Griechische Grammatik, Teil II: Satzlehre, Dialektgrammatik Und Metrik [2, 3 ed.] 3825313719, 9783825313715

Der vorliegende zweite Teil des Griechischen Unterrichtswerkes vertieft und erweitert systematisch die im ersten Teil (L

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Griechische Grammatik, Teil II: Satzlehre, Dialektgrammatik Und Metrik [2, 3 ed.]
 3825313719, 9783825313715

Table of contents :
Vorbemerkung
Zur Einführung
Inhaltsübersicht
Erster Teil: Der Satzbau
A. Der einfache Satz
I. Das Subjekt
II. Das Prädikat
III. Übereinstimmung zwischen Subjekt und Prädikat (Kongruenz)
B. Der erweiterte Satz
I. Die Ergänzung des Nomens: Das Attribut.
Begriff des Attributs
Stellung des Attributs
Das Genetivattribut
Das pronominale Attribut
1. Das bestimmende Pronomen
α) Der Artikel
β) Das hinweisende Pronomen (Demonstrativpronomen)
γ) Das besitzanzeigende Pronomen (Possessivpronomen)
δ) Der Gebrauch von αὐτός, αὐτή, αὐτό er, sie, es selbst
2. Das nicht bestimmende Pronomen (Indefinitpronomen)
II. Die Ergänzungen der Aussage: Prädikatsnomen, Objekt und Adverbiale
a) Die Ergänzung im Akkusativ
1. Der Akkusativ als Objekt
2. Der Akkusativ als Prädikatsnomen
3. Der adverbiale Akkusativ
4. Mehrere Akkusative bei einer Aussage
5. „Beziehungslose'' Akkusative
b) Die Ergänzung im Genetiv
1. Der Genitiv als Prädikatsnomen
2. Der Genetiv als Objekt
3. Der adverbiale Genetiv
c) Die Ergänzung im Dativ
1. Der Dativ als Objekt
2. Der adverbiale Dativ
III. Die Verhältniswörter (Präpositionen)
a) Verhältniswörter mit Dativ
b) Verhältniswörter mit Genetiv
c) Verhältniswörter mit Akkusativ
d) Verhältniswörter mit Genetiv und Akkusativ
e) Verhältniswörter mit Dativ, Genetiv und Akkusativ
C. Das Verbum als Träger der Aussage
I. Die Aussageformen (Genera verbi)
a) Das Aktiv
b) Das Medium
c) Das Passiv
II. Zeitstufe und Vollzugsstufe (Tempora verbi)
a) Der Präsensstamm
b) Der Perfektstamm
c) Der Futurstamm
d) Der Aoriststamm
e) Das Zeitverhältnis zweier Aussagen
III. Die Aussageweisen (Modi)
a) Der Indikativ
b) Der Konjunktiv
c) Der Optativ
d) Der Imperativ
D. Die Formen der Frage
E. Die Negation
Zweiter Teil: Satzreihe und Satzgefüge
A. Die Beiordnung : Bindewörter und Schattierungswörter
B. Die Unterordnung
I. Die nominalen Formen des Verbums als Satzglieder
a) Der Infinitiv
1. Das Prädikatsnomen beim Infinitiv
2. Der Infinitiv als Adverbiale des Grundes
3. Der Infinitiv als Akkusativobjekt
Der „Akkusativ mit Infinitiv"
4. Der Substantivierte Infinitiv
b) Das Partizip
1. Das Partizip als Ergänzung der Aussage
2. Das Partizip als Angabe der näheren Umstände
3. Der Partizip als absoluter Akkusativ
Anhang: Das Verbaladjektiv auf -τός und -τέος
II. Der Abhängige Satz
Die bedeutungsgeschichtliche Entwicklung der Konjunktionen
a) Die abhängige Aussage als Objekt
1. Die Äußerung einer Tatsache, Meinung, Wahrnehmung
2. Die Äußerung einer Befürchtung
b) Die abhängige Aussage als Adverbiale
1. Die Angabe der Zeit
2. Die Angabe des Verhältnisses von „Grund und Folge"
α) Die begründenden Sätze (Kausalsätze)
β) Die Folgesätze (Konsekutivsätze)
γ) Die Zwecksätze (adverbialen Finalsätze)
δ) Die Bedingungssätze (Konditionalsätze)
ε) Die Zugeständnissätze (Konzessivsätze)
c) Der Relativsatz
d) Die abhängige Rede (Oratio obliqua)
Dialektgrammatik und Metrik
Die Sprache der nichtattischen Schulschriftsteller
A. Die griechischen Dialekte
1. Das Ionische
2. Das Achaiisch-Aiolische
3. Das Nordwestgriechisch-Dorische
B. Die Literatursprachen
I. Dichtung
a) Die episch-ionische Dichtung
b) Das aiolisch-lesbische Sololied
c) Dichtung in dorischer Sprachform
d) Das attische Drama
II. Prosa
a) Die ionische Sprachform Herodots
b) Die attische Prosa
c) Die hellenistische Gemeinsprache
Abriß der Verslehre
Maße, Gewichte, Münzen, Zeitrechnung
Verzeichnis der in den §§ 1-174 verwendeten grammatisch-syntaktischen Begriffe
Verzeichnis der in den §§ 1-174 behandelten griechischen Wörter
Register zur Dialektgrammatik
a) Sachregister
b) Wortregister
Register zur Verslehre

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SPRACHWISSENSCHAFTLICHE STUDIENBÜCHER

\

GRIECHISCHE GRAMMATIK TEIL II

Satzlehre Dr. HANS LINDEMANN

t

Dialektgrammatik und Metrik Dr. HANS FÄRBER t Dritter, unveränderter Nachdruck

Universitätsverlag WINTER

Heidelberg

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Die erste Auflage erschien 1957 im Bayerischen Schulbuch-Verlag, München

ISBN

978-3-8253-1371-5

3. Auflage 2010 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 2010 Universitätsverlag Winter GmbH Heidelberg Imprime en Allemagne · Printed in Germany Druck: Memminger MedienCentrum, 87700 Memmingen

Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem und alterungsbeständigem Papier Den Verlag erreichen Sie im Internet unter: www.winter-verlag-hd.de

VORBEMERKUNG Mit dem vorliegenden Nachdruck des 2. Teils des von Hans Färber herausgegebenen Griechischen Unterrichtswerkes liegt die an Schulen wie Universität gleichermaßen erfolgreiche und geschätzte griechische Grammatik wieder vollständig vor. Der von Hans Lindemann und Hans Färber erarbeitete 2. Teil vertieft und erweitert systematisch die in Teil 1: Hans Zinsmeisters Laut- und Formenlehre erworbenen Grammatik- und Vokabelkenntnisse. Der Band umfaßt die Satzlehre mit ausführlichen sprachgeschichtlichen Erläuterungen sowie eine kompakte Dialektgrammatik, die die wichtigsten grammatischen Besonderheiten und lautgeschichtlichen Veränderungen der einzelnen griechischen Dialekte in übersichtlicher Form vorstellt. Vor allem für die Lektüre der homerischen Epen, der lyrischen Dichtung, Herodots Geschichtsschreibung sowie des Neuen Testaments liegt damit/ ein handliches Nachschlagewerk vor. Ein kurzer Abriß der griechischen Metrik rundet den Band ab.

ZUR EINFÜHRUNG Die vorliegende griechische Satzlehre wurde für Lernende geschrieben. Den Schüler zum Verständnis für sprachliche Vorgänge - auch seiner Muttersprache - , zu logischem Denken und zu sprachpsychologischem Empfinden zu erziehen und ihm dadurch nicht nur das Erlernen des Griechischen wesentlich zu erleichtern, sondern zugleich einen dauernden Gewfon für seine geistige Entwicklung zu verschaffen, ist ihr besonderes Anliegen. In einer Zeit, in der die Sprache zunehmend verwildert, verflacht und ihre Ausdruckskraft zu verlieren droht, mag es berechtigt erscheinen,_ gerade im Unterricht der griechischen Syntax, dem letzten Grammatikunterricht, den der Schüler am Gymnasium erhält, die Grundformen syntaktischer Ausdrucksweise aufzuzeigen. Dazu war es nötig, vieles neu durchzudenken, von mechanischen oder gar unrichtigen Regeln zu befreien und in sinnvolleren Zusammenhang zu bringen. Daß man beim Einordnen eines Sprachgebrauchs gelegentlich verschiedener Auffas/ sung sein kann, ist dem Kenner der Literatur nicht unbekannt. Für das Verständnis der Laut- und Formenentwicklung ist die Sprachgeschichte von größter Wichtigkeit. Wer jedoch in der griechischen Syntax allein dem historischen Gesichtspunkt folgen wollte, könnte sich unmöglich aus der Undurchsichtigkeit der sich durch Analogie> Kasusvermischung und Bedeutungsverschiebung ständig wandelnden Gebrauchsweisen zu der Ordnung durchfinden, die für den Lernenden unabdingbar ist, ganz abgesehen davon, daß sich eine Reihe entscheidender Sprachwandlungen bereits in vor- oder urgriechischer Zeit vollzogen hat und zum Teil nur mit zweifelhafter Sicherheit erschlossen werden kann. Daher wurde der logische Aufbau des Satzes aus der Grundform „Gegenstand und Aussage" zum Ausgangspunkt der Darstellung gemacht. Dabei wird keineswegs die Auffassung vertreten, als könne jede sprachliche Äußerung mit den Mitteln der Logik völlig geklärt werden; denn bei weitem nicht alle ausgesprochenen oder niedergeschriebenen Gedanken der Menschen haben logisch vollendete Gestalt gewonnen. Aber es wäre falsch, deshalb das Gefüge der menschlichen Sprache grundsätzlich als unlogisch abzutun. In der Gliederung wurde freilich von der logischen Folge dann abgewichen, wenn methodische Gesichtspunkte vordringlicher erschienen. Die Urgestalt jeder vollständigen sprachlichen Äußerung eines Gedankens erweitert sich auf der Seite des Nomens durch das Attribut, auf der Seite der Aussage durch Objekt und Adverbiale. Das Verständnis für diese Kernstücke des Satzes bleibt eine methodische Notwendigkeit und ist grundsätzlich nicht zu entbehren, auch wenn in dem wogenden Strom der Sprachentwicklung nicht in allen Fällen eine reinliche Scheidung möglich ist. Der Unterschied zwischen Nomen und Verbum stammt schon aus der indogermanischen Ursprache. Das Nomen machte durch seine Endungen deutlich, ob es den Gegenstand derAussage oder eine Ergänzung zur Aussage bezeichnete. Das erlaubte im Griechischen auch freie Wortfolge, im Gegensatz zu den modernen Fremdsprachen - abgesehen vom Deutschen-,

VII

bei denen die fehlende Beugung des Nomens ein streng geregeltes Nacheinander von Subjekt, Verbum, Objekt und Adverbiale erforderlich macht. Die näheren Umstände einer Aussage werden ursprünglich mit den Augen erfaßt und daher örtlich bestimmt. Selbst die Zeitangaben erscheinen räumlich gesehen, als Raumbilder, z. B. „beim Morgengrauen", „mit ( = inmitten) dem Aufgang der Sonne", „nach ( = nahe) dem Mittagessen". Auch für den Ausdruck der Verwendung eines Instruments ist das räumliche Vorstellungsbild bestimmend, z. B. „mit einer Axt". Dagegen setzt die Angabe des Grundes folgerndes Denken voraus, das räumlich oder zeitlich Erfaßtes durch ursächliche Beziehungen verknüpft und Schlüsse zieht. Da die Satzlehre einen zweijährigen Anfangsunterricht voraussetzt, in dem bereits eine Fülle von syntaktischen Erscheinungen geübt wird, konnte in den Beispielen manches erst später Erklärte schon früher gebracht und in den Regeln gelegentlich auf nachfolgende Paragraphen verwiesen werden. Die Übungssätze, bei denen, soweit möglich, auf Inhalt und immanente Wiederholung großer Wert. gelegt wurde, stammen aus den Rednern sowie aus Xenophon, Platon und Thukydides, zu einem geringeren Teil aus Homer und den Tragikern. Soweit es nötig schien, wurden sie geringfügig vereinfacht. Die Regel steht voran; an den ausreichend gebotenen Beispielen soll sich die Regel bestätigen. Daß auf manche nur für die lateinische Grammatik passende, aber aus alter Gewohnheit auch auf das Griechische übertragene Begriffe verzichtet wurde, dürfte kaum Tadel finden. Für den Schüler ist wichtig, daß er die Eigenständigkeit griechischer Spracherscheinungen gegenüber dem Lateinischen erkennt, auch wenn gleichartige Begriffe verwendet werden. Er muß z. B. verstehen, warum der „A. c. i." im Griechischen vielfach da erscheint, wo er im Lateinischen nicht stehen darf, daß ein Konjunktiv im Temporalsatz in der Bedeutung wie etwa nach „cum historicum" für griechisches Sprachdenken unverständlich ist, daß es im Griechischen ein „Plus-quam-perfekt" und ein „Futur exakt", also Zeitangaben, die den früheren Vollzug einer Handlung gegenüber einer Vergangenheit bzw. Zukunft („Vorzeitigkeit") bezeichnen, streng genommen nicht gibt. Deshalb wurden diese Begriffe als irreführend vermieden und, wie man wohl zugeben mag, durch bessere ersetzt. Dasselbe gilt für das Gebiet der sog. Aktionsart, des Aspekts, das für eine Schulgrammatik wohl zu schwierig ist. Es schien empfehlenswert, nur die Grundvorstellungen in vereinfachter Form zu bieten. Das Werk war ursprünglich als Neufassung der verdienstvollen Satzlehre von OStD Dr. Karl Rupprecht geplant. Verschiedene Umstände und neunjährige Beschäftigung mit dem Stoff führten dazu, daß es völlig andere Gestalt gewann. Trotzdem hat OStD Dr. Rupprecht sich in selbstloser Weise der mühevollen Arbeit sorgfältiger Überprüfung unterzogen und so den Verfasser nicht nur zu tiefemDank verpflichtet, sondern auch zu immer neuem Durchdenken der Probleme veranlaßt. Besonderer Dank gebührt außerdem Herrn Geheimrat Dr. Ferdinand Sommer sowie OStR Dr. Alfons Frank, OStR Dr. Raimund Pfister, StP Dr. Cyrill Bader, und schließlich den unbekannten Gutachtern des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, die durch feinsinnige Beobachtungen die Arbeit vielfach bereichert und deren Brauchbarkeit für den Schulunterricht erheblich gefördert haben. Nicht zuletzt sei den Herren OStR Erich Freund, OStR Hans Zinsmeister und StP Max Edsperger für ihre entsagungsvolle Mithilfe beim Lesen der Korrekturbogen und für manche wertvolle Anregung auch an dieser Stelle aufrichtig gedankt. Der von Hans Färber verfaßte Beitrag bietet neben der Einführung in die Metrik sowie einer Übersicht über die Maße, Gewichte und Münzen und über die Zeitrechnung vor allem eine Dialektgrammatik der nicht-attischen Schulschriftsteller. Eine solche erschien notwendig, um

VIII

die Lektüre, vor allem Homers, Herodots, der lesbischen Lyrik, des attischen Chorliedes und des Neuen Testaments nicht mit grammatischen Fragen zu belasten. Die Dialektgrammatik ist jedoch nicht als Lernstoff gedacht, sondern soll dem Schüler lediglich die Möglichkeit zum Nachschlagen der Abweichungen vom attischen Formenbestand bieten. Dargestellt ist sie zum Unterschied vom 1. Band mehr deskriptiv als historisch, da die Entstehung der Dialektformen meist nur durch Vergleich mit dem Indogermanischen erklärbar ist und daher über den Rahmen einer Schulgrammatik weit hinaus ginge. Für die Lektüre genügt die Kenntnis der Tatsachen. Benützt wurden hierzu neben Schwyzer I und Hoffmann-Debrunner (Geschichte der griechischen Sprache, Göschen 195 3/54) besonders Fr. Bechtel, Die griechischen Dialekte, 1921/24, A. Thumb, Handbuch der griechischen Dialekte, 1909-32, sowie die neutestamentlichen Grammatiken von L. Rademacher, 1925, und Blass-Debrunner, 1943· Für Homer wurde neben der führenden Grammaire Homerique von P. Chantraine, 1948 / 53, der 1. Band des Homerischen Vokabulars von Godehard Brune, 19 3o, zugrundegelegt. Einen zuve~lässigen Rückhalt qot der stets bereite Rat und das sprachgeschichtliche Wissen von Hans Zinsmeister. Der Abschnitt über die Metrik ist als erste Einführung für den Schüler und als Nachschlagemöglichkeit gedacht; für den Lehrer empfiehlt sich die Einführung in die griechische Metrik von Karl Rupprecht, 1949, und die Griechische Metrik von Bruno Snell, 195 5. Möge die Arbeit vielen den Zugang zu den unvergänglichen Werken griechischer Denker erleichtern, auf deren Schultern das Abendland ruht!

Abkürzungen ahd. Anm.,A. dt. eig. engl. frz. got. idg. Imp. Impf. it. Jh. jd. jm. js.

= althochdeutsch =Anmerkung = deutsch = eigentlich =englisch = französisch = gotisch = indogermanisch =Imperativ =Imperfekt = italienisch = Jahrhundert =jemand =jemandem =jemands

= mittelhochdeutsch mhd. nhd. = neuhochdeutsch Part. = Partizip P., Pers. = Person PI. =Plural Sg., Sing. = Singular s.o. (u.) = siehe oben (unten) u. ä. = und ähnliche (Ausdrücke) Verg. = Vergangenheit vgl. = vergleiche Ein * vor einem Wort, Ausdruck oder Satz der Syntax bedeutet, daß es sich um einen in der klassischen Zeit nur dichterischen Gebrauch oder um ein Zitat aus der griechischen Dichtung handelt.

IX

INHALTSÜBERSICHT Zur Einführung Abkürzungen . . Inhaltsübersicht.

V

VII IX

Erster Teil: Der Satzbau

A. Der einfache Satz . I. Das Subjekt . II. Das Prädikat . III. Übereinstimmung zwischen Subjekt und Prädikat (Kongruenz) . B. Der erweiterte Satz . . . . . . . . . . .

~.

.

I. Die Ergänzung des Nomens: Das Attribut. Begriff des Attributs . Stellung des Attributs . . Das Genetivattribut . . . Das pronominale Attribut . l. Das bestimmende Pronomen. a) Der Artikel . . . . . . . ß) Das hinweisende Pronomen (Demonstrativpronomen) y) Das besitzanzeigende Pronomen (Possessivpronomen) o) Der Gebrauch von a\rr6s . . . . . . . . . . . . 2. Das nichtbestimmende Pronomen (Indefinitpronomen) . II. Die Ergänzungen der Aussage: Prädikatsnomen, Objekt und Adverbiale . . . . . . . . . . a) Die Ergänzung im Akkusativ . . . . 1. Der Akkusativ als Objekt 2. Der Akkusativ als Prädikatsnomen 3. Der adverbiale Akkusativ . . . . .

X

§§ 1-8 §2 §§ 3-5 §§ 6-8 §§ 9-106 §§ 9-2 5 §§ 9-10 §§ 11-12 § 13 §§ 14-28 §§ 14-26 §§ 14-22 § 23 § 24 §§ 25-26 §§ 27-28 §§ 29-86 §§ 30-45 §§ 31-36 § 37 §§ 40-42

3 3 4

5 6 6 6 7

9 10 10 10 14 15 l

5

17

18 18 19 22 23

4. Mehrere Akkusative bei einer Aussage 5. „Beziehungslose" Akkusative . b) Die Ergänzung im Genetiv l. Der Genetiv als Prädikatsnomen . 2.. Der Genetiv als Objekt 3. Der adverbiale Genetiv . c) Die Ergänzung im Dativ I. Der Dativ als Objekt 2.. Der adverbiale Dativ . III. Die Verhältniswörter (Präpositionen) a) b) c) d) e)

c.

Verhältniswörter Verhältniswörter Verhältniswörter Verhältniswörter Verhältniswörter

mit Dativ . mit Genetiv . mit Akkusativ mit Genetiv und Akkusativ . mit Dativ, Genetiv und Akkusativ .

Das Verbum als Träger der Aussage

I. Die Aussageformen (Genera verbi) a) Das Aktiv. b) Das Medium c) Das Passiv II. Zeitstufe und Vollzugsstufe (Tempora verbi) a) b) c) d) e)

Der Der Der Der Das

Präsensstamm . Perfektstamm Futurstamm. Aoriststamm Zeitverhältnis zweier Aussagen

III. Die Aussageweisen (Modi) . a) b) c) d)

Der Indikativ . Der Konjunktiv Der Optativ Der Imperativ .

§§ § §§ § §§ §§ §§ §§ §§

43-44 45 46-70 47 48-56 57-70 71-86 72-80 81-86

2.9 33 40 40 44

§§ §§ §§ §§ §§ §§

87-106

47

89-90 91-95 96'-97 98-100 101-106

49

§§ 107-135 §§ 108-114 § 108 §§ 109-110 §§ 111-114

60

25 27 27 28

50 52

53 55

61 61 61 63

§§ II5-120 § n6 § II7 § II8 § n9 § 12.0

65 66 67 67 68

§§ 12.1-12.9 §§ 12.1-12.7 §§ 128-130 §§ 131-134 § 135

70

69

70 73 74 76

D. Die Formen der Frage

§ 136

78

E. Die Negation

§ 137

79 XI

Zweiter Teil: Satzreihe und Satzgefüge A. Die Beiordnung : Bindewörter und Schattierungswörter

§§

139-142

82

B. Die Unterordnung:

§ 143 § 143 §§ 143-150 § 144 § 145 §§ 146-149 § 150 §§ 151-158 §§ lp-154 §§ 155-157 § 158 § 159

87

. . . . . . . . . . . . . . . .

I. Die nominalen Formen des Verbums als Satzglieder

a) Der Infinitiv . . . . . . . . . . . . . l. Das Prädikatsnomen beim Infinitiv. . . 2. Der Infinitiv als Adverbiale des Grundes 3. Der Infinitiv als Akkusativobjekt. Der Akkusativ mit Infinitiv 4. Der substantivierte Infinitiv. b) Das Partizip l. Das Partizip als Ergänzung der Aussage 2. Das Partizip als Angabe der näheren Umstände 3. Das Patrizip als absoluter Akkusativ . . . Anhang: Das Vetbaladjektiv auf -TOS und -TEoS II. Der abhängige Satz Die bedeutungsgeschichtliche Entwicklung der Konjunktionen a) Die abhängige Aussage als Objekt . . . . . . . . . . . 1. Die Äußerung einer Tatsache, Meinung, Wahrnehmung. 2. Die Äußerung einer Befürchtung ......... . b) Die abhängige Aussage als Adverbiale . . . . . . . . . . l. Die Angabe der Zeit . . . . . . . . . . . . . . 2. Die Angabe des Verhältnisses „Grund und Folge" . ex) Die begründenden Sätze (Kausalsätze) . ß) Die Folgesätze (Konsekutivsätze) . . . y) Die Zwecksätze (adverbialen Finalsätze) 5) Die Bedingungssätze (Kondizionalsätze) c) Die Zugeständnissätze (Konzessivsätze) c) Der Relativsatz . . . . . . . . . . d) Die abhängige Rede (Oratio obliqua).

*

XII

§§ 160-174 § 161 §§ 162-163 § 162 § 163 §§ 64-171 § 164 § 165 § 165 § 166 § 167 §§ 168-170 § 171 §§ 172-173 § 174

87 87 88 88 89 92 93 93 96 98

99 99 100

102 102 103 104 104 105 105 105 106 107 IIO IIO

II3

Die Sprache der nichtattischen Schulschriftsteller A. Die griechischen Dialekte .

I. Das Ionische . . . II. Das Achaiisch-Aiolische. III. Das Nordwestgriechisch-Dorische B. Die Literatursprachen I. Dichtung . . . a) Die episch-ionische Dichtung b) Das aiolisch-lesbische Sololied . c) Dichtung in dorischer Sprachform d) Das attische Drama.

II. Prosa . . . . . . . . a) Die ionische- Sprachform Herodots . b) Die attische Prosa . . . . . . . c) Die hellenistische Gemeinsprache . Abriß der Verslehre . . . . . . . . . . Maße, Gewichte, Münzen, Zeitrechnung .

§§ 175-178

II7

§§ 175-176 § 177 § 178

II7

§§ 179-209 §§ 180-203 §§ 180-200 § 201 § 202

§ 203 §§ 204-209 §§ 204-208 § 208 § 209 §§ 210-218 §§ 219-221

n9 120 121 121 121 137 138 139 139 139 145 146 148 155

Verzeichnis der in den§§ l-174 verwendeten grammatisch-syntaktischen Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

159

Verzeichnis der in den §§

161

l -l

74 behandelten griechischen Wörter

Register zur Dialektgrammatik a) Sachregister . b) Wortregister. . . .

169 171

xm

METHODISCHE VORBEMERKUNG Die vorliegende Satzlehre ist in ihrem Gesamtumfang keineswegs zum Auswendiglernen bestimmt, sondern in erster Linie zumNach-denken. Wer die syntaktischen Erscheinungen mit dem Verstand erfaßt und die Beispielsätze mit den Regeln vergleicht, prägt sich allein schon einen großen Teil des üblichen Lernstoffes ein. Aus mehreren Gründen empfiehlt es sich, die schriftliche Arbeit über ein neu durchgenommenes Stoffgebiet erst am nächsten Unterrichtstag zu stellen. Die meisten Einzelheiten der Satzlehre wurden bereits im I. und II. Teil des Übungsbuches in zahlreichen Beispielsätzen behandelt, sind also vielfach nur Wiederholungsstoff. Wichtig ist, daß der Schüler nunmehr in der Ordnung der Syntax die Sinnzusammenhänge begreift und die Grundvorstellungen gewinnt, die etwa zum Gebrauch des Artikels oder eines Kasus, einer Zeitstufe oder einer Aussageweise führten. Dazu muß die Methode der Darbietung und der Einprägung vom Auswendiglernen auf das in die Tiefe gehende, verstehende Lernen umgestellt werden. Deshalb sind auch die bei den Kasus aufgereihten Verba und Adjektiva nicht eigentlich Lernstoff - soweit nicht ihre Wiederholung an sich empfehlenswert erscheint - , sondern vorzüglich ein Hilfsmittel, um den Anwendungsbereich der Regel überschauen zu können. Die Anmerkungen dienen der Erläuterung und Ergänzung. Dieser Zweck bestimmt auch, in welchem Umfang sie jeweils herangezogen werden sollen. Hans Lindemann

XIV:

SATZLEHRE

ERSTER TEIL: DER SATZBAU § t

A. Der einfache Satz

Der einfache Satz besteht aus Aussagegegenstand (Subjekt) und Aussage (Prädikat). Alle übrigen Bestandteile des Satzes sind, abgesehen von den Bindewörtern (Konjunktionen) und Schattierungswörtern (Partikeln), Ergänzungen entweder zum Subjekt (z.B. Attribut, Apposition) zum Prädikat (Prädikatsnomen, Prädikatsattribut, Objekt, Adverbiale). oder

I. DAS SUBJEKT

§2

Das Subjekt wird ausgedrückt a) durch ein Subjektswort im Nominativ (Substantiv oder als Substantiv gebrauchtes Wort, wie z.B. Adjektiv, Partizip, Pronomen, Zahlwort, Infinitiv), b) durch einen Subjektssatz (Nebensatz, besonders Relativsatz), c) durch die Form des Verbums. 1. VAo:KES i6VTC..UV. I.

2.

2.

KaTeßaivov eis TCxS Kwµo:s fiST) 016ovos

µ6vos

reichlich allein2)

nacro: f\ 1TOA1S KaTEKo:V6T) die Stadt wurde ganz niedergebrannt. 2. n0:cro:1 o:i 1TOAE1S wµoMyow die Städte stimmten alle zu. 3. Eixov aq>6ovo: TCx eirmiSe10:. 4. M6vos äire6avev o iro:is (als „einziger"; aber TOV µ6vov µ01 iro:iSo: äireKTEtvev „den einzigen Sohn"!). 5. Olvos 1TOAVS f}v. 6. CTCXVTES oi iro:p6VTES )(O:lpETE (seid gegrüßt). I.

Anm.

I.

Als Attribut bedeuten "Cis und ölos ganz= gesamt, sämtlich.

fi naacx n6;>..1s die gesamte Stadt a\Jv Tois näa1v (ävBpaa1v) ~it der gesamten Mannschaft ol mwres 80100TO{ das gesamte boiotische Volk ol iTCcvTES ewfo insgesamt 9 1. TTeptl..eye1 Tfiv näaav n6A1v TfiS •E;>..;>..aBos ncxiBeva1v (Bildungsstätte) e[voo. 2. Ta npayµCXTcx Tois näa1 Kcx6' fiµepav (täglich) xo:Aem.:>T~pcx eyiyveTO. 3· 01 ~vpo:K60'101 TOS iTCXO'CXS vo:Vs TWV 'A6TJvo:icuv KCXTEBiCUKOV. 4· 'Ev TOVrC@ t't iTCXO'CX evBcx1µov{cx ECTTJV;

Anm. 2.. Die Weglassung des Artikels nimmt dem Begriff näs die Bestimmtheit (vgl. § I 4ff.); nas bedeutet dann im Sing. ganz, völlig, jeder, im Plural lauter, alle (möglichen). näacx n6AtS eine ganze Stadt, jede beliebige Stadt nCXVTl a6eve1 mit ganzer (aller) Kraft ev na0'1J chropfq: e[vcxt in völliger Verlegenheit sein nävTes &vepcuno1 alle (möglichen) Menschen, alle Welt n1K6µ11v.

2..

'Es 'Tl'CXv µoxfrripias

Anm. 1. Beachte: ovöev KcxMv nichts Schönes (aber nihil pulchri neben nihil pulchrum), KcxMv Tt etwas Schönes. Anm. 2. Als Substantiv gebrauchte Adjektive, die einen Teil des Ganzen bezeichnen, richten sich in Get,lUS und Numerus oft nach dem abhängigen Genetiv. 6 T)µtavs TOV xp6vov die Hälfte der Zeit Ti ir;\e{O'Tfl Tijs xoopcxs der größte Teil des Landes ext fiµfae1cx1 Toov veoov die Hälfte der Schiffe To ir;\eiOTov Toii OTpcxTE1'.lµcxTOs der größte Teil des Heeres Anm. 3. Meist dichterisch findet sich der attributive Genetiv statt einer Appositioo 1) (gen. explicativus): *TpolTJs lepov 1TTOA{e6pov die heilige Stadt Troja, 'l;\{ov ir6AtS die Stadt Ilion, 1TTJYTlS ovoµcx der Name „Quelle". Die Attribute bei Adjektiven sind im Zusammenhang mit den entsprechenden Verben behandelt.

Das pronominale Attribut 1.

DAS BESTIMMENDE PRONOMEN

§ 14

ex) Der Artikel

Der Artikel ist ursprünglich ein hinweisendes Pronomen; so noch bei Homer. Er bestimmt wie im Deutschen, einen Begriff genauer und bezeichnet ihn a) sondernd als einen bestimmten, bekannten, schon genannten oder durch eine nähere Bestimmung von anderen unterschiedenen Einzelbegriff, b) verallgemeinernd als Gattungs- oder Sammelbegriff. a) i. BMl.f'ov els Ta op11 Kai iSe, oos äßoov (der eben erwähnte X.) avayvovs Ti)v E'Tl'lO"TOAi)V (von dem eben die Rede ist) av usw. Iw iracrl Tois µET• eµoü Te6fip00a1povvTat TCx xpftµaTa. 3· X1Toova e~ESvcre TOV TraiSa. 4. Teixos TrEpteßaAOVTO Ti)V TrOAlV. 1.

1)

Vgl. mhd. l!r sluoh in mit thi!me swerte uf den heim herten einen vermi!zzentlichen slah.

2) Dafür auch ir6:a1J 6epami~ (vgl. § 42 1)). 3)

4)

5) 6 )

26

Eigentlichjd. in die Terminliste für die Gerichtsverhandlung einschreiben lassen. Dafür auch ev Tfj ev Ma:pa:6oov1 µcl)(1J. Vgl. lat. alqm sententiam rogare jd. um seine Meinung fragen. So auch im Got„ Ahd„ Mhd. Vgl. das frage ich mich auch.

3. jd. etwas lehren, an etwas erinnern, jm. etwas verheimlichen

füOCxO'KElV (TlVCx TflV µOVO"lKTtV) avo:-, vnoµ1µv1JaKe1v (TlVCx TCx nenpo:yµevo:, auch Twv nmpo:yµevc..vv, § 55) KpVrrrElV, WOKptrrrTEcr&O:l (TlVCx TflV O"Vµ.

b) DIE ERGÄNZUNG DER AUSSAGE IM GENETIV

§ 46

Im griechischen Genetiv sind der idg. Genetiv und der idg. Ablativ schon in vorgriechischer Zeit zusammengeflossen. Dies läßt auf enge begriffliche Verwandtschaft der Grundbedeutung schließen. Besonders die Aussage der Zugehörigkeit kommt der Bedeutung des Ablativs sehr nahe3). Vgl. mundartlich: Meinetwegen kannst du das ruhig tun. 2) Vgl. Keine Umstände! 0 Freunde, nicht diese Töne I (Beethoven, 9. Symphonie). Mir dies? Dies, Tristan, mir? (R. Wagner, Tristan und Isolde). 3 ) Vgl. *J\11Toüs Ko:i füos vl6s und eK ß1os vl6s. Vgl. auch frz. du vin ( < de illo vino = vini). 1)

27

Der echte Genetiv gab in vielfachen Abwandlungen an, daß die Aussage nur einen Teil des Gegenstands betrifft. Er ·bezeichnete den Bereich,

G

a) dem etwas als Teil zugehört1), G+- b) den etwas berührt, „betrifft", G +- c) den etwas zu berühren sucht. Vgl. die Verba a) „tei/"-haben, b) sich halten an, c) streben nach. Der idg. Ablativ bezeichnete örtlich und bildlich den Ausgangsbereich. Er gab an

0-+ a) die Herkunft oder Trennung von einem Bereich,

•t

e-i-0~

übertragen: die Ursache als Ausgangsbereich für Stimmung oder Handlung, b) die Bezogenheit auf einen Bereich (vor, hinter, über, unter).

~ Vgl. die Verba a) herkommen von, abhalten von, trennen von; verurteilen wegen, sich ärgern, sich wundern wegen; b) voranstehen, hintanstehen, überlegen sein, unterlegen sein. Der Ablativ wird schon in idg. Zeit oft durch Präpositionen verdeutlicht (pOVTlO"TElV (Twv vov6eT1Kwv Mywv)

sich nicht kümmern, vernachlässigen, nicht achten auf

2wKpcITris emµeli.eicr6cx1 eeovs ev6µ1sev &vepwrrwv. 2. OVt< aei Tf)S TWV 'TTOAAWV 56~T)S oei f)µä:s q>povTise1v. 3· noli.li.ol TOÜ µsv TTAEOVEKTElV aei EmµEAOVTCXl, TOV OE KcxAOÜ ovosv EVTpETTOVTCXl. I.

Anm. ME:Ae1v wird bei Dichtern auch persönlich gebraucht. I. *'EopTai

TrCX01 µe:Aovow. z. *Tol'.rrotO't µev TcxVTa µE:Aet, Ki6ap1s Kal ao16fi,

1 ..•

Tr6Aeµos 6'&v6peO'O'l µe:Afiaet.

3. DER GENETIV ALS ADVERBIALE

ex) Der Genetiv bezeichnet Raum oder Zeit. 1.

§ 57

Der Genetiv bezeichnet den Raum, in dem etwas ist oder vorgeht (irgendwo innerhalb oder

über einen Raum hin, gen. loci). TTlS Xepcrovi)crov ev 'Eli.cx10ÜvT1 eK CTCXTpwv Tf)s 'Axcx11cxs

in Elaius auf der Chersones (Stellung § 11 b 2 A.) aus Patrai in Achaia

'Ali.K1ß16:011s foli.evcre Tf)S Kcxpicxs ES TOV Kepcxµ1KOV KOATTOV. 'ATT1Kfls ES Oiv611v. 3. "'Hli.6ov E~ 'Ecpfoov Tf)S 'lwvicxs. I.

2.

EO"TCxvCXl, ETI"lO"TCXTEiV (O"TPCXT0) eq>1crT6:vcx1 (irp6:yµcxcr1) irpocrß6:Ai\e1v, irpocririirTe1v (Teixeo-1) irpocriro1eiv CA61")vcxio1s) irpocreivcxi (&peTfj) irpocrexe1v [Tov voüv] (TOiS Ko1vois)

einflößen, einjagen treu bleiben begegnen verfallen sein (verfallen) angreifen mich erfaßt auflauern, Pläne schmieden gegen beilegen, auferlegen befehligen, an der Spitze stehen an die Spitze stellen anrennen gegen auf js. Seite bringen verbunden sein mit achten auf

Oi 'A61")vcxio1 ETI"EKElVTO T0 neplKAEi (setzten zu). 2. "EKTI"Afl~lS evemcrev &v6pc.Oirois. 3· Eicrf1i\6ev o:VT0 Beos. 4. ·o O"TPCXTflYOS irpocrf1A6ev T0 Bfiµct> (trat vor das Volk). 5. Oi ACXKeBcx1µ6v101 irpocreßcxi\i\ov T0 Te1xicrµCXT1, oi B' 'A6rrvcxio1 i)µVVOVTO. 6. Tfj ßiq: irp6cre1cr1v ex6pcxt KO:i KivBvvot. 7· >AvcxvBpicx BoKei µ01 elvcxi iroi\i\ovs evi eirei\6eiv. 8. Oi iroi\eµ101 irpocremcrov Tcxis ir6i\ecr1v &Te1xicrT01s. I.

Anm. Hier liegt ursprünglicher Lokativ zugrunde. Darauf weist auch der Gebrauch von els, Trp6s, rnl mit Akk., statt des Dativs, besonders in wörtlicher Bedeutung.

§ 77

y) zusammentreffen crrrCXVTav (KCXKOVPY't>) 6µ1i\eiv (KCXKOiS) föcxi\eyeo-60:1, eis Myovs ievcx1 (croq>tcrTcxis) 42

begegnen, entgegentreten verkehren mit sich unterhalten, sich unterreden, verhandeln

evcxvT1ov0"60:1 (exepois) cXVTlTrOlei0"6cd (TlVl Tf)S &pxfls) eis XEipas ieva1 (TI0Aeµ{o1s) TIOAeµeiv, µCx)(ecr6a1, vavµaxeiv (nEpcrms) epfse1v, Ö:µ1AAa0"6a1 (Ö:ptO'TOlS) föacpepeo-60:1 (&A.A.f)A.01s) &mxeavecr60:1 (vfois) 5taMCTlre1v eavT6v, föaA.A.CTlre0"6a1 (cp{A.~) O'lTEVOeo-60:1, O'lTOVOas (o-vv6i]Kas) lTOlEio-60:1 (j3cxpß6:po1s) yaµeio-60:1 (&vop{) (aber yaµeiv yvvaiKa)

sich widersetzen streitig machen (§ 69, A. 2) handgemein werden kämpfen (zur See) streiten, wetteifern uneins werden, sich entzweien verhaßt sein, sich verfeinden sich aussöhnen einen V ertrag schließen (einen Mann) heiraten (eine Frau heiraten)

* Kovp11v 5• ov yaµec.v )Ayaµeµvovos

)ATpetoao, 1 ovo· ei XPVO'El1J )Acppo5h1J KaAAOS (§41) epis01. 2. Oi )A6rivaio1 oiv1~1 Kai KVTip{o1s evavµCx)(T)O'CXV. 3. Y O'TEpov O'lTOVOai yiyvoVTO:t neAOlTOVVT)O'lOlS Kai )A611va{o1s lTEVTETElS (auf 5 Jahre). I.

0

Anm. I. Bei den Verben gegenseitigen Tuns steht statt des Dativs häufig np6s mit Akkusativ. Vgl.§ 105 c r ß. „Eµe:>.:>.ov (zögern) 1Tmpcxyµevwv föKexiws äv c:xlrroü 6avCXTov KexTex\.JlT){o-ra:cr6a:t.

Über oo~ crwei\6V"Tt elmiv s. § 161,

§ 81

2.

l

d.

DER DATIV ALS ADVERBIALE

ex) Der Dativ bezeichnet den Ort der Handlung (dat. loci). Er ist ohne verdeutlichende Präposition in der Dichtung üblich, in der Prosa jedoch auf die bekannteren Ortsnamen beschränkt (Lokativ). I. *Mfyexs ovpav~ Zevs der große Zeus im Himmel, *ßcx6ei11s ßev6ecr1v VAT)S in den Schluchten des tiefen Waldes, *ev5e µux~ t

§ 83

y) Der Dativ bezeichnet den Grund für einen Vorgang (dat. causae: auf Grund, infolge, aus, wegen, im Hinblick auf).

cp6ßCfl aus Furcht

piyet vor Kälte

vßpe1

aus Frevelmut usw.

•p1ye1 &Tro:A:Avµe6a. 2. 'AKofj enicrTaµai (auf Grund eines Gerüchts, vom Hörensagen). 3. , Anopovµev T0 npayµaTl. 4· MEATJTOS ÖOKEi Tf\v ypacpfiv TaVTTJV vßpe1 TlVi Kai &Ko:Aacrict (maßloser Frechheit) Kai ve6TTJT1 yp6'.1.JJacr6ai. 5. •H äA:Ari ·E:Ai\Cxs crvvriyv.wisETo, Ta µsv cp6ßCfJ, TCx ÖE WEAl't• 1.

Der Dativ bezeichnet besonders den Grund einer seelischen Stimmung bei sich freuen über xaipe1v, i15ecr6at AVTIEicr6ai, &v15:cr6ai mißmutig sein xa:Amws, ßapec.vs cpepe1v, ungehalten sein ßapwecr6ai

&yavaKTeiv, äx.6ecr6ai &y eaverrq> &-rreeavov. 3· *, Am.OÄETO Ävypc;, 6A.e6pq>. 4. 'EO"Ke~6:µe6a, Troic;x Trat5eic;x Tra15ev6eis TocroOTov föi}veYKev o Kvpos eis (§ 41, A.) TO ö:pxe1v &vepC.:moov.

§ 84

ö) Der Dativ bezeichnet die Art und Weise, wie sich eine Handlung vollzieht. Er nennt die Werkzeuge, Mittel oder begleitende Umstände und Personen, mit deren Hilfe die Handlung vor sich geht (dat. instrumentalis, dat. comitativus, auf die Frage: womit? wodurch?). 1.

a) Mittel und Werkzeuge (wörtlich und bildlich):

o (mitsamt dem

Schlamm). Anm. 2. Als Adverb bindet &µa und 6µov durch Kai oder TE verbundene Substantiva noch stärker aneinander2 ). I. 'Ecp6vevov &vSpas oµov Kai iTTTTOVS. 2. ·o OVl~a: KcXyOO „auch ich klage nun" (eigentlich: auch mich hatjetzt Wehklage erfaßt). 3. * 'A1TlhrTVos 1TAOiCX ayoov tKcxva, ovSev i!rv efüt ~V (=To\rroov, &) µeAAOO :.>-.eyetv (so aber ist es nötig!). 3· El TOVS evvfo Ö:pXOVTCXS em'lycxyes, OVK av hepoov ESet 0"01 µcxpwpoov.

(= 72

1)

Das Deutsche betont durch den Konjunktiv die Nichtverwirklichung; aber auch: Eigentlich muß ich müßte ich) dich bestrafen.

5. Bloße Annahme (Irrealis) und unerfüllte Forderung sowie der als unerfüllbar vorgestellte Wunsch beeinflussen oft auch den Modus der Aussage eines unmittelbar folgenden, innerlich abhängigen Nebensatzes (Relativ-, Zeit-, Zwecksatzes), in dem dann ebenfalls der Indikativ eines Präteritums (ohne &v) statt des Präsens oder eines Konjunktivs oder Optativs steht (Modusangleichung, vgl. § 1 34, 5). I. Oi rraiöes vµoov, Öo-01 µev ev66:5e 1'}0-av (wären), VTI'O TOVTVJV av vßpisOVTO. z. 'Expf)v TOVS pi}TOpas µf\ rrp6Tepov rrepi Toov öµoi\oyovµevwv o-vµßovi\eve1v, rrpiv rrepi Toov ä:µqno-ß11T0vµevwv i)µO:s e6ioa~a\1 (unterrichtet hätten). b) Der Konjunktiv Der Konjunktiv bezeichnet erwogene oder erstrebte Verwirklichung.

§ 128

Der Konjunktiv bezeichnet etwas noch nicht Eingetretenes, hat also futurischen Sinn. Daraus wird verständlich, 1.

daß ein Konjunktiv Futur nicht gebildet wurde,

z. daß statt eines Konjunktivs öfters Indikativ Futur stehen kann, wenn etwas als bestimmt eintretend erwartet wird, 3. daß in den von einer Vergangenheit abhängigen Nebensätzen gewöhnlich nicht der Konjunktiv, sondern der Optativ (opt. obliquus, § 13 3) steht. Zwischen dem Konjunktiv als Ausdruck erstrebter Verwirklichung und dem Optativ als Ausdruck des als erwünscht Vorgestellten lassen sich nicht immer scharfe Grenzen ziehen. Vgl. auch Konjunktiv und obliquen Optativ im Nebensatz! (§ 133) Mi\ 6µ1i\fi01JS Kataivwµm µeµv11µevos. Anm. Im Hauptsatz findet sich dieser Konjunktiv (Neg. ov) mit und ohne av nur bei Homer. In Prosa tritt 1

dafür Indikativ Futur ein. 1. *Ov yap "TToo Toiovs iBov &vepas ovSe i5ooµa1 (noch werde ich sie wohl sehen). Te\Jxea eaaaov (schleunigst!), eyoo Se KEV Aaov &ye!poo.

2.

*l::.vaeo

§ 130 Der Konjunktiv der erstrebten Verwirklichung ( voluntativer Konjunktiv, Negation pij) steht als Willensäußerung der 1. Person Singular, durchweg Aorist (beabsichtigter Eintritt einer Handlung!), fast immer durch ä:i\i\' &ye, cpepe, oeüpo eingeleitet: I. epe Öf\ TI'Etpaßoo mßavooTEpOV rrpos Vµas ä:rroi\oyf}o-ao-ßat. 2. * •Ai\i\' CXyE oi (ihm) Kai eyoo öoo ~eiv1ov (Gastgeschenk). 1.

73

2.

als Aufforderung der

1.

Person Plural (Exhortativ):

A"A71,.' oos TcXxlO'TO: 1Tpos 1TOA1V OITEVO"OOµev. 2.. Mi\ 1Tpos eewv (§ 105 b 2.) µaivcbµe6o: µ110' o:icrxpws chroi\cbµe6o:. 3· >Ai\i\a 1TpWTOV µev evi\o:ß116wµev Tl 1Ta6os µt1 mx6ooµev. 4. 'E1To:vei\6ooµev, ei cro1 ,;ooµev ecrTiv ( § so, 4 A. ). 1.

>

3. als fragende Überlegung der 1. Person Sing. oder Plural (Deliberativ), oft durch ßovi\e1, ßovi\ecr6e eingeleitet und durch eine zweite Frage fortgeführt: 1.

Bovi\e1 01 oliv e6E'Ai)crms O:v ä:iroKpivEcr6m; 4. Bov'Aoiµ11v O:v eµe TVXEiV wv ßov'Aoµa1 (= TOVTv.:>V, ö: ••• ). I.

§ 133 3. In Nebensätzen steht oft, statt eines Indikativs oder Konjunktivs, der bloße Optativ ohne äv ( optativus „obliquus"), wenn das Verbum des übergeordneten Satzes eine Vergangenheit ausdrückt, also auch nach historischem Präsens und nach Optativen, Infinitiven und Partizipien, die eine Vergangenheitsform vertreten. Doch besteht dafür keine strenge Regel. Dieser Optativ bezeichnet den Inhalt des Nebensatzes als damals vorhandenen Gedanken des übergeordneten Subjekts.

a) Optativ statt Indikativ im abhängigen Aussage-, Begründungs- und Fragesatz. I. T1crcraT'llpias. 3· Oi "EAA11VES e6a\Jµasov, ÖTl ovöaµov Kvpos cpaivotTO. ß) Optativ statt Konjunktiv im abhängigen Zweck- und Befürchtungssatz sowie in der abhängigen deliberativen Frage (§ 130, 3). Kvpos Toov irap' eavT~ ßapßapv.:>v eirEµEAEiTo, ws iro'AEµEiv iKavoi Ei11crav. 2. KAEo:pxos Eepe (5fi ), i61 (öfi )1) eingeleitet. I. "Jfü VVV OlOcc~OV KCCl sµE, ivcc O'Oq>WTEpos yevooµcct. 2.. "f fü Öij µ01 CxTIOKplVCCl. 3. epe Oft smO"KE"f.Jwµe6cc, Ti A.eyoµev. Die verschiedenen Tempusstämme bezeichnen die jeweilige Vollzugsstufe ( § 11 5). /\eye öfi sprich weiter! EiTie sag! (als Antwort auf eine bestimmte Frage). •EpwTcc frag (was du willst)! "A6pe1, O'K01TEl schau! überleg dir! Xccipe sei gegrüßt! leb wohl! Zev croocrov helf Gott 1 ne1TCCVO'O hör auf! Schluß! MeµVT}O'O denk dran! 1. MT}5eTioTe oovA.ov fi5ovfls aCCVTov Tioie1. 2.. "0TC9 TCCÜTcc öoKei, avCCTe1v0700 (apmoo) Ti)v xeipcc. 3. "ET1 Kcci VW eµoi mieov Kcci O'W6T}Tl. 4. "!Too TlS sa;A.fjs;

Anm. z. Als Aufforderung an die z. Person findet sich bei Homer, aber auch noch im Attischen, der Infuti.tiv, häufig nach vorhergehendem Imperativ. 2) I. *"Q ~eiv', cXyYEAAE\V J\CXKEÖcnµOVlolS, ÖTI Tfj5e 1 KEfµe6a TOi) KEiVW\I pi'jµaa\ m166µevo1. z. * 8apa&v VVV, tu6µT)5ES, E1Tl Tpweaa1 µO:xe~cn. 3. *'A;A.M µO:;A.' Eyoo OVK äv oI6s T> eif)V TOÜTO ltOteiv.

1.

~

...

a

•""4

--

im Nebensatz

==I CU

.c:= 0

1. erstrebte Verwirklichung 1. Opt. obliquus 1. Feststellung (wiei. Haupts.) nach iva im Zwecksatz, nach histor. Temz. nach ÖTIOOS zum Ausdruck des als sicher erwarteten z. befürchtete Verwirklichung pus des übergeordneten Satzes, erstrebten Ziels: nach µfi (ov) im Befürchstatt Indikativ D6:VTa TIOlT)TEov, ÖTIOOS µi) tungssatz, oder Konjunktiv, eTil ßacr1"Aei yevT)cr6µe6a. 3. erwogene Verwirklichung (Überleg. d. 1. P., Delibe- z. Wiederholungs3. nach µfi (ov) zum Ausfall der Vergandruck des als sicher befürchrativ): OVt< exoo, ö Tl 000 teten Ereignisses. genheit. (geben soll).

Potentialis der Vergangenheit wie im Hauptsatz

...

==I



Zuk. Potentialis der Gez. Wiederhol. d. Gegenwart: genwart, wie im Hauptsatz ÖTav, e6:v, ÖO"TlS äv. 3. Zweck, dessen Erfüllung von Umständen abhängt: ÖTIOOS (äv) damit (allenfalls) 1. erwogene Möglichk. d.

1

77

D. Die Formen der Frage

§ 136

Direkte und indirekte Fragen unterscheiden sich in der Aussageweise in der Regel nicht. Über den opt. obliquus s. § 133. In der indirekten Frage kann sich gegenüber der direkten, wie in jedem abhängigen Satz, die Person ändern (Personenverschiebung1), s. § 160). x. Die Wortfrage a) Unabhängige Wortfragen werden mit einem direkten Fragewort, abhängige Wortfragen mit einem direMen oder indirekten Fragewort eingeleitet. Anm. Statt des Frageworts steht, besonders nach wahrnehmen, wissen, sagen oft das Relativpronomen. I. 'Eyvoo0"6f1, ös i'jv. 2. Cl>pao-ov, ö: TE Sei 1TOteiv topwv eis ÖO"T)V evoaiµov{av KaTEcrTT)O"av oi 'A611vaio1; 4.Tivas V1TO TlVOOV evpo1µev av µe{soo evepyeTT)µevovs Ti 1Tai5as V1TO yoveoov; c) Manchmal bezieht sich das Fragewort auf ein Partizip, nicht auf das verbum finitum des Satzes. I. Ti 1Ta6oov OaKpVElS; 2. Ti 1T01WV 0"01 xap1so{µT)V äv; 3. Ti 1T010VVTOOV vµwv 6 xp6vos föe/\.i}A.v6ev oö-ros; d) Das direkte Fragewort, besonders TlS, Ti, kann, in den Nebensatz eingeschoben, diesen zur selbständigen oder fortführenden Frage machen. Dieses aus dem Volksmund stammenden Sprachgebrauchs bedient sich vor allem die Rhetorik. l. "OTav Ti 1To1t)croocr1, voµ1eis Tovs 6eovs crov q>poVTise1v; 2. CT6Te, -.:. :(pi}, 1Tp6:~eTe; 'E1Te1oav Ti YEvT)Tal; 3. "lva Tl TaVTa Aeye1s; 4,''Hs crV em6vµeis, T\ croq>{a TlS EcrTlV; ... Hl TlVOS E1TlO"Taµe6a ä:pxe1v; (worüber können wir durch sie Herr sein?). 2.

Die Satzfrage

Die direkte Satzfrage wird eingeleitet mit apa (pexo-a1, ei µe o-aooo-e1s. 2. 'Epc.oT~S, ei ov Ka/\Tj µ01 SoKEi elvai Ti p11Top1Ki}. 3. 'ES6KE1 a\!Tois TrEpi Tfjs i\onrfjs irope{as ßovi\eveo-6a1, ehe msiJ Se01 iropevecr6at ehe KaTa 66'.i\aTTaV. 4· 9avµexsc.v, 1TOTEpa oos KpaTOOV ßao-1i\evs aiTei Ta öiri\a f} oos Sta q>li\{av Soopa. 5. Tovs iraiSas o\Trrc.v icne, ehe 6:ya6oi ehe KaKoi i}ßi}o-aVTES yevi}o-oVTat. 6. * KaTCxi\e~ov, 1 fi irov ETl sooe1 Kai 6p~ q>CxOS i}ei\{010 1 Tl ris11 TE6VT)KE. Anm. Der zweite Teil der abhängigen Wahlfrage wird ohne Unterschied durch ov oder µi} verneint. 1. ~Konooµev, el ToOO' fiµiv npem1 Ti oö. 2. EI &A116es fi µi}, ne1paao11a1 µcx6eiv.

E. Die Verneinung (Negation)

§ 137

ou (vor Pause oü, verstärkt oV)(i) verneint die sachliche (objektive) Aussage. ou verneint den Hauptsatz, in dem das Verbum im Indikativ (ohne oder mit äv) oder

I.

a) im potentialen Optativ steht. I. LC.VKpCxTT)S TOV O"OOµaTOS a\JT6s TE OVK i}µei\e1 TOVS T. aµei\oÜVTas OVK eir1Jve1. äv TlS ToOT' öp6oos eiiro1.

2.

O\JK

b) ou vereint den Nebensatz, in dem das Verbum im Indikativ oder im obliquen Optativ steht. Doch werden die Bedingungs- und Absichtssätze durch µi} verneint. ~. J\Eyovo-{ Ttves, oos {i\nrir6s y• ov iroi\eµei Tfj ir6i\e1, Kai ii\miros a\JT6s q>T)0-1 ov iro/\eµeiv .• Ai\i\' oihos eµoi (§ 80, 4) 1TOAEµei, Kai eav µi}irc.v ßCxi\i\1J µ116e TO~EV1J. 2. Nüv eire1Sfi OVK e6ei\e1s Kai OVK &v oI6s T. ei11v 0"01 irapaµeivat, elµ1. Anm. In dem mit e! eingeleiteten Satz steht ov als Negation nur, 1. bei e! = ob, wenn die direkte Frage ov verlangt, z. bei el = wenn, daß in kausalem Sinn nach Verben der Gemütsäußerung1), 3. bei Homer, wenn der e!-Satz vorausgeht und im Indikativ steht.

c) ou verneint Infinitiv und Partizip in der nicht durch Wunsch oder Bedingung gefärbten Aussage. 1. Titcnevc.vv 6eois 1TOOS OVK elvat 6eovs ev6µ1sev 6 LC.VKpO'.TT)s (direkt: oÜK eio-1v); 2. Ov irpos )(Cxp1v /\eyc.vv o\Jx e~c.v, ö Tl i\fyc.v EV T4l föKaO"TT)p{~ (direkt: ÖTl ov irpos )(Cxplv i\fyc.v ). 3. T OÜTO q>T) µ1 OVK eiSevat. 1)

Vgl. „Es sollte mich wundem, wenn du das nicht wüßtest"(= daß, weil du ...).

79

d) oü steht auch, allein oder durch ein Schattierungswort ( § 138) verstärkt, als Antwort oder als z. Glied einer Alternativfrage oder -behauptung. 1. Ov5aµoos &pa 5ei aföKeiv; - Ov 5fiTa. 2.. Lvyxc.vpeis Tl ov; 3. i)s Tl ov; ja oder nein? 4. ·H y:A&TTa ovv v-rrecrxeTo, Ti 5e cpe"A1µ6v yE· Ti y6:p; - No:i. - MEyCÜ\ov yap Ko:KOV aTIO:AACxTTOVTo:t, WO"TE \moµEiVo:t TflV aAyT)OOVO: (Schmerz). - nws yap ov; Ko:l yap io:Tpoi KO:lOVO"l KO:i Teµvovcr1v ETI' ayo:6S &yopEVcru:>. 5. T01y6:pTOl TOV pi)Topcx E~ETIAT)~CX.

c)

r-..;

d) - p1jv fürwahr, gewiß

ä11a µ1jv (ys) aber gewiß, sicherlich, ferner, überdies, l(CXi p1jv (und) wirklich, oü piJv äclla indes (s. &AM),

1i p1jv

(einen Schwur bekräftigend).

µi)v > µav > µa, vgl. vcxi µO: ß{cx, 2. µi)v > µev wahrlich, gewiß, sicherlich (§ 140 c) l. , Ai\i\O: µi)v crvµq>opooTEpov TO KCXTO: µepos f} TO Ö:µcx 1TOVTCX rrp6:TTe1v. 2.. Kcxl µi)v ovSE TOVTO y' ov8eis ö:v Eimiv TOAµi)crcxl. 3· Ov µev KcxAO: &yopEVElS (gewiß nicht). 4· ÜVTu:> i\eyeis; - navv µev oliv. - , Ai\i\' eyoo µfo, w 80:1µ6v1E, Kcxi CXVTOS 1TclACXl TOTiasu:> (vermute) TOlOVTOV Ti cre i\eyeiv (meinen). l.

e) v1j wahrlich (beteuernd) vi) (Tov) b.io:, vo:i µO: (s. µi)v) fücx (ja) beim Zeus.

1i gewiß, sicherlich, 1i p1jv gewiß und wahrhaftig (beim Schwur), 1i nou doch sicherlich wohl? 1i yap; stimmt's? 1i 'TOI gewiß, cipa ( < 11 ö:pcx) Fragepartikel. I. 'Ai\i\' O:rr6Kp1vcx1· eicriv i}µiv Texvcxi. "'H yap; 2. "'H rrov ö:pcx p~Siws &rroKpivei. 3.* 'Ai\i\' Ti TOl µev (statt µi)v !) To:ÜTCX eewv EV yovvcxcrl KEiTCXl.

f)

g) - 11j offenbar (vgl. Sf\i\os), natürlich; nun also, denn eigentlich (verstärkend); nunmehr endlich (ungeduldig auffordernd oder fragend). - &1jnou doch wohl, sicherlich - Sijtsv} offenbar, oü Sij'T« (ganz) gewiß nicht - Sij'T« natürlich (oft ironisch) 85

Ti ovv Sfi 'TOVTO :Mye1s; wie meinst du denn das nun eigentlich? 2. "161 Si} µ01 &ir6Kp1vai 3. 'EirayyeAAoµo:i ye Sfi TaVTO'.. 4. "lcrws ovv (nun) oüirw oTo-60:, 'Ti Aeyw (sagen will, meine); - Ov Sflw. 1.

h) ,......, y1 wenigstens (oft betont es unübersetzt das vorausgehende Wort, vor allem die den Nebensatz einleitende Konjunktion; nie steht es vor Se. Mit äpo: und ovv hat es sich schon früh zu y6:p und yoOv verbunden. 'Eir' o:VT6 ye 'TOl 'TOVTO ir6:pecrµev. 2. Ta 5iK0:16: TIOV KO'.Aa wµoA6yT)'T0'.1; - navv ye. 3....Q :LwKpO'.'TES, Ko:Ms ye K&yo:6os SoKeis µ01 äv6pwiros elvo:i. 4. "Qs ye µfiv Kai, irpiv äp~o:1, ä~1cs 'TTlS ßo:cr1Aeio:s E56Ke1 elvo:1 'Ay11criAo:os, T6:Se Ta crrwei6: ecr'T1v. 5. 'Air6 ye µfiv ToV'Tov föecpVAO'.~E "fi\v TIOAlV. 6. OV'Tws sµo1ye SoKei. I.

i) ,......, 111p durchaus, jedenfalls, doch (steigernd, betonend; lat. ,......, per, vgl. paulisper)

Im Epos kann es nach jedem Wort stehen, das betont werden soll. In attischer Prosa kommt es als Einzelwort nicht mehr vor, sondern nur noch in enger Verbindung mit Relativen und KO'.l (ÖA6Tlvo:iovs 'TTlS ES aV'TOV opyf)s 1TO:pcxAVE1V. 1.

1)

Vgl. Warum tust du das? zubilden, zu meiner Fortbildung.

Ich tue das, weil ich mich fortbilden möchte, damit ich mich fortbilde, um mich fort-

Der Kausalsatz stellt den Grund als objektiv vorhanden dar (daher Indikativ). Der Finalsatz, wie auch der finale Infinitiv, stellt den Grund als subjektiv erstrebt dar (daher im Finalsatz Konjunktiv). Zur Grundbedeutung des Infinitivs als Dativ des beabsichtigten Zwecks vgl. a) engl.: to do (vgl. Dat. to my work), b) frz.: afaire (vgl. Dat. a ma maison), c) deutsch: zu tun (vgl. zur Arbeit); daneben Infinitiv ohne z.u: ich will arbeiten.

87

§ 144

x. DAS PRÄDIKATSNOMEN BEIM INFINITIV

Das Prädikatsnomen eines Infinitivs steht im Numerus und Kasus, wenn möglich auch im Genus seines ausgedrückten oder nur vorschwebenden Beziehungsworts. Statt Genetiv oder Dativ kann auch Akkusativ stehen, aber nur, wenn sich das Prädikatsnomen nicht auf ein Partizip im Genetiv oder Dativ bezieht. I. Evveß11cro:v (übereinkommen, V ertrag schließen) KO:i BvsaVTlOl wcnrep KO:i np6Tepov &rri}Koo1 elvo:1. 2. 'H1cr66µ11v exüTwv oioµevwv croTaTu:>v elvo:i. 3. •H y;vxfi eis To 6ei6v TE KO:t &66:vo:TOV chrepXETo:t, ol Ö:) -a1v, sowie eiKocnv; zu 3. Pers. Sg. Impf. Tjv ( < Tjev) statt des in anderen Dialekten üblichen Tis s. E I 07. 1)

§25;R1;§191b. 7) § 10 o; §II; E 10.

2

)

8)

R1; §195. R I 3 ; § 202.

3

) 9

R 6; § 194c. § 204, 2 A.

)

117

Deklination: 7. Die t-Stämme1) (Tr6A1s) bilden neben den in den übrigen Dialekten beibehaltenen i-Formen (G. Tr6A1os, D. Tr6Ai < *TroAn) den neuen G. TrOAflOS (> Tr6Aeoos) nach dem als Dativ gebrauchten Lokativ Tr6A111. 8. Zu den Genetiven i]µEoov, Öµeoov 2) werden die Nom. i]µeis, Öµeis (nach Analogie zu den Adjektiven der -eaStämme, z.B. acxq>eoov) und die Akk. i]µecxs, öµecxs (att. i]µäs, öµäs) neu gebildet. 9. Anstatt des älteren chepos3) (in der att. Krasis &-repos = o ihepos erhalten) findet sich e;epos. Konjugation: Eine ionische Neubildung ist die lnjinitivendung -vcx1 4): qiavcx1, i) pp10 ): 6cxpaeoo, ep ~ (statt att. Tr): Koos, KOV, K66ev, 6Koios, ovSeKO"t'e. Aspiration: 9. Das Ionische der Kykladen und auf Euboia hat den Hauchlaut erhalten, das Kleinasiatische hat ihn dagegen früh aufgegeben: fp6s (att. lep6s), 'Epµfjs, KCX"t'' EKCXCT"t'OV, crnlKS"t'O. Anm. Der Beweis liegt darin, daß auf Inschriften die erstgenannten Gebiete das Zeichen H für den Spiritus asper setzen, das Kleinasiatische aber H nur für c verwendet12). lO.

II.

12.

Deklination: Der G.Sg. der männlichen ö/11-Stämme weist den Ausgang-eoo (< *110< äo) statt att.-ov auf: TroAheoo, ßopeoo ( < *ßopeeoo ). Zur abweichenden Deklination der 1-Stämme s.o.§ 175, 7. µEycxs und Kcxp;ep6s bilden die lautgesetzlichen Komparative µet;;oov 13 ), Kpeaaoov14 ).

Einzelwörter: 13. Keivos, ~v6s (att. Ko1v6s), ß6Aoµcx1 15), SE! ä: 'Af.Kµ&v (= 'Af.Kµ&oov), m1vav•1 (att. m1voov•1). I.

+

Anm.: Daher endigt der G. Sg. der männlichen Substantiva der ä-Dekl. auf -ä (< äo1 ) und der G. Pl. der ä-Dekl. auf -av (< &oov2): Evpoo•ä, •av TrOAt•av, •av Spaxµav. Kontraktion von a e > 11: MKTJ (att. MKä), viKfj (att. viKC?:), aOf.fjv (att. o'Of.av); auch in der Krasis: Kf}K (= Kal EK), Kf}V (= Ka\ ev). Kontraktion von o a > ä in Trpa•os (att. Trpoo•os).

+ +

Konsonanten: 4. F bleibt lange erhalten: fOOla~, yat&foxos, Aäf6s. 5· Die Lautgruppe -'1'1 (-VTI) bleibtunverändert3): 13il3c.>Tt, acpiTJTI, cpepOVTI (att. cpepovcn), ffKaTI (att. eiKoo-1), TptaKaTIOl (att. TptaK60"tO\ ). Deklination:

6. Nach der idg. bzw. urgriech. Form lautet der Pl. des Artikels •oi, •ai4 ). 7. Tii du5), Tfjvos (statt att. (e)Keivos) < *•11evos (vgl. •f\ da). Konjugation: 8. I. Pl. -PIS (statt -µev 6 ): evp{O"Koµes, EaT&aaµes (att. EO"TfJO"aµev), h6:µoµes (att. heµoµev). 9. 3. Sg. Imperfekt Tis (att. Tjv). 10. lnfinitivendung -µev der athematischen Verba und des Aor. Pass.: wcx6eµev, O:Trol36µev, &T!'oKpt6fjµev.

II.

Partikeln: ai ( = el), 1'CI ( = KE, att. äv). Demgegenüber sind als Neubildungen zu betrachten:

u. die Ausgänge -efos, -Eft, -efa der Substantiva auf -evs anstelle des älteren -fjfos, -fjft, -fjfa: ßaatf.fos. 13. das sog. dorische Futur7 ): Trpa~eoo (dor. Trpa~ioo), aTrol3et~eoo (dor. -ioo). 14. der gutturale Stammcharakter der Verba auf -Soo im Aorist: KaTaO"Kev6:~a1, \jJäeTEPTJO"lV &'Tcxcr6aA.i1Jcr1v, TIETPTJS -rrpos µeyaATJO"lV, TICcO"CXlS, 6eijcr1v = 6eijs = eecxis. 6. Kontrahierte Formen beschränken sich auf •Epµfis, •Epµij, ·Epµfiv; sonst unterbleibt die Kontraktion 7) : 'A6flVCXlfl, ycxicx, •Epµeicxs.

o-Deklinations) 1.

Der G. Sg. endet auf -010 9), -oo und -ov: 'HeA.!010, Ai6A.oo, 8riµoo, 86µov V4Jf1AOio.

2.

Als V. Sg. dient auch der N.: Kcxi cr\J, q>iA.os.

§ 184

3. Der D. Pl. endet auf -01cr1v 10) neben 01s: µe"Ta ofo1 q>iA.01cr1v.

4. G. und D.Dual enden auf -ouv11): 6q>6aA.µoi1v, ooµouv. 5. Kontrahierte Formen fehlen außer vovs neben v6os. 6. Ebenso fehlt die sog. „attische" Deklination; Eigennamen wie 'AyeA.ews, nflVEAEWS, 'AvcxßflO"lVEWS erklären sich durch Metathesis quantitatum 12) von -A.ä:os, -vä:os. Anm. c:Xyfipoos und V\jliKepoos sind alte Ablautbildungen zu yfjpa:s und Kepa:s. 2 ) R l; § 191 b. § 36ff.; E 25. Das a ist auf eine sonst unbekannte Nominativendung idg. *::> zurückzuführen; die frühere Erklärung einer Analogiebildung und Übertragung von Vokativen wie vvµqia (s. u. 3) lehnt Schwyzer I 560 ab. 5 7 4 6 ) R 7; § 39 A. 2; § 195· ) E 21,2; E 25,2. ) nach H. Geiß, Glotta 1956, p. 142. ) E 27. 8 ) § 3 3 ff. ; E 2 l ; E 22. 9) beeinflußt durch die pronominale Deklination des Artikels: *•00-10 > &oio > *wo> &ov (E 21,1). 11) E 70. 12 10) eigentlich Lokativendung (E 21,2). ) R 7; § 195· 1) 3)

123

Dritte Deklination1)

§ 185

G. und D. Dual enden auf -onv 2): TI06oi1v, 2:e1pi}vonv.

1.

Der D. Pl. zeigt die Ausgänge -ecr(cr)1v (aiolisch, s. o. § 177 b) und -cr1v, das bei er- und T-Stämmen -crcr1v 3) ergibt; jedoch ist auch die Vereinfachung möglich: µVT]Oli}pecrmv, µvT]O"'Tf\pcr1v; TI66ecrcr1v, TIOcrcr{v und Tiocr{v.

2.

; . T-Stämme auf -1s und -vs bilden den A. Sg. (ohne Rücksicht auf die Betonung) auf -v und -o: OTilV - om5o, KOpW - Kopv6o. 4. er-Stämme bleiben zumeist unkontrahiert: äAyea; im G. Sg. der ecr-Stämme findet sich die 1: 5eTiat, creA.at. Schreibung ev =eo: 6epevs 4), im D. Sg. der ocr-Stämme at < o Einige ocr-Stämme bilden N. und A. Pl. auf -0:: yepa, Kpe0: 5). Analogiebildung zur ecr-Klasse weist oü5os in den Formen oü5eos, oü5e1 auf.

+

5. Die Verwandtschaftsbezeichnungen auf -TJP bilden die V oll- neben der Schwundstufe 6): 6vyCXTepes : e\JyCXTpes, TICXTepos : mrrp6s; ävepos : äv5p6s.

6. l-Stämme 7) bilden nebeneinander Formen mit der Schwundstufe l und mit der Voll- (bzw Dehn-)stufe e1(111): TI6A.1s, TI6A.1os, TIOAi (t, Kpa-repfjq>t ßi11q>1 separativ: chro VcxVq>t, E~ evvfjq>tV.

lok.: öpecrq>t, l1 - temp.: 0:µ' fi61 q>aivoµev11q>1 -

2.

1.

ADJEKTIVA

§ 188

Abweichend vom Attischen bilden manche zusammengesetzten Adjektiva der o-Dekl. eine Femininform: &yalKa geht in die Flexion der Verba auf -ow über: Sois, Sol. Zu Tl6ea6oo lautet das Perf. Te6e1µa1, wozu ein Perf. Akt. TE6e1Ka gebildet wird. Zu &cpfea6oo findet sich als Perfekt &cpeooVTat. 1) Von etµ! lautet die I. Pers. Impf. fiµ11v, dazu im Pl. i)µe6a; olSa kennt den Pl. oiSaµev, -crre, -ä:crtv.

Syntax: An syntaktischen Merkmalen fallen besonders auf: das Verschwinden des Duals, die Zunahme im Gebrauch der Präpositionen anstelle der reinen Kasus, das Zurücktreten des Dativs (deshalb auch ets mit Akk. statt ev mit Dat.). Bei den Tempora wird das Perfekt neben dem Aorist für die historische Erzählung gebraucht; dafür wird das präsentische Perfekt im Med.-Pass. umschrieben: yeypaµµevov eCTTlv. Von den Modi wird der Konjunktiv zur Vermeidung der Verwechslung mit dem Indikativ in gleichen Formen beim Gebrauch im Hauptsatz durch Imperative und Partikeln gestützt (SeOpo, &cpes, &ye, cpepe), auch iva wird so gebraucht:..; ywfi iva cpoßfjTat TOV &vSpa. Der Optativ tritt immer mehr zurück und wird durch den Konjunktiv verdrängt als Modus obliquus und im Wunschsatz (Scil11 K\lptoS vµiv, Kal evp11Te av6'.irava1v); im Iterativ steht der Indikativ (öirov Cxv eiropeVETO ), im Potentialis indikativische Umschreibung (iroos Swaµaf O'E em1'a6eiv; eßovMµ11v O:Kovaoo). Der Infinitiv wird in Aussagesätzen durch ÖTt, oos verdrängt, auch bei Verben des Glaubens (µfi voµIO'flTE, ÖTt fiAeov KKO:tBEKcXTTJ finden sich. 5) Auch Tpto:Kas. 6) Der Schaltjahrzyklus war 8-jährig, wobei das h 5. und 8. Jahr ein Schaltjahr war; unter Perikles ersann der Astronom Meton einen 19-jährigen Zyklus mit 7 eingefügten Schaltjahren. 1)

2) 4)

157

Das attische Jahr begann mit dem ersten Neumond nach der Sommersonnenwende, also Mitte Juli. Die Monate (und ihre bedeutenderen Festtage) waren: Juli-August Aug.-September Sept.-Oktober Okt.-November Nov.-Dezember Dez.-Januar Jan.-Februar Febr.-März

•EKa-roµßa:iwv MeTcxye1TV1wv Bo118poµ1wv TIVCXVEl.}'lWV

(1 I.-16. Olympia, 24.-29. große Panathenäen) (7. Karneen) (3. Eleutherien, 16.-2 5. große Eleusinien) (10.-14. Thesmophorien, 27.-29. Apaturien)

Ma:tµCXKTEplWV

Tiocm8ewv raµ11/..1wv 'AveeO"T'Jlpiwv

(6. kleine Dionysien) (8.-1 I. Lenäen) (n.-13. Anthesterien, 19.-21. kleine Eleusinien= Mysterien) (8.-13. große Dionysien) (6. Delphinien) (7. Daphnephorien, 25. Plynterien)

März-April 'E/..aq>'r1ßo/..1wv April-Mai Movv1x1wv Mai-Juni 8apy11/..1wv Juni-Juli 2:K1pocpop1wv In Schaltjahren wurde nach dem Tiocre18ewv ein zweiter eingefügt.

Anm. Die Olympiadenzählung der Historiographie beginnt mit dem Epochenjahr 776 v. Chr.; eine Olympiade umfaßt 4 Jahre. Umrechnungsformeln: a) 776-[(0lympiadenzahl-1) X 4 + (Einzeljahr-1)] = Jahr v. Chr. b) (776-Jahr v.Chr.) : 4 + l = Olympiadenzahl; Divisionsrest+ l =Einzeljahr.

Beispiele: Welches Jahr v.Chr. ist 01. 107,4? Formel a: 776- [(107-1) X 4 + (4-1)] = 776- (424 + ;) = 776-427 Welche Olympiade ist 349 v. Chr.? Formel b: (776-349): 4 + l = 427: 4 + l = 106 (Rest;)+ Rest ; + l == 4 also Olympiade 107,4.

158

l

=

107

=

349v. Chr..

VERZEICHNIS der in den §§ 1-174 verwendeten grammatisch-syntaktischen Begriffe. Die Zahlen bezeichnen die Nummer und Unterabteilung der §§. Abhängige Rede l 74 Abhängigkeit 60 Ablativ, abl. Gen. 59ff.; abl. pretii 66 Absicht l62ß Abstammung 4 7 ß Adjektiv 9 a; 22 Adverbiale l; 3; 29; 107 Affektausbruch l l 9,2 Akkusativ 3off.; Akk. des Ergebnisses 35; der Hinsicht 40 ff. ; l l 2; acc. limitationis, Graecus 40; acc. absolutus l 58; a. c. i. l 48; 149 Aktionsart l l 5 Aktiv 108 Alternativaufforderung, -frage verneint l 37d,f Antwort l 36, 2 a, A. 2 Aorist, effektiver l l 9; gnomischer II 6; l l 9, 3 d; ingressiver l l 9; prophetischer II6,3; 119,3a; Indikativ 119; 122ff.; 131 Apposition 10; l 3 e, A. 3 ; l 8 ; 20 e Artikel 14ff. Aspekt 115 Assimilation des Modus l 27, 5; l 34, 5 Assimilation des Relativs 173 b Attraktion des Substantivs in den Relativsatz 173 c Attribut l; 9ff.; 12,4, A. l; 14; 22; 25; 27; Genetivattribut l l ; l 3 Bedingungssätze 168 ff. Befürchtung l 6 3 ; verselbständigte Befürchtungssätze l 6 3 ß begründende Sätze l 65 besitzanzeigendes Pronomen 24

Beteuerungen l 3 l, A. 1 Bindewörter l 39 ff. Dativ 71ff.; als Prädikatsnomen 84 y; dat. auctoris 80,2; causae 8 3 ; comitativus 84; commodi 8o, 3 ; discriminis 86 ; ethicus 8o, l ; instrumentalis 84; loci 8 l ; temporis 82 Deliberativ 130,3; l 33 ß Demonstrativpronomen 23 Eigennamen l 8 ; l 9 Eintritt eines Ereignisses oder Ergebnisses 119; 151 figura etymologica 36; 42 1 Folgesätze 166 Fortdauer einer Handlung l l 9; l 5l Frage, dir. u. indir. l 36; ohne EO"Tlv 5 ; Fragepronomen 2oc Futur II8; futur. Fall 164; 170 Genetiv 46 ff.; Genetivattribut l 3; gen. absolutus l 55; causae 56; 68; comparationis 62; copiae l 3 ö; 52; criminis 69; explicativus 13 ö, A. 3; Gen. der Herkunft 13 b; 47ß; 60; gen. inopiae 53 ; loci 57; materiae l 3 d; originis l 3 b; 47ß; 60; partitivus II ß; l 3 e; 48; possessivus 13b; 47a; pretii l3c; 66; 67; qualitatis l 3 c; 4 7y; separationis 6 l ; temporis 58; totius l l ß; l 3 e; 48 ; Gen. d. Zugehörigkeit 13a; 47b genus verbi l 08 ff. Gleichzeitigkeit l 20; l 5l ; l 561 hinweisendes Pronomen 2 3 Imperativ l 35 Imperfekt l 22 ff. ; l 3 l

159

Indefinitpronomen 2.7 Indikativ l 2. l ff. Infinitiv l 4 3 ff. ; verneint l 37; subst. l 5o; bei öcros u. olos l 66, 5 ; bei irpiv l 64 5 Iterativ der Gegenwart l 64; l 70 Iterativ der V erg. l 2.4; l 34; l 69; Übersicht S. 77 Kausalsätze l 6 5 Konditionalsätze 168 Kongruenz 6 Konjunktiv II 8, A. 3 ; I2. 8 ff.; e:xhortativer l30,2;prohibitiver qo,4; prospektiven29; voluntativer l 3o; dafür Optativ l 33 ; nach V erben des Fürchtens l 6 3 ; im Zeitsatz l 64; im Zwecksatz 167; im Bedingungssatz 170 Konsekutivsätze l 66 Konzessivsätze l 71 Lebensweisheiten l 19,3 d Medium 109 ff. ; akkusativisches II o, l ; dativisches l l o, 2; dynamisches l 09, 3 ; genetivisches l 10, A. l; kausatives 109,4, reziprokes 109,2 militärischer Sprachgebrauch 2.; 107,2 Modi l 2. l ff.; Übersicht S. 77 Modusverschiebung l 60 Negation l 37; Häufung von Negationen l 37,V Objekt l; 3; 29; 31ff.; 48ff.; 72; 107; II2. Optativ l 3 l ff.; opt. obliquus l 33; l 36; l 37; 162; 163; 167; opt. iterativus 134; 164e; 169; Übersicht S. 77 oratio obliqua 174 Ortsadverbien 57, 1, A. 2 ; 87 Partizip l 51 ff., Part. Futur II8, A. 2; 161, 2c; part. absol., coniunctum 155 Passiv 2 ; l 1l ff. Perfektfutur l 17 Perfektstamm 1l7 Perfektvergangenheit l l 7 Personenverschiebung 136; l 60 Possessivpronomen 16; 24; 26 a, d Potentialis 2; der Gegenwart l 32; der V ergangenheit 119, 3 d, A.; 1230: Prädikat 3; 6; 107 Prädikatsattribut l ; l 2; 2 5 Prädikatsnomen l; 4; 7; 8; 17; 29; 37; 47; 84 y; beim Infinitiv 144; 148, 3

160

Präpositionalausdruck 22 d Präpositionen Einführung; 9 c; 87 ff. Präsens 116 Prolepsis 160 Pronomen 1; 2, A. 1; 9; 14; 20; 2.3; 24; 26; 27; pron. correlat. 172, 2 Raummaß 13 c; 47Y Reflexivpronomen 1l b 1, A.; 26; beim Infinitiv 143 relativer Satzanschluß 17 3 d Relativsätze 172 Relativsatzverschränkung 17 3 e Schattierungswörter l 38 ; l 42 selbst 25 Sentenzen ohne eCM"{v 5 stamm- oder sinnverwandtes Substantiv 42; 43 c; 83 Subjekt 1; 2 Subjektsinfinitiv 148, 3 b Substantivierung 22 O')(flµcx

KCX7cX oVVSO'lV

8

Tatsache 162 ex Tempus l l 5ff. unerfüllte Forderung 127, 4, 5 unpersönliche Ausdrücke 2; 5; 127; 148, 3 b Verbaladjektiv 159; ohne ECM"iv 5 Vermutung l62ß Verneinung l 37 Vollzugsstufe II 5; l 35 ; 152 Vorzeitigkeit 120; 151; 1561 Wahlfrage 136, 2. Wahrnehmung m. Part. 1525; l62y Wertmaß 13c Wiederholungsfall der Verg. 119, 3 d, A.; 124; 134; 164e Wunsch 127, 5; 131; unerfüllbar gedachter d. Verg. l 19, 3 d, A.; 12.6 Zahlenangaben, ungefähre, als Subjekt 2, A. 2 Zeitmaß 13c; 47Y Zeitsätze l 64 Zeitstufe l l 5 Zeitverhältnis l 20; 151 Zugeständnissätze 171 Zwecksätze 167.

VERZEICHNIS der in den § § l - l 74 behandelten griechischen Wörter Die Zahlen bezeichnen die §§ und die Unterabteilungen &yai\i\eaeai s 3 ä:yavaIopio1s 82 ~peve1v 32 6tyyave1v 49 6p11veiv 33 6Ve1 v (6vaias ) 42, A. 2 6\Jecr6at 11 o, 2 6Vpam 8 1, A. l iöiq: 8 5 iföWTTlS 54 ieva1 (eis xeipas) 77 ; 161 (Si} ) 13 5 ievai u. Med. 109, l, A. iKav6s m. Inf. 145,5 iKETeVElV 3 3 iva 161,3; 167,1 i1T1TO), i) 14 •tcreµoi 81 foos 75 iCJTa0"6at 11 O, 1, 2. iCJTopeiv 147,1

Ka6aipe1v 6 l a Ka6ap6s 61y Ka61CJTava1 37; Med. 4 Kai, Kai - Kai 139 b Kai (irep) 142; 157 c Kai - Se 140 c Kai µi}v, KaiT01 142 Katp6s eCJT1v 145,4 KaKOVOVS 72 KaKovpyeiv, KaKWS i\Eyeiv, KaKW) 1T01EiV 31 KaAEiV 2 d ; 37 ; KaAEicr6at 4 ; m. Gen. 47 a, ß Kai\6s m. Inf. l 4 5, 5 Kaµve1v 41; 42; 152 y KapTepeiv 33; 152 a KaTcX 99 KaTayei\äv 64; KaTayei\5:cr6ai l l 2,3 KaTay1yvWO"KElV 64 KaTaföKase1v 64 KaTai\aµßave1v l 52 e KaTai\e{ire1v 14 5, l KaTai\e{ire0"6ai 62 y KaTaAVElV 61 a; 107,2 KaTaVTtKpv 9 5 KaTairi\f)TTE0"6at 32 KaTapacr6at 7 3 KaTaCJTpeq>ecr6ai l l o, 2 KaTaq>poveiv 64; KaTaq>povei0"6at l l 2, 3 KaTa"t'11q>ise0"6ai 64; l l 2,3 KaT11yopeiv 64 KaT01TlV 95 KEAEVElV 3 l ' A. l ; 44, l u. A. l; 146,2 KEVOS 61 y Kf)Secr6at 56 KTlpVTTElV 2 a; 73 K1VSWEVE1V 147,2 KivSw6s eCJT1v 163 a Ki\a{e1v (eKi\avaa) 119,2 Ki\ivecr6ai 1 l o, l KOlVOS 75 KOlVWVEiV 48 KOAaKEVElV 3 l

1cx, o,e (aiol.) 201,3 Cf., ~ > ä, (.\) 209,2 ext, e = e 209,1 cxp, pcx :op, po 177, l e:et 116,4; 205 I l e:11 205 I l et= e l 80 et= i 180, 209,1 et:e176,4; 180; 181,1;205 11:0: 116,3; 205 I l 11:e 181,l 11:00 205 I l i:i 176,3 i:ev 205 I l i:te 205 I l t:e 178a; 205 I l t:et 205 I l tc.v:eo 118 a • t, et, 11, 1J = i 209,1 o:cx 177,2 ov:o 116,4; 181,1; 205 II Ot, V= Ü 209,1 v:o 177,3 c.v:ä 205 I l 00:11 205 I l c.v:ov 205 I l Vokalkürzung 175,3; 207,1 c Zahlwörter 189

b) WORTREGISTER aya- 188,8 &y'l)pcus l 84 A. &yp6Tepos l 8 S, 7 e ai 175,12; 17S,11; 201,13 'Ai511s 1S6,1 aie{ lSl; 203,7; 205,I aleTOS 181; 205,1 *aiv11µ1 l So ahreia lSS,6 ai\K{ l S6,2 &i\i\v1 201, 12 &µµes 190; 201, lo äva (V. v. äva~) 186,3 &va (= &v6:a-r116t) 199,3 &vcuyov l 9 5, 3 f &vcux6t 191,3 &opas 1S6,4 chroöe1~icu 178, l 3 chroi\i\va1 207 ,4 chrovpas 193,2 cX1TV- ( = cXTrO-) 177>3 &pafp11111µf 197 q>fA.os 190 -q>lV 187

O"KEVa~al

178,14 0"1TEoS (Dekl.) l 86, 34 O"TpOTOS l 77, l avpiaSes z.03 a&s z.06

q>vA.a~ (Dekl.) 186,37; 206

xef p (Dekl.) 1 86, 3 8 XfAlOl, XEAAlOl, XElAlOl l 77 a;

"6:µvc.o 176,3; 205,1 Tapq>e1a{ l 8 8, 6 TE0vc:lK11v 201, I I TEOio l 90 (Fußnote) Tfivos 178, 7 Tf011µ1 180; 191,1; 192,1;

189

xp6:oµa1 207,3 ß xpe6v 175,2 A. xpc.Os (Dekl.) 186,38

195,5 a; 197; 201,l; 209

T1µfis ( = T1µfie1s) l 8 8,4 Tp10"To1xei l 9 8 Tp&µa 176,3; 205,1

lw 205,1

201,12 TOO, TOOS 190

oovfip 205,4

ci)va~

TViSE

205,4

REGISTER ZUR VERSLEHRE Adoneus 2n; z.17 akatalektisch 2 l o akephal 210 alkäischer 9-Silbler 216 217 alkäischer lo-Silbler 216 217 alkäischer n-Silbler 2 l 6 2 l 7 Anapäst 2 I2. ; 2 l 5 anceps 210; 214 Antistrophe 2 l 7 Aphairesis z.10 Archebuleion 2 l 6 Asklepiadeus maior z. l 6 Asklepiadeus minor 2 l 6 astrophisch 2 l 7 Bakcheus 2 l 3 ; 2 l 5 Caesur 210; 2n; 213 Choriambus 216; 2 l 8 Creticus 213; 214; 215 Daktyloepitriten 216 Daktylus 2 l l Dihairesis 210; 2 I I ; 2 l 4 Ditrochaeus 218 Dochmius 216 Doppelcreticus 2 l 8

172

Elegiambus 216 Elision 210 Enhoplios 221 Epitrit 216 Epodos 217

ion. 215; troch. 214 Hexameter 2 l l Pentameter 2 l l Tetrameter troch. 214 Trimeter iamb. 213; ion. 215 Molossus 213; 214; 215; 218

Glykoneus 216 Palimbakcheus 214 Paroimiacus 2 l 2 Phalaeceus 2 l 6 Pherekrateus 2 l 6 Praxilleion 2 l 6 Priapeum 2 l 6 Prosodiacus 2 l 2

Hemiepes 216 Hiat 210; 218 Hinkiambus 2 l 3 Hipponakteum 2 l 6 Hypodochmius ·2 l 8 Iambelegus 216 Iambus 213 Ioniker 215 Ithyphallikus 214

Reizianum 2 l 6

katalektisch 2 l o Klauseln 2 l 8 Krasis 210

Spondeus 2n; z.12.; 213; 214; 215 Strophe 217; alkaische 217; sapphische 217 Synizesis 210

Lekythion 214 Metrum 210 Dimeter anap. 2 l 2; dakt. 2 l choriamb. 2 l 6; iamb. 2 l 3 ;

Telesilleion 216 Trochaeus 214 l;

Vers 210