Die Mehri- und Soqoṭri-Sprache - Band II Soqotri-Texte

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Die Mehri- und Soqoṭri-Sprache - Band II Soqotri-Texte

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VORWORT.

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Ich

I

lege hiermit der Offentlichkeit den zweiten Teil meiner ,Mehri- und Soqori Sprache’ vor. Während die Texte, die im ersten Bande publiziert worden sind, groi3enteils aus West-Soqora stammen, sind alle in diesern Bande vereinigten Texte von einem Ost-Soqoraner ttherliefert. Nach meiner RUckkehr aus Soqotra habe ich nicht gehoift, in so kurzer Zeit die Sprachproben, weiche ich auf der Insel selbst aufgenommen, in euler soichen Weise vermehreu zu konnen, und habe es sehr bedauert, daB meine Erkran kung auf der Uberfahrt von Soqora nach dern Mahri-Lande es mir unmoglich gernac ht hatte, die Soqori -Aufnahm en fortzusetzen. So gering die Aussicht war, dieses Ziel durch Herbeisehaffung eines Soqori Mannes zu erreichen, weil die Soqoraner sich schwer entsclilieI3en , ihre Heimat zu verlassen und einem Europaer zu folgeri, so hat die Sfldarabische Komm issiori Herrn Dr. Wilhelm Rein deniloch vor Autritt seiner Reise riach Südarabien den Auftrag erteilt, wenn moglich eineri Soqotri.Mann mitzubringen. Alle seine Bernuhungen in dieser Richtung waren vergeblich und schon hatte ich jede Hoffnung aufgeg eben, einen Eingebornen der einsamen Insel nach Wien zu bekominen, als plotzli ch die Kunde kam, daB, kurz bevor Dr. Rein in Begleitung seiner ta15fern Frau Aden verlieB, urn nach Europa zuruckzukehreii, es ibm gelungen sei, neben einem IIadram i, der audi Mebri versteht, auch einen Insulaner aus Soqora mitzubririgen. Dr. Rein, der die Aushangebogen meines ersten Bandes iii Aden mit sich hatte, las dem Manne einige Stellen aus meirien Soqotri-Texten vor, die er ins Arabische über setzte, und liel3 ihn umgekehrt einige arabische Stellen ins Soqofr i ubertragen und versehaifte sich so die Uberzeugung. daB er em brauchbares Spraehmediu rn rnitbringe.

VORWORT

‘Ali bin ‘Amer en-Nubhãni aus Soqora ist em ,GrUner’, d. h. weder ganz weil3, von och ganz schwarz (Neger), sondern em Mischling im Alter von etwa 35 Jahren, eruf Fischer und Matrose, der weder lesen noch schreiberi kanu. Seit eiuigen Jahren bte er in Maskat wo er als Taucher und Fischer, bisweilen auch als G-esehaftsdiener

em

Brot verdiente.

IX

VORWORT.

Die Gedichte sind meistenteils zweizeilig, etwa eine groBere Anzahl hat auch groBeren Umfang.

em Drittel des Ganzen vierzeilig,

Der Sinn der G-edichte wurde eingehend besprochen und das Resultat der Be sprechung in einem Kommentar in der Soqotri Sprache niedergelegt. An Umfang dflrften die Gedichte allein (ohne Kommentar) wohi die Proverbia Salomonis ttber -

Ich habe mit ihm mehr als sechs Mouate ununterbrochen gearbeitet (von Mai bis urn 1. Dezember 1902). Anfanglich war er auBerst schen und zurückhaltend, da er, vie er mir spater eingestaud., den Enropaern nicht recht traute irnd für sein Leben irchtete. Nach und nach gewannen wir sein volles Vertrauen und er belohnte dies mit

melt hatte.

iner grofen Ringabe an die Sache. Er selbst bekundete das grol3te Interesse an den prachaufnahmen und gab sich alle Mühe, sie so reichhaltig as rnglich Zn gestalten. cAwa aus In der ersten Zeit (Mai bis Mitte Juli) wohnteu beide, Muhammed bin EIaçlranaut und ‘Ali bin ‘Amer aus Soqora bei Herrn Dr. Rein und. fauden in seiner

Ich habe mich lange darliber gewundert, wie der einfache Fischer die verschie deuen Arten der Gedichte unterscheiden konnte, bis ich gewahr wurde, daB jede dieser Arten eiue besondere Weise des Vortrages oder des Gesauges hatte uud daB dies das Kriterium für die Bestimmung war.

E’amilie eine sehr gute und aufmerksarne Behandlung. Sic karnen aber fast taglich Eür einige Stunden zu rnir und ich arbeitete nahezu ausschliel3lich mit ‘Au bin ‘Amer, wahrend der Hadrarni als stiller Teilnehmer und Ratgeber dasa1. Von Mitte Juli bis tief in den Oktober weilte ‘All in meinern Rause und teilte

Meinen G-ewahrsmann zeichnet clue ganz besondere Wahrheitsliebe aus; nur zwei



mit uns den Sommeraufenthalt. Erst da hat er sich als em ganz phanomenales Sprach medium erwiesen, woruber wir selbst, Dr. Rein und ich, gauz Uberrascht waren. Die Texte, die ich hier vorlege, zerfallen in zwei Teile; A) Prosatexte, und zwar Bibeltexte und TJbersetzungen aus dem Arabischen, ferner zirka funf’zig Original-Schilderungen und Erzahlungen aus dem Leben der Soqoraner und aus ihren Sagen. B) Poetisehe Texte, und zwar gegen 750 Gedichte uud Spruche durchwegs in rnetrischer Form. Den gröi3ten Teil (527) bilden die Ta’deltan (4) genannten Ge dichte, durchwegs achtsilbig, dann folgen die Sameher (69), durchwegs siebensilbig,

treffen.

Es wird vielleicht in der Weltliteratur wenig Beispiele dafUr geben, daB man aus dem Munde eines Mannes em so reiches und mannigfaches Material gesam

mal hat er versucht, mir den Tatbestand zu verhullen, und beide Falle sind zu ent schuldigen, ja sic machen ihm Ehre. Das eine Mal wolite er eine falsche Lesart in einem Gedichte überliefern, weil die echte für die Frauen seiues Landes nicht gerade schmeichelhaft ist. Als ich wahrnahrn, daB das Metrum nicht stimmte, uud ihn bat, die Stelle mit der dazu gehorigen Melodic zu singen, konnte er nicht umhin, mir die wabre Lesart und den wahren Tatbestand rnitzuteilen.1 Ich bemerke hierbei ausdrUck lich, daf er keine Ahuung davon hatte, daB die Gedichte metrisch sind. Der zweite Fall betraf einige Spottgedichte, die sich auf eiue von ihm geschiedene Frau bezogen, und ich konnte erst auf Urnwegen erfahren, auf wen sic gerntinzt waren.2 Eine grol3e Auzahi dieser Gedichte mit ihren Melodien sind phonographisch für das Phonogramm-Archiv der kais. Akademie der Wisseuschaften aufgenomrnen wordeu. Dank der Leitung des Phonograrnm-Archivs der kais. Akademie sind die Platten

(75) und zuletzt eine An Di-Ge’liem (7), Di-bib (18), Hamâliyeh (31), Methal zahi grot3erer Gedichte verschiedenen Inhalts: Wiegenlieder, Kinderlieder, Fischer

bereits fertiggestelit worden uud es ist einem jeden Iuteresenten moglich, die Lieder abzuhören und a.uf Aussprache und musikalisehe Klangwirkung zu prufen.

lieder etc.

AuBerdem hatte Rerr Prof. Dr. Guido Adler die Gllte, einige Gesangsvortrage des soqotranischen Fischers im musikhistoriseheii Institute abzuhOren und musikalisch festzustellen, insoweit es die lJnsicherheit des Vortragenden gestattete.

AuBerdem folgen Rätsel, geographische uud ethnographische Nachrichten. Die Texte wurden dreimal durchgenommen, zum Tell unter Zuhilfenahme des Hadrami, der lesell und schreiben kann und in zweifelbaften Fallen auszuhelfen im stande war.

2 VgI. S. 208, Ged. 199 und die Note daza. Vgl. S. 201 if. Die Gedic.hte 175. 176. 17S__185b beziehen sich auf die Frau des A1i, die sich von ibm seheiden lied nnd einen Araber heiraten wolite.

D. II. Millier, SoqotriTexte.

1)

S

VORWORT. VORWORT.

Die mit grol3ter Gew5ssenhaftigkeit und Vorsicht gernachten Beobachtungen sind in der hier angeseblossenen Abharidlurig des Prof. Adler niedergelegt.1 Die Publikation dieser Texte, die ich der kais. Akademie der Wissenschaften am 4. Februar 1903 vorgelegt babe, wurde durch versehiedene Umstände verzogert. Meine Studien tiber die Gesetze Hammurabis, deren Resultat ich in meinem Hammurabi Buch2 niedergelegt habe, drtngten diese Arbeit für langere Zeit in den Hintergrund und die Polerniken, zu denen ich durch eine zurn Teil sachliche und zum Teil per sonliche und ubelwollende Kritik gezwungen wurde, trugeu gerade nicht zur Be schleunigung der Publikation bei. Inzwischen war es mir gelungen, nochmals den Soqori-Mann in Begleitung eines Beduinen nnd Weihraucharbeiters aus den Bergen von afâr nach Wien zu bekommen. In vielmonatlicher Arbeit wurde von mir der SIaIri-Dialekt aufgeriornrnen, der dem Mehri und. Soqori nahe verwandt, aber dennoch von beiden sic.h sehr stark unter scheidet.

Daneben hat Herr Dr. N. Rhodokanakis den arabisehen Dialekt von Zafàr aufgenomrnen. Auch durch diese Arbeit wurde der Druck des vorliegenden Bandes verz5gert. Ich hatte aber den Vorteil, daB

em Tell der Gedichte von cAli bin LAmer wäli

rend der Korrektur revidiert werden konnten, wobei sich die Sicherheit der Uber lieferung aufs glanzendste bewährt hat. Ich babe versehiedene Fachkollegen (unter anderen Hofrat Reinisch und Dr. Rhodokanakis) eingeladen, Stichproben mit dem Soqori-Mann zu machen. Man begann irgend em beliehiges Gedicht und er setzte .

es ohue Schwanken mit groBter Sicherheit fort, wodurch einerseits die GUte der Uberlieferung, andererseits aber auch die Genanigkeit der Aufriahrne bis zu einem gewissen Grade garantiert wird. Ich babe diesern Bande auch einige grammatisehe Tabellen3 beigegeben urn den Leser em wenig zu orientieren. Eine ausfUhrliche und vergleichende Orammatik des Soqori wird erst nach Veroffentlichung der Mehri-Texte Dr. Hems, die in Vorbereitung ist, wie der von mir aufgenomrnenen 1iaüri-Texte, geschrieben werden konneri. Auch eine Ubersichtskarte von Soqora ist diesern Werke beigegeben worden. Die Karte ist eine Wiedergabe der Karte, weiche Dr. Franz Kossrnat in seinern Werke ,G-eologie der Inseln Sokótra, Sernha und CAbd el-Ktiri’4 verOffentlieht hat, in 1 VgJ.. S. 377 if. den XII Tafein. Wien 1903.

2

Die Gesetze Hammurabi’s und ihr Verh.1tiiiS zu der mosaisehen Gesetzgebung sowie an Denkschriften der math-naturWiss. Klasse, Bd. 71. Vgl. 5. 37 if.

XI

verkleinertern MaBstabe. Weggelassen wurdeu alle geologisehen und Reliefbezeich nungen, sonst wurde aber die Schreibung der Nam en nicht abgeandert, selbst dort nicht, wo sie sicher unrichtig sind oder wirkliche Mil3 verstandnisse vorliegen. So z. B. findet sich auf der Karte em Ort in der Nähe von Gubbet Shoab, der d han Ahelf gesehrieben wird. Di,an Ailf bedeutet aber im Soqori ,unsere Ortsehaften’. Auf die Frage, was das für Orte sind, muü also der Gewahrsmann diese Antwort erteilt haben. Die richtige Schreibung der Namen, soweit ich sie hersteilen konute, wird man aus dem Namenindex ersehen. Die Indices sind unter meiner Aufsicht von Herru Dr. V. Kurrein angefertigt wordeu, woftir ihm auch hier der Dank ausg esprochen werden möge. Die FUlle des linguistischen und folkloristische n Stoffes, weicher in diesem Bande enthalten ist und der grofle IJrnfang des Wer kes verbietet es mir, demselben folklo ristisehe Studien anzuhangen, wie ich es in dern ersten Bande getan habe. Je alter man wird, desto öfter richtet man den Buck in die Jugendzeit, in die Zeit des Werdens zurtick. Gar oft drarigte sich mir in den letzten Jahren der Ge danke auf, daB, wenu ich etwas für die orien talisehe Wissenschaft getan habe, ich es iii erster Reihe meinern Vorg anger auf der Wiener Lehrkanzel der semitiseh en Sprachen, der mein erster Lehrer gewesen ist und mir sonst auch die Wege geebnet hat, zu verdanken habe. Ich halte es daher für eine unabweisbare Pfficht der Dankbarkeit dieses öffentlich auszusprechen und zu beku nden. So moge denu dieses Werk dern ausgezeichneten Gelehrten Eduard Sachau in Berlin in Freundsehaft und Treue gewidmet sein. Wien, den 15. März 1905.

Day. Heinr. MUller.

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SUDARABISCRE EXPEDITION BAND VI DIE MEHRI- UND SOQOTRI-SPRACHE II VON D. H. MULLER A

SOKOTRA 1

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Inhalt. -*4 Seie

I. Biblisehe Texte. Snte

1. Die Sehdpfung (Genesis Kap. 1) 2. Pie Sehdpfung des Mensehen (Genesis Kap. 2) 3. Per Turinbau von Babel (Genesis Kap. 11) 4. Jakob und Rahel (Genesis Kap. 29) 4a Die Reehtssatzungen (Exodus Kap. 2 1—22) 5. Die Gesehiehte Simsons (Judienm Kap. 13—14) 6. Salerno’s Trteil (I. Kon. Kap. 3) 7. Die Gebeine-Vision (Ezeehiel Kap. 37) 8. Per Prophet lena (Kap. 1—4) 9. Per Menseh and der Bnurn (iliob Kap. 14) 10. leh selilief nnd rnein Herz war wnch (Cant. 5) 11. Alles hat seine Zeit (Eeclesiastes 3) .

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12. Nebukadnesars Traurn (Daniel Kap. 1)

1

14 19 2 23 29 30 31 32

II. Ubersetsungen aus dem Arabisehen. --

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1. Ieh möehte wissen (Zuhair XX, 1—2) 2. Die Insel Soqotrn (Hnmdani, Gazirat S. 52,

34

22) 3. Asehenputtel (Band 1, S. 117ff.)

34 35 42

.

4. Per Weihrauchbnum

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III. Originaltexte.



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1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

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Die Erzkhlnng vow Ringe Der Vogeisteller

Der Tdehterfeind Per Mann und die Ginnfrau Die Pie Per Pie

Ginnfrau Teufelin Fischer und das Geierweibehen ghtige Fee

45 50 57 62 64 65 65 69

9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42.

Pie ilexen Mein Bruder, der Arzt Per Nnchtwandler Zwei Piebe Per Rinderdieb Pie Gattenmorderin Per Ungliickssklave Zwei Brilder Eine Rhitselerziihlung Zweite Rktselerzkhlung Per Teufelsjnnge Pie beiden Kinder Pie Kuh und die Ziege Pie Geschie.hte vom Hirten Dns Blut Per starke Skiave Em vom ilimmel herabgefallener Stein Ambrn Per 1ann mit der Lnnze Pie Geschichte vom Bock Pie zwei Ilexeaweiber Die Seilerin Die sehwangere Frau Pas Gesehleeht der DEter

Ali Bdte’el, der Lflgner Pie Erdgeister (erste Erzithlnng)

Pie Erdgeistdr (zweite Erziihlung) Pie Erdgeister (dritte Erzkhlung) Pie Niehten Zwei Brhder und eine Sehwester Pas hoehnxlltige Miidchen Pie Luftgeister (erste Erziihlnng) Pie Luftgeister (zweite Erziihlung) Eine alte Frau, die einen jungen Mann heiratete 43. Per blinde Fischer

70 71 72 76 80 82 84 89 95 97 97 99 102 104 106 107 109 109 111 112 113 115 117 118 119 121 121 122 123 124 126 127 129 130 130

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INHALT. Seite

Seite

132 133 134 135 136 139

44. Warum ersehrak A1i 45 Per schreckhafte Mann 45 a Fhid bringt sieh selbst urn Beduinen 46. Krieg zwisehen Faial und den Soqora 47. Euibárak her Feris aus 48. Aus dern Leben ‘Mis .

7. 8. 9. 10.

Fiseherlied (734) Kinderspiel (735) Mutter und ihre zwei Töc.hter (736) Pie Hexe von Qddub (737) Icinderspiele (738—740) Lied der utterseh1ägeTin (741)

11—13. 14. iS—17. Wiegenliedei’ (742—744) gesungen 18. Lied bei Jnterha1tungen (745) 19. Ubungslied (746) .

353 353 354 355 355 356 357

.

IV. Gediobte. A. B. B. C. P. E. F. 0.

154 289 294 311 313 318 327 346 346 347 347 348 352 353

Ta’ddehan (Nr. 1—527) Sdrnher (EinleitUflg) Sdrnher 1—68 (Nr. 528—596) DjGChern-Lieder 1—7 (Nr. 597—603) .

Di--fbib 1—18 (Nr. 604—621) Harndliyell 1—31 (Nr. 622—652) MéthalCten (Kalftm) 1—75 (Nr. 653—727) Grö3ere Lieder 1—19 (Nr. 728—746) 1. jmb6bebFragmte (728) .

2. Die Riesen (729) 3. Mo.hsunFragm0nte (730) 4. Bdynenoh (731) s. Wiegenhied (732) 6. Wiegenhied (733)

358 358

I. BIBLIS ORE TEXTE.

V. Vari. A. B. C. D. E.

359 365 365 367 367

1Utse1 Zählen und Rechuen (iruliformClfl Haudwerker GeograPhiseheS

1. Die Sohöpfung. (Genesis, 1.

Mm

Kap. 1.)

bode’ sOqab dllah ‘litin’ Wa

iiOlii. Grammatisehe Tabdllen Sokot.ri-MUSik, von O-uido Adler .

Indices.

372 377 383

Wa-kdn2 hOhi msObtehil wu-bi-bi. wu le -fdne di otiraq [kdnJ ‘Içjehim, wa-’ed di dilah yifrir le-fane di rihoten. 2.

-

5

3. TVa-’émor tllãh l(y,)alcdn wit lcdn saih. 4. Wa-.mni dllah sait ber dIye, wa—’ézi dilah rna-bn saili wu-’Idehim. 10

15

5. Wu-’émbe” óllah saik ãrn wu-’Idehim mbi’3 hte, wu-kan ‘amd wu-kctn abi tey s’arn. 6. Wa-’e’mor óUãh l(y)aka’n4 nz’cj(y)af (gad) be -‘dmq di-rilioIten wu-i.Odien ma bIn rihol’ten wa rikoIten. —

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1. Irn Anfang schuf 0-ott den Himmel und die Erde. 2. Und es war die Erde wüste und leer und auf dern Abgrund war Finster nis und der 0-eist Gottes schwebte uber den Gewassern. 3. Da sprach 0-ott: Es werde Licht! Und es ward Licht. 4. Und 0-ott sah, daB das Licht gut sei, ulld 0-ott trenrite zwischen dern Licht und der F’insternis. 5. Und 0-ott nanute das Lieht Tag und die Finsternis naunte er Nacht. Und es wurde Abend und es wurde Morgen, der erste Tag. 6. Und es sprach 0-ott: Es werde eine Fläche inmitten der 0-ewässer und sic scheide zwisehen den Gewässern.

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Es klingt fast wie ‘i’itin, ebenso hdrt man ‘‘erne neben ‘émeZ, ‘Ceb neben eb etc. 2 Klingt manchmal wie kii. Klingt Sfters wie ‘Imbe und ‘Irnbi’á. Das eingeklammerte y zeigt die Mouilhierung des vorangehenden Kon sonanten an. D. H. Muller, Soqori.Texte.

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bin rihoiten ii neMt ni4y,)af wa-riboIten ii tehdre nIcj(’y)af (‘gad), wa-kdn itd. Wa-mbe’1 dllãh nIcl(’y)af ‘Iitin, wu Mn amd wu Mn sabh be ãrn be mesaI foh. 9. Wa-thnor dllah yéte rilioIten ne ‘litin cad id alf w idne q6aii, wa-Mn itd. 8.

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10

10. TVa-’e’mbe” dilah qs’ah ,ó/ii wa-’etIhi

di rihoiten ‘èinbi’s1 ro’nihim, wa-s’Ini a’llah ‘nne (ber) yhe diye. 11. Wa-émor dUah, irdqai. ,óhi rd.; >

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BIBLISCHE TEXTE.

4. Die Rechtssatzungen.

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Klingt fast wie karcimine.

D. H. H 011 e r, Soqotri-Texte.

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10

8. Wenu sie ihrern Herrn, der sie für

8. Kardme .firóoh (de. dek) be-aIni

dse di-nn kin d6 di-dme bis icl(y,)a’bis troqa, bi.i he Mkum le-.ciórns le-fo dirihe mseb han bis. dike’ mág4em, 9. Kardme s%me bis i.óge bis tió iâge be-egehe’ten.

5

Wa-kardme ze nhobâ tey d(yi dl indqac es Use eqono wa-Use fi qeha wa Use metidlhel sis (‘isJ. 10.

10

11. Kardme al i.óge hes elké’ le (1agat), wa di-ból q4imeh. t.rUqa’i di-ijól

Di-4ge ‘iéy1ii wu-drne ilitaI. lIti4.

12.

Wa-liWn di-di iróç,ii wa-a’llah e’qal may (mes) be-id, wa-ho ‘eUiiner hek ialf th-zfOied ide’h (‘idi). 13.

15

14. Wa-kara’me Sygib lieyhi l(y)iltd1.’. ‘a14 be-/.iéyleh, mmdl Ui/id md,lib tzUas

diOl m. Wu di-ége dihé Mbe wlle dihe boh ilta/i lItih. 16. Wu di-k(’y)e’raq ‘y/ii wu-see’mis wulle k(y)Use (iWse,) dike’ be-e’d ilu’tai lIti/i. 17. Wu dj-kOlib di/i b6be wlle c1i/i bIoh ilz’ttah lItik. 15.

20

Exod. 21, 18—25

Exod. 21, 8—17.

BIBUs0HE TEXTE.

sich geworberi hat, miBfälit, soil er sic frei werden lassen; an volksfremde Leute darf er sie nicht verkaufen, da er gegen sie treulos war. 9 Wflfl er sie für semen Sohu be stimmt, soil er sie so behaudein, wie man die [freien] Mdchen behandelt. 10. Wenn er sich [noch] eine andere nimmt, darf er ihr niehts abbreclien von ihrer Nahruug urid ihrer Kleidung und dem Umgang mit ihr. 11. Wenn er ihr diese drei Diuge nicht leistet, soil sic umsoust, ohne Entgelt, frei werden. 12. Wer eiuen Mensehen sch1gt und (so daB) er stirbt, soil getotet werden. 13. Wenn er es aber nicht mit Wiileii (Vorsatz) getan, sondern Gott es dureh ihn so gefugt hat, so will jell dir eine Statte bestimmeu, wohin er flileliten wird.

Mensch vorsätzlicli einen andern tötet mit Hinterlist (meuch lings), solist du ihn [seibsti von meinem Altare holen urn ihn zu töten. 15. Wer semen Vater oder seine Mutter 14. Wenn aber em

schlagt, soil getotet werden. 16. Wer einen Meusehen stiehit, mag er ihn verkauft haben oder mag er nocli bei ihm vorgefunden werden, soil get.ötet werden. 17. Wer seinern Vater oder seiner Mutter flucht, soil getötet werden.

I.

18. Wa-karme intuo tro

BIBLISCR TExTE.

c.

Wa‘eye rnJ/li tad al be->dben wzUle be-çldt wdl utah w-Intef id nIl(yaf,

Wa-karcZnie ce wardcl wa-érqah le-mórq, Iken Ui-c yd’e berI min dur, wu-likén yeceyrorn hes 3ecjeloh diM di ne’fak wa-yofi di-tyrh 29.

10

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20. Wa-karane ‘ége .?le’y/ii diM me’bliel wiUle diM meUélok wu-sdne nhat me ‘ded yedeben to 21. Wa-kardme /ci’i tey ãm au &i sami al yedeben to ber-yM dIke.

22. Wa-kardme intei 6yig wu-dekem eh dini wu-ndkjd Use m4brhe wdl ksO’oh dIah (mdhnehj, yeyrom tid l(yjam& ce aig clirdi.eh wa-yOfi Id ‘edMten di qdja/i.

23.

Wa-ke kesd’o/i mct/ine/i,

teçdf

red

be-éd. Wacain becain wa-mitnloh bernitnio we-’eU be-’6d we-.sãb be-.ãb. 25. Wa-sdhher be-sU/iher wu-mdnk bemOnke wa-reroh be-rroh. 24.

20

11

zwej Manner mit einander strejten und euler den andern mit einem Steine oder mit der Faust sehlagt, daB er [zwarj nicht stirbt, aber bettlagerig wird, 19. So soil, wenu er [der G-eschlagene] wieder aufkommt und auf semen Stock [gestutzt] im Freien herumgehen kann, der Täter frei ausgeliell; bloB für die arbeitsiose Zeit soil er ihu entsehadigen und fUr seine Heilung Sorge tragen. 20. Wenn jemand semen Skiaven oder seine Skiavin schlagt, und (so daB) er sogleich stirbt, soil er bestraft werden. 21. Wenn er (der Skiave) dagegen noch einen oder zwei Tage leben bleibt, soil er nicht bestraft werden; denn er ist ja scm Eigenturn. 22. Wenn Leute mit einander raufen und [dabei] em schwangeres Weib stoBen, so daB sic zu fruh gebiert ohne daB weiter Schaderi gesehieht, soil er eine BuBe entrichten, wie sic ihm der Ehe mann des Weibes auferlegt, und sic in die Hande der Richter bezahien. 23. Geschieht aber em Schaden, so solist du Leben urn Leben geben. 24. Auge urn Auge, Zahu urn Zahn, Hand urn Hand, Fu13 urn FuB. 25. Brandwunde urn Brandwunde, Stich wunde urn Stiehwunde, Hiebwunde urn Hiebwunde. 18. Wenn

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Exod. 21, 34—36;

Exod. 21, 26—33.

BIBLISCHE TXTE.

26. Wenu jemand seinem Skiaven oder seiner Skiavin ins Auge schlagt und es zerstört, soil er ihn für das Auge frei iassen. 27. Und wenu er seinem Skiaven oder 27. Wa-kg nkid mitnfoh dihé di m seiner Skiavin einen Zahn ausschhgt, 5 be,el wille mitnIok dik di me6lok, yituq soil er ihri für den Zahn freilassen. ar6mok dike an mitnIoh. Stier einen Mann oder 28. Wenri 28. Wa-karáme gómai fd’har aig wiUle eiue Frau stöf3t so daB er stirbt, wird 7i.eh wa-me, irgom fd7iar wdl yute may der Stier gesteinigt und sein Fleisch riicht (me.f) té, wa-likn cli-b@iele fde’ge .ley Cain dike di-me’ beliel wtlle ain dihé dimeUélo1i Wa egheris, ytuq Carómok dike

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14

BIBLISCHE TEXTE.

Kardme i’cia hyhi diyclgeh wlle bIstan wa-be7og jiM qenholten wu-s’egoh be-digdgeh di-di dIhe, mm diye di/i di digdégeh wu-min dIye diM mm bIstan yeyrom. 5.

5

Ke-erqóioh id wu-mit(y)ó’o/i wu-ne’he be-/jtdlhen wziie be-ne wlie be cliydégeh, wt-di e’nie be-n,e ye’yrorn. 6.

10

7. Kardme tef hey ie-dl. derhim an bzeh qeliór irkuz, wa-h irIqoh mm diM qder, ke-kesuwi d-ilufraq yeréyrom bi-tró.

8. Wa-kdl kesawi d-iMraq, inJor di bheie qder didi dliali qehór yé’zien hat med dihé ‘ed be-bIze/i di-dl.s.

5. Wenn jemand einen Acker oder Weinberg beweidet, sein Vieh aber frei lanfen hiJ3t und dasselbe auf einem fremden Acker etwas fril3t, von dem Besten seines Ackers und von dem Besten seines Weinbergs soil er ersetzen. 6. Wenn Feuer auskommt und das Gestrupp (Dornen) ergreift urid (daun) em Getreidehaufen oder das [auf den Halmen] stehende Korn oder em Acker [uberhaupt] verbrennt, so ersetzt der, weicher den Brand verursacht hat, den Schaden. 7. Wenn einer einem andern Geld oder 0-crate zurn Aufbewahren gegeben hat, und dieses aus dem Hause des Mannes gestohien wird, so entrichtet der Dieb, wenn er ausfindig gemaeht wird, den doppelteri Betrag. 8. Wenn aber der Dieb nicht ausfiridig gemacht wird, so tritt der Hauseigentumer vor 0-ott, damit er urteile ob er sich am Eigentum des aridern nicht vergriffen habe.

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Jud. 13, 3—9.

Exod. 21, —8; Jud. 13, 2.

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I.

BIBLISCHE TEXTE.

3. Wa-.inañwj mialc di-dliã/j a aeh wa-mor hes, hoi seyféreh at tebórJ wu iiJcn tedónt wu-tebórl 2n1q.em.

10

4. Wa-nde tifleicerin be-n/zoft wa-ed tr hdmer wal d-iaht.men rnes wacd st fligis. 5. T’Va-hoi her tedón’ wa-tebórJ 1mig.em ‘wa-ed tfad mos me ie-re-q, her Iken rnIbrehe di-nider bis diói dllah mm mer, wa-yM ibóde’ fd Isrdel mii ‘eed di-Fiiesiyin.

15

6. Wa-’ekébo deh wa-simté7o/t dse ‘aig wa-’emroh, g&la1 idid aig di-áiiãh Wa mes ge’ne’ tió .é’ne1 di-mldk di-dliãh ifdzah béne, wdl ré’isk toy (tot) minóo yhe wdi ylte Jdia, énhi diM be-érn.

20

énhi i tidón wa-tibóri qnziggem, wa-n áe a-tIri idner wal d-iait ‘énen mey (me.) wa-d stI nigis, her mIbrhe iken sinder bih (bit) mm mer af s’ãm diM di-mi.

25

8. J’Va-sdti ilfdnuh diól ditah wa-’éinor, efóosk diM nInhin qehór ikdnali igó dihen idin aig di-dllãh di-bélogk to wa ii(y)dia-hin iném namér e mIbr/ie diibZre.

5

7. T47a-émor

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Llv

5. Die Geschichte Simsons.’ (Judicum Kap. 13.) 15

2. Wa-/can caiq mm Sórcah mm ná,ar di-Dan mes sen Mdnij,,, wa-dihe’ deh .eyfJreh at tibóre.

2. Es war em Mann aus Sorea, vom 0-eschleehte der Daniten, namens Manoah, und seine Frau war unfruchtbar und hatte nicht geboren.

9. Wa-héma2 dllãh drhoh di-Mdnn/j wa-géclah miak di-dilali diól deh, wa-se izémoh be-digdegeh géi.) wa-Mdnn/i dse dig at kan gis.

1 1

I. Bande, S. 31 if. Vgl. den arabischen Text und die Mehri-Ubersetzung un

Klingt fast wie anne.

15

3. Da ersehien der Engel O-ottes dem Teibe und sprach zu ihr: Siehe, du bist unfruchtbar, und hast nieht geboren, aber du wirst schwanger werden und einert Sohii gebaren. 4. IJud nun nimm dich in acht und trinke keinen Wein und nicht was be rauscht und i13 keinerlej Unreines! 5. Und du wirst schwanger werden und wirst einen Solin gebareri, und nicht soil auf dessen Haupt em Scheermesser kommeri; denn der Knabe soil vom Mutterleibe an em Gottgeweihter scm und er wird beginnen Israel ans der 0-cwait der Philister zu befrejen. 13. Das Weib aber ging bin und er zahite ihrem Manne, indem sic sprach: Es kam zu mir em Mann O-ottes und er war anzusehen vie em Engel Gottes, uberaus furchtbar; aber ich fragte ihn niclit, woher er sei und semen Narnen teilte er Inir nicht mit. 7. TJnd er sagte zu mir: Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebaren, so trinke daun weder Wein rioch berausehendes 0-etrank und 113 keineriej Unrejues; denn der Knabe soil em 0-ottvom Mutterieib bis zu geweihter scm dern Tage seines Todes. 8. Da betete Mauoah zu 0-ott und sprach: Ich bitte dich, o mein Herr, der Gottesmanu, den du gesandt hast, möge noch eiumal zu uns kommell und uns beleliren, was wir tun solleu dem Knaben, der geborell wrden wird. 9. Uiid es hörte 0-ott auf die Stimme Manoahs und es kam der Engel G-ottes noch einmal zu dern Weibe, wahrend sic auf dern Felde saI3 und ihr Mann Manoah nicht bei ihr war.

Klingt bald wie iJiémah bald wie liyémah.

1’

I.

16

10. Wa-.ia’leh (shà,leh) ‘c’teh wa-.se”eh dse ‘aig wa-’erne’roh hes, yhe wa-Jelóoh ber ina’dwi tho ‘aig di-géda de be-Mm. 11. Wa-’e M4ntii wa-tdher ser dike’

‘4eh diól ‘aig wa-’e’mor kes, C ‘aig di .sémtolk ke ‘4eh, wa-’èmor ko-dé’. 12. Wa-’é’rnor Mdni, lol igócliien mak

me’tkal iné’m Iken hCkoin di mIbrke wa iném ‘may (mes) nefa. 10

Jud. 13, 10—20.

Birniscrn TEXTE.

13. Wa-’é’mor miak di-cZllãh e Mdnük,

mm61 di.-’é’mo(’r)k é ‘deh ta’tibur le-nhóbs

(ttar be-nkóbs). 14. Minól di-isrdqa mm ‘eb di-7jdmer ‘atIt, wa-L?,dmer ‘wa d-iabtnefl may (mes’) 15 ‘a-tére, wa-f6ere nigIs ‘a-tIt, ta’tIbur le nhófs mm61 cli-mérotk tos. 15. Wa-