Gesetz und Heil: Eine Untersuchung zur Vorgeschichte und zum Verlauf des sogenannten Zweiten Antinomistischen Streits 9783666551758, 3525551754, 9783525551752

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Gesetz und Heil: Eine Untersuchung zur Vorgeschichte und zum Verlauf des sogenannten Zweiten Antinomistischen Streits
 9783666551758, 3525551754, 9783525551752

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V&R

Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte

Herausgegeben von Adolf Martin Ritter

Band 67

Göttingen • Vandenhoeck & Ruprecht • 1996

Gesetz und Heil Eine Untersuchung zur Vorgeschichte und zum Verlauf des sogenannten Zweiten Antinomistischen Streits

von Matthias Richter

Göttingen · Vandenhoeck & Ruprecht · 1996

Die Deutsche Bibliothek -

CIP-Einheitsaufnahme

Richter, Matthias: Gesetz und Heil: eine Untersuchung zur Vorgeschichte und zum Verlauf des sogenannten zweiten antinomistischen Streits / von Matthias Richter. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1996 (Forschung zur Kirchen- und Dogmengeschichte; Bd. 67) Zugl.: Leipzig, Univ., Diss., 1994 ISBN 3-525-55175-4 NE: GT

© 1996 Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen. Printed in Germany. - Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Satz: Schwarz auf Weiß GmbH, Magdeburg Druck und Bindearbeiten: Hubert & Co., Göttingen

Vorwort Diese Arbeit lag der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig 1993/94 als kirchengeschichtliche Dissertationsschrift vor. Das Verfahren kam im Herbst 1994 zum Abschluß. Die Gutachten erstellten Prof. Dr. Dr.h.c. Helmar Junghans DD (Leipzig), Prof. Dr. Robert Kolb (St. Louis, USA) und mein verehrter Lehrer Dr. Ernst Koch, damals Professor an der Kirchlichen Hochschule Leipzig. Ihnen allen sei an dieser Stelle für ihre Mühe gedankt. Für die Drucklegung wurde die Arbeit nur ganz geringfügig überarbeitet. Mein Dank gilt den Mitarbeitern all derjenigen Archive und Bibliotheken, die mir bei der Suche nach den Quellen hilfreich zur Seite standen. An erster Stelle sei hier besonders die Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel genannt mit ihren immensen Schätzen. Ich danke Herrn Prof. Dr. Adolf Martin Ritter für die Aufnahme dieser Arbeit in die Reihe „Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte", Herrn Dr. Gerhard Graf und ganz besonders Dr. Ernst Koch für vielfaltige Ermutigung und die Zeit zum Gespräch und nicht zuletzt meiner Frau Konstanze für ihr Verständnis. Schließlich gilt mein Dank auch der Landeskirche Sachsen und der VELKD flir ihre Druckkostenzuschüsse und dem Verlag Vandenhoeck & Ruprecht für die verlegerische Betreuung. Wiederitzsch b. Leipzig, Juni 1996

Matthias Richter

Gewidmet sei die Arbeit meinen viel zu früh verstorbenen Eltern

Inhalt 1. Einleitung 1.1 Zur Fragestellung 1.2 Zum theologiegeschichtlichen Ort 1.3 Zur Frage nach der Aktualität und Relevanz

11 11 17 25

2. Aspekte der Forschungsgeschichte 2.1 Von Christian August Salig bis Bernhard Lohse 2.2 Von Johannes Seehawer bis Lauri Haikola 2.3 Von Ernst Günther Förstemann bis Rudolf Mau

32 33 42 50

3. Motive für erneute Auseinandersetzungen um das Heil 3.1 Die sogenannten Antinomerdisputationen 3.2 Luthers Tod 3.3 Das Tridentinum - römisch-katholische Reaktionen auf reformatorische Grundanliegen 3.3.1 Proteste 3.4 Das „Augsburger Interim" und die „Leipziger Artikel" 3.4.1 Proteste 3.5 Konkurrenz, Mißtrauen und Rivalitäten 3.6 Mögliche weitere Motive

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4. Von der Notwendigkeit guter Werke zur Seligkeit 4.1 Georg Major: die Entwicklung des Konflikts 4.1.1 Scharfe Proteste: das Gift steckt im Schwanz 4.2 Breitenwirkungen 4.2.1 Zwischenspiele in Eisleben und Mansfeld 4.2.2 Nordhausen: eine Belehrung zum modus loquendi 4.3 Weitergehende Folgen 4.3.1 Nochmals Nordhausen 4.3.2 Hildesheim - Tilmann Crage: Wider die falschen Brüder 4.3.3 Altenburg und Meissen 4.4 Nachspiele

94 94 99 106 106 112 117 117 121 127 129

5. Die doctrina legis in abstracto et concreto 5.1 Justus Menius: auf dem Weg nach Eisenach 5.2 Die Synode von Eisenach: eine umstrittene Einigung

132 132 139

8

Inhalt 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.2.4 5.3 5.3.1 5.3.2 5.3.3 5.4

Im unmittelbaren Vorfeld Die Verhandlungen Zur Conclusio et decretum Synodi Isenacensis (Nur) Eine Weichenstellung Das „Gewesch": Widerspruch von Nikolaus von Amsdorf Die Konzentration auf die lex in concreto Gegen die Verdienstlichkeit der Werke Eine spätere Fragestellung Geteilte Zustimmung: Matthias Flacius und Johannes Wigand 5.4.1 Zustimmung: die zwei Stimmen des Gesetzes 5.4.2 Kritik: Gerechtigkeit und Heil sind nicht gleichwertig

140 142 145 149 151 153 158 161 162 164 167

6. Andreas Poach: Widerspruch aus Erfurt 6.1 Theologen im Streit: das Amt des Gesetzes ist kein Spiel 6.2 Die Lehre des Gesetzes ist eine Lehre zum Tod 6.3 Die Notwendigkeit des Gesetzes - nicht des Heiles wegen, sondern in Verpflichtung des Menschen gegenüber Gott 6.4 Das Heil steht außerhalb und über jedem Gesetz 6.5 Gegnerschaft: Joachim Mörlin und Matthias Flacius 6.5.1 Joachim Mörlin 6.5.2 Matthias Flacius

170 170 176 183 189 196 196 202

7. Frankfurt/Oder und Berlin 7.1 Theologen im Streit 7.2 Andreas Musculus 7.2.1 Zum vornehmlichen Gebrauch des Gesetzes 7.2.2 Spontaneität statt Notwendigkeit 7.2.3 Christus und der Heilige Geist wirken in uns ohne uns 7.3 Abdias Praetorius 7.3.1 Geschuldete Notwendigkeit aus gegenseitiger Bindung 7.3.2 Spontaneität hebt die Notwendigkeit nicht auf 7.3.3 Die bleibende Notwendigkeit der Ermahnung

208 214 220 224 227 232 235 240 243 246

8. Nordhausen: Anton Otho und Andreas Fabricius 8.1 Theologen im Streit: um die Zahl der Gesetzesgebräuche 8.2 Anton Otho: gegen die Multiplikation der Gesetzesgebräuche 8.2.1 Gegen die Nivellierung der Unterschiede zwischen Luther und dem Papst 8.2.2 Gott ist der Herr des Gesetzes 8.2.3 Das Geheimnis des zweifachen Gebrauchs des Gesetzes

251 253 256 259 263 269

Inhalt 8.3 8.3.1 8.3.2 8.3.3

9

Andreas Fabricius Christus - iustificationis nucleus Der Christ ist Herr und Erfuller des Gesetzes Der tertius legis usus ist eine Ungeheuerlichkeit

273 278 281 285

9. Protest aus Ilfeld: Michael Neander - ein Freund in der Nähe 9.1 Die Konzentration auf den usus legis theologicus 9.2 Der alte und der neue Mensch: eine Person in concreto und zwei Naturen in abstracto 9.3 Christus und der neue Mensch: Bein von seinem Bein und oberhalb und außerhalb von jedem Gesetz 9.4 Die Ablehnung des tertius usus legis 9.5 Scharfer Widerspruch: Flacius und Mörlin 9.5.1 Matthias Flacius: Iudicium de tertio legis usu 9.5.2 Joachim Mörlin: Tres disputationes contra fanaticos

292 298

309 315 319 319 325

10. Einige Nachwirkungen 10.1 Zum Religionsgespräch von Altenburg 10.2 Johannes Wigand und Tilman Heshusius 10.3 Zur Rezeption in der Konkordienformel 10.4 Zur Thematik jenseits der Konkordienformel

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11. Frühe Weichenstellungen und spätere Entwicklungen 11.1 Luther 11.1.1 „... und Babel [nicht] wider auffbawen": gegen die Notwendigkeit der guten Werke zur Seligkeit 11.1.2 Der „alte" und der „neue" Mensch 11.1.3 Christus und der Glaubende 11.1.4 Das Gesetz und die Christen 11.2 Melanchthon 11.2.1 Die Notwendigkeit der angefangenen Gerechtigkeit 11.2.2 Das Gesetz als unwandelbare Ordnung Gottes und die bleibende Notwendigkeit der guten Werke 11.2.3 Zur Frage nach einem dritten Gebrauch des Gesetzes 11.3 Spuren im Pietismus und der lutherischen Orthodoxie

356 357

303

357 360 363 366 370 370 372 376 380

Primärliteratur

387

Sekundärliteratur

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Abkürzungen

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Personenregister

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,, Quis ascendit in caelum atque descendit quis continuit spiritum manibus suis quis conglinavit aquas quasi in vestimento quis suscitavit omnes terminos terrae quod nomen eius et quod nomen filii eius si nosti. " Spr 30, 4 „ Controversiae enim, quae in Ecclesia de religione mouentur, non sunt inanes λογομαχίαi, quales multae Philosophorum rixae fuerunt, nec sunt contentiones de έντελεχεία (!) animae, vel de albedine seu nigredine niuis: Sed agunt de aeterno Dei gloria, de coelesti veritate, de perpetua hominum salute. " Tileman Heshusius1

1. Einleitung 1.1 Zur Fragestellung Es wäre eine ebenso interessante wie schwierige Aufgabe, der Frage nachzugehen, wie innerhalb der Geschichte der christlichen Kirchen die zentrale Botschaft christlichen Glaubens von Gottes ins Leben rufendem und rettendem Handeln immer wieder neu um- und beschrieben bzw. verkündigt worden ist.2 Ebenso reizvoll wäre auch die Frage, welche inhaltlichen Bedeutungsverschiebungen sich dabei im Blick auf zentrale Begriffe christlicher Theologie feststellen lassen. Mit den Begriffen „Evangelium", „Gesetz" und „Heil" sind zweifelsohne Markierungen des Inhalts christlicher Theologie gegeben, um deren genaue sachliche Bestimmung, Abgrenzung und Zuordnung zueinander man zumindest innerhalb der westlichen Kirche vom Zeitpunkt ihrer Entstehung an gerungen hat.3 Daß dieses Ringen über Jahrhunder' TILEMAN HESHUSIUS: DE IVSTIFICATIO= || NE HOMINIS CO- || RAM DEO. || PROPOSI= II TIONES ET SOLV= || TIONES ... || [Jena 1571], A2V. 2 Einen Überblick zur Frage nach der Entwicklung der Rechtfertigungslehre hat Jörg Baur vorgelegt. Schlaglichtartig und prägnant charakterisiert er wichtige Linien in deren Entwicklung von der Antike bis zur deutschen Aufklärung, mitunter aber wohl etwas zu komprimiert. JÖRG BAUR: Salus Christiana: die Rechtfertigungslehre in der Geschichte des christlichen Heilsverständnisses. Bd. 1: Von der christlichen Antike bis zur Theologie der deutschen Aufklärung. Gütersloh 1968. Ein 2. Band ist allerdings bis heute noch nicht erschienen, leider. 3 Baur: Salus ..., 11 sieht eine „breite Zone des Schweigens", bevor die einschlägigen paulinischen Aussagen durch die Auseinandersetzung zwischen Augustinus und Pelagius die Frage nach der Rechtfertigung zunehmend in den Vordergrund rückten. Man vgl.

12

Einleitung

te hinweg angehalten und auch in unserem jetzigen seine Fortsetzung gefunden hat, ist ein deutliches Zeichen dafür, daß sich christliche Theologie immer wieder neu auf ihre Grundlagen zu besinnen hat und auch besinnt. Zugleich ist es aber auch ein Hinweis darauf, daß selbst eminent entscheidende Eckdaten der christlichen Botschaft zu keiner Zeit innerhalb der Geschichte der Kirche gänzlich unumstritten waren. Im Gegenteil würde eine genauere Untersuchung dabei zeigen können und müssen, daß solche Begriffe wie „Evangelium", „Gesetz" und „Heil" in ihrem theologischen Gehalt nicht ein für alle mal festgelegt waren, sondern im Laufe der Kirchengeschichte verschieden nuanciert und einander zugeordnet worden sind.4 Die entscheidende Aufgabe läge dabei natürlich in der Klärung der Frage, wodurch solche verschiedenen Nuancierungen zustande kamen und was sie im Gesamtgefüge der Theologie bewirkten. Für die Reformationszeit, ja für das gesamte 16. Jahrhundert, bekämen diese Fragen eine besondere Prägnanz insofern, als es letztlich theologische Fragestellungen und Antworten waren, die im Ergebnis der Reformation die „eine heilige katholische Kirche"5 spalteten. Zu Beginn und im Zentrum der reformatorischen Bewegung standen dabei die Fragen nach dem Heil für den Menschen und seiner Beziehung zu Gott. Ihre Zuspitzung fanden diese Fragen in dem Problem, wie der Mensch vor Gottes Gericht bestehen könne, wie er „gerecht" würde. Die „iustificatio impii", die Rechtfertigung des Gottlosen, war zweifellos ein entscheidendes, wenn nicht sogar das vorrangige Thema6 reformatorischer Theologie der ersten Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts, das dazu ADOLF HARNACK: Geschichte der Lehre von der Seligkeit allein durch den Glauben in der alten Kirche. ZThK 1 (1891), bes. 82-94. 4 Im Blick auf den Begriff des „Heils" ergeben sich dabei besondere Schwierigkeiten, die eine gegenseitige Verständigung unter den Theologen schon zu jener Zeit mitunter erheblich erschwert haben. Vgl. dazu unten Anm. 21. 5 Im Apostolischen Glaubensbekenntnis beten wir ja noch heute „... credo in unam sanctam catholicam ecclesiam." Es ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung, daß sich mit Luther auch seine Schüler noch weit in das 16. Jahrhundert hinein innerhalb der „einen heiligen Kirche" verstanden, obgleich natürlich auch ihnen nicht entgangen war, daß seit dem Schisma von 1054 diese „eine" Kirche schon längst gespalten war. Man vgl. nur Art. VII der „Augsburger Konfession": „Item docent, quod una sancta ecclesia perpetuo mansura sit. " Dies liegt wohl vorrangig an Luthers ekklesiologischem Ansatz begründet, für den zur Kirche all die gehören, „so an Christum glauben" (WA 4 7 , 2 3 7 , 13 - 239, 30). Man vgl. auch WA 5, 547, 26 - 548, 28 (Operationes in psalmos zu Ps 19, 5) und ebd 6 6 1 , 2 3 - 666, 18 (zu Ps 2 2 , 2 6 . 28) sowie Luthers Bekenntnis von 1528 (WA 26, 506, 30-35). 6 Der Versuch, „das eigentlich Reformatorische" herauszukristalisieren und von diesem Punkt aus dann den Durchbruch des jungen Luther zur sogenannten reformatorischen Erkenntnis genauer zu bestimmen und zu datieren, hat seit den Forschungen Karl Holls zu einer nicht mehr überschaubaren Fülle an Literatur gefuhrt, in der diese Fragen sehr kontrovers diskutiert werden. Im Blick auf diesen Stand der Dinge konstatiert MARTIN BRECHT: Iustitia Christi: die Entdeckung Martin Luthers. ZThK 74 (1977), 179, daß man bei der Diskussion um Luthers reformatorische Entdeckung Gefahr laufe, „penetrant zu

Zur Fragestellung

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die Schwergewichte innerhalb der Rede von Gott, in der Christologie und Anthropologie gleichermaßen verschob und neu setzte. Dabei zeigt sich, daß erst im Zuge der weiteren Entwicklung reformatorischer Theologie auch die Rechtfertigung selbst stärker als eigenes Thema hervorgehoben und in den Mittelpunkt gerückt wurde. Welches Gewicht einer rechten und den biblischen Intentionen angemessenen Beschreibung des rettenden und heilenden Handelns Gottes am Menschen innerhalb der gesamten Theologie zukommt, wurde schon in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts immer deutlicher und besonders von Luther entsprechend betont.7 Jener „locus iustificationis" sei der Kern jeder rechten Theologie und ihr Eckstein, ohne den die Kirche nicht bestehen könne,8 betonte Luther mit Nachdruck im Anschluß an Melanchthons Verhandlungen auf dem Augsburger Reichstag von 1530. Mit der korrekten und nach reformatorischem Verständnis allein angemessenen Beschreibung der Rechtfertigung9 des Menschen vor und durch Gott steht und fallt nicht nur die Entscheidung über eine angemessene Theologie, sondern über die Kirche überhaupt.10 Am Anfang der reformatorischen Umgestaltung und in deren Zentrum stand eben „nicht der Drang nach Umgestaltung oder Neubeginn der Kirche, langweilen", denn es scheine die „Diskussion um ihren Zeitpunkt und Inhalt... aussichtsloser denn je festgefahren zu sein, ohne daß eine Lösung ... in Sicht ist." Im Rahmen dieser Arbeit ist weder Raum noch Zeit, dem angesprochenen Problem auch nur ansatzweise nachzugehen. Ein Verweis auf einen Teil der Literatur (ebd, 182, Anm. 4 f) muß hier genügen. 7 Neben dem deutenden Rückblick Luthers auf seinen „Durchbruch" zu einem neuen Verständnis der Gerechtigkeit Gottes nach Rom 1, 17 in seiner großen Vorrede zu seinen Opera aus dem Jahre 1545 (WA 54, bes. 185, 12 - 186, 20) ist hier vor allem sein Vorwort zur Galatervorlesung von 1531/1535 zu beachten, in dem er den Artikel von der Rechtfertigung als „den festen Fels", auf dem wir stehen, bestimmt (WA 40 I, 33, 7-17). Angeregt durch die Auseinandersetzungen auf dem Reichstag in Augsburg von 1530 trug sich Luther wohl mit dem Gedanken, ein „Librum de loco iustificationis" zu schreiben („Deinde si volet Christus, de iustificationis loco"; WA Br 5, 560, 11 f [1693], an Melanchthon am 24. August 1530), für das er sich schon Notizen gemacht hatte („Rhapsodia seu Concepta in Librum de loco Iustificationis" WA 30 II, [652] 657-676). 8 „Hie locus enim caput et angularis lapis est, qui solus Ecclesiam gignit, nutrit, aedificat, servat et defendit, Ac sine eo Ecclesia Dei non potest una hora subsistere, sicuti nosti et sentis" (WA 30 II, 650, 19-21, Luther an Johannes Brenz am 26. August 1530). 9 Zu der Frage nach entscheidenden Charakteristika reformatorischen Verständnisses von Rechtfertigung vgl. man BERNDT HAMM: Was ist reformatorische Rechtfertigungslehre? ZThK 83 (1986), bes. 1-6 und 19-23. Hamm versucht dabei vor einem skizzierten Hintergrund von Aussagen spätscholastischer Theologie zu dieser Problematik das bei Calvin, Luther und Zwingli gemeinsame Anliegen herauszuarbeiten. Man beachte seine Ausführungen zu Calvins Auseinandersetzung mit dem Tridentinum (ebd, 14). 10 Man vgl. aus der Fülle der Literatur dazu noch immer FRIEDRICH LOOFS: Der articulus stantis et cadentis ecclesiae. ThStKr 90 (1917), bes. 327-343, und auch HARALD WAGNER: Articulus stantis et cadentis: die Rechtfertigung des Sünders. In: Handbuch der Ökumenik/ hrsg. von Hans Jörg Urban und Harald Wagner. Bd. 3 II. Paderborn 1987, 16-27.

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Einleitung

sondern die Frage nach dem Heil..."" Vor dem Hintergrund eines vertieften Sündenverständnisses und der Glaubenserfahrung,12 daß der Mensch in seiner Gefangenheit durch die widergöttliche Macht der Sünde „in sich gekrümmt"13 und somit verloren ist, erstrahlte daher um so heller die Erkenntnis und die Botschaft, daß Gott völlig bedingungslos den Menschen retten und ihm sein Heil in Christus entgegenbringen will. Das war der unstrittige Hauptgegenstand des neugewonnenen reformatorischen Verständnisses vom Evangelium.14 " JOHANNES WIRSCHING: Gegenwart des Heils: von der bleibenden Bedeutung der lutherischen Reformation. In: 450 Jahre Evangelische Theologie in Berlin/ hrsg. von Gerhard Besier und Christof Gestrich. Göttingen 1989, 601-629, 601 f; dort mit dem Verweis auf HEIKO A. OBERMAN: Luther: Mensch zwischen Gott und Teufel. München 3 1986, 19 Δ Berlin 2 1983, 20. Oberman erklärt, „daß Luther dadurch zum Reformator wurde, daß er die Frage nach dem gerechten Gott zur Lebensfrage machte, die den Menschen ganz betrifft", denn die „Suche nach Heil ist nicht Sache des Kopfes allein" (ebd, 159). Vgl. auch PETER BUCKLE: Gemeindereformation: die Menschen des 16. Jahrhunderts auf dem Weg zum Heil. München 1985, 13: „Das Heil des Menschen suchte das theologische Denken der Reformatoren ..." und seine Bemerkungen über die Aufnahmebereitschaft von Luthers Rechtfertigungslehre im „einfachen Volk" (ebd, 19, bes. Anm. 28, dort mit Zitat aus BERND MOELLER: Luther und die Städte. In: Aus der Lutherforschung: drei Vorträge/ hrsg. von der Gemeinsamen Kommission der RheinischWestfälischen Akademie der Wissenschaften und der Gerda Henkel Stiftung. KölnOpladen 1983, 23). 12 Die Frage nach der Bedeutung der Erfahrung des Glaubens und ihres Zusammenhangs mit der Ausprägung theologischer Aussagen ist heute wohl aktueller denn je. Im Mittelpunkt der darüber geführten Diskussion steht jedoch die „Erfahrbarkeit Gottes". Die allerdings war zur Reformationszeit kein Thema. Daß aber persönlichen Glaubenserfahrungen eine entscheidende Bedeutung bei der jeweiligen Akzentuierung der Theologie zukommt, verdeutlicht an einem sehr instruktiven Beispiel MARTIN BRECHT: Erfahrung - Exegese - Dogmatik: Luthers Lied „Nun freut euch, lieben Christen gmein". NZSTh 32 (1990), 94-104. Daß Theologie eine „sapientia experimentalis" in höchstem Grade ist, war Luther zumindest schon recht früh deutlich geworden. Vgl. WA 9, 98, 21 (Randbemerkungen zu Taulers Predigten, um 1516). Die Frage nach einer Erfahrbarkeit der Wahrheit theologischer Grundaussagen ist jedoch zugleich eine Frage an die Theologie selbst. Darauf hat GERHARD EBELING: Die Klage über das Erfahrungsdefizit in der Theologie als Frage nach ihrer Sache. In: Ders.: Wort und Glaube. Bd. 3. Tübingen 1975, 3 - 2 8 nachdrücklich hingewiesen. 13 Vgl. WA 56, 356, 5 - 7 (Römerbriefkommentar, Scholie zu Rom 8, 3). 14 Man vgl. dazu Luthers bekannten Satz in der „Enarratio Psalmi LI" (1532 [1538]), WA 40 II, 328, 17 f (zu Ps 51, 2): „ Nam Theologiaeproprium subiectum est homopeccati reus ac perditus et deus iustificans ac salvator hominis peccatoris. " Von diesem Satz aus, der wohl ins Zentrum von Luthers Theologie fuhrt, geht Bernhard Lohse auf die Frage nach einer möglichen und oft vermißten systematischen Ordnung bei Luther ein: „Wenn die einzelnen theologischen Probleme unter diesem Gesichtspunkt erörtert werden, dann dürfte die Frage der Systematik an Bedeutung dahinter zurückstehen. Nur so dürfte es gelingen, auf der einen Seite die Gefahr einer orthodoxen Systematisierung und auf der anderen die einer existentialen Aktualisierung zu vermeiden" (BERNHARD LOHSE: Martin Luther: eine Einführung in sein Leben und Werk. Berlin

Zur Fragestellung

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Der entscheidende Unterschied zu den noch vorherrschenden spätscholastischen Ausprägungen des Verständnisses der Rechtfertigung des Menschen durch Gott lag dabei in der Frage, ob und inwiefern der Mensch zu seiner Rechtfertigung durch sein Handeln beitragen könne - oder vorsichtiger gefragt - , ob und inwiefern sich der Mensch auf die Rechtfertigung vorbereiten könne oder gar müsse.15 Diese Frage spitzte sich zu in dem Problem, wie das Verhältnis zwischen den von Gottes Gesetz geforderten Werken und der Annahme des Menschen durch Gott zu bestimmen sei. Die Antwort, die die reformatorische Theologie gab,16 fand dabei auch in den Liedern17 der neuen, reformatorischen Bewegung schon zeitig ganz populären Ausdruck, wie es die erste Strophe in dem bekannten „lied vom gesetz vnd glauben" des Paul Speratus18 aus dem Jahre 1523 eindrucksvoll belegt: 1983, 164). Man vgl. dazu auch GERHARD EBELING: Cognitio Dei et hominis. In: Ders.: Lutherstudien. Bd. 1. Tübingen 1971, 221-272. 15 In dieser abgeschwächten Form ist dies die in der scholastischen Theologie zu einem locus sui generis ausgebaute Frage nach der „dispositio ad justificationem". Mau hat mit Recht darauf hingewiesen, daß nicht nur innerhalb scholastischer Theologie von einer derartigen dispositio gesprochen werden muß, sondern auch bei Luther. Dispositio ad iustificationem, „Vorbereitung" auf die Rechtfertigung meine bei Luther: „Christus zu .erwarten', sein Kommen zu erflehen, an den Ort seiner Gegenwart... zu eilen, und zwar als ein solcher, der auf die rettende Gegenwart Christi schlechthin angewiesen ist" (RUDOLF MAU: Zum Problem der dispositio ad iustificationem in scholastischer und lutherischer Sicht. Theol. Versuche 3 [1971], 112). 16 Ihren wohl präzisesten Ausdruck findet diese Antwort in der These 32 aus Luthers „Disputatio de homine": „Paulus Rom. 3: Arbitramur hominem iustificari fide absque operibus, breviter hominis definitionem colligit, dicens, Hominem iustificari fide" (WA 39 I, 176, 33-35). Bei GERHARD EBELING: Disputatio de homine. Teil 3: Die theologische Definition des Menschen: Kommentar zu These 29-40. Tübingen 1983, bes. 404—422, findet sich eine eingehende und beeindruckende Analyse der These im Gesamtzusammenhang der Disputation. CHRISTIAN LINK: Vita passiva: Rechtfertigung als Lebensvorgang. EvTh 44 (1984), 315-351 spricht im Blick auf diese These als von „dem mit Recht als Summarium reformatorischer Lehre geltenden Satz" (ebd, 315). Man vgl. auch Luthers Übersetzung der Verse Rom 3, 21-24 und 28 in WA DB 7, 38 und seinen Kommentar am Rand. 17 Das reformatorische Liedgut, insbesondere die von Luther selbst gedichteten Lieder wurden besonders in den letzten Jahren verstärkt in die theologiegeschichtliche Betrachtung einbezogen. Erwähnt sei hier vor allem die Untersuchung von PATRICE VEIT: Das Kirchenlied in der Reformation Martin Luthers: eine thematische und semantische Untersuchung. Stuttgart 1986, bes. 119-139. Man beachte, daß man auch innerhalb der „Augsburger Konfession", und zwar in deren weitaus längstem Artikel XX „Vom Glauben und guten Werken", ein (vor-)reformatorisches Lied zitiert, das die schlechthinnige Angewiesenheit des Menschen auf den dreieinigen Gott so berückend schön zum Ausdruck bringt: das „Sine tuo numine ... " der Pfingstsequenz des Stephan Langton, das in der von Martin Moller 1584 verdeutschten Fassung Eingang in unser Gesangbuch fand (vgl. EKG Nr. 101). 18 Zu Paul Speratus vgl. man neben KARL BUDDE: Paul Speratus als Liederdichter. ZPrTh 14 (1892), 1-16 noch PAUL TSCHACKERT: Paul Speratus aus Röthen, evangelischer Bischof von Pomesanien in Marienwerder. Halle 1891.

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Einleitung

Α Es ist das hayl vns kümmert her/ Von gnad vnnd lauter guten/ Die werck helffen nymmer mer/Sie mügen nicht behüten/Der glaub sihetJesum Christum an/ Der hat gnug fiir vns alle gethan/Er ist der mitler worden.'9 Die hier gegebene klassisch-kurze Antwort auf die Frage, ob und inwiefern die v o m Menschen erbrachten Werke etwas zu seiner Rechtfertigung vor Gott beitragen können, wird dann später mit dem Hinweis auf das Gesetz Gottes weiter untermauert: J Es wirt die sündt durchs gsetz erkant/ Vnd schlecht das gwissen nider/ Das Ewangeli kumbt zu handt/ Vnd sterckt den sünder wider/ Vnd spricht nur kreuch zum creütz herzu/ Jm gsetz ist weder rast noch ru/Mit allen seinen wercken.20 Denn im Hintergrund der Frage nach dem Verhältnis zwischen den Werken, die gemäß dem Willen Gottes vom Menschen zu erbringen sind, und des Menschen Heil, stand das Problem, wie das Verhältnis zwischen dem Gesetz Gottes und dem Heil 21 zu bestimmen sei. Dieses Nachdenken über die Bedeutung des Gesetzes ist so alt wie christliche Theologie selbst 22 und hatte sich im

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Zitiert nach: GEDICHTE 1500-1600: nach den Erstdrucken und Handschriften in zeitlicher Folge/ hrsg. von Klaus Düwel. München 1978, 71. Düwel vermerkt auch den Erstabdruck in „Etlich Cristlich lider Lobgesang/ vnd Psalm/ dem rainen wort Gottes gemeß/ ... Wittenberg. M.D.Xiiij" [Gedruckt um die Jahreswende 1523/1524] (ebd, 310). Zu den Strophen Α bis Ο des Liedes wurden in seinem Urabdruck noch zu jeder Strophe und jedem Vers Schriftbeweise zusammengestellt. Im EKG der 1973 in Berlin erschienenen Ausgabe erscheint das Lied als Nr. 242 leicht modernisiert, jedoch ohne die Strophen C und D. Vgl. dazu auch HANS-GEORG KEMPER: Deutsche Lyrik der frühen Neuzeit. Bd. 1: Epochen- und Gattungsprobleme; Reformationszeit. Tübingen 1987, 152. Mit der bei Düwel gebotenen Textfassung vgl. den bei PHILIPP WACKERNAGEL: Das deutsche Kirchenlied von der ältesten Zeit bis zu Anfang des 17. Jahrhunderts: mit Berücksichtigung der deutschen kirchlichen Liederdichtung in weiterem Sinne und der lateinischen von Hilarius bis Georg Fabricius und Wolfgang Ammonius. Bd. 3. Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1870. Hildesheim 1964, 880 f wiedergegebenen Text. 20 Gedichte 1500-1600 ..., 72. 21 MARTIN SEILS: Heil und Erlösung IV: Dogmatisch. TRE 14 (1985), 622-637 hat festgestellt: Das Wort ,„Heil' ist ein soteriologisches Schlüsselwort von umfassendem Charakter ..." (ebd, 622, 25). Da es aber offenbar weniger zu den inhaltlich zentralen, „sondern eher schlagwortartig zusammenfassenden Ausdrücken des neutestamentlichen Kerygmas gehört" (ebd, 623, 18 f), hat es innnerhalb der dogmatisch-soteriologischen Fachsprache eine wechselvolle Geschichte gehabt. Das recht unterschiedlich akzentuierte Verständnis der begrifflichen Füllung von „Heil" schon während der Reformationszeit kompliziert die theologischen Streitigkeiten in deren Folgezeit noch zusätzlich. 22 Im Neuen Testament selbst gibt es ja schon hinreichend deutliche Anzeichen dafür, daß gerade diese Fragen in der frühen Christenheit zu denen gehörten, die am heftigsten umstritten waren. Vgl. neben dem gesamten Galaterbrief z.B. nur die Passage im Titusbrief (v 3, 9), wo augenscheinlich auf Auseinandersetzungen um das Gesetz angespielt wird.

Z u m theologiegeschichtlichen Ort

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Laufe der Theologiegeschichte bis hin zur Reformationszeit als eines der hartnäckigsten und schwierigsten Probleme erwiesen.23

1.2 Zum theologiegeschichtlichen Ort Den Aussagen spätscholastischer Theologie zu dem Komplex der theologischen Anthropologie und Soteriologie lagen hochkomplizierte und subtile theologische Systeme zugrunde.24 In ihnen wurde dem Menschen insofern eine aktive Rolle an der Erlangung des Heils zugewiesen, als er unter Beistand der Gnade Gottes durch seine Werke aufgrund eines komplexen Verdienstund Lohnzusammenhangs25 selbst zu seinem Heil mit beitrug. Als nun Luther schon im Anfang seines Wirkens jenen Konstruktionen zwischen menschlichem Willen und Gottes Heil seinen entschiedenen Widerspruch entgegensetzte,26 richtete er seinen Blick ausschließlich auf Gottes Wirken in Christus. Er allein erfülle das Gesetz ganz, er allein sei die Brücke zum Heil des Menschen. Anteil an diesem bekomme der Mensch eben nicht aufgrund von Werken, sondern allein durch den Glauben. Die Brücken, die nicht trugen, wurden abgebrochen: Von den Werken, die gemäß dem Gesetz Gottes zu tun sind, führe eben kein Weg zum Heil.27 Was blieb, war das 23 So verglich Alexander Alesius in einer 1560 in Leipzig gehaltenen Disputation die Frage nach einer etwaigen Notwendigkeit und Verdienstlichkeit der Werke des Gesetzes zum Heil mit der „Büchse der Pandora": ALEXANDER ALESIUS: DE NECES= || SITATE ET MERITO II BONORVM OPERVM, || DISPVTATIO, || ... || [Leipzig 1560], A2 r : „Nunc vero quasi Pandora cum sua Pyxide, ex qua omnia mala effundat, inducitur, ac quasi pomum έριδος proijcitur in medium." Als ein Beispiel aus der Geschichte der theologischen Bedeutungsverschiebungen im Blick auf das Gesetz führte Alesius Pelagius an, einen der bekanntesten Kontrahenten des Augustinus (ebd, A2V u.ö.). 24 Auf grundlegende Unterschiede und verschiedene Nuancierungen zwischen den einzelnen Richtungen innerhalb der spätscholastischen Theologie wie den Ockhamismus und Skotismus, aber auch den Thomismus und Augustinismus kann hier aus Raumgründen nicht eingegangen werden. Hierzu verweise ich auf die zusammenfassende Charakterisierung bei Hamm: AaO, 6-11 und die dort erwähnte Literatur, besonders auf ADOLAR ZUMKELLER: Erbsünde, Gnade, Rechtfertigung und Verdienst nach der Lehre der Erfurter Augustinertheologen des Spätmittelalters. Würzburg 1984. 25 Zur Frage nach der Verdienstlichkeit der Werke und deren Unterscheidung in ein meritum de congruo bzw. de condigno vgl. vor allem OTTO HERMANN PESCH: Die Lehre vom „Verdienst" als Problem für Theologie und Verkündigung. In: Festschrift für Michael Schmaus zum 70. Geburtstag/ hrsg. von Leo Scheffczyk ... Bd. 2. München 1967, 1865-1907 und VILMOS VAJTA: Sine meritis: zur kritischen Funktion der Rechtfertigungslehre. Oec. 3 (1968), 146-197, bes. 167-178. 26 Unter Beachtung des schon oben Gesagten kommen hier vor allem Luthers frühe Vorlesungen wie z.B. schon die erste Vorlesung über den Galaterbrief in Betracht. Besonders prägnanten Ausdruck findet dabei Luthers soteriologische Denk- und Argumentationsweise in der „Disputatio contra scholasticam theologiam" (WA 1, [221] 224—228). 27 Ganz besonders deutlich wird dies schon in einer der wichtigsten Schriften Luthers

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charakteristische „sola". Die alles entscheidende Frage, die die Menschen zu allen Zeiten immer wieder neu bewegt hat,28 was denn wirklich notwendig sei zur Erlangung des Heils, zur Rechtfertigung des Menschen durch Gott, war deutlich beantwortet: allein Christus und allein der Glaube an ihn.29 Dabei zeigte sich, daß die entscheidende, im Kern wohl auf Luther zurückgehende Intention in die Tiefen menschlicher Existenz reicht und das Durchleben und das theologische Durchdenken des Verhältnisses zwischen Gott und Mensch nachdrücklich bestimmt: die Konzentration auf die Bedeutung des Werkes und der Person Christi, die soteriologische Blickrichtung, ja die Frage nach dem Heil des Menschen selbst bestimmt die Gesamtintention. Das Heil bleibt ganz und ausschließlich an Christus gebunden.30 So deutlich die Abgrenzung zum spätscholastischen Verständnis der Rechtfertigung auch vollzogen war, so ergaben sich doch für die Theologen neben Luther bald weitere Fragen. Charakteristischerweise waren es Fragen, die sich im Umkreis der Buße und Ethik entzündeten. Wie sei, so wurde gefragt, das Verhältnis von Buße, Glaube und Rechtfertigung zu bestimmen? Ist die Buße eine conditio sine qua non für den Glauben und damit für die Rechtfertigung oder nicht? An diesem Problem entzündete sich Ende der 20er Jahre des 16. Jahrhunderts eine scharfe Auseinandersetaus dem Jahre 1520, der Schrift „Von den guten Werken" (WA 2, 202-378). - Kaum minder bedeutsam ist die allerdings aufgrund der anders gestellten Fragestellung theologisch spezieller orientierte Schrift Luthers gegen den Löwener Theologen Jakob Latomus, seine „Rationis Latomianae confutatio" (WA 8, [36] 43-128). 28 In diesem Zusammenhang ist daraufhinzuweisen, daß sich dieser Frage auch Johann Arnos Comenius etwa 150 Jahre später in seinem umfangreichen Alterswerk zugewandt hat und dies unter dem bezeichnenden Hinweis auf die theologische Spitzenwendung in Lk 10,42. Vgl. JOHANN AMOS COMENIUS: UNUM || NECESSARIUM, || Scire quid sibi sit necessa-1| rium, in Vita & Morte, & || post Mortem. ||... || [Amsterdam 1668], 29 Zu der Frage, daß Luther jedoch auch (so u.a. in der Vorrede zu seiner kurzen Form des Katechismusentwurfs von 1520 [WA 7, (194) 204—229: „Eine kurze Form der 10 Gebote, D.M.Luther ..."]) davon sprechen kann, daß man die Erfüllung der Gebote als Inbegriff des Heils-Notwendigen verstehen könne (WA 7, 204, 13 - 205, 5), und zum Ganzen vgl. RUDOLF MAU: Der Gedanke der Heilsnotwendigkeit bei Luther. Berlin 1969, bes. 25-29. 30 Vgl. dazu PATRICE VEIT: Gottes Bild und Bild des Menschen in den Liedern Luthers: Untersuchungen zur religiösen Sensibilität. In: Das protestantische Kirchenlied im 16. und 17. Jahrhundert: text-, musik- und theologiegeschichtliche Probleme/ hrsg. von Alfred Dürr und Walther Killy. Wiesbaden 1986, 9-24. Veit konstatiert nachdrücklich: „Christus ... ist in den Liedern hauptsächlich auf das Heil des Menschen gerichtet dargestellt. Schon die Benennungen Christi... zeigen diese soteriologische Orientierung" (ebd, 14). Veits quantitative Erhebungen belegen eindrücklich diese Bindung des Heils an Christus im Liedgut des Reformators. Vgl. dazu noch ausfuhrlicher: Ders.: Das Kirchenlied ..., bes. 119-117. „Luthers Lieder sprechen von Christus nur im Zusammenhang mit unserem Heil; alles, was ihn betrifft, seine Person ebenso wie sein Werk, weist eine ausgesprochen soteriologische Perspektive auf, in deren Mittelpunkt der Mensch steht" (ebd, 110).

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zung zwischen Johann Agricola und Philipp Melanchthon über dessen Visitationsartikel.3' Damals gelang es Luther zwar, die Gemüter noch einmal zu beruhigen, allerdings nur unter Einsatz einer Kompromißformel.32 Zu gleicher Zeit ging natürlich die Auseinandersetzung zwischen der sich zunehmend profilierenden evangelischen Bewegung und den „Altgläubigen" weiter, und dabei spielte die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Glauben, Werken und der Rechtfertigung eine wesentliche Rolle. So u.a. ganz wesentlich in den theologischen Kämpfen, die Ende der 1520er Jahre in Magdeburg aufgebrochen waren und in denen die „Altgläubigen" den „Evangelischen", allen voran von Amsdorf, den Vorwurf gemacht hatten, sie verböten die sogenannten „guten Werke".33 In der bald darauf von Melanchthon 31

Die „Articuli de quibus egerunt (per) Visitatores" von 1527, die knappe und scharfe Vorarbeit zum „Unterricht der Visitatoren" (StA I, 215-271), sind gedruckt in CR 26, 7-28. MARTIN GRESCHAT charakterisierte diese Arbeiten als solche, „in denen die theologische Eigenart Melanchthons zum ersten Male deutlich zum Ausdruck" gekommen sei (ders.: Melanchthon neben Luther: Studien zur Gestalt der Rechtfertigungslehre zwischen 1528 und 1537. Witten 1965, 26). Agricola war aber durchaus nicht der einzige, der an den Artikeln Anstoß nahm. Sowohl Caspar Aquila wie auch Nikolaus von Amsdorf äußerten sich kritisch. Dazu und zur theologischen Beurteilung der Artikel vgl. GUSTAV HAMMANN: Nomismus und Antinomismus innerhalb der Wittenberger Theologie von 1524 bis 1530. B o n n 1952, 6 1 - 7 1 u n d 88. Weiter ist neben K[ARL] G[OTTLIEB] BRET-

SCHNEIDER: Die Entstehung des ersten Streits Johann Agricola's mit Melanchthon. ThStKr 2 (1829), 741-754 auf GEORG ELLINGER: Melanchthon und der Philippismus. 'RGG 4 (1913), 249-258, bes. 243 und vor allem auf JOACHIM ROGGE: Johann Agricolas Lutherverständnis unter besonderer Berücksichtigung des Antinomismus. Berlin 1960, 98-114 hinzuweisen. Rogge sieht die Auseinandersetzung der beiden Theologen über Wesen und Begründung der Buße in der „Diskrepanz zwischen Nomismus und Antinomismus" begründet, wobei beide ihre Positionen von Äußerungen Luthers herleiteten, deren Spannungsbogen jedoch zu groß war als daß sie in einer der beiden Anschauungen ganz aufgegangen wären (ebd, 99 und 106). Zur Beurteilung der Position Agricolas in jener Zeit muß man gewiß stärker als es bisher geschehen ist auch dessen Hundert vnd || Dreyssig gemeyner frag || stücke/ für die jungen kinder || in der Teutschen Meydleyn || schule zu Eyßlebe/ ... || [Nürnberg 1528] heranziehen, die sich als mittelbare Antwort auf Melanchthons Visitationsartikel verstehen lassen (vgl. HANDBUCH DER KINDER- UND JUGENDLITERATUR/ hrsg. von Theodor Brüggemann in Zusammenarbeit mit Otto Brunken. Bd. 1. Stuttgart 1987, 219-221). In ihnen formuliert Agricola u.a.: „Ich bin nu reich des glaubens halben/ vnd eyn kind Gottes/ dieweyl aber nu ich nymer lebe sonder Christus in mir/ So ist meyn leben alleyn vmb anderer leut willen. ...Wo handelt glaube? Antwort. Alleyne vor Gott. ... Wo handelt die liebe? Antwort. Alleyn gegen dem nechsten" (ebd, B4'; Frage 88-90). 32 Im einleitenden Abschnitt zum „Unterricht der Visitatoren", der auf dem Konvent zu Torgau im November 1527 als „Sententia de tumultu Islebij contra Philippum ..." aller Wahrscheinlichkeit nach von Luther verfaßt worden war und unter der Überschrift „Von der Lere" Eingang in den „Unterricht..." gefunden hatte, heißt es, daß die „busse aus und nach dem glauben folgend" sei (WA 26, 202, 23). Dies aber war wohl nach beiden Seiten hin auslegbar. Der ganze „Unterricht ..." ist in WA 26, (175) 195-240 4 StA 3, (402) 406^162 gedruckt. 33 In den Zusammenhang der Auseinandersetzungen von Amsdorfs in jener Zeit in

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unter Beteiligung Luthers34 erstellten „Augsburgischen Konfession" und ihrer überarbeiteten Apologie, die wohl gleichermaßen für die weitere Bekenntnisbildung im „Luthertum" überaus bedeutsam wurden, zeigte sich, daß neben dem Problem des Verhältnisses zwischen Gesetz und Buße die Frage nach der Bedeutung der Werke der Gerechtfertigten im Gesamtzusammenhang von Rechtfertigung und Heil zunehmend wichtiger wurde und seitdem „die Darstellung der Rechtfertigungslehre begleitet und bestimmt hatte".35 Das Geschehen der Rechtfertigung36 selbst erwies sich hier als eines der grundlegenden und zugleich konstituierenden Merkmale der wahren Kirche, das im Vollzug der Verkündigung auf den Glauben als das Charakteristikum des durch Gott geretteten Menschen zielt.37 Und erst durch und im Glauben kann der Versuch unternommen werden, das Geheimnis der Rechtfertigung theologisch angemessen umschreiben zu wollen. In der Mitte der 30er Jahre des 16. Jahrhunderts kreisten dann sowohl Luthers Vorlesungen38 wie auch einige von ihm geleitete theologische Disputationen in Wittenberg immer öfter und tiefschürfender um Fragen aus dem Umkreis der Rechtfertigung.39 Magdeburg mit den dortigen „Thumpredigern", den am Dom tätigen katholischen Priestern, gehören die Schriften: NIKOLAUS VON AMSDORF: Vnterricht || warumb die Thumpre II diger zu Magdeburg || nicht disputirn wollen/ vnd || doch vns öffentlich auff || der Cantzel geeyschet || ... ha= ]| ben. || [Magdeburg 1528] und Ders.: Das die werck nicht || rechtfertigen/ || sondern der glaub al= || lein. Niclas Amsdorff. || Widder die Thumpre |[ diger zu Magde || bürg. [Magdeburg 1528], Zum Gesamtzusammenhang und dem Verlauf der Auseinandersetzungen vgl. ROBERT A[LAN] KOLB: Nikolaus von Amsdorf, knight of god and exule of Christ: piety and polemic in the wake of Luther. [Madison] 1973, 59-65. 34 Über den Anteil beider an der „Augsburger Konfession" siehe WILHELM MAURER: Studien über Melanchthons Anteil an der Entstehung der Confessio Augustana. ARG 51 (1960), 158-222. 35 Greschat: Melanchthon ..., 166; vgl. zum Ganzen ebd, 119-133. 36 PETER BRUNNER: Rechtfertigung, Wiedergeburt und neuer Gehorsam in Melanchthons Apologie. INLL 7 (1958), 302-303 spricht treffend vom „Grundgeschehen der Rechtfertigung" (ebd, 302). 37 Vgl. WENZEL LOHFF: Die Theologie Luthers in ihrer Bedeutung für das kirchliche Bekenntnis. In: Ökumenische Erschließung Martin Luthers: Referate und Ergebnisse einer internationalen Theologenkonsultation/ hrsg. von Peter Manns und Harding Meyer. Paderborn; Frankfurt am Main 1983, 106-119, 108 f. 38 Unter diesen nimmt Luthers zweite Vorlesung über den Galaterbrief im Jahre 1531, die dann einige Jahre später im Druck erschien und von Justus Menius ins Deutsche übersetzt wurde - einem der Theologen, die zwei Jahrzehnte später in das Kreuzfeuer der Kritik gerieten - , wohl eine ganz besondere Stellung ein. 39 Es ist gleich eine ganze Reihe von Disputationen Luthers, die hierbei von ganz maßgeblicher Bedeutung waren, und von denen hier nur einige erwähnt werden können. Neben der Promotionsdisputation von Hieronymus Weller und Nikolaus Medier im September 1535 (WA 39 I, [40] 44-53 [62]) und der „Disputatio de homine" im Januar 1536 (WA 39 I, [174] 175-177 [180]) waren es besonders die „Disputatio de justificatione" im O k t o b e r 1 5 3 6 ( W A 3 9 I, [ 7 8 ] 8 2 - 8 6 [ 8 7 - 1 2 6 ] ) ( n a c h GERHARD EBELING: D i s p u t a t i o d e

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Eine Zuspitzung erfuhr das Ringen um das rechte Verständnis der Rechtfertigung und der damit zugleich angesprochenen überaus wichtigen und diffizilen Fragen dadurch, daß im Juli 1536 mit Conrad Cordatus40 ein Schüler Luthers den gleichen Vorwurf, wie ihn schon knapp ein Jahrzehnt zuvor Agricola erhoben hatte, gegenüber Caspar Cruciger, einem der engsten Mitarbeiter Luthers in jener Zeit, erhob: daß Cruciger im Rahmen einer Vorlesung41 von der contritio als von einer „conditio sine qua non"42 für die Rechtfertigung gesprochen habe.43 Daß sich dieser zu seiner Verteidigung darauf berief, homine. Teil 1: Text und Traditionshintergrund. Tübingen 1977, 5, Anm. 18 war das, im Gegensatz zur Bestimmung von Paul Drews, die Promotionsdisputation von Jakob Schenk und Philipp Motz) und dann im Juni 1537 die Promotionsdisputation von Peter Palladius (und Tilemann von Heussen) (WA 39 I, [198] 202-204 [205-257]), die in Wittenberg ganz aufmerksam verfolgt und zur Kenntnis genommen worden sind, wie deren Rezeptionsgeschichte zeigt. 40

Z u C o r d a t u s vgl. neben A D B 4 (1876/1968), 4 7 5 f n o c h das bei OTTO CLEMEN: ZU

Conrad Cordatus. In: Ders.: Kleine Schriften zur Reformationsgeschichte (1897-1944)/ hrsg. von Ernst Koch. Bd. 4: (1912-1921). Leipzig 1984, 367-369 mitgeteilte, vor allem Cordatus' „Elenchus Epistolae Pauli ad Romanos". Zur Auseinandersetzung zwischen Cordatus und Cruciger vgl. auch TIMOTHY J. WENGERT: Caspar Cruciger (1504-1548): the case of the disappearing reformer. SCJ 20 (1989), 417-441. 41 Es handelte sich nach zeitgenössischen Berichten (siehe dazu unten Anm. 43) um Crucigers Vorlesung über den 1. Timotheusbrief, und nicht über das Johannesevangelium, wie FRIEDRICH DE BOOR: Cruciger, Caspar d. Ä. (1504-1548). TRE 8 (1981), 240, 19-15 meint. Von dieser Vorlesung erschien nach einigen Auseinandersetzungen, die sich insgesamt als verwickelter erweisen, als man es bisher aufgrund zu einseitiger Quellenbenutzung gesehen hat, 1538 zunächst das 2. Kapitel in einer von Georg Spalatin erstellten deutschen Übersetzung, bevor sie schließlich 1540 Cruciger selbst im Ganzen in lateinischer Fassung herausgab. Zum folgenden vgl. Wengert: AaO, bes. 432—437. Zu beachten sind dort die Zitate aus MATTHÄUS RATZEBERGER: Die handschriftliche Geschichte Ratzeberger's über Luther und seine Zeit/ hrsg. von Christian] Gott[hold] Neudecker. Jena 1850. 42 Zur Bedeutung und zum Gebrauch des Terminus „conditio sine qua non" vgl. die kurzen Hinweise bei Wengert: AaO, 432, Anm. 52. Gerade dieser aus der scholastischen Philosophie stammende Terminus sorgte für erhebliche Unruhe und war wohl, wie die damaligen Diskussionen um die inhaltliche Bedeutung des Begriffes zeigen, in seiner Tragweite nicht allen Beteiligten völlig klar umrissen. Ähnlich verhält es sich dann auch bei dem Begriff „necessitas", der wohl noch schillernder ist und zu dessen Gebrauch in der philosophischen Tradition man sich überaus umfassend informieren kann bei URSULA WOLF: Notwendigkeit. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie/ hrsg. von Joachim Ritter und Karlfried Gründer. Bd. 6: Mo-O. Basel; Stuttgart 1984, 946-986. 43 Zum Cordatusstreit insgesamt vgl. Greschat: Melanchthon ..., 217-230; zu Cruciger vgl. neben de Boor auch noch HERMANN PETRICH: Caspar Cruciger: Luthers Freund und Leipzigs Reformator. Hamburg 1904. Interessant ist, daß man später vermutete, daß Georg Major den Nährboden für seine These in dieser Vorlesung Crucigers über den 1. Timotheusbrief gefunden habe (so Albertus Christianus in der Vorrede zu seiner Ausgabe der Promotionsdisputation von Tilemann und Palladius, AT [vgl. oben Anm. 39 und unten Anm. 54]). Christianus wußte noch zu berichten, daß der dadurch ausgelöste Streit die Gemüter erheblich erhitzte: „Erat certamen non leue, sicut multi norunt ..." (ebd,

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Melanchthon hätte selbst schon so von der contritio gesprochen, machte im Rahmen dieser Auseinandersetzungen einem größeren Kreis von Theologen in Wittenberg wohl zum ersten Mal ganz nachdrücklich deutlich, daß bei der Deutung des Rechtfertigungsgeschehens und bei der Betonung einzelner Momente innerhalb dieses Geschehens zwischen Luther und Melanchthon möglicherweise Differenzen bestehen konnten.44 So fragte z.B. Amsdorf im September 1536 bei Luther nach, was man von diesen Unterschieden halten solle.45 Zur Klärung jener Fragen und zur Ausräumung eventueller theologischer Differenzen in diesem Punkt kam es zwischen Luther und Melanchthon noch 1536 zu einer möglicherweise nur in ganz kleinem Kreis abgehaltenen Disputation,46 die erstmals 1552 im Zusammenhang des Osiandrischen Streits herausgegeben wurde47 und die die Frage nach dem Verhältnis zwischen A7V). Bei NIKOLAUS GALLUS: Wächterstimme/1| Nie. Galli. || Wo vnd in was Stü= || cken/ vnter dem Namen Lutheri/ ... || Wider Lutherum ... gelehrt wird/ || ... || [Regensburg um 1560], B3 r wird berichtet, daß Luther „ die öffentlichen Dictata in die Epistel an Timotheum hievon in druck nicht (habe) kommen lassen ". Jedenfalls geschah dies nicht gleich und nicht ohne Emendationen, wie die schon bald darauf erfolgten Drucklegungen des Kommentars bewiesen. 44 Teile des Briefwechsels zwischen Cordatus, der zu jener Zeit schon in Niemegk eine Pfarrstelle innehatte, und Caspar Cruciger befinden sich in WF: Cod. Guelf. 11. 10. Aug. 2°, 595 r -600 v . Dieser Briefwechsel läßt erkennen, daß die Frage nach der contritio als causa sine qua non für die iustificatio ganz eng mit der nach der causa bonorum operum verbunden war. Vgl. dazu besonders Cordatus' Brief an Cruciger vom 8. September 1536 (ebd, 595 r -598 v ). 45 So schrieb von Amsdorf am 14. September 1536 an Luther: „Ille in schola vehementer et supra modum urget, opera esse necessaria ad vitam aeternam, tu vero in eadem hebdomada et dominica in templo pio tuo spiritu doeuisti de regeneratione: puer in utero nihil facit aut operatur, sedpatitur tantum et formatur etc" (WA Br 7, 540, 6-10; der ganze Brief ebd, 539-541). Vgl. dazu Greschat: Melanchthon ..., 223. 46 Möglicherweise hat es sich eher um ein Gespräch zwischen Luther und Melanchthon gehandelt, als daß es hier zu einer regelrechten Disputation gekommen wäre. Man siehe dazu auch WA TR 6, 153, 4-15. Gedruckt ist der Text der Disputation in: PHILIPP MELANCHTHON: Epistolae, iudicia, consilia, testimonia aliorumque ad eum epistolae quae in Corpore Reformatorum desiderantur/... collegit et... disposuit Henricus Ernestus Bindseil. Halle 1874, 344-348. Vgl. neben Greschat: Melanchthon ..., 239-242 auch OTTO CLEMEN: Disputatio Philippi Melanchthonis cum Doctore Martino Luthero (1536 oder 1537). In: Ders.: Kleine Schriften zur Reformationsgeschichte (1897-1944)/ hrsg. von Ernst Koch. Bd. 6: (1933-1944). Leipzig 1985, 185-196. Daneben beachte man auch WA Br 12, 189 und CR 7, 900. Nicht erst Clemen (ebd, 185-189) hat daraufhingewiesen, daß diese Disputation zwischen den beiden Reformatoren beim Altenburger Religionsgespräch im Winter 1568/69 von den kurfürstlichen Theologen gegenüber den ernestinischen herangezogen wurde. Knapp 250 Jahre später ist sie auch Gegenstand einer akademischen Ansprache des damaligen Rektors der Universität Leipzig geworden: F[RIEDRICH] I[MMANUEL] SCHWARZ: De disputatione inter Melanchth. et Lutherum super iustificationem. [Lipsiae (1783)]. 47 Im Anhang an das Buch von PHILIPP MELANCHTHON: Antwort auff das || Buch herrn Andreae Osi= || andri von der Rechtfertigung || des Menschen. || Philip: Melanth: || ... || [Wittenberg 1552] C4 r -D3 v . Vgl. dazu auch WA Br 12, 189 und CR 7, 900.

Z u m theologiegeschichtlichen Ort

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Glaube und Werken behandelte, und damit eines der Kardinalprobleme bei der Beschreibung der Rechtfertigung und des Lebens der Gerechtfertigten.48 Im Blick auf die Rechtfertigung wies Luther dabei Melanchthon auf die Barmherzigkeit Gottes hin, von der schlechthin alles abhänge und die der alleinige Grund für die Gerechtigkeit der Christen sei.49 Dabei zeigte sich, daß die Vielfalt der Aussagen Luthers zum Rechtfertigungsgeschehen größer ist, als daß man davon sprechen kann, Rechtfertigung würde generell in der Vergebung der Sünden gleichsam aufgehen.50 Gegen Ende dieser Disputation nahm Luther prägnant auch zu solchen Fragen Stellung, die die Art und Weise des Handelns des Christen betreffen: „Summa: Credentes sunt nova creatura ... Si Sol est, tunc debet lucere, si vis fidelis esse, oportet vt operis. Sed hoc dicitur contra fucatum Solem & fidem, de uera fide & Sole ridicule dicuntur. "51 Noch ein weiteres Mal ging Luther in jenem Jahr auf dieses Problem ein,52 wobei die dort angesprochenen Fragen noch längst nicht für alle maßgeblichen Theologen im Umkreis Luthers und Melanchthons geklärt zu sein schienen. Es blieb die Frage offen, ob man überhaupt und wenn ja, wovon, so reden könne, daß es als „notwendig zum Heil" bezeichnet werden könne oder sogar müsse.53 Da sich Luther aber in dieser Disputation dahingehend noch nicht so deutlich ausgedrückt hatte, wie es schon zu jener Zeit wünschenswert gewesen wäre, so formulierte er im Juni 1537 seinen Standpunkt schließlich 48

Vermutlich hatte an dieser Disputation auch Anton Otho, der später in Nordhausen wirkte, teilgenommen, denn er kam wohl auf eben diese Disputation zu sprechen, als er am 25. April 1565 an Matthias Flacius schrieb: „Audivi ego his meis auribus ex ore S.Lutheri cum olim in disputatione de Iustificatione D.Philippus vehementer ex lege urgeret, non cognitione peccati, sed obedientiam & gloriam legis in iustiflcatis ... " (M: Cod. germ. 1316, 212 v -213 v , Zitat: 212 v ). 49 Vgl. Melanchthon: Antwort ..., Dl': „... sola misericordia. Haec est enim iusticia perfecta, quae opponitur irae, morti, peccato &c. absorbet omnia, reddit hominem simpliciter sanctum, & innocentem, ac si reuera nullum in eo esset peccatum " (Melanchthon: Epistolae ..., 345). 50 Obgleich Luther überaus oft die Iustificatio mit der remissio peccatorum gleichsetzen kann, wie der Schluß der Promotionsdisputation von Weiler und Medier zeigt: „Iustificatio est remissio peccatorum, quae contingit sola fide. Iustificatio tantum (!) significat remissionem peccatorum" (WA 39 I, 58, 29 f, Hervorhebung von mir). Die Beispiele ließen sich beliebig vermehren. Es sei hier nur noch auf Luthers Schrift „De captivitate Babylonica ecclesiae praeludium" aus dem Jahre 1520 (WA 6, 525, bes. 3 6 - 3 8 ) und auf die Zirkulardisputation „De veste nuptiali" im Jahre 1537 (WA 39 I, bes. 277, 26 B) hingewiesen. 51 Melanchthon: Antwort..., D3V. 52 In der „Disputatio de justificatione" am 10. Oktober 1536; WA 39 I, 7 8 - 1 2 6 , bes. 9 3 - 9 6 und 121. Zum Datum vgl. WA 39 II, X V Nr. 10. 53 Zu den überaus vielfaltigen Aussagen Luthers selbst zu diesem Fragenkomplex vgl. Mau: Heilsnotwendigkeit..., bes. 7 7 - 9 3 und 151-175.

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klarer.54 Die Quintessenz aus dem Gewirr der Fragen brachte Luther in dem Satz zum Ausdruck: „lila vox non est ferenda: necessaria ad salutem. quia obscurat et ambiguam facit sententiam de gratia et meritis Christi."55 Ein Jahrzehnt nach den Auseinandersetzungen Ende der 1520er Jahre geriet Agricola wieder in einen Streit. Nun setzte sich Agricola mit Luther selbst auseinander, was schließlich zum Bruch zwischen den beiden Männern führte. Hier war es die Frage nach der Rolle des Gesetzes im Zusammenhang mit der Entstehung der Buße, die Agricola gestellt hatte und die er ganz anders als Luther beantwortete.56 Schließlich war es dann das Religionsgesetz von Kaiser Karl V., das sogenannte Augsburger Interim aus dem Jahre 1548, das etwa 10 Jahre57 nach einem ersten Höhepunkt der Auseinandersetzungen um das Rechtfertigungsverständnis und der damit zusammenhängenden Fragen innerhalb der Wittenberger Bewegung diese noch einmal in einer gemeinsamen Front zusammenführte gegen jene theologische Vorherrschaft, aus der man sich vor allem durch Luthers Werk und Einsatz befreit hatte, und die man eben auch in dem dort gleichsam kodifizierten Verständnis der Fragen im Umkreis von Glaube, Buße und Rechtfertigung wieder neu manifestiert sah. Innerhalb der folgenden drei Jahrzehnte zwischen dem Augsburger Interim einerseits und der Verabschiedung der Konkordienformel andererseits, in denen man nach dem Tode Luthers das richtungsweisende Wort des Reformators wohl mehr als nur einmal sehr schmerzlich vermißt haben wird, vollzo54

In der Promotionsdisputation von Palladius und Tilemann am 1. Juni 1537 (WA 39 I, 198-257 [263], bes. 224, 5 - 225, 17 und 256 f). Die Bedeutung, die gerade dieser Disputation zugemessen wurde, verdeutlichen zwei Drucklegungen der Disputation auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen um Georg Major: [MARTIN LUTHER] (ALBERTUS CHRISTIANUS): DISPV= || TATIO REVERENDI PA= || tris Martini Lutheri, de ope= II ribus legis & grati?, eum cum argumen= || tis oppositis & earundem solutio || nibus, bona fide collectis, Per M. ]| Albertum Christianum uerbi || diuini ministrum ... || [Magdeburg 1553] und [MARTIN LUTHER] (MATTHIAS FLACIUS I.): Eine Disputa/ || tion des t h e w r e n

Mann || Gottes D. Mart. Luth. säliger ge= || dechtnüß/ von den guten Wercken/1| Darin der jrrthumb/ das die guten || Werck zur Säligkeyt nötig || sein/ verworffen wirdt. || ... || [Straßburg 1557]. 55 WA 39 I, 257, 12 f (B). Man hat später behauptet, daß auch Major nach seiner Rückkehr aus Magdeburg an dieser Disputation teilgenommen habe. Das kann nicht bewiesen werden. Auch nicht mit dem Hinweis darauf, daß dies in dem von Albert Christianus 1553 veranstalteten Druck dieser Promotiondisputation behauptet wird und jenem Text entsprechende Glossen gegen Major hinzugefügt wurden. Vgl. HEINZ SCHEIBLE: Major, Georg (1502-1574). TRE 21 (1991), 725-730, bes. 728, 19-23. 56 Siehe dazu unten Kap. 3.1. 57 Bei der Beschäftigung mit den theologischen Auseinandersetzungen in jenen Jahrzehnten, die um Fragen nach der Rechtfertigung des Menschen kreisten, spitzten sich die Diskussionen und Konflikte im Abstand von etwa 10 Jahren immer wieder erneut zu sieht man einmal davon ab, daß die Kämpfe um die Positionen Majors schon zu Beginn der 1550er Jahre begannen und die Auseinandersetzungen in Frankfurt/Oder bis in die 1560er Jahre andauerten.

Zur Frage nach der Aktualität und Relevanz

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gen sich nun jene Auseinandersetzungen um spezielle und zugleich grundlegende Fragen des Rechtfertigungsverständnisses, denen sich diese Studie zuwenden wird. Dabei zeigt es sich, daß gerade die Auseinandersetzungen um die Fragen nach einer eventuellen Heilsnotwendigkeit von ganz erheblichem Gewicht für die weitere theologische Entwicklung all dieser Fragen waren und gleichsam das unmittelbare Vorfeld und den Nährboden für die daraus erwachsenden theologischen Streitkämpfe um die Frage nach der Bedeutung des Gesetzes für den Christen darstellten.58 Ein Ziel der schließlich im Jahre 1577 verabschiedeten Konkordienformel war es dann, auch zu den langwährenden theologischen Kämpfen um die Bedeutung des Gesetzes so dezidiert Stellung zu beziehen, daß eine für möglichst viele akzeptable theologische Formulierung künftigem Streit darüber schon vornweg den Boden entziehen würde. 59 Daß dieses Ziel nur bedingt erreicht wurde, zeigen die weiteren Entwicklungen sowohl innerhalb der Orthodoxie wie auch innerhalb des Pietismus, wo besonders dieser Fragenkomplex eine ungeahnte Bedeutung bekam. 60

1.3 Zur Frage nach der Aktualität und Relevanz „Der articulus stantis et cadentis ecclesiae hat sich im Laufe des letzten Menschenalters zu einer ernsthaften Frage entwickelt. Vordem immer noch als Kleinod des Protestantismus betrachtet, ist er neuerdings gerade von theologischer Seite Gegenstand teils stillschweigender Mißachtung teils offener Angriffe geworden." 61 Obwohl dieser Satz, vor 65 Jahren von Karl Holl, 58

Aufgrund dessen und der Tatsache, daß die Auseinandersetzungen um Majors Thesen sich in immer wieder neuen Variationen bis zum Beginn der 1570er Jahre innerhalb des uns vornehmlich interessierenden Zeitraums hinzogen und sie sehr eng mit den seit der Synode von Eisenach im August 1556 aufflammenden Kämpfen um die grundsätzliche Bedeutung des Gesetzes für den Christen verbunden blieben, erachten wir es fur sinnvoll, die Auseinandersetzungen um Major und Justus Menius, den bedeutendsten unter den Theologen, die ähnliche Positionen wie jener vertraten, in der nötigen Gründlichkeit zu verfolgen. 59 Zur Konkordienformel im Ganzen vgl. man besonders ERNST KOCH: Konkordienformel. TRE 19 (1990), 476-483. Im Blick auf die Fragen, die sich im Umkreis vom Gesetz und seiner Bedeutung für den Christen stellten, sei schon hier verwiesen auf HANS PHILIPP MEYER: Normen christlichen Handelns? Zum Problem des tertius usus legis. In: Widerspruch, Dialog und Einigung: Studien zur Konkordienformel der Lutherischen Reformation/ hrsg. von Wenzel Lohff und Lewis W. Spitz. Stuttgart 1977, 2 2 3 - 2 4 7 und auch auf OSWALD BAYER: Gesetz und Evangelium. In: Bekenntnis und Einheit der Kirche: Studien zum Konkordienbuch/ hrsg. von Martin Brecht und Reinhard Schwarz. Stuttgart 1980, 155-173. 60 Vgl. dazu unten Kap. 10.4 und 11.3. 61 KARL HOLL: Die Rechtfertigungslehre im Licht der Geschichte des Protestantismus. In: Ders.: Gesammelte Aufsätze zur Kirchengeschichte. Bd. 3: Der Westen. Tübingen 1928, 525-557, 525.

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Einleitung

dem berühmten Berliner Kirchenhistoriker und ehemaligen Schüler Adolf Harnacks, formuliert, heute nicht mehr uneingeschränkt gilt,62 so zeigt er etwas an, was der evangelischen Kirche und ihrer Theologie auch in der Gegenwart erhebliche Probleme bereitet: Die Aktualität und Relevanz der von den Reformatoren auf uns gekommenen „Rechtfertigungslehre"63 wird heute so wie vor 65 Jahren - und dies eben auch im Raum der Kirche erheblich in Frage gestellt.64 Die Gründe dafür sind gewiß vielfältig. Eine Ursache wird wohl darin zu sehen sein, daß sich seit geraumer Zeit eine tiefe Skepsis breitmacht gegenüber jeder Form von „Lehre" - vor allem gegenüber solchen, die die Wege zum „Heil" des Menschen (allein) zu kennen meinen. Darüber hinaus wird der Begriff des „Heils" selbst zunehmend hinterfragt von Menschen der modernen westlichen Welt.65 Geht es hier für viele Menschen in 62

Weniger kann heute von offenen Angriffen auf die Rechtfertigungslehre und ihr theologisches und anthropologisches Umfeld gesprochen werden, als man vielmehr versteckte Angriffe darauf ernstnehmen sollte, die hauptsächlich das zugrundliegende „Gottesbild" in Frage stellen. 63 Ein Angriffspunkt ist dabei die Rede von einer „Lehre" der Rechtfertigung. Möglicherweise wäre es sinnvoll, stattdessen von einer „angemessenen Beschreibung" des Rechtfertigungsgeschehens zu sprechen. Gravierender noch als dieser Vorwurf ist der, daß sich seit Luthers Betonen der Rechtfertigung im Zentrum reformatorischer Theologie ein „Heilsegoismus" breitgemacht habe, der alle anderen Implikationen der Theologie zu übergehen drohe. 64 Es kann wohl als Ziel der Arbeiten von ALBRECHT PETERS angesehen werden, ein „Fiasko der lutherischen Rechtfertigungslehre" in der heutigen Zeit zu verhindern. Sein Lebenswerk aber ist der Thematik der Rechtfertigung und ihres Umkreises verpflichtet gewesen. Dafür sprechen sowohl seine frühen Aufsätze wie auch die zusammenfassenden Bände zum Thema: Gesetz und Evangelium. Gütersloh 1981 und Rechtfertigung. Gütersloh 1984. Vgl. dazu GERHARD MÜLLER: Die Botschaft von der Rechtfertigung: Vermittlung und Aktualisierung. Lu 57 (1986), 34—41. Zur Diskussion um die Bedeutung und Aktualisierung für die heutige Zeit vgl. man die Beurteilung der Diskussion des Themas auf der 4. Vollversammlung des LWB in Helsinki 1963 bei VILMOS VAJTA: Rechtfertigung durch den Glauben: das Erbe und die Gegenwart. In: Die evangelisch-lutherische Kirche/ hrsg. von Vilmos Vajta. 2., neubearbeitete Auflage Frankfurt/M. 1983, 135-156. Vgl. auch die Analysen bei PAUL ALTHAUS: Die Gerechtigkeit des Menschen vor Gott: zur heutigen Kritik an Luthers Rechtfertigungslehre. In: Das Menschenbild im Lichte des Evangeliums: Festschrift zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. Emil Brunner/ hrsg. von Fritz Blanke ... Zürich 1950, 31-47. 65 Die Situation mag sich in den orthodoxen Kirchen der östlichen Welt anders darstellen. Es darf vermutet werden, daß dort auch ein größerer Konsens hinsichtlich des Begriffs des Heils besteht, als dies in den westlichen Kirchen der Fall ist. Für den uns in der weiteren Untersuchung vor allem interessierenden Zeitraum ist, im Blick auf das griechisch-byzantinische Heilsverständnis, besonders zu beachten die Untersuchung von DOROTHEA WENDEBOURG: Reformation und Orthodoxie: der ökumenische Briefwechsel zwischen der Leitung der Württembergischen Kirche und Patriarch Jeremias II. von Konstantinopel in den Jahren 1573-1581. Göttingen 1986, bes. 223-253. Es ist hier vor allem von Interesse, daß gerade die uns noch länger beschäftigende Frage nach dem Verhältnis von „Glaube und Werken" während des gesamten Briefwechsels, den Wende-

Zur Frage nach der Aktualität und Relevanz

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einer „aufgeklärt-nach-religiösen" Attitüde scheinbar allein noch um die Verwirklichung innerweltlicher Glücksansprüche, so verbindet sich doch dieses Streben allzuoft mit der Erfahrung einer letztlich nur verdrängten Ohnmacht des Menschen gegenüber den Prozessen, denen er unwiderruflich unterworfen bleibt, und immer wieder auch mit der Grunderfahrung der Zerbrechlichkeit menschlichen Seins. Insgesamt scheint es zu einer „Klimaveränderung" innerhalb unserer Kultur gekommen zu sein, die eben auch die kirchliche Verkündigung nicht unberührt gelassen hat. Die Forderungen nach neuen, der heutigen Zeit besser entsprechenden Umschreibungen für das, was den Kern christlicher Botschaft ausmacht, mehren sich. Und auch die Stimmen, die im Raum der Kirche und an ihrem Rande nach einer Antwort auf die Frage suchen, was dieses ehemalige „Kleinod" der Reformation, was die Rechtfertigungslehre dem heutigen Menschen noch zu sagen hat.66 Die damit zugleich angeschnittenen Fragen sind sehr komplex. Neben der allenthalben begegnenden Frage, ob Menschen des 16. Jahrhunderts von ihren religiösen und sozialen Voraussetzungen her der „Thematik" der Rechtfertigung des Menschen durch Gott selbst nicht ungleich aufgeschlossener gegenüberstanden als „der heutige Mensch",67 ist besonders eine Frage drängend: Ob bourg untersucht hat, den „Cantus firmus der griechischen Beiträge" bildete (ebd, 241). Vgl. auch HEINZ JOACHIM HELD: Glaube und Liebe in der Erlangung des Heils: ein Beitrag zum theologischen Gespräch zwischen den Kirchen der Reformation und der Orthodoxie. In: Wissenschaft und Kirche: Festschrift für Eduard Lohse/ hrsg. von Kurt Aland und Siegfried Meurer. Bielefeld 1989, 288-302. - Zu dem erschwerenden Problem der recht wechselvollen Sprachgeschichte des Heilsbegriffes selbst und seiner Metaphorik vgl. oben Anm. 21. Diese Sprachgeschichte hat auch für unsere Zeit Folgen gehabt, die nicht zuletzt eine zunehmenden Verblassung der Vorstellungen vom Heil zur Folge hatte. Dazu stellte GERHARD EBELING: Das Verständnis von Heil in säkularisierter Zeit. In: Ders.: Wort und Glaube. Bd. 3. Tübingen 1975, 349-361 die Frage: „Warum ist das christliche Verständnis von Heil im Laufe der Neuzeit zunehmend verblaßt und matt geworden, sodaß von ihm wenig überzeugende, sieghafte, weltüberwindende Kraft ausgeht?" (Ebd, 353). Ebeling gesteht dabei dem neuzeitlichen Insistieren auf Erfahrung das unbestreitbare und tiefe Recht zu, „daß es das christliche Reden vom Heil zur Rechenschaft über seine Beziehung zur Erfahrung nötigt" (ebd, 357). 66 Vgl. dazu neben dem zwar schon einige Jahrzehnte zurückliegenden, aber keineswegs überholten Aufsatz von KARL HOLL: Was hat die Rechtfertigungslehre dem modernen Menschen zu sagen? In: Ders.: Gesammelte Aufsätze zur Kirchengeschichte. Bd. 3: Der Westen. Tübingen 1928, 558-567 als einen der jüngsten Aufsätze, der zugleich ungeahnte Perspektiven andeutet, den Beitrag von EBERHARD JÜNGEL: Die Bedeutung der Rechtfertigungslehre für das Verständnis des Menschen: ein Beitrag reformatorischen Denkens für das Europa der Zukunft. Lu 62 (1991), 119-126. 67 JÖRG BAUR: Martin Chemnitz. In: Ders.: Einsicht und Glaube. Göttingen 1976, 154-172 charakterisiert diese Frage als einen „mit beinahe unkrautartiger Hartnäckigkeit" vertretenen „Gemeinplatz der Moderne" (ebd, 155). Vgl. dazu auch die von GOTTFRIED VOIGT: Studienfragen zur weiteren Diskussion. In: Rechtfertigung heute: Studien und Berichte/ hrsg. von der Theologischen Kommission und Abteilung des Lutherischen Weltbundes. Stuttgart; Berlin 1965, 85-87 vorsichtig formulierten Fragen zum Komplex der Rechtfertigung - und dabei besonders Frage 5 und 7 (ebd, 85).

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Einleitung

nämlich der Mensch in der Gegenwart die Frage nach dem gnädigen Gott nicht noch verschärft und sie als Frage nach der Existenz Gottes überhaupt stellt.68 Die Bemühungen um die Vermittlung der Rechtfertigungslehre für die Gegenwart und die Aktualisierung ihres zentralen Anliegens ist seit mehreren Jahrzehnten ein Schwerpunkt theologischer Arbeit im Raum der lutherischen Kirchen. Diese Bemühungen sind von großem Ernst geprägt und vielfältig.69 Jedoch stehen sie allesamt vor einem Problem. Denn „nicht nur die Erosion theologischer Begriffe in unserer Zeit, sondern die Erweiterung des Gesprächs der Kirche mit anderen Religionen oder mit den nicht-christlichen Weltanschauungen zeigen eindeutig, daß die Voraussetzung des Verständnisses für die Botschaft des Evangeliums die Suche nach einem gemeinsamen Vokabular enthält."70 Dabei scheint das gemeinsame Vokabular die Voraussetzung für eine zumindest ansatzweise Verständigung mit den der Kirche ferner Stehenden ebenso zu sein wie für eine Verständigung zwischen den großen christlichen Konfessionen, ja wie auch innerhalb der evangelischlutherischen Kirche selbst. Zu diesem gemeinsamen Vokabular dürften neben dem Begriff des Heils auch in Zukunft zweifelsohne die Begriffe Gesetz und Evangelium gehören.71 Denn gerade in ihnen wird nicht allein nach lutheri68

Vgl. dazu Karl Barths Meinung zu dem „eigentümliche(n) Brennen gerade des Problems der Rechtfertigungslehre": „Es ist... unter allen oberflächlichen Phrasen unserer Zeit eine der oberflächlichsten die Behauptung: es habe zwar der Mensch des 16.Jahrhunderts nach dem ihm gnädigen Gott gefragt, es sei aber der moderne Mensch viel radikaler in der Frage nach Gott überhaupt und als solchem begriffen ... Als ob der Mensch des 16. Jahrhunderts nicht gerade damit, daß er nach dem ihm gnädigen Gott, nach dem Recht seiner Gnade fragte, in einer Radikalität, neben der das Fragen des modernen Menschen eitel Leichtsinn ist, nach Gott selbst, seiner Existenz gefragt hätte" (KARL BARTH: Kirchliche Dogmatik. Bd. 4 I: Die Lehre von der Versöhnung. Zürich 1953, 591). Vgl. WALTER MOSTERT: Ist die Frage nach der Existenz Gottes wirklich radikaler als die Frage nach dem gnädigen Gott? ZThK 74 (1977), 86-122 und zu Barth Peters: Rechtfertigung, bes. 128-139. 69 Einen Überblick über die Vorbereitungen zum 4. Lutherischen Weltkongreß von 1963 in Helsinki, der sich ausführlich mit diesem Fragenkomplex beschäftigt hat, gibt der Sammelband: RECHTFERTIGUNG HEUTE: Studien und Berichte/ hrsg. von der theologischen Kommission und Abteilung des Lutherischen Weltbundes. Stuttgart 1965. Man vgl. dazu HANS GRASS: Gespräch über die Rechtfertigungslehre. In: Glaube, Geist, Geschichte: Festschrift für Ernst Benz zum 60. Geburtstag am 17. November 1967/ hrsg. von Gerhard Müller und Winfried Zeller. Leiden 1967, 125-134. 70 Vajta: Rechtfertigung ..., 147. 71 Daß gerade diese Themen wie Gesetz und auch Evangelium innerhalb der Kirchengeschichte immer wieder neu überdacht wurden, weist letztlich auf deren besondere Wichtigkeit für die Theologie als Ganzes hin. So bemerkt PETER STUHLMACHER im Vorwort zum JBTh 4 (1989): „Gesetz" als Thema Biblischer Theologie/ hrsg. von ... Peter Stuhlmacher u.a.. Neukirchen-Vluyn 1989, 5: „Die großen Themen der Theologie lassen sich nicht ein für alle mal beantworten, sondern sie bedürfen immer neuer theologischer Bemühung. Das Thema ,Gesetz' ist dafür ein Musterbeispiel."

Zur Frage nach der Aktualität und Relevanz

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schem Verständnis das in den biblischen Schriften bezeugte Wirken Gottes besonders akzentuiert zum Ausdruck gebracht, sondern schon nach paulinischem Zeugnis selbst.72 Jedoch scheint ein Konsens über die Zuordnung von Gesetz und Evangelium - für die Reformatoren, insbesondere Luther selbst, eine der wichtigsten theologischen Aufgaben überhaupt73 - in den letzten Jahrzehnten leider kaum erreicht worden zu sein.74 Umso dringlicher erweist sich jedoch diese Aufgabe, je deutlicher der Auftrag der Theologie gegenüber den Menschen als zutiefst verantwortliche Rede von Gottes gnädigem Wirken an den und durch die Menschen verstanden und ernstgenommen wird. Dabei wird es darauf ankommen, theologisch glaubwürdig und die menschliche Lebenssituation nicht überspringend das zur Sprache zu bringen, was wir seit eh und je als Evangelium vernehmen und glauben.75 Eine Möglichkeit, den überwiegend akirchlichen Menschen der heutigen Zeit76 das Evangelium, die seit den Tagen der Reformation als befreiend erfahrene Botschaft vom „gnädigen Gott" nahezubringen, wird darin gesehen, die zwar nur selten ausgesprochene, aber latent doch vorhandene Frage nach dem Sinn der eigenen Existenz aufzugreifen.77 Noch schwieriger, so hat 72

In den letzten Jahrzehnten hat man besondere Aufmerksamkeit der Frage gewidmet, ob und inwieweit das Verständnis Luthers von Gesetz und Evangelium, vom Verhältnis zwischen Glauben und Werk sowie der Rechtfertigung des Menschen durch Gott dem biblischen und dabei insbesondere dem neutestamentlichen Zeugnis entspricht. Zu diesem Fragenkomplex haben vor allem Ragnar Bring, Wilfried Joest und Albrecht Peters Arbeiten vorgelegt (vgl. unten Kap. 2 Anm. 69). 73 Vgl. z.B. WA 40 I, 207, 17 f: „ Qui igitur bene novit discernere Evangelium a lege, is gratias agat Deo et sciat se esse Theologum. " Siehe auch WA 36, 9, 28-31; 29, 13-15. Zum Ganzen vgl. auch A[RMIN]-E[RNST] BUCHRUCKER: Die regula atque norma in der Theologie Luthers. NZSTh 10 (1968), 131-169. 74 Einen Überblick über die in den letzten Jahrzehnten geführte Diskussion dazu geben WOLFGANG BERGE: Gesetz und Evangelium in der neueren Theologie: Interpretation einer theologischen Kontroverse. Berlin 1958; GESETZ UND EVANGELIUM: Beiträge zur gegenwärtigen theologischen Diskussion/ hrsg. von Ernst Kinder und Klaus Haendler. Darmstadt 1968 und auch Peters: Gesetz .... 75 Luther z.B. konnte noch formulieren: „Nu ist das Euangelion nichts anders ..., denn ein predigt, die uns fur bildet und verkleret diesen menschen, der da heist Christus, also, das er ein Heyland sey, und alle, so an yhn gleuben, errettet werden von sunde, tod und helle·' (WA 21, 46, 11-16: Winterpostille 1528; Predigt zu Lk 2, 33-40); leicht modernisiert zitiert auch bei HELMAR JUNGHANS: Die Schäflein, die ihres Hirten Stimme hören: Verkündigung, Glaube und Leben in Luthers Beschreibung der Kirche. Lu 57 (1986), 19-34, 23. 76 Es ist wohl ein überaus schwieriges und aus mehreren Gründen fragwürdiges Unternehmen, von gewissen „Charakteristika" der Gegenwart anthropologisch relevante Schlüsse zu ziehen, die womöglich Konsequenzen für die theologische Arbeit ebenso wie für die Verkündigung aufzeigen könnten. 77

Vgl.

dazu

JÖRG ROTHERMUND:

Rechtfertigungsgespräch

1958-1963:

Ein

For-

schungsbericht über die Studienarbeit im Lutherischen Weltbund. In: Rechtfertigung heute: Studien und Berichte/ hrsg. von der Theologischen Kommission und Abteilung des Lutherischen Weltbundes. Stuttgart 1965, 21-74. Man siehe auch OSWALD BAYER: AUS

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Einleitung

es den Anschein, erweist sich die Aufgabe einer notwendigen klaren Abgrenzung und endlichen Vermittlung dessen, was theologisch unter „Gesetz" verstanden wird. Soviel zumindest scheint jedoch innerhalb der Theologie klar zu sein: Auch wenn das Evangelium gewiß nicht allein aus dem Gesetz ableitbar ist, so ist es doch auch nicht ohne dieses begreifbar.78 Insbesondere bereitet dabei wohl noch immer jenes Problem die größten Schwierigkeiten, das schon zu Zeiten Luthers und der Generation seiner Schüler für erheblichen Zündstoff sorgte: wie der Christ selbst zum Gesetz steht bzw. jenes zu ihm. Die so gestellte Frage nach einem speziellen Gebrauch des Gesetzes für den Christen, dem sogenannten tertius usus legis, scheint auf den ersten Blick ein rein akademisches Problem zu sein, das sich überdies nur mit einer weit zurückliegenden und längst überholten Fragestellung beschäftigt.79 Aber die damit zugleich angesprochenen Fragen sind überaus zahlreich und eng aufeinander bezogen. Ein ganzer Komplex grundlegender und höchst diffiziler Probleme eröffnet sich, wenn man diese Fragestellung ernst nimmt. Zur Debatte steht mit dem gesamten Problem der Rechtfertigung auch die Frage nach der sogenannten Heiligung. Es geht also letztlich entscheidend um das Verhältnis zwischen der gnädigen Annahme des Menschen durch Gott einerseits und dem Leben der Gläubigen andererseits. Es steht und bleibt die Frage, ob das Leben der Gläubigen neben dem Evangelium noch immer vom Gesetz bestimmt wird, oder allein von dem dreieinigen Gott selbst, der die Christen in ihrem Tun und Handeln prägt. Die Grundlegung christlicher Ethik steht hier ebenso zur Diskussion wie die Frage nach letzten Motivationen für das Handeln und Leben des einzelnen Christen und der Kirche insgesamt. Dies gilt nicht nur vor dem Hintergrund deutlicher innerkirchlicher Separationsbestrebungen einzelner Gruppierungen, die sich verstärkt um eine bewußte

Glauben leben: über Rechtfertigung und Heiligung. Stuttgart 1984. Bayer sieht in der Aufnahme der Sinnfrage eine Möglichkeit, die „Kette von Rechtfertigungen, in denen der Kampf um gegenseitige Anerkennung tobt" (ebd, 14), zu durchbrechen und Nüchternheit und wahrer Freiheit Raum zu eröffnen im Umgang mit sich selbst, dem Mitmenschen und den kleinen und großen Problemen der Welt. Zugleich wird durch diesen Zugang „die forensische Struktur der Wirklichkeit - Sein als Urteil, Sein in gegenseitiger Anerkennung - nicht aufgehoben, sondern ... erfüllt" (ebd, 39), wodurch möglicherweise neue Verständnisebenen des Geschehens der Rechtfertigung des Menschen durch Gott erschlossen werden können. 78 Luthers Unterscheidung von Gesetz und Evangelium und seine Zuordnung zueinander findet prägnanten Ausdruck in seiner aus Jesaja 28 geschöpften Rede von Gottes eigentlichem und seinem fremden Werk. 79 Nicht nur Friedrich Loofs' Beurteilung jener Streitigkeiten in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts scheint dabei innerhalb der Theologie nachhaltige Wirkung gehabt zu haben, sondern auch das zu beobachtende Phänomen, umstrittene Fragestellungen aus heutiger Sicht zu bewerten und möglicherweise zu dem Ergebnis zu kommen, es habe sich doch nur um falsch gestellte Alternativen gehandelt. Vgl. GERHARD MÜLLER: Was ist Glaube nach lutherischer Erkenntnis? Amtsblatt der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens 23/1990, B91-93.

Zur Frage nach der Aktualität und Relevanz

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Gestaltung christlichen Lebens bemühen und dabei den Großkirchen gegenüber den Vorwurf ethischer Laxheit erheben, sondern auch im Blick auf viele globale Probleme der Menschheit, die auch die Kirche und ihre Theologie zur Stellungnahme und zum Handeln herausfordern, will sie ihren Auftrag nicht verfehlen.

2. Aspekte der Forschungsgeschichte Die der Reformation folgenden Jahrzehnte, die Jahre also der sogenannten „Spätreformation",1 sind jahrzehntelang vor allem in der Theologiegeschichtsforschung nur unzureichend gewürdigt worden.2 Bis auf wenige Ausnahmen hatte sich die Forschung vorrangig auf die unmittelbare Reformationszeit selbst und in ihr hauptsächlich auf die überragenden Persönlichkeiten wie Luther und Melanchthon konzentriert. Lange Zeit galt der Theologiegeschichtsschreibung das letzte Drittel des 16. Jahrhunderts als „unerfreulicher Zeitraum".3 Die von vehementen innerprotestantischen Streitigkeiten geprägten Jahrzehnte vor der Konkordienformel scheinen wohl nicht zuletzt wegen der „rabies theologorum"4 geradezu gemieden worden zu sein, so daß man zu recht deprimierenden Urteilen hinsichtlich der diesbezüglichen Forschungslage gekommen ist.5 1 Dieser Begriff scheint sich in den letzten 20 Jahren für die Untersuchung des in Frage kommenden Zeitabschnitts der Jahre nach dem Interim bis hin zum unmittelbaren Vorfeld der Konkordienformel mehr und mehr einzubürgern. Peter Barton hatte wohl als erster diese Bezeichnung vorgeschlagen und dabei nachdrücklich eine genauere sprachliche Differenzierung der theologischen Haupt- und Nebenströmungen innerhalb der Reformation Wittenberger Herkunft angemahnt, um damit sowohl die leidige Diskussion nach einer Abgrenzung zwischen Reformation und Frühorthodoxie wie auch die mit Begriffen wie „flacianisch" und „philippistisch" zu kurz greifende Schematisierung der Standpunkte in den theologischen Auseinandersetzungen jener Zeit neu in Bewegung zu bringen. Vgl. die diesbezüglichen Ausführungen in PETER F. BARTON: Um Luthers Erbe: Studien und Texte zur Spätreformation; Tilemann Heshusius (1527-1559). Witten 1972, bes. 7-11. 2 Vgl. Barton: AaO, 7. 3 So bezeichnet HANS LEUBE: Die Reformideen der lutherischen Kirchen zur Zeit der Orthodoxie. Leipzig 1924, 27 das letzte Drittel des 16. Jahrhunderts. 4 Schon Barton (aaO, 8 0 hat jedoch bezweifelt, ob die meist verächtlich behandelte und oft abstoßende wirkende „rabies theologorum" in dieser Zeitspanne „weiter verbreitet oder stärker entwickelt war als in den meisten anderen Epochen der Kirchengeschichte." 5 So konstatiert Molitor noch 1976: „Keine Zeit der Geschichte der evangelischen Kirche ist von der Forschung auch nur annäherungsweise so stiefmütterlich bedacht wie die Zeit unmittelbar nach der Reformation" (HANSGEORG MOLITOR: Frömmigkeit in Spätmittelalter und früher Neuzeit als historisch-methodisches Problem. In: Festgabe für Ernst-Walter Zeeden zum 60. Geburtstag am 14. Mai 1976/ hrsg. von Horst Rabe, Hansgeorg Molitor und Hans Christoph Rublack. Münster 1976, 3, Anm. 7). Diese mißliche Forschungslage hatte schon 1963 Franz Lau beklagt: „Aufs Ganze gesehen ist die Forschungssituation hinsichtlich der altprotestantischen Orthodoxie ... geradezu trostlos." (Zitiert nach JOHANNES WALLMANN: Johann Arndt und die protestantische Fröm-

Von Christian A u g u s t Salig bis Bernhard Lohse

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Auch wenn sich hinsichtlich dieses in Frage stehenden Zeitraums der Spätreformation die Forschungssituation in den letzten Jahren etwas geändert hat, und man sich - nicht zuletzt wohl durch die entsprechenden Jubiläen, so z.B. des Konkordienbuches 1580-1980, initiert- mit mehr Interesse auch der Zeit nach der Reformation zugewandt hat,6 so sieht sich eine tiefgreifendere Untersuchung der innerprotestantischen Kämpfe jener Zeit weitgehend noch immer mit dem spätestens seit Friedrich Loofs gängigen pejorativen Urteil 7 über deren Bedeutung konfrontiert. Im Vergleich zur Erforschung der Auseinandersetzungen z.B. um Andreas Oslander und seine Rechtfertigungslehre 8 sieht die Forschungslage jedoch im Blick auf den sogenannten zweiten antinomistischen Streit entschieden weniger günstig aus. Allerdings hat sich auch hier in den letzten Jahrzehnten, vor allem durch die Beiträge von Ernst Koch, 9 einiges geändert. Die Darstellung der theologischen Kämpfe jener Zeit begann aber schon erheblich früher.

2.1 Von Christian August Salig bis Bernhard Lohse Schon lange vor dem eigentlichen Beginn der neueren Theologiegeschichtsschreibung' 0 gab es Bemühungen, neben den Werken Luthers, mit deren Edition ja noch zu dessen Lebzeiten begonnen worden war, auch Texte von Theologen aus der 1. und 2. Generation von Schülern der Wittenberger Lehrer vor dem Vergessen zu bewahren." So begann Conrad Schlüsselburg, 12 Theologieprofessor und Superintendent in Stralsund, noch in den letzten Jahrmigkeit: zur Rezeption der mittelalterlichen Mystik im Luthertum. In: Frömmigkeit in der frühen Neuzeit: Studien zur religiösen Literatur des 17. Jahrhunderts in Deutschland/ hrsg. von Dieter Breuer. Amsterdam 1984, 58). 6 Wallmann urteilte (ders.: Johann Arndt..., 58): „Die Forschungslage hat sich gewandelt. Man kann heute ein starkes Interesse an der Erforschung der nachreformatorischen Kirchengeschichte konstatieren." 7 Siehe unten Kap. 2.1. 8 Neben der grundlegenden Arbeit von MARTIN STUPPERICH: Oslander in Preussen 1 5 4 9 - 1 5 5 2 . Berlin; New-York 1 9 7 3 vgl. man zu Oslander und den Auseinandersetzungen um dessen Rechtfertigungslehre neben der älteren Studie zum Schutz- und Landesherrn Oslanders von ERICH ROTH: Herzog Albrecht von Preußen als Osiandrist. ThLZ 78 ( 1 9 5 3 ) , 5 5 - 6 4 vor allem noch JÖRG R A I N E R FLIGGE: Herzog Albrecht von Preussen und der Osiandrismus: 1 5 2 2 - 1 5 6 8 . Bonn 1 9 7 2 . 9 Siehe dazu unten Kap. 2.3. 10 Sieht man einmal von dem monumentalen Werk der „Magdeburger Centurien" aus dem Kreis um Matthias Flacius Illyricus ab, das man aber wohl kaum als den Beginn der neueren protestantischen Kirchen- und Theologiegeschichtsschreibung ansehen kann. " Dies bezog sich dabei natürlich vorrangig auf solche Texte, die (noch) nicht gedruckt worden waren, also insbesondere Briefe, Judicia, Thesenreihen etc.. 12 Zu Conrad Schlüsselburg vgl. den Artikel von (THEODOR» PYL in A D B 31 (1890/ 1970), 606 f.

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Aspekte der Forschungsgeschichte

zehnten des 16. Jahrhunderts bis dahin ungedruckte Briefe, Stellungnahmen, kleinere Abhandlungen und Thesenreihen zu den damals virulenten und theologisch umstrittenen Problemkreisen wie den Auseinandersetzungen um Georg Major, den Kämpfen um Johannes PfefFmgers Positionen innerhalb des Synergismusstreites und den sogenannten Erbsündenstreit um Matthias Flacius Illyricus zu sammeln und sie dann in den 1590er Jahren unter dem bezeichnenden Titel „Catalogi haereticorum" zu publizieren.13 Dieses mehrbändige monumentale Werk erfaßt Texte, die wohl sonst für immer verloren wären,14 und die für die Erforschung der theologischen Auseinandersetzungen in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts damit von unschätzbarem Wert sind. Leider jedoch sind die Texte teilweise ohne15 und manchmal unter falschen16 Zuordnungen zu ihren Verfassern wiedergegeben, bei denen zudem oft das Entstehungsdatum der Texte nicht mit angegeben ist, so daß sie mit angemessener Sorgfalt und Vorsicht benutzt werden müssen. Der etwa ein Jahrhundert später erschienene monumentale „Commentarius historicus et apologeticus de Lutheranismo" des Veit Ludwig von Seckendorf 7 ist allerdings für unsere Fragestellung nur von untergeordnetem Inter13

Innerhalb dieses mehrbändigen Werkes von CONRAD SCHLÜSSELBURG: Catalogi Haereticorum |[ CONRADI || SCHLVSSELBVR- || GII, SAXONIS. SS. THEO- || LOGIAE DOCTORIS ET PRO-1| fessoris, ac in Ecclesia, & Gymnasio Stra-1| lesundensi, in Pomerania, Super-1| intendentis; ||... || [Frankfurt (am Main) 1595-1599] sind für unsere Fragestellung besonders die Bücher IV und VII von großem Interesse. 14 Bis auf die handschriftlich vorliegenden Texte, die sich noch in verschiedenen Bibliotheken und Archiven befinden. 15 Als ein Beispiel sei nur auf Michael Neanders „Novissima confessio Antinomorum de tertio usu legis" in: Schlüsselburg: AaO 7, 45-61 hingewiesen. - ERNST KOCH: Michael Neander (1525-1595) als Theologe: zur Vorgeschichte der Konkordienformel. In: Bekenntnis zur Kirche: Festgabe für Ernst Sommerlath zum 70. Geburtstag. Berlin 1960, 112-125 hat (ebd, 118 f) eindeutig Neander als Verfasser dieses Textes bestimmen und den Text zeitlich einordnen können. Damit wurde nachträglich zu der bei FRCANZ) H(ERMANN) R(EINHOLD) FRANK: D i e T h e o l o g i e d e r C o n c o r d i e n f o r m e l h i s t o r i s c h - d o g m a -

tisch entwickelt und beleuchtet. Bd. 2: Die Artikel von der Gerechtigkeit des Glaubens, von den guten Werken, vom Gesetz und Evangelium und vom dritten Gebrauch des Gesetzes. Erlangen 1861, 352 und 394, Anm. 17 einfach behaupteten Autorschaft Neanders der „Novissima confessio ..." der Nachweis erbracht. 16 So ist z.B. die von Matthias Flacius stammende Abhandlung: „Quod propositio: Obedientia legis perfecta, seu impletio legis, est necessaria ad salutem sit uera & modis omnibus in Ecclesia ferenda" bei Schlüsselburg: AaO 4, 230-246 Joachim Mörlin zugeordnet. Flacius' Autorschaft geht aber aus den handschriftlichen Quellen deutlich hervor. Vorhanden sind diese u.a. in WEI: Reg Ν 196, 41 r -50 v . 17

Z u i h m v g l . THEODOR KOLDE in 3 R E 18 ( 1 9 0 6 ) , 1 1 0 - 1 1 4 ; F r a n z L A U in 3 R G G 5

(1961), 1629 f und auch HERBERT VON HINTZENSTERN: Pflichtlektüre für jeden Lutherfors c h e r . In: G l a u b e u n d H e i m a t 4 7 ( 1 9 9 2 ) N r . 5 1 / 5 2 , 9. D a s W e r k v o n VEIT LUDWIG VON

SECKENDORF: Commentarius historicus et apologeticus de Lutheranismo, sive de reformationis religionis ductu D. Martini Lutheri... libri tres ab anno 1517. ad annum 1546 ... Francofurti; Lipsiae 1692 war bekanntlich durch das 1680 erschienene Werk „Histoire du

Von Christian August Salig bis Bernhard Lohse

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esse und Aussagewert, da sich seine Darstellung auf die „eigentliche" Reformationsepoche, die Jahre von 1517 bis zum Tode Luthers 1546, konzentriert. Auf die uns interessierenden Auseinandersetzungen in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts geht er aber leider gar nicht mehr ein.18 Den Beginn der neueren Theologiegeschichtsschreibung markiert wohl aber erst Christian August Saligs19 dreibändige „Vollständige Historie der Augspurgischen Confession und derselben Apologie" aus den Jahren 17301735.20 Salig stellt dabei den durch Majors Thesen ausgelösten Streit ebenso ganz unmittelbar aus den Quellen dar wie auch die Ereignisse im Umfeld der Eisenacher Synode im August 1556.21 In einer für seine Zeit erstaunlichen Art und Weise schöpft Salig dabei aus handschriftlichen Beständen der Wolfenbütteler Bibliothek,22 wobei er seine Quellen recht deutlich, wenn auch nicht immer fehlerfrei, ausweist.23 Selbst die zumindest ansatzweise parteiergreifende Darstellung, die von spürbaren Wertungen nicht frei ist,24 wird man Salig gern nachsehen, hat er doch für weitere Generationen Hinweise darauf gegeben, wo möglicherweise noch weitere Quellen auf ihre Sichtung und Auswertung warteten. Für die Erforschung der Auseinandersetzungen des zweiten antinomistischen Streits tragen seine Ausführungen jedoch nur zu deren ersten Phase, die sich um die Synode in Eisenach entwickelt hatte, etwas bei, denn sowohl von den Kämpfen in Frankfurt/Oder zwischen AndreLutheranisme" des Jesuiten Maimbourg veranlaßt worden, und wurde in der Auseinandersetzung mit ihm konzipiert. 18 Nichtsdestoweniger sind vor allem seine Ausführungen zu Johann Agricola beachtenswert, so zu dessen Auseinandersetzung mit Melanchthon 1527 (Seckendorf: AaO, Buch II, Sect. 12, § XXXIV, 90 f) und zu den durch ihn veranlaßten Antinomerdisputationen Luthers (ebd, III, 21, LXXXII, 306-309). 19

Z u ihm vgl. THEODOR KOLDE in 2 RE 13 (1884), 305 f. Sein W e r k w a r w o h l als

Fortsetzung von Seckendorfs berühmter Darstellung gedacht (ebd, 306). 20 CHRISTIAN AUGUST SALIG: Vollständige Historie der Augspurgischen Confession und derselben Apologie ... Mitgetheilet aus der Wolfenbütteischen Bibliothec. 3 Bde. Halle 1730-1735. 21 Vgl. Salig: AaO 3, 40-64. 22 Das wird ja schon im Untertitel seines Werkes angesprochen. Salig hatte in Wolfenbüttel eine neue Heimat gefunden. 23 Dies ist umso bemerkenswerter, als dies später durchaus nicht immer der Fall ist. Ein besonders drastisches negatives Beispiel dafür ist der Umgang mit den Quellen in der Arbeit von Johannes Seehawer (siehe unten Anm. 47). Jeder, der mit Quellen, noch dazu mit handschriftlichen Quellen arbeitet, weiß genaue Angaben zu schätzen. Hingegen haben nicht nachgewiesene Zitate jedoch nur einen sehr beschränkten Wert. Die kleinen Fehler Saligs jedoch sieht man ihm gern nach: So liest Salig z.B. in WF: Cod. Guelf. 64. 11. Extr., 168v Johann Harlenburg statt Johann Hachenburg. Die sich bis in die jüngste Zeit durchgehaltene fälschliche Zuordnung des Briefes an Anthon Otho vom 17. August 1556 in WF: Cod. Guelf. 64. 11. Extr., 123r/v zu Victorin Strigel statt richtigerweise zu Andreas Poach als Absender, nahm wohl bei Salig ihren Anfang (vgl. Salig: AaO 3, 57). Dazu siehe man unten Kap. 5. 24 Vgl. z.B. Salig: AaO 3, 58 f.

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as Musculus und Abdias Praetorius wie auch von den Streitigkeiten in Nordhausen während der 1560er Jahre weiß Salig nichts zu berichten.25 Johann Georg Walch26 und dessen fast gleichzeitig zu Saligs Werk, nämlich von 1730 bis 1739 in fünf Bänden edierte „Historische und theologische Einleitung in die Religionsstreitigkeiten der Evangelisch=Lutherischen Kirche" verraten jedenfalls nichts von einer auch nur annähernd so intensiven Beschäftigung mit den Quellen zu den Auseinandersetzungen jener Zeit wie innerhalb der Darstellung Saligs.27 Ähnlich muß man leider auch den Nutzen des Werks von Gottlieb Jacob Planck einschätzen,28 der sich in seiner sehr parteiergreifenden Darstellung der uns interessierenden Auseinandersetzungen hauptsächlich auf Saligs Werk stützte und darüber hinaus nur sparsam weitere Quellen heranzog. Von ganz besonderer Bedeutung ist für die Aufhellung des Zwielichts, das über jener Phase der Theologiegeschichtsschreibung eigentlich bis heute noch liegt, allerdings das Werk von Ignaz Döllinger.29 Die sich hauptsächlich auf die entscheidenden Persönlichkeiten und Wortführer innerhalb der theologischen Auseinandersetzungen jener Zeit konzentrierende Darstellung des seinerzeit in München lebenden Kirchenhistorikers ist wohltuend „objektiv" und relativ frei von parteiergreifenden Wertungen. Dabei schöpft Döllinger offensichtlich aus dem reichen Bestand der Münchener Bibliotheken und greift ausgiebig auf von ihm dort aufgefundenes handschriftliches Material zurück, das er zudem - und dies macht seine Arbeit noch besonders wertvoll in einer Auswahl auszugsweise im Anhang abdruckt.30 Die Untersuchungen Heinrich Heppes schließlich, des Wegbereiters des Marburger Liberalismus31 in der Mitte des 19. Jahrhunderts, sind sowohl von 25 Zumindest für Nordhausen ist dies etwas erstaunlich, denn gerade hierzu befinden sich in Wolfenbüttel recht viele handschriftlichen Quellen, allerdings oft ohne namentliche Zuordnung. 26

Zu ihm vgl. neben

2

R E 1 6 ( 1 8 8 5 ) , 6 0 8 - 6 1 0 n o c h GUSTAV K A W E R A U i n

3

RE

20

( 1 9 0 8 ) , 7 9 2 - 7 9 7 . MARTIN SCHMIDTS Urteil, daß s e i n e u m f a n g r e i c h e n Z u s a m m e n s t e l l u n -

gen „vielfach noch heute unentbehrlich" seien, ist etwas zu schmeichelhaft und trifft nur bedingt zu (3RGG 6 [1962], 1530). 27 JOHANN GEORG WALCH: Historische und theologische Einleitung in die Religionsstreitigkeiten der Evangelisch-Lutherischen Kirche. 5 Bde. Faksimile-Nachdruck der Ausgabe Jena 1733-1739/ mit einem Nachwort von Dietrich Blaufuß. Stuttgart-Bad Cannstatt 1985. 28 GOTTLIEB JACOB PLANCK: Geschichte der protestantischen Theologie von Luthers Tode bis zu der Einführung der Konkordienformel. 2 Bde. Leipzig 1796, 1798. 29 IGNAZ DÖLLINGER: Die Reformation, ihre innere Entwicklung und ihre Wirkungen im Umfange des lutherischen Bekenntnisses. 3 Bde. Regensburg 1848. 30 So z.B. den Brief Michael Neanders vom 29. Juni 1565 an Flacius (M: Cod. germ. 1316, 69 v -72 v ) und Anton Othos Brief an denselben vom 1. Juli 1565 (M: Cod. germ. 1316, 72 v -76 r ). Zu den Briefen vgl. Koch: Neander ..., 123, Anm. 10 und ders.: Anton Otho: Weg und Werk eines Lutherschülers. Herbergen der Christenheit 13 (1981/82), 6 7 - 9 2 , bes. 85 Brief 44. 31

S o charakterisiert ihn ERNST BIZER in N D B 8 ( 1 9 6 9 ) , 5 7 0 .

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systematisch-theologischem 32 als auch von kirchengeschichtlichem Interesse bestimmt, 33 wobei das systematisch-theologische Interesse überwog. Allerdings kommt Heppe in seiner „Dogmatik des deutschen Protestantismus im sechzehnten Jahrhundert" über wenige sehr sparsame Bemerkungen zu einigen theologischen Werken der sich seit Ende der 1550er Jahre in Frankfurt/ Oder befehdenden Professoren Abdias Praetorius34 und Andreas Musculus nicht hinaus. 35 Auf deren theologische Positionen, die sich bei den Fragen nach dem Gesetz und Evangelium deutlich voneinander unterschieden, geht er leider erst gar nicht ein, und noch weniger auf die in diesem Zusammenhang erschienenen Schriften, die für eine Theologiegeschichtsschreibung jener Epoche auch unter systematisch-theologischem Blickwinkel für Heppe eigentlich von hohem Interesse hätten gewesen sein müssen. Leider werden auch die in den theologischen Kämpfen in Nordhausen diskutierten Fragen am Ende der 1550er und in der Mitte der 1560er Jahre keiner Erwähnung für würdig erachtet. Ein seiner breiten Quellenbenutzung wegen noch immer mit erheblichem Gewinn zu studierendes Werk ist Franks Untersuchung zur Theologie der Konkordienformel. 36 Von dem zwischen 1858 und 1865 aufgelegten vierbändigen Werk ist für unsere Belange besonders dessen zweiter Band von Interesse, der ausführlich die ganz eng zusammengehörenden Themen behandelt, die innerhalb der uns interessierenden theologischen Kämpfe immer wieder in den Mittelpunkt gerieten: die Frage nach der Gerechtigkeit des Glaubens, nach den guten Werken, die Problematik des Verhältnisses vom Gesetz zum Evangelium und die eines speziellen dritten Gebrauchs des Gesetzes. Der Nutzen von Franks Werk liegt besonders im Umfang seiner Quellenbenutzung, die die Auseinandersetzungen der Jahrzehnte zwischen Luthers Tod und der Verabschiedung der Konkordienformel mit einbezieht. Allerdings beschränkt sich auch Frank nur auf gedruckte Quellen. Dadurch brachte er sich selbst um die Möglichkeit, die theologischen Grundpositionen von Andreas 12 H E I N R I C H H E P P E : Die Dogmatik des deutschen Protestantismus im sechzehnten Jahrhundert. 3 Bde. Gotha 1857. 33 HEINRICH HEPPE: Geschichte des deutschen Protestantismus in den Jahren 15551581. 4 Bde. Marburg 1852-1859. 34 Heppe: Dogmatik ...1, 8 7 - 9 0 geht kurz auf die von Abdias Praetorius im Jahre 1569 veröffentlichte Analyse von Melanchthons „Loci communes ..." ein und führt aus ihnen einige Spitzensätze an, wobei er lobend feststellt, daß dieses Werk des Praetorius „eine unter unbedingter Hingabe an die Auctorität des Meisters ausgearbeitete Reproduction der Loci" sei (ebd, 90). 35 Heppe geht (ebd, 95 f) kurz auf Musculus' Erklärung der Augsburgischen Konfession aus dem Jahre 1572 und auf das COMPENDIVM || DOCTRINAE || CHRISTIANAE || COL= II LECTVM. || PER || ANDREAM MVSCVLVM ||... || [Frankfurt/Oder 1573] ein, ohne aber auch nur einen flüchtigen Blick auf deren Inhalte zu werfen und deren Intentionen wahrzunehmen. 36 Siehe oben Anm. 15. Das insgesamt vierbändige Werk erschien in Erlangen von 1858-1865.

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Poach bei dessen Widerspruch gegen die Thesen der Eisenacher Synode im Jahre 1556 aus dem intensiven und langwährenden Disput darüber zwischen ihm und Joachim Mörlin einerseits und Matthias Flacius andererseits genauer bestimmen zu können.37 Obgleich sich Frank im Vergleich zu Planck deutlich qualifizierter und freier von pejorativen Vorurteilen gerade hierzu äußert, so kann er doch die Bemerkung nicht unterdrücken, es sei „sehr wohlfeil, die Verkehrtheiten, welche sich P o a c h hiebei zu Schulden kommen Hess, zu entdecken."38 Leider äußert sich Frank zu Poachs Anschauungen, die er nur als „Thorheiten"39 abqualifizieren kann, nicht weiter. Auch das, was Frank zu Anton Otho, der lange als exponiertester Vertreter und Wortführer der Opposition gegen den sogenannten dritten Gebrauch des Gesetzes galt, ausführt, bleibt aufgrund der eingeschränkten Quellenbasis ungenügend. So analysiert Frank die Positionen Othos, die er nur als „Antinomismus ... der grellsten Weise"40 zu werten vermag, allein aus den während des Altenburger Kolloquiums 1568/69 erhobenen Anklagen gegen Otho. Diese stützten sich jedoch allenfalls auf eine Kompilation einiger in den Jahren 1557 bis 1559 in Nordhausen kursierender Thesenreihen, deren Herkunft überdies bis heute nicht ganz aufgeklärt ist. Schließlich kann er die vor allem für Michael Neander, aber auch für Andreas Fabricius und Andreas Musculus innerhalb deren Anthropologie und Soteriologie so grundlegende und bestimmende Differenzierung zwischen dem „alten" und „neuen" Menschen nur als „Manichäische Scheidung"41 verstehen, wobei ihm allerdings nicht entgangen war, daß diese Unterscheidung ihre Wurzeln schon bei Paulus hatte und dann von Luther mit Nachdruck betont worden war.42 Völlig unzureichend sind für unsere Untersuchung aber einige andere im 19. Jahrhundert entstandene, vorwiegend systematisch-theologisch orientierte Darstellungen des Protestantismus seit dem 16. Jahrhundert.43 Allerdings 37 Zum hier angeschnittenen Problemkreis geht eine Studie des Verfassers in Druck, die voraussichtlich unter dem Titel: Andreas Poach und sein Anteil am 2. Antinomistischen Streit im ARG 85 (1994) erscheinen wird. 38 Frank: Theologie ...2, 274. Sein der „Verkehrheiten Poachs" wegen hier gegebener Hinweis auf Planck: Geschichte ...2 I, 58 und folgende Seiten ist ebenso bezeichnend wie ungenügend. 39 Frank: Theologie ...2, 276. 40 Ebd, 275. 41 Ebd, 357. 42 Durchaus zutreffend ist allerdings Franks Beobachtung, daß die sogenannten antinomistischen Kämpfe jener Zeit aus der Abwehr majoristischer Tendenzen erwachsen waren. So formulierte Frank (ders.: Theologie ...2, 276) im Anschluß an die Wiedergabe der auf dem Altenburger Kolloquium 1568/69 Anton Otho untergeschobenen Thesen: „Wohl war es der Gegensatz des Majorismus gewesen, welcher schlüsslich dies äusserste Extrem des Antinomismus provocirt hatte; aber eben darum stand es nicht so, dass von dorther, wo man den meisten Nachdruck auf die Nothwendigkeit der guten Werke zu legen pflegte, die Schlichtung und Beruhigung des Streites zu erwarten stand." 43 Dies gilt in etwas unterschiedlichem Grad ebenso für K RUDOLF) HAGENBACH:

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sind im 19. Jahrhundert neben den schon erwähnten überwiegend dogmengeschichtlich interessierten Untersuchungen von Heppe und Frank und dem überaus gediegenen Werk von Döllinger vor allem wichtige biographische Darstellungen zu einzelnen maßgeblichen Theologen Wittenberger Provenienz vorgelegt worden, die zum großen Teil bis heute noch von grundlegender Bedeutung geblieben sind.44 Die in unserem Jahrhundert vorgelegten dogmengeschichtlichen Entwürfe stützen sich bei der Darstellung und Einordnung der anstehenden Problematik natürlich vornehmlich auf die älteren Arbeiten zur Theologiegeschichte wie die von Salig45 und die u.a. von Kawerau, Preger, Pressel, Schmidt und Spieker vorgelegten umfangreichen biographischen Entwürfe zu verschiedeVorlesungen über Wesen und Geschichte der Reformation. Teil 3. Leipzig 1837 wie auch für DANIEL SCHENKEL: Das Wesen des Protestantismus aus den Quellen des Reformationszeitalters dargestellt. Bd. 2: Die anthropologischen Fragen. Schaffhausen 1847 und für W(ILHELM) GASS: Geschichte der Protestantischen Dogmatik in ihrem Zusammenhange überhaupt. Bd. 3: Die Zeit des Übergangs. Berlin 1862. Obgleich sich z.B. Schenkel auf 120 Seiten der Frage nach den guten Werken, ihrem Wesen und ihrer Notwendigkeit zuwendet, und dabei neben Luthers und Melanchthons Stellungnahmen zum Problem auch die von Huldrych Zwingli und Johannes Calvin sowie die Positionen Sebastian Francks und von Caspar von Schwenckfeld beleuchtet, so berührt er allerdings die uns besonders interessierenden späten Auseinandersetzungen um das Gesetz eigentlich nur mit einer Bemerkung. Schenkel bemerkte (aaO 2, 585), daß „ein Anhänger der amsdorfischen Richtung ... die These aufgestellt" habe: ,„Die höchste Kunst der Christen sei vom Gesetz nichts zu wissen.'" Deren Hintergrund bildeten die im Jahre 1557 in Nordhausen kursierenden anonymen Thesen, die man bald Anton Otho zugeschrieben hatte, und von denen die wohl das meiste Aufsehen erregende These die auch von Schenkel erwähnte war. Zum Ganzen vgl. unten Kap. 4.3 und Kap. 8.2. Bemerkenswert ist jedoch, daß Schenkel in dem Zusammenhang weder Otho erwähnt noch jene Auseinandersetzungen in Nordhausen und dann auch in Frankfurt/Oder. Ihm schien nicht aufgefallen zu sein, daß jene aufsehenerregende These wortwörtlich dem „Argumentum" aus Luthers Galaterkommentar von 1531/1535 entnommen war. Eine andere Frage ist allerdings, ob seinerzeit Melanchthon von dieser Provenienz etwas ahnte. 44 Dies gilt für die zu uns besonders interessierenden Theologen wie Johann Agricola, Nikolaus von Amsdorf, Matthias Flacius, Andreas Musculus und auch zu Justus Menius vorgelegten Untersuchungen. Neben GUSTAV KAWERAU: Johannes Agricola von Eisleben: ein Beitrag zur Reformationsgeschichte. Berlin 1881 ist auf WILHELM PREGER: Matthias Flacius Illyricus und seine Zeit. 2 Hälften. Erlangen 1859-1861 und auf THEODOR PRESSEL: Nicolaus von Amsdorf: nach gleichzeitigen Quellen. Elberfeld 1862 hinzuweisen. Auch das Werk von GUSTAV LEBERECHT SCHMIDT: Justus Menius, der Reformator Thüringens. 2 Teile. Gotha 1867 ist nicht veraltet. Nur eingeschränkt gilt das Gleiche von der Biographie von CHRISTIAN WILHELM SPIEKER: Lebensgeschichte des A n d r e a s

Musculus, General=Superintendent der Mark Brandenburg, Consistorialrath, Doctor und erster Professor der Theologie und Pfarrer zu Frankfurt an der Oder: ein Beitrag zur Reformations= und Sittengeschichte des 16ten Jahrhunderts. Neudruck der Ausgabe Frankfurt an der Oder 1858. Nieuwkoop 1964. 45 Daß dabei das Werk von Döllinger fast immer unberücksichtigt bleibt, schlägt hier allerdings negativ zu Buche. Auch die mehrbändige „Theologie der Concordienformel ..." von Frank wird nur überaus sparsam herangezogen.

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nen an den Auseinandersetzungen maßgeblich beteiligten Personen. 46 Dabei ziehen sie neben Schlüsseiburgs „Catalogi haereticorum" natürlich in besonderer Weise noch die Untersuchung von Johannes Seehawer heran. 47 Insgesamt zeichnen sich die in diesem Jahrhundert vorgelegten dogmen- und theologiegeschichtlichen Entwürfe dadurch aus, daß in deren Darstellung der einzelnen theologiegeschichtlich interessierenden Zeitabschnitte wohl nur sehr bedingt eigene Forschungen zum Tragen kommen. Zumindest für die hier anstehende Epoche mit ihrer speziellen Problematik scheint eine die schon vorliegenden Ergebnisse weiterführende Quellenaufarbeitung kaum erfolgt zu sein. Dieser Eindruck entsteht jedenfalls ganz massiv bei der Darstellung Friedrich Loofs, 48 der allerdings durch seine Abwertung der Bedeutung der theologischen Kämpfe jener Zeit deren weitere theologiegeschichtliche Erforschung unter ein nachhaltig wirkendes Verdikt gestellt hat.49 Obgleich Otto Ritsehl im ersten Teil seiner Darstellung der aufgrund der Thesen Majors von der Notwendigkeit guter Werke zur Seligkeit ausgebrochenen theologischen Kämpfe und der Streitigkeiten um die Gültigkeit des Gesetzes 50 zwar eine recht umfangreiche Zahl gedruckter Werke jener Zeit auswertet, werden sowohl die Schärfe der Auseinandersetzungen wie auch die entscheidenden theologischen Differenzen nicht mit der nötigen systematischen Konsequenz beleuchtet. Die Einbeziehung der handschriftlich vorliegenden Briefwechsel während der Auseinandersetzungen jener Zeit hätte dabei eine genauere Differenzierung und akzentuiertere Beurteilung der theologischen Positionen ermöglicht.51 Dies gilt insbesondere für die Auseinandersetzungen um Menius und die Synode von Eisenach im August 1556.52 Die 46

Siehe oben Anm. 44. JOHANNES SEEHAWER: Zur Lehre vom Brauch des Gesetzes und zur Geschichte des späteren Antinomismus. Rostock 1887. 48 FRIEDRICH LOOFS: Leitfaden zum Studium der Dogmengeschichte. Halle "1906. Der Majoristische und zweite antinomistische Streit werden dort auf nicht mehr als 2 1/2 Seiten abgehandelt. 49 Besonders Loofs pejoratives Diktum, daß jene theologischen „Einzelkämpfe" neben ihrer Bedeutung fur die Herausbildung der Konkordienformel „dogmengeschichtlich ein pathologisches Interesse" (ebd, 897) haben, hat eine Jahrzehnte währende Zurückhaltung gegenüber jenem Zeitabschnitt mitverursacht. 50 OTTO RITSCHL: Dogmengeschichte des Protestantismus. Bd. 2: Orthodoxie und Synkretismus in der altprotestantischen Theologie. Leipzig 1912, 371-389. 3 9 9 ^ 2 2 . 51 Im Rahmen einer dogmengeschichtlichen Darstellung wie der von Ritsehl vorgelegten ist das wohl aber auch kaum möglich. 52 Hier besonders macht es sich bemerkbar, daß das vorliegende handschriftliche Material, so u.a. die verschiedenen Protokolle der Eisenacher Synode und der dort abgegebenen Stellungnahmen unberücksichtigt bleibt. Ritsehl stützt sich hier allein auf die u.a. bei Schmidt: Menius ...2, 2 2 2 - 2 3 6 abgedruckte „Conclusio et decretum ..." der Eisenacher Synode und folgt weitgehend dessen Darstellung. Otto Ritsehl bemerkte (ders.: AaO 2, 380, Anm. 3), daß Menius' im Zusammenhang seiner ersten Verteidigung 47

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Darstellung der sich an deren Abschluß anschließenden Auseinandersetzungen um die Bedeutung, Stellung und Gültigkeit des Gesetzes kann allerdings nicht genügen. Nach einer gerafften Skizzierung der sich im Anschluß an einige nicht ganz eindeutig zu wertende Äußerungen Melanchthons zur Bedeutung des Evangeliums im Zusammenhang der Buße entwickelnden Kämpfe, deren Wortführer der aus Illyrien stammende Matthias Flacius war, geht Ritsehl auf inhaltliche Fragen des Streits zwischen Andreas Poach und Joachim Mörlin einerseits wie auch auf die einige Jahre später ausgebrochenen Auseinandersetzungen in Nordhausen um Anthon Otho andererseits ein. Die klare und flüssige Darstellung der theologischen Argumentationen von Poach und Mörlin muß allerdings ergänzt und noch weiter differenziert werden, wozu das von Ritsehl, der sich bei seinem Umgang mit den Quellen auch hier weitestgehend auf das bei Schlüsselburg und Seehawer gesammelte bzw. zitierte Material stützt, nicht herangezogene handschriftliche Material weitere Akzentuierungen ermöglicht und erfordert. Auch das theologische Anliegen Othos und seine Position während der Nordhäuser Phasen der Auseinandersetzungen läßt sich auf einer breiteren Quellenbasis noch genauer bestimmen als bei Ritschi.53 Zu beachten ist jedoch seine Kritik an Seehawers Behauptung, der Othos Ablehnung eines tertius usus legis, ja der völligen Ablehnung einer weiteren Gültigkeit des Gesetzes für den Wiedergeborenen, sofern er Wiedergeborener ist, nicht auf die einschlägigen, bei Luther selbst schon begegnenden Äußerungen zurückfuhrt, sondern stattdessen auf nicht näher umrissene Einflüsse aus der Mystik und eine vermeintliche Beeinflussung Othos durch Oslander zurückgeführt hatte.54 Ganz unbefriedigend sind aber seine abschließenden Ausführungen zu Musculus in Frankfurt/Oder und zu dem damals im nahe bei Nordhausen gelegenen Ilfeld als Schulrektor wirkenden Michael Neander, nicht zuletzt deshalb, da auch hier die Einsicht in die Quellen faktisch ausgeblieben ist.55 Entschieden weiter als Reinhold Seebergs Darstellung, 56 die wohl nicht mehr als nur einen Überblick über die theologischen Kämpfe jener Zeit geben wollte, geht schließlich eine jüngere dogmengeschichtliche Darstellung. Aber entstandenen und angeblich 1554 in Druck erschienenen 110 Propositionen in keiner größeren Bibliothek ermittelt werden konnten. Es muß weiterhin offen bleiben, ob sie jemals gedruckt worden sind; handschriftlich liegen sie vor in Wolfenbüttel. 53 Von seinen teilweise großen Schwierigkeiten bei der Suche und beim Umgang mit den wichtigen Quellentexten hatte Ritsehl im Vorwort zum 1. Band seiner Dogmengeschichte berichtet (ebd, VII). 54 Vgl. Ritsehl: Dogmengeschichte ...2, 418, Anm. 2. 55 Neanders Position wird allein an Hand seines Briefes an Pontanus (Schlüsselburg: AaO 4, 6 1 - 6 4 ) dargestellt, für Musculus schließlich stützt sich Ritsehl nur auf Spiekers und Seehawers Ausführungen. 56 REINHOLD SEEBERG: Lehrbuch der Dogmengeschichte. Bd. 4 II: Die Fortbildung der reformatorischen Lehre und die gegenreformatorische Lehre. Erlangen; Leipzig 3 1920, bes.

480^90.

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auch Bernhard Lohses Ausführungen57 zu den majoristischen und antinomistischen Streitigkeiten sind eher eine Hinfuhrung zu den in jener Zeit hochbrisanten und so hart umkämpften Problemstellungen, als daß sie den Versuch unternehmen, dem Verlauf und den inhaltlichen Zuspitzungen des Streits auf den Grund zu gehen. Diese Erwartung wäre im Rahmen eines solchen Handbuches aber auch unangemessen.

2.2 Von Johannes Seehawer bis Lauri Haikola Die bisher einzige monographische Arbeit zur anstehenden Thematik hat Johannes Seehawer 1887 vorgelegt.58 Seehawer legt das Schwergewicht bei seiner wohl eher systematisch-theologisch als kirchengeschichtlich orientierten Darstellung nach einer überaus gerafften Skizzierung der Äußerungen Melanchthons zur Problematik des Gesetzes und deren Verhältnis zu Luthers Anschauungen59 im zweiten Teil der Arbeit auf den Streit um den sogenannten dritten Brauch des Gesetzes.60 Naturgemäß kommen hier natürlich vorrangig die als „Antinomisten" verrufenen Poach, Otho, Neander und Musculus zu Wort. Als entscheidendes Manko erweist sich bei Seehawers Untersuchung jedoch dessen recht eingeschränkter und zum Teil etwas großzügiger Umgang mit den Quellen.61 So greift Seehawer z.B. bei der Darstellung der Stellungnahme Poachs zum Eisenacher Abschied und der sich anschließenden Auseinandersetzungen fast ausschließlich auf das von Schlüsselburg gebotene Material zurück.62 Infolgedessen entgeht ihm auch der weitere Fortgang der sich um Poach entwickelnden Auseinandersetzungen zwischen ihm und Fla57

BERNHARD LOHSE: Dogma und Bekenntnis in der Reformation: Von Luther bis zum Konkordienbuch. In: Handbuch der Dogmen- und Theologiegeschichte/ unter Mitarbeit von Gustav-Adolf Benrath ... hrsg. von Carl Andresen. Bd. 2: Die Lehrentwicklung im Rahmen der Konfessionalität. Göttingen 1980, 1-164. 58 Siehe oben Kap. 2.1 Anm. 47. 59 In den 10 Seiten des ersten Teils seiner Arbeit wird Luther gerade ein Mal zitiert. Neben seinem Urteil, „daß die Fortfuhrung der lutherschen Zweitheilung zur melanchthonschen Dreitheilung" nicht in einem „sachlichen Gegensatz beider zu einander" stehe (Seehawer: AaO, 16), beachte man doch sein abschließendes Resume jenes hinführenden Kapitels (ebd, 17). 60 Ebd, 19-58. 61 Dies ist im Blick auf die angeblichen Thesen Anton Othos in Nordhausen schon von GUSTAV KAWERAU: Antinomistische Streitigkeiten. 3RE 1 (1896), 590, 57 und auch von Seeberg: AaO 4 II, 488, Anm. 2 kritisiert worden. 62 Der aus dem Manuskript im Anhang seiner Arbeit abgedruckte Brief Andreas Poachs an Anton Otho vom 17. August 1556 ist zwar Poach richtig zugeordnet, jedoch leider ohne Adressat und vor allem ohne Fundort. Ärgerlich ist Seehawers Lesefehler im letzten Satz jenes Briefes (aaO, 96); statt „Myricum" muß es hier richtig „Illyricum" (nämlich Flacius) heißen: „Et quam citissime poteris scribito ad D.Illyricum, ... vt ipse quoque suum nobis scribat iudicium ... " Zu jenem Brief vgl. unten Kap. 6 Anm. 12.

Von Johannes Seehawer bis Lauri Haikola

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cius sowie Mörlin, die sich aus den in der Bibliothek zu Wolfenbüttel vorhandenen handschriftlichen Quellen weitgehend rekonstruieren und beurteilen lassen.63 Ebenso unzureichend sind seine Ausführungen sowohl zu den Auseinandersetzungen in Frankfurt/Oder wie auch zu denen in Nordhausen. Ein Grund dafür wird wohl auch darin zu sehen sein, daß Seehawer unter vorrangig systematischen Erwägungen und Gesichtspunkten an die Beurteilung der anstehenden Fragestellungen ging und sein sparsamer Umgang mit den Quellen kaum nähere Differenzierungen der einzelnen Positionen und Gesichtspunkte zuläßt. Überdies war sein Umgang mit den Quellen nicht immer von der besonders hier so notwendigen Genauigkeit bestimmt,64 was vor allem bei seiner Darstellung der Nordhäuser Kämpfe negativ zu Buche schlägt.65 Leider findet endlich auch das Engagement und die dezidierte Stellungnahme des Andreas Fabricius zu den aufgeworfenen Problemen in Nordhausen nahezu keine Erwähnung, wobei dies allerdings daran liegen mag, daß Seehawer die Quellen der Wolfenbütteler Bibliothek kaum umfassend eingesehen hatte. Insgesamt gesteht Seehawer jedoch den sogenannten Antinomisten zu, daß in deren Anschauungen „die bedeutsamsten Stellen der reformatorischen Lehre tangirt"66 wurden. Auch wird man der Beobachtung Seehawers, daß bei Otho, der lange Zeit als der Wortführer der Opposition gegen den tertius legis usus galt, mystische Einflüsse zum Tragen kamen,67 zustimmen müssen, obgleich sich in dessen unmittelbarer Umgebung z.B. bei Michael Neander deutlichere Spuren davon aufweisen ließen. Neben einer kaum noch überschaubaren Zahl kleinerer und größerer Arbeiten zum Gesetzesverständnis Luthers innerhalb seiner Theologie,68 das den 63 Das bei Salig zitierte Material scheint Seehawer kaum zur Kenntnis genommen zu haben. Auch Planck bietet trotz aller Polemik noch wertvolle Quellenzitate, die Seehawer jedoch unerwähnt läßt. Allein schon die Zurkenntnisnahme von Döllingers Werk hätte Seehawers Darstellung bereichert und ausgewogener machen können. 64 Ein Beispel dafür ist die falsche Zuordnung einer Aussage von Andreas Musculus (Seehawer: AaO, 47, Anm. 1). Während er Musculus immerhin noch knapp zwei Seiten seiner Darstellung widmet, geht er auf die Positionen von Abdias Praetorius, dessen theologischen Kontrahenten, gar nicht erst ein. 65 Dies betrifft vor allem die im Anhang der Arbeit gedruckten Quellentexte, die sämtlich ohne Fundort angegeben sind, und die nur mangelhaft oder gar nicht begründete Zuordnung der Texte zu ihren angeblichen Verfassern. Insbesondere ist das bei den angeblichen Thesenreihen Anton Othos, aber auch bei einigen Schriftstücken von Michael Neander der Fall. 66 Seehawer: AaO, 49. 67 Vgl. ebd, 38 f. 68 Einen ersten Überblick zu dem Umfang der längst unübersehbar gewordenen Fülle der diesbezüglichen Literatur bietet RUDOLF MAU: Gesetz V: Reformationszeit. TRE 13 (1984), 82-90. Von den zahlreichen Untersuchungen dazu seien stellvertretend die Arbeiten von PAUL HUSFELDT: Studien zum Problem des Gesetzes in der Theologie Luthers. Kiel 1939; von MARTIN SCHLOEMANN: Natürliches und gepredigtes Gesetz bei Luther: eine Studie zur Frage nach der Einheit der Gesetzesauffassung Luthers mit

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Aspekte der Forschungsgeschichte

Hintergrund für die späteren antinomistischen Auseinandersetzungen bildet, ist es vor allem der Problemkreis des Verhältnisses zwischen Glauben und Werken, der eine Vielzahl von Untersuchungen zu Luthers diesbezüglichen Äußerungen hervorgerufen hat.69 Wenn überhaupt, so gehen diese Arbeiten jedoch nur ganz am Rande auf die in Frage stehenden Auseinandersetzungen der nachreformatorischen Zeit ein, und dann auch nur unter primär systematischem Blickwinkel. Unter diesem Gesichtspunkt behandelten sowohl die skandinavische Forschung wie auch deutsche Theologen jenen Fragenkomplex nach der Bedeutung der Werke und der des Gesetzes im Gesamtzusammenhang lutherischer Theologie. So hat sich auch Ragnar Bring als einer der bedeutendsten Vertreter der schwedischen „Systematiker", die sich intensiv mit Luther und seiner Theologie auseinandergesetzt haben, dem Problem der guten Werke und des tertius usus legis gewidmet.70 Im Blick auf die Konkordienformel versuchte Bring dabei nachzuweisen, daß diese maßgeblich weiterwirkende Bekenntnisformulierung einen dritten Gebrauch des Gesetzes in strengem Sinne gar nicht gelehrt habe.71 Überdies versuchte er unter vorrangig systematisch-theologischen Erwägungen zu begründen, daß die Lehre von einem tertius legis usus weder mit der von Gott durch Christus geschenkten Freiheit auch vom Gesetz vereinbar sei noch mit der nicht nur von Luther so vehement vertretenen strengen Scheidung von Gesetz und Evangelium. Darüber hinaus stehe diese Vorstellung auch in hartem Kontrast zu Luthers Grundanschauung des Men-

besonderer Berücksichtigung seiner Auseinandersetzung mit den Antinomern. Berlin 1961 und von HERBERT OLSSON: Die Lehre Luthers vom Gesetz. In: Luther und Melanchthon: 2. Internationaler Lutherkongreß/ hrsg. von Vilmos Vajta. Göttingen 1961, 4 9 - 6 2 genannt. 69 Aus der immens angewachsenen Literatur zu diesen Fragen seien hier erwähnt: RAGNAR BRING: Das Verhältnis von Glaube und Werken in der lutherischen Theologie. München 1955; ALBRECHT PETERS: Glaube und Werk: Luthers Rechtfertigungslehre im Lichte der Heiligen Schrift. Berlin; Hamburg 1962 und auch ROBERT STUPPERICH: Die guten Werke in der Theologie Martin Luthers. In: Dienst unter dem Wort: eine Festgabe für Professor D. Dr. Helmuth Schreiner zum 60. Geburtstag am 2. März 1953/ hrsg. von Carl Janssen in Verbindung mit Walter Künneth und Carl Heinz Ratschow. Gütersloh 1953, 2 8 9 - 3 0 5 . 70 Vgl. RAGNAR BRING: Gesetz und Evangelium und der dritte Gebrauch des Gesetzes in der lutherischen Theologie. In: Zur Theologie Luthers: aus der Arbeit der LutherAgricola-Gesellschaft in Finnland. Helsinki 1943, 43-97. 71 Dazu äußert sich kritisch KLAUS BOCKMÜHL: Gesetz und Geist: eine kritische Würdigung des Erbes protestantischer Ethik. Bd. 1: Die Ethik der reformatorischen Bekenntnisschriften. Glessen 1987, 456, bes. Anm. 27. Bockmühl (aaO, 456) charakterisiert Brings Ausführungen mit dem Satz: „Den wohl dramatischsten Versuch der Selbstbefreiung vom tertius usus legis unternahm der Schwede Ragnar Bring, als er - u.E. vergeblich - zu beweisen suchte, daß auch die Konkordienformel den dritten Gebrauch des Gesetzes nicht lehre."

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sehen als „simul iustus ae peeeator" und werde durch einen tertius usus der letzte Ernst des Gesetzes entschärft. 72 Auch ein weiterer Vertreter der schwedischen Lutherforschung hat sich in den letzten Jahren den diffizilen Fragen aus dem Komplex von Rechtfertigung und Heiligung gestellt. Obgleich sich zwar die umfangreiche Untersuchung von Kjell Ove Nilsson 73 vorrangig diesem Problemkreis bei Luther selbst widmet, so zeigte sie doch neue Fragestellungen auf, die auch für die Beurteilung der nach Luthers Tod ausgebrochenen Kämpfe herangezogen werden müssen. 74 Als besonders wichtig erscheint uns die Beobachtung, daß vor allem der „Inkarnationsgedanke" innerhalb der Theologie Luthers grundlegende Bedeutung gehabt habe.75 Dieser komme eben und besonders auch da zum Tragen, wo es um die Beschreibung des Zusammenwirkens von Gott und Mensch gehe, da sich im Prozeß der Rechtfertigung Christus und Gott selbst im Glauben gleichsam inkarnieren. Sowohl für das Verhältnis von Glaube und Liebe, die sich in den „Werken" manifestiere, wie auch für das Verhältnis von Gesetz und Evangelium sei dieser „Inkarnationsgedanke" eine entscheidende Verstehenshilfe, der in engster Verbindung zu den christologischen Formulierungen der Zwei-Naturen-Lehre von Jesus Christus stehe.76 Von den deutschen Theologen, 77 die sich unter systematischem Gesichtspunkt mit dem Problem auseinandergesetzt haben, können wir hier nur auf die Arbeit von Wilfried Joest näher eingehen. Joest hat sich in seiner Untersuchung, 78 die noch immer zu den umfassendsten hinsichtlich dieser Problematik bei Luther selbst gehört und in der Folgezeit einen großen Widerhall fand, 79 allerdings nur am Rande jenen Auseinandersetzungen um die Gültigkeit des Gesetzes für den Christen innerhalb der uns interessierenden Epoche zugewandt, 80 wobei er deren Fragestellungen jedoch deutlich vom Streit des Johann Agricola mit Luther abhob. In einer zunächst vorläufigen Bewertung

72

Vgl. Bring: Gesetz und Evangelium ..., bes. 54—57. KJELL OVE NILSSON: Simul: das Miteinander von Göttlichem und Menschlichem in Luthers Theologie. Göttingen 1966. 74 Vgl. ebd, 357-412. 75 Vgl. ebd, bes. 363 f u n d 381. 76 Sowohl das Verhältnis von Glaube und Liebe wie auch das von Gesetz und Evangelium kann Nilsson in Bezug zu den Chalcedonensischen Formeln zum Verhältnis der beiden Naturen Christi setzen. Vgl. ebd, 401. 77 Hier muß vor allem auf die Arbeiten von Gerhard Ebeling zum Problem des Gesetzes bei Luther verwiesen werden. 78 WILFRIED JOEST: Gesetz und Freiheit: das Problem des Tertius usus legis bei Luther und die neutestamentliche Parainese. Göttingen 4 1968. 79 Das positive Urteil über die Untersuchung von Joest bei OLE MODALSI: Das Gericht nach den Werken: ein Beitrag zu Luthers Lehre vom Gesetz. Göttingen 1963 steht für viele andere, die ähnlich urteilen. Modalsi (ebd, 9) schätzt sie als eine „feine tiefschürfende Arbeit". 80 Joest: Gesetz ..., 4 8 - 5 5 . 73

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von Aussagen der bekanntesten Gegner81 einer im Gefolge Melanchthons erfolgten Überbetonung der Notwendigkeit guter Werke und der Geltung des Gesetzes im Blick auf den Christen stützt sich Joest auf die Werke von Ritsehl, Seeberg und Seehawer.82 Zu hinterfragen ist allerdings sein Urteil über die Bedeutung der im Zentrum der ersten Phase jener Auseinandersetzungen stehenden Eisenacher Synode, die nach Joests Ansicht „an den eigentlichen Motiven der Auseinandersetzung" vorbeigegangen sei und „für die wirkliche Lösung der Frage ... keine Bedeutung"83 gehabt habe. Der sachliche Zusammenhang zwischen den in den Kämpfen um Georg Major aufgeworfenen Fragen mit den dann in Frankfurt/Oder im Streit zwischen Musculus und Praetorius und schließlich in Nordhausen virulenten Problemen wird aber nachdrücklich herausgestellt. Die unter systematisch-theologischem Blickwinkel erfolgte Diskussion der theologischen Aussagen, die aus einem überaus schmalen Spektrum des in Frage kommenden Quellenmaterials herausgegriffen wurden, ist dabei vorsichtig abwägend und gesteht den sogenannten späteren Antinomisten zu, schon bei Luther angelegte Linien des Gesetzesverständnisses nur weiter ausgezogen zu haben. Obgleich hier natürlich nicht der Ort ist, um sich mit all den von Joest angeschnittenen Fragestellungen auseinanderzusetzen, sind jedoch einige Beobachtungen nicht nur zum ersten Teil seiner Untersuchung, in dem Aussagen Luthers im Blick auf das Problem des tertius usus legis analysiert werden, schon an diesem Platz angebracht. Mit dem nötigen Nachdruck betont Joest gleich zu Beginn seiner Arbeit, daß innerhalb von Luthers anthropologischen und soteriologischen Aussagen besonders eins immer wieder betont würde: gerade da, wo es am schwersten sei, nämlich in der Angst und im Kampf des Gewissens sowie im praktischen Vollzug, sei daran festzuhalten, daß das fordernde, anklagende und schuldig machende Gesetz sein Ende am Evangelium finde.84 Ganz eng damit zusammenhängend stellt Joest einen zweiten grundlegenden Gedanken Luthers an den Anfang seiner Untersuchung: daß 81 Auf den neben Otho in Nordhausen wirkenden und in seinen Stellungnahmen mindestens ebenso bedeutsamen Fabricius geht jedoch Joest - offensichtlich im Nachgang zu der von ihm benutzten Literatur - wie auch schon vor ihm Seehawer in seiner Untersuchung gar nicht erst ein. 82 Joest übernimmt dabei zugleich schon bei Seehawer begegnende falsche Zuordnungen. Der bei Joest: Gesetz ..., 206, Anm. 138 mit Verweis auf Seehawer (aaO, 47, Anm. 3) zitierte Satz des Andreas Musculus stammt eben nicht aus dessen „Prima responsio ad libellos quinque ..." (1563), sondern aus dessen Werk „De bonorum operum ... libertate Explicatio" (1562), was schon Ernst Koch festgestellt hatte. Zu den angesprochenen Schriften von Musculus vgl. unten Kap. 7.1 und zu den Untersuchungen Kochs vgl. unten Kap. 2.3. 83 Joest: Gesetz ..., 49. 84 Vgl. ebd, 19 f mit Verweis auf WA 39 I, 434, 1-4 (2. Antinomerdisputation, zum 3. Argument). Man beachte die Betonung der völligen Unbrauchbarkeit der lex im Blick auf die Rechtfertigung: „Quare lex quoad nostrum solvere est mera res vacua, quia wir haben der müntz nicht nach der Arithmetiken, qua ei satisfit" (WA 39 I, 434, 12 f).

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allein die Gerechtigkeit, die der Mensch durch Christus von Gott selbst her empfängt, ihn vor dessen Gericht bestehen läßt. „In foro iustificationis ac iudicii Dei" komme es eben gerade nicht auf eine eigene „aktive" Gerechtigkeit an, sondern auf die empfangene „passive" Gerechtigkeit des Menschen. Denn am Gesetz gemessen bliebe jede eigene Gerechtigkeit des Menschen ungenügend und der Mensch des Todes schuldig, so daß letztlich auch erst das Werk des Menschen gut genannt werden könne, das Gott selbst in ihm wirke.85 Überdies charakterisiert Joest die vielfältigen Aussagen Luthers zum Problem des menschlichen Handelns mit dem Gegensatzpaar von „exactio" und „libertas". Luther komme alles darauf an, daß der durch das Gesetz erzwungene Gehorsam dem Gesetz und Gott gegenüber „in ein eigenes und freies Wollen gewandelt werde."86 Nur fröhlich und spontan, sponte et hilariter, könne dem Willen Gottes entsprochen werden, der ja eigentlich den Menschen bis in seine tiefsten Wurzeln hinein meine, - oder überhaupt nicht. Das Herz des Menschen werde aber da, und wohl auch erst und nur wirklich und im Tiefsten da froh, wo Christus selbst im Glauben zum Menschen kommt.87 Joests Charakterisierung von grundlegenden Aspekten des Gesetzesverständnisses bei Poach, Otho, Neander und Musculus, den sogenannten späteren Antinomisten, ist zwar keineswegs umfassend, dafür aber prägnant und angesichts seiner überaus schmalen Quellenbasis überraschend zutreffend. So gilt durchaus, daß die Bestreiter des tertius legis usus das Verhältnis zwischen dem Glaubenden und Gott nicht in den Kategorien des Gesetzes, das immer schuldige Verpflichtung meint, sondern unter dem Begriff des Evangeliums, das immer die unverdiente und unverdienbare Begnadigung meint, beschreiben. Für Poach gilt zudem, daß er das Heil, den Inhalt des Evangeliums, auf einer grundsätzlich anderen, der der Gesetzesordnung übergeordneten und aus ihr nicht ableitbaren Ebene verankert sieht.88 Auch die Betonung der Alleinwirksamkeit Gottes durch die Gegner des tertius usus legis bezeichnet Joest treffend als ein entscheidendes Charakteristikum jener Theologen, die letztlich die Ursache dafür ist, daß der Glaubende über dem Gesetz stehe.89 Die sich daraus ergebenden Folgen sind klar: die konsequente Ablehnung eines tertius usus legis bei gleichzeitigem unnachgiebigem Festhalten an dem duplex usus legis. Natürlich bleiben aber bei Joests Beschrei85

Vgl. Joest: Gesetz ..., bes. 24—27. Man beachte das ebd, 25 herangezogene Beispiel aus WA 5, 169, 13 f: „..., quando ipse (seil. Deus) solus totus ac totaliterea facitin nobis, ut operis nulla pars ad nos pertineat. " 86 Ebd, 23. 87 Vgl. das ebd, 23 angeführte Zitat aus Luthers Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen": „Dann wo ein hertz alsso Christum höret, das mußfröhlich werden von gantzem grund, trost empfahen, und süsz werden gegen Christo, yhn widderumb lieb zuhaben. Dahyn es nymmer mehr mit gesetzen odder werck kummen mag ... " Joests Zitat aus WA 7,29, 20-23 weicht orthographisch leicht von der dort wiedergegebenen Fassung des Satzes ab. 88 8 Vgl. ebd, 51. » Ebd, 51.

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bung Lücken und Verzerrungen. Vor allem wird die scharfe Scheidung zwischen „altem" und „neuem" Menschen, die bei Fabricius und Neander grundlegend ist, in ihrer Bedeutung nicht hinreichend erkannt und, was vielleicht noch gravierender ist, das Einwohnen des im Glauben gegenwärtigen Christus bzw. Gottes selbst, das „mehr" als eine „bloße" Willenseinheit zwischen Gott und Mensch meint, als entscheidender Aspekt der Theologie Neanders und seiner Kollegen nur unzureichend herausgearbeitet. Doch ist die Beobachtung Joests, daß es nicht nötig sei, für „antinomistische" Gedankengänge mittelalterliche und hochscholastische theologische Konstruktionen verantwortlich zu machen, wie es Seehawer getan habe, sondern daß sie „Zug um Zug bei Luther vorgebildet ,.."90 seien, nur zu unterstreichen. Eine Vielzahl weiterer Probleme von Joests Einschätzung sowohl der Positionen der sogenannten Antinomisten wie aber auch der schon bei Luther selbst mehr oder weniger offen zutage tretenden überaus diffizilen Probleme kann hier jedoch leider nicht mehr angesprochen werden.91 Zurecht bezeichnet Joest die Frage nach dem tertius legis usus sowohl als kritisches Moment innerhalb des Luthertums selbst, wie auch als Scheidelinie zwischen lutherischer und reformierter Theologie.92 Während wir auf ersteres noch weiter eingehen werden, weist doch die zweite Beobachtung auf einen Problemkreis, der den Rahmen dieser Arbeit bei weitem sprengt.93 90 Ebd, 54. Man vgl. auch die Begründung seiner Kritik an Seehawers Darstellung (ebd, 52-55). 91 Dennoch sei hier schon zumindest auf einige dieser Fragen hingewiesen. Joests Anfragen an einige während der antinomistischen Auseinandersetzungen sichtbar werdenden Grundpositionen systematisch-theologischer Art gehören hierher: Es ist zum einen die Frage, ob die an kein Gesetz als Gegenüber gebundene freie Unmittelbarkeit des Glaubens nicht dem Gegenüber von Gott und Mensch und der bleibenden Korrelation zwischen Glaube und dem Wort Gottes widerspreche. Zum anderen ist es die Frage, ob die Grundordnung des Verhältnisses zwischen Gott und Mensch zuerst und zuletzt mit dem Gehorsam fordernden Gesetz gegeben sei, oder ob sie nicht in der vor dem Gesetz und aus der letztlich auch gar nicht ableitbaren Liebe Gottes begründet ist. Zum dritten ist es Joests Anfrage, ob es nicht um der konkreten Einheit des „neuen" und des „alten" Menschen willen angemessen sei, von einem dritten Stand zu sprechen, dem entsprechend auch um der Einheit von Gesetz und Evangelium willen von einem dritten Gebrauch des Gesetzes gesprochen werden müsse. Gleichsam als „eine Sachunion von Gesetz und Evangelium, die der Personalunion von Sünder und Gerechtem im Christen entspricht?" (Joest: Gesetz ..., 55). 92 Vgl. Joest: Gesetz ..., 15. 93 Darauf, daß vor allem innerhalb der Theologie Calvins gerade der tertius legis usus eine zentrale Bedeutung habe, ist wiederholt hingewiesen worden. Die Literatur zu den hier anstehenden Fragen nach der Gesetzesauffassung Calvins, die er nicht zuletzt in seiner Auseinandersetzung mit Oslanders Rechtfertigungslehre weiter spezifizierte, ist überaus umfangreich. Aus der Fülle der Untersuchungen zu diesem Problemkreis kann an dieser Stelle nur auf einige hingewiesen werden: Neben der noch immer wichtigen und grundlegenden Übersicht von MATTHIAS) SCHNECKENBURGER: Vergleichende Darstellung des lutherischen und reformirten Lehrbegriffs. 2 Teile. Stuttgart 1855 seien vor

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Schließlich hat auch der finnische Lutherforscher Lauri Haikola eine Untersuchung zum Gesetzesverständnis innerhalb der Theologie Luthers und der ersten nachreformatorischen Generation vorgelegt,94 die für die weitere systematisch-theologische Beurteilung dieser theologischen Kämpfe um den dritten Gebrauch des Gesetzes innerhalb jenes Zeitabschnitts maßgeblich geworden ist. Seine zwar schmale, dafür aber umso gehaltvollere Untersuchung charakterisiert zunächst Grundpositionen der Lehre vom Gesetz im orthodoxen Luthertum, wobei sich allerdings gerade im Blick auf die Bewertung des Gesetzes innerhalb des nur schwer zu definierenden „orthodoxen" Luthertums grundlegende Differenzen zeigten. Wie unscharf dabei der Begriff des Luthertums geworden zu sein scheint, wird daran deutlich, daß so unterschiedliche Theologen wie Flacius, Johannes Wigand ünd Mörlin, ja selbst Melanchthon unter der Bezeichnung „Lutheraner" subsumiert werden. Im Luthertum aber hätte sich nun das auf Melanchthon zurückgehende Gesetzesverständnis durchgesetzt, das das Gesetz als ewige und objektive Ordnung begreife, an die Mensch und Gott gebunden seien. Das Gesetz werde in seiner ursprünglichen und prinzipiellen Aufgabe als Heilsweg verstanden. 95 Welche Folgen eben dieser Gedanke für die späteren antinomistischen Kämpfe hatte, wird die dort besonders von Flacius und Mörlin angewandte Argumentation zeigen.96 Hinsichtlich der Freiheit der Wiedergeborenen vom Gesetz, die auch die Gegner der Bestreiter des tertius usus diesen zugestanden hatten, machte man aber die Einschränkung, daß der Wiedergeborene jedoch nicht frei vom Gesetz als Gehorsamsnorm sei.97 Darüber hinaus werde man im Blick auf das Gesetz in seinem ursprünglichen Sinngehalt und seiner Bedeutung innerhalb der Buße beim Zustandekommen des Glaubens von einer Notwendigkeit des vollkommenen Gesetzesgehorsams zum Erhalt der Seligkeit sprechen müssen. Sonst nämlich verlöre das Gesetz seine Kraft und das Heil des Evangeliums rückte in unerreichbare Ferne.98 Haikola setzt sich dann auch mit Seehawers Kritik an den Antinomisten auseinander, die Joest in modifizierter Weise wiederholt hatte und die darauf hinausläuft, daß die Sicht des Christen als Verbindung zwischen „altem" und „neuem" Menschen eine Abstraktion sei, die der konkreten Wirklichkeit zuwiderlaufe. Haikola betont aber zurecht, daß die Begriffe „alter" und „neuer" Mensch jedoch im Blick auf

allem 1939, 1968, 1972,

W(ILHELM) KOLFHAUS: Christusgemeinschaft bei Johannes Calvin. Neukirchen DIETER SCHELLONG: Das evangelische Gesetz in der Auslegung Calvins. München TJARKO STADTLAND: Rechtfertigung und Heiligung bei Calvin. Neukirchen-Vluyn JOHN S. BRAY: The value of works in the theology of Calvin and Beza. SCJ 4

( 1 9 7 3 ) , 7 7 - 8 6 u n d a u c h GUNTER ZIMMERMANN: C a l v i n s A u s e i n a n d e r s e t z u n g m i t O s l a n -

ders Rechtfertigungslehre. KuD 35 (1989), 2 3 6 - 2 5 6 erwähnt. 94 LAURI HAIKOLA: Usus legis. Helsinki 1981. 95 Vgl. ebd, 14. 96 Vgl. dazu besonders unten Kap. 6.5 und 9.5. 97 Man vgl. Haikola: Usus ..., bes. 52 f. 98 Vgl. ebd, 56 f.

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den Glauben „Totalaspekte in Bezug auf ein und denselben Menschen ..."" seien und erklärt dazu weiter: „Der Glaubende lebt unter zwei völlig entgegengesetzten Lebensbedingungen gleichzeitig. "I0° Allerdings ist Haikola entgangen, daß die letzte Schärfe des Problems mit dieser Feststellung noch gar nicht erreicht ist. Die ergibt sich nämlich erst da, wo man einerseits berücksichtigt, daß auch die Gegner der Bestreiter des tertius usus diesen Totalaspekt festhalten wollten, und man andererseits der Tatsache, daß sowohl „alter" wie auch „neuer" Mensch gleichzeitig und nebeneinander im Christen existieren, also dem Partialaspekt Rechnung trägt. Die eigentlichen und letztlich wohl nicht behebbaren Schwierigkeiten beginnen da, wo man den Total- mit dem Partialaspekt zusammenzudenken versucht. Wo dies allzu glatt versucht wird, wird sich ein tertius legis usus geradezu aufdrängen müssen.

2.3 Von Emst Günther Förstemann bis Rudolf Mau Die personengeschichtlich orientierte Kirchengeschichtsforschung, die im 19. Jahrhundert zu einer ersten Blüte kam, hatte in jenem Jahrhundert einen ihrer Glanzpunkte in Ernst Günther Förstemann erreicht,101 der aus einem alten Nordhäuser Gelehrtengeschlecht stammte und seine Forschungen unter anderem auf die Personengeschichte seiner Heimatstadt konzentrierte. Sein im Februar 1846 im Gymnasium zu Nordhausen gehaltener und 1855 veröffentlichter Vortrag102 bietet eine Fülle von biographisch wertvollen Mitteilungen und Nachweisen zur Personengeschichte der Stadt Nordhausen in der Reformationszeit, auf denen die weiteren Forschungen und Darstellungen bis in die heutige Zeit aufgebaut haben.103 Von besonderem Interesse in unserem Zusammenhang sind dabei natürlich die Angaben zu den Nordhäuser Pfarrern, die wie Otho und Andreas Fabricius104 im Mittelpunkt der sogenannten antinomistischen Auseinandersetzungen in Nordhausen während der 1560er Jahre standen. Ebenso wertvoll sind auch die Mitteilungen zu Neander, der seine Nordhäuser Freunde in der Spätphase ihrer theologischen Auseinander99

Ebd, 82. Ebd, 83. Er spricht in diesem Zusammenhang von einer „bestechenden Parallelität" zur altkirchlichen Zwei-Naturen-Lehre innerhalb der Christologie (ebd, 83). 101 Zu ihm vgl. ADB 7 (1877/1968), 159-161. 102 ERNST GÜNTHER FÖRSTEMANN: Vortrag gehalten im Gymnasium zu Nordhausen am 18. Febr. 1846. In: Ders.: Kleine Schriften zur Geschichte der Stadt Nordhausen. Nordhausen 1855, 14-57. 103 So stützen sich z.B. auch viele Artikel in der ADB und NDB auf Förstemanns Angaben, die in Einzelfällen allerdings korrigiert werden müssen und auch korrigiert wurden. 104 Zu Otho vgl. Förstemann: AaO, 27-29 und zu Fabricius ebd, 29-31. Man beachte auch den Stammbaum der in der Reformationszeit bedeutenden Familie Fabricius ebd, 34-38. 100

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Setzungen jener Zeit durch gewichtige Stellungnahmen unterstützte. Zur Erhellung der theologischen Auseinandersetzungen selbst lieferte Förstemann, soviel wir jedenfalls sehen, über die personengeschichtlich zwar überaus wertvollen Mitteilungen hinaus jedoch keinen Beitrag. Erstaunlich aber muß es erscheinen, daß Otto Clemen,105 der Herausgeber von 11 Briefbänden der Weimarer Lutherausgabe und der sogenannten Bonner Lutherausgabe, als der Nestor und einer der Meister der personengeschichtlich orientierten Erforschung der Reformationsgeschichte auf die Auseinandersetzungen um die Gültigkeit des Gesetzes nicht zu sprechen kommt. Auch in seinen Aufsätzen zu Andreas Poach, von dessen Briefwechsel ein Teil in der Zwickauer Ratsbibliothek, der Clemen über Jahrzehnte vorstand, archiviert ist, geht er auf dessen Verwicklung in diese Auseinandersetzungen nicht ein. Den mit Abstand bedeutendsten Beitrag zur Erhellung und Erforschung der einzelnen Phasen der Auseinandersetzungen des sogenannten zweiten antinomistischen Streits hat Ernst Koch in den letzten Jahrzehnten geleistet. Seine hier vor allem interessierenden Arbeiten zu theologischen Fragestellungen einzelner Vertreter der 1. und 2. nachreformatorischen Theologengeneration sind dabei sowohl personengeschichtlich orientiert,106 wie sie sich auch andererseits auf die inhaltlichen Fragen der ausgetragenen theologischen Kämpfe konzentrieren. 107 Schon der zuerst vorgelegte Aufsatz zu Neander 108 stellte einen entscheidenden Fortschritt in der weiteren Aufhellung der auch nach Seehawers Arbeit noch weithin im Zwielicht gelegenen Streitigkeiten um den tertius usus legis, des sogenannten zweiten antinomistischen Streits, dar. Durch eine im Vergleich zu allen bis dahin vorliegenden Untersuchungen entschieden breitere Quellenbasis, die über den bei Schlüsselburg abgedruck105 Eine wohl längst überfällige Sammlung seiner weit verstreuten und bis dahin nur schwer zugänglichen Arbeiten hat Ernst Koch mit der Edition von dessen Untersuchungen vorgelegt: OTTO CLEMEN: Kleine Schriften zur Reformationsgeschichte ( 1 8 9 7 1944)/ hrsg. von Ernst Koch. 8 Bde. Leipzig 1982-1988. Zu Clemen selbst vgl. man im Registerband, V-VIII. 106 Neben den beiden oben (Anm. 15 und 30) schon erwähnten Aufsätzen Kochs: Neander ... und ders.: Otho ... sei schon an dieser Stelle eine der jüngsten Arbeiten des Leipziger Kirchengeschichtlers erwähnt. Es ist der Aufsatz von ERNST KOCH: „Das Geheimnis unserer Erlösung": die Christologie des Andreas Musculus als Beitrag zur Formulierung verbindlicher christlicher Lehre im späten 16. Jahrhundert. In: Veritas et communicatio: ökumenische Theologie auf der Suche nach einem verbindlichen Zeugnis: Festschrift zum 60. Geburtstag von Ulrich Kühn; mit einem bibliographischen Anhang/ hrsg. von Heiko Franke, Thomas Krobath, Matthias Petzold und Wolfgang Ρ fuller. Göttingen 1992, 143-156. 107 Hier ist neben anderen zu verweisen auf ERNST KOCH: Nicht nur ein Streit um Worte: die Auseinandersetzung um den Tertius usus legis in Frankfurt/Oder als Teil der Vorgeschichte der Artikel IV bis VI der Konkordienformel. In: Bekenntnis zur Wahrheit: Aufsätze über die Konkordienformel/ hrsg. von Jobst Schöne. Erlangen 1978, 6 5 - 7 9 . 108 Siehe oben Anm. 15.

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ten Brief und die Disputation Neanders109 aus dem Jahre 1565 hinausgehend noch weitere handschriftlich vorliegende Abhandlungen Neanders und Briefe 10 von ihm sowie auch dessen „Theologia Christiana die wohl als sein theologisches Hauptwerk und Vermächtnis anzusehen ist, in die Untersuchung mit einbezieht, gelingt es Koch, die nicht nur durch seine freundschaftlichen Kontakte zu den Nordhäuser Wortführern bedingte Beteiligung Neanders an den anstehenden Auseinandersetzungen weiter aufzuhellen und dessen theologische Stellungnahme durch die Auswertung der Quellen näher zu beleuchten."1 In einem jüngst veröffentlichten Aufsatz widmet sich Koch nach über 30 Jahren noch einmal diesem in seiner Bedeutung für die Theologiegeschichte zumindest noch keineswegs hinreichend gewürdigten Schulmann und Theologen; diesmal unter der Fragestellung nach der Rezeption Johannes Taulers im späten 16. Jahrhundert, in dem von den deutschen Mystikern vor allem Tauler eine große Beachtung erfuhr. Zu den wichtigsten Taulerrezipienten jener Zeit gehört allerdings Neander."2 Das theologische Werk des Lutherschülers Otho, der in jenen Jahren in Nordhausen als Pfarrer gewirkt hatte und dort - später gemeinsam mit seinem Kollegen Fabricius - die Opposition gegen majoristische Tendenzen innerhalb der Theologie und die Postulierung eines tertius usus legis anführte, würdigt Koch in einer weiteren Arbeit.113 Dabei werden die bis dahin zusammengetragenen Erkenntnisse zur Biographie Othos und zum Umfang 109

Die bei Schlüsselburg (aaO 4, 45-61) anonym abgedruckte „Novissima confessio Antinomorum..." war neben dem Brief Neanders vom 11. August (1565) (ebd, 61-65) die einzige Quelle Seehawers für die Skizzierung von Neanders Position. Dabei unterließ er es auch, die schon bei Frank: Theologie ...2, 352 f und 394, Anm. 17 nur behauptete Autorschaft Neanders dieses Textes näher zu begründen (Seehawer: AaO, 44), noch unternahm er einen Versuch zu deren zeitlicher Einordnung. 1,0 Das Werk von MICHAEL NEANDER: THEOLOGIA CHRI- || STIANA. S. SCRIPTVRAE II PATRVM GRAECORVM || GRAECIS, ET LATINORVM LATI- || NIS, e Fontibus ipsorum, & tandem Theandri Lutheri || dictis & testimonijs illustrata & exposita II ... II war 1595 in Leipzig von zwei Söhnen Michael Neanders herausgegeben worden. 111 Das umfangreiche Wirken dieses überaus produktiven und nachhaltig wirkenden Schulmannes und Theologen aus der 2. Generation der Wittenberger Schülerschaft bedürfte dringend einer monographischen Würdigung. Diese steht aber noch aus. Eine Grundlage dafür müßte die bisher immer noch umfassendste, aber noch nicht vollständige und wissenschaftlichen Ansprüchen heute nicht mehr genügende Bibliographie zu Michael Neander sein, die F(ERDINANÜ) MEISTER in den Jahrbüchern für Philologie und Pädagogik, 124 (1881), 400 und 126 (1882), 188-196 vorgelegt hat. Darüber hinaus wäre der umfangreiche Briefwechsel Neanders einzubeziehen, zu dem Emst Koch wertvolle Hinweise gab (ders.: Neander ..., 122, Anm. 1 und ebd, 123, Anm. 10). 112 ERNST KOCH: Taulerrezeption im Luthertum der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. In: „Der Buchstab tödt - der Geist macht lebendig": Festschrift zum 60. Geburtstag von Hans-Gert Roloff von Freunden, Schülern und Kollegen/ hrsg. von James Hardin und Jörg Jungmayr. Bern; Berlin; Frankfurt am Main; New York; Paris; Wien 1992. Bd. 2, 1237-1247. 113

Vgl. oben Anm. 30.

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seiner literarischer Tätigkeit durch wertvolle Mitteilungen, die aus einer umfassenden Auswertung einer überaus breiten Quellenbasis erwachsen sind, ergänzt und zum Teil korrigiert.114 Die Bibliographie erfaßt dabei insgesamt 22 Druckwerke Othos, einen möglicherweise verschollenen Druck und zwei handschriftliche Abhandlungen,115 wobei allerdings nur zwei Drucke in den unmittelbaren Zusammenhang der anstehenden Auseinandersetzungen gehören. Auch die Zusammenstellung des bisher eruierten Briefwechsels Othos und die entsprechenden Nachweise116 eröffnen die Möglichkeit, Othos Position und Anteil sowohl an den majoristischen Streitigkeiten in den 1550er Jahren wie auch an den theologischen Kämpfen in Nordhausen in der Mitte der 1560er Jahre wesentlich genauer zu bestimmen, als es bisher möglich war. Kochs umfangreiche Untersuchungen zu den Auseinandersetzungen in Frankfurt/Oder haben mehrfachen Ausdruck gefunden. Ein Teilergebnis seiner Forschungen spiegelt sich wieder in einer über bis dahin vorliegende Kenntnisse hinausgehenden Darstellung der Kämpfe zwischen Musculus und Praetorius"7 und deren theologisch-sachlicher Inhalte.118 Dabei werden die bis dahin vorliegenden Darstellungen zum Verlauf der Frankfurter Auseinandersetzungen und dessen Anliegens119 an Gründlichkeit bei der Aufarbeitung der Quellen und dem Umfang, in dem diese berücksichtigt werden, entschie114 Die biographischen Angaben zu Anton Otho basierten dabei im wesentlichen auf den von Förstemann (vgl. oben Anm. 102) gebotenen. Die Korrekturen Kochs stützen sich auf die Auswertung sowohl des gedruckten Werkes Othos wie auch seines recht umfangreichen und weit verzweigten Briefwechsels. Die Vermutung, daß dennoch weitere Korrekturen und Ergänzungen zu den von Koch gemachten Angaben möglich sind, wird sich im Folgenden bestätigen (vgl. unten Kap. 8.1). 115 Bei dieser überaus umfassend zusammengestellten Bibliographie sind alle Standorte der Druckwerke auf dem Gebiet der ehemaligen DDR erfaßt, bei einigen Werken werden auch weitere Standorte aufgelistet. Sowohl der als verschollen vermutete Druck „Kurtze Antwort M. Anthonij Otthonis auf das Lesterbuch Menii" wie auch die als Handschrift ausgewiesene Arbeit Othos „Vom gantzen Reich Christi" (vgl. Koch: Otho ..., 82) konnten in der Zwischenzeit als noch existierende Drucke nachgewiesen werden (vgl. unten Kap. 8.2). 116 Koch listet aus einem Zeitraum von 38 Jahren insgesamt 61 nachgewiesene Briefe von und an Otho auf und verweist auf zwei verlorengegangene Briefe (ders.: Otho ..., 83-86). Die Möglichkeit, daß sich diese Auflistung ergänzen läßt, muß dabei natürlich eingeräumt werden. Allerdings erweist sich der als Nr. 25 erwähnte Brief Victorin Strigels an Otho (ebd, 84) jedoch als Teil eines Briefes von Andreas Poach vom 17. August 1556 an Otho (siehe dazu unten Kap. 6 Anm. 12). 117 Zu Abdias Praetorius vgl. man ausführlich unten Kap. 7.3. Er sollte nicht mit Andreas Praetorius, einem Schwiegersohn seines Frankfurter Kontrahenten Andreas Musculus, verwechselt werden. 118 Koch: Nicht nur ein Streit... (vgl. oben Anm. 107). 119 Bei den diesbezüglichen Darstellungen, allen voran Spiekers Werk über Musculus und die Untersuchung Seehawers, fällt auf, daß sie alle eine entscheidende Quellensammlung völlig unberücksichtigt lassen: Einige bißher ungedruckte besondere Nachrichten von dem Streit de necessitate Bonorum operum, wie derselbe in der Marek Brandenburg

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den weitergeführt.120 Von Bedeutung sind dabei zwei weitere Aufsätze Kochs zu Musculus, einem der beiden Hauptkontrahenten der Frankfurter Auseinandersetzungen. In einem dieser beiden untersucht Koch auf einer breiten und umfassend ausgewerteten Quellengrundlage, die auch handschriftlich vorliegendes Material einschließt, die christologisch relevanten Positionen und Äußerungen Musculus'.121 Da sich dessen christologische Positionen aber auch niederschlagen in seinem besonders um die Fragen nach der Rechtfertigung kreisenden Denken und beide theologischen Bereiche aufs Engste zusammengehören, sind diese Stellungnahmen nicht nur für eine Gesamtdarstellung der Theologie von Musculus von großer Bedeutung, sondern auch für die uns vor allem interessierende Auseinandersetzung um die Frage nach dem Verhältnis von Gesetz und Heil. In einem weiteren Aufsatz zu Musculus gelingt es Koch,122 einen umfassenden Einblick in die entscheidenden Bereiche des Wirkens des Frankfurter Theologen zu geben: in seine Arbeit als Pfarrer, als Professor in Frankfurt/Oder und als Generalsuperintendent der Mark Brandenburg. Daß innerhalb des gesamten Wirkens von Musculus und seiner theologischen Arbeit vor allem anthropologische Probleme und Fragestellungen wie die der Rechtfertigung und Ethik, aber auch und ganz entscheidend christologische Fragen im Vordergrund standen, wird dabei aus einem Quellenbestand erhoben, der in einem Zeitraum von mehr als 30 Jahren entstanden war.123 Diese von Koch aufgezeigten Linien und Aspekte des theologischen Arbeitens von Musculus stehen in engem Zusammenhang seiner uns im folgenden besonders interessierenden Kontroverse mit seinem Kollegen Praetorius, innerhalb derer die Fragen nach der Rechtfertigung und dem Gesetz für uns zwar von vorrangigem Interesse sind, die aber sowohl im

zwischen Andreo Musculo, einem Anhänger Jo. Agricolae, und Abdi. Praetorio, nebst dessen gutem Freunde, Georg Buchholtzern, dem ersten Lutherischen Probst in Berlin, ist geführet worden. In: Freywilliger Hebopfer Von allerhand in die Theologie laufenden Materien, 1715. Bd. 3, 605-664 (28. Beitrag); 667-796 (29. Beitrag); Bd. 4, 35-78 (31. Beitrag) und ebd, 300-356 (34. Beitrag). Koch scheint der 29. und 31. Beitrag entgangen zu sein (ders.: Nicht nur ein Streit..., 75). 120 Man vgl. Kochs Aufsatz z.B. mit der theologischen Dissertation von RICHARD GRÜMMER: Andreas Musculus, sein Leben und seine Werke. Eisenach 1912, 23-26 und Spieker: AaO, 49-71 und 87-94. Ein Vergleich mit den entsprechenden Abschnitten bei Ritsehl: Dogmengeschichte ...2 und Seeberg: AaO 4 II, bes. 480—490 erübrigt sich. 121 Vgl. Koch: „Das Geheimnis ..." (vgl. oben Anm. 106). 122 ERNST KOCH: Andreas Musculus und die Konfessionalisierung im Luthertum. In: Die lutherische Konfessionalisierung in Deutschland = Wissenschaftliches Symposion des Vereins für Reformationsgeschichte/ hrsg. von Hans-Christoph Rublack. Gütersloh 1992, 250-270. 123 Dabei reichen die von Koch herangezogen Quellen von frühen Stellungnahmen Musculus' zu Fragen im Umkreis der Buße bis hin zu Veröffentlichungen am Ende der 1570er Jahre. Zu den frühen Arbeiten von Musculus vgl. die bei Koch: Musculus ..., 256, Anm. 35 erwähnten und ausgewerteten Thesen Musculus' aus dem Jahre 1546, die in der Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover vorliegen.

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Gesamtgefüge der Theologie des Musculus wie auch während des Streits mit seinem Kollegen selbstverständlich auch noch mit anderen Problem- und Fragestellungen verbunden waren und blieben.124 Aber auch andere Arbeiten Kochs, die sich zwar nicht unmittelbar mit den zu untersuchenden Auseinandersetzungen beschäftigen, geben wertvolle Aufschlüsse, so u.a. über Motive und Aspekte des frühen nachreformatorischen Lutherbildes eines Teils seiner Schüler125 und auch zu verschiedenen Gesichtspunkten, die die Bedeutung Luthers und Melanchthons für die zweite nachreformatorische Theologengeneration charakterisierten.126 Insgesamt widmet sich ein Großteil der Arbeiten Kochs entscheidenden Aspekten und den Grundlegungen der Theologie mehr oder weniger bekannter Vertreter der ersten nachreformatorischen Theologengeneration. Auch die Untersuchungen von Hans-Ulrich Delius und Friedrich Weichert müssen wir an dieser Stelle erwähnen und zumindest kurz auf sie eingehen. Während Delius in einschlägigen Arbeiten zur Religionspolitik in Brandenburg127 die äußeren Ereignisse der Auseinandersetzungen zwischen Musculus und Praetorius wenigsten kurz streift128 und die handschriftlich vorliegende umfangreiche Kirchengeschichte Brandenburgs von Johann Christoph Beckmann aus dem 18. Jahrhundert, dessen Werke für die Erforschung der Kirchengeschichte Brandenburgs und im besonderen der Universitätsgeschichte von Frankfurt/Oder noch immer von sehr großem Wert sind,129 in einem Aufsatz würdigt,130 ist es erstaunlich, daß Friedrich Weichert als ausgewiesener Kenner kirchenpolitisch und theologiegeschichtlich relevanter Auseinan124

Vgl. unten Kap. 7.2. Vgl. dazu ERNST KOCH: Lutherflorilegien zwischen 1550 und 1600: zum Lutherbild der ersten nachreformatorischen Generation. Theol. Versuche 16 (1986), 105-117. 126 Hierzu sei verwiesen auf ERNST KOCH: Auseinandersetzungen um die Autorität von Philipp Melanchthon und Martin Luther in Kursachsen im Vorfeld der Konkordienformel von 1577. LuJ 59 (1992), 128-159. 127 Hingewiesen sei hier stellvertretend für andere Arbeiten nur auf HANS-ULRICH DELIUS: Religionspolitik und kirchliche Ausgleichsbemühungen des Kurfürsten Joachim II. von Brandenburg. JBBKG 52 (1980), 25-87. 128 Ebd, 58-61. Bei seiner gerafften Darstellung der äußeren Ereignisse des Streits geht Delius jedoch kaum auf Sachfragen ein und über das seit Spieker und dem Freywilligen Hebopfer bekannte Material nicht hinaus. 129 Von großem Interesse ist hier vor allem JOHANN CHRISTOPH BECKMANN: Notitia Universitatis Franckofurtanae una cum iconibus personarum aliquot illustrium ... 2 Teile Francofiirti a. V. 1707. 130 Vgl. HANS-ULRICH DELIUS: Johann Christoph Bekmann's handschriftliche „Brandenburgische Kirchengeschichte". JBBKG 47 (1972), 71-92. - Vorhanden ist diese von Johann Christoph Bekmann (1641-1717) begonnene und von Bernhard Ludwig Beckmann ergänzte und fortgesetzte handschriftliche und für den Druck bestimmte Sammlung im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin-Dahlem (Außenstelle Merseburg) unter der Rep. 92 (Nachlaß Johann Christoph Beckmann). Im 1. Band der in 2 Bänden vorliegenden Sammlung zur „Churmark. Brandenburg. Kirchengeschichte ..." (Bd. 1, 3") plante Beckmann Ausführungen zu den Frankfurter Auseinandersetzungen zwischen Musculus und 125

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dersetzungen in der Mark Brandenburg und in Frankfurt/Oder'31 in der Vielzahl seiner Arbeiten den uns interessierenden jahrelang währenden Streit an der Frankfurter Universität zwischen den beiden Antipoden Musculus und Praetorius sowie ihrem Anhang nicht erwähnt. Umso erstaunlicher ist es, daß Weichert dies noch nicht einmal da getan hatte, wo er sich biographisch mit Musculus befaßte oder theologische Differenzen zwischen den zwei Kontrahenten in Frankfurt/Oder aufzuhellen versuchte.132 Schließlich sind auch die überwiegend personengeschichtlich orientierten Arbeiten von Robert Kolb133 der weiteren Erforschung der Spätreformationszeit verpflichtet. Sie leisteten in den letzten Jahrzehnten einen maßgeblichen Beitrag zur tieferen Durchdringung und Aufhellung theologiegeschichtlicher und kirchenpolitischer Zusammenhänge jener Jahrzehnte unmittelbar vor der Verabschiedung der Konkordienformel. Schon seine frühe voluminöse Untersuchung zu Nikolaus von Amsdorf134 stellte im Vergleich zu den bis dahin vorliegenden Arbeiten einen erheblichen Fortschritt in der Beurteilung des Lebenswerkes des Reformators an Luthers Seite dar.135 Dabei bezog Kolb sämtliche, sofern nicht gänzlich verlorengegangene Druckschriften Amsdorfs wie auch fast das gesamte handschriftliche Material, soweit es auf Amsdorf zurückgeht, in seine Untersuchung ein.136 Dessem Widerspruch gegen die Thesen Majors und deren Verteidigung durch Menius geht Kolb dabei ebenso Praetorius. Die geplanten Kapitel des fraglichen Absatzes aber scheinen nicht ausgeführt oder verloren gegangen zu sein (vgl. Delius: Johann Christoph ..., 80). Dies ist natürlich bedauerlich, aber die Aufzeichnungen Beckmanns enthalten dennoch hochinteressante Briefwechsel und Stellungnahmen im Zusammenhang des uns interessierenden Streits (vgl. dazu unten Kap. 7). 131 Vgl. Robert Stupperichs Nachruf auf Friedrich Weichert in JBBKG 57 (1989), 315-317. 132 Dies betrifft: FRIEDRICH WEICHERT: Andreas Musculus (1514-1581). In: Berlinische Lebensbilder Theologen/ hrsg. von Gerd Heinrich. Berlin 1990, 17-28 und DERS.: Die Oder-Universität Frankfurt und ihre Reformbestrebungen aus dem 16. Jahrhundert. JBBKG 55 (1985), 120-156. In letzterer Arbeit verwechselt allerdings Weichert Abdias Praetorius mit Andreas Praetorius, einem Schwiegersohn und dem Nachfolger von Andreas Musculus, was schon Ernst Koch (ders.: „Das Geheimnis ..., 151, Anm. 52) bedauert hat. 133 Obgleich ein wesentlich größerer Teil aus der Vielzahl der Untersuchungen Kolbs mit unserer Problemstellung zusammenhängende Fragen berührt, kann nur auf einen kleineren Teil von dessen Arbeiten eingegangen werden. 134 ROBERT A(LAN) KOLB: Nikolaus von Amsdorf, knight of God and exule of Christ: piety and polemic in the wake of Luther. [Madison] 1973. 135 Obgleich auch die älteren Arbeiten zu Nikolaus von Amsdorf mitunter sehr gründlich aus den Quellen geschöpft haben, so ist doch der Umfang des Materials, den Kolb in seine Darstellung einbezieht, entschieden größer. Überdies weist Kolb seine Quellen ganz deutlich aus. 136 Neben den Archiven und Bibliotheken in Coburg, Dresden, Göttingen, Hamburg und München sind es dabei natürlich vor allem die Bibliotheken in Weimar und Wolfenbüttel, die auch wegen ihres großen handschriftlichen Bestands von entscheidender

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gründlich nach137 wie auch der Kritik Amsdorfs an den Beschlüssen der Eisenacher Synode vom August 1556 und dem sich daraus entwickelnden Disput mit dessem bewährten Freund Flacius.138 Obgleich die inhaltliche Analyse dieses Disputs notgedrungen gerafft: ist, so wird sie doch ausgewogener bewertet als in den entsprechenden Darstellungen aus dem 19. Jahrhundert. 139 In einem Aufsatz über Major,140 den nach Kolbs Auffassung nur „widerwilligen Polemiker" 141 während dieser Jahrzehnte, die auf theologischem Feld auch durch den nach Major benannten Streit geprägt waren, zeichnet Kolb die Anfange, den Verlauf und das offene Ende der Kontroverse um jene Thesen Majors nach, mit denen dieser seit Beginn der 1550er Jahre eine der ganz scharfen innerprotestantischen Auseinandersetzungen heraufbeschwor.142 Die sich umgehend aus einer bloßen Diskussion in ein überaus hartes theologisches Gefecht entwickelnde Auseinandersetzung verfolgt Kolb hier vorrangig im Blick auf die anhaltenden Proteste von Amsdorf und Flacius. Insgesamt charakterisiert er Major als einen treuen Schüler Melanchthons, dem der Friede, die Einheit und die Harmonie innerhalb der evangelischen Kirche so wichtig waren, daß er auch zu inhaltlichen Konzessionen bereit war. Obgleich Major die Kontroverse wohl nur unabsichtlich ausgelöst hatte,143 so hat er nach Kolbs AufFasssung doch den Grund für die Schärfe des Widerspruchs vermutlich einfach nicht verstehen können.144 In einem aus jüngster Zeit vorliegenden Aufsatz behandelt Kolb die Frage nach einem nachhaltigen Einfluß Melanchthons auf Luthers und seine eigenen Schüler145

Bedeutung bei einer Beurteilung von Amsdorfs Lebenswerk sind. In Weimar ist es hauptsächlich der in 5 Bänden vorliegende handschriftliche Nachlaß Amsdorfs (früher im Goethe-Schiller-Archiv; heute im Thüringischen Hauptstaatsarchiv) und ein Teil seiner Korrespondenz, u.a. mit dem Hof in Weimar, an die Kolb aber in den Zeiten der DDR nicht herangekommen ist. Kolb verzeichnet die von ihm benutzten handschriftlichen Quellen (Kolb: Amsdorf..., 5 0 4 - 5 1 0 [Weimar], 5 1 0 - 5 1 4 [Wolfenbüttel]). 157 138 Kolb: Amsdorf..., 258-290. Ebd, 290-305. 139 Man vgl. hierzu die entsprechende Passage bei Pressel: AaO, bes. 119-124. Bei Preger: AaO 2, bes. 3 9 2 - 3 9 4 wird dieser Streit nur sehr kurz abgehandelt. 140 ROBERT KOLB: Georg Major as controversialist: polemics in the Late Reformation. ChH 45 (1976), 455-468. 141 Kolb beginnt (ebd, 455) seinen Aufsatz mit den Sätzen: „Georg Major was a reluctant controversialist. External events and his own theological concerns forced him into a controversy which he loathed but to which he gave his name, the ,Majoristic controversy'." 142 143 Ebd, 459, Anm. 12. Vgl. ebd, 459. 144 Ebd, 462 f: „... Major had failed again to grasp the central concern behind the critique of his position: that such words on good works could confuse at best and at worst mis-lead the layman who was not more than a generation away from the popular medieval concepts of works and salvation." 145 ROBERT A. KOLB: Philipp's foes, but followers nonetheless: late humanism among the Gnesio-Lutherans. In: The harvest of humanism in Central Europe: essays in honor o f Lewis W. Spitz/ edited by Manfred P. Fleischer. St.Louis 1992, 159-177.

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und erwähnt dabei, allerdings nur sehr gedrängt, die Auseinandersetzungen um den rechten Gebrauch des Gesetzes in Nordhausen.146 Die bisher jüngste Arbeit, die sich umfassend einem Teilaspekt der späteren antinomistischen Streitigkeiten, nämlich den Auseinandersetzungen in Frankfurt/Oder, zuwendet, hat Rudolf Mau vorgelegt.147 Obgleich sich Mau in diesem Aufsatz nach einer gerafften Skizzierung der Vorgeschichte der Auseinandersetzungen auf die erste Phase der theologischen Kämpfe in Frankfurt/Oder und Berlin konzentriert, die noch keinen Niederschlag in explizit dazu erschienenen Druckschriften gefunden hatte, so gelingt es ihm doch, den äußeren Ablauf der Ereignisse jener Jahre von 1558 bis 1560 eindrücklich nachzuzeichnen und das recht verwickelte Beziehungsgeflecht und die von ihrem zeitlichen Ablauf her schwer überschaubaren gegenseitigen Anschuldigungen zu beleuchten. Unter Einbeziehung bisher nur bedingt ausgewerteter handschriftlicher Quellen148 gelingt es Mau, den sich zwischen Musculus und Praetorius in der ersten Phase des Streits immer mehr zuspitzenden Konflikt und deren theologische Positionen näher zu charakterisieren. Dabei beleuchtet er sowohl den Einfluß von Johann Agricola wie auch den von Georg Bucholzer, des Berliner Propstes und treuen Anhängers von Praetorius, im hochbrisanten Geflecht um den brandenburgischen Kurfürst Joachim II.. Jedoch endet Maus Untersuchung noch vor dem Beginn der zweiten Phase jener Streitigkeiten in Frankfurt/Oder und Berlin, die von da an eine erhebliche Anzahl von Druckschriften hervorbrachten.

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Ebd, 166 f. RUDOLF MAU: Bekenntnis und Machtwort: die Stellung Joachims II. im Streit um die Notwendigkeit der guten Werke. In: 450 Jahre Evangelische Theologie in Berlin/ hrsg. von Gerhard Besier und Christof Gestrich. Göttingen 1989, 39-64. Man beachte dabei die vorsichtige, aber dennoch deutliche Kritik von Mau (ebd, 39, Anm. 1) an der Darstellung der Ereignisse bei Spieker: AaO, 46-71; Kawerau: Agricola ..., 3 1 3 - 3 2 8 und H.-U. Delius: Religionspolitik ..., 58-62. Im Blick auf die überaus diffizile Problematik einer „necessitas ad salutem" hatte sich ja Mau schon Jahrzehnte zuvor als profunder Kenner der Problemlage bei Luther und der spätscholastischen Theologie ausgewiesen (vgl. oben Kap. 1 Anm. 29). 148 Neben dem Brief Georg Bucholzers an Melanchthon vom 17. Januar 1559 (Staatsarchiv Magdeburg GAR Nr. 256/1) wertet Mau vor allem den im Domstiftsarchiv Brandenburg liegenden Bestand aus dem Nachlaß von Joachim Garcäus, einem Schwiegersohn des Andreas Musculus, aus. Das betrifft hierbei vor allem den Bestand BEN 46/13, der zahlreiche Materialien zur Auseinandersetzung enthält, die nur zum Teil schon bei Spieker und dort recht fehlerhaft abgedruckt sind. Koch: Nicht nur ein Streit ...,76, Anm. 9 hatte seinerzeit schon auf diesen Bestand hingewiesen. 147

3. Motive für erneute Auseinandersetzungen um das Heil Beim Blick auf die überaus verwickelten und eng miteinander verflochtenen theologischen Auseindersetzungen der folgenden Jahrzehnte muß berücksichtigt werden, daß schon Mitte der 30er Jahre des 16. Jahrhunderts unterschiedliche Wichtungen und Akzentuierungen, ja Differenzen bei grundsätzlichen theologischen Fragestellungen innerhalb der reformatorischen Bewegung Wittenberger Provenienz, und dabei insbesondere zwischen Luther und Melanchthon, zunehmend deutlicher wurden.1 Sicherlich kann man aufgrund dessen zu jener Zeit noch nicht von einer theologischen Krise innerhalb der Wittenberger reformatorischen Bewegung sprechen,2 wie sie sich dann nach der Mitte des Jahrhunderts nicht allein im theologisch-akademischen Bereich, sondern auch in dem der Frömmigkeit abzuzeichnen begann.3 Diese theologischen Differenzen waren noch zu Lebzeiten Luthers und nicht zuletzt über der Frage nach der Bedeutung des Gesetzes aufgebrochen. Besonders die Kontroverse zwischen einem der ehemaligen engsten Mitarbeiter Luthers und jenem selbst thematisierte die Frage nach dem Gesetz, nach seiner Bedeutung für die Buße, die Rechtfertigung und das Leben des Christen schlechthin. Es waren die sich über Jahre hinziehenden Antinomerdisputationen zwischen Luther und Agricola, die eine breite und tiefe Wirkung hatten.4 1 Vgl. Greschat: Melanchthon ..., bes. 189-193. 217-242. Für das Folgende vgl. noch STEFFEN KJELDGAARD-PEDERSEN: Gesetz, Evangelium und Buße: theologiegeschichtliche Studien zum Verhältnis zwischen dem jungen Johann Agricola (Eisleben) und Martin Luther. Leiden 1983, der aber auf die gleich zu behandelnden Disputationen nicht mehr eingeht. 2 Zum Begriff der „Krise" vgl. BERND JASPERT: „Krise" als kirchengeschichtliche Kategorie. In: Traditio - Krisis - Renovatio aus theologischer Sicht: Festschrift Winfried Zeller zum 65. Geburtstag/ hrsg. von Bernd Jaspert und Rudolf Mohr. Marburg 1976,

24-40. 3 Vgl. u.a. WINFRIED ZELLER: Protestantische Frömmigkeit im 17. Jahrhundert. In: Ders.: Theologie und Frömmigkeit: gesammelte Aufsätze/ hrsg. von Bernd Jaspert.

Marburg 1 9 7 1 , 8 5 - 1 1 6 , bes. 87. 4 Auf die Bedeutung der Antinomerdisputationen für die weitere theologische Entwicklung innerhalb der folgenden Phasen der Reformation und auf deren nicht zu unterschätzendes Gewicht für die Theologie Luthers ist mehrfach hingewiesen worden. Kein Geringerer als Gerhard Ebeling hatte seinerzeit eine umfassende Untersuchung der Disputationen avisiert (ders.: Zur Lehre vom triplex usus legis in der reformatorischen Theologie. In: Ders.: Wort und Glaube. Tübingen 1960, 50-68, bes. 68). Leider hat Ebeling dieses Vorhaben nicht realisiert.

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Motive für erneute Auseinandersetzungen um das Heil

3.1 Die sogenanntenAntinomerdisputationen So bedeutsam diese Disputationen zwischen Luther und Agricola für eine notwendige weitere Klärung des Verständnisses und der Rolle des Gesetzes in seinem Verhältnis zum Evangelium auch waren, so haben sie in der reformationsgeschichtlichen Forschung bisher aber nur am Rande Beachtung gefunden5 und sind wohl noch nicht hinreichend erforscht und gewürdigt.6 Selbstverständlich können auch hier nur einige wenige Aspekte angesprochen werden, die uns für den später unter anderem Vorzeichen erneut ausbrechenden Konflikt um die Bedeutung des Gesetzes wichtig erscheinen.7 Die Disputationen zwischen Luther und Agricola und im besonderen die Thesenreihen Luthers sind in der folgenden Zeit offensichtlich genau zur Kenntnis genommen worden und wurden in den späteren Auseinandersetzungen um 5 Dies verwundert auch nicht, denn die Einschätzung von JOACHIM ROGGE: Innerlutherische Streitigkeiten um Gesetz und Evangelium, Rechtfertigung und Heiligung. In: Leben und Werk Martin Luthers: Festgabe zu seinem 500. Geburtstag/ hrsg. von Helmar Junghans. Berlin 1983. Bd. 1, 199, daß es sich bei den Kämpfen jener Zeit um eine „Qualstrecke der Reformationsgeschichte" handele, wird wohl auch von anderen geteilt. 6 Das gilt sowohl im Blick auf die dazu vorliegende Arbeit von GERD ROSENBERGER: Gesetz und Evangelium in Luthers Antinomerdisputationen. [Mainz 1958] wie auch im Blick darauf, daß man den Disputationen ein Seminar auf dem 5. Internationalen Lutherforschungskongreß widmete (BENGT HÄGGLUND: Gesetz und Evangelium im Antinomerstreit. In: Luther und die Theologie der Gegenwart: Referate und Berichte des Fünften Internationalen Kongresses für Lutherforschung. Lund, Schweden, 14.-20. August 1977/ hrsg. von Leif Grane und Bernhard Lohse. Göttingen 1980, 156-164). - Obwohl Hammann zunächst beabsichtigte, „eine Darstellung des zweiten (großen) Antinomerstreites von 1537-1540 sowie der mit dem Gesetz zusammenhängenden Diskussionen nach 1548" (Hammann: AaO, VIII) vorzulegen, so sah er sich dann zunehmend zu einer weiteren Einschränkung seiner Untersuchung gezwungen. - Es ist interessant, daß die Auseinandersetzung zwischen Luther und Agricola schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts in einer akademischen Ansprache an der Wittenberger Universität thematisiert wurde durch KARL LUDWIG NITZSCH: De Antinomismo Ioannis Agricolae. Vitebergae 1804, die sich u.a. auch kritisch mit Plancks Darstellung (ders.: AaO 1, 41) auseinandersetzt (ebd, 5). Von den wenigen neueren Arbeiten, die sich dieser Problematik zugewandt haben, sei besonders verwiesen auf RUDOLF HERMANN: Zum Streit um die Überwindung des Gesetzes: Erörterungen zu Luthers Antinomerthesen. In: Ders.: Studien zur Theologie Luthers und des Luthertums/hrsg. von Horst Beintker. Berlin 1981, 145-169. Zu verweisen ist auf die kritische, mit einer ausführlichen Einleitung versehene Teil-Edition der Antinomerthesen im 5. Band der u.a. von Helmar Junghans herausgegebenen MartinLuther-Studienausgabe. Berlin 1992, 3 7 0 ^ 1 2 . 7 Zur systematisch-theologischen Beurteilung sei neben den soeben erwähnten Arbeiten von Rudolf Hermann und Joachim Rogge vor allem noch auf die Arbeit von Martin Schloemann: Natürliches und gepredigtes Gesetz ..., bes. 47-131 (vgl. oben Kap. 2 Anm. 68) verwiesen. Auch die Arbeit von Susi HAUSAMMANN: Busse als Umkehr und Erneuerung von Mensch und Gesellschaft: eine theologiegeschichtliche Studie zu einer Theologie der Busse. Zürich 1974 muß in diesem Zusammenhang erwähnt werden.

Die sogenannten Antinomerdisputationen

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das Gesetz sehr häufig herangezogen.8 Begonnen hatten die Auseinandersetzungen9 Ende der 1530er Jahre zwischen Agricola10 und Luther möglicherweise schon mit der Drucklegung von Agricolas „Drey Sermon vnd Predigen ..." im Sommer 1537," die Luther nach anfänglicher Zustimmung wohl schon einen Monat später kritisierte.12 In ihnen hatte Agricola neben der 8

Ein Beispiel unter vielen anderen ist die Auseinandersetzung zwischen Andreas Poach und Matthias Flacius Ende 1556/Anfang 1557) (vgl. unten Kap. 6.5.2). So wies offensichtlich Poach selbst im Anschluß an seine Argumentation gegen Flacius auf die 4. Thesenreihe Luthers gegen die Antinomer hin und zitierte aus ihr die Thesen 35 bis 39: „ Sola fides in Christo iustificat, sola implet legem, sola facit opera bona sine lege. Sola enim accepit remissionem peccatorum, & sponte facit opera bona per charitatem. Verum est post iustificationem sponte sequi bona opera sine lege, scilicet, iuvante, nec iam extorquente. Summa. Lex non est vtilis nec necessaria ad iustificationem, neque ad ulla opera bona, multo minus ad salutem. Sed econtra iustificatio bona opera & salus sunt necessaria ad legis impletionem &c" (WF: Cod. Guelf. 11.9. Aug., 232 v ; vgl. WA 39 II, 354, 1-10). - Ein anderes Beispiel ist Poachs Auseinandersetzung mit Joachim Mörlin, der ja am 10. September 1540 mit einer Disputation über die 6. Thesenreihe zum Doktor promovierte. Innerhalb dieser Auseinandersetzung griff Poach besonders in seiner „Defensio ... " vom 28. Juli 1558 sehr häufig auf die Thesenreihen gegen die Antinomer zurück (Schlüsselburg: AaO 4, 292-338, bes. 326-329). Es ist denkbar - vorausgesetzt, daß die 3. Disputation über die 5. Thesenreihe tatsächlich am 6. September 1538 stattgefunden hat, woran aber wohl kein Zweifel bestehen dürfte (vgl. WA 39 I, 486) - , daß Poach selbst die drei Disputationen mitverfolgt haben könnte. Poach wurde ja erst am 12. September 1538 in Wittenberg zum Magister promoviert (vgl. JULIUS KÖSTLIN: Die Baccalaurei und Magistri der Wittenberger Philosophischen Fakultät 1538-1546 und die öffentlichen Disputationen derselben Jahre aus der Fakultätsmatrikel veröffentlicht. Halle 1890, 10). Zu Poach vgl. ausführlich unten Kap. 6. 9 Zu den Auseinandersetzungen zwischen beiden vgl. die einleitenden Bemerkungen in WA 50, 461-468. - Die Frage, welche Rolle den anonym abgefaßten und zu jener Zeit in Wittenberg verbreiteten „Positiones" (WA 39 I, 342-345) zukommt und ob Agricola tatsächlich als deren Urheber angesehen werden kann und muß, kann hier nicht erörtert werden. Vgl. die Ausführungen von Schloemann: AaO, 47, Anm. 1 mit denen bei Rogge: Lutherverständnis ..., 136-156. 10 Die Literatur zu Agricola ist umfangreich. Eine der jüngsten zusammenfassenden Darstellungen ist nach JOACHIM ROGGE: Agricola, Johann. TRE 2 (1978), 110-118 der Artikel von ERNST KOCH: Agricola, Johann. In: Die Deutsche Literatur von 1450 bis 1620/ hrsg. von Hans-Gert Roloff. Abteilung A, Bd. 1. Bern; Berlin; Frankfurt am Main; New York; Paris; Wien. 1985/1990, 453^495. - Auch hat Carl Eduard Förstemanns Editionsarbeit: NEUES URKUNDENBUCH ZUR GESCHICHTE DER EVANGELISCHEN KIRCHENREFORMATION/ ... hrsg. von Carl Eduard Förstemann. Bd. 1. Hamburg 1842 wegen der dort abgedruckten Texte bis heute kaum an Wert eingebüßt. Ebenso bleiben die Zusammenstellungen verstreuter Urkunden und Briefe jener Zeit durch G[USTAV] KAWERAU: Briefe und Urkunden zur Geschichte des antinomistischen Streits. ZKG 4 (1880/81), 299-324 und 4 3 7 ^ 6 5 unentbehrlich. " JOHANN AGRICOLA: Drey Sermon || vnd Predigen. || Eine von Abraham vnd || dem Heidnischen weiblin/ am Sontag || Reminiscere jnn der fasten. || .../ Die dritte/ am Ostermon || tage, ... || ... || [Wittenberg 1537]. Agricola hatte sie am 1. Juni 1537 Gregor von Brück gewidmet. Vgl. Koch: Agricola ..., 488 (DDL II A - 466 - 1.27.01). 12 Eine Predigt Luthers am 5. Sonntag nach Trinitatis (1. Juli) 1537 wird in diesem

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Motive für erneute Auseinandersetzungen um das Heil

Vergebung der Sünden auch die Buße aus der Betrachtung von Christi Tod und Auferstehen hergeleitet,13 dabei jedoch mit keinem Wort das Gesetz Gottes erwähnt. Es ist denkbar, daß Luther schon zu jener Zeit den Verdacht hatte, daß es neben der speziellen Frage nach der Bedeutung des Gesetzes im Blick auf die Buße die umfassendere Frage nach der Rolle des Gesetzes im Leben der Christen war, die den eigentlichen Unterschied zwischen beiden markierte.14 Eine erste Aussöhnung nach anfänglichen Unstimmigkeiten zwischen ihnen im Oktober 1537 hielt nicht lange, da Agricola schon kurz zuvor noch deutlicher geworden war. Denn in dem einzig zum Druck15 gekommenen zweiten Teil der von ihm erarbeiteten Evangeliensummarien, „Das ander teil der summarien ... ",16 vertrat Agricola die Auffassung, daß den Christen nichts anderes zu predigen sei als die „Revelatio iusticiae Dei vnd irae Dei... das ist/Bus vnd Vergebung der sunden in Christus namen durch Evangelium vnd Heiligen Geist. "17 Auch Luthers Schrift „ Wider die Antinomer ... "18 trug einen erheblichen Teil dazu bei, daß sich Agricolas Ansehen beim Kurfürsten zunehmend verschlechterte. Daran änderte auch seine „ Sententia de duplici legis discrimine ... "19 im Jahre 1539 nichts, die Agricola nur

Zusammenhang genannt. Es gab deren jedoch wohl mehrere (vgl. WA 45, XXV). Daß es sich dabei um die in WA 45, 102-104 gedruckte Predigt handelt, ist nicht ersichtlich und dem Text nicht zu entnehmen. Koch hat daraufhingewiesen, daß diese Predigten Agricolas unmittelbar am Beginn der Auseinandersetzungen mit Luther standen (ders.: Agricola ..., 459). 13 Vgl. Agricola: Drey Sermon ..., K3r/V. 14 Vgl. Koch: Agricola ..., 459: „Daß A. die ständige Gegenwart des Gesetzes Gottes auch im Leben des Christen nicht aushält, unterscheidet ihn von Luther." 15 Der 1. und 3. Teil wurden auf Wirken Luthers hin konfisziert. 16 JOHANN AGRICOLA: Das ander || teil der Summa-1| rien, von dem ersten Son-1| tag nach Trinitatis anzu-1| fahen/ bis auff den er-1| sten Sontag des/ Advents. || Joan. Agricola Eisleben. || [Wittenberg 1537]. Das wohl einzig noch vorhandene Exemplar ist Luthers Handexemplar mit dessen eigenhändigen Randbemerkungen. Es liegt im Thüringischen Hauptstaatsarchiv in Weimar. Die entsprechende Bemerkung bei Koch: Agricola ..., 470 bezüglich des Fundorts ist dahingehend zu ergänzen. 17 Zitiert nach Neues Urkundenbuch ..., 302. 18 WA 50, (461) 468—477 [1539]. Ende April 1540 schrieb Luther dann „Wider den Eisleben ..." (WA 51, [425] 429-444). 19 JOHANNES AGRICOLA: DE DVPLI || CI LEGIS DISCRIMI-1| ne M.Ioannis Agricolae Isleben || sententia, ad Vendelinum || Fabrum et quosdam ali-1| os in Comitatu || Mansfelden- II si. || ... || [Wittenberg 1539]. Nach Kawerau: Agricola ..., 198, Anm. 1 (unter Berufung auf Neues Urkundenbuch ..., 326) bekannte sich Melanchthon als deren Verfasser. Zur Entstehung vgl. Rogge: Lutherverständnis ..., 194 f. Die „Sententia ..." verrät ebenso deutliche Züge melanchthonischer Theologie wie auch den Einfluß der zu Beginn der Auseinandersetzung in Umlauf gewesenen anonymen antinomistischen Thesen. In diese Zeit fällt auch ein Brief des augenscheinlich auf Agricolas Seite stehenden Eislebener Pfarrers Kaspar Böhme; OTTO CLEMEN: Ein Brief zum antinomistischen Streit. In: Ders.: Kleine Schriften zur Reformationsgeschichte (1897-1944)/ hrsg. von Ernst Koch. Bd. 6: (1933-1944). Leipzig 1985, 366-368.

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wenig überarbeitet im Dezember 1540 als „Confession vnd bekenntnis ... "20 erneut herausgab, nachdem er im August 1540 fluchtartig die Stadt verlassen hatte und Hofprediger bei Kurfürst Joachim II. wurde. Den Ruf des Antinomisten schlechthin wurde Agricola in der Folgezeit nicht mehr los und er haftet ihm noch heute an. Dabei ist es kaum von Belang, ob man jene Auseinandersetzung mit Luther als 1. oder 2. Antinomistischen Streit tituliert.21 Zwei Punkte vor allem waren es, die Luther an Agricolas Auffassung vom Gesetz scharf kritisierte und die ihn veranlaßten, im Laufe von vier Jahren insgesamt 6 Thesenreihen gegen Agricola aufzustellen, von denen jedoch nur über drei disputiert wurde.22 Zum einen ist es Agricolas Auffassung, daß die Buße bei Christen nicht mehr aus einer „Verletzung" des Gesetzes hergeleitet werden könne, sondern aus dem gottlosen Verhalten gegen Christus selbst.23 Zum anderen ist es Agricolas Folgerung, aus der Unfähigkeit des Gesetzes etwas zur Rechtfertigung beizutragen, auf dessen Verkündigung den Christen gegenüber generell verzichten zu wollen.24 Daran Schloß sich die grundlegende Frage an, welche Bedeutung dem Gesetz Gottes seit dem Kommen Christi überhaupt noch zukomme und dies gerade im Blick auf Christus und der mit ihm von Gott verheißenen Rechtfertigung des Menschen. In Luthers Argumentation gegen die antinomistischen Thesen zeichnen sich nun drei Grundgedanken ab: 1. Das Gesetz bleibt in seiner Wirkung auf das Faktum der Sünde bezogen und kommt in seiner Wirkung auf den Menschen da zu seiner eigentlichen Aufgabe, wo es Sünde aufdeckt und anklagt.25 2. Das Gesetz findet seine Erfüllung und Überwindung allein in Christus und im Glauben an ihn.26 3. „In genere dicta" ist das Gesetz schon immer da und wird auch bleiben bis ans Ende der Welt.27 Vom ersten Ausgangspunkt aus wendet sich 20 JOHANNES AGRICOLA: Confession vnd be-1| kentnis Johannes Agrico= || lae Eisslebens, Vom II Gesetze Gottes. ||... || [Berlin 1540]. 21 Hammann: AaO, V I I I bezeichnete den Streit zwischen Agricola und Melanchthon im Jahre 1527 als ersten „Antinomerstreit" und die Auseinandersetzung Agricolas mit Luther als den zweiten. Wir halten aber daran fest, daß erst die sich an die Synode von Eisenach anschließenden Kämpfe als zweiter antinomistischer Streit bezeichnet werden sollten. E[d.i. C ] [ A R L ] I[MMANUEL] NITZSCH: Die Gesammterscheinung des Antinomismus oder die Geschichte der philosophirenden Sünde im Grundriß. ThStKr 19 (1846), 7-72. 343-386 geht auf diesen jedoch nicht mehr ein. 22 Wiedergegeben sind die Thesenreihen in WA 39 I, 334—358 und die Disputationen in WA 39 I, 359-585. Disputiert wurde nur über die 1., 2. und 5. Thesenreihe. 23 Die für Agricolas Bußauffassung bezeichnenden Begriffe sind hier die violatio legis und die violatio filii. Wie letzterer zu verstehen ist, zeigt ein Brief Wendelin Fabers an Caspar Güttel im April 1540 (Neues Urkundenbuch ..., 332-334). 24 Vgl. 39 I, 352, 36-38: „Argumentatio est: Quicquid non est necessarium ad iustificationem neque in principio, neque in medio, neque in fine, id non est docendum etc., nihil est. " (4. Thesenreihe, 15. These = These IV/15). 25 „Lex dominatur in homine, quanto tempore vivit" (WA 39 I, 354, 17; These V/1). 26 Vgl. dazu vor allem Hermann: Zum Streit ..., bes. 154-158 und schon hier die Ausführungen zum 27. Argument der 2. Disputation (WA 39 I, 481—483). 27 „Nam lex iam adest, ist schon da. Lex prius adest in facto" (WA 39 I, 477, 7 f; 24.

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Motive für erneute Auseinandersetzungen um das Heil

Luther gegen die in den anonymen antinomistischen Thesen vertretene Auffassung, daß dem Gesetz neben dem und im Blick auf das Evangelium gar keine Aufgabe mehr zukomme und es vom Evangelium durch Christi Kommen ein für alle mal überwunden sei.28 Jedoch sei nach Luther das Gegenteil der Fall. Das Gesetz ist weder ein verfehlter Versuch Gottes auf den Menschen einzuwirken,29 noch ein durch Christi Kommen überholter und abgelöster Heilsweg. Besonders im Blick auf die Frage nach der Buße, die vermutlich im Hintergrund von Agricolas Anschauungen steht, wird das deutlich. Deren entscheidender Aspekt ist nach Luther eben nicht das propositum bonum, obwohl es natürlich Teil der Buße bleibt,30 sondern die von Gott gewirkte contritio des Menschen. Diese wirke Gott aber schon durch das Gesetz und nicht erst durch die Betrachtung der Leiden Christi.31 Dabei kommt zum Tragen, daß für Luther die Beziehung zwischen Gesetz und Sünde, und mit ihr auch zum Tod, ganz eng ist.32 All das, was Sünde aufdeckt und sie anklagt, übt de facto das Amt des Gesetzes aus, ja ist Gesetz.33 Denn die Tatsache, daß die lex semper accusat, ist einer der Grundpfeiler für Luthers Verständnis vom Gegenüber von Gesetz und Evangelium.34 Aber wo mit dem Evangelium, dessen erste und letzte Aufgabe es ist, Christus als das Heil selbst, als den

Argument der 2. Disputation). Man vgl. auch ebd, 353, 37 f. Hiermit sind gleich mehrere ungemein diffizile Fragen verbunden: dies ist u.a. die Frage nach Luthers Verständnis einer lex naturae und ihres Verhältnisses zur Lex Dei innerhalb seiner späteren Theologie. Dazu vgl. Schloemann: AaO, bes. 47-83. Es ist oft daraufhingewiesen worden, daß sich schon in Luthers Römerbriefvorlesung ein enger Zusammenhang zwischen beiden „Formen" der lex finden lasse. Vgl. WA 56, 338, 1—4, wo Luther Augustinus zitiert. 28 Vgl. dazu Kawerau: Agricola ..., 141-143 und 188. Zu Agricolas Auffassung vom Gesetz vgl. dessen Kritik an Melanchthons „Articuli de quibus egerunt (per) Visitatores" aus dem Jahre 1527 und seine „Hundertunddreissig Fragstück ...", insbesondere die Fragen 11, 66 und 67 . 29 So stellt sich die Auffassung Agricolas nach dessen „Hundertunddreissig Fragstükken ..." dar, insbesondere den Fragen 75 bis 78. Vgl. dazu Kawerau: Agricola ..., 142. 30 Vgl. These 1/8 (WA 39 I, 345, 30 f): „Poenitentia solum ex lege est dimidium vel initium poenitentiae seu per synecdochen poenitentia, quia caret bono proposito. " 31 Man vgl. These 5 der „Positiones antinomicae ..." (WA 39 I, 342, 18-21: „..., praeclare statuit, docendam esse poenitentiam (quam vocat timorem et tremorem) ex memoria Christi, non ex lege.") mit Luthers Argumentation zum 18. Argument der 3. Disputation (WA 39 I, 532, 8 - 539, 2). Hier kann Luther zugeben, daß auch die beneficia Christi zur Buße fuhren können (vgl. ebd, 536, 4). 32 Vgl. Thesen 11/40 und 42 sowie V/7 f (WA 39, I, 354, 24. 25 f: „Haec tria, lex, peccatum, mors sunt inseparabilia. " 33 Vgl. WA 39 I, 348, 25-28: „Quicquid ostendit peccatum, iram seu mortem, id exercet officium legis, sive fiat in veteri sive in novo testamento. Revelare enim peccatum est aliud nihil nec aliud esse potest, quam esse legem, seu effectum et vim legis propriissimam. " (These II/18 f). 34 Schloemann: AaO, 110, Anm. 343 hat daraufhingewiesen, daß auch die Umkehrung des Satzes gelte: „Omne accusans lex est."

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einen und einzigen Trost im Leben und im Sterben anzubieten, 35 der Mensch angeklagt wird, da wird nichts anderes getan als Gesetz und Evangelium auf gefährlichste Weise durcheinandergebracht und entkräftet. 36 Die Konzentration der Aufgaben des Gesetzes auf das Anklagen und Verdammen, auf die Sünde überflihrende, die theologische Funktion - das „lex semper accusat" als das entscheidende Merkmal des Gesetzes - zieht sich durch alle Thesen und Disputationen 37 und wird auch später als ein Charakteristikum bei der Zurückweisung eines tertius usus legis auffallen. 38 Die Kraft der lex accusans aber beruht darauf, daß die lex als Erfüllung heischende Forderung für den ihr völligen Gehorsam schuldenden Menschen immer unerfüllt bleibt, solange er seinen Blick allein auf diese Forderungen richtet. Es bleibt die Frage, wie und wodurch die Forderung der anklagenden und verdammenden lex erfüllbar wird. Luthers Auffassung ist hierzu klar und unmißverständlich. Allein Christus selbst hat mit seinem völligem Gehorsam diesem Gesetz genug getan und es erfüllt, indem er die oboedientia debita leistete.39 Die Bedeutung Christi für das Heil der Menschen erschöpft sich darin jedoch nicht. Denn da nämlich das Gesetz in Christus einen am Gesetz unschuldig Gebliebenen verdammte, verlor es auch seine universale Kraft zum Fordern, Anklagen und Verdammen:40 „Ista exactio cessavit in Christo, sed tarnen per remissionem peccatorum et imputationem divinam, quod Deus vult habere legem pro impleta lege, dum credimus in impletorem legem. "41 Anteil an dem in und mit Christus gekommenem Heil, der Vergebung der 35 Hier ist von maßgeblicher Bedeutung, daß Luthers Sündenverständnis entscheidend ein verkehrtes Verhältnis des Menschen zu Gott meint, das aufzudecken eigentliche Aufgabe des Gesetzes ist: „Peccatum autem ostendit praedicatio legis. Hinc vident diffidentiam, securitatem, desperationem, inobedientiam et libidines esse peccatum" (WA 39,1, 535, 15 - 5 3 6 , 1). 36 Wie bedeutsam nach Luther gerade die rechte und reine Unterscheidung zwischen Gesetz und Evangelium und deren Aufgaben ist, bedarf wohl keiner besonders Betonung. Dennoch sei an dieser Stelle auf eine Tischrede Luthers aus dem Jahre 1533 hingewiesen, die in Zusammenhang damit steht, daß da, wo das Evangelium verdunkelt wird, der Mensch auch an der Forderung des Gesetzes zerbrechen und in den Tod getrieben werden kann: „Harte distinetionem si possem retinere, wolt ich im (seil, dem Teufel) all stund sagen, er solt mich hinden leken;... " (WA TR 1, 276, 11-13 [Nr. 590]). 37 Vgl. z.B. WA 39 I, 358, 2 6 - 2 9 (These VI/14 f): „Lex non damnans est lex ficta et picta, sicut chimera aut tragelaphus. Nec politico aut naturalis lex est quidquam, nisi sit damnans et terrens peccatores, Rom. 3, 1. Petr. 2. " Man vgl. auch die These 11/19, wie oben Anm. 33. Vgl. Schloemann: AaO, 112. 38 Am deutlichsten wird dies bei Michael Neander zu beobachten sein. Vgl. dazu unten Kap. 9. 39 Vgl. WA 39 I, 381, 1 - 7 (1. Disputation, Argument 13): „... nempe, quia Christus venerit, ut legem, quam neque patres neque eorum posteri potuerunt, impleret ... Cum igitur officium illius sit terrere et condemnare, removendum est iugum eius a cervicibus credentium ...et imponendum Ulis iugum Christi, ut sub eo in pace vivant, qui praestiti obedientiam debitam et requisitam a lege ... " 40 41 Vgl. WA 39 I, 380, 1 f. Ebd, 2 - 5 .

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Sünden und der Erfüllung des Gesetzes, bekommt der Mensch aber nur in und mit dem Glauben an ihn.42 Durch Christus wird das Gesetz jedoch zugleich insofern „überwunden", als es in und an ihm seine Kraft verloren hat,43 auf den mit Christus im Glauben verbundenen Menschen noch zum Tode oder zur Verdammnis wirken zu können.44 Diese Freiheit hat der Christ jedoch nur, weil er in Christo per fidem crucifixi et mortui45 ist. Ohne dieses Sterben aber ist eine Befreiung von der vernichtenden Anklage des Gesetzes nicht möglich. Selbst dann, wenn das Gesetz nicht gepredigt würde, könnte sich keiner der Begegnung mit der lex entziehen. Denn einer „lex in genere dicta" ist der Mensch schon immer gegenübergestellt: „Nam lex iam adest, ist schon da. Lex prius adest in facto. "46 Es ist gerade der Bezug auf die Allgemeinheit und Unentrinnbarkeit des Gesetzes, die den Menschen schon mit seiner Geburt als sündig qualifiziert, der in den Antinomerthesen grundlegend ist.47 Schon „vor" der Offenbarung der lex Mosi nämlich steht dem Menschen die lex als lex generalis gegenüber: „ Verum theologice loquendo lex est generis omnis, atque reum agit totum orbem terrarum. "48 Die sich notwendig aufdrängende Frage, wie sich die Lex Dei zur „lex in genera dicta", unter der oft die lex naturae verstanden wird, verhält, erörtert Luther in den Antinomerthesen allerdings nur am Rande, jedoch in verschiedenen Zusammenhängen und unter immer wieder neuen Gesichtspunkten. Im Blick auf die Erkenntnis der Sünde kommt sowohl dem geschriebenen wie auch dem ins Herz gegebenen Gesetz die gleiche Funktion zu, denn Sünde wird grundsätzlich nicht erkannt ohne das Gesetz.49 Entscheidender jedoch als die Tatsache, daß Luther beide Erscheinungsformen des Gesetzes sogar gleichsetzen konnte,50 ist, daß die lex immer anklagt und auch dann mit dem Heiligen Geist verbunden bleibt.51

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Vgl. WA 39 I, 381, 7: „... et eam (seil, oboedientiam debitam erga legem) donat credentibus in se." Man siehe auch WA 39 I, 354, 1—4: „Sola vero fides in Christo iustificat, sola implet legem, sola facit opera bona sine lege. Sola enim aeeipit remissionem et sponte facit opera bona per charitatem. " 43 Hierher gehört das Bild vom mirabile duellum: Der Tod, ja der Teufel selbst, mit denen das Gesetz in seiner verdammenden Anklage einhergeht, haben sich an dem unschuldigen, von Ewigkeit nicht unter, sondern über dem Gesetz stehenden Sohn Gottes, dem Herrn des Gesetzes vergriffen, und sich damit selbst entmachtet. 44 Vgl. WA 39 I, 354, 29-32: „In Christo quidem lex impleta est, peccatum deletum, mors destrueta est. Hoc est, si in Christo per fidem crucifixi et mortui sumus, talia sunt vera in nobis quoque. " 45 Vgl. die unmittelbar folgende These V/11. 46 WA 39 I, 477, 7 (2. Disputation, zum 24. Argument). 47 Denn, so formuliert Luther, „Legem aeeipimus extra Christum ... " WA 39 I, 354, 27 f (V/9). 48 WA 39 I, 456, 1 f (2. Disputation, zum 13. Argument). 49 50 Vgl. These 11/24. Vgl. These 111/40. 51 Erinnert sei an Luthers Augustinus-Zitat in seiner Römerbriefvorlesung (WA 56, 338, 1—4): „Quid ergo sunt leges Dei ab ipso Deo scriptae in cordibus, nisi ipsa praesentia spiritus saneti, qui est digitus Dei, quo presente diffunditur Charitas in

Luthers Tod

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3.2 Luthers Tod Einige Jahre nach jenen Disputationen zwischen Agricola und Luther war es dann der Tod des Reformators, der für die weitere Entwicklung reformatorischer Theologie Wittenberger Provenienz entscheidend wurde. - Mit dem Sterben hatte sich Luther schon Zeit seines Lebens auseinandergesetzt. Nicht nur, daß er Gottes Handeln am Menschen immer wieder neu in Bildern von Tod und Leben beschrieb,52 sondern auch ganz praktisch, indem er auf Hilfen beim Sterben aufmerksam machte.53 Denn das Sterben war und blieb der Maßstab, an dem sich die wiederentdeckte evangelische Grundwahrheit beweisen mußte: daß Gott dem Menschen das Heil ohne jegliche Vorbedingungen schenkt, wie Luther im Angesicht des Todes schon 1527 zum Ausdruck brachte.54 Als Luther dann fast 20 Jahre später starb, riß sein Tod eine Lücke in die von Wittenberg ausgehende Bewegung, die sich als unüberbrückbar erweisen sollte, denn „die bisher auf allen Seiten in der Wittenberger Theologie anerkannte und unbestrittene persönliche Autorität Luthers war unersetzbar."55 cordibus (nostris), quae est plenitude legis et finis praecepti?" Vgl. Hermann: Zur Überwindung ..., 1 5 9 und HANS-ULRICH DELIUS: Augustin als Quelle Luthers: eine Materialsammlung. Berlin 1984, 173, Anm. 1486. 52 Besonders ergreifend ist dabei wohl besonders Luthers Auslegungen des Lobgesangs der Hanna aus 1 Sam 2, 6 (vgl. u.a. WA TR 1, [116] und TR 5, [3546]). Vgl. auch den gleichsam Bekenntnischarakter tragenden Satz: „ Vivendo, immo moriendo et damnando fit theologus, non intelligendo, legende aut speculando" (WA 5, 163, 28 f). Inwieweit hier Züge mittelalterlicher mystischer Frömmigkeit nachwirken, sei dahingestellt. 53 Seine Schrift „Eyn Sermon von der bereytung zum sterben" (WA 2 , 6 8 5 - 6 9 7 ) steht dabei in der Tradition jener im Mittelalter anhebenden „Gattung" der „ars moriendi" (vgl. LUISE KLEIN: Die Bereitung zum Sterben: Studien zu den frühen reformatorischen Sterbebüchern. [Göttingen 1 9 5 8 ] , bes. 2 7 - 5 3 ) . Da „die Sterbebücher zu den verbreitetsten Schriften des 16. Jahrhunderts gehörten" (GUNTHER FRANZ: Huberinus-Rhegius-Holbein: bibliographische und druckgeschichtliche Untersuchung der verbreitetsten Trostund Erbauungsschriften des 16. Jahrhunderts. Nieuwkoop 1973, 44), ist es nicht verwunderlich, daß es auch noch lange über Luther hinaus im evangelischen Bereich Werke gab, die sich damit beschäftigten. Die Schriften von JUSTUS MENIUS: Von der be= || reitung zum seligen || Sterben. ||... || [Wittenberg 1 5 5 6 ] und von B R U N O Q U I N U S : DISCE MORI. II Oder || Sterbe Kunst || Das ist, || Ein sehr schönes ... Handtbüchlein,... || [Bautzen 1577] sind dafür nur zwei unter vielen anderen Beispielen. Gleichwohl hatte Luther die Akzente noch klarer gesetzt: Der letzte Trost in der Stunde des Sterbens sei allein Gott selbst in Gestalt seines Sohnes. 54 Vgl. den Brief an Melanchthon vom 2. August 1527 (WA Br 4, 226, 9-13) und kurz darauf an Johann Agricola vom 31. August 1527: „Mundus et ratio non capit, quam sit cognitio ardua, Christum esse iustitiam nostram; ita operum opinio nobis incorporata agnataque et innaturata est" (WA Br 4, 241, 28 - 242, 30). Zum Ganzen vgl. Oberman: Luther ..., 332-337. 55 ERNST KOCH: Der kursächsische Philippismus und seine Krise in den 1560er und

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Luthers Autorität aber war ihm natürlich nicht schon zu Beginn seines Weges einfach mitgegeben, sondern sie wuchs ihm erst allmählich zu.56 Eine bedeutende Rolle spielten während der ersten Jahre von Luthers Auftretens innerhalb einer größeren Öffentlichkeit einige Disputationen. Dabei wurde wohl die Leipziger Disputation im Jahre 1519 besonders wichtig. Jedoch schon die Ereignisse zuvor hatten Luther in das Rampenlicht der Öffentlichkeit gerückt: neben seinen Ablaß-Thesen vom Oktober 1517 spielte dabei vor allem seine hochbrisante Disputation auf dem Heidelberger Kapitel der Augustinereremiten im April 1518 eine wichtige Rolle.57 Luthers Tod nun bedeutete für die gesamte reformatorische Bewegung Wittenberger Provenienz einen schweren und nicht zu kompensierenden Verlust. Viele seiner ehemaligen Gefährten beklagten seinen Tod mit bewegten Worten. Selbst sein früherer Intimus, der in Luthers Augen später höchst suspekte Agricola, der den sich in den Antinomerdisputationen anbahnenden Bruch zwischen dem Reformator und ihm selbst nie mehr mehr überwinden konnte, fand beim Tode Luthers Worte tiefer Trauer.58 Und auch Melanchthon, dessen Verhältnis zu Luther in dessen letzten Lebensjahren etwas getrübt war, gibt nach der Nachricht vom Tod Luthers seinem Schmerz eindrücklichen Ausdruck.59 Bei der Würdigung des Reformators werden Züge deutlich, die charakteristisch waren für jene Zeit. Nach seinem Tod nämlich wurde Luther nicht einfach zum Reformator schlechthin hochstilisiert, sondern es setzte sich eine Entwicklung fort, die schon zu seinen Lebzeiten ihren Anfang genommen hatte: vor allem Luthers Werk und auch seine Person wurden immer nach1570er Jahren. In: Die reformierte Konfessionalisierung in Deutschland - das Problem der „Zweiten Reformation" = Wissenschaftliches Symposion des Vereins für Reformationsgeschichte 1985/ hrsg. von Heinz Schilling. Gütersloh 1986, 62. 56 Vgl. dazu HELMAR JUNGHANS: Der junge Luther und die Humanisten. Berlin 1984, 288-318. 57 Vgl. ebd, 293-296. Zur Bedeutung der theologisch vielleicht vergleichbar wichtigen „Disputatio contra scholasticam theologiam" (StA 1, [163] 165-172) vgl. man vor allem LEIF GRANE: Contra Gabrielem: Luthers Auseinandersetzung mit Gabriel Biel in der Disputatio contra scholasticam theologiam 1517. Kopenhagen 1962. 58 Vgl. Rogge: Lutherverständnis ..., 233-235. 59 Es ist überliefert, daß Melanchthon am Morgen des 19. Februar 1546 durch einen Boten des Justus Jonas vom Tod Luthers erfuhr. Daraufhin habe er seine Vorlesung unterbrochen und in Worten, die seine Vertrautheit mit dem Alten Testament verraten, geklagt: „Ach, obiit auriga et currus Israel, qui rexit Ecclesiam in hac ultima senecta mundi ... Amemus igitur huius viri memoriam et genus doctrinae ab ipso traditum, et simus modestiores et consideremus ingentes calamitates et mutationes magnas, quae hunc casum sunt sequuturae" (zitiert nach KARL MATTHES: Philipp Melanchthon: sein Leben und Wirken aus den Quellen dargestellt. Altenburg 1846, 260; erwähnt auch bei Obermann: Luther ..., 16). Das Bild vom Wagenlenker Israels (2 Kön 2) begegnete schon in einem Brief von Jonas aus dem Jahre 1530 (vgl. HANS VOLZ: Die Lutherpredigten des Johannes Mathesius: kritische Untersuchungen zur Geschichtsschreibung im Zeitalter der Reformation. Leipzig 1930, 67).

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drücklicher in größere Zusammenhänge gestellt und schließlich sogar in heilsgeschichtlicher und eschatologischer Perspektive gesehen. Sein Werk wurde gedeutet als Kampf gegen den Antichristen, der sich noch nie so deutlich wie zu jenen Zeiten im Papsttum manifestiere.60 In Luther begegneten nach dem Verständnis eines Teiles seiner Zeitgenossen und der nachfolgenden Generation aber nicht nur Züge eines alttestamentlichen Propheten, sondern man verstand ihn zunehmend selbst als einen Propheten der wiederentdeckten Wahrheit des Evangeliums, der unbeirrt das „verbum Dei" verkündete und dem widerchristlichen Reich und seinen Vertretern den Kampf angesagt hatte.61 In den folgenden Jahren setzte sich nun fort, was schon zuvor begonnen hatte: Luthers Vermächtnis und sein Leben selbst wurden Gegenstand des Nachdenkens. Predigten, die sein Werk und Wirken zum Gegenstand hatten, häuften sich. Neben Cyriakus Spangenberg,62 Superintendent von Mansfeld, ist in diesem Zusammenhang besonders der Joachimsthaler Pfarrer Johannes Mathesius63 zu erwähnen, deren Predigten in jenen Jahren Luthers Wirken zum Gegenstand hatten.64 Allerdings hatte man schon zuvor damit begonnen, Luthers eigene Predigten zu edieren. Hier ist neben Georg 60

So heißt es z.B. bei NIKOLAUS GALLUS: Eine DISPVTA= || TION von Mittel= || dingen/ vnd von den itzigen veren= || derungen in Kirchen/ ... || [Magdeburg 1550]: „... bezeuge ich ..., das ichs in allen Artickeln der Christlichen lehr gentzlich halte mit der bekenntnis D.Mart.Luthers Heiliger gedechtnis, welchen mann Gott sonderlich berußen hat, das er die gantze Christliche lehr widderumb reinigen, vnd mit dem geiste des mundes Christi den menschen der sünde, den son des verterbens, den widdersacher Christi, das ist, das Babstumb, offenbaren vnd zu nichte machen solte" (ebd, C3V). Zu Gallus vgl. HARTMUT VOIT: Nikolaus Gallus: ein Beitrag zur Reformationsgeschichte der nachlutherischen Zeit. Neustadt a. d. Aisch 1977, bes. 66 f. 61 Zum Verständnis Luthers als Propheten vgl. HANS PREUB: Martin Luther: der Prophet. Gütersloh 1933, bes. 49-55 und 208 f sowie Volz: AaO, 72-76. 62 Zu Spangenbergs Predigten vgl. WOLFGANG HERRMANN: Die Lutherpredigten des Cyriacus Spangenberg. Mansfelder Blätter 39 (1934/35), 5-96. Zu Spangenberg selbst vgl. neben JOHANN GEORG LEUCKFELD: Historia Spangenbergensis oder historische Nachricht von dem Leben, Lehre und Schriften Cyriacus Spangenbergs. Quedlinburg; Aschersleben 1712 und EDWARD SCHRÖDER in ADB 35 (1893/1971), 3 7 ^ 1 vor allem M. SPANGENBERGS FORMULARBÜCHLEIN der alten Adamssprache: mit Lebensbeschreibung Spangenbergs und einem Verzeichnis seiner Werke hrsg. von Heinrich Rembe. Dresden 1887, V-LXIV. 63 Vgl. JOHANNES MATHESISUS: Historien/ || Von des Ehrwirdigen in || Gott Seligen thewren Manns Gottes/ || ... Martini Luthers/ anfang/ || lehr/ leben vnd sterben/ ... || [Nürnberg 1566], - Siehe auch JOHANNES MATTHESIUS Predigten über Luthers Leben/ hrsg. von Georg Buchwald. Stuttgart 1904 und JOHANNES MATHESIUS: Ausgewählte Werke/ hrsg., erl. und eingel. von Georg Loesche. Bd. 3: Luthers Leben in Predigten. Prag 1898. 64 Zu der Frage, ob und in welchen sachlichen Abhängigkeiten die beiden Predigtzyklen zueinander stehen, vgl. den Beitrag von HERBERT WOLF: Originalität und Abhängigkeit in den Lutherpredigten von Mathesius und Spangenberg. In: Heimat und Kirche. Festschrift für Kirchenpräsident D. Erich Wehrenfennig/ hrsg. von Erik Thurnwald. Heidelberg 1963, 147-157.

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Motive fur erneute Auseinandersetzungen um das Heil

Rörer besonders auf Andreas Poach in Erfurt hinzuweisen, der wie jener Lutherpredigten sammelte65 und einzelne Predigten davon in Druck gab.66 Luthers Tod stellte nun vor die Aufgabe, das von ihm „wiederentdeckte Evangelium" rein zu bewahren. Dazu bot es sich, allein schon aus finanziellen Gründen, geradezu an, zunächst Sammlungen von Exzerpten aus seinen Schriften anzulegen und zu veröffentlichen. Lutherflorilegien kamen mehr und mehr in Gebrauch.67 Neben „Weissagungen und Prophezeiungen" Luthers, die das weitere Schicksal der reformatorischen „Lehre" im Blick hatten,68 waren es dann auch Luthers Gebete, die man einem größeren Leserpublikum zugänglich machen wollte und die als vermutlich erster Theologe überhaupt Anton Otho in Nordhausen zum Druck brachte.69 Daß dabei Fragen im Umkreis von Rechtfertigung und ewigem Heil große Aufmerksamkeit gewidmet wurde, zeigt sich gerade bei dieser von Otho herausgegebenen Sammlung.70 Aber auch das „Güldene Kleinot ... "71 des in Frankfurt/Oder wirkenden Andreas Musculus stellte einen wichtigen Beitrag in der Geschichte der Rezeption und Verbreitung von Lutherschriften in jener Zeit dar. Als dessen Auseinandersetzung mit seinem Frankfurter Kollegen Praetorius über die Rolle der guten Werke und des Gesetzes für den Christen ihrem Höhepunkt zustrebte, gab im Jahre 1562 Musculus unter Rückgriff auf Luthers Abhandlung „Von den guten Werken ,.."72 eine „ Vnterrichtung ... "73 heraus. Auch noch nach Ende der dortigen Auseinandersetzungen griff Musculus zurück auf den überreichen Fundus von Äußerungen Luthers zum Thema der 65

Georg Buchwald hat Andreas Poachs handschriftliche Sammlung ungedruckter Predigten Luthers herausgegeben; vgl. unten Kap. 6 Anm. 2. 66

E s s e i v e r w i e s e n a u f [MARTIN LUTHER] (ANDREAS POACH): V i e r P r e d i g t e n / || V o n

der Tod= || ten Aufferstehung/ vnd letzten Po= || saunen ... || [Erfurt 1569]; vgl. unten Kap. 6 Anm. 3. 67 Vgl. dazu Koch: Lutherflorilegien ..., bes. 105-109. 68

A u s e t w a s späterer Z e i t sei v e r w i e s e n a u f [MARTIN LUTHER] (JOHANNES LAPAEUS):

Warhafftige || Prophezeiungen des || ... || Manns Gottes/ D.Martini Lutheri || ... || [Ursel 1578]. 69

[MARTIN LUTHER] (ANTON OTHO): E t l i c h e P r o p h e = || c e y s p r u e c h e D . || Martini

Lutheri/1| Des dritten Elias. ||... || [Magdeburg 1552] und ders.: Ein newe Bet-1| büchlein/ des seligen vnd tew-1| ren Man Gottes Doctoris Mar-1| tini Lutheri/ aus seinen eigen || ... Tomis II gezogen. || ... || [Eisleben 1565]. - Zum Betbüchlein Othos vgl. Koch: Otho ..., bes. 77 und 80. 70 Vgl. in Othos Betbüchlein z.B. nur den Abschnitt K4 r -03 r . 71

[MARTIN LUTHER] (ANDREAS MUSCULUS): D a s Erste T h e i l || d e s G ü l d e n e n ]| K l e i n -

ots. II ... II Aus des E.H.V. M.Lu= || theri Schrifften ... zusamen getra= || gen/ Durch || Andream Musculum D. || ... || [Leipzig 1561]. Die folgenden Teile 2 bis 4 des Güldenen Kleinots erschienen im Abstand von einem Jahr. Eine weitere Auflage aller vier Teile erschien 1578. 72 WA 6, 202-378. 73

[MARTIN LUTHER] (ANDREAS MUSCULUS): V o n G u t e n || W e r c k e n / v n t e r = || rich-

tung. II Aus des thewern vnd seli= || gen Lehrers/ D.M.Lutheri || Büchern/ trewlich vnd fleis= II sig zusam getragen/1| Durch || Andream Musculum D. || ... || [Erfurt 1562].

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Rechtfertigung und verfaßte eine sich eigens diesem Fragenkomplex widmende Schrift.74 - In Nordhausen und seiner Umgebung schließlich haben sich neben Anton Otho auch andere dort als Pfarrer oder Schulrektoren wirkende ehemalige Schüler Luthers durch das Exzerpieren ihnen als besonders bedeutsam erscheinender Werke Luthers ausgezeichnet. Mit Andreas Fabricius, Johannes Lapaeus75 und Michael Neander76 beteiligten sich daran Theologen, die bei den frühen und späteren Auseinandersetzungen in Nordhausen um die Frage nach der Bedeutung der guten Werke und des Gesetzes für den Christen eine z.T. ganz maßgebliche Rolle gespielt und dort wohl ihre je eigenen Erfahrungen im Umgang mit den Schriften Luthers gemacht hatten. Schließlich gab auch der gegen Ende seines Lebens in Eisleben wirkende Pfarrer Conrad Porta77 im Jahre 1582 sein bekanntes „PASTORALE LVTHERI... '* heraus.78 Lange zuvor schon, in einer „Oratio" aus dem Jahre 1571,79 würdigte Porta den Reformator und seine überragende Autorität innnerhalb der evangelischen Kirche, dessen Schriften nur mit Gewinn zu unablässiger Lektüre empfohlen werden könnten.80 Daß die Lutherverehrung im Laufe der Jahre auch eigenwillige und nahezu skurrile Züge81 annehmen konnte, wird angesichts der hochbrisanten theologischen Auseinandersetzungen gegen Ende des 16. Jahrhunderts nicht verwundern.82 74

[MARTIN LUTHER] (ANDREAS MUSCULUS): D e r A r t i c k e l || V o n d e r R e c h t f e r t i g u n g ||

des Menschen durch den Glauben/ Wie ... Lu= || therus/... geleret || hat/ ... || [Erfurt 1569]. 75 Vgl. JOHANNES LAPAEUS: Spruchbüchlin || Für die Jun= || gen Kindlin/ vnd einfeN || tige Christen. [| Daraus sie die fümemb= || sten Heuptsprüche der Heiligen Schrifft/1|... || Lernen mügen. || ... aus den schriff= || ten ... Lutheri ... || [Jena 1577] und ders.: Vom auserwelten vnd || köstlichen Eckstein IESV || CHRISTO vnserm lie= || ben Heiland. ||.../ Durch II IOHANNEM LAPAEVM EIM-1| BECCENSEM ... || [Ursel 1581], 76 MICHAEL NEANDER: THEOLOGIA || MEGALANDRI LVTHERI || siue || APHORISM= II MI BREVES ET SEN- || TENTIOSI... || & edita || a || MICHAELE NEAN- || DRO SORAVIENSI. || [Wittenberg 1584], Die Erstauflage erschien 1581 in Eisleben. 77 Zu ihm vgl. u.a. UN 1725, 360-379. 78

[MARTIN LUTHER] (CONRAD PORTA): P A S T O R A L E || L V T H E R I . || D a s ist/ N V t z l i -

cher vnd noe= || tiger Vnterricht/ von den fuernemb= || sten Stuecken ... Vnnd richtige Antwort auff mancherley wichtige Fragen/ .../ Durch M. Conradum Portam || ... || [Eisleben 1582], Vgl. UN 1725, 379-383. 79 CONRAD PORTA: ORATIO CONTINENS ADHORTATIONEM, AD ASSIDVam Lectionem scriptorum Reuerendi Patris & Praeceptoris nostri D.MARTINI LVTHERI, vltimi Elia & Prophetae Germaniae. ... In: Neander: Theologia Megalandri ..., ol r -s5 r . 80 Ebd, p6r: „LVTHERVM nostrum, rectißime patrem germanici idiomatis dicimus. " 81 MARTIN SCHARFE: Evangelische Andachtsbilder: Studien zu Intention und Funktion des Bildes in der Frömmigkeitsgeschichte vornehmlich des schwäbischen Raumes. Stuttgart 1968 weist auf die Existenz von Luther-Medaillons aus den 1530er Jahren hin, die er „dem Kapitel ,Aberglauben'" zuordnete (ebd, 188). Vgl. auch ders.: Doktor Luther: Heiliger oder Held? Zur Kulturgeschichte der Luther-"Verehrung": eine Nachlese zum Luther-Jahr 1983. Zeitschrift für Volkskunde 80 (1984), 40-58. 82 Vgl. HANS PREUB: Die Vorstellungen vom Antichrist im späteren Mittelalter, bei Luther und in der konfessionellen Polemik: ein Beitrag zur Theologie Luthers und zur Geschichte der christlichen Frömmigkeit. Leipzig 1906, 236, Anm. 3.

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Motive für erneute Auseinandersetzungen um das Heil

Nicht in den Zusammenhang blütentreibender Lutherverehrung, sondern in den der anti-lutherischen Polemik der aufkommenden Gegenreformation gehören einige Werke des Jesuiten Konrad Vetter, der unter dem Pseudonym Conrad Andreae einige „Prob vnd Weysungen "83 herausgab. In ihnen versuchte Vetter den Nachweis zu erbringen, daß Luther letztlich an der Spaltung der „einen katholischen Kirche" schuldig geworden sei. In „satirischer und gleichzeitg mystifizierender Absicht"84 gab er sich dabei als ein Bruder von Jakob Andreae aus, des Hauptinitiators der Konkordienformel.85 Im Blick auf Melanchthon aber ist festzuhalten, daß ihm nach dem Tod Luthers die undankbare Rolle eines „Fac totum"86 in Wittenberg zugefallen war. Diese schien ihm überhaupt nicht zugesagt zu haben. Es erweist sich aber als sehr schwierig, das weitere Wirken Melanchthons unter den sich durch Luthers Tod sehr verändernden Bedingungen angemessen zu beurteilen. Daß aber auch die „altgläubigen" Theologen in jenen Jahren Fragen nach der Rechtfertigung schärfer durchdachten, beweist ein anderer Prozeß jener Jahrzehnte.

3.3 Das Tridentinum - römisch-katholische Reaktionen auf reformatorische Grundanliegen Die „katholische" Kirche mußte sich während der Jahrzehnte der Reformation aus vielen Gründen in ihrem Selbstverständnis bis zu den Wurzeln in Frage gestellt sehen; nicht zuletzt durch das neue reformatorische Rechtfertigungsverständnis.87 So schien es höchste Zeit, als das schon lange anberaumte und 83 Aus der Vielzahl seiner „Prob und Weisungen" sei hier nur auf die neunte verwiesen: CONRAD ANDREAE: DER || GRAVITETISCHE || LVTHER. || Das ist: || Die neundt Prob vnd Weysung/ wie Doctor Martin Luther/ || an der Verwüstung vnnd Jammer Teut= || scher Nation/ sich selber am Jüngsten Tag || entschuldigen werde. ||... || [Ingolstadt 1599]. 84 Diesen Hinweis verdanke ich einer freundlichen Mitteilung von Herrn Jörg Jungmayr vom 14. Oktober 1992, des verantwortlichen Redakteurs der Reihe II des von Herrn Prof. Hans-Gert Roloff herausgegebenen bio-bibliographischen Lexikons „Die Deutsche Literatur, Reihe II: 1450-1620". 85 Ein Bruder solchen Namens wird von Jakob Andreae selbst nicht erwähnt. Auch nicht in seiner Autobiographie. Man vgl. JAKOB ANDREAE: Leben des Jakob Andreae, Doktor der Theologie, von ihm selbst mit grosser Treue und Aufrichtigkeit beschrieben, bis auf das Jahr 1562: lateinisch und deutsch/ eingel., hrsg. und übers, von Hermann Ehmer. Stuttgart 1991. 86 So urteilt JOHANN ERDMANN BIECK: Das Dreyfache INTERIM so in Regensburg, Augspurg und Leipzig zur Vereinigung der Päbstlichen und Evangelisch-Lutherischen Lehre nach der Reformation zum Vorschein gekommen ist ... zur Erläuterung der Reformationshistorie mit Fleiß ausgearbeitet. Leipzig 1721, 136: „... Philippus Melanchthon, als welcher nunmehro, nach dem Tode Lutheri, in Wittenberg das Fac totum war ... " Diese Bezeichnung geht vermutlich auf Flacius zurück, der sie schon 1560 benutzt hatte (vgl. Otto Ritsehl: AaO 2 I, 333, Anm. 1). 87 Man vgl. dazu vor allem HUBERT JEDIN: Geschichte des Konzils von Trient. Bd. 2:

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von Karl V. noch länger geforderte Konzil von Papst Paul III. endlich am 13. Dezember 1545, nur wenige Monate vor Ausbruch des Schmalkaldischen Krieges, in Trient eröffnet wurde. Es begann seine Arbeit zügig, aber schon im März 1547 wurde es nach Bologna und damit von kaiserlichem auf päpstliches Gebiet verlegt. Es verwundert kaum, daß es besonders um jene Passagen der Konzilstexte, die Fragen nach der Rechtfertigung, nach ihren Voraussetzungen und Folgen behandelten, in dem Zeitraum zwischen der Sessio V und VI heftige Debatten und deutlich verschieden akzentuierte Entwürfe gab. Es kann hier weder darum gehen, die verschiedenen Standpunkte zur Thematik während jener Periode des Konzils näher zu untersuchen,88 noch darum, wie das verabschiedete Rechtfertigungsdekret vor dem Hintergund spätmittelalterlicher theologischer Systeme gerechterweise beurteilt werden müßte.89 Auch kann nur punktuell der Versuch unternommen werden, sich der inneren Struktur des Dekrets zu nähern und Differenzen zum genuin protestantischen Verständnis der Rechtfertigung aufzuzeigen. Dazu ist eine Beschränkung auf einzelne Fragen notwendig. - Der im Januar 1547 verabschiedete Text des Rechtfertigungsdekrets90 besticht durch eine dem natürlichen Verstand des Menschen einleuchtende Gliederung: 16 Kapitel beschreiben den Prozeß der Rechtfertigung vom Zustand der Verlorenheit, über den Stand der dispositio ad iustificationem bis hin zu den fructus iustificationis, wobei im Anhang dazu in 33 canones Verwerfungen Anderslehrender angefügt

Die erste Trienter Tagungsperiode 1545/47. Freiburg 1957, 139-144. Jedin räumt dabei ein, daß die katholische Kontroverstheologie lange brauchte, um sich mit dem eigentlichen Kern des Lutherischen Rechtfertigungsverständnisses auseinanderzusetzen, wobei das Verhältnis der Werke zum Glauben von Anfang an im Visier der Kritik stand (vgl. ebd, 1 4 1 ) . 88 Dazu muß auf die bei Jedin: AaO 2,475, Anm. 5 angeführte Literatur und auf HANNS RÜCKERT: Die Rechtfertigungslehre auf dem Tridentinischen Konzil. Bonn 1925 verwiesen werden. - Im Grunde erwiesen sich nach dem sowohl von Rückert wie auch von Jedin skizzierten Verlauf die Konzilsdebatten als eine Auseinandersetzung zwischen den franziskanisch-skotistischen und den thomistisch geprägten Theologen. Nicht zuletzt das zahlenmäßige Übergewicht der ersteren auf dem Konzil war Grund dafür, daß man im abschließenden Dekret eher auf deren Vorarbeiten zurückgriff (vgl. Rückert: AaO, 171). Von den etwas „reformfreudigeren" Männern, die dem Verlauf der Debatten einen nachhaltigen Stempel aufzuprägen versuchten, müssen die Bischöfe von Belluna und La Cava (Guilio Contarini, ein Neffe des Kardinals Casparo Contarini, und Thomas Sanfelice) und der Augustiner-General Girolamo Seripando erwähnt werden. Die beiden erstgenannten stießen aber auf so harten Widerspruch, daß sie schließlich noch vor der Sessio VI abreisten. 89

D a z u vgl. HEIKO AUGUSTINUS OBERMAN: Das tridentinische Rechtfertigungsdekret

im Lichte spätmittelalterlicher Theologie. ZThK 61 (1964), 251-282. 90 Gedruckt sind die Dekrete der Sessio VI der 1. Tagungsperiode des Konzils im ENCHIRIDION SYMBOLORUM DEFINITIONUM ET DECLARATIONUM DE REBUS FIDEI ET MORUM/ hrsg. von Henricus Denzinger und Adolfus Schönmetzer. Friburgi B r i s g o v i a e

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1967, 3 6 8 - 3 8 1 ( 1 5 2 0 - 1 5 8 3 ) .

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werden.91 - Im Rückgriff auf das Erbsündendekret92 wird die Rechtfertigung als Befreiung des „sub potestate diaboli ac mortis"93 gefangenen Menschen verstanden, zu der er weder aus eigenen Kräften noch mit Hilfe des Gesetzes fähig ist. Jedoch wird man in den Konzilstexten vergeblich eine Antwort auf die Frage suchen, wozu dem noch nicht gerechtfertigten Menschen das Gesetz diene.94 Fragt man allerdings nach dem Wesen der Rechtfertigung,95 dann erkennt man eine deutliche Frontstellung gegenüber der forensisch-imputativen Fassung des Verständnisses der Rechtfertigung, wie sie vor allem von Melanchthon wieder und wieder betont worden war.96 So hob man mit Nachdruck hervor, daß die „iustificatio ... non est solapeccatorum remissio, sed et sanctificatio et renovatio interioris hominis ... "91 Inwieweit man jedoch mit

dieser Gegenüberstellung das genuine Verständnis Luthers getroffen hat, wird später zu erörtern sein. Rechtfertigung bedeutet aber nach tridentinischem Verständnis „Wiedergeburt" und somit „Ausgliederung aus der adamitischen Menschheit und ... Einpflanzung und Eingliederung in Christus."98 Daß man dabei gleich mehrere „causae iustificationis" aufzählte,99 wird im Blick auf die scholastischen Traditionen nicht verwundern und begegnet später in etwas abgewandelter Form auch bei evangelischen Theologen wieder. Wichtiger als dies ist aber der Umstand, daß unmittelbar danach das Augenmerk auf die „Caritas Dei diffunditur in cordibus

eorum, qui iustificantur, atque

ipsis

inhaeret" gerichtet wird.100 Die Akzentverlagerung auf einen der besonders diffizilen und schillernden scholastischen Termini, den der gratia infusa et inhaerens, und die mit ihr geschenkte fides, spes et Caritas führt unter Einbeziehung der Canones dazu, daß das Dekret die Rechtfertigung auch der in die Herzen gegossenen Liebe und Gnade zuschreibt.101 Daß damit das Sola fide der Rechtfertigung verworfen war, war später einer der Hauptvorwürfe 91 Zum Folgenden vgl. PETER B R U N N E R : Die Rechtfertigungslehre des Konzils von Trient. In: Pro veritate: ein theologischer Dialog. Festgabe für Erzbischof Lorenz Jaeger und Bischof Wilhelm Stählin/ hrsg. von Edmund Schlink und Hermann Volk. Münster; Kassel 1963, 59-95. Pesch charakterisierte diese Auseinandersetzung Brunners mit dem Dekret als die „große Ausnahme" unter den von evangelischen Theologen vorgelegten Analysen der Tridentinischen Rechtfertigungslehre (ders.: Die Lehre vom „Verdienst" ..., 1866, Anm. 2). Mit Brunners Analyse vgl. WILFRIED JOEST: Die tridentinische Rechtfertigungslehre. KuD 9 (1963), 41-69. 92 Enchiridion ..., 366-368 (1510-1516). 93 Ebd, 369 (1521). Vgl. Sessio V (ebd, 366, [1511]). 94 Brunner hat darauf hingewiesen, daß Seripando in einem schließlich verworfenen Entwurf besonders den usus elenchticus legis hervorgehoben hatte. Vgl. ders.: Rechtfertigungslehre ..., 63. 95 96 Vgl. dazu Rückert: AaO, 100-134. Vgl. ebd, 105. 97 98 Enchiridion ..., 371 (1528). Brunner: Rechtfertigungslehre ..., 69. 99 100 Enchiridion ..., 371 (Cap. 7, [1529]). Ebd, 371 f, (Cap. 7 [1530]). 101 Ebd, 379 Can. 11: „Si quis dixerit, homines iustificari vel sola imputatione iustitiae Christi, vel sola peccatorum remissione, exclusa gratia et caritate, quae in cordibus eorum per Spiritum Sanctum diffundatur atque Ulis inhaeret...: an. s. "

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von evangelischer Seite. Die Gewichtsverlagerung von der fides auf die Caritas, in der der Glaube seine Lebendigkeit erweist,102 erweckte den Eindruck, daß sich nach jenem Verständnis die Rechtfertigung zumindest in verschiedenen Stufen vollziehe,103 innerhalb derer der durch die gratia et Caritas inhaerens begnadete Mensch insofern auch selbst beizutragen habe, als er gerade durch diese Gnade in den Stand versetzt wird, zunehmend besser die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit selbst zu leisten.104 Auf diese Weise wird mit zunehmend deutlicher werdender Tendenz innerhalb des Dekrets die als alleinige Formalursache der Rechtfertigung anerkannte „iustitia Dei..., qua nos iustos facit ... et non modo reputamur, sed vere iusti nominamur et sumus"m schließlich die Grundlage dafür, daß der Rechtfertigungsspruch Gottes nach tridentinischem Verständnis wesentlich als analytischer verstanden werden muß. Die Grundintention ist deutlich: Es geht um die Abwehr eines bloßen „als ob"106 der Rechtfertigung innerhalb eines - und das ist hier allerdings entscheidend - jedoch nur verzerrt und einseitig zur Kenntnis genommenen reformatorischen Rechtfertigungsverständnisses. Grundlegend dafür ist eine augenscheinlich verschiedene Sicht auf das, was Rechtfertigung im wesentlichen meint: Die Befreiung des unter Gottes gerechtem Zorn und von der Macht der Sünde, des Gesetzes und des Todes gefangenen Menschen durch Gottes Handeln in Christus allein. Nach genuin evangelischem Verständnis ist jedoch im unablässigen und durch nichts zu ersetzenden Blick auf Christus allein und ihn selbst mit der Vergebung der Schuld und der Zurechnung der Gerechtigkeit aber schon das ganze Heil präsent. Nach Sicht des Konzilstextes jedoch habe aber neben dem Handeln Christi auch das durch dieses dazu instandgesetzte Handeln der Menschen selbst insofern eine meritorische Beziehung zum Heil, als es in der Erfüllung der mandata Dei ein „augmentum gratiae et gloriae" bewirke.'07 Die damit angesprochenen Pro102

Der terminus technicus dafür ist fides caritate formata. Die Begriffe einer prima et secunda iustificatio werden im Dekret zwar nicht explizit gebraucht, aber die Vorstellungen von einer duplex iustificatio fanden Eingang in das Dekret. 104 Während der späteren uns interessierenden Auseinandersetzungen spielen gerade diese Fragen eine besonders wichtige Rolle, die ja zum einen in der Frage nach der Heilsnotwendigkeit der guten Werke - der Bewährung des Glaubens im Leben also - und zum anderen in der Frage nach der Gültigkeit des im Dekalog konzentrierten Gesetzes für den Christen gipfelten. 105 Enchiridion ..., 371 (Cap. 7 [1529]). 106 Vgl. die bei GOTTFRIED HOFFMANN: Die Rechtfertigung des Sünders vor Gott nach dem Examen Concilii Tridentini von Martin Chemnitz. In: Der zweite Martin der Lutherischen Kirche: Festschrift zum 400. Todestag von Martin Chemnitz/ hrsg. von W[olfgang] A. Jünke. Braunschweig 1986, 60-92, 84 zitierten Stellungnahmen. 107 Vgl. Enchiridion ..., 381 Can. 32. An dieser Stelle wäre die sich als überaus schwierig erweisende Frage danach zu behandeln, inwieweit sich die Grundgedanken der scholastischen Termini eines meritum ex congruo bzw. eines meritum de condigno im Rechtfertigungsdekret zumindest der Sache nach widerspiegeln. Dazu muß u.a. auf die Ausführungen bei Rückert: AaO, bes. 148-150. 171 f. 184 f verwiesen werden. 103

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bleme kulminieren auffallend in der Frage nach dem Verhältnis zwischen dem Glauben und den Werken, in denen der Glaube durch die Liebe tätig ist, und im Verhältnis zum Gesetz. Genau dies aber sind die Fragen, die im weiteren für ganz erhebliche Auseinandersetzungen den Zündstoff lieferten. Als Anfang des Heils der Menschen ist nach tridentinischem Verständnis der Glaube sowohl Grundlage wie auch Wurzel der ganzen Rechtfertigung,108 woraus sich gemäß der Strigenz des Dekrets ein Doppeltes ergibt: Erstens wird das tiefe Anliegen Luthers, daß der Glaube als gänzliches Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit allein schon „hinreichend" sei für die in der Rechtfertigung geschehende Annahme an Kindes statt, mit einem Anathema belegt.109 Damit zusammenhängend wird zweitens das Verhältnis von Glaube und Liebe bzw. den Werken, in denen sich die fides caritate formata zeige, so bestimmt, daß die fides iustificans nie ohne Werke ist und sein wird und daß die Verpflichtung zur observatio mandatorum natürlich auch für die iustiflcati bestehen bleibe.110 Gleichzeitig komme den guten Werken im Blick auf das ewige Leben jedoch meritorische Bedeutung zu, insofern, als sie opera meritoria sind, aber dies (nur) „per [Dei] misericordiam et Iesu Christi meritum ... "m Solche nahezu evangelisch anmutenden Formulierungen des Dekrets112 werden nun da ins rechte Licht gerückt, wo man den guten Werken der Kinder Gottes das ewige Leben als Verheißung zuschreiben zu müssen glaubt, ohne und dies ist hier entscheidend - in jenem ganzen Abschnitt auch nur einmal den Glauben, der ja immerhin fundamentum et radix omnis iustificationis, aber eben auch nicht mehr als dieses sei, zu erwähnen.113 Noch weitere Probleme, die das Dekret stellt, müßten untersucht und noch andere Fragen erörtert werden, von denen die Bestimmung des Verhältnisses der gratia infusa zur fides iustificans sich als besonders wichtig erweisen könnte. Es ist bezeichnend für den Charakter der Zeit, daß schließlich auch und gerade diese überaus sensiblen Fragen des Zusammenhangs zwischen Glauben und Werken hinsichtlich der Rechtfertigung und des christlichen Lebens sowohl auf evangelischer wie auch auf katholischer Seite Eingang in das Liedgut und die katechetische Unterweisung gefunden haben und sie bis in 108

Enchiridion ..., 372 Cap. 8 (1532): „... quia ,fides est humanae salutis initium', fundamentum et radix omnis iustificationis ... " Rückert: AaO, 184 weist daraufhin, daß diese Formel schon eine lange Vorgeschichte hatte. 109 Enchiridion ..., 379 Can. 12: „Si quis dixerit, fidem iustificantem nihil aliud esse quam fiduciam divinae misericordiae peccata remittentis propter Christum, vel eam fiduciam solam esse, qua iustificamur: an.s. " 1.0 Vgl. ebd, 373 f(Cap. 11 [1536-1539]). 1.1 Ebd, 380 (Can. 26 [1576]). 112 Brunner: Rechtfertigungslehre ..., 96 mag sich vielleicht durch derartige Wendungen des Dekrets zu dem folgenden Satz veranlaßt gesehen haben: „Das ewige Leben, so gewiß es nicht ohne die guten Werke der Glaubenden und Gerechtfertigten geschenkt wird, bleibt Gnadengeschenk ... um Christi willen" (Hervorhebung von mir). 1,3 Enchiridion ..., 376 f (Cap. 16 [1545]).

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das 17. Jahrhundert hinein von konfessioneller Polemik gekennzeichnet waren. Aus späterer Zeit sind dabei katholischerseits die von geradezu beißender Polemik gekennzeichneten Texte des Jesuiten Friedrich von Spee nur ein Beispiel unter vielen anderen."4 3.3.1 Proteste Die Reaktionen evangelischer Theologen auf das Tridentinum und innerhalb dessen nicht zuletzt auf dessen Rechtfertigungsdekret waren deutlich und massiv.115 Einige Beispiele aus den nachfolgenden Jahren mögen exemplarisch für viele andere genannt und ein besonders wichtiges kurz beleuchtet sein.116 Im Jahre 1551 hatte Nikolaus von Amsdorf eine handschriftlich vorliegende Kritik des Konzilsdekretes verfaßt."7 Interessant ist, daß Amsdorf dabei in seiner Gegenüberstellung vom scire und prorsus ignorare legem & iustitiam operum zur Kennzeichnung des Unterschieds zwischen tridentinischem und evangelischem Rechtfertigungsverständnis in gleichsam jener Linie steht, die von einigen Spitzenäußerungen Luthers bis hin zu solchen Aussagen reicht, die später auch von den sogenannten Antinomisten vor allem im Nordhäuser Kreis herangezogen wurden."8 Nach dieser Kritik Amsdorfs, 1,4

Vgl. dazu die bei Kemper: AaO 2, 159-162 wiedergegebenen Texte. Besonders beachte man den erbarmungslosen Spott des Jesuiten, wie er vor allem in der 3. Strophe des dort zitierten Liedes zum Tragen kommt (ebd, 160). Kemper meint zurecht, daß Spee mit seinen Texten der „entscheidenden , Wunde' der Lutheraner" ganz nahe kommt (ebd, 161). 115 Aber auch aus den innersten Reihen der katholischen Kirche selbst hatte sich Widerstand formiert, der erhebliche Folgen haben konnte. So hat WALTER FRIEDENSBURG: Eine Streitschrift des Vergerio gegen das Trientiner Konzil von 1551. ARG 8 (1910/11), 323-333 eine bis dahin nur wenig bekannte Streitschrift eines erst kurz zuvor zum evangelischen Glauben konvertierten katholischen Theologen gewürdigt: des ehemaligen päpstlichen Nuntius Pietro Paolo Vergerio, der in der Mitte der 1550er Jahre dann nach Tübingen ging und in den Dienst Herzog Christophs von Württemberg trat. 116 Zu Melanchthons frühen Stellungnahmen vor allem gegen das Rechtfertigungsdekret vgl. die bei REINHARD MUMM: Die Polemik des Martin Chemnitz gegen das Konzil von Trient. Teil 1: mit einem Verzeichnis der gegen das Konzil von Trient gerichteten Schriften. Leipzig 1905, 9 in den Anmerkungen genannten Äußerungen. Neben Johannes Calvin war es dann auf lutherischer Seite vor allem Flacius, der sich sehr früh und scharf gegen das Tridentinum wandte. Man vgl. dazu ebd, 9-12. 86 f. Der erwähnte Vergerio verfaßte über 40 Schriften gegen das Konzil (ebd, 84 f). 117 NIKOLAUS VON AMSDORF: Disputationes de iustificatione Ad conciabulum Tridentinum per Nicol. Amsdorffum. (WEI: AN 3, 374 r -377\ dat.: 17. September 1551). Amsdorf entwickelt dabei zwei sich diametral gegenüberstehende Thesenreihen, die das jeweils unterschiedliche Rechtfertigungsverständnis charakterisieren sollten: Die erste Thesenreihe entwickelt den Grundsatz: „In mundo summa sapientia est scire legem & iustitiam operum ... " (ebd, 374 r ) und die zweite den reformatorischen Ansatz: „In Ecclesia igitur summa sapientia est legem & iustitiam operum prorsus ignorare " (ebd, 375 v ). 118 Es geht dabei immer wieder um den fast wortwörtlich so in Luthers zweitem Galaterkommentar begegnenden Satz: „Summa ars christianorum est nescire legem"

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die noch zu den frühen Reaktionen auf das Konzil zu zählen ist, gab es später weitere, die teilweise zwar nur marginalen, aber dennoch eindrücklichen Charakter tragen.119 Unmittelbar nach Abschluß des Tridentinum legte jedoch kein Geringerer als Martin Chemnitz eine überaus umfangreiche und gründliche Auseinandersetzung mit dessen Dekrettexten vor.120 Im Gang durch die Abschnitte, die „Von den Werken der Ungläubigen", „Vom freien Willen" und „Von den guten Werken" handeln, kommt Chemnitz gleich auf den entscheidenden Punkt zu sprechen.121 Der besteht für ihn ebenso wie auch für den Konzilstext selbst darin, wie der von Gottes gerechtem Urteil in den Wurzeln seiner Existenz zutiefst in Frage gestellte Mensch - und dies wird er deshalb, weil er dem Gesetz Gottes gegenüber nicht den schuldigen Gehorsam erbringt - wieder in Gottes Gnade und zum ewigen Leben aufgenommen werden könne. Als erstes schien es Chemnitz dabei mehr als angebracht, gängige Vorwürfe seitens der „Papisten" zurückzuweisen, die darin gipfelten, die Lutheraner lehrten, daß es dem durch Gottes Gnade umsonst gerechtfertigten Menschen freistünde, zu tun und zu lassen was er wolle. Dies war ein Vorwurf, der in der weiteren Entwicklung auch innerhalb der in Frage stehenden innerprotestantischen Auseinandersetzungen immer wieder begegnete.122 Demgegenüber hält Chemnitz zunächst fest, daß grundlegende Dinge zwischen Lutheranern und „Papisten" gar nicht strittig seien.123 Für ihn stellt sich (vgl. WA 40 I, 43, 7 f), auf den sich nicht nur Anton Otho und Andreas Fabricius immer wieder stützten. 119 So wird bei CYRIACUS SPANGENBERG: Die erste Epistel || Sanct Pauli an die || Corinthier || Ausgelegt durch M.Cyria= || cum Spangenbergk. ||... || [Eisleben 1561], 23 r in figurativer Form das evangelische dem „römisch-katholischen" Rechtfertigungsverständnis entgegengesetzt. Erwähnt ist dies auch bei Kolb: Philipp's foes ..., 168. 177, der sich allerdings auf eine andere Ausgabe dieses Kommentars bezog. 120 MARTIN CHEMNITZ: EXAMEN DECRE || TORVM CONCILII Tridentini, || IN QVO EX SACRAE SCRI || pturae norma, collatis etiam orthodoxis verae et || purioris Antiquitatis testimoniis ostenditur, || qualia sint illa Decreta, et quo artificio sint composita ... [Pars prima] [s.l.(Frankfurt am Main) 1566]. - Zitiert wird nach der Auflage von 1576, die später erneut herausgegeben wurde: EXAMEN CONCILII TRIDENTINI PER MARTINUM CHEMNICIUM ... adjecit Ed[uard] Preuss. Berolini 1861. Nachdruck Darmstadt 1972. Die zwei Spalten der Textseiten sind im folgenden mit Α und Β gekennzeichnet. 121 Vgl. Hoffmann: AaO, passim und MANFRED ROENSCH: Die kontrovers-theologische Bedeutung des Examen Concilii Tridentini von Martin Chemnitz. In: Der zweite Martin der Lutherischen Kirche. Festschrift zum 400. Todestag von Martin Chemnitz/ redig. von W[olfgang] A. Jünke. Braunschweig 1986, 190-200. 122 So versuchte später Abdias Praetorius in Frankfurt/Oder seinen Kollegen Andreas Musculus mit diesem Vorwurf zu diskreditieren und sein Verständnis von der Aufgabe des Gesetzes bei den Christen geradezu lächerlich zu machen. 123 Chemnitz: EXAMEN ..., 148 A: „Nequaquam enim hie est status: an credentes, postquam remissionem peccatorum fide propter Christum acceperunt, etiam renoventur spiritu mentis suae: nec quaestio est, an renovatio etiam pertineat ad beneficia Christi: neque haec est controversia, an oporteat existere in homine poenitentiam, contritionem,

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das Problem, das mit dem Begriff der Rechtfertigung verbunden ist, so dar, daß nach tridentinischem Verständnis das iustificare im Kern ein iustum facere sei, das gebunden sei an den infusus habitus iustitiae inhaerentis,124 während das evangelische Verständnis von Rechtfertigung entscheidend das iustum pronuntiare, die remissio peccatorum und die imputatio justitiae Christi in den Vordergrund stelle.125 Der entscheidende Unterschied jedoch zwischen „Papisten" und Lutheranern sei aber eben da zu suchen, wo man darüber spreche, weswegen Gott den Menschen in Gnaden annehme, was der Mensch dem Urteil und Gericht Gottes allein entgegenstellen könne und müsse.126 Das tridentinische Rechtfertigungsverständnis stellt sich nach Chemnitz' Einschätzung als ein Prozeß der Erneuerung des Menschen dar, innerhalb derer der Mensch aus einem Ungerechten zu einem Gerechten wird, und die iustitia inhaerens den Menschen vor Gott als gerecht erweist. Das Doppelgeschehen der Rechtfertigung, wie es sich nach dem Konzilstext darstellt und zum einen als Vergebung der Sünden und zum anderen als Prozeß der inneren Umwandlung verstanden werden muß, hat seine eigentliche Wurzel jedoch in der iustitia inhaerens seu Charitas infusa.ni Dabei erwiesen sich wieder die Fragen nach den guten Werken und dem neuen Gehorsam als Streitpunkte besonderer Art zwischen den theologischen Parteiungen.128 Einem Punkt widmet Chemnitz in seiner Kritik des Konzilstextes besondere Aufmerksamkeit: der Frage, wie das Verhältnis von Glaube und Liebe zu bestimmen ist und in welchem Verhältnis beide zur Rechtfertigung und zum Heil stehen. Das sola fide wahrt Chemnitz in der Auseinandersetzung mit dem in Frage stehenden Text von Trient sehr nachdrücklich: „ Fides viva non est solitaria, sine charitate, ergo non sola, sed una cum charitate justificat. " I29 Und das, was Chemnitz dem Text entgegenstellen kann, ist bonum propositum, ac inchoari dilectionem, et sequi bona opera: haec enim omnia plane et clare confitemur, docemus et sedulo urgemus in nostris Ecclesiis. " 124 125 Vgl. ebd, 148 A. Vgl. ebd, 148 A. 126 „Haec enim est principalis quaestio, hie status, hoc κρινόμενον: quod scilicet id sit, propter quod Deus hominem peccatorem in gratiam recipiat, quid judicio Dei opponi debeat et possit, ne juxta rigidam legis sententiam damnemur, quid fides apprehendere et adferre, quo niti debeat, quando vult cum Deo agere, ..." (ebd, 148 B). 127 „Sed Concilium Tridentinum, per Interpretern suum Andradium publice declarat hanc non esse suam mentem et sententiam: sed Christum meruisse tantum nobis infusionem charitatis, ut ejus inhaerentis nostrae charitatis vi et potentia, peccata expellantur, exstinguantur et aboleantur " (ebd, 167 A). Der erwähnte Andradius ist der portugiesische Konzilstheologe Diego de Paiva d'Andrade (1528-1575). 128 „De renatorum enim bonis operibus, sive nova obedientia, potissima nunc est inter Pontificios et nos controversia, an scilicet renati, illa novitate, quam Spiritus sanctus in ipsis operatur, et bonis operibus, quae ex ilia renovatione scaturiunt justificentur, hoc est, An novitas, virtutes, seu bona opera renatorum sint res ilia qua in iudicio Dei consistere possint, ..., quando agitur de ardua ilia quaestione, ut simus Filii Dei, et acceptemur ad vitam aeternam " (ebd, 153 B). 129 Ebd, 187 B.

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deutlich und scharf: „ Vera igiturfides apprehendit Christum: vera etiam fides non est sine operibus ... Quod autemfides iustificat et salvat, illam vim et virtutem non mutuatur, sumit et habet inde quia per charitatem efficax est, et bona opera parit: sed quia Christum apprehendit, qui est impletio legis ad iustitiam omini credenti, Rom 10. "I30 Über Chemnitz' Auseinandersetzung mit dem Tridentinum in seiner ganzen Text- und Problemfulle hinaus ist es beachtenswert, daß man auf evangelischer Seite auch die mehr oder weniger deutlichen Zwischentöne der Konzilsdebatten zur Kenntnis nahm; wenigstens da, wo die sensiblen Fragestellungen dazu geradezu drängten. Und eine solche war die seit Majors Thesen gestellte Frage nach der Notwendigkeit der guten Werke zur Seligkeit.131 Aber noch weitere Theologen veröffentlichten mehr oder weniger ausführliche Auseinandersetzungen mit jenem Konzil und befaßten sich insbesondere mit dessen Rechtfertigungsdekret. So setzte sich auch Tileman Heshusius,132 der damals als Professor an der jungen Helmstedter Universität lehrte, in scharfer Form mit dem tridentinischen Dekret auseinander.133 Aber neben den tridentinischen verschärften noch andere Dokumente die Spannungen.

130

Ebd, 188 A. Als ein Beispiel sei verwiesen auf: Bericht/ der Prediger in der Graffschafft Manssfelt/ Der Jr= || rungen halben ... || [Eisleben 1568], Dl r/V :,,... das vffm Conciliozu Trientein grosses Frolocken darüber gewesen, das man gehört, wie solche Rede, Gute Werck sein nötig zur Seligkeit, von den Verwanten der Augspurgischen Confession gefiihret vnd vertheidiget würde. Das auch einer aus jhrem mittel öffentlich geschrieben: Wenn wir nu also anfingen zureden, so würden wir wol bald dem Bapstumb neher kommen, vnd mit der zeit aus einem munde mit jhn reden ..." Leider ist in jenem Bericht weder angegeben, von wem und aus welcher Zeit jene Äußerung aus evangelischem Munde stammt, noch wann dieses „Frolocken " auf dem Konzil zu hören gewesen sei. Der von überaus polemischer und unversöhnlicher Schärfe gekennzeichnete Kampf gegen Majors Thesen sieht dessen Rechtfertigungsverständnis jedenfalls auch immer wieder in Beziehung zum Tridentum. Vgl. dazu z.B. nur MATTHIAS FLACIUS (und NIKOLAUS GALLUS): PIA ET NECES || SARIA ADMONITIO DE CAVEN || DIS CRASSIS ... ERRORIBVS GEOR || GII MAIORIS. ... [Regensburg 1562], G l v : ex hisce dictis manifeste cernimus, eum [seil. Major] iustitiam fidei partim in renovatione, partim in remissione peccatorum collocare, sicut Interim, Concilium Tridentinum, et nunc vsitate Papistae solent factitare. " 132 Zu ihm vgl. unten Kap. 10. 133 TILEMANUS HESHUSIUS: DE IVSTIFICA || TIONE HOMINIS || C O R A M DEO || LIBRI SEX. II Aduersus impia decreta Tridentinae Synodi, & blasphe || mos errores Iesuitarum: || authore || D.TILEMANO HESHVSIO. ... [Helmstedt 1587], Man beachte dazu die Anzeige in UN 1722, 879 f. In seiner Schrift geht Heshusius auch ausfuhrlich auf die zu jener Zeit etwas zur Ruhe gekommene Auseinandersetzung um Major ein und widmet sich neben der Widerlegung des Konzildekrets auch dem Kampf gegen die theologischen Positionen des zwar längst verstorbenen, in seinem Rechtfertigungsverständnis aber noch nachwirkenden Andreas Oslander. 131

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3.4 Das „Augsburger Interim" und die „Leipziger Artikel" Nach der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes im April 1547 bei Mühlberg gegen die Truppen von Kaiser Karl V. schien sich das Verhältnis zwischen Kaiser und Papst kaum zu entspannen. Den Papst mußte es stören, daß Karl V. die Forderung an das erst vor einigen Monaten eröffnete Konzil stellte, Reformfragen vor Lehrfragen zu behandeln, um so die Protestanten befriedigen zu können. Und Karl V. war nicht allein dadurch brüskiert worden, daß der Papst im März 1547 das Konzil von Trient nach Bologna, von Reichsboden auf päpstliches Gebiet, verlegen ließ, sondern sah sich wohl auch durch die Art der Konzilsführung herausgefordert. Enttäuscht durch die Haltung des Papstes versuchte Karl V., die deutschen Religionsangelegenheiten ohne den Papst zu regeln. Zu diesem Zweck schrieb er jenen Reichstag aus, der im September 1547 in Augsburg begann und wohl der längste und geschäftigste des 16. Jahrhunderts war. Auf diesem Reichstag nötigte Karl V. den Protestanten das Versprechen ab, Gesandtschaften zum Konzil zu schicken und sich dessen Beschlüssen zu unterwerfen. Da der Kaiser aber eine Verschleppungstaktik des Papstes befürchtete, beabsichtigte er, für die Zwischenzeit die kirchlichen Verhältnisse in Deutschland selbst zu regeln. Es ging darum, „wie mitler zeit, biß zu endung und außtrag des concilii, gemeine stennde gotseliglich und in guetem, fridlichen wesen beyeinander leben und wonen mochten und niemandt wider recht und pillichait beschwerdt werde."134 Das nach langen Verhandlungen ausgearbeitete umfangreiche Schriftstück wurde zunächst als kaiserliche „Notel" veröffentlicht und erhielt durch seine Aufnahme in den Reichsabschied vom 30. Juni 1548 reichsrechtliche Bedeutsamkeit. Daß an den geheimgehaltenen,135 sich über mehrere Phasen hinziehenden Verhandlungen des Entstehungsprozesses des Interimstextes136 neben 134

Vgl. DAS AUGSBURGER INTERIM VON 1548: nach den Reichstagsakten deutsch und lateinisch herausgegeben von Joachim Mehlhausen. Neukirchen-Vluyn 1970, 9 und 30. Die von Mehlhausen besorgte kritische Textausgabe löst ältere Ausgaben wie die von Johann Erdmann Bieck ab. 135 Vgl. JOACHIM MEHLHAUSEN: Interim. TRE 16 (1987), 230-237. bes. 231, 22. 136 Im Vorfeld der Interimsverhandlungen wurden mehrere Ausgleichsverhandlungen zwischen katholischen und evangelischen Theologen geführt, die seit Beginn der 1540er Jahre auch und gerade die Rechtfertigung immer wieder thematisierten. Zwei der wichtigsten unter diesen fanden in Regensburg in den Jahren 1541 und 1546 statt. Bei Bieck: AaO, 200-265, bes. 210-214 findet man die erarbeiteten Texte des erstgenannten Ausgleichversuchs. Zu dessen Einschätzung vgl. auch HUBERT KIRCHNER: Reformationsgeschichte von 1532-1555/1566: Festigung der Reformation, Calvin, Katholische Reform und Konzil von Trient. Berlin 1988, 80-82. Innerhalb der dort genannten Literatur sei besonders auf K A R L - H E I N Z ZUR M Ü H L E N : Die Einigung über den Rechtfertigungsartikel auf dem Regensburger Religionsgespräch von 1541 - eine verpaßte Chance?

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solchen katholischen Theologen wie Johannes Gropper, Michael Heiding und Julius von Pflug mit Johann Agricola auch ein evangelischer Theologe an einer der Revisionssitzungen teilnahm und eine Übersetzung vorlegte,137 hat jenem später unerbittlichen Haß von Seiten der Interimsgegner eingebracht.138 Im Text des „Augsburger Interims",139 das zuerst deutsch und dann lateinisch abgefaßt wurde,140 sind in dem uns interessierenden Zusammenhang besonders die Abschnitte 4 bis 8141 wichtig. Diese Passagen des InterimTextes behandeln die Fragen im Umkreis der Rechtfertigung des Menschen, Fragen zu deren Voraussetzungen und ihren Folgen.142 Die stringent aufgebauten Artikel können hier leider nicht eingehend untersucht werden. Allerdings fällt auf, daß diese Passagen des Interim-Textes deutlich von einer anthropozentrischen Sicht des Geschehens der Rechtfertigung und seiner Folgen geprägt sind. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch, den Gott „gerecht macht nit auß den wercken der gerechtigkait, die der mensch thuet, sonder nach seiner barmhertzigkeit... "143 Neben der Gerechtigkeit und dem Verdienst Christi, durch das der Mensch gerechtfertigt werde, sei jedoch noch eine Zweites zu beachten: die eingegebene Gerechtigkeit, „zu welcher wir verneuert werden durch die gab der liebe. "144 Der lateinische Text verdeutlicht, worum es bei der Rechtfertigung eigentlich geht: um ein doppeltes Geschehen, in dem man das „Konzept einer doppelten Rechtfertigung"145

ZThK 76 (1979), 331-359 hingewiesen. Man beachte auch die Bemerkungen bei OTTO LERCHE: Amsdorff und Melanchthon: eine kirchengeschichtliche Studie. Berlin 1937, 12 f. - Zu letzterem vgl. die knappe Erwähnung bei Kirchner: AaO, 87 f. 137 Mehlhausen: Interim, 232, 3-5. 138 Vgl. dazu Rogge: Agricola ..., bes. 116, 1-9 und ders.: Lutherverständnis ..., 248-250, bes. 250. Dies hatte ihm dann neben der Bezeichnung eines „Antinomus" auch die eines „Interimista" eingebracht, wie man auf Bildnissen von ihm lesen kann (z.B. UN 1720, vor 3. Beitrag). 139 Dieser ist mehrfach überliefert. So ist er bei Bieck: AaO, 266-360 neben dem Text des Abschieds von Regensburg 1541 (ebd, 200-265) und dem Text des Beschlusses des Landtages zu Leipzig (1548) (ebd, 361-386) abgedruckt. Eine heutigen Maßstäben entsprechende textkritische Ausgabe des „Augsburger Interims" hat Joachim Mehlhausen herausgegeben. 140 Vgl. Das Augsburger Interim ..., 14, Anm. 18. 141 In den frühen Drucken des Textes begegnet keine Nummerierung der einzelnen Abschnitte. Vom Herausgeber des Textes wurde die Nummerierung der leichteren Orientierung wegen in Klammern hinzugefügt (vgl. Das Augsburger Interim ..., 15). 142 [4] Von der rechtfertigung bzw. De iustificatione (Das Augsburger Interim ..., 42—47); [5] Von den früchten und dem nutz der rechtfertigung bzw. De utilitate et fructibus iustificationis (ebd, 48 f); [6] Von der weise durch welche der mentsch die rechtfertigung bekombt bzw. De modo per quem iustificationem accipit (ebd, 48 f-51); [7] Von der liebe und gueten wercken bzw. De caritate et bonis operibus (ebd, 52-56 f) und [8] Vom vertrawen der Vergebung der sünden bzw. De fiducia remissionis peccatorum (ebd, 56 f - 58 f). 143 144 Das Augsburger Interim ...,48. Ebd, 46. 145 Mehlhausen: Interim, 232, 46. In einer gesonderten Arbeit hatte Mehlhausen neben

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erkennt:,, Concurrunt quidem Christi meritum et iustitia inhaerens, ad quam renovamur per donum caritatis. "146 Die iustitia inhaerens erscheint dabei wie schon im Tridentinischen Rechtfertigungsdekret als ein Ziel der Rechtfertigung, die nach dem Text des Interims drei Aspekte hat: Vergebung der Sünden, Befreiung von ewiger Verdammnis und die Erneuerung durch den Heiligen Geist. Das Wesen der Rechtfertigung scheint nach dem Verständnis des Interims darin zu bestehen, daß aus einem Ungerechten ein Gerechter wird.147 Ebenso wie an dieser Charakterisierung der Rechtfertigung hat man später an der Bestimmung des Verhältnisses zwischen der Liebe und den „guten Werken" heftigen Anstoß genommen. Denn hier begegnet wieder jene schon bekannte Formulierung der Heilsnotwendigkeit der guten Werke: Aus der Liebe, sobald sie in der Rechtfertigung zum Wirken komme, 148 und dem Glauben „...fliessen wie auß einem prunnen alle gute wergck, welche so notig sein ainem ... gerechtfertigten zur Seligkeit, das, wo er sie nit thuet, ... wirdet [er]... ins feur geworffen, ... "149 Die Versuche, das Augsburger Interim durchzusetzen, hatten unterschiedlichen Erfolg. 150 Während es in Norddeutschland und den Hansestädten aufgrund massiven Widerstands zu Sonderentwicklungen kam, 15 ' hatten die Auseinandersetzungen um das Interim in Kursachsen noch weitergehende Folgen. Konkreten Ausdruck fanden sie im Text des von Flacius und seinen Anhängern bald als „Leipziger Interim"152 apostrophierten Dokuments, das eine Beschlußvorlage der sächsischen kurfürstlichen Räte für den im Dezember 1548 in Leipzig zusammengetretenen sächsischen Landtag darstellte und seiner Edition des Interim-Textes dieses Konzept näher untersucht. Diese Arbeit ist aber leider nicht zugänglich. 146 Das Augsburger Interim ..., 47. 147 Ebd, 43: „... iustificatur; hoc est: invenit remissionempeccatorum suorum, a reatu aeternae damnationis absolvitor et renovatur per spiritum sanctum atque ita ex iniusto fit iustus. " Obgleich der Text es nicht so deutlich macht wie das Tridentinische Rechtfertigungsdekret, so wird doch auch hier gegen das mißverstandene, überspitzte und einseitige forensisch-imputative reformatorische Verständnis von Rechtfertigung opponiert, dessen Charakteristikum man in ätzender Polemik als ein bloßes „als ob" abqualifizierte. 148 So muß wohl die Formulierung „ Caritas autem,..., simulac iustificationem ingreditur ..." (ebd, 53) verstanden werden. Charakteristisch ist die Parallelisierung von Liebe und Glaube in ihrem Bezug zur Rechtfertigung, die Grund und Folge jenes Konzeptes einer doppelten Rechtfertigung ist. 149 Das Augsburger Interim..., 52. Vgl. ebd, 53 den lateinischen Text: „Ex hoc maximo Dei dono ..., quae manant tanquam e fonte bona opera adsalutem cuiusque iustificati tarn necessaria sunt, ut qui ea non fecerit cum tenetur, ... tanquam palmes inutiles excindatur α Christo et in ignem proiciatur ..." 150 Vgl. Mehlhausen: Interim, 233, 8 - 234, 7. 151 Vgl. WOLF-DIETER HAUSCHILD: Zum Kampf gegen das Augsburger Interim in norddeutschen Hansestädten. ZKG 84 (1973), 61-81. 152 Den Text findet man in CR 7, 258-264; eine kritische Ausgabe bei JOHANNES HERRMANN: Augsburg - Leipzig - Passau: das Leipziger Interim nach Akten des Landeshauptarchives Dresden 1547-1552. [Leipzig 1962].

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wohl eher als „Leipziger Artikel" zu bezeichnen ist.153 So wie die Frage nach Inkraftsetzung des auf Melanchthons Anraten von Kurfürst Moritz im Juli 1549 veröffentlichten „Auszugs .,."154 der „Leipziger Artikel" ein Problem eigener Art ist,155 so ist dies auch die Frage nach dem Entstehungsprozeß der Artikel selbst.156 Über mehrere Stationen, die vom Landtag in Meißen, über den Konvent in Pegau, den Landtag zu Torgau und den Konvent in Altenzelle vom Juni bis in den November 1548 reichten,157 waren von den Kurfürsten Moritz und Joachim II. die Artikel im Dezember jenes Jahres unterzeichnet worden. Dem heute noch begegnenden Urteil, daß die Textfassung, die auf dem Leipziger Landtag im Dezember 1548 vorgelegen hatte, „in der Lehre evangelisch, in den Riten katholisch" gewesen sei,158 mag es im Nachhinein aus dem Abstand der Zeit verständlich scheinen, daß es zunächst keine Lehrfragen waren, die besonders im Brennpunkt der Aufmerksamkeit und dann auch der massiven Kritik standen: Es drohte „die Wiedereinführung inzwischen abgeschaffter katholischer Riten"159 und die Preisgabe der neuen reformatorischen Frömmigkeit und Freiheit. Bei den Fragen nach den Riten gab es verschiedene Einschätzungen im Blick auf deren Bedeutsamkeit, die im Zuge der Verhandlungen mehr und mehr als „Mitteldinge" bzw. Adiaphora apostrophiert wurden.160 Bei den Fragen nach der Rechtfertigung, an denen während der Phase der Entstehung der Leipziger Artikel Melanchthon ein besonderes Interesse hatte,161 nahm man die schon im August 1548 in Pegau erarbeiteten Formulierungen in die Artikel auf.162 Obwohl diese Formulierungen in deutlichem Kontrast zu den entsprechenden Passagen des Textes des Augsburger Interims und erst recht zu denen des Tridentinischen Rechtfertigungsdekretes standen und ihnen das Odium katholischer „Werkgerech-

153

Darauf weist GÜNTHER WARTENBERG: Philipp Melanchthon und die sächsischalbertinische Interimspolitik. LuJ 55 (1988), 60-82, bes. 74 mit Nachdruck hin. 154 Der Text in CR 7, 4 2 6 ^ 2 8 . 155 Dies hat ALBERT CHALYBAEUS: Die Durchführung des Leipziger Interims. Chemnitz 1905, bes. 16-58 eingehend untersucht. Vgl. Wartenberg: AaO, 78-80. 156 Neben der gerafften Darstellung bei Mehlhausen: Interim, 234, 8 - 235, 2 und der älteren Darstellung von Matthes: AaO, bes. 297-305 siehe auch Herrmann: Augsburg ..., bes. 64-121 und vor allem ERNST-OTTO REICHERT: Amsdorff und das Interim: Erstausgabe seiner Schriften zum Interim mit Kommentar und historischer Einleitung. [Halle 1955], der hierzu sehr reichhaltiges Material und Amsdorfs diesbezügliche Schriften zusammengestellt hat. 157 Vgl. dazu Matthes: AaO, 297-301. 158 Lohse: Dogma ..., 108. 159 Ebd, 109. 160 Vgl. CR 7, 210. Man konnte dabei auch an verschiedene Äußerungen Luthers erinnern, so z.B. an dessen Brief an Georg Bucholzer vom 4. Dezember 1539 (WA Br 8, 624-626, bes. 626, 35 f [Nr. 3421]). 161 Vgl. u.a. Mehlhausen: Interim, 234, 47 f. 162 Die sogenannte Pegauer Formel ist gedruckt in CR 7, 4 8 - 6 2 . Vgl. auch Matthes: AaO, 301-303.

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tigkeit" nicht mehr anhaftete,163 so enthielten sie doch Wendungen, die Theologen, die für die Fragen der Rechtfertigung wohl nicht erst seit Majors Thesen überaus sensibilisiert waren, später wieder in Erinnerung kamen und ihnen gleichsam „in die Nase stiegen". Denn immerhin sprach man sich in jenen die Rechtfertigung betreffenden Passagen dahingehend aus, daß es gewiß wahr sei, „ daß diese Tugenden, Glaube, Liebe, Hoffnung und andere, in uns sein müssen und zur Seligkeit nöthig sein. "164 Daß Melanchthon diese Formulierung nicht nur billigte, sondern sogar unterstützte, wundert kaum angesichts dessen, was wir von ihm in dieser Hinsicht bisher schon gehört haben, und wird wohl seiner „innersten Überzeugung"165 entsprochen haben. Insgesamt hat Melanchthons Haltung zu diesen Fragen seit jener Zeit bis hin in die Gegenwart sehr verschiedene Einschätzungen erfahren. Obgleich die Sympathien oft eher bei den kompromißlosen Gegnern des Interims liegen,166 bedürfen wohl die Urteile im Blick auf Melanchthons Haltung einer Korrektur.167 3.4.1 Proteste Obgleich die Interimstexte tatsächlich nicht als die eigentliche Ursache für die später um die Thesen Georg Majors ausgebrochenen Auseinandersetzungen angesehen werden können,168 so hat doch das „Augsburger Interim" einen immensen Sturmlauf evangelischer Theologen gegen dieses Dokument ausgelöst.169 Denn die Proteste gegen das Interim ließen nicht lange auf sich warten. Nachdem Melanchthon seine Bedenken gegenüber diesem schon einen Monat nach dessen Veröffentlichung vorgebracht hatte,170 war es dann Caspar Aquila, damals Superintendent von Saalfeld, der den ersten, von einem einzelnen Theologen vorgebrachten scharfen Angriff auf diesen Ausgleichsversuch verfaßte.171 Gleich einen Tag danach unterzeichnete er ge163 Hauschild: Zum Kampf ..., 73 f schätzt so schon die Passagen des Augsburger Interims ein. 164 Matthes: AaO, 301. Bei Matthes sind die hier normal gesetzten Worte gesperrt. Vgl. CR 7, 63. 165 Ebd, 302. Dort gesperrt. 166 Die „Seele des Widerstands" gegen das Interim war Flacius. Vgl. Lohse: D o g m a ...,

109. 167

Dafür plädiert mit Nachdruck Wartenberg: AaO, 6 0 - 6 2 . Vgl. HANS-EMIL WEBER: Reformation, Orthodoxie und Rationalismus. Teil 1 I. Gütersloh 1937, 261. 168

169

V g l . B E R N D MOELLER: D e u t s c h l a n d i m Z e i t a l t e r d e r R e f o r m a t i o n . G ö t t i n g e n 3 1 9 8 8 ,

159: „... die ganze religiöse Leidenschaft des Zeitalters entzündete sich noch einmal an einem theologischen Dokument." 170 A m 16. Juni 1548. Vgl. CR 6, 9 2 4 - 9 4 2 (Nr. 4259). Mitunterzeichner waren u.a. Johannes Bugenhagen, Johannes Pfeffinger, Caspar Cruciger und Georg Major. 171 Hier ist besonders seine Agricola als Mitbeteiligten am Interim anklagende Schrift zu nennen: CASPAR AQUILA: Wider den spöttischen || Lügner vnd vnverschempten ver= ||

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meinsam mit 15 weiteren ernestinischen Geistlichen eine in 26 Artikeln abgefaßte Kritik, die die Theologen172 auf ihrer Zusammenkunft in Weimar zwei Tage zuvor erarbeitet hatten.173 Obgleich die Problematik der Rechtfertigung durchaus nicht das einzige Thema war, dessen Darstellung im „Augsburger Interim" die ernestinischen Theologen zu kritisieren hatten, so gaben sie doch in 6 Artikeln ihrer Kritik daran detaillierten Ausdruck.'74 Vor allem eins war man nicht zu akzeptieren bereit: daß nach den Worten des Interimtextes erst die eingegossene Gerechtigkeit der Liebe den Glauben vollkommen und zu einem rechtfertigenden mache.175 Bald folgten aber auch Proteste aus Magdeburg, das sich in der folgenden Zeit als Hochburg des Widerstandes gegen das Interim auszeichnete.'76 So von Amsdorf, der zuvor schon seinen Protest brieflich angekündigt hatte,177 und der seine Kritik an diesem Doku-

leumbder M.Jsslebium || Agricolam. ||... || [Magdeburg 1548]. Datiert ist der ohne Angabe des Druckortes erfolgte Erstdruck dieser Schrift vom Freitag nach Jacobi (27. Juli). Agricola hatte auf der Rückreise von Augsburg auch in Saalfeld Station gemacht, um Aquila von der Sinnfalligkeit des Augsburger Interim zu überzeugen. Danach hatte er verbreitet, er hätte ihn für das Interim gewinnen können. Zu Aquila vgl. besonders GEORG BIUNDO: Aquila und das Interim. ThLZ 74 (1949), 587-592 und ders.: Kaspar Aquila: ein Kämpfer für das Evangelium in Schwaben und in der Pfalz, in Sachsen und Thüringen. Grünstadt 1963. 172 Aquila unterschrieb als fünfter. Vor ihm taten dies Nikolaus von Amsdorf, Justus Menius, Caspar Glatius, Pfarrer in Orlamünde, und Johannes Weber, Pfarrer und Superintendent in Neustadt/Orla. 173 Der Prediger der |] Jungen Herrn/ Johans Fride- || riehen Hertzogen zu Sachssen |[ etc. Sönen/ Christlich Be-1| dencken auff das || INTERIM. || ... || [s.l. 1548]. - Bezüglich des Datums muß sich der frühere Besitzer eines Exemplars dieses Druckes, das sich in der Nationalbibliothek der deutschen Klassik in Weimar befindet, geirrt haben, denn sein handschriftlicher Vermerk auf diesem Exemplar, daß es am 25. Juli erschienen sein soll, widerspricht schon dem gedruckten Datum „Sonnabents nach Jacobi", der 1548 auf den 28. Juli fiel. 174 Der Prediger ..., A2 v -A4 r : Artikel III-VIII. Wenn man auch an den beiden Eingangsartikeln Von dem Menschen vor dem fahl und Von dem Menschen nach dem fahl sowie dem Artikel Von der Erlösung durch Christum nichts kritisieren muß, so dann um so mehr am Rechtfertigungsverständnis. 175 Der Prediger ..., A2V: „Man müsse vor GOtt gerecht... werden, nicht allein durch den glauben ..., Sondern durch die eingegebene gerechtigkeit der Liebe, welche neben dem glauben gleich nöttig, vnd krefftigkgeacht wirdt... " Man vgl. ebd, A3r/V: „ Wenn die Liebe vnnd eingegossene gerechtigkeit zum Glauben kommen, Denn allererst werde die Rechtfertigung volkomen, vnd ...wo die Liebe den Glauben nicht volkommen mache ... Damit denn der Glaub an die verheissene gnad in Christo, gantz vngewis vnd zweiffelhafftig gemacht wird." 176 Der Widerstand gegen das Interim trug Magdeburg in jener Zeit bekanntlich den Namen „unseres Herrgotts Kanzlei" ein und führte schließlich zur Verhängung der Reichsacht und zur Belagerung der Stadt durch die Truppen von Kurfürst Moritz, vor denen man im November 1551 kapitulierte. 177 Zu Amsdorfs Protesten gegen das Interim vgl. neben Reichert: AaO, bes. 70-82. 1 0 8 - 1 1 3 u n d K o l b : A m s d o r f . . . , 1 4 9 - 2 3 6 auch G[USTAV] L[EBERECHT] SCHMIDT: Drei

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ment noch im gleichen Jahr in Druck gab.178 Darin griff er u.a. auch Formulierungen des Interims zum Problem der Rechtfertigung an, die seines Erachtens nicht anders gedeutet werden könnten als eine Preisgabe des „Sola fide". 179 Vor allem war es dann aber Matthias Flacius, der sich in jener Zeit als besonders schreibfreudig erwies und heftig gegen das Interim polemisierte, 180 während sein Freund Wigand im Vergleich zu ihm zurückhaltender war. Den entscheidenden Punkt der Formulierungen des „Augsburger Interim" sah Wigand darin, daß dort von „zweyerley gerechtigkeit" gesprochen werde: die eine des Verdienstes Christi wegen und die andere auf Grund der eingegossenen Gerechtigkeit.181

3.5 Konkurrenz, Mißtrauen und Rivalitäten Die Urteile zu all den theologischen Streitigkeiten, die seit dem Interim die nachfolgenden Jahre bestimmten und vor allem im ernestinischen Thüringen ihre entschiedensten Vertreter hatten und das dortige kirchliche Geschehen maßgeblich prägten,182 waren schon damals Zeit recht unterschiedlich. Während Melanchthon in seinen letzten Lebensjahren über die rabies theologorum zunehmend öfter klagte und er von ihnen schließlich im Tod erlöst werden

Briefe Amsdorfs über das Interim: aus dem Sächs.=Ernest. Gesammtarchiv zu Weimar mitgetheilt. ZHTh 38 (1868), 461-471. Am 22. Juni und 4. November 1548 schrieb Amsdorf an die ernestinischen Fürsten: „Ich sehe. Jedermann schweigt, Niemand will der Katze die Schelle anbinden, dadurch der gemeine Mann höchlich geärgert und erschrokken ist. " Daraus habe er „aus Pflicht und Schuld" des Amtes „nicht länger schweigen können und sollen, sondern ... Antwort auf das Interim ... müssen lassen ausgehen " (ebd, 468 f). 178 NIKOLAUS VON AMSDORF: Antwort/ Glaub vnd || Bekenntnis auff das || schöne vnd liebliche || INTERIM. || ... || [s.l.(Magdeburg) 1548], Gedruckt auch in: NIKOLAUS VON AMSDORF: ausgewählte Schriften/ eingel. und hrsg. von Otto Lerche. Gütersloh 1938, 29-51. 179 Ebd, C2V: „... die liebe kan niemand gerecht vnd from machen/ Sondern wer Gott vnd seinen nehesten lieben sol/ der mus zuvor from vnd gerecht sein/ vnnd als denn folget Effectus vnd frucht/ der gerechtigkeit/ nemlich die liebe vnd gute werck ... " 180 Von seinen im Zusammenhang der Kritik an den Interim entstandenen Schriften, die bei Preger: AaO 2, 5 4 1 - 5 4 6 aufgeführt sind, sei besonders verwiesen auf: MATTHIAS FLACIUS: Bericht M.Fla. || Jllyrici/ Von etlichen Artikeln .../ wider || die falschen Geticht der II Adiaphoristen. || [Jena 1549] sowie ders: Wider Das || INTERIM. || Papistische Mess/ Canonem/ || vnd Meister Eissleben/ || ... || [Magdeburg 1549]. 181 JOHANNES WIGAND: Ein kurtz bedencken auf das Interim. In: WF: Cod. Guelf. 12. 9. Aug. 2°, 138 r -147 r , bes. 148 r -151 v (dat. vom Januar 1549). 182 Vgl. u.a. HERBERT VON HINTZENSTERN: Kirchenpolitische Faktoren in Thüringen in den Jahrzehnten nach Luthers Tod. In: Laudate Dominum: Festgabe zum 70. Geburtstag von Landesbischof D.Ingo Braecklein. Berlin 1976, 99-109.

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wollte,183 gab es dazu auch ganz andere Ansichten. Gerade diejenigen, die sich als die entschiedensten Verfechter im Kampf um das genuine Erbe der Reformation verstanden, glaubten, daß in jenen Kämpfen nichts weniger als die Sache der Reformation selbst auf dem Spiel stand.184 All diese Auseinandersetzungen wurden auch von einem nicht hoch genug zu veranschlagenden politischen Aspekt bestimmt: die jahrzehntelange Konkurrenz, ja teilweise Feindschaft zwischen dem albertinischen und ernestinischen Sachsen. Spannungen zwischen diesen beiden sächsischen Regierungsbereichen konnten aber im Blick auf die grundverschiedene Haltung gegenüber der reformatorischen Bewegung während der ersten Jahrzehnte kaum ausbleiben. Nachdem diese Spannungen einen ersten Höhepunkt in der Fehde um das Wurzener Stiftsgebiet des Meißner Bischofs Johann VIII.185 erreicht hatten, führte im April 1547 die Niederlage des Schmalkaldischen Bundes bei Mühlberg und die Rolle von Herzog Moritz während jenes Krieges zu einer kaum noch überbietbaren Zuspitzung dieser Rivalität. Denn mit dem Verlust der Kurwürde war für die Ernestiner auch der des Kurkreises verbunden, zu dem die inzwischen so weitberühmte Wittenberger Universität gehörte. Diesen Verlust hatte Johann Friedrich der Großmütige in seinen letzten Lebensjahren wohl nicht mehr überwinden können und auch sein ältester Sohn Johann Friedrich II., der Mittlere genannt, der ihm nach seinem Tod in der Regentschaft folgte, war durch diesen Verlust in seinen politischen Entscheidungen derart festgelegt worden, daß er sich schließlich in die Katastrophe leiten ließ. In den darauffolgenden Jahren und Jahrzehnten bestimmten diese politischen Spannungen auch „bildungspolitische", kirchenpolitische und letztlich auch theologische Entscheidungen in hohem Grad. Unter Berücksichtigung dessen ist auch eine deutliche Polarisierung innerhalb der durch das „Augsburger Interim" und die „Leipziger Artikel" ausgelösten theologischen Kämpfe nicht zu übersehen. Der von den im ernestinischen Sachsen wirkenden Theologen wie Amsdorf und Flacius den im albertinischen Wittenberg wirkenden Melanchthon und Major gegenüber gemachte Vorwurf zu großer Nachgiebigkeit den „Papisten" gegenüber, die in „statu confessionis" einem Verrat an der evangelischen Sache gleichkäme, ist auch vor diesem Hintergrund zu sehen. Überdies häuften sich nach Luthers Tod Verdächtigungen gegenüber Melanchthon, das Anliegen Luthers nicht völlig reinzuhalten. Für den nach seines Vaters Tod an die Regierung gekommenen Johann Friedrich II. war es aufgrund dessen nur folgerichtig, daß er 183 Vgl. CR IX, 1098 (unter dem Datum vom 16. April 1560) die „Caussae cur minus abhorreas a morte, scriptae a Philippo in pagella, paucis diebus ante obitum. " 184 Vgl. dazu u.a. KARL HEUSSI: Geschichte der theologischen Fakultät zu Jena. Weimar 1954, bes. 2 4 - 2 7 . 185 Dazu vgl. GÜNTHER WARTENBERG: Die Enstehung der sächsischen Landeskirche von 1539 bis 1559. In: Das Jahrhundert der Reformation in Sachsen: Festgabe zum 450jährigen Bestehen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens/ hrsg. von Helmar Junghans. Berlin 1989, bes. 77.

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ganz energisch die Erhebung der von ihm, seinen Brüdern und seinem Vater 1548 in Jena gegründeten Hohen Schule186 zur Universiät betrieb, die von Anfang an in scharfem Gegensatz zu der nach einer kurzen Unterbrechung seit Oktober 1547 wieder arbeitenden Universität Wittenberg und auch der Leipziger Universität stand. 1558 wurde sie dann von Kaiser Ferdinand I. als Universität bestätigt. Deren theologische Fakultät187 erhielt ihre Prägung besonders durch Matthias Flacius, der nach seiner Berufung nach Jena dort im Frühsommer 1557 seine Arbeit als Professor und als Generalsuperintendent aufnahm.188 Zu jener Zeit aber war der Riß, der sich zwischen den Theologen um Flacius und Melanchthon seit den interimistischen und adiaphoristischen Kämpfen aufgetan und in denen letzterer eine gewisse Mitschuld eingestanden hatte,189 nicht zuletzt durch die sich anschließenden Kämpfe um Georg Major, in denen Flacius wieder eine führende Rolle spielte, nahezu unüberbrückbar geworden. Er hatte sich doch schon bis zur Feindschaft gesteigert.190 Die immer wieder anzutreffende Charakterisierung der ernestinischen Theologen um Flacius als streitsüchtige, ja den Streit geradezu suchende Theologen191 geht an deren tieferen Beweggründen allerdings vorbei.192 Diese hatte aber auch Herzog Johann Friedrich II. kaum verstanden, der Flacius und Kollegen in der Folge von dessen Auseinandersetzungen mit Victorin Strigel 1561 amtsenthob.193 186 Zur Gründung der Hohen Schule in Jena im März 1548, an die auch Melanchthon berufen werden sollte, vgl. man die Ausführungen von GUSTAV SEEBER in: Geschichte der Universität Jena 1548/58—1958: Festgabe zum vierhundertjährigen Universitätsjubiläum/ hrsg. von Max Steinmetz. Jena 1958, 26-30. 187 Zu ihr vgl. bes. Heussi: Geschichte ..., passim, der in den ersten Jahrzehnten der Universität in Jena nur „Epigonen Luthers und Melanchthons" am Werke sieht (ebd, 13). Über die Schicksale der Professoren der Universität informiert kurz und knapp JOHANNES GÜNTHER: Lebensskizzen der Professoren der Universität Jena seit 1558 bis 1858: eine Festgabe zur dreihundertjährigen Säcularfeier der Universität am 15., 16. und 17. August 1858. Jena 1858. 188 Zu Flacius und seiner Berufung an die Jenaer Hohe Schule vgl. Heussi: Geschichte ...,31-38. 189 Vgl. CR VIII, 842: „Fateor hac in re a me peccatum esse, et a Deo veniam peto, quod non procul fugi insidiosas illas deliberationes. " 190 Heussi spricht sogar von „Haß" und kommentiert: „Der gegenseitige Haß der beiden Gruppen erreichte einen bedenklichen Siedegrad" (Heussi: Geschichte ..., 34). 191 Vgl. stellvertretend für andere nur das Urteil von AUGUST BECK: Johann Friedrich der Mittlere, Herzog zu Sachsen: ein Beitrag zur Geschichte des 16. Jahrhunderts. Gotha 2 1928, 282: „Die schöne Tugend ächt christlicher Liebe und Duldung war ihrem Herzen fremd, und mit unermüdlichem Eifer suchte sie Haß und Abscheu gegen alle Andersgläubigen zu erregen." 192 Das gesteht auch Heussi zu. Vgl. Heussi: AaO, 33. Das oft tradierte Bild vom milden und ausgleichenden Melanchthon, der sich gegen die Angriffe des streitsüchtigen und ungerechten Flacius und seiner Gesinnungsgenossen kaum wehren konnte, korrigierte schon Otto Ritsehl erheblich (ders.: AaO 2 I, bes. 359-365). 193 Vgl. Kemper: AaO 2, 187: „,... wegen ihrer unerträglichen Glaubenstyrannei... "'

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Motive für erneute Auseinandersetzungen um das Heil

Von der Konkurrenz zwischen Jena und Wittenberg ist auch ein Projekt gekennzeichnet, das mehr war als ein politisches Prestigeunternehmen: die erneute Edition von Luthers Werken. Nachdem der Vater von Johann Friedrich II. schon in den 1530er Jahren die in Wittenberg entstandene Ausgabe von Luthers Werken gefördert hatte,194 entstand nach dem Verlust der Kurwürde am Hof in Weimar der Plan einer eigenen Ausgabe der zahlreichen Werke des Reformators. Zuvor hatten ernestinische Theologen immer häufiger Kritik an der Wittenberger Ausgabe geübt, die editorische und vor allem theologische Fragen betraf.195 Daß sich Johann Friedrich II. mit dieser Ausgabe selbst ins rechte Licht zu setzen verstand, verdeutlichen neben den Vorworten auch die Titelblätter der Bände jener Ausgabe.196 Neben dem Anspruch, das Erbe Luthers rein und unverfälscht zu bewahren, ist dabei auch ein politisches Moment nicht zu übersehen: der nicht erst durch die Politik von Herzog Moritz desavouierte albertinische Hof wurde samt seinen Theologen immer mehr zum Gegner der ernestinischen Herzöge und ihrer Theologen,197 wofür die sich am Interim entzündeten Kämpfe nur ein Beispiel sind. Denn Johann Friedrich II. hatte wohl Zeit seines Lebens weder den Verlust der Kurwürde noch die damit verbundenen Demütigungen wirklich überwinden können und selbst wohl auch noch nach der 1567 durch Wilhelm von Grumbach heraufgeführten Katastrophe198 den Traum einer wiedererstehenden ernestinischen Kurwürde gehegt.199

194

Zur Wittenberger Lutherausgabe vgl. EIKE WOLGAST: Die Wittenberger Luther= Ausgabe: zur Überlieferungsgeschichte der Werke Luthers im 16. Jahrhundert. AGB 11 (1971), 1-336. 195 Vgl. IRMGARD KRATZSCH: Alte Lutherana aus der Universitätsbibliothek Jena. Jena 1983, 44-53. 196 So zeigt das Titelblatt des 1. Bandes der deutschen Schriften Luthers den betenden Reformator und Johann Friedrich II. zu Seiten des Gekreuzigten. Im oberen Teil des Titelblatts steht in Abbreviatur der Wahlspruch des Herzogs: V.D.M.I.AE. Eine Abbildung davon bei Kratzsch: AaO, 51. 197 Daß dabei jedoch die einfache Zuordnung von „Gnesiolutheranern" zum ernestinischen Sachsen und der „Philippisten" zum albertinischen Sachsen nicht aufgeht, versteht sich eigentlich von selbst und wird durch die besonders in Thüringen überaus massiert auftretenden theologischen Auseinandersetzungen jener Jahre korrigiert. Darüber hinaus sind die entsprechenden Bezeichnungen für die einzelnen theologischen „Gruppierungen" etwas willkürlich, und oft bleibt die Frage nach den entscheidenen Kriterien dafür offen. Man vgl. zu den Fragen besonders ROBERT A. KOLB: Dynamics of party conflict in the Saxon late Reformation: Gnesio-Lutherans vs. Philippists. JMH 49 (1977), D1289— D1305; RUDOLF KELLER: Gnesiolutheraner. TRE 13 (1984), 512-519 und M[AXIMILIAN] A[LBRECHT] LANDERER ([JULIUS AUGUST] WAGENMANN): P h i l i p p i s t e n .

2

R E 11 ( 1 8 8 3 ) ,

605-613. 198 Die Kapitulation Johann Friedrichs II. auf dem Grimmenstein in Gotha vor den Truppen seines Bruders erfolgte pikanterweise genau 20 Jahre nach der Niederlage seines Vaters bei Mühlberg am 13. April 1567. 199 Besonders eindrucksvoller Ausdruck dafür ist das Grabmal für den Herzog und

Mögliche weitere Motive

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3.6 Mögliche weitere Motive Bei den Kämpfen gegen das Augsburger Interim zeigten sich Deutungsmuster des damaligen Geschehens, die apokalyptische Denkkategorien voraussetzten: So wie der durch das Interim von Nürnberg nach Königsberg vertriebene Oslander dieses als apokalyptisches Geschehen interpretierte,200 so konnten Theologen wie Flacius im Interim nur das Werk des Antichristen erkennen.201 Daß jener aber sich wieder stärker zu regen begonnen habe, deutete in den Augen der meisten Theologen lutherischer Herkunft daraufhin, daß die Welt ihrem Ende nahe gekommen sei. Obgleich zwar Ahnungen davon, daß die Welt müde und alt geworden sei und ihr Ende nicht mehr fern sein könne,202 keine der Reformationszeit eigenen Erscheinungen waren, so häuften sie sich jedoch in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Luther selbst hatte ja schon des öfteren den „Jüngsten Tag" herbeigesehnt.203 Aber auch andere Reformatoren wie Johannes Bugenhagen z.B. äußerten die Gewißheit, daß die Welt ihrem Ende entgegenginge.204 Über Theologen, die Lieder dichteten wie u.a. Eras-

dessen zweite Frau Elisabeth von der Pfalz in der Moritz-Kirche in Coburg, das der aus Pößneck stammende Nicolaus Bergner von 1595-1598 geschaffen hatte. 200 Vgl. dazu MARTIN STUPPERICH: Das Augsburger Interim als apokalyptisches Geschehnis nach den Königsberger Schriften Andreas Oslanders. ARG 64 (1973), 225-245. 201 Vgl. dazu u.a. Preuß: Antichrist..., bes. 222 und 241. 202 So konnte z.B. Georg Major „Anno 1560 ... Anno mundi conditi 5522 " davon reden, daß die „ consumatio Mundi futura sit anno sexto millesimo " und sah sich dadurch zu dem Gebetswunsch veranlaßt: „AEterne & omnipotens fllij Dei Domini nostri Iesu Christe, qui ... precamur te toto pectore, cito adesto ad iudicium, Ecclesiam tuam periclitantem horribiliter, a diabolorum blasphemijs & mendacijs, a Tyrranorum crudelitate et saeuicia libera... Amen, Amen, Amen " (GEORG MAJOR: QVARTA || PARS HOMELIA-1| RVM IN EPISTOLAS ... || [Wittenberg 1560], 556\ 555v-556r). Einen Überblick über dieses zunehmend stärker in das Blickfeld geratene Problem bietet HARTMUT LEHMANN: Endzeiterwartung im späten 16. und im frühen 17. Jahrhundert. In: Die lutherische Konfessionalisierung in Deutschland: Wissenschaftliches Symposion des Vereins für Reformationsgeschichte/ hrsg. von Hans-Christoph Rublack. Gütersloh 1992, 545-554. 203 Vgl. das 1565 von Anton Otho in seinem „Betbüchlein ..." (vgl. oben Anm. 69) zitierte Gebet Luthers: „Ach mein HErr Christe, kom doch bald mit fewer und Schwefel vom Himel und machs mit solchem spotten und lestern ein ende; wie übermachen sie es doch so gantz unleidlich und untreglich" (ebd, B8r). Vgl. WA 30, II, 609, 10-12 und FRIEDER SCHULZ: Die Gebete Luthers: Edition, Bibliographie und Wirkungsgeschichte. Gütersloh 1976,48. 84-87. 169. - Zum Ganzen vgl. ERICH WITTENBORN: Luthers Predigt vom Jüngsten Tag (Theologische Darstellung, homiletische Form, grundsätzliche Bedeutung). Bonn 1964. 204 Vgl. HANS-GÜNTER LEDER: Leben und Werk des Reformators Johann Bugenhagen. In: Reformation und Ordnung aus dem Wort: Johannes Bugenhagen und die Reformation im Herzogtum Pommern/ hrsg. von Hans-Günter Leder und Norbert Buske. Berlin 1985, 9 ^ 5 , bes. 44.

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Motive für erneute Auseinandersetzungen um das Heil

mus Alber,205 fanden diese Vorstellungen auch in den Gemeindegesang Eingang,206 wobei sich durch den sächsischen Hofkapellmeister Johann Walter und den Joachimsthaler Kantor Nikolaus Herman207 allerdings bald die Überzeugung durchzusetzen begann, daß jener Tag Christen keine Angst machen müsse, sondern er für sie ein Tag der Freude sein könne.208 Zu den Zeichen des nahe bevorstehenden Endes der Welt, von dem man an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert nicht weniger deutlich sprechen konnte als noch einige Jahre zuvor,209 zählte entscheidend das Wirken des Teufels. Beispiele dafür sah z.B. Petrus Glaser in verschiedenen „Weissagungen" Luthers,210 wie sie etwas später auch Christian Gerhard zusammenstellte.211 Vor diesem Hintergrund kann es nicht verwundern, daß man besonders das SOLA der Rechtfertigung massiv verteidigte. Dies geschah sowohl in Disputationen wie auch in Zitatensammlungen212 und in separaten Abhandlungen.213 Denn besonders 205

Vgl. die 2. Strophe seines im EKG (Nr. 3) als Adventslied geführten Liedes: „Ihr lieben Christen ...": „Der Jüngste Tag ist nun nicht fern, kum, JHEsu CHRiste, lieber HERR! Kein Tag vorgeht, Wir warten dein und wolten gern bald bey dir sein " (zit. nach Wackernagel: AaO 3, 879 f [Nr. 1032]). 206 Darauf wies besonders INGEBORG RÖBBELEN: Theologie und Frömmigkeit im deutschen evangelisch-lutherischen Gesangbuch des 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Berlin 1957 hin. 207 Vgl. Wackernagel: AaO 3, 1217. 208 Vgl. DIETRICH KORN: Das Thema des Jüngsten Tages in der deutschen Literatur des 17. Jahrhunderts. Tübingen 1957, bes. 15. 22 und zum Ganzen auch Kemper: AaO 2, 34^5. 209 Dies illustriert eindrücklich u.a. das Gedicht von GEORG HECKHEL: „Aigendliche Vndt Warhafftige Beschreibung Vonn der Erschröcklichen Zukunfft Vnnd letztem Gericht Gottes' aus dem Jahre 1594: „Der tag des Herrn ist nit weyt, Beweisen die Zeichen Unnd Zeyt, ..., Auf des Breutigams Zukunfft wach, Wellicher Heist Herr Jesu Christ. Sein Zukunfft wahrlich nahent ist" (zit. nach WILL-ERICH PEUCKERT: Religiöse Unruhen um 1600. In: Deutsche Barockforschung/ hrsg. von Richard Alewyn. Köln; Berlin 2 1966, 81). 210 Vgl. z.B. nur die Schilderung des Treibens des Teufels bei [MARTIN LUTHER] (PETRUS GLASER): Hundert und zwan= || zig Prophezeiungen/ oder Weissa= || gung/ des Ehrwirdigen Vaters Herrn || Doctoris Martini Luthers || ... || [Eisleben 1557], P3r: „DER Teuffei wird fortfahren/ vnd mehr Artickel angreiffen/ wie er schon funckel/ mit den Augen/... / da wird widerumb ein gerumpel in der Schrifft werden ... " 211 So schreibt CHRISTIAN GERHARD in seinen „Deutsch Epigramma vber die Einfalt... des Trewen alten Lutheraners M.Antonij Ottonis" im Anhang in dessen „Einfalt Von den Newen Rumpelgeistern ..." (vgl. unten Kap. 8 Anm. 29), (D4r-E3r) über des Teufels Wirken: „Macht die Leut sicher vnd verrucht/Das er damit einfüren mucht/Ein Ergers Bapstumb denn zuuor/ Schickt nach dem Intrim den Maior/ Darnach die Synergistisch Schar/ Vnd jetzt der Accidentzer Lahr" (ebd, D4V). 212 Ein Beispiel unter vielen anderen ist dafür JOHANNES FREYSLEBEN: SYLVA || QVAEDAM TESTIMO- || NIORVM EX PROPRIIS PA- || pistarum &c Patrum ... scriptorum libris ... quod ... SOLA || fiducia gratiae & misericordiae Dei pro- || pter Christum ... iustificemur & saluemur ... || In: THOMAS VENATORIUS: DE SOLA || FIDE IVSTIFICANTE || NOS ... || [Nürnberg 1556], - Z u Freysleben vgl. MATTHIAS SIMON: Der Lebensgang des ersten evangelischen Predigers in der Oberpfalz, Johannes Freysleben.

Mögliche weitere Motive

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das SOLA der Rechtfertigung war und blieb über Jahre hinweg eines der bewegendsten „Themen". Insgesamt waren diese massiven Verunsicherungen ein Grund, daß man sich wieder stärker den Wurzeln der neuen reformatorischen Erkenntnis wohl auch unter dem Aspekt, Kontinuität mit den Vätern nachzuweisen, zuwandte. Dies galt auch für Johannes Tauler, einem Theologen also, der in der Reformationszeit ohnehin nie gänzlich in Vergessenheit geraten war.214 Unter den Werken der in unterschiedlichem Grad ständig „präsenten" „Väter" aber kam den Schriften des Augustinus überragende Bedeutung zu, so daß unter dem Blickwinkel der Rechtfertigung auch seine Werke exzerpiert und in sentenzartigen Zusammenstellungen ediert wurden.215

Z B K G 2 9 ( 1 9 6 0 ) , 2 5 - 3 2 u n d z u V e n a t o r i u s J[OHANN] C[ARL] E[DUARD] S C H W A R Z :

Thomas Venatorius und die ersten Anfange der protestantischen Ethik im Zusammenhange der Entwickelung der Rechtfertigungslehre. ThStKr 23 (1850), 79-142. 213

LEONHARD CULMANN: D e sola fide iu || S T I F I C A N T E , S E V IV- || stificatione

hominis, quid de ea sit || pure sentiendum atque docendum ... || [Basel um 1555], Culmann brachte deutlich zum Ausdruck, daß Rechtfertigung im Grunde ein Herrschaftswechsel ist: „Insuperper Christum liberati sumus a lege, a maledictione legis..., non ut legem non faciamus, sed ut nos alterius simus, nempe illius qui a mortuis resurrexit... " (ebd, 95). 214 Neben dem zu jener Zeit wohl noch singulären Büchlein von MATTHIAS LAUTERWALD: Ein bedencken: Was || zu halten sey/ von des erleuchten || Herrn Doctor Johannis Taulers ... Offenbarung/ entzückung/ vnd || erleuchtung/... || [Wittenberg 1553], das er im Nachgang zu seiner Auseinandersetzung mit Oslanders Rechtfertigungslehre und dessen Bezug auf Tauler herausgegeben hatte, sei hier auf die Zusammenstellung von Exzerpten aus Schriften Taulers durch Petrus Glaser verwiesen: PETRUS GLASER: TAVLERI || Christliche Lehre, || von den fürnemsten heupt- || stücken der heiligen Schrifft, ... || [Dresden 1583]; vgl. Koch: Taulerrezeption ..., bes. 1238-1243. 215 So gab im Zusammenhang der Auseinandersetzungen um Major der Bremer Pfarrer Timmann eine Sammlung von Auszügen aus Augustins Schriften heraus: [AURELIUS AUGUSTINUS] (JOHANN TIMANN): Coaceruatio sen || T E N T I A R V M A L I Q V O T , ... p r o

commendatio || ne divinae gratiae & iustitiae fidei, contra || Pelagianos haereticos ... recentes ... || [Frankfurt 1555],

4. Von der Notwendigkeit guter Werke zur Seligkeit Vor diesem skizzierten Hintergrund erhielten Formulierungen, die schon Jahre zuvor in Wittenberg thematisiert worden waren, schon bald eine ungeahnte neue Brisanz. Die Aufgabe, den Prozeß und das Geschehen der Rechtfertigung wie auch das Verhältnis zwischen dem Glauben und Handeln der Christen möglichst klar zu umschreiben, blieben Herausforderungen, die nicht ein für alle mal gelöst waren. Ihre Brisanz bekamen sie dadurch, da Formulierungen, die von einer Heilsnotwendigkeit des Handelns der Christen sprachen und die Luther in soteriologischem Blickwinkel immer deutlicher verworfen hatte, ein Doppeltes in Frage stellten: zum einen die klare theologische Fassung und deutliche Abgrenzung des reformatorischen Rechtfertigungsverständnisses von vorherrschenden und sanktionierten „katholischen" Lehrauffassungen und zum anderen, ganz eng damit zusammenhängend, die Frage nach der Gewißheit und Bedingungslosigkeit des Heils, das nach reformatorischem Verständnis dem Menschen von Gott durch Christus geschenkt werde, ohne daß der Mensch dazu etwas beitragen könne oder gar müsse. - Sowohl die Auseinandersetzungen um das Tridentinische Rechtfertigungsdekret und die Angriffe auf das „Interim" wie auch das Lebensgefühl des einzelnen Christen bestimmende „apokalyptische" Vorstellungen haben dazu beigetragen, daß man innerhalb der reformatorischen Bewegung im Blick auf die entscheidende Frage nach der Rechtfertigung des Menschen sehr sensibel reagierte. Daß dabei der Theologe, der gerade die Leitung der ersten zur Vollendung gelangten Ausgabe von Luthers Werken übernommen hatte, in das Zentrum jahrelanger Kämpfe geriet, entbehrte nicht einer gewissen zusätzlichen Spannung.

4.1 Georg Major: die Entwicklung des Konflikts Die theologischen Kämpfe, die mit dem Namen Georg Major1 verbunden sind, standen in dessen Leben weder sachlich noch zeitlich an erster Stelle. Dennoch waren sie aber keinesfalls von nur untergeordneter Bedeutung. Denn die Schärfe und Unerbittlichkeit dieser Kämpfe nahm von Jahr zu Jahr

1

Vgl. noch

GUSTAV KAWERAU:

Georg Major. 3RE 12 (1903), 85-91.

Georg Major: die Entwicklung des Konflikts

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zu2 und über 20 Jahre lang prägten sie das Leben und Werk dieses Mannes bis hin zu seinem theologischen Testament3 und schließlich seinem Tod. Die um Majors Positionen ausgefochtenen Auseinandersetzungen erwuchsen letztlich aus den Kämpfen, die sich unmittelbar im Anschluß an das „Augsburger Interim" erhoben.4 Die scharfe Magdeburger Kritik an jenen Kompromißformeln ging von Flacius aus, den bald auch Amsdorf unterstützte. Die Verbitterung der Freunde, die in Magdeburg Kurfürst Moritz und dem Kaiser selbst die Stirn geboten hatten,5 führte zu einem mindestens ebenso hart ausgefochtenen Kampf im evangelischen Lager, der mit den Auseinandersetzungen um das Interim verbunden blieb. Den Anfang nahm der Schriftenkrieg im Herbst 1551, kurz bevor Major im Dezember die nach Johann Spangenbergs Tod vakante Stelle eines Superintendenten in Eisleben antreten sollte.6 In seiner Entgegnung7 auf die Klage Majors und Bugenhagens, daß letztlich die Magdeburger für den Zank und Streit verantwortlich seien, der seit dem Interim das lutherische Lager spaltete,8 beschuldigte Amsdorf seinerseits Major, den Artikel von der Rechtfertigung zu verderben.9

2 Trotz der ungemein scharfen und harten Kämpfe und der bis hin zu theologischen und persönlichen Verunglimpfungen reichenden gegenseitigen Angriffe gab es Zeugnisse einer Verständigungsbereitschaft. Dazu vgl. WALTER FRIEDENSBURG: Ein Brief Georg Majors an Nikolaus von Amsdorf 1563. ARG 21 (1924), 254-255. 3 GEORG MAJOR: TEST AMEN-1| TVM DOCTO-1| RIS GEORGII || MAIORIS. ||... || [Wittenberg 1570]. Auch diese abschließende Schrift Majors blieb nicht ohne Widerspruch. Ein Beispiel ist die Entgegnung von MATTHIAS FLACIUS: Censura de testamento D. Maioris ... (Schlüsselburg: AaO 7, 266-276). Klein (aaO, 121 f) wies daraufhin, daß die Thematik der guten Werke auch in der 1571 erschienenen Schrift von GEORG MAJOR: Trost II wider das || schrecken des || Todes. || Alten vnd Jungen zu wis-1| sen von nöten ... II [Wittenberg 1571] eine Rolle spielte. Ihre Deutung jedoch, daß Major sich hier gegen eine Notwendigkeit der guten Werke ausspreche, entbehrt aber jeder Grundlage. 4 So sahen es auch schon Majors Zeitgenossen und wenig später auch Theologen, die wie Johannes Wigand eine maßgebliche Rolle innerhalb der Kämpfe um den dritten Gebrauch des Gesetzes spielten. Man vgl. JOHANNES WIGAND: DE PROPOSITIONE || BONA OPERA RE- || TINENT SALVTEM. || D.IOHANNES VVI- || GANDVS. || [Jena 1571], A3 v /A4 r : „..., haecpropositio ... nata ex Interimisticis actionibus seu conciliationibus & quidem ex fucis pontificiarum propositionum desumpta est. " Man vgl. auch das Urteil über die „Leipziger Artikel" im Brief von Johannes Wigand und Michael Coelius an Georg Major vom 15. Januar 1552 (WF: Cod. Guelf. 12. 9. Aug. 2°, 327 r -331 r ): „In articulis Lipsici Interim sunt quaedam captiosae & periculosae posita, quaedam vero palam a pura doctrina Euangelij & nostra confessione aliena " (ebd, 328'). 5 Vgl. Kolb: Major ..., 458 und ders.: Amsdorf..., 181. 6 Vgl. JOACHIM ROGGE: Amsdorf, Nikolaus von. TRE 2 (1978), 4 8 7 - 497, bes. 493, 15-17. 7 NIKOLAUS VON AMSDORF: Das Doctor Po= || mer vnd Doctor Major mit iren || Adiaphoristen ergernis vnd zur= || trennung angericht/... || [Magdeburg 1551]. 8 Vgl. Kolb: Amsdorf..., 261, Anm. 13. 9 Vgl. Amsdorf: Das Doctor Pommer ..., A2 v -A3 r .

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Von der Notwendigkeit guter Werke zur Seligkeit

In seiner 1552 erschienenen Verteidigung10 gegenüber Amsdorf konzentrierte sich Major mit seiner Kritik auf Flacius. Amsdorf wollte er wohl nicht verletzen. Major holte weit aus, verteidigte seine Aktivitäten bezüglich der „Leipziger Artikel"11 und verwies auf seine eigenen Schriften, die belegen sollten, wie sehr er das „sola fide" der Rechtfertigung betont habe.12 Ein Satz jener Schrift reichte aber aus, um in der Folgezeit eine ganze Flut von Schriften hervorzurufen: „Das bekenne ich aber/das ich ... foerder alle mein lebtag also leren wil/ Das gute werck zur Seligkeit noetig sind/ vnd ... das niemands durch boese werck selig werde/ vnd das auch niemands one gute werck selig werde/ vnd sage mehr/ das wer anders leret/ ... / der sey verflucht. "13 Major erklärte, daß gute Werke nicht im Sinne eines Verdienstes „zur Seligkeit notwendig" seien, aber als Gehorsam, den man Gott schulde, und als Folge des Glaubens.14 Man hat darüber nachgedacht, welche Motive Major veranlaßt haben mögen, solche Behauptungen aufzustellen. Dies hat man schon zu Zeiten Majors getan15 und später im Zusammenhang der Aufarbeitung dieser Auseinandersetzungen.16 Zweifellos hatte Major bei derartigen Formulierungen keinerlei Bedenken, das evangelische Verständnis von der Rechtfertigung unklar dargestellt oder gar verzerrt zu haben. Nicht zu übersehen ist, daß auch andere neben ihm ähnliche Formulierungen benutzten.17 10

GEORG MAJOR: Auff des Ehrenwir || digen Herren Niclas von Ambsdorff || schrift, || ... II Antwort... [Wittenberg 1552], 11 Vor allem diese nahm man ihm immer wieder übel. Man vgl. die Fortsetzung des oben Anm. 4 angeführten Zitats aus dem Brief Wigands und Coelius': „Sed Maior inter alios unus est, qui istius Lipsici Interim vel author est, vel subscriptor & approbator eius, vel dissimulator eorum, ..." (ebd, 328r). 12 Major bezog sich dabei u.a. auf seine Schrift: Zwo Predigten von || zweierlei gerechtigkeit/ des Gese= || tzes vnd des Euangelij... || [Wittenberg 1550]. Dort hatte Major geschrieben: Der Unterschied zwischen Gesetz und Evangelium „ ist so hoch von nöten allen Christgleubigen zu wissen, das kein Mensch, ja auch kein Engel im Himel nicht genugsam ausreden kan, was fur finsternis vnd jrthumb folgen, wenn solch Liecht verloschen ..." (ebd, Bl v ). 13 Ebd, Cl v -C2 r . Vgl. dazu Kolb: Major .., 459. 14 Vgl. ebd, C2V. Innerhalb einer dreifachen necessitas bonorum operum verwahrte sich Major einerseits zwar gegen eine necessitas meriti, hielt jedoch andererseits eine necessitas debiti und oboedientiae fest. Vgl. C(ARL) BECK: Majoristischer Streit. 2 RE 9 (1881), 156-158, bes. 156. 15 So urteilt Melchior Kling, Professor des kanonischen Rechts in Wittenberg, in einem Brief an Melanchthon vom 8. September 1553: „Ego iudicio D. Maiorem divinitus admonitum esse, ut hanc doctrinam moveret. Antea enim maior pars concionatorum urserunt fidem mortuam neglectis operibus, unde orta est securitas et licentia presentium temporum sub praetextu libertatis Chris tianae ..." (zitiert nach OTTO CLEMEN: Zu Stephan Agricola d. J.. In: Ders.: Kleine Schriften zur Reformationsgeschichte (1897-1944)/ hrsg. von Ernst Koch. Bd. 6: (1933-1944). Leipzig 1985, 381-384, 383). 16 Vgl. u.a. Klein: AaO, 122: Bei Major sei „das Interesse an der Heiligung aus dem Bewußtsein um die Gefahr der - falsch verstandenen - Rechtfertigungslehre " erwachsen. 17 So betonte u.a. CHRISTOPH FISCHER: Ein Auszug || vnd Begriff des heili= || gen

Georg Major: die Entwicklung des Konflikts

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Einer derjenigen, die gegen die für viele überaus provozierend wirkenden Behauptungen Majors protestierten, war Amsdorf. Bald nach Erscheinen von Majors Druck ließ er seine Antwort 18 veröffentlichen und hoffte dabei, daß er Major zum Schweigen bringen könne.19 Amsdorf widerlegte zunächst Majors Ausflüchte, an den entscheidenden Verhandlungen für die „Leipziger Artikel" nicht beteiligt gewesen zu sein. Dann kam er zur Hauptsache. Die bestand für ihn zunächst darin, daß durchaus nicht fraglich sei, „ das ein Christ soll vnnd müsse gute Werck thun/davon redet vnd Disputieret niemand/... "20 Denn gute Werke, die dem Glauben folgten wie die gute Frucht dem Baum,21 tue ein Christ, um Gott zu loben, zu lieben und ihm zu danken. Er bestätige damit seinen Glauben ebenso, wie er auch seine alte Natur töte und seinem Nächsten helfe. 22 Erstaunlich mußte es für Amsdorf sein, daß es Major für nötig hielt, zu betonen, niemand könne sich durch böse Werke den Himmel verdienen: „... hat auch der ... vngestümme Ambsdorff je so gelehrt vnd geschrieben? "2i Aber diese „witzelische Wort (die guten Werck sein nötig zur Seligkeit) schliessen in sich ein meritum, vnd lauten/ ob die Werck verdieneten ... die Seligkeit/ welches wieder Gott/ sein Wort vnnd alle Schrifft ist. "24 Obwohl Major zurückwies, daß es überhaupt um diese Frage ging, und er seiner Meinung nach das „Sola fide" der Rechtfertigung rein gelehrt habe, konnte Amsdorf Majors These nicht anders verstehen, vor allem nicht vor dem Hintergrund gewisser Formulierungen des Interim.25 Erkennbar wird, daß primär die Blickrichtung und theologische Intention der ehemaligen Freunde ganz verschieden war und letztlich das gegenseitige Nicht-Verstehen verursacht hatte. Besonders war es Majors undurchsichtige Haltung gegenüber dem „Interim", die das Mißtrauen früherer Freunde provozierte. 26 Amsdorf, der schon früh für Luthers Anliegen gewonnen worden war, hatte Christlichen Glaubens || auff kurtze Frag vnd || Antwort gestalt || ... || [Wittenberg 1552] die Notwendigkeit guter Werke (zur Seligkeit), denn diese werde Gott „ hie zeitlich/ vn dort ewiglich belohnen " (ebd, A3 r ). 18 NIKOLAUS VON AMSDORF: Ein kurtzer vnter= || rieht auff D.Georgen Maiors || Antwort/ das er nit vnschuldig |[ sey/ wie er sich tragice || rhümet. || ... || [Basel(=Magdeburg) 1552], Gedruckt auch bei Schlüsselburg: AaO 7, 205-223. 19 Voit: AaO, 177 f machte darauf aufmerksam, daß diese Schrift Amsdorfs schon Ende Januar 1552 von Nikolaus Gallus u.a. an Vergerio verschickt wurde. 20 Schlüsselburg: AaO 7, 210. 21 Dieses Bild stand im Zentrum von Amsdorfs Argumentation und hatte auch für Luther eine besondere Bedeutung. Vgl. u.a. die Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen" in WA 7, (12) 2 0 - 3 8 (deutsch) und WA 7, (39) 4 0 - 7 3 (lateinisch). 22 Vgl. Amsdorf: Kurtzer Unterricht..., Bl r -B3 r . 23 Schlüsselburg: AaO 7, 209. 24 Ebd, 212. Amsdorf spielte hier auf Georg Witzel an, den Eislebener katholischen Prediger und kompromißlosen Gegner der dortigen evangelischen Bewegung. 25 Vgl. Kolb: Amsdorf..., 266 f. 26 Vgl. Kolb: Major ..., 461: „... because the suspicion and enmity produced by the Interims controversy prevented his antagonists from giving him a sympathetic hearing."

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mit diesem die auf Christus und Gott selbst bezogene Ausrichtung seines Glaubens gemeinsam. Für ihn stand im Zentrum, daß Gott allein durch Christus den Menschen rette und Menschen ganz und gar nichts zu ihrer „Seligkeit" beitragen könnten und müßten. Das soteriologische Interesse war für Amsdorf entscheidend.27 Den Versuch Majors, libertinistische Mißdeutungen des reformatorischen „sola fide" der Rechtfertigung durch die Behauptung einer Notwendigkeit guter Werke im Blick auf die Seligkeit zurückzudrängen, konnte Amsdorf weder verstehen noch nachvollziehen. Von einer derart begründeten Notwendigkeit zu reden, erschien ihm zutiefst „Pelagianisch und Papistisch",28 ja als Verrat an Christus selbst.29 Aber noch vor seiner Entlassung als Superintendent von Mansfeld arbeitete Major an einer recht umfänglichen Begründung seiner Position und entgegen Melanchthons Rat30 veröffentlichte er seinen „ Sermon von S.Pauli vnd aller Gottfiirchtigen Menschen bekerungzu Gott" im Frühjahr 1553.31 Gleich zu Beginn wurde Major deutlich: er wollte die ausführliche Begründung32 dafür geben, „DAs die gute werck/ so Gott geboten/ vnnd der newe gehorsam den gleubigen .../ zur sehligkeit nötig seind/ nicht die selbige dardurch zuuerdienen (Welche sie albereit .../ aus gnaden Allein durch den glauben haben) sondern als wirckung des warhafftigen glaubens/ vnnd des heiligen Geistes/ vnd als fruchte der gerechtigkeit vh Wiedergeburt welche dem glauben folgen müssen/ vnd one welche .../ die so warhafftig gerecht vnd newe geboren/ nicht sein

können noch sollen. "33 Man muß der Gerechtigkeit halber erwähnen, daß Major sich redlich mühte, allen nur denkbaren Mißverständnissen vorzubeugen.34 Denn auch Major wollte am „sola fide" festhalten und wies immer wieder „ auff den furgestalten Gnaden stuel Christum Jhesum, als den einigen gruntfest vnser Seligkeit"35 hin. Allerdings, und dies machte ihn so angreifbar, gehöre seiner Meinung nach zur Seligkeit auch noch die schon in diesem Leben ,, angefangene vernewerung zum Bilde Gottes. "36 So verstand er unter der Gerechtigkeit des Menschen hauptsächlich eine „Iusticia et vita aeterno inchoata ", die dem Menschen um Christi willen zugerechnet werde, „als weren wir volkomenlich Gerecht vnd selig... "ll

27

Vgl. Kolb: Major ..., 460, Anm. 15. 29 Vgl. Schlüsselburg: AaO 7, 216. Vgl. ebd, 212. 30 Vgl. CR 8, 64. Melanchthon an Georg (III.), Fürst von Anhalt-Dessau am 1. April 1553. 31 GEORG MAJOR: Ein Sermon von S. || Pauli vnd aller Gottfiirchtigen men= || sehen bekerung zu Gott/1| Durch || D.Georg:Maior. ||... || [Leipzig 1553]. - Gewidmet hat er sein Buch dem Rat zu Eisleben und das Vorwort dazu dort noch am 10. November 1552 verfaßt (ebd, G4V). 32 Vgl. Preger: AaO 1, 364-373 und Kolb: Amsdorf..., 270-274. 33 34 Major: Ein Sermon ..., A2r. Vgl. ebd, bes. Cl v . 35 V 36 Ebd, A2 . Ebd, Y4r. 37 Ebd, Gl v . 28

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4.1.1 Scharfe Proteste: das Gift steckt im Schwanz38 Gegen Majors Schriften legte man Protest ein, da man in ihnen das reformatorische Rechtfertigungsverständnis gefahrlich in Frage gestellt, ja womöglich gar preisgegeben sah. Es war ein zunehmend schärfer artikulierter Protest, der je länger und hartnäckiger Majors Verteidigungsversuche waren, von umso mehr Theologen getragen wurde. Die Fülle der Schriften, die, oftmals sachlich und polemisch zugleich, Majors Thesen in der Folgezeit bekämpften, ergoß sich gleich einer Sturzflut über den Gegner, vergleichbar nur mit der Zahl jener Schriften, die sich gegen das „Interim" richteten. Jene Schriftenflut ebbte in den Folgejahren kaum ab, sondern setzte sich aufgrund der sich über Jahre hinziehenden Verteidigungs- und schließlichen Rückzugsgefechte Majors immer weiter fort. Es kann hier nicht darum gehen, den Kampf gegen Majors Thesen in all seinen Dimensionen darzustellen. Denn diese Kontroverse war eine der Auseinandersetzungen jener Zeit, deren Wellen am höchsten schlugen und die weitesten Kreise zogen. Auf einige Aspekte kann aber aufmerksam gemacht und der Versuch gewagt werden, die wichtigsten Etappen der Auseinandersetzung grob zu skizzieren.39 Bald nach Beginn der Auseinandersetzungen hatte sich herauskristallisiert, daß es eigentlich zwei Aspekte des problemgeladenen Verhältnisses zwischen den Werken und dem Heil waren, deren je verschiedene Betonung so divergierende theologische Anliegen und Positionen verrieten: Zum einen war es die Frage, ob überhaupt und wenn ja, inwiefern, die sogenannten guten Werke der Menschen in einem Verhältnis zur Seligkeit stehen, und zweitens die Frage, welchen Platz die guten Werke im Leben des Christen einnehmen. Diese beiden Aspekte waren das Grundmotiv der bald gewechselten Streitschriften, wobei deutlich wurde, daß die Kritiker Majors vor allem das soteriologische Anliegen des „sola fide" durch dessen Thesen gefährdet sahen. Auf Majors Verteidigungsschrift gegenüber Amsdorf aus dem Jahr 155240 reagierten neben Amsdorf auch dessen Freunde in Magdeburg noch im gleichen Jahr. Besonders früh und scharf haben dabei vor allem Flacius41 und Gallus42 Majors Argumente zurückgewiesen, die jene nur als Ausflüchte 38

Italienisches Sprichwort: II veleno sta nella coda.

39

H i e r s e i n u r a u f K A R L THIEME: W e r k e , g u t e .

3

R E 21 ( 1 9 0 8 ) , 1 1 0 - 1 2 2

verwiesen.

Ältere Literatur ist bei GUSTAV WOLF: Quellenkunde der deutschen Reformationsgeschichte. Bd. 2: Kirchliche Reformationsgeschichte. Teil 2. Gotha 1922, 1 0 3 - 1 1 0 aufgeführt. 40 Siehe oben Anm. 10. 41 MATTHIAS FLACIUS: Wider den Evange= || listen des heiligen Chorrocks || D.Geitz Major. II ... || [Basel(=Magdeburg) 1552], 42 NIKOLAUS GALLUS: Auff des Herrn D. || Maiors Verantwortung vnd De= || claration der Leiptzigischen Pro= || position/ wie gute werck zur selig= || keit nötig sind ... Antwort. II Nicolai Galli. || [Basel(=Magdeburg) 1552], - Schon in dieser Schrift weist Gallus daraufhin, daß Major genau das aus den Leipziger Artikeln sich zu verteidigen aufgeworfen habe, was nach Gallus Ansicht innerhalb dieser am gefährlichsten sei: „...so wil er an

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verstehen konnten. Denn für Flacius war der Kampf um das „sola fide" der Rechtfertigung, das ihm durch Majors Thesen, trotz aller gegenteiliger Behauptungen, preisgegeben schien, eben kein „Grammatieale bellum",43 sondern ein Kampf um die Sache selbst. Die höchsten Wellen schlugen die frühen Auseinandersetzungen um die Positionen Majors, als sich dieser 1553 erneut verteidigte und seine in der Folgezeit so kompromißlos zurückgewiesenen Thesen ihren Lauf nahmen. Es war besonders Majors „Sermon von S.Pauli Bekerung",44 der zu immer härterem Widerspruch herausforderte. Wieder waren es vor allem Flacius und Gallus, die umgehend reagierten. So initiierten die zwei Freunde eine Stellungnahme der Pfarrer aus Hamburg,

dem Leiptzigischen Interim unschuldig sein/ unnd nimpt doch draus der aller schedlichsten Proposition eine/ das gute werck zur Seligkeit nötig sind ..." (ebd, A4'). Gallus, der 1516 im anhaltinischen Kothen geboren wurde und schon im September 1537 in Wittenberg zum Magister promovierte, wirkte nach einer kurzen Zeit als Schulrektor in Mansfeld an verschiedenen Orten als Pfarrer und Superintendent, wobei neben Magdeburg für ihn vor allem Regensburg bedeutsam geworden ist. - Gallus hatte die seltene Gabe, theologisch überaus komplizierte und komplexe Fragestellungen in einfachen und klaren Formulierungen zur Sprache bringen zu können. Im Blick auf das uns hier interessierende Problem wird dies besonders schön in seiner in Regensburg verfaßten Summa

d e u t l i c h : (NIKOLAUS GALLUS; ALIAS NIKOLAUS HAN>: S u m m a : || W a s e i n j e d e r

Mensch || wissen/ gleuben vnd thun sol/1| der zu Gott kommen/ vnd || selig werden || wil. II ... II [Erfurt 1557], - Dort wird auch festgehalten, daß es durch das Gesetz eben nicht möglich sei, „ Vergebung der sunden bey Gott/ erledigung vom Teuffei, Todt vnd Hellen (zu) erlangen " (ebd, A5 r ). Eine Summa erläutert schließlich das reformatorische Sola fides iustificat mit folgenden Versen: „Die Person mus zuuor sein gut/Sonst kan nicht gut sein was sie thut. Keins Menschen werck für Gott ist gut/ Wenns nicht der Glaub an Jhesum thut. Allein der Glaub an Jhesum Christ/ Alles guten ein vrsach ist. Der Mensch wird durch den Glauben gut/ Sonst ist nichts gut als was er thut. " 43 Vgl. Flacius: Bericht..., F3 r . 44 Siehe oben Anm. 31. Besonders provozierend mußten Majors Thesen natürlich fur die Theologen sein, die sich vor allem Luthers Erbe verpflichtet fühlten und Majors Meinung scharf zurückwiesen, für seine Thesen schon bei Luther selbst Anhaltspunkte und Bestätigung zu finden. Bereits Majors Zitat auf dem Titelblatt seines Sermons aus der Promotionsdisputation des Palladius (und Tilemanns) „ Quaerere oportet per patientiam boni operis vitam aeternam, Nec tarnen est quaerentis sed miserentis Dei" (WA 39 I, 203, 9 f) mußte den Widerspruch geradezu herausfordern. So kann es nicht verwundern, daß gerade in jener Zeit der Auseinandersetzungen mit Major sowohl die Thesenreihe und die folgende Disputation von Tilemann und Palladius gleich zwei Drucklegungen erfuhren (vgl. oben Kap. 1 Anm. 54). Daß sich Major auf dem Titelblatt seines Sermons auch noch auf Melanchthons „Loci communes" von 1536 berief, stand zu jener Zeit zumindest für Flacius und Gallus schon auf einem ganz anderen Blatt. Major zitierte aus PHILIPP MELANCHTHON: LOCI || COMMVNES THE= || OLOGICI RECENS || COLLECTI ET RE= II COGNITI... || [Wittenberg 1536], P4V den entscheidenden Satz aus dem Abschnitt „De übertäte Christiana": „... Et tarnen bona opera ita necessaria sunt ad vitam aeternam, quia sequi reconciliatio necessaria debent" (vgl. CR 21, 429). - Die Zusammenstellung der Zitate Luthers und Melanchthons sollte wohl die (vermeintliche) Übereinstimmung der beiden Reformatoren zu dieser Frage demonstrieren.

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Lübeck, Lüneburg und Magdeburg,45 der sie ein Vorwort voranstellten.46 In jener Erklärung wird das „solafide" der Rechtfertigung als das entscheidende Moment der von allem Ballast befreiten und befreienden Botschaft des Evangeliums betont. Gerechtigkeit und Heil seien allein dem Glauben zuzuschreiben, dem „unum necessarium", wie Christus selbst vom Glauben gesprochen habe.47 Bei der zweiten Frage war man sich jedoch noch einig. Denn zu jener Zeit48 konnte tatsächlich noch jeder dem Satz zustimmen, daß die guten Werke im Leben eines Christen „nötig" seien49 und sie der Rechtfertigung folgen „müssen".50 Die entscheidenden und grundlegenden Divergenzen ergaben sich aber erst bei der Frage, wie das Verhältnis zwischen den Werken und der Seligkeit zu bestimmen sei. Und da konnte vor dem Hintergrund des reformatorischen sola fide nicht anders als mit den schon bei Luther immer wieder begegnenden theologischen Axiomata argumentiert werden, daß erst und allein der Glaube und die ihm geschenkte Seligkeit die Werke als „gut" qualifizieren. All den Werken, die im Blick auf das Gesetz und aus seinem Zwang heraus getan werden, komme eine solche Bezeichnung nicht zu. Aber auch in je eigenen Schriften setzten die beiden Freunde den Auftakt zu einer noch schärferen Etappe des Kampfes gegen Major. Das waren zum

45

SENTENTIA || MINISTRORVM CHRISTI IN || Ecclesia Lubecensi, Hamburgensi, Luneburgen= || si & Magdeburgensi, de corruptelis doctri= || nae iustificationis, quibus D.Georg. || Major adserit, || Bona opera esse necessaria ad salutem ... || [Magdeburg 1553]. - In jener Zeit geriet auch der damalige Hamburger Superintendent Johannes Aepinus in den Verdacht majoristischer Gedanken. Eine Ehrenrettung wurde ihm jedoch bald nach seinem Tode zuteil durch JOACHIM MAGDEBURGIUS: EPITAPHIVM || Das ist/ Eine Grabschrifft des Ehrn= || wirdigen Hern ... Johannes Aepini/ ||... || [Hamburg 1554], - In dieser gereimten „Grabschrifft" wird ausdrücklich auch auf den Vorwurf des Majorismus und die Rede von einer causa sine qua non eingegangen, „ Wie die Gesellen vrteylln dauon Die sprechen: Das die Werck allzeit Seyn Nodtwendich zur Salicheit" (ebd, B3 r ). 46 Ebd, A2 r -C 1v. Datiert ist es vom 19. März 1553. 47 Ebd, C2r: „Iusticiam & salutem tribuere soli fidei, est eam adimere operibus, & negare opera ad salutem esse necessaria. Contra, posterius adfirmare, est negare, hominem sola fide iustificari. ... Christus docet unum necessarium esse ad salutem. Contradicit ergo Christus, quisquis affirmat opera ad salutem necessaria esse. " 48 Das war dann später durchaus nicht mehr so, wie die Kämpfe in Frankfurt/Oder zeigen werden. Siehe dazu unten Kap. 7. 49 Davon sprach auch schon die „Confessio Augustana" aus dem Jahre 1530, als sie im Abschnitt VI „De nova oboedientia" formulierte: „Item docent, quod fides ilia debeat bonos fructus parere et quod oporteat bona opera mandata a Deo facere..." (BSLK 1, 60, 1); vgl. auch ebd, 67, 6 und 80, 27. 50 Es fallt auf, daß Agricola als derjenige, der schon zuvor und auch später vehement gegen das „Muß" im Leben eines Christen polemisierte, wobei das ihm zugeschriebene Wort vom „versalzenen Muß" zum Charakteristikum seines „Antinomismus" wurde, sich an den Auseinandersetzungen um Major nicht beteiligte.

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einen Flacius' „Kurtze Antwort"51 und zum anderen Gallus' „Erklerung vnd antwort".51 Die oberste Sorge von Flacius war dabei, „das die Religion ... vnverfelschet bleibe, vnd ... trostlose sünder, so ... jtzt sterben müssen, des trosts vnd jhrer Seeligkeit nicht gantz vnd gar beraubet werden. "53 Christus mit seinen Wohltaten werde aber dadurch gänzlich unnütz gemacht und das gesamte Evangelium verkehrt, wenn man lehre, daß Werke zur Seligkeit nötig seien. Keine Lehre habe jemals größeren Schaden verursacht als dieses Dringen auf die Werke, wie Flacius schon im Titel seiner Schrift mit einem Zitat aus Luthers zweitem Galaterkommentar unterstrich.54 Majors Thesen seien ein oppositum in adjuncto,55 da „ nur die fruchte der newen geburt allererst gute wercke genennet werden ... "56 Gute Werke seien eben nichts anderes als Folge des Glaubens und Früchte des Heiligen Geistes. Diese Bestimmung der guten Werke war grundlegend in der Argumentation gegen Majors Thesen und führte dazu, daß man Major eine Verkehrung von Ursache und Wirkung anlastete.57 Nach Gallus bestand das „ krinomenon disputationis huius contra Majorem"5* einfach darin, daß gegenüber Majors Äußerungen, die Mißdeutungen geradezu herausforderten, die iustitia Christiana immer wieder nur als „aliena iustitia seil. Christi" beschrieben werden müsse und sie allein diese und keine andere Gerechtigkeit sei.59 Nur mit beißendem Spott konnte er dem gegenübertreten, der subtiler noch als die „Papisten" und das „Interim"

51

MATTHIAS FLACIUS: Eine kurtze Antwort || Jllyr. auff || das lange Comment || D.Ge. von guten wercken. || ... || [Magdeburg s.a.(1553)]. Vgl. die Anzeige in UN 1721, 428 f. 52 NIKOLAUS GALLUS: Auff die newe subti= || le verfelschung des Euangelij Chri || sti/ in Doctor Maiors Comment/1| ... || Erklerung vnd antwort || Nicolai Galli. || ... || [Magdeburg 1553]. 53 Flacius: Kurtze Antwort ..., A4r. Um diesem Anliegen gerecht zu werden, legte Flacius seine Ansicht von den Aufgaben des Gesetzes und der Rolle der guten Werke kurz danach in einer kleinen Schrift noch einmal in prägnanten kurzen Sätzen dar: MATTHIAS FLACIUS: Etliche merck= || liehe eigenschaffte des H. || Euangelij ... Item des Gesetzes vnnd guter wercke/... || [Magdeburg 1554], 54 Untertitel zu Flacius: Kurtze Antwort ... (1553): „ Wenn mans im gründe und beim licht eben besihet, so ists gewis, vnd findet sich also, das solch lere vnd treibe auff die werck als NOTIG zur Seligkeit, mehr vnd grossem schade thut, denn keine menschliche vernunfft jmmermehr begreiffen oder verstehe kan." Das Zitat stammt aus Menius' Übersetzung von Luthers zweiter Galatervorlesung: M A R T I N LUTHER: Der Erste || Teil der Bü= || eher D. Mart. Luth. || vber etliche Epistel der || Aposteln. || [Wittenberg 1539], 31r. Man vgl. die zugrundeliegenden Sätze Luthers in WA 40 I, 115, 18-25. 55 56 Ebd, A 3 \ Ebd, A2\ 57 Vgl. z.B. die Sententia ministrorum ..., B3r. 58 Gallus: Erklerung und Antwort..., Al v . 59 Ebd, Al v : „SICVT IVSTITIA, ITA ET SALVS CHRISTIana in hac uita nulla est qualitas, nec actio nostra, uel in nobis est, sed mera relatio & pura passio, Deo scilicet imputante per fidem, alienam Christi iustitiam seu impletionem legis, & aeeeptante personam propter eandem Christi iustitiam, ad communem haereditatem in uita aeterno. "

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Gesetz und Evangelium miteinander vermische60 und gab seinem Kontrahenten den Ratschlag auf den Weg: „ Warlich MAIOR sehe zu, das er nit EX ΜΑΧΙΜΟ, damit er vber Gottes Wort Meister sein wil, PARWS, MINOR vnnd MINIMVS werde, nach dem urtheil Christi... "61 In seiner Schrift erwies sich Gallus als ein subtiler und scharfsinniger Theologe, der die Argumentationsstruktur des Gegners genau analysieren und begrifflich fassen konnte.62 Für Gallus bestand der Angelpunkt von Majors Argumentation darin, daß aus einer behaupteten Notwendigkeit guter Werke zur Seligkeit geschlossen werden müsse, daß die bona opera zu den causae efficientes der iustificatio zählten, was evangelischem Rechtfertigungsverständnis jedoch völlig widerspreche.63 Aber auch Amsdorf setzte seinen Kampf gegen Major fort. Dies tat er sowohl in der gedruckten „ Vnterschreibung"64 der niedersächsischen Stellungnahme gegen die umstrittenen Thesen wie auch in handschriftlich vorliegenden Abhandlungen.65 Kurz darauf griff dann auch Johannes Wigand aus Magdeburg in die Kontroverse mit ein und veröffentlichte die bis dahin mit Abstand tiefschürfendste und umfassendste theologische Widerlegung der Positionen Majors, seine Schrift „ARGUMENTA DE NECESSITATE... refutata",66 Jene Thesen Majors, die nur „ex ipsißima corde Antichristi"61 stammen könnten, widerlegt Wigand in einer Weise, die an theologischer Gründlichkeit und Subtilität zu jener Zeit ihresgleichen suchte. Zunächst geht er auf die verschiedenen „causae iustitiae nostrae" ein, wobei er dabei als die „causa materialis" natürlich die „perfecta atque integra obedientia Iesu Christi, Dei ac hominis"6* besonders hervorhebt. Mittelpunkt der „ratio applicationis istius gratuitae et alienae iusticiae" sei deren Imputatio, der dann allerdings die „mortificatio carnis per Spiritum Sanctum seu inchoatio nouae oboedientiae" folge. In einer zweiten Thesenreihe69 geht Wigand dann auf die causae 60

Vgl. ebd, B2r/V: Die Vermischung von Gesetz und Evangelium ist „ bey den Papisten ... gar grob... das INTERIM machts etwas subtiler... dieser new Prophet Doctor Maior... machts aber ... noch etwas subtiler. " 61 Ebd, Cl v . 62 Vgl. Otto Ritsehl: AaO 2 I, 389: „Gründlicher und zusammenhängender ... hat sich Gallus der Widerlegung des Majorismus angenommen." 63 Vgl. Gallus: Erklerung und antwort..., C4'. 64 NIKOLAUS VON AMSDORF: Vnterschreibung des || Herrn Niclas von Amsdorffs der || Sechsischen Kirchen Censurn vnd mei= || nung/ wider Doctor Georg Maiors An= || tichristische lere von guten wercken als || zur Seligkeit nötig. || ... || [Magdeburg 1553]. 65 NIKOLAUS VON AMSDORF: Ein Vorlauf auff Georg Maiors grosses buch von guthen wercken Nicolaus von Amsdorff. WF: Cod. Guelf. 82 Helm., 51Γ-516"; datiert: Palmarum 1553. 66 JOHANNES WIGAND: ARGVMEN= || TA DE NECESSITATE || BONORVM OPERVM AD II salutem, ex ipsius autoribus & defen= || soribus huius dogmatis, pio || studio collectae, & || perspicue re= || futata. || ... || [Magdeburg 1555]. 67 68 Ebd, A6V. Ebd, A7V. 69 Ebd, B3V-B7V.

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bonorum operum ein, wobei vor allem das Wirken des „Spiritus sanctus in iustificatis habitans" hervorzuheben sei. Gründlich widmet er sich dann der Widerlegung von Majors Argumenten in dessen Schriften, die jener „ex lege"70 und „ex evangelio"71 herangezogen hatte. Für die Gründlichkeit Wigands ist bezeichnend, daß er sich schließlich auch mit der zu jener Zeit von Major gerade erst herangezogenen und von Justus Menius unterstützten These,72 daß „gute Werke das Heil bewahrten", auseinandersetzt und sie widerlegt.73 Etwas später umreißt Wigand in seiner Schrift „ Von der Beschuldigung Majoris",74 einer kurzen Antwort auf Majors „Bekentnis" aus dem Jahre 1558, den umstrittenen Kontroverspunkt zusammenfassend dahingehend, daß nicht die Frage der Notwendigkeit guter Werke überhaupt strittig gewesen sei,75 sondern allein „vmb den anhang AD SALVTEM, ... ist der streit. "76 Denn gerade dieser „Klebelappen " sei ein „schädlicher, ärgerlicher, verdammlicher papistischer Anhang", hatten ja schon die Mansfelder in einer Stellungnahme im Jahre 1553 erklärt.77 Aber inzwischen sei „ja Deutsch genug vnd nicht Kuderwelsch "78 geredet, so daß es letztlich nichts anderes als Spiegelfechterei sei, wenn Major erklärte, jene Formulierungen nicht mehr gebrauchen, die Sache selbst jedoch weiter verteidigen zu wollen.79 Besonders eines aber machte man Major immer mehr zum Vorwurf: daß er 70

71 Ebd, B8V-C8V. Ebd, C8V-F3V. Zu Menius und seinem Anteil an den Kämpfen vgl. unten Kap. 5. 73 Wigand: Argumenta ..., F4'-F7V. 74 JOHANNES WIGAND: Von der beschuldi= || gung Maioris/ gegen die/ so jme || seine Wercklere widerleget/ || ... || [Magdeburg 1558], Es ist eine der Antworten auf Majors Schrift: Bekentnis || D.Georgii Majo-1| ris von dem Artickel der Iusti-1| fication ..., mit der er sich 1558 zu verteidigen suchte. 75 Ebd, A4V: „Zum fiinfften, die spräche so Major jühret, aus der Schrifjt vnd D.Luther, beweisen nichts anders, denn das gute werck nötig sind, welches in keinem streifte ist. " 76 Ebd, Bl r . - Darum vor allem, um diesen „Drachenschwanz" „ad salutem", ging ja letztlich der Streit mit Major. Dagegen hatte dann auch Nikolaus von Amsdorf ganz harsch gegen Justus Menius, der Majors Positionen zu teilen schien, Stellung bezogen. Man vgl. nur ders.: Auff den Schwantz oder leczten anhang des Sermons von der Seligkeit Justi Menü Antwort Niclas von Amsdorf (WEI: AN 5, 215 r -222 v ), wo Amsdorf von dem „Schwantz oder leczten anhang" in doppeltem Bezug spricht. Auch Caspar Aquila hatte sich gemeinsam mit Maximilian Mörlin und Johannes Stößel vor allem gegen den „drachenschwantz ad salutem" gewandt (vgl. WF: Cod. Guelf. 81. Helm., 104r-105r). 77 Der Prediger in || der herrschaft Mansfelt antwort/1| auff Stephani Agricole Pfarhers II zu Helbra ausgegangene Schlussreden || vnd schmeschrifften/ die newen lere || in vnsern Kirchen, Das gute werck zur Seligkeit nö= || tig sein belan= || gende. ... || [Magdeburg 1553], C3'. 78 Wigand: Beschuldigung ..., B2V. 79 Vgl. ebd, B2V. Ähnlich hatte sich schon Gallus gegenüber Melanchthon erklärt, als er darauf bestand, nicht nur die zu Mißverständnissen Anlaß gebenden Formulierungen fallen zu lassen, sondern die Sache selbst nicht weiter zu verteidigen. In jenem Brief vom 19. April 1557 (CR 9, 142 f) schrieb Gallus: „Abiicite non tantum ' pqrovsed ipsam etiam διάνοιαν de necessitate operum ad salutem ... " 72

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mit seinen Thesen letztlich Formulierungen des „Augsburger Interims" und der „Leipziger Artikel" aufnahm, wobei seine zwar kaum entscheidende Rolle bei der Entstehung des letzteren ihn in den Augen strenger Schüler Luthers noch zusätzlich desavouieren mußte und eine Verständigung untereinander von vornherein nahezu unmöglich machte. Vor allem diese beiden Punkte spielten neben den theologischen Problemdiskussionen während der gesamten Kontroverse eine große Rolle und wurden Major über Jahre hinweg immer wieder angelastet.80 Im März 1561 nahm dann auch der bereits seit 1554 in Braunschweig wirkende Martin Chemnitz81 Stellung zu den schon so lang umkämpften Fragen. In seinem allerdings erst 1594 von Polykarp Leyser, seinem Nachfolger im Amt des Braunschweiger Superintendenten von 1589-1594, in Wittenberg veröffentlichten „De Controversiis quibusdam ... ludicium"%2 charakterisierte er Majors Thesen als „ ipsissima confusio legis et Euangelii, contra quam Paulus tarn acriter pugnat. "83 Zum einen sei es nämlich überaus sophistisch, das Heil und ewige Leben von der Rechtfertigung zu trennen,84 und zum anderen schreibe Paulus das Heil allein dem Glauben zu.85 Es ist geradezu charakteristisch für die Subtilität dieser auf den ersten Blick womöglich klar und einfach erscheinenden Frage nach der Notwendigkeit guter Werke zum Heil, daß Chemnitz bei seiner Behandlung dieses Problems im Blick auf die „Lehre vom Gesetz selbst" die so gestellte Frage allerdings bejahte und eine „necessitas bonorum operum ad salutem in doctrina legis" meinte verteidigen zu müssen.86 Mit jenem Verständnis des Gesetzes und seiner Forderungen war Chemnitz in guter Gesellschaft, denn auch sein damaliger Vorgesetzter, der Braunschweiger Superintendent Joachim Mörlin, und der zu jener Zeit schon in Jena wirkende Flacius hatten im Anschluß an 80

So auch ebd, Bl v /B2 r . Zu ihm vgl. neben Baur: Chemnitz ... noch THEODOR MAHLMANN: Martin Chemnitz. In: Gestalten der Kirchengeschichte/ hrsg. von Martin Greschat. Bd. 6: Reformationszeit II. Stuttgart 1981, 315-331. 82 MARTIN CHEMNITZ: DE CONTRO- || VERSIIS QVIBVS- || DAM, QVAE SUPERIO- II ri tempore, circa quosdam Augu- || stanae Confessionis Articulos, || motae & agitatae sunt; || IUDICIUM || ... || [Wittenberg 1594]. Der Abschnitt „De bonis operibus" aus diesem Werk (ebd, 116-146) ist auch bei Schlüsselburg: AaO 7, 5 3 4 - 5 5 6 abgedruckt. 83 Chemnitz: De controversiis ..., 119. 84 Ebd, 120: „Et Sophistica est in hac caussa (!) separare justificationem a salute & vita aeterno." 85 Vgl. ebd, 122: „Quibuscumque ergo coloribus haec sententia pingatur, siue ad consequendam salutem, pugnat cum doctrina Apostolica, quae & initium, & conservationem, & finem salutis tribuit fidei. " Chemnitz wies in diesem Zusammenhang u.a. auf Eph 2, 8; Gal 3, 3; 1 Petr 1, 5; Rom 5, 2 und Gal 2, 20 hin. Eine gewiß ungewollte terminologische Nähe zu Passagen des tridentinischen Rechtfertigungsdekrets fällt bei der Wendung vom „initium & conservatio & finis salutis" auf. 86 Chemnitz: De controversiis ..., 118: „Est ergo ipsissima doctrina legis: Bona opera ita esse ad salutem necessaria, ut sine Ulis impossibile sit quenquam salvari. " 81

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die Synode von Eisenach seit dem Herbst 1556 diese Auffassung vehement verteidigt.87

4.2 Breitenwirkungen Der Kampf um Majors Thesen war nicht nur eine Auseinandersetzung unter anderen und schon gar nicht ein wie auch immer abgehobenes theologisches (Schein-)Problem, das ausschließlich in der akademischen Theologenwelt diskutiert und ausgefochten worden wäre: Im Gegenteil nahmen an diesem Streit, der keineswegs nur einige Jahre währte, sondern sich über Jahrzehnte hinzog und dessen Fragestellungen auch in den folgenden Jahrhunderten in leicht abgewandelter Form diskutiert wurden,88 eine große Zahl amtierender Geistlicher teil. Nicht zuletzt über deren Predigttätigkeit hatte er auch Auswirkungen bis tief in die Gemeinden. Man mußte Stellung nehmen, da doch hier eine Grundfrage des christlichen Lebensvollzugs angesprochen war89 und die gleichsam im Brennpunkt der Fragen stand, die sich im Blick auf das Verhältnis von Glaube und Handeln und das zwischen dem Wirken des im Menschen durch den Glauben wohnenden Christus und dem Menschen selbst ergaben. Aber daß das Bemühen, die ethische Verantwortung des Christen sowohl aus der ihm in Christus geschenkten Freiheit als auch aus der bleibenden Verpflichtung gegenüber dem Gesetz zu begründen und zu betonen, das im Blick auf das ewige Heil unbedingt festzuhaltende und entscheidende „sola" der Rechtfertigung verdunkeln konnte, spürten damals gewiß nicht nur Theologen.90 4.2.1 Zwischenspiele

in Eisleben und Mansfeld

Eine Etappe besonderer Art im Wirken und Leben Majors war dessen Arbeit als Superintendent in Eisleben. Eine Vorbedingung für die Übernahme dieses Amtes aber hatten die Geistlichen aus Eisleben gestellt: Major sollte glaub87

Vgl. dazu ausführlich unten Kap. 6. - Es ist wahrscheinlich, daß Chemnitz, der in die theologischen Kämpfe im Anschluß an die Eisenacher Synode selbst nicht eingegriffen hatte, durch Joachim Mörlin über diese Auseinandersetzungen und deren Fragestellungen genauestens informiert war. 88 Vgl. dazu unten Kap. 10. 89 Döllinger: AaO 3, 530 formulierte: „Keine andere Con traverse jener Zeit übte einen so mächtigen und durchgreifenden Einfluß auf die Form und den Inhalt des Religionsunterrichts, als die Majoristische. Die Frage: ob die guten Werke zur Seligkeit nothwendig oder entbehrlich seien, mußte jeder Mensch sich vorlegen, jeder die Antwort, die ihm darauf gegeben wurde, stets in seinem Gedächtnisse bewahren; kein Prediger konnte sie umgehen oder abweisen, keiner in der darüber erhobenen Controverse eine neutrale Stellung zu behaupten versuchen: an der Entscheidung des Streites mußten die Gemeinden nicht geringeres Interesse, als die Theologen und Prediger nehmen." Vgl. auch Kolb: Amsdorf... 337, Anm. 103 und Hans-Emil Weber: AaO 1 I, 267, Anm. 7. 90 Vgl. Hans-Emil Weber: AaO 1 I, 46-52 und bes. 159-165.

Breitenwirkungen

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würdig nachweisen, daß die ihm gegenüber kurz zuvor von Nikolaus von Amsdorf erhobenen Vorwürfe, den wichtigsten Artikel christlicher „Lehre", das wiedergewonnene Verständnis der Rechtfertigung „allein durch Glauben", entstellt zu haben, gegenstandslos seien. 91 Es ist zu vermuten, daß Major der Eislebener Pfarrerschaft eine diesbezügliche Zusage gegeben hatte, denn im Dezember 15 51 92 übernahm er schließlich das Amt eines Superintendenten in Eisleben. 93 Das Bekenntnis zur Notwendigkeit guter Werke zur Seligkeit in der kurz nach seinem Amtsantritt veröffentlichten Verteidigungsschrift 94 gegenüber Amsdorfs Vorwürfen hatte weitreichende Folgen: Einerseits verstärkte es das Mißtrauen des größten Teiles der Mansfelder Geistlichkeit nur noch mehr, 95 was nach der Rückkehr von Graf Albrecht von MansfeldHinterort zur Entlassung Majors führte. Zum anderen zeigte sich, daß mindestens einer der im Blick auf Majors Thesen überaus einmütig urteilenden Pfarrer im Mansfeldischen Lande gänzlich anderer Ansicht war und Major unterstützte. Denn in Stephan Agricola d. J.,96 zu jener Zeit noch Pfarrer in 91

HIERONYMUS MENZEL verwies jedoch 1565 auf zwei in Mansfeld tätige Geistliche, die selbst unter dieser Bedingung nicht bereit waren, Major als Superintendenten zu akzeptieren: es waren Michael Coelius, Hofprediger von Graf Albrecht VII in Mansfeld, und Johannes Wigand. Vgl. Hieronymus Menzel in seiner „Censura ... de Georgii Maioris praefatione, et eius falsa doctrina Anno Domini 65" bei Schlüsselburg: AaO 7, 277-294, bes. 293 fund auch deren Briefe an Georg Major vom 15. Januar 1552 (WF: Cod. Guelf. 12. 9. Aug. 2°, 342r-343v) und vom 29. Oktober 1552 (Schlüsselburg: AaO 7, 294-298). 92 Major wurde Superintendent in Eisleben im Dezember 1551 und nicht erst 1552, wie Otto Ritsehl: AaO 2, 378 mit Verweis auf Kawerau in 3RE 12 (1903), 87 meint. Vgl. dazu K[ARL] KRUMHAAR: Die Grafschaft Mansfeld im Reformationszeitalter: mit besonderer Rücksicht auf die Reformationsgeschichte aus den Quellen dargestellt. Eisleben 1855, 347 f. 93 Vgl. Planck: AaO 1, 470-472. Zu jener Zeit entstanden schon die ersten anonymen Spottgedichte auf Major, wie eines der handschriftlich vorliegenden Carmina in Maiorem beweist, das möglicherweise aus dem Mansfeldischen Raum stammt (WF: Cod. Guelf. 12. Aug. 2°, 326')· 94 Major: Antwort... Vgl. oben Anm. 10. 95 So schrieben 7 in Eisleben versammelte Pastoren am Donnerstag nach Conversionis Pauli 1552 (= 28. Januar) an Major, daß sie es nicht hinnehmen würden, daß dieser sie in einer Predigt 3 Tage zuvor als „vnverstendige grobe Esel" tituliert habe. Das, was man schon seit 30 Jahren durch Gottes „geist vnd gnad" und „Doctors Martini Lutheri" Wirken festhalte, wolle man sich nun nicht wieder nehmen lassen. Denn Gott, „ der sol vns auch reiten mit Christo als seine liebe Esel, das joch wir auch gerne tragen wollen. Aber nimer mehr den Antichristischen Bapst, der seine teuffels ehre zu iehner zeit auch finden wirt... " (WF: Cod. Guelf. 12. 9. Aug. 2°, 320r-321v; Zitat: 320r,v). 96 Zum weiteren teilweise recht bewegten Schicksal von Stephan Agricola d. J. und dessen wohl allerdings in das Reich der Legende zu verweisendem spektakulären Ende vgl. Clemen: Zu Stephan Agricola d. J. ... Sein Vater Stephan Agricola d. Ä. war auch schon Pfarrer in Helbra gewesen und 1547 gestorben. Zu Stephan Agricola d. J. und dessen Werken vgl. noch HEDWIG HEGER: Agricola, Stephan d. J.. Die Deutsche Literatur zwischen 1450 und 1620/ hrsg. von Hans-Gert Roloff. Abteilung A, Bd. 1. Bern; Berlin; Frankfurt am Main; New York; Paris; Wien; 1985/1990, 764-775.

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Helbra, fand Major einen Mitstreiter, der dessen Thesen in einer Schrift vermutlich im Jahre 155397 öffentlich verteidigte und an seine Seite trat.98 Obgleich dessen „Propositiones"99 gelegentlich theologisch etwas „flach" argumentieren,100 so trifft doch dieser Eindruck auf die gesamten Ausführungen nicht zu, wie man später zu verbreiten suchte.101 Ganz im Gegenteil werden in ihnen schon Probleme angesprochen, die Teil der Diskussion um Glaube, Rechtfertigung und gute Werke bis hin zur Konkordienformel blieben.102 Auch mit dem Argument des Flacius, das Insistieren auf den guten Werken werde Sterbende zur Verzweiflung bringen, setzt sich Agricola auseinander.103 Einen Punkt der Kritik seiner Kollegen im Mansfeldischen an Majors Thesen kann Agricola gar nicht akzeptieren: daß eine Notwendigkeit 97

Das Vorwort der „PROPOSITIONES" Agricolas ist vom Dezember 1552 datiert. Die Schrift selbst ist ohne Angabe des Druckorts und ohne Jahresangabe erschienen (siehe unten Anm. 99). - Von Agricolas Propositionen schien man jedenfalls in Magdeburg schon im Frühjahr 1553 gewußt zu haben, denn in der von Albertus Christianus veranstalten Drucklegung der Disputation von Palladius und Tileman (vgl. oben Kap. 1 Anm. 54) weist dieser ausdrücklich auch auf Stephan Agricola hin: Die necessitas ad salutem führten nämlich beide an: „... quemadmodum Major cum suo discipulo Stephano Agricola deblaterat" (in dem Pfingsten 1553 verfaßten Vorwort, B2 r ). 98 Vgl. dazu Krumhaar: AaO, 369-372. 99 Zuerst wohl handschriftlich verfaßt (am Tag nach Catharina im Jahr 1552) (WF: Cod. Guelf. 12. 9. Aug. 2°, 322 r -325 v : Propositiones das ist Satzspruche ... von Guten Wercken vnd der Frage Ob gute werck zur seligkeitt notig sind) und als Druck: STEPHAN AGRICOLA: PROPOSITIONES || STEPHANI || AGRICOLAE AVGVS= || TANI, ECCLESIAE CHRISTI || in Comitatu Mansfeldensi Mi || nistri, De bonis ope= || ribus, Et Quaes= [| tione: || An opera sint ad salutem necessaria ||... || [s.l.e.a.]. Vgl. Heger: AaO, 768 Nr. 1.01.01. Planck: AaO 4,497, Anm. 39 hat vielleicht eine andere, inzwischen jedoch nicht mehr nachweisbare Ausgabe dieser Thesen Agricolas gekannt, die den Titel „Schlußsprüche von Stephanus Agricola, Pfarrer zu Helbra" trug. Seine Charakterisierung von Agricolas Anliegen, das „bloß der Kizel einer jugendlichen Neuerungs Sucht" (!) sei, scheint recht schnell getroffen. 100 In WF: Cod. Guelf. 12. 9. Aug. 2°, 322'-325 v vgl. man vor allem den Schlußteil (ebd, 325") mit Agricolas Schlussprüchen (allein diese scheinen in der Literatur bekannt zu sein), und dort besonders These IX.: „Diejhenigen irren, so da meynen, auß deme so man die warheitt lehre, könne etwas bosses folgen, oder wen man sie verschweyge etwas gutes'1 (ebd, 323 v )· 101 Man vgl. die Auseinandersetzung um ihn in dem Mansfelder Kolloquium im Februar 1554. 102 Man vgl. z.B. in These 3: „... der glaube ist der artt, das ob ehr gleich alleine gerecht vnd selig machett, kann ehr doch one gute werck nicht sein, vnd ist ein bewegung des heyligen geistes, der da ehrneuert vnd wiedergebieret, eynen menschen, der die verheysung, von dem versiihner Christo ehrgreifet ...Wo sie [seil, gute Werke] aber nicht folgen, da ist der glaube nicht Recht, vnd macht nicht selig, den wir werden selig durch den lebendigen, waren vnd lebendmachenden glaubenn" (WF: Cod. Guelf. 12. 9. Aug. 2°, 323 r ). Die Zusammenfuhrung von Glaube und der Bewegung und Wirkung des Heiligen Geistes ist bemerkenswert. 103 Siehe dazu These V. (ebd, 323r/v). Interessanterweise ist gerade diese These die umfangreichste von allen.

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guter Werke zur Seligkeit dem reformatorischen „sola fide" der Rechtfertigung widerspreche.104 Der Helbraer Pfarrer muß aber damals Eindruck gemacht haben, denn die Erinnerung an ihn scheint im Mansfeldischen lange präsent gewesen zu sein.105 Auch von Moritz Heling,106 dem Rektor des Eislebener Gymnasiums, und dessen Kollegen Caspar Cruciger d. J. schien Major im Mansfeldischen weitere Unterstützung erhalten zu haben. Mit einer Entgegnung aber auf die Thesen ihres Kollegen Stephan Agricola ließen die Mansfelder Prediger nicht lange auf sich warten und veröffentlichten ihre „Antwort" auf dessen „Schlussprüche" noch im selben Jahr.107 Auch gegenüber Major selbst erklärten sich die Mansfelder noch 1553 in einem „Bedencken "108 auf Majors lange Verteidigung, seinen „Sermon von S.Pauli Bekehrung".™9 Die Mansfelder 104

So fordert Agricola: Man „verschweyge die warheitt nicht von beyden artikeln ..., vnd wen gleich die weit ihn hauffen fallen solt" (ebd, 323 v : These X). - Agricola trennt hierbei den „Artikel" von der Rechtfertigung und den von der Bewährung des Glaubens in „guten Werken" strikt voneinander und fordert deren separate Behandlung. 105 Dafür spricht, daß knapp 10 Jahre nach den Auseinandersetzungen um Agricola in Helbra Cyriakus Spangenberg ihn zu den „bösen Sieben in des Teufels Karnöffelspiel" zählt und ihn auf dem Deckblatt eines gleichnamigen Buches karikiert. Agricola befindet sich dabei u.a. neben Papst Pius IV., Gasparo Contarini und Friedrich Staphylus in recht illustrer Gesellschaft. Man vgl. CYRIACUS SPANGENBERG: Wider die böse Sieben || ins Teufels Karnöffelspiel. || (Abb.) || M.Cyriacus Spangenberg. || [Regensburg 1562]. Vgl. auch Krumhaar: AaO, 372. 106 Zu ihm Krumhaar: AaO, 356 und OTTO CLEMEN: ZU Moritz Heling. In: Ders.: Kleine Schriften zur Reformationsgeschichte/ hrsg. von Ernst Koch. Bd. 6: (1933-1944), 317-326. Der 1522 geborene Heling wirkte nach seiner Mansfelder Zeit als Pfarrer an St. Sebaldus in Nürnberg. Gestorben ist er 1595. 107 Vgl. oben Kap. 4 Anm. 77. - Die Prediger beklagen, daß „etliche ... iunge Maioristen, mit grosser vnverschemter frechheit vnnd künheit fortfaren, vnnd irem eigenen Schulmeister fast weit überlegen sein wollen ... lestern, sehenden vnd schmehen, mit... gifftigen vnd Teuffelischen Worten ..." (ebd, A2r). Denn aus ihrer seelsorgerlichen und Predigterfahrung wußten sie genau, wie gefährlich Majors Thesen waren: „Damit hat ein hertze freilich am meisten zuthun, ob gute werck nötig sein zur Seligkie(\)t, vnd wolt die gerne haben. Denn diese Proposition sticket im menschlichen hertzen von natur, vnd ist nicht ein mysterium allerding wie Euangelium " (ebd, A4 r ). Die Prediger belegten ihre Auffassung mit den Schriften Luthers und zitierten u.a. aus „De libertate Christiana" den Vergleich zwischen jenem Menschen, der meint, zur Seligkeit neben dem Glauben noch der Werke zu bedürfen, und der von Äsop stammenden Fabel „Vom Hunde im Wasser", der sich durch sein Ebenbild täuschen läßt („Etliche Fabeln aus Esopo ...") (WA 50, [432] 440-460, bes. 450, 14-24). Vgl. auch WA 7, 28, 24; 40 I, 616, 23'; 40 III, 187, 14'). 108 Diese „Antwort" ist aller Vermutung nach von Michael Coelius, dem Hofprediger des seit der Wittenberger Kapitulation vertriebenen Grafen Albrecht von Mansfeld, verfaßt worden: MICHAEL COELIUS: Bedencken, das diese |[ Proposition oder Lere/ nicht nütz/ II not/ noch war sey/ ... || Das gute werck zur Seligkeit nötig sind. ||... || Gestellet durch die Prediger zu Mansfelt/... [Magdeburg 1553], 109 Daß das Bedenken der Mansfelder sich auf diese Schrift von Major bezog, geht aus dem Bedenken allerdings erst auf Bl. D4r hervor.

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führten 20 Gründe an, die die Unhaltbarkeit und eminente Gefährlichkeit von Majors Thesen belegen sollten. Schon der erste Grund brachte nach dem Verständnis der Mansfelder die Sache auf den Punkt: Die Meinung nämlich, gute Werke seien nötig zu Seligkeit, war nach ihrer Auffassung „ ein grund vnndpfeiler des gantzen Bapstumbs. " u o Denn all das, wovon sich die evangelische Kirche durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit und durch sein Werkzeug, den seligen lieben Herrn und Praeceptor Doctor Martin Luther,111 befreit habe, sei eben aus diesem Grundpfeiler erwachsen, da erst durch ihn der Schritt von den im Dekalog gebotenen Werken zu den verhängnisvollen „opera superrogationis" ermöglicht worden sei.112 Dabei hielten die Mansfelder jedoch zwei Dinge fest: Zum einen sei und bleibe der Mensch verpflichtet zum Gehorsam gegenüber Gott gemäß dem Dekalog,113 und zum anderen habe man zwischen den Intentionen des Gesetzes und denen des Evangeliums zu unterscheiden. Im Blick auf das Gesetz jedoch sei die These von der Notwendigkeit guter Werke zur Seligkeit durchaus wahr, im Blick auf das Evangelium jedoch nicht.114 Damit stand man in einer Front mit der von Flacius und Wigand angeregten (nieder-)sächsichen Sententia ministrorum Ecclesiae, die im selben Jahr erschien, und auf die man sich später auch von anderer Seite berufen sollte.115 Allerdings müßten Majors Thesen allein schon deswegen zurückgewiesen und unterbunden werden, da sie nicht anders verstanden werden könnten, als daß durch sie das „Sola fide" der Rechtfertigung aufgehoben würde.116 Um einer weiteren Verbreitung der gefährlichen Gedanken Majors wirksam entgegentreten zu können, rief schließlich der Mansfelder Superintendent Erasmus Sarcerius117 im Februar 1554 eine Syn1,0

Bedencken ..., A4'. Vgl. ebd, D2r. „ Vnd sind also daraus erwachsen, alle Orden der Geistlichen, vnterschied der der Diener der Kirchen vnnd der Leien, Aller Ablas des Bapsts, Gelübd, Brüderschaften, Anruffung der heiligen, Walfarten, Fegfewer, vnd des gantzen Babstumbs missbreuche vnnd geschwürm, ist erfolget aus dem, das man geleret..., Vnd ist also dadurch der glaube erloschen, CHRJstus begraben ..." (ebd, A41). 113 Die Analogie zwischen der Zahl der Gebote im Dekalog und der Zahl der Finger an den Händen (ebd, AT) versah ein unbekannter Leser mit der handschriftlichen Bemerkung „ Quare manus in lOdigitos divisa ". Aber entweder hatte jener Leser damals nur ein Plural-*? am Partizip vergessen, oder er hatte sich einfach verzählt. Denn gewöhnlich haben erst zwei Hände 10 Finger. 114 Ebd, B2r: „Zum siebenden, Die Proposition, Gute werck sind nötig zur Seligkeit, ... ist wol war nach dem Gesetz ..." Zur Begründung wird auf Mt 19 und Lk 10 verwiesen. 115 So z.B. Menius auf der Eisenacher Synode im August 1556. Vgl. dazu unten Kap. 5. 116 Bedencken ..., A4V: „Die zwo Propositiones, Gute werck sind nötig zur Seligkeit, Vnd allein durch den glauben wird man gerecht vnnd selig, Wenn sie geleret werden, ist vnter hunderten nicht eins, so es höret, das sie anders vorstehet, denn das sie Contrariae, wider einander sind." 117 Erasmus Sarcerius (1501-1559) war wohl einer der bedeutendsten Theologen und Kirchenmänner der Reformationszeit. Als Hofprediger stand er ab 1536 bei Graf Wilhelm von Nassau in Diensten und ab 1539 als Superintendent an der Spitze der Nassauischen Geistlichkeit. Nach seiner Entlassung wegen des Interims war er an St.Thomas in Leipzig 112

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ode nach Eisleben ein.118 Zwei Gründe vor allem sind es, die Sarcerius und die Pfarrer in seiner Superintendentur veranlassen, mit Nachdruck die Thesen Majors zurückzuweisen: Zum einen die praktisch-seelsorgerliche Erfahrung, daß Majors Thesen in den Mansfelder Gemeinden schon um sich gegriffen und bereits etliche zu höchster Verunsicherung geführt hätten."9 Und zum anderen das theologische Grundanliegen, sowohl im praktischen Leben wie auch im theologischen Nachdenken Gott die ihm allein gebührende Ehre zu erweisen.120 Sarcerius selbst hatte sich der Problematik schon im Jahre 1553, wenn auch zunächst nur beiläufig, zugewandt121 und kam auch später noch einmal auf sie zurück.122 Auch sein Sohn Wilhelm Sarcerius kam fast 20 Jahre später nicht umhin, die Frage nach der Notwendigkeit guter Werke zumindest anzuschneiden.123 Es wird kaum verwundern, daß auch noch Jahre nach Majors Zwitätig, bevor er 1554 mit der Übernahme der Generalsuperintendentur im Mansfelder Land den Höhepunkt seiner Laufbahn erreichte. Sarcerius war nicht nur ein gewandter, aber dennoch prinzipienfester Kirchenmann, sondern auch ein ungemein produktiver Verfasser exegetischer und theologischer Werke. Bei Salig: AaO 3, 502-509 werden aus dem Zeitraum von 1539-1559 allein 40 Werke von Sarcerius aufgelistet. Neben HUGO HOLSTEIN in A D B 3 3 ( 1 8 9 1 / 1 9 7 1 ) , 7 2 7 - 7 2 9 u n d GUSTAV KAWERAU in 3 R E 17 ( 1 9 0 5 ) , 4 8 2 - 4 8 6 v g l . a u c h (ANTON WILHELM) RÖSELMÜLLER: D a s L e b e n u n d W i r k e n d e s E r a s -

mus Sarcerius: ein Beitrag zur Reformationsgeschichte. Programm des Realgymnasiums zu Annaberg 1888, 501-525. 118 Die Aufzeichnungen dieser Zusammenkunft sind gesammelt in: Acta oder hand= || lungen des Löblichen Synodi/ in || der Stad zu Eisleben/ in der Graff || vnd Herschaft Mansfelt/ den xiij. || Febru. des Jars/ 1554 versamlet/ wi= || der etliche falsche Leren/ darin= || nen verdammet. || ... || [Eisleben 1554], Auf der Synode wurden schließlich Stephan Agricola und Moritz Heling aus ihren Ämtern entlassen. 119 Vgl. ebd, A3 r : Im Blick auf die so naheliegende Folgerung aus Majors Thesen, daß gute Werke und der Glaube zusammen selig machten, schreibt man: „ Wie wir denn solchen verstand bereit bei vielen Leuten in der Beicht vnd in todes nöten erfaren haben. " Vgl. auch ebd, A3": „Item, zu verhüten die verzweifflung ... " 120 Majors Thesen gerieten nämlich nach Ansicht der Mansfelder in unmittelbare Nähe der „Papisten", die in den guten Werken „partiales & meritoriae causae" der Sündenvergebung, der Gerechtigkeit, der Seligkeit und des ewigen Lebens sehen (vgl. ebd., A2 r ). Wenn Gott jedoch die „guten Werke" der Menschen berücksichtigte und sich somit an „secundas causas" binden ließe, „so wil folgen, das Gott allein mechtig, vnd nicht Allmechtig ist... " (ebd, A3 r ). 121

ERASMUS SARCERIUS: H a u s b u c h || F u r d i e E i n f e l t i g e n H a u s v e t e r / 1 | v o n d e n v o r n e m -

sten Artickeln der Christlichen Religion/ || darinnen der Euangelischen Christen/ vnd der Gottlosen || Papisten leren/ gegen einander gehalten werden/ vnd beider beweis/ || ... || [Leipzig 1553], 122 ERASMUS SARCERIUS: Warhafftiger || vnd weitleufftiger bericht/1| aus Gottes Wort/ vnd der ehesten Veter schriff-1| ten/... || Zur befestigung der Christen/... || Durch Erasmum Sarcerium Superintenden || ten ... || [Leipzig 1556]. 123 So heißt es in der Schrift des WILHELM SARCERIUS: Fechtschuel || Jesu Christi, des Si= II gesfürsten, vnd seiner || gleubigen Christen. ||... || Durch || Wilhelmum Sarcerium ... II [Tham/Nm. 1572], N6V: „Denn das ein Christ gute werck thun sol, vnd in einem newen

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schenspiel in Eisleben die Mansfelder noch immer von jener damals aufgeworfenen Thematik bewegt waren. So befaßte sich auch die 1562 im Mansfeldischen abgehaltene Synode124 mit der Problematik und selbst noch 1568 sah man sich dazu genötigt,125 Majors Thesen erneut explizit zurückzuweisen. Es scheint denkbar, daß sich zu jener Zeit ein Großteil der Mansfelder Prediger durch Majors Verhalten während seiner Zeit als Superintendent noch immer herausgefordert oder gar brüskiert fühlte.126 Und dies nicht zuletzt deshalb, da Major augenscheinlich den wahren Verlauf der Auseinandersetzungen nicht wahrhaben wollte und verschiedene eigene Äußerungen später einfach bestritt.127 4.2.2 Nordhausen: eine Belehrung zum modus loquendi „Nunc autem prostratis & profligatis hostibus, ecce tumultus oritur de eadem re in castris propriis, multo certe quam prior fuit, & maior & periculosior, ita quidem, ut nunc uere cum diuo Bernhardo dicere possimus: Pax est a paganis, pax ab Haereticis, sed non profecto a fratribus. "m

leben wandeln, daran ist gar kein zweiffei, Aber das ist wol zu mercken, das gute werck darumb nicht sollen geschehen, vnser Seligkeit halb, oder gan(n)tz dardurch zuuerdienen, die meinung hats nicht, Sondern vnsern glauben dardurch zu bezeugen, vnnd Gott zugehorsamen. " Vgl. auch ebd, A3V. 124 Kurtzer Bericht/1| Wes sich die Prediger/ Jn der || Graff, vnd Herrschafft Mans= || feit/ in jrem Syu(!)odo zu Eisleben, dieses 1562 Jares/... vergliechen [| haben. || [Eisleben (1562)1564], bes. D4V-E1V. Vgl. Salig: AaO 3, 875-878. 125 Bericht/ der Prediger || in der Graffschafft Manssfelt/ Der Jr= || rangen halben/ so zwischen jhnen/ vnd etlichen || Ge- || larten/ in Vniversiteten/ vnd sonst sich zuge= || tragen/ Auch worinnen/ vnd wie fer= || ne sie mit denselbigen || streitig. || ... || [Eisleben 1568]. 126 Im „Bekenntnis ... " von 1553 prangerten die Mansfelder Majors gereizte Überheblichkeit an, der sich im Blick auf ihre Pfarrerschaft zu den Worten hatte hinreißen lassen: „Ich hette nicht gemeint das solche vngelerte Pfarrhern alhie weren, immer hinweg mit den Eseltreibern, immer hinweg, vnd andere gelertere an jre stat gesetzt" (ebd, D4 r ). Die Mansfelder bezogen sich dabei u.a. auf Majors Predigt zu Conversionis Pauli 1552, wo diese Worte gefallen waren und Eingang in Majors „Sermon von St. Pauli... Bekehrung" gefunden hatten. Vgl. den Brief der 7 Eislebener Pfarrer an Major vom Donnerstag nach Conversionis Pauli 1552 (WF: Cod. Guelf. 12. 9. Aug. 2°, 320 r -321 r , bes. 320 r ). 127 Dabei spielte vor allem Majors Rede am Ende seines letzten Rektorats an der Wittenberger Universität am 18. Oktober 1567 eine große Rolle. Die Mansfelder zitierten 1568 aus dieser Rede Majors in ihrem „Bericht... " (ebd, C2V). Vor jener Rektoratsperiode hatte Major neben seiner Tätigkeit als Dekan der theologischen Fakltät, der er seit dem Tod Bugenhagens war, schon 1540/41, 1544/45 und 1561 dieses Amt ausgeübt. Zu jener Ansprache Majors vgl. unten Anm. 255. 128

JOHANNES WIRTH: Π Α Ρ Α Λ Ο Γ Ι Σ Μ Ο Ι . |] H o c est, || A R G V = || m e n t a n o u a || &

INSIGNIA IMPIAE SA || GACITATIS,... || CONFVTATA ... || [Frankfurt/Main 1556], 6.

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In Nordhausen,'29 der freien Reichsstadt im niedersächsischen Reichskreis,130 war die Reformation schon recht zeitig, nämlich 1524, eingeführt worden. Spätestens Anfang des Jahres 1543 kam Anthon Otho, bis dahin Pfarrer in Gräfenhainichen,131 auf Empfehlung Melanchthons132 nach Nordhausen und wurde Pfarrer an St. Nicolai.133 Zu Othos Kollegen gehörte seit dem Herbst 1547 auch Andreas Poach,134 der bis 1550 Pfarrer in Nordhausen war. In der dem Interim folgenden Zeit setzten beide gemeinsam mit ihren Freunden dieser kaiserlichen Auflage Widerstand entgegen. Otho beteiligte sich auch bald am literarischen Kampf gegen das Interim und kritisierte scharf Melanchthons Haltung dazu. Auch die folgenden Jahre in Nordhausen waren geprägt von scharfen Auseinandersetzungen, im Verlauf derer Poach schließlich im Juni 1550 nach Erfurt ging und Otho wohl gleich mehrmals unmittelbar vor einer Entlassung stand.135 Einen Höhepunkt erreichten die theologischen Kämpfe in Nordhausen nach dem erfolgreichen Widerstand gegen die Durchsetzung des Interims in der Mitte der 1550er Jahre, nachdem der majoristische Streit wohl schon zu deren Beginn auch auf Nordhausen übergegriffen hatte.136 Im Jahre 1554 wurden die theologischen Differenzen innerhalb der 129

Vgl. zum folgenden neben Koch: Otho ... vor allem Johann HEINRICH KINDERVATER: Nordhusa illustris oder historische Beschreibung gelehrter Leute welche in ... Nordhausen gebohren ... Wolfenbüttel 1715 und auch HANS SILBERBORTH: Geschichte der Freien Reichsstadt Nordhausen. In: Das tausendjährige Nordhausen/ hrsg. vom Magistrat der Stadt Nordhausen 1927, Bd. 1, 1-596. - Die Dissertation von GERHARD SCHMIDT: Die Reformation in Nordhausen. Göttingen 1924 (angezeigt und kurz referiert im Jahrbuch der philosophischen Fakultät Göttingen 1924, 19 f) scheint in Deutschland nicht mehr auffindbar zu sein, wie sich im Ergebnis mehrerer Fernleihsuchen gezeigt hat. 130 Eine der frühesten Erwähnungen Nordhausens steht im Zusammenhang einer Schenkung von Heinrich I. an seine Gemahlin. Vgl. Silberborth: Geschichte ..., 15. Daß jedoch Rudolf von Habsburg im Jahre 1220 Nordhausen zur Reichsstadt erhoben haben soll (ebd, 66), steht im Kontrast dazu, daß Rudolf zu jener Zeit erst 2 Jahre alt war. 131 Vgl. WITTENBERGER ORDINIERTENBUCH/ hrsg. von Georg Buchwald. Bd. 1: 1537-1560. Leipzig 1894, 3 Nr. 27: „M.Anthonius Otto vonn Hertzberg, Aus dieser Vniuersitet beruffen Zum Greuenheinichen Zum Priesterambt" (20. Oktober 1538). 132 Melanchthon an Michael Meyenburg; 22. November 1542 (CR 4, 901). Sein Urteil über Otho, daß er von einer „moderata et Candida natura" sei „et amans communis tranquillitas" (ebd, 901), wird Melanchthon später gründlich revidieren. Vgl. seinen Brief an denselben vom 14. April 1555 (CR 8, 460). 133 Vgl. Förstemann: AaO, 28 und JoH(ANN) CHRISTOPH OLEARIUS: Hall. Sax. Rerum Thuringicarum Syntagma,.... Bd. 2. Frankfurth und Leipzig 1707, 195-204. 134 Poach war an St. Blasii Pfarrer. Er wird aber bei Olearius: AaO 2, 197 nicht erwähnt. Vgl. jedoch unten Kap. 6 Anm. 2. 135 Vgl dazu Koch: Otho ..., 69. 136 Vgl. zum folgenden ebd, 70 f. - Koch erwähnt, daß Otho bereits im Zusammenhang der Spannungen des Jahres 1551 seinem Kollegen Jacob Sybold vorgeworfen habe, den „locus iustificationis" zu verderben (ebd, 70, Anm. 42 unter Hinweis auf das Stadtarchiv in NDH: II Za 5 Bd. 7: Collectanea Fromanni, 66). Otho scheint zu der Zeit auch mit Georg Eckard, der von 1547 bis 1552 Pfarrer an St. Petri war, um die gleiche Sache gestritten zu haben, der aufgrund dessen schließlich 1552 von Nordhausen nach Augs-

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Geistlichkeit Nordhausens im Blick auf Majors Thesen so gravierend, daß man nach einer Entscheidung drängte. Melanchthon, möglicherweise vom Nordhäuser Rat um eine Stellungnahme gebeten, rät jedenfalls Ende August 1554, die Prediger der Stadt zusammenzurufen und sie zur Eintracht anzuhalten. Andernfalls könne nicht verhindert werden, daß man die Geistlichkeit aus Jena um ihr Urteil anrufen müsse.137 Mit dem Verweis auf Stephan Agricola in Helbra, den die Mansfelder Grafen dort auch nicht verteidigt hätten, als dieser ein Jahr zuvor die Proposition „bona opera sunt necessaria ad salutem" vertreten hatte,138 erwähnt hier Melanchthon einen früheren Brief von ihm an Jacob Sybold139 in Nordhausen, in dem er ihn ermahnt habe, von der Verteidigung eben jener These abzulassen. Sybold hatte als Pfarrer an St. Blasii unter seinen Kollegen in Nordhausen aber bald Mitstreiter, die so wie er Majors Thesen verteidigten.140 Literarischen Niederschlag scheint jene Phase des Streits in Nordhausen, soweit man es bisher überblicken kann, nur in einer Druckschrift der unmittelbar daran Beteiligten gefunden zu haben.141 So klagt Johannes Wirth142 im Jahre 1556, daß diejenigen, die früher am hartnäkkigsten die evangelische Wahrheit verteidigt hätten, sie nun verkehrten und verdunkelten, indem sie Stellung bezögen für eine necessitas bonorum operburg ging und dort Superintendent wurde. Vgl. Olearius: AaO 2, 198 und Johann HEINRICH KJNDERVATER: Curieuse Feuer= und Unglücks=Chronica, .... Nordhausen 1712, 8. Kindervaters Angaben sind aber manchmal unzuverlässig; vgl. nur z.B. ebd, 9: die 30 Thesen kreisten in Nordhausen nicht erst 1565, sondern schon 1557. Zu Eckard vgl. FRIEDRICH ROTH: Augsburgs Reformationsgeschichte. Bd. 4: 1547-1555. München 1911, bes. 704. 137 Melanchton an Michael Meienburg am 29. August 1554. CR 8, 335 f. 138 Vgl. u.a. Planck: AaO 4, 4 9 7 ^ 9 9 . 139 Aus Frankenhausen stammend war Sybold als Nachfolger Poachs von 1550-1575 mit kurzzeitiger Unterbrechung im Jahre 1568 Pfarrer an St. Blasii. Zu ihm vgl. schon jetzt am ausfuhrlichsten: JoH(ANN) ANT(ON) TRINIUS: Beytrag zu einer Geschichte berühmter und verdienter Gottesgelehrter auf dem Lande: aus glaubwürdigen Urkunden und Schriften. Bd. 3 Leipzig 1756, 324-345. 140 Der in der „Historie des Majoristischen Streits" (UN 1702, 770-772) als Verfechter von Majors Thesen erwähnte Johannes Ranft (ebd, 701) findet sich unter den fraglichen Geistlichen Nordhausens weder bei Olearius: AaO 2, 195-204 noch bei Kindervater: Nordhusa illustris .... Möglicherweise ist er mit Johann Noricus (vgl. Koch: Otho ..., 70 und 87, Anm. 45) identisch, was noch zu prüfen wäre. 141 Sieht man einmal von der bei Koch: Otho ..., 82 noch als „verschollene(r) Druck (?)" geführten Schrift von ANTON OTHO: Kurtze Antwort M. || Anthonij Otthonis/ auff das || Lesterbuch Menij || [s.l.e.a.] ab, die im Zusammenhang der weiteren Zuspitzung der Nordhäuser Auseinandersetzungen während dieser ersten Phase entstand, ist dies das Buch von Johannes Wirth: ΠΑΡΑΛΟΓΙΣΜΟΙ..., der sein Vorwort dazu am 23. August 1555 geschrieben hatte (ebd, Bl v ). 142 Johannes Wirth aus Franken war seit 1553 bis zu seinem Tode im Jahre 1557 Pfarrer an St. Petri in Nordhausen. Vgl. dazu Olearius: AaO 2, 198 und FR(IEDRICH) CHR(ISTIAN) LESSER: Historische Nachrichten von der ehemals kaiserlichen und des heil. röm. Reichs freien Stadt Nordhausen (1740), umgearb. und fortges. von E[rnst] Gfünther] Förstemann. Nordhausen 1860, 56.

Breitenwirkungen

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um ad salutem.143 Bald standen sich innerhalb der Nordhäuser Geistlichkeit zwei Gruppierungen gegenüber, die sich in ihrer Stellungnahme zu Majors Thesen grundlegend unterschieden: auf der einen Seite waren das als Verfechter der Position Majors Jakob Sybold, sein Diakon Laurentius Tunger144 und Johann Noricus.145 Ihnen gegenüber standen die hartnäckigen Gegner von Majors Thesen: Otho und sein Diakon Lampert Faust146, Wirth sowie dessen Diakon Martin Hartkese,147 und Andreas Weber, Pfarrer in Nordhausen-Altendorf.148 Ende 1554 hatte sich der Streit so zugespitzt, daß der Rat der Stadt Nordhausen beschloß, theologische Gutachten zur Frage nach der Notwendigkeit guter Werke zur Seligkeit aus Jena, Leipzig, Magdeburg und Wittenberg einzuholen.149 Aus Wittenberg antwortete Melanchthon noch im Januar 1555 und wies dabei auf Johann Agricola hin, der schon vor 20 Jahren bezüglich jener Frage ähnlich unklar geredet habe.150 Im Blick auf Otho hege er allerdings die Vermutung, daß wohl „die Antinomia"151 hinter dessen scharfer Kritik an Sybolds Eintreten für Major stecke. Am selben Tag antworteten auch Erhard Schnepf und Johann Stolz aus Gotha,152 die gemeinsam 143 144

Vgl. Wirth: ΠΑΡΑΛΟΓΙΣΜΟΙ..., 4 und auch Döllinger: AaO 3, 509, Anm. 29. Tunger dankte 1555 ab, nachdem er den Vergleich vom März 1555 unterschrieben

hatte. Vgl. im Stadtarchiv N D H : II Z a 6: JOHANN BALTHASAR REINHARD: Presby-

teriologia Northusana, 19r (Manuskript; um 1740). 145 Geboren am 24. Juni 1516 in Nürnberg, seit 9. Juni 1547 Pfarrer an St. Jacobi, gestorben ist er 1583. Vgl. zu ihm Reinhard: AaO, 60' und Lesser: AaO, 96. 146 Faust war bis 1557 Diakon an St. Nikolai. 147 Hartkese war von 1555-1560 Diakon an St. Petri. Die Frage, inwiefern sich Faust und Hartkese auch an jenen Auseinandersetzungen beteiligten und womöglich gar eigene Schriften dazu verfaßten, muß leider offen bleiben. 148 Der aus Ilfeld stammende Weber war seit 1554 (?) in Nordhausen-Altendorf als Pfarrer tätig und starb 1562 (Lesser: AaO, 107). Er erwarb seinen Magistergrad in Wittenberg im August 1546 (vgl. Köstlin: Die Baccalaurei und Magistri ... 1538-1546, 14) und wurde am 21. Mai 1550 nach Nordhausen berufen (vgl. Wittenberger Ordiniertenbuch ..., 68 [Nr. 1076]). 149 Vgl. Koch: Otho ..., 70. Dort mit dem Verweis auf Nordhäuser Ratsprotokolle, die noch im dortigen Stadtarchiv vorhanden sind (II Na 29, 167 [31. Dezember 1554]). 150 Vgl. CR 8, 410-413 (dat. vom 12. Januar 1555 [ebd, 413], von Bretschneider aber unter dem Datum vom 13. Januar [ebd, 410] geführt); auch in WEI: Reg Ν 222, 7v-14r). Die von [Christoph] Pez[el] stammende Überschrift bezeichnet den Anlaß der kurzen „Abhandlung": „Von der Prädicanten Uneinigkeit zu Noithausen, von der Proposition: gute Werke sind nöthig zur Seligkeit." Melanchthon siedelt dabei das seitdem immer wieder zur Charakterisierung von Johann Agricolas „Antinomismus" herangezogene Diktum vom „versalzenen Muß" in der Zeit Mitte der 1530er Jahre an (ebd, 411). Vgl. auch Melanchthons Brief an Flacius vom 475. September 1556 (CR 8, 839-844, bes. 842). 151 Ebd, 412. 152 WF: Cod. Guelf. 82 Helm., 71 Γ-714Γ (Cop.) und WEI: Reg Ν 222, 22 v -27\ Schnepf und Stolz befanden sich zu jener Zeit im Rahmen der von Johann Friedrich II. für Thüringen ausgeschriebenen Visitation in Gotha, wo sie ihrerseits in eben diesen Fragen mit Justus Menius zu verhandeln hatten, dem untersagt worden war, auf die Anfrage aus

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mit Justus Menius eine ebensolche, 8 Tage zuvor abgesandte Anfrage vom Nordhäuser Rat erhalten hatten.153 Vermutlich gehört in den Zusammenhang dieser Anfrage aus Nordhausen Ende 1554, die ja auch an die Magdeburger Geistlichkeit gerichtet war, jene schon erwähnte umfangreiche Abhandlung von Johannes Wigand, die der seit 1553 als Pfarrer an St. Ulrich in Magdeburg wirkende Theologe dem Rat und der Geistlichkeit von Nordhausen widmete und sie 1555 in Druck gab.154 Im Vorwort155 dazu legte Wigand Rechenschaft ab über die Gründe, die ihn zur Stellungnahme bewogen: zum einen die drohende Verdunklung der Lehre von der Rechtfertigung156 und zum anderen die Leidenschaft eines Teils der Nordhäuser Geistlichkeit, die diese im Kampf gegen Majors Thesen bewies und die Anerkennung und bekannt zu werden verdiente. Da jedoch der Streit in den Reihen der Nordhäuser Geistlichkeit auf Wunsch des Rats der Stadt möglichst bald beigelegt werden sollte, bat der Rat im Februar Johann Friedrich II. und seine Brüder um die Entsendung einer Theologenkommission, die den Streit beilegen sollte.157 Ende März 1555 kam es schließlich zu diesen „Verhandlungen", die von Alexander Alesius, Erasmus Sarcerius und Erhard Schnepf158 geleitet wurden und in deren Ergebnis ein „Vertrag" zustande kam, der von allen am Streit beteiligten Geistlichen Nordhausens unterschrieben und durch Ratsdekret bestätigt wurde.159 InhaltNordhausen zu antworten, er sich daran jedoch nicht zu halten dachte. Auch in der Antwort von Schnepf und Stolz ging es natürlich um das „ad salutem": „Do man aber dieser obgemelten Rede, den Zusatz zur Seligkeit zu setzen, vnd spricht Gute wergk sind von nothen zur Seligkeit, so folget von stundt an der papistische verstand argwöhn vnd falscher gedancken draus Gute wergk sind zur Rechtfertigung von Nothen, dieweil Rechtfertigung Seligkeit und heil, ein ding bei dem lieben paulo seindt ..." (WF: Cod. Guelf. 82 Helm., 712"). 153 154 WEI: Reg Ν 222, lv-2r. Vgl. oben Anm. 66. 155 r r Wigand: Argumenta ..., A2 -A5 (ohne Angabe des Datums und Ortes). 156 Vgl. ebd, A2V: Es sei eine zutiefst „Papistica & perniciosa propositio, Bona opera ad salutem ea necessitate esse necessaria, ..." 157 WEI: Reg Ν 222, 5r. Da man wohl wußte, daß aber Melanchthon selbst nicht würde kommen können, bat man um die Entsendung von Schnepf und Menius. - Im Rat hatte man augenscheinlich noch nichts davon erfahren, daß zu jener Zeit auch Menius selbst immer mehr mit Verdächtigungen zu kämpfen hatte. 158 Zu ihm vgl. neben JULIUS HARTMANN: Erhard Schnepff in Jena: ein Beitrag zur Geschichte der Streittheologie in den funziger Jahren des Jahrhunderts der Reformation. JDTh 12 (1867), 698-738 noch HERMANN EHMER: Erhard Schnepf: ein Lebensbild. BWKG 87 (1987), 72-126. 159 Vgl. Koch: Otho ..., 70 f. Gedruckt ist das Verhandlungsergebnis bei JACOB S Y BOLD: Bestendige, || Vnd Richtige antwort auff || M.Andreae Fabritij Sendbrieff, an die Gemeine zu ... Noithausen ge- || schrieben. || ... || [s.l. 1569], A6r-A7v und Dienstag nach Iudica 1555 datiert (ebd, AT). - Daß den Rat der Stadt Nordhausen das Gutachten jener drei Theologen und die damit zusammenhängenden Verhandlungen 300 Gulden gekostet hatte, weiß Silberborth: Geschichte ..., 345 mit der Bemerkung zu berichten, daß diese Gelder „für gute Werke besser Verwendung gefunden hätten." Es fragt sich nur, für welche.

Weitergehende Folgen

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lieh einigte man sich darauf, daß gute Werke zwar als notwendig, aber nicht als zur Seligkeit notwendig gepredigt werden sollten und dürften.160 Ein handschriftlich vorliegender Bericht über die Nordhäuser Auseinandersetzungen jener Zeit aus dem nahegelegenen Gut in Deuna weiß allerdings zu berichten, daß diese Einigung nicht lange hielt, sondern Sybold sein Predigen, das die Werke als unabdingbar für die Seligkeit einschärfte, schon bald wieder aufnahm, nachdem er sich durch die die Verhandlungen beschließende Predigt von Schnepf dahingehend ermutigt fühlte.161 In den Zusammenhang dieses letztlich erfolglosen Schlichtungsversuches jener drei Theologen gehört auch ein Gutachten von Alesius aus dieser Zeit, das zu den umstrittenen Thesen Majors Stellung nahm, sowie eine etwas später zu eben dieser Thematik von Alesius einberaumte Disputation.162

4.3 Weitergehende Folgen 4.3.1 Nochmals Nordhausen Als im Jahre 1557 in Nordhausen schließlich 30 Thesen über die Bedeutung und die Rolle des Gesetzes auftauchten, hatte sich die „öffentliche Meinung" über die „Gesetzesstürmer" dort schon so weit gefestigt, daß man sie niemand anderem als Otho zuschreiben zu müssen glaubte.163 Selbst Fabricius, ein 160

Vgl. Reinhard: AaO, 24 v -25 r . Man vgl. Eine Schrifft der Erbarn Jungfrawen Engel vom Hagen von dem Northußener Handel in WEI: Reg Ν 222, 16Γ-21Γ. Möglicherweise auch durch die Auseinandersetzungen in Nordhausen und den sich abzeichnenden Streit mit Justus Menius veranlaßt, nahm Schnepf im jenem Jahr gleich noch zweimal Stellung zu diesen Fragen. Vier Monate später in Thesen zu einer ordentlichen Disputation und dann in der 20 Jahre später gedruckten „Refutatio Maiorismi": ERHARD SCHNEPFF: PROPOSI-1| TIONES, COM-1| PLECTENTES SVM-1| mam vere & incorruptae Doctri-1| nae, de Iustificatione, & de bonis ο-1| peribus: ... Praeside || Erharto Schnepffio, & Re- || spondente Baltasare || Vuintero. || ... || [Jena 1555] und ders.: DOCTORIS ER- || HARDI SCHNEPFFII RE- || FVTATIO MAIORISMI, PROPO- || SITA IN ACADMIA IENENSI, ANTEA NONDVM || aedita ... || [Königsberg 1575], 161

162

D i e SENTENTIA D . ALEXANDRI ALESII CONTRA MAJOREM ( W E I : R e g Ν 2 0 7 , 1 3 Γ - 2 0 ν ) .

Der gleichen Thematik wandte sich Alesius 5 Jahre später in einer Disputation noch einmal zu: DE NECESSITATE ET MERITO BONORVM OPERVM ...; vgl. oben Kap. 1 Anm. 23. Erwähnt ist sie bei GOTTHELF WIEDERMANN: Der Reformator Alexander Alesius als Ausleger der Psalmen. [Erlangen 1988], 69. 256 (Nr. 55) und bei PETER KLEMM: Alesius, Alexander. Die Deutsche Literatur zwischen 1450 und 1620/ hrsg. von Hans-Gert Roloff. Abteilung A, Bd. 2. Bern; Berlin; Frankfurt am Main; New York, Paris, Wien. 1991, 161 als Nr. 1.40.01. und tatsächlich noch vorhanden in der Bibliothek der Großen Kirche zu Emden. 163 So noch - mit allerdings zu beachtenden Bemerkungen über die Echtheit der Thesen, die er zum Schluß bei 20 Thesen meinte glaubhaft gemacht zu haben - bei Seehawer: AaO, 30-33. Ebd, 99 f werden die von Seehawer als echt angesehenen Thesen abgedruckt, leider jedoch ohne Quellenangabe.

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Freund und Kampfgefährte Othos in jener Zeit, schien offenbar der Ansicht gewesen zu sein, daß die Thesen auf Otho zurückgingen.164 Tatsächlich stammten sie jedoch nicht von ihm, sondern von Lucas Bornmann, einem Freund Othos und früheren Teppichmacher.165 Dieser war bis 1556 Pfarrer bei Christoph von Hagen in Deuna gewesen, dann nach Nordhausen gekommen und hatte dort öfter Otho predigen hören.166 Auch Melanchthon hatte von diesen Thesen gehört und sich brieflich dazu geäußert.167 Die tatsächliche Herkunft jener 30 Thesen168 kann wohl nicht mehr völlig aufgeklärt werden, und ebenso muß offen bleiben, inwieweit die von Seehawer mitgeteilten und von ihm Otho zugeschriebenen 20 Thesen auf jenen zurückgehen.169 Jeden164 Vermutlich fällt in diesen zeitlichen Zusammenhang jener Brief des Fabricius an Melanchthon, der bei KARL HARTFELDER: Ungedruckte Briefe an Melanchthon. ZKG 12 (1891), 187-207, 203 f gedruckt ist. Dort schrieb Fabricius im Blick auf Otho: „Adhibuit quaedam Lutheri de lege αξιώματα, non antinomica petulantia, sed provocatus ab antagonista, legem quoque divinam ad salutem necessariam clamante. Haec coram ipso Filio Dei testificabor" (ebd, 204). 165 Zu Bornmann vgl. neben JACOB SYBOLD: Warhafftiger || Gegenbericht, auff das nehest ausge= || gangne Büchlein M.Andreae Fabricij || Chemnicensis. Vom gesetz Gottes II seinem Brauch vnd Mißbrauch, || den jetzigen streit zu Nort= || hausen betreffend. ||... || [s.l. 1569], A2V-A4V auch ANDREAS FABRICIUS: Ein Sendbrieff || An die Pfar= || kinder der Gemeine || Christi ad S.Petrum || in Noithausen. || ... || [Eisleben s.a. (1569)], B3V. Inwieweit das von Sybold berichtete weitere Schicksal Bornmanns zutraf, läßt sich wohl kaum noch überprüfen. 166 Vgl dazu Koch: Otho ..., 71. 167 Am 4. Juli 1557 berichtete Melanchthon sowohl dem aus Nordhausen stammenden Johannes Gigas (CR 9, 175 f) von Otho in Nordhausen und dessen angeblichen Thesen, wie auch Laurentius Moller in Hildesheim (ebd, 176 f); vgl. Kindervater: Nordhusa illustris ..., 80. An Gigas schrieb Melanchthon: „In tuapatria Antonius ita tumultuatur, ut nuper propositiones templo affixerit, in quibus cum aliae erant ambiguae, tum haec quoque: Summa ars est Christianorum, nescire legem. Scio, posse bellam interpretationem addi. Sed cur malunt improprie quam recte loqui? Et tarnen re ipsa ille est άντίνομος." Bemerkenswert ist die unmittelbar folgende Erwähnung eines ähnlichen Falls in „Hildesia", der jedoch für den, von dem hier die Rede ist, unmittelbarere Konsequenzen hatte. Es ist die Rede von Tilman Crage, der im Frühjahr 1557 als Superintendent und Prediger vom Hildesheimer Senat entlassen wurde. Vgl. dazu auch Melanchthons Brief an Moller vom 16. Juni 1557 (CR 9, 168). 168 Zumindest hatte auch schon Sybold recht mit seiner Vermutung, daß nicht alle 30 Thesen von Bommann stammen können. Allerdings hatte er unrecht damit, wenn er deren 28. und 29. These Fabricius zuschrieb, wie dieser in seinem „Bericht Vom Gesetze Gottes ...", C l r (vgl. unten Kap. 8 Anm. 155) dargelegt hatte. Tatsächlich gehen diese Sätze, die in deutlichen Worten den tertius legis usus charakterisieren, auf Neander zurück, der wohl jedoch erst 1565 in die Auseinandersetzungen eingriff. Bei Neander begegnet allerdings die These 29: „Kein Mensch kan sehlig werdenn, wenn tertius usus legis wahr ist, und in der Kirchen soll gelehret werdenn " wörtlich schon in seiner 1565 verfaßten handschrift-

lichen A b h a n d l u n g zur Thematik QUOD DUO TANTUM u s u s LEGIS SINT ... ( W F : C o d .

Guelf. 71 c. Helm., 97 r -229 r , 91'). 169 Seehawer läßt sich wohl durch deren Titulierung „Ad sequentes propositiones respondebit M. Antonius Otho pastor S.Nicolai Northusae ubi opus est" zu der Annahme

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falls beklagt Melanchthon, daß jemand zu Nordhausen „propositiones" verbreitet habe, von denen ihm eine ganz besonderen Ärger bereite: die These „Summa ars Christianorum est, nescire legem."™ Es sei dahingestellt, ob und inwieweit Melanchthon davon wußte, daß dieser „schlimme Satz"171 von der höchsten Kunst der Christen, das Gesetz zu ignorieren, von Luther stammte.172 Aber noch weitere der 20 lateinischen Thesen finden sich fast wörtlich in dessen Schriften und haben ihre Wurzeln in den Disputationen Luthers, die seit Mitte der 1530er Jahre die Themen von Rechtfertigung und Gesetz behandelt hatten.173 Die im Zentrum der ominösen lateinischen Thesenreihe stehenden Thesen 10: „Lex enim non modo ad justificationem sed neque ad ulla bona opera utilis et necessaria est" und 11: „Sed sola fides in Christum mediatorem utilis et necessaria est tarn adjustificationem quam ad ipsa bona opera " geben dabei jedenfalls grundlegende Auffassungen Luthers hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Gesetz, guten Werken und Rechtfertigung wieder.174 Nach der Darstellung von Fabricius hatte Otho wegen der ihm untergeschobenen Thesen mit Joachim Mörlin in Braunschweig diskutiert und mit dem Ministerium in Halle schriftlich verhandelt.175 Im Frühjahr 1558 verleiten, daß Otho auch deren Verfasser war (Seehawer: AaO, 99). In der Collectanea Fromanni II Za 5 Bd. 7, 198 (NDH, Stadtarchiv) werden sie aber keineswegs Otho zugeschrieben. 170 An Hermann Wilkin in Ryga (= Riga?) schrieb Melanchthon am 12. August 1557: „Et laxatio disciplinae fit maior clamoribus όντινομικοϊς sicut nuper quidam in urbe Northusen ediditpropositiones de lege, in quibus haec est: Summa ars Christianorum est, nescire legem" (CR 9, 217 f; Zitat: 218; in der Anmerkung kommentiert Bretschneider das „quidam" mit Otho); vgl. dazu Seehawer: AaO, 100. Es handelt sich um die 17. jener 20 in Latein abgefaßten und von Seehawer zum Teil fehlerhaft wiedergegebenen Thesen, die theologisch ungleich anspruchsvoller waren als die 30 deutschen Thesen. 171 So meint diesen Satz PAUL TSCHACKERT: Die Entstehung der lutherischen und reformierten Kirchenlehre samt ihren innerprotestantischen Gegensätzen. Göttingen 1910, 485 charakterisieren zu müssen. 172 Vgl. WA 40 I, 43, 7 f. 173 Zur Thematik der Rechtfertigung in einem Teil dieser Disputationen Luthers vgl. u.a. PAUL ALTHAUS: Die Rechtfertigung allein aus Glauben in Thesen Martin Luthers. LuJ 28 (1961), 30-51. 174 Bei Luther selbst begegnet zumindest die These 10 nahezu wortwörtlich in der 4. Thesenreihe gegen die Antinomer, wo er als These 38 formuliert: „Summa: Lex non est utilis nec necessaria neque ad iustificationem, neque ad ulla opera bona, multo minus ad salutem " (WA 39 I, 354,7 f). Und die These 11 gibt zumindest in ihrer ersten Teilaussage das grundlegende reformatorische „sola fide iustificari" wieder. Die zweite Teilaussage jedoch, daß allein der Glaube notwendig und nützlich sei für gute Werke, erweist ihre Richtigkeit im Zusammenhang mit der gerade zitierten. Allerdings wurde sie in den späteren Phasen der Auseinandersetzungen ganz hart angefochten. - Zu beachten ist auch der Hinweis auf das „Tridentinum" in These 13: „Et experientia testatur et omnium piorum querelae, quod iste articulus de justificatione et salute hominis impugnatur a Spiritu papaeper conciliabulum Tridentinum et alia, per Sacramentarios, per Interim ... " (Seehawer: AaO, 100). 175 Fabricius: Bericht Vom Gesetze Gottes ..., Cl r . Von beiden Disputen haben sich

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wandten sich die Ratsherren schließlich an das Ministerium in Halle und an Erasmus Sarcerius mit der Bitte um eine Stellungnahme zu den augenscheinlich weiter eskalierenden Auseinandersetzungen in Nordhausen, deren Hauptkontrahenten zu jener Zeit Sybold einerseits und Otho andererseits waren.176 Als führender Geistlicher des evangelischen Ministeriums in Halle antwortete im April 1558 der dortige Superintendent Sebastian Boethius, ein Schwiegersohn des reichlich drei Monate später gestorbenen ehemaligen Superintendenten von Gotha, Justus Menius.177 Boethius, der zugab, in jenem Streit zwischen Otho und Sybold eigentlich „ keim teyle gewogener den dem andern " l78 sein zu können, setzte im Blick auf die beiden Thesenreihen Othos Urheberschaft ungeprüft voraus und gab eines zu bedenken: falls sich Otho hinsichtlich der Thesen auf Aussagen Luthers berufen sollte, so sei dort deren Kontext zu beachten.179 Im Grunde jedoch vermutete er, daß Otho jene Thesen mit Absicht und „ mit fleis so harttlautend vnd mit zweiffelhafftigen wortten gestelt das er ein zanck erregen vnd die andern prediger mehr an sich reitzen wölte... "18° Ähnlich war das Urteil Melanchthons, das dieser schon drei Jahre zuvor über Otho meinte fällen zu müssen und von der „ natura Antonii" nicht mehr anders sprechen konnte, als daß sie die eines „hominis indocti et populärem aurem captantis"m sei. Daß all diese Urteile der Wahrheit doch nicht ganz so nahe kamen, bewies Otho schließlich selbst in seinem Büchlein, das er im Rückblick aufjene Auseinandersetzungen im Jahre 1559 herausgab, in seinem „Gütliche(n) bericht von den Antinomern ",182 Dieses Büchlein Othos beginnt mit der Feststellung, daß auch er selbst einer von denen sei, denen „solcher zusammen gekerter stanck mit der Antinomia/fiir die Thür gegossen wird/"1*3 obwohl sie nur das predigten, was auch die Propheten und Apostel und auch Luther gepredigt hätten im Hinblick auf die Seligkeit: allein bisher jedoch weder handschriftliche noch gedruckte Spuren oder gar Zeugnisse aufgefunden. 176 Vgl. NDH, Stadtarchiv: Collectanea Fromanni II Za 5 Bd. 13, 5 7 9 - 5 8 1 . 177 Zu Boethius vgl. JoH(ANN) CHRISTOPH DREYHAUPT: Pagus Neletiri et Nudzici oder ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des ... Saalkreyses ... Teil 1. Halle 1749, 1023 und WALTER DELIUS: Die Reformationsgeschichte der Stadt Halle a. S.. Berlin 1953, 135. Die Antwort von Boethius ist abgedruckt bei Seehawer: AaO, 100-106. 178 Seehawer: AaO, 101. 179 Ebd, 103: „Ob auch M.Anthonius fiirwenden wolle, das er solche rede etliche in Doctor Lutthers selig schrifften stunde so hats doch die meynunge, das Doctor Luther viel andere Vmbstandt vnd wortt darneben fiirth ... " 180 Ebd, 103 f. 181 CR 8, 460; Melanchthon an Michael Meienburg am 14. April 1555. Zu letzterem vgl. KARL MEYER: Michael Meyenburg, der Reichsstadt Nordhausen Stadtschreiber, Ratsherr und Bürgermeister in der Reformationszeit. In: Ders.: Aus Nordhausens Vorzeit. Nordhausen o.J., 3 1 - 7 1 . 182 ANTON OTHO: Gütlicher bericht von || den Antinomern. || Antonius Otho ... || [Regensburg 1559], 183 Ebd, A2r/V.

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der Glaube sei das Entscheidende im Prozeß der Rechtfertigung, aus dem die Werke gänzlich herauszuhalten seien. Aber obwohl Luther in seinen Antinomerdisputationen das Gesetz im „locus iustificationis" in seine Schranken gewiesen hatte und bekannt habe, das Gesetz sei „ ad nulla bona opera vtilis & necessaria, Sed econtra, fides & bona opera sunt necessaria ad legem vt impleatur",m so stünden doch jetzt Theologen auf, die gegen die zu Felde zögen, die das Gesetz von der Rechtfertigung scheiden „ vnd der Prelaten jrrige lehre von guten wercken straffen ... "18S Nichts anderes aber als die „Antinomia" stecke eben hinter jenen, die damit den Glauben und dessen Trost zunichte machten. Gleich von „sechserley art der Antinomer"m weiß Otho zu berichten, von denen sich eine heuchlerischer als die andere erweise. Für sich selbst aber und seine Gefährten konnte er diese Titulierung nur zurückweisen, denn auch er gebe dem Gesetz, was ihm zustehe und wisse ganz genau, „ das ehe ein Tutel vom Gesetz vergehen solt/ ehe must Himel vnd Erden vergehen. "187 Die unversuchten Theologen aber würden den so entscheidenden Unterschied zwischen dem Amt des Evangeliums und dem des Gesetzes nicht verstehen. Damit aber stünde die Tür weit offen für das „Antinomisch geflicke ... die elende Maioristerey oder wercklere ... ",188 die ärgste Ketzerei, so je auf Erden gekommen sei. Denn eines war für Otho unaufgebbar beim Verständnis des Glaubens und der Rechtfertigung: nur der Glaube „erfasse Christum", und nur ihm teile sich Christus mit als der, der rettet, versöhnt und heilt.189 4.3.2 Hildesheim - Tilmann Cr age: Wider die falschen Brüder In Hildesheim war es vor allem Tilmann Crage,190 Superintendent in dieser Stadt von 1553 bis 1557, der den Kampf gegen eine Verbreitung solcher theologischer Auffassungen innerhalb der Geistlichkeit der Stadt forcierte, die vor dem Hintergrund der Thesen Majors ein ganz besonderes Gewicht

184

185 Ebd, D4V. Ebd, D4r. 187 Ebd, D 3 \ Ebd, D3r. 188 Ebd, C3r. Vgl. weiter ebd, A3V und C4V. 189 Vgl. ebd, A3 r und C3V. 190 Eine der wenigen Abhandlungen zu ihm liegt vor in GUSTAV TWELE: Tilemann Krage, Hildesheims vierter evangelischer Superintendent. Alt-Hildesheim 11 (1931), 186

1 0 - 1 5 . - M a n v g l . a u c h JOACHIM B A R W A R D LAUENSTEIN: H i l d e s h e i m i s c h e r

Kirchen=

und Reformations=Historie, Zweyter Theil, darinnen von den Alterthümern der Haupt=Kirche S.Andreae ... gehandelt wird. ... Hildesheim 1735, 2 6 - 3 4 . Dort wird er übrigens als 3. Superintendent in Hildesheim geführt. Leider geht das Buch von KURT DEGENER: Das evangelische Hildesheim. Hildesheim 1951 auf die Auseinandersetzungen um Crage nur sehr flüchtig ein.

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bekommen konnten.191 Der aus Lüchow192 stammende Crage wurde nach seinem Studium in Wittenberg, das er im Wintersemester 1537/38193 aufgenommen hatte, im Februar 1542 zum Magister promoviert194 und war dann kurz darauf fur das Pfarramt in Northeim ordiniert worden.195 In der Folge eines harten und langwährenden Streites über das „Ebenbild Gottes"196 mit einem dortigen Amtskollegen197 wurde Crage ebenso wie sein Widersacher jedoch bald aus seinem Amt in Northeim entlassen.198 Über einige Zwischenstationen, die ihn bis nach England führten, kam er dann 1553 schließlich als Superintendent nach Hildesheim. Dort war er wieder in verschiedene theologische Kämpfe verwickelt, die sich einerseits um Fragen nach Sakrament und Abendmahl entsponnen, andererseits den Fragenkomplex von Gesetz und Evangelium zum Inhalt hatten. In diesem Zusammenhang verteidigte sich Crage mit seiner 1558 erschienenen Schrift „ Wider die falschen Brü191

Zur evangelischen Geistlichkeit Hildesheims vgl. man neben FRIEDRICH BONHOFF: Evangelische Geistliche in Hildesheim bis 1736. Zeitschrift der Zentralstelle für N i e d e r s ä c h s i s c h e F a m i l i e n g e s c h i c h t e 6 ( 1 9 2 4 ) , 4 9 - 6 2 n o c h LUISE ZEPPENFELDT: V e r -

zeichnis der evangelischen Geistlichen Hildesheims bis 1866. ZGNKG 34/35 (1929), 368-392. Das Werk von RICHARD DOEBNER: Urkundenbuch der Stadt Hildesheim. Teil 8: Von 1481 bis 1597. Hildesheim 1901 gibt jedoch keine Hinweise darauf, daß diese Auseinandersetzungen Niederschlag in Protokollen des Rats gefunden hatte. 192 Ebenfalls aus Lüchow stammte Nikolaus Crage, der in Salzwedel von 1553 bis zu seinem Tode 1559 als 4. evangelischer Superintendent wirkte. Näheres zu ihm findet man bei JOHANN FRIEDRICH DANNEIL: Kirchengeschichte der Stadt Salzwedel: mit einem Urkundenbuch. Halle 1842, 270-273. Twele: AaO, 15 geht davon aus, daß er ein älterer Bruder von Tilemann Crage gewesen sei. 193 Zum Wintersemester 1537/38 wurde er als „Thilomannus krage de Luchau" immatrikuliert (Album Academiae Vitebergensis ...1, 168). 194 Gemeinsam übrigens mit Jacob Sybold aus Frankenhausen. Vgl. Köstlin: Baccalaurei und Magistri ... 1538-1546, 13. Dort wurde Crage zunächst als „Tilemanus Gragaw Luchoviensis" geführt, bevor sein Nachname korrigiert worden ist. 195 Wittenberger Ordiniertenbuch ... 1, 27 (Nr. 419) (19. Juli 1542). 196 In den Zusammenhang dieses Streits gehören mehrere Schriften Crages: DE IMAGI= II NE DEI ET PRIMORVM || hominum, Conditorum ad effigiem DEI. DE CORRVPTIONE II Imaginis, & de structione huma-1| nae naturae. || [Magdeburg 1549]; DE IMAGI|| NE DEI IN PRIMIS PA= || RENTIBVS; AC DESTRVCTIO= || ne, & Renovatione eius, & signis Re= || natorum filiorum Dei, ... || [Wittenberg 1549] sowie eine Übersetzung davon: Von dem Bilde Got= || tes in den ersten Menschen. || Von der verstörung vnd ver= II newerung des Bildes/1| Vnd von den Zeichen vnd Wercken || der newgeboren kinder || Gottes/ ... II [Wittenberg 1550], Den beiden letzteren hatte Melanchthon eine vom 1. November 1549 datierte Vorrede hinzugefügt. 197 Es war Heinrich Schlemme, damals Pfarrer in Northeim (vgl. DIE PASTOREN DER LANDESKIRCHE HANNOVERS UND SCHAUMBURG-LIPPES SEIT DER REFORMATION/

im

Auftrag des Landeskirchenamtes Hannover hrsg. von Philipp Meyer. Bd. 2. Göttingen 1942, 208). 198

Die Entlassung Crages und Schiemmes erfolgte im Jahre 1545. Man vgl. dazu HANS BARTELS: Geschichte der Reformation in der Stadt Northeim. Offenbach a. M. 1918, 95, Anm. 7 .

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d er " 199 gegen Vorwürfe von einem Teil seiner Amtskollegen, daß er sich Verfälschungen auch innerhalb der Lehre vom Gesetz und Evangelium schuldig gemacht habe.200 Vor allem schien Crage zunächst dadurch Anstoß bei seinen Kollegen zu erregen, daß er ihrer Ansicht nach „ 1. Das Gesetz gar zu gering hielte. 2. Dem Evangelio und Glauben gar zu viel beylegte, und dadurch die Übung der guten Wercke bey dem gemeinen Mann erstickte. 3. Von den guten Wercken und ihrer Notwendigkeit zur Seligkeit allzukaltsinnig lehre. "201 Der Hildesheimer Rat antwortete noch im selben Jahr202 und hatte dabei, wie die jener Schrift beigefügte und von 8 amtierenden Geistlichen Hildesheims unterzeichnete „Antwort der Predicanten der Alten Stadt Hildesheim "im zeigt, den größten Teil der Pastorenschaft der Stadt im Widerstand gegen ihren Superintendenten auf seiner Seite.204 Dabei muß offen bleiben, ob Crage unter den Geistlichen Hildesheims auch Mitstreiter hatte für seine Anschauungen. Möglicherweise aber hatten die Hildesheimer Auseinandersetzungen um die guten Werke, auf die aus den Quellen geschlossen werden kann, zu jener Zeit ihren Höhepunkt schon überschritten, und hatte sich der Kampf um das rechte

199

TILOMANUS CRAGIUS: Wider die falschen || Brüder vnd Feinde des Bluts || Jhesu Christi/ wahrhaftige Lere vnd Bekenntnis/ vom || Gesetz. || Euangelio. || Sacrament. || Newem Leben. || Durch Tilomannum || Cragen/ ... || verdampten Su= || perintendenten der Gemei= || ne Gottes zu Hil= || desheim. || ... || [Eisieben 1558]. 200 Die Vorwürfe, die man Crage gegenüber machte, lassen sich aus handschriftlichem Material, soweit wir bisher ermitteln konnten, nicht mehr erheben. Weder aus dem Aktenmaterial einschlägiger Archive der Hildesheimer Kirchen, dessen jene Zeit betreffenden Bestände zum größten Teil verloren gegangen sind, noch aus den uns bisher zugänglich gewordenen Beständen des Stadtarchivs in Hildesheim lassen sich diesbezüglich Teile der mit Sicherheit damals gewechselten Korrespondenz auffinden. Und dies betrifft bis auf ganz geringe Ausnahmen auch das Material in Wolfenbüttel. Die noch verbliebenen Teile der Korrespondenz des Rates im Fall Crages beziehen sich sämtlich auf die Auseinandersetzungen um ihn im Zusammenhang des Sakramentenstreits und seiner schließlichen Absetzung und der darauf folgenden Bitten und Gesuche. Welche Aktenbestände Twele im Auge hatte, wurde von ihm leider auch nicht gesagt (vgl. ders.: AaO, 13). 201 Lauenstein: AaO 2, 27. Leider gab Lauenstein nur selten Hinweise auf seine Quellen. 202 Eins Erbam Radts || vnd Regiments der Alten Stadt || Hildesheim, Auch der Pre= || dicanten daselbst || Antwort || Auff M.Tilomanni Cragij || vnwarhafftige, vnchristliche || ver-leumbdung. || ... || [s.l.(Magdeburg) 1558], 203 In: Eins Erbam Radts ..., Bl r -Dl v . 204 Aus der zwar im Gegensatz zur gesamten Schrift undatierten „Antwort der Predicanten der Alten Stadt Hildesheim ", die jedoch die Entlassung Crages erwähnt und damit nicht vor 1557 geschrieben worden sein kann, ergibt sich im Blick auf einen der unterzeichnenden Pastoren eine notwendige Korrektur des Todesjahres: der Pfarrer an St. Martini, Felician von der Heide, kann noch nicht 1555 gestorben sein, wie Zeppenfeldt: AaO, 381 f und Bonhoff: AaO, 12 angeben.

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Verständnis des Sakraments vermutlich inzwischen in den Vordergrund geschoben.205 Crage jedenfalls fühlte sich wohl schon recht bald nach Beginn seiner Predigttätigkeit von seinen Amtskollegen nicht nur mißverstanden, sondern auch angegriffen und geschmäht.206 „ Grewlicher.../denn die Juden Christum anklagten/... "2m gingen seine Kollegen gegen ihn vor, so klagte Crage, und die beste Art der Verteidigung sah er in einer möglichst klaren Darstellung seiner eigenen theologischen Grundauffassungen. Im Blick auf die Aufgaben von Gesetz und Evangelium holte Crage dabei weit aus und blickte zurück auf das Gesetz an „der Welt anfang".208 Am Beispiel Kains werde zweierlei deutlich: zum einen, daß schon vor dem „geschriebenen" ein „natürliches" Gesetz dem Menschen ins Herz gegeben war, das ihm die Erkenntnis von Gut und Böse eröffnete. Zum anderen werde die Wirkung des Gesetzes sichtbar. Denn das „ist des Gesetzes art vnd Krafft/ es treibet die Sünde in das Gewissen/vnd tödtet den Menschen durch die Sünde/... "209 Von dem „leben vnd wandel der warhafftigen Liebhaber des Euangelij/ vnd newgebornen Gottes Kindern" wußte Crage dann auch zu schreiben210 und betonte, daß Christen Liebe üben „ nicht aus zwange oder furcht der pein/ denn sie sind vom Gesetz/ sünden vnd tod erlöset/ auch nicht in hoffnung des verdiensts/ ... " 2 " Zur Begründung zog Crage das allbekannte Bild vom guten Baum mit seinen guten Früchten heran. Alle, die an Christus glaubten, hätten in ihm „ vergebunge der Sünden/ Friede/ Frewde/ Seligkeit/ vnd Leben ", und so könnten die „von Gott newgeboren Menschen ... im newen Leben wandeln "2i2 Hinsichtlich der Unterscheidung der Aufgaben und Wirkungsweisen von Gesetz und Evangelium mußte Crage festhalten, daß die ermöglichende Ursache für das neue Leben der Christen allein das Evangelium und nicht das Gesetz sei, da dessen Aufgabe nur darin bestehe, durch Gottes Zorn den „alten Menschen" zu töten.213 Denn, so argumentierte hier Crage genau wie die Gegner von Majors Thesen, der Mensch „mus schon selig sein fur allen guten 205 Yg| jjg Ausführungen bei Jürgen Diestelmann: Tilemann Crage: ein Beitrag zur Geschichte der Sakramentsverwaltung in der lutherischen Kirche. In: Verlorenes wiederfinden: Festschrift für Ernst Volk zum 65. Geburtstag/ hrsg. von Thomas Berke und Winfrid Krause. Elversberg 1992, 133-145. 206

Crage: Wider die falschen Brüder..., D4r: (Andere Prediger in Hildesheim) „Haben mich balde darnach auff den Cantzeln vnchristlich angegriffen/ getadelt/ gestraffet/ geschmehet/ vnd verdechtig gemacht in der Lere vnd Leben/ darzu mit Schrifften ausgetragen ..." 207 208 Ebd, D4V. Ebd, Fl r . 209 r/V Ebd, Fl . 210 Der Abschnitt „Vom Newen Leben/ vnd guten wercken der Gleubigen" (ebd, X3rv a3 ) beginnt mit der Klage über den Zustand der Welt und über „falsche Prediger": „DJE Welt verkeret alle ding/ durch jre verkerete böse Natur/... " (ebd, X3r)· 211 212 Ebd, X4r. Ebd, Y2r. 2,3 r Vgl. ebd, Y3 : „Darumb mus der anfang guter wercke/ vnd Christliches newen Lebens vom Euangelio herkommen/ vnd nicht vom Gesetz/... "

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Wercken des Gesetzes/ vnd nicht durch gehorsam/ vndfrömigkeit wollen selig werden/das leret vns hier Paulus. "2H Glaube und Seligkeit werden gleichsam zu Voraussetzungen für „gutes Leben" und daraus folgerte Crage schließlich konsequent: „Derhalben ist hier nidergeschlagen alles was man vom verdienst vnd nötigen wercken zur Seligkeit plaudern vnd waschen wolle. "21S Die Frontstellung Crages gegenüber möglichen majoristischen Tendenzen in der Hildesheimer Geistlichkeit gerann hier zu einer leidenschaftlichen Abwehr aller Versuche, den Prozeß der Rechtfertigung anders zu beschreiben als Crage dies bei Luther selbst gehört hatte. Obgleich Christus zwar nach Crages Verständnis „das ende vnd die erfiillung des Gesetzes/zur Gerechtigkeit vnd freier erlösung aller Gleubigen "216 sei und das neue christliche Leben dem Glauben folge „wie eine gute Frucht/ aus eim (!) guten Baum, "217 habe dennoch das Gesetz für die Christen eine bleibende, nämlich eine mahnende Funktion: denn das Gesetz bleibe auch für die an Christus Glaubenden „ ein vermanungzum freywilligen Kindlichen gehorsam und gutem leben .../allein darumb das Gott daran einen gefallen hat... "218 Den „falschen Brüdern" aber unter seinen Amtskollegen in Hildesheim, die „ diese Lere nicht lieben vnd leiden können "219 und ihre Gerechtigkeit vor Gott noch immer auch im Gesetz suchten und nicht allein im Glauben an Christus, konnte Crage nur Jesu Warnung an jene weitergeben, die Ärgernis bereiteten einem der Kleinsten, die an ihn glauben.220 Nach dem bisherigen Stand unserer Kenntnisse muß jedoch leider offen bleiben, ob und inwieweit Crage dezidiert auch Stellung genommen hat zur Frage nach einem dritten Gebrauch des Gesetzes. Auch eine harte theologische Kontroverse innerhalb der Geistlichkeit von Schweinfurt Ende der 1550er Jahre stand in unmittelbarem Zusammenhang dortiger Kämpfe um Majors Thesen. Jedenfalls entbrannte der Streit zwischen Laurentius Hunnicus, Diakon an der Hauptkirche St.Johann in Schweinfurt,221 und dem 1. Pfarrer an derselben Kirche, Wolfgang Rupertus, der seit 1556 auch Superintendent in Schweinfurt war,222 zunächst um die These 214

215 Ebd, Y3V. Ebd, Y3V. V 217 Ebd, I3 . Ebd, Ml r . 2,8 2,9 Ebd, Y4 v /Zl r . Ebd, al r . 220 Ebd, a2r. Indirekt wird hier Mt 18, 6 zitiert. 221 Zu Laurentius Hunnicus (= Heunisch), der von Anfang 1555 bis Mitte 1569 in Schweinfurt wirkte, vgl. E(RICH) SAFFERT: Die Reichsstadt Schweinflirt von 1554 bis 1615: der Wiederaufbau der Stadt nach dem Stadtverderben im Markgräfler Kriege. [Würzburg 1951]. Teil 2, 498 und das Pfarrerbuch der Reichsstädte Dinkelsbühl, Schweinfurt, Weißenburg I. BAY. .../ hrsg. von Matthias Simon. Nürnberg 1962, 36. Heunisch war der „Stammvater" mehrerer Schweinfurter Geistlicher. 222 Zu Wolfgang Rupertus (=Ruprecht), der ehemals Feldprediger bei Markgraf Albrecht Alcibiades war, vgl. Saffert: AaO 2, 496. Zu ihm und seinem Kontrahenten Laurentius Heunisch vgl. auch JOHANN MICHAEL SIXT: Reformationsgeschichte der Stadt Schweinfurt. Schweinfurt 1794, 290 f. - Im Rückblick auf seine Zeit als Feldprediger Albrecht Alcibiades' steht der Druck von WOLFGANG RUPPRECHT: CHristliche erkentnus II vnd bekentnus Marggraff Albrechts || der begangner Verfolgung, im zu Ehren, ||... || [s.l. 216

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Majors. Schließlich wurden in dieser Kontroverse auch die Fragen diskutiert, ob man durch gute Werke den Heiligen Geist „festhalten" müsse und ob Adam durch seinen vollkommenen Gehorsam gerecht gewesen wäre, wenn er nicht gesündigt hätte.223 Hunnicus, der im März 1545 an der Universität Wittenberg für das Pfarramt in Schweinfurt ordiniert wurde,224 in einer Zeit also, als „Melanchthon ...im Zenith seines Ansehens stand ",225 habe dabei die Position vertreten, daß vollkommener Gehorsam Sündenvergebung und ewiges Leben verdiene. Nachdem die beiden Prediger den zunächst privaten theologischen Streit auf den Kanzeln austrugen,226 war dies im Herbst 1559 für den Senat von Schweinfurt Anlaß, zu diesen Fragen theologische Gutachten aus Leipzig und Wittenberg einzuholen. Im November kam aus Wittenberg eine Antwort, die von Paul Eber, PfefFinger, Melanchthon und Heinrich Salmuth unterzeichnet war.227 Sie mahnten die beiden Prediger zur Geduld, denn da, „ Wo Menschen neben einander reden, rathen, lehren sollen, da fallen beiweiln ungleiche Wörter, so doch die Meinung nicht widerwärtig ist. "228 Daß es aber nicht nur um „ungleiche Wörter", sondern um grundverschiedene Antworten zu den aufgeworfenen Fragen ging, erhellte die beiliegende „Responsio de controversiis Troianis ",229 die auf Melanchthon zurückzuführen sein wird.230 Er erklärte dabei, die besonders anrüchige These Majors selbst nicht gebraucht zu haben, daß man aber die Notwendigkeit der guten Werke festhalten müsse. Die Begriffe „debitum" und „necessitas" wiesen doch auf die weise und gerechte Ordnung Gottes und hätten nichts gemein mit erzwungenem Gehorsam.231 Die 2. Streitfrage, ob der Heilige Geist durch gute Werke „festzuhalten" sei, behandelte Melanchthon nur hinsichtlich ihrer entgegengesetzten Formulierung. Die 3. Streitfrage, ob Adam durch vollkommenen Gehorsam gerecht gewesen wäre vor Gott, wenn er nicht gesündigt hätte, wurde mit einem Hinweis darauf beantwortet, daß kürzlich erst Oslander in 1557], in dem sich das Lob Albrechts findet, daß Ruprecht gepredigt habe: „Alle/die vor Magdeburg ziehen/ die sein des Teuffels " (ebd, A3V). 223 Vgl. Sixt: AaO, 183. 224 Im Wittenberger Ordiniertenbuch ...1, 42 (Nr. 662) noch als „Laurentius Heunisch vonn Schweinfurt" geführt. - Seinen Nachnamen wird Heunisch erst später latinisiert haben. 225 Saffert: AaO 1, 231. 226 Vgl. die Bemerkungen von Bretschneider in CR 9, 967. 227 CR 9, 967 f (Nr. 6863). 228 CR 9, 968. 229 CR 9, 969-971. 230 Dies nimmt zumindest Sixt: AaO, 183 an, wofür die Anspielung auf die „Responsio de Bavarica inquisitione " spricht. 231 Vgl. CR 9, 969. Die zeitliche Nähe zu den in Frankfurt/Oder anhebenden Auseinandersetzungen um die Necessität der guten Werke mag Melanchthon veranlaßt haben, die „non metu extortam obedientiam " zu betonen. Vgl. CR 9, 902 (Melanchthon an Mathesius am 18. August 1559) und CR 9, 973-975 (an Ulrich Mordeisen am 14. November sowie an Abdias Praetorius Mitte November 1559).

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abgewandelter Form diese Frage thematisiert und einst schon Bonaventura dazu Stellung bezogen hätte.232 Im übrigen aber wäre es ratsam, nur über den Menschen und seine Natur nach dem „Fall" zu disputieren. Insgesamt kann wohl gesagt werden, daß sich innerhalb der Schweinfurter Kontroverse der Gegensatz zwischen lutherischer und melanchthonischer Theologie verkörperte.233 4.3.3 Altenburg und Meissen Es scheint verständlich, daß sich die Geistlichen und Theologen besonders in den ernestinischen Landen zur Abwehr majoristischer Tendenzen herausgefordert sahen. Dabei fühlten sich unter den amtierenden Geistlichen natürlich in besonderer Weise die für mehrere Pfarrer und Gemeinden Verantwortung tragenden Superintendenten angesprochen, und dies erst recht auf Grund der zum Widerspruch geradezu herausfordernden Position ihres Gothaer Kollegen Menius. Den Superintendenten des ernestinischen Altenburg, Alexius Bresnitzer,234 trieb in den Jahren 1557/1558 die Sorge um, daß sich in seinem Verantwortungsbereich Einflüsse Majors ausbreiten könnten. So wandte sich Bresnitzer im Dezember 1557 an Herzog Johann Friedrich II. mit der Bitte, in 232

Melanchthon spielte hier an auf den Druck von ANDREAS OSIANDER: D. ANDREAE II OSIANDRI ... || AN FILIUS DEI FVE= || RIT INCARNANDUS, SI || peccatum non introuisset || in mundum. || ... || [Königsberg 1550], Vgl. Martin Stupperich: Osiander ..., 105-109 und den dortigen Hinweis (ebd, 109, Anm. 148) auf jene Oratio Melanchthons, die Oslanders Fragestellung aufgriff (CR 11, 1030-1044). 233 Vgl. Saffert:AaO 1,231. 234 Zu ihm vgl. ADB 3 (1876/1967), 317. Der vermutlich um 1504 in Cottbus Geborene wurde nach seinem Studium in Wittenberg und einigen Jahren des Schuldienstes am 25. Mai 1541 als Allexius Bresnitz vonn Cotbus, Schulmeister zu Krymmitzsch zum Pfarrdienst nach Crimmitzschau/Sachsen ordiniert (vgl. Wittenberger Ordiniertenbuch ...1, 19 [Nr. 302]). Bresnitzer wirkte in Altenburg als Pfarrer von 1546 bis 1562 und später noch einmal von 1568 bis 1573. Seit 1554 übte er zugleich das Amt eines Superintendenten in Altenburg aus. Seiner ersten Entlassung im Jahre 1562 wegen seiner Weigerung, die „Declaratio Strigelii" zu unterschreiben, folgte schließlich im Jahre 1573 eine erneute Entlassung aus Altenburg. Literarisch hervorgetreten war der 1581 gestorbene Bresnitzer schon im Jahre 1553 durch seine Schrift: Lienhard Hirsing || Comoedia || von dem geystlichen Kampff, Christ= || licher Ritterschafft/ das ist/ wie die || Christen aus warheit der schrifft/ sich legen || müssen/ wider die Heel/ Todt/ Teuffei || Sünde/ Gesetz ... || [Freiberg 1553], die den Kampf des christlichen Ritters Christianus gegen die vier Verderbensmächte Satan, Gesetz, Sünde und Tod thematisierte und möglicherweise durch die häufig aufgelegte Schrift von CASPAR HUBERINUS: Vom Christ= || liehen Ritter. II Ain wunderbarlicher kampff || der Hellischen Bestien, wider ainen Euan= || gelischen Christen || ... || [Neuburg/ Donau 1545] beinflußt ist. Vgl. dazu neben KARL GOEDEKE: Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung: aus den Quellen. Bd. 2: Das Reformationszeitalter. Dresden 2 1886, 362 auch Franz: AaO, passim. - Bresnitzer war später einer der ernestinischen Theologen, die auf dem Altenburger Kolloquium von Oktober 1568 bis März 1569 mit den kurfürstlich-sächsischen Theologen um eine Einigung in der Rechtfertigungsproblematik rangen. Dazu vgl. jedoch unten Kap. 10.1.

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seinem Wirkungsbereichs eine Synode einberufen zu dürfen, um einer weiteren Verbreitung der Thesen von Major und Menius vorzubeugen.235 Aber auch im albertinischen Sachsen erhob sich vereinzelter Protest gegen die von Majors Thesen ausgehende Gefahr fur die evangelische Rechtfertigungslehre. So thematisierte Alexius Praetorius in Meißen236 in seinen Predigten des Jahres 1561 zum wiederholten Mal237 die Problematik der guten Werke und polemisierte scharf gegen Majors Thesen. Christian Gotthold Wilisch238 weiß aus einem Band mitgeschriebener Predigten des Praetorius zu berichten,239 daß sich jener auf der Kanzel mit Eifer gegen die „necessitas bonorum operum ad salutem" gewandt habe.240 Vor allem gegen diejenigen meinte sich der Superintendent wenden zu müssen, „die Christum vns wollen vnnutze machen, vnd wollen ihn nur zu einem halben Heilande furstellen. "241 Gegen eine Notwendigkeit der guten Werke zur Seligkeit spreche schon die unausrottbare Neigung des Menschen, eher Böses als Gutes zu tun.242 Obgleich natürlich 235 Vgl. den Brief von Bresnitzer an Johann Friedrich II. vom Dienstag nach Luciae 1557, d.h. vom 14. Dezember 1557 in WEI: Reg Ν 224, l r -3 r (3V). Dort bat Bresnitzer um Erlaubnis, „ allein umb der schedlichen, ergerlichen bucher Menij willen eyne Synodum zuhaltten, domit doch dem Sathan zum theil... vnd des Menij Gifft geweret, vnd vnsere kirchen nicht weitter mochten beschmiret werden ... " (ebd, 3r)· 236 Alexius Praetorius, geboren 1524 in Löwenberg (Schlesien), studierte seit 1541 in Wittenberg, legte dort seine Magisterpromotion ab und wurde schließlich ordiniert. Seit 1549 war er in Meissen tätig, zunächst ein Jahr als Archidiakon und danach bis zu seinem Tode 1563 als Stadtpfarrer. Zugleich übte er von 1550 bis 1553 und dann wieder seit 1561 das Amt eines Superintendenten in Meißen aus. Zu ihm vgl. SÄCHSISCHES PFARRERBUCH: Die Parochien und Pfarrer der Ev. - luth. Landeskirche Sachsens (1539-1939)/ ... bearb. von Reinhold Grünberg. Freiberg 1940. Bd. 1: Die Parochien, 416 f und Bd. 2: Die Pfarrer. Teil 2: M-Z, 844. 237 Döllinger: AaO 2, 166 erweckt den Eindruck, daß Praetorius sich auch schon zuvor scharf gegen Major gewandt habe. Das (fehlerhaft) zitierte Wort von Praetorius stammt aber aus dessen im Januar 1561 entstandener gereimter Polemik gegen Major: „Ich hab aber gross Sorg dabey, Dass ihm geschnitten worden sey Ein Feder von des Pabstes Scharr ..." (CHRISTIAN GOTTHOLD WILISCH: Arcana bibliothecae Annaebergensis in partes III divisa epistolas LXXVII. summorum quorundam principum clarissimorumque saeculi XVI. et XVII. virorum nondum editas. Lipsiae 1730,292). Vgl. auch Salig: AaO 2, 494 und ebd 3, 325. 238 Christian Gotthold Wilisch aus Leibstadt bei Pirna war Sproß einer über mehrere Generationen reichenden Theologenfamilie und wirkte seit 1727 wie sein Bruder Christian Friedrich Wilisch in Freiberg, zunächst am Dom und dann bis zu seinem Tode 1768 an St. Nicolai. 239 Die Predigten jener Jahre hatte Gregor Strigenitius noch als Schüler mitgeschrieben. Strigenitius wirkte von 1593 an bis zu seinem Tode 1603 als Superintendent in Meißen. 240 Wilisch: AaO, 43-45. 270-297. Wilisch war von 1721 bis 1725 in Annaberg Schulrektor. 241 Ebd, 270. Den „ZELVS ANTI-MAIORISTICVS" des Praetorius erhebt Wilisch aus einer Predigt desselben über Ps 22, 26. 242 Vgl. ebd, 271 f: „ Wir sind vngleich geneigt zu bösen vnd guten Wercken. Zum bösen sind wir Meister, aber das gute zu thun, da sind wir arm ... "

Nachspiele

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auch Praetorius daran festhielt, daß einem Christen aufgetragen bleibe, gute Werke zu tun, so seien doch die Gründe dafür nicht aus einer noch zu erlangenden Seligkeit her ableitbar, sondern vielmehr sei es so, daß erst in der Seligkeit dem Menschen ermöglicht werde, gute Werke zu tun.243 Eine im Januar 1561 in Reime gefasste Polemik244 gegen Majors Thesen ließ an Deutlichkeit dann kaum noch Wünsche offen.

4.4 Nachspiele Die Kämpfe um Majors Thesen fanden kein baldiges Ende. Bis hin zu dessen theologischem Testament und über dieses hinaus hielten die Auseinandersetzungen an, und erst Majors Tod beendete den unablässigen Streit gegen ihn. Der Fortgang und Ausklang der direkten Konfrontationen mit Major zeigt etwas von deren nachhaltigen Bedeutung während jener Jahrzehnte. Verschärft wurde der theologische Schlagabtausch dadurch, daß seit Ende des Jahres 1554 auch Justus Menius, damals Superintendent von Gotha und einer der einflußreichsten Theologen und Geistlichen im ernestinischen Sachsen jener Zeit, immer deutlicher für Major Partei ergriff.245 Denn der Kampf um Majors Thesen war keine Auseinandersetzung unter anderen und erst recht kein wie auch immer abgehobenes theologisches Rand- oder Scheinproblem, das nur im akademischen Bereich diskutiert und ausgefochten worden wäre: im Gegenteil nahmen an dem sich über Jahrzehnte hinziehenden Streit auch eine sehr große Zahl von Geistlichen teil, über deren Predigten der Streit weit in die Gemeinden wirkte. Man mußte Stellung nehmen, da hier eine der Grundfragen des christlichen Lebens angesprochen war.246 Ende der 1550er Jahre machte Major aber auch dezidierte Ausführungen zu der Frage, die später vor allem in Nordhausen für viel Aufregung gesorgt hatte: die Frage nach dem Gebrauch des Gesetzes bei den Christen.247 Aller243

Vgl. ebd, 279. Es ist bemerkenswert, daß Praetorius in seiner Argumentation auf Luthers Auseinandersetzung mit den Löwener Theologen anspielt (ebd, 275). 244 Bei Wilisch: AaO, 286-295 (297). Unter dem Datum des 16. Januar 1561 übersandte er sie Wolfgang Böhme, Diakonus an der Meißner Frauenkirche. Zu ihm vgl. Sächsisches Pfarrerbuch ...1,417 und 2 I, 67. 245 Vgl. dazu unten Kap. 5. 246 Vgl. dazu vor allem das Urteil bei Döllinger: AaO 3, 530. 247 Major ging in jenen Jahren mehrfach auf diese Problematik ein. So u.a. in den drei Drucken: GEORG MAJOR: Auslegung || Der Epistel S.Pauli an || die Galater in 20. Predigt verfas- || set... || [Wittenberg 1558], 276v-280r; Ders.: ENARRA= || TIO EPISTOLAE || PAVLI AD GALATAS, PRAELECTA ANNO || M.D.LV III. || ... || [Wittenberg 1560], bes. 171v-172v und Ders.: Quarta pars homeliarum in epistolas dominicales ... (vgl. oben Kap. 3 Anm. 202), bes. 305r-306r. - Es zeigt sich, daß Majors Galaterbriefauslegung zum Teil wortwörtlich in seine „Homilien" Eingang gefunden hatte. Seine Ausführungen zum dritten Gebrauch des Gesetzes gingen dabei ganz in die von Melanchthon geprägte Richtung. Major führte u.a. aus: „ TERtius usus Legis, propter quem data est, est in

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Von der Notwendigkeit guter Werke zur Seligkeit

dings können wir der Frage, ob und inwieweit Major sich zu den in Nordhausen umkämpften Fragen geäußert hat, hier nicht weiter nachgehen. - Als Major aber 1562 seine „ Vorrede zu den Sonntagsevangelien "24i publizierte, begann eine neue Phase des Streits. So gab Wolfgang Waldner249 noch im gleichen Jahr ein „ Verzeichnuß der beschwerlichen Puncten "2S0 zu dieser Schrift Majors heraus. Auch im Mansfeldischen blieb, nicht zuletzt dieses neuerlichen Druckes Majors wegen, die Thematik noch lange präsent, nachdem man sich schon zu Beginn der 1560er Jahre zu einer Stellungnahme zu dessen Thesen genötigt sah.251 Eine Synode im Februar 1562 nahm dort in einem „Kurtzen Bericht"252 gegen jene Stellung, die Majors Thesen „glosirn, defendirn, vnd excusirn " vnd bescheinigte ihnen, daß man sie „fiir keine ware rechte Lutheraner achten noch halten könne(n). "253 Nachdem aber Major im Jahre 1567 gleich noch zweimal dezidiert Stellung bezog zu den aufgeworfenen Problemen - in seiner „ Repetitio "254 und in einer Rede am Ende seines Rektorats an der Wittenberger Universität im Oktober255 - , fing der Streit renatis, qui fide iustificati et per Spiritum sanctum renouati sunt. Isti etsi liberati sunt a lege, quod ad iustificationem, ad accusationem et damnationem, ac maledictum legis attinet, tarnen manent sub obedientia legis ..., cum lex sit aeterno norma, immutabilis in mente diuina ... Tertio, prodest lex iustificatis etiam ad hoc, ut sciant, quae opera et quos cultus Deus α renatis requirat... " (Quarta pars homeliarum ..., 305 r -306 r , der erste Teil wortwörtlich in: Enarratio Epistolae ..., 171"). 248 GEORG MAJOR: Vorrede || D.Georgii Maio= || ris/ in die Ausslegunge der Son= || tags vnd Festen Euangelion/ ... || [Wittenberg 1562], 249 Zu Wolfgang Waldner vgl. u.a. ROBERT DOLLINGER: Das Evangelium in Regensburg: eine evangelische Kirchengeschichte. Regensburg 1959, 285 f u n d 311-316. 250 WOLFGANG WALDNER: Verzeichnuß/1| Der beschwerlichen || Puncten/ in D. Georg Maiors Vor || rede/ Vber die newe Postill der || Sontag Euangelien. ||... || Durch Wolffgangum Waldnerum. || ... || [s.l. 1562]. Eine Neuauflage erlebte dieses Verzeichnis gleich zwei Jahre später. Ein Wolfenbütteler Exemplar der Ausgabe von 1564 befand sich einst im Besitz von Andreas Fabricius in Nordhausen, der es Georg Autumnus zugeeignet hatte, wie Fabricius' handschriftliche Widmung „Suo venerabili in Christo fratri D.Georgi Autumno d{ono) : „... iis [seil, iustificatis] opus est doctrina legis tripliciter. Primo quod ad doctrinam attinet. Secundo, quod atiinet ad vetustatem carnis. Tertio, quod ad obedientiam attinet" („Catechesis puerilis" von 1558). Vgl. auch CR 23, 11 („Examen ordinandorum latine" von 1559). 139 140 Vgl. Peters: Gesetz ..., 79. Vgl. StA 2 I, 325, 26-29. 141 Vgl. Melanchthons Brief an den Senat von Nordhausen am 13. Januar 1555 (CR 8, 412): „..., daß wir gewiß lieh durch ihn allein, propter eum et per eum, haben Vergebung der Sünden, Zurechnung der Gerechtigkeit, heiligen Geist, und Erbschaft der ewigen Seligkeit. Dieses Fundament ist gewiß. Es folget auch ... aus diesem Fundament, daß die andre Proposition recht und nöthig ist: gute Werke oder neuer Gehorsam ist nöthig von wegen göttlicher, unwandelbarer Ordnung... " Vgl. dazu auch Holl: Die Rechtfertigungslehre ..., bes. 543.

Melanchton

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Christen habe das Gesetz in seinem dritten Gebrauch sowohl eine normative als auch legislative Aufgabe: 142 „Lex renatis ideo proponenda est, ut doceat certa opera, in quibus Deus vult nos exercere obedientiam. Non enim vult nos Deus nostro consilio excogitare opera auf cultus, sed vult nos verbo suo regi, sicut scriptum est: ,Frustra colunt me mandatis hominum. ",|43 Ähnliche Umschreibungen einer besonderen Aufgabe des Gesetzes im Blick auf den Christen lassen sich bei mehreren maßgeblich von Melanchthon beeinflußten Theologen der nachfolgenden Generation auiweisen. Es sei hier an Majors 1558 gehaltene „Ennaratio epistolae Pauli ad Galatas ..." und seinen 1560 erschienenen „Quarta pars homiliarum in epistolas dominicales ..." ,44 erinnert sowie auf die „Catechismi quaestiones ..." Nikolaus Hemmings und dessen 1559 veröffentlichte „Enchiridion ..." hingewiesen. 145 Aber auch bei dem in Halle wirkenden Georg Walther lassen sich deutliche Spuren der melanchthonischen Dreiteilung der Aufgaben des Gesetzes aufspüren. 146 Auch die in Braunschweig wirkenden Mörlin und Chemnitz und selbst der als Gnesiolutheraner par excellence geltende Flacius waren in ihrem Gesetzesverständnis nachhaltig von Melanchthon beeinflußt worden. Das belegte auch der Kampf Mörlins und Flacius' gegen die Bestreiter jenes tertius usus legis und der necessitas bonorum operum ad salutem, denen man später unterstellte,147 sie hätten das Gesetz gänzlich vom Leben des Wiedergeborenen ausschließen wollen. 148 So paradox auch das Urteil klingen mag, „daß gerade die ,echten' Lutheraner, die leidenschaftlichen Gegner des Philippismus Träger der Durchbildung der ,melanchthonischen' Verschiebung der Rechtferti-

142 Peters: Gesetz ..., 79 bezeichnet dies als die „abwehrende und einweisende Funktion des Usus tertius legis". 143 StA 2 I, 325, 2 9 - 3 4 . 144 Vgl. oben Kap. 4 Anm. 247. 145 Vgl. NIKOLAUS HEMMING: Catechismi || QVAESTIO= || NES CONCIN= || NATAE II ... II [Leipzig o.J.], wo Hemming auf den ersten 60 Seiten „de prima parte Catechismi" handelte, nämlich über die Lehre vom Gesetz und vom Dekalog. Noch aufschlußreicher ist jedoch das Werk von NIKOLAUS HEMMING: ENCHIRI= || DION THEOLOGI= || CVM PRAECIPVA ... capita ... || [Wittenberg 1559], in dem er sich als ein „besonders bevorzugter Schüler Melanchthons" (ADB 11 [1880/1969], 724) erwies und dessen Fassung vom dreifachen Gesetzesgebrauch tradierte (vgl. ebd, N6 v -N7 r ). 146 Vgl. GEORGIUS WALTHER: Erste Theil der || Heubtartickel/ || Christlicher Lere. || Jn Fragstücken verfasset/1|... || [Magdeburg 1573]. Von besonderem Interesse ist für uns der Abschnitt „Von dem Gesetz" (ebd, a5r-h5r), wo sich Walther innerhalb seiner Ausführungen zum tertius usus legis (ebd, e5 r -e6 v ) auf Melanchthons „Loci communes ..." von 1559 und dessen „Examen ordinandorum ..." berief. 147 Vgl. z.B. OTTO KIRN: Das Gesetz in der christlichen Ethik. ThStKr 69 (1896), 506-560. Kirn urteilte über den 2. antinomistischen Streit mit den Worten: „Ein s u b t i l e r e r A n t i n o m i s m u s konnte nun ... das G e s e t z v o m L e b e n d e s W i e d e r g e b o r e n e n a u s s c h l i e ß e n " (ebd, 555). Der Wiedergeborene werde nur noch „für die Tiefpunkte seines sittlichen Lebens ... des Gesetzes bedürftig sein ..." (ebd, 558). 148 Vgl. dazu oben Kap. 6.5 und 9.5.

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gungslehre" 149 geworden seien, würden weitere Untersuchungen zur Theologie von Flacius die Berechtigung dieses Urteils belegen. Jedoch vereinfacht dieses Urteil den Blick auf einige abschließend noch kurz zu beleuchtende Entwicklungslinien im Pietismus und in der lutherischen Orthodoxie keineswegs.

11.3 Spuren im Pietismus und der lutherischen Orthodoxie An dieser Stelle kann es weder um die Frage nach einer genauen inhaltlichen Bestimmung dessen gehen, was unter „Pietismus" zu verstehen sei, noch können wir hier die Frage nach einer auch nur ansatzweisen Charakterisierung der theologiegeschichtlich so brisanten „lutherischen Orthodoxie" verfolgen. Da wir nun mit einem Ausblick auf diese beiden in ihrem Ansatz so eng miteinander verflochtenen theologiegeschichtlichen Epochen unsere Arbeit beenden, können nur noch einige wenige Aspekte und Motive, die bei der bisherigen Beschäftigung mit den uns besonders interessierenden Auseinandersetzungen aufgefallen sind, etwas näher beleuchtet werden. Noch ganz am Beginn dieser Entwicklungen hin zum „Pietismus" und zur lutherischen „Orthodoxie" stand der Salzwedeler Pfarrer Stephan Praetorius,150 in dem Albrecht Ritsehl einen „Vertreter des correctesten Luthertums" sah.151 Praetorius versuchte seiner Gemeinde u.a. zu vermitteln, daß die Christen mit und durch die Taufe schon gerechtfertigt und selig geworden seien und wehrte sich mit Vehemenz gegen ein Verständnis der Seligkeit und des Heils, das beides als etwas erst noch zu Erringendes beschreibt. Aus diesem Grund bekämpfte er all das, was die „Justification ... vngewis/ vnd vnsern glauben zweiffelhaftig"152 machen könnte. Und im Blick auf den seit Majors Thesen wieder in den Brennpunkt geratenen Zusammenhang zwischen der „salus" und den „opera bona" hielt Praetorius ein Grundanliegen Luthers fest und formulierte: „Es ist unmöglich, daß ein starker fröhlicher Muth, Danksagung und ein freiwilliger neuer Gehorsam können folgen, wo nicht die Seligkeit vorhergeht und der Geist Christi vorhanden ist. Dieser Grund muß da sein, ehe gute Werke in uns können aufgerichtet und erbaut werden. "153 149

Weber: Reformation ...1 I, 112 f. Zum folgenden Überblick vgl. noch MARTIN GRESCHAT: Orthodoxie und Pietismus: Einleitung. In: Gestalten der Kirchengeschichte/ hrsg. von Martin Greschat. Bd. 7: Orthodoxie und Pietismus. Stuttgart; Berlin; Köln; Mainz 1982, 7 - 3 5 . 150 Zu ihm vgl. schon oben Kap. 10.4 Anm. 149-155 und Albrecht Ritsehl: Geschichte des Pietismus ...2 1, 12-21. 151 Ebd, 12. 152 Praetorius: Von der ewigen Gerechtigkeit..., A4 v /A5 r ; vgl. oben Kap. 10 Anm. 153. 153 Zit. nach Albrecht Ritsehl: Geschichte des Pietismus ...2 I, 15. Ritsehl bemerkte

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Der schon mehrfach herausgestrichene und grundlegend erscheinende Aspekt der so innigen Vereinigung154 zwischen Christus und dem Glauben im Geschehen der Rechtfertigung spielte auch innerhalb dieser beiden theologischen Strömungen eine wichtige Rolle, wobei wir auf dessen Verwurzelung im breiten Strom der Mystik nur hinweisen können.155 Bei Johann Arndt, einem der besonders einflußreichen Theologen aus dem Vorfeld des Pietismus und der heraufziehenden lutherischen Orthodoxie,156 wurde eben dieser Gedanke mehrfach betont und auch von Johann Gerhard, dem bedeutenden Jenaer Theologen der beginnenden lutherischen Orthodoxie, dankbar erwähnt.157 Um diesen Gedanken in einen weiteren Zusammenhang der Ausführungen Arndts stellen zu können, wären hier neben dessen Bibelvorreden158 zuvor, daß Praetorius' Gesichtskreis von „merkwürdiger Beschränktheit" sei, da „er der Aufgabe des neuen Gehorsams keine specielle Aufmerksamkeit" geschenkt habe (ebd, 15). 154 In jüngerer Zeit hat man wieder verstärkt auf den inneren Bezug zwischen der Verbindung zwischen Christus und dem Glaubenden und dessen Rechtfertigung hingewiesen. Es sei hier nur die U n t e r s u c h u n g von FRIEDRICH WILHELM KANTZENBACH:

Christusgemeinschaft und Rechtfertigung: Luthers Gedanke vom fröhlichen Wechsel als Frage an unsere Rechtfertigungsbotschaft. Lu 35 (1964), 34—45 erwähnt. 155 Aus der Vielzahl der Untersuchungen dazu sei hier nur eine erwähnt; WOLFGANG BÖHME: Christus in uns - biblische Grundmuster mystischer Frömmigkeit. In: Zu dir hin: Über mystische Lebenserfahrung. Von Meister Eckhart bis Paul Celan/ hrsg. von Wolfgang Böhme. Frankfurt/M. 1987, 33-42. - Ganz eng damit zusammenhängend ist das vor allem dann innerhalb der lutherischen Orthodoxie so oft behandelte Thema der „unio mystica". Mit deren Auftreten sei „gleichzeitig die Gliederung der Heilsaneignung in eine Reihe selbstständig neben einander stehender Dogmen" zu finden, „unter denen die iustificatio nur noch eines unter anderen ist, obwohl sie immer noch als das wichtigste unter ihnen gilt" (MAX KOCH: Der ordo salutis in der alt-lutherischen Dogmatik. Berlin 1899, 170 f)· Vgl. auch Eiert: Morphologie ...1, 135-154. 156 Die Literatur zu Arndt ist überaus umfangreich. Neben ERNEST F. STOEFFLER: Johann Arndt. In: Gestalten der Kirchengeschichte/ hrsg. von Martin Greschat. Bd. 7: Orthodoxie und Pietismus. Stuttgart 1982, 37-49; Wallmann: Johann Arndt... (vgl. oben Kap. 2 Anm. 5) ist vor allem noch auf HANS-JOACHIM SCHWAGER: Johann Arndts Bemühen um die rechte Gestaltung des neuen Lebens der Gläubigen. [Münster] 1961 und auf CHRISTIAN BRAW: Bücher im Staube: die Theologie Johann Arndts in ihrem Verhältnis zur Mystik. Leiden 1985 hinzuweisen. 157 Vgl. nur das Zitat aus Johann Gerhards Vorrede zu Johann Arndts: Postilla Oder ..., b4v (zit. nach JOHANNES WALLMANN: Philipp Jakob Spener und die Anfänge des Pietismus. Tübingen 2 1986, 12, Anm. 45): „Die Vereinigung der Gläubigen mit Christo/ welche in diesen Predigten oft gerühmet wird/ ist eine sehr hohe vortreffliche Lehre/ dahin fast die gantze Schrifft gehet/ denn zu welchem Ende wird sonsten Gottes Wort gepredigt/ die H.Sacramenta gebrauchet/ als daß wir dadurch mit Gott und Christo in Krafft des heiligen Geistes vereinigt werden/ daß wir in Christo/ und Christus in uns lebe/ herrsche/ regiere/ wohne/ wircke ... darin auch die höchste Würde und Herrligkeit der Kinder Gottes in diesem Leben/ und der höchste Trost stehet..." 158 Vgl. dazu JÜRGEN QUACK: Evangelische Bibelvorreden von der Reformation bis zur Aufklärung. Heidelberg 1975, 231-240.

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vor allem seine Hauptschriften wie seine überaus oft aufgelegten „Bücher vom wahren Christentum" zu untersuchen.159 Einen Schwerpunkt von Arndts theologischem Nachdenken wird man in dem Bemühen um das „neue" Leben der Gläubigen sehen müssen, dessen Grund und Kraft der Glaube ist, und in dem sich die Folgen der Rechtfertigung in guten Werken beweisen.160 Im Blick auf die uns in dieser Arbeit besonders interessierenden Fragestellungen wäre bei Arndt noch zu untersuchen, welche Aufgabe dem Gesetz bei der Gestaltung des neuen Lebens der Christen noch zukomme. Das neue Leben der Gläubigen bleibe aber sowohl an den Glauben gebunden, der dessen Quelle und Kraft sei, wie auch an die neue Geburt, die „Wiedergeburt".161 Bei Arndt sei aber nach dem Urteil neuerer Forschungen im Laufe seiner theologischen Entwicklung das „Interesse an der justificatio ... einer regen Beschäftigung mit der Wiedergeburt"162 gewichen. Dabei scheint Arndt diesen Begriff als Zusammenfassung dafür gebraucht zu haben, was er unter Rechtfertigung und Erneuerung des Menschen verstand.163 Nach Arndt gehe es Gott in der Wiedergeburt um die Erneuerung des Menschen zu dessem alten Ebenbild, bei der Christus als mystisches und ethisches Vorbild zugleich als einziger Weg zu Gott dem Menschen entgegenkomme.164 Schließlich behandelte der auch viele Jahre in Rostock wirkende Theophil Großgebauer, der theologiegeschichtlich an der Grenze zwischen der lutherischen Orthodoxie und dem Pietismus, der eine seiner Wurzeln in deren 159 Vgl. dazu Braw: AaO, bes. 104-108. Daß der so innigen Verbindung zwischen Christus und dem Glaubenden auch im Pietismus Herrnhutscher Prägung eine maßgebliche Bedeutung zukam, belegen auch einige Bibelvorreden Graf Nikolaus von Zinzendorf. Vgl. die bei Quack: AaO, 291 zitierten Sätze aus Zinzendorfs Vorrede zur Eberndorfer Bibel 1726/1727: „Eure meiste Gewißheit offenbahret sich nicht im Nachdencken, sondern in der Empfindung. Das Geheimnis von der Welt her verborgen, aber nun offenbahret euch seinen Knechten ist Christus in euch, der da ist die Hoffnung der Herrlichkeit. " Vgl. die gesamten Ausführungen ebd, bes. 283-294. 160 Vgl. hierzu vor allem Schwager: AaO, bes. 57-69. 161 Man hat darauf hingewiesen, daß in jener Epoche der Theologiegeschichte das Geschehen der „Wiedergeburt" ganz eng mit dem der „Buße" verbunden wurde. Vgl. dazu bes. Susi HAUSAMMANN: „Leben aus Glauben in Reformation, Reformorthodoxie und Pietismus. ThZ 27 (1971), 263-289, bes. 274-279. Vgl. auch dies.: Busse als Umkehr ... (vgl. oben Kap. 3 Anm. 7). 162 Schwager: AaO, 57. 163 Vgl. die bei Quack: AaO, 235, Anm. 14 zitierten Sätze von Arndt: „Die neue Geburt ist ein Werk Gottes des H. Geistes, dadurch ein Mensch aus einem Kinde des Zorns und Verdammniß ein Kind der Gnaden und Seligkeit wird, aus einem Sünder ein Gerechter, durch Glauben, Wort und Sacrament, dadurch auch unser Herz, Sinn und Gemüth, Verstand Willen und Affecten erneuert, erleuchtet, geheiligt werden in und nach Christo Jesu, zu einer neuen Creatur. Denn die neue Geburt begreifet zwey Haupt-Wohlthaten in sich, die Rechtfertigung und die Heiligung oder Erneuerung. Tit 3, 5 ..." 164 Vgl. Quack: AaO, 238.

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Reformbewegungen hatte,165 anzusiedeln ist,166 die Thematik der Wiedergeburt mehrfach.167 Dies tat er besonders ausführlich in seinem 1661 veröffentlichten „Treue(n) Vnterricht von der Wiedergeburt".168 Allerdings handelt es sich hierbei nicht um einen unter systematisch-theologischen Fragestellungen erarbeiteten „Unterricht", sondern um eine Mahnung, sich aus dem „ vermaledeyten Stande in die Gemeinschaft Gottes/ die Niessung seiner Gnade und in das himmlische Erbe ... "m erheben zu lassen, damit der Mensch „würcklichen Zuspruch und Antheil an dieser Seligkeit hat. "170 Welche Bedeutung die Frage nach der Wiedergeburt schließlich bei Philipp Jakob Spener,171 der gewöhnlich als der Begründer des Pietismus angesehen wurde,172 bekam, bedarf kaum noch einer Erwähnung. Allerdings müssen wir daraufhinweisen, daß Spener erhebliche Kritik an Großgebauers Darstellung der Wiedergeburt übte, in der jener behauptet hatte, daß die Taufe dafür kein hinlängliches Mittel sei.173 Auch muß festgehalten werden, daß Spener nach anfänglicher überschwenglicher Begeisterung für das von dem Danziger Pfarrer Martin Statius aus Schriften von Stephan Praetorius zusammengestellte Erbauungsbuch174 an einigen Punkten der Theologie des Salzwedeler Pfarrers zunehmend deutlicher Kritik übte. Schließlich müssen wir auch darauf hinweisen, daß die Frage nach dem Verhältnis zwischen der Rechtfertigung und Wiedergeburt in der Sicht Speners innnerhalb der theologischen Forschung überaus kontrovers und geradezu entgegengesetzt beantwortet wird.175 Im Rahmen dieser Arbeit ist es leider nicht mehr möglich, der 165 Vgl. HEINRICH BORNKAMM: Mystik, Spiritualismus und die Anfänge des Pietismus im Luthertum. Gießen 1926, 16: „... der Pietismus hat zwei Hauptwurzeln: 1. die reichen Motive der protestantischen Mystik, die Forderung wahrer Wiedergeburt, die Christusinnigkeit, die Liebesmystik zwischen Seele und Christus, die Zustände der Verzückung und Erleuchtung ... und 2. Die Reformbewegungen innerhalb der Orthodoxie." 166 Vgl. Heinrich Bornkamm: AaO, 17: „Aus einer Orthodoxie, die ihre religiöse Kraft zwar in Liedern ausströmt, aber im wesentlichen die alten kirchlichen Bahnen nicht verläßt, ragt eine Gruppe reformfreudiger Männer hervor, meist Professoren der Universität Rostock, der bedeutendste Theophil Großgebauer. Sie sehen den sittlichen Schaden in einem bestimmten Punkt: die Rechtfertigung wird nicht mehr ernsthaft erlebt." Zu ihm vgl. auch Hausammann: Leben aus Glauben ..., 276 f. 167 Vgl. Hausammann: Leben aus Glauben ..., 276 f. 168 THEOPHIL GROBGEBAUER: Wächterstimme || Aus dem verwüsteten Zion. || Sambt einem treuen Vnterricht || Von der || Widergeburt/ || [Frankfurt am Main 1661], 169 Ebd, 5. 170 Ebd, 5. 171 Zu ihm vgl. vor allem Wallmann: Spener ..., passim. Man beachte auch PAUL GENNRICH: Die Lehre von der Wiedergeburt: die christliche Zentrallehre in dogmengeschichtlicher und religionsgeschichtlicher Beleuchtung. Leipzig 1907. 172 Vgl. jedoch die Bemerkung bei Wallmann: Spener ..., 14. 173 Vgl. ebd, 173. 174 Vgl. Stephan Praetorius: Geistliche Schatzkammer der Gläubigen ...; vgl. oben Kap. 10 Anm. 151. 175 Aus jüngster Zeit ist besonders hinzuweisen auf KURT ALAND: Spener und Luther -

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uns besonders interessierenden Frage nachzugehen, welche Bedeutung maßgebliche Vertreter des frühen Pietismus dem Gesetz zuschrieben bei der Gestaltung des neuen Lebens der Christen, das auf die Wiedergeburt des Menschen folge. Für Spener zumindest hat man festgestellt, daß er mit Nachdruck den evangelischen Ansatz des Frömmigkeitsstrebens betonte und ihn von jeder gesetzlichen Nötigung abhob.176 Einem Versuch einer tiefergehenden Beantwortung dieser Frage müßten aber noch umfangreiche Untersuchungen vorangehen. Innerhalb der bald nach den uns oben so sehr interessierenden Streitigkeiten anhebenden sogenannten „lutherischen Orthodoxie" war eines der entscheidenden Themen die Problematik von Gesetz und Evangelium.177 Obgleich dies Thema bei Philipp Nicolai,178 Pfarrer im westfälischen Unna und Hamburg und Verfasser weitverbreiteter Kirchenlieder, in seinem Kampf gegen die Einflüsse des Calvinismus etwas im Hintergrund stand, so war es doch ganz eng verbunden mit einem von Nicolais Hauptanliegen in jenen Auseinandersetzungen - die enge Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch als Grund und Ziel unserer Rechtfertigung herauszustellen.179 Zugleich spielte in seinem am bekanntesten gewordenen Werk, dem „Freudenspiegel des ewigen Lebens",180 eben jener Begriff eine maßgebliche Rolle, der uns innerhalb des Pietismus so aufgefallen war - der Begriff der Wiedergeburt. Bei Nicolai bekommt er im Gesamtaufriß dieses Werkes den Charakter eines Synonyms zur umfassenden Beschreibung des Prozesses unserer Erlösung.181 In dem Jenaer Johann Gerhard182 begegnet uns ein orthodoxer Lutheraner zum Thema Rechtfertigung und Wiedergeburt. In: Luthers Wirkung - Festschrift für Martin Brecht zum 60. Geburtstag/ hrsg. von Wolf-Dieter Hauschild, Wilhelm H. Neuser und Christian Peters. Stuttgart 1992, 209-232. 176 Vgl. Wallmann: Spener ..., 243. 177 Thielicke: Ethik ...1, 203 hat die „scharfe Unterscheidung von Gesetz und Evangelium " als „das Grundinteresse des Luthertums" charakterisiert. Zur lutherischen Orthodoxie vgl. aus der älteren Literatur besonders MARIA KLIEFOTH: Gesetz und Evangelium in der altlutherischen Dogmatik. NKZ 36 (1925), 213-244. 178 Zu ihm vgl. neben Albrecht Ritsehl: Geschichte des Pietismus ...2 I, 2 1 - 2 6 und WINFRIED ZELLER: Zum Verständnis Philipp Nicolais. In: Ders.: Frömmigkeit in Hessen. Marburg 1970, 6 7 - 7 9 auch MARTIN BRECHT: Philipp Nicolai: Lutherische Orthodoxie u n d n e u e F r ö m m i g k e i t . J V W K G 8 4 ( 1 9 9 0 ) , 1 5 9 - 1 8 3 u n d UNSERE KIRCHENLIEDERDICH-

TER/ hrsg. von Wilhelm Nelle. Hamburg 1905, 113-128 sowie ausführlich MARTIN LINDSTRÖM: Philipp Nicolais Verständnis des Christentums. Gütersloh 1939. 179 Vgl. Brecht: Nicolai ..., 168 f. Mit dessen Einschätzung vgl. aber das Urteil bei Albrecht Ritsehl: Geschichte des Pietismus ...2 I, 23: „Nicolai ... degradirt die Rechtfertigung zu einer Anfangsbedingung der unio mystica, indem er an diese erst die praktischen Folgen anknüpft, welche ursprünglich der Rechtfertigung zugehören." 180 PHILIPP NICOLAI: FrewdenSpiegel deß ewigen Lebens. [| Das ist: || Gründtliche || Beschreibung deß herrlichen Wesens im || ewigen Leben/ ... || [Frankfurt/Main 1599]. 181 Vgl. Brecht: Nicolai ..., 177. 182 Zu ihm vgl. JÖRG BAUR: Johann Gerhard. In: Gestalten der Kirchengeschichte/ hrsg.

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von großer Weite: Gerhard, der Arndts Bemühen um die Gestaltung des neuen Lebens der Christen auf dem Grund der Vereinigung der Gläubigen mit Christus überaus schätzte,183 und der nicht nur durch seine „Meditationes sacrae",nA sondern ebenso durch seine „Schola pietatis" und seine voluminösen „Loci theologici" bekannt geworden war, widmete sich in einem von deren Bänden ausführlich dem Problem des Gesetzes.185 Dabei berief er sich auf Luthers Auffassung, daß auch den Wiedergeborenen wegen des ihnen noch anhängenden Fleisches das Gesetz nötig sei.186 Dabei umschrieb Gerhard den einige Jahrzehnte zuvor so vehement umstrittenen Gebrauch des Gesetzes im Blick auf die Christen mit dem Satz: „Tertius legis usus est θεολογικός διδακτικός, quo instruit renatos, quae sint vere bona opera, in quibus ambulare debeant, ac Deo placere possint... "187 Insgesamt fallt bei Gerhard auf, daß sein Gesetzesverständnis von entscheidenden Zügen melanchthonischer Auffassungen geprägt war188 und auch er mit den Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, die die uns besonders interessierenden Auseinandersetzungen jener Jahre überaus belasteten und Verständigungen untereinander zusätzlich erschwerten. Terminologische Unschärfen vor allem bei der Vervon Martin Greschat. Bd. 7: Orthodoxie und Pietismus. Stuttgart; Berlin; Köln; Mainz 1982, 99-119. 183 Vgl. nur die von Wallmann: Spener ..., 12, Anm. 45 herangezogenen Zitate aus Johann Gerhards Vorrede vom September 1615 zu JOHANN ARNDT: Postilla Oder Auslegung der Sontages und aller Festen Evangelien [Lüneburg 1645], bes. b4r und b5 r . Dort brachte Gerhard seine Hochachtung gegenüber Arndt zum Ausdruck, der es zum einen verstehe, die „ Vereinigung der Gläubigen mit Christo ... [als] sehr hohe vortreffliche Lehre " in seinen Predigten dem Volke nahezubringen und der zum anderen einprägsam „ vom Artickel der Rechtfertigung fiir GOtt dem HErrn ... und... von guten Wercken und wahrer Gottseligkeit handelt..." 184 Zu Gerhards „Meditationes sacrae" vgl. die Ausführungen von ERNST KOCH: Therapeutische Theologie: die Meditationes sacrae von Johann Gerhard (1606). In: Pietismus und Neuzeit 13 (1987), 25—46. Koch hatte darauf hingewiesen, daß diese Schrift Gerhards wohl eine mindestens ebenso schnelle und weite Verbreitung fand wie Johann Arndts „Bücher vom wahren Christentum", die man gemeinhin für das verbreitetste aller Bücher jener Zeit gehalten hatte. 185 JOHANN GERHARD: LOCORUM THEOLO- || GICORUM || CUM PRO AD- || STRUENDA VERITA- || TE, TUM PRO DESTRUENDA ... contradicentium falsitate, per Theses || nervöse, solide & copiose expli-1| catorum || TOMUS TERTIUS: ||... || [Jena 1618]. - Das Vorwort des 3. Bandes hat Gerhard im April 1613 in Coburg verfaßt. Die insgesamt 9 Bände umfassenden „Loci theologici" von Gerhard sind zwischen 1610 und 1622 entstanden. 186 Ygj ebd, 313. Gerhard verwies auf Luthers Ausführungen ,in c.3.Galat.tom.4.1atin. p.l 14': „Propter carnem adhuc opus est renatispaedagogo, quifortem asinum exerceat et vexet, ut hac Paedagogia minuantur peccata, et Christo via paretur. Christus enim ut semel secundum tempus corporaliter venit, totam legem abrogavit, peccatum abolevit, mortem et infernum destruxit, ita spiritualiter sine intermissione ad nos venit et ista perpetuo in nobis extinguit atque occidit" (nahezu identisch mit WA 40 I, 537, 29-34). 187 Ebd, 312 f. Vgl. dazu auch Kliefoth: AaO, 233-236. 188 Vgl. Kliefoth: AaO, bes. 225 und 228.

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wendung des Begriffs des „renatus" und dessen Zuordnung zum Begriff des Christen und „neuen" Menschens verbauten ihm dabei den Zugang zum Verständnis des Hauptanliegens der Gegner des tertius usus legis: daß durch die Vereinigung Christi mit dem „neuen" Menschen im Glauben, die besonders Neander immer wieder betont hatte,189 das Gesetz dem „neuen" Menschen ebensowenig gegeben sei wie Christus190 und dem Heiligen Geist selbst und der „neue" Mensch des in ihm „wohnenden" und „alles in allem" wirkenden Christus wegen einer Belehrung durch das Gesetz nicht mehr bedürfe. Die Verschiedenheit geistlicher Erfahrungen und durchgestandener Anfechtungen, von denen sowohl Neander191 als auch Gerhard wußten,192 werden im Zusammenhang mit der eigenen Prägung durch die Theologie der beiden großen Wittenberger Reformatoren zu jenen so unterschiedlichen Auffassungen von den Aufgaben des Gesetzes und seines Zusammenhangs mit dem Heil gefuhrt haben. Es ist zu vermuten, daß dies auch ein Grund für so unterschiedliche Beurteilungen der Thesen Majors193 und der in den uns interessierenden Auseinandersetzungen um die Bedeutung des Gesetzes für den Christen aufgeworfenen Fragestellungen war und bis in die Gegenwart hinein blieb.

189

Vgl. Neander: Summa controversiae ...: „Quod iustus, iustificatus, Renatus, Regenerates Spiritus, seu novus homo, sitperfectus consumatus sanctus in Christo lesu, ... ut cum fiducia dicere possit, ego sum Christus, ego sum Deus, hoc est enim novus homo ipsum ex gratia, quod deus est natura, in quo Christus vivit, loquitur, operatur et diligit et tandem facit omnia, fac totum et fac omnia est, extra et supra omnem legem, mit godt ein leib, geist, KUCHEN vnd leben ... " (WF: Cod. 71 c. Helm., 264"). 190 Auch in dem immerhin 633 Seiten umfassenden Abschnitt „De justificatione per fidem" innerhalb seiner „Loci theologici ..." (Bd. 3, 904-1536) ging Gerhard auf diese Gedankengänge nicht ein. 191 Vgl. Neander: Theologia Megalandri ..., Kk7v: „Es mus beides versucht/gefiilet vnd geschmackt werden/ sons ten weis noch verstehet man nichts davon/ vnd bleibt Theologia λόγος περί θεον, das man von Göttlichen dingen viel schwatzen kan/ vnd nicht λόγος θεοϋ προςήμάς, das vns Gott vnsere Hertzen per verbum rhüret/ mortificando, uiuificando, ducendo ad inferos, & reducendo. " 192 Vgl. nur die Bemerkungen bei Koch: Therapeutische Theologie ..., 26 f. 193 Vgl. dazu die oben angedeuteten Auseinandersetzungen innerhalb der lutherischen Theologie des 17. Jahrhunderts um die von Major aufgeworfenen Probleme (vgl. Kap. 10.4 Anm. 157-164).

Primärliteratur Die Titelaufhahme der nachfolgend aufgeführten und benutzten gedruckten Quellen erfolgt gemäß den Richtlinien des Verzeichnisses der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des XVI. Jahrhunderts/ hrsg. von der Bayerischen Staatsbibliothek in München in Verbindung mit der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel (VD 16). Dessen Richtlinien erläutert eine „Einführung in die Benützung." Bd. 1: Aa-Az. Stuttgart 1983, XXIII-XXX, bes. XXV.

1. Gedruckte Quellen AEPINUS, JOHANNES:

(1553)1565

D. IOAN. AEPIN. || DE IVSTI || FICATIONE HOMI-1| NIS, ET OPERIBVS LE= || GIS &c. LIBER. II... II 1565. || [Frankfurt/Main: Peter Braubach] 126 [=127] S. VD 16,1, 71 (A 378) AGRICOLA, JOHANNES:

1528

Hundert vnd || Dreyssig gemeyner frag || stücke/ für die jungen kinder || in der Teutschen Meydleyn || schule zu Eyßlebe/ Von dem || wort Gottes/ Glauben/ Ge= || bete/ heyligen geyste/ Creutz/1| vnd liebe/ auch ein vnter || rieht vö der Tauff || vn leyb vn blut || Christi. II Johan. Agricola. || [Nürnberg: Georg Wächter] [19] Bl. vgl. VD 16, 1, 144 (A 993) AGRICOLA, JOHANNES:

1530

Dreyhun= || dert Gemeyner Sprich= || Wörter/ der wir Deudsche || vns gebrauchen/ .../ durch D.Johan. A= || gricolam von Eysleben/ ||... ausgelegt. || M.D.XXX. || [4], [132], [8] Bl. VD 16, 1, 140 (A 960) AGRICOLA, JOHANNES:

1537

Drey Sermon || vnd Predigen. || Eine von Abraham vnd || dem Heidnischen weiblin/ am Sontag II Reminiscere jnn der fasten. || Die ander/ am Ostertag || von der aufferstehung des Herrn Christi./ Die dritte/ am Ostermon || tage/ vom brennen des Hertzens der || zweier Jünger die gen Emaus || gingen. || Joan. Agricola Eisleb. || [Wittenberg: Hans Lufft] [38] Bl. VD 16, 1, 147 (A 1023) AGRICOLA, JOHANNES:

1537

[RS] Das ander || teil der Summa= || rien/ von dem ersten Son= || tag nach Trinitatis anzu= II fahen/ bis auf den er= || sten Sontag des/ Advents. || Joan. Agricola Eisleben. || Wittemberg || M.D.XXX VII. || [48] Bl. Vacat im VD 16 (AGRICOLA, JOHANNES) MELANCHTHON, PHILIPP:

1539

DE DVPLI II CI LEGIS DISCRIMI= || ne M.Ioannis Agricolae Isleben || sententia, ad Vuendelinum || Fabrum et quosdam ali= || os in Comitatu || Mansfelden= || si. || Anno 1539. II [Wittenberg: Georg Rau] [39] Bl. VD 16, 1, 141 (A 971) AGRICOLA, JOHANNES:

1540

Confession vnd be= || kentnis Johannes Agrico= |] lae Eisslebens/ Vom || Gesetze Gottes. II ... Μ. II D.XL. II [Berlin: Hans Weissen] [6] Bl. VD 16, 1, 145 (A 1004)

388

Primärliteratur

AGRICOLA, JOHANNES:

1541

FORMV= II LAE ET INTERROGA= || tiuncul? Pueriles Ioannis Agri= || col? ... Nunc latine || uersg & ab ipso Autore ... auct?. ||... || [Berlin: Johannes Weiss] [101] Bl. VD 16, 1, 144 (A 999) AGRICOLA, JOHANNES:

1542

Die vier son= || tage im Aduent/ ge= || prediget in der jagt. || Durch Johan Agri= || cola Eisleben. || Psal. LXXXIIII. || Wol den menschen/ die dich fur jre || stercke halten/ Vnd von hertzen dir || nach wandeln. || Gedruckt zu Berlin durch Hans || Weissen. 1542. || [60] Bl. VD 16, 1, 147 (A 1027) AGRICOLA, JOHANNES:

1544

Die Episteln || durchs gantz || Jar/ || Mit kurtzen sum= || marien/ || Johannis Agri= || col? Eissleben. || 1544. || [Berlin: Hans Weiß] [240] Bl. VD 16, 1, 143 (A 984) AGRICOLA, JOHANNES:

1562

Außlegung deß heili= || gen Seligmachenden Euangelij vo der || armen/ geengsten/ vnd doch heiligen Büsse= || rinnen Marien Magdale= || nen/ Luce 7. || ... Durch Joannem Agricolam/ Eyßleben. || Gedruckt zu Frankfurt am Mayn/ bey || Georg Raben/ Anno 1562. II [55] Bl. VD 16, 1, 138 (A 945) AGRICOLA, JOHANNES (SPREMBERGENSIS):

1562

[RS] Warhaffte Bildnis || etlicher gelarter Menner/ durch wel= || che Gott aus vnaussprechlicher Gnaden/ die || reine Lehr des heiligen Euangelij/ nötige || Sprachen/ vnd andere löbliche vnd nütze || Künste/ zu dieser letzten Zeit der || Welt/ widerumb erweckt/ gerei || niget/ vnd in der Christen || heit gepflantzet hat. || M.D. (Bild Melanchthons) LXII. Gedruckt zu Wittenberg/ Durch || Gabriel Schnellboltz. || [26] Bl. VD 16, 1, 149 (A 1040) AGRICOLA, JOHANNES (SPREMBERGENSIS):

1562

Die Zwelff Artickel || vnsers Christlichen glaubens/ sampt || der heiligen Aposteln ankunfft/ beruff/ glau= || ben/ Lere/ Leben vnd seliges absterben/ etc. || Aus heiliger Schrifft/ vnd glaubwirdi= || gen Historien/ aufs allerkürtzest || in deudsche Reime verfasset/ II Für die Leien vnd || Einfeltigen/ || ... || [Wittenberg: Gabriel Schnellboltz 1562] [20] Bl. VD 16, 1, 150 (A 1044) AGRICOLA, STEPHAN: (1553) PROPOSITIONES || STEPHANI || AGRICOLAE AVGVS= || TANI, ECCLESIAE CHRISTI II in Comitatu Mansfeldensi Mi || nistri, De bonis ope= || ribus, Et Quaes= || tione: || An opera sint ad salutem necessaria. ||... || [s.l.e.a.] [7] Bl. Vacat im VD 16 ALESIUS, ALEXANDER:

1554

TRES DISPV II TATIONES DE MEDI || ATORE ET RECONCILIATIONS || AC IVSTIFICATIONE HOMINIS, AN || TE SEORSIM VT IN DISPVTATIO || NE PROPOSITAE FVERANT AB A-1| LEXANDRO ALESIO D. IMPRES-1| SAE, NVNC VERO SIMVL EDI- II TAE IN GRATIAM EORVM || QVIEXEMPLARIA IN-1| VENIRE NON II POTE- II RANT. || Anno 1554. Calendis Ianuarij. || [Leipzig: Georg Hantzsch] [51] Bl. vgl. VD 16, 1,244 (A 1745) ALESIUS, ALEXANDER:

1554

PRIMVS LIBER PSAL= || MORVM, IVXTA HEBRAEORVM || ET DI VI HIERON YMI SVPPVTATIONEM, || Expositus ab Alexandra Alesio D. in || celebri Academia Lipsensi. II 1554. II ... II [Leipzig: Georg Hantzsch] [5], 293 [=203], [2] Bl. Vacat im VD 16 ALESIUS, ALEXANDER:

1560

DE NECES= II SITATE ET MERITO || BONORVM OPERVM, || DISPVTATIO, ||

G e d r u c k t e Quellen

389

PROPOSITA IN CELEBRI || ACADEMIA LIPSICA || AD XXIX. DIEM || NOVEM. || LIPSIAE II IMPRIMEBAT IOHAN. || RHAMBA. || M.D.LX. || [16] Bl. Vacat im V D 16 AMSDORFF, NIKOLAUS VON:

1528

Vnterricht || warumb die Thumpre || diger zu Magdeburg || nicht disputirn wollen/ vnd || doch vns öffentlich auff || der Cantzel geeyschet || vnd gefordert ha= || ben. Niclaus || Amsdorff. || M.D. XXViij. || [Magdeburg: Heinrich Öttinger] [7] Bl., vgl. VD 1 6 , 1 , 3 4 5 (A 2396) AMSDORFF, NIKOLAUS VON:

1528

Das die werck nicht || rechtfertigen/ sondern || der glaub al= || lein. || Niclas Amsdorff. || Widder die Thumpre || diger zu Magde || burg. || M. D. XXViij. || [Magdeburg: Heinrich Öttinger] [19] Bl. VD 16, 1, 338 (A 2337) AMSDORFF, NIKOLAUS VON:

1548

Antwort/ Glaub vnd || Bekentnis auff das || schöne vnd liebliche [| INTERIM. || Niclasen von Amssdorffs || des veriagten Bischoffs || zur Naumburgk. || Anno. M.D.XLVIII. || [s.l.(Magdeburg: Michael Lotter] [20] Bl. VD 16, 1, 337 (A 2325) AMSDORF, NIKOLAUS VON:

1551

Das nie nöter ge= || west wider den Römischen An= || tichrist zu schreiben/ vnnd predi= || gen/ denn jtzundt zu dieser zeit... || Niclas von Amsdorff. ]| EXVL. || ... || [Magdeburg: Michael Lotter] [8] Bl. VD 16, 1, 339 (A 2348) AMSDORFF, NICOLAUS VON:

1551

Das Doctor Po= || mer vnd Doctor Maior mit iren || Adiaphoristen ergernis vnd zur= || trennung angericht/ Vnnd den Kirchen || Christi/ vnüberwintlichen scha= || den gethan haben. || Derhalben sie vnd nicht wir zu Magde= || bürg vom Teuffel erwegt seint/ wie || sie vns schmehen vnd lestern. || Niclas von Amsdorff Exul. ||... || Anno 1551. || [Magdeburg: Michael Lotter] [12] Bl. VD 16, 1, 338 (A 2340) AMSDORFF, NIKOLAUS VON:

1552

Ein kurtzer vnter= || rieht auff D.Georgen Maiors || Antwort/ das er nit vnschuldig || sey/ wie er sich tragice || rhümet. || Das gute werck zur Seligkeit nit von || nöten sind. || Das gute werck zu eim Christlichen leben hie || auff erden nötig sind. || Niclas von Amsdorff Exul. II Basel || Anno 1552 || [Magdeburg: Michael Lotter] [14] Bl. VD 16, 1, 343 (A 2379) AMSDORFF, NIKOLAUS VON:

1553

Vnterschreibung des || Herrn Niclas von Amsdorffs der || Sechsischen Kirchen Censurn vnd mei= || nung/ wider Doctor Georg Maiors An= || tichristische lere von guten wercken als II zur Seligkeit nötig. || Rom. 1. || Sie sind in ihrem tichten eitel worden/ vnd jhr || vnuerständiges hertz ist verfinstert/ da sie sich für weise || hielten/ sind sie zu narren worden. || 1553. || [Magdeburg: Christian Rödinger] [6] Bl. VD 16, 1, 345 (A 2397) AMSDORFF, NIKOLAUS VON:

1558

Öffentliche || Bekenntnis der reinen Lehre des Euan= || gelij/ Vnd Confutatio der jtzigen || Schwermer. || Niclas von Amsdorff. || Item ein Register Illyrici/ etlicher || bittern vnwahrheiten Menij || vnd anderer. || ... Gedruckt zu Jhena/ Durch || Thomas Rewart. || Anno M.D.LVIII. Κ [28] Bl. VD 16, 1, 343 (A 2382) AMSDORFF, NIKOLAUS VON:

(1558?)

Das Justus Meni= || us sein Vocation vnd Kirche [[ heimlich verlassen/ vnd von || der reinen Lere des || Euangelii abge= || fallen sey. || Niclas von Amsdorff. || [s.l.e.a.(nach VD 16 um 1557)] [16] Bl. VD 16, 1, 339 (A 2345)

390 AMSDORF, NIKOLAUS VON:

Primärliteratur 1562

Eine Predigt aus || dem Comment/ des ... Dieners Christi Lutheri/ vber || das fünfft Capitel Hosee gezogen/ von || rechtschaffener vnd falscher || Busse. || Niclas von Amsdorff. ||... || Gedruckt zu Jhena/ durch Do= || natum Richtzenhayn/ Anno || 1562. || [15] Bl. VD 16, 1, 343 (A 2383) AMSDORF, NIKOLAUS VON:

1564

Das Johannes Wi= || gandus vnbillich meine verma= || nung an die von Magdeburgk straffet/ || vnd mich schildt/ lestert vnd || liegen heist. || Niclas von Amsdorff. || Gedruckt zu Magdeburgk/ durch || Joachim Waiden. || M.D.LXIIII. || [7] Bl. VD 16,1, 339 (A 2344) AMSDORF, NIKOLAUS VON:

1591

Testament vnd || Letzter Wille. || Weiland deß || Ehrwirdigen Edlen vnnd || hochgelerten Herren: Niclas || von Ambsdorff/ der H. || Schrifft Licentiaten. ||... || Anno M.D.XCI. || [s.l.] [32] Bl. Vacatim VD 16 ANDREAE, CONRAD:

1599

DER II GRAVITETISCHE || LVTHER. || Das ist: || Die neundt Prob vnd || Weysung/ wie Doctor Martin Luther/ || an der Verwüstung vnnd Jammer Teut= || scher Nation/ sich selber am Jüngsten Tag || entschuldigen werde. ||... gestellet: || Durch || M.CONRADVM ANDREAE, &c ... || [Ingolstadt: Andreas Angermaier] [1] BL, 24 S., [1] BL VD 16,12,60 (L 3610) ANDREAE, JAKOB:

1559

Ein Christenliche Predig || wie der Mensch vor Gott gerecht wer= || de/ so zu Augspurg in werendem Reichstag || auff den Sontag Quasimodo= || geniti/ Anno &c. LIX. || gehalten. || Durch Jacobum Andree/ der || heiligen Schrifft Doctorn. || [Tübingen: Ulrich Morharts Witwe] [31] BL VD 16, 1, 366 (A 2547) ANDREAE, JAKOB:

1573

Sechs Christlicher Pre= || dig/1| Von den Spaltun= || gen/ so sich zwischen den Theologen II Augsburgischer Confession/ von Anno 1548. || biß auff diß 1573. Jar/ nach vnd nach erhaben/ || Wie sich ein einfältiger Pfarrer vnd gemeiner Christli= || eher Leye/ so dardurch möch/ verergert sein || worden/ auß seinem Catechismo || darein schicken soll. || Durch || Jacobum Andree ... || Getruckt zu Tübingen/ bey Georg || Gruppenbach. || M.D.LXX III. || [8] BL, 99 S. VD 16, 1, 385 (A 2699) ANDREAE, JAKOB:

1580

Fünff Predigen: || Von dem Wercke der || Concordien, Vnd endlicher Ver= || gleichung der vorgefallenen streitigen Reli= || gions Artickeln. || Auch welcher gestalt die Hohen/ Fürsten/ || vnd Particular Schulen/ Kirchen/ derselbigen Vi= || sitationen/ Consistoria/ Synodi/ vnd was so= || liehen mehr anhanget/ || Im Hochlöblichen Churfiirstenthumb || Sachsen angestellet: || Zu Dreßden/ Leiptzig vnd Wittembergk/ || Durch || IACOBVM ANDREAE D. || gehalten. || Dreßden. || M.D.LXXX. || [Dresden: Gimel Bergen] [144] BL V D 16, 1 , 3 7 6 ( A 2 6 2 8 )

Andreae, Jakob: 1580 Drey und dreißig Predigen || Von den fürnem(b)sten || Spaltungen in der christlichen Reli= II gion/ so sich zwischen den Bäpstischen/ Lutheri= || sehen, Zwinglischen/ Schwenkfeldern II vnd Widerteuffern halten. || ... || [Tübingen: Georg Gruppenbach] 5 Teile [14] BL, [1], 547 S.; [1] BL, 81, [1] S.; [1] BL, 101, [1] S., [1] BL, 212 [=202] S., [8] BL, 99 S.; VD 16, 1,374 (A 2612) AQUILA, CASPAR:

1548

Wider den spöttischen || Lügner vnd vnverschempten ver= || leumb der M. Jsslebium ||

Gedruckte Quellen

391

Agricolam. || Nötige verantwor= || tung vnd Ernstliche Warnung/ || Wider das Jnterim. || APOLOGIA II M. CASPARIS A= || QVILAE || Bischoff zu Salfeld. || M.D.XLVIII. || [Magdeburg: Christian Rödinger] [6] Bl. VD 16, 1, 54 (A 279) A R N D T , JOHANN:

(1606)

Johann Arnds weiland General=Superintendenten des Fürstenthums Lüneburg Vier Bücher vom Wahren Christenthum, das ist von heilsamer Busse, herzlicher Reue und Leid über die Sünde und wahrem Glauben, auch heiligem Leben und Wandel der rechten wahren Christen; nebst desselben Paradies-Gärtlein/ Hrsg. und Verlag vom Evangelischen Bücher=Verein. Berlin 7 1860. 542; 196 S. [AUGUSTINUS, AURELIUS] (TIMANN, JOHANNES):

1555

Coaceruatio sen || TENTIARVM ALIQVOT, ET || dictorum insignium, pro commendatio II ne divinae gratiae & iusticiae fidei, contra || Pelagianos haereticos, tum ueteres tum || recentes, Ex libris Diui Aurelij Augu || stini ... || PER IOANNEM TYMAN || num, Pastorem Bremensem, Ecclesia || Martiniana. || [Frankfurt/Main: Peter Braubach] [134] S. VD 16, 1 , 6 2 0 (A 4 1 6 9 ) [BAUMGARTEN, SIGISMUND JACOB] (NANNESTAD, NICOLAUS):

1750

SPECIMEN THEOLOGICVM || DE || VSV LEGIS NECESSARIO || QVOD || PRAESIDE II VIRO SVMME VENERABILI, AMPLISSIMO, || LONGE CELEBERRIMO || DOMINO II SIGISM. IACOBO BAVMGARTEN || ... PVBLICE DEFENDET || AVCTOR || NICOLAVS NANNESTAD || NIDROSIA NORVEGVS. || [Halle; Magdeburg: 1750] [4], 9 5 , [ 4 ] S. BRESNITZER, ALEXIUS:

1553

Lienhard Hirsing || Comoedia || von dem geystlichen Kampff/ Christ = || licher Ritterschafft/ das ist/ wie die || Christen aus warheit der schrifft/ sich legen || müssen/ wider die Heel/ Todt/ Teuffei || Sünde/ Gesetz ... tröstlich zulesen/ || allen blöden gewissen/ vorfasset || und Reymweis gestellet || durch Alexium Bres= || nicerum Cotbusianum. || [Freiberg: Wolfgang Meyerpeck] [111] Bl. Vacat im VD 16 BUCHHOLZER, GEORG:

1562

Ein Sermon auff || die Kirchweihe/ vber das Euangeli= || um von Zacheo Luce 19. Darinnen gehandelt || werden/ alle Drey NOTIGE stücke der || rechten Christlichen Busse/ Ge= II prediget durch || Georgium Buchholtzerum || Probst zu Berlin. || Zu Ehren der löblichen vnd Chur= || fürstlichen Stad Prentzlaw in der || Vckermarck in Druck ver= || fertiget. || Wittenberg. || Gedruckt durch Lorentz || Schwenck. || 1562. || [14] Bl. Vacat im VD 16 CHEMNITZ, MARTIN:

1566

EXAMEN DECRE || TORVM CONCILII Tridentini, || IN QVO EX SACRAE SCRI || pturae norma, collatis etiam orthodoxis uerae et || purioris Antiquitatis testimoniis ostenditur, II qualia sint illa Decreta, et quo arti= || ficio sint composita: || AVTORE MARTINO KEM- II nicio. || ... || [Pars prima] 1566 [Franfurt/Main: Sigismund Feyerabend] [20] Bl. 948 S., [2] Bl. VD 16, 4, 177 (C 2168) Nach der 1576 in Frankfurt/Main erschienenen Ausgabe erneut herausgegeben unter dem Titel: EXAMEN CONCILII TRIDENTINI PER MARTINUM CHEMNICIUM ... adjecit Ed[uard] Preuss. Berolini 1861. Nachdruck Darmstadt 1972. [CHEMNITZ, M A R T I N : ]

1568

CHristliche Be= || dencken || Des Ministerij der Kirchen || zu Brunschwig. || Auff D. Maiors Repetition vnd || endtliche erklerung. || Belangend den streit/ Ob gute || wercke zur

392

Primärliteratur

Seligkeit nötig sind/ also/1| das es vnmüglich sey/ ohne || gute werck selig || zuwerden. || ANNO II M.D.LXVIII. || [s.l.(Eisleben: Urban Gaubisch)] [24] Bl. VD 16,4,217 (C 2390) CHEMNITZ, M A R T I N :

1569

[RS] Die fürnemsten || Heuptstück der Christ= || liehen Lehre. || Wie darinn die Pastores || der Kirchen/ im Fürstenthumb || Braunschweig/ etc. in den Jerlichen Vi= || sitationibus/ also examiniret vnnd be= || fraget werden/ das sie zugleich || darin gründtlich berichtet || vnnd vnterweiset || werden. || ... || MART. KEMNIC. D. || Gedruckt zu Wulffenbüttel/ || durch Conradt Horn. || ANNO M.D.LXIX. || [167] Bl. VD 16,4, 179 (C 2176) CHEMNITZ, M A R T I N :

1574

[RS] Handtbüchlein || Der Fürnem= || sten Heuptstück der Christ= || liehen Lehre/ durch Frag vnd || Antwort aus Gottes Wort ein= || feltig vnd grundlich || erkleret. || ... || Durch Martinum Chem= || nicium D. |[ Heinrichstadt || [1574] [Wolfenbüttel: Konrad Horn] [8] Bl., 369 [=367], 1 S. vgl. VD 16, 4, 179 (C 2177) CHEMNITZ, MARTIN:

1591-92

LOCI THEOLOGICI || REVERENDI ET || CLARISSIMI VIRI, D. || MARTINI CHEMNITII, SACRAE || THEOLOGIAE DOCTORIS, ATQVE || ECCLESIAE BRVNSVICENSIS Κ quondam Superintendentis || fidelißimi. || QVIBVS ET LOCI COMMVNES II D. PHILIPPI MELANTHONIS PER-1| spicue explicantur ... || EDITI NOMINE HAEREDVM, OPERA ET || studio POLYCARPI LEISERID. || Successoris ipsius. || ( p r i m a tertiapars) [Frankfurt/Main: Johannes Spies] P.I: M.D.XCI. [16], 285 [=291], [1] Bl.; P.II: M.D.XCI. [14], 355, [1] Bl.; P.III: [8], 261 [=260], [32] Bl. VD 16, 4, 182 (C 2197) CHEMNITZ, MARTIN:

(1561)1594

DE CONTRO= II VERSIIS QVIBVS- || DAM, QVAE SUPERIO- || ri tempore, circa quosdam Augu-1| stanae Confessionis Articulos, || motae & agitatae sunt; || IUDICIUM || D. MARTINI CHEMNITII, || ... || editum per || Polycarpum Lyserum, ... || [Wittenberg] [12] Bl., 164 S. VD 16, 4, 176 (C 2160) CHYTRAEUS, DAVID:

1556

Disputatio de bonis operibus, a Davide Chytraeo proposita ... Rostochii. M.V.LVI.(!) [=1556] [Rostock: Ludwig Dietz] [11] Bl. VD 16, 4, 248 (C 2588) CHYTRAEUS, DAVID:

1572

[RS] Der Fürnembsten || Heubtstück || Christlicher Lehr || Nützliche vnd kurtze erklerung. II Durch II M. VALENTINVM || SCHACHTIVM, aus dem latei= || nischen Catechismo D.DAVI- II DIS CHYTRAEI || ... verdeudscht. || Rostock || ... Anno M.D.LXXII. || [Rostock: Jacob Lucius] 183 Bl. VD 16, 4, 243 (C 2543) CHYTRAEUS, DAVID:

(1614)

DAVIDIS II CHYTRAEI || THEOLOGI AC || HISTORICI EMINENTISSIMI, || ROSTOCHIANA IN ACADEMIA || Professoris quondam pri-1| marii || Epistolae; || ... || [Hanau 1614] [7], 1284 S. COELIUS, MICHAEL:

1553

Bedencken/ das diese || Proposition oder Lere/ nicht nütz/1| not/ noch war sey/ vnnd one ergernis || in der Kirchen nicht möge ge= || leret werden. || Das gute werck zur Seligkeit nötig sind. || ... || Gestellet durch die Prediger zu Mansfelt/ ... || [Magdeburg: Michael Lotther] [18] Bl. VD 16, 2, 217 (B 1456) COMENIUS, JOHANN AMOS:

1668

UNUM II NECESSARIUM, || Scire qvid sibi sit necessa-1| rium, in Vita & Morte, & || post Mortem. || Quod Non-necessariis Mundi || fatigatus, et ad Vnum Necessarium || sese

Gedruckte Quellen

393

recipiens, senex || J. A. COMENIUS || Anno aetatis suae 77 || Mundo expendendum offert. II Terentius. || Ad omnia aetate sapimus rectius, || MDC.LXVIII || [Amsterdam: Christoph Conrad] 80 S. COMENIUS, JOHANN AMOS:

1690

Das eintzig || Nothwendige/1| Wissen/1| Was ihm in dem Leben und Tod/ und || nach dem Tode nothwendig || sey/ || Von einem || ... auf das Nothwendige sich || begebenden || Gottseeligen Alten || JOHANN AMOS || Comoenio || ... || Aus dem Lateinischen ins Teutzsche übersetzet/1| ... || [Lüneburg: Georg Lippern] 504 S. CRAGE, TILOMANUS:

1549

DE IMAGI= II NE DEI ET PRIMORVM || hominum, Conditorum ad effigiem DEI. DE CORRVPTIONE || Imaginis, & destructione huma-1| nae naturae. ||... || [s.l.(Magdeburg: Michael Lotter)] [51] Bl. VD 16, 10, 628 (K 2197) CRAGIUS, TILOMANUS:

1549

DE IMAGI= II NE DEI IN PRIMIS PA= || RENTIBVS; AC DESTRVCTIO= || ne, & Renouatione eius, & signis Re= || natorum filiorum Dei, Breuis, et dilucida || explicatio, et confessio M.Tiloman= || ni Cragij Luchouiani, Cor= || rectius quam antea || excusa, Anno II 1549. II Cum praefatione Philip= || pi Melanthonis. || VITEMBERGAE || per Iohannem Krafft. II [66] Bl. VD 16, 10, 628 (K 2198) CRAGIUS, TILOMANUS:

1550

Von dem Bilde Got= || tes in den ersten Menschen. || Von der verstörung vnd ver= || newerung des Bildes/ || Vnd von den Zeichen vnd Wercken || der newgeboren kinder || Gottes/ II Kurtze Erklerung vnd Bekentnis/... || Mit einer Vorrede Philippi || Melanthons. II 1550. II Wittemberg. || [Georg Rhaws Erben] [72] Bl. VD 16, 10, 629 (K 2206) CRAGIUS, TILOMANUS:

1555

Geheimnis/ vnd ver= || borgenheit des waren lebendigen || kegenwertigen Leibs/ vnnd Bluts Christi || im Sacrament des Abentmals/ mith || newen vnd alten Doctorn bewert || vnd gepredigt zu Hildes= || heim Anno 1555. || Tilomanus Krage. || [s.l.(Magdeburg: Michael Lotter)] [18] Bl. VD 16, 10, 629 (K 2202) CRAGIUS, TILOMANUS:

(1553 oder 1555)

Eine predigt wi || der die Abgötterey vnnd || grewel der Bepstischen Stiffte || vnnd Thüme geschehen am || dritten Sontage des || Aduendts. || Durch Tilomanum Kra= || gium Superintendenten || zu Hildesheim. || [s.l.e.a.(Magdeburg: Michael Lotter)] [24] Bl. VD 16, 10, 6 2 9 ( K 2 2 0 8 ) CRAGIUS, TILOMANUS:

1558

Wider die falschen || Brüder und Feinde des Bluts || Jhesu Christi/ wahrhafftige Lere || vnd Bekenntnis/ vom || Gesetz. || Euangelio. || Sacrament. || Newem Leben. || Durch Tilomannum II Cragen/... || verdampten Su= || perintendenten der Gemei= || ne Gottes zu Hil= || desheim. || ... || 1558. || [Eisleben: Urban Gaubisch] [102] Bl. VD 16, 10, 630 (K 2209) CRUTZIGER, CASPAR:

1549

Der Artickel wie || man Vergebung der || sunden bey Gott || erlanget vnd gerecht weret || gestellet zu Meissen durch || Doctor Caspar Crutziger ... die reine Christliche lehr || bekennen/ ... || [Wittenberg: Georg Rhau] [10] Bl. VD 16, 4, 710 (C 5839) CRUTZIGER, CASPAR D . J . :

1570

PROPOSITIONES || THEOLOGICAE || REPETENTES || SUMM AM DOCTRI- || NAE DE IVSTIFICATIONE || ET BONIS OPERIBVS, || DE QVIBVS, || Deo iuuante, publice disputabit in Aca= || demia Vuitebergensi die IUI. || Martij, 1570. M.CASPAR CRVCI-

394

Primärliteratur

GER. II [Wittenberg: Antonius Schöne; Clemens Schleich] [21] Bl. VD 16, 4, 715 (C 5874) CULMANN, LEONHARD:

( u m 1555)

De sola fide iu || STIFICANTE, SEV IV- || stificatione hominis, quid de ea sit || pure sentiendum atque docendum, ali- || quot formulae, collectae per LEON- || HARDVM CVLMAN- II num Craylshei-1| mensem. || ... || BASILAE. || [s.a.] [Basel: Johann Oporinus] 108 S. VD 16, 5, 64 (C 6297) EINEM, JOHANN JUST VON:

1736

Der rechte Gebrauch des Gesetzes und Evangelii bey den Wiedergebornen, als zwey Wege, auf welchen die Menschen der Heiligung nachjagen und nach der Vollkommenheit streben müssen. Magdeburg 1736 FABRICIUS, ANDREAS:

1567

[RS] Der Heilige/1| Kluge und Gelehrte Teufel/ || Wider das erste Gebot Gottes/ || Den Glauben und Christum. || ... || [Eisleben: Andreas Petri] [135] Bl. VD 16, 6, 564 (F 270) FABRICIUS, ANDREAS:

1569

[RS] Bericht || Vom Gesetze || Gottes/ seinem Brauch || vnd Missbrauch/ sonderlich || was den Gleubigen oder Ge= || rechten belanget. ||... || Gedruckt zu Eisleben || durch Andream Petri. II M.D.L XIX. || [24] Bl. VD 16, 6, 563 (F 261) FABRICIUS, ANDREAS: (1569) Ein Sendbrieff II An die Pfar= || kinder der Gemeine || Christi ad S. Petrum || in Northausen. II Zum Zeugnis vnd erin= || nerung einerley Ampt vnd Le= || re bissher durch Gottes gnade be= II stendiglich gefüret/ auff den || gegenbericht M. Sybol= || di geschrieben. || Durch || M. Andream Fabricium. || Gedruckt zu Eissleben || durch Andream Petri || [s.a.(1569)] [19] Bl. VD 16, 6, 565 (F 274) (1569) ORATIO II DE CATE= || CHISMO LVTHERI || thesauro Ecclesiae Christi, ha= || bita in Schola Islebiensi || anno 1569. Calend. || Iun. a || M.ANDREA FABRICIO. || In: Ders.: Axiomata scripturae ..., Yl r -Z8 v . FABRICIUS, ANDREAS:

FABRICIUS, ANDREAS:

1571

[RS] Das letzte seli= || ge Stündlein. || I.Cor.15. || Ich sterbe teglich. || Psalm. 118. || Ich wil nicht sterben/ sondern || leben/ vnd des HERRN werck || verkündigen. || M. Andreas Fabricius. || Chemnicensis. || Gedruckt zu Eisleben || durch Andream Petri. || D.M.LXXI. || [31] Bl. VD 16, 6, 564 ( F 271) FABRICIUS, ANDREAS:

1572

Die Hauskirche. || Das ist: || Wie ein Haus || vater ... sein Heufflein zu Gottes wort || vnd dem ... Catechis= || mo reitzen soll. ||... || M. Andreas Fabricius Pfar= || herr in Eisleben ad D. Nicolaum. || M.D.LXXII. || [Eisleben: Andreas Petri] [8] Bl., 506 [=503] S. VD 16, 6, 564 (F 267) FABRICIUS, ANDREAS:

1583

[RS] AXIOMATA || SCRIPTVRAE || illustriora || CATECHI= || SMO D.MARTINI || LVTHERI IN VSVM EC= || clesiarum et Scolarum ac= || commodata || a || M.ANDREA FABRICIO. II... EDITA post obitum autoris || M. ANTONIO PROBO EC= || clesiae Isleb. ad S. Nicolaum Pastore. || M.D.XXCII. || [Eisleben: Urban Gaubisch] [204] Bl. VD 16, 6, 563 (F 259) FABRICIUS, ANDREAS: D E V L T I M I M I L || L E N A R I I R E G N A - 1 | T O R E , S A C R O S A N C T A E

(1581?)

|| memoriae, patre

G e d r u c k t e Quellen

395

Lu= II thero ||... || [s.a.] In: Neander, Michael: THEOLOGIA MEGALANDRI LVTHERI ... (1581?), Bl r -B7 v . (1584?), B5 r -C2 v . FABRICIUS, JOHANNES:

1710

IOHANNIS F AB RICH ||... || DE || BONORVM || OPERVM AD SALV-1| TEM NECESSI- II TATE II DISSERTATIO || ... || [Helmstedt: Georg-Wolfgang Hamm] 24 [=40] S. FISCHER, CHRISTOPH:

1552

Ein Auszug || vnd Begriff des heili= || gen Christlichen Glaubens/1| auff kurtze Frag vnd || Antwort gestalt/ || Durch M. Christophorum || Fischer/ Pfarherrn || zu Bensen. || ... || [Wittemberg: Peter Seitzens Erben] [24] Bl. FISCHER, CHRISTOPH:

1573

Auslegung der || Fünff Heubtstück || des heiligen Catechismi/ gestellet vnd geprediget/ || Jetzund aber auffs newe vbersehen/ durchaus an vielen orten/ || sampt einer Predigt von der Tauffe/ gebessert vnd gemehrt/ durch || M. Christofferum Vischer/ Hennebergischen || Superintendenten vnd Pfarherrn zu Meiningen. || ... || Gedruckt zu Schmalkalden/ bey || Michel Kröner. 1573. || 482 Bl. FLACIUS, MATTHIAS I.:

1549

Bericht M.Fla. || Jllyrici/ Von etlichen Artikeln der || Christlichen Lehr/ vnd von seinem Le= II ben vnd enlich auch von den Adia= || phorischen Handlungen/ wider || die falschen Geticht der || Adiaphoristen. || ... || Anno M.D.LIX. || [Jena: Thomas Rebart] [48] Bl. VD 16, 7 , 2 4 ( F 1 2 8 0 ) FLACIUS, MATTHIAS I.:

1549

Wider Das || INTERIM. || Papistische Mess/ Canonem/ || vnd Meister Eissleuben/1| durch Christianum Lau= || terwar/ zu dieser zeit nütz= || lieh zu lesen. || ... || [Magdeburg: Michael Lotter] [16] Bl. VD 16, 7, 58 (F 1553) FLACIUS, MATTHIAS I.:

1549

Widder den ausszug || des Leipsischen Jnterims/ || oder das kleine Jnterim. || Durch Math.Flacium Jlly= || ricum. || Eph. 6. ||... || [Magdeburg: Christian Rödinger] [8] Bl. VD 16, 7 , 5 8 ( F 1 5 5 7 ) FLACIUS, MATTHIAS I.:

(1551)

Antwort Matth.Fl. || Jllyr. auff etliche Beschuldigung || D.Gei. Maiors/ vnd D.Pommers. || ... II [s.l.s.a.(Magdeburg: Christian Rödinger um 1551)] [12] Bl. VD 16, 7, 22 (F 1259) FLACIUS, MATTHIAS I.:

1552

Wider den Euange= || listen des heiligen Chorrocks/1| D. Geitz Maior. || Matth. Flac. Jlly. II... II Basel. || Anno 1552. || [Magdeburg: Michael Lotter] [11] Bl. VD 16, 7, 59 (F 1558) FLACIUS, MATTHIAS I.:

(1553)

Eine kurtze Antwort || Jllyr. auff || das lange Comment || D.Ge. von guten wercken. || ... || [Magdeburg: Christian Rödinger] [6] Bl. VD 16, 7, 43 (F 1430) FLACIUS, MATTHIAS I.:

1554

Etliche merck= || liehe eigenschaffte des H. || Euangelij vnnd des Glau= || bens/ Jtem des Gesetzes vnnd || guter wercke/ gegen einan= || der gesetzt oder || gehalten. || ... || 1554. || [Magdeburg: Michael Lotter] [8] Bl. VD 16, 7, 37 (F 1389) FLACIUS, MATTHIAS I.:

(1556)

Von der einig= || keit derer/ so für vnd wider || die Adiaphora in vorgangenen Ja= || ren gestritten haben/ Christlicher || einfeltiger bericht/ sehr nütz= || lieh zu lesen/ durch || Matth. Flac. 11= || lyricum. ||... || [s.l.] [48] Bl. VD 16, 7, 56 (F 1536)

396

Primärliteratur

FLACIUS, MATTHIAS I.:

(1557)

Die alte vnd newe || Lehr Justi Menij/ jederman zur || Warnung vnd jtzt zu einem vor= || drab Matth.Fl.Illyrici. ||... || [Jena: Christian Rödinger] [6] Bl. VD 16, 13, 555 (M 4537) FLACIUS, MATTHIAS I.:

1557

Bekentnus M. || Flac. Jllyrici von etli= || chen jrthumen Maioris. || Jtem etliche Spruche Menij. || ... || dagegen aber schreiet/ Maior vnd Bapst/ Gute werck || sein also nötig zur Seligkeit/1| das es vnmüglich one || diesselbigen selig || zu werden. || 1557 || [s.l.] [24] Bl. VD 16, 7 , 2 4 (F 1 2 7 8 ) FLACIUS, MATTHIAS I.:

1558

APOLOGIA M.Fl. || Jllyrici/ auff zwo vnchristliche || Schriffiten Justi Menij/ Darinnen von den grewlichen [| Verfelschungen der Adiaphoristerey vnd Maio= || risterey allerley nützlichs ange= || zeigt wird. || ... ANNO M.D.LVIII. || [Erfurt: Merten von Dolgen] [62] Bl. VD 16, 7, 23 (F 1270) FLACIUS, MATTHIAS I. ( u n d NICOLAUS GALLUS):

1562

PIA ET NECES= || SARIA ADMONITIO DE CAVEN- || DIS CRASSIS, ET PLVSQVAM II Ρ APISTICIS ERRORIBVS GEOR-1| GII MAIORIS. || QVORVM HIC PLVRIMI, RECITA- II TIS AD VERBVM PROLIXIS EIVS || locis, diserte commonstrantur || ac refutantur. || NIC. GALLVS: ||... || [Regensburg: Heinrich Geissler] [48] Bl. VD 16, 7, 47 ( F 1467) FLACIUS, MATTHIAS I.:

1563

MATTHIAE FLA-1| cij Illyrici, de voce & re Fi-1| dei, quodque sola fide iustifi-1| cemur, ... II EIVSDEM, II DE IVSTICIA CHRISTIANA, SIVE || Iustificatione, & noua obedientia, Dispu- II tatio: ... || Cum ... copioso || INDICE. || ... || [Basel: Johannes Oporinus] [6] Bl., 272 S. VD 16, 7, 55 (F 1527) FLACIUS, MATTHIAS I:

(1567) 1719

[DE RATIONE COGNOSCENDI SACRAS LITERAS ÜBER DEN ERKENNTNISGRUND DER HEILIGEN SCHRIFT/ hrsg. von Lutz Geldsetzer. Düsseldorf 1968. [28], 112 S. (Instrumenta philosophica, Series hermeneutica, III)]. Aus: Ders.: CLAVIS II SCRIPTVRAE || SACRAE. || SEU || DE SERMONE || SACRARUM || LITERARUM. || IN DUAS PARTES DIVISAE ||... || AUTHORE || MATTHIA FLACIO II ILLYRICO. II... || [Frankfurt/Main; Leipzig: Hieronymus Christian Pauli] P.II: 840 Sp„ 105 Bl. vgl. VD 16,7, 27 (F 1307) FLACIUS, MATTHIAS I.:

1570

Censura de testamento D.Maioris. In: Schlüsselburg: AaO 7, 266-276 FREYSLEBEN, JOHANNES:

1556

SYLVA II QVAEDAM TESTIMO-1| NIORVM EX PROPRIIS PA= || pistarum &c Patrum atque Ecclesiasti-1| corum scriptorum libris collecta,... quod coram diuino iudicio, SOLA II fiducia gratiae & misericordiae Dei pro= || pter Christum sine ullis nostris me= || ritis iustificemur & saluemur, || Autore Ioanne || Freyesle= || ben. || ... || vgl. VD 16, 7, 217 (F 2632)

In: VENATORIUS, THOMAS: DE SOLA || FIDE IVSTIFICANTE || NOS IN OCVLIS DEI, THO= II mae Venatorij ad Iohannem || Hanerum Epistola || apologetica. ||... || [Nürnberg: Gabriel Heyn] 80 Bl., B1.D5'-Ende. GALLUS, NIKOLAUS:

1550

Eine DISPVTA= || TION von Mittel= || dingen/ vnd von den itzigen veren= || derungen in Kirchen/ die Christlich || vnd wol geordent sind aus/ dem || Latein verdeudscht. || Mit einer

Gedruckte Quellen

397

Vorrede || Durch M.Nicolaum Galium Pfarherrn zu || Magdeburg zu S.Virich. || ... || [Magdeburg: Christian Rödinger 1550] [24] Bl. VD 16, 7, 396 (G 269) GALLUS, NIKOLAUS:

1552

Auff des Herrn D. || Maiors Verantwortung vnd De= || claration der Leiptzigischen Pro= || position/ wie gute werck zur selig= || keit nötig sind/ ... Antwort. || Nicolai Galli. || ... || Basel. || Anno 1552. || [Magdeburg: Michael Lotter] [20] Bl. VD 16, 7, 395 (G 255) GALLUS, NIKOLAUS:

1553

Auff die newe subti= || le verfelschung des Euangelij Chri || sti/ in Doctor Maiors Comment/ || vber seine Antichristische Proposition/ || damit er leret/ Das/ vnnd wie gute || werck/ zur Seligkeit nötig sein sollen. || Erklerung vnd antwort || Nicolai Galli. || ... || [Magdeburg: Michael Lotter] [27] Bl. VD 16, 7, 395 (G 256) GALLUS, NIKOLAUS (ALS NIKOLAUS H A N ) :

1557

[RS] Summa: || Was ein jeder Mensch || wissen/ glauben vnd thun sol/ || der zu Gott kommen/ vnd || selig werden || wil. || Sampt einem kurzen || Auszug einer ... Hausshal= || tung. II ... M.D.LVII. || [Erfurt: Georg Bauman] [31] Bl. VD 16, 7, 399 (G 296) GALLUS, NIKOLAUS:

(1560)

Wächterstimme/1| Nie. Galli. || Wo vnd in was Stü= || cken/ vnter dem Namen Lutheri/ der Augspurgischen Confession vnd H. Schrift/1| Wider Lutherum ... jtzo gelehrt wird/ || Den Christen zur || Warnung. || ... || Gedruckt zu Regenspurg/ durch || Heinrichen Geißler. || [s.a.(um 1560)] [16] Bl. VD 16, 7, 401 (G 313) GERHARD, JOHANN :

(1606) 1737

MEDITATIONES || SACRAE, || AD VERAM PIETATEM || EXCITANDAM, || ET INTERIORIS HOMINIS || PROFECTUM PROMOVENDUM || ACCOMODATAE. || ITEM II EXERCITIUM || PIETATIS || QUOTIDIANUM || QUARTIPARTITUM. || ... || [Leipzig: Siegert] [7] Bl., 249 S. (12°) GERHARD, JOHANN:

1618

LOCORUM THEOLO-1| GICORUM || CUM PRO AD-1| STRUENDA VERITA-1| TE, PRO DESTRUENDA ... contradicentium falsitate, per Theses || nervöse, solide & copiose expli= II catorum || TOMUS TERTIUS: ||... || AUCTORE || JOHANNE GERHARDO, ||... II [Jena: Tobias Steinmann] [8] Bl., 1536 S., [34] Bl. GERHARD,JOHANN:

1623

SCHOLAE PIETATIS || LIBER V. IDEMq; || ULTIMUS, || Das ist: || Christlicher vnd || heilsamer Vnterrichtung/ || was für Vrsachen einen jeden wah= || ren Christen zur Gottseligkeit bewegen || sollen/ auch welcher gestalt er sich an || derselben vben soll/ || Das fünffte vnd letzte || Buch/ || Verfasset durch || Johann Gerhardt/ ... || Gedruckt vnd verlegt durch || Tobiam Steinman. || Jm Jahr 1623. || 455 Bl. GERNHARDT, BARTHOLOMÄUS:

1589

[RS] Trostbüchlein || VOn Christ= || lichem Bereiten zum || seligen Sterben. ||... || Durch || Bartholomeum Gemhar= || den/ Pfarherrn vnd Superinten= || denten zu Borna. || ... || [Leipzig: Zacharias Berwaldt] [8], 167, [1] Bl. VD 16, 7, 589 (G 1597) GIGAS, JOHANNES:

1564

Von der stuffen zum || Himelreich/ wieder die Papisten/ || Wiederteuffer/ vnnd || Schwenckfelder. || Iohannes Gigas. || ... || ANNO M.D.LXIIII. || [Frankfurt/Oder: Johann Eichorn] [11] Bl. VD 16, 9, 101 (H 3258) GLASER, PETRUS:

1583

[RS] TAVLERI || Christliche Lehre/ || von den fürnemsten heupt= || stücken der heiligen

398

Primärliteratur

Schrifft/ ... II Aus seinen Predigten vnter gewis- || se locos, vnd Artickel zusam= || men gezogen. || Von || M.Petro Glasern/ Predi= || ger zu Dreszden. || ... || M.D.LXXXIII. || [Dresden: Gimel Bergen] [188] Bl. GROSSGEBAUER, THEOPHIL:

1661

Wächterstimme || Auß dem verwüsteten Zion. || Das ist/ || Treuhertzige und nothwendige II Entdeckung. || ... Sambt einem treuen Vnterricht || Von der || Widergeburt/ || ... || [Frankfurt/Main: Joachim Wilde] 488, 108 Bl. HACHENBURG, JOHANN:

1557

Wider den jrr= || thum(m)b der new= || en zwinglianer/ nötige || vnterrichtung/ M.Johan Hachen= || bürg/ Pfarherr zu Erfurdt/ || zu S.Michael. || ... ANNO M.D.LVII || [Erfurt: Merten von Dolgen] [68] Bl. VD 16, 8, 331 (H 89) (1595) ASSERTIONES || DISPVTATIONIS XXI. || THEOLOGICAE || Ex Articulo XX. Augustanae Con- || feßionis || DE BONIS || OPERIBVS || QVAS || Ducente Deo || SVB PRAESIDIO II Magnifici Rectoris, viri reuerendi, || Clarißimi, excellentißimi || Dn. GEORGII MYLII || SS. THEOLOGIAE DOCTO-1| RIS ... || proponit || ... || HESSVS. || IENAE II TYPIS TOBIAE STEINMANNI. || [s.l.e.a.] [4] Bl. Vacat im VD 16 HEDENIUS, GEORG:

HEIDENREICH, JOHANN:

1577

[RS] Drey Predigten/ || Von dem Vn= || terscheidt der Hauptlehren/ || des Gesetzes vnd Euangelij/ || ... || Gehalten vnd ge= || schrieben / Durch || Johan. Heydenreich/ der || heiligen Schrifft Doctor. || M.D.LXXVII. || [Görlitz: Ambrosius Fritsch] [99] Bl. VD 16, 8, 521 (H 1334) HEMMING, NICOLAUS:

1559

ENCHIRI= II DION THEOLOGI= || CVM PRAECIPVA VERAE RELI= || gionis capita breuiter & simpliciter || explicata continens. || AVTORE || NICOLAO HEMMINGIO. ||... II [Wittenberg: Johannes Crato] [8], [348] Bl. VD 16, 8, 595 (H 1845) HEMMING, NICOLAUS:

( u m 1562)

Catechismi || QVAESTIO= || NES CONCIN= || ΝΑΤΑΕ || PER || Nicolaum Hemming. ||... II [s.l.e.a.(Leipzig: Ernst Voegel)] [8] Bl., 271 S. VD 16, 8, 594 (H 1840) HESHUSIUS, TILEMANUS:

1568

Zehen Predigten || von der Rechtfertigung des || Sünders für Gott. || Durch || D. Tilemannum Heshusium. || Getruckt zu Laugin= || gen/ durch Emanuel || Saltzer./1| Anno 1568. || [267] Bl. VD 16, 9, 89 (H 3181) HESHUSIUS, TILEMANUS:

1569

Sechs Predigten || vom Gesetz Gottes. || Durch D.Tilemannum Heshusium. ||... || [Laugingen: Emanuel Saltzer] [143] Bl. VD 16, 9, 83 (H 3131) HESHUSIUS, TILEMANUS:

1570

Betbüchlin || Das ist/ || Christlicher vn || terricht/ Wie man Gott in || aller not recht anruffen sol. II durch || D. Tilemanum || Heshusium. || Pro. 18. ||... || Gedruckt zu Jena durch Dona= II tum Richtzenhan/ Anno || 1570. || [206] Bl. VD 16, 9, 70 (H 3024) HESHUSIUS, TILEMANUS:

1571

DE IVSTIFICATIONE HO= || MINIS PECCATORIS || CORAM DEO. || PROPOSITIO= II NES, DE QVIBVS RE= || SPONDEBVNT PRO CONSE= || quendo gradu Doctorum in facultate || Theologica. || Praesidente D. Tilemanus Heßhusio. || ... || [Jena: Gunther Huttich] [18] Bl. VD 16, 9, 76 (H 3072)

Gedruckte Quellen HESHUSIUS, TILEMANUS:

399 1571

DE IVSTIFICATIO= || NE HOMINIS CO- || RAM DEO. || PROPOSI= || TIONES ET SOLV= II TIONES PRAECIPVARVM || obiectonum, quibus Pontificij & || alij Sectary sanam doctrinam || de Iustificatione impu= || gnare solent. || Authore || D.TILEMANO || HESHVSIO. II IENAE || Ex Officina Donati Ritzenhani. || Anno Salutis 1571. || [103] Bl. VD 16, 9, 76 (H 3070) HESHUSIUS, TILEMANUS:

1578

PROPOSITIONES || De Lege Divina: || QVAS DEO IVVANTE, ET SPIRI- || tum largiente ex verbo Dei defendet disputatione publica || Tilemanus Heshusius Theolog: Doct: & Pro-1| fessor: Respondente M. Henrico || Heshusio T.F. || Die 12. Septembr: || In illustri Academia Iulia, quae est Helmstadij. || HENRICOPOLI || Impressae per Conradum Corneum. || M.D.LXXVIII. || [10] Bl. VD 16, 9, 82 (H 3118) HESHUSIUS, TILEMANUS:

1580

PROPOSITIONES || DE || BONIS OPERIBVS || De quibus, iuuante Deo et Spiritum || suum largiente, praeside Tilemano || Heshusio, respondebit M. Got-1| fridus Heshusius. || 14. Aprilis. II HELMSTADII || EXCVDEBAT JACOBVS LVCIVS || ANNO M.D.LXXX. II [18] Bl. VD 16, 9, 81 (H 3115) (1571)1587 EXAMEN II THEOLOGI-1| CVM || CONTINENS || PRAECIPVOS LO-1| cos doc-trinae Christianae || auctum & nunc denuo re-1| cognitum || Authore || Tilemano Heshusio D. ||... II [Helmstedt: Jacob Lucius] [24] Bl., 508 [=506] S., [1] Bl. VD 16, 9, 73 (H 3040) HESHUSIUS, TILEMANUS:

HESHUSIUS, TILEMANUS:

1587

DE IVSTIFICA-1| TIONE HOMINIS || CORAM DEO || LIBRI SEX. || Aduersus impia decreta Tridentinae Synodi, & blasphe-1| mos errores Iesuitarum: || authore || D. TILEMANO HESHVSIO. II ... II HELMSTADII || Ex officina Typographica Iacobi Lucij. || Anno M.D.LXXXVII. II [10], 127, [1] Bl. VD 16, 9, 76 (H 3069) HUBERINUS, CASPAR:

1545

Vom Christ= || liehen Ritter. || Ain wunderbarlicher kampff || der Hellischen Bestien/ wider ainen Euan= || gelischen Christen/ Vnd wie dargegen der hei= || lig Gaist... erhellt. II... II 1545. Κ [Neuburg/Donau: Hanns Kilian] [76] Bl. VD 16, 9, 444 (H 5451) HÜLSEMANN, JOHANNES:

1650

BREVISINSTRUCTIO || STUDIOSORUM IN || UNIVERSITATE LI-1| PSIENSI, || Qvid de resuscitatione & excusa- || tione Phraseos Majoristicae: || AD ADIPISCENDAM VI-1| ΤΑΜ AETERNAM: || statuere habeant? || PAUCIS APHORISMIS COMPRAE-1| HENSA II AUTHORE || JOHANNE HULSEMANNO, D. || LIPSIAE, || Sumptibus & Literis RITZSCHIANIS, || MDCL. || [11] Bl., 108 S. IRENAEUS, CHRISTOPH:

1562

Der dritte Artickel || Vnsers Christlichen Glaubens/ || von der Heiligung/ || Ausgelegt. || Mit II Vermeidung vnd Widerlegung al= || lerley Jrthumb vnd Ketzereyen/ || beide alt vnd new/ so dawider || entstanden. || M.Christophorus Jreneus. || ... || Gedruckt zu Eissleben/ durch II Vrban Gaubisch. || ANNO || 1562. || [252] Bl. VD 16, 10, 7 (I 302) IRENAEUS, CHRISTOPH: (1572)1595 [RS] Spiegel des ewigen || Lebens. || Der Artickel vnsers || Christlichen Glaubens. || Jch gleube || Ein ewiges Leben. || Außgeleget/ || M. CHRISTOPHORVS IRENAEVS. || IOHAN: X. ||... || Gedruckt zu Vrsel / durch Nico= || laum Henricum/ Jm Jahr || M.D.XCV. II [18], 258 Bl. vgl. VD 16, 10, 6 (I 1300)

400

Primärliteratur

KAUXDORFF, DANIEL:

1575 [RS] Ein Gedecht= || nis Büchlein. || Von den fürnemesten Artickeln || Christlicher lehre. II An die Wolgebornen vnd || Edlen Herrn/ Herrn Heinrichen || Reussen/ des Mittlern/ Herrn von || Plawen/ Herrn zu Graitz/.../ von ... Danieln Kauxdorffen/ || Ilebergensem. ||... ANNO CHRISTI, || 1575. || [224] Bl. VD 16, 10, 364 (K 560) KIRCHNER, TIMOTHEUS:

1576 PROPOSITIONES || DE IVSTIFICA= || TIONE HOMINIS || PECCATORIS CO-1| RAM DEO. II De quibus juuante Deo disputabitur in illustri Academia || IVLIA, quae est Helmstadij, || 15. Decembris. || Praeside || TIMOTHEO KIRCHNERO || Theol: D. & Professore. || HENRICOPOLI || EXCVDEBAT CONRADVS || CORNERVS. || M.D.LXXVI. II [15] Bl. VD 16, 10, 445 (K 1063) LAPAEUS, JOHANNES:

1577

Spruchbüchlin [| Für die Jun= || gen Kindlin/ vnd einfel= || tige Christen. || Daraus sie die fürnemb= || sten Heuptsprüche der Heiligen Schrifft/ || vnd etliche seine Psalmen ... || Lernen mügen. || Mit angehengter Sumerischer || erklerung/ den mehren theil aus den schriff= II ten ... Lutheri genomen ... || Durch Johannem La-peum/ Pfarherrn || zu Langenbergk. || Gedruckt zu Jhena/ durch Do= || nat Richtzenhan. || M.D.LXXVII. || [79] Bl. VD 16, 11, 1 7 7 (L 442) LAPAEUS, JOHANNES:

1581

[RS] Vom auserwelten vnd || köstlichen Eckstein IESV || CHRISTO vnserm lie= || ben Heiland. || .../ Durch || IOHANNEM LAPEVM EIM- || BECCENSEM, Pfarherrn || zu Langenberg. ||... || ANNO M.D.LXXXI. || [Ursel: Nicolaus Henricus] [124] Bl. Vacat im VD 16 LAUTERWALD, MATTHIAS:

1553

Ein bedencken: Was || zu halten sey/ von des erleuchten || Herrn Doctor Johannis Taulers (seliger || gedechtnis) Offenbarung/ entzückung/ vnd || erleuchtung/ sampt seinen Schrifften/ die || on jre schuld/ die itzigen entzückten We= || sentichter gantz verfinstert haben/ || ... II Gestellet von || Matthia Lauterwalt/1| Elbingensi. || ... || [Wittenberg: Veit Creutzer] [24] Bl. VD 16, 11,231 (L 788) L i s c o w , CHRISTIAN L U D W I G :

1730

Ueber die || Unnöthigkeit || der || guten Werke zur Seligkeit. || Eine bescheidene und wohlgemeinte Epistel an || den Herrn M.L. || Die Schläge eines Liebhabers meinens recht gut. II Sprüchw. XXVII. V.6 || ... || [Jena: Johann Michael Mauke] XXXII, 102 S. LÖSCHMANN, JOHANNES:

1648

Kurtzer Auszug || Etlicher Sprüche Herrn Lutheri Sei. || Wie auch des Corporis Julij, und der Lüneburg. Artickeln || Wieder den neuen Majoristen zu Helmstäd über || der Lehre: || Gute Wercke sind nöthig zur Seligkeit. || Zusammen getragen || Durch M. Johannem Löschmann/ || SS. Theo. Stud. || Gedruckt || Jm Jahr CHristi 1648. || [s.I.] [14] Bl. LUTHER, MARTIN:

1519

Eyn Sermon von der be || reytung czum sterben || Doctoris Marti || ni Luttheri || Augu. || [Leipzig: Melchior Lotter d. Ä.] [10] Bl. VD 16, 12, 414 (L 6476) LUTHER, M A R T I N :

1539

Der Erste || Teil der Bü= || eher D. Mart. Luth. || vber etliche Epistel der || Aposteln. || [Hrsg. v. (M. Georgen Rörer ... ||)] ||... || [Wittenberg: Hans Lufft] [10], 338, CCLX [=250], [12] Bl. VD 16, 12, 15 (L 3310)

Gedruckte Quellen LUTHER, MARTIN:

401

1545

TOMVS II PRIMVS OMNIVM || OPERVM ... || Martini Lutheri Doctoris Theologi?, ... uidelicet ab anno Chri || sti M.D.XVII. usque ad annum XX. || ... || 1.5.45. || [Wittenberg: Johannes Lufft] [8], [CCCCLXXXIX Bl. VD 16, 12, 35 (L 3413) [LUTHER, MARTIN] (OTHO, ANTON):

1552

Der thewre schöne || Spruch Mosi. Gene. XV. || Abraham gleubete dem HERJRN/ vnd || das rechent er yhm zur Gerechtigkeit. || ... || Verdeudtscht || Durch Antonium Otho ... || [Magdeburg: Michael Lotter] [10] Bl. VD 16, 12, 445 (L 6747) [LUTHER, MARTIN] (OTHO, ANTON):

1552

Etliche Prophe= || zeysprüche D. || Martini Lutheri/1| Des dritten Elias. || Antonius Otho Hertzber= || ger Prediger zu || Noithausen. || 1552. || [Magdeburg: Michael Lotter] [10] Bl. VD 16, 12, 43 (L 3473) [LUTHER, MARTIN] (CHRISTIANUS, ALBERTUS):

1553

DISPVTA= II TIO REVERENDI PA= || tris D.Martini Lutheri, de operi= || bus legis & grati§, eum cum argumen= || tis oppositis & earundem solutio || nibus, bona fide collectis, Per Μ. II Albertum Christianum uerbi || diuini ministrum Magde= || burgae, ad S.Vdal= || ricum. || ... || 1553. || [Magdeburg: Michael Lotter] [30] Bl. VD 16, 12, 162 (L 4442) [LUTHER, MARTIN] (MUSCULUS, ANDREAS):

1553

Von der vnzertren= || liehen voreynigung in einer Person || beider naturn vnsers Herrn Jesu Christi || Gottes vnd Marien Son/ || ... Martini Lutheri bekentnis/1| Glaub/ vnd Leer/ aus seinen büchern zu= || sam getragen/ wider den neulichen erregten || Nestorischen vnd Eutichischen mies= || vorstand vnd jrthum. || Durch || D. Andream Musculum. || ... || M.D.LIII. II [Frankfurt/Oder: Johann Eichorn] [26] Bl. VD 16, 12, 43 (L 3478) LUTHER, MARTIN:

1555

[RS] Der Erste Teil || aller Bücher vnd Schrifften des || thewren/ seligen Mans Doct: Mart: Lutheri/ vom || XVII. jar an/ bis auff das XXII. II... V.D.M.I.AE. ||... 1555 || [Jena: Christian Rödinger] [12], 588 [=590], [4] Bl. VD 16, 12, 17 (L 3323) LUTHER, MARTIN:

1556

TOMVS II PRIMVS OM= || NIVM OPERVM || Reuerendi Patris D.M.L. quae vir || Dei ab Anno XVII. vsque ad Anni || vicesimi aliquam partem, scripsit || & edidit,... || ESAIAS XXX. II In Silentio et Spe erit Fortitudo uestra. || IENAE || EXCVDEBAT || Christianus Rhodius. II 1556. || [12], CCCCCLXXIX, [4] Bl. VD 16, 12, 36 (L 3422) [LUTHER, MARTIN] (FLACIUS, MATTHIAS I.):

1557

Eine Disputa/1| tion des thewren Mann || Gottes D. Mart. Luth. säliger ge= || dechtnüß/ von den guten Wercken/ || Darin der jrrthumb/ das die guten || Werck zur Säligkeyt nötig || sein/ verworffen wirdt. || [(Hrsg. von M. Flac. Illyr.||)]... || M.D.LVII. || [Straßburg: Jacob Frölich] [44] Bl. VD 16, 12, 162 (L 4443) [LUTHER, MARTIN] (GLASER, PETRUS):

1557

[RS] Hundert und zwan= || zig Prophezeiungen/ oder Weissa= || gung / des Ehrwirdigen Vaters Herrn || Doctoris Martini Luthers || Von aller= || ley straffen/ so nach seinem tod || vber Deutschland ... kommen || sollten. ||... || [Eisleben: Urban Gaubisch] [91] Bl. VD 16, 12, 44 (L 3484) [LUTHER, MARTIN] (POACH, ANDREAS):

1559

[RS] Haußpostill || vber die Sontags/ vnd der || für= || nemsten Feste Euangelien/ durch das gantze Jar || von D. Martino Luthero seligen gepredigt/ aus M. Georgen Rö= || res seligen geschriebenen Büchern ... || on alle Enderung/ Abbruch/ oder Zusatz auffs new || zuge-

402

Primärliteratur

rieht/ vnd in Druck geben. || [Hrsg. von Andreas Poach] || [Jena: Christian Rödingers Erben] [4], 498, [7] Bl. VD 16, 12, 218 (L 4858) [LUTHER, MARTIN] (BUCHOLZER, GEORG):

1561

Drey Schöne herliche || Sermones/ des Ehrwirdigen Herrn || vnd Vaters D. Martini Lutheri/ seliger || vnd heiliger gedechtnis/ zu Wittenberg in || der Pfarrkirche/ inn den Oster= II feiertagen/ Geprediget. || ... Jetzt new/ vnnd zuuor niemals ... ausgangen/ vnd durch Georgium || Buchholtzer Probst zu Berlin/ in druck || verfertiget/ Anno || 1561. || [Wittenberg: Lorentz Schwenck] [60] Bl. [LUTHER, MARTIN] (MUSCULUS, ANDREAS):

1561

Das Erste Theil || des Güldenen || Kleinots. ||... || Aus des E.H. V. M.Lu= || theri Schrifften vnd Büchern/ fleissig || vnd trewlich zusamen getra= || gen/ Durch || Andream Musculum D. II ... II [Leipzig: Valentin Babsts Erben] [192] Bl. Vgl. VD 16, 12, 47 (L 3510) [LUTHER, MARTIN] (POACH, ANDREAS):

1562

[RS] Hauspostill || vber die Sontags/ vnd der für= || nemesten Feste Euangelien/ durch das gantze Jar/ ... [Hrsg. von (Andreas Poach ||)] || Gedruckt zu Jhena/ durch Donatum Richtzenhayn./1| ... Anno M.D.LXij. || [4], 492, [7] Bl. VD 16, 12, 218 (L 4862) [LUTHER, MARTIN] (MUSCULUS, ANDREAS):

1562

[RS] Von Guten || Wercken/ vnter= || richtung. ||... || Durch || Andream Musculum D. ||... II M.D.LXII. II [Erfurt: Georg Baumann] [171] Bl. VD 16, 12, 47 (L 3504) [LUTHER, MARTIN] (SINAPIUS, SIMON):

1563

Von Freiheit vnd || Dienstbarkeit eines || Christen Menschen. || Was D.Martinus Luther ... II gehalten/ gelehret vnd || geschrieben hat/ Wegen jtziger obstehenden || Disputation für gemeine Leien || auffs new ... ge= || fertiget. ||... || 1563. || [Magdeburg: Joachim Waiden] [24] Bl. VD 16, 12, 504 (L 7214) LUTHER, MARTIN:

1564

[RS] Der Erste Theil || Der Bücher/ Schrifften/ vnd || Predigten des ... Herrn/ D.Martin Luthers || deren viel weder in den Wittenbergischen noch Jheni= || sehen Tomis zufinden/ ... II Gedruckt zu Eisleben/ || Bey Vrban Gaubisch. || M.D.LXIIII. || [14], 568 [=566] Bl. VD 16, 12, 24 (L 3357) [LUTHER, MARTIN] (OTHO, ANTON):

1565

[RS] Ein newe Bet-1| büchlin/ des seligen vnd tew-1| ren Man Gottes Doctoris Mar-1| tini Lutheri/ aus seinen eigen || Geisttrost vnd Lebendigen || Worten vnd Tomis || gezogen. || (Medaillon mit Lutherkopf) || ... M.D.LXV. || [Eisleben: Urban Gaubisch] [184] Bl. vgl. V D 16, 1 2 , 4 7 ( L 3 5 0 8 ) [LUTHER, MARTIN] (POACH, ANDREAS):

1565

[RS] Das XVIII. XIX vnd || XX. Capitel S. Jo= || hannis. || ... Gepredigt vnd ausgelegt/1| durch D. MARTIN LVTHER || ... || Auffs new vbersehen/ vnd || zusamen bracht/ Durch Andream Poach ... || [Erfurt: Georg Bawmann 1565] [12], 280 [=279], [5] Bl. VD 16, 12, 64 (L 3638) [LUTHER, MARTIN] (POACH, ANDREAS):

(1564)1569

[RS] Vier Predigten/ || Von der Tod= || ten Aufferstehung/ vnd letzten Po= || saunen Gottes/ Aus dem 15. Capit. der j. Epi= || stel S. Pauli/ an die Corinther/ Geprediget von dem Ehrwirdigen Herrn/ vnd thewren || Man Gottes/ D. Martin Luth. zu || Wittenberg/ Anno 1544. || vnd 45. || 15 (Bild) 69 || ... jtzt trewlich aus M. Georgen Rörers ge= || schriebenen Büchern zusamen bracht/ Durch M. || Andream Poach/ Pfarrherr zun Augu= II stinern ... || [Erfurt: Conrad Dreher] [96] Bl. vgl. VD 16, 12, 475 (L 6960)

Gedruckte Quellen [LUTHER, MARTIN] (MUSCULUS, ANDREAS):

403 1569

[RS] Der Artickel || Von der Rechtfertigung || des Menschen durch den Glauben/ Wie || denselbigen der E.V.D. Martinus Lu= || therus/ trewlich vnd fleissig geleret || hat/ aus seinen Büchern || zusam gezogen/ || Durch || Andream Musculum/ D. || ... || Anno M.D.LXIX. II [Erfurt: Conrad Dreher] [184] Bl. VD 16, 12, 48 (L 3517) [LUTHER, MARTIN] (LAPAEUS, JOHANNES):

1578

[RS] Warhaffitige || Prophezeiungen des || thewren Propheten/ vnd heiligen || Manns Gottes/ D.Martini Lutheri || seliger Gedechtnis. || ... Durch IOHANNEM LAPAEVM || Einbeccensem,... || Gedruckt zu Vrsel/ durch Nicolaum || Henricem/ Anno || 1578 || [16], 2 2 3 , [ 5 ] Bl. VD 16, 12, 5 2 (L 3 5 5 1 ) [LUTHER, MARTIN] (LUTHER, PAUL):

1578

Annotatiunculae Reverendi patris, Domini D.Martini Lutheri, quas manu propria ad exemplar Novi Testamenti Germanici, editi Witebergae 1530. adnotavit: quod exemplar in memoriam sancti parentis secum filius, Paulus Lutherus, vir clarissimus, Medicinae Doctor adversat, bona fide descriptae. In: UN 1730, 1077-1092 [LUTHER, MARTIN] (POACH, ANDREAS):

1579

[RS] Von JHesu CHRisto/ || Warem Gott vnd Menschen/ vnd von || seinem Ampt vnd Reich/ so er führt || in der Christenheit: || Zwo Predigten D. Martini Lutheri./ aus || der Epistel S. Pauli/ Colos: Cap: 1. Gepre= || digt zu Wittenberg/ ... || 1537. || ... || [Mühlhausen: Georg Hantzsch] [48] Bl. VD 16, 12, 512 (L 7273) [LUTHER, MARTIN] (PORTA, CONRAD):

1582

[RS] PASTORALE || LVTHERI. || Das ist/ NVtzlicher vnd noe= || tiger Vnterricht/ von den fürnemb= || sten Stuecken zum heiligen Ministerio gehoerig/ ... || Für anfahende Prediger vnd Kirchendiener || zusamen bracht/... || M.D.Lxxxij. ||... || [Eisleben: Andreas P e t r i ] [ 1 4 ] , 3 6 7 [ = 3 7 8 ] , [ 1 4 ] B l . V D 16, 12, 5 4 ( L 3 5 5 9 ) MAGDEBURGIUS, JOACHIM:

1554

EPITAPHIVM || Das ist/ Eine Grabschrifft des Ehrn= || wirdigen Hern/ vnsers lieben Vaters ... Doctorts (!) Johannes Aepini/ || Superintendentis allhie zu Hamburg/ den || xiij.tag Maij dieses liij.Jars in || Godt gestorben. || Joachimus Magdeburgius Prediger zu || Hamburg. || ... || [Hamburg: Joachim Lewe] [22] Bl. VD 16, 12, 614 (M 157) MAJOR, GEORG:

1550

Zwo Predigten von || zweierlei gerechtigkeit/ des Gese= || tzes vnd des Euangelij/ Wel= || che Lere allen Christen not= || wendig zu wis= || sen. || Durch || D. Georg Maior. || Anno || 1550. II ... II [Wittenberg: Hans Lufft] [39] Bl. VD 16, 13, 242 (M 2215) MAJOR, GEORG:

1552

Auff des Ehrenwir || digen Herren Niclas von Ambsdorff || schrift/ so jtzundt neulich Men= II se Nouembri Anno 1551. wider || Georgen Maior öffentlich im || Druck ausgegangen. II Antwort || Georg: Maior. ||... || [Wittenberg: Georg Rhaws Erben] 18 Bl. VD 16, 13, 217 (M 1996) MAJOR, GEORG:

1553

Ein Sermon von S. || Pauli vnd aller Gottfürchtigen men= || sehen bekerung zu Gott/ || Durch II D.Georg:Maior. || ... || [Leipzig: Wolffgang Günther] 132 Bl. VD 16, 13, 238 (Μ 2186) MAJOR, GEORG:

1556

Eine Trostschrifft || vnd Erinnerung || von der waren vnd falschen Kirchen/ ... mit vorgehender vermanung zur Bus= || se/ vnd ernewerung des lebens/ || in diesem Newen

404

Primärliteratur

Jar/ II Durch || Doct. Georg. Major. || Wittenberg. || Gedruckt durch Hans Lufft. || 1556. || 38 Bl. VD 16, 13,240 (M2199) M A J O R , GEORG:

1558

Bekentnis || D.Georgii Majo= || ris von dem Artickel der Iusti= || fication/ das ist/ von der Lere/ das der || Mensch allein durch Glauben/ on alle || verdienst/ vmb des HErrn Christi wil II len/ Vergebung der sunden habe/1| vnd fur Gott gerecht/ vnd Erbe || ewiger Seligkeit sey. II Vnd von guten wercken/ welche dem || warhafftigen Glauben/ als früch= || te der gerechtigkeit/ folgen sollen. || Wittemberg. || Gedruckt durch Hans Lufft/ || 1558. || 7 Bl. VD 16, 13,218 (M 2005) M A J O R , GEORG:

1558

[RS] Auslegung || Der Epistel S.Pauli an || die Galater in 20. Predigt verfas= || set/ in welcher der furnemeste Artickel vn= || sers glaubens/ wo durch der Mensch ge= || recht vnd selig werde/ gehandelt wird. || Durch D.Georg.Maior. || Wittenberg. || Gedruckt durch Hans Lufft. || 1558. || 8, 519 Bl. VD 16, 13, 217 (M 1999) MAJOR, GEORG:

1560

ENARRA= II TIO EPISTOLAE || PAVLI AD GALATAS, || PRAELECTA ANNO || M.D.LVIII. II A II D.GEORGIO MAIORE. || VVITEBERGAE || EXCVDEBAT IOHANNES II LVFFT, ANNO || M.D.LX. || [16], 358 Bl. Vacat im VD 16 MAJOR, GEORG:

1560

QVARTA II PARS HOMELIA= || RVM IN EPISTOLAS DOMI= || nicales, a Do-minica prima post Tri= || nitatis, usq(ue) ad Dominicam pri= || mam Aduentus Do- || mini. || AVTORE II Georgio Maiore Doctore || Theologiae. || VVITEBERGAE. || EX OFFICINA IOHANNIS II LVFFT. || ANNO M.D.LX. || 8, 556, [3] Bl. VD 16, 13, 222 (M 2039) M A J O R , GEORG:

1562

Vorrede || D.Georgii Maio= || ris/ in die Ausslegunge der Son= || tags vnd Festen Euangelion/ ... || Sampt erholung seiner vorigen bekendt= || nis vnd erklerung von den Artickeln der Recht= || fertigung für Gott... von Notwendig= || keit des newen gehorsams in den || bekerten vnd gleu= || bigen. || Gedruckt zu Wittenberg/1| durch Veit Creutzer. || 1562. II [24] Bl. VD 16, 13, 224 (M 2058) MAJOR, GEORG:

1563

Dreizehen || Predigten von den || fürnemsten Festen vnsers || HERRN Jhesu Christi. || Durch Doct. Georg. Maior. || Jtzt auffs new zusamen bracht... Wittemberg. || Gedruckt durch Hans Lufft. || [164] Bl. VD 16, 13, 220 (M 2019) M A J O R , GEORG:

1567

REPETITIO: || Widerholung vnd || endliche Erklerung der Bekentnis || D.Georgij Maioris. II Von dem Artickel der Justification/ ... Gedruckt zu Wittenberg durch || Hans Lufft. || 1567. II [11] Bl. VD 16, 13, 236 (M 2161) MAJOR, GEORG:

1569

PRIMVS TOMVS II OPERVM REVERENDI || VIRI D.GEORGII || MAIORIS: || CONTINENS ENARRATIONES || Epistolarum S.PAVLI, electi organi DEI. || CVM GRATIA ET PRIVILEGIO. || WITEBERGAE || EXCVDEBAT IOHANNES || CRATO. || ANNO M.D.LXIX. II [6] Bl. 1205 S. vgl. VD 16, 13, 216 (M 1988) M A J O R , GEORG:

1570

TESTAMEN= II TVM DOCTO= || RIS GEORGII || MAIORIS. || PSALM CXXVI. || Die mit Threnen seen/ Werden mit Freuden || erndten. || Sie gehen hin vnd weinen/ vnd tragen edlen || Samen/ Vnd kommen mit Freuden/ vnd || bringen jre Garben. || Wittenberg. || Gedruckt durch Hans || Lufft || Anno M.D.LXX. || [8] Bl. VD 16, 13, 239 (M 2190)

Gedruckte Quellen

405

MAJOR, GEORG:

1571

Trost II wider das || schrecken des || Tods. || Alten vnd Jungen zu wis-1| sen von nöten ... || Anno 1571 || [Wittenberg: Hans Luffi] [88] Bl. VD 16, 13, 239 (M 2195) MATHESIUS, JOHANNES:

1566

[RS] Historien/ || Von des Ehrwirdigen in || Gott Seligen thewren Manns Gottes/ || Doctoris Martini Luthers/ anfang/1| lehr/ leben vnd sterben/1| ... || M.D.LXVI. || [Nürnberg: Ulrich Neuber] 8, CCXXV, [1] Bl. VD 16, 13, 140 (M 1490) MELANCHTHON, PHILIPP:

1528

SCHO= II LIA IN EPISTO= || LAM PAVLI || ad Collossenses, re= || cognita ab || autore. || PHIL. MELANCH. || 1528. || [Wittenberg: Joseph Klug] 105 [=106], [1] Bl. VD 16, 13, 499 (M 4188) MELANCHTHON, PHILIPP:

1534

SCHO= II LIA IN E P I S T O || lam Pauli ad Colossenses || iterum ab autore re= || cognita. || P H I L . M E L . II M . D . X X X I I I I . || ( I M P R E S S V M V I T E B E R G A E C L V G . II) [ 1 1 2 ] BL. V D 16, 1 3 , 4 9 9 ( M 4 1 9 1 ) MELANCHTHON, PHILIPP:

|| P E R

IOSEPHVM 1536

LOCI II COMMUNES THE= || OLOGICIRECENS || COLLECTI ET RE= || COGNI-TIA PHI= II LIPPO ME= || LANTHO= || NE. || ... || M.D.XXXVI. || [Wittenberg: Peter Seitz] [216] Bl. VD 16, 13, 431 (M 3618) MELANCHTHON, PHILIPP:

1552

Antwort auff das || Buch herrn Andreae Osi= || andri von der rechtfertigung || des Menschen. || Philip: Melanth: || (DISPVTATIO PHILIPPI ME= || lanthonis, cum D.Martino Luthero || Anno 1536. ||) Gedruckt zu Witteberg/1| Durch Veit Creutzer. || 1552. II [15] Bl. VD 16, 13, 289 (M 2502) MENIUS, EUSEBIUS:

1562

ORATIO II DE VITA IACO= || Bl MILICHI ME= || DICAE ARTIS DOCTORIS || ... || Addita est || QVAESTIO DE NE= || ceßitate novae obedientiae, seu || bonorum operum. || [Wittenberg: Georg Rhaws Erben] [38] Bl. VD 16, 13, 554 (M 4527) MENIUS, JUSTUS:

1544

Von dem Geist || der Widerteuffer. || Justus Menius. || Mit einer Vorrede. || D.Mart.Luth. || ... II MDXLIIII. II [Wittenberg: Nickel Schirlentz] [76] Bl. VD 16, 13, 561 (M 4587) MENIUS, JUSTUS:

1551

[RS] Vom EXOR= || CISMO. || Das der/ nicht als ein || zeuberischer Grewel zuuerdam= || nen/ sondern in der gewönlichen || Action bey der Tauffe/ mit || Gott vnd gutem Ge= || wissen/ wol ge= || halten wer= || den mö= || ge. || Justus Menius. || ... || [Wittenberg: Veit Creutzer] [46] Bl. VD 16, 13, 561 (M 4586) MENIUS, JUSTUS:

1552

[RS] VOn der Ge= || rechtigkeit die für || Gott gilt. || Wider die newe Alcumistische || Theologiam Andreae Osiandri. || Justus Menius. || 1552. || [Erfurt: Gervasius Stürmer] [78] Bl. VD 16, 13, 561 (M4591) MENIUS, JUSTUS:

1556

[RS] Von der be= || reitung zum seligen || Sterben. || Justus Menius. || ... || 1556. || [Wittenberg: Georg Rhaus Erben] [159] Bl. VD 16, 13, 562 (Μ 4597) MENIUS, JUSTUS:

1556

Von der || Seligkeit. || Ein Predigt || Iusti Menij || Vber das Euangelium || Lucae X. || In: Ders.: Von der bereitung zum seligen Sterben ..., P3-V7 r .

406

Primärliteratur

MENIUS, JUSTUS:

1557

Kurtzer Beschaid || Justi Menij: || Das seine Lare/ ... / nicht mit jr || selbs streittig ... / sondern ... der || warheit des Euangelij || gemes sey. || ... || Wittenberg. || Gedruckt durch Georgen || Rhawen Erben. || 1557. || [24] Bl. VD 16, 13, 559 (M 4573) MENIUS, JUSTUS:

1558

Veranttwortung || Justi Menij || Auff || Matth. Flacij Jllyrici giffitige || vnd vnwarhafftige verleumb= || dung vnd lesterung. || Wittemberg, || ANNO || M.D.LVIII. || [Wittenberg: Georg Rhaus Erben] [56] Bl. Vgl. VD 16, 13, 561 (M 4 5 8 3 ^ 5 8 5 ) MENIUS, JUSTUS:

1558

Bericht || der bittern War= || heit IUSTI MENII || Auff die || Vn= erfindlichen aufflagen M.Fla= II cij Jllyrici/ vnd des Herrn Niclas || von Amsdorffs. ||... || ANNO || M.D.LVIII. || [Wittenberg: Georg Rhaus Erben] [79] Bl. VD 16, 13, 558 (M 4563) MENIUS, JUSTUS:

1559

[RS] Predigten || Aus den Episteln || S.Pauli an die || Römer || IVSTI MENII || Zu Leipzig gethan. || Sampt einer Predigt || Doctor Johan. Pfeffin= || gers vber der Leich Ern || Justi Menij. || Mit einer Vorrede Phi= || lippi Melanthonis. || ... || 1559. || [Wittenberg: Georg Rhaws Erben] 379 Bl. VD 16, 13, 560 (M 4577) MÖRLIN, JOACHIM:

1556

Von dem rechten || alten Wege vnd Glauben/ kurtzer || bericht aus Gottes Wort vnd den H. II Vetern/ ... || ... || [Leipzig: Valentin Bapst] [46] Bl. VD 16, 14, 106 (M 5890) MÖRLIN, JOACHIM:

(1565)

Wie die Büch= ]| er vnd Schrifften/ des tew= || ren vnd Seligen Manns || Gottes D. Martini Lutheri || nützlich zu lesen. || ... Joachim Mörlin Doctor. || Jtem || Juditia etlicher Theologen ||... von ... D. M. Luthero/ ... || Gedruckt zu Eisleben/ durch || Andream Petri. || 12. April. Anno 65. || [39] Bl. VD 16, 14, 106 (M 5896) MÖRLIN, JOACHIM:

1566

DISPVTATIONES || TRES. PRO TERTIO || VSV LEGIS CON= || TRA FANA= || TICOS. II IOACHIMVS MÖR= || LIN. D. || [s.l.] [9] Bl. VD 16, 14, 103 (M 5872) MÖRLIN, JOACHIM (MIT CHEMNITZ, MARTIN):

1567

[RS] REPETITIO CORPO= || RIS DOCTRINAE ECCLE- || SIASTICAE || Oder || Widerholung der Summa vnd Jnhalt || der rechten allgemeinen Christlichen Kirchen || Lehre ... || [Eisleben: Andreas Petri] [56] Bl. VD 16, 16, 433 (P 4794) MÖRLIN, JOACHIM:

(1567)1570

DISPVTATIO. II CONTRA NOV AM COR= || RVPTELAM, QVA AS= || SERITVR. || OPERVM PRAESENTIAM IN || actu iustificationis necessarium esse etc. || D. IOACHIMVS II Mörlin E.S. &c. ||... || [s.l.] [6] Bl. VD 16, 14, 102 (M 5867) MÖRLIN, JOACHIM:

1576

[RS] Der erste Teil der || Predigten vber die Psalmen || Dauids/ Die ersten 32. || Psalmen begreiffent. || Gethan zu Braunschweig im 53. || vnd 54. Jaren. || Durch D. Joachimum Mörlin. || [Hrsg. von Hieronymus Mörlin] (Abb. Mörlins) || Sampt einem kurtzen Registerlin. || ... || [Königsberg: Georg Osterberg] [24], 413, [7] Bl. VD 16, 14, 104 (M 5883) MÖRLIN, JOACHIM:

1577

[RS] Der dritte vnd letzte || Tomus der predigten vber die Psal= || men Dauids/ die folgenden vom 75. bis auff den || 118. begreiffend. Zu Braunschwig vom sechtzig= || sten jar der mindern zal bis ins || 68. gethan. || Durch D. Joachimum Mörlin ... || [Königsberg: Georg Osterberg] [8], 430, [6] Bl. vgl. VD 16, 14, 105 (M 5884)

Gedruckte Quellen MOLLER, MARTIN:

407 (1587)1597

[RS] SOLILOQVIA || de Passione Iesu Christi. || Wie ein jeder || Christen Mensch/ das al= II lerheyligste Leyden vnd Sterben || vnsers HERRN Jesu Christi/ in sei= || nem Hertzen bey sich selbst betrachten/ ... vnd ... / nützlich gebrauchen sol. ||... Durch || MARTINVM M O L L E R V M || Diener des Heyligen Euangelij || zur Sprottaw. || ... || [Görlitz: Johann Rhambaw] [32], 256 Bl. VD 16, 14, 130 (M 6057) MOLLER, MARTIN :

( 1 6 0 0 ) 1601

[RS] PRAXIS II Euangeliorum. || Einfeltige erklärung vnd || nützliche betrachtung der Euan= II gelien/ ... || Für alle frome Hertzen / . . . || Durch || MARTINVM MOLLERVM, || Der Christlichen Gemeine zu Görlitz || Ministrum Primarium. || Erster Theyl. || ... || M.D.CI. II [Görlitz: Johann Rhambaw] [12] Bl., 600 S. vgl. VD 16, 14, 130 (M 6054) MUSAEUS, [JOHANNES]:

1650

Herrn D. MVSAEI || S.Th. Professoris P. in Acade-1| mia IENENSI || Bedencken || Vber der vnlängst entstandenen || Controvers: || Ob Gute Wercke nötig || sein zur Seligkeit: || Im Jahr MDCL. || [s.l.] [10] Bl. MUSCULUS, ANDREAS:

1556

[R] Vom Gotslestem. || [s.l.e.a.(Frankfurt/Oder: Johann Eichorn)] [36] Bl. V D 16, 14,313 (M 7221) MUSCULUS, ANDREAS:

1556

[RS] Wider den Ehteuffel. || ... || [Frankfurt/Oder: (Johann Eichorn)] [40] Bl. V D 16, 14, 317 (M 7256) MUSCULUS, ANDREAS:

1557

[RS] PROPHECEY || Vnd Weissagung des Sons || des lebendigen Gottes/ vnsers || Herrn Jesu Christi/ von dem zuna= || hendem vnd allbereid vorhandenem || zorn/ straff/ jamer vnd vnglück/1| vber Deutschlandt. ||... || M.DLVII. || [Erfurt: Georg Baumann] [55] Bl. VD 16, 14, 3 1 1 ( M 7 2 0 1 ) MUSCULUS, ANDREAS:

1557

[R] Vom jüng || stenTage. || Durch D. And. || Musculum. || [Erfurt: Georg Baumann] [119] Bl. V D 16, 14, 315 (M 7238) MUSCULUS, ANDREAS:

1558

[RS] Warnung vnd verma= || nung wieder die greuliche vnnd || verdamliche Sicherheit dieser || zeit/ Durch || Andream Musculum D. || Matth.24 || ... || Anno. || M.D.LVIII. || [Frankfurt/Oder: Johann Eichorn] [39] Bl. VD 16, 14, 317 (M 7255) MUSCULUS, ANDREAS:

(1555)1560

[RS] CATECHISMVS. || Glaub/ Lehr/ || vnd bekentnis/ der heiligen || alten Lehrer vnd Merterer/ von || Aposteln an/ bis auff 400. jhar/ on= || gefehr jetziger zeit. || ... || Durch Andream || Musculum. || ANNO M.D.LX. || [Erfurt: Georg Baumann] [8], 116 Bl. V D 16, 14, 308 (M 7175) MUSCULUS, ANDREAS:

(1559)1560

[RS] Christliche || Trewe Warnung vn || Vermanung/ wider die grewli= || che vnd verdamliche Sicher= || heit der gantzen || Welt. ||... || Durch || Andream Muscu= || lum D. II M.D.LX. II [Erfurt: Georg Baumann] [52] Bl. VD 16, 14, 304 (M 7143) MUSCULUS, ANDREAS:

1562

[RS] DE BONO= II RVM OPERVM, ET ]| NOVITATIS VITAE || LIBERTATE. ||

408

Primärliteratur

EXPLICATIO II ANDREAE MVSCV= || LI D. || ... || [Erfurt: Georg Baumann] [112] Bl. VD 16, 14, 303 (M 7139) MUSCULUS, ANDREAS:

1562

[RS] Prophecey || vnd Weissagung vnsers || HERRN Jhesu Christi/ von || dem zunahenden vnd allbereit || verhandenen zorn/ straff/jam= || mer vnd vnglück/ vber || Deutschlandt. || Durch II D.Andream Muscu. ||... || M.D.LXII. || [Erfurt: Georg Baumann] [48] Bl. VD 16, 14, 311 (M 7205) MUSCULUS, ANDREAS:

(1559)1563

Betbüchlin || gestellet/ || Durch || Andream Muscu= || lum Doctor. || Gemehret vnd || gebessert. ||... || M.D.Lxiij. || [Leipzig: Ernesto Vögelin] [112] Bl. vgl. VD 16, 14, 302 (M 7127) MUSCULUS, ANDREAS:

1563

[RS] Vom II Christlichen || Leben vnd Wandel/ kurtzer || vnd einfeltiger Bericht/ Gestel= II let von wegen der Disputa= || tion/ von guten || Wercken. || Andreas Musculus D. || ... || Anno 1563. || [Erfurt: Georg Baumann] [128] Bl. VD 16, 14, 313 (M 7220) MUSCULUS, ANDREAS:

1563

PRIMA II RESPONSIO || AD || LIBELLOS QVIN= || QVE MAG. GODESCHALCI || Abdiae Praetorij, de Necessitate || Bonorum operum, || Edita ab || ANDREA MV= || SCVLOD. II ANNO 1563. ||... || [Frankfurt/Oder: JohannEichorn] [88] Bl. VD 16,14,311 (M 7199) MUSCULUS, ANDREAS:

1564

Antwort || Auff M. Gotschalcks || Abdiae Praetorij leztes Deudsch Büch= || lein/ Von der Nötigkeit der guten || Werck. || Durch || Andream Musculum. || Anno 1564. || ... || [Frankfurt/Oder: Johann Eichorn] [14] Bl. vgl. VD 16, 14, 301 (M 7119) MUSCULUS, ANDREAS:

1564

SECVNDA II RESPONSIO || AD || LIBELLOS QVINQVE || MAG. GOTSCHALCI ABDIAE II Praetorij, de Necessitate || Bonorum operum, || Edita ab || ANDREA MVSCVLO, D. II ANNO 1564. || ... || [Frankfurt/Oder: Iohann Eichorn] [120] Bl. Vacat im VD 16 MUSCULUS, ANDREAS:

1565

[RS] Catechismus || Jn kurtze Gebetlein || verfasset. || Durch Andream || Musculum D. ||... II [Erfurt: Georg Baumann] [55] Bl. VD 16, 14, 308 (M 7179) MUSCULUS, ANDREAS:

1568

[RS] Von dem ver= || damlichen Missverstand/ || des jtzt gepredigten Euangelij. || ... || M.D.Lxviii. || [Frankfurt/Oder: Johann Eichorn] [73] Bl. VD 16, 14, 316 (M 7252) MUSCULUS, ANDREAS:

1569

[RS] Haus Bibel. || Sprüche aus || dem Alten vnd newen Te= || stament/ für die Jugendt zusam= II men getragen/ ... || Durch || D. Andream Musculum. || Anno M.D.LXIX. || [Erfurt: Conrad Dreher] [83] Bl. VD 16, 14, 305 (M 7156) MUSCULUS, ANDREAS:

1569

[RS] Gebet || Vmb abwen= || dung woluerdienter/ zunahender || Straff vber Deudschland/ Durch all= || bereit erregten Krieg vnd Kriegsrüstung/1| beider Antichristen/ Des Mahometischen || vom Morgen vnd Mitternacht/ Des Rö= || mischen vom Mittag vnd || Abendt/ Durch II Andream Musculum D. ||... || Anno M.D.LXIX. || [Erfurt: Conrad Dreher] [76] Bl. VD 16, 14, 305 (M 7150) MUSCULUS, ANDREAS:

1569

Gottes Kinder/ Glück in Vnglück/ || Welt Kinder/ Vnglück in Glück. || Vnter dem jtzt ||

Gedruckte Quellen

409

letzten gepredigten Euan= || gelio vnd letzt regierenden || Epicuro. || Andreas Musculus D. II (Abb.) II 2. Timoth. 3 ... || Anno M.D.LXVIII. || [Erfurt: Conrad Dreher] [63] Bl. VD 16, 14, 305 (M 7153) MUSCULUS, ANDREAS:

1569

[RS] Weissagung || Simeonis/ vber jtzi= || ger zeit Deutsch= || land/ durch || D.Andream Mu= II sculum. || Gedruckt zu Franckfurt || an der Oder/ durch || Johan Eichorn. || 1569. || [54] Bl. Vacatim VD 16 MUSCULUS, ANDREAS:

1570

Christliche be= || trachtung der bald zuna= || henden Herrligkeit/ der Kin= || der Gottes/ des zu= II künfftigen le= || bens. || Durch || Andream Musculum || Doctor. || Gedruckt zu Franckfurt || an der Oder/ Durch Jo= || han Eichorn. || M.D.LXX. || [60] Bl. Vacat im VD 16 MUSCULUS, ANDREAS:

1571

Sepultur || Des Durchleuchtig || sten Hochgebornen Fürsten vnnd || Herrn/ Herrn Joachim/ Marggraffen zu || Brandenburg/... Churfürst/ etc. ||... || Andreas Musculus D. || Gedruckt zu Franckfurt an der || Oder/ bey Johann Eichorn. || M.D.LXXI. || [30] Bl. VD 16, 14, 312 (M 7211) MUSCULUS, ANDREAS:

1571

Der II Jüngste tag/1| Wie nahe oder fer= || ne er sey: || Vnd ob das Kind/ Weichs || denselben wird erleben/ allbe= || reit seine Schuhe am Füs= || sen habe. || Durch || Andream Musculum II Doctor. || Gedruckt zu Franckfort an der Oder/ der Johann || Eichorn. || 1571. II [56] Bl. Vacatim VD 16 MUSCULUS, ANDREAS:

1572

[R] Bedencks Ende. || ... || [Frankfurt/Oder: Johann Eichorn] [56] Bl. VD 16, 14, 302 (Μ 7121) MUSCULUS, ANDREAS:

1572

[RS] Des menschen || thun vnd wesen/ von sei= || ner Schöpffung anfänglich/ bis || ins zukünfftige Leben. || Andreae Musculus || Doctor. || Gedruckt zu Franckfurt an der || Oder/ durch Johan Eichorn. || 1572. || [55] Bl. VD 16, 14, 309 (M 7185) MUSCULUS, ANDREAS:

1573

COMPENDIVM || DOCTRINAE || CHRISTIANAE || COL= || LECTVM, || ... || PER || ANDREAM MVSCVLVM || DOCTOREM. || FRANCOFORDIAE AD ODERAM, IN || Officina Ioannis Eichorni, || M.D.LXXIII. || [134] Bl. VD 16, 14, 304 (M 7144) MUSCULUS, ANDREAS:

1574

[RS] SCALA IACOB || Gene. 28 || Die Leiter Ja || cob/ darauff in diesen bö= || sen/ betrübten/ vnd geferlichen || letzten Zeiten/ aus allem fürfallenden/ vnd || zukünftigen vnglück/ sich zu erhe= || ben vnd zu entbrechen/ vnd der || ewigen Seligkeit zu || versichern vnd zu || vorgewis= || sern. || Durch || D.Andream Musculum. || ... || ANNO 1574. II [Frankfurt/Oder: Johann Eichorn] [103] Bl. VD 16, 14, 312 (M 7210) MUSCULUS, ANDREAS:

1575

[RS] Gut gewissen/ || Fröliches Leben/ Seliges || Sterben/ Gewisser Himmel/ vnd || Erbschafft der zukünftigen || Herrligkeit. || Andreas Musculus || Doctor. || Gedruckt zu Franckfurt an || der Oder/ durch Johann || Eichom/ 1575. || [55] Bl. VD 16, 14, 305 (M 7155) MUSCULUS, ANDREAS:

1576

[RS] Rath/ II Hülff vnd Er= || rettung/ aus dem Trüb= || sal der letzten zeit/ von welcher || Gottes vnd Marie Son/ Matth. || am 24. vnd Ezech. am 38. vnd || 39. Capitel prophe= ||

410

Primärliteratur

ceyet. || Andreas Musculus || Doctor. || ... || M.D.LXXvj. || [Frankfurt/Oder: Johann Eichorn] [63] Bl. VD 16, 14, 311 (M 7206) MUSCULUS, ANDREAS:

1576

DIVINA FAVENTE || GRATIA. || PRAESIDE REVE= || RENDO ET CLARISSI= || mo viro, Dn. Andrea Musculo,... pro consequendo || gradu Doctorum in Theologia, in pub= || lica disputatione ad sequentes pro= || positiones de LIBERO AR= || BITRIO responde= || bunt. II M. Iacobus Colerus. || M. Vrbanus Pierius. || M. Andreas Praetorius. || Die 10 Maij. II... II [Frankfurt/Oder: Johann Eichorn] [7] Bl. VD 16, 14, 311 (M 7200) [MYLIUS, GEORG] (NEANDER, MICHAEL):

1596

THEMATA II DISPVTATIONIS XXXVIII. || De || IVSTITIA || FIDEI CORAM || DEO || Ex III. articulo Formulae Concordiae || QVAE || Christo duce et auspice || SVB PRAESIDIO II... II DN. GEORGII MY= || LH,... || M. MICHAEL NEANDER || WEYDENSIS. ||... II [Jena: Tobias Steinmann] [4] Bl. Vacat im VD 16 [MYLIUS, GEORG] (NEZENIUS, ABEL):

1596

THESES II DISPVTATIO- || nis XXXIX. || DE BONIS || OPERIBVS || Ex quarto Form. Concordiae Articulo || QVAS ||... || SVB PRAESIDIO ||... || DN. GEORGII MY= || LH,... offert, II Μ. ABEL NEZENIVS || ... || [Jena: Tobias Steinmann] [4] Bl. Vacat im VD 16 [MYLIUS, GEORG] (PISCATOR, PETRUS):

1596

DISPVTATIO XXX. || DE LEGE || QVAM ||... || PRAESIDE ||... || DN. GEORGIO MY= II LIO, ... II discutiendam proponit || M. PETRVS PISCATOR || ... || [Jena: Tobias Steinmann] [4] Bl. Vacat im VD 16 [MYLIUS, GEORG] (REINHOLD, ERASMUS):

1602

POSITIONES II DE || LEGE DEI. || AD QVAS ||... sub praesidio ... || GEORGII MYLII || ... II gratia exercitij publici respon- || dere conabitur || M. ERASMVS REINHOL || dus Salfeldensis. || ... || [Jena: Tobias Steinmann] [8] Bl. Vacat im VD 16 NEANDER, MICHAEL:

1582

COMPENDIVM || DOCTRINAE CHRI-1| STIANAE, EX || GERMANICO ET LATI= || no idiomate primum || Hebraice & Graece || conversum ... || ä || V.C1. Michaele Neandro. || [Wittenberg: Johannes Crato] [71] Bl. VD 16, 17, 257 (R 2248) NEANDER, MICHAEL:

( 1 5 8 1 ) 15 8 4

THEOLOGIA || MEGALANDRI LVTHERI || siue || APHORISM= || MI BREVES ET SEN- II TENTIOSI ... de ipsius monumentis ordine tomo- || rum primae editionis || descripti || ... || & edita || a || MICHAELE NEAN-1| DRO SORAVIENSI. || [Wittenberg: Simon Groneberg] [295] Bl. Vacat im VD 16 NEANDER, MICHAEL:

1584

THEOLOGIA || BERNHARDI || AC TAVLERI IN IL= || Iis tenebris Pontificis singu= || laris ac magno spiritu || Monachorum || Descripta et collecta de monu-1| mentis ipsorum hactenus || extantibus. || ... || [Wittenberg: Simon Groneberg] [63] Bl. In: Neander: Theologia Megalandri..., Aal-Hh7 r . Vacat im VD 16 NEANDER, MICHAEL:

1588

[RS] Menschenspiegel. || Das ist/1| Von den Menschen || vor dem Fall/ nach dem Fall/ vnd jrer || Seligkeit/ worin sie stehet/ wodurch sie || dieselbe bekomen vnd behalten/ etc. || Von den ewigen Wonnen/ || ... || Von der Helle/ || ... || Michael Neander. || 1588. || ... || [Wittenberg: Simon Groneberg] [10] BL, 329, [1] S. VD 16, 14, 423 (N 396) NEANDER, MICHAEL:

1595

THEOLOGIA CHRI- || STIANA. I| S. SCRIPTVRAE || PATRVM GRAECORVM ||

Gedruckte Quellen

411

GRAECIS, ET LATINORVM LATI- || nis, e Fontibus ipsorum, & tandem Theandri Lutheri || dictis & testimonijs illustrata & exposita. || Pio Studio || MICHAELIS NEANDRI II SORAVIENSIS. ||... || [Leipzig: Jakob Apel d. J.] [32] Bl., 754 S., [27] Bl. Vacat im VD 16 NICOLAI, PHILIPP:

1599

[RS] FrewdenSpiegel deß ewigen Lebens. || Das ist: || Gründliche || Beschreibung deß herrlichen Wesens im || ewigen Leben/ ... || Durch || PHILIPPVM NICOLAI, || ... || M.D.XCIX II [Frankfurt/Main: Johann Spies] [278] Bl. vgl. VD 16, 14, 591 (N 1483) NICOLAI, PHILIPP:

1617

[RS] Tomus Primus || OPERUM LATINORUM || Reuerendi et Clarißimi Viri || DN. PHILIPPI II NICOLAI, SS. THEOLO-1| GIAE DOCTORIS EXIMII, OR-1| THODOXIAE LVTHERANAE PROPVGNA= || TORIS ACERRIMI,... || [Hamburg: Henricus Carstens; Michael Hering] [18] B l , 502 S. OSIANDER, ANDREAS:

1550

D. ANDREAE || OSIANDRI SACRAE || THEOLOGIAE IN SCHO= || la Regiomantana Pri= II marij Professoris. || AN FILIVS DEI FVE= || RIT INCARNANDVS, SI || peccatum non introuisset || in mundum. || ... || 1550 || [Königsberg: Johannes Luffts Erben] [40] Bl. VD 16, 15, 239 (O 986) OSIANDER, ANDREAS:

1551

EXCERPTA II QVAEDAM || DILVCIDE ET PER || SPICVE DICTORVM, DE || IVSTIFICATIONE FIDEI, IN COM= || mentario, super Epistolam Pauli || ad Galatas, || REVERENDI II PATRIS; DOMINI || MARTINI LVTHERI ||... || REGIOMONT PRVSSIAE. II 1551. II [Königsberg: Hans Lufft] [8] Bl. VD 16, 12, 200 (L 4721) OTHO, ANTON:

1553

Von der wa= || ren Christlichen Re= || ligion/ Kurtzer vn= || terricht. || Mit einer Vorrede Matth. II Fla. Jlly. || Antonius Otho ... || [Magdeburg: Michael Lotter] [59] Bl. VD 16, 15, 306(O 1494) OTHO, ANTON:

(1557)

Kurtze Antwort M. || Anthonij Otthonis/ auff das || Lesterbuch Menij. || [s.l.e.a.(um 1557)] [5] BL. V D 16, 1 5 , 3 0 5 ( O 1 4 8 5 ) OTHO, ANTON:

1559

Gütlicher bericht von || den Antinomern. || Antonius Otho Prediger || zu Noithausen. ||... || Gedruckt zu Regenspurg/ durch || Heinrichen Geißler. || [16] Bl. VD 16, 15, 305 (O 1483) OTHO, ANTON:

1560

Gantz kurtze || summa Biblischer vnd || Lutherischer Lere. || 1. Corinth. 1.1| Ich (Paulus) hielt mich nicht || dafür/ das ich etwas wüste vnter || euch/ on allein Jhesum Christum || den gecreutzigten. || Antonius Otto zu Northau- || sen Prediger. || 1560. || [Jena: Thomas Rebart] [12] Bl. VD 16, 15, 305 (O 1482) OTHO, ANTON:

1561

Warzeichen/ || Dabey man die falschen Prophe= || ten vnd Lerer erkennen || möge. || ... || Anthonius Otho/ Pre= || diger zu Noithausen. || M.D.LXI. || [s.l.] [6] Bl. VD 16, 15,306 (O 1495) OTHO, ANTON:

1583

Einfalt. || Von den Newen || Rumpelgeistern/ so mit der Erb- || sünde vnd Gesetz auff die Kirchhöfe ... || Rumpeln. || M. ANTONIVS OTTO. || Ein Alter/ Richtiger vnnd Bestendiger II Discipel Lutheri. ||... || ANNO M.D.LXXXIII. || [s.l.] [20] Bl. VD 16, 15, 305 (O 1481)

Primärliteratur

412

OTHO, ANTON:

1585

Vom gantzen || Reich Christi. || Jn der Kirchen || Postill Lutheri/ am 19. Son= || tag nach Trinitatis. ||... jj M. Anthonius Ottho. || 1585 || [Mühlhausen: Georg Hantzsch] [19] Bl. VD 1 6 ,

1 5 ,

3 0 6

( O

1 4 9 0 )

[PELARGUS, CHRISTOPH] (NEANDER, PAUL):

1590

Συζητησις THEOLOGICA || DE LEGIS ET || EVANGELII DISCRIM= || ne, de triplici item Legis usu, ]| ... || Priuatim instituenda ... || apud || Christophorum Pelargum D. || Quo praeside, respondebit || PAVLVS NEANDER || Regiomontanus Marchicus. || ... || [Franfurt/Oder: Andreas Eichorn] [6] Bl. [PFEFFINGER, JOHANNES]:

1558

QVAESTIO= || NES QVINQVE CVM || ADIVNCTIS ASSERTIONIBVS || QVIBVS TOTA DOCTRINA || & vniuersum negocium Euan= || gelij compraehenditur. || PROPOSITAE LIPSIAE || ... FVTVRIS || DOCTORIBVS THEOLOGIAE. || ... || M.D.LVIII. || [Leipzig: Johannes Rhambau] [23] Bl. VD 16, 16, 31 (P 2335) POACH, ANDREAS:

1559

Vom(m) Christlichen || Abschied aus diesem sterblichen Le= || ben des ... Mat= || thei Ratzenbergers ... || Anno Domini M.D.LIX. || Mense Ianuario. || Gedruckt zu Jhena durch Tho= II mam Rebart. || [28] Bl. VD 16, 16, 272 (P 3814) POACH, ANDREAS:

1572

Eine Predigt aus dem || Propheten Hosea/ Cap: 4. Vber der || Leiche M. Georgij Silberschlags/ ... Durch II Andream Poach/ ... am Fastnacht Sontag/... || [Mühlhausen: Georg Hantzsch] [38] Bl. VD 16, 16, 272 (P 3812) POACH, ANDREAS:

1572

Ein ander Predigt/ || Vber den Spruch Eliae I. Reg: 18. ge= || than durch Andream Poach/ ... Mit= II woch nach Mariae verkündi= || gung/ welcher war der 26. || tag Martij. || ... || [Erfurt: 1572] In: VD 16, 16, 272 (P 3812) POLLIO, LUCAS:

1590

[RS] Vom II Ewigen Le= || ben der Kinder || Gottes. || Sieben Pre= || digten/ zu S.Maria || Magdalena in Breß= || law gethan. || LVCAS POLLIO. || M.D.XC. || [Eisleben: Urban Gaubisch] [16] Bl, 394 [=396] S , [1] Bl. VD 16, 16, 304 (P 4012) PORTA, CONRAD:

1581

ORATIO II CONTI= || NENS ADHORTA- || TIONEM AD ASSIDV= || am Lectionem scriptorum Reue= || rendi Patris ... D.MARTINI LVTHE= || RI ... || A || M. CONRADO PORTA, II ... II [Eisleben: Urban Gaubisch] In: Neander: Theologia Megalandri.., ol'-s8 v . Vgl. VD 16, 16, 358 (P 4340) PORTA, CONRAD:

1584

ORATIO II DE VITA ET || SORTE REVEREN= || DI VIRI... || D. || M. ANDREAE FABRICII, in || aede D. NICOLAI, ISLE= || BII, quondam Pastoris ... || Habita ... a || M. Conrado Porta... || M.D.LXXXIIII. || [Wittenberg: Simon Gronenberg] [24] Bl. VD 16,16, 358 (P 4344) PRAETORIUS, ABDIAS:

1555

PROPOSITI II ONES DE ECCLESIA, || DE QVIBVS DISPVTABI- || tur in gymnasio Magdeburgensi, || Autore || Godescalco Praetorio. || IMPRESSVM MAGDE || burgae per Michaelem || Lottherum. || Anno 1555. || [7] Bl. Vacat im VD 16 PRAETORIUS, ABDIAS:

1556

DE DEO II PROPOSI= || TIONES GODESCAL= || ci Praetorij, de quibus Di= || sputatio

Gedruckte Quellen

413

fiet in Schola || Magdeburgensi || 28. Augusti. || 1556. || [Magdeburg: Michael Lotter] [8] Bl. VD 16, 16, 402 (P 4597) PRAETORIUS, ABDIAS:

1561

DE II POENITENTIAE || VOCABVLO || ET || PARTIBVS, || EXPLICATIONES || breues & familiares scri= || ptae amicis qui= || busdam || AB || ABDIA PRAE= || TORIO. II FRANCOFORDIAE || apud Iohannem || Eichorn, || 1561 || [14] Bl. VD 16, 16, 405 (P 4621) 1561 ABDIAE II PRAETORII || DE || NOVAE OBEDIENTIAE || ET || BONORVM OPERVM II NECESSITATE ET || ALUS QVIBVSDAM || ECPLICATIO SVMMA= || ria continens perpetuam eius sententiam || & doctrinam, scripta adolescenti || cuidam petenti consilium || eius. || FRANCOFORDIAE || apud Iohannam || Eichorn. || 1561. || [19] Bl., VD PRAETORIUS, ABDIAS:

16, 16, 4 0 4 ( P 4 6 0 8 ) PRAETORIUS, ABDIAS:

1561

DE II IVSTIFICATIONE || EXPLICATIO || ET || CONFESSIO || ABDIAE PRAE= || TORII II SCRIPTAE EX CONSILIO || & sententia piorum & prudentium || quorundam virorum fratrum & amicorum. || FRANCOFORDIAE || ad Oderam || Mense Nouembri || Anno 1561 || [Johann Eichorn] [10] Bl., 219, [1] S„ [1] Bl. VD 16, 16, 403 (P 4603) PRAETORIUS, ABDIAS:

1562

[RS] ABDIAE || PRAETORII || GOTSCHALCI. || DE || NECESSITATE NO= || VAE OBEDIENTIAE || ET || BONORVM OPE= || RVM. || EXPLICATIO SVMMA= || ria continens perpetuam eius senten= || tiam & doctrinam, scripta adoles= || centi cuidam petenti con= || siliumeius. || M.D.LXII. || [Erfurt: Georg Baumann] [13] Bl. VD 16, 16,404 (P 4 6 1 0 ) PRAETORIUS, ABDIAS:

1562

[RS] Vonn der || Rechtfertigung || vnd || Guten Wercken || Bericht vnd bekend= || nus || Abdiae Praetorij. || Vnd || Die besten Sprüche des || Heiligen mans || D.Martini Lutheri || von denselbigen Ar= || tickein. || Zu Franckfurt an der Oder || durch Johan Eichorn || Anno 1 5 6 2 . II [ 8 8 ] B l . V D 16, 16, 4 0 6 ( P 4 6 3 0 ) PRAETORIUS, ABDIAS:

1562

ABDIAE II PRAETORII || DE || BONORVM OPERVM || ET || NOVAE OBEDIEN-TIAE II NECESSITATE. || TESTIMONIA || Ex Sacris literis. || Ex Luthero. || Ex Melanthone. || Ex Confessionibus. || Ex Patribus. || Ex Scriptoribus recentioribus. || Ex aliis quibusdam recentioribus. || Francofordiae ad Oderam in Officina || Iohannis Eichorni, Mense || Ianuario, Anno || 1562. || [59] Bl. VD 16, 16, 402 (P 4593) PRAETORIUS, ABDIAS:

1562

ABDIAE PRAETORII || Epistola || AD || Georgium Baumanum Ty= || pographum Erfurdi= || ensem || Continens querelam de Ty= || pographicis quibusdam || vel iniurijs vel II erratis. || ... || [Frankfurt/ Oder: Johann Eichorn] [6] Bl. VD 16, 16, 403 (P 4600) PRAETORIUS, ABDIAS:

1562

Vom Christ= || liehen Leben/ Handel || vnd Wandel. || Kurtzer vnd einfeltiger be= || rieht/ gestellet von wegen der || Disputation von gu= || ten Wercken. || ABDIAS PRAETO= || RIVS. II Gedruckt zu Wittem= || berg/ Durch Georgen || Rhawen Erben. || M.D.LXII. || [60] B l . V D 16, 1 6 , 4 0 6 ( P 4 6 2 9 ) PRAETORIUS, ABDIAS:

1562

DE II IVSTIFICATIONE, || NOVA OBEDIENTIA, || LEGE DIVINA MORALI, || LIBERTATE CHRISTIANA, || Confessio || Abdiae Praetorij, || Scripta ad || Invictissimum &

414

Primärliteratur

potentiss. Prin- || cipem ac Dominum, Dominum || MAXIMILIANVM, Sacri || Rom. Imperij & Bohemiae, &c. || Regem, &c. || FRANCOFVRTI, EX OFFI- || cina Ludouici Lucij. II 1562 || [8] Bl., 136 S. VD 16, 16, 403 (P 4604) PRAETORIUS, ABDIAS:

1563

RESPONSIO II ABDIAE PRAE= || TORII || Ad || SCRIPTVM D.AN= || DREAE MVSCVLI, CVIVS II Titulus est, || De Bonorum operum || et Nouitatis vitae li= || bertate. || VVITEBERGAE || Anno M.D.LXIII. || [Georg Rhaws Erben] [8] Bl., 219 S., [1] Bl. VD 16, 16, 405 (P 4624) PRAETORIUS, ABDIAS:

1563

Endlicher || Bericht Ab= || diae Praetorij || Von || Seiner Lere in den Artickeln/ || darin er von Doctore Andrea || Musculo auffs hefftigste || angegriffen || wird. || Sampt Anderen stücken/ wie auff [| der Andern Seiten des blats zu= || sehen ist. || Anno 1563. || [s.l.] [24] Bl., 384 S. VD 16, 16, 403 (P 4599) PRAETORIUS, ABDIAS:

1564

Von II Notiger schul= || diger Gottseligkeit der || Christen vnd etlichen an= || dem puncten II kurtze vnd einfeltige Bekentnus || ABDIAE PRAETORII || Sampt angehengter || PROVOCATION. || Gestellet von wegen D.ANDREAE || MVSCVLI newer lehr vnd || schmahschrifften. || Anno 1564. || [Wittenberg: Hans Krafft] [28] Bl. VD 16, 16, 406 (P 4631) (PRAETORIUS, ALEXIUS:)

(1561)1582

EJne Tröstliche || Leichpredigt/ Des Ehrwirdigen || Herrn Johan Weissen/ Ersten Pfarherrns/ vnd || endtlich Superintendens vnd Consistoranen zu || Meissen ... || Gethan durch/ Durch II Magistrum Alexium Praetorium/Pfarherrn || in vnser lieben Frawen Kirche. 1561. II Verfasset/ Durch || ... Bartholomaeum Clamorinum Seniorem. || ... 1582 || [Görlitz: Ambrosius Fritzsch] [16] Bl. Vacat im VD 16 PRAETORIUS, STEPHAN:

1583

Von der ewi= || gen Gerechtigkeit der Christen. || Ein kurtzes || Tractetlein || M. Stephani Praetorij. || ... || [Ülzen: (Michael Körner)] [35] Bl. VD 16, 16, 412 (Ρ 4680) PRAETORIUS, STEPHAN:

1636

Geistliche || Schatzkam= || mer der Gläubigen/ || In welcher || Die Lehre vom wahren Glau= II ben/ Gerechtigkeit/ Seligkeit/ Maje= || stät/ Herrligkeit/ Christlichem Leben und II heilsamen Creutze der Kinder || Gottes/ || ... von M. Stephano Praetorio, wei= || land Pastorn zu Saltzwedel/ stückweiß an den Tag || gegeben/ vnd Anno 1622 zusammen gesucht/ II vnd zum Druck verordnet/ mit einer || Vorred || Herrn Johann Arndten/ ... von || M. MARTINO STATIO ... || [Lüneburg: Stern] [36] BL, 715 S„ [2] Bl. QUINOS, BRUNO:

(1577)1580

[RS] DISCE MORI. || Oder || Sterbe Kunst || Das ist/1| Ein sehr schönes vnd Nütz= || liches Handtbüchlein/ ... || Wie man ... von dieser Welt || scheiden solle... || Durch || M. BRVNO QVINOS II Prediger in der Königlichen Stadt Sitta. ||... || [Bautzen: Michael Wolrab] [12], 2 0 7 , [ 9 ] Bl. VD 1 6 , 1 6 , 5 7 5 ( Q 7 0 ) REGEBRAND, GEORG: TVMVLI

II M I N I S T R O R V M

1580 VER

|| B l D I V I N I ... || E X I N C L Y T O

||

COMITATV

MANS- II FELDENSI. || ... || [Eisleben: Urban Gaubisch] [8], 72 Bl. VD 16, 16, 685 (R 537) RINGWALDT, BARTHOLOMÄUS:

1585

[RS] Die lauter Warheit: || Darinnen angezeiget/1| Wie sich ein Weltlicher vnnd Geistlicher Krieges= || man in seinem Beruff vorhalten soll/ Al= || len Ständen nützlich/ vnd zu

Gedruckte Quellen

415

jtziger Zeit fast nötig zu lesen. Durch Bartholomäum Ringwaldt/ Pfarr= || herrn in Langfeldt. || [Erfurt: Jacob Singe] [8] Bl., 461 S., [9] Bl. VD 16, 17, 289 (R 2474) 1604 [RS] Vier Christliche/ || Vnd in || Gottes Wort wol= || gegründete Predigten/ || Von vnterschiedlichen Materien/... || Durch Erasmum Rothmalerum || Ilfeldensem, Mitdienem am Wort || Gottes zu Franckenhausen/ in der Löblichen || Graffschafft Schwartzburg/ etc. II... II [Leipzig: Abraham Lamberg] [4], [72] Bl. ROTHMALER, ERASMUS:

1648 DISSERTATIO THEOLOGICA || DE || NECESSITA-1| TE BONORVM ΟΡΕ-1| RUM, NON QVALILIBET, || SED QUAE AD SALUTEM || ESSE DICITUR, || In conventu Pastorum Dioece-1| seos Rudolstadio-Schvvartzburgicae Ec-1| clesiastico proposita || a || JOHANNE ROTHMALERO, SS. || Theologiae Doctore, Rudolstadiensium Pasto-1| re, & Superintendente Schwartz-1| burgico || RESPONDENTE || JOHANNE ROSTIO Rudol-1| stadiensi Diacono. || [Arnstadt: Peter Schmidius] [22] Bl. ROTHMALER, JOHANNES:

SARCERIUS, ERASMUS:

1553

[RS] Hausbuch || Fur die Einfeltigen Hausveter/ || von den vornemsten Artickeln der Christlichen Religion/ || darinnen der Euangelischen Christen/ vnd der Gottlosen || Papisten leren/ gegen einander gehalten werden/ vnd beider beweis/ || aus der Schlifft/ vnd aus der Veter Sprüchen/ ... || Durch Erasmum Sarcerium. || ... || M.D.LIII. || [Leipzig: Jacob Berwald] [10], CCCLXXVIII [=377] Bl. VD 16, 18, 99 (S 1708) SARCERIUS, ERASMUS:

1556

Warhafftiger || vnd weitleufftiger bericht/ || aus Gottes wort/ vnd der ehesten Veter schriff= II ten/ ... || Zur befestigung der Christen/ ... || Durch Erasmum Sarcerium Superintenden || ten/ in ... Mansfelt/ Des Jahrs || 1556. || [Eisleben: Urban Gaubisch] [14], [CXLIII] Bl. VD 16, 18, 108 (S 1789) SARCERIUS, WILHELM:

1572

Fechtschuel || Jesu Christi/ des Si= || gesfursten/ vnd seiner || gleubigen Christen. || Das ist/ II... II Durch II Wilhelmum Sarcerium Pfar= || herrn zu Eissleben... || M.D.LXXII. || [Tham/ Neumark: Christoffel Rungen] [156] Bl. VD 16, 18, 109 (S 1794) [SCHACHTIUS, VALENTINUS] (GODEFRIDUS, JACOB):

1577

PROPOSITIONES || DE VETERI || et NOVO HOMINE. || AD CIRCVLAREM DIS- PV|| tationem propositae. || De quibus, Deo iuuante, praeside || VALENTINO SCHACHTIO II respondebit || M.IACOBVS GODEFRIDVS. || ... || [Rostock: Jacob Lucius] [11] Bl. Vacatim VD 16 [SCHACHTIUS, VALENTINUS] (FREIDAGIUS, NICOLAUS):

1580

PROPOSITIONES || DE FIDE || IVSTIFICANTE. || AD Anniversariam dispu-1| tationem propositae. || De quibus Deo iuuan- || te praeside || VALENTINO SCHACHTIO, || respondebit || M. NICOLAVS FREIDAGIVS || Hadelensis. || ... || [Rostock: Stephan Myliander] [16] Bl. Vacat im VD 16 SCHNEPFF, ERHARD:

1555

PROPOSI= II TIONES, COM= II PLECTENTES SVM= II mam verae & incor-ruptae Doctri= II nae, de Iustificatione, & de bonis o= || peribus: ad disputandam proposi= || t?, in Schola Ihenensi, die XXVI. || Iulij, Anno M.D.LV. Praeside || Erharto Schnepffio, & Re= II spondente Baltasare || Vuintero. || IHENAE || Excudebat Christi-anus || Roedinger. || M.D.LV. II [14] Bl. VD 16, 18, 353 (S 3321) SCHNEPFF, ERHARD:

1575

D O C T O R I S E R = || H A R D I S C H E P F F I I R E - 1 | F V T A T I O M A I O R I S M I , P R O P O - 1 | S I T A

416

Primärliteratur

IN ACADEMIA IENENSI, ANTEA NONDVM || aedita: ... || REGIOMONTII BORVSSIAE II ... II Anno Christi 1575. || [Königsberg: Johannes Daubmanns Erben] [9] Bl. VD 16, 18,353 (S 3322) SCHWABE, SIGISMUND:

1571

[RS] Herodis Ban= || cket oder Gasterey/ vber || der Enthauptung Johannis deß || Teuffers/ Marc. 6.... || außge= || legt. Durch || SIGISMVNDVM SVEVVM ||... || ANNO M.D.LXXI. II [Frankfurt/Main: Nicolaus Basse] [77] Bl. VD 16, 18, 553 (S 4533) SELNECKER, NIKOLAUS:

1567

PAEDAGOGIA || CHRISTIANA, CONTINENS || CAPITA ET LOCOS DOCTRINAE || Christianae, ... a || M. NICOLAO SELNECCERO, || ... || Anno 1567. || [Frankfurt/Main: Peter Braubachs Erben] [20] Bl., 924 S. VD 16, 19, 59 (S 5624) SELNECKER, NIKOLAUS:

1569

[RS] PAEDAGOGIAE || CHRISTIANAE, PARS || PRIMA. || Vnterweisung in den || Heubstücken der gantzen Christlichen || Lehre/... || Der erste Theil/ ||... || Geschrieben ... / Durch II Nicolaum Selneccerum. ||... verdeutschet/ Durch || M. Lucam Maium/ Pfarherm II zu Rudelstad. ||... || Anno/1569. || [Leipzig: Jacob Berwaldt] [32], 296 Bl. VD 16, 19, 60 (S 5627) SELNECKER, NIKOLAUS:

1570

Capita II DE IVSTI= || FICATIONE HO= || MINIS CORAM DEO: || & de bonis operibus. II Nicolaus Selneccerus. || LIPSIAE || Iohannes Rhamba imprimebat. || M.D.LXX. || [41] Bl. VD 16, 19, 62 (S 5463) SPANGENBERG, CYRIACUS:

1559

[RS] Die erste Epi || stel Sanct Pauli an || Timotheum außgelegt vnd || gepredigt/ durch M.Cyria= || cum Spangenberg. || ... || Getruckt zu Straßburg/ bey || Samuel Emmel. || M.D.LIX. II [8], ccccc xlviij, [24] Bl. VD 16, 19, 369 (S 7552) SPANGENBERG, CYRIACUS:

1561

[RS] Warhafftiger || Bericht von den wolthaten/ || die Gott durch D.Martin Luther || seligen/ fiirnemlich Deudschland er= || zeigt/ vnd von der Schendlich= || en groben vndanckbarkeit/ || für solche grosse gaben. || geschrieben || Durch Magist. Cyriacum || Spangenberg. ||... || Jhena. 1561 || [Jena: Thomas Rebart] [40] Bl. VD 16, 19, 389 (S 7720) SPANGENBERG, CYRIACUS:

1561

[RS] Die erste Epistel Sanct || Pauli an die || Corinthier || Ausgelegt durch M.Cyria= || cum Spangenbergk. ||... Mit einem vleissigen Register. ||... || [Eisleben: Urban Gaubisch] [10], 310, [7] Bl. VD 16, 19, 369 (S 7546) SPANGENBERG, CYRIACUS:

1562

[R] Wider die böse Sieben/ || ins Teufels Karnöffelspiel. || (Abb.) || M. Cyriacus Spangenberg. II [Eisleben: Urban Gaubisch] [296] Bl. VD 16, 19, 390 (S 7727) SPANGENBERG, CYRIACUS:

1569

[RS] Die XIII. Predigt: || Von des seligen || Mannes/ D. Martini || LVTHERI || Priester Ampt: II Mit was fleiß vnd trewen er das || gefüret vnd verrichtet habe. || Durch M.Cyr.Spang. || M.D.lxix. || [s.l.] [45] Bl. VD 16, 19, 385 (S 7682) SPANGENBERG, CYRIACUS:

1570

[RS] Ernste vnd hoch || nöttige Busspredigt/1| An gantzes || Deutschland. || Durch || M. Cyriacum Spangenberg. || Anno M.D.LXX. || [Eisleben: Andreas Petri] [1], 127 Bl. VD 16, 19,370 (S 7563)

Gedruckte Quellen

417

(1572) Die XVIII. Predigt. || Von dem Ge= || trewen Diener Gottes/ D. || MARTINO LVTHER. || Wie er vnserm lieben HErrn Got= || te/ auff seinem heiligen Berge/ alle Sin= || cerarbeit trewlich ver= || richtet. || Gethan im Thal Manßfeldt/ 1571. || ... || M.D.LXXII. || M. Cyriacus Spang. || [Erfurt: Georg Baumann] [69] Bl. Vacat im VD 16 SPANGENBERG, CYRIACUS:

SPANGENBERG, JOHANNES: 1540 Heubtartickel || reiner Christlicher lere/1| frageweise gestellet/ durch || D.IOAN. SPAN. || Prediger || zu Nort= || hausen. || Zuuor jnn Lateinischer sprach/ || MARGARITA THEOLOGICA II genant/ im druck ausgegangen/ allen Chri= || sten/ vnd zuvor den Pfarherrn/ || nötig zu wissen. || ... || [Wittenberg: Georg Rhau] CCXIIII [=206] Bl. VD 16, 19, 407 (S 7861) SYBOLD, JACOB:

1569

Warhafftiger || Gegenbericht/ auff das nehest ausge= || gangne Büchlein M. Andreae Fabricij || Chemnicensis. Vom gesetz Gottes || seinem Brauch vnd Mißbrauch/ || den jetzigen streit zu Nort= || hausen betreffend. || M. Jacobi Sy= || boldi Franckenhusani/ der keyserli= || chen Reichsstadt Noithausen || Pfarherrzu S. || Blasio. || 1569. || [s.l.] [18] Bl. VD 16, 20, 166 (S 10342) SYBOLD, JACOB:

1569

Bestendige/1| Vnd Richtige antwort auff || M. Andreae Fabritij Sendbrieff/ an die Gemeine zu S. II Peter in Noithausen ge= || schrieben. || Durch || M.Jacobum || Syboldum Franckenhusanum/ Pfar= || herr zu S. Blasius/ Anno || 1569. || [s.l.] [38] Bl. VD 16, 20, 165 (S 10341) WALDNER, WOLFGANG:

1562

Verzeichnuß/1| Der beschwerlichen || Puncten/ in D.Georg Maiors Vor || rede/ Vber die newe Postill der || Sontag Euangelien. || ... Durch || Wolffgangum Waldnerum. || ... || [Eisleben: Urban Gaubisch] [59] Bl. Vgl. VD 16, 21, 599 (W 880) WALDNER, WOLFGANG:

1568

Klare vnd gründli= || che beweisung. || Wider D.G.Maiors || REPETITION. || Das er mit seiner Erklerung der bäb= || stischen Proposition (Gute Werck sind nötig || zur Seligkeit etc.) in der Kirchen noch scha= || den thu/ Vnd den Artickel vnser Recht= || fertigung/ warhafftig || verfelsche. ||... || [Regensburg: Heinrich Geisler] [124] Bl. VD 16,21, 598 (W 876) WALTHER, GEORG:

1573

[RS] Erste Theil der || Heubtartickel/1| Christlicher Lere. || Jn Fragstücken verfasset/1| vnd mit Gottes Wort/ vnd fiirne= || men Sprüchen D. Lutheri/ vnd D. || Melanthonis erkleret vnd II bekrefftiget. ||... || M. Georgius Walther zu || Hall in Sachsen Prediger. || Gedruckt zu Magdeburgk/1| durch Mattheum Giseken/1| im 1573. Jahr. || [236] Bl. Vgl. VD 16,21, 612 (W 967) WESTPHAL, JOACHIM:

1563

[RS] Faul Teufel/1| Wider das Laster des Müssig= || ganges/... Durch || Joachimum West= II phalum Jslebiensem/ ... || [Frankfurt/ Main: Peter Braubach] [48] Bl. Vgl. VD 16, 22, 81 (W 2247) WIGAND, JOHANNES:

1555

ARGVMEN= II TA DE NECESSITATE || BONORVM OPERVM AD || salutem, ex ipsis autoribus & defen= || soribus huius dogmatis, pio || studio collecta, & || perspicue re= || futata. II PER IOHANNEM VVI= || gandum Pastorem ad D. || Huldericum Mag= |j

418

Primärliteratur

deburgae. || IMPRESSVM MAGDEBVRGAE || apud Michaelem Lottherum, || Anno 1555. II [64] Bl. VD 16, 22, 157 (W 2714) WIGAND, JOHANNES:

1558

Von der beschuldi= || gung Maioris/ gegen die/ so jme || seine Wercklere widerleget/ || Vnd von seiner Bekent= || nis oder wider= || ruffung. || Johannes Wigand. || Gedruckt zu Magdeburg/ durch || Ambrosium Kirchner. || Anno M.D.LVIII. || [8] Bl. VD 16, 22, 178 (W 2901) WIGAND, JOHANNES:

( u m 1558)

Tafel oder Richtschnur: || Irrige meinung in der Christlichen Kir= || chen recht zu vrteilen/ Allen Chri= || sten bey Verlust der Göttlichen || warheit nötig zu || wissen. || Johannes Wigand. || [s.l.e.a.u.o.Dr.] [4] Bl. Vgl. VD 16, 22, 176 (W 2881) WIGAND, JOHANNES:

1560

Leichpredigt/ || Bey der Begrebnis E= || RASMI SARCERII/ des Gott= || seligen vnd berhümpten Lerers || in der Kirchen Christi/1| nützlich zu lesen/ || Durch || Johan. Wigand in Magdeburg/1| zu S.Virich Pfarherr. || APOCA: XIII. || Selig sind die Todten/ die in dem HErrn || sterben. || Magdeburg. || M.D.LX. || [Magdeburg: Ambrosius Kirchner] [19] Bl. VD 16, 22, 165 (W 2790) WIGAND, JOHANNES:

1563

[RS] Erkenne dich selbst: || Das ist. || Heylsame/ nützliche vnd nötige le= || re/ von dem Menschen/ ... || Durch || Johannem Wigandum. || Aus dem Latein trewlich ver= || deutschet/ durch || Basilium Fabrum. || M.D.LXIII. || [Erfurt: Georg Bawmann 1563] [48] Bl. Vgl. VD 16, 22, 163 (W 2771) WIGAND, JOHANNES:

1564

Vom Ampt || Des Gesetzes kurtzer vnd Freundtlicher || Bericht auff Amßdorffs || Sturmschrifft. II Johannes Wigandus der || H.Schrifft Doctor. || M.D.LXiiij. || [s.l.(Frankfiirt/ Main: Peter Braubach)] [8] Bl. VD 16, 22, 177 (2894) WIGAND, JOHANNES:

1568

Erinnerung: || Von der Newen Busse || D.Georg.Maiors. || Repetition. || Widerholung vnd endliche Erklerung der || bekentnis D. G.Maiors genant. || Ioannes Wigandus D. || Galat.II. || [Eisleben: Andreas Petri] [20] Bl. VD 16, 22, 162 (W 2758) WIGAND, JOHANNES:

1568

DE II BONIS II OPERIBVS PO= || SITIONES, CON= || TRA QVASDAM || PRAESTIGIAS. II D.IOHAN. WIGAND. || ET || ARGVMENTA M.IOACHI= || MI VVESTPHALI. || ANNO. II M.D.LXVIII. || [s.l.(Frankfurt/Main: Peter Braubachs Erben)] [18] Bl. VD 16, 22, 158 (W 2723) WIGAND, JOHANNES:

1570

COLLATIO. II DE III. ARGVMENTIS || ANTINOMICIS. || D.IOHAN.WIGAND. || IHENAE. II IN OFFICINA HAEREDVM || CHRISTIANIRHODII. || Anno || M.D.LXX. || [ 1 2 ] B l . V D 16, 2 2 , 159 ( W 2 7 3 9 ) WIGAND, JOHANNES (UND HESHUSIUS, TILEMANUS):

1570

DVAE QVAESTIO= || NES. || 1.1| DE LEGE || An Renatis sit Norma bonorum || operum ? II II. II DE VESTE NVPTIALI. || Quaenam vere ac proprie a Christo dicatur || vestis Nuptialis? || Explicatae in Academia Ienensi in duabus pro= || motionibus Magistrorum, a. D.Vui= II gando, et D.Heshusio. || IENAE || Excudebat Donatus Ritzenhayn, || Anno 1570. II [8] B l . V D 16, 2 2 , 172 ( W 2 8 4 9 )

Gedruckte Quellen WIGAND, JOHANNES:

419 1571

DE II A N T I N O || MIA VETERI ETNO= || VA, COLLATIO ET || COMMONEFACTIO. II D.IOHANNIS VVI= || GANDI. || ... || Anno Christi || 1571. || [Jena: Donatus Richtzenhain] [102] Bl. VD 16, 22, 156 (W 2710) WIGAND, JOHANNES:

1571

ORATIO II DE DOCTRI= || NA ET PRAECIPVIS || CERTAMINIBVS || LVTHE-RI. || Habita in Academia Ienensi, in Promotione trium || Doctorum Theologiae. || A || D. IOHANNE VVIGANDO. || IENAE || Guntherus Huttichius excudebat. || Anno 1571. || [39] Bl. VD 16, 22, 168 (W 2814) WIGAND, JOHANNES:

1571

PROPOSITIONES || DE BONIS OPE= || RIBVS. || De quibus disputabitur in Academia Ie= II nensi, loco & tempore solito. || A || D.IOHANNE || VVIGANDO. || Ienae impressum per Donatum Ritzenhain || ANNO 1571. || [10] Bl. VD 16, 22, 171 (W 2840) WIGAND, JOHANNES:

1571

DE PROPOSITIONE || BONA OPERA RE- || TINENT SALVTEM. || D.IOHANNES VVI- II G AND VS. || IENAE. || Excudebat Donatus Ritzenhain || Anno Christi 1571. || [14] Bl. VD 16, 22, 171 (W 2838) WIGAND, JOHANNES:

1571

PROPOSITIONES || DE LEGIBVS DIVINIS, || et de || EVANGELIO. || De quibus disputabitur proxima die Sabba= || thi hora & loco consueto. || A || D.IOHANNE VVIGANDO. II [Jena: Donatus Richtzenhain] [15] Bl. VD 16, 22, 172 (W 2844) (1562) 1572 ΓΝΩΘΙ ΣΕΑΥ || TON. || Hoc est, || DE HOMINE || INTEGRO. || CORRVPTO. || RENATO. II GLORIFICATO. || Et de rebus, Simplex, dilucida, || & solida doctrina, ordine tra- II dita in Academia Ie- || nensi, a || IOHANNE VVI= || GANDO D. || Iam ab autore diligenter revisa || et emendata. || Excudebatur per Viduam Guntheri || Huttichij. Anno 1572. II [138], [10] Bl. VD 16, 22, 163 (W 2769) WIGAND, JOHANNES:

WIGAND, JOHANNES:

1575

Ob die Newen Wittenberger || stets bis daher || einig mit den alten geleret: vnd Ob Lutheri vnd Philippi schrifften || durch das gantz einig vnd einhellig ... Christliche Vnd Notwendige Erinnerung vnd bericht. || [Königsberg: Bonifatius Daubmann] [23] Bl. Vgl. VD 16, 22, 168 (W 2810) (1571)1575 ORATIO D.IO= II HANNIS WIGANDI, || EPISCOPI POME- || ZANIENSIS. || ... || continens CONFESSIONEM de || praecipuis doctrinae Christi-anae || capitibus, ... || REGIOMONTIBORVSSIAE IN || officina Georgij Osterbergeri, Anno |j Domini 1575. || [30] Bl. VD 16, 22, 169 (W 2818) WIGAND, JOHANNES:

WIGAND, JOHANNES:

1577

DE II LEGIBVS || DIVINIS. || ET: || ARGVMENTORVM, || CONTRA TERTIVM LEGIS VSVM II Refutationes. || PER || D.Iohannem VVigandum. || Episcopum Pomezaniensem. II FRANCOFORDIAE || ad Moenum.' || ANNO M.D.LX XVII. || [5], [139] Bl. 'vielmehr: [Erfurt: Esaias Mechler] VD 16, 22, 165 (W 2790) WIGAND, JOHANNES:

1580

IN II EPISTOLAM || S.PAVLI AD || GALATAS || ANNOTATIONES. || D.IOHANNIS WIGANDI II Episcopi Pomezaniensis. || Rerum praecipuarum in ijsdem index. || VVITEBERGAE, || Excudebant Haeredes Iohannis Cratonis. || ANNO M.D.LXXX. || [Wittenberg: Johannes Cratos Erben] 251 S„ [7] Bl. VD 16, 22, 164 (W 2779)

420

Primärliteratur

WIGAND, JOHANNES:

1581

DE II IVSTIFICA= || TIONE MISERI || PECCATORJS CO= || RAM DEO. || D. Iohannes Wigandus || Episcopus Pomezaniensis. || 1581./... || [Leipzig: Georg Deiner] [8] Bl., S. 9 240, [3] Bl. VD 16, 22, 165 (W 2786) WIGAND, JOHANNES:

1585

De Stancarismo, || DOGMATA ET || ARGVMENTA CVM || SOLVTIONIBVS, QVIBVS II praemissa est Methodus de || Meditione Christi, || Collecta per || D. IOHANNEM VVIGANDVM || Episcopum Pomezaniensem. || ... || 1585. || [Leipzig: Georg Deiner] [6] Bl., 159, [1] S. VD 16, 22, 174 (W 2866) WIRTH, JOHANNES:

1556

ΠΑΡΑΛΟΓΙΣΜΟΙ. || HOC EST, || ARGV= || menta noua & || INSIGNIA IMPIAE SA || GACITATIS, ET PERVERSI STV || dij Carnis, Rationisq; humanae, in tuendis proprijs || inuentis ac erroribus salutis, contra Scriptu || ram et manifestam ueritatem. || CONFVTATA PER II Ioannem Wirt Francum. || LVCAE XVII. || Cum feceritis omnia quae precepta sunt uobis, || dicite, Serui inutiles sumus, quod || debuimus fecimus. || FRANCOFORTI || ANNO M.D.LVI. || [Frankfurt/ Main: Peter Braubach] [48] Bl. VD 16, 22, 291 (W 3617) WIRTH, JOHANNES:

1557

Gründtliche vnd War || hafftige Erklerung vnd Außlegung || der Historien ... von der Entpfengniß || Christi/ oder Verkündigung Marie/... || [Frankfurt/Main: Peter Braubach] [51] Bl. VD 16, 22, 2 9 1 (W 3 6 1 6 )

Anonyma oder mehrere Verfasser 1549 Der Prediger der || Jungen Herrn/ Johans Fride= || riehen Hertzogen zu Sachssen || etc. Sönen/ Christlich Be= || dencken auff das || INTERIM. || Esaias. 54. || ... || 1549. || [Magdeburg: Christian Rödinger d.Ä.] [11] Bl. VD 16, 16, 424 (P 4742) 1553 Der Prediger in || der herrschaft Mansfelt antwort/ || auff Stephani Agricole Pfarhers || zu Helbra ausgegangene Schlussreden || vnd schmeschrifften/ die newen lere || in vnsern Kirchen/ Das gute werck zur Seligkeit nö= || tigsein belan= || gende. || Anno 1553. || ... || [Magdeburg: Michael Lotter] [12] Bl. VD 16, 16, 424 (P 4744) (Coelius, Michael:) 1553 Bedencken/ das diese || Proposition oder Lere/ nicht nütz/1| not/ noch war sey/... || Das gute werck zur Seligkeit nötig sind. || ... || Gestellet durch die Prediger zu Mansfelt/ ... || [Magdeburg: Michael Lotter; 1553] [18] Bl. VD 16, 2, 217 (B 1456) 1553 SENTENTIA || MINISTRORVM CHRISTI IN || Ecclesia Lubecensi, Hamburgensi, Luneburgen= || si & Magdeburgensi, de corruptelis doctri= || nae iustificationis, quibus D.Georg. || Maior adserit, || Bona opera esse necessaria ad salutem. ... || [Magdeburg: (Ambrosius Kirchner ?)] [34] Bl. 1554 Acta oder hand= || lungen des Löblichen Synodi/ in || der Stad zu Eisleben/ in der Graff || vnd Herschaft Mansfelt/ den xiij. || Febru. des Jars/ 1554. versamlet/ wi= || der etliche

Gedruckte Quellen

421

falsche Leren/ darin= || nen verdammet. ||... || [Eisleben: Jacob Berwalt] Anno/ 1554. Den Vierden || tag Aprilis. || [20] Bl. VD 16, 1, 34 (A 151) 1557 Eins Erbarn Radts || vnd Regiments der Alten Stadt || Hildesheim/ Auch der Pre= || dicanten daselbst || Antwort || Auff M.Tilomanni Cragij || vnwarhaffiige/ vnchristliche || verleumbdung. || Prouer. XIX. ||... || [s.l.(Magdeburg: Ambrosius Kirchner)] [13] Bl. VD 16, 9, 166 (H 3655) 1560 Sententia et confessio theologorum comitatus Mansfeldensis, de corruptela articuli de Iustificatione seu de propositione: Bona opera sunt necessaria ad salutem, contra D.Georgium Maiorem, edita Anno 1560. In: Schlüsselburg: AaO 7, 223- 233. 1563 Der Stu= || denten zu Franckfurt an || der Oder || Bekentnis vnd aus= || fürung. || Von der Notwendigkeit des || newen Gehorsames vnd der || guten Wercke. || Vom Gesetz der Zehen II Gebot. II Von der Christlichen || Freiheit. || Wider die Alten vnd Newen || Antinomer/ Libertiner vnd || Enthusiasten. || [Wittenberg: Peter Seitz] [136] Bl. (1563?) IN ANDREAM || MVSCVLVM OPT= || MOS QVOSQVE RO= || DENTEM. || [s.l. s.a.] [1] Bl· (1562)1564 Kurtzer Bericht/1| Wes sich die Prediger/ Jn der || Graff/ vnd Herrschafft Mans= || feit/ in jrem Syu(!)odo zu Eisleben, dieses 1562.Jares/ deu(!) 24. || Februarij am tage Matthie/ der/ fur || fur zweien jaren in Deutscher vnd || Lateinischer sprach/ ausgegange= || nen Confession halben wider alle || Secten/ erklerungs weise/ vnd || sonst in andern nötigen || stücken/ einhellig || vergliechen || haben. || [Eisleben: Urban Gaubisch] [31 ] Bl. VD 16,11, 8 0 ( K 2761) 1567 Confessionschrifft: || Etlicher Predicanten in || den Herrschafften/ Graitz/ Geraw/ Schon= II bürg/ vnd anderer hernach vnter= || schriebenen: || Gestellet || Zu Notwendiger Able= || nunge vieler Ertichter Calumnien vnd Leste= || rungen/ vnd dagegen zu erklerunge vnd beförderung || der Warheit/...: Anno Domini 1567. || Mense Martio. || ... || [s.l.] [148] Bl. 1568 Bericht/ der Prediger || in der Graffschafft Manssfelt/ Der Jr= || rungen halben/ so zwischen jhnen/ vnd etlichen || Ge= || larten/ in Vniuersiteten/ vnd sonst sich zuge= || tragen/ Auch worinnen/ vnd wie fer= || ne sie mit denselbigen || streitig. || M.D.LXVIII. || [Eisleben: Andreas Petri] [29] Bl. VD 16, 2, 283 (B 1833) (Chemnitz, Martin): 1568 CHristliches Be= || dencken || Des Ministerij der Kirchen || zu Brunschwig. || Auff d. Maiors Repetition vnd || endtliche erklerung. || Belangend den streit/ Ob gute || wercke zur Seligkeit nötig sind/ also/1| das es vnmüglich sey/ ohne || gute werck selig || zuwerden. || ANNO II M.D.LXVIII. || [s.l.(Eisleben)] [24] Bl. VD 16, 4, 217 (C 2390) 1569 Bekentnis || Von der Rechtferti= || gung für Gott. || Vnd || Von den guten Wercken/ || Der

422

Primärliteratur

Theologen in || der Vniuersitet || Jhena. || Psalm. 127 || ... || M.D.LXIX. || [Jena: Christian Rödinger] [22] Bl. VD 16, 2, 234 (B 1569) 1569 [RS] COLLOQVIVM || zu Altenburgk in || Meissen/ Vom Artikel der || Rechtfertigung vor Gott. II Zwischen || Den Churfiirstlichen vnd Fürstlichen zu Sachsen || etc. Theologen gehalten. || Vom 20.0ctobris Anno 1568. bis auff den 9. || Martij/ Anno 1569. || ... || Gedruckt zu Jhena/ durch Donatum Rich= || tzenhan/ Anno M.D.LXIX. || [8], 533, [1] Bl. VD 16, 10, 583 (K 1946) 1570 ACTA II Colloquii Aldeburgensis, || bona fide, absq; omni || adiectione, ex Originali descripta. || ... || Anno MDLXX. || [Leipzig: Johannes Steinmann] [1] Bl., 490 S. VD 16, 10, 583 (K 1949) 1570 [RS] Gantze vnd Vnverfelschte || Acta vnd handlung || ... || 1570. || [Wittenberg: Hans Luft] [357] Bl. VD 16, 10, 583 (K 1947) 1570 PROPOSITIONES, || COMPLECTENTES || SVMMAM PRAECIPVO= || RVM CAPITVM DOCTRINAE || Christianae, sonantis, Dei beneficio, in Aca-1| demia et Ecclesia VViteber- || gensi. || ... || Pro licentia in Theologia consequenda. || ... || [Wittenberg: Johannes Schwertel] [32] Bl. VD 16, 16, 480 (P 5069) (1570)1571 [RS] Endlicher Bericht || vnd Erklerung der Theologen beider || Vniversiteten/ Leipzig vnd Wittenberg/ Auch der || Superintendenten ... || Mit angehengter Christlicher Erinne= II rung vnd Warnung / an alle frome Christen/ von || den streitigen/ so Flacius Illyricus ... II [Wittenberg: Hans Lufft] [208], [3] Bl. VD 16, 11, 275 (L 1037) 1571 DE PRAECIPVIS HORVM || TEMPORVM CONTRO- || VERSIIS: || PROPOSI- || TIONES, ORA= II TIONES ET QVAESTIONES, || CONTINENTES SVM- || MAM CONFESSIONIS ... || [Wittenberg: Johannes Schwertel] [255] Bl. 1572 Gründlicher vnnd || warhafftiger Bericht/ vnser des || Raths zu Erffurdt/ Aus was besten= II digen vrsachen/ die beide Pfarrer zun || Barfussern vnd zu Sanct Thomas/ || Auch jre beide anhangende Cap= || pellan/ von jrem Dienst vnd || Ampt/ enturlaubt || worden. || Gedruckt zu Erf= || furdt/ Durch Melchior || Sachsen. || [12] Bl. VD 16, 6, 354 (E 3729) 1575 [RS] Die fürnemsten vnd || besten Schrifften des Hocherleuchten || vnd geistreichen Mannes Gottes/ Herrn || Doctoris Martini Lutheri/ Von den beiden Sakramen= || ten des Newen Testaments/ Nemlich von der hei= || ligen Tauff/ vnd dem Abendmal des || HERRN. II ... Durch die Theologen der Vniuersitet || Witteberg. || [Wittenberg: Clemens Schleich, Antonius Schöne] [20], 408 Bl. VD 16, 12, 51 (L 3537)

Handschriftliche Quellen

423

Sammlungen sowie Gesamt- und Auswahlausgaben Die Bekenntnisschriften der evangelisch=lutherischen Kirche/ hrsg. im Gedenkjahr der Augsburgischen Konfession 1930. 2 Bde. Göttingen 21955. XL VI, 498; S. 499-1225. Disputationen Martin Luthers in d. J. 1535-1545 an der Universität Wittenberg gehalten. Zum ersten Mal herausgegeben von Paul Drews. Göttingen 1895. XLIV, 999 S. LUTHER, MARTIN: S ä m m t l i c h e W e r k e . 6 7 B d e . E r l a n g e n 1 8 2 6 - 1 8 5 7 .

LUTHER, MARTIN: Kritische Gesamtausgabe. Weimar 1883 ff. LUTHER, MARTIN: Kritische Gesamtausgabe; Briefwechsel. 18 Bde. Weimar 1930- 1985. LUTHER, MARTIN: Kritische Gesamtausgabe; Die Deutsche Bibel. 12 Bde. Weimar 19061961.

LUTHER, MARTIN: Kritische Gesamtausgabe; Tischreden. 6 Bde. Weimar 1912- 1921. NIKOLAUS VON AMSDORFF: ausgewählte Schriften/ eingel. und hrsg. von Otto Lerche. Gütersloh 1938. XXII, 144 S. PHILIPPI MELANCHTHONIS EPISTOLAE, IUDICIA, CONSILIA, TESTIMONIA ALIORUMQUE AD EUM EPISTOLAE QUAE IN CORPORE REFORMATORUM DESIDERANTUR/ ... collegit et... disposuit Ernestus Henricus Bindseil. Halis 1874. X, 614 S. SCHLÜSSELBURG, CONRAD:

Catalogi Haereticorum || CONRADI || SCHLVSSELBVR-1| GII, SAXONIS. SS. THEO-1| LOGIAE DOCTORIS ET PRO-1| fessoris, ac in Ecclesia, & Gymnasio Stra-1| lesundensi, in Pomerania, Super- || intendentis; || Liber IV: Frankfurt/Main 1597. 859, [1] S.; Liber VII: Frankfurt/Main 1599. 347, [1] S. VD 16, 18, 310 (S 3038)

2. Handschriftliche Quellen (ohne Briefe) Die Briefe und ihre Fundorte sind im obigen Text jeweils gesondert ausgewiesen. AGRICOLA, JOHANNES:

(1551/1552)

De iustificatione fidei M.Joan.Eisleben sententia. In libello Osiandri de mediatore Christo propria manu subscripsit Et sie sentit etiam haereticus Francofurdensis Musculus cis Oderam. (Abschrift einer Bucheintragung von Agricola in Andreas Oslanders Buch „ Von dem einigen Mitler Jhesu Christo und rechtfertigung des glaubens: Bekantnus. " [Königsberg 1551].) L UB: Rep. HI/22 4°, 65 r -66 r . AGRICOLA, STEPHAN D. J.: Tag nach Catharina (26. November) 1552 Propositiones das ist Satzsprüche ... von Guten Wercken vnd der Frage Ob gute Werck zur seligkeitt nötig sind. WF: Cod. Guelf. 12. 9. Aug. 2°, 322r-325v. (ALESIUS, ALEXANDER:)

(1554)

D. A. Alesius comment vber die Psalmen, welchen im 1554 Jare zu Leipzig durch Georgium Hantzsch in druck ausgangen, von anonymer Hd gefertigter Auszug aus diesem Werk, ,in der summa vber den 13. psalm am 66. blat.')

424

Primärliteratur

WF: Cod. Guelf. 82 Helm., 682'-683 r . ALESIUS, ALEXANDER:

(1555)

Sententia D. Alexandri Alesii contra Majorem. WEI: Reg Ν 207, 13r-20v (Cop.). AMSDORF, NIKOLAUS V.:

17. S e p t e m b e r 1551

Disputationes de iustificatione Ad conciabulum Tridentinum per Nicol. Amsdorffum. WEI: Nachlaß Amsdorf 3 (Vol. 40), 374r-377r (377v). AMSDORF, NIKOLAUS V.:

Palmarum (26. März) 1553

Ein Vorlauf auff Georg Maiors grosses buch von guthen wercken Nicolaus von Amsdorff. WF: Cod. Guelf. 82 Helm., 51 l r -516 v . AMSDORF NIKOLAUS V.:

(vermutlich Ende 1554)

Summa propositionum Menij Syllogismo inclusa et comprehensa ab Episcopo aMsbsdorphio. WF: Cod. Guelf. 19. 14. Aug. 4°, 213v. AMSDORF, NIKOLAUS V.:

25. D e z e m b e r 1 5 5 4

Proposiciones D.Nicolai Amsdorffi contra Justi Menij proposiciones. WEI: Reg Ν 213, l v -16 r (Cop.). WEI: Nachlaß Amsdorf 3 (Vol. 40), 311 r -320 r (dat. Auto.). WF: Cod. Guelf. 82 Helm., 684r-690v (Cop.) und 703 r -71 Γ (Cop.). WF: Cod. Guelf. 19. 14. Aug. 4°, 213v-220v (Cop.). AMSDORF, NIKOLAUS V.:

27. N o v e m b e r 1555

MEDITATIONES NIColai Amsdorffij adversus impiam Pfeffingeri disputationem 1555. WEI: Nachlaß Amsdorf 3 (Vol. 40), 214'-238 r (Cop.). AMSDORF, NIKOLAUS V.:

1555

Das Justus Menius von der reihnen lehr abgefallen sey durch seine eigene wort In seinen entschuldigung vberzeugt. WF: Cod. Guelf. 71 a Helm., 119 r -120\ Gedr.: Pressel: Amsdorf..., 112-115 mit Auslassungen und leicht modernisiert. AMSDORF, NIKOLAUS v . :

(1556)

Vorrede zu etlichen Predigten D.Luthers über einige Cap. an Matth, u. Joh. WEI: Reg Ν 192, 2 r -4 v (Dictat?). AMSDORF, NIKOLAUS v . :

(? n o c h 1 5 5 6 )

Ad 18 argumenta Illyrici quibus conatur homo propositionem Maioris & Menij confirmare, opera bona in doctrina legis ad salutem sunt necessaria. Responsio Nicolai Amsdorfii. WEI: Nachlaß Amsdorf 3 (Vol. 40), 252r-261v (Auto.). AMSDORF, NIKOLAUS V.:

1556

Auff den Schwantz oder leczten anhang des Sermons von der Seligkeit Justi Menü Antwort Niclas von Amsdorff. WEI: Nachlaß Amsdorf 5 (Vol. 42), 215r-222v Δ WEI: Nachlaß Amsdorf 2 (Vol. 39), 50r-55r (Wider Justus Menius). AMSDORF, NIKOLAUS V. :

( v o r d e m 31. J a n u a r 1 5 5 7 )

Das die guten wergk in doctrina legis nit von nöten seint, weder abstractiue noch concretiue. WEI: Nachlaß Amsdorf 2 (Vol. 39), 134r-140v (Auto.) Gedr.: Lerche: AaO, 98-105. (4 Wider den lügenhafftigen Teuffei der guthen werckenn wil zur Seligkeit notig machen vnd damit Christi meritum vnd des glaubens aigenschafft vnterdruckenn) WF: Cod. Guelf. 79. Helm., [89r] 90r-96r). AMSDORF, NIKOLAUS V.:

1. M ä r z 1 5 5 8

Handschriftliche Quellen

425

Unterricht von guten wergken wie sie nicht zur Seligkeit sondern zu einem christlichen Leben allen christen von nöten seint. WF: Cod. Guelf. 71 a Helm., (109Γ) 110 r -l 18r (Auto.). AMSDORF, NIKOLAUS V.:

7. Juli 1 5 5 8

Propositiones Nicolai Amsdorffij contra nouas Maioristas. WEI: Nachlaß Amsdorf 3 (Vol. 40), 246 r -251 r (Auto.) und ebd, 321 r -326 r . 353r/v (Cop.). AMSDORF, NIKOLAUS V.:

1558

Mein testament darinne ich meinen schätz allen Christen bescheide. WEI: Nachlaß Amsdorf 4 (Vol. 41), 28 r -41 r (Cop.?) und ebd, 137 r -154 v . AMSDORF, NIKOLAUS V.:

(? n o c h 1558)

„Das Bedengken Nicolai Amsdorfij" über den Frankfurter Rezeß. WF: Cod. Guelf. 81 Helm., 36'-^4 v . AMSDORF, NIKOLAUS V.:

6. F e b r u a r 1560

Paralogismi Maioristaru(m). WEI: Nachlaß Amsdorf 3 (Vol. 40), 355 r -356 r (356v). AMSDORF, NIKOLAUS v . :

1562

Ein d e i n vnterricht auff die heidnisch vnd greuliche Postill Georg Maiors. Niclas von Amsdorff. WEI: Nachlaß Amsdorf 2 (Vol. 39), 260 r -267 v (Auto.). AMSDORF, NIKOLAUS V.:

Propositiones de operibus legis. WEI: Nachlaß Amsdorf 3 (Vol. 40), 331 r -334 v (Auto.). AMSDORF, NIKOLAUS V.:

De bonis operibus disputatio. WEI: Nachlaß Amsdorf 3 (Vol. 40), 35Γ-352" (Auto.?). AMSDORF, NIKOLAUS V.:

Bedencken auff des Philippi Bedencken auffs Interim. WEI: Nachlaß Amsdorf 4 (Vol. 41), 42 r -45 r . Gedr.: UN 1702, 342-346. AMSDORF, NIKOLAUS V.:

Fides v. Amsdorffi de operib. WEI: Nachlaß Amsdorf 3 (Vol. 40), 349'-350 v . FABRICIUS, ANDREAS:

1560

Andreae Fabricii Predigten und Dispositionen zu Predigten. WF: Cod. Guelf. 792 Helm., l r -216 v . FABRICIUS, ANDREAS:

12.-13. September 1564

Assertiones de Theologia Pauli Apostoli et Lutheri Evangelistae Magni. Gedr.: Johann Anton Trinius: Beytrag zu einer Geschichte berühmter Gottesgelehrter auf dem Lande. Bd. 3. Leipzig 1756, 159-163. FABRICIUS, ANDREAS:

(1565)

Contra Tertium usum Legis diuinae, qui fingitur Contra S.Paulum et Lutherum. WF: Cod. Guelf. 71 c Helm., 229 v -233 v (Cop.). FABRICIUS, ANDREAS:

(1565)

Quod lex ut in tertio vsu docetur non possit docere renatum bona opera. WF: Cod. Guelf. 71 c Helm., 234R-236V. FABRICIUS, ANDREAS:

1566/1567

Conciones Andreae Fabricii, habitae ab ineunte anno 1566 usque ad dominicam Palmarum anni 1567. WF: Cod. Guelf. 802 Helm., 154 v -353 v .

426

Primärliteratur

FABRICIUS, ANDREAS:

1569-1572

Andreae Fabricii praelectiones in Genesin. WF: Cod. Guelf. 880 Helm., l'-231 v . FABRICIUS, ANDREAS:

1576/1577

Predigten Andreae Fabricii, vom Palmsonntag 1576 bis. 20. Sonntag nach Trinitatis 1577 gehalten zu Eisleben. WF: Cod. Guelf. 734 Helm, l'-340 v . FLACIUS, MATTHIAS I.:

( v o r d e m 6. J u n i 1 5 5 6 )

Linde furschlege dadurch man gotselige und nothwendige friedliche vergleichung machen konte zwischen den Wittenbergischen und Leipzischen Thologen. WF: Cod. Guelf. 64. 11. Extr, 155r-156v. Gedr.: Preger. AaO 2, 9 f. (FLACIUS, MATTHIAS I.):

4. S e p t e m b e r 1 5 5 6

ACTIO D.Illyrici cum Andrea OPPIO. WF: Cod. Guelf. 64. 11. Extr. 2°, 137R-142'. FLACIUS, MATTHIAS I. (UND WIGAND, JOHANNES):

24. September 1556

SENTENTIA Μ. IOHAN. VVIGANDI ET Illyrici de scripta synodi Isenacensi anno domini 1556. WEI: Reg Ν 196, 25 r -33 r (34v) (undat, Wigands Hand?). Gedr.: Flacius: De voce et re fidei.., 208-218 (dat.). FLACIUS, MATTHIAS I.: (nicht nach 12. Oktober 1556) Quod propositio, Obedientia legis perfecta, seu impletio legis, est necessaria ad salutem sit uera & modis omnibus in Ecclesia ferenda. WF: Cod. Guelf. 64. 11. Extr, 157'-165r; auch WF: Cod. Guelf. 79 Helm, 54 v -62 r ; auch WEI: Reg Ν 196, 41 r -50 v (50v; 12.Oct.56) Gedr.: Schlüsselburg: AaO 4, 230-246 (dort Mörlin als Verfasser angegeben). FLACIUS, MATTHIAS I.:

(vermutlich noch 1556)

CAVSAE CVR RETINENDA, Docendaque sit in Ecclesia legalis sententia, Integra obedientia est necessaria ad salutem. WF: Cod. Guelf. 79 Helm, 67 r -68 v (Cop.) WEI: Reg Ν 208, 6V-8V (ohne Verf.; undat.) (Cop.) Gedr.: Schlüsselburg: AaO 4, 247-250. FLACIUS, MATTHIAS I.:

(vermutlich noch 1556)

Iusticiam in hac vita per fidem imputatam a salute seu vita aetema plurimum diferre, necessarioq(ue) esse in Ecclesia discernendam. WF: Cod. Guelf. 79 Helm, 68 u -71 r (Cop.). WF: Cod. Guelf. 64. 9. Extr, 411M13'. WEI: Reg Ν 208, 8V-10V (Cop.). FLACIUS, MATTHIAS I.:

Cal. Juni 1557

Responsio Illyrici ad Chartam quandam M.Bochij (=A.Poach) WF: Cod. Guelf. 11.9. Aug. 2°, 233 r -236 v (237r). FLACIUS, MATTHIAS I.:

(1557)

Discrimen sententiae saxonum aliorumq(ue) orthodoxorum, et Majoris ac Menij de operum necessitate ad salutem. WF: Cod. Guelf. 79 Helm, 62'-67 r WEI: Reg Ν 208, l r -6 v (ohne Verf.) Gedr.: Schlüsselburg: AaO 4, 255-265. FLACIUS, MATTHIAS I.:

(? n o c h 1558)

Handschriftliche Quellen

427

Refutatio Samaritani Interim,in quo vera religio cum sectis et corruptelis scelerate et perniciose confunditur. WF: Cod. Guelf. 79 Helm., 384r-391v. WF: Cod. Guelf. 81 Helm., 139'-144v. L UB: Rep. VI/34, 30v-37r. FLACIUS, MATTHIAS I.:

1558

Verlegung Illyrici der Apologiae des franckfordischen buchs, welche philip. wieder das Weymarische Bedencken geschrieben hat. WF: Cod. Guelf. 71 a Helm, (229r) 230r-250v (bes 239v-243r). HANCKEL, PHILIPP:

( 1 5 7 0 ?)

Kurtzer Historischer Bericht des Schrecklichenn vnd Erbermlichen Zwispalts Zwischen den Predicanten zun Nortthausenn, Samptt einfeltiger Erzelung der Fruchtt, So daraus Erfolgett &. WEI: Reg Ν 225, 4 r -42 r (Bleistift-Paginierung). JOHANN FRIEDRICH DER MITTLERE: 3 . August 1 5 5 6 Proposition und furhaltung ... zu Eisenach dem 3. Augusti 1556. W F : Cod. Guelf. 79 Helm, 33R'V. MAJOR, GEORG: 18. Oktober 1567 Commonefactio historica de statu eius temporis, quod evangelii lucem praecessit.., cui inserta est breviter Confessio postrema Doctoris Georgii Maioris de doctrina Iustificationis & bonorum operum, ab eodem recitata, cum abiret Magistratu scholastica, die 18. Octob. ANNO 1567. In: Ders: PRIMVS TOMVS || OPERVM REVERENDI || ... || [Wittenberg; Johannes Crato], 1199-1205. MELANCHTHON, PHILIPP: 4. März 1558 Bedencken vom Synodo aller Chur und Fürsten und Stände Augsburgischer Confession. Von Philippo Melanthone gestellet. In: CR 9, 463^178 bes. 473-475. MELANCHTHON, PHILIPP: 6 . April 1 5 5 9 Quaestio. An bona opera sint necessario facienda? In: CR 9,796-798 (Beilage zum Brief dieses Datums an Georg Agricola in Amberg; ebd, 796). MENIUS, JUSTUS: November 1 5 5 4 DE QVAESTIONE, An bona opera ad salutem sint necessaria Disputatio seu Collatio Iusti Menij* Anno 1554, mense Novembris Gotae, In 110 propositionibus redacta, et visitatoribus oblata. WF: Cod. Guelf. 19. 14. Aug. 4°, 207r-213r. WF: Cod. Guelf. 82 Helm, 691r-698v. *: in Cod. Guelf. 82 Helm, 691' von anderer Hand daneben: „Amsd. & Snepfj". MENIUS, JUSTUS: (vermutlich Ende 1554) Ad statum Controversiae (Iustus Menius). WF: Cod. Guelf. 19. 14. Aug. 4°, 225 v -226\ MENIUS, JUSTUS: (Ende 1 5 5 4 / A n f a n g 1 5 5 5 ) Ad themata D.Schnepffij, Iustio Menij. WF: Cod. Guelf. 19. 14. Aug. 4°, 227r-233r. WF: Cod. Guelf. 82 Helm, 699 r -71 l r , (deutsche Übersetzung). MÖRLIN, JOACHIM: (Herbst 1 5 5 6 ) (Entgegnungen auf Poachs Einwände gegen Eisenach I) (ohne Titel) WF: Cod. Guelf. 6 4 . 9. Extr, 4 7 2 M 8 7 ' . 493 v ^99 r .

428

Primärliteratur

1. Oktober 1567 D.Morlini letze vnterredungk mit dem ehrwirdigen Colloquio zu BraunschWEIg. WF: Cod. Guelf. 71 c Helm., 424r-427v. (Cop.). L UB: Rep. III/ 22. 4°, 163r-168r. Gedr.: UN 1706, 191-198 NEANDER, MICHAEL: (Frühjahr 1565) Quod duo tantum usus legis sint, quod lex tantum damnet accuset iram operetur... et quod tertius usus legis non sit in rerum natura ... Vnnd summa das kein mensch sehlig werden kan wann tertius usus legis war vnnd in Ecclesia sol geduldett vnnd gelehret werdenn. WF: Cod. Guelf. 71 c Helm., 97-229' (Es existieren hierbei zwei Blätter mit der Blattnummer 103). NEANDER, MICHAEL: (1565) NOVISSIMA CONFESSIO ANtinomorum de tertio usu legis. Gedr.: Schlüsselburg: AaO 4, 45-61. NEANDER, MICHAEL: (1565) IVSTIFICATIONIS MYSTERIVM CHRISTVS et FIDES. (106 Thesen) WF: Cod. Guelf. 71 c Helm, 238r-249v. (MÖRLIN, JOACHIM:)

NEANDER, MICHAEL:

(1565)

LEX DEI SIVE DECALOGVS. WF: Cod. Guelf. 71 c Helm., 250'-257 v . NEANDER, MICHAEL:

(1565)

Summa controversiae super tertio usu legis. WF: Cod. Guelf. 7 1 c Helm, 2 5 8 R - 2 9 6 \ NEANDER, MICHAEL:

(1565)

Ex literis ad Wigandum. WF: Cod. Guelf. 71 c Helm, 297 r -301'. NEANDER, MICHAEL:

(1565)

Summa quaestionis. WF: Cod. Guelf. 71 c Helm, 303r-308r. (1565) Assertiones de proprio et improprio, sive de Theologico et politico vsu Legis Divinae. Iuxta sacram Scripturam et D.Lutherum, contra plurimum Consarcinatores. WF: Cod. Guelf. 71 c Helm, 61'-96\ POACH, ANDREAS: (Herbst 1 5 5 6 ) M.Andreae propositiones novae, seu potius superiorum propositiones resolutiones. Anno OTHO, ANTON:

1556.

WF: Cod. Guelf. 64. 9. Extr, 487r-493v. (vor dem Disputatio, an doctrina legis sit: bona opera sunt necessaria ad salutem. WF: Cod. Guelf. 1 1 . 9 . Aug. 2 ° , 2 2 9 R - 2 3 2 \

POACH, ANDREAS:

1.

Juni

1557)

28. Juli 1558 Defensio M.POACH, pro impossibilitate bonorum operum ad salutem, ad responsionem D.Ioachimi Morlini, stauentis necessitatem bonorum operum ad salutem in doctrina legis. Gedr.: Schlüsselburg: AaO 4, 292-338. POACH, ANDREAS:

POACH, ANDREAS:

Contraria sententia M.Andreae Poach et responsio eiusdem ad propositionem: Opera sunt necessaria ad salutem in praedicatione legis. WF: Cod. Guelf. 64. 9. Extr, 357'-364 v . Gedr.: Schlüsselburg: AaO 4, 265-282.

Handschriftliche Quellen PRAETORIUS, ABDIAS:

429 22.

November 1559

RESPONSIONES Abdiae praeorij ad obiectiones D.Andreae Musculi. BRB DStA: BEN 46/13, l r -36 v . MER GStA: Rep. 47 Tit. 13, l r -36 r . PRAETORIUS, ABDIAS: 8. März 1560 CONFESSIO ABDIAE PRAEtorij De IVSTIFICATIONE Bonis operibus Et LEGE Exhibita IUustrissimo Electori Brandenburgico IOACHIMO SECVNDO 8. Martij 1560. BRB DStA: BEN 46/13, 46'-51 r . 5Γ-56'. 56v-59v. WF: Cod. Guelf. 64. 42. Extr., 238 r -245\ 246r-256r. 256v-275v. PRAETORIUS, ABDIAS:

26. Mai 1562

RESPONSIONES ET PETITIONES ABDIAE PRAETORII contra Musculum. WF: Cod. Guelf. 64. 7. Extr., 101r-104r. PRAETORIUS, ABDIAS: (nicht vor 1562) CAVSAE Abdiae Praetorij Quare vocabum (!) NECESSARII in doctrina doctrina (!) bonorum operum seu obedientiae nouae non possit neq(ue) omitti neq(ue) tolli. WF: Cod. Guelf. 64. 7. Extr., 99r-100v. PRAETORIUS, ABDIAS:

Responsio ad Secundum Scriptum D.Andreae Musculi. BRB DStA: BEN 46/13, 37r-45r. RATZEBERGER, MATTHÄUS:

6.

Juli

1556

Bedenken von Notwendigkeit guter Werke, NDH StA: Coll. Fromanni II Za 5, Bd. VII, 88 r -l 11\ WEI: Reg Ν 221, 3r—15v. SCHNEPF, ERHARD:

1554

Ad Moenij de iusticia operum necessaria ad salutem themata. W E I : R e g Ν 2 0 3 , l R -6 V .

WF: Cod. Guelf. 19. 14. Aug. 4°, 221'-224" (Cop.). WF: Cod. Guelf. 82 Helm., 699 r -711' (Auto.?). (Herbst 1556) Apologia Primae Propositionis declaratie in conventu Isenacensi. Anno Christi 1556 Die 5.Augusti. WEI: Reg Ν 199, 15'-20\ THANN, EBERHARD VON DER: 14. Januar 1555 Eberhards von der Thann Antwort vnd Bedenken an Menius die Proposition Majors betreffend. WEI: Reg Ν 206, l r -13 v (14 v ). (STRIGEL, VICTORIN:)

Anonyma oder mehrere Verfasser zwischen 3. und 12. Mai 1563 (Von Bucholzer oder Praetorius zusammengestellte (?) Meinungsäußerungen einiger Theologen zum Problem der guten Werke:) Paul Eber, (Paul?) Crell, Georg Maior, Johannes Pfeffinger, Johannes Garceaus BRB DStA: BEN 46/13, 115 v -l 17r. Sonntag nach Viti (=17. Juni) 1554 INSTRVCTIO Principum Saxonie data Visitatoribus ... Sontags nach Viti anno 1554 WF: Cod. Guelf. 82 Helm., 650r-679v.

430

Primärliteratur

Nötige Christliche vnd vnwidersprechliche Artikel, vnd Condition In angestalter Vereinigung wider die ... itzige Irrungen an den Rath zu Hildesheim. WF: Cod. Guelf. 8. 6. Aug. 2°, 510'-511\

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Ohne namentlich genannten Verfasser Nachricht von einem Colloquio Joachim I (!) ChurF zu Brandenburg mit Georgio Bucholzero. In: UN 1728, 204-206. Einige bißher ungedruckte besondere Nachrichten von dem Streit de necessitate Bonorum operum, wie derselbe in der Marek Brandenburg zwischen Andreo Musculo, einem Anhänger Jo. Agricolae, und Abd. Praetorio, nebst dessen gutem Freunde, Georg Buchholtzern, dem ersten Lutherischen Probst in Berlin, ist geführet worden. In:

Abkürzungen

457

Freywilliger Hebopfer Von allerhand in die Theologie laufenden Materien. Bd. 3, 1715, 605-664 (28. Beitrag); 667-766 (29. Beitrag); Bd. 4, 35-78 (31. Beitrag); 3 0 0 356 (34. Beitrag).

Abkürzungen Über die in der TRE üblichen Abkürzungen hinaus wurden folgende Kürzungen verwendet: Auto.: BRB: Cop.: DD: EF: erw.: GTH: GVUL: L: M: MER: NDH: ngw.: UB: WEI: WF: ZU:

Autograph Brandenburg Kopie Dresden Erfurt erwähnt Gotha Großes vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste. 68 Bde. Halle; Leipzig: J.H.Zedler 1732-1754. Leipzig München Merseburg Nordhausen nachgewiesen Universitätsbibliothek Weimar Wolfenbüttel Zwickau

Register Die normal gesetzten Zahlen bezeichnen die Seitenzahlen des fortlaufenden Textes und die in kursiv gesetzten beziehen sich auf den Anmerkungstext der entsprechenden Seite. Aemylius, Georg (1517-1569): 254 254 Aepinius, Johannes (1499-1553): 101 Aesop (6. Jhd. v. Chr.): 109 Agricola, Johannes (1492/94-1566): 19 19 21 24 55 5 9 4 5 55/58 58 59 59 60 60 61 61 f 62 63 63 64 64 67 67 68 82 82 85f 101 115 115 167 211 212/213/217 218 219 220 220 221 224 238 238 239 240 260 271 321/322 325 555/340 577 Agricola, Stephan d.J. (1526-1562): 104 107 107 108 108 109 109 110 114 Agricola, Stephan d.Ä. (1491-1547): 107 Aland, Kurt (»1915): 26/383/ Alber, Erasmus (um 1500-1553): 92 Albinus, Johannes (ngw 1536-1556): 140 Albrecht VII., Graf von Mansfeld (14801560): 107 107 109 Albrecht, Herzog von Preussen (1490— 1568): 55 196/198 199 Albrecht Alcibiades (1522, 1527-1557): 125/ Alesius, Alexander (1500-1565): 17 116 117 117 208 208 211 251 251 253 253 334 334 Alewyn, Richard (1902-1979): 9 2 ' Althaus, Paul d.Ä. (1861-1925): 221 222 Althaus, Paul (1888-1966): 26 119 368 372 Amberg, Ernst-Heinz (*1927): 351 Ambrosius (339-397): 194 Ammonfius], Wolfgang (1540-1589): 16 Amsdorf, Nikolaus von (1483-1565): 19 19/22 22 39 56 56/57 77 77 81/84 86 86/ 88 95 95 96 96 97 97 98 98 99 103 103 104 106 107 132 132 133 133 134 135 135 136 136 137 138 138 139 139 140 140 141 142 142 143 144 144 148 148/150 151 151 152 152 153 153 154 154 155 155 156 156 157 157 158 158 159 759/160 161 161 163 164 166 169

169 170 1 70 171 172 1 72/178 183 196 197 201 204 205 206 211 211 247 263/ 287 287 320 320 334 377 Andreae, Conrad (1548-1622): 72 72 Andreae, Jakob (1528-1590): 72 72 240 240 344 Andresen, Carl (1909-1985): 42 Anemüller, Bernhard (1826-1896): 258/ Aquila, Caspar (1488-1560): 19 85 85/ 104 Aristoteles (384-322 v. Chr.): 237 332/ Arius (um 260-336): 288 Arndt, Johann (1555-1621): 5 2 / 3 5 2 552 381 381 382 382 385 385 Arnold, Johannes (ngw 1549-1573): 141 171/ Asendorf, Ulrich (*1928): 360 361 August, Kfst von Sachsen (1526-1586): 210 2 / 7 255 276 295 330 577 Augustinus, Aurelius (354-430): 11 17 66/ 93 95 194 231 234 266 313 Aurifaber, Johannes (1519-1575): 140 151 757 152 152 153 164 1 70 172/178 211 Autumnus, Georg (1529-1598): 130 284 Axmacher, Elke (*1942): 356 Bartels, Hans (*1890): 122 Barton, Peter Friedrich] (*1935): 52 343 Barth, Karl (1886-1968): 28 Basilius der Große (329-379): 310 Bauch, Gustav (1848-1925): 209 210 Bauer, Martin (*1926): 171/176 Bauer, [Julius Theodor] (1819-1865): 345 350 Baumann, Georg (ngw 1554-1562): 2 7 5 / Baumgarten, Sigismund-Jacob (17061757): 352 552 Baumgarten-Crusius, Detlef Karl Wilhelm (1786-1845): 275

Register Baumgartner, Hieronymus (1498-1565): 211 Baur, Jörg (*1930): 11/27 105 202 384/ Bayer, Oswald (*1939): 25 29/347 348 Beck, August (1812-1874): 89 137 146 Beck, C[arl] (*?): 96 Beck, Hermann (1849-1919): 137 297 Beckmann, Bernhard Ludwig (16941760): 55/ Beckmann, Joh[ann] Christ[oph] (16411717): 55 55/209 213 219 220 236 236 237 238 297 Beintker, Horst (*1918): 60 Benrath, Gustav Adolf (* 1931): 42 Bente, [Gerhard] Friedrich] (1858-1930): 344 Benz, Ernst (1907-1978): 28 Berge, Wolfgang (*1929): 29 Bergner, Nikolaus (um 1540-1611/13): 90/ Berke, Thomas (*1961): 124 Bernhard von Clairvaux (1090-1163): 162 181/297 297 356 Besier, Gerhard (*1947): 14 58 219 Beste, Johannes (1852-1928): 326 Beyer, Hartmann (1516-1577): 178 Beza, Theodor (1519-1605): 48/ Bieck, Johann Erdmann (1679-1761): 72 82 Biel, Gabriel (1410-1495): 68 Bindseil, H[einrich] E[rnst] (1803-1876): 22 Biundo, Georg [Karl Josef] (1892-1988): 85/ Bizer, Ernst (1904-1975): 36 Blanke, Fritz (1900-1967): 26 Blaufuß, Dietrich (*1940): 36 Blickle, Peter (*1938): 14 Bockmühl, Klaus (*1931): 44 336/350 Böhme, Kaspar (ngw 1529-1580+): 62 Böhme, Wolfgang (ngw 1550-1567+): 129 Böhme, Wolfgang (*1919): 381 Boethius, Sebastian (1515-1573): 120 120 137 252 252 Bonaventura, Johannes Fidanza (12211274): 127 Bonhoff, Friedrich (»1877-1924 ngw): 122 123 Boor, Friedrich de (*1933): 21/

459

Bornkamm, Heinrich (1901-1977): 383 Bornkamm, Karin (*1928): 200 367 Bornmann, Lucas (ngw 1549-1558): 118 118 Bouterwek, [Rudolf] (*1840): 292 Braecklein, Ingo (*1906): 87 Braubach, Peter (um 1500-1567): 178 Braw, Christian (*1947): 381 382 Bray, John S. (*1936): 48/ Brecht, Martin (*1932): 12/14 25 376 383/ Brehm, Peter (ngw 1556-1585): 154 158 158 330 Brenz, Johannes (1499-1570): 13 Bresnitzer, Alexius (ngw 1539-1581): 127 127 128 330 Bretschneider, K[arl] G[ottlieb] (17761848): 19 115 119 126 Breuer, Dieter (*1938): 32/ Bring, Ragnar (1895-1988): 23/29 44 44 45 350 358 369 372 Brinkel, Karl (1913-1965): 133 141 197/ Brück, Christian (ngw 1532-1567): 132 132 141 154 158 158 Brück, Gregor von (um 1485-1557): 61 132 132 199? 201? Brückner, Johann Georg (1701-1771): 142 Brückner, Wolfgang (*1930): 221 Brüggemann, Theodor (* 1921): 19 Brunken, Otto (*1950): 19 Brunner, Emil (1889-1966): 26 Brunner, Peter (1900-1981): 20 74 76 Brunstädt, Friedrich (1883-1944): 346 Bucholzer, Georg (1500-1566): 53/ 58 58 84 212/214 219 219 237 239 239 Buchrucker, A[rmin]-E[rnst]: (*1923): 29 364 Buchwald, Georg (Apollo) (1859-1947): 70 113 170/ Buck, August (*1911): 332/ Budde, Karl [Ferdinand Reinhart] (18501935): 15 Bugenhagen, Johannes (1485-1558): 85 91 91 95 95 112 141 Burggraf, Martin (ngw 1569-1570): 330 331 Buske, Norbert (*1936): 91 Caesarius, Johannes (ngw 1550-1564+): 141 171/ Calixt, Georg (1586-1656): 353 353 354

460

Register

Calvin, Johannes (1509-1564): 13 38f48f 77 81/198 Camerarius, Elias (ngw 1555-1577): 223 Cato d.Ä., Marcus Porcius (243-149 v. Chr.): 145 Celan, Paul (1920-1970): 381 Chalybaeus, [Richard] Albert (1868— 1943): 84 Chemnitz, Martin (1522-1584): 27 75 77 78 78/79 80 105 105 131 131 196/199 199 214 253 258 258 266 267 276 343 379 Christian III., König von Dänemark (1481, 1503-1559): 137 Christianus, Albert (ngw 1538-1564): 21/ 24 108 Christoph, Herzog von Württemberg (1515, 1550-1568): 77 137 Chrysostomus, d.i. Johannes von Konstantinopel (354-407): 231 Chytraeus, David (1530-1600): 212/244 Cicero, Marcus Tullius (106—43 v. Chr.): 353 Clemen, Otto (1871-1946): 21 22 51 51 62 96 107 109 292 Cochlaeus, Johannes (1479-1552): 154 Coelestin, Georg (1525-1579): 223 Coelestin, Johann Friedrich (ngw 1548— 1572): 330 338 Coelius, Michael (1492-1559): 95 96 107 109 Colerus, Jacob (1537-1612): 227 232 Comenius, Johann Arnos (1592-1670): 18 Commendone, Francesco (erw 1561): 238 Contarini, Casparo (1483, 1535-1542): 73 109 Contarini, Giulio (=Julius) (1519-1575): 73 Cordatus, Conrad (1476-1546): 21 21 22 Corner, Christoph (1518-1594): 297 Crage, Nikolaus (ngw 1530-1559+): 122 Crage, Tilemanus (um 1520-nach 1584): 118 121 121 122 122 123 123 124 124 125 Crell, Paul (1531-1579): 202 Cruciger, Caspar (1504-1548): 21 21/22 14 14 15 85 236 256 336 374 Cruciger, Caspar d.J. (1525-1597): 109 330 336 336 Culmann, Leonhard (1497-1562): 93

d'Andrade, Diego de Paiva (1528-1575): 79 Danneil, Johann Friedrich (1783-1842): 122 236 Degener, Kurt (1902-1978): 121 Delius, Hans-Ulrich (*1930): 55 55/58 66/ 208 Delius, Walter (1899-1972): 120 170/ Denzinger, Henrich (1819-1883): 73 Diener, Ronald E[mst] (*1938): 337 Diestelmann, Jürgen (*1928): 124 172 Diestelmann-Ganter, Susanne (*1960): 197 Diestelmeier, Lampertus (1522-1588): 211 211 Dietzfelbinger, Hermann (1908-1984): 202 Dittrich, Ottmar (1865-1951): 369 Doebner, Richard (1852-1911): 122 Döllinger, Johann Joseph Ignaz (17991890): 36 36 39 39 43 106 115 128 129 165 207 251 252 254 258 265 296 330 372 Dollinger, Robert (*1900): 130 Dreger, Melchior (erw 1546): 238 Drews, Paul [Gottfried] (1858-1912): 13 371 Dreyhaupt, Johann Christoph von (16991768): 120 1 70/ Dürr, Alfred (*1918): 18 Düwel, Klaus (*1935): 16 Ebeling, Gerhard (*1912): 14/20/26/45 59 350 369 Eber, Paul (1511-1569): 126 330 Echternach, Helmut (*1907): 351 Eckard, Georg (ngw 1547-1583+): 113/ Eckhart, Meister (um 1260-1328): 381 Eckert, Alfred (*1934): 334/ Eckstein, Oswald (erw 1565): 258/ Egelkraut, Helmuth (*1938): 372 Ehmer, Hermann (*1943): 72 116 Einem, Johann Just von (1685-1762): 355 555 Eiert, Werner (1885-1954): 350 369 377 381 Elisabeth von der Pfalz (1540-1594): 90/ Ellinger, Georg (1859-1939): 19 Emser, Hieronymus (1477-1527): 290 368 Engelland, Hans (*1903): 370 3 72 3 74

Register Erler, Georg (1850-1913): 273/ Ernst, Andreas (ngw 1539-1565): 274 Ernst, Ursula (1541-1602): 274 Faber, Wendelin (ngw 1526-1540): 62 63 Fabian, Ekkehart (*1926): 132 Fabricius, Andreas (um 1520-1577): 38 43 4650 50 5271 77/117 118 119 119/130 201 253 253 254 255 255 256 257 257/ 258 258/259 262 266 268 269 269 273 273 274 274 275 2 75 276 2 7(5/277 277/ 278 279 279 280 280/281 282 282/2%!, 284 284 285 285/286 286/288 289 2S9 290 290 291 29/ 292 293 294 294 297 306 306 3 / 5 3 / 9 320 320 321 324 325 326 327 328 329 347 349 365 367 368 Fabricius, Georg (1516-1571): 16 273 273 Fabricius, Johannes (=Jonas): (ngw 15641581): 297 Fabricius, Theodosius (1560-1597): 297 Faust, Lampert (ngw 1555-1557): 115 115 255 Ferdinand I., Kaiser (1503, 1556-1564): 89 Fischer, Christoph (1520-1598): 96/ Fischer, Otto (1869-emer 1931): 220 223 239 Flacius, Matthias Illyricus (1520-1575): 23 24 32 33 34 34 38 39 41 42f 42 49 57 61 72 77 80 83 85 87 8 7 88 89 89 91 95 95 96 99 99 100 100 102 102 105 108 110 115 133 137 138 138 139 151 154 155 155 156 156 158 159 162 162 163 163 164 164 165 165 166 166 167 167 168 168 169 169 174 174/175 176 178 178 1 79 183 183 184 186 186 189 194 194 196 197 200 201 202 202 203 203 204 204 205 205 206 206 207 207 211 211 214 254 257/258 26/ 264 264 266 269 270 275 277/285/287 288 288 294 294 295 295 296 298 299 299 300/ 303 303 305 307 309 3 / 2 3 / 5 3 / 6 3 / 7 318 318 319 3 / 9 320 320 321 321/322 323 324 338 364 379 380 Fleischer, Manfred P. (*1928): 57 292 293 Fligge, Jörg Rainer (*1940): 33 Förstemann, Ernst Günther (1788-1859): 50 50 113 114 253 268 273/277 293 Förstemann, Carl Eduard (1804-1847): 61 170/

461

Franck, Sebastian (1499-1542): 38/ Frank, Franz Hermann Reinhold (18271894): 34 37 38 38 39 52 195 350 Frank, G[ustav] [Wilhelm] (1832-1904): 329 Franke, Heiko (*1960): 51 Franz, Gunther (*1942): 67 127 Frege, Ludwig (1804-1883): 208 Freidagius, Nicolaus (erw 1580): 363 Freyhub, Andreas (ngw 1549-1576+): 330 Freysleben, Johannes (1490-nach 1556): 92/ Freytag, Gustav (1816-1895): 256 Friedensburg, Walter (1855-1938): 77 95 256 Friedman, Jerome (*1943): 337 Friedrich II., Kfst der Pfalz (1482, 15441556): 137 Friedrich August II., Kfst von Sachsen (1696-1763): 354 Fröhlich, Thomas (erw 1540): 223 Gallus, Johannes (ngw 1541-1587): 175 Gallus, Nikolaus (1516-1570): 21/69 80 97 99 99/100 102 102 103 103 104 144 145 163 176 257/258 259 26/ 262 288 294 294 305 307 308 309 313 319 320 320 33/ 374 Gallus, Samuel (=Han) (ngw 1551-1574): 141 171/ Garcäus, Joachim (um 1565-1633): 58 250 337 Garcäus, Johannes (1530-1574): 250 337 Gass, Wilhelm (1813-1899): 38/ Geldsetzer, Lutz (*1937): 194 Gennrich, Paul (*1865): 383 Georg III. (1507-1553): 98 Geppert, Walter (*1905): 346 Gerhard, Christian (erw 1583): 92 92 Gerhard, Johann (1582-1637): 329 381 381 384 384/385 385 386 386 Gericke, Wolfgang (*1914): 239 Gernhard, Bartholomäus (1525-1600): 258 258/ Gestrich, Christof (* 1940): 14 58 219 Gigas, Johannes (1514-1581): 118 213/ 252 268 363 Glaser, Petrus (1528-1583): 92 92 93 Glatius, Kaspar (ngw 1523-1551+): 86 Göckeritz, Götz (*1928): 350

462

Register

Goedeke, Karl (Ludwig Friedrich) (1814— 1887): 127 Gottschick, J[ohannes] (1847-1907): 364 Grane, Leif (*1928): 60 68 Grass, Hans (*1909): 28 Greschat, Martin (*1934): 19 20 21/22 59 105 246 380 381 384/ Grimm, Heinrich (1892-1975): 221 Größler, Hermann (1840-1910): 286 287/ Großgebauer, Theophil (1627-1661): 382 383 383 Grote, Ludwig (1825-1887): 209 220 Grübner, David (ngw 1564-1572): 176 Grümmer, Richard (*1887): 54 209 220 Grünberg, [Rudolf] Reinhold (18711954): 128 Gründer, Karlfried (*1928): 21 Grumbach, Wilhelm von (1503-1567): 90 Günther, Johannes (*?): 89 Güttel, Caspar (1471-1542): 63 Hachenburg, Johannes (ngw 15191562+): 35 141 141 171/ Hägglund, Bengt (*1920): 60 374 Haendler, Klaus (*1932): 29 Hagen, Christoph von (ngw 1550-1556): 118 Hagen, Engel vom (ngw 1555-1575+): 117 Hagenbach, Karl Rudolf (1801-1874): 38/ Haikola, Lauri (1917-1987): 42 49 49 50 150 166 168 202 370 Hamelmann, Hermann (1526-1595): 160 214 214 Hamm, Berndt (*1945): 13 17 Hammann, Gustav (*1922): 19 60 63 Hanau, Johannes (ngw 1558-1563): 209 Hanckel, Philipp (ngw 1565-1572): 254/ Hantzsch, Georg (erw 1554): 251 Hardenberg, Albrecht (1510-1574): 198 332 Hardin, James N[eal] (*1939): 52 Harnack, Adolf (von) (1851-1930): 11/26 Harnack, Theodosius (1817-1889): 361 363 Hartfelder, Karl (1848-1893): 118 Hartkese, Martin (ngw 1555-1560): 115 115 Hartmann, Julius (1836-1916): 116 Hausammann, Susi (*1931): 60 382 383

Hauschild, Wolf-Dieter (*1941): 83 85 163 383/ Hausen, Carl Renatus (1740-1805): 208 Haussleiter, Johannes (1851-1928): 371 Havemann, Wilhelm (1800-1869): 292 Heckhel, Georg (ngw 1574-1594): 92 Heerdegen, Arno (1879-1963): 132 133 Heger, Hedwig (*1933): 107 108 Heide, Felician von der (ngw 1545-1558): 123 Heimbucher, Kurt (1928-1988): 372 Heineck, Hermann (1860-1930): 286 287/ 293 Heinemann, [Friedrich Karl] Otto von (1824-1904): 257/282/ Heinrich I., deutscher Kaiser (um 875, 919-936): 113 Heinrich, Gerd (* 1931): 56 Heintze, Gerhard (*1912): 358 Held, Heinz Joachim (*1928): 26/ Heiding, Michael (1506-1561): 82 Heling, Moritz (1523-1595): 109 109 110 Hemming, Nicolaus (1513-1600): 379 379 Henning, Hieronymus (ngw 1547-1564+): 141 141 171/ Heppe, Heinrich (Ludwig Julius) (18201879): 36 37 37 39 210 211 331 331 Herbicht, Andreas (ngw 1563-1585): 176 Herman, Nikolaus (1500-1561): 92 Hermann, Rudolf (1887-1962): 60 63 66/ 361 Herrmann, Johannes (*1930): 83 84 Herrmann, Rudolf (1875-1953): 132 140 Herrmann, [Otto Friedlich] Augfust]] Wolfgang (*1904): 69 Heshusius, Gottfried (1554-1625): 344 344 Heshusius, Henricus (1557-1597): 344 344 Heshusius, Tilemanus (1527-1588): 11 11 32 80 80 197/202 202 273 337 338 343 343 344 Heunisch, Lorenz (ngw 1544-1569): 125 125 126 126 Heussi, Karl (1877-1961): 88 89 354 Heyl, [Maximilian] Cornelius Frhr. zu Herrnsheim (*1927): 335/ Hieronymus (340/50-420): 194 Hilarius (403-449): 16

Register Hintzenstern, Herbert von (*1916): 34f87 133 141 197/ Hoffmann, Gottfried (* 1930): 75 Hoffman, Thomas (erw 1556): 141 17If Holbein, Hans d.J. (1497/98-1543): 254 Holl, Karl (1866-1926): 72/25 25 27 370 378 Holstein, Hugo (1834-1904): 110/236 Holzberg, Niklas (*1946): 254 Homer (8. Jh. v. Chr.): 177/310 Honecker, Martin (*1934): 350 358 369 Homeius, Konrad (1590-1649): 353 354 Huberinus, Caspar (1500-1553): 127 Hügel, Andreas (ngw 1533-1556): 140 211 Hunnicus, Laurentius: siehe Heunisch, Lorenz Hunzinger, August Wilhelm (1871-1920): 364/ Husfeldt, Paul (*1909): 43/ Ingwiler, Georg (ngw 1540-1564+): 141 171/ Irenaeus (ngw 142-190): 230 231 Irenaeus, Christoph (1522-1595): 294 330 Iwand, Hans-Joachim (1899-1960): 366 Jaeger, Lorenz (1892-1975): 74 Janssen, Carl (*1912): 44 368 Jaspert, Bernd (* 1944): 59 Jauernig, Reinhold (1893-1966): 132 170/ 172 Jedin, Hubert (1900-1980): 72/ Jeremias II., Patriarch von Konstantinopel (1530-1595): 26/ Joachim II., Kfst von Brandenburg (15051571): 55 58 58 63 84 208 208 210 210 211 212 212/214 218 218 237 238 239 239 Joest, Wilfried (*1914): 29 45 45 46 46 Al 4 7 48 48 74 147 148 150 Johann VIII. (von Maltitz), Bischof von Meißen (?, 1538-1549): 88 Johann Friedrich d. Großmütige (15031554): 86 88 140 Johann Friedrich d. J. (1538-1565): 204 Johann Friedrich d. M. (1529-1595): 88 89 89 90 90/115/\ 16 127 72S131 132 136 139 140 142 149 163 164 164 204 204 211

463

Johann Georg, Kfst. v. Brandenburg (1525, 1571-1598): 220 222 223 223/ Johann Wilhelm (1530-1573): 204 332 Jonas, Justus (1493-1555): 68 170/ Judex, Matthäus (1528-1564): 162 236 299/ Jüngel, Eberhard (*1934): 27 Jünke, Wolfgang A. (*1953): 75 78 Junghans, Helmar (*1931): 29 60 68 88 177/ Jungmayr, Jörg (*1948): 52 72 Kahler, Ernst (* 1914): 358 Karl V., deutscher Kaiser (1500, 15191556, 1558): 24 73 81 381 Katharina, Gräfin zu Schwarzburg-Rudolstadt („Die Heldenmütige") (15091567): 258/ Kauxdorf, Daniel (1524-ngw 1575): 371 Kawerau, Gustav (1847-1918): 36 39 39 42 58 61 62 64 94 95 107 110/178 217 219 220 Keller, Rudolf (* 1948): 90 194 Kemper, Hans-Georg (* 1941): 16 77 89 92 Killy, Walther (*1917): 18 Kimme, August (*1902): 370 Kinder, Emst (1910-1970): 29 Kindervater, Johann Heinrich (16751726): 113/118 251 254 268 Kingdom, Robert M[cCune] (*1927): 337 Kirchner, Hubert (*1932): 81/ Kirchner, Sigismund (1480-1561): 141 171/ Kirchner, Timotheus (1533-1587): 326 330 338 343 Kirn, Otto (1857-1911): 379 Kjeldgaard-Pederson, Steffen (*1946): 59 Klein, Luise (*1934): 67 96 Klein, Thomas (*1933): 272/ Kleineidam, Erich (*1905): 175 Klemm, Moritz (1848-1931): 292 293 319 Klemm, Peter (*1925): 117 208 Kliefoth, Maria (*1890): 384 385 Kliesch, Gottfried (* 1927): 217 271 Kling, Melchior (1504-1571): 96 Koch, Ernst (*1930): 27 22 25 33 34 36 46 51 57 52 52 53 53/54 55 55 56 58 61/ 67/70 93 96 109 113/115 116 118 151 153 173 209 212/215 216 217 218 220 221 222 238 240 243 253 255 258 263/

464

Register

275 292 293 293 294 295 296 296 298 299 336 344 349 351 356 385 386 Koch, Max (*?): 381 Köberle, Adolf (* 1898): 370 Koelping, Arnold J. (*1931): 369 Koepp, Wilhelm (*1885): 377 Körner, Hans (*1923): 136 Köstlin, Julius (1826-1902): 61 115 122 170/214 2 74 293 Kolb, Robert A[llan] (* 1941): 7 9 / 5 6 56f 57 78 86/ 90 95 96 9 7 98 106 132 133 135 136 137 151 155 156 162 1 75 337 Kolde, Theodor (1850-1913): 34/35 Kolfhaus, Wilhelm (*1870): 48/ Kordes, Berend (1762-1823): 219 Korn, Dietrich (*1932): 92 Kratzsch, Irmgard (*1938): 90 Krause, Winfrid (*1958): 124 Kreck, Walter (*1908): 358 Kreyssig, August Hermann (1811-1889): 273 Krobath, Thomas (*1957): 51 Krumhaar, K[arl] [Friedrich Otto] (18071881): 107 108 Kühn, Ulrich (*1932): 51 351 Künneth, Walter (*1901): 44 368 Küster, George Gottfried (1695-1776): 210 211 236 Ladesius, Valentinus (ngw 1572-1594): 223 223 Laminski, Adolf (* 1934): 219 Landerer, M[aximilian] A[lbrecht] (18101878): 90 Langton, Stephan (um 1150-1228): 15 Lapaeus, Johannes (ngw 1564-1606): 70 71 71 255 Latomus, Jakob (ngw 1510-1544): 17/373 Lau, Franz (1907-1973): 34/358 Lauenstein, Joachim Barward (1698— 1746): 121 123 Lauterwald, Matthias (urn 1520-1551): 93 Leder, Hans-Günter (*1930): 91 Lehmann, Hartmut (*1936): 91 Lehmann, Peter (*1941): 354 355 Lerche, Otto (*1885): 81/87 155 Lesser, Friedrich Christian (1692-1754): 114 115 293 Leube, Hans (1896-1947): 32

Leuckfeld, Johann Georg (1668-1726): 69 214 285/292 293 296 Leyser, Polykarp d.Ä. (1552-1610): 105 Lindström, Martin (*?): 384 Link, Christian (*1938): 15 362 Liscow, Christian Ludwig (1701-1760): 354 354 355 355 Loesche, Georg (1855-1932): 69 Löschmann, Johannes (ngw 1640-1648): 354 Loewenich, Walther von (1903-1992): 362 Lohff, Wenzel (*1925): 20 25 350 Lohse, Bernhard (*1928): 14/33 42 42 60 84 85 Lohse, Eduard (*1924): 26/ Loofs, Friedrich (1858-1928): 13 30 33 40 40 Luder, Matthias (1520-1572): 295 Luther, Hans (1526-1575): 132 Luther, Paul (1533-1593): 362 362 McLaughlin, Emmet R. (*1951): 246 Magdeburgius, Joachim (1525-nach August 1587): 101 Mager, Inge (*1940): 343 Mahlmann, Theodor (*1931): 105 Maimbourg, Louis (1610-1686): 34/ Major, Georg (1502-1574): 14 17 19 21/ 24 25 34 35 40 46 56 57 57 80 80 85 85 88 89 91 93 94 94 95 96 96 97 97 98 98 99 99/100 101 101 102 102 103 103 104 104 105 106 107 107 108 109 109 110 111 111 112 112 114 114 115 116 117 117 121 124 125 126 127 128 128 129 129/130/130 131 133 133 134 134 135 136 136 137 138 138 139 139 140 141 142 143 143 144 146 148 148 150 150 153 154 155 158 159 160 161 162 162 163 163 165 165 167 167 169 174 176 181 183 198 198 203 203 206 236 236 251 251 252 262 264 2 73 284 285/287 288 294 316 318 332 333 334 334/331 338 344 344 352 353 354 355 372 374 377 379 380 386 386 Mani (215-276): 38 Mannermaa, Tuomo (* 1937): 363 368 Manns, Peter (*1923): 20 362 Martens, Carl (1854-1903): 170/

Register Mathesius, Johannes (1504-1565): 68 69 69 126 Matthes, Karl (*1811): 68 84 85 Mau, Rudolf (* 1927): 18 23 43/50 58 58 150 210 217 Maurer, Wilhelm (1900-1981): 20 Maushake, Walter (*1890): 210 Medier, Nicolaus (1502-1551): 20/23 320 366 Mehlhausen Joachim (*1935): 81 82/84 Meienburg, Michael (1491-1555): 113 114 120 264 21Λ 293 Meinhold, Peter (1907-1981): 374/377/ Meisner, Joachim (* 1933): 175 Meister, Ferdinand] (Otto) (1828-1915): 52 292 296 319 Meitzer, Christian (1655-1733): 220 Menius, Eusebius (1527-1576 ngw): 138 Menius, Justus (1499-1558): 20 25 39 40 40/53 56 67 86 102 104 104 110 115/ 116 116 117 120 127 128 128 129 131 132 133 133 134 135 135 136 136 137 137 138 138 139 139 140 140 141 141 142 142 143 143 144 144 145 145 146 147 147 148 148/149 150 152 152 153 154 155 158 158 159 / 5 9 / 1 6 0 161 162 165 167 167 171/174 176 203 225 263 263/264 264/265 374 377 Menzel, Hieronymus (1517-1590): 107 331 Meurer, Siegfried (*1931): 26/ Meyer, Hans Philipp (*1919): 25 351 Meyer, Harding (*1928): 20 Meyer, Karl (1845-1935): 120 292 Meyer, Philipp (*1854): 122 Michel, Eustachius (ngw 1565-1570): 254/ Modalsi, Ole (*1913): 45 Moeller, Bernd (*1931): 15 85 Mörlin, Hieronymus (1545-1602): 197/ Mörlin, Joachim (1514-1571): 34 38 41 43 49 61 105 106 119 132139 143 170/115 175 1 76 1 77/119 1 79 180 180 181 182 183 184 186 186 189 191 192 193 193 194 196 196/191 198 198 199 199 200 200/ 201 202 202 205 246 253 275 276 276 325 325/326 327 327 328 328 329 329 347 379 Mörlin, Maximilian (1516-1584): 104 132 140 164 170/196/211

465

Mörsken, Lorenz (ngw 1540-1552): 163 Mohr, Rudolf (* 1933): 59 Moibanus, Ambrosius (1494-1554): 297 Moldaenke, Günter (*1909): 166 194 323 Molitor, Caspar (ngw 1550-1565): 140 Molitor, Hansgeorg (*1939): 32/ Moller, Heinrich (erw 1568): 330 Moller, Laurentius (ngw 1546-1565): 118 252 Moller, Martin (1547-1606): 15 137 356 Monner, Basilius (um 1500-1566): 153 153 258/ de Montaigne, Michel (1533-1592): 293 Mordeisen, Ulrich (1519-1572): 126 213/ Moritz, Kfst von Sachsen (1521, 1541, 1547-1553): 84 86 88 90 95 Mostert, Walter (*1936): 28 Motschmann, Just Christoph (1691-1738): 175 Motz, Philipp (ngw 1536): 20/ Mülich, W[olf] von (um 1512-nach 1567): 141 153 Müller, Gerhard (*1929): 26 28 30 332/ Müller, Gottfried (*1934): 141 Müller, Johann Christoph (erw 1758): 210 Müller, Nikolaus (1857-1912): 213/375 Mumm, [Friedrich Wilhelm] Reinhard (1873-1932): 77 Musaeus, Johannes (1613-1681): 354 354 Musaeus, Simon (1521-1576): 211 Musculus, Andreas (1514-1581): 36 37 37 38 39 41 42 43 46 46 47 51 53 53/54 55 55/56 58 58 70 70 71 78 196/201 208 208 209 209 210 210 211 211 2X2 212/ 214 215 215/216 217 217 218 218 219 219 220 220 221 221 222 222/223 223 224 224 225 225 226 226 221 227 228 228 229 229 230 230 231 231 232 232 233 233 234 234 235 235 236 237 237 238 238 239 239 240 240 241 241/242 243 243 244 245 245 246 247 247 249 250 250 254 261 270/211 280 297 321 332/331 337 340 344 353 356 356 359 375 Musculus, Caspar (erw 1539): 220 Musculus, Paul (1529-1577): 220 223 223/ Myconius, Friedrich (1490-1546): 144 Mylius, Georg (1548-1607): 351 352 352 353 353

466

Register

Nannestadius, Nicolaus [Engelhardt] 196/198 199 199 209 209 219 238 241 (1730-1782): 352 352 246 257 324 333 376 Neander, Michael (1525-1595): 34 36 38 Ostergaard-Nielsen, Harald (1910-1977): 41 41 42 43 43 47 48 50 51 51 52 52 65 362 363 365 368 71 71 118 182 191 191 192 195 201 201 Otho, Anton (um 1505-nach 1579): 23 35 253 254 256 257/259 259 265 266 267 36 38 38/41 42 42 43 43 46 Al 50 50 51 267 268 269 271 273 274 275 275 276 52 53 53 70 70 71 77/91 92 113 113/ 2Π 277/278 280f282 285 285 287 290 115 115 116 117 118 118/120 120 121 290 292 292 293 293 294 294 295 295 136 150 151 151 152 163 163 164 164

296 296 297 298 298 299 29P 300/302 302 303 503 304 304 305 305 306 306 307 312 318 325 347 386

307 308 308 309 309 310 312 313 314 314 315 315 318 319 319 320 320 321 325 327 328 328 329 329 349 349 356 356 363 364

310/311

316 317 322 324 345 346 364 365

386

Neander, Michael d.J. (erw 1599): 299/ Neander, Michael (Joachimsthal) (1529— 1581): 292 Neander, Michael (Schneeberg) (ngw 1553—1563+): 292 Neander, Michael (Weida) (ngw 15801595): 292 Neander, Paul (ngw 1577-1590): 351 351 Nelle, [Heinrich Friedrich] Wilhelm (1849-1918): 384 Nestler, Andreas (*1952): 355 Neudecker, Johann Christian Gotthold (1807-1866): 21 Neuser, Wilhelm H. (*1926): 383/ Nezenius, Abel (ngw 1590-1610): 353 353 Nicolai, Philipp (1556-1608): 384 384 Nilsson, Kjell-Ove (*1934): 45 45 362 365 Nitzsch, Carl Immanuel (1787-1868): 63 Nitzsch, Karl Ludwig (1751-1831): 60 Noricus, Johann (1516-1583): 115 253 255 275 276/ Oberman, Heiko Augustinus (* 1930): 14

67 68 73 Oberndorff, Johfannes] (erw 1565): 320 Oesch, Wilhelm Martin (*1896): 346 Olearius, Johann Christoph (1668-1747):

113/142 256 Olson, Oliver K. (*1927): 162 164 Olsson, Herbert (»1899): 43/366 Oslander, Andreas (1498-1552): 22 22 33

33 41 48/80 91 91 93 126 127 142 193

172/173 174 1 74/116 177 179 1 79 188 196/201 255 255 260 260 265 265

214 252 252 253 253 256 256 257 257/258 261 261 262 262/263 266 266 267 267 268

254 254 258/259 264 264 268/269

270/211 278 279 313 318 331 331 375/

285 288 292 293 298 305 306 319 320 320 321 324 325 325 332 332 347 349 359 363 365

272 2 72 2 73 275 2 75 276 277

Otho, Jacob (erw 1524): 256 Otto, Valentin (ngw 1577-1592): 256 Otte, Wolf-Dieter (*1938): 173 Palhöfer, Leonhard (ngw

1547-1566+):

141 171/ Palladius, Peter (d.i. Plade, Peter) (15031560): 20/21/24 100 108 325/328 359

359 Pantaleon, Heinrich (1522-1595): 256 343 Paul III. (1468-( 1534)-1549): 73 Paul, Jean (d.i. Johann Paul Friedrich Richter) (1763-1825): 355 355 Paullini, Christian Franziscus (16431712): 132 140 142 143 146 147 149

154 158 Pelagius (+nach 418): 11/17 Pelargus, Christoph (1565-1633): 351 351 Pesch, Otto Hermann (* 1931): 17 357 Peters, Albrecht (1924-1987): 26 28 29 44 322 350 358 366 376 376 377 378 379 Peters, Christian (*1961): 383/ Petrich, Hermann (1845-1933): 21/ Petzold, Matthias (*1948): 51 Peuckert, Will-Erich (1895-1969): 92 Pezel, Christoph (1539-1604): 115 Pfeffinger, Johannes (1493-1573): 34 126 161 Pfeiffer, Gerhard (*1905): 136 Pflug, Julius von (1499-1564): 82 Ρ fuller, Wolfgang (*1951): 51

Register Pierius, Urban (1546-1616): 212/221 227 Pietz, Reinhold (1921-1976): 246 Piscator, Petrus (ngw 1588-1596): 351 Pius IV. (1499—(1559)-1565): 109 Planck, Gottlieb Jacob (1751-1833): 36 36 38 38 43 107 108 114 138 141 142 Plitt, Gustav Leopold (1836-1880): 239 Poach, Andreas (1515/6-1585): 35 38 38 41 42 42 47 51 53 61 70 70 113 113 114 140 140 141 141 151 152 152 154 163 163 164 166 170 770/171 172 772/173 174 174 175 175 176 176 177 178 178 179 179 180 180 181 757/182 183 183 184 184/185 186 186 187 187 188 188 189 189 190 190 191 192 192 193 193 194 194 195 195 196 796/197 198 199 200 201 202 202 204 205 205 206 206 246 258 258/266 309 313 324 325 347 Pollio, Lucas (1536-1583): 181/ Pontanus, Johann (um 1520-1572): 41 Porta, Conrad (1541-1585): 71 71 Praetorius, Abdias (1524-1573): 36 37 43 46 53 53 54 55/56 58 70 78 126 129 138 162 208 209 209 210 210 211/212 212/ 214 215 275/216 217 277 218 218 219 279 222 224 225 227 227 228 229 229 230 230 231 235 236 236 237 237 238 238 239 239 240 240 241 241/242 243 243 244 244 245 245 246 246 247 247 248 248 249 249 250 250 256 261 261 281 281 340 375 Praetorius, Alexius (1524-1563): 128 128 129 Praetorius, Andreas (um 1550-1586): 53/ 56 209 227 236 Praetorius, Peter (1513-1588): 330 Praetorius, Stephan (1536/39-1603): 352 352 353 359 380 380/383 383 Praetorius, Zacharias (1535-1575): 338 Prautzsch, Hans (1901-1980): 197/ Preger, Johann Wilhelm (1827-1896): 39 39 57 87 98 138 162 163 164 202 Pressel, Theodor (1819-1877): 39 39 57 138 Preuss, [Friedrich] Ed[uard] (1834-1904): 78 Preuß, Hans (1876-1951): 69 71 91 Probus, Anton (1539-1614): 254 Pyl, [Theodor] (1826-1904): 33

467

Quack, Jürgen (*1942): 381 382 Quehl, Georg (1792-1870): 176 Quinus, Bruno (ngw 1549-1584): 67 Rabe, Horst (*1930): 32/ Rabenau, Konrad von (*1924): 327 Raitt, Jill (*?): 337 Ramsbeck, Wilibald (ngw 1549-1557): 213/ Ranfft, Johannes (ngw 1551-1555): 114 Ransberck, Bilibaldus: s. Ramsbeck, Wilibald Ratschow, Carl Heinz (* 1911): 44 368 Ratzeberger, Matthäus (1501-1559): 27 141 141 151 152 164 174 174 204 204 Raumer, Karl von (1783-1865): 293 319 Regebrand, Georg (1547-1613): 297 Rehtmeyer, Philipp Julius (1678-1742): 201 266 267 Reichert, Ernst-Otto (1916-1979): 84 86/ 211 Reinhard, Johann Balthasar (1673-1741): 115 117 Reinhold, Erasmus (1511-1553): 352 352 Rembe, Heinrich (*?): 69 140 Reu, Johann Michael (1869-1943): 238 Rhegius, Urbanus (489-1541): 67 Rhode, Siegfried (*1909): 208 220 Richter, Matthias (*1955): 38 Ritsehl, Albrecht (1822-1899): 338 356 376 380 380/ Ritsehl, Otto (1860-1944): 40 40/41 46 54 72 89 103 107 1 73 Ritter, Joachim (1903-1974): 27 Röbbelen, Ingeborg (1923-1970): 92 354 Roensch, Manfred (* 1930): 78 Rörer, Georg (1492-1557): 70 171 Röselmüller, [Anton Wilhelm] (*?): 110/ Rogge, Joachim (*1929): 79 60 61 62 68 82 95 219 Roloff, Hans-Gert (*1932): 61 72 1 07 117 254 Rosenberger, Gerd (*1928): 60 Rosinus, Bartholomäus (1520-1586): 330 Rost, Johannes (ngw 1638-1650): 354 Roth, Erich (1917-1956): 33 196/199 326 Roth, Friedrich (1854-1930): 113/ Rothermund, Jörg (*1934): 2 9 / Rothmaler, Erasmus (1562-1611): 353/

468

Register

Rothmaler, Johannes (1601-1650): 353 353/ Rublack, Hans-Christoph (*1932): 32f 54 91 Riickert, Hanns (1901-1974): 73 74 75 76 Rudolf von .Habsburg (1218-1291): 113 Ruhbach, Gerhard (*1933): 364f Ruprecht, Wolfgang (1522-1564): 125 125f

Schmidt, Gustav Leberecht (1828-1894): 39 39 40/86/132 133 135 136 137 139 140 141 142 143 144 145 147 148 149 152 Schmidt, Martin (1909-1982): 36 312 Schneckenburger, Matthias (1804-1848): 48/ Schnepf(f), Erhard (1495-1558): 115 115/ 116 117 132 133 134 135 139 142 143 207 207 211 251 Sack, Siegfried (1527-1596): 236 250 337 Schöne, Jobst (*1931): 51 Schönfeld, Georg von (1524-1590): 258/ Saffert, Erich (*1920): 125f Salig, Christian August (1692-1738): 33 Schönmetzer, Adolf (*1910): 73 35 35 39 43 110/112 138 140 141 142 Schott, Erdmann (1900-1988): 177 345 366 367 144 us 148/151 210 Salmuth, Heinrich (1522-1576): 126 330 Schreiner, Helmuth (*1893): 44 368 Sanfelice, Thomas (ngw 1526-1547): 73 Schröder Edward (1858-1942): 69 285/ Sarcerius, Erasmus (1501-1559): 110 110/ Schütz, Christian (1526-1594): 330 Schütz, Heinrich (1585-1672): 221 111 116 120 252 252 Schuetze, Armin W. (*1917): 369 Sarcerius, Wilhelm (erw 1574): 111 111/ Saupe, Martin (1867-1962): 330 331 334 Schultz, Robert Cfharles] (*1928): 366 Schulz, Frieder (*1917): 91 221 257 335/ Schwabe, Sigismund (1526-1596): 270/ Schachtius, Valentinus (1540-1607): 363 Schwager, Hans-Joachim (*1929): 381 382 Schäfer, Rolf (* 1931): 358 Schade, Freiherr Herwarth von (*1926): Schwarz, F[riedrich] I[mmanuel] (1728— 178 1786): 22 297 358 371 Schwarz, (J[ohann] C[arl]) E[duard] Scharfe, Martin (*1936): 71 (1802-1870): 92/ Schaube, Joachim (ngw 1556-1572+): 254 Schwarz, Reinhard (*1929): 25 364/376 254 Schwarzwäller, Klaus (*1935): 366 Scheffczyk, Leo (*1920): 17 Schwenckfeld, Caspar von (1490-1561): Scheible, Heinz (*1931): 24 293 334 Schellong, Dieter (*1928): 48/ 38/246 246 324 324 Schenk, Jakob (ngw 1536): 20/ Scotus, Duns (1274-1308): 17 Schenkel, Daniel (1813-1885): 38/ Seckendorf, Veit Ludwig von (1626Schilling, Heinz (*1942): 67/ 1692): 34 34/ Schlemme, Heinrich (ngw 1542-1545): Seebaß, Gottfried (="1937): 322 122 Seeber, Gustav (*1933): 89 Seeberg, Reinhold (1859-1935): 41 41 46 Schlink, Edmund (*1903): 74 346 54 Schloemann, Martin (*1931): 43/60 61 63/ Seehawer, Johannes (*?): 35 40 40 41 41 65 42 42 43 43 46 46 48 48 51 52 53/117 Schloenbach, Manfred (*1923): 369 118 7 / 5 / 1 1 9 120 150 173 174 252 296 Schlüsselburg, Conrad (1543-1619): 33 33 332 365 34 40 41 41 42 51 52 61 95 97 98 105 107 130 156 1 65 166 1 67 1 78 1 79 180 Sehling, Emil (1860-1928): 132 181/183 184/187 188 189 190 191 192 Seidel, Martin Friedrich (1621-1693): 211 193 194/196/199 201 204/276 296 302 219 236 236 239 309 313 314 325 Seils, Martin (*1927): 16 Schmaus, Michael (*1897): 17 363 Seinecker, Nikolaus (1530-1592): 255 293 Schmid, Erasmus (1511/12-1570): 185 334 334/ Schmidt, Gerhard (*1896): 113

Register Seripando, Girolamo (=Hieronymus) (1492-1563): 73 74 Sidelius, Ambrosius d.Ä. (1534-1613): 176 Silberborth, Hans (1887-1949): 113 116 254/276 331 Silberschlag, Georg (1535-1572): 175 258f Sillem, Carl Hieronymus Wilhelm (18291915): 172 1 78 186 189 Simon, Matthias (1893-1972): 92/125 Sinapius, Simon (ngw 1539-1574): 214 Sixt, Johann Michael (ngw 1757-1821): 125/ Sommerlath, Ernst (1890-1983): 34 351 Spalatin, Georg (1484-1545): 21 Spangenberg, Cyriacus (1528-1604): 69 69 78 1 09 140 140 2 72 285 285/286 286 287 294 313 314 314 332/335 357 357 360 Spangenberg, Johann (1484-1550): 95 285/ Spee, Friedrich von (1591-1635): 77 77 Spener, Philipp Jakob (1635-1705): 381 383 383/384 384 385 Speratus, Paul (1484-1551): 15 15 Spieker, Christian Wilhelm (1780-1858): 39 39 41 53/55 208/210 212/218 219 220 223/229 239 Spitz, Lewis W. Jr. (*1922): 25 57 Stadtland, Tjarko (*1936): 48/ Stählin, Wilhelm (1883-1975): 74 Stancarus, Franziskus (1501-1574): 208 208/ Staphylus, Friedrich (1512-1564): 109 Starck, Sebastian (1528-1586): 253 Statius, Martin (1589-1655): 352 383 Steinmetz, Max (*1912): 89 Steinmüller, Paul (1870-1940): 239 Steude, Hanna (erw 1556): 171/ Steude, Sebastian (1486-1556): 141 Stoeffler, F. Ernest (*1911): 381 Stößel, Johannes (1524-1576): 104 139 140 211 Stolz, Johann (1514-1556): 115 115/ 132 132 133 135 150 172 214 Strassen, Christoph von der (1512/131560): 208 208 Strauss, Walter L[eopold] (1928-1988): 203 324

469

Streuber, Peter (ngw 1556-1594): 297 Strigel, Victorin (1524-1569): 35 89 127 140 142 142 143 143 145 145/148 148 150 151 151 165 173 186 202 202 211 262 288 Strigenitius, Gregorius (1548-1603): 128 Strobel, Georg Theodor (1736-1794): 208 211 Stuhlmacher, Peter (*1932) 28 Stupperich, Martin (*1943): 33 91 127 142 193 196/198 199 209 376 Stupperich, Robert (*1904): 44 56 208 210 357 370 Sturm, Johannes (1507-1589): 273 292 Sudbrack, Josef (* 1925): 364/ Süß, Helmut (*?): 334/ Sybold, Jacob (ngw 1536-1575): 113/114 114 115 116 117 118 120 122 253 253 255 274 275 275 276 276 286 294 294 Tauler, Johannes (um 1300-1361): 14 52 93 93 297 297 311 356 356 Thann, Eberhard von der (1495-1574): 135 136 136 330 Thielicke, Helmut (1908-1986): 361 384 Thiemann, Egbert (*1931): 160 Thieme, Karl (1862-1932): 99 359 Thilo, Wilhelm (1802-1870): 285/ Tholuck, Friedrich August Gotttreu (17991877): 217 Thumwald, Erik (*?): 69 Tilemann, von Heussen (1497-1551): 20/ 21/24 100 108 325/328 359 359 Timann, Johannes (um 1500-1557+): 93 Topf, Christian (ngw 1557-1560): 274 Trinius, Johfann] Ant[on] (1722-1784): 114 253 2 73 2 74 2 75 285/291 294 355 Trotzendorf, Valentin Friedland (14901556): 273 292 292 Tschackert, Paul (1848-1911): 15 119 353 Tunger, Laurentius (ngw 1552-1555): 115 115 Twele, Gustav [Karl Hermann] (18581935): 121 123 Urban, Hans-Jörg (*1940): 13 Vajta, Vilmos (*1918): 17 26 28 357 Veit, Patrice (* 1951): 15 18

43/166

470

Register

Venatorius, Thomas (1490-1551): 92/ Vergerio, Pietro Paolo (1497/98-1565): 77 97 Vetter, Konrad: siehe Andreae, Conrad Vogelsang, Erich (1904-1944): 377 Voigt, Gottfried (* 1914): 27 Voit, Hartmut (*1944): 69 Volborth, Johann Carl (1748-1796): 292 293 377 Volk, Ernst (*1927): 124 Volk, Hermann (*1903): 74 Volz, Hans (1904-1978): 68 69 Wach, Joachim (1898-1955): 194 Wackernagel, Philipp (1800-1877): 16 92 Wagenmann, Hugo (*?): 210 Wagenmann, [Julius August] (18231890): 90 140 142 196f Wagner, Harald (*1944): 13 Walch, Johann Georg (1693-1775): 36 36 Wald, Max (*?): 219 Wald, Samuel Theophil Gottlieb (17601828): 219 Waldner, Wolfgang (ngw 1555-1583+): 130 130 284 320 320 Wallmann, Johannes (*1930): 32f353 381 383 384 385 Walter, Johann (1496-1570): 92 Walther, Georg (um 1530-1580): 379 379 Wartenberg, Günther (*1943): 84 85 88 Weber, Andreas (ngw 1544-1562): 115 115 Weber, Hans-Emil (1882-1950): 85 106 351 373 377 380 Weber, Johannes (1495-1555): 86 Wehrenfennig, Erich (1872-1968): 69 Weichert, Friedrich (1913-1988): 55 56 56 209 236 Weigel, Valentin (1533-1588): 273 Weiss, Ulman (*1949): 17lf Weller, Hieronymus (1499-1572): 20f 23 320 366 Wendebourg, Dorothea (*1952): 26f Wendehorst, Alfred (*1927): 136 Wengert, Timothy J. (*1951): 21 378 Wensch, Kurt (*?): 253 Wenz, Gunther (*1949): 376/

Westphal, Joachim (1510/11-1574): 152 172 178 178 184f 185 186 188 189 195 338 338 339 Westphal, Joachim (1525-1569): 338 Wiedermann, Gotthelf (*1953): 117 208 251 Wigand, Johannes (1523-1587): 49 87 87 95 96 103 103 104 104 107 110 116 116 151 162 162 164 178 197/206 206 295 295 319 320 330 333 337 337 338 338 339 339 340 340 341 341 342 342 343 343 Wigbert (ngw 995-1046): 306 Wilhelm I., Graf von Nassau-Dillenburg (1484, 1516-1559): 110/ Wilisch, Christian] Friedrich] (16841759): 128 Wilisch, Christian Gotthold (1696-1768): 128 128 129 Wilkenio, Hermann (erw 1557): 119 Winter, Balthasar (erw 1555): 117 Wirsching, Johannes (*1929): 14 Wirth, Johann (ngw 1553-1557+): 112 114 114 115 115 188 252 Wittenborn, Erich (*1915): 91 Witzel, Georg (1501-1573): 97 Wolf, Gustav (1865-1940): 99 Wolf, Herbert (*1930): 69 Wolf, Ursula (*1951): 21 Wolff, Paul (1857-1907): 209 235 239 Wolgast, Eike (*1936): 90 334 371 Wotschke, Theodor (1871-1939): 338 Wuttke, Gottfried (1899-1981): 236 Zabel, Johann (1543-1584): 176 Zeeden, Ernst Walter (*1916): 32/ Zeitfuchs, Joh[ann] Am[old] (1671-1742): 254 Zeller, Winfried (1911-1982): 28 59 384 Zeppenfeldt, Luise (1871-1930): 122 123 Zimmermann, Gunter (*1944): 48/ Zinzendorf, Graf Nikolaus von (17001760): 382 Zippel, Klaus-Dieter (*1934): 133 Zumkeller, Adolar (*1915): 17 zur Mühlen, Karl-Heinz (*1935): 81/ Zwingli, Ulrich (1484-1531): 13 38/

Forschungen zur Kirchen-und Dogmengeschichte Herausgegeben von Adolf Martin Ritter

Eine Titelauswahl 66 Volker Henning Drecoll Die Entwicklung der Trinitätslehre des Basilius von Cäsarea Sein Weg v o m Homöusianer zum Neonizäner. 1996. XIV, 417 Seiten mit 1 Landkarte, geb. ISBN 3-525-55174-6 65 Jürgen Kaiser Ruhe der Seele und Siegel der Hoffnung Die Deutung des Sabbats in der Reformation. 1996. 319 Seiten, geb. ISBN 3-525-55169-X 64 Athina Lexutt Rechtfertigung im Gespräch Das Rechtfertigungsverständnis in den Religionsgesprächen von Hagenau, Worms und Regensburg 1540/41. 1996. 299 Seiten, geb. ISBN 3 - 5 2 5 - 5 5 1 7 2 - X 63 Volker Leppin Geglaubte Wahrheit Das Theologieverständnis Wilhelms von Ockham. 1995. 365 Seiten, geb. ISBN 3-525-55173-8 62 Johann Anselm Steiger Johann Ludwig Ewald ( 1 7 4 8 - 1 8 2 2 ) Rettung eines theologischen Zeitgenossen. 1995. 598 Seiten mit 6 Abbildungen, geb. ISBN 3-525-55171-1 61 Ute E. Eisen Amtsträgerinnen im frühen Christentum Epigraphische und literarische Studien. 1996. 287 Seiten, geb. ISBN 3-525-55170-3 60 Rudolf Keller Die Confessio Augustana im theologischen Wirken des Rostocker Professors David Chyträus ( 1 5 3 0 - 1 6 0 0 ) 1994. 239 Seiten, 1 Abb., geb. ISBN 3-525-55168-1

59 Ralf Kötter Johannes Bugenhagens Rechtfertigungslehre und der römische Katholizismus Studien zum Sendbrief an die Hamburger (1525). 1994. 489 Seiten, geb. ISBN 3-525-55167-3 58 Wolfram Kinzig Novitas Christiana Die Idee des Fortschritts in der Alten Kirche bis Eusebius. 1994. 702 Seiten, geb. ISBN 3-525-55166-5 57 Adriaan Η. B. Breukelaar Historiography and Episcopal Authority in Sixth-Century Gaul The Histories of Gregory of Tours interpreted in their historical context. 1994. 391 Seiten, geb. ISBN 3-525-55165-7 56 Holger Strutwolf Gnosis als System Zur Rezeption der valentinianischen Gnosis bei Origenes. 1993. 405 Seiten, geb. ISBN 3-525-55164-9 55 Matthias Schlicht Luthers Vorlesung über Psalm 90 Überlieferung und Theologie. 1993. 183 Seiten, geb. ISBN 3-525-55163-0 54 Griet Pctersen-Szemeredy Zwischen Weltstadt und Wüste: Römische Asketinnen in der Spätantike Eine Studie zu Motivation und Gestaltung der Askese christlicher Frauen Roms auf dem Hintergrund ihrer Zeit. 1993. 239 Seiten, geb. ISBN 3-525-55162-2

V&R

Vandenhoeck &. Ruprecht

Rechtfertigung im Gespräch Lehrverurteilungen kirchentrennend? I

Matthias Kroeger

Rechtfertigung, Sakramente und Amt im Zeitalter der Reformation und heute. Hrsg. von Karl Lehmann und Wolfhart Pannenberg. (Dialog der Kirchen, Band 4). 3. Auflage 1988. 199 Seiten, kartoniert ISBN 3 - 5 2 5 - 5 6 9 2 5 - 4

Studien zur Entwicklung der Rechtfertigungslehre beim jungen Luther. (Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte, Band 20). 1968. 2 4 6 Seiten, kartoniert ISBN 3 - 5 2 5 - 5 5 1 2 3 - 1

Lehrverurteilungen kirchentrennend? II Materialien zu den Lehrverurteilungen und zur Theologie der Rechtfertigung. Hrsg. von Karl Lehmann. (Dialog der Kirchen, Band 5). 2. Auflage 1995. 3 7 4 Seiten, kartoniert ISBN 3 - 5 2 5 - 5 6 9 2 6 - 2

Ralf Kötter

Johannes Bugenhagens Rechtfertigungslehre und der römische Katholizismus Studien zum Sendbrief an die Hamburger (1525). (Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte, Band 59). 1994. 489 Seiten, gebunden. ISBN 3 - 5 2 5 - 5 5 1 6 7 - 3

Der Verfasser erarbeitet anhand einer der wichtigsten reformatorischen Schriften Bugenhagens sein rechtfertigungstheologisches Profil. Er zeigt dessen Nähe zum Ansatz Luthers auf, ortet aber gleichzeitig charakteristische Unterschiede, die aus der humanistischen Vergangenheit Bugenhagens resultieren. Darüber hinaus wird das Bild, das Bugenhagen von seinen altgläubigen Kontrahenten in Hamburg zeichnet, anhand der konkreten Gestalt altgläubiger Frömmigkeit und Theologie in der Hansestadt kritisch überprüft. Insgesamt wird deutlich, daß die Reformation ein kontinuierlicher, sukzessiver Prozeß war, der auf vorhandene Strömungen und vorfindliches Potential zurückgreifen konnte.

Rechtfertigung und Gesetz

Athina Lexutt

Rechtfertigung im Gespräch Das Rechtfertigungsverständnis in den Religionsgesprächen von Hagenau, Worms und Regensburg 1540/41. (Forschungen zur Kirchenund Dogmengeschichte, Band 64). 1996. 299 Seiten, gebunden. ISBN 3 - 5 2 5 - 5 5 1 7 2 - X

In den von Kaiser Karl V. initiierten Religionsgesprächen waren die namhaftesten Theologen der Zeit (u.a. Melanchthon, Bucer, Eck und Calvin) um eine friedliche Lösung des Religionskonflikts im Reich bemüht. Weil es hier um so folgenschwere Entscheidungen ging, gewinnt die Frage, welches Gewicht die Theologen beider Seiten der Rechtfertigungslehre beimaßen, eine große Bedeutung. Galt zu diesem Zeitpunkt die Rechtfertigungslehre bereits als „articulus stantis et cadentis ecclesiae"? Zu welchen Konzessionen waren Altgläubige und Protestanten bereit, um eine Einigung zu erzielen? Und was bedeuten die historischen Ergebnisse für die ökumenische Debatte heute? Auf diese und damit verbundene Fragen sucht die Abhandlung durch genaue Analyse der Texte zu antworten.

V&R

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