Haqani als Dichter: Poetische Logik und Phantasie [Reprint 2011 ed.] 3110024810, 9783110024814

Die Studien zur Geschichte und Kultur des islamischen Orients / Studies in the History and Culture of the Islamic Orient

172 95 4MB

German Pages 130 [128] Year 1972

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD FILE

Polecaj historie

Haqani als Dichter: Poetische Logik und Phantasie [Reprint 2011 ed.]
 3110024810, 9783110024814

Table of contents :
A. Vergleich und Metapher
1. Der Bezug
2. Die Realisierung des Bezugs
3. Der Bezug als Äquivalenzrelation
4. Die poetische Identifikation von Bild und Thema
B. Sinnentsprechungen
1. Die Begriffsharmonie
2. Die punktuelle Begriffsharmonie
3. Elementen- und Zahlharmonien
4. Die organische Begriffsharmonie
5. Duale murā῾āt an-naẓir und Antithese
6. Die Bildharmonie
C. Laut- und Positionsentsprechungen
1. Allgemeines
2. Wortwiederholungen
3. Lautharmonien
4. Wesensmäßig und konventionell duale Strukturen
D. Die Hyperbel
1. Allgemeiner Charakter der persischen Hyperbel
2. Die statische Hyperbel
3. Die dynamische Hyperbel
4. Die hyperbolische Kausalabbildung
E. Die phantastische Ätiologie
1. Die irreale Ursächlichkeit
2. Die Phantasmafrage
Symbolverzeichnis
Personenverzeichnis
Ortsnamenverzeichnis
Sachwortverzeichnis
Bibliographie

Citation preview

STUDIEN ZUR SPRACHE, GESCHICHTE U N D KULTUR DES ISLAMISCHEN ORIENTS Beihefte zur Zeitschrift „Der Islam"

Herausgegeben von BERTOLD SPULER

Neue Folge BAND 4

W DE WALTER DE GRUYTER

BERLIN

1972

NEW YORK

BENEDIKT REINERT

Häqäni als Dichter Poetische Logik und Phantasie

W DE G_ WALTER DE GRUYTER

BERLIN

1972

NEW YORK

Publiziert mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der -wissenschaftlichen Forschung

© ISBN 3 11 0024810 Copyright 1973 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J . Göschen'sche Verlagehandlang — J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J . Trübner — Veit & Comp. Berlin — Printed in Germany. Alle Rechte des Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, auch auszugsweise, vorbehalten. Herstellung: Walter de Gruyter & Co., Berlin SO

Meinem lieben verehrten Freunde Christopher Schmidt zugeeignet

Vorwort Die folgende Studie untersucht die Struktur gewisser poetischer Darstellungsformen, die für Häqänis Dichtung und die persische ganz allgemein von besonderer Bedeutung sind. Sie beschränkt sich auf systematische Gesichtspunkte. Entwicklungsgeschichtliche und quantitative, auf die Häufigkeit der betrachteten Strukturen bezogene, bleiben unberücksichtigt. Sie sollen den Gegenstand weiterer Untersuchungen bilden, für die die vorliegende lediglich die Basis darstellt. Im Hinblick auf dieses Fernziel werden verschiedene Begriffsunterscheidungen gemacht, die im aktuellen Rahmen überflüssig erscheinen mögen. Die Beantwortung der Frage, inwieweit sich eine rein systematische Betrachtung dieser Art für eine Charakterisierung Häqänischer Poesie eignet, möchte ich dem Leser überlassen. Das System selbst ist jedenfalls ganz Häqäni-bezogen. Bei einer Anwendung auf andere Dichter, Dichtperioden oder gar Dichtkulturen bedarf es mindestens einer angemessenen Erweiterung, wenn es nicht überhaupt durch andere Kriterien zu ersetzen ist. Auch dies möge in weiteren Untersuchungen gezeigt werden. All denen, die zum Werden dieses Buches beigetragen haben, möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen. In erster Linie meinem verehrten Lehrer Herrn Professor Fritz Meier, der die Arbeit in ihren verschiedenen Phasen mit Rat und Tat unterstützt und eine Reihe von Verbesserungen angeregt hat. Ferner meinem Freunde Bernhard Marzetta und meinem Kollegen Herrn Dr. Wolfhart Heinrichs, deren willkommene Kritik mich auf verschiedene Unstimmigkeiten aufmerksam machte. Herrn Professor Bertold Spuler weiß ich besonderen Dank dafür, daß er sich für die Studie schon in ihrem Anfangsstadium interessierte und ihr, ungeachtet ihrer proteushaften Veränderungen, nie sein Wohlwollen entzogen hat. Mit warmer Dankbarkeit gedenke ich auch der Max-Geldner-Stiftung Basel, die mir in den Jahren 1968—69 einen längeren Aufenthalt in Persien und das Sammeln wichtiger Materialien zu meinen Häqäni-Studien ermöglichte. Dem Schweizerischen Nationalfonds danke ich für seinen Publikationsbeitrag und dem Verlag de Gruyter für seine hervorragende Betreuung des Druckes. Binningen, Februar 1972

B. R.

Inhaltsverzeichnis Α. Vergleich und Metapher 1. 2. 3. 4.

Der Bezug Die Realisierung des Bezugs Der Bezug als Äquivalenzrelation Die poetische Identifikation von Bild und Thema

1 7 16 18

B. Sinnentsprechungen 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Die Begriffsharmonie Die punktuelle Begriffsharmonie Elementen- und Zahlharmonien Die organische Begriffsharmonie Duale murä'ät an-nazir und Antithese Die Bildharmonie

23 24 28 32 36 37

C. Laut- und Positionsentsprechungen 2. 2. 3. 4.

Allgemeines Wortwiederholungen Lautharmonien Wesensmäßig und konventionell duale Strukturen

39 40 42 47

D. Die Hyperbel 1. 2. 3. 4.

Allgemeiner Charakter der persischen Hyperbel Die statische Hyperbel Die dynamische Hyperbel Die hyperbolische Kausalabbildung

61 53 61 66

E. Die phantastische Ätiologie 1. Die irreale Ursächlichkeit 2. Die Phantasmafrage Symbolverzeichnis Personenverzeichnis Ortsnamenverzeichnis Sachwortverzeichnis Bibliographie

74 75 80 88 91 92 117

Α. Vergleich und Metapher 1. Der Bezug a) Den Lebensnerv HÄQÄNischer Dichtung bildet die eigengesetzliche poetische Verknüpfung und Entwicklung empirischer Gegebenheiten. Zur Darstellung ihrer Struktur bedürfen wir der Einführung einiger Begriffe. Als Bausteine, Elemente, dienen die Begriffe der materiellen, psychischen und transzendenten Erlebnis- und Vorstellungswelt des Menschen sowie die imaginären Früchte bestimmter poetischer Konstruktionen (vgl. 4-, S. 18ff.). Wir bezeichnen substantivische Begriffe mit großen lateinischen Buchstaben, verbale mit kleinen griechischen, adjektivische, adverbiale und numerale mit kleinen lateinischen. Große griechische Buchstaben verwenden wir in diesem Kapitel zur Bezeichnung von Elementaspekten. Φ(Α) bedeute „Aspekt Φ von Element A" oder „Element Α hat Aspekt Φ" (weitere Deutungsformen 2c, S. 9f.). Als Aspekt gelte jede primäre, poetisch verwertbare bestandteilhafte, funktionelle oder eigenschaftliche Gegebenheit eines Elementes. Wobei primär im Sinne von „direkt auf das Element selbst bezogen" gebraucht ist. Bestandteilhaft, funktionell und eigenschaftlich sind Specifica, die nur bei wenigen Formen poetischer Aspektverwertung eine Rolle spielen. Wortart lieh betrachtet sind sie gleichbedeutend mit substantivisch, verbal und adjektivisch oder adverbial, wobei der Adverbbereich auf verbbezogene ursprüngliche Adjektive beschränkt bleibe. Die Gesamtheit der Gegebenheiten Φ^ . . ., Φη eines Elementes Α bilden dessen Gegebenheitsbereich ©(A) = {Φ^ . . . , Φη}. Der Gegebenheitsbereich zerfällt bei einer poetischen Verwendung des Elementes in zwei getrennte Teilbereiche: Aspekt- und Restbereich. Jener besteht aus den im betreffenden Fall verwerteten Aspekten, dieser aus den übrigen Gegebenheiten des Elementes. Der Aspektbereich darf nicht leer sein. Besteht er aus einem einzigen Aspekt bei leerem Restbereich, so nennen wir das betreffende Element exklusiv uniaspektiv: eine Form von Identität des Elementes mit seinem Aspekt, die nur bei Verben und Adjektiven (oder Adverbien) vorkommt (vgl. Abschnitt b, Ende). Der monadische Charakter solcher Elemente ist gewöhnlich nicht objektiv, sondern nur poetisch-subjektiv gegeben. 1

Reinett, Dichter

2

Α. Vergleich und Metapher

b) Auf der Menge 2JZ der Elemente läßt sich eine zweistellige Relation definieren, die wir Bezug nennen, in Zeichen und die für die HÄQÄNIsche Dichtung von grundlegender Bedeutung ist. Definitionsgemäß besteht zwischen zwei wortartlich gleichen Elementen aus Eft, den B e z u g s e lerne η t e n , genau dann ein Bezug, wenn es mindestens eine primäre Gegebenheit Φ, B e z u g s a s p e k t geheißen, gibt, die jedem der beiden Elemente eigen ist. Die entsprechende Formel, die ich meinem Freunde BERNHARD MARZETTA verdanke, lautet für substantivischen Bezug mit den Elementen Α und B : (1) A ~ B : o V [ 0 ( A ) Λ Φ(Β)] Φ

eine Bijunktion mit e l e m e n t a l e r linker und a s p e k t i v e r rechter Seite. Dieselbe Form haben mutatis mutandis verbaler und adjektivischer (oder adverbialer) Bezug, nur daß sie gegenüber dem substantivischen von peripherer Bedeutung in HÄQÄNJS Dichtung sind. Der Aspektbereich der Bezugselemente besteht offenbar aus deren gemeinsamen Gegebenheiten. Der triviale Fall, daß die Bezugselemente einander gleich sind, tritt bei leerem Restbereich ein, insbesondere also bei Bezügen zwischen exklusiv uniaspektiven Elementen. Verbale und adjektivische (oder adverbiale) Bezüge haben somit nur dann einen poetischen Wert, wenn höchstens eines der beiden Bezugselemente exklusiv uniaspektiv ist, etwa zusehen (α) im Sehkreis sein (ß) (Diw.Häqäni 411, 8), mit β = φ (β) == φ (α) 6 ©(α). Bei adjektivischen Beispielen wie golden ~ gelb (ib. 183, -4) besteht das nicht exklusiv uniaspektive Element gewöhnlich aus einem vereigenschaftlichten Substantiv (hier Gold), das das exklusiv uniaspektive Element als Aspekt hat. c) Eine Reihe weiterer Relationen, die wir unter dem Begriff Sekundärbezug zusammenfassen, sind als Verbindungen von strukturellen Teilen der Bezugsidee darstellbar. Zwei Elemente heißen sekundärbezogen, wenn sie zwar eine Ähnlichkeit zeigen, d. h. eine partielle Gleichheit, die auf einer Detailgemeinsamkeit g beruht, diese Gemeinsamkeit jedoch nicht als einfache, primäre Aspektgemeinsamkeit aufgefaßt werden kann. Hierher gehören ζ. B. die von GURGÄNI, Asrär 90ff., behandelten komplexen Vergleiche wie „dem Esel gleich, der Bücher trägt". In HÄQÄNIS Dichtung zählt jedoch nur der substantivische Aspektbezug, in Zeichen ÄS. Er unterscheidet sich vom gewöhnlichen Bezug dadurch, daß die aspektive Gemeinsamkeit nicht die Elemente selbst erfaßt, sondern nur je einen Aspekt davon: als g fungiert ein Aspekt Ω der Aspekte Φ (Α) und Ψ (Β): (2)

A « B : o V V [Φ(Α) ~ Ψ(Β)] «φ V [Ω(Φ(Α)) Α Ω(Ψ(Β))]

z . B . in Ketten Gelegter (Α) ÄJ windbewegter Fluß (Β) (Tuhfa 101,-4; Munia'at i Häqäni, LI 600, 31b, lf.), mit Φ = Ketten (auf dem Leib des in

1. Der Bezug

3

Ketten Gelegten), ψ = Wellenkräuselung (auf dem Fluß) und Ω = regelmäßiges Verbundensein der Kettenglieder, resp. Einzelwellen. Eine eingehendere Behandlung des Aspektbezugs führt von der strukturellen Betrachtung zur entwicklungsgeschichtlichen. Wir beschränken uns auf zwei Andeutungen. Die gelegentlich sich stellende Frage, ob bei gegebener Relation zwischen Α und Β deren Gemeinsamkeit Ω als primärer Aspekt oder als Aspekt der Aspekte Φ(Α), Ψ (Β) aufgefaßt sein will, ob mit andern Worten ein Bezug oder ein Aspektbezug vorhegt, entscheidet man im zweiten Sinne, wenn der Bezug Φ ~ Y dem betreffenden Dichter auch selbständig, unabhängig von Α und Β geläufig ist. Zum andern scheint ein Aspektbezug nur dann möglich zu sein, wenn — die Verselbständigung des Bezugs Φ ~ Ψ wiederum vorausgesetzt — der eine der beiden Primäraspekte, in unserem Beispiel Φ, nach einem noch zu besprechenden Vorgang (vgl. 4a, S. 18, 7ff.) bereits zum gebräuchlichen poetischen Substitut des andern Primäraspektes, oben Ψ, geworden ist. So gesehen beruht auch der Aspektbezug auf einer primäraspektiven Gleichheit. d) Einen Fall für sich bildet der u n e c h t e Bezug, in Zeichen -i_. Er ist im Rahmen dieser Arbeit nur negativ definierbar: als Ähnlichkeitsrelation, die sich nicht auf eine eindeutige Detailgemeinsamkeit zurückführen und damit auch nicht mit den strukturellen Mitteln des Bezugs darstellen läßt. Beispiele sind lachen -L leuchten (hell werden) (vgl. S. 6, -lOff.; 36, —17f.), gottlos -L schwarz (vgl. Diw. Häqänl 223, -2). Die Ähnlichkeit unecht bezogener Elemente wird offenbar durch einen Akt intuitiven Empfindens, nicht rationaler Analyse bewußt. Unechte Bezüge entstammen einer andern Form des Denkens als der für den HÄQÄNischen Bezug charakteristischen. Man könnte sie — auf eine Betrachtung H . R I T T E R S (Bildersprache 5f.) gestützt — m y t h i s c h nennen. Bezeichnenderweise gehört jeweils eines der beiden Elemente zum Aspektkomplex des Menschen (vgl. 4cl, S. 20, 16ff.). Es handelt sich nie um persönliche Prägungen unseres Dichters, sondern um poetisches oder geistiges Allgemeingut, in dem sich altererbte kulturelle Vorstellungen reflektieren können (zum Problem vgl. HUGO M E I E R , Die Metafher 22ff.). Eine Behandlung des unechten Bezugs liegt demnach im Bereich entwicklungsgeschichtlicher Betrachtungen. Bedeutung für unsere Belange hat nur die Tatsache, daß HÄQÄNI dieses Erbe verwendet, und zwar als Äquivalent zum Bezug, sowohl strukturell selbständig (vgl. S. 36, -17) als auch anstelle des aspektiven Bezugs im Aspektbezug (vgl. S. 6, -12ff.); für den zweiten Fall gilt das am Ende des letzten Abschnitts Gesagte (oben, 10 ff.). e) Maßgebend für die unmittelbare poetische Praxis ist nicht die bisher behandelte allgemeine Form des — gewöhnlichen, unechten und sekun1*

4

Α. Vergleich und Metapher

dären — Bezugs, sondern eine Spezifizierung davon, die wir als g e r i c h t e t e n B e z u g bezeichnen. Sie besteht darin, daß das eine der beiden Bezugselemente, das B e z u g s s u b j e k t oder B i l d , auf das andere, das B e z u g s o b j e k t oder T h e m a , bezogen wird. Wir deuten dies durch einen Pfeil nach dem Zeichen der betreffenden Relation an, mit der Pfeilrichtung Bild -> Thema, etwa A B. Exklusiv uniaspektive Elemente können nur Thema sein; das zum menschlichen Aspektkomplex gehörende Element unechter Bezüge dient immer als Bild. Beim Aspektbezug ist das Richtungsverhältnis der primären Bezugselemente unabhängig von dem der aspektiven. Da die Idee gerichteter Bezugselemente zwar eine zwischen diesen bestehende Aspektgemeinschaft voraussetzt, darin aber nicht zum Ausdruck kommt, erhält das beim allgemeinen Bezug bijunktive Verhältnis von elementaler und aspektiver Seite des Bezugs im Falle der gerichteten Bezugsform subjunktiven Charakter: die aspektive Seite folgt aus der elementalen, das Umgekehrte gilt jedoch nicht. In Zeichen (für substantivischen primären und sekundären gerichteten Bezug): (3) (4)

Α Α

Β

Β

V [Φ (Α) α Φ (Β)] Φ

V ν[Φ(Α) ~ Ψ (Β)] * * ν[Ω(Φ(Α)) Α Ω(Ψ(Β))]

Φ Τ

Ω

Praktisch bedeutet dies eine Verselbständigung der elementalen Seite gegenüber der aspektiven. Im übrigen stellt der gerichtete Bezug keine Abbildung im mathematischen Sinne dar, wie man vielleicht vermuten könnte. Die hierzu erforderliche R e c h t s e i n d e u t i g k e i t (vgl. Fischer Lex., Math. 1, 261, 9ff.) fehlt: ein Bildbegriff kann auf mehr als ein Thema bezogen werden, ζ. B. das Bild der Blüten auf die Themen Sterne und Tränen in dem Halbvers (Diw. HÄQÄNI 321, -5) . . . Wie der Himmel wurde meine sehende Narzisse ( = Auge) voll Blüten. Ebensowenig ist der gerichtete Bezug l i n k s e i n d e u t i g : HÄQÄNI Hebt es, mehrere Bilder auf ein und dasselbe Thema zu beziehen, ζ. B. die Bilder Liebesseufzer und Feuer auf das Thema Morgen in dem Halbvers (ib. 186,6) Wie der Seufzer des Verliebten erschien der Morgen als ambraduftendes Feuer. f) Vorbereich des gerichteten (primären, sekundären und unechten) Bezugs ist die B i l d m e n g e 2Ϊ, die Gesamtheit aller vom Dichter verwendeten Bezugssubjekte. Nachbereich ist die T h e m e n m e n g e $8, die Gesamtheit aller vom Dichter gebrauchten Bezugsobjekte. Die beiden Mengen sind nicht gleich: sie enthalten nur zum Teil dieselben Elemente. So gehören die imaginären Elemente entweder zur Bild- oder zur Themenmenge, die exklusiv uniaspetiven Elemente nur zur Themenmenge. Die

1. Der Bezug

5

Gesamtheit der beiden Mengen gemeinsamen Elemente bezeichnen wir als S y m m e t r i e m e n g e —) als im andern: VT>~VB oder VB>~VI. HÄQÄNI zeigt in dieser Hinsicht keine eindeutigen Präferenzen. Immerhin liebt er es, disparate Begriffe der Themenmenge mit der Begriffsharmonie in einen Zusammenhang zu bannen, in der Vielheit eine Einheit herzustellen oder zwischen den Themen poetische Querverbindungen zu schaffen.

24

Β. Sinnentsprechungen

c) Der der Begriffsharmonie zugrunde gelegte empirische Zusammenhang hat normalerweise keine Berührung mit den empirischen Klassen oder der Verknüpfung der Themenelemente. Gelegentlich jedoch übt die empirische Klasse eines Themenelementes X eine Attraktion auf die Bildwahl aus, wie in dem Vers HÄQÄNIS [DIW. Häq. 2, -2) Wenn du um einer Salzsuppe (X) willen zu ihrer Tür gehst, Geben sie dir zuerst mit dem Gesicht Essigsuppe, erst dann die Salzsuppe. Hierher gehört auch die Gewinnung einer Bildklasse oder -Verknüpfung durch idiomatische Naturalisierung eines bildlichen oder mythischen Ausdrucks Y (vgl. A4c2, S. 20, -2ff.), ζ. B. {Dim. HÄQÄNI 132, 5) Leo (Yj) bekommt das Herz einer Kuh, die beiden Geier (Y 2 , = Aquila und Lyra) die Galle eines Rebhuhns Von jener schmeißfliegeniaxbigen ( = grünlichen, vgl. S. 7, 2f.) Pfeilspitze. 2. Die punktuelle

Begriffsharmonie

a) Im wesentlichen zeichnen sich zwei Hauptformen der Begriffsharmonie ab. Die erste, die punktuelle oder eigentliche murä'ät an-na?ir, beruht auf der Attraktion eines empirischen Begriffsbereichs: Die poetischen Äquivalenzklassen werden mit einer empirischen Begriffsebene geschnitten, wobei deren Schnittelemente, die Bezugssubjekte, nicht weiter unter sich zusammenzuhängen brauchen. Die Bildverknüpfung ist höchstens so eng wie die Themenverknüpfung, VB. Als harmonische Elemente fungieren in der persischen Dichtung regelmäßig Nomina, während das Verbum bezugslos bleibt, d. h. direkt aus der Themenmenge übernommen wird und nicht zu den Bildelementen passen muß (Bildbruch). 1. Im einfachsten Fall dient als Schnittebene eine allgemeine Begriffssphäre wie Meer, etwa {Diw. HÄQÄNI 4 7 3 , - 7 ) Krokodilen gleich verlangten sie, um ein Meer Zu trinken, nach dem schiffartigen Pokal, Ein Meer trinken ist Hyperbel für „große Mengen trinken" (vgl. Diw. Häq. 32, 5). Bei dem. schiffartigen Fokal handelt es sich nach Burhän i qäti* 3,1649b, —2 um ein nach der Form eines Schiffes verfertigtes Trinkgefäß. Nihang bezeichnet zwar zoologisch das Krokodil, wird jedoch von den Persern gern den Meerestieren zugerechnet (vgl. Diw. Häq. 44, —6), bisweilen auch mit dem Walfisch verwechselt (vgl. Farhang i färsi, s. v.).

oder Christentum (ex. YAZDÄNI, Targumän 76, 4f.). Reichtum und Weite solcher Begriffssphären erlauben es, ihnen die Bezugssubjekte ganzer Gedichte oder Gedichtteile zu entnehmen. Beispiele hierfür bieten das

2. Die punktuelle Begriffsharmonie

25

Gazal HÄQÄNIS, Dm. Häq. 5 6 4 , 9FF., oder die Qasiden-Einleitung GAMALS, Diw. Gam. 183, - 8 bis 184, 6, das erste mit dem Begriffsbereich Christentum, die zweite mit Meer. 2. Eine Untergruppe hiervon bilden Begriffsharmonien, deren Elemente durch Daten einer bestimmten (qur'änischen, altiranischen usw.) Erzählung bestritten sind. Eine Art mythischer Inszenierung der Bezugsobjekte, etwa {Diw. HÄQÄN! 3 7 9 , 9), Frühlingsbeschreibung: Geschickt entkam der Grube des Winters jener Joseph mit goldenen Seilen, Aus den Wolken im ägyptischen Hemd die Tränen Zulayhäs vergießend. Joseph ist Metapher für die Sonne (vgl. Diw. Häq. 47, —6), die goldenen Seile sind die Sonnenstrahlen (vgl. Tuhfa 16, —2, sowie S. 62, 3). Das ägyptische Hemd, d. h. Hemd aus ägyptischem Leinen, spielt einerseits auf die Berühmtheit der ägyptischen Leinenindustrie an (vgl. EI1 2,17b, unten; MAZROUQ, History of Textile Industry in Alexandria 58, Mitte), vor allem aber auf Qur'än 12, 26ff., wo Josephs Hemd, während er sich dem Zugriff Zulayhäs entwindet, von hinten zerrissen wird, was nachher als Zeugnis seiner Unschuld dient. Von den bereits in einer zwischen 444/1052 und 461/1059 entstandenen Qa§ida von GAWHARI (Diw. *Am'aq, Einleitung 47, —6) sprichwörtlichen Tränen Zulayhäs findet sich im Qur'än noch keine Spur. Bei KisÄ'I (Qi$a$ al-anbiyä' 164,1) weint Zulayhä bei der Gelegenheit, da sie Potiphar von den angeblichen Nachstellungen Josephs berichtet. Wahrscheinlich aber ist schon bei GAWHAR! an den Josephsroman gedacht, in dem später ÖÄM! die liebeskranke Zulayhä verschiedentlich bittere Tränen weinen läßt {Haft awrang 700, 7; 703,1; 706, 8 u. a.).

3. Systematisch betrachtet eine andere Untergruppe, literaturgeschichtlich aber die eigentlich klassische Form der murä'ät an-nazir besteht in der Verengerung der Bildsphäre zu einer bestimmten empirischen Bildgattung, etwa Sterne (ex. Diw. Häqäni 106, 8; übers. S. 26, 17ff.), Kleider (ex. ib. 413, -1), geographische Begriffe (ex. ib. 440, - 2 ; übers. S. 27, 15f.), Heroen (ex. ib. 437, -6), Fauna (ex. ib. 426, -10; übers. S. 27, -22ff.), Flora, ex. AZRAQI {Diw. Azr. 61, 4), Liebesleid: Meine hohe Zypresse ( = Gestalt) ward zum Rohr wegen seiner Hyazinthe (Locke), Meine Lilie (=Gesicht) ward zum Bockshorn (d. h. gelb) wegen seiner Tulpe (Wange). 4. Im Sonderfall wird eine geschlossene kleine Gruppe von Elementen einer empirischen Klasse voll und ganz abgebildet. Die Gruppe übt gewissermaßen einen Integritätszwang aus. So die Gruppe der drei Grundvokale in dem Vers HÄQÄNIS (Diw. Häq. 2 3 3 , 1) Wie manchen in den Zustand des i Geratenen macht er beim

26

Β. Sinnentsprechungen

Erheben [raf) des Schreibrohrs wie das α auf dem s seiner Freigebigkeit (sahä) I Das i wird in der arabischen Schrift durch einen kleinen schrägen Strich unter, das α durch einen entsprechenden über dem vorangehenden Buchstaben bezeichnet. Den dritten Vokal, u, deutet das doppelsinnige raf an, das sowohl den Sinn von erheben als auch von mit u vokalisieren haben kann. Mit dem Erheben des Schreibrohrs ist sachlich das Ausstellen eines Wechsels gemeint, den der Beschenkte beim Schatzmeister einlösen darf.

b) Der oben zitierte Vers AZRAQIS verkörpert zwar das Ideal einer rhetorisch vollendeten murä'ät an-nazir, hat jedoch einige Eigenschaften, die, in HÄQÄNIS Begriffsharmonien schon einzeln beschränkt entwickelt, vereint bei ihm undenkbar wären. Nämlich: 1. Die Harmonie des Verses erfaßt genau die entscheidenden Begriffe. Wogegen die HÄQÄNische murä'ät an-naztr sich gewöhnlich weder auf alle entscheidenden Themen erstreckt noch darauf beschränkt. In dem Vers (Diw. Häq. 1 0 6 , 8) Ζ. B . Eine Platte war bereitet wie der Mond, und die Vögel, paarweise wie die Gemini, Hatten unzählige Plejaden wie Venus aus dem Schnabel gestreut Die Plejaden sind Metapher für den Gesang der Vögel, ein transitiver Bezug der Entwicklung Vogelgesang ~ Perlenkette (vgl. S. 12, -20ff.) ~ Plejaden (vgl. Tuhfa 154, 6). Tertium comparationis bei Venus könnte ihr strahlender Glanz sein (vgl. Diw. Häq. 668, —3). Dann wäre der Vergleich wie Venus auf die Plejaden zu beziehen. Oder aber der Vergleich bezieht sich auf die Vögel und tertium ist die Singkunst.

bleibt der wichtige Begriff Schnabel unharmonisiert, während der sekundäre des Glanzes in die Sinnentsprechung einbezogen ist. Ein Indiz dafür, daß es HÄQÄNI offenbar weniger um die Harmonisierung der Themenbegriffe geht, als vielmehr um die Abbildung einer bestimmten Begriffsgruppe in die Themenmenge. Die harmonischen Elemente metaphorieren bei AZRAQ! unmittelbar die Themenelemente. HÄQÄNI dagegen liebt ihre Verwendung als Bestandteile zusammengesetzter oder daraus abgeleiteter Ausdrücke (Komposita, Genetiwerbindungen, Adjektive), die dann als Bild dienen. Diese sekundäre D a r s t e l l u n g erweitert die Abbildungsmöglichkeit einer Begriffsgruppe beträchtlich, da sie auch Themen in einen gegebenen harmonischen Bildkreis zu bannen vermag, die sich durch einfache, primär bezogene Harmonie vielleicht nicht erfassen ließen. Ein Beispiel dieser Art bei HÄQÄNI {Diw. Häq. 1 3 3 , - 1 0 ) 2.

2. Die punktuelle Begriffsharmonie

27

Der Kayhusrawische Becher wirft vom SiyäwuSblut Den Schatz Afräsiyäbs ins Antlitz hinein. Siyäwui, Schwiegersohn des Afräsiyäb und Vater des Kayfyusraw, kommt durch eine Intrige um. Siyäwuiblut, sonst Symbol für unschuldig vergossenes, Rache heischendes Blut, ist hier Metapher für Wein (vgl. Diw. Häq. 661, —1). Schatz Afräsiyäbs, gemeint ist rotes Gold, metaphoriert das Blut, das der Wein in die Wangen treibt (vgl. ib. 195, 10). Der Kayhusrawische Becher ist derselbe wie der weltspiegelnde von ÖAMSED (vgl. Sähnäma 13e, Vss. 692ff.).

Parallelen bei andern Dichtern hegen mir nicht vor. 3. Die harmonischen Glieder des AzRAQischen Verses sind paarweise grammatisch funktionell gleich in den Satz eingebaut. Syntaktische Parallelität der harmonischen Elemente findet man bei H Ä Q Ä N I nur da, wo die vier Viertel eines Verses aus vier strukturell gleichen oder ähnlichen Aussagen bestehen (vgl. 3a, S. 29, -15ff.), ζ. B. {Diw. Häq. 440, -2) . . . Keinen türkischen Pagen, keinen arabischen Buräq (Pferd), Keinen byzantinischen Teppich und kein ägyptisches Segeltuch. Sonst sind nie mehr als zwei harmonische Glieder syntaktisch gleich (ζ. B. Diw. Häq. 455, -5), oder wird überhaupt jedes wieder anders eingebaut, etwa (Diw. Häq. 426, -10) Ο Gazellchen, ich bin dein Hund, trink Wein und werde zum trunkenen Wölfl Leg den Schlaf des Panthers ab, auch wenn du ein Pantherwesen hast! Trunkener Wolf ist die Bezeichnung des abweisenden Geliebten (vgl. Diw. Häq. 46, 9)· Schlaf des Panthers (palang) figuriert bei HÄQÄNI als besonders tiefer Schlaf (vgl. ib. 764, —8). Herr Prof. Meier machte mich freundlicherweise darauf aufmerksam, daß in der arabischen Literatur der fahd als der große Schläfer gilt (ÖÄHIZ, Hayawän 6, 472), fahd aber bezeichnet eigentlich den Gepard. Jedoch wird heutzutage, wie ich im Libanon feststellte, namir, das arabische Wort für Panther, im Sinne von Tiger gebraucht, und der Panther fahd genannt. Es wäre noch zu untersuchen, ob vielleicht das persische Wort palang auch Gepard bedeuten kann.

Hieraus spricht das Bedürfnis nach Variation, nach Vermeidung jeder starren, schematischen Bindung. 4. Undenkbar bei

wäre auch die AzRAQlsche Vielgliedrigkeit bei funktioneller Parallelität. Der Wunsch, möglichst viele Themenelemente in den Strahlungsbereich einer Begriffsharmonie zu ziehen, tritt bei ihm kaum in Erscheinung. Eine — bescheidene — Ausnahme bildet der zuletzt übersetzte Vers. Das allgemeine Maximum seiner Harmonieglieder liegt bei vier. Was darüber hinausgeht, bleibt jenen Formen der murälät an-nazir vorbehalten, die wie Begriffssphären oder Erzählungen eine größere Elementenvariabilität aufweisen. Am mannigfaltigsten verwendet er duale, etwas zurückhaltender auch triale Begriffsharmonien. Der Konzentration harHÄQÄNI

28

Β. Sinnentsprechungen

monischer Elemente durch Verknüpfung mehrerer geringgliedriger murä'ät an-nazirs enthält er sich. Ein Beispiel bei BÜLMA'ÄL! I R Ä Z ! (Hadä'iq assihr 655, 8) Vom Moschus (X1( = Augenbraue,) schießt die Narzisse (X2) deines Auges Pfeile (X3). Daher machte die Tulpe (Y2) deines Gesichts einen Panzer (Y3) aus Ambra (Y2, = Locken,).

3. Elementen- und Zahlharmonien a) Es bleiben noch zwei Sonderfälle der ersten Hauptform der Begriffsharmonie zu betrachten übrig, bei denen HÄQÄNIS Eigenart in der Handhabung der Begriffsharmonie besonders deutlich zutage tritt. Der eine besteht in der Einarbeitung der vier Grundstoffe Erde, Wasser, Luft und Feuer in einen Vers. Systematisch gehört er zur Untergruppe 2a4 (S. 25, -5ff.), wird von der Rhetorik jedoch der Antithese zugerechnet. Es braucht sich dabei keineswegs um Bezüge zu handeln. In dem Vers HÄQÄNIS (Diw. Häq. 386, 4) ζ. B. Er ließ so viele Heere ausziehen, daß Feuer den Scheitel des Monds erfaßte, Daß der Wind keinen Weg auf der Erde fand und das Wasser keinen Platz zum Fließen ist nur Feuer Bezugssubjekt (wahrscheinlich für das Blitzen der Lanzenspitzen oder Fahnenmöndchen, die hyperbolisch bis zum Mond reichen, vgl. Diw. Häq. 271, 4, übers. S. 76, 6f.). Die Kunst dieser murä'ät an-nazir besteht darin, die vier Elemente einem beliebigen Zusammenhang zu assimilieren, sie unauffällig in dessen sprachlicher Darstellung unterzubringen. Hierzu dienen neben den bereits 2b2f. (S. 26) erwähnten Einkleidungsformen die bei den vier Elementen reich entwickelten metaphorischen Bedeutungen und idiomatischen Wendungen. Man gebraucht etwa Feuer für „Wein", Wasser für „Glas" (KAMÄL, Diw. Kam., AS 4221,15b, 6) oder spricht vom „Wind der Trennung", „Feuer der Liebe" {Diw. Häqäni 599, -9). Eine idiomatische Verkleidung gibt der Vers HÄQÄNIS (Diw. Häq. 326, -9) Wirf Feuer auf Rang und Würde! Sprich: „Wind (sei) in der Hand TEKINS!"

Wirf das Gesichtswasser in die Zisterne! Sprich: „Erde (sei) auf dem Scheitel TOGÄNS!" Gesichtswasser ist Metonymie für Ehre, Wind in der Hand Bild für Erfolg- und Besitzlosigkeit, Erde auf dem Haupt für Elend und Bedürftigkeit. Mit fogän wird

3. Elementen- und Zahlharmonien

29

der berühmte Dichtermäzen TOGÄNSÄH B . A L P A R S L Ä N gemeint sein (vgl. Cahär maqäla 86, 6F.), von H Ä Q Ä N I verschiedentlich als Inbegriff eines prachtvollen Herrschers angeführt. Tekin kommt als selbständiger Name nicht vor, sondern nur in Zusammensetzungen (vgl. Burhän i qäti' 1, 506, Anm. 4). Vielleicht denkt unser Dichter an S E B U K T E K I N , den Vater M A H M Ü D VON 6 A Z N ! S . Jedenfalls taucht der Name Tekin auch bei RÜMI als Sinnbild eines gewaltigen Herrschers auf (Diw. Rüml, Esad 2693, 10b, —3) und wird von H Ä Q Ä N I auch sonst in diesem Zusammenhang mit Togän zusammen genannt (Tuhfa 62, 3), wohl aus lautharmonischen Gründen.

(ex. GAMAL, Diw. Cam. 103, 11). Sonst liebt unser Dichter die Verkleidung solcher Idiome in Komposita. Ein Beispiel {Diw. Häq. 409, -8) Genug, daß ihr von der Feuerköpfigkeit und Windhütigkeit des Himmels Auf der Erde vom Blut alle in einen Mantel aus Rubin gekleidet seid! Bäd-kuläh, udndhütig, mit Wind im Hut, bedeutet stolz, eingebildet (Farhang i Änandaräg 1, 552b, 18f.; vgl. auch F . M E I E R , Schöne Mahsati 135). ÄtaS-sar, feuerköpfig, mit Feuer im Kopf, läßt sich, soweit ich sehe, lexikalisch nicht belegen, wird jedoch von HÄQÄNI auch sonst im Zusammenhang mit bäd-kuläh verwendet (Diw. Häq. 576, 8), offenbar in der Bedeutung unbändig.

Zugleich ein Beispiel für eine weitere Vermummungsform der Elemente: statt des Elementes selbst wird ein hauptsächlich daraus bestehender Gegenstand genannt. In unserem Falle Blut anstatt Wasser (Entsprechend S A N Ä ' I , DIW. San. 28, 1, mit Kohle für Erde). Manchmal nennt HÄQÄNI anstelle des Elementes sogar nur ein Objekt, das damit wesensmäßig in Verbindung steht, ζ. B. Boot statt Wasser {Diw. Häq. 108, -2). Es versteht sich, daß er gern die verschiedenen Verkleidungsmöglichkeiten der Elemente vermischt. Was sowohl deren unauffälligem Einbau dient als auch seiner Neigung zur Variation entspricht. Wo er die Elemente als Themen verwendet, variiert er wenigstens ihre grammatische Funktion (ζ. B. Diw. Häq. 290, 3). Eine Ausnahme von der Regel machen lediglich die bereits erwähnten prägnanten Vierteilungen des Verses (vgl. 2b3, S. 27, 11 ff.), wofür wir oben S. 28, -6ff., ein Beispiel kennen lernten. Ferner stellt man fest, daß die vier Elemente sich normalerweise nicht auf die entscheidenden Begriffe eines Verses verteilen (vgl. 2bl, S. 26). Selbst da, wo die Voraussetzung hierfür, nämlich die genaue Vierzahl gegeben ist, belegt HÄQÄNI gern einen Hauptbegriff mit zwei Elementen und läßt dafür den vierten leer ausgehen. Ζ. B. den der Reue in dem Vers {Diw. Häq. 93, -4) Vor dem Hauch der Verzeihung, der den aus Wasser und Staub berührte, Sah man den aus Feuer sein ego-Sagen bereuen. Abt u häki, der aus Wasser und Erde, ist der Mensch. Ata&, der aus Feuer, Satan. Anspielung auf Qur'än 7 , 1 0 f . : ,,Wir erschufen euch . . . , dann sprachen wir zu den Engeln: .Werft euch vor Adam nieder!' Sie taten es außer Satan . . . (11) E r (Gott) sprach: ,Was hinderte dich, dich niederzuwerfen, als wir dich hießen?' E r antwortete: ,Ich bin besser als er. Du erschufst mich aus Feuer und erschufst ihn aus Erde'."

30

Β. Sinnentsprechungen

b) Das harmonische Objekt bei der andern Sonderform der murä'ät an-nazlr sind Zahlen. Gewöhnlich Kardinalzahlen. HÄQÄNI verwendet zuweilen auch (zwei- oder dreigliedrige) Harmonien mit Ordinalzahlen (ζ. B. Diw. Häq. 80, -9), Brüchen (ib. 430, -8), Zahlabstrakten (ib. 106, -9). Dergleichen weiß ich bei andern Dichtern nicht zu belegen. Im allgemeinsten Fall bilden die Zahlen eine Begriffssphäre, deren Elemente als einendes Band bei der Darstellung der Themen dienen. Eine Abwandlung von Fall 2al (S. 24, -13ff.). Die Zahl fungiert jedoch kaum je als Bezugssubjekt. Als Sonderfall vermerken wir ihre Verwendung als Symbol einer Fingerstellung beim Fingerrechnen, die das eigentliche Bezugssubjekt abgibt, etwa (Diw. HÄQÄNI 86, -3) An der Tür von neunzig streiten sie Tag und Nacht, Der Hof von zwanzig ist vom Streit der beiden verschont. Zur Darstellung von neunzig legt man beim Fingerrechnen den Nagel des Zeigefingers innen auf das obere Gelenk des Daumens (Farhang i Änandaräg, s. v. 'aqd i anämil, 4, 2966b, —16). Dadurch entsteht eine Kreisform. Gemeint ist hier ein Siegelring, um den sich zwei Brüder stritten. Um zwanzig zu versinnbildlichen, legt man den Daumen so zwischen die innersten Glieder von Mittelfinger und Zeigefinger, daß sein Nagel den letztern berührt {ib., Z. 2ff.). Symbol des Geschlechtsverkehrs.

Ein von der syrischen Maqäme HAMADÄNIS her bekanntes Phänomen (Maq. Ham., ed. Konstantinopel 44, 13). Die 2b2 (S. 26, -9ff.) erwähnte sekundäre Darstellung findet ihre Parallele in Kompositen, die eine Zahl als Glied haben, ζ. B . (Diw. HÄQÄNI 419, - 1 ) , Sonnenaufgang: Der Ephebe des Himmelsgewölbes entkam dem siebenköpfigen Dämon Und streute in alle Fenster sechsköpfige Goldstücke Haft-sar, siebenköpfig, gebraucht H Ä Q Ä N I als Epitheton für Ungeheuer (vgl. Tuhfa 18, 5). Hier ist wohl die Nacht gemeint. Zar i Hassan, sechsköpfiges Gold, ist eine bestimmte vollwertige Währung. G U N N Ä ' I gibt zwei Versionen zur Erklärung des Namens. Nach der einen wären auf jeder Seite der betreffenden Münze drei Köpfe („Götzen", vgl. Diw. Häq. 327, -6) gewesen, nach der andern hätte es sich um ein sechseckiges Goldstück gehandelt (Sarh i muikilät i Häqäni, Lala Ismail 526, 174a, —7ff.).

(ex. FÄRYÄB!, DIW. Fär. 189, -6f.). Neue Aspekte bringt die R e i h e n a b b i l d u n g , der Einbau einer Reihe natürlicher Zahlen in den Themenzusammenhang, gewöhnlich Einerfolgen zwischen 1 und 12, bei HÄQÄNI vereinzelte Ansätze zu Dreier- oder Viererfolgen (Diw. Häq. 422, -5: 6, (10), 9,12; ib. 422,-1: 8,4). Eine wichtige Sonderform davon bildet die B e g r i f f s r e i h e n a b b i l d u n g , bei der jede Zahl eine numerisch feste Menge gleicher oder verwandter Dinge als Gezähltes hat. Diese sind bald mit einer Metapher, bald mit ihrer normalen Bezeichnung genannt. Beides in dem Vers HÄQÄNIS (Diw. Häq. 402, -4) Die zehn Sterne und die neun Hüris sind in deinem Herzen Zu Gefährten der acht Paradiese und der sieben Himmel geworden.

3. Elementen- und Zahlharmonien

31

Mit den zehn Sternen sind wohl die zehn Prophetengenossen gemeint, denen zu ihren Lebzeiten das Paradies versprochen wurde, mit den neun Huris die Frauen des Propheten.

Zuweilen wird das Gezählte ganz weggelassen, so daß nur eine abstrakte Zahlreihe bleibt wie in dem Verse ANWARIS (Diw. Anw. 1 , 1 5 5 , 12) Sein Banner und sein Sinn haben den Schatten der Gerechtigkeit Und das Licht des Wohltuns über die sieben, sechs, fünf und vier hin verbreitet. Die sieben sind die sieben Himmel oder die sieben Klimata, die sechs die sechs Richtungen (vier Himmelsrichtungen, oben und unten), die fünf hier wohl die fünf Sinne, die vier die vier Elemente.

Eine Variante, die von der Hamdänischen Maqäme HAMADÄNIS her bekannt ist (Maq. Ham., ed. Bayrüt 1889, 151, -2ff.). HÄQÄNI macht keinen Gebrauch von ihr, wohl wegen ihrer mangelnden Eindeutigkeit. Die Anzahl der Glieder von HÄQÄNIS Begriffsreihenabbildungen beläuft sich auf höchstens acht. Er überschreitet diese Grenze nur bei der Gezähltenkompression, d. h. wenn auf ein Gezähltes mehr als eine Zahl fällt, etwa (Diw. Häg. 787, -5) In ein zwei Nächten, da wir drei vier Personen fünf sechs Stunden Mit sieben acht Schlichen neun zehn Wünsche befriedigten. Streng genommen ist dies keine Begriffsreihenabbildung, sondern eine gewöhnliche Reihenabbildung. Reihenabbildungen von mindestens sechs Gliedern unterliegen bei HÄQÄNI einem Integritätszwang (vgl. 2a4, S. 25, -5ff.) derart, daß die Zahlen vom kleinsten bis zum größten Glied eine ununterbrochene Folge bilden. Bei höchstens fünf Gliedern können ein oder mehrere Zahlen der Folge übersprungen werden, ζ. B. 7, 1, 4, 3, 2 (Diw. Häqäni 464,-5; ex. S A N A ' ! , Diw. San. 274, 9f: 4, 5, 9, 6). Bei Zahlharmonien mit höchstens vier Gliedern kommt es gelegentlich zu einer Zahl Streuung, d. h. zum Verzicht auf einen inneren Zusammenhang zwischen den verwendeten Zahlen, ζ. B. (Diw. HÄQÄNI 51, 1) Bei dem einen Aufstehen, den vier Wurzeln und den vierzig Morgen, deren Drei Bedeutungen das undeklinierte alif, däl, mim ergeben. Mit dem einen Aufstehen ist Adams Erwachen zum Leben gemeint, mit den vier Wurzeln die vier Elemente. Die vierzig Morgen spielen auf das apokryphe Gotteswort an: „ E r (Gott) knetete mit seiner Hand den Ton Adams vierzig Morgen ( = Tage) lang" (vgl. 'Awärif al-ma'ärif 148, - 9 f . ; freundlicher Hinweis von Herrn Dr. R. GRÄMLICH). Alif, däl, mim sind die drei Buchstaben, aus denen sich das arabische Wort für Adam zusammensetzt, und die die Bedeutungen, d. h. hier Zahlwerte eins, vier, vierzig haben. Bei der Aufzählung der Lautbestandteile eines Wortes werden Buchstabenbezeichnungen nicht dekliniert. Ebenso verfährt man in der Koranrezitation mit den Buchstabensiglen am Anfang einiger Suren (Sarh ai-Sätibtya 63, 3 und Anm. 2).

Der Einbau der Zahlen in den Zusammenhang zeigt eine Variabilität von Möglichkeiten, die sich wiederum miteinander kombinieren lassen. Zu den

32

Β. Sinnentsprechungen

bereits erwähnten der verschiedenen Zahltypen, primären und sekundären Darstellung, der Gezähltenkompression, Zahlstreuung und Überspringung von Zahlen tritt die Permutation der Elemente (Veränderung der natürlichen Reihenfolge, etwa 10, 8, 7, 9 statt 7, 8, 9, 10, Dlw. Häqäni 232, 2) sowie die syntaktisch und positioneil verschiedene Einordnung der Glieder (ζ. B. in dem S. 31, 19f. übersetzten Vers). Je weniger eine Zahlharmonie von diesen Variationsmöglichkeiten Gebrauch macht, desto p r ä g n a n t e r nennen wir sie. Die Prägnanz wächst außerdem mit der Anzahl der harmonisierten Glieder. Nach dem 2b, S. 26, 13ff. und 3a, S. 28, -15ff. Gesagten erwartet man, daß HÄQÄNI die Prägnanz meidet. Dem ist jedoch nicht so. Dies zeigt schon die Tatsache, daß er die Begriffsreihenabbildung verwendet, bei der die drei Variationsmöglichkeiten der Gezähltenkompression, der sekundären Darstellung und der Zahltypenkombination von vornherein wegfallen. Bisweilen strebt er sogar eine maximale Prägnanz an, etwa in dem Vers {Dlw. Häq. 2, 4) . . . (Daher erhielten sie durch seine (Muhammads) Existenz Gnaden ohne Grenzen:) Acht Paradiese über sieben Himmel, sechs Richtungen durch fünf Sinne, Vier Stützen in drei Lebenskräften und zwei Welten von einem Gott. Die vier Stützen (öär arkän) sind die vier Elemente, die drei Lebenskräfte (si arwäh) anorganische, pflanzliche und tierische Seinsform.

Nur die syntaktische Variationsmöglichkeit ist hier ausgenützt. Die Ordnung der Zahlen in sinkender Wertfolge wird nicht als Permutation empfunden. Daß unser Dichter demgegenüber auch Zahlharmonien mit sehr schwacher Prägnanz verwendet, zeigen Verse wie der S. 31, -13ff. übersetzte. Im übrigen beschränkten wir diese Skizze auf Zahlharmonien von einem Vers. Zahlharmonien, die sich auf mehrere Verse verteilen und in dieser Form gelegentlich auch bei HÄQÄNI vorkommen, betrachten wir als Gruppe einversiger Harmonien. So finden wir Dlw. Häq. 269, 1-5 eine progressive Folge dualer Zahlharmonien, in die die Einerreihe 1-10 in aufsteigender Wertfolge eingearbeitet ist.

4. Die organische Begriffsharmonie a) Die zweite Hauptform der Begriffsharmonie, die o r g a n i s c h e , bildet nicht wie die erste nur disiecta membra einer Bildbegriffsebene in den Themenbereich ab, sondern zugleich auch eine empirisch zwischen ihnen bestehende, meist ursächliche Beziehung. Dies bedeutet, daß die Verknüpfung der Bildelemente mindestens so eng wie die (empirische) der Themenelemente sein muß, VB^~VT.

4. Die organische Begriffsharmonie

33

b) Ein sinnfälliges äußeres Merkmal der organischen Begriffsharmonie besteht darin, daß außer den Nomina auch die Verben der Bildebene entnommen werden. Im trivialsten Fall ist der Verbalbegriff in Bild- und Themenbereich derselbe. Für die beiderseitigen Verknüpfungen gilt dann v B = ~ VT. Ein Beispiel bei HÄQÄNI (Diw. Häg. 350, -3) Zauberkünstler Abend zeigte die Dose des Mondes und Verbarg spielend die goldene Murmel der Sonne im Mund Tricks mit Murmel und Dose wie der hier erwähnte gehörten (zum mindesten in Westiran) zu den Requisiten des Zauberkünstlers, der daher Dosenspieler (huqqa-bäz; Diw. Häq. 626, —5) oder Murmelspieler (muhra-bäz; Diw. Muglr 41a, -6) heißt.

(ex R Ü N I , Diw. Rüni 85, 5). Das andere Extrem bildet die V e r b i n v e n t i o n , bei der es im Themenbereich kein dem Bildverbum entsprechendes Begriffselement gibt: Ein empirischer Zusammenhang, dessen nominale Elemente als Glieder in einer Begriffsharmonie fungieren, drängt auch seinen Verbalbegriff als integrierendes Element in das Bild. Aus dieser Definition erhellt, daß die Verbinvention formal eine (einfache, evt. inverse oder kombinierte) Funktionsübertragung darstellt. Die Verknüpfung lautet VB>~VT. Wiederu m HÄQÄNI (Diw.

Häq.

221, - 1 ) :

Der Morgen war Aderlasser, der die Ellbogenvene (qifäl) der Nacht öffnete,

Mit der Sonne als Blutschale und dem Festmond ( = Neumond) als Stachel (ex. ANWARI, Diw. Anw. 184, 1). Die Funktionsübertragung wiederum ist zugleich die allgemeinste Form des Normalfalls, der sich dadurch kennzeichnet, daß der verbale Bildbegriff ein damit nicht identisches Themenäquivalent hat, sich also Bild- und Themenvorgang entsprechen. Für die Beziehung der beiden Verknüpfungen gilt VB ν τ . Ζ. B. HÄQÄNI (Diw. Häq. 195, - 8 ) . . . Der Blitz des Weins verbrannte vernichtete) die Saatfrucht des Kummers. Wie in diesem Beispiel pflegt bei HÄQÄNI die betreffende Funktionsübertragung mit einem verbalen echten oder unechten Bezug verknüpft und als solcher interpretierbar zu sein (ex. NIZÄMI, Husraw u Sinn 129, -5).

c) Eine charakteristische Erscheinung der organischen Begriffsharmonie ist die M y t h e n b i l d u n g . Ihren Ausgangspunkt, zugleich ihre notwendige und hinreichende Bedingung bildet die explizite oder implizite (elliptische) Personifikation von mindestens einem Themenelement, das dann das logische grammatische Subjekt des ganzen Bildes abgibt. Im Sonderfall wird eine vorgegebene mythische, qur'änische o. ä. Szene abgebildet, liegt also 3

Reinert, Dichter

34

Β. Sinnentsprechungen

eine organische Entsprechung zum punktuellen Fall 2a2 (S. 25, 4ff.) vor, etwa ( D i w . HÄQÄNI 215, - 9 ) Der Morgen gleicht an Erscheinung Joseph, der Mond einer halben Orange, Die Jungfrauen des Himmels haben vor ihm (Morgen) abgeschnittene Hände. Anspielung auf Qur'än 12, 31: „Als sie (Potiphars Weib) von ihrer Arglist (das Gerede der Stadtdamen über die Beziehungen von Potiphars Weib zu Joseph) erfuhr, schickte sie zu ihnen, machte Sitzpolster (muttaka'an) für sie bereit, gab jeder von ihnen ein Messer und sprach (zu Joseph): .Tritt heraus zu ihnen I' Als sie ihn sahen, fanden sie ihn herrlich, zerschnitten sich die Hände und sagten . . . " Die Vorstellung, daß die ausgeteilten Messer zum Zerschneiden von dargereichten Orangen bestimmt gewesen seien, scheint auf eine von I B N ' A B B Ä S und M U 6 Ä H I D überlieferte Textvariante zurückzugehen, die mutkan, Orangen, statt des das gleiche Konsonantengerippe zeigenden muttaka'an liest (Tafsir at-Tabari, Teil 12, Bd. 5, S. 112, 16ff.). Jungfrauen des Himmels ist Metapher für Sterne. Das arabische Verbum qattana, zerschnitten, wird auch sonst in persischen Qur'än-Übersetzungen dieser Stelle ungenau durch burrtdand, schnitten ab wiedergegeben (Qur. pers. 171). Den Begriff der abgeschnittenen Hand gebraucht H Ä Q Ä N ! hier offenbar im gleichen Sinne wie sonst abtar, verstümmelt, nämlich verkümmert, zerstört, vernichtet (vgl. etwa Tuhfa 179,4). Gemeint ist der Untergang der Sterne.

Doch gehört nicht jede organische Abbildung einer Erzählung in den Bereich der Mythenbildung. Ζ. B. dann nicht, wenn das logische grammatische Themensubjekt schon selbst eine Person bezeichnet, wie in dem Vers HÄQÄNIS (Diw. Häq. 4 4 9 , 7), über den Imäm IBRAHIM I B Ä K Ü ' I In der Kindheit zerschlug er mit dem Verstand die Götzen im Götzentempel des Glücks. Der Stern des Erfolgs stieg auf. Er sah ihn, wollte aber nichts von ihm wissen. Die Daten zu diesem Vers finden sich Qur'än 21, 58ff.: „ E r schlug sie (die Götzen) in Stücke . . . (59) . . . ,Wer hat dies unsern Götzen angetan ?' . . . (60) . . . ,Ein Jüngling namens Ibrahim"* und 6, 76: „ . . . E r erblickte einen Stern, da sagte er sich: .Dies ist mein Herr Γ Als er (der Stern) jedoch unterging, sprach er: ,Von Untergehenden will ich nichts wissen!'".

Im übrigen ein Beispiel dafür, daß sich die Figur als allegorische Ausdeutung der abgebildeten Erzählung darstellt, wenn im Themenbereich geistige Begriffe, innere Erfahrungen, seelische Vorgänge gegeben sind (ex. A^SIKATI, Diw.Ahs. 300, 7f.). Die Bedeutung der Mythenbildung hegt freilich nicht in der Abbildung bereits gegebener Erzählungen, sondern in der poetischen Erfindung solcher auf der eingangs erwähnten Grundlage. Wobei als Bildvorlage die Gegebenheiten des menschlichen Privat-, Staats- und Gesellschaftslebens dienen. In ihrer logisch gebundensten Form bewegt sich die Mythenbildung im Rahmen des Normalfalls organischer Begriffsharmonie (S. 33, -17ff.), etwa (Diw. HÄQÄNI 182, -7), Abbildung von Hochzeitsbräuchen:

5. Duale murä'ät αη-ηαζϊγ und Antithese

35

Der Himmel zog den goldenen Schleier des Morgens weg und Streute das Gold der Sterne vor die Braut des Himmels ( = Sonne) hin. Die Öffnung zum Phantasma liegt in der Beiziehung der Verbinvention, ζ. B. (Dtw. A N W A R ! 1 , 1 8 4 , 1 ) , über einen Garten: Die Faust seiner Zypresse hat mit dem Schwert der Weide (nblätter) Dem schuldlosen Granatapfel die Brust aufgerissen (ex. HÄQÄNI, Dtw. Häq. 221,-1, übersetzt S. 33,19ff.). Im Zusammenhang mit den durch die Personifikation gegebenen reichen Möglichkeiten der einfachen, inversen und kombinierten Funktionsübertragung läßt die Verwendung der Verbinvention den Weg zu beliebigen mythenbildenden Aussagen und Spekulationen über irgendwelche Themenelemente frei. So erzählt HÄQÄNI am Schluß der Tuhfa (248, -4ff.), Α) die Sonne habe einst aus der Unterhaltung des GAMÄLADDIN AL-MAWSILI — dem das Werk gewidmet ist — Perlen gestohlen (3) und sie dem Dichter zur weiteren Verarbeitung übergeben, γ) Worauf ihr Jupiter (der Planet des Rechtes) die Hand abhieb und ihrer Stirn ein Mal aufbrannte. 5) Hilfesuchend sei sie darauf zum Dichter gekommen, er möge die Perlen wieder zurückgeben, ε) Er verarbeitete sie zu einem Perlenband (der Tuhfa), ζ) hängte es der Sonne um den Hals, η) und diese gab es dann zurück. In diesem Märchen hat mit Ausnahme von ε) kein Zug ein Themenäquivalent. Die Tatsache dieser Entfaltung freier Phantasie in der Dichtung HÄQÄNIS verliert auch nicht an Gewicht, wenn man einräumt, daß die Idee der Rückgabe gestohlener Redeperlen unter der Drohung des Handabschneidens ein Topos HÄQÄNIschen Denkens ist (vgl. Diw. Häq. 883, -5ff.; 141, -4f.).

5. Duale murä'ät an-nazir und Antithese a) Eine hervorragende Stellung nimmt bei HÄQÄNI die duale murä'ät an-nazir ein. Gelegentlich dualisiert er sogar mehrgliedrige Begriffsharmonien. Verteilt etwa die Elemente 2, 3, 7, 8 einer Zahlharmonie derart auf zwei parallel gegliederte Halbverse (vgl. C4d, S. 49,16ff.) ( daß in den ersten 8, 3, in den zweiten 7, 2 zu liegen kommen (Diw. Häq. 52, -9). Vornehmlich benutzt er die duale murä'ät an-nazir, um zwei Begriffe aus einem Zusammenhang hervorzuheben. Zufälligkeiten in der Wahl der harmonisierten Glieder treten daher nicht auf. Die Figur trifft zwei oder die zwei wesentlichen Begriffe, gelegentlich auch Begriffsumgebungen eines Gedankens (das zweite etwa bei Attributen eines Hauptbegriffs wie im nachfolgend übersetzten Vers; vgl. 2b2, S. 26, -9ff.). HÄQÄNI neigt dazu, eine begriffliche Gegenüberstellung mit einer dualen murä'ät an-nazir zu erfassen, z. B. in dem Vers {Diw. Häq. 123, 6) 3»

Β. Sinnentsprechungen

36

Der Rubin bis zum blauen Strich im Becher Wirft Flammen in den grünen Himmel Transitive Funktionsübertragung der Bezüge Wein ~ Rübin (vgl. S. 8, 15; 12, 21f. und Wein ~ Feuer (vgl. S. 19, -18f.). Der blaue Strich ist der vierte des öamied-Bechers (Farhang i Änandaräg 2,1671b, -14). Zum grünen Himmel vgl. S. 7, 2 ff.

den Gegensatz zwischen dem nur halb gefüllten Becher und seinen bis zum Himmel reichenden Strahlen.

b) Das eben Gesagte legt den Schluß nahe, die duale murä'ät an-nazir finde — wenigstens bei HÄQÄNI — ihre klassische Ausprägung in der Antithese, der Erwähnung zweier gegensätzlicher Begriffe. Doch bestehen in der Verwendung der beiden Figuren wesentliche, auch für andere Dichter geltende Unterschiede. Einmal können die konträren Begriffe ebensogut der Themenmenge angehören wie der Bildmenge, etwa (Diw. HÄQÄNI 4 7 3 , - 1 0 )

Die Zarten, die spät nüchtern wurden, Verlangten früh nach dem goldstreuenden Becher, verteilen sich auch bisweilen, der eine auf diese, der andere auf jene, ζ. B. (Diw. Häq. 164, 5), über den Sohn des Dichters: Dreizehn Tage lag der vierzehn«äcAtige Mond im Fieber . . . Zum anderen begegnen neben nominalen Formen auch verbale, so (Diw. Häq. 535, 2), an eine gestorbene Infantin: Jetzt kokettiere im Paradies-Schleier, während Vor dir die Rose lacht und die rote Flasche weint! Die Rose lacht aufgrund des unechten Bezugs lachen aufleuchten, leuchten (vgl. S. 3, -20), auch bei andern Dichtern (ζ. B. AgsiKATi, Diw. Ahs. 158, 6). Hinter dem Weinen der Flasche, das gleichfalls bei andern Dichtern vorkommt (z. B. HASAN I GAZNAWI, Diw. Has. 114, —2f.), scheint ein echter verbaler Bezug zu stehen, der sich auf die Aspektähnlichkeit, resp. -gleichheit schluchzen ~ gurgeln (der Flasche beim Einschenken) oder vergießen einer roten Flüssigkeit (Wein ~ blutige Tränen) stützt (vgl. Diw. Häq. 222, - 4 ; 391, 3).

(ex. Μυ'ιζζΐ, Diw. Mu. 131, -10). Der ursprüngliche, rhetorische Sinn der Antithese, einem natürlichen Kontrast sprachliche Prägnanz zu geben, wie wir ihn etwa in dem Vers MU^TÄRIS finden (Diw. Muh. 39, - 3 ) , über ein Schwert: Lichthaftes Wesen, von dem den Feinden Die Tage zu finsteren Nächten werden, tritt bei HÄQÄNI in den Hintergrund. Er Hebt es umgekehrt, einen beliebigen Sachverhalt in eine Antithese einzukleiden, in eine reale Einheit einen poetischen Dualismus abzubilden. So sagt er über die Enge seiner Kerkerzelle (Diw. Häq. 60, 10)

6. Die Bildharmonie

37

Die vier Wände des Hauses wurden zum Lichtloch, Das Dach setzte sich nieder und die Schwelle erhob sich. Rözan, das Loch in der Wand des Hauses, durch das Luft und Licht hereinkommt, hier Sinnbild der Enge.

Bisweilen trägt er die Antithese auch in mehrgliedrige Begriffsharmonien hinein, verarbeitet etwa die vier Elemente im Sinne einer Dualisierung zu zwei antithetischen Paaren, wie in dem Vers (Dtw. Häq. 286, 8) Wenngleich ich von diesem wasseriaibenen, mit Feuer spielenden Himmel Wie Wind und Staub von leichtem Schatten (Wind) und schwerer Last (Erde) bin . . . Wasserfarben bedeutet blau. Das Feuer, mit dem der Himmel spielt, sind die Sterne. Girän-bär, von schwerer Last nennt sich H Ä Q Ä N I wegen seiner Leiden. Sabuk-säya, von leichtem Schatten hat den Sinn von unbedeutend, vergänglich (Burhän i qäti\ s. v., 2, 1084a, 4f.).

Im übrigen verwendet er — wie auch andere Dichter — gelegentlich ein antithetisches Elementenpaar, ohne die beiden andern zu nennen, namentlich Wasser und Feuer (z.B. Dtw. Häq. 222, - I f . ; ex. SANÄ'I, Diw. San. 85,-7). 6. Die Bildharmonie Eine Art großförmiges Pendant zur Begriffsharmonie besteht darin, daß nicht nur einzelne Begriffe, sondern ganze Bilder im Sinne einer Bildraumattraktion auf einen bestimmten Erlebnisbereich und aufeinander abgestimmt werden. Im normalen, vor allem aus der epischen Dichtung NIZÄMIS bekannten Fall (vgl. H . RITTER, Bildersprache 25, -5ff.) wird die Bildsphäre auf einen vorgegebenen Themenbereich ausgerichtet. Bei HÄQÄNI bleibt diese Form auf wichtige thematische Ubergänge, praktisch auf den gurez-gäh, die Uberleitung von der Einleitung der Qasida zu deren Hauptthema, beschränkt: eine Antizeption des Hauptthemas im Bilde des gurez-gähs. So geht der Dichter nach der Schilderung des frühen Morgens so zum Lob über (Dtw. Häq. 46,1) Der apfelsinenartige Himmel hatte am Morgen eine goldene Orange bereitet Für die Hand des Königs, der die Ketten der Nacken in der Gewalt hat. Turung, die bittere Apfelsine, hat mehrere Bezugsaspekte: (1) die Rundung (Dtw. Häq. 568, -8), (2) den Duft (ib. 755, 2), (3) die Farbe, gelb oder golden (ib. 429, -6), (4) die Unebenheit der Schale, um deretwillen H Ä Q Ä N I die Frucht pockennarbig (ib. 218, 7), mit Pusteln bedeckt (Tuhfa 38, -7) oder aussätzig (Diw. Häq. 194, 9) nennt. Auf den Morgenhimmel ließen sich alle vier Eigenschaften anwenden. Wahrscheinlich ist aber an die vierte gedacht, wobei die Sterne am Himmel mit den Unebenheiten der Schale verglichen werden. So erklärt den Ausdruck eine Glosse des Codex

38

Β. Sinnentsprechungen

Nahgiwäm. Ebenso deutet hierauf die Metapher grünes (oder blaues) Chagrinleder für Himmel (vgl. ib. 377, 9; 490, 4), denn in diesem Fall kann nur an die unebene Oberfläche als tertium comparationis gedacht sein. Mit der goldenen Orange ist die Sonne gemeint (vgl. Tuhfa 14, —1). Eine Anspielung auf die künstliche (goldene) Orange des Sasaniden Husraw i Parwez (vgl. Far hang i Anandaräg 2, 1082 b, 16 ff.; Diw. Häq. 359, -7), mit dem der Belobigte auf diese Weise indirekt verglichen wird. Uneingeschränkt verwendet H ä q ä n i die Bildharmonie, wenn die vorgegebene Sphäre nicht wie bei Nizäm! dem Themenkreis, sondern dem Bildbereich angehört. Als Beispiel diene die Auswirkung einer Sonnendarstellung auf die Frühlingsbeschreibung in den Versen (Diw. Häq. 191, - 6 und - 4 ) Sieh im wasserfarbenen Käfig den Pfau mit feurigen Federn, Der, das R a d schlagend, die Horizonte mit Schmuck bekleidet. . . Einen Wiederschein von F u ß und Federn warf er auf E r d e und Himmel: B u n t ward von diesen der Frühling und grau von jenem die Wolke. Mit dem wasserfarbenen, d. h. blauen Käfig ist der Himmel gemeint, mit dem Pfau die Sonne. Bezugsaspekt von Pfau und Sonne ist entweder die runde Form (Pfauenrad) oder die Pracht und Schönheit, um deretwillen der Pfau auch als Bild zu den Themen Morgen und Feuer dient (vgl. S. 8, —5f. und Diw. Häq. 134, —3) und Feuer wiederum ist bezugsverwandt zu Sonne (vgl. ib. 466, 5). Die grauen Füße des Pfaus gehören zur Bezugsklasse dunkler Dinge (als Bild zu Nacht etwa Diw. Manöiikri 142, 4). Man kann sich fragen, ob der zweite Vers darauf anspielt, daß die Sonne einerseits für den Frühling (vgl. Diw. Häq. 136, Iff.) und andererseits für die Wolkenbildung (vgl. Tubja 234, 6f.) verantwortlich gemacht wird.

C. Laut- und Positionsentsprechungen Die in diesem Kapitel behandelten Phänomene gehören eigentlich nicht zum Thema unserer Studie. Sie ergänzen jedoch einige Beobachtungen des vorherigen Kapitels und sind zum Verständnis einzelner Probleme des folgenden notwendig.

1. Allgemeines a) Ebenso variationsreich wie innere, begriffliche Bindungen verwendet HÄQÄNI äußere Entsprechungen, lautliche und schriftbildliche Anklänge oder Wiederholungen sowie Parallelismen zwischen Sätzen und Satzteilen. Laut- und Positionsharmonie üben eine ähnliche Funktion aus wie die Begriffsharmonie. Bezeichnenderweise treten prägnante (vgl. S. 32, 7; 43, -14) innere und äußere Entsprechungen gewöhnlich nicht zusammen auf. Auch stellen sich bei beiden Figurenkomplexen ähnliche Probleme. Nur werden sie ζ. T. anders beantwortet. Ein grundlegender Unterschied besteht darin, daß die äußere Harmonie selbst bei HÄQÄNI noch weitgehend als rhetorisches Bindemittel auftritt, ohne dem Aufbau einer poetischen Welt zu dienen. Dementsprechend können sich äußere Entsprechungen ebensogut auf den Themen- wie auf den Bildraum oder auf beide zusammen verteilen. Sie werden sogar gern dazu benutzt, Subjekt und Objekt eines Bezugs sinnfällig zu verknüpfen. Namentlich Lautharmonien wie muhr i mihr, „Siegel der Sonne" (SANÄ'I, Diw. San. 375, - 4 ; ex. HÄQÄNI, DIW. Häq. 7, -3). b) Die äußere Harmonie wird bei HÄQÄNI nie zum Selbstzweck. Zwar beherrscht er die kompliziertesten rhetorischen Künste. Nicht zufällig belegen die Haqä'iq al-baläga (G. DE TASSY, Rhdtorique et prosodie 99) die von RÄDÜYÄNI als unauffindbar (Turgumän 72, 7f.) und von WATWÄT als äußerst selten (Hadä'iq as-sihr 697, -7f.) bezeichnete Kombination von gam\ tafriq und taqslm (vgl. S. 50, -9, -4f.) mit emem Vers von HÄQÄNI (Diw. Häq. 382, -6). Doch zeigt unser Dichter keine Präferenzen für bestimmte, von der Rhetorik besonders geschätzte Formen äußerer Harmonie wie redditio oder tagms i mukarrar (unmittelbare Wiederholung der Alliterationssilbe mit anderer Bedeutung), denen Dichter wie F A R R U ^ I oder

40

C. Laut- und Position sentsprechungen

Vers um Vers ganze Gedichte gewidmet haben (Dlw. Farr. 88F.; Diw. Qat. 437-440). Dergleichen wäre bei HÄQÄNI undenkbar. Schon daß er eine äußere Figur in mehreren aufeinander folgenden Versen verwendet, ist ungewöhnlich (ein Beispiel Diw. Häq. 193, -3 bis 194, 3, mit muwäzana, vgl. S. 49, -16ff.). Auch hier gehorcht er seiner Neigung zur Variation (vgl. B2b3, S. 27, -11 f.; B3a, S. 29, -21 ff.). Ob er eine Figur viel oder wenig verwendet, hängt scheinbar nur davon ab, ob sie viel oder wenig Realisierungsmöglichkeiten zuläßt.

QATRÄN

Zwei scheinbare Ausnahmen von dem Gesagten seien hier kurz erwähnt. Die eine bildet die Qaslda mit dem Anfang U lez ast an ruh ϊ iiibar ba-zer t zulf i muik-afSän, in der ein taqsim Verspaar um Verspaar durchgeführt ist. Doch ist das Gedicht wohl unecht, wird jedenfalls in den älteren Handschriften nur vom Codex Ahmed III, 2363 (aus dem Jahr 867/1463-3), 130b überliefert. Ein zweiter, sehr viel wichtigerer Fall begegnet in den vier Qa§iden Dlw. Häq. 377—392, in denen die Viertelverse durchgängig dem Binnenreimschema aaax, bbbx, cccx . . . folgen. Systematisch betrachtet handelt es sich um die Figur musammat, die HÄQÄNI gelegentlich auch in einzelnen Versen benutzt (ζ. B. Diw. Häq. 183, 5, 9). Vielleicht aber hat er ihr in jenen Qasiden nicht die Funktion einer wiederholten rhetorischen Figur zugemessen, sondern die eines besonderen Qasiden-Schemas. Obwohl es sich nicht um echte Musammats (als Großform) handelt, da die jeweiligen Eröffnungsverse der einzelnen Matla's einfachen Binnenreim haben.

2. Wortwiederholungen a) Die einfachste Form äußerer Bindung, zugleich eine Art Mischung von Laut- und Begriffsharmonie, besteht in der Wiederaufnahme eines Wortes, makroform: von Vers zu Vers, mikroform: innerhalb eines Verses.

b) Die weitgreifendste makroforme Ausprägung der Figur bildet der iltizäm, die Einarbeitung eines Wortes in sämtliche Verse eines Gedichtes. Die Kunst dabei besteht in der Assimilation des gewählten Ausdrucks an den jeweiligen Zusammenhang (vgl. Β3a, S. 28, -15ff.). HÄQÄNI hat den iltizäm in dieser Form nur in je zwei Gazals {Diw. Häq. 617) und Qasiden (ib. 45-49; 221-227) durchgeführt, in der zweiten Qaside, die zum BayramFest gedichtet ist, sinnigerweise mit dem Wort 'id, „Fest". Dagegen spielt ein Sonderfall des iltizäms, der radif, die Beendigung sämtlicher Verse eines Gedichtes mit derselben Laut- oder Wortgruppe nach dem Reim, eine zentrale Rolle in seiner Dichtung. Er gebraucht die Figur nicht nur in kleineren Gedichten oder Gedichtteilen (wie Couplets der Tarkibät), sondern

2. Wortwiederholungen

41

vor allem auch in seinen großen Qasiden. Einem alten Brauch der neupersischen Dichtung folgend liebt er den v e r b a l e n , das Verbum enthaltenden radlf, baut ihn jedoch in ungewöhnlicher Weise aus: seine radife können den Umfang ganzer Sätze annehmen, etwa bar na-täbad bei az In, „mehr als dies geht nicht an", in der Qaside Diw. Häq. 337-340. Umgekehrt verschließt er sich der Mode seiner zeitgenössischen Kollegen, artis causa ein beliebiges Nomen oder Nomenagglomerat wie „Mond und Sonne" (ζ. B. A N W A R ! , Diw. Anw. 1, 21-23) als radif zu verwerten. Wo er einen nominalen radif benutzt, steht dieser in direkter Beziehung zum Inhalt des Gedichtes, etwa „Staub" in einer Elegie [Diw. Häq. 237-239) oder die Namen von Städten in Lobliedern darauf {ib. 353-358; 950-953).

c) Nicht weniger bedeutend als die makroforme Wortwiederholung ist für HÄQÄNIS Dichtung die mikroforme, der takrär, mit zwei Extremalfallen, der mugäwara, der unmittelbaren Aufeinanderfolge des wiederholten Wortes, und der r e d d i t i o (radd al-aguz *alä s-sadr), dessen größtmöglicher positioneller Entfernung am Anfang und Schluß des Verses. H Ä Q Ä N I verwendet die redditio wesentlich beschränkter als die mugäwara, vielleicht in ihrer Eigenschaft als Spezialfall einer ihm vertrauteren Figur, die die arabische Poetik ebenfalls zur redditio zählt: die Wiederaufnahme eines Wortes aus dem ersten Halbvers am Ende des zweiten. Dies wiederum darf als Sonderfall einer für H Ä Q Ä N I und andere Dichter wie M U ^ T Ä R I charakteristischen Erscheinung gelten: der Einarbeitung eines Wortes in beide Vershälften. Alle drei Formen der Wortwiederholung kommen gelegentlich auch im Rahmen eines Halbverses vor, mag dieser nun in Viertelverse unterteilt sein oder nicht. Entsprechend H Ä Q Ä N I S Variationsliebe wechselt normalerweise mit der Wiederholung eines Wortes auch dessen grammatische oder bedeutungsmäßige Funktion. Als Kombinationsmöglichkeiten, die er vor allem bei der allgemeinsten Form des takrär?, verwirklicht, seien hervorgehoben: Auftritt des wiederholten Wortes als Einzelelement und Kompositionsglied (ζ. B. Diw. Häq. 413, 2), Einbau in zwei verschiedene Idiome {ib. 513,1), Funktion als Subjekt und Objekt je eines Bezugs {ib. 493, 8) oder als Bild zu zwei verschiedenen Themen {ib. 564, 2; vgl. S. 4,16f.). Im gleichen Sinne verwenden H Ä Q Ä N I und andere Dichter auch doppeltes takrär, d. h. die Wiederholung von zwei Wörtern, etwa M U ^ T Ä R I {Diw.

Muh.

5 2 , 2)

Der ^»/«'/gleiche ( = gerade) Rücken des Feindes ward krumm wie ein Bogen, Als der Sieg den Pfeil seiner (des Belobigten) Entschlossenheit auf den Bogen legte

42

C. Laut- und Positionsentsprechungen

(ex. HÄQÄNI, DIW. Häq. 577, -3). Ferner finden wir bei HÄQÄNI den 'aks, die „Spiegelung", eine besondere Form des doppelten oder mehrfachen takrärs, bei dem die einzelnen Glieder in umgekehrter Reihenfolge wiederholt werden, eine Art positioneller Antithese. Unser Dichter hebt die Gegenüberstellung von ab i kär, „Wasser=Glanz des Tuns", und kär i ab, „Tun mit dem Wasser", d. h. „Weintrinken" (ζ. B. Diw. Häq. 13, 2). Bringt vereinzelt auch eine Zahlreihe in auf- und absteigender Folge, etwa {Diw. Häq. 52, 8) Bei den vier Seelen, den drei Lebenskräften, den zwei Höfen und der einen Natur. Bei dem einen Beobachter, den zwei Zweigen, den drei Arten und den vier Ursachen. Den Ausdruck die vier Seelen (iahär nafs) deuten die Lexika im Sinne der vier sufischen Stadien der Seele: die (das Böse) gebietende (ammära), tadelnde (lawwäma), inspirierte (mulhama) und beruhigte (mutma'inna) Seele (vgl. F. M E I E R , Fawä'ih 159). Mit den drei Lebenskräften (si rüh) könnten in diesem Zusammenhang die tierische (hayawäni), organische (tabVt) und seelische (nafsäni) Kraft des Menschen gemeint sein (vgl. Mi'rä§ i paygämbar 46, —4ff.) und mit den zwei Höfen (du sahn) dementsprechend Körper und Geist (ib. 46, 6 ff.). Die eine Natur (yak fitrat) würde wohl die Einheit des menschlichen Gesamtorganismus bezeichnen. Der eine Beobachter (yak raqib) wird Metapher für Gott, die zwei Zweige (du far') für Diesseits und Jenseits, die drei Arten (si naw') für die drei Seinsformen anorganisch, pflanzlich und tierisch, sonst allerdings si rüh (arwäh, vgl. S. 32, - 1 9 f.) geheißen, und die vier Ursachen (iahär asbäb) für die vier Elemente sein (vgl. Sarh i muikilät i Häqäni, Ün. F Y 489, 48b, wo die Ausdrücke ζ. T. allerdings anders interpretiert sind).

3. Lautharmonien a) Unter Lautharmonie (tagnls) verstehen wir die Übereinstimmung von zwei oder mehr Ausdrücken in der Gesamtheit oder einem Teil ihrer Lautelemente. Wir systematisieren die Lautharmonien nach einigen in praxi gewöhnlich kombinierten Eigenschaften und unterscheiden: 1. vollständige und konsonantische Lautharmonie. Die erste berücksichtigt die Entsprechung sowohl der Konsonanten als auch der dazwischen liegenden Vokale, die zweite, die wir Konsonantenharmonie nennen, nur die Konsonanten. Eine Zwischenform beachtet — neben den Konsonanten — entweder nur die Quantität oder nur die Qualität der Vokale, ein Beispiel für beides silah-sulahfät {Diw. Häq. 115, 6; vgl. S. 45, -7 ff.).

3. Lautharmonien

43

2. g e n a u e und a u d i t i v e Lautharmonie. Die erste beachtet Orthographie und Aussprache der harmonischen Laute, die zweite nur deren Aussprache, vor allem bei emphatischen arabischen Konsonanten, die die Perser ohne Emphase aussprechen, etwa ustuqsät-istiqsä (Dlw. Häq. 323, 6). Das Umgekehrte, die orthographische Gleichheit bei verschiedener Aussprache, heißen wir v i s u e l l e Lautharmonie, obwohl damit streng genommen der Bereich der Lautharmonie verlassen wird. Wir haben es mit zwei Fällen zu tun. Einmal mit der Gemination harmonischer Konsonanten wie saff-safä (ib. 447, 6), die in der arabischen Schrift nicht zum Ausdruck kommt. Zum andern mit der graphischen Gleichförmigkeit unpunktierter Buchstaben verschiedenen Lautwertes (tagnis i halt), etwa d und d in darradirra (ib. 44, -8). 3. e i n f a c h e und p e r m u t i e r e n d e Lautharmonie. Die erste (iStiqäq) gibt die harmonischen Lautelemente der einzelnen Ausdrücke in der gleichen Reihenfolge wieder, ζ. B. mihak(k)-muhäkä (Dtw. Häq. 246, -7), die zweite vertauscht sie ganz oder teilweise, etwa qufl-fa-qul (ib. 93, 3). 4. d i r e k t e und g e t r e n n t e Konsonantenharmonie. Bei der ersten werden die harmonischen Lautelemente höchstens durch Vokale, bei der zweiten auch durch Konsonanten getrennt, etwa mu£gänt-man (Dtw. Häq. 687, 6).

b) Die Möglichkeit der getrennten, vor allem der permutierend getrennten Konsonantenharmonie weitet den Ambitus lautharmonischer Beziehungen bis in den Bereich zufälliger Übereinstimmung aus. Wir beschränken daher die Betrachtungen der folgenden Abschnitte auf p r ä g n a n t e Lautharmonien. Wobei wir unter Prägnanz eine Funktion verstehen, die in erster Linie mit der Anzahl der harmonischen Lautelemente sowie der Verwirklichung des jeweils ersten Falles der im letzten Abschnitt aufgezählten Alternativen wächst. Das erste Kriterium ist mit den Belangen der ersten Alternative nach Maßgabe der abnehmenden Prägnanzwerte von Konsonant, langem Vokal, kurzem Vokal zu koordinieren. Ferner fällt die Prägnanzfunktion mit der Zunahme trennender Konsonanten (a4) und steigt scheinbar, wenn die harmonischen Lautelemente im Sinne eines Reims am Ende der betroffenen Ausdrücke stehen. Diese Idee einer Prägnanzfunktion läßt sich auf verschiedene Weise realisieren. Entscheidend ist, daß die gewählte Methode jeder einzelnen Lautharmonie einen Prägnanzwert zuordnet, und daß dieser über einem charakteristischen Minimum liegen muß, damit die betreffende Lautharmonie den Verwen-

44

C. Laut- und Positionsentsprechungen

dungsgesetzen des Dichters genügen kann. Zur Veranschaulichung sei eine der Realisierungsmöglichkeiten hier kurz skizziert. Sie baut sich auf folgender Werteordnung mit additiver Verknüpfung auf: an gleicher Stelle gleicher Konsonant 3, geminierter, auditiv oder visuell gleicher 2, stellenvertauschter (permutierter) 2, an gleicher Stelle gleicher langer Vokal 2, kurzer Vokal oder Vokallosigkeit 1, an gleicher Stelle ungleicher langer Vokal 1, ungleicher kurzer 0, qualitativ gleicher langer und kurzer Vokal 0, langer und qualitativ ungleicher kurzer Vokal -1, langer Vokal und Vokallosigkeit -2, kurzer Vokal und Vokallosigkeit -1, zwischen die harmonischen Laute eingeschobene fremde Konsonanten -2, Schlußposition (Reim) 1. Auf eine nähere Begründung dieser Werteordnung muß ich hier leider verzichten. Der bei H Ä Q Ä N I festzustellende Minimalwert lautharmonischer Prägnanz beträgt jedenfalls 6 (ζ. B. zör-zar, Diw. Häq. 313, 2, übers. S. 45, -14). Von der Errechnung eines Maximalwertes nehmen wir Abstand. Statt dessen sei auf die S i l b e n h a r m o n i e verwiesen, die Übereinstimmung in einer unmittelbaren Folge von Konsonanten und Vokalen, im Minimum zwei Konsonanten und einem Vokal, der entweder vor oder zwischen ihnen steht. Ist die Silbenharmonie genau und reimend, so stellt sie — bei offener Anzahl der harmonischen Lautelemente — ein relatives Prägnanzmaximum dar. c) Wir hatten bisher stillschweigend vorausgesetzt, daß eine Lautharmonie zwei Glieder (Ausdrücke) erfaßt. In der Tat dominieren ihre dualen Formen genau so wie bei der Begriffsharmonie. Gewöhnüch sind sie sinnfälliger Ausdruck einer inneren Beziehung zwischen den betreffenden Gliedern. Zur Wiedergabe von Gleichheit, Ähnlichkeit, Zugehörigkeit bevorzugt H Ä Q Ä N I die Silbenharmonie, gelegentlich auch die Zwischenform a l (S. 42, -4ff.), etwa „gelähmt (zamin-pä = unbeweglich) wie die Erde (zamin)" (Tuhfa 217, 1). Für Gegensatz, Unstimmigkeit verwendet er gern die Konsonantenharmonie, ζ. B. (Diw. Häq. 309, -3) . . . Erkenne H U S R A W als Verlierer (bäsir) und betrachte TOGÄN als Frevler (tägi)\ Zu Husraw und Togän vgl. S. 38, 4ff. und 28, —Iff.

Wie die duale Begriffsharmonie (B5a, S. 35, -5ff.) trifft die duale Lautharmonie nicht immer die entscheidenden Begriffe selbst, sondern gelegentlich nur ihre präpositioneile oder attributive Umgebung, etwa „gegenüber (dar ganb) deiner Reinheit . . . ist Ridwän polluiert (gunub)" (Tuhfa 150, 7). Die Verwendung der dualen Silbenharmonie oder Zwischenform a l erinnert manchmal an den takrär (2c, S. 41,12ff.), namentlich wenn sich die harmonischen Glieder in charakteristischer Position befinden, etwa je am Anfang der beiden Halbverse (Diw. Häqäni 108, -6) oder im mugäwara-Verhältnis, ζ. B. . . . bära fära . . . (Diw. GABALI 300, 9). Viel-

3. Lautharmonien

45

leicht sind beide Figuren Ausdruck einer einzigen — vorläufig noch nicht objektivierbaren — Tendenz. Neben dualen Lautharmonien verwendet HÄQÄNI jedoch auch triale und gelegentlich quadrale. Deren Glieder oder Gliedteile brauchen wie bei der Begriffsharmonie (vgl. B2bl, S. 26, 14ff.) keinen geschlossenen Begriffskomplex darzustellen. Immerhin neigt HÄQÄNI dazu, mit trialen Lautharmonien drei Hauptbegriffe — oder deren Umgebung — zu erfassen (Dtw. Häq. 289, 7 ; ex. MU^TÄRI, Dtw. Muh. 118, 5b), während er bei quadralen Formen eher möglichst viele Begriffe in den Kreis einer Lautentsprechung zu ziehen, oder anders gesagt, in der Vielheit eine Einheit herzustellen sucht (Dtw. Häq. 397,-5a; vgl. auch S. 46, -10ff.). Um die Prägnanzquote einer mehrgliedrigen Lautharmonie zu bestimmen, ermittelt man die Prägnanzwerte sämtlicher möglicher dualer Gliedverbindungen und summiert diejenigen, die nicht unter dem Prägnanzminimum liegen. Da diese positiv sind, haben mehrgliedrige Lautharmonien gewöhnlich eine höhere Prägnanzquote als duale. Somit ist die Prägnanzfunktion auch von der Gliederanzahl abhängig. Im Unterschied zur Begriffsharmonie geht HÄQÄNI bei der Lautharmonie nie über vier Glieder hinaus. Dafür kombiniert er gern mehrere kleingliedrige Lautharmonien miteinander (vgl. B2b4, S. 27, -Iff.), duale und triale (ζ. B. Dtw. Häq. 298,10), duale und quadrale (ib. 188, -3), triale und triale (ib. 127, -2), vor allem aber duale und duale. Er geht bis zur Kombination von vier dualen Lautharmonien (ib. 313, 2). Während aber in andern Kombinationen zuweilen die Idee der partiellen Verwirklichung eines lautlichen Einheitsideals durchdringt, zeichnet sich in polydualen Lautharmonien gelegentlich nur die Zusammenstellung mehrerer abgeschlossener Begriffspaare ab. HÄQÄNI verzichtet dann gar auf eine höhere Prägnanz der einzelnen Harmonien, wie in dem Vers (Diw. Häq. 313, 2) Wenn die Erhabenheit ('izz) der Isolierung ('azl) da ist, sorge dich nicht um Macht (zör) und Gold (zar)! Wo es den Glanz (farr) der Armut (faqr) gibt, sprich nicht von Geld (mäl) und Wein (mul)! Jedoch achtet er auf Prägnanz, wenn eine polyduale Lautharmonie die Zusammengehörigkeit getrennter Glieder von Begriffspaaren unterstreichen soll, etwa (Diw. Häq. 115, 6) Zwischen Wasser und Feuer, jenes die Waffe (siläh), dieses der Fuchs (samand), Wurden die Löwenhelden wie Wasserschildkröte (sulahfät) und Salamander (samandar). Der Bezug Waffe ~ Wasser beruht auf dem Aspekt blau (vgl. S. 38, - 9 ; 10, 17) oder glänzend (vgl. Dtw. Häq. 381, —9). Bezugsaspekt von Feuer ~ Fuchs dürfte die Röte sein. Der Salamander soll gegen Feuer unempfindlich sein (vgl. Dtw. ÖAMAL 94, —7).

46

C. Laut- und Positionsentsprechungen

Im übrigen läßt ihn seine Liebe zu dualen Formen gelegentlich eine quadrale Lautharmonie — begrifflich und positionell ·— in zwei duale auflösen, ζ. B. {Dlw. Häq. 318, 3) Wenn sich die Gier beruhigt, zählt weder Fasten (röza) noch Unterhalt (rözi). Wenn das Auge dahingeht, zählt weder Tag (röz) noch Lichtloch (rözan).

d) Abschließend noch ein Wort zur Prägnanz der permutierenden Konsonantenharmonie. Im Rahmen der unter a und b erwähnten Aspekte sind ihre Möglichkeiten beschränkt. Die Prägnanzvariante a3 fällt per definitionem weg. Immerhin läßt sich die Vollständigkeit a l partiell realisieren, und zwar so, daß entweder die Vokale festbleiben, oder die permutierten Konsonanten ihre Vokale beibehalten. Reim dagegen ist nur bei Harmonien mit mehr als zwei Konsonanten möglich, da mindestens der letzte Konsonant festbleiben muß. Bei dreielementigen Konsonantenpermutationen scheint dies der Normalfall zu sein, etwa qu^a-ruq^a (Diw. Häq. 101, - 5 ; ex. WATWÄT, S. 73, -2f.). Praktisch bedeutet dies, daß die duale Ausprägung vorherrscht. Mehrgliedrige permutierende Konsonantenharmonie kennt HÄQÄN! nur bei vier Konsonanten, für ihn ebenso ein Extremalwie Ausnahmefall. Die eigentliche Prägnanzpointe der Konsonantenvertauschung, nämlich der Integritätszwang der Permutation, scheitert schon an der Beschränkung der Gliederzahl auf vier. Ganz abgesehen davon, daß in dieser Hinsicht auch der allgemeine lexikalische und noch mehr der persönliche Wortschatz des Dichters verhältnismäßig enge Grenzen setzen. So sind von den 24 Permutationen der Konsonantenkombination b-r--q lexikalisch nur vier realisiert: b-r-q-\ b-q-r, '-r-q-b, q-r-b, wovon die dritte in HÄQÄNIS Wortschatz wegfällt. Diese Gruppe der realen Möglichkeiten kann freilich noch einen Integritätszwang ausüben, wie folgender Vers HÄQÄNIS zeigt (Diw. Häq. 188, -3), über die Stadt Darband: Widersetzlich gegen Gott (läq l rab) ist jener, der sie Ort des Skorpions ('aqrab) nannte, Denn von ihrem Glanz (farr-as) hat der Mond einen Schleier (burqu') aus Gewirktem (fars) von 'Abqar. Ά bqar ist ein Ort in Mesopotamien, der für seine farbigen Stoffe und Teppiche berühmt war (Agäni 13, 81,11 f.; Diwan Di r-rumma 136, Vs. 23; vgl. auch Magälis Talab 302, 9). Ich korrigiere das Gedruckte farr i δ in farr-ai, wegen Diw. Häq. 311, 4, wo dasselbe Wortspiel vorkommt. Warum Darband Skorpionort heißt, weiß ich nicht. Vielleicht aus astrologischen Gründen, weil die Stadt zum fünften, Mars unterstellten Klima gehört und dieser Planet im Sternbild Scorpio herrscht.

4. Wesensmäßig und konventionell duale Strukturen

47

Der Integritätszwang der Dreiergruppe wird durch den Vers allerdings insofern nicht so überzeugend dokumentiert, als die Permutationsform q-r-b im Gliede *äq i rab zweigeteilt erscheint und sich auf diese Weise auch noch andere Permutationsmöglichkeiten realisieren ließen, ζ. B. q--b-r durch qa bar.

4. Wesensmäßig und konventionell duale Strukturen a) Der Begriff der Dualität wurde bisher nur auf die Anzahl der an Harmonien beteiligten Glieder bezogen gebraucht. Eine derartige Zweiheit hat den Charakter des Zufälligen, da auch höhere Gliederzahl vorkommt. Dieses Unterkapitel soll einigen Strukturen gewidmet sein, die ihrem Wesen oder dem allein üblichen dichterischen Gebrauch nach dual sind. Das zweite nennen wir k o n v e n t i o n e l l e Dualität.

b) Wir beginnen mit der i n n e r e n D u a l i t ä t eines Ausdrucks. Hierunter verstehen wir das Erfassen von zwei Begriffen durch eine einzige Lautgruppe. Im einfachsten Fall handelt es sich um die Doppelsinnigkeit eines Lautkomplexes oder anders betrachtet um die Kompression der zwei Glieder eines tafcnls i tämm (der vollständigen Lautgleichheit zweier Ausdrücke) in ein einziges. Im übrigen eine konventionelle, nicht wesensmäßige Dualität. Ihre charakteristische Ausprägung ist der ihäm, die „Vorspiegelung". Wie der Name sagt, eine Figur der Täuschung: Der Dichter gebraucht einen doppelsinnigen Ausdruck in einer andern Bedeutung als der, die sich aus dem Zusammenhang heraus dem Verständzunächst aufdrängt (vgl. Hadä'iq as-sihr 659, -4ff.). HÄQÄNI ist diese Verwendungsform innerer Dualität fremd (vgl. Α2g, S. 14, -17ff.; S. 31, 13ff.). Sein ihäm — das Wort im Sinne einer Auswertung der Doppeldeutigkeit verstanden — läßt von Anfang an keinen Zweifel über die aktuelle Bedeutung des zwiesinnigen Ausdrucks. Dessen Nebenbedeutung aber bindet sich mit mindestens einem andern Ausdruck — d. h. mit dessen aktueller Bedeutung oder Nebenbedeutung —• zu einer Begriffsharmonie, ζ. B. (Dlw. Häq. 104, 3) Der Feind mit dem Hundeherz heult vor Neid: Wenn das Antlitz des Mondes Freigebig (be-sarfa) Licht gibt, hört man vom Kläffer ('awwä) ein „wau-wau", Zur Vorstellung, daß der Hund den Mond anbelle, vgl. Diw. HASAN I GAZNAWI 32, —10. Der Feind ist HÄQÄNIS poetischer Rivale, der von seinem Licht zehrt. Sarfa, resp. 'Awwä(') heißen das 12., resp. 13. Mondhaus.

48

C. Laut- und Positionsentsprechungen

oder einer Antithese (Diw. Häq. 451, 3 b). Bisweilen inspiriert die Nebenbedeutung eines Ausdrucks ein oder das Bild des Verses, ζ. B. die von rikäb, „Steigbügel", aktuell „hoher, achteckiger Becher", in dem Vers (Diw. Häq. 133, 6) Gib den Becher (irikäb) mit Wein her, dessen Strahlen, die Zügel schlagend ( = eilig reitend), Über den Schimmel des Morgens einen lieblichen Schleier (die Morgenröte) werfen! (ex. FÄRYÄBI, Diw. Fär. 6 2 , - 2 ) . Das ihäm-Wort dient dann als eine Art Begriffsweiche. Vereinzelt verschlüsselt HÄQÄNI seinen ihäm dadurch, daß er statt des eigentlichen, doppeldeutigen Ausdrucks ein Synonymon zur Nebenbedeutung davon gebraucht, ζ. B. (Diw. Häq. 34,11) Wenn du vom Neumond ( = Bogen) Mercur ('Utärid = pers. Tir — tir = Pfeil) abschießt, Wird ihm Mars zur Zielscheibe.

c) Als ä u ß e r e D u a l i t ä t einer Figur bezeichnen wir eine auf ihren äußeren Bestand bezogene Zweiheit. Das einfachste Beispiel einer •— je nach Gesichtspunkt — wesensmäßigen oder konventionellen Dualität dieser Art bietet der takrär (2c, S. 41,12ff.). Ihm kommt insofern besondere Bedeutung zu, als er die natürliche äußere Form oder Darstellungsform innerer Dualität bildet. Beim ihäm freilich wird diese nicht verwendet. Dafür bei zwei andern Ausprägungen wesensmäßiger innerer Dualität, der I n v e r s i o n (qalb) und der B u c h s t a b e n v e r s c h r e i b u n g (tashif). Als rhetorische Figur beide von HÄQÄNI in dem Sinne gebraucht, daß er den davon betroffenen Ausdruck unter Angabe der damit zu vollziehenden Prozedur in den Vers einordnet. Wobei das Resultat der Inversion eindeutig ist, das der Verschreibung dagegen unter der Fülle der Möglichkeiten erst aus dem Zusammenhang erschlossen werden muß. Sonst sind sich die beiden Figuren in der Funktion und Art der Verwendung gleich. HÄQÄNI pflegt den zu verändernden Ausdruck bei reiner innerer Dualität als Glied einer Begriffsharmonie oder Antithese in den Zusammenhang zu binden. Bei der Bildsphäre Sternenhimmel etwa gibt er „Schleier" (burqu') durch „Umkehrung von Scorpio ('aqrab)" (vgl. S. 46, -14ff.) wieder (Diw. Häq. 456, 3; ex. Antithese: ib. 106, -7). Andere Funktionen des umzukehrenden Ausdrucks, etwa die Herstellung eines Reims (Diw. Häq. 264, 7) können noch dazutreten. Bei der äußeren Darstellung der Figur im takrär fällt der Zwang begriffsharmonischer Bindung dahin (vgl. la, S. 37, 9ff.). Der betreffende Ausdruck erscheint zuerst in beliebiger Funktion und unterhegt bei der Wiederholung der Veränderung, ζ. B. (Diw. Häq. 417, 7)

4. Wesensmäßig und konventionell duale Strukturen

49

Da das Herz des Winters (qalb i Sita) eine kalte Entzündung hat, Findest du kein besseres Heilmittel als die Umkehrung von Winter {qalb i Uta = ätaS = Feuer) (ex. MUJJTÄRI, Diw. Muh. 113, 2). Auch bei der takrär-Variante kann die Figur noch andere Funktionen innehaben, etwa die Vermeidung eines anstößigen Ausdrucks {Diw. Häq. 10, 8). In dem eben übersetzten Vers tritt die Figur des tagnis i tämm (vgl. S. 47, 17f.) dazu. Als uneigentlicher Fall der takrär-Form sei die Bewältigung eines iltizäms (vgl. S. 40, - 1 1 ff.) erwähnt, ζ. B. „Verschreibung von Fest ('«?)" für Sklave {'abd) in der Festqasida {Diw. Häq. 226, 1; vgl. S. 40, -6f.).

d) Ebenso wie auf die Anzahl der Elemente oder Elementinhalte einer Figur kann sich die wesensmäßige — oder konventionelle — Dualität auch auf Elementengruppen beziehen. Wobei die Zahl der Elemente einer Gruppe selbst dual sein kann aber nicht muß. Eine Vorliebe für solche sekundäre D u a l i t ä t begegnete uns in HÄQÄNIS Begriffsharmonie. In andern Fällen stellt sie eine Ausnahme dar. So ζ. B. bei der Halbversentsprechung, einer besonderen Form von Positionsharmonie, bei der jedem Element (Wort) der einen Vershälfte ein wortartlich und funktionell gleiches der anderen entspricht, etwa {Diw. Häq. 176, -7) Dar suffa i tu duhtar i qaysar bisät-büs Dar pes-gäh i tu zan i fagfür pes-kär In deiner Vorhalle ist die Tochter des Kaisers Teppich-Küsser. In deinem Vorhof ist das Weib des Himmelsohnes Diener. Ein Sonderfall davon, den die arabische Poetik muwäzana nennt, achtet außerdem noch auf formal gleichen Bau paralleler Elemente (positione oder natura lange Silbe entspricht langer, kurze kurzer usw.). Die persische Poetik kennt vor allem einen Sonderfall dieses Sonderfalls, den tarsi1, bei dem zusätzlich noch Reim zwischen den entsprechenden Elementen gefordert ist. HÄQÄNI behandelt diese, von der Rhetorik besonders hoch geschätzte Figur sehr stiefmütterlich. Wie er denn überhaupt nur ausnahmsweise einen der drei Fälle in reiner Form verwendet, sondern sie gewöhnlich vermischt. Dabei fällt der muwäzana der Löwenanteil zu (ein Beispiel für reine muwäzana, Diw. Häq. 157, 1). Was die Dualität der drei Figuren anbetrifft, so ist sie nicht eo ipso konventionell oder gar wesensmäßig. Die arabische Dichtung ζ. B. kennt einen unsymmetrisch im Vers liegenden dreigruppigen tarsi1 (ein Beispiel Sinä'atayn 378, 3). Die persische Poesie hat die Gruppierung im Vers zwar durchsymmetrisiert. Gerade HÄQÄNI aber verwendet die Figuren gelegentlich auch zwischen Viertelversen. Dabei findet man duale, auf einen Halbvers erstreckte {Diw. Häq. 462, -3), triale, auf andert4

Reineft, Dichter

50

C. Laut- und Positionsentsprechungen

halb Halbverse ausgedehnte (ib. 380, -6) und quadrale (ib. 193, -3) Ausprägungen. Von einer wesensmäßig (oder konventionell) dualen Struktur kann also nur dann die Rede sein, wenn man die Halbversgruppierung zur Bedingung macht.

e) Einige Figuren werden — wie ihre Benennung andeutet — ihrer Konstruktion nach von der arabisch-persischen Rhetorik als wesensmäßig d u a l e O p e r a t i o n e n verstanden. Normalerweise verfügen sie noch über einen zweidimensionalen Bereich möglicher sekundärer Dualität, eine Dimension für die Elemente, die andere für die Elementengruppen. Ein Beispiel bietet die laff wa-nair, „Zusammenfalten und Entfalten" genannte Figur. Sie besteht darin, daß bei syntaktisch parallelen Aussagen, die durch eine kopulative Konjunktion wie und, oder verknüpft sind, syntaktisch sich entsprechende Elemente, gewöhnlich Substantive, durch die betreffende Konjunktion verbunden, jeweils zu einer Elementengruppe zusammengezogen werden und diese Gruppen dann wieder als Glieder einer der ursprünglichen syntaktischen Struktur entsprechenden Großform fungieren. Die Anzahl der Elemente sowie die der Elementengruppen ist bei H Ä Q Ä N I dual oder trial (trial ζ. Β. Dlw. Häq. 393, 4 sowie 111, 3). Bei andern Dichtern kommt auch quadrale Elementenzahl vor (vgl. Daqä'iq aS-Si'r 70, -6f.). Mindestens eine der beiden Größen ist aber, soweit ich sehe, immer dual. Doppelte sekundäre Duaütät stellt — wenigstens für H Ä Q Ä N I — den Normalfall dar. Bei dualer Elementenzahl sind die beiden Elemente einer Gruppe kommutativ, d. h. können beliebig in umgekehrter Reihenfolge auftreten, etwa (Diw. Häq. 111, 2) Mögen Herz (Bj) und Rücken (B2) des Feindes Poloschlägel (A2) und Ball (Aj) des Königs sein . . . Als zweites Beispiel einer dualen Operation sei die Figur gamt wa-tafriq genannt, die Erwähnung einer Gemeinsamkeit zweier oder mehrerer Objekte bei gleichzeitiger Nennung einer Verschiedenheit, uns bereits vertraut als Bewußtwerden der Unmöglichkeit einer Aspektübertragung oder expliziten Betonung der Verschiedenheit einer zweiten Eigenschaft (vgl. A4d, S. 22, 5ff.). Da gam' und tafnq sowie als dritte der taqsim selbständige rhetorische Figuren darstellen, die beliebig verknüpfbar sind (vgl. Hadä'iq as-sihr 694ff.), ist es eine Ermessensfrage, ob man unsere Kombination als wesensmäßig, konventionell oder zufällig dual bezeichnen will.

D. Die Hyperbel 1. Allgemeiner Charakter der persischen Hyperbel a) Als H y p e r b e l bezeichnen wir die Verzerrung eines H y p e r b e l o b j e k t e s Β 6 93 zu Bh derart, daß Bn die empirischen Grenzen der Gegebenheiten, insonderheit der Größe, Bedeutung, Seinsordnung oder Wirkungskraft von Β an mindestens einem Punkte durchbricht. Äußerlich betrachtet ist die Hyperbel akzentuiertes Phantasma, „Austritt aus dem Realen (mawgüd) ins Irreale (ma'düm)", wie sich eine alte Formulierung der arabischen Rhetorik ausdrückt (Naqd 27, 2f.). Dem Sinn und Wesen nach handelt es sich um eine Deformierung der Wirklichkeit, zu der der Dichter greift, wenn er das Hyperbelobjekt oder einen Aspekt davon besonders hervorheben will (vgl. H. RITTER, Bildersprache 36). Die Hyperbel ist auch ein Mittel, um „Großes klein und Kleines groß zu machen", und diese Kunst wiederum galt zu HÄQÄNIS Zeiten soviel, daß sie ' A R Ü D I als Definitionsinhalt von Poesie vorstellte (Cahär maqäla 49, 4f.; vgl. auch die Bemerkung ASMA'IS, 'Umda 2, 57, 6f.).

b) Kennzeichnend für die persische Hyperbel ist die Tendenz zur Maßlosigkeit. Maßlos zunächst in der Intensität der Verzerrung, die sich über vier und mehr Stufen erstrecken kann, etwa in dem Verse RÜDAKIS {Lubäb 247, -11) Von jenem Wein, dessen Duft (1), fällt ein Tropfen (2) davon In den Nil (3), das Krokodil hundert Jahre (4) betrunken macht; HÄQÄN! allerdings verzerrt nicht so exzessiv, sondern höchstens dreifach (vgl. 2i, S. 60, -14ff.; 3d, S. 64, -20ff.; 4b, S. 67, -16ff.; 68, Iff.). Maßlos aber auch im eigentlichen Sinn des Wortes: durch bewußtes Übersehen von Unterschieden in der Größe und Seinsordnung. Beispiel dafür ist die poetische Vermengung von Makrokosmos und Mikrokosmos: Der Dichter läßt makrokosmische Daten als Elemente des Mikrokosmos fungieren (Projektion des Makrokosmos in den Mikrokosmos), etwa HÄQÄNI (Dtw. Häq. 48, -7) 4*

52

D. Die Hyperbel

Wäre es nicht für den Bedarf deines persönlichen Zeltes, So machte der Morgen keine Säule ( = aufsteigendes Licht im Osten) und spannte der Mond kein Seil ( = Mondschein) (ex. Falaki, Diw. Fol. 54, 4), oder dehnt Wirkungen des Mikrokosmos auf den Makrokosmos aus (Projektion des Mikrokosmos in den Makrokosmos), ζ. B. {Diw. Häq. 240, 1) Vom Wiederschein des Bluts wird der Himmel Phiole voll Wein, Wenn ich den Libationsguß ( = blutige Tränen) der Augen zum Saum bringe (ex. Nizämi, Sarafnäma 200, 2). Der Griff nach der Sternenwelt mag durch die intensive Beschäftigung des poeta doctus mit Astronomie und Astrologie gefördert worden sein, die den Makrokosmos in seinem Geiste allgegenwärtig machte.

c) Das Gesagte gilt in besonderem Maße für die Lobdichtung, die ureigenste Domäne der Hyperbel, wohl auch die Quelle für deren Entwicklung in der persischen Dichtung. Die panegyrische Hyperbel bleibt nicht bei der Idealisierung realer Eigenschaften des Belobigten stehen. Vielmehr zeichnet der Dichter den Gepriesenen als Hypostase abstrakter Ideale und phantastischer Wirkungsmöglichkeiten; als Seinszentrum, dessen Wirkungskraft alle Objekte und Belange von Mikrokosmos und Makrokosmos unterliegen. Das Bild, das er vom Belobigten entwirft, ist seine eigene Schöpfung und hat mit der realen Person des Gepriesenen oft nicht mehr zu tun, als daß es eine von dessen realen Funktionen aufgreift und hyperbolisch verarbeitet; bei einem Herrscher etwa Gerechtigkeit, Macht, Umsicht. Den so herausgegriffenen Aspekt läßt der Dichter sein Wesen in der ganzen Schöpfung reflektieren. Die Gerechtigkeit ζ. B. gleicht alle Gegensätze aus und verhindert jedwelchen Schaden oder Ubergriff: sie hält den Papagei im Norden und den Falken im Süden [Diw. Häqäni 494, -11), macht das Gift der Viper zum Heilmittel {ib. 235, 3) oder läßt den Bernstein sich scheuen, den Strohhalm (elektrisch) anzuziehen {ib. 436, 11; Diw. Anwari 1, 206, -3). Es versteht sich, daß das hyperbolische Bild des Belobigten von der Idee der Einzigartigkeit beherrscht wird, im ganzen wie im einzelnen. So meint Häqäni {DIW. Häq. 229, -9) Erwählter unter den Menschen der Welt ward der größte Häqän, Dessengleichen zu gebären der Mutterschoß der Zeit unfähig ist (ex. Rüdaki, Ahwäl 1012, 7). Seine einzigartige Stellung bringt den Belobigten der Göttlichkeit nahe. Die panegyrische Hyperbel gleitet leicht in die Blasphemie hinüber, vornehmlich da, wo der religiöse Begriffsbereich berührt wird. Der Dichter scheut sich nicht, Gott in direkter oder in-

2. Die statische Hyperbel

53

direkter Form zum Hyperbelsubj ekt zu machen, etwa H Ä Q Ä N ! (Diw. Häq. 327, -3): Wenn du keinen Sohn hast, gereicht dir dies zur Ehre, denn auch Gott Hat Ehre davon. Sieh, lies im Qur'än: „Er hat nicht gezeugt" (Qur. 112, 3)! (ex. QATRÄN, Diw. Qat. 28, 5). Er setzt die Rede des Belobigten der Offenbarung Gottes gleich (Diw. Häq. 332, -4), liebäugelt auch damit, das Dogma von der Durchschlagskraft der göttlichen Bestimmung in bezug auf den Belobigten zu leugnen (Ζ. B. Diw. ' A M ' A Q 138, -10f.). d) Entsprechende Erscheinungen wie in der Lobdichtung begegnen mutatis mutandis in der Elegie, der Trauer über den Tod des Gepriesenen. Ebenso in der Gazelenpoesie: die Person des Geliebten beansprucht dieselbe Absolutheit wie die des Belobigten. Hyperbolisiert wird dabei sowohl der Geliebte selbst (d. h. seine Wirkung und Eigenschaften) als auch die Wirkung der Liebe zu ihm. Weniger exzessive hyperbolische Gebilde bringt die Schmähdichtung hervor. Gewöhnlich fällt hier die hybride Vermengung von Makrokosmos und Mikrokosmos dahin. Am ehesten kann die beschreibende Dichtung der Hyperbel entraten. So kommt HÄQÄN! bei der Herbstbeschreibung im zweiten Teil der Qasida Diw. Häq. 428-431 ohne Hyperbel aus, läßt sie jedoch das ganze darauf folgende Lob beherrschen. Wo es darum geht, einen bestimmten Aspekt des beschriebenen Objekts hervorzuheben, bricht allerdings auch in der Beschreibung die Hyperbel durch, wie etwa der S. 51, -lOf. übersetzte Vers von RÜDAK! zeigt.

2. Die statische Hyperbel a) Die Hyperbeln der persischen Dichtung beruhen zunächst auf zwei Haupttypen: statischen und dynamischen. Die statischen verzerren ein Hyperbelobjekt Β mit Hilfe eines Hyperbelsubjektes Α. Β kann dabei eigentlicher Hyperbelgegenstand sein wie ich ( = mein Leib) in dem Vers HÄQÄNIS (Diw.

Häq.

276, - 9 )

Obwohl ich (B) vor Kummer einem Haar (A) gleiche, Verminderst du kein Haar von deiner Härte (ex. QATRÄN, Diw. Qat. 53, - 7 ) , oder aber eine Gegebenheit aus dem Bereich des eigentlichen Hyperbelgegenstandes H, etwa dessen verschiedene Waffen in dem Vers (Diw. Häq. 131, -1) Als Schwert (Bx) hat er(H) den (Ax . . .) König des Himmels (. . . A x ), als Reittier (B2) den Mond(A2), Den Helm(B 3 ) bildet Saturn (A3), den Panzer (B4) Mars (AJ

D. Die Hyperbel

54

Zum Bezug Sonne ( = König des Himmels) ~ Schwert vgl. Diw. Häq. 920, 11. Aspektive Gemeinsamkeit von Reittier und Mond ist die Schnelligkeit (vgl. Diw. Muhtärt 26, - 1 ; *Agä'ib, pers. 19, 11), von Helm und Saturn die hohe Lage (vgl. Diw. Rüni 10, 7), von Panzerhemd und Mars wohl die Beziehung zum Eisen, da Mars als Planet des Eisens gilt (vgl. Diw. Häq. 488, 4).

(ex. ADIB, Diw. Ad. 9 5 , - 4 ) . In jedem Fall ist das Hyperbelsubjekt dem Hyperbelobjekt in mindestens einer Hinsicht charakteristisch unterlegen wie im ersten Beispiel (kleiner-größer) oder überlegen wie im zweiten (Makrokosmos-Mikrokosmos). Das erste bezeichnen wir a l s d e f l a t i v e , das zweite als i n f l a t i v e Hyperbel.

b) In der Regel besteht zwischen Hyperbelsubjekt und -objekt ein Bezug. Wir nennen ihn p r i m ä r - h y p e r b o l i s c h , in Zeichen wenn sich die hyperbolische Verzerrung auf den Bezugsaspekt selbst bezieht. Sonst sprechen wir von s e k u n d ä r - h y p e r b o l i s c h e m Bezug. Dessen Beispiele rekrutieren sich vornehmlich aus Projektionen des Makrokosmos in den Mikrokosmos wie Plejaden •—• Rosenkranz {Diw. HÄQÄNI 300, -5). Ist der eigentliche Hyperbelgegenstand ein Η Φ Β (vgl. a), so kann das Hyperbelobjekt Β formal dem Bild entsprechen, das -Subjekt Α dem Thema. Beim primär-hyperbolischen Bezug decken sich Bezugs- und Hyperbelsubjekt, resp. -objekt. Handelt es sich doch, systematisch betrachtet, um eine hyperbolische Entwicklung des Gleichwertbezugs (vgl. Α lg, S. 5, -12ff.). Mußte dort die metrische Gleichsetzung des Bezugsaspektes Φ von Α und Β einer empirischen Möglichkeit entsprechen, so darf sie es hier nicht. Vielmehr gilt empirisch die lineare Verzerrung Φ(Β) =->χΦ(Α) und hyperbolisch die Gleichsetzung Φ (Bh) Φ (A). Hieraus ergibt sich als Definitionsformel des primär-hyperbolischen Bezugs (9) A ~ h - ^ B : (10) Α « h ^ Β

V (V[0(B)=»x0(A)] Λ Β& V [φ (Β*) =-• (A)]) Φ Χ V V [φ (A) ~h-> ψ (Β)]

«Φ V (V [Ω (Τ (Β)) =->χΩ (Φ (Α))] Λ χ[Ω(Ψ,(Β))=^Ω(Φ(Α))]) wobei Y h € ©(Bh). Die Hyperbel ist deflativ, wenn χ > 1, und inflativ, wenn 0 ^ χ < 1. Bei χ ^ 1 oder χ ^ 1 hegt ein Gleichwertbezug vor. Den Fall x-^-0 oder x-+oo bezeichnen wir als E x t r e m a l h y p e r b e l . Wir unterscheiden gedankliche und empirische Extrema. Als empirische betrachten wir Gegebenheiten, die die menschliche Sinneserfahrung als Maximum oder Minimum erlebt, ζ. B. die Lichtstärke der Sonne einerseits und Alkors oder eines Sonnenstäubchens andererseits [Diw. HÄQÄNI 581, 10; Diw. MAS'ÜD 92, - 2 ; zu Alkor: JURDAK, Astron. Diet. 93). Für gedankliche

2. Die statische Hyperbel

55

Extrema gilt χ = 0, resp. χ = oo. Beliebt ist die deflative Ausprägung; so wird etwa ein kleiner Mund als Nichts vorgestellt (Diw. HÄQÄNI 555,10; Diw. S A N A ' ! 3 8 4 , - 2 ) . Der Gebrauch der inflativen Form ist dadurch eingeschränkt, daß es wenig Begriffe mit unendlichem Aspekt gibt. Eine Ausnahme bildet der Prophet HADIR mit seiner Eigenschaft, ewig zu leben (vgl. Diw. Mu'izzi 136, -10).

c) Man erkennt leicht, daß der primär-hyperbolische Bezug asymmetrisch ist: seine Elemente lassen sich nicht vertauschen. Die Tatsache hat eine gewisse Bedeutung für die Frage, ob ein bestimmter Dichter einen bestimmten Bezug mit hyperbolisch verwandten Elementen ausschließlich hyperbolisch empfindet und gebraucht. Ist dies der Fall, so wird er den betreffenden Bezug nie umkehren. Daß das potentiell hyperbolische Verhältnis zweier Bezugselemente nicht notwendig einen hyperbolischen Bezug bedingt, zeigt die gelegentliche Umkehrung sonst hyperbolisch verwendeter Bezüge wie Sonne Wein (vgl. A3c, S. 16, 4). Eine Andeutung des Problems findet man bei GURÖÄNI (Asrär al-baläga 202f.). Eine Art unechter hyperbolischer Symmetrie läßt sich dadurch definieren, daß man die Gleichsetzung Φ (Β) =->χΦ (Α) der Definitionsformel durch die Gleichung Φ(Β) = χΦ(Α) ersetzt. Ist dann Α ebenso charakteristisches deflatives Hyperbelsubjekt zu Β wie dieses inflatives zu Α (oder umgekehrt), so wird die Möglichkeit der Vertauschung von Α und Β möglich; nur daß sich dabei das Genus der Hyperbel (deflativ-inflativ) ändert.

d) Die Definition des primär-hyperbolischen Bezugs drängt als erstes Phantasmakriterium die K o m m e n s u r a b i l i t ä t der hyperbolischen Verzerrung auf, d. h. die Bestimmbarkeit von x. Wobei wir unter Bestimmbarkeit nicht die konkrete Kenntnis des Wertes Φ(Β):Φ(Α) verstehen, sondern bloß dessen theoretische Meßbarkeit. Arithmetisch ist diese nur dann gegeben, wenn entweder Α und Β genau bekannte Individuen ihrer Begriffsgattungen darstellen, oder aber alle Individuen Av . . ., Am, resp. BX) . . ., Β η in bezug auf den Bezugsaspekt Φ einander gleich sind. So müßte zur Erfüllung unserer Bedingung im Beispiel Β = Eber, A = Berg, Φ = Körpermasse (Sähnäma 13e, Vs. 71), sowohl ein bestimmter Eber als auch ein bestimmter Berg in Betracht gezogen sein. Der Dichter strebt jedoch offenbar keine arithmetische Präzision an. χ gibt nur die ungefähre Größenordnung der Verzerrung an. Deren Grad hängt vom individuellen oder augenblicklichen hyperbolischen Bedürfnis des Dichters ab. So dient als Α zum Β der schlanken Taille eines Schönen bald ein Finger (Diw.

56

D. Die Hyperbel

Μυ'ιζζϊ 133, -15), bald ein Haar (ib. 176, -7), das vielleicht zweihundertmal geringer an Durchmesser ist. Ähnlich springt der Dichter mit runden Zahlen um. Wir finden etwa bei HÄQÄNI nebeneinander „der Dank gab mir wie der Sonne 100 000 Zungen" (Diw. Häq. 150, 6) und „da kam er . . . mit 100 Zungen wie die Sonne" (ib. 21, -2). Die beiden Zahlbegriffe 100 und 100 000 sind offenbar nicht wörtlich zu nehmen. Die arithmetische Kommensurabilität erscheint also selbst da in Frage gestellt, wo sie formal gegeben wäre.

e) Neben linearen, kommensurablen Verzerrungen gibt es auch phantastische, inkommensurable. Wir unterscheiden zwei Formen: 1. die intuitive, eine Art hyperbolischer Ausprägung des unechten Bezugs derart, daß zwischen einem Aspekt Y des Hyperbelobjektes Β und dem ihm nächstverwandten Aspekt Φ des Hyperbelsubjektes Α ein charakteristischer Wertunterschied besteht, der sich nur gefühls-, nicht zahlenmäßig fassen läßt, etwa zwischen galoppieren (vom Pferd B) und fliegen (vom Vogel A) (vgl. 3b, S. 61, - 7 ff.). HÄQÄNI gebraucht diese Form hyperbolischer Verzerrung sehr beschränkt, vielleicht wegen ihrer mangelnden logischen Bindung (vgl. dazu f, Ende, S. 58, Iff.). 2. die ordinäre, den Verzerrungstypus des sekundär-hyperbolischen Bezugs: Hyperbelobjekt und -Subjekt gehören zwei hyperbolisch verschiedenen, inkommensurablen Wertbereichen wie Mikrokosmos-Makrokosmos an, sind aber aufgrund irgendeines gemeinsamen Aspektes bezugsverwandt, etwa Panzer und Mars (vgl. S. 53, -1). Hier kann die Abs. b (S. 54, 17 f.) erwähnte Kreuzung von Hyperbel- und Bezugssubjekt und -objekt eintreten. In jedem Fall sichert der Bezug die logische Verknüpfung, so daß auch HÄQÄNI die Hyperbelform ohne weiteres verwendet.

f) Was die Realisierungsformen der bisher behandelten statischen Hyperbelstrukturen anbetrifft, so gründen sie sich auf die hyperbolischen Abwandlungen der Realisierungsrelationen Q, S, T. Wir verwenden dafür dieselben Symbole unter Beifügung eines Sterns: Q*, S*, T*. Q* ist die Realisierungsrelation inkommensurabler Verzerrungen. Intuitive Verzerrungen werden dabei regelmäßig als Qe* verwirklicht (vgl. A2g, S. 14, -12ff.). Ordinäre inkommensurable Verzerrungen können sich in jede Indikalform von Q* kleiden. Im Falle der Kreuzung von Hyperbel- und Bezugssubjekt und -objekt (vgl. b, S. 54,17f.) kennzeichnen wir das Hyperbelobjekt durch

2. Die statische Hyperbel

57

den Index H: Q* (AH, B). HÄQÄNI verwendetQ3* (ex. Diw. Häq. 268, -2),Q 4 * (ex. ib. 48, -9), Q6* (ex. ib. 69, -6) undQe *, etwa (ib. 163, -3b), über Schweißtröpfchen (Bx) auf der Stirn (B2): Gebt jene Plejadenreihe (Ax) von jener Seite des Monds (A2) zurück! Q1* und Qa* vermag ich bei ihm nicht zu belegen. Zur Darstellung kommensurabler Verzerrungen bedient er sich der Relationen S* und T*. Die Realisierung S*, der elementale Teil von BN A (mod Φ), mit Β =-> xA (mod Φ), ist äußerlich oft kaum von Q* zu unterscheiden (vgl. A2d, S. 11, 11 ff.): Bei eindeutigem Φ wird gern auf die Darstellung von mod Φ verzichtet. Der Fall trifft vornehmlich auf Extremalhyperbeln zu. Die Ellipse von mod Φ erlaubt auch den Gebrauch der Formen S 4 *, S 5 *, S e * (vgl. A2d, S. 11, 19ff.), etwa S 43 *: „Meer(A)händ(B)ig" (Diw. Häq. 353, 2; mod Φ = an Spenden) (ex. S 62 *: ib. 335,-7). Die üblichen Realisierungstypen sind S 2 * und S 3 * (ex. Diw. Häq. 457, 6 und 21, 1). Für S 2 *, die phantastische Reahsierung, finde ich keinen eindeutigen Beleg bei HÄQÄNI. Dagegen verwenden andere Dichter sogar die subjektive Ausprägung S 22 *, etwa MU^TÄRI, mit einer beliebten Wendung (Diw. Muh. 76, -2) Komm nun zum Gesetz deiner Gesellschaft: Tu so, daß das Meer(A) bei deiner Hand (B) schwört! Wichtig für gewisse Konsequenzen ist bei S* die Folgerung Β = xA (resp. BH = A), die aus der Umformung von Φ ( Β ) = - > · Χ Φ ( Α ) zu Β =->xA (mod Φ) durch Ellipse von mod Φ gewonnen wird. Setzt man A = B, so ergibt sich eine numerische Hyperbel, zunächst BH =->- xB (mod Φ), etwa „an Mannheit (mod Φ) ist(=->) er (Bh) hunderttausend (x) Mann(B)" (Diw. QATRÄN 28, 5), und hieraus dann BH = xB. Letzteres ist bei HÄQÄN! allerdings nur in einer höheren Hyperbelform zu belegen (vgl. h, S. 5 8 , - 1 ) . Bei der dritten Realisierungsgruppe, T* — der Verzerrung eines Aspektes Φ von Element Β durch gleichwertende Zuordnung zu Element A, das in charakteristisch anderem Maße über Φ verfügt als Β —• Hebt HÄQÄNI die Einzelausprägung T^*, um daraus Epitheta der Struktur Α-Φί£ zu gewinnen, ζ. B. Hüd-himmat, „mit einem hohen Streben (Φ) wie Hüd" (Diw. Häq. 396, -3). Daneben gebraucht er auch T x * und T 3 * (ex. ib. 486, 10 und 132, 6). Die von andern Dichtern gern verwendete phantastische Darstellung T 2 * hingegen vermag ich bei HÄQÄN! nicht eindeutig zu belegen. Ein Beispiel von GAMAL (Diw. Gam. 75, 1 0 ) : Die Durchschlagskraft (Φ) deines Befehls (B) hat sich mit der (göttlichen) Bestimmung (A) verschworen . . . Am Rande des Zusammenhangs sei auf die Aspekthyperbel verwiesen, die hyperbolische Deformation eines Aspektes Φ ohne Zuhilfenahme eines Hyperbelsubjektes A. Hier interessiert nur der eigenschaftliche Typ, der funktionale führt zur dynamischen Hyperbel. Es gibt Beispiele mit kom-

D. Die Hyperbel

58

mensurabler und solche mit inkommensurabler Verzerrung; das zweite bemerkenswerterweise sogar bei HÄQÄN! (Diw. Häq. 560, 10): . . . Die Liebe zu dir ist nicht zufällig, sondern angeboren; das erste etwa in der Behauptung QATRÄNS, die Freigebigkeit seines Belobigten sei grenzenlos {Diw. Qat. 48, 1). g) Selbstredend läßt der hyperbolische Bezug auch jede Art von concetto und Sinnentwicklung zu, die beim gewöhnlichen Bezug möglich ist. Wir finden etwa die in A4 (S. 18ff.) behandelten Imaginärstrukturen, eine „physikalische" in dem Vers HÄQÄNIS (DIW. Häq. 276, 3) Das Bild deiner Locke in unserer Brust Ist Paradiesbaum im Höllenfeuer, dazu ein reelles Äquivalent (ib. 478, 8): Seine Hand (Bx) und sein Schwert (B2) siehst du So zusammen wie Sonne (AJ und Himmel (A2), eine Funktionsübertragung (ib. 487, -7): Wie ein Schiff zerschmettert den Berg Die grüne Meereswoge seines Schwertes (vgl. S. 18, 2) (vgl. hierzu 3b3, c, S. 62f.). Namentlich Extremalhyperbeln scheinen zu Sinnspielen anzuregen. So wertet HÄQÄN! die Extremalhyperbel Nichts Mund (vgl. S. 55, Iff.) zu folgender phantastischer Ätiologie (vgl. E, S. 74ff.) aus (Diw. Häq. 555, 10) Die Wortkargheit deiner Lippen läßt sich Mit dem Fehlen eines Mundes entschuldigen. h) Häufig begnügt sich der Dichter, allen voran HÄQÄN! nicht mit einer einfachen Verzerrung, sondern übersteigert die Hyperbel (Bh) =->-φ(Α), resp. Bh = Α zur Behauptung Φ(Βι) > Φ (A), resp. Bh > A (inflativ) oder Φ(Βϋ) < Φ(Α), resp. B h < A (deflativ). Wir nennen das erste S u p e r i o r i t ä t s - , das zweite I n f e r i o r i t ä t s h y p e r b e l und unterscheiden zunächst zweipolige und dreipolige Formen. Die z w e i p o l i g e n verzerren Β über A hinaus im Sinne der angegebenen Ungleichungen. Sie zerfallen wiederum in präzise und unpräzise. Die u n p r ä z i s e n realisieren die Ungleichung als solche, etwa (Diw. MAS'ÜD I SA'D 100,1) Keine Wolke (A) übt Freigebigkeit (Φ) wie deine Hand (Bh) . . . (ex. HÄQÄN!, Diw. Häq. 562, 5). Die p r ä z i s e n ersetzen sie durch die Gleichung Φ(Βϋ) = - ^ Φ ( Α ) , resp. Bh = yA, mit bestimmbarem y, ζ. B. (Diw.

S A N A ' ! 3 8 2 , 4)

Oder du(Bn) beim Geben (πιοάφ) wie( =->) tausend (y) Hätim(A) bist! (ex. HÄQÄN!, Diw. Häq. 303, 10, mit Bn = yA, ohne mod Φ). Allgemein

2. Die statische Hyperbel

59

bestehen zwei Möglichkeiten der Realisierung: die p o s i t i v e , die — wie in dem Vers SANÄ'IS ·— Β über Α hinaus verzerrt, und die n e g a t i v e , die — wie in dem Vers MAS'ÖDS — Α gegenüber Β im entgegengesetzten Sinn der Verzerrung auszeichnet. Im zweiten Fall werden Subjekt und Objekt der Hyperbel in ihren Bezugsfunktionen formal vertauscht. D r e i polige Hyperbeln verzerren Β über Α hinaus mit Hilfe eines Elementes C. Dabei gilt für den positiven Fall C > A (inflativ) oder C < A (deflativ), für den negativen das Umgekehrte. Eine beliebte Struktur der negativen Ausprägung ist Bh: A = A: C, etwa (Diw. QATRÄN 38, 5) Die Meere (A) sind vor deinem Herzen (Bh) wie der Pokal (C) vor den Meeren . . . H Ä Q Ä N ! gebraucht besonders eine Sonderform davon: die a n t i t h e t i s c h e Superioritäts- resp. Inferioritätshyperbel. Sie hegt dann vor, wenn C das Oppositum oder andere Extrem von A (modulo Φ) darstellt, ζ. Β. (Diw. Häg. 581, 10) Die Sonne (Α) erscheint als (Sonnen-) Stäubchen (C) neben (mod) deiner (BH) Schönheit (Φ) . . . (vgl. S. 54, -3f.) (ex. ÖAMÄL, Diw. Öam. 9 1 , 3 ) . Ein wichtiger Spezialfall der dreipoligen negativen Superioritätshyperbel, die S k l a v e n h y p e r b e l , behauptet, ein Element Α > Β sei Diener, Sklave usw. (C) von B. Bei HÄQÄNI ist Β regelmäßig eine Person, die er besingt, und Α entweder eine Koryphäe der Geschichte, Religion usw., etwa (Diw. Häq. 264, 10) Dein Stundentrommler ist KAYQUBÄD, dein Truchsess ARDASER, Dein Lanzenträger RUSTAM, dein Deckenhalter GUSTAHAM, der erste König der Kayaniden (JUSTI, Iranisches Namenbuch 1 5 9 ) . Mit wird A R D A S E R I P Ä P A K Ä N , der Begründer der Sasaniden-Dynastie gemeint sein. Mit GUSTAHAM entweder der Sohn N A W D A R S oder der Sohn des GEZDEHEM, Bruder des G U R D Ä F R I D , unter K A Y K Ä Ü S (Namenbuch 3 7 1 ) . Deckenhalter, gäsiya-kaü oder gäHya-där, hieß der Knappe, der dem Selgukenherrscher als Emblem der Würde eine gä&ya, eine Decke, die unter den Sattel des Pferdes gelegt wird, vorantrug (DOZY, Supplement, s. v.). KAYQUBÄD,

ARDASER

oder eine personifizierte makrokosmische Größe wie die Sonne (ex. Diw. Häq. 823, -8). Andere Dichter verwenden die Sklavenhyperbel bei beliebigen personifizierten Hyperbelelementen. So ist etwa für AZRAQI der Moschus dem Haar eines Schönen Sklave (Diw. Azr. 62, -8). Mit der Sklavenhyperbel berühren wir das Gebiet der phantastischen Hyperbelrealisierung. Beliebt ist ein besonderer Topos subjektiver phantastischer Darstellung bei der zweipoligen Superioritätshyperbel: Die hyperbolische Überlegenheit von Bh über Α wird von einem der beiden Teile empfunden (vgl. H . RITTER, Bildersprache 38f.). Bei der negativen Ausprägung zeigt ein (meist elliptisch) personifiziertes Α gegenüber BH bezüglich Φ Gefühle wie Scham oder Eifersucht und bei der positiven wird Α von dem personi-

60

D. Die Hyperbel

fizierten Bh geschmäht u. ä. Diese Topoi sind die einzigen Formen phantastischer Realisierung, deren sich HÄQÄNI bei der statischen Hyperbel bedient (ex. Diw. Häq. 82, - 4 ; 352, 4). i) Ihrem Wesen nach beruht die Superioritäts-, resp. Inferioritätshyperbel auf zwei Verzerrungsstufen. Sie sind bisweilen noch in der Form der Darstellung erkennbar, etwa in dem Halbvers MU#TÄR!S (DIW. Muh. 42, 4) Du bist die Sonne, und die Sonne ist (vor dir) Alkor (vgl. S. 54, -3f.), kleiden sich auch gern in die Figur des rugu , der rhetorischen Selbst Verbesserung, ζ. B. (Diw. HÄQÄNI 519,10) Der Weinschenke brachte die Umkehr ( = Abstinenz) hinter den Berg Qsf, Oder warf sie vielmehr hinter den Berg des Nichtseins. Die Frage, inwiefern die Zweistufigkeit entwicklungsgeschichtlich faßbar wird, gehört in den Rahmen einer andern Studie. Systematisch schließt sie die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten von Formen einfacher Verzerrung in sich ein. Praktisch ist allerdings nur ein Teil davon realisierbar und hiervon wiederum nur ein Teil tatsächlich realisiert. Beispielsweise läßt sich die Struktur Bh — yA mit Personen als Β und Α und y > 1 (vgl. S. 58, —2) nur in der Folge I: BhX = A, II: Bh2 = yA, d . h . als numerische Steigerung einer Personalhyperbel denken, nicht umgekehrt. Als Motiv mehrfacher Verzerrung dürfen wir die Intensität des Verzerrungsbedürfnisses vermuten. Hierfür spricht die Tatsache, daß gelegentlich sogar Extremalhyperbeln noch übersteigert werden, selbst von HÄQÄNI, etwa (Diw. Häq. 484, -6) Weniger als Nichts sind alle Nichtsleute ( = Unbedeutenden) . . . (ex. SANA'!, DIW. San. 384,-2). Demselben exzessiven Verzerrungsbedürfnis wird es zuzuschreiben sein, wenn der Dichter zu dreifachen Hyperbeln greift. Wir unterscheiden zwei, schon bei zweifachen Hyperbeln sich abzeichnende Haupttypen von Verzerrungskombinationen: geradlinige und divergente. G e r a d l i n i g e wiederholen denselben Verzerrungsvorgang, div e r g e n t e kombinieren verschiedene Verzerrungsformen. So wären Inferioritätsextremalhyperbeln wie der vorher übersetzte Halbvers dem ersten, Sklavenhyperbeln wie die S. 59, - 9 f . erwähnte dem zweiten Typ zuzuzählen. Dreifache geradlinige Hyperbeln begegnen nur ausnahmsweise. Streng geradlinige, d. h. nur im inflativen und positiven oder deflativen und negativen Sinn verzerrende, kenne ich nicht. Schon eine Struktur wie (Diw.

HÄQÄNI 1 8 0 , 8)

Im Schaum des Meeres deiner Hand ertrinken die sieben Meere . . ., die drei verwandte Größenverzerrungen (Schaum : Meer, Hand : Meer,

3. Die dynamische Hyperbel

61

Meer : 7 Meeren) multipliziert, vermag ich nur bei Häqän! zu belegen. Wohl nicht zufällig. Denn geradlinige mehrfache Hyperbeln überfordern die menschliche Vorstellungskraft. Während die divergenten Strukturen, bei denen sich die Verzerrung nach mehreren Richtungen verteilt, leichter faßbar sind. Einer gewissen Beliebtheit erfreuen sich numerisch erweiterte Sklavenhyperbeln, etwa (Diw. Anwari 1, 218, 12) An deinem Hof sind tausend wie der Häqän Kämmerer, Bei deinem Gelage sind tausend wie der Kaiser Diener (ex. Häqän!, Diw. Häq. 234, 5b). 3. Die dynamische Hyperbel a) Die dynamische Hyperbel verzerrt ein Hyperbelobjekt Β zu Bh dadurch, daß sie ihm eine Wirkung TT zudenkt, die ihm grundsätzlich oder unter den gegebenen Bedingungen empirisch unmöglich ist. Elemente einer Hyperbelstruktur, die darin verzerrende Wirkung haben, werden in der betreffenden Formel kursiv geschrieben, ζ. B. Bi7. b) Im einfachsten Fall besteht Π aus einer Funktion ττ, die nicht im Bereiche empirisch möglicher Funktionen {ßlf . . ., ß n } von Β Hegt. Wir nennen dies V e r b a l h y p e r b e l , mit der Strukturformel Βπ. Die Frage, ob ττ transitiv oder intransitiv ist, ob es ein hyperbolisch neutrales, d. h. empirisch mögliches Objekt hat oder nicht, ist irrelevant. Was das Verhältnis von Β und π anbetrifft, so hätten wir drei Fälle zu unterscheiden: 1. Die l i n e a r e Verzerrungir =->yßj, resp. Ω(ττ) =->zfi(ßj) (vgl. 2b,S. 54, -14ff.), bei der π einer zu ßj€@(B) kommensurablen, ihr überlegenen oder unterlegenen Funktion αϊ eines Begriffes Α gleich ist. Etwa wenn für den weichen, schwachen Stoß (ßj) eines Seufzers (B) der Begriff des Anprallens (ir = cti) von einem festen Gegenstand oder heftigen Windstoß (A) gebraucht wird (Diw. Häq. 158, -1). 2. Die i n k o m m e n s u r a b l e Verzerrung(vgl. 2el, S. 56,10ff.),bei der als ττ eine Funktion αϊ € ©(A) dient, die einem dazu unecht bezugsverwandten ßi€@(BH) gefühlsmäßig über- oder unterlegen ist. Etwa galoppieren (ßj) und fliegen (ΑΪ) in dem Verse 'Unsuris (Diw. 'Uns. 90, - l b ) . . . Mit den Füßen tut sein Reittier (B) das, was der Vogel (A) mit den Flügeln tut. 3. Die h y p e r b o l i s c h e F u n k t i o n s ü b e r t r a g u n g : π ist einer Funktion αϊ des mit Β über den (von αϊ verschiedenen) Aspekt Y bezugsverwandten Begriffs Α gleich, wobei der Bezug zwischen Α und Β gewöhnlich

62

D. Die Hyperbel

hyperbolisch (vgl. 2h, S. 54,12ff.) ist. αϊ braucht keiner möglichen Funktion ßj ζ @(B) verwandt zu sein, muß jedoch eine für Β undenkbare funktionale Intensität aufweisen. Ζ. B. wenn einem Pfeil (H) (wegen seiner wie Feuer (A) leuchtenden (Ψ) Eisenspitze (B)) die Wirkung des Brennens (αϊ = ττ) zugedacht wird {Diw. Häg. 433, 10). Von diesen drei Fällen begegnet der zweite bei H Ä Q Ä N ! überhaupt nicht. Wohl weil er keine rationale Beziehung zwischen Β und ir aufweist. Am variationsreichsten verwendet unser Dichter die dritte Form. Sie stellt zwar, vom Verhältnis ßj : αϊ aus betrachtet, den phantasmaschwangersten Fall dar. Allein dieses Verhältnis scheint H Ä Q Ä N ! nicht zu interessieren. Nicht in der naheliegenden unmittelbaren Beziehung der beiden Funktionen sucht er die logische Bindung, sondern über den Umweg eines Bezugs, der sie imaginär verknüpft. Diesen Bezug hält er von jeglichem Phantasma frei. Der möglichen Unbestimmtheit von Α und Ψ, wenn sie wie in dem obigen Beispiel ungenannt bleiben, geht er dadurch aus dem Wege, daß er als αϊ eine charakteristische Funktion von Α wählt, mit Hilfe derer sich Α (und damit auch T) leicht aus der Menge möglicher Bezugsobjekte zu Β ermitteln läßt. Er bedient sich hier nicht einmal der elliptischen Personifikation von B, aus der andere Dichter (durch Übertragung der einer Person = Α möglichen Beziehungen zu andern Dingen auf die tote Natur) hyperbolische Grotesken gewinnen. So denkt GAMAL dem Belobigten die Fähigkeit zu, schneller aufs Pferd zu springen, als daß ihm sein Schatten (B p-> A=Person) folgen könnte (αϊ€ ©(A)) {Diw. Gam. 100, 3). c) In der Regel wird die Wirkungskraft des Hyperbelobjektes Β allerdings nicht mit einer Verbalhyperbel verzerrt, sondern dadurch, daß man Β eine ihm eigene Funktion ßj oder eine hyperbolische π auf ein empirisch dafür ungeeignetes Objekt D ausüben läßt. Was wir a l s O b j e k t s h y p e r b e l , bei hyperbolischem ττ als V e r b a l o b j e k t s h y p e r b e l bezeichnen. In Zeichen Β|π|Ζ). Die Absolutheitsstriche deuten an, daß der betreffende Strukturbestandteil hyperbolisch neutral oder verzerrend sein kann. Das Phantasmamaß hängt zunächst von der empirischen Empfindlichkeit von D gegenüber π ab. Um diese systematisieren zu können, suchen wir den Gegenstand C unter der Menge möglicher empirischer Objekte von B|ir|, der dessen hyperbolischem Objekt D in bezug auf π am nächsten steht. Dann lassen sich drei Fälle unterscheiden: 1. Zwischen D und C besteht bezüglich Bir ein Unterschied, der sich als lineare Verzerrung darstellen läßt. Etwa, wenn H Ä Q Ä N ! die Keule des Belobigten statt eines Schädels (C) den Alburz (D) spalten läßt {Diw. Häq. 437, -3). Dann nennen wir die Objektshyperbel k o m m e n s u r a b e l .

3. Die dynamische Hyperbel

63

2. Zwischen D und C besteht bezüglich BIT ein wesenhafter Unterschied, der rational nicht meßbar ist. So daß wir von inkommensurabler Objektshyperbel sprechen. Etwa wenn HÄQÄNI behauptet, die Glut (B) seiner Leber habe ihm das Schreien (D) im Mund verbrannt (ττ) (Diw. Häq. 341, -4). Fehlt wie in diesem Beispiel zwischen D und C unter sich und in ihrem Verhältnis zu Βττ jede Bezugsverwandtschaft, d. h. beschränkt sich ihre Gemeinsamkeit darauf, als Objekt zu Βπ gefordert zu sein, so bezeichnen wir die beiden Elemente als p h a n t a s t i s c h äquivalent (sc. bezüglich IT). Die Verwendung der phantastischen Äquivalenz bei HÄQÄNI verdient Beachtung, da sie ein logisch ungebundenes Phantasma darstellt. 3. Den dritten Fall bildet die inverse hyperbolische Funktionsübertragung. Gekennzeichnet dadurch, daß zwischen C und D ein meist hyperbolischer Bezug besteht, und die für C geltende empirische Möglichkeit, Objekt von Βττ zu sein, auf D übertragen wird (vgl. b3, S. 61, —3ff. und A4b, S. 19, -12ff.). Ζ. B. {Diw. GAMAL 184, -8) Das Strahlen seines Gesichtes (B) hat das Auge (C) der sieben Sterne (D) geblendet (ττ) . . . Wie man sieht, verhält sich der dritte zum ersten Fall ähnlich wie der sekundärhyperbolische Bezug zum primärhyperbolischen Bezug (vgl. 2b, S. 54f. und 2d, e, S. 55f.). Im übrigen entsprechen Fall 1 und 3 dem ersten und dritten der Verbalhyperbel (vgl. b, S. 61 f.). Wie dort vermeidet HÄQÄNI im Gegensatz zu andern Dichtern auch hier die elliptische Personifikation (C = Person). Ein Beispiel bei A ^ S I K A T I (DIW. Ahs. 292, 9) . . . Der Herold (A) deiner Schönheit (B) hat den Schatten (D) vom Wege weggescheucht (π). Eine Besonderheit von HÄQÄNIS Hyperbeltechnik liegt darin, daß er das Verhältnis von C und D bisweilen zu einer negativen Superioritätshyperbel ausbaut. D erscheint dann etwa gegenüber der Wirkung Βπ wie das jedem natürlichen Objekt C von ττ unterlegene E, etwa (Diw. Häq. 132, 7) Es erstaunt nicht, daß gegenüber seiner Amboß-zerschmetternden Keule Alburz (D) als Rautenkorn (E) erscheint. d) Eine weitere Möglichkeit, den Vorgang Bit, resp. BirD zu hyperbolisieren, ist dadurch gegeben, daß man ihn sich unter ungünstigen Umständen vollziehen läßt. Was wir als Umstandshyperbel bezeichnen. Sie zerfällt in drei Hauptformen: 1. Β übt die Funktion ir in dem dafür ungeeigneten Zustand u aus, in Zeichen MB|TT|(D), etwa (Diw. HÄQÄN! 3 4 , 3 )

64

D. Die Hyperbel

Ein einziger (u) Pfeil (Β) von dir spaltete (ττ) wie Hidr Die dreiundsiebzig Schiffe (D) der Verstümmelten (vgl. S. 34, 19f.). 2. Die Funktion -rr selbst vollzieht sich unter dem erschwerenden oder unmöglichen Umstand v, also BW|TT|(D), Ζ. B . {Diw. Häq. 1 1 0 , 8 ) Gestern strich eine Staubwolke über den Himmel hin. Ich meinte: diesen Staub (D) Haben die Pferde (B) des Königs von der Milchstraße (v) aufgewirbelt (π). 3. Β wirkt auf D im Sinne von ττ ungeachtet der Tatsache, daß D's Empfindlichkeit dafür durch seinen Zustand w herabgesetzt ist, B|TT|WD, wie [Diw. Häq. 554, 8) . . . Die Glut des Seufzens verbrennt (π) das Krokodil (D) unter dem Wasser (w). Die drei Fälle treten auch kombiniert, bisweilen alle vereint auf. Letzteres etwa in dem Verse AZRAQIS {Diw. Azr. 84, -9) Bestimmt liest (π) im Licht seines Sinnes (V, vgl. 4 a, b) ein Blinder (B) In einer Zisterne (u) des Nachts (v) die Schrift (D) eines Ringsteins aus Achat (w). Derartige Akkumulationen von Umstandshyperbeln kennt HÄQÄNI nicht. Überhaupt verwendet er nur den dritten Fall variationsreich. Wahrscheinlich hängt dies mit seiner Bevorzugung der Objektshyperbel zusammen. Denn hyperbolisches w intensiviert oder ersetzt die Objektsverzerrung. Dasselbe gilt für hyperbolisches ν bezüglich der Verbalverzerrung. Umstandsverzerrungen sind oft inkommensurabel. Genau gesagt, wird als u, v, w ein Umstand postuliert, der dem für den Vorgang BTTD normalen entgegengesetzt ist. Ζ . B. das Verbrennen unter Wasser. HÄQÄNI leistet sich derartige Ausflüge ins Phantastische jedoch nur bei der objektsbezogenen Umstandshyperbel. Hierzu paßt seine Verwendung der phantastischen Äquivalenz bei der Objektshyperbel (vgl. c2, S. 63, 9f.). Eine Art phantastischer Freiheit des Hyperbelendes. Bei den andern Umstandsverzerrungen achtet unser Dichter auf logische Bindung. Sei es — wie im ersten Beispiel (oben, Z. lf.) — mittels linearer (numerischer) Verzerrung oder — wie im zweiten Beispiel — mit Hilfe eines (hier sekundär-hyperbolischen) Bezugs (idiomatische Naturalisierung der Milchstraße). e) Wie schon aus einigen der bisher übersetzten Beispiele hervorgeht, können die Strukturelemente dynamischer Hyperbelformen aus mehreren Gliedern (Einzelbegriffen) bestehen. Im einfachsten Fall handelt es sich um wortartlich und grammatisch-funktional kongruente Glieder, die wir dann

3. Die dynamische Hyperbel

65

mit dem Symbol des Strukturelementes und verschiedenen Zahündices bezeichnen (vgl. S. 67, -7). Das Polyelement kann jedoch auch aus grammatisch inkongruenten Gliedern zusammengesetzt sein, ζ. B. aus einer Genetivverbindung (vgl. S. 67, -4). In der Regel erübrigt es sich, derartige einfache Zusammensetzungen in den Strukturformeln zu berücksichtigen. Wir deuten sie jedoch durch den Index Ν an, wenn es sich um eigentliche Nebensätze handelt. Als solche kommen zunächst R e l a t i v s ä t z e in Frage, mit den Trägern der Strukturelemente Β oder D als Beziehungswörtern. Allerdings lassen sie sich nur dann unbedenklich als B N , resp. D n interpretieren, wenn sie hyperbolisch neutral sind. Auf Β oder D bezogene Relativsätze in hyperbolisierender Funktion empfindet man leicht als Umstandsverzerrungen uN, resp. wN. Ein von Β abhängiger hyperbolisierender oder in sich selbst hyperbolischer Relativsatz wiederum kann als Ursache einer Kausalhyperbel (vgl. 4a., b) wirken, etwa (Dlw. HÄQÄNI 1 1 0 , 7) (Wie) zwischen zwei Ambossen zerschmetterte (π = ß i € ©(B)) die vier Zähne Saturns (D) Der Tritt (B), den sie (Pferde) (ihm) auf halbem Wege zum Himmel verabreichten. Die charakteristische komplexe Form der strukturellen Umstandselemente uN, ν , wN ist der Konzessivsatz, ζ. B. (ib. 230, 7) (uN . . . ) Mochte auch der Feind (B) wie Feuer hundert Zungen haben (• · · u w ) ,

So gefror (π) er doch wie Wasser . . . (Text unsicher). Theoretisch könnten auch Lokal- und Temporalsätze diese Funktion ausüben, doch sind mir keine Beispiele gegenwärtig. Ebenfalls in der Ursache von Kausalhyperbeln treten Konditionalsätze auf. Desgleichen Kausalsätze. Dabei vertreten sie das noch zu besprechende Strukturelement VN (vgl. S. 66, -17ff.). Die Rückführung komplexer Ausdrucksformen auf ein einziges Strukturelement ist nur möglich, wenn der reduzierte Komplex weder in sich hyperbolisch ist, noch mehr als einen für die Hyperbel wesentlichen Begriff enthält, der dann bei der Reduktion allein übrig bleibt. Solche Vereinfachungen empfehlen sich nicht nur bei Nebensätzen, sondern — unter denselben Bedingungen — auch bei beliebigen Satzteilkomplexen. So wird man etwa den Begriff „Wogen zum Himmel schlagen" als Objektshyperbel mit dem Verbum „Wogen schlagen" und dem Objekt „Himmel" auffassen (Diw. Häq. 61, -7). Gelegentlich läßt sich zur strukturellen Vereinfachung auch eine formale Umstandshyperbel als Objektshyperbel darstellen (vgl. S. 70, 7f.). f) Ein Problem für sich bildet die Unterscheidung zwischen dynamischer und dynamisch (phantastisch) realisierter statischer Hyperbel. Bei der 5

Reinert, Dichter

66

D. Die Hyperbel

Formenvielfalt der letztern bleibt nur die Möglichkeit, zu untersuchen, ob das dynamischen Charakter verleihende Verbum und dessen Subjekt mit der beabsichtigten hyperbolischen Verzerrung tatsächlich etwas zu tun haben. Wenn nicht, liegt eine statische Hyperbel vor. In dem Vers HÄQÄNIS ζ. B. (Diw. Häq. 825, 9) Vor seinen Sinn, der wie die Sonne leuchtet, Schicke die Sonne des Himmels als Chamäleon! soll offenbar die Lichtkraft des Sinnes hyperbolisiert werden. Das grammatische Subjekt und das Verbum dienen jedoch nicht diesem Zweck. Der Vers wird nur als negative Superioritätshyperbel sinnvoll: Die Sonne nimmt gegenüber dem Sinn des Belobigten dieselbe Haltung ein wie das Chamäleon gegenüber der Sonne. 4. Die hyperbolische Kausalabbildung a) Die bisher betrachteten Strukturen reichen nicht aus, um alle von HÄQÄNI und andern persischen Dichtern verwendeten Hyperbeln darzustellen. Insbesondere versagen sie bei komplizierteren kausalen Verhältnissen. Um diese zu erfassen, bedürfen wir einer etwas allgemeineren Formel. Wir führen zunächst das Verbindungszeichen ο als Kausalsymbol ein und schreiben links davon die Ursache, rechts die Wirkung: Ω ο Σ. Die Struktur gilt uns als Kausalhyperbel, in Zeichen ΩοΣ, wenn Ω empirisch nicht Ursache der Wirkung Σ sein kann. Bei der einfachsten Einzelstruktur, der dreielementigen Kausalhyperbel, besteht Ω aus dem Element V, Σ aus Βπ. Hyperbelobjekt ist entweder Β oder V. Den ersten Fall kennzeichnen wir durch FoBir. Für die Normalform des zweiten Falles reservieren wir die Formel Vo Βπ. Beide Strukturen können sprachlichformal dieselbe Realisierung aufweisen. In der Hyperbel, daß ein Gesicht (B) durch Blicke (V) wund wird (π), verzerrt FOBTT die Feinheit des Gesichtes, V O B T T die Schärfe der Bücke (ex. AHMAD B . KIGLIG, Yatima 1, 1 1 0 , 1 1 ; SAHID i B A L ^ I , AS'är i paräkanda 3 8 , Vs. 97). In beiden Fällen gilt •rr=ß1 € ©(B). Anders verhält es sich mit zwei Nebenformen von V ο Βπ: V ο Βπ und V ο Βπ. Die erste besagt: es gibt ein Element A, in dem V empirisch die Funktion π = ctj € ©(A) hervorrufen kann. Ein Beispiel wäre die Hyperbel, daß die Weinlibation (V) in der Erde (B) Trunkenheit (π) bewirkt {Diw. HÄQÄΝΪ 128, 2), mit A = Mensch. V ο Βπ bedeutet, daß es kein Α gibt, in dem V empirisch die Wirkung π = ctj auslösen könnte. Ζ. B. die Behauptung, der Weinduft (V) mache den Himmel (B) betrunken (π) Diw. Häq. 128, 1). Ist der mit π bezeichnete Verbalbegriff eine intransitive Funktion (wie verbrennen), zu der es einen entsprechenden (kausativ-)transitiven Begriff ττ' gibt (verbrennen = verbrennen lassen), so läßt

4. Die hyperbolische Kausalabbildung

67

sich der Typ V ο ΒΤΤ in die Form einer Verbalhyperbel Β V D bringen, Ν » 5 π in die Form einer Objektshyperbel B'tt'D und Vo Bn in die einer Verbalobjektshyperbel Β'π'Ό; wobei V Β', Β D und π ττ' gilt. Der Typ FOBTT ist nur als Kausalhyperbel darstellbar. Dagegen kann man jede Struktur BTTD (ΒΠΫ, BTTD, BnD) uneingeschränkt in die Kausalform VOB'TT' ( V o B V , Voß'ir', Vo BW) überführen, mit Β V, D Β', ττ ->ττ\

b) Was die übrigen, die mehr als dreielementigen Kausalhyperbeln anbetrifft, so stellen wir zunächst fest, daß sie sich zu Umstandshyperbeln umformen lassen, wenn sie auf nur um Umstandselemente erweiterte dreielementige Kausalhyperbeln zurückführbar sind, die selbst wiederum eine Darstellung als Verbal-, Objekts- oder Verbalobjektshyperbeln erlauben. Von der Anzahl der Elemente aus betrachtet wird die Darstellung einer Hyperbel als Kausalstruktur erst dann notwendig, wenn entweder die Ursache aus mindestens zwei irreduziblen Elementen V£ besteht oder die Wirkung aus mindestens drei, ζ.Β.Βπϋ. Letzteres etwa Diw. HÄQÄNI 499,9 (übersetzt S. 70, 5ff.). Allerdings gibt unser Dichter den fünf- und sechselementigen Kausalhyperbeln den Vorzug. Die Ursache Ω hat dabei die Strukturformen νζΤ oder ΥζΤ und die Wirkung Σ die Formen Βττ, BirZ) oder BWTT; Ζ. Β. νζΤ οΒπΖ> in dem Vers (Diw. Häq. 126, 7), über ein Pferd: Es zerschlägt (ζ) die Ähre (=Virgo, T) so mit dem Fuß(V), Daß Grannen (B) ins (D . . .) Auge der Sterne (. . . D) fliegen (ττ). (Ex. AZRAQI, Diw. Azr. 24, Vs. 610). Ω und Σ sind — wenigstens im Falle HÄQÄNIS — immer echte Verbal-, Objekts-, Verbalobjekts- oder Umstandshyperbeln mit insgesamt höchstens drei hyperbolisch verzerrenden Elementen, der bekannten HÄQÄNischen hyperbolischen Verzerrungsmaximalquote (vgl. S. 51, -8f.). Das Hyperbelobjekt liegt — wie in dem eben übersetzten Beispiel — meist in Σ, zuweilen auch in Ω und Σ (etwa Diw. Häq. 503, 5). Manchmal hängt der Kausalnexus Ω ο Σ von einer weiteren Ursache Λ ab: Λ ο Ω ο Σ . Wir nennen dies d r e i g l i e d r i g e K a u s a l h y p e r b e l , sofern zwischen mindestens zweien der drei Glieder eine empirisch undenkbare ursächliche Verknüpfung besteht. Das Hyperbelobjekt Hegt dann bei HÄQÄNI entweder in Λ oder in Ω. Das zweite (mit dem Hyperbelobjekt V € Ω) etwa in dem Vers {Dlw. Häq. 125, -4f., Strukturformel: (A1 + Aj ο ΥζΓ ο ΒπΌ) Wenn der Gegner ein Heerlager aufschlägt (A^, Gegenüber einen Affront lanciert (A2), (ζ . . .) Bringt (V . . .)das Glück des Königs (. . . V) den Himmel (T) herunter (. . . ζ), Damit e r ( B = T ) (ττ . . .)Feuer in das Heerlager(D) werfe(. . .τr). (ex. 'UNSURI, Diw. 'Uns. 75, 1). Ein Beispiel für die Strukturformel 5·

68

D. Die Hyperbel

~L\xoVoAn mit dem Hyperbelobjekt L: Diw. Häq. 512, 3. Es versteht sich, daß HÄQÄNI auch bei der dreigliedrigen Kausalhyperbel die Maximumsnorm von drei hyperbolischen Verzerrungen nicht überschreitet. c) Um an die Phantasmafrage herantreten zu können, bedürfen wir eines neuen Begriffs, der hyperbolischen Kausalabbildung. Definiert als Abbildung eines empirischen Urbildzusammenhangs Δ ο Θ ο Ξ (oder Θ ο Ξ) auf Elemente, die ihm fremd sind, derart, daß eine Kausalhyperbel Λ ο Ω ο Σ (oder Ω ο Σ) entsteht. Äußerlich betrachtet, die Darstellung eines Urbildzusammenhangs mit ungeeigneten Elementen. Ζ. B. HÄQÄNI (Diw. Häq. 20, -7), über den Fürsten MANÖCIHR: Wäre der Himmel von Anfang an nicht wie das mim seines Namens gewesen, So wäre das Himmelsdach bisher zusammengebrochen wie ein nün. Zum Vergleich des mims (Anfangsbuchstabe von Manolxhr, Form: *•) mit kreisförmigen Dingen vgl. Diw. Häq. 86, - 5 ; 225, 10. Nun (j) ist u. a. Symbol für etwas — nicht zum Kreis geschlossenes — Gekrümmtes (vgl. Tuhfa 233, 5). Urbildzusammenhang ist das Einstürzen einer Kuppel, die nicht nach den richtigen Gesetzen gebaut ist.

Die Wahl der Hyperbelelemente wird — wie in diesem Vers — oft durch eine hyperbolische Idee bestimmt. Wir verstehen darunter die festgeprägte Idee einer empirisch undenkbaren Wirkung oder Abhängigkeit. In unserem Fall die Abhängigkeit (der Bauweise) des (im Aufriß kreisrund erscheinenden) Himmels von dem (formal gleichen) Anfangsbuchstaben von Manööihr. Wie hier sind hyperbolische Ideen meist Ausgestaltungen hyperbolischer Axiome, in unserem Vers des Axioms von der Abhängigkeit makrokosmischer Gegebenheiten von mikrokosmischen. Von einer Untersuchung über Wesen, Aufbau und Entwicklung eines hyperbolischen Axiomensystems möchte ich hier Abstand nehmen. Auch auf die verschiedenen Typen und Einzelformen von hyperbolischen Ideen brauchen wir nicht einzugehen. Wir stellen lediglich fest, daß als hyperbolische Ideen zuweilen Vorstellungen begegnen, die aus Mythen, Legenden und Märchen bekannt sind. So erinnert etwa die Grundidee in dem Verse AZRAQIS (Diw. Azr. 29, 14) Das Blut, das deine Lanze aus dem Feind rinnen läßt, Zeichnet auf der Erde Zeilen mit deinem Lobpreis (ex. HÄQÄNI, Diw. Häq. 19, -1) an eine sufische Heiligenlegende, nach der ein Jünger SAHL B. 'ABDALLAH AT-TUSTARIS, von seinem Meister angewiesen, immer „Alläh, Allah" zu sagen, soweit kam, daß das Blut, das ihm aus einer Wunde flöß, sich auf der Erde zum Schriftbild „Alläh, Alläh" formte (Tadkirat al-awliyä' 1, 231, 12ff.). Die Verwendung hyperbolischer Ideen

4. Die hyperbolische Kausalabbildung

69

bei HÄQÄNI verdient Beachtung, da diese freie Phantasmen darstellen, somit die damit operierenden Kausalabbildungen ihrer logischen Bindung entkleiden und inkommensurabel machen.

d) Die Kommensurabilität einer hyperbolischen Kausalabbildung ist an zwei Bedingungen geknüpft: erstens sind entsprechende Elemente von Hyperbel und Urbild entweder aspektiv linear verzerrt oder identisch. Zweitens beziehen sich die verbalen Aussagen auf die linear verzerrten Aspekte der unmittelbar davon betroffenen substantivischen Elemente. Die damit umschriebene logische Bindung findet eine adäquate Formulierung in der Hyperbelproportion Ω : Θ = Σ : Ξ (Die Hyperbelursache verhält sich zur Urbildursache wie die Hyperbelwirkung zur Urbildwirkung). Diese wiederum dürfte ungefähr den dichterischen Verzerrungsgedanken der Hyperbel wiedergeben. Ihre präzise Interpretation erhält sie durch Anwendung des hyperbolischen Gesetzes der linearen Verzerrung ΦΙ(Β) = - > Χ Ι Φ Ι ( Α ) -=*-B = xiA (vgl. S. 57, 20ff.), sowie durch folgende Operationsregeln: entsprechende Elemente von Hyperbel und Urbild fungieren in der Proportion als Zähler und Nenner eines Quotienten, der, je nachdem ob die beiden Elemente einander gleich oder aspektiv linear verzerrt sind, den Wert 1 oder den des Verzerrungskoeffizienten xi erhält. Dadurch entsteht eine Gleichung mit dem Verzerrungskoeffizienten Xj des Hyperbelobjektsquotienten als Unbekannter. Faßt man die Glieder der Koeffizientengleichung als Faktoren auf, so läßt sich der Faktor Xj, den wir H y p e r b e l m a ß nennen, als Zahl bestimmen. Eine Zahl, die allerdings wegen der willkürlichen Interpretation der Hyperbelglieder, resp. Proportionsquotienten als Faktoren keinen realen Wert darstellt. Als Beispiel diene der Vers KAMÄL ISMÄ'ILS (Diw. Kam., Malik 5246, 89a, 10) Fällt das Licht deines Sinnes auf einen rohen Ziegel, So offenbart sein Herz wie Glas alle Geheimnisse. Wir bringen den Vers zunächst auf die Strukturform Vo Βπ mit V = Licht des Sinnes, Β = Ziegel und π = transparent werden oder sein. Urbildelemente dazu sind A = Glas mit ir = a n (€© (A)) und Φ χ = Lichtundurchlässigkeit, also ΦΧ(Β) =->χ 1 Φ 1 (Α), sowie U = Sonne mit der Lichtintensität Φ2, also Φ 2 (ν) =->χ 2 Φ 2 (υ). Die Proportionsgleichung V: U = BIT : Απ wird nach Anwendung der ersten Operationsregel zu V : U = [Β : Α] [ττ : ir], woraus die Koeffizientengleichung X2 = X X . 1 folgt. Was HÄQÄNI anbetrifft, so gehorchen seine hyperbolischen Kausalabbildungen — von einigen als dynamische Hyperbeln darstellbaren abgesehen — nie den strengen Kommensurabilitätsgesetzen. Statt des primär-hyperbolischen Bezugs verwendet er gern den sekundär-hyperbolischen und anstelle einer auf den

70

D. Die Hyperbel

Verzerraspekt bezogenen Wirkung stützt er sich auf die einfache oder inverse Funktionsübertragung, bedient sich der idiomatischen Naturalisierung (vgl. den S. 67, 20f. übersetzen Vers) und scheut sich auch nicht vor elliptischer Personifikation (vgl. S. 66,—7ff.). Ein Beispiel (Diw.Häq. 499, 9) Wenn von jenem Sirius (U)-gleichen Wein(V) (ζ . . .) Strahlen auf den Dorn (Τ = B) fallen (. . . ζ), (ττ. . .) Kommt aus dem Dorn(B) Balsamöl(D = C) wie Rosen hervor (. . . tt) Nach 'Agä'ib, pers. 219, setzte die Balsamgewinnung jeweils mit dem Aufgang des Sirius ein. Man ritzte den Stamm des Balsambaumes ( S = A ) , so daß der Saft, aus dem das Balsamöl hergestellt wurde, herausfloß. Unserem Vers scheint allerdings die Vorstellung eines direkten Einflusses der Sirius-Strahlung auf die Bildung des Balsambaumsaftes zugrunde zu liegen. Die Siglen sind so gewählt, daß Ursache und Wirkung zwecks Vereinfachung der strukturellen Darstellung die Form einer Objektshyperbel erhalten, d. h. daß der Vers in die Form „wenn jener Wein den Dorn bestrahlt, bringt der Dorn Balsamöl hervor" verwandelt wird.

Die Inkommensurabilität dieser Kausalabbildung spiegelt sich in der Unauflösbarkeit der Proportionsgleichung [V: U] [ζ: ζ] [Β: A] = [Β: Α] [π :ττ] [D: D] wider. Diese ergäbe nur dann einen Sinn, wenn es zwei voneinander verschiedene Aspekte ΦΧ und Φ 2 von Α und Β gäbe derart, daß der eine das Verhältnis von Β zu Α in bezug auf ζ, der andere in bezug auf π linear verzerrte. Dies ist jedoch nicht der Fall. Häqäni war bei der Kausalabbildung gegen die Kommensurabilitätsfrage offenbar unempfindlich. Wir können seine Haltung noch präzisieren. Die Bezugsidee mit ihren Konsequenzen, der er auch in dem eben zitierten und ähnlichen Versen folgt, stellt für ihn eine Art Grenzpunkt zwischen poetischer Logik und Phantasie dar. Sowie er diese ungern über das Gehege des Bezugs springen läßt, zeigt er jener die kalte Schulter, wo er sich im Schöße des Bezugs geborgen weiß (vgl. A3b S. 17, -4ff.; A4b, S. 19, 20ff.; D2e2, S. 56, -17ff.; 3b3, S. 62, 6 ff.; 3c3, S. 63, 11 ff.). e) In diesem Zusammenhang wäre auch auf Häqänis Gebrauch der phantastischen H y p o t h e s e hinzuweisen. Als solche bezeichnen wir eine irreale Hyperbelbedingung Ω mit der realen Urbildbedingung Θ, deren Folge Ε auf die Hyperbelfolge Σ abgebildet wird. Derart, daß eine zwischen Θ und Ξ bestehende notwendige Kausalverknüpfung sich auf die Hyperbelverhältnisse überträgt. Ω schafft eine irreale Plattform, auf der sich ein das Hyperbelobjekt verzerrendes Σ entwickelt. Ein charakteristisches Beispiel hierfür bei Öamäl (Diw. Öam. 237, 1) Wäre etwa deine Erhabenheit körpergeworden, So würden Raum und Zeit ihre Größe nicht fassen.

4. Die hyperbolische Kausalabbildung

71

Oft sind Kausalabbildungen mit phantastischer Hypothese kommensurabel. Etwa wenn AZRAQI sagt (Dlw. Azr. 19, 3) Wäre seine freigebige (Φχ) Hand(V) Sonne (U), So (tt . . .) würde die ganze Erde(B) Rubin(. . . ττ; vgl. f, S. 72, Iff.). Die Proportionsgleichung lautet: [V : U] = [Β : Α] [π : ττ]. Wobei A die tatsächlich in Rubin verwandelte Erdmaterie darstellt, mit der betreffenden Masse als Verzerrungsaspekt Φ 2 . Verzerrungsfunktion von U ist hier nicht die Wärme der Sonne (vgl. S. 11, 13f.) sondern ihre sprichwörtliche Freigebigkeit (vgl. Dlw. Häg. 213, 3). Das Hyperbelmaß x x der Koeffizientengleichung Xj = x 2 · 1 bestimmt sich demnach als Verhältnis der gesamten Erdmasse zur Rubin gewordenen. Bei HÄQÄNI gilt für die Kausalabbildungen mit phantastischer Hypothese dasselbe, was schon im vorigen Abschnitt gesagt wurde: sie sind durchwegs bezugsfest und inkommensurabel. Einen Grenzfall bildet der Vers {Dlw. Häq. 494, -6) Bekäme der Scheitel des Berges (T=B) das Gewicht (Φχ) deiner Gewalt (V) zu spüren, So erhöhe er (Berg) sich mit gekrümmtem Rücken wie der Himmel. Die Hyperbel genügt mit der Gleichung Φχ(ν) =-> χ 1 Φ 1 (υ) (U = Last, die den Rücken eines Menschen, Pferdes usw. = A = S zerbricht) der ersten Kommensurabilitätsbedingung, verletzt jedoch die zweite, sofern man nicht eine feststehende Beziehung zwischen Masse und Tragfähigkeit voraussetzt. Denn als Verzerrungsaspekt Φ 2 fungiert offenbar zunächst die Masse, nicht die Tragfähigkeit von Β (Τ) und A (S). Das Bezugsverhältnis als minimale logische Bindung zwischen entsprechenden Bild- und Urbildelementen wird bei phantastischen Hypothesen nicht von allen Dichtern so streng beachtet wie von HÄQÄNI. So stellt etwa A N W A R I fest {Dlw. Anw. 1, 222, 3): Wenn die Welt aus deiner Freigebigkeit Körner macht, Kommt Aquila in ihr Fangnetz. HÄQÄNI achtet ferner darauf, daß sich das Urbild der Kausalabbildung aus der hyperbolischen Aussage ohne weiteres erschließen läßt. Auch dies ist nicht selbstverständlich, wie folgender Vers ' U N S U R I S zeigt (Dtw. *Un$. 73, -4) Schaut der Scharfsichtige feindlich auf ihn (den Belobigten), So läuft ihm der Blick durch den Hinterkopf aus den Augen davon.

f) Zum Abschluß dieses Kapitels müssen wir noch kurz auf die V e r w a n d l u n g s h y p e r b e l eingehen, einen Sonderfall der hyperbolischen Kausalabbildung. Wir verstehen darunter die empirisch undenkbare Verwandlung Σ von Β in F, in Zeichen Β ->F, aufgrund der Ursache Ω, die

72

D. Die Hyperbel

meist nur aus dem Element V besteht. ->F kann dabei als (hyperbolische) Funktion ττ von Β aufgefaßt werden, so daß die normale Verwandlungshyperbel die Struktur einer dreielementigen Kausalhyperbel aufweist. Mit den entsprechenden Hauptformen V ο Β ->F, V ο Β -+F und V ο Β -+F. V ist bei der Verwandlungshyperbel immer Hyperbelobjekt. Darf die Verwandlung von Β in F als echte oder durch Funktionsübertragung gewonnene kausale Funktion von V betrachtet werden, so läßt sich die Verwandlungshyperbel als Verbal-, Objekts- oder Verbalobjektshyperbel darstellen, z.B. das Verkohlen (trans, ττ', intr. ττ) des Feindes (D = B) vom Feuer des Schwertes ( B ' = V ) {Dlw. Azraqi 18,3) als B V D (sonst VOBTT). Der Fall steht insofern eine Ausnahme dar, als Σ eine empirische Verwandlung wiedergibt. Ebenso ungewöhnlich sind echte Linearverzerrungen empirischer Verwandlungsurbilder, derart daß es zu Β ->F eine empirische Verwandlung A H»F gibt und Β gegenüber Α in bezug auf den von der Verwandlung betroffenen Aspekt Φ linear verzerrt ist. Etwa: vom Feuer des Schwertes (V) wird das ganze Alburzgestein (B) zu Kalk(F) (Dlw. Häqäni 487, - 2 ; ex. Μυ'ιζζϊ, Diw. Mu. 132, -2). Α wären die zum Kalkbrennen wirklich verwendeten Steine des Alburz, Φ (A) u. Φ (Β) die Masse von Α und B. Man kann sich fragen, ob die Empfänglichkeit Ψ(Α) u. Ψ(Β) für das Kalkbrennen in der Hyperbelstruktur gleichfalls in Anschlag gebracht werden soll. Normalerweise beruht die Verwandlungshyperbel nicht auf der Abbildung eines empirischen Verwandlungsvorgangs, sondern ist Darstellung eines hyperbolischen Axioms, einer hyperbolischen Idee. Zwischen Β und F herrscht irgendeine Beziehung, die sich hyperbolisch als durch V verursachte Verwandlung Β ->F äußert, um die übernatürliche Wirkungskraft von V hervorzuheben. Die Beziehung zwischen Β und F ist manchmal ein (meist hyperbolischer) Bezug, etwa in dem Vers HÄQÄNIS (Diw. Häg. 264, 5) Fiele die Architektenkunst deines Sinnes (V) auf die Erde (Ω), So machte sie den Regenbogen (B) zum Brückenbogen (F) über dem Fluß Zam (Σ) (ex. GAMAL, Diw. Gam. 169, -3). Oft stellt F eine Veredelung von Β dar, etwa wenn „(V . ..) vom Wunsche nach der Prägung des Königs (. . . V) die .silbernen' Schuppen (B) der Fische zu richtigem Gold(F) werden" (Dlw. Häqäni 817, -12; ex. 'ASÖADI, Diw. 'Asg. 24, 10, 12). Oft auch ist F Gegenteil von B, läßt etwa der Duft eines Charakters (V) den Höllenschergen (B) zum Paradieseswärter (F) werden (Diw. Häq. 131, -10; ex. GABALI, Diw. Öab., 225, -3). Im übrigen sind die Spielarten, nach denen sich die hyperbolische Idee ihr F aussucht, sehr reich, bei andern Dichtern allerdings reicher als bei HÄQÄNI, der sich im wesentlichen auf die bereits erwähnten Möglichkeiten beschränkt. Sonst werden etwa Regentropfen zu Feuerfunken, wenn die Wolke über dem Gegner des Belobigten hinzieht (Diw.

4. Die hyperbolische Kausalabbildung

73

Mu^tärI 63, -6f.), oder wird das Wasser des Tigris Honig, wenn man am Ufer den Namen des Königs ausspricht ('Umära, Lubäb 262, -10). Bisweilen auch bestimmt eine Lautharmonie die Wahl von F, etwa in dem Vers Watwäts (Dtw. Wat. 176, 5) Von deiner Feindschaft wird der Wein (rahiq) des Gegners zu Brand (harlq).

Ε. Die phantastische Ätiologie 1. Die irreale Ursächlichkeit a) Die phantastische Ätiologie projiziert einen empirischen Kausalnexus derart in den Themenbereich, daß eine bestimmte Themenverbindung als Wirkung einer empirisch dafür unmöglichen Ursache gedeutet wird. Ansätze zur Ätiologie liegen schon in den organischen, kausal gebundenen Begriffsharmonien. Sie äußern sich, wenn die zwischen den Elementen der Bildbegriffsebene bestehende ursächliche Beziehung deutlich hervortritt (vgl. Β4a, S. 32, -4f.). Namentlich mythische Begriffsharmonien (B4c, S. 33ff.) neigen zu solcher ätiologischer Färbung; ein Beispiel bei HÄQÄNI (Diw. Häg. 394, -1) Die Nacht möchte offenbar das Dach der Welt mit Teer bestreichen, Daß sie aus dem Großen Bären eine Leiter errichtet hat. Bildharmonien erhalten vor allem dann ätiologischen Charakter, wenn die poetische Bildangleichung als subjektiv vom beschriebenen Objekt erstrebter Angleichungsakt vorgestellt wird, etwa {Diw. HÄQÄNI 332, 7) Das Haupt des Mohns war eine quecksilberfarbene Dose. Als die Rosenknospe dies sah, machte sie eine zinnoberfarbene Murmel (vgl. S. 33, 6ff.) (ex. MUJJTÄRI, Diw. Muh. 394,1). b) Die irreale ursächliche Verknüpfung zweier Daten des Themenbereichs ist davon unabhängig, ob diese schon empirisch kausal verbunden sind und in welcher Weise. Gewöhnlich verkettet sie Daten, die in der empirischen Welt nicht ursächlich zusammenhangen. Bisweilen jedoch ersetzt der Dichter eine reale Kausalität durch eine phantastische, etwa AZRAQI {Diw.

Azr.

6 4 , 10)

Aus Sehnsucht nach deiner moschushaften Locke, ο Silberlendiger, Macht der Nabel der Gazelle in Hutan aus Blut reinen Moschus (ex. HÄQÄNI, Diw. Häg. 215,-2). Vereinzelt verdreht er Ursache und Wirkung, ζ. B. HÄQÄNI (Diw. Häg. 133, 5) Es zuckte die Peitschenschnur des Morgens. Ich fürchte, Er wird jetzt den silbernen Schimmel emporjagen.

2. Die Phantasmafrage

75

Das Zucken der Peitschenschnur versinnbildlicht die Dämmerung. Den Ausdruck silberner Schimmel verwendet H Ä Q Ä N I bald als Metapher für Tag (Dtw. Häq. 4 2 2 , — 3 ) , bald für Sonne (ib. 81, -10). Hier ist das zweite gemeint. Zum Sinn des Verses vgl. S. 19, —4f£.

Gelegentlich beruht die irreale Kausalität darauf, daß bei räumlicher Berührung und zeitlicher Folge zweier Daten die temporale Folge als Wirkung gedeutet wird, etwa in dem Vers A^SIKATIS (Dtw. Ahs. 183, 5f.) Der Morgen mit Zucker lachen zeigte die Zähne ( = wurde hell), ich sagte mir: Der will wohl einen Biß ins Ohrläppchen des Neumonds ergattern (ex. HÄQÄNI, Dtw. Häq. 179, 9). Manchmal temporisiert der Dichter zwecks Ätiologie eine zeitlose Gegebenheit, d. h. stellt sie als zeitgebundene Wirkung einer zeitlichen andern Gegebenheit hin, etwa HÄQÄNI (Dtw. Häq. 498, 9) Offenbar hat der Hahn vom Wein einen nächtlichen Katzenjammer, Daß jetzt sein Auge blutregnend wie der Schnabel der Rebhühner erscheint Zum roten Auge des Hahns G-ÄHIZ, Hayawän Rebhuhns (kabk) vgl. Diw. Häqäni 546, 2.

2, 3 4 9 , 3

f. Zum roten Schnabel des

(ex. FARRugl, Dtw. Farr. 109, -8).

2. Die Phantasmafrage a) Die phantastische Ätiologie wirft ähnliche Phantasmaprobleme auf wie die hyperbolische Kausalabbildung, löst sie jedoch teilweise anders. Sie bildet zu jener eine Art Inverses: dort ist die Wirkung irreal, hier die Ursache. Die Wirkung der phantastischen Ätiologie besteht gewöhnlich aus einem Reale des Themenbereichs. Das Korrelat zur phantastischen Hypothese, d. h. eine irreale (hyperbolische) Wirkung erscheint nur peripher. Wohl deshalb, weil ein objektiver Tatbestand, nicht ein subjektives Phantasieprodukt nach einer Erklärung fordert. Wo überhaupt eine irreale Wirkung begründet wird, stellt sie der Dichter als Wirklichkeit, als h y p e r b o l i s c h e R e a l i t ä t vor, etwa HÄQÄNI (Dtw. Häq. 176, -3), über die Einflußsphäre einer Herrscherin: Wenn dein Zettel und Einschlag nicht vom Flügel Gabriels sind, Weshalb erfaßte dann dein Schatten die Himmel? Schatten wird im Sinne von Einfluß gebraucht. Daß Gabriels Gestalt sich in ihrer Größe über alle Horizonte ausdehnt, 'Agä'ib, pers. 67, —7.

Die logische Verknüpfung entsprechender Elemente von Bild- und Themenbereich ist bei der Wirkung der phantastischen Ätiologie strenger als bei der Ursache der hyperbolischen Kausalabbildung (vgl. O4e, S. 71,—17ff.).

76

Ε. Die phantastische Ätiologie

Ihre Grundlage bildet die Bezugsrelation. Eine dynamische Hyperbel, deren Wirkungsendpunkt eine inverse Funktionsübertragung darstellt (vgl. A4b, S. 19, -12ff.), läßt sich zur phantastischen Ätiologie umdeuten, sofern ihre Wirkungsaussage eine empirische Realität umschreibt. So wird man etwa den Vers HÄQÄNIS (Dlw. Häq. 271, 4) Vom (V. . .)Mond deines Banners (. . . V) sehe ich den Mond(B) des Himmels Wie feines Linnen (A) vom Mond(U) entbrannt Mit Mond des Banners ist das mangüq genannte mond- oder kugelförmige Ding gemeint, das oben am Fahnenschaft angebracht wurde ($ihäh al-Furs, s. v.; Farhang i färsl, s. v.). Zur zerstörenden Wirkung, die Mondlicht auf feines Linnen (tözi) ausüben soll, vgl. 'Agä'ib, pers. 22, Bf.; Yatima 1, 107, - 6 ; Diw. Hasan 100,1. Zum Bezug Mond ~ tözi vgl. Diw. Häqäni 186, —7.

als phantastische Ätiologie oder als Kausalhyperbel verstehen, je nachdem, ob man das Entbrennen des Mondes als Bild für seinen Schein oder als hyperbolische Vorstellung auffaßt (ex. GAMAL, Diw. Gam. 184, -8). b) Der Großteil der phantastischen Ätiologien stellt eine Art kausales Äquivalent zur Aspektübertragung dar: das empirische Kausalverhältnis zwischen einer Wirkung Ξ mit dem Element Α oder dem Aspekt Φ (Α) und deren Ursache Θ mit dem Element U oder dem Aspekt TT(U) wird so in die Themenebene projiziert, daß die Themenelemente (resp. -aspekte) Β (resp. Ψ(Β)) und V (resp. P(V)) die Stellen der dazu bezugsäquivalenten ätiologischen Subjekte, der Bildelemente (resp. -aspekte) A(resp. Φ(Α)) und U (resp. TT(U)) einnehmen, ζ. B. (Diw. HÄQÄNI 568, 10) (Θ . . .) Aus dem Safran (U1) meines Gesichtes (V2) und dem Moschus (U2) der Locke (V2) des Freundes Habe ich ein Amulett(U) gemacht (. . . Θ). (Ξ . . .) Daher floh jener Dämon (A, nämlich der Verstand B) vor mir(. . . Ξ) Ta'wtd, Amulett (U = υ χ + U 2 ), ist ein Schriftstück, auf dem Gebetsformeln und Gottesnamen — in unserem Falle mit gelber (Safran) und schwarzer (Moschus) Tinte (vgl. HAMADÄN!, Maqämät, Isfahäniya, ed. Cairo 38, 2 ff.) — geschrieben sind, und das zu apotropäischen Zwecken um Hals oder Arme gebunden wird (Farhang i Änandaräg, s. v.). Der Verstand ist der klassische Gegner der Liebe (vgl. Diw. Häqäni708, 4).

(ex. S A N Ä ' I , Dlw. San. 236, 7f.). Hieraus erhellt auch unmittelbar der strukturelle Zusammenhang der phantastischen Ätiologie mit der organischen Begriffsharmonie (zur Ätiologisierung einer punktuellen Begriffsharmonie vergleiche man Diw. HÄQÄNI 112, - 9 mit 118, -10). Zwei Sonderfälle unserer ätiologischen Struktur entstehen dadurch, daß eines der beiden ätiologischen Subjekte dem Themenbereich angehört, also U = V (resp. Π (U) = Ρ (V)) oder A = B (resp. Φ(Α) =Ψ(Β)). Das erste etwa in

77

2. Die Phantasmafrage

dem Vers H Ä Q A N I S (Dlw. Häq. 507, - 5 ) , über die morgendlichen Sonnenstrahlen (Β): Noch ist die Luft(V) kalt(P(V)), deshalb warf Die Sonne über den Berg eine Decke (A). Das zweite ζ. B. bei F A R R U ^ I {Dlw. Farr. 2, -9) Das ( V . . . ) H e r z seiner Feinde(...V) ist Stein(U), aber Stein, der Eisen anzieht; Deshalb sucht seine Pfeilspitze nur das Herz der Feinde auf. Selbstredend erlaubt die ätiologische Struktur auch, zwei — voneinander abhängige oder unabhängige — Aspekte Ρ und ψ eines Themenelementes Β in phantastische kausale Abhängigkeit zu bringen, indem die empirisch beim Bild Α bestehende Abhängigkeit des Aspektes Φ von Aspekt TT in das Verhältnis von Ψ('--' Φ) zu Ρ(~ΓΓ) projiziert wird. Ein Beispiel bei H Ä Q Ä N ! {Dlw.

Häq.

5 1 7 , 8)

Das Meer(B) ist ein Epileptiker (A) aus Eifersucht über seine (des Belobigten) Freigebigkeit. Deshalb wurde es von oben bis unten in Fesseln gelegt. TT(A) ist die Eigenschaft epileptisch. Der Bezug Ρ ~ Π beruht auf dem gemeinsamen Aspekt schäumen (vgl. Dtw. Häqänt 228, 8). Zum Bezug in Ketten gelegt (Φ) ~ wellengekräuselt (T) vgl. S. 2, - 2 ff.

c) Die wichtigste Quelle für freie Phantasmen in der Ätiologie bildet das hyperbolische Axiom der p h a n t a s t i s c h e n B e z i e h u n g . Es besteht in der Willkür der Wahl des auf das Hauptverbum χ (resp. ω) der Ursache Θ (resp. Ω) bezogenen Gliedes Χ€Θ (im Falle Χ ~ Υ € Ω ) , resp. Υ€Ω (im Falle X = Y) aus der Menge der dafür in Frage kommenden Elemente. Es läßt drei Phantasmadimensionen zu. Bei der ersten beschränkt sich die Willkür auf die Wahl des Individuums Xi, resp. YI, aus dem Genus X resp. Y , das durch den Zusammenhang bestimmt ist, etwa (Diw. H Ä Q Ä N I 343, - 5 ) Um mit deinem Feind (YI) zu streiten, Hat das Wasser einen Kettenpanzer und das Feuer eine Lanzenspitze. Zum Bezug Kettenpanzer BÄBAK 5 4 b , - 3 ; Diw.

~ wellengekräuseltes Wasser vgl. Naqd aS-Si'r 61; Dtw. IBN

*UN?URI 73, 6. Z u m B e z u g Lanzenspitzen

~ Feuerzungen

vgl.

Dtw. HÄQÄNI 1 0 6 , - 4 .

Die Absicht, mit einem Feind (Y) zu streiten, ist in der Aussage des zweiten Halbverses impliziert. Die Spezialisierung Yi wird durch das Possessivpronomen dein bewirkt.

verwendet, dem Gesetz des geringsten Phantasmas folgend, vorwiegend eindimensionale Strukturen. Andere Dichter bevorzugen zweidimensionale, bei denen auch das Genus als Xi, resp. Yi der Willkür unterworfen ist, ζ. B. R Ü N I (Dtw. Rüni 7, -9) HÄQÄNI

78

Ε. Die phantastische Ätiologie

Die Rosenknospe hat die Augen geöffnet, Um die Schönheit unseres Herrschers zu sehen. Y wäre der allgemeine Begriff eines Gegenstandes, um dessen Anblick willen man die Augen öffnet, Y i ein schöner Gegenstand und der spezielle schöne Gegenstand des Herrschers. '

Von einer dritten Dimension der Willkür macht HÄQÄNI überhaupt keinen Gebrauch. Sie wird beispielsweise dadurch gewonnen, daß man aus der Menge möglicher Bilder zu Y ein Genus Xi auswählt, es auf Χι3 spezialisiert und den Bezug Xij ~ Y phantastisch realisiert, um damit den Begriff Ε zu erhalten, an den dann die Ätiologie anknüpft. Ein Beispiel bei A^SIKATI (Diw. Ahs. 246, -lOf.) Intimer Vertrauter (E) ist sein Schwert (X^) dem Himmel (Y) Daher legt diesem die Sonne (B) ein Siegel (A) auf den Mund. Zum Bezug Sonne ~ Siegel vgl. S. 39, -13.

In ihrer primitivsten Form dient die phantastische Beziehung der Ätiologie dazu, eine Gegebenheit als für oder wegen etwas seiend oder geschehend darzustellen; etwa in dem Vers HÄQÄNIS (Dlw. Häq. 144, -5) Für den Hals der Laute erschienen die Blasen Des Weins wie die Perlen einer einförmigen Kette.

d) Zwei andere Phantasmaquellen der Ätiologie kommen selten selbständig, sondern in der Regel mit einer phantastischen Beziehung verbunden vor. Einerseits die elliptische Personifikation mindestens eines Elementes Β der Wirkung, etwa in dem Vers FÄRYÄBIS (Diw. Für. 163, 2) Das Feuer besitzt den Glanz deines Sinnes. Deshalb Haben es Stein (B^ und Eisen (B2) wie die Seele in die Brust geschlossen. Ein Beispiel ohne phantastische Beziehung bei HÄQÄNI (Diw. Häq. 505, -2) Wenn der Moschusbeutel der Nacht verbrennt, Wie oft muß da der Morgen niesen ( = hellwerden)! Zum andern die phantastische Gefühlsprojektion, die die Personifikation natürlich impliziert: eine — normalerweise phantastisch bezogene — in ein nichtanimalisches, oft nichtorganisches Objekt projizierte Gefühlsempfindung wird als Ursache der ätiologischen Wirkung vorgestellt. So sagt HÄQÄNI über das Meer (Diw. Häq. 229, -2) Als ob es aus der Nase des Berges Schweißwasser der Scham darüber sei, Daß sein (des Berges) Schatz und Vermögen nicht als königliches Streugeld würdig seien. Scham erscheint häufig als Motiv solcher Ätiologien (ex. NIZÄMI, Gangina 154, 4), ebenso Furcht (Diw. HÄQÄNI 229,-3; Diw. HASAN 78, 3f.), Liebe

2. Die Phantasmafrage

79

(Diw. Häg. 183,1; Diw. ANWARI 1,207,8), Neid und Eifersucht (Tuhfa 103, 2; Diw. A^SIKAT! 31, -6). Zu nennen wäre ferner eine besondere Form der Wunschprojektion, derart nämlich, daß ein Gegenstand eine Bildoder Themenform annimmt, weil er damit in eine bestimmte (phantastische) Beziehung zu einem andern Gegenstand zu kommen hofft; etwa {Diw. HÄQÄNI 1 3 7 , - 2 )

Jedes Jahr wird der Mond schwarz in der Hoffnung, er (der Belobigte) Werde ihn eines Tages seinen Eunuchen-Sklaven nennen (ex. FÄRYÄBI, Diw. Für.

1 5 7 , 2).

Symbolverzeichnis A (1: beliebiges Element): 1, 5, 15, 17; A x , . . . , Ai,. . . , At (Individuen des Begriffs A): 5. (2: Bezugselement): 2f., 16—17, 19. (3: Büd): 4—15, 19—21, 54, 61—63; A x , Ajj, . . . , An (verschiedene Bilder): 8f., 18, 50. (4: Thema): 7, 15. (5: Hyperbelsubjekt): 53—62, 69; Aj, A 2 , A 3 , A 4 , . . . , A m (verschiedene Individuen von Α als H.): 53, 55, 57f. (6: Hyperbelobjekt, bei der Kreuzung von Hyperbel- und Bezugssubjekt und -objekt): Ah: 57. (7: potentielles Hyperbelsubjekt bei der Verbalhyperbel): 61 f. (8: Urbildsubjekt der Wirkung einer Kausalhyperbel): 66, 69—72, 76. (9: ätiologisches Subjekt der Wirkung einer Ätiologie): 76, 78. (10: Urbild eines Elementes der Ätiologie): 77. Β (1: beliebiges Element): 9f., 17. (2: Bezugselement): 2f., 15—17, 19; Β φ , . . . Β Φη (durch Aspekt Φ^ . . . , Φn ausgezeichnete Vorstellung von B): 17. (3: Thema): 4—15, 19—21, 54, 61; B l B 2 , . . . , Bn (verschiedene T.): 8f., 14, 18, 50; Bi (a: irgendein Inidividuum des Themengenus B): 5, (b: irgendein T. zu einer gegebenen Metapher): 14. (4: Büd): 7, 15. (5: Hyperbelobjekt): 51, 53—67; B l B 2 , B 3 , B 4 , . . . , Bn (verschiedene Individuen von Β als H.): 53, 55, 57f.; Bh (H. in seiner Eigenschaft, verzerrt zu sein): 51, 54, 57—61, Bhj (einmal verzerrtes B): 60, Bh2 (zweimal verzerrtes B): 60; Β ν (Β als Nebensatz): 65; Β' (Η. einer dynamischen Hyperbel, identisch mit der Ursache einer Kausalhyperbel): 67. 72. (6: Hyperbelsubjekt): 57.

Symbolverzeichnis

81

(7: Subjekt des Verbums in der Wirkung einer Kausalhyperbel): 66f., 69—72, 76; Β (verzerrendes S.): 66f., 72; B' (Objekt einer dynamischen Hyperbel als Wirkungssubjekt einer Kausalhyperbel): 67. (8: Subjekt der Wirkung einer Ätiologie): 76, 78; B l t B2 (koordinierte S.): 78. (9: Element einer Ätiologie): 77. ΒΠ, B/7 (dynamische Hyperbel): 61. Βπ (Vorderglieder einer Objektshyperbel, Wirkung einer Kausalhyperbel): 62f., 66f. Βπ(Ό) (Verbalhyperbel, Wirkung einer Kausalhyperbel): 61, 66f. Β|π|: 62. Β π ϋ (nichthyperbolische Elemente einer Umstandshyperbel, Wirkung einer Kausalhyperbel): 63f., 67. ΒπΖ) (Objektshyperbel, Wirkung einer Kausalhyperbel): 62, 67. B|tt|D (Objekts-oder Verbalobjektshyperbel): 62. BnD (Verbalobjektshyperbel, Wirkung einer Kausalhyperbel): 62, 67. B|Tr|ze>D (objektsbezogene Umstandshyperbel): 64. Bv |ττ I (D) (verbbezogene Umstandshyperbel, Wirkung einer Kausalhyperbel): 64, 67. Β'π'Ό, B'-n'D, Β'π'Ό (Verwandlung von VoBtt, Voßir, VoΒπ): 67, 72. C (1: Bezugselement): 16f. (2: Bild): 6, 19. (3: Thema): 13. (4: Verzerrungselement bei dreipoligen Hyperbeln): 59. (5: empirisches Vergleichselement zum Objekt einer Objektshyperbel): 62f. (6: Objekt im Urbild der Wirkung einer Kausalhyperbel): 70. D (1: Bild): 13. (2: Thema): 19. (3: Objekt der Objektshyperbel): 62—65, 67; D (als verzerrend gekennzeichnetes O.): 62; Dn (D als Nebensatz): 65. (4: Objekt des Verbums in der Wirkung einer Kausalhyperbel): 67, 70, 72. Ε (1: Verzerrungselement einer dreipoligen Superioritätshyperbel, die sich auf das empirische Vergleichselement C bezieht): 63. (2: durch phantastische Realisierung des Bezugs Xij ~ Y gewonnener Ausgangsbegriff einer Ätiologie): 78. F (Verwandlungsgegenstand bei der Verwandlungshyperbel): 71 f. 6 Reinert, Dichter

Symbol Verzeichnis

82

->F (Verwandlung in F): 71 f. ->F (hyperbolische Verwandlung in F): 72. Η (1: eigentlicher Hyperbelgegenstand): 53f., 62. (2: Index des Hyperbelobjekts A ) : 57. L

(Element aus A): 68.

Ν (Index für Nebensatzformen): 65. Q (Relation des gewöhnlichen gerichteten Bezugs): 7, 9, 11, 13, 18, 56. Q(A, B), Q(B, A) (Relation Q zwischen Α und B, resp. Β und A): 7. Q* (hyperbolische Ausprägung von Q): 56; Q*(Ah, B): 57. Qo (abstrakte Form des gewöhnlichen Bezugs): 7. öi, Q » Q», 04. ö e : 13-15; Qn : 7: Q12: 8: Q13: 8,12; Q21, Q22: 8: Qzv Q32: 8; Q33: 8,14; Qa, Q42: Ö43: 9; Q51, Q 62 : 9. Q e : 9, 13—15. Qi*. QS, Qs*, 04*, 05*. Qe* : 56f. R (Relation zwischen Element und Aspekt): 7, 9—11, 13. R„: 9f.; R 0 (B, Φ): 9. R 2 , R3, R 4 , R fi , R e , R 7 : 10, 13; 1^31, R32, R33, R41, R42, R43, R44, 10· S (1: Urbild zum Objekt in der Ursache einer Kausalhyperbel): 70f. (2: Relation des Gleichwertbezugs): 7, 11, 13, 56; S* (hyperbolische Ausprägung der S-Relation): 56f.; So (Β, A ) : 10f.; Sj, S2, S3, S4, S5, S 6 : 11, 13f.; c * ς * e *. R7 Τ

(1: Objekt in der Ursache einer Kausalhyperbel): 67, 70f. (2: Qualifizierungsrelation): 7, 11, 13, 56; T* (hyperbolische Ausprägung der T-Relation): 56f.; To, Tj, T2, T3, T4, T e , T e : 12f., Tili Ti 2 , T13, T41, T 43 : 12; ΤA * Τa » ΤA » Τ A * . Μ 1 , 2 , 3 » 43 · ° ' · U (1: Urbild zum Ursachelement V einer Kausalhyperbel): 69—71. (2: Element aus dem Urbild der Ursache einer Ätiologie): 76f.; U x , U 2 (koordinierte E.): 76. V (1: Element aus der Ursache einer Kausalhyperbel): 66f., 69—72, 76; V (V in verzerrender Funktion): 66f., 69; V N (V als Nebensatz): 65.

Symbolverzeichnis

83

(2: Element aus der Ursache einer Ätiologie): 76f. Vlf V2 (koordinierte E.): 76. νΒπ (Form der dreielementigen Kausalhyperbel): 66f., 72. VoB-π (Form der dr. K.): 66. Vo Βπ (Form der dr. K.): 66f. VoBre (Form der dr. K.): 66f., 69. VoB-^-F, VoB->F, VoB->F (Formen der Verwandlungshyperbel): 72. V$, ΥζΤ, ΥζΤ (Ursache einer Kausalhyperbel): 67. X (1: beliebiges Thema): 24. (2: Genuselement aus der Urbildursache einer Ätiologie): 77f.; Xi (Individuum oder Untergenus von Genus X): 77f.; Xij (Individuum von Untergenus Xi): 78. Xj, X 2 , X 3 (Elemente von drei unabhängigen Begriffsharmonien): 28. Y (1: mythischer, bildlicher thematischer Ausdruck): 24; Yj, Y 2 : (zwei verschiedene m., b. t. Α.): 24. (2: Genuselement aus der Ursache einer Ätiologie): 77f.; Yi (Individuum oder Untergenus von Genus Y): 77f.; Yij (Individuum von Untergenus Yi): 78. Y1} Y2, Y 3 (Elemente von drei unabhängigen Begriffsharmonien): 28. aaax, bbbx, cccx (Reimschema): 40. mod (modulo): 59. mod Φ: 10f„ 16, 19, 57—59. mod Χ: 21. mod$(4>): 11. ρ->· (elliptische Personifikation): 20, 62. u (auf das Hyperbelobjekt bezogenes Umstandselement): 63f. u (verzerrendes U.): 63. un (als Nebensatz auftretendes U.): 65. «B|ir|(D) (Umstandshyperbel): 63. ν (auf das Hyperbelverbum bezogenes Umstandselement): 64. ν (verzerrendes U.): 64. vn (als Nebensatz auftretendes U.): 65. Vgl. a.Bt>|ir|(D). v B (innere Verknüpfung der Bilder): 23f., 32f. v T (innere Verknüpfung der Themen): 23f., 32f. w (auf das Objekt bezogenes Umstandselement): 64. w (verzerrendes U.): 64. Wh (als Nebensatz auftretendes U.): 65. χ (1: Reimsymbol): 40. (2: Verzerrungskoeffizient): 54f., 57; 6·

84

y

ζ

Symbolverzeichnis

x1( x 2 , Xi, Xj (V. zu Φ ν Φ2, Φι, Φί): 69, 71. (1: Verzerrungskoeffizient bei der Inferioritäts- oder Superioritätshyperbel): 58, 60. (2: Verzerrungskoeffizient bei der dynamischen Hyperbel): 61. (sekundäraspektiver Verzerrungsquotient bei der dynamischen Hyperbel): 61.

Δ (Urbild zu A): 68. ΔοΘοΗ (Urbild einer dreigliedrigen Kausalhyperbel): 68. Θ (Urbild zu einer ätiologischen oder kausalhyperbolischen Ursache Ω): 68—70, 76f. θ ο Ξ (ätiologischer oder kausaler Urbildzusammenhang): 68. Ξ (Urbild einer ätiologischen oder kausalhyperbolischen Wirkung): 68—70, 76. Α (erste Ursache einer Kausalhyperbel): 67. Alf Aa (zwei verschiedene e. U.): 67. ΛοΩοΣ (dreigliedrige Kausalhyperbel): 67f. ΓΤ (1: Wirkung des Hyperbelobjekts): 61.; Π (als verzerrend gekennzeichnete W.): 61. (2: ursächlicher Aspekt im Urbild einer Ätiologie): 76f.; Π(Α): 77; TT(U): 76. Ρ (ursächlicher Aspekt in einer Ätiologie): 76 f. P(V): 76. Σ (Wirkung einer Kausalhyperbel): 66—72. Φ (1: Aspekt): lf., 9f., 12, 56; Φ(Α): 1; Φ (Β): 9; Φ(α), Φ(β): 2; Φ χ ,. . . , Φη (verschiedene Aspekte eines Elementes): 1; {Φι, . . . , Φη} (Gegebenheitsmenge): 1. (2: Bezugsaspekt): 2, 4^-Q, 10—13, 15f., 19—21, 54f.; Φ(Α): 2—5, 10, 16, 21, 54f., 57; Φ(Β): 2—5, 10, 12, 16, 21; Φι. (verschiedene Β.): 12. (3: kriterialer Aspekt): 17. (4: Primäraspekt): 2—6, 21, 54; Φ(Α): 2—5, 21, 54; Φ(ϋ): 6. (5: übertragener Aspekt): Φ(Α): 6. (6: Verzerrungsaspekt, Bezugsaspekt eines primärhyperbolischen Bezugs): 54f„ 57—59, 72; Φ(Β): 54f., 57, 72;

Symbolverzeichnis

85

(Bb): 54, 58; Φι, Φι. (Verschiedene V.): 69—71, Φι (Α), Φ,(Β), Φ^ϋ), O^V), Φ2(υ), Φ,(ν): 69, 71. (7: Aspekt eines Urbildelementes der Wirkung einer Ätiologie): 76; Φ(Α): 77. (8: ätiologisches Subjekt in der Wirkung): 77. Ψ (1: Aspekt): 12, 56; T(B): 76; f j , Ψ2 (verschiedene Α.): 12. (2: Bezugsaspekt): 13, 16, 61f.; Ψ(Α), Ψ(Β): 6, 72. (3: Primäraspekt): Ψ(Β): 2—6, 21, 54. (4: Aspekt eines Elementes aus der Wirkung einer Ätiologie): Ψ(B): 76. (5: Wirkungsaspekt in einer Ätiologie): 77. Yh (verzerrt verstandener Aspekt des Hyperbelobjekts im primärhyperbolischen Sekundärbezug): Ψh(B): 54. X (Sekundäraspekt): 21. Ω (1: Bezugsaspekt): 3, 13. (2: Sekundäraspekt): 2—6, 12, 51, 61; Ω(Φ(Α)), Ω(Ψ(Β)): 2 - 5 , 54; Ω(Φ(0)), Ω(Ψ(Α)): 6; Ω ^ Β ^ ) ) : 54; Ω(Μ, Ω (π): 61. (3: übertragener Aspekt): 19—21; Ω (A): 21. (4: übertragene Aussage): Ω!, Ω2 (verschiedene ü. Α.): 12. (5: Ursache einer Kausalhyperbel): 66—72. (6: Ursache einer Ätiologie): 77. ΩοΣ, ΩοΣ (Formen der Kausalhyperbel): 66—68. α

(Verbum): 2. αϊ aj, a n (bestimmte Funktionen eines Elementes A): 20, 61 f., 66, 69. β (Verbum): 2. ßi, ßj (bestimmte Funktionen eines Elementes B): 61f., 65f. {ßx, . . . , ß n } (Menge empirisch möglicher Funktionen von B ) : 61. ζ (Verbum, das vom Subjekt der Ursache einer Kausalhyperbel abhängt): 67, 70. π (1: hyperbolische Funktion des Hyperbelobjekts): 61—66, 69—72. π (als verzerrend gekennzeichnete h. F.): 61. π' (intransitives, resp. kausativ-transitives Äquivalent zu π): 66f., 72. (2: Verbum in der Wirkung einer Kausalhyperbel): 67, 69—72;

86

Symbolverzeichnis

π (verzerrendes V.): 66—69. χ (Hauptverbum der Urbildursache einer Ätiologie): 77. co (1: Bildverbum mit übertragener Rektion): 19. (2: Hauptverbum der Ursache einer Ätiologie): 77. 91 (Bildmenge): 4, 14, 20. S3 (Themenmenge): 4, 14, 20, 51. Φ(Φ) (Bereich eines Bezugselementes Φ): 11 f. © (Gegebenheitsbereich): ©(A): 1, 12, 61f., 66. ©(B): 12, 21, 61f., 65f. ©(Bh): 54, 61. © (α): 2. $ (imaginäre Menge): 20. (Menge von Elementen): 2. © (Symmetriemenge): 5, 15. g

(Detailgemeinsamkeit): 2.

ο ο

(Kausalbeziehung): 66—68, 72. (hyperbolische Kausalbeziehung): 66f., 72. (Negation): 17. α (logische Konjunktion „und"): 2, 4, 6, 16f., 54. V (Partikularisator „es gibt ein"): V, V, V: 2, 4, 54. Φ

ψ

Ω

V, V, V: 54. Bh χ

τ. ~

(unechter Bezug): 3, 36. (Bezug): 2, 4, 6, 15—19, 26, 36, 45, 54, 77f. (gerichteter Bezug): 4f., 7, 12f., 16, 18, 55. ~h-> (primärhyperbolischer Bezug): 54, 58. « (Aspektbezug): 2, 5. (gerichteter Aspektbezug): 4. > (größer als): 54, 58—60. > ~ (größere Adäquanz): 23, 33. ^ (größer oder gleich): 54. (größere oder gleiche Adäquanz): 24, 32. < (kleiner als): 54, 58 f. (metrische Gleichsetzung): 5, 10,13, 54f., 58, 61, 69, 71. (Adäquanz): 23, 33. (Gleichwertigkeit): 10, 57. -> (1: strebend gegen): 64. (2: wird zu): 67. Vgl. a. ->F, p—>-. (Subjunktion): 4f., 54, 69. ^ (Bijunktion): 2, 4f., 15—17, 54. : (definitionsgemäß bijunkt mit): 2, 16, 54. | | (hyperbolische Neutralität): 62, 64. ( . . . — . . . ) (syntaktisch auseinandergezogenes Strukturelement): 8f., llf., 19, 53, 65, 67, 70f., 76f. { } (Mengenzeichen): 1, 61. 6 (Zugehörigkeit): 2,12,14f., 20f., 51, 54, 61f., 65—67, 69, 77.

Personenverzeichnis Adam: 29, 31 Adib i Säbir, Sihäbuddin (st. 538—42/ 1143—8): 11, 54. Afräsiyäb: 27. Ahmad b. Kiglig (10. Jahrh.): 66. Afrsikati, Atiruddin (st. um 570/1174): 34, 36, 63, 75, 78. 'Am'aq, Sihäbuddin i Buhäri (st. 543/ 1148—9): 25, 53. Anwarf, Awhaduddin Muhammad (st. 585/1189—90): 13, 31, 33. 35, 41, 52, 61, 71, 79. Araä: 9. Ardaler i Päpakän: 59. 'Arüdi, Ahmad b. 'Umar i Nizämi (um 550/1155—6): 5, 51. "Asgadi, Abü Nazar 'Abdal 'aziz (st. 432/ 1040—1): 19, 72. Asma'i, 'Abdalmalik b. Qurayb (st. 216— 7/831—2): 51. Azraqi, Zaynuddin i Hirawi (st. vor 465/ 1072—3): 19, 25—27, 59, 64, 67f., 71f., 74. Barami, Abü 'Ali Muhammad (st. 330/ 941—2): 15. Bense, Max. Berüni (Birüni), Abü r-Rayhän Muhammad (st. 443/1051): 9. Bülma'äli i Räzi (st. 541/1146—7): 28. Buräq: 27. Bürgel, Christoph: 19. Dozy, Reinhart: 59. Dü r-rumma, Gaylän b. *Uqba (st. 117/ 735): 46. Falaki, Nagmuddin Muhammad (st. nach 551/1154—5): 52. Färäbi, Abü Nasr Muhammad (st. 339/ 950): 16.

Farrulji, 'Ali b. Öülüg (st. 429/1037—8): 39, 75, 77. Färyäbi, 2ahiruddin Abü 1-Fadl (st. 598/ 1201—2): 20f., 23, 30, 48, 78f. Fouchöcour, C.-H. de: 19. Friedrich, Hugo: 14. Gabali, 'Abdulwäsi' b. 'Abdulgämi* (st. 555/1160): 44, 72. Gabriel: 75. Öähiz, 'Amr b. Bahr (st. 255/808—9): 27, 75. öamäl(uddin) Muhammad b. 'Abdurrazzäq (st. 588/1192): 21, 25, 29, 45, 57, 59, 62f., 70, 72, 76. öamäladdin al-Maw§ili, Abü Ga'far (st. 559/1164): 35. öämi, Nüruddin 'Abdurrahman (st. 898/ 1492): 25. Gämäed: 27. Gawhari, Mahmüd b. 'Umar (Mitte 5./II. Jahrh.): 25. Geädehem: 59. Grämlich, Richard: 31. Gunnä'i, 'Abdulwahhäb b. Muhammad (Anfang 11./17. Jahrh.): 30. Gurdäfrid: 59. Gurgäni, 'Abdalqähir b. 'Abdarrahmän (st. 471/1078 oder 474/1081): 2, 6, 55. Gustaham: 59. Hadir: 55. Hamadäni, Badi'azzamän Abü 1-Fadl (st. 398/1007—8): 30f., 76. Häqäni, Afdaluddin Badil (Ibrahim) b. 'Ali (st. 595/1199): passim. Hasan i Gaznawi, Aäraf(uddin) (st. 556/ 1160—1): 36, 47, 76, 78. Hätim Tayy, Abü 'Adi (vorislamisch): 58. Heinrichs, Wolfhart: 16.

Personenverzeichnis Hüd: 57. Husraw i ParwSz: 38, 44. Ibn 'Abbäs b. 'Abdalmuttalib, 'Abdallah (st. 68—70/687—90): 34. Ibn Bäbak, Abü 1-Qäsim 'Abda§§amad (st. 410/1019—20): 77. Ibrahim = Abraham: 34. Ibrahim i Bäkü'i, Nä?iruddxn (st. 559/ 1164): 34. Joseph: 25, 34. Jurdak, Mansur Hanna: 54. Kamäl(uddin) Ismä*il b. Gamäluddin (st. 635/1237): 16, 28, 69. Kayaniden: 59. Kayhusraw: 27. Kay Käüs: 59. Kayqubäd: 9, 59. Kisä'i, Muhammad b. 'Abdallah (Anf. 5./11. Jahr.): 25. Mahmüd von Gazni: 29. Mangik i Tirmidi, Abü 1-Hasan (2. Hälfte 10. Jahrh.): 12. Manöiihr b. Faredön, Sarwänääh (st. 554/1159): 9, 68. ManöCihri, Abü n-Nagm Ahmad (st. 432/ 1040—1): 19, 38. Marzetta, Bernhard: 2, 16. Mas'üd i Sa'd i Salmän (st. 515/1121—2): 54, 58 f. Mazrouq: 25. Meier, Fritz: 27, 29, 42. Meier, Hugo: 3. Mugähid b. Gabr, Abü 1-Haggäg (st. 102—4/720—3): 34. Mugir(uddm) i Baylaqäni, Abü 1-makärim (st. 594/1197—8): 33. Muhammad, der Prophet: 31 f. Muhtäri, Abü 'Umar 'Utmän (st. vor 548/1154): 8, l l f . , 18, 36, 41, 45, 49, 54, 57, 60, 73 f. Mu'izzi, Muhammad b. 'Abdulmalik (st. 519—21/1125—7): 11, 22, 36, 55f., 72. Nahgiwäni, Husayn: 38.

89

Nawdar: 59. Nizämi i Gangawi, Ilyäs (st. 605/1209): 33, 37 f., 52, 78. Potiphars Weib = Zulayhä: 25, 34. Qaträn i Tabrizi, Abü Man§ür (st. nach 465/1072): 40, 53, 57—59. Qudäma b. Ga'far al-Bagdädi (st. 310/ 922): 15. Rädüyäni, Muhammad b. 'Umar (Ende 11. Jahrh.): 39. Ridwän: 44. Ritter, Hellmut: 3, 6, 37, 51, 59. Rüdaki, Ga'far b. Muhammad (st. 329/ 940—1): 51—53. Rümi, Galäluddin Muhammad (st. 672/ 1273): 29. Rummäni, 'Ali b. *Isä (st. 386/996): 6. Rüni, Abü 1-Farag b. Mas'üd (st. nach 492/1099): 33, 54, 77. Rustam: 59. Sahid i Balhi, Abü 1-Hasan (st. 325/937): 66. Sahl b. 'Abdallah at-Tustari (st. 283/896 oder 273/886—7): 68. Sanä'i, Magdüd b. Adam (st. 525/1130— 1): 13, 29, 31, 37, 39, 55, 58—60, 76. Sasaniden: 59. Satan: 29. Sebuktekin: 29. Selguken: 59. Siyäwuä: 27. Sözani, Muhammad b. 'Ali (st. 569/ 1173—4): 12. Tabari, Muhammad b. Garir (st. 310/923): 34. Ta'lab, Ahmad b. Yahyä (st. 291/904): 46. Tassy, Garcin de: 39. Tekin: 28 f. Tögän: 28, 44. Tögänääh b. Alp Arslän: 29. 'Umära b. Muhammad i Marwazi (Ende 4./10., Anfang 5./11. Jahrh.): 73.

90

Personenverzeichnis

'Un§uri, Abu 1-Qäsim Hasan (st. 431/ 103&—40): l l f . , 61. 67, 71, 77.

Yazdäni (vgl. Targumän, Einl. 96, 12f.): 24.

Watwät, Raälduddin Muhammad (st. 578/1182—3): 15, 39, 46, 73.

Zulayfcä: 25.

Ortsnamenverzeichnis *Abqar: 46. Alburz: 62. Darband: 46. Irän: 9, 33. Libanon: 27. Mekka: 23. Mesopotamien: 46. Qäf: 60. Tigris: 73. Zam: 72.

Sachwortverzeichnis abbilden, Abbildung: 4, 6, 25f., 32—34, 36, 68. organische A. (= organische Begriffsharmonie, q. v.): 34. Vgl. a. Begriffsreihenabbildung; Kausalabbildung. Abbildungsmöglichkeit: 26. Abhängigkeit, grammatische A. ; nichtverbale g. A. eines Elementes von einem andern: 8; g.A. eines Satzes von einem andern: 9. kausale A.; k. A. eines Aspektes von einem andern: 8, 21, 77, empirische k. A.: 77, empirisch unmögliche k. Α.: 68, phantastische k. Α.: 77, Projektion der k. Α.: 77; k. A. eines Elementes von einem andern: 8; k. A. eines Satzes von einem andern: 9. Adjektiv, adjektivisch: 1, 9f., 26. verbbezogenes Α.: 1. Vgl. a. Bezug, s. v. Adverb, adverbial: 1. Vgl. a. Bezug, s. v. Adverbbereich: 1. Ähnlichkeitsrelation: 3. •aks: 42. allegorische Ausdeutung: 34. Allgemeingut, geistiges Α.: 3. poetisches Α.: 3. Allitterationssilbe: 39. altiranisch, s. Erzählung, s. v. Angleichung (von Elementen), phantastische Α.: 21.

reale Α.: 21. subjektive Α.: 74. Vgl. a. Bildangleichung. Animation: 20. Anspielung: 38. anstößiger Ausdruck: 49. Antinomie, poetische Realisierung einer Α.: 17. Antithese, antithetisch: 28, 35—37, 48. Glieder einer Α.: 48. nominale Α.: 36. a. Paar: 37. positionelle Α.: 42. verbale Α.: 36. Antithetisierung. formale A. von nichtantithetischen Begriffen: 37. äquivalent, Äquivalenz. phantastisch ä., phantastische Ä.: 63 f. Vgl. a. Element, s. v.; Relation, s. v. Äquivalenzklasse: 23. poetische Ae.: 24. Vgl. a. Schnitt einer Ä. Äquivalenzrelation: 15—17. arabisch. a. Literatur: 27. a. Schrift: 26, 43. a. Wort: 31. Vgl. a. Rhetorik, s. v. artis causa: 41. Aspekt (1) eines Aspektes: 2f., (2) eines Elementes, aspektiv: lf., 5, 9—12, 17, 19, 21, 45, 51—53, 56f., 61, 70, 72. 76f. Abhängigkeit eines Α., kausale, s. v. Deformation eines A. (2), hyperbolische: 57. eigenschaftlicher A. (2): 19. empirischer Α. (1 und 2): 6, 21. explizit genannter A. (2): 17. funktionaler A. (2): 19. gemeinsamer A. (2) (= Bezugsaspekt,

Sachwortverzeichnis q. v.): 6, 14—16, 23, 56, 77; Beschränkung der g. Α.: 6; vgl. a. Aspektgemeinsamkeit. Gleichheit von A. (2), metrische: 5. Gleichsetzung eines A. (2) mit einem andern, a. Gleichsetzung: 5; hyperbolische G.: 54; metrische G.: 5, 54. Gleichwertigkeit von A. (2): 12. imaginärer A. (2): 20. klassenbestimmender A. (2): 17. kriterialer A. (2): 17. Maß eines A. (2), charakteristisches: 5, 11, 57. nächstverwandter A. (2): 56. poetische Verwertung eines Α., s. v. primärer A. (2), Primäraspekt, primär aspektiv: 3; vgl. a. Bezug, Verselbständigung. Qualifizierung eines A. (2): 11. a. Seite eines Bezugs, s. Bezugsseite, s. v. substantivierter A. (2): 10. substantivischer A. (2): 10. übertragener Α. (1 und 2): 21; vgl. a. Aspektübertragung. Unabhängigkeit eines A. (2) von einem andern: 77. Unbestimmtheit eines A. (2): 62. unendlicher A. (2): 55, 58. verbaler A. (2): 10. Verzerrung eines A. (2), a. Verzerrung: 57, 69; vgl. a. Verzerr (ungs)aspekt; Verzerrung, lineare. Wesen eines A. (2): 52. Zuordnung von A. zu A. usw., s. v. Vgl. a. Identität von Element und A.; Sekundäraspekt; Themenaspekt. Aspektähnlichkeit: 36. Aspektbereich: lf., 11. leerer Α.: 1, 15. Aspektbezeichnung. bezugsgebundene Α.: 10. einfache Α.: 10. kompositionelle Α.: 10. Aspektbezug, substantivischer: 2—4, 16. Aspektgemeinsamkeit, aspektive Gemeinsamkeit, Aspektgemeinschaft, Aspekt-

93

gleichheit, aspektive Gleichheit: 2—4. Aspekthyperbel: 57. eigenschaftliche Α.: 57. funktionale Α.: 57. Aspektkomplex, s. Mensch, s. v. Aspektmaß: 5. Aspektübertragung: 20f., 50, s. a. Ubertragung, Aspekt, emotionale Α.: 21. funktionale Α.: 20; invers f. Α.: 20; vgl. a. Funktionsübertragung, geschlossene Α.: 20. kausale Α.: 21. kausales Äquivalent zur Α.: 76. offene Α.: 20. Vgl. a. Eigenschaftsübertragung. Assimilation, Assimilierung (von Begriffselementen, Wörtern) an den Zusammenhang: 40f., s. a. Grundstoffe, vier, s. v. Astrologie, astrologisch: 46, 52. Astronomie: 52. Asymmetrie, s. Bezug, primärhyperbolischer, s. v. Ätiologie, phantastische: 21, 58, 74—78. Glieder einer p. Ä.: 77. Phantasmaquellen der p. Ä., s. v. Wirkung einer p. Ä., s. v. ätiologisch. ä. Charakter, s. Begriffsharmonie, s. v. ä. Struktur: 76f. ä. Subjekte: 76. Ätiologisierung, s. Begriffsharmonie, punktuelle. Aussagesatz: 10. Axiom, hyperbolisches: 68, 77. Darstellung eines h. A.: 72. Vgl. a. Identifikation von Bild und Thema, s. v. Axiomensystem, hyperbolisches: 68. Basisbezug: 16. Bedingung. hinreichende B.: 33. notwendige B.: 33. schwache, schwächere B.: 14. Begriff. entscheidender B.: 26, 29, 44.

94

Sachwortverzeichnis

gegensätzlicher, konträrer B.: 36. geistiger B.: 34. sekundärer B.: 26. wesentlicher B. (eines Zusammenhangs): 35. Begriffsbereich, -ebene, -sphäre: 24f., 27, 30, 32. disiecta membra einer B.: 32. empirische (r) B.: 24. religiöse (r) B.: 52. Vgl. a. Schnitt. Begriffsbindung: 23. Begriffselement: 33. Begriffsgruppe: 26. Begriffsharmonie, begriffsharmonisch: 23 —26, 28, 37, 39f., 45, 47—49, s. a. Entsprechung von Bild- und Themenelementen; murä'ät an-nazir; Sinnentsprechung; tanäsüb. ätiologischer Charakter einer B.: 74. Darstellung (der Elemente) einer B.; primäre D.: 32; sekundäre D.: 26, 30, 32. duale B.: 27, 44. Glieder einer B.: 33, 48. Gliederanzahl einer B.: 31 f. harmonische Elemente einer B., s. v. mehrgliedrige B.: 35, 37, s. a. u. Vielgliedrigkeit. mythische B.: 33—35, 74. organische B.: 19, 24, 32—34, 74, 76; kausal gebundene ο. B.: 74. punktuelle B.: 24, 34, 76; Ätiologisierung einer p. B.: 76. Strahlungsbereich einer B.: 27. triale B.: 27. Vermischung von B. und Lautharmonie, s. Lautharmonie, s. v. Vielgliedrigkeit einer B.: 27. Zwang einer b. Bindung: 48. Begriffskomplex, geschlossener: 45. Begriffspaar. abgeschlossenes E.: 45. getrennte Glieder von B.: 45. Begriffsreihenabbildung: 30—32. Gliedanzahl einer B.: 31. Begriffsumgebung: 35, 45. attributive B.; präpositionale B.: 44. Begriffsweiche: 48.

Belobigter: 52f., 62, 66. Bild des B., hyperbolisches: 52. Einzigartigkeit des B.: 52. Funktion des B., reale; hyperbolische Verarbeitung einer r. F.: 52. Göttlichkeit des B.: 52. Idealisierung des B.: 52. Person des B., reale: 52. Bereichsbegriff: 12. Beschreibung, beschreibende Dichtung: 53. Bestimmbarkeit (Eindeutigkeit): 14, 55, 58. Bestimmbarkeitskriterium: 14. Bezug ( = echter B.), beziehen: 1—8, 11, 13—16, 18, 23, 28, 36, 45, 54—56, 62, 70, 76—78, s. a. Bezugsform; Bezugsetzung; Relation, adjektivischer B.: 2, 7, 14. adverbialer B.: 2. allgemeiner B., allgemeine Form des B.: 3f. aspektiver B.: 3, s. a. Aspektbezug. Aufgabe des B.: 6. Begriffskreis eines B.: 20. Darstellung des B.: 7, 13, 15, s. a. u. Realisierung; D. des B. als Geschehen: 8; kompositionale D.: 9, 12; metaphorische D.: 9; partitive D.: 8; prädikative D.: 8, 10, aktivische p. D.: 8, identifikative p. D.: 8, indirekte p. D., allgemeine i. p. D.: 9, gleichnishafte i. p. D.: 9, passivische p. D.: 8; subjungierende D.: 8; (grammatisch) unterordnende D.: 10; verfügende D.: 10. detaillierender B.: 6, 22f.; phantastisches Korrelat zum d. B.: 22.

Eigenschaft des B.: 15 f. poetische Bedeutung einer E.: 15. Gebrauch des B.; epochaler G.: 14; persönlicher G.: 14.

Sachwortverzeichnis gerichteter Β.: 4—7, 10, 15f.; elementaler Teil des g. B.: 7; vgl. a. Richtungsverhältnis, gewöhnlicher Β. (1: Opp. zu Aspektbezug, q. v.) 2, (2: Opp. zu gerichtetem B., q. v.) 3, 16, (3: Opp. zu Gleichwertbezug, q. v.) 5f., 13, (4: Opp. zu hyperbolischem B., q. v.) 58; Realisierung des g. B. (3): 7—9, 11, 13, 15; Sinn des g. B. (3): 6. gleichwertiger B., = Gleichwertbezug, q. v. hyperbolischer B.: 55, 58, 61—63, 72; Umkehrung des h. B.: 55. Intransitivität des B.: 17; poetische Mißachtung der I.: 17. Kombination von B.: 13. Modalbestandteil des B.: 10f.; Ellipse des M.: 57; explizite Realisierung des M.: 11. modifizierte Form des B.: 16 f. Objekt des B „ s. Bezugsobjekt, primärer B.: 4f., 15f. primärhyperbolischer B.: 54f., 63, 69; Asymmetrie des p. B.: 55. Realisierung des B.: 7, 10, 13—16, 56; vgl. a. hyperbolische Abwandlung; Einzelausprägungen der R., Gruppen von E.: 7, 13, s. a. Indexform, -gruppe, Indikalform. Realisierungsextrem des B.: 14. Reflexivität des B.: 15 f. sekundärer B., Sekundärbezug, sekundär bezogen: 2—5, 15, 21. sekundärhyperbolischer B.: 54, 56, 63f., 69. Sinn eines B., poetischer: 6. strukturelle Mittel, d. h. Bestandteile, Teile des B.: 2f. Subjekt des B., s. Bezugssubjekt, substantivischer B.: 2, 4f., 14. Symmetrie des B.: 15 f. Transitivität des B.: 16 f., 26; falsche T.: 17. Umkehrbarkeit, Umkehrung des B.: 15, 55. unechter B.: 3f., 13, 36;

95

hyperbolische Ausprägung des u. B.: 56; verbaler u. B.: 33. verbaler B.: 2, 14, 33, 36. Verselbständigung des B.: 3. Bezugsakt. Eliminierung des B.: 18. Realisierung, Verwirklichung des B.: 18. bezugsäquivalent ( = bezugsverwandt, q. v.): 17, 76. Bezugsaspekt: 2, 5—8, 11, 16—18, 21, 37f., 45, 54f., s. a. Aspekt, gemeinsamer. Eindeutigkeit des B.: 57. Intensität des B.: 5. Mehrzahl von B.: 6. Qualität des B.: 5. Quantität des B.: 5. Unmißverständlichkeit des B.: 11. Bezugsbereich: 18. Bezugsbestandteil. Realisierung, Verwirklichung eines B.: 11. Bezugsebene: 13. Bezugselement: 2, 4f., 8—10, 15, 17. aspektives B.: 4. gerichtetes B.: 4; vgl. a. Bezug, gerichteter, gleiche B.: 2. hyperbolisches Verhältnis der B . ; potentiell h. V.: 55. personifiziertes B.: 8. primäres B.: 4. reelles B.: 18. Verbindung, Verknüpfung von B.: 18. Vertauschung der B.: 15, 55. Bezugsetzung ( = beziehen, Bezug, q. v.). elementale B.: 6. bezugsfest, s. Kausalabbildung, hyperbolische, s. v. Bezugsform ( = Bezug, q. v.) abstrakte, nichtrealisierte B.: 7. Bezugsfunktion ( = Bild, Thema). Vertauschung der B.: 59. Wechsel der B.: 41. Bezugsgebrauch, s. Bezug, Gebrauch, bezugsgebunden, s. Aspektbezeichnung, s. v. Bezugsidee ( = Bezug, q. v.). Konsequenzen der B.: 70.

96

Sachwortverzeichnis

Bezugsklasse: 17f., 38, a. s. Bildklasse; Klasse. Bezugskombination, s. Bezug, Kombination, bezugslos. b. Bild: 20. b. Verbum: 24. Bezugsobjekt ( = Thema, q. v.): 4, 16, 18—21, 23, 25, 39, 41, 54, 56, s . a . Bezugsfunktion. Gruppierung der B.; räumliche G.: 18; zeitliche G.: 18. mögliche B. (zu einem Bild): 62. Verbindung der B.: 18, s. a. Verknüpfung, innere. Vgl. a. Hyperbelsubjekt. Bezugsrealisierung, s. Bezug, Realisierung; Bezug, gewöhnlicher, Realisierung; Bezug, Modalbestandteil, explizite Realisierung. phantastische B., s. phantastisch, s. v. Bezugsrelation, = Bezug, q. v. Bezugsseite. aspektive B.: 2—5, 10f.; Verselbständigung der a. B.: 4. elementale B.: 2, 4f.; Verselbständigung der e. B.: 5. Realisierung einer B.: 10. Bezugsstruktur, abstrakte ( = Bezug): 7. Bezugssubjekt ( = Bild, q. v.): 4, 17—19, 21, 23f., 28, 30, 39, 41, 54, 56, s . a . Bezugsfunktion. Vgl. a. Hyperbelsubjekt. Bezugsverhältnis ( = Bezugsverwandtschaft): 71. bezugsverwandt, Bezugsverwandtschaft ( = echt b „ echte B.): 12, 15f., 19, 21, 38, 56, 61, 63, s. a. bezugsäquivalent, unecht b.: 12, 61. Bijunktion, bijunktiv: 2, 4. linke Seite einer B.: 2. rechte Seite einer B.: 2. Bild (1: = Bezugssubjekt, q. v.) 4—9, l l f . , 14—16, 18, 28, 37f., 41, 54, 76, (2: = bildliche Aussage) 24, 33, 37, 48. bezugloses B., s. v. Höchstzahl von Β. (1) (zu einem Thema): 6, 9.

Menge möglicher Β. (1): 78. Vgl. a. Element, integrierendes; Identifikation; Identität von B. und Thema; poetische Mißachtung; Zuordnung von Bild zu Thema. Bildangleichung, poetische ( = Bildharmonie, q. v.): 74. Bildbegriff: 4, 9. verbaler B.: 33. Bildbegriffsebene: 74. Bildbereich, Bildebene, Bildkreis, Bildsphäre: 23, 25f., 33, 37f., 75. Darstellung eines B.: 6, 18, 33. Bildbruch: 24. Bildebene: 33. Bildelement: 16, 23f., 32, 76. Vgl. a. Identifizierung. Bildform: 79. Bildgattung, empirische: 25. Bildharmonie: 37f., 74. Sphäre einer B.: 38. Bildklasse: 24. Bildmenge: 4—6, 20, 36. Ausweitung der B.: 5. reeller Teil der B.: 5. Vgl. a. Vereinigungsmenge. Bildraum: 39. Bildraumattraktion: 37. Bild verbum: 33. BildVerknüpfung: 24. Bild Vorgang: 33. Büd vor läge ( = Urbild, q. v.): 34. Bildwahl: 24. Bildzusammenhang: 12. Binnenreim; Binnenreimschema: 40. Blasphemie (bei der Hyperbel): 52. Bruch (als Element einer Zahlhaxmonie): 30. Buchstabe: 25, 31. unpunktierter B.: 43. Zahlwert eines B.: 31. Buchstabenbezeichnung: 31. Buchstabensiglen (im Qur'än): 31. Buchstabenverschreibung ( = ta§hif, q. v.): 48f. Christentum: 25. concetto: 58.

Sachwortverzeichnis Darstellung, s. Axiom, hyperbolisches, s. v.; Begriffsharmonie, s. v.; Bezug, s. v.; Bildbereich, s. v.; Hyperbel, dynamische, s. v.; hyperbolische Idee, s. v.; Inferioritätshyperbel, s. v.; Kausalhyperbel, dreielementige, s. v.; modulo, s. v.; Multiäquivalenz, s. v.; Relation, s. v.; Superioritätshyperbel, s. v.; Thema, s. v.; Verwandlungshyperbel, s. v.; Verzerrung, kommensurable, s. v. deflativ, s. Extremalhyperbel, s. v.; Hyperbel, statische, s. v.; Hyperbel, statische, Ubersteigerung, s. v.; Hyperbelsubjekt. Deformierung, Deformation ( = Verzerrung), s. Aspekt, s. v.; Wirklichkeit, s. v. Detailgemeinsamkeit: 2f. irreale poetische D.: 21. reale D.: 21. Dichten, dunkles: 14. Dichter. persischer D.: 17, 22, 66. Schöpfung des D.: 52. Vgl. a. persönlich, dichterisch, s. poetisch. Dichtung: 53. arabische D.: 49. Definitionsinhalt von D.: 51. epische D.: 37. persische, neupersische D.: 41, 49, 52; ältere p. D.: 19. s. a. Lobdichtung, Schmähdichtung, disjunkt, s. Klasse; Teilmenge, doppeldeutig, Doppeldeutigkeit: 47 f. doppelsinnig, Doppelsinnigkeit: 26, 47, s. a. zwiesinnig. dreidimensional, s. Genus, willkürliche Wahl, dual. d. Begriffsharmonie, s. v. d. Gruppe von Elementen, s. Element, s. v. d. Klasseneinteilung, s. v. d. Lautharmonie, s. v. d. Multiäquivalenz, s. v. d. murä'ät an-nazir, s. v. d. Operation, s. v. d. Positionsharmonie, s. v. 7 Reinert, Dichter

97

d. Struktur; konventionell d. S.: 47; wesensmäßig d. S.: 47. d. Zahlharmonie, s. v. dualisieren, Dualisierung: 35. D. der vier Grundstoffe (Elemente): 37. Dualismus, poetischer: 36. Dualität: 47, 48. äußere D.: 48. innere D.: 47f.; äußere Form i. D.: 48, Darstellungsform i. D.: 48. konventionelle D.: 47—50. D. der Positionsentsprechung, s. v. sekundäre D.: 49; doppelte s. D.: 50; zweidimensionaler Bereich s. D.: 50. wesensmäßige D.: 47—50. zufällige D.: 50. Durchmetaphorierung, s. Metaphorierung. Eigenschaft, eigenschaftliche Gegebenheit: 1, 17, 37, 50, 77. e. Aspekt, s. v. e. Behaftetsein: 9. Verschiedenheit einer zweiten E.: 50. Vgl. a. Substantiv, vereigenschaftlichtes. Eigenschaftsübertragung: 19 f. Eindeutigkeit. E. des Bezugsaspektes, s. v. mangelnde E.: 31. E. der Metapher, s. v. Vgl. a. Bestimmbarkeit, eindimensional, s. Genus, willkürliche Wahl, s. v.; phantastische Beziehung, s. v. Einheit: 36. E. in der Vielheit: 23, 45. Einheitsideal, lautliches: 45. Einzelelement ( = separates Wort): 41. Elegie: 41, 53. Element (1: = Begriffelement, q. v.) 1—5, 8—10, 13—18, 20f., 23, 50, 55, 59, 63, 66, 72, 74, 76—78, (2: = Bildelement, q. v.) 74, (3: = Glied einer Figur) 49f., (4: = Grundstoff, s.v.). ähnliche Ε. (1): 2f.

98

Sachwortverzeichnis

Angleichung von E., s. v. äquivalente Ε. (1): 16. Bedeutungsgrenzen eines Ε. (1): 51. Ε. (2) einer Begriffsharmonie ( = harmonisches Ε., q. ν.): 25, 30, 35. Einteilung der Ε. (1): 16. fremdes ( = ungeeignetes) E. (2): 68. gemeinsames Ε. (1): 5, 14. gleichwertige Ε. (1): lOf. Größengrenze eines Ε. (1): 51. Größenunterschied zweier Ε. (1): 51. Gruppe von Ε. (1): 25, 49f.; Anzahl der E. einer G.: 49f.; duale Α.: 49f., quad rale Α.: 50, triale Α.: 50; Anzahl der G.: 50, duale Α.: 50, triale Α.: 50. harmonisches E., s. v. E. (2) einer Hyperbelstruktur: 61, 66. hyperbolisch verwandte Ε. (1): 55. hyperbolisch verzerrendes E. (2): 67. imaginäres ( = irreales) Ε. (1): 4, 15, 18, 20. integrierendes E. (2): 33. irreduzibles E. (2): 67. kommutative E. (3): 50. Menge von E., s. v. monadisches ( = (exklusiv) uniaspektives) Ε. (1): 1. nominales Ε. (1): 33. paralleles E. (3): 49; Verteilung paralleler E. auf Bildoder Themenraum: 39. poetische Verwendung e. E. s. v. selbstbezogenes Ε. (1): 15. selbständiges Ε. (1): 23. substantivisches Ε. (1): 10, 69. Unbestimmtheit eines (ungenannten) Ε. (1): 62. ungeeignetes E., = fremdes E., s. o. uniaspektives, exklusiv uniaspektives Ε. (1): l f „ 4f., 7. Verzerrung eines Ε. (1): 58f., 61. vier E. (4), s. Grundstoffe. Wirkungskraft eines Ε. (1): 51. Vgl. a. Bezugselement; Bildelement; Einzelelement; Entsprechung, syn-

taktische; Hyperbelelement; Identität; Klasse; Polyelement; Schnittelement; Urbildelement; Variabilität, Einbau; Zuordnung, elemental, s. Bezug, gerichteter, e. Seite; Bezugsseite, s. v.; Gleichwertbezug, Hauptabwandlung, s. v.; Hyperbel, statische, e. Teil, elementenfremd, = disjunkt, q. v. Elementengruppe, s. Element, Gruppe. Elementenharmonie: 28. Elementenpaar ( = Paar von Grundstoffen, q. v.), antithetisches: 37. Elementinhalt. Anzahl der E.: 49. empirisch. e. Abhängigkeit, kausale, s. v. e. Aspekt, s. v. e. Befund, e. Gegebenheiten, e. Verhältnisse: 1, 18, 21 f. e. Begriffsbereich, s. v. e. Bildgattung, s. v. e. Extremum, s. v. e. Gattungsbegriff, s. v. e. Gegebenheit, s. v. e. Kausalnexus, e. Kausalverhältnis, s. v. e. kausal verbunden, s. v. e. Klassen, s. v. e. möglich: 5, 19, 54, 61, 63, s. a. Funktion ( = verbale Gegebenheit), s. v.; hyperbolisch neutral; Objekt einer Funktion ( = v. G.), s.v.; Ursache, s. v.; Wirkung, s. v. e. Realität: 76. e. undenkbar, e. ungeeignet, e. unmöglich, s. Abhängigkeit, kausale, s. v.; Funktion ( = verbale Gegebenheit), s. v.; Kausalnexus, s. v.; Objekt einer Funktion ( = v. G.), s. v.; Umstand, s. v.; Ursache, s. v.; Verwandlung, s. v.; Wirkung, s. v. e. Urbildzusammenhang, s. v. e. Welt: 74. e. Zusammenhang, s. v. Entsprechung, äußere E.: 39, 48; Funktion der ä. E.: 39, 48f.; Realisierungsmöglichkeit einer ä. E.: 40;

Sachwortverzeichnis

99

Vgl. a. Elemente, parallele. von Bild- und Themenbereich, -elementen, -Vorgang ( = Begriffsharmonie, q. v.): 23, 33, 75. E. von Hyperbel und Urbild (q. v.): 69. innere E . : 39, 48. E. von Konsonanten ( = Konsonantenharmonie, q. v.): 42. syntaktische E. von Elementen: 50. E. von Vokalen: 42, s. a. Lautharmonie, entwicklungsgeschichtliche Betrachtung: 3, 14, 60. Vgl. a. literargeschichtlich. episch, s. Dichtung, s. v. Epitheton: 30, 57. Erzählung, Szene (als Bildbereich einer Begriffsharmonie): 27. altiranische E.: 25. qur'änische E . : 25, 33 f. Vgl. a. poetische Erfindung. Extrem. empirisches E . : 54. gedankliches E . : 54. S. a. Bezug, Realisierungsextrem; Hyperbelsubjekt, konträres E. Extremalhyperbel: 54, 57 f. deflative E . : 55. inflative E . : 55. Ubersteigerung einer E . : 60. S. a. Inferioritätsextremalhyperbel.

Funktionsübertragung: 6, 19f., 33, 58, s. a. Aspektübertragung, einfache F . : 33, 35, 70, 72. hyperbolische F.: 61, 63; inverse h. F . : 63; Objekt einer h. F . : 63. inverse F . : 19f., 33, 35, 70, 76. kombinierte, d. h. einfache -f- inverse F.: 33, 35. transitive F.: 36.

Farbkriterium: 17. Festqasida: 49. Figur, s. rhetorische F. Fingerrechnen: 30. Folge. temporale, zeitliche: 75. = Wirkung, q. v. S . a . Urbildfolge; Zahl, s . v . ; Zahl, natürliche; Zahlharmonie, s. v. Funktion, i. S. v. Aufgabe, Bedeutung, s. Entsprechung, äußere; Relationsstelle, s. v.; Wortwiederholung, s. v. grammatische F. (eines Ausdrucks, Wortes): 29; Wechsel der g. F . : 41; grammatisch-funktionelle Gleichheit, Kongruenz, Parallelität: 27, 49,

gam': 12, 50. gam1 wa-tafriq: 50. Kombination von gam\ tafriq (q. v.), taqsim (q. v.): 39, 50. Gattungsbegriff, empirische!: 23. Gazal: 25, 40. Gazelenpoesie: 53. Gefühlsprojektion, phantastische: 78. Gegebenheit (eines Elementes): 1, 20. begriffsintegrierende G.: 5. bestandteilhafte G.: 1. charakteristische G.: 17. charakteristisch vorhandene G.: 17. empirische G.: 1, 18, s. a. poetische Entwicklung, gemeinsame G.: 2. Grenzen einer G., empirische: 51. klassenbildende G.: 17.

E.



64; s. a. harmonische Elemente; Begriffsharmonie; syntaktische Parallelität, gr.-f. Inkongruenz: 65. verbale Gegebenheit: 1, 9f., 17, 61—64, 66, s. a. Aspekt, funktionaler; charakteristische F . : 62; hyperbolische F . : 62, 72, s.a. Gemeinsamkeit, Objekte einer h. F . ; Intensität einer F., empirisch unmögliche: 62; intransitive F . : 61, 66; kausale F.: 72; kommensurable F.: 61; mögliche, empirisch m. F . : 19, 61 f.; Objekt einer F., s. v.; transitive F.: 61; Verwandtschaft von F . : 62; vgl. a. Belobigter, reale F . ; Hyperbelelement, ungeeigneter Zustand.

100

Sachwortverzeichnis

klassenzuordnende G.: 17. Maximum einer G.: 54. Minimum einer G.: 54. primäre G.: l f . Gegebenheitsbereich: 1, 5, 20. Teilbereich des G.: 1. Gegensatz: 36, 44. Vgl. a. Antithese; Begriff, gegensätzlicher. Gegenüberstellung: 42. begriffliche G.: 35. Vgl. a. Antithese. Geliebter. Absolutheit des G.: 53. Eigenschaften des G.: 53. Wirkung des G.: 53. Gemeinsamkeit. aspektive G.: 2, 54, s. a. Aspektgemeinsamkeit. G. mehrerer Objekte: 50. G. von Objekten einer hyperbolischen Funktion: 63. S. a. Detailgemeinsamkeit; Element, gemeinsames; Gegebenheit, gemeinsame. Gemination, geminiert, s. Konsonant, s. v.; Konsonant, harmonischer, s. v. Genetiv: 8, 10, 12. epexegetischer G.: 8. vergleichender G.: 8. Genetiwerbindung: 26, 65. Genus. Spezialisierung des G. auf ein Individuum: 77 f. ; willkürliche S.: 77. willkürliche Wahl eines G.; dreidimensionale w. W . : 78; eindimensionale w. W . : 77; zweidimensionale w. W . : 77. Gepriesener, = Belobigter, q. v. Gerechtigkeitshyperbel: 52. Gezähltenkompression: 31 f. gleichnishaft, s. Bezug, Darstellung, indirekte, s. v. Gleichung. G. der Hyperbelformel: 55, 58. G. der Hyperbelproportion: 69, 71. S. a. Koeffizientengleichung; Proportionsgleichung. Gleichwertbezug: 5f., 10f., 13, 54.

Hauptabwandlungen des G.: 10; aspektive H.: 10; elementale H . : 10. hyperbolische Entwicklung des G.: 54. Realisierung, Verwirklichung eines G.: 10—12. Realisierungsformen des G.: 11—13. Wertung eines G.: 11. gleichwertende Zuordnung, s. v. gleichwertig, Gleichwertigkeit, s. Aspekt, s. v.; Element, s. v. grammatisch-funktionell, s. Funktion, s. v. Größenverzerrung: 60. Groteske, hyperbolische: 62. Grundstoffe, vier: 28f., 37, 42. Assimilierung der v. G. an einen Zusammenhang: 28. Dualisierung der v. G., s. v. Einarbeitung der v. G. in einen Zusammenhang: 28; unauffällige E . : 28f. Einkleidungsformen der v. G.: 28. Verkleidungsmöglichkeit der v. G.: 29. Vermummungsform der v. G.: 29. Vgl. a. Elementenharmonie; Elementenpaar. Grundvokal: 25. gurez-gäh: 37. Halb vers. Anfang der beiden H. (Als Position): 44. parallel gegliederte H.: 35. H. als Raum einer Figur: 41. Halbversentsprechung: 49, s. a. muwäzana, tarsi'. Harmonie, d . h . Begriffsharmonie, q. v.; Elementenharmonie, q. v.; Konsonantenharmonie, q. v.; Lautharmonie, q. v.; Positionsharmonie, q. v.; Zahlharmonie, q. v. äußere H. ( = Laut-, Positionsharmonie): 39, 4 6 f . ; Formen ä. H.: 39. primärbezogene, einfache H. (i. S. v. Begriffsharmonie): 26. harmonisch. h. Elemente, Glieder; h. E . einer Begriffsharmonie: 26—28, 35,

24,

Sachwortverzeichnis h. Ε. als Glieder von daraus abgeleiteten Ausdrücken: 26, h. E. als Glieder von Kompositen: 26, sekundäre Darstellung h. E.: 26, syntaktische Parallelität der h. E.: 27; h. G. einer Lautharmonie: 44, Position h. G., charakteristische: 44; h. G. einer Zahlharmonie: 32, positioneil verschiedener Einbau h. G.: 32; vgl. a. Variabilität, h. Konsonanten, s. v. h. Kreis: 26. h. Laute; Aussprache der h. L.: 43; Orthographie der h. L.: 43; s. a. Lautelement, h. h. Objekte: 30. h. Zahlen, s. v. Hauptbegriff: 35, 45. Hauptthema. Antizeption des H.: 37. Heiligenlegende, sufische: 68. Hinterglied eines Kompositums, s. v. Hyperbel: 51, 53, 56, 66, 69, 71. Domäne der H.: 52. dynamische Hyperbel: 53, 57, 61, 64—66, 69, 76. Darstellung einer d. H. als Kausalstruktur, Kausalhyperbel: 67; Wirkungsendpunkt einer d. H.: 76. vgl. a. Objektshyperbel; Umstandshyperbel; VerbaLhyperbel; Verbalobjektshyperbel. Entwicklung der H.: 52. Formel d. H., = Strukturformel der H., q. v. panegyrische H.: 52. persische H.: 51, 66; Charakter der p. H.: 51. statische H.: 19, 53, 56, 60, 66; deflative s. H.: 54f., 59f., s. a. u. Ubersteigerung, s. v.; Extremalhyperbel, s. v.; Hyperbelsubjekt, s. v.; dreifache s. H.: 60; dreipolige s. H., s. Inferioritäts-

101

hyperbel, s. v.; Superioritätshyperbel, s. v.; elementaler Teil der s. H.: 57; Genus der s. H.: 55; höhere s. H.: 57; inflative s. H.: 54f., 59f., s. a. u. Übersteigerung, s. v.; Extremalhyperbel, s. v.; Hyperbelsubjekt, s. v.; mehrfache s. H.; divergente m. s. H.: 61, geradlinige m. s. H.: 61, s. a. Verzerrung, mehrfache; Verzerrungskombination; Verzerrungsrichtung; numerische s. H.: 57; Realisierung, Realisierungsformen der s. H.: 56f., phantastische R.: 65; Steigerung einer s. H., numerische: 60;

Ubersteigerung der s. H., deflative U.: 58, inflative U.: 58; zweifache s. H. ( = Inferioritätshyperbel, q. v.; Superioritätshyperbel, q. v.): 60; zweipolige s. H., s. Inferioritätshyperbel; Superioritätshyperbel; vgl. a. Extremalhyperbel; Personalhyperbel ; Sklavenhyperbel. Strukturbestandteil, Strukturelement der H.: 64f.; Glieder (Einzelbegriffe) eines S.: 64; hyperbolisch neutraler S.: 62; Symbol eines S.: 65; Träger eines S.: 65; verzerrender S.: 62. strukturelle Darstellung der H.: 70. Strukturform einer H.: 69, s. a. Hyperbelstruktur. Strukturformel einer H.: 61, 65—67. Ungleichung der H., s. v. wesentlicher Begriff der H.: 65. Vgl. a. Blasphemie; Gerechtigkeitshyperbel; Kausalhyperbel; Identität; Quotient; Verwandlungshyperbel. Hyperbelbedingung, irreale: 70.

102

Sachwortverzeichnis

Hyperbelelement: 68, s. a. Element, hyperbolisch. personifiziertes H.: 59. ungeeigneter Zustand eines H. für die Empfindlichkeit gegenüber einer Funktion: 64; eine Funktion: 63. verzerrende Wirkung eines H.: 61, 70. Hyperbelende, s. phantastische Freiheit. Hyperbelfolge: 70. Hyperbelform, = Hyperbel, q. v. Hyperbelgegenstand, eigentlicher: 53 f. Hyperbelglieder: 69. Hyperbelmaß: 69, 71. Hyperbelobjekt: 51, 53f., 56, 59, 61, 66—68, 70, 72. Verhältnis von H. und Hyperbelsubjekt: 70. Verhältnis von H. und Hyperbelverb: 61 f. Wirkungskraft des H. übernatürliche ( = hyperbolische) W.: 72; verzerrende W.: 62. Vgl. a. Hyperbelsubjekt, Kreuzung; rationale Beziehung. Hyperbelobjektsquotient: 69. Hyperbelproportion: 69. realer Wert einer H.: 69. Vgl. a. Proportionsquotient. Hyperbelstruktur: 60, 66f., 72, s. a. Hyperbel, Strukturform. Hyperbelsubjekt: 53f., 56f., 59. deflatives H.: 55. inflatives H.: 55. konträres Extrem eines H.: 59. Kreuzung von H. und Bezugssubjekt mit Hyperbelobjekt und Bezugsobjekt: 54, 56. Hyperbeltechnik: 63. Hyperbelursache: 69, s. a. Ursache einer Kausalhyperbel. Hyperbelverhältnisse: 70. Hyperbelwirkung: 69, s. a. Wirkung einer Kausalhyperbel, hyperbolisch: 28. h. Abwandlung einer Bezugsrealisierung: 56. h. Aussage: 71.

h. h. h. h. h.

Axiom, s. v. Axiomensystem, s. v. Bedürfnis, s. Verzerrungsbedürfnis. Bezug, h. unechter Bezug, s. v. Bild des Belobigten, s. Belobigter, s. v. h. Deformation eines Aspektes, s. Aspekt, s. v. h. exzessives Gebilde: 53. h. Entwicklung des Gleichwertbezugs, s. Gleichwertbezug, s. v. h. Funktion ( = verbale Gegebenheit), s. v. h. Funktionsübertragung, s. v. h. Gesetz: 69. h. Groteske, s. v. h. Idee: 68, 72; Darstellung einer h. I.: 72. h. Kausalabbildung, s. v. h. neutral, s. Hyperbel, Strukturbestandteil, s. v.; Objekt, s. v.; Relativsatz, s. v. potentiell h., s. Bezugselement, h. Verhältnis, h. Realität: 75. h. Symmetrie, unechte: 55. h. Überlegenheit: 59, 61. h. Umstandslement, s. v. h. Verarbeitung, s. Belobigter, Funktion, reale, s. v. h. verschieden, = inkommensurabel, q. v. h. verwandt, s. Element, s. v. h. verzerrend, h. verzerrt, h. Verzerrung, = Verzerrung, q. v.; s. a. Element, s. v. h. Vorstellung: 76. h. Wertebereich, s. v. h. Wirkung, s. v. Vgl. a. Element, s. v.; irreale Plattform; komplexe Ausdrucksform, in sich h. hyperbolisieren: 53, 63, 66. Hypothese, phantastische: 70f. Korrelat zur p. H.: 75. Ideal: 6, 15. Hypostase abstrakter I.: 52. Idealisierung, s. Belobigter, s. v.

Sachwortverzeichnis Identifikation von Bild und Thema: 18. Axiom der I.: 18. explizite I.: 8. poetische I.: 18. Realität der p. I.: 18. Identifizierung eines Themenelementes mit dem ursprünglichen Inhalt eines Bildelementes: 21. Identität. I. von Bild und Thema: 15. I. von Element und Aspekt: 1. I. von Urbild und Hyperbel: 69. Idiom, idiomatisch: 41. Verkleidung eines I. in ein Kompositum: 29. i. Verkleidung: 28. i. Wendung: 28. ihäm: 47 f. Verschlüsselung des ».: 48. iltizäm: 40. Bewältigung eines i.: 49. imaginär. i. Aspekt, s. v. i. Element, s. v. i. Kombination: 18. i. Menge, s. v. i. Verknüpfung, s. v. vgl. a. poetische Konstruktion. Imaginärstruktur: 58. chemische I.: 18f., s.a. Übertragung, chemische, physikalische: 18f., 58. reelles Äquivalent zu einer p. I.: 58. Index, indikal (1: bei der Bezugsrealisierung) 7, (2: bei Polyelementen) 65. i. (1) Aufzählung: 7. doppelter I. (1.): 7. einfacher I. (1): 7. gleicher I. (1): 7. i. (1) verschieden: 13. 1-indikal (1): 13 f. Indexform, Indikalform: 7, 9, 13, 56. Indexgruppe: 11, 13. Indexzahl: 18. Individualisierung (eines Begriffs): 5. Individuengleichheit: 5. Individuum. I. eines Begriffs: 5; Unterschiedlichkeit der I.: 5.

103

I. einer Begriffsgattung: 55. I. eines Genus: 77, s. a. Genus, Spezialisierung. Inferioritätsextremalhyperbel: 60. Vgl. a. Extremalhyperbel; Inferioritätshyperbel. Inferioritätshyperbel: 58, 60. antithetische I.: 59. Darstellung der I.: 60. dreipolige I.: 58f. Ungleichung der I., s. v. Verzerrungsstufen der I.: 60. zweipolige I.: 58; negative ζ. I.; positive ζ. I., s. Superioritätshyperbel, s. v.; präzise ζ. I.: 58; unpräzise ζ. I.: 58. inflativ, s. Extremalhyperbel, s. v.; Hyperbel, s. v.; Hyperbel, Übersteigerung, s. v.; Hyperbelsubjekt, s. v. inkommensurabel, Inkommensurabilität, s. Kausalabbildung, s. v.; Objektshyperbel, s. v.; Umstandsverzerrung, s. v.; Verzerrung, s. v.; Wertbereich, integrierend, i. Bestandteile eines begrifflichen Zusammenhangs: 23. S. a. Element, s. v. Integritätszwang: 25, 31, 46f. Interpretation (eines Textes): 11. interrelationär: 7. intransitiv, Intransitivität, s. Bezug, s. v.; Funktion (= verbale Gegebenheit), s. v. intuitives Empfinden: 3. Inversion (= qalb, q. v.): 48f. irreal. Irreales (tna'düm): 51. i. Kausalität, s. v. i. Detailgemeinsamkeit, s. v. i. Plattform für hyperbolische Wirkung: 70. i. Ursächlichkeit, s. v. i. Verknüpfung, ursächliche, s. v. Vgl. a. imaginär. iStiqäq: 43. Josephsroman: 25. Kardinalzahl (als Element einer Zahlharmonie): 30.

104

Sachwortverzeichnis

kausal. k. Abhängigkeit, s. v. k. Aspektübertragung, s. v. empirisch k. verbunden: 74. k. Verhältnis, s. Kausalverhältnis. Vgl. a. Ursache, ursächlich. Kausalabbildung, hyperbolische: 66, 68— 71, 75. bezugsfeste h. K.: 71. Inkommensurabilität der h. K.: 69—71. Kommensurabilität der h. K.: 69—71. Kommensurabilitätsbedingung der h. K.: 71. Kommensurabilitätsgesetz der h. K.: 69. Urbild einer K.: 69, 71. Kausalform, = Kausalhyperbel, q. v. Kausalhyperbel: 66—68, 76. dreielementige K.: 66f., 72; Darstellung einer d. K. als dynamische Hyperbel: 67, 69; Darstellung einer d. K. als Umstandshyperbel: 67; Realisierung einer d. K.: 66; Umformung einer d. K., s. Darstellung einer d. K. dreigliedrige K.: 67 f. mehrelementige K.: 67. Ursache einer K., s. v., s. a. Hyperbelursache. Wirkung einer K., s. v., s. a. HyperbelWirkung. Vgl. a. Hyperbelbedingung; Hyperbelfolge. Kausalität, irreale: 75. phantastische: 74. reale: 74. Vgl. a. Abhängigkeit, kausale; Bedingung; Ursache; Ursächlichkeit; Wirkung. Kausalnexus, Kausalverhältnis, Kausalverknüpfung: 67. empirischer, -es K.: 74, 76. empirisch undenkbarer K.: 67. irrealer K.: 74. kompliziertere K.: 66. notwendiger K.: 70. Projektion eines K.: 74, 76.

Kausalsatz (als Strukturelement): 65. Kausalsymbol: 66. kausativ-transitiver Begriff: 66. Klasse (von Elementen): 16f. disjunkte ( = elementfremde) K.: 16f. empirische K.: 24f. Vgl. a. Bezugsklasse; Bildklasse, klassenbestimmend, s. Aspekt, s. v. klassenbildend, s. Gegebenheit, s. v. Klasseneinteilung: 17. duale K.: 17. Kriterium e. K.: 16f., s. a. Farbkriterium. Klassenvermischung: 17. klassenzuordnend, s. Gegebenheit, s. v. Koeffizientengleichung (der Hyperbelproportion) : 69, 71. kommensurabel, Kommensurabilität. arithmetische K.: 55 f. theoretische K.: 55. Vgl. a. Funktion ( = verbale Gegebenheit), s.v.; Inkommensurabilität; Kausalabbildung, hyperbolische, s. v.; Objektshyperbel, s.v.; Verzerrung, hyperbolische, s. v. Kommensurabilitätsfrage. Unempfindlichkeit gegen die K.: 70. komplexe Ausdrucksform ( = komplexes Strukturelement). in sich hyperbolische k. Α.: 65. Reduktion einer k. A. auf ein einziges Strukturelement: 65. Kompositum: 12, 26, 29 f. attributives K.: 9f., 12. Glied eines K.: 41. Hinterglied eines K.: 9f., 12. Vorderglied e. K.: 9f., 12. Vgl. a. Aspektbezeichnung, kompositionelle; Bezug, Darstellung, kompositionale. Konditionalsatz (als Strukturelement): 65. Konjunktion, kopulative: 50. Konsonant: 43, s. a. Lautelement, arabischer, emphatischer K.; persische Aussprache eines a. K.: 43. Entsprechung von K., s. v. Festbleiben eines K. (bei Konsonantenpermutation): 46.

105

Sachwortverzeichnis Folge, unmittelbare, von Κ. und Vokal: 44. fremder K. (zwischen lautharmonischen): 44. geminierter K . : 43 f. gleicher K . : 44; auditiv g. K . : 44, vgl. a. Lautharmonie, auditive; visuell g. K . : 44, vgl. a. Lautharmonie, visuelle, harmonischer K . : 43. letzter K. (eines Wortes): 46. permutierter K . : 44, s. a. Konsonantenpermutation. trennender K. (zwischen lautharmonischen): 43. Vgl. a. Prägnanzwert, lautharmonischer. Konsonantenharmonie: 42, 44. direkte K.: 43. getrennte K . : 43; permutierend g. K . : 43. permutierende K., s. a. Lautharmonie, permutierende, duale p. K . : 46; mehrgliedrige p. K . : 46, Extremaliall einer m. p. K . : 46; Prägnanz einer p. K . : 46; quadrale p. K . : 46. Konsonantenkombination: 46. Konsonantenpermutation, Konsonantenvertauschung: 46 f. dreielementige (triale) K . : 46. Prägnanzpointe der K . : 46. quadrale K . : 46. Vgl. a. Permutationsform. Konvention, poetische; konventionell: 14. k. darstellbar: 14. k. möglich: 14. S. a. Zeitkonvention Konzessivsatz (als Strukturelement): 65. Koranrezitation: 31. Koryphäen der Geschichte, Religion usw.: 59. kulturelle Vorstellungen: 3. laff wa-naSr: 50. Lautbestandteil (eines Wortes), = Lautelement, q. v.

Lautelement: 31, 42, s. a. Konsonant, Vokal. harmonisches L.: 43; Anzahl der h. L.: 43f.; durch andere Laute getrennte h. L.: 43; Reihenfolge der h. L.: 43; h. L. am Wortende: 43. übereinstimmende L. von zwei Ausdrücken, Lautgleichheit: 42, 47; zufällig ü. L.: 43. Lautentsprechung, = Lautharmonie, q. v. Lautgruppe: 47. Permutationsmöglichkeiten 47.

einer

L.:

Lautharmonie, lautharmonisch, Lautentsprechung: 39f., 42f., 45, 73, s. a. Entsprechung von Konsonanten, Vokalen. Ambitus, Bereich, Kreis einer L.: 43, 45. auditive L.: 43, s. a. Konsonant, gleicher, auditiv g. duale L.: 44—46; vgl. a. u. Kombination; polyduale L . ; quadrale L. Eigenschaften der L.: 42f.; Zwischenform der ersten E . : 42, 44. einfache L.: 43. genaue L.: 43; vgl. a. Silbenharmonie, genaue. Glieder einer L.: 42, 45, 47; drei G.: 47; innere Ähnlichkeit, Beziehung, Gleichheit zwischen den G.: 44; zwei G.: 44; s. a. kleingliedrige L . ; mehrgliedrige L. Gliederanzahl einer L.: 45, 47; Beschränkung der G.: 46; höhere G.: 47. Gliedteile einer L.: 45. Gliedverbindung einer L.: 45. 1. Gründe: 29. kleingliedrige L.: 45. Kombination von L . ; duale + duale L . ; duale quadrale L . ; duale + triale L . ; triale + triale L.: 45. konsonantische L., = Konsonantenharmonie, q. v.

106

Sachwortverzeichnis

mehrgliedrige L.: 45. permutierende L.: 43, s. a. Konsonantenharmonie, permutierende ; p. L. mit mehr als zwei Konsonanten: 46. polyduale L.: 45. prägnante L.: 43, s. a. Prägnanz, Lautharmonie; Prägnanzvariante; Prägnanzwert, quadrale L.: 45f.; Auflösung einer q. L. in zwei duale: 46. triale L.: 45, s. a. o. Kombination. Vermischung von Laut- und Begriffsharmonie : 40. Verwendungsgesetze der L.: 43. visuelle L.: 43; vgl. a. Konsonant, gleicher, visuell g. vollständige L.: 42, 46; vgl. a. Silbenharmonie. Vgl. a. Allitterationssilbe; harmonische Laute; Konsonantenharmonie; lautliche Anklänge. Lautkomplex: 47. lautliche Anklänge, 1. Wiederholungen: 39. lexikalisch, Lexikon: 29, 42. 1. Wortschatz, s. v. Linearverzerrung, = Verzerrung, lineare, q. v. linkseindeutig: 4. literargeschichtlich: 13, 25. Vgl. a. entwicklungsgeschichtlich. Lobdichtung: 52f. Vgl. a. Hyperbel, panegyrische. Loblied: 41. Logik, poetische: 70. logisch. 1. Bindung, 1. gebunden: 62, 64, 69; s. a. Mythenbildung, s. v. ; mangelnde 1. B.: 56; minimale 1. B.: 71. 1. Phantasma, s. v. 1. ungebunden, s. Phantasma, s. v. 1. Verknüpfung: 56, 75. Lokalsatz (als Strukturelement): 65. madütn ( = Irreales): 51. Makrokosmos, makrokosmisch: 52. m. Grösse, personifizierte: 59.

Makrokosmos und Mikrokosmos, makrokosmisch und mikrokosmisch: 52,54,56. Abhängigkeit ma. Gegebenheiten von mi.: 68. ma. Daten als Elemente des Mi.: 51. Projektion des Ma. in den Mi.: 51, 54. Projektion des Mi. in den Ma.: 52. Vermengung, poetische, von Ma. und Mi.: 51, 53. Wirkung des Mi. auf den Ma. ausgedehnt: 52. Märchen: 68. Maß, s. Aspekt, s. v. maßlos, Maßlosigkeit: 51. Tendenz zur M.: 51. Matla*: 40. mawgüd ( = Reales): 51. Maximum, maximal, s. Gegebenheit, s. v.; Verzerrung, hyperbolische, s. v.; Prägnanz einer Lautharmonie, s. v.; Prägnanz einer Zahlharmonie, s. v.; Prägnanzwert einer Lautharmonie, s. v. ; Verzerrung, (hyperbolische), s. v. Menge (von Elementen): 2, 4f. gleiche M.: 4. imaginäre M.: 20. numerisch feste M.: 30. Mensch, menschlich: 66, s. a. Person, m. Akt: 8. Aspektkomplex des M.: 3f. m. Gesellschafts-, Privat- und Staatsleben; Gegebenheiten des m. G., P., S.: 34. m. Sinneserfahrung: 54. m. Vorstellungskraft; Überforderung der m. V.: 61. Meßbarkeit, s. Kommensurabilität. Metapher: 1, 9, 13—15, 18, 25—27, 30, 34, 38, 42, 75. bezuglose M.: 20. Eindeutigkeit der M.: 14. Mehrdeutigkeit der M.: 14. metaphorieren, Metaphorierung, Durchmetaphorierung: 12—15, 21, 26f. Metaphorierungsbedürfnis: 14. metaphorisch. m. Bedeutung: 28. m. Darstellung, s. Bezug, Darstellung, s. v.

Sachwortverzeichnis Metonymie: 13, 28. metrisch (1: = metrumbezogen) 14, (2: = maßbezogen), s. Aspekt, Gleichheit, Gleichsetzung, s. v. Minimum, s. Gegebenheit, s. v.; Prägnanz einer Lautharmonie, s. v.; Prägnanzwert einer Lautharmonie, s. v. Mode (von Häqänis Zeitgenossen): 41. modulo: 10, 59, s. a. Bezug, Modalbestandteil. Darstellung von modulo: 57. Motiv: 13. mugäwara: 41, 44. Multiäquivalenz: 6. Darstellung der M.: 6. duale M.: 6. mura'ät an-nazir: 23, 26—28, 30. duale m.\ 35 f. eigentliche m.: 24. geringgliedrige m.\ 28; Verknüpfung von g. m.\ 28. klassische Form der m.\ 25. rhetorisch vollendete m.: 26. musammai, Musammat: 40. muwäzana: 40, 49. mythenbildend, Mythenbildung: 33—35. logisch gebundene M.: 34. mythisch, Mythos: 68. m. Ausdruck (Begriff): 24. m. Begriffsharmonie, s. v. m. Belebung der Natur, s. Natur, s. v. m. Denkform: 3. m. Erzählung: 34. m. Inszenierung: 25. m. Szene: 33.

Nachbereich (einer Relation): 4. Natur. mythische Belebung der N.: 20. tote N.: 62. Naturalisierung, idiomatische: 20, 24, 64, 70. Nebenbedeutung, poetische Auswertung der N. eines Ausdrucks: 47f. Nebensatz (als Strukturelement): 65. negativ, s. Superioritätshyperbel, s. v. nicht animalisch: 78. nichtorganisch: 78.

107

Nomen, nominal: 10, 24, 33, 41, s. a. Antithese, s. v . ; Element, s. v. Nomenagglomerat: 41. numeraler Begriff, = Zahl, q. v. numerisch, s. Hyperbel, statische, s. v.; Hyperbel, statische, Steigerung, s. v.; Menge, s. v.; Sklavenhyperbel, s. v.; Verzerrung, s. v. Objekt (einer Funktion = Verbum): 8, 63, 65. empirische Empfindlichkeit eines O. gegenüber einer Funktion: 62f. empirisch mögliches O.: 62f., s. a. u. hyperbolisch neutrales O. empirisch ungeeignetes O.: 62. hyperbolisches O.: 62. hyperbolisch neutrales ( = empirisch mögliches) O.: 61. natürliches O.: 63. S. a. Funktionsübertragung, hyperbolische, s. v. objektiver Tatbestand: 75. Objektshyperbel: 62, 64f., 67, 70, 72. Bevorzugung der O.: 64. inkommensurable O.: 63. kommensurable O.: 62 f. Objektsprädikativum: 7. Objektsverzerrung: 64. Operation, duale O.: 50; wesensmäßig d. O.: 50. Operationsregeln: 69. Ordinalzahl (als Element einer Zahlharmonie): 30. organisch, s. Abbildung, s. v.; Begriffsharmonie, s. v. Panegyrik, panegyrisch, s. Hyperbel, s. v.; Lobdichtung. Paradoxon: 18 f. parallel, Parallelismus, Parallelität, funktionelle, s. Funktion, grammatischf. P. p. gegliedert, s. Halbvers, s. v. P. von Sätzen und Satzteilen: 39. syntaktisch p., s. v. Permutation, permutierend, permutiert, s. Konsonant, s. v.; Konsonantenharmonie, s. v.; Lautharmonie, s. v.; Zahl-

108

Sachwortverzeichnis

harmonie, s. v. S. a. Konsonantenpermutation. Permutationsforin (einer Konsonantengruppe): 47. Permutationsmöglichkeiten, s. Lautgruppe, s. v. persisch, s. Konsonanten, arabische, p. Aussprache; Qur'än-Ubersetzung, s. v.; Vergleichspartikel, s. v.; Dichter, s. v.; Dichtung s. v. Person: 20f., 34, 59f., 62f., s. a. Mensch, menschlich. Personalhyperbel: 60. Personifikation, personifiziert: 35, 59, 78. elliptische P., elliptisch p.: 13, 20, 33, 59, 62f., 70, 78. explizite P.: 33. implizite ( = elliptische, q. v.) P.: 33. S. a. Bezugselement, s. v.; Hyperbelelement, s. v.; makrokosmische Größe, s. v. persönlich. p. Bedürfnis, p. Prägung eines Dichters: 3, 5. p. Gebrauch des Bezugs, s. Bezug, Gebrauch, s. v. p. Wortschatz eines Dichters, s. v. Phantasie: 70. freie P.: 35. Phantasieprodukt, subjektives: 75. Phantasma. akzentuiertes P.: 51. freies ( = logisch ungebundenes, q. v.) P.: 69, 77. geringstes P . ; Gesetz des g. P.: 77. kanonisiertes P.: 20. logisches P.: 18. logisch ungebundenes P.: 20, 63. Öffnung zum P.: 35. Phantasmadimension, s. phantastische Beziehung, s. v. Phantasmafrage: 68, 75. phantasmafrei: 62. Phantasmakriterium: 55. Phantasmamaß: 62. Phantasmaproblem: 75. Phantasmaquellen der phantastischen Ätiologie (q. v.): 78. phantasmaschwanger: 62.

phantastisch, p. Abhängigkeit, kausale, s. v. p. Angleichung, s. v. p. äquivalent, s. v. p. Ätiologie, s. v. Ausflug ins P.: 64. p. Beziehung, p. bezogen: 77—79; Phantasmadimension der p. B . : 77; primitivste Form der p. B . : 78; Struktur der p. B., eindimensionale S.: 77, zweidimensionale S.: 77. p. Bezugsrealisierung, p. Darstellung, p. Realisierung des Bezugs: 8,12, 78; objektive p. B . : 8; subjektive p. B . : 8. p. Darstellung, p. Realisierung der Hyperbel: 57, 59f., 65; subjektive p. D., p. R . : 57, 59. p. Freiheit des Hyperbelendes: 64. p. Gefühlsprojektion, s. v. p. Hypothese, s. v. p. Kausalität, s. v. p. Korrelat zum detaillierenden Bezug, s. Bezug, detaillierender, s. v. p. Realisierung, s. p. Bezugsrealisierung; p. Darstellung, p. Verzerrung, s. v. p. Wirkungsmöglichkeit, s. v. Poesie, s. Dichtung. S. a. Gazelenpoesie, poeta doctus: 5, 52. Poetik, arabische P.: 41, 49. persische P.: 49. poetisch. p. p. p. p.

Allgemeingut, s. v. Äquivalenzklasse, s. v. Auswertung, s. Nebenbedeutung, s. v. Bedeutung, s. Bezug, Eigenschaft, s. v. p. Bildangleichung, s. v. p. Darstellung: eines Gegenstandes: 5. p. Dualismus, s. v. p. Entwicklung empirischer Gegebenheiten: 1. p. Erfindung von Erzählungen (q. v.): 34. p. Gebrauch, p. Praxis: 3, 13, 47. p. Identifikation, s. v.

Sachwortverzeichnis p. irreal, s. imaginär, p. Konstruktion, imaginäres Ergebnis einer ρ. Κ . : 1. p. Konvention, s. v. p. Logik, s. v. p. Mißachtung einer Unterschiedlichkeit von Bild und Thema: 18; in Größe und Seinsordnung: 51. p. Querverbindung: 23. p. Realisierung, s. Antinomie, s. v. p. Sinn, s. Bezug, s. v. p. Struktur: 23. p.-subjektiv: 1. p. Substitut: 3. p. Verknüpfung von Themen, s. Thema, s. v. p. Vermengung, Vermischung von Makrokosmos u. Mikrokosmos, s. Makrokosmos und Mikrokosmos, s. v. p. Vermischung von Bild und Thema: 18. p. Verwendung eines Elementes (q. v.): 1. p. Verwertung eines Aspektes (q. v.): 1. p. Welt: 22. Aufbau einer p. W.: 39. p. Wert: 2. Polyelement: 65. positionell. p. Antithese, s. v. p. Entfernung, größtmögliche: 41. p. verschiedener Einbau, s. harmonische Elemente, s. v. Positionsentsprechung, Positionsharmonie: 39, 49. duale P.: 49. Gruppierung der Elemente einer P.: 49. Symmetrisierung der P.: 49. triale P.: 49. positiv, s. Superioritätshyperbel, s. v. Possessivpronomen. Individualisierung eines Genusbegriffs durch ein P.: 77. prädikativ, s. Bezug, Darstellung, s. v.; Zuordnung, s. v. Prägnanz. P. einer äußeren oder inneren Entsprechung: 39. P. einer Lautharmonie: 43, s. a. Konsonantenharmonie, permutierende, s.

109

v.; Lautharmonie, prägnante; höhere P.: 45; maximale P., relativ maximale P . : 44; minimale P.: 45; vgl. a. Prägnanzwert, sprachliche P.: 36. P. einer Zahlharmonie: 32; maximale P.: 32; minimale P.: 32. Prägnanzfunktion: 43, 45. fallende P.: 43. Realisierung der Idee einer P.: 43. steigende P.: 43. Prägnanzpointe, s. Konsonantenpermutation. Prägnanzquote, = Prägnanzwert, q. v. Prägnanzvariante einer Lautharmonie: 46. Prägnanzwert. P. einer Lautharmonie: 45; maximaler P . : 44; minimaler P.: 44, charakteristisch m. P.: 43; positiver P.: 45. lautharmonischer P. von Konsonant, Vokal usw.: 43. Werteordnung der P.: 44. Zuordnung eines P. zu einer Lautharmonie: 43; Realisierung der Z.: 44. primär, primär-, p. Aspekt, s. v. p. Aspektgemeinsamkeit, s. v. p. Bezug, s. v. p. Bezugselement, s. v. p. Darstellung, s. Begriffsharmonie, Darstellung, s. v. p. Gegebenheit, s. v. p. Interesse: 6. primärhyperbolisch, s. Bezug, s. v. Projektion. P. der kausalen Abhängigkeit eines Aspektes, s. Abhängigkeit, kausale, s. v. P. eines Kausalnexus, s. v. P. des Makrokosmos in den Mikrokosmos und umgekehrt, s. Makrokosmos und Mikrokosmos, s. v. P. einer Ursache, s. v.

110

Sachwortverzeichnis

P. einer Wirkung, s. v. S. a. Gefühlsprojektion; Wunschprojektion. Proportion, s. Hyperbelproportion. Proportionsgleichung: 69, 71. Unauflösbarkeit der P.: 70. S. a. Gleichung. Proportionsquotient: 69. qalb: 48. Vgl. a. takrär-Variante. Qa?ida: 25, 40f., 53. Einleitung der Q.: 25, 37; Übergang von der E. zum Hauptthema: 37. Hauptthema der Q.: 37. Schema der Q.: 40. S. a. Festqa$ida. quadral, s. Begriffsharmonie, s. v.; Element, Gruppe, Anzahl, s. v.; Konsonantenharmonie, permutierende, s. v.; Konsonantenpermutation, s. v.; Lautharmonie, s. v.; Positionsharmonie, s. V. Qualifizierungsrelation: 11. Quotient entsprechender Elemente von Hyperbel und Urbild: 69. S. a. Hyperbelobjektsquotient; Proportionsquotient. Qur'än; qur'änisch: 25, 34. q. Szene: 33. Qur'än-Ubersetzung, persische: 34. S. a. Erzählung, s. v.; Koranrezitation. radd al-'aguz 'alä s-§adr ( = redditio, q. v.): 41. radif: 40f. nominaler r.: 41. verbaler r.: 41. rational. r. Beziehung zwischen Hyperbelobjekt und Hyperbelfunktion: 62. r. meßbar: 63. nicht r. Analyse: 3. räumliche Berührung: 75. real. -es (mawgüd): 75; Austritt aus dem Realen: 51. r. Angleichung, s. v.

r. Funktion des Gepriesenen, s. Belobigter, s. v. r. Person des Gepriesenen, s. Belobigter, s. v. r. Wert, s. Hyperbelproportion. Realisierbarkeit, s. Relation, s. v.; Verzerrungskombination, s. v. Realisierung, Realisierungsform, s. Bezug, s. v.; Bezugsbestandteil, s. v.; Bezugsseite, s. v.; Hyperbel, statische, s. v.; Kausalhyperbel, dreielementige, s. v.; poetische R.; Prägnanzfunktion, s. v.; Prägnanzwert, Zuordnung, s. v.; Relation, s. v.; Superioritätshyperbel, s. v.; Ungleichung, s. v.; Verzerrung, inkommensurable, s. v.; Zuordnung, s. v. S. a. Darstellung; phantastische Bezugsrealisierung. Realisierungsextrem, s. Bezug, s. v. Realisierungsmöglichkeit, s. Entsprechung, äußere, s. v. Realisierungsrelation; Realisierungstyp, s. Realisierung. Realität, s. a. Wirklichkeit, empirische R., s. v. hyperbolische R., s. v. R. der poetischen Identifikation, s. Identifikation, poetische, s. v. Rechtseindeutigkeit: 4. redditio: 39, 41. reell. r. Äquivalent zu einer Imaginärstruktur, s. Imaginärstruktur, physikalische, s. v. r. Bezugselement, s. v. r. Teil der Bild- oder der Themenmenge, s. Bildmenge; Themenmenge, reflexiv, Reflexivität, s. Bezug, s. v. Reihenabbildung: 30f. gewöhnliche R.: 31. Gliederanzahl einer R.: 31. Reim, reimend: 12, 40, 43f., 46, 49. Herstellung eines R.: 48. r. Silbenharmonie, s. v. reimtechnisch: 12. Relation: 2—4, 7, 9—11, 13, 15, 18, 57. äquivalente R.: 13. Aussagewert einer R.: 7, 9, 11, 13, 15; qualitativer Α.: 11;

Sachwortverzeichnis quantitativer Α.: 11; wertender Α.: 11. Darstellung einer R., äußere: 7, 13. Einzelausprägung, Einzelform einer R.: 7, 9, l l f . , 57. Notation einer R.: 7, 11. Realisierbarkeit einer R.: 12. Realisierung, Verwirklichung einer R.: 7, 10, 13; sprachliche R.: 9, 12. sekundäre R.: 10. Stellen einer R., s. Relationsstellen, zweistellige R.: 2, 7. S. a. Ähnlichkeitsrelation; Qualifizierungsrelation. Relationsform: 12 f. Relationsstelle: 7, 11. funktionale Bestimmung der R.: 7. linke R.: 11. rechte R.: 11. Stellenwert der R.; linker S.: 7; rechter S.: 7. Vertauschung der R.: 7, 11. Relationsstruktur: 13. Relativsatz: 11, 65. Beziehungswort eines R.: 65. hyperbolischer R.: 65. hyperbolisch neutraler R.: 65. hyperbolisierender R.: 65. religiös, s. Begriffsbereich, s. v. Restbereich: 1. leerer R.: l f . Rhetorik: 6, 28, 39, 49. arabische R.: 51. arabisch-persische R.: 50. aristotelische R.: 16. persische R.: 15. rhetorisch: 12. r. Bindemittel: 39. r. Figur: 48; selbständige r. F.: 50; wiederholte r. F.: 40; r. Künste, komplizierte: 39. r. Selbstverbesserung, = rugü', q. v. r. Sinn (einer Figur): 36. Richtungsverhältnis (beim gerichteten Bezug, q. v.): 4. rugü': 60.

111

Satzteilkomplex, i. S. v. komplexer Ausdrucksform, q. v. schematische Bindung. Vermeidung einer s. B.: 27. Schmähdichtung: 53. Schnitt einer Äquivalenzklasse (q. v.) mit einer Begriffsebene (q. v.): 24. Schnittebene: 24. Schnittelemente: 24. schriftbildliche Anklänge, Wiederholungen: 39. seelischer Vorgang: 34. Seinsform: 32, 42. Seinsordnung (eines Elementes). Grenzen der S.: 51. Unterschied der S.: 61. Vgl. a. poetische Mißachtung. Seinszentrum: 52. Wirkungskraft eines S.: 52. Sekundäraspekt, i. S. v. Aspekt eines Aspektes: 21. bildlicher Aspekt: 7. Sekundärbezug, s. Bezug, sekundärer, sekundärhyperbolisch, s. Bezug, s. v. Silbe, kurze; lange; natura lange; positione lange: 49. Silbenharmonie: 44. duale S.: 44. genaue S.: 44. reimende S.: 44. Sinnbild: 29. Sinnentsprechung: 23, 26. Sinnentwicklung: 58. Sinnspiel: 58. Sklavenhyperbel: 59f. numerisch erweiterte S.: 61. Spiegelung, = 'aks, q. v. Stelle, Stellenwert, s. Relationsstelle. Stilkriterium: 5. strukturell. s. Betrachtung: 3. s. Reduktion, s. Vereinfachung, s. komplexe Ausdrucksform, s. Selbständigkeit: 3. s. Zusammenhang (zwischen zwei Figuren): 76. Subjekt. ätiologisches S., s. v. S. des Bezugs, s. Bezugssubjekt.

112

Sachwortverzeichnis

grammatisches S.: 8, 66; logisches g. S.: 33, 1. g. S. der Themen: 34. subjektiv, s. Angleichung, s . v . ; Phantasieprodukt, s. v.; poetisch-s. subjungierend, s. Bezug, Darstellung, s. v. Subjunktion, subjunktiv: 4. Substantiv, substantivischer Begriff, substantivisch, substantiviert: l f . , 9f., 50. s. Aspekt, s. v. s. Aspektbezug, s. v. s. Bezug, s. v. s. Element, s. v. vereigenschaftlichtes S.: 2. Superioritätshyperbel: 58, 60. antithetische S.: 59. Darstellung der S.: 60. dreipolige S.: 58f. negative S., n. Ausprägung der S., n. Realisierung der S., n. Verzerrung der S.: 59f., 63, 66. positive S., p. Ausprägung der S., p. Realisierung der S., p. Verzerrung der S.: 59f. Ungleichung der S., s. v. Verzerrungsstufen der S.: 60. zweipolige S.: 58f.; präzise z. S.: 58; unpräzise z. S.: 58. Sure (es Qur'äns): 31. Symmetrie, s. Bezug, s. v.; hyperbolische S.; Vergleich, s. v. Symmetriemenge: 3, 15. Symmetrisierung, s. Positionsentsprechung. Synekdoche: 10. syntaktisch. s. Gleichheit, s. s. Parallelität, s. Großform. Glieder einer s. G.: 50. s. parallel, s. Parallelität; s. p. Aussagen: 50; s. P. der harmonischen Elemente, s.v. s. Struktur: 50. s. Verhältnisse: 13. s. Variabilität, s. v. systematische Betrachtung, Methode: 14, 60.

tafriq: 39, 50. Vgl. a. gam\ tagnis\ 42. t. i hatt: 43. t. i mukarrar: 39. t. i tämm\ 47, 49; Kompression der Glieder eines 1.t. in ein einziges: 47. takrär: 41, 44, 48. allgemeinster Fall von t.\ 41. doppelter t.: 41 f. Extremalformen des t.: 41. mehrfacher t.: 42. uneigentlicher t.: 49. f.-Variante von qalb (q. v.) und ta$hif (q. v.): 49. tanäsub: 23. taqsim: 39f., 50. Tarkib. Couplet eines T.: 40. tarsi': 49. dreigruppiges, unsymmetrisches t.: 49. tafhif: 48. Vgl. a. takrär-Variante. Teilbereich, s. Gegebenheitsbereich, s. v. Teilmenge: 17. disjunkte T.: 16f. Temporalsatz (als Strukturelement): 65. Temporisierung einer zeitlosen Gegebenheit: 75. tertium comparationis ( = Bezugsaspekt, q. v.): 38. Textzusammenhang: 11. Thema ( = Bezugsobjekt, q. v.): 4—9, 11 f., 14f., 18, 21, 23, 29, 38, 41, 54. Darstellung des T.: 30; wiederholte D. desselben T.: 14. Ersetzung des Themas durch einen bezugsäquivalenten Begriff: 9, 23. poetische Verknüpfung der Themen: 23. Vgl. a. Identifikation, Identität von Bild und Thema; Subjekt, grammatisches, logisches, s. v.; Zuordnung von Bild zu Thema. Themenäquivalent (zu einem Bildbegriff): 33, 35. Themenaspekt: 76. Themenbegriff ( = Thema): 9, 26. Themenbereich, Themenebene, Themenkreis, Themenraum: 14, 18, 20, 23, 32—34, 37—39, 74—76. disparater Begriff der T . : 23.

Sachwortverzeichnis Themenelement: 16, 23f., 26f„ 32f., 35, 76f. Attraktion eines T. bezüglich der Bildwahl: 24. Vgl. a. Identifizierung. Themenform: 79. Themenmaterial: 6. Themenmenge: 4—6, 20f., 23f., 26, 36. Beschränkung der T.: 5f. reeller Teil der T.: 5. Vgl. a. Vereinigungsmenge. Themenverbindung, Themenverknüpfung: 19, 24, 74. Themenvorgang: 33. Themenzusammenhang: 5, 30. Topos: 19, 35, 59f. transitiv, Transitivität, (1) s. Bezug, s. v.; Funktionsübertragung, s. v., (2) s. kausativ-transitiv, trial, s. Begriffsharmonie, s. v.; Elementengruppe, s. v.; Konsonantenpermutation, dreielementige, s. v.; Lautharmonie, s. v.; Lautharmonie, Kombination, s. v.; Positionsentsprechung, s. v. Ubergang, thematischer U.: 37. Vgl. a. Qa§ida, Einleitung, übertragener Sinn (einer Bezeichnung): 21. Übertragung. Ü. eines Aspektes: 6, 19, 21, s. a. Aspektübertragung; Eigenschafts— Übertragung; Funktionsübertragung. U. einer Aussage: 12. chemische Ü.: 20; vgl. a. Imaginärstruktur. U. eines Objektseins: 63. U. personeller Beziehungen: 62. reelle Ü.: 19. U. syntaktischer Verhältnisse: 13. U. einer ursächlichen Verknüpfung: 18, 70. U. der Verhältnisse eines Bezugsbereichs: 18f., 21. Umgebung eines Begriffs, s. Begriffsumgebung. Umkehrung, s. Inversion; qalb. Umstand, (empirisch) erschwerender, ungünstiger, unmöglicher: 63f. Umstandselement: 67. 8 Reinert, Dichter

113

hyperbolisches U.: 64. strukturelles U.; komplexe Form eines s. U.: 65. Umstandshyperbel: 63, 65, 67. Akkumulation von U.: 64. objektbezogene U.: 64. Vgl. a. Kausalhyperbel, dreielementige, Darstellung. Umstandsverzerrung: 64 f. inkommensurable U.: 64. Ungleichung. U. der „symmetrischen" Hyperbel: 55. U. der Inferioritäts-, resp. Superioritätshyperbel: 58; Realisierung der U.: 58. Uniäquivalenz: 6f., 21, 23. uniaspektiv, s. Element. Universalität in der Beschränkung: 6. unkommensurabel, s. inkommensurabel. Unterelement: 17. Unterordnung, grammatische: 8 , 1 0 . S. a. Bezug, Darstellung, g. u. Urbild, s. Kausalabbildung, s. v.; Identität, s. v.; Quotient entsprechender Elemente; Verwandlungsurbild. Urbildbedingung, reale: 70. Urbildelement: 69, 71. Urbildfolge: 70. Urbildursache: 69, s. a. Ursache. Urbild Wirkung: 69, s. a. Wirkung. Urbildzusammenhang: 68, s. a. Zusammenhang. Darstellung eines U.: 68. empirischer U.: 68. Ursache, ursächlich. U. einer Ätiologie; Hauptverbum der U.: 77. U. einer ätiologischen Wirkung: 78. u. Beziehung: 32, 74. empirisch mögliche U. (einer Wirkung): 66.

empirisch unmögliche U. (einer Wirkung): 66, 74. irreale U.: 75; s. a. Ursächlichkeit. U. einer Kausalabbildung, Kausalhyperbel: 65—67, 70f., 75, s. a. Hyperbelursache; Urbildursache; Strukturformen der U.: 67. Projektion einer Ursache: 76.

114

Sachwortverzeichnis

Verdrehung von U. und Wirkung: 74. u. Zusammenhang, s. v. Vgl. a. Abhängigkeit, kausale; Aspektübertragung, kausale; Funktion, kausale; kausal und die folgenden Stichwörter; Wirkung. Ursächlichkeit, irreale: 74. Variabilität, Variation im Einbau harmonischer Elemente: 27, 31. syntaktische V.: 29, 32. Variationsbedürfnis, Variationsliebe, Neigung zur Variation: 27, 29, 40f. variationsreiche Verwendung einer Figur: 39, 62, 64. Variationsmöglichkeit, s. Zahlharmonie. Verb (um), verbal, verbale Aussage, verbaler Begriff, Verbalbegriff: 1, 8f., 24, 33, 65f., 69. v. Antithese, s. v. v. Aspekt, s. v. v. Bezug, s. v. bezugloses V., s. v. v. Bildbegriff, s. v. Rektion eines V.: 19. vergleichendes V.: 8. Vgl. a. Abhängigkeit, kausale, grammatische, nichtverbale; Adjektiv, verbbezogenes; Bildverbum; kausativ-transitiv; Ursache einer Ätiologie. Verbalhyperbel: 61—63, 67, 72. Verbalobjektshyperbel: 62, 67, 72. Verbalverzerrung: 64. Verbinvention: 33, 35. Vereinfachung, strukturelle, s. komplexe Ausdrucksform. Vereinigungsmenge (von Bild- und Themenmenge): 20. Vergleich, vergleichen, vergleichend: 1, 13, 15, 26, 37, 68. expliziter V.: 7, 13. v. Genetiv, s. v. indirekter V.: 38. komplexer V.: 2. obliquer V.: 12f.; doppelter ο. V.: 12. Symmetrie des V.: 16. v. Verbum, s. v.

Vergleichspartikel: 7, 13f. persische V.; Attraktionskraft der p. V.: 13. silbenschwere V.: 14. Vergleichssuffix: 8, 14. Verknüpfung, additive V.: 44. empirische V.: 32. imaginäre V.: 62. innere V. der Bild- und Themenelemente: 23f., 32f., 39, s . a . Bildverknüpfung; ThemenVerbindung, logische V., s. v. poetische V.: 1. ursächliche V., = Kausalnexus, q. v. S. a. Bezugselement, s. v.; murä'ät anna?ir, geringgliedrige, s. v. Vers. Verwendung einer Figur in mehreren aufeinanderfolgenden V.: 40. Vierteilung des V.: 29, 41; vgl. a. Viertelvers. Versanfang: 41. Versende: 40f. Vershälfte: 49. Verspaar: 40. Verwandlung, Verwandlungsvorgang, empirische V., empirisch mögliche V.: 72; Abbildung eines e. V.: 72. empirisch undenkbare, e. unmögliche V.: 71. Verwandlungshyperbel: 71 f. Darstellung einer V.: 72. Einzelformen der V.: 72. Elemente der V.; Beziehung zwischen den E . : 72. normale V.: 72. Verwandlungsurbild: 72. Verwirklichung, s. Realisierung. Verzerrung, (hyperbolische), (hyperbolisch) verzerrend: 51, 54, 56, 66, 68. arithmetische Präzision der V.: 55; vgl. a. Kommensurabilität. V. eines Aspektes, s. v. dreifache V.: 51. einfache V.: 58, 60; Kombinationsmöglichkeiten e. V., s. Verzerrungskombination.

Sachwortverzeichnis V. eines Elementes, s. v. (h.) v. Element, s. v. entgegengesetzter Sinn einer V.: 59. exzessive V.: 51. Grad der V.: 55. Größenordnung der V.: 55. inkommensurable V.: 56, 58, 61; intuitive i. V.: 56; ordinäre i. V.: 56; Realisierungsform der i. V.: 56. Intensität der V.: 51. kommensurable V., Kommensurabilität der V.: 55—58; Darstellung der k. V.: 57. lineare V., linear v.: 54, 56, 61—64, 69f., 72. Maximum der V.: 67 f. mehrfache V.: 60. negative V., s. Superioritätshyperbel, s. v. numerische V.: 64. phantastische V.: 56. positive V., s. Superioritätshyperbel, s.v. Stufen derV.: 51, s. a. u. Zweistufigkeit, v. Wirkung, s. Hyperbelelement, s. v. V. der Wirkungskraft, s. Hyperbelobjekt, s. v. Zweistufigkeit der V.: 60. Vgl. a. Größenverzerrung; Hyperbel, Strukturbestandteil, s. v.; Hyperbelelement, v. Wirkung; Objektsverzerrung; Umstandsverzerrung; Verbalverzerrung. Verzerraspekt, Verzerrungsaspekt: 70f. Verzerrungsbedürfnis, augenblickliches V.: 55. exzessives V.: 60. individuelles V.: 55. Intensität des V.: 60. Verzerrungsform. Kombination verschiedener V.: 60. Verzerrungsfunktion: 71. Verzerrungsgedanke, dichterischer: 69. Verzerrungskoeffizient: 69. Verzerrungskombination: 60. divergente V.: 60. geradlinige V.: 60. Realisierbarkeit der V.: 60. Vgl. a. Hyperbel, statische, mehrfache. 8*

115

Verzerrungsmaximalquote, s. Verzerrung, Maximum. Verzerrungsrichtung, mehrere V.: 61. Verzerrungsstufen, s. Inferioritätshyperbel, s. v.; Superioritätshyperbel, s. v. Verzerrungsvorgang: 60. Viertelvers: 27, 40f., 49. Vgl. a. Vers, Vierteilung. Vokal: 26, s. a. Lautelement. Entsprechung der V., s. v. Festbleiben der V. (bei Konsonantenpermutation): 46. kurzer V.: 43 f. langer V.: 43 f. Qualität und Quantität positionsgleicher V.: 44. Vgl. a. Grundvokal; Konsonant, Folge; Prägnanzwert, lautharmomscher. vokalisieren: 26. Vokallosigkeit: 44. Vorbereich: 4. Vorderglied, s. Kompositum, s. v. Vorspiegelung ( = ihätn, q. v.): 47. Vorstellungskraft, s. Mensch, s. v. Wertbereich, inkommensurable W.: 56. Werteordnung, s. Prägnanzwert, s. v. Wertungspartikel: 11. Vgl. Gleichwertbezug, Wertung. Wertunterschied, charakteristischer, gefühlsmäßig faßbarer c. W.: 56. zahlenmäßig faßbarer c. W.: 56. Wiederholung, lautliche W . : 39. schriftbildliche W.: 39. W. eines Wortes, s. Wortwiederholung. Wirklichkeit: 75, s. a. Realität. Deformierung der W.: 51. Wirkung. W . einer (phantastischen) Ätiologie: 75f„ 78; hyperbolische, irreale W.: 75; Projektion einer W.: 76; reale W.: 75. W. eines Hyperbelobjekts: 63f., 70. W . einer Kausalhyperbel: 66f., 70; empirisch mögliche W.: 66; empirisch undenkbare, unmögliche W.: 61, 68;

116

Sachwortverzeichnis

Strukturformen der W.: 67. Vgl. a. Hyperbelelement, verzerrende W.; zeitlose Gegebenheit. Wirkungsaussage: 76. Wirkungsendpunkt, s. Hyperbel, dynamische, s. v. Wirkungskraft, s. Element, s. v.; Hyperbelobjekt, s. v.; Seinszentrum, s. v. Wirkungsmöglichkeit, phantastische. Hypostase p. W.: 52. Wortartlich gleiche, kongruente Wörter (Elemente, Glieder): 49, 64. Wortschatz. lexikalischer W.: 46. persönlicher W. eines Dichters: 46. Wortspiel: 46. Wortwiederholung, wiederholtes Wort: 4 0 f . , 48, s. a.

iakrär.

Einkleideform des w. W.: 41. w. W. als Einzelelement: 41. Funktion des w. W.: 41, 48. Halbversverteilung der w. W.: 41. w. W. als Kompositionsglied: 41. makroforme W.: 40 f. mikroforme W.: 40. W. mit umgekehrter Reihenfolge der Wörter ( = 'aks, q. v.): 42. unmittelbare Folge der w. W.: 41. zwei w. W.: 41. Wunschprojektion: 79. Zahl, Zahlbegriff: 1, 31, 56. harmonische Z.: 30; Einbau, Einbauform h. Z. in den Zusammenhang: 31, Kombination verschiedener E . : 31, syntaktische Variation des E., s. Variabilität, s. v. Z. als Kompositionalglied: 30. natürliche Z. ; Dreierfolge η. Z.: 30; Einerfolge η. Z.: 30, 32; Folge, Reihe η. Z.: 30f., 42, Uberspringen von Z. einer F . : 31 f. ; Reihenfolge der η. Z., natürliche: 32; Viererfolge η. Z.: 30. Ordnung der Z.: 32. runde Z.: 56. Wertfolge von Z.:

aufsteigende W.: 32; sinkende W.: 32. Zusammenhang, innerer, von Z.: 31. S. a. Bruch; Kardinalzahl; Ordinalzahl; Zahlabstraktum. Zahlabstraktum (als Element einer Zahlharmonie): 30. Zahlharmonie: 28, 31f., 35. duale Z.: 32. einversige Z.: 32. (progressive) Folge von Z.: 32. Gliederanzahl einer Z.: 31 f. mehrversige Z.: 32. Permutation der Elemente einer Z.: 32. Variationsmöglichkeiten der Z.: 32. Zahlindices: 65. Zahlreihe, s. Zahl, natürliche, Folge. Zahlstreuung: 31 f. Zahltyp: 32. Kombination von Z.: 32. Zahlwert, s. Buchstabe, s. v. Zeitkonvention: 5. zeitlose Gegebenheit als zeitgebundene Wirkung: 75. Zuordnung, s. a. Relation. Z. von Aspekt zu Aspekt, = aspektive Z.: 10. Z. von Aspekt zu Element: 7, 9, l l f . , 57. attributive Z.: 10. Z. von Bild zu Thema: 6. Z. von Element zu Aspekt: 7. Z. von Element zu Element: 7—11. gleichwertende Z.: 57. prädikative Z.: 9. Z. eines Prägnanzwertes zu einer Laut harmonie, s. Prägnanzwert, s. v. Realisierung, Verwirklichung einer Z.: 7, 9. Zusammenhang, empirischer Z.: 23f., 33. struktureller Z., s. v. ursächlicher Z.: 74. zweidimensional, s. Dualität, sekundäre, s. v.; Genus, willkürliche Wahl, s. v.; phantastische Beziehung, Struktur, s.v. Zweiheit, s. Dualität. Zweiteilung, s. Dualisierung. zwiesinnig. z. Ausdruck: 47. S. a. doppelsinnig.

Bibliographie Sihäbuddln Adib i Säbir b. Ismä'il i Tirmidi. Diwän, ed. Qawim, Teheran 13345. *Agä'ib, arab.: 'Agä'ib al-mahlüqät wa-garä'ib al-mawgüdät, von Zakariyä b. Muhammad b. Maljmüd al-Qazwini. Arabische Fassung, 1—2, ed. Wüstenfeld, Göttingen 184&—49. *Agä'ib, pers.: dasselbe, persische Fassung, ed. Subbühi, Teheran 1340 §. Agäni: Kitäb al-agäni, von Abü 1-Farag 'Ali b. al-Husayn b. Muhammad al-I§fahäni. 1—16, ed. Där al-kutub, Cairo 1345/1927ff. AysiKATi, Atir(uddin). Diwän, ed. Humäyün-Farruh, Teheran 1337 δ. Ahwäl: Ahwäl u aS'är i Abü *Abdilläh öa'far b. Muhammad i Rüdaki i Samarqandi, von Sa'id i Nafisi. 1—3, Teheran 1309—19 δ. ' A M ' A Q , Sihäbuddln Abü n-Naglb 'Am'aq i Buhäri. Diwän, ed. Nafisi, Teheran 1339 ä. Anthologie persischer Dichtung, aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, nach Themen geordnet. Der Autor läßt sich nicht ermitteln, da Anfang und Ende der einzigen mir zugänglichen Handschrift fehlen. Ms. Ist., Üniversite, F Y 587. A N W A R I , Awhaduddin "Ali b. Muhammad b. Ishäq i AbiwardL Diwän, 1 — 2 , ed. Radawi, Teheran 1337, 1340 ä. ' A R Ü D I , Ahmad b. 'Umar b. 'Ali i Nizämi i Samarqandi. Öahär maqäla, ed. Qazwini/ Mu'in, Teheran 1334 ä. Ai'är i paräkanda: Les premiers poetes persans, Τ. II, von Gilbert Lazard. Teheran/ Paris 1964. ' A S Ö A D I , Abü Nazar 'Abdul'aziz b. Man§ür i MarwazL Diwän, ed. Sihäb, Teheran 1334 §. 'Awärif al-ma'ärif, von Sihäbaddin Abü Haf§ 'Umar b. Muhammad b. 'Abdallah as-Suhrawardi. Ed. Bayrüt 1966 (im Titel versehentlich 'Umars Oheim 'Abdalqähir zugeschrieben). AZRAQI, Zaynuddin Abü Bakr b. Ismä'il i Warräq i Hirawi. Diwän, ed. Nafisi, Teheran 1336 1 B A L ' A M I , Abü 'Ali Muhammad b. 'Ubaydulläh b. Muhammad b. 'Abdurrahman i Tamim! i Bal'ami. Targuma i Tärih i Tabari, ed. Maikür, Teheran 1337 δ. B E N S E , Max. Einführung in die informationstheoretische Ästhetik, Hamburg 1969. B E R Ü N I , Abü r-Rayhän Muhammad b. Ahmad al-Birüni. —Atär al-bäqiya 'an alqurün al-häliya, ed. Sachau, Leipzig 1878. Burhän i qäti', von Muhammad Husayn b. Halaf i Tabriz!. 1—5, ed. Mu'in, Teheran 1342 S. Cahär maqäla, s. ' A R Ü D I . Daqä'iq aS-gi'r, von 'Ali b. Muhammad, genannt ,,Tä|(uddin) al-Haläwi". Ed. Imäm, Teheran 1341 δ. D O Z Y , R. Supplement aux dictionnaires arabes, 1—2, Leyden 1881. DO R-RUMMA, Öaylän b. 'Uqba al-'Adawi. Diwän, ed. Macartney, Cambridge 1919. EI1: Enzyklopädie des Isläm, 1—4, Leiden/Leipzig 1908—33. ADIB,

118

Bibliographie

Nagmuddin Abü n-Nizäm Muhammad i Sarwäni. Diwan, ed. Sihäb, Teheran 1345 δ. Farhang i Änandaräg, von Muhammad i Pädiäh. Rezension Dabir i siyäqi, 1—7, Teheran 1335 δ. Farhang i färsi, von Muliammad i Mu'in. 1—5, Teheran 1342—45 ä. FARRUy!, Abü 1-Hasan 'Ali b. Gülüg i Sestäni. Diwän, ed. Dabir i siyäqi, Teheran 1335 ä. FÄRYÄBI, Zahiruddin Abü 1-Fadl Tähir b. Muhammad. Diwän, ed. Βϊηίδ, Mashad 1337 δ. ' Fischer Lexikon, Mathematik 1, Frankfurt 1964. FOUCHÄCOUR, C . - H . de. La Description de la nature dans la poesie lyrique persane du XIe Steele, Paris 1969. FRIEDRICH, Hugo. Epochen der italienischen Lyrik, Frankfurt 1964. FALAKI,

GABALI, Badi'uzzamän 'Abdulwäsi' b. 'Abdulgämi' b. 'Imrän i Gargistäni. Diwän, 1—2, ed. Safä, Teheran 1339—41 δ. GÄHIZ, Abü 'Utmän 'Amr b. Bahr b. Mahbüb. Kitäb al-hayawän, 1—7, ed. Härün, Cairo 1356/1938—1364/1945. GAMAL, Gamäluddin Muhammad b. 'Abdurrazzäq i Isfahan!. Diwän, ed. Dastgirdi, Teheran 1320 δ. GÄMI, Nüruddin 'Abdurrahman b. Ahmad i Gämi i Huräsäni. Haft awrang, Teheran 1337 δ. GUNNÄ'I, 'Abdulwahhäb b. Malimüd i Hasani i Husayni i Ma'müri. Sarh i muskilät i Häqäni, mss. Ist., Lala Ismail 526; Üniversite, F Y 489. GURÖÄNI, Abü Bakr 'Abdalqähir b. 'Abdarrahmän b. Muhammad. Asrär al-baläga, ed. Ritter, Istanbul 1954. Hadä'iq as-sihr, s. W A J W A J . HAMADÄNI, Badi'azzamän Abü 1-Fadl Ahmad b. al-Husayn. Maqämät, ed. Konstantinopel 1298; ed. und komm. 'Abduh, Bayrüt 1889; ed. und komm. ar-Räfi'i, Cairo, ο. J . HÄQÄNI, Afdaluddin Ibrahim (Badil) b. 'Ali b. 'Utmän i Sarwäni. Diwän, ed. Saggädi, Teheran 1338 δ.; ms. Ist., Ahmad I I I 2363; Codex Husayn i Nahguwäni, Tabriz. — Münsa'ät i Hakim Häqäni, ms. Ist., Lala Ismail 600. — Tuhfat al-'Iräqayn, ed. Qarib, Teheran 1333 δ. HASAN I GAZNAWI, Sayyid Asrafuddin Abü Muhammad Hasan b. Muhammad i Husayni. Diwän, ed. Radawi, Teheran 1328 δ. HEINRICHS, Wolfhart. Häzim: Arabische Dichtung und griechische Poetik, Häzim alQartägannis Grundlegung der Poetik mit Hilfe aristotelischer Begriffe. Beirut 1969. IBN BÄBAK, Abü 1-Qäsim 'Abda§samad b. Mansür b. al-Hasan. Diwän, ms. Ist., Laleli 1754. JURDAK, Mansur Hanna. Astronomical Dictionary, Beirut 1950. JUSTI, Ferdinand. Iranisches Namenbuch, Marburg 1895. KAMÄL, Kamäluddin Ismä'il b. Gamäluddin Muhammad b. 'Abdurrazzäq i Isfahäm. Diwän, mss. Ist., Aya Sofya 4221; Teh., Malik 5246. —KISÄ'I, Abü Bakr Muhammad b. *Abdalläh. Qisas al-anbiyä': Kitäb bad' (halq) addunyä wa-qi§a$ al-anbiyä', 1—2, ed. Eisenberg, Leiden 1922—23. Lubäh: Lubäb al-albäb, von Nüruddin Muhammad b. Muhammad b. Yahyä b. Tähir b. 'Utmän i 'Awfi i Buhäri. Ed. Browne/Nafisi, Teheran 1335 δ. Lugatnäma, von 'Ali i Akbar i Dihhudä. Teheran 1325 ff. δ.

Bibliographie

119

Magälis Ta'lab, von Abü l-'Abbäs Ahmad b. Yahyä Ta'lab. 1—2, ed. Härün, Cairo 1948—49. Magmü'a, Sammelhandschrift mit persischer Dichtung und Fawä'id, Ist. Esad 3429. MANÖCIHR!, Abu n-Nagm Ahmad b. Qawa§ (?) b. Ahmad i DämgänL Diwän, ed. Dabir i siyäqi, Teheran 1338 δ. MAS'ÜD, Sa'duddin Mas'üd i Sa'd i Salmän. Diwän, ed. Yäsimi, Teheran 1339 δ. MAZROUQ. History of Textile Industry in Alexandria, Alexandrien 1955. M E I E R , Fritz. Fawä'ih: Die Fawä'ih al-gamäl wa-fawätih al-galäl des Nagm ad-din al-Kubrä, Wiesbaden 1957. — Die Schöne Mahsati, Wiesbaden 1963. MEIER, Hugo. Die Metapher, Diss. Zürich, Winterthur 1963. Mi'räg i paygämbar, Sihäbuddin Abü 1-Futüh Yahyä b. Habaä i Suhrawardi zugeschrieben, ms. Teh., Kitäbhäna i MillT, Magmü'a 2412. MUÖIR, Mugiruddm Abü 1-makärim i BaylaqänL Diwän, ms. Bodl., MS Elliott 86. M u g T Ä R r , Siräguddin Abü 'Umar 'Utmän b. 'Umar (Muhammad) i Gaznawi. Diwän, ed. Humä'i, Teheran 1341 δ. Μυ'ιζζϊ, AmiruSäu'arä Abü "Abdilläh Muhammad b. "Abdulmaliki Nayääbüri. Diwän, ed. Iqbäl, Teheran 1318 δ. Naqd (ai-ii'r), s. QUDÄMA. NIZÄMI, öamäluddin Abü Muhammad Ilyäs b. Yüsui b. Zaki i Gangawi. Gangina i Gangawi, ed. Dastgirdi, Teheran 1335 δ. — Husraw u Sirin, ed. Dastgirdi, Teheran 1333 δ. — Sarafnäma, ed. Dastgirdi, Teheran 1335 δ. QATRÄN,

Sarafuzzamän Abü Mansür i Tabriz!. Diwän, ed. Nahguwäni, Tabriz 1333 δ. al-Kätib al-Bagdädi. Naqd αϊ-H'r, ed. Bonebakker, Diss. Leiden

QUDÄMA Β . GA'FAR

1956. Qur'än, ed. Cairo. Qur. pers.: Qur'än i karim bä targuma i färsi, Teheran 1337 δ. RÄDÜYÄNI, Muhammad b. 'Umar. Targumän al-baläga, ed. Ate?, Istanbul 1949. R I T T E R , Hellmut. Über die Bildersprache Ni?ämis, Berlin/Leipzig 1927. RÜMI, öaläluddin Muhammad b. Muhammad b. Husayn. Diwän, ms. Ist., Esad 2693. -RUMMÄNI, Abü 1-Hasan 'Ali b. 'Isä. -Nukat fi i'gäz al-Qur'än, in Talät rasä'il ft i'gäz al-Qur'än, ed. Halfalläh/Saläm, Cairo, ο. J., S. 67—104. RONI, Abü 1-Farag b. Mas'üd. Diwän, ed. Caykin, Teheran 1304 δ. SAFÄ, Dabihulläh. Hamäsa-sarä'i dar Irän, Teheran 1333 δ. Sähnäma, von Abü 1-Qäsim Mansür b. Hasan i Firdawsi. 1—3, ed. Vullers, Leiden 1877—84. SANA'!, Abü 1-Magd Magdüd b. Adam. Diwän, ed. Radawi, Teheran 1341 δ. Sarh i muSkilät i Häqäni, s. GUNNÄ'I. Sarh ai-Sätibiya: IrZäd al-murid ilä maq§üd al-qa$id, von 'Ali Muhammad ad-Dabbä". Cairo 1372/1953. $ihäh al-Furs, von Muhammad b. Hindüääh i Nahguwäni. Ed. Tä'ati, Teheran 1341 δ. §inaatayn: Kitäb as-sinä'atayn al-kitäba waS-Si'r, von Abü Hiläl al-Hasan b. 'Abdallah b. Sahl al-'Askari. Ed. Bigäwi/Ibrähim, Cairo 1371/1952. SÖZANI, Samsuddin Muhammad b. Mas'üd. Diwän, ed. Säh-Husayni, Teheran 1338 δ. Surür an-nafs, von Badraddin Muzaffar, Qädi Ba'labakk. Ms. Ist., Aya Sofya 3637. -TABARI, Abü Ga'far Muhammad b. Öarir b. Yazld. Tafsir: al-Qur'än, 1—30, Misr 1331.

Gämi' al-bayän fi tafsir

120

Bibliographie

Tadkirat al-awliyä', von Fariduddin Abu Hamid Muhammad b. Ibrahim i 'Attär i Nayääbüri. 1—2, Teheran 1336 δ. Tassy, Garcin de. Rhitorique et prosodie des langues de l'Orient musulman, Paris 1873. Tufrfa, s. iJÄQÄNl. —'Umda ft mahäsin aS-Si'r wa-ädäbih wa-naqdih, von Abü 'Ali al-Hasan b. RaSiq al-Qayrawäni. 1—2, ed. 'Abdalhamid, Cairo 1383/1963—4. *Un§urI, Abü 1-Qäsim Hasan b. Ahmad. Diwän, ed. Qarib, Teheran 1341 δ. Wajwaj, Raäiduddin Muhammad b. Muhammad b. 'Abdulgalil i 'Umari. Diwän, ed. Nafisi, Teheran 1339 δ. — Hadä'iq as-sihr, Nachdruck, S. 621—707 des vorigen. Yatimat ad-dahr fi mahäsin ahl al-'a$r, von Abü Man§ür 'Abdalmalik b. Muhammad b. Ismä'Il at-Ta*älibi an-Naysäbüri. 1—4, ed. 'Abdalhamid, Cairo 1375/1956.