Der großdeutsche Freiheitskampf [Band I und II in einem Band]

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Der großdeutsche Freiheitskampf [Band I und II in einem Band]

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Am 30. August, 24.00 Uhr, überreicht der britische ...
Mussolini unternimmt am 2. September einen letzten Ver- ...
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Die russischen und italienischen Stimmen zum Frieden fin- ...
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Am 24. Februar spricht der Führer zum 20. Jahrestag der ...
Vorwort zum zweiten Band ...
Am gleichen Tage richtet der Führer an die in Norwegen...
Am 9. Mai richtet der Führer an den Oberbefehlshaber der ...
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Die völlige Vernichtung des Feindes vor Dünkirchen nimmt ...
Am 6. Juni tritt der bisherige französische Außenminister ...
Am 12. Juni stehen die deutschen Truppen 20 km vor ...
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Am 22. Juni unterzeichnet Frankreich den Waffenstill- ...
Am 27. Juni erreichen die deutschen Truppen die spanische ...
Rede am 15. Oktober 1940 in Berlin ...
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England versucht nunmehr vom Süden gegen die Achse ...
Im zweiten Kriegshalbjahr 1940 sind nach dem Bericht des ...
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Ich bin der Überzeugung, daß, so wie bisher ...
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DER GROSSDEUTSCHE FREIHEITSKAMPF REDEN

ADOLF HITLERS

Reden des Führers

Herausgegeben von

Reichsleiter Philipp Bouhler

Der

großdeutsche Freiheitskampf

Reden Adolf Hitlers

Band I und II in einem Band

[ I ]

Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachf., München

DD 247

H5 4613 1742

1942 Alle Rechte vorbehalten / Bd. I Copyright 1940, Bd. II Copyright 1941 by Verlag Franz Eher Nachf., G. m.b. H. , München / Printed in Germany . Druck der Stuttgarter Vereinsbuchdruckerei AG.

#3323395

Vorwort des Herausgebers

In Versailles glaubten die Westmächte, Deutschland ein für allemal zu Boden geschlagen zu haben. Durch ein raffiniert ausgeklügeltes System künstlich aufgerichteter Staaten hofften sie, das wehrlos gemachte, in Ketten liegende und vom Hader der Parteien zerklüftete Reich für alle Zeiten in Abhängigkeit von ihrer plutokratischen Bevormundung zu halten. Jederzeit waren sie bereit, es mit Hilfe ihrer Trabanten von der Außenwelt abzuschnüren und ihm den Lebensatem zu nehmen, falls es jemals wieder wagen sollte, sich einen Platz an der Sonne zu erkämpfen. Das Schicksal aber hat es anders gewollt. Es schenkte dem deutschen Volk einen Führer, der sich, von unbändigem Glauben an das ewige Deutschland erfüllt, durch alle innerpolitischen Wirrnisse und Widerstände hindurch die Führung dieses Reiches erstritt. Vom ersten Tage seines Kampfes um ein größeres und schöneres Deutschland an hat Adolf Hitler auch nicht einen Augenblick verhehlt, daß er nicht ruhen und nicht rasten würde, bis die Fesseln der Schandverträge von Versailles und St. Germain gefallen seien, und eine freie deutsche Nation ihr Schicksal wieder selbst gestalten könne, um in dieser und in den kommenden Generationen ihre Aufgabe vor der Geschichte zu erfüllen. Mit logischer Klarheit und unerbittlicher Konsequenz ist der Führer dieser seiner Linie gefolgt. Er hat, als alle Gewalt vom deutschen Volke in seine Hand gelegt war, wie in den Zeiten des Kampfes um die Macht immer und immer wieder seine Stimme erhoben, um dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten, der, aller menschlichen und politischen Einsicht verschlossen, den nach dem Weltkriege geschaffenen, längst unhaltbar gewordenen Zustand einer künstlichen Neuord5

nung Europas zu verewigen suchte. Mit aller Eindringlichkeit warnte er vor den Folgen einer Entwicklung, die zwangsläufig eintreten mußte, wenn man ein Volk von der Größe, dem inneren Wert und der Tradition des deutschen in der Rolle eines bedeutungslosen Kleinstaates halten wollte. Bei großzügigsten Verzichten auf der einen Seite suchte er auf der andern die Lebensnotwendigkeiten Deutschlands sicherzustellen. Er predigte tauben Ohren. Die Westmächte vervielfachten gegenüber dem aufstrebenden nationalsozialistischen Reich den Haß, mit dem się noch das am Boden liegende Deutschland verfolgt hatten. Weit davon entfernt, ihrerseits einen Beitrag zur Befriedung Europas zu leisten, bestanden sie auf ihrem Schein und verzichteten nur deshalb auf die Anwendung neuer Gewaltmaßnahmen gegen das neue Reich, weil sie in völliger Verkennung der deutschen Verhältnisse nur an eine kurze Dauer des nationalsozialistischen Regimes glaubten. Der Führer aber handelte. Während er seine Bemühungen um eine friedliche Lösung der schwebenden Probleme fortsetzte, traf er alle Sicherungen, um das Reich vor kommenden

Vergewaltigungen zu bewahren. In einer unvorstellbar kurzen Zeit verwandelte er das Antlitz Deutschlands. Vor dem Glauben und dem Willen seines Genies wurde jeder Gedanke an Kapitulation zum wesenlosen Phantom. Das Wort „,Unmöglich“ strich er aus dem deutschen Sprachschatz aus. Und Glied für Glied zerbrach er die Ketten von Versailles. Er kehrte dem Völkerbund, der, schwächlich und ein höriges Werkzeug der Westmächte, schnöden Wortbruch am Reich beging, den Rücken . Er führte die deutsche Saar heim ins Reich. Er stellte die deutsche Wehrfreiheit und Wehrhoheit durch die Besetzung der Rheinlande und die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht wieder her. Er schuf ein deutsches Volksheer, wie es die Welt noch

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nicht gesehen hatte. Er knüpfte Bande der Freundschaft mit mächtigen Staatengebilden. Und als der Führer am 15. März 1938 auf dem Heldenplatz zu Wien vor der Geschichte den Eintritt seiner Heimat in das Deutsche Reich melden konnte, da war der erste der Versuche unserer Feinde, sich drohende Bastionen im Rücken Deutschlands zu erhalten, schmählich zuschanden geworden. Es war nur natürlich, daß alle Blicke und Erwartungen sich nunmehr einem Problem zuwandten, das, ganz im Geiste der Urheber von Versailles, zu einer immer offensichtlicheren Bedrohung Deutschlands und damit des Weltfriedens zu werden begann. Die Tschecho - Slowakei war ein Staat von Frankreichs Gnaden und errichtet worden unter Mißachtung aller historischen und völkischen Grundsätze. Sie sollte ein Faustpfand der Hegemonie Frankreichs sein und ganz offen wurde sie von den feindlichen Chauvinisten als ein Waffenarsenal zum Zwecke der Niederhaltung Deutschlands gepriesen. Daher traf der Führer die Westmächte an ihrer empfindlichsten Stelle, als er im Herbst 1938 die Sudetendeutschen dem maßlosen Terror der tschechischen Benesch-Gruppe entzog. Schon damals schien es, als ob wir kurz vor Ausbruch eines weittragenden Konfliktes ständen. Am 26. September ergriff der Führer im Berliner Sportpalast noch einmal das Wort, um die Unerschütterlichkeit seines Willens vor aller Welt darzutun, und um gleichzeitig England und Frankreich den Wahnsinn ihres Beginnens klarzumachen , wenn sie das bankrotte System einer Einkreisung Deutschlands weiterhin aufrechtzuhalten suchten. ,,Und eines kann die Welt hier zur Kenntnis nehmen : In 42 Jahren Krieg und in langen Jahren meines politischen Lebens hat man mir eines nie vorwerfen können : Ich bin noch niemals feige gewesen ! Ich gehe , meinem Volke jetzt voran als sein erster Soldat, und hinter mir - das mag die Welt wissen - marschiert jetzt ein Volk, und zwar ein anderes als das vom Jahre 1918 !"

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Vor dieser Entschlossenheit zuckten die westlichen Demokratien zurück und es kam zu den Münchener Vereinbarungen. So konnte der Führer am 3. Oktober 1938 die Egerländer als neue Staatsbürger des Deutschen Reiches begrüßen. Seine Worte: ,,Uber diesem Deutschen, Großdeutschen Reich liegt schützend der deutsche Schild und beschirmend das deutsche Schwert !" stellten im Verein mit dem inzwischen errichteten gigantischen Festungsgürtel des Westwalls eine nicht mißzuverstehende Warnung an die Westmächte dar, und so schreckten sie noch einmal vor dem längst geplanten äußersten Schritt zurück, als der tschecho- slowakische Staat dieser Erschütterung seiner Grundlagen nicht standhalten konnte ; als er, von ihnen aufgewiegelt, aber im entscheidenden Augenblick verlassen, auseinanderbrach; als die Slowakei ihre Selbständigkeit errang und sich unter den Schutz des Reiches stellte und der tschechische Staatspräsident Hacha den Führer um seinen Schutz für das tschechische Volk bat. Mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Böhmen und Mähren hatte der Führer wiederum eine „ Friedensbedrohung nunmehr endgültig beseitigt und die Voraussetzungen für die erforderliche Neuordnung in diesem Lebensraum geschaffen." Die Westmächte aber sahen einen weiteren Stützpunkt ihrer Einkreisungspolitik entschwinden. Noch einmal stellte der Führer in seinem Erlaß vom 16. März 1939 über das Protektorat Böhmen und Mähren den Kernpunkt des zur Debatte stehenden Problems klar heraus : ,,Das Deutsche Reich aber kann in diesen für seine eigene Ruhe und Sicherheit sowohl als für das allgemeine Wohlergehen und den allgemeinen Frieden so entscheidend wichtigen Gebieten keine andauernden Störungen dulden. Früher oder später müßte es als die durch die Geschichte und geographische Lage am stärksten interessierte und in Mitleidenschaft gezogene Macht die schwersten Folgen zu tragen haben. Es entspricht daher dem Gebot der Selbsterhaltung, wenn das Deutsche Reich entschlossen ist, zur Wiederherstellung der Grundlagen einer vernünf-

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tigen mitteleuropäischen Ordnung entscheidend einzugreifen und die sich daraus ergebenden Anordnungen zu treffen. Denn es hat in seiner tausendjährigen geschichtlichen Vergangenheit bereits bewiesen, daß es dank sowohl der Größe als auch der Eigenschaften des deutschen Volkes allein berufen ist, diese Aufgaben zu lösen." Die Heimkehr der Memeldeutschen ins Reich vollzog sich ohne Erschütterung. Die Westmächte aber waren weiterhin fieberhaft tätig, allen Fehlschlägen zum Trotz dennoch eine Einkreisung Deutschlands zu erzwingen und zu dem ihnen am günstigsten erscheinenden Zeitpunkt zur völligen Vernichtung des Reiches einen allgemeinen Weltkrieg zu entfesseln. Sie richteten ihre Blicke auf Polen und peitschten die chauvinistischen Instinkte dieses verblendeten Volkes in immer höhere Sphären eines politischen Größenwahns. Vor allem war es England, das stets in der Zerrissenheit des europäischen Raumes eine der Hauptstützen seiner Weltmachtpolitik erblickt hatte, und das nunmehr, anstatt die dargebotene Friedenshand des Führers zu ergreifen, unversöhnlich und skrupellos alle Brücken der Verständigung abzubrechen begann. Vergeblich war das unaufhörliche Mahnen des Führers, man möge sich nicht täuschen über die Geschlossenheit des deutschen Volkes, das vor keiner Hetze kriegslüsterner Plutokraten zurückweichen werde. Vergebens war sein Hinweis, daß im System der Demokratien die Kriegshetzer von heute die Regierungen von morgen sein können, vergebens seine Erklärung, daß der seinerzeitige Abschluß eines Flottenabkommens mit England getragen gewesen sei von seinem „ heißen Wunsch, nie in einen Krieg gegen England ziehen zu müssen". Der Haß Englands triumphierte, und ein beispielloser Feldzug der Verleumdung wurde gegen Deutschland eröffnet. Am 15. April 1939 sandte der Präsident der Vereinigten Staaten, Franklin Roosevelt, seine bekannte Botschaft an den Führer, die von der gesamten Presse der Demokratien und ihrer Freunde begeistert als taktischer Erfolg im

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Kampf gegen das Reich bejubelt wurde. In seiner Antwort, die ein welthistorisches Dokument ersten Ranges darstellt, ging der Führer vor dem Reichstag am 28. April noch einmal auf die wahren Hintergründe der Weltkrise ein. Er stellte noch einmal die Friedensbereitschaft des Reiches heraus, kündigte aber gleichzeitig den Flottenvertrag mit England und erklärte das Abkommen mit Polen als erloschen, da die Voraussetzungen hierfür auf der Gegenseite unverhüllt und offen mißachtet worden waren. Nun nahmen die Dinge unaufhaltsam ihren Lauf. Alle Versuche des Führers, den von Polen unter dem Druck Englands provozierten Konflikt zu begrenzen oder ihn durch rückhaltlose Verständigung zu vermeiden, scheiterten. England, als die treibende Kraft, stellte sich an die Spitze der Kriegspartei und die einsichtsvollen Kräfte in Frankreich wurden zum Schweigen gebracht. Jetzt mußten die Kanonen sprechen ! In dem vorliegenden Bande habe ich aus der Fülle der Reden Adolf Hitlers in seinem Kampfe um die Freiheit, Größe und Weltgeltung seines Volkes diejenigen vereinigt, die der Führer seit Beginn des gewaltigsten Ringens des Reiches um seine Unabhängigkeit und Zukunft gehalten hat. An der Spitze der Sammlung steht sein Antwortschreiben an Daladier vom 27. August 1939 als ein Dokument der menschlichen und soldatischen Größe des Führers, des ersten Soldaten unseres Volkes. Diese Reden sollen insbesondere den Männern, die heute mit der Waffe in der Hand sein Werk mit ihrem Leben schützen, auf daß das Reich werde und sich vollende, ein ständiger Begleiter sein. Die Worte, die der Führer in jenen entscheidenden Augenblicken dieses Krieges sprach, die Worte, die in Stunden von historischer Größe die Herzen vieler Millionen zum Schwingen brachten, sind schon heute Dokumente der Weltgeschichte geworden. Sie sind Glaube an die deutsche Kraft und Wille zur Tat. 10

Sie sind aufrüttelnde Wahrheit und Weg in die deutsche Zukunft. Sie sind Fanfare des Kampfes und Unterpfand des Sieges. Sie sind eine Chronik des großen Krieges um das germanische Reich.

April 1940

Philipp Bouhler

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In den Monaten Juli-August 1939 drängt die Entwicklung zur Entscheidung. Am 11. August hat sich die englisch-französische Militärmission nach Moskau begeben. Am 25. August wird ihre Tätigkeit durch den Empfang bei Kriegsminister Woroschilow beendet, der mitteilt, daß der Abschluß des Paktes mit Deutschland weitere Verhandlungen überflüssig mache . An demselben Tage erfolgt die Unterzeichnung des englischpolnischen Abkommens über gegenseitigen Beistand und um 13.30 das letzte Angebot des Führers einer deutsch-englischen Verständigung in einer Erklärung gegenüber dem britischen Botschafter. Ebenfalls am 25. August läßt der Führer dem französischen Ministerpräsidenten Daladier eine persönliche Botschaft übermitteln, die der Klarstellung des deutsch-französischen Verhältnisses dient. Am 26. August schreibt der französische Ministerpräsident Daladier einen persönlichen Brief, den der Führer 27. August beantwortet:

Die Antwort des Führers an Daladier

Berlin, den 27. August 1939

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident ! Ich verstehe die Bedenken, die Sie aussprechen. Auch ich habe niemals die hohe Verpflichtung übersehen, die denen auferlegt ist, die über das Schicksal der Völker gestellt sind. Als alter Frontsoldat kenne ich, wie Sie, die Schrecken des Krieges. Aus dieser Gesinnung und Erkenntnis heraus habe ich mich auch ehrlich bemüht, alle Konfliktstoffe zwischen unseren beiden Völkern zu beseitigen. Ich habe dem französischen Volk einst ganz offen versichert, daß die Rückkehr des Saargebietes die Voraussetzung dazu sein würde. Ich habe nach dieser Rückkehr sofort feierlich meinen Verzicht bekräftigt auf irgendwelche weiteren Ansprüche, die Frankreich berühren können . Das deutsche Volk hat diese meine Haltung gebilligt. Wie Sie sich selbst bei Ihrem letzten Hiersein überzeugen konnten, empfand und empfindet es gegen den einstigen tapferen Gegner im Bewußtsein seiner eigenen Haltung keinerlei Groll oder gar Haß. Im Gegenteil. Die Befriedung unserer Westgrenze führte zu einer steigenden Sympathie, jedenfalls von seiten. des deutschen Volkes, einer Sympathie, die sich bei vielen Anlässen geradezu demonstrativ zeigte. Der Bau der großen Westbefestigung, der zahlreiche Milliarden verschlang und verschlingt, stellt für Deutschland zugleich ein Dokument in der Akzeptierung und Festlegung der endgültigen Reichsgrenze dar. Das deutsche Volk hat damit auf zwei Provinzen Verzicht geleistet, die einst zum alten Deutschen Reich gehörten, später durch viel Blut wieder erobert wurden und endlich mit noch viel mehr Blut verteidigt wurden. Dieser Verzicht stellt, wie Sie mir, Exzellenz, zugeben

müssen, keine taktische, nach außen gezeigte Haltung dar, sondern einen Entschluß, der in allen unseren Maßnahmen seine konsequente Erhärtung erfuhr. Sie werden mir, Herr 13

Ministerpräsident, nicht einen Fall nennen können, in dem auch nur durch eine Zeile oder eine Rede gegen diese endgültige Fixierung der deutschen Reichsgrenze nach dem Westen hin verstoßen worden wäre. Ich glaubte, durch diesen Verzicht und durch diese Haltung jeden denkbaren Konfliktstoff zwischen unseren beiden Völkern ausgeschaltet zu haben, der zu einer Wiederholung der Tragik von 1914/18 würde führen können. Diese freiwillige Begrenzung der deutschen Lebensansprüche im Westen kann aber nicht aufgefaßt werden als eine auch auf allen anderen Gebieten geltende Akzeptierung des Versailler Diktats. Ich habe nun wirklich Jahr für Jahr versucht, die Revision wenigstens der unmöglichsten und untragbarsten Bestimmungen dieses Diktats auf dem Verhandlungswege zu erreichen. Es war dies unmöglich. Daß die Revision kommen mußte, war zahlreichen einsichtsvollen Männern aus allen Völkern bewußt und klar. Was immer man nun gegen meine Methode anführen kann, was immer man an ihr aussetzen zu müssen glaubt, so darf doch nicht übersehen oder bestritten werden, daß es mir möglich wurde, ohne neues Blutvergießen in vielen Fällen nicht nur für Deutschland befriedigende Lösungen zu finden, sondern daß ich durch die Art des Verfahrens die Staatsmänner anderer Völker der für sie oft unmöglichen Verpflichtung enthob, diese Revision vor ihren eigenen Völkern verantworten zu müssen ; denn immerhin, eines werden Eure Exzellenz mir zugeben müssen : Die Revision mußte kommen. Das Versailler Diktat war untragbar. Kein Franzose von Ehre, auch Sie nicht, Herr Daladier, hätten in einer ähnlichen Lage anders gehandelt wie ich. Ich habe nun in diesem Sinne auch versucht, die allerunvernünftigste Maßnahme des Versailler Diktats aus der Welt zu schaffen .

Ich habe der polnischen Regierung ein Angebot gemacht, über das das deutsche Volk erschrocken ist. Kein anderer als ich konnte es überhaupt wagen, mit einem solchen Angebot vor die Offentlichkeit zu treten. Es konnte daher auch nur einmalig sein. Ich bin nun zutiefst überzeugt, daß, wenn besonders von England aus damals statt in der Presse 14

gegen Deutschland eine wilde Kampagne loszulassen, Gerüchte von einer deutschen Mobilmachung zu lancieren, Polen irgendwie zugeredet worden wäre, vernünftig zu sein , Europa heute und auf 25 Jahre den Zustand tiefsten Friedens genießen könnte. So aber wurde erst durch die Lüge von der deutschen Aggression die polnische öffentliche Meinung aufgeregt, der polnischen Regierung die eigenen notwendigen klaren Entschlüsse erschwert und vor allem durch die dann folgende Abgabe des Garantieversprechens der Blick für die Grenze realer Möglichkeiten getrübt. Die polnische Regierung lehnte die Vorschläge ab. Die polnische öffentliche Meinung begann in der sicheren Überzeugung, daß ja nun England und Frankreich für Polen kämpfen würden, Forderungen zu erheben, die man vielleicht als lächerliche Verrücktheit bezeichnen könnte, wenn sie nicht so unendlich gefährlich wären. Damals setzte ein unerträglicher Terror, eine physische und wirtschaftliche Drangsalierung der immerhin über eineinhalb Millionen zählenden Deutschen in den vom Reich abgetrennten Gebieten ein. Ich will hier nicht über die vorgekommenen Scheußlichkeiten sprechen . Allein auch Danzig wurde mit fortgesetzten Übergriffen polnischer Behörden steigend zum Bewußtsein gebracht, daß es scheinbar rettungslos der Willkür einer dem nationalen Charakter der Stadt und der Bevölkerung fremden Gewalt ausgeliefert ist. Darf ich mir nun die Frage erlauben, Herr Daladier, wie würden Sie als Franzose handeln , wenn durch irgendeinen unglücklichen Ausgang eines tapferen Kampfes eine Ihrer Provinzen durch einen von einer fremden Macht besetzten Korridor abgetrennt würde, eine große Stadt sagen wir Marseille - verhindert würde, sich zu Frankreich zu bekennen, und die in diesem Gebiete lebenden Franzosen nun verfolgt, geschlagen, mißhandelt, ja, bestialisch ermordet würden? Sie sind Franzose, Herr Daladier, und ich weiß daher, wie Sie handeln würden. Ich bin Deutscher, Herr Daladier. Zweifeln Sie nicht an meinem Ehrgefühl und an meinem Pflichtbewußtsein, genau so zu handeln. Wenn Sie nun dieses Unglück hätten, das wir besitzen, würden Sie dann, Herr Daladier, verstehen, wenn Deutschland ohne jede Ver-

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anlassung dafür eintreten wollte, daß der Korridor durch Frankreich bleibt, daß die geraubten Gebiete nicht zurückkehren dürfen, daß die Rückkehr Marseilles nach Frankreich verboten wird? Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, Herr Daladier, daß Deutschland aus diesem Grunde gegen Sie kämpfen würde. Denn ich und wir alle haben auf Elsaß-Lothringen verzichtet, um ein weiteres Blutvergießen zu vermeiden ; um so weniger würden wir Blut vergießen, um ein Unrecht aufrechtzuerhalten, das für Sie untragbar sein müßte, wie es für uns bedeutungslos wäre. Alles, was Sie in Ihrem Brief, Herr Daladier, schreiben, empfinde ich genau so wie Sie. Vielleicht können gerade wir uns als alte Frontsoldaten auf manchen Gebieten am leichtesten verstehen ; allein, ich bitte Sie, verstehen Sie auch dies : Daß es für eine Nation von Ehre unmöglich ist, auf fast zwei Millionen Menschen zu verzichten und sie an ihren eigenen Grenzen mißhandelt zu sehen. Ich habe daher eine klare Forderung aufgestellt : Danzig und der Korridor müssen an Deutschland zurück. Die mazedonischen Zustände an unserer Ostgrenze müssen beseitigt werden. Ich sehe keinen Weg, Polen, das sich ja nun im Schutze seiner Garantien unangreifbar fühlt, hier zu einer friedlichen Lösung bewegen zu können. Ich würde aber an einer ehrenvollen Zukunft meines Volkes verzweifeln, wenn wir unter solchen Umständen nicht entschlossen wären , die Frage so oder so zu lösen. Wenn das Schicksal nun dadurch unsere beiden Völker wieder zum Kampfe zwingt, dann würde doch in den Motiven ein Unterschied sein. Ich, Herr Daladier, kämpfe dann mit meinem Volk um die Wiedergutmachung eines Unrechts, und die anderen um die Beibehaltung desselben. Dies ist um so tragischer, als viele der bedeutenden Männer auch Ihres eigenen Volkes den Unsinn der damaligen Lösung ebenso erkannt haben wie die Unmöglichkeit seiner dauernden Aufrechterhaltung. Ich bin mir im klaren über die schweren Konsequenzen, die ein solcher Konflikt mit sich bringt. Ich glaube aber, die schwersten würde Polen zu tragen haben, denn ganz gleich, wie auch ein Krieg um diese Frage ausginge, der polnische Staat von jetzt wäre so oder so verloren . 16

Daß dafür nun unsere beiden Völker in einen neuen blutigen Vernichtungskrieg eintreten sollen, ist nicht nur für Sie, sondern auch für mich, Herr Daladier, sehr schmerzlich. Ich sehe aber, wie schon bemerkt, von uns aus keine Möglichkeit, auf Polen in einem vernünftigen Sinn einwirken zu können zur Korrektur einer Lage, die für das deutsche Volk und das Deutsche Reich unerträglich ist. Adolf Hitler.

2 Freiheitskampf I/II

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Am 30. August, 24.00 Uhr, überreicht der britische Botschafter dem Reichsminister des Auswärtigen ein Memorandum, und am 31. August 1939, 21.00 Uhr, werden die letzten Vorschläge Deutschlands für eine friedliche Lösung des Danziger und des Korridor - Problems veröffentlicht. Damit gleichlaufend nehmen die polnischen Provokationen überhand und steigern sich am 31. August unter Teilnahme von regulären polnischen Soldaten zu offenen Angriffen auf das Reichsgebiet . Das Oberkommando der Wehrmacht teilt am 1. September mit: ,,Berlin, den 1. September: Auf Befehl des Führers und Obersten Befehlshabers hat die Wehrmacht den aktiven Schutz des Reiches übernommen. In Erfüllung ihres Auftrages, der polnischen Gewalt Einhalt zu gebieten, sind Truppen des deutschen Heeres heute früh über alle deutschpolnischen Grenzen zum Gegenangriff angetreten. Gleichzeitig sind Geschwader der Luftwaffe zum Niederkämpfen militärischer Ziele in Polen gestartet. Die Kriegsmarine hat den Schutz der Ostsee übernommen . 66 Der Führer ergreift vor dem Reichstag das Wort:

Rede am 1. September 1939 in Berlin vor dem Reichstag

Abgeordnete !

Männer des Deutschen Reichstags !

Seit Monaten leiden wir alle unter der Qual eines Problems, das uns auch der Versailler Vertrag, d. h. das Versailler Diktat, einst beschert hat, eines Problems, das in seiner Ausartung und Entartung für uns unerträglich geworden war. Danzig war und ist cine deutsche Stadt. Der Korridor war und ist deutsch. Alle diese Gebiete verdanken ihre kulturelle Erschließung ausschließlich dem deutschen Volk. Ohne das deutsche Volk würde in all diesen östlichen Gebieten tiefste Barbarei herrschen. Danzig wurde von uns getrennt, der Korridor neben anderen deutschen Gebieten des Ostens von Polen annektiert, vor allem aber die dort lebenden deutschen Minderheiten in der qualvollsten Weise mißhandelt. Über eine Million Menschen deutschen Blutes mußten in den Jahren 1919/20 schon damals ihre Heimat verlassen. Wie immer, habe ich auch hier versucht, auf dem Wege friedlicher Revisionsvorschläge eine Änderung des unerträglichen Zustandes herbeizuführen. Es ist eine Lüge, wenn in der anderen Welt behauptet wird, daß wir alle unsere Revisionen nur versuchten unter Druck durchzusetzen. 15 Jahre, ehe der Nationalsozialismus zur Macht kam, hatte man Gelegenheit, auf dem Wege friedlichster Abmachungen, auf dem Wege friedlicher Verständigung, die Revisionen durchzuführen. Man tat es nicht. In jedem cinzelnen Fall habe ich später dann von mir aus nicht einmal, sondern oftmals Vorschläge gemacht zur Revision unerträglicher Zustände. Alle diese Vorschläge sind, wie Sie wissen, abgelehnt worden. Ich brauche sie hier nicht im einzelnen aufzuzählen : die Vorschläge zur Rüstungsbegrenzung, ja, wenn notwendig, zur Rüstungsbeseitigung, die Vorschläge zur Beschränkung der Kriegführung, die Vorschläge zur Ausschaltung gewisser,

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in meinen Augen mit dem Völkerrecht schwer zu vereinbarenden Methoden der modernen Kriegführung. Sie kennen die Vorschläge, die ich machte über die Notwendigkeit der Wiederherstellung der deutschen Souveränität über die deutschen Reichsgebiete. Sie kennen die endlosen Versuche, die ich machte zu einer friedlichen Klärung und zu einer Verständigung über das Problem Österreich, später über das Problem Sudetenland, Böhmen und Mähren. Es war alles vergeblich. Eines ist nun unmöglich: zu verlangen, daß ein unmöglicher Zustand auf dem Wege von friedlichen Revisionen bereinigt wird -- und die friedlichen Revisionen konsequent zu verweigern. Es ist auch unmöglich, zu sagen, daß derjenige, der in einer solchen Lage dann dazu übergeht, von sich aus diese Revisionen vorzunehmen, gegen ein Gesetz verstößt. Denn das Diktat von Versailles ist für uns Deutsche kein Gesetz ! Es war ein Diktat. Es geht nicht an , von jemand mit vorgehaltener Pistole und mit der Drohung des Verhungerns von Millionen Menschen eine Unterschrift zu erpressen und dann das Dokument mit dieser erpreßten Unterschrift als ein feierliches Gesetz zu proklamieren. So habe ich auch im Falle Danzigs, des Korridors usw. versucht, durch friedliche Vorschläge auf dem Wege einer friedlichen Diskussion die Probleme zu lösen. Daß die Probleme gelöst werden mußten, das war klar. Und daß der Termin dieser Lösung für die westlichen Staaten vielleicht uninteressant sein kann, ist für uns verständlich. Aber dieser Termin ist nicht uns gleichgültig, und vor allem, er war nicht und konnte nicht gleichgültig sein für die am meisten leidenden Opfer. Ich habe in Besprechungen mit polnischen Staatsmännern die Gedanken, die Sie von mir hier in meiner letzten Reichstagsrede vernommen haben, ventiliert, sie mit ihnen durchgesprochen. Kein Mensch hätte sagen oder behaupten können, daß dies etwa ein ungebührliches Verfahren oder gar ein ungebührlicher Druck gewesen wäre. Ich habe dann allerdings endlich die deutschen Vorschläge formulieren lassen. Und ich muß daher noch einmal wiederholen, daß es etwas Loyaleres und Bescheideneres nicht gibt als diese von mir damals unterbreiteten Vorschläge. Und ich möchte das jetzt 20

hier der Welt sagen : Ich allein war überhaupt nur in der Lage, solche Vorschläge zu macheh ! Denti ich weiß ganz genau, daß ich mich damals in Gegensatz gebracht habe zur Auffassung von Millionen von Deutscheh . Diese Vorschläge sind abgelehnt worden. Aber nicht nur das, sie wurden beantwortet 1. mit Mobilmachungen, 2. mit einem verstärkten Terror, mit gesteigertem Druck auf die Volksdeutschen in diesen Gebieten und mit einem langsamen Abdrosselungskampf gegen die Freie Stadt Danzig wirtschaftlich und zollpolitisch und in den letzten Wochen endlich auch militärisch und verkehrstechnisch. Polen hat seinen Kampf gegen die Freie Stadt Danzig gerichtet. Es war weiter nicht bereit, die Korridorfrage in einer irgendwie billigen und beiden Interessen gerecht werdenden Weise zu lösen. Und es hat endlich nicht daran gedacht, seine Minderheitenverpflichtungen einzuhalten. Ich muß hier eines feststellen : Deutschland hat diese Verpflichtungen eingehalten. Die Minderheiten, die im Deutschen Reich leben, werden nicht verfolgt. Es soll ein Franzose aufstehen und soll behaupten, daß etwa im Saargebiet die dort lebenden 50 000 oder 100 000 Franzosen unterdrückt, gequält oder entrechtet werden. Es kann dies keiner sagen. Ich habe nun vier Monate lang dieser Entwicklung ruhig zugesehen. Allerdings nicht, ohne immer wieder zu warnen. Ich habe in letzter Zeit nun diese Warnungen verstärkt. Ich habe dem polnischen Botschafter mitteilen lassen, vor nun schon über drei Wochen, daß , wenn Polen noch weitere ultimative Noten an Danzig schicken würde, daß, wenn es weitere Unterdrückungsmaßnahmen gegen das dortige Deutschtum vornehmen würde oder wenn Polen versuchen sollte, auf dem Wege zollpolitischer Maßnahmen Danzig wirtschaftlich zu vernichten, daß dann Deutschland nicht mehr länger untätig zusehen könnte ! Und ich habe auch keinen Zweifel darüber gelassen, daß man in dieser Hinsicht das heutige Deutschland nicht verwechseln darf mit dem Deutschland, das vor uns war. Man hat versucht, das Vorgehen gegen die Deutschen damit zu entschuldigen, daß man erklärte, die Volkstumsdeutschen hätten Provokationen begangen. Ich weiß nicht, worin die Provokationen der Kinder und Frauen 21

bestehen sollen, die man mißhandelt, die man verschleppt, oder worin die Provokation derer bestanden haben soll, die man in der tierischsten , sadistischsten Weise teils mißhandelt, teils getötet hat. Das weiß ich nicht. Aber nur eines weiß ich: daß es keine Großmacht von Ehre gibt, die auf die Dauer solchen Zuständen zusehen würde ! Ich habe auch noch ein letztes Mal versucht, obwohl ich ich gestehe es → innerlich überzeugt war, daß es der polnischen Regierung, vielleicht auch infolge ihrer Abhängigkeit von einer nunmehr entfesselten wilden Soldateska, mit einer wirklichen Verständigung nicht ernst sei- , ich habe ein letztes Mal versucht, einen Vermittlungsvorschlag der britischen Regierung anzunehmen. Sie schlug vor, nicht daß sie selber Verhandlungen führen wollte, sondern sie schlug vor und versicherte es , eine direkte Verbindung herzustellen zwischen Polen und Deutschland, um auf diesem Weg noch einmal in das Gespräch zu kommen. Nun muß ich hier folgendes feststellen : Ich habe diesen Vorschlag angenommen. Ich habe für diese Besprechungen Grundlagen ausgearbeitet, die Ihnen bekannt sind. Und ich. bin nun mit meiner Regierung zwei volle Tage dagesessen und habe gewartet, ob es der polnischen Regierung paßt, uns nun endlich einen Bevollmächtigten zu schicken oder nicht. Sie hat uns gestern abend keinen Bevollmächtigten geschickt, sondern durch ihren Botschafter mitteilen lassen, daß sie zur Zeit erwäge, ob sie in der Lage ist und inwieweit sie in der Lage ist, auf die englischen Vorschläge einzugehen, und sie würde dies dann England mitteilen. Meine Herren Abgeordneten ! Wenn man dem Deutschen Reich und seinem Staatsoberhaupt so etwas zumuten kann, und wenn das Deutsche Reich und sein Staatsoberhaupt das dulden würde, dann würde die deutsche Nation nichts anderes verdienen, als abzutreten von der politischen Bühne ! Und hier hat man sich in mir wesentlich getäuscht ! Meine Friedensliebe und meine endlose Langmut soll man nicht mit Schwäche oder gar mit Feigheit verwechseln ! Ich habe daher gestern abend mich entschlossen, es auch der britischen Regierung mitzuteilen, daß ich unter diesen Umständen von der polnischen Regierung keine Geneigtheit mehr finden kann, mit uns in ein wirklich ernstes Gespräch 22

einzutreten. Es waren damit diese Vermittlungsvorschläge gescheitert. Denn unterdes war erstens als erste Antwort auf diesen Vermittlungsvorschlag die polnische Generalmobilmachung gekommen und als weitere Antwort neue Greueltaten. Diese Vorgänge haben sich nun heute nacht abermals wiederholt. Nachdem schon neulich in einer einzigen Nacht 21 Grenzzwischenfälle waren, sind es heute nacht 14 gewesen, darunter drei ganz schwere. Ich habe mich daher nun entschlossen, mit Polen in der gleichen Sprache zu reden, in der Polen nun seit Monaten mit uns spricht ! Wenn nun Staatsmänner im Westen erklären, daß dies ihre Interessen berühre, so kann ich eine solche Erklärung nur bedauern. Sie kann mich aber nicht eine Sekunde in der Erfüllung meiner Pflicht wankend machen. Was will man von uns mehr? Ich habe es feierlich versichert, und ich wiederhole es, daß wir von diesen Weststaaten nichts fordern und nie etwas fordern werden . Ich habe es versichert, daß die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland eine endgültige ist. Ich habe England immer wieder eine Freundschaft und, wenn notwendig, das engste Zusammengehen angeboten. Aber Liebe kann nicht nur von einer Seite geboten werden. Sie muß von der anderen ihre Erwiderung finden. Deutschland hat keine Interessen im Westen. Unser Westwall ist zugleich für alle Zeiten die Grenze des Reiches nach dem Westen. Wir haben auch keine Ziele für die Zukunft. Diese Einstellung des Reiches wird sich nicht mehr ändern. Die anderen europäischen Staaten, sie begreifen zum Teil unsere Haltung. Ich möchte hier vor allem danken Italien, das uns diese ganze Zeit unterstützt hat. Sie werden aber auch verstehen, daß ich für die Durchführung dieses Kampfes nicht an eine fremde Hilfe appellieren will. Wir werden diese unsere Aufgabe selber lösen. Die neutralen Staaten, sie haben uns ihre Neutralität an sich versichert, genau so wie wir sie ihnen schon vorher garantierten. Es ist uns heilig ernst mit dieser Versicherung. Und solange kein anderer ihre Neutralität bricht, werden wir sie ebenfalls peinlichst genau achten, denn was sollten wir von ihnen wünschen oder wollen ? Ich bin aber glücklich, Ihnen nun besonders ein Ereignis 23

von dieser Stelle aus mitteilen zu können. Sie wissen, daß Rußland und Deutschland von zwei verschiedenen Doktrinen regiert werden. Es war nur eine Frage, die geklärt werden mußte : Deutschland hat nicht die Absicht, seine Doktrin zu exportieren . Im Augenblick, in dem Sowjetrußland seine Doktrin nicht nach Deutschland zu exportieren gedenkt, im selben Augenblick sehe ich keine Veranlassung mehr, daß wir auch nur noch einmal gegeneinander Stellung nehmen sollen, Und wir sind uns, beide Seiten, darüber ganz klar geworden : Jeder Kampf unserer Völker gegeneinander würde nur anderen einen Nutzen abwerfen. Wir haben uns daher entschlossen, einen Pakt abzuschließen, der zwischen uns beiden für alle Zukunft jede Gewaltanwendung ausschließt, der uns in gewissen europäischen Fragen zur Konsultierung verpflichtet, der uns das wirtschaftliche Zusammenarbeiten ermöglicht und der es vor allem sicherstellt, daß sich die Kräfte dieser beiden großen, gewaltigen Staaten nicht miteinander oder gegeneinander verbrauchen. Jeder Versuch des Westens, hier etwas zu ändern, wird fehlschlagen. Ich möchte das gleich hier versichern, daß diese politische Entscheidung eine ungeheure Wende für die Zukunft bedeutet und eine endgültige ist. Ich glaube, daß das ganze deutsche Volk diese meine politische Einstellung begrüßen wird. Denn Rußland und Deutschland haben im Weltkrieg gegeneinander gekämpft, und beide waren letzten Endes die Leidtragenden. Ein zweites Mal soll und wird das nicht mehr passieren. Der Nichtangriffs- und Konsultativpakt, der am Tage seiner Unterzeichnung bereits gültig wurde, hat gestern die höchste Ratifikation in Moskau und auch in Berlin erfahren. Und auch in Moskau wurde dieser Pakt genau so begrüßt, wie sie ihn hier begrüßen . Die Rede, die der Volkskommissar Molotow, der russische Außenkommissar, hielt, kann ich nur Wort für Wort unterschreiben. Unsere Ziele : Ich bin fest entschlossen : Erstens die Frage Danzig, zweitens die Frage des Korridors zu lösen und drittens dafür zu sorgen, daß im Verhältnis Deutschlands zu Polen eine Wendung eintritt, eine Änderung, die ein friedliches Zusammenleben sicherstellt. 24 24

Ich bin dabei entschlossen, so lange zu kämpfen, bis entweder die derzeitige polnische Regierung geneigt ist, diese Voraussetzung herzustellen, oder bis eine andere polnische Regierung dazu geneigt ist. Ich will von den deutschen Grenzen das Element der Unsicherheit, die Atmosphäre ewiger bürgerkriegsähnlicher Zustände entfernen. Ich will dafür sorgen, daß im Osten der Friede an der Grenze kein anderer ist, als wir ihn an unseren anderen Grenzen kennen. Ich will dabei die notwendigen Handlungen so vornehmen, daß sie nicht dem widersprechen, was ich Ihnen hier, meine Herren Abgeordneten, im Reichstag selbst als Vorschläge an die übrige Welt bekanntgab. Das heißt, ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meine Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken. Wenn aber der Gegner daraus einen Freibrief ablesen zu können glaubt, seinerseits mit umgekehrten Methoden kämpfen zu können, dann wird er eine Antwort erhalten, daß ihm Hören und Sehen vergeht ! Polen hat heute nacht zum erstenmal auf unserem eigenen Territorium auch bereits durch reguläre Soldaten geschossen . Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen ! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten ! Wer mit Gift kämpft, wird mit Giftgas bekämpft. Wer selbst sich von den Regeln einer humanen Kriegführung entfernt, kann von uns nichts anderes erwarten, als daß wir den gleichen Schritt tun. Ich werde diesen Kampf, ganz gleich, gegen wen, so lange führen, bis die Sicherheit des Reiches und bis seine Rechte gewährleistet sind. Ich habe nun über sechs Jahre am Aufbau der deutschen Wehrmacht gearbeitet. Es sind in dieser Zeit über 90 Milliarden für den Aufbau dieser Wehrmacht aufgewendet worden. Sie ist heute die bestausgerüstete, und sie steht weit über jedem Vergleich mit der des Jahres 1914. Mein Vertrauen auf sie ist unerschütterlich. Wenn ich diese Wehrmacht aufrief, und wenn ich nun vom deutschen Volk Opfer und, wenn notwendig, alle Opfer fordere, dann habe ich ein Recht dazu. Denn ich bin auch selbst heute genau so bereit, wie ich es früher war , jedes persönliche Opfer zu bringen. Ich verlange von keinem deutschen Mann etwas anderes, als was ich selber über vier Jahre freiwillig 25

bereit war jederzeit zu tun. Es soll keine Entbehrung in Deutschland geben, die ich nicht selber sofort übernehme. Mein ganzes Leben gehört von jetzt ab erst recht meinem Volk. Ich will nichts anderes jetzt sein als der erste Soldat des Deutschen Reiches.

Ich habe damit wieder jenen Rock angezogen, der mir einst selbst der heiligste und teuerste war. Ich werde ihn nur ausziehen nach dem Sieg, oder ich werde dieses Ende nicht erleben ! Sollte mir in diesem Kampfe nun etwas zustoßen, dann ist mein erster Nachfolger Parteigenosse Göring. Sollte Parteigenossen Göring etwas zustoßen, ist der nächste Nachfolger Parteigenosse Heß . Sie würden diesen dann als Führer genau so zu blinder Treue und Gehorsam verpflichtet sein wie mir. Sollte auch Parteigenossen Heß etwas zustoßen, werde ich durch Gesetz nunmehr den Senat berufen, der dann den Würdigsten, d. h. den Tapfersten, aus seiner Mitte wählen soll. Als Nationalsozialist und als deutscher Soldat gehe ich in diesen Kampf mit einem starken Herzen hinein. Mein ganzes Leben war nichts anderes als ein einziger Kampf für mein Volk, für seine Wiederauferstehung, für Deutschland. Über diesem Kampf stand immer nur ein Bekenntnis des Glaubens an dieses Volk. Ein Wort habe ich nie kennengelernt, es heißt: Kapitulation. Wenn irgend jemand aber glaubt, daß wir vielleicht einer schweren Zeit entgegengehen, dann möchte ich ihn bitten, zu bedenken, daß einst ein preußischer König mit einem lächerlich kleinen Staat einer der größten Koalitionen gegenübertrat und in drei Kämpfen am Ende doch erfolgreich bestand , weil es jenes gläubige starke Herz besaß , das auch wir in dieser Zeit benötigen . Und ich möchte daher jetzt der ganzen Umwelt gleich versichern : Ein November 1918 wird sich niemals mehr in der deutschen Geschichte wiederholen! So wie ich selber bereit bin, jederzeit mein Leben einzufür mein Volk und setzen - jeder kann es mir nehmen für Deutschland, so verlange ich dasselbe auch von jedem anderen. Wer aber glaubt, sich diesem nationalen Gebot, sei

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es direkt oder indirekt, widersetzen zu können, der fällt ! Verräter haben nichts zu erwarten als den Tod! Wir alle bekennen uns damit nur zu unserem alten Grundsatz : Es ist gänzlich unwichtig, ob wir leben, aber notwendig ist es, daß unser Volk lebt, daß Deutschland lebt. - Ich erwarte von Ihnen , als den Sendboten des Reiches, daß Sie nunmehr auf all den Plätzen, auf die Sie gestellt sind, Ihre Pflicht erfüllen. Sie müssen Bannerträger sein des Widerstandes, koste es, was es wolle. Keiner melde mir, daß in seinem Gau, in seinem Kreis oder in seiner Gruppe oder in seiner Zelle die sStimmung einmal schlecht sein könnte. Träger, verantwortliche Träger der Stimmung sind Sie. Ich bin verantwortlich für die Stimmung im deutschen Volk, Sie sind verantwortlich für die Stimmung in Ihren Gauen, in Ihren Kreisen. Keiner hat das Recht, diese Verantwortung abzutreten. Wir haben uns nicht zu fragen jetzt um irgendeine Stimmung, sondern ausschließlich um unsere Pflicht . Und die Pflicht ist uns vorgezeichnet. Das Opfer, das von uns verlangt wird, ist nicht größer als das Opfer, das zahlreiche Generationen gebracht haben. Alle die Männer, die vor uns für Deutschland antreten mußten den bittersten und schwersten Weg, haben nichts anderes geopfert und geleistet, als was wir auch zu leisten haben. Ihr Opfer war kein billigeres und kein schmerzloseres und damit kein leichteres, als das Opfer sein würde, das von uns verlangt wird. Ich erwarte auch von der deutschen Frau, daß sie sich in eiserner Disziplin vorbildlich in diese große Kampfgemeinschaft einfügt. Die deutsche Jugend aber wird strahlenden Herzens ohnehin erfüllen, was die Nation, der nationalsozialistische Staat von ihr erwartet und fordert. Wenn wir diese Gemeinschaft bilden, eng verschworen, zu allem entschlossen, niemals gewillt, zu kapitulieren, dann wird unser Wille jeder Not Herr werden. Und ich möchte schließen mit dem Bekenntnis, das ich einst aussprach, als ich den Kampf um die Macht im Reich begann. Damals sagte ich, wenn unser Wille so stark ist, daß keine Not ihn mehr zu zwingen vermag, dann wird unser Wille und unser deutscher Stahl auch die Not meistern ! Deutschland Sieg Heil!

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Am Tage seiner Reichstagsrede vom 1. September wendet sich der Führer mit folgendem Aufruf an die Wehrmacht :

An die Wehrmacht !

Der polnische Staat hat die von mir erstrebte friedliche Regelung nachbarlicher Beziehungen verweigert, er hat statt dessen an die Waffen appelliert . Die Deutschen in Polen werden mit blutigem Terror verfolgt, von Haus und Hof vertrieben. Eine Reihe von für eine Großmacht unerträglichen Grenzverletzungen beweist, daß die Polen nicht mehr gewillt sind, die deutsche Reichsgrenze zu achten. Um diesem wahnwitzigen Treiben ein Ende zu bereiten, bleibt mir kein anderes Mittel, als von jetzt ab Gewalt gegen Gewalt zu setzen. Die deutsche Wehrmacht wird den Kampf um die Ehre und die Lebensrechte des wiederauferstandenen deutschen Volkes mit harter Entschlossenheit führen. Ich erwarte, daß jeder Soldat, eingedenk der großen Tradition des ewigen deutschen Soldatentums, seine Pflicht bis zum letzten erfüllen wird. Bleibt Euch stets und in allen Lagen bewußt, daß Ihr die Repräsentanten des nationalsozialistischen Großdeutschlands seid ! Es lebe unser Volk und unser Reich !

Berlin, den 1. September 1939. Adolf Hitler.

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Mussolini unternimmt am 2. September einen letzten Versuch zur Erhaltung des europäischen Friedens. Deutschland und Frankreich stimmen seinem Vorschlag zu. England lehnt ab. Am 3. September, 9.00 Uhr, übergibt der britische Botschafter dem Reichsaußenminister eine ultimative Note. Um 11.15 Uhr übergibt der britische Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten dem deutschen Geschäftsträger in London die britische Kriegserklärung . Um 11.30 Uhr lehnt die Reichsregierung das britische Ultimatum in einem Memorandum ab. Die französische Regierung teilt um 12.20 Uhr mit,,.daß sie sich verpflichtet sieht, von heute, dem 3. September, 17.00 Uhr ab die vertraglichen Bindungen zu erfüllen ..." In einem Rundtelegramm an die deutschen diplomatischen Missionen vom 3. September heißt es zu den Ereignissen des 3. September:

99 ... Damit ist die Saat der Männer aufgegangen, die in England seit Jahren Vernichtung Deutschlands predigen. Dieser Verlauf der Ereignisse zeigt klar volle Verantwortlichkeit Englands für Kriegsausbruch ." Der Führer erläßt nachstehende Aufrufe an Volk, Partei und Wehrmacht:

An das deutsche Volk!

Seit Jahrhunderten hat England das Ziel verfolgt, die europäischen Völker der britischen Welteroberungspolitik gegenüber dadurch wehrlos zu machen, daß ein Gleichgewicht der Kräfte proklamiert wurde, nach dem England das Recht in Anspruch nahm, den ihn jeweils am gefährlichsten erscheinenden europäischen Staat unter fadenscheinigen Vorwänden anzugreifen und zu vernichten. So hat es die spanische Weltmacht bekämpft, später die holländische, dann die französische und seit dem Jahre 1871 die deutsche. Wir selber sind Zeugen gewesen des von England getriebenen Einkreisungskampfes gegen das Deutschland der Vorkriegszeit. Sowie sich das Deutsch Reich unter seiner nationalsozialistischen Führung von den furchtbaren Folgen des Versailler Diktates zu erholen begann und die Krise zu überstehen drohte, setzte die britische Einkreisung sofort wieder ein. Die uns aus dem Weltkrieg bekannten britischen Kriegshetzer wollen nicht, daß das deutsche Volk lebt. Sie haben vor dem Weltkriege gelogen, daß ihr Kampf nur dem Hause Hohenzollern oder dem deutschen Militarismus gelte, daß sie keine Absichten auf deutsche Kolonien hätten , daß sie nicht daran dächten, uns die Handelsflotte zu nehmen, und sie haben dann das deutsche Volk unter das Versailler Diktat gezwungen. Die getreue Erfüllung dieses Diktates hätte früher oder später 20 Millionen Deutsche ausgerottet. Ich habe es unternommen, den Widerstand der deutschen Nation dagegen zu mobilisieren und in einer einmaligen friedlichen Arbeit dem deutschen Volk wieder Arbeit und Brot zu sichern. In eben dem Ausmaße aber, in dem die friedliche Revision des Versailler Gewaltdiktates zu gelingen schien und das deutsche Volk wieder zu leben begann, setzte die neue englische Einkreisungspolitik ein. Die gleichen Kriegshetzer wie vor 1914 traten auf. Ich habe England und dem englischen Volk zahlreiche Male die Verständigung und die Freundschaft des deutschen Volkes ange-

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boten. Meine ganze Politik war auf dem Gedanken dieser Verständigung aufgebaut. Ich bin stets zurückgestoßen worden, und unter heuchlerischen Erklärungen wurden immer neue Vorwände gesucht, um den deutschen Lebensraum einzuengen und uns da, wo wir niemals britische Interessen bedrohten, das eigene Leben zu erschweren oder zu unterbinden. England hat Polen zu jener Haltung veranlaßt, die eine friedliche Verständigung unmöglich machte. Es hat durch seine Garantieerklärung der polnischen Regierung die Aussichten eröffnet, ohne jede Gefahr Deutschland zu provozieren, ja angreifen zu dürfen. Die britische Regierung hat sich aber in einem getäuscht : Das Deutschland des Jahres 1939 ist nicht mehr das Deutschland von 1914, und der Kanzler des heutigen Reiches heißt nicht mehr Bethmann Hollweg. Ich habe schon in meiner Rede zu Saarbrücken und in Wilhelmshaven erklärt, daß wir uns gegen die britische Einkreisungspolitik zur Wehr setzen werden. Ich habe vor allem keinen Zweifel darüber gelassen, daß trotz aller Geduld und Langmut die polnischen Angriffe gegen Deutsche sowohl als gegen die Freie Stadt Danzig ein Ende finden müssen. Gestärkt durch die britische Garantieerklärung und durch die Versicherungen britischer Kriegshetzer hat Polen geglaubt, diese Warnung in den Wind schlagen zu dürfen. Seit zwei Tagen kämpft nun die deutsche Wehrmacht im Osten, um die Sicherheit des Reichsgebietes wieder herzustellen. Der polnische Widerstand wird von unseren Soldaten gebrochen. England aber kann glauben : Heute sind im Deutschen Reich 90 Millionen Menschen vereint. Sie sind entschlossen, sich von England nicht abwürgen zu lassen. Sie haben nicht, wie England, 40 Millionen Quadratkilometer auf dieser Erde durch Krieg erobert. Aber sie haben den Willen, auf dem Boden, der ihnen gehört, zu leben und sich dieses Leben von England auch nicht nehmen zu lassen. Wir wissen, daß nicht das britische Volk im ganzen für all dies verantwortlich gemacht werden kann. Es ist jene jüdisch-plutokratische und demokratische Her-

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renschicht, die in allen Völkern der Welt nur gehorsame Sklaven sehen will, die unser neues Reich haßt, weil sie in ihm Vorbilder einer sozialen Arbeit erblickt, von der sie fürchtet, daß sie ansteckend auch in ihrem eigenen Lande wirken könnte. Den Kampf gegen diesen neuen Versuch, Deutschland zu vernichten, nehmen wir nunmehr auf. Wir werden ihn mit nationalsozialistischer Entschlossenheit führen. Die britischen Geld- und Machtpolitiker aber werden erfahren, was es heißt, ohne jeden Anlaß das nationalsozialistische Deutschland in den Krieg ziehen zu wollen . Ich war mir seit Monaten bewußt, daß das Ziel dieser Kriegshetzer ein schon seit langem gefaßtes war. Die Absicht, bei irgendeiner günstigen Gelegenheit Deutschland zu überfallen, stand fest. Mein Entschluß aber, diesen Kampf zu führen und zurückzuschlagen, steht noch fester. Deutschland wird nicht mehr kapitulieren ! Ein Leben unter einem zweiten, noch schlimmeren Diktat von Versailles hat keinen Sinn. Sklavenvolk sind wir nicht gewesen und wollen wir auch in Zukunft nicht sein ! Was immer Deutsche in der Vergangenheit für den Bestand unseres Volkes und unseres Reiches an Opfern bringen mußten, sie sollen nicht größer gewesen sein als jene, die wir bereit sind, auf uns zu nehmen. Dieser Entschluß ist ein unerbittlicher. Er bedingt daher einschneidende Maßnahmen. Er zwingt uns vor allem ein Gesetz auf: Wenn der Soldat an der Front kämpft, soll niemand am Krieg verdienen, wenn der Soldat an der Front fällt, soll sich niemand zu Hause seiner Pflicht entziehen. Wer sich diesen Geboten widersetzt, hat nicht damit zu rechnen, daß die Volksgemeinschaft auf ihn Rücksicht nimmt. Im übrigen wissen wir : Solange das deutsche Volk in seiner Geschichte einig war, ist es noch nie besiegt worden. Nur die Uneinigkeit des Jahres 1918 führte zum Zusammenbruch. Wer sich daher jetzt an dieser Einigkeit und Einheit versündigt, hat nichts anderes zu erwarten, als daß er als Feind der Nation vernichtet wird. Wenn unser Volk in solchem Sinne seine höchste Pflicht erfüllt, wird uns auch jener Herrgott beistehen, der seine

3 Freiheitskampf I/II

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Gnade noch immer dem gegeben hat, der entschlossen war, sich selbst zu helfen . Die für die Verteidigung und Sicherung des Reiches notwendigen Gesetze werden erlassen, die für ihre Durchführung und Einhaltung vorgesehenen Männer bestimmt. Ich selbst begebe mich heute an die Front.

Berlin, 3. September 1939. Adolf Hitler.

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ar.

An die Nationalsozialistische

Deutsche Arbeiterpartei !

St Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen !

Unser jüdisch- demokratischer Weltfeind hat es fertiggebracht, das englische Volk in den Kriegszustand gegen Deutschland zu hetzen. Die Gründe dafür sind genau so verlogen und fadenscheinig, als es die Gründe 1914 waren. Darin hat sich nichts geändert. Aber geändert haben sich die Kraft und der Wille des Reiches, dieses Mal den uns aufgezwungenen Kampf mit jener Entschlossenheit zu führen, die nötig ist, um das neue beabsichtigte Verbrechen an der Menschheit zunichte zu machen. Das Jahr 1918 wird nicht wiederkehren . Die deutsche Wehrmacht wird im Osten in wenigen Wochen den von den Engländern gelegten Einkreisungsring zersprengen. Sie wird im Westen in der größten Festungsanlage aller Zeiten den deutschen Boden schützen. Das deutsche Volk wird jedes Opfer bringen in der Erkenntnis, daß es seiner Zahl, seinem Werte und seiner geschichtlichen Vergangenheit nach diese Auseinandersetzung nicht zu fürchten hat. Geschlagen sind wir in der Geschichte nur dann worden, wenn wir uneinig waren. Daß das Deutsche Reich und Volk in diesen Krieg mit unzerstörbarer Einigkeit hinein- und herausgehen soll, sei unser aller Schwur. Darin liegt die höchste Aufgabe für die nationalsozialistische Bewegung. Wer sich den Gemeinschaftsanforderungen widersetzt, aus der Gemeinschaftsleistung sich entfernt oder wer glaubt, sie gar sabotieren zu können, wird dieses Mal unbarmherzig vernichtet. Der brave Soldat an der Front soll wissen, daß uns sein Leben immer noch höher steht als das von Landesverrätern. Er soll aber auch wissen, daß in diesem Kampf erstmals in der Geschichte nicht von dem einen verdient wird, während die anderen verbluten. Wer daher glaubt, sich in diesen schicksalsschweren Monaten oder Jahren bereichern zu können , erwirbt kein Vermögen, sondern holt sich nur den Tod.

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Ich mache alle nationalsozialistischen Funktionäre dafür verantwortlich, daß sie auch in ihrem persönlichen Leben vorbildlich die Opfer auf sich nehmen, die die Gemeinschaft zu tragen hat. Was wir heute besitzen, ist gänzlich belanglos , entscheidend ist nur eines : daß Deutschland siegt ! Was wir heute verlieren, ist ohne Bedeutung, wichtig aber ist, daß unser Volk seinem Angreifer widersteht und damit seine Zukunft gewinnt. In wenigen Wochen muß die nationalsozialistische Volksgemeinschaft sich in eine auf Leben und Tod verschworene Einheit verwandelt haben. Dann werden die kapitalistischen Kriegshetzer Englands und seiner Trabanten in kurzer Zeit erkennen, was es heißt den größten Volksstaat Europas ohne jede Veranlassung angegriffen zu haben. Der Weg, den wir heute beschreiten, ist nicht schwerer als der Weg von Versailles bis 1939. Wir haben nichts zu verlieren, wir haben alles zu gewinnen.

Berlin, 3. September 1939. Adolf Hitler.

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An die Soldaten der Ostarmee !

t Seit Monaten betreibt England seine schon vor dem Weltkriege bekannte Politik der Einkreisung gegen Deutschland. Es versuchte zu diesem Zweck, sich aller europäischen Staaten und Völker zu bedienen. Polen war ausersehen, in dieser Einkreisungsfront eine um so wichtigere Rolle zu spielen, als die Sowjetunion es ablehnt, ihre eigenen Interessen den englischen unterzuordnen. Die Verfolgung der Deutschen in Polen, der mit allen Mitteln begonnene Kampf gegen die Freie Stadt Danzig, zwangen mich, zunächst an unserer Ostfront die Maßnahmen zur Sicherung des Reiches zu treffen. Der Nichtangriffs- und Konsultativpakt mit Sowjetrußland hat die beiden größten und stärksten Staaten Europas in dem Willen geeint, ihre Völker niemals mehr gegeneinander kämpfen zu lassen. Polen aber muß und wird als das wichtigste Glied der britischen Einkreisungs- und Vernichtungspolitik zum Frieden gezwungen werden. Soldaten der Ostarmee !

Ihr habt schon in knapp zwei Tagen Leistungen vollbracht, auf die ganz Deutschland mit Stolz blickt. Ich weiß, daß Ihr die Größe der Euch gestellten Aufgabe erkennt und Euer Außerstes tut, um zunächst diesen Gegner in höchster Schnelligkeit niederzuwerfen. Der mit ungeheuren Mitteln ausgebaute Westwall wird unterdes Deutschland gegen Frankreich und England abschirmen und damit beschützen. Ich selbst begebe mich als alter Soldat des Weltkrieges und als Oberster Befehlshaber noch heute an die Front zu Euch.

Berlin, 3. September 1939. Adolf Hitler.

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An die Soldaten der Westarmee !

Soldaten der Westfront!

So wie vor dem Krieg, hat England auch nach dem Kriege die Politik der Einkreisung gegen Deutschland weiter betrieben. Trotzdem Deutschland im Westen des Reiches an keinen anderen Staat Forderungen zu stellen hat, trotzdem Deutschland keinerlei territoriale Revisionen in diesen Gebieten beanspruchte, und trotzdem Deutschland gerade England genau so wie Frankreich so oft das Angebot einer herzlichen Verständigung, ja Freundschaft, gemacht hat, hat sich die britische Regierung, getrieben von den uns noch aus dem Weltkriege her bekannten Kriegshetzern, entschlossen, die Maske fallen zu lassen und unter einem fadenscheinigen Vorwand den Kriegszustand zu proklamieren. Sie hat seit Monaten die polnischen Angriffe gegen Leben und Sicherheit der Volksdeutschen sowohl als die Vergewaltigung der Freien Stadt Danzig mit dem Versprechen gedeckt, Polen sofort helfen zu wollen, wenn Deutschland dagegen sich zur Wehr setzen sollte.

Nachdem nun Polen im Gefühl dieses Schutzes auch aggressivste Angriffsakte gegen das Reichsgebiet unternommen hat, habe ich mich entschlossen, diesen um Deutschland gelegten Ring zu sprengen. Der Nichtangriffs- und Konsultativpakt mit Sowjetrußland gibt uns die Sicherheit einer Politik friedlicher Verständigung mit diesem größten Reiche des Ostens. Seit zwei Tagen kämpfen nun in Erwiderung der polnischen Angriffshandlungen Teile der deutschen Wehrmacht im Osten zur Herstellung des Friedens, der dem deutschen Volke Leben und Freiheit sichern soll. Ihr Vorgehen ist schon nach 48 Stunden überall von Erfolg begleitet. Obwohl nur ein kleiner Teil der deutschen Luftwaffe im Osten ihren Einsatz gefunden hat, beherrscht sie den gesamten polnischen Luftraum. Das deutsche Volk und Eure Kameraden im Osten erwarten nun von Euch, Soldaten der Westfront, daß Ihr unerschütterlich wie eine Mauer aus Stahl und Eisen 38

die Grenzen des Reiches gegen jeden Angriff hütet in einer Festungsanlage, die hundertmal stärker ist als die nie besiegte Westfront des Großen Krieges. Wenn Ihr Eure Pflicht tut, wird der Kampf im Osten in wenigen Wochen seinen erfolgreichen Abschluß gefunden haben. Und dann steht die Kraft des ganzen 90 - MillionenStaats hinter Euch. Als alter Soldat des Weltkrieges und als Euer Oberster Befehlshaber begebe ich mich im Vertrauen auf Euch heute zur Ostarmee. Unsere plutokratischen Gegner werden erkennen, daß ihnen jetzt ein anderes Deutschland gegenübertritt als das von 1914. Berlin, 3. September 1939. Adolf Hitler.

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Der Feldzug in Polen wird zu einem ,, Feldzug der 18 Tage". Am 1. September wird vor Graudenz gekämpft und der Jablunka-Paß genommen. Die Luftwaffe belegt in kraftvollen Einsätzen zahlreiche militärische Anlagen mit Bomben. Am 2. September werden die im nördlichen Korridor befindlichen polnischen Heeresteile eingekesselt. Bereits jetzt wollte der polnische Oberbefehlshaber Marschall Rydz-Smigly kapitulieren; er wurde davon lediglich durch falsche englische Nachrichten abgehalten. Am 6. September wird Krakau genommen und die polnische Regierung flüchtet nach Lublin. Am 8. September wird Lodsch besetzt und Warschau erstmalig erreicht. Am 12. besetzten deutsche Truppen Posen, Gnesen und Thorn. Am 13. September wird die polnische Armee südlich Radom vernichtet, Lemberg erreicht und am 15. Brest-Litowsk. Am 17. September ist Warschau eingeschlossen und entsendet einen Parlamentär. Die polnische Regierung ist nach Rumänien geflohen. In einer Note an die ausländischen Missionen teill die Sowjetunion in der Nacht zum 17. September ihren Entschluß mit, ihrer Armee den Befehl zu geben, die polnische Grenze zu überschreiten. Der polnische Feldzug hat im wesentlichen sein Ende erreicht.

Der Führer spricht am 19. September vom befreiten Danzig aus im historischen Artushof zu den befreiten Volksdeutschen und dem deutschen Volk.

Rede am 19. September 1939 im Artushof zu Danzig

Mein Gauleiter! Meine lieben Danziger Volksgenossen und meine Volksgenossinnen ! Diesen Augenblick erleben nicht nur Sie in tiefster Ergriffenheit, es erlebt ihn das ganze deutsche Volk. Ich selbst bin mir der Größe dieser Stunde bewußt. Ich betrete zum erstenmal einen Boden, der von deutschen Siedlern ein halbes Jahrtausend vor der Zeit in Besitz genommen worden war, da die ersten Weißen sich im heutigen Staate Neuyork niederließen. Ein halbes Jahrtausend länger ist dieser Boden deutsch gewesen, war deutsch geblieben und wird dessen können alle überzeugt sein - deutsch bleiben ! Das Schicksal, das diese Stadt und dieses schöne Land betroffen hat, ist das Schicksal ganz Deutschlands gewesen. Der Weltkrieg, dieser sinnloseste Kampf wohl aller Zeiten, hat auch dieses Land und diese Stadt zu seinen Opfern gemacht dieser Weltkrieg, der nur Verlierer und keinen Gewinner hatte, dieser Weltkrieg, der nach seiner Beendigung wohl alle in der Überzeugung zurückließ , daß sich ein ähnliches Schicksal wohl nicht mehr wiederholen möge und der leider heute gerade von denen anscheinend vergessen wurde, die schon damals die Haupthetzer und auch wohl die Hauptinteressenten an diesem Völkergemetzel waren. Als dieses damalige blutige Ringen zu Ende ging, in das Deutschland ohne jedes Kriegsziel eingetreten war, sollte ein Friede der Menschheit beschieden werden, der zu einer neuen Wiederauferstehung des Rechts und damit zu einer endgültigen Beseitigung aller Not führen sollte. Dieser Friede wurde dann zu Versailles unserem Volk nicht in freiem Verhandeln vorgelegt, sondern durch Diktat aufgezwungen. Die Väter dieses Friedens sahen in ihm das Ende des deutschen Volkes. Vielleicht glaubten viele Menschen, in diesem

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Frieden das Ende der Not zu sehen, er war aber auf jeden Fall nur der Anfang neuer Wirren. In einem haben sich die damaligen Kriegshetzer und Kriegsbeendiger getäuscht. Sie haben durch diesen damaligen Frieden nicht ein einziges Problem gelöst, aber zahllose Probleme neu geschaffen. Und es war nur eine Frage der Zeit, wann die zertretene deutsche Nation sich aufraffen würde, um die neu geschaffenen Probleme ihrerseits zur Lösung zu bringen. Denn das wesentlichste Problem hat man damals überhaupt übersehen , nämlich die Tatsache, daß die Völker nun einmal bestehen, ob dies dem einen oder anderen britischen Kriegshetzer passen mag oder nicht passen mag. Es sind nun einmal 82 Millionen Deutsche hier in diesem Lebensraum vereint. Und diese 82 Millionen wollen leben, und sie werden leben, auch wenn das wieder diesen Hetzern nicht passen sollte. Deutschland wurde durch den Frieden von Versailles das schlimmste Unrecht zugefügt. Wenn heute ein Staatsmann eines anderen Volkes glaubt, es aussprechen zu dürfen, daß ihm das Vertrauen in das Wort deutscher Staatsmänner oder des deutschen Volkes fehle, dann haben wir Deutsche allein das Recht, zu sagen , daß uns jegliches Vertrauen in Zusicherungen jener fehlt, die damals die feierlichsten Zusicherungen so erbärmlich gebrochen haben. Ich will nun gar nicht vom Unrecht von Versailles sprechen, -- das schlimmste im Völkerleben ist vielleicht noch gar nicht das Unrecht, sondern der Unsinn, der Aberwitz, die Dummheit, mit denen man damals der Welt einen Frieden aufoktroyierte, der über alle historischen und wirtschaftlichen, über alle volklichen und politischen Gegebenheiten einfach zur Tagesordnung schritt. Man hat damals Regelungen getroffen, bei denen man nachgerade bezweifeln muß, ob die Männer, die das verbrochen hatten , wirklich bei Vernunft gewesen sind. Bar jeder Kenntnis der geschichtlichen Entwicklung dieser Lebensräume, bar aber auch jedes wirtschaftlichen Verständnisses, haben diese Menschen damals in Europa herumgewütet, Staaten zerrissen, Landschaften zerteilt, Völker unterdrückt, Kulturen zerstört. Auch dieses Land hier war ein Opfer dieses damaligen Wahnwitzes und der polnische Staat als solcher ein Produkt dieses Unsinns ! Was Deutschland für diesen polnischen Staat 42

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opfern mußte, ist wohl der Welt nicht bekannt. Nur das eine muß ich hier aussprechen : Alle diese Gebiete, die damals Polen einverleibt worden sind, sind ausschließlich deutscher Tatkraft, deutschem Fleiß, deutschem schöpferischen Wirken in ihrer Entwicklung zuzuschreiben gewesen. Sie verdanken ausschließlich dem deutschen Volk ihre kulturelle Bedeutung. Daß man damals eine Provinz vom Deutschen Reich riß, daß man andere Gebiete diesem neuen polnischen Staat zuteilte, wurde motiviert mit volklichen Notwendigkeiten. Dabei haben die Abstimmungen später überall ergeben, daß niemand eine Sehnsucht gehabt hatte, in diesen polnischen Staat zu kommen. Dieser polnische Staat, der entstanden war aus der Blutlast zahlloser deutscher Regimenter, er hat sich dann ausgedehnt auf Kosten alten deutschen Siedlungsgebietes und vor allem auf Kosten jeder Vernunft und jeder wirtschaftlichen Möglichkeit . Eines ist in den letzten zwanzig Jahren schon klar erwiesen worden: Der Pole, der diese Kultur nicht gegründet hatte, war auch nicht fähig, sie auch nur zu erhalten. Es hat sich wieder gezeigt, daß nur derjenige, der selbst kulturschöpferisch veranlagt ist, auf die Dauer auch eine wirkliche kulturelle Leistung zu bewahren vermag. Fünfzig weitere Jahre würden genügt haben, um diese Gebiete, die der Deutsche mühselig mit Fleiß und Emsigkeit der Barbarei entrissen hat, wieder der Barbarei zurückzugeben. Überall zeigten sich bereits die Spuren dieses Rückfalls und dieses Verfalls. Polen selbst war dabei ein Nationalitätenstaat ; man hatte das geschaffen, was man dem alten österreichischen Staat als Schuld vorwarf. Polen war dabei niemals eine Demokratie. Eine ganz dünne, schwindsüchtige Oberklasse beherrschte hier nicht nur fremde Nationalitäten, sondern auch das sogenannte eigene Volk. Es war ein Gewaltstaat, regiert durch den Gummiknüppel, durch Polizei und letzten Endes auch durch Militär. Das Los der Deutschen in diesem Staat war entsetzlich. Es ist dabei noch ein Unterschied, ob ein Volk von einer minderen kulturellen Bedeutung das Unglück hat, von einem kulturell bedeutenderen regiert zu werden, oder ob ein Volk von einer hohen kulturellen Bedeutung dem tragischen Schicksal unterworfen wird, von einem minderen vergewaltigt zu werden. Denn in diesem minderen Volk werden

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sich dann alle. Minderwertigkeitskomplexe auswirken und abreagieren gegenüber dem besseren kulturtragenden Volk . Man wird dann grausam und barbarisch dieses Volk mißhandeln. Und die Deutschen sind Zeugen dieses Schicksals seit nun bald 20 Jahren gewesen . Ich brauche hier nicht im einzelnen das Los der Deutschen zu schildern. Es war, wie schon betont, tragisch und schmerzlich. Trotzdem habe ich versucht, so wie überall auch hier, eine Regelung zu finden, die vielleicht zu einem billigen Ausgleich hätte führen können. Ich habe einst mich bemüht, im Westen, später dann im Süden des Reiches endgültige. Grenzziehungen zu erhalten, um damit Gebiet um Gebiet der Unsicherheit zu entreißen und dem Frieden dort die Zukunft zu sichern. Ich habe das gleiche auch hier zu erreichen mich angestrengt. Damals war in Polen ein Mann von einer unbestreitbaren realistischen Einsicht und auch Tatkraft. Es war mir gelungen, mit dem damaligen Marschall Pilsudski ein Abkommen zu erreichen, das den Weg ebnen sollte zu einer friedlichen Verständigung der beiden Nationen ; ein Abkommen, das von vornherein nicht etwa gutheißen konnte, was im Versailler Vertrag geschaffen worden war, sondern das sich bemühte, unter vollkommenem Ubergehen dieses Vertrages wenigstens die Grundlage sicherzustellen für ein vernünftiges, tragbares Nebeneinanderleben. Solange der Marschall lebte, schien es, als ob dieser Versuch vielleicht zu einer Entspannung der Lage beitragen könnte. Sofort nach seinem Tod setzte aber bereits ein verstärkter Kampf gegen das Deutschtum ein. Dieser Kampf, der sich in tausenderlei Formen äußerte, verbitterte und verdüsterte die Beziehungen zwischen den beiden Völkern in steigendem Ausmaß . Es war eben auf die Dauer nur sehr schwer möglich, geduldig zuzusehen, wie in einem Lande nebenan, das an sich Deutschland das schwerste Unrecht zugefügt hatte, die dort lebende deutsche Minderheit in einer geradezu barbarischen Weise verfolgt wurde. Die Welt, die sofort Tränen vergießt, wenn aus dem Deutschen Reich ein erst vor wenigen Jahrzehnten zugewanderter polnischer Jude hinausgewiesen wird, diese Welt ist vollkommen stumm und taub geblieben gegenüber dem Leid derjenigen, die nicht zu

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Tausenden, sondern zu Millionen in Vollzug des Versailler Diktats ihre frühere Heimat verlassen mußten, dann, wenn es sich dabei um Deutsche handelte. Was dabei für uns alle und auch für mich nicht nur das Bedrückende, sondern das Empörende war, lag in dem Umstand, daß wir das alles erdulden mußten von einem Staat, der tief unter uns stand. Denn letzten Endes w war Deutschland eben doch eine Groß4 macht, auch wenn ein paar Wahnsinnige glaubten, das Lebensrecht einer großen Nation durch einen verrückten Vertrag oder ein Diktat auslöschen zu können. Deutschland war eine Großmacht und mußte zusehen, wie ein tief unter ihm stehendes Volk und tief unter ihm stehender Staat diese Deutschen hier mißhandelte. Und besonders hier waren zwei ganz unerträgliche Zustände: 1. Eine Stadt, deren deutscher Charakter von niemandem bestritten werden konnte, wird nicht nur daran verhindert, sich zum Reich den Weg zurückzusuchen, sondern sie wird planmäßig allmählich über tausend Umwege zu polonisieren versucht. 2. Eine Provinz, die vom Deutschen Reich abgetrennt ist, besitzt nicht nur keinen direkten Zugang, sondern der Verkehr mit dieser Provinz ist abhängig von allen denkbaren Schikanen oder von dem Wohlwollen dieses polnischen Staates. Keine Macht der Welt hätte diesen Zustand so lange ertragen wie Deutschland . Ich weiß nicht, was wohl England zu einer ähnlichen Friedenslösung auf seine Kosten gesagt haben würde, oder wie man in Frankreich das hingenommen hätte oder gar in Amerika. Ich habe nun versucht, Wege zu einer Lösung, und zwar zu einer tragbaren Lösung auch dieses Problems zu finden. Ich habe diese Versuche in Form mündlicher Vorschläge den damaligen polnischen Machthabern unterbreitet. Sie kennen diese Vorschläge. Sie waren mehr als maßvoll. Ich versuchte, eine Regelung zu finden zwischen unserem Wunsch, Ostpreußen wieder in Verbindung mit dem Reich zu bringen, und dem Wunsch der Polen, den Zugang zum Meer zu behalten. Ich versuchte vor allem, eine Synthese zu finden zwischen dem deutschen Charakter der Stadt Danzig und ihrem Willen, zum Deutschen Reich zurückzukehren, und den wirtschaftlichen Forderungen der Polen.

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Ich glaube, wohl sagen zu dürfen, daß ich damals überbescheiden war. Und es gab Augenblicke, da ich mir selbst grübelnd und prüfend die Frage vorlegte, ob ich es vor meinem eigenen Volke wohl würde verantworten ` können, solche Vorschläge der Lösung der polnischen Regierung zu unterbreiten. Ich tat es nur, weil ich gerne dem deutschen Volk und auch dem polnischen das Leid einer anderen Auseinandersetzung ersparen wollte. Dieses Angebot habe ich nun in diesem heurigen Frühjahr in konkretester Form wiederholt : Danzig sollte zum Deutschen Reich. Eine exterritoriale Straße sollte nach Ostnatürlich auf unsere Kosten. preußen gebaut werden Polen sollte in Danzig dafür freieste Hafenrechte bekommen, den gleichen exterritorialen Zugang erhalten. Dafür war ich bereit, den für uns ja an sich kaum tragbaren Zustand der Grenzen sogar noch zu garantieren und endlich Polen teilhaben zu lassen an der Sicherung der Slowakei. Ich weiß nicht, in welcher Geistesverfassung die polnische Regierung war, als sie diese Vorschläge ablehnte ! Ich weiß aber, daß unzählige Millionen Deutsche eigentlich aufatmeten, da sie allerdings auf dem Standpunkt standen, daß ich damit zu weit gegangen war. Polen gab als Antwort darauf den Befehl zur ersten Mobilmachung. Darauf setzte zugleich ein wilder Terror ein. Meine Bitte an den damaligen polnischen Außenminister, mich in Berlin zu besuchen, um noch einmal diese Fragen durchzusprechen, wurde abgelehnt. Er fuhr statt nach Berlin nach London ! Es kamen nun jene Wochen und Monate fortgesetzt sich steigernder Drohungen, Drohungen, die für einen kleinen Staat ja kaum erträglich wären, für eine Großmacht auf die Dauer unmöglich sind . In polnischen Zeitschriften konnten wir lesen, daß es sich überhaupt nicht um das Problem Danzig handelt, sondern daß es sich um das Problem Ostpreußen handele, daß Polen sich Ostpreußen in kurzer Zeit einverleiben werde. Das übersteigerte sich nun. Andere polnische Zeitungen erklärten, daß auch Ostpreußen das Problem nicht löse, sondern daß Pommern unter allen Umständen zu Polen kommen müßte : Und endlich wurde es als fraglich hingestellt, ob 46

die Oder überhaupt als Grenze genügen könnte, ob nicht die natürliche Grenze Polens eigentlich nicht die Oder, sondern die Elbe sei. Man zerbrach sich ja nur mehr den Kopf, ob man unsere Armeen noch vor oder hinter Berlin vernichten sollte. Ein polnischer Marschall, der jetzt jammervoll seine Armee im Stich gelassen hat, er erklärt, daß er Deutschland und die deutschen Armeen zerhacken werde. Und parallel damit setzt ein Martyrium ein für unsere Volksdeutschen. Zehntausende werden verschleppt, mißhandelt, in der grausamsten Weise getötet ; sadistische Bestien lassen ihre perversen Instinkte aus, und - diese demokratische fromme Welt sieht zu, ohne mit einer Wimper zu zucken. Ich habe mir oft die Frage vorgelegt : Wer kann Polen so verblendet haben ? Glaubte man wirklich, daß die deutsche Nation sich das auf die Dauer von einem so lächerlichen Staat bieten lassen würde ? Glaubte man das im Ernst ? Man hat es wohl geglaubt, weil man das von einer gewissen Stelle den Polen als möglich geschildert hatte ; von jener Stelle, an der die Generalkriegshetzer nicht nur seit den letzten Jahrzehnten, sondern Jahrhunderten gesessen haben und auch heute noch sitzen ! Dort erklärte man, daß Deutschland als Macht ja überhaupt nicht zu werten sei. Dort wurde den Polen eingeredet, daß sie ohne weiteres in der Lage sein würden, gegen Deutschland Widerstand zu leisten. Und dort ging man noch einen Schritt weiter : Dort wurde ihnen endlich die Versicherung gegeben, daß, wenn ihr eigener Widerstand nicht genügen sollte, sie sich jederzeit des Widerstandes, d. h. der Beihilfe der anderen versichern könnten. Dort wurde jene famose Garantie abgegeben, die es in die Hand eines größenwahnsinnigen Kleinstaates legte, einen Krieg anzufangen oder vielleicht auch zu unterlassen. Für diese Männer allerdings war auch Polen nur ein Mittel zum Zweck ! Nur ein Mittel zum Zweck, denn heute erklärt man ja ganz ruhig, daß es sich primär gar nicht um Polen handele, sondern um das deutsche Regime ! Ich habe immer vor diesen Männern gewarnt. Sie werden sich meiner Reden von Saarbrücken und von Wilhelmshaven erinnern, meine deutschen Volksgenossen. Ich habe in diesen beiden Reden auf die Gefahren hingewiesen, die darin liegen, 47

daß in einem Lande ohne weiteres Männer aufstehen können und dort ungeniert den Krieg als eine Notwendigkeit zu predigen vermögen : die Herren Churchill, Eden, Duff Cooper usw. usw. Ich habe darauf hingewiesen, wie gefährlich das vor allem in einem Lande ist, in dem man nie genau weiß , ob nicht diese Männer in kurzer Zeit Regierung sein werden. Man erklärte mir damals, das würde nie der Fall sein. Meines Erachtens sind sie jetzt Regierung ! Es ist also genau das eingetreten, was ich damals vorhergesehen hatte! Ich habe mich damals entschlossen, zum erstenmal die deutsche Nation vor diesen Menschen zu warnen, aber auch keinen Zweifel darüber bestehen zu lassen, daß Deutschland unter keinen Umständen vor den Drohungen und auch nicht vor der Gewalt dieser Menschen mehr kapitulieren werde. Man hat diese meine Antwort damals auf das schwerste angegriffen. Denn es hat sich in diesen Demokratien so allmählich eine bestimmte Praxis herausgebildet, nämlich : In Demokratien darf zum Kriege gehetzt werden. Dort dürfen fremde Regime und fremde Staatsmänner, fremde Staatsoberhäupter angegriffen, verläumdet, beschimpft und beschmutzt werden, denn - dort herrscht Rede- und Pressefreiheit ! In autoritären Staaten darf man dagegen sich nicht zur Wehr setzen, denn dort herrscht Disziplin ! Und nur in disziplinlosen Staaten ist es demnach zulässig, zum Kriege zu hetzen, während in disziplinierten Staaten die Antwort darauf nicht erteilt werden darf. " Das würde in der Praxis dazu führen, daß in den undisziplinierten Staaten die Völker zum Kriege verhetzt werden, während in den sogenannten disziplinierten Staaten die Völker dann gar keine Ahnung haben, was eigentlich um sie vorgeht. Ich habe mich daher in dieser Zeit entschlossen, dem deutschen Volk langsam Kenntnis von dem Treiben dieser verbrecherischen Clique zu geben. Und das deutsche Volk ist so langsam in jene Abwehrstellung gebracht worden, die ich für notwendig hielt, um nicht eines Tages überrascht zu werden. Als der September kam, war unterdes der Zustand unhaltbar geworden. Sie wissen die Entwicklung dieser Augusttage : Ich glaube, daß es in diesem letzten August noch möglich gewesen wäre, ohne die britische Garantie und ohne die

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Hetze dieser Kriegsapostel noch eine Verständigung zu erreichen. In einem gewissen Augenblick versuchte England selbst, uns mit Polen in eine direkte Aussprache zu bringen. Ich war dazu bereit. Wer natürlich nicht kam, waren die Polen. Ich setzte mich mit meiner Regierung zwei Tage nach Berlin und wartete und wartete. Unterdes hatte ich einen neuen Vorschlag ausgearbeitet. Er ist ihnen bekannt. Ich habe ihn am Abend des ersten Tages dem britischen Botschafter mitteilen lassen . Er wurde ihm Satz für Satz genau vorgelesen, und durch meinen Außenminister wurden ihm noch zusätzliche Aufklärungen gegeben. Es 'kam der nächste Tag, und es geschah nichts, außer - die polnische Generalmobilmachung, erneute Terrorakte und endlich Angriffe gegen das Reichsgebiet ! Nun darf man Geduld auch im Völkerleben nicht immer mit Schwäche verwechseln. Ich habe nun jahrelang mit einer grenzenlosen Geduld diesen fortgesetzten Provokationen zugesehen. Was ich in dieser langen Zeit oft selbst litt, das können nur wenige ermessen. Denn es verging ja kaum ein Monat, ja oft kaum eine Woche, in der nicht irgendeine Deputation aus diesen Gebieten zu mir kam und mir das Unerträgliche der Lage des Deutschtums schilderte und mich immer wieder beschwor, doch einmal einzugreifen. Ich habe immer wieder gebeten, es doch noch zu versuchen. Jahr für Jahr ging das so weiter. Aber ich habe in der letzten Zeit doch auch schon gewarnt, daß das einmal ein Ende finden müßte, und ich habe mich nun nach monatelangem Warten* und immer neuen Vorschlägen endlich entschlossen, wie ich im Reichstag schon erklärte, mit Polen dann in der Sprache zu reden, in der eben die Polen mit uns reden zu können glaubten, in jener Sprache, die sie wohl allein verstehen ! Auch in dem Augenblick war noch einmal der Friede zu retten. Das befreundete Italien, der Duce, hat sich dazwischengeschaltet und einen Vermittlungsvorschlag gemacht. Frankreich war einverstanden, und ich habe auch mein Einverständnis erklärt. Da hat England auch diesen Vorschlag abgelehnt und statt dessen geglaubt, dem Deutschen Reich ein zweistündiges Ultimatum mit einer unmöglichen Forderung schicken zu können. Nun haben die Engländer sich nur in einem getäuscht ! Sie 4 Freiheitskampf I/II

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hatten einst eine Regierung in Deutschland im November 1918, die von ihnen ausgehalten worden war, und sie verwechseln das heutige Regime mit diesem von ihnen ausgehaltenen Regime und die heutige deutsche Nation mit dem damaligen verführten und verblendeten deutschen Volk. Dem heutigen Deutschland stellt man keine Ultimaten mehr. Das kann man sich in London merken ! Ich habe in den letzten sechs Jahren Unerhörtes hinnehmen müssen von Staaten wie Polen. Aber ich habe trotzdem kein Ultimatum geschickt. Das Deutsche Reich ist heute nicht geneigt und gewillt, in solchem Ton mit sich reden zu lassen. Ich weiß, wenn Polen den Krieg gewählt hat, dann hat es den Krieg gewählt, weil andere es in diesen Krieg hineinhetzten, jene anderen, die glauben, daß sie bei diesem Krieg vielleicht ihr größtes weltpolitisches und finanzielles Geschäft machen können. Es wird aber nicht nur nicht ihr größtes Geschäft, sondern es wird ihre größte Enttäuschung werden ! Polen hat den Kampf gewählt, und es hat den Kampf nun erhalten ! Es hat diesen Kampf leichten Herzens gewählt, weil ihm gewisse Staatsmänner des Westens versichert hatten, daß sie genaue Unterlagen besäßen über die Wertlosigkeit der deutschen Armee, des deutschen Heeres, über die Minderwertigkeit unserer Ausrüstung, über die schlechte Moral unserer Truppen, über die defaitistische Stimmung im Inneren des Reiches, über die Diskrepanz, die zwischen dem deutschen Volk und seiner Führung bestehen soll. Man hat den Polen eingeredet, daß es für sie ein leichtes sein würde, nicht nur Widerstand zu leisten, sondern unsere Armeen zurückzuwerfen. Und darauf hat Polen ja auch dann I beraten durch westliche Generalstäbler - seinen Feldzugsplan aufgerichtet. Seitdem sind nun 18 Tage vergangen. Und kaum jemals in der Geschichte konnte der Spruch mit mehr Recht angeführt werden : ,,Mit Mann und Roß und Wagen hat sie der Herr geschlagen !" Während ich hier zu Ihnen spreche, stehen unsere Truppen auf einer großen Linie Brest-Lemberg und nordwärts. Und in diesem Augenblick marschieren gerade seit gestern nachmittag endlose Kolonnen der zusammengeschlagenen polnischen Armeen aus dem Raume von Kutno als Gefangene ab! Gestern morgen waren es 20 000, gestern abend 50 000, heute 50

vormittag 70 000. Ich weiß nicht, wie groß die Zahl jetzt ist, aber nur das eine weiß ich : Was von dieser polnischen Armee westlich dieser Linie steht, wird in wenigen Tagen kapitulieren, die Waffen strecken oder zerschlagen werden ! In diesem Augenblick, da fliegen unsere dankbaren Herzen hin zu unseren Männern. Die deutsche Wehrmacht hat diesen genialen Staatsmännern, die so gut Bescheid wissen über die Zustände im Reich, nun den notwendigen Anschauungsunterricht gegeben ! Der Marschall Rydz- Smigly hat sich in der Richtung geirrt. Er ist statt in Berlin zunächst in Czernowitz gelandet und mit ihm seine ganze Regierung und alle jene Verführer, die dieses polnische Volk in den Wahnsinn hineingetrieben haben. Die deutschen Soldaten aber haben zu Lande, zur See und in der Luft ihre Pflicht und Schuldigkeit im höchsten Ausmaß getan. Wieder hat sich unsere deutsche Infanterie als die unvergleichliche Meisterin erwiesen. Ihre Tapferkeit, ihr Mut und ihr Können sind wohl oft angestrebt, doch nie erreicht worden. Die neuen Waffen unserer motorisierten Verbände, sie haben sich auf das höchste bewährt. Die Soldaten unserer Marine, sie erfüllen bewunderungswürdig ihre Pflicht. Und über allem wacht die deutsche Luftwaffe und sichert den deutschen Raum. Sie, die davon träumten, daß sie Deutschland zerschmettern würden und die deutschen Städte in Schutt und Asche legen wollten, sie sind so kleinlaut geworden, weil sie ganz genau wissen, daß für jede Bombe auf eine deutsche Stadt fünf oder zehn zurückfallen werden. Sie sollen jetzt nicht so tun, als ob sie etwa aus Humanität sich zu dieser Kriegführung bequemen wollten ! Es ist nicht die Humanität, sondern es ist die Sorge um die Vergeltung ! Wir wollen in diesem Augenblick dem polnischen Soldaten vollkommene Gerechtigkeit zuteil werden lassen. Der Pole hat an vielen Plätzen tapfer gefochten. Seine untere Führung machte verzweifelte Anstrengungen, seine mittlere Führung war zu wenig intelligent, seine oberste Führung schlecht, unter jeder Kritik, seine Organisation war - polnisch ! In diesem Augenblick befinden sich rund 300 000 polnische Soldaten in deutscher Gefangenschaft. Nahezu 2000 Offiziere, viele Generale teilen dasselbe Los. Ich muß aber auch erwähnen, daß neben der von uns zu51

gegebenen Tapferkeit vieler polnischer Verbände die schmutzigsten Taten stehen, die vielleicht in den letzten Jahrzehnten irgendwo vorgefallen sind. Es sind Dinge, die ich als Soldat des Weltkrieges, der ich nur im Westen gekämpft habe, nie kennenzulernen Gelegenheit hatte. Tausende von niedergemetzelten Volksdeutschen, viehisch abgeschlachteten Frauen , Mädchen und Kindern ; unzählige deutsche Soldaten und Offiziere, die als Verwundete in die Hände dieses Gegners gefallen sind, sie wurden massakriert, bestialisch verstümmelt und ihnen die Augen ausgestochen. Und das schlimmste diese polnische Regierung hat das in ihrem eigenen Rundfunk ganz offen zugegeben : daß abspringende Soldaten der Luftwaffe ermordet worden sind usw. Es gab wirklich Momente, da man sich sagen mußte : Soll man unter diesen Umständen sich selbst noch irgendeine Beschränkung auferlegen ? Es ist mir nicht bekannt geworden, daß irgendeiner unserer demokratischen Staatsmänner es der Mühe wert gefunden hat, gegen diese Barbarei zu protestieren ! Ich habe der deutschen Luftwaffe den Auftrag gegeben, daß sie diesen Krieg human führt, das heißt, daß sie ihn nur gegen kämpfende Truppen führt. Die polnische Regierung und Heeresleitung gaben ihren zivilen Menschen den Auftrag, diesen Krieg als Heckenschützen aus dem Hinterhalt zu führen. Es war sehr schwer, sich hier in der Gewalt zu behalten. Ich möchte aber hier gleich betonen : Man soll sich auch hier wieder nicht in den demokratischen Staaten ein-

bilden, daß es ewig so sein muß . Wenn man es anders haben will, dann kann man es auch anders haben ! Auch hier kann meine Geduld ein Ende finden ! Trotz dieser heimtückischen Art einer Kriegführung, die in den letzten Jahrzehnten nichts Ähnliches an die Seite gestellt erhalten kann, sind unsere Armeen mit Blitzesschnelle fertig geworden mit diesem Gegner. Nur eine englische Zeitung schrieb vor ein paar Tagen, ich hätte einen Generalobersten seiner Stellung enthoben , weil ich auf einen Blitzkrieg gerechnet hätte und bitter enttäuscht sei über die Langsamkeit dieser Operationen. Dieser Artikel scheint wohl auch von jenem Strategen herzurühren, der den Polen die strategischen Ratschläge für die Aufstellung ihrer Armeen gegeben hat. 52

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So haben wir Polen in kaum 18 Tagen zusammengeschlagen und damit jenen Zustand herbeigeführt, der es vielleicht ermöglicht, in Vernunft und in Ruhe dereinst mit Vertretern dieses Volkes sprechen zu können. Unterdes hat Rußland sich veranlaßt gesehen, auch seinerseits zum Schutz der Interessen weißrussischer und ukrainischer Volksteile in Polen einzumarschieren. Wir erleben nun, daß man in England und in Frankreich in diesem Zusammengehen Deutschlands und Rußlands ein ungeheuerliches Verbrechen sieht, ja, ein Engländer schrieb, das sei eine Perfidie. Und die Engländer müssen das ja nun wissen. Ich glaube, die Perfidie sieht man in England darin, daß der Versuch des Zusammengehens des demokratischen Englands mit dem bolschewistischen Rußland mißlang, während umgekehrt der Versuch des nationalsozialistischen Deutschlands mit dem bolschewistischen Rußland nun gelungen ist. Ich möchte hier gleich eine Aufklärung geben: Rußland bleibt das, was es ist Deutschland wird das bleiben, was es ist. Über etwas sind sich aber beide Regime klar : Weder das russische noch das deutsche Regime wollen auch nur einen Mann opfern für die Interessen der westlichen Demokratien. Die Lehre von vier Kriegsjahren genügt für beide Staaten und für beide Völker. Wir wissen sehr genau, daß abwechslungsweise bald der eine und bald der andere die Ehre haben könnte, für die Ideale der westlichen Demokratien in die Bresche zu springen. Wir danken daher, beide Staaten und beide Völker, für diesen Auftrag. Wir gedenken, unsere Interessen von jetzt ab selber zu vertreten, und wir haben gefunden , daß wir sie am besten dann vertreten können, wenn die beiden größten Völker und Staaten sich miteinander verständigen. Und das ist ja um so leichter, als ja die britische Behauptung von der unbegrenzten Zielsetzung der deutschen Außenpolitik nur eine Lüge ist. Ich freue mich, jetzt den britischen Staatsmännern diese Lüge in der Praxis widerlegen zu können. Diese britischen Staatsmänner, die fortgesetzt behaupteten, Deutschland hätte die Absicht ich glaube , Europa bis zum Ural zu beherrschen, werden ja jetzt glücklich sein, wenn sie endlich die Begrenzung der deutschen politischen Absichten erfahren . Ich glaube, es wird ihnen das ja wieder

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einen Kriegsgrund wegnehmen, denn sie erklären ja, daß sie gerade deswegen gegen das heutige Regime schon kämpfen müßten, weil dieses Regime unbegrenzte Kriegsziele verfolge. Nun, meine Herren des großbritannischen Weltreiches, die Ziele Deutschlands sind unendlich begrenzte. Wir haben uns mit Rußland darüber ausgesprochen, und das sind ja letzten Endes die nächstinteressierten Nachbarn. Und wenn Sie die Meinung haben, daß wir dabei in einen Konflikt geraten könnten - nein, wir werden das nicht, denn die deutschen Ziele sind sehr begrenzter Art. England muß es ja eigentlich deshalb begrüßen, daß zwischen Deutschland und Sowjetrußland eine Verständigung zustande gekommen ist, denn in dieser Verständigung liegt ja zugleich die Wegnahme jenes Alpdrucks begründet, der die britischen Staatsmänner nicht schlafen ließ von wegen der Welteroberungstendenzen des heutigen deutschen Regimes. Es wird sie ja beruhigen, wenn sie nun erfahren, daß es nicht wahr ist, daß Deutschland die Ukraine erobern will oder erobern wollte. Wir haben sehr begrenzte Interessen. Allerdings, diese Interessen zu vertreten, sind wir entschlossen, auf jede Gefahr hin und gegen jedermann. Und daß wir dabei nicht mit uns spaßen lassen, dürften die letzten 18 Tage zur Genüge bewiesen haben. Wie nun die endgültige Gestaltung der staatlichen Verhältnisse in diesem großem Gebiet aussehen wird, hängt wohl in erster Linie von den beiden Ländern ab, die hier ihre wichtigsten Lebensinteressen besitzen. Deutschland geht hier mit begrenzten, aber unverrückbaren Forderungen vor, und es wird diese Forderungen so oder so verwirklichen. Deutschland und Rußland werden hier an die Stelle eines Brandherdes Europas eine Situation setzen, die man dereinst nur als eine Entspannung wird werten können. Wenn nun der Westen erklärt, daß dies unter keinen Umständen stattfinden dürfte, und wenn man vor allem in England erklärt, daß man entschlossen sei , hier, wenn notwendig, mit einem dreioder vielleicht fünf- oder achtjährigen Krieg dagegen Stellung zu nehmen, dann möchte ich hier einiges nun zur Antwort geben : Erstens : Deutschland hat unter schweren Verzichten im Westen und im Süden seines Reiches endgültige Grenzen

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akzeptiert. Deutschland hat dort überall versucht, durch solche Verzichte eine endgültige Befriedung herbeiführen. Und wir glaubten, daß uns das auch gelungen sein würde, und ich glaube, daß es uns auch gelungen wäre, wenn eben nicht gewisse Kriegshetzer das absolute Interesse besitzen würden an einer Störung des europäischen Friedens. Ich habe weder gegen England noch gegen Frankreich irgendein Kriegsziel. Die deutsche Nation desgleichen nicht. Seit ich zur Macht kam, bemühte ich mich, gerade zu den früheren Weltkriegsgegnern allmählich ein enges Vertrauensverhältnis wieder herbeizuführen. Ich bemühte mich, alle die Spannungen, die einst zwischen Italien und Deutschland bestanden, zu beseitigen, und ich darf wohl mit Befriedigung feststellen, daß dies restlos gelungen ist, daß zwischen den beiden Ländern ein immer engeres und herzlicheres Verhältnis hergestellt wurde, basierend auch auf dem persönlichen, menschlichen Verhältnis zwischen dem Duce und mir. Ich ging aber weiter. Ich habe mich bemüht, das gleiche auch mit Frankreich herbeizuführen. Sofort nach der Erledigung der Saarfrage habe ich feierlich auf jede Grenzrevision im Westen für alle Zeiten Verzicht geleistet, und zwar nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Ich habe die ganze deutsche Propaganda in den Dienst dieser meiner Auffassung gestellt, alles aus ihr ausgemerzt, was irgendwie zu Zweifeln oder Besorgnissen in Paris hätte Anlaß geben können. Meine Angebote an England selbst kennen Sie. Ich hatte nur das große Ziel, mit dem britischen Volk eine aufrichtige Freundschaft erreichen zu können. Wenn nun das alles abgewiesen wird, und wenn England nun heute glaubt, gegen Deutschland Krieg führen zu müssen, so möchte ich darauf nun folgendes erwidern : Polen wird in der Gestalt des Versailler Vertrages niemals mehr auferstehen ! Dafür garantiert ja letzten Endes nicht nur Deutschland, sondern dafür garantiert ja auch Rußland. Wenn nun England trotzdem den Kampf führt es jetzt schon - eine scheinbare Umstellung der Kriegsziele vornimmt, d. h. in Wirklichkeit eine wirkliche Aufdeckung der wahren Kriegsziele, dann möchte ich mich auch dazu äußern : Man sagt in England, daß dieser Krieg natürlich auch um Polen geht, aber das sei ja an sich nur in zweiter Linie 55

bedeutend, das Wichtigere sei ja der Krieg gegen das heutige Regime in Deutschland. Und ich erfahre hier die Ehre, als der Repräsentant dieses Regimes, besonders genannt zu werden. Wenn man das nun als das eigentliche Kriegsziel hinstellt, dann will ich den Herren in London darauf nur folgendes zur Antwort geben : Es ist für mich die größte Ehre, in dieser Weise eingeschätzt zu werden. Grundsätzlich habe ich das deutsche Volk so erzogen, daß jedes Regime, das von unseren Feinden gelobt wird, für Deutschland Gift ist und von uns abgelehnt wird . Wenn also ein deutsches Regime die Zustimmung der Herren Churchill, Duff Cooper oder Eden usw. bekommen würde, dann wäre dieses Regime nur von diesen Herren bezahlt und ausgehalten und damit für Deutschland untragbar. Das kann nun bei uns natürlich nicht zutreffen. Es ist daher für uns nur sehr rühmlich, von diesen Herren abgelehnt zu werden. Und ich kann diesen Herren nur eines versichern : wenn sie mich loben würden, würde das vielleicht der Grund zu meiner tiefsten Bekümmernis sein. Ich bin stolz, von ihnen angegriffen zu werden. Wenn sie aber glauben, daß sie damit etwa das deutsche Volk von mir entfernen können, dann halten sie dieses Volk entweder für genau so charakterlos , wie sie selbst es sind, oder für so dumm, wie sie selbst es sind ! In beidem irren sie sich ! Der Nationalsozialismus hat in den letzten 20 Jahren die deutschen Menschen nicht umsonst erzogen. Wir sind lauter Männer, die in langem Kampf von ihren Gegnern überhaupt nur angegriffen worden sind. Das hat die Liebe unserer Anhänger nur erhöht. Es hat diese unlösbare Verbundenheit geschaffen. Und so, wie die nationalsozialistische Partei diesen Kampf auf sich nahm Jahre hindurch und ihn endlich siegreich bestand, so nimmt heute das nationalsozialistische Deutsche Reich, so nimmt das deutsche Volk diesen Kampf ebenfalls auf sich. Und die Herren mögen überzeugt sein : Durch ihre lächerliche Propaganda werden sie das deutsche Volk nicht mehr zersetzen. Diese Propagandastümper müßten erst bei uns längere Zeit in die Lehre gehen, wenn sie schon etwas erreichen möchten. Wenn Völker zerbrechen, dann wird dies nicht das deutsche

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Volk sein, das für sein Recht kämpft, das ja keinen Krieg will, sondern das angegriffen wurde, sondern dann werden jene Völker zerbrechen, die allmählich sehen lernen werden, was ihre Verführer mit ihnen vorhaben ; die allmählich begreifen werden, wie wenig Kriegsgrund sie hatten und wie der einzige Kriegsgrund nur in den Profiten oder in den politischen Interessen einer ganz kleinen Clique liegt. Wenn man weiter in England erklärt, daß dieser Krieg drei Jahre dauern wird, so kann ich nur sagen : Mein Mitleid mit dem französischen Poilu ! Für was er kämpft, weiß er wohl nicht. Er weiß zunächst nur, daß er die Ehre hat, drei Jahre mindestens zu kämpfen. Ob der Krieg nun drei Jahre Aber wenn dauert, hängt ja auch noch etwas von uns ab. er drei Jahre dauern sollte, so wird im dritten Jahr nicht das Wort ,,Kapitulation" stehen. Und im vierten Jahr wird noch nicht das Wort „ Kapitulation" stehen, und im fünften desgleichen noch nicht, und auch nicht im sechsten oder im siebenten ! Die Herren mögen zur Kenntnis nehmen : Die Generation, die heute in Deutschland führt, ist nicht die Generation von Bethmann Hollweg. Heute haben sie ein friderizianisches Deutschland vor sich ! Das können die Herren glauben ! Und das deutsche Volk wird durch diesen Kampf nicht irgendwie aufgesplittert, sondern es wird fester und fester werden . Wenn sich etwas aufsplittert, dann werden es die Staaten sein, die selbst so unhomogen zusammengesetzt sind wie unsere plutokratischen Weltdemokratien, diese sogenannten Weltimperien, die selber nur auf Völkerunterdrückung und Völkerbeherrschung aufgebaut sind. Wir kämpfen hier nur für unser nacktes Dasein ! Wir lassen uns nicht von irgendeinem solchen beschränkten Propagandafatzken vorlügen, daß es sich etwa nur um unser Regime handelt : Was würden das schon für Verbrecher sein ! Stellen Sie sich vor: Es gibt also da Leute, die sagen: In einem Lande, da regiert jemand, der paßt uns nicht - nun wollen wir mal frischfröhlich drei Jahre Krieg führen ! Natürlich führen sie ihn nicht selber, sondern sie suchen in der ganzen Welt herum, damit sie solche finden, die ihn führen. Sie liefern dann Kanonen und Granaten, und die andern, die liefern dann die Grenadiere, die Soldaten, die Menschen. 57

Was für eine Gewissenlosigkeit ! Was würde man wohl sagen, wenn von uns aus jemals erklärt worden wäre : Uns paßt das Regime nicht, das momentan - sagen wir — in Frankreich oder in England ist, folglich führen wir jetzt Krieg. Welch eine bodenlose Gewissenlosigkeit ! Dafür also werden Millionen Menschen in den Tod hineingepeitscht. Das können diese Herren wohl ruhig sagen, weil sie selber nicht eine Stunde je im Feld gewesen sind. Aber wie lange sie die Völker in diesem Kampf halten können, das werden wir ja nun sehen. - Über eines aber kann es keinen Zweifel geben : Den Fehdehandschuh, den nehmen wir auf, und wir werden so kämpfen, wie der Gegner kämpft. Und England hat bereits wieder mit Lug und Heuchelei den Kampf gegen Frauen und Kinder begonnen. Man hat eine Waffe, von der man glaubt, daß man in ihr unangreifbar ist, nämlich die Seemacht, und sagt nun: Weil wir in dieser Waffe selber nicht angegriffen werden können, sind wir berechtigt, mit dieser Waffe die Frauen und Kinder nicht nur unserer Feinde, sondern auch der Neutralen, wenn notwendig, zu bekriegen. Man soll sich auch hier nicht täuschen ! Es könnte sehr schnell der Augenblick kommen, da wir eine Waffe zur Anwendung bringen, in der wir nicht angegriffen werden können. Hoffentlich beginnt man dann nicht plötzlich, sich der Humanität zu erinnern und der Unmöglichkeit, gegen Frauen und Kinder Krieg zu führen. Wir Deutsche möchten das gar nicht. Es liegt uns nicht. Ich habe auch in diesem Feldzug den Befehl gegeben, wenn irgend möglich, Städte zu schonen . Wenn natürlich eine Kolonne über einen Marktplatz marschiert, und sie wird von Fliegern angegriffen, dann kann es passieren, daß auch leider ein anderer dem zum Opfer fällt. Grundsätzlich haben wir dieses Prinzip aber durchgehalten. Und in Orten, in denen nicht durch wahnsinnige, verrückte oder verbrecherische Elemente Widerstand geleistet wurde, ist nicht eine Fensterscheibe zugrunde gegangen. In einer Stadt wie Krakau ist außer dem Bahnhof, der ein militärisches Objekt ist, und dem Flugplatz, nicht eine Bombe in die Stadt gefallen. Wenn man umgekehrt in Warschau nun den Krieg des Zivils beginnt in allen Straßen, aus allen Häusern, dann wird selbstverständlich dieser Krieg auch die 58

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ganze Stadt überziehen. Wir haben uns schon an diese Regeln gehalten, wir möchten uns auch in der Zukunft an diese Regeln halten. Es liegt auch ganz bei England, die Blockade in Formen zu führen, die dem Völkerrecht entsprechen, oder in Formen zu führen, die völkerrechtswidrig sind . Wir werden uns ganz dem anpassen. Über eines aber soll man sich keinem Zweifel hingeben: Das englische Ziel heißt also nicht mehr : Kampf gegen ein Regime, sondern Kampf gegen das deutsche Volk, ja, gegen die deutschen Frauen und gegen die deutschen Kinder. Die Reaktion wird bei uns eine entsprechende sein. Und immer wird am Ende eines feststehen : Dieses Deutschland kapituliert nicht ! Wir wissen ganz genau, welches das Schicksal dieses Deutschlands sein würde. Herr King -Hall hat uns das ja im Auftrag seiner hohen Herren mitgeteilt : ein Was zweiter Versailler Vertra nur noch viel schlimmer. kann denn schon noch viel schlimmer sein ? Der erste Versailler Vertrag hatte die Absicht schon, 20 Millionen Deutsche auszurotten, also kann der zweite höchstens diese Absicht verwirklichen. Wir haben unterdes nähere Illustrierungen bekommen , was da alles gedacht ist, wie Deutschland zerstückelt werden soll, wie die süddeutschen Länder weggerissen werden sollen, was Polen wiederbekommen soll, was man an neuen Staaten zu errichten gedenkt, welchen Fürsten man Kronen auf das Haupt drücken will usw. Das deutsche Volk nimmt das zur Kenntnis, und es wird dementsprechend fechten ! Ich möchte an dieser Stelle aber auch meinen Dank nun aussprechen dem deutschen Volke selbst. Es hat in den letzten Wochen wirklich ein wunderbares Zeichen nicht nur seiner inneren Geschlossenheit gegeben, sondern es gab uns zahllose Beweise seiner wirklich tapferen Gesinnung. Auch hier hat der Nationalsozialismus eine Umwandlung hervorgerufen. Vielleicht wird mancher sagen : Das deutsche Volk ist nicht so begeistert wie 1914. ― Oh, es ist viel begeisterter! Nur ist diese Begeisterung heute eine Begeisterung, die im Innern lodert, die die Menschen hart macht. Es ist nicht der oberflächliche Hurrapatriotismus, sondern es ist eine fanatische Entschlußkraft, es ist die Begeisterung von Menschen, die wissen, was ein Krieg ist, die einen Krieg erlebt haben, 59

die nicht leichtfertig in ihn hineingegangen sind, die aber, wenn dieser Krieg ihnen schon aufgezwungen wird, ihn führen werden, so wie ihn einst die alte deutsche Front geführt hat. So wie ich bei meinen Besuchen an der Front diese zahlreichen Regimenter und Divisionen sah -- Junge und Alte, alle in der gleichen Verfassung - , so sehe ich vor mir auch das ganze deutsche Volk. Wir brauchen heute keinen Hurrapatriotismus. Wir alle wissen, wie furchtbar dieses Geschehen ist, allein wir sind auch entschlossen, dieses Geschehen zu einem erfolgreichen Ende zu führen ; es mag da kommen, was, kommen will. Keiner von uns ist mehr wert, als die Männer und Frauen wert waren, die in der Vergangenheit lebten. Alle die Opfer, die damals gebracht worden sind, waren keine leichteren als die Opfer, die wir heute zu bringen haben . Jedes Opfer, das uns auferlegt wird, ist nicht schwerer, als die gleichen Opfer es waren, die einst die Vergangenheit zu tragen hatte. Wir sind entschlossen, so oder so diesen Kampf durchzuführen und durchzustehen. Wir haben dabei nur einen einzigen Wunsch, daß der allmächtige Gott, der ja jetzt unsere Waffen gesegnet hat, vielleicht die anderen Völker erleuchten möge, daß er ihnen die Einsicht schenken möchte, wie zwecklos dieser Krieg, dieses Völkerringen an sich sein wird, und daß er sie vielleicht zum Nachdenken bringen wird über die Segnungen eines Friedens, die sie preisgeben, bloß weil eine Handvoll infernalischer Kriegshetzer und Kriegsinteressenten die Völker in den Kampf verwickeln wollen. Ich bin heute zum erstenmal in dieser Stadt Danzig. Sie hat den Schicksalsweg des deutschen Volkes viele, viele Jahrhunderte geteilt. Sie hat mitgekämpft mit ihren Söhnen im großen Krieg und hat ein besonders bitteres Leid nach dem Kriege erfahren. Nach 20 Jahren kehrt sie nun wieder zurück in die große deutsche Volksgemeinschaft. Vieles hat sich seitdem im Reich geändert. Aus einem einstigen Klassen- oder Kastenstaat ist nun der deutsche Volksstaat geworden. Aus einem Staat, der einst eben doch sehr stark bestimmt und regiert war durch die Interessen einzelner Gruppen, ist nun ein Reich geworden, das dem deutschen Volk allein zu eigen ist. Die Ideen, die dieses Reich beherrschen , sind in dieser

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Stadt selbst schon seit vielen, vielen Jahren gepredigt worden. Ja, sie haben mitgeholfen, den Geist zu erzeugen, der es ermöglichte, die Stadt deutsch zu bewahren, und sie mit jenem Glauben erfüllte, der sie ausharren ließ auf die Stunde der Erlösung und Befreiung . Diese Stunde ist nun gekommen ! Ermessen Sie mein eigenes Glücksgefühl, daß mich die Vorsehung berufen hat, das zu verwirklichen, was die besten Deutschen alle ersehnten . Ermessen Sie auch meine innere Ergriffenheit, daß ich nunmehr in diesem ehrwürdigen Raum zu Ihnen und zum ganzen Volke in dieser Stadt und in diesem Lande sprechen kann. Ich habe mir einst vorgenommen, nicht früher nach Danzig zu kommen, ehe denn diese Stadt wieder zum Deutschen Reich gehört. Ich wollte als ihr Befreier hier einziehen. Am heutigen Tage ist mir nun dieses Glück zuteil geworden ! Ich sehe in ihm und ich empfange in ihm den überreichlichen Lohn für zahlreiche sorgenvolle Stunden, Tage, Wochen und Monate. Sehen Sie in mir, meine lieben Danziger und Danzigerinnen, damit aber auch den Sendboten des Deutschen Reiches, des ganzen deutschen Volkes , das Sie nun durch mich aufnimmt in unsere ewige Gemeinschaft, aus der Sie niemals mehr entlassen werden. Was auch immer dem einzelnen Deutschen nun in den nächsten Monaten oder auch Jahren an Schwerem beschieden sein mag, es wird leicht sein im Bewußtsein der unlösbaren Gemeinschaft, die unser ganzes großes Volk umschließt und umfaßt. Wir nehmen Sie auf in diese Gemeinschaft mit dem festen Entschluß, Sie niemals mehr aus ihr ziehen zu lassen, und dieser Entschluß ist zugleich das Gebot für die ganze Bewegung und für das ganze deutsche Volk. Danzig war deutsch, Danzig ist deutsch geblieben und Danzig wird von jetzt ab deutsch sein, solange es ein deutsches Volk gibt und ein Deutsches Reich besteht. Generationen werden kommen, und Generationen werden wieder vergehen. Und sie alle werden zurückblicken auf die 20 Jahre der Abwesenheit dieser Stadt als auf eine traurige Zeit in unserer Geschichte. Sie werden sich aber dann nicht nur erinnern der Schande des Jahres 1918, sondern sie werden sich dann mit Stolz auch besinnen auf die Zeit der

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deutschen Wiedererhebung und der Wiederauferstehung des Deutschen Reiches, jenes Reiches, das nun alle deutschen Stämme zusammengefaßt hat, das sie zusammenfügte zu einer Einheit, und für das wir nun einzutreten entschlossen sind bis zum letzten Hauch. Dieses Deutschland der deutschen Volksgemeinschaft aller deutschen Stämme, das Großdeutsche Reich - Sieg Heil !

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Irregeleitet durch die englischen Versprechungen, versucht der Stadtkommandant von Warschau trotz völliger Aussichtslosigkeit und sinnloser Grausamkeit gegen die Bevölkerung noch Widerstand zu leisten. Daher beginnt am 25. September die Kampfhandlung gegen die Stadt. Am 27. September kapituliert Warschau bedingungslos. Am 5. Oktober besucht der Führer die siegreichen Truppenverbände bei Warschau und nimmt ihren Vorbeimarsch ab. Er erläßt an die Soldaten der Ostfront folgenden Aufruf:

Soldaten der Wehrmacht im Osten !

Am 1. September seid Ihr auf meinen Befehl angetreten, um unser Reich vor dem polnischen Angriff zu schützen. In vorbildlicher Waffenkameradschaft zwischen Heer, Luftwaffe und Kriegsmarine habt Ihr die Euch gestellte Aufgabe erfüllt. Ihr habt Euch mutig und tapfer geschlagen. Heute konnte ich die gegen das befestigte Warschau eingesetzten Truppen begrüßen. Dieser Tag schließt einen Kampf ab, der vom besten deutschen Soldatentum berichtet. Mit mir dankt Euch voll Stolz das deutsche Volk. In unerschütterlichem Vertrauen blickt die Nation dank Euch wieder auf seine Wehrmacht und ihre Führung. Wir gedenken unserer Gefallenen, die, wie die zwei Millionen Toten des Weltkrieges, ihr eigenes Dasein gaben, damit Deutschland lebe. Unter den Fahnen, die in stolzer Freude allerorts in deutschen Landen wehen, stehen wir enger denn je zusammen und binden den Helmriemen fester . Ich weiß , Ihr seid zu allem bereit im Glauben an Deutschland.

Berlin, den 5. Oktober 1939. Adolf Hitler.

5 Freiheitskampf I/II

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Am 27. September hat sich der Reichsaußenminister nach Moskau begeben. Am 28. September wird in Moskau ein umfassendes Vertragswerk unterzeichnet. Deutschland und Rußland erklären ihren Willen zum Frieden. Ein deutsch- sowjetischer Freundschaftsvertrag wird geschlossen, das deutschsowjetrussische Wirtschaftsprogramm vereinbart. Mit der Vernichtung Polens ist der angebliche englische Kriegsanlaß in Zerfall geraten. Am 23. September hält Mussolini eine Rede, in der er zum ersten Male zur Lage Stellung nimmt: 29 ... Man kann den Zusammenstoß (Krieg im Westen) vermeiden, wenn man sich darüber Rechenschaft gibt, daß es eine sinnlose Illusion ist, Positionen aufrechtzuerhalten oder noch schlimmer wieder aufrichten zu wollen, die die Geschichte und der Dynamismus der Völker verurteilt haben." Am 1. Oktober trifft der italienische Außenminister Graf Ciano in Berlin ein. Am 6. Oktober ergreift der Führer vor dem Reichstag das Wort:

Rede am 6. Oktober 1939 in Berlin

vor dem Reichstag

Abgeordnete ! Männer des Deutschen Reichstags ! In einer schicksalsschweren Zeit haben Sie, meine Abgeordneten, als Vertreter des deutschen Volkes am 1. September dieses Jahres hier getagt. Ich mußte Sie damals in Kenntnis setzen von den schweren Entschlüssen, die uns durch die intransigente, provokatorische Haltung eines Staates aufgezwungen worden waren. Seitdem sind nun fünf Wochen vergangen. Wenn ich Sie nun heute wieder herbitten ließ , dann geschah es, um Ihnen einen Rechenschaftsbericht über das Vergangene und den für Sie nötigen Einblick in die Gegenwart und, soweit es möglich ist, in die Zukunft geben zu können. Seit zwei Tagen sind unsere Städte, Märkte und Dörfer geschmückt mit den Fahnen und Symbolen des neuen Reiches. Unter Glockenläuten feiert das deutsche Volk einen großen, in seiner Art geschichtlich einmaligen Sieg. Ein Staat von immerhin 36 Millionen Menschen, eine Armee von rund 50 Infanterie- und Kavalleriedivisionen sind gegen uns angetreten. Ihre Absichten waren weit gespannte, die Zuversicht der Vernichtung unseres Deutschen Reiches galt als selbstverständlich. Acht Tage nach Ausbruch dieses Kampfes aber waren die Würfel des Krieges gefallen. Wo immer polnische Truppen mit deutschen Verbänden zusammenstießen, wurden sie zurückgeworfen oder zerschlagen. Das kühne Gebäude der strategischen Offensive Polens gegen das deutsche Reichsgebiet stürzte schon in den ersten 48 Stunden dieses Feldzuges ein. Todesmutig im Angriff und mit unvergleichlichen Marschleistungen haben die deutschen Divisionen, die Luft- und Panzerwaffe sowie die Einheiten der Marine das Gesetz des Handelns an sich gerissen ; es konnte ihnen in keinem Augenblick mehr entwunden werden.

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Nach 14 Tagen waren die größten Teile des polnischen Heeres entweder zersprengt, gefangen oder umschlossen. Die deutschen Armeen aber hatten in dieser Zeit Entfernungen zurückgelegt und Räume besetzt, zu deren Bewältigung vor 25 Jahren über 14 Monate benötigt worden sind. Wenn auch eine Anzahl besonders geistreicher Zeitungsstrategen der anderen Welt das Tempo dieses Feldzuges als für Deutschland dennoch enttäuschend hinzustellen versuchte, so wissen wir doch alle, daß es eine größere Leistung höchsten Soldatentums in der Kriegsgeschichte bisher kaum gegeben hat. Daß sich die letzten Reste der polnischen Armeen in Warschau, Modlin und in Hela bis zum 1. Oktober zu halten vermochten, war nicht die Folge ihrer Tüchtigkeit, sondern nur unserer kühlen Klugheit und unserem Verantwortungsbewußtsein zuzuschreiben. Ich habe es verboten, mehr Menschen zu opfern, als unbedingt notwendig war, das heißt, ich habe die deutsche Kriegführung von der noch im Weltkrieg herrschenden Meinung, um des Prestiges willen bestimmte Aufgaben unter allen Umständen in einer bestimmten Zeit lösen zu müssen, bewußt freigemacht. Was zu tun unbedingt erforderlich ist, geschieht ohne Rücksicht auf Opfer. Was aber vermieden werden kann, unterbleibt. Es wäre für uns kein Problem gewesen, den Widerstand von Warschau so, wie wir ihn, vom 25. bis 27. September gebrochen haben, vom 10. bis 12. zu brechen. Ich habe nur erstens deutsche Menschenleben wenn auch trügeschonen wollen und zweitens mich der rischen - Hoffnung hingegeben, es könnte auch auf der polnischen Seite wenigstens einmal die verantwortungsbewußte Vernunft statt des verantwortungslosen Wahnsinns siegen. Es hat sich aber gerade hier im kleineren Rahmen genau das gleiche Schauspiel wiederholt, wie wir es im größten Umfang vorher erleben mußten. Der Versuch, die verantwortliche polnische Truppenführung, soweit es eine solche überhaupt gab, von der Zwecklosigkeit, ja dem Wahnwitz eines Widerstandes gerade in einer Millionenstadt zu überzeugen, schlug fehl . Ein Generalissimus, der selbst in wenig ruhmvoller Weise die Flucht ergriff, zwang der Hauptstadt seines Landes einen Widerstand auf, der höchstens zu ihrer Vernichtung führen mußte. In der Erkenntnis, daß die Fortifikation der Festung Warschau allein dem deutschen Angriff 68

wohl nicht standhalten würde, verwandelte man die Stadt als solche in eine Festung, durchzog sie kreuz und quer mit Barrikaden, richtete auf allen Plätzen , in Straßen und in Höfen Batteriestellungen ein, baute Tausende von Maschinengewehrnestern aus und forderte die gesamte Bevölkerung auf zur Teilnahme am Kampf. Ich habe, einfach aus Mitleid mit Frauen und Kindern, den Machthabern in Warschau angeboten, wenigstens die Zivilbevölkerung ausziehen zu lassen. Ich ließ Waffenruhe eintreten, sicherte die notwendigen Ausmarschwege, und wir alle warteten genau so vergebens auf einen Parlamentär wie Ende August auf einen polnischen Unterhändler. Der stolze polnische Stadtkommandant würdigte uns nicht einmal einer Antwort. Ich habe die Fristen für alle Fälle verlängern lassen, Bomber und schwere Artillerie angewiesen, nur einwandfrei militärische Objekte anzugreifen, und meine Aufforderung wiederholt : es blicb wieder vergeblich. Ich habe daraufhin angeboten , einen ganzen Stadtteil, Praga, überhaupt nicht zu beschießen, sondern für die zivile Bevölkerung zu reservieren, um dieser die Möglichkeit zu geben, sich dorthin zurückzuziehen . Auch dieser Vorschlag wurde mit polnischer Verachtung bestraft. Ich habe mich zweimal bemüht, dann wenigstens die internationalen Kolonien aus der Stadt zu entfernen. Dies gelang endlich mit vielen Schwierigkeiten, bei der russischen erst in letzter Minute. Ich habe nun für den 25. September den Beginn des Angriffs befohlen. Dieselbe Verteidigung, die es erst unter ihrer Würde fand, auf die menschlichen Vorschläge auch nur einzugehen, hat dann allerdings äußerst schnell ihre Haltung geändert. Am 25. begann der deutsche Angriff und am 27. hat sie kapituliert! Sie hat es mit 120 000 Mann nicht gewagt, so wie einst unser deutscher General Litzmann mit weitaus unterlegenen Kräften bei Brzeciny, einen kühnen Ausfall zu machen, sondern es nun vorgezogen, die Waffen zu strecken. Man soll daher hier keine Vergleiche mit dem Alkazar ziehen. Dort haben spanische Helden wochenlang schwersten Angriffen heldenmütig getrotzt und sich damit wirklich mit Recht verewigt. Hier aber hat man in gewissenloser Weise eine große Stadt der Zerstörung anheimgegeben und dann

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nach 48 Stunden kapituliert. Der polnische Soldat hat im einzelnen an manchen Stellen tapfer gefochten. Seine Führung aber kann, von oben beginnend, nur als unverantwortlich, gewissenlos und unfähig bezeichnet werden. Auch vor Hela hatte ich befohlen, ohne gründlichste Vorbereitung keinen Mann zu opfern. Auch dort erfolgte die Übergabe in dem Augenblick, da endlich der deutsche Angriff angekündigt wurde und seinen Anfang nahm. Ich treffe diese Feststellungen, meine Abgeordneten, um der geschichtlichen Legendenbildung zuvorzukommen. Denn wenn sich in diesem Feldzug um jemanden eine solche Legende bilden darf, dann nur um den deutschen Musketier, der angreifend und marschierend seiner unvergänglichen ruhmvollen Geschichte ein neues Blatt hinzufügte. Sie kann sich bilden um die schweren Waffen, die dieser Infanterie unter unsagbaren Anstrengungen zu Hilfe eilten. Dieser Legende würdig sind die schwarzen Männer unserer Panzerwaffe, die in verwegener Entschlossenheit, ohne Rücksicht auf Ubermacht und Gegenwehr den Angriff immer wieder aufs neue vortrugen, und endlich mag die Legende verherrlichen jene todesmutigen Flieger, die, wissend, daß jeder Abschuß, der sie nicht in der Luft tötete, bei ihrem Absprung auf der Erde zu ihrer furchtbaren Massakrierung führen mußte, in unentwegter Beharrlichkeit beobachteten und mit Bomben und Maschinengewehr angriffen, wo immer der Angriff befohlen war oder ein Ziel sich zeigte. Das gleiche gilt für die Helden unserer U-Boot- Waffe. Wenn ein Staat von 36 Millionen Einwohnern und dieser militärischen Stärke in vier Wochen restlos vernichtet wird und wenn in dieser ganzen Zeit für den Sieger nicht ein einziger Rückschlag eintritt, dann kann man darin nicht die Gnade eines besonderen Glückes sehen, sondern den Nachweis höchster Ausbildung, bester Führung und todesmutigster Tapferkeit. Das deutsche Soldatentum hat sich den Lorbeerkranz, der ihm 1918 hinterlistig geraubt worden war, nunmehr wieder fest um das Haupt gelegt. Wir alle stehen in tiefergriffener Dankbarkeit vor den vielen unbekannten, namenlosen tapferen Männern unseres Volkes. Sie sind zum erstenmal angetreten aus allen Gauen Großdeutschlands; das gemeinsam 70

vergossene Blut aber wird sie noch stärker aneinanderbinden als jede staatsrechtliche Konstruktion. Uns alle erfüllt das Bewußtsein dieser Stärke unserer Wehrmacht mit selbstsicherer Ruhe, denn sie hat nicht nur die Kraft im Angriff bewiesen, sondern auch im Halten des Erworbenen. Die vorzügliche Ausbildung des einzelnen Offiziers und Mannes hat sich auf das höchste bewährt. Ihr ist diese überaus geringe Zahl der Verluste zuzuschreiben, die, wenn auch im einzelnen schmerzlich, im gesamten doch weit unter dem liegen, was wir glaubten, erwarten zu müssen. Allerdings gibt die Gesamtsumme dieser Verluste kein Bild über die Härte der einzelnen Kämpfe ; denn es gab Regimenter und Divisionen, die, von einer Übermacht polnischer Verbände angegriffen oder im Angriff selbst auf sie stoßend, sehr schwere Blutopfer bringen mußten. Ich glaube, Ihnen aus der großen Reihe der so rasch aufeinanderfolgenden Schlachten und Kämpfe nur zwei Episoden als Beispiel für viele erwähnen zu dürfen. Als sich zur Deckung des gegen die Weichsel vorstürmenden Heeres des Generalobersten von Reichenau an dessen linkem Flügel die Divisionen der Armee des Generalobersten Blaskowitz gestaffelt gegen Warschau hin bewegten mit dem Auftrag, den Angriff der polnischen Zentralarmee in die Flanke der Armee des Generals von Reichenau abzuwehren, da traf in einem Augenblick, da man im wesentlichen die polnischen Armeen als schon im Rückzug auf die Weichsel befindlich annahm , plötzlich ihr Stoß in die marschierende Armee des Generals Blaskowitz. Es war ein verzweifelter Versuch der Polen, den sich um sie schließenden Ring zu sprengen. Vier polnische Divisionen und einige Kavallerieverbände warfen sich auf eine einzige deutsche aktive Division, die, selbst auseinandergezogen, eine Linie von fast 30 Kilometer zu decken hatte. Trotz fünf- oder sechsfacher Überlegenheit des Feindes und trotz Übermüdung der eigenen, seit Tagen kämpfenden und marschierenden Truppe fing diese Division den Angriff auf und warf ihn zum Teil in blutigstem Handgemenge zurück und wich und wankte nicht, bis die notwendigen Verstärkungen herangeführt werden konnten. Und während der feindliche Rundfunk bereits triumphierend die Nachricht vom Durchbruch auf Lodz verbreitete, meldete mir der Divisions71

general, den zerschossenen Arm geschient, den Verlauf des Angriffs, die Verhinderung des Durchbruchs, das tapfere Verhalten seiner Soldaten. Hier waren die Verluste freilich große. Eine deutsche Landwehrdivision hatte mit geringen anderen Verbänden den Auftrag, die Polen in den nördlichen Korridor zu drücken, Gdingen zu nehmen und in der Richtung auf die Halbinsel Hela vorzustoßen. Dieser Landwehrdivision standen gegenüber polnische Eliteverbände, Marinetruppen, Fähnrichs- und Unteroffiziersschulen, Matrosenartillerie und Reiterei. Mit ruhiger Sicherheit ging diese deutsche Landwehrdivision an die Lösung eines Auftrags, der ihr einen auch zahlenmäßig weit überlegenen Gegner als Feind gab. In wenigen Tagen wurde der Pole aber von Position zu Position zurückgeworfen, 12 600 Gefangene gemacht, Gdingen befreit, Oxhoeft gestürmt und weitere 4700 Mann auf die Halbinsel Hela abgedrängt und eingeschlossen. Als die Gefangenen abmarschierten, bot sich ein ergreifendes Bild : die Sieger zum großen Teil bejahrte Männer, viele mit den Abzeichen des großen Krieges auf der Brust, und an ihnen vorbei zogen die Kolonnen der Gefangenen, junge Menschen im Alter von 20 bis 28 Jahren. Da ich Ihnen nun die Zahl unserer Toten und Verletzten bekanntgebe, bitte ich Sie, aufzustehen. Wenn auch diese Zahl dank der Ausbildung unserer Truppen, dank der Wirkung unserer Waffen und der Führung unserer Verbände kaum den zwanzigsten Teil von dem ausmacht, was wir bei Beginn dieses Feldzuges befürchten zu müssen glaubten, so wollen wir doch nicht vergessen, daß jeder einzelne, der hier sein Leben gegeben hat, für sein Volk und unser Reich das Größte opferte, was ein Mann : seinem Volke geben kann. Es sind nach der Angabe vom 30. September 1939, die wesentliche Veränderungen nicht mehr erfahren wird, in Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe einschließlich der Offiziere gefallen 10572 Mann, verwundet 30322 und vermißt 3404. Von diesen Vermißten wird ein Teil, der in polnische Hände fiel, leider ebenfalls als massakriert und getötet angesehen werden müssen. Diesen Opfern des polnischen Feldzuges gehört unsere Dankbarkeit, den Verwundeten unsere 72

Pflege, den Angehörigen unser Mitempfinden und unsere Hilfe. Mit dem Fall der Festungen Warschau, Modlin und der Übergabe von Hela ist der polnische Feldzug beendet. Die Sicherung des Landes vor herumstrolchenden Marodeuren, Räuberbanden und einzelnen Terroristen wird mit Entschlossenheit durchgeführt. Das Ergebnis des Kampfes ist die Vernichtung aller polnischen Armeen. Die Auflösung dieses Staates war die Folge. 694 000 Mann Gefangene haben bisher den ,,Marsch nach Berlin" angetreten. Die Beute an Material ist noch gänzlich unübersehbar. Seit Ausbruch des Krieges steht zugleich im Westen die deutsche Wehrmacht in ruhiger Bereitschaft und erwartet den Feind. Die Reichskriegsmarine hat im Kampf um die Westerplatte, Gdingen , Oxhoeft und Hela, in der Sicherung der Ostsee und der Deutschen Bucht ihre Pflicht erfüllt, unsere U -Boot- Waffe aber kämpft würdig der einstigen, unvergessenen Helden. Angesichts dieses geschichtlich einmaligen Zusammenbruchs eines sogenannten Staatswesens erhebt sich wohl für jeden die Frage nach der Ursache eines solchen Vorgangs. Die Wiege des polnischen Staates stand in Versailles. Aus unermeßlichen blutigen Opfern - nicht der Polen, sondern der Deutschen und Russen war dieses Gebilde geboren worden. Was vorher schon in Jahrhunderten seine Lebensunfähigkeit erwiesen hatte, wurde durch eine ebenso lebensunfähige, wirklichkeitsfremde deutsche Staatsführung erst im Jahre 1916 künstlich gezeugt und 1920 nicht weniger künstlich geboren. Unter Mißachtung einer fast halbtausendjährigen Erfahrung, ohne Rücksicht auf die Gegebenheit einer mehrhundertjährigen geschichtlichen Entwicklung, ohne Würdigung der ethnographischen Verhältnisse und unter Mißachtung aller wirtschaftlichen Zweckmäßigkeiten wurde in Versailles ein Staat konstruiert, der seinem ganzen Wesen nach früher oder später die Ursache schwerster Krisen werden mußte. Ein Mann, der heute leider wieder unser grimmigster Gegner ist, hat dies damals klar vorausgesehen, Lloyd George, und so wie viele andere warnte auch dieser nicht nur während der Entstehung dieses Gebildes, sondern auch in der Zeit der späteren Ausweitung, die gegen jede Vernunft und

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gegen jedes Recht vorgenommen worden war. Er sprach damals die Befürchtung aus, daß in diesem Staat eine ganze Reihe von Konfliktstoffen geschaffen würde, die früher oder später die Anlässe zu schweren europäischen Auseinandersetzungen abgeben könnten. Tatsache ist, daß dieser neue sogenannte Staat in der Struktur seiner Nationalitäten bis zum heutigen Tag nicht geklärt werden konnte. Man muß die Methoden polnischer Volkszählungen kennen, um zu wissen, wie gänzlich wahrheitsfern und damit belanglos die Statistiken über die volkliche Zusammensetzung dieses Gebietes waren und sind. 1919 wurden von den Polen Gebiete beansprucht, in denen sie behaupteten, Mehrheiten von 95 Prozent zu besitzen, z. B. in Ostpreußen, während dann die später stattfindende Abstimmung volle 2 Prozent für die Polen ergab. In dem dann endgültig auf Kosten des früheren Rußlands, Osterreichs und Deutschlands geschaffenen Staat wurden die nichtpolnischen Völker so barbarisch mißhandelt und unterdrückt, tyrannisiert und gefoltert, daß jede Abstimmung nunmehr vom Belieben des jeweiligen Woiwoden abhängig war und somit das gewünschte oder verlangte gefälschte Resultat ergab. Allein, auch das unzweifelhaft polnische Element selbst erhielt kaum eine höhere Bewertung. Wenn dieses Gebilde von den Staatsmännern unserer westlichen Halbkugel auch noch als Demokratie angesprochen wurde, dann war dies eine Verhöhnung der Grundlagen ihrer eigenen Systeme. Denn in diesem Lande regierte eine Minorität aristokratischer und nichtaristokratischer Großgrundbesitzer und vermögender Intellektueller, für die das eigene polnische Volk im günstigsten Falle eine Masse von Arbeitskräften darstellte. Hinter diesem Regime standen deshalb auch niemals mehr als 15 Prozent der Gesamtbevölkerung. Dem entsprach die wirtschaftliche Notlage und der kulturelle Tiefstand. Im Jahre 1919 übernahm dieser Staat von Preußen und auch von Österreich in jahrhundertelanger Arbeit mühselig entwickelte, ja zum Teil geradezu blühende Provinzen. Heute, 20 Jahre später, sind sie im Begriff, wieder zu versteppen. Die Weichsel, der Strom, dessen Meeresmündung für die polnische Regierung immer so ungeheuer wichtig war, ist mangels jeder Pflege schon jetzt ungeeignet für jeden wirklichen Verkehr und je nach der

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Jahreszeit entweder ein wilder Strom oder ein ausgetrocknetes Rinnsal. Städte und Dörfer sind verwahrlost, die StraBen mit geringsten Ausnahmen verlottert und verkommen. Wer zum ersten Male dieses . Land zwei oder drei Wochen lang besichtigt, der erhält erst einen Begriff vom Sinn des Wortes: ,,Polnische Wirtschaft !". Trotz der unerträglichen Zustände in diesem Lande hat Deutschland versucht, ein erträgliches Verhältnis zu ihm herzustellen. Ich selbst habe mich in den Jahren 1933 und 1934. bemüht, irgendeinen gerechten, billigen Ausgleich zwischen unseren nationalen Interessen und den Wünschen auf Aufrechterhaltung des Friedens mit diesem Lande zu finden . Es gab eine Zeit, da Marschall Pilsudski noch lebte, in der es zu gelingen schien, diese Hoffnung wenn auch in bescheidenem Ausmaß - verwirklichen zu können. Es gehörte dazu eine unerhörte Geduld und eine noch größere Selbstüberwindung. Denn für viele der polnischen Woiwoden schien die staatliche Verständigung zwischen Deutschland und Polen nur ein Freibrief zu sein für die nunmehr erst recht ungefährliche Verfolgung und Vernichtung des dortigen Deutschtums. In den wenigen Jahren bis 1922 haben über 1½ Millionen Deutsche ihre frühere Heimat verlassen müssen. Sie wurden davongejagt, ohne oft auch nur ihre notwendigsten Kleider mitnehmen zu können. Als im Jahre 1938 das Olsaer Gebiet an Polen fiel, gingen diese mit der gleichen Methode auch gegen die dort wohnenden Tschechen vor. Viele Tausende von ihnen mußten oft innerhalb weniger Stunden von ihren Arbeitsstätten, ihren Wohnstätten, ihren Wohnungen , ihren Dörfern fort, kaum daß ihnen gestattet war, auch nur einen Koffer oder ein Kistchen mit Kleidungsstücken mitzunehmen. So ging es in diesem Staate seit Jahren zu, und jahrelang haben wir dem zugesehen, immer bestrebt, durch eine Verengung unseres staatspolitischen Verhältnisses vielleicht eine Besserung des Loses der dort lebenden unglücklichen Deutschen erreichen zu können . Allein, es konnte nicht übersehen werden, daß jeder deutsche Versuch, auf diesem Wege zu einer Beseitigung der Mißstände zu kommen, von den polnischen Herrschern als Schwäche ausgelegt wurde, vielleicht sogar als Dummheit. Da die polnische Regierung nun daran ging, auf tausend 75

Wegen auch Danzig allmählich zu unterjochen, versuchte ich durch geeignete Vorschläge eine Lösung sicherzustellen, die nationalpolitisch Danzig entsprechend dem Willen seiner Bevölkerung Deutschland angliedern konnte, ohne den wirtschaftlichen Bedürfnissen und sogenannten Rechten Polens dadurch Abbruch zu tun. Wenn heute jemand behauptet, daß es sich hier um ultimative Forderungen gehandelt hätte, dann ist dies eine Lüge. Denn die im März 1939 der polnischen Regierung zugeleiteten Lösungsvorschläge waren nichts anderes als die von mir persönlich mit dem Außenminister Beck selbst schon längst vorher besprochenen Anregungen und Gedanken. Nur daß ich glaubte, im Frühjahr 1939 der polnischen Regierung vor ihrer eigenen öffentlichen Meinung das Eingehen auf diese Vorschläge erleichtern zu können durch das Angebot, als Aquivalent ihr einen Anteil an der von der Slowakei gewollten Sicherung ihrer Unabhängigkeit einräumen zu können. Wenn die polnische Regierung damals nun das Eingehen auf eine Besprechung dieser Vorschläge ablehnte, dann gab es hierfür zwei Gründe. Erstens : Die hinter ihr stehenden aufgeputschten chauvinistischen Triebkräfte dachten überhaupt nicht daran, die Frage Danzig zu lösen, sondern im Gegenteil, sie lebten bereits in den später publizistisch und rednerisch vorgetragenen Hoffnungen, weit über Danzig hinaus das deutsche Reichsgebiet erwerben, das heißt also angreifen und erobern zu können. Und zwar blieben diese Wünsche nicht etwa bei Ostpreußen stehen, nein, in einer Flut von Publikationen und in einer fortgesetzten Folge von Ansprachen und Reden, von Resolutionen usw. wurde außer der Einverleibung Ostpreußens auch noch die Annektion von Pommern, Schlesien verlangt, die Oder als mindeste Grenze gefordert, ja , am Ende sogar die Elbe als die natürliche Scheidelinie zwischen Deutschland und Polen bezeichnet. Diese vielleicht heute als irrsinnig empfundenen, damals aber mit fanatischem Ernst vorgetragenen Forderungen wurden in einer geradezu lachhaften Weise motiviert mit der Behauptung einer ,,polnischen zivilisatorischen Mission " und als berechtigt, weil erfüllbar, hingestellt mit dem Hinweis auf die Kraft der polnischen Armee. Während ich dem dama76

ligen polnischen Außenminister die Einladung zu Besprechungen über unsere Vorschläge schickte, schrieben die polnischen militärischen Zeitschriften bereits von der Wertlosigkeit des deutschen Heeres, der Feigheit des deutschen Soldaten, der Minderwertigkeit der deutschen Waffen, der selbstverständlichen Überlegenheit der polnischen Wehrmacht und der Sicherheit im Falle eines Krieges, die Deutschen vor Berlin zu schlagen und das Reich zu vernichten. Der Mann aber, der die deutsche Armee vor Berlin „,zerhacken" wollte, war nicht irgendein kleiner polnischer Analphabet, sondern der z. Zt. in Rumänien sitzende Generalissimus Rydz -Smigly. Was Deutschland und die deutsche Wehrmacht an Verletzungen und Beleidigungen durch diese militärischen Dilettanten einstecken mußten, wäre von keinem anderen Staat hingenommen worden, allerdings auch von keinem anderen Volk zu erwarten gewesen. Kein französischer und auch wohl kein englischer General würde sich jemals ein ähnliches Urteil über die deutsche Wehrmacht erlaubt haben und umgekehrt kein deutscher über die englischen, französischen oder italienischen Soldaten, so wie wir dies seit Jahren und nach dem März 1939 immer wieder von polnischer Seite zu hören und zu lesen bekamen. Es gehörte eine große Selbstüberwindung dazu, diesen frechen, unverschämten Anpöbelungen gegenüber ruhig zu sein trotz dem Bewußtsein, daß die deutsche Wehrmacht in wenigen Wochen diesen ganzen lächerlichen Staat samt seiner Armee zerschlagen und von der Erde hinwegfegen würde. Allein diese Geisteshaltung, für die die führende. Schicht in Polen selbst verantwortlich war, bildete die erste Ursache, warum die polnische Regierung es ablehnte, die deutschen Vorschläge auch nur in einer Diskussion zu erörtern. Der zweite Grund aber lag in dem unseligen Garantieversprechen, das man einem Staat gab, der überhaupt nicht bedroht war, der aber, nunmehr gedeckt durch zwei Weltmächte, sich sehr schnell in die Überzeugung hineinlebte, eine Großmacht ungestört und ungestraft provozieren zu können, ja, vielleicht sogar hoffte, damit die Voraussetzung für die Verwirklichung seiner eigenen hirnverbrannten Ambitionen herbeiführen zu können. Denn sowie sich Polen im Besitz dieser Garantie wußte, begann für die dort lebenden Minoritäten ein wahres Schreckensregiment. Ich habe nicht die Auf-

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gabe, über das Los der ukrainischen oder der weißrussischen Volksteile zu sprechen; deren Interessen liegen heute bei Rußland. Aber ich habe die Pflicht, über das Los jener Hunderttausende von Deutschen zu reden, die einst diesem Lande seit vielen hundert Jahren überhaupt erst die Kultur gebracht haben, die man nun auszutreiben, zu unterdrücken und zu vergewaltigen begann, die aber seit dem März 1939 einem wahrhaft satanischen Schreckensregiment ausgeliefert waren. Wie viele von ihnen verschleppt sind, wo sie sind, kann auch heute nicht festgestellt werden. Ortschaften mit Hunderten an deutschen Einwohnern haben keine Männer mehr. Sie sind restlos ausgerottet worden. In anderen wieder hat man die Frauen vergewaltigt und ermordet, Mädchen und Kinder geschändet und getötet. Im Jahre 1598 schrieb der Engländer Sir George Carew in seinen diplomatischen Berichten an die britische Regierung, daß die hervorstechendsten Charaktereigenschaften der Polen Grausamkeit und moralische Zügellosigkeit seien . Diese Grausamkeit hat sich in den seitdem vergangenen Jahrhunderten nicht geändert. So wie man erst Zehntausende und Zehntausende von Deutschen abschlachtete und in sadistischer Weise zu Tode marterte, so hat man die während des Kampfes gefangenen deutschen Soldaten gefoltert und massakriert. Dieses Schoßkind der westeuropäischen Demokratien gehört überhaupt nicht zu den kulturellen Nationen. Über vier Jahre lang war ich im großen Krieg im Westen. Auf keiner der streitenden Seiten wurde damals etwas Ähnliches getan. Was sich aber in diesem Lande in den letzten Monaten abgespielt hat und in den letzten vier Wochen ereignete, ist eine einzige Anklage gegen die verantwortlichen Macher eines sogenannten Staatsgebildes , dem jede volkliche, historische, kulturelle und sittliche Voraussetzung fehlte. Wenn nur ein Prozent von diesen Scheusäligkeiten irgendwo in der Welt an Engländern verübt würde, dann möchte ich die empörten Biedermänner sehen, die heute in scheinheiliger Entrüstung das deutsche und russische Vorgehen verurteilen . Nein ! Diesem Staat und dieser Staatsführung eine Garantie auszustellen, so wie dies geschehen war, konnte nur zu schwerstem Unheil führen. Weder die polnische Regierung oder der sie tragende kleine Klingel, noch das polnische

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Staatsvolk als solches waren befähigt, die Verantwortung zu

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Aus dieser aufgeputschten Leidenschaft einerseits sowie aus dem Gefühl der Sicherheit, die ja Polen unter allen Umständen garantiert worden war, entsprang das Verhalten der polnischen Regierung in der Zeit zwischen den Monaten

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ermessen , die in einer solchen Verpflichtung halb Europas zu ihren Gunsten lag.

April und August dieses Jahres. Dies bedingt auch die Stellungnahme zu meinen Befriedungsvorschlägen. Die Regierung lehnte diese Vorschläge ab, weil sie sich von der öffentlichen Meinung gedeckt und sogar angetrieben fühlte, und die öffentliche Meinung deckte und trieb sie auf diesen Weg, weil sie von der Regierung nicht eines Besseren belehrt worden war und vor allem, weil sie sich bei jedem Akt nach außen hin als genügend gesichert empfand. So mußte es zur Häufung der furchtbaren Terrorakte gegen das deutsche Volkstum kommen, zur Ablehnung aller Lösungsvorschläge und endlich zu immer größeren Übergriffen auf das Reichsgebiet selbst. Es war bei einer solchen Mentalität allerdings wohl auch verständlich, daß man dann die deutsche Langmut nur als Schwäche ansah, d. h. daß jedes deutsche Nachgeben nur als Beweis für die Möglichkeit eines weiteren Vorgehens angesehen wurde. Die Warnung an die polnische Regierung, Danzig nicht mehr mit weiteren ultimativen Noten zu belästigen und vor allem die Stadt auf die Dauer nicht wirtschaftlich zu erdrosseln, führte zu keiner Erleichterung der Lage, sondern im Gegenteil zur verkehrstechnischen Abschnürung der Stadt. Die Warnung, die ewigen Erschießungen, Mißhandlungen und Marterungen der Volksdeutschen endlich einzustellen bzw. ihnen entgegenzutreten, führte zu einer Vermehrung dieser grausamen Akte und zu verschärften Aufrufen und Hetzreden der polnischen Woiwoden und militärischen Machthaber. Die deutschen Vorschläge, noch in letzter Minute einen billigen. und vernünftigen Ausgleich herzustellen, wurden mit der Generalmobilmachung beantwortet. Das deutsche Ersuchen, entsprechend der von England selbst gegebenen Anregung einen Unterhändler zu schicken, wurde nicht befolgt und am zweiten Tag mit einer geradezu lächerlichen Erklärung beantwortet. Unter diesen Umständen war es klar, daß bei weiteren An-

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griffen auf das Reichsgebiet die deutsche Geduld nunmehr ihr Ende finden würde. Was die Polen fälschlicherweise als Schwäche ausgelegt hatten, war in Wirklichkeit unser Verantwortungsbewußtsein und mein Wille, wenn irgend möglich doch noch zu einer Verständigung zu kommen. Da sie aber glaubten, daß diese Geduld und diese Langmut als Schwäche ihnen alles gestatten würde, blieb nichts anderes übrig, als sie über diesen Irrtum aufzuklären und endlich mit den Mitteln zurückzuschlagen, deren sie sich selbst seit Jahren bedient hatten. Unter diesen Schlägen ist dieser Staat nun in wenigen Wochen zerfallen und hinweggefegt worden. Eine der unsinnigsten Taten von Versailles ist damit beseitigt. Wenn sich nun in diesem deutschen Vorgehen eine Interessengemeinschaft mit Rußland ergeben hat, so ist diese nicht nur in der Gleichartigkeit der Probleme begründet, die die beiden Staaten berühren, sondern auch in der Gleichartigkeit der Erkenntnisse, die sich in beiden Staaten über die Ausgestaltung der Beziehungen zueinander herausgebildet haben. Ich habe schon in meiner Danziger Rede erklärt, daß Rußland nach Prinzipien organisiert ist, die verschieden sind von den unseren. Allein, seit es sich ergab, daß Stalin in diesen russisch-sowjetischen Prinzipien keinen Hinderungsgrund erblickte, mit Staaten anderer Auffassung freundschaftliche Beziehungen zu pflegen, kann auch das nationalsozialistische Deutschland keine Veranlassung mehr sehen , etwa seinerseits einen anderen Maßstab anzulegen. Sowjet-Rußland ist Sowjet- Rußland ; das nationalsozialistische Deutschland ist das nationalsozialistische Deutschland . Eines aber ist sicher: in demselben Moment, in dem die beiden Staaten gegenseitig ihre verschiedenen Regime und deren Prinzipien respektieren , entfällt jeder Grund für irgendeine gegenseitige feindselige Haltung. In geschichtlich langen Zeiträumen der Vergangenheit hat es sich erwiesen, daß die Völker dieser beiden größten Staaten Europas dann am glücklichsten waren, wenn sie miteinander in Freundschaft lebten . Der große Krieg, den einst Deutschland und Rußland gegeneinander führten, ist zum Unglück beider Länder geworden. Es ist verständlich, daß besonders die kapitalistischen Staaten des Westens heute ein Interesse 80

daran besitzen, die beiden Staaten und ihre Prinzipien wenn möglich gegeneinander auszuspielen. Sie würden zu diesem Zweck und insoweit sehr wohl Sowjetrußland als genügend salonfähig betrachten, um mit ihm nützliche Militärbündnisse abzuschließen. Sie halten es aber für eine Perfidie, wenn diese ehrbare Annäherung abgelehnt wird und sich statt dessen eine Annäherung zwischen jenen Mächten ergibt, die allen Grund haben, in gemeinsamer friedlicher Zusammenarbeit, im Ausbau ihrer wirtschaftlichen Beziehungen das Glück ihrer Völker zu suchen. Ich habe schon vor einem Monat im Reichstag erklärt, daß der Abschluß des deutschrussischen Nichtangriffspaktes eine Wende in der ganzen deutschen Außenpolitik bedeutet. Der unterdes zwischen Deutschland und Sowjetrußland abgeschlossene neue Freundschafts- und Interessenpakt wird beiden Staaten nicht nur den Frieden, sondern eine glückliche dauerhafte Zusammenarbeit ermöglichen. Deutschland und Rußland werden gemeinsam eine der gefährlichsten Stellen Europas ihres bedrohlichen Charakters entkleiden und jeder in seinem Raume zur Wohlfahrt der dort lebenden Menschen und damit zum europäischen Frieden beitragen. Wenn heute gewisse Kreise darin je nach Bedarf bald eine Niederlage Rußlands oder eine Niederlage Deutschlands erblicken wollen, so möchte ich ihnen darauf folgende Antwort geben: Man hat seit vielen Jahren der deutschen Außenpolitik Ziele angedichtet, die höchstens der Phantasie eines Gymnasiasten entspringen könnten. In einem Augenblick, da Deutschland um die Konsolidierung eines Lebensraumes ringt, der nur wenige 100 000 Quadratkilometer umfaßt, erklären unverschämte Zeitungsschreiber in Staaten, die selbst 40 Millionen Quadratkilometer beherrschen, Deutschland strebe seinerseits nach der Weltherrschaft. Die deutsch-russischen Abmachungen müßten gerade für diese besorgten Advokaten der Weltfreiheit eine ungeheure Beruhigung darstellen, denn sie zeigen ihnen doch wohl in authentischer Weise, daß alle diese Behauptungen eines Strebens Deutschlands nach dem Ural, der Ukraine, Rumänien usw. nur eine Ausgeburt ihrer erkrankten Marsphantasie waren. In einem allerdings ist der Entschluß Deutschlands ein unabänderlicher, nämlich : auch im Osten unseres Reiches 81 6 Freiheitskampf I/II

friedliche stabile und damit tragbare Verhältnisse herbeizuführen. Und gerade hier decken sich die deutschen Interessen und Wünsche mit denen Sowjetrußlands. Die beiden Staaten sind entschlossen, es nicht zuzulassen, daß zwischen ihnen problematische Zustände entstehen, die den Keim von inneren Unruhen und damit auch äußeren Störungen in sich bergen und vielleicht das Verhältnis der beiden Großmächte zueinander irgendwie ungünstig tangieren könnten. Deutschland und Sowjetrußland haben daher eine klare Grenze der beiderseitigen Interessengebiete gezogen mit dem Entschluß , jeder auf seinem Teil für die Ruhe und Ordnung zu sorgen und alles zu verhindern, was dem anderen Partner einen Schaden zufügen könnte. Die Ziele und Aufgaben, die sich aus dem Zerfall des polnischen Staates ergeben, sind dabei, soweit es sich um die deutsche Interessensphäre handelt, etwa folgende : 1. Die Herstellung einer Reichsgrenze, die den historischen , ethnographischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten gerecht wird.

2. Die Befriedung des gesamten Gebietes im Sinne der Herstellung einer tragbaren Ruhe und Ordnung. 3. Die absolute Gewährleistung der Sicherheit nicht nur des Reichsgebietes, sondern der gesamten Interessenzone. 4. Die Neuordnung, der Neuaufbau des wirtschaftlichen Lebens, des Verkehrs und damit aber auch der kulturellen und zivilisatorischen Entwicklung. 5. Als wichtigste Aufgabe aber : eine neue Ordnung der ethnographischen Verhältnisse, das heißt, eine Umsiedlung der Nationalitäten so, daß sich am Abschluß der Entwicklung bessere Trennungslinien ergeben, als es heute der Fall ist. In diesem Sinne aber handelt es sich nicht nur um ein Problem, das auf diesen Raum beschränkt ist, sondern um eine Aufgabe, die viel weiter hinausgreift. Denn der ganze Osten und Südosten Europas ist zum Teil mit nichthaltbaren Splittern des deutschen Volkstums gefüllt. Gerade in ihnen liegt ein Grund und eine Ursache fortgesetzter zwischenstaatlicher Störungen. Im Zeitalter des Nationalitätenprinzips und des Rassengedankens ist es utopisch, zu glauben, daß man diese

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Angehörigen eines hochwertigen Volkes ohne weiteres assimilieren könne. Es gehört daher zu den Aufgaben einer weitschauenden Ordnung des europäischen Lebens , hier Umsiedlungen vorzunehmen , um auf diese Weise wenigstens einen Teil der europäischen Konfliktstoffe zu beseitigen. Deutschland und die Union der Sowjetrepubliken sind übereingekommen, sich hierbei gegenseitig zu unterstützen. Die deutsche Reichsregierung wird es dabei niemals zugeben, daß der dann entstehende polnische Reststaat irgendein störendes Element für das Reich selbst oder gar eine Quelle von Störungen zwischen dem Deutschen Reich und Sowjetrußland werden könnte. Wenn Deutschland und Sowjetrußland diese Sanierungsarbeit übernehmen, dann können beide Staaten mit Recht darauf hinweisen, daß der Versuch, dieses Problem mit den Methoden von Versailles zu lösen , restlos mißlungen ist. Und er mußte mißlingen, weil diese Aufgabe überhaupt nicht vom grünen Tisch aus oder durch einfache Anordnungen erledigt werden konnte. Die meisten der Staatsmänner, die in Versailles über diese kompliziertesten Probleme zu urteilen hatten, besaßen nicht die geringste historische Vorbildung, ja, oft nicht einmal eine blasse Ahnung von dem Wesen der ihnen gestellten Aufgaben . Sie trugen aber auch keinerlei Verantwortung für die Folgen ihres Handelns. Die Erkenntnis, daß ihr Werk vielleicht doch nicht richtig sein könnte, war deshalb ohne Bedeutung, weil in der Praxis kein Weg zu einer wirklichen Revision vorhanden war. Denn im Versailler Vertrag war wohl vorgesehen, daß die Möglichkeit solcher Revisionen offen bleiben müßte ; allein in der Wirklichkeit sind alle Versuche , zu einer solchen Revision zu kommen, gescheitert, und sie mußten um so mehr scheitern, als ja der Völkerbund als die zuständige Instanz aufhörte, eine innere Berechtigung für die Durchführung einer solchen Prozedur in Anspruch nehmen zu können. Nachdem es zuerst Amerika abgelehnt hatte, den Friedensvertrag von Versailles zu sanktionieren oder gar in den Völkerbund einzutreten, später aber auch andere Völker ihre Anwesenheit in diesem Gremium mit den Interessen ihrer Länder nicht mehr vereinbaren zu können glaubten, sank diese Vereinigung immer mehr zu einem Zirkel der Interes-

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senten des Versailler Diktats herab. Tatsache ist jedenfalls, daß keine der von Anfang an als notwendig erkannten Revisionen durch den Völkerbund erfolgt ist. Da sich in der heutigen Zeit der Gebrauch einbürgert, eine geflüchtete Regierung noch immer als existent zu betrachten, auch wenn sie nur aus drei Mitgliedern besteht, sofern sie nur soviel Geld mitgenommen hat, um nicht den demokratischen Gastländern wirtschaftlich zur Last zu fallen, ist ja anzunehmen, daß auch der Völkerbund tapfer weiterbestehen wird, wenn auch nur zwei Nationen in ihm beisammensitzen. Ja, am Ende tut es vielleicht auch eine ! Nach dem Gesetz des Bundes aber würde jede Revision der Versailler Klauseln · auch dann noch ausschließlich dieser illustren Vereinigung unterstehen, das heißt mit anderen Worten, praktisch unmöglich sein. Nun ist der Völkerbund nichts Lebendes, sondern schon heute etwas Totes. Aber die betroffenen Völker sind nicht tot, sondern sie leben, und ihre Lebensinteressen werden sie auch dann durchsetzen, wenn der Völkerbund unfähig sein sollte, sie zu sehen, zu begreifen oder zu berücksichtigen. Der Nationalsozialismus ist daher auch keine Erscheinung , die in Deutschland groß wurde mit der boshaften Absicht, dem Völkerbund seine Revisionsbestrebungen zu verhindern, sondern eine Bewegung, die kam, weil man 15 Jahre lang die Revision der Unterdrückung der natürlichen Menschenund Volksrechte einer großen Nation verhinderte. Und ich persönlich möchte es mir verbitten, wenn ein fremder Staatsmann nun auftritt und erklärt, ich sei wortbrüchig, weil ich diese Revisionen nun durchgeführt habe. Ich habe im Gegenteil dem deutschen Volk mein heiliges Wort verpfändet, den Versailler Vertrag zu beseitigen und ihm das natürliche Lebensrecht als große Nation wiederzugeben. Das Ausmaß, in dem ich dieses Lebensrecht sicherstelle, ist ein bescheidenes. Wenn 46 Millionen Engländer im Mutterland das Recht in Anspruch nehmen, 40 Millionen Quadratkilometer der Erde zu beherrschen, dann ist es wohl kein Unrecht, wenn 82 Millionen Deutsche das Recht verlangen, in 800 000 Quadratkilometer zu leben, dort ihren Acker zu bebauen und ihrem Handwerk nachzugehen . Und wenn sie weiter verlangen, daß man ihnen jenen kolonialen Besitz zurückgibt, der 84

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einst ihr eigen war, den sie niemandem durch Raub oder Krieg abnahmen, sondern den sie durch Kauf, Tausch und Verträge redlich erworben haben. Ich versuchte außerdem bei allen Forderungen, die ich aufstellte, immer erst auf dem Wege von Verhandlungen die Revisionen zu erreichen. Ich habe es allerdings abgelehnt, das deutsche Lebensrecht irgendeinem internationalen, nicht zuständigen Konsortium als untertänigste Bitte vorzutragen. So wenig ich annehme, daß Großbritannien um die Respektierung seiner Lebensinteressen bittet, so wenig soll man das gleiche vom nationalsozialistischen Deutschland erwarten. Ich habe aber - das muß ich hier in feierlicher Weise erklären - das Ausmaß dieser Revisionen des Versailler Friedensvertrages außerordentlich begrenzt. Ich habe besonders überall dort, wo ich nicht die natürlichsten Lebensinteressen meines Volkes bedroht sah, dem deutschen Volk selbst geraten, sich zu bescheiden oder zu verzichten. Irgendwo aber müssen diese 80 Millionen leben. Denn eine Tatsache hat auch der Versailler Vertrag nicht aus der Welt zu schaffen vermocht: er hat wohl in der unvernünftigsten Weise Staaten aufgelöst, Wirtschaftsgebiete zerrissen, Verkehrslinien durchschnitten usw.; aber die Völker, d . h . die lebendige Substanz aus Fleisch und Blut, ist geblieben, und sie wird auch in der Zukunft bleiben. Es kann nun nicht bestritten werden, daß, seit das deutsche Volk im Nationalsozialismus seine Wiederauferstehung erhalten und gefunden hat, eine Klärung des deutschen Verhältnisses zur Umwelt in einem großen Ausmaß eingetreten ist. Die Unsicherheit, die heute das Zusammenleben der Völker belastet, stammt nicht aus deutschen Forderungen , sondern aus den publizistischen Verdächtigungen der sogenannten Demokratien. Die deutschen Forderungen selbst sind sehr klar und präzise gestellt worden. Sie haben allerdings ihre Erfüllung gefunden nicht dank der Einsicht des Genfer Völkerbundes, sondern dank der Dynamik der natürlichen Entwicklung. Das Ziel der von mir geführten Außenpolitik des Reiches war aber in keinem Fall ein anderes, als dem deutschen Volk die Existenz und damit das Leben sicherzustellen, die Ungerechtigkeiten und Unsinnigkeiten eines Vertrages zu beseitigen, der ja nicht nur Deutschland wirtschaftlich zer85

stört hat, sondern die Siegernationen genau so mit in das Verderben hineinriẞ. Im übrigen aber war die ganze Arbeit der Wiederaufrichtung des Reiches eine nach innen gewandte. In keinem Land der Welt war deshalb auch die Sehnsucht nach Frieden größer als im deutschen Volk. Es ist ein Glück für die Menschheit und kein Unglück, daß es mir gelungen war, ohne innerpolitische Belastung der fremden Staatsmänner die wahnsinnigsten .Unmöglichkeiten des Versailler Vertrages friedlich zu beseitigen. Daß diese Beseitigung im einzelnen für gewisse Interessenten schmerzlich sein mochte, ist verständlich. Allein, um so größer ist wohl das Verdienst, daß sich die neue Regelung in allen Fällen mit Ausnahme der letzten ohne Blutvergießen vollzog. Die letzte Revision dieses Vertrages aber hätte genau so auf friedlichem Wege erfolgen können, wenn nicht die von mir erwähnten zwei Umstände sich zum Gegenteil ausgewirkt hätten. Die Schuld daran tragen aber in erster Linie jene, die nicht nur nicht erfreut waren über die früheren Revisionen, sondern die es im Gegenteil beklagten, auf friedlichem Wege ein neues Mitteleuropa sich aufbauen zu sehen, und zwar ein Mitteleuropa, das allmählich seinen Bewohnern wieder Arbeit und Brot geben konnte. Ich habe es erwähnt, daß es ein Ziel der Reichsregierung war, Klarheit in die Beziehungen zwischen uns und unseren Nachbarn zu bringen. Und ich darf hier nun auf Tatsachen hinweisen, die nicht durch die Schreibereien internationaler Presselügner aus der Welt zu schaffen sind : 1. Deutschland hat mit den baltischen Staaten Nichtangriffspakte abgeschlossen. Seine Interessen sind dort ausschließlich wirtschaftlicher Natur. 2. Deutschland hat mit den nordischen Staaten schon früher keine Interessenkonflikte oder gar Streitpunkte besessen, und hat sie heute genau so wenig. Schweden und Norwegen haben beide von Deutschland Nichtangriffspakte angeboten erhalten und sie nur abgelehnt, weil sie sich selbst gar nicht als irgendwie bedroht fühlten. 3. Deutschland hat Dänemark gegenüber keinerlei Konsequenzen aus der im Versailler Vertrag vorgenommenen Abtrennung des deutschen Gebietes gezogen, sondern im Gegenteil mit Dänemark ein loyales und freundschaftliches Ver86

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hältnis hergestellt. Wir haben keinerlei Forderungen auf eine Revision erhoben, sondern mit Dänemark einen Nichtangriffspakt abgeschlossen. Das Verhältnis zu diesem Staat ist damit auf eine unabänderliche loyale und freundliche Zusammenarbeit gerichtet. 4. Holland : Das neue Reich hat die traditionelle Freundschaft zu Holland weiterzuführen versucht, es hat keine Differenz zwischen den beiden Staaten übernommen und keine neuen Differenzen geschaffen. 5. Belgien: Ich habe sofort nach der Übernahme der Staatsgeschäfte versucht, das Verhältnis zu Belgien freundschaftlicher zu gestalten. Ich habe auf jede Revision, auf jeden Revisionswunsch verzichtet. Das Reich hat keine Forderungen gestellt, die irgendwie geeignet gewesen wären, in Belgien als eine Bedrohung empfunden zu werden. 6. Die Schweiz : Diese gleiche Haltung nimmt Deutschland der Schweiz gegenüber ein. Die Reichsregierung hat niemals auch nur im leisesten zu einem Zweifel an ihrem Wunsch zu einer loyalen Gestaltung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern Anlaß gegeben . Sie hat im übrigen auch selbst niemals eine Klage über das Verhältnis zwischen beiden Ländern vorgebracht. 7. Ich habe sofort nach vollzogenem Anschluß Jugoslawien mitgeteilt, daß die Grenze auch mit diesem Staat von jetzt ab für Deutschland eine unabänderliche sei und daß wir nur in Frieden und Freundschaft mit ihm zu leben wünschen. 8. Mit Ungarn verbindet uns ein langjähriges traditionelles Band enger und herzlicher Freundschaft. Auch hier sind die Grenzen unveränderliche. 9. Die Slowakei hat selbst an Deutschland den Wunsch um Hilfe anläßlich ihrer Entstehung gerichtet. Ihre Selbständigkeit wird vom Reich anerkannt und nicht angetastet. Allein nicht nur zu diesen Staaten hat Deutschland die doch immerhin zum Teil durch den Versailler Vertrag belasteten Beziehungen geklärt und geregelt, sondern auch zu den Großmächten. Ich habe im Verein mit dem Duce eine Änderung des Verhältnisses des Reiches zu Italien herbeigeführt. Die zwischen den beiden Staaten bestehenden Grenzen sind von beiden Reichen als unabänderliche feierlich anerkannt. Jede Mög-

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lichkeit von Interessengegensätzen territorialer Art wurde ausgeschaltet. Aus den einstigen Gegnern des Weltkrieges sind unterdes herzliche Freunde geworden. Es blieb nicht bei einer Normalisierung der Beziehungen, sondern es führte dies in der Folgezeit zum Abschluß eines weltanschaulich und politisch fundierten engen Paktes, der sich als ein starkes Element der europäischen Zusammenarbeit ausgewirkt hat. Ich habe es aber vor allem unternommen, das Verhältnis zu Frankreich zu entgiften und für beide Nationen tragbar zu gestalten. Ich habe hier in äußerster Klarheit einst die deutschen Forderungen präzisiert, und ich bin von dieser Erklärung niemals abgewichen. Die Rückgabe des Saargebietes war die einzige Forderung, die ich als die unabdingbare Voraussetzung einer deutsch - französischen Verständigung ansah. Nachdem Frankreich selbst dieses Problem loyal gelöst hat, fiel jede weitere deutsche Forderung an Frankreich fort ; es existiert keine solche Forderung mehr, und es wird auch nie eine solche Forderung erhoben werden. Das heißt : ich habe es abgelehnt, das Problem Elsaß-Lothringen überhaupt auch nur zur Sprache zu bringen - nicht, weil ich dazu gezwungen gewesen wäre, sondern weil diese Angelegenheit überhaupt kein Problem ist, das jemals zwischen dem deutschfranzösischen Verhältnis stehen könnte. Ich habe die Entscheidung des Jahres 1919 akzeptiert und es abgelehnt, früher oder später für eine Frage wieder in einen blutigen Krieg einzutreten, die in keinem Verhältnis zu den deutschen Lebensnotwendigkeiten steht, aber wohl geeignet ist, jede zweite Generation in einen unseligen Kampf zu stürzen. Frankreich weiß dies . Es ist unmöglich, daß irgendein französischer Staatsmann aufsteht und erklärt, ich hätte jemals eine Forderung an Frankreich gestellt, die zu erfüllen mit der französischen Ehre oder mit den französischen Interessen unvereinbar gewesen wäre. Wohl aber habe ich statt einer Forderung an Frankreich immer nur einen Wunsch gerichtet, die alte Feindschaft für immer zu begraben und die beiden Nationen mit ihrer großen geschichtlichen Vergangenheit den Weg zueinander finden zu lassen. Ich habe alles getan, um im deutschen Volk den Gedanken einer unabänderlichen Erbfeindschaft auszurotten

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und an Stelle dessen die Achtung einzupflanzen vor den groBen Leistungen des französischen Volkes , seiner Geschichte , genau so wie jeder deutsche Soldat die höchste Achtung besitzt vor den Leistungen der französischen Wehrmacht. Nicht geringer waren meine Bemühungen für eine deutschenglische Verständigung, ja, darüber hinaus für eine deutschenglische Freundschaft. Niemals und an keiner Stelle bin ich wirklich den britischen Interessen entgegengetreten. Leider mußte ich mich nur zu oft britischer Eingriffe deutschen Interessen gegenüber erwehren, auch dort, wo sie England nicht im geringsten berührten. Ich habe es geradezu als ein Ziel meines Lebens empfunden, die beiden Völker nicht nur verstandes- , sondern auch gefühlsmäßig einander näherzubringen. Wenn mein Bestreben mißlang, dann nur, weil eine mich persönlich geradezu erschütternde Feindseligkeit bei einem Teil britischer Staatsmänner und Journalisten vorhanden war, die kein Hehl daraus machten, daß es ihr einziges Ziel wäre, aus Gründen, die uns unerklärlich sind, gegen Deutschland bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wieder den Kampf zu eröffnen. Je weniger sachliche Gründe diese Männer für ihr Beginnen besitzen, um so mehr versuchen sie, mit leeren Phrasen und Behauptungen eine Motivierung ihres Handelns vorzutäuschen. Ich glaube aber auch heute noch, daß es eine wirkliche Befriedung in Europa und in der Welt nur geben kann, wenn sich Deutschland und England verständigen. Ich bin aus dieser Überzeugung heraus sehr oft den Weg zu einer Verständigung gegangen. Wenn dies am Ende doch nicht zum gewünschten Ergebnis führte, dann war es wirklich nicht meine Schuld. Als Letztes habe ich nun versucht, die Beziehungen des Reiches zu Sowjetrußland zu normalisieren und endlich auf eine freundschaftliche Basis zu bringen. Dank gleicher Gedankengänge Stalins ist nun auch dies gelungen. Auch mit diesem Staat ist nunmehr ein dauerndes freundschaftliches Verhältnis hergestellt, dessen Auswirkung für beide Völker segensreich sein wird. So hat im gesamten die von mir durchgeführte Revision des Versailler Vertrages in Europa kein Chaos geschaffen, sondern im Gegenteil die Voraussetzung für klare, stabile und vor allem tragbare Verhältnisse . Und nur derjenige, der

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diese Ordnung der europäischen Zustände haßt und die Unordnung wünscht, kann ein Feind dieser Handlungen sein. Wenn man aber mit scheinheiliger Miene glaubt, die Methoden ablehnen zu müssen, durch die im mitteleuropäischen Raum eine tragbare Ordnung entstanden ist, dann kann ich darauf nur antworten, daß letzten Endes nicht so sehr die Methode entscheidend ist als der nützliche Erfolg. Vor meinem Machtantritt versank Mitteleuropa, und zwar nicht nur Deutschland, sondern auch die umliegenden Staaten in eine Not der trostlosen Erwerbslosigkeit. Die Produktionen fielen, und damit verminderte sich zwangsläufig auch der Konsum der Menschen. Der Lebensstandard sank, Not und Elend waren die Folgen. Es kann keiner der kritisierenden fremden Staatsmänner bestreiten, daß es nicht nur im alten Reich, sondern darüber hinaus auch in allen nunmehr mit ihm vereinten Gebieten gelungen ist, diese Verfallserscheinungen zu beseitigen, und zwar unter den erschwerendsten Bedingungen. Es hat sich damit erwiesen, daß dieser mitteleuropäische Raum überhaupt nur zusammengefaßt lebensfähig ist und daß derjenige, der ihn trennt, ein Verbrechen an Millionen von Menschen begeht. Dieses Verbrechen nun beseitigt zu haben, ist kein Wortbruch, sondern meine Ehre, mein Stolz und eine große geschichtliche Leistung. Weder das deutsche Volk noch ich sind auf den Vertrag von Versailles vereidigt worden, sondern ich bin nur vereidigt auf das Wohl meines Volkes, dessen Beauftragter ich bin, und auf das Wohl jener, die das Schicksal in unseren Lebensraum gestellt hat und damit unlösbar mit unserem eigenen Wohle verband. Ihnen allen die Existenz und damit das Leben sicherzustellen, ist meine einzige Sorge. Der Versuch, dieses mein Handeln vom Katheder einer internationalen Rechthaberei herab zu kritisieren, zu beurteilen oder abzulehnen, ist unhistorisch und läßt mich persönlich eiskalt. Das deutsche Volk hat mich durch sein Vertrauen berufen und wird durch jeden solchen Versuch einer fremden Kritik oder Einmischung in dieser Einstellung zu mir nur bestärkt. Im übrigen habe ich bei jeder einzelnen Revision vorher Vorschläge unterbreitet. Ich habe versucht, auf dem Wege von Verhandlungen das unbedingt Notwendige zu erreichen und sicherzustellen. Es ist mir dies auch in einer Reihe von

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Fällen gelungen. In anderen Fällen aber wurden leider mein Verhandlungswille und oft auch das geringe Ausmaß meiner Forderungen, die Bescheidenheit meiner Vorschläge als Schwäche ausgelegt und deshalb abgelehnt. Dies konnte niemand mehr leid tun als mir selbst. Allein, es gibt im Leben der Völker Notwendigkeiten, die, wenn sie nicht auf friedlichem Wege ihre Erfüllung finden, dann durch die Kraft ihre Verwirklichung erhalten müssen. Das mag bedauerlich sein ; aber dies gilt ebenso für das Leben der einzelnen Bürger wie für das Leben der Gemeinschaft. Der Grundsatz , daß das größere, allen gemeinsame Interesse nicht verletzt werden kann durch den Eigensinn oder gar den bösen Willen der einzelnen Individuen und Gemeinschaften, ist unleugbar richtig. Ich habe auch Polen die maßvollsten Vorschläge unterbreitet. Sie verfielen nicht nur der Ablehnung, sondern im Gegenteil, sie führten zur Generalmobilmachung dieses Staates mit einer Begründung, die genau ersehen läßt, daß man gerade in der Bescheidenheit meiner Vorschläge die Bestätigung für meine Schwäche zu sehen glaubte, ja, am Ende sogar für meine Angst. Eigentlich müßte einen diese Erfahrung geradezu einschüchtern, überhaupt noch vernünftige und maßvolle Vorschläge vorzutragen. Auch in diesen Tagen lese ich in gewissen Zeitungen bereits, daß jeder Versuch einer friedlichen Regelung des Verhältnisses zwischen Deutschland einerseits. und England und Frankreich andererseits ausgeschlossen sei und daß ein Vorschlag in dieser Richtung nur beweise, daß ich angsterfüllt den Zusammenbruch Deutschlands vor mir sehe, daß ich ihn also nur aus Feigheit oder aus schlechtem Gewissen mache. Wenn ich nun trotzdem zu diesem Problem meine Gedanken bekanntgebe, dann nehme ich es also auf mich, in den Augen dieser Leute als Feigling oder als Verzweifelter zu gelten. Ich kann dies auch, weil das Urteil über mich in der Geschichte Gott sei Dank einst nicht von diesen erbärmlichen Skribenten geschrieben wird , sondern durch mein Lebenswerk feststeht und weil es mir ziemlich gleichgültig ist, welche Beurteilung ich nur im Augenblick von diesen Leuten erfahre. Mein Prestige ist groß genug, um mir so etwas erlauben zu 91

können. Denn ob ich diese meine folgenden Gedanken nun wirklich aus Angst oder aus Verzweiflung ausspreche, das wird ja in jedem Fall der spätere Lauf der Dinge erweisen. Heute kann ich es höchstens bedauern, daß die Leute, die in ihrem Blutdurst nicht genug Krieg sehen können, leider nicht dort sind, wo der Krieg wirklich ausgekämpft wird, und auch schon früher nicht gewesen waren, wo geschossen wurde. Ich verstehe sehr wohl, daß es Interessenten gibt, die an einem Kriege mehr verdienen als an einem Frieden, und ich verstehe weiter, daß für eine gewisse Abart internationaler Journalisten es interessanter ist, über den Krieg zu berichten als über die Handlungen oder gar kulturellen Schöpfungen eines Friedens, die sie nicht ermessen und nicht begreifen ; und endlich ist es mir klar, daß ein gewisser jüdisch -internationaler Kapitalismus und Journalismus überhaupt nicht mit den Völkern fühlt, deren Interessen sie zu vertreten vorgeben, sondern als Herostraten der menschlichen Gesellschaft den größten Erfolg ihres Lebens in der Brandstiftung erblicken. Ich glaube aber auch noch aus einem andern Grunde, meine Stimme hier erheben zu müssen. Wenn ich heute gewisse internationale Presseorgane lese oder die Reden verschiedener heißblütiger Kriegsverherrlicher höre, dann glaube ich im Namen derer sprechen und antworten zu dürfen, die die lebendige Substanz für die geistige Beschäftigung dieser Kriegszielsetzer abzugeben haben - jene lebendige Substanz, der ich über vier Jahre lang im großen Kriege auch als unbekannter Soldat angehört habe. Es wirkt großartig, wenn ein Staatsmann oder ein Journalist auftritt und in glühenden Worten die Notwendigkeit der Beseitigung des Regimes in einem anderen Lande im Namen der Demokratie oder von so etwas ähnlichem verkündet. Die Ausführung dieser ruhmvollen Parole sieht dann allerdings wesentlich anders aus . Es werden heute Zeitungsartikel geschrieben, die der begeisterten Zustimmung eines vornehmen Leserpublikums sicher sind. Die Verwirklichung der in ihnen enthaltenen Forderungen wirkt allerdings viel weniger begeisternd. Über die Urteilskraft oder Fähigkeit dieser Leute will ich hier nicht sprechen. Was immer sie aber auch schreiben mögen : das wirkliche Wesen einer solchen Auseinandersetzung wird 92

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dadurch nicht berührt. Vor dem polnischen Feldzug erklärten diese Skribenten, die deutsche Infanterie sei vielleicht nicht schlecht, allein die Panzerwaffe - überhaupt die motorisierten Verbände - wären minderwertig und würden bei jedem Einsatz glatt versagen. – Jetzt, nach der Vernichtung Polens, schreiben die gleichen Leute mit eiserner Stirn , daß die polnischen Armeen überhaupt nur infolge der deutschen Panzerwaffen und der übrigen Motorisierung des Reiches zusammengebrochen wären, daß aber demgegenüber die deutsche Infanterie in einer geradezu bemerkenswerten Weise sich verschlechtert hätte und bei jedem Zusammenstoß mit Polen den kürzeren gezogen habe. Darin - so heißt es wörtlich, so schreibt ein solcher Schreiber - sehe man mit Recht ein günstiges Symptom für die Führung des Krieges im Westen, und der französische Soldat werde sich dies wohl zu merken wissen. Das glaube ich auch, sofern er das wirklich zu Gesicht bekommt und er sich später noch dessen erinnern kann. Er wird vermutlich diesen militärischen Wahrsager dann an den Ohren nehmen. Leider wird aber auch das wieder unmöglich sein, weil diese Leute die Tüchtigkeit oder Minderwertigkeit der deutschen Infanterie persönlich ja gar nicht auf dem Schlachtfeld erproben, sondern nur in ihren Redaktionsstuben beschreiben werden. Sechs Wochen ach was! - vierzehn Tage Trommelfeuer, und die Herren Kriegspropagandisten würden schnell zu einer anderen Auffassung kommen. Sie reden immer vom notwendigen weltpolitischen Geschehen, aber sie kennen nicht den militärischen Ablauf der Dinge. Allein um so besser kenne ich ihn , und deshalb halte ich es auch für meine Pflicht, hier zu reden, selbst auf die Gefahr hin, daß die Kriegshetzer in dieser meiner Rede wohl wieder nur den Ausdruck meiner Angst und ein Symptom für den Grad meiner Verzweiflung sehen. Weshalb soll nun dieser Krieg stattfinden ? Für die Wiederherstellung Polens ? Das Polen des Versailler Vertrags wird niemals wieder erstehen ! Dafür garantieren zwei der größten Staaten der Erde. Die endgültige Gestaltung dieses Raumes, die Frage der Wiedererrichtung eines polnischen Staates sind Probleme, die nicht durch den Krieg im Westen gelöst werden, sondern ausschließlich durch Rußland im einen Fall und 93

durch Deutschland im anderen. Übrigens würde jedes Ausschalten dieser beiden Mächte in den in Frage kommenden Gebieten nicht einen neuen Staat erzeugen, sondern ein restloses Chaos. Die Probleme, die dort zu lösen sind, werden weder am Konferenztisch, noch in Redaktionsstuben gelöst, sondern in einer jahrzehntelangen Arbeit. Es genügt eben nicht, daß sich einige im letzten Grund am Schicksal der Betroffenen ohnehin desinteressierte Staatsmänner zusammensetzen und Beschlüsse fassen, sondern es ist notwendig, daß jemand, der am Leben dieser Gebiete selbst beteiligt ist, die Arbeit der Wiederherstellung eines wirklich dauerhaften Zustandes übernimmt. Die Fähigkeit der westlichen Demokratien zur Herstellung solcher geordneter Zustände ist zum mindesten in letzter Zeit durch nichts erwiesen worden. Das Beispiel Palästinas zeigt, daß es besser sein würde, sich mit den vorliegenden Aufgaben zu beschäftigen und diese vernünftig zu lösen, als sich um Probleme zu kümmern, die innerhalb der Lebensund Interessensphäre anderer Völker liegen und von diesen sicher besser gemeistert werden. Jedenfalls hat Deutschland in seinem Protektorat Böhmen und Mähren nicht nur die Ruhe und Ordnung sichergestellt, sondern vor allem auch den Grund zu einer neuen wirtschaftlichen Blüte gelegt und zu einer immer enger werdenden Verständigung zwischen beiden Nationen. England wird noch sehr viel zu tun haben, bis es in seinem palästinesischen Protektorat auf ähnliche Ergebnisse wird hinweisen können. Man weiß übrigens ganz genau, daß es eine Sinnlosigkeit sein würde, Millionen von Menschenleben zu vernichten und Hunderte Milliarden an Werten zu zerstören, um etwa ein Gebilde wieder aufzurichten, das schon bei der seinerzeitigen Entstehung von allen Nichtpolen als Fehlgeburt bezeichnet worden war. Was soll also sonst der Grund sein ? Hat Deutschland an England irgendeine Forderung gestellt, die etwa das britische Weltreich bedroht oder seine Existenz in Frage stellt? Nein, im Gegenteil ! Weder an Frankreich noch an England hat Deutschland eine solche Forderung gerichtet. Soll dieser Krieg aber wirklich nur geführt werden, um Deutschland ein neues Regime zu geben, das heißt, um das jetzige Reich wieder zu zerschlagen und mithin ein neues Versailles zu schaffen, dann werden Millionen Menschen zwecklos 94

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geopfert, denn weder wird das Deutsche Reich zerbrechen, noch wird ein zweites Versailles entstehen ! Aber selbst wenn nach einem drei- oder fünf- oder achtjährigen Krieg das gelingen sollte, dann würde dieses zweite Versailles für die Folgezeit schon wieder zur Quelle neuer Konflikte werden. Auf alle Fälle aber könnte eine Regelung der Probleme der Welt ohne Berücksichtigung der Lebensinteressen ihrer stärksten Völker in fünf oder zehn Jahren nicht um ein Haar anders enden, als dieser Versuch vor 20 Jahren heute geendet hat. Nein, dieser Krieg im Westen regelt überhaupt kein Problem, es sei denn die kaputten Finanzen einiger Rüstungsindustrieller und Zeitungsbesitzer oder sonstiger internationaler Kriegsgewinnler. Zwei Probleme stehen heute zur Diskussion :

1. die Regelung der durch das Auseinanderfallen Polens entstehenden Fragen und 2. das Problem der Behebung jener internationalen Besorgnisse, die politisch und wirtschaftlich das Leben der Völker erschweren. Welches sind nun die Ziele der Reichsregierung in bezug auf die Ordnung der Verhältnisse in dem Raum, der westlich der deutsch- sowjetrussischen Demarkationslinie als deutsche Einflußsphäre anerkannt ist? 1. Die Schaffung einer Reichsgrenze, die - wie schon betont - den historischen, ethnographischen und wirtschaft-

lichen Bedingungen entspricht, 2. die Ordnung des gesamten Lebensraumes nach Nationalitäten, d. h . eine Lösung jener Minoritätenfragen, die nicht nur diesen Raum berühren, sondern die darüber hinaus fast alle süd- und südosteuropäischen Staaten betreffen, 3. in diesem Zusammenhang der Versuch einer Ordnung und Regelung des jüdischen Problems, 4. der Neuaufbau des Verkehrs- und Wirtschaftslebens zum Nutzen aller in diesem Raum lebenden Menschen, 5. die Garantierung der Sicherheit dieses ganzen Gebietes und 6. die Herstellung eines polnischen Staates, der in seinem Aufbau und in seiner Führung eine Garantie bietet, daß

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weder ein neuer Brandherd gegen das Deutsche Reich entsteht, noch eine Intrigenzentrale gegen Deutschland und Rußland gebildet wird. Darüber hinaus muß sofort versucht werden, die Wirkungen des Krieges zu beseitigen oder wenigstens zu mildern, d. h. durch eine praktische Hilfstätigkeit das vorhandene übergroße Leid zu lindern. Diese Aufgaben können - wie schon betont - wohl an einem Konferenztisch besprochen, aber niemals gelöst werden. Wenn Europa überhaupt an der Ruhe und am Frieden gelegen ist, dann müßten die europäischen Staaten dafür dankbar sein, daß Rußland und Deutschland bereit sind, aus diesem Unruheherd nunmehr eine Zone friedlicher Entwicklung zu machen, daß die beiden Länder dafür die Verantwortung übernehmen, und damit auch die Opfer bringen. Für das Deutsche Reich bedeutet diese Aufgabe, da sie nicht imperialistisch aufgefaßt werden kann, eine Beschäftigung auf 50 oder 100 Jahre. Die Rechtfertigung dieser deutschen Arbeit liegt in der politischen Ordnung dieses Gebietes sowohl als in der wirtschaftlichen Erschließung. Letztes Endes kommt aber beides ganz Europa zugute. Die zweite und in meinen Augen weitaus wichtigste Aufgabe ist aber die Herstellung nicht nur der Überzeugung, sondern auch des Gefühls einer europäischen Sicherheit. Dazu ist es notwendig, daß 1. eine unbedingte Klarheit über die Ziele der Außenpolitik der europäischen Staaten eintritt. Insoweit es sich um Deutschland handelt, ist die Reichsregierung bereit, eine restlose und volle Klarheit über ihre außenpolitischen Absichten zu geben. Sie stellt dabei an die Spitze dieser Erklärung die Feststellung, daß der Versailler Vertrag für sie als nicht mehr bestehend angesehen wird, bzw. daß die deutsche Reichsregierung und mit ihr das ganze deutsche Volk keine Ursache und keinen Anlaß für irgendeine weitere Revision erblicken außer der Forderung nach einem dem Reich gebührenden und entsprechenden kolonialen Besitz, in erster Linie also auf Rückgabe der deutschen Kolonien. Diese Forderung nach Kolonien ist begründet nicht nur im historischen Rechtsanspruch, sondern vor allem in dem elementaren Rechtsanspruch auf eine Beteiligung an den Roh96

stoffquellen der Erde. Diese Forderung ist keine ultimative, und sie ist keine Forderung, hinter der die Gewalt steht, sondern eine Forderung der politischen Gerechtigkeit und der wirtschaftlichen allgemeinen Vernunft.. 2. Die Forderung nach einem wirklichen Aufblühen der internationalen Wirtschaft in Verbindung mit der Steigerung des Handels und des Verkehrs setzt die Inordnungbringung der Binnenwirtschaften bzw. der Produktionen innerhalb der einzelnen Staaten voraus. Zur Erleichterung des Austausches dieser Produktionen aber muß man zu einer Neuordnung der Märkte kommen und zu einer endgültigen Regelung der Währungen, um so die Hindernisse für einen freien Handel allmählich abzubauen. 3. Die wichtigste Voraussetzung aber für ein wirkliches Aufblühen der europäischen und auch außereuropäischen Wirtschaft ist die Herstellung eines unbedingt garantierten Friedens und eines Gefühls der Sicherheit der einzelnen Völker. Diese Sicherheit wird nicht nur ermöglicht durch die endgültige Sanktionierung des europäischen Status, sondern vor allem durch das Zurückführen der Rüstungen auf ein vernünftiges und auch wirtschaftlich tragbares Ausmaß. Zu diesem notwendigen Gefühl der Sicherheit gehört vor allem aber eine Klärung der Anwendbarkeit und des Verwendungsbereichs gewisser moderner Waffen, die in ihrer Wirkung geeignet sind, jederzeit in das Herz eines jeden einzelnen Volkes vorzustoßen, und die damit ein dauerndes Gefühl der Unsicherheit zurücklassen werden. Ich habe schon in meinen früheren Reichstagsreden in dieser Richtung Vorschläge geImacht. Sie sind damals - wahrscheinlich schon, weil sie von

mir ausgingen - der Ablehnung verfallen. Ich glaube aber, daß das Gefühl einer nationalen Sicherheit in Europa erst dann einkehren wird, wenn auf diesem Gebiet durch klare internationale und gültige Verpflichtungen eine umfassende Fixierung des Begriffes erlaubter und unerlaubter Waffenanwendung stattfindet. So, wie die Genfer Konvention einst es fertigbrachte, wenigstens bei den zivilisierten Staaten die Tötung Verwundeter, die Mißhandlung Gefangener, den Kampf gegen Nichtkriegsteilnehmer usw. zu verbieten, und so, wie es gelang, diesem Verbot im Laufe der Zeit zu einer allgemeinen Re7 Freiheitskampf I/II

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spektierung zu verhelfen, so muß es gelingen, den Einsatz der Luftwaffe, die Anwendung von Gas usw., des U-Bootes, aber auch die Begriffe der Konterbande so festzulegen, daß der Krieg des furchtbaren Charakters eines Kampfes gegen Frauen und Kinder und überhaupt gegen Nichtkriegsteilnehmer entkleidet wird. Die Perhorreszierung bestimmter Verfahren wird von selbst zur Beseitigung der dann überflüssig gewordenen Waffen führen. Ich habe mich bemüht, schon in diesem Kriege mit Polen die Luftwaffe nur auf sogenannte militärische Objekte anzuwenden bzw. nur dann in Erscheinung treten zu lassen, wenn ein aktiver Widerstand an einer Stelle geleistet wurde. Es muß aber möglich sein, in Anlehnung an das Rote Kreuz eine grundsätzliche, allgemein gültige internationale Regelung zu finden. Nur unter solchen Voraussetzungen wird besonders in unserem dicht besiedelten Kontinent ein Friede einkehren können, der dann, befreit von Mißtrauen und von Angst, die Voraussetzung für eine wirkliche Blüte auch des wirtschaftlichen Lebens geben kann. Ich glaube, es gibt keinen verantwortlichen europäischen Staatsmann, der nicht im tiefsten Grunde seines Herzens die Blüte seines Volkes wünscht. Eine Realisierung dieses Wunsches ist aber nur denkbar im Rahmen einer allgemeinen Zusammenarbeit der Nationen dieses Kontinents. Diese Zusammenarbeit sicherzustellen, kann daher nur das Ziel jedes einzelnen wirklich um die Zukunft auch seines eigenen Volkes ringenden Mannes sein. Um dieses große Ziel zu erreichen, werden doch einmal die großen Nationen auf diesem Kontinent zusammentreten müssen, um in einer umfassenden Regelung ein Statut auszuarbeiten, anzunehmen und zu garantieren, das ihnen allen das Gefühl der Sicherheit, der Ruhe und damit des Friedens gibt. Es ist unmöglich, daß eine solche Konferenz zusammentritt ohne die gründlichste Vorarbeit, d. h. ohne die Klärung der einzelnen Punkte und vor allem ohne eine vorbereitende Arbeit. Es ist aber ebenso unmöglich, daß eine solche Konferenz, die das Schicksal gerade dieses Kontinents auf Jahrzehnte hinaus bestimmen soll, tätig ist unter dem Dröhnen der Kanonen oder auch nur unter dem Druck mobilisierter Armeen. Wenn aber früher oder später dieses Problem doch gelöst werden muß , dann wäre es vernünftiger, an diese

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Lösung heranzugehen, ehe noch erst Millionen an Menschen zwecklos verbluten und Milliarden an Werten zerstört sind. Die Aufrechterhaltung des jetzigen Zustandes im Westen ist undenkbar. Jeder Tag wird bald steigende Opfer erfordern. Einmal wird dann vielleicht Frankreich zum erstenmal Saarbrücken beschießen und demolieren. Die deutsche Artillerie wird ihrerseits als Rache Mülhausen zertrümmern. Frankreich wird dann selbst wieder als Rache Karlsruhe unter das Feuer der Kanonen nehmen und Deutschland wieder Straßburg. Dann wird die französische Artillerie nach Freiburg schießen und die deutsche nach Kolmar oder Schlettstadt. Man wird dann weiterreichende Geschütze aufstellen , und nach beiden Seiten wird die Zerstörung immer tiefer um sich greifen, und was endlich von den Ferngeschützen nicht mehr zu erreichen ist, werden die Flieger vernichten. Und es wird sehr interessant sein für einen gewissen internationalen Journalismus und sehr nützlich für die Fabrikanten der Flugzeuge, der Waffen, der Munition usw., aber grauenhaft für die Opfer. Und dieser Kampf der Vernichtung wird sich nicht nur auf das Festland beschränken. Nein, er wird weit hinausgreifen über die See. Es gibt heute keine Inseln mehr. Und das europäische Volksvermögen wird in Granaten zerbersten und die Volkskraft wird auf den Schlachtfeldern verbluten. Eines Tages aber wird zwischen Deutschland und Frankreich doch wieder eine Grenze sein. Nur werden sich an ihr dann statt der blühenden Städte Ruinenfelder und endlose Friedhöfe ausdehnen.. Es mögen diese meine Auffassung nun die Herren Churchill und Genossen ruhig als Schwäche oder als Feigheit auslegen. Ich habe mich mit ihren Meinungen nicht zu beschäftigen. Ich gebe diese Erklärung nur ab, weil ich selbstverständlich auch

meinem Volk dieses Leid ersparen will. Sollte aber die Auffassung der Herren Churchill und ihres Anhangs erfolgreich bleiben, dann wird eben diese Erklärung meine letzte gewesen sein. Wir werden dann kämpfen ! Weder Waffengewalt noch die Zeit werden Deutschland bezwingen. Ein November 1918 wird sich in der deutschen Geschichte nicht mehr wiederholen . Die Hoffnung auf eine Zersetzung unseres Volkes aber ist kindlich. Herr Churchill 99

mag der Überzeugung sein, daß Großbritannien siegen wird. Ich zweifle keine Sekunde, daß Deutschland siegt ! Das Schicksal wird entscheiden, wer recht hat. Nur eines ist sicher : es hat in der Weltgeschichte noch niemals zwei Sieger gegeben, aber oft nur Besiegte. Schon im letzten Krieg scheint mir dies der Fall gewesen zu sein. Mögen diejenigen Völker und ihre Führer nun das Wort ergreifen, die der gleichen Auffassung sind, und mögen diejenigen meine Hand zurückstoßen, die im Kriege die bessere Lösung sehen zu müssen glauben. Als Führer des deutschen Volkes und als Kanzler des Reiches kann ich in diesem Augenblick dem Herrgott nur danken, daß er uns in dem ersten schweren Kampf um unser Recht so wunderbar gesegnet hat, und ihn bitten, daß er uns und alle anderen den richtigen Weg finden läßt, auf daß nicht nur dem deutschen Volk, sondern ganz Europa ein neues Glück des Friedens zuteil wird !

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Die russischen und italienischen Stimmen zum Frieden finden auf der Gegenseite nur vereinzeltes Echo. Anläßlich der Eröffnung des Kriegswinterhilfswerks 1939/40 geht der Führer in seiner Rede vom 10. Oktober noch einmal auf die gesamt-europäische Lage ein.

Rede am 10. Oktober 1939 in Berlin zur Eröffnung des Kriegswinterhilfswerks 1939/40

Deutsche Volksgenossen und -genossinnen!

Das Winterhilfswerk gehört zu jenen nationalsozialistischen Einrichtungen, die heute schon als etwas fast Selbstverständliches angesehen werden . Man hat sich schon so daran gewöhnt, daß durch diese Hilfstätigkeit viele Sorgen der öffentlichen Wohlfahrtspflege übernommen werden, daß viele Einrichtungen des Staates, der Länder und der Gemeinden dadurch entlastet werden. Und auch der Volksgenosse selbst hat sich schon allmählich mehr oder weniger willig daran gewöhnt, für dieses Werk seinen Beitrag zu leisten ; die große Masse willig, ein ganz verschwindender Bruchteil vielleicht oft auch nur, um dem üblen Ansehen zu entgehen. Aber das ist ja auch gleichgültig , weshalb einer gibt, entscheidend ist, daß er gibt. Der Gedanke dieser Einrichtung war, zur völkischen Selbsthilfe aufzurufen . Es wären uns ja auch andere Wege offen geblieben . Statt des Appells an die Opferfreudigkeit des Volkes hätte es ja auch den Appell an den Steuerzahler gegeben. Wir haben bewußt und mit Überlegung diesen Weg einst nicht beschritten, denn wir wollten ja gerade das deutsche Volk erziehen, das Wesen der Gemeinschaft im gemeinsamen Opfer auch zu begreifen, die Pflichten, die die Gemeinschaft auferlegt, zu erkennen und diesen Pflichten zu genügen, und zwar ohne daß der Steuereinheber dahintersteht, sondern aus freiem Willen heraus. Wir wollten aber auch dem einzelnen durch den Appell, der ja damit notwendigerweise verbunden ist, einen dauernden Einblick geben in die wirkliche Notlage vieler Volksgenossen. Es sollte erreicht werden, daß durch das andauernde Aufmerksammachen, das mit den Sammlungen verbunden ist, sich die einzelnen dessen bewußt bleiben, daß Glück und Wohlleben nicht allen Volksgenossen zuteil geworden ist und

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wohl auch zuteil werden kann, daß es unendlich viel zu helfen gibt, daß unendlich viel geholfen werden muß. Endlich aber hat diese Organisation auch eine gigantische Armee von Helfern selbst mobilisiert, die ihrerseits ebenfalls einen Einblick gewinnen in die Notlage großer Kreise unseres Volkes und aber auch in die Möglichkeiten, dieser Notlage zu begegnen. Not ist nun zu allen Zeiten vorhanden gewesen. Sie ist vielleicht überhaupt ein relativer Begriff. Ich habe jetzt erst vor wenigen Tagen noch Gebiete gesehen, in denen der Durchschnitt des Lebens weit unter dem liegt, was bei uns in Deutschland als tiefste Not angesehen werden würde. Wie gut es an sich unserem Volke dank unserer großen Gemeinschaftsarbeit geht, das wissen vielleicht diejenigen am wenig- . sten, die nicht die Möglichkeit besitzen, den Blick über diese Gemeinschaft hinaus werfen zu können. Eines ist sicher : Not hat es immer gegeben, und Not gibt es auch jetzt und wird es immer geben. Sie ist relativ zu werten. Und zu allen Zeiten besitzen die Menschen die Verpflichtung, dieser Not zu steuern, ihr entgegenzutreten, sie zu lindern und damit zu helfen. Die Freiwilligkeit des Opfers gibt dabei die Möglichkeit, daß der einzelne sich selbst besser einschätzt, als dies irgendein staatlicher Eingriff tun könnte. Es bleibt ja dem einzelnen nun überlassen, seine Verpflichtung der Allgemeinheit gegenüber selbst einzuschätzen und dann aber auch zu erfüllen. Wir haben sehr vieles im Zusammenhang mit dieser großen sozialen Einrichtung geschaffen : den Eintopfsonntag, den Tag der nationalen Solidarität usw. Alles irgendwie auch ein Mittel zu einem anderen Zweck, nämlich zu dem Zweck, im deutschen Volk manches Mal ganz scharf das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit zu erwecken, Klassenunterschiede wegzuwischen. Wir sind der Überzeugung, daß das nicht alles auf einmal gelingen kann. Aber wenn wir die Ergebnisse dieser ganzen sozialen Erziehung in den letzten Jahren überblicken , dann kann niemand bestreiten, daß der eingeschlagene Weg nicht nur erfolgreich eingeschlagen wurde, sondern daß er auch richtig war. Wir haben so große soziale Erfolge erzielt, daß wir vielleicht geradezu darin mit einen Grund sehen können für eine gewisse Mißgunst einer anderen Welt, die erschreckt ist von dem Gedanken, die sozialistischen natio104

nalen Prinzipien unseres Reiches könnten werbend über unsere Grenzen hinaus wirken und vielleicht auch in anderen Ländern das Gewissen in dieser Hinsicht wachrütteln. Wenn manches Mal die Tätigkeit unserer Sammler für den Angegangenen vielleicht etwas unbequem zu sein schien, dann darf kein Angegangener vergessen, wie unbequem doch demgegenüber die Tätigkeit des Sammlers ist und wieviel erträglicher es ist, vielleicht zwei- oder dreimal belästigt zu werden mit der Bitte, etwas zu geben, als vielleicht tausendmal abgewiesen zu werden auf seine Bitte, etwas zu erhalten. Im einen Fall eine kleine Unbequemlichkeit, im anderen Fall das fortgesetzte Opfern zahlreicher freier Stunden im Dienste der Volksgemeinschaft. Nun hat das Schicksal uns gezwungen, zum Schutze des Reiches zur Waffe zu greifen. In wenigen Wochen ist der Staat, der am frechsten glaubte, die deutschen Interessen bedrohen zu können, niedergeschlagen worden, dank einer geschichtlich einmaligen militärischen Leistung, dank dem tapferen Heldentum unserer Soldaten , dank unserer glänzenden Führung. Was die Zukunft bringt, das wissen wir nicht. Nur über eines sind wir uns im klaren : Keine Macht der Welt wird dieses Deutschland noch einmal niederzwingen können ! Sie werden uns weder militärisch besiegen, noch werden sie uns wirtschaftlich vernichten, noch werden sie uns seelisch zermürben. Sie werden unter keinen Umständen mehr irgendeine deutsche Kapitulation erleben ! Ich habe unserer Bereitwilligkeit zum Frieden Ausdruck gegeben. Deutschland hat gegen die westlichen Gegner überhaupt keinen Kriegsgrund. Diese haben den Krieg für lächerliche Zwecke vom Zaune gebrochen. Deutschland ist aber entschlossen, für den Fall der Ablehnung dieser Bereitwilligkeit unsererseits dann den Kampf aufzunehmen und ihn dann durchzufechten, so oder so. Uns wird weder der Schrecken des Augenblicks noch die Proklamierung der Dauer dieses Kampfes müde oder gar verzagt machen können. Vor uns steht ein ewiges Leben unseres Volkes. Wie lange die Zeit auch währen mag, um diesem Leben zum Durchbruch zu verhelfen, es kann uns nicht erschüttern, es kann uns nicht bestürzen, es kann uns auf keinen Fall zur Verzweiflung 105

bringen, im Gegenteil : was die andere Welt auch will, mag sie erhalten ! Ich habe einst einen sehr schweren Weg eingeschlagen, um Deutschland aus der durch den Versailler Vertrag bedingten

Vernichtung wieder emporzuführen. Seitdem sind jetzt gerade 20 Jahre vergangen. Das Reich steht mächtiger da als je zuvor. Der Weg vor uns kann nicht schwerer sein , als der Weg hinter uns war. Wenn wir nie verzagten, den Weg von einst nach heute zu gehen, dann werden wir noch viel weniger verzagen, den Weg von jetzt in die Zukunft zu beschreiten. Gerade in diesem Weg und in der Befolgung dieses Weges werden wir bestärkt durch die nunmehr errungene Gemeinschaft des deutschen Volkes. Und die Zeit, die nun vor uns steht, wird dann erst recht mithelfen , die nationalsozialistische Volksgemeinschaft zu verstärken, zu vertiefen. Sie wird den Prozeß dieser Volkswerdung, dieser sozialen Volkswerdung nur beschleunigen. Der Kriegswinter, der uns bevorsteht, wird dann uns erst recht bereit finden , alle Opfer zu bringen, die notwendig sind, um unserem Volk diesen Daseinskampf zu erleichtern . Das Kriegswinterhilfswerk wird damit zugleich zu einem Hilfswerk für das Rote Kreuz, denn das Rote Kreuz wird dieses Mal nicht für sich sammeln, sondern es ist ein Bestandteil des Winterhilfswerks. Und das Winterhilfswerk wird von sich aus auch das Rote Kreuz mit seinen Zuwendungen betreuen. Wenn ich dieses Wort nur ausspreche, dann wird uns allen sofort bewußt, wie klein die Opfer sind, die vom einzelnen gefordert werden, gemessen an den Opfern, die viele unserer Volksgenossen an der Front zu bringen hatten und, wenn es dem bösen Willen unserer Gegner gefällt, in der Zukunft werden bringen müssen. Es denke daher von jetzt ab keiner an die Größe seines Opfers, sondern es denke jeder nur an die Größe unseres gemeinsamen Opfers und an die Größe des Opfers derjenigen, die sich für ihr Volk hingeben mußten, hingeben müssen und hingegeben haben. Diesem Opfer gegenüber sind alle Opfer zu Hause gar nichts. Sie können aber mithelfen, in unserem Volk das Bewußtsein der unlösbaren Gemeinschaft zu verstärken. Und das ist das Entscheidende. So oder so muß aus dem großen Ringen des nationalsozialistischen Deutschlands um die Freiheit unseres Volkes

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und um seine Zukunft zugleich auch ein neuer Volkskörper hervorgehen, eine neue stärkere Gemeinschaft. Und die kommende Zeit kann nur mithelfen, diese Gemeinschaft zu schaffen und zu festigen . Es muß daher in diesem Kriegswinterhilfswerk alles übertroffen werden, was bisher Ähnliches geleistet wurde. Es wird dies vielleicht auch eine Antwort an die Dummheit einer übrigen Welt sein, die glaubt, das deutsche Volk innerlich auflösen zu können. Wir wollen ihnen zeigen, was diese blöden Versuche für eine Wirkung ausüben. Wir wollen ihnen zeigen, wie durch sie das deutsche Volk immer fester und härter zueinander gebracht und geschmiedet wird. Wir wollen ihnen damit vielleicht auch am besten die Hoffnungen austreiben, die Hoffnungen, die darin bestehen, zu meinen, man könne in die innere deutsche Verfassung hineinreden, so wie es irgendeinem da draußen beliebt. Wir wollen ihnen Respekt beibringen vor der inneren Verfassung anderer Völker. Was wir als Gemeinschaft erdulden müssen dessen kann die Welt überzeugt sein —, das werden wir ertragen. Hoffentlich können andere es genau so ertragen, wie wir es ertragen werden! Es wird jetzt dann erst recht die Zeit kommen, in der der Nationalsozialismus seine ganze volksgestaltende, volksbildende und volkstragende Kraft entwickeln wird. Aus dem Kriege sind wir gekommen einst, aus dem Kriege ist unsere Gedankenwelt entstanden, und im Kriege wird sie sich, wenn nötig, jetzt bewähren. Die Entscheidung darüber liegt ja nun nicht mehr bei uns, sondern bei der anderen Welt. Bei uns liegt nur der grimmige Entschluß , die Entscheidung so oder so auf uns zu nehmen und dann allerdings durchzukämpfen bis zur letzten Konsequenz . So muß gerade das Kriegswinterhilfswerk mithelfen , die deutsche Volksgemeinschaft härter denn je zu machen ; eine Gemeinschaft für den Kampf, eine Gemeinschaft um den Sieg und am Ende dann um den Frieden. Je entschlossener und je härter wir alle die Opfer auf uns nehmen, die dieser Krieg mit sich bringen mag, um so sicherer werden wir den Frieden erringen, den unser Volk benötigt. Denn einmal, das ist auch meine Überzeugung, muß

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die Zeit der Unsicherheit ein Ende nehmen. Es muß möglich sein, daß auch das deutsche Volk, ohne von anderen fortgesetzt belästigt zu werden, innerhalb seines Lebensraumes sein Leben nach seinem Wunsch, seinem Willen und nach seinen Meinungen gestaltet und daß auch das deutsche Volk jenen Anteil an den Gütern der Welt erhält, die es auf Grund seiner Zahl und seines Wertes beanspruchen kann und beansprucht und beanspruchen wird. In diesem Sinne eröffne ich das Kriegswinterhilfswerk 1939/40, bitte die Helfer, sich dafür einzusetzen, so wie ich das deutsche Volk bitte, sich seiner Helden von jetzt würdig zu erweisen auch in der Heimat und das wiedergutzumachen, was die Heimat in den Jahren 1914-18 am deutschen Volk gesündigt hat.

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Am 10: Oktober geht der französische Ministerpräsident Daladier in einer Rundfunkansprache auf die Rede des Führers ein.

Am 12. Oktober vereitelt der englische Ministerpräsident Chamberlain in einer Unterhauserklärung alle weiteren Möglichkeiten zum Frieden. Er stellt als Kriegsziel die Beseitigung der deutschen Regierung auf. Am 24. Oktober spricht der Reichsaußenminister in Danzig und legt die englische Verantwortung für den weiteren Verlauf der Dinge fest. Am 6. November erfolgt ein Friedensschritt des Königs der Belgier und der Königin der Niederlande. Er wird von der englischen und französischen Regierung abgelehnt. Am 8. November spricht der Führer anläßlich des alljährlich stattfindenden Treffens der alten Kämpfer der NSDAP. zum Gedächtnis des 9. November 1923 im Münchener Bürgerbräukeller.

Rede am 8. November 1939 in München vor der alten Garde

Parteigenossen und -genossinnen !

Meine deutschen Volksgenossen ! Auf wenige Stunden bin ich zu Euch gekommen, um in Eurer Mitte wieder die Erinnerung an einen Tag zu erleben, der für uns , für die Bewegung und damit für das ganze deutsche Volk von großer Bedeutung war. Es war ein schwerer Entschluß , den ich damals fassen mußte und mit einer Reihe anderer Kameraden auch zur Durchführung brachte, ein schwerer Entschluß , der aber gewagt werden mußte. Der scheinbare Fehlschlag ist trotzdem zur Geburt der großen nationalsozialistischen Freiheitsbewegung geworden, denn in der Folge dieses Fehlschlages kam ja jener berühmte Prozeß, der es uns ermöglichte, zum erstenmal vor aller Öffentlichkeit für unsere Auffassung, für unsere Ziele und für unseren Entschluß einzutreten, die Verantwortung zu übernehmen und damit große Massen unseres Volkes mit unserem Gedankengut vertraut zu machen. Wenn in den vier Jahren vom Jahre 1919 bis 1923 die nationalsozialistische Bewegung so emporwachsen konnte, daß es ihr gelang, zum erstenmal immerhin in einem aufrüttelnden Ereignis die ganze Nation zu mobilisieren, dann war dies der allgemeinen Lage zuzuschreiben, in der sich Deutschland befand. Eine furchtbare Katastrophe war über unser Volk und in unser Land hereingebrochen. Nach einem fast 45jährigen Frieden hatte man Deutschland damals in einen Krieg getrieben. Es wurde viel über die Kriegsschuld gesprochen. Wir wissen heute ganz genau - und wußten es damals schon , daß den Reichsregierungen vor dem Jahre 1914 und bis dorthin eigentlich nur eine einzige Schuld beigemessen werden konnte, nämlich die Schuld, erstens nicht alles getan zu haben, was im Dienste der nationalen Stärkung getan werden mußte und getan werden konnte, und zweitens, daß sie zahlreiche günstige Augenblicke vorübergehen ließen, daß

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sie sich aber im ungünstigsten dann zum Kriege haben hineinreißen lassen müssen. Und es war kein Zweifel, daß Jahre vorher für Deutschland, wenn es wirklich den Krieg gewollt hätte, daß Jahre vorher bessere Gelegenheiten gewesen wären. Dieselben Kräfte, die heute unsere Gegner sind, haben auch damals bereits den Krieg gegen das alte Deutschland angezettelt - und mit den gleichen Phrasen und mit den gleichen Lügen. Wir alle - soweit wir damals, Kämpfer gewesen sind wissen, daß uns Engländer und Franzosen nicht auf dem Felde niedergezwungen haben. Es hat einer großen Lüge bedurft, um unserem Volk die Waffen zu stehlen. Es gibt heute den einen oder den anderen, der sich vielleicht wundert im Ausland über mein großes Selbstvertrauen. Ich kann nur zur Antwort geben, daß ich dieses Selbstvertrauen im Felde selbst gewonnen habe. In den vier Jahren hatte ich niemals auch nur einen Augenblick die Überzeugung oder gar das bedrückende Bewußtsein, daß irgendein Gegner uns überlegen sein könnte. Weder Franzosen noch Engländer hatten mehr Mut, hatten mehr Todeskraft aufgebracht als der deutsche Soldat! Was Deutschland damals zum Erliegen brachte, waren die

Lügen unserer Gegner. Es waren die Lügen der gleichen Männer, die auch heute wieder lügen, weil es ja die gleichen Kriegshetzer sind, denn die Herren Churchill und Genossen haben ja damals schon am Kriege teilgenommen. Insofern ist ja alles gleichgeblieben. Nur etwas hat sich geändert : Damals hat Herr Churchill zum Kriege gehetzt, und in Deutschland war eine schwache Regierung. Heute hetzt Herr Churchill wieder zum Kriege, aber in Deutschland ist nun eine andere Regierung ! Denn die Regierung von heute lag damals den Engländern ja gegenüber. Und sie hat daher nicht mehr Respekt, als man vor irgendeinem anderen Soldaten Respekt zu haben braucht, aber nicht das geringste Gefühl einer Unterlegenheit, sondern eher im Gegenteil das Gefühl einer Überlegenheit. Die Lügen waren die gleichen wie heute. - Womit ist damals England in den Krieg gezogen ? Man sagte damals : Erstens, Großbritannien kämpft für die Freiheit der kleinen Nationen. Wir haben dann später gesehen, wie Großbritannien mit der Freiheit dieser kleinen Nationen umgesprungen

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ist, wie wenig sich vor allem diese sogenannten Staatsmänner um die Freiheit dieser kleinen Nationen bekümmerten , wie sie Minoritäten unterdrückten, Völker mißhandelten und wie sie das ja auch heute tun, sofern es zu ihren Zwecken stimmt und in ihr Programm paßt. Dann sagte man : England kämpft für die Gerechtigkeit ! England hat allerdings schon 300 Jahre lang für die Gerechtigkeit gekämpft und hat dafür als Lohn vom lieben Gott ungefähr 40 Millionen Quadratkilometer bekommen auf der Erde und außerdem über 480 Millionen Menschen zu beherrschen. So lohnt Gott die Völker, die „ nur für die Gerechtigkeit“ kämpfen ! Besonders die Völker, die für die ,,Selbstbestimmung der anderen " kämpfen ; denn England hat damals im Jahre 1914 ja auch für das Selbstbestimmungsrecht gekämpft. Man erklärte : Der britische Soldat zieht überhaupt für keine eigennützigen Interessen in das Feld. Er kämpft für das Selbstbestimmungsrecht der Völker. --- Man hätte nun erwarten können , daß sofort nach dem Krieg England wenigstens in seinem eigenen Weltreich das Selbstbestimmungsrecht proklamiert haben würde. Aber das spart man sich oder hat man sich für den nächsten Krieg wohl aufgespart ! Und dann kämpfte England damals für die ,,Zivilisation", denn das gibt es nur in England. Nur in den englischen Bergarbeitergebieten gibt es Zivilisation, nur in den englischen Elendsgebieten gibt es Zivilisation, in Whitechapel und in den anderen Quartieren des Massenelends und der Verkommenheit ! Und außerdem zog damals England - wie auch seit jeher für die ,,Humanität“ in das Feld. Man hat die Humanität zunächst allerdings als Sprengpulver in Granaten geladen. Aber man darf ja auch mit schlechten Waffen kämpfen, wenn man nur für ein edles, hohes Ziel streitet. Und das hat England immer getan ! Und man ging noch einen Schritt weiter. Man erklärte damals : Wir Engländer kämpfen überhaupt nicht gegen das deutsche Volk, im Gegenteil, das deutsche Volk, das lieben wir Engländer ; wir, die Churchills, die Chamberlains usw. , wir kämpfen nicht gegen das deutsche Volk. Wir kämpfen alle nur gegen das das deutsche Volk unterdrückende Regime. Denn wir Engländer haben nur eine Aufgabe : Deutschland von 8 Freiheitskampf I/II

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seinem Regime freizumachen, um das deutsche Volk glücklich zu machen. Und zu dem Zweck kämpfen wir Engländer vor allem dafür, daß das deutsche Volk erlöst wird von den Lasten seines Militarismus. Es soll frei werden, es soll so weit kommen, daß es keine Waffe mehr zu tragen braucht. Und sollte es je selber einen Wunsch haben, dann wollen wir einen Schritt weitergehen. Wir wollen es verhindern, daß es noch jemals Waffen tragen kann, um es ganz freizumachen, das deutsche Volk. Und man erklärte, es ist außerdem eine Gemeinheit, wenn man uns Engländern unterschiebt, daß wir etwa etwas gegen den deutschen Handel hätten. Im Gegenteil, wir wollen die Freiheit des Handels in der ganzen Welt herstellen. Wir haben daher auch nichts gegen die deutsche Handelsflotte. Das ist auch eine Lüge - erklärte damals Herr Churchill. Und weiter erklärte man, daß es eine noch infamere Verleumdung sei , wenn man etwa den Engländern als Kriegsziel unterstellen wollte, daß sie Absichten auf die deutschen Kolonien hätten, eine Gemeinheit, so etwas auch nur zu denken. So erklärte man 1914, 1915, 1916, 1917 und auch noch 1918. Man ging noch einen Schritt weiter. Man kämpfte überhaupt gar nicht für einen Sieg, man kämpfte für einen Frieden der Verständigung, für einen Frieden der Versöhnung, vor allem für einen Frieden der Gleichberechtigung. Und dieser Frieden, der sollte es dann ermöglichen, daß man in der Zukunft überhaupt auf die Rüstungen würde verzichten können. Denn man kämpfte ja auch gegen den Krieg. England führte Krieg G so sagte man -, um endlich den Krieg auszurotten. England hat ja immer nur Kriege geführt, um den Krieg auszurotten, nämlich den Krieg der Bekriegten, den Widerstand der Überfallenen. Man erklärte daher, es könne keine Rede davon sein, daß es etwa das Ziel der britischen Kriegspolitik wäre, Kriegsentschädigungen vom deutschen Volk zu holen, sondern im Gegenteil, man strebte nach einem Frieden ohne Entschädigungen, und als Bekrönung dieses Friedens dann nach einer allgemeinen Abrüstung und einem ewigen Völkerbündnis. Und das alles hat dann der große Sekundant Woodrow Wilson in 14 Punkten zusammengefaßt und dann später noch durch drei weitere Punkte ergänzt, jene berühmten Punkte,

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in denen uns versichert wurde, daß wir erstens nicht befürchten dürften, etwa ungerecht behandelt zu werden, daß wir nur im Vertrauen auf das Wort Englands und der anderen Verbündeten die Waffen niederlegen müßten, um dann in eine wahre Völkergemeinschaft aufgenommen zu werden , in der es keine Sieger und keine Besiegten geben würde, in der nur Recht herrschen sollte. Man versprach uns, daß die Kolonien dann überhaupt erst gerecht verteilt werden würden , daß alle Rechtsansprüche und berechtigten Ansprüche auf die Kolonien ihre Berücksichtigung finden würden usw. Und das alles sollte dann im Völkerbund die letzte Bekrönung finden, die letzte Weihe, der Bund der Nationen. Und damit sollte dann der Krieg endgültig beseitigt sein aus dieser Welt, und es sollte nun ein ewiger Friede kommen. Und das war ja vom englischen Standpunkt aus auch begreiflich. Wenn jemand mit ungefähr 46 Millionen Menschen 40 Millionen Quadratkilometer erobert hat, wenn jemand mit 46 Millionen Menschen ungefähr 480 Millionen andere unterworfen hat, dann ist es ja verständlich, wenn der Betreffende nun den Wunsch hat, jetzt aber soll endlich Ruhe herrschen. 300 Jahre lang haben wir die Welt bekriegt. 300 Jahre lang haben wir uns bereichert. 300 Jahre lang haben wir Land um Land unterjocht, Volk um Volk niedergeworfen. Jetzt aber haben wir die Welt, und jetzt soll Ruhe sein! - Das ist verständlich. Es war daher auch begreiflich, daß man nun wirklich im Völkerbund eine Art Sterilisierung des nunmehr eingetretenen Zustandes vornehmen wollte. Es ist ja dann allerdings alles anders gekommen. Es tritt heute ein englischer Minister auf und sagt mit Tränen in den Augen : Oh, wie gerne würden wir doch mit Deutschland zu einer Verständigung kommen, wenn wir nur Vertrauen haben könnten in das Wort deutscher Regierungen. Genau das gleiche liegt mir auf der Zunge ! Oh, wie gern möchten wir doch mit einem Engländer eine Verständigung herbeiführen, wenn wir nur Vertrauen haben könnten zum Wort seiner Führung ! Denn wann ist jemals ein Volk niederträchtiger belogen und beschwindelt worden und betrogen worden als in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten das deutsche Volk durch die englischen Staatsmänner ! Wo ist die versprochene Freiheit der Völker geblieben? 115

Wo blieb damals die Gerechtigkeit? Wo blieb der Friede ohne Sieger und Besiegte? Wo blieb das Selbstbestimmungsrecht der Völker? Wo blieb der Verzicht auf Kontributionen und Kriegsentschädigungen usw. ? Wo ist geblieben die versprochene gerechte Regelung des Kolonialproblems ? Wo ist geblieben die feierliche Erklärung, daß man Deutschland nicht die Kolonien wegnehmen wollte ? Wo ist geblieben die heilige Versicherung, daß man nicht die Absicht hätte, uns mit unerträglichen Lasten zu bebürden? Wo sind endlich die Versicherungen geblieben, daß wir aufgenommen werden würden als gleichberechtigte Nation in den Schoß dieses sogenannten Völkerbundes ? Wo ist geblieben die Versicherung, daß eine allgemeine Abrüstung stattfinden würde? Lauter Lügen ! Man hat uns unsere Kolonien genommen, man hat unseren Handel vernichtet, man hat unsere Kriegsflotte geraubt, man hat Millionen Deutsche von uns weggerissen, man hat sie mißhandeln lassen, man hat unser Volk ausgeplündert, man hat uns Kontributionen und Lasten aufgebürdet, die wir nicht in hundert Jahren hätten jemals abtragen können. Man hat uns in das tiefste Elend gestoßen. Und aus diesem Elend ist die nationalsozialistische Bewegung gekommen. Man soll heute nicht so tun, als ob man etwa einem Deutschland, das nicht nationalsozialistisch wäre, als ob man dem etwa das goldene britische Herz öffnen wollte. Das Deutschland , das wir einst kennenlernten, war weiß Gott alles andere als nationalsozialistisch ; das war demokratisch, das war weltbürgerlich, das glaubte blindlings an die Versicherungen britischer Staatsmänner. Dieses Deutschland hat damals Vertrauen gehabt, es hat sich selbst abgerüstet, es hat sich selbst entehrt. Und es ist nur betrogen worden ! Und aus der Not, die daraus kam, ist unsere Bewegung gekommen ! Aus dem größten Wortbruch aller Zeiten ist ein Spa gekommen und wurde später ein Versailles, jener Schandvertrag ; denn Sie wissen es, meine alten Kampfgenossen, wie ich gerade von dieser Stelle aus hier hundert und hundert und hundertmal Ihnen dargelegt habe, Punkt 116

für Punkt. Uber 440 Artikel, in denen jeder Artikel teils eine Beleidigung, teils eine Vergewaltigung einer großen Nation ist und war. Die Folge davon war dann diese Zeit des Elends und der Verzweiflung, darunter auch die Zeit der Inflation, des Raubes an allen Sparguthaben, des Raubes an allen Lebensmöglichkeiten , die Zeit der großen Erwerbslosigkeit, des langsamen Verhungerns unseres Volkes, die Zeit der ungeheuren Selbstmorde in Deutschland. Denn immerhin hat dieses Deutschland damals in zwei Jahren mehr Selbstmorde bekommen, als Amerikaner im Laufe des Krieges im Westen gefallen sind. Aus dieser ganzen Not ist unsere Bewegung entstanden, und sie hat daher auch schwere Entschlüsse fassen müssen vom ersten Tage an. Und einer dieser Entschlüsse war der Entschluß zur Revolte vom 8./9. November 1923. Dieser Entschluß ist damals scheinbar mißlungen, allein, aus den Opfern ist doch erst recht die Rettung Deutschlands gekommen. 16 Tote ! Allein, Millionen sind durch sie aufgerichtet worden. Die nationalsozialistische Bewegung hat damals ihren Siegeszug über Deutschland begonnen . Und seitdem ist nun Deutschland eine Weltmacht gewor- durch unsere Bewegung ! Freilich, es war verständlich, den daß der alte Feind sich in dem Augenblick wieder regen würde, in dem wir die Folgen der Niederlagen überwunden haben sollten. Es gibt nun ohne Zweifel zweierlei England . Wir wollen hier nicht ungerecht sein. Es gibt auch in England zahlreiche Menschen, denen dieses ganze heuchlerische Gehabe vielleicht innerlich verhaßt ist, die damit nichts zu tun haben. Allein, sie sind dort entweder mundtot gemacht, oder sie sind wortlos. Für uns ist entscheidend, daß wir diesen Engländer, den wir selber jahrelang suchten, nicht gefunden haben. Sie wissen es, wie ich mich bemühte, fast zwei Jahrzehnte lang, um die Verständigung und für die Verständigung mit England zu ringen und zu kämpfen. Unsere ganze Zielsetzung war eine einzige Beschränkung der deutschen Politik im Sinne der Ermöglichung der Herbeiführung einer Verständigung mit England; desgleichen einer Verständigung mit Frankreich. Was haben wir hier nicht alles abgeschrieben, auf was haben wir 117

nicht verzichtet ! Eines allerdings war selbstverständlich : Einen Lebensverzicht kann keine deutsche Regierung aussprechen ! Und die nationalsozialistische Regierung denkt gar nicht daran, einen Lebensverzicht auszusprechen ! Im Gegenteil, aus Protest gegen den einstigen Lebensverzicht unserer demokratischen Welt sind wir ja gekommen. Ich denke gar nicht daran, einen Lebensverzicht auszusprechen, sondern im Gegenteil, ich werde das Leben und die Sicherheit des deutschen Volkes und Reiches durchsetzen ! Ich habe mir niemals angemaßt, etwa in britische oder französische Interessen hineinzureden. Wenn es heute einen Engländer gibt, der nun aufsteht und sagt : Wir sind verantwortlich für das Schicksal der Völker in Mitteleuropa , wir sind verantwortlich für das Schicksal der Völker in Osteuropa, so kann ich diesem Herrn nur sagen: Genau so könnten wir erklären, wir sind verantwortlich für das Schicksal der Völker in Palästina, für das Schicksal der Völker in Ägypten, für das Schicksal der Völker meinetwegen in Indien. Wenn ein Engländer sagt: Unsere Grenze liegt am Rhein, und der nächste kommt und sagt : Unsere Grenze liegt an der Weichsel, so kann ich ihm nur sagen : Herr, sehen Sie, daß Sie zurück zur Themse kommen, sonst werden wir Ihnen helfen, Ihre wirklichen Grenzen zu finden ! Das heutige Deutschland ist jedenfalls gewillt und entschlossen, seine Grenzen sicherzustellen und seinen Lebensraum zu wahren. Es ist das ein Raum, den auch nicht Engländer kultiviert haben, sondern wir ! Wir sind nirgends hingegangen, wo die Engländer schon Kultur hingebracht hätten. Wenn Herr Lord Halifax nun in seiner gestrigen Rede erklärt, daß er für die Künste und für die Kultur eintritt, und zu dem Zweck müßte Deutschland vernichtet werden, so können wir nur sagen: Mein Herr, wir haben schon eine Kultur gehabt, da hatten Sie von Kultur noch keine Ahnung. Und in den letzten sechs Jahren ist in Deutschland mehr in und an Kultur geleistet worden als in den letzten 100 Jahren in England ! Und wo wir bisher hingekommen sind, da haben wir nicht Kulturdenkmäler britischer Kulturapostel gefunden, sondern nur Kulturdenkmäler Deutscher. Ich habe vergebens gesucht in Prag, oder Polen, oder in Graudenz, oder in Thorn, oder in Danzig, oder in Wien, britische Kulturdenkmäler zu

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finden. Vielleicht stehen diese britischen Kulturdenkmäler wohl in Ägypten oder in Indien. Jedenfalls haben wir die deutsche Nation wieder empor-

gehoben, und zwar von Jahr zu Jahr, beginnend mit dem Jahre 1933 über 1934, 1935 und 1936. Wir haben eine Etappe nach der anderen zurückgelegt und Deutschland freigemacht Zug um Zug und es zugleich stark gemacht ! Und hier allerdings verstehe ich auch die Bekümmernis dieser internationalen Kriegshetzer. Sie haben zu ihrem Bedauern gesehen, daß das neue Deutschland doch nicht mehr ganz das alte Deutschland ist. Ich habe mich bemüht, nicht nur die kulturelle Seite unseres Lebens zu entwickeln, sondern auch die machtmäßige, und zwar gründlich ! Wir haben uns eine Wehrmacht aufgebaut – das kann ich ja ruhig heute aussprechen , wie es eine zweite in der Welt nicht gibt ! Und hinter dieser Wehrmacht steht ein Volk in einer Geschlossenheit, wie auch das in der deutschen Geschichte bisher noch nie der Fall war ! Und über dieser Wehrmacht und über diesem Volk steht heute eine Regierung von einer fanatischen Willenskraft, wie auch das in den vergangenen Jahrhunderten in Deutschland noch nie da war ! Dieses neue Deutsche Reich hat, wie Sie alle wissen, gar kein Kriegsziel gegen England oder Frankreich besessen. Ich habe auch in meiner letzten Rede dazu Stellung genommen, als ich zum letzten Male England und Frankreich die Hand geboten hatte. Wenn man uns nun trotzdem angriff, dann kann das nichts zu tun haben etwa mit der Frage Osterreich oder Tschechei oder Polen, denn die Fragen hat man ja im allgemeinen bei Bedarf sofort sehr schnell vergessen. Und außerdem, der Fall Polen zeigt ja, wie wenig England an sich an der Existenz von Staaten interessiert ist, denn es hätte ja sonst auch Sowjetrußland den Krieg erklären müssen, da ja Polen ungefähr halbiert wurde. Aber die Engländer sagen : Nein, das ist auch gar nicht mehr jetzt das Entscheidende, wir haben jetzt wieder ein ganz anderes Kriegsziel. Erst war es die Freiheit Polens, dann - dann war es der Nazismus, dann waren es wieder die Garantien für die Zukunft. Es wird jetzt irgend etwas anderes sein. Sie werden eben Krieg führen,

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solange sie vor allem jemand finden, der bereit ist, mit ihnen Krieg zu führen, das heißt, der bereit ist, sich selbst für sie auch mitzuopfern. Die Gründe sind die alten Phrasen. Wenn man nämlich erklärt, daß man nun für die Freiheit, für die Freiheit überhaupt und im besonderen eintreten wollte, dann könnte ja Großbritannien der Welt ein wundervolles Beispiel geben, indem es endlich einmal seinen eigenen Völkerschaften die volle Freiheit schenkt. Wie edel würde doch dieser britische Kreuzzug sofort aussehen, wenn er eingeleitet worden wäre mit der Proklamation der Freiheit für die 350 Millionen Inder oder eingeleitet worden wäre mit der Proklamation der Unabhängigkeit, des freien Abstimmungsrechtes aller anderen britischen Kolonien ! Wie herrlich würde dann dieser britische Kreuzzug aussehen, und wie gern würden wir dann uns vor so einem England beugen ! Zunächst aber sehen wir, wie dieses England selber Hunderte von Millionen Menschen unterdrückt, wie dieses gleiche England zugesehen hat, wie zahlreiche Millionen Deutsche unterdrückt worden sind. Es bewegt uns daher nicht im geringsten, wenn heute ein britischer Minister mit tränender Stimme ausruft, England habe überhaupt nur ideale Ziele, gar keine selbstsüchtigen . Die hat Britannien noch nie gehabt. - Ich sagte schon, daß noch niemals Britannien für selbstsüchtige Ziele gekämpft hat, sondern nur der liebe Gott dann im Vollzug der Kämpfe die Gebiete und die Menschen England als Lohn geschenkt hat dafür, daß es uneigennützig kämpfte. Also wenn sie heute nun wieder erklären , daß sie keine eigennützigen Ziele besitzen, dann ist das lächerlich. Das bewegt uns nicht, und das deutsche Volk kann darüber wirklich nur staunen, staunen über die Beschränktheit derer, die glauben, daß man knapp zwanzig Jahre nach einem so ungeheuren Weltbetrug mit dem gleichen Betrug wieder aufwarten kann. Oder, wenn man sagt, daß man für die Kultur eintritt. England als Kulturschöpfer ist ein Faktor für sich. Wir haben wenige Spuren einer wirklichen britischen kulturellen schöpferischen Tätigkeit in anderen Ländern. Die kulturelle Tätigkeit Englands beschränkt sich fast ausschließlich auf das britische Mutterland selbst und auf jene Gebiete, die diesem britischen Mutterland praktisch unterworfen sind. Sonst kön120

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Musik, unsere Dichtung, unsere Baukunst, unsere Malerei, unsere Bildhauerkunst kann mit der englischen und den englischen Künsten schon absolut sich vergleichen. Immerhin glaube ich, hat ein einziger na, sagen wir : Beethoven musikalisch mehr geleistet als sämtliche Engländer der Vergangenheit und Gegenwart zusammen. Und die Pflege dieser Kultur, die nehmen wir auch besser wahr, als das die Engländer überhaupt können. Wenn sie dann weiter sagen, daß es jetzt das Ziel sei, endlich dem Kriege ein Ende zu bereiten - sie hätten gar nicht anzufangen brauchen ! Denn der Krieg ist nur deshalb da, weil England ihn gewollt hat! Wenn sie heute sagen : Es ist jetzt Krieg, wir die Engländer wollen das nicht, wir werden also jetzt Krieg führen, damit es in der Zukunft keine Kriege mehr gibt, so kann man ihnen nur sagen : Sie hätten gar nicht den Krieg anzufangen brauchen, dann gäbe es gar keinen Krieg ! Wir sind überzeugt, daß es im übrigen so lange Krieg geben wird, als die Güter der Welt nicht gerecht verteilt sind, und als man nicht aus freiem Willen und aus der Gerechtigkeit heraus diese Güterverteilung vornimmt. Und das hätte man ja tun können ! Wenn man heute sagt : Ja, dem nationalsozialistischen Deutschland, dem können wir die Kolonien nicht geben, obwohl sie uns selber geradezu schmerzen, denn wir Engländer sind bedrückt von dem Besitz dieser Kolonien, wir möchten gern die Rohstoffe der Welt verteilen, aber wir müssen das jemand geben, zu dem wir Oh , vor uns waren ja doch andere Vertrauen haben!

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nen wir von einer kulturellen Tätigkeit nichts sehen. Überhaupt brauchen wir Deutsche uns von den Engländern auf dem Gebiet der Kultur nichts vormachen zu lassen. Unsere

Regierungen. Das waren Regierungen von Englands Gnade ; sie sind ja von England zum Teil besoldet worden. Dazu mußte man doch Vertrauen besitzen ! Warum hat man denen denn die Güter nicht gegeben, auf die das deutsche Volk Anspruch hat? Auch hier brauchte man ja gar nichts zu verteilen, man brauchte uns nur vorher unser Eigentum nicht zu rauben ! Auch wir sind der Meinung, daß dieser Krieg ein Ende nehmen muß, und daß nicht alle paar Jahre wieder einer

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kommen kann und kommen darf und kommen soll. Und wir halten es daher für notwendig, daß zu diesem Zweck sich die Nationen in ihren Einflußgebieten selbst beschränken, das heißt mit anderen Worten, daß der Zustand ein Ende nimmt, daß ein Volk sich anmaßt, den Weltpolizisten spielen zu wollen und überall dreinreden zu wollen. Zumindest, insoweit es sich um Deutschland handelt, wird dieses Mal die britische Regierung es noch erkennen, daß der Versuch, die Aufrichtung einer Polizeidiktatur zu unternehmen, scheitern muß und scheitern wird. Wir haben die britischen Regierungsmänner weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart jemals als Kulturapostel kennengelernt - als Polizeibehörde ertragen wir sie aber überhaupt nicht ! Das wissen sie im übrigen auch, daß das alles nicht die Gründe sind. Die Gründe liegen auf einem anderen Gebiet. Im Grunde genommen hassen sie das soziale Deutschland ! Denn was haben wir ihnen denn getan ? Gar nichts ! Was haben wir ihnen genommen? Gar nichts ! Haben wir sie bedroht? Nicht einmal ! Waren wir etwa nicht bereit, mit ihnen Abkommen zu treffen ? Jawohl ! Wir taten das auch. Haben wir uns nicht verpflichtet, selbst Begrenzungen unserer Rüstungen vorzunehmen ? Wir haben das sogar vorgeschlagen. Nein, das hat sie alles nicht interessiert. Was sie hassen, das ist das Deutschland, das ein ,,schlechtes" Beispiel bietet, es ist in erster Linie das soziale Deutschland, das Deutschland unserer sozialen Arbeitsgesetzgebung, das sie schon vor dem Weltkrieg haßten und das sie auch heute hassen. Das Deutschland der Fürsorge, das hassen sie, das Deutschland des sozialen Ausgleichs, das Deutschland der Beseitigung der Klassenunterschiede, das hassen sie ! Das Deutschland, das sich im Laufe von sieben Jahren jetzt bemüht hat, seinen Volksgenossen ein anständiges Leben zu ermöglichen, das hassen sie ! Das Deutschland, das die Arbeitslosigkeit beseitigt hat, die sie nicht beseitigen konnten mit ihrem Reichtum, das hassen sie ! Das Deutschland, das auf seinen Schiffen den Arbeitern, den Schiffsleuten anständige Quartiere gibt, das ist es, was sie hassen, weil sie das Gefühl haben, daß dadurch ihr eigenes Volk ,,angesteckt" werden könnte ! Und sie hassen daher auch das Deutschland der sozialen Ge-

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setzgebung, das Deutschland, das den 1. Mai als den Tag der nationalen Arbeit feiert, das hassen sie ! Sie hassen das Deutschland, das den Kampf gegenüber den Klassen aufgenommen hat. Dieses Deutschland, das hassen sie in Wirklichkeit. Sie hassen daher auch das gesunde Deutschland in erster Linie, das volksgesunde Deutschland , das Deutschland, das sich um seine Volksgenossen kümmert, das die Kinder wäscht, bei dem die Kinder nicht verlaust sind, das nicht Zustände einreißen läßt, wie sie es in ihrer eigenen Presse jetzt zugeben. Dieses Deutschland hassen sie! Es sind ihre Geldmagnaten, ihre jüdischen und nichtjüdischen internationalen Barone, Bankbarone usw., die sind es, die uns hassen, weil sie in diesem Deutschland ein schlechtes Vorbild sehen, das andere Völker - ihr eigenes - vielleicht aufreizen könnte. Sie hassen das Deutschland unserer jungen, gesunden, blühenden Generation, das Deutschland der Fürsorge für diese Generation . Und sie hassen selbstverständlich damit auch das starke Deutschland, das Deutschland, das marschiert, das Deutschland, das freiwillig Opfer auf sich nimmt. Wie sie uns hassen, das haben wir ja gesehen. Wir machten einen Vierjahresplan, um uns zu helfen. Wir haben durch diesen Vierjahresplan niemand etwas genommen. Denn wenn wir aus unserer Kohle Benzin machen oder Gummi, oder wenn wir uns mit anderen Ersatzstoffen behelfen, was nehmen wir den anderen damit weg ? Nichts, gar nichts ! Im Gegenteil, sie sollten froh sein, sie hätten sagen können : Dann entlasten sie damit unsere Märkte, Gott sei Lob und Dank, wenn sie sich selber ihr Benzin verschaffen, dann brauchen sie nicht zu exportieren, damit sie importieren können. Um so besser für uns, bleibt das Weltbenzin uns vorbehalten. - Nein, sie haben gegen den Vierjahresplan gekämpft. Sie sagten : Der Plan muß weg ! - Weshalb denn? Weil er Deutschland gesund macht ! Das ist der einzige Grund. Es ist der Kampf gegen das freie, gegen das unabhängige, gegen das gesunde, gegen das lebensfähige Deutschland. Das ist nun ihr Kampf ! Und dem steht nun unser Kampf gegenüber. Und dieser Kampf ist unser ewig nationalsozialistischer und gleichbleibender, der Kampf für die Aufrichtung einer gesunden star123

ken Volksgemeinschaft, für die Überwindung und Beseitigung der Schäden in dieser Gemeinschaft und für die Sicherung dieser Gemeinschaft der anderen Welt gegenüber. Dies ist das Ziel : Wir kämpfen für die Sicherheit unseres Volkes, für unseren Lebensraum, in den wir uns nicht von anderen hineinreden lassen ! Wenn man nun in England erklärt, daß dieser Kampf, der jetzt nun ausgebrochen ist, der zweite Punische Krieg sei, so steht in der Geschichte nur noch nicht fest, wer in diesem Fall Rom und wer Karthago ist. Im ersten war jedenfalls England noch nicht Rom, denn im Punischen Krieg hat wirklich Rom gesiegt; im ersten Weltkrieg hat nicht England gesiegt, sondern andere waren die Sieger. Und im zweiten - das kann ich Ihnen versichern - wird England erst recht nicht der Sieger sein ! Diesmal tritt diesem England des Weltkrieges ein anderes Deutschland entgegen ; das werden sie wohl in absehbarer Zeit noch ermessen können. Ein Deutschland , das von einem unbändigen Willen erfüllt ist, und das auf die Blödeleien britischer Phrasenmänner nur mit Gelächter reagiert. Wenn heute ein Engländer kommt und sagt : Wir kämpfen für die Freiheit der Welt, wir kämpfen für die Demokratie, wir kämpfen für die Kultur, wir kämpfen für die Zivilisation, wir kämpfen für die Gerechtigkeit - dann löst das in Deutschland nur ein schallendes Gelächter aus. Dazu lebt noch die Generation, die die „ Aufrichtigkeit“ solcher britischer Kriegszieldarlegungen ja persönlich kennengelernt hat. Und wenn wir selbst nichts dazugelernt hätten, dann hätten wir auf alle Fälle auch nichts vergessen ; aber wir haben nicht nur nichts vergessen, sondern wir haben dazugelernt ! Jeder britische Ballon, der in unsere Linien baumelt und hier ein paar geistreiche" Flugblätter herunterbringt, beweist uns, daß in dieser anderen Welt alles stillgestanden ist seit zwanzig Jahren. Aber jedes Echo aus Deutschland müßte denen beweisen, daß hier eine Bewegung stattfand, und zwar eine Bewegung von ungeheurem dynamischem Ausmaß und einer ungeheuren Kraft und Wirksamkeit. England will nicht den Frieden ! Wir haben das gestern wieder gehört. Ich habe schon in meiner Reichstagsrede erklärt, daß ich persönlich nichts mehr dazu zu sagen hätte.

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Das weitere werden wir mit den Engländern in der Sprache reden, die sie wahrscheinlich schon verstehen werden ! Es tut uns nur leid, daß sich Frankreich in den Dienst dieser britischen Kriegshetze stellte und daß es seinen Weg mit dem Weg Englands zusammenkoppelte. Was Deutschland betrifft, so haben wir niemals Angst gehabt vor einer Front. Wir haben einst zwei Fronten erfolgreich verteidigt. Wir haben nur mehr eine Front, und wir werden an dieser Front erfolgreich bestehen, dessen kann man überzeugt sein ! Ich habe es nicht als einen Erfolg der deutschen Politik, sondern als einen Erfolg der Vernunft angesehen, daß es uns gelungen ist, mit Rußland zu einer Verständigung zu kommen. Einmal haben die beiden Völker sich gegenseitig bis zum Weißbluten bekriegt. Keines der beiden Völker hatte davon einen Gewinn. Wir sind übereingekommen, den Herren in London und Paris diesen Gefallen ein zweites Mal nicht mehr zu erweisen ! So stehen wir jetzt in einer großen historischen Wendezeit. Aus dem Kampf ist der Nationalsozialismus einst entstanden. Soldaten sind wir damals alle gewesen . Ein großer Teil hat heute wieder den grauen Rock angezogen. Aber auch die anderen sind Soldaten geblieben. Deutschland hat sich durch und durch verwandelt. So, wie Preußen in den Jahren 1813 und 1814 nicht mehr verglichen werden konnte mit dem Preußen von 1806, so kann das Deutschland von den Jahren 1939, 1940, 1941 oder 1942 nicht mehr verglichen werden mit dem Deutschland von 1914, 1915, 1916 oder 1917 oder 1918. Was es damals geben konnte, ist in der Zukunft unmöglich ! Wir werden - und dafür bürgt mir vor allem die Partei dafür sorgen, daß Erscheinungen, wie wir sie im Weltkrieg leider erleben mußten, daß solche Erscheinungen nicht mehr in Deutschland auftreten können. Wir sind, meine nationalsozialistischen Kämpfer, mit diesen Erscheinungen fertig geworden, als wir als eine lächerliche Minorität noch in Deutschland kämpften. Damals hatten wir nur unseren Glauben. Und wir haben diese Erscheinungen niedergezwungen und haben sie beseitigt. Heute haben wir außerdem noch die Macht. Und niemals mehr werden solche Erscheinungen über Deutschland kommen.

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Unser Wille ist genau so unbeugsam im Kampfe nach außen, wie er einst unbeugsam war im Kampfe um die Macht im Innern. So wie ich Ihnen damals immer sagte : alles ist denkbar, nur eines nicht, daß wir kapitulieren, so kann ich das als Nationalsozialist auch heute nur der Welt gegenüber wiederholen : Alles ist denkbar, eine Kapitulation niemals ! Man soll sich das ja aus dem Kopf schlagen ! Wenn man mir dann erklärt : dann wird der Krieg drei Jahre dauern " wie lange er dauert, spielt keine Rolle, kapitulieren wird Deutschland niemals, niemals, jetzt nicht und in drei Jahren auch nicht. Man sagt mir, England habe sich auf einen dreijährigen Krieg vorbereitet. Ich habe am Tage der britischen Kriegserklärung dem Feldmarschall Göring den Befehl gegeben, sofort die gesamten Vorbereitungen auf die Dauer von fünf Jahren zunächst zu treffen, nicht weil ich glaube, daß dieser Krieg fünf Jahre dauert, aber weil wir auch in fünf Jahren niemals kapitulieren würden, und zwar um keinen Preis der Welt. Wir werden aber nun diesen Herren ja zeigen, was die Kraft eines 80-Millionen-Volkes vermag, unter einer Führung, mit einem Willen, zusammengefügt zu einer Gemeinschaft. Und hier wird die Partei in Erinnerung an die einstigen Toten erst recht ihre große Mission erfüllen müssen. Sie wird die Trägerin sein dieses Willens, der Geschlossenheit, der Einheit und damit unserer deutschen Volksgemeinschaft. Was immer auch im einzelnen uns an Opfern zugemutet wird, das wird vergehen, es ist belanglos. Entscheidend ist und bleibt nur der Sieg! Wir werden dank unserer Vorbereitungen diesen Kampf unter viel leichteren Bedingungen führen wie etwa im Jahre 1914. Damals taumelte Deutschland blind in diesen Kampf hinein. Wir haben seit vielen Jahren die Nation seelisch, aber vor allem auch wirtschaftlich gerüstet. Wir haben durch unsere großen Planungen dafür gesorgt, daß dem deutschen Flieger kein Benzin abgeht. Wir haben durch unsere Planungen vorgesorgt, daß nicht im ersten Kriegsjahr verwüstet oder gewüstet wird und kostbares Gut verwirtschaftet wird, sondern daß am Tage der Kriegserklärung sofort jene Rationierung eintritt, die zum Durchhalten auf längste Zeit sogar 126

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die Voraussetzungen bietet. Wir haben aber auch auf allen anderen Gebieten unsere deutschen Möglichkeiten auf das äußerste entwickelt, so daß ich Ihnen heute nur die eine Versicherung geben kann : Sie werden uns weder militärisch noch wirtschaftlich auch nur im geringsten niederzwingen können. Es kann hier überhaupt nur einer siegen, und das sind wir ! Daß das Herr Churchill nicht glaubt, das rechne ich seinem hohen Alter zugute. Auch andere haben das nicht geglaubt. Sie sind vorerst von Herrn Churchill, Herrn Chamberlain, Herrn Halifax usw. belehrt worden, unsere polnischen Gegner. Sie wären niemals in diesen Krieg gezogen, wenn sie nicht von englischer Seite hineingetrieben worden wären. England hat ihnen den Nacken gestärkt und hat sie aufgeputscht und aufgehetzt. Der Kriegsverlauf hat vielleicht zum erstenmal gezeigt, welches Instrument sich unterdes das Deutsche Reich geschmiedet hat. Es war nicht so, meine Volksgenossen, daß etwa der Pole feige gewesen wäre , oder daß er nur gelaufen wäre, so war es nicht ! Er hat sich an vielen Stellen sehr tapfer geschlagen. Trotzdem ist ein Staat mit über 36 Millionen Menschen, mit rund 50 Divisionen, ein Staat, der einen durchschnittlichen Rekrutenjahrgang von nahezu 300 000 besaß gegenüber zur Zeit 120 000 französischen Rekruten pro Jahr - trotzdem ist dieser Staat in sage und schreibe 10 Tagen militärisch geschlagen, in 18 Tagen vernichtet und in 30 Tagen zur restlosen Kapitulation gezwungen worden! Wir sind uns auch dabei bewußt, wie sehr die Vorsehung uns geholfen hat. Sie hat uns soviel dabei ermöglicht. Sie hat unsere Pläne richtig gestalten lassen, und sie hat die Durchführung sichtbar gesegnet . Ohne dem hätte dieses Werk nicht gelingen können , nicht in dieser Zeit. Wir sind daher auch des Glaubens, daß die Vorsehung das, was geschah, so gewollt hat ! Genau so wie ich Ihnen früher oft erklärte, daß die Niederlage des Jahres 1918 verdient war , für uns verdient, weil wir nicht die großen Siege richtig und würdig zu bewahren vermocht hatten. Diesen Vorwurf soll man uns in der Zukunft nicht mehr machen. In dieser Dankbarkeit verbeugen wir uns vor allen unseren Helden, vor den tapferen Soldaten, unseren toten Kame-

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raden und den vielen Verwundeten. Sie haben durch ihr Opfer mitgeholfen, daß der erste Feind, der diesen Krieg zur Auslösung brachte, in kaum 30 Tagen überwunden wurde. Es möge sich jeder Deutsche dessen bewußt sein, daß das Opfer dieser Männer genau so viel wert war, als das Opfer jedes anderen in der Zukunft wert sein wird, daß keiner ein Recht hat, sein Opfer in der Zukunft als schwerer einzuschätzen. Das, was wir Nationalsozialisten als Erkenntnis und als Gelöbnis vom Totengang des 9. November in die Geschichte unserer Bewegung mitgenommen haben , nämlich daß das, wofür die ersten 16 gefallen sind, wert genug war, auch viele andere, wenn notwendig, zum Sterben zu bringen - diese Erkenntnis soll uns auch in der Zukunft nicht verlassen. Für unser deutsches Volk sind im Laufe von vielen Jahrhunderten, ja Jahrtausenden zahllose Millionen gefallen. Millionen anderer haben ihr Blut dafür gegeben, keiner von uns weiß, ob es ihn nicht auch trifft. Allein jeder muß wissen, daß er damit nicht mehr an Opfern bringt, als andere vor ihm auch gebracht haben und andere nach ihm einst wieder werden bringen müssen . Was die Frau an Opfern auf sich nimmt, indem sie der Nation das Kind schenkt, nimmt der Mann an Opfern auf sich, indem er die Nation verteidigt . Wir Nationalsozialisten sind immer Kämpfer gewesen.

Und es ist jetzt die große Zeit, in der wir uns als Kämpfer bewähren wollen ! Damit feiern wir auch am besten den Gedenktag der Erinnerung an den ersten Opfergang unserer Bewegung. Ich kann den heutigen Abend nicht schließen, ohne Ihnen, wie immer, noch zu danken für Ihre treue Anhänglichkeit die ganzen langen Jahre hindurch, und ohne Ihnen zu versprechen, daß wir auch in der Zukunft die alten Ideale hochhalten wollen, daß wir für sie eintreten wollen, und daß wir nicht scheuen werden den Einsatz, wenn notwendig, auch des eigenen Lebens, um das Programm unserer Bewegung zu verwirklichen , das Programm, das nichts anderes besagt, als unserem Volk Leben und Dasein auf dieser Welt sicherzustellen. Das war der erste Einleitungssatz unseres nationalsozia-

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listischen Glaubensbekenntnisses, und das wird der letzte Satz sein, der über jedem einzelnen Nationalsozialisten geschrieben steht, dann, wenn er am Ende seiner Pflichterfüllung von dieser Welt scheidet. Parteigenossen ! Unsere nationalsozialistische Bewegung, unser deutsches Volk und über allem jetzt unsere siegreiche Wehrmacht

Sieg Heil !

129 9 Freiheitskampf I/II

Kurz nachdem der Führer am . 8. November den Bürgerbräukeller verlassen hat, ereignet sich an der Stelle, an der der Führer sprach, eine schwere Sprengstoff-Explosion . Acht Todesopfer sind zu beklagen. Die Zusammenhänge, die nach England führen, werden festgestellt. Am 15. November teilt Deutschland dem belgischen Botschafter und dem holländischen Gesandten mit, daß es die Friedensbemühungen des Königs und der Königin nach der Weigerung Englands und Frankreichs als gescheitert ansehe. Am 30. November führt der Konflikt Sowjetrußland-Finnland zum Ausbruch bewaffneter Auseinandersetzungen. Das Weihnachtsfest verlebt der Führer bei seinen Soldaten in einem Bunker an der Westfront. Zum Jahreswechsel erläßt Adolf Hitler die nachstehenden Aufrufe:

An Partei und Volk!

Nationalsozialisten ! Nationalsozialistinnen ! Parteigenossen ! Als vor sieben Jahren der Nationalsozialismus nach einem beispiellosen Ringen um die Seele des deutschen Volkes endlich zur Führung des Reiches berufen wurde, befand sich Deutschland in jenem Zustand, den Clemenceau einst mit dem kurzen Satz charakterisierte : „ Es sind 20 Millionen Deutsche zuviel auf der Welt." Das zur Verwirklichung dieses Wunsches unserem Volk aufgezwungene Versailler Diktat hatte seine Väter nicht enttäuscht. Die deutsche Nation , uneinig im Innern, zerrissen im Gesamten, ohne Macht und Ansehen, schien nicht mehr in der Lage zu sein, der mit der politischen Versklavung stets Hand in Hand gehenden wirtschaftlichen Verelendung Herr zu werden. Die sieben Millionen Erwerbslosen ergaben mit ihren Angehörigen rund 24 Millionen Menschen, denen jede Existenzgrundlage fehlte. 15 Jahre lang hat das demokratische Deutschland um die Revision des bittersten Unrechtes, das jemals einem Volk zugefügt worden war, gewinselt und gebettelt. Die Vertreter der plutokratischen Weltdemokratien hatten hierfür nur eisige Ablehnung oder hohnvolle Phrasen übrig. Der Nationalsozialismus aber war seinem Programm entsprechend entschlossen, die unser Volk betreffenden Aufgaben, ob mit oder ohne Einwilligung der Umwelt, zu lösen ! Nachdem der jahrelange Versuch, mit den plutokratischen Mächten zu einer gütlichen Verständigung zu kommen, auf allen Gebieten gescheitert war, hat das neue Reich sich nunmehr seine Rechte selbst genommen. Die ebenso verbrecherische wie alberne Absicht, eine 80 - Millionen - Nation auf die Dauer politisch zu entrechten und wirtschaftlich von der Teilnahme an den Gütern der Welt auszuschließen, kann kein moralisch oder rechtlich bindendes Gesetz für das unglücklich betroffene Volk selbst sein.

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Ich habe mich vom ersten Tag der Machtergreifung an unentwegt bemüht, die notwendigen Revisionen sowohl der politischen Stellung Deutschlands als die seiner wirtschaftlichen Lebensbedingungen zu erreichen . Alle Versuche, dies im Einvernehmen mit den anderen Mächten herbeizu führen , scheiterten am verbohrten Egoismus, an der Torheit oder am bewußt schlechten, ablehnenden Willen der Westmächte und ihrer Staatsmänner. So mußte die Befreiung des deutschen Volkes mit jener Rechtskraft erfolgen, die zu allen Zeiten großer Volksnot als die Selbsthilfe eine geheiligte war. Nach der Überwindung der inneren Zerrissenheit hat das nationalsozialistische Deutschland Zug um Zug die Sklavenfesseln abgeworfen und endlich im Zusammenschluß des deutschen Volkes im Großdeutschen Reiche die Bekrönung eines geschichtlich einmaligen Ringens und einer tausendjährigen Sehnsucht erfahren. Alle diese Maßnahmen haben der anderen Welt nichts geraubt und ihr nichts geschadet. Sie haben dem deutschen Volke nur gegeben, was alle anderen Völker längst besitzen. Trotzdem hat der jüdisch- internationale Kapitalismus in Verbindung mit sozialreaktionären Schichten in den westlichen Staaten es fertiggebracht, die Welt der Demokratien gegen Deutschland zu hetzen. Heute ist es durch die Veröffentlichung der Dokumente der Vorgeschichte des deutsch- polnischen Konfliktes erwiesen, daß die verantwortlichen Kriegshetzer in England die friedliche Lösung der deutsch-polnischen Probleme nicht nur nicht wollten, sondern daß sie im Gegenteil alles taten, um über Polen den Weg - sei es zu einer Demütigung des Reiches oder zu einer Kriegserklärung an dasselbe -freizubekommen. Da die Demütigung mißlang, blieb nur die zweite Möglichkeit offen : Polen ließ sich von den internationalen Kriegshetzern verleiten, sein Unrecht mit Gewalt durchzusetzen. In 18 Tagen haben die Waffen entschieden. Die neue nationalsozialistische Wehrmacht aber hat die in sie gesetzten Hoffnungen übertroffen : Das Polen des Versailler Diktats existiert nicht mehr ! Das Jahr 1939 ist durch eine Reihe gewaltiger Vorgänge für die Geschichte unseres Volkes gekennzeichnet : 1. Zur Beruhigung Mitteleuropas und zur Sicherung des deutschen Lebensraumes erfolgte die Eingliederung der

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uralten deutschen Reichsgebiete Böhmen und Mähren als Protektorat in den Rahmen des Großdeutschen Reiches. Deutsche und Tschechen werden wie in Jahrhunderten der Vergangenheit auch in der Zukunft wieder friedlich nebeneinander leben und miteinander arbeiten. 2. Das Memelland kehrte zum Reich zurück. 3. Durch die Vernichtung des bisherigen polnischen Staates erfolgte die Wiederherstellung alter deutscher Reichsgrenzen. In diesen drei Fällen wurden lebensunfähige Konstruktionen des Versailler Vertrages beseitigt. 4. Das vierte Merkmal dieses Jahres ist der Nichtangriffsund Konsultativpakt mit Sowjetrußland . Der Versuch der plutokratischen Staatsmänner des Westens , Deutschland und Rußland zum Nutzen aller Dritten wieder gegeneinander bluten zu lassen, wurde dadurch im Keim erstickt, die Einkreisung Deutschlands verhindert. Daß diese politische Entwicklung so . erfolgreich gelingen konnte, verdanken wir ausschließlich der durch den Nationalsozialismus erfolgten inneren Neuformung des deutschen Volkes. Steigend hat sich der Erziehungsprozeß, den die nationalsozialistische Bewegung am deutschen Volke vornahm, wirtschaftlich und politisch erfolgreich auszuwirken begonnen. Die militärische Wiederaufrüstung hat ihre Ergänzung gefunden in einer neuen Wirtschaftspolitik, die das Reich nicht nur auf vielen Gebieten vom Auslande unabhängig macht, sondern die uns auch die Überwindung der Erwerbslosigkeit in einem Ausmaße gestattete, wie dies bei den reichen Ländern des Westens auch heute noch nicht der Fall ist. So treten wir im Innern organisatorisch geeint, wirtschaftlich vorbereitet und militärisch auf das höchste gerüstet in das entscheidendste Jahr der deutschen Geschichte ! Denn über eines, Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen, sind wir uns alle klar : der jüdisch - kapitalistische Weltfeind, der uns gegenübertritt, kennt nur ein Ziel ; es heißt: Deutschland, das deutsche Volk zu vernichten ! Wie immer sie sich auch bemühen, dieses Ziel mit Phrasen zu umschreiben, es ändert nichts an der endgültig gefaßten Absicht ! Sie erklärten erst, Polen helfen zu wollen . Sie hätten aber Polen so leicht zu helfen vermocht, sie brauchten es nur nicht

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mit ihrer Gewissenlosigkeit in den Krieg zu hetzen. Sowie der polnische Staat aber die Folgen seines wahnsinnigen Schrittes dank der Schlagkraft unserer Wehrmacht erfahren hatte, war nicht mehr die Wiederherstellung Polens das Kriegsziel, sondern nunmehr die Beseitigung meiner Person, das heißt die Ausrottung des Nationalsozialismus. Kaum kam ihnen zum Bewußtsein, daß das deutsche Volk auf diesen dümmsten Schwindel nach den Erfahrungen des Jahres 1918 überhaupt nicht mehr reagiert, da bequemten sie sich endlich zur Wahrheit, nämlich : daß es ihr Ziel sei, das deutsche Volk als solches auszurotten, das Reich aufzulösen und damit zu zerstören . In der feigen Hoffnung, für diese Aufgabe andere als Helfer zu gewinnen, schrecken sie weder zurück vor der Einspannung sogenannter ,,Neutraler" noch vor der Dingung bezahlter Mordgesellen. Das deutsche Volk hat diesen Kampf nicht gewollt. Ich habe bis zur letzten Minute versucht, England die deutsche Freundschaft anzutragen und darüber hinaus noch nach der Erledigung Polens Vorschläge für eine auf lange Sicht hin zu garantierende Befriedung Europas zu machen. Ich wurde dabei unterstützt vor allem durch den Duce des faschistischen Italiens, der im Sinne und Geiste unserer Freundschaft alles tat, um eine Entwicklung aufzuhalten, die für ganz Europa nur von Unglück begleitet sein kann. Allein, die jüdischen und reaktionären Kriegshetzer in den kapitalistischen Demokratien hatten seit Jahren auf diese Stunde gewartet, sich auf sie vorbereitet und waren nicht gewillt, von ihren Plänen der Vernichtung Deutschlands abzulassen. Diese Herren Kriegsinteressenten wollen den Krieg, sie sollen ihn also bekommen ! Schon die erste Phase der Auseinandersetzung hat zweierlei gezeigt: 1. daß man selbst den deutschen Westwall nicht einmal anzugreifen wagte, und 2. daß überall da, wo sich deutsche Soldaten mit ihren Gegnern messen konnten, der Ruhm des deutschen Soldatentums sowohl als den Ruf unserer Waffen erneut gerechtfertigt wurden. Möge das Jahr 1940 die Entscheidung bringen ! Sie wird, was immer auch kommen mag, unser Sieg sein ! Alles, was in dieser Zeit an Opfern vom einzelnen gefordert wird, steht 134

in keinem Verhältnis zum Einsatz, den die ganze deutsche Nation vollzieht, in keinem Verhältnis zum Schicksal, das ihr drohen würde, wenn die verlogenen Verbrecher von Versailles noch einmal die Macht erhielten. Wir haben daher ein klares Kriegsziel : Deutschland und darüber hinaus Europa müssen von der Vergewaltigung und dauernden Bedrohung befreit werden, die vom früheren und heutigen England ihren Ausgang nehmen. Den Kriegshetzern und Kriegserklärern muß diesmal endgültig die Waffe aus den Händen geschlagen werden. Wir kämpfen dabei nicht nur gegen das Unrecht von Versailles, sondern zur Verhinderung eines noch größeren Unrechts, das an seine Stelle treten soll. Und im positiven Sinn : Wir kämpfen für den Aufbau eines neuen Europas, denn wir sind zum Unterschied des Herrn Chamberlain der Überzeugung, daß dieses neue Europa nicht gestaltet werden kann von den alt gewordenen Kräften einer im Verfall begriffenen Welt, nicht von den sogenannten Staatsmännern, die in ihrem eigenen Lande nicht in der Lage sind, auch nur die primitivsten Probleme zu lösen, sondern daß zum Neuaufbau Europas nur jene Völker und Kräfte berufen sind, die in ihrer Haltung und in ihrer bisherigen Leistung selbst als junge und produktive angesprochen werden können. Diesen jungen Nationen und Systemen gehört die Zukunft ! Die jüdisch-kapitalistische Welt wird das 20. Jahrhundert nicht überleben ! Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen ! Deutsche Volksgenossen ! Im vergangenen Jahr hat unser deutsches Volksreich dank

der Gnade der Vorsehung geschichtlich Wunderbares und Einzigartiges geleistet ! Wir können am Beginn des Jahres 1940 den Herrgott nur bitten, daß er uns weiterhin segnen möge im Kampf um die Freiheit, die Unabhängigkeit und. damit um das Leben und die Zukunft unseres Volkes ! Wir selbst wollen in der Erkenntnis der vor uns liegenden Pflicht alles tun, um mit Fleiß und Tapferkeit die uns gestellte Aufgabe zu lösen. Durch unsere eigene Kraft und Hilfe wollen wir so den Herrgott bitten, dem deutschen Volk im Jahre 1940 auch die seine nicht zu versagen. Dann muß und wird es uns gelingen. Berlin, 31. Dezember 1939. Adolf Hitler. 135

An die Wehrmacht !

Soldaten!

Das Jahr 1939 war für die großdeutsche Wehrmacht ein Jahr stolzer Bewährung. Ihr habt die Euch vom deutschen Volk anvertrauten Waffen in dem uns aufgezwungenen Kampf siegreich geführt. In knappen 18 Tagen gelang es durch das Zusammenwirken aller, die Sicherheit des Reiches im Osten wiederherzustellen, das Versailler Unrecht zu beseitigen. Voll Dankbarkeit erinnern wir uns am Ende dieses geschichtlichen Jahres der Kameraden, die ihre Treue zu Volk und Reich mit ihrem Blut besiegelten ! Für das kommende Jahr wollen wir den Allmächtigen, der uns im vergangenen so sichtlich unter seinen Schutz genommen hat, bitten, uns wieder seinen Segen zu schenken und uns zu stärken in der Erfüllung unserer Pflicht ! Denn vor uns liegt der schwerste Kampf um das Sein oder Nichtsein des deutschen Volkes ! Mit stolzer Zuversicht blicke ich und die ganze Nation auf Euch ! Denn: Mit solchen Soldaten muß Deutschland siegen !

Berlin, 31. Dezember 1939. Adolf Hitler.

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Am 7. Jahrestag der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus im Reich ergreift der Führer am 30. Januar 1940 im Berliner Sportpalast das Wort:

Rede des Führers am 30. Januar 1940 im Sportpalast Berlin

Deutsche Volksgenossen und -genossinnen ! Sieben Jahre sind eine kurze Zeit, der Bruchteil eines einzelnen menschlichen normalen Lebens - eine Sekunde kaum im Leben eines Volkes. Und doch scheinen die hinter uns liegenden sieben Jahre länger zu sein als viele Jahrzehnte der Vergangenheit. In ihnen ballt sich zusammen ein großes geschichtliches Erlebnis : die Wiederauferstehung einer von der Vernichtung bedrohten Nation. Eine unendlich ereignisreiche Zeit, die uns, die wir sie nicht nur erleben, sondern zum Teil gestalten durften, manches Mal kaum überblickbar zu sein scheint. Wir reden heute sehr oft von demokratischen Idealen ; das heißt nicht in Deutschland, sondern in der anderen Welt wird davon geredet. Denn wir in Deutschland haben ja dieses demokratische Ideal einst zur Genüge kennengelernt ; wenn die andere Welt also heute wieder dieses Ideal preist, so können wir darauf zunächst nur erwidern, daß dieses Ideal das deutsche Volk ja mindestens 15 Jahre lang in Reinkultur kennenzulernen Gelegenheit hatte, und wir selbst haben ja nur das Erbe dieser Demokratie angetreten.

Wir bekommen jetzt wunderbare Kriegsziele vorgesetzt, besonders von englischer Seite. England ist ja in der Proklamation von Kriegszielen erfahren, da es die meisten Kriege der Welt geführt hat. Es sind wunderbare Kriegsziele, die uns heute verkündet werden. Es soll ein neues Europa entstehen. Dieses Europa soll erfüllt sein dann von Gerechtigkeit, und diese allgemeine Gerechtigkeit macht ja dann auch Rüstungen überflüssig, es soll dann abgerüstet werden. Durch diese Abrüstung soll dann die wirtschaftliche Blüte beginnen, Handel und Wandel sollen dann eintreten, und zwar hauptsächlich Handel, viel Handel, freier Handel ! Und unter diesem Handel, da soll dann die Kultur blühen, und nicht nur die Kultur, sondern auch die Religion soll dann 139

wieder gedeihen. Mit einem Wort: es soll jetzt endlich das goldene Zeitalter kommen. Dieses goldene Zeitalter ist uns nur leider schon einige Male so ähnlich illustriert worden, und zwar nicht einmal von vergangenen Generationen, sondern von denselben Leuten, die es heute wieder beschreiben . Es sind ziemlich alte, abgeleierte Platten. Und es können einem die Herren wirklich leid tun, die nicht irgendeinen neuen Gedanken gefunden haben, mittels dem man vielleicht ein großes Volk wieder würde ködern können, denn das hat man ja im allgemeinen schon im Jahre 1918 versprochen ; das damalige Kriegsziel der Engländer war ja auch das „ neue Europa", die „ neue Gerechtigkeit", diese neue Gerechtigkeit, die das Selbstbestimmungsrecht der Völker als wesentlichstes Element besitzen sollte. Damals versprach man ja auch schon eine Gerechtigkeit, die das Tragen von Waffen in der Zukunft überflüssig erscheinen lassen würde. Daher auch damals bereits das Programm der Abrüstung, und zwar der Abrüstung aller. Und um diese Abrüstung nun besonders sinnfällig zu machen, sollte diese Abrüstung gekrönt werden durch einen Bund der abgerüsteten Nationen, die ja nun entschlossen sein sollten, in der Zukunft alle ihre Differenzen — daß es noch einige Differenzen geben würde, daran zweifelte man damals wenigstens noch nicht , also diese Differenzen sollten nun ja, wie das so üblich ist unter den Demokratien , dann in freier Rede, in Gegenrede und Wechselrede weggeredet werden. Es sollte auf keinen Fall mehr geschossen werden. Und damals sagte man auch schon, daß die Folge dieser Abrüstung und dieses allgemeinen Weltparlaments dann eine ungeheure Blüte sein würde, ein Aufblühen der . Industrien und insonderheit auch - es wird das immer besonders betont G ein Aufblühen des Handels, des freien Handels. Auch die Kultur sollte dabei nicht zu kurz kommen , und von der Religion hat man ja allerdings am Ende des Krieges damals etwas weniger gesprochen wie jetzt am Beginn, aber immerhin, man erklärte uns wenigstens noch im Jahre 1918, daß es ein gesegnetes und Gott wohlgefälliges Zeitalter werden sollte. Was nun gekommen war, das erlebten wir : Man hat die alten Staaten zerschlagen, ohne auch nur einmal die Völker zu befragen. In keinem einzigen Fall hat man damals erst

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die Nationen gefragt, ob sie denn mit den Maßnahmen einverstanden sein würden, die man mit ihnen vorhatte. Man hat alte, historisch gewordene Körper - nicht nur staatliche aufgelöst; Körper, sondern auch wirtschaftliche Körper man konnte an ihre Stelle nichts Besseres setzen, denn was sich im Laufe von Jahrhunderten gebildet hatte, war wahrscheinlich an sich schon das Bessere gewesen - auf keinen Fall konnten die Leute etwas Besseres hinsetzen, die der ganzen europäischen Geschichte ohnehin nur mit größter Arroganz gegenüberstanden. So hat man ohne Rücksicht auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker Europa zerhackt, Europa aufgerissen, große Staaten aufgelöst, Nationen rechtlos gemacht, indem man sie zuerst wehrlos machte, und dann endlich eine Einteilung getroffen, die von vornherein Sieger und Besiegte auf dieser Welt übrigließ. Man sprach dann auch nicht mehr von Abrüstung, sondern im Gegenteil, man rüstete weiter. Denn man hat auch dann nicht etwa begonnen, nun die Konflikte friedlich zu bereinigen, sondern im Gegenteil, die gerüsteten Staaten führten Kriege genau wie zuvor. Nur die Abgerüsteten waren nicht mehr in der Lage, sich die Gewalttaten der Gerüsteten zu verbitten oder gar vom Leibe zu halten. Parallel damit kam natürlich auch nicht die wirtschaftliche Wohlfahrt, sondern im Gegenteil, ein wahnsinniges System von Reparationen führte zu einer wirtschaftlichen Verelendung nicht nur der sogenannten Besiegten , sondern auch der Sieger selber. Die Folgen dieser wirtschaftlichen Verelendung hat kein Volk mehr gespürt als das deutsche. Die allgemeine wirtschaftliche Desorganisation führte gerade bei uns zu einer Erwerbslosigkeit, an der unser deutsches Volk zugrunde zu gehen schien. Auch die Kultur hat keine Förderung erfahren, sondern im Gegenteil, sie wurde vernarrt und verzerrt. Die Religion trat ganz in den Hintergrund ; in diesen 15 Jahren hat sich kein Engländer der Religion erinnert ; kein Engländer sich der christlichen Barmherzigkeit oder der Nächstenliebe erinnert. Da sind die Herren nicht mit der Bibel spazierengegangen, sondern da war ihre Bibel der Vertrag von Versailles ! Das waren 448 Paragraphen, die alle nur eine Belastung, eine Verpflichtung, eine Verurteilung und eine Erpressung Deutschlands oder an Deutschland darstellten . Und dieses Versailles wurde garantiert von dem neuen Völker141

bund -M nicht einem Bund der freien Nationen, der gleichen Nationen, überhaupt gar keinem Völkerbund - die eigentliche begründende Nation blieb von Anfang an ferne - , sondern einem Völkerbund, dessen einzige Aufgabe es war, dieses gemeinste Diktat, das man nicht ausgehandelt hatte, sondern das man uns einfach aufbürdete, zu garantieren und uns zu zwingen, dieses Diktat zu erfüllen. Das war die Zeit nun des demokratischen Deutschlands ! Wenn heute fremde Staatsmänner oft so tun, als ob man zum jetzigen Deutschland kein Vertrauen haben könnte, so konnte dies auf keinen Fall doch auf das damalige Deutschland zutreffen ; denn dieses damalige Deutschland war ja ihre Geburt, ihr ureigenstes Werk, dazu konnten sie doch Vertrauen haben! Und wie hatten sie dieses Deutschland mißhandelt! Wer kann sich die Geschichte dieser Jahre noch vollkommen zurückrufen : das Elend des Zusammenbruchs vom Jahr 1918 , die Tragik des Jahres 1919 und dann alle die Jahre des inneren wirtschaftlichen Verfalls, der fortdauernden Versklavung, der Verelendung unseres Volkes und vor allem der vollkommenen Hoffnungslosigkeit ! Es ist auch heute noch erschütternd, sich in diese Zeit zurückzuversenken, da eine große Nation allmählich das ganze Vertrauen nicht nur etwa auf sich selbst, sondern vor allem in jede irdische Gerechtigkeit verlor. In dieser ganzen Zeit hat nun dieses demokratische Deutschland vergeblich gehofft, es hat genau so vergeblich gebettelt und es hat genau so vergeblich protestiert. Die internationale Finanz sie blieb brutal rücksichtslos , preßte unser Volk aus, soweit sie konnte ; die Staatsmänner der alliierten Nationen - . sie

blieben hartherzig. Im Gegenteil, man sagte damals ganz eiskalt, daß wir 20 Millionen Deutsche zuviel seien. Man blieb taub gegenüber dem Elend unserer Erwerbslosen, man kümmerte sich nicht um den Ruin unserer Landwirtschaft oder den unserer Industrie, auch nicht einmal um den unseres Handels. Wir erinnern uns dieser Verkehrsstille, die damals im Deutschen Reich um sich griff. In dieser Zeit, da alles Hoffen umsonst war, da alles Bitten vergeblich blieb und da alles Protestieren zu keinem Erfolg führte, da entstand die nationalsozialistische Bewegung, und zwar ausgehend von einer Erkenntnis - nämlich der Er142

kenntnis, daß man auf dieser Welt nicht hoffen darf und nicht bitten soll und nicht sich zu Protesten herabwürdigen darf, sondern daß man auf dieser Welt in erster Linie sich selbst zu helfen hat! 15 Jahre lang ist in diesem damaligen demokratischen Deutschland die Hoffnung gepredigt worden auf die andere Welt, auf ihre Einrichtungen ; jedes Lager hatte so seinen internationalen Schutzpatron. Die einen sie hofften auf die internationale Solidarität des Proletariats, die anderen hofften wieder auf internationale demokratische Institutionen , auf den Völkerbund von Genf, wieder andere auf das Weltgewissen, auf das Kulturgewissen usw. Dieses Hoffen war vergeblich. An die Stelle dieses Hoffens haben wir nun ein anderes Hoffen gesetzt, nämlich das Hoffen auf die einzige Hilfe, die es in dieser Welt gibt, die Hilfe durch die eigene Kraft. An Stelle des Hoffens trat der Glaube an unser deutsches Volk, an die Mobilisierung seiner ewigen inneren Werte. Es standen uns damals wenig, wenig realef Mittel zur Verfügung. Was wir als die Bausteine des neuen Reiches ansahen, das war außer unserem Willen in erster Linie die Arbeitskraft unseres Volkes, zweitens die Intelligenz unseres Volkes und drittens das, was unser eigener Lebensraum uns bieten konnte, der eigene Boden. So begannen wir unsere Arbeit und erlebten nun diesen inneren deutschen Aufstieg. Dieser innere deutsche Aufstieg, der die Welt überhaupt nicht bedrohte, der eine reine innere deutsche Reformarbeit war, hat nichtsdestoweniger sofort den Haß der anderen hervorgerufen. Wir haben das vielleicht am tragischsten erlebt in der Zeit, da wir den Vierjahresplan proklamierten - ein Gedanke, der die andere Welt eigentlich hätte begeistern sollen : ein Volk will sich selber helfen, es appelliert nicht an die Hilfe der anderen, es appelliert nicht an Gaben, an Wohltätigkeiten, es appelliert an seine eigenen schöpferischen Fähigkeiten, an seinen Fleiß, an seine Tatkraft, an seine Intelligenz. Und trotzdem, diese andere Welt begann aufzubrüllen, englische Staatsmänner schrien auf: Was fällt euch ein, dieser Vierjahresplan, der paßt nicht in unsere Weltwirtschaft ! - als ob sie uns an dieser Weltwirtschaft überhaupt hätten teilnehmen lassen. Nein, sie witterten den Wiederaufstieg des deutschen Volkes - und

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deshalb, weil wir das voraussahen und weil wir das bemerkten, haben wir sofort parallel mit diesem Wiederaufstieg die Mobilisierung der deutschen Kraft vorgenommen. Sie kennen die Jahre. 1933, also in dem Jahre noch, in dem wir die Macht übernahmen, sah ich mich veranlaßt, den Austritt aus dem Völkerbund zu erklären und die lächerliche Abrüstungskonferenz zu verlassen. Wir konnten vor diesen beiden Foren kein Recht erhalten, trotz jahrelangen Bittens und Protestierens. 1934 begann die deutsche Aufrüstung im größten Ausmaß . 1935 führte ich die allgemeine Wehrpflicht ein. 1936 ließ ich das Rheinland besetzen. 1937 begann der Vierjahresplan anzulaufen. 1938 wurde die Ostmark dem Reich eingegliedert und das Sudetenland. 1939 begannen wir das Reich abzuschirmen gegen jene Feinde, die unterdes sich bereits demaskiert hatten. Zum Schutze des Reiches sind die Maßnahmen des Jahres 1939 geschehen . Alles das hätte anders kommen können, wenn diese andere Welt auch nur zu einer Stunde Verständnis für die deutschen Forderungen, für die deutschen Lebensnotwendigkeiten aufgebracht hätte. Man sagt so oft: Man hätte das aushandeln sollen. - Sie erinnern sich, meine Volksgenossen, habe ich nicht öfter als einmal der Welt zum Aushandeln die deutsche koloniale Forderung vorgelegt ? Haben wir jemals eine Antwort darauf bekommen, außer einem Nein, außer einer Ablehnung, ja geradezu neuen Anfeindungen? Nein, England und Frankreich waren in den führenden Schichten im Augenblick der Wiederauferstehung des Reiches entschlossen, den Kampf erneut aufzunehmen. Sie wollten es so. England hat seit 300 Jahren das Ziel verfolgt, eine wirkliche Konsolidierung Europas zu verhindern, genau so wie Frankreich eine Konsolidierung Deutschlands seit vielen Jahrhunderten zu verhindern sich bemühte. Wenn nun heute ein Herr Chamberlain auftritt als Prediger und nun seine frommen Kriegsziele der Mitwelt verkündet, dann kann ich nur sagen: Ihre eigene Geschichte widerlegt Sie, Mister Chamberlain. Seit 300 Jahren haben Ihre

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Staatsmänner bei Kriegsausbruch immer so geredet wie Sie, Herr Chamberlain , heute reden. Sie haben überhaupt immer nur für Gott und für die Religion gekämpft. Sie haben niemals ein materielles Ziel gehabt. Aber gerade weil die Engländer nie für ein materielles Ziel kämpften , hat der liebe Gott sie dann materiell so reich belohnt. Daß England immer nur als der Streiter der Wahrheit, der Gerechtigkeit, der Vorkämpfer aller Tugenden auftrat, das hat Gott den Engländern nicht vergessen. Dafür sind sie reich gesegnet worden. Sie haben in 300 Jahren rund 40 Millionen Quadratkilometer Erdraum sich unterworfen, alles natürlich nicht etwa aus Egoismus, nicht etwa aus irgendeiner Lust an der Herrschaft oder am Reichtum oder am Genuß, nein, im Gegenteil, alles das tat man nur im Auftrage Gottes und der guten und lieben Religion zuliebe. Freilich, England wollte auch nicht einmal allein nur ·Streiter Gottes sein , sondern es hat immer auch andere dann eingeladen, an diesem edlen Streit teilzunehmen. Es hat sich nicht gerade bemüht, die Hauptlast zu tragen, sondern für so Gott wohlgefällige Werke, da kann man auch immer Mitkämpfer suchen. Das tun sie auch heute. Und es hat sich das, wie gesagt, für England reich bezahlt gemacht. 40 Millionen Quadratkilometer, und die englische Geschichte ist eine einzige Reihenfolge von Vergewaltigungen, von Erpressungen, von tyrannischen Mißhandlungen, von Unterdrückungen, von Ausplünderungen. Es gibt Dinge, die wirklich in keinem anderen Staat und bei keinem anderen Volk denkbar gewesen wären. Man hat für alles Krieg geführt. Man führte Krieg, um seinen Handel zu erweitern. Man führte Krieg, um andere zu veranlassen, daß sie Opium rauchten. Man führte aber auch Krieg, wenn notwendig, um Goldgruben zu gewinnen, um die Herrschaft über Diamantengruben zu bekommen. Es waren immer materielle Ziele, allerdings immer naturgemäß edel und ideal verbrämt. Auch der letzte Krieg, er wurde geführt nur für ideale Ziele. Daß man nebenbei dann doch noch die deutschen Kolonien einsteckte, das hat Gott wieder so gewollt. Daß man unsere Flotte wegnahm , daß man die deutschen Auslandsguthaben kassierte, das sind so Nebenerscheinungen in diesem edlen Streit für die heilige Religion.

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Wenn Herr Chamberlain heute mit der Bibel einhergeht und seine Kriegsziele predigt, dann kommt mir das vor, als wenn sich der Teufel mit dem Gebetbuch einer armen Seele nähert. Und dabei ist das jetzt wirklich nicht mehr originell. Das ist abgeschmackt, das glaubt ihm ja niemand mehr. Ich glaube, er zweifelt selber an sich. Außerdem: Jedes Volk verbrennt sich nur einmal die Finger. Einem Rattenfänger von Hameln sind nur einmal die Kinder nachgelaufen, und einem Apostel internationaler Völkerverbrüderung und -verständigung usw. auch nur einmal das deutsche Volk!

Da lobe ich mir Mister Churchill. Er spricht das offen aus, was der alte Mister Chamberlain nur im stillen denkt und hofft. Er sagt es : Unser Ziel ist die Auflösung Deutschlands. Unser Ziel ist die Vernichtung Deutschlands. Unser Ziel ist die Ausrottung, wenn möglich, des deutschen Volkes. Wir wollen Deutschland schlagen . Das, glauben Sie mir, das begrüße ich. Und auch französische Generale, sie sprechen es ganz offen aus, um was es geht. Ich glaube, daß wir uns so auch leichter verständigen können. Warum denn nur mit diesen verlogenen Phrasen kämpfen? Warum nicht offen sagen ? Es ist uns das so lieber. Wir wissen genau, welches Ziel sie haben, ob Herr Chamberlain mit der Bibel kommt oder nicht, ob er fromm tut oder nicht, ob er die Wahrheit spricht oder ob er lügt. Wir wissen das Ziel, es ist das Deutschland von 1648, das ihnen vorschwebt, das Deutschland - aufgelöst und zerrissen. Sie wissen sehr genau, hier in diesem Mitteleuropa sitzen über 80 Millionen Deutsche. Diese Menschen haben auch einen Lebensanspruch. Ihnen gebührt auch ein Lebensanteil. In 300 Jahren sind sie darum betrogen worden. Sie konnten nur betrogen werden, weil sie infolge ihrer Zerrissenheit das Gewicht ihrer Zahl nicht zur Geltung zu bringen vermochten.

So leben heute 140 Menschen auf dem Quadratkilometer. Wenn diese Menschen eine Einheit bilden, dann sind sie eine Macht. Wenn sie zersplittert sind, sind sie wehrlos und ohnmächtig. In ihrer Geschlossenheit liegt aber außerdem noch ein moralisches Recht. Was bedeutet es schon, wenn 30, 50 oder 200 Kleinstaaten protestieren oder Lebensrechte in An146

mehr

spruch nehmen? Wer nimmt davon Notiz ? Wenn 80 Millionen auftreten, dann ist das schlimmer. Daher die Abneigung gegen die staatliche Bildung Italiens, gegen die staatliche Bildung Deutschlands. Sie möchten am liebsten diese Staaten wieder auflösen in ihre ursächlichen Bestandteile. Vor wenigen Tagen, da schrieb so ein Engländer : Das ist es eben, die überstürzte Gründung des Kaiserreiches einst ; das war nicht richtig. - Freilich, das war nicht richtig. Es war nicht richtig, daß diese 80 Millionen sich zusammenfanden, um ihre Lebensrechte gemeinsam zu vertreten. Es würde ihnen lieber sein, wenn diese Deutschen wieder unter zwei-, oder drei-, oder vierhundert Fähnchen, wenn möglich , unter zwei-, drei- oder vierhundert Dynastien kämen, hinter jedem Dynasten ein paar Hunderttausend, die dann vollkommen mundtot der übrigen Welt gegenüber sind. Dann können wir natürlich als Volk von Dichtern und von Denkern weiterleben, so gut es geht. Der Dichter und der Denker braucht außerdem nicht soviel Nahrung als der Schwerstarbeiter. Das ist das Problem, das heute zur Diskussion steht. Hier sind große Nationen, die im Laufe von Jahrhunderten um ihren Lebensanteil auf dieser Welt betrogen worden sind infolge ihrer Uneinigkeit. Diese Nationen haben aber jetzt diese Uneinigkeit überwunden. Sie sind heute als junge Völker in den Kreis der anderen eingetreten und erheben nunmehr ihre Ansprüche. Ihnen gegenüber befinden sich die sogenannten Besitzenden. Und diese besitzenden Völker, die große Gebiete der Welt ohne jeden Sinn und Zweck einfach blockieren, ja, vor wenigen Jahrzehnten noch Deutschland selbst mit beraubten, diese Besitzenden stellen sich nun auf den Standpunkt der sogenannten besitzenden Klassen innerhalb der Völker. Es wiederholt sich im großen der Welt das, was wir ja auch innerhalb der Völker im kleineren erlebten. Auch hier gab es wirtschaftliche Auffassungen und politische Meinungen, die dahin gingen, daß der, der hat, eben hat, und der, der nicht hat, eben nicht hat, und daß es eine Gott wohlgefällige Ordnung sei, daß der eine habe und der andere nichts besitze, und daß das eben so bleiben müsse. Denen gegenüber traten nun andere Kräfte auf. Die eine Kraft,

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die einfach ausschreit : Wir wollen nun zerstören ; wenn wir schon nichts besitzen, dann soll alles vernichtet werden. Diese nihilistische Kraft, sie hat in Deutschland anderthalb Jahrzehnte lang gewütet. Sie ist vom konstruktiven Nationalsozialismus überwunden worden. Dieser Nationalsozialismus, der nun nicht das Bestehende anerkannte, sondern der nur eine Modifikation vornahm in der Änderung oder in der Methode der Anderung dieses Zustandes, indem er sagt : Wir wollen diesen Zustand ändern, indem wir allmählich die nichtbesitzenden Klassen langsam teilnehmen lassen, erziehen zur Teilnahme am Besitz. Keinesfalls aber kann einer, der nun besitzt, sich auf den Standpunkt stellen, daß er alles Recht besitzt und der andere keines. Und so ähnlich ist es in der Welt. Es geht nicht an, daß 46 Millionen Engländer 40 Millionen Quadratkilometer der Erde einfach blockieren und erklären : Das ist uns vom lieben Gott gegeben, und wir haben vor 20 Jahren noch etwas dazubekommen von euch. Das ist jetzt unser Eigentum, und das geben wir nicht mehr her. Und Frankreich mit seinem wirklich nicht sehr fruchtbaren Volksboden, knapp 80 Menschen auf dem Quadratkilometer, hat selber auch über neun Millionen Quadratkilometer Raum. Deutschland mit über 80 Millionen noch nicht 600 000 Quadratkilometer. Das ist das Problem, das gelöst werden muß und das genau so gelöst werden wird, wie alle sozialen Fragen gelöst werden. Und wir erleben heute im großen ja nur das Schauspiel, das wir einst im Innern im kleineren Ausmaß auch erlebten. Als der Nationalsozialismus seinen Kampf für die breite Masse unseres Volkes begann im Interesse der Herstellung einer wirklich tragbaren Ordnung und einer wirklichen Gemeinschaft der Menschen, da wurde gerade von den damaligen liberalen und demokratischen, also besitzenden Kreisen und ihren Vereinigungen, Parteien versucht, den Nationalsozialismus zu zerschlagen, die Partei aufzulösen. Es war ihr ewiger Schrei : Man muß sie verbieten, auflösen muß man sie. Man sah in der Auflösung, im Verbot der Bewegung - sah man die Vernichtung der Kraft, die vielleicht eine Änderung des bestehenden Zustandes hätte herbeiführen können. Der Nationalsozialismus ist mit diesem 148

Wunsch fertig geworden. Er ist geblieben, und er hat seine Neuordnung in Deutschland durchgeführt. Heute schreit diese besitzende andere Welt : Man muß Deutschland auflösen, man muß diese 80 Millionen Menschen atomisieren, man darf sie nicht in einem staatlichen, geschlossenen Gebilde lassen ; dann nimmt man ihnen die Kraft, ihre Forderungen durchzusetzen. - Das ist das Ziel, das sich England und Frankreich heute gesetzt haben. Demgegenüber ist unsere Antwort 'die gleiche, wie wir sie unseren inneren Gegnern einst gegeben hatten. Sie wissen, meine alten Parteigenossen, daß uns der Sieg im Jahre 1933 nicht geschenkt worden war. Es ist ein Kampf sondergleichen gewesen, der fast 15 Jahre lang geführt werden mußte ; ein dabei fast aussichtsloser Kampf. Denn Sie müssen sich vorstellen, meine Parteigenossen, daß wir ja nicht etwa - sagen wir - von der Vorsehung plötzlich eine große Bewegung erhalten hatten. Mit einer Handvoll Menschen ist das gegründet worden. Und diese Menschen mußten sich mühselig ihre Position erst sichern und dann erweitern. Aus einer Handvoll Menschen sind 100 und dann 1000 und dann 10 000 und 100 000 und endlich ist die erste Million aus ihnen geworden. Und dann wurde eine zweite Million daraus und

eine dritte und vierte. So sind wir in einem dauernden Krieg gegen tausend Widerstände und Angriffe und Vergewaltigungen und Rechtsbrüche gewachsen und sind in diesem Kampf allerdings auch stark geworden, innerlich stark. So ist nach diesen 15 Jahren die Macht übernommen worden nicht als ein Geschenk des Himmels einem gegenüber, der es nicht verdiente, sondern als die Belohnung eines einmaligen tapferen Ringens, eines tapferen Ausharrens im Kampf um die Macht. Und als ich im Jahre 1933 diese Macht nun erhielt und nun mit der nationalsozialistischen Bewegung die Verantwortung für die deutsche Zukunft übernahm, da war mir klar, daß die Freiheit unserem Volke nicht geschenkt werden würde. Da war mir weiter klar, daß nun der Kampf nicht seinen Abschluß gefunden hat, sondern daß er nun in einem größeren Ausmaß erst recht beginnt. Denn vor uns stand ja nicht der Sieg der nationalsozialistischen Bewegung, sondern die Befreiung unseres deutschen Volkes. Das war das Ziel.

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Was ich seitdem geschaffen habe, es ist ja alles nur ein Mittel zum Zweck. Partei , Arbeitsfront, SA, , alle anderen Organisationen, die Wehrmacht, das Heer, die Luftwaffe, die Marine, sie sind ja kein Selbstzweck, sie alle sind ein Mittel zum Zweck. Uber allem steht die Sicherung der Freiheit unseres deutschen Volkes. Ich habe natürlich genau so wie im Inneren versucht, durch Überredung, durch Verhandeln , durch den Appell an die Vernunft die notwendigen unabdingbaren Forderungen durchzusetzen. Es ist mir auf einigen Gebieten und einige Male gelungen. Allein schon im Jahr 1938 mußte man erkennen, daß bei den gegnerischen Staaten die alten Hetzer des Weltkrieges wieder die Uberhand gewannen. Ich habe damals schon zu warnen angefangen. Denn was soll man denken, wenn man sich erst in München zusammensetzt und ein Abkommen abschließt, nach London zurückkehrt und dort sofort dann zu hetzen anfängt, dieses Abkommen als eine Schande bezeichnet, ja, versichert, daß sich ein zweites Mal so etwas nicht mehr wiederholen darf, mit anderen Worten : daß eine freiwillige Verständigung überhaupt nicht mehr denkbar sein soll für die Zukunft. Damals sind in den sogenannten Demokratien die Außenseiter aufgetreten. Ich habe damals sofort davor gewarnt. Denn es ist ja klar. Das deutsche Volk empfand keinen Haß weder gegen Engländer noch gegen Franzosen. Das französische Volk, das englische Volk - das deutsche Volk wollte mit ihnen ja nur in Frieden und in Freundschaft leben. Es hat Forderungen, die diesen Völkern ja auch nicht weh tun, die den Völkern gar nichts nehmen. Das deutsche Volk ist daher auch nie zur Feindschaft erzogen worden. Da begann man in England nun von gewissen Kreisen aus mit dieser impertinenten unerträglichen Hetze. Und da kam der Augenblick, wo ich mir sagen mußte : ich kann nun nicht mehr zusehen, sondern ich muß diese Hetze jetzt beantworten. Denn wir erziehen das deutsche Volk in keinem Haß gegenüber dem englischen. Wir erziehen es in keinem Haß gegenüber dem französischen, während in England und in Frankreich die Hetzer Tag für Tag in der Presse und in den Versammlungen das britische und das französische Volk in Weißglut bringen gegenüber dem deutschen. Eines Tages werden die Hetzer die Regierung sein. Dann werden sie

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ihre Pläne verwirklichen, und das deutsche Volk wird überhaupt nicht wissen, wieso das nun kommt. So gab ich den Befehl, nunmehr das deutsche Volk über diese Hetze aufzuklären. Aber ich war von diesem Augenblick an auch entschlossen, wenn notwendig, die Verteidigung des Reiches so oder so sicherzustellen. 1939 haben nun diese Westmächte die Maske fallen lassen ; sie haben Deutschland die Kriegserklärung geschickt, trotz all unserer Versuche, trotz unseres Entgegenkommens. Sie geben es heute ganz ungeniert selber zu : Jawohl, Polen hätte wahrscheinlich eingewilligt, aber das wollten wir nicht. - Sie geben es heute zu, daß es möglich gewesen wäre, leicht eine Verständigung herbeizuführen. Aber sie wollten das nicht. Sie wollten den Krieg. Gut denn ! Das haben mir einst meine inneren Gegner auch gesagt. Ich habe ihnen auch so oft die Hand gegeben. Sie haben sie zurückgestoßen. Sie schrien auch : Nein, nicht Versöhnung, nicht Verständigung, sondern Kampf ! - Gut, sie haben den Kampf bekommen ! Und ich kann Frankreich und England nur sagen : Auch sie werden den Kampf bekommen ! Die erste Phase dieses Kampfes war eine politische Aktion. Durch sie wurde uns zunächst der Rücken politisch freigemacht. Jahrelang hat Deutschland mit Italien eine gemeinsame Politik betrieben. Diese Politik hat sich bis heute nicht geändert. Die beiden Staaten sind eng befreundet. Ihre gemeinsamen Interessen sind auf den gleichen Nenner zu bringen. Im vergangenen Jahr habe ich nun versucht, England die Möglichkeit zu nehmen, den beabsichtigten Krieg in einen allgemeinen Weltkrieg ausarten zu lassen. Denn der fromme, die Bibel studierende und lesende und predigende Herr Chamberlain hat damals sich monatelang bemüht, mit dem Atheisten Stalin zu einer Verständigung zu kommen, zu einem Bund zu kommen. Das ist damals nicht gelungen. Ich verstehe, daß man in England heute wild ist darüber, daß ich nun das getan habe, was Herr Chamberlain versucht hatte zu tun. Und ich begreife auch, daß das, was bei Herrn Chamberlain ein Gott wohlgefälliges Werk gewesen wäre, bei mir ein Gott nicht wohlgefälliges ist. Aber immerhin, ich glaube, der Allmächtige wird jedenfalls zufrieden sein, daß auf

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einem großen Gebiet ein sinnloser Kampf vermieden wurde . Denn durch Jahrhunderte haben Deutschland und Rußland in Freundschaft und in Frieden nebeneinander gelebt. Warum soll das in der Zukunft nicht wieder so möglich sein ? Ich glaube, es wird möglich sein, weil die beiden Völker das wünschen. Und jeder Versuch der britischen oder französischen Plutokratie, uns in einen neuen Gegensatz zu bringen, wird scheitern, einfach scheitern aus der nüchternen Überlegung der Absichten dieser Kräfte, der Erkenntnis dieser Absichten. So ist heute Deutschland zunächst politisch in seinem Rücken frei. Die zweite Aufgabe des Jahres 1939 war, uns auch militärisch den Rücken freizumachen. Die Hoffnung der englischen Kriegssachverständigen, der Kampf gegen Polen würde unter keinen Umständen vor einem halben bis einem Jahr entschieden sein, wurde durch die Kraft unserer Wehrmacht zunichte gemacht. Der Staat, dem England die Garantie gegeben hat, ist ohne Erfüllung dieser Garantie in 18 Tagen von der Landkarte weggefegt worden. Damit ist die erste Phase dieses Kampfes beendet. Und die zweite beginnt. Herr Churchill brennt schon auf diese zweite Phase. Er läßt durch seine Mittelsmänner - und er tut es auch persönlich - die Hoffnung ausdrücken, daß nun endlich bald der Kampf mit den Bomben beginnen möge. Und sie schreiben schon, daß dieser Kampf natürlich nicht vor Frauen und Kindern haltmachen wird. - I wo denn ! Wann hat jemals England vor Frauen und Kindern haltgemacht ? Der ganze Blockadekrieg ist überhaupt nur ein Krieg gegen Frauen und gegen Kinder. Der Krieg gegen die Buren war nur ein Krieg gegen Frauen und Kinder. Damals wurde das Konzentrationslager erfunden; in einem englischen Gehirn ist diese Idee geboren worden. Wir haben nur im Lexikon nachgelesen und haben das dann später kopiert, nur mit einem Unterschied : England hat Frauen und Kinder in diese Lager gesperrt, und über 20 000 Burenfrauen sind damals jämmerlich zugrunde gegangen. Warum soll also England heute anders kämpfen? Das haben wir vorausgesehen und haben uns darauf vorbereitet. Herr Churchill mag überzeugt sein: Was England in den fünf Monaten jetzt getan hat, das wissen wir. Was 152

Frankreich getan hat, auch. Aber anscheinend weiß er nicht, was Deutschland in den fünf Monaten getan hat. Die Herren sind wohl der Meinung, daß wir in den letzten fünf Monaten geschlafen haben. Seit ich in die politische Arena trat, habe ich noch nicht einen einzigen Tag von wesentlicher Bedeutung verschlafen , geschweige denn fünf Monate ! Ich kann dem deutschen Volk nur die eine Versicherung geben : Es ist in diesen fünf Monaten Ungeheures geleistet worden. Gegenüber dem, was in diesen fünf Monaten geschaffen wurde, verblaßt alles, was in den sieben Jahren vorher in Deutschland entstand. Unsere Rüstung ist jetzt zu dem planmäßigen Anlauf gekommen. Die Planung hat sich bewährt. Unsere Voraussicht beginnt jetzt Früchte zu tragen, und zwar auf allen Gebieten Früchte zu tragen, so große Früchte, daß unsere Herren Gegner langsam zu kopieren anfangen. Allerdings, es sind nur sehr kleine Kopisten. Natürlich, der englische Rundfunk weiß ja alles besser. Wenn wir nach dem englischen Rundfunk gehen, dann müßte eigentlich in England heute keine Sonne mehr scheinen können. Die Flugzeuggeschwader müßten die Atmosphäre verdüstern, die Welt müßte ein einziges Waffenlager sein, von England ausgerüstet, für England arbeitend und damit die britischen Massenheere versorgend . Deutschland umgekehrt steht vor dem totalen Zusammenbruch. U- Boote - ich habe es heute gerade gehört haben wir noch drei Stück. Das ist sehr schlimm, nämlich nicht für uns, sondern für die englische Propaganda. Denn wenn die drei Stück versenkt sind, und das tritt ja heute nacht oder morgen sicher ein, was wird man dann noch versenken ? Was wird man dann noch vernichten? Den Engländern bleibt nichts anderes übrig, als dann vorweg die U-Boote zu versenken, die wir in der Zukunft bauen werden. Und sie werden dann zu einer U- BootAuferstehungstheorie kommen müssen. Nachdem ja doch die englischen Schiffe sicherlich weiter versenkt werden, wir aber keine U-Boote mehr besitzen, kann es sich also nur um Boote handeln, die schon einmal von den Engländern vernichtet worden sind. Ich las weiter, daß mich tiefe Betrübnis und Trauer erfaßt habe, und zwar, ich hätte erwartet, daß wir jeden Tag zwei 153

U-Boote bauen, und wir bauen jetzt jede Woche nur zwei. Ich kann nur sagen: Es ist nicht gut, wenn man seine Kriegsberichte und besonders seine Rundfunkansprachen von Angehörigen eines Volkes halten läßt, das seit einigen tausend Jahren nicht mehr gekämpft hat. Denn der letzte nachweisbare Kampf der Makkabäer scheint allmählich doch seinen militärisch-erzieherischen Wert verloren zu haben. Wenn ich diese ausländische Propaganda ansehe, dann wird mein Vertrauen in unseren Sieg unermeßlich. Denn diese Propaganda habe ich ja schon einmal erlebt. Fast 15 Jahre lang war diese Propaganda gegen uns gemacht worden. Meine alten Parteigenossen erinnern sich dieser Propaganda . Es sind dieselben Worte, dieselben Phrasen und, wenn wir genauer hinschauen, sogar die gleichen Köpfe, derselbe Dialekt. Mit diesen Leuten bin ich fertig geworden als ein einsamer, unbekannter Mann, der eine Handvoll Menschen an sich zog. In 15 Jahren bin ich mit diesen Leuten fertig geworden. Heute ist Deutschland die größte Weltmacht ! Es ist nicht so, daß das Alter an sich weise macht. Es werden auch durch das Alter Blinde nicht sehend. Wer aber früher schon mit Blindheit geschlagen war, ist es auch jetzt. Wer aber mit Blindheit geschlagen ist, den wollen die Götter verderben. Heute tritt diesen Kräften die deutsche Wehrmacht gegenüber, die erste der Welt ! Vor allem aber tritt diesen Kräften gegenüber das deutsche Volk, das deutsche Volk in seiner Einsicht und in seiner Disziplin, erzogen nunmehr durch sieben Jahre nationalsozialistischer Arbeit auf allen Gebieten. Daß das kein Phantom ist, das können wir heute erleben. Diese Erziehungsarbeit hat Klassen und Stände überwunden. Sie hat Parteien beseitigt, sie hat Weltanschauungen ausgetilgt und hat an ihre Stelle eine Gemeinschaft gesetzt. Diese Gemeinschaft ist heute von einem einzigen glühenden Vertrauen beseelt und einem fanatischen Willen erfüllt. Diese Gemeinschaft, die wird dieses Mal nicht den Fehler des Jahres 1918 machen. Wenn heute Herr Daladier zweifelt an dieser Gemeinschaft, oder wenn er glaubt, daß in dieser Gemeinschaft Teile jammern, oder er zitierte meine Heimat und bemitleidete sie oh, Monsieur Daladier, vielleicht werden Sie meine 154

Ostmärker kennenlernen. Sie werden Ihnen ja die Aufklärung persönlich geben. Sie werden mit diesen Divisionen und Regimentern ja genau so Bekanntschaft machen wie mit den anderen Deutschen. Und Sie werden dann von einem Wahnsinn geheilt werden, nämlich von dem Wahnsinn, zu glauben, daß Ihnen noch deutsche Stämme gegenübertreten. Herr Daladier, Ihnen tritt das deutsche Volk gegenüber ! Und zwar das nationalsozialistische deutsche Volk ! Dieses Volk, um das der Nationalsozialismus gerungen hat und das in mühevoller Arbeit seine heutige Erziehung und damit seine heutige Formung erhielt, es ist geheilt von allen internationalen Anwandlungen. Und es wird geheilt bleiben. Dafür bürgt die nationalsozialistische Partei. Und Ihre Hoffnung, Volk und Partei oder Partei und Staat oder Partei und Wehrmacht oder Wehrmacht, Partei und mich zu trennen, ist kindlich, naiv. Das ist die Hoffnung, von der meine Gegner einst schon 15 Jahre gelebt hatten. Ich habe als Nationalsozialist nichts anderes kennengelernt als Arbeit, Kampf, Sorgen, Mühen. Ich glaube, unserer Generation hat die Vorsehung nichts anderes bestimmt. Wir wollen deshalb uns dieser Vorsehung gegenüber nicht undankbar benehmen, im Gegenteil, wir haben hier eine Warnung. Einst vor 25 Jahren zog das deutsche Volk in einen Kampf, der ihm damals aufgenötigt worden war. Es war nicht gut gerüstet. Frankreich hatte seine Volkskraft ganz anders ausgewertet als das damalige Deutschland. Rußland war damals der gewaltige Gegner. Eine ganze andere Welt konnte allmählich gegen dieses Deutschland mobilisiert werden. Da zog es in den Kampf und hat nun Wunder an Heldentaten verübt. Und die Vorsehung hat unser Volk gehalten. Das Jahr 1914, es befreite die deutsche Heimat von der Gefahr feindlicher Einbrüche. Im Jahre 1915 wurde die Stellung des Reiches verbessert. 1916/17 , Jahr für Jahr Kampf um Kampf, manches Mal schien alles schon zusammenzubrechen, und wie durch ein Wunder wurde das Reich immer wieder gerettet. Deutschland hat staunenswerte Proben seiner Kraft gegeben. Es war ersichtlich von der Vorsehung gesegnet worden. Da wurde das deutsche Volk undankbar. Da begann es, statt im Vertrauen auf seine eigene Zukunft und damit auf 155

seine eigene Kraft zu blicken, begann es zu vertrauen auf die Versprechungen anderer. Und endlich hat es sich in seiner Undankbarkeit gegen das eigene Reich, gegen die eigene Führung empört. Und da wendete sich dann die Vorsehung vom deutschen Volk ab. Ich habe damals diese Katastrophe nicht als etwas Unverdientes angesehen. Ich habe es niemals beklagt, daß die Vorsehung uns etwa Unrecht getan hätte. Ich habe im Gegenteil immer die Auffassung vertreten, wir haben nur das von der Vorsehung quittiert bekommen, was wir letzten Endes selbst uns verdient hatten. Die deutsche Nation ist undankbar gewesen, und ihr blieb demgemäß der letzte Lohn damals versagt. Ein zweites Mal wird sich das in unserer Geschichte nicht mehr wiederholen. Die Nationalsozialistische Bewegung hat diese Bewährung selbst schon abgelegt. In den 15 Jahren ihres Kampfes, da gab es keineswegs immer nur glänzende Tage, wunderbare Siege ; da gab es oft sorgenvollste Zeiten, da jubelten oft schon die Gegner über unsere Vernichtung. Da hat die Bewegung sich aber bewährt, gläubigen und starken Herzens immer wieder im Vertrauen auf die Notwendigkeit unseres Kampfes sich aufgerafft und erneut dem Gegner die Stirn geboten und am Ende diesen Gegner besiegt. Das ist heute nun die Aufgabe der deutschen Nation. 80 Millionen treten nunmehr in die Schranken. Ihnen gegenüber stehen genau so viele Gegner. Diese 80 Millionen haben heute eine hervorragende innere Organisation, die beste, die es geben kann. Sie haben einen starken Glauben, und sie haben nicht die schlechteste Führung, sondern, wie ich überzeugt bin, mit die beste. - Führung und Volk haben heute eine Einsicht : daß es keine Verständigung gibt ohne eine klare Durchsetzung unseres Rechts und daß wir nicht wollen, daß vielleicht in zwei oder drei oder fünf Jahren der Streit von neuem entbrennt um unsere Rechte, daß aber hier das Recht von 80 Millionen zur Diskussion steht, nicht einer Partei oder einer Bewegung. Denn was bin ich endlich? Ich bin nichts, deutsches Volk, als dein Sprecher. Ich bin also Vertreter deines Rechts. Es handelt sich hier nicht um meine Person, aber ich gehöre nicht auch zu jenen Leuten, die jemals die Fahne streichen. Das habe ich nicht gelernt. Das Volk

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hat mir sein Vertrauen geschenkt. Ich werde mich dieses Vertrauens würdig erweisen und will dabei nicht den Blick auf mich selbst oder meine Umwelt, sondern will den Blick auf die Vergangenheit und die Zukunft wenden. Ich möchte vor der Vergangenheit und vor der Zukunft in Ehren bestehen, und mit mir soll in Ehren bestehen das deutsche Volk. Die heutige Generation, sie trägt Deutschlands Schicksal , Deutschlands Zukunft oder Deutschlands Untergang. Und unsere Gegner, sie schreien es heute heraus : Deutschland soll untergehen ! Und Deutschland kann ihnen nur eine Antwort geben : Deutschland wird leben, und Deutschland wird deshalb siegen ! Am Beginn des 8. Jahres der nationalsozialistischen Revolution wenden sich unsere Herzen unserem deutschen Volke zu, seiner Zukunft. Ihr wollen wir dienen, für sie wollen wir kämpfen, wenn notwendig fallen, niemals kapitulieren ! Sieg Heil! Deutschland

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Am 8. Februar teilt das Oberkommando für den bisherigen Verlauf des Krieges die Versenkung von nahezu 1/2 Millionen Bruttoregistertonnen feindlichen Handelsschiffsraumes mit. Am 10. Februar gibt das Auswärtige Amt eine vorläufige Gesamtziffer der den polnischen Greueltaten zum Opfer gefallenen Volksgenossen von über 58 000 bekannt. Am 16. Februar brechen die Engländer rücksichtslos die norwegische Neutralität und überfallen in norwegischen Hoheitsgewässern den unbewaffneten deutschen Dampfer ,, Altmark". Am 24. Februar spricht der Führer zum 20. Jahrestag der Verkündung des Parteiprogramms in München:

Rede am 24. Februar 1940 in München

Meine deutschen Volksgenossen und -genossinnen ! Vor 20 Jahren bin ich zum erstenmal in diesem Saal vor die breiteste Offentlichkeit getreten. Was mich hierher führte, war der härteste und fanatischste Entschluß meines Lebens . Wenn ich heute nach 20 Jahren nun so viele meiner damaligen ältesten Mitkämpfer und -kämpferinnen vor mir sehe, wenn ich jetzt wieder in ihrem Kreise stehe, dann ist das allein schon etwas Bemerkenswertes. Ich weiß nämlich nicht, wie viele Politiker in den demokratischen Ländern es gibt, die nach 20 Jahren - so wie ich - wieder vor ihre ersten Anhänger treten könnten. Als ich damals diesen Saal betrat, kam ich nicht, wie Ihnen ja bekannt ist, aus irgendeinem pazifistischen Klub. Ich war damals noch Soldat, gehörte also noch der deutschen Wehrmacht an, und war Soldat gewesen mit Leib und mit Seele. Was mich hierher geführt hat, war der Protest meines soldatischen Empfindens in einer Zeit, die man wohl als die Zeit der tiefsten Erniedrigung unseres deutschen Volkes bezeichnen darf. Ein Zusammenbruch war damals über unser Volk gekommen, der schon deshalb ohne Beispiel in der Geschichte war, weil die sogenannten Besiegten ja gar keinen Sieger hatten. Wir sind das Opfer eines ungeheuren Weltbetruges geworden . Wir waren allerdings dabei nicht ganz allein, denn die anderen sind ja auch betrogen worden. Man hat damals die Italiener betrogen, man hat betrogen die Inder ; man hat ihnen versprochen, daß, wenn sie für England eintreten wollten, dann würden sie nachher die Freiheit bekommen. Man hat betrogen damals die Araber ; man hat ihnen versichert, daß sie dann ein großes arabisches Reich erhalten würden. Man hat allerdings nebenbei dann auch die Juden betrogen, denen man das gleiche Gebiet, das man den Arabern zusprach, auch gleich vornweg zugesprochen hatte. Man hat auch die eigenen Völker betrogen. In all diesen sogenannten Siegerstaaten haben die eigenen Völker nicht

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das bekommen, was sie damals erwarteten. Denn es sollte ja nun ein Zeitalter der Gerechtigkeit kommen. Allein auch innerhalb dieser Nationen ist Gerechtigkeit, auch die soziale Gerechtigkeit, ausgeblieben. Man hat allerdings am meisten unser eigenes deutsches Volk betrogen. Es war ein idiotisches Vertrauen, das unser deutsches Volk in die Versprechungen dieser Gegner setzte, in die Versprechungen, die uns allen noch heute so in den Ohren klingen, um so mehr, als wir sie ja zum Teil jetzt wieder vernehmen. Eine neue Welt sollte aufgerichtet werden, eine Welt der Gleichberechtigung, eine Welt, in der es dann nur mehr die Gerechtigkeit geben sollte als die einzige lebensbestimmende Gewalt oder Kraft, eine Welt, in der man daher dann auch keine Waffe würde benötigen können oder benötigen, eine Welt, in der deshalb der ewige Friede herrschen würde, in der ein Völkerbund die Menschen glücklich machen sollte, usw. usw. Das deutsche Volk hat auf Grund dieser Versprechungen, die in 14 Punkten zusammengefaßt worden waren, seine Waffen niedergelegt. Wenn man dann später sagte : Ja, das hättet ihr ja nicht brauchen, ihr seid ja besiegt worden warum hat man uns damals die 14 Punkte versprochen und feierlich dann noch erklärt, daß man sie auch halten würde ? Man hat uns eben nicht besiegt. Das deutsche Volk ist damals in seinem Glauben an die Möglichkeit einer Neuordnung der Welt betrogen worden. Die Folge dieses Betruges war dann später Spa, und endlich war die Folge Versailles . Und damit kam eine neue Weltordnung allerdings auf, nämlich die Weltordnung der sogenannten Sieger und die Weltordnung der Besiegten, wobei die Sieger alle Rechte besaßen und die Besiegten überhaupt keine Rechte hatten. Deutschland selber war besiegt, also rechtlos. Es war rechtlos allerdings, weil es ja auch wehrlos war. Und in dieser Wehrlosigkeit lag alles Spätere begründet. Wir hatten keine starke Reichsgewalt. An ihre Stelle trat die parlamentarische Demokratie. Dieses damalige parlamentarisch - demokratische Deutschland war ein Paradies, das muß zugegeben werden nur nicht für das deutsche Volk. Es war das Paradies für die Juden, für alle Schieber, für alle Spekulanten, für alle Schwindler, für alle Interessengruppenvertreter. Kurz und

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gut, für alle denkbaren Elemente in unserem Volk, nur nicht das Paradies für das deutsche Volk selbst. Die andere Welt, die diese Demokratie gestaltet hatte, hat auch selber dieser Demokratie keineswegs nun die Gleichberechtigung zuerkannt, sondern im Gegenteil, diese Demokratie wurde so behandelt, wie sie es ja endlich auch verdient hat. Eine Hölle für die anständigen Menschen, für alle anständigen, schaffenden Menschen und vor allem für alle aufrichtigen und aufrechten Menschen . Und der Herr dieses Staates, es war damals jene internationale Finanzclique, die Finanzplutokratie, die auch heute in den meisten Völkern noch regiert und die ja auch jetzt wieder kämpft, um ihr Regime weiterhin aufrechtzuerhalten. Die deutsche Volkswirtschaft konnte unter solchen Voraussetzungen nur verkommen. Sie erinnern sich noch an diese Zeit der schleichenden Inflation , die allmählich immer schlimmer und schlimmer wurde. Eine Krise führte damals zur nächsten. Jede Krise war wieder der Beginn einer weiteren . Ein Zusammenbruch bedingte weitere Zusammenbrüche. So begann jene Zeit, in der eigentlich in unserem deutschen Land alles gegeneinander kämpfte, alle gegen alle im Streit, begann jene Zeit, in der jede Autorität verfallen war, in der das Volk aber auch seinerseits naturgemäß jedes Vertrauen zu irgendeiner Autorität verloren hatte, die Zeit des Weimarer Parteistaates. 46 Parteien und Gruppen kämpften um die Vertretung der Interessen des deutschen Volkes. Die Folge dieser Zerrissenheit im Inneren war eine steigende Ohnmacht nach außen ; die Folge davon wieder die steigende Rechtlosmachung Deutschlands, und die Folge davon endlich die steigende Ausplünderung unseres Volkes. Was wir in diesen Jahren an sogenannten Wiedergutmachungen zu leisten hatten, ging über alles vordem überhaupt nur als möglich Angesehene weit hinaus. Es kam das Zeitalter eines geradezu tollen kapitalistischen Irrsinns. Eine Nation. wird mit politischen Schulden belastet, die nicht abgetragen. werden können. Man gibt endlich noch wirtschaftliche Kredite, um die politischen Schulden abtragen zu können , und verwandelt auf dem Weg die politische Schuld allmählich in eine wirtschaftliche Schuld, von der man wohl annahm, daß sie das entsprach dem ganzen Denken dieser damaligen 11 Freiheitskampf I/II

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Kräfte als geheiligter gelten würde als die nur politische Schuld. Die Folge davon wieder war die Vernichtung unserer finanziellen Grundlagen , die Entwertung unseres Geldes und damit eine neue Schädigung des ganzen deutschen wirtschaftlichen Lebens. Endlich blieb nichts mehr anderes übrig als ein Sklavenvolk, ein Sklavenvolk im Dienste internationaler Ausbeuter, die teils in Deutschland selber saßen, zum großen Teil außerhalb Deutschlands ihre Kontore hatten. Es gab damals nun sehr viele, die angesichts dieses totalen Verfalls auf allen Gebieten des Zusammenbruchs, des ganzen Glaubens und des Vertrauens usw. überhaupt meinten, nun sei das Ende der deutschen Nation gekommen. Ich war damals nun einer anderen Auffassung. Was für viele das Ende zu sein schien, war in meinen Augen eigentlich doch nur der Anfang. Denn was war damals nun im Wirklichkeit zerbrochen? Zerbrochen sind unhaltbare Formen. Formen , die doch auf die Dauer nicht mehr hätten bestehen können . Die bürgerlich- kapitalistische Welt ist zusammengefallen. Ihr Zeitalter hatte sich eben überlebt. In irgendeiner Form muß dieser Zusammenbruch überall kommen, und er wird nirgends ausbleiben. Uns traf dieser Zusammenbruch damals in einer allerdings außenpolitisch grauenhaften Krise und mit ebenso grauenhaften Folgen. Allein es gibt keinen Zweifel, daß diese damalige Zeit, dieses Zeitalter, auch so auf die Dauer nicht hätte bestehen können. Wir hatten allerdings scheinbar ein Reich. Aber dieses Reich war nicht mehr das Haus für ein Volk, sondern es war der Tummelplatz für streitende Interessentengruppen. Proletariat und Bürgertum, Standesbewußtsein auf der einen Seite, Klassenstolz auf der anderen Seite. Dazu eine rein formale föderalistische Verfassung, ein Wechselbalg zwischen Monarchie und parlamentarischer Konstitution, nicht lebensfähig. Das Reich im übrigen aufgelöst in Bundesstaaten, von denen jeder einzelne bei jeder Gelegenheit die Möglichkeit hatte, durch sein Votum oder durch sein Veto die notwendigsten Entschlüsse sofort wieder zu hemmen. Eine auf die Dauer ganz unhaltbare Staatskonstruktion. Es war selbstverständlich, daß gerade unserem Volk bei seiner dichten Besiedelung in Mitteleuropa ganz große Aufgaben gestellt worden waren. Die Lösung dieser Aufgaben erforderte eine unerhörte Autorität 162

eines Regimes . Es erforderte dies eine geschlossene öffentliche Meinung. Nur dann wurde es möglich , diese Probleme zu lösen, wenn hinter die Entschlüsse des Regimes, der Regierung, der geschlossene Wille des Volkes trat. Das war damals überhaupt nicht mehr denkbar. Früher oder später mußte dieser Zustand zerbrechen und einem anderen weichen . Der bürgerliche Klassenstaat war damals da. Sein Antipode, der proletarische Klassenstaat, kündigte sich an . Auf der einen Seite stand ein bürgerlich gedachter patriotischer Nationalismus, auf der anderen ein international gedachter marxistischer Sozialismus. Auf die Dauer konnten diese beiden Welten ja gar nicht nebeneinander leben . Es mußte entweder eine der beiden siegen, oder beide mußten zugrunde gehen. Denn es war ja ganz klar, daß beide dieser Welten für sich die Nation beanspruchten und daß sie selber gar keine Absicht mehr hatten, etwa Konzessionen zur Verständigung nach der anderen Seite hin zu machen. Es war aber weiter klar, daß im Laufe der Jahrzehnte die beiden Welten schon alt und in sich brüchig geworden waren . Man durfte nicht mehr hoffen, daß die damalige bürgerliche Welt noch die Kraft würde aufbringen können , etwa die sozialistischen Massen zu absorbieren und damit im Inneren umzubauen. Genau so wenig aber konnte man mehr erwarten, daß die ebenfalls schon alt gewordenen marxistischen Parteien in Deutschland. nun die Kraft würden aufbringen können, etwa das Bürgertum zu gewinnen. Und das war ja naturgemäß, daß in unserem dichtbesiedelten Gebiet eine Revolution nicht mit der Vernichtung des anderen Teils, sondern nur mit der Gewinnung des anderen Teils enden konnte. Das war beiden Gruppen damals schon unmöglich . Eine Änderung dieses Zustandes war unausbleiblich. Wenn man also sich die Dinge damals überlegte, dann konnte man nur zur Erkenntnis kommen, daß allerdings viel zerbrochen war. Allein, es waren doch mehr äußere formelle Dinge, die zerbrachen. Es ist zerbrochen z. B. die monarchische Staatsform. Das deutsche Volk kann ohne sie leben, es wird ohne sie besser leben. Es war zerbrochen der damalige zerrissene Staat. Das deutsche Vok wird ohne diese Zerrissenheit, die man teils mit Föderalismus und teils anders klassifizierte, besser leben. Es war damals zerbrochen 163

unsere bürgerliche Gesellschaftsordnung. Das deutsche Volk könnte mit ihr auf die Dauer gar nicht leben. Es war zerbrochen aber auch wirtschaftlich eine Welt von Vorstellungen, wenn auch an ihre Stelle zunächst noch nichts Neues trat, sondern nur das Chaos. Allein diese Vorstellungen waren an sich nicht für die Ewigkeit bestimmt. Das Entscheidende war eines: In dieser Zeit, da so viele äußere formelle Einrichtungen zerbrochen waren, da ist nicht zerbrochen worden der deutsche Mensch an sich ; denn er hat gerade vorher sein unerhörtes - ich muß schon sagen - Meisterstück in der Weltgeschichte abgelegt. Eine Leistung, die kein Volk der Erde vorher vollbracht hatte. In einem vierjährigen Kampf hat dieses Volk 26 Staaten standgehalten, und es ist dann nur durch Lug und Trug besiegt worden. Wenn sich damals nicht im Inneren Deutsche gefunden hätten, die, auf das Ausland vertrauend, sich gegen das eigene Regime gewendet hätten, hätte auch damals England und Frankreich 1 sie hätten nicht gesiegt. Stellen Sie sich vor, wenn damals ein gewisser Adolf Hitler statt deutscher Musketier deutscher Reichskanzler gewesen wäre, bilden Sie sich ein, daß damals diese kapitalistischen Götzen der internationalen Demokratien gesiegt hätten? Sie haben es leicht gehabt. Es traten ihnen wirklich ganz minderwertige Erscheinungen in Deutschland gegenüber. Diese Erscheinungen haben versagt. Sie sind gestürzt worden. Das deutsche Volk hat damit innerlich gar nichts zu tun. In vier Jahren Weltkrieg hat das deutsche Volk seine höchste Bewährung bewiesen, den Nachweis einer unerhörten Kraft gebracht. Und wenn ich damals nun als Träger einer neuen politischen Idee in diesem Saal auftrat, dann trat ich auf als der Repräsentant dieses in Millionen einzelnen Wesen unbekannt dahinlebenden deutschen Volkes . Und es war mir damals

eines ganz klar : Wenn das alte Reich zerbrochen, wenn die alten Parteien zerbrochen waren, wenn die alten Gesellschaftsschichten ihr Ende gefunden hatten, dann mußte an ihre Stelle eben eine neue Welt treten. Und diese neue Welt konnte in Deutschland nur sein die Welt des deutschen Volkes selbst. An Stelle des alten Klassenstaates mußte das deutsche Volksreich treten, der deutsche Volksstaat. Die Reichsidee mußte aus den Händen der früheren Vertreter

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Vil ze

tra:

end

genommen werden und sie mußte zu treuen Händen des deutschen Volkes gegeben werden. Das Volk selbst mußte zum Wahrer der deutschen Reichsidee erhoben werden. Einst ist das Reich gebildet worden , in der Proklamation ausdrücklich gekennzeichnet, nach dem Willen der Fürsten. Und nun mußte das neue Reich entstehen nach dem Willen des Volkes. Wenn man an dieses Volk appellierte, dann mußte es möglich werden, unermeßliche Kräfte zu mobilisieren. Denn daß das Volk diese Kraft besaß , hat ja der große Krieg bewiesen. Ein Volksstaat mußte also kommen. ' Und er ist vor 20 Jahren nun an dem damaligen Abend in diesem Saal hier proklamiert worden. Das Programm war nichts anderes als das Programm des Aufbaues des neuen deutschen Volksreiches. Es waren die Thesen der nationalen Erhebung. Und das Tragende, die tragende Erkenntnis, die in diesen Thesen lag, war folgende : daß die beiden elementarsten Kräfte der Zeit : der Nationalismus und der Sozialismus, einer neuen Definition unterzogen werden mußten und daß aus dieser Definition die beiden Thesen in eine einzige verschmolzen werden mußten. Die beiden Gedanken mußten in eine einzige Idee umgeformt werden und konnten dann Träger einer neuen Kraft sein, einer Kraft, die das Reich eines Tages wieder groß , frei und mächtig machen konnte. Das Volk mußte nun Sinn und Inhalt dieses neuen Kampfes sein und bestimmen. Für das Volk durfte nicht nur der politische Kampf geführt werden, sondern mußte auch wirtschaftliche Arbeit geleistet werden. Zu seiner Erhaltung mußte die gesamte kulturpolitische Tätigkeit beitragen. Das sind ganze wenige Grundsätze, die doch in sich eine ungeheure Revolution werden, eine Revolution gewaltiger Gedanken, gewaltiger Neuerungen, schwerster Eingriffe, ungeheurer Umwälzungen, aber auch, wie ich damals überzeugt war, gigantischer Erfolge. Es begann damals der Kampf gegen die inneren Feinde. Und Sie, meine alten Mitkämpfer, Sie wissen, ich bin in diesen Kampf nicht als Pazifist eingetreten. Ich wollte sicher keinen Kampf im Inneren führen dann, wenn er nicht notwendig war. Aber ich habe Sie alle auch erzogen, wenn nötig, jedem Kampf ins Auge zu sehen und ihn ohne weiteres auf sich zu nehmen.

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Ich habe damals die Auffassung stets vertreten : Am liebsten regele ich die Notwendigkeiten des Lebens in unserem Volk auf Grund des Einverständnisses, auf Grund der Einsicht, d. h. auf dem Wege friedlicher Vereinbarungen. Wenn aber jemand nun versucht, diese friedliche Entwicklung zu hemmen oder zu hindern mit Gewalt, dann werde ich ihm mit Gewalt entgegentreten. Das waren die Prinzipien, die uns damals beherrschten in unserem Kampf und die uns 13 Jahre lang nicht verlassen hatten ; ähnlich wie in einem anderen Lande, in Italien, wo ja auch die gleiche Geisteswelt mit gleichen Mitteln zum siegreichen Durchbruch kam. 13 Jahre nun hat dieser Kampf damals gedauert. Was in diesen 13 Jahren an Arbeit geleistet wurde, was diese 13 Jahre umschließen an Sorgen, an Mühen, an Aufstieg im einzelnen und auch an Rückfällen, das wissen Sie, meine alten Parteigenossen und Parteigenossinnen, ja am allerbesten. Sie haben das alles ja miterlebt in diesen langen Jahren des Ringens von der ganz kleinen Gruppe, da wir ja von so wenig Menschen ausgingen und da wir langsam eine Nation aufzubauen im Begriffe waren. Sie haben das alles miterlebt, wie schwer das war, wie man langsam immer weiter gehen mußte, von einer Kundgebung zur anderen, von der Stadt auf das Land und vom Land, vom Dorf wieder in den Marktflecken und dann wieder in die kleineren Städte, wie wir langsam aus unserem Bayern herauskamen und das übrige Reich allmählich zu befruchten begannen , und wie so allmählich die Bewegung sich über ganz Deutschland zu verbreiten begann. Ein riesenhafter Kampf um die Macht ; zunächst der Kampf mit den Mitteln, die damals allein zum Sieg zu führen versprachen. Kampf um die Gewalt im Staat an sich. Es war das revolutionäre Zeitalter unserer Bewegung. Im Jahre 1923 ein furchtbarer Rückschlag. Und dann kam die legale Periode. Es wurde wieder gekämpft mit allen Mitteln, bis endlich nach 13 Jahren der Sieg kam. Nach 13 Jahren lagen unsere inneren Gegner am Boden. Alles, was uns damals gegenübergetreten war, unser Judentum , unsere Plutokraten, unsere feigen Opportunisten, die überall dort sind, wo allmählich die Sache sich gut gestaltet, unsere politischen und wirtschaftlichen Interessentengruppenvertreter, unsere ganzen Parteien, unsere Klassen, unsere

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Stände, unsere Länderparlamente usw., die Gewerkschaften und die Unternehmerverbände usw., alles das ist langsam nun zu Boden gezwungen worden . Und als wir zur Macht kamen, brauchten wir eigentlich nur die Vollstreckung eines schon geschichtlich gewordenen Urteils vorzunehmen . Das deutsche Volk ist in der Partei, in der Bewegung allmählich gebildet worden. 1933 begann nun die Zeit, in der wir alles das, was wir in zahllosen Kundgebungen proklamiert, gepredigt oder versprochen hatten, nun verwirklichen mußten. Und wenn jemand gerecht ist, dann kann er auch hier nicht bestreiten, daß seit dieser Zeit in Deutschland ein Wunder geschehen ist. Was ist in diesen wenigen Jahren geleistet worden an Reformarbeit auf allen Gebieten ! Was haben wir geleistet an wirtschaftlicher Aufbautätigkeit ! Wie haben unsere Städte zu blühen angefangen ! Wie ist das deutsche Kulturleben emporgekommen ! Diese Stadt hier ist ja ein Beweis, ein lebendiger Beweis für die neue Blüte der deutschen Kunst. Welche Riesenarbeit haben wir auf dem Gebiet der organisatorischen Gliederung unseres Volkes geleistet ! Was ist seitdem geschehen in der Verschmelzung der einzelnen Stände, der einzelnen Klassen ! Was haben wir getan in der Erziehung unseres Nachwuchses, in der Ausbildung unserer Jugend ! Was haben wir alles getan an der Steigerung der Leistungsfähigkeit unseres Volkes ! Die Millionen an Erwerbslosen sind verschwunden. Wenn so ein demokratischer Idiot sagte, wir, wir hätten eben nicht aufrüsten sollen , sondern wir hätten statt aufzurüsten - da sollten wir eben arbeiten . Wir können diesem Idioten nur sagen : Das haben wir getan ! Denn bevor wir gekommen sind, wurde nicht aufgerüstet, aber Deutschland hatte sieben Millionen Erwerbslose, und diese Erwerbslosen hatten nichts zum Fressen. Und wir haben dann diese Erwerbslosen eingegliedert in den Wirtschaftsprozeß. Und wir wollten gar nicht aufrüsten, aber als wir sahen, daß diese alten Kriegshetzer, die alten Neider von einst wieder Anstalten machen, um über uns herzufallen, da habe ich allerdings Deutschland nun aufgerüstet, und zwar gerüstet wie noch nie in seiner Geschichte. Es ist ein Aufbau von gigantischem Ausmaß geleistet worden. Wenn ich alle diese sogenannten internationalen Staats-

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männer der Demokratien, die da heute in Europa große Töne reden, wenn ich diese Leute mir vorstelle und ihr Lebenswerk ansehe, dann kann ich wirklich sagen: ich habe immer nur das Unglück gehabt, gegen lauter Nullen kämpfen zu müssen innen und außen. Diese Leute beherrschen den größten Teil der ganzen Erde und sind nicht einmal in der Lage, in ihren eigenen Ländern die Erwerbslosigkeit zu beseitigen. Und diese alten, vollständig verkalkten Nullen reden vom notwendigen Neuaufbau eines Europas. Ja, das, meine Volksgenossen, das erinnert mich an die Redensarten unserer eigenen Demokraten, diese alten, zahnlosen Herrschaften, die bei uns herumgingen und auch predigten vom notwendigen Neuaufbau Deutschlands. Der Neuaufbau ist eingetreten - aber ohne sie! Und der Neuaufbau der Welt wird auch eintreten, und auch ohne sie ! Ich habe in diesen sieben Jahren naturgemäß einen Kampf kämpfen müssen um die Freiheit meines Volkes und damit gegen Versailles. Denn das ist ja selbstverständlich, daß in den Sklavenfesseln von Versailles auch jede wirtschaftliche Wiederauferstehung des deutschen Volkes unmöglich gewesen wäre. Es handelt sich aber nicht so sehr um den Kampf gegen das Paragraphenwerk von Versailles, sondern es handelt sich dabei über das noch hinaus um den Kampf gegen ein Prinzip, gegen eine Geistesverfassung, die ihren dokumentarischen Niederschlag im Versailler Diktat gefunden hatten. Dieses Prinzip und diese Geistesverfassung, die darin wurzeln, daß zwei oder drei Völker nun einmal vom lieben Gott bestimmt

sind, die ganze Erde zu beherrschen und daß, wenn ein Volk sich dieser Herrschaft nicht fügt, daß man dann das Recht hat, zu sagen: dieses Volk will die Erde beherrschen. Das heißt, dieser gute Herr Chamberlain tritt auf in einem Moment, in dem ganz Indien protestiert gegen ihn, in einem Moment, in dem die Araber protestieren, da tritt er auf und erklärt, England kämpft gegen den Versuch einer deutschen Weltbeherrschung mit Gewalt. Mit diesen Phrasen, da hat man das Deutschland vor dem Jahre 1918 vielleicht beeindrucken können G das nationalsozialistische Deutschland nicht mehr ! Im Gegenteil, unser Kampf war vom ersten Augenblick an gegen dieses Prinzip 168

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gerichtet. Die Auffassung, daß die Welt nun einmal zwei Sorten von Menschen besitzt, nämlich Völker, die man zu den Besitzenden rechnet, und Völker, die man zu den Habenichtsen ... , diese kapitalistisch - plutokratische Auffassung die wird zugrunde gehen. Die Vorsehung, der Herrgott, hat die Welt nicht für die Engländer allein gemacht. Der Herrgott hat nicht bestimmt, daß ein paar kleine Völker drei Viertel der ganzen Erde beherrschen und unterjochen und dabei ihr eigenes Volk noch nicht einmal mit dem Notwendigsten versehen können, und andere Völker überhaupt zum Hungerleiden bestimmt sind. Das ist bloß infolge der Schwäche einiger Völker möglich gewesen. Diese Schwäche aber, die wird jetzt überwunden und ist überwunden . Und diese Völker melden jetzt ihren Anspruch ebenfalls an. Und ich habe diesen Anspruch wirklich bescheiden angemeldet. Das Ziel, das ich verfolgte, war wirklich ein bescheidenes : 1. Die Sicherung unseres eigenen Lebensraumes. Und unter Lebensraum verstehe ich alles das, was nun einmal auf der Welt nicht durch Engländer kultiviert, zivilisiert wurde und auch wirtschaftlich erschlossen wurde, sondern durch uns Deutsche. Es gibt nämlich noch einige solche Gebiete ! Zumindest in Mitteleuropa ist der befruchtende britische Einfluß in der Vergangenheit bis in die Gegenwart noch nicht bemerkbar gewesen. Dieses Mitteleuropa ist durch Deutschland aufgebaut worden. Und in diesem deutschen Lebensraum, da wollen wir nun eben leben. Und hier lasse ich und hier lassen wir uns das Leben auch nicht beschneiden. Und in diesem Lebensraum lassen wir uns auch nicht bedrohen. Und hier lassen wir auch keine politischen Kombinationen aufbauen, die gegen uns gerichtet sein sollten . Und 2. wir verlangten und ich verlangte die deutschen Kolonien zurück, unser deutsches Eigentum, das diese Weltplutokraten uns ohne jeden Nutzen für ihre eigenen Völker einst geraubt hatten. Das waren sehr beschränkte Ziele. Ich habe hier dabei alles getan, um gegen England und gegen Frankreich von vornherein eine klare Begrenzung unserer Ansprüche vorzunehmen, die diese Völker überhaupt nicht betreffen konnte. Trotzdem traten steigend unsere Bekannten aus dem Weltkrieg in 169

Erscheinung. Es kamen IIerr Churchill, Herr Duff Cooper, Mister Eden, Herr Chamberlain selber und endlich, über allem schwebend, der ewige Geist des Juden Hore Belisha. Nun unterscheide ich mich natürlich von diesen Menschen sehr viel. Herr Churchill war ja schon im großen Krieg der bekannte Eintreiber gewesen. Er war damals einer der großen Kriegshetzer. Er gehörte zu den Leuten sie machten ja nie einen Hehl daraus -, die damals schon die Welt in einen Krieg gestürzt hatten. Und ich war damals ein ganz kleiner unbekannter Soldat ohne jeden politischen Einfluß . Ich habe nur meine kleine Pflicht getan, so wie das jeder andere Deutsche auch getan hat. Wir sind also aus ganz verschiedenen Welten gekommen. Dort : die kapitalistischen Kriegshetzer schon vor dem Kriege und hier : der kleine deutsche Soldat, der einfach seine Pflicht erfüllte. Nach dem Kriege haben diese Leute ihre Geschäfte gemacht, und zwar Rüstungsgeschäfte ungeheuerster Art, und Kriegsgewinne eingeschoben. Und ich habe damals gekämpft für mein deutsches Volk. Wie ich gekämpft hatte, das wissen Sie selber, als meine Zeugen, am besten. Nun haben diese Leute schon seit Jahren wieder mit ihrer Kriegshetze begonnen. Und sie machen auch kein Hehl daraus, daß es eben wieder ihr Ziel ist, einen großen Krieg zu führen. Sie haben dabei die Hoffnung, daß sie wieder andere Völker finden, die für die eintreten, und die Hoffnung ist zum Teil auch begründet, weil sie überall ihre jüdischen Verbündeten haben. Zum anderen Teil allerdings hat diese Hoffnung schon jetzt fehlgeschlagen. Sie haben also diesen Krieg wieder vorbereitet auf ihre Art und Weise. Und nun ist ihnen allerdings dieses Mal ein Deutscher gegenübergetreten, ein deutscher Frontsoldat, der nun seinerseits ebenfalls die Vorbereitung getroffen hat, und zwar gründlich, wie sie nur jemand treffen kann, der erfüllt ist von dem Bewußtsein seiner Pflicht seinem Volk gegenüber. Ich habe gewarnt vor diesen Leuten, als es notwendig wurde. An einem aber habe ich nie einen Zweifel gelassen : daß es mein unerschütterlicher Wille und Entschluß war, Deutschland wieder freizumachen. Daß sie mich nun dafür hassen, das ist mein äußerster Stolz. Sie wissen es, wie oft habe ich Ihnen, meine alten Parteigenossen und -genossinnen,

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das gesagt hier. Wenn die ganzen Demokraten in Deutschland, wenn die ganzen Juden, wenn dieses ganze Kroppzeug, das da herumlief, wenn dieses Geschmeiß damals mich beschimpfte, wie oft habe ich Ihnen dann gesagt : das ist meine größte Ehre. Wenn sie mich loben würden , dann würde ich der größte Halunke sein, den es überhaupt gibt. Und so ist es auch heute. Wenn Herr Churchill sagt, daß er mich haßt ich danke Ihnen, Herr Churchill, für dieses Kompliment. Wenn Herr Chamberlain erklärt , daß er mir nicht traut ich danke Ihnen, daß Sie nicht glauben, daß ich auch jemals ein Verräter sein könnte, Herr Chamberlain.. Wenn Herr Duff Cooper oder Mister Eden erklären , daß ich in ihren Augen ein abscheuliches Ungeheuer bin, ich bin glücklich, daß Sie mich nicht zu Ihrem Freunde erklären . Überhaupt, ich habe nur einen einzigen Ehrgeiz, nämlich : die Liebe und die Zuneigung meiner eigenen Volksgenossen zu erringen und zu behalten. Der Haß meiner Feinde bewegt mich überhaupt nicht. Er hat mich nicht bewegt in den 13 Jahren, da ich um die Macht in Deutschland rang, und er bewegt mich jetzt erst recht nicht. Und so wie ich damals im Innern diese 13 Jahre gekämpft habe für die Freiheit meines Volkes gegen die inneren Unterdrücker, Ausbeuter usw., SO kämpfe ich heute auch, wenn es notwendig ist, nach außen. Sie kennen uns nicht ! Der beste Beweis, wie wenig sie uns kennen, ist, glaube ich, in der britischen Hoffnung zu sehen, doch vielleicht ein neues Jahr 1918 zu erreichen. Dem entsprechen ja doch wohl auch die idiotischen Flugblätter, die man mangels anderer Munition zunächst auf Deutschland niedergelassen hat. Man glaubte wohl, daß man das Theater oder das Manöver von 1917 oder 1918 im damaligen Deutschland heute würde wiederholen können . Die Herren haben eine Ahnung vom heutigen Deutschland ! Die Lage hat sich hier auf vielen Gebieten wesentlich geändert. Sie hat sich zunächst schon außenpolitisch geändert gegenüber dem Jahre 1914. Deutschland ist heute befreundet mit Italien. Es ist nicht nur die Freundschaft der beiden Regime und, ich darf wohl auch sagen, die Freundschaft der beiden führenden Männer, sondern es ist auch die Erkenntnis, daß die beiden Länder in ihrer Zukunft aufeinander angewiesen sind und voneinander abhängig sind. Allein auch 171

Rußland gegenüber hat sich das Verhältnis geändert. Die Hoffnung, so wie im Jahre 1914 zwischen Rußland und Deutschland, zwischen den beiden Völkern wieder einen großen Krieg erzeugen zu können, ist jämmerlich fehlgeschlagen. Ich verstehe, daß man in London jetzt empört ist über diese Gemeinheit, daß ich ausgerechnet diesen Schachzug plötzlich verhindert hatte. Das verstehe ich. Aber ich glaube, in dem Fall hat das russische Regime und das deutsche Regime wirklich für die beiden Völker nur etwas sehr Segensreiches getan. Denn dazu sind wir uns wirklich beide zu gut, als daß wir uns bloß verbluten, damit die Londoner Börse und das ganze Judentum in London sich die Hände reiben. Damit ist ein gewaltiger Staat außer Kampf mit Deutschland getreten. Und Sie wissen, meine Volksgenossen, daß ich keine halben Sachen mache. Wenn ich mich einmal auf einen Weg begebe, dann gehe ich diesen Weg bis zum Ende durch , das heißt also, die Hoffnung, es könnte vielleicht doch morgen oder übermorgen wieder anders sein, die Hoffnung ist eine vergebliche. Aber auch Japan, das im Jahre 1914 ebenfalls gegen Deutschland antrat, steht dieses Mal nicht auf der Seite unserer Gegner, sondern ist mit uns eng befreundet. Das sind drei gewaltige Staaten, die damals unsere Feinde waren und die heute als wohlwollendste Neutrale zur Seite stehen. Immerhin eine ganz gigantische außenpolitische Änderung der Lage. Auch militärisch hat sich die Lage geändert. Ich habe eine Aufrüstung gemacht. Und wie ich alle Dinge in einem Leben konsequent mache und nicht halb, habe ich auch diese Aufrüstung konsequent gemacht. Ich habe jahrelang aus Gründen, die Sie sich erklären können , darüber nicht gesprochen. Ich wollte die anderen nicht unnötig aufregen, denn ich wollte ja auch gar keinen Konflikt. Es hat mir einmal ein Engländer gesagt, wir müßten gegenseitig doch unser Budget - müßten wir doch bekanntgeben , die Rüstungsauslagen. Ich frug ihn, warum. Nun, meinte er, damit die Welt etwas mehr beruhigt würde. Ich sagte ihm : Nein, das wollen wir lieber nicht tun, vielleicht wird sie dann erst recht unruhig. Ich habe jedenfalls jahrelang geschwiegen. Aber das wissen Sie ja alle, ich habe gearbeitet .

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Wir haben uns eine Wehrmacht aufgebaut, die heute anders dasteht als die vom Jahre 1914. Damals schwach ausgerüstet, damals zum Teil geradezu ärmlich versorgt, haben wir dieses Mal keine Opfer gespart, um unserer Wehrmacht die modernste Rüstung der Welt zu geben. Daß das keine Phrase ist, das hat zunächst der Feldzug in Polen bewiesen. Ich glaube, er ist etwas schneller abgelaufen, als die Strategen in London und in Paris das erwartet hatten. Und das wird auch die Zukunft weiter noch bestätigen. Was aber über das Materielle den Geist dieser Wehrmacht betrifft, so soll man auch da unbesorgt sein. Der Geist dieser Wehrmacht ist wie immer der Geist der obersten Führung. Die Soldaten haben stets den Geist, den die obersten Führer besitzen und den der oberste Führer hat. Das ist eine alte Erfahrung. Denn der Musketier unten ist ohnehin immer tapfer. Wenn die oberste Führung also auch tapfer ist, dann wird der Geist unten schon in Ordnung sein. Und daß die oberste Führung dieses Mal nicht verwechselt werden soll mit der Führung des Jahres 1914, das walte Gott ! Allein, auch wirtschaftlich haben wir uns anders vorbereitet. Ich habe jahrelang wirtschaftlich die Grundlagen unserer Autarkie sicherstellen lassen - sehr zum Ärger unserer Gegner. Eigentlich hätten sie ja beglückt sein müssen. Sie hätten sich sagen müssen : Gott sei Dank, die Deutschen schaffen sich ihr Leben eben aus ihrem eigenen Lebenskreis. - Nein, es hat sie das geärgert, denn sie wußten ganz genau, daß diese Autarkie ihnen die Möglichkeit nimmt, bei Gelegenheit Deutschland zu überfallen und dann durch die Blockade abzudrosseln . Allerdings ist diese Blockade auch sonst ziemlich lückenhaft, nebenbei bemerkt. Aber wir haben uns blockadefest gemacht, ganz anders wie im Jahre 1914. Eines unterscheidet die Lage von jetzt von der Lage von damals : Damals war unsere Gegenwehr gegen die Blockade gleich null, die eigene Vorbereitung zur Autarkie ebenfalls null. Heute ist unsere Gegenwehr vom ersten Tag an schon eine ganz andere wie damals, und die Abwehr ist ebenfalls auf unserer Seite organisiert, das heißt, die autarke Grundlage unserer Wirtschaft ist in dem höchsten Ausmaß sichergestellt. Eines, das wissen wir alle : weder militärisch noch wirtschaftlich kann Deutschland niedergezwungen werden.

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Nun kommt aber das Entscheidende, und das ist die Führung. Und wenn ich hier von Führung rede, dann meine ich nun nicht nur mich persönlich allein, sondern ich meine unter Führung alles das, was im Laufe dieser 20 Jahre, seit ich damals hier war und zum erstenmal vor Ihnen sprach, in Deutschland zur Führung gekommen ist. Ich habe Ihnen oft gesagt: Ich bin nichts anderes als ein Magnet, der dauernd über die deutsche Nation streicht und den Stahl aus diesem Volk herauszieht. Und ich habe oft erklärt, daß die Zeit kommen wird, da wird alles, was in Deutschland an Männern da ist, in meinem Lager stehen. Und was nicht in meinem Lager steht, das taugt sowieso dann nichts. Ich habe das als den Prozeß der Bildung der historischen Minorität bezeichnet. Und es ist genau so gekommen. Im Laufe von 13 Jahren hat sich im Rahmen der nationalsozialistischen Partei eine Summe von persönlichen Energien gefunden, angefangen vom kleinsten Block- und Zellenwart herauf bis zum Ortsgruppenleiter, bis zum Kreisleiter, bis zum Gauleiter, bis zum Reichsstatthalter herauf, bis zum Reichsleiter; auf allen Gebieten ist eine ungeheure Auslese eingetreten. Zahllose Hunderttausende von Energien sind mobilisiert worden und stehen heute an den maßgebenden Stellen . Wenn Sie vielleicht im einzelnen das heute nicht mehr so erfassen, dann würde ich Sie nur um eines bitten: Sehen Sie sich irgendein nationales Ereignis, sagen wir aus dem Jahre 1903, 1905 , 1908 oder 1910 oder 1912 an, und sehen Sie sich ein ähnliches Ereignis heute an ; sagen wir damals eine Denkmalsenthüllung, eine nationale Denkmalsenthüllung von einem nationalen Heros, sagen wir von Bismarck oder, sagen wir, einen Stapellauf. Der erste Eindruck : Ein Feld von Zylindern, nur Zylinder, überhaupt kein Volk, nur Zylinder. Und heute: nur Volk und keine Zylinder. Das ist der Unterschied ! Wenn ich heute zu Ihnen spreche, dann werden Sie, meine lieben alten Parteigenossen und Parteigènossinnen, sagen ; Unser alter revolutionärer Führer ! - Verzeihen Sie Ihr Staatsoberhaupt ! Und nun vergessen Sie nicht, wie das woanders aussehen würde, wenn das Staatsoberhaupt spricht. Wie das ausgesehen hätte meinetwegen vor 20 Jahren oder vor 15 Jahren noch. Schauen Sie sich heute das Bild an.

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Heute haben wir wirklich das deutsche Volk. Und an seiner Führung und an seiner Spitze stehen überall Führer aus dem deutschen Volk, ohne Rücksicht auf ihre Herkunft. Es ist wirklich eine Unsumme männlicher Tatkraft und Entschlossenheit, die heute die deutsche Nation führt. Das ist etwas wert, wenn eine Nation so durchorganisiert ist, daß an jeder Stelle irgendwo einer wieder steht, der aus dem Volk selbst herausgewachsen ist und der sich daher durch Tatkraft, nicht durch seinen Namen oder seine Geburt an diese Stelle hat arbeiten müssen . Und dann kommt aber das letzte : Wir haben auch ein anderes Volk. Dieses Volk ist nun aufgerichtet. Es hat sich selbst gefunden. Es hat sein Selbstvertrauen wieder erhalten , und zwar in • einem Ausmaß wie nie zuvor. Es weiß ganz genau, daß kein Ding auf dieser Welt unmöglich ist. Es kennt unsere Geschichte. Was sind alle unsere Entschlüsse gegenüber den Entschlüssen großer Heroen der Vergangenheit! Wir wissen aber, daß wir heute nicht schwächer sind als diese, sondern im Gegenteil, daß wir uns mit ihnen mit Erfolg messen können. Das deutsche Volk ist durch eine Schule gegangen, wie sie vielleicht, von Italien abgesehen , kein anderes Volk in Westeuropa besitzt, eine Schule der politischen Erziehung, der Aufklärung. Dieses Volk ist durch und durch organisiert. Es gibt heute unter diesen 23 Millionen Erwerbstätigen keinen, der nicht irgendwo in einer Organisation steckt, der nicht irgendwie erfaßt ist. Wenn heute so ein englischer Zylinderträger herkommt und Propaganda machen will - Propaganda in unserem Volk? Das haben schon ganz andere versucht, und sie sind uns gegenüber nicht aufgekommen . Alle diese Redensarten, die Herr Chamberlain vergeudet, die kann er vielleicht für sein eigenes Volk brauchen. Bei uns ist das gänzlich wirkungslos. Wir kennen die Herren. Wir kennen vor allem ihre Ratgeber. Die kennen wir ganz genau, weil die zum Teil ja vor acht Jahren bei uns hier waren. Wir hören das, wir hören das am Dialekt ihrer Aussprache. Sie sprechen nämlich ein ebenso komisches Deutsch, wie sie ein komisches Englisch reden. Diese Leute haben wir in unserer Mitte einst erledigt, da sie die Gewalt in Deutschland hatten. Heute haben sie hier keine Gewalt, es sei denn, nur die Gewalt ihrer Stimme.

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Und diese Stimme, die klingt in Deutschland sehr schlecht. Das deutsche Volk hat eine Abneigung gegen diese Stimmen, gegen den ganzen Jargon. Es will diese Stimmen gar nicht hören. Und wenn es erst die Träger dieser Stimmen sieht, dann hat das deutsche Volk überhaupt schon genug. Was diese Leute dann reden, ist an sich gänzlich gleichgültig. Es glaubt ihnen im deutschen Volk kein Mensch mehr ein Wort, Jeder Deutsche weiß, daß sie lügen wie gedruckt und drucken, so, wie sie lügen. Nein, das deutsche Volk ist heute ganz anders geworden. Es gibt in der Führung keine Bethmann Hollwegs mehr. Es gibt aber auch im Volk keine spartakistischen Banden mehr. Beides hat aufgehört. Es ist ein neues Volk gekommen, und dieses Volk wird den Kampf, den man ihm nun aufgezwungen hat, durchführen. Und ich bin entschlossen, diesen Kampf durchzuführen. Es wird vielleicht manchen geben, der jetzt sagt : Hätte man noch vielleicht ein paar Jahre Zeit gehabt. Das ist es eben. Es ist besser, wenn der Kampf doch unausbleiblich war, die Herren haben ihn endlich jetzt begonnen . Und außerdem , es ist auf die Dauer unerträglich, daß ein Volk hergehen kann und einem anderen, das- 80 Millionen Menschen stark ist, alle zwei Jahrzehnte sagen kann : Wir wollen nicht, daß du das tust oder das tust, und wir wollen nicht ... Wenn es uns einfällt, dann sperren wir dir die Importe, dann machen wir eine Blockade, und dann kannst du nichts mehr bekommen, dann mußt du verhungern. Das ertragen wir nicht, und dieses Regime werden wir jetzt zerbrechen ! Diesen organisierten Terror einer niederträchtigen Weltplutokratenclique, den werden wir beseitigen - so oder so! Wir haben diese internationalen Finanzhyänen in Deutschland zu Paaren getrieben, wir werden uns nicht von außen jetzt das Gesetz des Lebens vorschreiben lassen. Die deutsche Nation hat dasselbe Recht zum Leben wie ein anderes Volk. Und wir ertragen es einfach nicht, daß hier ein paar Leute hergehen können und bei jeder Gelegenheit einem anderen Volk einfach das Lebensmaß vorschreiben. Wir sind entschlossen, daher diesen Kampf jetzt so lange zu führen , bis dieser Terror gebrochen ist. Und so, wie wir ihn im Innern gebrochen haben, werden wir ihn auch nach außen brechen.

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Daß ich vor diesen Leuten nun keinen Respekt habe, das liegt in ein paar Tatsachen begründet : 1. Soweit sie sowieso früher bei uns waren, werden Sie verstehen, daß ich gar keinen Respekt vor ihnen zu haben brauche. Was brauche ich vor Leuten einen Respekt zu haben, die früher die Macht in Deutschland hatten, die mir als dem vollständig Unbekannten, Namenlosen und Machtlosen gegenübertraten und die nach 13 Jahren das Feld räumen mußten - warum soll ich vor diesen Leuten Respekt haben ? Und nach außen ist es nicht anders. Ich bin selber als Soldat vier Jahre lang den Leuten gegenübergelegen. Sie werden mir doch nicht einreden, daß. die besser sind als wir. Ja, damals sind sie in einer gigantischen Überlegenheit gegen uns aufgetreten . Diese Überlegenheit haben sie heute nicht mehr. Auch waffenmäßig haben sie diese Überlegenheit nicht mehr. Und daß ich im übrigen die Zeit jetzt ausgenutzt habe, das werden Sie, meine alten Parteigenossen, mir ohne weiteres glauben. Denn was man mir auch vorwerfen will, eines kann mir niemand vorwerfen: daß ich jemals in meinem Kampf faul gewesen bin oder vielleicht so ein halbes Jahr lang nichts getan habe, sondern die Hände nur in den Schoß legte. Ich habe in den letzten fünf Monaten gearbeitet, was nur ein Mensch arbeiten konnte. Und es war das auch verhältnismäßig leicht, denn man brauchte nur das anlaufen zu lassen, was wir zum Anlaufen vorbereitet hatten, und das läuft jetzt ! Und zwar gründlich ! Das deutsche Volk steht heute in einer besseren Verfassung militärisch da, als es je in seiner Geschichte dastand. Das Vertrauen aber in die Führung, das können wir alle besitzen. Auch die militärische Führung steht auf der Höhe der Zeit und auf der Höhe der Aufgaben. Die anderen müssen erst das alles beweisen, was wir schon bewiesen haben. Im übrigen glaube ich nur eines : Es gibt einen Herrgott. Dieser Herrgott schafft die Völker . Er gibt grundsätzlich allen Völkern das gleiche Recht. Wir Deutsche haben uns vor 20 Jahren, vor 22, 23 Jahren sehr schlecht in der Geschichte benommen. Es kam eine Revolution , und wir sind dann unterlegen. Und dann begann der Wiederaufstieg unseres Volkes in einer unermeßlichen Arbeit. Und in dieser ganzen Zeit hat die Vorsehung unsere Arbeit nun wieder gesegnet. 12 Freiheitskampf I/II

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Jc tapferer wir waren, um so mehr kam auch der Segen der Vorsehung. Und auch in den letzten sechs Jahren hat die Vorsehung uns immer begleitet. Denn glauben Sie mir, der eine heißt es Glück, der andere anders, aber ohne diese letzte Zustimmung kann man ja die großen Werke nicht vollbringen. Und ich habe ja gerade vor wenigen Monaten wieder auch persönlich im tiefsten Sinne das Walten einer Vorsehung gefühlt, die die Menschen begleitet und ihnen die Aufgaben stellt. Diesen Aufgaben dienen wir. Was wir wollen, es ist nicht die Unterdrückung anderer Völker. Es ist unsere Freiheit, unsere Sicherheit, die Sicherheit unseres Lebensraumes. Es ist die Sicherheit des Lebens unseres Volkes selbst. Dafür kämpfen wir. Die Vorsehung hat bisher diesen Kampf gesegnet, tausendfältig gesegnet. Würde sie das getan haben, wenn es ihre Absicht wäre, nun plötzlich diesen Kampf zu unseren Ungunsten ausgehen zu lassen ? Ich glaube hier an eine höhere und an eine ewige Gerechtigkeit. Sie wird dem zuteil, der sich dieser Gerechtigkeit würdig erweist. Das war mein Glaube, mit dem ich zum erstenmal hier heraufgetreten bin vor 20 Jahren, damals als ein ganz Namenloser, Unbekannter. Da glaubte ich, es kann nicht sein, daß mein Volk zum Untergang bestimmt ist, das kann nicht sein. Es wird vergehen, wenn sich keine Männer finden, die dieses Volk retten. Es muß vergehen, wenn sich niemand findet, der den Glauben hat an dieses Volk. Dann muß es vergehen. Wenn aber jemand wieder mit gläubigem Herzen sich zu diesem Volk bekennt und dafür arbeitet und alles einsetzt für dieses Volk, dann kann es nicht sein, daß die Vorsehung dieses Volk zugrunde gehen läßt. So habe ich damals diesen Kampf begonnen als ein ganz unbekannter, kleiner deutscher Soldat, und am Ende dieses Kampfes stand dann der 30. Jänner 1933. Der kleine Soldat wurde der erste Volkskanzler des Deutschen Reiches. Und ein

Jahr später, da wurde ich nun der Führer der ganzen Nation . Und nun habe ich gekämpft wieder sieben Jahre lang mit demselben Glauben : es kann nicht sein, daß mein Volk zu diesem Schicksal bestimmt ist, Sklave zu sein anderen, Sklave zu sein diesen Engländern oder diesen Franzosen. Es kann nicht sein ! Und auch heute habe ich diesen Glauben, und mit mehr Recht noch als früher, denn mehr als Wunderbares hat 178

seitdem die Vorsehung an uns getan. Und ich kann Sie alle nur bitten : Fassen Sie diesen Glauben als alte Nationalsozialisten so recht stark. Es kann nicht anders sein, wir müssen siegen und wir werden daher auch siegen ! Und wenn der Feind um uns herum noch so droht und noch so drängt, es ist nicht schlimmer, als es einmal war. Das haben unsere Vorfahren so oft auch erdulden müssen. Da müssen wir uns dann wirklich zu einem großen Bekenntnis eines gewaltigen Deutschen durchringen : „ Und wenn die Welt voll Teufel wär', es wird uns doch gelingen !"

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Am 2. März gibt das Oberkommando den stolzen Bericht über das Ergebnis des ersten Kriegshalbjahres bekannt. Am 10. März, dem Heldengedenktag, spricht der Führer:

Rede am 10. März in Berlin Heldengedenktag

In ernster Zeit feiert heute das deutsche Volk seinen Heldengedenktag. Mit größerem Recht als in den letzten 20 Jahren kann es vor das geistige Auge derer treten , die sich einst als tapfere Söhne unseres Volkes für die Zukunft der Nation, die Größe und Unversehrtheit des Reiches opferten. Was jahrelang nur blasse Redensarten einer unwürdig gewordenen Nachwelt waren, ist heute der stolze Dank einer ebenbürtigen Gegenwart. Nach beispiellosem Siegeszug im Osten sind die Soldaten der Divisionen des Feldheeres, die Besatzungen unserer Schiffe, die Kämpfer unserer Luftwaffe nunmehr bereit, das Reich vor den alten Feinden des Westens in Schutz zu nehmen. In gleichem Pflichtbewußtsein und in gleichem Gehorsam dem Befehl getreu wie die Soldaten des großen Krieges. Hinter ihnen aber steht nunmehr eine Heimat, gesäubert von den Elementen der Zersetzung sowohl als den Kräften der Zersplitterung. Zum erstenmal in unserer Geschichte tritt das ganze deutsche Volk vor das Angesicht des Allmächtigen, um ihn zu bitten, seinen Kampf um das Dasein zu segnen. Dieser Kampf des Soldaten ist ein schwerer. Wenn das Leben zu seiner Behauptung, soweit wir die Natur überblicken und in ihr Walten Einsicht gewonnen haben, immer wieder Opfer fordert, um neues Leben zu gebären, und Schmerzen zufügt, um Wunden zu heilen, dann ist der Soldat in diesem Ringen der erste Repräsentant des Lebens, denn er stellt zu allen Zeiten jene beste Auslese der Völker dar, die durch ihren Lebenseinsatz und - wenn notwendig durch ihre Lebenshingabe das Leben der übrigen Mit- und damit Umwelt ermöglicht und sicherstellt. Er tritt daher in den Stunden, in denen die Vorsehung den Wert der Völker abwägt, vor das Gottesgericht des Allmächtigen. In ihm werden die Nationen gewogen und entweder zu leicht gefunden und damit ausgelöscht aus dem Buch des Lebens und der Geschichte, oder als würdig genug gesehen,

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um neues Leben zu tragen. Nur wer aber selbst Gelegenheit hatte, im Kampfe der härtesten Bedrängnis entgegenzutreten, wer selbst den Tod in jahrelangem Bemühen um sich streichen sah, weiß die Größe des Einsatzes des Soldaten zu ermessen, die ganze Schwere seines Opfers zu würdigen. Aus dem Instinkt der Lebensbehauptung heraus hat daher die Menschheit allgemein gültige Maßstäbe gefunden für die Bewertung derjenigen, die bereit waren, sich selbst aufzugeben, um der Gemeinschaft das Leben zu erhalten. Gegen den widerwärtigen Egoisten stellt sie den Idealisten , und wenn sie den einen als Feigling verachtet, dann dankt sie um so mehr aus der unbewußten Erkenntnis der gebrachten Opfer dem anderen. Sie glorifiziert ihn zum Helden und hebt ihn damit heraus aus dem Durchschnitt gleichgültiger Erscheinungen . Kein Volk aber hat mehr Recht, seine Helden zu feiern , als das deutsche ! In schwerster geopolitischer Lage konnte das Dasein unseres Volkes immer wieder nur durch den heroischen Einsatz seiner Männer sichergestellt werden. Wenn wir seit 2000 Jahren ein geschichtliches Leben, Dasein führen, dann nur, Iweil in diesen 2000 Jahren immer wieder Männer bereit gewesen sind, für dieses Leben der Gesamtheit ihr eigenes einzusetzen und, wenn nötig, zu opfern. Jeder dieser Helden aber hat sein Leben gegeben nicht in der Meinung, damit spätere Generationen von der gleichen Pflicht befreien zu können. Alle Leistungen der Vergangenheit, sie wären vergeblich gewesen, wenn in einer einzigen Generation der Zukunft die Kraft zu gleichem Opfer fehlen würde. Denn das Leben eines Volkes gleicht einer Kette ohne Ende nur so solange, als nicht in einer Generation ein Glied zerbricht und damit den Lauf der Entwicklung abschließt. Es hat daher niemand das Recht, Helden zu feiern, der nicht selbst einer ähnlichen Gesinnung fähig ist. Niemand soll von Tradition reden, der nicht durch sein eigenes Leben und sein eigenes Handeln diese Tradition vermehrt. Dieser Grundsatz gilt für das Volk genau so wie für seine Staatsmänner. Für die Soldaten nicht minder als für die Generale. Aus den weihevollen Hallen des Baues, in dem wir uns hier befinden, sprechen zu uns die Zeugen einer unvergleichlichen, ruhm-

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vollen Vergangenheit. Sie wurde mit dem Blute unzähliger deutscher Helden erkämpft und besiegelt. Wir besäßen kein Recht, uns in diese Halle zu begeben, außer mit dem heiligen Entschluß im Herzen, nicht minder tapfer zu sein, als die Träger dieser Waffen, Feldehrenzeichen und Uniformen es vor uns waren. Der Lebenseinsatz des einzelnen Musketiers war im Siebenjährigen Krieg kein schwererer als es jener war, der tausend Jahre schon vorher die deutschen Streiter zum Schutz der deutschen Lande vor den Scharen des Ostens kämpfen ließ. Aber er war auch kein leichterer, als er heute von uns gefordert wird. Die Kraft der Entschlüsse, der kühne, verwegene Mut der großen Staatsmänner und Heerführer der Vergangenheit waren keine geringeren Leistungen, als sie heute von uns erwartet werden. Auch damals wurden die großen Staatsmänner und Heerführer von den Göttern nur geliebt, weil sie oft scheinbar Unmögliches wagten und verlangten. Kaum eine der großen Schlachten der Geschichte unseres Volkes und vor allem der Geschichte Preußens trug ihren Ausgang sichtbar vorherbestimmt schon beim Beginn in sich. Manche Handlung, die, zahlen- und materialmäßig gesehen, scheinbar zum Siege hätte führen müssen, wurde infolge des mangelnden Geistes der Träger zur Niederlage, und viele andere, die nach allen menschlichen Berechnungen nur zur Vernichtung führen konnten , fanden ihren Eingang in die Geschichte als glorreichste Siege. Dem blassen Theoretiker wird sich das Geheimnis des Wunders des Lebens nie erschließen und enthüllen. Er vermißt als die gewaltigste gestaltende Kraft des Daseins stets das, was ihm selbst am meisten mangelt, die Kraft des Willens in der Kühnheit des Fassens und der beharrlichen Durchführung der Entschlüsse. So treten wir heute zu diesem Gedenktag unserer Helden an mit dem Gefühl einer neuen inneren Würdigkeit. Nicht gesenkten Hauptes, sondern stolz erhobenen Blickes grüßen wir sie in dem Bewußtsein der Ebenbürtigkeit, der gleichen Leistungen und, wenn notwendig, in der Bereitwilligkeit des Ertragens der gleichen Opfer. Für was sie einst kämpften, kämpfen nunmehr auch wir. Was ihnen hoch genug war, um, wenn notwendig, dafür zu sterben, soll uns in jeder Stunde zu gleicher Tat bereitfinden . Der Glaube aber, der sie be183

seelte, hat sich in uns allen nur noch verstärkt. Wie immer auch das Leben und das Schicksal des einzelnen sein mag, über jedem steht das Dasein und die Zukunft der Gesamtheit. Und hier hebt uns etwas noch über vergangene Zeiten empor: Uns allen ist das erschlossen worden, für was in früheren Zeitläuften so viele noch unbewußt kämpfen mußten: das deutsche Volk! In seiner Gemeinschaft leben zu dürfen, ist unser höchstes irdisches Glück. Ihr anzugehören, ist unser Stolz, sie in bedingungsloser Treue in den Zeiten der Not zu verteidigen, unser fanatischer Trotz. Je größer die Gefahren um uns sein mögen, um so kostbarer erscheint uns der Schatz dieser unserer Gemeinschaft. Um so wichtiger ist aber auch die Erkenntnis, daß in ihrer Erschließung und Förderung die stärkste Kraft der deutschen Lebensbehauptung liegt. Wenn die andere Welt der plutokratischen Demokratien gerade gegen das nationalsozialistische Deutschland den wildesten Kampf ansagt und seine Vernichtung als oberstes Kriegsziel ausspricht, dann wird uns damit nur das bestätigt, was wir ohnehin wissen: daß nämlich der Gedanke der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft das deutsche Volk auch in den Augen unserer Gegner besonders gefährlich, weil unüberwindlich, macht. Über Klassen und Stände, Berufe, Konfessionen und alle übrige Wirrnis des Lebens hinweg erhebt sich die soziale Einheit der deutschen Menschen ohne Ansehung des Standes und der Herkunft, im Blute fundiert, durch ein tausendjähriges Leben zusammengefügt, durch das Schicksal auf Gedeih und Verderb verbunden. Die Welt wünscht unsere Auflösung. Unsere Antwort kann nur der erneute Schwur zur größten Gemeinschaft aller Zeiten sein. Ihr Ziel ist die deutsche Zersplitterung. Unser Glaubensbekenntnis : die deutsche Einheit. Ihre Hoffnung ist der Erfolg der kapitalistischen Interessen . Unser Wille ist der Sieg der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft ! Vor fünf Jahren wurde an diesem Tag die allgemeine Wehrpflicht verkündet! In fast fünfzehnjähriger mühevoller Arbeit hat der Nationalsozialismus das deutsche Volk aus dem Zustand der tragischen Verzweiflung erlöst, in einer einmaligen geschichtlichen Arbeit das Gewissen der Nation wieder aufgerichtet 184

und die erbärmlichen Geister der defaitistischen Kapitulation verscheucht, die allgemeinen politischen Voraussetzungen zur Wiederaufrüstung geschaffen. Trotzdem war ich jahrelang bereit, der Welt die Hand zu einer wirklichen Verständigung zu reichen. Sie stieß den Gedanken einer Völkerversöhnung auf der Basis gleicher Rechte aller zurück. Als Nationalsozialist und Soldat habe ich in meinem Leben nun stets den Grundsatz hochgehalten, das Recht meines Volkes entweder im Frieden sicherzustellen oder wenn notwendig - es im Kampf zu erzwingen.. Als Führer der Nation, als Kanzler des Reiches und als Oberster Befehlshaber der deutschen Wehrmacht lebe ich daher nur noch einer einzigen Aufgabe : Tag und Nacht an den Sieg zu denken und für ihn zu ringen, zu arbeiten und zu kämpfen und, wenn notwendig, auch mein eigenes Leben nicht zu schonen in der Erkenntnis, daß dieses Mal die deutsche Zukunft für Jahrhunderte entschieden wird. Als einstiger Soldat des großen Krieges aber habe ich an die Vorsehung nur eine einzige demutsvolle Bitte zu richten : möge sie uns alle der Gnade teilhaftig werden lassen, das letzte Kapitel des großen Völkerringens für unser deutsches Volk in Ehren abzuschließen. Dann werden sich die Geister der gefallenen Kameraden aus ihren Gräbern erheben und all denen danken, die durch ihren Mut und ihre Treue nunmehr wiedergutmachen, was eine einzige schwache Stunde an ihnen und an unserem Volk einst gesündigt hat. Unser Bekenntnis an diesem Tag sei daher der feierliche Schwur: Der von den kapitalistischen Machthabern Frankreichs und Englands dem Großdeutschen Reich aufgezwungene Krieg muß zum glorreichsten Sieg der deutschen Geschichte werden !

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Der großdeutsche Freiheitskampf

II. Band

Vorwort zum zweiten Band

Der erste Band der Reden des Führers im Kriege endet mit der Ansprache anläßlich des Heldengedenktages 1940. Der vorliegende zweite Band, den ich hiermit der Offentlichkeit übergebe, findet seinen Abschluß in der Rede, die der Führer am Heldengedenktag des Jahres 1941 in Berlin hielt. Er umfaßt damit die zweite Phase des großdeutschen Freiheitskampfes, jenes Jahr, in dem die Würfel des Schicksals der Welt fielen und das von der Geschichte einst als das Jahr der Entscheidung bezeichnet werden wird. Im Gedenken an die unsterblichen Lorbeeren der deutschen Truppen im Weltkriege, in Würdigung der heroischen Taten der großdeutschen Wehrmacht im Polenfeldzug und in Ahnung der kommenden Ereignisse sprach der Führer am 10. März 1940 die stolzen Worte : ,,Kein Volk hat mehr Recht, seine Helden zu feiern, als das deutsche." Und wenn es noch eines letzten Beweises für die Wahrheit dieser Feststellung bedurft hätte : Zu Lande, zu Wasser und in der Luft hat ihn die deutsche Wehrmacht in diesem hinter uns liegenden Jahre lückenlos erbracht ! Niemand in Deutschland hat, als die große Offensive im Westen begann, auch nur einen Augenblick an dem Sieg gezweifelt. Daß aber Frankreich, das bis dahin die stärkste Militärmacht auf dem Kontinent war und auf die Unangreifbarkeit der Maginotlinie pochte, binnen weniger Wochen besiegt am Boden lag, übertraf alle Erwartungen. Ein großes Wunder war geschehen!

Dies aber ist das Wunder des deutschen Sieges : die gegenseitige Ergänzung und harmonische Verbindung von Führer, Wehrmacht und Volk. Eine starke, in sich geschlossene, unbeugsame Nation und eine in Geist, Organisation und Aus-

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rüstung unvergleichliche Wehrmacht unter einer genialen politischen und militärischen Führung !

Denn, was bisher nur wenige wissen und ahnen konnten jetzt wurde es vor dem ganzen deutschen Volke, wurde es vor der Welt offenbar: daß wir in Adolf Hitler nicht nur den überragenden Staatsmann sehen dürfen, sondern daß in ihm auch das Genie des Feldherrn in unerhörter Vollendung lebendig ist. Seine kühnen Entschlüsse angesichts drohender Gefahren, seine bis ins kleinste durchdachten Operationspläne und ihre todesmutige, durch einzigartigen Einsatz unserer Truppen ermöglichte Durchführung sind gleichermaßen in die Geschichte eingegangen. Wo England, getreu seinen seit drei Jahrhunderten erprobten Methoden, mit Ränken und Intrigen andere Völker für seine Interessen in den Kampf schickte, da mußte es eine herbe Enttäuschung erleben. Überall kam der Führer durch blitzschnelles Handeln den arglistigen Anschlägen Albions zuvor und schlug den Gegner mit den Waffen, die Deutschland treffen sollten. Und England, das gehofft hatte, mit Einkreisung und Blockade Deutschland auf die Knie zu zwingen, sieht sich heute politisch isoliert und spürt zum ersten Male selbst empfindlich die Auswirkungen des von ihm erfundenen Blockadekrieges. Noch kämpft es, aber es kämpft mit der Verzweiflung des gestellten Verbrechers, des Brandstifters, dessen Überwältigung nur noch eine Frage der Zeit ist. So hat dieses Jahr des Kampfes , dessen Spiegelbild uns aus

diesen Blättern entgegenleuchtet, zwar nicht den Abschluß des gewaltigen Völkerringens gebracht, aber Deutschlands Stellung hat sich in dieser Zeit in entscheidender Weise ausgeweitet und gefestigt. Ausgedehnte Gebiete sind in deutscher Hand, nahezu der gesamte europäische Kontinent ist der britischen Einflußsphäre entzogen ; eine Reihe von Staaten hat sich zur Politik der Achse bekannt; Italien ficht als Verbündeter an der Seite Deutschlands. Damit aber ist dieser Krieg aus dem Stadium eines ausschließlichen Kampfes Deutschlands um seine Freiheit und

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Unabhängigkeit herausgetreten und zu einem Kampfe der Völker gegen die anmaßende Unterdrückung und Ausbeutung durch den jüdisch-britischen Kapitalismus geworden. Wiederum, wie schon einmal in der Geschichte, ist dem Reiche die tragende Mission in diesem Kampfe zugefallen, an dessen Ausgang eine dauerhafte Neuordnung Europas steht. Mit unerbittlicher Entschlossenheit ist das deutsche Volk, des Endsieges gewiß, zum letzten Waffengang angetreten . März 1941.

Philipp Bouhler.

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Am 10. März beginnen die Westmächte mit ihren Absichten der Kriegsausweitung stärker hervorzutreten. Eine ihrer Hoffnungen wird durch den russisch-finnischen Friedensvertrag zu Moskau vom 13. März zunichte gemacht. Am 18. März trifft sich der Führer mit dem Duce auf dem Brenner. Am 19. März gibt Premierminister Chamberlain im Unterhaus die Absicht der Westmächte zu , in Norwegen mit einem Heer von ungefähr 100 000 Mann zu landen . In Paris verstärkt England seinen Einfluß. Daladier wird gestürzt. Der bisherige Finanzminister Reynaud wird mit der Neubildung der Regierung betraut. Die Neutralitätsverletzungen durch Feindflieger nehmen zu. Offen wird zugegeben, daß auch die Neutralität der norwegischen Gewässer in Zukunft nicht mehr respektiert wird. Am 5. April wird der Versuch Englands aufgedeckt, die Donau am Eisernen Tor durch Sprengstoffanschläge unschiffbar zu machen. Am gleichen Tage erklärt Premierminister Chamberlain, daß die Rücksichtnahme auf die Rechte und Interessen der Neutralen nunmehr aufhören müsse. Am 8. April teilen die Westmächte Norwegen mit, daß sie in den norwegischen Gewässern Minen gelegt haben, um die Zufuhr nach Deutschland zu unterbinden. Am 9. April handelt der Führer. Die deutsche Wehrmacht übernimmt auf seinen Befehl den bewaffneten Schutz Norwegens und Dänemarks. Noch am selben Tage sind alle militärisch wichtigen Stützpunkte beider Länder in deutscher Hand. Schweden erklärt sich für neutral. Die deutsche Luftwaffe stellt fest, daß sich feindliche Truppentransporte auf dem Wege nach Norwegen befinden. Der Führer ist ihnen um 10 Stunden zuvorgekommen.

13 Freiheitskampf I/II

Britische Versuche, über Narvik in Nordnorwegen durchzudringen, scheitern . Die Torpedoboote unter dem Kommando des Kommodore Bonte bedecken sich mit unsterblichem Ruhm. Während die deutschen Truppen im Kampf den Norden des Reiches sichern, erläßt der Führer einen Aufruf zum Kriegshilfswerk des Roten Kreuzes.

Zum Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz

Seit sieben Monaten setzt der deutsche Soldat zu Lande, zu Wasser und in der Luft sein Leben zum Schutze der Heimat ein. Dafür erwartet er, daß ihm die Heimat, wenn er verwundet oder krank wird, auf das beste pflegt und betreut. Für diese Aufgabe stehen die Männer und Frauen des Deutschen Roten Kreuzes, mit den besten Erfahrungen und technischen Mitteln ausgerüstet, Tag und Nacht zur Verfügung, So mannigfach. die Tätigkeit des Deutschen Roten Kreuzes ist, so groß ist auch der Bedarf an Mitteln. Ich habe daher für die kommenden Monate die Durchführung des Kriegshilfswerkes für das Deutsche Rote Kreuz angeordnet und rufe das deutsche Volk auf, durch Spenden für das Kriegshilfswerk sich der Opfer der Soldaten würdig zu erweisen.

Berlin, 17. April 1940. Adolf Hitler.

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Am 20. April begeht das deutsche Volk den 51. Geburtstag des Führers. Am 21. April wird die Landverbindung von Oslo über Kristiansand mit Stavanger hergestellt, Gjoevik und Lillehammer werden eingenommen . Am 24. April eröffnet die britische Luftwaffe durch Bombardierung nichtmilitärischer Ziele auf der Insel Sylt den Luftkrieg gegen unverteidigte Orte. Am 30. April stellen deutsche Truppen die Landverbindung Oslo-Drontheim her. . Am gleichen Tage richtet der Führer an die in Norwegen kämpfenden Truppen folgenden Tagesbefehl:

Tagesbefehl des Führers an die Soldaten des norwegischen Kriegsschauplatzes

Soldaten des norwegischen Kriegsschauplatzes ! In unbändigem Vorwärtsdrängen haben deutsche Truppen heute die Landverbindung zwischen Oslo und Drontheim hergestellt. Damit ist die Absicht der Alliierten, uns doch noch durch eine nachträgliche Besetzung norwegischen Bodens auf die Knie zwingen zu können, endgültig gescheitert. Einheiten des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe haben in vorbildlichem Zusammenwirken eine Leistung vollbracht, die in ihrer Kühnheit unserer jungen deutschen Wehrmacht zur höchsten Ehre gereicht. Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften ! Ihr habt auf dem norwegischen Kriegsschauplatz gegen alle Unbilden zur See, zu Lande und in der Luft und gegen den Widerstand des Feindes gekämpft. Ihr habt die ungeheuerliche Aufgabe, die ich im Glauben an Euch und Eure Kraft stellen mußte, gelöst. Ich bin stolz auf Euch. Die Nation spricht Euch durch mich ihren Dank aus. Zum äußeren Zeichen der Anerkennung und dieses Dankes verleihe ich dem Oberbefehlshaber in Norwegen, General v. Falkenhorst, das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz. Ich werde auf Vorschlag Eurer Oberbefehlshaber auch die Tapfersten unter Euch auszeichnen. Der höchste Lohn für Euch alle darf aber schon jetzt die Überzeugung sein, daß Ihr im schwersten Schicksalskampf unseres Volkes um Sein oder Nichtsein einen entscheidenden Beitrag geleistet habt. Ich weiß, Ihr werdet die Euch gestellte Aufgabe auch fernerhin erfüllen. Es lebe unser Großdeutschland ! Berlin, am 30. April 1940. Adolf Hitler.

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Die englischen Truppen schiffen sich am 2. Mai bei Andalsnes ein und lassen die dort kämpfenden norwegischen Truppen im Stich. Am 6. Mai erklärt das Oberkommando der Wehrmacht die Befriedungsaktion in Mittel- und Südnorwegen für abgeschlossen. Am 9. Mai richtet der Führer an den Oberbefehlshaber der deutschen Truppen in Norwegen folgenden Befehl:

An den Oberbefehlshaber

der deutschen Truppen in Norwegen

Entgegen dem Willen des deutschen Volkes und seiner Regierung haben König Haakon von Norwegen und sein Kabinett zum Kriege aufgefordert. In diesem Kampfe konnten folgende Feststellungen gemacht werden : Anläßlich des Krieges im Osten wurden von den Polen deutsche Soldaten, die das Unglück hatten, verwundet oder unverwundet in ihre Hände zu fallen, meist in der grausamsten Weise mißhandelt und zu Tode massakriert. Zum Unterschied muß von der norwegischen Armee festgestellt werden, daß sich in ihr nicht ein Fall einer solchen entwürdigenden Entartung der Kriegführung gezeigt hat. Der norwegische Soldat hat alle feigen und hinterlistigen Mittel, wie sie bei den Polen an der Tagesordnung waren, verabscheut. Er hat offen und ehrlich gekämpft und unsere Verwundeten und Gefangenen nach seinem besten Vermögen anständig behandelt, geachtet und versorgt. Die Zivilbevölkerung hat eine ähnliche Haltung bewiesen. Sie beteiligte sich nirgends am Kampf und nahm sich in fürsorglicher Weise unserer Verletzten an. Ich habe mich daher entschlossen, in Würdigung dieser Umstände die Genehmigung zu erteilen, die gefangenen norwegischen Soldaten wieder in Freiheit zu setzen . Nur die Berufssoldaten müssen so lange in Haft behalten werden, bis die ehemalige norwegische Regierung ihren Aufruf zum Kampfe gegen Deutschland zurückgezogen hat oder bis sich Offiziere und Soldaten durch feierliches Ehrenwort im einzelnen verpflichten, unter keinen Umständen an weiteren Kampfhandlungen gegen Deutschland teilzunehmen. Berlin, 9. Mai 1940. Adolf Hitler.

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Im geheimen Einvernehmen mit den angeblich neutralen Regierungen der Niederlande, Belgiens und Luxemburgs bereiten sich die englischen und französischen Armeen vor, durch deren Länder in das Reichsgebiet vorzustoßen .

Im Morgengrauen des 10. Mai marschiert daher das deutsche Heer über die Reichsgrenzen nach Belgien, Holland und Luxemburg ein. Der Führer begibt sich zur Leitung der Gesamtoperationen an die Front. Er erläßt folgenden Aufruf:

An die Soldaten der Westfront

Soldaten der Westfront ! Die Stunde des entscheidendsten Kampfes für die deutsche Nation ist gekommen. Seit 300 Jahren war es das Ziel der englischen und französischen Machthaber, jede wirkliche Konsolidierung Europas zu verhindern, vor allem aber Deutschland in Schwäche und Ohnmacht zu erhalten. Zu diesem Zwecke hat allein Frankreich in zwei Jahrhunderten an Deutschland 31mal den Krieg erklärt. Seit Jahrzehnten ist es aber auch das Ziel der britischen Weltbeherrscher, Deutschland unter allen Umständen an seiner Einigung zu verhindern, dem Reich aber jene Lebensgüter zu verweigern, die zur Erhaltung eines 80 -Millionen - Volkes notwendig sind. England und Frankreich haben diese ihre Politik durchgeführt, ohne sich um das Regime zu kümmern, das jeweils in Deutschland herrschte. Was sie treffen wollten, war immer das deutsche Volk. Ihre verantwortlichen Männer geben dieses Ziel auch heute ganz offen zu . Deutschland soll zerschlagen und in lauter kleine Staaten aufgelöst werden. Dann verliert das Reich seine politische Macht und damit die Möglichkeit, dem deutschen Volke seine Lebensrechte auf dieser Erde zu sichern. Aus diesem Grunde hat man auch alle meine Friedensversuche zurückgewiesen und uns am 3. September vorigen Jahres den Krieg erklärt. Das deutsche Volk hatte keinen Haß und keine Feindschaft zum englischen oder zum französischen Volke. Es steht aber heute vor der Frage, ob es leben oder ob es untergehen will. In wenigen Wochen hatten die tapferen Truppen unserer Armeen den von England und Frankreich vorgeschickten polnischen Gegner niedergeworfen und damit die Gefahr aus dem Osten beseitigt. Daraufhin haben England und Frankreich beschlossen, Deutschland vom Norden her anzugreifen. Seit dem 9. April hat die deutsche Wehrmacht auch diesen Versuch im Keime erstickt. 201

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Nun ist das eingetroffen, was wir schon seit vielen Monaten immer als eine drohende Gefahr vor uns sahen. England und Frankreich versuchen unter Anwendung eines gigantischen Ablenkungsmanövers im Südosten Europas, über Holland und Belgien zum Ruhrgebiet vorzustoßen. Soldaten der Westfront ! Damit ist die Stunde nun für Euch gekommen, der heute beginnende Kampf entscheidet das Schicksal der deutschen Nation für die nächsten tausend Jahre ! Tut jetzt Eure Pflicht ! Das deutsche Volk ist mit seinen Segenswünschen bei Euch.

Berlin, 10. Mai 1940.. Adolf Hitler.

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Am 11. Mai fällt das stärkste Fort der Festung Lüttich, Eben Emael. Deutsche Truppen besetzen die holländische Provinz Groningen. Premierminister Chamberlain tritt zurück. An seiner Stelle wird der bisherige Erste Lord der Admiralität, Winston Churchill, ernannt. Nach dem erstmaligen Einsatz von Fallschirmjägern in diesem Kriege kapituliert am 14. Mai die Stadt Rotterdam. Der holländische Oberbefehlshaber gibt den aussichtslosen Widerstand auf und befiehlt der holländischen Armee die Einstellung des Kampfes.

Am 16. Mai richtet der Führer an die in Holland eingesetzten Truppen folgenden Aufruf:

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An die Soldaten des holländischen Kriegsschauplatzes

Soldaten des holländischen Kriegsschauplatzes ! In fünf Tagen habt Ihr eine starke, wohlvorbereitete Armee, die sich hinter fast unüberwindlich erscheinenden Hindernissen und militärischen Befestigungen zähe verteidigte, angegriffen, ihre Luftwaffe ausgeschaltet und sie endlich zur Übergabe gezwungen. Ihr habt damit eine Leistung vollbracht, die einzigartig ist. Ihre militärische Bedeutung wird die Zukunft erweisen. Nur durch Eure vorbildliche Zusammenarbeit, durch die ebenso entschlossene Führung wie die Tapferkeit der Soldaten, besonders aber durch den heroischen Einsatz der todesmutigen Fallschirm- und Luftlandetruppen ist dieser Erfolg möglich geworden. Ich spreche Euch im Namen des deutschen Volkes den Dank und meine Bewunderung aus.

Führerhauptquartier, am 16. Mai 1940. Adolf Hitler.

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Am 16. Mai wird die Maginotlinie, südlich Maubeuge, auf einer Breite von 100 km durchbrochen.

Die belgische Regierung flüchtet nach Ostende. Am 17. Mai fällt Brüssel kampflos in die Hände der deutschen Truppen. Am 18. Mai verkündet der Führer die Wiedervereinigung von Eupen, Malmedy und Moresnet mit dem Reich:

Erlaß des Führers über die Wiedervereinigung der Gebiete von Eupen, Malmedy und Moresnet mit dem Deutschen Reich vom 18. Mai 1940

Die durch das Versailler Diktat vom Deutschen Reich abgetrennten und Belgien einverleibten Gebiete sind wieder in deutschem Besitz. Innerlich sind sie Deutschland stets verbunden geblieben. Sie sollen daher auch nicht vorübergehend als besetztes Feindesland angesehen und behandelt werden. Ich bestimme daher schon jetzt :

I. Die durch das Versailler Diktat vom Deutschen Reich abgetrennten Gebiete von Eupen, Malmedy und Moresnet sind wieder Bestandteile des Deutschen Reichs. II. Die genannten Gebiete werden der Rheinprovinz (Regierungsbezirk Aachen) zugeteilt.

III. Bestimmungen über die Ausführung dieses Erlasses behalte ich mir vor . Führerhauptquartier, den 18. Mai 1940. Der Führer und Reichskanzler

gez. Adolf Hitler. Der Vorsitzende des Ministerrats für die Reichsverteidigung gez. Göring , Generalfeldmarschall.

Der Reichsminister des Auswärtigen gez. von Ribbentrop . Der Reichsminister des Innern gez. Frick. Der Reichsminister und Chef der Reichskanzlei gez. Dr. Lammers.

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Am 20. Mai findet unter der Leitung des Führers die große Angriffsoperation im Westen ihre erste Auswirkung: Die französische 9. Armee ist zerschlagen. Panzerkorps und motorisierte Truppen sind über Arras und Amiens nach Abbeville vorgestoßen. Damit ist die Abdrängung aller nördlich der Somme befindlichen französischen, englischen und belgischen Truppen zur Kanalküste eingeleitet. Am gleichen Tag wird der Oberkommandierende der französischen Armee, General Gamelin, abgesetzt. An seine Stelle tritt General Weygand .

Am 24. Mai fällt Boulogne. Nach der Einnahme von Calais am 25. Mai erreicht die Einkreisung des Feindes in Belgisch- und Französisch- Flandern am 27. Mai ihren Höhepunkt. Versuche der feindlichen Panzerwaffe, einen Ausweg nach Süden zu schaffen, scheitern.

Am selben Tage bittet der König der Belgier um Waffenruhe. Er nimmt die deutsche Forderung auf bedingungslose Kapitulation an. Damit hat die belgische Armee in Stärke von etwa einer halben Million Mann zu bestehen aufgehört. Am 31. Mai meldet der deutsche Wehrmachtbericht die völlige Vernichtung des Feindes in Flandern. Am 1. Juni ordnet der Führer durch einen Erlaß die Freilassung der holländischen Kriegsgefangenen an:

To Die me

Erlaß des Führers vom 1. Juni 1940

Das deutsche Angebot zur Übernahme des Schutzes der Niederlande gegen die erwiesene Absicht der Westmächte, Holland zum Aufmarschgebiet gegen das Ruhrgebiet zu machen, stieß bei der holländischen Regierung infolge ihres geheimen Einvernehmens mit den Westmächten auf vorsätzliche Ablehnung. Sie überantwortete damit Volk und Land dem Schrecken eines Krieges, brachte sich aber selbst in Sicherheit außer Landes.

Die deutsche Wehrmacht hat in dem hierdurch notwendig gewordenen Kampfe mit der niederländischen Armee jede nur mögliche Rücksicht auf den Schutz der Bevölkerung und die Erhaltung des Landes genommen. Dieser Einstellung deutscherseits kam die Haltung sowohl des holländischen Militärs als auch der holländischen Zivilbevölkerung in hohem Ausmaße entgegen. Sie entsprach dem kulturellen und sittlichen Stande des uns Deutschen stammesmäßig verwandten niederländischen Volkes. Die verantwortlichen Einzelpersonen, die deutsche Fallschirmjäger in Gefängnisse gesperrt, wie Verbrecher behandelt und dann den Engländern ausgeliefert haben, werden zur Verantwortung gezogen werden. Der holländische Soldat aber hat überall offen und ehrlich gekämpft und unsere Verwundeten und Gefangenen entsprechend gut behandelt. Die Zivilbevölkerung hat nicht am Kampf teilgenommen und ebenfalls die Gesetze der Menschlichkeit gegenüber unseren Verwundeten erfüllt. Ich habe mich daher auch für Holland entschlossen, die Genehmigung zur Freilassung der gefangenen holländischen Soldaten zu erteilen. Die Hälfte der holländischen Armee wird mit sofortiger Wirkung entlassen. In erster Linie kommen holländische Wehrmachtangehörige in Frage, die in der Landwirtschaft, in Bergwerken, in der Nahrungsmittelindustrie, in der Bauindustrie und in verwandten Betrieben tätig sind. Die übrigen Angehörigen der holländischen Armee sollen allmählich demobilisiert werden, um die Wirtschaft nicht zu überlasten und Arbeitslosigkeit hervorzurufen. Sinngemäß gelten dieselben Bestim-

14 Freiheitskampf I/II

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mungen für diejenigen holländischen Soldaten, die sich in Deutschland in Kriegsgefangenschaft befinden. Für die holländischen Berufssoldaten werde ich eine Entscheidung noch treffen. Führerhauptquartier, 1. Juni 1940. Adolf Hitler.

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Die völlige Vernichtung des Feindes vor Dünkirchen nimmt ihren Fortgang. Unter Zurücklassung unübersehbaren Materials fliehen die Engländer auf die Schiffe, die zum großen Teil den Angriffen der deutschen Luftwaffe zum Opfer fallen. Trotzdem diese Flucht durch die Auflösung der englischen Truppen gekennzeichnet war, nennt sie die Presse Londons in völliger Umkehrung der wahren Sachlage einen „ glorreichen Rückzug“. Mit der Einnahme von Dünkirchen am 4. Juni ist die militärische Trennung Englands und Frankreichs vollzogen. Am 5. Juni gibt das Oberkommando der Wehrmacht einen Gesamtbericht über das Ergebnis der siegreich beendeten Schlacht in Flandern : 1200 000 Gefangene, Waffen und Material von 75–80 Divisionen erbeutet oder zerstört, 3500 Flugzeuge vernichtet. Der Führer erläßt folgende Aufrufe an die siegreichen Truppen der Westfront an das deutsche Volk :

An die Soldaten der Westfront

Soldaten der Westfront!

Dünkirchen ist gefallen ! 40 000 Franzosen und Engländer sind als letzter Rest einstiger großer Armeen gefangen. Unübersehbares Material wurde erbeutet. Damit ist die größte Schlacht der Weltgeschichte beendet. Soldaten ! Mein Vertrauen zu Euch war ein grenzenloses. Ihr habt mich nicht enttäuscht. Der kühnste Plan der Kriegsgeschichte wurde durch Eure beispiellose Tapferkeit, durch Eure Kraft des Ertragens großer Strapazen, härtester Anstrengungen und Mühen verwirklicht. In wenigen Wochen habt Ihr im schweren Kampf gegen oft überaus tapfere Gegner zwei Staaten zur Kapitulation gezwungen, Frankreichs beste Divisionen vernichtet, das britische Expeditionskorps geschlagen, gefangen oder vom Kontinent verjagt. Alle Verbände der Wehrmacht zu Lande und in der Luft überboten sich gegenseitig im edelsten Wetteifer des Einsatzes für unser Volk und das Großdeutsche Reich. Tapfere Männer unserer Kriegsmarine nahmen an diesen Taten teil. Soldaten ! Viele von Euch haben ihre Treue mit dem Leben besiegelt, andere sind verwundet. Die Herzen unseres Volkes sind in tiefer Dankbarkeit bei diesen und bei Euch. Die plutokratischen Machthaber Englands und Frankreichs aber, die sich verschworen haben, das Aufblühen einer neuen besseren Welt mit allen Mitteln zu verhindern, wünschen die Fortsetzung des Krieges. Ihr Wunsch soll in Erfüllung gehen ! Soldaten ! Mit dem heutigen Tage tritt die Westfront wieder an. Zu Euch stoßen zahllose neue Divisionen, die zum ersten Male den Gegner sehen und schlagen werden. Der Kampf um die Freiheit unseres Volkes, um Sein oder Nichtsein für jetzt und für alle Zukunft wird damit fortgesetzt bis zur Vernichtung jener feindlichen Machthaber in London und Paris , die auch jetzt noch glauben, im Kriege das bessere Mittel zur

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Verwirklichung ihrer völkerfeindlichen Pläne sehen zu können. Ihre geschichtliche Belehrung wird unser Sieg sein! Ganz Deutschland aber ist wieder im Geiste bei Euch.

Führerhauptquartier, am 5. Juni 1940. Adolf Hitler.

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An das deutsche Volk

Die größte Schlacht aller Zeiten wurde durch unsere Soldaten siegreich beendet. In wenigen Wochen sind über 1,2 Millionen Gegner in unsere Gefangenschaft gefallen. Holland und Belgien haben kapituliert. Das britische Expeditionsheer ist zum größten Teil vernichtet, zum anderen gefangen oder vom Festland verjagt. Drei französische Armeen haben aufgehört zu existieren. Die Gefahr eines Einbruches der Feinde in das Ruhrgebiet ist damit endgültig beseitigt. Deutsches Volk ! Diese geschichtlich glorreichste Tat haben Deine Soldaten unter dem Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit mit beispiellosen Anstrengungen blutig erkämpft. Ich befehle deshalb , von heute ab in ganz Deutschland auf die Dauer von acht Tagen zu flaggen. Es soll dies eine Ehrung unserer Soldaten sein. Ich befehle weiter auf die Dauer von drei Tagen das Läuten der Glocken. Ihr Klang möge sich mit den Gebeten vereinen, mit denen das deutsche Volk seine Söhne von jetzt ab wieder begleiten soll. Denn heute morgen sind die deutschen Divisionen und Luftgeschwader erneut angetreten zur Fortsetzung des Kampfes für die Freiheit und Zukunft unseres Volkes !

Führerhauptquartier, am 5. Juni 1940. Adolf Hitler.

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Am 6. Juni tritt der bisherige französische Außenminister Daladier zurück. Am selben Tage wird die von den Franzosen in Eile ausgebaute Weygand- Linie durch die deutschen Truppen durchbrochen.

Am 7. und 8. Juni nimmt die Offensive in Nordfrankreich immer größere Ausmaße an. Die Weygand- Linie ist überall durchstoßen. Am 9. Juni wird die Aisne an mehreren Stellen überschritten. Am gleichen Tage findet ein siegreiches Seegefecht schwerer deutscher Marineeinheiten in der nördlichen Nordsee mit englischen Seestreitkräften statt. Dabei werden der Flugzeugträger ,,Glorious" sowie eine Reihe weiterer englischer Marinefahrzeuge versenkt. Am 10. Juni ziehen die Engländer ihre bei Narvik gelandeten Truppen auf die Schiffe zurück und überlassen den Rest der norwegischen Armee sich selbst. Diese bietet ihre Kapitulation an. Damit hat der heldenhafte Widerstand der Kampfgruppe Narvik gegen die englische Übermacht durch den Sieg den verdienten Lohn erhalten. Am gleichen Tage tritt Italien in den Krieg gegen England und Frankreich ein. Der Duce spricht in Rom zum italienischen Volk. Der Führer telegraphiert an den König von Italien und an den Duce:



An Seine Majestät den König von Italien und Kaiser von Äthiopien

Seiner Majestät dem König von Italien, Kaiser von Äthiopien, Rom Die Vorsehung hat es gewollt, daß wir entgegen unseren eigenen Absichten gezwungen sind , die Freiheit und Zukunft unserer Völker im Kampf gegen England und Frankreich zu verteidigen. In dieser historischen Stunde, in der sich unsere Armeen zu treuer Waffenbrüderschaft vereinen , drängt es mich, Eurer Majestät meine herzlichsten Grüße zu übermitteln . Ich bin der festen Überzeugung, daß die gewaltige Kraft Italiens und Deutschland den Sieg über unsere Gegner davontragen wird. Die Lebensrechte unserer beiden Völker werden für alle Zeiten gesichert sein.

Führerhauptquartier, den 10. Juni 1940. Adolf Hitler.

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An den Duce des faschistischen Italiens

Sr. Exzellenz

dem Königlich Italienischen Regierungschef Rom Cav. Benito Mussolini Duce! Die weltgeschichtliche Entscheidung, die Sie heute verkündeten, hat mich auf das tiefste bewegt. Das ganze deutsche Volk denkt in diesem Augenblick an Sie und Ihr Land. Die deutsche Wehrmacht freut sich, im Kampfe an der Seite der italienischen Kameraden stehen zu können. Im September des vergangenen Jahres haben die britischen Machthaber dem Deutschen Reich ohne Grund den Krieg erklärt. Sie lehnten jedes Angebot einer friedlichen Regelung ab. Auch Ihr Vermittlungsvorschlag, Duce, wurde damals mit einem harten ,,Nein" bedacht. Die steigende Mißachtung der nationalen Lebensrechte Italiens durch die Machthaber in London und Paris hat uns nun, die wir weltanschaulich durch unsere beiden Revolutionen, politisch durch die Verträge schon immer auf das engste verbunden waren, im großen Kampfe um die Freiheit und Zukunft unserer Völker endgültig zusammengeführt. Duce des faschistischen Italiens ! Nehmen Sie die Versicherung der unlösbaren Kampfgemeinschaft des deutschen Volkes mit dem italienischen Volke entgegen. Ich selbst sende Ihnen wie immer in treuer Kameradschaft die herzlichsten Grüße.

Führerhauptquartier, den 10. Juni 1940. Adolf Hitler.

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Am 12. Juni stehen die deutschen Truppen 20 km vor Paris. Die französische Regierung hat fluchtartig die Hauptstadt verlassen. Am gleichen Tage werden Seine und Marne an verschiedenen Stellen überschritten. In Norwegen werden alle noch bisher in der Hand des Feindes befindlichen Stützpunkte von den deutschen Truppen besetzt.

Damit ist die Aktion im Norden beendet. Der Führer erläßt an die Norwegenkämpfer folgenden Tagesbefehl:

An die Norwegenkämpfer

Soldaten! Der Feldzug in Norwegen ist beendet. Der britische Versuch, sich dieses für Deutschland lebenswichtigen Raumes zu bemächtigen, ist dank Eurem Todesmut, Eurer Opferbereitschaft und Eurer zähen Beharrlichkeit gescheitert. Ich habe die höchsten Anforderungen an Euch stellen müssen. Ihr habt sie mehr als erfüllt. Ich spreche meine Anerkennung und meinen Dank der Führung aus : Dem General der Infanterie von Falkenhorst für die Organisation und Leitung der gesamten Landoperationen, dem Generaladmiral Saalwächter, dem Admiral Carls und dem Vizeadmiral Lütjens für die Vorbereitung und den Einsatz der Kriegsmarine sowie dem Admiral Böhm für den Ausbau der Küstenverteidigung, dem Generaloberst Milch, dem Generalleutnant Geißler für den Einsatz und die Führung der Luftwaffe. Ich spreche meinen Dank und meine Anerkennung aus all den Soldaten des Heeres, der Marine und der Luftwaffe, die durch ihre Tapferkeit und ihren Opfermut von dem Deutschen Reich eine große Gefahr abwenden halfen. Ich sage diesen Dank besonders jenen namenlosen Soldaten,

deren Heldentum der Mitwelt leider so oft verborgen bleibt. Ich übermittle den Ausdruck der stolzen Bewunderung des deutschen Volkes den Kämpfern von Narvik. Sie alle, die dort im hohen Norden zusammenstanden, Soldaten der ostmärkischen Berge, Besatzungen unserer Kriegsschiffe, Fallschirmtruppen, Kampfflieger und Transporterpiloten, werden in die Geschichte eingehen als beste Repräsentanten höchsten deutschen Soldatentums. Dem Generalleutnant Dietl spreche ich für das ehrenvolle Blatt, das er dem Buch der deutschen Geschichte eingefügt hat, den Dank des deutschen Volkes aus. Führerhauptquartier, den 13. Juni 1940. Adolf Hitler.

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Deutsche Truppen marschieren am Morgen des 14. Juni kampflos in Paris ein, nachdem die französische Regierung die Hauptstadt im letzten Augenblick durch eine Erklärung ihres Festungscharakters entkleidet hat. Die französische Regierung flüchtet von Tours nach Bordeaux. Ministerpräsident Reynaud richtet Hilferuf nach Amerika.

einen

verzweifelten

Am 15. Juni fällt Verdun.

Über dem Schlosse von Versailles weht die Reichskriegsflagge. Der Führer empfängt den amerikanischen Zeitungskorrespondenten Karl von Wiegand:

Unterredung des Führers mit dem amerikanischen Korrespondenten Karl von Wiegand am 15. Juni 1940

Die Unterredung des Führers mit dem amerikanischen Korrespondenten Karl von Wiegand ging aus von der Frage nach der Einstellung Deutschlands zu Amerika. Hierzu erklärte der Führer, daß Deutschland einer der wenigen Staaten sei, die sich bisher von jeder Einmischung in amerikanische Verhältnisse zurückgehalten hätten. ,,Deutschland hat territoriale oder politische Interessen auf dem amerikanischen Kontinent weder früher gehabt, noch besitzt es solche heute. Wer das Gegenteil behauptet, lügt aus irgendwelchen Gründen vorsätzlich. Wie sich der amerikanische Kontinent daher sein Leben gestaltet" , so betonte der Führer,,,interessiert uns nicht. Die gilt nicht nur für Nordamerika, sondern ebenso für Südamerika.“ Zu der Monroedoktrin bemerkte der Führer: ,,Ich glaube nicht, daß eine Doktrin , wie sie Monroe proklamiert hat, als eine einseitige Inanspruchnahme der Nichteinmischung aufgefaßt werden konnte oder kann ; denn der Zweck der Monroedoktrin bestand nicht darin , zu verhindern, daß europäische Staaten sich in amerikanische Dinge einmischen ― was übrigens England, das selbst ungeheure territoriale und politische Interessen in Amerika besitzt, fortgesetzt tut , sondern daß ebenso Amerika sich nicht in europäische Angelegenheiten einmengt. Die Tatsache, daß George Washington selbst eine derartige Warnung an das amerikanische Volk ergehen ließ , bestätigt die Logik und Vernünftigkeit dieser Auslegung. Ich sage daher : Amerika den Amerikanern, Europa den Europäern !“ Nach Deutschlands Haltung zu dem von Präsident Roosevelt angekündigten Aufrüstungsprogramm Amerikas gefragt, erwiderte der Führer: ,,Ich halte mich an die Monroedoktrin auch bei der Beantwortung dieser Frage. Ich beurteile auch das Rüstungsprogramm der USA. nicht, es interessiert mich auch nicht. Ich

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arbeite selber gezwungenermaßen seit Jahren am größten Rüstungsprogramm der Welt und kann daher vor allem phantasievolle Schwätzereien von realen Möglichkeiten des praktischen Lebens sehr gut unterscheiden . Es scheinen über diesen Punkt sehr phantasievolle Anschauungen zu herrschen.“ Zu der Frage der Intervention Amerikas durch Lieferungen von Flugzeugen und Kriegsmaterial antwortete der Führer : ,,Die Intervention Amerikas mit Massenlieferungen von Flugzeugen und Kriegsmaterial kann den Ausgang dieses Krieges nicht ändern . Gründe dafür brauche ich nicht anzugeben. Die Wirklichkeit wird darüber entscheiden." Seine Auffassung zu den in Amerika so weitverbreiteten Nachrichten und Meldungen über eine angebliche deutsche fünfte Kolonne faßte der Führer folgendermaßen zusammen : „ Ich kann mir unter der sogenannten fünften Kolonne gar nichts denken, weil diese Kolonne außer in den Gehirnen von Phantasten oder als ein von gewissenloser Propaganda für durchsichtige Zwecke erfundenes Schreckgespenst nicht existiert. Wenn unfähige Regierungen ihre Völker erst in den Krieg hetzen und dann einen jammervollen Zusammenbruch erleben, ist es verständlich , daß sie die Schuld lieber auf andere abschieben wollen. Der Hauptzweck dieses Schlagwortes aber ist, einen Sammelbegriff zu schaffen für die natürlich in allen Ländern vorhandene innere Opposition. Diese Opposition hat mit Deutschland gar nichts zu tun. Eher im Gegenteil ! Es sind dies entweder radikalste Nationalisten oder international orientierte Kommunisten oder Pazifisten und andere Kriegsgegner. Allein weil es diese Politiker nicht zuwege bringen, mit ihrer eigenen Opposition auf anständigem Weg fertig zu werden, klagen sie diese Elemente des Landesverrats an und versuchen so, rechtswidrigen Methoden ein patriotisches Mäntelchen umzuhängen und sie vor den Augen der Welt durch die Erfindung des gruseligen Begriffs , fünfte Kolonne' moralisch zu motivieren. Unsere Gegner werden diesen Krieg verlieren, nicht, weil sie eine fünfte Kolonne, sondern weil sie korrupte, gewissenlose oder geistig beschränkte Politiker haben. Sie werden ihn verlieren, weil ihre militärische Organisation schlecht, ihre Kriegsführung wahrhaft miserabel ist. Deutschland wird diesen Krieg gewinnen, weil das deutsche Volk weiß , daß seine

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Sache gerecht ist, weil die deutsche militärische Organisation und Führung die bessere ist und weil wir die beste Armee und die beste Ausrüstung haben. Es war nie meine Absicht oder mein Ziel", so erklärte der Führer weiter,,,das britische Weltreich zu vernichten. Ich habe im Gegenteil noch vor Ausbruch des Krieges , der von England und Frankreich angezettelt wurde, der englischen Regierung Vorschläge unterbreitet, in denen ich so weit ging, Großbritannien die Hilfe des Reiches für die Existenz des Empire anzubieten. Ich hatte von England nichts weiter verlangt, als daß Deutschland als gleichberechtigt angesehen und behandelt werden sollte, daß England die deutsche Küste schützen sollte, falls Deutschland in einen Krieg verwickelt würde, und schließlich, daß man mir die deutschen Kolonien zurückgeben sollte. Und ich werde sie auch bekommen ! Man erklärte und schrieb dagegen in London in aller Offentlichkeit, daß der Nationalsozialismus vernichtet werden müsse, daß Deutschland aufgeteilt und vollständig entwaffnet und machtlos gemacht werden müsse. Niemals habe ich gleichartige Ziele und Absichten gegenüber England geäußert. Als aber England Schlacht um Schlacht verlor, flehten die Machthaber in London mit Tränen in den Augen Amerika an und erklärten, daß Deutschland das britische Weltreich bedrohe und zu zerschlagen suche. In diesem Krieg wird allerdings etwas vernichtet werden , nämlich eine kapitalistische Clique, die für ihre niederträchtigen persönlichen Interessen bereit war und ist, Millionen von Menschen vernichten zu lassen. Aber dies wird davon bin ich überzeugt. gar nicht von uns, sondern von ihren eigenen Völkern getan werden."

15 Freiheitskampf 1/11

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Am 17. Juni demissioniert das Kabinett Reynaud . An seine Stelle tritt ein Kabinett der Generale unter der Führung des greisen Marschalls Pétain. Der französische Widerstand ist gebrochen. Marschall Pétain spricht über den Rundfunk zum französischen Volk. Er gibt bekannt, daß Frankreich gezwungen ist, den Kampf aufzugeben. Er habe sich an die Reichsregierung mit der Bitte um die Einleitung von Waffenstillstandsverhandlungen gewandt. Südöstlich Besançon ist von den aus dem Norden Frankreichs vorstoßenden deutschen Truppen die Schweizer Grenze erreicht. Damit ist der Ring um die noch in Lothringen und dem Elsaß befindlichen französischen Kräfte geschlossen. Am 18. Juni treffen sich der Führer und der Duce in München, um die Stellungnahme der verbündeten Regierungen zu dem französischen Waffenstillstandsgesuch zu besprechen. Cherbourg in der Normandie ist durch schnelle Truppen genommen. Bei Rennes ist die Bretagne erreicht, zwischen Orleans und Nevers die Loire überschritten. In Burgund gehen schnelle Truppen in Richtung Lyon vor. Westlich Mülhausen vereinigen sich Panzer- und motorisierte Divisionen, die von Belfort kommen, mit den Truppen, die, über den Oberrhein vorgehend, die Maginot- Linie durchstoßen haben und schon tief in die Vogesen eingedrungen sind. Lunéville, die Festung Toul und Nancy sind genommen. Die Zahl der am 19. Juni eingebrachten Gefangenen übersteigt 200 000. Auf dem Münster zu Straßburg weht die Flagge des Großdeutschen Reiches. Am 21. Juni bestimmt der Führer als Ort der Waffenstillstandsverhandlungen mit Frankreich den Wald von Compiègne. Im historischen Salonwagen, in welchem Marschall Foch 1918 die französischen Waffenstillstandsbedingungen mitteilte, läßt er den französischen Bevollmächtigten die deutschen Bedingungen bekanntgeben. Nach Abschluß des Aktes von Compiègne gab der Führer folgende Befehle:

Befehl des Führers

1.

Der historische Wagen, der Gedenkstein und das Denkmal des gallischen Triumphes sind nach Berlin zu verbringen . 2. Züge sind zu vernichten. beiden der Steine Die Stellen und 3. Das Denkmal des Marschalls Foch ist unversehrt zu er-

halten.

Führerhauptquartier, 21. Juni 1940. Adolf Hitler.

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Am 22. Juni unterzeichnet Frankreich den Waffenstillstandsvertrag von Compiègne. Die noch in Elsaß- Lothringen eingeschlossenen französischen Armeen haben kapituliert. Insgesamt etwa eine halbe Million französischer Soldaten hat sich damit ergeben. Am 24. Juni fand um 19.15 Uhr bei Rom die Unterzeichnung des italienisch-französischen Waffenstillstandsvertrages statt. Am 25. Juni, 1.35 Uhr deutscher Sommerzeit, tritt auf beiden Seiten Waffenruhe ein . Der Krieg gegen Frankreich ist beendet.

Der Führer erläßt folgenden Aufruf:

An das deutsche Volk

Deutsches Volk! Deine Soldaten haben in knapp sechs Wochen nach einem heldenmütigen Kampf den Krieg im Westen gegen einen tapferen Gegner beendet. Ihre Taten werden in die Geschichte eingehen als der glorreichste Sieg aller Zeiten. In Demut danken wir dem Herrgott für seinen Segen. Ich befehle die Beflaggung des Reiches für zehn, das Läuten der Glocken für sieben Tage.

Führerhauptquartier, 24. Juni 1940. Adolf Hitler.

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Am 27. Juni erreichen die deutschen Truppen die spanische Grenze. Von der besetzten französischen Kanalküste aus starten von nun an deutsche Kampfflugzeuge in ununterbrochenem Einsatz zum Angriff auf England.. Am 3. Juli veröffentlicht das deutsche Auswärtige Amt die politischen Geheimakten des französischen Generalstabes, die unsere Truppen erbeuteten. Sie enthüllen mit unüberbietbarer Eindeutigkeit die Kriegsausweitungspläne Englands und Frankreichs.

Am 4. Juli beschießen englische Kampfschiffe im algerischen Hafen Oran französische Seestreitkräfte. Am 8. Juli bricht daraufhin Frankreich die diplomatischen Beziehungen zu England ab. Am 6. Juli zieht der Führer unter dem Jubel der Bevölkerung nach der siegreichen Beendigung des Krieges im Westen in die Reichshauptstadt ein. Am 19. Juli ergreift er vor dem Deutschen Reichstag das Wort:

Die Rede des Führers im Reichstag Berlin, den 19. Juli 1940

Abgeordnete ! Männer des Deutschen Reichstages ! Inmitten des gewaltigen Kampfes um die Freiheit und für die Zukunft der deutschen Nation habe ich Sie zu dieser Sitzung einberufen lassen. Die Gründe dafür liegen in der Notwendigkeit, unserem eigenen Volk die Einsicht in die historische Einmaligkeit der Vorgänge, die wir erlebten , zu erschließen, den verdienten Soldaten aber zu danken, sowie in der Absicht, zu versuchen, noch einen, und dieses Mal den letzten, Appell an die allgemeine Vernunft zu richten. Wer die auslösenden Momente dieser geschichtlichen Auseinandersetzung in Vergleich bringt zum Umfang, der Größe und Tragweite der militärischen Ereignisse, dem muß die Erkenntnis werden, daß Vorgänge und Opfer dieses Kampfes in keinem Verhältnis stehen zu den behaupteten Anlässen, es sei denn, daß diese Anlässe selbst nur Vorwände waren für verborgen liegende Absichten. Das Programm der nationalsozialistischen Bewegung war, insoweit es sich auf die künftige Ausgestaltung des Verhältnisses des Reiches zur Umwelt bezog, ein Versuch, die Revision des Versailler Vertrages unter allen Umständen - soweit aber irgend möglich auf friedlichem Wege - herbeizuführen . Diese Revision war eine naturnotwendige. Das Unhaltbare der Versailler Bestimmungen lag nicht nur in der demütigenden Diskriminierung, der Rechtlosmachung entsprechend der sichergestellten Entwaffnung des deutschen Volkes, sondern vor allem in der daraus abgeleiteten materiellen Zerstörung der Gegenwart und der beabsichtigten Vernichtung der Zukunft eines der größten Kulturvölker der Welt, in der vollständig sinnlosen Anhäufung riesiger Ländermengen unter der Herrschaft einiger Staaten, in der Beraubung der Unterlegenen um ihre unersetzbaren Lebensgrundlagen und unentbehrlichten Lebensgüter. Die Tatsache, daß schon während der Abfassung dieses Diktates einsichtige Männer auch auf der

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Seite unserer Gegner vor der endgültigen Verwirklichung der Bestimmungen dieses Wahnsinnswerkes warnten , ist ein Beweis für die sogar in diesen Reihen herrschende Überzeugung der Unmöglichkeit, dieses Diktat für die Zukunft aufrechterhalten zu können. Ihre Bedenken und ihre Proteste wurden allerdings mit der Versicherung zum Schweigen gebracht, daß der neugebildete Völkerbund in seinen Statuten die Möglichkeit einer Revision dieser Bestimmungen sicherstelle, ja dafür zuständig sei. Die Hoffnung auf eine Revision war demnach zu keiner Zeit als etwas Ungebührliches betrachtet worden , sondern als etwas Natürliches. Leider hat entsprechend dem Wollen der verantwortlichen Männer des Versailler Diktats die Genfer Institution sich nicht als eine Einrichtung zur Herbeiführung vernünftiger Revisionen betrachtet, sondern von Anfang an nur als Garant der rücksichtslosen Durchführung und Aufrechterhaltung der Versailler Bestimmungen. Alle Versuche des demokratischen Deutschlands, auf dem Revisionswege eine Gleichstellung des deutschen Volkes zu erreichen, blieben erfolglos. Es liegt nun im Interesse eines Siegers, die ihm nützlichen Bestimmungen als für alle heilig hinzustellen, im Wesen des Selbsterhaltungstriebes des Besiegten aber, sich die allgemeinen Menschenrechte wieder zurückzuholen. Für ihn hatte das Diktat eines übermütigen Gegners um so weniger Gesetzeskraft, als dieser Gegner damals kein ehrlicher Sieger war. Ein seltenes Unglück hatte es gewollt, daß das Deutsche Reich in den Jahren 1914-1918 sehr schlecht geführt war. Diesem und dem noch nicht anders belehrten Glauben und Vertrauen des deutschen Volkes in das Wort demokratischer Staatsmänner war unser Untergang zuzuschreiben. Daher war der britisch- französische Anspruch, das Versailler Diktat als eine Art internationale oder gar höhere Rechtsetzung auszugeben, für jeden ehrlichen Deutschen nichts anderes als eine freche Anmaßung, die Annahme aber, daß ausgerechnet englische oder französische Staatsmänner Hüter des Rechtes an sich oder gar der menschlichen Kultur wären, eine dumme Unverschämtheit. Eine Unverschämtheit, die durch ihre eigenen höchst minderwertigen Leistungen auf diesen Gebieten zur Genüge beleuchtet wird. Denn es ist selten die Welt mit einem größeren Minimum an Klugheit, Moral 232

und Kultur regiert worden als jener Teil, der zur Zeit dem Wüten gewisser demokratischer Staatsmänner ausgeliefert ist. Die nationalsozialistische Bewegung hat in ihrem Programm neben der inneren Erlösung aus den jüdisch- kapitalistischen Fesseln einer plutodemokratischen dünnen Ausbeuterschicht nach außen hin den Entschluß zur Befreiung des Reiches aus den Versailler Diktatfesseln verkündet. Die deutschen Forderungen dieser Revision waren naturnotwendige, für das Dasein und die Ehre eines jeden großen Volkes selbstverständliche. Sie werden von der Nachwelt einst wohl als unendlich maßvoll bezeichnet werden. Alle diese Forderungen aber mußten in der Praxis gegen den Willen der britisch-französischen Machthaber durchgesetzt werden. Wir alle sahen es nun erst recht als einen Erfolg der Führung des Dritten Reiches an, daß die Verwirklichung dieser Revision jahrelang ohne Krieg gelungen war. Nicht, weil wie die britischen und französischen Demagogen es wir behaupteten - zum Kriege ohnehin nicht in der Lage gewesen wären. Als es aber endlich schien, als ob es dank einer gewissen erwachenden Vernunft durch eine internationale Zusammenarbeit zur friedlichen Lösung auch der Restprobleme würde kommen können , da wurde die am 29. September 1938 in München in diesem Sinne getätigte Übereinkunft der vier wesentlich daran beteiligten großen Staaten in der öffentlichen Meinung zu London und Paris nicht nur nicht begrüßt, sondern als abscheuliches Schwächezeichen verdammt. Die blutbefleckten jüdisch-kapitalistischen Kriegshetzer sahen in der Möglichkeit des Gelingens einer solchen friedlichen Revision das Entschwinden greifbarer Anlässe für die Verwirklichung ihrer wahnsinnigen Pläne. Es trat wieder einmal jene Verschwörung erbärmlicher käuflicher politischer Kreaturen und geldgieriger Finanzmagnaten in Erscheinung, für die der Krieg ein willkommenes Mittel ist, ihre Geschäfte zu besserem Gedeihen zu bringen. Das internationale jüdische Völkergift begann immer mehr gegen jede gesunde Vernunft zersetzend zu arbeiten, die Literaten verstanden es, die anständigen Männer, die den Frieden wollten, als Schwächlinge, ja Landesverräter hinzustellen , die oppositionellen Parteien als fünfte Kolonne zu denunzieren, um so jeden inneren Widerstand gegenüber ihrer verbrecherischen Kriegspolitik 233

zu beseitigen. Juden und Freimaurer, Rüstungsfabrikanten und Kriegsgewinnler, internationale Händler, Börsenjobber fanden politische Subjekte, Desperados und Herostratennaturen, die den Krieg als das Ersehnens- und damit Wünschenswerte hinstellten. Diesen verbrecherischen Elementen war es zuzuschreiben , daß der polnische Staat angeeifert wurde, eine Haltung einzunehmen, die in keinem Verhältnis zur deutschen Forderung und noch viel weniger zu den dadurch hervorgerufenen Folgen stand. Denn gerade Polen gegenüber hat sich das Deutsche Reich seit der nationalsozialistischen Führungsübernahme zu einer wahren Selbstüberwindung bekannt. Eine der niederträchtigsten und dümmsten Maßnahmen des Versailler Diktates, nämlich die Abreißung einer alten deutschen Provinz vom Reich, schrie an sich schon nach einer Revision ! Und was habe ich damals verlangt ? Ich darf hier meine Person einschalten, weil es kein anderer Staatsmann hätte wagen dürfen, der deutschen Nation eine Lösung vorzuschlagen, wie ich es tat. Es war nur die Rückkehr Danzigs - also einer uralten, rein deutschen Stadt - zum Reich sowie die Schaffung einer Verbindung des Reiches zu seiner abgerissenen Provinz, und auch das nur unter der Annahme von Volksabstimmungen, die selbst wieder von einem internationalen Forum kontrolliert werden sollten. Wenn Herr Churchill und die anderen Kriegshetzer nur einen Bruchteil jener Verantwortung in sich gefühlt haben würden, die ich gegenüber Europa empfand, hätten sie ihr niederträchtiges Spiel nicht unternehmen können . Denn nur diesen und allen anderen europäischen und außereuropäischen Kriegsinteressenten war es zuzuschreiben, daß Polen die weder seine Ehre noch seinen Bestand irgendwie berührenden Vorschläge zurückwies und an Stelle dessen zum Terror und zur Waffe griff. Auch hier war es wohl eine ohne Beispiel dastehende wahrhaft übermenschliche Zurückhaltung, die uns monatelang, trotz fortgesetzter Mordanschläge gegen die Volksdeutschen, ja endlich trotz des Abschlachtens von Zehntausenden deutscher Volksgenossen, immer noch den friedlichen Weg einer Verständigung suchen ließ . Denn wie war die Lage?

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Eine der wirklichkeitsfremdesten Schöpfungen des Versailler Diktates, politisch und militärisch nur ein aufgeblasener Popanz, beleidigt monatelang einen Staat und droht ihm, ihn zusammenzuschlagen, vor Berlin Schlachten zu liefern, die deutschen Armeen zu zerhacken , die Grenze an die Oder oder an die Elbe zu verlegen und so fort. Und dieser Staat, Deutschland, sieht monatelang diesem Treiben geduldig zu, obwohl es nur einer einzigen Armbewegung bedurft hätte, um diese von Dummheit und Hochmut aufgeblähte Blase zusammenzuschlagen. Noch am 2. September konnte dieser Kampf vermieden werden. Mussolini machte einen Vorschlag zur sofortigen Einstellung aller Feindseligkeiten und zum friedlichen Verhandeln. Obwohl Deutschland seine Armeen siegreich vorwärtsstürmen sah, nahm ich ihn trotzdem an. Allein die englischfranzösischen Kriegshetzer brauchten den Krieg und nicht den Frieden. Und sie brauchten einen langen Krieg, wie sich Herr Chamberlain damals ausdrückte, mindestens drei Jahre lang, denn sie hatten ja unterdessen ihre Kapitalien in Rüstungsaktien angelegt, die Maschinen angeschafft und benötigten nun die zeitliche Voraussetzung für das Florieren ihrer Geschäfte und zur Amortisation ihrer Investierungen . Und außerdem: Was haben schon für diese Weltbürger Polen, Tschechen oder ähnliche Völker für einen Wert? Ein deutscher Soldat fand auf dem Bahnhof in La Charité am 19. Juni 1940 ein eigenartiges Dokument beim Durchstöbern der dortigen Waggons. Er lieferte dieses Dokument da es eine besondere Bemerkung trug seiner vorgesetzten Dienststelle sofort ab. Von dort ging dieses Papier an weitere Stellen, die sich nun klar wurden, hier auf der Spur einer wichtigen Aufklärung zu sein. Der Bahnhof wurde nun noch einmal einer gründlichen Untersuchung unterzogen. So kam in die Hand des Oberkommandos der Wehrmacht eine Dokumentensammlung von einmaliger historischer Bedeutung. Es wurden die Geheimakten des Alliierten Obersten Kriegsrates gefunden, einschließlich der Protokolle aller Sitzungen dieser illustren Vereinigung. Und dieses Mal wird es Mister Churchill nicht möglich sein, die Wahrheit der Dokumente einfach zu bestreiten oder wegzulügen, so wie er es seinerzeit bei den Akten aus Warschau zu tun versucht hatte.

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Denn diese Dokumente tragen alle die eigenhändigen Randbemerkungen der Herren Gamelin, Daladier, Weygand usw., sie können also jederzeit von diesen bestätigt, aber nicht abgeleugnet werden. Und diese Dokumente geben nun Aufschluß über das Treiben der Herren Kriegsinteressenten und Kriegsausbreiter. Sie werden vor allem zeigen, wie für diese eiskalten Politiker und Militärs die kleinen Völker nur Mittel zum Zweck waren, wie sie versuchten , Finnland für ihre Interessen zu verwenden, wie sie sich entschlossen hatten, Norwegen und Schweden zum Kriegsschauplatz zu machen, wie sie beabsichtigten, den Balkan in Brand zu setzen, um von dort hundert Divisionen als Hilfe zu bekommen, wie sie die Vorbereitungen trafen zum Bombardement von Batum und Baku , unter einer ebenso gerissenen wie skrupellosen Ausdeutung der ihnen nicht abholden türkischen Neutralität, wie sie die Niederlande und Belgien immer tiefer in ihre Schlinge zogen und endlich in bindende Generalstabsabmachungen verstrickten und so vieles andere mehr. Die Dokumente geben aber auch ein Bild von der ganzen dilettantischen Methode, mit der diese politisierenden Kriegshetzer den von ihnen angezündeten Brand zu beherrschen versuchten, von ihrem militärischen Demokratismus, der mitverantwortlich ist für das grauenhafte Schicksal, das sie Hunderttausenden und Millionen von Soldaten ihrer eigenen Länder zufügten, ihrer barbarischen Gewissenlosigkeit, durch die sie ganz kalt bewußt ihre Völker zu einer Massenevakuierung trieben, deren militärische Auswirkungen für sie selbst nur abträgliche, deren allgemeine menschliche Folgen aber erschütternd grauenhafte waren. Diese selben Verbrecher sind aber zugleich die Verantwortlichen für das Hineinpeitschen der Polen in den Krieg. 18 Tage später war dieser Feldzug praktisch beendet. Am 6. Oktober 1939 sprach ich von dieser Stelle aus zum zweitenmal im Krieg zum deutschen Volk. Ich konnte ihm die militärisch glänzende Niederwerfung des polnischen Staates melden. Ich habe damals zugleich einen Appell an die Einsicht der verantwortlichen Männer in den feindlichen Staaten gerichtet und an die Völker selbst. Ich warnte vor einer Weiterführung des Krieges, deren Folgen nur verheerende sein konnten. Ich warnte besonders die Franzosen, einen Kampf

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zu beginnen, der zwangsläufig von der Grenze sich weiterfrißt und der, ganz gleich, wie sein Ausgang sein würde, in seinen Folgen furchtbar wäre. Ich habe diesen Appell damals auch wie ich es ausan die übrige Welt gerichtet, allerdings sprach - mit dem Befürchten, nicht nur nicht gehört zu werden, sondern damit wahrscheinlich erst recht den Grimm der interessierten Kriegshetzer zu erregen. Es ist auch genau so gekommen. Die verantwortlichen Elemente in England und Frankreich haben in diesem meinem Appell einen gefährlichen Angriff gegen ihr Kriegsgeschäft gewittert. Sie schickten sich daher sofort an, zu erklären, daß jeder Gedanke an eine Verständigung aussichtslos sei, ja als ein Verbrechen gewertet würde, daß der Krieg weitergeführt werden müßte im Namen der Kultur, der Menschlichkeit, des Glücks , des Fortschritts, also auch im hilf, was helfen kann der Zivilisation und Namen der heiligen Religion , und daß zu diesem Zweck Neger, Buschmenschen mobilisiert werden müßten, und daß dann der Sieg zwangsläufig so von selbst komme, daß man eigentlich nur nach ihm zu greifen brauche, und daß ich dies selber genau wüßte und auch längst gewußt hätte, und daß ich auch nur aus diesem Grunde meinen Appell für einen Frieden der Welt unterbreiten würde. Denn wenn ich an den Sieg zu glauben in der Lage wäre, hätte ich ja nicht England und Frankreich eine Verständigung ohne jede Forderung vorgeschlagen ! In wenigen Tagen war es diesen Hetzern gelungen , mich der übrigen Welt gegenüber geradezu als Feigling hinzustellen. Wegen meines Friedensvorschlages wurde ich beschimpft, persönlich beleidigt, Herr Chamberlain spie mich vor der Weltöffentlichkeit förmlich an und lehnte es ab, entsprechend den Direktiven der hinter ihm stehenden Hetzer und Antreiber Churchill, Duff Cooper, Eden, Hore Belisha usw., über einen Frieden auch nur zu reden, geschweige denn für einen solchen zu handeln. So hat dieser großkapitalistische Interessentenklüngel nach der Fortsetzung des Krieges geschrien . Diese Fortsetzung hat nun ihren Anfang genommen . Ich habe schon einmal versichert, und Sie alle, meine Volksgenossen, wissen es , daß wenn ich längere Zeit nicht rede oder wenn sonst nichts geschieht dies nicht bedeutet, daß ich deshalb auch nichts tue. Es ist bei uns nicht notwendig,

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wie in den Demokratien, jedes Flugzeug, das gebaut wird, zu verfünffachen oder zu verzwölffachen und es dann in die Welt hinauszuschreien. Es ist überhaupt schon von den Hühnern nicht ganz klug, jedes kaum gelegte Ei mit lauter Stimme anzuzeigen. Es ist aber noch viel dümmer, wenn Staatsmänner Projekte, die sie erst vorhaben, der Mitwelt schon hinausgackern, um sie dann rechtzeitig in Kenntnis zu setzen. Der aufgeregten Schwatzhaftigkeit zweier dieser großen demokratischen Staatenlenker verdanken wir laufend die Kenntnis über die Kriegsausweitungspläne unserer Gegner und insbesondere über deren Konzentration auf Norwegen bzw. Schweden. Während diese britisch-französische Kriegsclique also Umschau hielt, um neue Kriegsausweitungsmöglichkeiten zu finden bzw. neue Opfer einzufangen, habe ich mich bemüht, den organisatorischen Aufbau der deutschen Wehrmacht zu vollenden, neue Verbände aufzustellen, den Anlauf der Kriegsproduktion des Materials in Fluß zu bringen sowie die letzte Schulung der gesamten Wehrmacht auf ihre neuen Aufgaben hin anzuordnen. Außerdem zwang das schlechte Wetter des Spätherbstes und des Winters zu einer Verschiebung militärischer Operationen . Im Laufe des Monats März erhielten wir aber Kenntnis von britisch- französischen Absichten, sich in den russisch- finnischen Konflikt einzuschalten, weniger wohl, um den Finnen zu helfen, als um Rußland, in dem man eine mit Deutschland zusammenarbeitende Macht sah, zu schädigen. Aus dieser Absicht entwickelte sich dann der Entschluß, wenn irgend möglich, in Finnland selbst aktiv einzugreifen, um dadurch eine Basis für das Hineintragen des Krieges in die Ostsee zu bekommen. Aber zugleich tauchten auch immer stärker die Vorschläge des Alliierten Obersten Kriegsrates auf, entweder den Balkan und Kleinasien in Brand zu setzen, um dadurch dem Reiche die russische und rumänische Olzufuhr zu sperren, oder das schwedische Eisenerz in die Hand zu bekommen. Zu dem Zweck sollte eine Landung in Norwegen vorgenommen werden mit dem Ziel, vor allem die Erzbahn von Narvik über Schweden zum Hafen von Lulea zu besetzen. Der russisch-finnische Friedensschluß ließ in letzter Minute die bereits ins Auge gefaßte Aktion in den nordischen Staaten

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wieder zurücktreten . Allein schon wenige Tage später verdichteten sich diese Absichten neuerdings und fanden nun ihren Niederschlag in einem klaren Entschluß . England und Frankreich waren übereingekommen, in Norwegen die Besetzung einer Anzahl wichtigster Punkte schlagartig vorzunehmen unter dem Vorwand, dadurch die weitere Kriegsunterstützung Deutschlands durch das schwedische Erz zu verhindern . Um das schwedische Erz nun restlos sicherzustellen, war beabsichtigt, in Schweden selbst einzumarschieren und die geringen Kräfte (die Schweden bereitzustellen in der Lage war), wenn möglich freundschaftlich, wenn notwendig. mit Gewalt beiseitezuschieben . Daß die Gefahr unmittelbar bevorstand, erfuhren wir durch die unbezähmbare Redseligkeit des Ersten Lords der britischen Admiralität persönlich. Wir erhielten weiter eine Bestätigung dafür durch eine Andeutung, die der französische Ministerpräsident Reynaud bei einem fremden Diplomaten gemacht hat. Daß dieser Termin aber schon vor dem 8. April zweimal verschoben worden war und daß am 8. die Besetzung stattfinden sollte, daß also der 8. der dritte und damit endliche Termin gewesen war, wissen wir allerdings erst seit kürzerer Zeit, ja endgültig bestätigt erst seit der Auffindung der Protokolle des Obersten Alliierten Kriegsrates . Ich habe nun, sowie die Gefahr der Hereinziehung des Nordens in den Krieg deutlich wurde, auch für die deutsche Wehrmacht die notwendigen Maßnahmen angeordnet. Der „ Altmark"-Fall zeigte schon , daß die norwegische Regierung nicht bereit war, ihre Neutralität zu wahren. Agentenmeldungen ließen darüber hinaus erkennen, daß zumindest zwischen den führenden Köpfen der norwegischen Regierung und den Alliierten bereits ein volles Einvernehmen bestand. Endlich verscheuchte die Reaktion Norwegens gegen den Einbruch der britischen Minenleger in das norwegische Hoheitsgebiet auch den letzten Zweifel. Die bis ins kleinste vorbereitete deutsche Operation wurde damit gelöst. Tatsächlich war nun die Lage etwas anders, als sie sich uns am 9. April darstellte. Während wir damals glaubten, der englischen Besetzung wenige Stunden zuvorgekommen zu sein, wissen wir heute, daß die Landung der englischen Truppen schon für den 8. vorgesehen gewesen war, daß die Einschif239

fung der britischen Verbände bereits am 5. und 6. begonnen hatte, daß aber im selben Augenblick die ersten Nachrichten bei der britischen Admiralität über die deutschen Maßnahmen bzw. über das Auslaufen der deutschen Flotte eintrafen, daß sich unter dem Eindruck dieser Tatsache Herr Churchill entschloß, die bereits eingeschifften Verbände wieder ausschiffen zu lassen, um durch die britische Flotte erst die deutschen Schiffe aufsuchen und angreifen zu lassen. Dieser Versuch mißlang. Nur ein einziger englischer Zerstörer kam in Berührung mit deutschen Seestreitkräften und wurde in den Grund geschossen. Es gelang diesem Boot nicht mehr, irgendeine Nachricht an die britische Admiralität oder an englische Flottenstreitkräfte weiterzugeben. So erfolgte am 9. die Landung deutscher Vorabteilungen in einem Gebiet, das sich von Oslo nordwärts bis Narvik erstreckte. Als in London die Nachrichten darüber eintrafen, lauerte der Erste Lord der Admiralität, Mister Churchill, schon seit vielen Stunden auf die Erfolge seiner Flotte. Dieser Schlag, meine Abgeordneten, war das kühnste Unternehmen der deutschen Kriegsgeschichte. Seine erfolgreiche Durchführung wurde nur möglich dank der Führung und Haltung aller der daran beteiligten deutschen Soldaten. Was unsere drei Waffen : das Heer, die Marine und die Luftstreitkräfte in diesem Kampf um Norwegen leisteten, sichert ihnen die Bewertung eines allerhöchsten Soldatentums. Die Marine führte ihre Operationen und später die Transporte durch gegen einen Feind, der im gesamten fast mehr als die zehnfache Überlegenheit besaß. Alle Einheiten unserer jungen Reichskriegsmarine haben sich dabei mit unvergänglichem Ruhm bedeckt. Es wird erst nach dem Krieg gestattet sein, über die Schwierigkeiten zu sprechen, die gerade bei diesem Feldzug durch zahlreiche unvorhergesehene Rückschläge, Ausund Unglücksfälle eintraten. Alles am Ende aber trotzdem überwunden zu haben, ist das Verdienst der Haltung der Führung und der Truppe. Die Luftwaffe, in diesem gewaltigen weiten Raum oft die einzige Transport- und Verbindungsmöglichkeit, hatte sich in allem selbst übertroffen. Tollkühne Angriffe auf die Gegner, auf Schiffe

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und Landungstruppen stehen kaum über dem zähen Heldentum jener Transportflieger, die trotz unvorstellbar schlechtem Wetter immer wieder in das Land der Mitternachtssonne hinaufflogen, um dort oft im Schneesturm Soldaten abzusetzen oder Lasten abzuwerfen. Die Fjorde Norwegens sind zum Friedhof zahlreicher britischer Kriegsschiffe geworden. Dem ununterbrochenen wilden Angriff deutscher Bomber und Stukas gegenüber mußte endlich die britische Flotte weichen und jene Gefilde räumen, von denen wenige Wochen vorher erst eine englische Zeitung geschmackvollerweise behauptet hatte,,,daß es für England ein Vergnügen sein wird, in ihnen die deutsche Aufforderung zum Kampf entgegenzunehmen". Das Heer. Schon die Überfahrt stellte an den Soldaten des Heeres große Anforderungen . Luftlandetruppen hatten ihm an manchen Plätzen das erste Fußfassen ermöglicht. Nun strömte Division um Division nach und begann den Krieg in einem Gebiet, das in seiner natürlichen Beschaffenheit eine außersoweit es sich um norordentliche Abwehrkraft besaß und wegische Verbände handelte - auch sehr tapfer verteidigt wurde. Von den in Norwegen gelandeten Engländern allerdings kann nur gesagt werden, daß das einzig Bemerkenswerte an ihrem Dasein die Gewissenlosigkeit war, mit der man so schlecht ausgebildete, unzulänglich gerüstete und miserabel geführte Soldaten als Expeditionskorps an das Land setzte. Sie waren von Anfang an sicher unterlegen ; was aber nun gerade dagegen die deutsche Infanterie, die Pioniere, was unsere Artilleristen, unsere Nachrichten- und Bautruppen in Norwegen geleistet haben, kann nur als stolzes Heldentum von Kampf und Arbeit bezeichnet werden. Das Wort Narvik wird in der Geschichte für immer ein herrliches Zeugnis sein des Geistes der Wehrmacht des nationalsozialistischen Großdeutschen Reiches. Die Herren Churchill, Chamberlain, Daladier usw. waren noch bis vor kurzem über das Wesen der großdeutschen Einigung sehr schlecht unterrichtet. Ich habe damals angekündigt, daß die Zukunft sie wahrscheinlich eines Besseren belehren wird. Und ich darf wohl annehmen, daß gerade der Einsatz ostmärkischer Gebirgstruppen in dieser nördlichsten Front

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unseres Freiheitskampfes ihnen die nötige Aufklärung für das Großdeutsche Reich und seine Söhne beigebracht haben wird. Es ist schade, daß die Grenadiere des Herrn Chamberlain dieser Auseinandersetzung nicht die genügende und vor allem dauernde Aufmerksamkeit widmeten, sondern vorzogen, es bei den ersten Proben über die innere Einstellung der neu zum Reich gekommenen Stämme unseres Volkes bewenden zu lassen. General von Falkenhorst hat diese Operationen in Norwegen geleitet. Generalleutnant Dietl war der Held von Narvik. Die Operationen zur See wurden durchgeführt unter Leitung von Generaladmiral Saalwächter und den Admiralen Carls und Böhm und dem Vizeadmiral Lütjens. Die Operationen der Luftwaffe standen unter der Leitung von Generaloberst Milch und Generalleutnant Geißler. Das Oberkommando der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, als Chef des Oberkommandos, und General Jodl, als Chef des Wehrmachtführungsstabes, waren verantwortlich für die Durchführung meiner Anweisungen für die gesamte Aktion. Ehe noch der Feldzug in Norwegen sein Ende gefunden hatte, wurden die Nachrichten über den Westen immer bedrohlicher . Während es an sich vor Kriegsbeginn vorbereitet war, im Falle einer notwendigen Auseinandersetzung mit Frankreich bzw. England die Maginotlinie zu durchbrechen, ein Unternehmen , für das die deutschen Truppen geschult und wozu sie mit den erforderlichen Waffen versehen waren, ergab sich schon im Laufe der ersten Kriegsmonate die Notwendigkeit, auch ein eventuelles Vorgehen gegen Belgien bzw. Holland ins Auge zu fassen. Während Deutschland gegenüber Holland und Belgien zunächst so gut wie keine Verbände außer notwendigen Sicherungstruppen aufgestellt hatte, im übrigen aber seine Festungssysteme auszubauen begann, erfolgte an der französisch-belgischen Grenze eine sichtbare Massierung französischer Verbände. Besonders die Konzentration fast aller Panzer- und Motordivisionen in diesem Ab242

schnitt ließ erkennen , daß die Absicht, auf alle Fälle aber die Möglichkeit bestand, sich blitzartig durch Belgien hindurch an die deutsche Grenze vorzuwerfen. Entscheidend aber war nun folgende Wahrnehmung: Während im Falle einer loyalen Auslegung der belgisch-holländischen Neutralität beide Länder gezwungen gewesen wären, gerade angesichts der Konzentration stärkster französisch-englischer Kräfte an ihrer Grenze auch ihrerseits das Augenmerk nach dem Westen zu richten, begannen sie dort im gleichen Maße immer stärker abzubauen, um die Grenze gegenüber Deutschland zu besetzen. Auch die Nachrichten über laufende Generalstabsbesprechungen ergaben eine eigenartige Beleuchtung der belgisch -holländischen Neutralität. Ich brauche nicht zu betonen, daß diese Besprechungen, wenn sie wirklich neutral gewesen wären , mit beiden Seiten hätten stattfinden müssen. Im übrigen fand eine solche Verdichtung der Merkmale für das Vorgehen der französisch-englischen Truppen durch Holland und Belgien gegen das deutsche Interessengebiet statt, daß nunmehr auch auf unserer Seite diese Bedrohung als ernsteste Gefahr ins Auge gefaßt werden mußte. Es wurde daher die deutsche Wehrmacht von mir mit dieser Möglichkeit der Entwicklung vertraut gemacht und mit den notwendigen eingehenden Anweisungen versehen. In zahlreichen Besprechungen im Oberkommando der Wehrmacht mit den Oberbefehlshabern der drei Wehrmachtteile, den Führern der Heeresgruppen und der Armeen bis herunter zu den Führern wichtiger einzelner Unternehmungen wurden die Aufgaben gestellt und durchgesprochen und in der Truppe verständnisvoll zur Grundlage einer besonderen Ausbildung genommen. Der gesamte deutsche Aufmarsch erfuhr dementsprechend die notwendigen Abänderungen. Die sorgfältigen Beobachtungen, die überall angestellt worden waren, ergaben allmählich die zwingende Erkenntnis, daß mit einem englisch -französischen Vorstoß etwa von Anfang Mai ab in jedem Augenblick gerechnet werden konnte. In den Tagen vom 6. bis 7. Mai verstärkten sich besonders auch auf Grund mitgeteilter Telephonate, die zwischen London und Paris stattgefunden hatten, die Befürchtungen, daß nunmehr jeden Augenblick das Einrücken der sogenannten Alliierten in Holland und Belgien erwartet werden mußte. Am Tage dar243

auf - am 8. —

gab ich deshalb den Befehl für den sofortigen Angriff am 10. Mai, 5.35 Uhr morgens.

Der Grundgedanke dieser Operationen war, unter Verzicht auf kleine Nebenerfolge die gesamte Wehrmacht - vor allem das Heer und die Luftwaffe so anzusetzen, daß bei konsequenter Durchführung der vorgesehenen Operationen die totale Vernichtung der französisch- englischen Streitkraft erreicht werden mußte. Zum Unterschied des Schlieffenplanes vom Jahre 1914 ließ ich das Schwergewicht der Operation auf den linken Flügel der Durchbruchfront legen, allein unter scheinbarer Aufrechterhaltung der umgekehrten Version. Diese Täuschung ist gelungen. Erleichtert wurde mir die Anlage der Gesamtoperation allerdings durch die Maßnahme der Gegner selbst. Denn die Konzentration der gesamten englischfranzösischen motorisierten Streitmacht gegenüber Belgien ließ es sicher erscheinen, daß im Oberkommando der alliierten Armeen der Entschluß bestand, sich schnellstens in diesen Raum hineinzubegeben. Im Vertrauen auf die Standfestigkeit aller eingesetzten. deutschen Infanteriedivisionen mußte aber damit ein Stoß in die rechte Flanke der französisch-englischen motorisierten Heeresgruppe zur vollständigen Zertrümmerung und Auflösung, ja wahrscheinlich zu einer Einschließung führen. Als zweite Operation hatte ich vorgesehen die Gewinnung der Seine bis Le Havre sowie die Sicherung einer Ausgangsstellung an Somme und Aisne stärksten Kräften über das Schweizer Grenze vorbrechen bis südlich Bordeaux war als gesehen. 7

für den dritten Angriff, der mit Hochplateau von Langres zur sollte. Die Erreichung der Küste Abschluß der Operationen vor-

In diesem Rahmen und in dieser Reihenfolge haben sich auch die Operationen vollzogen. Das Gelingen dieser gewaltigsten Schlachtenerfolge der Weltgeschichte ist in erster Linie dem deutschen Soldaten selbst zu danken. Er hat sich wieder auf allen Plätzen, auf die er gestellt war, auf das Höchste bewährt. Und alle deutschen Stämme nahmen an diesem Ruhm gleichmäßigen Anteil. Auch die Soldaten der jungen, erst seit 1938 angegliederten neuen Reichsgaue haben vorbildlich gekämpft und ihren Blut-

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zoll entrichtet. Durch diesen heldenhaften Einsatz aller Deutschen wird das aus diesem Kriege hervorgehende nationalsozialistische Großdeutsche Reich nicht nur den heute lebenden, sondern auch den nachkommenden Geschlechtern für immer heilig und teuer sein. Wenn ich mit der Würdigung der Kräfte beginne, deren Wirken dieser glorreichste Sieg zu verdanken ist, dann gebührt das erste Lob einer Führung, die gerade in diesem Feldzuge den höchsten Anforderungen gerecht wurde. Das Heer. Es hat die ihm übertragenen Aufgaben unter der Führung des Generalobersten von Brauchitsch und seines Generalstabschefs Halder in wahrhaft ruhmvoller Weise gelöst. Wenn schon der Führungsapparat des deutschen Heeres von einst als der beste der Welt gegolten hat, dann verdient er heute zumindest die gleiche Bewunderung. Ja , nachdem der Erfolg für die letzte Bewertung entscheidend ist, muß die Führung des neuen deutschen Heeres als noch besser angesprochen werden . Das Westheer war unter den Befehlen der Generalobersten Ritter von Leeb, von Rundstedt und von Bock in drei Heeresgruppen eingeteilt. Die Heeresgruppe des Generals Ritter von Leeb hatte zunächst die Aufgabe, den linken Flügel der deutschen Westfront, von der Schweizer Grenze beginnend bis zur Mosel, in höchster Abwehrkraft defensiv zu halten. Erst für den späteren Verlauf der Operationen war vorgesehen, auch diese Front mit 2 Armeen unter der Führung des Generalobersten von Witzleben und des Generals Dollmann aktiv in die Vernichtungsschlacht eingreifen zu lassen. Am 10. Mai, 5.35 Uhr morgens, waren die beiden Heeresgruppen der Generalobersten von Rundstedt und von Bock zum Angriff angetreten. Ihre Aufgabe war, auf der ganzen Front von der Mosel bis zur Nordsee durch die feindlichen Grenzstellungen durchzustoßen, Holland zu besetzen, gegen Antwerpen und an die Dyle-Stellung vorzudringen, Lüttich zu nehmen, vor allem aber mit den massierten Angriffskräften des linken Flügels die Maas zu erreichen, den Übergang zwischen Namur und Carignan mit dem Schwergewicht der Panzer- und Motordivisionen bei Sedan zu erzwingen und im

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weiteren Verlauf dieser Operationen unter Zusammenfassung aller verfügbaren Panzer- und Motordivisionen, angelehnt an die Kanal- und Flußsysteme der Aisne und Somme, zum Meere durchzustoßen. Der südlichen Heeresgruppe Rundstedt fiel außerdem die wichtige Aufgabe zu, im Zuge des Durchbruchs die vorgesehene Abschirmung der linken Flanke planmäßig sicherzustellen , um eine Wiederholung des Marnewunders von 1914 von vornherein auszuschließen. Diese gewaltige, den weiteren Verlauf des Krieges schon entscheidende Operation, die, wie geplant, zur Vernichtung der Hauptmasse des französischen Heeres sowie des gesamten britischen Expeditionskorps führte, ließ schon das deutsche Führertum in hellem Glanz erstrahlen. Außer den beiden Heeresgruppenführern und ihren Generalstabschefs Generalleutnant von Sodenstern und Generalleutnant von Salmuth, erwarben sich dabei folgende Armeeführer höchste Verdienste : Generaloberst von Kluge als Führer der 4. Armee, Generaloberst List als Führer der 12. Armee, Generaloberst von Reichenau als Führer der 6. Armee, General von Küchler als Führer der 18. Armee, General Busch als Führer der 16. Armee, und die Generale von Kleist, Guderian, Hoth und Hoeppner als Führer von Panzer- und Motortruppen. Die große Anzahl weiterer Generale und Offiziere, die sich bei diesen Operationen auszeichneten, sind Ihnen, meine Abgeordneten, bekannt durch die Verleihung höchster Auszeichnungen. Die Fortführung der Operation in der allgemeinen Richtung zur Aisne und Seine hatte nicht den Zweck, in erster Linie Paris zu erobern, sondern die Ausgangsstellung zu schaffen bzw. zu sichern für den Durchbruch zur Schweizer Grenze. Auch diese gewaltige Angriffshandlung verlief dank der überragenden Führung aller Grade planmäßig. Der unterdes eingetretene Wechsel im Oberkommando des französischen Heeres sollte dessen Widerstand neu beleben und dem unglücklich begonnenen Kampf die von den Alliierten ersehnte Wendung geben. Tatsächlich gelang es, die neuen Angriffshandlungen der

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deutschen Armeen an vielen Stellen erst nach Überwindung härtesten Widerstandes in Fluß zu bringen . Nicht nur der Mut, sondern auch die Ausbildung des deutschen Soldaten hatten hier Gelegenheit, sich auf das höchste zu bewähren. Angeeifert durch das Vorbild zahlloser Offiziere und Unteroffiziere sowie tapferer einzelner Männer wurde die Infanterie selbst in schwersten Situationen immer wieder vorwärtsgerissen . Paris fiel ! Die Brechung des feindlichen Widerstandes an der Aisne gab den Durchbruch zur Schweizer Grenze frei. In einer gewaltigen Umfassung stürmten die Armeen hinter den Rücken der Maginotlinie, die ihrerseits selbst von der aus der Reserve heraustretenden Heeresgruppe Leeb an zwei Stellen westlich von Saarbrücken und Neubreisach angegriffen und unter dem Befehl der Generale von Witzleben und Dollmann durchbrochen wurde. So gelang es, die gewaltige Front des französischen Widerstandes nicht nur im gesamten zu umschließen, sondern in einzelne Teile aufzulösen und zu den bekannten Kapitulationen zu zwingen. Diese Operationen wurden gekrönt durch den nunmehr allgemein einsetzenden Vormarsch aller deutschen Armeen, an der Spitze wieder die unvergleichlichen Panzer- und Motordivisionen des Heeres mit dem Ziel, unter dem Vortreiben eines linken Flügels die Rhone abwärts in Richtung auf Marseille, eines rechten Flügels über die Loire in Richtung auf Bordeaux und die spanische Grenze hin die aufgelösten Reste des französischen Heeres zu vernichten bzw. das französische Territorium zu besetzen. Über das unterdes erfolgte Eintreten unseres Bundesgenossen in den Krieg will ich an anderer Stelle noch besonders berichten. Als Marschall Pétain die Waffenstreckung Frankreichs anbot, hat er nicht eine ihm verbliebene Waffe niedergelegt, sondern eine für das Auge jedes Soldaten gänzlich unhaltbare Situation beendet. Nur der blutige Dilettantismus eines Herrn Churchill vermag dies entweder nicht zu begreifen oder wider besseres Wissen wegzulügen. In dieser zweiten, dritten und letzten Phase dieses Krieges haben sich im Verein mit den schon erwähnten Generalen als Armeeführer ebenfalls ausgezeichnet

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Generaloberst von Witzleben und die Generale von Weichs , Dollmann, Strauß.

Im Rahmen dieser Armeen kämpften auch die tapferen Divisionen und Standarten der Waffen-44. Wenn ich diesen genannten Generalen als Heeresgruppenund Armeeführer meinen und den Dank des deutschen Volkes ausspreche, dann gilt dieser zugleich für alle die anderen Offiziere, die zu nennen im einzelnen unmöglich ist, und besonders für die namenlosen Arbeiter des Generalstabes. In diesem Kampf nun, meine Abgeordneten, hat das deutsche Fußvolk sich wieder als das erwiesen, was es immer war : als die beste Infanterie der Welt. Mit ihr wetteiferten alle anderen Waffen des Heeres : Artillerie und Pioniere, und vor allem die jungen Verbände unserer Panzer- und Motortruppen. Die deutsche Panzerwaffe hat sich mit diesem Kriege in die Weltgeschichte eingeführt. Die Männer der Waffen - 44 nehmen an diesem Ruhm teil. Allein auch den Nachrichtenverbänden, den Bautruppen der

Pioniere, Eisenbahntruppen usw. gebührt nach ihren Verdiensten das höchste Lob. Im Zuge der Armeen folgten die Kommandos der Organisation Todt, des Reichsarbeitsdienstes und des NSKK. und halfen ebenfalls mit, Straßen, Brücken sowie den Verkehr wieder in Ordnung zu bringen. Im Rahmen des Heeres fochten dieses Mal aber auch Teile der Flakartillerie unserer Luftwaffe. In der vordersten Front halfen sie mit, die feindliche Widerstands- und Angriffskraft zu brechen. Über ihr Wirken kann erst später im einzelnen berichtet werden. Die Luftwaffe selbst. Als der Morgen des 10. Mai dämmerte, senkten sich Tausende von Kampfmaschinen und Sturzkampfbombern, gedeckt durch Jäger und Zerstörer, auf die feindlichen Lufthäfen. In wenigen Tagen war die restlose Luftherrschaft erkämpft. Sie wurde in keinem Augenblick des Kampfes mehr aus der Hand gegeben. Nur dort, wo sich vorübergehend keine deutschen Flieger zeigten, konnten feindliche Jäger oder Bomber für kurze Augenblicke in Erscheinung treten. Im übrigen blieb ihr Wirken in die Nacht verbannt.

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Der Einsatz der Luftwaffe in diesem Kampf erfolgte unter dem Befehl des Generalfeldmarschalls. Ihre Aufgabe war : 1. die feindliche Luftwaffe zu vernichten bzw. vom Firmament zu entfernen, 2. die kämpfende Truppe direkt und indirekt durch ununterbrochene Angriffe zu unterstützen , 3. dem Feinde die Elemente der Führung und der Bewegung zu zerstören, 4. die feindliche Moral und Widerstandskraft zu zermürben und zu brechen, und 5. Fallschirmtruppen als Vorausabteilungen zu landen. Die Art ihres operativen Einsatzes im großen sowie ihre Anpassung an die taktischen Erfordernisse des Augenblicks waren hervorragend. Wenn ohne die Tapferkeit des Heeres niemals die errungenen Erfolge hätten erreicht werden können, dann wäre ohne den heroischen Einsatz der Luftwaffe alle Tapferkeit des Heeres doch nur eine vergebliche gewesen. Heer und Luftwaffe sind beide des höchsten Ruhmes würdig ! Die Organisation des Einsatzes der Luftwaffe : Der Einsatz der Luftwaffe im Westen fand unter dem persönlichen Oberbefehl des Generalfeldmarschalls Göring statt. Sein Generalstabschef: Generalmajor Jeschonnek. Die beiden Luftflotten wurden befehligt von General der Flieger Sperrle und General der Flieger Kesselring. Die unter ihnen stehenden Fliegerkorps standen unter den Befehlen der Generale der Flieger Grauert, Keller, dem Generalleutnant Loerzer und Generalleutnant Ritter von Greim sowie dem Generalmajor Freiherrn von Richthofen. Die beiden Flakkorps standen unter dem Befehl des Generals der Flakartillerie Weiß und des Generalmajors Deßloch. Besondere Auszeichnung verdient die 9. Fliegerdivision unter ihrem Generalmajor Coeler. Der Kommandeur der Fallschirmtruppen, General der Flieger Student, wurde selbst schwer verwundet. Die weitere Führung des Luftkampfes in Norwegen erfolgt durch den General der Flieger Stumpff. 249

Während nun Millionen deutscher Soldaten des Heeres, der Luftwaffe und der Waffen- 44 an diesen Kämpfen teil-. nahmen, konnten andere dem Aufbau der in der Heimat befindlichen Ersatzformationen nicht entzogen werden . Viele der tüchtigsten Offiziere mußten - so bitter es für sie selbst war — die Ausbildung jener Soldaten leiten und überwachen, die, sei es als Ersatz, sei es bestimmt für Neuformationen, erst später an die Fronten kommen können. Wie überhaupt bei allem Verständnis für die inneren Empfindungen der sich benachteiligt Fühlenden auch hier die höheren Gesamtinteressen entscheidende waren. Partei und Staat, Heer, Marine, Luftwaffe und haben jeden Mann , der irgendwie entbehrlich war, der Front gegeben. Allein ohne die Sicherung des Ersatzheeres, der Ersatzluftflotte, der Ersatz- 44- Formationen sowie der Partei und des Staates überhaupt hätte auch der Kampf an der Front nicht geführt werden können . Als Organisatoren des Ersatzheeres der Heimat und der Ausrüstung und des Nachschubs der Luftwaffe haben sich höchste Verdienste erworben : General der Flieger Fromm und General der Flieger Udet. Ich kann die Aufzählung all dieser verdienten Generale und Admirale nicht beenden, ohne nun besonders auch derjenigen zu gedenken, die im Stabe des Oberkommandos der Wehrmacht selbst meine engsten Mitarbeiter sind : Generaloberst Keitel als Chef des Oberkommandos der Wehrmacht und Generalmajor Jodl als Chef seines Stabes. Sie haben in langen sorgenvollen und arbeitsreichen Monaten mit ihren Offizieren den höchsten Anteil an der Verwirklichung meiner Pläne und Gedanken. Die Würdigung der Leistungen unserer Marine und ihrer Führer wird vollständig erst am Ende dieses Krieges möglich sein. Wenn ich nun diese rein militärische Betrachtung der Ereignisse abschließe, dann zwingt mich die Wahrheit zur Feststellung der historischen Tatsache, daß alles das nicht möglich geworden wäre ohne das Verhalten der Heimatfront, und hier an der Spitze, ohne die Gründung, das Wirken und die Tätigkeit der nationalsozialistischen Partei !

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Sie hat in der Zeit des größten Verfalls schon im Jahre 1919 in ihrem Programm die Wiederaufrichtung eines deutschen Volksheeres proklamiert und jahrzehntelang mit fanatischer Entschlossenheit vertreten. Ohne ihr Wirken wären alle Voraussetzungen entfallen für den Wiederaufstieg des Deutschen Reiches und damit für die Schaffung einer deutschen Wehrmacht. Sie hat aber auch vor allem dem Kampf die weltanschauliche Grundlage gegeben. Dem sinnlosen Lebenseinsatz unserer demokratischen Gegner für die Interessen ihrer Plutokraten stellt sie dadurch gegenüber die Verteidigung einer sozialen Volksgemeinschaft. Aus ihrem Wirken ergibt sich deshalb auch die im Weltkrieg leider nicht vorhanden gewesene Einheit zwischen Front und Heimat. Ich möchte daher aus ihren Reihen folgende Männer nennen, denen neben unzähligen anderen ein höchstes Verdienst zukommt an der Erringung der Möglichkeit, in einem neuen Deutschland wieder Siege feiern zu können : Parteigenosse Reichsminister Heß, selbst ein alter Soldat des Weltkriegs, war seit der ersten Zeit der Gründung der Bewegung ein treuester Kämpfer für die Aufrichtung dieses heutigen Staates und seiner Wehrmacht; Parteigenosse Stabschef der SA. Lutze hat die Millionenmasse der SA. -Männer im Sinne der höchsten Staatserhaltung organisiert und ihre vor- und nachmilitärische Ausbildung gesichert;

Parteigenosse Himmler organisierte das gesamte Sicherheitswesen unseres Reiches sowohl als die Verbände der Waffen - 44; Parteigenosse Hierl ist der Begründer und Führer des Reichsarbeitsdienstes ; Parteigenosse Ley ist der Garant der Haltung unserer deutschen Arbeiterschaft ; Parteigenosse Reichsminister Generalmajor Todt ist der Organisator der Waffen- und Munitionsherstellung und hat sich als Baumeister unseres gewaltigen strategischen Straßennetzes sowie der Festungsfront im Westen unvergängliche Verdienste erworben ; Parteigenosse Minister Dr. Goebbels ist der Leiter einer Propaganda, deren Höhe am sinnfälligsten

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bei einem Vergleich zu der des Weltkrieges in Erscheinung tritt. Unter den zahlreichen Organisationen der Heimatfront sind noch zu erwähnen die Organisation des Kriegswinterhilfswerkes sowie die NS.-Volkswohlfahrt unter Leitung des Parteigenossen Hilgenfeldt sowie das Deutsche Rote Kreuz, ferner der Reichsluftschutzbund unter Führung des Generals der Flakartillerie v. Schröder. Ich kann diese Würdigung nicht abschließen, ohne dabei endlich dem Manne zu danken, der seit Jahren meine außenpolitischen Richtlinien in treuer, unermüdlicher, sich selbst verzehrender Arbeit verwirklicht. Der Name des Parteigenossen von Ribbentrop wird mit der politischen Erhebung der deutschen Nation als Reichsaußenminister für alle Zeiten verbunden sein.

Meine Herren Abgeordneten ! Ich habe mich entschlossen, als Führer und Oberster Befchlshaber der deutschen Wehrmacht die Ehrung der verdientesten Generale vor jenem Forum vorzunehmen, das in Wahrheit die Vertretung des ganzen deutschen Volkes ist . Ich muß nun an die Spitze jenen Mann stellen, bei dem es mir schwer fällt, den genügenden Dank für die Verdienste zu finden, die seinen Namen mit der Bewegung, dem Staat und vor allem der deutschen Luftwaffe verbinden. Seit der Gründungszeit der SA. ist Parteigenosse Göring mit der Entwicklung und dem Aufstieg der Bewegung verbunden. Seit der Übernahme der Macht haben seine Arbeitskraft und Verantwortungsfreudigkeit für das deutsche Volk und das Deutsche Reich auf zahlreichen Gebieten Leistungen vollbracht, die aus der Geschichte unseres Volkes und Reiches nicht weggedacht werden können . Seit dem Wiederaufbau der deutschen Wehrmacht wurde er zum Schöpfer der deutschen Luftwaffe. Es ist nur wenig Sterblichen gegeben, im Zuge eines Lebens ein militärisches Instrument aus dem Nichts zu schaffen und zur stärksten Waffe ihrer Art in der Welt zu entwickeln. Er hat ihr vor allem seinen Geist gegeben. 252

Generalfeldmarschall Göring hat schon als Schöpfer der deutschen Luftwaffe, als einzelner Mann den höchsten Beitrag für den Neuaufbau der deutschen Wehrmacht geleistet. Er hat als Führer der deutschen Luftwaffe im bisherigen Verlauf des Krieges mit die Voraussetzung zum Sieg geschaffen. Seine Verdienste sind einmalige ! Ich ernenne ihn daher zum Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches und verleihe ihm das Großkreuz des Eisernen Kreuzes. Für die Verdienste um den Sieg der deutschen Waffen im Kampf für die Freiheit und Zukunft unseres Großdeutschen Reiches befördere ich nun : den Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, zum Generalfeldmarschall ; den Generalobersten von Rundstedt, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe A, zum Generalfeldmarschall ; den Generalobersten Ritter von Leeb, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe C, zum Generalfeldmarschall ; den Generalobersten von Bock, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B, zum Generalfeldmarschall ; den Generalobersten List, Oberbefehlshaber der 12. Armee, zum Generalfeldmarschall ; den Generalobersten von Kluge, Oberbefehlshaber der 4. Armee, zum Generalfeldmarschall ; den Generalobersten von Witzleben, Oberbefehlshaber der 1. Armee, zum Generalfeldmarschall, und den Generalobersten von Reichenau, Oberbefehlshaber der 6. Armee, zum Generalfeldmarschall. Ich befördere : den General Halder, Chef des Generalstabs des Heeres, zum Generaloberst ; den General Dollmann, Oberbefehlshaber der 7. Armee, zum Generaloberst ; den General Frhrn. von Weichs, Oberbefehlshaber der 2. Armee, zum Generaloberst; den General von Küchler, Oberbefehlshaber der 18. Armee, zum Generaloberst ; den General Busch, Oberbefehlshaber der 16. Armee, zum Generaloberst ; 253

den General Strauß, Oberbefehlshaber der 9. Armee, zum Generaloberst ; den General von Falkenhorst, Militärbefehlshaber in Norwegen, zum Generaloberst ; den General von Kleist, Kommandierender General des XII. AK., zum Generaloberst; den General Guderian, Kommandierender General des XIV. AK., zum Generaloberst; den General Hoth, Kommandierender General des XV. AK. , zum Generaloberst ; den General Hoeppner, Kommandierender General des XVI. AK., zum Generaloberst ; den General Haase, Kommandierender General des III . AK. , zum Generaloberst ; den General Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres, zum Generaloberst. Unter Berücksichtigung der einmaligen Verdienste befördere ich Generalleutnant Dietl, Kommandierender General des Gebirgskorps in Norwegen, zum General der Infanterie und verleihe ihm als erstem Offizier der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Unter Vorbehalt einer späteren Gesamtwürdigung der Führer und Offiziere der Reichskriegsmarine befördere ich : Admiral Carls, den Kommandierenden Admiral der Marinestation Ostsee, zugleich Marine-Truppenbefehlshaber Ost, zum Generaladmiral. In Ansehung der einmaligen Leistungen der deutschen Luftwaffe befördere ich den Generalobersten Milch zum Generalfeldmarschall ; den General der Flieger Sperrle zum Generalfeldmarschall ; den General der Flieger Kesselring zum Generalfeldmarschall. Ich befördere : den General der Flieger Stumpff zum Generaloberst ; den General der Flieger Grauert zum Generaloberst ; den General der Flieger Keller zum Generaloberst ; den General der Flakartillerie Weise zum Generaloberst ; den General der Flieger Udet zum Generaloberst.

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Ich befördere weiter zu Generalen der Flieger: den Generalleutnant Geißler, Generalmajor Jeschonnek, Generalleutnant Loerzer, Generalleutnant Ritter von Greim und Generalmajor Frhrn. von Richthofen. In meinem Oberkommando Wehrmacht befördere ich den Generalobersten Keitel zum Generalfeldmarschall ; den Generalmajor Jodl zum General der Artillerie. Indem ich diese Beförderungen anläßlich der erfolgreichsten Feldzüge unserer Geschichte vor diesem Forum und damit vor der ganzen deutschen Nation ausspreche, ehre ich dadurch die gesamte Wehrmacht des nationalsozialistischen Großdeutschen Reiches. Ich kann die Betrachtung über diesen Kampf nicht schlieBen, ohne gleich hier unseres Bundesgenossen zu gedenken. Seit es ein nationalsozialistisches Regime gibt, standen in seinem außenpolitischen Programm zwei Ziele : 1. Die Herbeiführung einer wahren Verständigung und Freundschaft mit Italien und 2. die Herbeiführung des gleichen Verhältnisses zu England. Sie wissen, meine Parteigenossen, daß mich diese Auffassungen schon vor 20 Jahren genau so bewegten wie später. Ich habe diese Gedanken publizistisch und in Reden unzählige Male behandelt und verteidigt, solange ich in der demokratischen Republik selbst nur Oppositioneller war. Ich habe - sowie mich das deutsche Volk mit seiner Führung beauftragtesofort versucht, diese älteste Zielsetzung der nationalsozialistischen Außenpolitik nun praktisch zu verwirklichen . Ich bin auch heute noch traurig, daß es mir trotz allen meinen Bemühungen mit England nicht gelungen ist, zu jener Freundwie ich glaube schaft zu kommen, die für beide Völker . ein Segen gewesen wäre. Und zwar, daß mir dies trotz unentwegter aufrichtiger Bemühungen nicht gelungen ist. Ich bin aber um so glücklicher, daß wenigstens der erste Programmpunkt meiner außenpolitischen Zielsetzung verwirklicht werden konnte. Ich danke dies vor allem dem Genius, der heute an der Spitze des italienischen Volkes steht. Denn nur dank seinem säkularen Wirken wurde es möglich, die beiden geistig einander so verwandten Revolutionen zusammenzuführen, um nun am Ende durch das gemeinsam vergossene 255

Blut einen Bund zu besiegeln, der bestimmt ist, Europa ein neues Leben zu erschließen. Daß ich persönlich die Ehre habe, der Freund dieses Mannes sein zu können, beglückt mich angesichts der Eigenart eines Lebensschicksals, das ebensoviel Gemeinsames mit dem meinen aufzuweisen hat wie unsere beiden Revolutionen, ja darüber hinaus sogar die Geschichte der Einigung und des Emporstiegs unserer beiden Völker. Seit der Wiedererhebung des deutschen Volkes haben wir allein aus Italien menschliche Stimmen des Verständnisses vernehmen können. Aus diesem erwiderten gegenseitigen Verstehen erwuchs eine lebendige Interessengemeinschaft. Sie wurde endlich in Verträgen festgelegt. Als dem Deutschen Reich entgegen meinem Wunsch und Willen im vergangenen Jahr dieser Krieg aufgezwungen wurde , fand eine Abstimmung des weiteren Vorgehens unserer beiden Staaten zwischen Mussolini und mir statt. Der Nutzen , der dem Reich aus der Haltung Italiens erwuchs, war ein außerordentlicher. Nicht nur wirtschaftlich kam uns die Lage und Einstellung Italiens zugute, sondern auch militärisch. Italien bannte von Anfang an starke Kräfte unserer Feinde und lähmte vor allem ihre Freiheit der strategischen Disposition. Als der Duce aber den Zeitpunkt für gekommen erachtete, gegen die andauernden unerträglichen Vergewaltigungen, die ihm besonders durch französische und britische Eingriffe zugefügt wurden, mit der Waffe in der Faust Stellung zu nehmen, und der König die Kriegserklärung vollzog, geschah es in der vollen Freiheit seines Entschlusses. Um so größer muß das Gefühl unseres Dankes sein. Das Eintreten Italiens in den Kampf hat mitgeholfen, in Frankreich die Erkenntnis der vollen Aussichtslosigkeit eines weiteren Widerstandes zu beschleunigen. Seitdem kämpfte nun unser Verbündeter erst auf den Graten und Gipfeln der Alpen und jetzt in den weiten Räumen seines Interessengebietes. Gerade seine heutigen Luftangriffe und die Kämpfe zur See werden in dem Geist geführt, der der faschistischen Revolution zu eigen ist, und von uns in dem Geist verfolgt, den der Nationalsozialismus für das faschistische Italien empfindet. Jeder Schmerz Italiens, so wie wir ihn in diesen Tagen angesichts des Todes Balbos erlebten, ist auch der Schmerz Deutschlands. Jede Freude auch die unsere. 256

Unsere Zusammenarbeit auf politischem und militärischem Gebiet ist eine vollkommene. Sie wird das Unrecht löschen, das in Jahrhunderten dem deutschen und dem italienischen Volk zugefügt worden ist. Denn : Am Ende von allem steht der gemeinsame Sieg! Wenn ich nun, meine Abgeordneten, Männer des Deutschen Reichstags, über die Zukunft spreche, dann geschieht es nicht, um zu prahlen oder zu bramarbasieren. Ich kann dies ruhig anderen überlassen, die es auch wohl nötiger haben , wie z. B. Herrn Churchill. Ich möchte nun also ohne jede Überschwenglichkeit ein Bild der Lage geben, so wie sie ist und wie ich sie sehe. 1. Der Verlauf der hinter uns liegenden zehn Monate dieses Krieges hat meiner Auffassung recht und den Meinungen unserer Gegner unrecht gegeben. Wenn sogenannte englische Staatsmänner versichern, daß ihr Land aus jeder Niederlage und jedem Mißerfolg stärker hervorgeht, dann ist es zumindest keine Überheblichkeit, wenn ich Ihnen hiermit mitteile, daß wir aus den Erfolgen ebenfalls stärker hervorgegangen sind. Ich habe Ihnen schon am 1. September des vergangenen

Jahres erklärt, daß, ganz gleich, was auch kommen mag, weder Waffengewalt noch die Zeit Deutschland niederzwingen werden. Das Reich ist nun heute militärisch stärker als jemals zuvor. Sie haben die im einzelnen sicherlich schweren, im gesamten aber doch so geringen Verluste gesehen, die die deutsche Wehrmacht im Kampf der letzten drei Monate erlitten hat. Wenn sie bedenken, daß wir in dieser Zeit eine Front aufrichteten, die nunmehr vom Nordkap bis zur spanischen Grenze reicht, dann sind diese Verluste, besonders gemessen an den Verlusten des Weltkriegs, außerordentlich geringe. Die Ursache dafür liegt — abgesehen von der durchschnittlich hervorragenden Führung in der ausgezeichneten taktischen Ausbildung des einzelnen Soldaten, der Verbände sowie des Zusammenwirkens der Waffen. Die weitere Ursache liegt in der Güte und Zweckmäßigkeit der neuen Waffen und die dritte in dem bewußten Verzicht auf jeden sogenannten Prestigeerfolg. Ich selbst habe mich bemüht, grundsätzlich jeden Angriff und jede Operation zu vermeiden, die nicht im Sinne einer wirklichen Vernichtung des 17 Freiheitskampf I/II ·

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Gegners notwendig sind, sondern nur einem vermeintlichen Prestige zuliebe getan werden sollten. Trotzdem haben wir natürlich für vielfach höhere Verluste Vorsorge getroffen. Die dadurch eingesparten Männer unseres Volkes werden der Weiterführung des uns aufgezwungenen Freiheitskampfes zugute kommen. Augenblicklich werden viele unserer Divisionen aus Frankreich wieder zurückgezogen und in ihre Heimatorte verlegt. Viele Männer können beurlaubt werden. Waffen und Gerät werden wieder instand gesetzt oder durch neueres, besseres Material ergänzt. Im • ganzen ist die Wehrmacht heute stärker als jemals zuvor! 2. Die Waffen. Der Verlust an Waffen im norwegischen und besonders auch im Feldzug gegen Holland, Belgien und Frankreich ist ein vollständig belangloser. Er steht in keinem Verhältnis zur Produktion. Heer und Luftwaffe sind in diesem Augenblick - da ich zu Ihnen spreche - auch in ihrer Ausrüstung vollkommener und stärker, als sie es vor dem Antritt im Westen waren. 3. Munitionierung. Die Munitionierung wurde in einem Ausmaß vorbereitet, die angelegten Bestände sind so große, daß auf vielen Gebieten nun eine Einschränkung bzw. Verlagerung der Produktion vorgenommen werden muß, da die vorhandenen Depots und Räume auch bei größter Ausweitung zum Teil nicht mehr in der Lage wären, verstärkte Zufuhren aufzustapeln. Der Munitionsverbrauch war, ähnlich wie in Polen, ein über alles Erwarten geringer. Er steht überhaupt in keinem Verhältnis zu den Vorräten. Die Gesamtbevorratung ist daher bei Heer und Luftwaffe zur Zeit für alle Waffen wesentlich höher als vor dem Angriff im Westen. 4. Kriegswichtige Rohstoffe. Dank dem Vierjahresplan war Deutschland in hervorragender Weise auch für die schwerste Belastung gerüstet. In keiner Wehrmacht der Welt ist auch nur annähernd wie in Deutschland eine Umstellung von kriegswichtigen Stoffen, die importiert werden müssen, auf solche, die im Lande sind, erfolgt. Dank dem Wirken des Reichsmarschalls ist die Umstellung der deutschen Wirtschaft zu einer autarken Kriegswirtschaft schon im Frieden vollzogen worden. Wir besitzen vor allem die beiden wichtigsten Rohstoffe : Kohle und Eisen, in einem - ich darf heute sagen

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unbegrenzten Ausmaß. Die Versorgung mit Brenn-

stoff ist in den Vorräten eine reichliche und die Kapazität unserer Produktion eine so steigende, daß in kurzer Zeit selbst beim Versiegen jeder Einfuhr - dadurch unser Bedarf genügend gedeckt sein wird. Durch unsere Metallsammlungen hat sich von vornherein der Grundstock unserer Metallreserven so erhöht, daß wir jeder Kriegsdauer gewachsen und keinem Ereignis unterlegen sind. Es kommen aber hinzu nun noch die gewaltigen Möglichkeiten, die in der Erfassung einer unübersehbaren Beute sowohl als in der Erschließung der von uns besetzten Gebiete liegen. Deutschland und Italien besitzen in dem von ihnen regulierten und kontrollierten Wirtschaftsraum rund 200 Millionen Menschen, von denen nur 130 Millionen Soldaten stellen, während über 70 Millionen ausschließlich wirtschaftlich tätig sein können. Ich habe ihnen, meine Abgeordneten, am 1. September mitgeteilt, daß ich für die Führung dieses Krieges zunächst einen neuen Fünfjahresplan aufstellen ließ . Ich kann Ihnen heute versichern, daß in diesem Sinne alle Maßnahmen getroffen wurden, daß ich aber ganz gleich, was auch kommen mag nunmehr überhaupt in der Zeit keinen uns irgendwie mehr bedrohenden Faktor sehe. Auch die Ernährung ist dank der diesmal beizeiten getroffenen Maßnahmen für jede Dauer des Krieges sichergestellt. 5. Die Haltung des deutschen Volkes. Das deutsche Volk ist dank der nationalsozialistischen Erziehung in diesen Krieg nicht gegangen mit der Oberflächlichkeit eines Hurrapatriotismus, sondern mit dem fanatischen Ernst einer Rasse, die das Schicksal kennt, das ihr bevorsteht, falls sie besiegt werden sollte. Die Versuche der Propaganda unserer Gegner, diese Geschlossenheit aufzulösen, waren daher ebenso dumm wie wirkungslos. Zehn Monate Krieg haben diesen Fanatismus vertieft. Überhaupt ist es ein Unglück, daß die Meinung der Welt nicht von Menschen geformt wird, die die Dinge sehen wollen, wie sie sind, sondern nur von solchen, die sie so sehen, wie sie wollen. Ich habe in den letzten Tagen zahllose Dokumente aus der Bundeslade des alliierten Hauptquartiers durchstudiert, die u. a. auch Stimmungsberichte aus Deutschland enthalten bzw. Denkschriften über die Verfassung und innere Haltung des deutschen Volkes. Es sind dies Berichte, die auch 259

von Diplomaten stammen. Es ergibt sich bei der Lektüre dieser Berichte wirklich nur die Frage, ob ihre Verfasser blind, blöde oder niederträchtige Schurken sind. Ich gebe nun ohne weiteres zu, daß es auch in Deutschland selbstverständlich einzelne Subjekte gegeben hat und auch wohl heute noch gibt, die fast mit Bedauern den Siegeszug des Dritten Reiches erleben. Unverbesserliche Reaktionäre oder blinde Nihilisten mögen innerlich wohl traurig sein, daß alles anders kam, als sie es sich erhofften. Allein ihre Zahl ist eine lächerliche und ihre Bedeutung ist noch geringer. Leider aber wird anscheinend für die Beurteilung des deutschen Volkes nach außen dieser Abschaum der Nation als Maßstab gewählt. Daraus ergeben sich dann in der krankhaften Phantasie gescheiterter Staatsmänner die letzten Anklammerungspunkte für ein neues Hoffen. Je nachdem ist es dann der „,General Hunger", den die britischen Feldherren zum Verbündeten erwählen, oder die ,,drohende Revolution ". Es gibt keinen so tollen Unsinn, daß diese Leute ihn nicht ihren eigenen Völkern vorsetzen würden, um sich so wieder auf einige Wochen wenigstens fortzuhelfen. Das deutsche Volk hat seine innere Haltung vor allem unter Beweis gestellt durch seine Söhne, die auf den Schlachtfeldern kämpfen und die in wenigen Wochen den nach Deutschland stärksten militärischen Gegner geschlagen und vernichtet haben. Ihr Geist war und ist heute auch der Geist der deutschen Heimat ! 6. Die Umwelt. Die letzten Hoffnungen scheinen in den Augen der englischen Politiker außer auf den verbündeten und alliierten Nationen, repräsentiert aus einer Reihe von ausgehaltenen Staatsoberhäuptern ohne Thron, Staatsmännern ohne Völker und Generalen ohne Armeen, auf neuen Komplikationen zu beruhen, die sie glauben dank ihrer hierin bewährten Geschicklichkeit hervorrufen zu können. Ein wirklicher Ahasver unter diesen Hoffnungen ist der Glaube an eine mögliche neue Entfremdung zwischen Deutschland und Rußland. Das deutsch-russische Verhältnis ist endgültig festgelegt.

Der Grund für diese Festlegung lag darin, daß, unterstützt von gewissen Kleinstaaten, England und Frankreich ununterbrochen Deutschland Eroberungsabsichten in Gebieten unterschoben, die außerhalb aller deutschen Interessen liegen. Bald 260

hieß es, Deutschland wolle die Ukraine besetzen, dann wieder, in Finnland einmarschieren, ein anderes Mal behauptete man, Rumänien sei bedroht, ja, endlich fürchtete man sogar für die Türkei. Ich hielt es unter diesen Umständen für richtig, vor allem mit Rußland eine nüchterne Interessenfestsetzung vorzunehmen, um für immer klarzulegen , was Deutschland glaubt für seine Zukunft als Interessengebiet ansehen zu müssen, und was umgekehrt Rußland für seine Existenz als wichtig hält. Aus dieser klaren Abgrenzung der beiderseitigen Interessengebiete erfolgte die Neuregelung des deutsch- russischen Verhältnisses. Jede Hoffnung, daß im Vollzug dessen nun eine neue deutsch-russische Spannung eintreten könnte, ist kindisch. Weder tat Deutschland einen Schritt, der es außerhalb seiner Interessengebiete geführt hätte, noch hat Rußland einen solchen getan. Die Hoffnung Englands aber, durch die Herbeiführung irgendeiner neuen europäischen Krise eine Entlastung seiner eigenen Situation erreichen zu können, ist, insoweit es sich um das Verhältnis Deutschlands zu Rußland handelt, ein Trugschluß . Die britischen Staatsmänner sehen alles etwas langsamer ein, sie werden also auch das schon noch im Laufe der Zeit begreifen lernen.

Meine Abgeordneten ! Ich habe in meiner Rede am 6. Oktober die weitere Entwicklung dieses Krieges wohl richtig vorhergesagt. Ich versicherte Ihnen, meine Abgeordneten, daß ich keinen Moment am Sieg zweifeln könne. Wenn man nun nicht ausgerechnet in den Niederlagen die Merkmale und Garantien des Endsieges erblickt, dann glaube ich, hat die Entwicklung - wie gesagt mir bisher wohl recht gegeben. Trotzdem ich von dieser Entwicklung überzeugt war, hatte ich damals Frankreich und England die Hand zur Verständigung geboten. Die Antwort, die ich darauf erhielt, ist noch in Ihrer Erinnerung. Alle meine Argumente über den Unsinn einer Weiterführung dieses Kampfes, über die Sicherheit, selbst im günstigsten Fall keinen Gewinn, sondern nur Opfer zu bekommen, wurden entweder mit Spott und Hohn bedacht oder zumindest totgeschwiegen.

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Ich habe Ihnen damals gleich versichert, daß ich befürchte, wegen dieses meines Friedensvorschlages sogar als Angsthase verschrien zu werden, der nicht kämpfen will, weil er nicht mehr kämpfen kann. Es ist auch genau so eingetroffen . Ich glaube nun allerdings, daß schon heute Frankreich - natürlich weniger die schuldigen Staatsmänner als das Volk - über diesen 6. Oktober anders denken wird. Welch namenloses Elend ist seitdem über dieses große Land und Volk gekommen ! Ich will noch nicht einmal davon reden, was dieser Krieg den Soldaten an Schmerz zufügte. Denn über dem steht noch fast das Leid, das durch die Gewissenlosigkeit derer entstand , die Millionen von Menschen von ihrem Heim ohne jeden Grund forttrieben, nur in dem Gedanken, dadurch vielleicht der deutschen Kriegführung Schwierigkeiten bereiten zu können. Allerdings eine unverständliche Annahme. Diese Evakuierung wirkte sich am schädlichsten für die alliierte Kriegführung aus, am furchtbarsten aber für die dadurch betroffenen unglücklichen Opfer. Was die Herren Churchill und Reynaud mit diesen ihren Ratschlägen und Anordnungen Millionen Menschen an Leid zugefügt haben, können sie weder diesseits noch jenseits verantworten . Das alles hätte - wie gesagt - nicht zu kommen brauchen . Denn ich habe noch im Oktober weder von Frankreich noch von England etwas anderes verlangt als nur den Frieden. Aber die Herren Rüstungsinteressenten wollten die Fortsetzung dieses Krieges um jeden Preis, und sie haben diesen Krieg nun bekommen. Ich bin selber zu sehr Soldat, als daß ich nicht für das Unglück einer solchen Entwicklung Verständnis hätte. Ich höre nun aus London nur ein Geschrei - es ist nicht das Geschrei der Massen, sondern der Politiker , daß der Kampf erst recht fortgesetzt werden müsse. Ich weiß nicht, ob diese Politiker schon die richtige Vorstellung von der kommenden Fortsetzung dieses Kampfes besitzen. Sie erklären allerdings, daß sie diesen Krieg weiterführen werden und, wenn England daran zugrunde ginge, eben von Kanada aus. Ich glaube kaum, daß dies so zu verstehen ist, daß das englische Volk nach Kanada geht, sondern es werden sich doch wohl nur die Herren Kriegsinteressenten nach Kanada zurückziehen. Das Volk wird, glaube ich, schon

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in England bleiben müssen. Und es wird den Krieg in London dann sicherlich mit anderen Augen ansehen als seine sogenannten Führer in Kanada. Glauben Sie mir, meine Abgeordneten, ich empfinde einen inneren Ekel vor dieser Sorte gewissenloser parlamentarischer Volks- und Staatsvernichter. Es tut mir fast weh, wenn mich das Schicksal dazu ausersehen hat, das zu stoßen, was durch diese Menschen zum Fallen gebracht wird ; denn meine Absicht war es nicht, Kriege zu führen, sondern einen neuen Sozialstaat von höchster Kultur aufzubauen. Jedes Jahr dieses Krieges raubt mich dieser Arbeit. Und die Ursachen dieses Raubes sind lächerliche Nullen, die man höchstens als politische Fabrikware der Natur bezeichnen kann, sofern sie nicht ihre käufliche Schlechtigkeit zu etwas Besonderem stempelt. Mister Churchill hat es soeben wieder erklärt, daß er den Krieg will. Er hat nun vor etwa sechs Wochen mit dem Krieg in den Raum begonnen, in dem er anscheinend glaubt, wohl besonders stark zu sein, nämlich dem Luftkrieg gegen die Zivilbevölkerung, allerdings unter dem vorgeschobenen Motto gegen sogenannte kriegswichtige Einrichtungen. Diese Einrichtungen sind seit Freiburg offene Städte, Marktflecken und Bauerndörfer, Wohnhäuser, Lazarette, Schulen, Kindergärten und was sonst noch alles getroffen wird. Ich habe bisher darauf kaum antworten lassen. Aber das soll nun nicht bedeuten, daß dies die einzige Antwort ist oder bleiben wird. Ich bin mir nun darüber im klaren, daß aus dieser unserer einmal kommenden Antwort namenloses Leid und Unglück über die Menschen hereinbrechen wird. Natürlich nicht über Herrn Churchill, denn er wird ja dann sicherlich in Kanada sitzen, dort, wohin man ja das Vermögen und die Kinder der vornehmsten Kriegsinteressenten schon gebracht hat. Aber es wird für Millionen andere Menschen ein großes Leid entstehen. Und Herr Churchill sollte mir dieses Mal vielleicht ausnahmsweise glauben, wenn ich als Prophet jetzt folgendes ausspreche : Es wird dadurch ein großes Weltreich zerstört werden. Ein Weltreich, das zu vernichten oder auch nur zu schädigen niemals meine Absicht war. Allein ich bin mir darüber im klaren, daß die Fortführung dieses Kampfes nur mit der vollständigen Zertrümmerung des einen der beiden Kämp-

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fenden enden wird. Mister Churchill mag glauben, daß dies Deutschland ist. Ich weiß, es wird England sein. In dieser Stunde fühle ich mich verpflichtet, vor meinem Gewissen noch einmal einen Appell an die Vernunft auch in England zu richten. Ich glaube dies tun zu können, weil ich ja nicht als Besiegter um etwas bitte, sondern als Sieger nur für die Vernunft spreche. Ich sehe keinen Grund, der zur Fortführung dieses Kampfes zwingen könnte. Ich bedauere die Opfer, die er fordern wird. Auch meinem eigenen Volk möchte ich sie ersparen. Ich weiß, daß Millionen deutsche Männer und Jünglinge bei dem Gedanken glühen , sich endlich mit dem Feind auseinandersetzen zu können, der ohne jeden Grund uns zum zweitenmal den Krieg erklärte. Allein ich weiß auch, daß zu Hause viele Frauen und Mütter sind, die trotz höchster Bereitwilligkeit, auch das Letzte zu opfern, doch mit ihrem Herzen an diesem Letzten hängen. Herr Churchill mag nun diese meine Erklärung wieder abtun mit dem Geschrei, daß dies nur die Ausgeburt meiner Angst sei und meines Zweifels am Endsieg. Ich habe dann eben jedenfalls mein Gewissen erleichtert gegenüber den kommenden Dingen. Abgeordnete ! Männer des Deutschen Reichstags ! Im Rückblick auf die hinter uns liegenden zehn Monate werden wir wohl alle von der Gnade der Vorsehung bezwungen, die uns das große Werk gelingen ließ. Sie hat unsere Entschlüsse gesegnet und uns auf den schweren Wegen begleitet. Ich selbst bin ergriffen von dem Bewußtsein der mir von ihr erteilten Bestimmung, meinem Volk die Freiheit und Ehre wiedergegeben zu haben. Die Schande, die vor 22 Jahren im Wald von Compiègne ihren Ausgang nahm, ist an dieser gleichen Stelle für immer gelöscht. Ich habe nun heute die Männer vor der Geschichte genannt, die es mir ermöglichten, das große Werk zu vollbringen. Sie alle haben ihr Höchstes geleistet, ihre Fähigkeit und ihren Fleiß dem deutschen Volke geweiht. Ich will nun schließen mit der Erwähnung jener Namenlosen, die nicht weniger ihre Pflicht erfüllten, die millionenfach Leib und Leben einsetzten und zu jeder Stunde bereit waren, als brave deutsche Offiziere und Soldaten für ihr Volk das letzte Opfer zu bringen, das ein 264

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Mann zu geben hat. Viele von ihnen liegen nun gebettet an der Seite der Gräber, in denen schon ihre Väter aus dem groBen Kriege ruhen. Sie sind Zeugen eines stillen Heldentums. Sie sind das Symbol für jene Hunderttausende von Musketieren, Panzerjägern und Panzerschützen, Pionieren und Artilleristen, Soldaten der Marine und der Luftwaffe, Männer der Waffen- und all die anderen Kämpfer, die im Kampf der deutschen Wehrmacht eingetreten sind für die Freiheit und Zukunft unseres Volkes und für die ewige Größe des nationalsozialistischen Großdeutschen Reiches. Deutschland Sieg Heil !

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England lehnt den Friedensvorschlag des Führers ab. Als Antwort auf den Appell an die Vernunft greifen englische Flieger in erhöhtem Umfange nichtmilitärische Ziele in deutschen Städten und Dörfern an. Der Einsatz der deutschen Luftwaffe wird daraufhin verstärkt. England versucht nunmehr zum Zwecke der Kriegsausweitung und um dem Reich das zu seiner Ernährung wichtige Hinterland abzuschneiden, in steigendem Maße auf dem Balkan Einfluß zu gewinnen. Damit beginnt ein sich durch Monate hinziehender Kampf um die politische Vormachtstellung im Südosten Europas, der mit dem Siege Großdeutschlands endet. Am 26. Juli wird ein deutsch-türkisches Handelsabkommen unterzeichnet. Am gleichen Tage empfängt der Führer den rumänischen Ministerpräsidenten und den Außenminister Rumäniens. Am 27. Juli folgt der Empfang des bulgarischen Ministerpräsidenten und des Außenministers Bulgariens. Volkskommissar Molotow widerlegt am 2. August die `englischen Hoffnungen auf eine Trübung des deutsch- russischen Verhältnisses: ,,Die freundschaftlichen und gutnachbarlichen Beziehungen werden voll aufrechterhalten bleiben.“ Der deutsche Wehrmachtbericht meldet am 5. August die Vernichtung von 5 Millionen BRT. englischen Schiffsraumes seit Kriegsbeginn.

Im Verfolg des nunmehr mit voller Rücksichtslosigkeit geführten Kampfes gegen England und in Erwiderung der Aushungerungspläne der englischen Regierung verhängt Deutschland am 17. August die totale Blockade über die britische Insel. Am 30. August wird nach dem Schiedsspruch der Achsenmächte in Wien die neue Grenzregelung zwischen Ungarn und Rumänien unterzeichnet. Damit ist ein weiteres Unrecht der Westmächte wiedergutgemacht und ein weiterer Stein. aus der politischen Konstellation Englands gebrochen. Am 1. September meldet der Wehrmachtbericht 441 vernichtete Feindflugzeuge und 80 Sperrballone in einer Woche. Am Ende des ersten Kriegsjahres eröffnet der Führer am 4. September das 2. Kriegswinterhilfswerk:

Rede am 4. September 1940 in Berlin Eröffnung des Kriegswinterhilfswerkes 1940/41

In diesen Tagen endete das erste Kriegsjahr. Das zweite begann und mit ihm das neue Kriegswinterhilfswerk. Die Erfolge dieses ersten Jahres, meine Volksgenossen, sind einmalige. Sie sind so einmalig, daß sich nicht nur die Gegner diesen Ablauf der Geschichte nicht vorgestellt hatten, sondern auch viele im deutschen Volk konnten kaum die Großartigkeit der Vorgänge und die Schnelligkeit der Ereignisse begreifen. Wir können zum Vergleich das erste Kriegsjahr des Weltkrieges gar nicht heranziehen ; denn in diesem ersten Kriegsjahr sind dort überall trotz größter Tapferkeit, trotz uner. hört größerer Opfer nur Teilergebnisse erzielt worden, nicht eine endgültig vollzogene Lösung. Wir brauchen dieses Mal nur das gewaltige Dreieck anzusehen, das heute von der deutschen Wehrmacht beschützt wird : Im Osten der Bug, im Norden das Nordkap, Kirkenes und Narvik und im Süden die Grenze Spaniens ! Eine Anzahl von Widersachern ist beseitigt. Nur einer glücklichen geographischen Situation und einer außerordentlichen Schnelligkeit im Ausrücken hat es England zu verdanken, daß ihm das gleiche Schicksal noch nicht zuteil wurde ! Denn es ist nicht so, wie einige britische Politiker dies darstellen, daß etwa die britische Armee wie ein wildes Pferd am Zügel reißt vor brennender Begier, endlich losgelassen zu werden gegen den deutschen Feind. Sie waren uns doch so nahe und konnten ohne weiteres ihre Kampfgier damals befriedigen. Sie selber haben sich von uns entfernt. Und es blieb ihnen vorbehalten , diese mehrmaligen Entfernungen als große Siege hinzustellen. Es sind entscheidende Erfolge erzielt worden in diesem Jahr. Und das große Gebiet, das von deutschen Truppen zur Zeit beherrscht wird, hat sich erweitert durch unseren Verbündeten Italien, das seinerseits nun ebenfalls in Ostafrika die Offensive ergriffen hat und auch dort seine Position verstärkte und England zurückschlug. Natürlich stehen dem auch englische ,,Erfolge" gegenüber. Es sind das Erfolge, die der normale, gesunde Menschenver-

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stand nur nicht begreift und nicht erkennt. Sie haben auch in sich keinen besonderen Zusammenhang. Wir erleben es immer wieder, daß seit diesem Jahr die englische Propaganda von der Höhe in die Tiefe fällt, um allerdings wenige Tage später in einer noch größeren Höhe zu schweben. Ich habe das einmal gelesen ; da hieß es z. B.:,,Jetzt fallen die Würfel des Krieges. Wenn es den Deutschen nicht gelingt, nach Paris zu kommen - und das wird ihnen nicht gelingen , dann haben sie den Krieg verloren. Sollten sie aber nach Paris kommen, dann wird England den Krieg gewinnen . " Solcher Art hat England nun seit dem 3. bzw. 4. September zahlreiche ,,Siege" erfochten. Der glorreichste Sieg — in unseren Augen wäre es der schmählichste Mißerfolg war die Flucht aus Dünkirchen. Aber was tut man nicht in der Not! Wir brauchen bloß die britische Kriegsberichterstattung zu lesen, um zu wissen, was es mit diesem Erfolg auf sich hat. Da heißt es z. B.:,,Man sagt uns, daß ..." oder: ,,Man erfährt aus wohlunterrichteten Kreisen . . ." oder: ,,Man hört von wohlinformierten Stellen ..." oder : ,,Man kann von Sachverständigen vernehmen . . ." oder : ,,Man glaubt, ernstlich 66 annehmen zu dürfen , daß .. usw. Ja, einmal hieß es : ,,Man glaubt, Grund zu haben, glauben zu dürfen, daß ... usw." Und dann, wie gesagt, kann natürlich jede Niederlage zum Erfolg werden. Wir rückten gerade in Polen ein, und die englischen Propagandisten erklärten, daß sie aus wohlunterrichteten Kreisen wüßten, daß die Deutschen bereits eine ganze Anzahl schwerster Niederlagen erlitten hätten und daß die Polen im siegreichen Vorrücken gegen Berlin seien. Wenige Tage später versicherten dann wohlinformiertere Kreise noch, daß sich jetzt das Schicksal im Osten endgültig gewendet hätte. Dann kamen ebenso wohlunterrichtete Sachverständige, die bemerkten, daß selbst wenn Deutschland einen Erfolg errungen haben sollte - was gar nicht der Fall sei , daß dieser Erfolg in Wirklichkeit doch nur ein Mißerfolg sei ―― von einer höheren strategischen Warte aus gesehen natürlich . Und als wir schon vor Warschau standen, da wußte man dann wieder, daß man das Recht hätte, annehmen zu dürfen , daß nunmehr im Westen der Angriff der Alliierten seine ersten großen, und zwar durchschlagenden Erfolge erzielt hätte. 268

Und so ging das nun weiter, bis daß endlich kein Polen mehr war. Und dann sagte man : ‫ وو‬Von uns ist ein großer Alpdruck genommen, denn dieses Polen im Osten war immer unsere schwache Seite. Seit Polen erledigt ist, können die Alliierten sich endlich auf den Kriegsschauplatz konzentrieren, wo sie den Deutschen überlegen sind, und das wird der 66 Deutsche in kurzer Zeit erfahren ." Dann war längere Zeit Ruhe. Diese Ruhe war natürlich auch ein ungeheuer dauernder Erfolg der britischen Wehrmacht und ein ebenso konstanter Mißerfolg Deutschlands. Was hat in diesen Monaten nicht England gearbeitet, und was haben wir nicht alles verschlafen ! Was haben die englischen Politiker nicht alles in dieser Zeit gesehen und richtig erkannt und vor allem immer den richtigen Zeitpunkt erfaßt, und was haben wir demgegenüber nicht alles verpaßt ! Bis daß Norwegen kam. Als die Operation begann, da freute sich die englische Kriegsberichterstattung über den ungeheuren „ Fehler", den wir nun gemacht hätten. „ Endlich haben die Deutschen jetzt einen Fehler gemacht, und das werden sie jetzt büßen“, so schrieb man, und man freue sich in England, daß man jetzt die Gelegenheit bekomme, sich mit den Deutschen messen zu können. Dabei sind wir im Westen seit Monaten bloß einige hundert Meter auseinander gewesen ! Sie hätten sich in jeder Stunde mit uns messen können ! Sie taten so, als ob sie uns überhaupt nicht hätten sehen können im Westen, und nun zum erstenmal in Norwegen, da gab ihnen das gütige Schicksal nun die Gelegenheit, dank unserer und besonders meiner Dummheit, endlich sich mit uns kriegerisch auseinandersetzen zu können. Die Auseinandersetzung, die kam dann auch. Und es ist schon wirklich eine Ironie des Schicksals, daß vielleicht der für die Engländer damals schlimmste Schlag ihrer eigenen Propaganda zu verdanken war. Als wir nämlich die Norweger schon längst über Hamar und Lillehammer hinaus geschlagen hatten, da marschierte eine britische Brigade bieder, fromm und ahnungslos des gleichen Weges gegen Hamar. Sie hatte nach rückwärts keinerlei Verbindung, denn das hatten unsere Stukas unterdes und unsere Kampfbomber alles abgeschlagen. Und so hörte sie nur auf den britischen Rundfunk. Und im britischen Rundfunk, da vernahm der britische Brigadekom-

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mandeur, daß wir noch weit, weit natürlich vor Lillehammer seien bzw. von ihm aus gesehen hinter Lillehammer, und daß wir eine schwere Niederlage bezogen hätten. Und so marschierte der biedere britische Brigadekommandeur an der Spitze seiner Brigade nach Lillehammer ein, legte sich dort zur Ruhe, zur Seite seine Kiste mit den Dokumenten , wo drauf stand : „ Streng geheim! Nicht dem Feind in die Hand fallen lassen!", und wurde nun in der gleichen Nacht noch mitsamt seiner kostbaren Bundeslade von unseren Truppen ausgehoben. Das kommt davon, wenn sich jemand auf Mister Churchill, den Kriegsberichterstatter, verläßt ! So war es aber fast überall. Sie haben gelogen. Sie sind in das Meer ' reingeworfen worden, und es war dann ein ganz großer Sieg" . Daß es ihnen gelang, noch ein paar letzte Trümmer von Andalsnes oder von Namsos zu retten, das erklärten sie der Welt als den ,,gewaltigsten Erfolg der neueren briti- · schen Kriegsgeschichte ". Damit können wir uns natürlich nicht messen. Aber das Tatsächliche stand dem gegenüber, nämlich : wenige Wochen später gab es kein Norwegen mehr. Die britischen Streitkräfte haben auch dieses Land räumen müssen . Und dann kam die Stunde der Auseinandersetzung im Westen. Wir sind auch da nicht zu spät gekommen. Und gerade bei diesem Feldzug hat wirklich diese alliierte Kombination nichts anderes als nur Niederlagen einstecken müssen. Die Tatsachen, die geschichtlichen Tatsachen sprechen dafür und legen Zeugnis ab. Trotzdem endete auch das mit einem großen britischen ,,Sieg" , nämlich mit der herrlichen, ruhmvollen Waffentat von Dünkirchen. Die Spuren dieser Waffentat habe ich selber mit meinen eigenen Augen gesehen. Es sah ziemlich unordentlich aus ! Nun ist Frankreich ebenfalls zerbrochen. Und was hat man nun für eine Erklärung ? Kaum war Norwegen endgültig von den Alliierten gesäubert, da erklärte man : „ Das haben wir ja gewollt. Wir wollten ja die Deutschen hier herauflocken. Das ist ein Sieg, ein eindeutig klarer Sieg für uns, eine Verkürzung unserer Front." Und nachdem Frankreich endlich niedergeschmettert war, erklärte man : ,,Jetzt kann sich England endlich mit seiner ganzen Kraft zum erstenmal konzentrieren. Wir haben jetzt nicht mehr die Notwendigkeit, uns immer da zu vergeuden und unsere Truppen zu verschwenden, uns zu 270

verzetteln. Jetzt haben wir die strategische Lage erreicht, die wir ununterbrochen gewünscht und uns erhofft hatten. Der Ballast Frankreich ist jetzt von uns abgefallen. Er hat uns nur kostbares britisches Blut gekostet, und wir sind jetzt in der Lage, den Deutschen ganz anders entgegenzutreten." Nun hat man sich gleich bei Kriegsbeginn mit bestimmten Prophezeiungen über die Dauer dieses Krieges befaßt. Man sagte : „ Der Krieg dauert drei Jahre. Britannien richtet sich auf drei Jahre ein." Das mußte man auch schon tun, denn die Leute da, die ja doch alle schwerreiche Besitzer von Aktien, Kriegsfabrikationsaktienpaketen sind, diese Leute sind klug genug, sie wissen selbstverständlich, daß sich diese Neuanschaffungen in einem halben oder in einem Jahr gar nicht verzinsen können . Das muß also schon einige Zeit dauern. Aber ich war damals auch gleich so vorsichtig und habe dem Reichsmarschall damals gleich gesagt : Göring, bereiten wir alles vor auf fünf Jahre. Nicht, weil ich glaube, daß der Krieg fünf Jahre dauert. Aber was auch kommen mag, England wird niederbrechen, so oder so ! Und ich kenne keinen anderen Termin als diesen Termin ganz allein .

Ich werde das natürlich klug und vorsichtig und gewissenhaft alles immer vorbereiten. Das werden Sie verstehen. Und wenn man in England sehr neugierig ist heute und sagt : „ Ja, warum kommt er denn nicht?" Beruhigt euch, er kommt ! Man muß nicht immer so neugierig sein. Diese Welt wird frei werden. Es muß mit dem Unfug einmal für immer aufgeräumt werden, daß es einer Nation möglich sein kann, ganz nach Belieben einen ganzen Kontinent zu blockieren. Es muß unmöglich gemacht werden in der Zukunft, daß es einem Piratenstaat von Zeit zu Zeit immer wieder je nach Wunsch und Laune einfallen kann, 450 Millionen Menschen hier mehr oder weniger der Armut oder dem Elend auszuliefern. Wir haben es satt, uns für alle Zukunft, besonders als Deutsche, von England vorschreiben zu lassen, ob wir vielleicht dieses oder jenes tun dürfen oder nicht, ja am Ende sogar, ob der Deutsche einen Kaffee trinken darf oder nicht. Wenn es England nicht gefällt, dann wird eben die Kaffee - Einfuhr gesperrt. Das interessiert mich persönlich gar nicht. Ich trinke keinen. Aber es ärgert mich, daß andere ihn nicht trinken können . Und überhaupt finde ich es unerträglich, daß hier eine 85- Mil271

lionen-Nation von einem anderen Volk jederzeit an Leib und Leben gestraft werden kann, wenn es irgendeinem Plutokraten in London nicht paßt. Ich habe dem englischen Volk so oft die Hand zur Verständigung hingehalten. Sie wissen es ja selbst. Es war das mein außenpolitisches Ziel. Ich habe es neulich noch zum allerletztenmal gemacht. Ich ziehe es jetzt auch vor, zu kämpfen, bis daß eine ganz klare Entscheidung herbeigeführt ist. Und die klare Entscheidung kann nur die sein, daß dieses Regime erbärmlicher und niederträchtiger Kriegshetzer beseitigt wird und daß ein Zustand hergestellt wird, in dem es unmöglich ist, daß eine Nation in Zukunft noch ganz Europa zu tyrannisieren vermag. Hier wird Deutschland, und hier wird auch Italien, hier werden beide Staaten Sorge tragen, daß sich das in der Geschichte ein zweites Mal nicht mehr wiederholt. Und hier werden England auch alle seine Verbündeten nichts helfen, weder der Kaiser Haile Selassie, noch Herr Benesch, noch irgendein anderer, auch der König Haakon nicht und auch nicht die Königin Wilhelmina und auch nicht der französische General de Gaulle. Alle diese Verbündeten werden gar nichts helfen. Und was sie sonst auch noch planen mögen, was sie sonst auch noch vielleicht in der tiefsten Falte ihres Herzens in Aussicht genommen haben, wir sind auf der Hut, sind zu allem bereit, zu allem entschlossen und gewillt, jederzeit zu handeln. Und vor allem : Man erschreckt uns durch gar nichts. Wir deutsche Nationalsozialisten sind durch die härteste Schule gegangen, die überhaupt menschlich denkbar ist. Erst waren wir Soldaten des großen Krieges, und dann waren wir die Kämpfer der deutschen Wiedererhebung. Und was wir in diesen Jahren erdulden mußten, das hat uns gehärtet. Man kann uns daher auch durch nichts einschüchtern. Man kann uns durch gar nichts überraschen. Als man in England vor einem Jahr in den Krieg eintrat, da sagte man : "" Wir haben einen Verbündeten." Man war neugierig, wer es wohl sei. Sie sagten: ,,Es ist ein General, dieser Verbündete. Er heißt General Revolution." Haha ! Sie haben eine Ahnung vom neuen nationalsozialistischen deutschen Volksstaat ! Und nun warteten sie in London auf die Tätigkeit dieses Generals Revolution. Am 6. September tat sich nichts, am 7. September tat

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sich nichts. Am 8. September : nach ihren Äußerungen sollte binnen einer Woche dieser General sich erheben, General Revolution. Und er ist nicht aufgefunden worden. Dann sagte man : „ Wir haben einen jetzt aber wirkungsvolleren General . Es ist dies der General Hunger." Wir haben von vornherein damit gerechnet, daß die großen Menschenfreunde, so wie im Weltkrieg, versuchen würden, die Frauen und die Kinder auszuhungern, und haben uns auch darauf vorbereitet. Auch dieser General war nur eine Fehlspekulation, eine Erscheinung, ein Irrlicht im Gehirn des Mister Churchill. Jetzt ist man zum dritten General als Verbündeten gekommen. Es ist der General Winter. Er war schon einmal gewesen. Er hat damals versagt, er wird oder würde auch dieses Mal genau so versagen. Überhaupt die Engländer sollten, wenn siesschon wirklich so obskure Generale nehmen, da sollten sie nicht vergessen , ihren bedeutendsten General vielleicht zum britischen Reichsgeneralfeldmarschall zu erheben, nämlich den General Bluff. Das ist ihr einziger solider Verbündeter , der es verdienen würde, daß sie ihm tatsächlich die höchste Beförderung zuteil werden lassen. Uns schlägt man nun mit nicht diesen Generalen - da können sie überzeugt sein mehr. Damit kann man vielleicht das dumme britische Volk dumm machen, aber das deutsche Volk hat tatsächlich England kennengelernt. Diese Schwätzereien des Mister Churchill oder des Mister Eden vom alten Chamberlain zu reden, das verbietet einem die Pietät , diese Schwätzereien lassen das deutsche Volk ganz kalt, bewegen es höchstens zum Lachen. Es gibt in unserer hochdeutschen Sprache kein passendes Wort für so eine Erscheinung wie Duff Cooper. Da muß man schon zur Mundart greifen, und hier, glaube ich, ist nur im Bayerischen ein Wort geprägt worden, das so einen Mann charakterisiert, nämlich : Krampfhenne ! Die Herren können sich beruhigen, mit diesen Mitteln werden sie den Krieg nicht gewinnen. Und die anderen Mittel, die sind Gott sei Dank in unserer Hand und werden in unserer Hand bleiben ! Und wenn die Stunde geschlagen hat, dann werden wir an die Stelle des Generals Hunger oder Revolution oder Winter oder Bluff, werden wir wieder den General der Tat setzen, 18 Freiheitskampf I/II

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das heißt die Handlung. Und dann werden wir sehen, wer sich hier am meisten bewährt. Den Dank des deutschen Volkes nun an seine Soldaten habe ich bereits im Reichstag ausgesprochen. In diesen Tagen bewegt uns alle der Dank an unsere Luftwaffe, an unsere tapferen Helden, die Tag für Tag nach England einfliegen und dort das beantworten, was der geniale Mister Churchill erst erfunden hat. Ich möchte heute aber nun den Dank vor allem an die Heimat richten für dieses zurückliegende Jahr, den Dank an das ganze deutsche Volk, und zwar möchte ich dem deutschen Volk für seine gesamte Haltung danken, die es in diesem Jahr zeigte in oft nicht leichten Situationen. Denn vielleicht ist es vielen gar nicht bewußt, was es hieß, in wenigen Wochen im vergangenen Jahr über 700 000 Menschen zu evakuieren. Und das ging alles reibungslos. Allerdings, es war auch alles bei uns vorbereitet zum Unterschied von den anderen. Aber was die Menschen im einzelnen nun hier auf sich nahmen, war oft sehr schwer, und sie haben es bewunderungswürdig ertragen. Sie sind glücklich, daß sie nun wieder in ihre Heimat zurückkehren konnten. Wir müssen aber auch all denen danken, die in dieser Heimat selbst die wichtigsten Schutzmaßnahmen durchführen , für sie verantwortlich sind : Luftschutz und besonders für die gewaltigen Organisationen des Roten Kreuzes, die in Ärzten, im ganzen Sanitätspersonal und besonders aber auch in den Schwestern Ungeheures leisten. Wir wollen aber auch vor allem jetzt gedenken der deutschen Frau, jener Millionenschar deutscher Frauen, deutscher Mütter und auch deutscher Mädchen, die den Mann jetzt ersetzen müssen und die in Stadt und Land arbeiten und die dafür sorgen, daß uns das tägliche Brot auf der einen Seite wieder wird und auf der anderen Seite der Soldat die notwendigen Waffen und die Munition bekommt. An ihrer Seite stehen alle die Millionen deutscher Arbeiter, die in Munitionsfabriken, hochbetagt oft oder noch ganz jung, sich einsetzen, daß die kämpfende Front nicht an dem fällt, an dem sie einst im Jahre 1918 letzten Endes zusammenbrach. Es ist etwas Wunderbares, unser Volk hier im Kriege zu sehen, in seiner ganzen Disziplin.

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Wir erleben das gerade jetzt in der Zeit, da Herr Churchill seine Erfindung der Nachtluftangriffe uns vorführt. Er tut es nicht deshalb, weil diese Luftangriffe besonders wirkungsvoll sind, sondern weil seine Luftwaffe bei Tag nicht über deutsches Land kann. Während die deutschen Flieger und die deutschen Flugzeuge Tag für Tag über englischem Boden sind, kommt ein Engländer bei Tageslicht überhaupt nicht über die Nordsee herüber. So kommen sie in der Nacht und werfen nun, wie Sie wissen, wahllos und planlos auf zivile bürgerliche Wohnviertel ihre Bomben, auf Bauerngehöfte und Dörfer. Wo sie irgendein Licht erblicken, wird eine Bombe darauf geworfen . Ich habe drei Monate lang das nicht beantworten lassen, in der Meinung, sie würden diesen Unfug einstellen. Herr Churchill sah darin ein Zeichen unserer Schwäche. Sie werden es verstehen, daß wir jetzt nun Nacht für Nacht die Antwort geben, und zwar steigend Nacht für Nacht. Und wenn die britische Luftwaffe 2000 oder 3000 oder 4000 Kilogramm Bomben wirft, dann werfen wir jetzt in einer Nacht 150 000, 180 000, 230 000, 300 000 und 400 000. Und wenn sie erklären , sie werden bei uns Städte in großem Ausmaß angreifen - wir werden ihre Städte ausradieren ! Wir werden diesen Nachtpiraten das Handwerk legen , so wahr uns Gott helfe. Es wird die Stunde kommen, da einer von uns beiden bricht, und das wird nicht das nationalsozialistische Deutschland sein ! Denn ich habe schon einmal einen solchen Kampf in meinem Leben durchgeführt bis zur letzten Konsequenz, und es ist der Gegner gebrochen, der heute noch in England auf einer letzten Insel in Europa sitzt. Gerade angesichts dieses Kampfes aber ist es erst recht notwendig, zu begreifen, wie wichtig die Ausgestaltung und Formung unserer deutschen Volksgemeinschaft ist. Wir hätten das alles nicht leisten können, wenn da vorne, verloren auf sich selbst allein gestellt, ein deutscher Soldat stünde ohne Verbindung zu ihm gleichgestimmten Seelen der Heimat. Was den deutschen Soldaten vorne stark macht, ist das Bewußtsein und das Wissen, daß hinter ihm fiebernd in eiserner Geschlossenheit, aber fanatischem Willen ein ganzes Volk steht, und zwar ein Volk, erfüllt von einer hohen Zielsetzung. Und diese Zielsetzung geht weit darüber hinaus, etwa nur diesen Krieg 275

zu gewinnen. Nein, wir wollen einen neuen Staat aufbauen. Deshalb werden wir auch heute von den anderen so gehaßt. Sie haben es oft ausgesprochen. Sie sagten: ,,Ja, Ihre sozialen Experimente sind sehr gefährlich. Wenn das um sich greift, und wenn das auch unsere Arbeiter sehen, das ist sehr bedenklich. Das kostet Milliarden und bringt nichts ein. Es legt sich das weder um in einen Gewinn der Wirtschaft noch in eine Dividende. Was soll das also ? Wir haben an solchen Entwicklungen kein Interesse. Wir begrüßen alles, was dem materiellen Fortschritt der Menschheit dient, soweit dieser materielle Fortschritt sich wieder wirtschaftlich in Gewinn verwandelt. Aber soziale Experimente, das, was Sie da alles machen, das kann doch nur dazu führen, daß die Begehrlichkeit der Massen geweckt wird, und endlich dazu führen, daß wir von unserem Postament herunter müssen. Das können Sie von uns nicht erwarten." Man sah in uns das böseste Beispiel . Jede Einrichtung, die wir machten, sie wurde nicht etwa von den anderen übernommen, nein, sondern sie wurde abgelehnt deshalb, weil wir sie durchführten. Sie sahen darin schon wieder eine Konzession auf dem Wege einer sozialen Gesetzgebung und damit einer sozialen Entwicklung, die in diesen Staaten verhaßt ist. Es sind eben Plutokratien, in denen ein ganz kleiner Klüngel von Kapitalisten diese Massen beherrscht, und natürlich in engster Verbindung mit dem internationalen Judentum, mit den Freimaurern. Wir kennen ja diese Freunde von uns her, unsere alte liebe Koalition, das Systemdeutschland, das ja auch personell sich zum Teil dort hinübergerettet hat. Sie hassen uns wegen dieser unserer sozialen Einstellung, und alles, was wir aus ihr heraus planen und durchführen, erscheint ihnen gefährlich. Und sie sind der Überzeugung, daß man diese Entwicklung beseitigen muß. Und ich bin der Überzeugung, daß dieser Entwicklung die Welt, die Zukunft gehört. Ich bin der Überzeugung, daß Staaten, die sich dieser Entwicklung nicht anschließen, früher oder später zerbre chen. Wir sehen sehr viele Staaten in dieser Welt mit ungelösten sozialen Fragen. Sie werden, wenn sie keine Lösung der Vernunft finden, früher oder später zu einer Lösung des Wahnsinns gelangen. Das hat der Nationalsozialismus im deutschen Volk verhindert. Und sie kennen nun unsere Zielsetzung, und sie wissen,

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daß wir beharrlich und konsequent dieses Ziel verfechten und auch erreichen werden. Deshalb dieser Haß dieser ganzen internationalen Plutokraten, der Haß dieser ganzen jüdischen Zeitungen, der ganzen Weltbörsen , und die Sympathien all derer in anderen Ländern , die ebenso oder ähnlich denken, wie diese Plutokratien . Weil wir aber das wissen, daß dieser Kampf doch letzten Endes ein Kampf um die ganze soziale Grundlage unseres Volkes, um die Substanz unseres Lebens ist und • gegen diese Substanz gerichtet ist, bleibt uns gar nichts anderes übrig, als gerade im Kampf für dieses Ideal uns selbst immer mehr zu diesem Ideal zu bekennen.

Und hier ist auch das Winterhilfswerk, diese großartigste soziale Hilfseinrichtung, die es überhaupt auf der Erde gibt, hier ist auch das Winterhilfswerk eine mächtige Demonstration dieses Geistes. Es wird mir jeder zutrauen, daß wir das auch anders hätten lösen können. Wir hätten auf dem Steuerwege das ohne weiteres hereinbringen können. Es wäre nicht notwendig gewesen, diese riesige Organisation aufzubauen. Wir hätten das alles durch Beamte machen können . Aber selbst wenn finanziell das Ergebnis genau so groß gewesen wäre , ja meinetwegen größer, ideell wäre dieses Ergebnis nicht annähernd an das herangekommen, das wir so besitzen. Denn es ist so die freiwillige Organisation der deutschen Volksgemeinschaft in ihrer praktischen Auswirkung — eine Erziehung des einen, der gibt, aber auch eine Erziehung des anderen, der nun selber freiwillig diese Arbeit leistet. Denn es sind hier zwei, die ein Opfer bringen : der eine, der das Opfer gibt, und der andere, der dieses Opfer nun verwaltet, ehrenamtlich verwaltet. Dieses kleine Mädchen, das hier auf der Straße geht und einsammelt, unterstützt von all den anderen Berufen, die im Turnus diese Arbeit vollbringen, bis hinauf zu den Repräes sentanten des Staates , der Wirtschaft, der Kunst usw. ist eine praktische Erziehung zur Volksgemeinschaft hin. Und das ist das Entscheidende, meine Volksgenossen, denn wir alle sind irgendwie belastet mit den Überlieferungen usw. der Vergangenheit, der Herkunft, des Standes, des Berufes usw. Entweder wir schlagen Millionen Menschen tot, die unersetzlich sind in ihrer sonstigen nationalen Tätigkeit, in ihrer wirtschaftlichen Arbeit, weil sie noch nicht reif sind für eine

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solche Gemeinschaft, oder wir erziehen sie zu dieser Gemeinschaft. Das sind zwei grundlegende Gedanken. Der Nationalsozialismus hat von vornherein die Auffassung vertreten, daß jede Einstellung nur das Produkt der Erziehung, der Gewöhnung, der Vererbung ist, also genau so wieder umerzogen werden kann. Denn das Kind, das heute in unserem Volke groß wird, wird nicht primär geboren mit irgendwelchen Vorurteilen standesmäßiger oder klassenmäßiger Herkunft. Die werden ihm erst anerzogen. Grundsätzlich schreit dieser Wurm zuvor genau so wie jeder andere. Es ist gar kein Unterschied unter ihnen. Erst im Laufe des Lebens werden ihnen diese Unterschiede durch ihre Umgebung künstlich aufoktroyiert. Und das zu beseitigen ist unsere Aufgabe, wenn wir nicht verzweifeln wollen am Aufbau einer wirklich organischen und tragfähigen menschlichen Gesellschaft. Diese Aufgabe haben wir übernommen und beginnen diese Aufgabe nun auf allen Gebieten durchzuführen , beim kleinen Kind bereits beginnend. Sowie der Wurm soweit denkend wird, daß man ihm die Differenzen des menschlichen Lebens anerziehen kann, beginnen wir mit der Anerziehung des Gemeinsamen und lassen dann nicht mehr locker. Und wenn auch der eine oder der andere erklärt : ,,Die Ergebnisse ?" Ja, mein lieber Freund, wir haben ja auch erst seit wenigen Jahren angefangen, erst in unserer Partei als Gemeinschaft und dann seit jetzt bald acht Jahren im deutschen Volk. Eine kurze Frist, wenn du bedenkst, was Jahrhunderte umgekehrt vorher wirkten, aber im Ergebnis doch schon jetzt ungeheuerlich. Dafür sprechen doch diese gewaltigen Demonstrationen unserer Gemeinschaft. Das wäre doch alles noch vor zwanzig Jahren unmöglich gewesen und vor dreißig Jahren undenkbar, und vor vierzig Jahren hätte man's gar nicht gewollt. Das ist heute bereits eine reale Wirklichkeit. Und wir tun das auf allen unseren Gebieten. Wir erziehen die Menschen zu einer einheitlichen Lebensauffassung, zu einer einheitlichen, gleichmäßigen Pflichtauffassung. Und wir sind der Überzeugung, daß nach einem gewissen Zeit- alter dieser Erziehung die Menschen die Produkte dieser Erziehung sein werden, das heißt, sie werden genau so dann die neuen Gedanken repräsentieren, wie sie heute noch teilweise die alten verkörpern. Das ist ein mühevoller Weg des Abschleifens und des Er-

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ziehens. Aber wir sehen es ja auch am Winterhilfswerk. Es macht Fortschritte. Als das erste Winterhilfswerk kam, da liefen noch sehr viele in Deutschland herum, die sagten : ,,Wer kommt dort?" so wie, na, Ludwig Schmitz, Sie kennen ihn ja alle,,,ein Mann mit einer Büchse, also rechts um oder links um" , oder irgend sogar eine dumme Bemerkung. Daß das so war und daß sich das gebessert hat, kann man ja daran ersehen, daß die Spenden immer größer wurden . Die Beharrlichkeit hat hier zum Ziel geführt. Allmählich hat selbst der dickköpfigste Repräsentant alter Ordnung eingesehen : Erstens einmal nützt es sowieso nichts ; sie kommen immer wieder, und wenn der eine weg ist, kommt der nächste. Also ist es zweitens schon besser, ich nehme das und steck's an, und drittens, na, eigentlich im Grunde genommen, es wird doch wirklich etwas geleistet. Was geschieht damit ! Was haben wir damit in Deutschland für Wunden geheilt! Wo haben wir überall geholfen ! Wie konnten wir den Menschen im einzelnen unter die Arme greifen ! Welche gigantischen sozialen Einrichtungen sind geschaffen worden ! Glauben Sie, viele Menschen sind einfach zunächst aus Trägheit, aus Gedankenträgheit gegen eine solche Neuerung. Wenn sie aber erst einmal sehen, was daraus wird, dann sagen sie: ,,Na ja, Gott, da kann man natürlich auch etwas geben. Ich habe ja das so gar nicht recht gedacht. Ich habe mir das nicht so vorgestellt, daß das so etwas Gewaltiges wird und endlich, daß das die Folgen hat. Es sind natürlich doch wirklich großartige Taten , Werke, die hier vollbracht werden." Und ehe sich's der Mensch überlegt, ist er selbst als starrköpfigster Repräsentant früherer Auffassungen bereits auf dem Wege zum neuen Deutschland hin. Und umgekehrt. Wenn Sie früher einem gesagt hätten vor 30 Jahren : ,,Herr, hier haben Sie eine Büchse , jetzt stellen Sie sich an eine Straßenecke, und dort bitten Sie jetzt , daß Ihnen jemand etwas gibt für Ihre Volksgenossen", hätte er gesagt : ,,Was, ich gebe selber etwas hinein, aber das können Sie von mir nicht verlangen. Ich bin der Herr Sowieso, oder ich bin das und jenes, das kann ich nicht tun. Was fällt Ihnen überhaupt ein ? Und außerdem, wie werde ich angeredet ? Weiß ich, ob mir nicht einer vielleicht so etwas Dummes ins Gesicht sagt?" -- Ja, der ist nicht gescheiter als der, der dieses 279

Dumme sagt. Man muß die Menschen gegenseitig erziehen. Es ist sehr gut, wenn Sie sehen, wie blöde manche Menschen oft reden. Es ist das eine wunderbare Erziehung. Aber gerade dieses Werk hat jetzt in so wenigen Jahren schon gezeigt, wie bildungsfähig ein Volkskörper ist und wie sehr die Menschen am Ende doch gepackt werden von einer großen Idee, aber auch einer großen Arbeit, einer großen Leistung. Und wir packen sie ja von allen Seiten. Überall wird diese Erziehung durchgeführt. Ich weiß, wie oft man doch auch früher das Wort aussprach, das napoleonische Wort, daß jeder Soldat den Marschallstab im Tornister trage. Es war aber das wirklich nicht wörtlich zu nehmen, denn es war normal für einen Soldaten einst ja gar nicht denkbar, diesen Weg zu beschreiten. Das alles hat sich geändert bis nach oben hinauf. Wenn einst der höchste Orden nur sagen wir einem Offizier gegeben werden konnte, dann kann ihr heute ein tapferer Unteroffizier oder Mann genau so tragen. Es ist eine Welt von Vorurteilen eingerissen worden, eine Welt von Vorurteilen. Und glauben Sie mir, es wird im Laufe der Jahrzehnte immer schöner werden, in diesem Staate zu leben. Immer größer werden die Aufgaben, und an ihnen werden wir unser Volk immer mehr zueinander erziehen, in eine immer engere und innigere Gemeinschaft verwandeln. Und wenn dann noch ein paar also unter keinen Umständen wollen, dann werden wir ihnen einmal ein Ehrenbegräbnis geben . Das sind die letzten Repräsentanten eines vergangenen Zeitalters ; und insofern auch vielleicht noch interessant. Aber die Welt, die Zukunft gehört den jungen Völkern, die diese Fragen lösen. Und wir haben diese Lösung in Angriff genommen und lösen sie auch. Und das Winterhilfswerk ist hier eine gewaltige Gemeinschaftskundgebung der Heimat angesichts der gewaltigsten Kundgebungen der Gemeinschaft unserer Front. Denn so wie dort ein Riesenkörper wohl organisiert seine Pflicht erfüllt, so steht zu Hause diese Heimat und ist zu gleichen Leistungen bereit und gewillt zu jedem Opfer, das dieser Kampf um Sein oder Nichtsein unserer Zukunft uns auferlegt. Wenn ich daher nun noch einmal all denen danke, die im ersten Kriegswinterhilfswerk gegeben und sonst als Helfer

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mit tätig waren, dann bitte ich Sie zugleich alle : Erfüllen Sie nun im zweiten Kriegswinterhilfswerk erneut Ihre Aufgabe. Die einen als freiwillige Helfer und die anderen als freiwillige Geber. Sorgen wir dafür, daß auch das erneut der Welt gegenüber sogar eine Demonstration wird unseres unlösbaren Gemeinschaftssinnes und daß sie endlich erkennen mögen , daß die Spekulation auf den General Revolution eine Idiotie ist und daß an Stelle dieses Generals ein anderer General steht : der General der gemeinsamen Pflichterfüllung, der uns alle befehligt. Es ist der Geist unserer Volksgemeinschaft, der uns alles ertragen läßt und der unser Volk stark sein läßt für alle Auseinandersetzungen und Entscheidungen der Zukunft. Auch damit hilft jeder einzelne dann, den Willen unserer Feinde zu brechen, indem er ihnen solche Illusionen raubt, seinen Teil beiträgt an der Ausweitung der Erkenntnisse und der Einsicht in und über unser Volk. Je mehr die andere Welt sieht, daß hier dieses große Volk eine einzige Gemeinschaft ist, um so mehr wird sie einsehen, wie aussichtslos ihr Beginnen ist. Menschen, die voneinander getrennt, jeder ihres Weges gingen, die könnten sie brechen - 85 Millionen aber, die einen Willen haben, einen Entschluß und zu einer Tat bereit sind, bricht keine Welt !

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Am 19. September trifft der Reichsaußenminister zu einem mehrtägigen Besuch in Rom ein. Am 25. September verkündet Reichskommissar Terboven die Beseitigung des bisherigen Systems in Norwegen. ,,Nasjonal Samling" übernimmt den Neubau des Staates. Am 27. September wird in Berlin der Dreimächtepakt zwischen Deutschland, Italien und Japan unterzeichnet. Am 28. September trifft der Außenminister des verbündeten Italiens zu Besprechungen mit der Reichsregierung und dem Innenminister Spaniens auf deutschem Reichsgebiet ein. Am 3. Oktober treffen sich der Führer und der Duce auf dem Brenner.

Am 6. Oktober feiert das deutsche Volk den Erntedanktag. Der Führer empfängt die Frontbauern in der Reichskanzlei und richtet an sie folgende Ansprache :

Rede am 15. Oktober 1940 in Berlin vor den Frontbauern

Der Kampf, in dem sich dieses Mal zum erstenmal in der Geschichte die ganze deutsche Nation befindet, ist ein Kampf im tiefsten Grunde gegen die Lebensbehauptung unseres Volkes an sich. Die Staaten, die uns seit dem September des vergangenen Jahres den Krieg erklärt hatten, haben irgendeinen sachlichen Anlaß, der ihnen von uns aus gegeben worden wäre, nicht gehabt. Der Grund ist uns allen verständlich : Es soll verhindert werden, daß die 85-Millionen-Masse unseres Volkes den Lebensanspruch verwirklichen kann, der unserem Volk auf Grund seiner Zahl, seiner Bedeutung, seines Fleißes , seiner Arbeitskraft, aber auch seiner Genialität zukommt. Der Staat, der der Haupttreiber in diesem Kriege ist, war die treibende Kraft fast aller europäischen Kriege seit drei Jahrhunderten. England versucht, seine Weltherrschaft aufzubauen auf den Trümmern Europas. Es versucht, jede Konsolidierung Europas zu verhindern. Und es wird dabei dieses Mal unterstützt von den Kräften , denen besonders das Deutsche Reich in der jetzigen Verfassung ein Dorn im Auge ist. Sie sehen in der Geisteswelt, die wir heute vertreten , eine Gefahr für die Herrschaft ihrer eigenen rein kapitalistisch orientierten Kreise, ihrer sogenannten führenden Schichten. Dieser Kampf, er schien dieser anderen Seite möglich zu sein und in seinem Ausgang sicher durch die Hoffnung auf ein paar Verbündete. Der erste Verbündete, auf den sie glaubten, vertrauen zu dürfen , das war in ihren Augen eine neue deutsche Revolution . Sie waren wirklich der Meinung, daß sie nur den Krieg zu erklären brauchten, und dann würde Deutschland in wenigen Tagen zusammenbrechen infolge einer inneren Revolution. Woher sie das glaubten und weshalb sie das glaubten , das möchte ich hier nicht untersuchen . Es gibt leider einzelne charakterlose Halunken, die, besonders im Ausland tätig, mitgeholfen haben, diese idiotische Auffassung zu verbreiten. Darüber brauchen wir kein weiteres Wort zu

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verlieren. Sie sind sich unterdes schon klar geworden, daß diese Hoffnung vergeblich war. Die nächste Hoffnung war die Meinung, daß es ihnen so wie im Weltkrieg gelingen würde, uns nach zwei oder drei Fronten zu gleicher Zeit in den Kampf zu zwingen, um uns dann allmählich ausbluten lassen zu können. Nach 18 Tagen ist ihr erster Verbündeter niedergeschlagen gewesen. Wenn auch das schlechte Wetter des Herbstes .es nicht ermöglicht hat, gleich im Herbst noch mit Frankreich fertig zu werden, dann ist doch wenige Monate später diese Abrechnung erfolgt. Und wenn auch im Augenblick wieder das schlechte Wetter verhindert, daß wir mit dem letzten Gegner uns auseinandersetzen, dann wird auch seine Stunde schlagen. Militärisch ist dieser Krieg bereits heute restlos gewonnen. Wer Europa beherrscht, wer vom Nordkap bis an die spanische Grenze und darüber hinaus diese europäische Position besitzt, der kann militärisch nicht mehr bezwungen werden. Das wissen sie auch.

Sie haben dann noch ein paar andere Hoffnungen gehabt. Eine große Hoffnung war der Winter im vergangenen Jahr. Wir haben ihn besser überstanden als unsere Gegner selbst. Und dann bleibt ihnen eine ganz große Hoffnung. Es ist der Hunger. Darauf bauen sie im wesentlichen. Sie rechnen damit, daß , was ihnen durch Waffengewalt nicht gelungen ist, was ihnen durch Verrätereien nicht gelang, was ihnen diplomatisch miẞlang, nämlich die Einkreisung Deutschlands , daß ihnen das am Ende doch noch gelingen wird durch die Daumenschrauben des Hungers. Auch hier haben wir auf vielen Gebieten weit vorgebeugt. Wirtschaftlich, industriell kann uns das Schicksal des Weltkrieges gar nicht mehr treffen. Es hat vielleicht mancher in den Jahren vor dem Kriegsausbruch geschimpft oder gemeckert und genörgelt über so viele Ersatzstoffe, die ich damals schon einführen ließ. Ich habe das getan, weil ich erstens der Überzeugung war, auf dem Weg durch eine umfangreiche neue deutsche Rohstoffbeschaffung die Erwerbslosen am leichtesten beseitigen zu können. Das ist auch gelungen. Ieh tat es aber auch, weil ich der Meinung war, daß es gar keinen Sinn hat, ein Volk in seiner Wirtschaft auf Rohstoffe aufzubauen, die man im kritischen Fall doch

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nicht hat, sondern daß es dann besser ist, von vornherein sich gleich nach der Decke zu strecken und das zu nehmen, was man eben besitzt, auch wenn es meinetwegen im ersten Augenblick sogar bessere Stoffe gibt. Wir können uns den Luxus einfach nicht erlauben, daß wir in einer Zeit mit Kupfer arbeiten, in der wir Kupfer nur einführen müssen und einführen können, während wir Leichtmetalle selbst zu erzeugen in der Lage sind. Im übrigen war ich weiter der Überzeugung, daß je früher wir mit den Ersatzstoffen anfangen, daß sie um so besser werden. Denn man kann im Frieden manches ganz gründlich vorbereiten. Und wir haben heute auf vielen Gebieten sogenannte Ersatzstoffe gefunden, die besser sind als die früheren Originalstoffe. Wir werden niemals mehr für teures Geld die früheren Originalstoffe den anderen abkaufen. Das haben sie ja auch gemerkt. Das hat sie auch zum Teil sehr geärgert, daß sie fühlten, daß ihre Blockade in der Zukunft zwecklos sein würde. Wenn wir auf wirtschaftlichem, industriellem Gebiet hier sehr vorbauten, dann versuchten wir auch, auf dem Gebiet der Landwirtschaft wieder zu einer gesunden eigenen Produktion zu kommen. Und Sie wissen es : In diesen ganzen Jahren haben wir nur ein Gesetz gekannt : Wie schützen wir die deutsche nationale Arbeit auf jedem Gebiet, auf dem Gebiet der industriellen Produktion genau so wie auf dem Gebiet unserer Bodenproduktion ? Ich habe den Grundsatz vom ersten Moment an vertreten : Wenn zwei Arbeitsprodukte in der Konkurrenz uns gegenübertreten, ein deutsches Arbeitsprodukt und ein ausländisches, muß unter allen Umständen das deutsche genommen werden. Das ausländische tritt an die zweite Stelle. Nur dort, wo die deutsche Produktion nicht genügt, dort kann ich auch zur ausländischen greifen. Die kapitalistischen und liberalistischen Grundsätze von früher, einfach aus Preisgründen das billigere Ausländische zu nehmen, selbst auf die Gefahr hin, daß man zu Hause ganze Wirtschaften ruiniert, mit dem Grundsatz haben wir gebrochen von Anfang an. Im Gegenteil, es ist selbstverständlich, daß manches, was wir selber fabrizierten, zunächst etwas teurer war und vielleicht auch für immer teurer sein muß, weil die deutsche Arbeitskraft etwas

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teurer ist. Aber im Endergebnis ist es als das Produkt unserer Arbeit doch noch billiger; denn wir können das schaffen, wir haben die Arbeitskraft, und die ganze deutsche Wirtschaftspolitik ist für uns nichts anderes gewesen als eine Mobilisierung der deutschen Arbeitskraft einerseits und unserer Bodenschätze und unserer Fruchtbarkeit des Bodens auf der anderen Seite. Das war das Problem, vor dem wir standen. Der Krieg hat diesen Vorarbeiten recht gegeben. Auf keinem Gebiet ist es dem Gegner möglich geworden , uns irgendwie in eine Lage zu bringen etwa ähnlich der Lage vom Jahre 1915, 1916, 1917 oder 1918. Daß wir uns dabei beschränken, das hängt noch gar nicht damit zusammen, daß wir manches etwa nicht oder zu wenig haben, sondern das hängt zusammen mit meiner Vorsicht. Ich fühle mich verantwortlich dafür, daß dem deutschen Volk nicht ein zweites Mal das Unglück des Jahres 1918 passiert. Und weil ich mich dafür verantwortlich fühle, spare ich lieber beizeiten. Ich hätte manches ausgeben können. Aber ich stellte mich auf den Standpunkt : Wir werden so lange maßhalten, als wir irgendwie nicht ganz genau die Zeit und die Dinge übersehen können. Es ist immer besser, ich habe hinter mir das Bewußtsein, für drei oder vier Jahre, wenn notwendig, sogar gerüstet zu sein, als das Gefühl zu besitzen, in sechs Monaten geht es nicht mehr. Denn wenn ich das weiß, weiß es am Ende der Gegner auch. Und dann kann man überhaupt mit einem Frieden nicht rechnen. Der Gegner muß wissen, daß, ganz gleichgültig, wie lange es noch dauert, am Ende er unterliegen wird. Das ist die einzige Möglichkeit, um diese hartnäckigen und impertinenten Feinde zu einem Frieden zu bewegen. Ich habe ihnen so oft die Hand hingehalten, und sie ist mir meistens bloß bespuckt worden als Antwort darauf. Ich habe noch vor wenigen Wochen erst den Engländern wieder erklärt, ich könnte mir vorstellen , daß wir sofort zu einem Frieden kommen würden. Es gibt gar keine Probleme, die nicht zu lösen wären. Ich habe so gut wie überhaupt keine Forderungen. Sie haben die Antwort ja vernommen. Allerdings unter diesen Umständen bin ich jetzt auch entschlossen, diesen Staat niederzuzwingen. Denn es muß dann einmal ein Friede sein nicht für 5 oder für 8 oder für 10 oder 20 Jahre, sondern es muß ein Friede kommen, der uns generationenlang

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es ermöglicht, die Frucht unserer Arbeit selber zu verzehren. Wir haben von den anderen nichts verlangt. Diese Vorbereitungen sind uns industriell gelungen und sie sind dank der Mitarbeit vor allem unseres deutschen Landvolkes auf dem wichtigsten Sektor unserer Unabhängigkeit, unserer Kriegführung und damit unserer Zukunft und Erhaltung unserer Zukunft auch gelungen. Es ist das ein aufrichtiges Wunder. Und ich weiß ganz genau, wie schwer das war, wenn so viele Männer einberufen sind, in der Truppe Dienst tun, wenn eigentlich nur die alten Leute, die Jugend und die Frauen zu Hause sein können ; dann ist es sehr schwer, das zu leisten, was eine Nation allein an Lebensmitteln benötigt. Ich weiß, wie schwer die Arbeit besonders der deutschen Frau war. Trotzdem mußte diese Forderung gestellt werden. Es bleibt uns ja nichts anderes übrig. Und die Forderung ist auch erfüllt worden, und zwar in einem überreichlichen Ausmaß. Wir können wieder damit rechnen, daß wir dieses Jahr unbedingt überdauern . Und unterdes haben wir durch neue Lebensräume und durch die Sicherung eines immer größer werdenden europäischen Wirtschaftsgebietes ja Möglichkeiten geschaffen, die wir hoffen, in den nächsten Jahren schon auswerten zu können . Dieser schwere Kampf, er findet alles Verständnis. Und ich kann Euch nur versichern, daß, sowie ich irgendwo die Möglichkeit sehe, sofort Beurlaubungen Platz greifen. Wenn ich irgendwo sehe, daß es möglich ist, ohne die Sicherheit des Reiches zu gefährden, oder irgendeinem anderen Lauernden vielleicht den Anlaß zu geben, zu glauben, daß man jetzt eine schwache Stelle bei uns finden könnte, sowie ich glaube, daß diese Gefahren nicht da sind, lasse ich sofort beurlauben. Ich muß auf der einen Seite die höchste Schlagkraft der Wehrmacht sicherstellen, . auf der anderen Seite möchte ich keinen Mann länger spazierengehen lassen vielleicht im Kasernenhof, als es unbedingt notwendig ist. Dann schicke ich ihn lieber sofort nach Hause, daß er tätig sein kann und arbeiten kann, für seine Familie sorgen kann. Das sind Grundsätze, die oft schwer miteinander zu vereinbaren sind. Aber richtunggebend muß bleiben die Erkenntnis : In diesem Kampf kämpft das deutsche Volk um Sein oder Nichtsein. Sie haben uns im Jahre 1918 schon fast voll287

ständig ruiniert. Damals ist das Wunder eingetreten, daß es mir gelang, im Laufe von fünfzehn Jahren eine Bewegung emporzubringen, die Deutschland wieder frei machte und uns damit auch wieder die allgemeinen inneren und äußeren Lebensvoraussetzungen erkämpfen konnte. Wenn sie dieses Mal siegen würden - wir müssen uns darüber klar sein " sie würden unser Volk zerreißen und atomisieren. Ich möchte Ihnen nun von mir aus nicht nur danken und durch Sie danken allen den Millionen deutscher Bauern und Bäuerinnen und Landarbeitern und denen, die die Verantwortung für ihre Führung besitzen, sondern ich möchte Ihnen auch nun meine Überzeugung und meinen fanatischen Glauben mitgeben, wenn Sie von hier hinausgehen, daß dieser Kampf so oder so gewonnen werden wird. Als im Herbst des vergangenen Jahres der Krieg gegen Polen begann, da gab es manche, besonders auch ehemalige Soldaten, die vielleicht mit Bangen diesem Kampf entgegengingen, denn sie wußten ja, wie schwer das war, und sie blickten zurück auf den Weltkrieg, und sie mußten sich sagen, wie langsam wir damals vorwärts gekommen waren. Ich bin selbst Soldat in diesem Krieg gewesen. Ich glaube, sie waren alle nicht nur überrascht, sondern sie waren geradezu erschlagen, daß es möglich wurde, in 18 Tagen den Gegner niederzuschmettern. Und als sie zum erstenmal hörten, daß nun der Angriff im Westen begonnen hat, als sie an diesem 10. Mai vernommen haben, besonders meine alten Kameraden aus dem Krieg, daß im Westen von uns der Angriff ansetzte, ich weiß genau, daß da die meisten von ihnen nun eine bange Sorge empfunden haben und daß sie sich sagten: Wir wissen, was der Krieg im Westen bedeutet. Wir haben das alles miterlebt. Das ist eine furchtbare Aufgabe. Wir sind oft in monatelangen Kämpfen keine drei und vier Kilometer vorwärtsgekommen oder haben mühselig Kilometer verteidigt. Ich war der Überzeugung, daß es uns mit unserer heutigen Ausbildung, mit unseren Waffen und mit den Massen unserer Munition, die ich schaffen und aufstapeln ließ , gelingen wird, in wenigen Wochen diesen Gegner zusammenzuschlagen. Und Sie haben gesehen, daß meine Erwartung oder meine Prophezeiung eingetreten ist. Ja, im Weltkrieg hatte Deutschland die zweitstärkste Marine und hat trotzdem es nicht fertigbringen

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können, aus der Verengung der Nordsee herauszukommen. Ich war der Überzeugung, daß wir selbst mit unserer kleineren Marine bei richtiger Führung und bei einem absolut mutigen Einsatz ein Problem wie Norwegen lösen werden. Wir haben es gelöst. Wenn wir im Weltkrieg die Positionen bekommen hätten für unseren U-Boot- Krieg, die wir heute besitzen, einerseits von Norwegen aus, auf der anderen Seite von der französischen Küste aus, dann hätte niemand gezweifelt, daß der Krieg gewonnen wird. In knapp sechs Wochen haben wir im Westen dieses Ziel erreicht. Nach sechs Wochen gab es kein Frankreich mehr. Das ist nun nicht bei mir etwa eine Prophezeiung aus einer Einsicht in ein Wunder gewesen, sondern ich habe vorher sorgfältigst alles vorbereitet. Auch hier haben wir gespart und wieder gespart. Mancher hat früher vielleicht nicht verstehen können, warum wir so viel auf dem Gebiet schaffen. Ich habe immer befürchtet, daß sie uns den Emporstieg nicht gönnen werden, und wenn ich tausendmal erkläre : ich will von euch nichts . Sie wollen von uns etwas ! Sie wollen nicht den großen Wirtschaftskonkurrenten. Das wollen sie nicht. Und deshalb habe ich nun auch hier jahrelang vorbereiten lassen und gründlich vorbereiten lassen, sehr zum Unterschied der Zeit vor dem Weltkrieg. Ich habe mich auf den Standpunkt gestellt, daß man Menschen schonen soll, aber Material vergeuden können muß. Material kann man ersetzen, Menschen nicht. Und wir haben diesen Krieg jetzt geführt, und er hat uns im Westen mit der vollen Vernichtung Frankreichs genau 50 v. H. der Todesopfer gekostet, die der Krieg 1870/71 gekostet hat. Aber nur, weil wir Munition geschaffen haben und wieder Munition und weil wir modernste Waffen geschaffen haben. Und dabei konnten wir dann Menschen schonen und Menschen einsparen. Und wenn vielleicht der eine und der andere sich jetzt die Frage vorlegen wird : Ach, warum hat er jetzt nicht angegriffen, im Herbst noch England an der Gurgel gepackt? - Weil ich auch hier Menschen schonen will und keinen Schritt tun will, wenn ich nicht der Überzeugung bin, daß alles so gründlich gesichert ist, daß der Erfolg unter allen Umständen kommen muß, und zwar nicht mit unübersehbaren Blutopfern. Ich möchte Menschen schonen, möchte nicht das erreichen, was

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ich im Weltkrieg mit meinen eigenen Augen erlebt, vier Jahre mit verfolgt habe. Und dazu ist heute die ganze Wehrmacht übergegangen : Das Prinzip, keine Prestigesachen zu machen , keine Prestigeangriffe zu machen, so wie das früher leider oft der Fall war, sondern mit dem Material den Gegner zu vernichten. Er hat uns einmal auch nur mit dem Material vernichtet. Und ich kann Ihnen versichern, es ist ein Sprichwort vom Land draußen : Da, wo viel ist, kommt viel hin. — Und eigenartig, wer viel hat, der braucht gar nicht viel . Wenn ich heute nun unsere Munitionskiste ansehe, so ist sie jetzt ungefähr doppelt, zum Teil drei- und fünfmal so voll, wie sie im Herbst des vergangenen Jahres war. Es wird vielleicht manchen geben, der sagt: Ja, warum produzieren Sie noch ? Ich weiß es nicht, aber Vorsicht ist die Mutter der Weisheit. Wenn es jemand einfallen sollte, mit uns noch anzubinden, dann kriegt er den Kopf voll geschlagen, bevor er sich die Augen auswischen kann. Und ich bin dafür verantwortlich. Ich bin lieber übermäßig vorsichtig und schaffe lieber zuviel. Wenn ich den Krieg gewonnen haben werde und die Nation will mich dann unter Anklage stellen und wird sagen : Es liegt noch soviel Munition da - so werde ich sagen : Gut, sperrt mich ein. Besser die Munition ist da, und wir haben gewonnen , als man würde sagen: Es ist alles ganz schön aufgeräumt, aber leider, im letzten Moment hat's nicht mehr gelangt. Und das kann ich Ihnen nun versichern : Es wird bei uns mehr als langen ! Ich war so vorsichtig, ich habe so viel an Waffen und ich habe so viel an Munition auf allen Gebieten erzeugen lassen, daß jeder Deutsche beruhigt sein kann. Wenn es zur letzten Entscheidung kommt, dann schlagen wir ihnen so viel auf die Köpfe drauf, daß ihnen die Lust vergehen wird. Und Sie haben heute nacht hier so einen kleinen Fliegeralarm in Berlin miterlebt. Es ist in einer Hinsicht vielleicht ganz gut, daß Sie sehen, wie schwer es auch für unsere Arbeiter hier ist, oder besonders im Westen, wo sie tagsüber an der Maschine stehen müssen und nachts nicht schlafen können und dabei zu allem Überfluß auch noch Opfer bringen müssen, wenn sie auch mäßig sind. Aber es sind noch nicht einmal ..., noch keine 3 v. H., keine 2 v. H. von dem, was ich den Herren Engländern auf den Kopf werfe. 290

Ich wollte das nicht, auch hier, ich habe sie gewarnt. Ich habe drei Monate zugesehen , überhaupt nichts getan. Dann habe ich sie gewarnt, sie sollten mit diesem Krieg aufhören, diesem blödsinnigen Krieg der Zerstörung. Sie wollten es nicht. Jetzt werde ich ihnen beibringen , wer zerstört. Wir werden diesen Kampf nicht gewinnen, wir haben ihn gewonnen, unter einer Voraussetzung, daß das deutsche Volk in voller Einigkeit geschlossen die Stunde seiner geschichtlichen Prüfung und Bewährung begreift und daß jeder auf dem Platz, auf dem er steht, das Höchste leistet, der Bauer auf seinem Feld , der Arbeiter in seiner Fabrik und der Soldat vorn an der Front. Und wenn ich dann dieses Hoffen noch verstärkte durch die Überzeugung, daß im übrigen dieses Mal Deutschland etwas besser geführt ist, politisch und auch sonst, wie im Jahre 1914, dann sehe ich gar keine Möglichkeit, daß wir den Krieg verlieren können. Es kommt noch dazu meine tiefinnere Gläubigkeit, die mir sagt, daß der Herrgott immer dem hilft, der sich selber hilft, daß er immer auf der Seite desjenigen steht, der tätig ist, der fleißig ist und der tapfer ist, der den Kampf mit dem Schicksal selber aufnimmt. Der bekommt auch dann den Segen der Vorsehung. Der Herrgott läßt den nie fallen, der auch sich selber nicht fallen läßt. Nur wenn einer glaubt, daß er sich auf die Vorsehung verlassen kann, selber faulenzen kann, dann bringt er es zu nichts, oder wenn er glaubt, daß er sich auf die Vorsehung verlassen kann und selber feig sein darf, dann wird ihn auch niemand mehr erretten. Das ist meine Überzeugung . Und so möchte ich aus dieser UÜberzeugung heraus besonders Ihnen, als den Vertretern - die Sie heute vor mir stehen des deutschen Landvolkes, danken für die ganze Arbeit und für den großen Fleiß und für die Hingabe. Ich möchte Ihnen nur versichern, daß aus dem heraus einmal ein Deutsches Reich entstehen wird - das ist unser heiliger Entschluß " ein Deutsches Reich , in dem gerade der Bauer mit den Grundstein bilden soll. Was wir jetzt z. B. machen im größten Ausmaß, eine Siedlungspolitik, wie sie ja in der deutschen Geschichte noch nie der Fall war, geschieht ja auch aus dieser Erkenntnis der Stärkung des letzten und sichersten Fundaments unseres ganzen Volkstums, des deutschen Bauerntums. Indem der deutsche Bauer heute vielleicht unter

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schwersten Umständen arbeitet, erleichtert er auch sein eigenes Los für die Zukunft, und zwar, wie wir glauben, dann endgültig für Jahrhunderte. Denn aus diesem Krieg wird nicht in zehn Jahren wieder einer kommen, sondern der Krieg wird entscheiden, ob die deutsche Nation lebt oder ob sie eben nicht lebt. Und sie wird leben! Heil!

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Als Antwort auf die nächtlichen Überfälle der Royal Air Force werden die Vergeltungsangriffe der deutschen Luftwaffe weiterhin verstärkt.

Am 16. Oktober erlebt London den 220. Luftalarm. Am 19. Oktober versenken deutsche U-Boote in einer Nacht 26 Dampfer mit 150 000 BRT. aus einem britischen Geleitzug, am folgenden Tag 110 000 BRT. Am 23. Oktober treffen sich der Führer und der Generalissimus Spaniens an der französisch-spanischen Grenze. Am 24. Oktober empfängt der Führer im besetzten Gebiet Frankreichs den französischen Staatschef Marschall Pétain. Am 28. Oktober treffen sich der Führer und der Duce in Florenz. Am 29. Oktober überschreiten italienische Truppen die albanische Grenze nach Griechenland. Am 6. November meldet der Wehrmachtsbericht 7 Millionen Tonnen versenkten feindlichen Schiffsraums seit Kriegsbeginn. Der Führer spricht am Abend des 8. November anläßlich der traditionellen Feier zum Gedächtnis der ersten nationalsozialistischen Erhebung vom 9. November 1923 zur Alten Garde in München:

Rede am 8. November 1940 in München vor der Alten Garde

Parteigenossen und -genossinnen ! Meine Kameraden ! Wir feiern nun wieder zum 9. November so wie damals am Vortage die Kundgebung. Für uns war das Jahr 1923 ein Höhepunkt des Kampfes um die Macht in Deutschland. Diesen Kampf und damit die Bedeutung des Tages, den wir feiern, begreift nur derjenige, der sich zurückerinnert an die Zeit, in die wir damals gesetzt waren, und vor allem derjenige, der sich die Vorgeschichte dieses ganzen gewaltigen Ringens wieder vor Augen führt. Als wir in das politische Leben der Nation eintraten, waren unsere Namen unbekannt. Der größte Teil von uns --- ich an ― der Spitze gehörte nicht einmal einer Partei an. Die meisten waren Soldaten gewesen, kehrten aus dem großen Krieg zurück mit Grimm oder mit Verzweiflung im Herzen. Die Lage unseres Volkes, des Deutschen Reiches schien eine verzweifelte, für viele hoffnungslose zu sein. Das Deutschland der Zeit vor dem Jahre 1914 ist nicht mehr unser Deutschland. Trotzdem fühlen wir uns auch mit diesem Deutschland verbunden, denn es hat die Einheit eines großen Teils deutscher Menschen schon verkörpert. Es war ein Land der Arbeit und auch ein Land der Wohlfahrt. In diesem damaligen Deutschen Reich sind ja immerhin, trotz allem, was sonst dagegen gesagt werden mag, die Anfänge einer sozialen Gesetzgebung zu sehen. In diesem Deutschland hat man überhaupt zu Problemen zum erstenmal Stellung genommen, an denen heute noch, bald 30 Jahre später, die sogenannten Demokratien blind und taub vorbeigehen. Sicherlich sind diese Probleme, wie es nicht anders denkbar war, aus der damaligen Schau heraus gelöst, das heißt : der im tiefsten Grund eben doch kapitalistische Staat konnte naturgemäß nur zögernd und nur halb an die Lösung sozialer Fragen herangehen, die, wenn sie wirklich gelingen sollte, zur Voraussetzung gehabt hätte, daß auch der Staat, die Volksgemeinschaft, schon ein anderes Gesicht be295

sessen hätte. Das war nicht der Fall. Aber um so bemerkenswerter, wenn man immerhin sich überhaupt mit derartigen Problemen damals befaßte und versuchte, nach den damaligen Möglichkeiten sie zu lösen. Im übrigen war das damalige Deutschland noch ein Land der Demokraten. Die Demokratie feierte gerade in diesem Lande größere Orgien als irgendwo anders. Es war das Land der Freiheit. Jeder konnte tun und lassen, was und wie er es wollte. Diese Freiheit ging so weit, daß man auch die Grenzen des damaligen Reiches für jedermann frei offenhielt ; nicht etwa so wie in Amerika, dem sogenannten Land der unbegrenzten Freiheit, denn dort mußte jeder Einwanderer ein außerordentlich schweres Examen bestehen, ehe ihm endgültig die Erlaubnis zum Betreten dieses geheiligten Bodens der Demokratie gegeben wurde, obwohl kaum zehn Menschen auf dem Quadratkilometer lebten. Bei uns, wo auch damals schon über 130 Menschen auf den Quadratkilometer entfielen , hat man diese Maßnahmen nicht getroffen. Wir waren so frei, daß jeder Jude, jeder Polack bei uns ohne weiteres kommen konnte und sofort die volle Gleichberechtigung errang. Deutschland hat das später schwer büßen müssen. Es hat sich damals jene Masse internationalen Gepräges und internationaler Herkunft angesammelt, die im Jahre 1918 die Fahne der Revolution schwang. Vor allem aber war das damalige Deutschland ohne Zweifel ein Land des Friedens. Man lebte, man wollte leben. Man verdiente, man wollte verdienen. Man wußte, daß der Krieg im allgemeinen nur schlecht sich für Verdienste eignet. So hoffte man auf den Frieden so weitgehend, daß man in einer Zeit, in der ohne Zweifel bereits die andere Welt sich gegen Deutschland rüstete, jeden günstigen Augenblick der Auseinandersetzung vorbeigehen ließ. Als endlich dann der Krieg kam, traf er Deutschland im denkbar ungerüsteten Zustand. Ich bin kein Kritiker der damaligen Zeit, obwohl ich es sein könnte, denn ich habe mir wie kaum ein zweiter vielleicht in der Geschichte aus der Vergangenheit meine Lehren gezogen und habe sie beherzigt. Und ich habe mich bemüht, das deutsche Volk nicht mehr in einem ähnlichen Zustand einer Gefahr entgegengehen zu lassen wie damals.

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Und damals war bereits England unser Feind. Wenn ich England ausspreche, dann weiß ich ganz genau, daß auch dort Volk und Führung nicht eines und dasselbe sind. Ein kleiner Klüngel internationaler Demokraten, Juden und Plutokraten beherrscht dieses Land. Und dieser Klüngel hat auch damals bereits die Hetze zum Krieg betrieben. Es sind sogar die gleichen Personen wie heute. Mr. Churchill von jetzt war damals bereits einer der größten Kriegstreiber. Mancher, der heute alt ist, tat es damals in seiner Jugend. Die britischen Hetzer haben es auch damals vermocht, eine Welt gegen Deutschland zu mobilisieren. So kam der Krieg, den Deutschland nicht gewollt hatte. Denn es hätte bessere Gelegenheiten gehabt, bei eigenem Willen diesen Krieg zu führen. Und trotzdem die Rüstung des damaligen Deutschen Reiches eine schlechte war - heute können wir das ruhig aussprechen , trotzdem hat dieses damalige Deutschland über vier Jahre standgehalten. Und als einstiger Soldat des Weltkrieges und heutiger Oberster Befehlshaber der deutschen Wehrmacht kann ich es ruhig aussprechen: sie hätten auch damals Deutschland nicht besiegt, wenn nicht ihr Verbündeter im Inneren uns gebrochen hätte. Vier Jahre mühten sie sich, und es war erst notwendig, einen amerikanischen Zauberpriester erstehen zu lassen, der nun die Formel fand, auf die das deutsche Volk im Vertrauen auf das Ehrenwort eines fremden Präsidenten hineinfiel. Wenn man später so tat, als ob man uns auch ohnedem besiegt haben würde, dann kann man nur die Frage erheben : Warum rief man denn dann den Geist, durch den wir betört werden sollten, wenn es ohnedem auch gelang? Deutschland wurde damals zu Boden geworfen durch einen Haufen von Verschwörern, die in unserem eigenen Volk und Land ihr Unwesen treiben konnten . Und dann erhielten wir die Quittung für unsere Gutgläubigkeit. Der 8. und 9. November 1918 und die folgenden Tage sind für alle Zeiten eine Warnung für unser deutsches Volk. Von den Siegern der damaligen Zeit ist nicht ein einziges Versprechen gehalten worden. Der größte Wortbruch aller Zeiten setzte ein. Es begann die Periode des Leidens und des Elends und damit auch der Verzweiflung in unserem Volk. Es gab damals wohl viele Menschen, die überhaupt keine Lust mehr

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am Leben hatten. Die Selbstmordziffern, sie stiegen ja bis über 20 000 pro Jahr. Den meisten schien ein Leben nicht mehr empfehlenswert zu sein, das keinerlei Aussicht bot, jemals die Gleichberechtigung und damit die Freiheit des deutschen Volkes wieder erreichen zu können. Damals begann nun unser Kampf. Es war ein schöner Kampf, denn es war ein Kampf, der gegen alle Wahrscheinlichkeiten geführt wurde. Als ich zum erstenmal in dieser Stadt auftrat und viele von Ihnen mir dann zu folgen anfingen, die Sie heute hier sind, da wurde ich von besten Freunden selbst aufgegeben . Man konnte es gar nicht begreifen, wie ein sonst vernünftiger Mensch es sich plötzlich in den Kopf setzen wollte, allein gegen eine ganze Welt von Realitä-

ten anzukämpfen . Man sagte : Was will dieser Unglückswurm ? Er hat weder Geld noch hat er einen Namen ; er hat hinter sich nicht einmal eine einzige Zeitung, er hat keine Partei. Er hat gegen sich alles, was da ist. Er will gegen alles kämpfen . Er will kämpfen gegen die Unternehmer , und er will genau so kämpfen gegen die Proletaricr. Er will kämpfen gegen das derzeitige demokratische Reich, aber genau so gegen die Länder. Er will kämpfen gegen all die Konfessionen . Er will kämpfen gegen die organisierte Gesellschaft , so wie wir sie heute besitzen , des Kapitals , aber genau so gut gegen die Organisationen der Gewerkschaften. Es gibt überhaupt nichts, gegen was dieser Mensch nicht kämpfen will. Er will einen neuen Staat aufbauen , eine neue Gesellschaft, und hat überhaupt niemand hinter sich. Ein Wahnsinniger, der es unternimmt, allein hinauszugehen und einer ganzen kompakten Mehrheit auf allen Gebieten nun den Kampf anzusagen ! Er war nicht so einfach, dieser Kampf, und trotzdem begannen sich allmählich die Erfolge zu zeigen. Gegen die Totschweigungsmethode sowohl als auch gegen die Methode des Lächerlichmachens, des Spottes, später gegen die Flut von Lügen und Verleumdungen und endlich gegen den Terror begann die junge Bewegung sich durchzusetzen. Sie alle haben das erlebt. Sie sind damals so im einzelnen zu mir gestoßen. Die einen im Jahre 1919, andere im Jahre 1920 und 21. Und Sie alle haben damals doch im Innern das Gefühl gehabt : wir werden diesen Kampf um die Macht in Deutschland trotzdem gewinnen. Es mag schwer sein. Was für 298

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uns spricht, das ist die Vernunft, das ist die Richtigkeit unserer Grundsätze, das ist die Erkenntnis, daß der derzeitige Staat nicht mehr erhalten werden kann , daß es nur eine Frage der Zeit ist, wenn er so oder so bricht. Es ist weiter aber auch die Empfindung der Notwendigkeit einer Umwertung vieler Begriffe. Es war endlich aber auch ein -- fast möchte ich sagen ― mystischer Glaube an die Unsterblichkeit unseres Volkstums, eines Volkstums, das aber bei der Beibehaltung des gegebenen Zustandes doch vernichtet worden wäre. So sind wir denn langsam gewachsen. Von den einen mit Gleichgültigkeit betrachtet, von den anderen mit Ingrimm verfolgt, von vielen gehaßt, einfach aus Bequemlichkeit. Wie manche Bürger, die so von ihren Fenstern uns zublickten auf der Straße, hatten damals eine stille Wut in sich, weil sie sagten : „ Immer diese Unruhe ! Wenn sie nur endlich einmal Ruhe geben würden ! Immer wieder kommt es zu Schlägereien, nur weil sie keine Ruhe geben. Sie sollen doch einmal sich fügen , wir fügen uns ja doch auch. Man kann ja dabei im Innern denken wie man will , aber doch nach außen das nicht ununterbrochen aussprechen, sondern in sich behalten. Man kann auch dann noch ein würdiger Bürger sein. Wir protestieren auch, aber wir protestieren in uns, in der Stille und höchstens sonst mit dem Geist ; aber immer dann mit der Gewalt gleich ! Sie wissen, daß die anderen auch mit der Gewalt kommen, 66 also der Klügere soll nachgeben. Und wir sind damals nicht der Klügere gewesen. Ich bin das schon als Knabe nicht gewesen. Ich habe diesen Grundsatz immer abgelehnt, der Klügere zu sein und deshalb nachzugeben, sondern ich habe es immer vorgezogen, nicht nachzugeben, selbst auf die Gefahr hin, daß die anderen dann sagen : „ Er war nicht klug.“ So haben wir auch damals nicht nachgegeben und haben die Ruhe dieser Bürger immer wieder gestört, haben uns nie gebeugt, sondern immer wieder aufbegehrt, und haben es langsam fertiggebracht, uns die Straße zu erobern, uns die Plätze zu erobern, Ort um Ort in unseren Besitz zu bringen. Dann begann das Herausdrängen aus unserer engeren Heimat hier. Es war das ein Kampf besonders aber auch gegen das Volk, das in unserem Land schon fast allmächtig zu sein schien, der Kampf gegen das Judentum. Und was das bedeu-

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tete, das weiß der, der heute geboren wird, in der Zukunft überhaupt nicht mehr. Eine satanische Macht, die von unserem ganzen Volk Besitz ergriffen hatte, die alle Schlüsselstellungen des geistigen und intellektuellen Lebens, aber auch des politischen und des wirtschaftlichen in ihre Hand gebracht hatte und die von diesen Schlüsselstellungen aus die ganze Nation überwachte, eine Macht, die zugleich aber den Einfluß besaß, denjenigen, wenn notwendig, sogar mit dem Gesetz zu verfolgen, der es unternahm, sich dem Kampf gegen diese Macht anzuschließen, und der bereit war, Widerstand dem Vordringen dieser Macht entgegenzusetzen. Das allmächtige Judentum hat uns damals den Krieg angesagt. Und Sie wissen auch, ich habe immer die Auffassung vertreten, daß es ein dümmeres Volk als das jüdische nicht gibt, allerdings auch kein gewissenloseres und kein skrupelloseres. Ich habe aber immer die Auffassung vertreten, daß die Stunde kommen wird, in der wir dieses Volk aus unseren Reihen entfernen werden. Es ist dies eine Auffassung, die mich auch heute noch beherrscht, nachdem wir in Deutschland gesiegt haben. Wir haben gegen alles, . was damals diesen Staat trug, was diesen Staat führte, den Kampf angesagt und waren nur

einem einzigen ergeben, nämlich dem deutschen Volk. Wir haben nur ein Ziel gekannt, dem deutschen Volk zu nützen und ihm zu dienen, und waren dafür bereit, auch alles auf uns zu nehmen. Und dann kam das Jahr 1923, und wir unternahmen den ersten Versuch, die Macht im Staat in unsere Hand zu bekommen. Der Versuch scheiterte und es sind damals nun die ersten Blutopfer gefallen . Ich habe gerade diesen scheinbaren Zusammenbruch des Jahres 1923 erst recht als den Beginn des Siegesmarsches angesehen. Ich war der Überzeugung, daß, nachdem es doch nicht gelungen war, die Bewegung restlos auszurotten, sie sich wieder erheben würde und daß dann die Blutzeugen dieses 8. bzw. 9. November mithelfen würden, die Bewegung erst recht vorwärtszuführen und ihr endlich den Sieg zu sichern. Die Gegner allerdings glaubten, daß das das Ende sei. Wenige Monate später war im wesentlichen bercits eine neue Fundierung der Bewegung erfolgt, und ein Jahr später erfolgte ungefähr wieder der Aufschwung der Be-

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wegung. 1925 wurde ich entlassen, und schon wenige Monate genügten, um die Partei neu zu formen. Und dann begann dieser staunenswerte Krieg und Kampf und einzige Siegeszug um Deutschland . All die Jahre 1925 und -26 und -27 und -28 und -29 und -30, sie sind für viele andere vielleicht belanglos gewesen, so mancher Bürger lebte damals so in seinem Kleinkram dahin und wußte gar nicht, was um ihn vorging, daß sich eine der größten Revolutionen vorbereitete aller Zeiten. Das haben diese Bürger nicht gesehen. Aber auch manche proletarischen Führer der Sozialdemokratie oder der KPD. haben es nicht begriffen , daß eine Umwälzung um sich griff, weiterschritt, von einem einzigartigen Ausmaß . Wir haben damals gekämpft Jahr für Jahr, Monat um Monat, und wir konnten zu unserer stolzen Freude nur sehen , daß die Bewegung weiterwuchs und immer mehr um sich griff, bis daß endlich nach den Jahren 1931-32 das Jahr 1933 kam, das uns den Sieg brachte. Vielleicht gab es damals manchen - und wir wissen das , der nun sagte : „,Gott sei ja, meine lieben Parteigenossen Dank, jetzt sind sie an der Macht, jetzt ist die Ruhe da.“ Es gab ja viele, die mir damals sagten : ,,Sie haben jetzt die Macht, jetzt werden Sie ja doch überhaupt aufhören , weiter parteipolitisch zu kämpfen." Für diese Leute war der Nationalsozialismus immer noch nur eine Parteierscheinung. Sie haben nicht begriffen , daß allerdings der Kampf der Partei aufhörte, weil die Partei unterdes Weltanschauung und Staat, Deutsches Reich geworden war , daß aber der Kampf um das deutsche Volk erst recht fortgeführt werden würde, solange bis der letzte Deutsche ganz in den Bannkreis dieser Idee gezwungen war. Und auch damit konnte es dann keinen Stillstand geben, sondern jedes Jahr wird dieser Kampf von neuem einsetzen. Und er mußte einsetzen. Die deutsche Jugend wurde nun gewonnen, Jahrgang um Jahrgang eingeschult und dieses ganze gewaltige Gebäude des nationalsozialistischen Staates aufgerichtet. Zugleich auch erfolgte der große innere Wiederaufstieg. Und das kann ich hier Ihnen allen wieder versichern. Sie wissen es ja : Ich habe niemals Streit und Händel gesucht. Es war im Innern immer mein Ziel gewesen, den kommunisti-

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schen Volksgenossen oder den sozialdemokratischen Volksgenossen zu überzeugen und ihn zu gewinnen. Ich habe mich nur dann gewehrt, wenn der andere mir entgegentrat von vornherein mit geballter Faust. Dann allerdings sagte ich: ,,Genosse, ich weiche keinen Schritt zurück. Entweder du gibst die Faust weg oder ich breche sie dir auf; eins von beiden. Ich bin gern bereit, mit dir zu diskutieren. Wenn du mir aber mit Gewalt entgegentrittst, dann merke dir : ich scheue die Gewalt nicht, dann werden wir miteinander kämpfen, und du wirst sehen, daß wir nicht weniger auch die Gewalt ausüben können wie du selbst." Und wir haben ja auch nur deshalb die Millionen von Volksgenossen gewonnen. Denn wenn wir endlich 13 Millionen Wähler hatten, die kamen nicht vom Mond herunter. Das waren ja auch nicht lauter frühere Nichtwähler, sondern das sind Menschen gewesen, die aus allen Parteien gekommen waren. Wir hatten sie alle allmählich überzeugt. Sie haben sich zusammengefunden, sie haben ihre früheren Vorurteile voreinander abgelegt und sind in eine Gemeinschaft hineingewachsen. Und ich trat auch die Macht im Jahre 1933 an mit genau

dem gleichen Gedanken : Was kann uns Besseres passieren, als im Frieden arbeiten zu können . Und wir haben gearbeitet. Das haben wir doch bewiesen. Wenn mir einer sagt: ,,Ja, vielleicht ist manchesmal im politischen Leben der Krieg notwendig, um einem Regime zu helfen " ja, bei Demokratien schon, aber bei uns nicht, denn ich brauchte gar keine Hilfe.. Das deutsche Volk stand hinter mir und stand hinter der Bewegung, wie es noch nie hinter irgendeiner Organisation oder einer geistigen Erscheinung stand. Und wir haben gearbeitet. Was haben wir geschaffen in den Jahren bis 1939 ! Einen Staat haben wir neu aufgebaut, eine Wirtschaft neu gefestigt, das deutsche Volk mit einem neuen Glauben erfüllt, Millionen Menschen der Verzweiflung entrissen, unsere Städte haben wir in Ordnung gebracht, die Finanzen überall saniert. Deutschland begann aufzublühen. Freilich, wir konnten nun das gleiche erleben, was wir schon vor dem Weltkrieg sahen : In eben dem Maße wuchs wieder der Neid der gleichen Männer, die damals bereits Deutschland mit Krieg überzogen hatten. Die Herren Churchill begannen sofort wieder zu 302

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hetzen. Die Mister Eden und dann natürlich die Juden, an der Spitze ein Hore Belisha , und wie sie alle heißen, sie begannen nun ihre Hetze Jahr für Jahr. Man sagte allerdings : „ Ja, er rüstet.“ Ja, das habe ich nun immer getan. Man hat mir früher auch gesagt: ,, Warum haben Sie denn dann eine SA. , wenn Sie den Frieden wollen ? Warum machen Sie sich denn dann eine , wenn Sie sowieso nur die Brüderlichkeit wollen ?“ Weil es Leute gibt, die das nicht wollen, und denen wollte ich zeigen, daß ich auch für den anderen Fall gerüstet bin. Als ich an die Macht kam, löste ich ein Reich ab, das eine Demokratie war. Es wird nämlich heute manches Mal der Welt so dargestellt, als ob man ja so ohne weiteres bereit wäre, dem deutschen Volk, wenn es nur eine Demokratie wäre, alles zu geben. Ja, das deutsche Volk war ja damals eine Demokratie, vor uns, und es ist ausgeplündert und ausgepreßt worden. Nein, was heißt für diese internationalen Hyänen Demokratie oder autoritärer Staat ! Das interessiert die gar nicht. Es interessiert sie nur eines : Ist jemand bereit, sich ausplündern zu lassen? Ja oder nein ? Ist jemand dumm genug, dabei stillzuhalten? Ja oder nein ? Und wenn eine Demokratie dumm genug ist, dabei stillzuhalten , dann ist sie gut. Und wenn ein autoritärer Staat erklärt : „, Ihr plündert unser Volk nicht mehr aus, weder innen noch außen “, dann ist das schlecht. Wenn wir als sogenannter autoritärer Staat, der sich von den Demokratien dadurch unterscheidet, daß er die Massen des Volkes hinter sich hat, wenn wir also als autoritärer Staat alles das er· füllt hätten, was die internationalen Plutokraten uns an Opfern aufbürdeten, wenn ich im Jahre 1933 erklärt hätte : „ Hohe Herren in Genf" oder „,Hohe Herren, meinetwegen irgendwo anders, was verlangt ihr ? Aha, wir werden sofort aufschreiben: 6 Milliarden für das Jahr 1933, 1934, 1935, gut, werden wir abliefern . Haben Sie sonst noch Wünsche ? Jawohl, dann hätten sie gedas werden wir auch abliefern" sagt: „ Endlich ein vernünftiges Regime in Deutschland. “ Ich habe damals nun eine andere Auffassung vertreten. Als ich zur Macht kam, da wurde gerade vor uns noch eine Gutschrift ausgefertigt. Das war die letzte mit ungefähr so 5 Milliarden, die sollten wir noch bezahlen . Ich habe nun den festen Entschluß gefaßt, gar nichts mehr zu bezahlen. Aber ich sagte mir, die Leute, die vorher unterschrieben hatten, daß wir 303

5 Milliarden an das Ausland bezahlen, das sind doch lauter gute Rechner gewesen, denn bei mir sagte man ja, ich sei kein Rechner, ich verstünde von Wirtschaft nichts, aber die Leute mußten ja doch etwas verstanden haben. Wenn also diese Leute es für möglich hielten, daß wir dem Ausland noch einmal 5 Milliarden in einem Jahr bezahlen würden, da sagte ich mir, da können wir ja auf alle Fälle zunächst die 5 Milliarden im Innern für die deutsche Rüstung geben. Das ist nur eine Transferierung der Beträge. Und ich habe so damit angefangen. Und nachdem, Sie wissen das ja, meine alten Parteigenossen, ich grundsätzlich alle Dinge nicht halb mache, sondern wenn ich etwas anfange, ist es ganz. Ich war bereit, in Frieden zu machen. Ich habe den anderen vorgeschlagen : Abrüstung bis meinetwegen zu den Fingernägeln. Wenn sie darauf eingegangen wären, auch gut. Sie sind nicht darauf eingegangen, dann also Aufrüstung. Dann aber alles konsequent, nur keine halben Sachen ! Ich hasse nichts mehr als àlle Kompromisse und alle halben Entschlüsse. Ich habe daher den ganzen Entschluß gefaßt, nämlich: Entweder wir sind gar keine Soldaten, oder wir sind die ersten der Welt - eins von beiden ! Und ich habe nun daraufhin die Vorbereitungen getroffen, und zwar gründlich getroffen. Das deutsche Volk ist dabei trotzdem in seinem Innern um nichts gebracht worden, im Gegenteil. Wir haben über 7 Millionen Menschen wieder in den Produktionsprozeß eingegliedert, haben die Hälfte der früher Tätigen auch rund 7 Millionen - von einer kurzfristigen Arbeit zu einer normalen Wochenarbeit gebracht, und wir haben all den Leuten Löhne ausgezahlt, und wir haben den Preis der Währung stabil gehalten , und jeder konnte sich für sein Geld etwas kaufen. Wir haben die Produktion auf das ungeheuerlichste gesteigert, immer ausgehend von unseren nationalsozialistischen Grundsätzen, daß das Entscheidende in der Wirtschaft die vorhandene Arbeitskraft, die Fähigkeit ist, diese Arbeitskraft zu organisieren und einzusetzen, daß die Grundlage unserer Währung eben nicht Gold sein kann, sondern daß die Grundlage unserer Währung die Produktion ist, das heißt also, daß es ganz in unserem Ermessen liegt, durch Fleiß und durch Arbeit Produkte zu schaffen, Konsumgüter zu schaffen und die dann wieder dem Volk zugute kommen zu lassen, genau so, wie man durch Faulenzen

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auch das verhindern kann. Wir konnten es dann erleben, daß die sogenannten Goldstaaten mit ihren Währungen kaputtgingen, während wir, der Nichtgoldstaat, die Währung allein behielten. Freilich war das naturgemäß eine sehr gefährliche Sache, denn einige andere Länder, die haben sich nun das Gold angehamstert und aufgehäuft. Und nun droht in die Welt eine Erkenntnis einzudringen, und zwar eine praktisch erhärtete Erkenntnis, nämlich daß das Gold an sich gänzlich belanglos ist, daß man ohne Gold genau so gut leben kann wie mit Gold, ja sogar noch besser unter Umständen. Diese Erkenntnis kann gefährlich werden für diejenigen, die im Gold ein Element ihres Kampfes um die Macht sahen und auch immer als solches Element werteten und ausnützten. So hat unser Fleiß im Innern nicht die andere Welt etwa beruhigt, sondern im Gegenteil, die andere Welt ist erst recht erbittert worden über diesen Kampf im Innern. Erst hofften sie, daß wir zugrundegingen. Ich weiß, wie ich an die Macht kam, da sagte man : ,,Sechs Wochen, acht Wochen , das können wir abwarten." Nach drei Monaten sagte man : ,,Es muß etwas geschehen, der geht night." Und dann wollte man etwas tun. Ich habe dann mich dagegen zur Wehr gesetzt, und Sie wissen ja die Maßnahmen, die wir gleich im ersten Jahr treffen mußten, 1933. Ich bin, als ich merkte, daß man mir eine Schlinge um den Hals legen wollte, aus dem Völkerbund und aus der Abrüstungskonferenz herausgegangen. Damit konnte man mir zunächst nichts mehr anhaben. Außerdem habe ich nun die Aufrüstung naturgemäß noch stärker vorwärtsgetrieben. Es kam das Jahr 1934, und im März 1934 gab ich ja den Befehl zur Verdreifachung unserer Armee. Nun begann der internationale Krieg gegen uns mit allen Mitteln, im Innern und im Äußern . Versuchte Anzettelungen von Revolutionen im Innern, Versuche einer allgemeinen Einkreisung im Äußern, dabei immer wieder die Prophezeiungen : Wenn sie nicht politisch zugrundegehen, gehen sie wirtschaftlich zugrunde. Ich weiß nicht, wie viele Leute damals gebetet haben, soweit sie an den lieben Gott glauben, daß er uns eine schlechte Ernte schickt oder daß unsere Maßnahmen nicht gelingen mögen zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit. Sie waren auch so hypnotisiert von ihrem eigenen Wunsch, daß sie sich die Erfüllung dieses Wunsches selbst einsuggerierten. 20 Freiheitskampf I/II

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Sie sagten: ,,Das kann ja gar nicht anders sein, der muß ja wirtschaftlich kaputtgehen." Und sie haben sich das so lange vorgeredet, bis sie es endlich sogar selber glaubten. Und sie schrieben nun ununterbrochen, wie wir zugrunde gehen. Die einzelnen Phasen des Zusammenbruchs wurden immer geschildert. Außerdem wurde dann genau nachgewiesen, daß das deutsche Volk sich von uns und besonders von mir abwandte, daß ich allmählich ein einsamer Mann würde . Und dann kam plötzlich wieder eine Wahl, und dann stellte sich heraus, daß statt 94 nun 98 v. H. hinter mir standen. Sie waren natürlich verbittert und erzürnt über eine solche Entwicklung und begannen erst recht dann zu versuchen, uns durch internationale Komplotte in die Enge zu treiben. Das hat nun, meine Parteigenossen, zum gleichen Ergebnis geführt wie der ähnliche Versuch im Innern. Sie wissen es ja: So etwa vom Jahre 1925, -26, -27, da begann bei uns auch so das Komplott einer allgemeinen Parteiverschwörung gegenden Nationalsozialismus. Sie gingen damals Arm in Arm, von links bis nach rechts, die größten Extreme haben sich gefunden. Der Kapitalismus mit dem sogenannten Sozialismus internationaler Prägung, sie gingen zusammen. Börsenjobber auf der einen Seite und Marxisten auf der anderen, Arm in Arm gegen den verhaßten Nationalsozialismus. Und ich habe damals nur ein Rezept gekannt : Erst recht hart werden, Zähne zusammenbeißen und den Kampf aufnehmen. Und ich habe mich nach außen nun genau so gestellt. Jedes derartige neue Komplott, jeder solche Versuch, durch Verträge, durch Abmachungen Staaten wieder gegen uns zu mobilisieren, führte dazu, daß ich die Rüstung wieder etwas schärfer anziehen ließ . Ich war entschlossen, es auf alles ankommen zu lassen. So ging dieser Kampf weiter, bei mir natürlich mit dem Ziel, den Versailler Vertrag zu beseitigen. Und, meine Parteigenossen, das mußte ich, wenn ich nicht ein Lügner hätte sein wollen. Denn wofür habe ich denn endlich gekämpft? Als wir im Jahre 1920 und 1921 und 1922 hier auftraten, da war ja unser Programm: Beseitigung von Versailles. Ich konnte nicht plötzlich im Besitze der Macht sagen : ,, Wir akzeptieren das." Ich war entschlossen, Deutschland wieder frei zu machen. Und ich habe nun diesen Kampf etappenweise durchgeführt. Ich hatte dabei wirklich das Ziel, im Frieden zu bleiben. Und Sie

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kennen ja aus vielen Kundgebungen, aus zahlreichen Versammlungen und aus meinen Publikationen meine außenpolitische Vision , die ich damals hatte: Ich wollte ein engstes Freundschaftsverhältnis mit England herstellen. Ich dachte mir, die beiden germanischen Rassen müßten eigentlich zusammengehen. Ich wollte dann das gleiche Verhältnis mit Italien herstellen. Und ich dachte damals bereits an Japan als eine weitere Macht, mit der wir, weil gänzlich ohne Interessengegensätze, würden zusammengehen können. Soweit es nun sich um Italien handelt, ist dieser Versuch ja, wie Sie wissen, gelungen. Er ist gelungen dank dem genialen Wirken des einen Mannes dort, der den Faschismus begründete und der seitdem nun sein Volk ebenfalls emporführte und der genau die gleichen Kämpfe zu bestehen hatte mit seiner Umwelt wie wir Nationalsozialisten. Es ist dies endlich auch gelungen mit Japan. Es ist leider mißlungen mit England, ganz gegen unseren eigenen Wunsch. Es war dies nicht unsere Schuld. Im Gegenteil, ich habe bis zum letzten Moment noch, bis wenige Tage vor Kriegsausbruch habe ich noch versucht, mein außenpolitisches Ziel zu verwirklichen. Ich habe damals dem britischen Botschafter das größte Angebot gemacht. Ich war bereit, mit England zusammenzugehen. Es war aber vergeblich. Ich habe damals schon gesehen, wie gewisse Kriegshetzer seit Jahren unentwegt hetzten, ohne daß ihnen das Handwerk gelegt worden war. Und es konnte ja keinen Zweifel mehr geben, daß das geschah, um eines Tages das britische Volk in Wut und Haß gegen Deutschland zu bringen, während umgekehrt das deutsche Volk bei meiner Einstellung natürlich gegen England überhaupt keinen Haß empfand, so daß eines Tages Deutschland gänzlich seelisch ungerüstet in den Krieg hineingetaumelt wäre. Ich habe bereits 1938 und 1939 davor gewarnt, habe in Saarbrücken in einer Rede betont, daß das so nicht weitergehen könnte, daß , wenn England diese Hetze weiter dulde, ich dann gezwungen sein würde, endlich die deutsche Propaganda antworten zu lassen. So kam der Augenblick, in dem die Frage nicht mehr war, ob der Krieg vermieden wird, sondern ob er noch ein, zwei, drei Jahre vielleicht vermieden werden könnte, und zwar durch sehr schwere deutsche Demütigungen. Und da müssen Sie nun eines, meine alten Parteigenossen, verstehen : Im

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Augenblick, in dem mir bewußt wurde, daß England nur Zeit gewinnen will, daß man dort aber den Krieg unter allen Umständen zu führen entschlossen war ----- etwas, was jetzt unterdessen durch die Äußerungen britischer Staatsmänner ja ganz offen zugegeben wurde , im selben Augenblick hatte ich nur einen einzigen Wunsch, daß, wenn sie uns schon den Krieg erklären würden, sie es hoffentlich noch dann tun, während ich lebe. Denn ich weiß, daß das die härteste Auseinandersetzung ist, die dem deutschen Volk jemals auferlegt wurde. Und ich bilde mir nun ein, daß ich der härteste Mann bin, den das deutsche Volk seit vielen Jahrzehnten, vielleicht seit Jahrhunderten gehabt hat. Außerdem, ich besitze die größte Autorität, und vor allem, ich glaube an meinen Erfolg, und zwar bedingungslos glaube ich daran ! Ich bin überzeugt, daß dieser Kampf um kein Haar anders ausgehen wird als der Kampf, den ich im Innern ausgefochten habe. Ich bin auch der Überzeugung, daß mich die Vorsehung nur deshalb überhaupt bisher immer so geführt hat und alle Fährnisse von mir weghielt, um mich diesen Kampf führen zu lassen, und zwar zum Sieg führen zu lassen ! Und endlich, ich habe noch den großen Krieg mitgemacht, und ich gehöre zu denen, die damals auch um den Erfolg betrogen worden sind. Es ist daher mein unerschütterlicher Entschluß, daß dieser Kampf nicht so ausgeht. Als ich das vergangene Jahr zu Ihnen sprach, da lag hinter uns der erste Abschnitt dieses Kampfes. In 18 Tagen hat unsere Wehrmacht Polen niedergeworfen . Man hat sich das ganz anders vorgestellt. Man war damals der Überzeugung, daß dieser Kampf na, so sechs, acht, zehn Monate dauern wird . Man sagte sich: ,,Es gibt heute keine Kriege schneller und durchgreifender Entscheidungen. Es wird hier so eine Art günstigstenfalls Stellungskrieg kommen, es wird da eine Front sich dann im Osten aufrichten , das wird zu einem Verbluten führen, dann unterdes wird allmählich der Westen rüsten, und dann kommt der Sommer 1940 , und dazwischen wird man dann gegen Belgien und Holland vorrücken an die Grenze des Ruhrgebietes, na, und dann wird man so langsam eben Deutschlands Herr werden." So stellte man sich das vor. Außerdem glaubte man, daß schon wenige Wochen später man hat das von allen Seiten gehört - Revolution ausbrechen wird in Deutschland, und außerdem würde dann die Not kommen.

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Außerdem hatten sie keine Ahnung vom Ausmaß unserer Rüstung und glaubten , daß ich genau so bluffen würde, wie sie selber dauernd bluffen. Sie haben so lange geschwindelt , daß sie es gar nicht verstehen, daß es jemand gibt, der in solchen Dingen eben nicht schwindelt, sondern der das, was er sagt, auch wirklich tut. Sie waren so der Überzeugung, daß dieser Krieg ein verhältnismäßig leichter Krieg werden wird. Vor einem Jahr war, wie gesagt, Polen beseitigt, der erste Strich durch ihre Rechnung. Ich konnte damals am 8. November auf diesen großen Erfolg hinweisen . Heute nun, ein Jahr später, kann ich auf weitere Erfolge hinweisen. Diese Erfolge kann nur der in erster Linie würdigen, der selbst Soldat des großen Krieges gewesen war ; der weiß, was es bedeutet, in wenigen Wochen nicht nur den ganzen Westen niederzuwerfen, sondern auch Norwegen noch in Besitz zu nehmen bis hinauf zum Nordkap, so daß heute eine Front von Kirkenes angefangen bis an die spanische Grenze besteht. Das weiß der Weltkriegssoldat. Alle die Hoffnungen der britischen Kriegshetzer sind damit zerschlagen worden. Sie hatten sich das so schön gedacht : Krieg an der Peripherie, Abschnüren unserer deutschen Lebensadern, Einengen des Reiches, und dann allmähliches Abwürgen dieses Reiches. Und jetzt ist es eigentlich umgekehrt gekommen. Dieser Kontinent mobilisiert sich langsam, indem er sich auf sich selbst besinnt, gegen den Feind dieses Kontinents. Deutschland hat in wenigen Wochen diesem Kontinent tatsächlich die Freiheit gegeben. Der britische Versuch, Europa zu balkanisieren - das können sich die britischen Staatsmänner merken , ist abgeschlossen und beendet. England wollte Europa desorganisieren, Deutschland und Italien werden Europa organisieren ! Wenn man nun in England erklärt, daß der Kampf weitergeht, so ist mir das gänzlich gleichgültig. Er geht so lange weiter, bis wir ihn beenden werden, und wir werden ihn beenden, da können die Herren überzeugt sein ! Und er wird beendet werden mit unserem Sieg ! Das können sie mir auch glauben. Ich bin mir da über eines im klaren : Wenn ich Prophet hätte sein wollen und am 1. Januar dieses Jahres den Engländern erklärt hätte,,, im Sommer dieses Jahres, da werden . 309

wir euch das Konzept in Norwegen verdorben haben, nicht ihr werdet dann in Norwegen sitzen, sondern Deutsche werden dort sitzen; noch im Sommer dieses Jahres werdet ihr nicht etwa in Holland sein oder nach Holland können, sondern wir werden das besetzt haben ; noch im Sommer dieses Jahres werdet ihr nicht durch Belgien an die deutsche Grenze vorgegangen sein, sondern wir werden vorgegangen sein." Und wenn ich ihnen gesagt hätte,,,noch im Sommer dieses Jahres wird es kein Frankreich mehr geben", dann hätten sie alle gesagt : ,,ein Wahnsinniger!" Ich unterlasse es daher, heute zu prophezeien. Ich möchte nur dem deutschen Volk ein paar Erklärungen abgeben : Erstens : Der bisherige Kampf hat zu Ergebnissen einmaliger Art geführt. Er hat personell, so bitter es für die einzelne Familie ist, die ein Opfer bringen mußte, für das deutsche Volksgut so gut als kein Opfer gefordert. Im gesamten sind die Opfer, die wir in diesem Krieg brachten, noch nicht so groß , als sie der Krieg 1870/71 gefordert hat. Ja, es ist kaum etwas mehr als die Hälfte dessen. Personell sind alle unsere Berechnungen insofern hinfällig geworden, als wir alle die vorgesehenen riesenhaften Ersatzmannschaften, die wir für Verluste einkalkuliert hatten, als wir alle diese riesenhaften Reserven nicht anzubrechen brauchten und daher viele altgediente Männer entlassen konnten und dabei trotzdem die Wehrmacht zu verstärken in der Lage waren und sind, und zwar im wesentlichen durch jüngere Jahrgänge. Personell sieht die deutsche Armee heute anders aus, als sie im Weltkrieg aussah. Ich bin vor wenigen Tagen erst durch Belgien und durch Frankreich gefahren, und ich muß sagen, als alter Weltkriegssoldat, es ist wundervoll, wie unsere Wehrmacht heute aussieht. Alle Verbände, ganz gleich ob Heer oder Luftwaffe oder Waffen-44, sie sehen alle gleich wunderbar aus. Es ist nicht zu vergleichen mit dem, was unsere ausgebrannten Kader im Jahre 1914 oder 1915 bis 1918 dargestellt hatten. Materiell : Ich habe in diesem Krieg vorgesorgt, wie in keinem Krieg vorher gesorgt worden war. Und das hat sich reichlich gelohnt. Die materiellen Opfer des Krieges sind überhaupt gänzlich belanglose. Was wir in dem bisherigen Kampf an Munition verschossen haben, das ist zum Teil nur ein Teil 310

einer Monatsproduktion. Die Reserven sind so ungeheure, daß ich auf manchen Gebieten die Produktion jetzt einstellen ließ , weil es keine Möglichkeit mehr gibt, diese Massen irgendwie wirklich vernünftig zu stapeln. Ich habe die Produktion dafür auf jene Gebiete leiten lassen, auf denen ich glaube, besonders stark sein zu müssen. Sie vernehmen ja die Drohungen der anderen Welt fortgesetzt, was sie produzieren werden. Australien hat sechs oder sieben Millionen Einwohner, davon leben, ich weiß nicht wieviel, im Busch, aber trotzdem, sie werden achtmal soviel Flugzeuge produzieren wie Deutschland. Kanada hat nur neun Millionen Einwohner, aber es wird zwölfmal soviel Flugzeuge produzieren wie Deutschland. Was die amerikanische Union erst produziert, das kann man überhaupt nur in astronomischen Zahlen ausdrücken. Auf dem Gebiet möchte ich kein Konkurrent sein. Aber ich darf Ihnen eines versichern : Nach wie vor ist unsere deutsche Produktionskapazität weitaus die höchste der Welt. Und wir werden davon nicht heruntergehen, denn wir sind in der Lage, heute so ziemlich die Hälfte Europas zu mobilisieren. Und daß ich das industriell tue, das kann man mir schon glauben. Die materielle Rüstung ist daher eine ungeheuerliche, und sie wächst jetzt erst, denn wenn wir auch jahrelang die Mobilmachung vorbereitet hatten, die industrielle Mobilmachung, so wissen Sie, daß das Ausstoßen ja doch erst etwa nach einem bis anderthalb Jahren Zeit in großen Massen geschieht. Aber das ist zur Zeit nun der Fall . Ich darf daher zusammenfassend eines sagen : Wir sind vorbereitet für die Zukunft wie noch nie zuvor. Wir sind materiell vorbereitet, und wir sind personell vorbereitet. Und daß die Wehrmacht jeden Tag ausnützt, das weiß jeder sowieso, der selbst Soldat war. Es geht kein Tag verloren. Dieses erste militärische Instrument der Welt wird ununterbrochen gepflegt und verbessert. Und wenn die Stunde wieder zum Großeinsatz kommt, dann hoffe ich genau zu ähnlichen Resultaten zu kommen, wie wir sie hinter uns haben. Ich habe eine Parole : Alles auf das gründlichste vorbereiten, und dann schnell und kühn handeln. Es wird der Augenblick kommen, da die Herren, die jetzt mit dem Munde die ganze Welt bereits wieder erobern, ja nun standhalten müssen, und dann werden wir sehen, wer die Monate besser genützt hat, wir oder die anderen.

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Deutschland jedenfalls ist mit seinen Verbündeten heute stark genug, um jeder denkbaren Kombination auf dieser Welt entgegenzutreten . Es gibt gar keine Mächtekoalition, die unserer militärisch gewachsen sein könnte. Wirtschaftlich lohnen sich jetzt die langen Vorbereitungen, die wir schon im Frieden getroffen haben. Der Vierjahresplan, den wir jetzt auf weitere vier Jahre verlängerten, er hat uns zahlreiche Basen gegeben. Und die Engländer wußten das auch ganz genau. Umsonst haben sie nicht so geflucht gegen diesen Vierjahresplan. Basen, die uns unabhängig machen von den Drohungen einer sogenannten Abschnürung oder einer Blokade. Im übrigen, wir wollen mal sehen, wer in einigen Monaten blockiert sein wird, wir oder die anderen. Ich glaube, daß ihnen ja schon jetzt auf manchen Gebieten das Lügen vergangen ist. Herr Churchill, der noch vor etwa einem Jahr, vor acht Monaten und vor sechs Monaten erklärte : „,,Die U- Boote , wir haben in einem Monat 50 v. H. vernichtet." Im nächsten Monat konnte er nicht mehr sagen 50 v. H., weil sonst keins mehr dagewesen wäre, also im nächsten Monat nur noch 30 v. H. Einen Monat später konnte er auch nicht mehr sagen 20 v. H., da mußte er dann 10 v. H. sagen. Jetzt beginnt dieser Generallügner der Weltgeschichte nun zuzugeben, daß die U- Boote mehr zu sein scheinen, als sie vorher waren. Und das kann er mir glauben : und ob sie mehr werden ! Er hat keine Ahnung, wie sie mehr werden ! Wir werden sie noch herausfordern , diese internationalen Kapitalslügner. Wir werden sehen : Es wird sicherlich eines Tages keinen Churchill mehr geben, aber deutsche U-Boote wird es geben, und in Massen ! Und so hat sich denn , nachdem er an sich das nicht mehr bestreiten kann, dieser genialste Stratege, der bisher geboren wurde, auf den Luftkrieg gestürzt. Es ist eine geniale Idee gewesen von Mister Churchill, ausgerechnet mit der Waffe, mit der England uns gegenüber am allerschwächsten ist, mit der Waffe des Luftkriegs anzufangen. Sie wissen, ich habe jahrelang der Welt die Vorschläge gemacht, man soll den Bombenkrieg einstellen, besonders gegen Zivilbevölkerung. England hat das damals wohl in Vorausahnung der kommenden Entwicklung Demokraten sind immer hellsehend abgelehnt. Gut. Ich habe aber trotzdem in diesem Krieg den Kampf gegen Zivilbevölkerung nie durchgeführt. Ich habe im

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Polenkrieg keinen Nachtangriff auf polnische Städte ausführen lassen. Man kann in der Nacht das einzelne Objekt nicht so genau treffen. Ich ließ daher im wesentlichen nur bei Tage angreifen und immer nur militärische Ziele. Ich habe dasselbe in Norwegen getan. Das gleiche tat ich auch in Holland, in Belgien und in Frankreich. Da fiel es Herrn Churchill plötzlich ein, nachdem bei Tag allerdings die britische Luftwaffe deutschen Boden überhaupt nicht befliegen kann, mit Nachtangriffen die deutsche Zivilbevölkerung heimzusuchen. Sie kennen ja meine Geduld , meine Parteigenossen. Ich habe also 8 Tage zugesehen . Man hat Bomben auf die Bevölkerung am Rhein geworfen. Man hat Bomben geworfen auf die Bevölkerung in Westfalen . Und ich habe dann 14 Tage zugesehen. Ich dachte mir, der Mann ist wahnsinnig, er führt einen Kampf ein, bei dem nur England vernichtet werden kann. Als der Krieg im Westen zu Ende war, habe ich noch einmal England die Hand hingehalten. Ich wurde wieder auf das wüsteste beschimpft und bespuckt. Herr Halifax führte sich auf wie ein Wahnsinniger. Auch gut. Man verstärkte die Bombenangriffe. Ich habe wieder gewartet. Ich muß sagen, daß es mir schwer wurde. Denn es kamen viele zu mir und sagten : „ Ja , wie lange, Führer, warten Sie noch ? Die hören nicht auf.“ Ich habe über drei Monate gewartet, und dann eines Tages allerdings gab ich nun den Befehl : So, ich nehme jetzt diesen Kampf auf, und ich nehme ihn auf mit der Entschlossenheit, mit der ich noch jeden Kampf aufnahm, das heißt: Jetzt Kampf bis zum Letzten ! Sie wollen es, sie sollen es jetzt haben. Sie wollen Deutschland durch den Luftkrieg vernichten, ich werde ihnen jetzt zeigen, wer vernichtet wird. England, das englische Volk, das ich nur bedaure, kann sich bei seinem Generalverbrecher Churchill bedanken. Dem verdankt es das. Herr Churchill hat mit diesem Kampf den größten militärischen Unsinn gemacht, den jemals ein Staatsmann oder ein Feldherr einleiten konnte. Er hat mit der Waffe gekämpft, mit der er am schwächsten ist. Und er hat aus einer Position gekämpft, die für England seit dem Augenblick, in dem wir von Drontheim bis Brest sitzen, auch geographisch schlecht ist. Es ist die schlechteste Position , die England überhaupt hier besitzt. Ich werde diesen Kampf durchhalten. Ich

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bedauere, daß er natürlich auch auf unserer Seite Opfer erfordert. Allein ich kenne das nationalsozialistische Deutschland, nur Herr Churchill kennt es nicht. Das ist der große Unterschied. Er hat geglaubt, dadurch vielleicht das deutsche Volk ermüden zu können. Er hat nur ganz vergessen , daß jetzt ein anderes Deutschland gekommen ist. Dieses Deutschland wird auf jede Bombe fanatischer, seine Entschlußkraft wird nur noch stärker. Es weiß vor allem: Mit diesem Unfug muß einmal für immer aufgeräumt werden. Und wir sind dazu entschlossen . Als 1938 Herr Chamberlain hier in München war und mir heuchlerisch seine Freundschaftsangebote machte, da hat dieser Mann im Inneren den Entschluß gehabt, sofort nach der Rückkehr zu sagen : „ Ich habe jetzt eine gewisse Frist bekommen, und jetzt wollen wir rüsten, damit wir dann Deutschland überfallen können." Wir sind uns darüber im klaren, daß jeder Waffenstillstand heute nur ein Waffenstillstand sein würde. Sie würden hoffen, daß dann einige Jahre vergehen, vielleicht daß ich dann nicht mehr an der Spitze des Reiches stehe und daß dann der Kampf von neuem beginnen könnte . Es ist daher mein unabänderlicher Entschluß , nunmehr die Auseinandersetzung bis zu einer klaren Entscheidung weiterzuführen ; genau so , wie ich als Nationalsozialist im Kampf um Deutschland jeden Kompromiß abgelehnt habe, so lehne ich heute nunmehr auch hier jeden Kompromiß ab. Ich habe so oft die Hand geboten. Es war umsonst. Sie wollten diesen Kampf, sie sollen ihn jetzt haben. Und das deutsche Volk wird diesen Kampf weiter durchführen bis zu einer ganz klaren Entscheidung. Es muß eine Gefahr beseitigt werden, nämlich : daß in ein, zwei, drei Jahren nach höchster Spannung die Sache wieder von neuem losgeht. Das deutsche Volk will endlich Frieden haben, und zwar einen Frieden, der es arbeiten läßt, der nicht jedem internationalen Halunken es ermöglicht, andere Völker gegen uns aufzuhetzen. Und diese Leute natürlich, für sie ist ja der Krieg der größte Verdienst. Ich habe keinen Grund, Krieg zu führen aus irgendwelchen materiellen Interessen. Für uns kann er nur traurig sein. Uns nimmt er die Zeit, dem deutschen Volk und der ganzen Gemeinschaft unendlich viel Arbeit und Arbeitskraft. Ich habe keine Rüstungsaktien in meinem Besitz. Ich verdiene an diesem Kampf

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nichts. Ich würde glücklich sein, wenn ich wieder arbeiten könnte, so wie ich früher für mein Volk gearbeitet habe. Aber diese internationalen Verbrecher, sie sind zugleich die größten Rüstungsgewinnler, die es gibt. Ihnen gehören die ganzen Fabriken, sie machen die Geschäfte. Es sind die gleichen Leute, die wir früher auch in Deutschland hatten. Mit diesen Leuten gibt es nur eine Auseinandersetzung. Es muß hier einer brechen, und das wird unter keinen Umständen Deutschland sein. Wenn aber dieses Deutschland heute eine andere Form besitzt, dann deshalb, weil der Nationalsozialismus das deutsche Volk wieder hochgerissen hat. Er hat die geistigen, seelischen, moralischen und auch materiellen Voraussetzungen geschaffen für die ungeheuren Siege der Wehrmacht unseres jungen Reiches. Jeder Soldat weiß es und muß es wissen, daß die Armeen, die heute unter unserem Banner marschieren, die Revolutionsarmeen des Dritten Reiches sind. Sie tragen im Herzen nicht nur den Glauben an ein Deutschland so wie einst, sondern sie tragen im Herzen den Glauben an das Deutschland, das uns allen in der Zukunft vorschwebt, für das wir so lange Zeit gekämpft haben, an ein besseres Reich, in dem die großen Ziele unserer nationalen und sozialen Bewegung verwirklicht werden. Und daß wir heute nun dieses Deutschland besitzen, das verdanken wir mit denjenigen, die im Jahre 1923 marschiert sind, und vor allem auch denjenigen, die damals als erste Blutopfer für die Bewegung gefallen sind. Diese 16 Toten sind eben mehr als nur 16 Tote. Sie sind die Kronzeugen einer neuen Wiederauferstehung unseres Volkes geworden. Und ihr Opfer war um so größer, als sie damals das, was seitdem gekommen ist, nur in einer blassen Phantasie erkennen konnten. Sie haben damals wirklich in grenzenloser Liebe für Deutschland gehandelt. Denn wer damals zur Bewegung kam, bei dem konnte man nur sagen: ,,Du kannst alles nun sonst aufgeben, du wirst jetzt verlacht und verspottet und verfolgt, du mußt gewärtig sein, daß du brotlos wirst und daß sie dich. überall hinauswerfen, du hast gar nichts, was dir sicher ist, außer vielleicht deinen eigenen Tod, du siehst nur vor dir etwas, für das wir alle kämpfen; es ist ein neues Deutschland, ein Deutschland der Ehre, das sich wieder aufrichtet, das seinen Söhnen wieder das tägliche Brot sicherstellt und das in

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der Welt wieder den Rang einnimmt, der ihm zukommt auf Grund der Zahl unseres Volkes, der geschichtlichen Vergangenheit und unseres früheren, heutigen und zukünftigen Wertes."

Dafür sind alle diese Männer gekommen. Viele von ihnen, sie haben das nur unbewußt gefühlt. Es waren so viele kleine Leute in dieser Bewegung. Wir sind so gemieden worden von dem, was sich Intelligenz heißt, was sich oberes Bürgertum hieß . Wir sind so gemieden worden von ihnen, daß die große Zahl der in unsere Reihen Eintretenden meistens nur ganz kleine Menschen gewesen sind. Sie hatten vielleicht gar keine so klare Vorstellung von dem, wie es einmal werden wird. Sie wußten nur, es wird einmal anders sein, es wird einmal ein neues Reich aufgebaut, und in diesem Reich wird vieles von dem dann verwirklicht, was auch unsere Gegner im tiefsten Innern doch ersehnen, ohne daß sie wissen, daß es auf ihrem Wege nie zu erreichen sein würde. Dafür sind diese Menschen eingetreten, und dafür haben auch diese sechzehn damals ihr Leben hingegeben. Es waren sechzehn , es hätten genau so gut fünfhundert oder tausend sein können. Es hat keiner geklagt : alle die Verwundeten, sie sind der Sache nicht untreu geworden, im Gegenteil : als Verwundete sind sie erst recht wieder Parteigenossen gewesen, fanatischer als zuvor. Und diesen sechzehn sind nun viele hundert gefolgt, hier und außerhalb der Grenzen des Reiches. Es war jahrelang, fast anderthalb Jahrzehnte ein einziger Weg von Märtyrern, am stärksten dort, weil der Kampf fast am aussichtslosesten zu sein schien. Wie konnten diese kleinen Leute den Lauf der Geschichte ahnen, wie er nun wirklich sich vollzog ! Wie konnten sie das Wunder voraussehen, daß sie anderthalb oder zwei Jahrzehnte später in ein großes Reich glorreich heimgeholt würden ! Sie haben trotzdem gekämpft gläubigen Herzens, ohne das im einzelnen genau zu wissen, daß es zu ihren Lebzeiten so kommen wird. Das alles aber hat von diesem 8. und 9. November 1923 seinen Ausgang genommen. Und deshalb feiern wir die Erinnerung an diese Männer in besonderer Ergriffenheit heute mehr noch als damals. Denn sie alle haben zugleich auch die Schmach im Herzen getragen des Zusammenbruchs vom Jahre 1918/19. Auch in ihnen hat das gefressen, und auch in ihnen

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hat das immer gewühlt. Wie oft sind wir beisammengesessen, immer von dem einen Gedanken durchglüht : das muß in unserer Geschichte wieder repariert werden , das kann nicht so dauern und kann nicht so bleiben. Das würde das deutsche Volk für alle Zeiten mit einer Schande belasten. Das werden wir beseitigen aus unserer Geschichte. Das werden wir wieder wegwaschen. Wir werden wieder aufrichten ein Deutschland der Ehre und der Macht und der Kraft und der Herrlichkeit. Das lassen wir nicht auf uns ruhen. Deutschland muß wieder auferstehen, so oder so . Und in dem Geist haben wir damals gekämpft, in diesem Geist sind sie gefallen, in dem Geist wurde dann der Kampf erst recht weitergeführt, und in dem Geist stehen wir nun heute vor der anderen Welt und werden das durchsetzen, wofür auch die jetzt gefallen sind. Sie glauben, Deutschland zu vernichten. Sie werden sich irren ! Aus dem Kampf wird erst Deutschland erstehen !

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Am 10. November trifft der Präsident des Rates der Volkskommissare der Sowjetunion und Außenkommissar Molotow zu einem Staatsbesuch in der Reichshauptstadt ein. Am gleichen Tage erklärt der irische Ministerpräsident de Valera gegenüber den fortgesetzten Versuchen Englands, den Irischen Freistaat in den Krieg gegen Deutschland hereinzuziehen, daß die Neutralität Irlands bis aufs äußerste verteidigt werden wird. Am 14. November spricht der Führer zu Rüstungs- und Frontarbeitern, die mit dem Kriegsverdienstkreuz ausgezeichnet wurden:

Rede am 14. November 1940 in Berlin an die Frontarbeiter

Meine deutschen Arbeiter und Arbeiterinnen ! Der Kampf, in dem heute Deutschland steht, wird nicht nur durch die Tapferkeit des Soldaten entschieden, sondern mit auch in erster Linie durch die Leistung der deutschen Wirtschaft. Der Weltkrieg hat im Jahre 1914 den deutschen Soldaten nicht mit der Rüstung an die Front geschickt, die er hätte erwarten dürfen. Ich habe mich bemüht seit dem Jahre 1933, die deutsche Rüstung auf ein Höchstmaß zu bringen in der Überzeugung , daß jede zusätzliche Waffe einem Mann, der draußen kämpfen muß, vielleicht das Leben sichert oder rettet ; daß es billiger ist, Munition zu verschießen, als Blut herzugeben. Tatsache ist, daß auch dieser Kampf mit unverhältnismäßig geringen Blutopfern bisher durchgefochten werden konnte. Natürlich, für die einzelne Familie ist auch der jeweilige Verlust der gleich schwere, aber für die ganze Nation umgerechnet, sind die Verluste unerhört geringe. Gerade der alte Weltkriegssoldat, der weiß , was es bedeutet hat, in der kurzen Zeit von wenigen Wochen und Monaten militärische Probleme zu lösen, an denen wir im Weltkrieg scheitern mußten und scheiterten, der weiß aber auch, was es bedeutet, diese Probleme mit so geringen Blutopfern zu lösen. Das war nur denkbar dank der außerordentlichen Rüstung, der modernsten Rüstung, die wir unserer Wehrmacht geben konnten. Wenn ich nicht zu dieser Arbeit das ganze deutsche Volk gehabt hätte, dann würden auch die größten Leistungen des Soldaten an der Front vergeblich gewesen sein, so wie das im Weltkrieg ja der Fall war. Denn tapfer war der Soldat des Weltkriegs genau so, wie der heutige tapfer ist. Er hat nur leider Gottes zum Teil vielleicht nicht die entsprechende Ausbildung bei Kriegsbeginn, sicher aber nicht die notwendige Bewaffnung besessen. Daß dieser Krieg nun kam, war für uns alle in dem Augenblick klar, in dem jeder Versuch, mit England zu einer Verständigung zu kommen, fehlschlug. Ich habe jahrelang mich

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bemüht, diese Verständigung herbeizuführen. Es ist von unserer Seite überhaupt keine Forderung erhoben worden, weder an England noch an Frankreich. Aber die Gründe, die letzten Endes zum Krieg führten, waren die gleichen, die schon den Weltkrieg ins Leben riefen. Es ist der alte Versuch, zu verhindern, daß diese 85 Millionen Deutschen entsprechend ihrer Zahl und ihrem Wert sich ihr Leben aufbauen. Wir haben nichts nach England hineingeredet, und wir haben auch nichts nach Frankreich hineingeredet. Aber die bloße Tatsache der Existenz dieser 85 Millionen erscheint den britischen Staatsmännern schon als etwas für sie Unerträgliches, als etwas, was in ihren Augen ihre absolute Weltherrschaft vielleicht früher oder später einmal bedrohen könnte. Nun handelt es sich bei der Zusammenfassung dieser 85 Millionen nicht um eine Luxusangelegenheit für uns, sondern es handelt sich um ein Problem, das über Sein oder Nichtsein entscheidet. Denn letzten Endes leben die Menschen nicht von Theorien, sondern sie leben von dem, was ihnen ihr Boden gibt. Und wer zu wenig Boden auf dieser Welt hat, der wird zu wenig bekommen. Was er für Theorien hat, ist gänzlich gleichgültig, ob er sich nach der einen oder nach der anderen Seite hin orientiert. Wenn auf einem Quadratkilometer, wie in den anderen großen Reichen der Welt, zehn Menschen leben, so können eben diese zehn Menschen besser leben, als wenn auf einem Quadratkilometer 140 leben. Das, was wir aus unserem Boden herauswirtschaften, ist das Ungeheuerlichste, wobei wir allerdings nicht wissen, wie lange der Boden das hergibt. Wir reizen ihn mit allen denkbaren künstlichen Stoffen. Wir wissen nicht einmal, ob das gesund ist für unser eigenes Leben, aber wir reizen ihn mit Kunstdünger usw. und versuchen herauszuholen, was geht. Aber auf die Dauer ist selbstverständlich nicht ein gleiches Verhältnis herzustellen zwischen den Lebensmöglichkeiten von Völkern, die zu zehnt oder zu zwölft auf dem Quadratkilometer leben, und den Lebensmöglichkeiten von Völkern, die mit 140 auf dem Quadratkilometer leben müssen . Früher oder später besteht auch die Gefahr, daß der deutsche Boden zu streiken anfängt, daß er einfach nicht mehr will, daß die ganze Aufreizung durch Kunstdünger zum umgekehrten Ergebnis führt. Und wenn unsere Ernte bloß um 15 oder 20 oder

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25 v. II. einmal absinken würde, so würde dies eine Katastrophe darstellen. Trotzdem waren alle diese Probleme zu lösen, ohne daß die andere Seite dadurch irgend etwas verloren hätte. Denn Sie müssen sich vor Augen halten, meine Volksgenossen, daß etwa 85 Millionen Deutsche 600 000 Quadratkilometer besitzen und ungefähr 45 Millionen Engländer 40 Millionen Quadratkilometer auf dieser Welt. Das hat ihnen nicht der liebe Gott oder die Vorsehung zugeteilt, sondern sie haben sich in den dreihundert Jahren, in denen die deutsche Nation sich im Innern zerfressen hat, im Innern aufgelöst, zerspalten hat, Religionskriege führte und weiß Gott sonst noch was, in der Zeit haben sich die anderen die Welt verteilt. Sie sind damit Nöten enthoben und Sorgen enthoben, die wir ununterbrochen als Begleitung besitzen. Auf die Dauer natürlich ist der Zustand unerträglich. Trotzdem, wie gesagt, war das alles vernünftig zu lösen, denn wir haben keinen Anspruch erhoben auf irgend etwas, was den Engländern früher gehört hat oder den Franzosen, überhaupt keinen Anspruch haben wir erhoben. Wenn nun trotzdem seit Jahren diese unverschämte Hetze gegen Deutschland ging, dann liegt der Grund darin, daß man im deutschen Volk nicht nur einen eminenten politischen Faktor erblickte, sondern daß man natürlich auch fürchtete, dieses Volk würde einmal auch seinen Lebensanspruch anmelden, und endlich, es war letzten Endes das Deutschland, das ihnen schon vor dem Weltkrieg in seiner irgendwie sozialen Ausrichtung unsympathisch war. Das war bereits vor dem Weltkrieg der Fall. Das damalige Deutschland war ja nicht vielleicht auf allen Gebieten befriedigend ; das wissen wir ja nur zu genau . Aber der Gedanke war doch schon damals lebendig geworden, daß man ohne eine Lösung der sozialen Fragen auf die Dauer nicht würde bestehen können. Man hat nun mit den unzulänglichen Mitteln der damaligen Zeit versucht, diese Probleme zu lösen. Unzulänglich auch deshalb, weil die staatliche Gesellschaftsordnung im tiefsten Grunde eben doch eine kapitalistische war, das heißt, die Wirtschaft und das Kapital hatten über den Umweg der Presse und der damaligen von dem Kapital subventionierten Parteien einen ungeheuren Einfluß auf das 21 Freiheitskampf I/II

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öffentliche Leben, so daß die soziale Gesetzgebung irgendwie immer wieder steckenbleiben mußte. Allein der Versuch ist unternommen worden. Die andere Welt hat sich überhaupt um diese Probleme nicht gekümmert. Seit nun das Jahr 1933 stattfand, haben wir nun planmäßig Schritt für Schritt versucht, den neuen sozialen Staat aufzubauen. Wir sind uns darüber ganz im klaren, daß das Arbeiten sind, die nicht in zwei und nicht in fünf und nicht in zehn Jahren vollendet werden, denn Experimente können wir nicht machen; Experimente, die damit etwa anfangen würden, daß wir das, was ist, zerschlagen, um dann irgend etwas anderes da aufzubauen. Denn dieses Zerschlagen würde bedeuten, daß bei unserer dichten Besiedelung vielleicht 50 Millionen Menschen praktisch verhungern müssen. Aber wir haben diese Probleme nun angepackt und haben Problem um Problem zu lösen angefangen. Und wir konnten wieder das eine feststellen, daß in eben dem Ausmaß, in dem wir diese sozialen Fragen angriffen , die andere Welt, und zwar besonders die angelsächsische Welt, uns mit Haß zu verfolgen begann. Für diese angelsächsische Welt sind alle sozialen Fragen gänzlich überflüssig. Sie lehnen die Beschäftigung damit ab, zum Teil weil sie wirklich in einer außerordentlich glücklichen Lage sind, zum anderen Teil weil sie eine unerhörte Rücksichtslosigkeit besitzen ihren eigenen Volksgenossen gegenüber. Und die Männer von uns, die längere Zeit in London waren, die berichten übereinstimmend immer nur eines : Es ist unglaublich, wie in einem Land mit so unermeßlichen Reichtümern die Differenzen zwischen reich und arm so ausgeprägt sein können, wie auf der einen Seite in diesem London ein geradezu unvorstellbarer Luxus herrscht und auf der anderen Seite ein Elend und eine Verkommenheit, eine Armut, die wir uns in Deutschland überhaupt nicht vorstellen können, obwohl wir im gesamten um soviel ärmer sind als England . Diese Schichten sahen im nationalen Deutschland sozialer Prägung einen gefährlichen Anreiz. Wir haben das ja erlebt. Man hat uns verboten, daß nur KdF. -Schiffe überhaupt landeten. Man sagte mir persönlich das auch einige Male : ,,Wissen Sie, wir wollen uns unsere Leute nicht verderben lassen .66 - ,,Ja, wieso ?" - ,,Na, wir wollen nicht unsere Leute 322

uns verderben lassen mit Ihren Einrichtungen, die Sie da haben." Sie haben verhindert, daß unsere sozialen Einrichtungen von britischen Delegationen besichtigt wurden mit dem ganz gleichen Motiv. Sie sagten : ,,Das wollen wir nicht." Unsere ganzen Riesenorganisationen, KdF. usw., das lehnen sie ab, überhaupt ab. Die Theater sind nicht dafür da, daß die breite Masse hineingeht, sondern das Theater ist letzten Endes da für Leute, die eben in der Lage sind, sich das zu bezahlen. Seebäder oder Reisen, das lehnen sie ab. Das ist nicht für die breite Masse da. Außerdem wird dadurch die gesellschaftliche Höhe eines Bades gestört und wird ruiniert. Das überträgt sich auf das ganze öffentliche Leben. Auch unsere Auffassung über die Erziehung. Wir haben, das wissen Sie, in Deutschland mit Vorurteilen ungeheuerster Art gebrochen, und zwar überall. Das ist nicht so leicht gewesen. Aber wir haben mit diesen Vorurteilen gebrochen. Das, was wir heute in unsere Adolf- Hitler - Schulen , in die nationalpolitischen Erziehungsanstalten hineinnehmen, das sind Kinder ohne Rücksicht auf Herkunft. Was talentiert ist, das soll in diesem Staat ausgebildet werden und soll befähigt werden, zu einer führenden Rolle zu kommen. Wir haben aber auch im anderen Leben alle Grenzen hier beseitigt. Was einer früher einmal war, spielt keine Rolle. Wenn er eine Arbeit leisten kann, dann mag sie sein wie immer, dann wird er dazu berufen. Wir haben diese Schranken weggerissen auch in unserer Staatsverwaltung. Heute sind chemalige Landarbeiter Reichsstatthalter, frühere Arbeiter sind heute Gauleiter und sind Reichsstatthalter oder sind Staatsbeamte in höchsten Kreisen. Wir haben die Schranken eingerissen auch bei der Wehrmacht. Tausende von Offizieren sind befördert worden, die aus dem Unteroffiziersstand, aus dem Mannschaftsstand stammen, ohne Rücksicht auf ihre Herkunft. Ausschließlich die Fähigkeit allein soll entscheiden. Das sind lauter Gedanken , die für uns allmählich selbstverständlich geworden sind. In diesen anderen Staaten sind sie nicht selbstverständlich , sondern in diesen anderen Staaten leben sie eben noch in ihrer alten Welt, und sie hassen uns, weil sie in uns ein schlechtes Vorbild sehen, das am Ende ihre eigenen Volksmassen auch anstecken könnte. Es kommen dazu aber auch noch rein wirtschaftliche Inter-

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essen. Wir haben in Deutschland, ohne daß ich irgendwie etwa das Eigentum angetastet habe, trotzdem dem Eigentum Grenzen gezogen, das heißt die Grenze, die darin besteht, daß kein Eigentum zuungunsten eines anderen wirken darf. Wir haben nicht erlaubt, daß man beispielsweise Kapitalsanhäufungen aus Rüstungsgewinnen macht, sondern wir haben hier Grenzen festgesetzt : 6 v. H., und von diesen 6 v. H. werden zunächst wieder 50 v. H. weggesteuert, und der Rest von 3 v. H. , der muß irgendwie wieder angelegt werden, sonst wird er ihm auch wieder weggesteuert. Was darübergeht, muß von vornherein in einem Kapitalstock niedergelegt werden und steht dem Reich, dem Staat zur Verfügung. In den anderen Staaten ist das nicht der Fall, im Gegenteil, so ein Rüstungsunternehmen, sagen wir, wie SchneiderCreuzot, hat 76 v. H. Dividende ausbezahlt. Davon abgesehen , dann noch mindestens die gleiche Höhe in der Form von sogenannten Aufsichtsratsgebühren. Dinge, die bei uns abgeschafft worden sind. In diesen Ländern ist fast jedes Mitglied des Parlaments, des britischen Parlaments, Mitglied eines Aufsichtsrates und bezieht dafür seine Tantiemen. Ich habe im Deutschen Reichstag verboten, daß überhaupt jemand, schon während unserer Oppositionszeit, Mitglied eines Aufsichtsrates sein darf. Heute ist das gesetzlich verboten. Das sind nun lauter Dinge, die als verderblich angesehen werden. In diesen anderen Ländern sagt man, wenn diese Gedanken um sich greifen, dann werden diese Gedanken allmählich auch unser Volk erfassen, und das wird schädlich sein. Es kommt noch dazu unsere antisemitische Gesetzgebung. Ich habe dafür gesorgt, daß in Deutschland der Deutsche alles werden kann, aber Fremde haben in Deutschland entweder nichts zu suchen oder sich bedingungslos zu fügen. Der Deutsche, der in das Ausland kommt, muß sich auch fügen. Der Jude vor allem, der sich nur darauf stürzt, daß er die sogenannten Führungsstellen der Nationen besetzt, hat dieses Land räumen müssen. Auch hier sieht man ein böses Beispiel, denn in Wirklichkeit wären alle Völker froh, wenn sie ihn wegbekämen, und in Europa beginnt diese Bewegung an sich jetzt Staat um Staat zu erfassen. Es sind eine ganze große Anzahl von einzelnen Gründen, die mithalfen, um den Haß gegen uns zu erwecken und beson324

ders gegen dén neuen sozialen Staat die Abneigung zu schüren. Aus dem ist nun der Kampf gekommen. Nun müssen Sie eines verstehen, meine Volksgenossen : Ich habe den Kampf nicht gewollt. Ich habe alles getan, um ihn zu vermeiden. Ich habe den Franzosen so oft die Hand hingehalten. Ich habe meine Minister fortgeschickt. Ich habe in London die Hand hingehalten. Ich glaubte, daß im vergangenen Jahr die Leute vielleicht zur Vernunft gekommen sein würden nach dem Polenfeldzug. Ich gab ihnen wieder die Hand. Es war zwecklos. Ich habe sofort nach dem Niederwerfen Frankreichs wieder erklärt, ich möchte Frieden schließen. Ich habe keine Forderungen an England, wir können sofort Frieden schließen . Ich wurde förmlich bespuckt und von diesen Leuten angegriffen. Ich habe monatelang zugesehen, daß sie unsere Städte im Westen bombardierten, weil ich mir dachte, wenn überhaupt die Möglichkeit einer Verständigung noch offenbleiben soll, dann ist es vielleicht gut, wenn man mit dieser letzten Waffe nicht sofort beginnt. Das war auch umsonst. Grundsätzlich aber bin ich dem Schicksal dankbar, und das müssen Sie verstehen, daß dieser Kampf, der ja doch unserem deutschen Volk nicht erspart geblieben sein würde, zu meinen Lebzeiten ausbrach und daß ich ihn führen kann , 1. weil ich die größte Autorität im deutschen Volk selbst besitze, und 2. weil ich mir einbilde, daß ich geeignet bin, ihn am besten zu führen. Und die bisherige Entwicklung hat das wohl bewiesen. Ich bin mir darüber im klaren , daß dieser Kampf nicht nur geführt wird vom deutschen Soldaten, der sich übertroffen hat. Ich habe ja nie daran gezweifelt, daß der Deutsche der beste Soldat der Welt ist. Ich bin selber Soldat gewesen, nur Soldat, und habe in dieser langen Zeit meine Kameraden kennengelernt. Wenn der deutsche Soldat ausgerüstet ist und wenn er gut geführt wird, ist er der beste Soldat, den es auf der Erde gibt. Das war selbstverständlich. Aber genau so entscheidend ist die riesige Front der Heimat. Es ist das gigantische 5- Millionen-Arbeiterheer und -Arbeiterinnenheer, das für die deutsche Rüstung arbeitet. Jede Granate, die wir dem deutschen Soldaten zur Verfügung stellen, erspart unter Umständen einen Bluteinsatz. Und wenn wir heute darauf hinweisen können , daß ein Krieg, in dem wir in knapp 18 Tagen Polen nieder-

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geworfen haben, in dem wir die Engländer aus Norwegen hinausfegten, ein Krieg, in dem wir sie verhinderten, daß sie nach Belgien und Holland kamen, ein Krieg, in dem wir Frankreich niederwarfen , wenn wir heute uns vorstellen, daß dieser Krieg mit noch nicht einmal 35 000 Toten - das sind knapp etwas mehr als die Hälfte der Toten des Feldzuges von 1870/71 — durchgefochten wurde, dann, meine Volksgenossen, haben Sie dabei mit den größten Anteil. Es haben den größten Anteil daran alle die Arbeiter, die zu Hause hier tätig gewesen sind, die unseren Soldaten die besten Waffen der Welt gegeben haben, die unbegrenzt Munitionsmassen lieferten, die Arbeiter, die im Westen uns den Wall aufgebaut haben, so daß man im Osten kämpfen konnte , ohne Angst zu haben, man könnte im Westen vielleicht vom Rücken erdolcht werden. Alle die Arbeiter und Arbeiterinnen in unseren Fabriken, die es ermöglichten, daß für jedes Maschinengewehr, das ausfiel, 10 andere da waren, die es ermöglichen, daß für jede Granate, die verschossen wird, 10 andere daliegen, die es ermöglichen, daß wir heute Deutschland mit einer Flak-Abwehr geschützt haben , wie sie kein Staat der Welt besitzt, alle die haben mitgeholfen, daß nur diese wenigen und geringen Blutopfer erfolgt sind. Und der deutsche Soldat weiß das auch, daß er es in erster Linie seinem Kameraden mit verdankt, der zu Hause steht, in der Fabrik steht oder der an der Front die Arbeiten verübt, daß er es dem mit verdankt, daß es ihm ermöglicht wird, mit verhältnismäßig geringem Bluteinsatz das Ungeheuerste zu leisten. Und dafür möchte ich Ihnen nun nicht nur namens des deut-

schen Volkes , sondern besonders namens des deutschen Soldaten danken, für den ich sprechen kann, den ich genau kenne, dessen Schicksal ich einst auch miterlebt hatte. Ich habe einst vier Jahre das mitgemacht und weiß, was es heißt , vom Gegner eingedeckt zu werden und selber nicht zurückschießen zu können oder nur immer und immer ungenügend zurückschießen zu können. Und ich habe mir einst vorgenommen aus dieser Kenntnis des einstigen Weltkriegssoldaten, daß das bei uns anders sein muß, daß der Mann nicht draußen hängen darf in dem fürchterlichen Bewußtsein, ich kann mich ja gar nicht wehren, weil ich keine Waffen habe, sondern daß im Gegenteil der deutsche Soldat die beste Waffe und die zahlreichste Muni326

tion der Welt haben muß. Und das ist der Fall. Was immer auch geschehen mag, das eine ist ganz sicher, meine Kameraden und Kameradinnen, es gibt keine Kombination der Welt, mag sie sein wie immer, die uns entgegentreten könnte . Die Munitionsmassen sind gigantische. Vielleicht wird einmal einer kommen und wird sagen : „,So, jetzt ist der Krieg aus, jetzt haben wir die Munition da." Also gut, meinetwegen, man wird hinterher mir schon nicht den Kopf deswegen herunterreißen. Ich sage mir, wegen zuviel Waffen und zuviel Munition ist noch nie ein Krieg verloren worden, aber viele wegen zuwenig. Und besonders denke ich dabei immer wieder an die Blutopfer. Wir haben auch hier eine neue Methode eingeführt, nämlich nichts um des Prestiges wegen zu tun, keinen Angriff zu machen, damit man sagt ,,hier stehen wir, das haben wir besetzt" oder so etwas, sondern mit dem Blut zu sparen, weil ich weiß daß jeder, der hier draußen fällt oder verletzt wird, zu Hause auch wieder jemand Schmerz zufügt, weil ich weiß, das sind unsere Volksgenossen, und Munition ist leichter zu ersetzen. 10 000 Granaten sind leichter zu ersetzen als ein einziger Familienvater oder ein einziger Sohn oder ein einziger Bräutigam, ein einziger Mann. Das wollen wir uns immer vor Augen halten: Was Sie hier schaffen zu Hause, das entlastet die Front. Und über eines sind wir uns im klaren : In dem Kampf entscheidet sich Sein oder Nichtsein der deutschen Nation für die nächsten vielleicht 500 Jahre. Es wird einem auf dieser Welt nichts geschenkt. Es ist dieser Kampf der härteste, den es gibt. Jeder muß sich sein Dasein hier durchfechten. Wer zu schwach ist, der stürzt, und das Schicksal geht über ihn hinweg ; der kann nicht appellieren an eine Solidarität, an eine Hilfe, an eine Einsicht oder so weiter, die Welt, die nimmt gar keine Kenntnis von ihm, die geht ihren Weg. Jeder schaut nur hier auf dieser Erde auf sich. Wir können froh sein, wenn wir in unserer Volksgemeinschaft so weit kommen, daß jeder auf den anderen Rücksicht nimmt. In der übrigen Welt, da denkt keiner daran. Wir haben das erlebt in der langen Zeit, in der ich selber um die Macht kämpfte . Wie haben sie uns getreten ! 'Damals war in Deutschland eine Demokratie, also das ist der Zustand, von dem man behauptet, daß er uns Gleichberechtigung verschaffen würde in der Welt. Wie haben sie uns ausgepreßt !

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Wie haben sie Deutschland mißhandelt! In welche Tiefe sind wir hinunter gestürzt ! Und kein Mensch hat einen Finger gerührt, im Gegenteil, sie haben sich alle nur an unserem Unglück gesund gemacht. Und ich habe in diesen langen Jahren den unerbittlichen Entschluß gefaßt, diese Träume aus meinem Volk hinauszubringen und an Stelle dessen die eiskalte Vernunft einzuführen, nämlich die Erkenntnis, daß der liebe Gott demjenigen hilft, der sich selber hilft, und daß man von der anderen Welt auch nichts zu erwarten hat, außerdem man hilft sich selbst. Ich bin auch bereit, alles zu tun, was man tun kann. Ich weiß ganz genau, mit was man in London rechnet. Man rechnet auf der einen Seite mit Amerika und auf der anderen Seite mit Rußland. Man sagt sich, vielleicht gelingt es uns noch, Amerika in den Krieg zu ziehen, vielleicht gelingt es uns, Rußland wegzuziehen. Glauben Sie mir, meine Volksgenossen, ich habe alles überdacht und vorsorglicherweise ein Weltgebäude aufgerichtet, eine Weltabwehrmacht, so groß , daß jede Kombination, möge sie sein wie immer, daran scheitern wird. Es sind natürlich die armen Völker, die sich hier zusammengetan haben. Aber ich habe von vornherein die Überzeugung gehabt, mit den sogenannten reichen können wir nicht zusammengehen, die lehnen uns ab, die sehen in uns die Habenichtse. Ich ging also her und habe bewußt die Habenichtse auf der Welt gepackt und habe mich mit den Habenichtsen zusammengesetzt. Und wir wollen jetzt dafür sorgen, daß ein großer internationaler sozialer Weltausgleich erfolgt. Und er wird auch erfolgen ! Wie lange nun dieser Kampf dauert, er wird um so kürzer dauern, je geschlossener wir sind, je entschlossener wir sind, je mehr der Gegner sieht, daß jeder Gedanke auf einen Riß in Deutschland, den er im Jahre 1915 und 1916 gehabt hat, daß der zwecklos ist. Und wir können diese Art von Kampf, die können wir ertragen. Wir haben Wochen jetzt, in denen die Verluste nicht größer sind, als sie vielleicht im Frieden. etwa mit 20 v. H. unserer Verkehrsunfälle zu rechnen sind. Es ist wenig los. Es ist mehr ein Abwarten und ein Kampf gegen Transportmittel, ein Kampf gegen Hafenanlagen, ein Kampf gegen Kühlhäuser, es ist ein Kampf gegen Fabriken, ein

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Kampf gegen Werften usw., ein Kampf gegen Schiffe. Und diesen Kampf, den werden wir weiterführen. Und aus der Summe dieser Kampfhandlungen wird sich allmählich doch die Schwäche und Ohnmacht desjenigen ergeben, der unser stärkster und fanatischster Gegner ist. Ich persönlich sehe in einem fast eine Fügung des Schicksals. Vor etwa einem Jahr, da habe ich einem Mann die Hand wieder hingehalten und sagte : „, Was wollen Sie eigentlich von Deutschland ? Ich sehe überhaupt keinen Grund, wir verlangen ja von Ihnen nichts." Da sagte der Mann, er hoffe es zu erleben, daß wir alle gestürzt werden. Er weiß, er wird es erleben, daß dieses neue Deutschland beseitigt wird. Er ist jetzt gestorben, und das neue Deutschland steht ! Und es wird ihnen allen so gehen. Dieses Deutschland wird sie alle überdauern, denn es ist auf dem festesten Fundament aufgebaut, was es gibt, nämlich auf dem deutschen Volk, und zwar auf der breiten Masse. Sie können mir glauben, meine Volksgenossen, ich hätte dieses Vertrauen nicht, wenn ich vielleicht nur eine Kenntnis der oberen Zehntausend besäße. Ich bin mit dieser Kenntnis nicht ins politische Leben eingetreten . Meine Kenntnis beruht vor allem auf dem deutschen Volk, auf dem deutschen Arbeiter, auf dem deutschen Bauern, auf dieser Millionenmasse braver, kleiner, treuer Menschen, die nicht so wankelmütig und so berechnend sind wie so viele unserer sogenannten oberen Zehntausend. Wenn ich nur die allein gekannt hätte, können Sie überzeugt sein, wäre ich nie ins politische Leben eingetreten. Mit denen, da kann man keinen Hund vom Ofen hervorlocken. Ich bin ins politische Leben eingetreten mit meiner Kenntnis der breiten Masse. Auf dieser breiten Masse habe ich immer gebaut, mit der habe ich meine Partei aufgerichtet, und mit dieser breiten Masse, bin ich der Überzeugung, werden wir auch diesen Kampf durchhalten. Und wenn wir diesen Kampf hinter uns haben, dann freuen wir uns, das können Sie mir glauben, auf die Arbeit, und zwar auf die wunderbare Arbeit, die wir dann leisten wollen. Denn wir wollen einen Staat aufrichten, der der vorbildlichste Sozialstaat der Welt sein soll. Vorbildlich, weil ich der Überzeugung bin, daß in dieser sozialen Gemeinschaft die größte Härte dann am Ende liegt und die größte Widerstandskraft für die ganze Zukunft. 329

Und daß Sie nun in Ihrer Arbeit mithelfen jetzt, den Krieg zu gewinnen, ist zugleich auch eine Vorarbeit für diesen großen Idealstaat, für den zu arbeiten für uns alle die größte Freude ist, denn ich kann mir nichts Wunderbareres vorstellen, als für ein ganz großes Ideal sich einsetzen zu können und dafür arbeiten zu können und dafür schaffen zu können. So wie letzten Endes in der einzelnen Familie im allgemeinen Mann und Frau doch arbeiten für ihre Kinder, damit es denen einmal besser geht, als es ihnen selber geht oder ging, so ist es auch im großen genau so. Es gibt keine schönere Arbeit, als für eine Volksgemeinschaft zu arbeiten mit dem Gedanken, es besser zu machen, schöner zu machen und mit dem ganzen Stolz etwas hinzustellen , auf das man dann wirklich eingebildet sein kann. Denn ich sehe die Zukunft, die stolze Zukunft einer Nation nicht darin , daß man auf ein paar Zehntausende sogenannter Intellektueller oder oberer Menschen hinweist, sondern ich glaube, der Grund zur höchsten Einbildung auf ein Volk besteht darin, wenn man sagen kann : „ Das ist im ganzen nun unser Volk, und jetzt schauen Sie sich die anderen Völker an, ob die sich damit vergleichen lassen.“ Da bin der Überzeugung, werden wir Deutsche einmal am besten schneiden und das Vorbildlichste hinstellen, was es auf ganzen Erde gibt. Und indem wir in diese Zukunftsarbeit hineinblicken,

ich abder er-

kennen wir erst recht die Notwendigkeit, diesen Kampf durchzustehen, so oder so, bis zum endgültigen Erfolg. Und dann allerdings auch unserem Volk endlich und endgültig das zu sichern, was wir zum Leben benötigen. Wir wissen dann, es wird uns nichts geschenkt werden, aber wir haben ein Recht, zu verlangen, wenn wir schon fleißig sein wollen, daß uns auf der Erde der Platz zur Verfügung steht, auf dem wir fleißig sein können. Dazu haben wir ein Recht. Wir wollen nicht, daß die anderen für uns etwas machen, aber wir wollen den Platz haben, auf dem wir etwas machen können. Und es geht nicht an, daß ein Volk sagt : „ Ich beanspruche 40 Millionen Quadratkilometer und ihr habt nichts." Das werden wir zerbrechen. Auch hier werden wir den größeren sozialen Gedanken einer Weltordnung an die Stelle dieser kapitalistischen Raubstaaten setzen, die heute Nationen, Völker und Lebens-

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räume ausbeuten oder zum Teil überhaupt veröden lassen, es verkommen lassen. dis

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Den dea SOI

Das sind große Ziele. Und wenn es überhaupt für eine Nation jemals einen Sinn hatte, für etwas zu arbeiten oder für etwas zu kämpfen, dann heute für unser deutsches Volk. Und daß Sie sich in diesem Kampf so hervorragend bewährt haben, die Sie alle ausgezeichnet vor mir stehen, dafür möchte ich Ihnen nun danken. Und indem ich Ihnen danke, zugleich all den Millionen danken an Arbeitern und Arbeiterinnen, die hinter Ihnen stehen. Heil!

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Am 15. November wird das englische Rüstungszentrum Coventry von der deutschen Luftwaffe zerstört. Am 20. November tritt Ungarn als erstes Land dem Dreimächtepakt bei. Am 23. November tritt Rumänien und am 24. November die Slowakei dem Dreimächtepakt bei. Am 22. November findet in London der 360. Luftalarm statt. Am 24. November bittet der englische Botschafter Lord Lothian die Vereinigten Staaten von Nordamerika um Unterstützung und Hilfe. Im Laufe des November wurden laut Wehrmachtbericht 6,7 Millionen kg Sprengbomben über England abgeworfen. Demgegenüber hat die englische Luftwaffe nur 0,45 Millionen kg über dem Reichsgebiet abwerfen können. Am 10. Dezember teilt der japanische Außenminister mit, das Japan für den Fall des Kriegseintritts Amerikas im Sinne des Dreimächtepaktes seinerseits Amerika den Krieg erklären wird.

Am gleichen Tage ergreift der Führer auf einer Großkundgebung in einem Berliner Rüstungsbetrieb das Wort:.

Rede am 10. Dezember 1940 in Berlin vor Rüstungsarbeitern

Meine deutschen Volksgenossen und -genossinnen ! Meine deutschen Arbeiter !

Ich rede jetzt sehr selten : erstens, weil ich wenig Zeit zum Reden habe, und zweitens, weil ich auch augenblicklich meine, daß es richtiger ist zu handeln, als zu sprechen. Wir befinden uns inmitten einer Auseinandersetzung, bei. der es sich um mehr dreht als um den Sieg des einen oder anderen Landes. Es ist wirklich der Kampf zweier Welten miteinander. Ich will versuchen, Ihnen ganz kurz, soweit es die Zeit gestattet, einen Einblick zu geben in die tieferen Gründe dieser Auseinandersetzung : Ich möchte dabei nur Westeuropa in den Kreis der Betrachtung ziehen. Die Völker, um die es sich hier in erster Linie handelt : Deutsche 85 Millionen, Engländer 46 Millionen, Italiener 45 Millionen und Franzosen etwa 37 Millionen. Das sind die Kerne der Staaten, die gegeneinander im Krieg standen. Wenn ich nun die Lebensgrundlagen dieser Menschen zum Vergleich heranziehe, dann ergibt sich folgende Tatsache : 46 Millionen Engländer beherrschen und regieren einen Gesamtkomplex von rund 40 Millionen Quadratkilometer dieser Welt. 37 Millionen Franzosen beherrschen und regieren einen Komplex von rund 10 Millionen Quadratkilometer. 45 Millionen Italiener haben, wenn es sich um irgendwie nützliche Gebiete handelt, eine Grundfläche von kaum / Million Quadratkilometer. 85 Millionen Deutsche haben als Lebensgrundlage kaum 600 000 Quadratkilometer, und die erst durch unser Eingreifen. Das heißt, 85 Millionen Deutschen stehen 600 000 Quadratkilometer zur Verfügung, aus denen sie ihr Leben gestalten müssen, und 46 Millionen Engländern 40 Millionen Quadratkilometer. Nun, meine Volksgenossen, ist diese Erde nicht etwa von

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der Vorsehung oder vom lieben Gott so verteilt worden. Die Verteilung haben die Menschen selbst besorgt. Und diese Besorgung fand im wesentlichen statt in den letzten 300 Jahren, also in der Zeit, in der leider unser deutsches Volk innerlich ohnmächtig und zerrissen war. Nach dem Ausgang des Dreißigjährigen Krieges, durch den Vertrag von Münster endgültig aufgespalten in Hunderte von Kleinstaaten, hat unser Volk seine ganze Kraft verbraucht im Kampf gegeneinander. Fürsten und Fürstelchen , Könige und geistliche Würdenträger, sie haben unser Volk in seiner Zerrissenheit aufrechterhalten. Und als es dann endlich schien, als ob diese rein dynastische Zersetzung unseres Volkskörpers ihr Ende finden könnte, da sind die Parteien gekommen, da kamen dann Weltanschauungen und haben ihrerseits das fortgesetzt, was erst begonnen worden war. Und in dieser Zeit hat das tüchtigste Volk Westeuropas seine Kraft ausschließlich im Innern verbraucht. Und in dieser Zeit ist die andere Welt verteilt worden ; nicht etwa durch Verträge oder durch gütliche Abmachungen, sondern ausschließlich durch Gewalt hat England sich dieses riesenhafte Imperium zusammengezimmert. Das zweite Volk, das so zu kurz gekommen ist bei dieser Weltverteilung, das italienische, hat das gleiche Schicksal wie wir erlebt und erduldet. Innerlich zerrissen und aufgelöst, aufgespalten in zahllose Kleinstaaten, auch die ganze Kraft verbraucht im Kampf gegeneinander, hat das italienische Volk ebenfalls seine ihm an sich gegebene natürliche Position im Mittelmeer nicht nur nicht zu erhalten, sondern nicht einmal zu behalten vermocht. So sind diese beiden starken Völker außer jedes Verhältnis geraten. Nun könnte man einwenden : Ist das überhaupt entscheidend ? Meine Volksgenossen, der Mensch lebt nicht von Theorien und nicht von Phrasen, nicht von Erklärungen, auch nicht einmal von Weltanschauungen . Leben tut er von dem, was er von seiner Erde durch seine Arbeit gewinnen kann an Lebensmitteln und auch an Rohstoffen . Das kann er verarbeiten, und das kann er essen . Wenn seine eigene Lebensgrundlage ihm zu wenig bietet, dann wird sein Leben ein ärmliches sein. Wir sehen das auch innerhalb der Völker: Reiche Gegenden, das heißt, fruchtbare Gebiete, geben 334

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größere Lebensgrundlagen als arme Gegenden, unfruchtbare Landschaften. Im einen Fall sind es blühende Dörfer, im anderen Fall sind es verarmte Steppen. Ob man auf steiniger Einöde oder in einem fruchtbaren Kornland lebt, das kann nicht irgendwie ausgeglichen werden durch Theorien , auch nicht durch den Willen zur Arbeit.

So sehen wir, daß die erste Voraussetzung für die gegebenen Spannungen darin liegt, daß diese Welt ungerecht verteilt ist. Und es ist nun natürlich, daß sich im großen Völkerleben die Dinge genau so entwickeln wie innerhalb der Völker. Genau so, wie innerhalb der Völker die zu großen Spannungen zwischen reich und arm ausgeglichen werden müssen entweder durch die Vernunft oder, wenn die Vernunft versagt, oft auch dann durch die Gewalt, so kann auch im Völkerleben nicht einer alles beanspruchen und dem anderen nichts übriglassen. Die Vorsehung hat die Menschen nicht auf die Welt gesetzt, damit der eine das Vierzigfache für sich beansprucht oder gar das Achtzigfache, was dem anderen zuteil wird. Entweder er · hat Vernunft und willigt ein in eine Regelung, die nach billigen Grundsätzen ausgehandelt wird, oder der Unterdrückte und der vom Glück Getretene und vom Unglück Verfolgte , der wird sich eines Tages eben das nehmen, was ihm zusteht. Das ist im Innern der Völker so und ist auch im Äußeren so. Und es war im Innern die große Aufgabe, die ich mir stellte, diese Probleme durch den Appell an die Vernunft zu lösen , das heißt, die großen Spannungen zu beseitigen durch die Vernunft, den Appell an die Einsicht aller, die Kluft zwischen dem zu großen Reichtum der einen Seite und der zu großen Armut der anderen Seite zu überbrücken, in der Erkenntnis allerdings, daß solche Prozesse sich nicht von heute auf morgen vollziehen können, daß es aber immer noch besser ist, durch die Vernunft allmählich die übermäßig voneinander getrennten Klassen einander näherzubringen als durch die Gewalt eine solche notwendige Lösung herbeizuführen . Das Recht zum Leben ist ein allgemeines und ein gleichmäßiges. Es kann auch das nicht so dargestellt werden, daß nun ein Volk sagt : „ Wir wollen Euch ja ganz gerne auch so mitleben lassen. " Ihr wißt, meine Volksgenossen, daß es das Wesen jeder wirklich sozialistischen Arbeit ist, dafür zu sorgen, daß nicht Almosen gegeben werden, sondern daß Rechte

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hergestellt werden. Es handelt sich also nicht darum, daß die Völker, die bei dieser Weltverteilung zu kurz gekommen sind, auf dem Gnadenweg Almosen bekommen, sondern es handelt sich darum, daß, so wie im normalen gesellschaftlichen Leben, die Menschen ihr Recht erhalten. Das Recht zum Leben ist kein Almosenbegehren, sondern es ist ein Rechtsanspruch , der grundsätzlicher Art ist. Es ist daher das Recht zum Leben zugleich ein Rechtsanspruch auf den Boden, der allein das Leben gibt . Und dieser Rechtsanspruch ist der älteste und der heiligste zu allen Zeiten gewesen. Für diesen Rechtsanspruch haben die Völker dann, wenn Unvernunft ihre Beziehungen zu lähmen drohte, eben dann gekämpft. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, in der Erkenntnis, daß selbst blutige Opfer dann noch besser sind als ein allmähliches Aussterben eines Volkes. So haben wir bei Beginn unserer nationalsozialistischen Revolution im Jahre 1933 zwei Forderungen aufgestellt : Die erste Forderung, sie war die Forderung nach der nationalen Einigung unseres Volkes, und zwar in der Erkenntnis, daß " ohne diesen zusammenfassenden Entschluß nicht die Kraft würde mobilisiert werden können zur Stellung und besonders zur Durchsetzung der notwendigen deutschen Lebensansprüche. Denn Sie kennen ja die Situation, die vor acht Jahren war : Unser Volk war vor dem Zusammenbruch, 7 Millionen Erwerbslose, etwa 62 Millionen Kurzarbeiter, unsere Wirtschaft vor der vollkommenen Auflösung, die Landwirtschaft vor dem Ruin, Handel und Gewerbe ruiniert, unsere Schiffahrt lag still. Man konnte ausrechnen, wann endlich aus den 7 Millionen Erwerbslosen 8 und 9 und 10 Millionen werden mußten. Und es trat dann der Zustand ein, in dem die Zahl der Schaffenden immer geringer wurde, aber umgekehrt die Zahl der Nichtschaffenden ja miterhalten mußte. Das heißt also, auch für die Schaffenden mußte das Ergebnis der Früchte ihrer Arbeit immer kleiner werden, denn es mußte ja allmählich ein Schaffender einen Nichtschaffenden doch mit ernähren und mit erhalten, denn leben mußte der auch. Und ob ich das durch soziale Gesetzgebung oder auf dem Wege von Almosen verteile, ist gänzlich einerlei . Einer arbeitet eben und muß einen, der nicht arbeitet, mit erhalten und mit ernähren. Und am Ende langt es dann natürlich für keinen. Es ist zum

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OST an க்.

Leben zu wenig und vielleicht noch eine gewisse Zeit zum Sterben zu viel. Die nationale Einigung war für uns daher eine der Voraussetzungen, um die ganze deutsche Kraft überhaupt erst einmal wieder zu ordnen, auch dem deutschen Volk zu zeigen, wie groß seine Kraft überhaupt sei, daß es seiner Kraft wieder bewußt wird und daß es aus dieser Kraft heraus bereit ist, dann seine Lebensansprüche erst sich selbst zu überlegen, sie dann zu stellen und sie dann auch durchzusetzen. Diese nationale Einigung glaubte ich herbeiführen zu können durch einen Appell an die Vernunft. Ich weiß, es ist nicht überall gelungen. Ich bin damals in einer gewissen Zeit fünfzehn Jahre lang fast von beiden Seiten beworfen worden. Die einen, die warfen mir vor : ,,Du, du willst uns, uns, die wir zur Intelligenz gehören , die wir zu den oberen Schichten gehören, du willst uns da hinunterziehen zum Niveau dieser anderen, das ist unmöglich. Wir haben Bildung, wir haben außerdem auch noch Vermögen, und wir haben Kultur. Wir können den Weg nicht gehen." Es war mancher nicht zu bekehren, und es laufen sicher auch heute noch solche Leute herum, die nicht zu bekehren sind. Aber im großen und ganzen ist die Zahl derjenigen doch immer größer geworden, die einsah, daß mit dieser Zerrissenheit unseres Volkskörpers eines Tages ja alle Schichten zugrunde gehen müßten. Auch von der anderen Seite bin ich natürlich bekämpft worden. Man sagte mir: "" Wir haben unser Klassenbewußtsein,

wir gehen mit den Leuten überhaupt nicht zusammen." Ich mußte mich nur auf den Standpunkt stellen, daß wir in unserem Land Experimente nicht brauchen können . Denn es ist natürlich das einfachste, einem anderen kurzerhand den Kopf abzuschneiden. Das heißt : wenn ich sage, ich köpfe die Intelligenz, so ist das ein Prozeß, der sich ohne weiteres durchführen läßt. Nur muß man dann vielleicht, vielleicht 100 Jahre warten, bis wieder das nachwächst. Und diese Zeit bedeutet die Vernichtung unseres Volkskörpers. Denn wie sollen 140 Menschen auf dem Quadratkilometer überhaupt existieren, wenn sie nicht die letzte Kraft des Geistes und auch der Faust anwenden, um ihrem Boden das abzuringen, was sie zum Leben notwendig brauchen ? Das unterscheidet uns ja von den anderen. In den anderen Völkern , in Kanada : ein Mensch auf dem 22 Freiheitskampf I/II

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Quadratkilometer. In den anderen Ländern zum Teil sechs, sieben, acht, zehn Menschen. Ja, meine Volksgenossen, so dumm kann man gar nicht wirtschaften, daß man dabei nicht leben kann. Aber bei uns 140 Menschen ! Die anderen, sie werden nicht fertig mit ihren Problemen mit zehn Menschen auf dem Quadratkilometer. Wir aber, wir müssen fertig werden mit 140 auf dem Quadratkilometer. Die Aufgaben sind uns gestellt, und ich habe mich im Jahre

1933 auf den Standpunkt gestellt : Wir müssen sie lösen, und wir werden sie daher auch lösen! Natürlich war es nicht leicht, und selbstverständlich kann nicht alles sofort erfüllt werden. Die Menschen, meine Volksgenossen, sind das Produkt ihrer Erziehung. Und das beginnt leider schon fast mit der Geburt. Der kleine Wurm im einen Fall wird schon anders eingewickelt wie der kleine Wurm im anderen Fall. Und das geht dann so fort. Und wenn das Jahrhunderte geschieht, dann kommt plötzlich einer und sagt : Ich will euch jetzt wieder auswickeln aus euren verschiedenen Umhüllungen, damit wieder der Kern herauskommt, denn im Kern seid ihr ja sowieso ein und dasselbe. Ihr habt ja bloß das, was ihr außen um euch aufgebaut habt, als Trennendes, im Innern, da seid ihr ja alle die gleichen. Das ist nicht so einfach zu machen, denn das sträubt sich, aus seinen Windeln herausgerissen zu werden . Jeder will in dem bleiben, in dem er ist. Und das erfordert eine lange Erziehung. Aber ich komme noch später darauf. Wir bringen das schon fertig. Wir haben damit begonnen. Ich habe eine Riesengeduld hier. Ich weiß von vornherein : Was in drei oder vier Jahrhunderten oder fünf Jahrhunderten gemacht wurde, das kann einer nicht in zwei, drei, fünf Jahren beseitigen. Das Entscheidende ist aber, daß man den Weg einschlägt, das zu beseitigen. Ich habe jedenfalls eines damals als das Wesentliche erkannt: Wir müssen diese deutsche Volksgemeinschaft herstellen, wenn wir überhaupt von unserem Volk in der Zukunft noch etwas erwarten wollen. Daß es richtig war, ging daraus hervor, daß sich alle unsere Feinde sofort dagegenstemmten. Sie wehrten sich dagegen, gegen den Gedanken , so etwas aufzubauen. Diese nationale Einigung war die erste Forderung. Sie ist

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bein

Stück um Stück und Zug um Zug verwirklicht worden. Sie wissen selber, was ich alles beseitigt habe. Es ist sehr viel, meine lieben Volksgenossen, auf knappe sechs oder sieben Jahre. Wie hat damals Deutschland ausgeschaut ! Vollkommen zerrissen und ohnmächtig, in Parteien und in Stände und in Klassen und in Weltanschauungen, und die Konfessionen rührten sich usw. Und dazu kamen dann noch unsere lieben Freunde, nicht wahr, die an sich nicht von hier stammen , sondern die vom Orient eingewandert sind. Und endlich, endlich dann die wirtschaftlichen Trennungen. Und dann unsere staatlichen Uberlieferungen . Hier Preuß und hier Bayer und dort Württemberger, bis man dann jedem erst sein Fähnchen aus der Hand nahm und ihm sagte : Lege das weg und nimm jetzt endlich eine gemeinsame Fahne in die Hand. Die anderen haben sie schon längst, schon 300 Jahre lang. Nur bei uns läuft noch jeder mit einer besonderen Rosette im Knopfloch herum und bildet sich ein, daß das zur Stärkung seines Ichs beiträgt, und vergißt ganz, daß sein Ich nur ein Teil zu einer Gesamtheit ist und daß , wenn diese Gesamtheit sich so auflöst und aufsplittert, nichts anderes kommen kann als der Zusammenbruch. Diese nationale Forderung habe ich nun mich bemüht zu verwirklichen. Und es ist vieles geleistet worden in so wenigen Jahren. Wir haben Deutschland , ich kann schon sagen, ausgefegt von diesem ganzen alten Zeug. Und dann, das ging auf andere Gebiete noch über, wo wir überall uns bemühen mußten, mit alten Überlieferungen zu brechen, die manchen Menschen natürlich teuer sind. Ich verstehe das auch. Sie hingen an ihren alten Abzeichen, an ihren alten Fahnen, an ihren alten Bewegungen usw. , an ihren alten Klassenvorurteilen, an ihrem Standesbewußtsein, Standesdünkel usw., ich verstehe das vollständig, aber es mußte das allmählich beseitigt werden, und es wird auch beseitigt. Bis man das alles in einen Rock hineinbrachte, bis man diese Jugenderzichung nur unter einen Hut brachte, das sind lauter riesenhafte Arbeiten gewesen . Das ist der erste Programmpunkt aber des Jahres 1933, die Verwirklichung des Zieles, eine deutsche Gemeinschaft herzustellen. Und der zweite Programmpunkt, der lautete nun : Beseitigung der außenpolitischen Bedrückungen, die ihren

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Ausdruck in der letzten Zeit in Versailles fanden, die zugleich aber auch die nationale Geschlossenheit unseres Volkskörpers verhindern, die es verbieten, daß sich große Teile unseres Volkes zusammenschließen und die besonders auch unseren Weltbesitz, unsere deutschen Kolonien, uns genommen haben . Das heißt also, dieser zweite Programmpunkt lautete : Kampf gegen Versailles. Es kann keiner sagen, daß ich erst heute das ausspreche, sondern, meine Volksgenossen, als ich zum erstenmal, damals noch selber als Soldat, nach dem großen Krieg auftrat, da war mein erster Vortrag bereits ein Vortrag gegen den Zusammenbruch, im Jahr 1919 dann gegen den Vertrag von Versailles und für die Wiederaufrichtung eines starken Deutschen Reiches. Damit habe ich begonnen. Was ich seitdem nun verwirklichte, ist also keine neue Zielsetzung, sondern die älteste, die es gibt. Meine Volksgenossen, darin liegt nun der erste Grund zu dieser Auseinandersetzung, in der wir heute leben . Denn die andere Welt wollte nicht unsere innere Einigung, weil sie wußte, daß dann der Lebensanspruch dieser Volksmassen nicht nur kommen wird, sondern daß er auch verwirklicht werden kann. Und zweitens : Sie wollte aufrechterhalten dieses Gesetz von Versailles, in dem sie so einen zweiten Westfälischen Frieden erblickte. Es kommt aber noch ein weiterer Grund dazu. Ich habe schon gesagt, daß die Welt verschieden verteilt wurde. Und - amerikanische Beobachter und Engländer, die haben dafür auch einen wunderbaren Ausdruck gefunden ; sie sagten: ,,Es gibt zwei Sorten von Völkern, nämlich Besitzende und Habenichtse. Wir, wir Engländer, wir sind die Besitzenden. Wir haben nun einmal 40 Millionen Quadratkilometer. Und wir Amerikaner sind auch die Besitzenden, und wir Franzosen sind desgleichen die Besitzenden und das sind eben die Habenichtse. Wer nichts hat, der bekommt auch nichts, der soll bei dem bleiben, was er nicht hat. Und wer hat, der hat und gibt nie etwas davon ab." Nun bin ich Zeit meines Lebens der Vertreter der Habenichtse gewesen. Zu Hause war ich der Vertreter der Habenichtse. Ich habe für sie gekämpft, für die breite Masse meines Volkes. Ich stamme aus ihr, ich rechne mich nur zu ihr. Für sie bin ich eingetreten, und ich trete der Welt gegenüber 340

wieder auf als der Vertreter der Habenichtse ; als der trete ich auf. Und ich kann einen Rechtsanspruch der anderen auf das, was sie sich durch Gewalt zusammenräuberten, niemals anerkennen. Auf keinen Fall kann ich diesen Rechtsanspruch aber anerkennen auf das, was uns sowieso gehört hat, was man uns weggenommen hat. Nun ist es aber interessant, einmal das Leben dieser Reichen zu betrachten. In dieser englisch-französischen Welt, da existiert die sogenannte Demokratie. Sie wissen ja, diese Demokratie zeichnet sich nun durch folgendes aus : Es heißt, daß das die Herrschaft des Volkes sei . Nun muß das Volk ja doch irgendeine Möglichkeit besitzen, seinen Gedanken oder seinen Wünschen Ausdruck zu geben. Wenn man sich nun näher dieses Problem ansieht, dann kann man feststellen, daß das Volk an sich primär dort gar keine Überzeugung hat, sondern die Überzeugung selbstverständlich, wie übrigens überall, vorgesetzt erhält. Und das Entscheidende ist nun : Wer setzt diese Überzeugung eines Volkes fest ? Wer klärt ein Volk auf? Wer bildet ein Volk ? In diesen Ländern regiert tatsächlich das Kapital, das heißt, es ist eine Schar von einigen hundert Menschen letzten Endes, die im Besitz unermeßlicher Vermögen sind und die infolge der eigenartigen Konstruktion des Staatslebens dort mehr oder weniger gänzlich unabhängig und frei sind. Denn es heißt,,,wir haben hier Freiheit", und sie meinen damit vor allem ,,freie Wirtschaft". Und unter freier Wirtschaft wieder verstehen sie die Freiheit, Kapital nicht nur zu erwerben, sondern auch vor allem Kapital frei wieder zu verwenden, frei zu sein in der Erwerbung des Kapitals von jeder staatlichen, d. h. volklichen Aufsicht, aber auch in der Verwendung des Kapitals frei zu sein von jeder staatlichen und volklichen Aufsicht. Das ist in Wirklichkeit der Begriff ihrer Freiheit . Und dieses Kapital nun, es schafft sich zunächst eine Presse. Sie reden von der Freiheit der Presse. In Wirklichkeit hat jede dieser Zeitungen einen Herrn. Und dieser Herr ist in jedem Fall der Geldgeber, der Besitzer also. Und dieser Herr dirigiert nun das innere Bild dieser Zeitung, nicht der Redakteur. Wenn der heute etwas anderes schreiben will als den Herren paßt, dann fliegt er am nächsten Tag hinaus. Diese

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Presse nun, die die absolut unterwürfige, charakterlose Kanaille ihrer Besitzer ist, diese Presse modelliert nun die öffentliche Meinung. Und die von dieser Presse mobilisierte öffentliche Meinung wird wieder eingeteilt in Parteien. Diese Parteien unterscheiden sich so wenig voneinander, als sie sich früher bei uns voneinander unterschieden haben. Sie kennen sie ja, die alten Parteien. Das war immer eines und dasselbe. Meistens ist es sogar in diesen Ländern so, daß die Familien aufgeteilt sind ; einer ist konservativ, und der andere ist liberal, und ein Dritter, der ist in England bei der Arbeiterpartei . In Wirklichkeit sind alle drei Familienmitglieder jährlich beisammen und dirigieren ganz genau ihre weitere Haltung, legen sie fest. Es kommt noch dazu, daß das auserwählte Volk ja überall eine Gemeinschaft ist und nun tatsächlich alle diese Organisationen bewegt und dirigiert. Daher kommt auch bei einer Opposition dort nichts heraus. Die Opposition ist eigentlich immer das gleiche, und in allen grundsätzlichen Dingen, wo sich doch die Opposition bemerkbar machen müßte, sind sie immer eins und das gleiche, da haben sie eine Uberzeugung. Diese Parteien mit dieser Presse, die formen die öffentliche Meinung. Nun müßte man doch meinen, daß vor allem in diesen Ländern der Freiheit und des Reichtums ein unerhörtes Wohlleben für das Volk bestehen müßte. Es ist aber umgekehrt. In diesen Ländern ist die Not der breiten Masse größer als irgendwo anders. Da ist dieses reiche England, 40 Millionen Quadratkilometer werden von ihm kontrolliert, hunderte Millionen kolonialer Arbeiter mit einem erbärmlichen Lebensstandard in Indien z. B. müssen dafür tätig sein. Man müßte nun meinen, in diesem England selbst, da muß dann wenigstens doch jeder einzelne Teilhaber an diesem Reichtum sein. Im Gegenteil, in diesen Ländern ist der Klassenunterschied der krasseste, den man sich denken kann. Armut, unvorstellbare Armut auf der einen Seite und auf der anderen ebenso unvorstellbarer Reichtum. Sie haben nicht ein Problem gelöst. Das sind Länder, die über die Schätze der Erde verfügen, und ihre Arbeiter, die hausen in erbärmlichen Löchern ; Länder , die über die Bodenschätze der Welt verfügen, und die breite Masse ist miserabel gekleidet ; Länder, die mehr als genügend an Brot und an allen sonstigen Früchten haben könnten, und 342

Millionen ihrer unteren Schichten haben nicht genug, um sich nur den Magen einmal voll zu füllen, laufen verhungert herum. Leute, die auf der einen Seite es fertigbringen könnten, eine Welt mit Arbeit zu versehen, müssen es erleben , daß sie nicht einmal mit der Erwerbslosigkeit in ihrem eigenen Lande aufräumen können. Dieses reiche England hat jahrzehntelang jetzt 22 Millionen Erwerbslose gehabt. Dieses reiche Amerika 10 bis 13 Millionen Jahr für Jahr. Dieses Frankreich 6-, 7-, 800 000. Ja, meine Volksgenossen, was wollten wir dann erst von uns sagen ? Aber es ist auch verständlich. In diesen Ländern der sogenannten Demokratie wird ja überhaupt gar nicht das Volk in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt. Was entscheidend ist, ist ausschließlich die Existenz dieser paar Macher der Demokratie, das heißt also die Existenz dieser paar hundert gigantischen Kapitalisten, die im Besitz ihrer Werte, ihrer ganzen Aktien sind und die letzten Endes damit diese Völker ausschließlich dirigieren . Die breite Masse interessiert sie nicht im geringsten. Die interessiert sie, genau wie früher unsere bürgerlichen Parteien, nur in der Wahlzeit, dann brauchen sie Stimmen . Sonst ist ihnen das Leben der breiten Masse vollkommen gleichgültig. Dazu kommt noch der Unterschied der Bildung. Ist es nicht geradezu spaßhaft, wenn wir jetzt hören , daß ein englischer Arbeiterparteiler, der im übrigen als Oppositioneller von der Regierung offiziell bezahlt wird, wenn ein englischer Arbeiterparteiler sagt : „ Wenn der Krieg zu Ende geht, dann wollen wir auch in sozialer Hinsicht einiges machen. Vor allem, es soll dann auch der englische Arbeiter einmal reisen können." Das ist ausgezeichnet, daß sie jetzt darauf kommen, daß das Reisen nicht nur für die Millionäre da sein soll, sondern auch für das Volk. Das haben wir aber bei uns schon immerhin seit einiger Zeit gelöst, diese Probleme. Nein, glauben Sie, in diesen Staaten, das zeigt ihre ganze Wirtschaftsstruktur, da herrscht letzten Endes unter dem Mantel der Demokratie der Egoismus einer verhältnismäßig ganz kleinen Schicht. Und diese Schicht wird nun von niemand korrigiert und kontrolliert. Und es ist verständlich, wenn daher ein Engländer sagt : ,, Wir wollen nicht, daß unsere Welt irgendwie zugrunde geht. " Sie haben recht. Sie wissen ganz

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genau : Ihr Imperium wird von uns gar nicht bedroht. Aber sie sagen sich mit Recht : „ Wenn diese Gedanken, die in Deutschland populär werden, nicht beseitigt und ausgerottet werden, dann kommen sie auch über unser Volk. Und das ist das Gefährliche, das wünschen wir nicht." Es würde ihnen gar schaden, wenn es käme. Aber sie sind so borniert, wie bei uns auch viele borniert waren. Sie lieben auf dem Gebiet einfach ihre konservative bisherige Praxis. Sie wollen sich davon nicht entfernen. Sie machen kein Hehl daraus. Sie sagen : ,,Diese ganzen Methoden passen uns nicht." Und was sind nun das für Methoden ? Ja, wissen Sie, meine Kameraden, ich habe ja in Deutschland nichts zerschlagen . Ich bin immer sehr vorsichtig vorgegangen, weil ich, wie gesagt, glaube, daß wir uns das gar nicht erlauben können, etwas in Trümmer zu legen. Es war mein Stolz, daß die Revolution 1933 ohne eine kaputte Fensterscheibe abging. Aber trotzdem haben wir ungeheure Wandlungen herbeigeführt. Ich will nur ein paar grundsätzliche Auffassungen sagen : Da ist zunächst die erste Auffassung : In dieser Welt der kapitalistischen Demokratien, da lautet der wichtigste Wirtschaftsgrundsatz : Das Volk ist für die Wirtschaft da, und die Wirtschaft ist für das Kapital da. Und wir haben nun diesen Grundsatz umgedreht, nämlich : Das Kapital ist für die Wirtschaft da, und die Wirtschaft ist für das Volk da. Das heißt mit anderen Worten : Das Primäre ist das Volk, alles andere ist nur ein Mittel zum Zweck. Das ist der Zweck. Wenn eine Wirtschaft es nicht fertigbringt, ein Volk zu ernähren, zu bekleiden usw., dann ist sie schlecht, ganz gleichgültig, ob mir ein paar hundert Leute sagen, „,aber für mich ist sie gut, ausgezeichnet, meine Dividenden stehen hervorragend". Das gebe ich zu . Mich interessieren gar nicht die Dividenden. Ich bezweifle nicht, daß in unserem Staat das nicht möglich ist. Ja, es darf nicht einmal sein. Wir haben hier Grenzen gezogen. Man sagt sofort : ,,Ja, sehen Sie, das ist es eben. Sie terrorisieren die Freiheit." Jawohl, die terrorisieren wir, wenn die Freiheit auf Kosten der Gemeinschaft gcht. Dann beseitigen wir sie. Diese Leute haben die Möglichkeit - ich will Ihnen nur ein Beispiel sagen , aus ihrer Rüstungsindustrie 76, 80, 95, 140 , 160 v. H. Dividende einzustreichen . Ja natürlich, sie sagen, 344

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wenn diese Methoden um sich greifen, hört sich das auf. Da haben sie vollkommen recht, das werde ich nicht dulden. Ich glaube, daß 6 v. H. genügend sind . Aber von diesen 6 v. H. nehmen wir auch wieder die Hälfte weg. Und von dem Rest müssen wir den Nachweis wissen, daß das wieder im Interesse der Volksgemeinschaft angelegt wird. Das heißt also, der einzelne hat nicht das Recht, vollkommen frei über das zu verfügen, was im Interesse der Volksgemeinschaft angelegt werden muß. Wenn er persönlich darüber vernünftig verfügt, ist es gut. Wenn er nicht vernünftig verfügt, dann greift der nationalsozialistische Staat ein. Oder ein anderes Beispiel : Außer diesen Dividenden gibt es dann die sogenannten Aufsichtsratsgebühren. Sie wissen vielleicht noch gar nicht, wie furchtbar die Tätigkeit eines Aufsichtsrates ist. Man muß also da im Jahr einmal eine Reise tun und muß dann zur Bahn gehen . Man muß sich dann in die erste Klasse hineinsetzen und muß irgendwohin fahren. Und dann muß man in ein Lokal hineingehen, um zehn Uhr oder um elf Uhr, je nachdem, und dann wird dort ein Bericht verlesen . Und da muß man dann zuhören . Und wenn der Bericht verlesen ist, dann muß man anhören , daß ein paar etwas sagen dazu, und das kann natürlich auch sogar über die Essenszeit dauern, kann ein oder um zwei Uhr werden, und nach 2 Uhr muß man wieder aufstehen , und man muß dann wieder seine Reise zurück machen. Wieder zurückfahren muß man, erster Klasse wieder zurückfahren ! Und es hat wohl da jeder das Recht, daß er dann im Jahr so 60 000 oder 80 000 oder 100 000 Mark - das war bei uns früher auch - als Entschädigung fordert. Denn er versäumt ja anscheinend sehr viel, und außerdem, die Anstrengung muß sich auch bezahlt machen. Diesen Unfug, den haben wir allerdings bei uns eben beseitigt. Und es ist nur eine Verschleierung von Gewinnen gewesen, weiter gar nichts. Und vor allem, es war ein Mittel zur Bestechung. Denn die Herren Abgeordneten sind Aufsichtsräte. Das war bei uns auch. Wir haben das beseitigt. Kein Abgeordneter darf Aufsichtsrat sein, es sei denn, gänzlich unbezahlt. Irgendeine Bezahlung ist ausgeschlossen, unter jeglicher Form ausgeschlossen. In diesen anderen Ländern ist das eben nicht. Sie sagen nun, „ ja, das ist für uns ein heiliger 345

Staat". Das gebe ich zu, der macht sich auch bezahlt dafür . Aber ob der Staat auch für die Völker heilig ist, das ist etwas anderes. Ich glaube, für die Völker ist das schädlich . Ich glaube, das kann man nicht aufrechterhalten, daß ein Mensch ein ganzes Jahr schuftet und arbeitet und dann einen demgegenüber geradezu lächerlichen Lohn bekommt, und ein anderer, der setzt sich einmal in eine Sitzung hinein und streicht dafür nun ungeheure Gehälter ein. Das sind unmögliche Zustände. Wir Nationalsozialisten treten auch auf der anderen Seite jeder Gleichmacherei entgegen. Wenn heute einer durch seine Genialität etwas Gewaltiges erfindet, durch seine geistige Arbeit uns einen ungeheuren Nutzen bringt, dann sind wir großzügig. Das ist dann Arbeit. Der Mann nützt dann unserer Volksgemeinschaft. Aber als Drohne in dieser Volksgemeinschaft leben, das müssen wir allmählich unmöglich machen. Und sehen Sie nun, das könnte ich ins Endlose erweitern. Aber das sind nun zwei Welten, die da gegeneinanderstehen, und sie haben ganz recht in England, wenn sie sagen,,,mit der Welt können wir uns nie aussöhnen". Wie kann sich auch so ein Kapitalist mit meinen Grundsätzen versöhnen ! Eher kann der Teufel in die Kirche gehen und Weihwasser nehmen, bevor die sich mit den Gedanken auseinandersetzen können , die für uns heute selbstverständlich sind. Wir haben dafür ja auch unsere Probleme aber gelöst. Meine Volksgenossen, es wird uns beispielsweise auch etwas vorgeworfen. Man sagt: ,,Wir kämpfen für die Aufrechterhaltung des Goldstandards der Währung." Das verstehe ich . Die haben das Gold. Wir hatten einmal auch Gold. Das hat man uns dann ausgeplündert und ausgepreßt. Als ich zur Macht kam, da war es bei mir keine Boshaftigkeit, daß ich mich vom Goldstandpunkt entfernte. Es war nämlich gar kein Gold da. Es war für mich auch nicht schwierig, diese Entfernung durchzuführen . Wenn einer nichts hat, dann kann er sich leicht von dem trennen, was er nicht hat. Wir haben kein Gold gehabt. Wir hatten keine Devisen . Das hat man uns im Laufe von fünfzehn Jahren alles ausgepreßt. Aber nun, meine Volksgenossen, ich war auch nicht unglücklich darüber. Wir haben eine ganz andere Wirtschaftsauffassung. Unserer Überzeugung nach ist das Gold überhaupt gar 346

kein Wertfaktor, sondern nur ein Faktor zur Unterdrückung, das heißt besser, zur Beherrschung der Völker. Ich habe, als ich zur Macht kam, nur eine einzige Hoffnung besessen, auf die baute ich, das war die Tüchtigkeit, die Fähigkeit des deutschen Volkes, des deutschen Arbeiters und die Intelligenz unserer Erfinder, unserer Ingenieure, unserer Techniker, unserer Chemiker usw. , auch die Geschicklichkeit unzähliger Organisatoren unserer Wirtschaft. Damit habe ich gerechnet. Ich stand vor einer einfachen Frage : Sollen wir denn kaputt gehen, zugrunde gehen, weil wir kein Gold haben ? Soll ich mich an einen Wahnsinn hängen lassen, der uns vernichtet ? Ich habe die andere Auffassung vertreten : Wenn wir schon kein Gold haben, dann haben wir Arbeitskraft. Und die deutsche Arbeitskraft, das ist unser Gold , und das ist unser Kapital. Und mit dem Gold schlage ich jede andere Macht der Welt. Denn von was leben denn die Menschen ? Leben sie etwa von Dukaten, die man ihnen eingibt ? Sie leben von Nahrungsmitteln, die der Bauer schaffen muß . Also Arbeit muß das schaffen. Sie kleiden sich von Stoffen, die fabriziert werden müssen. Also der Arbeiter muß sie fabrizieren . Sie wollen in Wohnungen leben, die gebaut werden müssen. Also der Arbeiter muß sie bauen. Und das Material dazu und die Rohstoffe müssen durch Arbeit geschaffen werden. Ich habe meine ganze Wirtschaft nur aufgebaut auf dem Begriff Arbeit. Und wir haben unsere Probleme gelöst. Und das Wunderbare ist, meine Volksgenossen, die Kapitalsländer sind in ihren Währungen kaputtgegangen. Das Pfund kann man heute in der Welt nicht verkaufen. Wenn man das einem nachwirft, dann weicht er aus, daß er nicht getroffen wird davon. Und unsere Mark, hinter der gar kein Gold steht, die ist stabil geblieben. Warum ? Ja, meine Volksgenossen, Gold steht keines dahinter, aber Ihr steht dahinter, Eure Arbeit steht dahinter. Ihr habt mir geholfen, daß die Mark stabil blieb. Die Währung ohne Gold ist heute mehr wert als Gold, denn sie ist flüssige Produktion. Das ist dem deutschen Bauern zu verdanken, der gearbeitet hat von früh bis spät. Und das ist dem deutschen Arbeiter zuzuschreiben, der seine ganze Kraft hineinlegte. Und nun ist auf einmal wie mit einem Zauber das ganze Problem gelöst worden. Wenn ich, meine lieben Freunde, öffentlich vor acht oder

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neun Jahren erklärt hätte : In sechs, sieben Jahren wird das Problem nicht mehr sein : wie bringen wir die Arbeitslosen unter?, sondern das Problem wird dann lauten : wo kriegen wir Arbeitskräfte her ?, wenn ich das gesagt hätte, hätte mir das damals sehr geschadet. Denn man hätte erklärt : „ Der ist wahnsinnig, mit dem kannʼman überhaupt gar nicht gehen, dem darf man keine Stimme geben, der ist ein Phantast.“ Das ist aber heute Wirklichkeit geworden. Heute ist nur eine Frage bei uns : Wo ist eine Arbeitskraft? Das, meine Volksgenossen, ist der Segen der Arbeit. Nur Arbeit schafft neue Arbeit. Nicht Geld schafft Arbeit, nur Arbeit schafft neue Arbeit. Arbeit schafft Werte, die Menschen belohnen, die selber wieder arbeiten wollen. Was der eine schafft, gibt dem anderen die Voraussetzung zu seinem Leben und damit zu seinem Schaffen. Und wenn wir die Arbeitskraft unseres Volkes bis zum höchsten mobilisieren, dann wird auf den einzelnen immer mehr und mehr auch an Lebensgütern treffen. Denn die Tatsache ist, daß wir diese sieben Millionen Erwerbslose in den Wirtschaftsprozeß eingliederten, daß wir weitere sechs Millionen von Halbarbeitern zu Ganzarbeitern machten, daß wir sogar zu Überstunden gekommen sind und daß alles das bezahlt wird mit einer Reichsmark, die, solange der Frieden währte, ihren Wert behielt und die wir erst jetzt im Kriege rationieren, nicht weil sie den Wert verliert, sondern weil wir jetzt einen Teil der Produktion für die Kriegsproduktion umstellen mußten, um damit den Kampf um die deutsche Zukunft erfolgreich bestehen zu können . Das, meine Volksgenossen, ist auch eine Welt, die wir hier aufbauen: eine Welt der gemeinsamen Arbeit, eine Welt gemeinsamer Anstrengungen, aber auch eine Welt gemeinsamer Sorgen, gemeinsamer Pflichten. Ich habe mich nicht gewundert, daß man in diesen anderen Ländern erst zum Teil nach zwei, nach drei, nach fünf, nach sieben Monaten, zum Teil nach einem Jahr mit der Rationierung begann. Glauben Sie, das ist kein Zufall. In all diesen Ländern ist das Berechnung. Vielleicht hat sich mancher Deutsche gewundert, daß am ersten Tag des Kampfes am Morgen bereits die Marken gekommen sind. Ja, meine Volksgenossen, dieses ganze Markensystem hat natürlich zwei Seiten. Man wird mir sagen : „ Wäre es nicht gescheiter, man

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würde auf dem oder dem Gebiet darauf verzichten? Gott, Sie geben nur soviel Sie geben ― was heißt das schon Gramm Kaffee ab. Da bekommt keiner viel. So bekämen wenigstens einige etwas." - Das gebe ich zu . Das ist es eben, was wir vermeiden wollten. Wir wollten eben vermeiden, daß in dem Wichtigsten, was zum Leben gehört, der eine mehr hat als der andere. Es gibt andere Dinge : Ein kostbares Gemälde. Es kann sich nicht jeder einen Tizian kaufen, selbst wenn er das Geld hätte , weil Tizian nicht soviel Bilder gemalt hat. Also das kann man dem einen oder dem anderen geben, der soll dafür bezahlen. Der gibt sein Geld auf diese Weise dann wieder aus , und das kommt dann wieder in kurzer Zeit unter die Menschheit. Aber was zum Essen notwendig ist, da hat jeder den gleichen Lebensanspruch. In den anderen Staaten, da hat man gewartet. Man hat erst geschrieben : ,,Soll das Fleisch rationiert werden ?" Das ist der erste Alarmschuß. Das heißt also, wenn du Kapital hast, decke dich ein, kaufe dir einen Eisschrank und lege dir ein paar Speckschwarten gleich zurecht. ,,Oder soll man Kaffee rationieren ?“ Es bestehen hier zwei verschiedene Meinungen, ob man ihn rationieren soll oder nicht. Aber es wäre nicht ausgeschlossen, daß die Meinung am Ende siegt, die glaubt, daß man auch den Kaffee rationieren soll . Das wird vier Wochen so geschrieben. Jeder, der nur etwas Grütze im Kopf hat - und das ist natürlich bei den Demokraten schon der Fall, der sagt : „ Hallo, was , also Kaffee wird demnächst gepackt ; also Kaffee einkaufen.“ Und dann rationiert man . Das heißt, wenn nichts mehr da ist. Das wollten wir vermeiden. Deshalb haben wir jetzt im Krieg diese Beschränkungen vornehmen müssen von vornherein für alle gleichmäßig. Und wir verstehen wenig Spaß, wenn sich da einer dagegen versündigt. Das eine ist aber sicher, meine Volksgenossen : Wenn wir alles zusammennehmen, dann haben wir heute hier einen Staat, der wirtschaftlich und politisch anders orientiert ist wie die westlichen Demokratien. In diesem Staat bestimmt ohne Zweifel das Volk das Dasein. Das Volk bestimmt in diesem Staat die Richtlinien seiner Führung. Denn es ist tatsächlich möglich geworden, in diesem Staat die breite Masse im weitesten Ausmaß zunächst in die Partei einzubauen, diese Riesenorganisation, die von unten beginnt und Millionen

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Menschen umfaßt, die Millionen von Funktionären hat. Das sind lauter Menschen aus dem Volk. Und es baut sich nach oben auf. Es ist zum erstenmal ein Staat in unserer eigenen deutschen Geschichte, der grundsätzlich alle gesellschaftlichen Vorurteile in der Stellenbesetzung beseitigt hat. Nicht etwa jetzt im zivilen Leben. Ich bin ja selber das letzte Dokument dessen. Ich bin nicht einmal Jurist - bedenken Sie, was das heißt !, bin trotzdem Ihr Führer. Nicht nur im allgemeinen Leben haben wir das so fertiggebracht, daß in alle Stellen — hinauf jetzt Menschen kommen, die aus dem Volk sind Reichsstatthalter, die früher Landarbeiter gewesen sind, die früher Schlosser gewesen sind , nein, wir haben sogar beim Staat diesen Durchbruch vollzogen, dort, wo der Durchbruch am schwersten schien, auch in der Wehrmacht. Tausende von Offizieren werden befördert und sind aus dem Mannschaftsstand hervorgegangen. Wir haben auch hier alle Hemmungen beseitigt. Wir haben heute Generale, die noch vor zweiundzwanzig, dreiundzwanzig Jahren gewöhnliche Soldaten, Unteroffiziere gewesen sind. Wir haben hier alle Hemmungen gesellschaftlicher Art überwunden. Und wir bauen ja nun vor allem für die Zukunft auf. Denn Sie wissen, wir haben unzählige Schulen, nationalpolitische Erziehungsanstalten und Adolf- Hitler- Schulen . In diese Schulen, da holen wir die talentierten Kinder herein, die Kinder unserer breiten Masse, Arbeitersöhne, Bauernsöhne, wo die Eltern niemals so bezahlen könnten, daß ihre Kinder cin höheres Studium mitmachen, die kommen hier allmählich hinein und werden hier weitergebildet, und sie werden später einmal in den Staat hineingeführt, sic kommen später in die Partei, sie kommen in die Ordensburgen, sie werden höchste Stellen einmal einnehmen. Wir haben hier große Möglichkeiten geschaffen, diesen Staat so ganz von unten auf aufzubauen. Das ist nun eben unser Ziel, und das ist auch das kann ich Ihnen sagen, meine unsere ganze Lebensfreude . Es ist so etwas Volksgenossen Herrliches, für so ein Ideal kämpfen zu können. Es ist so wunderbar, daß wir uns sagen dürfen : wir haben ein fast phantastisch anmutendes Ziel. Uns schwebt ein Staat vor in der Zukunft, bei dem jede Stelle vom fähigsten Sohn unseres Volkes besetzt sein soll, ganz gleichgültig, woher er kommt. 350

Ein Staat, in dem Geburt gar nichts ist und Leistung und Können alles. Das ist unser Ideal, für das wir nun arbeiten und für das wir mit dem ganzen Fanatismus arbeiten und mit unserer ganzen - ich darf sagen - Glückseligkeit arbeiten - unsere größte Freude auf dieser Welt, die uns gegeben werden konnte. Und dem steht nun ein anderes Gebilde gegenüber, eine andere Welt. Und dort ist das letzte Ideal immer wieder doch der Kampf um das Vermögen, um das Kapital, der Kampf für die Familie, der Kampf für den Egoismus des einzelnen. Und alles andere ist dort nur ein Mittel zum Zweck. Das sind die beiden Welten, und die stehen heute miteinander im Kampf. Und wir wissen ganz genau, wenn wir in diesem Kampf unterliegen, dann ist das das Ende, nicht etwa unserer sozialistischen Aufbauarbeit, es ist das Ende des deutschen Volkes. Denn ohne die Zusammenfassung dieser Kraft können eben diese Menschen gar nicht ernährt werden. Das ist eine Masse von heute weit über 120, 130 Millionen, die davon abhängig ist, darunter allein 85 Millionen unseres eigenen Volkes . Das wissen wir. Und die andere Welt sagt : ,,Wenn wir verlieren , dann bricht unser weltkapitalistisches Gebäude zusammen, dann ... wir haben das Gold gehortet, das liegt jetzt in unseren Kellern . Das hat plötzlich keinen Wert, wenn die Idee unter die Völker kommt, daß die Arbeit das Entscheidende ist. Was dann ? Dann haben wir das Gold umsonst gekauft. Unser ganzer Weltherrschaftsanspruch kann nicht mehr aufrechterhalten werden. Die Völker werden diese wenigen Familiendynastien beseitigen, sie werden dann mit sozialen Forderungen kommen. Es wird ein Einsturz erfolgen ." Und ich verstehe daher, wenn sie erklären : „ Das wollen wir unter allen Umständen verhindern, das wollen wir vermeiden ." Sie sehen ganz genau, wie der Aufbau unseres Volkes stattfindet. Es ist bei ihnen so ganz klar. Nur ein Beispiel : Dort ein Staat, der regiert wird von einer ganz dünnen Oberschicht. Diese Oberschicht schickt immer wieder ihre Söhne von vornherein in eigene Erziehungsanstalten . Dort das Eton - College und auf unserer Seite die Adolf-Hitler- Schule oder die nationalsozialistische Erziehungsanstalt, nationalpolitische Schule. Zwei Welten : In einem Fall die Kinder des Volkes, im anderen Fall nur die 351

Söhne dieser Geldaristokratie, dieser Finanzmagnaten . Dort nur Leute, die im Staat eine Rolle spielen, aus dieser Schule, und hier Leute, die im Staat eine Rolle spielen, aus dem Volk.. Das sind zwei Welten. Ich gebe zu , eine der beiden Welten muß zerbrechen, entweder die eine oder die andere. Im einen Fall , wenn wir zerbrechen würden, würde mit uns das deutsche Volk zerbrechen . Wenn die andere Welt zerbricht, bin ich der Überzeugung, werden die Völker überhaupt erst frei. Denn unser Kampf richtet sich gar nicht gegen den Engländer als Mann oder gegen den Franzosen. Wir haben gegen sie nichts. Jahrelang habe ich meine außenpolitische Zielsetzung klargelegt. Ich habe von ihnen nicht zuviel verlangt, gar nichts ! Als sie eintraten in den Krieg , da konnten sie nicht sagen : „ Wir treten ein, weil die Deutschen das verlangt haben", sondern im Gegenteil, sie haben damals ganz offen gesagt : ,,Wir treten ein, weil uns das deutsche System nicht paßt, weil wir fürchten, daß dieses System auch unsere Völker ergreift. “ Deswegen führen sie diesen Krieg. Sie wollen unser Volk damit wieder zurückschmettern in die Zeiten von Versailles, in dieses ganze namenlose Unglück. Und sie täuschen sich dabei ! Wenn schon in diesem Krieg die Signale so gestellt sind, daß hier Gold gegen Arbeit, Kapital gegen die Völker und die Reaktion gegen den Menschheitsfortschritt ist, dann wird die Arbeit und dann werden die Völker und dann wird der Fort- . schritt siegen! Auch die ganze jüdische Unterstützung wird ihnen dabei nichts helfen. Ich habe das vorausgesehen, seit Jahren. Denn was habe ich von der anderen Welt verlangt? Gar nichts als nur das Recht, daß sich die Deutschen zusammenschließen , und zweitens, daß man ihnen das zurückgibt, was man ihnen genommen hat, sonst gar nichts. Etwas, was für die anderen Völker gar keinen Wert hatte. Und wie oft habe ich ihnen die Hand hingestreckt. Gleich nach der. Machtübernahme . Ich sagte : Ich habe gar keine Lust, aufzurüsten , denn was heißt rüsten ? Das verschlingt mir soviel Arbeitskraft. Gerade ich, der ich doch die Arbeitskraft als das Entscheidende ansehe, ich wollte die deutsche Arbeitskraft für meine anderen Pläne einsetzen, und das, meine Volksgenossen, ich glaube, das wird sich schon herumgesprochen haben, daß ich immerhin ziemlich bedeutende 352

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Pläne besitze, schöne und große Pläne für mein Volk. Ich habe den Ehrgeiz, das sage ich, mein deutsches Volk reich, das deutsche Land schön zu machen. Ich möchte, daß der Lebensstandard des einzelnen gehoben wird. Ich möchte, daß wir die beste und schönste Kultur bekommen. Aber ich möchte nicht, daß wir die Theater wie in England für ein paar der oberen Zehntausend nur reservieren . Ich möchte, daß das ganze Volk daran Anteil nimmt. Ich möchte die breite Masse so organisiert sehen, daß die ganze herrliche deutsche Kultur ihr zugute kommt. Das sind ungeheure Pläne, die wir besaßen. Und dazu brauche ich die Arbeitskraft. Die Rüstung nimmt mir dafür die Arbeiter nur weg. Ich habe ihnen Vorschläge gemacht, die Rüstung zu begrenzen, meinetwegen ganz abzuschaffen. Man hat mich ja nur ausgelacht. Ich hörte nur ein Nein. Ich habe Vorschläge gemacht, einzelne Rüstungen zu begrenzen. Man lehnte das ab. Ich habe Vorschläge gemacht, wenigstens dann den Kampf zu beschränken. Man hat das abgelehnt. Ich habe Vorschläge gemacht, die Luftwaffe überhaupt herauszunehmen aus dem Krieg. Man hat das abgelehnt. Ich machte dann die Vorschläge, daß man wenigstens die Bombenwaffe ... Man hat das auch abgelehnt. Man sagte: ,,Bomben, das könnte euch so passen. Das brauchen wir. Wir haben sie, ihr habt sie nicht. Damit werden wir euch ja gerade, wenn notwendig, unser Regime aufzwingen.“ Nun bin ich der Mann, der keine Dinge halb macht. Wenn es schon einmal notwendig ist, sich zu wehren, dann wehre ich mich mit einem unbändigen Fanatismus. Als ich sah, daß der bloße deutsche Wiederaufstieg die gleichen Leute in England sofort wieder mobilisierte , die schon vor dem Weltkrieg zum Kriege hetzten, da war ich mir bewußt, daß eben dieser Kampf noch einmal wird ausgetragen werden müssen, daß die anderen den Frieden eben nicht wollen. Denn es war ja ganz klar. Was bin ich vor dem Weltkrieg gewesen? Ein unbekannter , namenloser Mensch. Was war ich im Krieg? Ein ganz kleiner, gewöhnlicher Soldat. Ich habe keine Verantwortung am Weltkrieg gehabt. Wer sind die Leute, die heute in England führen? Das sind die gleichen Leute, die bereits vor dem Weltkrieg die Hetze betrieben hatten. Der gleiche Herr Churchill, der im Weltkrieg schon der gemeinste Kriegshetzer war. Das ist der jetzt verstorbene Herr Chamberlain, der damals genau

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so bereits hetzte, und die ganze Korona, die dazu gehört, und natürlich jenes Volk, das immer mit den Trompeten von Jericho glaubt die Völker zerbrechen zu können. Es sind die alten Geister, die da wieder lebendig geworden sind. Und dagegen habe ich nun das deutsche Volk gerüstet, auch aus einer Überzeugung: Ich habe selber als Soldat den Weltkrieg mitgemacht und habe es so oft erlebt, was es heißt, vom anderen beschossen zu werden, ohne selbst zurückschießen zu können, was es heißt, keine Munition zu besitzen oder zu wenig, immer nur vom anderen geschlagen zu sein. Ich habe damals meinen ganzen Glauben an das deutsche Volk gewonnen und für die Zukunft des deutschen Volkes aus meiner Kenntnis des deutschen Soldaten, des kleinen Musketiers. Er ist in meinen Augen der große Held gewesen. Auch natürlich die anderen Volksschichten haben alles getan, sicherlich. Aber es ist doch ein Unterschied gewesen. Der eine, der zu Hause an sich im Vermögen lebte und im Reichtum existierte, für den hat ja Deutschland damals ganz schön ausgesehen, der konnte an allem teilhaben, an der Kultur, an schönem Leben usw., konnte die deutschen Künstler, die deutsche Kunst und das alles konnte er genießen , er konnte durch die deutschen Lande fahren, er konnte deutsche Städte besichtigen usw. , alles war für ihn schön. Daß der dann eintrat für das damalige Deutschland, war verständlich. Aber auf der anderen Seite, da war dieser ganz kleine Musketier, dieser kleine Prolet, der früher oft kaum genug zum Essen hatte, der sich immer abrackern mußte um sein Dasein und der trotzdem nun vier Jahre lang wie ein Held da draußen gekämpft hat. Auf den habe ich mein Vertrauen gesetzt, und an dem habe ich mich wieder aufgerichtet. Als die anderen daher an Deutschland verzweifelten, da habe ich im Blick auf diesen Mann wieder meinen Glauben an Deutschland gewonnen. Ich sagte mir, Deutschland geht gar nicht zugrunde, wenn es solche Menschen hat. Aber ich habe auch erlebt, wie diese Kämpfer als Soldaten immer in der Hinterhand waren, weil der andere sie einfach materialmäßig erledigen konnte. Ich war damals nicht der Überzeugung vielleicht, daß uns der Engländer auch nur einmal persönlich überlegen war. So ein Wahnsinniger, der sagt, ich hätte ein Minderwertigkeitsgefühl dem Engländer gegenüber ! Die sind wohl verrückt ! Ich habe niemals ein Minder-

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wertigkeitsgefühl gehabt. Das Problem, ein Deutscher gegen einen Engländer, war ja damals überhaupt nicht zur Diskussion gestellt. Das war überhaupt kein Problem . Sie haben damals , bereits um die ganze Welt gewinselt, damit sie Unterstützung bekamen. Und ich war dieses Mal entschlossen, meinerseits in der Welt vorzubauen, um unsere Position zu erweitern, und zweitens im Innern uns so zu rüsten, daß der deutsche Soldat nicht mehr verlassen oder, einer Übermacht preisgegeben, allein an der Front stehen muß . Und nun ist der Kampf gekommen. Ich habe auch hier alles getan, was ein Mensch überhaupt tun konnte, fast bis zur Selbstentwürdigung, um es zu vermeiden. Ich habe den Engländern Angebot um Angebot gemacht. Ich habe mit ihren Diplomaten hier gesprochen und habe sie beschworen, sie möchten doch Vernunft annehmen. Aber es war nichts zu wollen. Sie wollten den Krieg, und sie haben auch gar kein Hehl gemacht. Seit sieben Jahren erklärt Mister Churchill : „ Ich will den Krieg. " Er hat ihn jetzt ! Ich habe das bedauert, daß Völker gegeneinander kämpfen müssen, die ich so gerne zusammenführen wollte, die in meinen Augen miteinander nur Gutes hätten stiften können. Aber wenn diese Herren das Ziel haben, den nationalsozialistischen Staat zu beseitigen, das deutsche Volk aufzulösen und wieder in seine Bestandteile zu zerlegen usw., wie ihre Kriegsziele ja lauteten und im Innern auch heute lauten, dann werden sie dieses Mal eine Überraschung erleben. Und ich glaube, diese Überraschung hat bereits begonnen. Es sind unter Ihnen viele alte Weltkriegssoldaten, und die wissen ganz genau, was Raum und was Zeit heißt. Viele von Ihnen sind damals auch im Osten gewesen. Und alle die Namen, die Sie im Jahre 1939 lesen konnten, sind Ihnen ganz geläufig. Es sind vielleicht viele von Ihnen damals im schlechten Wetter oder in der brennenden Sonne aufmarschiert. Und es waren endlose Wege. Und wie schwer ist das damals erkämpft worden. Was hat das damals für Blut gekostet, um nur hier Kilometer um Kilometer vorwärtszukommen. Und, meine Volksgenossen, in welchem Sturmschritt haben wir dieses Mal vor über einem Jahr diese Entfernungen

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zurückgelegt ! Achtzehn Tage, und der Staat, der uns vor Berlin zerhacken wollte, war beseitigt. Und dann, dann kam der britische Überfallversuch auf Norwegen. Ich habe allerdings von jenen Engländern, die alles wissen, hören müssen, daß wir den Winter über geschlafen hätten. Und ein großer Staatsmann versicherte mir sogar, daß ich den Autobus versäumt hatte. Aber wir sind gerade noch zurecht gekommen, um vor den Engländern einzusteigen ! Überhaupt bin ich dadurch plötzlich wieder wach geworden. Und wir haben dann in wenigen Tagen diese norwegische Position uns gesichert hinauf bis Kirkenes. Und ich brauche Ihnen nicht zu erklären : Wo der deutsche Soldat steht, kommt kein anderer hin! Und dann wollten sie es nun schlauer und noch schneller machen im Westen : Holland und Belgien. Und das führte zur Auslösung jener Offensive, der wieder viele gerade unserer älteren Männer mit banger Sorge entgegensahen. Ich weiß ganz genau, was viele damals dachten. Sie haben den Weltkrieg erlebt. Sie haben damals alle die Kämpfe um Flandern erlebt, die Kämpfe im Artois, sie haben erlebt die Kämpfe um Verdun. Und sie lebten alle unter der Vorstellung : Hier ist eine Maginot-Linie ; wie soll das bezwungen werden, was wird das vor allem für Blut kosten, was wird das für Opfer kosten, und wie langsam geht das vielleicht ! Und in sechs Wochen war dieser Feldzug ebenfalls beendet ; Belgien, Holland und Frankreich niedergeworfen und die Kanalküste besetzt und dort nun unsere Batterien aufgebaut und unsere Stützpunkte eingerichtet. Und auch hier kann ich sagen : Keine Macht der Welt wird uns gegen unseren Willen aus diesem Gebiet entfernen können . Und nun, meine Volksgenossen, die Opfer. Sie sind für den einzelnen sehr schwer. Die Frau, die ihren Mann verloren hat, sie hat das Höchste verloren, was sie besitzt. Und das Kind, das den Vater verloren hat, desgleichen, und die Mutter, die ihr Kind opferte, oder auch die Braut oder die Geliebte, die den Ihren ziehen ließen und ihn nimmermehr sehen; die haben alle ein großes Opfer gebracht. Wenn wir aber das zusammenrechnen, gemessen an den Opfern des Weltkriegs, so schwer es für den einzelnen ist, im gesamten wie unvergleichlich klein sind sie. Bedenken Sie, wir haben

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noch nicht annähernd so viele Tote, als Deutschland, das heißt im wesentlichen ja Preußen 1870/71 im Kampf gegen Frankreich hatte. Für diese Opfer haben wir eigentlich den Ring um Deutschland gesprengt. Und die Zahl der Verwundeten ist ebenfalls eine ungeheuer mäßige ; nur ein Bruchteil dessen, was wir selbst einst vorgesehen hatten. Und nun, meine deutschen Rüstungsarbeiter, das verdanken wir natürlich unserer herrlichen Wehrmacht, die von einem neuen Geist erfüllt ist, in die auch der Geist unserer Volksgemeinschaft eingezogen ist, die jetzt weiß, warum sie eigentlich kämpft. Wir verdanken das unseren Soldaten , die Ungeheures geleistet haben. Aber der deutsche Soldat dankt es auch Euch Rüstungsarbeitern, daß Ihr ihm die Waffen gegeben habt. Denn zum erstenmal ist er dieses Mal angetreten nicht etwa mit dem Gefühl der geringeren Zahl oder der Unterlegenheit der Waffe, sondern auf jedem Gebiet war unsere Waffe besser. Das ist Euer Verdienst, das Ergebnis Eurer Werkmannsarbeit, Euren Fleißes, Euren Könnens und Eurer Hingabe ! Und wenn heute Millionen deutsche Familien noch ihren Ernährer besitzen, für die Zukunft wieder haben werden, wenn unzählige Familien ihre Väter, wenn unzählige Mütter ihre Söhne haben, dann verdanken sie das Euch, meine Rüstungsarbeiter. Ihr habt ihnen die Waffen gegeben, durch die sie so siegen konnten, Waffen, die sie heute so zuversichtlich sein lassen, daß jeder Soldat weiß : Wir sind nicht nur die besten Soldaten der Welt, sondern wir haben auch die besten Waffen der Welt, in der Zukunft erst recht. Das ist der Unterschied zum Weltkrieg. Aber nicht nur das, vor allem auch , der deutsche Soldat hat dieses Mal Munition. Ich weiß nicht, meine Volksgenossen, wenn man hinterher nach dem Kriege einmal vielleicht das genau nachrechnet, wird man vielleicht sogar sagen : „ Herr“ .-------- sie meinen mich,,Sie waren ein Verschwender. Sie haben Munition machen lassen, die ist gar nicht gebraucht worden, das liegt ja alles. da!" --- Ja, meine Volksgenossen, ich habe Munition machen lassen, weil ich den Weltkrieg erlebt habe und weil ich das vermeiden wollte, und weil ich mir sagte : Granaten kann ich ersetzen, Bomben kann ich ersetzen, Menschen nicht ! Und so ist in diesem Kampf das Munitionsproblem überhaupt kein Problem gewesen, nur vielleicht das Nachschubproblem. Und

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als der Kampf zu Ende war, da haben wir auf allen Gebieten kaum eine Monatsrate unserer Produktion verbraucht. Wir stehen da heute gerüstet für jeden Fall. England mag tun, was es tun will. Es wird mit jeder Waffe größere Schläge bekommen. Und wenn es irgendwo auf dem Kontinent wieder Fuß fassen will , dann werden wir uns wieder vorstellen. Und ich hoffe nur eines: Wir haben nichts verlernt, hoffentlich haben die Engländer nichts vergessen. Auch den Kampf der Luft, ich wollte ihn nicht. Wir nehmen ihn auf, wir führen ihn zu Ende. Ich wollte ihn nicht. Ich habe immer mich dagegen gewehrt. Wir haben im ganzen Polenfeldzug diesen Kampf nicht geführt. Ich habe keine Nachtangriffe machen lassen. Man sagte : ,,Ha, weil sie bei Nacht nicht fliegen können." Ja, ob wir bei Nacht fliegen können, das werden sie unterdes jetzt schon bemerkt haben . Aber man kann bei Nacht nicht so gut zielen. Ich wollte nur kriegswichtige Objekte angreifen, wollte nur an der Front angreifen, nur gegen Soldaten kämpfen, nicht gegen Frauen und nicht gegen Kinder. Deswegen taten wir es nicht. Wir haben es auch in Frankreich nicht getan. Wir haben keinen Nachtangriff geflogen aus dem ganz gleichen Grunde. Als wir den Angriff auf Paris machten, sind nur die paar Rüstungsobjekte herausgegriffen worden. Unsere Flieger haben wunderbar gezielt. Da konnte sich jeder überzeugen, der das gesehen hat. Da fällt es diesem großen Strategen Churchill ein, den unbeschränkten Luftkrieg bei Nacht zu beginnen. Er hat mit Freiburg im Breisgau begonnen und hat das nun weitergeführt. Es ist überhaupt nicht ein Rüstungsbetrieb zerschmettert worden. Denn nach den englischen Nachrichten ist das hier sowieso nur noch eine Mondlandschaft. Aber sie haben keinen einzigen Rüstungsbetrieb außer Betrieb gesetzt. Sie haben allerdings viele unglückliche Familien getroffen, Frauen und Kinder. Ein Lieblingsziel von ihnen waren immer Lazarette. Warum? Man kann sich das nicht erklären. Sie wissen selbst, in Berlin, wie oft sie hier unsere Lazarette beworfen haben. Gut, ich habe einen Monat gewartet, in der Meinung, daß nach der Beendigung des Frankreichfeldzuges die Engländer diese Art von Kriegführung aufgeben würden . Es war vergeblich. Ein zweiter, ein dritter Monat. Ja nun, wenn also sowieso Bomben geworfen werden, dann natürlich kann ich es

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vor dem deutschen Volk nicht verantworten, meine eigenen Volksgenossen zugrundegehen zu lassen und fremde zu schonen, sondern dann muß eben auch dieser Krieg geführt werden. Und er wird jetzt geführt ! Er wird geführt mit der Entschlossenheit, mit dem Material, mit den Mitteln und mit der Tapferkeit, die uns zur Verfügung stehen. Und wenn die Stunde der endgültigen Auseinandersetzung da sein wird, dann wird auch diese Auseinandersetzung kommen. Das eine möchte ich aber den Herren gleich sagen : Die Zeit dafür, die bestimmen wir. Und ich bin da vorsichtig. Wir hätten auch noch im Herbst des vergangenen Jahres vielleicht im Westen angreifen können . Aber ich wollte gutes Wetter abwarten. Und ich glaube, das hat sich auch gelohnt. Wir sind so selbst überzeugt vom Erfolg unserer Waffen, daß wir uns das schon erlauben können. Das deutsche Volk wird die Zeit unbedingt ausstehen. Ich glaube, das deutsche Volk wird mir dankbarer sein, wenn ich lieber öfter mit der Zeit etwas warte und ihm dafür viele Opfer erspare. Auch das gehört zum Wesen des nationalsozialistischen Volksstaates, daß er selbst im Krieg dort, wo es nicht unbedingt notwendig ist, die Menschen spart und schont. Es sind immer unsere Volksgenossen. So haben wir schon im Polenfeldzug in manchen Fällen Verzicht geleistet auf Angriffe, auf ein forsches Vorgehen, weil wir der Überzeugung waren, daß acht oder zehn oder vierzehn Tage später das Problem von selber dann reif wird. Und wir haben hier große Erfolge erzielt, ohne oft auch nur einen einzigen Menschen dann zu opfern. Und das war auch im Westen so, und das soll auch in der Zukunft so bleiben. Wir wollen keine Prestigeerfolge erzielen, keine Prestigeangriffe machen, sondern wir wollen uns immer hier nur nach ausschließlich nüchternen militärischen Gesichtspunkten leiten lassen. Was geschehen muß, das muß geschehen. Alles andere wollen wir vermeiden. Und im übrigen haben wir alle nur die Hoffnung, daß einmal die Stunde kommt, in der wieder die Vernunft siegt und in der der Friede einkehrt. Eines muß die Welt aber zur Kenntnis nehmen : Eine Niederlage Deutschlands wird es weder militärisch noch zeitgemäß noch wirtschaftlich geben ! Was immer auch geschehen mag, Deutschland wird aus dem Kampf siegreich hervorgehen . Ich bin nicht der Mann, der einen Kampf, den er einmal aufgenommen hat, zu eigenen

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Ungunsten abbricht. Ich habe das in meinem ganzen bisherigen Leben bewiesen. Ich werde es den Herren, die mein bisheriges Leben ja nur aus ihrer Emigrantenpresse kennenlernten, auch nach außen hin beweisen, daß ich hier genau der gleiche geblieben bin. Ich habe in der Zeit, in der ich in das politische Leben eintrat, meinen Anhängern - es war das eine ganz kleine Schar von Soldaten und Arbeitern damals gewesen erklärt: In unserem Lexikon und in dem meinigen gibt es ein Wort überhaupt nicht : das Wort ,,Kapitulation". Ich wünsche nicht den Kampf. Wenn er mir jemals aber aufgezwungen wird, dann werde ich ihn führen, solange in mir auch nur ein Atemzug lebendig ist. Und ich kann ihn heute führen, weil ich es weiß, daß hinter mir das ganze deutsche Volk steht. Ich bin heute der Wahrnehmer seines kommenden Lebens, und ich handle dementsprechend. Ich hätte mir mein eigenes Leben bequemer gestalten können. Die Fähigkeit dazu hätte ich gehabt. Ich habe alle diese endlosen Sorgen und alle diese nie abreißende Arbeit auf mich genommen in dem einen Bewußtsein, daß das geleistet werden muß für unser deutsches Volk. Und es spielt dabei auch mein Leben und meine Gesundheit gar. keine Rolle. Ich weiß , daß in diesem Geist heute hinter mir steht vor allem die deutsche Wehrmacht, Mann für Mann, Offizier um Offizier. Alle diese Narren, die sich einbildeten, daß es hier jemals Risse geben könnte, die haben ganz vergessen, daß das Dritte Reich nicht mehr das Zweite ist. Aber genau so steht geschlossen heute das deutsche Volk. Und hier danke ich vor allem dem deutschen Arbeiter und dem deutschen Bauern. Die zwei haben mir es ermöglicht, diesen Kampf vorzubereiten, rüstungsmäßig die Voraussetzungen zum Standhalten zu schaffen, und die zwei schaffen mir auch die Möglichkeit, diesen Kampf, ganz gleichgültig, wie lange er dauern sollte, durchzuführen. Und ich danke dabei aber noch besonders der deutschen Frau, jenen unzähligen Frauen, die jetzt zum Teil die schwere Arbeit von Männern verrichten müssen und die sich mit Liebe und mit Fanatismus in ihren neuen Beruf hineingefunden haben und die an vielen Stellen die Männer so gut ersetzen. Ich danke Ihnen allen, die diese Opfer persönlicher Art bringen, die vielen Einschränkungen, die notwendig sind, ich 360

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danke Ihnen im Namen all derjenigen, die heute das deutsche Volk repräsentieren und die in der Zukunft das deutsche Volk sein werden. Denn dieser Kampf ist nicht nur ein Kampf um die Gegenwart, sondern er ist in erster Linie ein Kampf um • die Zukunft. Ich habe es am 3. September 1939 ausgesprochen, daß weder die Zeit uns besiegen wird, daß uns auch keine wirtschaftlichen Schwierigkeiten jemals niederzwingen werden und daß noch viel weniger die Waffen uns besiegen können. Das ist möglich und die Verwirklichung dessen ist garantiert durch die Haltung des deutschen Volkes. Die Verwirklichung dessen wird aber dem deutschen Volk in der Zukunft einen reichen Sie müssen Lohn bringen. Denn, meine Volksgenossen mich da schon als Ihren Garanten ansehen " wenn wir diesen Krieg gewonnen haben, so haben ihn nicht gewonnen ein paar Industrielle oder ein paar Millionäre oder ein paar Kapitalisten oder ein paar Adlige oder ich weiß nicht ein paar Bürgerliche oder irgend jemand. Sie müssen da in mir Ihren Garanten sehen. Ich bin aus Euch hervorgegangen, für dieses breite deutsche Volk habe ich zeit meines Lebens gekämpft, und wenn dieser schwerste Kampf meines Lebens beendet sein wird, dann kann er nur seinen Abschluß finden für eine neue Arbeit für das deutsche Volk. Wir alle haben hier große Pläne uns gesetzt schon jetzt, große Pläne, die alle auf ein Ziel hinausgehen: den deutschen Volksstaat nun erst recht aufzurichten und ihn immer mehr auszugestalten, das deutsche Volk immer mehr hineinzuführen in die große Geschichte unseres Daseins, aber ihm auch zugleich alles das zu erschließen, was das Dasein lebenswert macht, immer mehr die Hemmungen zu beseitigen. Wir haben uns entschlossen, alle die Schranken immer mehr einzureißen, die dem einzelnen gesetzt sein können, in seiner Fähigkeit emporzustreben, den Platz einzunehmen, der ihm gebührt. Wir sind des festen Willens, daß wir einen Sozialstaat aufbauen, der vorbildlich sein muß und sein wird auf allen Gebieten des Lebens. Wir sehen darin dann erst den endgültigen Sieg. Denn wir haben es ja bei den anderen gesehen. Die haben ja vor 20 Jahren scheinbar gesiegt. Was ist denn aus ihrem Sieg geworden ? Gar nichts ist geworden. Elend und Jammer, Erwerbslosigkeit ist geworden. Sie haben ihren Kampf nur 361

gekämpft für ihre verfluchte Plutokratie, für diese paar Dynastien, die ihre Kapitalsmacht verwalten, die paar Hundert, die letzten Endes diese Völker dirigieren. Das soll uns allen eine Lehre sein. Wenn dieser Krieg abgeschlossen sein wird, dann soll in Deutschland ein großes Schaffen beginnen. Dann wird ein großes ,,Wache auf!" durch unsere deutschen Lande ertönen, dann wird das deutsche Volk die Fabrikation der Kanonen einstellen und wird dann beginnen mit den Werken des Friedens, unserer neuen Aufbauarbeit für die Millionenmassen. Dann werden wir erst der Welt zeigen, was in Wirklichkeit der Herr ist und wer der Herr ist: Kapital oder Arbeit. Und dann wird aus dieser Arbeit jenes große Deutsche Reich erstehen, von dem einst ein großer Dichter träumte. Es wird das Deutschland sein, dem jeder Sohn mit fanatischer Liebe anhängen wird, weil es auch für den Ärmsten die Heimat sein wird. Es wird auch für den tätig sein und wird auch dem das Leben erschließen. Wenn mir aber einer sagt, das ist eine Zukunftsphantasie, eine Hoffnung - meine Volksgenossen, als ich im Jahre 1919 meinen Weg begann als unbekannter, namenloser Soldat, da habe ich die größte Zukunftshoffnung mit größter Phantasie mir aufstellen müssen. Sie ist verwirklicht. Was ich heute mir als Plan setze und als Ziel aufstelle, ist gar nichts im Vergleich zu dem, was an Leistung und an Erfolg schon hinter uns liegt. Das wird eher und sicherer erreicht werden als das, was bisher erreicht werden mußte. Denn der Weg vom Namenlosen, Unbekannten bis zum Führer der deutschen Nation war schwerer als der Weg vom Führer der deutschen Nation zum Gestalter des Friedens. Einst habe ich anderthalb Jahrzehnte lang um Euer Vertrauen kämpfen und ringen müssen. Heute kann ich dank Eurem Vertrauen für Deutschland kämpfen und ringen. Und einmal kommt dann wieder die Zeit, in der wir gemeinsam vertrauensvoll wieder ringen werden für dieses große Reich des Friedens, der Arbeit, der Wohlfahrt, der Kultur, das wir aufrichten wollen und das wir aufrichten werden ! Ich danke Euch!

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England versucht nunmehr vom Süden gegen die Achse vorzustoßen. Australische und neuseeländische Regimenter kämpfen in Nord- und Ostafrika mit erdrückender Übermacht gegen die italienischen Truppen. Am 16. Dezember übergibt der Führer die sterblichen Überreste des Herzogs von Reichstadt, des Sohnes Napoleons I., in einem feierlichen Akt dem französischen Volke. Am 22. Dezember meldet das Oberkommando der Wehrmacht: Seit Kriegsbeginn hat England 169 Kriegsschiffe verloren, darunter 33 Zerstörer. Das Weihnachtsfest verlebt der Führer inmitten der alten Garde . in München . Die Weihnachtsfeiertage verbringt er bei seinen Soldaten im Westen. Zum Jahresende erläßt Adolf Hitler nachstehenden Aufruf:

Tagesbefehl an die Wehrmacht

Soldaten ! Im Kriegsjahr 1940 hat die nationalsozialistische Wehrmacht des Großdeutschen Reiches glorreiche Siege von einmaliger Größe errungen. Mit beispielloser Kühnheit hat sie den Feind zu Lande, zur See und in der Luft geschlagen. Alle Aufgaben, die ich Euch zu stellen gezwungen war , wurden durch Euren Heldenmut und Euer soldatisches Können gelöst. Ihr habt die kämpfenden Kräfte unserer Gegner durch die Gewalt der Waffen besiegt, die von Euch in Besitz genommenen Gebiete aber moralisch erobert durch Eure stolze Haltung und vorbildliche Disziplin. So ist es dank Eurem hohen Soldatentum gelungen, in wenigen Monaten weltgeschichtlichen Ringens dem vergeblichen Heldenkampf der deutschen Wehrmacht im Weltkrieg den nachträglichen Erfolg zu verleihen, die Schande der damaligen Unterwerfung aber im Walde von Compiègne endgültig zu beseitigen. Ich danke Euch, meine Soldaten des Heeres , der Kriegsmarine und der Luftwaffe als Euer Oberster Befehlshaber für Eure unvergleichlichen Leistungen. Ich danke Euch aber auch im Namen des ganzen deutschen Volkes. Wir gedenken der Kameraden, die für die Zukunft unseres Volkes in diesem Ringen ihr Leben geben mußten. Wir gedenken ebenso der tapferen Soldaten des uns verbündeten faschistischen Italiens . Nach dem Willen der demokratischen Kriegshetzer und ihrer jüdisch -kapitalistischen Hintermänner muß dieser Krieg weitergeführt werden. Die Repräsentanten einer zerbrechenden Welt glauben, im Jahre 1941 vielleicht doch noch erreichen zu können, was ihnen in der Vergangenheit mißlang. Wir sind bereit. Gerüstet wie nie zuvor stehen wir an der Schwelle des neuen Jahres. Ich weiß : Jeder von Euch wird seine Pflicht tun.

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Der Herrgott aber wird jene nicht verlassen, die, von einer Welt bedroht, tapferen Herzens sich selbst zu helfen entschlossen sind. Soldaten der nationalsozialistischen Wehrmacht des Großdeutschen Reiches! Das Jahr 1941 wird die Vollendung des größten Sieges unserer Geschichte bringen ! 1. Januar 1941

Adolf Hitler.

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An Partei und Volk!

Nationalsozialisten, Nationalsozialistinnen, Parteigenossen ! Ein inhaltsschweres Jahr deutscher Geschichte ist zu Ende. Die gewaltige Einmaligkeit der Ereignisse, ihre umwälzende Bedeutung für die künftige Entwicklung der Menschheit, wird in vollem Ausmaß erst späteren Generationen bewußt werden. Wir, die wir die Geschichte dieser Zeit aber erleben, können uns des Eindrucks nicht erwehren, daß das Walten der Vorsehung stärker ist als die Absicht und der Wille einzelner Menschen. Die Götter schlagen nicht nur die zu ihrem Verderben Bestimmten mit Blindheit, sondern zwingen auch die von der Vorsehung Berufenen, Ziele anzustreben, die zunächst oft weit außerhalb ihres ursprünglichen eigenen Wunsches liegen. Als das deutsche . Volk nach jahrelangem Zusammenbruch, moralisch auf das tiefste gedemütigt, wirtschaftlich verelendet und verkommen, durch den Nationalsozialismus geeint, den Weg seiner Wiedergenesung fand, waren Führung und Volk entschlossen, die Zukunft der Nation mit den Mitteln friedlicher Arbeit und durch den Appell an das Rechtsgewissen der anderen zu gestalten. Aber schon ehe im Jahre 1933 die Machtübernahme stattfand, verkündeten die Feinde des Reiches in zahlreichen schriftlichen und rednerischen Kundgebungen ihren Entschluß, jede Wiederaufrichtung des deutschen Volkes mit allen Mitteln verhindern zu wollen. Sie setzten nach dem 30. Januar 1933 diese Warnung auch sofort in die Tat um. Ohne jeden Grund, nur aus ihrem infernalischen Haß gegenüber dem deutschen Volk, begannen sie mit ihrer neuen, wüsten Hetze und riefen zum Boykott nicht nur der deutschen Waren, sondern vor allem auch des deutschen Menschen auf. Die demokratischen Zeitungen selbst kleinster Länder sahen es als ihr Vorrecht an, die größte mitteleuropäische Macht Tag für Tag zu beschimpfen, die führenden Männer dieses Volkes mit beleidigenden Ausdrücken zu belegen, das Regime 367

entweder zu verspotten oder zu verleumden und zu militärischen Gewaltakten gegen das Reich aufzuputschen. Jeder Versuch einer Verständigung oder gar einer Rüstungsbegrenzung wurde von den verbrecherischen Elementen der kapitalistischen Demokratien mit Zorn oder Hohn zurückgewiesen. Jede Forderung nach Gleichberechtigung des deutschen Volkes wurde mit unverhülltem Zynismus abgelehnt. Fünfzehn Jahre lang haben sie vorher das demokratische statt Deutschland, das ohnehin nur um Gnade zu winseln sein Recht zu fordern - verstand, niedergehalten und mit der ganzen Rücksichtslosigkeit plutokratischer, politischer und wirtschaftlicher Schieber ausgeplündert und ausgepreßt. Das neue Deutschland, das entschlossen war, diese Volk und Land zum totalen Ruin führende Erpressung nicht mehr länger zu dulden, erweckt daher besonderen Zorn und Haß. Charakterlose Emigranten verbanden sich mit den das Reich verlassenden jüdischen Parasiten , verdächtigten das deutsche Volk und seine Führung und halfen so mit, jene Psychose zu erzeugen, die früher oder später zum Krieg führen mußte. an deren Jahrhundertelang haben nun einige Völker Spitze Engländer -die Welt mit ihren Kriegen überzogen und mit Gewalt zusammengeraubt, wessen sie habhaft werden konnten, große Millionenvölker unterjocht und verelendet und solcher Art ihre sogenannten Weltreiche aus Blut und Tränen gebaut. So richteten sie jene Weltordnung auf, die nach ihren eigenen ebenso eiskalten wie spottvollen Erklärungen aus Besitzenden und Habenichtsen besteht. Trotzdem sie nun selbst tatsächlich im Besitze der großen Bodenschätze der Welt sind, gelingt es ihnen dabei noch nicht einmal, der Not in ihren eigenen Völkern Herr zu werden. In Staaten, die kaum zehn Menschen auf dem Quadratkilometer zu ernähren haben, die alle Rohstoffe der Welt ihr eigen nennen, sind zehn und zwölf Millionen Erwerbslose, das heißt, vom menschlichen Glück Ausgestoßene, und das alles, nur weil die Gewinnsucht, Korruption, Trägheit, aber auch Dummheit der Herrschenden in diesen plutokratischen Demokratien alle Methoden und Maßnahmen ablehnen, die dem schrankenlosen Egoismus des einzelnen Hemmungen auferlegen könnten zugunsten des Lebens der Gesamtheit. Diese Elemente,

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die

als führende politische Persönlich-

keiten in den demokratischen Ländern zugleich auch Inhaber und Aktienbesitzer der Rüstungsindustrien sind, glaubten außerdem und glauben es auch heute noch - daß der Krieg die größten Geschäftsmöglichkeiten mit sich bringt. Vor allem ein langer Krieg. Denn es liegt in ihrem kapitalistischen Interesse, die Investierungen ihrer Gelder eine möglichst lange Zeit auswerten zu können. So ist es zu begreifen, wenn zum Beispiel einer der Hauptrüstungsindustriellen in England, der nunmehr verstorbene Mister Chamberlain, vom crsten Tage an sofort erklärte, daß dieser Krieg für England mindestens drei Jahre dauern müsse. So ist es zu verstehen, wenn andere demokratische Machthaber wiederum in der wirtschaftlichen Seite der Beteiligung am Kriege die größte Chance für ihre Länder erblicken und keinen Hehl daraus machen, daß ihnen jeder Friede der Verständigung, das heißt ein vernünftiger Ausgleich der Völkerinteressen verhaßt ist, weil dies den dividendenhungrigen Rüstungsinteressenten die substantiellen Voraussetzungen entziehen würde. Die Völker selbst aber sind diesen demokratischen Heuchlern wie früher so auch heute gänzlich gleichgültig. So ist es auch zu verstehen, daß mein Versuch im Jahre 1939, den Ausbruch des Krieges mit Frankreich und England zu verhindern, in der ganzen demokratischen Welt nicht nur eine eisige Ablehnung erfuhr, sondern einen geradezu wütenden Entrüstungssturm auslöste. Für sie stand nur das unterdes in Rüstungsbetrieben investierte Kapital auf dem Spiel sowie die Sorge, durch das Ausbleiben weiterer Aufträge die Gewinne wieder zusammenschmelzen zu sehen. Um ihre Absichten dabei zu maskieren, mußten sie mit Hilfe ihrer Presse einen Lügen- und Verdummungsfeldzug ohnegleichen organisieren. Denn wenn die Völker begreifen würden, daß dieser Krieg überhaupt nicht notwendig war, daß weder England noch Frankreich die geringste Forderung erhalten hätten, dann konnte die Gefahr entstehen, daß die sehend gewordenen Völker ihre demokratischen Verderber selbst zur Verantwortung und Rechenschaft ziehen. So mußte man und muß auch heute noch den Völkern mit der ebenso dummen wie infamen Lüge kommen, das Deutsche Reich oder Italien wollten die Welt erobern, während in Wirklichkeit die tatsächlich schon bestehenden Welt24 Freiheitskampf I/II

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eroberer Kriege brauchen, um ihre Kapitalien noch höher als bisher zu verzinsen. Diese Welteroberer sind aber gerade jene Staaten, die an Deutschland den Krieg erklärten. Deutschland selbst hat weder an Frankreich noch an England die geringste Forderung gestellt. Noch am 6. Oktober 1939 habe ich Frankreich und England eingeladen, gemeinsam mit Deutschland die Waffen niederzulegen und statt den europäischen Kontinent im Interesse außereuropäischer Faktoren zerstören und ausbluten zu lassen, in gemeinsamer Arbeit einen vernünftigen Wiederaufbau anzustreben . Es blieb dies vergeblich. Damit traten wir in das nunmehr abgelaufene Jahr ein. Es gehörte deshalb auch zu den Praktiken der demokratischen Kriegsverbrecher, jeden deutschen Friedensschritt ihren Völkern von vornherein als Schwäche hinzustellen. Als wir jahrelang die unausgesetzten demokratischen Hetzangriffe unbeantwortet ließen, erklärte man, Deutschland wage nicht, auch nur in eine Kontroverse mit den mächtigen Staaten des Westens einzutreten . Als die fortgesetzten Kriegsdrohungen von Deutschland keine Erwiderung fanden, sagte man, dies sei das Zeichen, daß Deutschland unfähig sei, infolge seiner inneren Schwäche überhaupt einen Krieg zu führen. Als wir die Boykotthetze, die fortgesetzten Angriffe auf deutsche Konsulate, das Herabreißen deutscher Fahnen usw. unbeantwortet ließen, versuchte man, dies als ein Zeichen der Ablehnung des heutigen Regimes durch das deutsche Volk zu erklären. Als endlich der Krieg beginnen sollte, da wurden meine letzten Bemühungen, den Frieden zu erhalten, abgetan mit dem triumphierenden Geschrei, es sei nunmehr erwiesen, daß Deutschland ungerüstet wäre und daß man es daher jetzt oder nie mit Leichtigkeit vernichten könnte. Ja, als endlich der erste der von den demokratischen Brandstiftern vorgeschickten Staaten, Polen, in achtzehn Tagen zusammengeschlagen und vernichtet war und Deutschland abermals seinen Wunsch nach Frieden aussprach, da wurde gerade in dieser Friedenssehnsucht der Beweis erblickt, daß Deutschland selbst im Zweifel sei und mit schlotternder Angst den britisch- französischen Angriffen im Westen entgegensehe. So war es, und so ist es noch heute. Ob wir nun aus Angst oder aus Verantwortungsbewußtsein 1939 und 1940 unsere Friedensschritte unter-

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nommen hatten, ist unterdessen weltgeschichtlich bereits zur Genüge geklärt worden. Das Jahr 1940 hat Entscheidungen gebracht, wie sie in der Geschichte der Völker in ähnlichem Ausmaße und Tempo noch nie stattgefunden hatten. Der Versuch Mister Churchills, durch eine Uberrumpelung sich in Norwegen festzusetzen, der vor allem dank seiner eigenen Schwatzhaftigkeit noch gerade zur rechten Stunde zu unserer Kenntnis kam, führte zum Zusammenstoß in diesem Lande. In wenigen Wochen hat die deutsche Wehrmacht, haben unsere Soldaten diese Frage gelöst. Trotzdem die französischen und englischen Invasionstruppen auch dort -- unter den ungünstigsten Bedingungen für Deutschland - überall vernichtend geschlagen und endlich aus Norwegen hinausgetrieben worden sind, brachte es vor allem die britische Propaganda ' fertig, den Kampf um Norwegen als einen deutschen Mißerfolg hinzustellen, ja geradezu in ihm einen Beweis zu sehen für die mangelnde Ausrüstung des deutschen Soldaten, für die fehlende Schlagkraft der deutschen Verbände, für die schlechte Führung der deutschen Wehrmacht und für die nachlassende Moral des deutschen Volkes. So belogen und beschwindelt, schickten sich die Alliierten Anfang Mai an, zunächst Belgien und Holland zu besetzen, um so den Krieg an die deutsche Grenze zu tragen. Am 10. Mai trat die deutsche Wehrmacht diesen Machenschaften entgegen, erfüllt von dem Entschluß, nunmehr im Westen die endgültige Entscheidung zu . erzwingen. Fünf Tage schon brachten Holland zur Kapitulation, nach weiteren zehn Tagen hat die belgische Armee die Waffen gestreckt. Sechs Wochen nach Beginn der Westoffensive aber gab es keine französische Armee mehr, die in der Lage gewesen wäre, noch irgendeinen Widerstand zu leisten. Wenn britische Propagandisten die Lage so hinzustellen versuchen, als ob Frankreich den Krieg gänzlich unnotwendigerweise abgebrochen hätte, dann ist dazu nur folgendes zu sagen : Die ersten Verbände , die den Kampf abbrachen, waren die englischen Divisionen . Vom Moment unseres Angriffes im Westen hatte diese britische Armee nur den einen Gedanken, schleunigst das Festland zu räumen und zu dem Zweck die notwendige Deckung durch Holländer, Belgier und Franzosen

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sicherzustellen. Genau so, wie sie wenige Wochen vorher in Norwegen die norwegische Armee nur als Schutztruppe für ihren eigenen Rückzug ansah, so nunmehr ihre Verbündeten in Frankreich und Belgien. Als die französische Regierung um Frieden bat, gab es keine französische Truppe mehr, aber vor allem : es gab schon längst keine englische. Gerade diese hatte, während Frankreich noch kämpfte, als erste beschleunigt versucht, über Dünkirchen zu fliehen. Auch sonst brach im Zug dieser geschichtlichen Auseinandersetzung das propagandistische Lügengebäude der demokratischen Kriegshetzer zusammen. Während sie noch wenige Wochen vorher versicherten, daß über eine Million Engländer auf dem Kontinent seien, stellte es sich nun heraus, daß es statt einer Million 12 1/2 Divisionen gewesen sind. So haben sie ihre eigenen Angehörigen und die Völker ihrer Verbündeten betrogen. Der Feldzug im Westen hat nicht nur für eine andere sehende Welt, sondern auch für die deutsche Führung und das deutsche Volk die Güte der neuen deutschen Wehrmacht erwiesen. Der deutsche Soldat ist in erhöhtem Ausmaß heute wieder das, was er stcts gewesen war. Heer, Marine, Luftwaffe und 44-Verbände wetteiferten miteinander im Einsatz und in den Leistungen. Die Führung genügte den höchsten Ansprüchen. Die Tapferkeit des deutschen Mannes war wie zu allen Zeiten über jedes Lob erhaben. Allein auch die Heimat hat einen großen Anteil an diesem gewaltigen Erfolg. Alle Organisationen der Partei und des Staates bewährten sich auf das höchste. Zahlreiche Helfer und Helferinnen standen im Dienste unserer Kriegsführung. Zu den Riesenorganisationen des Reichsarbeitsdienstes, der Organisation Todt, der SA. , des Reichsluftschutzbundes usw. kamen die nicht minder großen des Roten Kreuzes sowie der nationalsozialistischen Fürsorgeverbände. Das Kriegswinterhilfswerk 1939/40 ist ein Dokument einer sozialen Volksgemeinschaft, wie es etwas Ähnliches auf der Erde nicht gibt. Das Kriegswinterhilfswerk 1940/41 wird das kann heute schon erklärt werden diesen Eindruck nur verstärken. Allein auch die Arbeitsfront in der Heimat hat ungeheure Leistungen vollbracht. An der Spitze stehen hier die Millionenarmeen unserer Rüstungsarbeiter 372

und unseres Landvolkes und über allem die Millionenarmee der im Kriege tätigen Frau. Sofort nach Beendigung des Feldzuges im Westen habe ich neuerdings dieses Mal an England - den Wunsch gerichtet, den an sich sinnlosen Krieg zu beenden und Europa und seinen Bewohnern das weitere Leid eines solchen Kampfes zu ersparen. Die Antwort entsprach den Interessen derer, die sie gaben. Eine Welle von Wut und Empörung erfaßte die kapitalistischen Kriegsverdiener aller Demokratien. Der Gedanke an eine Völkerverständigung, die mit einem Schlage ihre Kriegs- und Rüstungsgeschäfte beendet haben würde, regte sie dermaßen auf, daß ihre britischen Hauptredner mit jenem Haß und Zorn den Gedanken einer Kriegsbeendigung abtaten, den zu allen Zeiten die Finanzgewaltigen dann kämpfen, wenn am heiligsten Gut, das sie auf dieser Welt besitzen, gerührt wird, nämlich an den Interessen ihres Kapitals. Und wenn sie heute ihren allmählich unruhig werdenden • Völkern versprechen, daß sie nach dem Kriege auch nicht abgeneigt seien, für so etwas wie Volksgemeinschaft einzutreten, oder sich um die Interessen der verelendeten eigenen. Massen zu kümmern, dann beweist das nur die Skrupellosigkeit dieser demokratischen Kriegsverbrecher, mit der sie wenigstens für die Zukunft etwas versprechen, was sie in der Vergangenheit nie gekannt haben, und in der Gegenwart nicht nur nicht kennen, sondern so hassen, daß sie schon deswegen Deutschland den Krieg erklärten. Damit findet nun der Krieg seine Fortsetzung bis zur Vernichtung dieser verantwortlichen Elemente. Daß die deutsche Wehrmacht gut ist, hat sie bewiesen, daß sie aber in den kommenden Monaten noch besser sein wird, ist unser Entschluß. Er wird mit fanatischer Gewissenhaftigkeit und mit unermüdlichem Fleiß verwirklicht. Das Jahr 1941 wird das deutsche Heer, die deutsche Marine und Luftwaffe in gewaltiger Verstärkung und in verbesserter Ausrüstung antreten sehen. Unter ihren Schlägen werden dann die letzten Phrasen der Kriegsverbrecher zusammenbrechen und damit endlich die Voraussetzungen eintreten für eine wirkliche Verständigung der Völker. Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen ! Ihr kennt die Geschichte unseres inneren Ringens. Auch 373

hier mußten erst gewisse Schichten beseitigt werden, ehe eine wirkliche Zusammenarbeit der Menschen in unserem Lande stattfinden konnte. Es ist nach außen leider nicht anders . Die demokratischen Kriegsinteressenten, die seit vielen Jahrzehnten die Welt in Unruhe versetzten und die Völker in immer neue Krisen stürzten, müssen vernichtet werden ! Es ist unser unerbittlicher Entschluß, dieses Gericht stattfinden zu lassen, auf daß Europa wieder seinen inneren Frieden findet. Was immer auch eintreten mag, Deutschland wird mit kühler Entschlossenheit alle Schritte vollziehen, die zur Erreichung dieses Zieles notwendig sind. Jede Macht, die von diesen Demokratien ißt, wird daran sterben. Wenn Herr Churchill und seine internationalen demokratischen Genossen heute erklären , daß sie ihre Welt verteidigen und daß ihre Welt neben der unserigen nicht sein kann, dann ist das nur ihr eigenes Unglück. Die deutsche Welt hat genau so wie die italienische das Zeitalter der Vorrechte einiger plutokratischer Kapitalisten überwunden und an ihre Stelle das Zeitalter des Volkes gesetzt. Wenn die Herren Churchill und ihr kapitalistischer Anhang nun erklären, in einer solchen Welt nicht leben zu können , dann werden sie dadurch nicht die deutsche Welt vernichten, sondern früher oder später ihre cigene stürzen, um auch dort den eigenen Völkern die Freiheit zu geben. Im Kampf der plutokratischen Vorrechte gegen nationalsozialistische Volksrechte werden die letzteren erfolgreich sein ! In diesem Glauben treten wir in das Jahr 1941 ein. An unserer Seite steht seit Anfang Juni dieses Jahres das faschistische Italien. Es ist genau so entschlossen, wie wir es sind, den von einer bornierten demokratischen Oberschicht dem italienischen Volke noch besonders erläuterten Krieg aufzunehmen und durchzuführen. Sein Kampf ist auch unser Kampf, seine Hoffnungen sind die unseren. Der Glaube der Kriegsmacher, durch einzelne Aktionen am Ausgang des Ringens etwas ändern zu können, ist kindisch. Herr Churchill hat schon eine große Anzahl von sogenannten „ Siegen" erzielt, die sich später noch immer als seine Mißerfolge herausstellten. Herr Churchill war ja auch der Mann , der plötzlich den unbeschränkten Luftkrieg als das große Geheimnis des britischen Sieges erfand. Dreieinhalb Monate lang

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hat dieser Verbrecher deutsche Städte durch Nachtangriffe wahllos mit Bomben bewerfen lassen, Brandplättchen auf Bauerndörfer geschüttet und - wie es die Bewohner der Reichshauptstadt wissen, besonders Lazarette als Ziele angegeben. Daß die deutsche Wehrmacht dreieinhalb Monate nicht antwortete, befestigte im Gehirn dieses Mannes die Meinung, er hätte nun endlich die Methode gefunden, in der er Deutschland überlegen sei und mit der die deutsche Wehrmacht ihm nicht antworten könnte. Ich habe dieser menschlichen Grausamkeit , die militärisch nur ein Unfug war, dreieinhalb Monate lang zugesehen . Allerdings immer wieder mit der Warnung, daß eines Tages die Vergeltung kommen würde. Die demokratischen Brandstifter hatten für diese Warnung nur ihr altbekanntes Gelächter übrig. Sie sprachen vom „,reizenden Krieg", der „,fröhlich stimme“ und „ zu dem man nur jeden beglückwünschen könne“. Sie brachten eingehende Schilderungen der Wirkung ihrer Bomben auf die deutsche Wirtschaft usw. Nun war die einzige Wirkung dieser Angriffe nur die sich allmählich steigernde Verbitterung im deutschen Volk, die Hoffnung, daß einmal die Vergeltung kommen würde, und bei der Führung der Entschluß , mit dieser einseitigen Kriegführung endlich Schluß zu machen. Im Monat Mai hat England mit seinen Angriffen gegen die Stadt Freiburg begonnen. Monatelang höhnte man seitdem in den Kreisen der britischen Kriegshetzer über die Unfähigkeit Deutschlands , etwas Ähnliches zu tun. Seit Mitte September wird ihnen nun wohl klar geworden sein, daß es nur Menschlichkeit gewesen ist, die uns so lange zurückhielt, die Churchillschen Verbrechen zu beantworten. Nun aber wird auch dieser Krieg geführt werden bis zur letzten Konsequenz, das heißt : so lange, bis die auch dafür verantwortlichen Verbrecher beseitigt sind. Und es ist keine Phrase, sondern blutiger Ernst, wenn wir versichern, daß auf jede Bombe zehn oder, wenn notwendig, hundert zurückgeworfen werden. So mögen sie auch heute wieder vorübergehend schon aus propagandistischen Gründen wie schon so oft von der „,Wendung des Kriegsglücks“ reden . Sie mögen sich aber eines merken : In diesem Kriege siegt nicht das Glück, sondern endlich einmal das Recht. Und das

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Recht ist auf der Seite der Völker, die um ihr bedrohtes Dasein kämpfen. Und der Kampf um dieses Dasein wird diese Völker zu den ungeheuersten Leistungen der Weltgeschichte anspornen. Wenn in den Demokratien die treibende Kraft für die Produktion der Gewinn ist, den einzelne Industrielle, Bankleute und bestochene Politiker einstecken , dann ist es im nationalsozialistischen Deutschland und im faschistischen Italien die Erkenntnis der Millionen Schaffenden, daß in diesem Krieg gegen sie gekämpft wird, daß die Demokratien, wenn sie jemals Sieger wären, mit der ganzen kapitalistischen Grausamkeit wüten würden, der diejenigen fähig sind, deren einziger Gott das Geld ist, die keine andere menschliche Regung kennen als die Sucht nach Gewinn, und die bereit sind, diesem Trieb jeden anderen edleren Gedanken ohne weiteres preiszugeben. Das nationalsozialistische Deutschland, das faschistische Italien und das mit uns verbündete Japan wissen, daß in diesem Krieg nicht um eine Staatsform gekämpft wird , nicht um irgendwelche internationalen Konstruktionen der Zukunft, sondern ausschließlich darum, ob diese Erde nur für die einen und nicht für die anderen da sein soll. Ein amerikanischer Politiker hat die geistvollen Begriffe geprägt, daß es im Grunde genommen eben der Versuch der Habenichtse sei, etwas zu bekommen. Uns kann das nur recht sein. Während sich die andere Welt anschickt, den Habenichtsen das wenige, das sie noch besitzen, so wie vor der Machtübernahme, wegzustehlen, treten wir der besitzenden Welt gegenüber mit dem Entschluß, den Habenichtsen die allgemeinen Menschenrechte zu erkämpfen und ihnen jenen Anteil am Leben sicherzustellen, den sie auf Grund dieses Rechtes beanspruchen können . Dieser Kampf ist nicht ein Angriff gegen die Rechte anderer Völker, sondern nur gegen die Anmaßung und Habgier einer dünnen kapitalistischen Oberschicht, die nicht einsehen will, daß die Zeit vorbei ist, in der das Gold die Welt regiert, daß im Gegenteil eine Zukunft anbricht, in der die Völker, das heißt, die Menschen, die bestimmende Kraft im Leben der Nationen sind. Diese Erkenntnis war es, die die nationalsozialistische Armee im vergangenen Jahr beflügelt hat. Sie wird ihr auch im kommenden Jahr den Sieg bereiten. In376

dem wir aber für dieses Glück der Völker kämpfen, glauben wir uns auch am ehesten den Segen der Vorsehung zu verdienen. Der Herrgott hat bisher unserem Kampf seine Zustimmung gegeben. Er wird uns - wenn wir treu und tapfer unsere Pflicht erfüllen auch in Zukunft nicht verlassen. 1. Januar 1941. Adolf Hitler.

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Im zweiten Kriegshalbjahr 1940 sind nach dem Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht 190 000 t Kriegsschiffs- und 3,9 Millionen BRT. Handelsschiffsraum versenkt worden. Uber 43 Millionen kg Sprengbomben in mehr als 2000 Angriffsunternehmungen wurden abgeworfen. Am 3. Januar begeben sich Abteilungen der deutschen Luftwaffe nach Italien, um an den Kämpfen am Mittelmeer teilzunehmen. Am 20. Januar trifft sich der Führer mit dem Duce. Am 8. Jahrestag der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus im Reich ergreift der Führer am 30. Januar 1941 im Berliner Sportpalast das Wort:

Rede am 30. Januar 1941 in Berlin

Meine deutschen Volksgenossen und -genossinnen ! Regierungswechsel hat es in der Geschichte schon oft gegeben, auch in der Geschichte unseres eigenen Volkes. Es ist aber sicher noch kein Wechsel einer Regierung von so tiefgreifenden Folgen begleitet gewesen wie der vor acht Jahren . Die Lage des Reiches war damals eine verzweifelte. Man hat uns nicht gerufen, in einem Augenblick die Führung der Nation zu übernehmen, da diese in einem großen Emporstieg begriffen zu sein schien , sondern man gab uns die Macht unter dem härtesten Zwang, den es geben konnte, nämlich unter dem Druck der Einsicht, daß an sich alles verloren war, und daß in den Augen der Bestgesinnten dies vielleicht noch ein letzter Versuch sein konnte, in den Augen Übelwollender aber damit endgültig auch die nationalsozialistische Bewegung zum Scheitern verdammt sein würde. In der Folge mußte die damalige Situation, wenn es nicht gelang, das deutsche Volk wie durch ein Wunder zu retten, einen katastrophalen Ausgang nehmen. Denn schon fünfzehn Jahre vorher war der Weg nach unten ein ununterbrochener. Allerdings war diese Situation selbst ja nur das Ergebnis des Weltkrieges und des Ausganges des Weltkrieges, unseres eigenen inneren politischen, moralischen und damit auch militärischen Zusammenbruchs. Es ist daher gerade an einem solchen Tage wichtig, uns wieder zurückzubesinnen auf die Ursache dieses ganzen nationalen Unglücks. Was war der Grund zum Weltkrieg ? Ich möchte das nicht auf das persönliche Gebiet schieben. Darüber ist zuviel bereits an Abhandlungen geschrieben worden. Amerikanische Doktoren haben im Auftrag des derzeitigen Präsidenten Roosevelt die Ursache des Weltkrieges untersucht und dabei festgestellt, daß es sich nicht um ein deutsches Verschulden handeln konnte. Persönlichkeiten spielen in so großen zeitgeschichtlichen Augenblicken nur dann eine Rolle, wenn sie wirklich als überragende Erscheinungen in den Bannkreis der 379

Umwelt treten. Das war damals nicht der Fall. Weder auf der deutschen noch auf der anderen Seite befanden sich Persönlichkeiten von überragendem Format. Es konnte also der Grund an sich gar nicht im Versagen oder auch nur im Wollen einzelner liegen, sondern die Ursachen waren tiefere. Keine Ursache zum damaligen Kriege konnte zunächst die deutsche Staatsform sein. Denn Deutschland war schon eine Demokratie, und zwar was für eine ! Streng kopiert nach den Vorbi dern des Auslandes, des Westens, eine Kompromißlösung zwischen Monarchie und parlamentarischer Demokratie, also sogenannte konstitutionelle Monarchie mit, praktisch parlamentarischer Führung. Dieser Staat also konnte in seiner Staatsform wirklich nicht die Ursache zum damaligen Krieg der Demokratien gegen das damalige Reich sein. Deutschland als politischer Faktor gesehen, der Welt gegenüber, konnte schon mehr Grund abgeben, denn nach jahrhundertelanger Zerrissenheit und damit gleichbedeutender Ohnmacht haben sich endlich die deutschen Stämme und Staaten, wenn auch mehr äußerlich gesehen, zusammengefügt zu einem neuen Staat, zu einem Reich, und haben damit in Europa naturgemäß ein neues Kraftelement dem sogenannten Gleichgewicht der Kräfte eingefügt, das verständlicherweise als Fremdkörper empfunden wurde. Noch zwingender war vielleicht die Abneigung gegenüber dem damaligen Reich als wirtschaftlichem Faktor. Während jahrhundertelang Deutschland seine wirtschaftliche Not zu beheben versuchte, indem es entweder die Menschen allmählich verhungern ließ oder sie zur Auswanderung zwang, begann das damalige Deutschland nunmehr steigend mit der Konsolidierung seiner politischen Macht sich auch zu einer wirtschaftlichen zu entwickeln , d. h. statt Menschen zu exportieren, Waren zu exportieren und sich damit die notwendigen Absatzmärkte auf der Welt sicherzustellen. Ein Vorgang , der, von unserem Standpunkt aus gesehen, natürlich und recht war, vom Standpunkt anderer allerdings als ein Eingriff in ihre heiligsten Domänen empfunden wurde. Und wir kommen dann gleich zu dem Staat, der diesen Eingriff als unerträglich empfand : England ! Dreihundert Jahre lang vordem hat England allmählich sein sogenanntes Weltreich gebildet. Nicht gebildet durch den 380

freien Willen oder durch die übereinstimmenden Kundgebungen der Absichten oder Anschauungen der Betroffenen, sondern dreihundert Jahre lang ist dieses Weltreich zusammengeschmiedet worden nur durch Gewalt. Krieg um Krieg wurde geführt, Volk um Volk wurde seiner Freiheit beraubt, Staat um Staat wurde zerbrochen, um endlich dieses Gebilde zu schaffen, das sich britisches Imperium heißt. Dabei war die Demokratie überall nur eine reine Maske. Hinter der Demokratie steht in Wirklichkeit die Völkerbeherrschung im großen und die Menschenunterdrückung und Knebelung im einzelnen. Dieser Staat kann es heute nicht wagen, seine Glieder wirklich abstimmen zu lassen, ob sie jetzt nach jahrhundertelanger Bearbeitung etwa bereit wären , freiwillig Glieder dieser Weltgemeinschaft zu sein. Im Gegenteil ! Ägyptische Nationalisten, indische Nationalisten , sie wandern zu Tausenden in die Kerker und in die Gefängnisse . Konzentrationslager sind nicht in Deutschland erfunden worden, sondern Engländer sind die genialen Erfinder dieser Idee. Sie haben mitgeholfen, durch derartige Institutionen anderen Völkern allmählich das Rückgrat zu zerbrechen, den nationalen Widerstand aufzulösen, ihn zu zermürben und endlich die Völker geneigt zu machen, dieses britische Joch der Demokratie zu übernehmen . Dabei war allerdings noch ein gewaltiges Mittel, das Mittel der Lüge, der Phrase und damit der Propaganda. Es gibt ein Sprichwort, das besagt, daß, wenn der Engländer von Gott spricht, er Kattun meint. Und es ist auch heute so. Wenn man bedenkt, wie fromm und gläubig nach außen hin Menschen tun, die eiskalten Herzens Volk um Volk in einen Kampf hineintreiben, der nur ihren materiellen Interessen dient, dann kann man nur sagen : Selten ist die menschliche Heuchelei zu einer solchen Höchstleistung gedichen, wie dies beim heutigen Engländer der Fall ist. Jedenfalls aber war das Ergebnis eines dreihundertjährigen blutbedeckten Weges, den die britische Geschichte zurücklegte, die Tatsache, daß 46 Millionen Engländer im Mutterlande heute rund ein Viertel der Erdoberfläche beherrschen, raummäßig und auch menschenmäßig, d . h . daß auf 46 Millionen Menschen rund 40 Millionen Quadratkilometer Raum kommen. Es ist das wichtig, meine Volksgenossen, daß wir das immer wieder in die Welt hinausschreien, weil unverschämte

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demokratische Lügner auftreten und behaupten, die sogenannten autoritären Staaten wollten die Welt erobern, während in Wirklichkeit die Welteroberer unsere alten Feinde sind. Dieses britische Weltreich hat auf dem Weg seiner Entstehung nur einen einzigen Strom von Blut und Tränen hinterlassen. Es beherrscht heute ohne Zweifel einen gewaltigen Teil der Erde. Allein, auch jetzt wird diese Weltbeherrschung nicht etwa nur durch die Macht einer Idee durchgeführt, sondern im wesentlichen durch die Macht der Gewalt und, soweit diese Gewalt nicht reicht, durch die Macht kapitalistischer oder wirtschaftlicher Interessen. Wenn wir uns dieses sonderbare Entstehen des britischen Weltreiches vor Augen halten, dann wird der Prozeß selbst nur verständlich durch die Tatsache des vollkommenen Ausscheidens des europäischen Kontinents als geschlossener Faktor dieser Entwicklung gegenüber. Und dieses Ausscheiden wurde vor allem dokumentiert durch das Ausscheiden des Deutschen Reiches. Dreihundert Jahre lang hat es ein Deutschland praktisch nicht gegeben. Während die Briten wohl von Gott redeten, aber ihre wirtschaftlichen Interessen im Auge hatten, hat das deutsche Volk aus einer Überspanntheit religiöse Streitfragen zu einer solchen Bedeutung erhoben, daß es dafür jahrhundertelang blutige Kriege führte, etwas, was mit die Voraussetzung war für die Möglichkeit der Entstehung des britischen Weltreiches. Denn in eben dem Maße, in dem die deutsche Nation ihre Kraft im Innern zu verbrauchen begann und allmählich praktisch damit auch als Machtfaktor nach außen ausschied, in eben dem Maß konnte selbstverständlich England, basierend auf dieser neu sich bildenden europäischen Umordnung, in aller Ruhe sein Weltreich zusammenräubern. Aber nicht nur Deutschland war in diesen drei Jahrhunderten praktisch ausgeschieden vom Wettbewerb auf dieser Erde. Das gleiche galt auch von Italien . Ähnliche Erscheinungen wie in Deutschland, dort weniger religiöser Art, dafür aber staatlicher Art, dynastischer Art. Und wieder aus anderen Gründen auch das Ausscheiden einer weiteren großen Nation in Ostasien, die ebenfalls seit nun fast vierhundert Jahren sich von der übrigen Welt allmählich abzusetzen begann und den eigenen Lebensraum nicht mehr als wesentlich beachtete und sich in eine freiwillige Zurückgezogenheit versenkte. 382

So entstand besonders in Europa eine Kräfteordnung, die England als sogenanntes Gleichgewicht der Kräfte bezeichnete, das heißt in Wirklichkeit eine Desorganisation des europäischen Kontinents zugunsten des britischen Inselreiches . Daher war es auch das Ziel der britischen Politik seit Jahrhunderten, diese Desorganisation aufrechtzuerhalten ; natürlich nicht unter dem Wort Desorganisation, sondern unter einem schöneren Wort wieder. Man spricht, wie gesagt, auch nicht von Kattun, sondern man sagt Gott . Man redet nicht von Desorganisation Europas, sondern man redet vom ,, Gleichgewicht der Kräfte". Und dieses sogenannte Gleichgewicht der Kräfte, das heißt die wirkliche innere Ohnmacht Europas, hat es England ermöglicht, immer wieder von Fall zu Fall und je nach Bedarf Staat gegen Staat auszuspielen und dadurch die europäischen Kräfte stets in inneren Kämpfen zu verzehren, um seinerseits nun in aller Ruhe in verhältnismäßig widerstandsarme Räume der übrigen Welt vorzustoßen. Und doch, wenn man heute noch spricht von einer Weltmacht England oder von England als Herrn der Welt, so ist das nur noch ein Wahn . England ist zunächst schon im Innern trotz seiner Welteroberung der sozial rückständigste Staat, den es wohl in Europa gibt ; sozial rückständig, das heißt, ein Staat, dessen gesamte Ausrichtung nach den Interessen einer verhältnismäßig kleinen und dünnen Oberschicht hin erfolgt und der mit dieser Oberschicht verbündeten jüdischen Genossenschaft. Die Interessen der breiten Massen spielen bei der Ausrichtung dieses Staates überhaupt keine Rolle. Auch hier behilft man sich mit Phrasen, man redet von Freiheit, man redet von Demokratie, man redet von den Errungenschaften eines liberalen Systems und versteht darunter doch nichts anderes als die Stabilisierung des Regimes einer Gesellschaftsschicht, die es möglich macht, dank ihres Kapitals die Presse in ihre Hand zu bekommen und zu organisieren und zu dirigieren und damit die öffentliche Meinung zu bilden . So. ist es möglich, daß in einem Staat, der über die größten Reichtümer der Erde verfügt, dem gigantische Lebensräume zur Verfügung stehen, der im gesamten gesehen kaum einen Menschen auf den Quadratkilometer besitzt, so ist es möglich, daß in einem so von der Natur gesegneten Gebilde Millionen 383

Menschen an diesen Segnungen keinerlei Anteil haben, sondern armseliger leben als die Menschen in irgendeinem unserer übervölkerten mitteleuropäischen Staaten. Das Land, das für einige wenige ein Paradies ist, ist für viele, das heißt für die Masse, in Wirklichkeit nur ein laufendes Elend. Elend in der Ernährung, Elend in der Kleidung, Elend vor allem in der Wohnung, Elend in der Sicherheit des Verdienstes , Elend in der gesamten sozialen Gesetzgebung. Und wenn heute plötzlich ein britischer Arbeitersekretär, der aber nebenbei als „,Oppositioneller" von Staats wegen bezahlt wird, wenn der nun auftritt und sagt : ,,England wird nach diesem Krieg, nach seinem Sieg, beginnen müssen, soziale Fragen in Angriff zu nehmen und soziale Probleme zu lösen ; wir werden uns auch um die breite Masse kümmern müssen“, - dann kann ich diesem Sekretär nur sagen : Das ist bei uns schon längst geschehen ! Es ist nur für uns interessant, weil es eine Bestätigung unserer Behauptung ist, daß England in Wirklichkeit das sozial rückständigste Land der Welt ist. So ist also zunächst nach innen gesehen dieser gigantische Reichtum nach außen eigentlich ein unfruchtbarer, wenn man von einigen wenigen Menschen absieht und die breite Masse zum Vergleich heranzieht. Aber auch nach außen ist diese Weltbeherrschung doch nur mehr ein Schein. Die Welt hat neue Zentren erhalten. Riesenstaaten sind entstanden, die von England weder angegriffen, ja nicht einmal bedroht werden können. Die ganze britische Weltbeherrschungsidee basiert noch darauf, immer wieder Fremde bekommen zu können, um gegen den Kontinent vorzugehen. Allein, außerhalb dieses europäischen Kontinents oder weit über diesen Kontinent hinaus sind große Staatengebilde entstanden. Und diese Staatengebilde sind überhaupt unangreifbar für England. Die britische Diplomatie kann höchstens durch ein geschicktes Lavieren, durch den Versuch des Ausspielens anderer Kräfte dort ihre Stellung zu halten versuchen. Das heißt also, sie muß schon jetzt versuchen, das sogenannte Gleichgewicht der Kräfte in Europa zu einem Gleichgewicht der Kräfte der Welt zu erheben, mit anderen Worten, Weltstaaten gegeneinander auszuspielen, um noch den Schein wenigstens einer Weltmacht aufrechtzuerhalten. In Europa selbst aber hat das Erwachen der Völker die so384

genannte Gleichgewichtstheorie, das heißt, das Prinzip der Desorganisation des Kontinents, bereits beseitigt. In diesen desorganisierten europäischen Kontinent ist die Volkwerdung und damit die Bildung des neuen Reiches, der deutschen Nation gestoßen. Und im Süden von uns die Italiens. Neue Elemente sind damit gekommen, die dieses Gleichgewicht der Kräfte als eine Chimäre erscheinen lassen. Es existiert nicht mehr. Und allerdings, darin sehen wir nun wirklich den tiefsten Grund zum Weltkrieg. Seit 1871, seit sich die deutschen Stämme zu organisieren begannen und unter der Führung eines genialen großen Staatsmannes wieder ein Reich bildeten, seit also die an sich schon langsam sich ankündigende nationale Wiedergeburt des deutschen Volkes die staatliche Einheit fand, seitdem begann England dieses neue Gebilde mit seinem Haß zu verfolgen. Schon 1871 , ja schon 1870, sofort nach der Schlacht von Sedan, begannen britische Zeitungen darauf hinzuweisen, daß dieses neue Gebilde für England schädlicher sei als etwa das alte Frankreich. Ja, man hatte erhofft - schon damals daß Preußen es gelingen könnte, vielleicht in einem langen Krieg Frankreich wieder zurückzuweisen. Aber man wollte nicht, daß etwa aus der preußischen Erhebung eine deutsche nationale Wiedergeburt oder gar ein neues Deutsches Reich entstehen würde. So kam jene Zeit seit 1871 bis 1914, in der England unentwegt gegen Deutschland zum Kriege hetzte, bei jeder Gelegenheit Deutschland anfeindete und anfehdete, bis endlich der Weltkrieg ausbrach, das Werk einer ganz kleinen Gruppe internationaler gewissenloser Strolche. Und England hat für diesen Weltkrieg, den es auch wieder nur führen konnte mit fremder Hilfe, die fremde Hilfe bekommen. Und es ist nun interessant, sich den ganzen Entwicklungsgang dieser britischen Weltmachtpolitik seit etwa vierhundert Jahren vorzustellen . Erst Kampf gegen Spanien mit Hilfe der Holländer, dann Kampf gegen die Holländer mit Hilfe anderer europäischer Staaten, darunter auch Frankreich, dann Kampf endlich gegen Frankreich mit Hilfe Europas, dann endlich Kampf gegen Deutschland mit Hilfe Europas und der zur Verfügung stehenden anderen Welt. Der Weltkrieg, der 1914 bis 1918 Europa erschütterte, war ausschließlich das gewollte Produkt britischer Staatskunst. Trotzdem 25 Freiheitskampf 1/11

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nun damals die ganze Welt gegen Deutschland mobilisiert worden war, ist Deutschland tatsächlich nicht besiegt worden . Wir können das heute ruhig aussprechen . Ich möchte nicht Kritiker der Vergangenheit sein dann , wenn ich eine Sache nicht besser gemacht habe. Heute aber kann ich als einer der geschichtlichen Männer , die eine Sache besser gemacht haben, auch die Vergangenheit kritisch betrachten und beurteilen . Und ich kann nur sagen : der Erfolg des Jahres 1918 ist das ausschließliche Ergebnis einer seltenen Anhäufung persönlicher Unfähigkeiten in der Führung unseres Volkes, einer einmaligen Anhäufung, die in der Geschichte weder früher bisher da war, noch in der Zukunft , das können die Herren glauben, sich wiederholen wird. Und trotzdem hat dieses Land und hat der deutsche Soldat über vier Jahre lang einem Ansturm einer feindlichen Welt standgehalten. Und er hätte ihr noch länger standgehalten, wenn nicht als weiteres Moment dazugekommen wäre die damals noch vorhandene Gläubigkeit des deutschen Volkes in die Ehrenhaftigkeit einer übrigen demokratischen Welt und ihrer Staatsmänner. Diese Gutgläubigkeit des deutschen Volkes, die von vielen damals bedauert wurde, hat einen furchtbaren geschichtlichen Lohn erhalten. Und wenn nun heute Engländer kommen und glauben, daß es genügt, die alten Propagandawalzen des Jahres 1917/18 wieder in das Grammophon einzulegen, um eine neue Wirkung zu erzielen, dann kann ich nur sagen: sie haben nichts vergessen, aber auch leider oder zu ihrem Unglück nichts gelernt ! Und darin unterscheiden sie sich nun vom deutschen Volk. Das deutsche Volk hat seitdem gelernt, und es hat aber auch nichts vergessen. Wir wollen dabei nicht kleinlich sein. In der Geschichte sind einzelne Wortbrüche in der Vergangenheit schon oft geschehen. Was aber im Jahre 1918, 1919, 1920, 1921 usw. stattfand, war nicht ein Wortbruch, sondern das waren Wortbrüche am laufenden Band ! Nicht ein Wortbruch, sondern kein Wort hat man gehalten ! Es ist eine große Nation noch nie so betrogen worden wie damals das deutsche Volk. Was hat man uns zugesichert, was hat man diesem gutgläubigen Volk versprochen - und was haben sie dann mit unserem Volke getan ! Es ausgeplündert und ausgepreßt. Man hat sich dabei eines fremden Staatsmannes bedient, eines Ame-

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rikaners, um eine größere Gläubigkeit beim deutschen Volk zu erzielen. Und vielleicht war das ja wohl auch die Ursache, warum das deutsche Volk auf diese ganzen Manöver hereinfiel. Allein, das ist daher auch in dieser Hinsicht nun immunisiert worden gegen alle ähnlichen Versuche der Zukunft. Das deutsche Volk hat Jahr für Jahr damals Gelegenheit gehabt, über die Ehrenhaftigkeit demokratischer Zusicherungen , Versprechungen, demokratischer Worte und demokratischer Staatsmänner nachzudenken und Vergleiche anzustellen und das praktisch am eigenen Leibe nun zu prüfen. Und aus dieser Zeit ist ja endlich die nationalsozialistische Bewegung hervorgegangen ! Wenn man nun sagt : ,,Warum haben Sie sich auf eine ganz

neue Ideologie gestürzt ?" Weil die alte jammervoll versagt hat. Nicht nur im Innern. Gott, die Demokratie war bei uns ein miserables Gebilde. Wenn so vierzig, fünfzig Parteien konkurrieren mit ihren gewaltigen Weltanschauungsinteressen , die vom Besitz, aus dem Niveau von Radfahrervereinigungen bis zum Hausbesitz usw. fortgehen, dann ist das schon an sich ein sehr schlechtes Bild . Aber davon ganz abgesehen wenn wir wenigstens für diese erbärmliche innerdemokratische Mißgestaltung unseres Lebens nach außen hin belohnt worden wären, dann könnte man noch sagen, gewiß , im Innern hat das Zeug ja versagt, aber nach außen, ihr habt doch wenigstens dafür eine anständige Behandlung bekommen. Im Innern war das ganze natürlich ein Witz , aber man hat euch wenigstens nach außen hin ernst genommen, man hat wenigstens so getan, als wollte man euch ernst nehmen. Man hat euch wenigstens etwas erfüllt von dem, was man euch versprach, wenn ihr brave Demokraten nach dem Vorbild der Wenn wenigstens das der Fall gewesen anderen sein wollt. wäre. Aber wen haben sie denn fünfzehn Jahre lang ausgeplündert, wen haben sie denn betrogen, wen haben sie denn erpreßt, wen haben sie denn ausgeschunden? Etwa den nationalsozialistischen Staat ? Die deutsche Demokratie ! Als ich 1918 nach Hause kam und den Winter 1918 auf 1919 nun so durchlebte, da wurde mir natürlich wie vielen anderen klar, daß von der vorhandenen politischen Welt in Deutschland eine Erneuerung nicht mehr erwartet werden. durfte. Und ich begann daher, wie so viele andere, zu suchen .

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Und es entstand die Konzeption, die später als Nationalsozialismus das deutsche Volk eroberte, ausgehend von einer Erkenntnis : die deutsche Nation ist gefallen , weil sie sich den Luxus erlaubte, ihre Kraft im Innern zu verbrauchen. Nach einem ewig gültigen Gesetz hat dieser Kräfteverbrauch im Innern ihre Kraft nach außen beseitigt. Sie hat dafür gehofft, die freundliche Sympathie der anderen zu erringen, und sie hat nichts kennengelernt als den nackten Egoismus grausamster, niederträchtigster Finanzinteressenten, die nun auszuplündern anfingen, wo etwas auszuplündern war. Man durfte nichts anderes erwarten. Aber nun, die Würfel waren gefallen. Eines schien mir klar zu sein: Jeder Wiederaufstieg konnte überhaupt nicht von außen seinen Anfang nehmen, sondern nur von innen. Erst mußte die deutsche Nation eine Konzeption erfahren ihres inneren politischen Kampfes, die es ermöglichte, die ganze Kraft Deutschlands wieder zusammenzufassen, und zwar vor allem die idealistische Kraft. Und diese idealistische Kraft, sie steckte, wie die Dinge lagen damals, ja nur in zwei Lagern, im sozialistischen und im nationalistischen. Gerade die beiden Lager, die sich auf das tödlichste befehdeten und am schärfsten bekämpften, diese beiden Lager mußten zusammengefügt werden zu einer neuen Einheit. Heute , meine Volksgenossen, da im Zeichen dieser Einigung Millionen und Millionen marschieren, scheint das so selbstverständlich zu sein. Im Jahre 1918 und 1919 erschien das als Ausgeburt einer kranken Phantasie. Man bemitleidete mich höchstens. Vielleicht aber, meine Volksgenossen, war das ein Glück! Hätte man mich damals ernst genommen, dann würde man mich wahrscheinlich vernichtet haben. Denn die Bewegung war ja viel zu klein, um einer solchen Vernichtung einen Widerstand entgegensetzen zu können. So war es vielleicht naturgewollt oder auch gottgewolltes Schicksal, daß man uns damals auslachte, verspottete und daß schon damals eine gewisse Propaganda sich über uns nur lustig machte und uns nur als einen Witz ansah. So gelang es allmählich, den ersten Keim und damit Kern einer neuen Volksgemeinschaft zu bilden in unserer Bewegung eine fast unglaubliche geschichtliche Erscheinung -, eingeleitet durch lauter unbekannte Menschen, Anhänger zu ge-

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winnen in erster Linie aus der breiten Masse, aus dem Volke selbst. Es ist nur in einem zweiten Staat dieser Prozeß bisher als gelungen anzusehen, in Italien, sonst bisher noch nirgends in Europa. In vielen Staaten sehen wir vielleicht einen Beginn. In einigen Demokratien, da erkennt man wohl die Bedeutung eines solchen Prozesses, und man glaubt nun, durch Schwindeleien ein ähnliches erreichen zu können. Man vergißt darüber aber vor allem immer eines : Eine solche Neugeburt eines Volkes ist wirklich ein wunderbarer Vorgang, ein Vorgang, der mehr Glauben voraussetzt als etwa sogenanntes abstraktes geistreichelndes Wissen. Und daß in den Jahren 1918 und 1919 und 1920 und 1921 allmählich dieser primitive Glaube der breiten Masse zuströmte, das bildete den ersten Kern unserer Bewegung, das ließ damals diese kleinen Menschen, die aus den Betrieben, aus den Fabriken, aus den Bergwerken, von den Bauernhöfen , von den Kontoren usw. kamen, das ließ diese kleinen Menschen glauben an ihre Zukunft, an die Zukunft dieser Idee, dieser Bewegung und an den späteren Sieg. Wir haben eine Erkenntnis damals vertreten : Wenn die deutsche Nation nicht ihre Stellung der Welt gegenüber repariert, d. h. wieder ein Machtfaktor wird, dann wird Deutschland tatsächlich in kurzer Zeit zwanzig Millionen Menschen weniger haben. Denn das konnte man ja ausrechnen : die Erwerbslosigkeit griff Jahr um Jahr um sich. Es kam damit erst recht die Ziellosigkeit und Planlosigkeit der nationalen Konzeptionen, der wirtschaftlichen Planungen. Der ewige Wechsel des Regimes verhinderte jede Voraussicht auf längere Zeiten. Projekte über zwei, drei Monate Dauer hatten keinen Sinn mehr, weil der Betreffende von vornherein wissen konnte, daß er in drei Monaten nicht mehr regieren würde. Der eine sagte: ,,Warum soll ich das wegräumen, was andere schlecht und der andere sagte : ,,Warum soll ich gemacht haben?" . etwas besser machen, damit sich ein anderer dann hier hineinsetzt." — Es wurde kein Grund mehr gefunden, überhaupt zu durchgreifenden wirklichen Lösungen zu schreiten. Damit aber mußte die nationale Ohnmacht zwangsläufig zunehmen, der wirtschaftliche Verfall sich ausdehnen, die Zahl der Erwerbslosen sich vergrößern , die Zahl der im Erwerbsleben Stehenden sich vermindern, die Belastung auf diesen Schul-

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tern immer noch mehr zu erhöhen, ihre Tragfähigkeit damit vermindern, und endlich mußte darüber ein Zusammenbruch kommen, dessen Ende nicht abzusehen war. Aber es war schon anzunehmen, daß die gemütvolle und humane Prophezeiung des großen französischen Demokraten Clemenceau, daß wir zwanzig Millionen Menschen zuviel hätten, daß diese Prophezeiung verwirklicht würde. So entstand demgegenüber damit das Programm einer Zusammenfassung der deutschen Kraft mit der Zielsetzung, unser Lebensrecht nach allen Seiten hin zu wahren. Wir haben damit einen Weg gewählt, der zwischen zwei Extremen lag. Vorerst waren wir einem Extrem schon verfallen, dem liberalen , individualistischen , das das Individuum in den Mittelpunkt nicht nur der Betrachtung, sondern auch des ganzen Handelns stellte. Auf der anderen Seite stand lockend vor unserem Volk die Theorie der Menschheit als universaler Begriff, die den einzelnen allein verpflichtet. Und zwischen diesen beiden Extremen stand nun unser Ideal : das Volk, in dem wir eine seelische und körperliche Gemeinschaft erblicken, die die Vorsehung gestaltet und damit gewollt hat, in die wir gesetzt sind und in der wir allein unser Dasein meistern können. Und wir haben nun bewußt alle unsere Gedanken diesem Ziele untergeordnet, die Interessen diesem Ziele angepaẞt, alle Maßnahmen in Übereinstimmung mit diesem Ziel gebracht. So entstand die nationalsozialistische Gedankenwelt, die eine Überwindung des 1 Individualismus darstellt, nicht etwa in dem Sinne, daß sie die individuelle Fähigkeit beschneidet oder die Initiative des einzelnen lähmt, sondern nur in dem Sinne, daß über der individuellen Freiheit und über jeder Initiative des einzelnen das gemeinsame Interesse steht, daß dieses gemeinsame Interesse das Regulierende, das Bestimmende, wenn notwendig das Hemmende, wenn notwendig aber auch das Befehlende ist. Damit begannen wir einen Kampf damals gegen alle, gegen die Anhänger des individualistischen Prinzips genau wie gegen die Anhänger des Menschheitsgedankens. Und in diesem Kampf haben wir in fünfzehn Jahren so allmählich die deutsche Nation erobert. Ich habe dabei immer die Auffassung vertreten, meine Mitbürger zu gewinnen. Und wenn diese Bewegung nach einem Jahr die ersten zehntausend Anhänger

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zählte und dann später immer wuchs, dann waren diese Anhänger ja doch Volksgenossen, die früher etwas anderes geglaubt hatten. In den Reihen meiner Partei marschierten ja doch nur Deutsche, die früher bei anderen Bewegungen waren. Hunderttausende Männer meiner SA., meiner 44 waren früher Kämpfer in anderen Organisationen gewesen. Das heißt, wir haben sie alle überzeugt und erobert, indem wir sie innerlich gewonnen haben. Es war der größte Seelenkampf, der je in unserer Geschichte vielleicht ausgefochten worden war. Denn ich konnte ja keinen zwingen, mit mir zu gehen, in meine Organisationen einzutreten ; sie alle mußten innerlich überzeugt werden, und nur aus ihrer inneren Überzeugung heraus haben sie dann die großen Opfer auf sich genommen. Dieser Kampf sollte wirklich mit dem Geist, d . h. mit der Kraft der Rede, des Wortes, der Schrift und damit der Überzeugung geführt werden. Und nur dort, wo ein böswilliger Gegner sagte : ,, Im Geiste kann ich euch nicht widerstehen, aber ich bin stärker als ihr. Und weil ich euch im Geiste nicht widerstehen kann, werde ich euch mit der Gewalt Widerstand leisten", nur dort allerdings, da habe ich als einstiger Frontsoldat auch die Antwort gewählt, die der Gewalt gegenüber allein am Platze ist: Gewalt gegen Gewalt! So entstand die streitende Bewegung, die mit dem Geiste focht, solange der andere bereit war, ebenfalls mit geistigen Waffen anzutreten, die aber auch nicht davor zurückschreckte, sofort auch an die Gewalt zu appellieren, sowie der andere seinerseits glaubte, mit der Gewalt den Geist töten zu können. Wir hatten dabei die Gegner, die uns auch nach außen immer entgegengetreten sind : Eine Verschmelzung aller international fühlenden , denkenden und handelnden Personen aus allen Lagern. Wir kennen die damaligen Koalitionen, die gegen uns antraten, und ich darf heute schon sagen: In diesem Geisteskampf sind wir ihrer überall Herr geworden, denn als ich endlich zur Macht gerufen wurde, da kam ich unter der Präsidentschaft des Generalfeldmarschalls von Hindenburg als Reichspräsidenten auf legalem Wege, infolge der stärksten Bewegung, die hinter mir stand, zur Macht ! Das heißt also : Die sogenannte nationalsozialistische Revolution hat in der Demokratie mit der Demokratie die Demokratie besiegt !

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Sie hat sich auf streng legalem Wege alle Machtmittel gesichert. Auch heute stehe ich vor Ihnen auf Grund des Mandats der deutschen Nation , und zwar eines Mandates, das umfassender ist, als es irgendein sogenannter demokratischer Staatsmann heute besitzt. Als ich nun 1933 zur Macht kam, war unser Weg klar vorgezeichnet. Er war im Innern genau bestimmt durch einen fünfzehnjährigen Kampf, der uns in tausend Kundgebungen dem deutschen Volke verpflichtet hatte. Und ich wäre ehrlos und würde verdienen, daß man mich steinigen würde, wenn ich auch nur einen Schritt von diesem Programm zurückgewichen wäre oder zurückweichen würde. Dieses Programm besagte, gesellschaftlich gesehen : Herstellung der deutschen Volksgemeinschaft, Uberwindung aller Klassen und Standesvorurteile, Erziehung des deutschen Menschen zur Gemeinschaft, wenn notwendig Brechung des Widerstandes derjenigen, die sich dieser Gemeinschaft nicht fügen wollen. Wirtschaftlich : Aufbau einer deutschen Nationalwirtschaft, die unter Anerkennung der Bedeutung der privaten Initiative doch das gesamte wirtschaftliche Leben dem allgemeinen Interesse unterstellt und unterordnet. Und, glauben Sie mir, auch hier ist eine andere Zielsetzung nicht mehr denkbar. In Zeiten, in denen die Völker gezwungen sind, auf den Schlachtfeldern zur Verteidigung ihrer Interessen anzutreten und dabei keine Ausnahme machen können zwischen solchen, die viel, oder solchen, die wenig zu vertreten haben, in solchen Zeitläuften sind wirtschaftliche Vorteile oder Vormachtstellungen zuungunsten der Interessen der Allgemeinheit nicht mehr aufrechtzuerhalten. Wie überall, so ging ich auch hier den Weg der Belehrung, der Erziehung, des langsamen Anpassens. Denn es war mein Stolz, diese Revolution durchzuführen, ohne daß in Deutschland auch nur eine Fensterscheibe zerstört wurde, eine Revolution, die zu den größten Umwälzungen, die jemals auf der Erde geschehen, führt, und die nicht das geringste zerstört, sondern nur allmählich alles umstellt, die Weiche um Weiche neu ausrichtet, bis endlich diese ganze große Gemeinschaft ihren neuen Weg gefunden hat. Das war unser Ziel. Und genau so war es auch außenpolitisch. Und hier habe ich

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ein Programm aufgestellt : Beseitigung von Versailles. Man soll heute in der anderen Welt nicht blöde tun, als ob das etwa ein Programm wäre, das ich im Jahre 1933 entdeckt hätte oder 1935 oder 1937. Die Herren hätten bloß über mich, statt daß sie ihr blödes Emigrantengeschwefel anhörten, einmal lesen sollen, was ich geschrieben habe, und zwar tausendmal geschrieben habe. Ofter hat es kein Mensch erklärt und kein Mensch niedergeschrieben, was er will, als ich es getan habe, und ich schrieb immer wieder : Beseitigung von Versailles. Und zwar nicht, weil wir uns das so in den Kopf setzten, sondern weil Versailles das größte Unrecht und die niederträchtigste Mißhandlung eines großen Volkes war, die je in der Geschichte stattfand, und weil ohne Beseitigung dieses Zwangsinstruments der deutschen Vernichtung jede Lebenserhaltung unseres Volkes unmöglich gewesen wäre. Mit diesem Programm bin ich im Jahre 1919 als Soldat noch aufgetreten und habe darüber zum ersten Male gesprochen, und dieses Programm habe ich nun als ein feierliches, verpflichtendes Gebot vor mir getragen die ganzen Jahre des Kampfes um die Macht. Und als ich zur Macht kam, da sagte ich mir nun nicht wie demokratische Politiker: Nun hat der Mohr seine Schuldigkeit getan, jetzt kann er gehen, sondern in dem Augenblick sagte ich mir : Ich danke Dir, mein Herrgott, daß Du mich jetzt dorthin gebracht hast, wo ich endlich mein Programm verwirklichen kann. Aber ich wollte auch hier dieses Programm nicht mit Gewalt verwirklichen, sondern ich habe geredet, was ein Mensch nur reden konnte. Meine Reichstagsreden, die nicht irgendein demokratischer Staatsmann wegschwindeln kann vor der Geschichte, die sind Zeugnis dafür. Was habe ich ihnen für Angebote gemacht ! Wie habe ich sie angebettelt, Vernunft anzunehmen und einem großen Volk nicht die Lebens- und Existenzmöglichkeiten zu beschneiden. Wie habe ich ihnen. nachgewiesen, daß das für sie selber gar keinen Zweck hat, keinen Nutzen in sich trägt und sinnlos ist, ja, ihnen selbst nur schadet ! Was habe ich in diesen langen Jahren alles getan, um ihnen den Weg zu einer Verständigung zu erleichtern ! Es wäre nie möglich gewesen, in dieses Wettrüsten zu kommen, wenn die anderen es nicht gewollt hätten. Ich habe ihnen Vorschläge unterbreitet. Aber es war doch so, daß jeder Vor393

schlag, der von mir bloß kam, sofort genügte, um eine gewisse jüdisch -internationale kapitalistische Clique sofort in Erregung zu versetzen, genau, meine Volksgenossen, wie bei uns früher in Deutschland selbst, wo auch jeder vernünftige Vorschlag von uns Nationalsozialisten schon primär abgelehnt wurde, weil er von uns kam. So war es auch hier. Meine Reichstagsrede vom 17. Mai 1933 und meine späteren Reden, meine zahllosen Kundgebungen in öffentlichen Versammlungen, alle meine Denkschriften, die ich damals verfertigte, sie sind beherrscht von dem einen Gedanken : unter allen Umständen einen Weg zu finden, die Revisionen dieses Vertrages friedlich durchzuführen. Und daß dieser Vertrag ein niederträchtiges Dokument war, das haben doch seine Verfasser am Ende selbst zugegeben, ja sie gaben sogar selbst zu, daß die Möglichkeit einer Revision offengehalten werden sollte. Sie haben dafür den Völkerbund bestimmt, das heißt also, sie haben den Bock zum Gärtner gemacht. Dieser Völkerbund, der auf der einen Seite dazu da war, zu verhindern, daß dieser Vertrag revidiert wurde, der sollte auf der anderen Seite dann wieder für seine Revision zuständig sein. Zunächst waren wir nicht im Völkerbund, und später war die deutsche Teilnahme im Grunde genommen nichts anderes als eine Ablieferung von jährlichen Zahlungen. Das war das einzige Positivum, das sich für Deutschland bemerkbar machte. Aber im übrigen war ja Deutschland noch eine Demokratie. Und diese Demokraten von Berlin haben doch gebettelt, sie rutschten doch in Genf buchstäblich vor diesem internationalen Forum auf den Knien und baten : Gebt uns die Revision, und die Revision !" Es war alles vergeblich. Ich habe als Nationalsozialist nach wenigen Monaten gesehen, daß vor diesem Forum nichts mehr zu gewinnen ist. Ich habe dann allerdings die Konsequenz gezogen. Denn ich muß schon sagen, unsere Gegner, die haben uns anscheinend auch immer verwechselt mit den Leuten, mit denen sie seit dem November 1918 zu tun hatten. Mit diesen Leuten hat weder das deutsche Volk, noch haben wir etwas gemein. Das war nicht Deutschland ! Das waren ein paar von Engländern und Franzosen und anderen Leuten ausgehaltene miserable Subjekte, die sie bezahlt haben. Das war aber nicht das

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# deutsche Volk! Das deutsche Volk hatte mit denen nichts zu tun. Und uns damit in Verbindung zu bringen, ist eine Beleidigung für uns ! Wenn man also glaubte, gegen uns dieselben Methoden anwenden zu können wie vor den Novembermännern, dann allerdings, da waren sie irre. Da redeten sie dann selbstverständlich an den Dingen vorbei. Das durften sie von uns nicht erwarten, daß wir etwa nach Genf gehen und hier dauernd betteln und Tritte empfangen und wieder betteln. Sie verwechseln da den einstigen deutschen Frontsoldaten mit den Verrätern des Jahres 1918. Diese Novembermänner, die konnten nicht anders handeln , als sich unterwerfen. Denn sie waren ja in den Fesseln, in den finanziellen Fesseln dieser anderen Welt gefangen. Wir aber, wir hatten vor dieser anderen Welt ja keinen Grund, uns ihr vielleicht zu unterwerfen ; oder bilden sich vielleicht wirklich Engländer ein, daß wir etwa einen Minderwertigkeitskomplex Engländern gegenüber hätten, die es notwendig haben, eine Welt zu mobilisieren gegen uns? Sie haben uns damals durch einen Schwindel und durch eine Lüge niedergezwungen. Aber die britischen Soldaten haben uns nicht niedergezwungen ! Und es hat auch in dem Feldzug noch nicht den Anschein gehabt, als ob sich da etwas geändert hätte. Für uns war es also klar und für mich, daß , wenn auf dem Wege der freiwilligen Abhandlung und Aushandlung in Genf nichts zu erreichen war und ist, daß wir uns dann von Genf entfernen. Ich habe mich in meinem Leben noch niemandem aufgedrängt. Wer mit mir nicht sprechen will, der braucht es nicht. Ich habe es noch viel weniger notwendig. Und hier sind fünfundachtzig Millionen Deutsche, und diese Deutschen brauchen es auch nicht, denn die haben eine gewaltige geschichtliche Vergangenheit. Die waren schon ein Weltreich, als England noch eine ganz kleine Insel war. Und etwas länger als dreihundert Jahre. Somit zwang man uns ja den Weg auf, den wir dann gegansind. Der Völkerbund , er hatte nur Hohn für uns übrig und Spott. Darauf entfernten wir uns. Die Abrüstungskonferenz: das gleiche. Darauf verließen wir sie. Und nun sind wir den Weg gegangen, den wir zwangsläufig gehen mußten, immer dabei besorgt, wenn irgend möglich doch zu einer Ver395

ständigung zu kommen. Und ich darf nur darauf hinweisen, daß es in einem Fall fast zu gelingen schien, nämlich mit Frankreich. Als die Saarabstimmung stattfand und das Saargebiet zurückkehrte, da haben wir auch die Konsequenzen gezogen, sehr schwere Konsequenzen. Ich habe damals für das deutsche Volk auf jede weitere Revision im Westen verzichtet. Die Franzosen haben das so als selbstverständlich hingenommen. Ich habe dem damaligen französischen Botschafter einmal erklärt: ,,Sie, das ist nicht so selbstverständlich, wie Sie sich das einbilden. Wir bringen hier um des Friedens willen ein Opfer. Wir bringen es, aber wir wollen dafür wenigstens dann auch den Frieden erhalten." Es ist aber die Rücksichtslosigkeit dieser kapitalistischen Plutokraten in diesen Ländern in kurzer Zeit doch immer wieder zum Durchbruch gekommen, gefördert durch Emigranten, die ein Bild der deutschen Lage gaben, das natürlich nur verrückt war, aber geglaubt wurde, weil es angenehm zu sein schien, und dann selbstverständlich befruchtet durch den jüdischen Haß . Diese Koalition von kapitalistischen Interessen einerseits, jüdischen Haßinstinkten und den Rachegelüsten der Emigranten hat es fertiggebracht, immer mehr die Welt zu umnebeln, mit Phrasen zu umgarnen und gegen das heutige Deutsche Reich genau so wieder aufzuputschen wie gegen das Reich vor uns. Damals sagten sie : gegen das kaiserliche Deutschland. Jetzt sagten sie: gegen das nationalsozialistische Deutschland. In Wirklichkeit also gegen das jeweilige Deutschland ! Nun allerdings war mein Entschluß auch feststehend : unter keinen Umständen von seinen Rechten etwas preisgeben ; denn man gibt hier nicht Theorien preis, sondern man gibt das Leben von Millionen Menschen in der Zukunft preis. Ich opfere nicht irgendeinen Programmpunkt eines Parteiprogramms, sondern man opfert in so einem Fall die Zukunft einer Rasse. Und dazu ist niemand berechtigt, außer er tritt vor ein Volk hin und sagt: Ich kann deine Interessen nicht mehr vertreten. Dann muß eben ein anderer kommen. Wir sind aber nicht zur Macht gekommen mit dem Programmpunkt: Wir sind bereit, Interessen der deutschen Nation preiszugeben, sondern ich bin gekommen mit dem Schwur : Ich gebe keine Interessen preis ! Es ist ja nicht so , meine Volksgenossen, als ob etwa das Preisgeben von Inter-

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essen in einem Jahr für alle Zeiten dann die Ruhe bringen würde. Wir haben das am alten Deutschen Reich gesehen. Das hat angefangen mit der Preisgabe von westlichen Reichsprovinzen und ging weiter und weiter. Und jedes Jahrzehnt hat neue Preisgaben gefordert, bis endlich Deutschland zertrümmert war und dann diese jahrhundertelange Ohnmacht über unser Volk kam. Ich bin demgegenüber entschlossen, von vornherein nicht einen Schritt zurückzuweichen !

Als ich daher sah, daß in England die alten Kriegshetzer des Weltkrieges ihre verbrecherische Tätigkeit wieder aufnahmen, als die Herren Churchill und Eden und Duff Cooper und Hore Belisha usw. und Vansittard, unser großer alter Freund, und dann Chamberlain und Halifax, als diese alten Männer nun genau wie damals wieder mit ihrer Hetze begannen, da war ich mir darüber klar, daß es den Leuten nicht darum zu tun war, eine gerechte Verständigung mit Deutschland zu finden, sondern daß sie wieder glaubten, auf eine billige Weise, und zwar je schneller um so leichter, Deutschland niederbrechen zu können. Was dann geschah, das wissen Sie nun, meine Volksgenossen. In diesen Jahren, von 1934 angefangen, habe ich nun gerüstet. Als ich im Reichstag, 1939 im September , das Ausmaß der deutschen Rüstung bekanntgab, da hat diese andere Welt das nicht geglaubt. Verständlich —, denn wer selbst nur vom Bluff lebt, glaubt auch beim anderen nur an Bluff! Aber wir haben das auch im Innern schon erlebt. Auch hier haben meine Gegner mir nie etwas geglaubt. Wenn man sagt, daß der Prophet im eigenen Lande nichts gilt, dann möchte ich das dahin erweitern, daß seine Prophezeiungen nichts gelten. Das war bei mir immer so der Fall . Und jetzt geht es über unser eigenes Land hinaus. Wir erleben genau das gleiche, meine nationalsozialistischen Mitkämpfer, was wir im Inneren erlebten. Jede Prophezeiung von uns, die wurde ausgelacht, jede Erklärung wurde als lächerlich hingestellt, jedes Zukunftsbild als eine phantastische Schimäre gekennzeichnet und gebrandmarkt. Man hat über uns nur mit Spott und mit Lachen geurteilt. Ich kann nun nur dieser Welt sagen : Ich habe doch gerüstet, und zwar sehr gerüstet. Das deutsche Volk weiß es ja heute. Es weiß aber noch lange nicht alles. Es ist auch

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nicht notwendig. Es ist aber auch gar nicht notwendig, daß bei uns alles gesagt wird. Entscheidend ist, daß alles geschehen ist ! Wir haben von den anderen nichts gefordert. Als Frankreich in diesen Krieg eintrat, da hatte es überhaupt keinen Grund. Es war einfach die Lust, wieder gegen Deutschland zu kämpfen. Allerdings sie sagten : ,, Wir wollen das Rheinland ! Wir wollen selbstverständlich jetzt Deutschland zersplittern ! Wir wollen wieder die Ostmark wegreißen, wir wollen Deutschland auflösen !" Man hat sich in förmliche Phantasien der Vernichtung unseres Reiches hineingelebt, die ganz unwirklich sind im 20. Jahrhundert, im Jahrhundert des Nationalitätengedankens. Kindisch einfach das alles ! Und England ? Ich habe England die Hand hingehalten, noch und noch. Es war geradezu mein Programmpunkt, mit dem englischen Volk zu einer Verständigung zu kommen. Wir hatten auch gar keinen Streitpunkt, überhaupt nichts. Es war ein einziger Punkt : Rückgabe der deutschen Kolonien, und dabei sagte ich : Das wollen wir einmal aushandeln . Auch die Zeit, ich setzte gar keine Zeit fest. Für England sind sie zwecklos. die Kolonien. Sie haben 40 Millionen Quadratkilometer, was machen sie damit? Gar nichts. Es ist nur der Geiz von alten Wucherern, die etwas besitzen und es nicht hergeben wollen, krankhafte Wesen, die sehen, daß ihr Nachbar nichts zu essen hat, selber das, was sie besitzen, nicht gebrauchen können, es ins Meer hineinschütten, wenn notwendig, aber krank werden bei dem Gedanken , sie könnten ihm etwas abgeben. Noch dazu, ich habe nichts verlangt, was den Engländern gehört hat, sondern nur das, was sie uns geraubt und gestohlen haben im Jahre 1918 und 1919, und zwar geraubt und gestohlen gegen die feierliche Zusicherung des Herrn amerikanischen Präsidenten Wilson ! Wir haben nichts von ihnen gefordert, haben nichts verlangt. Immer gab ich ihnen wieder die Hand, und trotzdem war alles vergeblich. Die Gründe sind uns klar: es ist eben doch die deutsche Einigung an sich. Sie hassen diesen Staat hier, ganz gleich, wie er aussieht, ob kaiserlich oder nationalsozialistisch, demokratisch oder autoritär. Das ist ganz gleichgültig. Und zweitens : sie hassen vor allem aber den sozialen Aufstieg dieses Reiches. Und hier, da verbünden sich wirklich Herrschsucht auf der einen Seite mit gemeinstem Egoismus auch nach innen. Wenn

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sie sagen heute : „ Mit dieser Welt können wir uns niemals verständigen", das ist die Welt des erwachenden sozialen Gewissens, mit der sie sich nicht verständigen können. Da kann ich diesen Herren herüben und drüben über dem Ozean nur cines sagen: diese Welt wird am Ende die erfolgreiche sein ! In allen Völkern wird das soziale Gewissen zu schlagen beginnen. Sie können Kriege führen für ihre kapitalistischen Interessen, aber die Kriege selbst werden letzten Endes die Wegbereiter sein der sozialen Erhebungen innerhalb der Völker. Es ist unmöglich , daß auf die Dauer Hunderte von Millionen Menschen nach den Interessen von wenigen einzelnen ausgerichtet werden. Auf die Dauer wird hier das größere Interesse der Menschheit über die Interessen dieser kleinen plutokratischen Geschäftemacher siegen. Wir haben Beweise dafür, daß es auch in den anderen Ländern auf diesem Gebiete heute bereits zu kriseln beginnt ; wenn englische Arbeiterführer jetzt plötzlich mit „ neuen“ sozialen Gedanken kommen, so abgedroschen und uralt, daß ich nur sagen kann : Legen Sie sie wieder in die Kiste zurück, das ist bereits abgelegtes Material von uns, schon längst überholt, meine Herren. Wenn Sie da wissen wollen, wie man so etwas macht, dann dürfen Sie nicht Programme nehmen, die bei uns in den achtziger oder neunziger Jahren etwa modern waren, sondern müssen Sie kommen und jetzt studieren bei uns, da können Sie etwas lernen, meine Herren, wie man das macht.. Aber immerhin, schon die Tatsache, daß man so etwas als Zielsetzung jetzt plötzlich angibt ! Ja, warum führen denn die Herren eigentlich Krieg? Erst sagten sie: Um den Nationalsozialismus zu bekämpfen, müssen die Völker der Welt verbluten und jetzt plötzlich holen sie aus ganz zuunterst liegenden Schubladen Programmpunkte unserer Vorvorgänger heraus. Weshalb denn das dann überhaupt ? Das hätten sie billiger haben können. Aber es ist nur der Beweis , daß sich auch dort die Völker zu regen beginnen. Oder wenn beispielsweise ein Sturm in England ausbricht, weil ein Oberst , glaube das heißt also, ich, oder General erklärt : „ In diesem Lande das sozialfortschrittliche England in diesem Lande kann man Offiziere aus unteren Schichten nicht gebrauchen, sondern Offiziere können nur aus den oberen Schichten geholt werden,

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die unteren taugen dazu nicht", da kann ich nur sagen : Sie regen sich auf? Weil der das gesagt hat ? Sie sollten sich aufregen, weil das nicht ist, aber doch nicht nur deshalb, weil einer das endlich ausspricht. Es ist interessant, daß keiner sich dabei darüber aufregt, daß es in Wirklichkeit so ist. Das heißt also, daß tatsächlich dort nur aus dieser obersten Schicht Menschen etwas werden können. Darüber sollten sie sich aufregen, doch nicht darüber, daß das einer jetzt dummerweise ausspricht im Kriege. Bei uns aber, wenn sie etwas lernen wollen, ist das schon längst behoben. Sie haben uns allerdings vor kurzem noch nachgewiesen, daß unsere Offiziere und Generale nichts taugen, weil sie alle zu jung sind und etwas angekränkelt vom nationalsozialistischen Gedankengut seien , also auch etwas etwa mit der breiten Masse zu tun haben. Unterdes hat ja die Entwicklung schon gezeigt, wo die besseren Generale sitzen, da drüben oder bei uns. Wenn der Krieg noch länger dauert, wird das ein großes Unglück für England sein. Denn man wird dann noch allerhand erleben. Plötzlich werden die Engländer überhaupt eine Kommission schicken, um unser Programm zu übernehmen. Das wird das Ende ihres ganzen Kampfes sein. Dieses soziale Deutschland ist es, was diese Clique, gemischt aus Juden und ihren Finanzleuten da drüben und ihren Geschäftemachern, am meisten haßt. Demgegenüber steht unsere Außenpolitik und unsere Innen- und unsere Wirtschaftspolitik eisern klar fest. Es gibt nur ein Ausrichtungsziel, das heißt : das Volk. Alle Wege, die wir betreten, müssen am Ende dort münden. Wir sind uns dabei darüber klar, daß, wenn man nicht alles zerstören will, man nur mit vielen, vielen Kompromissen, mit vielen Nachsichtigkeiten diesen Weg betreten, beschreiten und einhalten kann. Aber die Bewegung ist ja auch nicht nur eine zeitliche Erscheinung eines Mannes. Ich habe schon früher vor vielen Jahren im Kampf gesagt: Der Nationalsozialismus wird die kommenden tausend Jahre der deutschen Geschichte bestimmen. Er ist nicht mehr wegzudenken. Er wird erst dann vergehen, wenn seine Programmpunkte Selbstverständlichkeit geworden sind, früher nicht. Aber selbst im Kriege war noch die Möglichkeit einer Verständigung gegeben. Ich habe sofort nach dem Polenkrieg wieder die Hand gegeben. Ich habe gar nichts verlangt, weder 400

von Frankreich noch von England. Es war umsonst. Ich habe dann sofort nach dem Zusammenbruch im Westen wieder England die Hand hingestreckt. Es hat mich ein Gegeifer empfangen und ein Geschrei. Sie spuckten förmlich auf mich los. Sie waren entrüstet. Auch gut. Es ist alles umsonst. Die Finanzinteressen dieser Demokratien siegen über ihre wahren Volksinteressen ! Das Blut der Völker muß also wieder in den Dienst des Geldes dieser ganz kleinen Interessengruppe gestellt werden. So kam es zum ersten Kampf, und so wird nun dieser Kampf eben weitergehen. Ich darf aber doch zurückweisend schon eines sagen : schon das Jahr, das hinter uns liegt, und der letzte Teil des vorvergangenen Jahres haben praktisch diesen Krieg entschieden. Der Gegner, den sie zuerst im Osten gegen uns mobilisierten, wurde in wenigen Wochen beseitigt. Der Versuch, uns von Norwegen, von den Erzbasen, abzuschneiden und eine Angriffsbasis gegen Nordostdeutschland zu gewinnen, wurde in wenigen Wochen desgleichen erledigt. Der Versuch, über Holland und Belgien die Ruhrgrenze und Ruhrzone zu erreichen, brach nach wenigen Tagen zusammen. Frankreich ging den gleichen Weg. England wurde von dem Kontinent weggejagt. Ich lese einige Male jetzt so , daß die Engländer die Absicht haben, mit einer großen Offensive jetzt irgendwo zu beginnen. Ich hätte nur den einen Wunsch, wenn sie mir das vorher mitteilen wollten. Ich würde dann das Gebiet in Europa vorher räumen lassen, damit sie kommen. Ich würde sehr gerne ihnen die Schwierigkeiten der Landung ersparen, und wir würden uns dann wieder vorstellen und noch einmal aussprechen, und zwar mit der Sprache, die sie wohl allein verstehen ! Sie haben nun Hoffnungen, denn sie müssen Hoffnungen besitzen. Was erwarten sie sich nun? Wir stehen hier auf diesem Kontinent, und wo wir stehen, bringt uns niemand mehr weg ! Und wir haben bestimmte Basen geschaffen, und wir werden, wenn die Stunde kommt, zu den entscheidenden Schlägen ausholen. Und daß wir die Zeit dafür genützt haben, das werden die Herren in diesem Jahr geschichtlich zur Kenntnis nehmen. Auf was hoffen sie ? Auf andere Hilfe ? Auf Amerika ? Ich kann nur eines sagen: Wir haben jede Möglichkeit von vorn-

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herein einkalkuliert. Daß das deutsche Volk gegen das amerikanische Volk nichts hat, das ist jedem klar, der nicht bewußt die Klarheit verdrehen will und das Gegenteil behauptet. Deutschland hat noch niemals auf dem amerikanischen Kontinent Interessen vertreten, es sei denn, daß es mitgekämpft hat für die Freiheit dieses Kontinents ! Wenn Staaten dieses Kontinents nun versuchen, vielleicht in den europäischen Konflikt einzugreifen, dann wird nur noch schneller die Zielsetzung sich verändern. Es wird dann eben doch Europa sich verteidigen . Und man soll sich über eines keiner Täuschung hingeben : Wer glaubt : England helfen zu können , muß eines auf alle Fälle wissen : jedes Schiff, ob mit oder ohne Begleitung, das vor unsere Torpedorohre kommt, wird torpediert ! Wir sind in einem Kriege, den wir nicht gewollt haben. Im Gegenteil ! Ofter kann man dem anderen nicht die Hand hinhalten. Wenn aber diese Finanzhyänen den Kampf wollen und etwa das Ziel haben, die deutsche Nation auszurotten , dann werden sie ihre blauen Wunder erleben. Dieses Mal trifft man nicht auf ein ermattetes Deutschland wie im Weltkrieg, sondern dieses Mal stößt man auf ein in höchstem Grade mobilisiertes und kampffähiges und kampfentschlossenes Deutschland . Wenn man aber andere Hoffnungen hat, so kann ich nur sagen, ich verstehe sie nicht. Sie sagen: ,,Italien wird abfallen." Die Herren sollen ja nicht Revolutionen in Mailand erfinden. sondern sie sollen aufpassen, daß bei ihnen selbst keine Unruhen ausbrechen ! Das Verhältnis Deutschlands und Italiens wird überhaupt von diesen Staaten nur so gesehen, wie sie das selber meistens zu tun pflegen. Also, wenn bei den Demokratien einer dem anderen hilft, dann verlangt er dafür irgend etwas, Stützpunkte oder so irgend etwas das besetzt er dann. Als daher die Italiener Flugzeuggeschwader nach der Atlantikküste legten, da schrieben die englischen Zeitungen, daß die Italiener nun in unsere Kriegführung hineinreden und daß sie in der Zukunft auf dem Atlantik dafür einen Stützpunkt verlangen. Und jetzt, da wieder deutsche Geschwader in Sizilien sind, da sagen sie, daß Deutschland Sizilien wahrscheinlich jetzt beschlagnahmen wird. Die Herren können überzeugt sein : mit diesen Mätzchen , da kann man weder in Deutschland noch in Italien einen Menschen bewegen. Es

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zeigt nur die krankhafte Geistlosigkeit der Leute , die so etwas in England verzapfen. Und vor allem, es zeigt nur, daß sie den Sinn dieses Krieges nicht begreifen, den wir aber begreifen : Wo wir England schlagen können , werden wir es schlagen! Wenn sie aber in einigen Mißerfolgen unseres Partners jetzt bereits den Beweis ihres Sieges sehen, dann verstehe ich gerade die Engländer nicht. Die haben bisher in ihren eigenen Mißerfolgen immer nur den Beweis für ihren großen Sieg gesehen. Die Herren können der Überzeugung sein: Diese Rechnung ist eine Gesamtrechnung, und sie wird am Ende dieses Krieges beglichen werden, Punkt für Punkt, Quadratkilometer um Quadratkilometer. Da können sie überzeugt sein! Und noch etwas müssen sie der Überzeugung sein : Der Duce und ich, wir zwei sind weder Juden, noch sind wir Geschäftemacher. Wenn wir zwei uns die Hand geben, dann ist das der Handschlag von Männern , die eine Ehre besitzen. Das wird, hoffe ich, auch im Laufe dieses Jahres den Herren noch dämmern und klar werden. Vielleicht hoffen sie auch auf den Balkan. Ich würde auch darauf nicht viel geben, denn das eine ist sicher : Wo England in Erscheinung tritt, werden wir es angreifen, und wir sind stark genug dazu . Vielleicht haben sie die Hoffnung auf andere Staaten, die sie noch hereinziehen. Ich weiß es nicht, aber ich kann ihnen, meine Parteigenossen und Parteigenossinnen, die Sie mich nun seit so vielen Jahren kennen, als einen besorgten Mann, der immer vorausblickt, nur die eine Versicherung geben : Jede Möglichkeit, die überhaupt denkbar ist, haben wir nüchtern abgewogen und in Rechnung gesetzt. Am Ende steht unser Sieg ! Sie hoffen dann vielleicht noch etwas - nicht mehr so stark -- auf den Hunger. Wir haben unser Leben organisiert. Wir wußten von vornherein, daß es im Kriege einen Überfluß natürlich nicht geben kann. Aber verhungern wird das deutsche Volk niemals niemals ! Eher das englische ! Da können die Herren überzeugt séin. Rohstoffmangel ? Auch das haben wir alles vorhergesehen. Daher der Vierjahresplan ! Vielleicht ist das auch einigen Engländern schon zum Bewußtsein gekommen. 403

Es könnte nur eines dann noch sein: nämlich, daß sie wirklich glauben, durch ihre Lügen und Propaganda, durch ihre Phrasen das deutsche Volk noch einmal benebeln zu können . Und da kann ich nur sagen: sie hätten nicht so lange schlafen sollen ! Sie hätten sich ein klein wenig um die innere Entwicklung des deutschen Volkes wirklich kümmern sollen . So wie sie jetzt diese Idiotie unternahmen, das italienische Volk dem Duce entfremden zu wollen . -- ein britischer Lord steht auf und appelliert an das italienische Volk, daß es nicht mehr dem Duce, sondern Seiner Lordschaft folgen soll ! Es ist idiotisch, wenn man so einem Schafskopf so etwas überhaupt glauben soll. Dann steht wieder ein anderer Lord auf und ermahnt das deutsche Volk, Seiner Lordschaft zu folgen und sich von mir abzuwenden. Ich kann diesen Männern nur sagen : das haben schon ganz andere in Deutschland versucht. Die haben eine Vorstellung von dem deutschen Volk, vom nationalsozialistischen Staat, von unserer Gemeinschaft, von der Armee unserer marschierenden Massen in unserem Volk! Die haben eine Ahnung von unserer Propaganda ! Sie haben sich, weil sie selbst anscheinend nicht so ganz überzeugt waren von der Tüchtigkeit ihrer Gedanken, ein paar Kräfte ausgeliehen aus Deutschland. Aber das sind gerade die Kräfte, die hier jammervoll versagt hatten, nämlich die Emigranten, die hier den kürzeren zogen. Das sind ihre Berater ! Wir sehen das sofort an den Pamphleten. Wir wissen genau das hat der gemacht, das hat der gemacht genau so blöde wie damals hier. Nur daß damals der Stempel ,,Vossische Zeitung" darauf stand, und jetzt steht „ Times " darauf oder so etwas. Und die Leute bilden sich ein, daß so eine alte, alte, alte Sache, die bei uns schon von der ,,Vossischen Zeitung" nicht mehr zog, jetzt wieder ziehen wird, wenn plötzlich von der ,,Times" oder vom ,,Daily Telegraph" irgend so was kommt. Es ist eine wirkliche Gehirnerweichung in diesen Demokratien ausgebrochen ! Sie können beruhigt sein: Das deutsche Volk wird alles das tun, was in seinem Interesse notwendig ist. Es wird seiner Führung folgen. Es weiß, daß seine Führung kein anderes Ziel hat. Es weiß , daß heute an der Spitze des Reiches kein Mann steht, der auch ein Aktienpaket in seiner Tasche hat, der andere Interessen verfolgt.

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Dieses deutsche Volk - das weiß ich, und ich bin so stolz darauf --- ist mit mir verschworen und geht durch dick und dünn. In diesem Volk ist jetzt wieder ein alter Geist lebendig geworden, der uns schon einmal lange Zeit begleitet hat : dieser Fanatismus der Bereitwilligkeit, alles auf uns zu nehmen ! Jeden Schlag, den wir empfangen, wir werden ihn mit Zins und Zinseszins zurückgeben ! Uns wird er nur härter machen ! Und was sie auch gegen uns mobilisieren. Und wenn die Welt voll Teufel wär' , es wird uns dann doch gelingen. Und wenn sie dann als letztes sagen : „ Ja, aber die Fehler, die sie machen!" - Gott, wer macht keine Fehler ? Ich habe heute früh gelesen, daß ein englischer Mister - ich weiß nicht, aus was --- aber durch ein Verfahren ausgerechnet hat, daß ich im vergangenen Jahre, also im Jahre 1940, sieben Fehler gemacht habe, sieben Fehler ! Der Mann hat sich geirrt, ich habe es nachgerechnet : ich habe nicht sieben Fehler gemacht, sondern 724. Aber ich habe weiter gerechnet : und meine Gegner haben 4385 000 Fehler gemacht ! Er kann mir das glauben ! Ich habe es genau nachgerechnet. Wir werden mit unseren Fehlern schon weiterkommen. Wenn wir in diesem Jahre soviele Fehler machen wie im vergangenen, und wenn ich soviele Fehler mache wie im vergangenen, dann werde ich am Ende dieses Jahres meinem Herrgott auf den Knien danken, daß er mich nur sieben Fehler hat machen lassen. Und wenn meine Gegner soviel Gescheites machen wie in diesem vergangenen Jahr , werde ich auch zufrieden sein. So gehen wir jetzt in das neue Jahr hinein mit einer gerüsteten Wehrmacht wie noch nie in unserer deutschen Geschichte. Zu Lande sind die Zahlen der Divisionen gewaltig vermehrt worden. Ihr Kampfwert wurde verbessert, die ungeheure einmalige Kriegserfahrung bei Führer und Mann verwertet und ausgewertet. Denn es ist gearbeitet worden und wird unentwegt gearbeitet. Die Ausrüstung ist verbessert, unsere Gegner werden sehen, wie sie verbessert wurde . Zur See wird in diesem Frühjahr der U-Boot- Krieg beginnen, und sie werden auch dort dann bemerken, daß wir nicht geschlafen haben in diesen sechzehn Monaten !

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Und die Luftwaffe wird desgleichen ihre Vorstellung besorgen. Und die gesamte Wehrmacht wird die Entscheidung so oder so erzwingen ! Unsere Produktion ist auf allen Gebieten eine gewaltig gesteigerte. Was andere planen, ist bei uns Wirklichkeit. Das deutsche Volk aber steht gefaßt hinter seiner Führung, im Vertrauen zu seiner Wehrmacht und bereit, das zu ertragen, was das Schicksal nun einmal von ihm fordert. Das Jahr 1941 wird, dessen bin ich überzeugt, das geschichtliche Jahr einer großen Neuordnung Europas sein ! Das Programm kann kein anderes sein als : Erschließung der Welt für alle, Brechung der Vorrechte einzelner, Brechung der Tyrannei gewisser Völker und besser noch ihrer finanziellen Machthaber. Und endlich wird dieses Jahr mithelfen, dann wirklich die Grundlagen für eine Völkerverständigung und damit eine Völkeraussöhnung zu sichern. Und nicht vermeiden möchte ich auch den Hinweis noch darauf, den ich schon einmal, nämlich am 1. September 1939 im Deutschen Reichstag tat, daß nämlich, wenn wirklich die andere Welt von dem Judentum in einen allgemeinen Krieg gestürzt würde, das Judentum damit seine Rolle in Europa ausgespielt haben wird ! Sie mögen auch heute noch lachen darüber, genau so, wie sie früher lachten über meine inneren Prophezeiungen. Die kommenden Monate und Jahre werden erweisen, daß ich auch hier richtig prophezeit hatte. Schon jetzt aber sehen wir, wie unsere Rassenerkenntnis Volk um Volk ergreift, und ich hoffe, daß auch die Völker, die heute noch in Feindschaft gegen uns stehen, eines Tages ihren gröBeren inneren Feind erkennen werden, und daß sie dann doch noch in eine große gemeinsame Front mit uns eintreten werden : die Front einer arischen Menschheit gegenüber der internationalen jüdischen Ausbeutung und Völkerverderbung ! Dieses Jahr, das seit dem 30. Januar nun hinter uns liegt, war das Jahr größter Erfolge, allerdings auch vieler Opfer. Wenn auch im gesamten die Zahl der Toten und der Verletzten klein ist gegenüber allen früheren Kriegen, so sind doch für jede einzelne Familie, die davon betroffen wurde, die Opfer schwer. Unsere ganze Zuneigung, unsere Liebe, 406

aber auch unsere Fürsorge gehört denen , die diese Opfer bringen mußten. Sie haben das erlitten, was Generationen vor uns immer auch bringen mußten. Opfer brachte aber auch sonst jeder einzelne Deutsche. Gearbeitet hat die Nation auf allen Gebieten, gearbeitet hat im Ersatz des Mannes vor allem die deutsche Frau. Es ist ein wunderbarer Gemeinschaftsgedanke, der unser Volk beherrscht. Daß dieser Gedanke in seiner ganzen Kraft uns im kommenden Jahr erhalten bleibe, das sei der Wunsch des heutigen Tages. Daß wir für diese Gemeinschaft arbeiten wollen, das sei unser Gelöbnis ! Daß wir im Dienst dieser Gemeinschaft den Sieg erringen, das ist unser Glaube und unsere Zuversicht ! Und daß der Herrgott in diesem Kampf des kommenden Jahres uns nicht verlassen möge, das soll unser Gebet sein !

Deutschland Sieg Heil !

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Am 14. Februar empfängt der Führer den jugoslawischen Ministerpräsidenten Zwetkowitsch und den Außenminister Cincar-Markowitsch. Am 17. Februar geben Bulgarien und die Türkei gegenseitige Friedenserklärungen ab. Damit wird die Hoffnung Englands auf Kriegsausweitung auch in diesem Teile Europas zunichte. Am 24. Februar spricht der Führer zum 21. Jahrestag der Verkündung des Parteiprogramms in München:

Rede am 24. Februar 1941 in München

Nationalsozialisten ! Parteigenossen und Parteigenossinnen ! Der 24. Februar ist für uns immer ein Tag ergriffener Erinnerung. Und mit Recht ! Denn an diesem Tag begann die Bewegung aus diesem Saal den staunenswerten Siegeszug, der sie an die Spitze des Reiches führte und damit zur Gestalterin des deutschen Schicksals machte.

Auch für mich bedeutet dieser Tag sehr viel. Es ist, glaube ich, sehr selten, daß ein Politiker 21 Jahre nach seinem ersten großen öffentlichen Auftreten vor die gleiche Gefolgschaft hintreten kann, um ihr dasselbe Programm zu widerholen, wie am ersten Tage, daß ein Mann 21 Jahre das gleiche predigen und auch das gleiche verwirklichen durfte, ohne sich auch nur einmal von seinem früheren Programm entfernen zu müssen.' Als wir im Jahre 1920 in diesem Saal zusammentraten, da erhob sich bei vielen die Frage : „ Ach, schon wieder eine neue Partei. Weshalb? Haben wir nicht genügend -Parteien?" Wenn die neue Bewegung wirklich nichts anderes hätte sein wollen als eine Fortsetzung und Vermehrung der alten Parteien, dann allerdings wäre dieser Einwand wohl zu Recht erhoben worden, denn Parteien gab es ja damals mehr als genug. Aber es war das doch etwas anderes als alle damaligen Parteigründungen. Es entstand eine Bewegung, die zum ersten Male erklärte, daß sie von vornherein nicht beabsichtige, die Interessen bestimmter einzelner Volksschichten zu vertreten. Keine Vertretung bürgerlicher oder proletarischer Interessen, keine Vertretung von Land oder Stadt, keine Vertretung katholischer, aber auch keine protestantischer Belange, keine Vertretung einzelner Länder, sondern eine Bewegung, die zum erstenmal in den Mittelpunkt all ihrer Gedanken das Wort ,,deutsches Volk" setzte. Sie war auch keine Klassenpartei insofern, als sie sich weder der rechten noch der linken Seite verschrieb, in die man damals die Nation zu trennen 409

versuchte, sondern hatte von Anfang an nur ein Ziel im Auge : das deutsche Volk in seiner Gesamtheit. Damit begann ein heldenhafter Kampf, der von Anfang an fast alles übrige gegen die Bewegung führen mußte und auch geführt hat. Aber in dieser Zielsetzung lag das Entscheidende , und daß ich heute nach 21 Jahren wieder vor Ihnen stehen kann, ist nur dieser Zielsetzung zu verdanken. Dieser klaren eindeutigen Zielsetzung, die die Bewegung nicht zur Dienerin einzelner bestimmt umgrenzter Interessen machte, sondern sie darüber hinweg zu einer einzigen Aufgabe erhob, dem deutschen Volke im gesamten zu dienen und seine Interessen über alle augenblicklichen Spaltungen hinweg wahrzunehmen. Wir standen damals mitten in einem großen Zusammenbruch. Versailles lastete drückend auf uns allen, und es war selbstverständlich, daß sich überall einzelne Menschen beklommenen Herzens aufmachten, um einen Weg zu suchen, der aus diesem namenlosen Unglück herausführen konnte. Die Ursachen dieses Zusammenbruchs wurden verschieden gesehen. Ohne Zweifel waren schwerste politische Fehler gemacht worden - nicht etwa nur in den Jahren des Krieges, sondern bereits viele Jahre vorher. Man sah das Ungewitter kommen. Man sah gewisse Hetzer in der Welt - und es sind die gleichen, die das Geschäft auch heute wieder besorgen, ganz Europa gegen Deutschland zu mobilisieren. Obwohl sich nun günstige Gelegenheiten geboten hätten, diesen Hetzern entgegenzutreten, und zwar rechtzeitig entgegenzutreten , haben die damaligen Reichsführungen hier politisch versagt. Auch seit Beginn des großen Krieges war die politische Führung nach innen und außen denkbar ungeschickt, psychologisch durch und durch fehlerhaft gewesen. Nur auf einem Gebiet darf man ihr keinen Vorwurf machen : den Krieg hatte sie nicht gewollt! Im Gegenteil - denn hätte sie den Krieg gewollt, dann würde sie sich sicherlich auf ihn anders vorbereitet und einen günstigeren Zeitpunkt gewählt haben. Nein, ihr größtes Verbrechen, wenn man einen Fehler so bezeichnen darf, war, daß sie nicht selbst die entscheidende Stunde fand und damit zu günstigerer Zeit handelte, obwohl sie doch wußte, daß der Krieg unabwendbar war.

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Es sind auch militärische Fehler gemacht worden, viele militärische Fehler, aber trotzdem bleibt eine Tatsache bestehen: Uber vier Jahre lang hat der deutsche Soldat als solcher unbesiegt dem Feind seine Stirn geboten ! Ein Heldenepos einmaliger Art hat sich in diesen vier Jahren abgespielt. Ganz gleich, wie groß unsere Siege heute sein mögen und immer wird wie groß die Siege der Zukunft sein werden das deutsche Volk mit andächtiger Rührung und tiefer Ergriffenheit auf diese große Zeit des Weltkrieges zurückblicken, da es vereinsamt und von aller Welt verlassen einen heroischen Kampf focht gegen eine ungeheure Übermacht der Zahl, gegen eine gewaltige Überlegenheit des Materials und Ibis ein Zusammenbruch eintrat, den trotzdem standhielt nicht die Front verschuldete , sondern der aus dem Verfall der Heimat kam. Damit kommen wir zum eigentlichen und entscheidendsten Grund, zur wirklichen Ursache des damaligen Zusammenbruchs. Das deutsche Volk lebte schon seit Jahrzehnten in einem sich vollziehenden inneren Zerfall. Es waren zwei Welten, in die die Nation damals auseinanderfiel . Sie sind uns alten Nationalsozialisten heute nur noch allzu bewußt, denn mit diesen Welten haben wir gerungen und gekämpft. Zwischen ihnen standen wir und aus ihnen heraus hat sich unsere Bewegung langsam geformt. Sie erinnern sich noch, meine alten Parteigenossen und -genossinnen, des damaligen Bildes des politischen Lebens, erinnern sich noch all der Plakate der zwei großen Begriffe, die miteinander stritten : Bürgertum auf der einen, Proletariat auf der anderen Seite, Nationalismus hier, Sozialismus dort zwischen diesen beiden eine Kluft, von der man behauptete, daß sie nie würde überbrückt werden können . Das bürgerliche nationalistische Ideal war eben nur bürgerlich, das sozialistische war nur marxistisch. Das bürgerliche Ideal war gesellschaftlich begrenzt, das marxistische international unbegrenzt. Im Grunde genommen aber waren beide Bewegungen bereits steril geworden. In der Zeit, in der ich zum erstenmal hier auftrat, konnte gar kein Vernünftiger damit rechnen, daß es hier zu einem klaren Sieg kommen würde. Und das war ja das Entscheidende. Wenn die Nation nicht endgültig zerfallen sollte, dann

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mußte aus diesem Kampf, wenn er schon unausbleiblich war, eine Seite als hundertprozentiger Sieger hervorgehen . Aber das war schon damals ausgeschlossen, denn die Bewegungen begannen sich bereits in sich selbst aufzulösen und zu zerspalten . Ihr Elan war längst verlorengegangen. Das Bürgertum spaltete sich auf in unzählige Parteien, Vereine, Grüppchen, Verbändchen, hinter ihnen Vertretungen von Stadt und Land, von Hausbesitz und Grundbesitz usw. - und auf der anderen Seite die sich ebenfalls immer mehr zersplitternden marxistischen Richtungen, Mehrheitssozialisten, Unabhängige Sozialisten, Kommunisten, Radikale Kommunisten, Kommunistische Arbeiterpartei, Syndikalisten usw. Wer kennt diese Gruppen . noch alle, die damals gegeneinander fochten? Jedes Plakat war eine Kampfansage, nicht nur gegen die gegnerische Welt, sondern oft auch gegen die eigene. Diese beiden Lager, die uns damals gegenübertraten, mußten auf die Dauer zur vollkommenen Auflösung unseres Volkskörpers im Innern führen und damit naturgemäß zum Verbrauch der ganzen deutschen Volkskraft. Ganz gleichgültig, ob innenpolitische oder außenpolitische , ob wirtschafts- oder machtpolitische Fragen zu entscheiden waren: Keine der großen Aufgaben der Zeit konnte gelöst werden ohne den gesamten und konzentrierten Krafteinsatz der Nation. Vor unseren Augen stand damals Versailles. Als ich hier in diesem Saale zum ersten Male auftrat, da war mein ganzes politisches Denken erfüllt von der Verpflichtung, gegen diese schandbarste Unterwerfung aller Zeiten zu protestieren und die Nation zum Kampf gegen sie aufzurufen. Außenpolitisch bedeutete dieses Diktat die vollkommene Wehrlosmachung und Rechtlosmachung der deutschen Nation. Gerade diese außenpolitische Lage zwang zu einer klaren Entscheidung. Das Schanddiktat war bestimmt, die deutsche Nation für ewige Zeiten zu versklaven. Man hat keine Begrenzung dieser Sklavenarbeit gesetzt, sondern man sagte von vornherein: ,,Wir wollen nicht festlegen, was ihr zu zahlen habt, weil wir selbst noch gar nicht wissen, was ihr zahlen könnt. Wir wollen daher das von Zeit zu Zeit immer wieder aufs neue festsetzen ; ihr verpflichtet euch nur von vornherein, 66 daß ihr alles das bezahlen werdet, was wir verlangen.'

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Das haben damalige deutsche Regierungen dann auch getan ! Die Erfüllung dieser Verpflichtung mußte Deutschland für ewige Zeiten zum Untergang bringen. Und wenn es ein Franzose aussprach, daß das Ziel eigentlich sein müßte, 20 Millionen Deutsche zu beseitigen - dann war das keineswegs Phantasie ! Es war damit tatsächlich die Zeit auszurechnen, in der die deutsche Nation zwanzig oder dreißig Millionen Menschen weniger zählen würde. Dieser schon rein wirtschaftlich gesehen unheilvollen Versklavung trat die deutsche Nation, nun in zwei große Heerlager zerspalten, entgegen. Beide hatten ganz andere Auffassungen, aber beide hofften auf Internationalismen. Die einen mehr auf intellektuelle Art, wie es ihnen entsprach, sie sagten : „ Wir glauben an das Weltgewissen, an die Weltgerechtigkeit; wir glauben an den Völkerbund in Genf." Die anderen waren etwas mehr proletarisch und sagten : „ Wir glauben an die internationale Solidarität" und so etwas ähnliches. Aber alle glaubten an irgend etwas, das außerhalb des eigenen Volkes lag. Eine sehr bequeme Methode, sich zu retten, indem man hofft, daß andere kommen, um einem zu helfen ! Demgegenüber vertrat die neue Bewegung eine Erkenntnis, die im Grunde genommen in einem einzigen Satz zusammenzufassen ist : „ Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott." Das ist nicht nur ein sehr frommer, sondern auch sehr gerechter Satz, weil man ja gar nicht annehmen kann, daß der liebe Gott dazu da sei, Menschen zu helfen, die zu feige oder zu faul sind, sich selbst zu helfen, daß also der liebe Gott eine Art Schwächeersatz für die Menschheit sei. Dazu ist er nicht da. Er hat zu allen Zeiten nur den gesegnet, der bereit war, sich selber zu wehren. Was aber von der Hilfe anderer zu erwarten ist, das haben wir ja erlebt. Da tritt ein amerikanischer Präsident auf und leistet uns einen feierlichen Schwur , daß wir das und das und das und das bekommen sollten, wenn wir die Waffen niederlegen würden. Die Waffen waren niedergelegt und der Schwur war gebrochen und vergessen. Die Herren sind sehr unwirsch geworden, wenn man sie daran erinnerte. Und so oft auch das demokratische Deutschland damals bat und winselte — es hat von gleichem Recht nicht eine Erleichterung bekommen war überhaupt keine Rede ! 413

Ich habe gerade in dieser Stadt meinen Kampf mit dem politischen Kampf gegen Versailles begonnen. Sie wissen es alle, meine Parteigenossen und Parteigenossinnen , wie oft ich gegen diesen Vertrag geredet habe. Ich habe diesen Vertrag studiert wie kaum ein zweiter. Ich habe diesen Vertrag auch nicht vergessen, bis heute noch nicht vergessen ! Der Vertrag konnte nicht beseitigt werden durch Demut oder Unterwerfung, sondern durch die Selbstbesinnung, durch die Kraft der deutschen Nation.

Die Zeit der harten damaligen Kämpfe hat zwangsläufig eine Auslese der Führerschaft mit sich gebracht. Wenn ich heute vor die Nation hintrete und die Garde derjenigen Männer sehe, die um mich stehen, dann ist das doch eine Sammlung von richtigen Männern - in Bayern würde man sagen, von Mannsbildern , die etwas repräsentieren. Wenn ich mir dagegen so die Kabinette meiner Gegner anschaue, dann kann ich nur sagen : nicht fähig, bei mir einen Block richtig zu führen. Diese harte Zeit hat eine Auslese geschaffen von erstklassigen Männern , mit denen man natürlich oft auch seine Sorge hatte - das ist ganz klar. Männer, die etwas taugen, sind knorrig und oft auch stachelig, und in normalen Zeiten muß man da manchmal besorgt sein, daß diese Stacheln nebeneinander — und nicht gegeneinander stehen. Aber im Augenblick, in dem Gefahren kommen, ist das eine Garde von entschlossenen Menschen. Diese Auslese, die beim Soldaten der Krieg mit sich bringt, der die wirklichen Führer in die Erscheinung treten läßt, diese Auslese läßt auch im politischen Leben erst der Kampf entstehen. Das war ein Ergebnis dieser langsamen Entwicklung, dieses ewigen Kampfes gegen Widerstände, daß wir allmählich eine Führung erhalten haben, mit der man heute alles wagen kann. Wenn ich mir nun demgegenüber die andere Welt ansehe, so muß ich sagen : sie hat dieses Wunder einfach verschlafen. Auch heute will sie es noch nicht einsehen. Sie wollen nicht einsehen, was wir sind, und wollen nicht einsehen, was sie geblieben sind, sie laufen herum wie manche Justitia mit verbundenen Augen. Sie lehnen vor allem das ab, was ihnen nicht paßt. Sie begreifen nicht, daß in Europa zwei Revolutionen etwas gewaltiges Neues geschaffen haben. Denn wir wissen, daß

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parallel unserer Revolution noch eine zweite gegangen war, in der die Machtübernahme viel früher zum Zuge kam als bei uns, die faschistische, daß auch diese Revolution zu gleichen Ergebnissen führte und daß zwischen unseren beiden Revolutionen eine absolute Identität nicht nur in der Zielsetzung, sondern auch im Wege besteht und darüber hinaus eine Freundschaft, die mehr als ein bloßes zweckbestimmtes Miteinandergehen. Auch das begreifen unsere Gegner noch nicht, daß, wenn ich einmal einen Mann als meinen Freund ansehe, ich dann zu diesem Manne stehe und mit dieser Haltung keine Handelsgeschäfte mache. Denn ich bin kein Demokrat, und ich bin daher auch kein Schieber. Ich bin auch kein Kriegsgewinnler, sondern ich bin ein Mann, der wünscht, daß man mir auch nach meinem Tode wenigstens die Gerechtigkeit zuteil werden läßt, daß mein ganzer Lebenskampf nur einem einzigen großen Ideal diente. Ich möchte deshalb auch auf diesem Gebiet keine Schwächen zeigen. Daher gibt es gar keinen Zweifel, daß der Bund, der die beiden Revolutionen, und besonders der Bund, der beide Männer miteinander verbindet, ein unlösbarer ist, und daß , wenn es einmal dem einen besser geht und dem anderen schlechter oder umgekehrt, dann der andere ihm immer beistehen wird. Außerdem aber ist es der gemeinsame Feind, den wir schlagen werden ! Es gab eine Zeit, da hat uns das faschistische Italien, das den gleichen Kampf führt wie wir, das auch genau so eingekerkert ist wie wir und das genau in derselben Überbesiedlung lebt und dem bisher ebensowenig Lebensanspruch zugebilligt wurde als uns, da hat dieses faschistische Italien für uns starke feindliche Kräfte gebunden. Zahlreiche britische Schiffe sind im Mittelmeer, zahlreiche britische Flugzeuge sind in den afrikanischen Kolonien festgehalten worden, auch zahlreiche Landstreitkräfte waren dort gebunden . Das war für uns sehr gut. Denn ich habe schon kürzlich gesagt : unser Kampf zur See kann ja jetzt erst beginnen. Der Grund liegt darin, daß wir zunächst mit unseren U- Booten die neuen Besatzungen schulen wollten für die neuen U-Boote, die nunmehr kommen. Daß sie jetzt zu kommen anfangen, daran soll man nicht zweifeln. Ich habe gerade vor zwei Stunden die Mitteilung des Oberbefehlshabers der Marine bekommen, daß

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soeben die Meldungen von Seestreitkräften und U-Booten eingelaufen sind, daß sie wieder 215 000 Tonnen versenkt haben. Davon die U-Boote allein 190 000 und darunter ein einziger Geleitzug, der gestern vernichtet wurde, mit 125 000 Tonnen . Die Herren werden sich aber von März und April ab dann auf ganz andere Sachen gefaßt machen müssen. Und sie werden dann schon sehen, ob wir den Winter wieder verschlafen oder die Zeit verwendet haben. In diesen langen Monaten vorher, wo wir mit so wenig Booten kämpften, hat Italien große feindliche Kräfte gebunden. Uns kann es jetzt gleich sein, ob unsere Stukas englische Schiffe in der Nordsee oder im Mittelmeer fassen können. Es ist in jedem Fall dasselbe . Das eine ist sicher : Wo Britannien den Kontinent berührt, werden wir ihm sofort entgegentreten, und wo britische Schiffe aufkreuzen, werden unsere U-Boote und Flugzeuge dagegen eingesetzt, bis die Stunde der Entscheidung kommt. So hat sich ähnlich wie in Deutschland nur noch in Italien eine Revolution vollzogen, die letzten Endes zum Neuaufbau einer Volksgemeinschaft führt, führen mußte und geführt hat. Auch damals haben wir lange Jahre hindurch Geduld üben müssen, und wenn meine Gegner heute glauben, mich mit der Zeit erschrecken zu können, da kann ich nur sagen : Ich habe warten gelernt, aber ich habe in der Zeit dieses Wartens noch nie gefaulenzt. Wir haben ja von 1923 zehn Jahre warten müssen, bis wir endlich zur Macht gekommen sind. Aber wir haben in diesen zehn Jahren das wissen Sie, meine alten Parteigenossen allerhand gearbeitet. Was haben wir geschaffen, was haben wir aufgerichtet ! Die Bewegung, die im Jahre 1933 antrat, war eine andere als die vom Jahre 1923. Wir haben die Zeit genützt. Deshalb erschrecken mich solche Drohungen nicht. Vor uns stand niemals etwa das Ziel : „ Am 1. März oder am 15. Juni oder am 7. September muß das und das gemacht sein." Das wissen bloß die Journalisten unserer Gegner. Sie haben dies auch früher schon gewußt. Sie sagten: ,,Wenn die Nationalsozialisten bis zum Oktober 1929 nicht zur Macht kommen, sind sie verloren." Wir waren nicht verloren ! Sie sagten: ,,Wenn die Nationalsozialisten jetzt nach der Septemberwahl 1930 nicht die Macht bekommen, ist der Nationalsozialismus erledigt." Er war nicht erledigt, obwohl wir nicht zur Macht gekommen sind ! - - Und

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sie sagten dann 1932 : „ Jetzt ist der Nationalsozialismus tot. Der Führer hat den Eintritt in die Regierung abgeschlagen . Er will keine Verantwortung. Er ist zu feige dazu . Das haben wir immer gesagt, wir wußten es, der Mann drückt sich vor der Verantwortung." Das also haben diese scharfsinnigen Genies , die jetzt in England sitzen - bei uns sind sie ja nicht mehr —, damals ganz genau gewußt. ― Dann sagten sie : „ Der 13. August ist der Wendepunkt. Der Nationalsozialismus ist erledigt." Es ist der 14. August gekommen, und der Nationalsozialismus war nicht erledigt ! - Einige Monate später mußten sie einen neuen Termin ansetzen. Und dann kam endlich der 30. Januar 1933. Und da sagten sie sofort : ,,Jetzt haben sie den Fehler gemacht. Jetzt sind sie in die Macht gegangen. In sechs Wochen sind sie jetzt fertig, drei Monate, höchstens drei Monate. Dann sind sie erledigt." Die sechs Wochen und die drei Monate sind vergangen, und wir waren nicht erledigt ! Und so haben sie immer neue Termine gesetzt, und im Kriege machen sie es jetzt genau so ! Warum auch nicht ? Es sind ja die gleichen Leute. Es sind die gleichen Propheten, die gleichen politischen Wünschelrutengänger, die bei uns schon so wunderbar die Zukunft prophezeiten und die jetzt als Hilfskräfte beim englischen Propagandaministerium und im englischen Auswärtigen Amt angestellt sind. Sie wissen immer ganz genau, an welchem Termin die Deutschen erledigt sind ! Wir haben das schon ein paarmal erlebt. Sie erinnern sich alle, was man sagte. Ich brauche nur auf den berühmten Ausspruch eines großen britischen Staatsmannes, den Sie in München von Angesicht kennen, Mister Chamberlain, hinweisen, der noch wenige Tage vor dem 9. April des vergangenen Jahres erklärte : ,, Gott sei Dank, er hat den Autobus versäumt.“ Und ich erinnere Sie an einen weiteren Mann ---- es war der englische Oberkommandierende —, der sagte: „ Ja, vor einigen Monaten, da hatte ich Angst, jetzt habe ich keine Angst mehr. Sie haben die Zeit versäumt, und außerdem: sie haben lauter junge Generale. Das ist ihr Fehler und das ist ihr Unglück. Uberhaupt, ihre ganze Führung ... Aber vor allem, sie haben die Zeit versäumt, jetzt ist es vorbei. " Wenige Wochen später hat dieser General seinen Abschied genommen. Wahrscheinlich war er selbst auch noch zu jung.. Und heute machen sie es genau so. Sie setzen immer Ter27 Freiheitskampf I/II

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mine. Im Herbst erklärten sie : ,,Wenn jetzt keine Landung kommt, ist alles in Ordnung. Im Frühjahr 1941 wird England die Offensive nach dem Festland tragen." Ich warte fortgesetzt auf die britische Offensive. Sie haben ihre Offensive woanders hin verlegt, und wir müssen ihnen jetzt leider dorthin nachlaufen, wo wir sie finden. Aber wir werden sie finden, wo immer sie auch hingehen ! Und wir werden sie aber auch dort treffen, wo der Schlag für sie am vernichtendsten sein wird ! Nun sind also seit damals 21 Jahre eines unentwegten Ringens der Bewegung vergangen . Nach langen 13 Jahren kamen wir zur Macht. Seitdem erleben wir diese Jahre der Vorbereitung nach außen und einer Riesenarbeit im Innern . Sie wissen, es ist dabei genau so, wie es bei der Partei war. Wir haben von der Welt nichts verlangt, als daß sie uns die gleichen Rechte gibt, genau wie wir im Innern die gleichen Rechte gefordert haben. Da forderten wir einst freies Versammlungsrecht, wie es die anderen auch besaßen, wir verlangten freies Rederecht, wir verlangten dieselben Rechte als parlamentarische Partei wie die anderen auch. Man hat uns das verweigert, man hat uns mit Terror verfolgt. Wir haben trotzdem unsere Organisation aufgebaut und haben uns endlich durchgesetzt ! Genau so trat ich auch vor die Welt. Ich habe gesagt : Ich will nichts, als was die anderen auch haben. Ich bin bereit, abzurüsten bis zum Letzten. Ich habe immer neue Vorschläge gemacht, man hat uns ausgelacht und abgelehnt, genau wie im Innern ! Ich wollte alles auf dem Verhandlungsweg, es kann ja auch gar nichts Besseres geben, als auf dem Verhandlungsweg die Ziele für ein Volk zu erreichen ; denn es kostet weniger und es spart vor allem Blut. Wer wird so wahnsinnig sein, mit Gewalt etwas nehmen zu wollen, was er mit der Vernunft bekommt ? Aber es gibt Dinge, die müssen Deutschland bleiben, weil wir leben wollen und weil die anderen nicht das Recht besitzen, uns dieses Leben zu beschneiden, weil es unmöglich ist, daß eine Nation, die an sich schon 38 Millionen Quadratkilometer besaß, einer anderen noch einmal 21/2 Millionen Quadratkilometer wegnimmt, und weil es für uns auch unerträglich ist, von diesen Völkern dauernd bevormundet zu werden und uns beispielsweise vorschreiben zu lassen, welche Wirtschaftspolitik wir betreiben sollen.

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Wir betreiben die Wirtschaftspolitik, die dem deutschen Volk nutzt. Ich rede auch den anderen nichts ein. Wenn andere sich auf Goldsäcke setzen wollen , sollen sie es tun . Aber wenn man sagt : „,Tun Sie es auch" so werde ich mich hüten, für die deutsche Arbeitskraft totes Gold zu kaufen . Ich kaufe für die deutsche Arbeitskraft Produkte des Lebens . Und das Ergebnis unserer Wirtschaftspolitik zeugt für uns und nicht für die Goldstandardmenschen ! Denn wir, die Armen , haben die Erwerbslosen weggebracht, weil wir diesem Wahnsinn nicht mehr huldigten , weil wir unser ganzes wirtschaftliches Leben nur als ein Produktionsproblem ansehen und nicht mehr als ein kapitalistisches. Allerdings, wir haben hinter unsere Wirtschaft auch die geordnete Kraft der Nation gestellt, die Disziplin des ganzen Volkes. Wir haben der Nation klargemacht, daß es ein Wahnsinn ist, im Innern wirtschaftliche Kriege zwischen einzelnen Ständen auszufechten und dabei gemeinsam zugrundezugehen. Freilich war dazu wieder notwendig eine allgemeine soziale Grundrichtung. Man kann heute keine Staaten mehr auf kapitalistischer Grundlage aufbauen. Auf die Dauer werden die Völker lebendig, und wenn Leute glauben, daß sie durch Kriege das Erwachen der Völker verhindern können ― im Gegenteil , sie werden es beschleunigen ! Diese Staaten werden in Finanzkatastrophen sinken, die die Grundlagen ihrer eigenen bisherigen Finanzpolitik vernichten werden. Aus diesem Krieg wird nicht der Goldstandard als Sieger hervorgehen, sondern die Nationalwirtschaften werden untereinander den für sie notwendigen Handel treiben. Ob das einigen Goldstandardbankiers der Welt paẞt oder nicht paßt, das ist gänzlich gleichgültig. Und wenn einige dieser Goldbankiers nun erklären : „ Wir dulden nicht, daß ihr mit diesem oder jenem Lande Handel treibt", das geht diese nichts an, und die Völker werden sich auch in der Zukunft verbitten, von einigen Bankiers Bestimmungen über ihre Handelspolitik entgegenzunehmen ! Sie werden die Handelspolitik betreiben, die für sie richtig ist. Wir können auf diesem Gebiet mit Ruhe in die Zukunft sehen. Deutschland ist ein ungeheurer Wirtschaftsfaktor, nicht nur als Produzent, sondern auch als Konsument. Wir haben

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einen großen Absatzmarkt ; aber wir suchen nicht nur Absatzmärkte, sondern wir sind dort auch der größte Käufer, während die westliche Welt auf der einen Seite von ihren Imperien leben und auf der anderen Seite aus ihren Imperien auch noch exportieren will. Das ist aber unmöglich, denn die Völker können auf die Dauer nicht einseitige Geschäfte machen. Sie wollen nicht nur kaufen, sondern sie müssen auch verkaufen. An diese Imperien aber können sie das nicht tun. Die Völker werden daher mit uns Handel treiben, gleichgültig, ob das einigen Bankiers paßt oder nicht. Wir machen deshalb unsere Wirtschaftspolitik nicht nach den Auffassungen oder Wünschen der Bankiers in Neuyork oder London, sondern die Wirtschaftspolitik Deutschlands wird ausschließlich nach den Interessen des deutschen Volkes gemacht ! Ich bin hier ein fanatischer Sozialist, der immer nur die Gesamtinteressen seines Volkes vor Augen sieht. Ich bin nicht der Knecht einiger internationaler Bankkonsortien, ich bin nicht irgendeiner kapitalistischen Gruppe verpflichtet. Ich bin aus dem deutschen Volk hervorgegangen ; meine Bewegung, unsere wegung ist eine deutsche Volksbewegung, und diesem deutschen Volk sind wir daher allein verpflichtet. Nur seine Interessen sind bestimmend für unsere Wirtschaftspolitik ! Davon werden wir nie abgehen. Wenn nun die andere Welt sagt : ,,Also dann Krieg!". dann kann ich nur sagen : ,,Gut ! Ich will ihn nicht, aber es kann der Frömmste nicht im Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. " Ich gehöre aber auch nicht zu denjenigen, die einen solchen Krieg kommen sehen und dann zu winseln beginnen. Ich habe geredet und getan, was ich konnte, Vorschläge und immer neue Vorschläge gemacht ; an England ebenso wie an Frankreich. Man hat sie immer nur mit Spott und Hohn abgelehnt und darüber gelacht. Als ich jedoch sah, daß die andere Seite die Auseinandersetzung will, habe ich allerdings das getan, was ich als Nationalsozialist und alter Kämpfer auch in der Partei früher tat : ich habe mir sofort das Abwehrinstrument gebaut. Und so wie ich in der Partei früher die Auffassung vertrat: es handelt sich nicht darum, daß wir immer nur stark genug sind, um Schläge des 420

anderen auszuhalten, sondern es ist notwendig, daß wir stark genug werden, Schläge sofort zu vergelten. So habe ich das militärische Instrument der Staatspolitik, die deutsche Wehrmacht, ebenfalls so ausgebaut, daß sie, wenn es schon nicht anders geht, Schläge auszuteilen vermag! Ein amerikanischer General hat vor wenigen Tagen erst vor dem Untersuchungsausschuß des amerikanischen Repräsen tantenhauses erklärt, Churchill habe ihm bereits 1936 persönlich versichert : „ Deutschland wird uns zu mächtig, es muß vernichtet werden, und ich werde alles tun, um diese Vernichtung einzuleiten." Ich habe etwas später zum ersten Male öffentlich vor diesem Mann und seiner Tätigkeit gewarnt. Ich wollte nicht die Nation vorzeitig in Unruhe versetzen und eine vielleicht doch noch mögliche Verständigung verschütten. Ich habe aber dann im selben Augenblick , in dem ich merkte, daß in England eine gewisse Clique - noch angefeuert durch das Judentum, das überall natürlich als Blasebalg dahintersteht ― zum Kriege fest entschlossen hetzt und treibt, alle Vorbereitungen getroffen, um die Nation zu rüsten. Und Sie, meine alten Parteigenossen, wissen auch, daß es kein Gerede ist, wenn ich einmal so etwas sage, sondern daß ich auch entsprechend handle. Wir haben gigantisch gearbeitet ! Was in diesen Jahren bei uns an Rüstung geschaffen wurde, ist wirklich das Stolzeste, was jemals die Welt gesehen hat ! Wenn nun eine andere Welt sagt : „ Wir machen jetzt das auch !", dann kann ich nur sagen : „ Machen Sie es, ich habe es bereits gemacht !" Vor allem aber : ,,Erzählen Sie mir keine Märchen. Ich bin Sachverständiger, Spezialist in Aufrüstungsangelegenheiten." Ich weiß ganz genau , was man aus Stahl machen kann und was aus Aluminium. Ich weiß, welche Leistung man aus den Menschen herausholen kann und welche nicht. Ihre Märchen imponieren mir gar nicht ! Für unsere Rüstung habe ich beizeiten die Kraft der deutschen Nation eingesetzt, und ich bin entschlossen, wenn notwendig, halb Europa noch dafür einzusetzen, und ich tue dies auch. Ich bin auf jede kommende Auseinandersetzung vorbereitet und ich sehe ihr daher mit Ruhe entgegen. Mögen die anderen ihr mit der gleichen Ruhe entgegensehen. Ich baue dabei auf die beste Wehrmacht der Welt, auf die beste Wehrmacht, die vor allem 421

auch die deutsche Nation je besessen hat. Sie ist zahlenmäßig stark, waffenmäßig aufs höchste gerüstet, führungsmäßig in einer besseren Verfassung als jemals zuvor. Wir haben ein junges Führerkorps, das zum größten Teil nicht nur kriegserprobt, sondern, ich darf wohl sagen, ruhmbedeckt ist. Wo wir hinblicken, sehen wir heute eine Garde ausgewählter Männer, denen die deutschen Soldaten in die Hand gegeben sind . Und diese Männer führen wieder Soldaten, die die bestausgebildeten der Welt sind, mit der besten Waffe, die es zur Zeit auf der Erde gibt. Und hinter diesen Soldaten und ihrer Führung steht die deutsche Nation, das ganze deutsche Volk. Und inmitten dieses Volkes und als ihr Kern diese nationalsozialistische Bewegung, die vor 21 Jahren aus diesem Saal hier ihren Ausgang nahm, diese Bewegung, die selbst wieder eine der besten Organisationen ist, wie sie die anderen demokratischen Länder nicht besitzen, und die ihr Gegenstück nur noch im Faschismus findet. Volk und Wehrmacht, Partei und Staat - sie sind heute eine unlösbare Einheit. Keine Macht der Welt kann dies Gefüge mehr lockern . Und nur Narren können sich einbilden, daß sich etwa das Jahr 1918 wiederholen könnte. Wir haben das einst bei unseren Demokraten im Innern kennengelernt. Auch sie haben immer Hoffnungen gehabt, Hoffnungen auf innere Zersplitterung, Auflösung und Bruderkrieg. Heute ist es wieder genau so. Sie sagen : ,,In sechs Wochen ist die Revolution in Deutschland!" Sie wissen nicht, wer eigentlich die Revolution machen will. Die Revolutionäre sind nämlich nicht bei uns, die ,,Revolutionäre" Thomas Mann und ähnliche solche Leute sind in England. Manche sind schon wieder von England nach Amerika abgereist, denn auch England liegt ihnen schon zu nahe dem kommenden Operationsgebiet ihrer ,,Revolution ". Sie legen also ihr Hauptquartier weit weg von ihrem künftigen Schlachtfelde. Aber immerhin behaupten sie, die Revolution werde kommen. Wer sie macht - das weiß ich nicht, wie sie gemacht wird weiß ich auch nicht ; nur eines weiß ich : daß es in Deutschland höchstens ein paar Narren geben kann, die an eine Revolution denken, die aber sitzen alle hinter Schloß und Riegel. Dann sagen sie: ,,Der Winter, ,General Winter' kommt und wird Deutschland niederzwingen !" Ach, das deutsche Volk ist

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ziemlich winterfest. Wir haben in der deutschen Geschichte, ich weiß nicht, wieviel tausend, zehntausend Winter überstanden. Wir werden diesen Winter auch schon überstehen ! Dann erklären sie : „ Der Hunger wird kommen.“ Da haben wir vorgesorgt. Wir kennen die menschenfreundlichen Empfindungen unserer anglikanischen Gegner. Wir haben uns vorgesehen. Ich glaube, daß der Hunger eher dort hinkommt als zu uns . Dann wieder sagen sie : „ Die Zeit an sich wirkt.“ Die Zeit aber hilft nur dem, der arbeitet. Und fleißiger als wir arbeitet niemand, das kann ich diesen Leuten versichern. Alle diese vagen Hoffnungen, die sie sich da aufbauen, sind lächerlich und geradezu kindisch . Grundsätzlich möchte ich " dazu noch eines sagen : Das deutsche Volk hat eine Entwicklung von vielen Tausenden von Jahren hinter sich. Zweitausend Jahre hindurch kennen wir seine Geschichte. Tausend Jahre lang gibt es ein Deutsches Reich, und zwar ein Reich, das wirklich nur Deutsche umfaßt. In diesen Zeiten hat unser Volk die unerhörtesten Schicksalsschläge überstanden. Es wird auch all das überstehen, was die Gegenwart oder die Zukunft ihm bringen. Ja, sogar noch viel besser, weil ich mir nämlich einbilde, daß es wohl schon immer ein deutsches Volk gegeben hat und seit über tausend Jahren ein Deutsches Reich, daß es aber niemals die deutsche Einigkeit gegeben hat, daß es niemals das gab, was wir heute besitzen, eine geschlossene Organisation unseres Volkes, und daß es auch nicht immer die Führung gegeben hat, die das deutsche Volk heute besitzt. Und da kann ich meinen Gegnern bei aller Bescheidenheit noch eines sagen: Ich habe es schon mit vielen demokratischen Gegnern aufgenommen. Bisher bin ich immer noch als Sieger aus diesem Kampf hervorgegangen . Ich glaube, auch dieser Kampf findet nicht unter anderen Verhältnissen statt, d. h. das Verhältnis — die Größenordnung ist die gleiche wie bisher. Ich bin jedenfalls der Vorsehung dankbar, daß , nachdem dieser Kampf schon unausbleiblich war, sie ihn noch zu meinen Lebzeiten ausbrechen ließ und zu einer Zeit, zu der ich mich noch frisch und rüstig fühle. Und gerade jetzt fühle ich mich wieder so frisch ! Es kommt der Frühling, der Frühling, den wir alle begrüßen. Es kommt wieder die Zeit, in der man die Kräfte messen kann ; und ich weiß, daß bei aller- Einsicht

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in die furchtbare Härte des Kampfes in diesem Augenblick Millionen deutsche Soldaten genau so denken. Wir haben jetzt ein Jahr unvorstellbarer Erfolge hinter uns, auch schwerer Opfer, wenn auch nicht im ganzen gesehen , so doch im einzelnen . Wir wissen aber, daß uns diese Erfolge nicht geschenkt worden sind , sondern daß unzählige deutsche Männer zunächst an der Front in höchster Tapferkeit ihr Leben einsetzten und auch jetzt unentwegt einsetzen. Was so viele unserer Männer in unseren Regimentern leisten, in unseren Panzern, in unseren Flugzeugen, auf unseren U- Booten, auf unseren Schiffen und überall sonst in unseren Formationen, ist etwas Einmaliges. Es hat noch niemals bessere und noch niemals tapferere Soldaten gegeben ! Wir Nationalsozialisten sind besonders stolz auf sie, denn wir sind ja selbst nichts anderes als eine einstige alte Frontpartei, die Frontpartei des Weltkrieges . Von dort sind wir einst zurückgekommen, Ingrimm im Herzen, wuterfüllt und zugleich mit Gram belastet, die Schande empfindend, die man unserem tapferen Volke damals angetan hat. Wir, die wir dieses ganze Ringen des Weltkrieges mitmachten, wissen ja am allerbesten , was unsere Soldaten heute leisten ; und ich kann von diesem Platz aus ihnen allen nur das eine sagen : Unsere Herzen, die Herzen aller alten Nationalsozialisten sind bei euch; es sind die Herzen von lauter Kämpfern. Wieviele sind unter uns, die selbst zerschossen sind aus dem großen Kriege. Wieviele, die verwundet waren, wieviele, die ihn sonst mitmachten. Sie haben alle brennenden Herzens die Etappen verfolgt, die unsere Armeen in diesem Jahr zurücklegten. Jeder einzelne Ort er hat ihnen so viel gesagt. Es war für sie eine ungeheure Genugtuung, jetzt das verwirklicht zu sehen, wofür sie damals unter einer schrecklichen Ungunst jahrelang Blut um Blut hingegeben haben und was sie leider doch nicht erreichen konnten. Sie sind so stolz auf ihre Söhne heute, auf die jungen Soldaten des Dritten Reiches. Niemand kann ihnen das besser sagen als die Partei dieser alten Kämpfer, die selber einst vom großen Krieg zurückkehrten, die Schmach der Heimat nicht erdulden wollten und sofort im Innern einen neuen Krieg anfingen — den Krieg gegen die Zerstörer unseres Vaterlandes und unserer Heimat. So stehen wir Nationalsozialisten jetzt vor einem neuen

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Kampfjahr. Wir wissen alle, daß es große Entscheidungen bringen wird. Wir sehen mit einer unerschütterlichen Zuversicht in die Zukunft. Wir sind durch die härteste Schule gegangen, die Menschen zuteil werden kann. Wir wissen, daß dieses unermeßliche Opfer nicht umsonst gewesen sein kann, denn wir glauben auch hier an eine Gerechtigkeit. Was haben wir in diesen Jahren alles getan, wir haben uns bemüht, wie haben wir uns abgequält, immer nur ein Ziel im Auge : unser Volk! Wie haben sich die Millionen dafür hingegeben. Wie sind Hunderte und Tausende dafür gefallen. Die Vorsehung hat. uns nicht umsonst diesen wunderbaren Weg gehen lassen. Am Tag der Begründung dieser Bewegung habe ich eine Erkenntnis ausgesprochen : Einst hat unser Volk ungeheure Siege errungen , und es ist dann undankbar und uneins geworden, es hat sich an sich selbst versündigt, und die Strafe der Vorsehung hat es dafür getroffen . Wir sind mit Recht geschlagen worden. Wenn ein Volk sich so sehr vergißt, wie es das deutsche damals getan hat, wenn es aller Ehre und aller Treue plötzlich glaubt ledig zu sein, dann kann ihm die Vorsehung nichts anderes zufügen als eine so harte, bittere Belehrung. Wir waren aber auch damals schon überzeugt, daß für unser Volk, wenn es zu sich selbst zurückfindet, wieder fleißig wird und ehrenhaft, wenn der einzelne Deutsche wieder in erster Linie für sein Volk eintritt und nicht für sich selbst, über seine persönlichen Interessen die Gesamtinteressen stellt, wenn dieses ganze Volk wieder einem großen Ideal nachstrebt und bereit ist, sich dafür einzusetzen, dann einmal die Stunde. kommen wird, da der Herrgott diese Prüfung als beendet erklärt. Wenn dann das Schicksal uns noch einmal auf die Walstatt ruft, dann wird sein Segen bei denen sein, die sich den Segen in jahrzehntelanger harter Arbeit verdient haben. Und das kann ich sagen: Wenn ich vor der Geschichte mich und meine Gegner ansehe, dann wird mir nicht bange beim Abwägen unserer Gesinnungen . Wer sind sie schon , diese Egoisten ! Jeder von ihnen tritt nur ein für die Interessen seines Standes, hinter ihnen allen steht entweder der Jude oder der eigene Geldsack. Sie sind nichts als Verdiener, sie leben vom Profit dieses Krieges. Dabei kann kein Segen sein ! Diesen

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Leuten trete ich gegenüber als nichts anderes als ein einfacher Kämpfer meines deutschen Volkes. Ich bin der Überzeugung, daß, so wie bisher dieser Kampf von der Vorsehung gesegnet wurde, er auch in der Zukunft gesegnet sein wird. Denn als ich vor 21 Jahren zum erstenmal in diesen Saal hereinkam, war ich ein Unbekannter und Namenloser. Ich hatte nichts hinter mir als meinen eigenen Glauben. In diesen 21 Jahren ist eine neue Welt geschaffen worden ! Der Weg von jetzt in die Zukunft wird leichter sein, als es der Weg vom 24. Februar 1920 bis heute hier an diesen Platz gewesen ist. Mit fanatischer Zuversicht sehe ich nun in diese Zukunft. Die ganze Nation ist jetzt angetreten. Und ich weiß: In dem Augenblick, in dem das Kommando erschallt : 99,Tritt gefaßt !", wird Deutschland marschieren !

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Im Februar sind laut IVehrmachtbericht 740 000 BRT. feindlichen Schiffsraumes durch die deutsche Kriegsmarine und die deutsche Luftwaffe versenkt worden.

Am 1. März tritt Bulgarien dem Dreimächtepakt bei. Am 2. März rücken nach Zustimmung der Kgl..Bulgarischen Regierung zur Abwehr britischer Maßnahmen in Südeuropa deutsche Truppen in Bulgarien ein. Am 7. März enthüllt ein ungarisches Blatt den Versuch des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika, durch ein Hilfsversprechen Jugoslawien auf die Seite Englands zu ziehen.

Am 9. März nimmt der Senat der USA. das Englandhilfegesetz an *). Am 10. März verkündet die Deutsche Reichsregierung, daß die Zukunft der Kriegswaisen sowie der Kinder von Schwerkriegsbeschädigten durch das Reich sichergestellt wird. Am 15. März beschließen die Vereinigten Staaten von Nordamerika die Abtretung von 99 Kriegsschiffen an England. Am 16. März, dem Heldengedenktag, spricht der Führer:

*) Danach ist der Präsident der Vereinigten Staaten ermächtigt, die Wehrkraftjeder Amerika genehmen Regierung unbeschränkt zu fördern.

Rede am 16. März 1941 in Berlin GHD Heldengedenktag

Zum zweiten Male begehen wir in diesem Raum die Heldengedenkfeier unseres Volkes. Mehr noch als vor einem Jahr ist uns seitdem bewußt geworden , wie wenig es Worte vermögen, den würdigen Dank einer Nation an ihre Helden abzustatten . In langen friedsamen Zeiten verlöschen in der Erinnerung allmählich die Eindrücke der furchtbaren Erlebnisse des Krieges , aus denen sich Heldentum und Todesopfer herausheben. Es kommt dann oft so weit, daß eine Generation den Krieg als solchen überhaupt nicht mehr kennt und Helden verehrt, ohne auch nur im geringsten ihrer selbst noch würdig zu sein. Dann wird der härteste Einsatz des Mannes mit seichten Phrasen gefeiert, ja, es besteht die Gefahr, daß sich aus dem Erinnern an Heldentaten vergangener Zeiten die Gegenwart den Freispruch von der Verpflichtung zu einer ähnlichen Haltung holen zu dürfen glaubt. Wenn aber das deutsche Volk im Jahre 1941 seine Helden ehrt, dann geschieht dies in einer Gegenwart und unter Umständen, die uns das Recht geben, stolzen Hauptes derer zu gedenken, die in den Kämpfen der ferneren und nächsten Vergangenheit ihr Leben für die Nation opferten . Als wir vor zwölf Monaten in dieser weihevollen Halle unserer Helden gedachten, lag hinter uns der überaus erfolgreiche Beginn eines Krieges , den Deutschland nicht gewollt hat, sondern der uns von den gleichen Kräften aufgezwungen worden war, die vor der Geschichte schon die Verantwortung tragen für den großen Völkerkrieg 1914-1918. Es waren die Elemente, die es sich damals zum Ziele setzten, der deutschen Nation das primitivste Lebensrecht zu rauben, die in den Jahren des Versailler Diktates die politische Versklavung und wirtschaftliche Verelendung Deutschlands zum Dogma einer neuen Weltordnung erhoben und die nun der Wiederauferstehung unseres Volkes mit dem gleichen Haß begegneten, mit dem sie einst das Zweite Reich verfolgten. In einer völligen Verkennung der Sachlage, in einer dadurch mitbedingten Verschätzung der eigenen und der deut-

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schen Stärke, aber auch in ihrer vollen Ahnungslosigkeit von der Willens- und Entschlußkraft der neuen deutschen Führung glaubten sie, bei der zweiten Niederringung unseres Volkes ein leichteres Spiel zu haben als bei der versuchten ersten. Wenn der amerikanische General Wood vor dem Untersuchungsausschuß des amerikanischen Senats versichert, daß ihm Mister Churchill schon im Jahre 1936 die Erklärung abgab, Deutschland wäre schon wieder zu mächtig geworden und müßte deshalb in einem neuen Krieg vernichtet werden , dann beleuchtet dieser nunmehr geschichtlich erhärtete Tatbestand nur die wahre Verantwortlichkeit für die heutige Entwicklung. England und Frankreich wollten den Krieg, allein es waren weniger die Völker, sondern dünne politische und finanzielle Führungsschichten, hinter denen als letzte treibende Kraft das internationale Judentum mit seinen Weltverschwörungen, der Demokratie und Freimaurerei, steht. Die Hoffnung dieser verantwortlichen Kriegsmacher aber war es, durch das Vorschieben Polens nicht nur den äußeren Anlaß zum Krieg zu finden, sondern die ihnen aus dem Weltkrieg her noch so nützlich erschienene Zersplitterung der deutschen Kräfte von vornherein sicherzustellen. Der achtzehntägige Feldzug in Polen hat diesen Hoffnungen ein jähes Ende bereitet. Mit stolzer Zuversicht konnte unter diesen Umständen die deutsche Nation in das Jahr 1940 eintreten. Trotzdem lebte unser Volk in keiner Selbsttäuschung über die Schwere des davorliegenden Jahres. Der Kampf im Westen, in der Erinnerung jedes alten deutschen Frontsoldaten noch heute lebendig als Weg des Leidens ohne Ende, mußte entschieden werden. In genauer Kenntnis unserer Vorbereitungen und Pläne, im grenzenlosen Vertrauen auf den deutschen Soldaten, auf seine Rüstung, seine Führung, sein Können und vor allem aber seine Haltung wagte ich es, am Heldengedenktag 1940 den bevorstehenden Kampf als den glorreichsten Sieg unserer Geschichte anzukündigen . Acht Wochen später begann dieser Kampf. Allein, che noch im Westen die Wehrmacht antrat, war die vielleicht wichtigste Entscheidung in diesem Krieg schon gefallen. Am 9. April ist mit wenig Stunden Vorsprung der gefährlichste Versuch Englands, die deutsche Verteidigungskraft vom Norden aus in das Herz zu treffen, vereitelt worden. Als der Mor430

gen des 10. Mai graute, war diese in der Folgeauswirkung vielleicht schlimmste Gefährdung unserer militärischen und wirtschaftlichen Position schon erfolgreich abgewehrt. Der Kampf um die Entscheidung im Westen konnte also beginnen. Er nahm den vorher bestimmten Verlauf. Was in vier Jahren unsagbaren Opfertums im Weltkrieg nicht gelungen war . vellendete sich in wenigen Wochen : Der Zusammenbruch der britisch- französischen Front. Ohne Rücksicht auf die geistlosen Meinungen des derzeitigen schuldbeladenen britischen Premierministers wird dieses Jahr 1940 in die Weltgeschichte eingehen als eines der entscheidungsreichsten und in der Auswirkung bedeutungsvollsten. Denn in ihm trat eine Kräfteverschiebung von wahrhaft historischer Bedeutung ein. Wenn Deutschland noch im Jahre 1918 nur einen Teil dieser Erfolge hätte erzielen können, wäre der Weltkrieg gewonnen gewesen. Heute steht die deutsche Wehrmacht in einem weltweiten Raum bereit, personell und materiell auf das ungeheuerste verstärkt, entschlußfreudig und zuversichtlich das zu vollenden, was in dem geschichtlich epochalen Jahre 1940 begonnen wurde. Damit aber treten wir nunmehr mit einem noch stärkeren Recht als im Jahre 1940 vor die deutschen Helden der Vergangenheit. Noch wissen wir alle, was sie besonders im Weltkrieg erdulden mußten und geleistet haben. Aber wir verbeugen uns vor ihrem Opfer selbst nicht mehr als Unwürdige. Als die deutschen Divisionen ihren Vormarsch im Westen antraten, hat die heutige Heldengedenkfeier ihren erhabensten Anfang genommen; denn auf unzähligen Soldatenfriedhöfen standen in dankbarer Ergriffenheit die siegreichen Söhne an den Gräbern ihrer heldenhaften Väter. Das deutsche Volk hat alles wiedergutgemacht, was es einst in wahnsinniger Verblendung preisgab und verlor. So können wir uns gerade heute der Todesopfer des Weltkrieges wieder gehobenen Herzens erinnern. Inmitten all des ruhmvollen Geschehens der Gegenwart wollen wir dabei nicht die unermeßliche seelische Kraft übersehen, die das deutsche Volk und seine Soldaten dem Heldentum ihrer Vorfahren verdanken. Umsonst sind auch die Soldaten des Weltkrieges nicht gefallen. Wenn auch damals den Opfern der augenblickliche Erfolg versagt blieb, so haben doch ihr heldenhafter Einsatz,

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ihr über alles Menschliche erhabener Kampfesmut dem deutschen Volk ein Vermächtnis hinterlassen, auf das sich nicht nur jede anständige deutsche Generation mit Andacht und mit innerer Ergriffenheit besinnen wird, sondern das auch unseren Gegnern in lähmender Erinnerung geblieben ist . Vielleicht auch aus diesem kraftvollen Bewußtsein heraus gelang es heute dem deutschen Volk, so unendlich Großes zu tun. Es fühlt sich als Vollstrecker des Willens seiner tapferen Ahnen . Neben die Toten des Weltkrieges reihen sich nun die Opfer der Fortsetzung dieses Kampfes. Und wieder wie damals liegen die Söhne unseres Volkes in der Weite des Raumes und der Meere, überall als tapfere Kämpfer ihrer großdeutschen Heimat. Es ist der gleiche deutsche Mensch, der - sei es im Weltkrieg oder in der Bewegung, in der Arbeit oder in dem uns heute aufgezwungenen Kampf - das Leben einsetzt und hingibt, um seinem Volk im großen die Zukunft endlich zu sichern und einen Frieden zu erzwingen, der zu einer besseren Organisation der menschlichen Gemeinschaft führt, als jener, den die Diktatoren von Versailles verbrochen haben. Wir gedenken aber auch der italienischen Soldaten, die als Verbündete heute in großen Teilen der Welt ebenfalls ihr Leben hingeben mußten. Ihre Ideale und Kampfziele sind die gleichen wie die unseren : Die Welt ist nicht nur für einzelne wenige Völker da , und eine Ordnung, die sich für ewig aufbauen will nur auf Besitzende und Habenichtse, besteht nicht, länger, als bis die Habenichtse entschlossen sind, ihr Anteilsrecht auf Gottes Erde anzumelden und zu vertreten. Auch die Heimat muß in diesem Krieg schwerere Opfer bringen als früher. Auch ihr Heldentum trägt dazu bei, den entscheidendsten Kampf der deutschen Geschichte zu einem erfolgreichen zu gestalten. Und hier ist es nicht nur der Mann, der sich in seiner Widerstandskraft bewährt, sondern vor allem auch die Frau. Die Nation ist heute eine kämpfende Einheit geworden. Nicht, weil sie diesen Kampf suchte, sondern weil er ihr aufgezwungen wurde. So wie England und Frankreich den Krieg erklärten, so begann England auch den Krieg gegen das zivile Leben. Der Blockade des Weltkrieges, dem Krieg des Hungers gegen Frauen und Kinder, fügte es dieses Mal den Luft- und Brandkrieg gegen friedliche Dörfer und Städte hinzu. Allein, in beiden wird England unterliegen. Churchill wird mit dem

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von ihm verbrochenem Luftkrieg nicht Deutschland vernichten, sondern Britannien selbst. Und ebenso wird die Blockade nicht Deutschland treffen, sondern ihre Urheber.

Wenn nun der Einbruch des Winters die Kampfhandlungen zu Lande beschränkte, dann haben dafür die Kämpfe in der Luft und zur See ihren Fortgang genommen. Dem Heldentum unserer U-Boots- und Schiffsbesatzungen fügt sich hinzu das Heldentum unserer Flieger . Wir können den Heldengedenktag nicht würdiger beschlieBen als durch die Erneuerung unseres Gelöbnisses, den von unseren internationalen Gegnern angezettelten Kampf zu unserer Vernichtung zum endgültigen deutschen Sieg zu verwandeln. Hinter uns liegt ein arbeitsreicher Winter. Was an unserer Ausbildung noch zu verbessern war, wurde getan. Die deutsche Wehrmacht ist nunmehr zum militärisch stärksten Instrument unserer Geschichte emporgestiegen . Wenn in den Monaten dieses Winters in erster Linie unser Verbündeter die ganze Kraft der britischen Angriffe zu ertragen hatte, dann wird von jetzt ab die deutsche Wehrmacht ihren Teil an diesen Lasten wieder übernehmen . Keine Macht und keine Unterstützung der Welt werden am Ausgang dieses Kampfes etwas ändern. England wird fallen ! Die ewige Vorsehung läßt nicht jene siegreich sein, die nur für die Herrschaft ihres Geldes das Blut von Menschen zu vergießen gewillt sind . Deutschland hat von England und Frankreich nichts gefordert. Alle seine Verzichte, seine Abrüstungsund Friedensvorschläge waren vergeblich. Die internationale Finanzplutokratie will diesen Krieg bis zum Ende führen . Es muß und wird daher das Ende dieses Krieges ihre Vernichtung sein. Möge uns dann die Vorsehung den rechten Weg finden lassen, um die ihrer Fesseln ledig gewordenen Völker einer besseren Ordnung entgegenzuführen. Kalt und entschlossen werden wir deshalb im Jahre 1941 antreten, um zu vollenden, was in dem vergangenen begonnen wurde. Ganz gleich, auf welcher Erde und in welchem Meerund Luftraum deutsche Soldaten kämpfen, sie werden wissen, daß dieser Kampf das Schicksal, die Freiheit und die Zukunft unseres Volkes entscheidet für immer !

28 Freiheitskampf I/II

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Indem wir aber diesen Kampf siegreich beenden, danken' wir allen Helden der Vergangenheit am würdigsten : denn wir retten das, für was auch sie einst gefallen sind : Deutschland! Unser Volk und sein Großdeutsches Reich !

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Zeittafel

26. 1. 1934 Deutsch-polnisches Verständigungsabkommen auf Initiative Adolf Hitlers und Pilsudskis gcschlossen. 13. 9. 1934 Aufkündigung der Durchführung des Minderheitenschutzsystems durch Polen. 18.6. 1935 Deutsch - englisches Flottenabkommen. 5. 11. 1937 Einverständniserklärung der deutschen und polnischen Regierung über den Schutz der beiderseitigen Minderheiten. 12. 3. 1938 Vereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich. 29.9.1938 Münchener Abkommen über die Eingliederung der sudetendeutschen Gebiete in das Deutsche Reich. 24. 10. 1938 Erste Unterredung des Reichsaußenministers von Ribbentrop mit dem polnischen Botschafter Lipski in Berchtesgaden über den deutschen Vorschlag zu einer gütlichen Lösung der Danzigund Korridorfrage. 5. 1. 1939 Unterredung des Führers mit dem polnischen Außenminister Beck in Berchtesgaden über den deutschen Vorschlag zur friedlichen Regelung der Danzig- und Korridorfrage. 15. 3. 1939 Errichtung des autonomen Reichsprotektorats Böhmen und Mähren innerhalb des Deutschen Reiches. 22. 3. 1939 Rückkehr des Memcllandes in das Deutsche Reich. 23.3. 1939 Teilmobilmachung in Polen. 31.3. 1939 Englische Garantieerklärung für Polen. 6. 4. 1939 Veröffentlichung der gegenseitigen vereinbarungen Englands und Polens.

Garantie-

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28. 4. 1939 Reichstagsrede des Führers, Außerkraftsetzung der deutsch-polnischen Erklärungen vom 26. 1. 1934 und des deutsch-englischen Flottenabkommens. 7.5.1939 Abschluß des deutsch-italienischen MilitärbündInisses in Mailand.

12. 5. 1939 Türkisch-britischer Garantievertrag. 14. 5. 1939 Polnischer Überfall auf die deutsche Bevölkerung in Tomaschow. 21.5. 1939 Erschießung eines Danziger Staatsangehörigen auf Danziger Boden aus polnischem Diplomatenwagen. 22.5 . 1939 Unterzeichnung des deutsch -italienischen Militärbündnisses in Berlin.

23. 6. 1939 Türkisch-französischer Beistandspakt. 11.- 13. 8. 1939 Der italienische Außenminister Graf Ciano in Salzburg/Berchtesgaden. 11. 8. 1939 Eintreffen einer englisch- französischen Militärmission in Moskau. 14. 8. 1939 Massenverhaftungen von Deutschen in Ostoberschlesien. 19. 8. 1939 Abschluß eines deutsch-sowjetrussischen Handelsund Kreditabkommens. 23. 8. 1939 Unterzeichnung des deutsch-russischen Konsultativ- und Nichtangriffspaktes in Moskau. 23.8.1939 Erster Fall der Beschießung eines deutschen Verkehrsflugzeuges durch polnische Flak. 25. 8. 1939 Deutsches Verkehrsflugzeug mit Staatssekretär Stuckardt als Insasse von Polen beschossen. 25. 8. 1939 Abreise der englisch-französischen Militärmission aus Moskau ohne Ergebnis. 25.8.1939 Persönliche Botschaft des Führers an Daladier. 436

26. 8. 1939 Persönliches Schreiben Daladiers an den Führer. 27. 8. 1939 Eine

Streife

der

deutschen

Flammberg i. O. wird von Grenzstreife beschossen.

Zollamtsstation einer polnischen

27.8.1939 Antwortbrief des Führers an den französischen Ministerpräsidenten Daladier. 28. 8. 1939 Polnische Truppen überschreiten bei Ratibor und im Kreise Rosenberg die Reichsgrenze ; Feuergefecht mit deutschen Soldaten. 28.8. 1939 Britischer Vorschlag zur Vermittlung direkter deutsch-polnischer Verhandlungen. 29. 8. 1939 Polnischer Feuerüberfall auf das deutsche Zollhaus Sonnenwalde (Pomm. ) und auf eine deutsche Grenzwachtkompanie bei Beuthen. 29. 8. 1939 Erklärung der deutschen Bereitwilligkeit, mit einem bevollmächtigten polnischen Vertreter zu verhandeln . Vorschlag einer Volksabstimmung im Korridorgebiet. 30. 8. 1939 Allgemeine Mobilmachung in Polen statt Ent、、 sendung eines Unterhändlers. 30.8.1939 Bildung des Ministerrates für die Reichsverteidigung unter Generalfeldmarschall Göring. 30. u. 31. 8. -1939 Verschiedene polnische Angriffe auf deutsches Reichsgebiet.

1.9.1939 In den ersten Morgenstunden beschießt polnische Artillerie die offene Stadt Beuthen. 1.9.1939 Reichstagsrede des Führers. 1.9.1939 Aufruf des Führers an die Wehrmacht. 1.9, 1939 Wiedervereinigung Danzigs mit dem Reich. 1.9.1939 Beginn des deutschen Gegenstoßes. 2.9.1939 Vermittlungsvorschlag Mussolinis und seine Ablehnung durch England und Polen. 437

3.9.1939 Englisches Ultimatum an Deutschland und seine Ablehnung; England und Frankreich erklären dem Deutschen Reich den Krieg. 3.9.1939 Aufruf des Führers an das deutsche Volk, die NSDAP. und an die West- und Ostarmee. 10.-12 . 9. 1939 Vernichtungsschlacht bei Radom, 60 000 Polen gefangen. 17.9.1939 Sowjetrussische Truppen überschreiten die polnische Grenze. 18. 9. 1939 Englischer senkt.

Flugzeugträger

,, Courageous"

ver-

10.-19.9. 1939 Schlacht im Weichselbogen, über 170 000 Gefangene.

19.9.1939 Rede des Führers im befreiten Danzig. 22.9.1939 Festlegung der deutsch - sowjetrussischen Demarkationslinie. 27.9.1939 Warschau kapitulicrt. 28.9.1939 Deutsch -sowjetrussischer Grenz- und Freundschaftsvertrag und deutsch-russischer Friedensschritt. 3. 10. 1939 Erklärung Chamberlains vor dem Unterhaus bedeutet Ablehnung der deutsch- russischen Friedensinitiative. 5. 10. 1939 Der Führer in Warschau. 5.10.1939 Tagesbefehl des Führers an die Wehrmacht. 6. 10. 1939 Rechenschaftsbericht Reichstag.

des Führers

vor

dem

8. 10. 1939 Neuordnung im Osten, Errichtung der Reichsgaue Danzig- Westpreußen und Posen. 10.10.1939 Aufruf des Führers zum ersten Kriegs-Winterhilfswerk.

438

12. 10. 1939 Chamberlain weist in seiner Unterhauserklärung nochmals die Friedenshand des Führers zurück. 14. 10. 1939 U-Boot des Kapitänleutnants Prien versenkt das britische Schlachtschiff ,,Royal Oak" und torpediert das Schlachtschiff ,,Repulse".

15. 10. 1939 Deutsch- estnischer Umsiedlungsvertrag. 16. 10. 1939 Erfolgreicher deutscher Fliegerangriff auf englische Schiffe im Firth of Forth. 16. 10. 1939 Die französischen Truppen räumen das deutsche Gebiet im Vorfeld des Westwalles . 17. 10. 1939 Erster deutscher Luftangriff auf die britische Flotte bei Scapa Flow.

20. 10. 1939 Türkisch- französisch-britischer Beistandspakt. 30.10.1939 Deutsch - lettischer Umsiedlungsvertrag . 8. 11. 1939 Rede des Führers im Münchener Bürgerbräukeller. 8. 11. 1939 Mißglücktes Sprengstoffattentat auf den Führer. 9. 11. 1939 Verhaftung des Chefs des britischen Secret Service für Westeuropa an der deutsch-holländischen Grenze. 12. 11. 1939 Ablehnung des holländisch-belgischen Vermittlungsvorschlages durch England und Frankreich. 16. 11. 1939 Deutsch -sowjetrussisches Umsiedlungsabkommen. 23.11.1939 Torpedierung des britischen Kreuzers ,,Belfast" im Firth of Forth . 27.11.1939 Völkerrechtswidrige britische Verordnung über die Blockade der deutschen Ausfuhr. 27. 11. 1939 Britischer Hilfskreuzer ,,Rawalpindi" im Seegefecht bei Island versenkt. 28. 11. 1939 Kapitänleutnant Prien versenkt britischen Kreuzer der Londonklasse.

439

30.11.1939 Ausbruch . des Konfliktes.

bewaffneten finnisch-russischen

4. 12. 1939 Völkerrechtswidrige britische Blockade beginnt. 8. 12. 1939 Einweihung des Adolf-Hitler-Kanals und erster Spatenstich zum Oder-Donau-Kanal. 12. 12. 1939 Lloyddampfer „ Bremen" kehrt nach Durchbruch durch die britische Blockade in die Heimat zurück. 13. 12. 1939 Erfolgreiches Seegefecht des Panzerschiffes ,,Admiral Graf Spee" in der La -Plata-Mündung. 14. 12. 1939 Zehn britische Bomber bei den nordfriesischen Inseln abgeschossen. 17. 12. 1939 Panzerschiff Admiral Graf Spee" auf Befehl des Führers versenkt. 18. 12. 1939 36 britische Kampfflugzeuge in der Deutschen Bucht abgeschossen. 17.- 19. 12. 1939 23 britische Vorpostenschiffe vernichtet. 21. 12. 1939 Deutsch-italienisches Rücksiedlungsabkommen für die Deutschen in Oberetsch. 23.-25. 12. 1939 Der Führer an der Westfront. 29. 12. 1939 Britisches Schlachtschiff der Queen-ElizabethKlasse torpediert. 1.1.1940 Aufruf des Führers an Partei und Wehrmacht zum Jahreswechsel. 5. 1. 1940 Kulissenwechsel im britischen Kabinett, Rücktritt Hore Belishas und MacMillons. 10. 1. 1940 Uber 185 000 Deutschstämmige aus Oberetsch optieren für das Deutsche Reich. 16. 1. 1940 Vernichtung zweier britischer U-Boote in der Deutschen Bucht. 30.1.1940 Sportpalastrede des Führers.

440

7.2.1940 Elsaß - lothringischer Autonomistenführer Dr. Karl Roos in Nancy erschossen, zwei irische Republikaner in Birmingham hingerichtet. 10. 2. 1940 Das Auswärtige Amt gibt die bisherige Gesamtziffer der Todesopfer der deutschen Volksgruppe in Polen in Höhe von 58000 bekannt. 11.2.1940 Deutsch- sowjetrussisches Wirtschaftsabkommen. 15.2.1940 Auftrag an Dr. Ley zur Ausarbeitung einer umfassenden Altersversorgung für das deutsche Volk. 16. 2. 1940 Feiger Überfall britischer Seestreitkräfte auf den deutschen Dampfer ,,Altmark" im norwegischen Hoheitsgewässer.

17.2.1940 Lahme Protesterklärung der norwegischen Regierung gegen die britische Neutralitätsverletzung. 24.2.1940 Führerrede im Münchener Hofbräuhaus. 2. 3. 1940 Stolzer Überblick des Oberkommandos der Wehrmacht über die Ergebnisse des ersten Kriegshalbjahres.

3. 3. 1940 Eröffnung der ersten Leipziger Kriegsmesse. 10.3.1940 Heldengedenkrede des Führers. 18. 3. 1940 Zusammenkunft des Führers mit dem Duce am Brenner. 20.3. 1940 In Frankreich tritt die Regierung Daladier zurück. Paul Reynaud übernimmt Regierungsbildung . 29.3. 1940 Neues deutsches Weißbuch an Hand amtlicher der Beweise polnischer Originaldokumente : Kriegsschuld der Westmächte. 3. 4. 1940 Englischer Premierminister kündigt Verschärfung des Wirtschaftskrieges an, bei dem auch die nordischen Staaten englischen Zwangsmaßnahmen unterworfen werden sollen. 441

8. 4. 1940 Die Westmächte teilen Norwegen mit, daß sie zur Verhinderung der Erztransporte nach Deutschland die norwegischen Territorialgewässer mit Minen verseuchen. 9.4. 1940 Deutsche Schutzmaßnahmen für Dänemark und Norwegen. Memorandum der Reichsregierung an Dänemark und Norwegen . Planmäßiger Verlauf der Besetzung von Dänemark und der norwegischen Küste.. 10. 4. 1940 Englische Versuche, über Narvik in Norwegen einzudringen, abgewiesen.

13. 4. 1940 Deutsche Seestreitkräfte schlagen Großangriff eines englischen Geschwaders vor Narvik ab. 17.4. 1940 Aufruf des Führers zum Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz. 20. 4. 1940 Das deutsche Volk begeht den 51. Geburtstag des Führers. 21. 4. 1940 Landverbindung von Oslo über Kristiansand mit Stavanger hergestellt, Gjoevik und Lillehammer eingenommen . 24. 4. 1940 Mit der Bombardierung nichtmilitärischer Ziele auf der Insel Sylt eröffnet England den Luftkrieg gegen unverteidigte Orte.

27.4. 1940 Erklärung Ribbentrops Weißbuch Nr. 4.

zur

politischen

Lage.

30.4. 1940 Deutsche Truppen stellen in kühnem Vorgehen die Landverbindung Oslo-Drontheim her. Tagesbefehl des Führers an die Soldaten des norwegischen Kriegsschauplatzes. 2.5. 1940 Nach einem fluchtartigen Rückzug geben die Engländer Andalsnes auf, schiffen sich ein und lassen die Norweger im Stich.

442

3. 5. 1940 Vernichtung eines britischen Schlachtschiffes durch Bombenabwurf. 6.5.1940 OKW. erklärt die Befriedungsaktion in Mittelund Südnorwegen im allgemeinen für beendet. 9.5.1940 Entlassung der norwegischen Gefangenen durch Führererlaß. Memorandum an Belgien, Holland und Luxemburg. 10. 5. 1940 Das deutsche Westheer überschreitet die niederländischen, belgischen und luxemburgischen Grenzen auf breitester Front. Tagesbefehl des Führers an die Soldaten der Westfront. Der britische Premierminister Chamberlain tritt zurück . An seine Stelle tritt Churchill.

11. 5. 1940 In Holland die Provinz Groningen besetzt, die Jisselstellung und die Grebbelinie durchbrochen. In Belgien Übergang über den Albertkanal erzwungen. Luxemburg in deutscher Hand. Das stärkste Fort der Festung Lüttich, Eben Emael, genommen. 13. 5. 1940 Die Kriegsflagge auf der Zitadelle von Lüttich. 14. 5. 1940 Kapitulation der holländischen Truppen nach dem Fall von Rotterdam.

14. 5. 1940 Dank des Führers an die in Holland eingesetzten Soldaten. 15.5.1940 Nordostwärts

von

Namur

ein

französischer

Panzerangriff erfolgreich abgeschlagen. 16. 5. 1940 Die Maginotlinie südlich Maubeuge auf einer Breite von über 100 Kilometer durchbrochen. Französische Panzerkräfte westlich Dinant geschlagen.

17.5.1940 Mecheln und Löwen nach hartem Kampf genommen. Brüssel ergibt sich kampflos.

443

18. 5. 1940 Einnahme von Antwerpen. Reichsminister Dr. Seyß - Inquart zum Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete bestellt. Wiedervereinigung der Gebiete von Eupen, Malmedy und Moresnet mit dem Reiche. 20.5.1940 Der Oberkommandierende der französischen Armee, General Gamelin, abgesetzt. Weygand tritt an seine Stelle.

25. 5. 1940 Calais genommen. 27.5.1940 Kapitulation der belgischen Armee. 29. 5. 1940 Die deutschen Truppen stürmen Ypern und den Kemmel. 30. 5. 1940 Die Trümmer der englischen Expeditionsarmee fliehen unter Zurücklassung des gesamten Kriegsmaterials auf die Schiffe. 1.6. 1940 Vernichtung der sich in Dünkirchen einschiffenden Expeditionsarmee . Die holländischen Gefangenen durch Führererlaß freigelassen. 4. 6. 1940 Die Festung Dünkirchen nach schwerem Kampfe genommen.

5. 6. 1940 Aufruf des Führers an das deutsche Volk. Tagesbefehl des Führers an die Soldaten der Westfront. 6. 6. 1940 Der französische Außenminister Daladier tritt zurück. 7.6. 1940 Die Weygandlinie auf der ganzen Front durchbrochen. 9.6. 1940 Der Versuch des Feindes, den deutschen Angriff um jeden Preis aufzuhalten, nach viertägiger Schlacht im Somme - Oise-Gebiet gescheitert. 444

10. 6. 1940 Rückzug der englischen Truppen aus Narvik. Narvik endgültig in deutscher Hand . --- Einstellung der Feindseligkeiten in Norwegen. König Haakon von Norwegen flüchtet nach England. Mussolini verkündet den Kriegseintritt Italiens. 11. 6. 1940 Die französische Regierung flieht aus Paris. 13.6. 1940 Abschlußbericht über die Aktionen im Norden. 13. 6. 1940 Tagesbefehl

des

Führers

an

die

Norwegen-

kämpfer. 14. 6. 1940 Deutsche Truppen marschieren in Paris ein. Widerstand der französischen Nordfront zusammengebrochen.

15. 6. 1940 Verdun genommen. ― Über dem Schlosse von Versailles weht die Reichskriegsflagge . 17.6. 1940 Das Kabinett Reynaud tritt zurück. Marschall Pétain übernimmt die Regierung. Frankreich bittet um Waffenstillstand. 18. 6. 1940 Der Führer und der Duce treffen in München zur Beratung zusammen. 19.6. 1940 Auf dem Straßburger Münster weht die Fahne Großdeutschlands. 20. 6. 1940 Frankreich bittet Italien um Waffenstillstand . 21.6. 1940 Übergabe der deutschen Waffenstillstandsbedingungen an die französischen Bevollmächtigten im Walde von Compiègne . Befehl des Führers über die historische Stätte von Compiègne.

445

22.6. 1940 Frankreich unterzeichnet den Waffenstillstandsvertrag. - Kapitulation der eingeschlossenen französischen Armeen in Elsaß -Lothringen. 24.6. 1940 Aufruf des Führers zum Kriegsende im Westen. Churchill erkennt die Regierung Pétain nicht an und ruft Frankreich zu weiterem Widerstande auf.

26.6. 1940 USA. erkennen die Regierung Pétain an. 27.6. 1940 Deutsche Grenze.

Truppen

erreichen

die

spanische

Der türkische Ministerpräsident erklärt : Die Türkei tritt nicht in den Krieg cin. 28. 6. 1940 Neues deutsches Dokumente zur Westmächte.

Weißbuch (Nr. 5): Weitere Kriegsausweitungspolitik der

1. 7. 1940 Der rumänische Ministerrat beschließt die Anderung seiner Außenpolitik und verzichtet auf die ihm am 13. 4. 1939 von England und Frankreich geleistete Garantie.

2.7. 1940 Schlußbericht des OKW. über den Feldzug im Westen. Die britischen Kanalinseln Jersey und Guernsey im Handstreich genommen . 3.7. 1940 Weißbuch Nr. 6, Zusammenstellung der erbeuteten politischen Geheimakten des französischen Generalstabcs. 6.7. 1940 Triumphale Rückkehr des Führers in die Reichshauptstadt. 8.7. 1940 Frankreich bricht auf den Überfall von Oran hin die diplomatischen land ab.

Beziehungen zu Eng-

18. 7. 1940 Deutsche Truppen auf der Kanalinsel d'Quessant gelandet. 19. 7. 1940 Der Führer spricht zum deutschen Volke und zur Welt.

446

21.7. 1940 Litauen, Lettland und Estland erklären Eintritt ihrer Staaten in die USSR. 26. 7. 1940 Deutsch- türkisches zeichnet.

Handelsabkommen

den

unter-

29.7.1940 Rumänien sperrt die Donaumündung als Sicherheitsmaßnahme gegen englische Übergriffe. 2.8.1940 Außenpolitische Rede des russischen Volkskommissars Molotow: ,,Die freundschaftlichen und gutnachbarlichen Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Deutschland werden voll aufrechterhalten bleiben." 7.8.1940 Der Führer ernennt zum Chef der Zivilverwaltung in Lothringen Josef Bürckel, zum Chef der Zivilverwaltung im Elsaß Robert Wagner, zum Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg Gustav Simon, zum Gauleiter und Reichsstatthalter von Wien Baldur von Schirach. 15. 8. 1940 143 englische Flugzeuge und 21 Sperrballone vernichtet. Hilfskreuzer versenkt.

17. 8. 1940 Deutschland verhängt die totale Blockade gegen England . Das Generalgouvernement zum Bestandteil des Großdeutschen Reiches erklärt. 18.8.1940 138 Feindflugzeuge vernichtet.

19.8. 1940 147 britische Flugzeuge und 33 Sperrballone vernichtet. 30.8.1940 Neue Grenze zwischen Ungarn und Rumänien nach dem Schiedsspruch der Achsenmächte.

31. 8. 1940 133 Britenflieger und 44 Sperrballone abgeschossen. 4. 9. 1940 Der Führer eröffnet das 2. Kriegswinterhilfswerk. 6. 9. 1940 König Carcl verzichtet auf den rumänischen Thron. Kronprinz Michael sein Nachfolger. General Antonescu erhält außerordentliche Vollmachten. 447

7.9.1940 Beginn der Vergeltungsangriffe gegen London unter der Leitung des Reichsmarschalls Göring. 16.9. 1940 Aufhebung der Zollgrenze zwischen Protektorat und Reichsgebiet .

19. 9. 1940 Reichsaußenminister v. Ribbentrop in Rom. 26.9.1940 Reichskommissar Terboven über die Neuordnung in Norwegen. 27. 9. 1940 Unterzeichnung des Dreimächtepaktes zwischen Deutschland, Italien und Japan.

27.9. 1940 Angriffe gegen London, Bristol und Liverpool. 101 britische Flugzeuge abgeschossen. 28. 9. 1940 Der Außenminister Italiens, Graf Ciano, trifft zu Besprechungen mit der Reichsregierung ein. 30.9. 1940 Moskau bringt seine freundliche Einstellung zum Dreierpakt zum Ausdruck. Neues deutsch- russisches Eisenbahnabkommen. 5. 10. 1940 Der Führer und der Duce treffen sich auf dem Brenner. 15. 10 1940 Eine Abordnung der Frontbauern beim Führer anläßlich des Erntedanktages. Rede des Führers . 19. 10. 1940 Vernichtender Schlag deutscher U- Boote auf einen britischen Geleitzug. 26 Dampfer mit 150 000 BRT. in einer Nacht versenkt. 20. 10. 1940 U-Boot-Waffe versenkt 110 000 BRT. in einer Nacht. 23. 10. 1940 Zusammenkunft des Führers mit Generalissimus Franco. 24. 10. 1940 Der Führer empfängt den französischen Staatschef Marschall Pétain im besetzten französischen Gebiet. London erlebt den 250. Luftalarm .

448

26. 10. 1940 Der Reichsmarschall verkündet im Auftrag des Führers den 2. Vierjahresplan . 28. 10. 1940 Zusammenkunft des Führers mit dem Duce in Florenz. Note der italienischen Regierung an Griechenland. 29. 10. 1940 Italienische Truppen überschreiten die albanischgriechische Grenze.

4. 11. 1940 Dr. Ley kündigt gewaltige nach dem Kriege an. 6. 11. 1940 Roosevelt

erneut zum

soziale Planungen

Präsidenten der

USA.

gewählt. Seit Kriegsbeginn 7 Millionen BRT. feindlichen Handelsschiffsraum versenkt. 8.11. 1940 Rede des München.

Führers vor

der

Alten

Garde

in

Völlige Vernichtung eines britischen Geleitzuges auf der Nordatlantikroute, dabei werden 86000 BRT. versenkt. 11.- 14. 11. 1940 Besuch des sowjetrussischen Außenkommissars Molotow in Berlin. 14. 11. 1940 Ansprache des Führers vor Rüstungs- und Frontarbeitern.

15. 11. 1940 Der Führer erläßt ein großzügiges Wohnungsbauprogramm für die Zeit nach dem Kriege und ordnet sofortige Vorbereitungen dafür an. 16. 11. 1940 Erklärung Antonescus : Rumänien marschiert mit der Achse bis ans Ende. 20. 11. 1940 Ungarn tritt dem Dreimächtepakt bei. 23. 11. 1940 Rumänien tritt dem Dreimächtepakt bei. 24 11. 1940 Die Slowakei tritt dem Dreimächtepakt bei. Englischer Botschafter in USA., Lord Lothian, bittet die USA. um weitgehende Unterstützung. 29 Freiheitskampf I/II

449

3. 12. 1940 Deutsche U-Boote versenken aus einem Geleitzug 15 Schiffe von über 100 000 BRT. und einen Hilfskreuzer von 17 000 BRT. 4. 12. 1940 Rumänischer Zehnjahresplan in Zusammenarbeit mit Deutschland. 8. 12. 1940 Der Führer verfügt Umbenennung des Gaues Saarpfalz in Gau Westmark.

10.12 . 1940 Der Führer spricht auf einer Großkundgebung in einem Berliner Rüstungsbetrieb . 24. 12. 1940 Weihnachtsfeier der alten Kämpfer im Beisein des Führers. 24.-26. 12. 1940 Der Führer bei seinen Soldaten im Westen. 29. 12. 1940 Deutsche Kriegsschiffe im Stillen Ozean. Insel Nauru nordwestlich Neuguinea beschossen. 1. 1. 1941 Neujahrsaufruf des Führers an die NSDAP. Neujahrsbotschaft an die drei Wehrmachtsteile .

2. 1. 1941 OKW. -Bericht über das zweite Kriegshalbjahr 1940. 3. 1. 1941 Abteilungen der deutschen Luftwaffe begeben sich nach Italien, um an den Kämpfen im Mittelmeer teilzunehmen. 10. 1. 1941 Deutsch -russischer Grenzvertrag ; Wirtschaftsaustausch erweitert ; deutsch-russisches Umsiedlungsabkommen. Roosevelt bringt Englandhilfegesetz vor den Kongreß. 18. 1. 1941 Einzelangriffe deutscher Kampfflugzeuge auf den Suezkanal. 20. 1. 1941 Zusammenkunft7 des Führers mit dem Duce. 27.1. 1941 Gau Schlesien in die Gaue Niederschlesien und Oberschlesien geteilt.

30. 1. 1941 Redes des Führers zum Jahrestag der Machtergreifung. 450

3.2. 1941 Ernste Unruhen in Johannisburg. Zusammenstöße zwischen burischer Bevölkerung und südafrikanischem Militär. 7.2. 1941 Gau Koblenz -Trier wird in Gau Moselland umbenannt. 13. 2. 1941 Die deutsche Kriegsmarine versenkt im Atlantik 14 Schiffe aus einem britischen Geleitzug (etwa 90 000 BRT . ).

14. 2. 1941 Empfang des jugoslawischen Ministerpräsidenten Zwetkowitsch und des Außenministers CincarMarkowitsch durch den Führer. 17.2.1941 Bulgarisch -türkische Freundschaftsdensdeklaration.

und Frie-

24. 2. 1941 Ein stark gesicherter Geleitzug durch deutsche U-Boote aufgerieben. In zwei Tagen 217 000 BRT. durch die Kriegsmarine versenkt. Der Führer spricht auf der Parteigründungstagung im Münchener Hofbräuhaus. 26.2.1941 Wirtschaftsabkommen Deutschland-Italien. 1.3. 1941 Bulgarien tritt dem Dreimächtepakt bei. 2. 3. 1941 Zur Abwehr britischer Maßnahmen in Südosteuropa rücken deutsche Truppen in Bulgarien ein. 5.3. 1941 Botschafter von Papen überreichte dem Präsidenten der türkischen Republik eine persönliche Botschaft des Führers . 6.3. 1941 London erlebt den 500. Luftalarm . 7.3. 1941 Enthüllungen eines ungarischen Blattes : Roosevelt versuchte, Jugoslawien am 14. 2. 1941 ein Hilfeversprechen aufzudrängen. 10. 3. 1941 Großzügige Sicherstellung der Zukunft der Kriegswaisen und der Kinder der Schwerkriegsbeschädigten. 11. 3. 1941 Das Englandhilfegesetz Roosevelts in den USA. endgültig angenommen .

451

12. 3. 1941 Der Führer spricht am 3. Jahrestag der Rückkehr der Ostmark in Linz. 15. 3. 1941 USA. beschließt Abtretung von 99 Kriegsschiffen an England. 16. 3. 1941 Adolf Hitler spricht im Berliner Zeughaus zum Heldengedenktag.

452

Namen- und Sachregister

Abrüstung , Allgemeine: 140. Altmark · Fall: 239. Amerika: s. a. Wilson. Deutschland hat keine territorialen und politischen Ansprüche an den amerikanischen Kontinent : 223. - Monroedoktrin,,,Amerika den Amerikanern, Europa den Europäern": 223, 401 f. Unterstützung Englands durch A.: Rüstungsprogramm 224, 401 f. Roosevelts : 223. - Klassenunterschied in A.: 342 f. Antisemitismus : s. Judentum. Araber: 159, 168. Arbeit: s. a. Großdeutschland. Segen der A.: 348. Arbeitskraft: s. Deutsches Volk. Aufrüstung: s. Rüstung. Aufsichtsrat: 345 f. Außenpolitik: Deutsche: begrenzte Zielsetzung, keine Welteroberungstendenzen : 53, 54, 81 , 85, 117. - Deutschlands auswärtige Beziehungen: 86 ff.; s. a. England, Frankreich, Japan, Italien, Sowjetrußland, Vergleiche mit dem innenpolitischem Kampf des Nationalsozialismus : 373 f., 421 . Auslese: s. NSDAP. Autarkie , Deutsche : 173. Baku: s. Kriegsausweitungsplan der Westmächte. Balbo , Italo : Der Tod B.s: 256. Balkan: Englands -Hoffnungen auf dem Balkan : 403. S. a. Kriegs-. ausweitungsplan der Westmächte. Baltische Staaten : 86. Batum : s. Kriegsausweitungspläne der Westmächte. Bauer: Grundstein des Deutschen Reiches : 291. Beck, ehemaliger polnischer Außenminister: 46, 76. Belgien: 87. - Verhalten der ehemaligen belgischen Regierung : Kriegsausweitungspläne der Westmächte : 236. Kriegsvorbereitung B.s : 242 f. Krieg in B. 356, 371 , 401. Kapituliert : 215. S. a. Krieg im Westen. Benesch: Verbündeter Englands : 272.

Besitzende: s. Versailler Vertrag und Habenichtse. Bethmann · Hollweg : 32, 57, 176, Bildung : Unterschied d. B.: 343. Bismarck: Haß Englands gegen die Reichsgründung : 385. Blitzkrieg : 52. Blockade : 59. 1914 und heute: 173; s. a. Kampf gegen Frauen und Kinder. Britisches Weltreich: s. Weltreich, Britisches. Bürgertum: Zusammenbruch der bürgerl. -kapitalistischen Welt: 162 ff. Bürgerliche Gesellschaftsordnung : 164, 411 f. Chamberlain , britischer Premierminister: 113, 127, 135, 146, 151, 168, 169, 171. S. a. Kriegshetzer, jüdisch-kapitalistische. Churchill , Winston : 48, 56, 99, 112, 113, 127, 146, 152, 170 f. --S. a. Kriegshetzer, jüdisch-kapitalistische. Clemenceau : 131. - 20 Millionen Deutsche zu viel : 390, 413. Compiègne : Die Schande gelöscht: 264, 365. Befehl des Führers über die französische Gedenkstätte von C.: 227. Cooper, Duff : 48, 56, 169, 171. S. a . Kriegshetzer, jüdisch-kapitalistische. Daladier : 13-17, 154. Danzig 15, 19, 21 , 41 , 45, 60 f., Rückkehr D.s : 234. 75 f. Dänemark : 86. In Demokratie : 48, 139. Deutschland: 296, 302 f., 387 f. Ihre Überwindung durch den Nationalsozialismus mit Hilfe ihrer selbst: Plutokratische D.: 341 , 368, 391. 430. Als Maske englischer Gewaltanwendung : 381 ff. Desorganisation des europä ischen Kontinents : 383 f. - S. a. England , Europa . Deutsche Wehrmacht : 420, 424. Vermehrung und Verbesserung S. der Ausrüstung : 372 ff. , 405 f. a. Krieg, gegenwärtiger, sowie Luftwaffe, Heer, Kriegsmarine. 453

Deutsche Wirtschaftspolitik, 419 ff. S. a. NSDAP., Programm und Goldwährung sowie Nationalwirtschaften. Deutsches Reich: Geschichte, Weltreich : 395. - Bereits tausendZweites jährige Geschichte: 423. Reich : 429. - Schlechte Führung Ursachen 1914-1918 : 232, 410. des Zusammenbruchs 1918 : 410 ff. Die nationalsozialistische Revolution, der größte Seelenkampf der deutschen Geschichte: 390 f. Deutsches Volk: Kulturleistung im Osten : 43. - Wahrer der Reichidee : 165. Eine Entwicklung von vielen Jahrtausenden : 423. - Volkstum : 299. Ziel der deutschen Politik, Primat des d. V.s: 344 ff., 400. Herstellung der Volksgemeinschaft, Programm der NSDAP.: 275 f., 392. ― Arbeitskraft gegen Goldwährung : 287. - Aushungerung des d. V.s: 201. - Kein Haß gegen England und Frankreich : 201.-- Die Haltung des d. V.s im Kriege und ihre Verfälschung im feindlichen Auslande : 259 f. Deutschland der Vorkriegs . zeit: 162. - Friderizianisches 57. Parlamentarisch · demokratisches D.: 143, 160 ff. - Der Aufstieg des nationalsozialistischen D.: 143 f. Vor 1914. Land der Freiheit und des Friedens : 295. Übervölkerung D.s : 320 f., 333 ff. - Volkwerdung und damit Bildung des neuen Reiches gegen Gleichgewicht der Kräfte als Ziel englischer Politik (s. England): 385. Internationale Hetze Verelengegen D.: 305 f., 367 f. dung D.s. Dogma einer neuen Weltordnung: 429. - Einigung: 336 f. Wirtschaftsfaktor : 419. Einigung D.s zu verhindern, das Ziel der britischen Weltherrscher : 201. Zerschlagung D.s., das Ziel Englands und Frankreichs : 201. - Demgegen . über die Vernichtung des britischen Weltreichs kein deutsches Kriegsziel: Revolution in D. , Englands 225. Hoffnung: 272 f. - S. a. Großdeutschland, Drittes Reich, NSDAP. Dietl: Generalleutnant, s. Norwegen, Krieg in Norwegen. Diplomatenberichte über Deutschland : 259 f. Drittes Reich: Revolutionsarmeen des D. R.: 315. Duce: Telegramm des Führers an den D. anläßlich des Kriegseintritts Italiens : 218. - Vermittlungsvor. schlag des D. bei Kriegsanfang 218,

454

mit Adolf Hitler : 235. - Bündnis 218, 403, 415. - S. a. Italien. Dünkirchen : 213, 268, 372. Eden: 48, 56, 169, 171 . - S. a. Kriegshetzer, jüdisch-kapitalistische . EngEinkreisungspolitik lands : 31. Elsaß Lothringen: 13, 16, 88. Verzichtleistung auf Revision des Versailler Vertrages: 396. Emigranten: Berater der englischen Regierung: 368, 404, 417. S. a. Judentum. England: Welteroberungspolitik. In Palästina : 94. 31. Im Weltkriege 120 f. Jüdisch-plutokratische Herrenschicht : 32, 123. - Weltbetrug 1918: 159 f. -Soziale Verhältnisse : 113. Haß gegen das soziale Deutschland : 122. - Angebote des Führers an E.: 23, 31 , 55, 89. - Verrat an Polen: 32, 47. E. und die Religion : 141, 145; s. a. Europa, Kampf gegen Frauen und Kinder, Einkreisungspolitik, Kriegshetzer, Kriegsziele, Politik gegen Deutschland 1870 bis 1914: 297, 385 f. — Wortbrüche E.s : 386. Weltmacht E.s ein Wahn, ein Schein, eine Schimäre: 384 f. — Versuch einer Verständigung mit E.: 255, 307. -Programmpunkt des Führers : 398. Appell an die Vernunft auch in E.: 264. Das sozial rückständigste Land der Welt. Klassenunterschied in E.: 342 f. - Elend der englischen Bevölkerung : 384. - Ablehnung der deutschen sozialistischen Einrichtungen durch E.: 322 f. Heuchelei E.s in religiösen, politischen, sozialen Fragen; 381 ff. Gegenwärtiger Krieg: Vergebliche Hoffnungen:-401 ff. Kriegsziele E.s: 399 f. Der angebliche Sieg E.s: 267 f. - Niederbruch E.s, Termin für das Kriegsende : 271 , 433. — Krieg gegen E., wo es den Kontinent berührt: 416. - Kein Haß des deutschen Volkes gegen E.: 307. 1 Luftwaffe, englische NachtS. a. Zivilbevölkeangriffe: 331 f. rung. - E. und Amerika : Unterstützung E.s durch USA.: 224. Einmischung E.s in Amerika: 223. S. a. Weltreich, Britisches ; Kriegshetzer, jüdisch-kapitalistische. Englische Armee: s. Krieg im Westen. Erde: -Verteilung der E.: 320 f., S. a. Welt. 333 f. Erziehung , Soziale: 104, 277 f. Erziehungswesen : s. Großdeutschland.

Eupen , Malmedy und Moresnet : Erlaß des Führers über die Wiedervereinigung von E., M. und M. mit dem Deutschen Reich : 207. Europa: Neubau durch die jungen und produktiven Völker : 135, 168. ― England verhindert Konsolidierung Europas : 144, 201. - Englands Europä,,neues Europa" : 139 ff. ische Sicherheit: 96 f.: s. a. Friedenskonferenz. Zwei Revolutionen : 414 ff. Erwachen der Völker, Beseitigung der britischen GleichGericht gewichtstheorie: 384 f. über E.: 374- - 1941 das geschichtliche Jahr der Neuordnung E.s : 406, Deutschland hat E. bereits die Freiheit zurückgegeben : 309. Nationalwirtschaften : 419. Expeditionskorps , Britisches, verjagt und vernichtet : 213, 215. Exterritoriale Straße (nach Ostpreußen bzw. Polens nach Danzig) : 46. Fallschirm- und Landetruppen : Einsatz in Holland : 205. Faschismus : Faschistische Revolation : s. Italien. Finnland : Russisch-finnischer Konflikt und Friedensschluß : 238 f. S. a. Kriegsausweitungspläne der Westmächte und Sowjetrußland, deutsch-russisches Verhältnis. Flugzeuggeschwader , Deutsche, in Sizilien : Deutung in der feindlichen Presse: 402. Fortsetzung des Krieges : s. Krieg, gegenwärtiger. Frankreich : Grenze zwischen Deutschland und F. eine endgültige: 13 f., 23, 55, 88. Sinnlosigkeit eines deutsch-französischen Krieges: stimmt dem -F. 16, 95, 98, 125.italienischen Vermittlungsvorschlag Geschichte zu: 49. : 31mal an Deutschland den Krieg erklärt: 201 . Kampf Englands gegen Frankreich mit Hilfe Europas : 385. Versuch einer Verständigung mit F. Verzichtleistung auf Elsaß-LothrinVerhalten der ehemaligen: 396. gen französichen Regierung : Frie densappell des Führers vom 6. Ok. tober 1939 : 236 f. Krieg in F.: 356. - S. a. Krieg im Westen.` Frau , Die deutsche, im Kriege: 27, 274, 360 f., 407. Freiheit: Der Begriff der demo. kratischen F.: 341. Freiheit der Presse : 341 Freiheitskampf: 38.

S. a. Freimaurerei : 430. Judentum. Friedensangebot des Führers : 91 ff., vom 19. Juli 1941 : 231 ff., 373; vom 6. Oktober 1940 : 236 f., 370. Friedenskonferenz , Europäische (Vorschlag des Führers) : 98. Führer , Der (Nachfolgerfrage) : 26. Führerauslese , Nationalsoziali-stische : 174. Führung , Deutsche militärische: 173, 177. Fünfjahresplan für die Führung des Krieges : 259. Fünfte Kolonne: in den Gehirnen von Phantasten : 224. Denunzierung der oppositionellen Parteien als F. K.: 233. Garantieerklärung Englands an Polen : 32, 38, 47, 48, 78. Gaulle , de: Verbündeter Englands : 272. Gdingen: 72. Gebirgstruppen: Ostmärkische, Einsatz in Norwegen : 241. - S. a. Norwegen. Geheimakten des alliierten Obersten Kriegsrates, ihre Auffindung durch deutsche Truppen: 235. Generale: Verbündete Englands : Revolution, Hunger, Winter, Bluff: 272 f., 422 f. Generalfeldmarschälle: Ernennung durch den Führer : 252 ff. Genfer Konvention : 97. Gemeinschaft: Wesen der : 91 , 103. - S. a. Volksgemeinschaft . Giftgas: 25, 97. Gleichgewicht der Kräfte in Europa. Als- Ziel der englischen Politik: 31. S. a. Desorganisation des europäischen Kontinents : 383 f. Gleichberechtigung DeutschS. a. Versailler Verlands : 368. trag. Goldwährung: Abkehr von der G.: 304 f. - Arbeitskraft gegen G.: 346 f. , 419 f. Göring , Hermann : 126. - Nachfolger des Führers : 26. - 253. Gott: s. Weltanschauung, nationalsozialistische. Großdeutschland : In diesem Kriege zum ersten Male alle Gaue G.s angetreten. Gemeinsam vergossenes Blut stärker als jede staatsSeine rechtliche Konstruktion : 70.

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Einheit: 423. - Wehrmacht, Partei und Staat eine unlösbare Einheit : 422. Erziehungswesen : 352 ff. Welt der gemeinsamen Arbeit : 348. Gründe für Großdeutschlands Stärke: 257 ff. Sozialismus : Vorbildlicher sozialer Aufstieg: 399 f. Gestaltung der Zukunft der Nation mit den Mitteln friedlicher Arbeit: 367. Deutschland Sozialstaat von höchster Kultur, das Ziel des Führers: 263, 329, 361. Sein Aufbau seit der Machtergreifung : 322. Deutsch-russisches Verhältnis: 260 f. S. a. Deutschland, Drittes Reich, NSDAP. Haakon , ehemaliger König von Norwegen: 199, 272. Habenichtse: 340, 432. - Den H. die allgemeinen Menschenrechte zu erkämpfen, das Ziel des Krieges: 376. 1 S. a. Versailler Vertrag. Haile Selassie : Verbündeter Englands : 272. Halifax: 118, 127. Heer, Deutsches, Einsatz in Norwegen: 241. - Im Westen: 245 ff. Dank des Heimat: 325 ff., 372 f. Führer an die Heimat : 274 f. S. a. Rüstung, Produktion. Hela , Widerstand und Einnahme: 70, 72. Heldenverehrung: 181 f. Henderson , britischer Botschafter: 49. Hindenburg : 391. Hitler , Adolf: Der Führer über sich selbst: 37, 91 , 156, 159, 164, 170 171, 177 ff., 185. ,,Der erste Soldat des Reiches": 26. - Die Ziele des Führers : 367, 409. Feldzugs. plan des Führers für den Krieg im - Über Westen : 244. sich selbst: Der härteste Mann des deutschen Volkes: 308. - Nachgeben ist nicht Vertreter der Klugheit : 299. Habenichtse : 340. Fehler Adolf Hitlers und der Feinde Deutschlands : 405. - Bündnis mit dem Duce: 218, 403, 415. Holland: Geschichte. Seine Überwindung durch England mit Hilfe Deutsches AnFrankreichs: 385. gebot zum Schutz der Niederlande : 209. Verhalten der ehemaligen holländischen Regierung: Kriegsausweitungspläne der Westmächte: 236. Geheimes Einvernehmen mit den Westmächten : 209. Kriegsvorbereitung H.s: 242 f. Krieg in H.: 356, 371 , 401 . - Einsatz deutscher Fallschirm- und Luftlandetruppen : 456

Kapituliert: 215. 1 Dank 205. des Führers an die in Holland eingesetzten Truppen : 205. Verhalten der holländischen Zivilbevölkerung: 209. S. a. Krieg im Westen. Hore Belisha: 170. Hunger als Hoffnung Englands : 423. S. a. Hoffnungen Englands und Generale, Verbündete Englands. Hurrapatriotismus: 59 f. Indien: 159, 168. Individualismus : 206. Infanterie , Deutsche: 51 , 70, 93. Italien: 49, 55, 87, 133 f., 147, Geschichte. Das gleiche 151, 159 geschichtliche Schicksal wie Deutschland : 334. Seine Zerrissenheit im Laufe der Geschichte : 382. - ᎷᎥᏰ achtung seiner nat. Lebensrechte durch die Machthaber in London und Paris: 218. Volkwerdung und damit Bildung des neuen Reiches und Italiens gegen Gleichgewicht der Kräfte: 385. Faschistische Revolution : 414 ff. - Freundschaft mit I., Kriegseintritt: 217, 255 f ., 307, 365, 374, 376. - Italienische Flugzeug. geschwader am Atlantik, Deutung in der feindlichen Presse: 402 f. I.s Abfall, Hoffnung Englands : 402. S. a. Duce. Japan: 172. Journalisten , Ausländische: 92. Judas Kriegsschuld: 134. Juden: 153 f., 159. Lösung des jüdischen Problems : 95. Kriegsansage durch die Juden: 299 f. Antisemitische Gesetzgebung in Deutschland : 324. Als Kriegshetzer : 421, 430. - Sein Ende in Europa: 406. S. a. Europa. Neuordnung. - Emigranten und Kriegshetzer, jüdisch-kapitalistische. Jugend , Deutsche, im Kriege : 27. Kaffee für Deutschland : 271 . Kanada als neue Kriegsbasis Englands : 262. Kampf gegen Frauen und Kinder : 25, 58, 59, 97, 152. Kapitalismus , jüdisch-internationaler Weltfeind, sein Ziel : Vernichtung des deutschen Volkes : 132, 133. jüdisch-kapitalistische Welt wird das XX. Jahrhundert nicht überleben" : 135. - Kapitalsanhäufungen aus Rüstungsgewinnen : 323 f. S. a. NSDAP.-Programm und Großdeutschland. Kapitulation niemals : 26, 27, 48, 57, 105, 126.

King · Hall: 59. Klassenstaat , Bürgerlicher und proletarischer: 163. Klassen unterschied : s. England, Amerika. Kleinasien : s. Kriegsausweitungspläne der Westmächte. Kolonien , Deutsche: 114, 116, 121 . Koloniale Forderung DeutschRückgabe der lands : 84, 96, 169. deutschen K.: 225, 398. Konterbande : 97. Konzentrationslager , eine englische Erfindung : 152, 381. Korridorfrage: 15, 45, 46. Krakau : 58. Krieg: ,,Es wird so lange Kriege geben, als die Güter der Welt nicht gerecht verteilt sind" : 121. -- Ein Geschäft für England : 50, 369. Der Krieg im Westen: 95, 98. Dauer des jetzigen Krieges : 54, 57, 126. Kampf zweier Welten : 319 f., Grund und Ursachen : 231 ff., 333. 352, 430. Vorgeschichte des K.: 397. Erzeugung der Kriegspsychose durch die Gegner des nationalsozialistischen Deutschlands : 368. Sein Ziel : 376. Eine GesamtrechBereits entschieden : nung: 403. 401. Fortsetzung des Krieges, Wunsch der plutokratischen Machthaber in England : 213, 237. - Kapitulation Deutschlands eine Unmöglichkeit: 359 ff. - Ausgang des Krieges: Sieg: Deutschlands: 224 f., 433. Zahl der Opfer : 310, 356 f. S. a. Italien. Krieg im Westen : Der Feldzugsplan Adolf Hitlers: 244. -- Gesamtverlauf : 242 ff., 371 f., 431. Die größte Schlacht der Weltgeschichte: 213. Aller Zeiten : 215 . Gewaltigste Schlachtenfolge der Weltgeschichte : 244. Einsatz des Heeres : 245 ff. Maginot- Linie: ExpeditionsBritisches 242, 356. korps verjagt und vernichtet : 213, 215, 371 f. - Französische Armee, Die besten Divisionen vernichtet: Dre Armeekorps zu existie213. Aufruf des ren aufgehört : 215. Führers zu seiner Beendigung: 229, Der glorreichste Sieg aller Zeiten : 229. --- S. Holland, Belgien, Frankreich. Kriegsausweitungspläne der Westmächte: Baku : 236. Balkan: 236, 238. - Batum : 236. Belgien: Finnland: 236. - Kleinasien : 236. 238. Norwegen: 236, 238. Schweden : 237.

Kriegsbegeisterung 1914 und 1939: 59. Kriegsdauer : Feindliche Prophezeiungen über die K.: 271. - S. a. Krieg, gegenwärtiger. : Termin für das K.: Kriegsende 271 . -- S. a. Krieg, gegenwärtiger. Kriegsgefangene: Entlassung Entder norwegischen K.: 199. lassung der holländischen K.: 209. Kriegsgeschichte : Der Feldzug im Westen. Der kühnste Plan der K.: 213. Die Besetzung Norwe gens, das kühnste Unternehmen der deutschen K.: 239 ff. Kriegsgewinnler: Wenn der Soldat an der Front kämpft, soll niemand am Krieg gewinnen " : 33, 35. Kriegshetzer (Britische): 33, 47, Heute die gleichen wie im 48. Weltkrieg: 31 , 112, 170. Jüdischkapitalistische gegen eine friedliche Revision : 233, 237, 365. Chamberlain 235, 237, 273, 314, 369, 397, 417. - Churchill: 234, 237, 262 f., 273, 297, 302, 312 f., 355, 371 , 421 , Cooper, Duff: 237, 273, 397. 430. Eden: 237, 273, 303, 397: Halifax : 313, 397. - Hore Belisha: 237, 303, 397. Reynaud: 239, 262. Vansittard: 397. - S. a. JudenEmigranten. tum. Kriegshilfswerk für das Deut. sche Rote Kreuz : 195. Kriegsmarine: Einsatz in Norwegen: 240. - Kampf zur See: 415 f. S. a. U-Boot-Krieg. Kriegsschuld 1914 : 114. Kriegswint erhilfswerk : 104 ff. - 1940/41 : 267 ff. Kriegsziele , Deutschlands : 25, 54, 82 ff., 95 ff., 100, 121, 124, 135, 147, 156, 169, 178. - Englands : 55, 118 ff., 133 f., 139 f., 144 f. - Das Deutschland von 1648 : 146. Kultur,,,Nur derjenige, der selbst kulturschöpferisch veranlagt ist, vermag auf die Dauer auch eine wirkliche kulturschöpferische Leistung zu bewahren : 43. - England als ,,Kulturschöpfer": 118, 120 f. -- Deutsche Kultur im Osten : 43. Kunstdünger : 320. La Charité: s. Geheimakten des alliierten Obersten Kriegsrates. Landwehr, Deutsche: 72. Lazarette: Feindliche Fliegerangriffe auf L.: 356, 375. Litzmann (General) : 69.

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Lloyd George: 73. Luftkrieg : 312, 358 f. 374 f. L. Englands gegen die Zivilbevölke rung : 263 . Luftschutz , Deutscher 275. Luftwaffe , Deutsche: Einsatz: 38 51, 70. - Beschränkung auf militärische Objekte: 25, 52, 58, 97. Einsatz in Norwegen: 240 f. - Im Westen: 248 ff. ― Gegen England : Verstärkter Einsatz: 405. 275. Luftwaffe , Englands: S. Zivilbevölkerung. Maginot Linie: s. Krieg im Westen. Mann , Thomas: 422. S. a. Emigranten. Marine , Deutsche: 51. Marschallstab im Tornister des deutschen Soldaten : 280. Memelland : 133. Menschheit : Arische M.: 406. Menschenrechte , Allgemeine: 232, 376. Metallsammlung des deutschen Volkes : 259. Minderheiten , Deutsche, im Osten : s. Rücksiedlung . - Minder. heitenverpflichtungen von Deutschland eingehalten : 21. Minorität , Historische: 174. Mitteleuropa : 90. Deutscher Lebensraum: 169. - England für das Schicksal der Völker in M. ver. antwortlich?: 118. Modlin: 68. Molotow: 24. Monarchie: ,,Das deutsche Volk kann ohne sie leben": 162 f. Monroe-Doktrin: ,,Amerika den Amerikanern, Europa den Europäern" : 39. Motorisierte Truppen: 51. Münchner Abkommen : 150. Mussolini , Vermittlungsvorschlag : 49, 134. S. a. Duce. Narvik: s. Norwegen, Krieg in Norwegen. Nationalismus : 163, 165. NSDAP.: Programm: Revision und Beseitigung des Versailler Vertrages : Geschichte : 231 , 336 ff., 392 ff. Anfang der NSDAP.: 410 f. Kampf um die Macht in Deutschland: 298, 301 f., 390 f. - Der größte Seelenkampf in der deutschen Geschichte : 390 f. - Gewalt 458

8. und 9. Nogegen Gewalt: 391. vember 1923: 117, 128, 297, 316 f. 1 Blutopfer der Bewegung: 316 f. Verdienst: Machtergreifung: 379. Es ist möglich geworden, 315 f. die breite Masse in die Partei einzubauen: 349 f. - Auslese aus der Kampfzeit der Bewegung : 414. NSDAP. schuf die Voraussetzung für den Sieg im Osten, Norden und Westen : 251. - Frontparte des Weltkrieges : 424 ff. -S. a. Nationalsozialismus. NSDAP. im Kriege : 35 f., 125, 126. - Zur Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung: Zum III, 116, 125, 149, 165 f. Programm der NSDAP.: 128, 156. Führung: 173 f. Nationalsozialismus: 84. Entstehung der nationalsozialistischen Gedankenwelt : 107, 390. - Erziehung des deutschen Volkes durch den Lösung des N.: 56, 59, 133, 154. sozialen Problems durch den N.: Termine der 148. - Ziel : 300. gegnerischen und feindlichen Propaganda für seinen Untergang: 415 ff. Nationalsozialistische Bewegung bestimmend für die nächsten tausend Jahre: 400. - S. a. NSDAP. Nationalwirtschaften : 419. Neuordnung Europas : s. Europa. Neutrale Staaten : 23 , 58. Einspannung der n. St. durch die Westmächte : 134. - Deutschland wird die Neutralität achten : 23. Nichtangriffs- und Konsultativpakt: s. Sowjetrußland. Niederlande : 87. 1 Weltmacht durch England vernichtet : 31 . 1 S. a. Holland. Norwegen: 86. Verhalten der ehemaligen norwegischen Regierung ; Kriegsausweitungspläne der Westmächte: 237, 238. Im AltmarkFall: 239. - Aufforderung zum Krieg durch König Haakon und sein Kabinett : 199. Krieg in N.: 356, 371 , 401, 430 f. - Geplante Landung durch die Westmächte : 238. Besetzung durch deutsche Truppen, das kühnste Unternehmen der deutschen Kriegsgeschichte: 239 ff. Dank des Führers an die in N. eingesetzten Truppen: 197. - Narvik; Dank des Führers an die Kämpfer von Narvik : 221. ,,Das Wort Narvik wird in der Geschichte für immer ein herrliches Zeugnis sein des Geistes der Wehrmacht des nationalsozialistischen Großdeutschen

Reiches" : 241. Dietl, Generalleutnant; Dank des Führers an Generalleutnant Dietl : 221. ,,Der Held von Narvik" : 242. Dank des Führers an die Wehrmacht zum Abschluß des Kampfes in N.: 221 . Entlassung der norwegischen Kriegsgefangenen : 199. Verhalten der norwegischen Zivilbevölkerung : 199. Not , ein relativer Begriff: 104. November 1918 wird sich niemals wiederholen : 26, 35, 99. Weltbetrug 1918 : 159 f. Oder (als Polens Grenze) : 47. Olsagebiet unter polnischer Herrschaft: 75. Opfer: 25, 27, 60, -128. - O. und Gemeinschaft: 103 f. O. der Front: 106, 182. Organisationen nur Mittel zum Zweck: 149 f. Ostmark : 144. Ostmärkische Truppen: 154. Ostpreußen : 46, 75. Panzerwaffe , Deutsche: 70, 98. Pflichterfüllung: General der gemeinsamen P.: 281. Pilsudski , Marschall : 44, 75. WeltherrschaftsPlutokratie: anspruch: 351. Will das Aufblühen einer neuen, besseren Welt verhindern : 213. - Will die Fortsetzung des Krieges : 213. - Plutokratische Vorrechte gegen nationalsozialistische Volksrechte: 374. Vernichtung der kapitalistischen Clique, ein deutsches Kriegsziel : 225, 433. -S. a. England und Weltreich, Britisches. Polen , Entstehung und Zusammenbruch: 42 ff., 73 ff. Des Führers Angebot an Polen : 14 f., 20, 45 f. -Das Los des Deutschtums in P.: 15, 43 ff., 52, 75, 78 f. - ,,Polnische Kultur": 42, 74. Schoßkind der westeuropäischen Demokratien : 42, -Polnische Armee und ihre 47. Führung: 51 , 69, 127.. - Polnischer Reststaat : 95. ,,Das P. des Versailler Vertrages wird niemals wieder erstehen" : 55, 93. Revisionsvor. schlag des Führers : 234.) Haltung der ehemaligen polnischen Regierung: Als Werkzeug der jüdischkapitalistischen Kriegshetzer : 234. Krieg in Polen : 308, 355 f., 370, 430. - Greueltaten der Polen : 234. Vorgeschichte des Krieges in P.: 14, 20 ff., 42 ff. - Verlauf: 50 ff.,

Deutsche Ver67 ff., 127, 152. luste: 72.- Heimtückische polnische Kriegsführung : 52. Politische Leiter : Verhalten und Aufgabe im Kriege, verantwortliche Träger der Stimmung : 27, 35 f. Pressefreiheit in der Demokratie und den autoritären Staaten : 48. S. a. Freiheit der Presse. Produktion: Die deutsche, gesteigert: 406. Deutsche Produktionskapazität die höchste der Welt: 310 f. Programm der NSDA P.: s. NSDAP. Proletariat: 411. Propaganda , Deutsche: 55. Britische: 56, 124, 153 f., 171 , 175 f., S. a. Emigranten . 267 ff. Protektorat Böhmen und Mähren: 94, 133. S. a. Rassenerkenntnis : 406. Neuordnung Europas. Rationierung in Deutschland : 348 f. Recht zum Leben: 335 f. Reich: s. Deutschland, Großdeutschland, Deutsches Reich. Reichsidee : 164. Religionskämpfe in Deutschland als Ermöglichung des englischen Weltreiches : 382. Revisionsvorschläge des Führers : 19 f. S. a. Versailler Diktat. Revolution : Zwei Revolutionen in Europa, in Deutschland und Italien: 414 ff. S. a. Drittes Reich, Deutschland. Reynaud : s. Kriegshetzer, jüdischkapitalistische. Rohstoffe: Versorgung mit kriegswichtigen R.: 258 f. Rohstoffmangel : s. Hoffnungen Englands. Rotes Kreuz : 98, 106, 195, 274. Rücksiedlung Volksdeutscher aus dem Osten und Südosten Eropas : 82, 95. Rüstung: Die deutsche R.: 133 , 153, 167, 172, 352 ff., 397 f., 422.. Rüstungsbegrenzung: 19, 97, 122. Abrüstung Aufrüstung : 304. Wettrüsten ,oder 393. Stand der deutschen Rüstung : 258 f. - Im Gegensatz zum Weltkrieg 1914-1918 : 357 f. - Rede des Führers vor Rüstungsarbeitern: 319 ff. -- Das Rüstungs459

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programm Roosevelts : 223. - Rü. stung als Geschäft: 369. - S. a. deutsche Wehrmacht. Rüstungsarbeiter: s. Rüstung. Rumänien: 81. Rußland: s. Sowjetrußland. Rydz Szmigly (ehemaliger polnischer Marschall ) : 47, 51 , 68, 77. Saargebiet , Rückkehr des: 13, 88. - Saarabstimmung: 396. Saarbrücken : Rede Adolf Hitlers in S.: 307. Schweden : 86. S. a. Kriegsausweitungspläne der Westmächte. Schweiz: 87. Selbstbestimmungsrecht der Völker : 113. Senat , Nachfolge des Führers : 26. Sicherheit unseres Lebensraumes: 178. Sieg: ,,In diesem Krieg siegt nicht das Glück, sondern endlich einmal das Recht": 375. - S. a. Krieg, gegenwärtiger. Slowakei : 46, 76, 87. Soldatentum , Deutsches : 70. Der Soldat der Repräsentant des Lebens, Auslese der Völker : 181 . S. a. deutsche Wehrmacht. InteressenSowjetrußland: gemeinschaft mit dem nationalsozialistischen Deutschland ; beider Prinzipien kein Hindernisgrund für freundschaftliche Beziehungen; Nichtangriffs- und Konsultativpakt: 24, 37 f., 80 ff., 89, 125, 151, 172. Russischer Einmarsch in Polen: 53. Deutsch-russisches Verhältnis : 260 f. - Ukraine, Finnland, Türkei als angebliche Ziele einer deutschen Russisch -finnischer Invasion : 261. Konflikt und Friedensschluß : 238. Sozialismus: 163, 165, 322 ff. In der Wehrmacht, Gegenstand des Hasses der Plutokraten : 275 ff. England, das sozial rückständigste Land der Welt: 384. 1 Erziehung zum S.: 277 f. - S. a. Großdeutschland, England.. Sozialstaat: s. Großdeutschland. Spanien: Geschichte, Spanische Weltmacht durch England vernichtet: 37, 385. Stalin : 80, 89, 151. Stimmung des Volkes im Kriege: 27. Südosten: Ablenkungsmanöver der Westmächte: 201. S. a. Balkan. 460

Sudetenland , Eingliederung in das Reich : 144. Tradition : 182. Tschechen-unter polnischer Herrschaft: 75. Zusammenleben zwischen Deutschen und T.: 133. Türkei: s. Sowjetrußland, deutschrussisches Verhältnis. U - Boot Waffe: 70, 73, 97, 153. - Unbeschränkter U- Boot-Krieg : 405, 415 f. Ukraine : 54, 81 . - S. a. Sowjetrußland, deutsch-russisch. Verhältnis Ultimatum Englands an Deutschland: 49. ,,Dem heutigen Deutschland stellt man keine Ultimaten mehr" : 50. Ungarn: 87. Ural: 81. Vernunft: Appell an das Rechtsgewissen: 367. - Appell an die allgemeine Vernunft: 231 ff., 335 ff. Appell an die Vernunft auch in England : 264. Versailler Diktat: Revision : 14, 19, 20, 31, 83 ff., 86 89 f. 96. 131 f., 168. Beseitigung von Versailles, Programm der NSDAP .: 231 , 306 f., 340 f., 392 ff., 412 ff. - Unsinn und Unrecht des V. D.: 41 f. - Polen, ein Produkt des V. D.s : 42, 73. - Zweites Versailles ?: 59, 94 f. Verständigung: s. Frankreich, England. Vierjahresplan: 123, 143, 312. Volk: Zwischen Individuum und Menschheit : 390. -Nationalsozialistische Vorrechte gegen plutokratische Vorrechte : 374. - S. Deutsches Volk. Völkerbund : 83 f., 115, 142, Genfer Institution keine 160. Einrichtung zur Herbeiführung vernünftiger Revisionen: 232, 413. — Gründe für den Austritt Deutschlands: 394 ff. Völkerverständigung und aussöhnung: s. Neuordnung Europas. Volksgemeinschaft , Nationalsozialistische, im Kriege : 106, 107, 184. - ,,Wer sich der Gemeinschaft widersetzt, wird vernichtet" : 33, 35. Volksstaat , Deutscher : 60, 164 f. Währung: 90. Warschau: Belagerung und Einnahme (kein Alkazar) : 58, 68 f.

Wehrmacht , Deutsche : 25, 29, 35, 37 ff., 65, 70 ff., 119, 136, 154, 172 f., 173. S. a. Polnischer Feldzug und deutsche Wehrmacht. Weichsel , unter den Polen verwahrlost : 74. Welt: Eine neue, bessere Welt ; ihre Verhinderung durch die plutokratischen Machthaber : 213. - Befreiung der W. von Englands Vorherrschaft: 271 f. Weltanschauung , Nationalsozialistische : Mystischer Glaube an die Unsterblichkeit des deutschen Gott kein Volkstums : 299. Schwächeersatz für die Menschheit : 291 , 413. - S. a. Nationalsozialismus. Weltgeschichte: Die größte Schlacht der W.: 213, - aller Zeiten : 215. Die gewaltigste Schlachtenfolge der W.: 244. Weltkrieg 1914-1918 : Deutschland ohne Kriegsziel in den Weltkrieg eingetreten ; nur Verlierer und keine Gewinner: 41. - Kriegsschuld 1914: 111. — Ursachen: 379 ff. Ziel englischer Politik: 385 f. - S. a. Deutsches Reich. Geschichte. Weltreich: S. Deutsches Reich. Weltreich , Britisches : Entstehung: 382 ff. Aus Blut und Tränen gebaut: 368. - Vernichtung des br. W.s kein deutsches Kriegsziel ; Hilfe des Reiches für die Existenz des br. W.s ; demgegenüber Zerschlagung Deutschlands britisches KriegsS. a. England . ziel: 225, 263.

Weltstaaten , Neue, gegenüber dem britischen Weltreich : 384 f. Westfälischer Friede: 334. Westwall: Grenze und Schutz des Reiches nach dem Westen : 13, 23, 37, 38. Wettrüsten : s. Rüstung. Wiegand , Karl v., amerikanischer Zeitungskorrespondent. Unterredung des Führers mit K. v. W.: 223 ff. Wilhelma , ehemalige Königin der Niederlande : 272. Wilson , Woodrow: 14 Punkte : 114, 160. Raub der deutschen Kolonien: 386, 398 , 413. Winter: Hoffnung Englands : 422. Winterhilfswerk: s. Kriegs -W.: 103 ff. Wirtschaft : Internationale W.: 97. Freie W.: 341 , dient dem Volke: 344 f. - S. a. NSDAP.-Programm. Wirtschaftspolitik : s. Deutsche W. Zeit als Hoffnung Englands : 423. 1 S. a. England, Hoffnungen Englands. Zivilbevölkerung im Kriege, Heckenschützen im Polenfeldzug : 52. - Krieg gegen die Zivilbevölkerung: 358 f., 432. Luftkrieg gegen die Z.: 263, 275, 312 f., 374 f. Verhalten der norwegischen Z.: 199. Verhalten der holländischen Z.: 209.

461

Inhaltsverzeichnis

5

Vorwort des Herausgebers 222233865

13

Die Antwort des Führers an Daladier

19

Rede am 1. September 1939 in Berlin vor dem Reichstag . An die Wehrmacht •

29. 31

An das deutsche Volk

An die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei An die Soldaten der Ostarmee An die Soldaten der Westarmee

37

41

Rede am 19. September 1939 im Artushof zu Danzig Soldaten der Wehrmacht im Osten .

67

Rede am 6. Oktober 1939 in Berlin vor dem Reichstag Rede am 10. Oktober 1939 in Berlin zur Eröffnung des

Kriegswinterhilfswerkes 1939/40 . Rede am 8. November 1939 in München vor der Alten Garde .

103

An Partei und Volk .

111 131

An die Wehrmacht

136

Rede des Führers am 30. Januar 1940 im Sportpalast Berlin . Rede am 24. Februar 1940 in München .

139 159

Rede am 10. März 1940 in Berlin

181

Heldengedenktag .

189

Vorwort zum zweiten Band . •

195

Tagesbefehl an die Soldaten des norwegischen Kriegsschauplatzes

197

An den Oberbefehlshaber der deutschen Truppen in Norwegen An die Soldaten der Westfront 10. 5. 1940 .

199 201

An die Soldaten des holländischen Kriegsschauplatzes

205

Aufruf zum Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz .

Erlaß über die Wiedervereinigung der Gebiete von Eupen, Malmedy und Moresnet mit dem Deutschen Reich vom 18. Mai 1940 . 462

207

Erlaß vom 1. Juni 1940 über die Entlassung der holländischen

209

Gefangenen An die Soldaten der Westfront 5. 6. 1940

213

An das deutsche Volk

215

An Seine Majestät den König von Italien und Kaiser von 217 Äthiopien . 218 An den Duce des faschistischen Italiens 221 An die Norwegenkämpfer . Unterredung mit dem amerikanischen Korrespondenten Karl von Wiegand am 15. Juni 1940 Befehl über die französische Gedenkstätte von Compiègne .

223

An das deutsche Volk

229

Rede im Reichstag, Berlin, den 19. Juli 1940

231

227

Rede am 4. September 1940 in Berlin, Eröffnung des Kriegswinterhilfswerkes 1940/41 •

267

Rede am 15. Oktober 1940 in Berlin vor den Frontbauern

283

Rede am 8. November 1940 in München vor der Alten Garde

295

Rede am 14. November 1940 in Berlin an die Frontarbeiter .

319

Rede am 10. Dezember 1940 in Berlin vor Rüstungsarbeitern

333

Tagesbefehl an die Wehrmacht

365

An Partei und Volk •

367

Rede am 30. Januar 1941 in Berlin .

379

Rede am 24. Februar 1941 in München

409

Rede am 16. März 1941 in Berlin - Heldengedenktag . Zeittafel

429 435

Namen- und Sachregister

453

463

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3

2108 04212

4316