Vorlesungen und Reden zu Ursprung und Gegenwart. Verfall und Teilhabe 3721400313

Der Fortsetzungsband der Vorlesungen und Reden zu Ursprung und Gegenwart. Novalis Gesamtausgabe Band V / II: Verfall und

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Vorlesungen und Reden zu Ursprung und Gegenwart. Verfall und Teilhabe
 3721400313

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Table of contents :
Titelseite
Schmutztitel
Impressum
Inhaltsübersicht
Hinweis des Herausgebers
Gegenwart und Zukunft
Verfall und Teilhabe
Vorwort
I
Verneigung vor Laotse
Wandel in der Beziehung des Menschen zur Technik
Über die Polarität
Dualismus und Polarität
II
Auf der Suche nach dem neuen Bewußtsein
Das integrale Bewußtsein
Der unsichtbare Ursprung
Urangst und Urvertrauen
Nachwort von Wilhelm J. Revers
Anmerkungen
Anhang
Konzepte für Vorlesungen
1. Die drei Epochen der Wissenschaft
2. Der Mensch nach der Neuzeit
The Magic Structure of Man
Conscience Et Inconscient: Un Dilemme Trompeur
Bibliographie
Namenregister
Sachregister

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JEAN GEBSER

GESAMTAUSGABE BAND V/II Vorlesungen und Reden zu «Ursprung und Gegenwart»

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NOVALIS

VERLAG

©

1977 NOVALIS VERLAG AG SCHAFFHAUSEN Alle Rechte vorbehalten, insbesondere auch des photomechanischen Nachdrucks und der Photokopie jeder Art. Printed in Switzerland by Meier + Cie AG Schaffhausen Offset Buchdruck ISBN 3 7214 0031.3

INHALTSÜBERSICHT

Hinweis des Herausgebers

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Gegenwart und Zukunft Einführung des Autors in Band 2 seines Werkes « Ursprung und Gegenwart» . .................«....

6

7

Verfall und Teilhabe Vorwort

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I Verneigung vor Laotse . . . . . .... ss Wandel in der Beziehung des Menschen zur Technik . . . .

Über die Polarität

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Dualismus und Polarität. ...................

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28

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II Auf der Suche nach dem neuen Bewußtsein ........ Das integrale Bewußtsein ................. Der unsichtbare Ursprung . . च च च . 2 . . . . . . . .. Urangst und Urvertrauen . . + च च च 2 च च = ^ . css Nachwort von Wilhelm J. Revers ............ Anmerkungen . . . 2. 2 2 ... ee ees

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Anhang

Konzepte für Vorlesungen 1. Die drei Epochen der Wissenschaft. 2. Der Mensch nach der Neuzeit . . . The Magic Structure of Man. . . . च Conscience Et Inconscient: Un Dilemme

. . . = = . च 22 च च न= === = =. Trompeur .

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HINWEIS

DES

HERAUSGEBERS

Die in diesem Bande unter dem Titel «Verfall und Teilhabe» gesammelten Vorträge wurden für ein Buch vom Autor selbst zusammengestellt.

Es erschien nach seinem Tode,

1974, als Band

15

in der Schriftenreihe «Neues Forum. Das Bild des Menschen in der Wissenschaft», die im Verlag Otto Müller-Salzburg von J. W. Revers herausgegeben wird. Der Abdruck des gesamten Bandes erfolgt mit der freundlichen Erlaubnis des Verlagsleiters, Herrn Dr. Moissl, dem wir an dieser Stelle unseren Dank aussprechen. Zu den übrigen Beiträgen verweisen wir auf die Bibliographie. Bern, im Dezember 1976

Δ. Haemmerli

GEGENWART

UND

ZUKUNFT

Der zweite Band meines Buches «Ursprung und Gegenwart» sucht auf die Frage: «Was wird?» Antwort zu geben. Auf den ersten Blick mag es scheinen, es sei dies nur eine Frage nach der Zukunft. Sie ist aber vor allem eine nach unserer heutigen Situation. Stets sind im Heute die morgigen Ereignisse bereits vorgegeben. Das Morgige ist nie etwas anderes als eine noch nicht akute, somit eine latente Gegenwatt. Jede unserer Lebensäußerungen enthält stets das Insgesamt des Vergangenen und auch des Kommenden. Wenn man jedoch ungefähr weiß, wie das, was heute ist, zustande kam, wenn man also die

Fundamente kennt (ich versuchte sie im ersten Bande darzustellen), so besteht vielleicht die Möglichkeit, aus der augenblicklichen Gestik unserer Weltminute die der nächsten abzulesen. Es handelt sich also keineswegs um eine Analyse oder Diagnose. Es handelt sich aber auch nicht um eine Prognose. Es handelt sich um eine Ablesung, die an jenen Manifestationen unserer Epoche durchgeführt wird, die sich im Vergleich zu den Manifestationen voraufgegangener Epochen grundlegend von diesenunterscheiden. Ich habe diese neuartigen Manifestationen aperspektivische genannt, da sie sich dadurch auszeichnen, daß sie weder unperspektivischer noch perspektivischer Art, wohl aber frei vonjener Denkartsind, die besonders seit der Renaissance perspektivisch-final, perspektivisch-zweck- und raumgebunden war. Um

diese Ablesung durchzuführen, war es nötig, eine möglichst

groBe Anzahl verschiedener Gebiete zu betrachten und zu untersuchen. Diese Untersuchungen erstreckten sich über fast 20 Jahre; sie umfaßten die naturwissenschaftlichen, geisteswissenschaftlichen und künstlerischen Ausdrucksformen und Aussagen unserer Epoche.

Erst der Nachweis, den ich erbracht zu haben glaube, daß allen ein

gemeinsames (ihnen meist verborgenes) Anliegen eignet, konnte der versuchten Ablesung verbindlichen Charakter verleihen. So mußte es gewagt werden, nicht nur die Physik und die Biologie, nicht nur die Psychologie und die Philosophie unserer Tage zu betrachten, sondern auch das heutige Recht und die heutige Soziologie, ja selbst Grenz- oder Doppelwissenschaften wie die Quantenbiologie, die Psychosomatik und die Parapsychologie, und nicht zuletzt die hauptsächlichsten Künste: Architektur, Musik, Malerei und Dichtung.

8

Gegenwart und Zukunft

War das allein schon fast mehr, als ein Einzelner sich zutrauen dürfte -selbst dann, wenn ihm bekannte Wissenschaftler der verschiedensten Gebiete freundschaftlich zur Seite standen —, so kam hinzu, daß die

Ausführungen nicht in der jeweiligen Fachsprache, die dem Laien unverständlich bleiben muß, erfolgen durften, wobei aber andererseits ein immer anrüchiger Popularisierungsstil zu vermeiden war. Ich hoffe, soweit diese Forderungen überhaupt erfüllbar sind, es mögen die Seiten des zweiten Bandes zumindest jenen, die sie unvoreingenommen lesen, den Eindruck vermitteln, daß ich mich bemüht habe, diese Forderungen nicht aus dem Auge zu verlieren. Wären die Unsicherheit, Angst, Wirrnis, Verzweiflung, Selbstaufgabe unserer Epoche nicht so groß, so wäre ein Versuch wie der vorliegende nicht nötig gewesen. Aber die Komplexität unserer Situation erforderte eine dementsprechend komplexe Betrachtung. Selbst die Spezialisten werden diese Notwendigkeit einräumen müssen. Daß es ein Wagnis bedeutet, ist mir klar. Zu meinem Troste las ich, während ich am Umbruch

dieses Buches arbeitete, bei Dschuang Dsi: «Der Sinn wird verdunkelt, wenn man nur kleine fertige Ausschnitte des Daseins ins Auge faßt.» Was wird? Ich glaube einen Hinweis zur Beantwortung dieser Frage gegeben zu haben. Wie in jeder Krise, gibt es auf die Frage nach ihrem Ausgang zwei mögliche Antworten: Untergang oder Übergang. Ich hoffe, die Ablesung und Begründung, die ich durchführte, mögen es dem Leser deutlich machen, daß diese Alternative durch uns auf eine positive Weise gelöst werden kann. Freilich, es bedarf dazu der Mitarbeit. In diesem Sinne ist auch das Buch selbst so abgefaßt, daß es eine gewisse Mitarbeit vom Leser erfordert. Zu ihr wird jeder bereit sein, dem die Lösung unserer Probleme am Her-

zen liegt und der noch nicht vergaß, daß wir in jeder Sekunde unseres

Lebens an den ursprünglichen Kräften, die geistiger Art sind, teilhaben. Der Untertitel: «Versuch einer Konkretion des Geistigen» (und nicht nur des Seelischen und Intellektuellen) wendet sich an alle jene, die für ihr Leben der Demut und der Würde, welche ihm nur durch die Anerkennung der geistigen Werte verliehen werden kann, nicht verlustig zu gehen wünschen. Ihnen wird unsere schmerzensreiche Epoche das neue Bewußtsein erschließen, daß das, was heute geschieht, sinnvoll ist und zu einem sinnerfüllten Morgen führen kann. Diese Möglichkeit zu beweisen, ohne dabei einem Modernismus oder billigen Optimismus zu frönen, ist das Grundanliegen dieses Buches. Die Kräfte des Ursprungs und unsere Kraft, sie zur Wirkung zu bringen, werden über unser Schicksal entscheiden.

Verfall und Teilhabe

Über Polarität, Dualität, Identität und den Ursprung

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Seite aus dem Original-Manuskript von Jean Gebser

VORWORT

Letztlich ist alles einfach. Freilich: das zu sagen scheint unsinnig. Da wir in einem Käfig

sitzen, den wir selber konstruierten, und da, was geschieht, uns, den

Eingesperrten und Abgeschnittenen, sehr kompliziert vorkommt, opfern wir unsere geringen Kräfte illusorischen Dingen, die letztlich ausweglos sind. Jedenfalls ist das die heutige Situation. Dieses Buch beschäftigt sich nur indirekt mit dem Einfachen. Aber es schließt mit ihm. Nicht, daß es darauf zuginge. Zum Immerwährenden führt kein Weg. Manchmal erschließt es sich, daB Ursprung und Gegenwart einfach und unwiderruflich weder Zweiheit noch Folgezustände sind, sondern das Gleiche, sondern das Ganze. All das aber scheint bedroht. Und es ist es. Bedroht durch unser kompliziertes Käfigdenken, durch unsere Käfigsicherheit, in der sich, wie wir meinen, gar gigantische Dinge ereignen und darstellen, die dazu noch -- welch großartige Lebewesen sind wir doch! — von uns, ausschließlich von uns, erschaffen worden

sind. Die innere Sicher-

heit haben wir verloren, die Käfigsicherheit gewonnen. Die Mehrzahl denkt heute so. Das ist der Verfall. Auch wenn man glaubt, es wäre unaufhaltsamer Aufstieg. Solche Diskrepanzen gehören dazu, zum vollständigeren, unverlogenen Bilde. Das Einfache ist in uns. Es ist Teilhabe. Teilhabe am uns Unbekannten, aber Evidenten. Ein winziger Same in uns, der alle Transparenz enthält: die durchleuchtete Welt, die durchstrahlteste und allernüchternste Seligkeit. Ein so überaus Umfassend-Ganzes, daß weder unser kluges, übergescheites Käfigdenken noch unser beklagenswert-klagendes und dürftig-starkes Sehnen - wieviel Armut macht es sichtbar! — es auch nur zu erahnen vermögen. Und trotzdem ist es in uns. Wir können uns seiner bewußt werden, denn es ist uns ja nahe genug, können klärend das Gitterwerk des Käfigs als Illusion beiseite schieben. Nichts als der Beharrungstrieb hindert uns an der Aufhebung der gitterigen Zwangsvorstellungen. Der winzige Same Teilhabe befähigt uns dazu, ihn zu überwinden. Jedoch: das Einfache ist, da es uns das Nächste ist, zugleich das Äußerste. Deshalb beginnen wir auf den folgenden Seiten mit dem

12

Vorwort

Zwei-, Drei- und Vielfachen. Sie werden bereits nicht mehr als solches

erkannt. Daher die zunehmende Wirrnis im Käfig. Lassen wir es transparent werden, so wird das Einfache infolge der aufstrahlenden Teilhabe Wirklichkeit. Sie ist das Immerwährende. Das Unerreichbare, das ganz Nähe ist. Und es ist immer gegenwärtig. Um seiner ansichtig zu werden, müssen die Bilder und Vorstellungen des Käfigdaseins beiseite geschoben werden -- all das aufgehäufte Gerümpel, das die Menschheit mit seinen Protuberanzen verwirrend zu erstik-

ken droht, mit anderen Worten: das ÜbermaB an psychotischen und mental-rationalen

Prozessen.

Unwissende

revoltieren

dagegen

zu

Recht, leider mit falschen Mitteln: Terror, Anarchismus, Gewalt -Auswüchse, die noch das Merkmal des Gitterlebens tragen, von dem sie sich befreien wollen. Dafür aber müßten sie wissen, wofür, wohin

und warum. Vielleicht können diese Seiten den Hellhörigen etwas klären. Deshalb legen wir in den ersten Abschnitten den Akzent auf das Unterscheiden. Die lange unterdrückte Erinnerung an den winzigen Samen Teilhabe zu wecken: es wäre des Versuches einiger Seiten wert. Schösse auch nur die fernste Ahnung von dieser umfassenden Wirklichkeit und schon immer gegenwärtigen Zukunft dank ihrer in uns hinein -die über diesen Seiten verbrachten zwei Stunden wären Gewinn der Teilhabe. Bern, am 26. April 1973

Jean Gebser

VERNEIGUNG

VOR

LAOTSE

Es gibt bei uns ein Sprichwort, das dem Denken des Laotse sehr nahe kommt: «Steter Tropfen höhlt den Stein.» Dabei aber liegt der Ton nicht so sehr auf der Stetigkeit, sondern auf dem Wort Trop-

fen, also auf der Einsicht, daß auf die Dauer das Wasser stärker ist als der Stein, daß das Schwächere, Weichere, Nachgiebigere, das

Weibliche das stärkere Prinzip sei. Nur wer sich mit dieser Konsequenz unseres Sprichwortes befreunden kann, ohne dafür auf rationale Erklärungen zurückzugreifen, wird einen Zugang zu den Sprüchen des Laotse gewinnen; dieses Sprichworts eingedenk wird sich demjenigen, der sie zu lesen beginnt, die Verwunderung in Bewunderung verwandeln. Wer dagegen der Meinung ist, daß beispielsweise der Angriff die beste Verteidigung sei, der wird wohl besser daran tun, dieses Buch nicht einfach zu verurteilen, weil er es seinem

Temperament entsprechend ablehnen muß; denn verurteilte er es, nähme er sich die Möglichkeit, jemals des umfassenden Sinnes ansichtig zu werden; er liefe Gefahr, immer in der Enge, Angst und Abhängigkeit einseitig gerichteten Handelns befangen zu bleiben; er ginge des Hineinreifens in die größere Gewißheit verlustig, vergäße des Todes im Leben, entbehrte der Geborgenheit in jener Kraft, die

sich auch darin äußert, daß jeder Atemzug zugleich ein Ende und ein neuer, schöpferischer Beginn ist. Solche Sätze wie die soeben geschriebenen, die nur allzuleicht als eine Übertreibung gewertet werden könnten, erhalten ihre Rechtfertigung und Bestätigung, wenn wir zwei sachliche Fragen stellen und beantworten: Wer war Laotse? Was ist der Taoteking? Laotse wurde um das Jahr 600 vor unserer Zeitrechnung geboren. Sein Name bedeutet «Alter Meister». Er war Archivar am kaiser-

lichen Hofe, der damals in Loyang, der heutigen Provinz Honan,

residierte. Es scheint, daB dort seine Begegnung mit dem anderen großen chinesischen Denker, mit Kungfutse, stattgefunden hat, der jünger war als er. Laotse zog sich später aus dem öffentlichen Leben zurück, als die Zustände sich so verschlimmerten, daß keine Hoff-

nung auf eine Herstellung der Ordnung mehr möglich war. Ein Zöllner namens Yin-Hi soll ihn, als er an den Grenzpa Han Gu gelangte, gebeten haben, ihm etwas Schriftliches zu hinterlassen. Da

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Verfall und Teilhabe

habe er den Taoteking (Dau-Dö-Ging) geschrieben und ihn dem Yin-Hi übergeben. Danach wandte er sich nach Westen, dem Gebirge zu; niemand sah ihn wieder; die bergenden Berge nahmen ihn auf. Der Taoteking ist kein systematisches Werk. Er ist reine Aussage. Niemals abstrakt, ist er eine konkrete Lebensphilosophie, sofern wir einen solchen Begriff in diesem Zusammenhange überhaupt gebrau-

chen dürfen, denn es handelt sich um eines der Weisheitsbücher der

Menschheit, über dem der transparente Glanz des Heiligen liegt. Die jüngste Forschung nimmt an, daß einige der Sprüche des Laotse auf Huang-Di oder einen anderen alten Meister der Vorzeit zurückgehen. Da der sagenhafte Herrscher Huang-Di an der Wende der Steinzeit zum Bronzezeitalter lebte, dürften also einige der Sprüche an die viertausend Jahre alt sein und entstammen somit einer Zeitepoche des ausklingenden Matriarchats. Das «dunkle Weib», von dem der sechste Spruch handelt, den alte chinesische Quellen als einen der Sprüche des Huang-Di bezeichnen, ist die als dunkle Tiergöttin sich darstellende Weltenmutter, ist das «GeheimnisvollWeibliche», ist die «Große Göttin-Mutter», die ursprünglich Tao (Dau) genannt wurde. Dieser magisch-mythische Hintergrund des Taoteking ist ungemein wichtig; er braucht uns nicht zu befremden, denn die Leistung des Laotse besteht gerade darin, daß er es vermochte, das welterhaltende Prinzip aus der nächtig dunklen Überlieferung der magisch-mythischen Sphäre in die Tages-Klarheit der festumrissenen mentalen Aussage zu heben, ohne daß es dadurch gänzlich entmythologisiert wurde. Das mag paradox scheinen und ist es auch, so wie viele der Sprüche des Laotse paradox sind, so wie es jede Aussage ist, die das Unnennbare nennbar, das Unbegreifbare begreifbar, das Geheimnisvolle offensichtlich zu machen sucht.

Bereits die früheren deutschen Übersetzer des Taoteking bemerk-

ten den matriarchalen (mutterrechtlichen) Gehalt, der dem schwer übertragbaren chinesischen Schriftzeichen für Tao innewohnt. Sowohl Victor von Strauß (1870) als auch Richard Wilhelm (1910) ver-

weisen darauf, legen aber in ihren Übersetzungen den Akzent nicht

auf den matriarchalen Aspekt des Tao, sondern sie betonen, ihrer noch durchaus patriarchalen Einstellung gemäß und dem noch vorwiegend patriarchalen Zeitgeist verhaftet, den mental-patriarchalen Aspekt dieses Zeichens. Erst den Übersetzern unseres Jahrzehnts blieb es vorbehalten, den ursprünglichen matriarchalen Grundgehalt stärker zur Geltung kommen zu lassen; sowohl Lin Yutang (1948) als auch besonders, möglicherweise jedoch zu einseitig, Erwin Rous-

Verneigung vor Laotse

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selle (1952) heben ihn hervor. Dieser Mut, die seit Jahrhunderten negierte matriarchale Weltkomponente wieder anzuerkennen, und damit die ins Tödliche führende Einseitigkeit der bloßen Vaterwelt aufzuheben, spricht ja aus der gesamten neuen Einstellung und Wertschätzung des Weiblichen, die sich heute überall Bahn bricht und zum Ausdruck drängt; in welchem Maße dies der Fall ist, zeigt sich beispielsweise selbst in der katholischen Welt, nämlich in der Verkündung des Marien-Dogmas, das als eines der Symptome dieser neuen Einstellung betrachtet werden darf. Erst durch die Anerkennung der Mitmächtigkeit des Weiblichen wird das, was die patriarcha-

len Interpreten und Übersetzer bei Laotse bisher als irrationale Mystik

bezeichneten, diesem mystischen Bereiche enthoben; ein wesentlicher Schritt, die Erkenntnis der Vereinbarkeit matriarchaler und patriarchaler Haltung, wurde vollzogen. Dieser Schritt ist um so bedeutsamer, nicht nur weil er uns die uneingeschränkte Wertschätzung des

Taoteking ermöglicht, sondern weil er die Überwindung der patriar-

chal postulierten Gegensätze, die mental unvereinbar sind, einleitete. Damit wird der Rückfall in eine einseitig matriarchale Welt vermeidbar, und es eröffnet sich die Möglichkeit einer weder einseitig männlich, noch einer einseitig weiblich betonten, sondern einer mensch-

heitlichen Welt. Uns wurde die Komplexität jenes großen alten Schriftzeichens für den «Göttlichen Grund», für Tao zugänglich. Es setzt sich aus zwei Zeichen zusammen. Das eine bedeutet: «Kopf mit langen Haaren», das andere «gehen». Was bereits Richard Wilhelm wußte, bestätigt Erwin Rousselle: daß dieses Doppelzeichen als Ganzes genommen eine Situation bedeutet, «wo ein Kopf bestimmt, wie oder wo man geht»; das heißt als Hauptwort «Weg», als Zeitwort «den Weg weisen». Richard Wilhelm legte bei seiner Interpretation den Akzent auf das Mentale: auf den Kopf, auf den «Sinn», auf das mental richtende Moment; Erwin Rousselle holt den matriarchalen Grundgehalt herauf und interpretiert das Zeichen als die «Führende», als «die Führerin

des

Alls»,

als

«Führung»

schlechthin,

während

sowohl

Victor von Strauß als auch Lin Yutang von einer Übersetzung dieses

Zeichens absehen, sondern nur, vor allem Lin Yutang, darauf hin-

weisen, daß das Tao unpersönlich und unparteiisch die göttliche Vernunft des Universums, die Quelle aller Dinge, das lebenspendende Prinzip sei. Der Titel «Taoteking» enthält aber noch zwei weitere Wörter: das Wort «Te (Dö)» übersetzt Richard Wilhelm mit «Leben», Erwin

18

Verfall und Teilhabe

Rousselle mit «Kraft»; das Wort «King (Ging)> bedeutet «Buch» und erinnert uns an den «I Ging», an «Das Buch der Wandlungen», aus dem die gleiche Grundeinstellung zum Weltengrund und zum Weltenvordergrund, dem Leben, spricht wie aus dem Taoteking. Was Laotse mit dem Taoteking vollzog, ist jene einzigartige Leistung, den Menschen aus dem magisch-mythischen Bereich herausgelöst und die heute sich dem Ende zuneigende mentale Welt vorbereitet zu haben. Verglichen mit Kungfutse ist er dem mythischen Urgrund noch näher, so wie Platon ihm näher stand als Aristoteles. Am Beginn einer Zeitenwende geboren, die weltweit war, da sich in ihm und Kungfutse, in Hesiod und Heraklit, in Mahavira und Gotama die große Bewußtseinsmutation vollzog, hat er es vermocht, Uraltes und

Urneues

zu vereinen.

Er ist der Große

des Herzens,

dessen Denkweise noch kreisend ist und doch schon mental gerichtet, ein Wesenszug, den er mit Heraklit und mit Buddha gemeinsam hat. Er hat uns, die wir bereits von neuem in einer Zeitenwende stehen,

in der sich die Wirklichkeiten der Erde und des Menschen abermals grundlegend umgestalten und wandeln, wahrscheinlich mehr zu sagen als die vornehmlich mentalen Denker, da er aus tiefsten Bereichen

und Einsichten schöpfend nicht nur Wissen, sondern Weisheit zu vermitteln vermag.

WANDEL IN DER BEZIEHUNG DES MENSCHEN ZUR TECHNIK Die Komplementarität abendländischer und asiatischer Technik «Komplementarität» sei hier als Synonym für «Ergänzung» gebraucht; sie bringt einen Aspekt der Ergänzung beziehungsweise der Ergänztheit besonders stark zum Ausdruck, nämlich den der «Sowohl-Als-auch»-Konstellation. Diese Konstellation liegt beispielsweise der auf Niels Bohr zurückgehenden Formulierung des «Komplementaritätsprinzips» zugrunde, welche unter anderen die hochbedeutsame Tatsache, daß Materie beziehungsweise das Licht gleichwertig sowohl Korpuskel als auch Welle ist, denkerisch nachvollziehbar und praktisch handhabbar machte. Diese Formulierung ist eine jener entscheidenden, die wir der kernphysikalischen Forschung verdanken, indem sie die Begrenztheiten unseres bisherigen Denkens aufschlüsselte; ohne sie wären die größten technischen Leistungen des Westens während der letzten Jahrzehnte nicht möglich gewesen. Das alles scheint auf den ersten Blick nicht das geringste mit Asien zu tun zu haben. Aber das Gegenteil dürfte der Fall sein. Die «Sowohl-Als-auch»-Struktur war einst, vor dem «großen Geschehnis»,

und ist weitgehend noch heute in Asien die bewußtseinsmäßig stärker betonte Denkstruktur als die mental-rationale, welche im Abend-

lande infolge der aristotelischen Denkweise vorherrschend wurde, die sich auf das «Entweder-Oder»-System stützt. Es blieb Werner Heisenberg vorbehalten, die philosophischen Konsequenzen aus der auch durch ihn geförderten neuen Formulierung und Betrachtungsweise zu ziehen und ihre Ausgestaltung anzuregen. Die für unser Verhältnis zu Asien sich daraus ergebenden Folgen grundlegender Art sind einer der Gründe, weshalb hier von der Komplementarität der abendländischen und der asiatischen Formen der Technik gesprochen werden muß. Ihre Erwähnung ist insofern wichtig, als es - im denkerischen Bereich — ein Verständnis für die alltäglichen Verhaltensweisen der Asiaten ermöglicht. Für alle jene, die sich im abendländischen Zivilisationsbereich tagtäglich, sei es forschend, sei es herstellend, mit der Technik beschäftigen, ist die Welt der Technik eine weitgehend fraglose Welt. Sie leben nicht nur in ihr wie wir alle, sondern sie leben von ihr.

Für sie ist die Technik (trotz ihrer barbarischen, entmenschlichenden

20

Verfall und Teilhabe

Möglichkeiten und Gefahren) kein Problem, sondern eine vertraute Selbstverständlichkeit,

an

deren

Nützlichkeit

zu

zweifeln

zudem

bedeuten würde, daß sie ihr eigenes Leben in Frage stellten. Und selbst jene, die weder forschend noch herstellend an die Technik gebunden sind, können sich ihr in unserem Zeitalter nicht mehr ent-

ziehen. Auch für sie ist die Technik als solche zumeist kein Problem,

obwohl sie hin und wieder durch sie vor Fragen gestellt werden, die über das Technische hinausgehen. Eine dieser zahlreichen Fragen ist die nach der Einstellung des Menschen zur Technik, nach seinen Beziehungen zu ihr, wie sie sich vornehmlich in den letzten zweiundeinhalbtausend Jahren und in den verschiedenen Kulturkreisen herauskristallisiert haben. Wenn dem westlichen Menschen von heute seine Art der Technik eine Selbstverständlichkeit ist, so ist dies im Geschehen der mensch-

heitlichen Geistesgeschichte gewissermaßen ein Novum und zugleich eine Folge jener einschneidenden welt- und wirklichkeitsverändernden Leistung, welche geistig die Griechen um 500 bis 300 v.Chr. für das Abendland vollbracht haben. Sie hoben das Denken aus dem Traum in die Tagwachheit, aus dem Bildmäßigen ins Begriffliche. Sie brachen aus dem bildhaften Kreisdenken des Mythischen aus in das zielgerichtete logisch-kausale Denken mental-rationaler Art, das sie für das Abendland stärker ausformten als es gleichzeitig durch die Vertreter anderer Hochkulturen ausgeformt wurde. Sie ermöglichten damit zum ersten Male Philosophie und Wissenschaft, vor allem aber die Naturwissenschaften, aus denen seit der Renaissance

unsere abendländische Technik hervorgegangen ist. Denn die Technik, gleichgültig welches ihrer Stadien wir betrachten, war dem Men-

schen durchaus nicht von der Selbstverständlichkeit, als die sie uns

heute erscheint. Dies und einiges mehr, was für uns Abendländer zu dem Geschehen der griechischen Jahrhunderte gehört, läßt sich sehr deutlich an einer Begebenheit ablesen, welche Dschuang Dsi! schildert. Er lebte im vierten Jahrhundert v.Chr., war Taoist und somit Bewahrer jener Tradition, die von seinem patriarchalischen und bereits ziemlich pragmatischen Zeitgenossen Kungfutse durchbrochen wurde. In der Begebenheit, die Dschuang Dsi berichtet, spielt einer der bedeutendsten Kungfutsejünger, Dsi Gung, eine Rolle, der seinem Meister seinerseits einen hervorragenden Schüler, den Dsi Schi, zugeführt hatte. Dieser Dsi Schi -- und dies muß hier hervorgehoben werden, da nur das Wissen um diesen Tatbestand die Begebenheit erklärt -- war der Verfasser eines Werkes logischen

Wandel in der Beziehung des Menschen zur Technik

21

Inhaltes. Denn was in Griechenland vor allem durch Platon und Aristoteles geleistet wurde (der Ausbruch aus dem mythischen und der Durchbruch zum logisch-begrifflichen Denken), das vollzog sich innerhalb der entscheidenden Jahrhunderte nach 500 v.Chr. durch Kungfutse in China sowie durch Mahavira, den Begründer des Dschainismus, und durch Buddha in Indien.

Die von Dschuang Dsi geschilderte Begebenheit trágt den Titel «Der Ziehbrunnen» :? «Dsi Gung wat im Staate Tschu gewandert und nach dem Staate

Dsin zurückgekehrt. Als er durch die Gegend nórdlich des HanFlusses kam, sah er einen alten Mann, der in seinem Gemüsegarten

beschäftigt war. Er hatte Gräben gezogen zur Bewässerung. Er stieg selbst in den Brunnen hinunter und brachte in seinen Armen ein Gefäß voll Wasser herauf, das er ausgoD. Er mühte sich aufs äußerste ab und brachte doch wenig zustande. Dsi Gung sprach: «Da gibt es eine Einrichtung, mit der man an einem Tag hundert Gräben bewässern kann. Mit wenig Mühe wird viel erreicht. Móchtet Ihr die nicht anwenden?» Der Gärtner richtete sich auf, sah ihn an und sprach: «Und was wäre das?» Dsi Gung sprach: «Man nimmt einen hölzernen Hebelarm, der hinten beschwert und vorn leicht ist. Auf diese Weise kann

man das Wasser schópfen, daf) es nur so sprudelt. Man nennt das einen Ziehbrunnen.» Da stieg dem Alten der Arger ins Gesicht, und er sagte lachend: «Ich habe meinen Lehrer sagen hóren: Wenn einer Maschinen

benützt,

so

betreibt

er all seine Gescháfte

maschinen-

mäßig; wer seine Geschäfte maschinenmäßig betreibt, der bekommt ein Maschinenherz. Wenn einer aber ein Maschinenherz in der Brust hat, dem geht die reine Einfalt verloren. Bei wem die reine Einfalt hin ist, der wird ungewiß in den Regungen seines Geistes. Ungewißheit in den Regungen des Geistes ist etwas, das sich mit dem wahren Tao (dem alles durchwirkenden göttlichen Weltgeist) nicht verträgt. Nicht daß ich solche Dinge nicht kennte: ich schäme mich, sie anzuwenden.» Dsi Gung errötete und wurde verlegen. Er blickte zur Erde und erwiderte nichts.» Der Bericht des Dschuang Dsi über diese Begebenheit ist sehr komplexer Natur. Freilich bedarf es einer gewissen Unvoreingenommenheit, um dies zu akzeptieren. Es bedarf nämlich des Eingeständnisses und der Anerkennung der Tatsache, daß es zwei gültige, einander ergänzende Formen der Technik gibt, daß also unsere west-

22

Verfall und Teilhabe

liche nicht die einzige und alleingültige plementarität der abendländischen und stehe. Jede Technik ermöglicht außer der allem zweierlei: die Erleichterung der

sei, sondern daß eine Komder asiatischen Technik beSicherung des Lebens vor Arbeit und die Meisterung

der Natur. Daß man, anstatt so zu definieren, auch von einer Lebens-,

Natur- oder Weltbeherrschung, die durch die Technik ermöglicht wird, sprechen kann, ist selbstverständlich. Aber genauso selbstverständlich ist es für uns im Westen, daß wir dabei lediglich die gewissermaßen nur äußeren, materiellen Naturgegebenheiten meinen, daß wir die technische Einwirkung auf das für uns Reale, auf das Vordergründig-Sichtbare beschränken. Ganz anderer, doch komplementärer Art ist dagegen die östliche, vornehmlich asiatische Form der Technik. Sie bezieht sich auf das für uns Irreale, ja auf das bei uns fast verpönte Irrationale, also auf das Hintergründig-Unsichtbare. Unsere Technik ist mental-rationaler Art. Jener Dsi Gung ist einer ihrer ersten chinesischen Vertreter. Er steht der gelebten Weisheit des «alten Mannes», der in seinem Garten arbeitet, als Repräsentant des mentalen Wissens gegenüber, ist sich aber, wie der Schlußsatz

des Ziehbrunnen-Berichtes zeigt, dieser Haltung noch nicht sicher, denn er «errötete und wurde verlegen; er blickte zur Erde und erwiderte nichts». Dschuang Dsi gibt im weiteren Verlauf des Berichtes einen unmißverständlichen Hinweis auf die hier aufgezeigte Konstellation, wenn er einen anderen Meister über jenen «alten Mann» sagen läßt: «Er kennt das Eine (das Tao) und er will nichts wissen von einem Zweiten; er ordnet sein Inneres und kümmert sich nicht um das Äußere.»

In diesem Bericht begegnen somit die Vertreter der beiden technischen Formen einander: Asien hat die an die «Innerlichkeit» sich wendende im Verlauf der Jahrhunderte beibehalten, während wir uns

in zunehmendem Maße nur der Ausgestaltung der auf die «Äußer-

lichkeit» zielenden befleißigten. Vor allem der Buddhismus und der Hinduismus verstärkten die Wirkung der das Innen meinenden Arbeit durch die Yoga-Techniken, indem sie von der allgemeinen Basis der Meditation ausgingen, die im Ziehbrunnen-Bericht implizite desgleichen aufscheint, da die «reine Einfalt» und die Befreiung von der «Ungewißheit in den Regungen des Geistes» die meditative Technik der Hinwendung zur inneren, geistigen Natur voraussetzt. Und wie sollte, ja könnte es

denn anders in Asien sein, da dem Asiaten, soweit er im Wirkfeld

Wandel in der Beziehung des Menschen zur Technik

22

vornehmlich des Buddhismus und des Hinduismus lebt (der auf Tibet, Hinterindien, Ceylon, China und Japan nicht ohne Einfluß geblieben ist), die materielle äußere Welt

«Maya», also Schleier ist, eine Schein-

welt, die für ihn letztlich in dem gleichen Maße irreal ist, wie andererseits die dem Asiaten wirkliche Welt des Unsichtbaren für uns irrationalen Charakter hat.? Es sind diese beiden Grundformen der Technik, jene, die der Meisterung der Innenwelt, und jene, die der Beherrschung der Außenwelt dienen, welche die Beziehung des Menschen zur Technik bestimmen. Diese Beziehungen haben sich hinsichtlich der beiden Techniken in einer einander ergänzenden Weise während der letzten zwei Jahrtausende gewandelt: Während wir die Außentechnik mehr und mehr entwickelten, wurde sie bis vor kurzem von den Asiaten gemieden,

obwohl auch ihnen die Ansatzpunkte für und auch kriegerische Auswertung von Verfügung standen. Allgemein bekannt Erfindungen in Asien sehr viel früher Europa: es sei nur an die chinesischen

die merkantile, pragmatische technischen Erfindungen zur ist ja die Tatsache, daß viele gemacht worden sind als in des Schießpulvers, des Por-

zellans, der Druckkunst erinnert; vor allem aber an die älteste: an

die Erfindung des arithmetischen Grundmodells, der sich nur der o (Null) und der ı (Eins) bedienenden (der binären) Zählweise; sie wurde von Fuh-Hi, dem ersten Herrscher und Heiligen Chinas, um 3000 v.Chr. gefunden, von G.W.Leibniz wiederentdeckt und durch Norbert Wiener als Grundlage der Kybernetik verwendet.* Die Ausgestaltung unserer heutigen Technik wurde durch die neue Denkform ermöglicht, der im Abendlande die Griechen zum Durchbruch verhalfen. Dank ihrer bildete sich sehr allmählich die Form der Wissenschaft heraus, die dann, seit der Renaissance, im 16. Jahrhundert vor allem

durch Galileo Galilei, die für uns verbindliche geworden ist: Sie erst schuf die geeignete Grundlage für das Wachstum dessen, was wir heute unter abendländischer Technik verstehen. Wichtiger und wohl auch folgenschwerer als die das Rationale überbewertende, aber damals notwendige Maxime Francis Bacons, «Wissen ist Macht», scheinen uns die Konzepte seiner Zeitgenossen, die Descartes und die Galileis zu sein. Descartes postulierte einen betont anthropozentrischen Dualismus, der die Aufspaltung der Welt einleitete und damit ihren greifbaren Teil noch greifbarer werden ließ, während Galilei die Maxime prägte: «Messen, was meßbar ist,

24

Verfall und Teilhabe

und meßbar machen, was es noch nicht ist.» Aus der Maxime Bacons

spricht eine entschiedene Hinwendung zum Hiesigen, zur «äußeren Welt». Dieser äußeren Welt setzte Descartes als der res extensa (der nach mechanischen Gesetzen geordneten Außenwelt) lediglich eine

res cogitans, unter der er den menschlichen Verstand begriff, ent-

gegen. Damit war die Komplementarität, ja die Polarität von Innen

und Außen, von «Innentechnik» und «Außentechnik » zerrissen - und die Säkularisierung, die betonte Hiesigkeit unserer Weltvorstellung,

eingeleitet. Dies bedeutete für das Abendland einen weitgehenden Verlust der Innenwelt, der jedoch zuerst durch den Gewinn an Macht über die AuBenwelt kompensiert schien. Dieser Gewinn wurde aber vor allem durch die Maxime Galileis ermöglicht, da sie zugleich auch ein Rezept ist, nämlich eines zur Erschließung des Raumes, den Leonardo da Vinci durch seine «Perspektivkunst» endgültig in die Anschaulichkeit und damit ins Bewußtsein gehoben hatte. Das Spielgehäuse des MeBbaren und damit unserer Technik ist der Raum, der uns damals allenthalben bewußt und demzufolge entdeckt wurde. Das Spielfeld des Nicht-Meßbaren und damit der asiatischen Technik ist das raumlose Innen; oder, um

ein allerdings leicht irrefüh-

rendes Beispiel zu gebrauchen: es ist die nicht meßbare Seele und das nichtermeßbare Geistige. Die Arbeit an ihnen hatte das christliche Abendland nicht gänzlich vernachlässigt; die Kirchenväter, vor allem die Mystiker sind Zeugen dafür, daß die «Techniken» der Meditation und der Versenkung geübt wurden. Im gleichen Maße arbeitete Asien seinerseits daran, nicht gänzlich der Ansätze des zielgerichteten logischen und begrifflichen, nämlich des «EntwederOder»-Denkens verlustig zu gehen. So postulierte der hinduistische

Reformator und Brahmane Shankara (um 800 n.Chr.), von den ,

Erst die rationale Überspitzung des «Entweder-Oder»-Denkens

hat die Vereinigten Staaten, Europa und die Sowjetunion in die materialistischen Sackgassen des Pragmatismus, Existentialismus und dialektischen Materialismus geführt,16 von denen bereits gesprochen worden ist. Noch Hegel huldigte sowohl dem psychisch akzentuierten, stets sich im Kreise bewegenden «Sowohl-Als-auch»-Denken

— das heute noch, wie beispielsweise einst bei Heraklit, in Asien vor-

herrschend ist und dem sich unsere Mystiker hingaben - als auch der gradlinigen und zielfixierten mentalen Denkform des « EntwederOder». Übrigens ähnelte er darin Heraklit, worauf ich anderenorts hingewiesen habe.17 Andererseits - und um nur ein Beispiel zu nennen - spiegelt sich der geahnte Unterschied zwischen mythischpsychischer und mental-rationaler Denkform, zwischen dem «Sowohl-Als-auch» und dem «Entweder-Oder», nicht zufällig, äußerst stark in den philosophischen Aufzeichnungen Hölderlins,!® der als Dichter natürlicherweise dem «Sowohl-Als-auch» näherstand als dem

34

Verfall und Teilhabe

«Entweder-Oder», die er sich zu vereinen bemühte. Marx dagegen, dann in noch stärkerem Maße Lenin und in seiner Nachfolge auch

Mao Tse-Tung in seiner Schrift

«Über den Widerspruch»! schworen,

wie schon ausgeführt worden ist, endgültig dem «Sowohl-Als-auch» ab, nicht erkennend, daß sie sich damit des psychischen Bereiches beraubten. Unterstützt wurde dieser Prozeß durch die Übersetzung

nicht einseitig fixierter lateinischer Maximen in die jeweiligen Natio-

nalsprachen, zu einer Zeit, da sie durch das rationale Handicap noch

nicht gebrandmarkt waren. Uns will scheinen, daß an dem Begriffswirrwarr hinsichtlich Polarität und Dualität (Gegensatz) die einseitige

rationale Übersetzung der lateinischen Formulierung der «conjunc-

tio oppositorum» nicht unschuldig ist: Selbst C. G. Jung, der übrigens sein Tagebuch,

wie er mir einmal

sagte, auf lateinisch führte, und

dem der musische Gehalt des Mythischen und Psychischen ziemlich fernlag, übersetzte jenen auch alchemistischen Terminus mit « Gegensatzvereinigung», sprach jedoch in dem gleichen Werk, dem «Mystetium coniunctionis; Eine Untersuchung über die Trennung und Zusammensetzung der seelischen Gegensätze (sic!) in der Alchemie»2 von dem «bewußtseinstranszendenten Charakte# der Gegensatzpaare (sicl)». Mit anderen Worten: Selbst bei C.G. Jung finden sich noch Begriffsvermengungen hinsichtlich dessen, was als Polarität vom «Gegensatzpaar», einem dualistischen Begriff rationaler Verprägung, unterschieden werden muß, so wir terminologisch der Tiefenpsychologie nicht das Grab schaufeln wollen. Dieser Tatbestand der begrifflichen Unklarheit ist allerdings bei C.G. Jung nicht gravierend, da ihn seine psychologische Intentionalität selbst dort, wo er ausdrucksmäßig ambivalent ist, vor einer MiBdeutung schützen sollte. Ganz anders jedoch verhält es sich mit der Rationalisierung der Polarität und damit des Symbols durch Hegel, Marx, Engels, Lenin

und Mao Tse-Tung. Sie degradieren und zerstôren rationalisierend die immer gültige Wirkweise des Symbolons durch ihre, die psychische Bewußtseinsfrequenz negierende Interpretation der Synthese, wodurch diese Synthese konsequenterweise zu einem Diabolon wird; mit anderen Worten: Das «Zusammenfügende», das Symbolon, wird durch die ausschließlich rationale Definierung der Synthese mit dieser selbst zum Diabolon, das heißt zum « Zerfiigenden», wird zum Diabolon, das die ineinanderfügende Kraft des Symbolons sprengt und zerstört, was sich in dem teilenden Präfix «dia» zu erkennen gibt. Damit aber, daß bei ihnen das Symbolon in der rationalisierten Form der

Über die Polaritat

35

Synthese zum Diabolon werden konnte, offenbart sich ihre Abspaltung vom seelischen Kraftfeld, die einer psychischen Kastration des Menschlichen gleichkommt. Heute, da selbst die Kernphysik sich bemüht (in der nichtaristotelischen Quantenlogik, die von Werner Heisenberg und Carl Friedrich von Weizsäcker erarbeitet wurde),?! das «Sowohl-Als-auch» aufgrund der Tatsache, daß die Materie (als Licht) nicht enzweder Korpuskeloder Wellencharakter habe, sondern sowohl Korpuskel als auch Welle

sei, anzuerkennen und sich damit bewußtseinsmäßig der Überwin-

dung oder doch zumindest dem arationalen Durchsichtigwerden sowohl der psychischen als auch der mentalen Bewußtseinsstruktur nähert, dürfte der Diaboloncharakter der marxistisch-leninistischen

Synthese-Bemühungen allerdeutlichst als erzkonservativ, weil an der

alten Denkweise festhaltend, entlarvt sein; dies um so mehr, als die

Tiefenpsychologie, soweit sie nicht in die irrationalen Nebel des Psychischen regredierte oder den triebhaft magischen Komponenten hörig wurde, die Begrenztheit des mental-rationalen Entweder-Oder wahrzunehmen lernte, ohne deshalb ins Irrationale abzugleiten; dies zu vermeiden war ihr, zumindest da und dort, durch den Gebrauch

des von ihr anfänglich benutzten Begriffes «komplementär» (der durchaus im Sinne der damals noch nicht klar erkannten, sich ergänzenden Polarität angewendet wurde), erleichtert worden. Dieser Begriff wurde später einerseits, und zwar durch Niels Bohr, in die Kernphysik übernommen, als er das «Komplementaritätsprinzip» formu-

lierte; andererseits

wurden

dann,

wie

wir bereits

gesehen

haben,

physikalische Begriffe wie die des «Kraftfeldes» und der «Frequenz» in die Tiefenpsychologie transponiert.22 Beide, sowohl die Kernphysik als auch die Tiefenpsychologie, haben damit jenen entscheidenden Schritt in das integral-arationale Bewußtsein vollzogen, dem das uns alle konstituierende Miteinander der mythisch-psychischen sowie der mental-rationalen Bewußtseinsstruktur durchsichtig wurde. Damit aber ist gegeben, daß außer dem mental-rationalen Dualismus oder seiner in Gegensätzen und Gegenübersein denkenden Wirklichkeitserfassung auch die Gültigkeit der mythisch-psychischen Denkform, die sich, kreisend und ergänzend, in der Polarität vollzieht, anerkannt wurde, ohne daß dieses Trans-

parent-Werden der verschiedenen Bewußtseinsstrukturen uns in Zweifel zu stürzen brauchte, da es durch das intensivere und integrierende arationale Bewußtsein vollzogen wird. Es ist besonders diese Tatsache, die mit erhelltester Wachheit zur Kenntnis genommen und

36

Verfall und Teilhabe

verarbeitet werden muß; denn so lange, als die mythisch-psychische Bewußtseinsfrequenz

wenigen Ausnahmen

ihrer

vorherrscht,

sind

die

in ihr

Lebenden

mit

(wie beispielsweise Laotse) nicht fähig, sich

«Sowohl-Als-auch»-Struktur bewußt zu werden. Hinzu kommt,

daß die Folgen der Säkularisierung des Symbols (als welche man das Heraustreten aus der auch numinosen «Sowohl-Als-auchn»-Siraktur in das rationalistische < Entweder-Oder»-System bezeichnen kann) es mit

sich brachten, daß das Symbol der Allegorisierung unterlag: Statt der

umschreibenden Inhalts- und Ausdruckskraft des Phänomens der Polarität erhielt vornehmlich der dem Mentalen gemäße Begriff der Dualität Geltung, wodurch die entsymbolisierende Synthese ihrerseits als Diabolon zum Widerpart des abgeleugneten Symbolons wurde. Diese Ableugnung führte aber zu einem unterschwelligen Weiterwirken der polaren Konstellation, wobei das Rationale jedwede Irrationalität - also die mythisch-psychische Bewußtseinsstruktur entweder als minderwertig betrachtete oder sogar ganz ableugnete, wie dies noch heute, beispielsweise im marxistisch-leninistischen Denkzwangssystem, das auch «Ideologie» (!) genannt wird, geschieht. Das Entscheidende ist, wie bereits erwähnt, daß wir uns heute

philosophisch, phänomenologisch, tiefenpsychologisch und so weiter, ja sogar kernphysikalisch, die Anerkennung des «Sowohl-Alsauch» zu leisten vermögen, ohne dadurch rückfällig irrationalisiert zu werden; denn die Wirkweise und der Geltungsbereich des «Sowohl-Als-auch» werden uns in dem gleichen Maße durchsichtig, wie uns, parallel dazu, die Eigengesetzlichkeit und Gültigkeit des mentalen (und damit dualen) «Entweder-Oder» durchschaubar werden. Es ist diese Tatsache, die mit aller Nachdrücklichkeit hervorgehoben werden muß, da sie erhellt, daß sie bereits als eine beginnende Leistung der intensiveren (integral-arationalen) Bewußtseinsstruktur betrachtet und gewertet werden darf. Nach diesen Ausführungen, die, wie ich hoffe, das Problem der auch heute noch geltenden Wertigkeit der Polarität, welche durch die Erfahrung der mythisch-psychischen Bewußtseinsfrequenz unter Beweis gestellt wird, klarlegten, und die zugleich die Gültigkeit eines

rein mentalen Gegensatzdenkens nicht etwa verdammen noch negieren, sondern auch weiterhin aufrechterhalten, darf ich vielleicht, ohne

mich damit auf das mir nicht zustehende tiefenpsychologische Gebiet zu begeben, sondern von der Bewußtseinsphänomenologie ausgehend, noch ein Wort zu dem, wie mir scheinen will, die Polarität

bejahenden Leitthema sagen.

Über die Polaritat

37

Der nichts als somatischen Medizin war der Mensch, je nach seinem somatischen Befund, entweder gesund oder krank. Der die seelischen Befunde mitberücksichtigende Therapeut jedoch weiß, daß sich der Mensch stets zwischen Krankheit und Gesundheit, beide in sich tragend, befindet, daß er also in das polare Spannungs- oder Kraftfeld, das aus ihnen resultiert, auf ergänzende Weise einbezogen ist; ein Spannungszustand, der zudem Voraussetzung für jede, besonders aber auch für jede schöpferische Leistung ist. Solange er diesen Spannungszustand im Gleichgewicht zu halten vermag, ist er

lebens- und wirkfähig. Überwiegt der eine oder der andere Pol, so

nähert er sich, gleichgültig, ob krank oder gesund, der Todesgrenze oder dem bloßen Vegetieren, welches Vegetieren vom Psychischen aus geschen mit dem Tode verwandt ist. Einen Hinweis auf diesen Sachverhalt verdanke ich G. R. Heyer, der mich auf eine Notiz in der Zeitschrift «Der Wendepunkt»? aufmerksam machte, die unter dem Titel: «Normalgesund» folgendermaßen lautet: «Fünfzig Männer wurden von den Psychiatern der Universität Minnesota ausgesucht, die der heutigen Definition von geistiger Normalgesundheit so genau wie möglich entsprachen: gut umweltangepaßt, häuslich, stabil, ver-

läßlich, berufstüchtig. Man untersuchte diese Elite und fand, daß alle

ausgesprochen phantasielos, interessenbegrenzt, sozial uninteressiert, ja sogar unaufmerksam für die Erziehung und Laufbahn der eigenen Kinder waren.» (Die Untersuchenden kamen zum Schluß): «Normalgesundheit bedeutet Mangel an schöpferischer Fähigkeit, Vorstellungskraft und Ursprünglichkeit.» So nachzulesen in den «F.-P.Reports on the World of Health», Toronto, den 28. Juli 1962. Dieser Untersuchungsbefund wurde, so wir die pragmatische Denkweise berücksichtigen, von der bereits 1946 wirksam gewordenen Verfassung der «World-Health-Organisation» implizite vorausgenommen, die auch den Begriff «Gesundheit» ausführlich erläutert. Es heißt darin, daß Gesundheit ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens, und nicht allein das Fehlen von Krankheiten und Gebrechen ist. Entscheidend näher kommt jedoch diesem Problem der Sozialpolitiker Ludwig Preller. In einer Denkschrift vom November 1954,

die auch in den so sagt ihnen: «Wir sind gekommen von dem Licht, da wo das Licht aus sich selbst hervorgeht».» Und: «Wenn sie euch fragen: «Welches ist das Zeichen eures Vaters, der in euch ist?» sagt ihnen: «Da ist eine Bewegung und eine Ruhe».» Wer so antworten könnte, wäre frei von der Urangst, gründete im Urvertrauen. Dadurch stärkte er die geistigen Kräfte in der Welt. Mehr braucht es nicht. Móge es sein.

NACHWORT

Nach

den vielen Werken,

die uns Jean Gebser schenkte, ist dieses

Buch «Verfall und Teilhabe» seine letzte Gabe. Er hatte es seit langem

ins Auge gefaßt, es durchdacht und durchmeditiert. Das letzte, was er — bereits im Krankenbett — seiner Frau Jo Gebser diktierte, war

das Vorwort, seine erste und letzte Erkenntnis: «Letztlich ist alles einfach». Als er dies sagte, wußte er, wohin sein Weg führte. Am

14. Mai 1973 ging er lächelnd hinüber. Kaleidoskopisch erscheint in «Verfall und Teilhabe» Jean Gebsers Weg als Denker und als Mensch. Für ihn war «Denken» Vollzug seiner menschlichen Exi-

stenz. Er mußte stets existieren, was er dachte, und denken, was er

existierte. «Denken» heißt bei Gebser etwas anderes als «cogitatio», als «reines Denken» im Sinne Kants, etwas anderes als die rationale Operation eines extramundanen Erkenntnissubjekts; sein Denken umgriff die Einheit von Distanz

und

Teilhabe, von

kritischer Unterschei-

dung und Innesein. Er dachte zugleich analytisch und meditativ. War er aber Wissenschaftler im konformistischen Verstande? Sicher hat er sich nicht zu ihnen gezählt. Tief eingetaucht in den

Geist und das Denken östlicher Weisheit, fand er sich außerhalb der

Grenzpfähle der Antinomien, vermochte er sich der Zeitfessel des «Gegeneinanders im Nacheinander» zu entheben in der Unmittelbarkeit meditativer Teilhabe. War er als Denker vielleicht kein «Scientist», so war er doch ein Meister der Sophrosyne. Es gab in seinem geistigen Aufbruch keine Epoche, da er nicht mit dem Kulturphänomen gerungen hätte, das wir in unserer westlichen Kultur «Wissenschaft» nennen. Wenn er der Wissenschaft skeptisch gegenüberstand, so war er sehr wohl von ihrer Notwendigkeit überzeugt. Noch mehr aber war er überzeugt von der Notwendigkeit der westlichen Wissenschaft, sich selbst in Frage zu stellen und ihre epochale und lokale Befangenheit in einer umfassenderen Totalität des Denkens zu überwinden, das sich nicht mehr -- geschützt von Moden und Majoritäten — verschwiegen über die Probleme der Evidenz hinwegschwingt in die sicheren Gefilde syllogistischer Operationen, m.a. W. das sich der Schwierigkeit, den ersten Schritt zu tun, stets bewußt bleibt, ehe es den zweiten Schritt tut. Er glaubte nicht,

Nachwort von Wilhelm J. Revers

143

daß das Gebäude der Wissenschaft sozusagen mit der ersten Etage beginnen und daß es ohne Fundament und Kellergescho Bestand haben könne. Er glaubte auch nicht daran, daß der Wissenschaftler ein extramundaner Demiurg sei, der als einziger außerhalb der Wirklichkeit steht, die er analysiert und konstruiert. Er war überzeugt, daß nach der Götterdämmerung der Naturauffassung Newtons das ganze Wagnis des Erkennens so offenbar geworden war, daß das Sicherheitsgetue in allen Wissenschaften sich wie ein romantischer Anachronismus ausnimmt. Am Anfang unseres Jahrhunderts hatte die Denkpsychologie festgestellt, daß die Heraufkunft des Urteils dunkel und bildlos ist, daß seine Entstehungsbedingungen experimentell nicht faßbar sind. Kein Mensch hätte daraus den Mut abgeleitet zu behaupten, Urteile gäbe es nicht. Ist es so absonderlich, wenn ein Denker wie Jean Gebser in Anbetracht des «Experimentes» der Kulturgeschichte auf das gleiche Phänomen stößt: auf den unsichtbaren Ursprung, jenen Ursprung (arché), der alles «Ursache sein können» fundiert? «Das Einfache ist in uns. Es ist Teilhabe. Teilhabe am uns Unbekannten, aber Evidenten», das ist Gebsers Position. Wessen Toleranz-

spielraum nicht ausreicht, sich einmal auf ein kurzes Buch lang auf Gebsers Denken einzulassen, verschenke dies Buch am besten ungelesen einem Kollegen, den er gerne unauffällig ärgern möchte. Jedenfalls ist es unnütz, Gebser auf seine Ablegbarkeit im Schubladensystem des eigenen Wissenschaftlichkeitsidols zu überprüfen. Wer glaubt, der erste Schritt der Erkenntnis sei logisch oder mathema-

tisch kontrollierbar, wird die subtile Redlichkeit verkennen, die in Gebsers Mut zum Ausdruck kommt, das Problem «des ersten Schrit-

tes» zu seinem Hauptproblem zu machen, ohne seine Rätselhaftigkeit einfach wegzulassen. Wenn Jean Gebser durch sein Denken einen Hinweis zu geben

vermag, so zu sterben wie er starb, dem erfüllt sich Gebsers Wunsch, daß «die über diesen Seiten verbrachten zwei Stunden ...

Gewinn der Teilhabe ... wären».

Wilhelm J. Revers

ANMERKUNGEN

Wandel der Beziehungen des Menschen zur Technik 1 Siehe: Dschuang Dsi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland; übers. von R. Wilhelm; Diederichs, Leipzig, jetzt Wiesbaden, 1940; S. 89f. und 218, Anm. 10. 2 Werner Heisenberg, Das Naturbild der heutigen Physik; Rowohlt (rde-Bd.Nr. 8), 1955; hat (s. dort S. 15 f.) (wie wir erst nach Niederschrift dieser Zeilen feststellten) das gleiche alt-chinesische Beispiel zitiert und auf luzide und wegweisende Art interpretiert. 3 «Maya» ist eine kosmogonische Umschreibung der brahmanischen Theosophie und bedeutet demzufolge im Hinduismus (aus dem ihn Schopenhauer übernommen hat) «Schleier», der das Wesen hinter den Vorstellungen (und hinter den sichtbaren Dingen) verbirgt. Dagegen kennt der echte Buddhismus diese Interpretation nicht; für ihn ist Maya das «Spiel der Illusionen»; vgl. dazu: «Tibetanisches Vogelbuch», übertragen und kommentiert von Oz/o von Taube; Arche, Zürich, 1957; Anm. 34 und S. 624. 4 Siehe: 6. W. Leibniz, Zwei Briefe über das binäre Zahlensystem und die chinesische Philosophie; mit einem Nachwort von Jean Gebser : «Zur fünftausendjährigen Geschichte des binären Zahlensystems: Fuh-Hi - G. W. Leibniz - Norbert Wiener». Erster Druck der Belser-Presse; Belser, Stuttgart, 1968. 5 Siehe den Beitrag von Werner Fleisenberg, Kausalität und Atomphysik, in: Die neue Weltschau; Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt, 1953; Bd. II, S. 119ff., sowie: Rowohlt (rde-Bd.-Nr. 8); 1955, S. 24f. 6 Diese Jahresangaben mögen als bloße Stichjahre, die sich um hundert Jahre voraus oder zurück verschieben lassen, betrachtet werden und sollten nicht als festlegende Datierungen für die entscheidenden Ereignisse gelten (siehe dazu auch Jean Gebser, Abendländische Wandlung; Ullstein-Buch Nr. 107 bzw. Gesamtausgabe, Novalis, 1975, Bd. I, dort besonders die ersten Kapitel). 7 Siehe: I. H. Schultz, Das autogene Training (Konzentrative Selbstentspannung); Springer, Berlin, (12. Aufl. 1966). - Es muß freilich darauf hingewiesen werden, daß diese «Technik», beziehungsweise dieses «Training», obwohl sie gegen die sie bedrohenden rationalistischen Gefahren angeht, doch noch weitgehend gerade diesen Gefahren erliegt. Dies wird auch an der Koppelung der zwei einander ausschließenden Haltungen deutlich, denn Konzentration, die niemals gänzlich der Willensanstrengung und der Absicht entraten kann, ist mit echter Entspannung unvereinbar. 8 Siehe dazu sowie über ihr Verhältnis zu Asien auch: Jean Gebser, Της Spiritual Dimension of Modern Science, Lecture given at Max Mueller Bhavan, New Delhi, on 2-5-61; Yearbook 1962, Max Mueller Bhavan, New Delhi, 1962; p.

17-27.

Über die Polarität 1 Siehe dazu ausführlicher: Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart; Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart, 1949/53, Bd. I, 5. 357; bzw. 21966, 5. 241, bzw. 41973, dtv-Nr. 894, 5. 313, Gesamtausgabe, Novalis, Bd. II, S. 313.

Anmerkungen

145

2 Siehe Jean Gebser, In der Bewährung, Francke, Bern/München, 1962, Gesamtausgabe, Novalis, Bd. V/1. 3 Siehe Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart, Bd. II, 5. 403, bzw. 21966, 5. 557, bzw. 41973, dtv-Nr. 895, 5. 688, Gesamtausgabe, Bd. III, 5. 688. 4 Siehe Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart, Bd. I, S. 327f. bzw. 21966, S. 223 f. bzw. “1073, dtv-Nr. 894, 5. 289, Gesamtausgabe, Bd. II, S. 289. 5 Siehe Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte, zitiert nach «Recht, Staat und Geschichte», ausgewählt von Friedrich Bülow, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 1955, 5. 398. - Daß Hegel hier auf das religiöse Phänomen der «Verklärung», das der mythisch-psychischen Sphäre zugehört, zurückgreift, zeigt sein Unbehagen, die Polarität zu rationalisieren. 6 Siehe das Nachwort von Karl Marx zur zweiten Auflage des «Kapital» in der Volksausgabe von Karl Kautsky, 8. Auflage, J.H. W. Dietz Nachf. Berlin 1928, S. XLVIII. 7 Siehe Friedrich Engels, Dialektik der Natur, Dietz Verlag, (Ost-)Berlin, 1954, S. 53 und 288 8. Vergl. auch «Grundlagen des Marxismus-Leninismus», offizielles russisches Lehrbuch, Dietz Verlag, (Ost-)Berlin, 1960, wo es auf S. 86 heißt: «Unter einem dialektischen Widerspruch versteht der Marxismus das Vorhandensein von gegensätzlichen, einander ausschließenden Seiten in einer Erscheinung oder in einem Prozeß, die einander zugleich voraussetzen und im Rahmen der gegebenen Erscheinungen nur im wechselseitigen Zusammenhang existieren». — Auch in dieser Definition zeigt sich der Widersinn, das polare Denken durch ein dualistisch-rationales zu überhöhen: «einander ausschließende Seiten» also Dualismen, können niemals im wechselseitigen Zusammenhange existieren; diese Existenzart ist ausgesprochen polar! 8 Siehe W.I. Lenin, Aus dem philosophischen Nachlaß, Dietz, (Ost-)Berlin, 1958, S. 188, zitiert nach Mao Tse-Tung, Über den Widerspruch, Dietz, (Ost-)Berlin, 1960, 5. 4. 9 Siehe Han Suyin, Die Morgenflut; Mao Tse-Tung, Ein Leben für die Revolution. Diana, Zürich, 1972; S. 483. 10 Siehe Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart, 1949/53, Bd. II, S. XVIf., bzw. 21966, S. 295£., dtv-Nr. 895, S. 375 f., Gesamtausgabe, Bd. IH, S. 375 f. 11 Siehe G. R. Heyer, Umgang mit dem Symbol; in «Kritische Psychotherapie»; Lehmann, München 1959, S. 3 ff., besonders S. 11. 12 Siehe G. R. Heyer, Vom Kraftfeld der Seele; Klett, Stuttgart, 1949 (das wohl sein bedeutendstes Werk sein dürfte); ferner Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart, Bd. II, S. 194, bzw. 2 1966, S. 226, Gesamtausgabe, Bd. II, S. 293f. 13 Ausführliche und insistierende Hinweise auf die Unerlaubtheit, « Polaritat» und «Gegensatz» gleichzusetzen, finden sich bei Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart, 1949/53, Bd. I, Kap. VI. 3 und 4, bzw. 21966, S. 226ff., 41973, dtv, S. 293 ff., Gesamtausgabe, Bd. II, S. 295ff. sowie 1949/53, Bd. IL, S. 195, bzw. 21966, S. 427, bzw. 41973, S. 533, Gesamtausgabe, Bd. III, S. 533. 14 Siehe Jean Gebser, In der Bewährung, S. so Anm. 12, bzw. Gesamtausgabe, Bd. V/1, 5.190 Anm. 11. 15 Siehe Friedrich Heer, Die dritte Kraft; Fischer, Frankfurt/M., 1959. 16 Siehe Jean Gebser, In der Bewährung, ऽ, 115, Gesamtausgabe, Bd. V/1, S. 260f.

146

Anmerkungen

17 Siehe Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart, Bd. I, Kap. ΥΠ, 3 bis 5, Gesamtausgabe, Bd. II; sowie Jean Gebser, Die Asienfibel, Ullstein-Bücherei, Nr. 650, 1962, Asien lächelt anders, a.a. O., Gesamtausgabe, Bd. VI. 18 Siehe Hölderlin, Aufsatz-Entwürfe; in Sämtliche Werke; Insel, Leipzig, o. J., S. 687ff.; siehe auch Hölderlin, Übersetzungen, Philosophische Schriften, herausgegeben von E. Lichtenstein; Lichtenstein Verlag, Weimar, 1922, dort besonders

S. 284-287 in dem Aufsatz «Über Bildung und Humanität», wo Hölderlin den

Versuch macht, die polare «Sowohl-Als-auch»-Struktur der dichterischen Aussage philosophisch (aber noch nicht rational, sondern noch mental und somit außer dem Verstand auch die Vernunft berücksichtigend) dieses «Sowohl-Alsauch» in eine «Entweder-Oder»-Form überzuführen, ohne ihm seine Ambivalenz (die ein Charakteristikum der Polarität ist) gänzlich zu rauben, was in seinen dadurch notwendig werdenden paradoxalen Formulierungen offensichtlich wird. — Übrigens enthält der soeben erfolgte Hinweis darauf, daß das Mentale sowohl verstandes- als auch vernunftgebunden ist, die Erklärung dafür, daß das Rationale insofern eine Defizienzform des Mentalen ist, als es glaubt, auf die Vernunft verzichten und sich einseitig auf den Verstand stützen zu können. Die Negierung der Vernunft durch das Rationale ist deshalb unvermeidlich, weil dem Rationalen das sowohl vitale als auch psychische Vernehmen (das dem Worte Vernunft zugrunde liegt!) wegen seines prae- und irrationalen Grundcharakters für die vom Rationalen angestrebte systematische Wirklichkeitserfassung nicht relevant erscheinen kann. 19 Siehe Mao Tse-Tung, Über den Widerspruch; Dietz, (Ost-)Berlin, 1960; wo, S. 56, der zu Trugschlüssen führende Unterscheidungsmangel dort von Gegensätzen spricht, wo die polare Struktur überwiegt. Und Han Suyin erwähnt in «Die Morgenflut; Mao Tse-Tung, Ein Leben für die Revolution», Diana-Verlag,

Zürich, 1972, S. 475, daß Mao «den Begriff der Einheit der Gegensätze... mit «eins teilt sich in zwei» übersetzte, «einem dem Taoismus entlehnten Ausdruck, der grundlegend für das chinesische Denken ist und dem einfachen Menschen keine Schwierigkeiten bereitete». Die «Einheit der Gegensätze» ist aber nichts anderes als die rationale Fassung des taoistischen «Tai Ki’s», welches die einander ergänzenden Pole als Ganzheit und keineswegs als Einheit darstellt] Es sei noch angemerkt, daß die deutsche Übersetzung der Schrift «Über den Widerspruch» bedeutend von der englischen abweicht; siehe dazu Mao Tse-Tung, On contradiction; Foreign Languages Press, Peking, 1960, S. 56. 20 Siehe in dem erwähnten dreibändigen Werk von C. G. Jung (Rascher, Zürich,

1955/57), Bd. I, 5. 4.

21 Siehe Werner Heisenberg, Physik und Philosophie; Hirzel, Stuttgart, 1959, Kap. 10, S. 160 bis 180 (auch als Ullstein-Buch - Nr. 249 -- erschienen; siehe dort dgl. Kap. το). - Es ist anzumerken, daß unser Hinweis auf die Quantenlogik wegen der hier unvermeidbaren Kürze der differenzierten Komplexität dieser nicht-aristotelischen Logik nicht im mindesten gerecht werden kann. Sobald das diesbezügliche Werk von ८, F.v. Weizsäcker vorliegen wird, wird ersichtlich werden, in welch entscheidendem Maße es, darin der seinerzeitigen Einführung der nicht-euklidischen Geometrie vergleichbar, neue Denkmöglichkeiten begründen wird. 22 Siehe vorn Anm. 11 und 12. 23 Siehe «Der Wendepunkt», 39. Jg., Heft 11, Zürich, November 1962, S. 531.

Anmerkungen 24 Siehe teilungen», 25 Siehe 41973, dtv, 26 Siehe

147

Ludwig Preller, Vorbeugen! -- Ein Vorschlag; in: «Ärztliche Mit39. Jg., Heft 18; Köln, 18. September 1954, S. 624. dazu Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart; 21966, S. 449ff. bzw. S. 560, Gesamtausgabe, Bd. III, 5. 560. Lau-Dse (gleich: Laotse), Führung und Kraft aus der Ewigkeit --

Dau-Dö-Ging

(gleich:

Tao-Te-King);

Inselbücherei, Nr. 253, 28. Spruch, S. 21. -

Da bisweilen die Taoteking-Übersetzungen mehr Deutung denn Übertragungen waren, sei darauf verwiesen, daß die zitierte von Erwin Rousselle durch die aus-

gezeichnete von Richard Wilhelm und die ganz hervorragende von Jan Ulenbrook bestätigt und somit unsere Interpretation gerechtfertigt wird. Die von Richard

Wilhelm (siehe seine Übersetzung des Laotse, Taoteking, in der überarbeiteten letzten Fassung der τι. Auflage, Diederichs, Düsseldorf-Köln, 1957, 5. 68; bzw. dasselbe ohne Kommentar, mit einem Vorwort von Jean Gebser; Verlag Hans Huber, Bern, 1958, S. 42, lautet: «Wer seine Mannheit kennt und seine Weibheit wahrt, der ist die Schlucht der Welt. 9

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Wer seine Reinheit kennt

und seine Schwäche wahrt, ist Vorbild für die Welt.»

Und die Übertragung von Jan Ulenbrook (siehe dessen Übersetzung des Lau Dse, Dau Dö Djing «Tao Tê King», Carl Schönemann Verlag, Bremen (Sammlung Dieterich Band 242), 1962, S. 109, lautet: «Zu wissen um seine Mannheit

und sich behüten seine Weibheit, das wirkt der Welt als Strombett Zu wissen um seine Reinheit

und sich behüten seine Trübheit, das wirkt der Welt als Vorbild.»

Auf der Suche nach dem neuen Bewußtsein

1 Siehe Herbert Meier, Wohin geht es denn jetzt? Reden an Etablierte und ihre Veráchter; Flamberg, Zürich, 1971; S. 103 ff. Das integrale Bewußtsein 1 Siehe weise auf Kap. IX: Kap. 14. 2 Siehe 151, Kap. 289, Kap.

dazu auch ausführlicher: Jean Gebser, In der Bewährung; Zehn Hindas neue Bewußtsein; Francke, Bern/München, 1962; 5. 119-134, «Die Welt ohne Gegenüber», Gesamtausgabe, Bd. V/ı, S. 267-281, Jean Gebser, In der Bewährung; Francke, Bern/München, 1962; S.134X: «Forderungen unserer Zeit», Gesamtausgabe, Bd. V/ı, S. 283 15; siehe auch in: Die Welt in neuer Sicht, den dritten Abschnitt in

148

Anmerkungen

dem Beitrag von Jean Gebser: «Die universale Evidenz»; Barth, jetzt Weilheim/ Obb., 1959; Bd. II, S. 110-114. 3 Siehe dazu: Jean

Gebser, Ursprung

und

Gegenwart;

Deutsche

Verlags-An-

stalt, Stuttgart, 1949/53; u.a. Bd. II, S. 382; bzw. 21966, S. 545 u.ö. bzw. 41973, dtv, S. 673, Gesamtausgabe, Bd. IH, 5. 673 Der unsichtbare Ursprung 1 Siehe Pascual Jordan, Der Naturwissenschaftler vor der religiösen Frage, Abbruch einer Mauer; Oldenburg, 1963, S. 259ff.; siehe auch C.F. von Weizsäcker, Die Tragweite der Wissenschaft, Stuttgart, 1964, Bd. I, S. 159 ff. 2 Siehe dazu ausführlich J. Gebser, Ursprung und Gegenwart, Stuttgart, 1949/ 53 bzw. 21966 (dtv 1973), bzw. Gesamtausgabe, Bd. II u. III: sowie dessen: In der Bewährung, Bern-München, 1962 bzw. 21969, bzw. Gesamtausgabe, Bd. V/r, S. 161—298. 3 Siehe C.F. von Weizsäcker, Das neue Bild vom Weltall, in: Die neue Weltschau, Stuttgart, 1952, S. 66; siebe dazu auch J. Gebser, Die vierte Dimension als Zeichen der neuen Weltsicht, in: Die neue Weltschau, a.a. O., S. 266; bzw. desselben: In der Bewährung, a.a. O., S. 62; sowie dessen: Ursprung und Gegenwatt, 4.4.Ο. 1953, Bd. II, S. 156f., bzw. 21966, S. 401f.; bzw. dtv 1973, S. 502, bzw. Gesamtausgabe, Bd. III, S. 502. 4 Siehe Augustin, De Civitate Dei, Buch XL, Kap. 6; sowie Isidor von Sevilla, De Summo Bono, Buch I, Kap. 9, zitiert nach Pascual Jordan, a.a.O., S. 267. 5 Siehe dazu 7. Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 1949, Bd. I, 5. 125ff., bzw. 21966, S. 86ff., dtv, S. 125 ff., Gesamtausgabe, Bd. II, S. 125 ff.; siehe auch J. Gebser, Asienfibel, Berlin, 1962, bzw. 41969, S. 134ff.; siehe ferner J. Gebser, Asien lächelt anders, Berlin, 1968, S. 152ff., Gesamtausgabe, Bd. VI, S. 126ff. 6 Siehe J. Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 1949, Bd. I, S. 123 ff., bzw. 21966, S. 86ff., dtv, S. 125 ff., Gesamtausgabe, Bd. II, S. 125 ff. 7 Siehe J. Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a.O. 1949/53, Bd.I, 276f., 455 ff., Bd. II, 5. 2ο, bzw. 21966, S. 310 und 310 Anm. 7, sowie im KommentarBand, S. 159 ff.; dtv, S. 200, Gesamtausgabe, Bd. IV, S. 200, 8 Laotse, Tao Te King, Das Buch des Alten vom Sinn und Leben, aus dem Chinesischen verdeutscht und erläutert von Richard Wilhelm, Jena 1921. 9 Dschuang Dsi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland, aus dem Chinesischen verdeutscht und erläutert von Richard Wilhelm, Jena 1940. 10 In «Reden und Gleichnisse des Tschuang-Tse; Deutsche Auswahl von Martin Buber», Leipzig 1922, ist die von Richard Wilhelm übersetzte Aussage über das Tao nicht enthalten. 11 Die versprengten Worte Jesu, hrsg. von Benedikt Godeschalk, München 1922, S. 104; siehe auch J. Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 1953, Bd. II, S. 402, bzw. 2το66, S. 557, dtv, S. 687, Gesamtausgabe, Bd. III, 5. 687. 12 Unbekannte Worte Jesu, gesammelt und eingeleitet von Alfons Rosenberg, München-Planegg, 1954, S. 49. 13 Die Hinweise auf die entsprechenden Aussagen im Neuen Testament verdanke ich Herrn Pfarrer Wolfgang Hammer, St. Moritz. — Ergänzend sei noch Offb. 15,8 erwähnt; dort wird im Gegensatz zum Schicksale derer, die am Ende der Zeiten den «Moloch» anbeten und zugrunde gehen werden, auf das jenet

Anmerkungen

149

verwiesen, «deren Name von Grundlegung der Welt (vom Anfang der Welt) an... geschrieben steht im Lebensbuch des Lammes...». 14 Ich folgte hier der Übersetzung von Karl Barth, Kirchliche Dogmatik, Zollikon, 1950, Bd. II, 1, S. 702. 15 Siehe J. Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a.O. 1949/53, Bd. I, S. 73 ff., Bd. II, S. 56ff., bzw. 21966, S. 51ff. und 335ff., dtv, S. 83 und 424ff. Gesamtausgabe, Bd. II, S. 83 ff., Bd. III, S. 4248. (Die Kapitel: «Der Ursprung und die archaische [Bewußtseins-] Struktur» und «VomWesen der Schöpferischen»). 16 Dieser Brief befindet sich in einem noch nicht publizierten Manuskript des Nachlasses; siehe auch G. R. Heyer, Vom Kraftfeld der Seele, Stuttgart, 1949, S. 67, bzw. die von G. Δ. Heyer durchgesehene und neu bearbeitete Lizenzausgabe dieses Werkes, München, o. J., 5. 58. 17 Siehe dazu J. Gebser, Asien lächelt anders, a.a. O., S. 187ff., Gesamtausgabe Bd. VI, S. 156ff.

18 C, G. Jung, Uber Synchronizität, in: Eranos-Jahrbuch, 1951 Bd. XX, Zürich,

1952, S. 271-284; siche ferner das Gemeinschaftswerk : Naturerklärung und Psyche, C.G. Jung, Synchronizität als ein Prinzip akausaler Zusammenhänge, W. Pauli, Der Einfluß archetypischer Vorstellungen auf die Bildung naturwissenschaftlicher Theorien bei Kepler, Zürich, 1952; siehe dort S. 22f. C. G. Jungs Beschreibung zweier Synchronizitätsfälle (vgl. Anm. 30); siehe dazu auch J. Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 1953, Bd. II, S. 200 und 278, bzw. 21966, S. 430f. u. 482, dtv, S. 537f. u. 599, Gesamtausgabe, Bd. III, S. 537f. u. 599. 19 Das Konzept der Zeitfreiheit (die mit der Ichfreiheit gekoppelt ist) habe ich des öfteren und seiner ausschlaggebenden Wertigkeit entsprechend, da es die bewußt realisierte Zeitlosigkeit und Zeithaftigkeit (oder Zeitlichkeit) zum Ausdruck bringt, behandelt; siehe J. Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 1949/55, bzw. 21966, sowie Gesamtausgabe, die in den Registern dafür namhaft gemachten Abschnitte; siehe dazu dgl. J. Gebser, In der Bewährung, a.a.O. 1962, bzw. 21969, Gesamtausgabe, Bd. V/ı, Kap. 6-15. 20 Werner Fleisenberg, Atomphysik und Kausalgesetz, in: Die neue Weltschau, Stuttgart, 1953, Bd. II, S. 132, bzw. dessen: Das Naturbild der heutigen Physik, Hamburg, 1955, rde-Nr. 8, S. 34f., siehe dazu auch /.Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a.O. 1953, Bd. II, 5. 158, bzw. 21966, S. 403, dtv, S. 504, Gesamtausgabe, Bd. III, S. 504. 21 Siehe Hedwig Conrad-Martius, Die Zeit, München, 1954, S. 546. u. 1728. 22 Gebhard Frei, Probleme der Parapsychologie, München, 1969, S. 216. 23 Siehe J. IW. v. Goethe, Dichtung und Wahrheit, dritter Teil, elftes Buch. 24 Eine derartige, ängstliche Erklärung ließ sich Richard Henning, Wunder und Wissenschaft, Hamburg, 1904, S. 190f., zuschulden kommen. 25 Aldous Huxley, Time must have a stop, New York and London 1944, bzw. Zeit muß enden, Zürich 1950. 26 Robert Jungk, Die Zukunft hat schon begonnen, Bern, 1952. 27 Pascual Jordan, Die Physik und das Geheimnis des organischen Lebens, Braunschweig, 6 1948, siehe dazu auch J. Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 1953, Bd. Il, S. 272, bzw. 21966, S. 477, dtv, S. 350, Gesamtausgabe, Bd. II, S. 250, 28 Pascual Jordan, Verdrängung und Komplementarität, Hamburg-Bergedorf, 1947, 5. 23 ff.

150

Anmerkungen

29 Pascual Jordan, New Trends in Physics, in: Proceedings of four Conferences of Parapsychology Studies, New York, 1957, 5. 16. Der Versuch der deutschen Fassung stammt von mir (J.G.). 30 Siehe C. G. Jung, Synchronizität als ein Prinzip akausaler Zusammenhänge, a.a.O. (vgl. Anm. 18); auf S. 22f. finden sich auch einige Beispiele von Synchronizitätsfällen. 31 Den «Vital-Konnex» betreffend siehe die diesbezüglichen Ausführungen an den unter diesem Stichwort in den jeweiligen Sachregistern aufgeführten Stellen in J. Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a.O. 1949/53 bzw. 21966, bzw. Gesamtausgabe. 32 Beispiele antizipatorischer Träume finden sich in C.G. Jung, Wirklichkeit der Seele, Zürich, 1934, S. 77ff., bzw. 41969, S. 59ff. 33 Siehe J. Gebser, Abendländische Wandlung, Zürich, 1943, S. 32, 86, 98ff., 105, 149, 162f., 169, 174, 180f., 189, 191, bzw. 81968, Ullstein Buch 107, S. 24, 71, 80ff., 86, 123, 139, 146, 150, 157, 164f., bzw. Gesamtausgabe, Bd. I, S. 184f., 220, 236ff., 275f., 290, 297, 301, 307f., 2144. 34 Siehe /. Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 1953, Bd. II, bzw. 21966, Teil TI, je das Kap. I «Der Einbruch der Zeit». 35 Siehe Hugo von Hofmannsthal, Andreas oder die Vereinigten, Berlin, 1932, S. 117, bzw. in dessen: Ausgewählte Werke, Frankfurt/M., 1966, Bd. II, S. 138; siehe dazu auch 7. Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 1953, Bd. II, S. 78, bzw. 21966, S. 349, dtv, S. 441, Gesamtausgabe, Bd. HI, S. 441. 36 Über «Samadhi» (die buddhistisch-hinduistische Form der «unio mystica») und «Satori» (die zenbuddhistische Form der «Erleuchtung») siehe J.Gebser, Asien lächelt anders, a.a.O., S. 191 und 197, Gesamtausgabe, Bd. VI, S. 159 u. 1646,

37 Zitiert nach der Übersetzung von Paul C. Berger; siehe dessen Aufsatz:

Marcel Proust, in: «Das Buch», Jg. III, Nr. 2, Mainz, 1951, S. 2of., siehe dazu auch J. Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 1955, Bd. II, S. 353, bzw. 2 1966, S. 527f., dtv, S. 653f., Gesamtausgabe, Bd. III, S. 653f. — Die Hervorhebungen stammen von mir (J.G.). 38 Siehe Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, Hamburg, 1952, S. 1636. 39 Siehe Werner Heisenberg, Atomphysik und Kausalgesetz, a.a. O. (vgl. Anm. 20), bzw. dessen: Das Natutbild der heutigen Physik, Hamburg, 1955, rde-Nr.8, S. 34; siehe dott auch zu dem gleichen Thema 5. 21 und 24. 40 Siehe dazu Jean Gebser, Abendländische Wandlung, Zürich, 1943, S. 42, bzw. 21945, S. 43, bzw. 31950, S. 37, bzw. 91968, Ullstein Buch 107, S. 33, Gesamtausgabe, Bd. I, S. 194; siehe auch dessen: Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 1955, Bd. II, S. 157 u. 373, bzw. 21966, 5. 402f. u. 540, dtv, 5o3f. u. 668; Gesamtausgabe, Bd. III, S. so3f. u. 668; sowie: In der Bewährung, a.a. O. 1962, bzw. 21969, S. 76, bzw. Gesamtausgabe, Bd. V1, S. 225. ^! Die französische Originalfassung, zitiert nach Liliane Guerry, Cézanne et l'exptession de l'espace, Paris, 1950, S. 180. - Mme Guerry beschließt ihr außerordentliches Buch mit diesem Zitat (1): siehe auch meine Ausführungen in: Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 1953, Bd. II, S. 329, bzw. 21966, S. 512, dtv, S. 634, Gesamtausgabe, Bd. III, S. 634; sowie: In der Bewährung, a.a. O. 1962, bzw. 21969, S. 125, Gesamtausgabe, Bd. V 1, S. 273. 42 Pablo Picasso, Wort und Bekenntnis, Berlin, 1957, Ullstein Buch 148, S. 25;

Anmerkungen

151

einige der Bilder Picassos, die sich durch ihre Transparenz auszeichnen, habe ich in: Ursprung und Gegenwart, a.a.O. 1953, Bd. II, S. 336f., bzw. 21966, S. 517, dtv, 5. 641, Gesamtausgabe, Bd. III, 5. 641, angeführt. 43 Pablo Picasso, a.a.O., S. 19; siehe dazu auch Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a.O. 1953, Bd. II, S. 331, bzw. 21966, S. 513, dtv, S. 636, Gesamtausgabe, Bd. ΠΠ, 5. 626. 44 Siehe «Reden und Gleichnisse des Tschuang Tse», Deutsche Auswahl von Martin Buber, Leipzig, 1922, S. 47; siehe dazu auch Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 21966, S. 515, Anm. 150, dtv, S. 636, Gesamtausgabe, Bd. III, S. 636. 45 Siehe Pablo Picasso, a.a. Q., S. 29. 46 Zitiert nach Paul Westheim, El Pensiamento artistico moderno, Mexico, 1945, S. 22; siehe dazu auch Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 1953, Bd.Il, S. 332, bzw. 21966, S. 514, dtv, S. 637, Gesamtausgabe, Bd. ΙΠ, 5. 637; siehe auch dessen: In der Bewährung, a.a. O. 1962, bzw. 21969, S. 125 u. 133, Gesamtausgabe, Bd. V1, S. 273 u. 280.

47 Siehe Pablo Picasso, a.a. O., S. 30. 48 Siehe G. R. Heyer, Vom Kraftfeld der Seele, a.a. 0. 1949, S.85, bzw. 2. Aufl., o. J., S. 7af.; siehe dazu auch Jean Gebser, Asien lächelt anders, a.a.O., S. 188 u. 195, Gesamtausgabe, Bd. VI, 5. 156f. u. 162f. 49 Zitiert nach Werner Haftmann, Paul Klee, München, 1950, S. 87. 50 Siehe Paul Klee, Über die moderne Kunst, Bern, 1945, 5. 47. 51 Siehe Paul Klee, a.a. O., S. 43. 52 Zitiert nach Offomar Dominick, Die schöpferischen Kräfte in der abstrakten Malerei, Bergen, 1947, S. 14. 53 Zitiert nach Georg Schmidt, Paul Klee in: «National-Zeitung», Basel, Nr. 89, vom 23. Februar 1941. — Zu den Zitaten von Paul Klee siehe auch Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 1953, Bd. II, S. 334ff., bzw. 21966, 5. s16f., dtv, 5. 640, Gesamtausgabe, Bd. III, 5. 640; siehe auch dessen: In der Bewährung, a.a.O. 1962, bzw. 21969, S. 133, Gesamtausgabe, Bd. V1, S. 280. 54 Jorge Guillén, Cántico, Buenos Aires, 1950; pág. 159; die Dichtung Jorge Guilléns betreffend siehe auch Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a. O. 1953, Bd. II, 5. 361f. und Anm. 677 und 678, bzw. 21966, S. 532 und Anm. 222, dtv, S. 659, Gesamtausgabe, Bd. III, S. 659; siehe auch dessen: In der Bewährung, a.a. O. 1962, bzw. 21969, S. 77, Gesamtausgabe, Bd. V1, S. 226f. 55 Siehe G. R. Heyers nachgelassene Schriften, a.a. O. (vgl. Anm. 16) im Anschluß an seine Notiz über jene Träume, die ich als Kernträume bezeichnet habe. 56 T.S. Eliot, The Family Reunion, New York, 1939, S. 98; siehe auch Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a.O. 1953, Bd. II, 5. 373, bzw. 21966, S. 540, dtv, 5. 668, Gesamtausgabe, Bd. III, 5. 668; siehe auch dessen: In der Bewährung, 2.2.0. 1962, bzw. 21969, S. 77, Gesamtausgabe, Bd. V1, S. 2261. ; sowie Jean Gebser, Die drei Sphären, Bemerkungen

zu T.S. Eliots

«Die Familienfeier», in:

«Almanach für die Bücherfreunde», Zürich, 1945, S. 41ff., besonders S. 48f., Gesamtausgabe, Bd. VI. - Die deutsche Fassung des Zitates entnehme ich der von Jean und Gentiane Gebser besorgten Übersetzung der «Family Reunion» für deren deutschsprachige Uraufführung gelegentlich der «Zürcher Juni-Festspiele 1945 » (Bühnenmanuskript beim «Schauspielhaus Zürich», 1944). Auf diese

152

Anmerkungen

Übersetzung stützt sich auch mein Aufsatz «Die drei Sphären» angemerkt, daß insbesondere die beiden Werke von T.S. Eliot union» und die «Four Quartets» (siehe Anm. 58) zahlreiche das Zeit-Problem enthalten, die den hier zitierten teils sehr ihnen entsprechen. 57 L.S.Senghor in seiner Frankfurter Rede (1963?); siehe Botschaft aus Afrika, in: «Christ und Welt», τό. Jg., Nr. 14,

1963, 5. (17).

(s.o.). Es sei noch «The Family ReÄußerungen über nahe stehen, teils dazu Gisela Bonn, Stuttgart, 5. April

58 Siehe T.S. Eliot, Burnt Norton, London, 41943, p. 11; bzw. dessen: Four Quartets, London, 1944, p. 9; bzw. T.S. Eliot, Viet Quartette, Deutsche Nachdichtung von Nora Wydenbruck, Wien, 1948, S. 13; eine von N. Wydenbruck überarbeitete Übersetzung des I. Quartetts, «Burnt Norton», die hier zitiert wird, findet sich in der englisch-deutschen Parallelausgabe: 1.4. Eliot, Ausgewählte Gedichte, Frankfurt/M., 1951, 5. 89. 59 Siehe Stéphane Mallarmé, Œuvres complètes, Bibliothèque de la Pléiade, Paris, 1945, p. 71, in dem Gedicht «Tombeau»; siehe dazu auch J.Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a.O. 1953, Bd. II, S. 88 u. 373, bzw. 21966, S. 355६. u. 539f., dtv, S. 448 u. 667, Gesamtausgabe, Bd. IIT, S. 448 u. 667; sowie Jean Gebser, In der Bewährung,

a.a.O.

1962, bzw. 21969, S. 76, Gesamtausgabe,

Bd.

V1, S.225f. - (Aldous Huxley wies mich darauf hin, daß Stéphane Mallarmé schon früher den gleichen Gedanken formuliert hatte, und notierte mir auf einem Zettel den betreffenden Satz; das war im Anschluß an ein Referat, das ich gehalten hatte; im Wirbel der übrigens zustimmenden Diskussion und auch nachher unterließ ich es leider, ihn um eine Quellenangabe zu bitten.) 60 Siehe Lou Albert-Lasard, Wege mit Rilke, Frankfurt/M., 1952, S. 162; siehe auch J.Gebser, Ursprung und Gegenwart, a.a.O. 1953, Bd. II, S. 372f., bzw. 21966, 9. 540, dtv, S. 668, Gesamtausgabe, Bd. III, 5. 668; sowie J.Gebser, In der Bewährung, 4.4.0. 1962, bzw. 21969, S.76, Gesamtausgabe, Bd. V1, S. 225f. 61 Siehe Sri Aurobindo und sein Ashram, in: «Integraler Yoga», Karlsruhe, 1964-69; Jg. 1964, Heft 1, S. 27ff., 64f. und öfters ebenda in den Jahrgängen 1968 und 1969 (siehe die dortigen Register auch unter dem Stichwort «Evolu-

tion»). — Über Sri Aurobindos Involutions-Konzept siehe auch J. Gebser, Asien

lächelt anders, a.a. O., S. 205 f., Gesamtausgabe, Bd. VI, S. 171f. 62 Eine Schilderung dieses Sachverhaltes findet sich in J. Gebser, Ursprung und Gegenwart, 4.4.0. 21966, Anm. 4 zu 5. 42, Gesamtausgabe, Bd. II, S. 71. Einen kurzen diesbezüglichen Hinweis enthält auch J. Gebser, Asien lächelt anders, a.a. O., S. 194, Gesamtausgabe, Bd. VI, S. 161. 63 Siehe G. Picht, Mut zur Utopie, München, 1969, 5. 142. 64 Siehe Sri Aurobindo, On Yoga (vol.) I: The Synthesis of Yoga, Pondicherry, 1957, 5. 1026f. 65 Diese deutsche Fassung siehe in: Sri Aurobindo, Die Mutter, Integraler Yoga,

Karlsruhe, 1964-69; Jg. 1967, Heft 2, S. 152f. — Ich zitiere die deutsche Über-

setzung von Heinz Kappes fast wörtlich. -- Gelegentlich eines kurzen Kommentars übersetzte er später die Formulierung «memory of the future» mit: « Erinnerung an die Zukunft», was auch dem Leser einleuchtender sein wird; siehe die Schlußseiten des Beitrages von H. Kappes, Sri Aurobindo, in «Evolution», Tagungsbericht, hrsg. von W. Bitter, Stuttgart, 1970. 66 Siehe Hölderlin, Sämtliche Werke, hrsg. von F.Beißner, Leipzig o. J., S. 436.

Anmerkungen

153

Urangst und Urvertrauen 1 Hermann Graf Keyserling, Südamerikanische Meditationen, Deutsche VerlagsAnstalt, Stuttgart, 21933. 2 Obwohl beide Begriffe bereits mehrmals auf diesen Seiten definiert worden sind, zögere ich nicht, hier nochmals Beispiele zu diesem Problem zu bringen, da derartige Wiederholungen nötig sind. 3 Siehe dazu: Jean Gebser, Ursprung und Gegenwart, 21966, S. 158 u. 224, dtv, S. 212 u. 290, Gesamtausgabe, Bd. II, S. 212 u. 290. 4 Siehe: Rudolf Otto, Das Heilige; Beck, München, 1917; siehe auch seine daran anschließenden «Aufsätze, das Numinose betreffend»; ebenda 1923, später unter dem Titel «Das Gefühl des Überweltlichen (Sensus Numinis)»; ebenda, 1932. 5 Es ist wichtig, nicht in den Fehler zu verfallen, Meister Eckehart, der bisherigen Lehrmeinung gemäß, als Mystiker zu bezeichnen. Mit dieser Etikettierung wurde er, in Unkenntnis der Realisationsmöglichkeiten des neuen Bewußtseins, mit Mystikern wie Jakob Böhme oder San Juan de la Cruz gleichgesetzt. Diese bisherige Lehrmeinung kannte nur den eher ekstatischen, vor allem srrationalen Zustand der «unio mystica»; konservativ im Altbekannten verharrend konnte sie nicht zwischen diesem Zustand und der nüchternen, arationalen Haltung des transparenten Wahrnehmens unterscheiden; infolgedessen mußte sie jene, die wie Meister Eckehart die Realisationsweise des neuen, integralen Bewußtseins vorausnahmen, mißverstehen.

6 Auf die grundlegenden Unterschiede zwischen der Identität, die eine archaische, eine ursprunghafte Zugleich-Konstellation ausdrückt, und der Einheit (Unität), die magischen Charakter hat, sowie auf jenen zwischen Polarität, die die Grundkonstellation des Lebens und der Psyche ist, und der Dualität, die dem Mental-Rationalen das Gepräge gibt, habe ich bereits in «Ursprung und Gegenwart» hingewiesen (s. dort u.a. die «Synoptische Tafel» bzw. die «Synoptische

Übersicht»).

7 Siehe: «Peking-Rundschau», Nr. 32, Peking, 15. 8. 1972; S. 78. 8 Siehe dazu auch: Jean Gebser, Asien lächelt anders; Ullstein, Berlin, 1968, S. 74f., Gesamtausgabe, Bd. VI, S. 65 f. 9 Diese Tagungen finden seit 1933 jährlich im August in Moscia bei Ascona

statt.

10 Jacques Lusseyran, Das wiedergefundene Licht; Siebenstern-Taschenbuch Nr. 155; Siebenstern- Taschenbuch-Verlag, Hamburg, 1971. 11 Siehe: Edgar Hennecke | Wilhelm Schneemelcher, Neutestamentliche Apokryphen

in deutscher

Übersetzung;

Tübingen, 41968; S.220.

I. Band:

Evangelien;

J. B. Mohr

(Paul Siebeck),

DIE

DREI

EPOCHEN

DER

WISSENSCHAFT

I. Die Geburt der Wissenschaft (500 a. Ch.) Alkmaion

von Kroton,

500 v. Chr., entdeckt die Nerven, das Ge-

hirn als Zentralorgan, macht embryologische Forschungen. Freund des Pythagoras. Pythagoras, 500 v.Chr., entdeckt die mathematischen Grundlagen der Musik (Proportion von Tonhöhe und Saitenlänge, Akustik, findet die Quadratzahl (die jedoch nach neuesten Forschungen bereits die Zweistromlandkultur 3000 Jahre früher kannte) sowie die Irrationalzahl. Hippokrates, 495-350 v.Chr. Der größte Arzt des Altertums. Setzt an Stelle ritueller Praktiken, theoretischer Spekulationen und Volksaberglauben die ärztliche Technik: Beobachtung der Symptome, Diagnose, erste Aufzeichnungen von Krankengeschichten, Diät, Studium des Einflusses von Jahreszeit und Klima auf die Gesundheit. Herodot, 484-425 v.Chr. «Vater der Geschichtsschreibung» : Erste

Tatsachenberichte. Euklid, 300 v.Chr. Erstes Lehrbuch der Geometrie, in das zahlreiche Definitionen Platons aufgenommen sind. Aristoteles, 348-322 v.Chr. Erste naturwissenschaftliche Schrift über Tierkunde sowie Schriften über Psychologie. Stellt die grundlegenden wissenschaftlichen Begriffe auf: Hyle = Stoff, Materie Eidos = Form Dynamis = Möglichkeit, Anlage, Potenz Energie = Wirkung, Aktualität Entelechie = Erfüllung und Zielstrebigkeit. Von ihm stammen die Syllogistik (logische Schlußweise als Methode) und die Kategorienlehre. II. Die Renaissance

Während der Platonismus ohne Unterbruch im Abendlande auch in den nachchristlichen Jahrhunderten wirksam bleibt, erreicht der mehr

158

Anhang

naturwissenschaftliche Aristotelismus Europa erst zur Zeit der Scholastik über die Araber. Kopernikus, 1473-1543. Astronom. Begründet von sich aus das heliozentrische Weltbild, das bereits von Aristarch (250 v.Chr.) konzipiert worden war, aber in Vergessenheit geriet. Er leitet mit der Degradierung der Erde, die nun nicht mehr Mittelpunkt des Geschehens ist, und mit der damit verknüpften Degradierung des Menschen die «Neuzeit» ein, deren letzte Konsequenz der Nihilismus (Nietzsche, Sartre: der Mensch eine Funktion der letztlich sinnlosen Existenz) ist. Galilei, 1564-1612 entdeckt und formuliert das Trägheitsprinzip der Mechanik, stellt den Leitsatz der bisherigen Wissenschaft auf:

«Alles messen, was meßbar ist, und alles meßbar machen, was es

noch nicht ist.» Kepler, 1571-1630, entdeckt die Gesetze der Planetenbahnen. Harvey, 1578-1657, englischer Arzt, entdeckt den Blutkreislauf.

Descartes,

1596-1650,

Begründer

der analytischen Geometrie

und

Formulierer des extrem dualistischen Prinzips (radikale Trennung von Seele und Körper). Leibniz, 1646-1716, Begründer der Infinitesimalrechnung (Differential- und Integralrechnung). Gauß, 1777-1855, Begründer der nicht-euklidischen Geometrie. Curie, Marie,

1867-1934, und Curie, Pierre, 1859-1904:

der Radioaktivität.

Entdecker

III. Die heutige Wissenschaft (ab 1900) Planck, 1900, Quantentheorie: Nachweis, daß sich das physikalische Geschehen

nicht kontinuierlich,

sondern

diskontinuierlich,

«ge-

quantelt», das will besagen sprunghaft und kausal nicht voraussehbar, abspielt.

de Vries,

1902, Mutationstheorie,

welche

für organische Vorgänge nachweist.

den gleichen Tatbestand

Freud, 1905, «Vorlesungen über Psychoanalyse», in denen er es wagt, nicht-materielle, psychische Realitäten als Faktoren, welche die Wirklichkeit mitbestimmen, nachzuweisen.

Einstein,

1905, Relativitätstheorie, die sich auf die seit Gauß ver-

vollkommnete

nicht-euklidische

Geometrie

stützt,

den

Faktor

Anhang

159

«Zeit» geometrisch-physikalisch berücksichtigt und den Dualismus von Materie und Energie aufhebt. Zur Gestaltung der

«Weltbilder» durch die Wissenschaften

Die wissenschaftliche Entwicklung zerfällt deutlich in die drei genannten Epochen. Deren Charakteristika sind: 1. Epoche 500 v.Chr. bis 1500 n.Chr.: Begründung der Logik, Systematik und Anthropozentrik als Grundlage der Naturwissenschaften. 2.Epoche 1500 bis 1900 (sogenannte «Neuzeit»): Differenzierung und Spezialisierung; technische Anwendung wissenschaftlicher

Ergebnisse.

Überspitzung des Logischen zum

Rationalen, des

Humanen zum Materiellen (des Menschlichen zum Irdisch-Materiellen), des Lebendigen zum Mechanischen. Letzte Reste dieser Entwicklung: Marxismus, Pragmatismus, Existentialismus. 3.Epoche ab 1900: Überwindung durch die europäische Forschung der mechanistisch, materialistisch und rationalistisch gewordenen Wissenschaft. Sie erfolgt durch die neue Grundlagenforschung, durch welche die extremen Konzepte der Kausalität und des Dualismus, als nur teilweise richtig, ihrer destruktiven Allgemeingültigkeit entkleidet werden. Beginn einer gänzlich neuen Art der Wirklichkeits-Betrachtung, für welche die Ausdrucksform zur Zeit noch im Entstehen begriffen ist. Paralleworgänge zur Entwicklung der Wissenschaften 1. Epoche: Einheit von Philosophie und Wissenschaft in dem seit

200 n.Chr. einheitlich christlich bestimmten Abendlande. Über-

gewicht der Philosophie gegenüber der Wissenschaft. 2.Epoche: Verlagerung des Gewichtes von der Philosophie auf die Wissenschaften (Beispiel: die Grundlage der Philosophie Kants ist die naturwissenschaftliche Konzeption Newtons!), Teilung der Wissenschaften, Spezialisierung. Ihr entsprechend religiöse und politische Teilungen seit 1500! Schismen der Kirche (Reformationen), Entstehung der Nationalstaaten, Aufteilung der Erde in Machtbereiche europäischer Staaten.

160

Anhang

3. Epoche: Nach den letzten Konsequenzen der (schizoid-schizophrenen) Aufspaltung und Rationalisierung (im Sinne von Teilung!) des Weltbildes, die sich wissenschaftlich im Gegensatz von Natur- und Geisteswissenschaften,

politisch im Gegensatz der Nationen, universal im Gegensatz von Ost und West zu erkennen geben und durch die Weltkriege besiegelt wurden, neuerdings, die seit 1900 sich vorbereitende Entwicklung, durch welche die Gegensätze überwunden werden könnten:

wissenschaftlich Überwindung des Dualismus,

politisch Ansätze zur Integration Europas, beginnender Universalismus. Diese neue «Entwicklung» geht von Europa aus. Geistig ist sie bereits im Vollzug. Da das Politische stets den neuen Erkenntnissen um ein bis zwei Generationen nachhinkt, ist für die nächsten

Jahrzehnte auch im Politischen mit einer Überwindung der alten

Lehren, Terminologien etc. zu rechnen. Die neu sich anbahnende Bewußtwerdung von der Einheit der Wissenschaften als der Grundlage des europäischen Denkens bringt mit sich: Bestrebungen zur Einheit Europas, die folgerichtig sich dann realisieren wird, wenn die neuen wissenschaftlichen Konzepte wie der Indeterminismus, Integralismus (als Überwindung des Dualismus) durch das europäische AllgemeinbewuBtsein realisiert worden sind.

DER

MENSCH

NACH

DER

NEUZEIT

Die Neuzeit, die mit der Renaissance begann, hat etwa 400 Jahre gedauert. Im Anfang unseres Jahrhunderts beginnt sie zu erlöschen. Das will nicht besagen, daß sie nicht ohne Nachwirkungen wäre. Doch diese sind offensichtlich negativer Art. Wenn wir die Neuzeit vom menschheitsgeschichtlichen Standpunkt aus betrachten, so ist sie ein fast ausschließlich europäisches Phänomen. Diese Zeit kann man auch als den europäischen Umweg zum neuen Bewußtsein betrachten, das sich seit der Jahrhundertwende herauszukristallisieren beginnt. Wenn wir von dem «Menschen nach der Neuzeit» sprechen, so meinen wir den heutigen Menschen. Und wir meinen ihn in einem ganz bestimmten und entscheidenden Sinne: nämlich als den unwissenden oder den wissenden Träger des neuen Bewußtseins, der von der Substanz her eine neue Sicht der Welt zu realisieren oder

doch wenigstens anzustreben vermag. Über dieses neue Bewußtsein

und die ihm entspringende neue Weltsicht wird in diesen Kursen zu sprechen sein. Um jedoch eine wirklich solide Ausgangsbasis zu erhalten, müssen wir jetzt vorgängig zwei Fragen klären: 1. Da wir feststellten, daß die Neuzeit ein vornehmlich, wenn nicht

sogar ausschließlich europäisches Phänomen gewesen sei, müssen wir uns klar darüber werden, was den Europäerzum Europäer gemachthat. 2. Was geschah seit der letzten Jahrhundertwende, das uns berechtigt, dort den Ausdruck dessen zu vermuten oder zu behaupten, was auch als Überwindung der Neuzeit umschrieben werden kann? Eines muß noch festgehalten werden: z. B. der antike mittelalterliche Mensch 一

Weder ein Entwurf eines neuen Menschenbildes oder Leitbildes (nur im nachherein oder spezialisiert!)

oder: Der Mensch in biolog., medizin., psycholog. Sicht

noch Prognose oder Prophetie, sondern phänomenologische Abhandlung.

162

Anhang

1. Was hat den Europäer zum Europäer werden lassen, bzw. welches sind die europäischen Charakteristika? I . sein Ich-Bewußtsein . hli , 2 . seine mitmenschliche Du-Beziehung 3. sein Verantwortungsbewußtsein

Soli ermöglicht

4. sein objektives, sogenanntes wissenschaftliches Denken s. seine Teilung der Wirklichkeit 6. seine Herrschaft über Raum und Zeit

durch Perspektive Francis Bacon Descartes Galilei

durch das Christentum

«Die Welt des Gegenüber» «Manipulierbare Welt» begründet. Zu 1-3: Christl. Hintergrund aufzeigen («Ich bin das Licht der Welt») Zu 4:

Einsatz durch Perspektive: RaumerschlieBung, Welt als

Gegenüber (Leonardo, Abendmahl, ca. 1480)

philosophisch formuliert Anfang 16. Jhdt. durch 1) Descartes 2) Bacon, Wissen ist Macht 3) Galilei

Zu 5:

Teilung Subjekt/Objekt/Gegensätzlichung: nicht im Mittelalter: kein Diesseits/ Jenseits in den Himmeln/der | Himmel nicht in China: religiöse und staatliche Macht: Irdische Welt = Papst | Königstum «Himmel unten».

Zu 6:

Raum und Zeit-Beherrschung: falsche Zeit, aber: Planung, techn. Fortschritt = lineares Denken.

Wohin führte das?:

Anhang

163

2. Punkt: Was geschah seit der letzten Jahrhundertwende? In zunehmendem Maße verwandelten sich die 6 europäischen Charakteristika in Negativa: 1. das Ich-Bewußtsein in Egozentrik einerseits, in Regression zur Ichlosigkeit (Kollektiv) andererseits; 2. die Du-Beziehung demzufolge in Isolation und in Beziehungslosigkeit; 3. das Verantwortungsgefühl in rücksichtslosen Egoismus; 4. die Herrschaft über Raum und Zeit in den Verlust all jener Werte, die sozusagen «hinter» Raum und Zeit liegen; in der Ableugnung derselben; die durch den Menschen manipulierbare Welt, dessen Wahnwitz glaubt, selbst die Gene steuern zu können (Makromolekulare Biologie); die technische Hybris usw. 5. die Teilung der Wirklichkeit führt zur Spaltung der Welt; das Gegenüber nimmt immer mehr Feindcharakter an; diese Spaltung, eine Folge der Dualisierung (Perspektive, Descartes) führt konsequent ins Extrem: Eiserner Vorhang, Bambusvorhang, Berliner Mauer; in der UdSSR und China zur Züchtung des Hasses, im Westen zur Züchtung der Überheblichkeit: beides Resultanten der Angst der Isolierten! 6. das objektive Forschen in zweckbezogenes Denken, welches sowohl im sogenannten freien Amerika (USA) als auch in Sowjetrußland zu technisch-pragmatischer Unmenschlichkeit führt. Dies die negative Auswirkung; sie bedeutet zugleich das Erschöpftsein jener Bewußtseinshaltung, welche die Neuzeit, das rationalistische Zeitalter ermöglichte — also ein offensichtliches Ende, damit verbunden nihilistische Endlehren (z. B. Existentialismus, Pragmatismus, Materialismus, die einseitig, nur noch die hiesige, manipulierbare Welt der Sichtbarkeiten gelten lassen).

Gibt es Ansätze für eine Überwindung dieser defizient gewordenen

Neuzeit, für einen neuen Beginn?

Wie immer werden dort, wo etwas zu Ende geht, bereits die Keime des «Neuen» sichbar; nur: Keime sind unanschaulich, obwohl sie voll latenter Vitalität sind,

verglichen mit den aufgetürmten Trümmerhaufen dessen, was eifrig an seiner Selbstzerstörung (aus Erschöpfung) arbeitet.

164

Anhang

Die Keime wurden seit Beginn unseres Jahrhunderts sichtbar, nachdem sie sich bereits seit Beginn des 19. Jahrhunderts gezeigt hatten:

Perspektive-Überwindung seit Füssli, Delacroix, Cézanne!

Dies ein erstes Anzeichen. Es geschah noch sehr viel mehr. Die vier Wurzeln, ja die vier Tragpfeiler der rationalen Neuzeit verloren ihre bis dahin ausschließliche Gültigkeit. Welches waren sie? Die durch die Griechen zwischen ?oo und 300 aufgestellten Lehren, von

denen unser 15. und 16. Jahrhundert ausging: ι. die dreidimensionale Geometrie Euklids 2. die Alternativ-Logik des Aristoteles 3. die Atomlehre Demokrits

4. die Heliozentrik des Aristarchos von Samos. zu 7,

nicht-euklidische Geometrie 4-dimensionaler Art: Gauß, Rie-

mann, Vorbereiter der Relativitätstheorie = Überwindung

der Gegensätzlichung von Raum und Zeit: Raumzeitkonti-

nuum.

zu 2.

nicht-aristotelische Logik: C.F. von Weizsäcker:

Reichenbach,

Bohr, Heisenberg,

tertium non datur; entweder - oder: aber

Materie sowohl Welle als auch Korpuskel, verschiedene Erscheinungsformen des Gleichen = Überwindung des Dualismus Greifbar/Ungreifbar, des Gegenständlich/Ungegenständlichen; Wegfall des Gegenüber: die Welt ohne Gegenüber: εἰπε offene, nicht mehr verstellte Welt.

zu 3.

die nicht-demokritische Atomlehre: A-tomos- teilbar; Transparentwerdung der sich im Unsichtbaren verlierenden Materieteilchen. Anerkennung der nicht-materiellen «Her-

kunft» der materiell sichtbaren Welt. Überwindung des Dualismus materiell/unmateriell.

So wie Weininger gleichzeitig den Dualismus männlich/ weiblich zerstörte! «Geschlecht und Charakter» - Tai-Kil in China noch polar. zu 4.

das nicht-aristarchische Weltbild, das über das heliozentrische

hinausgeht: das Weltbild der offenen Himmel, deren letztliche Raumzeitlosigkeit sogar den Begriff der Mitte eliminiert. Denn das dadurch erschlossene Mitte überall.

Ganze

kennt keine Mitte:

da ist

ΤΗΕ

MAGIC

STRUCTURE

ΟΕ

ΜΑΝ

It is a mark of Western Man’s curious arrogance that We consider our way of viewing reality the only completely valid method. What are the main criteria of this reality of ours? They are, to name only the most important ones: the concepts of measurable space and time; discursive reasoning and—deriving from it—purposive, teleological thinking; and finally, Ego-consciousness. These three criteria are the keystones of our Western culture, giving it its distinctive stamp. Without our manipulation of space and time, without logical thinking, and without consciousness of the Ego, which enables us to apprehend the world as something objectively outside ourselves, there would be neither philosophy nor science. The structure of our consciousness, and the structure of Our

reality as conditioned by that consciousness, are predominantly mental-rational in character. Was it always thus? No. Moreover, it is a widespread fallacy to assume that reality can have only this structure. There are zones within us which are structured quite differently—zones which cannot be apprehended by means of the rational or measured in spatial terms. The main theme of the rational era may be found in Galileo’s words: “To measure everything that is measurable, and to make everything measurable that has not yet been made so.” This is still a widely held axiom and dogma of the so-called exact natural sciences. But in the sciences of the mind—as, for example, in the psychology of the unconscious—we can no longer speak unqualifiedly of “measurement”. In parapsychology this seems to be even less the case.

The psychology of the unconscious deals chiefly with phenomena which, in the final analysis, are intangible and unmeasurable. Over the past few decades it has developed an effective method for studying these phenomena: it differs fandamentally from that used in the so-called exact sciences. So far, however, parapsychology does not seem to have devised its own method. Or, to put it better: parapsychology has succeeded only to the extent that it studies genuine parapsychic phenomena. But a broad

166

The Magic Structure οἵ Man

area of the phenomena with which it is concerned, is not merely psychic-it is also 7//2/ in character. Here we are dealing with phenomena belonging neither to man’s rational or psychic structure but rather to his fundamental vital structure. And, beyond that, they belong also to a primal structure which the mind can scarcely grasp. This structure, which we have just called the fundamental one, I wish to call man’s magic structure; whereas the one in which the psyche plays the main role could be, more accurately, called his mythical structure. Where, then, is the archaic, the primal?

It “lies” even “before” the magic structure. It is more than that: it is that which lies closest to the very origins of life. It is not easy to discuss in words the paradise in which man and cosmos are still one. Certain proverbs of the earliest Chinese sages allude to this primal reality in the same vein as do some of Jesus’ apocryphal words: “I sought you out before the earth arose.” Considered scientifically, this ancient reality reappears in the recent developments of the natural sciences. The new physics, for example, adopts the following attitude: Before its present condition, as stated by Carl Friedrich von Weizsäcker, author of Zum Weltbild der Physik (Leipzig, 1945), “the world, if it existed at all, must have been in a totally different state from its present-day one. We cannot even try to depict that state, since the very use of a concept such as time does not arise.” The well-known Basle biologist, Adolf Portmann, has clearly shown that man was always man—a being sui generis. We must assume that “archaic man”, as a result of the totally different structure of time, space, and matter and his oneness with the Cosmos,

was

different in form and features from man as we know him today. The significant thing, however, is this: no matter what that “state” may have been, the "primal" structure—comparable to a heritage that can never be lost—is still within us today. Occasionally it demonstrates its eflectiveness anew, as when we see cases of genuine miracles and true revelations. It is perhaps the chief task of parapsychology to study this archaic structure and its continued eflectiveness within us. Parapsychology could become a fundamental or basic science. It seems inappropriate at this point to discuss this archaic structure more fully. In the two volumes of my philosophic work,

The Magic Structure of Man

167

Ursprung und Gegenwart (Primal Origins and the Present), Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, 1949/1953, I offered a point of departure for the scientific recognition of this archaic structure. At first glance this talk of “structures” may seem a mere jumble of words. But these structures describe realities of such intensity, of such marked character, of such forces still extant within ourselves,

that it is worthwhile examining them somewhat more closely. Let us limit ourselves, at present, to the magic structure. This seems important for parapsychology because it is within the magic structure that the phenomena seem to occur which that science is trying to study. To give an example: Time and space have always existed. But it was not until relatively late that man first perceived them as such —namely, around 500 B.C. And it was not until the European Renaissance that man perceived them in their full significance. “‘Mythical man"—the pre-Homeric man of Greece, for example—did not know space in our three-dimensional sense; nor did the early Egyptians. If we go even further back in prehistoric times, we encounter the magic man. This magic man neither shinks of the world, as we with our mental-rational structure do, nor does he see it in his continuous

closed circuit of mythical pictures and symbols; the magic man experiences the world. While we, as a result of our thinking, face the world, mythical man is drawn into the great flux of events, swaying and rotating from pole to pole, and magic man is fused in oneness with the world. The key to mythical man vital nexus. The causal derives from

our conception of the world is the causal nexus; for it is polar self-completion; for magic man it is the nexus differs from the vital nexus in that the former discursive thinking; the vital nexus expresses man’s

ever-present interconnections with his environment, fellow-men, and

nature. While we are ego-minded, magic man was ego-less. His “Ego” was the group- or clan-Ego. While our consciousness is an awakened one, that of mythical man was a kind of dream-consciousness (for the dream is, to a certain extent, an individual form of myth); and the consciousness of magic man is comparable to the degree of consciousness characteristic of

168

The Magic Structure of Man

sleep. This darkness of the consciousness implies a remoteness from space and time. Magic man, in his purest form, was spaceless and timeless. And everything that happened to him was spaceless and timeless. His reality was spaceless and timeless. This is true, not in some contrived figurative or metaphorical sense, but actually and effectively. At first glance these characterizations may seem arbitrary, even schematic. They are based, however, on a wealth of scientific observa-

tion. But what makes this magic structure particularly interesting to us is the fact that not only did it operate in mankind’s past; today too it remains a constituent part of us—every single one of us—as do all the other structures I have mentioned. Let us, then, turn to a more detailed description of the magic, vital structure of consciousness. When man emerged from his pre-space and pre-time identity— from his state prior to spacelessness and timelessness—he entered into his magic structure. No-dimensional identity changed into onedimensional unity. Man released himself from harmony. With that a first process of consciousness began; it was still completely sleep-like: for the first time not only was man zz the world, but he began to face the world in its sleep-like outlines. Therewith arose the germ of a need: that of no longer being #7 the world but of having the world. The more man released himself from the whole, becoming “conscious” of himself—the more he began to be an individual. Hence the magic world is also a world of pars pro toto—in which the part can and does stand for the whole. Magic man's reality, his system of associations, are these individual objects, deeds, or events

separated from one another like points in the over-all unity. These points can be interchanged at will. It is a world of pure but meaningful accident; a world in which all things and persons are interrelated, but the not-yet-centered Ego is dispersed over the world of phenomena. Everything that is still slumbering in the soul is, for magic man, reflected mirror-like in the outside world; he experiences this outer world as we experience sleep. Herein, too, lies the root of plurality of souls, which to magic man was a reality. (The early Egyptian, for example, ascribed this plurality of souls to his gods.) In a sense one may say that in this structure consciousness was not yet in man himself, but still resting im the world. The gradual

The Magic Structure of Man

16ο

transfer of this consciousness, and the awakening world, which he

gradually learns to confront (and in the confrontation there is something hostile)—is something that man must master. Man replied to the forces streaming toward him with his own corresponding forces: he stands up to Nature. He tries to exorcise her, to guide her; he strives to be independent of her—than he begins to be conscious of his own 2/2. Witchcraft and sorcery, totem and taboo, were the natural means by which he sought to free himself from the transcendent power of nature, by which his soul strove to materialize within him and to become increasingly conscious of itself. Impulse and instinct thus unfold and develop a consciousness which bears their stamp—a natural, vital consciousness which enables man, despite his Ego-lessness, to cope with the earth and the world as a Group-Ego, sustained by his clan. Here, in these attempts by magic man to free himself from the grip and spell of nature, with which in the beginning he was still fused in unity, begins the struggle for power which has not ceased since; here man becomes the maker. It is interesting to note that the words “magic,” “might,” and “to make” are etymologically related in their roots. Here, too, lie the roots of that tragic entanglement of fighter and fought: to ward off the animal that threatens him—to give but one example—man disguises himself as that animal. Or he makes the animal by drawing its picture, and to that extent gains power over it. Thus arose the first external expressions of inner forces—such as the cliff- and cave-paintings. Leo Frobenius in his book Unknown Africa (first published in 1905) showed to what extent these drawings are predominantly spell-casting and magic in character. He describes how, in the Congo jungle, dwarf-sized members of the hunting tribe of Pygmies (three men and a woman) drew a picture of an antelope in the sand before they started out at dawn to hunt antelopes. With the first ray of sunlight that fell on the sand, they intended to “kill” the antelope. Their first arrow hit the drawing unerringly in the neck. Then they went out to hunt and returned with a slain antelope. Their deathdealing arrow hit the animal in exactly the same spot where, hours before, the other arrow had hit the drawing. Frobenius states that, having fulfilled its magic purpose— magic with respect to the hunters as well as the antelope—this arrow was then removed from the drawing with an accompanying ritual designed to ward off any evil consequences of the murder from the hunters. After that was done, the drawing itself was erased. Both

170

The Magic Structure of Man

rituals—that of drawing as well as that of erasing— were performed in absolute silence, a point of utmost significance. These sand drawings of the Pygmies are very closely connected with the cave paintings mentioned above. This was shown by an archaeological discovery in the caves of Niaux, in the French Pyrenees. There 2 prehistoric drawing of the Quaternary was found, depicting a buffalo “hit” by an arrow. Similar drawings have been found in other caves; this kind of hunting magic is still being practiced in 2 number of places, such as Viet Nam (Indo-China). We may therefore consider the hunting ritual observed and described by Frobenius as a late example of the magic world, even though it differs in one very basic respect from the rituals portrayed in the cave drawings. Cave drawings of the type described were found only in the very darkest parts of the caves where no light, let alone sunlight, could penetrate. With the Pygmies, however, the sun played a decisive role in the ritual. Conse-

quently, the rites practiced in the cave must have belonged to 4 distinctly earlier period of the magic world. These rites, which from the rational-psychological viewpoint of today could be called a concentration of the libido (i.e., of the psychic and vital energies) on a specific object, doubtless contributed to the formation of consciousness. For the centering of human will on an object inevitably brought about at the same time 2 centering of the psychic energies in man. That this process occurred in the obscurity of the sleeping consciousness is shown by the site of the early magic ceremony. The darkness of the caves —even if a fire may have been used in the ritual to “substitute for” the sun—indicates the great remoteness from consciousness, the unawakened

state of the consciousness in those

early magic times. So, compared with the cave drawings, the sand drawing of the Pygmies is “late,” as the accompanying ritual shows a certain release from nature, the beginnings of a free human attitude toward nature. Nevertheless, it does express—if we may hazard an interpretation of the scene—some of the essential characteristics of magic man. These characteristics are five in number: 1. The Ego-lessness of magic man; 2. His pointlike-unitary world; 3. His spacelessness and timelessness;

The Magic Structure of Man

171

4. His merging with nature; 5. His magic reaction to this merging (giving him power and making him a Maker”). In the hunting rite the Ego-lessness is expressed first of all in the fact that the responsibility for the murder, committed by the GroupEgo against a part of nature, is attributed to a power already felt to be “standing outside"—the sun. It is not the Pygmies’ arrow that

kills but the first arrow of the sun that falls on the animal, and of

which the real arrow is only a symbol. (Nowadays, of course, one would interpret it just the other way around and say: the sun’s ray is 2 symbol of the arrow.) In this linking of the responsibility of the hunters’ Group-Ego (assuming the form of four human beings performing the rite) with the sun— which, because of its brightness, must be considered a symbol of consciousness—it is clear to what extent the capacity for consciousness of these human beings is still on the outside or connected with the outside. With the Pygmies in their Ego-lessness, the moral consciousness that they must bear responsibility, deriving from a clearly conscious Ego, is still attributed to the sun. Their Ego (and with it an essential part of their soul) is still scattered over the world, like the light of the sun. This leads us directly to the second characteristic: point-like unity. This is expressed in the visible interchangeability of the real and the symbolic causative element: that is, in equating the ray of sunlight and the arrow. At the basis of this point-like unity lies a natural vital nexus, not a rational causal one. This point-related unity in which each and every thing intertwines and is interchangeable, becomes apparent when the symbolic murder of a rite, performed before a hunt, coincides exactly with the actual one committed by the hunter. In the spaceless and timeless world, this constitutes a working unity which operates without a causal nexus. Hence it is “unreal” —as unreal as, for example, the purely accidental or the “pre-rational” is in “our world.” Now we come to the third characteristic: the spacelessness and timelessness of magic man. Only in a spaceless, timeless world is the pointrelated unity a working reality; outside that world it is an unreality. Because of this spaceless-timeless unity, every “point” (a thing, event, or action) can be interchanged with another “point””—inde-

172

The Magic Structure of Man

pendently of time and place, and of any rational causal connection. Every point, whether real or unreal, causally or merely symbolically connected, can not only be linked with any other point but is identified with it. One can substitute for the other completely. Thus absolute reality is bestowed on phenomena the fusion of which must strike us as unreal, since this fusion occurs in the realm of vegetative energy. But this character loses its effectiveness the moment it is stripped of its basic vital connections and relations; the injection of consciousness disturbs and interrupts the “unconsciously” binding vital energies. All magic, even today, occurs in the natural-vital, egoless, spaceless and timeless sphere. This requires—as far as present-day man is concerned—a sacrifice of consciousness; it occurs in the state of trance, or when the consciousness dissolves as a result of mass reactions,

slogans, or “isms.” It does not matter whether magic influences emanate knowingly from people or unknowingly from things which in this sphere have a vital magic knowledge of their own, or are linked with such vital knowledge. Nor does it matter if this sacrifice of the consciousness is stimulated by ideas in the unconscious. In such cases persons, things, or concepts are able to force us, by projection, to link a part of our unordered, and hence shadowynegative, vital and psychic energies to themselves. In that way, they get a hold over the part of our Ego which we ourselves were not strong enough to place under our own power. We refer quite advisedly to these spaceless and timeless phenomena. They arise from the vegetative intertwining of all living things and are realities in the ego-less magic sphere of every human being. Insight into these realities could clarify many situations, particularly those which parapsychology is trying to study. Of course, they can become consciously known only if present-day man, despite his rational and relativist attitude, realizes the power of spacelessness and timelessness and, with that realization, accomplishes

what magic man was not able to do, because he was still remote from consciousness and deeply immersed in this egoless, timeless, spaceless world of unconscious unity. This werging, as we have called our fourth characteristic, this interweaving is likewise shown in the hunting scene. It expresses unity, on

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the one hand; but also the discrepancy in the unity relationship contained within it. This was shown when we stressed its pointlike character. In the process of merging it becomes apparent to what extent this unity is related to the individual phenomena, events, and actions—that is, to the “points”; on the other hand, it is also related to the actual man-nature unity, in keeping with its basic spacelessness and timelessness.

At this point we should like to point out that unitary merging is expressed in this hunting scene, in that not 4 single incident in it can be treated as cause or consequence. The over-all magic event depicted in the drawing forms an inextricably interwoven unity. This unity is not destroyed by any spatiality or temporality; its equilibrium is not shattered by any undue stress on any of the participants. All of them—humans, arrows, sun, drawing, forest, and antelope—are ego-

less. Nevertheless, precisely this fact clearly reveals the contradiction in the unity concept—namely, the unconscious discrepancy between the parts (i.e., the points) and the actual unity. Here man, or a human group, is the protagonist, even though this is extremely well concealed. Although man fits in and merges with the event, this very merger and fusion give the event a definite direction. As we shall see, all directing implies a conscious process. To that extent this process of consciousness begins to grow visible in the struggle of magic man against nature, in his attempts to master it and thus free himself from it. The starting-point for this possibility is the revealed duality of the unity, which can be related to itself and to any point identical with it. It lies in the interchangeability of the unitary points, in consequence of which the part as well as the whole can stand for everything.

The concept pars pro toto (the part for the whole) is at the same time always a totum pro parte (the whole for the part). This interchangeability goes even further: the rule may be changed into pars pro parte (a part for a part), and in this sense even into totum pro toto (all for all), without losing its validity. The effectiveness of such interchangeability is perhaps most strikingly demonstrated in the vicarious suflerings experienced in the course of ritual sacrifice. Exchange—in the realm of magic—is by no means deception; it is rather the expression of the genuine validity of “equals.”

174

The Magic Structure of Man

In this equal validity of the whole and the part, two additional basic features of the world of magic emerge. These consist of equal treatment and equal significance—without differentiation. Equal treatment brings with it what we may call thinking by analogy or association, which is less “thinking” than it is a purely accidental association based on analogies. Here, too, lie the roots of sympathetic equal treatment which magic man is able to mete out to everything which is, or even seems to be, similar. I mean: herein lies the reason why magic man feels things which seem to resemble one another as “sympathetic to,” or “sympathizing with,” one another. He then proceeds to connect them by means of the vital nexus—not the causal nexus. As for equal significance, that is the first step in the process of drawing analogies. But to.an even stronger degree it is an expression of the fact that the magic world is a world without values, in which everything is of equal significance or validity. We need not stress that this is true solely of the early magic period. Thus the hunting scene, for example, already indicated moments of evaluation. Here, in this fact of equal validity, appears the relation of the magic world to the Christian world of angels, which is likewise not a world of values but of powers. As such it represents perhaps a partial projection of the magic structure in the universe, a mirroring in the heavens of that structure which Christian man, growing conscious of his Ego, sought to externalize.

Despite this equality of treatment and validity, however, there is

latent in the magic unity that discrepancy which hastens the moment of break-through. This discrepancy is the decisive moment because it is the one that releases the capacity for consciousness. It becomes visible in the contradictory character of the unity relationship, of which we have spoken. This discrepancy gives rise to what we have listed as the final characteristic of magic man: his magic reaction, enabling him to cope with the spell of this magic interweaving and thus escape it. This magic reaction (the fifth characteristic in our enumeration) is the real content of the hunting rite. The very fact of the rite, supplanting natural chaos with a defined and directed action, shows to what extent our hunting example attests to a late period of development of magic man. Man—or the human group—is still only a coactor in it; but he is already acting for himself. This represents a far-

The Magic Structure of Man

175

reaching step away from complete unity. The group, beginning to

grow dimly conscious of itself as a unity (the Group-Ego), begins to free itself from its merger with nature, breaking that spell with a counter-spell of its own. In this shattering of the ties, in this gradual emetgence of the Ego, is revealed that polarization of the world—which in the mythical

structure then becomes world-shaping and consciousness-forming. The magic reaction thus creates an opposing element and an arena of struggle or play for the individual involved. This release from nature is the struggle which underpins every

significant will-power drive and, in a very exact sense, every tragic

drive for power. This enables magic man to stand out against the

superior power of nature, so that he can escape the binding force of

his merger with nature. Therewith he accomplishes that further leap

which is the real theme of mankind’s mutations. into consciousness— This remarkable and deeply inveterate impulse to be free from miracles, taboos, forbidden names, which, if we think back on the magic structure of the archaic period, represents a falling away from the once-prevailing totality; this urge to freedom and the constant need

to be against something resulting from it (because only this being against

creates separation and, with it, possibilities of consciousness) may be the answering reaction of man, set adrift on eatth, to the power of the earth. It may be curse, blessing, or mission- In any case, it may

mean: whoever wishes to prevail over the earth must liberate himself from its power. Deep in the magic structure, at least at the Outset, man is earthbound and earth-imprisoned, natural and primal, so that he can scarcely overcome this merger with the primeval forest. Then, in this magic

structure, he makes the almost superhuman attempt to free himself from the jungle-like bonds and spell of his fusion with nature. Here

lies the basis of all sorcery and magic, suchas rainmaking, ritual, and the countless other forms by which magic man tries to cope with nature.

In the final analysis, our machines and technology, even our present-day power politics, arise from these magic roots: Nature, the

surrounding world, other human beings must be ruled so that man

is not ruled by them.

This

fear that man

is compelled

to rule the

outside world—so as not to be ruled by it—is symptomatic of our

times. Every individual who fails to realize that he must rule himself falls victim to that drive.

176

The Magic Structure of Man

The skill needed in mastering and guiding our own being is still projected into the outside world. We may not have power over it but, mindful of our forgotten heritage, we ought to maintain the right to guide it. The magic heritage—the striving for power—has not yet been overcome, in this split form as well. Our attempt to shed light on the magic structure by means of a late magic scene bears the stigma of all such efforts. In that scene we presented in a rational way relationships which are irrational or prerational. We are, here too, forced to work with inadequate means.

The irrational cannot be presented rationally.

To give at least some idea of the manifold nature of the manifestations of magic, we should like briefly to discuss some of the best known ones. At the same time, we must emphasize that we are dealing, for the most part, with forms of once valid magic that have become deficient: magic activity (hunting magic, rain magic, magic of the seasons, expulsion of the winter demons, etc., all of which are based on sympathetic effect, that is, on the similarity between the phenomenon and the magic means used); picture magic (fetishes, totems, taboos, amulets, jewelry superstitions, etc., based on the sympathetic action between picture and reality); word magic (oracles, taboos, forbidden names, etc.); touch magic (based on the vital connections between those things which once were linked—for example, parts of the body such as nails, hair, and the like); and sex magic (love sorcery, fertility magic, and the like). Nor must we fail to mention all those manifestations resulting from mediums, mediumistic and hypnotic states. At present these are being studied by parapsychology and depth psychology. Attempts are made to distinguish between the subconscious and the unconscious; and as a matter of fact, it might be better to employ her the

term “interconsciousness.” For it is illogical enough to designate spaceless phenomena by means of spatial concepts. It is impossible to evoke the abundance of auditory effects, the entire field of magic-acoustic symbols. The fateful pounding of the jungle drums, that heightened beating of the heart and throbbing of the pulse of a Group-Ego, that concentrated and highly charged epitome of the innate vitality of the group-heart, which reduces to silence the voices and movements of the nocturnal jungle—who would dare describe just this one small yet so powerful sample of the magic forms of expression?

The Magic Structure οἵ Man

177

But we should like to recall at least those illustrations which depict magic man’s fusion with nature in a purely pictorial way. We refer to the late drawings, paintings, and frescoes of magic man, in which man’s merger with nature is portrayed so graphically that the entire picture is nothing but a plant-like amalgam, in which the bodies of the human beings depicted scem to merge right into the picture. The tapestry-like nature of these pictures, which still partially survive in geometrical form in tile floors, mosaics, and tapestry designs,

is of course most strongly expressed in tapestries. We must discuss somewhat in detail the pictorial material which reveals this aspect of the magic structure. Heretofore this aspect has never been clearly brought out; yet it may well be considered—more than a mere aspect—the basic nature of the magical. Examples of this are numerous, down to the most recent periods. Apart from the cave drawings discussed above, this tapestry-like interweaving of man and nature emerges clearly, for example, from a wall painting found in the Weserhêt grave near Thebes, depicting two noblewomen. This wall painting dates back to approximately 1300 B.C. Dated about the same period is the “Negro Battle” which decorates a chest found in King Tutankhamen’s grave. A “wagon journey,” depicting perhaps “the abduction of Helen,” and found on an earthenware bowl of Attic origin from the 8th century B.C., reminds one even more strikingly of the earliest cave drawings—which have now been transferred from the inner wall of the cave to the outer wall (!) of the vessel containing the cavity. The “Artemis as Mistress of the Animals,” found on a Corinthian

ointment jar of the 7th century B.C., is lost in a veritable sea of flower-like rosettes and exquisite ornamentation. Expressed differently, it is woven into a tapestry. A painting of ‘Hercules’ Wedding Journey,” found on a Melian amphora of the same period, possesses this same tapestry-like character. This interweaving effect is expressed with similarly graphic vividness on two Iberian vases of the 3rd century B.C., found at Liria (near Valencia). Echoes of this magic interweaving are to be found in Arabian, Mongolian, Persian, Indian, and even in early Christian miniature paintings; there are examples in many 14th-century frescoes, such as the “Tour de la Garderobe” in the Palace of the Popes at Avignon. These few examples may give some idea of the basic character of this magic world and may round out our efforts to depict it rationally

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The Magic Structure of Man

by drawing upon magic ritual. It is impossible to imagine how totally interlaced that magic world is. It includes everything that constitutes the essence of the magic structure: ego-lessness and lack of consciousness, spacelessness, timelessness, and merged unity. But when

this merger is presented pictorially, it already contains the first glimmerings of separation, the initial consciousness of release from this fusion with nature and its overpowering spell.

If we wish to experience even the slightest after-glow of the emo-

tions of magic life, we must be able to visualize the integral relationship—or at least the relationship potential—between all things and persons as operative at any time or place; and we must do this without any attempt to evaluate the individually related “points.” This merging with nature, which in its spacelessness and timelessness also connotes a remarkable boundlessness, explains the wellfounded powers of magic man—powers which survive today in the form of human mediums. Magic man possessed not only the powers

of second sight and divination, he was also highly telepathic.

Today telepathy is based on a mass of authenticated data. Even

the most hard-bitten rationalist can no longer deny its existence. It is

explained in part by an elimination of consciousness, which obscures or blacks out the Ego and causes it to revert to a spaceless-timeless “unconscious participation” in the group soul. Clairvoyance may be interpreted in the same way. (Here let us note that the worlds of the ants and bees offer us a primitive form of “unconscious participation” in the group soul. The individual insect occasionally “knows” when and where an event affecting the group occurs, so that insects of the same community, far removed from each other, often show the same reaction to events at the very same time.) Man’s nearness to nature, the broad extent to which he and nature

are still undivided, his more fluid situation and his sharper senses make possible these phenomena of a spaceless-timeless character. Pictorially they are expressed in certain early drawings of the magic period in the dreamy, almost trancelike way in which the head, and often the whole body, merges with the surroundings. We have noted three pictures illustrating this heightened natural, sensory apperception of magic man—superior to our own. They come from human groups widely separated in time and place and are evidence of a magic attitude and the powers arising therefrom. The oldest picture is a prehistoric cave drawing from Australia:

The Magic Structure of Man

179

here the aura is clearly in evidence and set in greater relief by the coloring. The second picture comes from the 9th century A.D. It is of Irish origin and is a section of a fullpage miniature portraying a Crucifixion. It was found in a psaltery in Dover. The third drawing, like the first, comes from Australia and in some respects forms the link between the two others. At any rate, from the clearly drawn radiations, appearing here on a group of no less than nine heads, it seems obvious that they do not represent head ornaments, or the attributes of a sun-god. Perhaps the most arresting thing about these paintings is the mouthJessness of the figures portrayed. What this means is immediately apparent when one realizes to what extent these paintings are expressions of the magic structure—but not yet of the mythical structure. Only when myth appears does the mouth, to utter it, also appear. Indeed, myth and mouth are etymologically related! Here I should also like to stress to what extent magic man’s authority is effective in the struggle with earth and nature. Even today it is still effective but, as consciousness has developed, it is now vestigial and expresses itself predominantly in a negative form. This negativeness arises from the fact that an overstimulation of the magic components in present-day man brings a reversion to the magic structure. But today, in contrast to earlier periods, this is not

the only or the dominating structure within us. In the course of time the magic structure has been transmuted into the mythical and the mental, and both have weakened the magic structure within us. Relapse into this magic structure means, therefore, a decline—that is, only when it is overactivized and endowed with a character of exclusivity. It is a dangerous act of sacrifice for us and our state of consciousness; yet it is one that is carried out in our time far more frequently than is generally supposed. Gustav Meyrink, author of once widely read magic novels, has offered a good definition of what magic can be and how it can be recognized in mass reactions. His formulation is: “Magic is doing without knowing.” Translated in terms of today, this phrase would read: Magic is doing without consciousness. Today, for example, everything that arises on this plane as a mass manifestation is at the same time irresponsible, because absence of consciousness also means the elimination of the responsible Ego. The

180

The Magic Structure of Man

mass reactions and psychoses of our day are disturbing cases in point. Only where the magic structure in the individual still works through impulse and instinct does it realize its eminent, life-dispensing value in our day and age. Telepathy, trance, precognition, telekinesis, levitations, dual per-

sonality, and many other “paranormal” phenomena are rooted in the magic structure of men and things, as we have described it. The day will doubtless come when man will study these phenomena in accordance with their structure. So long as we do not take this natural structure into account, we shall destroy the nonrational structure by our rational approach and, with it, the phenomenon to be studied. At present the most important task should be the elaboration of a method for studying the magic structure. Materials for such a “method” are at hand. The way in which the question is put decides the answer that is forthcoming. So-called “paranormal” phenomena are not at all paranormal but fundamentally natural. Without certain telepathic powers, without traces of the magic structure, without a minimum of inner prevision (or the power of precognition), without sleep-like “intuiting”, not one of us could live another day. And all of these powers arise in the main from the magic structure of our consciousness, still living within us at the present time.

CONSCIENCE BT INCONSCIENT: UN DILEMME TROMPEUR

La conception dualiste de l'opposition conscience-inconscient est aujourd’hui l’une des idées directrices de la psychologie. Comme la parapsychologie a hérité de ces idées, nous sommes amenés à nous demander si cette terminologie est exacte ou non. La terminologie, en effet, détermine

dans une certaine mesure l’évolution de notre

réflexion, et peut nous conduire ainsi à des conclusions erronées et à des conséquences trompeuses. Nous devons examiner la légitimité de l’usage que nous faisons des notions de «conscience» et d’«inconscient». Cet examen peut nous entraîner fort loin, et nous faire voir que nous sommes en présence d’une alternative trompeuse, et que l’union des notions de conscient et d’inconscient recouvre une déformation de la réalité. Je n'ai pas ici à vous rappeler l’histoire de la notion d’inconscient. La philosophie scholastique la première lui a fait une place que Leibnitz et ses successeurs n'ont fait qu’accroitre. Depuis Freud, /’inconscient règne en maitre sut la terminologie psychologique. Dans ma Contribution ἃ l’histoire de la conscience, j'ai tenté d'établir qu'à la fois dans l'histoire de l'humanité et dans les vies individuelles, il convient

d'admettre différents degrés de conscience ou différentes structures de la conscience. J'ai dà repousser la terminologie du XIXe siècle, qui suppose la présence dans l'esprit d'une partie éclairée (la conscience) et d'une partie obscure (l'inconscient). Cette approche dualiste, cette peinture en noir et blanc, nous apparaissent aujourd'hui bien primaires, car elles sont fondées sur l'habitude des savants matérialistes

d'opposer de simples concepts et de faire de cette opposition un véritable axiome: «corps-áme organique-inorganique». Ces couples de concepts se sont révélés comme des alternatives irréelles et fausses (pour nous servit ici d'une expression du sociologue Walter Tritsch). Les processus mentaux de pensée ne sont pas différents des expériences psychiques et des comportements vivants en ce que les processus de pensée seraient conscients alors que les expériences et les comportements seraient de nature inconsciente. Mais l'intéressé de la conscience fait leur différence. Aussi, αἰ-]ε énuméré les divetses structures de la conscience, dont voici les trois plus importantes: 1) La structure mythique de la conscience, qui correspond au

182

Conscience Et Inconscient: Un Dilemme Trompeur

sommeil profond et ignore le temps et l’espace. Son domaine est le

monde à une dimension; elle est, par nature, végétative, instinctive

et vivante. 2) La structure connaît le temps, deux dimensions, 3) La structure dition éveillée, vit dimensions,

magique de la conscience; elle correspond au rève, mais non l’espace: elle correspond à un monde à et sa nature est psychique. mentale de la conscience: elle correspond à la condans le temps et l’espace, dans un monde à trois

et sa nature

est essentiellement

rationnelle.

On

doit

ajouter que la structure mythique fut précédée par une structure archaïque non-dimensionnelle, antérieure au temps et à l’espace si l’on peut dire. De nos jours, la structure mentale semble devoir être dépassée par une nouvelle structure qui comprendrait un monde à quatre dimensions. La parapsychologie traite de faits qui n’appartiennent pas à la très large catégorie de l’inconscient, mais qui sont associés en partie à la structure archaïque de la conscience, en partie aux structures magique et mythique. Il faut comprendre, par exemple, que les phénomènes qui appartiennent à la structure magique se situent véritablement dans un monde privé des catégories du temps et de l’espace, et que leur existence n’est pas associée à ces deux facteurs. Ceci peut sembler inconcevable à ceux qui ne se séparent point eux-mêmes de l’univers rationnel de la causalité et qui, de plus, ne peuvent accepter les relations pré-causales ou anté-causales dont Jung a donné une définition dans son livre sur la synchronicité. Les phénomènes que ressortissent à l’univers magique ne sont pas par essence absolument d’ordre a-causal, «délivrés du complexe de causalité», mais d’ordre anté-causal; leurs relations mutuelles peuvent être décrites comme des «connections vivantes». Le dilemme animisme-spiritualisme est un autre exemple de ces dilemmes trompeurs, tout autant que les oppositions ce monde — l’autre monde, vie-mort. La vie et la mort ne sont pas des phénomènes contraires, car, pour l’individu, ils sont toujours présents, indissolublement liés comme un tout. Pour toutes nos recherches, il est d’une importance décisive de connaître et de pouvoir distinguer avec précision les différents secteurs de la réalité à laquelle ressortissent les phénomènes étudiés, non comme ils nous apparaissent, mais selon leur nature originale. Après avoir reconnu phénoménologiquement les différentes structures de la conscience, nous pourrons saisir la réalité intérieure du phéno-

Conscience Et Inconscient: Un Dilemme Trompeur

183

mène. L’approche «blanc et noir», la formule «conscient-inconscient» négligent la distinction entre conscience éveillée, conscience rêveuse,

et conscience endormie, etc. Cette confusion mène le chercheur de

faux dilemmes à de fausses conclusions. On ne peut comparer ceux qui tentent d’explorer l’inconscient à la lumière de la conscience quotidienne qu’à des hommes qui se serviraient de lampes-tempête pour examiner la structure de la neige. La nature des phénomènes magiques est telle qu’ils ne peuvent exister que secrets, occultes, cachés. Toute tentative de les éclairer revient à les détruire, et chaque effort pour pénétrer dans le monde magique par des voies qui ne correspondent point à cette structure particulière conduit à des interprétations trompeuses et à des résultats confus. Nous pouvons tenter de réduire quelque peu ces fausses interprétations en faisant place dans notre examen à la relation d’indétermination de Heisenberg. Si nous nous servons, dans chaque expérience, de méthodes où intervient le facteur spatial, tandis que l'on a affaire à un univers a-spatial et a-temporel, nous aboutirons à des résultats approximatifs et peu précis. Nous devons nous efforcer, dans nos recherches parapsychologiques, de tenir compte de la structure du domaine particulier auquel appartiennent les phénoménes étudiés. Alors seulement nous serons capables de serrer plus près la réalité et d'obtenir des résultats qui dépassent ceux que nous obtenons par l'emploi du dilemme hypothétique «conscience-inconscient».

BIBLIOGRAPHISCHE

HINWEISE

Gegenwart und Zukunft Einführung in den 2. Band des Werkes «Ursprung und Gegenwart». Publiziert in: «Die Ausfahrt», Hauszeitung der Deutschen Verlags-Anstalt Stuttgart, Frühjahr 1953. Verfall und Teilhabe Unveranderter Abdruck des als Band 15 in der Reihe «Neues Forum, Das Bild des Menschen in der Wissenschaft» erschienenen Buches; Otto Müller Verlag, Salzburg, 1975. Dazu: Verneigung νος Laotse Vorwort zu: Laotse, Tao Te King, Das Buch vom Sinn und Leben. Huber, Bern/Stuttgart, 1958; 5. 7-12, Privatdruck für die Freunde des Verlages. Wandel in der Beziehung des Menschen zur Technik Überarbeitete und erweiterte Fassung eines Beitrages in: Menschliche Existenz und moderne Welt, Bd. 5; W. de Gruyter Verlag, Berlin, 1967, S. 467ff.; bzw. Jean Gebser, Asien lächelt anders. Ullstein, 1968, S.176#., bzw. Gesamtausgabe, Bd. VI, S. 146 fl.

Über die Polarität

Erweiterte Fassung des gelegentlich der «Lindauer Therapiewoche» am 20. 4. 1962 gehaltenen Vortrages. Publiziert in: Jahrbuch für Psychologie, Psychotherapie und medizinische Anthropologie. Karl Albers, Freiburg/München, 1964, 11.Jg., Heft 2. Dualismus und Polarität Vortrag, gehalten am τ2. 6. 1971, Humbold Gesellschaft, München, Publiziert in «Schaffhauser Nachrichten», Schaffhausen, 1971. Auf der Suche nach dem neuen Bewußtsein Beitrag für einen Sammelband «Trug der Drogen». Siebenstern-TaschenbuchVerlag, Hamburg, 1974. Das integrale Bewußtsein Erweiterte Fassung aus «Neue Horizonte», Begegnung mit der Gedankenwelt von Jean Gebser. Europa Verlag, Zürich, 1967; bzw. Jean Gebser, Asien lächelt anders. Ullstein, 1968, S. 198—206, bzw. Gesamtausgabe, Bd. VI, S. 166-173. Der unsichtbare Ursprung Erweiterte Fassung der im Walter Verlag, Olten, 1970 erschienenen Broschüre. Urangst und Urvertrauen Schlußreferat, gehalten im Rahmen der Arztetagung über das Thema «Die Wahrnehmung der Angst» in der Evangelischen Akademie Bad Boll am 8. το. 1972. -Ein gekürzter Vorabdruck erschien im «VfU-Bulletin» Nr. 9o, Zürich, Marz 1973. Anhang Die drei Epochen der Wissenschaft Der Mensch nach der Neuzeit

186

Bibliographie

Konzepte für Vorlesungen im Institut für angewandte Psychologie, Zürich, Sommersemester 1966. The Magic Structure of Man Beitrag in: «Tomorrow», Quarterly Review of Psychical Research, Vol. 2, Nr. 4, New York, 1954.

Conscience Et Inconscient: Un Dilemme Trompeur Diskussionsbeitrag in: «Revue Métapsychique», Nr. 29-30, Paris, Mai-Août 1954.

NAMENREGISTER

Aristarchos von Samos 39 Aristoteles 21, 24, 47, 51 Arndt, Adolf 38 Athene 74 Athos-Monche 55, 88, 90, 139 Augustin 78, 1484 Aurobindo, Sri 69. 95, 101, 108, 112, 115 ff., 118, 140, 15261,64

18, 21

Bürgi, F.W.

127

150%

96, 108, 15154

26

1514

14621, 14920

Conrad-Mattius, Hedwig

148°

Guerry, Liliane

Guillén Jorge

47, 88, 9of., 95, 98, 103, 1442, 1445,

Carus, C. G. 51 Cézanne, Paul 59, 105 Christus 83, 123, 131, 135

Demokrit Descartes, Dessauer, Dominick, Dschuang

23f., 25, 39

Han Suyin 30, 145? Heer, Friedrich 32, 14515 Hegel 30f., 33f., 51, 145° Heisenberg, Werner το, 24, 35, 30, 42,

38

Cusa, Nicolaus von

Galilei, Galileo

Goethe 51, 93, 149%

Hahn, Otto

Bohr, Nils 35, 39, 47

Buddha

91

Haftmann, Werner

Bacon, Francis 23 Barth, Karl 83, 14914 Bavink, Bernhard 78 Berger, Paul C. 15057 Braque, Georges

Frei, Gebhard Fuh-Hi 23

51

Heraklit 18, 33, 50 Hesiod 18

Heyer, G. R. 31, 37, 87, 95, 107, 109,

91, 14921

39 R. 23, 39 Ernst 98 Ottmar 1515? Dsi 2of., 81f., 106, 1441,

Dsi Gung 20, 22 Dsi Schi 20 Eckehardt, Meister 131, 139, 153° Eddington, A.S. ος, τος, IIO, 112 Einstein, Albert 39, 46,105 Eliot, T. S. 51, 96, 105, 108, 110, 15156, 1 5 258

Engels 30, 51, 1457 Ephraim der Syrier 82 Euklid 39

14511 13, 14916 Hölderlin 33, 121, 14618, 15298 Hofmannsthal, Hugo von 96, 100; 112, 15095

Homer 51 Huang-Di 16 Humboldt, Gebr. 51 Huxley, Aldous 97f., 1492 Imboden, Max 38 Isidor von Sevilla 78 Johannes 83, 85, 131, 135 Jordan Pasqual 78, 95, 98, 104, 1481, 14997, 28, 1502 Juan de la Cruz 1535

Jung, C.G.

14918, 15030

34, 38, 88, 95, 99, 137,

Jungk, Robert 95, 98, 149 Kappes, Heinz 152% Keyserling, Hermann Graf

Kirkegaard SOren

133

124, 1531

188

Namenregister

Klee, Paul Kungfutse Laotse 1485

96, 107 15, 18, 20

Pythagoras

15f., 36, 38, 78, 122, 147%,

Leibniz G.W.

Lenin

Proust, Marcel

23, 1444

30, 34, 51, 145°

Leonardo da Vinci 24 Lin Yutan ı6f. Lundmark, Knut 39 Lusseyran, Jacques 139

136

96, 100, 102

Reichenbach, Hans 47 Rilke, R. M. 96, 108, 112, 116 Röntgen 26 Roussel, Erwin 17, 38, 14776 Rutherford, Ernest 39, 46

Mahavira 18, 21, 24 Mallarmé, St. 96f., 108, 112, 15259 Mao Tse-tung 3of., 34, 51, 14619 Marti, Hans 38

Schrédinger, Erwin 98 Schultz, I. H. 1447 Senghor, Léopold Sédar 111, 15257 Shankara 24, 47 Stalin 51 Strauss, Viktor von 16f. Suzuki, Daisetz 140

Meyer, Herbert Musil, Robert

Tillich, Paul 133 Thomas von Aquin

15310

Marx 30, 34, 51, 144°

Nagarjuna

61, 147! 96, 100,

102,

24

Otto, Rudolf

130, 1534

Pascal, Blaise 56 Paulus 82, 131, 135 Petrus 83, 135 Picasso 96, 105f., 127, 1504 Picht, Georg 116, 15263 Planck, Max 398, Platon 18, 21 Preller, Ludwig 37, 14724

15038

32, 51

Ulenbrook, Jan

14726

Vries, Hugo de Watts, James 25 Weizäcker, C. F. Westheim, Paul Wiener, Norbert

4o

Wilhelm, Richard

Yin-Hi Zeus

15 74, 81

von 35, 77, 1483 1514 23, 1444 16f., 81, 14778

SACHREGISTER

Agraphon 82, 122, 131, 135 Aggression 130 Akausalität 100 Alternativlogik 24 Amension 41 Anarchismus 120 Angst 125f., 132 Anthropozentrik 84 Antimaterie 43 Antithese 29f., «1 Apersonale, das 120

Apokryphen

135, 1531

Askese 57 Atomphysik 85, 104 Außentechnik 23f., 26f. Außenwelt 23 Autogenes Training 26, 144° Autorität 46 Bewußtsein - aperspektivisches 67, 113 ー (arational)-integrales 23, 35, 40, 43 f.,

52, 59, 64ff., 67, 95, 98, IOT, 110, 113, 121, 120, 134, 138

ー magisches rro ー mental-rationales 4ο, 56, 70, 79 ー mythisches 110 — neues 55 fl.,58,67,70fl., 100, 115, 125 ー supramentales 1156. ー universales 88, 114f. — zeitfreies 64 BewuBtseinsfrequenz 216, ー mythisch-psychische 34, 36, 102 Bewußtseins-Mutation 18, 62, 115 Bewußtseinsstruktur -- archaische 87 -- integral-arationale 36 ー magisch (-vitale) 28 ー mental-rationale 29, 32, 35, 391. ー mythisch (-psychische) 28f., 38, 79 Beziehungslosigkeit 49, 75, 133 Buddhismus 22, 144?

Chinesen 78 Christentum 51 conjunctio oppositorum

34, 51

Denken (bzw. Denkform) ー bildhaftes 79 -- begriffliches 8ο ー dreidimensionales 42 dualistisches 47, 51 integrales 129 mental-rationale 33, 51, 79f., 81 mythisch-psychische 33, 35 polares 47, 51 rationales 129, 133 raumgebundenes 42 — teilendes 127, 133 Depression 130 Diabolon 29, 34 Diesseits 32, 134f., 137 Drogen 57f., 140 Dualismus bzw. Dualität 29, 34, 39ff.,

46, 49, 51, 61, 105, 125 ff., 1457

-- anthropozentrischer Dualitätsprinzip 29

23

Egozentrik 65 Einheit 134, 1559 Entweder-Oder-System bzw. Denken

19, 24, 26, 33, 36, 48

Entwicklung 67f., 71, 114 Evolution 71f., 84, 92, 114f., 121 Evolutions-Theorie 72, 109 ー darwinistische 68 Existenzialismus 33 Folgezustände 50, 56, 128 Französische Revolution 32 Furcht 125 Ganzheit bzw. das Ganze 109, 127, 134f., 138 Gedanken 133

31, 88, 90,

190

Sachregister

Gegensatz 28, 30, 48 Gegenwärtigkeit der Zukunft Geisteswissenschaften 28 Geistige, das

96

24, 65, 88, 114, 120

124,

136 Gleichzeitigkeit 85, 884, 9x Goldgrundmalerei 33, 88 Gott bzw. das Göttliche 93, 111, 132 Haltung, innere 57 -- meditative 6ο ー neue 61 Heliozentrik 39 Hinduismus 22, 144? Hoffnung 56, 125, 128 Ich 64, 66, 84, 126, 136 - Bewußtsein 64 ー freiheit 65, 90, τοι{., 138 ー haftigkeit 66, 138 ー losigkeit 65, 90, ταῦ ー verlust

τοι, 126

Identität 30, 134, 137, 15359 ー sverlust 101 Indeterminismus 41, 48 Innentechnik 24, 26f. Innenwelt 23 Integralität 58 Integrat 46, 48 Involution 69, ΙΟΙ, 113, 115 Irrationale, das τοι Irrationalität 6r Irreale, das 22 Jenseits 33, 134f., 137 Kausalität 25 Kernphysik 28, 35 Kernträume 86, 88, gof., 119, 122, 134, 138

Koinzidenz, unkausale 89, 99 Komplementarität bzw. Ergänzung 19, 22, 24 Komplementaritätslogik 26 Komplementaritätsprinzip 19, 35, 39, 47 Kybernetik 23 Licht

19, 47

ー apersonales 118 — geistiges 118, 134, 138f. inneres 55 jenseitiges 55 neues 59 unerschaffenes 90, 138 unsichtbares 106, 131, 137fl. — unzugängliches 131 Logik -- aristotelische 39 ー vierwertige 24f., 47 Mantra 140 Marien-Dogma 17 Maschinentechnik 25 Materialismus 73 — dialektischer 33 Matriarchaler Aspekt 16 Matriarchat 48 Maya 23, 1443 Meditation 22, 140 Menschheitsprinzip 48 Mikrophysik 47 Mutation bzw. Mutationstheorie 61, 88

4ο,

Naturwissenschaft 20 Neues Testament 33 Neurose 49 Patriarchat 46, 48, 75 Philosophie 20, 33, 62 Phobien 125 Physik 44 Platonismus 51 Polarität 24, 28f. 30, 34, 39ff., 46, 49, 125 ff., 137 Pragmatismus 33 Psyche 216. Quantenlogik bzw. -Theorie

39f., 47

24, 26,

Ratio 127, 133 Rationalisierung bzw. R.-ProzeB 28, 32 Rationalismus bzw. Rationalität 30 50, 57 62, 120

Sachregister Raum

24, 41

Raum und Zeit

41f., 67, 72, 90, 92

Raum-Zeit-Kontinuum

41, τος

ー losigkeit 76f. ー Struktur 9o ー Welt 96 Reinkarnationslehre 136 Relativitätstheorie 26, 39, 41, 48 Reversibilität (der Zeit) 42 Säkularisierung 73 - des Symbols 36 Samadhi 88, 102 Satori

88, 102

Schicksal 124 Schizoidität 40 Scholastik 25, 32, 75 138 Sichtbare, das 71 84, 90, 92, 134 Sowohl-als-auch-Struktur bzw. -Den-

ken το, 26, 33, 36, 47£., 74, 14618

Symbol rro Symbolon 32, 34 Synchronizität 88, 99 Synthese 30, 34, 51

Tai-Ki (T’ai-ki) 14619 Tao 78f., 80, 88, 95, 106 Taoismus 14619 Taoteking 15 78, 14726 Technik 19, 22, 27 62 Thomas-Evangelium 124, 135, 141 Tiefenpsychologie 29, 31, 34f. Tiergôttin 16 Todesangst bzw. -Furcht 76, 126 Trance 101

Transparenz

57f., 60, 67, 73, 90, 97,

101, 106, IIO, 138

-- des Ganzen 70 Traum bzw. Träume 80 ー antizipatorische 100 Traumata

125

Troubadours

55

Unbestimmtheitsrelation

39

191

unio mystica IOI, 1535 Unität 31 Unsichtbare, das 6ο, 71f., 76, 84, 87f., 90, 92, 109f., 110, 122, 134, 138

Urangst 124ff., 129 Ursprung, raum-zeitfreier 41 ff. Urvertrauen 124ff., 129, 136, 138

Vernunft-(Denken) 73, 127, 133, 14618 Verstand 73, 127, 133, 14618 Vertrauen 125, 132 Wahrnehmen, integrales 58, rrof. WeltbewuBtsein, geistiges 68 Weltenmutter 16 Weltgeist bzw. Weltengrund 78, 88 Weltverbesserungsversuche 67 Weltvorstellung, dreidimensionale 44 Wiedergeburt 136 Willensfreiheit 71, 83f., 94 Wirklichkeit 72, 90 — neue 61 Wirkungsquantum 40 Wissenschaft 20, 62 World-Health-Organisation 37 Yoga

140

-- Techniken

26

Zeit 41, 46, 64, 81, 89, 96f., 98, 100, 103 ー Einbruch der 103, 115 -- Reversibilität der 104

ー Überwindung der

1oof., 103

ー Freiheit 89, τοι — losigkeit 65, 89, 103 Zen-Buddhismus 25 Zufall 85, 93, 139 Zugleich, das bzw. Zugleichstruktur 85 ff., 89, 91, 94, 96, 99f., 103 f., 106f., 109, 113f., 110, 122, 120, 134, 138 ー Einbruch des rorf., 110ff. — des Ursprungs 43 Zukunftsgegenwáttigkeit 112, 116