einem Gastfreund ausgelöst; fällt zwölf Tage nach seiner Rückkehr erneut in Achills Hände und wird von ihm getötet (21.34ff.). Othryoneus Troischer Bundesgenosse aus Kabesos (Lage unklar); hatte große Versprechungen gemacht (er werde die Achaier aus Troia vertreiben) und sich als Lohn die Hand der Priamos-Tochter Kassandra ausbedungen; fällt durch Idomeneus (13.363ff.). Peisandros I und Hippolochos II Söhne des Antimachos, bitten Agamemnon vergeblich um ihr Leben; ihr Vater, von Paris mit Gold bestochen, hatte sich der Herausgabe der Helena widersetzt (11.122ff.). 13 Das verbleibende troische Figuren-Arsenal setzt sich im wesentlichen zusammen aus: • in Erzählungen von Handlungsfiguren auftretenden Helden älterer Generationen (z.B. Bellerophontes: -» 10 s.v. Glaukos I; zum Typus -» 6); • Vätern 'kleiner Kämpfer' und anderen in genealogischen Kontexten genannten Figuren; • verschiedenen kleineren Nebenrollen.

39

Grundlegend dazu STRASBURGER 1954.

Z U R S T R U K T U R DER ILIAS

(STR)

Von Joachim Latacz 1 . Zu Grandlagen und Geschichte der Ilias-Strukturanalyse (1-17) 2. Zur Ilias-Struktur (18-24)

1. Zu Grundlagen und Geschichte der Ilias-Strukturanalyse1 1 Struktur-Analyse läßt sich sinnvoll nur an strukturierten Literaturprodukten durchführen. Die Entscheidung darüber, ob Strukturiertheit vorliegt, hängt vom Strukturbegriff des Analysierenden ab. Angesichts der Vielzahl gängiger Strukturbegriffe empfiehlt sich die Zugrundelegung eines relativ elementaren Ansatzes. Folgende Definition scheint als Grundlage geeignet: Das Wort structura kommt aus dem Bausektor [...J. Im übertragenen Sinne bezieht es sich auf die Art der Zusammenfügung einer Sache. Wo Bauformen eines Kunstwerks analysiert werden, ist von Struktur die Rede. Es geht [...J um Kenntnis des Materials und Kenntnis der Gesetzmäßigkeit seiner Aufschichtung. 2

2 Die Zusammenfügung kann so einfach sein (Addition, Agglomerat, Konglomerat), daß die Struktur-Analyse (sofern sie nicht die addierten Einzelteile untersuchen will) mit der Feststellung dieses Tatbestandes enden kann. Erweist sich die Zusammenfügung dagegen als komplex, so steigt analog zum Komplexitätsgrad auch der Schwierigkeitsgrad der Analyse. Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Analyse wachsen zusätzlich mit dem Umfang des Literaturprodukts. 3 Daß die uns vorliegende Ilias nicht nur umfangreich (15.693 Verse), sondern auch komplex ist, liegt auf der Hand. Die zeitweilige Kontroverse darüber, ob sie diese Komplexität einem oder mehreren Autoren verdankt (sog. 'Homerische Frage' 3 ), hat diesen Grundsachverhalt nicht in Frage gestellt, sondern war für die Viel1

Ausführlichere Darlegung: LATACZ 1991c.

2

HILLEBRAND 1 9 7 8 , 1.

3

Dazu LATACZ 2000.

146

Prolegomena

fait der Strukturanalysen, die im Rahmen gerade dieser Kontroverse (mit 'analytischem' wie mit 'unitarischem' Beweisziel) durchgeführt wurden, vielmehr der Ermögl ichungsgrund. 4 Die Ilias-Strukturanalyse setzt (soweit wir sehen) mit Aristoteles ein. Ausschlaggebend für die Wirkung von Dichtung, als deren vollendetste Form Aristoteles das Drama und als dessen wegbereitende Vorform er das Epos ansieht, ist die Struktur. Er erfaßt Struktur mit den Termini sy-stasis 'Zusammen-stellung' und syn-thesis 'Zusammen-setzung'. 4 Das Modell einer optimalen Systasis/Synthesis von Epos und Drama (Tragödie) entwickelt er aus der Analyse der beiden homerischen Epen. 5 Die Struktur der homerischen Epen ist für Aristoteles geprägt durch Einheit/ Ganzheit/Abgeschlossenheit sowie Organizität: Man muß die Fabeln [im EposJ - ebenso wie in den Tragödien - so zusammensetzen, daß sie 'dramatisch' sind und sich um eine einzige Handlung drehen, eine ganze und abgeschlossene, die einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat, damit die Sache - ebenso wie ein Lebewesen, eins und ganz - den ihr eigentümlichen Genuß bewirkt. ('Poetik', 1459 a 18-21)

6 Unter Organizität versteht Aristoteles eine Anordnung der Strukturteile und eine Ausdehnung der Gesamtstruktur, wie sie denen eines schönen Lebewesens entsprechen: eins, ganz, in sich abgeschlossen, nicht zu klein und nicht zu groß (da sonst nicht wahrnehmbar bzw. nicht überschaubar) und in der bestmöglichen Weise zur Erfüllung der je gemäßen Aufgabe konditioniert, also nichts für die Erfüllung der Aufgabe Notwendiges entbehrend, nichts für die Erfüllung der Aufgabe Überflüssiges enthaltend und jeden Einzelbestandteil an der für die Erfüllung der Aufgabe erforderlichen Organismusstelle darbietend: Und die Teile der Handlungen sollen so zusammengestellt sein, daß, wenn irgendein Teil woandershin gesetzt oder weggenommen wird, das Ganze auseinandergerissen und erschüttert wird. Denn dasjenige, dessen Hinzufügung oder NichtHinzufügung überhaupt nicht auffällt, ist kein Bestandteil des Ganzen. (1451 a 32-35)

7 Soll diese Wirkung erreicht werden, dann dürfen Einheit und Ganzheit nicht herbei gezwungen werden. Herbei gezwungen werden sie, wenn sie nicht aus der Fabel selbst resultieren, sondern künstlich durch die Thematisierung etwa einer Person (eines 'Helden') oder eines bestimmten Zeitabschnitts hergestellt werden. Dadurch entstehen Erzählungen von Ereignis-Agglutinationen, die von sich selbst her keine Einheit haben. Als Beispiel können die zahlreichen Herakles- und Theseus-Epen dienen, deren Dichter scheitern mußten:

4 "Spricht Aristoteles [...J von systasis, meint er [...J die kompositorische, ordnende Gestaltung des Dichters"; es "läßt sich kein wesentlicher Unterschied zwischen diesen Bezeichnungen [iyitoiw und synthesisJ feststellen": KOSTER 1970, 54.

Z u r Struktur der Ilias (STR)

147

Homer aber hat - so wie er sich auch in den übrigen Hinsichten [aus den anderen] heraushebt - auch in dieser Hinsicht offenkundig richtig gesehen, entweder aufgrund von 'Fachkompetenz' oder durch Naturbegabung: Beim Verfassen der Odyssee hat er nicht ausnahmslos alles gedichtet, was ihm [sc. Odysseus] passierte [...J, sondern er hat die Odyssee um eine einzige Handlung im von uns gemeinten Sinn herum zusammengestellt - und ähnlich auch die Ilias. (1451 a 22-30) Als Beispiel können aber auch alle historischen

Epen dienen: Ereignisfülle und Er-

e i g n i s f o l g e innerhalb eines b e s t i m m t e n Zeitabschnitts können o r g a n i s c h e Einheit nicht ersetzen: Deswegen kann wohl, wie schon vorhin festgestellt, auch in dieser Hinsicht Homer als gottbegnadet erscheinen (verglichen mit den übrigen), daß er den Krieg obwohl der doch einen Anfang und ein Ende hat - auch nicht ganz, zu dichten unternommen hat. Die Fabel hätte dann nämlich allzu groß und nicht leicht überschaubar zu werden gedroht oder, falls sie in der Ausdehnung Maß gehalten hätte, aufgrund der Buntheit [der Ereignisse] allzu verwickelt. So aber hat er einen einzigen Teil davon beiseite genommen 5 und die Dichtung mittels Einzelszenen gliedernd entfaltet. 6 (1459 a 30-37) O p t i m a l e Struktur setzt also Selektion eines Einzelteils aus d e m potentiell unbegrenzten Stoffmaterial u n d dessen F o r m u n g zu einem in sich geschlossenen überschaubaren und thematisch einheitlichen G a n z e n voraus, das sodann in ausgearbeiteten Einzelszenen (epeisodia, Episoden) entfaltet wird; wie sich daraus von selbst versteht, a n einer anderen Stelle (1459 b 28) aber noch eigens betont wird, sind die so entstandenen epeisodia

stets 'eigen' und nicht ' f r e m d ' , also integrierende Bestandteile

des Ganzen. 8 D i e Ilias ist d e m n a c h f ü r Aristoteles strukturell ein M u s t e r - E p o s (explizit ausg e s p r o c h e n in 1462 b 10f.). Dieses Struktur-Urteil ist, wie der V e r w e i s auf ' H e r a kles- und Theseus-Epen' und an weiteren Stellen auf Epen des 'Epischen Kyklos' (also andere Epen des Troischen Sagenkreises) zeigt, aus dem Vergleich der Ilias mit einem o f f e n b a r u m f a n g r e i c h e n E p e n - F u n d u s g e w o n n e n , der uns heute nicht mehr zur V e r f ü g u n g steht. Das Urteil verdankt sich somit nicht primär subjektiven Präferenzen, sondern vergleichender A b w ä g u n g eines gerade in Strukturfragen scharfsichtigen Denkers an einem f ü r uns verlorenen Material. Daher stellt es, trotz aller inzwischen erreichten Verfeinerung des kritischen Instrumentariums, auch f ü r uns noch - wie f ü r die gesamte literarästhetische Homer-Betrachtung bis ins 18. Jh. hinein - eine ernstzunehmende historische Instanz dar.

5

"Εν μέρος α π ο λ α β ώ ν (sc. μ ή ν ι ς Ά χ ι λ ή ο ς ) . Dieser Übersetzung liegt die Textgestaltung und die daraus folgende Epeisodion-Auffassung zugrunde, die 1966 K. Nickau begründet und 1990 A. Köhnken weiter befestigt 6

h a t (NICKAU 1 9 6 6 ; KÖHNKEN 1 9 9 0 , 1 3 6 - 1 4 9 ) .

148

Prolegomena

9 Obwohl Aristoteles' Beurteilung der Ilias-Struktur lediglich Teil-Element einer Dichtungsanalyse war, die auf das Allgemeine zielte, also von vornherein nicht der Ilias um der Ilias willen galt und sich infolgedessen nur als Produkt einer Überschau im Großen, nicht aber einer detaillierten Text-Analyse darstellte, galt sie - vermittelt durch Tradierung in den antiken Philosophenschulen, vor allem natürlich innerhalb der peripatetisehen Schultradition selbst 7 - in Antike und Neuzeit im wesentlichen als das 'letzte Wort'. Die Ilias wird als das einheitliche Werk eines überragenden ('göttlichen') Dichters rezipiert. Sie wird unter den verschiedensten Gesichtspunkten interpretiert und genutzt, ihre Struktur jedoch wird nicht thematisch. Systematische Iliasstruktur-Forschung findet infolgedessen nicht statt. 10 Erst im Gefolge der Querelle des Anciens et des Modernes und im Zusammenhang mit dem allgemeinen Aufbegehren gegen den "poetologischen Aristotelismus" 8 insbesondere im Deutschland des ausgehenden 18. Jh. gerät auch die Aristotelische Strukturanalyse des homerischen Epos mit ihrer unablässigen Betonung der strukturellen Einheit der Epen ins Wanken. 11 Nach längerer Vorbereitung durch verschiedene anti-aristotelische Revolten und Bewegungen (Forderung nach historischer Betrachtungsweise von Dichtung, Entdeckung der mündlichen improvisierenden Volksdichtung) tritt der Umschwung erstmals scharf profiliert und als Ansatz eines Gegensystems in einer Homer-Vorlesung Christian Gottlob Heynes, des akademischen Lehrers von Friedrich August Wolf, im Sommersemester 1789 ein. 9 Ilias und Odyssee sind zwar Werke Homers, wurden aber von ihm selbst nie aufgeschrieben, sondern nur mündlich vorgesungen; Rhapsoden trugen "Homers Gedichte" in einzelnen Stücken (Rhapsodien) aus Ilias und Odyssee weiter. "Gesammelt und aufgezeichnet wurden Homers Gedichte erst spät; vom wem, ist zweifelhaft. Man legt es bei dem Lykurg [...], ferner dem Pisistratus oder seinen Söhnen [...1, endlich dem Solon. Leicht können alle daran teilgehabt haben ..." Damit ist die Ilias erstmals nicht mehr als strukturelle Einheit gemäß dem Werkplan eines Einzelnen gesehen, sondern als eine erst nach 600 v. Chr. erfolgte Zusammenstellung von ursprünglichen Einzelgedichten Homers. Die bis dahin geltende communis opinio ist damit verworfen. 12 Sechs Jahre später, 1795, erscheinen Friedrich August Wolfs Prolegomena ad Homerum, die diese Grundgedanken Heynes weiterführen und unter Heranziehung verschiedener Zusatzargumente zu einem in sich stimmigen System verweben. Daß beide Epen kunstvoll strukturiert sind, bezweifelt auch Wolf nicht (Quin insit in iis aliquod [sc. artificium strueturae et compositions], dubitari nullo pacto potest). Zu 7

Zur Rolle von Theophrast, Neoptolemos u.a. s. KOSTER 1970, 85-123.

8

FUHRMANN 1 9 7 3 , 1 8 9 u.

9

passim.

Mitschrift Wilhelm v. Humboldts, aufgefunden von A. Leitzmann im Nachlaß Wolfs und publiziert in: LEITZMANN 1908, 550-553; dazu MATTSON 1990, 333-352; vgl. LATACZ 1 9 9 1 c , 4 0 1 .

Zur Struktur der Ilias (STR)

149

bezweifeln aber sei, ob dieses artificium von Homer stamme oder von anderen Geistern hereingebracht worden sei (Homerine id sit an ab aliis ingeniis L-..J adscitum).10 Der damit fälligen detaillierten Strukturanalyse der Ilias weicht Wolf jedoch aus. Er überläßt sie anderen, die ein besseres Kunsturteil haben als er: Klopstockii, Wielandi, Vossii, also Kennern vom Range der bedeutendsten deutschsprachigen Dichter seiner Zeit. 11 Nicht von Homer, dem primus auctor, der das Thema (die μήνις Άχιλήος) vorgegeben hat, können jedenfalls die letzten sechs Gesänge stammen. Denn die sieben Verse des Prooimions kündigen nur den Zorn Achills gegen Agamemnon und die Griechen an; die letzten sechs Gesänge enthalten jedoch einen anderen Zorn (den Rachezorn gegen Hektor und die Troianer), müssen also von einem anderen Dichter als dem der ersten 18 Gesänge stammen, einem 'ingeniösen Rhapsoden der Folgezeit'. 12 13 Indem Wolf die Strukturfrage aufwarf, aber nicht löste, sondern an andere delegierte, inaugurierte er die Analyse-Unitarier-Debatte der folgenden rund 120 oder (wenn man die Ausläufer der 1940er bis 1960er Jahre mitrechnet, u.a. THEILER 1947, JACHMANN 1949, V O N DER M Ü H L L 1952, REINHARDT 1961) der f o l g e n d e n

160 Jahre. In ihr versucht die eine Partei, die Struktur der uns vorliegenden Ilias als 'schlecht', die andere, sie als 'gut' zu erweisen. Infolgedessen geht die eine Partei darauf aus, die strukturelle Einheit der Ilias zu leugnen, die andere, sie zu verteidigen. Das innere Strukturgesetz der Ilias, so wie sie vor uns liegt, zu erfassen suchen beide nicht. 14 Die erneute Wende kommt 1938 mit den 'Iliasstudien' von Wolfgang Schade waldt. 13 Statt Qualitätsurteile zu fällen, deren Herkunftsort diffus und die in jedem Falle subjektiv sind, fragt Schadewaldt nach der Funktion. Entsprechend ist seine Terminologie rein funktional ('Szene', 'Akt', 'Bauglied', 'Verklammerung', 'Verknüpfungstechnik' usw.). Damit ist die 'strukturalistische' Betrachtungsweise des Aristoteles wieder in ihr Recht gesetzt. Sie wird aber auf eine höhere Ebene gehoben durch Detail-Analyse und - in Aufnahme der allgemeinen Erzählforschung der Zeit durch Einführung von strukturanalytischen Kategorien wie 'Szenen- und Klammertechnik', 'Vorausdeutung', 'Vorbereitung und Aufschub', 'Spannungssteigerung und Retardation' u.ä. Das Grundkonzept der Schadewaldtschen Strukturanalyse entspricht dem, was Eberhard Lämmert die "Koexistenz von Einzel gliedern L...J im sprachlichen Kunstwerk" nennt und von wo aus er zum Begriff der 'sphärischen Geschlossenheit des Erzählwerks' gelangt. 14

10

B e i d e Zitate: WOLF 1795, cap.

11

WOLF 1795, cap. 2 7 (hier schwerlich - wie sonst o f t - ironisch).

12

WOLF 1795, cap.

13

SCHADEWALDT (1938) 1966.

14

LÄMMERT 1955, 95.

27/31.

30.

150

Prolegomena

15 Das Publikationsjahr der 'Iliasstudien' war einer raschen Verbreitung von Schadewaldts Erkenntnissen nicht günstig. Nach dem zweiten Weltkrieg setzte zunächst eine erneute analytische Bewegung ein (s. 13), die am Kern des von Schadewaldt erreichten Reflexionsfortschritts vorbeiging und daher forschungssystematisch bereits überholt war. 15 Die neuen, erst in der Nachkriegszeit aufblühenden Interpretationsrichtungen der Neo-Analyse und der Oral poetry-Forschung andererseits zielten von vornherein nicht auf strukturelle Analyse des vorliegenden Textes, sondern - mit anderen Ansätzen - wiederum auf Erhellung seines Gewordenseins ab. Dazu kam eine allgemeine Ausweitung des Erkenntnisinteresses der Homer-Forschung in das Gesamtgebiet der Altertumswissenschaft, in die allgemeine Literaturwissenschaft, die Linguistik und andere Gebiete hinein. Strukturanalyse um ihrer selbst willen wurde an den Rand gedrängt. In den Blick genommen wurden auf diesem Sektor zunächst entweder kleinere Komplexe oder spezielle Strukturprobleme. 16 16 Die am meisten erfolgversprechende Richtung im Blick auf Strukturanalyse ist gegenwärtig die aus dem russischen Formalismus und der strukturalistischen Bewegung im Verlauf der siebziger Jahre hervorgegangene Narratologie. Nachdem Anfang der achtziger Jahre eine Hinwendung zu dieser Betrachtungsweise auch innerhalb der Homer-Interpretation im deutschsprachigen Raum u.a. durch Arbeiten von ErnstRichard Schwinge und Joachim Latacz angemahnt worden war 17 , ist der Ansatz vor allem von Irene de Jong vorangetrieben worden, die auch im 'New Companion to Homer' 1997 einen instruktiven Überblick über Methoden, bisherige Leistungen und künftige Aufgaben dieser Richtung vorgelegt hat. 18 Aus der Überzeugung heraus, daß das Verständnis von Ilias und Odyssee als Ganzheiten durch diese Forschungsrichtung künftig am ehesten wird gefördert werden können, ist der narratologischen Betrachtungsweise im vorliegenden Kommentar breiter Raum gegeben worden. Zur Zeit beschäftigt sich die Narratologie allerdings noch weit überwiegend mit Einzelproblemen ("specifically with narrative aspects or techniques of the Homeric epics" 19 ). Zu einer mit ihren (größtenteils seit der Antike bekannten, aber erst von 15

Siehe Schadewaldts enttäuschten (und berechtigten) 'Epilog 1965' (Goethe-Zitat) zur dritten A u f l a g e (SCHADEWALDT L1938J 1966, 183). - Schon 1954 hatte Albin Lesky formuliert: "Die Behandlung der homerischen Frage seit Fr. A. Wolf darf als das fragwürdigste Kapitel philologischer Forschung bezeichnet werden. [...] Wohl schienen die Forschungen W o l f g a n g Schadewaldts ('Iliasstudien', 1938; ' V o n Homers Welt und W e r k ' , 1944) ein neues Verständnis der Größe und letzten Einheit dieser Dichtungen begründet zu haben, aber neuerdings hat die Analyse traditionellen Stiles mit bedeutenden Arbeiten ihren Anspruch wieder lebhaft angemeldet" (LESKY [1954J 1966, 63; Kursive J.L.). Lesky bezog sich vor allem auf THEILER 1947 und VON DER MÜHLL 1952. 16 17

18

19

Aufzählung einschlägiger Werke bei LATACZ 1991C, 412 mit A n m . 55. SCHWINGE 1 9 8 1 ; LATACZ ( 1 9 8 1 )

DEJONG

1997.

D E J O N G 1997, 305.

1994.

Zur Struktur der Ilias (STR)

151

ihr systematisierten) Kategorien durchgeführten Analyse der Gesamtstruktur der beiden Epen unter dem Titel 'Die Struktur der Ilias' bzw. 'Die Struktur der Odyssee' ist auch sie noch nicht vorgedrungen. 17 Angesichts dieser insgesamt unbefriedigenden Forschungsgeschichte und Forschungssituation ist das Folgende lediglich als Versuch zu werten, Gesichertes zusammenzusehen und neue Möglichkeiten anzudeuten. Dabei ist gezielt nur auf die großen Linien der Iliasstruktur abgestellt; die Ausarbeitung des Einzelnen kann im gegebenen Rahmen nicht geleistet werden.

2. Zur Ilias-Struktur 18 Aus dem Erzählwerk 'Ilias', so wie es vor uns liegt, läßt sich - in Anlehnung an ein heuristisch fruchtbares Aristotelisches Analyse-Verfahren 20 - folgende Strukturformel extrahieren: Der Anführer A des militärisch wichtigsten Teilkontingents einer Belagerer-Allianz vor der Stadt Τ wird vom Oberkommandierenden Ζ der Allianz so tief in seiner Ehre verletzt, daß er sich mit seinem Kontingent aus der Allianz zurückzieht und seinen Wiedereintritt erst für den Moment in Aussicht stellt, in dem der Oberkommandierende aufgrund extremer Existenzgefährdung der Rest-Allianz seinen Fehler einsieht und Abbitte leistet. Als sich die Existenzgefährdung der Rest-Allianz dem Extrempunkt nähert, gibt A dem Drängen seines besten Freundes Ρ nach und schickt diesen an seiner Statt in den Kampf. Als Ρ vom Anführer des Belagerten-Heeres Η getötet wird (und Ζ Abbitte geleistet hat), greift A wieder ein und rächt Ρ durch Tötung von Η. Ρ und Η werden bestattet; der Kampf geht weiter. 19 Die konkrete Erzählung p entsteht aus dieser Formel durch (1) Benennung der Strukturträger (A -» Achilleus, Τ -» Troia, usw.), (2) durch Ausfaltung der Strukturformel in Szenen p (epeisodia)', die Strukturformel wird also inszeniert. 20 Die Inszenierung der Strukturformel vollzieht sich im Zusammenspiel zwischen der Projektion eines als bekannt vorausgesetzten zeitlich weit ausgedehnten statischen Erzählungshintergrunds, der Troia-Geschichte, und der Entfaltung einer in Perspektive und Detailliertheit wohl neuen 21 - zeitlich engbegrenzten dynamischen Vordergrund-Erzählung, der Achilleus-Geschichte. Erzählungshintergrund und Vordergrund-Erzählung werden miteinander vermittelt durch (1) eine über das Ganze gelegte Ebene der Zeitlosigkeit, die sich als Anteil nehmende Präsenz der 'ewigseienden/unsterblichen Götter' darstellt, (2) eine sich durch das Ganze hindurchziehende Schicht von Rückwendungen und Vorausdeutungen (externe Analepsen p und Prolepsen p ), sowohl von Erzähler·5- als auch von Figuren p -Seite. 20

Aristoteles, 'Poetik' 1455 b 2 - 1 2 (Strukturformel der Euripideischen 'Iphigenie bei den Taurern'). 21 LATACZ (1985) 2003, 93-99. 113f.

152

Prolegomena

Struktur- T a g e Teil

π —, (L> o 0> « s? b o t— >

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Nächte

1. Tag — 2. - 9. Tag 7 Nächte 10. Tag — 11. Tag — 12. - 20. Tag 8 Nächte 21. Tag plus Nacht zum 22. Tag

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Zweiter Kampftag

23. Tag —

26. Tag plus Nacht zum 27. Tag Dritter Kampftag

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Vierter Kampftag

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24. Tag — 25. Tag plus Nacht zum 26. Tag

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27. Tag plus Nacht zum 28. Tag

28. Tag — 29. Tag plus Nacht zum 30. Tag 30. - 40. Tag 10 Nächte 41. Tag plus Nacht zum 42. Tag 42. Tag — 43. - 50. Tag 7 Nächte 51. Tag —

Verse

Partie

41 1 . 1 2 b - 5 2 1 1.53 423 1 . 5 4 - 4 7 6 16 1 . 4 7 7 - 4 9 2 (1) (1.493) 166 1 . 4 9 3 - 2 . 4 7

Inhalt Chryses-Vorspiel Pest im Achaierlager Streit Achilleus - Agamemnon Gesandtschaft nach Chryse Rückkehr der Gesandtschaft Groll des Achilleus ( M i n i s ) Götter bei den Aithiopen Thetis-Bitte Agamemnons Traum

3.653 2 . 4 8 - 7 . 3 8 0 Versuchung des Heeres (fast 6 Gesänge) durch Agamemnon (Diapeira) Kataloge (Truppenschau) Vertrag: Kriegsentscheidung durch Zweikampf Menelaos - Paris Mauerschau ( Teichoskopie) Zweikampf Menelaos - Paris Vertragsbruch durch den Troer Pandaros Aristie (Großtaten) des Diomedes Hektor in Troia (Homilie ) Zweikampf Hektor - Aias 52 7.381 - 4 3 2 Waffenrulle Bestattung 50 7 . 4 3 3 - 4 8 2 Mauerbau der Achaier 1.857 8 . 1 - 1 0 . 5 7 9 Zurückdrängung der Achaier (3 Gesänge) Troer lagern in der Ebene Bittgesandtschaft zu Achilleus (Litai) [Dolonie] 5.669 11.1 - 1 8 . 6 1 7 ( 8 Gesänge )

Aristie des Agamemnon Aristie des Hektor Verwundung der Achaier-Führer Achilleus sendet Patroklos zu Nestor Kampf um die Lagermauer ( Teichomachie ) Einbruch der Troer ins Achaierlager Kampf vor den Schiffen Verführung des Zeus durch Hera (Dios apâtë) Patroklie Schildbeschreibung 2.163 19.1 - 2 3 . 1 1 0 a Beilegung des Streits (Ménidos apórrlwsis) ( fast 5 Gesänge ) Neue Schlacht Hektars Tod

147 2 3 . 1 1 0 b - 2 5 7 a Patroklos" Bestattung 661 23.257b-24.21 Sportwettkämpfe zu Patroklos' Ehren (Athia) 9 24.22 - 30 Hektars Mißhandlung 664 24.31 - 6 9 4 Priamos geht ins Achaierlager 87 2 4 . 6 9 5 - 7 8 1 3 24.782-784 20 24.785 - 8 0 4

Hektors Heimführung Waffenruhe; Holzsammeln Hektors Bestattung

Abb. 1: Zeitliche Binnenstruktur der Ilias ( S T R 21)

Zur Struktur der Ilias (STR)

153

21 Die Vordergrund-Erzählung nimmt 51 Tage ein. Von diesen 51 Tagen entfallen 21 auf die Exposition und 24 auf den Ausklang (= 45 Tage). Diese 45 Tage sind in 2.238 Versen abgehandelt, das ist rund ein Siebtel des Gesamtvverks. Zwischen Exposition und Ausklang stehen sechs Tage - die Handlungstage 22 bis 27 - mit zusammen 13.444 Versen (rund sechs Siebtel des Gesamtvverks). Ausführlich ('einlässig') geschildert werden von diesen sechs Tagen wiederum nur vier, nämlich die vier Kampftage 22, 25, 26 und 27. Diese vier Tage nehmen 13.342 Verse mit insgesamt mehr als 22 von den 24 Gesängen 22 des Gesamtwerks ein. Die Relationen im einzelnen lassen sich am klarsten durch eine Graphik augenfällig machen, die auch das Ausmaß von Raffung (nur benannte Zeiträume, z.B. 1.53: 9 Tage in einem Vers; vgl. die beiden 12-Tage-Fristen im 1. und im 24. Gesang: 1.425/493 bzw. 24.22/31) und Dehnung (z.B. 11.1 - 18.617: 1 Tag in 5.669 Versen) und damit die Art der Rhythmisierung der Erzählung (und damit wiederum die inhaltliche Akzentuierung) rasch erfassen läßt (Abb. 1). 22 Die Struktur der Vordergrund-Erzählung wird durch zwei 'Spannbögen' bestimmt: (1) durch einen (größeren) Bogen, der sich von der Strukturstelle '(Anbahnung und) Einsatz des Grolls' im 1. Gesang (1.247 23 ) bis zur Strukturstelle 'Beilegung des Grolls' im 19. Gesang (19.75) erstreckt und die dazwischenliegenden Erzählmassen überwölbend zusammenbindet; (2) durch einen (kleineren) Bogen, der an der Strukturstelle 'Tod des Patroklos' (16.855) einsetzt, über die Strukturstelle 'Beilegung des Grolls', an der der erste Bogen endet, hinwegläuft und erst an der Strukturstelle 'Beendigung von Hektors Bestattung' (24.804 = Schluß) abbricht. Beide Bögen zusammen stellen einander überkreuzend die Einheit des Gesamtwerks her. Wie sich unter diesen beiden Spannbögen die Struktur im einzelnen entwickelt, kann eine zweite Graphik zeigen (Abb. 2). Die Graphik erklärt sich zwar selbst, doch sei auf zwei Besonderheiten der Struktur noch eigens hingewiesen: (1) Der Bogen 'Groll des Achilleus', den während des Kampfboykotts Achills vordergründig allein der auf der Ebene der Götterhandlung durch die Thetis-Bitte ausgelöste Parallel bogen 'Versprechen des Zeus' in konkrete Aktion umzusetzen scheint, 22 Die Gesänge sind hier und in den Graphiken nur zur Verdeutlichung der Relationen sowie zur Orientierung herangezogen. Grundsätzlich sollte die Einteilung in 24 Gesänge bei Strukturanalysen nicht den Ausgangspunkt bilden, da sie erst nach 403 v. Chr. (Einführung des 24-Zeichen-Alphabets in Athen) über das Werk gestülpt worden sein kann und selbst Aristoteles noch entweder unbekannt war oder als irrelevant erschien (ausführliche Diskussion: Jensen 1 9 9 9 ) . 23

Das Korrelativ-Adverb έ τ έ ρ ω θ ε ν zeigt an, daß έ μ ή ν ι ε für Achilleus mit gilt, vgl. Kirk 1985 z.St. und Stellen wie 7.417f./419f., 9.663f./666f., 11.214/15, 13.834/35, 16.426/27 und passim, χόλος ist mit äußerer Aktivität verbunden (Worte, Gestik), μήνις mit äußerer Passivität (Sitzen, Schweigen). Die μήνις-Linie läuft von hier an untergründig weiter, taucht in 422 kurz wieder auf, um sich endlich in 488—492 zur strukturfundierenden μήνις-Definition auszuformen ( L a t a c z [1985J 2003, 153f.).

Prolegomena

154

as

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M =

"^O ΝOJtí .tj ω C oj Ν tì Ö 'tí 3 Ν S ~ W I |fJ ω« ? M gl Ö pS

Zur Struktur der Ilias (STR)

155

verliert seine zusammenhaltende Kraft in Wahrheit auch während des Boykotts und damit der physischen Abwesenheit Achills vom Schlachtgeschehen keineswegs. Die physische Abwesenheit Achills wird im Gegenteil nicht nur durch ihre intensive Thematisierung in den Gesängen 1, 9, 16 und 18/19 nachdrücklich bewußt gehalten, sondern auch durch ihre regelmäßige kurze, aber betonte Hervorhebung im dazwischenliegenden Erzählfluß. Auf diese Weise wird die Aktionslosigkeit Achills strukturell als stärkste Aktion des Werkes wirksam 2 4 : Achill bleibt abwesend anwesend, so daß sich Erzähler und Publikum der Vorläufigkeit der gegenwärtigen 'Umkehrung' der militärischen Machtverhältnisse jederzeit bewußt bleiben, ja diese Umkehrung als überhaupt nur durch die Passivität Achills ermöglicht begreifen und in ständiger Gespanntheit auf ihre Aufhebung warten. Der Bogen 'Groll des Achilleus' gewährleistet so den inneren Zusammenhalt der zwischen Beginn und Beendigung des Grolls ausgefalteten epeisodia und verhindert ihren Auseinanderfall ins Episodische. (2) Die Erinnerungssignale an das Groll-Motiv sind besonders stark in den Gesängen 2 - 7 . Der Grund dafür ist, daß in diesen Gesängen - einsetzend mit der Zeitangabe Agamemnons in seiner Test-Rede im 2. Gesang (2.134—138: "Neun Jahre sind schon dahingegangen, verfault sind schon die Balken unserer Schiffe . . . " ) - die Erzählrichtung fundamental umschlägt, indem hier eine sich immer weiter in die Vergangenheit zurückschraubende Rückwendung beginnt 25 : Aulis (2.303) und die Helena-Entführung (2.356) blitzen auf, dann wird die Versammlung der Vergeltungsflotte in Aulis vor neun Jahren ausführlich konkretisiert (Schiffskatalog), der Zweikampf zwischen Menelaos und Paris, dem Ehrverletzten und dem Ehrverletzer (der erzähllogisch natürlich am Kriegsanfang stand), wird geschildert, Helenas Vorstellung der Achaierhelden für Priamos von der Stadtmauer Troias ('Teichoskopie') wird erzählt (die natürlich nicht erst im 9./10. Kriegsjahr erfolgt sein kann), usw. Die Rückwendung (eine Art 'latente' externe Analepse p ) wird erst im 8. Gesang wieder beendet, als Zeus die Götterversammlung einberuft, in der er die Teilnahme der Götter am Kampf verbietet, also jetzt erst an die Erfüllung der Thetis-Bitte geht. Dazwischen hat in Form einer gleitenden Zurückleitung zu den allerersten Anfängen des großen Ereigniszusammenhanges hin, in dem die Vordergrund-Erzählung selbst als (Groß-) epeisodion steht, die Einspiegelung eines großen Teiles des Erzählungshintergrunds, der Troia-Geschichte, stattgefunden; die Achilleus-Geschichte hat begonnen, sich vor ihrem Hintergrund zu profilieren und ihre Vorgeschichte an sich heranzuholen. Die gleiche Technik, dann freilich in entwickelterer Form, wird die Odyssee in Form der Apologe (άπόλογοι) des Odysseus bieten. 23 Die gleitende Rückwendung der Gesänge 2 - 7 ist lediglich die auffälligste und expliziteste Form der Projektion des Erzählungshintergrunds 'Troia-Geschichte'. Die 24

N ä h e r e s s. b e i LATACZ ( 1 9 8 5 ) 2 0 0 3 , 1 5 4 - 1 5 6 ; v g l . SCHWINGE 1 9 9 1 , 5 0 2 - 5 0 4 .

25

Ansätze zu dieser Deutung bei HEUBECK (1950) 1991; ausgeführt bei LATACZ (1985)

2003,

160-165.

156

Prolegomena

ιsWO to , ω Vi 0} SìE— ®S M D ,· = — ω

ä ^H .3Ρ» 6.

ι œ s S3 S κ S • ffl Ν h a

s g § !

a " S rf ¡ff — 3 H 4>s »j δE £¡Ü Cl/5à J5 Ν
Prolepsen) und die 'stückweise Enthüllung'. 3 7

PARALLELKONSTRUKTION: Aufeinanderfolgende Reden sind gleich strukturiert: A - B - C — A ' - B ' - C ' (vgl. -^Freie Reihung, ^Ringkomposition). 3 8 PAUSE: Der -^Erzähler hält die erzählte Zeit (die 'Handlung') an, z.B. um ^Figuren einzuführen, Deskriptionen zu geben, ein ^Gleichnis einzufügen usw. 39 PERIPHRASTISCHE BENENNUNG ('periphrastic denomination', άντονομασία): Anstelle des Eigennamens werden die ^Figuren durch Umschreibung (z.B. Verwandtschaftsbezeichnungen, 'Ehrentitel') identifiziert. Periphrastische Benennung kann ein Zeichen für -^Sekundäre Fokalisation sein und/oder thematische Funktion haben (z.B. 1.23). 40 POLARER AUSDRUCK: Ein Ausdruck wird mit seinem 'Gegenteil' kombiniert (z.B. 'Gott und Mensch', 'Mann und Frau', 'Tag und Nacht'). Oft liegt der Nachdruck nur auf einem der beiden Begriffe (z.B. 1.548). 41 - Der Begriff kann auch auf die

36

GENETTE (1972) 1994, 139f.; speziell zu Homer: schol. bT 16.844-5; BASSETT

1 9 3 8 , 1 3 0 - 1 4 0 ; K A K R I D I S 1 9 8 2 ; DE J O N G 1 9 8 7 , 1 0 8 f . ; T A P L I N 1 9 9 2 , 1 5 0 m i t A n m . 4 .

-

Umfang und Bedeutung der Paralepse bei Homer werden (als Folge der Homer-Analyse) gelegentlich etwas überschätzt. Oft kann das Ereignis von der Figur ohne weiteres erschlossen worden sein: ROBBINS 1990. 37

GENETTE (1972) 1994, 139f.; RICHARDSON 1990, 99f.; schol. bT 17.24-7 (u.ö.). Zu 'Ungenauigkeitsprinzip' und 'stückweiser Enthüllung': SCHADEWALDT (1938) 1966, 8 5 A n m . 2. 110. 1 1 2 f . 140; HEUBECK 1 9 5 4 , 18f.; FENIK 1 9 7 4 , 122; LATACZ ( 1 9 8 5 ) 2 0 0 3 ,

128-130. 38

LOHMANN 1970, 43. 283.

39

GENETTE (1972) 1994, 71ff.; RICHARDSON 1990, 36ff.

40

S c h o l . Τ 1 3 . 1 5 4 (u.ö.); DE JONG 1993.

41

KEMMER 1903; MACLEOD 1982, 9 2 (mit Lit.).

Homerische Poetik in Stichvvörtern (P)

167

rhetorische Polarität angewandt werden: Kombination eines positiven Ausdrucks mit dessen verneintem Gegenteil (Litotes; z.B. 1.416). 42 PRIAMEL, SUMMARISCHE ('summary priamel'): Sonderform der Priamel: Die Folie besteht nicht aus mehreren, sondern aus einem summarischen Begriff ('es gibt viele X, aber Y ist der größte/beste/schnellste etc.'), z.B. 2.272-274. 4 3 PRINZIP DES "AD «OC-ERZÄHLENS': Eine Form von -^Paralipse: Bestimmte Sachverhalte werden (erst) an dem Punkt der -^Erzählung erzählt, an dem sie ihre besondere Wirkung entfalten (z.B. Einführung des Polydamas: 18.249-252). (Gegenstück ist die - ebenfalls gut bezeugte - frühere Vorbereitung

H>Prolepse,

—«•Keim |. die mittels -^Analepse wiederaufgenommen wird.) 44 PRINZIP DER AUSFÜHRLICHEN DARSTELLUNG: Wichtiges wird im homerischen Epos ausführlich erzählt. Ausführliche Darstellung ist in erster Linie weder Anzeichen für epische Erzählfreude noch für senile Redseligkeit (Nestor), sondern dafür, daß das Erzählte (Ereignis, Sachverhalt, Beschreibung eines Gegenstands) für die gesamte Erzählung besondere Bedeutung hat oder erhalten wird. 45 PRINZIP DES KONTINUIERLICHEN GEDANKENS ('continuity of thought', homerisches hysteron proteron,

προς το δεύτερον πρότερον ά π α ν τ α ν ) : Eine der beiden

spezifisch homerischen Formen des -^Sukzessionsprinzips: Im Anschluß an eine Aufzählung von zwei (oder mehr) Figuren, Gegenständen oder Gedanken wird im allgemeinen der/die zweite (bzw. letztgenannte) zuerst aufgenommen. 4 6 Diese Struktur A - B - ( C . . . C ' - ) B ' - A ' ist oft bestimmend für aufeinanderfolgende Szenen und Reden. Eine Sonderform des Prinzips kommt in der -^Typischen Szene des Ervvägens zweier Möglichkeiten ('er überlegte, ob A oder B...') zur Anwendung: Die Figur wählt immer Β (Ausnahme: 13.455ff.). PRINZIP DER KONTINUIERLICHEN ZEIT ('continuity of time'; auch: 'Zielinskis Gesetz', 'loi de succession'): Eine der beiden spezifisch homerischen Formen des -^Sukzessionsprinzips, dem zufolge der -^Erzähler-Text den Ereignisverlauf im wesentlichen chronologisch erzählt. 47

42

Der rhetorisch Polare Ausdruck ist bei K Ü H N E R - G E R T H 2.586 unter der mißverständlichen Rubrik 'antithetischer Parallelismus' behandelt. 43

RACE

44

BOWRA

oral poetry 45

1982,

lOf.

1962, 49f. (nimmt einen ursächlichen Zusammenhang mit den Gesetzen der an); RICHARDSON 1990, 99.

AUSTIN

1966. - Zu wegbereitenden Kommentierungen in den Scholien vgl.

RICH-

ARDSON 1 9 8 0 , 2 7 6 .

1920; 1938, 119-128; schol. 2.763 (p. 165.11 Erbse) u.ö. 1938, 34-47; R I C H A R D S O N 1990, 95. - Von einem 'Gesetz' sollte man nicht sprechen, da das Prinzip nicht ausnahmslos gilt: vgl. die Kritik an ZLELINSKI 46

47

BASSETT

BASSETT

168

Prolegomena

PROLEPSE (πρόληψις, [προ]αναφώνησις, Vorausdeutung, Vorgriff, 'foreshadowing'). Ausdrückliche oder unausdrückliche Bezugnahme auf ein Ereignis, das dem erreichten Punkt der -^Erzählung nachfolgt (Gegenstück: -^Analepse). Zu unterscheiden sind externe Prolepsen (Bezugnahme auf Ereignisse nach dem Ende der Erzählung) und interne Prolepsen (Bezugnahme auf Ereignisse vor dem Ende der Erzählung). Externe Prolepsen werden im homerischen Epos fast nur von sekundären Erzählern (^Figuren) vorgenommen (Ausnahmen: 2.724f., l Z . n f f . ) . 4 8 PROLEPSE, FALSCHE ('misdirection'): Das ausdrücklich angekündigte Ereignis findet nicht statt (oder nicht in der angekündigten Form: vgl. 'Ungenauigkeitsprinzip' HParalipsel). 4 9 REDE-EINLEITUNG und -ABSCHLUSS ('chevilles', 'introductory/capping formula'): Direkte Reden werden vom ^ E r z ä h l e r regelmäßig (meist in formelhaften Wendungen) ausdrücklich eingeleitet und abgeschlossen. Rede-Einleitung und -Abschluß haben im mündlichen Text die Funktion von Anführungszeichen. Bei unmittelbar folgender Antwort-Rede wird der Rede-Abschluß oft durch die neue Einleitung ersetzt. 50 REDENPAAR: In Paarform strukturierte Gesprächsszenen (Rede - Gegenrede). Dialogsequenzen mit mehrfachem Sprecherwechsel kommen vor, sind aber deutlich seltener. RETARDATION (Aufschub): Ein mittels -^Prolepse angekündigtes Ereignis wird verzögert durch (a) Verlangsamung des Erzähltempos, (b) momentane Umkehr der Handlung, (c) Pause. Retardationen bewirken oft einen Anstieg der Spannung. 51 RINGKOMPOSITION: Strukturprinzip für relativ autonome Teile der Erzählung (Direkte Reden, Digressionen, längere ^Gleichnisse), in denen das Ende den Anfang (inhaltlich/lexikalisch/thematisch) wiederaufnimmt bzw. der Anfang das Ende antizipiert: A - B - A ' . Zumal bei Digressionen und längeren Gleichnissen führt das Ende der Ringkomposition meist an den Punkt zurück, an dem die primäre Erzählung verlassen wurde. - Eine komplexere Ausformung der Ringkomposition ist die 'Zwiebelform': A - B - C - D - C ' - B ' - A ' . 5 2

1899/1901,

DELEBECQUE

1958 und

KRISCHER

1971

bei

RENGAROS

1995 u n d

NÜNLIST

1998. - Weitere Kritik an Zielinski bei PATZER 1990. 48 GENETTE (1972) 1994, 45ff.; schol. A 11.6042? (u.ö.); ROTHE 1914, 2 3 9 - 2 4 4 ; D U C K W O R T H 1 9 3 3 ; S C H A D E W A L D T ( 1 9 3 8 ) 1 9 6 6 , 15. 5 4 f . ; H E L L W I G 1 9 6 4 , 5 4 - 5 8 ; DE JONG

1987, 81-90; RICHARDSON 1990, 132-139; REICHEL 1994, 47-98. - Zu den Ausnahmen: DUCKWORTH 1933, 5 4 A n m .

120.

49

DUCKWORTH 1933, 109f.; MORRISON 1992. Vgl. schol. bT 13.219-329.

50

FINGERLE 1 9 3 9 , 3 0 5 - 3 7 7 ; EDWARDS

51

SCHADEWALDT ( 1 9 3 8 ) 1 9 6 6 , 15. 1 5 0 ; REICHEL 1 9 9 0 ; MORRISON 1 9 9 2 , 3 5 ^ 1 9 .

1970. Vgl.

s c h o l . b T 1 4 . 1 5 3 0 , b T 1 5 . 3 9 0 (u.ö.). 52

V A N O T T E R L O 1 9 4 4 ; L O H M A N N 1 9 7 0 , 1 2 - 3 0 ; STANLEY 1 9 9 3 , 6 - 9 ; STEINRÜCK

1997.

H o m e r i s c h e P o e t i k in Stichvvörtern (P)

169

RITORNELLKOMPOSITION: Durch einen ähnlich strukturierten Aufbau werden Szenen aneinandergeknüpft und als Teil einer Reihe ausgewiesen, in der wichtige Szenenbestandteile ritornellartig wiederkehren (z.B. Agamemnons Epipolesis: 4.223ff.). 5 3 SCHLÜSSEL-FUNKTION: s. Argument-Funktion. SEKUNDÄRE ERZÄHLUNG (metadiegetische Erzählung): In die primäre ^Erzählung integrierte Figuren-Erzählung: z.B. -^Paradeigma. 54 SEKUNDÄRE FOKALISATION ('secondary focalization'): Zwei Ausformungen: (1) 'Komplexer Erzähler-Text': Der -^Erzähler gibt die Wahrnehmungen, Gedanken, Emotionen oder Reden einer ^ F i g u r (z.B. in indirekter Rede) wieder (die Figur ist lediglich Sekundärer Fokalisator: 'embedded focalization'). (2) Direkte Reden: Die Figur fungiert als Sekundärer Erzähler-Fokalisator. 55 Dem Fokalisationsunterschied zwischen Erzähler-Text und Direkter Rede (mit bedeutungsvollen Auswirkungen: -^Figuren-Sprache) wird im Textband dadurch Rechnung getragen, daß Direkte Reden kursiv gesetzt sind.

STUMME FIGUR (κωφόν πρόσωπον, 'silent character'): Figur, die ausdrücklich als anwesend erwähnt ist, aber stumm bleibt. 56 SUKZESSIONSPRINZIP: Das grundsätzlich für jede Form von Literatur gültige Prinzip der sukzessiven Darstellung hat im homerischen Epos zwei spezifische Ausformungen entwickelt: (1) Das -^Prinzip des kontinuierlichen Gedankens. (2) Das -^Prinzip der kontinuierlichen Zeit. SUMMARY: Summarische Schilderung von Ereignissen (z.B. "Neun Tage gingen durch das Heer die Geschosse des Gottes", 1.53). Das Summary deckt viel erzählte Zeit in wenig Erzählzeit ab (Gegenstück: ^Szene). 5 7 SZENE: Textpartien, in denen der ^ E r z ä h l e r seine -^Figuren direkt auftreten und (meist) reden läßt (Direkte Reden). Daraus resultiert ein ungefähr 'zeitdeckendes' Erzählen (Gegenstück: -^Summary). Eine Szene wird durch gleiche Figur(en) und/ oder gleichen Schauplatz zusammengehalten. Szenenwechsel werden entsprechend durch Auftritte, Abgänge und Schauplatzwechsel signalisiert.

53

VAN OTTERLO 1 9 4 4 ,

161-163.

54

GENETTE (1972) 1994, 165-167. - Die Hierarchisierung kann theoretisch unendlich sein: sekundär, tertiär ... ('Puppen in der Puppe'-Prinzip). 55 56

DEJONG

1987,

Schol. A b T

101-148.

1 . 3 3 2 0 ; BESSLICH 1 9 6 6 ; DE JONG 1 9 8 7 a . - I n n a r r a t i v e n T e x t e n i s t d i e

ausdrückliche Erwähnung der Stummen Figur unerläßlich, im Unterschied zum Drama, wo sie auf der Bühne sichtbar ist: "when a character drops out of the narrative f...l he simply ceases to exist" (FENIK 1974, 65-67). 57

G E N E T T E ( 1 9 7 2 ) 1 9 9 4 , 6 8 - 7 1 ; H E L L W I G 1 9 6 4 , 4 1 . 4 4 . 1 1 6 ; RICHARDSON 1 9 9 0 ,

17-

21. Die Scholien unterscheiden zwischen summarischer (έν κ ε φ α λ α ί ο ι ς u.a.) und ausführlicher Darstellung (z.B. έ ξ ε ρ γ ά ζ ε σ θ α ι ) : schol. Τ 15.369 (u.ö.).

Prolegomena

170

Die Bestimmung von Szenengrenzen dient primär der Übersichtlichkeit und ist zu einem gewissen Grad arbiträr: Abgänge werden in der Erzählliteratur - im Unterschied zum Drama - nicht unmittelbar evident, sofern sie nicht ausdrücklich berichtet werden.

In einem weniger strengen Sinn wird 'Szene' oft auch als Bezeichnung für eine Reihe von inhaltlich zusammenhängenden Ereignissen verwendet (z.B. ^Typische Szene). TERTIÄRE FOKALISATION: s. Sekundäre Fokalisation. TIS-REDE: Direkte Rede einer nicht mit Namen identifizierten --»Figur (τις), oft als Ausdruck dessen, 'was die Allgemeinheit meint'. Zu unterscheiden sind tatsächlich gehaltene Tis-Reden (z.B. 2.272-277) und von anderen Figuren imaginierte (= tertiär fokalisierte) Tis-Reden (z.B. 7.89f.). Letztere sagen v.a. etwas über die imaginierende Figur aus. 58 TRIADISCHE STRUKTUR ('triadic structure'): Dreigliedriger Szenenaufbau (z.B. 11.91 ff.: Agamemnon tötet dreimal je zwei Gegner). 59 TYPISCHE SZENE ('type-scene', 'typical scene'): Mehrfach wiederholte Darstellung von Tätigkeiten aus dem Alltags- (z.B. Essen, Schlafengehen, Opfer) oder HeroenLeben (z.B. Wappnung). 'Typisch' deshalb, weil die Darstellung - oft unter Benutzung formel sprachlicher Elemente - einem (mehr oder weniger) festen Schema folgt. 6 0 Signifikant sind für die Typische Szene neben den Konstanten (Reihenfolge der Elemente) auch die Variablen, weshalb es oft unmöglich ist, in den verschiedenen Ausformungen (Allomorphen) einen Grundtypus zu erkennen. Die Grenze zwischen weniger klar strukturierten Typischen Szenen und -^Typisierten Ereignissequenzen ('themes') ist fließend. Im Kommentar werden die Typischen Szenen wie folgt behandelt: (1) Beim ersten Vorkommen wird eine kumulative, durchnumerierte Zusammenstellung der gängigen Szenenelemente vorgelegt. (2) Die Ziffern der an der kommentierten Stelle tatsächlich aktualisierten Elemente erscheinen fett. (3) Jede weitere Stelle verweist auf die Erstbehandlung und verwendet Numerierung und Fettdruck nach dem gleichen Prinzip.

TYPISCHE ZAHL: Zahlangaben folgen meist einem typischen Muster. Die typische Zahl ist oft durch 3 teilbar. 61 TYPISIERTE EREIGNISSEQUENZ ('theme'): Diese Neuprägung gibt den in der anglophonen Homer-Forschung gebräuchlichen Terminus 'theme' wieder: Wiederkehrende Ereignissequenzen, die weniger klar strukturiert und sprachlich weniger formelhaft sind als die eigentlichen -^Typischen Szenen. Typisierte Ereignissequenzen sind z.B. Supplikation, Kampf- und Tötungsszenen, Eingreifen eines Gottes, Wie-

58

HENTZE 1 9 0 5 ; DE JONG 1 9 8 7 ; SCHNEIDER 1 9 9 6 .

59

SCHADEWALDT ( 1 9 3 8 ) 1 9 6 6 , 1. 4 9 . 6 6 A n m . 1 ( m i t L i t . ) .

60

A R E N D 1 9 3 3 ; C A L H O U N 1 9 3 3 ; A R M S T R O N G 1 9 5 8 ; FENIK 1 9 6 8 ; E D W A R D S

1992. 61

GÖBEL 1 9 3 3 ; WALTZ 1 9 3 3 ; BLOM 1 9 3 6 ; GERMAIN 1 9 5 4 .

1980;

Homerische Poetik in Stichvvörtern (P)

171

dererkennung usw. Die ' t h e m e s ' gelten als konstitutives makrostrukturelles K o m positionsprinzip mündlichen Dichtens ('composition by t h e m e ' ) . 6 2 Zumal in der deutschsprachigen, aber auch in der englischsprachigen Literatur ergeben sich Überschneidungen mit dem Terminus 'Motiv'/'motif', der von vielen synonym mit 'theme' verwendet wird. Im vorliegenden Zusammenhang soll 'Motiv' kurze, gattungsiibergreifende (d.h. weniger deutlich an das mündliche homerische Epos geknüpfte) rekurrente Erzähl-Einheiten bezeichnen (z.B. 'der treue Gefolgsmann', 'Intelligenz vi. Kraft'), so daß sich in bezug auf die Typisierung eine aufsteigende Linie 'Motiv' - 'Typisierte Ereignissequenz' - 'Typische Szene' ergibt (mit fließenden Grenzen). ÜBERECKGESPRÄCH: Figur A spricht vordergründig mit Figur B, richtet sich aber eigentlich an Figur C (z.B. 6.363). 6 3 VERGLEICH ('[shortj simile'): funktionsgleich mit -^»Gleichnis; Unterschied: nur der 'Wie'-Teil ist genannt. 'WENN NICHT'-SITUATION ('>if not FM 3), auch Telamoniades: 1.138, 145; 2.528, 557, 768; 3.225, 229; 4.473, 479, 489; 5.610, 615, 617; 6.5; 7.179, 183, 187, 203, 206, 211, 219, 224, 234, 245, 249, 260, 266, 268, 283, 288, 305, 309, 311, 321; 8.224, 267, 268, 272, 330; 9.169, 223, 622f„ 644, 689; 10.53, 112; 11.7, 464, 465, 485, 489, 496, 526, 542, 544, 556, 563, 566, 589, 591, 594; 12.342 (vi.), 343 (vi.), 349, 362, 364, 370, 378, 400, 404; 13.67, 68, 76, 190, 313, 321, 702, 709, 809, 824; 14.402, 409, 459f., 469, 511; 15.249, 289, 301, 415, 419, 429, 431, 434, 436, 471, 483, 501, 516, 560, 674, 685, 727, 745; 16.102, 114, 116, 119, 358; 17.102, 115, 120, 123, 128, 132, 137, 166, 174, 230, 235, 237, 279, 284, 293, 303, 304, 312, 356, 360, 626, 628, 651, 715; 18.193; 23.708, 720, 722, 811, 818, 822, 838, 842. Aias II (-> FM 3), auch Oïliades (v.l. Iliades): 2.527; 10.110, 175; 12.365, 366; 13.66, 203, 681, 695, 701, 712; 14.442, 446, 520; 15.334; 16.330; 17.256; 1 8 . 1 5 7 , 163; 23.473, 483, 488, 493, 754, 759, 774, 779, 789. Alanten (i.d.R. Aias I+II, seltener Aias I und sein Halbbruder Teukros: -» FM 3 mit Anm. 15): 2.406; 4.273, 280, 285; 5.519; 6.436; 7.164; 8.79, 262; 10.53 (vi.), 228; 12.265, 335, 342, 343, 353, 354; 13.46, 47, 126, 197, 201, 313; 15.301 ( v i . ) ; 16.555, 556; 17.507, 508, 531, 668, 669, 707, 732, 747, 752; 18.157, 163.

176

Prolegomena

Aides, Aïdoneus s. Hades. Aigaion Hundertarmiger Riese, von den Göttern 'Briareos' genannt: 1.403f. Aigeus Vater des Theseus: 1.265. Aigialeia Tochter des Adrestos I, Frau des Diomedes: 5.412. Aineias (-> FM 8): 2.820; 5.166, 180, 217, 230, 247, 263, 272, 297, 305, 311, 323, 378, 432, 435, 445, 450, 468, 512, 514, 534, 541, 559, 564, 571; 6.75, 77; 8.55b, 108; 11.58; 12.99; 13.459, 463, 477, 482, 489, 494, 500, 502, 504, 541; 14.425; 15.332; 16.536, 608, 614, 616, 620; 17.323, 327, 333, 344, 484, 485, 491, 513, 534, 754, 758; 20.79, 83, 86, 112, 117, 160, 161, 175, 178, 199, 263, 267, 274, 278, 286, 288, 293, 307, 311, 320, 323, 325, 327, 332, 347; 23.292. Ainienen {v.l. Enienen) Bewohner von Nordvvest-Thessalien, bilden einen Teil des Achaier-Kontingents von 22 Schiffen unter Guneus: 2.749. Ainios Paioner, von Achilleus getötet: 21.210. Aiolos Vater des Sisyphos, Urgroßvater des Bellerophontes, Urururgroßvater der LykierAnfiihrer Sarpedon und Glaukos I: 6.154. Aipytos Arkadischer Heros; sein Grab am Kyllene-Gebirge: 2.604. Aisepos Sohn des Bukolion und der Nymphe Abarbareë; Enkel des Laomedon; zusammen mit seinem Bruder Pedasos I von Euryalos getötet: 6.21. Aisyetes I. Troischer Heros; sein Grab in der Ebene vor Troia: 2.793. - II. (= I?) Vater des Alkathoos: 13.427. Aisymnos Achaier-Unteranfiihrer, von Hektor getötet: 1 1.303. Aithe Stute des Agamemnon, Geschenk des Echepolos II: 23.295, 409, 525. Aithiker Thessalischer Volksstamm: 2.744. Aithiopen Mythisches Volk am Ringstrom Okeanos (d.h. am 'Ende der Welt'), von den Göttern gern besucht: 1.423; 2.744 (vi.); 23.206. Aithon Pferd Hektars: 8.185. Aithre Dienerin Helenas; Tochter des Pittheus, nach späteren Quellen (Cypr.fr. 13 Bernabé, u.a.) Mutter des Theseus: 3.144. Aitoler Volksstamm im vvestl. Mittelgriechenland, mit einem Kontingent von 40 Schiffen unter Thoas I am Zug gegen Troia beteiligt: 2.638,643; 4.527; 5.843; 9.529, 531, 549, 575, 597; 13.218; 15.282; 23.471, 633. Akamas I. Sohn des Antenor und der Theano; zusammen mit seinem Bruder Archelochos und mit Aineias Anführer der troischen Dardaner; von Meriones getötet: 2.823; 8.55d; 11.59f.; 12.100; 14.476, 478, 488; 16.342. - II. Sohn des Eussoros; zusammen mit Peiros Anführer der troischen Bundesgenossen aus Thrakien; von Aias I getötet: 2.844; 5.462; 6.8. Akessamenos Urgroßvater des Asteropaios: 21.142. Akrislos Vater der Danae: 14.319. Aktaie Nereide: 18.41. Aktorionen (-» FM 6), auch Molionen: 2.621; 11.709, 750; 13.185; 23.638. Aktor I. Vater der Astyoche, Großvater des Askalaphos und des Ialmenos: 2.513. - II. Vater des Menoitios, Großvater des Patroklos: 11.785; 16.14. - III. Vater des Echekles, Stiefgroßvater des Eudoros: 16.189. - IV. Ziehvater der 'Aktorionen' Eurytos I und Kteatos (-> FM 6): 2.621; 11.750; 13.185; 23.638. Alastor I. Lykier, von Odysseus getötet: 5.677. - II. Unteranführer der Pylier (8.333 Gefährte des Salaminiers Aias): 4.295; 8.333; 13.422. - III. Vater des Tros II: 20.463. Alazonen, Alizonen s. Halizonen. Alegenor Vater des Promachos: 14.503.

Figuren-Index

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Aleisios, Alisios s. Alesios. Alektryon Vater des Leïtos: 17.602. Alesios (v.ll. Aleisios, -isios) Eleischer Heros; nach ihm benannter Hügel (vgl. 2.617): 1 1.757. Alexandres s. Paris (-» FM 8). Alkandros Lykier, von Odysseus getötet: 5.678. Alkathoos Ehemann der Anchises-Tochter Hippodameia II, Schwager und Ziehvater des Aineias; von Idomeneus getötet: 12.93; 13.428, 465, 496. Alke Personifikation der Kampfkraft (-» FG 38; sonst mehrheitlich als Substantiv): 5.740. Alkestis Tochter des Pelias, Frau des Admetos, Mutter des Eumelos: 2.715. Alkimedon/Alkimos Sohn des Laërkes, Enkel des Haimon III; Gefährte des Achilleus und Unteranführer der Myrmidonen: 16.197; 17.467, 475, 481, 500, 501; 19.392; 24.474, 574. Alkmaon Achaier, Sohn des Thestor III, von Sarpedon getötet: 12.394. Alkmene Geliebte des Zeus, Mutter des Herakles: 14.323; 19.99, 119. Alkyone s. Kleopatre. Aloeus Vater (bzw. Ziehvater: Od. 11.305f.) des Otos I und des Ephialtes: 5.386. Alpheios Flußgott (-> FG 34): 2.592; 5.545; 11.712, 726, 728. Altes Herrscher der Leleger mit Sitz in Pedasos (in der Troas), Vater der Laothoë, Großvater des Lykaon II und des Polydoros I: 21.85, 86; 22.51. Althaie Frau des Oineus, Mutter des Meleagros: 9.555. Amarynkeus Herrscher der Epeier, an dessen Leichenspielen der junge Nestor teilnahm; Vater des Diores I: 2.622; 4.517; 23.630. Amatheia Nereide: 18.48. Amazonen Mythisches Volk von Kriegerinnen: 2.856 (v.l.), 857 (v.l.)·, 3.189; 6 . 1 8 6 ; 24.804 (v.l.). Ameibos Kaukonen-Anführer, Sohn des Polykles: 2.855a (v.l.). Amisodaros Herrscher in Lykien, der die Chimäre aufzog; Vater des Atymnios II und des Maris: 16.328. Amopaon (v.l. Opaon) Troer, Sohn des Polyhaimon, von Teukros getötet: 8.276. Amphidamas I. Aus Kythera, vorübergehender Besitzer von Meriones' Eberzahnhelm: 10.268, 269. - II. Aus Opus; Vater des von Patroklos erschlagenen Spielkameraden: 23.87. Amphigyeeis s. Hephaistos. Amphiklos Troer, von Meges getötet: 16.313. Amphimachos I. Sohn des 'Aktorionen' Kteatos, Vetter des Thalpios; einer der vier Anführer des Epeier-Kontingents von 40 Schiffen; von Hektor getötet: 2.620; 13.185, 189, 195, 203. - II. Sohn des Nomion, zusammen mit seinem Bruder Nastes Anführer der troischen Bundesgenossen aus Karien; er (oder sein Bruder Nastes, s.d.) fällt durch Achilleus: 2.870, 871. Amphinome Nereide: 18.44. Amphion Unteranführer der Epeier: 13.692. Amphios I. Sohn des Sehers Merops; zusammen mit seinem Bruder Adrestos II Anführer der troischen Bundesgenossen aus der Gegend um Adresteia; zugleich mit diesem von Diomedes getötet: 2.830; 11.329. - II. Troischer Bundesgenosse, Sohn des Selagos aus Paisos, von Aias I getötet: 5.612. Amphithoë Nereide: 18.42.

178

Prolegomena

Amphitryon Ehemann der Alkmene, Ziehvater des Herakles: 5.392. Amphoteros Lykier, von Patroklos getötet: 16.415. Amyntor Vater des Phoinix I; ursprünglicher Besitzer von Meriones' Eberzahnhelm: 9.448; 10.266. Amythaon s. Apisaon II. Anchialos Achaier, von Hektor getötet: 5.609. Anchises I. Geliebter der Aphrodite, durch sie Vater des Aineias; Vater der Hippodameia II und Schwiegervater des Alkathoos: 2.819, 820; 5.247, 268, 313, 468; 12.98; 13.428; 17.491, 754; 20.112, 160, 208, 239, 240. - II. Vater des Echepolos II: 23.296. Andraimon Vater des Thoas I: 2.638; 7.168; 13.216; 15.281. Andromache (-> FM 8): 6.371, 377, 395, 405; 8.187; 17.208; 24.723. Ankaios I. Vater des Agapenor: 2.609. - II. (= I?) Held aus Pleuren, den Nestor als junger Mann im Ringkampf besiegte: 23.635. Anteia Frau des Proitos, die den Bellerophontes zu verführen suchte und dann verleumdete: 6.160. Antenor (-» FM 9): 2.822; 3.122f„ 1 4 8 , 2 0 3 , 2 6 2 , 3 1 2 ; 4.87; 5.69; 6.299; 7.347, 357; 8.55c; 11.59, 221, 249, 262; 12.99; 13.433a; 14.463, 473; 15.517; 1 9 . 5 3 ; 20.396; 21.546, 579. Anthemion Troer, Vater des Simoeisios: 4.473, 488. Antilochos (-» FM 4), auch Nestorides: 4.457; 5.565, 570, 580, 584, 589; 6.32f.; 13.93, 396, 400, 418, 479, 545, 550, 554, 565; 14.513; 15.568, 569, 579, 582, 585, 589; 16.317f., 320; 17.378, 653, 681, 685, 694, 704; 18.2, 16, 32; 2 3 . 3 0 1 , 306, 353f., 402, 419, 423, 425, 426, 429, 439, 514, 522, 538a, 541, 556, 558, 567, 570, 576, 581, 586, 596, 602, 612, 756, 785, 795. Antimachos Vater des Peisandros I und des Hippolochos II (-» FM 12): 11.123, 132, 138. - II (= I?) Vater des Hippomachos: 12.188. Antinoos s. Autonoos II. Antiphates Troer, von Leonteus getötet: 12.191. Antiphonos Sohn des Priamos, von diesem als schlechter Krieger gescholten: 24.250. Antiphos I. Sohn des Thessalos, Enkel des Herakles; zusammen mit seinem Bruder Pheidippos Anführer eines Achaier-Kontingents von 30 Schiffen aus Kos und den umliegenden Inseln: 2.678. - II. Sohn des Talaimenes und der Nymphe des Gygäischen Sees; zusammen mit seinem Bruder Mesthles Anführer der troischen Bundesgenossen aus Maionien: 2.864. - III. Sohn des Priamos, zusammen mit seinem Halbbruder Isos von Agamemnon getötet: 4.489f.; 11.101 f., 104, 109. Aphareus Sohn des Kaietor II; achaiischer Unteranführer, von Aineias getötet: 9.83; 13.478, 541. Aphrodite (-» FG 4), auch Kypris (5.330 u.ö., 'die Kyprische', nach ihrem Kult auf Zypern): 2.820; 3.54, 64, 374, 380, 389, 413, 424, 425a; 4.10; 5.131, 248, 312, 330, 348, 370, 375, 422, 427, 458, 468a, 760, 820, 883; 9.389; 14.188, 193, 211, 224; 19.282; 20.40, 105, 209; 21.416, 430; 22.470; 23.185; 2 4 . 6 9 9 . Apisaon I. (v.l. Opisaon) Sohn des Phausios (od. Phausias); troischer Unteranführer, von Eurypylos I getötet: 11.578, 582. - II. (v.l. Amythaon) Sohn des Hippasos III; Unteranführer der Paioner, von Lykomedes getötet: 17.348. Apollon (-» FG 5), auch Argyrotoxos (1.37 u.ö., 'mit silbernem Bogen, Silberbogner'), Hekatebolos/Hekatos/Hekebolos (1.14, 1.370, 1.385 u.ö., wohl 'aus der Ferne treffend, Ferntreffer'), Hekaergos (1.147 u.ö., wohl 'aus der Ferne wirkend, Fernwirker'), Phoibos (1.43 u.ö., Bedeutung unsicher) und Smintheus (wohl 'Mäusevernichter', s.

Figuren-Index

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1.39η.): 1.1 (v.l.), 3 (v.l.), 9, 14, 21, 36, 37, 39, 43, 64, 72, 75, 86, 96, 110, 147, 182, 315, 370, 373, 380, 385, 400 (v.l.), 438, 443, 451, 457, 474, 479, 603; 2.371, 766, 827; 4.101, 119, 288, 507; 5.105, 344, 433, 437, 439, 444, 445, 449, 454, 509, 517, 760; 7.20, 23, 34, 37, 58, 81, 83, 132, 272, 452; 8.311, 540; 9.405, 560, 564; 10.515; 11.353, 363; 12.17, 24, 34; 13.827; 15.55, 59, 143, 220, 221, 231, 236, 243, 253, 256, 307, 318, 326, 355, 360, 365, 441, 521; 16.94, 97, 513, 527, 666, 667, 676, 700, 703, 706 (v.l.), 711, 715, 720, 725, 728, 788, 793, 804, 845, 849; 17.71, 118, 322, 326, 333, 582, 585, 683a; 18.454; 19.413; 20.39, 68, 71, 79, 82, 103, 118, 138, 152, 295, 375, 443, 450; 21.228, 229, 278, 435, 436, 448, 461, 472, 478, 515, 538, 545, 596, 600, 604; 22.7, 15, 71, 203, 213, 220, 302, 359; 23.188, 292, 383, 388, 660, 865, 872; 24.18, 32, 56, 605, 758. Apseudes Nereide: 18.46. Archelochos Sohn des Antenor und der Theano, zusammen mit seinem Bruder Akamas und mit Aineias Anführer der troischen Dardaner; von Aias I getötet: 2.823; 12.100; 14.463f. Archeptolemos Sohn des Iphitos II; kurze Zeit Ersatz-Wagenlenker Hektars, von Teukros getötet: 8.128, 312. Areïlykos I. Vater des Prothoënor: 14.451. - II. Troer, von Patroklos getötet: 16.308. Areïthoos I. Vater des Menesthios I; berühmter Keulenschvvinger, von Lykurgos II getötet: 7.8, 10, 137, 138. - II. Thraker, Wagenlenker des Rhigmos, von Achilleus getötet: 20.487. Ares (-> FG 6), auch Enyalios (2.651 u.ö.): 2.110, 401, 440, 479, 512, 515, 540, 627, 651, 663, 704, 745, 767, 842; 3.128, 147, 165 (v.l.)· 4.439, 441; 5.30, 31, 35, 289, 355, 363, 385, 388, 390, 430, 454, 455, 461, 507, 518, 563, 576, 592, 594, 604, 699, 702, 704, 717, 757, 762, 824, 827, 829, 830, 841, 844, 845, 846, 851, 859, 861, 863, 866, 904, 909; 6.67, 203; 7.146, 147, 166, 208, 241, 330, 382; 8.54d, 79, 215, 264, 349; 9.82; 10.228; 11.295, 300 (v.l.), 344a, 604, 734; 12.130, 188; 13.127, 295, 298, 328, 444, 500, 519, 521, 528, 802; 14.149, 485 (v.l.)·, 15.110, 112, 113, 127, 142, 302, 605, 733; 16.245, 543, 613, 784; 17.72, 210f., 259, 398, 529, 536; 18.100 (v.l.), 134, 213 (v.l.), 264, 309, 516; 19.47, 78; 20.38, 46, 51, 69, 78, 138, 152, 238, 358; 21.391, 402, 406, 421, 431; 22.132, 267, 378 (v./.); 23.841; 24.260, 474, 498, 804a. Aretaon (v.l. Etaon) Troer, von Teukros getötet: 6.31. Aretos Troer; beim Versuch, Achills Pferde zu erbeuten, von Automedon getötet: 17.494, 517, 535. Argeas Vater des Polymelos: 16.417. Argeier Im engeren Sinne Bewohner der Stadt/Landschaft Argos auf der Peloponnes, meist Gesamtbezeichung für die vereinigten Griechenstämme vor Troia (vgl. Achaier und Danaer): passim. Argeïphontes s. Hermes. Argikeraunos s. Zeus. Argyrotoxos s. Apollon. Ariadne Nach späteren Quellen (Hes. Th. 947f. u.ö.) Tochter des Minos von Kreta; Daidalos legte für sie einen Tanzplatz an: 18.592. Arion Für seine Schnelligkeit berühmtes Pferd des Adrestos I: 23.346. Arisbas Vater des Leiokritos: 17.345. Arkader Bewohner der mittleren Peloponnes, mit einem Kontingent von 60 Schiffen unter Agapenor am Zug gegen Troia beteiligt: 2.611; 7.134.

180

Prolegomena

Arkesilaos Einer der fünf Anführer des Böoter-Kontingents von 50 Schiffen; von Hektor getötet: 2.495; 15.329. Arsinoos Vater der Hekamede: 11.626. Artemis (-» FG 7), auch Iocheaira (5.53 u.ö., wohl 'die Pfeile ausschüttet, entsendet') und Keladeine (16.183 u.ö., 'lärmend' od. 'sich am Lärm erfreuend'); 5.51, 53, 447; 6.205, 428; 9.533, 536, 538; 16.183; 19.59; 20.39, 71; 21.471, 480, 511; 24.606. Asaios Achaiischer Unteranführer, von Hektor getötet: 11.301. Asios I. (-> FM 10): 2.837, 838; 12.95, 96, 110, 136, 139, 140, 163, 193a; 13.384, 403, 414, 561, 759, 771. - II. (= I?) Vater des Phainops III: 17.583. - III. Sohn des Phrygers Dymas; Bruder der Hekabe, in dessen Gestalt Apollon Hektor zum Kampf antreibt: 16.717f. Askalaphos Sohn des Ares und der Astyoche, Enkel des Aktor I, Urenkel des Azeus; zusammen mit seinem Bruder Ialmenos Anführer eines Achaier-Kontingents von 30 Schiffen aus Aspledon und Orchomenos; von De'iphobos getötet: 2.512; 9.82; 13.478, 518, 526, 527; 15.112. Askanios I. Zusammen mit Phorkys Anführer der troischen Bundesgenossen aus Phrygien: 2.862. - II. (= I?) Phryger-Anführer, nachträglich zur Verstärkung gekommen: 13.792. Asklepiades s. Machaon. Asklepios Heilkundiger Heros, nach späteren Quellen ('Hes.' fr. 50 M.-W.) Sohn Apollons; Vater des Machaon und des Podaleirios: 2.731; 4.194, 204; 1 1.518, 614; 14.2. Assarakos Sohn des Tros I, Urgroßvater des Aineias: 20.232, 239. Asteropaios (-» FM 10): 2.848a; 12.102; 17.217, 351, 352; 21.140, 152, 163, 170; 23.560, 808. Astyalos Troer, von Polypoites getötet: 6.29. Astyanax ( ^ FM 8): 6.402, 403; 22.500, 506. Astydameia s. Astyocheia. Astynoos I. Troer, Sohn des Protiaon; Ersatz-Wagenlenker des Polydamas: 15.455. - II. Troer, von Diomedes getötet: 5.144. Astyoche Mutter der Ares-Söhne Askalaphos und Ialmenos: 2.513. Astyocheia Mutter des Herakles-Sohns Tlepolemos I: 2.658. Astypylos Paioner, von Achilleus getötet: 21.209. Ate Personifikation der Verblendung (-» FG 38; sonst öfter als Substantiv): 9.504, 505, 512; 19.91, 126, 129. Athene!Athenaie (-» FG 8), auch Atrytone (2.157 u.ö., Bedeutung unsicher), Glaukopis (1.206 u.ö., wohl 'mit hellen/glänzenden Augen, Helläugige'), Obrimopatre (5.747 u.ö., 'Tochter eines gewaltigen Vaters'), Pallas (1.200 u.ö., urspr. Bedeutung unsicher, später als 'Mädchen' verstanden), Tritogeneia (4.515 u.ö., Bedeutung unsicher): 1.194, 200, 202, 206, 221, 400; 2.156, 157, 166, 172, 279, 371, 446, 547f.; 3.439; 4.8, 20, 22, 64, 69, 69a, 73, 78, 92 (v.l.), 104, 128, 288, 390, 439, 515, 541; 5.1, 29, 61, 115, 117, 121, 133, 256, 260, 290, 333, 405, 418, 420, 430, 510, 676, 713, 714, 719, 733, 747, 765, 793, 815, 825, 840, 844, 853, 856, 908; 6.88, 92, 269, 273, 279, 293, 297, 300, 301, 303, 304, 305, 311, 312, 379, 384; 7.17, 24, 33, 43, 58, 132, 154; 8.30, 39, 287, 351, 352, 357, 373, 384, 391, 406, 420, 426, 427, 444, 447, 457, 459, 540; 9.254, 390; 10.245, 275, 277, 278, 280, 284, 295, 296, 366, 460, 482, 497, 507, 516, 553, 571, 578; 11.45, 438, 714, 721, 729, 736, 758; 13.128, 827; 14.178; 15.71, 123, 213, 412, 614, 668; 16.97; 17.398, 544, 561, 567; 18.203, 217, 227, 311, 516; 19.341, 349; 20.33, 48, 69, 94, 115, 146, 192,

Figuren-Index

181

314, 358, 438; 21.284, 290, 304, 392, 403 (v.l.), 408, 419, 420, 423; 22.177, 183, 186, 214, 224, 238, 247, 270, 276, 299, 446; 23.388, 399, 405, 769, 771, 774; 24.26, 100. Athener Bewohner Athens, mit einem Kontingent von 50 Schiffen unter Menestheus am Zug gegen Troia beteiligt: 2.551, 558; 4.328; 13.196,689; 15.337, 516 (v.l.). Atreïdes, Atreïon s. Agamemnon und Menelaos. Atreus Sohn des Pelops, Vater des Agamemnon und des Menelaos: 2.23, 60, 105, 106; 3.37; 4.98, 115, 195; 6.46; 11.131; 17.1, 79, 89, 553; außerdem 167x als Patronymikon. Atrytone s. Athene. Atymnios I. Vater des Mydon I: 5.581. - II. Lykier; Sohn des Amisodaros, Bruder des Maris, Gefährte Sarpedons; von Antilochos getötet: 16.317. Augias (Angelas) Herrscher von Elis, führte Krieg mit Nestors Vater Neleus; Vater des Agasthenes und der Agamede, Schwiegervater des Mulios I, Großvater des Polyxeinos: 2.624; 11.701, 739. Autolykos Berühmter Dieb, Großvater mütterlicherseits des Odysseus (Od. 19.394ff.); stahl dem Amyntor den Eberzahnhelm, der später in Meriones' Besitz überging: 10.267. Automedon (^ FM 4): 9.209; 16.145, 148, 219, 472, 684, 864; 17.429, 452, 459, 468, 469, 474, 483, 498, 525, 536; 19.392, 397; 23.563; 24.474, 574, 625. Autonoos I. Achaiischer Unteranführer, von Hektor getötet: 1 1.301. - II. (v.l. Antinoos) Troer, von Patroklos getötet: 16.694. Autophonos Vater des Lykophontes I: 4.395. Axios Flußgott (-> FG 34): 21.141, 157, 158. Axylos Sohn des Teuthras II; troischer Bundesgenosse aus Arisbe, von Diomedes getötet: 6.12f. Azeus Urgroßvater des Askalaphos und des lalmenos: 2.513. Balios Unsterbliches Pferd des Achilleus, gezeugt vom Windgott Zephyros und der Harpyie Podarge: 16.149; 19.400. Bathykles (-kleës) Sohn des Chalkon, Myrmidone, von Glaukos I getötet: 16.594. Bellerophontes (v.l. Ellerophontes) Großvater der Vettern Glaukos I und Sarpedon; von Proitos aus Ephyre in Argos nach Lykien vertrieben: 6.155, 162, 164, 190, 196, 216, 220. Bias I. (v.l. Thoon) Unteranführer der Pylier: 4.296. - II. Athener, Gefolgsmann des Menestheus: 13.691. - III. Vater des Laogonos II und des Dardanos II: 20.460. Bienor (v.l. Bianor) Troer, von Agamemnon getötet: 11.92. Böoter Volksstamm im östl. Mittelgriechenland, mit einem Kontingent von 50 Schiffen unter Peneleos u.a. am Zug gegen Troia beteiligt: 2.494, 510, 526; 5.710; 13.685, 700; 15.330. Boreas (Boreës, ν.II. Borreës, -es, -as) Gott des Nordwinds (-» FG 37): 5.524, 697; 9.5; 14.395; 15.26, 171; 19.358; 20.223; 21.346; 23.195, 208, 692. Boros I. Vater des Phaistos: 5.44. - II. Ziehvater des Menesthios II: 16.177. Borreës, -es, -as s. Boreas. Briar eos Hundertarmiger Riese, von den Menschen 'Aigaion' genannt: 1.403f. Briséis (-> FM 2): 1.184, 323, 336, 346, 392; 2.689; 9.106, 132, 274; 19.246, 261, 282; 24.676. Briseus Vater der Briséis: 1.392; 9.132, 274.

182

Prolegomena

Bukolion Außerehelicher ältester Sohn des Laomedon, Vater des Aisepos und des Pedasos I: 6.22, 23. Bukolos Großvater des lasos: 15.338. Chalkodon Vater des Elephenor: 2.541; 4.464. Chalkon Vater des Bathykles: 16.595. Charts Frau des Hephaistos: 18.382. Chariten Göttinnen der Anmut FG 33): 5.338; 14.267, 275; 17.51. Charopos Vater des Ni reus: 2.672. Charops Sohn des Hippasos I; zusammen mit seinem Bruder Sokos von Odysseus getötet: 11.426, 431. Cheiron Kentaur, unterrichtete Asklepios und Achilleus in der Heilkunde: 4.219; 11.832; 16.143; 19.390. Chersidamas Troer, von Odysseus getötet: 11.423. Chimäre (Chlmalra) Feuerspeiendes Mischwesen, von Bellerophontes getötet: 6.179; 16.328. Chromios I. Sohn des Priamos, zusammen mit seinem Bruder Echemmon von Diomedes getötet: 5.159f. - IL (v.l. Schedios) Bruder Nestors (Od. 11.286), Unteranführer der Pylier: 4.295. - III. Lykier, von Odysseus getötet: 5.677. - IV. Troer, von Teukros getötet: 8.275. - V. Zusammen mit Ennomos I Anführer der troischen Bundesgenossen aus Mysien; auch 'Chromis' genannt: 2.858; 17.218, 494, 534. Chromis s. Chromios V. Chryseis (-> FM 2): 1.111, 143, 182, 310, 369, 439. Chryses (-» FM 11): 1.11, 143, 182, 370, 442, 450. Chrysothemis Tochter des Agamemnon: 9.145, 287. Daidalos Berühmter Künstler in Knossos auf Kreta: 18.592. Daitor Troer, von Teukros getötet: 8.275. Damasos Troer, von Polypoites getötet: 12.183. Damastor Vater des Tlepolemos II: 16.416. Danae Tochter des Akrisios, Geliebte des Zeus, Mutter des Perseus: 14.319. Danaer Eine der Gesamtbezeichnungen für die vereinigten Griechenstämme vor Troia (neben Achaier u. Argeier, s.d.): passim. Dardaner/Dardaniones Bewohner von Dardanie (der 'Mutterstadt' Troias am Hang des IdaGebirges) bzw. Nachkommen des Dardanos I; gelegentlich auch synonym zu 'Troer': 2.701, 819; 3 . 4 5 6 ; 6.111 (v.l.)·, 7 . 3 4 8 , 3 6 8 , 414; 8.154, 1 7 3 , 4 9 7 ; 1 1 . 2 8 6 ; 13.150; 15.425, 4 8 6 ; 16.807; 17.184; 18.122, 339. Dardanides s. Priamos. Dardanos I. Sohn des Zeus, Gründer von Dardanie, Stammvater des troischen Herrscherhauses: 3.40b, 303; 5.159; 7.366; 11.166, 372; 13.376; 20.215, 219, 304; 21.34; 22.352; 24.171, 354, 629, 631. - II. Troer, Sohn des Bias III, zusammen mit seinem Bruder Laogonos II von Achilleus getötet: 20.460. Dares Troischer Hephaistos-Priester, Vater des Phegeus (der von Diomedes getötet wird) und des Idaios II (den Hephaistos rettet): 5.9, 27. Deïkoon (v.l. Demokoon) Sohn des Pergasos; Gefährte des Aineias, von Agamemnon getötet: 5.534f. Deïleon s. Demoleon. Deimos Personifikation des Schreckens (-» FG 38): 4.440; 11.37; 15.119. Deïochos Achaier, von Paris getötet: 15.341.

Figuren-Index

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Deïopites Troer, von Odysseus getötet: 11.420. Deïphobos (-> FM 8): 12.94f.; 13.156f., 162, 258, 402, 413, 446, 455, 490, 517, 527, 758, 770, 781; 22.227, 233, 294, 298; 24.251. Deïpylos Achaier, Gefährte des Sthenelos I: 5.325. Deïpyros Achaier-Unteranfiihrer, von Helenos I getötet: 4.296 (v.l.)·, 9.83; 13.92, 478, 576. Deisenor Troischer Bundesgenosse: 17.217. Demeter (-» FG 9): 2.696; 5.500; 13.322; 14.326; 18.551a; 21.76. Demokoon I. Außerehelicher Sohn des Priamos, aus Abydos, von Odysseus getötet: 4.499. - II. s. Deïkoon. Demoleon (v.l. Deïleon) Sohn des Antenor und der Theano, von Achilleus getötet: 20.395. Demuchos Troer, Sohn des Philetor, von Achilleus getötet: 20.457. Deukalides s. Idomeneus. Deukalion I. Sohn des Minos, Vater des Idomeneus: 12.117; 13.307, 451, 452; 17.608. - II. Troer, von Achilleus getötet: 20.478. Dexamene Nereide: 18.44. Dexios Vater des Iphinoos: 7.15. (Dia) Frau des Ixion, Geliebte des Zeus (der Name 'Dia' ist in schol. Τ ζ.St. genannt): 14.317. Diokles (-kleës) Reicher Achaier aus Phere am Alpheios, Vater des Krethon und des Orti lochos I: 5.542, 547, 548. Diomede Tochter des Phorbas I aus Lesbos, Beutemädchen des Achilleus: 9.665. Diomedes (-> FM 3), auch Tydeïdes: 2.406, 563, 563a, 567; 4.365, 401, 411; 5.1, 16, 18, 25, 85, 93, 97, 114, 124, 134, 143, 151, 163, 181, 184, 207, 225, 232, 235, 240, 242, 243, 251, 277, 281, 286, 303, 320, 329, 335, 347, 362, 376, 406, 410, 415, 432, 440, 443, 457, 519, 596, 600, 781, 793, 814, 826, 837, 846, 849, 855, 866, 881; 6.12, 96, 119, 122, 145, 212, 235, 277, 306, 437; 7.163, 179, 399, 404; 8.91, 99, 115, 118, 131b, 134, 138, 139, 145, 149, 152, 161, 167, 194, 254, 532; 9.23a, 31, 51, 53, 696, 711; 10.109, 150, 159, 219, 227, 234, 241, 249, 255, 283, 340, 341, 349 (v.l.), 363, 367, 369, 446, 476, 477, 487, 489, 494, 497, 502, 508, 509, 516, 528, 536, 559, 566, 568; 11.312, 313, 316, 333, 338, 345, 357, 361, 370, 384, 660; 12.366 (v.l.)· 14.29, 109, 380; 16.25, 74; 19.48; 21.396; 23.290, 357, 377, 383, 389, 398, 405, 472, 499, 538, 681, 812, 820, 824. Dione Mutter der Aphrodite: 5.370, 381. Dionysos (-» FG 10): 6.132, 135; 14.325. Dior es I. Sohn des Amarynkeus; einer der vier Anführer des Epeier-Kontingents von 40 Schiffen; von Peiros I getötet: 2.622; 4.517. - II. Vater des Automedon: 17.429, 474. Dios (od. Agauos) Sohn des Priamos, von diesem als schlechter Krieger gescholten: 24.251. Dolon (^ FM 11): 10.314, 390, 412, 426, 447, 478, 570. Doloper Thessalischer Volksstamm, von Phoinix I beherrscht: 9.484. Dolopion Troischer Priester des Flußgottes Skamandros, Vater des Hypsenor I: 5.77. Dolops I. Sohn des Lampos I, Enkel des Laomedon; von Menelaos getötet: 15.525f., 555. - II. Sohn des Klytios II; achaiischer Unteranführer, von Hektor getötet: 11.302. Doris Nereide: 18.45. Doryklos Außerehelicher Sohn des Priamos, von Aias I getötet: 11.489f. Doto Nereide: 18.43.

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Prolegomena

Drakios Unteranführer der Epeier: 13.692. Dr e sos Troer, von Euryalos getötet: 6.20. Dryas I. Einer der Lapithen, die der junge Nestor im Kampf gegen die Kentauren unterstützte: 1.263. - II. Vater des Lykurgos I: 6.130. Dryops Troer, von Achilleus getötet: 20.455. Dymas Phryger, Vater des Asios III und der Hekabe: 16.718. Dynamene Nereide: 18.43. Echekles (-kleës) Ehemann der Polymele, Stiefvater des Eudoros: 16.189. Echeklos I. Sohn des Agenor II, von Achilleus getötet: 20.474. - II. (v.l. Opites) Troer, von Patroklos getötet: 16.694. Echemmon Sohn des Priamos, zusammen mit seinem Bruder Chromios I von Diomedes getötet: 5.159f. Echepolos I. Troer, Sohn des Thalysios, von Antilochos getötet: 4.458. - II. Sohn des Anchises II aus Sikyon; gab dem Agamemnon die Stute Aithe als Kriegsdienstersatzleistung: 23.296. Echios I. Vater des Mekisteus II: 8.333; 13.422. - II. (= I?) Achaier, von Polites getötet: 15.339. - III. Lykier, von Patroklos getötet: 16.416. Eëlios s. Helios. Eëriboia Zweite Frau des Aloeus, Stiefmutter des Otos I und des Epialtes: 5.389. Eëtlon I. Vater der Andromache; Herrscher der Kiliker im hypoplakisehen Theben (in der südl. Troas), von Achilleus getötet: 1.366; 6.395, 396, 416; 8.187; 9.188; 16.153, 467a; 22.472, 480; 23.827. - II. Gastfreund des Priamos aus Imbros, der den Lykaon freikaufte: 21.43. - III. Vater des Podes: 17.575, 590. Eileithyia, Eileithyien Geburtsgöttin(nen) (-» FG 11): 11.270; 16.187; 19.103, 119. Eïoneus I. Achaier, von Hektor getötet: 7.11. - II. Vater des Rhesos: 10.435. Elasos Troer, von Patroklos getötet: 16.696. Elatos Troischer Bundesgenosse aus Pedasos, von Agamemnon getötet: 6.33. Eleer Bewohner der Stadt Elis (im Gebiet der Epeier, s.d.): 11.671. Elephenor Sohn des Chalkodon, Anführer eines Abanter-Kontingents von 40 Schiffen (aus Euböa); von Agenor I getötet: 2.540f.; 4.463f. Ellerophontes s. Bellerophontes. Enienen s. Ainienen. Enlopeus Sohn des Thebaios, Wagenlenker Hektars, von Diomedes getötet: 8.120. Ennomos I. Vogelschauer; zusammen mit Chromios V (Chromis) Anführer der troischen Bundesgenossen aus Mysien; von Achilleus getötet: 2.858; 17.218. - II. (v.l. Ormenos) Troer, von Odysseus getötet: 11.422. Ennosigaios s. Poseidon. Enops I. (v.l. Oinops) Vater des Satnios: 14.444, 445. - II. (= I?) Vater des Thestor I: 16.401. - III. (v.ll. Oinops, Phainops) Vater des Klytomedes: 23.634. Enosichthon s. Poseidon. Enyalios s. Ares. Enyeus Herrscher der Stadt Skyros, die Achilleus eroberte; Vater der Iphis: 9.668. Enyo Weiblicher Kriegsdämon (-» FG 12): 5.333, 592. Eos Göttin der Morgenröte (-» FG 38; sonst öfter als Substantiv): 1.477; 2.48; 6.175; 7.451, 458; 8.1, 565; 9.240, 662, 707; 11.1, 723; 18.255; 19.1; 23.109, 227; 24.12, 417, 695, 781, 785, 788. Epaltes Lykier, von Patroklos getötet: 16.415.

Figuren-Index

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Epeier Volksstamm in der nordvvestl. Peloponnes, mit einem Kontingent von 40 Schiffen unter Amphimachos I u.a. am Zug gegen Troia beteiligt: 2.619; 4.537; 1 1 . 6 8 8 , 6 9 4 , 7 3 2 , 7 3 7 , 7 4 4 ; 1 3 . 6 8 6 , 6 9 1 ; 1 5.5 19; 2 3 . 6 3 0 , 6 3 2 . Epeigeus Sohn des Agakies; Herrscher von Budeion, der nach einem Verwandtenmord bei Peleus Asyl fand; von diesem nach Troia gesandt und dort von Hektor getötet: 16.571. Epeios (-> FM 5): 20.30c; 23.665, 689, 694, 838, 839. Ephialtes s. Epialtes. Ephyrer Griechischer Volksstamm, wohl in Thessalien zu lokalisieren: 13.301. Epialtes (v.l. Ephialtes) Sohn des Aloeus (bzw. Poseidon: Od. 11.305f.), Riese; fesselte zusammen mit seinem Bruder Otos I den Ares: 5.385. Epikles (-kleës; v.l. O'ikles) Lykier, von Aias I getötet: 12.379. Epistor Troer, von Patroklos getötet: 16.695. Epistrophos I. Sohn des Iphitos I, Enkel des Naubolos; zusammen mit seinem Bruder Schedios I Anführer eines Phoker-Kontingents von 40 Schiffen: 2.517. - II. Zusammen mit Hodios I Anführer der Halizonen (der troischen Bundesgenossen aus Alybe): 2.856. - III. Sohn des Euenos I, Enkel des Selepios; zusammen mit seinem Bruder Mynes bei der Eroberung von Lyrnessos von Achilleus getötet: 2.692. Epytos Vater des Periphas II: 17.324. Erechtheus Sohn der Erdgöttin (Gaia), Stammvater der Athener: 2.547. Ereuthalion Arkadischer Heros, erbte von Lykurgos II die Keule des Areïthoos I; vom jungen Nestor getötet: 4.319; 7.136, 149. Erichthonios Sohn des Dardanos I, Ururgroßvater des Priamos; berühmt für seine windschnellen Pferde: 20.219, 230. Erinnye(n) (Erinys, Erinyes) Rachegöttin(nen) (-» FG 13): 9.454, 571; 15.204; 19.87, 259, 418; 21.412. Eriopis Frau des Oi'leus I, Mutter des Aias II, Stiefmutter des Medon I: 13.697; 15.336. Eris Personifikation des Streites (-» FG 38; sonst mehrheitlich als Substantiv): 4.440; 5.518, 740; 8.65a; 11.3, 73; 18.535; 20.48. Eriunios s. Hermes. Erylaos Troer, von Patroklos getötet: 16.411. Erymas I. (v.l. Orymas) Troer, von Idomeneus getötet: 16.345. - II. Lykier, von Patroklos getötet: 16.415. Etaon s. Aretaon. Eteokles (-kleës) Herrscher von Theben, an dessen Eroberung Diomedes' Vater Tydeus teilnahm: 4.386. Euchenor Sohn des Sehers Polyïdos I aus Korinth; zieht nach Troia, obwohl er von seinem bevorstehenden Tod weiß; von Paris getötet: 13.663. Eudoros Sohn des Hermes und der Phylas-Tochter Polymele; Unteranführer der Myrmidonen: 16.179, 186. Euenos I. Vater des Mynes und des Epistrophos III: 2.693. - II. Vater der Marpesse, Großvater der Kleopatre: 9.557. Euhaimon Vater des Eurypylos I: 2.736; 5.76, 79; 7.167; 8.265; 11.575, 810. Euhippos Lykier, von Patroklos getötet: 16.417. Eumedes Troischer Herold, Vater des Dolon: 10.314, 412, 426. Eumelos Sohn des Pheres-Sohnes Admetos und der Pelias-Tochter Alkestis aus dem thessalischen Pherai, Anführer eines Achaier-Kontingents von 11 Schiffen; Besitzer der besten Pferde nach denen Achills: 2.714, 764; 23.288, 354, 376, 380, 391, 481, 532, 559, 565.

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Prolegomena

Euneos Sohn des Iason und der Hypsipyle; Herrscher von Lemnos, treibt Handel mit den Achaiern vor Troia: 7.468, 471; 21.41; 23.747. Euphemos Sohn des Troizenos, Enkel des Keas; Anführer der Kikonen (troischer Bundesgenossen): 2.846. Euphetes Herrscher in Ephyre (Elis); schenkte seinem Gastfreund Phyleus einen Panzer, der dessen Sohn Meges das Leben rettet: 15.532. Euphorbos Sohn des Panthoos und der Phrontis; Bruder des Hyperenor und des Polydamas; verwundet den Patroklos, wird von Menelaos getötet: 16.808, 850; 17.9, 23, 59, 70, 81.

(Europe) Tochter des Phoinix II (ihr Name 'Europe' bzw. 'Europeie' ist zuerst 'Hes.'/i·. 140f. M.-W. genannt); Geliebte des Zeus, Mutter des Minos und des Rhadamanthys: 14.321. Euros Gott des Ostwinds (-> FG 37): 2.145; 16.765. Euryalos Sohn des Mekisteus I, Enkel des Talaos; zusammen mit Diomedes und Sthenelos I Anführer eines Achaier-Kontingents von 80 Schiffen aus der Gegend um Argos und Tiryns: 2.565; 6.20, 28; 23.677. Eurybates I. Herold Agamemnons: 1.320; 9.170. - II. Herold des Odysseus: 2.184. Eurydamas Troer, Traumdeuter; Vater des Abas und des Polyïdos II: 5.149. Eurymedon I. Sohn des Ptolemaios, Enkel des Peiraios; Wagenlenker Agamemnons: 4.228. - II. Gefolgsmann Nestors: 8.114; 11.620. Eurynome Okeanos-Tochter, die den von Hera verstoßenen Hephaistos aufnahm: 18.398, 399, 405. Eurypylos I. ( ^ FM 4): 2.736; 5.76, 79; 6.36; 7.167; 8.265; 11.576, 580, 583, 592, 662, 809f., 819, 822, 838; 12.2; 15.392, 399; 16.27. - II. Ehem. Herrscher von Kos: 2.677. Eurystlieus Sohn des Sthenelos II, Enkel des Perseus; wurde durch Heras List anstelle des Herakles Herrscher über Argos: 8.363; 15.639; 19.123, 133. Eurytos I. Aktorione (-» FM 6): 2.621; 11.709, 750; 23.638. - II. Ehem. Herrscher von Oichalia: 2.596, 730. Ëussoros Vater des Akamas II: 6.8. Exadios Einer der Lapithen, die der junge Nestor im Kampf gegen die Kentauren unterstützte: 1.264. Gaia/Ge Erdgöttin (-» FG 27/38; sonst mehrheitlich als Substantiv): 2.548; 3.104, 278; 15.36; 19.259. Gaieochos s. Poseidon. Calatela Nereide: 18.45. Ganymedes Sohn des Tros I, von Zeus entführt: 5.266; 20.232. Glauke Nereide: 18.39. Glaukopis s. Athene. Glaukos I. ( ^ FM 10): 2.876; 6.119, 144, 234; 7.13; 12.102, 309, 310, 329, 387, 392; 14.426; 16.492, 508, 530, 593, 597; 17.140, 170, 216. - II. Vater des Bellerophontes, Urgroßvater des Glaukos I: 6.154, 155. Gorgo Ungeheuer (-> FG 31): 5.741; 8.349; 11.36. Gorgythlon Sohn des Priamos und der Kastianeira, von Teukros getötet: 8.302f. Guneus Anführer der Ainienen und Perai ber (aus der Gegend um Dodone) mit einem Kontingent von 22 Schiffen: 2.748.

Figuren-Index

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Gygaie Nymphe des Gygäischen Sees, Mutter der Talaimenes-Söhne Mesthles und Antiphos II: 2.865. Gyrtlos Vater des Hyrtios: 14.512. Hades (Aïdes!Aïdoneus) (-» FG 14), auch Zeus katachthónios (9.457, 'unterirdischer Zeus'): 1.3; 3.322; 5.190, 395, 646, 654, 845; 6.284, 422, 487; 7.131, 330; 8.16, 367, 368; 9.158, 312, 457, 569; 11.55, 263, 445; 13.415; 14.457; 15.188, 191, 251; 16.625, 856; 20.61, 294, 336; 21.48; 22.52, 213, 362, 389, 425, 482; 23.19, 71, 74, 76, 103, 137, 179, 244; 24.246, 593. Halmon I. Unteranführer der Pylier: 4.296. - II. Vater des Maion: 4.394. - III. [v.l. Harmon) Großvater des Alkimedon: 17.467. Halie Nereide: 18.40. Halios Lykier, von Odysseus getötet: 5.678. Halizonen (v.ll. Alazonen, Alizonen, Olizonen) Verbündete der Troer, angeführt von Hodios I und Epistrophos II; aus Alybe (nicht sicher zu lokalisieren): 2.856; 5.39. Harmon I. Großvater des Phereklos: 5.60. - II. s. Haimo η III. Harpalion Paphlagone, Sohn des Pylaimenes II, von Meriones getötet: 13.644. Harpyie Sturmgöttin (-» FG 37): 16.150. Hebe Göttin der Jugend (-» FG 38; sonst öfter als Substantiv): 4.2; 5.722, 905. Hekabe (-> FM 8): 6.293, 451; 13.363 (v.l.)· 16.718; 22.234, 430; 24.193, 283, 747. Hekaergos s. Apollon. Hekamede Tochter des Arsinoos; bei der Eroberung von Tenedos erbeutet und Nestor als Ehrengeschenk zugewiesen: 11.624, 626; 14.6. Hekatebolos/Hekatos/Hekebolos s. Apollon. Hektor (-> FM 8), auch Priamides: 1.242; 2.416, 701 (v.l.), 802, 807, 816f.; 3.38, 59, 76, 83, 85, 116, 314, 324; 4.505; 5.211, 467, 471, 472, 493, 590, 595, 601, 608, 680, 684, 689, 699, 704; 6.75, 77, 86, 102, 110, 116, 237, 263, 313, 317, 318, 325, 333, 342, 359, 369, 374, 382, 390, 398, 401, 402, 403, 429, 440, 460, 466, 472, 494, 498, 500, 515, 520; 7.1, 11, 38, 42, 46, 47, 54, 66, 75, 90, 98, 105, 112, 129, 158, 160, 169, 192, 204, 216, 225, 226, 233, 250, 258, 263, 284, 287; 8.55a, 88, 90, 110, 117, 124, 131a, 148, 153, 158, 160, 172, 216, 235, 301, 310, 312, 316, 324, 337, 341, 348, 356, 377, 473, 489, 493, 542; 9.237, 304, 351, 353, 356, 651, 655; 10.46,49, 104, 200, 299, 318, 319, 337, 356, 388, 391, 406, 414, 526, 563; 11.57, 61, 64, 163, 186, 197, 200, 211, 284, 295, 300, 309, 315, 327, 343, 347, 354, 359, 497, 502, 522, 523, 820, 827a; 12.10, 39, 49, 60, 61, 78, 80, 83, 88, 92, 174, 196, 210, 211, 230, 255, 290, 437f., 445, 453, 462; 13.1, 40, 54, 80, 123, 129, 136, 143, 183, 188, 191, 205, 316, 347, 674, 688, 720, 725, 726, 748, 757, 775, 802f., 823; 14.44, 364f., 375, 388, 390, 402, 406, 418, 440; 15.9, 15, 42, 59, 65, 68, 221, 231, 239, 244, 246, 269, 279, 288, 291, 304, 306, 327, 329, 346, 415, 422, 440, 449, 458, 462, 484, 504, 507, 515, 545, 552, 583, 589, 596f., 604, 610, 637, 644, 649, 652, 671, 688, 693, 704, 716, 744; 16.77, 93 (v.l.), 114, 242, 358, 367, 382, 536, 538, 553, 577, 588, 649, 654, 656, 712, 717, 721, 727, 730, 731, 737, 755, 760, 762, 799, 818, 828, 833, 840, 844, 858; 17.72, 75, 83, 94, 96, 101, 107, 122, 125, 129, 141, 142, 169, 188, 210, 244, 262, 291, 304, 316, 334, 335, 428, 449, 472, 483, 503, 513, 525, 534, 565, 576, 582, 586, 601, 605, 616, 638, 693, 710, 719, 754, 758; 18.14, 21, 82, 91, 96, 103, 115, 131, 149, 154, 155, 164, 175, 251, 284, 310, 312, 334, 456; 19.63, 134, 204, 414; 20.3a, 76f., 240, 364, 375, 376, 379, 419, 428, 430, 440; 21.5, 95, 225, 279, 296; 22.5, 38,

188

Prolegomena

78, 82, 91, 96, 107, 136, 143, 158a, 161, 170, 188, 193, 202, 206, 211, 212, 218, 226, 232, 249, 261, 274, 277, 278, 291, 296, 311, 320, 331, 337, 355, 371, 374, 384, 393, 395, 426, 438, 444, 455, 471, 477, 486; 23.21, 24, 64, 182f.; 24.15, 22, 34, 50, 57, 58, 66, 72, 76, 108, 115, 116, 136, 175, 254, 258, 276,390, 501, 509, 553, 561, 579, 593, 657, 660, 704, 714, 724, 736, 738, 742, 748, 762, 786, 789, 804. Helena {Helene) FM 8): 2.161, 177, 356, 590; 3.70, 91, 121, 154, 161, 171, 199, 228, 282, 285, 329, 383, 418, 426, 458; 4.19, 174; 6.292, 323, 343, 360; 7 . 3 5 0 , 355, 401; 8.82; 9.140, 282, 339; 11.125, 369, 505; 13.766; 19.325; 2 2 . 1 1 4 ; 23.81a; 2 4 . 7 6 1 . Helenos I. FM 8): 6.76; 7.44; 12.941.; 13.576, 582, 586, 758, 770, 781; 24.249. II. Achaier, Sohn des Oinops I, von Hektor getötet: 5.707. Helikaon Sohn des Antenor, Ehemann der Priamostochter Laodike I: 3.122, 123. Helikonios s. Poseidon. Helios (Eëlios) Sonnengott (-» FG 38; sonst öfter als Substantiv), auch Hyperion (8.480, wohl urspr. 'der in der Höhe geht'): 3.104, 277; 7.421; 8.68, 480; 14.344; 16.777, 779; 18.239; 19.197, 259, 398. Hellenen Bewohner der Landschaft Hellas in Thessalien (wohl siidwestl. von Phthia), Gefolgsleute des Achilleus: 2.684. Helloi {v.l. Selloi) Orakelpriester in Dodona: 16.234. Heosphoros Morgenstern (eigtl. 'Lichtbringer'), als Ankündiger des Tageslichtes personifiziert: 23.226. Hephaistos (-» FG 15), auch Amphigyeeis (1.607 u.ö., wohl 'der Krummbeinige') und Kyllopodion (18.371 u.ö., 'Klumpfuß, Krummbein' o.a.): 1.463a od. 464a, 571, 600, 607f.; 2.101, 102, 426; 5.10, 23; 8.195; 9.468; 14.167, 239, 339; 15.214, 310; 17.88; 18.137, 143, 191, 369, 371, 383, 391, 392, 393, 429, 462, 473, 587, 590, 614, 617; 19.10, 368, 383; 20.12, 36, 73, 270; 21.330, 331, 342, 355, 357, 367, 378, 379, 381; 22.316; 23.33. Hera {Here) (-> FG 16): 1.55, 195, 208, 400, 519, 523, 536, 545, 551, 568, 572, 595, 611; 2.15, 32, 69, 156; 4.5, 8, 20, 24, 50; 5.392, 418, 711, 721, 731, 748, 755, 767, 775, 784, 832, 893, 908; 7.411; 8.198, 209, 218, 350, 381, 383, 392, 407, 421, 426, 444, 447, 457, 461, 471, 484; 9.254; 10.5, 329; 11.45, 271; 1 3 . 1 5 4 , 826; 14.153, 159, 194, 197, 222, 225, 243, 263, 277, 292, 298, 300, 313, 329, 342, 360; 15.5, 13, 14, 34, 49, 78, 83, 90, 92, 100, 130, 143, 149, 214; 16.88, 432, 439; 18.119, 168, 184, 239, 356, 357, 360; 19.97, 106, 114, 407; 20.33, 70, 112, 133, 309; 21.6, 328, 367, 369, 377, 384, 418, 434, 479, 512; 24.25, 55, 65, 101. Herakles (-kleës) FM 6): 2.653, 658, 666, 679; 5.628, 638; 11.690; 14.266, 324; 15.25, 640; 18.117; 19.98; 20.145. Hermes (-» FG 17), auch Argeïphontes (2.103 u.ö., Bedeutung unsicher) und Eriunios (20.34 u.ö., Bedeutung unsicher): 2.103, 104; 5.390; 14.491; 15.214; 16.181, 185; 20.35, 72; 21.497; 24.24, 109, 153, 182, 333, 334, 339, 345, 353, 360, 378, 389, 410, 432, 440, 445, 457, 461, 469, 679, 690, 694. Hiketaon Sohn des Laomedon, Bruder des Priamos; Angehöriger des troischen Ältestenrates; Vater des Melanippos II: 3.147; 15.546, 576; 20.238. Hippasos I. Troer, Vater des Charops und des Sokos: 1 1.426, 431, 450. - II. Vater des Hypsenor II: 13.411. - III. Vater des Apisaon II: 17.348. Hippemolgen 'Stutenmelker', Bezeichnung für die Skythen: 13.5.

Figuren-Index

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Hippodamas Troer, von Achilleus getötet: 20.401. Hippodamela I. Frau des Lapithenherrschers Peirithoos, Mutter des Polypoites: 2.742. II. Tochter des Anchises I, Frau des Alkathoos, Schwester des Aineias: 13.429. Hippodamos Troer, von Odysseus getötet: 11.335. Hippokoon Vetter des Thraker-Anführers Rhesos: 10.518. Hippolochos I. Lykier, Sohn des Bellerophontes, Vater des Glaukos I: 6.119, 144, 197, 206; 7.13; 12.309, 387; 17.140. - II. (-> FM 12): 11.122, 145. Hippomachos Troer, Sohn des Antimachos II, von Leonteus getötet: 12.189. Hipponoos Achaiischer Unteranführer, von Hektor getötet: 11.303. Hippothoos I. Sohn des Lethos, Enkel des Teutamos; zusammen mit seinem Bruder Pylaios Anführer der Pelasger (troischer Bundesgenossen aus Larisa); von Aias I getötet: 2.840, 842; 17.217, 289, 313, 318. - II. Sohn des Priamos, von diesem als schlechter Krieger gescholten: 24.251. Hippotion I. Vater des Morys: 13.792. - II. (= I?) Troer, von Meriones getötet: 14.514. Hodios (v.l. Odios) I. Zusammen mit Epistrophos II Anführer der Halizonen (der troischen Bundesgenossen aus Alybe); von Agamemnon getötet: 2.856; 5.39. - II. Achaiischer Herold: 9.170. Hören Göttinnen der Jahreszeiten (-» FG 35): 5.749; 8.393, 433. Hypeirochos I. Vater des Itymoneus: 11.673. - II. Troer, von Odysseus getötet: 11.335. Hypeiron Troischer Unteranführer, von Diomedes getötet: 5.144. Hyperenor Sohn des Panthoos und der Phrontis, Bruder des Euphorbos und des Polydamas; troischer Unteranführer, von Menelaos getötet: 14.516; 17.23, 24. Hyperion s. Helios. Hypnos Gott des Schlafes (-» FG 38; sonst mehrheitlich als Substantiv): 14.231, 233, 242, 264, 270, 286, 354; 16.454, 672, 682. Hypsenor I. Troer, Sohn des Skamandros-Priesters Dolopion, von Eurypylos I getötet: 5.76. - II. Sohn des Hippasos II, achaiischer Unteranführer, von Deïphobos getötet: 13.41 1. Hypsipyle Mutter des lason-Sohnes Euneos: 7.469. Hyrtakos Aus Arisbe, Vater des Asios I, Großvater des Adamas: 2.837, 838; 12.96, 110, 163; 13.759, 771. Hyrtios Sohn des Gyrtios, Unteranführer der Myser, von Aias I getötet: 14.51 lf. laira Nereide: 18.42. Ialmenos Sohn des Ares und der Astyoche, Enkel des Aktor I, Urenkel des Azeus; zusammen mit seinem Bruder Askalaphos Anführer eines Achaier-Kontingents von 30 Schiffen aus Aspledon und Orchomenos: 2.512; 9.82. lámenos Troischer Unteranführer, Gefährte des Asios I, von Leonteus getötet: 12.139, 193. Ianassa Nereide: 18.47. Ianeira Nereide: 18.47. Iaones s. Ioner. Iapetos In die Unterwelt verbannter Titan (-» FG 26): 8.479. Iason (Ieson) Vater des Euneos: 7.468, 469, 471; 21.41; 23.747. lasos Sohn des Sphelos, Enkel des Bukolos; Unteranführer der Athener, von Aineias getötet: 15.332, 337.

190

Prolegomena

Idaios I. (-> FM 11): 3.248; 7.276, 278, 284, 372, 381, 405, 406, 413, 416; 24.325, 470. - II. Sohn des troischen Hephaistos-Priesters Dares, Bruder des Phegeus; von Hephaistos vor Diomedes gerettet: 5.11, 20. Idas {Ides) Ehemann der Marpesse, Vater der Kleopatre: 9.558. Idomeneus (-» FM 3), auch Deukalides: 1.145; 2.405,645,650; 3.230; 4.252,253, 256, 257, 265; 5.43, 45, 48; 6.436; 7.165; 8.78, 263; 10.53, 58, 112; 1 1 . 5 0 1 , 510; 12.117, 248; 13.210, 219, 221, 232, 240, 255, 259, 266a, 274, 297, 304, 307, 311, 330, 362, 370, 384, 387, 402, 405, 424, 434, 439, 445, 467, 469, 470, 476, 500, 502, 506, 509; 15.301; 16.345; 17.258, 605, 608, 621, 624; 1 9 . 3 1 1 ; 23.113, 124, 450, 474, 493, 528, 538b, 860, 888. Ieson s. Iason. Ileus, Iliades s. Oïleus, Oïliades. Ilioneus Troer, Sohn des Phorbas II, von Peneleos getötet: 14.489, 492, 501. Ilos Sohn des Tros I, Vater des Laomedon, Großvater des Priamos (20.23Iff.); sein Grabmal in der Ebene vor Troia: 10.415; 11.166, 372; 20.232, 236; 24.349. Imbrasos Vater des Peiros I: 4.520. Imbrier Bewohner der Insel Imbros: 21.43. Imbrios Sohn des Mentor, Ehemann der Priamostochter Medesikaste; von Teukros getötet: 13.171, 197. Iocheaira s. Artemis. Ioke Personifikation des Angriffs (-» FG 38; sonst 2x als Substantiv): 5.740. Ioner (Iaones) Bezeichnung für die Athener: 13.685 (vgl. 689). Iope Beutemädchen: 8.291 (v.l.). Ipheus Lykier, von Patroklos getötet: 16.417. Iphianassa Tochter Agamemnons: 9.145, 287. Iphidamas Sohn des Antenor und der Theano; bei deren Vater Kisses in Thrakien aufgewachsen; heiratete eine Kisses-Tochter (seine Tante); zusammen mit seinem Bruder Koon von Agamemnon getötet: 11.221, 234, 257, 261. Iphlklos Sohn des Phylakos I, Vater des Protesilaos und des Podarkes; vom jungen Nestor im Wettlauf besiegt: 2.705; 13.698; 23.636. Iphinoos Achaier, Sohn des Dexios, von Glaukos I getötet: 7.14f. Iphis Beutemädchen des Patroklos, aus Skyros: 9.667. Iphltlon Sohn des Otrynteus und einer Quellnymphe, Unteranführer der Maioner, von Achilleus getötet: 20.382f., 389. Iphltos I. Vater des Epistrophos und des Schedios I: 2.518; 17.306. - II. Vater des Archeptolemos: 8.128. Iris Personifikation des Regenbogens (lx als Substantiv: 17.547), Götterbotin (-» FG 38): 2.786, 790, 795; 3.121, 129; 5.353, 365, 368; 8.398, 399, 409, 425; 11.185, 186, 195, 199, 210; 15.55, 144, 157, 158, 168, 172, 200, 206; 18.166, 182, 183, 196, 202; 23.198, 201; 24.77, 87, 95, 117, 143, 144, 159, 188. Isandros (v.l. Peisandros) Sohn des Bellerophontes, von Ares getötet: 6.197, 203. Isos Außerehelicher Sohn des Priamos, Wagenlenker seines Halbbruders Antiphos III; zugleich mit diesem von Agamemnon getötet: l l . l O l f . Ithaimenes Vater des Sthenelaos: 16.586. Ithakesier Bewohner der Insel Ithaka, Gefolgsleute des Odysseus: 2.184. Itymoneus Sohn des Hypeirochos I aus Elis; vom jungen Nestor getötet: 1 1.672f. Ixion Ehemann der Dia: 14.317.

Figuren-Index

191

Kadmeer/Kadmeiones Bewohner des böotischen Theben, nach dessen Gründer Kadmos benannt: 4.385, 388, 391; 5.804, 807; 10.288; 23.680. Kaineus Einer der Lapithen, die der junge Nestor im Kampf gegen die Kentauren unterstützte; Großvater des Leonteus: 1.264; 2.746; 12.130a, 190a. Kalchas (-> FM 5): 1.69, 86, 105; 2.300, 322; 13.45, 70. Kalesios Wagenlenker des Axylos aus Arisbe, zugleich mit diesem von Diomedes getötet: 6.18. Kaietor I. Sohn des Klytios I, Vetter Hektars, von Aias I getötet: 15.419. - II. Vater des Aphareus: 13.541. Kallianassa Nereide: 18.46. Kallianeira Nereide: 18.44. Kapaneïades s. Sthenelos I. Kapaneus Teilnehmer am Zug der 'Sieben gegen Theben', Vater des Sthenelos I: 2.564; 4.367, 403; 5.108, 109, 241, 319. Kapys Sohn des Assarakos, Vater des Anchises I, Großvater des Aineias: 20.239. Karer Volk an der Westküste Kleinasiens (in und um Milet); Verbündete der Troer, angeführt von Amphimachos II und Nastes: 2.867; 4.142; 9.664 (v.l.)· 10.428. Kassandra (Kassandre) Tochter des Priamos, dem Othryoneus zur Frau versprochen: 13.365Í.; 24.699. Kastlanelra (v.l. Kassiepeia) Nebenfrau des Priamos, aus Aisyme in Thrakien; Mutter des Gorgythion: 8.305. Kastor Bruder des Polydeukes und der Helena: 3.237. Kaukonen Kleinasiatisches Volk (nicht näher lokalisierbar), Verbündete der Troer: 2.855a; 10.429; 20.329. Keas Großvater des Euphemos: 2.847. Kebriones Außerehelicher Sohn des Priamos; troischer Unteranführer, Ersatz-Wagenlenker Hektars, von Patroklos getötet: 8.318; 11.521; 12.91, 92; 13.790; 16.727, 738, 751, 754, 756, 759, 772, 781. Keladeine s. Artemis. Kelainepheës s. Zeus. Kentauren Mischvvesen aus Pferd und Mensch, auch 'Pheres' genannt (s.d.): 11.832. Kephallen(i)er Untertanen des Odysseus (Bewohner der westionischen Inseln u. des gegenüberliegenden Festlandes), mit einem Kontingent von 12 Schiffen am Zug gegen Troia beteiligt: 2.631; 4.330. Ker Todesdämon (-» FG 29/31; sonst mehrheitlich als Substantiv): 8.65a; 18.535. Kikonen Thrakischer Volksstamm; Verbündete der Troer, angeführt von Euphemos: 2.846; 17.73. Kiliker Volk in der südlichen Troas, Untertanen des Eëtion I: 6.397, 415. Kinyres Herrscher von Kypros; Gastfreund Agamemnons, schenkte ihm einen Panzer: 1 1.20.

Kisses (v.l. Kisseus) Thraker, Vater der Theano; Großvater und zugleich Schwiegervater des Iphidamas: 6.299; 11.223. Kleitos Sohn des Peisenor; Wagenlenker des Polydamas, von Teukros getötet: 15.445. Kleobulos Troer, von Aias II getötet: 16.330. Kleopatre Tochter des Idas und der Euenos-Tochter Marpesse, Frau des Meleagros; auch 'Alkyone' genannt: 9.556, 562. Klonios Einer der fünf Anführer des Böoter-Kontingents von 50 Schiffen; von Agenor I getötet: 2.495; 15.340.

192

Prolegomena

Klymene I. Nereide: 18.47. - II. Dienerin der Helena: 3.144. Klytalmestre (v.l. Klytaimnestre) Frau Agamemnons: 1.113. Klytios I. Sohn Laomedons, Bruder des Priamos; Angehöriger des troischen Ältestenrates; Vater des Kaietor I: 3.147; 15.419, 427; 20.238. - II. Vater des Dolops II: 11.302. Klytomedes Sohn des Enops III, vom jungen Nestor im Faustkampf besiegt: 23.634. Koiranos I. Lykier, von Odysseus getötet: 5.677. - II. Wagenlenker des Meriones, von Hektar getötet: 17.611, 614. Koon Ältester Sohn des Antenor und der Theano; verwundet den Agamemnon (beim Versuch, seinen Bruder Iphidamas zu rächen) und fällt: 11.248, 249, 256, 262; 19.53. Kopreus Vater des Periphetes I; hatte als Bote zwischen Eurystheus und Herakles gedient: 15.639. Koronos Sohn des Kaineus, Vater des Leonteus: 2.746; 12.130a, 190a. Kreion Vater des Lykomedes: 9.84; 19.240. Kreter Bewohner der Insel Kreta, mit einem Kontingent von 80 Schiffen unter Idomeneus und Meriones am Zug gegen Troia beteiligt: 2.645; 3.230, 23 1 ; 4.251, 265; 13.219, 2 2 1 , 2 5 5 , 2 5 9 , 266a, 274, 3 1 1 ; 23.450, 482. Krethon Sohn des Diokles aus Phere am Alpheios, Urenkel des Flußgottes Alpheios; zusammen mit seinem Bruder Ortilochos I von Aineias getötet: 5.542, 549. Kroismos Troer, von Meges getötet: 15.523. Kronion/Kronides s. Zeus. Kronos (-> FG 26): 2.205, 319; 4.59, 75; 5.721; 6.139; 8.49 (v.l.), 383, 415, 479; 9.37; 12.450; 13.345; 14.194, 203, 243, 274, 346; 15.91, 187, 225; 1 6 . 4 3 1 ; 18.293; 21.216; außerdem 86x als Patronymikon. Kteatos Aktorione FM 6): 2.621; 11.709, 750; 13.185; 23.638 Kureten Volksstamm, in der Geschichte von Meleagros Gegner der Aitoler: 9.529, 532, 549, 551, 589. Kyanochaites s. Poseidon. Kydoimos Personifikation des Schlachtgetiimmels (-» FG 38; sonst öfter als Substantiv): 8.65a; 18.535. Kylaimenes s. Pylaimenes II. Kyllen(i)er Bewohner von Kyllene im Gebiet der Epeier: 15.518. Kyllopodion s. Hephaistos. Kymodoke Nereide: 18.39. Kymothoë Nereide: 18.41. Kypris s. Aphrodite. Kytherer Bewohner der Insel Kythera: 10.268; 15.413. Laërkes Vater des Alkimedon: 16.197; 17.467. Lüertes Vater des Odysseus: 2.173; 3.200; 4.358; 8.93; 9.308, 624; 10.144; 11.316a, 346a; 19.185; 23.723. Laërtiades s. Odysseus. Lampos I. Sohn Laomedons, Bruder des Priamos; Angehöriger des troischen Ältestenrates; Vater des Dolops I: 3.147; 15.526f.; 20.238. - II. Pferd Hektars: 8.185. Laodamas Sohn Antenors, troischer Unteranführer, von Aias I getötet: 15.516. Laodameia Tochter des Bellerophontes; Geliebte des Zeus, Mutter Sarpedons; von Artemis getötet: 6.197, 198. Laodike I. Tochter des Priamos und der Hekabe, Frau des Antenoriden Helikaon; Iris erscheint Helena in ihrer Gestalt: 3.124; 6.252. - II. Tochter Agamemnons: 9.145, 287.

Figuren-Index

193

Laodokos I. Sohn Antenore, in dessen Gestalt Athene dem Pandaros erscheint: 4.87. - II. Gefährte des Antilochos: 17.699. Laogonos I. Troer, Sohn des Zeus-Priesters Onetor, von Meriones getötet: 16.604. - II. Troer, Sohn des Bias III, zusammen mit seinem Bruder Dardanos II von Achilleus getötet: 20.460. Laomedon Sohn des Ilos, Vater der Söhne Priamos, Hiketaon, Klytios I, Lampos I, Tithonos und Bukolion; unter seiner Herrschaft wurde Troia von Herakles zerstört: 3.250; 5.269, 640, 649; 6.23; 7.453; 15.527; 20.236, 237; 21.443, 452; 23.348. Laomedontiades s. Priamos. Laothoë Tochter des Leleger-Herrschers Altes von Pedasos (in der Troas); Nebenfrau des Priamos, Mutter des Lykaon II und des Polydoros I: 21.85; 22.48. Lapithen Thessalischer Volksstamm, Sieger im Kampf mit den Kentauren; unter Polypoites und Leonteus mit einem Kontingent von 40 Schiffen am Zug gegen Troia beteiligt: 1.266; 12.128,

181.

Leiokritos Achaier, Sohn des Arisbas, Gefährte des Lykomedes; von Aineias getötet: 17.344f. Leïtos Sohn des Alektryon; einer der fünf Anführer des Böoter-Kontingents von 50 Schiffen; von Hektar verwundet: 2.494; 6.35; 13.91; 17.601, 605. Leleger Volk in der südlichen Troas, Verbündete der Troer, Untertanen des Altes: 10.429; 20.96; 21.86. Leonteus Lapithe, Sohn des Koronos, Enkel des Kaineus; zusammen mit Polypoites Anführer eines Achaier-Kontingents von 40 Schiffen: 2.745; 12.130, 188; 23.837, 841. Lesbierinnen Von Achilleus auf Lesbos erbeutete Frauen: 9.129,271. Lethos Vater des Hippothoos I und des Pylaios: 2.843; 17.288. Leto (-> FG 18): 1.3 (vi.), 9, 36; 5.447; 14.327; 16.849; 19.413; 20.40, 72; 21.497, 498, 502; 24.607. Leukos Gefährte des Odysseus, von Antiphos III getötet: 4.491. Likymnlos Bruder der Alkmene, von seinem Großneffen Tlepolemos I erschlagen: 2.663. Limnoreia Nereide: 18.41. Litai Personifizierte 'Bitten' (-> FG 38): 9.502, 508, 513. Lokrer Volksstamm im östl. Mittelgriechenland (nördl. von Böotien), mit einem Kontingent von 40 Schiffen unter Aias II am Zug gegen Troia beteiligt: 2.527, 535; 13.686, 712. Lykaon I. Troer aus Zeleia, Vater des Pandaros: 2.826; 4.89, 93; 5.95, 101, 169, 179, 193, 197, 229, 246, 276, 283. - II. ( ^ FM 12): 3.333; 20.81, 87; 21.35, 97, 127; 22.46; 2 3 . 7 4 6 . Lykier Volk im südwestlichen Kleinasien; Verbündete der Troer, angeführt von Sarpedon und Glaukos I; auch Sammelbegriff für alle troischen Bundesgenossen: 2.876; 4.197, 207; 5.482, 633, 647, 673, 676, 679; 6.78, 111 (v.l.), 194; 7.13; 8.173; 10.430; 1 1 . 2 8 5 , 2 8 6 ; 1 2 . 3 1 5 , 3 1 7 , 3 2 1 , 3 3 0 , 3 4 6 , 3 5 9, 3 7 6 , 4 0 8 , 4 0 9 , 4 1 7 , 4 19; 13.150; 14.426; 15.424, 425, 485, 486; 16.421, 422, 490, 495, 525, 532, 5 4 1 , 564, 5 8 4 , 5 9 3 , 6 5 9 , 6 8 5 ; 17.140, 146, 154, 184. Lykoërgos, -koorgos s. Lykurgos. Lykomedes Sohn des Kreion, achaiischer Unteranführer: 9.84; 12.366; 17.345, 346; 19.240. Lykon Troer, von Peneleos getötet: 16.335, 337. Lykophontes [v.l. Polyphonies) I. Sohn des Autophonos, Thebaner, von Tydeus getötet: 4.395. - II. Troer, von Teukros getötet: 8.275.

194

Prolegomena

Lykophron Sohn des Mastor, nach einem Totschlag aus Kythera zu Aias I geflohen; als dessen Gefolgsmann nach Troia mitgezogen und von Hektor getötet: 15.430, 438. Lykurgos (auch -koorgos, v.l. -koërgos) I. Sohn des Dryas II; frevelte gegen Dionysos und kam bald darauf ums Leben: 6.130, 134. - II. Arkadischer Heros, tötete den Keulenschvvinger Arei'thoos I: 7.142, 144, 148. Lysandros Troer, von Aias I getötet: 11.491. Machaon (-> FM 5), auch Asklepiades: 2.732; 4.193, 200, 204; 11.506, 512, 517, 598, 613f., 651, 833; 14.2, 3. Magneten Thessalischer Volksstamm, unter Prothoos mit einem Kontingent von 40 Schiffen am Zug gegen Troia beteiligt: 2.756. Maimalos Vater des Peisandros III: 16.194. Mainade s. Mänade Maion Sohn des Haimon II; einer der Thebaner, die dem Tydeus einen Hinterhalt legten: 4.394, 398. Malon(i)er/Maionen Volksstamm im westl. Kleinasien; Verbündete der Troer, angeführt von Mesthles und Antiphos II: 2.864, 866; 4.142; 5.43; 10.431. Maira Nereide: 18.48. Makar Ehem. Herrscher von Lesbos: 24.544. Mänade (Mainas) Rasende Frau im Gefolge des Dionysos: 22.460. Maris Lykier; Sohn des Amisodaros, Bruder des Atymnios II, Gefährte Sarpedons; von Thrasymedes I getötet: 16.319. Marpesse Frau des Idas, Mutter der Kleopatre: 9.557. Mastor Vater des Lykophron: 15.430, 438. Medesikaste Außereheliche Tochter des Priamos, Frau des Imbrios: 13.173. Medon I. Außerehelicher Sohn des Oïleus I und der Rhene, Halbbruder des Aias II; anstelle des Philoktetes Anführer eines Achaier-Kontingents von 7 Schiffen aus der Gegend um Methone; von Aineias getötet: 2.727; 13.693, 695; 15.332, 334. - II. Troischer Bundesgenosse: 17.216. Megas Vater des Perimos: 16.695. Meges (-> FM 4), auch Phyleïdes: 2.627f.; 5.69, 72; 10.110, 175; 13.692; 15.302, 519, 520, 528, 535; 16.313; 19.239. Mekisteus I. Sohn des Talaos, Vater des Euryalos; siegte bei den Leichenspielen für Ödipus in allen Disziplinen: 2.566; 6.28; 23.678. - II. Sohn des Echios I, von Polydamas getötet: 8.333; 13.422; 15.339. Melanippos I. (v.l. Polyeidos) Troer, von Teukros getötet: 8.276. - II. Sohn des Hiketaon, Vetter Hektars; von Antilochos getötet: 15.546f., 553, 576, 582. - III. Troer, von Patroklos getötet: 16.695. - IV. Achaier: 19.240. Melanthios Troer, von Eurypylos I getötet: 6.36. Melas Großonkel des Diomedes: 14.117. Meleagros Aitoler, Sohn des Oineus und der Althaie, Bruder des Tydeus, Ehemann der Kleopatre; Phoinix I erzählt seine Geschichte als warnendes Beispiel für Achilleus: 2.642; 9.543, 550, 553, 590. Melite Nereide: 18.42. Menelaos (-» FM 2), auch Atreïdes: 1.16, 17, 159,375; 2 . 2 4 9 , 4 0 8 , 5 8 6 , 7 6 2 ; 3.21, 27, 52, 69, 90, 96, 136, 206, 210, 213, 232, 253, 281, 284, 307, 339, 347, 350, 361, 364, 403, 430, 432, 434, 439, 449, 452, 457; 4.7, 13, 19, 94, 98, 100, 115, 127, 146, 150, 154, 169, 177, 181, 183, 189, 195, 205, 210, 220; 5.50, 55, 207,

Figuren-Index

195

552, 561, 578, 715; 6.37, 44, 46, 55, 437; 7.94, 104, 109, 327 (v.l.), 351, 373, 385 (v.l.), 392, 470; 8.261; 9.140a, 341, 627a; 10.25, 36, 43, 60, 114, 230, 240; 11.125, 139, 463, 487; 13.581, 591, 593, 601, 603, 605, 606, 610, 641, 646; 14.516; 15.540, 568; 16.311; 17.1, 6, 11, 12, 18, 34, 46, 60, 69, 71, 79, 89, 113, 124, 138, 237, 238, 246, 249, 346 (v.l.), 507, 508, 553f., 556, 560, 578, 580, 587, 626, 651, 652, 656, 665, 673, 679, 684, 697, 702, 716; 19.310; 22.117; 23.236 (v.l.), 272 (v.l.), 293, 355, 401, 407, 422, 425, 434, 438, 515, 516, 522, 529, 538a, 566, 576, 588, 597, 600, 658 (v.l.). Menesth.es (v.ll. Menestes, -sthles) Achaier, von Hektor getötet: 5.609. Menestheus Sohn des Peteos, Anführer eines Athener-Kontingents von 50 Schiffen: 2.552; 4.327, 338; 12.331, 355, 373; 13.195, 690; 15.331. Menestliios I. Sohn des Arei'thoos I und der Phylomedusa, aus Arne in Böotien, von Paris getötet: 7.8f. - II. Sohn des Flußgottes Spercheios und der Peleus-Tochter Polydore, von deren Mann Boros II aufgezogen; Unteranführer der Myrmidonen: 16.173. Menesthles s. Menesthes. Menoitiades s. Patroklos. Menoitios Sohn des Aktor II aus Opus, Vater des Patroklos: 9.202; 11.605, 765, 771, 785, 814, 837; 12.1; 16.14, 278, 307, 626, 665, 827; 18.12, 325, 455; 19.24; 23.85; außerdem 19x als Patronymikon. Menon Troer, von Leonteus getötet: 12.193. Mentes (v.l. Peiros) Kikonen-Unteranführer, in dessen Gestalt Apollon dem Hektor erscheint: 17.73. Mentor Vater des Imbrios: 13.171. Meriones (-* FM 4): 2.651; 4.254; 5.59, 65; 7.166; 8.264; 9.83; 10.59, 196, 229, 260, 270; 13.93, 159, 164, 246, 249, 254, 266, 295, 304, 306, 328, 479, 528, 531, 567, 575, 650; 14.514; 15.302; 16.342, 603, 607a, 608, 617, 619, 627; 17.259, 610, 620, 668, 669, 717; 19.239; 23.113, 124, 351, 356, 528, 538b, 614, 860, 870, 877, 882, 888, 893, 896. Mermeros Troer, von Antilochos getötet: 14.513. Merops Seher aus Perkote am Hellespont, Vater des Adrestos II und des Amphios I: 2.831; 11.329. Mesthles Sohn des Talaimenes und der Nymphe des Gygäischen Sees; zusammen mit seinem Bruder Antiphos II Anführer der troischen Bundesgenossen aus Maionien: 2.864; 17.216. Mestor Sohn des Priamos, z.Z. der Iliashandlung nicht mehr am Leben: 24.257. Minos Sohn des Zeus und der Europe, ehem. Herrscher von Kreta, Großvater des Idomeneus: 13.450, 451; 14.322. Minyer Bewohner von Aspledon und Orchomenos (nördl. von Böotien), mit einem Kontingent von 30 Schiffen unter Askalaphos und Ialmenos am Zug gegen Troia beteiligt: 2.51 1. Mnesos Paioner, von Achilleus getötet: 21.210. Moira, Moiren Schicksalsgöttin(nen) (-» FG 29; sonst mehrheitlich als Substantiv): 19.87, 410; 24.49, 209. Molion Gefolgsmann des Thymbraios, von Odysseus getötet: 11.322. Molionen s. Aktorionen. Molos I. Vater des Meriones: 10.269; 13.249. - II. Großvater mütterlicherseits der 'Aktorionen' Eurytos I und Kteatos, nach dem diese auch 'Molionen' heißen (-» FM 6): 11.709, 750.

196

Prolegomena

Morys Sohn des Hippotion I; Phryger-Anfiihrer, nachträglich zur Verstärkung gekommen, von Meriones getötet: 13.792; 14.514. Mulios I. Ehemann der Augias-Tochter Agamede; vom jungen Nestor im Kampf zwischen Pyliern und Epeiern getötet: 1 1.739. - II. Troer, von Patroklos getötet: 16.696. - III. Troer, von Achilleus getötet: 20.472. Musen Göttinnen des Gesangs, Töchter des Zeus (-» FG 19): 1.1 (v.l.), 604; 2.484, 491, 594, 598, 761; 11.218; 14.508; 16.112. My do η I. Sohn des Atymnios I, Wagenlenker des Paphlagonen-Anführers Pylaimenes, von Antilochos getötet: 5.580f. - II. Paioner, von Achilleus getötet: 21.209. Mygdon Phryger-Herrscher, dem der junge Priamos im Kampf gegen die Amazonen zu Hilfe kam: 3.186. Mykener Bewohner Mykenes: 15.638, 643. Mynes Sohn des Euenos I, Enkel des Selepios; Herrscher von Lyrnessos, zusammen mit seinem Bruder Epistrophos III bei der Einnahme der Stadt von Achilleus getötet: 2.692; 19.296. Myrine Heroine; nach ihr benannter Hügel bei Troia: 2.814. Myrmidonen Bewohner der thessalischen Landschaft Phthia, Untertanen des Peleus, mit einem Kontingent von 50 Schiffen unter Achilleus am Zug gegen Troia beteiligt: 1 . 1 8 0 , 3 2 8 ; 2 . 6 8 4 ; 7 . 1 2 6 ; 9 . 1 8 5 , 652; 1 1 . 7 9 7 ; 1 6 . 1 2 , 15, 39, 65, 129a, 155, 164, 194, 2 0 0 , 2 2 0 , 2 4 0 , 2 6 6 , 2 6 9 , 5 0 6 , 5 4 6 , 5 6 4 , 5 7 0 , 5 9 6 ; 1 8 . 1 0 , 6 9 , 3 2 3 , 355; 19.14, 278, 299; 2 1 . 1 8 8 ; 2 3 . 4 , 6, 60, 1 2 9 ; 2 4 . 3 9 7 , 4 4 9 , 5 3 6 . My ser Thrakischer Volksstamm: I. Europäische Myser (an der unteren Donau, später Provinz Moesia): 13.5, 792a. - II. Nach Kleinasien ausgewanderter Zweig (südöstl. der Troas); Verbündete der Troer, angeführt von Chromios V und Ennomos I: 2.858; 10.430; 14.512; 24.278. Nastes Sohn des Nomion, zusammen mit seinem Bruder Amphimachos II Anführer der troischen Bundesgenossen aus Karien; er (oder sein Bruder Amphimachos II, s.d.) fällt durch Achilleus: 2.867, 870, 871. Naubolos Großvater des Epistrophos I und des Schedios I: 2.518. Neleus Ehem. Herrscher von Pylos; Sohn des Poseidon (Od. 11.235ff.), Vater des Nestor: 2.20; 8.100; 10.18, 87, 555; 11.511, 597, 618, 682, 683, 692, 717; 1 4 . 4 2 ; 15.378; 23.303, 349, 514, 652. Neleïdes/Neleïades s. Nestor. Nemertes Nereide: 18.46. Neoptolemos (v.l. Pyres) Sohn des Achilleus, der auf Skyros heranwächst: 19.327. Nereiden Meeresnymphen, Töchter des Nereus (-» FG 20): 18.38, 49, 52. Nereus Vater der Nereiden, darunter der Thetis (-» FG 20); der Name kommt nur als Patronymikon vor und wird sonst durch die Wendung hálios gérôn ('Meergreis') vertreten: 1.538, 556; 11.795a; 18.38, 49, 52, 141; 20.107; 24.562. Νesaie Nereide: 18.40. Nestor (-» FM 3), auch Neleïdes und Neleïades: 1.247; 2.20f., 54, 57, 77, 336, 405, 433, 555, 601; 4.293, 317; 5.565; 6.33, 66; 7.123, 170, 181, 325; 8.80, 100, 112, 113, 116, 137, 151, 192; 9.52, 81, 94, 162, 179; 10.18, 54, 73, 87, 102, 128, 138, 143, 157, 168, 196, 203, 220, 229, 532, 543, 555; 11.501, 510, 511, 516, 597, 611, 618, 637, 655, 761, 840; 13.400, 555; 14.1, 27, 40, 42, 52, 65; 15.370, 378, 589, 659; 16.317; 17.382, 653, 681; 18.16; 19.238, 311; 23.302f., 349, 353, 411, 541, 596, 616, 652, 755.

Figuren-Index

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Nestorides s. Antilochos. Niobe Heroine aus Kleinasien; Achilleus erzählt ihre Geschichte als Paradeigma für Priamos: 24.602, 606. Nireus Sohn des Charapos und der Aglaie, Anführer dreier Schiffe aus Syme; schönster Achaier nach Achilleus: 2.671, 672, 673. Noëmon I. Lykier, von Odysseus getötet: 5.678. - II. Pylier, Gefährte des Antilochos: 23.612. Nomion Vater des Amphimachos II und des Nastes: 2.871. Notos Gott des Südwinds (-> FG 37): 2.145, 395; 3.10; 11.306; 16.765; 21.334. Nymphen Göttinnen der Flüsse, Seen, Gebirge u.a., Töchter des Zeus (-» FG 36): 6.21, 420; 14.444; 20.8, 384; 24.616. Nyx Göttin der Nacht (-» FG 38; sonst mehrheitlich als Substantiv): 14.259, 261. Obrimopatre s. Athene. Ochesios Vater des Periphas I: 5.843. Odios s. H odios. Ödipus (Oidipus) Ehem. Herrscher von Theben; seine Leichenspiele: 23.679. Odysseus (-> FM 3), auch Laërtiades: 1.138, 145, 311, 430, 440; 2.169, 173, 220, 244, 259, 272, 278, 335, 407, 631, 636; 3.191, 200, 205, 211, 216, 223, 224, 268, 314; 4.329, 339 (v.l.), 349, 358, 491, 494, 501; 5.519, 669, 674, 679; 6.30; 7 . 1 6 8 ; 8.92, 93, 97, 222; 9.169, 180, 192, 218, 223, 308, 346, 624, 657, 673, 676; 10.109, 137, 144, 148, 231, 243, 248, 260, 271, 277, 340, 363, 382, 400, 423, 460, 476, 488, 490, 498, 513, 527, 529, 530 (v.l.), 536, 544, 554, 571; 11.5, 140, 312, 316a, 321, 335, 346, 346a, 396, 401, 419, 430, 439, 449, 459, 466, 473, 482, 661, 767, 806; 14.29, 82, 104, 380; 16.26; 19.48, 141, 154, 185, 215, 247, 310; 23.709, 719, 720, 723, 725, 727, 729, 755, 759, 763, 765, 768, 778, 783. Oichalier Bewohner der thessalischen Stadt Oichalia, bilden einen Teil des Achaier-Kontingents von 30 Schiffen unter Machaon und Podaleirios: 2.596,730. Oidipus s. Odipus. O'ikles s. Epikles. Oïleus I. (v.l. Ileus) Ehemann der Eriopis, Vater des Aias II und des Medon I: 2.527, 727, 728; 12.365; 13.66, 203, 694, 697, 701, 712; 14.442, 446, 520; 15.333, 336; 16.330; 17.256; 23.473, 488, 754, 759. - II. Wagenlenker des Biënor, von Agamemnon getötet: 11.93. Oïliades (v.l. Iliades) s. Aias II. Oineus Sohn des Portheus, Herrscher von Kalydon; Ehemann der Althaie, Vater des Meleagros und des Tydeus, Großvater des Diomedes: 2.563a, 641; 5.813; 6.216, 219; 9.535, 540, 543, 581; 10.497; 14.117. Oineïdes s. Tydeus. Oinomaos I. Aitoler, von Hektar getötet: 5.706. - II. Troischer Unteranführer, Gefährte des Asios I, von Idomeneus getötet: 12.140, 193a; 13.506. Oinops I. Vater des Helenos II: 5.707. - II./III. s. Enops I/III. Okeanos Ringstrom um die Erde, Stammvater der Götter (-» FG 27/34): 1.423; 3.5; 5.6; 7.422; 8.485; 14.201, 246, 302, 311; 16.151; 18.240, 399, 402, 489, 607; 19.1; 20.7; 21.195; 2 3 . 2 0 5 . Olizonen s. Halizonen Olympios s. Zeus. Oneiros Traumgott (-» FG 38; sonst auch als Substantiv): 2.6, 8, 16, 22, 56.

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Prolegomena

Onetor Priester des Zeus vom Ida-Gebirge (bei Troia); Vater des Laogonos I: 16.604. Opaon s. Amopaon. Ophelestes I. Troer, von Teukros getötet: 8.274. - II. Paioner, von Achilleus getötet: 21.210.

Oplieltios I. Achaiischer Unteranführer, von Hektor getötet: 11.302. - II. Troer, von Euryalos getötet: 6.20. Opisaon s. Apisaon I. Opites I. Achaiischer Unteranführer, von Hektor getötet: 11.301. - II. s. Echeklos II. Oreithyia Nereide: 18.48. Oresblos Reicher Böoter aus Hyle, von Hektor getötet: 5.707. Orestes I. Sohn Agamemnons: 9.142, 284. - II. Troischer Unteranführer, Gefährte des Asios I, von Leonteus getötet: 12.139, 193. - III. Achaier, von Hektor getötet: 5.705. Ormenos I. Vater des Amyntor, Großvater des Phoinix I: 9.448; 10.266. - II. Troer, von Teukros getötet: 8.274. - III. Troer, von Polypoites getötet: 12.187. - IV. s. Ennomos II. Oros Achaiischer Unteranführer, von Hektor getötet: 1 1.303. Orsilochos I. Troer, von Teukros getötet: 8.274. - II. s. Ortilochos. Orthaios Troischer Unteranführer: 13.791. Ortilochos (v.l. Orsilochos) I. Sohn des Diokles aus Phere am Alpheios, Urenkel des Flußgottes Alpheios; zusammen mit seinem Bruder Krethon von Aineias getötet: 5.542, 549. - II. Großvater des Krethon und des Ortilochos I: 5.546, 547. Orymas s. Erymas I. Ossa Personifikation des Gerüchts (-» FG 38): 2.93. Othryoneus (-> FM 12): 13.363, 374, 772. Otos I. Sohn des Aloeus (bzw. Poseidon: Od. 11.305f.), Riese; fesselte zusammen mit seinem Bruder Epialtes den Ares: 5.385. - II. Epeier-Unteranführer aus Kyllene, von Polydamas getötet: 15.518. Otreus Phryger-Herrscher, dem der junge Priamos im Kampf gegen die Amazonen zu Hilfe kam: 3.186. Otrynteus Vater des Iphition: 20.383, 384, 389. Paieon Heilgott (-> FG 21): 5.401, 899, 900. Paion Vater des Agastrophos: 11.339, 368. Paionerl-en Volk am Thermäischen Golf (auf dem Gebiet des späteren Makedonien); Verbündete der Troer, angeführt von Pyraichmes: 2.848; 10.428; 16.287, 291 ; 21.155, 205, 21 1. Pallas s. Athene. Palmys Troischer Unteranführer: 13.792. Pammon Sohn des Priamos, von diesem als schlechter Krieger gescholten: 24.250. Panachaier 'Gesamt-Achaier', Bezeichnung für die vereinigten Griechenstämme vor Troia (verdeutlichend für Achaier, s.d.): 2.404; 7.73, 159,327,385; 9.198 (v.l.), 301, 421 (v.l.)·, 10.1 ; 11.149 (v.l.)·, 19.193; 22.378 (v./.); 23.236, 272 (v.l.), 658 (v.l.). Pandaros (-> FM 11): 2.826f.; 4.88, 89, 93; 5.95, 101, 168, 169, 171, 179, 229, 246, 276, 283, 795. Pandion Gefährte des Teukros: 12.372. Pandokos Troer, von Aias I getötet: 11.490. Panhellenen 'Gesamt-Hellenen', wie Panachaier ein zur Gesamtbezeichnung für alle Griechen erweiterter Stammesname (s. Hellenen)·. 2.530.

Figuren-Index

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Panope Nereide: 18.45. Panopeus Vater des Epeios: 23.665. PanthoXdes s. Polyclamas. Panthoos Angehöriger des troischen Ältestenrates; Ehemann der Phrontis, Vater der Söhne Polydamas, Euphorbos und Hyperenor (17.23): 3.146; 13.433a, 756; 14.450, 454; 15.446, 522; 16.535, 808; 17.9, 23, 40, 59, 70, 81; 18.250. Paphlagonen Volk an der Südküste des Schwarzen Meeres; Verbündete der Troer, angeführt von Pylaimenes: 2.851; 5.577; 13.656, 661. Paris (-» FM 8), auch Alexandres und Priamides: 3.16, 27, 30, 37, 39, 58, 87, 100, 136, 253, 281, 284, 289, 325, 329, 346, 352, 356, 366, 366a, 390, 403, 421, 423 (v.l.), 425, 437, 450, 452; 4.96; 5.62; 6.280, 290, 313, 332, 356, 503, 512, 517; 7.2, 355, 374, 388, 389, 400; 8.82; 11.124, 369, 505, 581; 12.93; 13.490, 660, 766, 769, 774; 15.341; 22.115, 359; 24.28, 249, 763. Pasitheë Eine der Chariten, von Hera dem Hypnos zur Frau versprochen: 14.269, 276. Patroklos FM 2), auch Menoitiades: 1.307, 337, 345; 8.476; 9.190, 195, 201, 202, 205, 211, 216, 220, 620, 658, 666; 11.602, 605, 608, 611, 616, 644, 647, 807, 814, 823, 837; 12.1; 15.65, 390; 16.2, 7, 11, 20, 49, 80, 125, 126, 130, 219, 257, 268, 278, 284, 291, 307, 372, 377, 394, 420, 427, 434, 438, 452, 460, 463, 478, 480, 490, 543, 554, 581, 584, 626, 647, 665, 684, 693, 699, 703, 707, 710, 724, 732, 733, 744, 754, 760, 763, 783, 787, 812, 815, 816, 818, 827, 830, 839, 843, 859; 17.2, 6, 10, 15, 80, 92, 113, 120, 125, 132, 137, 159, 182, 187, 229, 240, 255, 267, 270, 286, 299, 341, 355, 369, 379, 400, 402, 477, 538, 543, 564, 574, 665, 670, 690, 706; 18.12, 20, 28, 81, 93, 102, 151, 171, 179, 195, 232, 315, 333, 345, 355, 451, 455; 19.4, 24, 38, 283, 287, 302, 403, 412; 21.28, 100, 107, 134; 22.323, 331, 387; 23.9, 19, 25, 45, 65, 105, 126, 134, 151, 179, 192, 211, 221, 239, 619, 747, 776, 800; 24.6, 16, 512, 575, 592, 756. Pédalos Außerehelicher Sohn Antenors, von Meges getötet: 5.69. Pedasos I. Sohn des Bukolion und der Nymphe Abarbareë, Enkel des Laomedon; zusammen mit seinem Bruder Aisepos von Euryalos getötet: 6.21. - II. Beipferd des Achilleus: 16.152, 467. Peiraios Großvater des Eurymedon I: 4.228. Peireos s. Peiros. Peirithoos Herrscher der Lapithen, den der junge Nestor im Kampf gegen die Kentauren unterstützte; Sohn des Zeus, Ehemann der Hippodameia I, Vater des Polypoites: 1.263; 2.741, 742; 12.129, 182; 14.318. Peiros (-eos, -oos, Peros) I. Sohn des Imbrasos, Vater des Rhigmos; zusammen mit Akamas II Anführer der troischen Bundesgenossen aus Thrakien; von Thoas I getötet: 2.844; 4.520, 525; 20.484. - II. s. Mentes. Peisandros I. (-» FM 12): 11.122, 143. - II. Troer, von Menelaos getötet: 13.601, 606, 611. - III. Sohn des Maimalos, Unteranführer der Myrmidonen: 16.193f. - IV. s. Isandros. Peisenor Vater des Kleitos: 15.445. Pelagon I. Gefolgsmann Nestors, Unteranführer der Pylier: 4.295. - II. (v.l. Selagon) Freund Sarpedons: 5.695. Pelasger Sammelbezeichnung für die Urbevölkerung Griechenlands und Kleinasiens; spez. Bewohner von Larisa (in der Troas?); Verbündete der Troer, angeführt von Hippothoos I und Pylaios: 2.840, 843; 10.429; 17.288. Pelegon Vater des Asteropaios: 2.848a; 21.141, 152, 159.

200

Prolegomena

PeleïdesIPeleïadesIPeleïon s. Achilleus. Peleus Betagter Herrscher von Phthia; Sohn des Aiakos, Ehemann der Thetis, Vater des Achilleus: 1.489; 7.125; 9.147, 252, 289, 394, 400, 438, 480; 11.769, 772, 783; 16.15, 21, 33, 175, 203, 381, 574, 867; 17.443; 18.18, 60, 84, 87, 331, 433, 441; 19.216, 334; 20.2, 206; 21.139, 189; 22.8, 250, 421; 23.89, 144, 278; 2 4 . 6 1 , 534; außerdem 104x als Patronymikon. Pellas Vater der Alkestis, Großvater des Eumelos: 2.715. Pelops Herrscher von Argos, Vater des Atreus und des Thyestes, Großvater des Agamemnon und des Menelaos: 2.104, 105. Peneleos Einer der fünf Anführer des Böoter-Kontingents von 50 Schiffen: 2.494; 13.92; 14.487, 489, 496; 16.335, 340; 17.597. (.Penthesileia) Amazone, Tochter des Ares (der Name ist zuerst in der 'Aithiopis' genannt: Proklos, Chrest. Z. 4ff. u. fr. 1 Bernabé/Davies): 24.804 (v.l.). Peralber Bewohner von Nordwest-Thessalien, bilden einen Teil des Achaier-Kontingents von 22 Schiffen unter Guneus: 2.749. Pergasos Vater des Dei'koon: 5.535. Periboia Großmutter des Asteropaios: 21.142. Periëres Vater des Boros II, Stiefgroßvater des Menesthios II: 16.177. Perlmedes Vater des Schedios II: 15.515. Perimos Sohn des Megas, von Patroklos getötet: 16.695. Periphas I. Sohn des Ochesios, bester Kämpfer unter den Aitolern, von Ares getötet: 5.842, 847. - II. Sohn des Epytos, alter Herold des Anchises I, in dessen Gestalt Apollon dem Hektor erscheint: 17.323f. Periphetes I. Sohn des Kopreus aus Mykene, von Hektor getötet: 15.638. - II. Troer, von Teukros getötet: 14.515. Perkosier Bewohner von Perkote am Hellespont: 2.831; 6.30; 1 1.329. Persephone (Persephoneìa, v.l. Phersephoneìa) (-» FG 22): 9.457, 569. Perseus Sohn des Zeus und der Danae, Vater des Sthenelos II, Großvater des Eurystheus: 14.320; 19.116, 123. Peteos Vater des Menestheus: 2.552; 4.327, 338; 12.331, 355; 13.690. Phainops I. Troer, Vater des Xanthos I und des Thoon I: 5.152. - II. Vater des Phorkys: 17.312. - III. Sohn des Asios II; Gastfreund Hektars aus Abydos, in dessen Gestalt Apollon Hektor erscheint: 17.583. - IV. s. Enops III. Phaistos Sohn des Boros I; troischer Bundesgenosse aus Maionien, von Idomeneus getötet: 5.43. Phalkes Troischer Unteranführer, von Antilochos getötet: 13.791; 14.513. Phauslos (od. Phausias) Vater des Apisaon I: 11.578. Phegeus Sohn des troischen Hephaistos-Priesters Dares, Bruder des Idaios II, von Diomedes getötet: 5.11, 15. Pheidas Athener, Gefolgsmann des Menestheus: 13.691. Pheldlppos Sohn des Thessalos, Enkel des Herakles; zusammen mit seinem Bruder Antiphos I Anführer eines Achaier-Kontingents von 30 Schiffen aus Kos und den umliegenden Inseln: 2.678. Phereklos Sohn des Tekton, Enkel des Harmon I; Schiffsbaumeister des Paris, von Meriones getötet: 5.59. Pheres Vater des Admetos, Großvater des Eumelos: 2.763; 23.376. Pheres Äolische Form von thêres '(wilde) Tiere', vom Iliasdichter offenbar als älterer Name der Kentauren (s.d.) aufgefaßt: 1.268; 2.743.

Figuren-Index

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Phersephoneia s. Persephone. Pherusa Nereide: 18.43. Philetor Vater des Demuchos: 20.457. Philoktetes Anführer eines Achaier-Kontingents von 7 Schiffen aus der Gegend um Methone; von den Achaiern auf Lemnos zurückgelassen, als Anführer durch Medon I ersetzt: 2.718, 725. Phlegyer Thessalischer Volksstamm: 13.302. Phobos Personifikation der Flucht und des Schreckens (-» FG 38; sonst mehrheitlich als Substantiv): 2.767; 4.440; 5.739; 9.2; 11.37; 13.299; 15.119. Phoibos s. Apollon. Phoiniker Volk an der Küste Syriens mit ausgedehnten Handelsbeziehungen: 23.744. Phoinix I. (-» FM 5): 9.168, 223, 427, 432, 607, 621, 659, 690; 14.136a; 16.196; 17.555, 561; 19.311; 23.360. - II. Vater der Europe: 14.321. Phoker Volksstamm in Mittelgriechenland (in und um Delphi), mit einem Kontingent von 40 Schiffen unter Schedios I und Epistrophos I am Zug gegen Troia beteiligt: 2 . 5 1 7 , 5 2 5 ; 15.516; 17.307. Phorbas I. Vater der Diomede: 9.665. - II. Troer, Vater des Ilioneus: 14.490. Phorkys Sohn des Phainops II, zusammen mit Askanios I Anführer der troischen Bundesgenossen aus Phrygien; von Aias I getötet: 2.862; 17.218, 312, 318. Phradmon Vater des Agelaos I: 8.257. Phrontis Frau des Panthoos, Mutter der Söhne Euphorbos, Hyperenor und Polydamas: 17.40. Phryger Volk in Kleinasien; Verbündete der Troer, angeführt von Askanios I und Phorkys: 2.798a, 862; 3.185; 10.431. Phthier Thessalischer Volksstamm, Bewohner der Phthiotis (nordöstl. von Achills Heimat Phthia), mit einem Kontingent von 40 Schiffen unter Podarkes am Zug gegen Troia beteiligt: 1 3 . 6 8 6 , 6 9 3 , 6 9 9 . Phylakos I. Vater des Iphiklos, Großvater des Protesilaos und des Podarkes I: 2.705; 13.698. - II. (v.l. Schedios) Troer, von Leïtos getötet: 6.35. Phylas Vater der Polymele, Großvater und Ziehvater des Eudoros: 16.181, 191. Phyleïdes s. Meges. Phyleus Vater des Meges; vom jungen Nestor im Speerwurf besiegt: 2.628; 5.72; 10.110, 175; 13.692; 15.519, 528, 530; 16.313; 19.239; 23.637. Phylomedusa Frau des Areïthoos I, Mutter des Menesthios I: 7.10. Phyza Personifikation der panischen Angst (-» FG 38; sonst öfter als Substantiv): 9.2. Pidytes Troer aus Perkote, von Odysseus getötet: 6.30. Pittheus Vater der Aithre: 3.144. Pleuronier Bewohner der Stadt Pleuren in Aitolien: 23.635. Podaleirios (-> FM 5): 2.732; 11.833. Podarge Harpyie, gebar dem Windgott Zephyros Achills unsterbliche Pferde Balios und Xanthos II: 16.150; 19.400. Podargos I. Pferd Hektars: 8.185. - II. Pferd des Menelaos: 23.295. Podarkes Sohn des Iphiklos, Enkel des Phylakos I; Anführer eines Achaier-Kontingents von 40 Schiffen aus der Gegend um Phylake (anstelle seines zu Kriegsbeginn gefallenen älteren Bruders Protesilaos): 2.704; 13.693. Podes Sohn des Eëtion III, Freund Hektars, von Menelaos getötet: 17.575, 590. Polîtes Sohn des Priamos, troischer Späher: 2.791; 13.533; 15.339; 24.250. Polyaimon s. Poly(h)aimon.

202

Prolegomena

Polybos Sohn des Anterior, troischer Unteranführer: 8.55c; 11.59. Polydamas {Puly damas) (-» FM 9), auch Panthoïdes: 8.55a; 11.57; 12.60, 80, 88, 109, 196, 210, 231; 13.725, 748, 751, 756, 790; 14.425 , 449f., 453, 454, 462, 469, 470; 15.339, 446, 454, 518, 521, 522; 16.535; 17.23, 600; 18.249f., 285, 313; 22.100. Polydeukes Bruder des Kastor und der Helena: 3.237. Polydore Tochter des Peleus, Mutter des Spercheios-Sohnes Menesthios II: 16.175. Polydoros I. Jüngster Sohn des Priamos und der Altes-Tochter Laothoë aus Pedasos, Bruder des Lykaon II; von Achilleus getötet: 20.407Í., 419; 21.91; 22.46. - II. Achaier, vom jungen Nestor im Speerwurf besiegt: 23.637. Poly(h)aimon Vater des Amopaon: 8.276. Poly(e)idos I. Seher aus Korinth, Vater des Euchenor: 13.663, 666. - II. Troer, Sohn des Traumdeuters Eurydamas, zusammen mit seinem Bruder Abas von Diomedes getötet: 5.148. - III. s. Melanippos I. Polykles (-kleës) Vater des Kaukonen-Anführers Ameibos: 2.855a. Polyktor (Angeblicher) Vatersname des Myrmidonen, für den sich Hermes vor Priamos ausgibt: 24.397. Polymele Mutter des Hermes-Sohnes Eudoros: 16.180. Polymelos Lykier, Sohn des Argeas; von Patroklos getötet: 16.417. Polyneikes Bruder des Eteokles; Anführer des Zuges der 'Sieben gegen Theben', an dem Diomedes' Vater Tydeus teilnahm: 4.377. Polyphemos Einer der Lapithen, die der junge Nestor im Kampf gegen die Kentauren unterstützte: 1.264. Polyplietes Troischer Unteranführer: 13.791. Polyphonies s. Lykophontes. Polypoites Lapithe, Sohn des Peirithoos und der Hippodameia I, Enkel des Zeus; zusammen mit Leonteus Anführer eines Achaier-Kontingents von 40 Schiffen: 2.740; 6.29; 12.129, 182; 23.836, 844, 848. Polyxeinos Sohn des Agasthenes, Enkel des Augias; einer der vier Anführer des EpeierKontingents von 40 Schiffen: 2.623. Portheus Großvater des Meleagros und des Tydeus, Urgroßvater des Diomedes: 14.115. Poseidon (Poseidaon) (-» FG 23), auch Gaieochos/Ennosigaios/Enosichthon (9.183, 7.445, 7.455 u.ö., 'Erd-Erschütterer'), Helikonios (20.404, wohl nach seinem Kultort 'Helike') und Kyanochaltes (13.563, 'der Schwarzhaarige'): 1.400; 2.479, 506; 7.445, 455; 8.54d, 200, 201, 208, 440; 9.183, 362; 11.728, 751; 12.17, 27, 34; 13.10, 19, 34, 43, 59, 65, 83, 89, 125, 206, 215, 218a (v.l.), 231, 345, 351, 434, 554, 563, 677; 14.135, 150, 241b, 355, 356 (vi.), 357, 384, 390, 510; 15.8, 41, 51, 57, 158, 173, 174, 184, 201, 205, 218, 222; 20.13, 20, 34, 57, 63, 67, 115, 132, 144, 149, 291, 310, 318, 330, 404, 405; 21.284, 287, 435, 462, 472, 477; 23.277, 307, 584; 24.26. Potamoi Flußgötter (-» FG 34; sonst mehrheitlich als Substantiv): 3.278. Priamldes s. Hektor und Paris (und vgl. Priamos a.E.). Priamos (-» FM 8), auch Laomedontiades und Dardanides: 1.19, 255; 2.37, 160, 176, 304, 332, 373, 414, 788, 791, 803; 3.105, 117, 124, 146, 161, 250, 261, 288, 303, 314; 4.18, 28, 31, 35, 47, 165, 173, 290, 499; 5.159, 463, 464, 535, 614, 704; 6.242, 246, 250, 283, 317, 449, 451, 512; 7.44, 47, 296, 346, 366, 386, 427; 8.303, 377, 552; 9.136, 278, 651; 11.102, 197, 200; 12.11, 15, 95; 13.14, 173, 176, 365, 368, 376, 460; 15.239, 244, 551; 16.448, 738; 17.160; 18.154, 288;

Figuren-Index

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20.81, 181, 182, 237, 240, 306; 21.34, 88, 97, 105, 309, 526; 22.25, 158a, 165, 173, 230, 234, 251, 352, 453, 478; 23.746; 24.28, 37, 76, 117, 145, 160, 169, 171, 217, 278, 279, 282, 299, 336, 353, 354, 372, 386, 405, 447, 469, 477, 483, 485, 552, 563, 583, 598, 629, 631, 634, 659, 669, 674, 680, 777, 803; außerdem 33x als Patronymikon (für verschiedene Söhne, meist Hektor; 13.433b kollektiv 'Priamiden'). Proitos Herrscher von Ephyre in Argos, Ehemann der Anteia, Widersacher des Bellerophontes: 6.157, 160, 163, 164, 177. Promachos Sohn des Alegenor, Böoter, von Akamas I getötet: 14.476, 482, 503. Pronoos Troer, von Patroklos getötet: 16.399. Protesilaos Sohn des Iphiklos, Enkel des Phylakos I; Anführer eines Achaier-Kontingents von 40 Schiffen aus der Gegend um Phylake; fiel gleich zu Kriegsbeginn, wonach sein jüngerer Bruder Podarkes das Kommando übernahm: 2.698, 706, 708; 13.681; 15.705; 16.286. Prothoënor Sohn des Areïlykos I, einer der fünf Anführer des Böoter-Kontingents von 50 Schiffen: 2.495; 14.450f., 471. Prothoon Troer, von Teukros getötet: 14.515. Prothoos Sohn des Tenthredon, Anführer eines Achaier-Kontingents von 40 Schiffen aus der thessalischen Landschaft Magnesia: 2.756, 758. Protiaon Vater des Astynoos I: 15.455. Proto Nereide: 18.43. Prytanis Lykier, von Odysseus getötet: 5.678. Ptolemaios Vater des Eurymedon I: 4.228. Pulydamas s. Polydamas. Pygmaien Mythisches Zwergenvolk am Ringstrom Okeanos (d.h. am 'Ende der Welt'): 3.6. Pylalmenes I. Anführer der troischen Bundesgenossen aus Paphlagonien, von Menelaos getötet: 2.851; 5.576. - II. (v.l. Kylaimenes) Vater des Paphlagonen Harpalion: 13.643. - III. s. Talaimenes. Pylaios Sohn des Lethos, Enkel des Teutamos; zusammen mit seinem Bruder Hippothoos I Anführer der Pelasger (troischer Bundesgenossen aus Larisa): 2.842. Pylartes I. Troer, von Aias I getötet: 11.491. - II. Troer, von Patroklos getötet: 16.696. Pylier Volksstamm im Südwesten der Peloponnes, mit einem Kontingent von 90 Schiffen unter Nestor am Zug gegen Troia beteiligt: 1.248; 4.293; 5.545; 7.134; 1 1.687,724, 737, 753; 17.704; 23.633. Pylon Troer, von Polypoites getötet: 12.187. Pyraichmes Anführer der troischen Bundesgenossen aus Paionien, von Patroklos getötet: 2.848; 16.287. Pyrasos Troer, von Aias I getötet: 11.491. Pyres s. Neoptolemos. Pyris Lykier, von Patroklos getötet: 16.416. Rhadamanthys Sohn des Zeus und der Phoinix-Tochter Europe, Bruder des Minos: 14.322. Rhea (auch Rheia, v.l. Rheie) ( ^ FG 26): 14.203; 15.187. Rhene Mutter des Oïleus-Sohnes Medon I: 2.728. Rhesos Sohn des Eïoneus II; Anführer eines nachträglich zur Verstärkung eingetroffenen Thraker-Kontingents; von Diomedes getötet: 10.435, 474, 519. Rhigmos Sohn des Thraker-Anführers Peiros, von Achilleus getötet: 20.484f.

204

Prolegomena

Rhodier Bewohner der Insel Rhodos, mit einem Kontingent von 9 Schiffen unter Tlepolemos I am Zug gegen Troia beteiligt: 2.654. Sarpedon (-> FM 10): 2.876; 5.471, 493, 629, 633, 647, 655, 658, 663, 672, 675, 683, 692; 6.199; 12.101, 292, 307, 379, 392, 397; 14.426; 15.67; 16.327, 419, 433, 445, 464, 466, 477, 496, 522, 533, 541, 553, 559, 638, 649, 663, 668, 678; 17.150, 162; 2 3 . 8 0 0 . Satnios Troischer Bundesgenosse, Sohn des Enops I und einer Nymphe, von Aias II getötet: 14.443f. Schedios I. Sohn des Iphitos I, Enkel des Naubolos; zusammen mit seinem Bruder Epistrophos I Anführer eines Phoker-Kontingents von 40 Schiffen; von Hektor getötet: 2.517; 17.306. - II. Sohn des Perimedes, Unteranführer der Phoker, von Hektor getötet: 15.515. - III. s. Chromios II. - IV. s. Phylakos II. - V. s. Stichios. Selagon s. Pelagon II. Selagos Vater des Amphios II: 5.612. Seleplos Großvater des Mynes und des Epistrophos III: 2.693. Selloi s. Helloi. Semele Geliebte des Zeus, Mutter des Dionysos: 14.323, 325. Sidon(i)er/Sidonen Bewohner von Sidon in Phoinikien, berühmt für ihr Kunsthandwerk: 6.290; 23.743. Simoeis Flußgott (-> FG 34): 4.475; 5.774, 777; 6.4; 12.22; 20.53; 21.307. Simoeisios Troer, Sohn des Anthemion, von Aias I getötet: 4.473f., 477, 488. Sintier Vorgriechische Bewohner der Insel Lemnos: 1.594. Sisyphos Sohn des Aiolos, Großvater des Bellerophontes, Ururgroßvater der Lykier-Anführer Sarpedon und Glaukos I: 6.153, 154. Skamandrios I. s. Astyanax (-» FM 8). - II. Troer, Sohn des Strophios, von Menelaos getötet: 5.49. Skamandros Flußgott (-» FG 34), von den Göttern 'Xanthos' genannt: 5.36, 77, 774; 6.4; 7.329; 8.560; 11.499; 12.21; 14.434; 20.40, 74; 21.2, 15, 124, 146, 223, 305, 332, 337, 383, 603; 22.148; 24.693. Smintheus s. Apollon. Sokos Sohn des Hippasos I; verwundet den Odysseus (beim Versuch, seinen Bruder Charops zu rächen) und fällt: 11.427, 428, 440, 450, 456. Solymer Volksstamm in Lykien: 6.184, 204. Speio Nereide: 18.40. Spercheios Thessalischer Flußgott (-» FG 34): 16.174, 176; 23.142, 144. Sphelos Vater des lasos: 15.338. Stentor Achaier, berühmt für seine laute Stimme; Hera nimmt seine Gestalt an: app. crit. zu 2.609; 5.785. Sthenelaos Sohn des Ithaimenes, von Patroklos getötet: 16.586. Sthenelos I. (-» FM 4), auch Kapaneïades: 2.564; 4.367, 403; 5.108,109,111,241, 319, 835; 8.114; 9.48; 23.511. - II. Sohn des Perseus, Vater des Eurystheus: 19.116, 123. Stichios Athener, Gefolgsmann des Menestheus; von Hektor getötet: 13.195 (dort v.l. Schedios), 691; 15.329. Strophios Vater des Skamandrios II: 5.49. Styx Göttin des Unterweltsflusses, bei dessen Wasser die Götter schwören (vgl. Hes. Th. 775): 2.755; 8.369; 14.271, 278 (v.l.)·, 15.37.

Figuren-Index

205

Talaimenes {v.l. Pylaimenes) Vater des Mesthles und des Antiphos II: 2.865. Talaos Vater des Mekisteus I, Großvater des Euryalos: 2.566; 23.678. Talthybios (-> FM 5): 1.320; 3.118; 4.192, 193; 7.276; 19.196, 250, 267; 23.897. Tekton Vater des Phereklos: 5.59. Telamón Vater des Aias I und des Teukros: 8.283; 13.177; 17.284, 293; außerdem 49x als Patronymikon bzw. Adj. (in der Funktion eines Patronymikons). Telamoniades s. Aias I. Telemachos Sohn des Odysseus: 2.260; 4.354. Tenthredon Vater des Prothoos: 2.756. Tethys FG 27): 14.201, 302. Teukros FM 4): 6.31; 8.266, 273, 281, 292, 309, 322; 12.336, 350, 363, 371, 372, 387, 400; 13.91, 170, 177, 182, 313; 14.515; 15.302, 437, 458, 462, 466, 484; 16.511; 23.859, 862, 870 (v.l.), 883. Teutamos Großvater des Hippothoos I und des Pylaios: 2.843. Teuthras I. Achaier, von Hektor getötet: 5.705. - II. Vater des Axylos: 6.13. Thaleia Nereide: 18.39. Thalpios Sohn des 'Aktorionen' Eurytos, Vetter des Amphimachos I; einer der vier Anführer des Epeier-Kontingents von 40 Schiffen: 2.620. Thalysios Vater des Echepolos I: 4.458. Thamyris Thrakischer Sänger, der mit den Musen wetteiferte und von ihnen geblendet wurde: 2.595. Thanatos Gott des Todes (-» FG 38; sonst mehrheitlich als Substantiv): 14.231; 16.454, 672, 682. Tharsites s. Thersites. Theano ( ^ FM 9): 5.70; 6.298f., 302; 11.224. Thebaios Vater des Eniopeus: 8.120. Themis Göttin, Hüterin des Rechtes (-» FG 38; sonst öfter als Substantiv): 15.87, 93; 20.4. Thersilochos Troischer Bundesgenosse aus Paionien, von Achilleus getötet: 17.216; 21.209. Thersites (v.l. Tharsites) (-» FM 5): 2.212, 244, 246. Theseus Sohn des Aigeus, attischer Heros, am Kampf der Lapithen gegen die Kentauren beteiligt: 1.265. Thessalos Sohn des Herakles, Vater des Antiphos I und des Pheidippos: 2.679. Thestor I. Sohn des Enops II, Wagenlenker des Pronoos, von Patroklos getötet: 16.401. - II. Vater des Kalchas: 1.69. - III. Vater des Alkmaon: 12.394. Thetis FG 20): 1.413, 495, 512, 538, 556; 4.512; 6.136; 8.370; 9.410; 11.795a; 13.350; 15.76, 598; 16.34, 222, 574, 860, 867a; 18.51, 94, 127, 146, 332, 369, 381, 385, 392, 398, 405, 407, 422, 424, 428; 19.28, 39a; 20.207; 23.14; 24.74, 83, 88, 89, 102, 104, 120, 562. Thoas I. Sohn des Andraimon, Anführer der Aitoler mit einem Kontingent von 40 Schiffen: 2.638; 4.527, 529; 7.168; 13.92, 216, 222, 228; 15.281; 19.239. - II. Ehem. Herrscher von Lemnos (nach späteren Quellen Vater der Hypsipyle und Großvater des Euneos): 14.230; 23.745. - III. Troer, von Menelaos getötet: 16.311. Thoë Nereide: 18.40. Thoon I. Sohn des Phainops I, zusammen mit seinem Bruder Xanthos I von Diomedes getötet: 5.152. - II. Troischer Unteranführer, Gefährte des Asios I, von Antilochos getötet: 12.140, 193a; 13.545. - III. Troer, von Odysseus getötet: 11.422. - IV. s. Bias I.

206

Prolegomena

Thootes Herold des Menestheus: 12.342, 343. Thraker Bewohner Thrakiens; Verbündete der Troer, angeführt von Akamas II und Peireos: 2 . 5 9 5 , 8 4 4 ; 4 . 5 1 9 , 5 3 3 , 5 3 7 ; 5 . 4 6 2 ; 6 . 7 ; 10.434, 4 6 4 , 4 7 0 , 4 8 7 , 5 0 6 , 5 18; 13.4; 1 4 . 2 2 7 ; 2 4 . 2 3 4 . Thrasios Paioner, von Achilleus getötet: 21.210. Thrasydemos s. Thrasymelos. Thrasymedes I. Sohn Nestors, Bruder des Antilochos, Unteranführer der Pylier: 9.81; 10.57, 196, 229, 255; 14.10; 16.317, 321; 17.378, 705. - II. s. Thrasymelos. Thrasymelos (v.ll. Thrasymedes, -medos, -demos) Gefährte Sarpedons, von Patroklos getötet: 16.463. Thyestes Sohn des Pelops, Bruder des Atreus: 2.106, 107. Thymbraios Troischer Unteranführer, von Diomedes getötet: 11.320. Thymoites Angehöriger des troischen Ältestenrates: 3.146. Titanen (Titenes) (-» FG 26): 14.279. Tithonos Sohn des Laomedon, Geliebter der Göttin Eos: 11.1; 20.237. Tlepolemos I. Sohn des Herakles und der Astyocheia, Enkel des Zeus; Anführer eines Achaier-Kontingents von 9 Schiffen aus Rhodos; von Sarpedon getötet: 2.653, 657, 661; 5.628, 632, 648, 656, 660, 668. - II. Lykier, Sohn des Damastor, von Patroklos getötet: 16.416. Trechos Aitoler, von Hektor getötet: 5.706. Tritogeneia s. Athene. Troer Bewohner der Stadt Ilios/Troia, auch Gesamtbezeichnung für diese und ihre Verbündeten: passim. Troïlos Sohn des Priamos, z.Z. der Iliashandlung nicht mehr am Leben: 24.257. Troizenos Vater des Euphemos: 2.847. Tros I. Enkel des Dardanos I, Urgroßvater des Priamos und des Anchises I; Besitzer von Wunderpferden, die Zeus ihm als Entschädigung für seinen entführten Sohn Ganymedes gab: 5.222, 265; 8.106; 20.230, 231; 23.291, 378; 24.279 (v.l.). - II. Troer, Sohn des Alastor III, bittet Achilleus vergeblich um Schonung seines Lebens: 20.463. Tychios Lederschneider aus Hyle in Böotien, der den Turmschild des Aias I verfertigte: 7.220; 11.485a. Tydeïdes s. Diomedes. Tydeus (-> FM 6), auch Oineïdes: 2.406, 563a, 642a; 4.365, 370, 372, 384, 387, 396, 399; 5.25, 126, 163, 184, 232, 235, 277, 335, 376, 406, 800, 801, 813, 881; 6.96, 119, 222, 277, 437; 7.179; 8.118, 152; 10.159, 285, 487, 494, 497, 509, 516; 11.338; 14.114; 23.383, 472, 538; außerdem 68x als Patronymikon. Typhoeus Ungeheuer, von Zeus unter die Erde verbannt (vgl. Hes. Th. 820ff.): 2.782, 783. Ukalegon Angehöriger des troischen Ältestenrates: 3.148. Uranos Himmelsgott (-» FG 27/38; sonst mehrheitlich als Substantiv): 1.570; 5.373, 898; 15.36; 17.195; 21.275, 509; 24.547, 612. Xanthos I. Troer, Sohn des Phainops I, zusammen mit seinem Bruder Thoon I von Diomedes getötet: 5.152. - II. Unsterbliches Pferd des Achilleus, gezeugt vom Windgott Zephyros und der Harpyie Podarge: 16.149; 19.400, 405, 420. - III. Pferd Hektars: 8.185. - IV. s. Skamandros.

Figuren-Index

207

Zephyros Gott des Westwinds (-> FG 37): 2.147; 4.276, 423; 7.63; 9.5; 11.305; 16.150; 19.415; 21.334; 23.195, 200, 208. Zeus (-» FG 24), auch Argikeraunos (19.121 u.ö., 'mit hellglänzendem/schnellem Blitz, Schnellblitzer'), Kelainepheës (1.397 u.ö., 'mit dunklen [Gewitter-lWolken, Schwarzvvolkner'), Olympios (1.353, 'der Olympier, Herr des Olymp'), Kronion/Kronides (1.397, 1.498 u.ö., 'Kronos-Sohn'), erígdoupos pósis Heres (7.411 u.ö, 'laut-donnernder Gatte der Hera') und pósis Heres eukómoio (10.5, 'Gatte der schönhaarigen Hera'); 1.5, 9, 21, 63, 128, 175, 202, 222, 239, 279, 334, 354, 394, 395, 397, 405, 419, 423, 426, 495, 498, 502, 503, 508, 511, 517, 528, 533, 539, 544, 552, 560, 570, 578, 580, 583, 589, 609; 2.2, 26, 33, 38, 49, 60 (v.l.), 63, 70, 94, 102, 103, 111, 116, 134, 146, 157, 169, 197, 205, 309, 319, 324, 348, 350, 371, 375, 403, 407, 412, 419, 478, 482, 491, 548, 598, 636, 669, 670, 741, 781, 787; 3.104, 107, 199, 276, 298, 302, 308, 320, 350, 351, 365, 374, 418, 426; 4.1, 5, 23, 25, 30, 68, 75, 84, 128, 160, 166, 235, 249, 288, 381, 408, 515; 5.33, 34, 91, 105, 115, 131, 174, 225, 265, 312, 348, 362, 396, 398, 419, 421, 426, 457, 522, 631, 635, 637, 672, 675, 683, 693, 714, 733, 736, 742, 753, 756, 757, 762, 764, 815, 820, 869, 872, 888, 906, 907; 6.139; 159, 198, 234, 257, 259, 266, 267, 282, 304, 312, 357, 420, 475, 476, 526; 7.23, 24, 37, 47, 60, 69, 76, 132, 179, 194, 200, 202, 209, 274, 280, 315, 411, 443, 446, 454, 478, 481; 8.2, 22, 31, 38, 49, 54c, 69, 132, 140, 141, 143, 170, 175, 206, 210, 216, 236, 242, 245, 249, 250, 251, 252a, 287, 335, 352, 364, 375, 381 (v.l.), 384, 387, 397, 412, 414, 415, 424, 427, 428, 438, 442, 444, 460, 462, 469, 470, 501 (v.l.), 526; 9.18, 23, 37, 98, 117, 172, 236, 238, 357, 377, 419, 502, 508, 511, 513, 536, 608, 686; 10.5, 16, 45, 71, 89, 104, 137, 154, 278, 284, 296, 329, 552, 553; 11.3, 27, 53, 66, 78, 80, 163, 182, 200, 201, 278, 289, 300, 318, 336, 406, 493, 543, 544, 727, 736, 753, 761, 773, 795; 12.25, 37, 68, 164, 173, 178 (v.l.), 180 (v.l.), 209, 235, 241, 252, 275, 279, 286, 292, 402, 437, 450; 13.1, 16, 54, 58, 154, 226, 242, 319, 345, 347, 353, 355, 449, 524, 624, 631, 732, 783, 794, 796, 812, 818, 825, 837; 14.19, 54, 69, 85, 120, 157, 160, 173, 193, 203, 213, 224, 236, 247, 250, 252, 265, 286, 293, 312, 330, 341, 346, 351a, 352, 359, 414, 417, 434, 522; 15.4, 12, 46, 47, 78a, 85, 91, 97, 101, 104, 117, 122, 131, 146, 147, 152, 154, 175, 188, 192, 194, 202, 220, 242, 253 (v.l.), 254, 293, 310, 372, 375, 377, 379, 461, 489, 490, 567, 593, 599, 611, 637, 694, 719, 724; 16.37, 51, 88, 97, 103, 121, 227, 232, 233, 241, 249, 250, 253, 298, 365, 386, 431, 440, 458, 522, 567, 604, 644, 658, 662, 666, 688, 720, 799, 804, 845; 17.19, 46, 176, 198, 209, 251, 269, 321, 326, 331, 339, 400, 409, 441, 498, 515, 545, 548, 566, 585 (v.l.), 593, 627, 630, 632, 645, 648; 18.75, 79, 116, 118, 149 (v.l.), 168, 184, 185, 292, 293, 311 (v.l.), 328, 356, 361, 431; 19.87, 91, 95, 108, 112, 120, 121, 137, 197, 204, 224, 254, 258, 270, 273, 340, 357; 20.4, 6, 10, 11, 13, 15, 16, 19, 31, 40 (v.l.), 56, 82, 92, 103, 107, 155, 192, 194, 215, 234, 242, 301, 304, 306; 21.2, 83, 184, 187, 189, 190, 191, 193, 198, 216, 229, 230, 273, 290, 388, 401, 416, 420, 438, 444, 461 (v.l.), 479, 484, 499, 505, 508, 520, 570, 596 (v.l.)·, 22.60, 130, 167, 178, 182, 209, 221, 256, 280, 302, 366, 403; 23.43, 185, 299, 307, 724; 24.64, 88, 98, 100, 103, 133, 140, 143, 169, 173, 175, 194, 241, 287, 290, 296, 301, 308, 314, 331, 527, 529, 561, 570, 586, 611, 693. Zeus katachthónìos s. Hades.

WORT-INDEX HOMERISCH - MYKENISCH

(MYK)

Von Rudolf Wächter Der folgende Index gibt eine repräsentative Auswahl homerisch-griechischer Wörter (bes. der Ilias), die schon im Mykenischen belegt oder vorausgesetzt sind. Vollständigkeit konnte nicht erreicht, ja nicht einmal angestrebt werden, weil viele Interpretationen mykenischer Wörter und Formen umstritten sind. Aufgenommen sind 'sichere' oder mindestens 'sehr wahrscheinliche', weggelassen 'unwahrscheinliche' und 'verfehlte' Entsprechungen, wobei sich der Verf. vollauf im klaren ist, daß der Entscheid, etwas aufzunehmen oder nicht, von anderen in vielen Fällen anders gefällt worden wäre. Der Index soll dazu dienen, die Aufmerksamkeit der Homerleser auf das Mykenische zu lenken. Er sollte möglichst kurz ausfallen. Als es sich zeigte, wie erstaunlich lang er werden würde, drängten sich verschiedene Maßnahmen auf: (1) Der Grad der verbleibenden Unsicherheit der myk. Interpretationen wird nur ausnahmsweise angegeben (meist mit 'wohl'). (2) Bei der Transkription sind vielerlei - allerdings sprachwissenschaftlich einigermaßen vertretbare - Kompromisse und Vereinfachungen eingegangen worden. (3) Wenn von einem Wort verschiedene Formen belegt sind, wird meist nur eine Auswahl gegeben. (4) Die etymologischen und anderen sprachwissenschaftlichen Erklärungen sind auf ein absolutes Minimum beschränkt. Mein herzlicher Dank gebührt lie. phil. Andrea Suter für ihre zuverlässige Schreibarbeit. Abkürzungen: damit davon dazu GN ON PN TN

damit komponiert (d.h. das Wort ist in den nachfolgenden Komposita zu finden) davon abgeleitet (d.h. das Wort wird durch die nachfolgenden suffixalen Ableitungen vorausgesetzt) dazu gebildet, dazu gehörig (d.h. das Wort steht zu den nachfolgenden in einem engen etymologischen Verhältnis) Göttername Ortsname Personenname Tiername

210

Prolegomena

AT

Amtsträger

Instr.

Instrumentalis (als eigener Kasus v o m Dativ unterschieden)

/d' g ' k ' /

Transkriptionen f ü r ζ im Inlaut (durch vormaliges nachfolgendes j palatalisierte Konsonanten)

Irl

palatalisiertes Irl

/j/

ist nach i oft nur Übergangslaut (dann häufig verallgemeinert)

/jj/

markiert Positionslänge (häufig verallgemeinert)

ά- (1.13): damit a-ka-ra-no /a-karänos/ a-ki-ti-to /a-ktiton/ (Neutr.) 'unbebaut (?)' a-ko-to-no /a-ktoinoi/ (Nom. Pl.) 'ohne ktoina' a-na-pu-ke /an-ampukes/ (Nom. Pl. Fem.) "?' a-na-mo-to /an-ar(h)mostoi/ (Nom. Pl. Fem.) ~ 'nicht zusammengesetzt' a-no-we ~ /an-övves/ und a-no-wo-to ~ /an-5vvoton/ (Neutr.) 'henkellos' a-ta-ra-si-jo /a-tala(n)sijoi/ (Nom. Pl.) 'ohne Arbeitspensum' ~ no-pe-re-ha /nöp h eleha/ (Neutr. PI.) 'unnütz' a-da-ma-o /A-dama-os/ (PN) a-qi-ti-ta /A-k wh t h itä/ (fem. PN) a-tu-ko /A-t (h) uk h -os/ (PN) αγγος (2.471): a-ke-ha /angeha/ (Nom. Pl.) ά γ ε ί ρ ω (2.664, 1.126 έπαγείρω): a-ke-re ~ /ager'ei/ (3. Sg.), wohl auch a-ke-rja-te ~ /ager'antes/ (Part. Aor.) dazu a-ko-ra /agorä/ (s.d.) Ά γ έ λ α ο ς (8.257): a-ke-ra-wo /Age-lävvos/ (PN) άγορά (1.54): a-ko-ra /agorä/ davon a-ko-ra-ja /agorajja/ (Neutr. PI.) άγρέω (5.765, 1.526 παλινάγρετος): a-ke-re-se /agrësei/ (Fut.) άγρός (5.137, 2.852 άγρότερος): a-ko-ro /agros/ davon a-ko-ro-ta /Agrotäs/ (PN) αγω (1.62, 1.99): a-ke /agei/ damit a-na-ke-e /an-agehen/ (Inf.) "?' a-ke-ra-wo /Age-lävvos/ (PN) ra-wa-ke-ta /lävvägetäs/ '(ein hoher Funktionär)' davon Adj. ra-wa-ke-si-jo /lävvägesijos/ vielleicht ku-na-ke-ta-i /kun-ägetähi/ (Dat. PI.) 'Hundeführer, Jäger' (urspr. zu ήγέομαι?) dazu a-ko-to /Aktör/ (PN) ά ε ί ρ ω (2.151, 11.31 άορ-τ-): damit o-pa-wo-ta /op-avvorta/ (Neutr. Pl.) ~ 'angehängt'

Wort-Index Homerisch - Mykenisch (MYK)

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ά έ ξ ω (6.261): davon a-we-ke-se-u /Awekseus/ (PN) Ά θ ή ν η (1.194): damit vielleicht a-ta-na-po-ti-nl-ja /At h änäi potnijäi/ (Dat.) (GN?) Αίας (1.138): ai-wa /Aiwans/ (TN) Αιγύπτιος (9.382): ai-ku-pi-ti-jo /Aiguptijos/ (PN) α ί θ α λ ό ε ι ς (2.415): ai-ta-ro-we /Ait h alovvens/ (PN) α ΐ θ ω (6.182): dazu ai-ti-jo-qo /Ait h ij-ok w s/ (PN) Αίθίοψ (1.423): ai-ti-jo-qo /Ait h ij-ok w s/ (PN) α ΐ ν υ μ α ι (4.531, 11.582 έ π α ι ν ύ μ ε ν ο ς ) : ai-nu-me-no /Ainumenos/ (PN) dazu wohl tu-ma-i-ta /T h ümaitäs/ (PN) α ΐ ξ (1.41, 3.247 α ΐ γ ε ι ο ς ) : davon ai-za /aig'a/ (Adj. Nom. Sg. Fem.) 'Ziegen-' damit ai-ki-pa-ta /aigi-/ (AT) α ί ό λ ο ς (5.295, 2.816 κ ο ρ υ θ α ι ό λ ο ς ) : ai-wo-ro /Aiwolos/ (TN) α ί π ύ ς (2.538): damit ai-pu-ke-ne-ja /Aipu-genejjäi/ (Dat.) (fem. PN) α ι χ μ ή (3.348, 1.152 α ί χ μ η τ ή ς ) : ai-ka-sa-ma /aiksmans/ (Akk. PI.) "Ακτωρ (2.513): a-ko-to /Aktör/ α κ ω ν (4.137): davon a-ko-te-u /Akonteus/ (PN) α λ ε ι σ ο ν (11.774): a-re-se-si /aleise(s)si/ (Dat. Pl. i-Stamm) ~ 'Sack, Schlauch' α λ ε ι φ α ρ (18.351): a-re- /aleip h ar/, a-re-pa-te /aleip h atei/ (Dat.) 'Salböl' damit a-re-pa-zo-o /aleip h a-zohöi/ (Dat.) und a-re-po-zo-o /aleip h o-zohos/ (Nom.) vielleicht we-(j)a-re-pe /?-aleip h es/ (Adj. Neutr.) dazu a-ro-pa /aloip h ä/ ~ 'Salbung' a-ro-po /aloip h os/ 'Salber' Ά λ ε κ τ ρ υ ώ ν (17.602): a-re-ku-tu-ru-wo /Alektruön/ (PN) 'Αλέξανδρος (3.16): a-re-ka-sa-da-ra /Aleks-andrä/ (PN) ά λ έ ξ ω (1.590): damit a-re-ka-sa-da-ra /Aleks-andrä/ (PN) davon a-re-ki-si-to /Aleksitos/ (PN) dazu a-re-ko-to-re /Alektorei/ (Dat.) (PN) α λ ο ι φ ή (9.208): a-ro-pa /aloip h ä/ ~ 'Salbung' α λ ς (1.141): damit a-pi-ha-ro /Amp h i-halos/ (PN) o-pi-ha-ra /opi-hala/ (Akk. PI.) ά μ ά ω (24.451, 11.67 άμητήρες): zugrundeliegend vielleicht a-ma /amä/ 'Ernte (?)' α μ π υ ξ (22.469): a-pu-ke /ampukes/ '(Teil der Pferdeausrüstung)' damit a-na-pu-ke /an-ampukes/ (Nom. Pl. Fem.) a-pu-ko-wo-ko /ampuk(o)-vvorgos/

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Prolegomena

άμφί (1.37): a-pi /amp h i/ damit a-pi-qo-ro /amp h i-k w oloi/ (Nom. Pl. Fem.) a-pl-po-re-we /amp h i-p h orëwes/ (s.d.) wohl a-pl-qo-to /amp h i-/ (Fem.) '?' a-pi-e-qe /amp h ihek w ei/ a-pi-do-ra /Amp h i-döräi/ (Dat.) (fem. PN) a-pi-do-rol /Amp h i-döros/ (PN) a-pi-ha-ro /Amp h i-halos/ (PN) a-pi-ra-wo /Amp h i-lävvos/ (PN) a-pi-me-de /Amp h i-mëdës/ (PN) a-pi-qo-(i-)ta /Amp h i-/ (PN) άμφ(ι)έπω (2.525): a-pi-e-qe /amp h ihek w ei/ ά μ φ ί π ο λ ο ς (3.143): a-pi-qo-ro /amp h i-k w oloi/ (Nom. Pl. Fem.) ά μ φ ι φ ο ρ ε ύ ς (23.92): a-pi-po-re-we /amp h i-p h orëvves/ (Nom. Pl.), auch schon a-po-re-we /am-p h orëvve/ (Dual) άμφοτέρωθεν (diese Form 5.726): wohl a-po-te-ro-te /amp h oteröt h en/ "?' (Adv.) α μ φ ω (1.196): -a-po /amp h 5/ ά ν ά (1.10): damit a-na-ke-e /an-agehen/ (Inf.) "?' wohl auch a-no-qa-si-ja /ano-g w asijäs/ (Subst. Gen.) wohl auch a-pu-ke /am-pukes/ 'Teil der Pferdeausrüstung' (s.d.) ά ν ά γ ε ι ν (1.478): a-na-ke-e /an-agehen/ (Inf.) "?' α ν α β α ί ν ω (1.312, 1.497): dazu wohl a-no-qa-si-ja /ano-g w asijäs/ (Subst. Gen.) α ν α ξ (1.7): wa-na-ka /wanaks/ (Nom.), wa-na-ka-to /wanaktos/ (Gen.) davon wa-na-ka-te-ro /vvanakteros/ (Adj.) 'königlich' ά ν ή ρ (1.7): damit a-re-ka-sa-da-ra /Aleks-andrä/ (PN) a-ta-no /Ant-änör/ (PN) ka-sa-no /Kass-änör/ (PN) ne-ti-ja-no /Nestij-änör/ (PN) o-pe-ra-no /Op h el-änör/ (PN) vielleicht me-ta-no /Met-änör/ (PN) wohl auch ka-wa-do-ro /Kalvv-andros/ (PN) wohl auch ke-sa-da-ra /-andrà/, ke-sa-do-ro /-andros/ (PN) davon a-di-ri-ja-pi-qe /andrijamp h i k w e/ (Instr. Pl.), a-di-ri-ja-te-qe /andrijantë k K e/ (Instr. Sg.) 'menschl. Figur' άνεμος (1.481): a-ne-mo /Anemön/ (Gen. Pl.) (GN) ά ν θ ρ ω π ο ς (1.250): a-to-ro-qo /ant h rök w öi/ 'menschl. Figur' Ά ν τ ή ν ω ρ (2.822): a-ta-no /Ant-änör/ (PN)

Wort-Index Homerisch - Mykenisch (MYK)

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ά ν τ ί (8.163, 1.31 ά ν τ ι ά ω ) : damit a-ta-no /Ant-änör/ (PN) a-ti-ke-ne-ja /Anti-genejjäi/ (Dat.) (fem. PN) a-ti-pa-mo /Anti-p h ämos/ (PN) davon wohl a-ti-ja /antija(i)/ (Nom. Pl. Fem. oder Neutr.) '(Bauteil)' α ξ ω ν (5.723): a-ko-so-ne /aksones/ (Nom. Pl.) α π ε ι μ ι 1. (6.362): ]a-pe-e-si[ /ap-ehensi/ (3. Pl.), a-pe-o /ap-ehön/ (Part. Sg. Mask.), ape-o-te /ap-ehontes/ (Pl.), a-pe-a-sa /ap-ehasai/ (Nom. Pl. Fem.) 'abwesend' α π ε ι μ ι 2. (10.289): a-pe-i-si /ap-eisi/ (3. Sg.) 'geht weg (?)' άπό (1.67): ~ α-pu /apu/ damit a-pe-do-ke /ap-edöke/ (s.d.) a-pe-i-si /ap-eisi/ (3. Sg.) 'geht weg (?)' 1 a-pe-e-siy /ap-ehensi/ (s. α π ε ι μ ι 2.) vielleicht a-pe-e-ke /ap-ehëke/ "?' ά π ο δ ί δ ω μ ι (1.134): a-pe-do-ke /ap-edöke/ und a-pu-do-ke /apu-döke/ dazu a-pu-do-si /apu-dosis/ 'Abgabe' ά ρ α ρ ί σ κ ω , ά ρ η ρ ώ ς (3.331, 4.134): a-ra-ru-ja /arärujjä/ (Part. Perf. Fem.), a-ra-ru-wo-a /arärwoha/ (Neutr. PI.) άργός (1.50): damit wohl to-ma-ko /Stom-argos/ (TN) ά ρ γ υ ρ ο ς (2.857, 1.37 Ά ρ γ υ ρ ό τ ο ξ ο ς ) : a-ku-ro /argurö/ (Instr. Sg.) ά ρ ε ί ω ν (1.260): ~ a-rjo-a /arjoha/ (Neutr. PI.) Ά ρ ε τ ά ω ν (6.31): a-re-ta-wo[ /Aretäwön/ (PN) ά ρ ε τ ή (8.535, 6.31 Ά ρ ε τ ά ω ν ) : davon a-re-ta-wo[ /Aretäwön/ (PN) ά ρ ή ν (1.66, 9.154 π ο λ ύ ρ ρ η ν ) : davon wo-ro-ne-ja /wronejja/ (Neutr. PI.) 'Lammwolle' wohl we-re-ne-ja /wrenejjä/ (Fem.) 'vom Lamm (?)' "Αρης (2.110): a-re /Arei/ (Dat.) (GN) damit vielleicht e-u-wa-re /Ehu-arës/ (PN) davon wohl a-re-i-jo /Arehijos/ (PN) ά ρ μ α (2.384): ~ a-mo /ar(h)mo/, a-mo-te /ar(h)mote/ (Dual), a-mo-ta /ar(h)mota/ (PI.) davon a-ra-ro-mo-te-me-na (s. άρμόζω) a-mo-te-jo-na-de /ar(h)motejjöna-de/ (Akk.) 'Wagenwerkstatt' wohl a-mo-te-wo /ar(h)mo(s)tevvos/ (Gen. zu /-eus/) 'Wagenbauer (?)' davon a-mo-te-wi-ja /ar(h)mo(s)tëwijâ/ (Adj. Nom. Fem.) ά ρ μ ό ζ ω (3.333): a-ra-ro-mo-te-me-na, a-ra-ro-mo-to-me-na[ /arär(h)motmenä/ (Part. Perf. Fem.) damit a-na-mo-to /an-ar(h)mostoi/ (Nom. Pl. Fem.) ~ 'nicht zusammengesetzt' davon a-mo-te-re /ar(h)mosterei/ (Dat.) 'Monteur (?)' α ρ ο υ ρ α (2.548): a-ro-u-ra /aroura/ "Αρτεμις (5.51): ~ a-te-mi-to /Artemitos/ (Gen.), a-ti-mi-te /Artimitei/ (Dat.) (GN)

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Prolegomena

ά ρ χ ό ς (1.144, 2.837 ο ρ χ α μ ο ς ) : dazu o-ka /ork h ä/ 'Kommandoeinheit (?)' ά σ ά μ ι ν θ ο ς (10.576): a-sa-mi-to /asamint h oi/ (Nom. Pl.) ά σ α ι (άω) (5.289): -a-se-so-sl /asësonsi/ (Fut. zu Aor.) 'füttern, sättigen' α σ π ά ζ ο μ α ι (10.542, 7.118 ά σ π ά σ ι ο ς ) : davon a-pa-si-jo-jo /Aspasijojjo/ (Gen.) (PN) ά σ π ά σ ι ο ς (7.118): a-pa-si-jo-jo /Aspasijojjo/ (Gen.) (PN) ά σ τ υ (2.332): wa-tu /wastu/ damit wa-tu-o-ko /Wastu-hok h os/ (PN), ~ wa-tu-wa-o-ko /Wastuvvä-hok h os/ (PN) Ά σ τ υ ό χ η (2.513): wa-tu-o-ko /Wastu-hok h os/ (PN), wa-tu-wa-o-ko /Wastuvvä-hok h os/ (PN) αυλός (17.297): au-ro /auloi/ oder /aulö/ (Nom. Pl. oder Dual) '(Teil des Wagens)' α υ τ ό ς (1.4, 4.395 Αύτοφόνος): au-to-te-qa-jo /Auto-t h ëg w ajjos/ (PN) wh h αφθιτος (2.46): a-qi-tì-ta /A-k t itä/ (fem. PN) ά φ ί η μ ι (1.25): vielleicht a-pe-e-ke /ap-ehëke/ '?' Ά χ α ι ϊ ς (1.254 Ά χ α ι ϊ δ α γ α ι α ν , 1.2 Α χ α ι ο ί ) : a-ka-wi-ja-de /Ak h aivvian-de/ (ON) Ά χ ι λ ( λ ) ε ύ ς (1.1): a-ki-re-we /Ak h il(l)ëvvei/ (Dat.) (PN) β α ί ν ω , ε β η (1.34, 1.437): dazu - β α τ ό ν (6.434 ά μ β α τ ό ς , 1.426 χ α λ κ ο β α τ ή ς ) : damit pe-qa-to /peg-g w aton/ 'Wagenboden (?)' - β α σ ΐ η (3.107 ϋ π ε ρ β α σ ί η ) : damit a-no-qa-si-ja /ano-g w asijäs/ (Gen.) β α σ ι λ ε ύ ς (1.9): qa-si-re-u /g w asileus/ davon qa-si-re-wi-ja /g w asilevvijä/ (Subst.) "?' β ό σ κ ω (5.162): damit qo-qo-ta-o /g w o(u)-g w ötäön/ (Gen. PI.) 'Rinderhirten', qo-u-qo-ta /G w ouw g otäi/ (Dat.) (PN) su-qo-ta /su-g w ötäi/ (Dat.) 'Schweinehirt' vielleicht pa-qo-ta /Pan-g w 5täs/ (PN) βοΰς (1.154): qo-o /g w öns/ (Akk. PI.) damit qo-u-ko-ro /g w ou-kolos/ 'Rinderhirt' qo-qo-ta-o /g w o(u)-g w ötäön/ (Gen. PI.) 'Rinderhirten', qo-u-qo-ta /G w ouK g otäi/ (Dat.) (PN) qo-u-ka-ra /g w ou-karäs/ oder /g K ou-kräs/ 'mit Rinderkopf (?)' wohl ta-ti-qo-we-u /Stäti-g w ovveus/ (PN) β ο υ κ ό λ ο ς (5.313): qo-u-ko-ro /g w ou-kolos/ 'Rinderhirt' γ έ ν ο ς (2.852, 1.337 δ ι ο γ ε ν ή ς , 1.477 ή ρ ι γ έ ν ε ι α ) : damit αί-pu-ke-ne-ja /Aipu-genejjäi/ (Dat.) (fem. PN) a-ti-ke-ne-ja /Anti-genejjäi/ (Dat.) (fem. PN) Γερήνιος (2.336): zugrundeliegend vielleicht ke-re-no /Gerenöi/ (Dat.) (PN in Pylos) γ ε ρ ο ύ σ ι ο ς (4.259): davon ke-ro-si-ja /geronsijä/ 'Ältestenrat (?)'

Wort-Index Homerisch - Mykenisch (MYK) γέρων (1.33): ke-ro-te /gerontes/ davon ke-ro-si-ja /geronsijä/ γ ί γ ν ο μ α ι , έ γ ε ν ό μ η ν (1.49, 2.468): damit o-u-pa-ro-ke-ne\-to /ou paro-geneto/ (3. Sg. Aor.) 'ist nicht erschienen' dazu γένος (s.d.) Γ λ α ύ κ ο ς (2.876, 16.34 γλαυκός): ka-ra-u-ko /Glaukos/ (PN) γ λ υ κ ύ ς (1.249): dazu cle-re-u-ko /dleukos/ 'neuer Wein' Γόρτυς (2.646): ko-tu-we /Gortüvvei/ (Dat./Lok..) (ON) γ ρ α ί α {Od. 1.438, II. 3.386 γρηΰς): ka-ra-u-ja und ka-ra-wi-ja γυνή (1.348): ku-na-ja /gunajjä / (Adj. Fem.) 'für Frauen'

/grävvja-/

Δ α ί δ α λ ο ς (18.592, 3.358 π ο λ υ δ α ί δ α λ ο ς ) : davon da-da-re-jo-de /Daidalejjon-de/ (ON, wohl Heiligtum) δ α μ ά ζ ω , δ ά μ ν η μ ι (1.61): da-ma-o-te /damahontes/ (Part. Fut.) δ α τ έ ο μ α ι (1.125): da-sa-to /da(s)sato/ (3. Sg. Aor.) damit e-pi-de-da-to /epi-dedastoi/ (3. Sg. Perf.), e-pi-da-to /epi-dastos/ 'verteilt' δέ (1.4): -de- /de/ δέμω (6.245, 2.513 δόμος): de-me-o-te /demehontes/ (Part. Fut.) dazu na-u-do-mo /nau-domoi/ 'Schiffbauer (?)' to-ko-do-mo /t (h 'oik h o-domos/ 'Maurer (?)' do-po-ta /Dom-potäs/ oder /Do(m)s-potäs/ (GN) δέπας (1.471): di-pa /dipas/, di-pa-e /dipahe/ (Dual) δεσμός (1.401): de-so-mo /desmö/ oder /desmois/ (Instr. Sg. oder PI.) damit o-pi-de-so-mo /opi-desmoi/ (Nom. Pl.) 'Bindung' Δ ε υ κ α λ ί ω ν (13.451): de-u-ka-ri-jo /Deukalijön/ (PN) δεΰρο (1.153): de-we-ro-ai-ko-ra-i-ja /Deuro-/ (ON) (s. πέρην) δ έ χ ο μ α ι (1.20, 1.446): de-ka-sa-to /deksato/ dazu ra-wo-do-ko /Lävvo-dokos/ (PN) δέω (1.406): de-de-me-no /dedemenö/ (Part. Perf. Dual Neutr.) damit ka-ko-de-ta /k h alko-deta/ (Neutr. PI.) 'mit Bronze verbunden' dazu de-so-mo (s. δεσμός) Δηϊ- (5.325 Δηιπυλος): da-i-qo-ta /Däi-k w h ontäs/ (PN) δ ή μ ι ο ς (17.250): da-mi-jo /dämijos/ δήμος (2.198): da-mo /dämos/ damit o-pi-da-mi-jo /opi-dämijoi/ (Nom. Pl.) "?' e-u-da-mo /Ehu-dämos/ (PN) e-u-ru-da-mo /Euru-dämos/ (PN) wi-pi-da-mqY /WIp h i-dämos/ (PN) davon da-mi-jo /dämijos/ δ ι δ ά σ κ ω (5.51, 9.442): dazu di-da-ka-re /didaskal-/ (Form unklar) δίδυμος (23.641): di-du-mo /Didumöi/ (Dat.) (PN)

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Prolegomena

δ ί δ ω μ ι (1.96, 10.213 δόσις): di-do-si /didonsi/ (3. Pl.) damit a-pe-do-ke /ap-edöke/ und a-pu-do-ke /apu-döke/ dazu a-pu-do-si /apudosis/ 'Abgabe' dazu do-ra-qe /döra k w e/ wohl auch do-so-mo /dosmos/ 'Steuer (?)' Διόνυσος (6.132): di-wo-nu-so-jo /Diwo(s)-nüsojjo/ (Gen.) (GN) δόρυ (1.303): do-wa /dorwa/ (Nom. Pl.) davon do-we-jo /dorwejjö/ (Instr.) 'hölzern' dazu du-ru-to-mo /dru-tomoi/ (s.d.) δ ο ύ λ η (3.409): do-e-ra /dohelä/ dazu do-e-ro /dohelos/ δ ρ α μ ε ί ν (4.524, 2.812 π ε ρ ί δ ρ ο μ ο ς , 18.281 δρόμος): dazu do-ro-me-u /Dromeus/ (PN) δρυτόμος (11.86): du-ru-to-mo /dru-tomoi/ (PI.) 'Holzfäller' δύο (1.250): dwo /dwo/ (Nom., Akk.), du-wo-u-pi ~ /d(u)woup h i/ (Instr.) δω (1.426): do-de /dö(n)-de/ 'nach Hause' δωρον (1.213): do-ra-qe /dora k w e/ damit a-pi-do-ra /Amp h i-döräi/ (Dat.) (fem. PN), a-pi-do-ro[ /Amp h i-döros/ (PN) te-o-do-ra-'qe' /T h eho-dörä k w e/ (fem. PN) έανός (3.385): we-ha-no-i /vvehanoihi/ (Dat. PI.) 'Kleid' έ γ κ ε ι μ α ι (22.513): e-ke-jo-to /en-kejjo(n)toi/ (3. PI.) έγχειη (2.530): e-ke-i-ja /enk h ehijai/ (PI.) 'Speer (?)' εγχος (2.389): e-ke-a /enk h eha/ (PI.) davon e-ke-i-ja /enk h ehijai/ (PI.) 'Speer (?)' εδος (1.534): damit o-pi-e-de-i /opi-hedehi/ (Dat. PI.) 'Wohnsitz (?)' έεργω (2.617): dazu wohl we-re-ke /wreges/ (PI. Wz.-nomen) 'Umfriedung (?)' Ε ί λ ε ι θ υ ι α (11.270): ~ e-re-u-ti-ja /Eleut h ijäi/ (Dat. Sg.) (GN) ειμί (1.63, 1.153): e-e-si /ehensi/ (3. PI.) damit \a-pe-e-si[ /ap-ehensi/ (s. α π ε ι μ ι 2.) e-ne-e-si /en-ehensi/ (3. PI.) ειμι (1.169): i-jo-te /ijontes/ (Part.) damit a-pe-i-si /ap-eisi/ (3. Sg.) 'geht weg (?)' ειρος (Od. 9.426, II. 3.387 ε ί ρ ο κ ό μ ο ς , 5.137 είροπόκος): davon we-we-e-a /werwehe(jj)a/ (Neutr. PI.) 'aus Wolle' we-we-si-je-ja /vvervvesijejjai/ (Fem. PI.) 'Wollarbeiterin (?)' εις (1.144): ~ e-me /heme/ (Instr.) 'mit einem' "Εκτωρ (1.242): e-ko-to /Hektar/ (PN) ε λ α ι ο ν (2.754): e-rai-wo /elaivvon/ έ λ α ύ ν ω (1.154): e-ra-se /elase/ (3. Sg. Aor.) ε λ α φ ο ς (1.225): davon e-ra-pe-ja /elap h ejjä/ (Nom. Fem.) 'hirschledern'

Wort-Index Homerisch - Mykenisch (MYK)

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έλεύθερος (6.455): e-re-u-te-ro /eleut h eron/ (Neutr.) davon e-re-u-te-ro-se /eleut h eröse/ (3. Sg. Aor.) 'ließ frei' έλέφας (4.141): e-re-pa /elep h as/ davon e-re-pa-te-ja /elep h antejjä/ (Fem.) 'aus Elfenbein' Ε λ ε ώ ν (2.500): e-re-o-ni /Eleöni/ (Lok.) (ελιξ) (1.98 έλχκώπις): davon e-ri-ka /helikä/ 'Weide' (Form und Bedeutung im Arkad. bezeugt) έν (1.14): damit e-ne-e-si /en-ehensi/ (3. PI.) e-ke-jo-to /en-kejjo(n)toi/ (3. PI.) e-ke-ro-qo-no ~ /en-k h e(h)ro-k w oinoi/ 'der den Lohn in die Hand bekommt' (PI.) e-to-ro-qa-ta /en-trok"ätai/ 'Ruderschlinge (?)' wohl auch e-mi-to /em-mist h ön/ (Gen. PI.) 'Lohnarbeiter' ε ν ε κ α (1.94, 1.214): e-ne-ka /(h)eneka/ ενειμι (1.593): e-ne-e-si /en-ehensi/ (3. PI.) ε ν ν έ α (2.96): damit e-ne-wo-pe-za /en(n)evvo-ped'a/ (Adj. Fem.) Έ ν ( ν ) ο σ ΐ - (7.445 - χ θ ω ν , 7.455 -γαιος): damit vielleicht e-ne-si-da-o-ne /En(n)esi-dähönei/ (Dat.) (GN?) Έ ν υ ά λ ι ο ς (2.651): e-nu-wa-ri-jo /Enüalijos/ (GN) εξ (5.270): we-pe-za ~ /hvves-ped'a/ 'sechsfüßig' (Nom. Sg. Fem.) έπι (1.12): e-pi /epi/, e-pi-qe /epi k w e/, ~ o-pi /opi/ damit e-pi-ko-ru-si-jo /epi-korusijö/ (Neutr. Dual), o-pi-ko-ru-si-ja /opi-korusija/ (PI.) 'auf dem Helm befindlich' e-pi-ko-wa /epi-khovväi/ (Dat.) '(Öl)guß (?)' e-po-mi-jo /ep-ömijö/ (Dual) 'Schulterblech' o-pa-wo-ta /op-avvorta/ (Neutr. Pl.) ~ 'angehängt' o-po-qo /op-ök w ois/ (Instr. PI. Neutr.) 'Scheuklappen (?)' o-pi-da-mi-jo /opi-dämijoi/ (Nom. Pl.) "?' o-pi-de-so-mo /opi-desmoi/ (Nom. Pl.) 'Bindung' o-pi-ha-ra /opi-hala/ (Akk. PI.) o-pi-ri-mi-ni-jo /Opi-limnijos/ (PN) o-pi-ro-qo /opi-loik w os/ 'übrig' o-pi-su-ko /opi-sükoi/ (Nom. Pl.) 'Feigenaufseher (?)' o-pi-te-ke-e-u /opi-t ( h ) e(u)k h eheus/ (Nom.), o-pi-te-u-ke-e-we /opi(h h t 'euk ehëvvei/ (Dat.) 'Ausrüstungsaufseher (?)' o-pi-tu-ra-jo /opi-t h urajjöi/ (Dat.) 'Pförtner' wohl auch e-pi-ki-to-ni-ja /epi-k h itönijai/ (Nom. Pl. Fem.?) "?' vielleicht auch e-pi-ja-ta ~ /Epi(h)altäs/ (PN) έπαείρω (7.426): ~ o-pa-wo-ta /op-avvorta/ (Neutr. Pl.) ~ 'angehängt' έπιδήμιος (9.64): ~ o-pi-da-mi-jo /opi-dämijoi/ (Nom. Pl.) '?'

218

Prolegomena

έ π ο μ α ι (1.158): damit a-pl-e-qe /amp h ihek w ei/ dazu wohl e-qe-ta /hek w etäs/ 'Gefolgsmann' davon e-qe-si-jo /hek w esijoi/ (Adj. Nom. Pl.) o-qa-wo-ni /Hok"äwoni/ (Dat.) (PN) ε ρ γ ά ζ ο μ α ι (18.469): dazu we-ke-i-ja /wergehijä/ 'Arbeitsgruppe (?)' we-ka-ta /wergatai/ (PI.) 'Arbeiter(ochse)' έργον (1.115): damit ma-na-si-we-ko /Mnäsi-wergos/ (PN) pi-ro-we-ko /P h ilo-vvergos/ (PN) ερδω, ρ έ ζ ω (1.315, 1.147): ~ wo-ze /vvorg'ei/ (3. Sg.), wo-ze-e /vvorg'ehen/ (Inf.), wo-zo /vvorg'ön/ (Part.) dazu -εργής (5.585 εύεργής): damit wohl ke-re-si-jo we-ke /krësijo-wergës/ (Nom. Mask.) 'in kretischer Art gemacht (?)' -εργος (1.147 Έ κ ά ε ρ γ ο ς , 5.403 ό β ρ ι μ ο ε ρ γ ό ς , 24.277 έντεσιεργός): damit a-pu-ko-wo-ko /ampuk(o)-worgos/ ~ 'Stirnbandmacher' e-to-wo-ko /?-worgöi/ (Dat.) i-je-ro-wo-ko /i(h)ero-worgos/ ko-wi-ro-wo-ko /kowilo-worgos/ "?' ku-ru-so-wo-ko /k h rüso-worgoi/ 'Goldschmied' ku-wa-no-wo-ko-i /kuwano-worgoihi/ (Dat. PI.) to-ko-so-wo-ko /tokso-worgoi/ (PI.) 'Bogenmacher' to-ro-no-wo-ko /t h rono-worgoi/ (PI.) έρέσσω (9.361): zugrundeliegend e-re-ta /eretai/ (Nom. Pl.) zugrundeliegend e-re-e /erehen/ (Inf. Präs.) 'rudern' έρέτης (1.142): e-re-ta /eretai/ (Nom. Pl.) έρι- (1.155 έ ρ ι β ώ λ α ξ ) : damit e-ri-ke-re-we /Eri-klewës/ (PN) vielleicht e-ri-we-ro /Eri-wërôi/ (Dat.) (PN) έρίηρος, -ες (3.47): vielleicht e-ri-we-ro /Eri-wërôi/ (Dat.) (PN) Έ ρ ι ν ύ ς (9.454): e-ri-nu /Erlnus/ (GN) ερμα (14.182): e-ma-ta /(h)ermata/ 'Schuhriemen' Ε ρ μ ε ί α ς (2.104, 20.72 Έ ρ μ η ς ) : e-ma-ha /(H)ermähäs/ (GN) ερυθρός (9.365, 2.499 Έ ρ υ θ ρ α ί ) : e-ru-ta-ra /erut h rä/ (Nom. Fem.), e-ru-to-ro /Erut h ros/ (PN) ε ρ υ μ α ι (1.216, 239), ρ ύ ο μ α ι (9.396, 15.141): o-u-ru-to /ou wruntoi/ (3. Pl.) 'bewachen' damit in Ableitung e-pi-u-ru-te-we /epi-vvrûtëvvei/ (Dat. zu /-eus/) '?' έ ρ χ ο μ α ι (1.120, 1.535 ε π ε ρ χ ό μ ε ν ο ς ) : e-ko-me-no (s. 'Ορχομενός) έ σ χ ά ρ η (10.418): e-ka-ra /esk h arâ/ (Nom. Sg.) 'Herd' Ε τ ε ο κ λ ή ς (4.386 β ί η Έ τ ε ο κ λ η ε ί η ) : davon e-te-wo-ke-re-we-i-jo /Etevvoklevvehijos/ (patron. Adj.)

Wort-Index Homerisch - Mykenisch (MYK)

219

έτεός (2.300): damit e-te-wo-ke-re-we-l-jo /Etewoklewehijos/ (patron. Adj.) davon e-te-wa /Etewäs/ (PN) ετος (2.328): we-to /wetos/, we-te-i-we-te-i /wetehi-wetehi/ 'Jahr für Jahr' εϋ- (1.17): damit e-u-da-mo /Ehu-dämos/ (PN) e-u-me-de /Ehu-mëdës/ (PN) e-u-me-ne /Ehu-menës/ (PN) e-u-me-ta /Ehu-mëtâs/ (PN) e-u-po-ro-wo /Ehu-plowos/ (PN) wohl e-u-wa-re /Ehu-arës/ (PN) Εύμήδης (10.314): e-u-me-de /Ehu-mëdës/ (PN) ε ύ π λ ο ί η (9.362): dazu e-u-po-ro-wo /Ehu-plowos/ (PN) ε ύ ρ ύ ς (1.102): damit e-u-ru-da-mo /Euru-dämos/ (PN) e-u-ru-po-to-re-mo-jo /Euru-ptolemojjo/ (Gen.) (PN) ε ύ χ ο μ α ι (1.43): e-u-ke-to-qe /euk h etoi k w e/ (3. Sg.), e-u-ko-me-no /Euk h omenos/ (PN) ε φ α λ ο ς (2.538): ~ o-pi-ha-ra /opi-hala/ (Akk. PI.) Ε φ ι ά λ τ η ς (5.385): e-pi-ja-ta ~ /Epi(h)altäs/ (PN) Έ χ ι ν α ι (2.625): dazu e-ki-no /Ek h Inos/ (PN) ε χ μ α (12.260): e-ka-ma-te-qe /(h)ek h matë k w e/ (Instr. Sg.), e-ka-ma-pi /(h)ek h mapp h i/ (Instr. PI.) 'Griff' εχω (1.14, 1.51 έχεπευκής): e-ke /(h)ek h ei/ damit e-ke-me-de /(H)ek h e-mëdës/ (PN) e-ke-da-mo /(H)ek h e-dämos/ (PN) dazu e-ka-ma-te-qe /(h)ek h matë k w e/ (s. εχμα) -όχος (1.279 σ κ η π τ ο ΰ χ ο ς ) : damit ko-to-no-o-ko /ktoino-(h)ok h os/ 'ktoina-Inhaber' wa-tu-o-ko /Wastu-(h)ok h os/ (PN), wa-tu-wa-o-ko h (h)ok os/ (PN)

/Wastuwä-

Ζ ά κ υ ν θ ο ς (2.634): davon za-ku-si-ja /Zakunsija/ (Adj. Neutr. Pl.), za-ku-si-jo /Zakunsijöi/ (Dat.) (PN) ζεύγος (18.543): ze-u-ke-si /zeugessi/ (Dat. PI.) davon ze-u-ke-u-si /zeugeusi/ (Dat. PI.) 'Verantwortlicher für das Gespann (?)' Ζευς (1.5): di-wo /Diwos/ (Gen.), di-we /Diwei/ (Dat.) (GN) davon di-u-ja, di-wi-ja /Diwjäs/ (Gen.) (GN), di-wi-jo-jo /Diwjojjo/ (Gen.) (Monatsname), di-wi-jo-de /Diwjon-de/ 'ins Zeusheiligtum' di-wo /Diwön/ (PN) Ζέφυρος (2.147): ze-phu-ro /Zep h uros/ (PN) davon ze-phu-rai /zep h ur'ai/ (Adj. Fem. PI.)

220

Prolegomena

ζέω (18.349): ze-so-me-no /ze(s)somenöi/ (Part. Fut. Dat.) 'das gesotten werden soll' damit a-re-pa-zo-o /aleip h a-zohöi/ (Dat.) und a-re-po-z.o-o /aleip h o-zohos/ (Nom.) 'Parfümsieder' dazu ζ,ο-α /zohäi/ (Dat.) 'gesottenes Öl (?)' ή γ έ ο μ α ι (1.71): damit vielleicht ku-na-ke-ta-i η δ ο μ α ι (Od.

/kun-ägetähi/ (Dat. PI.) 'Hundeführer, Jäger'

9.353), η δ ύ ς (//. 2.270, 1.248 ήδυεπής): wa-do-me-no (Dat.) (PN) ή μ ί ο ν ο ς (2.852): e-mi-jo-no-i /hëmijonoihi/ (Dat. PI.) η ν ί α (3.261): a-ni-ja ~ /anhijai/ (Nom. Pl. Fem.) "Ηρη (1.55): e-ra /(H)ërâi/ (Dat.) (GN) η ρ ω ς (1.4): damit wohl ti-ri-se-ro-e /Tris-(h)eröhei/ (Dat.) (GN) " Η φ α ι σ τ ο ς (1.571): davon a-pa-i-ti-jo /(H)äp h aistijos/ oder /(H)äp h aistijön/ (PN)

/Hwädomenöi/

θ ε ί ν ω (1.588): dazu -φόνος (1.242 άνδροφόνος): ra-wo-qo-no /Läwo-k w h onos/ (PN) - φ ό ν τ η ς (2.103 Ά ρ γ ε ϊ φ ό ν τ η ς , 4.395 Π ο λ υ φ ό ν τ η ς ) : damit da-i-qo-ta /Däi-k wh ontäs/ (PN) qe-re-qo-ta-o /K w ële-k w h ontâo/ (Gen.), ~ (?) pe-re-qo-ta /Pëlewh k ontäs/ (PN) ra-wo-qo-ta /Lävvo-k wh ontäs/ (PN) h θείος (2.22): te-i-ja /t ehijäi/ (Dat.) θεός (1.18): te-o-jo /t h ehojjo/ (Gen.), te-o /t h ehöi/ (Dat.) 'Gott, Göttin', pa-si-te-o-i /pansi t h ehoihi/ (Dat. PI.) damit te-o-po-ri-ja /T h eho-p h orija(i)/ (Nom. Pl.) (Festname?) te-o-do-ra-'qe' /T h eho-dörä k w e/ (fem. PN) davon te-i-ja /t h ehijäi/ (Dat.) θ ε ρ ά π ω ν (1.321): te-ra-po-ti /T h eraponti/ (Dat.) (PN) dazu te-ra-pi-ke /t h erapiskei/ (3. Sg.) Θηβαίος (8.120): te-qa-jo /T h eg w ajjöi/ (Dat.-Lok.) (PN), te-qa-ja /T h eg w ajjä/ (fem. PN) Θ ή β α ι (6.223, 1.366 Θήβη): te-qa-de /T h ëg w ans-de/ 'nach Theben' (ON) davon te-qa-jo /T h ëg w ajjôi/ (Dat.-Lok.) (PN), te-qa-ja /T h eg w ajjä/ (fem. PN) damit au-to-te-qa-jo /Auto-t h ëg w ajjos/ (PN) Θησεύς (1.265): te-se-u /T h ëseus/ (PN) θ ρ ή ν υ ς (14.240): ta-ra-nu /t h ränus/ θ ρ ό ν ο ς (1.536): ~ to-no /t h ornos/ damit to-ro-no-wo-ko ~ /t h rono-vvorgoi/ (PI.) θ υ γ ά τ η ρ (1.13): tu-ka-te-qe /t h ugatër k w e/, tu-ka-te-re /t h ugatrei/ (Dat.) θυμός (1.24): tu-ma-i-ta /T h ümaitäs/ (PN) θύος (6.270): tu-wo /t h uwos/, tu-we-a /t h uweha/ (Neutr.) '(Aromastoff)'

Wort-Index Homerisch - Mykenisch (MYK)

221

θ-úpca (2.788): damit o-pl-tu-ra-jo /opi-t h urajjöi/ (Dat.) 'Pförtner' θ ώ ρ η ξ (2.544): to-ra-ka /t h öräks/ ' Ι δ ο μ ε ν ε ύ ς (1.145): dazu i-do-me-ne-ja /Idomenejja/ (fem. PN) wohl auch i-do-me-ni-jo /Idomenijöi/ (Dat.) (PN) ιερός (1.99): i-je-ro /i(h)eros/ damit i-je-ro-wo-ko /i(h)ero-vvorgos/ davon i-je-re-ja /i(h)erejja/ 'Priesterin' i-je-re-u /i(h)ereus/ 'Priester' ι έ ρ ε ι α (6.300): i-je-re-ja /i(h)erejja/ 'Priesterin' Ιερεύς (1.23): i-je-re-u /i(h)ereus/ ϊ η μ ι (1.479): damit vielleicht a-pe-e-ke /ap-ehëke/ '?' ί η τ ή ρ (2.732): i-ja-te /ijäter/ ί κ έ τ α ς (21.75, 3.147 Ί κ ε τ ά ω ν ) : i-ke-ta /Hiketäs/ (PN) ΐππειος (5.799): i-qe-ja /(h)ikkvvejjäi/ (Dat.) (Epitheton zu GN) ί π π ο ς (1.154): i-qo /(h)ikkvvoi/ (Nom. Pl.) damit i-po-po-qo-i-qe /(h)ippo-p h org w oihi k w e/ und i-qo-po-qo-i h w p org oihi/ (Dat. PI.) davon i-qe-ja /(h)ikkvvejjäi/ (s.d.) i-qi-ja /(h)ikkvvijä/ 'Kriegsvvagen (?)' ί σ ο ς (1.163): damit wi-so-wo-pa-na /vvisvvo-/ (Adj. Neutr. PI.) ΐ σ τ η μ ι (2.151): damit wohl ta-ti-qo-we-u /Stäti-g w oweus/ (PN) ιστός (1.31): davon i-te-u /histeus/ 'Weber' (auch PN) i-to-we-sa /histovvessa/ (Adj. Fem. Sg.) '?' ιφι (1.38): damit wi-pi-no-o /WIp h i-nohos/ (PN) wi-pi-da-mqY /WIp h i-dämos/ (PN) Ί φ ί ν ο ο ς (7.14): wi-pi-no-o /WIp h i-nohos/ (PN) κ α ί ω (1.40): ke-ka-u-me-nq /kekaumenos/ (Part. Pf.) damit pu-ka-wo /pur-kavvoi/ (PI.) (AT) κακός, κ α κ ι ω ν (1.10, 9.601): ~ ka-zo-e /kak'ohes/ (Kompar. Nom. Pl.) κ α λ ό ς , Κ α λ λ ι - (1.473, 1.143 κ α λ λ ι π ά ρ η ο ς ) : damit ka-wa-do-ro /Kalw-andros/ (PN) κάνεον (9.217): ka-ne-ja /kanejja/ (Neutr. Pl. Adj.) 'aus Weide' κ α π ν ό ς (1.317): davon ka-pi-ni-ja /kapnijäs/ (Gen.) 'Kamin'

/(h)ikkwo-

222

Prolegomena

κ ά ρ η (2.11, 8.84 κ ρ ά ν ι ο ν ) : ka-ra-a-pl /karahapp h i/ oder /krähapp h i/ damit a-ka-ra-no /a-karänos/ qo-u-ka-ra /g w ou-karäs/ oder /g w ou-kräs/ 'mit Rinderkopf (?)' se-re-mo-ka-ra-a-pi /seirëmo-karahapp h i/ oder /-krähapp h i/ (Instr. Pl.), se-remo-ka-ra-o-re /seirëmo-karahorë/ oder /-krâhorë/ (Instr. Sg.) κ α ρ π ό ς (1.156): ka-po /karpoi/ (PI.) κ α σ ί - (3.333 κ α σ ί γ ν η τ ο ς ) : damit vielleicht ka-si-ko-no /kasi-konos/ oder /kasi-gonos/ '?' Κ α σ σ ά ν δ ρ η (13.366): dazu ka-sa-no /Kass-änör/ (PN) - κ ά σ τ η (13.173 Μ η δ ε σ χ κ ά σ τ η , 8.305 Κ α σ τ ι ά ν ε ι ρ α ) : damit vielleicht po-to-ri-ka-ta /Ptoli-kastäi/ (Dat.) (mask. PN) davon vielleicht ka-to /Kastor/ (PN) Κ ά σ τ ω ρ (3.237): wohl ka-to /Kastor/ (PN) κείμοα (1.124): damit e-ke-jo-to /en-kejjo(n)toi/ (3. PI.) κ ε λ α ι ν ό ς (1.303): ke-ra-no-qe /Kelainos k w e/ (TN) κέρας (4.109): ke-ra-a /keraha/ (Neutr. PI.) davon ke-ra-(i-)ja-pi /kerajjäp h i/ (Instr. PI. Fem.) 'hörnern' κ ε ρ α μ ε ύ ς (18.601, 5.387 κέραμος): ke-ra-me-u /kerameus/ κ ή ρ υ ξ (1.321): ka-ru-ke /kärükei/ (Dat.) Κ ι ν ύ ρ η ς (11.20): ki-nu-ra /Kinuräs/ (PN) κ λ έ ο ς (1.337, 2.325): damit e-ri-ke-re-we /Eri-klevvës/ (PN) ke-ro-ke-re-we-o ~ /K h e(h)ro-klevvehos/ (Gen.) (PN) wohl na-u-si-ke-reY /Nausi-kle[vvësJ/ (PN) in Ableitung e-te-wo-ke-re-we-i-jo /Etevvoklewehijos/ (patron. Adj.) κλη'ίς (6.89): ka-ra-wi-po-ro /klävvi-p h oros/ (fem. AT) Κ λ υ μ έ ν η (3.144): ku-ru-me-no /Klumenos/ (PN) κ λ ύ ω (1.43): ku-ru-me-no /Klumenos/ (PN) Κ ν ω σ ό ς (2.646): ko-no-so /Knösos/ (ON) κοίλος (1.26): ko-wi-ro-wo-ko /kovvilo-vvorgos/ '?' Κοπρεύς (15.639): ko-pe-re-u /Kopreus/ (PN) Κ ό ρ ι ν θ ο ς (2.570): ko-ri-to / K o r i n t ' W (ON) davon ko-ri-si-ja /Korinsijä/ (fem. PN) κόρυς (3.362, 2.816 κ ο ρ υ θ α ι ό λ ο ς ) : ko-ru /korus/, ko-ru-to /korut h os/ (Gen.) damit wohl e-pi-ko-ru-si-jo /epi-korusijö/ (Neutr. Dual), o-pi-ko-ru-si-ja korusija/ (PI.) 'auf dem Helm befindlich' wohl ko-ru-to /Korut h os/ (PN) κ ο ύ ρ η (1.98): ko-wa /korwä/ κούρος (1.470): ko-wo /korwos/ Κ ρ ή τ η (2.649, 2.645 Κ ρ ή τ ε ς ) : damit wohl ke-re-si-jo we-ke /krësijo-vvergës/ 'in kretischer Art gemacht (?)' κρητήρ (1.470): Jka-ra-te-ra /krâtëra/ (Akk.?)

/opi-

Wort-Index Homerisch - Mykenisch (MYK)

223

κ ρ ί ν ω (1.309): damit me-ki-to-ki-ri-ta /Megisto-kritä/ (fem. PN) ( κ τ ί ζ ω ) (2.501 - κ τ ί μ ε ν ο ς , 2.592 -κτιτος): ki-ti-je-si /ktijensi/ (3. Pl. Präs. athem.), kitl-me-na /ktimenâ/ (Part. Fem.) damit a-kl-tl-to /a-ktiton/ (Neutr.) 'unbebaut (?)' me-ta-kl-tl-ta /meta-ktitäs/ 'Umsiedler (?)' dazu ko-to-na /ktoinä/ 'Landstück' damit ko-to-no-o-ko /ktoino-(h)ok h os/ 'ktoina-Inhaber' a-ko-to-no /a-ktoinoi/ (Nom. Pl.) 'ohne ktoina' κ υ α ν ό ς (11.24): ku-wa-no /kuvvanô/ (Instr.) 'Lapislázuli (?)' damit ku-wa-no-wo-ko-i /kuvvano-vvorgoihi/ (Dat. Pl.) κ ύ κ λ ο ς (11.33): davon ku-ke-re-u /Kukleus/ (PN) Κ ύ π ρ ο ς (11.21, 5.330 Κ ύ π ρ ι ς ) : davon ku-pi-ri-jo /Kuprijos/ (PN) κ ΰ ω ν (1.4): ku-ne /kunei/ (Dat.), ku-si /kunsi/ (Dat. PI.) damit ku-na-ke-ta-i /kun-ägetähi/ (Dat. PI.) Κ υ π ά ρ ι σ σ ο ς (2.519): ku-]pa-ri-so /Kuparissos/ davon wohl ku-pa-ri-si-jo /Kuparissijoi/ (Adj. Nom. Pl.) s. auch ku-pa-ri-se-ja /kuparissejja/ (Neutr. Pl.) 'aus Zypressenholz' κύπειρος (21.351): ~ ku-pa-ro /kupar'on/ und ku-pa-rjo /kuparjon/ davon ku-pa-ro-we /kupar'owen/ (Neutr.) λ ά α ς (2.319, 3.57 λ ά ϊ ν ο ς ) : davon ra-e-ja /lâhejja/ (Adj. Fem.) Λ α κ ε δ α ί μ ω ν (2.581): davon wohl [ra-]ke-da-mo-ni-jo/Lakedaimonio-/ Λαόδοκος (4.87): ra-wo-do-ko /Läwo-dokos/ (PN) λ α ό ς (1.10): damit ra-wa-ke-ta /läwägetäs/ (s. άγω) ra-wo-do-ko /Läwo-dokos/ (PN) ra-wo-qo-no /Läwo-k wh onos/ (PN) ra-wo-qo-ta /Lävvo-k wh ontäs/ (PN) a-ke-ra-wo /Age-läwos/ (PN) a-pi-ra-wo /Amp h i-lävvos/ (PN) ne-e-ra-wo /Nehe-läwöi/ (Dat.) (PN) pe-ri-ra-wo /Peri-läwos/ (PN) λ ε ί π ω (1.235): re-qo-me-no /leik w omenoi/ (Part. Nom. Pl.) dazu o-pi-ro-qo /opi-loik w os/ 'übrig' pe-ri-ro-qo /peri-loik w oi/ (PI.) λεπτός (9.661): re-po-to /lepton/ (Neutr.) 'fein' λευκός (1.480, 1.55 λ ε υ κ ώ λ ε ν ο ς [s. auch ώλενη]): re-u-ko /leukos/ damit re-u-ko-nu-ka /leukönuk h a/ (Adj. Neutr. PI.) re-u-ko-ro-o-phu-ru /Leuk(r)-op h rüs/ (PN)

224

Prolegomena

λ έ χ ο ς (1.31, 2.697 λ ε χ ε π ο ί η ς ) : re-ke(-e)-to-ro-te-ri-jo /lek h e(s)-ströterijo-/ (Dat. Sg. oder Gen. PI.) (Festname) λ έ ω ν (3.23, 2.745 Λεοντεύς): re-wo-pi- /lewom(p)p h i/ (Instr. PI.) λ ι μ ή ν , λ ί μ ν η (1.432, 2.711): o-pi-ri-mi-ni-jo /Opi-limnijos/ (PN) λ ί ν ο ν (5.487): ri-no /linon/ davon ri-ne-ja /linejja/ 'Leinenweberin (?)' λιτί, λ ί τ α (18.352, 8.441): ~ ri-ta /Uta/ (Adj. Neutr. PI.) λ ο ε τ ρ ό ν (14.6): davon re-wo-te-re-jo /lewotrejjo-/ (Dual oder Pl.?) 'für damit re-wo-to-ro-ko-wo /lewotro-k h ovvoi/ (PI.) (fem. λοετροχόος (18.346): re-wo-to-ro-ko-wo /levvotro-khovvoi/ λύκος (4.471, 2.826 Λυκάων): ru-ko /Lukos/ oder /Lukön/

das Bad' AT) (PI.) (fem. AT) (PN)

μ α λ θ α κ ό ς (17.588): ma-ta-ko /Malt h akos/ (PN) Μ α χ ά ω ν (2.732): ma-ka-wo /Mak h avvön/ (PN) μ α χ η τ ή ς (5.801): ma-ka-ta /Mak h ätäs/ (PN) μ ά χ ο μ α ι , μ α χ έ ο μ α ι , μ ά χ η (1.8, 1.153, 1.177): dazu ma-ka-ta /Mak h ätäs/ (PN) ma-ka-wo /Mak h avvön/ (PN) μέγας, μ ε ί ζ ω ν , μ έ γ ι σ τ ο ς (1.78, 1.167, 1.525): ~ me-zo /meg'ös/ (Kompar. Nom. Sg.), me-zo-e /meg'ohes/ (PI.) damit me-ki-to-ki-ri-ta /Megisto-kritä/ (fem. PN) μέθυ (7.471): me-tu-wo /met h uos/ (Gen.) μεΐς (2.292): me-no /mënhos/ (Gen. Sg.) davon me-ni-jo /mënhijon/ 'Monatsration' μείων (2.528): me-u-jo, me-wi-jo /me(i)vvjös/ (Nom. Sg.), me-u-jo-e /me(i)vvjohes/ (Nom. Pl.)

Μ ε λ ά ν θ ι ο ς (6.36): zugrundeliegend vielleicht me-ra-to /Melant h os/ (PN) μέλι (1.249): me-ri /meli/, me-ri-to /melitos/ (Gen.) davon me-ri-te-wo /melitewos/ (Gen. von Nom. /-eus/) 'Honigsammler (?)' me-ri-ti-jo /melitijos/ 'Honig(vvein)' μ έ ν ο ς (1.103): damit e-u-me-ne /Ehu-menës/ (PN) μέσ(σ)ατος (8.223): me-sa-to /mesatoi/ (Nom. Pl.) 'mittelmäßig' μ ε τ ά (1.48): damit me-ta-ki-ti-ta /meta-ktitäs/ 'Umsiedler (?)' me-ta-ke-ku-me-na /meta-k (h 'ek h umenä/ (Part. Perf. Fem.) "?' w me-to-qe-u /Metök eus/ (PN) vielleicht me-ta-no /Met-änör/ (PN) μ έ τ ω π ο ν (4.460): davon me-to-qe-u /Metök w eus/ (PN)

Wort-Index Homerisch - Mykenisch (MYK) μ ή δ ο ς (2.340): damit a-pi-me-de /Amp h i-mëdës/ (PN) e-ke-me-de /(H)ek h e-mëdës/ (PN) e-u-me-de /Ehu-mëdës/ (PN) pe-ri-me-de /Peri-mëdës/ (PN) davon me-de-i-jo /Mëdehijos/ (PN) μήτηρ (1.280): ma-te /mâtër/ μ ή τ ι ς (2.169, 1.175 μ η τ ί ε τ α ) : dazu - μ ή τ η ς (4.59 ά γ κ υ λ ο μ ή τ η ς ) : damit vielleicht e-u-me-ta /Ehu-mëtâs/ (PN) Μ ί λ η τ ο ς (2.647, 2.868): davon mi-ra-tl-ja /Mllätijä/ (Fem.) (ethn. Adj.) μίσγω (2.232): dazu ml-ka-ta /miktäs/ 'Mischer (?)' μίλτο- (2.637 μ ι λ τ ο π ά ρ η ο ς ) : ml-to-we-sa /miltowessa/ (Fem.) 'zinnoberreich' μιν (1.29): da-mo-de-ml /dämos de min/ μ ι σ θ ό ς (10.304): damit wohl e-mi-to /em-mist h ön/ (Gen. PI.) 'Lohnarbeiter' μ ν ή σ α σ θ α ι (1.407, 21.210 Μ ν ή σ ο ς ) : dazu ma-na-si-we-ko /Mnäsi-vvergos/ (PN) μόλιβος (11.237): ~ mo-ri-wo-do /molivvdos/ 'Blei' Μολιων (11.322): mo-ri-wo /Mollwön/ (PN) ν α ΰ ς (1.12): damit na-u-do-mo /nau-domoi/ 'Schiffbauer (?)' na-u-si-ke-rel /Nausi-kle[vvës?J/ (PN) o-ku-na-wo /Öku-näwos/ (PN) o-ti-na-wo /Orti-nävvos/ (PN) ν έ ο μ α ι (1.32, 1.247 Ν έ σ τ ω ρ , 2.20 Ν η λ ή ϊ ο ς ) : damit (akt,)ne-e-ra-wo /Nehe-lävvöi/ (Dat.) (PN) ne-ti-ja-no /Nestij-änör/ (PN) νέος (1.259): ne-wo /nevvon/ (Neutr.) ν η ό ς (1.39): davon wohl na-wi-jo ~ /nävvijon/ (Akk. Sg. Mask.) ν η π ύ τ ι ο ς (13.292): na-pu-ti-jo /Näputijos/ (PN) ν ή σ ο ς (2.108): davon vielleicht na-si-jo /Näsijos/ oder /Näsijön/ (PN) ν ί ζ ω (7.425): dazu ke-ni-qa ~ /k h e(h)r-nig w a/ (s. χ έ ρ ν ι β ο ν ) ν ό ο ς (1.132): damit wi-pi-no-o /WIp h i-nohos/ (PN) ξ α ν θ ό ς , Ξ ά ν θ ο ς (1.197, 2.877): ka-sa-to

/Ksant h os/ (PN)

225

226

Prolegomena

ξ ε ί ν ο ς (4.377, 2.623 Π ο λ ύ ξ ε ι ν ο ς ) : davon ke-se-nu-wi-ja /ksenwija/ (Neutr. Pl.) ke-se-nu-wo /Ksenwön/ (PN) ξένιος (11.779): ke-se-nu-wi-ja /ksenwija/ (Neutr. PI.) ξίφος (1.194): qi-si-pe-e /k w sip h ehe/ (Dual) ξ ύ ν (1.8): damit ku-su-pa /ksum-pan/ (Neutr.), ku-su-pa-ta ό δ ο ύ ς , ο δ ώ ν (4.350): davon o-da-tu-we-ta

/ksum-panta/ (PI.)

/odatvventa/ und o-da-ku-we-ta, o-da-ke-we-ta /odakvventa/ (Neutr. PI.) οίκος (1.19, 1.30): wo-i-ko-de, wo-ko-de /vvoikon-de/ ο ί ν ο ς (1.462): wo-no /vvoinos/ damit wohl wo-no-qo-so (s. οίνοψ) davon wohl wo-na-si /woinasi/ (Dat.-Lok. PI. von Nom. /-ades/) 'Reben (?)' ο ί ν ο ψ (2.613, mit β ο ΰ ς 13.703): wo-no-qo-so /Woin-ok w (o)s/ ~ 'mit vveinfarbener Stirn', oder wohl eher darin enthalten: /Woinok"-orsos/ ~ 'mit vveinfarbener Lende' (TN) οίο (3.333): wo-jo /svvojjo/ (Gen.) 'seines' οίος (1.118): damit wohl o-wo-we ~ /oiw-öwes/ (Nom. Sg. Mask.) 'einhenklig' (eher als ~ /övvovvens/ 'mit Henkel(n) versehen') ο λ ί γ ο ς (1.167): o-ri-ko /oligoi/ (PI.) ό ν ΐ ν η μ ι , ό ν ή σ α ι (1.503, 16.604 Ό ν ή τ ω ρ ) : dazu o-na-se-u /Onäseus/ (PN) δ ν ο ς (11.558): o-no /onoi/ (PI.) damit e-mi-jo-no-i /hëmijonoihi/ (Dat. PI.) δ ν υ ξ (8.248): wohl o-nu /onu/(Neutr.), o-nu-ke /onuk h ei/(Dat.), o-nu-ka /onuk h a/(Pl.) "?' damit wohl po-ki-ro-nu-ka /poikilönuk h a/ (Neutr. PI.) wohl re-u-ko-nu-ka /leukönuk h a/ (Adj. Neutr. PI.) όπάων (7.165): o-qa-wo-ni /Hok w ävvoni/ (Dat.) (PN) ο π λ ο ν , ο π λ ο μ α ι etc. (18.409, 19.172): davon vielleicht o-po-ro-me-no /Hoplomenos/ (PN) δπωπα (2.799, 2.105 Π έ λ ο ψ ) : dazu - ο ψ (1.423): damit ai-ti-jo-qo /Ait h ij-ok w s/ (PN) po-ki-ro-qo /Poikil-ok w (o)s/ (PN) vielleicht ka-ro-qo /K h ar-ok w (o)s/ (PN) wohl wo-no-qo-so (s. οίνοψ) - ω π ο ν (4.460): damit o-po-qo /op-ök w ois/ (Instr. PI. Neutr.) 'Scheuklappen (?)' me-to-qe-u /Metök w eus/ (PN) όράω, ΐ δ ε ί ν , ο ί δ α (1.56, 1.203, 1.385): wi-de /wide/ (3. Sg. Aor.) davon wi-do-wo-i-jo, wi-dwo-i-jo /Widwohijos/ (PN)

Wort-Index Homerisch - Mykenisch (MYK)

227

'Ορέστης (5.705): o-re-ta /Orestäs/ (PN) όρθός (23.271, 2.739 "Ορθη ON): o-tu-wo-we ~ /Ort h w-öwes/ (PN) ό ρ ν ι ς (2.459): davon o-nl-tl-ja-pi /orn!t h ijäp h i/ (Adj. Instr. PI. Fem.) ορομαι (23.112): o-ro-me-no /horomenoi/ (Part.) 'wachend' ορος (1.235): o-re-i /orehi/ (Lok. Sg.) damit o-re-ta /Orestäs/ (PN) davon o-re-ha /Orehäs/ (PN) (ορσος) (3.33 π α λ ί ν ο ρ σ ο ς ) : damit wohl wo-no-qo-so /Woinok w -orsos/ (s. οίνοψ) Ό ρ τ ί - (5.542 Ό ρ τ ί λ ο χ ο ς ) : o-ti-na-wo /Orti-näwos/ (PN) 'Ορχομενός (2.511): e-ko-me-no /Erk h omenoi/ (Lok. Sg.) (ON) davon o-ko-me-ne-u /Ork h omeneus/ (PN) όστις (1.64, 1.230): jo-qi /jok-k w i/ (Akk. Sg. Neutr.) 'was (immer)' ος (1.2): damit jo-qi /jok-k w i/ (Akk. Sg. Neutr.), ev. auch jo- /jo/ (Akk. Sg. Neutr.) οτε (1.80): o-te /(j)ote/ ού (1.28): o-u- /ou/ ούρος (21.405): wo-wo /worwos/ 'Grenze' davon wo-we-u /worweus/ (AT) wo-wi-ja /worwijä/ (Fem.) oder /worwija/ (Neutr. Pl.) ~ 'Grenze, Region' ους (10.535, 11.633 'Henkel'): damit a-no-we ~ /an-öwes/ und a-no-wo-to ~ /an-öwoton/ (Neutr.) 'henkellos' o-wo-we (Nom. Sg. Mask.) 'einhenklig' (s. οίος) ti-ri-jo-we ~ /trij-öwes/ (Neutr.) 'dreihenklig' qe-to-ro-we ~ /k w etr-övves/ (Adj. Neutr.) 'vierhenklig' o-tu-wo-we ~ /Ort h w-öwes/ (PN) ο φ ε ί λ ω (1.353): o-pe-ro-si /op h ellonsi/ (3. Pl.), -o-po-ro /öp h lon/ (3. PI. Aor.), o-pe-ro /op h ellön/ (Part. Präs.), o-pe-ro-te /op h ellontes/ (Mask. Pl.), oh pe-ro-sa /op ellonsa/ (Fem. Sg.), o-pe-ro-ta /op h ellonta/ (Neutr. PI.)

o-pe-ra-no /Op h el-änör/ (PN) o-pe-ta /Op h eltäs/ (PN) o-pe-ro /op h elos/ (Neutr. Sg.) (s.d.) όφελος (13.236): o-pe-ro /op h elos/ (Neutr. Sg.) damit no-pe-re-ha /nöp h eleha/ (Neutr. PI.) 'unnütz' ό φ ρ ΰ ς (1.528): damit re-u-ko-ro-o-phu-ru /Leuk(r)-op h rüs/ (PN) οχος (3.29): dazu wo-ka /wok h ä/ (Fem.) όψε, οψιμος (4.161, 2.325): wohl dazu o-pi-si-jo /Opsijos/ (PN) damit dazu

Π α ι ή ω ν (5.401): pa-ja-wo-ne /Pajjävvonei/ (Dat.) (GN) π α λ α ι ό ς (6.215): pa-ra-jo /palajjoi/ (PI.) 'letztjährig'

228

Prolegomena

Π α ν δ ί ω ν (12.372): pa-di-jo /PandTjön/ (PN) π α ρ ά (1.26): damit o-u-pa-ro-ke-ne\-to /ou paro-geneto/ (3. Sg. Aor.) 'ist nicht erschienen' π α ς (1.15): -pa /pans/, pa-te /pantes/ (Pl.) damit pa-si-te-o-i /pansi t h ehoihi/ (Dat. PI.) ku-su-pa /ksum-pan/ (Neutr.), ku-su-pa-ta /ksum-panta/ (PI.) vielleicht pa-qo-ta /Pan-g w ötäs/ (PN) π α τ ή ρ (1.98): pa-te /pater/ damit pi-ro-pa-ta-ra /P h ilo-paträ/ (fem. PN) π έ δ ι λ ο ν (2.44): pe-di-ra /pedlla/ (PI.) π ε ΐ θ ε σ θ α ι (1.33): pe-pi-te-me-no-jo /Pepit h menojjo/ (Gen.) (PN) πέλω, - ο μ α ι (1.284): dazu - π ό λ ο ς (1.63 ο ν ε ι ρ ο π ό λ ο ς ) : damit qo-u-ko-ro /g w ou-kolos/ 'Rinderhirt' a-pi-qo-ro /amp h i-k w oloi/ (Nom. Pl. Fem.) vielleicht a-ko-ro-qo-ro /Agro-k w olos/ (PN) περην (2.535): pe-rai-ko-ra-i-ja, pe-ra-ko-ra-i-ja, pe-ra-a-ko-ra-i-jo /Pera-/ (ON u. ethn. Adj.) (s. δεΰρο) περί (1.236): damit pe-ri-ro-qo /peri-loik w oi/ (Pl.) 'übrig' pe-ri-ra-wo /Peri-lävvos/ (PN) pe-ri-me-de /Peri-mëdës/ (PN) Γίεριμήδης (15.515): pe-ri-me-de /Peri-mëdës/ (PN) π έ σ σ ω (2.237): dazu a-to-po-qo /arto-pok w os/ Πλευρών (2.639): pe-re-u-ro-na-de /Pleuröna-de/ (ON) π λ έ ω (3.444): dazu e-u-po-ro-wo /Ehu-plovvos/ (PN) po-ro-u-te-u /Plouteus/ (PN) π λ ο ύ τ ο ς (1.171): davon po-ro-u-te-u /Plouteus/ (PN) Πόδαργος (8.185): po-da-ko-qe /Pod-argos k w e/ (TN) π ο ι κ ί λ ο ς (3.327): damit po-ki-ro-nu-ka /poikilönuk h a/ (Neutr. PI.) po-ki-ro-qo /Poikil-ok w (o)s/ (PN) π ο ι μ ή ν (1.263): po-me /poimën/, po-me-no /poimenos/ (Gen.) π ο ί ν η (3.290, 1.13 α π ο ι ν α ) : damit e-ke-ro-qo-no ~ /en-k h e(h)ro-k w oinoi/ 'der den Lohn in die Hand bekommt' (PI.) π ό κ ο ς (12.451): dazu po-ka /pokai/ (Fem. Pl.) ~ 'Schaffell' πολιός (1.350): po-ri-wa /polivva/ (Adj. Neutr. PI.) π ο λ ύ (1.3, 1.34 π ο λ ύ φ λ ο ι σ β ο ς ) : damit po-ru-po-de-qe /polu-podë k w e/ (Instr.)

Wort-Index Homerisch - Mykenisch (MYK)

229

πόρτις (5.162): po-tl-pi-qe /portip h i k w e/ (Instr.) 'Kalb' πορφΰρεος (1.482): po-pu-re-ja /porp h urejjai/ (Fem. PI.) Π ο σ ε ι δ ά ω ν (1.400): po-se-da-o /Poseí-dähön/, po-se-da-o-no /Posei-dähönos/ (Gen.) etc. (GN) dazu po-si-da-i-jo /Posidähijon/ (s.d.) s. auch e-ne-sl-da-o-ne /En(n)esi-dähönei/ (Dat.) (GN?) Π ο σ ι δ ή ϊ ο ς (2.506): po-si-da-i-jo /Posidähijon/ (Akk. Neutr.) 'Poseidonheiligtum' πόσις (3.163): damit po-se-da-o /Posei-dähön/ (s.d.) dazu do-po-ta /Dom-potäs/ oder /Do(m)s-potäs/ (GN) πότνια (1.357): po-ti-ni-ja /potnijäs/ (Gen.) damit a-ta-na-po-ti-ni-ja /At h änäi potnijäi/ (Dat.) (GN) si-to-po-ti-ni-ja /Slto-potnijäi/ (Dat.) (GN) πους (1.58): po-de /podë/ (Instr.), po-pi /popp h i/ (Instr. PI.) damit po-ru-po-de-qe /polu-podë k w e/ (Instr.) ti-ri-po /tri-pös/ (s.d.) qe-to-ro-po-pi /k w etro-popp h i/ (Instr.) 'Vierbeiner' po-da-ko-qe /Pod-argos k w e/ (TN) dazu πεδ- (2.465 π ε δ ί ο ν etc.): damit pe-qa-to /peg-g w aton/ 'Wagenboden (?)' davon pe-de-we-sa /pedvvessa/ (Adj. Fem.) - π ε ζ ά (1.538 ά ρ γ υ ρ ό π ε ζ α ) : damit e-ne-wo-pe-za /en(n)evvo-ped'a/ (Adj. Fem.) we-pe-za ~ /hvves-ped'a/ (Nom. Sg. Fem.) auch to-pe-za ~ /tor-ped'a/ (Subst. Fem.) π ρ έ σ β υ ς (4.59): davon pe-re-ku-ta /presgutäs/ "?' π ρ ή σ σ ω (1.562): davon pa-ra-ke-se-we /Präksevvei/ (Dat.) (PN) π ρ ί α σ θ α ι {Od. 1.430, II. 1.99 ά π ρ ι α τ ο ς ) : qi-ri-ja-to /k w rijato/ (3. Sg. Aor. Med.) πρό (1.3): damit -po-ro-te-ke /pro-t h eke/ (3. Sg. Aor.) po-ro-ko-wa /pro-k h ovväi/ (Dat.) 'Guß (?)' po-ro-ko-wo /pro-k h ovvoi/ (PI.) 'Krug' π ρ ό ς , ποτι (1.84, 1.245): ~ po-si /posi/ π ρ ο τ ι θ η μ ι (24.409): -po-ro-te-ke /pro-t h eke/ (3. Sg. Aor.) προχοή (17.263): po-ro-ko-wa /pro-k h ovväi/ (Dat.) 'Guß (?)' πρόχοος (24.304): po-ro-ko-wo /pro-k h ovvoi/ (Pl.) 'Krug' πρώτος (1.6): davon po-ro-te-u /Proteus/ (PN) π τ ε λ έ α (6.419): pte-re-wa /ptelevväs/ (Gen.) π τ ε ρ ν η (22.397): pte-no /pternö/ (Dual)

230

Prolegomena

π ( τ ) ό λ ε μ ο ς (1.61, 1.492): damit e-u-ru-po-to-re-mo-jo /Euru-ptolemojjo/ (Gen.) (PN) dazu po-to-re-ma-ta /Ptolemätäs/ (PN) π(τ)όλχς (1.19, 2.130, 1.164 π τ ο λ ί ε θ ρ ο ν ) : damit po-to-ri-ka-ta /Ptoli-kastäi/ (Dat.) (mask. PN) davon po-to-ri-jo /Ptolijön/ (PN) (πΰξος) (24.269 πΰξινος): pu-ko-so e-ke-e /pukso-?-ehe/ (Fem. Dual s-Stamm) 'mit ? aus Buchsbaumholz' π υ ρ (1.104, 1.52 π υ ρ ή , 7.428 π υ ρ κ α ϊ ή ) : damit pu-ka-wo /pur-kawoi/ (PI.) (AT) davon pu-ri /Puris/ (PN) pu-wo /Purwos/ (PN),pu-wa /Purwä/ (fem. PN) davon pu-wi-no /Purwinos/ (PN) Πΰρχς (16.416): pu-ri /Puris/ (PN) πώλος (11.680): po-ro /pölö/ (Nom. Dual) ράπτω (12.296): e-ra-pe-me-na /errap (h) mena/ (Part. Perf. Neutr. PI.) dazu ra-pte /raptër/, ra-pi-ti-rja /raptrija/ ρέζω (s. ερδω) ρ ί ζ α (9.542): wi-ri-za /vvrid'a/ ρινός (4.447, 10.155): wi-ri-no /vvrïnos/ davon wi-ri-ne-jo /vvrïnejjois/, wi-ri-ne-o /vvrIne(jj)ois/ und wi-ri-ni-jo (Instr. Pl.) 'ledern' (ρόδον) (1.477 ρ ο δ ο δ ά κ τ υ λ ο ς , 23.186 ροδόεχς): davon wo-do-we ~ /vvordovven/ (Adj. Neutr.) 'mit Rosenparfüm' wo-de-wi-jo ~ /vvordëvvijos/ 'Rosenmonat'

/vvrlnijois/

σ έ λ ι ν ο ν (2.776): se-ri-no /sellnon/ Σ ή σ α μ ο ν (2.853): sa-sa-ma /säsama/ (PI.) σ ι α λ ο ς (9.208): si-ha-ro /sihalons/ (Akk. PI.) σ ί τ ο ς (5.341): si-to /sitos/ damit si-to-po-ti-ni-ja /Slto-potnijäi/ (Dat.) (GN) si-to-ko-wo /sIto-k h ovvoi/ (PI.) 'Getreideausgießer (?)' σ κ έ λ ο ς (16.314): ke-re-ha /skeleha/ (PI.) Σμχνθεύς (1.39): si-mi-te-u /Smint h eus/ (PN) σ π έ ρ μ α (Od. 5.490, II. 20.303 ασπερμος): pe-mo /spermo/, pe-ma /sperma/ σ τ α θ μ ό ς (2.470): ta-to-mo /stat h mos/ 'Gewicht; Stall; Pfeiler' σ τ ό μ α (2.489): damit wohl to-ma-ko /Stom-argos/ (TN) σ τ ό ρ ν υ μ χ (9.213, 10.155): re-ke(-e)-to-ro-te-ri-jo /lek h e(s)-ströterijo-/ (Dat. Sg. oder Gen. PI.) (Festname) σ υ μ π ά ς (1.90): ku-su-pa /ksum-pan/ (Neutr.), ku-su-pa-ta /ksum-panta/ (PI.) σ υ ς (4.253): damit su-qo-ta /su-g w ötäi/ (Dat.) 'Schweinehirt'

Wort-Index Homerisch - Mykenisch (MYK)

231

σφεις (1.368): ~ pe-i /sp h ehi/ oder /sp h eihi/ oder ev. /sp h eis/ (Dat.) τ ά λ α ν τ ο ν (8.69, 2.169 α τ ά λ α ν τ ο ς ) : davon ta-ra-si-ja /tala(n)sijä/ 'Arbeitspensum' damit a-ta-ra-si-jo /a-tala(n)sijoi/ (Nom. Pl.) 'ohne Arbeitspensum' ταμίης (4.84): ta-mi-je-u /Tamijeus/ (PN) τ ά μ ν ω (2.124): damit du-ru-to-mo /dru-tomoi/ (PI.) dazu te-me-no /temenos/ ta-mi-je-u /Tamijeus/ (PN) τ α ν α ό ς (16.589): ta-na-wa /tanawa/ (Neutr. PI.) 'alt, abgenützt' ταύρος (1.41): ta-u-ro /Tauros/ (PN) τε (1.5): -qe /k w e/ τ έ κ τ ω ν (4.110): te-ko-to /tektön/ τ ε λ ε ί ω (1.5): dazu te-re-ja ~ /telejjäi/ (3. Sg. α-Stamm), te-re-ja-e /telejjähen/ (Inf.) ~ 'erfüllen' te-re-ta /telestäs/ (AT) τέμενος (2.696): te-me-no /temenos/ τ ε τ ρ α - (1.128 τ ε τ ρ α π λ ή ) : damit qe-to-ro-po-pi /k w etro-popp h i/ (Instr.) 'Vierbeiner' qe-to-ro-we ~ /k w etr-övves/ (Adj. Neutr.) 'vierhenklig' auch to-pe-za ~ /tor-ped'a/ (Subst. Fem.) τεύχος (2.808): te-u-ke-pi /t ( h ) euk h esp h i/ (Instr. PI.) damit o-pi-te-ke-e-u /opi-t (h 'e(u)k h eh-eus/ und o-pi-te-u-ke-e-we /opi-t (h) euk h ehevvei/ (Dat.) 'Ausrüstungsaufseher (?)' τεύχω (1.4): te-tu-ko-wo-a /t (h) et (ll) uk h vvoha/ (Part. Perf. Neutr. PI.) dazu wohl a-tu-ko /A-t (h) uk h os/ (PN) Τηλε- (2.260 Τηλέμαχος): qe-re-qo-ta-o /K w ële-k w h ontâo/ (Gen.) ~ (?) pe-re-qo-ta /Pêlek wh ontäs/ (PN) h τ ί θ η μ ι (1.2): te-ke /t ëke/ (3. Sg. Aor.) damit -po-ro-te-ke /pro-t h eke/ (3. Sg. Aor.) τις (1.62): damit jo-qi /jok-k w i/ (Akk. Sg. Neutr.) τοίχος (9.219): to-ko-do-mo /t (h) oik h o-domos/ 'Maurer (?)' τ ό ξ ο ν (1.45, 1.37 Ά ρ γ υ ρ ό τ ο ξ ο ς ) : damit to-ko-so-wo-ko /tokso-vvorgoi/ (PI.) 'Bogenmacher' davon to-ko-so-ta /toksotäs/ τ ο ξ ό τ η ς (11.385): to-ko-so-ta /toksotäs/ τόσ(σ)ος (1.64, 2.120 τ ο σ ό ν δ ε ) : to-so /tosos/ davon to-so-de /tososde/ τοσ(σ)όσδε (2.120): to-so-de /tososde/ τ ρ ά π ε ζ α (11.628): ~ to-pe-za ~ /tor-ped'a/ (Subst. Fem.)

232

Prolegomena

τ ρ ε ι ς (4.51, 1.128 τ ρ ι π λ ή ) : ti-ri-si /trisi/ (Dat.) damit ti-ri-po /tri-pös/ (s.d.) ti-ri-jo-we ~ /trij-öwes/ (Neutr.) 'dreihenklig' wohl ti-ri-se-ro-e /Tris-(h)eröhei/ (Dat.) (GN) τ ρ έ π ω (8.399, 1.160 -τρέπη, 1.199 έ τ ρ ά π ε τ ( ο ) , 6.367 -τροπος): dazu e-to-ro-qa-ta /en-trok w ätai/ 'Ruderschlinge (?)' to-ro-qe-jo-me-no /trokwejjomenos/ (Part.) to-ro-qo /trok w os/ 'Seiler' to-qi-de /tork w ide/ (Instr.) 'Spirale' davon to-qi-de-ja /tork w idejjai/ (Fem. PI.) to-qi-de-we-sa /tork w idvvessa/ (Fem.) τ ρ ί π ο υ ς (8.290): ~ ti-ri-po /tri-pös/, ti-ri-po-de /tri-pode/ (Dual) davon ti-ri-po-di-ko /tripodiskoi/ (PI.) τροπέω (18.224): to-ro-qe-jo-me-no /trokwejjomenos/ (Part.) τυρός (11.639): tu-rjo /türjoi/ (PI.) 'Käse' ΰδωρ (2.307): u-do /udör/ davon u-do-ro /udroi/ (PI.) 'Wasserbehälter' υ ι ό ς (1.9 ): wohl i-jo ~ /hijos/ (Nom.), desgl. wohl i-*65 ~ /hljus/, i-je-we (Dat.) ΰ λ η (2.455): u-ra-jo /(H)ülajjos/ (PN) υπό (1.486, 1.148 ΰ π ό δ ρ α ) : u-po /upo/ damit wohl u-po-di-jo-no /Upo-dljonos/ (Gen.) (PN)

/hljewei/

Φ α ι σ τ ό ς (2.648): pa-i-to /P h aistos/ (ON) φ ά ρ μ α κ ο ν (4.218): pa-ma-ko /p h armakon/ φάρος (2.43): pa-wo /pharvvos/ (Sg.), pa-we-ha /pharvveha/ (PI.) 'Stück Stoff' φ ά σ γ α ν ο ν (1.190): pa-ka-na /p h asgana/ (PI.) (φέρβω): dazu po-qa /p h org w ä/ 'Fütterung' po-qe-wi-ja /p h org"evvijai/ (Fem. PI.) 'Halfter (?)' i-po-po-qo-i-qe /(h)ippo-p h org w oihi k w e/ und i-qo-po-qo-i /(h)ikkvvoh w p org oihi/ (Dat. PI.) 'Pferdefütterer' φέρω (1.13): pe-re /p h erei/ (3. Sg.) dazu -φόρος (1.144 β ο υ λ η φ ό ρ ο ς ) : damit ka-ra-wi-po-ro /klävvi-p h oros/ (fem. AT) davon a-pi-po-re-we /amp h i-p h orëvves/ (s.d.) te-o-po-ri-ja /T h eho-p h orija(i)/ (Nom. Pl.) (Festname?) φημί (1.521, 1.22 έπευφημέω): -pa-si /phäsi/ (3. Sg.) dazu a-ti-pa-mo /Anti-p h ämos/ (PN) φ θ ί ν ω (1.251): e-qi-ti-wo-e /ek wh t h ivvohe(s)/ (Part. Perf. Nom. Dual oder PI.) damit a-qi-ti-ta /A-k wh t h itä/ (fem. PN) φ ι ά λ η (23.243): pi-ha-ra /p h ihalai/, pi-je-rai /p h i(h)elai/ (Fem. PI.)

Wort-Index Homerisch - Mykenisch (MYK)

233

φ ί λ ο ς (1.98, 1.86 δ χ ΐ φ ι λ ο ς , 2.718 Φ ι λ ο κ τ ή τ η ς ) : damit pi-ro-pa-ta-ra /P h ilo-paträ/ (fem. PN) pi-ro-we-ko /P h ilo-wergos/ (PN) wohl pi-ra-ka-ra /P h il-agrä/ (fem. PN) φ ο ί ν ι ξ (4.141 'Purpur'): po-ni-ke-qe /p h oinikë k w e/ (Instr.), po-ni-ki-pi /p h oinik ( h ) p h i/ (Instr. PI.) 'Palme (?)' davon po-ni-ki-ja /p h oinikijä/ und po-ni-ke-a /p h oinike(jj)ä/ (Nom. Sg. Fem.) 'purpurn', po-ni-ke-jal /p h oinikejja/ (Nom. Sg. Fem.) 'Purpurfärberin (?)' φορβή (5.202): po-qa /p h org w ä/ 'Fütterung' φ ύ ω (1.235, 1.115 φυή, 6.419 φυτεύω): dazu wohl pe-\phu-te-me-no /p ( h 'ep h utëmenon/ (Part.) h pu-te /p utër/, phu-te-re /p h uteres/ (PI.) 'Pflanzer (?)' pu-ta /p h uta/ (PI.) pu-ta-ri-ja /p h ütalija(i)/ (s.d.) φ υ τ α λ ι ή (6.195): pu-ta-ri-ja /p h ütalija(i)/ (Nom. Sg. oder PI.) 'Baum- oder Weingarten' φυτόν (14.123): pu-ta /p h uta/ (PI.) χ ά λ κ ε ο ς / χ α λ κ ε ί ο ς (2.490): ka-ke-ja-pi /k h alkejjäp h i/ (Instr. PI. Fem.) χ α λ κ ε ύ ς (4.187): ka-ke-u /k h alkeus/ χ α λ κ ό ς (1.236): ka-ko /k h alkos/ damit ka-ko-de-ta /k h alko-deta/ (Neutr. PI.) 'mit Bronze verbunden' davon ka-ki-jo /k h alkijö/ (Neutr. Dual), ~ ka-za /k h alk'a/ ka-ke-ja-pi /k h alkejjäp h i/ (Instr. PI. Fem.) ka-ke-u /k h alkeus/ χ ά ρ ι ς (1.39): davon ka-ri-si-jo /K h arIsijos/ (PN) damit vielleicht ka-ro-qo /K h ar-ok w (o)s/ (PN) Χάροπος oder Χάροψ (2.672, 11.426): ka-ro-qo /K h ar-ok w (o)s/ (PN) χ ε ί ρ (1.14): damit e-ke-ro-qo-no ~ /en-k h e(h)ro-k w oinoi/ 'der den Lohn in die Hand bekommt' ke-ro-ke-re-we-o ~ /K h e(h)ro-klevvehos/ (Gen.) (PN) ke-ni-qa ~ /k h e(h)r-nig w a/ (s. χ έ ρ ν ι β ο ν ) χ έ ρ ν ι β ο ν (24.304, 1.449 χ ε ρ ν ί π τ ο μ α ι ) : ke-ni-qa ~ /k h e(h)r-nig w a/ (Neutr. PI.) dazu ke-ni-qe-te-we ~ /k h e(h)rnik w tëvves/ (Nom. Pl.) 'Waschschüssel' χ έ ω (1.357, 2.128 ο ι ν ο χ ό ο ς ) : damit wohl me-ta-ke-ku-me-na /meta-k (h 'ek h umenä/ (Part. Perf. Fem.) "?' h dazu e-pi-ko-wa /epi-k ovväi/ (Dat.) '(Öl)guß (?)' po-ro-ko-wa /pro-k h ovväi/ (Dat.) 'Guß (?)' po-ro-ko-wo /pro-k h ovvoi/ (PI.) 'Krug' re-wo-to-ro-ko-wo /levvotro-khovvoi/ (Fem. PI.) 'Waschvvasserausgießerin' h si-to-ko-wo /sIto-k ovvoi/ (PI.) 'Getreideausgießer (?)' χ ή ν (2.460): ka-no /k h anhön/ (Gen. Pl.), ka-si /k h an(s)si/ (Dat. PI.)

234

Prolegomena

χ ι τ ώ ν (2.42, 1.371 χ α λ κ ο χ ί τ ω ν ) : ki-to /k h iton/ damit vielleicht e-pi-ki-to-ni-ja /epi-k h itönijai/ (Nom. Pl. Fem.?) '?' χ ρ ί ω (16.670): dazu ki-ri-se-we /k h rïsëwes/ (Pl.) 'Salber' χ ρ υ σ ό ς (2.229, 1.15 χρύσεος): ku-ru-so-jo /k h rüsojjo/ (Gen.) damit ku-ru-so-wo-ko /k h rüso-vvorgoi/ 'Goldschmied' χώρος (3.315): ko-ro /k h örön/ (Gen. PI.) 'Landstück' ώκύς (1.58): damit o-ku-na-wo /Oku-nävvos/ (PN) (ώλένη) (1.55 λ ε υ κ ώ λ ε ν ο ς ) : davon o-re-ne-ja /ölenejja/ und o-re-ne-a /ölene(jj)a/ (Nom. Pl. Neutr.) 'mit Winkelmuster (?)' ώμος (1.45): e-po-mi-jo /ep-ömijö/ (Dual) 'Schulterblech'

BIBLIOGRAPHISCHE

ABKÜRZUNGEN

1. Ohne Jahreszahl zitierte Literatur (Standard-Werke) Autenrieth/Kaegi

CEG Ch.

Companion DNP Ebeling HTN Kiihner-Gerth

LfgrE

LIMC LSAG

LSJ M.-Br.

Autenrieth, G. / Kaegi, Α.: Wörterbuch zu den Homerischen Gedichten, Stuttgart/Leipzig , 4 1999 (= Nachdruck von 13 1920, mit einem Geleitwort von J. Latacz und einer Einleitung von A. Willi; 1. Aufl. Leipzig 1873). Hansen, P.A.: Carmina epigraphica Graeca (Texte und Kommentare, 12 u. 15), Berlin/New York 1983-1990 (2 Bde.). Chantraine, P.: Grammaire homérique, Paris 6 1986-88 ( M 9 4 8 1953) (2 Bde.: mit 'Ch. I §' wird auf den ersten, mit 'Ch. II §' auf den zweiten Band verwiesen). Morris, I. / Powell, B. (Hrsgg.): A New Companion to Homer, Leiden u.a. 1997. Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike, hrsg. von H. Cancik und H. Schneider, Stuttgart/Weimar 1996ff. Ebeling, H. (Hrsg.): Lexicon Homericum, Leipzig u.a. 1880-1885 (Nachdruck Hildesheim u.a. 1987) (2 Bde.). Latacz, J. (Hrsg.), Homer. Tradition und Neuerung (WdF, 463), Darmstadt 1979. Kühner, R. / Gerth, B.: Ausführliche Grammatik der griechischen Sprache. Zweiter Teil: Satzlehre, Hannover 1898-1904. Nachdruck Hannover 1992 (2 Bde.). Lexikon des frühgriechischen Epos. Begründet von Bruno Snell. Im Auftrag der Akademie der Wissenschaften in Göttingen vorbereitet und hrsg. vom Thesaurus Linguae Graecae, Göttingen 1955ff. Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae, hrsg. von H.C. Ackermann und J.R. Gisler, Zürich u.a. 1981-1999 (18 Bde.). Jeffery, L.H / Johnston, A.W.: The Local Scripts of Archaic Greece. A Study of the Origin of the Greek Alphabet and Its Development from the Eighth to the Fifth Centuries B.C., Oxford 2 1990 (mit Supplement; M 961). Liddell, H.R. / Scott, R. / Jones, H.S.: A Greek-English Lexicon, Oxford 9 1940 (Nachdruck mit revidiertem Supplement 1996). Meier-Brügger, M.: Griechische Sprachwissenschaft (Sammlung Göschen), Berlin/New York 1992 (2 Bde.).

236

Prolegomena

MHV

Parry, M.: The Making of Homeric Verse. The Collected Papers of Milman Parry. Edited by Adam Parry, New York/Oxford 1971 (Nachdruck 1987).

RE

Paulys Real-Encyclopädie der Classischen Altertumswissenschaft. Neue Bearbeitung, unter Mitwirkung zahlreicher Fachgenossen hrsg. von G. Wissowa, Stuttgart 1894ff. Risch, E.: Wortbildung der homerischen Sprache, Berlin/New York 2 1974 (' 1937). Schwyzer, E.: Griechische Grammtik. Erster Band: Allgemeiner Teil, Lautlehre, Wortbildung, Flexion (Handbuch der Altertumswissenschaft, 2.1.1), München 1939.

Risch Schw.

Schw.-Debr.

Schwyzer, E. / Debrunner, Α.: Griechische Grammtik. Zweiter Band: Syntax und syntaktische Stilistik (Handbuch der Altertumswissenschaft, 2.1.2), München 1950.

2. Textausgaben* Aristophanes, Fragmente (K.-A.) Poetae Comici Graeci, edd. R. Kassel et C. Austin, Vol. III 2: Aristophanes. Testimonia et Fragmenta, Berlin/New York 1984. Aristoteles/Ps.-Aristoteles, Fragmente (Rose) • Aristotelis qui ferebantur librorum fragmenta, coll. V. Rose, Leipzig 1886. • Valentin! Rose Aristoteles pseudepigraphus, Leipzig 1883. 'Epischer Kyklos' (Bernabé/Davies) • Epicorum Graecorum Fragmenta, ed. M. Davies, Göttingen 1988. • Poetarum Epicorum Graecorum testimonia et fragmenta, Pars I, ed. A. Bernabé, Stuttgart/Leipzig 2 1996 ('1987). Festus, De verborum signifìcatu

(Lindsay)

Sexti Pompei Festi de verborum significatu quae supersunt cum Pauli epitome, ed. W.M. Lindsay, Leipzig 1913 (Nachdruck Hildesheim/New York 2 1978). 'Hesiod', Fragmente (M.-W.) in: Hesiodi Theogonia, Opera et dies, Scutum, ed. F. Solmsen; Fragmenta selecta, edd. R. Merkelbach et M.L. West, Oxford 3 1990 (M970). POxy in: The Oxyrhynchus Papyri, ed. with Translations and Notes, London 1898ff. Pherekydes (VS) in: Die Fragmente der Vorsokratiker. Griechisch und deutsch von H. Diels, hrsg. von W. Kranz, Bd. 1, Berlin u.a. 6 1951 ( Ί 9 0 3 ) . Philokrates (FGrHist) in: Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) von F. Jacoby, Bd. III B, Leiden 1950.

* Angeführt sind nur Ausgaben von Werken, bei denen die Vers-, Paragraphen- oder Fragmentzählung von Ausgabe zu Ausgabe differiert.

Bibliographische Abkürzungen

237

Scholien zur Ilias (Erbse) Scholia Graeca in Homeri Iliadem (scholia Vetera), ree. H. Erbse, Berlin 1969-1988 (7 Bde.). Stesichoros (Page) in: Poetae Melici Graeci, ed. D.L. Page, Oxford 1962. Tatianos (Schwartz) Tatiani Oratio ad Graecos, ree. E. Schwartz (Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur, 4.1), Leipzig 1888. Theagenes/Xenophanes (VS) in: Die Fragmente der Vorsokratiker. Griechisch und deutsch von H. Diels, hrsg. von W. Kranz, Bd. 1, Berlin u.a. 6 1951 (M903).

3. Monographien und A u f s ä t z e Die Zeitschriften

sind nach der Année Philologique

abgekürzt.

Allen 1924

Allen, T.W.: Homer. The Origins and the Transmission, Oxford 1924. Andersen 1987 Andersen, 0 . : Myth, Paradigm and 'Spatial Form' in the Iliad, in: Bremer 1987, 1 - 1 3 (auch in: de Jong 1999, Bd. 3, 472-485). Arafat 1990 Arafat, K.W.: Classical Zeus. A Study in Art and Literature (Oxford Monographs on Classical Archaeology), Oxford 1990. Aravantinos/Godart/Sacconi 1995 Aravantinos, V. / Godart, L. / Sacconi, Α.: Sui nuovi testi del palazzo di Cadmo a Tebe, in: Atti della Accademia Nazionale dei Lincei, Rendiconti Ser. 9, 6, 1995, 809-845. Arend, W.: Die typischen Scenen bei Homer (Problemata, 7), BerArend 1933 lin 1933. Armstrong 1958 Austin 1966 Bakker 1997

Armstrong, J.I.: The Arming Motif in the Iliad, in: AJPh 79, 1958, 337-354. Austin, N.: The Function of Digressions in the Iliad, in: GRBS 7, 1966, 295-312 (auch in: de Jong 1999, Bd. 3, 403^118). Bakker, E.: The Study of Homeric Discourse, in: Companion 284— 304.

Bakker/Fabbricotti 1991 Bakker, E.J. / Fabbricotti, F.: Peripheral and Nuclear Semantics in Homeric Diction. The Case of Dative Expressions for 'Spear', in: Mnemosyne 44, 1991, 63-84. Bakker/van den Houten 1992 Bakker, E.J. / Houten, N. van den: Aspects of Synonymy in Homeric Diction. An Investigation of Dative Expressions for 'Spear', in: CPh 87, 1992, 1-13. Baiensiefen 1955 Baiensiefen, E.: Die Zeitgestaltung in Homers Ilias, Diss. Tübingen 1955 (masch.). Bannert 1988 Bannert, H.: Formen des Wiederholens bei Homer. Beispiele für eine Poetik des Epos (Wiener Studien, Beiheft 13), Wien 1988. Bartók, Β. / Lord, Α.: Serbo-Croatian Folk Songs. Texts and TranBartók/Lord 1951 scriptions of Seventy-Five Folk Songs f r o m the Milman Parry

238

Prolegomena

Collection and a Morphology of Serbo-Croatian Folk Melodies, New York 1951. Bartonëk/Buchner 1995 Bartonék, A. / Buchner, G.: Die ältesten griechischen Inschriften von Pithekoussai (2. Hälfte des VIII. bis 1. Hälfte des VII. Jhs.), in: Die Sprache 37, 1995 [erschienen 1998J, 129-231. Bassett, S.E.: " Υ σ τ ε ρ ο ν π ρ ό τ ε ρ ο ν Ό μ η ρ ι κ ώ ς , in: HSPh 31, Bassett 1920 1920, 3 9 - 6 2 . Bassett 1938 Bassett, S.E.: The Poetry of Homer (Sather Classical Lectures, 15), Berkeley 1938. Becking 1933 Becking, G.: Der musikalische Bau des Montenegrinischen Volksepos, in: Archives Néerlandaises de phonétique experimentale 8/9, 1933, 144-153. Beßlich 1966 Beßlich, S.: Schweigen, Verschweigen, Übergehen. Die Darstellung des Unausgesprochenen in der Odyssee (Bibliothek der klassischen Altertumswissenschaften, N.F. 2.12), Heidelberg 1966. Beye, C.R.: Homeric Battle Narrative and Catalogues, in: HSPh 68, Βeye 1964 1964, 3 4 5 - 3 7 3 . Blackman 1997/98 Blackman, D.J.: Archaeology in Greece 1997-98, in: AR 44, 1997/98, 1 - 1 2 8 . Blackwell (1735) 1776 Blackwell, Th.: Untersuchung über Homers Leben und Schriften. Aus dem Englischen des Blackwells übersetzt von J.H. Voß, Leipzig 1776 (Nachdruck Eschborn 1994; engl. Orig.: An Enquiry into the Life and Writings of Homer, London 1735 [ 2 17361, Nachdruck Hildesheim/New York 1976). Blom 1936 Blom, J.W.S.: De typische getallen bij Horneros en Herodotos, I: Triaden, Hebdomaden en Enneaden, Nijmegen 1936. Blößner 1991 Blößner, Ν.: Die singulären Iterata der Ilias. Bücher 16-20 (Beiträge zur Altertumskunde, 13), Stuttgart 1991. Boedeker 1974 Boedeker, D.D.: Aphrodite's Entry into Greek Epic (Mnemosyne, Suppl. 32), Leiden 1974. Bovvra 1962 Bovvra, M.: Composition, in: Wace/Stubbings 1962, 38-74. Bremer, J.M. / Jong, I.J.F. de / Kalff, J. (Hrsgg.): Homer: Beyond Bremer 1987 Oral Poetry, Amsterdam 1987. Brewster 1997 Brinkmann 1925 Brammer 1978 Burkert 1975

Burkert 1975a Burkert 1990

Brewster, H.: River Gods of Greece. Myths and Mountain Waters in the Hellenic World, London 1997. Brinkmann, Α.: Altgriechische Mädchenreigen, in: BJ 130, 1925, 118-146. Brammer, F.: Hephaistos. Der Schmiedegott in der antiken Kunst, Mainz 1978. Burkert, W.: Resep-Figuren, Apollon von Amyklai und die 'Erfindung' des Opfers auf Cypern: Zur Religionsgeschichte der 'Dunklen Jahrhunderte', in: GB 4, 1975, 51-79. Burkert, W.: Apellai und Apollon, in: RhM 118, 1975, 1-21. Burkert, W.: Herodot als Historiker fremder Religionen, in: Hérodote et les peuples non-grecs (Entretiens sur l'antiquité classique, 35), Vandoeuvres/Genf 1990, 1-39.

Bibliographische Abkürzungen Calarne 1977

239

Calarne, C.: Les choeurs de jeunes filles en Grèce archaïque, I: Morphologie, fonction religieuse et sociale, Rom 1977. Calhoun 1933 Calhoun, G.M.: Homeric Repetitions, in: UCPPh 12.1, 1933, 1 25. Calhoun 1935 Calhoun, G.M.: Zeus the Father in Homer, in: TAPhA 66, 1935, 1 17. Cauer 1895 Cauer, P.: Grundfragen der Homerkritik, Leipzig 1895. Cauer (1895) 1921/23 Cauer, P.: Dritte, umgearbeitete und erweiterte Aufl. von Cauer 1895, Leipzig 1921-1923 (2 Bde.). Combellack 1976 Combellack, F.M.: Homer the Innovator, in: CPh 71, 1976, 4 4 55. Comparetti 1901 Comparetti, D.: Homeri Ilias cum scholiis. Codex Venetus A Marcianus 454 phototypice editus (Codices Graeci et Latini photogr. depicti duce Scatone de Vries, 6), Leiden 1901. Cook 1925 Cook, A.B.: Zeus. A Study in Ancient Religion, II: Zeus of the Dark Sky (Thunder and Lightning), Cambridge 1925. Curtius (1854) 1886 Curtius, G.: Andeutungen über den gegenwärtigen Stand der homerischen Frage, in: ders., Kleine Schriften, Bd. 2, Leipzig 1886, 176229 (urspr. in: ZOG 5, 1854, 1-23. 89-115). Dällenbach 1977 Dällenbach, L.: Le récit spéculaire. Contribution à l'étude de la mise en abyme, Paris 1977. Danek 1988 Danek, G.: Studien zur Dolonie (Wiener Studien, Beiheft 12), Wien 1988. Danek 1989 Danek, G.: 'Singing Homer'. Überlegungen zu Sprechintonation und Epengesang, in: WHB 31, 1989, 1-15. Dee 1994 Dee, J.H.: The Epithetic Phrases for the Homeric Gods (Epitheta Deorum apud Homerum). A Repertory of the Descriptive Expressions for the Divinities of the Iliad and the Odyssey, New York/ London 1994. Dee 2000 Dee, J.H.: Epitheta Hominum apud Homerum. The Epithetic Phrases for the Homeric Heroes. A Repertory of Descriptive Expressions for the Human Characters of the Iliad and the Odyssey (Alpha-Omega, Reihe A, Bd. 212), Hildesheim 2000. Delebecque 1958 Delebecque, E.: Télémaque et la structure de l'Odyssée (Pubi, des annales de la fac. des lettres, Aix-en-Provence, n.s. 21), Aix-enProvence 1958. Denniston (1934) 1954 Denniston, J.D.: The Greek Particles, Oxford 2 1954 (M934). Devine/Stephens 1994 Devine, A.M. / Stephens, L.D.: The Prosody of Greek Speech, Oxford 1994. Duckworth 1933 Duckworth, G.E.: Foreshadowing and Suspense in the Epics of Homer, Apollonius, and Vergil, Princeton 1933. Diintzer 1848 Diintzer, H.: De Zenodoti studiis Homericis, Göttingen 1848 (Nachdruck Hildesheim 1981). Diintzer (1863) 1872 Diintzer, H.: Zur Beurtheilung der stehenden homerischen Beiwörter, in: Diintzer 1872, 507-516 (urspr. in: Verhandlungen der 21.

240

Prolegomena

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Bibliographische Abkürzungen

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Neumann 1986 Neuser 1982 Nickau 1966 Nickau 1972 Nickau 1977

Nitzsch 1830 Nünlist 1998 Nünlist 2000

Oehler 1925 van Otterlo 1944

Palmer 1962 Parke 1967 Parnell 1715

Parry 1928 Parry (1928) 1971

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250

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252 Ruijgh 1995

Russo 1997 Rutherford 1992 Sbardella 1994 Schachermeyr 1950 Schachermeyr 1968

Schadewal dt (1938) Schadewaldt (1952)

Schadewaldt 1959

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Bibliographische Abkürzungen Schwinge 1981

Schwinge 1991 Scodel 1997

Shapiro 1993

Sicking 1993 Slater 1983 Slater 1986 Solomon 1994 Stanley 1993 Starke 1997

Starke 2001

Steinrück 1992

Steinrück 1997 Strasburger 1954 Strasser 1984 Stürmer 1921 Taplin 1992 Theiler 1947

van Thiel 1996

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Wackernagel 1926/28

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Waltz 1933

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Bibliographische Abkürzungen Wathelet 1988

Wathelet 1992 Weiß 1984

West 1978 West 1981 West 1982

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