Das wilde Europa: Der Balkan in den Augen westlicher Reisender 9783205201847, 9783205796749

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Das wilde Europa: Der Balkan in den Augen westlicher Reisender
 9783205201847, 9783205796749

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Z U R K U N DE SÜ DOS T EU ROPA S I I / 4 2 Herausgegeben vom Institut für Geschichte der Universität Graz , Fachbereich Südosteuropäische Geschichte und Anthropologie Karl Kaser

Božidar Jezernik

Das wilde Europa Der Balkan in den Augen westlicher Reisender

Aus dem Slowenischen ins Deutsche übersetzt von Karin Almasy

2016 BÖHLAU VERLAG WIEN KÖLN WEIMAR

Gedruckt mit freundlicher Unterstützung durch die Karl-Franzens-Universität Graz

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://portal.dnb.de abrufbar.

Titel der englischen Erstveröffentlichung: Wild Europe. The Balkans in the Gaze of Western Travellers, Saqi Books, London 2004. Copyright: © Božidar Jezernik Titel der slowenischen Ausgabe: Divja Evropa: Balkan v očeh zahodnih politikov. Slovenska matica, Ljubljana 2011 © 2016 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Wien Köln Weimar Wiesingerstraße 1, A-1010 Wien, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Korrektorat: Stefan Galoppi, Korneuburg Einbandgestaltung: Michael Haderer, Wien Layout: Bettina Waringer, Wien Druck und Bindung: Theiss, St. Stefan im Lavanttal Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in the EU 978-3-205-79674-9

Inhalt 9  :

Vorwort der Übersetzerin

11  :

1. Wo der Osten beginnt

14 

: 17  : 20  : 23  : 27  : 28  : 31  :

Der unbekannteste Winkel Europas Schwarz-weiße Vorstellungen Der fliegende Teppich des Orients River deep, mountain high Die balkanische Ethik des Totschlags Islam vs. Fortschritt Europäischer Luxus in der Hand von Barbaren

35  :

2. Feine Frauen mit fettigen Fingern

37 

41 

: Die Unveränderlichkeit morgenländischer Sitten : Die Arbeit des Beobachters endet nie

43  :

3. Genährte Vorurteile

44 

: 49  : 53  : 57  :

Der „haarigte“ Fisch Die Vor- und Nachteile der empirischen Methode Aufdringliche Diebe Brüste bis zum Bauchnabel

65  :

4. Geschwänzte Menschen

67 

: Die Insel der Satyrn 73  : Das serbische Meer 77  :

5. Sie haben Augen und sehen nicht

77 

: Die Augen der Prinzessin Simonida 81  : Höllenkreise, die selbst Dante nicht kannte 85  : Die materielle Grundlage des Aberglaubens

91  : 91  93 

6. Der romantische Charme der Freiheit

: Überzogene Romanze oder tatsächliche Geschichte : Nationalität und Freiheit

6  95 

: 97  : 99  : 104  : 106  :

Ein Ozean aus Steinen Die Taufe von Muslimen am Weihnachtsabend Das starke und das schwache Geschlecht Fotogene Ritter Das Gefängnis als Maßstab

109  : 7. Leidenschaftliche Kopfjäger 110 

: : 115  : 116  : 118  : 121  : 124  : 129  : 129  : 133  : 113 

Die ersten Berichte Kegeln mit Köpfen Köpfe in Säcken Die Macht der Sitten Eines Feindes Nase für eine Hochzeit Der Wein der Ehre Was sich ein Orientreisender nicht entgehen lassen darf Mit einem Bein kommt man nur schwer in den Himmel Vier Augen sehen mehr als zwei Der Turm der Totenschädel

137  : 8. Höllischer Vorgeschmack auf das Paradies 137 

: 139  : 142  : 144  : 148  : 150  : 153  :

Schwarz wie der Teufel Kaffee und Zigaretten für Leute mit stählernen Nerven Kaffeehäuser auf dem Balkan Die Kaffeehäuser der Sultansstadt Die Kaffeehaus-Politik Kanonenkugeln im Takt von Volksliedern Seelenfrieden und der Locke’sche Grundsatz

157  : 9. Eine wahre Komödie der Irrtümer 157 : La

Macédoine : Die Söhne Alexanders des Großen 160  : Geographie und Statistik auf dem Balkan 166 : Die Megali Idea 167  : Nationalität und Religion 170  : Die Nachfahren der französischen Kreuzfahrer 173  : Die bulgarische Bedrohung 174 : Großserbien 159 

7



181  : 10. Eine Brücke zwischen Barbarei und Zivilisation 181 

: Ein Steinbogen über einem reißenden Fluss : Römische Brücken aus dem neunzehnten Jahrhundert 192  : Die Bedeutung von Identität 186 

195  : 11. Das kleine Paris und das große Bukarest 195 

: : 204  : 209  : 210  : 213  : 217  : 200 

Die Königin des Ostens mit schmutzigem Antlitz Moscheen und Minarette Kunstliebhaber auf der Akropolis Unterwegs in albanischen Städten Europa und Asien von Angesicht zu Angesicht Szenen aus Tausendundeiner Nacht Die Verdrängung des Balkan-Flairs

225  : Literatur 269  : Anmerkungen



Vorwort der Übersetzerin

Die vorliegende Monografie über den Balkan und seine Konstruktion als das „Andere“ Europas lebt von der Fülle der verwendeten Originalquellen: Reiseberichte westlicher Reisender aus mehreren Jahrhunderten. Darunter befinden sich natürlich auch auf Deutsch verfasste Reiseberichte. Aber nicht nur das: Viele Reise­ erinnerungen anderer Sprachen liegen in zeitgenössischer deutscher Übersetzung vor. Die Wissensproduktion über den Balkan stützte sich im entscheidenden Maße auf sie, weshalb zahlreiche Reiseschilderungen von britischen, französischen, italienischen u. a. Reisenden rasch ins Deutsche übersetzt worden sind, was zum einen die Beliebtheit des Genres und zum anderen das Interesse des Lesepublikums an Geschichten über „wilde“ Weltengegenden verrät. Wann immer es die Umstände zuließen und ein deutsches Original oder eine deutsche Übersetzung vorlag, habe ich deshalb die Originalstimmen zu Wort kommen lassen, d. h. die betreffenden Passagen aus dem Originaltext oder der Originalübersetzung gesucht und in die Übersetzung eingewebt. Die alte Orthographie wurde dabei beibehalten. Interessierte finden all diese Quellen- und Literaturverweise in den Endnoten und dem Literaturverzeichnis – für eine flüssige Lektüre kann man aber auch ganz auf sie verzichten und nur dem Haupttext folgen. So soll das vorliegende Werk zum einen für den interessierten Laien gut lesbar sein, aber zum anderen auch für ein einschlägiges Fachpublikum noch etwas Neues bereithalten. Eigennamen und Ortsbezeichnungen sind so weit wie möglich im Original belassen worden. Karin Almasy

1. Wo der Osten beginnt

Die Balkanhalbinsel war bis zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts namenlos. Erst 1808 taufte der preußische Geograph August Zeune dieses Gebiet Hämushalbinsel; später aber wurde dieser Name – gemäß der damals gängigen Praxis, eine Gegend nach ihrem wichtigsten Gebirgszug zu benennen – mit dem Namen Balkanhalbinsel ersetzt. Zeunes Wahl war recht beliebig gewesen, denn das Hämusgebirge (von griech.: haima/Blut, Typhons Blut, das hier vergossen worden sein und dem Gebirge seinen Namen gegeben haben soll), wie man den im heutigen Bulgarien liegenden Balkangebirgszug zunächst nannte und der in der Landessprache Stara Planina (Alter Berg) genannt wird, stellt weder das weitreichendste noch das höchste Gebirge der Halbinsel dar.1 Im Englischen wurde 1767 erstmals von Frederick Calvert anstelle des Begriffs Haemus die Bezeichnung The Great Balcan benutzt.2 Der neue Name war allerdings seinem Vorgänger nicht mehr gleichgestellt. In den Neunzigerjahren des achtzehnten Jahrhunderts meinte der britische Reisende John Morritt in seinem Tagebuch dazu: „Wir schliefen am Fuße des Berges (Šipka-Pass), welchen wir am nächsten Tag überquerten und der Bulgarien von Rumänien (dem antiken Thrakien) trennt. Obwohl ihm nun durch den neuen Namen Balkan eine Degradierung widerfahren ist, ist er keineswegs weniger eindrucksvoll als der antike Haemus.“3 Überdies scheint der Name durch ein Missverständnis zustande gekommen zu sein. Das türkische Hauptwort balkan, was eine mit dichtem Wald zugewachsene, unebene, bergige Landschaft oder Bergkette bezeichnet, wurde als Eigenname für dieses bestimmte Gebirge übernommen.4 Im neunzehnten Jahrhundert wurde dieser tautologische Name dem Gebiet gegeben, um dem Bedürfnis nach einer kurzen Benennung für die neuen Staaten, die auf dem Gebiet der ehemaligen Europäischen Türkei entstanden waren, Genüge zu tun. Dass die Wahl auf diesen Namen gefallen ist, muss zumindest teilweise dem Umstand zugeschrieben werden, dass in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts das Gebirge als Schlachtfeld der russisch-türkischen Kriege berühmt wurde und dass dieses natürliche Hindernis bis 1877 die zweite und wichtigste Verteidigungslinie der „Wohlgeschützten“ Stadt war, wie die Osmanen ihre Hauptstadt nannten.5 Daher meinte noch ein britischer Arzt in der osmanischen Armee Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, Balkan würde „Verteidigungsgebirge“ bedeuten.6

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1. Wo der Osten beginnt

Wegen des Fehlens einer klaren Abgrenzung zwischen der Halbinsel und dem restlichen Europa hatten Autoren häufig sehr unterschiedliche Vorstellungen über den genauen Umfang des Balkans, deshalb war die Geographie dieser Halbinsel verhältnismäßig unpräzise. Denn der Gesamtumfang dieses Gebietes war weder stabil noch konstant, sondern vergrößerte oder verkleinerte sich mit den Veränderungen der politischen Grenzen. So zum Beispiel bestimmte die Encyclopaedia Britannica aus dem Jahre 1911, der Balkan umfasse „Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien und Slawonien, die Dobrudscha, Griechenland, Illyrien, Makedonien, Montenegro, Novi Pazar, Serbien und die Türkei“. Im zwanzigsten Jahrhundert erlebte diese Definition einige Änderungen. So findet man in der Encyclopaedie Britannica Macropaedie des Jahres 1995 unter den Balkanländern zusätzlich nicht nur noch Rumänien und die Vojvodina, sondern auch die Moldau und Slowenien; es fehlt allerdings Griechenland. Den Platz, den der Balkan in der westlichen Vorstellung besetzte, hat ein deutscher Schriftsteller am illustrativsten verdeutlicht, als „eine Art Hinterhaus der vornehmen westeuropäisch-herrschaftlichen Villa, in dem viele Parteien wohnten. Und die zankten sich ständig und konnten offenbar ohne Krach nicht miteinander leben.“7 Sowenig Konsens auch darüber bestand, bis wohin der Balkan nun genau reiche, gab es andererseits sehr wenig verschiedene Ansichten über den nichteuropäischen Charakter des Balkans und seines Strebens nach Europäisierung; beides wurde als Faktum hingenommen.8 In der Aufklärung wurde der Balkan als etwas betrachtet, was (geographisch) nahe und gleichzeitig (kulturell) weit entfernt ist. Thomas Arnold, der Rektor der berühmten Rugby School und Autor von The History of Rome, beschrieb die Ostküste der Adria als „eine jener unglückseligen Gegenden der Erde, die trotz ihres unmittelbaren Kontakts mit der Zivilisation barbarisch geblieben sind“.9 Dementsprechend wurden in westlichen Erzählungen häufig absichtlich jene Eigenschaften betont, die den Balkan „anders“ als das restliche Europa machten; zahlreiche Reisebeschreibungen wurden als eine Reise zurück in die Zeit präsentiert, weg von „der eifernden, unruhigen, rastlosen Welt der westlichen Zivilisation“ hin zum „traumhaften Osten“.10 Erfüllten die Tatsachen nicht die Erwartungen der Leser, bogen die Autoren sie zurecht, wenn das nicht möglich war, hüllten sie die Reste vergangener Zeiten in ein bunteres Gewand: „Das ist immer noch die Welt von Tausendundeiner Nacht und hier, in Europa, sind der Osten und das Mittelalter nur eine Tagesfahrt mit dem Zug von Wien entfernt.“11 Sind geographische Benennungen normalerweise neutral, so ist der Balkan in diesem Sinne eine augenscheinliche Ausnahme. Benutzt man den Begriff für etwas anderes als nur für die Bezeichnung des Gebirges in Bulgarien, wird er nie ohne ideologische Vorzeichen verwendet, als da wären Schmutz, Passivität, Unzuverläs-

1. Wo der Osten beginnt

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Abb. 1: Die europäische Türkei. Karte aus dem Jahr 1786

sigkeit, die Diskriminierung der Frau, Intrigen, Gewissenlosigkeit, Opportunismus, Faulheit, Aberglaube, Langsamkeit, schlecht arbeitende und überbordende Bürokratie und Ähnliches. Auch in den Balkansprachen selbst wurde der Ausdruck Balkan bald Synonym für das Fehlen von Zivilisiertheit und für Rückständigkeit. Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts begannen Gespräche zwischen Menschen aus West und Ost häufig etwa so: „Eure Exzellenz wird sich davon überzeugen können, wie arm unser Land ist. Aber was sollen wir machen, das ist nicht die christliche Welt, hier leben wir unter Türken, unter Bestien.“12 Das Wort Balkan evozierte somit nicht so sehr ein bestimmtes Gebiet, als vor allem die Idee des lokalisierten Chaos, Balkanisierung, primitive Wortwechsel und urwüchsige Arten der Konfliktlösung. Reverend Robert Walsh sagte, dass im westlichen Europa „die Menschlichkeit sogar die Art und Weise der Kriegsführung abgemildert“ habe, was man aber nicht für jene Länder behaupten könne, „und die Griechen hätten sich gegenseitig oder Fremden sogar in der glänzendsten Epoche

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1. Wo der Osten beginnt

ihrer Geschichte die allergrößten Gräueltaten angetan, gleichzeitig aber stets als Vergeltung ein ähnliches Verhalten erwartet und erlitten“.13 Nicht verwunderlich also, dass höflichen und gutmütigen Menschen das Wort Balkan zu grob erschien, als dass man es in der Anwesenheit eines Pazifisten aussprechen würde.14 Der unbekannteste Winkel Europas

Im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert war im Westen wenig über die Halbinsel bekannt. Diderot gab in seiner Encyclopédie noch an, Bosnien grenze an Albanien (1751, Band II, p. 337) und Herceg Novi sei die Hauptstadt der Herzegowina (1765, Band VIII, p. 187). Im neunzehnten Jahrhundert erschien im Westen eine Fülle von Büchern über den Balkan, einige sehr gelehrte, andere Eintagsfliegen, dennoch blieb das Gebiet so unbekannt wie „das Innere der Tatarei oder Zentralafrikas“15 oder „die Wildnis Asiens“16 oder sogar „noch viel mehr als die Höhen des Himalayas und des Pamirs“.17 In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts rollten Scharen von Reisenden auf den Balkan und hunderte Reisetagebücher aus diesem Gebiet wurden veröffentlicht, und dennoch war zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts noch immer die Rede vom „unbekanntesten Winkel Europas“.18 Das ist schwer zu erklären. Es scheint, als wäre der Westen nie wirklich bereit dazu gewesen, den Balkan so zu sehen, wie er in Wirklichkeit ist. Stattdessen suchte man immer nach Eigenschaften, die klar, unzweifelhaft und vor allem unveränderlich waren; welche allerdings schwer zu finden sind. Wie Martin Conway schrieb, „konnten sich die Westler ein Bild von der Lebensweise der afrikanischen Wilden und eine Vorstellung von ihren Berufen, ihren Stammessitten und ihrem Aberglauben und der Welt, in der sie leben, machen; sie konnten aber „überhaupt nichts von den Menschen und dem Geschehen auf der Balkanhalbinsel“ verstehen. Die Geographie der Halbinsel erschien ihnen zu verstrickt, die Ethnographie zu verwirrend, die Geschichte zu schwierig und die Politik zu unerklärlich. Obwohl viele Bücher diese Fragen behandelten, war jedes Jahr Raum für neue, da sich die Lage in diesem Gebiet ständig änderte und ständig etwas Neues für die Berichterstattung aufkam, neue Themen, um beschrieben, neue Probleme, um erläutert, und Verwicklungen, um entschlüsselt zu werden.19 Auf diese Art und Weise entsprachen die Darstellungen der Menschen auf dem Balkan in westlichen Texten nicht den Beschreibungen tatsächlicher Personen – wenn überhaupt einmal solche dargestellt wurden –, sondern erinnerten an nostalgische Projektionen der Autoren und daran, was diese als unangemessen empfanden. Je mehr Bücher, die die Unterschiede aus den verschiedenen Blickwinkeln behandelten, veröffentlicht wurden, desto unklarer wurde das Bild.

Der unbekannteste Winkel Europas

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In der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts behauptete Sir Henry Blount, dass unser Verständnis menschlicher Belange am meisten durch das Beobachten von Menschen vertieft wird, deren Institutionen sich sehr von unseren unterscheiden, „denn Gepflogenheiten, die den unseren oder solchen, die wir schon kennen, sehr ähneln, wiederholen nur wieder unsere alten Beobachtungen und bringen wenig Neues“.20 Mehrere Jahrzehnte später beschrieb ein britischer Reisender folgendermaßen seine Eindrücke der Europäischen Türkei: Es ist keine unannehmliche Sach und Gesicht anzuschauen eine neue Gestalt der Welt / und zu betrachten solche Dinge / die uns unbekant sind / so wohl in Kleidungen / Speiß-Ordnung / Manieren / Gewonheiten und Sprachen. Es solte jemand / der die Türckischen Länder bereiset / gedencken / daß er von unserer Welt beynahe Abschied genommen habe / so bald er nur eine Tagreis von Raab [ung. Győr] oder Gemorrhen [ung. Komorn] wegtrennet : Und ehe er nacher Buda oder Ofen kommet / so scheinet es / als ob er in eine neue Weltgegend käme / welche von den Abendländischen Landschaften gantz unterschieden ist : denn alsdann giebt er gute Nacht dem Haar auf dem Haubt / den Bändern / Taschen / Hüten / Handschuhen / Bettern und dem Bier : und sieht man alsobalden allhier andere Habit, Manieren und Gewonheiten zu leben ; welche Dinge insgesambt sonder grosse Veränderung / ja fast mit einer Übereinkommung ausstrecken biß nach dem Königreich China zu / und den äussersten Theilen von Asien.21

Viele Autoren der folgenden Jahrhunderte waren felsenfest davon überzeugt, dass die Unterschiede zwischen den europäischen Völkern im Vergleich mit den Ähnlichkeiten, die zwischen ihnen bestehen, vernachlässigbar klein seien. Begaben sie sich aber in die Europäische Türkei, betraten sie eine „neue Welt“, in der sie auf „große und paradoxe Unterschiede im Antlitz des Landes, im Bau- und Bekleidungsstil, den Bräuchen und dem allgemeinen Aussehen der Bewohner“ stießen.22 Reisende, die im neunzehnten Jahrhundert oder später die Grenze des Osmanischen Reiches überquerten, reisten „nicht nur vom Westen in den Osten, sondern auch von der Zivilisation in die Wildnis, von der Freiheit in die Tyrannei“23, betraten den „Schauplatz großer Schlachten zwischen Ost und West – zwischen Barbarei und Zivilisation“.24 Bezüglich der Unterschiede im Lebensstil stellten sich die Reisenden des neunzehnten Jahrhunderts, wenn sie Zemun (dt. Semlin) Richtung Belgrad verließen, vor, „dass sie nun die zivilisierte Welt hinter sich“ ließen, und einige unter ihnen begingen ihren Abschied so feierlich, als würden „sie aus dem Leben scheiden“.25 Der britische Reisende James Fraser, der sich 1836 nach Teheran aufmachte, schrieb,

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1. Wo der Osten beginnt

dass er sich vor der Überquerung der Donau feierlich gefühlt hätte, „als würde er die Welt der Lebenden gegen die Welt der Toten tauschen“. Und als er seinen letzten beiden Freunden die Hände schüttelte und sich aufs Boot begab, „konnte er nicht anders, als an den Fährmann Charon und den Fluss Styx zu denken“.26 Im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert begaben sich hunderte und aberhunderte Reisende auf den Balkan, die Blounts Meinung teilten: Sie durchkreuzten die Halbinsel nach allen Richtungen, und dennoch sahen viele unter ihnen das Land nicht so, wie es tatsächlich war. Das Land und seine Bewohner dienten ihnen eher als eine Art Spiegel, in dem sie sich selbst sahen und dabei in erster Linie und am häufigsten bemerkten, wie fortschrittlich und zivilisiert sie doch seien. Daraus kann gefolgert werden, dass es Europa ohne den Balkan nicht geben würde. Die Europäer unterschieden für Jahrhunderte zwischen den Angehörigen „zivilisierter Gesellschaften“ auf der einen und „Primitivlingen“, „Barbaren“ und „Wilden“ auf der anderen Seite, um sich selbst als zivilisierte Menschen definieren zu können. Dazu brauchten sie ihren Gegenpart, ihr Anderes, und die Balkanvölker entsprachen diesem Zweck sehr gut. Schwer kann man sich ein besser definiertes Anderes vorstellen als die Menschen auf dem Balkan. So als ob diese auf eine pittoreske und extravagante Art und Weise alles darstellen würden, was der Westen seit Generationen verworfen hat. Julia Kristeva nannte die Verkörperung dieser Verflechtung „das unheimliche Fremde“, das „Uneigene unseres Eigenen“, etwas, wovon wir nicht wissen, wie wir damit umgehen sollen. Anders gesagt stellt die Bevölkerung des Balkans das dar, was die Europäer einst waren, was ihnen aber später nicht mehr erlaubt war.27 Dementsprechend waren noch im zwanzigsten Jahrhundert einige Schreiber davon überzeugt, dass man auf dem Balkan sogar geschwänzte Menschen finden könne (siehe Kapitel 4). Ende des neunzehnten Jahrhunderts ist ein amerikanischer Experte auf diesem Gebiet noch weiter gegangen und erklärte, dass der Nationalsozialismus auf dem Balkan seinen Ursprung haben könnte.28 Obwohl die meisten Autoren im zwanzigsten Jahrhundert den extremen Ansichten eines Paul Siebertz, Philip Thornton oder Robert Kaplan nicht folgten, hielt doch im Wesentlichen auch niemand die Balkanhalbinsel für einen Teil Europas, „den zivilisiertesten aller Kontinente“, unabhängig davon, was die Landkarte sagte.29 Um ihre Erklärungen zu untermauern, warum der Balkan kein Teil Europas, sondern eher ein Teil Asiens sei, führten westliche Autoren das überzeugende Argument an, dass sich die Bewohner des Balkans selbst selten, wenn überhaupt, zu den Europäern zählten und über Europa immer wie über ein völlig separates Gebiet redeten. Wenn sich die Balkanbewohner auf den Weg in eines der Länder in ihrem Westen machten, sagten sie, sie „gingen nach Europa“.30 Westliche Reisende hingegen hielten es für ein großes Unterfangen, wenn sie während der Zeit ihrer Rei-

Schwarz-weiße Vorstellungen

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se Städte besuchten, „die noch kein Europäer vor ihnen besucht hatte“, sei das im Herzen Albaniens oder im altehrwürdigen Makedonien, an den Küsten Kretas oder unter dem Olymp, dem mythischen Heim der Göttinnen und Götter des antiken Griechenlands.31 Schwarz-weiße Vorstellungen

Vor dem Ende des achtzehnten Jahrhunderts waren Reisen durch den Balkan im Wesentlichen Zufall. Die meisten der Reisenden zogen über den Balkan, weil sie in Istanbul oder noch weiter im Osten etwas zu erledigen hatten; einen anderen, sichereren Weg von Westeuropa nach Kleinasien gab es nicht. In Reisetagebüchern hielten sie fest, was sie gesehen und erlebt hatten, mit einem besonderen Schwerpunkt auf alles, was fremd, ungewöhnlich oder farbenprächtig war. Mit ihren detaillierten Erzählungen über ihre ungewöhnlichen und bilderreichen Abenteuer während der Reise wollten sie vor allem gefallen und die Leserschaft unterhalten. Wenn ihre Erlebnisse gerade einmal nicht so überwältigend wie in Tausendundeiner Nacht gewesen waren, zauderten sie nicht lange und schmückten die Tatsachen aus, sodass es ihren Lesern den Atem verschlug. Die eifrigsten Beobachter erfreuten ihre Leser sogar mit detaillierten Beschreibungen über das Innere im Harem des Sultans – erheiternde Erfindungen, denn schon den Blick auf eine der Frauen des Sultans zu richten, bedeutete ein Verbrechen, das – wenn wir uns der Worte des Architekten Ludwigs XIV. bedienen – nur „mit dem Tod oder dem Verlust dessen, was einen Mann zum Mann macht“, gesühnt werden konnte.32 Und dennoch konnten einige Reisende den Sultan im Liebesspiel mit den Damen seiner Gunst beobachten und erfreuten den Leser mit „allen möglichen Szenen des Liebens und Werbens aus dem alltäglichen Liebesleben eines Sultans und seiner Frauen“.33 Einige konnten sogar darüber Auskunft geben, von welcher Seite die Damen in das Bett des Sultans stiegen, ob vom Fußteil oder von der Seite.34 Autoren des siebzehnten Jahrhunderts enthüllten, dass im Osten alles anders sei als das, was sie zu Hause gewohnt seien, denn die Orientalen, wie William Lithgow Scotus schrieb, seien „Widerspruch und Gegenteil alles Christlichen“.35 Dieser Standpunkt wurde in der darauffolgenden Epoche geradezu stereotypisch, und jene, die sich für solche Werke interessierten, konnten etwa erfahren, wie sich im Osten seit dem achtzehnten Jahrhundert nichts geändert habe, „weil alles, was die Türken machen, im Widerspruch zu europäischen Gewohnheiten“ stehe.36 Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts kann man erneut lesen, dass „diese Beispiele, wie die Morgenländer genau das Gegenteil von dem machen, was Abendländer unter den-

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1. Wo der Osten beginnt

selben Umständen machen würden, eine tiefere Bedeutung als nur ihre Bildhaftigkeit, wenn zur Schau gestellt, haben“.37 Ganz anders verhielt es sich mit Reisenden gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts, obwohl auch unter ihnen nur wenige waren, die als neugierige Reisende und Touristen auf den Balkan kamen. Es überwogen jene, die mit einer ganz bestimmten Absicht kamen: ein bestimmtes Land unter politischen, wirtschaftlichen oder militärischen Gesichtspunkten zu erforschen. Das machten sie methodisch und mit höchst professionellem Eifer und genauen Beobachtungen, wenn auch nicht ganz ohne Vorurteile. Die „Balkanesen“ stellten sie sich noch immer als „ein Volk der Antithese“38 vor, denn die „Sitten und Gebräuche der Türken unterscheiden sich derart von den unseren, dass wir sie daher mit derselben Gefühlshaltung besuchen, wie wenn wir eine Ausstellung besuchen würden“.39 Reiseberichte wurden für ein recht breites und schwärmerisches Publikum geschrieben und publiziert, für das nichts langweiliger war als nackte Fakten. Wie moderne Journalisten beeinflussten Verfasser von Reiseberichten die öffentliche Meinung und brachten den vorherrschenden Geschmack und die Vorurteile ihrer Zeit zum Ausdruck.40 Ihre Berichte mussten die Erwartungshaltung der Leser erfüllen, die selbstverständlich damit rechneten, dass die Reisenden Zeugen „ungewöhnlicher Dinge in ungewöhnlichen Ländern“41 gewesen waren. Daher war das Bild des Balkans in den Reiseberichten oftmals mit einer beliebigen Menge Voreingenommenheit, Vorurteilen und Befangenheit gewürzt. Daher behaupteten noch im zwanzigsten Jahrhundert einige, dass auf dem Balkan sogar Ja und Nein „auf die falsche Art und Weise gedeutet wird“.42 Die Perzeption des Balkans und seiner Bewohner war oftmals von den politischen Sympathien der Autoren und ihrer Leser gefärbt. So etwa zeichneten deutschsprachige Autoren die bosnischen Serben als Verschwörer, die einen Anlass suchten, um den Ersten Weltkrieg vom Zaun zu brechen. Die orthodoxen Christen wurden negativ, die Muslime positiv dargestellt; gelobt wurden ihre Verschwiegenheit, Zurückhaltung, ihr Edelmut und Stolz.43 Die russischen Schriftsteller waren hingegen voll des Lobes für die Orthodoxen, während sie den Muslimen und Katholiken eine Reihe negativer Eigenschaften zuschrieben.44 Dabei darf nicht vergessen werden, dass viele Reiseberichte nicht auf der Grundlage unmittelbarer Beobachtungen entstanden sind, sondern häufig auf Gerüchten und Informationen aus zweiter Hand aus den Werken älterer Autoren beruhten. Für einige Reisebeschreibungen ist ein sehr freier Umgang mit „Leihgaben“ aus Werken anderer Autoren charakteristisch, deshalb muss man sich die folgenden Ausschnitte mit Vorbehalt zu Gemüte führen. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts machte sich unter der Schirmherrschaft der Cambridge-Universität ein Reisender namens George Frederick Abbott auf den

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Schwarz-weiße Vorstellungen

Abb. 2: Istanbul. Imam

Weg durch Makedonien, mit der Absicht, die dortige Folklore zu erforschen. Er beschrieb seine Erlebnisse und fügte Beschreibungen von Männern, Frauen und Staatsbeamten hinzu. Neben vielen anderen beschriebenen Dingen erfahren seine Leser auch über die in seinem Teskere (ein osmanisches Reisedokument, mit dem man durch das Innere des Landes reisen konnte) festgehaltene Beschreibung seiner Person, in der er als „überdurchschnittlich groß, mit hellen Haaren und Augen, die an die Bläue des Himmels erinnern“ beschrieben wird, obwohl er in Wirklichkeit „mittelgroß war (ein unfreundlicher Beobachter würde mich klein nennen, ohne sich einer völligen Lüge schuldig zu machen) und schwarzes Haar und dunkle Augen hatte.“45 Der Polizeibeamte, „der am Bahnhof von Serres den Zerberus mimte“, kontrollierte den Reisepass des Forschers vier Mal und schrieb in seinem Register jedes Mal dieselbe Beschreibung nieder. Da der Beamte ja nicht blind gewesen war, bestand nach Abbott nur eine Erklärung für dessen tolerantes Handeln, und zwar dessen Art zu denken: „‚Ein Engländer … ist groß, hellhaarig und blauäugig. Dieser Herr ist Engländer. Also muss er groß, hellhaarig und blauäugig sein.‘ Dass ich in Wahrheit aber das Gegenteil von all dem war, war reiner Zufall, der keinen Einfluss auf den Syllogismus dieses türkischen Beamten hatte.“ 46 Sieben Jahre später schrieb ein anderer Reisender, den der Weg mit anderen Zielen im Kopf in das Gebiet geführt hatte, über den Balkan und seine Bewohner und auch Beamte, die er getroffen hatte. Auch er sah in seinen Teskere und stellte überrascht fest, dass er als „sehr groß, hellhaarig und blauäugig“ beschrieben wurde, obwohl er „kaum mittelgroß und unzweifelhaft dunkel war“. Er wies darauf hin, aber

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1. Wo der Osten beginnt

es wurde ihm erklärt, dass die Türken die meisten Engländer für groß, hellhaarig und blauäugig hielten und folglich auch er sich diesen Regeln unterordnen müsse.47 (Viele Jahre später wiesen ehemalige Internierte aus Auschwitz mehrmals darauf hin, dass die Perzeption des berüchtigten Kriegsverbrechers Dr. Josef Mengele nicht stimme. Er wurde als „von sehr arischem Äußeren“ beschrieben oder als „groß mit hellem Haar“, obwohl er in Wirklichkeit ein Zigeunertyp war, nicht größer als 160 cm, mit schwarzem Haar und „dunklem, fast zigeunermäßigem Teint“).48 Wie kann man es sich erklären, dass beide türkischen Beamten eine so unvollkommene Beschreibung dieser beiden Engländer gaben? Vielleicht hatten die beiden ein Buch von einem ihrer Vorgänger gelesen, in dem beschrieben war, wie man Engländer „mit Leichtigkeit von Türken wegen ihres hellen Teints, der klaren, blauen Augen, der stattlichen Statur und der allgemeinen Ordentlichkeit unterscheiden kann“.49 Der fliegende Teppich des Orients

Für viele Reisenden stellte der Zustand der Straßen das grundlegende Kriterium dar, wonach das Zivilisationsniveau in einem durchreisten Land beurteilt wurde.50 Im Hinblick darauf, dass sich die Straßen auf dem Balkan „diesen Namen nicht verdient haben“,51 war das Reisen über die Halbinsel nicht komfortabel, und die Reisenden mussten sich mit vielen Hindernissen und Unannehmlichkeiten abfinden. Zunächst mussten sie der Tatsache ins Auge blicken, dass es keine direkten Straßenverbindungen zwischen den Provinzen gab; deshalb mussten sie mit ihrem Gepäck oftmals über Pferdewege reisen. In diesem unwegsamen Gelände in einem unbekannten und bergigen Land war es nicht schwer, sich sogar auf den Wegen zu verirren, die die größeren Balkanstädte miteinander verbanden. Von Sarajevo nach Mostar sind es zum Beispiel 135 km, Ende des neunzehnten Jahrhunderts aber brauchte man für die Strecke zwischen den beiden Städten wegen der schlechten Straßenverhältnisse üblicherweise drei Tage.52 Wegen dieser Umstände wichen Reisende Ende des siebzehnten Jahrhunderts der Balkanhalbinsel meist in einem weiten Bogen aus und reisten, wenn nur irgendwie möglich, mit dem Schiff über Malta, Marseille oder Venedig nach Istanbul. Nicht nur die Straßen, auch die Übernachtungsmöglichkeiten waren ein wichtiger Gradmesser für den allgemeinen Zustand in einem Land. Westliche Reisende aus früheren Zeiten mochten Unterkünfte entlang der Straßen nicht, denn jene waren „durch und durch im türkischen Stil“. Das bedeutete Gemeinschaftsräume mit nackten Wänden, üblicherweise ohne Fenster und irgendeine Möblierung außer Strohsäcken, auf denen gegessen, geraucht und geschlafen wurde. Auf ihnen wurden

Der fliegende Teppich des Orients

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sowohl Arme als auch Reiche zusammengewürfelt, und die Reisenden mussten neben „Türken“ schlafen, unter demselben Dach wie deren Pferde und Kamele. In solchen Übernachtungsstätten gab es keinerlei Privatsphäre. Jeder konnte sehen, was die anderen machten, außer unter dem Schleier der Nacht; die übliche Abgrenzung zwischen Sehen und Gesehenwerden war ausradiert, da nun ja auch die Einheimischen die Reisenden anstarrten und sich über deren Angewohnheiten wunderten.53 Der Gipfel all dessen aber war – nach Berichten einiger Reisender im zwanzigsten Jahrhundert –, dass die Raststätten keine Badezimmer hatten und üblicherweise „nur ein Waschbecken und ein Handtuch für den Gemeinschaftsgebrauch des ganzen Hotels“ zur Verfügung standen.54 Im neunzehnten Jahrhundert hielten die Menschen aus dem Westen sich grundsätzlich für das Maß aller Dinge und reisten mit der festen Überzeugung, dass „es nirgendwo so schön wie zu Hause ist“.55 „Primitive Raststätten“, auf welche sie während ihrer Reisen auf dem Balkan stießen, waren ihrer Meinung nach „nicht schöner oder komfortabler als jene, auf die Abraham auf seinem Weg nach Kanaan gestoßen ist“;56 die Leute, auf die sie trafen, waren „noch immer auf der ersten Stufe des Übergangs von der türkischen Barbarei in die europäische Zivilisation“.57 Bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts gaben Gastwirte auf dem Balkan den Gästen in der ­Regel keine Zimmer, sondern nur Betten, was bedeutete, dass jene, die sich das Zimmer nicht mit noch einem Dutzend „dubioser Reisender“ teilten wollten, keine andere Wahl hatten, als die Einquartierung für mehrere Personen zu bezahlen. Anders ausgedrückt zahlte man „Pariser Preise“ für „bulgarischen Komfort“.58 Stießen sie aber einmal zufällig auf eine Raststätte, mit der sie zufrieden waren, sahen sie darin ein Zeichen für Fortschritt und Zivilisation.59 Im zwanzigsten Jahrhundert war das Reisen per Zug ein wichtiger Gradmesser dafür geworden, ob der Balkan ein Teil des Ostens, „des ahistorischen Königreichs exotischer Genüsse“, oder ein Teil des „pünktlichen“ Westens war. Eine Schlüsselrolle dabei spielte der Orientexpress, der ab 1833 zwischen dem westlichen Europa und Kleinasien verkehrte. In den Zwanzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts nannte man ihn den „König unter den Zügen“ und den „fliegenden Teppich des Orients“.60 Reisende aus Westeuropa fuhren über London, Paris, Rom und Athen (genau in die entgegengesetzte Richtung, in die sich, nach westlichem Verständnis, die Weltgeschichte entwickelt hatte)61 geradewegs zu den sagenumwobenen Ruinen der Burg der sieben Türme nach Konstantinopel. Reisende mussten sich nun nicht mehr nur mit Walter Scott oder Harrison Ainsworth abgeben; mit dem Orient­ express konnten sie selbst in drei Tagen im Mittelalter ankommen.62 Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts durchfuhr der Orientexpress seine ersten tausend Kilometer durch Frankreich und die Schweiz in sechzehn Stunden. Sei-

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ne Geschwindigkeit verringerte sich in Italien und nahm danach noch weiter ab. Hatte der Zug die jugoslawische Grenze überquert, war der Name „Express“ nur noch Hohn: Für die folgenden tausend Kilometer durch Jugoslawien brauchte er sechsundzwanzigeinhalb Stunden.63 In der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wusste die ganze Welt, dass Züge aus der Türkei und/oder dem Balkan „nie pünktlich sind“.64 Wenn sie es jedoch einmal waren, war das ein Zeichen dafür, dass „der Balkan kein ‚Balkan‘ mehr“ ist.65 Zahlreiche Unannehmlichkeiten auf Balkanreisen müssen auch dem Misstrauen der lokalen Paschas den Reisenden gegenüber zugeschrieben werden, die sie unter Verdacht hatten, den Weg für zukünftige Eroberer zu ebnen.66 Felix zum Beispiel, der gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts als französischer Vizekonsul in Sarajevo eingesetzt worden war, wartete vergebens auf den entsprechenden Ferman (Erlass) des Sultans. Trotz der Interventionen der französischen Botschaft in Istanbul bekam er ihn nicht und konnte seinen diplomatischen Dienst nicht antreten.67 Ein derartiges Misstrauen war nicht ganz unbegründet: Wie ein französischer Offizier es beschrieben hatte, waren die Bosnier nicht so dumm, als Reisende verkleidete politische Emissäre nicht zu erkennen, die unter allerlei Ausreden das Land durchquerten, offensichtlich mit der Absicht, den Zustand der Straßen, die natürlichen Ressourcen des Landes und die Wege, die eine Eroberungsarmee einschlagen könnte, zu erkunden. Der Verfasser fügte noch hinzu, dass Russland und Bonaparte „mehr als einmal“ ein „so übles Spiel“ mit ihrem treuesten Verbündeten, der Türkei, gespielt hätten.68 Reisende waren oftmals das Ziel von Angriffen, vor allem von fluchenden Frauen und Kindern, die mit Schimpfwörtern ebenso um sich warfen wie mit Steinen. Die Kinder trotzten ihren Vätern und riskierten, „unbarmherzig“ bestraft zu werden, wenn sie Fremde auf diese Art und Weise angriffen.69 Die Versuche der Reisenden, sich mit der Lebensart eines Ortes vertraut zu machen, wurden im großen Maß durch die nicht vorhandenen Kenntnisse der Lokal­ sprachen erschwert. Da die westlichen Reisenden die Balkansprachen im Wesent­ lichen nicht beherrschten und sich nur kurze Zeit auf dem Balkan aufhielten, stießen sie auf erhebliche Verständigungsschwierigkeiten. Sie konnten folglich nur das Leben der Einheimischen auf den Straßen oder ihr geselliges Zusammensein in den Hans (Herbergen) und Kaffeehäusern beobachten, wo es ihnen manchmal gelang, sie in ein Gespräch zu verwickeln, das bedeutend wenige Worte umfasste. Das heimische Leben der Bevölkerung, besonders der Muslime, blieb eine „große Unbekannte“.70 Einige Reisende versuchten die Verständigungsschwierigkeiten mithilfe eines Dolmetschers zu überwinden, wodurch sie aber der Kommunikation ein fast unüberbrückbares Hindernis in den Weg stellten, denn die Schwierigkeiten, die sich aus den verschiedenen gegenseitigen Vorurteilen, Gewohnheiten und Mei-

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Abb. 3: Der Orient-Express in Salzburg

nungen ergaben, verdoppelten sich dadurch. Die Dolmetscher wagten es nicht, Fragen zu stellen, die auch nur im Entferntesten beleidigend gewesen wären, und unter diesem Druck geschah es oft, dass sie sich die gestellten Fragen und Antworten selbst ausdachten.71 Das Anheuern eines Dolmetschers war also sicher keine gute Lösung für die Reisenden und konnte sogar zusätzliche Schwierigkeiten bereiten, da das Sprachniveau des Dolmetschers oft nicht den Erwartungen entsprach. So etwa bat ein britischer Reisender seinen Dolmetscher um eine Erklärung und dessen Antwort war stets: „Si, si“. Er fragte ihn, ob er Italienisch könne, und er antwortete: „Si, si“. Daraufhin fragte er, ob er Italienisch spreche und schon wieder antwortete er mit „Si, si“. Als er ihn fragte, warum er denn dann nicht Italienisch spreche, war die Antwort wieder ein bejahendes „Si, si“.72 River deep, mountain high

Vor der Epoche der Romantik sahen Reisende die Natur mit den Augen praktischer Leute, die nicht viel Sinn für das Pittoreske und nicht genug Zeit für das Betrachten von Naturschönheiten hatten. Die Natur war für sie ein mehr oder weniger gefährliches Hindernis, das es zu überwinden galt.73 Dieses Verhältnis zur Natur änderte sich dramatisch in der Romantik, die die Sehnsucht nach langen

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und anstrengenden Reisen in jene Gegenden der Welt mit sich brachte, in die die Zivilisation noch nicht so weit vorgedrungen war, als dass sie alle ursprünglichen Charakteristika hätte auslöschen können, wo interessante jahrhundertealte Trachten und Gebräuche noch lebendig waren, wo das Wilde, das Feinsinnige und das Pittoreske abwechselnd ihre Reize entfalteten, wo sich Prunk und Großartigkeit zeigten und die raue Natur noch nicht von zerstörerischer Menschenhand berührt worden war. Das Resultat dessen war, dass einige, wie etwa Prosper Mérimée, der Autor des Balladenbandes La Guzla (1840), die sich für Romantiker hielten und „vor Sehnsucht starben“, das Lokalkolorit „vor Ort selbst“ zu beobachten, ihre Neugier doch nur mit imaginären Reisen auf den Balkan stillen konnten. Die Anstrengungen derer, die tatsächlich dorthin gereist waren, wurden „mit beeindruckenden Orientbildern“ reich belohnt, für welche die „Hülle und Fülle der Naturschönheiten“ charakteristisch waren. Es erschien ihnen, dass im Westen Berge und Täler „durch Grenzen definiert waren, die zweifellos die Zivilisation geschaffen hatte, ersonnen, um mehr den Eindruck von Schein als von Sein zu erwecken“. Im Osten konnte man sich hingegen „gerade wegen der Abwesenheit dieser Zivilisation“ keine Begrenzungen hinter den prächtigen Bergen vorstellen.74 Nicht alle Reisen waren wirklich zufriedenstellend, denn einigen erschien sogar die peloponnesische Landschaft Arkadien, diese Vollendung malerischer Schönheit, die sich Faune, Nymphen und Satyrn als Heimat ausgewählt hatten, in der Phantasie schöner als in Wirklichkeit. Die Besucher des sagenumwobenen Landes waren enttäuscht, als sie feststellten, dass es zwar „wirklich schön“ und voller Schafe und Hirten war, „nicht aber den Opernpastorellen glich, die man im Theatre Royal Haymarket bewunderte“. Das Volk ist eine wahre Schande für dieses Land, ein Haufen armer Wilder im Dienste der Türken, von denen es hier zwar nur wenige gibt, die aber die absoluten Herrscher darstellen.“75 Im neunzehnten Jahrhundert waren die Reisenden auf dem Balkan noch immer von den natürlichen Ressourcen der Natur in diesen Ländern angezogen, durch die sie reisten, und oftmals dachten sie darüber nach, wie leicht „man hier reich werden könnte“.76 Von Interesse war für sie nicht nur das, was sich auf der Erdoberfläche befand, sondern auch die darunter verborgenen Bodenschätze. Sie waren davon überzeugt, dass das Schürfen für die Menschen im Osten nicht besonders interessant war, weil ja, wie es ein anonymer französischer Reisender ausdrückte, bei den Türken „die Faulheit stärker war als die Liebe zum Silber“.77 Und da die Erzförderung „der Natur der Türken fremd“ war, gaben sie sich angeblich damit „zufrieden, dass die Mineralreichtümer in den bosnischen Bergen großteils in der Tiefe der Erde blieben“.78 Im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert waren Reisende auf dem Balkan oft aufs Neue begeistert von der romantischen Schönheit der Wildnis und den un-

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berührten Gebirgen, Schluchten und unzugänglichen Sturzbächen. Sie wählten erhabene Eigenschaftswörter, mit denen sie diese Szenen beschrieben, die sie unbeschreiblich schön fanden.79 Sie waren stets aufgeregt, wenn es hieß, dass sie nun den Balkan überquerten, danach aber enttäuscht, als sie entdeckten, dass „dieser hoch klingende Name nur einen Kamm bezeichnet, bei dem sich die Wasser teilen, oder einen Bergpass, was nicht notwendigerweise eine erhabene oder romantische Szenerie bedeuten muss“.80 Wenn sie sich für die Natur interessierten, waren frühe Reisende leicht enttäuscht, als sie feststellten, dass sie sie „im Wesentlichen brachliegend und verlassen vorfanden, aber nicht auf natürliche Art und Weise, sondern durch die Gleichgültigkeit ihrer Bewohner; es gab viele schauderliche und gefährliche Wälder, in denen den Reisenden Haiducken auflauerten“.81 Mit dieser neuen romantischen Einstellung zur Natur sah alles gleich ganz anders aus, aber enttäuschte auch wieder. Bearbeitete Felder sind nicht mehr so romantisch. „Offensichtlich tötet die ‚Zivilisation‘ den traditionellen Sinn für Ästhetik und darum ist es schade“, bemerkte ein belgischer Baron, der die Begeisterung der Statistiker nicht teilte, denn: Es geht nicht nur darum, die Anzahl unserer dicken Schweine und unserer Dampfmaschinen zu vermehren. Non de solo pane vivit homo. Was für einen Nutzen hat der Mensch vom Reichtum, wenn er nicht die Schönheiten genießen kann, die ihm Natur, Kunst und Kleidung anbieten? Wenn die Fabriken das Land mit Asche bedecken, den blauen Himmel mit Rauch überziehen, das Flusswasser vergiften und die Sitten vernichten, die dem Klima angepasst und dem instinktiven Geschmack der Leute entsprungen waren.82

Das romantische Schwärmen für die Schönheiten der Natur nahm den einen oder anderen Reisenden so gewaltsam ein, dass er überzeugt war, dass nur die Europäer allein einen so entwickelten Sinn für die Schönheiten der Natur besaßen, während sich die „Türken“ wohl gar nicht dafür interessierten. Diese Schönheiten der Natur sollen auch den Augen der ungebildeten Rajahs („Natursöhne“) verborgen geblieben sein. „Wie beneidenswert wäre dieser arme, nur ein kleines Maisfeld und wenige Ziegen sein eigen nennende Walache, der sich hier auf einem der entzückendsten Punkte des Donaulaufs eingenistet hat, besässe er Sinn für dessen Pracht.“83 Gänzlich Gegenteiliges berichtete schon im siebzehnten Jahrhundert Edward Browne; nämlich, dass der Sultan im Sommer 1669 mehr als zwei Monate auf dem Olymp verbrachte, und das nicht nur wegen der Frischluft, sondern vor allem, weil er das Panorama auf die Ebene und das Ägäische Meer genoss;84 ein berühmter britischer Orientalist aus dem neunzehnten Jahrhundert meinte auch, „dass die

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Abb. 4: Die Pliva in Jajce

­ aturschönheiten immer wieN der den Appetit der Morgenländer entfachten, besonders bei den Türken, die nach Naturschönheiten hungerten wie Engländer nach guten Nachrichten“.85 Wie viel Vorurteile in diesen Beurteilungen mitschwangen und wie man den wahren Zustand ohne Übertreibungen wiedergeben kann, zeigt uns der türkische Abenteurer und große Reisende Evlija Ҫelebi aus der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts, der genau die richtigen Worte fand, um die Szenerie zu beschreiben, wo sich die Pliva bei der Stadt Jajce in den Vrbas ergießt; etwas, was den Abendländern noch einige Jahrhunderte später atemberaubend schön und doch „unbeschreiblich“ vorkam: Genau an dieser Stelle fällt der große Fluss Pliva über die Wände des Abgrunds und ergießt sich in den tiefer gelegenen Fluss [Vrbas]. Die fallende Pliva, drei Minarette hoch, formt einen Bogen, ähnlich der Milchstraße. An jener Stelle, an der die beiden Flüsse ineinanderfließen, erheben sich Nebelschleier in die Luft hoch bis zum Himmelsgewölbe. Der Tau des Nebels fällt auf die Häuser der Festung. Auf den Felsen des Flussbettes der Pliva, die unter den Wänden der Stadtmauern fließt, stehen viele Mühlen. Auf den Felsen unter ihnen gibt es Löcher, durch die das Mahlwerk geleitet wird. Ach, in den grün überwachsenen Kühlkammern vor den Mühlen sitzen und die Pliva beobachten, die breit wie das Meer mit göttlicher Kraft und Kenntnis fließt, schauen, wie sie im Wasserfall über den felsigen Überhang hinunterkommt, ist ein derart spannendes und einzigartiges Spektakel, dass man ob des allmächtigen Schöpfers ver-

Die balkanische Ethik des Totschlags

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stummt und staunt. Der Blick auf die Pliva, die in der Sonne glüht und funkelt wie ein Stein aus Nadschaf, und Schwärme kleiner und großer Fische, die wie kleine Blitze im Wasser hüpfen, ist schön und wunderbar!86

Die balkanische Ethik des Totschlags

Westliche Reisende weilten meist nur kurze Zeit auf dem Balkan, deshalb waren ihre Kontakte mit der lokalen Bevölkerung häufig auf die Vertreter der osmanischen Macht beschränkt, die auch ihre Hauptinformationsquelle darstellten. Einerseits waren „die Türken“ oftmals den Franken gegenüber, wie alle aus dem Westen Kommenden bezeichnet wurden, feindselig eingestellt, weil sie „die Leichtigkeit in Erscheinung, Rede und Gestik der Christen beleidigte, die sie deshalb Affen und Ziegen“87 oder „schwanzlose Affen“88 nannten. Die feindselige Beziehung setzte sich mit nahezu unverminderter Intensität auch im zwanzigsten Jahrhundert fort, als die Muslime aus dem Osmanischen Reich auf alle, die sich von ihnen unterschieden, noch immer herabschauten wie auf nichtsnutzige Hunde, Schweine und Teufel, seien es russische oder englische Christen, französische oder deutsche.89 Andererseits überwog im Westen, vor allem im neunzehnten Jahrhundert und später, die Meinung, dass die Christen im Osmanischen Reich ihrer Menschenrechte beraubt seien. Der britische Konsul in Sarajevo etwa war der Meinung, dass Unterdrückung und Unrecht aller Art nicht nur einen zeitweiligen Zustand darstellten, sondern eine Konstante unter der türkischen Regentschaft, die ihren politischen Körper in Sieger und Verlierer, Unterdrücker und Unterdrückte einteilte.90 Mit der Zeit lernten die Christen diese Vorurteile in ihren Vorteil zu verwandeln. Sie erstellten eine Liste der klassischen Gräueltäten der „widerwärtigen Türken“, die sie dem Westen präsentierten. So erfuhr Frau Durham in der Zeit ihres Aufenthaltes im Kosovo und schon zuvor in Makedonien, dass „die bewährte Methode darin [bestand], ein Blutbad anzurichten und dann Europa um Hilfe zu rufen“.91 Diese einseitige Sicht der Dinge beschrieb sie als die balkanische „Ethik des Totschlags“: Wenn ein Mohammedaner einen Mohammedaner umbringt, dann umso besser. Wenn ein Christ einen Christen tötet, dann spricht man am besten nicht darüber, denn die andern würden’s ja doch nicht verstehen; wenn ein Christ einen Mohammedaner tötet, dann ist das eine heilige und rechtschaffene Tat. Wenn aber ein Mohammedaner einen Christen umbringt, dann ist das ein Greuel, der an alle Zeitungen telegraphiert werden sollte.92

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1. Wo der Osten beginnt

Islam vs. Fortschritt

Vor dem neunzehnten Jahrhundert wurde den Christen im Osmanischen Reich kein Mitgefühl zuteil, vielmehr wurden sie von westlichen Reisenden mit Verachtung gestraft; bewundert hingegen wurde die stolze Haltung und die Stärke der Türken. Die Christen hatten zwar ein „wildes Aussehen“, „aber keinen würdevollen und kämpferischen Geist“. Das soll das Resultat ihrer Versklavung gewesen sein, „die sich sehr stark in jeden ihrer Gesichtszüge eingegraben hat und leider viele Charaktere erfüllte, die sonst zu einem Miltiades, Konon oder Philopoimen bestimmt gewesen wären“.93 So wurden zum Beispiel die Bulgaren als „scythische Tartarn“ beschrieben, die „eine Sprachen [reden], die von der Sclavonischen abstammt“, „rohes Pferdefleisch“ essen und die den Autor „an die fürchterliche Beschreibung von den Menschenfressern in der funfzehnten Satyre des Juvenals“ denken ließ.94 Später war eine solche Stigmatisierung für „die Türken“ reserviert, für die „Feinde der Zivilisation und der menschlichen Rasse“,95 da man „in ganz Europa und besonders in England […] das Wort ‚Türke‘ verächtlich benutzte, als Zeichen für Mordlust, Brutalität und Rohheit“.96 Auf ähnliche Weise beschrieb der französische Konsul in Travnik die Bosnier als „eines der wildesten Völker in der Türkei“ und verglich sie mit den Skythen und den Hyperboreern. Ein anderer französischer Reisender charakterisierte die bosnischen „Türken“ als „außerordentlich große Ignoranten“, die sogar von den „Türken“ aus Makedonien, Griechenland und Istanbul für „Nichtswisser und Barbaren“ gehalten wurden.97 In seinem Buch über die Einwohner Bosniens, das der französische Konsul in Travnik zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts verfasst hatte, konnten die Leser mehrmals auf Worte wie „wild“, „unbarmherzig“ und „kannibalisch“ stoßen. In diesem Licht erschien die „zivilisatorische“ Mission Frankreichs wohl als sehr dringlich und dieses Argument konnte als Vorwand für die Besetzung Bosniens verwendet werden. Der Autor wiederholt in verschiedenen Worten mehrmals, dass sich das Land und seine Bevölkerung „unter einer anderen Herrschaft“ ändern könnten.98 Nach Meinung der Abendländer war die Korruption des osmanischen Regimes der Hauptgrund für die schlechte wirtschaftliche Situation, da sie verhinderte, dass die einzigartigen Rohstoffquellen des Balkans seiner Bevölkerung zum Vorteil gereichten, während die „Unternehmungen Europas zunächst befriedigen mussten, was unmöglich war – die Habgier des Diwans“.99 Wenn es schon nicht möglich war, die „Natur des Türken“ zu ändern, bestand dennoch die Möglichkeit, dass man ihm eine gute Herrschaft beschafft und auf diese Art seine soziale Lage verbessert.100 Von dieser Logik geleitet erteilten die Großmächte Österreich-Ungarn 1878 das Mandat für die Besetzung von Bosnien und Herzegowina. Vor der Okkupation

Islam vs. Fortschritt

29 Abb. 5: Die österreichische Mission am Hof des Sultans

galt Bosnien und Herzegowina als „ärmstes, barbarischstes und unwirtlichstes Land Europas“.101 Nur einige Jahre unter österreichisch-ungarischer Verwaltung waren nötig gewesen, um alles zum Besseren zu wenden, damit „dem Land, das noch bis gestern tief in der Barbarei gesteckt hat“, eine wunderbare Wandlung widerfuhr und es zu einem „Muster­ beispiel der zivilisierten Welt“ wurde.102 Für westliche Autoren waren die militärischen und politischen Zustände unter den wichtigsten Kriterien, auf deren Grundlage man ein Urteil über ein bestimmtes Land fällte. Als das Osmanische Reich eine Großmacht war, besuchten alle den prächtigen Hof und bewunderten die militärische Stärke „des großen und mächtigen Reiches“. Im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert küssten die europäischen Botschafter dem Sultan die Hand.103 Als 1593 Queen Elizabeth Sir Edward Barton als ihren Botschafter bei der Hohen Pforte ernannte, stand in der Kapitulation geschrieben, „die Königin sende einen edlen Herren mit Geschenken zur Hohen Pforte, welche Zufluchtsort und Refugium aller Könige dieser Welt“ sei. Aus diesen Zeiten kam der Brauch, dass jeder folgende europäische Botschafter bei Dienstantritt dem osmanischen Thron Geschenke oder Geld darbrachte.104 Die konsularischen Niederschriften des siebzehnten Jahrhunderts belegen, dass die English Levant Company ebenso eine sehr ehrerbietende und demutsvolle Haltung dem Sultan gegenüber an den Tag legte und ihre Ansprüche eher mittels Bestechung als mit Waffengewalt durchsetzte, denn es war ihr nie in den Sinn gekommen, Kriegsschiffe einzusetzen, wie dies die Großmächte in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts taten.105 Solange das Osmanische Reich sich ausdehnte, wurden seine zivilen und militärischen Institutionen als allen ähnlichen zeitgenössischen Institutionen überle-

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gen idealisiert. Augerius Gislenius, der Botschafter Kaisers Ferdinands II. an der Hohen Pforte (1554–62) zur Zeit von Sultan Süleyman dem Prächtigen, beschrieb die Situation folgendermaßen: „Auf jener Seite stehen die unendlichen Mittel des Türkenreiches, ungebrochene Kräfte, Waffenkunst und -übung, lang gediente Soldaten, Siegesgewohnheit, Ausdauer, Eintracht, Ordnung, Disziplin, Anspruchslosigkeit, Wachsamkeit. Auf unserer Seite Armut des Staates, Verschwendung des Privatmannes, verminderte Kräfte, gebrochener Mut, mangelnde Gewöhnung an Anstrengung und Waffen, trotzige Soldaten, habgierige Offiziere, Verachtung der Disziplin, Ausschweifung, Leichtsinn, Trunkenheit, Völlerei, und das Schlimmste: sie sind gewohnt zu siegen, wir, besiegt zu werden.“106 Durch die Niederlagen der osmanischen Armee im Jahre 1683 und erneut zu Beginn des folgenden Jahrhunderts begann das Ansehen des Osmanischen Reiches zu verblassen. Eines der augenscheinlichsten Anzeichen für den neuen Zustand waren die Veränderungen im Kleidungsstil. Bis zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts waren die Botschafter der europäischen Könige bei Audienzen mit dem Sultan gezwungen, türkische Gewänder zu tragen. Die „erniedrigende Maskerade“ wurde offiziell 1718 mit dem Friedensschluss von Passarowitz (serb. Požarevac) abgeschafft. Die Botschafter Englands und der Niederlande, die als Vermittler bei der Vertragsunterschreibung tätig gewesen waren, nutzten den Rückgang der Macht des Osmanischen Reiches, um den Usus einzuführen, dass alle europäischen Abgeordneten den Audienzen beim Sultan „im Gewand ihrer Wahl“ beiwohnen konnten.107 Dennoch mussten Diplomaten in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, denen einen Audienz am Hofe des Sultans zuteilwurde, beim Eintritt ihr Schwert abgeben und einen Umhang überziehen, mit dem ihre eigene Kleidung zur Gänze verhüllt wurde; und das nicht als Zeichen der Ehrerbietung, wie einige von ihnen behaupteten, sondern damit sie wie die Vasallen des Sultans aussahen.108 Nach alter Sitte war nämlich „das Gewand ein Geschenk des Überlegenen an seinen Untergebenen oder Sklaven“.109 Als sich die Dinge im neunzehnten Jahrhundert zu wenden begannen, wurde das einst mächtige Imperium als „kranker Mann Europas“ bezeichnet. Bis dahin verblassten alle mehr oder weniger idealisierten Bilder über das Reich und wurden durch dunklere und obskurere ersetzt. In den Augen des Okzidents, sogar für dessen Nachbarn in Kroatien, galt das Osmanische Reich im Ganzen, speziell aber seine Gebiete auf dem Balkan als Symbol für Rückständigkeit.110 Für die westlichen ­Autoren bestand kein Zweifel daran, dass der Islam die Hauptursache für die prekären Verhältnisse im Osmanischen Reich ist, und seit dem Ende des siebzehnten Jahrhunderts wurde ständig wiederholt, dass „richtige Muslime“ weder Fortschritt noch Innovationen und Ausbildung mögen; dass ihnen der Koran genüge; dass sie mit ihrem Schicksal zufrieden seien:

Europäischer Luxus in der Hand von Barbaren

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Sind ihre Frauen ansehnlich, die Pferde gut versorgt und die Diener demütig und ehrerbietend, zerbrechen sie sich nicht den Kopf darüber, was sich in der restlichen Welt tut. Mit ihrem Schicksal zufrieden, sitzen sie den ganzen Tag auf ihrem Sofa ohne irgendwelche anderen Beschäftigungen als Kaffeetrinken, Tabakrauchen oder dem Zärteln ihrer Frauen. So dreht sich ihr Leben ununterbrochen um Essen, Trinken, und Schlafen, zwischendurch nur von manch einer langweiligen Freizeitbeschäftigung unterbrochen.111

Man war der Meinung, dass nur wenig Hoffnung darauf bestünde, dass die Muslime einen Fortschritt in ihrer Zivilisation erlebten, solange sie Fatalisten blieben („das heißt, solange sie Muslime blieben“), denn der Einschränkung von Fähigkeiten, als Folge dieser „Lähmung“, folgte zwangsläufig die Unfähigkeit für einen längeren Kampf gegen Schwierigkeiten und Hindernisse, die sich unweigerlich auftun würden, wenn sie Dinge verbessern wollten.112 Auch wenn die Autoren im neunzehnten Jahrhundert schon allein beim Anblick eines „passiven“ Untertans „nervös“ wurden, war im vorindustriellen Osten zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts Zeit noch nicht zu Geld geworden.113 Westliche Autoren hatten gar keinen Zweifel daran, dass die im Osten herrschenden Verhältnisse eine Folge der Faulheit und des fehlenden Ehrgeizes der Türken waren, deren einziges Lebensziel es war, ihren Müßiggang, kayf, und ihr Essen zu genießen und keine Arbeit zu haben. Einen größeren Teil des Tages verbrachten sie angeblich in Kaffeehäusern, rauchten Wasserpfeife und lauschten Erzählungen, ohne groß nachzudenken; und sie beobachteten passiv, wie eine kulturelle Epoche nach der anderen an ihnen vorüberzog.114 Europäischer Luxus in der Hand von Barbaren

Jeden Unterschied zwischen ihren Sitten und Gebräuchen und jenen der lokalen Bevölkerung, welche sie auf den Reisen trafen, erlebten die westlichen Reisenden als Ausdruck der Andersartigkeit, als Zivilisationslosigkeit und Rückständigkeit und nicht nur als einfachen Unterschied. Andererseits nahmen sie Bilder und Szenerien, die sie mit Zivilisation und Fortschritt verbanden, als einen störenden Fremdkörper auf dem Balkan wahr.115 Arthur John Evans, der 1875 Bosnien und Herzegowina zu Fuß durchquerte, erschienen jene Bosnier, die Turban trugen, „noch dümmer“. Lästig war ihm die „aufdringliche Vertrautheit dieser Menschen“ und es war ihm unangenehm, wenn ihn „diese Barbaren“ brat („Bruder“) nannten: „Mir, der ich das hier schreibe, sagte jeder Barbar, auf den ich getroffen habe, dass

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1. Wo der Osten beginnt

er ein Mann und ein Bruder sei. Ich glaube an die Existenz minderwertiger Rassen und würde sie gerne ausgerottet sehen.“116 Obwohl die meisten Autoren aus dem zwanzigsten Jahrhundert nicht so extreme Ansichten vertraten, schien es ihnen aber noch immer undenkbar, die „Balkanesen“ gern zu haben, denn sie waren „so schmutzig, ungehobelt, ignorant und tierisch, und lebten in unglaublich ärmlichen Bruchbuden inmitten unglaublichen Gestanks“.117 Im Westen war Hygiene im neunzehnten Jahrhundert zu einem sehr wichtigen Gradmesser für Kultiviertheit geworden. Viele, die über den Balkan schrieben, konzentrierten sich in ihren Aufzeichnungen auf die hygienischen Umstände, mit denen sie während ihrer Reisen konfrontiert waren. Je mehr die Hygiene ein wichtiges Kriterium für Zivilisiertheit wurde, desto „schmutziger“ wurden die „Türken“ in ihren Beschreibungen. „Schmutzig wie ein Türk; dreckig wie ein Türk“ war eine weitverbreitete Redewendung. Sie beschuldigten „die Türken“, nicht die geringsten Grundprinzipien von Sauberkeit zu kennen, obwohl jene sich die Füße mindestens zweimal täglich wuschen, um den Regeln des Korans Genüge zu tun. Weil aber nicht geschrieben stand, wie viel Wasser dabei benutzt werden muss, „spuckte angeblich so mancher Türk in die Hand und rieb damit seine Fußsohlen ab, überzeugt, auf diese Art den Worten des Korans Genüge getan zu haben“.118 Solche Beobachtungen bezogen sich nicht allein auf „die Türken“, sondern auch auf andere Einwohner des Balkans, die den Abendländern „ekelerregend dreckig“119 vorkamen. So war etwa Frederick Moore felsenfest davon überzeugt, dass der verpflichtende Wehrdienst sehr lehrreich für die bulgarischen Bauern sei. Laut Moore „baden sich die Einwohner Makedoniens nur, wenn sie heiraten, also nur ein- oder zweimal im Leben“. Auch Neugeborene wurden nicht mit Wasser gewaschen, weil man fürchtete, sie würden sich erkälten, und daher wurde auch bei der Taufe Öl statt Wasser benutzt. Moore zitiert einen offenen Brief eines griechischen Geistlichen an amerikanische Missionare bezüglich der Verwendung von Öl statt Wasser bei der Taufe; dieser rechtfertigt die Verwendung von Öl, indem er anführt, dass makedonische Bauern, die sich nie waschen, gerade deshalb, weil sie mit Öl getauft werden, später im Leben nie so stinken würden wie die Bauern, die man mit Wasser getauft hat.120 Andere Autoren wiederum bemerkten bei den Bulgaren „den unglaublichen Kontrast zwischen deren Reinlichkeit und der Unsauberkeit der Türken, obwohl alle unter derselben Herrschaft leben“.121 Bis ins sechzehnte Jahrhundert wurde auch in Westeuropa die Nase mit den Händen geputzt und mit den Fingern gegessen. Zwei Jahrhunderte später kam der Gebrauch von Taschentüchern unter Leuten in Mode, die auf „gute Manieren“ Wert legten; gleichzeitig war es aber auch eine Waffe gegen die niederen Schichten und ein Unterscheidungskriterium, da Taschentüchern wie Gabeln und Tellern ein

Europäischer Luxus in der Hand von Barbaren

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besonderes gesellschaftliches Prestige zukam.122 Wie der folgende Absatz zeigt, waren Reisende im Nahen Osten noch im neunzehnten Jahrhundert sehr auf diesen Unterschied erpicht: Die Osmanen in Konstantinopel begannen nun allmählich zu verstehen, was europäischer Luxus ist, aber benutzten ihn manchmal auf eine merkwürdige Art und Weise. Ich erinnere mich an einen türkischen Offizier, der sich die Nase putzen musste. Zunächst benutzt er das, was ihm die Natur gegeben hat, und dann letzten Endes, als er sich schneuzen musste, griff er zum Taschentuch, das von Kultur und Kultiviertheit gegeben wurde.123

Noch im zwanzigsten Jahrhundert wunderten sich die Reisenden über den andersartigen Gebrauch bestimmter Hilfsmittel in der Türkei, so sie überhaupt benutzt wurden.124 Ein anderer, gewissermaßen die Wahrheitsliebe etwas missachtender Berichterstatter wiederum berichtete, dass „die Türken offensichtlich in vielen Fällen nicht wissen, wie mit ihren Waffen umzugehen ist“. Das erläuterte er damit, wie die Türken einen Regenschirm tragen würden; so trügen sie ihn gerade vor sich in die Höhe gestreckt, wenn er geschlossen, und seitlich, weit weg von ihrem Kopf, wenn er geöffnet war.125 Solche Berichte geben in der Regel mehr Aufschluss über die Gewohnheiten und die Manieren im Westen als über die im Osten. An dieser Stelle sei noch ein Beispiel angeführt. Zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts, als Spucken offensichtlich noch ein geziemliches Konversationsthema darstellen konnte, erklärte ein berühmter französischer Reisender seinen Lesern lang und breit, wie die Türken „theils aus Gewohnheit, theils aus Reinlichkeit, allen ihren Speichel hinab[schlucken], ohne daß ihnen eine Beschwerniß dadurch verursachet wird“, und fügte dann noch hinzu: „Wenn ich mich bey Leuten vom Stande zwingen wollte, nicht auszuspeyen, so kehrte sich mein Magen völlig um. Indessen erfordert der Wohlstand, in ein Schnupftuch zu spucken, um die Teppiche nicht zu verderben, welche auf dem Boden liegen; oder man muß sich in einen Winkel setzen, und den Teppich aufheben, um auf den bloßen Boden zu spucken.“126 Später, etwa bei Autoren aus der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts, kann man keine Vermerke über das Spucken mehr finden, weil darüber in erlesener Gesellschaft nicht mehr gesprochen wurde. Ab Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, als über eine solch ekelerregende Gewohnheit nur mehr widerwillig geredet wurde,127 finden wir eine Quelle aus dem damaligen Dalmatien, dass „die Morlachen aber und die Montenegriner […] es in dieser widrigen Sitte mit den Amerikanern aufnehmen“ könnten.128

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1. Wo der Osten beginnt

Diese Regel wird noch klarer bei Berichten über die Verrichtung körperlicher Bedürfnisse. Da man im siebzehnten Jahrhundert noch ohne Weiteres darüber sprechen konnte, informierte ein englischer Reisender seine Leser ganz unverhohlen, wie er von einer fahrende Kutsche urinierte: „Als ich bey Monden-Liecht auf einer offenen Calesche reisete / machte ich mein Wasser über eine Seite desselben hinaus / um den übrigen Rest der Gesellschaft nicht bemühlich zu fallen / mit dem langen Aufhalten und Verhinderung ihrer Reise bey Nacht / so ich aus der Seite der Caleschen hinabsteigen wollte“.129 Im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert kann man auf detaillierte Beschreibungen stoßen (die zeigen, wie pedantisch die Türken in Sachen Reinlichkeit waren!), wie die Türken „Wasser lassen gingen wie Frauen“, sich danach die Hände wuschen und einen Christen ausschimpften, wenn sie ihn „gegen eine Wand urinieren sahen und ihn daraufhin auch manchmal schlugen“.130 Ein Mitglied der Royal Academy of Sciences und Chefbotaniker des französischen Königs informierte seine Leser lang und breit über eine ungewöhnliche Geschichte zu diesem Thema: Man ist genöthiget, wenn man das Wasser abschlagen will, sich, wie die Weiber, vorwärts nieder zu bücken, damit ja kein Tropf von dem Harn in die Beinkleider komme. Um diese Sünde zu vermeiden, drücken sie den Canal, durch welchen der Harn fließet, mit der größten Sorgfalt aus, und trocknen das Ende derselben an der Wand aus. Man findet daher an etlichen Orten Steine, welche durch dieses Anreiben ganz abgewetzt worden sind. Wenn sich die Griechen manchmal eine Lust machen wollen, so reiben sie diese Steine mit indianischem Pfeffer, mit der Aronswurz, oder mit andern hitzigen Kräutern, so daß diejenigen, welche sich daran abtrockenen, öfters eine Entzündung davon bekommen. Da der daher entstehende Schmerze sehr brennend ist, so laufen diese armen Türken öfters zu den christlichen Wundärzten, welche selbst Ursache an dem Uebel sind, das sie erdulten müssen. Indessen ermangelt man nicht, ihnen zu sagen, daß die Krankheit sehr gefährlich sey, und daß man sich wohl gar würde genöthiget sehen, eine Amputation vorzunehmen. Die Türken ihres Ortes schwören, daß sie mit keiner verdächtigen Weibsperson etwas zu schaffen gehabt. Endlich wird der kranke Theil mit Leinewand verbunden, die man mit Oricrat, so mit etwas Bolus gefärbet worden, benetzt hat, und verkauft ihnen dieses Mittel als eine kostbare Arzney wider diese Krankheit, sehr theuer.131

2. Feine Frauen mit fettigen Fingern

Viele Reisende aus dem Westen hinterließen ausführliche Beschreibungen von Speisen und Benimmregeln bei Tisch, um anschaulich die Unterschiede zwischen östlichen und westlichen Lebensweisen zu beweisen und fachten so die Phantasie ihrer Leser eher an, als sie zu sättigen. Wenn etwa zur Essenzeit der Sofra, ein niedriger sechs- oder achteckiger Esstisch, gebracht wurde, mussten sich die Gäste „in türkischer Manier“ davor hinhocken, was für die Abendländer „ziemlich unbequem“ war.132 Anstatt die Servietten auf den Tisch zu legen, breiteten die Diener sie über die Knie ihrer Herren. Dann bauten sie sich hinter ihnen auf und schnitten das Fleisch, „denn es war unter der Würde eines großen türkischen Herrn, irgendetwas selbst zu machen“.133 Teller gab es keine und alle aßen mit den Händen. Auch die Speisenabfolge folgte keinen westlichen Regeln. Die Speisen kamen in bedeckten Gefäßen, die stets in die Mitte des Tischs gestellt wurden. Auf ihm befand sich immer nur eine Schüssel, die weggetragen wurde, wenn sie leer war. Die Speisen folgten einander „auf die vielfältigste Art und Weise“, so konnte etwas Salziges etwas Süßem folgen oder Vanillecreme vor einem Eintopf auf den Tisch kommen – ein Beweis dafür, dass „die Gastronomie im Osten keine Kunst war“.134 Der venezianische Diplomat Benedetto Ramberti meinte in der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts, dass die Türken sich bei Tisch nicht zu benehmen wüssten. Seiner Meinung, sie würden „wie die Tiere“ essen,135 schlossen sich noch viele andere Schreiber an, die behaupteten, dass deren Essen „weit von exquisit entfernt ist und sich nur geringfügig von dem unterscheidet, womit sich gewöhnliche Menschen zufriedengeben“,136 und dass es „so unpassend und schlecht gewürzt ist, dass man mindestens einen Monat darben müsste, bevor man einen einzigen kleinen Bissen hinunterwürgen könne“.137 Obwohl sich um den Tisch vermögenderer Leute zwischen zwanzig und dreißig Menschen drängen konnten, wie es Ende des siebzehnten Jahrhunderts Jean Du Mont berichtete, könnte man den Türken „keine Völlerei vorhalten, da die beste Speise, die man jemandem vorsetzt, der jährlich 20.000 Livre verdient, gedünstetes Huhn mit Reis, Koriandersamen und Zucker ist, was man Pilav nennt. Es folgen dann noch Fisch- und Süßspeisen, in denen immer mehr Honig als Zucker enthalten ist.“138 Wenn die Reisenden ihren Horizont erweiterten, überzeugten sie sich mit eigenen Augen davon, dass man in Istanbul – mit Ausnahme der französischen Botschaft – „nicht wisse, was gutes

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2. Feine Frauen mit fettigen Fingern

Abb. 6: Edle Türken beim Abendmahl, spätes 17. Jahrhundert

Essen sei, auch wenn sie der Weg bis in die entferntesten Orte Japans geführt habe“.139 Im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert waren sich die Reisenden sehr wohl der Tatsache bewusst, dass die Gewohnheit stets über den Geschmack siegt; dennoch aber hielt man an der Überzeugung fest, dass es nur eine einzige richtige Art und Weise der Speisenabfolge gebe und man mit nur einer einzigen Art von Besteck essen müsse. Die Vielfältigkeit der Speisen, die einander mit „ansteigender Köstlichkeit“ folgten, und die Tatsache, dass man mit den Händen zu essen pflegte, galten als aufschlussreicher Beweis für die „Unzivilisiertheit des Türken“.140 Der Landschaftsmaler Edward Lear beschrieb sein Abendessen in der nordalbanischen Stadt Shkodra (dt. Skutari) bei einem Pascha mit drei Rossschweif-Abzeichen Mitte des neunzehnten Jahrhunderts folgendermaßen: Ich zählte siebenunddreißig Speisen, die man, wie es bei den Türken Brauch ist, eine nach der anderen auftrug, bevor ich müde wurde zu zählen (ich nahm an, dass der Schmaus noch den ganzen Tag dauern würde), aber ich glaube, darauf folgten noch einmal etwa zwölf oder vierzehn Gänge. Die größte Überraschung war die ungewöhnliche Mischung der aufgetragenen Speisen, die nicht zusammenpassten: Lammfleisch, Honig, Fisch, Obst; gebraten, gekocht, gedünstet, überbacken; Gemüse, Fleisch; frisch, gesalzen, eingelegt, fest; Öl, Pfeffer; Flüssiges; süß, sauer; heiß, kalt – eine merkwürdige Vielfalt, obwohl die einzelnen Zutaten häufig sehr gut waren. Auch gab es keinerlei Ordnung in der Abfolge der Speisen, wie wir Europäer sie gewohnt sind – üppiges Gebäck wurde sofort nach dem Fisch in der Sauce serviert, es folgten Rindfleisch, Honig und Backwerk; Birnen und Pfirsiche; Krabben, Schinken, gedämpftes Lamm,

Die Unveränderlichkeit morgenländischer Sitten

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Schokoladentorten, Knoblauch und Geflügel; Käse, Reis, Suppe, Erdbeeren, Lachs – Forelle und Blumenkohl – was für ein chaotisches Abendessen!141

Die genossenen Speisen und die Tischmanieren der Balkanbewohner erschienen einigen westlichen Reiseschriftstellern sogar so widerlich und unappetitlich, dass sie darin die Ursache für andere unerfreuliche Elemente der Balkankultur sahen. So schrieb der französische Konsul in Travnik Amédée Chaumette des Fossés zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts die Grausamkeit der Menschen ihrer wunderlichen Kost und der Art und Weise des Verzehrs zu: Der Bosnier beginnt den Tag mit einem Glas Sliwowitz, das er gleich nach dem Aufstehen leert. Kurz vor dem Mittagessen trinkt er mindestens noch zwei Gläser, nebenbei nascht er Süßigkeiten. Um den brennenden Schmerz, den ihm das Getränk im Magen verursacht, zu beruhigen, schlingt er hastig eine Zwiebel und ein Gemisch aus Rübenschale, ohne Brot, hinunter; dann fährt er mit ekligem Sauerkraut und hartem, trockenem Lammfleisch fort. All das begießt er mit einer Menge Bohnensuppe; das Mahl beschließt er dann mit noch einem Sliwowitz.142

Die Unveränderlichkeit morgenländischer Sitten

Die westlichen Reisenden aus dem sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert erwähnen nicht, dass die Leute des Ostens ohne Gabeln gegessen hätten; sie vermerkten lediglich, dass das Fleisch so lange gekocht würde, bis es ganz weich war, denn beim Essen wurde nie ein Messer benutzt.143 Unter den herangezogenen Quellenbeispielen war der Erste, der sie vermisste, Dr. John Covel, der in seinem Tagebuch am 27. Juli 1675 schrieb, dass den Morgenländern „Finessen wie Messer und Gabel fehlen und dass ihre einzigen Esswerkzeuge jene sind, die ihnen die Natur mitgegeben hat – Hände und Zähne“.144 Daraus kann gefolgert werden, dass den Abendländern vor dieser Zeit die Gabeln gar nicht gefehlt haben, weil sie selbst noch nicht daran gewöhnt waren, solche zu benutzen. Für die westlichen Reisenden war Ende des siebzehnten Jahrhunderts das Fehlen von Messer und Gabel der Beweis, wie es Thomas Smith 1678 beschrieb, dass den Menschen im Osten „Luxus und Haute Cuisine fremd“ waren.145 Obwohl es einigen unangenehm war, mit den Händen anstatt mit Gabeln zu essen, sah man darin mehrheitlich bis zum Jahr 1820 eine exotische Besonderheit.146 Bei formaleren Anlässen wurden den Europäern aus Respekt vor den westlichen Sitten Messer und Gabel gedeckt, „obwohl es als angemessen galt, sie eher selten zu benutzen“.147

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2. Feine Frauen mit fettigen Fingern

Doch schon Ende des achtzehnten Jahrhunderts galt den Okzidentalen das Zerteilen des Fleisches mit den Fingern als „barbarische Operation“.148 Auf diese Weise begann man die Essgewohnheiten als „neue[n] Beweis der Unveränderlichkeit morgenländischer Sitten“ zu sehen: „So aßen die Jünger zu Nacht, als Judas durch den Umstand bezeichnet ward, daß er mit dem Heilande zugleich in die Schüssel tauchte.“149 Wenn man auf orientalische Art bzw. mit Sir John Finch gesprochen „mit Hilfe der Esswerkzeuge, die einem die Natur gegeben hat“,150 aß, behalf man sich mit zwei Fingern und dem Daumen der rechten Hand und zusätzlich noch mit einem Stück Brot; die linke Hand wurde dabei nie benutzt. Als Zeichen guter Erziehung galt es, wenn man sich beim Essen an einen bestimmten Teil der Schüssel hielt und Ausflüge in die ausgewählten Happen des Nachbarn unterließ. Auch galt es als sehr manierlich, wenn der Gastgeber aus Gastfreundschaft oder ein aufmerksamer Diener „mit seinen schwarzen Fingern“ für die Gäste sehniges Lammfleisch oder Geflügel in kleine Stücke zerteilte. Ab dem neunzehnten Jahrhundert sahen die Westler darin aber keine freundliche Zuvorkommenheit mehr, sondern hielten ein solches Handeln für „sehr anstößig und ekelhaft“.151 So erinnerte sich ein britischer Arzt an ein Essen, an dem er 1824 in Istanbul teilgenommen hatte: Es gibt weder Messer noch Gabel, weder Teller, Gläser, Stühle oder Tische; man serviert immer nur ein Essen auf einmal für alle, und darauf folgen noch etwa fünfzig weitere. Zu Beginn war es ziemlich furchtbar anzusehen, wie feine Frauen ihre Hände in riechende Schüsseln tunkten, Fleischstücke von einer Lammkeule rissen oder mühsam Geflügelfleisch von einem sehnigen Huhn zogen, da ich sehr starke Vorurteile gegen fettige Finger hatte.152

Die Vorurteile gegen fettige Finger waren so stark, dass die meisten westlichen Reisenden die für den Orient typische rituelle Bedeutung des Genusses und Verzehrs von Speis und Trank übersahen. Essen und Trinken waren nicht nur Handlungen, um die eigenen physischen Bedürfnisse zu befriedigen, sondern stellten eine Art Sakrament der Brüderlichkeit, voller symbolischer Bedeutung, dar. Wenn der Gastgeber mit seinen eigenen Fingern ein Stück Fleisch abriss und es dem Gast überreichte, händigte er ihm damit nicht nur diesen Bissen aus, sondern vollzog damit auch Ikram, ein Ritual als Zeichen des Respekts und der Wertschätzung. Mit dieser Handlung verpflichtete er sich, seinen Gast wenn nötig bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen und ihn davor zu beschützen, dass ihm auf seinem Territorium irgendetwas Schlimmes widerfahren würde. Für die Dauer des Besuches waren sie nun Brüder.153

Die Unveränderlichkeit morgenländischer Sitten

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Für den westlichen Geschmack und die westlichen Esswerkzeuge begeisterte sich zuerst die griechische Aristokratie in Konstantinopel, bei der die Beliebtheit westlicher Sitten ab Ende des achtzehnten Jahrhunderts stetig zunahm. In einigen vermögenden Familien soll es an nichts außer der Übung gefehlt haben, und so war das Besteck noch einige Zeit „mehr Hindernis als Hilfsmittel für die meisten derer, die es benutzten“.154 Baron de Tott sah eine Frau, die zunächst eine Olive mit den Fingern nahm, sie auf eine Gabel spießte, um sie anschließend à la française zu essen.155 In den Dreißigerjahren des neunzehnten Jahrhunderts wurde der Gebrauch von Tischen, Messern und Gabeln unter der osmanischen Aristokratie üblich: Sultan Mahmud wechselte seine altmodische Sitzgelegenheit und den niedrigen Sofra gegen Tisch und Stuhl ein. Dennoch folgten nicht alle dieser Mode; westliche Schreiber berichteten, dass viele Türken immer noch lieber mit den Fingern à la turca essen.156 Zumindest erwarteten die Westler dies von ihnen. Als Mitte des neunzehnten Jahrhunderts an Bord eines vor Istanbul vor Anker liegenden britischen Schiffes den türkischen Gästen auf einem Bankett Fleisch- und Buttermesser, Gabeln und Beile, Löffel und Schwämmchen gedeckt wurden und die Gäste „für diesen Abend ihre Ernsthaftigkeit und ihre Sitte, mit den Fingern zu essen, über Bord warfen“, hätten die britischen Gastgeber angeblich „befürchtet, dass es wegen der Ungeschicklichkeit im Gebrauch dieser ‚verfluchten Erfindungen‘ – Messern und Gabel – zu einem Blutvergießen kommen würde“.157 Im westlichen Narrativ über das Andere wurde entweder über jede Neuheit, auf die man während einer Reise stieß, gespottet, weil sie „zu balkanisch“ war, oder man interessierte sich nicht für sie, weil sie „zu wenig balkanisch“ war. So berichteten viele von ihnen, dass die höheren Schichten in Istanbul und anderen größeren Städten des Balkans Teller, Gläser, Messer und Gabel nur in der Anwesenheit von „Europäern“ benutzten, und zwar „als Beweis ihrer Kultiviertheit“.158 Sobald sie zu Tisch wieder unter sich oder in der Gesellschaft enger Freunde waren, sollen sie angeblich wieder mit den Fingern gegessen haben.159 Deshalb zählte man nicht einmal jene, die dieses „Symbol der Kultiviertheit“160 gewohnt waren, zu den Kultivierten in der europäischen Bedeutung des Wortes. Gerade die „europäisierten Türken“, die gewöhnlich mit Messer und Gabel aßen, nach europäischer Art genähte Uniformen trugen und mit Nichtmuslimen verkehrten, wurden von vielen Europäern für „jene Art Kreaturen, die den Tieren am ähnlichsten sind“,161 oder für „ein wahres Tier, das sich nur im europäischen Pelz versteckt“, gehalten.162 Einige Schriftsteller sahen in den Versuchen der Europäer, die Türken zu ändern, Ähnlichkeiten mit der Geschichte des Schwarzen, der angeblich durch Waschen wieder weiß werden würde: „Er war, wird oder kann niemals etwas anderes sein als ein Barbar.“163 Mitte des neunzehnten Jahrhunderts hielten die europäischen Sitten in den

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2. Feine Frauen mit fettigen Fingern

Abb. 7: Banja Luka, türkische öffentliche Küche

angesehensten Häusern von Istanbul Einzug. Mehrheitlich wurden die niedrigen Tischchen gegen Tische und Stühle getauscht, in einigen konnte man sogar alles für ein Diner der europäischen Art finden. Tische, gedeckt mit Tischtüchern, auf denen Messer und Gabel lagen, galten als prestigeträchtig und angesehene Personen benutzten sie zu besonderen Anlässen.164 Die Änderung der Gewohnheiten erweckte bei einigen Westlern den Wunsch nach den alten Essgewohnheiten. Als ihnen nun nach europäischem Vorbild Messer und Gabel gebracht wurden, baten sie ihre Gastgeber um Erlaubnis, mit ihnen auf orientalische Weise zu essen, was ihnen nun als bezaubernde „Neuheit“ erschien. Sie versuchten mit den Fingern zu essen, obwohl es ihnen, „zur Belustigung ihrer Zuschauer, die sich um sie versammelt hatten, um zu sehen, wie ungeschickt sich die Franken beim Essen anstellen“,165 nicht sehr gut gelang.166 Ende des neunzehnten Jahrhunderts kam es zu vereinzelten Berichten, „dass auf Messer und Gabel zu verzichten überhaupt nichts Scheußliches ist, besonders wenn man sich die Hände gewaschen hat, insbesondere den Daumen und den Zeigefinger der rechten Hand, ganz genauso wie es die gut erzogenen Türken machen“.167 Noch im zwanzigsten Jahrhundert, als der Gebrauch von Messer und Gabel im Nahen Osten schon so allgemein verbreitet war wie im Westen und kein Statussymbol mehr darstellte, freuten sich einzelne Reisende über die Gelegenheit, wenn sie mit den Händen essen durften, was „überhaupt nicht so unangenehm ist,

Die Arbeit des Beobachters endet nie

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wie es den Anschein haben mag“.168 Als sie feststellten, dass die Albaner entgegen ihrer Erwartungen beim Essen Messer und Gabel benutzten, wandelte sich die freudige Erwartung einiger Reisender sogar in Enttäuschung.169 Die Arbeit des Beobachters endet nie

Auf alle Fälle endete die Arbeit des Beobachters nie. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts sahen sich Reisende im Nahen Osten mit einer bislang unbekannten „schweren Entscheidung“ konfrontiert, nämlich ob sie einige „üppige Mahlzeiten verspeisen, ohne dabei etwas zu trinken, oder aber ihre Bedenken über Bord werfen und ein Glas mit allen anderen am Tisch teilen“ sollen, denn während „einer türkischen Mahlzeit“ tranken alle aus einem Glas.170 Im „Prozess der Zivilisation“, für den laut Norbert Elias das Verbergen bestimmter Aktivitäten charakteristisch ist, verlegte man das Zerlegen des Fleisches in die Küche.171 Das Fleisch in einem Stück verschwand vom Tisch; stattdessen servierte man es in Stücke geschnitten, was mit der Zeit den direkten Zusammenhang zwischen Tier und Fleisch verhüllte. Dieser Prozess schritt in Großbritannien am weitesten voran, da das Englische völlig andere Benennungen für das Tier als für dessen Fleisch verwendet. Reisende, die eine klare Trennung zwischen Tier und Fleisch gewohnt waren, erlitten für gewöhnlich bei der Konfrontation mit den Tatsachen einen Kulturschock. Das Zerlegen der Tiere war, wie Elias aufzeigt, ein Bestandteil des geselligen Lebens im Westen. Erst ab dem siebzehnten Jahrhundert wurde dieser Anblick immer öfter als unappetitlich abgetan. Wenn also etwa ein albanischer Gastwirt vor den Augen seiner englischen Gäste ein Schaf schlachtete, waren diese von diesem Akt nicht so angetan, wie er es erwartet hatte. Im Gegenteil, sie waren ziemlich verstört, weil er sie „mit dem Anblick der Ausweidung des Tieres erfreute, welches zu diesem Zwecke an den Baum vor der Tür gebunden worden war“, und „nur mit Mühe“ konnte er überredet werden, sein Werk einige Meter auf der Seite weiterzuführen.172 Der öffentliche Charakter der Küche, eine Gemeinsamkeit vieler Gaststätten auf dem Balkan, hatte den Vorteil, dass eine Speisekarte unnötig war. Die Fremden konnten selbst besehen, welches Essen zur Verfügung stand, und auch jene, die der Sprache nicht mächtig waren, konnten sich problemlos ihr Essen aussuchen, indem sie darauf zeigten. Doch Menschen, die das Zerlegen eines Tieres oder bildlich ausgedrückt „den Anblick ihres morgigen Abendessens im Rohzustand“ nicht mehr gewohnt waren, drehte sich ob „solcher ekelhafter Szenen“ der Magen um, und einige trieb es „an den Rande des Vegetarismus“. Da aber der Balkan FleischesserTerritorium war, erkannten sie schnell, dass dies nicht der geeignetste Ort war, um

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2. Feine Frauen mit fettigen Fingern

Experimente mit pflanzlicher Ernährung zu beginnen, und waren dazu gezwungen, „ihre höheren Triebe zu unterdrücken und einstweilen mit der alten fleischessenden Art weiterzumachen“.173

3. Genährte Vorurteile

In Zeiten, in denen die Existenz von noch unentdeckten Ländern allgemein vorausgesetzt wurde, reisten auch zahlreiche Naturwissenschaftler mit den Schiffen mit, die die Grenzen der europäischen Imperien um den Erdball zu weiten suchten. Ihre Aufgabe war es, die neuen Entdeckungen und Möglichkeiten abzuklären, die sie ihrem Heimatland bieten konnten. Diese Reisen eröffneten nicht nur neue Horizonte, sondern weiteten auch die Grenzen des Bekannten; von einem Tag auf den anderen kam es zu Entdeckungen neuer Tier- und Pflanzenarten. Unter den neuen Erkenntnissen, die die Entdeckungen brachten, war vielleicht die radikalste die Anerkennung der Relativität. Die Perspektive änderte sich. Begriffe, die zuvor als universal gegolten hatten, stellten sich als lokal begrenzt heraus: Die neuen Entdeckungen gaben alle bisher gemachten Vorstellungen und Überzeugungen über Kosmographie, Geschichte, Politik und Gesellschaft der Lächerlichkeit preis. Die Welt wurde vom fanatischen Selbstvertrauen gewisser Visionäre geöffnet und entpuppte sich als wilder als in den wildesten Träumen. Neue Königreiche standen zur Eroberung bereit.174

Im achtzehnten Jahrhundert glaubte man, dass nur Wissen Glück bringen könne. Darum verwundert es nicht, wenn Wissen um die Natur im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert immer angesehener wurde und sich die Naturwissenschaft als interessanteste und allumfassende Wissenschaft etablierte, die alles, was „das Schauspiel, welches uns das Universum darstellt“,175 umfasst. Die Naturwissenschaftler setzten sich das bedeutende Ziel, mit Vorurteilen aufzuräumen, die so lange die wahre Gestalt der Welt verhüllt hatten und derentwegen die allerordinärsten Irrtümer für unumstößliche Wahrheiten gehalten wurden. In ihren Werken konzentrierten sich die Gelehrten sehr auf Fragen der Methodik; 1749 veröffentlichte etwa Georges Louis Le Clerc de Buffon seine berühmte Allgemeine Historie der Natur und Buffons Geist oder Kern seiner Naturgeschichte. Der Abt Alberto Fortis (1741–1803) lebte und arbeitete in diesem geistigen Klima. In den Siebzigerjahren des achtzehnten Jahrhunderts reiste er im Auftrag der Serenissima und persönlicher Mäzene mehrmals durch das damals venezianische Dalmatien. Fortis galt als der erste Naturforscher Italiens seiner Zeit, später pries

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3. Genährte Vorurteile

man ihn als begabten Schriftsteller und Polyhistor, heute ist er vor allem für seine Reisebeschreibungen bekannt. Insbesondere seine Reisebeschreibung von Dalmatien (1797) vermittelt ein Bild der Lebensumstände, der natürlichen Ressourcen, der Geschichte, der Sitten und der Volkstradition dieses Gebietes. Das Buch beinhaltet ein langes und ausführliches Kapitel über die Morlaken, ihre Lebensweise, Gebräuche, Trachten, Riten, Lieder usw. Dieses Werk wurde von der europäischen Literatur als „epochale Entdeckung dieser so nahen primitiven Welt und ihrer schönen, bislang noch nicht festgehaltenen Volksdichtung“ gefeiert.176 In seinen Briefen aus Dalmatien, ein Land, das „von der italienischen Kultur weit entfernt“ war,177 berichtete Fortis nicht nur über Naturerscheinungen und -besonderheiten. Schon das erste, als mineralogische Studie angelegte Buch war in Wirklichkeit eine einzigartige Monographie über Cres und Lošinj und die dortigen Einwohner. Später entwickelte er sich von einem Erforscher von Fossilen und Gesteinen, Pflanzen und Muscheln, antiken Inschriften und Fundstücken immer mehr zu einem engagierten Wissenschaftler und Reformer. Fortis widmet zwar nicht ein bestimmtes Kapitel den theoretischen Fragen der Naturwissenschaft, behandelt sie aber in seinen Schriften immer wieder, in denen er erklärt, dass das Ziel der ­Naturgeschichte „die Untersuchung der Strucktur der Berge, der Beschaffenheit der Gewässer, der Thiere oder anderer Naturprodukte“ sei und zwar vorurteilsfrei und immer unter der Prämisse, „daß die Erforschung der Wahrheit mein einziges und beständiges Augenmerk“ sei.178 In seinen Arbeiten erfasste er auch viele anthropologische Daten, obwohl dies nicht sein erklärtes Ziel darstellte. Dennoch war dies sicherlich nicht dem Zufall geschuldet, denn er handelte im Einklang mit der naturwissenschaftlichen Praxis dieser Epoche und Buffons Methodologie, mit welcher dieser dargelegt hatte, dass in der Domäne Naturforschung auch der Mensch seinen Platz haben muss, da auch er Teil der Natur ist.179 Der „haarigte“ Fisch

Zu Zeiten der Aufklärung glaubte man, dass es die Pflicht des Gelehrten sei, keinen Vorurteilen zu erliegen und sich von keiner Autorität in die Irre leiten zu lassen, wenn die empirischen Fakten zu Schlüssen führen, die sich von denen in den Büchern unterscheiden. Wie Fortis im Brief an John Strange schrieb, sind die Behauptungen der Schreiber über physische Tatsachen „häufig falsch und irrig“. Ihn aber könne weder die Autorität weniger noch die Masse der vielen dazu verleiten, voreilige Schlüsse über Dinge zu ziehen, „als was meine eigne Augen ansichtig wurden“.180 Und tatsächlich kam er durch seine Beobachtungen zu Schlüssen, die

Der „haarigte“ Fisch

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sich von denen vieler anderer Naturforscher unterschieden: Er entdeckte etwa, dass sich Linné in gewissen Punkten geirrt hatte, widersprach de Réaumur und anderen und führte Dispute mit de Tournefort.181 Noch weniger war er bereit, ungebildeten Menschen blind zu vertrauen. So schrieb er: „Es ist mir noch vieles über die Mineralgeschichte von Bosnien hinterbracht worden, das ich Ihnen aber nicht auf anderer Treu hin wiederholen mag. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie vortheilhaft ein kluges Mißtrauen in Dingen von dieser Art ist.“182 Jeder Reisende sollte „immer die Vorsicht gebrauchen, die ich nie aus der Acht lasse, ehe ich auf anderer Treu hin eine Sache behaupte; nemlich sich selbst an den Ort hin zu begeben, oder aufs wenigste sich zu stellen als wenn man es aller Schwierigkeiten ungeachtet thun wollte; auf diese Weise kommt man denn oft hinter die Wahrheit.“183 Da Fortis selbst nicht gewillt war, irgendwelche Daten nur aufgrund von Erzählungen zu übernehmen, war er auch nicht bereit, den Einheimischen bei den Seen nahe Krin zu glauben, dass in diesen Gewässern eine Art behaarte Fischsorte lebe: „Einer unter ihnen beschrieb mir diese Gattung ganz im Ernst, und fügte hinzu, man könnte sehr selten einige derselben ohne Gift fangen, weil sie sich bloß auf dem Grund aufhalten. Ich hätte aber den haarigten Fisch selbst sehen müssen, um dieser sonderbaren Erzählung Glauben beyzumessen.“184 Es war nicht immer einfach, solch ehernen Prinzipien zu folgen; dafür brauchte es viel Stärke und der Erfolg war nicht von Beginn an garantiert. Er hatte „ein weites Land durchreist, in dem die Wissenschaften schlecht geübt werden, und die Naturgeschichte kaum dem Namen nach bekannt ist“. „Selten war jemand im Stand, meine Schritte zweckmäßig zu leiten“, schreibt Fortis, „ich konnte zu keiner Kenntniß nützlicher oder seltener Produckten dieses Landes gelangen, als was meine eigne Augen ansichtig wurden“. So durchlief er „oft wie ein Blinder weite Wüsten und rauhe Gebirge, in der Hoffnung etwas zu finden, das mich für meine ausgestandene Mühseligkeiten schadlos halten würde, und fand mich nur zu oft betrogen.“185 Doch er wusste nur zu gut, dass die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten nicht unbedingt die gerade Linie sein musste: Wer immer vorgibt, aus der Ferne darüber Urteil abgeben zu können, handelt unvorsichtig und würde Gefahr laufen, eine lächerliche Erklärung abzugeben, was zu oft auch den größten Naturforschern geschieht, welche eine ungewöhnliche Erscheinung auf Grundlage einer oberflächlichen Ansicht oder Berichten aus zweiter Hand zu erklären suchen; so wie jener gute Mann, der die Naturgeschichte der Schweizer Alpen verfasst hat, ohne dorthin zu reisen und sie selbst zu untersuchen.186

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3. Genährte Vorurteile

Abb. 8: Alberto Fortis untersucht die Wasserfälle von Velika Gubavica

Fortis veranschaulicht, wie irreführend diese Methode sein kann, anhand eines Beispiels aus dem ersten Heft des Werks Illyricum Sacrum des Jesuiten Daniele Farlati, in dem der Leser erfährt, dass die Passage bei Arkanđel/Planca sehr gefährlich sei, weil sich dort das Wasser der Neretva und der Cetina mit dem Wasser der Krka aus verschiedenen Richtungen treffen würde. Tatsächlich aber ist der „Ausfluß des Narenta […] fünf und achtzig Meilen von diesem Ort entfernet; und sein Lauf ist so langsam, daß die Fluth in demselben zwölf Meilen weit hinauf verspührt wird“.187 Aus Unwissen entstehen Fehler und aus Fehlern lernt man; das war Fortis’ Motto. So kann ihn der Leser auf dem Weg die Küste entlang begleiten, wie er auf Berge klettert, sich in unterirdische Höhlen hinunterlässt und mit einem Boot rudert. Seine Neugier ließ ihm keine Ruhe. Stießen sie auf Neuland, befahl er seinen Ruderern oftmals, sich auszuruhen, sodass er Zeit hatte, „um die besonderen Einrichtungen der Kalkfelsen zu untersuchen, die längst dem Ufer nach ganz anderen Gesetzen geordnet sind, als diejenigen vorschreiben, die ohne sich aus ihrem Kabinet zu entfernen, den Gang der Natur bey ihren Arbeiten völlig eingesehen zu haben, vorgeben.“188 Damit die Beobachtung der Natur nicht zur Routine verkam, beschäftigten sich viele Naturforscher mit außergewöhnlichen Erscheinungen und Wundern, bei denen sie oft Zuflucht in der Theologie nahmen. In der zweiten Hälfte des achtzehn-

Der „haarigte“ Fisch

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ten Jahrhunderts war ein solcher Zugang hingegen schon passé. Fortis selbst hatte dem gegenüber eine ablehnende Haltung. Er war der Ansicht, dass für einen wahren Naturforscher exakte Beobachtungen gewöhnlicher Dinge, die die meisten Schreiber nur schlecht erforschten, interessanter seien als die Beobachtung außergewöhnlicher und seltener Erscheinungen.189 Es erregte sein Missfallen, dass so manches Museum Curiosum in der Venezianischen Republik für teures Geld exotische Muscheln kaufte, zugleich aber keine Muscheln aus dem heimischen Meer vorweisen konnte. Dieser Umstand gereichte ihnen laut Fortis nicht zur Ehre, denn es sei auch ungerecht einem Land gegenüber, das an natürlichen Besonderheiten und Schätzen ebenso reich war wie jedes andere auch. Heimische Besonderheiten sollten unter den Sammlern Priorität genießen und ihnen Ehre bringen, wenn gelehrte Reisende diese besahen.190 Fortis zufolge wird die Beschäftigung mit außergewöhnlichen und scheinbar unerklärbaren Phänomenen von allerlei Schwierigkeiten begleitet. Deshalb hielt er es für die beste Methode, wenn jemand solche Erscheinungen zum ersten Mal analysiert, einfach alle Beobachtungen mit der größten Sorgfalt und Genauigkeit zu beschreiben. Jeder hätte dann die Möglichkeit, eine solche Beschreibung selbst zu interpretieren, sei es in einem bestehenden System, sei es mit einer neuen Hypothese, die für diesen speziellen Fall entwickelt wurde. Fortis schrieb explizit, er zähle sich nicht zu jenen, die bei Debatten über naturgeschichtliche Fragen flammenden oder einseitigen Phantasievorstellungen zu viel Platz einräumten oder implizit „unphilosophischen Doktrinen des dreizehnten Jahrhunderts“ folgten.191 Er war davon überzeugt, dass es bei der Aufstellung von Hypothesen irrig wäre, die Religion um Hilfe zu rufen oder den Feststellungen der allergelehrtesten Naturforschern mit willkürlichen Interpretationen heiliger Texte eine Abfuhr zu erteilen. Dem aufgeklärten Abt schien die Religion in solchen Fällen nicht nützlich, wovon „Galileos öffentliche Widerrufung seiner Lehren, die Italien so viel Schande gebracht hat“, zeugt.192 Fortis sah seine Forschung als einen Beitrag zu Entwicklung und Fortschritt. Er war der Ansicht, dass ein solch großes Ziel nur durch treue und genaue Beobachtung, also durch die empirische Methode, zu erreichen wäre. Die Vorteile dieser neuen, von der Aufklärung stark betonten Methode waren allumfassend und offensichtlich. Die vorherrschende Befindlichkeit war nicht mehr die Ohnmacht des Menschen, der dem Schicksal auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war. Die Wissenschaft weitete unaufhörlich die Horizonte und stärkte die Macht des Menschen. Mit den Worten von Samuel Johnson gesprochen, ist Wissen eben „mehr als nur das Äquivalent von Macht“.193 Doch trotz aller Vorteile, die die empirische Methode mit sich brachte, waren auch einige Gefahren damit verbunden. Beobachten ist nämlich immer subjektiv

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3. Genährte Vorurteile

und deshalb unvollkommen oder sogar irrig; es kann sogar „ungesehene Fehler“ beinhalten. Was ist zum Beispiel offensichtlicher als der Weg der Sonne über den Himmel? Nicht verwunderlich also, dass Fortis große Schwierigkeiten hatte, als er etwa versuchte, der Frage des kontinuierlichen Anwachsens des Wasserspiegels in Venedig auf den Grund zu gehen.194 Die für die empirische Methode charakteristischen Schwierigkeiten vergrößerten sich, als er versuchte, bestimmte Phänomene, die er selbst nicht beobachten konnte, durch Daten zu erklären, die er von andere Informanten bekommen hatte und die mit seinem früheren Wissensstand und vorgefassten Erwartungen übereinstimmten. Als ihm etwa erzählt wurde, „im Inneren von Bosnien regne es zuweilen Sardellen, zum größten Schrecken und Leidwesen der armen Türken“, was übereinstimmte mit Daten, die Plinius in seiner Naturae historiarum bereits gesammelt hatte, versuchte er dies mit der Berufung auf „Wasserhosen (tifoni)“ zu erklären, „von denen man häufige Beyspiele hat“.195 Am unzuverlässigsten aber war diese Methode bei der Erklärung kultureller Phänomene, da in diesen Fällen die Subjektivität des Beobachters von entscheidender Bedeutung ist. Die Erörterung solcher Fragen ist nämlich nur aus dem Blickwinkel einer bestimmten Kultur möglich und daher voreingenommen. Außerdem sind kulturelle Phänomene üblicherweise nicht exakt replizierbar oder irreversibel, sodass man oft auf eine größere Datenbasis anderer Beobachter zurückgreifen muss. Beim Sammeln eines solchen Materials behinderten ihn seine mangelhaften Kroatischkenntnisse, weshalb er sich mit Übersetzern behelfen musste, was ein zusätzliches Hindernis beim Sammeln von Daten darstellte.196 Zusätzlich behinderte eine gewisse kulturelle Voreingenommenheit Fortis’ Zugang. Auf seiner Reise auf Cres und Lošinj bemerkte er, dass diesen Menschen Sauberkeit für gewöhnlich sehr fremd ist.197 Während seines Besuches beobachtete er die Unwissenheit und den Aberglauben der dortigen Dorfbewohner. Im Gegensatz dazu sah Sir Gardner Wilkinson, der auf einem Dampfer an beiden Inseln eher nur vorbeifuhr, die Lage anders: Die Venetianer vermieden sogar absichtlich jede Maßregel, die das Volk bereichern und in einen besseren Zustand bringen konnte, um das Land desto leichter beherrschen zu können, während sie ihr Heer durch die kräftigen Bauern Dalmatiens verstärkten. So unglaublich es scheinen mag, der venetianische Senat verhinderte ganz offen die Stiftung von Schulen im Lande. Auch Druckereien wurden dort nicht geduldet, und die Venetianer bestraften schwer einen ihrer Mitbürger, der es gewagt hatte, in der unabhängigen Stadt Ragusa eine Druckerpresse anzulegen.198

Sir Gardner Wilkinson erklärte die Gründe für diesen Umstand am Beispiel der Stadt Cres folgendermaßen: „Unter der Herrschaft Venedig hatte sie 5000 Ein-

Die Vor- und Nachteile der empirischen Methode

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wohner, und die Einkünfte von der Insel und dem benachbarten Ossero [Lošinj] beliefen sich auf 1273 Dukaten, wovon 630 als Zoll an die Republik kamen.“199 Fortis war Systemen und Theorien gegenüber sehr skeptisch eingestellt, die ihn an „unreife, schnell verderbliche Früchte“ erinnerten, und war davon überzeugt, dass auch künftige Systeme und Theorien so sein würden, solange nicht eine genügende Anzahl an geeigneten Beobachtungen gemacht würde.200 Seiner Ansicht nach widmeten Systemtheoretiker, die über die Entstehung der Berge im Allgemeinen forschten, dem Einfluss des Wassers zu wenig Aufmerksamkeit. Jene mit mathematischem Talent fürchteten sich schlicht vor der grenzenlosen Zeit, die für Erosionswirkungen nötig ist. Ihre Erkenntnisse standen im großen Widerspruch zur Bibel und der kirchlichen Lehrmeinung, die Welt sei in sechs Tagen und Pflanzen, Tierarten und Menschen seien alle separat voneinander geschaffen worden. Nach kirchlicher Lehrmeinung geschah dies vor etwa 6000 Jahren.201 Dieser Standpunkt wurde letztlich erst verworfen, als James Hutton 1785 seine (erst 1788 publizierte) Theory of the Earth vorstellte. Während seiner Reisen durch Dalmatien hatte Fortis die Möglichkeit, lokale mündliche Überlieferungen und den Volksglauben kennenzulernen. Er stieß auf zahlreiche interessante und außerordentliche Beispiele von Volksdichtung und begeisterte sich dafür. Er war über den „Missbrauch der Tradition“ sehr verärgert und konnte die Rolle des Klerus, die dieser dabei spielte, die Menschen im Zustand der Unwissenheit zu belassen, nicht akzeptieren. So nahm er an einem Frater großen Anstoß, von dem man ihm Hoffnung gemacht hatte, „brauchbare Informationen“ zu erhalten, stattdessen aber erzählte ihm dieser „das unsinnigste Zeug, das immer der dümste Aberglauben aushecken kann“. „Er verschwuhr sich auf das Schreyen von Kindern in diesen Schlünden, und auf Hexentänze in den Höhlen, als wenn er tausendmal dabei gewesen wäre.“202 Im Anhang der englischen Ausgabe seiner Reisen in Dalmatien werden zahlreiche abergläubische Sitten unter „den armen, unwissenden Insulanern“ von Pag aufgezählt. Diese Sitten, so führt er an, werden zu einem großen Maß durch die Geistlichen am Leben erhalten, „aus Eigennütz“ und manchmal auch „aus eher kriminellen Beweggründen“.203 Die Vor- und Nachteile der empirischen Methode

In der Aufklärung wurden die Wissenschaften aber nicht zum Selbstzweck betrieben. Die Gelehrten ließen Untersuchungen der ursprünglichen Prinzipien der Wesenheit und des Seins bleiben; statt der Suche nach den ursprünglichen Ursachen widmeten sie sich mehr der Erforschung der Frage, mit welchen Mitteln welche

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3. Genährte Vorurteile

Effekte erzielt werden konnten. Dieser veränderte Zugang brachte eine Fülle an materiellen Gütern, die zu Untersuchungsobjekten der fortschrittlichsten Wissenschaften wurden. Fortis beklagte, dass die Naturgeschichte in der Republik Venedig „von vielen immer noch als ein unnützes Studium verachtet und belächelt wird, trotz des Fortschrittes des Zeitalters und den guten Beispielen anderer kultivierter Völker Europas“.204 Seine Forschungen hatten „das Beste seines Landes zum Endzweck“, wenn er „die Oerter anzeigt, die einer besseren Kultur bedörfen und der durch Beschreibung der Produkte der Erde, die Kenntnisse in der Naturgeschichte zu erweitern suchet“: Neben dieser Absicht hatte ich mir noch auf meiner Reise vorgenommen die Irrthümer der Schriftsteller in Beziehung auf dieses Land zu berichtigen; und glaubte dem Reisenden einen Dienst zu erweisen, wenn ich die Falschheit gemeiner Gerüchte anzeigte. Auch die Ueberbleibsel alter Denkmäler glaubte ich nicht mit Stillschweigen übergehen zu können, obschon sie vielmehr den Gegenstand des Antiquarius als des Naturkündigers ausmachen. Ich that es desto lieber, da sie im Stand sind, die irrigen Begriffe zu wiederlegen, die man unter uns gewöhnlich von Dalmatien gefaßt hat. Gewiß hätten die Römer nicht so viele Pflanzstädte dort angelegt, wenn dieses Land so scheuslich wäre, als es abgeschildert wird.205

Am Anfang seiner Reise in Dalmatien schrieb Fortis, dass seine edlen Unterstützer schon in jenem Falle zufrieden sein müssten, wenn dieses Werk veröffentlicht und seine Beobachtungen über den Marmor auf Rab „der Nation von unmittelbarem Nutzen ist, und dadurch die grossen Ausgaben können erspart werden, die man [in Venedig, wo man jährlich Unmengen an Marmor benötigte] auf den carraresischen Marmor verwendet“ und diese stattdessen mit dem günstigen dalmatinischen Marmor ersetzen würde, den, wie er nebenbei bemerkte, die alten Römer für die Herstellung ihrer allerschönsten Skulpturen und Bauwerke gebrauchten.206 Und wenn seine eifrige Erforschung der Natur, des Zustands der Seen, Sümpfe und Flüsse und womöglich neue Entdeckungen noch weitere Vorteile für den nationalen Reichtum, den Handel und die Kunst bringen sollten, würden die großherzigen Förderer seiner Reisen mit unbestrittenem Recht große Patrioten genannt werden; er selbst würde sich „für den glücklichsten aller Reisenden halten“, wenn er wüsste, „daß dieses Daseyn von einigem Nutze gewesen seye“, was der Ehrgeiz eines jeden edlen Menschen sein sollte, und nicht das Streben nach dem Ruhm eines großen Gelehrten und Wissenschaftlers.207 Deshalb war der Fischfang entlang der dalmatinischen Küsten „einer der vornehmsten Gegenstände [s]einer Aufmerksamkeit“, denn „die Fischerey, in so fern eine bessere und kunstmäßigere Be-

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treibung derselben eine Quelle von Erspahrung und nationalem Einkommen sein kann“.208 Er findet, Italien könnte „zuverläßig einen grossen Theil der stinkenden und ungesunden Fische entbehren, die […] die Holländer seit dem Anfang dieses Jahrhunderts immer in grösserer Menge zuführen, und die die armen Tische unsrer Bauern vergiften“.209 Da aber der Fischfang nicht ausreichend entwickelt war und der Fang nicht die gewünschte Menge erreichte, rügte er die faulen Fischer. Besonders schimpfte er über die Fischer des Dorfes Slosella/Zloselo bei Šibenik („das böse Dorf“, heutiges Pirovac): „Allein ungeachtet eines grossen Ueberflusses und Mannigfaltigkeit von Zugfischen und anderen Fischen, sind die Bewohner von Slosella zu träge, daraus den gehörigen Nutzen zu ziehen. Sie begnügen sich in den Tag hinein zu leben, und verschlingen oft ohne Brod oder irgend anderen Zubereitung die Fische, die sie […] auf tölpische Weise gefangen haben.“210 In der Einleitung des Kapitels über die „Sitten der Morlacken“ widerspricht Fortis Gerüchten, die die Morlaken als Wilde darstellen. Sein Zeitgenosse Carlo Gozzi etwa beschrieb sie, obwohl er Fortis’ Werk gut kannte, in seinen 1793 in Venedig veröffentlichten Erinnerungen als Barbaren und Kannibalen und überhaupt als rebellisches und niederträchtiges Volk.211 Die Bewohner der Städte und des Landes entlang der dalmatinischen Küste erzählten ihm mehrere haarsträubende Geschichten über die Grausamkeit der Morlaken, Raub und Viehdiebstahl. Sie beschrieben sie als ein „wildes, unmenschliches, dummes und aller Laster fähiges Volk“. In Ragusa/Dubrovnik blieb der Name „Morlake“ noch bis ins 19. Jahrhundert hinein ein Schimpfwort, „so wie vor hundert Jahren in Schottland noch jeder Highlander in den Augen der Lowlander ein Bergräuber und Bandit war“.212 Wenn die Morlaken jemals solche Eigenschaften an den Tag gelegt hätten – sei es lang her oder erst unlängst geschehen –,waren laut Fortis dafür einzelne Individuen, nicht das gesamte Volk verantwortlich. Er sah es als seine Pflicht an, darüber zu schreiben, was er persönlich über ihre Sitten und ihr Verhalten herausgefunden hatte, und erstellte damit eine Art „Anthologie“ eines Volkes, das ihn freundlich aufgenommen und so menschlich behandelt hatte. Reisende, so fügte er hinzu, übertreiben oftmals die Gefahren und Schwierigkeiten, mit denen sie in weit entfernten Ländern konfrontiert waren. Er fühlte sich „von dieser Art Scharlatanerie“ weit entfernt und wollte nur darüber berichten, was er selbst gesehen hatte, nicht, was er nur gehört hatte: non audita sed visa scribo.213 Viele von Fortis’ Reiseberichten bezeugen, dass er ein nüchterner und genauer Beobachter war. Doch einige der von ihm beschriebenen Phänomene konnte er selbst nicht sehen und musste sich dabei auf die Berichte seiner Informanten verlassen. Nicht alle seine Beschreibungen sind demnach das Resultat seiner deklarierten Prinzipien.

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Fortis verbrachte die meiste Zeit während seines Dalmatienaufenthaltes in Städten.214 Die Bewohner der dalmatinischen Städte waren in der italienischen Kultur gebildete Leute und die „edelsten Menschen beiderlei Geschlechts sprachen gut Italienisch“.215 Er erläuterte: „Die Gesellschaft zu Zara ist so gut und auserlesen, als man sie immer in einer beträchtlichen Stadt von Italien wünschen kann.“216 Als er die Städte verließ, traf er hingegen auf die „Unwissenheit und das Misstrauen rückständiger Leute in jenen Orten, die nur spärlich besiedelt und fern der italienischen Kultur sind“. Es scheint, als wäre das der Hauptgrund für seine Meinung über die dörfliche Bevölkerung Dalmatiens, über die er schrieb, dass die Küstenbewohner „faul und boshaft“ seien. Er mutmaßte über den Grund dafür: „Der Schutz allzugelinder Gesetze macht sie trotzig, und setzt sie ihren Oberherren gleich.“ Seiner Ansicht nach wäre „das beste Mittel sie in Ordnung zu halten […]“, „sie mit dem Stock zu regieren“.217 Der französische Maler Louis-François Cassas, der mit Fortis’ Werk vertraut war, beschrieb auf seiner Reise durch Istrien und Dalmatien 1783 die Bewohner von Zloselo in noch düstereren Farben: „Wenn man diese Menschen als Wilde beschreiben würde, wäre das eine Beleidigung für die menschliche Rasse, denn in ihrem Charakter finden sich weder Ehrlichkeit noch liebenswürdige Einfachheit, weder Stolz noch Unabhängigkeit. Die Wilden sind das erste Glied in der Kette der menschlichen Natur: Diese Menschen aber sehen fast aus, als wären sie das letzte Glied einer anderen.“218 Doch das war natürlich nicht wirklich die Ursache für den Niedergang des Fischfangs in Dalmatien. Der Grund waren vielmehr die hohen Abgaben, mit denen die venezianische Regierung das Salz besteuerte, und nicht etwaige persönliche Eigenschaften der Fischer, die „mit Recht“ klagten, „daß sie durch die künstliche Salztheuerung gehindert werden, einen gewinnreichen Handel zu treiben in einem Lande, dessen Küsten Ueberfluß an Fischen haben und wo die Fischerei für das Volk und die Regierung wohlthätig sein würde“.219 Sir Gardner Wilkinson kam zum Schluss, dass die venezianische Regierung den Fischfang sowie Einnahmen und Handel mit nur kleinen Änderungen in ihrem Fiskalsystem hätte verbessern können, „wenn sie die Grundsätze der Staatswirthschaft verstanden und die Insel nicht mit unverständigen Steuern belastet hätte“.220 Doch dies wurde unterlassen und die Folge war, dass es sich schlicht nicht lohnte, mehr Fisch als für den täglichen Eigenbedarf zu fangen, da das Salz so teuer war, dass die Fischer es sich nicht leisten konnten, den Überschuss zu konservieren.221 Für die Konservierung benötigt man einen Teil Salz auf zwei Teile Fisch pro Kilo. Nach Berechnungen des Historikers Mijo Mirković musste ein Fass mit 60 kg gepökeltem Fisch einen extrem hohen Preis erzielen, weil das darin enthaltene Drittel Salz so viel kostete wie drei Kühe oder ein Ochse.222

Aufdringliche Diebe

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Aufdringliche Diebe

Die angeführten unkritischen Beschreibungen zeigen auf, dass sie nicht das Resultat von genauen Beobachtungen waren, demnach mehr die ständischen Vorurteile des Bürgertums und Adels als Tatsachen widerspiegelten. Dieselbe Anhäufung gesellschaftlichen Misstrauens kann man auch in den Geschichten über den Hang der Morlaken zum Diebstahl ersehen. Von allen phantasievollen und kühnen Tricks, über die Fortis in Dalmatien berichtet wurde, schien ihm der folgende besonders charakteristisch zu sein: Ein armer Mann kaufte am Markt einen Kessel. Dann traf er auf einen Bekannten und während er sich mit diesem unterhielt, stellte er den Kessel am Boden ab. Während dieses Gesprächs kam ein Dieb, griff nach dem Kessel und stülpte sich diesen auf den Kopf, ohne sich vom Ort des Gesprächs zu entfernen. Als der Kesselbesitzer seinen Verlust bemerkte, fragte er den Dieb mit dem Kessel auf dem Kopf, ob er gesehen habe, wer ihm seinen Kessel gestohlen habe. „‚Brüderchen‘, giebt ihm dieser mit kaltem Blut zur Antwort, ‚ich hatte nicht Acht darauf; aber hättest du ihn auch wie ich, auf den Kopf gesetzt, so hätte er dir nicht können gestohlen werden‘.“ „Ungeachtet dieser schlimmen Streiche“, fügte Fortis hinzu, „kann ein Fremder ohne Gefahr durch ihr Land reisen, und versichert seyn, überall wohl begleitet und gastfrey aufgenommen zu werden.“223 Cassas verwendete dasselbe Motiv, um die Unverfrorenheit der morlakischen Diebe zu beweisen, der einzige Unterschied bestand darin, dass er den gestohlenen Gegenstand von einem einfachen Kessel in einen Säbel verwandelte. In Cassas’ Variante der Geschichte ruhte der Reisende am Fuße eines Berges und hatte den Säbel losgegürtet, um es bequemer zu haben. Zwei Morlaken näherten sich ihm, einer verwickelte ihn in ein Gespräch, der zweite ließ den Säbel verschwinden und schaltete sich dann seelenruhig ins Gespräch ein. Als der Reisende bemerkte, dass sein Säbel gestohlen worden war, entgegnete der Dieb: „Warum hast du es nicht so wie ich gehandhabt? Ich habe meinen immer bei der Hand.“224 Cassas behauptete, dass „noch unzählige ähnliche Gaunereien“ aufgeführt werden können. Das galt auch für die Leser eines britischen Architekten, der außer pittoresken Darstellungen des antiken Erbes in Pula und Istrien eine ähnliche Geschichte über einen Reisenden zum Besten gab, welcher unter einem Baum ruhte und seinen Säbel abgelegt hatte, um es bequemer zu haben. Zwei Morlaken seien zu ihm gekommen, und während sich einer mit dem Reisenden unterhielt, zog der andere geschickt den Säbel aus der Scheide, gürtete sich ihn um und schloss sich nonchalant dem Gespräch an. „Jemand hat meinen Säbel gestohlen“, wütete der Besitzer nach erfolgloser Suche nach seinem Säbel. „So ein Pech“, erwiderte der Dieb, „aber wieso handeln Sie auch nicht so wie ich? Ich halte meinen immer in meiner Hand.“225

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3. Genährte Vorurteile

Abb. 9: Eine Morlakin aus Dalmatien

Mitte des neunzehnten Jahrhunderts zweifelte Sir Gardner Wilkinson, der die angeführten Berichte aus Dalmatien gut kannte, nicht daran, dass die Morlaken in der „guten alten Zeit […] wegen ihrer gewandten und unverschämten Diebereien bekannt [waren], welche mit einer Frechheit ausgeübt wurden, die eben so außerordentlich als ergetzlich war“. In Folge erklärte er, wie sie sich „mit Jemand in ein Gespräch“ einließen, „und den Augenblick benutzend, wo er sich umgewendet hatte, nahmen sie etwas auf, das ihm gehörte, hielten es einige Zeit verborgen, zogen es dann hervor und fragten den Eigenthümer, ob es nicht sehr gut oder hübsch wäre, wobei sie mit größter Kaltblütigkeit bemerkten, daß sie es vor einigen Tagen für eine gewisse Summe gekauft hätten. Sagte nun der Mann, daß er etwas Aehnliches verloren hätte, oder es für dieselbe Sache halten möchte, so bemerkte der Dieb ganz unbefangen, er selber wäre gewohnt, ein Auge auf seine Sachen zu haben und sie nicht aus den Händen zu geben, wobei er empfahl, in Zukunft eben so zu handeln.“226 Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts stellte sich heraus, dass diese Geschichte, die Fortis und viele andere für bare Münzen genommen hatten, nur ein Witz war. Mary Edith Durham meinte während der Beschreibungen ihrer Reisen durch den Balkan, dass die Albaner Witze, insbesondere Geschichten über einen erfolgreichen Schwindel, lieben würden. Als Beispiel führte sie die Geschichte eines Mannes an, der am Markt einen Esel kaufte und ihn nach Hause führte. Zwei Diebe folgten ihm. Einer nahm die Leine vom Esel und führte das Tier weg. Der zweite nahm die Leine, legte sie um seinen eigenen Kopf und folgte dem Mann. Als genügend

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Abb. 10: Eine Morlakin

Zeit vergangen und der erste Dieb mit dem Esel verschwunden war, begann der zweite zu ziehen und zu ächzen. Der überraschte Mann drehte sich um und entdeckte, dass er anstatt eines Esels einen Menschen an der Leine hatte. „Wo ist mein Esel?“, fragte er. „Oje“, jammerte der Dieb. „Ich bin dieses unglückliche Wesen. Ein böser Zauberer hat mich für fünfzehn Jahre in einen Esel verwandelt. Diese Zeit ist nun um. Ich habe nichts und weiß nicht, wohin ich gehen soll.“ Der gute Mann ließ ihn daraufhin frei und gab ihm noch ein bisschen Geld.227 Die Bedeutung Fortis’ liegt darin, dass es bei ihm im Verhältnis zu seinen Zeitgenossen nur wenige solche Beschreibungen gibt. Obwohl auch für ihn die Regel gilt, dass die Anthropologie ebenso viel über den Beschreibenden erzählt wie über das Beschriebene. In seiner Mitteilung über die Morlaken lehnte sich Fortis stark am Konzept des „Edlen Wilden“ an.228 Daher wählte er jene Elemente aus ihrer Lebensweise aus, die diese Erwartungshaltungen und Erzählweise bestätigten. In den Briefen von seinen Reisen berichtete er über eine Welt, die (geographisch) so nah und doch (kulturell) so fern war: Die natürliche Unschuld und Freyheit der Schäferzeiten erhält sich noch in der Morlackey; wenigstens sind in den Oertern, die von dem Meer entfernt liegen, noch sehr merkliche Spuren davon anzutreffen. Die unbefangene Aufrichtigkeit der Gesinnungen wird in diesen glücklichen Gegenden von keinen äusserlichen Absichten zurück gehalten, und äußert sich immer gleich heiter und rein, was ihr immer für Umstände in den Weg kommen mögen. Ein schönes morlackisches Mädchen begegnet auf der

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3. Genährte Vorurteile

Strasse einer Mannsperson aus ihrem Land, und küßt sie herzlich, ohne an etwas Arges zu denken. Ich habe an Festtagen alle Frauen und Jungfrauen, alle Jünglinge und Greise von mehr als einer Stadt sich untereinander küssen sehen, so wie sie auf den Kirchplätzen zusammen kamen. Sie schienen alle nur eine Familie zu seyn. Eben dies habe ich auf den Strassen und Märkten der Seestädte, wo die Morlacken ihre Früchte verkaufen, hundertmal beobachtet. In Festzeiten kan man noch eine andere kleine Freyheit mit den Händen zu sehen bekommen, die wir andre nicht sehr anständig finden würden, die aber bey diesem Volk nicht anstößig ist. Wenn man ihnen einen Verweis darüber geben will, so sagen sie: „es sey „ein Scherz, der keine Folgen habe“.229

Fortis war ebenso von der Tatsache entzückt, dass „die Freundschaft, die bey uns durch die kleinste Kleinigkeit zerstört werden kann, […] bei den Morlacken desto beständiger“ ist. „Sie haben gleichsam einen Punkt der Religion daraus gemacht; dieses heilige Band wird von ihnen am Fuß der Altäre geknüpft.“ Er selbst war bei einer Art Verschwesterungszeremonie, „bey der Verbindung zweyer Mädchen gegenwärtig, die sich in der Kirche von Perusisch zu Posestre (Freundinnen [sic, es müsste Schwurschwestern heißen]) einweyhten“. „Man sah […], welcher Delicatesse von Empfindungen auch Menschen, die wir ungebildet zu nennen pflegen, fähig seyen; oder ein Problem, ob nicht vielleicht die sogenannte Bildung der Gesellschaft ihr Verderbnis genennt werden müsste.“230 Wie sehr die Beschreibungen Fortis’ im Einklang mit dem vorherrschenden Geschmack seiner Zeit waren, belegt am besten die Tatsache, dass Viaggio in Dalmatia binnen vier Jahren nach Erscheinen bereits ins Deutsche, Französische und Englische übersetzt worden war. Das Kapitel über die „Sitten der Morlacken“ wurde mehrmals in verschiedenen Sprachen herausgegeben und wurde ein Bestseller in europäischen Intellektuellenkreisen. Damit hatte Europa nämlich die „primitive“ Welt vor der Haustür: Von nun an lebten die Wilden nicht mehr nur in Afrika, Asien oder Amerika, sondern auch in unmittelbarer Nachbarschaft. Fortis’ Buch inspirierte Giustiniana de Wynne Gräfin Rosenberg Ursini, die geheimnisvolle ­Mademoiselle X. C. V. und Geliebte von Casanova in Padua, zu ihrem Roman Les Morlaques (1788). Der Roman ist zwar heute in Vergessenheit geraten; seinerzeit lobten ihn aber Cesarotti, Goethe und Madame de Staël und er befeuerte etwas, das man Morlakomanie nennen konnte.231

Brüste bis zum Bauchnabel

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Brüste bis zum Bauchnabel

Fortis widmete einen Teil seiner Schrift über die Morlaken ihrer Kinderaufzucht. Dort erfahren wir, dass die Morlaken Neugeborene zuerst in kaltem Wasser badeten. „Die kleinen Geschöpfe, die bey uns so sorgfältig aufgehoben und so zärtlich rein gemacht werden, sind hier in erbärmliche Lumpen gewickelt, worinn sie drey oder vier Monath lang so elend als möglich aufbehalten werden. Hernach lässt man sie auf allen Vieren in der Hütte und auf dem Feld herum gehen, wo sie neben der Kunst, auf beyden Füssen zu gehen, noch jene Stärke und beneidenswerte Gesundheit erlangen, womit die Morlacken durchgängig versehen, und womit sie fähig sind, dem Schnee und der schneidenden Kälte mit entblößter Brust entgegen zu gehen.“ Die Morlakinnen stillten ihre Kinder angeblich so lange, bis sie wieder schwanger wurden. Wenn dies drei, vier oder sogar sechs Jahre lang nicht der Fall war, dann stillten sie auch so lange. Dazu fügt er hinzu: „Man darf also die Erzählung von der ungeheuren Länge der morlackischen Brüste, die den Kindern (welche auf dem Rücken getragen werden) nicht allein durch die Arme, sondern auch über die Achseln Milch geben können, für keine Fabel halten.“232 Dieser Abschnitt zog sich die scharfe Kritik von Ivan Lovrić (auch Giovanni Lovrich) zu. Lovrić war in einer anderen Kultur als Fortis erzogen worden und hatte ihre Grundwerte, darunter die Betonung einer toughen Männlichkeit, auch vollkommen verinnerlicht. Seiner Meinung nach sind die Grundprinzipien der morlakischen Erziehung, „die kultivierteren Völkern fremd und barbarisch anmuten“, in Wirklichkeit nahe am Naturzustand dran. Wegen dieser harten Kindererziehung waren die Morlaken-Kinder gesünder und stärker als andere Kinder aus zivilisierteren und schöneren Orten, und das trotz aller Pflege, die Letzteren zuteilwurde. Die ersten fünf, sechs Lebensmonate verbringen die Kinder in grobes Tuch eingewickelt, dann lässt man sie herumkrabbeln, bis sie selbst „mithilfe der Natur, die ihnen das einzige Leitmotiv ist“, das aufrechte Gehen lernen. Erst danach kann man sie auf den Feldern herumstreichen sehen. „Doch auch wenn wir ein Kind sehen, das zufällig am Feld auf allen vieren krabbelt, noch bevor es gehen gelernt hat, dürfen wir daraus nicht schließen, dass dies bei allen Kindern so ist. Das wäre dasselbe, wie wenn man einen Jungen unter Ochsen krabbeln sähe und daraus schließen würde, dass alle Jungen unter Ochsen krabbeln würden.“233 Wie überzeugend Lovrić’ Argumentation war, zeigt am besten der folgende Abschnitt aus dem Werk des britischen Konsuls in Ragusa, seines Zeichens Mitglied der britischen Akademie der Wissenschaften, aus der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts:

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3. Genährte Vorurteile

Der Morlake selbst ist die größte Attraktion im ganzen Land: Von Kindheit an ist er ein hartes Leben gewöhnt; die Neugeborenen überlassen sie den Launen der Natur, ob sie in ihren Windeln weinen oder leise sind, während die Mutter andere Erledigungen im Haushalt besorgt, nachlässig gegenüber der Stimmungslage des Kindes, die ein ständiger Unruheherd bei den zivilisierten Matronen in den Städten ist. Da es keinen bestimmten Zeitpunkt zum Abstillen gibt, produziert die Mutter noch bis zur nächsten Schwangerschaft weiter Milch; tritt eine solche nicht ein, kann ein Kind auch einige Jahre saugen. Wenn die Kinder heranwachsen, dürfen sie selbst über den Hüttenboden springen, damit sie ihre Füße entdecken und selbst gehen lernen; kurzum, die morlakische Manier ist es, den Menschen wie ein wildes Tier im Wald heranwachsen zu lassen, stark, gesund und wild, jeder Arbeit abgeneigt und von jeglicher Disziplin ungebändigt.234

Lovrić stimmte Fortis’ Einschätzung über die Dauer der Stillzeit und die Größe der Brüste der Morlakinnen nicht zu. Ein Kind zu einer Amme zu geben, was damals in den gehobenen Kreisen Venedigs üblich war, sei laut Urteil der Morlaken bestialisch und schlimmer als bei den Tieren, die doch auch ihre eigenen Jungen säugen.235 Doch das muss nicht bedeutet haben, dass die Brüste der Morlakinnen außergewöhnlich groß gewesen sind. Sie waren jenen der Mehrheit der Frauen anderer europäischer Völker ähnlich und sicherlich „niemals so lang, dass sie ihre Kinder am Rücken über die Schulter oder unter den Armen durch stillen konnten“. Laut Lovrić war dies ein Märchen, das sich Fremde ausgedacht hatten und nie hätte ich gedacht, dass ein Naturforscher vom Format eines Fortis dies übernehmen würde. Zwar versucht Juvenal uns glaubhaft zu machen, dass ein Kind in Meroë an einer Brust gesaugt hatte, die größer als das Kind selbst war (majorem infante mamillam), und das glaube ich gern, aber unsere Morlakinnen sind nicht von einem solchen Kaliber.236

In seiner Replik auf Lovrić’ Beobachtungen beschäftigte sich Fortis237 nicht mehr mit Fragen der morlakischen Kindererziehung; man kann also folgern, dass sie sich einig waren, dass Menschen stärker und aktiver seien, wenn sie ein einfaches dörfliches Leben lebten, dass sie dadurch gesünder seien und länger lebten als inmitten von Luxus oder in den ungesunden Arbeitsbedingungen der Großstädte. Doch Fortis blieb dabei, dass seine Ausführungen über die riesigen Brüste bei den Morlakinnen der Wahrheit entsprächen. Um dies zu betonen, fügte er hinzu, dass sie „große und abscheuliche Brüste“ hätten, was er selbst, Fortis, „gesehen habe und [ihm] auch von vielen ehrenwürdigen Menschen, die keinen Unfug treiben würden,

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bestätigt wurde“. und fuhr fort: „Ich kann vermuten, dass die Kroatinnen, die Walachinnen und Zigeunerinnen aus dem Banat denselben Mangel haben.“238 Während er zuvor noch geschrieben hatte, dies nur gehört zu haben, behauptete er nun, es mit eigenen Augen gesehen zu haben. Da man weder Lovrić’ noch Fortis’ Behauptungen bestätigen oder verwerfen kann, kann es hilfreich sein zu fragen, wo Fortis, was er behauptete, gesehen zu haben, hätte sehen können. Auf diese komplexe Frage lässt sich beinahe keine Antwort geben, wenn man nicht auch gleichzeitig fragt, warum er sah, was er behauptete, gesehen zu haben. Wie man auf den Zeichnungen von Morlakinnen aus der Reise in Dalmatien sehen kann, waren ihre Trachten unabhängig von der Jahreszeit bis zum Hals hinauf geschlossen. Noch mehr, im selben Buch wird berichtet, dass die Morlakinnen sich normalerweise gar nicht zeigten, wenn Fremde im Haus waren.239 Man weiß auch, dass Fortis niemals im Banat gewesen ist. Aus allen diesen Tatsachen scheint berechtigterweise der Schluss gezogen werden zu können, dass Fortis nicht gesehen haben kann, was er behauptet, auf seinen Reisen durch Dalmatien gesehen zu haben. In der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts widmeten die Gelehrten den Bräuchen rund ums Stillen unter den Frauen „der Wilden“ und ihren Brustlängen viel Aufmerksamkeit. In Buffons Naturgeschichte steht, dass „die Brüste der Grönländerinnen […] weich und so lang [sind], daß sie solche ihren Kindern über die Achsel zum Saugen reichen; und die Warze derselben ist so schwarz wie eine Kohle“.240 Fortis verglich die Bewohner Dalmatiens explizit zweimal mit den Hottentotten. Zunächst behauptete er im Kapitel über die „Sitten der Morlacken“, dass „die häusliche Oekonomie […] von den Morlacken gemeiniglich sehr vernachläßiget“ wird: „Sie gleichen in diesem Umstand den Hottentotten, und verschwenden, so bald sich irgend eine festliche Gelegenheit zeigt, in einer Woche, womit sie viele Wochen hätten feyern können.“241 Später beschrieb er etwa noch die Insulaner Rabs [ital. Arbe] als „dummes und träges Volk“, deren Leben „sich nur wenig vom Leben der Hottentotten unterscheiden würde“.242 Fast ein Jahrhundert später beschrieb der britische Konsul in Ragusa noch expliziter: Wenn sich ein Feiertag nähert, werden Schweine und Geflügel gebraten und ein Schaf geschlachtet; und sie essen bis zum Platzen und trinken Schnaps bis zum Vollrausch. Der Morlake lebt wegen seiner Zügellosigkeit und der Erwartung, dass Geld vom Himmel fällt, normalerweise in Armut; doch wenn der Festtag eines Heiligen aufkommt, obwohl er kaum mehr als einfaches Brot zu essen hat, muss eher mit der Ver-

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3. Genährte Vorurteile

schwendungssucht und der Extravaganz des Ostens als mit der angemessenen Gastfreundschaft Europas ein Festmahl ausgerichtet werden.243

Mit diesen Textpassagen im Hinterkopf lohnt es sich, Reiseberichte aus dem siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert über die Hottentotten anzusehen. Olfert Dapper, der holländische Verfasser der ältesten gefundenen Beschreibung, meinte, dass die verheirateten Hottentottinnen einen außergewöhnlich üppigen Busen hätten, „ja einen so großen / daß sie auch die Brüste / welche sie bloß und lose hängen haben / den Kindern / die sie gemeiniglich auf dem Rücken tragen / über die Schultern hin können zum saugen geben.“244 Ähnliche Beschreibungen, wie die Mütter ihren Kindern über die Schulter die Brust gaben, sodass das Kind auf dem Rücken gestillt werden konnte, finden sich auch bei vielen späteren Schriftstellern.245 Zwei Jahre nach dem Erscheinen von Dappers Buch gab ein englischer Reisender in seinem Buch über Afrika eine haargleiche Beschreibung ab: „Verheiratete Frauen haben so große Brüste, dass sie über die Schultern ihre Kinder stillen können, wo diese normalerweise getragen werden.“246 Gute zwei Jahrhunderte später wollte der deutsche Forscher über die hottentottische Anatomie Gustav Fritsch herausgefunden haben, dass die Hottentottinnen „ohne Schwierigkeiten die Brust über die Schulter werfen und ein auf dem Rücken getragenes Kind säugen können; auch geben sie wohl in sitzender Stellung die Brust unter dem gelüfteten Arm hindurch dem hinter ihnen Hockenden.“247 Das Bild der Hottentottinnen mit den ungewöhnlich großen Brüsten war unter den Europäern sehr beliebt. Am 20. Juni 1754 veröffentlichte die Londoner Zeitung The Connoisseur eine detaillierte Beschreibung einer solchen Frau in der „hottentottischen Erzählung“ mit dem Titel Tquassouw and Knoninquaiha. Tquassouw, der Sohn Kqvussomos, so wird erzählt, erschien gerade in jenem Augenblick, als das rasende Tier [ein Tiger] eine Jungfrau fassen wollte, und zielte mit einem vergifteten Pfeil auf dessen Brust, sodass es tot vor ihren Füßen zu erliegen kam. Die Jungfrau warf sich zu Boden und bedeckte ihr Haupt mit Asche, um ihren Retter zu danken; doch als sie aufstand, überwältigte ihre Schönheit den Prinzen. Es erschütterte ihn die glänzende Farbe ihres Teints, die funkelte wie der Flaum eines schwarzen Ebers von Hessaqua, es bezauberte ihn der flache Knorpel ihrer Nase und seine Augen blieben mit Bewunderung an der schlaffen Schönheit ihrer Brüste hängen, die ihr bis zum Bauchnabel reichten.248

Der deutsche Philosoph Gotthold Ephraim Lessing sorgte dafür, dass auch intellektuelle Leser die Erzählung kennenlernten, da er sie in extenso in seinem Essay über die Ästhetik zitierte.249 Das alles war natürlich nur eine Konstruktion des hot-

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tentottischen Frauenkörpers. Doch warum wurde dem so viel Bedeutung beigemessen? Was war der Sinn und Zweck? Die Schwärze war die Antithese zu europäischen Bräuchen und europäischer Schönheit und die archetypische Schwarzheit, das minderwertigste Exemplar der menschlichen Rasse in der langen Kette der Lebewesen, war der Hottentotte. Die Hottentotten galten den Europäern als die größten Wilden; die Irokesen waren im Vergleich mit ihnen noch schön.250 Wie es Guy Tachard ausdrückte: „Der südlichste Punkt Afrikas ist nicht weniger weit von Europa entfernt als ihre Sitten von den unseren.“251 Schon allein die Tatsache, dass Fortis nicht bereit war, an die Existenz eines behaarten Fisches zu glauben, weil er einen solchen nicht selbst gesehen hatte, an die außergewöhnlich großen Brüste der Morlakinnen hingegen schon, obwohl er diese ebenso nicht selbst gesehen hatte, können wir folgern, dass mehr dahintersteckt. Traditionell gelten Brüste ja als wichtiges Symbol der Weiblichkeit.252 Schon ein oberflächlicher Blick auf die Beschreibungen des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts zeigt, dass außergewöhnlich große Brüste ein integraler Bestandteil der Vorstellung von der so genannten (weiblichen) Wilden waren. In einem Essay, in dem er darlegte, dass die Pygmäen der antiken Schreiber eine Art von Affen, aber nicht Angehörige der menschlichen Rasse waren, beschrieb der Vater der modernen Anatomie, Edward Tyson, detailliert einen Pygmäen. Obwohl der Pygmäe, den er sich gekauft hatte, ein Mann war und er selbst nie eine Pygmäin gesehen hatte, zweifelte er aber keineswegs daran, dass diese so große Brüste hätten, „dass keine Frau größere hat“.253 Das westliche Schönheitsideal für eine Frau dieser Zeit sah hingegen kleine und hochsitzende Brüste vor.254 Der Busen der Türkinnen allerdings war angeblich „unter dem Oberrock völlig bloß“; „[…] sie haben weder Schnürrbrüste noch Corsets, die sie einkerkern. Kurz sie sind, wie sie die Natur gemacht hat, anstatt daß man bey uns, indem man durch Maschinen von Eisen oder Fischbein, diese Natur, welche in einem gewissen Alter, einige Fehler an dem Rückgrade und an den Schultern zeiget, verbessern will, öfters die schönsten Personen zu Krüppel macht.“255 Der Brauch der einengenden Frauenkleider geht zurück ins elfte oder zwölfte Jahrhundert, als die Adeligen begannen, ihre Rundungen zu verbergen. In Europa entstand im vierzehnten Jahrhundert eine Reihe von Korsetts, die in der Garderobe von Frauen von höherem Stand zum Muss wurden.256 Im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert bedeckte man in Spanien die Brüste junger Mädchen im Frühstadium der Pubertät mit Eisenplatten, was tatsächlich bei vielen spanischen Damen zu einem konkaven Brustkorb führte. Das übertriebene und ungesunde Einschnüren der Brüste war nicht nur unter den Bürgerfrauen üblich, sondern in bestimmten Teilen Mitteleuropas auch unter den Bäuerinnen. In Oberschwaben

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3. Genährte Vorurteile

zum Beispiel führten die engen Kleider und Korsetts zu einer völligen funktionellen Atrophie der Brüste, sodass nur noch Spuren der Brustwarzen übrig blieben und Frauen ihre Kinder nicht mehr stillen konnten, was zu einer hohen Säuglingssterblichkeit führte.257 Eine ähnliche Sitte war in Dalmatien verbreitet, wo einige Frauen „die Mode betrieben, flachbrüstig erscheinen zu wollen“.258 Im vierten Teil des satirischen Romans über die Reisen des Lemuel Gulliver in weit entfernte Länder der Erde werden die Weibchen der Yahoos beschrieben: „Ihre Brüste hingen ihnen zwischen den Vorderpfoten herab und erreichten beim Laufen fast den Boden.“ Obwohl Gulliver die Yahoos als die „verhaßtesten Thiere“, die er auf seinen Reisen gesehen hat, und mit „äusserstem Abscheu“ beschreibt, sind sie dennoch Menschen.259 Schon allein die Idee eines Menschen als Vierbeiner kommt uns heute vollkommen fremd vor; anders aber im achtzehnten Jahrhundert, als Jean-Jacques Rousseau „über mehrere Fälle menschlicher Vierbeiner“260 berichten konnte und Buffon erwähnte, dass die Europäer die Schwarzen der Insel Gorée und der Kapverdischen Inseln mit Pferden verglichen.261 Bei näherer Betrachtung sieht man, dass die fiktiven Yahoos, diese „tierische Rasse“, Fortis’ Morlaken außergewöhnlich ähnlich sind, während die Houyhnhnm-Pferde den Venezianern ähneln. Während Gulliver die Yahoos als „die allerungelehrigsten Thiere“ beschreibt, die „zu nichts weiter geschikt sind, als Lasten zu tragen oder zu ziehen“,262 waren andererseits die „edelmüthigen Houyhnhnms von Natur mit einem Hang zu allen Tugenden überhaupt begabet“ und hatten es „sich zur Haupt-Regel“ gemacht, „daß sie die Vernunft anbauen und sich gänzlich von ihr regieren lassen“.263 Oder wie es Buffon umschrieb: Man wird eingestehen, daß selbst der Dümmste unter den Menschen geschikt genug ist, das verständigste aller Thiere zu leiten. Er befiehlt ihm, und macht es zu seinem Gebrauche geschikt; und dieses nicht so sehr durch Gewalt und Geschiklichkeit, als vielmehr durch die Obermacht seiner Natur, und dadurch, daß er einen vernünftigen Entwurf macht, daß Ordnung in seinen Handlungen ist, und durch eine Reihe von Mitteln, womit er das Thier ihm zu gehorchen zwingt.264

Diese Frage beschäftigte die zeitgenössischen Gelehrten auch in einer anderen Form, nämlich wie es denn kommt, „dass die Europäer so mächtig sind? Oder warum – da sie ja so einfach für Handel oder Eroberungen nach Afrika und Asien reisen – nicht die Asiaten und Afrikaner ihre Küsten erobern, Kolonien in ihren Häfen gründen und ihre heimischen Fürsten zur Einhaltung bestimmter Gesetze zwingen?“265 Der abessinische Prinz Rasselas lernte von seinem Lehrer Imlac, dass die Europäer mächtiger sind, weil sie weiser seien: „Wissen wird immer über

Brüste bis zum Bauchnabel

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das Unwissen herrschen, so wie der Mensch über die anderen Tiere herrscht.“266 Wenn wir diese Frage an unser Beispiel anpassen, könnte sie folgendermaßen lauten: Wieso haben nicht die Morlaken Venedig erobert und es sich einverleibt, wenn es doch allgemein hieß, dass diese stärker und mutiger als die Venezianer seien?267 In vielerlei Aspekten folgte das Handeln Venedigs einer ganz spezifischen Politik. Paolo Sarpi etwa schlug im Venezianischen Senat vor, es müsse alles unternommen werden, um die Dalmatiner in Armut und Unwissenheit und infolgedessen in ihrer Unterlegenheit zu halten, denn „die Königin der Adria“ brauche die Dalmatiner als Krieger und nicht als Gelehrte. Sie bedienten sich allerlei Tricks, um die Gründung von Schulen zu behindern, sodass jene, die ihren Söhnen Bildung zukommen lassen wollten, jene übers Meer nach Italien schicken oder mit dem Unterricht, den der geistliche Stand bot, Vorlieb nehmen mussten. Die Venezianer hofften, das Land leichter regieren zu können, wenn sie die Bevölkerung in Armut und Unwissenheit hielten. Auch reiche Grundbesitzer versuchten sie zu verhindern. Jedes Mal, wenn die Venezianer wieder ein Stück Land von den Osmanen eroberten, wurde das Land, anstatt es seinem ursprünglichen Besitzer zurückzugeben, dem Staat überschrieben.268 Die Schaffung „rassischer“ Stereotype und Vorstellungen über die Wilden waren von zentraler Bedeutung für die koloniale Weltsicht. In dieser Logik waren dann Forscher, die neue Länder entdeckten und eroberten, nicht Forscher und Ausbeuter, sondern „Kulturträger“ und die Vollstecker von Gottes Willen. Die Europäer hielten sich selbst für zivilisiert und mussten daher in den neu entdeckten Ländern zwangsläufig „Barbaren“ finden, wie all jene genannt wurden, die andere Lebensweisen pflegten und andere Welt-, Norm- und Wertkonzepte hatten. Die empirische Methode, als effektives Werkzeug zur Demontage von Vorurteilen erdacht, wandelte sich in ihr Gegenteil. Der Aufstieg der Wissenschaft zur Zeit der Aufklärung, was Ideen von Relativität mit sich brachte, half so aber auch, die europäische Kultur zu verabsolutieren, und ihre Geltung basierte auf beweisbaren Fakten. Auf diese Art und Weise wurden die Vorurteile nicht vertrieben, sondern nur dem neuen Kontext der „Vernunft“ angepasst. Fortis’ Reisebeschreibungen stießen auf großes Interesse und Aufmerksamkeit und hatten einen großen Einfluss auf die westeuropäischen Kenntnisse der Länder auf der östlichen Seite der Adria. Sein Werk wurde vielfach übersetzt und stand Pate für viele neue Zweige der europäischen Literatur. Dennoch blieb Dalmatien ein „unbekanntes, romantisches Land“.269 Im neunzehnten Jahrhundert wurden Zadar und Dalmatien, vor allem in der österreichisch-ungarischen Armee, als „Sibirien Österreichs“270 oder „österreichisches Albanien“271 bekannt, und Dalmatien-Reisende nannten die Einwohner noch im selben Jahrhundert „das wildeste Volk Euro-

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3. Genährte Vorurteile

pas“.272 Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts beschrieb man sie als „Volk, das noch immer so glücklich primitiv ist, das sich noch immer nicht schämt, pittoresk zu sein“, ihre Heimat als ein Land, „wo drei Viertel der Segnungen der Zivilisation glücklicherweise noch unbekannt sind“.273 So konnte eine italienische Dame dem Verfasser eines Buches über die Entstehung Jugoslawiens noch erzählen, dass die Jugoslawen „sehr wild und schwarz“ seien. Und dabei „sahen ihre schönen Lippen so aus, als könne sie sich nur mit Mühe überwinden, diesen Namen überhaupt auszusprechen“.274 Ein italienischer Anthropologe aus der Mussolini-Ära übertraf alle anderen noch mit der Präsentation einer Fotografie von Rudolph Valentino als typischem Vertreter des apulischen Zweigs der mediterranen Rasse,275 als dessen Gegenteil er Fotografien von Kriegsgefangenen heranzog, die „typische“ Serben, Montenegriner und andere Südslawen zeigten.276

4. Geschwänzte Menschen

Wer sucht, der findet auf dem Balkan nicht nur feine Frauen mit fettigen Fingern, sondern leicht noch ungewöhnlichere Geschöpfe. Den Eifrigsten gelang es sogar, geschwänzte Menschen zu finden. Am genauesten beschrieb sie Philip Thornton, der in den Dreißigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts mehrmals den Balkan bereiste und jedes Mal mehrere Länder besuchte. Auf seinen Reisen traf er auf viele interessante Menschen und Sitten, die man im Westen damals nur aus Büchern kannte. Unter den mehr oder weniger ungewöhnlichen Abenteuern auf seiner Balkanreise war auch ein näheres Zusammentreffen mit einem geschwänzten Menschen. Er beschrieb es folgendermaßen: Wir saßen, tranken Kaffee, aßen Süßspeisen und hörten den türkischen Musikern zu, die in einer Ecke des Zimmers spielten. Wir bemerkten, dass der Doktor [Dr. Stanislav Mladović] hektisch umherschaute, jeden neuen Gast genau beobachtete und mit dem Kellner über jemanden namens Nazir tuschelte. „Vielleicht werde ich Ihnen die Überraschung doch nicht zeigen können, Mr. Thornton, es lässt sich nicht immer alles so arrangieren, wie man will.“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, sprang er auf, durchquerte das Zimmer, verschwand in der Küche und rief uns zu: „Moment – ich habe ihn gesehen!“ Ich schaute zu Hassanović, der nur stumm den Kopf schüttelte. Er hatte keine Ahnung, worum es ging. Der Doktor erschien erneut in der Tür und deutete uns, ihm in die Küche zu folgen. „Hier ist ein geschwänzter Mann“, sagte der Doktor triumphierend und legte seine Hand liebevoll auf die Schulter eines jungen, ansehnlichen Albaners, der sich ob dieser verblüffenden Offenbarung nicht das kleinste bisschen irritiert zeigte. Ich erinnerte mich, dass ich einst von einem Gegen-Clan gehört hatte, der nahe Peć lebte und geschwänzte Männer hervorgebracht haben soll. Dass ich selbst einen solchen Menschen sehen würde, schien mit zu phantastisch und deswegen lachte ich über den offensichtlichen Witz des Doktors. Doch es war kein Witz. „Wollen Sie damit sagen, er hat einen menschlichen Schwanz – einen richtigen Schwanz wie eine Katze oder ein Hund?“ „Nicht nur, dass ich den Schwanz dieses Mannes gesehen und untersucht habe, sondern ich werde ihn bitten, dass er Ihnen erlaubt, ihn unter seinem Gewand zu fühlen“, entgegnete der Doktor erregt.

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4. Geschwänzte Menschen

Er sprach zu dem Albaner, der keinerlei Einwände hatte, sodass ich meine Hand auf das untere Ende seiner Wirbelsäule legte, wo ich mit einer Mischung aus Grauen und Überraschung ein festes männliches Ding erfühlte, das aus dem Ende seiner Wirbelsäule wuchs und sich, so wie der Doktor es erzählt hatte, wie ein Finger bewegte. „Haben Sie sich nun selbst überzeugt?“ „Ich bin überzeugt und nun vielleicht ebenso verzaubert“, antwortete ich.277

Als Thornton heimgekehrt war und sich an seinen Schreibtisch setzte, um seine Abenteuer niederzuschreiben, hatte der einlullende Flair des Balkankaffeehauses bereits ziemlich nachgelassen und es regten sich bestimmte Zweifel; schließlich war er ein aufgeklärter und gebildeter Gentleman. Seine Aufzeichnungen gehen folgendermaßen weiter: Monatelang lang fragte ich mich, ob nicht alles eine Täuschung gewesen war, und die Leute, denen diese Geschichte erzählt wurde, betrachteten mich mit hämischem Spott. Offensichtlich sei ich betrunken gewesen oder einer Halluzination erlegen. Eines Tages fand ich in einer schmutzigen Secondhand-Buchhandlung in Edinburgh ein Buch, das ein gewisser deutscher Forscher Hahn vor langer Zeit geschrieben hatte. Auf Seite 163 seiner Albanesischen Studien sagt er: „Hier liegt aber vielleicht mehr als Volksglaube vor. Einer meiner Kawasse in Jannina, Soliman aus Dragoti, behauptete, in seiner Gegend seien solche Geschwänzte gar nichts Seltenes; er selbst habe einen geschwänzten Vetter (Geschwisterkind), den er als Junge beim Baden oft an dieser Naturgabe gezerrt habe. – Der weit zuverlässigere Theodoris, welcher in seiner Jugend Räuber im Pindus war, erzählte, bei seiner Bande habe sich jahrelang ein untersetzter, breitschulteriger, hochblonder Mann mit Namen Kapetan Jannáki befunden; von dem habe es geheissen, dass er geschwänzt sei. Um sich davon zu überzeugen, hätten sie sich eines Nachmittags, als er schlief, zu sechsen (denn er war ungemein stark) über ihn geworfen, und an dieser Ocularinspection habe er selbst Theil genommen. Er erinnere sich genau einen etwa 4 Finger breit langen, ziegenähnlichen Schwanz gesehen zu haben, dessen innere Seite unbehaart, auf der Rückseite aber mit kurzen, hochrothen Borsten besetzt gewesen sei […]“ Es freut mich, dass Herr Hahn über dieses außergewöhnliche lusus naturae berichtet hat; es ist erträglicher, ausgelacht zu werden, wenn man noch jemand anderen auf seiner Seite des Witzes hat.278

Thornton schließt seine Geschichte über die nähere Begegnung mit einem geschwänzten Menschen mit der Rationalisierung seiner Entdeckung ab. Er verbindet es mit einer Kaffeehaus-Alberei oder betrunkenen Halluzination, sodass sich

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die Leserschaft nicht ganz im Klaren sein kann, wie nun seine tatsächliche Meinung über jenen geschwänzten Mann war, der in dieser Anekdote über dieses ungewöhnliche Erlebnis in dem Sarajever Kaffeehaus beschrieben wird. War es wirklich nur ein Streich oder traf er tatsächlich einen geschwänzten Mann? Die Geschichte hinterlässt einen unklaren Eindruck, so als ob der Autor über seine Entdeckung der bizarren Art erschrocken wäre; sich ihr aber aus demselben Grund nicht entsagen wollte. Doch warum zitiert er Hahn, dass „hier vielleicht mehr als Volksglaube“ vorliege? Weil es sich in Wahrheit vielleicht doch bloß darum gehandelt hat? Die Insel der Satyrn

Da aus Thorntons Beschreibung kein endgültiger Schluss über die Existenz geschwänzter Menschen gezogen werden kann, lohnt es sich, das bereits angeführte Hahn’sche Werk anzusehen. Johann Georg von Hahn war kaiserlich-königlicher Konsul in Jannina (heutiges Ioannina) im westlichen Griechenland und einer der verständigsten Experten für die albanische Kultur und Geschichte. In seinen 1854 veröffentlichten Albanesischen Studien erwähnt er im Kapitel über die Volksmythen, Geister, Fabelwesen etc. auch die geschwänzten Menschen. Er führte an, es „gibt deren zwei Sorten, mit Ziegenschwänzen und mit kleinen Pferdeschwänzen“ und dass die „damit begabten […] sehr starke und besonders kräftig und untergesetzt gebaute Menschen und ganz ausserordentliche Fussgänger“ seien. Nach von Hahn starb „vor ein paar Jahren […] ein solcher, der an einem Tag fabelhafte Strecken zurücklegte“; der Umstand, dass dieser „bei gewissen Geschäften […] den Schwanz in die Hand nehmen [musste], um ihn nicht zu beschmutzen“, hat ihn offensichtlich nicht behindert. „Der Glaube an solche Menschen beschränkt sich nicht auf das südliche Albanien (im nördlichen wollte man davon nichts wissen), sondern erstreckte sich über Griechenland bis nach Klein-Asien. So soll z. B. der „berüchtigte Räuber Koutowunisios, der aus Langkadia in Morea stammte, geschwänzt gewesen sein“. Im folgenden Text wird aber klar, dass von Hahn glaubte, an diesen Geschichten könnte „etwas“ dran sein: „Meine Bemühungen, ein solches Subject zu sehen, waren erfolglos, und alle türkischen Militärärzte, welche ich sprach, erklärten die Sache für eine Fabel, weil ihnen bei den jährlichen Visitationen so vieler Recruten aus allen Theilen des Landes niemals ein solches Naturspiel vorgekommen sei.“ Danach fügt er hinzu: Buffon soll, wie ich höre, in seiner Naturgeschichte der Sage Erwähnung thun, dass es in Albanien geschwänzte Menschen gebe. Für uns reicht hier die unbestreitbare That-

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4. Geschwänzte Menschen

Abb. 11: Der in Mekka gesichtete geschwänzte Mann, 1842

sache hin, dass in Südalbanien noch heut zu Tage das Volk an das Dasein von menschlichen Geschöpfen glaubt, wie sie häufig auf hellenistischen Darstellungen figuriren. Von Menschen mit Pferdeleibern oder Bockfüssen habe ich aber in Albanien nichts erfahren können.

Von Hahn zufolge ist die Existenz geschwänzter Menschen auch in der Arbeit des berühmten Naturforschers des achtzehnten Jahrhunderts und Akademiemitgliedes in Paris, London und Berlin, George Louis Le Clerc Baron von Buffon, festgehalten; ein Mann, vor dem sich sogar Jean-Jacques Rousseau als Zeichen der Ehrerbietung verneigte. In Buffons Naturgeschichte findet man die folgende Passage über geschwänzte Menschen: Struys will auch auf eben diesem Eilande [Formosa] einen Mann mit einem Schwanze gesehen haben, der einen Schuh lang, ganz mit rothen Haaren bedeckt, und einem Farrenwedel sehr ähnlich war. Der geschwänzte Mann wollte diese Mißgestalt für eine Wirkung des Himmelsstriches gehalten wissen, und fügte hinzu, daß alle im mittäglichen Theile dieses Eilandes einheimischen Menschen, eben so geschwänzt, wie er, seyen. Ob nun Struys, mit seiner Nachricht von den Bewohnern dieses Eilandes, Glauben verdienet, und besonders ob die letzt erwähnte Erzählung wahr ist, das lasse ich dahin gestellt seyn. Immer scheint es mir übertrieben, und mit dem nicht einstimmig, was andere Reisebeschreiber, z. B. der vorhin genannte Ptolomäus, und Marco Polo, in seiner zu Paris, im Jahre 1556 erschienenen geographischen Beschreibung, von solchen geschwänzten Menschen gehalten haben. Der letztere erzählt; in den im Königreich

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Lambry befindlichen Gebirgen lebten Menschen, welche Schwänze einer Hand lang hätten. Auf diese Erzählung des Marco Polo, scheinet Struys, auf jene des Ptolomäus aber Gemelli Careri, die seinige zu gründen. Der Schwanz, den dieser letztere gesehen haben will, ist auch ungleich länger, als der, den andere Reisebeschreiber ihren geschwänzten Menschen geben.279

Daraus könnte man folgern, dass der berühmte Naturforscher selbst an die Existenz von geschwänzten Menschen glaubte und andere Naturwissenschaftler des achtzehnten Jahrhunderts ebenso. Carolus Linnæus alias Carl von Linné etwa klassifizierte sie in seiner Systema naturae sogar als eine eigene Spezies: Geschwänzter SATYR, behaart, bärtig, mit einem menschenähnlichem Körper, mit ausgeprägter Gestik, sehr gerissen, eine Affenart, wenn ihn überhaupt je jemand gesehen hat. Geschwänzte Menschen, über die heutige Reisebeschreiber viel berichtet haben, sind derselben Art.280

Beschreibungen geschwänzter Menschen kann man bis zu den griechischen und römischen Autoren zurückverfolgen. In den Geographike hyphegesis des Claudius Ptolemäus kann man etwa nachlesen, dass es drei Satyrninseln gebe, die von Menschen bewohnt würden, „die Schwänze wie Satyre haben“.281 Gegen Ende des zwölften Jahrhunderts entstand das spöttische Beiwort caudatus, das darauf anspielen wollte, die Engländer seien in einem kleinen Detail nicht wie die anderen Menschen. Die Franzosen und Schotten zumindest glaubten oder behaupteten jahrhundertelang, dass die Engländer Schwänze hätten – und das Fehlen eines Schwanzes galt als Zeichen von Überlegenheit, wodurch sich die Menschen von Tieren unterschieden.282 Tatsächlich beklagte sich Mitte des sechzehnten Jahrhunderts der Bischof von Ossory sogar: Ein Engländer kann nicht mehr in andere Länder reisen, um dem Handel oder einem anderen ehrlichen Geschäfte nachzugehen, ohne dass man ihm beleidigend um die Ohren haut, dass alle Engländer Schwänze haben.283

Der berühmte venezianische Seefahrer Marco Polo unterrichtete den Westen über das entfernte Königreich Lambri, wo „Männer gefunden [werden] mit Schwänzen, die eine Spanne lang und dem eines Hundes ähnlich, aber nicht mit Haaren bedeckt sind“.284 Da seine Behauptungen von anderen Reisenden bestätigt wurden285 und die Wunderkammern den geschwänzten Menschen, egal welcher Form, gerne in ihr Programm aufnahmen,286 hatten die näheren und entfernteren geschwänzten Menschen

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4. Geschwänzte Menschen

zahlreiche frische und muntere Nachkommen. Zweifel an den geschwänzten Menschen regte sich erst Ende des achtzehnten Jahrhunderts, als nicht mehr alle, die von ihnen erfuhren, bereit waren, sich für ihre Existenz zu verbürgen. Doch wurden diese Berichte auch noch nicht gänzlich zurückgewiesen.287 Erst das neunzehnte Jahrhundert brachte eine kategorische Ablehnung der Geschichten über geschwänzte Menschen mit sich. Der Homo caudatus hätte damals in den düsteren Nebel vergangener Zeiten versinken können, hätten nicht einige Reisende von arabischen Sklavenhändlern und verschiedenen afrikanischen Völkern von den Niam-Niams, geschwänzten Menschen, erfahren.288 Mehr noch: Louis Ducouret alias Hadschi Abd-El-HamidBey behauptete, 1842 in Mekka mit eigenen Augen einen Niam-Niam mit Schwanz gesehen zu haben.289 Dieses sagenumwobene geschwänzte Volk hätte sich wieder „im sagenhaften Dunkel der Urwälder verloren“, „wäre demselben nicht in Alexandre Dumas’ an höherm Blödsinn reicher Schrift ‚L’homme à queue‘ noch zur rechten Zeit ein Denkmal errichtet worden.“ Dumas’ Ausführungen zu Leben und Werk von Louis Ducouret zufolge versuchte dieser die Académie des Sciences von der Existenz von Lebewesen im letzten Winkel Afrikas zu überzeugen, die ein Bindeglied zwischen Affen und Menschen darstellten, Sprache wie die Menschen und Schwänze wie die Affen hätten.290 1863 intervenierte noch ein anderer wichtiger Romanschriftsteller, nämlich Jules Verne, diese Schwänze gehörten lediglich zum Tierfell, in welches sich die Menschen hüllten.291 Aber noch immer waren nicht alle überzeugt. Nur fünf Jahre nach Erscheinen von Vernes’ Buch veröffentlichte der Arzt Johann Paul Gleisberg eine Abhandlung, in der er schrieb, dass man unlängst „in Abyssinien geschwänzte Neger gefunden haben will“.292 Ende des neunzehnten Jahrhunderts konnten die Forscher, die ins Innere Afrikas vorstießen, um mit eigenen Augen die „nackte Wahrheit über die nackten Menschen“ zu sehen, die Berichte von geschwänzten Menschen nicht bestätigen.293 Charles Chaillé Long etwa wies sie insgesamt als „mythische Kategorie“ jener zurück, die „sich einer Münchhauseniade hingaben und versuchten den Niam-niam eine kaudale Beigabe anzuhängen“.294 Doch was man in Europa über die Nichteuropäer glaubte, war noch immer nicht zur Gänze aus der Welt geschafft. Einige blieben ihrem Glauben an die Existenz geschwänzter Menschen treu und argumentierten, diese seien so verbürgt, dass „wir nicht nicht daran glauben oder sogar daran zweifeln können, ohne dabei alle menschlichen Überzeugungen über Bord zu werfen und zu beschließen, nur noch an das zu glauben, was wir selbst gesehen haben“.295 Auf diese Art und Weise überlebten die geschwänzten Menschen, wenn auch ziemlich angeschlagen, die Angriffe, die sie im neunzehnten Jahrhundert erlitten. In den Siebzigerjahren des neunzehnten Jahrhunderts gelang es den fleißigen Mitgliedern der Berliner Anthropologischen Gesellschaft, mehrere Fotografien von

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„geschwänzten Formationen“ zu sammeln.296 Britische Tageszeitungen berichteten am 20. Oktober 1895, dass ein Franzose in Afrika einen Schwanzmenschen entdeckt habe.297 1920 veröffentlichte der ehemalige Jüs-Baschi der Osmanischen Marineakademie H. H. Johnson eine Geschichte, die er von einer „außerordentlich schönen Geschiedenen“ erzählt bekommen haben will. Sie habe ihm erzählt, dass sie als kleines Mädchen – noch nicht allzu lange her – mit ihrer Mutter eine Familie besucht hatte, die eine Niam-Niam zur Amme hatte. An jenem Abend spielten sie Verstecken und meiner Informantin wurde ein Versteck unter dem einfachen Rock der Amme angeboten. Sie nutzte dieses Versteck, aber erschrak vor dem Schwanz der Amme und kroch wieder darunter hervor.298

Da seine Informantin „zu schön war, um zu lügen“, wie er ironisch hinzufügte, glaube er ihr auf alle Fälle, „insbesondere, als sie ja nur bestätigt hat, was uns ohnehin schon über die Zentralafrikaner bekannt ist“.299 Was ist denn nun die Wahrheit über die geschwänzten Albaner? Gab es sie tatsächlich oder handelte es sich eher nur um eine Variation der alten Tradition von Reisenden, Gerüchte als Tatsachen zu verkaufen? Auf der Suche nach einer Antwort auf diese Frage stößt man auf das Buch Die Albanesen und die Großmächte des serbischen Politikers, Ministerpräsidenten zwischen 1897 und 1900, Mitglieds der Serbischen Akademie der Wissenschaften und angesehenen Autors Vladan Đorđević. In diesem Werk beschreibt Đorđević die Albaner als blutrünstige, primitive Wesen, den Tieren ähnlich, so unwissend, dass „sie den Zucker für Schnee halten“. Diese „modernen Troglodyten“ erinnerten ihn an „die Urmenschen, welche auf den Bäumen schliefen, an denen sie sich mit Schweifen festhielten“. „Durch die späteren Jahrtausende, in denen der menschliche Schweif nicht mehr gebraucht wurde, verkümmerte derselbe […]. Bloß unter den Albanesen scheint es noch geschwänzte Menschen im XIX. Jahrhundert gegeben zu haben.“300 Zu diesen (ziemlich extremen) Aussagen muss hinzugefügt werden, dass Đorđević sich nichts davon selbst ausgedacht hatte. Tatsächlich hat er eher Angaben über die geschwänzten Menschen aus den zuvor schon angeführten Büchern des Konsuls von Hahn und des Wiener Journalisten Paul Siebertz abgeschrieben.301 Die Angabe, Albaner könnten Zucker nicht von Schnee unterscheiden, verzeichnete schon Ivan Jastrebov in seiner Monografie über Altserbien und Albanien, wo er schreibt, dass er während seiner Reisen zu den albanischen Stämmen oft auf Menschen getroffen war, die den Zucker, mit dem er sich den Tee süßte, für Schnee hielten.302 Die Tatsache, dass Jastrebov lange Zeit russischer Konsul in Prizren war und die Verhältnisse und die behandelten Orte gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts

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gut kannte, verlieh seinen Behauptungen ein gewisses Gewicht. Seine Glaubwürdigkeit wird jedoch von einer Reisebeschreibung von H. A. Brown, einem Reisenden Ende des neunzehnten Jahrhunderts, in Frage gestellt, der in Prizren drei „Europäer“ getroffen hat – den russischen Konsul, den er Astraboff nannte, den österreichischen Vizekonsul und einen österreichischen Buchmacher –, und er schrieb, dass die Konsuln nur selten aus ihren Häusern kämen und noch seltener die Stadt verließen.303 Während seiner Reisen durch die albanischen Hügel wurde Brown in jedem Haus, bei dem er anhielt, gemäß den albanischen Sitten Kaffee ohne Zucker angeboten. Auf seinem Weg zu den Mirditen erwähnte sein Reiseführer Frana dem Hausherrn gegenüber, dass Brown seinen Kaffee mit Zucker trinke. Da keiner im Haus war, aber gemutmaßt wurde, in einem eine Viertelstunde entfernten Haus müsste man Zucker haben, wurde sofort ein Bote geschickt. „Nach etwa einer halben Stunde kam der Bote zurück, mit Schnee bedeckt und zitternd vor Kälte, doch mit einer Hand voll grobem Zucker.“304 Als es auf dem Weg von den Mirditen nach Lume zu schneien aufhörte, winkte Frana in Richtung der schneebedeckten Berge und rief: „Auf Wiedersehen, mirditischer Zucker!“305 Unsere Geschichte von den geschwänzten Menschen ist demnach nicht bloß eine Erfindung, sondern auch eine Geschichte darüber, wie einzelne Gruppen, Völker oder Kulturen „die Anderen“ wahrnehmen. Mit der Konstruktion der sozialen Welt entscheiden Menschen, welche Konstrukte am besten geeignet erscheinen, bestimmten Ereignissen Bedeutung beizumessen. Gleichzeitig aber definieren diese Konstrukte ihre Erfahrungen, verallgemeinern ihre Kommunikation mit anderen und geben ihnen damit eine bestimmte Beständigkeit. Verschiedene Epochen, gesellschaftliche Gruppen und Individuen bewerten je nach ihren Erwartungshaltungen und Interessen unterschiedliche Konstrukte als für ihre Zwecke geeignet. Dieser Prozess der Konstruktion ist demnach ein nicht endender Prozess, der Welt Sinn zu geben. Er reflektiert religiöse, ethische, politische und andere Konzeptionen, in deren Lichte man Dingen Wert beimisst und definiert, was wichtig ist und was unwichtig, was Sinn hat und was keinen mehr hat. Diese Konstrukte erzählen uns nichts über die beschriebenen Menschengruppen, sind aber eine wertvolle Quelle über jene Gruppe, die sie ausgebildet hat, da die Vorstellungen, die eine Gruppe von den anderen hat, ein wahrheitsgetreues Spiegelbild der eigenen Vorstellungen von sich selbst sind. Was bedeuten also all diese geschwänzten „Balkanesen“? Welchem Zweck dienen sie und auf welche Art? Diese Fragen kann der folgende Abschnitt aus meinem Buch Non cogito ergo sum (1994) erklären. Die Internierten auf der jugoslawischen Insel Goli otok und in anderen Konzentrationslagern für die sogenannten Agenten des Informbüros, gegen welche noch Ermittlungen liefen, wurden durch schwanz-

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ähnliche Erkennungsmarken identifiziert, die ihnen aus alten Fetzen gemacht und um den Rücken gebunden wurden. Die Länge des Schwanzes gab an, wessen sie beschuldigt wurden. Um diese Schwänze so authentisch wie möglich zu machen, benutzte man gelegentlich echte Ochsen-, Schaf- oder Schweineschwänze. Die so stigmatisierten Gefangenen wurden reponja (geschwänzt) genannt, ein beleidigender Terminus, der auch benutzt wurde, wenn sie auf dem Weg von oder in die Arbeit geschlagen wurden.306 Daraus folgt, dass geschwänzte Menschen ein kulturelles Konstrukt waren, das die sozial Mächtigen benutzten, um bestimmte Individuen auf das Niveau von Tieren zu degradieren: Sie taugten zur Arbeit, wenn man sie dazu zwang, wurden aber ansonsten als unverständig angesehen. Ihre „tierische“ Natur – obwohl ein offensichtliches kulturelles Konstrukt – implizierte die Notwendigkeit, sie zu zivilisieren, um sie wieder zu Menschen zu machen. Wie wir gesehen haben, war der Schlagstock ein nützliches Mittel, um dieses höhere Ziel zu erreichen. Das serbische Meer

Die Geschichte von den geschwänzten Menschen als einem Konstrukt von Rassisten und Chauvinisten endet an dieser Stelle noch nicht. Eine bedeutende Rolle spielte das 1993 veröffentlichte Buch des Soziologen Peter Gay. In seiner Studie zum „Kult der Gewalt“ zitierte Gay den serbischen Politiker und Experten für das öffentliche Gesundheitswesen Vladan Đorđević, um zu verdeutlichen, wie Rassisten „jahrzehntelang […] ihrer Fantasie freien Lauf ließen“.307 Doch der Soziologe Gay berücksichtigt nicht, dass sich Đorđević, den er als Prototyp eines extremen Rassisten anführt, diese Geschichte nicht selbst ausgedacht hat. Mehr noch, Gay hat sich offensichtlich nicht einmal die Mühe gemacht, Đorđević’ Buch ausführlich zu lesen – nicht einmal dessen Namen schreibt er immer richtig –, gleichzeitig übersieht er vollkommen die Tatsache, dass die besagte Geschichte mehr als 2000 Jahre alt ist und – obwohl nur auf Gerüchten beruhend – sehr erfolgreich die menschliche Phantasie befeuert hat. Durch das Ignorieren einer Geschichte, die einen so langen Schwanz hinter sich herzieht, und durch den Fingerzeig auf Đorđević spricht Gay nicht nur dessen Informanten und Vorgänger frei, sondern untergräbt gleichsam seine eigenen Argumente. Um richtig zu verstehen, warum Đorđević eine so alte Geschichte nochmals ausgegraben hat – eine Frage, der Gay in seiner Studie keinerlei Aufmerksamkeit widmet –, muss man wissen, wen er damit ansprechen wollte. Đorđević war ein erfahrener Politiker und sich der Tatsache wohl bewusst, dass die öffentliche Mei-

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nung seinen Argumenten, wie stark sie auch sein mögen, nicht gewogen sein würde, wenn er nicht die richtigen Saiten aufzöge. Im selben Jahr, in dem er die Albaner als moderne Troglodyten darzustellen versuchte, erklärte er sich selbst öffentlich „als dankbaren Studenten der deutschen Schule und Freund seines lieben Wiens“308 und erklärte, dass er „fest an die edlen Prinzipien der europäischen Politik“ glaube.309 Es überrascht demnach nicht, dass er sich ausrechnete, dass Argumente, die die deutschsprachigen Leser bereits als glaubwürdig anerkannt hatten, stark genug wären, sie von seiner Sache zu überzeugen. Serbien setzte sich für einen Meerzugang durch Nordalbanien ein, weil ihm die dalmatinische Küste nicht zugänglich war. Bis 1878 hofften die begeisterten Anhänger der serbischen Sache, sie könnten die Gebiete der Europäischen Türkei, die eine zahlenstarke serbische Minderheit aufwiesen, annektieren. In diesem Sinne erklärte sich der serbische Fürst Miloš am 16. September 1876 zum „König über Serbien und Bosnien“.310 Mit der Annexion des Kosovo sowie Bosniens und der Herzegowina würde Serbien eine lange Grenze mit Montenegro bekommen und zwei serbische Staaten würden sich vereinigen und den Traum eines „Großserbiens“ verwirklichen können. Doch auf dem Berliner Kongress 1878 erteilten die Großmächte ÖsterreichUngarn das Mandat für eine Okkupation von Bosnien und Herzegowina. Eine Folge davon war, dass ein Aufmarsch serbischer Streitkräfte in diesem Gebiet einen Krieg mit der Doppelmonarchie bedeutet hätte. Daher suchte Serbien nach anderen Wegen zur Verwirklichung seiner „gerechten Ansprüche“ auf einen Meereszugang.311 In der Hoffnung, Serbien würde die albanische Adriaküste bekommen, starteten die serbischen Chauvinisten eine Kampagne, die eine Wiederherstellung des Reiches von Zar Dušan propagierte.312 Zu diesem Zwecke bedienten sie sich sowohl der Methoden als auch der Ideologie des europäischen Kolonialismus. Da sich die serbischen Pläne mit den Interessen Deutschlands trafen, verkündete Reichskanzler Bismarck, unter der skrupellosen Missachtung von Tatsachen, die ihm nicht gut zu Gesicht stand, auf dem Kongress, dass es keine albanische Nation gebe.313 Im Einklang mit dieser Devise berichteten westliche Reisende vor Ort, dass die Albaner ein völlig kompromissloses Volk seien, das keine Gnade kennt und eine solche auch nicht erwarte, sodass sie „in den Krankenhäusern die Ärzte beißen, die ihnen helfen wollen“.314 Als ein gewisser Dr. Fox, der Jahre in Serbien gelebt hatte – „so nahe an Albanien, wie der durchschnittliche Geschäftsmann nahe seinem Büro wohnt“ –, in Podgorica von einer westlichen Reisenden gefragt wurde, was er über die Albaner wisse, erklärte jener, sie seien „der Abschaum des Balkans, Abkömmlinge von Banditen, die aus anderen Balkanländern vertrieben wurden; ein moralisch und physisch verdorbener Haufen“.315 Es hieß, die Albaner seien nicht würdig, einen eigenen Staat zu haben, da sie alle Formen von Regierung ablehnten und unfähig seien, ihre Angelegenheiten selbst zu

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regeln.316 Dieses Argument wurde erstmals von Österreich-Ungarn und Deutschland benutzt, als sie sich dem britischen Vorschlag über die Schaffung eines unabhängigen Staates Albanien von 1880 widersetzten. Dann übernahmen es auch serbische Politiker. Der serbische Ministerpräsident Nikola Pašić etwa behauptete, „das Beharren auf einem autonomen Albanien ist weder im Interesse der Albaner noch Europas, da die Albaner darauf nicht vorbereitet und dessen auch nicht würdig sind; sie haben keine Männer, die ein Land regieren könnten. Ein autonomes Albanien wird ein ständiger Unruheherd auf dem Balkan sein.“317 In diesem Kontext erzählte Đorđević erneut die Geschichte der geschwänzten Menschen, wobei er im Wesentlichen von österreichischen Schriftstellern geliehene „Argumente“ benutzte, um die Unfähigkeit der Albaner, sich selbst zu regieren, zu beweisen. Er veröffentlichte sie in serbischer und in deutscher Sprache, um sie auch den westlichen Lesern zugänglich zu machen. Staatsmänner auf dem Balkan hatten aus langer Erfahrung mit den europäischen Großmächten gelernt, dass nichts so erfolgreich wie Selbsthilfe war, dass ein Fait accompli mehr wert war als ein kluges Argument.318 Deshalb besetzten die serbischen Streitkräfte 1912, als sich eine Gelegenheit bot, den Hafen von Durrës im Norden Albaniens: Als die Soldaten von den Berggipfeln aus das Meer erblickten, waren sie sich der Feierlichkeit dieses Augenblicks für die Geschichte ihres Volkes bewusst. Die Tore der nationalen Freiheit standen geöffnet vor ihnen. Da lag das offene Meer, über welches sich Serbien ungehindert in den Weltmarkt und die Zivilisation einordnen können wird. In Reih und Glied marschierten sie bis an den Strand von Durazzo. Im Meer hissten sie eine serbische Trikolore, und als Rot-Blau-Weiß im Wind wehte, ertönte der dreifache Ruf „Živelo srpsko more“ (‚Es lebe das serbische Meer‘).319

Doch der serbische Versuch, die Albaner zu ignorieren und Shkodra, Durrës und die umliegenden Ebenen als slawisches Gebiet zu deklarieren, weil es zeitweilig von serbischen Zaren regiert worden war, schlug fehl. Dieser Misserfolg resultierte im Wesentlichen daraus, dass Österreich-Ungarn seine Interessen schützte und nicht aus einer etwaigen Liebe Europas zur historischen Wahrheit: Österreich-Ungarn wollte Serbien einfach den Zugang zum Meer versperren.320 Daher war Serbien gezwungen, seine Truppen aus Nordalbanien abzuziehen, die serbischen „Argumente“ wurden zurückgewiesen; und Serbien musste mit ansehen, wie einige westliche Fachmänner serbische Autoren als „extreme Rassisten“ brandmarkten, obwohl diese sich eigentlich nur schuldig gemacht hatten, die Serben enthusiastisch als „wahre Europäer“ zu konstruieren und sie als solche der Welt präsentieren zu wollen.

5. Sie haben Augen und sehen nicht

In den Ländern, die einst dem Osmanischen Reich angehörten, kann man auf Fresken und Ikonen in orthodoxen Kirchen Heiligenbilder mit ausgekratzten Augen sehen. Über dieses Phänomen berichteten mehrmals Balkanreisende im neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert, unter ihnen auch gut informierte Autoren wie der französische Generalkonsul am Hofe des Wesirs von Epirus Ali Pascha,321 der erste russische Konsul in Sarajevo,322 ein anglikanischer Geistlicher,323 der russische Konsul in Prizren,324 ein russischer Archäologe,325 ein österreichischer Forscher326 und etliche britische Reisende.327 In allen Fällen wurde behauptet, die Türken oder die Albaner, d. h. die Muslime, seien daran schuld und zwar wegen ihres Ikonoklasmus und/oder ihrer Barbarei. Auf den ersten Blick scheint es sich um ein typisches Balkanphänomen zu handeln, das beim Leser Erstaunen und Bestürzung hervorruft: Die Bilder der Heiligen, Inhalt vieler Fresken, wurden von den Türken beschädigt, die mit Pistolen auf sie feuerten oder sich sogar bemühten, ihnen die Augen auszustechen. Diese Beschädigungen sprechen für die außerordentliche Böswilligkeit und absichtlichen Beleidigungen, welche die Serben mehr als die völlige Zerstörung dieser Bilder provozierten, zu welcher es im Chaos und der Hitze des Gefechts kommen konnte. Außerdem bleiben diese beschädigten Abbildungen an den Kirchenwänden und ihre Schändung kann nie vergessen werden; wenn die Gläubigen ihre Augen zu ihnen erheben, scheint es, dass ihre entstellten Gesichter ständig nach Vergeltung rufen. Im Fürstentum Serbien, wo einige Kirchenruinen neu erbaut worden sind, wurden diese blinden Abbilder nicht restauriert. Ein alter Bischof sagte uns: „Wir brauchen sie noch immer – das sind Archive jahrhundertelanger Unterdrückung, die unser Volk nicht aus den Augen verlieren darf, solange unser Unterdrücker noch mit einem Bein auf serbischem Boden steht.“328

Die Augen der Prinzessin Simonida

Dieses Phänomen wurde in den 1980er-Jahren in der serbischen Propaganda­ schlacht gegen die Kosovo-Albaner benutzt. Im Juli 1989 gab das alle zwei Wochen

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5. Sie haben Augen und sehen nicht

erscheinende Magazin Duga eine Sondernummer mit dem Bild der Simonida aus Gračanica auf dem Cover heraus, dem ein Gedicht beigefügt war, das zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts der damalige serbische Konsul in Priština, Milan Rakić, verfasst hatte und das er dem Fresko der byzantinischen Prinzessin Simonida im Kloster Gračanica nahe Priština im Kosovo gewidmet hatte: Iskopaše ti oči, lepa sliko! Večeri jedne, na kamenoj ploči Znajući da ga tad ne vidi niko Arbanas ji nožem izbo oči! (Die Augen wurden dir ausgekratzt, schönes Bild! Eines Abends, auf der steinernen Tafel, Wissend, dass ihn da niemand sieht, hat ein Albaner mit einem Messer ihr die Augen ausgestochen!)

Auf den ersten Blick wirkt bei diesem Phänomen alles sehr einfach und klar, bei näherer Betrachtung aber enthüllt es eine methodologische Frage: Wie sich Vorurteile und Neigungen des Betrachters auf den Unterschied auswirken zwischen dem, was man sieht, und dem, was man versteht. Richard Burton zufolge war die Blendung im Osten gängige Praxis, besonders im Falle junger Prinzen, die als Erben nicht in Frage kamen. Etwa zur selben Zeit wurde im westlichen Europa ein Verfahren mit einer erhitzten Metallschüssel praktiziert – bekannt als bacinare (benutzt von Ariosto); eine Strafe, wie sie auch Pier delle Vigne ereilte.329 In seinem Geschichtswerk Il Regno degli Slavi hat Mauro Orbini aus Ragusa/Dubrovnik Beispiele dieser Strafe aufgezählt, die über Personen verhängt wurde, die ernsthafte Anwärter auf den Thron hätten werden können, wenn sie all ihre Sinne behalten hätten.330 Manchmal wurde die geblendete Person auch kastriert.331 Wie eine mündliche albanische Überlieferung berichtet, soll der für das albanische Gewohnheitsrecht Kanun bekannte Lekë Dukagjini seine beiden Brüder Pal und Kocka geblendet haben.332 Die Internationale Kommission für die Untersuchung der Ursachen und der Geschehnisse der Balkankriege in den Jahren 1912 und 1913 führt einen Abschnitt aus einem Brief eines griechischen Soldaten an, der dokumentiert, dass auch noch zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts Menschen bei lebendigem Leibe die Augen ausgestochen wurden.333 Nach einer mündlichen Überlieferung über die Ruinen der Burg Zvečan, die eine britische Reisende zu Papier brachte, wurde dort 1336 der König Stefan Dečanski, Sohn des Milutin, der Gründer des Klosters Gračanica, erwürgt. Stefan war

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Die Augen der Prinzessin Simonida

Abb. 12: Prinzessin Simonida

Milutins ältester Sohn, doch dessen zweite Frau, eine junge byzantinische Prinzessin, gebar ihm einen zweiten Sohn und wollte diesen durch Intrigen zum Thronfolger und Erben machen. Es kam zum Kampf und Stefan wurde gefangen genommen; seine Stiefmutter hatte seinen Vater davon überzeugt, ihn in den Kerker zu werfen, wo sie ihn mit glühendem Eisen blenden ließ, um ihr Werk zu vollenden. Viele Jahre später vernahm man die Kunde, er sei auf wundersame Weise geheilt worden und überhaupt nicht mehr blind. Er kam auf den Thron und stand im Ruf großer Frömmigkeit; er ließ viele Kirchen erbauen, darunter auch jene für ihre Schönheit bekannte aus weißem und rosarotem Marmor in Dečani.334 Die Blendung eines Thronanwärters bedeutete seine Disqualifizierung: Wer seine Sehkraft verlor, verlor auch die Chance zu regieren, da der Herrscher „mehr sehen“ musste als seine Untergebenen; unter den Blinden ist ja bekanntlich der Einäugige König. In vielen Kulturen ist das Auge das Symbol für intellektuelle Wahrnehmung: Das Auge weiß, weil es sieht.335 Mit den Worten, die Orbini König Asen zugeschrieben hatte, ist die Bezeugung eines Augenzeugen mehr wert als zehn auf Hörensagen basierende Aussagen, weil sich jener, der sah, auf seine eigene Erfahrung und nicht auf fremde Überzeugungen stützt.336 Die Heiligenbilder mit ausgekratzten Augen, angebliches Werk der „Türken“ (der Ungläubigen), zeugten daher von deren Schwäche, Wertlosigkeit und Disqualifizierung. In allen Fällen, die Orbini anführt, war die so bestrafte Person männlichen Geschlechts. Die Augen einer Frau auf diese Art auszukratzen, hätte keinen Sinn, da in einer patriarchalen Gesellschaft die Frau ohnehin schon durch ihr Geschlecht von der Herrschaft ausgeschlossen ist. Angriffe auf die Würde einer Frau

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5. Sie haben Augen und sehen nicht

Abb. 13: König Milutin

waren auf andere Teile ihrer Anatomie gerichtet, etwa auf ihre Brüste oder ihr Geschlecht.337 Ähnlich fragwürdig bleibt die Zeitangabe, wann diese Handlung angeblich stattgefunden haben soll, denn „eines Abends, wissend, dass ihn da niemand sieht“, qualifiziert die Tat bloß zu einem Verbrechen. Ein englisches Sprichwort besagt: „Die Nacht ist die Maske der Sünder.“ Eine solche Bewertung der Handlung untermauert zusätzlich die Theorie vom muslimischen Ikonoklasmus als Grund für diesen Vandalenakt. Wäre dies das wahre Motiv für die Tat, würde sich der Täter nicht verstecken: Der Beweis für die Ohnmacht von Idolen erfordert die Anwesenheit eines Publikums. Der Großwesir Sinan Pascha etwa befahl, den Leichnam des serbischen Nationalheiligen Sava aus dem Kloster Mileševa in der Herzegowina nach Vračar nahe Belgrad zu bringen, wo er ihn am 9. Mai 1594 öffentlich auf einem Scheiterhaufen verbrennen ließ.338 Die Berichte über gemalte Figuren mit ausgekratzten Augen enthalten keine Details zu den Gründen und der Tatzeit dieses Vandalenakts. Der österreichische Archäologe, Feldforscher und Reisende Felix Kanitz nennt zwar das Kloster Suvodol in Serbien 1810 als den „Schauplatz eines Kampfes zwischen Serben und Türken. Diese plünderten das Kloster und kühlten ihr Mütchen auch am mittelmässigen Freskenschmucke seiner Kirche, indem sie mit ihren Handscharspitzen den Heiligen die Augen ausstachen.“339 Eine Anmerkung des Herausgebers in der serbischen Übersetzung seines Werkes gibt allerdings an, dass „die historischen Quellen keinen Kampf beim Kloster Suvodol im Jahre 1810 erwähnen“.340 Die orthodoxen Klöster und insbesondere deren Fresken gelten als Symbol der serbischen Kultur; gegen sie gerichtete Gewalt wäre demnach barbarisches Handeln. Die Barbarei des Täters zeige sich auch darin, dass mala fide „einem schönen Bild“ (einem Symbol für Kultur) mit einem Messer (einem Symbol für Gewalt) die Augen ausgestochen werden. Doch nicht einmal diese Interpretation erklärt das

Höllenkreise, die selbst Dante nicht kannte

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Abb. 14: Die Verbrennung der Reliquien des Hl. Sava in Vračar, Belgrad, 1596

betreffende Phänomen zur Gänze: Die Betrachtung sakraler Objekte vor allem als Kulturdenkmäler wird erst in einem Kontext sinnvoll, den Nietzsche als Tod Gottes definiert, da erst dann die Kunstobjekte ihren einstigen heiligen Inhalt verloren. Man glaubt nicht mehr an ihre wundersame Kraft und kniet nicht mehr vor ihnen nieder, sie sind lediglich noch Quelle ästhetischen Genusses: „Die Bildsäulen sind nun Leichname, denen die belebende Seele, so wie die Hymne Worte, deren Glauben entflohen ist.“341 Mit den Worten eines englischen Reisenden gesprochen, der 1837 das orthodoxe Kloster am Berg Athos besuchte: Es ist schwer zu verstehen, wie jemand, selbst im dunklen Zeitalter, so leichtgläubig sein konnte, diese seltsamen und absurden Bilder mit dem Gefühl religiöser Verehrung anzusehen; doch einige unter den Mönchen des Heiligen Berges machen das noch heute und waren offensichtlich schockiert, als sie mich lachen sahen.342

Höllenkreise, die selbst Dante nicht kannte

Im neunzehnten Jahrhundert gab es auf dem Balkan keine Straßen in der westlichen Bedeutung des Wortes, und als die Reisenden in Semlin/Zemun an der österreichischen Grenze ankamen, befanden sie sich „am Ende des sich auf Rädern

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5. Sie haben Augen und sehen nicht

fortbewegenden Europas“.343 Der Gebrauch von Kutschen war bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts im Osmanischen Reich beinahe unbekannt. In Istanbul und einigen anderen Städten standen einige Arten von Wagen und Karren in Gebrauch, womit primär Frauen reisten. In diesem ausgedehnten Reich wurde die gesamte Handelsware jahrhundertelang von Pferden, Mauleseln oder Kamelen geschleppt.344 Straßen waren „Gotteswerk“, was bedeutete, „dass die menschliche Hand sehr wenig damit zu tun hat“ – und so blieb es beinahe bis zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts.345 Oder wie es ein britischer Reisender durch Albanien ausdrückte: „Hätte sich Dante je auf einer großen und altehrwürdigen Pflasterstein-Straße befunden, mit drei Fuß Wasser und zwei Fuß Schlamm auf jeder Seite, während die Nacht hereinbricht und man noch drei Meilen vor sich hat, hätte er seinem Inferno noch einen Höllenkreis hinzugefügt.“346 Die Kultur des Rades begann sich in den slawischen Ländern der Europäischen Türkei erst in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts durchzusetzen. Damals gab es in Sarajevo insgesamt zwei Kutschen, je eine im Besitz des bosnischen Wesirs und des österreichischen Konsuls. Doch sie besaßen sie nur, um mit ihnen ihre Autorität und ihr Prestige zu untermauern. Wenn sie damit durch die Stadt fuhren, mussten sie oft aussteigen und zu Fuß weitergehen, wenn die Kutsche eine Kurve meistern musste. Außerhalb der Stadt konnte man nur in eine Richtung und nur eine Stunde weit mit ihr fahren.347 Auf solchen Straßen konnte auch das „Licht der Vernunft“ zwangsläufig nur im Schneckentempo reisen. So stießen westliche Besucher der Europäischen Türkei noch in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts auf Beispiele extremen Aberglaubens. Die Hauptursache für diesen Zustand war die schlechte Ausbildung der orthodoxen Geistlichen, was eine unmittelbare Folge des Auswahlverfahrens war, wer zum geistlichen Stand zugelassen wurde. Die Wahl zum Patriarchen von Konstantinopel kostete tausend Dukaten: Die eine Hälfte ging an die osmanische Herrschaft, die andere an die Paschas und Eunuchen. Um genügend Geld dafür zu sammeln, gründeten phanariotische Adelsfamilien eine Art Kapitalgesellschaft. Dies begünstigte Bakschisch, was mit Profit zurückgezahlt werden musste. Wie? Immer nach demselben System. „Die höchste Würde der morgenländischen Kirche übertrug die Pforte dem Meistzahlenden, und dieser verkaufte den Bischofssitz, um zu seinen Vorschüssen zu kommen. In gleicher Weise verfuhren dann die Bischöfe mit den Pfarrämtern und Popen, und die armen Rajahs hatten die ganzen Kosten dieses Stellenschachers zu tragen.“348 Der Pope wurde bei seiner Einsetzung nicht gefragt, wie viel er weiß, sondern wie viel Geld er zu bieten hat.349 Dieser Brauch hatte sich bereits im siebzehnten Jahrhundert verfestigt,350 einzelne Ämter standen sogar noch zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts zum Kauf.351 Die Popen muss-

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ten zur Bezahlung des Bischofs beitragen, die Bischöfe zur der des Prälaten und diese zu der des Patriarchen. Um diesen finanziellen Forderungen nachkommen zu können, behalfen sich die Geistlichen oft mit Scharlatanerie. Sie verbreiteten absurde Geschichten über Wunder, die in einem der berühmten Heiligtümer stattgefunden haben sollen, über wundersame Erscheinungen der Jungfrau Maria oder von Heiligen und Engeln, über Krankheiten, die durch die Kraft von Reliquien geheilt worden waren, über die Wunderkräfte von bestimmten Amuletten, über die Bedeutung von Pilgerwegen und Prozessionen zu dieser oder jener Stätte, was alles als legitime Einnahmequelle der Geistlichkeit angesehen wurde.352 Krankheit galt zwar nicht immer als göttliche Strafe, doch für ihre Heilung wandten sich die Gläubigen besonders an den Einen, den sie als den Quell alles ­Guten und Bösen ansahen.353 Die Kranken begaben sich auf eine Pilgerreise zu Klöstern, Ruinen alter Kirchen oder Quellen, denen man heilende Kräfte zusprach, und gaben den Geistlichen beachtliche Spenden dafür, dass diese für sie Gebete herunterleierten. Diese Dinge zogen sich weit bis ins zwanzigste Jahrhundert. Kanitz vermerkte, dass er „beinahe auf ein Mädchen getreten“ wäre, „das anscheinend bewusstlos vor dem Portale lag“. Ihre Mutter hatte sie ins Kloster gebracht, „damit seine Mönche den sie quälenden djavo (Teufel) bannen möchten!“354 Ende des neunzehnten Jahrhunderts erzählte ein Vikar den beiden Reisenden Georgina Mackenzie und Adeline Irby, dass sogar kranke Muslime die Geistlichen oft bitten, für sie „mit ihren offensichtlichen Zauberworten“ zu beten. Er erzählte ihnen, wie einst ein Hodscha zu ihm gekommen war und ihn gebeten hatte, er solle auf ihn hauchen und ihm seinen Segen als Arznei gegen irgendeine Krankheit geben. Der Geistliche antwortete, dass ihm der Segen nichts bringen würde, weil der Hodscha keinen Glauben habe. „Sei’s drum“, protestierte der Hodscha lautstark, „segne mich nur; Glaube oder Unglaube, schaden kann es wohl nicht.“ Der Geistliche lachte herzhaft über dessen „Dummheit“, doch die Geschichte hinterließ bei den beiden Reisenden „den zweifelhaften Eindruck, dass dieser sich nur am fehlenden Glauben gestoßen habe, anstatt offen auszusprechen, dass weder sein Segen noch sein Odem irgendeine Krankheit zu heilen vermag.“355 Wenn die Berichte über die Ikonen mit den ausgestochenen Augen Details zu Grund und Zeitpunkt ihrer Schändung offenlassen, ist der Zusammenhang zwischen den Kirchen, in denen die Reisenden diese Fresken sahen, und den übernatürlichen Heilungsmethoden doch sehr offensichtlich. Ein venezianischer Diplomat und Reisender aus der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts berichtete, dass nicht nur Christen, sondern auch Muslime und Juden für ihre Gesundheit zum Kloster Mileševa in die Herzegowina pilgerten.356 Die Zeugnisse des Konsuls ­Gilferding, der während seines Besuches im Kloster Mileševa auch muslimische

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Pilger, Männer wie auch Frauen, gesehen hat, bestätigen, dass diese Praxis noch bis in die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts weiterbestand.357 Ehe Tabletten sie zu verdrängen begannen, spielten bestimmte Pülverchen in der Medizin eine wichtige Rolle.358 Besonders geschätzt waren solche, die von heiligen Orten kamen. Evliya Ҫelebi zufolge gab es in Istanbul achtzig Ärzte für Augenkrankheiten. Ihre älteste Patronin war eine Jüdin aus der Zeit Mose, den Gott angewiesen hatte, sich wegen einer Arznei für seine entzündeten Augen an sie zu wenden. Die Frau nahm etwas Staub unter Moses rechtem Auge weg und streute ihm diesen ins Auge, womit sie ihn heilte. Den Beruf einer Heilerin für Augenkrankheiten übte sie zweihundert Jahre lang aus. Der Patron der Augenärzte zu Zeiten des Propheten, den Salman der Perser verhöhnte, ist als Isfahán begraben, der Staub seines Grabes aber gilt als spezielle Arznei gegen entzündete Augen.359

Informationen zufolge, die Vejsil Ćurčić360 in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts in Bosnien und Herzegowina gesammelt hatte, gab es dort „ungewöhnlich viele Beispiele dafür, dass die Menschen Pulverstaub von verschiedenen Denkmälern abschabten und ihn als Arznei benutzten“ und das auch in Fällen, in denen es sich um Statuen aus heidnischer Zeit handelte. Ćurčić führt an, dass diese Praxis besonders in Orten mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung anzutreffen sei, während in einigen katholischen Gebieten schon davon abgesehen wurde und das Volk darüber nichts mehr wusste, „was wahrscheinlich die Folge des Einflusses der katholischen Geistlichen war“. Ein Rezeptbüchlein mit dem Titel „Domači liekar“ („Der Hausarzt“), das 1868 vom Bruder Nikolić aus Široki brijeg in Bosnien und Herzegowina verfasst wurde, führt in der Anleitung Nummer 66 folgendes Mittel an, „wenn die Augen schmerzen“: „Wenn sie schmerzen, schabe man drei Messerspitzen von einem weißen Stein (vitriola-pulveres senci deputati), nehme einen halben Liter Wasser, mische von besagtem Pulver fünf volle Messerspitzen ins Wasser und vermische es zu einer öligen Substanz. Man nehme ein sauberes Tuch, sauge es mit diesem Wasser voll und lege es dreimal täglich über das Auge und man wird gesunden.“361 Nikolić› Anleitung geht nicht näher darauf ein, wo man den benötigten weißen Stein hernehmen soll; doch es versteht sich von selbst, dass Steinstaub, der zu diesem Zwecke von heiligen Orten, Grabsteinen oder Reliquien besorgt wurde, als wirksamer geschätzt wurde.362 Die Volksheilkunde auf dem Balkan schrieb besonders den abgebildeten Heiligen eine hohe Heilwirkung zu.363 „Die Menschen schrieben Fresken und Ikonen eine wundersame Heilwirkung zu. Ein Teil der typischen Schäden an Fresken der unte-

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ren Reihe ist eine Folge dieses Aberglaubens. Die Blinden schabten die Farbe und den Putz von den Augen der gemalten Heiligen, die Lahmen von den Füßen, die Verstümmelten von den Händen usw.“364 Die besser gebildeten katholischen Geistlichen spielten tatsächlich eine wichtige Rolle bei der Vertreibung dieser Sitte, von der ich annehme, dass sie noch nicht gänzlich ausgestorben ist. Nicht nur das einfache Volk, auch Anhänger der lokalen Intelligenz suchten etwa den polnischen Heiler von Kalisz auf, der noch zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts von der Kirche abgeschabten Steinstaub als Heilmittel gegen Epilepsie empfahl.365 Im Dobropolje-Tal in Slowenien bestand noch in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts die traditionelle Behandlung von Epilepsie bei Kleinkindern aus ein paar Holzsplittern von der Rückseite der Statue des hl. Valentin in der dortigen Kirche. Mütter, die an die heilende Kraft dieser Statue glaubten, baten den Mesner, ihnen für ihre Kinder ein paar Holzsplitter von dieser Statue abzuschneiden, sodass seine Statue in der Kirche des hl. Florian in Ponikva/ Ponikl schon „ganz zerfleddert“ war.366 Solche Fallbeispiele, wie sie Oskar Kolberg in Polen und Anton Mrkun in Slowenien zusammengetragen haben, sind für uns insofern von Bedeutung, als sie von Orten stammen, bis zu welchen „die Türken“ nicht gekommen waren, und noch mehr deshalb, weil sie uns Auskunft geben, wie die Leute zu den benötigten Pülverchen kamen: über die Vermittlung eines Mesners, da ungeweihte Hände etwas, das als heilig galt, nicht berühren durften. Deshalb bedurfte es bei solchen Dingen eines Vermittlers, der die nötige Macht und das nötige Wissen besitzt, womit etwaige Gefahren neutralisiert werden konnten. Diese Funktion hatten zunächst die Geistlichen übernommen, als sie das nicht mehr wollten und solche Handlungen sogar als Aberglauben und Rückständigkeit brandmarkten, wandten sich die Menschen an ihre Mesner, die weniger Bedenken hatten. Der Archäologe Kondakov berichtete, dass er in der Kirche des hl. Nikolaus des Waisen in Thessaloniki zahlreiche Fresken aufgefunden hat, die Opfer der türkischen Barbarei geworden sind, „die aber noch mehr unter dem barbarischen Treiben des niederen Klerus gelitten haben.“367 Die materielle Grundlage des Aberglaubens

Es ist wohl bekannt, dass ein achtloser Umgang mit heiligen Dingen leicht gefährlich werden kann, und einige Autoren erzählen amüsante Geschichten darüber, wozu dies führen kann. So erzählten zwei Engländerinnen eine Geschichte, die sie während ihres Aufenthaltes im Kloster Dečani gehört hatten. Als die Muslime sich entschlossen hatten, die Kirche in eine Moschee umzuwandeln und ihr Hodscha

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vor den Türen kniete und betete, fiel die Statue eines Ungeheuers auf ihn und zertrümmerte seinen Kopf, sodass „den Ungläubigen eine Lektion erteilt wurde, an die sie sich noch heute erinnern“.368 Geschichten darüber, was dem einen oder anderen Individuum Böses zugestoßen war, das versucht hatte eine Kirche zu schänden oder sie auszurauben, waren äußerst beliebt. Eine der ältesten schrieb 1675 der französische „Reisende“ de la Guilletiere nieder. Bei seinem angeblichen Besuch in der Moschee auf der Akropolis zeigte ihm ein Janitschar ein Bild der Jungfrau Maria, der „ein Türke“ mit einer Musketenkugel ein Auge ausgeschossen hatte. Solcher Geschichten erinnerten sich Muslime und Christen. Muslime, die „gerne übertreiben“, erzählten ihm, dass dieses Sakrileg auf wundersame Weise bestraft worden sei: Die Kugel prallte ab und traf den Übeltäter in den Kopf. Die Christen, deren Erzählung ihm glaubwürdiger erschien, erzählten hingegen, dass der rechte Arm des Übeltäters plötzlich erschlaffte und er ihn von nun an nicht mehr gebrauchen konnte.369 Eine ähnliche Geschichte verzeichnete mehr als zweihundert Jahre später auch Felix Kanitz. In seiner Geschichte wird erzählt, dass „ein räuberischer Arnaute nach dem Bilde des Drachentöters mit dem Rufe schoss: ‚Seht, wie ich Eueren heiligen Georg töte!‘ – Die Kugel prallte jedoch von der Mauer ab und streckte den Moslim zu Boden.“370 Solche Geschichten verbreiteten die orthodoxen Geistlichen sicherlich „zu ihrem Vorteil“. Dass sie jene gewinnbringend auszunutzen wussten, ist aus einem Bericht Gilferdings gut ersichtlich, in dem er ausführt, dass die albanische Bevölkerung in der Nähe des Klosters des hl. Markus am Amselfeld glaubte, dass ein Diebstahl von Klosterbesitz oder irgendein anderer Frevel am Kloster eine schwere Strafe nach sich ziehen würde – den unausweichlichen Wahnsinn des Täters.371 Der Glaube an die Heiligkeit von allem, was im Besitz der Kirche war, war so ausgeprägt, dass überall in Albanien in dicht wuchernden Wäldern verlassene Kirchen standen, „denn ein Aberglaube hinderte sogar die Muslime daran, Bäume in deren Nähe zu fällen.“372 Dieser Glaube war überall im Osmanischen Reich verbreitet und nur selten fand man „einen armen Türken, der nicht davon überzeugt gewesen wäre, dass die christlichen Kirchen Wunderkräfte hätten, was höchstwahrscheinlich auch zu deren Erhaltung beigetragen hatte“.373 Solche Geschichten und die dadurch geschaffenen Überzeugungen bedeuten aber nicht, dass Muslime gar keine Schäden an christlichen Objekten verursacht hätten: Wäre es so gewesen, gäbe es solche Geschichten nicht. Bernard Randolph etwa schrieb, dass er bei seinem Besuch in den 1680er-Jahren am Peloponnes gehört habe, wie ein lokaler Pascha ein Bild der Heiligen Jungfrau, bekannt als die Madonna Spiglia, aus einem Kloster genommen und es öffentlich verbrannt habe:

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Dort gab es ein Bild der Jungfrau Maria, das viele Wunder bewirkt hatte; und die Griechen kamen jedes Jahr in großer Zahl von überallher, um ihr ihre Ergebenheit zu bezeugen. Als der Pascha der Morea davon hörte, ging er hin, um die Feierlichkeit zu sehen; den Geistlichen sagte er, er wolle ein Wunder sehen; als sie ihm erzählten, dass sie viele vollbracht habe, befahl der Pascha, man solle irgendein anderes Bild aus irgendeinem Haus bringen; als es so geschehen war, fragte er die Geistlichen, was der Unterschied zwischen diesen beiden Bildern sei; sie entgegneten, dass das Bild aus der Kirche ein Heiligtum sei. Dann befahl der Pascha, ein Feuer zu machen, und warf beide Bilder hinein und meinte, er würde jenes verehren, das den Flammen entkommen könne; doch beide verbrannten. Der Pascha lachte über den Aberglauben und ging seiner Wege.374

Solche Aktionen standen im Gegensatz zum islamischen Geist der Toleranz und waren eher die Ausnahme als die Regel. Dessen waren sich auch jene bewusst, die die Schändungen christlicher Sakralobjekte für ihre antitürkische Propaganda benutzten. Es war allgemein bekannt, dass die Mehrheit, wenn nicht sogar alle bulgarischen Bischöfe und ihre Laiensekretäre mehr oder weniger unmittelbar und mehr oder weniger freiwillig in die Tätigkeiten des revolutionären MakedonienKomitees (BMARK) verwickelt waren. Obwohl die Osmanen dies nur allzu gut wussten, wagten sie nie strenger gegen sie vorzugehen, als über einen Bischof eine gediegene und kurzfristige Art von Hausarrest zu verhängen.375 Als Leo Trotzki als russischer Kriegskorrespondent zur Zeit der Balkankriege von Tetovo nach Veles in Makedonien reiste, bekam er eine „in Wildnis verwandelte Landschaft“ zu Gesicht. Die Osmanen hatten alle Dörfer niedergebrannt, die er nahe Kičevo besuchte: Inmitten von Schutt und Asche ragten nur die Kirchen empor. Die Türken fassten üblicherweise keine Kirchen an – weder Kirchen, Geistliche noch Frauen. Zwei Beamte des ehemaligen Konsulats in Skopje erzählten mir eine sehr interessante Geschichte. Als unsere Regierung die Komitadschis in Altserbien bewaffnete, schickte sie Pistolen und Munition an das Konsulat, wo sie an Geistliche und Frauen übergeben wurden – und fast alle Waffen erreichten ihr Ziel. Die Türken durchsuchen weder Frauen noch Geistliche – ebenso wenig albanische Katschaks, osmanisierte Serben (das sind die allerschlimmsten) oder die Osmanen selbst. Zweifellos gibt es etwas Ritterliches in ihnen.376

Sakralgegenstände, die jemand geschändet hat, der dafür ungestraft geblieben ist, verloren üblicherweise ihre ehemalige Bedeutung. Dennoch berichten Reisende vom unerschütterlichen Glauben an übersinnliche Fähigkeiten von Fresken mit

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ausgekratzten Augen. Berichte über das den Täter ereilende schlimme Schicksal waren ein unausweichlicher Bestandteil einer jeden Geschichte, wenn die Tat von ungeweihten Händen ausgeführt worden war. Dieser Umstand allein bezeugt schon zweierlei: zum einen, dass die Handlungen nicht als Schändung und Entweihung gedacht waren, und zum anderen, dass sie von Personen mit der notwendigen Macht und dem notwendigen Wissen – nämlich von den orthodoxen Geistlichen selbst – ausgeführt worden sind (die dadurch in den Besitz eines mächtigen „Arzneimittels“ kamen). Hätten die Reisenden die einzelnen Elemente der Geschichten über die blinden Bildgestalten zusammengesetzt, hätte sich die Klage über den „türkischen“ Ikonoklasmus und/oder ihre Barbarei als bloßes Konstrukt erwiesen. Doch die westlichen Reisenden stellten nicht solche Fragen. Eine Ausnahme war Grace Ellison: Überall in Serbien zeigte man mir wunderschöne Fresken ohne Augen, „ein Werk des barbarischen Türken“, wie mir überall erklärt wurde. Aber das konnte ich nicht glauben. Dass der Türke vielleicht (wie auch Cromwell) Statuen niedergerissen und Bottiche voll Gips oder Zement auf die schönen Fresken gegossen hat, würde ich noch verstehen; doch dass er 7000 Fuß hochgeklettert ist und mit einem kleinen Messer sorgfältig die Augen der Heiligen auf Fresken in den Klöstern zerstört hat, war einfach nicht möglich. Dafür ist er doch viel zu faul! Ich glaube, die richtige Erklärung ist jene, die mir ein Mönch aus diesen Klöstern gegeben hat. Die Augen haben, so erzählte er mir, die Serben selbst als Heilmittel für Augenkrankheiten abgekratzt. Sie haben die Augen der Heiligen abgeschabt, sie zu Pulver zerrieben und in ein Wässerchen gegeben, was ein wundersames Heilmittel sein soll, wenn man es auf die Augen aufträgt. Das ist die heilende Wirkung des Glaubens!377

Meine eigene Feldforschung bestätigt ihre Theorie. Während meines Aufenthalts im März 1991 in Visoki Dečani fragte ich einen Mönch, was mit den Augen mehrerer Freskenbilder in der Kirche geschehen sei. Die wurden ausgekratzt, erklärte er, weil ihnen „jemand schaden wollte“. Meine nächste Frage war: Warum wollte „jemand“ nur die Augen abkratzen, obwohl sie sich vier oder fünf Meter über dem Boden befanden und schwer erreichbar waren, aber nicht etwa Nase oder Ohren? „Einige“, sagt er, „glauben eben, das sei ein Heilmittel bei Augenkrankheiten.“ Die Geschichte von der „türkischen Barbarei“ war eher ein Element der Bemühungen der Balkanbewohner, sich zu den Europäern, also den zivilisierten Menschen zu zählen. Sie wollten sich modernisieren, um auf den westlichen Zug aufzuspringen, fest entschlossen, nicht in den Orient zurückzukehren, der unter ihnen als

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Synonym für das Gestern und Rückständigkeit galt. Sie wollten mit den Augen von Orientalisten, nicht mit jenen von Orientalen auf ihren Ausgangspunkt blicken, wie Erforscher und Kritiker des Orients, nicht als ein Teil desselben. Eine solchermaßen verdrehte Perspektive brauchte „die Türken“ als Erklärung und Rechtfertigung für alle Mängel auf dem Balkan und so gab man ihnen die Schuld, schon wenn ein ­Regenschirm verloren ging und natürlich erst recht für die Schändungen und Beschädigungen der Kirchen.378 Es ist also nicht verwunderlich, wenn die Kirchen und Klöster in Serbien, Griechenland und anderswo die Hauptaustragungsstätten für solche Psychodramen wurden. „In jeder Kirche oder Klosterkapelle in Serbien“, berichtete ein britischer Reisender aus dem „Paradies des armen Mannes“, „macht Sie Ihr Führer ständig auf die Spuren türkischer Vandalenakte aufmerksam: ausgestochene Augen auf einem Fresko hier, Einschusslöcher da und allgemeine Zerstörung und Schändung überall.“379 Zahlreiche ähnliche Erzählungen konnte man überall auf dem Balkan hören, und westliche Reisende begegneten ihnen nur selten mit Misstrauen. Das Folgende ist jedoch ein Beispiel dafür: An anderer Stelle wurde mir eine Lügengeschichte aufgetischt, an deren Wahrhaftigkeit aber viele glaubten, jene über die griechischen Verwundeten, die am Freitag, dem 30. in Rizomylou bei lebendigem Leibe verbrannt worden sein sollen. Das war eine völlige Unwahrheit. In der Kirche gab es keinen Verwundeten und das Gotteshaus stand unversehrt da, nur einige unbedeutende Schäden waren im Inneren verursacht worden. Der Altar war umgeworfen und etwa zwanzig Heiligenbilder heruntergerissen worden. Sehr wahrscheinlich ist dies wohl von den griechischen paramilitärischen Truppen gemacht worden, um Empörung hervorzurufen, da die türkischen Soldaten Kirchen anderswo immer mit großem Respekt behandelten.380

Viele dieser Geschichten waren reine Hirngespinste, erdacht, um die „türkische Barbarei“ an den Pranger zu stellen. Wenn die eine oder andere Tatsache dem widersprach, fand man für eine passende Einbettung stets ein Prokrustesbett. Ein orthodoxer Geistlicher etwa, der ein Buch über die Serben in der Bačka verfasst hatte, behauptete unter anderem, dass der berühmte Volkssänger aus der Zeit des Serbischen Aufstandes Filip Višnjić blind gewesen sei, weil ihm die Türken angeblich noch als Kind die Augen ausgestochen hätten, obwohl Višnjić selbst dem Slawisten Vuk Karadžić erzählt hatte, dass er sein Augenlicht in seiner Kindheit wegen einer Krankheit verloren hatte.381 Ungewöhnlich und der Erwähnung wert ist es, dass die westlichen Reisenden diese Geschichten trotz all ihrer Widersprüche ohne Vorbehalte übernahmen. Sie

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5. Sie haben Augen und sehen nicht

reisten in weit entfernte Gegenden, um unbekannte Länder zu sehen, als sie dann allerdings dort waren, verschlossen sie oftmals die Augen vor dem, was sie sahen, weil sie nur bereit waren, das zu sehen, was sie zu sehen erwarteten. Im vorliegenden Beispiel verschlossen sie ihre Augen vor den Widersprüchen in den Geschichten über die blinden Augen, um sich nicht mit Tatsachen auseinandersetzen zu müssen, die ihren Glauben an die unstrittig allgemeine Überlegenheit des Christentums über den Islam hätte in Frage stellen können. Erst nach dem Abfall vom Kommunismus änderte der Sündenbock seinen Namen. Als ich im November 2000 einen Mönch im Kloster Jovan Bigorski in Makedonien fragte, wer den Heiligenbildern die Augen ausgekratzt habe, erklärte er kurz und bündig: „Die Kommunisten.“

6. Der romantische Charme der Freiheit

Die Epoche der Romantik spielte eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der Anthropologie, da in dieser Zeit das Interesse für alte und altertümliche Gesellschaften, Kulturen und Sprachen sowie Sitten und Lebensweisen unbekannter und weit entfernter Völker wuchs. Die Sehnsucht nach individueller Freiheit, von den Fesseln gesellschaftlicher oder materieller Realitäten befreit, trieb die Romantiker zur Entdeckung unbekannter Länder und altertümlicher Zeiten, in denen die Menschen glücklich und friedlich in einer Welt lebten, die noch nicht durch die Zivilisation verdorben worden war. In der Epoche der Romantik erweckte plötzlich Montenegro das Interesse des Westens, das sich seit der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts mutterseelenallein „wie der Ararat über den alles überflutenden Islam emporhob“.382 Montenegros felsige Berge stellten nicht nur uneinnehmbare Festungen für die eigene Bevölkerung dar, sondern boten auch den verfolgten Christen aus den Nachbarländern Zuflucht; in den unzugänglichen und düsteren Bergen wuchsen die Hoffnung und der Wunsch nach einem freien Balkan.383 Andererseits stellten diese zwischen der Türkei und Österreich-Ungarn eingezwängten Berge auch ein unüberbrückbares Hindernis für den zivilisatorischen Fortschritt dar. Auf diese Weise war Montenegro von Europa abgeschnitten, „von der westlichen Bildung und Kunst, aber auch von den westlichen Krankheiten, den Schwächen an Körper und Geist; hier war die Syphilis etwa Unbekanntes“.384 Überzogene Romanze oder tatsächliche Geschichte

Westliche Besucher dieses bergigen Minifürstentums, das an drei Seiten von osmanischen Provinzen umgeben war, waren begeistert von dem anhaltenden Kampf seiner Bewohner für das Christentum und die Freiheit und gegen die Einnahmeversuche der Hohen Pforte; sie waren begeistert vom heldenhaften Widerstand gegen Armeen, die mehr Krieger zählten als alle Einwohner des Fürstentums zusammen, und deshalb blieben die Montenegriner weiterhin ein „freies und christliches Volk inmitten von Ländern, die sich schon längst der Herrschaft der Ungläubigen unterworfen hatten“.385

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6. Der romantische Charme der Freiheit

Abb. 15: Der Montenegrinische Fürstenpalast in Cetinje, frühes 20. Jahrhundert

Im Westen herrschte die Überzeugung vor, dass es auf der Welt kein Land mit einer unglaublicheren Geschichte als Montenegro gab: Das sorgfältige Studium der Geschichte dieses Landes von den Zeiten Dušan des Großen bis zum Berliner Vertrag vor zweiunddreißig Jahren ähnelt mehr der Lektüre einer überzogenen Romanze als tatsächlicher Geschichte. Es scheint unwahrscheinlich, dass ein so zahlenschwaches Volk, mit so wenigen Streitkräften, ein halbes Jahrhundert einem so viel stärkeren Gegner, der sozusagen ganz Europa erobert hatte und am Gipfel seiner Macht stand, trotzen konnte; dass sie sich diesem mächtigen Gegner fast fünfhundert Jahre widersetzt haben, ist kaum zu glauben.386

Vladimir Bronewski, ein russischer Marineoffizier und Autor des ersten Reiseberichts über Montenegro, war von seinen Erlebnissen begeistert. Während seines dreitägigen Aufenthalts in Montenegro war er wie „in eine neue Welt versetzt“, in der er Vorfahren „aus dem neunten oder zehnten Jahrhundert“ traf. In dieser kurzen Zeit machte er sich mit „dem einfachen Leben aus den Zeiten der Patriarchen“ bekannt und traf „Ilja Muromez, Dobrynja und andere Helden unserer weit entfernten Vergangenheit“. Er war völlig bezaubert und fühlte sich, als wäre er in Sparta, „einer Republik im wahrsten Sinne des Wortes, ein Vaterland der Ein-

Nationalität und Freiheit

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heit und wahren Freiheit, wo Sitte statt Gesetz regiert, Männlichkeit die Freiheit schützt und das Schwert der Rache alles Unrecht verfolgt“; seine Bewunderung entfachten „der erhabene Geist, Stolz und Mut dieser Menschen, deren Namen die Nachbarn mit Angst und Schrecken erfüllen“.387 Zwei Jahre nach der Veröffentlichung von Bronewskis Notizen erschien auch eine Reisebeschreibung des Gouverneurs und Kommandanten der französischen Truppen zur Zeit der französischen Besatzung der Küstenstadt Kotor/Cattaro (1807–13) Vialla de Sommières, der in den 1820er-Jahren durch Montenegro gereist war und auf seinem Weg viele seiner Bewohner getroffen hatte. Obwohl ein unabhängiges Montenegro ein potentielles Hindernis für die Ausweitung des französischen Einflusses auf dem Balkan war, beschrieb er die Montenegriner mit Zuneigung, die ihm zuvor als „nur unwesentlich besser als Barbaren und Kannibalen“ beschrieben worden waren.388 Im neunzehnten Jahrhundert erschienen zwar einige Bücher in verschiedenen europäischen Sprachen über Montenegro, dennoch war nur wenig über dieses kleine Fürstentum und seine Bergbewohner bekannt und dieses Wenige war oftmals inkorrekt. Die Montenegriner wurden regelmäßig als wilde, rohe, blutrünstige und diebische Ganoven dargestellt.389 Als sich 1872 Gustav Rasch auf den Weg nach Montenegro machte, hielten ihn viele gebildete Berliner für einen „todten Mann“ oder glaubten, dass er „mit abgeschnittenen Ohren oder wenigstens mit abgeschnittener Nase“ von der gefährlichen Reise zurückkehren werde.390 Im neunzehnten Jahrhundert galt „in Cattaro der Name ‚Montenegriner‘, und in Ragusa […] ‚Morlacck‘ geradezu für ein Schimpfwort“.391 Gelegentlich machte sich sogar der montenegrinische Fürst Nikola über diese Vorurteile lustig. Als er 1873 einen namentlich unbekannten britischen Reisenden empfing, beglückwünschte er ihn auf Französisch zu seinem Mut, dass er sich so tief ins Landesinnere vorgetraut habe, nicht aber wegen der schlechten Straßen – „denn alle Engländer sind außerordentliche Bergsteiger“ –, sondern wegen des schlechten Rufes, den sein Land in Europa genießt. „Wissen Sie denn nicht“, sagte er lachend, „que nous sommes des ogres, et que nous mangeons les enfants; jedenfalls müssen Sie sie nach unserer Zubereitung probieren, wenn Sie heute Abend um acht Uhr mit uns speisen wollen.“392 Nationalität und Freiheit

In der Epoche der Romantik war die Idee der Freiheit insbesondere für die Balkanvölker anziehend, die keinen eigenen Staat hatten. In der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts waren die Griechen besessen vom Gedanken des genos und

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6. Der romantische Charme der Freiheit

der eleutheria (Volk/Geschlecht und Freiheit),393 und auch die Slawen, so schien es einigen, waren durchdrungen von „nur einer Idee – sie dachten und sprachen über nichts anderes mehr als über Volk und Freiheit für alle Ewigkeit“.394 Am ganzen Balkan und besonders in Montenegro waren Politik, Freiheit und Nationalität wichtige Themen, um die sich Gespräche drehten.395 Wie Vialla de Sommières es beschrieb,396 rühmten sich die Montenegriner selbst gerne dessen, dass sie „die Freiesten auf der Welt“ seien. Wie bereits seine Vorgänger lobte auch Fürst Nikola die unabhängige Natur seines Volkes über alles und ihre Freiheitsliebe, denn: „Die Österreicher und Russen sind Knechte, die Montenegriner aber sind freie Menschen, die keine despotische Willkürherrschaft akzeptieren würden. Alle unter ihnen sind gleich.“397 In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts wurde in Montenegro ein poetisches Narrativ erdacht, wonach die Montenegriner die Nachkommen eines Slawenadels seien. Diese Erzählung war bei den westlichen Autoren sehr beliebt und inspirierte den britischen Premier William Gladstone dazu, Montenegro als „die Küste, an der alle Reste der Balkanfreiheit angeschwemmt worden sind“, zu bezeichnen. Der britische Diplomat William Miller, der die Europäische Türkei bereiste, meinte sogar, alle Bewohner Montenegros seien „die Erben des alten serbischen Adels und jene, die an die Vererbungslehre glauben, können in ihren hervorragenden Manieren den Beweis ihrer aristokratischen Herkunft erkennen.“398 Erzählt wurde, dass eine Hand voll serbischer Adeliger nach der Niederlage auf dem Amselfeld 1389, als die Osmanen das serbische Königreich vernichteten, in Montenegro Zuflucht gesucht haben, wo diese „Kinder der Freiheit“ allein in einem fünfhundert Jahre dauernden und ununterbrochenen Kampf ihren Feinden getrotzt haben. Statt in den fruchtbaren Tälern unter dem Joch der Eroberer zu bleiben, gründeten diese Helden der alten Welt ihre Heime im öden, kargen Hochgebirge.399 Obwohl diese Geschichte auf Ohren traf, die sie hören wollten, war sie mehr eine folkloristisch gefärbte Erfindung zum Zwecke, den montenegrinischen Patriotismus und die Unterstützung für den Fürsten Nikola zu festigen, der davon träumte, das ehemalige Serbische Reich wiederauferstehen zu lassen.400 Die gerne erzählte Geschichte von den geflohenen Überlebenden des Amselfeldes im Kosovo als Gründer Montenegros klassifizierte Mary Edith Durham als Mythos, da ihrer Auffassung nach die Montenegriner „der Abstammung nach […] eher Bosnier, Herzegowiner und Albanier als Serben aus dem alten Reiche selben Namens“ sind.401 Ihre Behauptung wird von der historischen Tatsache untermauert, dass Montenegro den Bewohnern der Nachbarländer, die sich mit den osmanischen Behörden, lokalen Agas oder Begs überworfen hatten, ein sicheres Asyl bot.402

Ein Ozean aus Steinen

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Ein Ozean aus Steinen

Die spitzen, nackten, trotzigen Berge, felsige und einsame Hänge, ein Land mit wildem Aussehen und Wohnstätten aus Stein, von allen Seiten her vollkommen karg, all dies schien wie ein „Ozean aus Steinen, dessen Wellen wortwörtlich ‚berghoch‘ wallten“.403 Um die felsige montenegrinische Landschaft anschaulicher beschreiben zu können, gaben ihre Einwohner oftmals eine der Varianten einer lokalen Legende zum Besten, wonach Gott, als er die Welt erschaffen hatte, feststellte, dass noch Gestein fehlte. Deshalb nahm er Säcke voller Steine, um sie über die ganze Welt zu verstreuen. Doch sollen „über Montenegro die Säcke zerrissen und der ganze Vorrath da nieder gefallen sey[n]“.404 Beim ersten Anblick dieses Landes erlebten die fremden Reisenden einen richtigen Schock, als würden sie mit ihrer Ankunft in Montenegro in ihrer Zeit zu leben aufhören und plötzlich „Zeugen bei der Erschaffung der Welt“ werden.405 Schon einen kurzen Augenblick später fühlte fast jeder von ihnen Ehrfurcht und Bewunderung für die heldenhaften Hochländer, die lieber frei in der Wildnis als unterjocht in Wohlstand lebten. George Bernard Shaw sagte einst, dass alle Montenegriner Philosophen gewesen sein müssten, um diese nackten Felsen so zu lieben, wie sie es tun.406 Schriftsteller schrieben im Wesentlichen mit Bewunderung über die Montenegriner, würzten aber hie und da ihre Beschreibungen auch mit einer guten Prise Verachtung: Als ich in Cetinje auf die Straße trat, überfiel mich schlagartig das Lachen. Das ist die allerschäbigste Hauptstadt in der ganzen zivilisierten und unzivilisierten Welt; sogar das Dorf des unbedeutendsten Radschas oder Häuptlings in Indien ist in jederlei Hinsicht besser als diese kleine Ansammlung montenegrinischer Hütten, die den schmutzigen Wirtschaftsgebäuden eines englischen Bauernhofes oder den allerärmlichsten indischen Bungalows ähneln. Die mit Stroh bedeckten Hütten stehen im völligen Missverhältnis zu den vielen Menschen, die in ihnen hausen; und der bewaffnete Bauer, dem in seiner natürlichen Umgebung jede Achtung zuteilwürde, wird zu einer Witzfigur, wenn er als Kriegsminister, Außenminister, Erzbischof, Innenminister betitelt wird oder er sich mit sonst einem anderen von der zivilisierten Welt entlehnten Titel schmückt, der hier wie eine Farce wirkt, die noch amüsanter wird durch den Umstand, dass die Träger dieser hohen Ehren sich der Komik ihrer Lage nicht bewusst sind und, trunken von der Idee ihrer Wichtigkeit, steif und fest von ihrer Ebenbürtigkeit mit anderen europäischen Amtsträgern in europäischen Ländern überzeugt sind.407

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6. Der romantische Charme der Freiheit

Abb. 16: König Nikola

Unabhängig davon, in welcher schlimmen Armut und Not die Bewohner des Fürstentums lebten, sahen die westlichen Besucher in ihnen stolze und würdevolle Menschen, da sie stets frei waren oder in den Reiseberichten über dieses entfernte Land zumindest so dargestellt wurden: In aller Regel sind sie sehr arm. Ihre mit Stroh bedeckten Behausungen ähneln eher einer Scheune als einem Wohngebäude. Dennoch haben die Männer hier eine sehr würdevolle Haltung und tragen üblicherweise ein ganzes Waffenarsenal an ihrem Gürtel, während die Frauen, die häufig sehr schön sind, alle niederen Arbeiten verrichten und bald ihr gutes Aussehen verlieren. Manchmal stößt der Reisende auf einen richtig Homer’schen Zustand der Gesellschaft, in der sich alles um Krieg und Dichtung dreht und wo man einen Helden neben einem blinden Sänger sitzen sieht, der auf der Gusla klimpernd dessen kriegerische Heldentaten oder den letzten Feldoder Beutezug rühmt.408

Die westlichen Reisenden mit ihrer Sehnsucht nach einer einfachen, gerechten und gastfreundlichen Welt kauften solche Reiseführer und folgten ihrer Erzählung von den stolzen und einfachen Menschen, die bereit waren, in schlimmster Armut zu leben, nur um ihre Freiheit zu bewahren. Ein britischer Reisender etwa war fest davon überzeugt, dass „sich das Herz eines jeden Briten für dieses kleine Land erwärmte, wenn er nur dessen Geschichte läse“.409 Auch die Mühen jener, die sich tatsächlich dorthin aufmachten, wurden belohnt, da sie sich wegen der montenegrinischen Freiheitsliebe und ihres Ehrgefühls „in diesem weit entfernten Winkel Europas, mehr als in irgendeinem anderen fremden Land, wie zu Hause“ fühlten.410 Fürst Nikola soll sich gelegentlich beklagt haben, die Fremden würden die Montenegriner nur „als etwas Pittoreskes“ betrachten; es kam ihm vor, als wollten sie sein

Die Taufe von Muslimen am Weihnachtsabend

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Land für „eine Menagerie von wilden Bestien“ halten, die sie manchmal, wenn ihnen der Sinn nach Vergnügungen stand, besuchen konnten.411 Doch die Sehnsucht der Reisenden, die Relikte längst vergangener Zeiten zu sehen, zählte mehr als die Empfindungen der Einheimischen und die Westler fanden noch Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts mit Freude dieses archaische Bild vor. Die Montenegriner machen auf uns den Eindruck eines sehr attraktiven Volkes. Sogar die Ärmsten unter ihnen, das heißt die Mehrheit der Leute, sind von ruhiger Würde und zurückhaltendem Benehmen, was bis zu einem gewissen Maß allen europäischen Bauernvölkern gemein ist, ganz besonders jenen, die im Gebirge leben. Doch der Montenegriner – und ist er auch noch so bescheiden gekleidet – sieht aus, als wäre er sich die ganze Zeit über bewusst, dass sich sein Volk durch die Geschichte hindurch den Türken widersetzt und gehalten hat.412

Die Taufe von Muslimen am Weihnachtsabend

Die Montenegriner hielten sich auch selbst für die größten Helden und waren sehr stolz auf ihre Unerschrockenheit. Ihrer Meinung nach waren die anderen Völker, mit Ausnahme der Albaner, mehr oder weniger weibisch.413 Ihr größter Ehrgeiz und Wunsch war es, im Kampf von einer Kugel getroffen zu werden und Schießpulver riechend und mit Blut in der Nase zu sterben. Der Tod im Krankenbett galt als einem Manne unwürdig und die Leute sprachen verächtlich: „Du Unglücklicher, du Schande deiner Familie, der Tod soll dich im Bett ereilen!“414 „Junaštvo (das bedeutet Heldentum) war ein Thema, das im montenegrinischen Denken großes Gewicht einnahm“; die Kinder wurden mit Geschichten über den kaltblütigen Wagemut und die außerordentliche Herzlichkeit ihrer Vorfahren erzogen. „Sei ein ­tapferer Junge wie Miloš Obilić“, sagten die Mütter, wenn ihre Söhne weinten.415 „[D]eshalb war es auch kein Wunder, wenn jedes Mannes Ehrgeiz darauf abzielte, als ‚dobar junak‘ (großer Held) betrachtet zu werden.“ Ihre Erzfeinde, „die Türken“, sahen die Montenegriner hingegen in einem völlig anderen Licht. Osman Pascha Resulbegović verglich sie gerne mit Schlangen: „Sie sind wie Schlangen, wenn du sie fängst, winseln sie, wenn du sie freilässt, pfeifen sie.“416 Dem Topos der Montenegriner als stolzem und würdevollem Volk wurde oft noch die absolute Gleichheit zugefügt, die im Land herrschen solle. Viele Westler meinten, dass nirgends auf der Welt eine solche vollkommene Gleichheit herrschen würde wie in Montenegro. Diese Darstellung war wieder bloß die Frucht romantischer Idealisierungen, da die Gleichheit in Montenegro ein Privileg ausschließlich

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6. Der romantische Charme der Freiheit

für Menschen orthodoxen Glaubens war. In dieser Hinsicht war Montenegro die wahre Antithese zur religiösen Toleranz des Osmanischen Reichs, da alle Montenegriner demselben Glauben angehörten und es in ihrer Heimat demnach kein Platz für irgendeinen anderen gab.417 Ein Massaker an Muslimen, das sich zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts zugetragen haben soll, stellte ein entscheidendes Moment für die montenegrinische Identität dar. Dem (häufig mit Wohlgefallen vonseiten westlicher Autoren wiederholten) Mythos zufolge soll am Heiligen Abend 1702 (oder je nach Quelle einige Jahre später) eine bewaffnete Bande ein muslimisches Haus nach dem anderen angegriffen haben und alle „wurden niedergemetzelt bis auf wenige, welche die Taufe dem Tode vorzogen“. Am nächsten Morgen war das Land „gereinigt“ und „stank nicht mehr nach Mohammed“,418 die Mörder aber gingen in die Kirche von Cetinje, wo sich die Menschen versammelt hatten, und verkündeten: „Montenegro ist frei!“ Ihre Arme waren „bis zu den Schultern voller Blut“, wie das dieses Ereignis preisende Lied besagt.419 Das Weihnachtsmassaker spielte eine bedeutende Rolle in der Mythologie der montenegrinischen Unabhängigkeit. Der Ruf dieses tatsächlichen oder erfundenen Weihnachtsabends war derart groß, dass das Ereignis mit Begeisterung noch in den Balkankriegen von 1912 und 1913 erwähnt wurde, und zwar als Vorbild, dem die montenegrinischen Soldaten nacheifern sollten, und Zwangstaufen wurden teilweise noch „mit scheußlicher Brutalität“ durchgeführt.420 Janko Vuković, der Sekretär des montenegrinischen Fürsten, machte aus seiner Hoffnung keinen Hehl, dass die Montenegriner die Muslime einmal loswerden und ihr Land besiedeln könnten. Mary Edith Durham war entsetzt, als er ihr erzählte, dass sie alle Angehörigen des Rugova-Clans umgebracht hätten. Darauf rief er aus: „Aber sie sind Bestien, wilde Tiere. Wir haben gerecht gehandelt.“421 Im neunzehnten Jahrhundert trafen solche und ähnliche Handlungen nicht mehr auf die uneingeschränkte Zustimmung der westlichen Reisenden, obwohl einige unter ihnen als mildernden Umstand anerkannten, dass die Opfer Muslime waren: „Wenn wir diese schicksalshafte Nacht verdammen müssen, in der den montenegrinischen Muslimen die Wahl zwischen Tod oder Taufe gestellt wurde, müssen wir doch zumindest auch die stete montenegrinische Liebe zur Unabhängigkeit und die feste Glaubenszugehörigkeit bewundern, die ein edles Gegenstück zum beschämenden Abfall vom christlichen Glauben wie bei den degenerierten Adeligen in Bosnien und Albanien darstellen.“422 Obwohl westliche Autoren armen und machtlosen Menschen normalerweise überheblich und verächtlich begegneten, war ihr Verhältnis zu den Montenegrinern wegen deren Gefühl für Ehre und Würde respektvoll. Zwei britische Lehrerinnen, die an einem Weihnachtsmorgen montenegrinische Uniformierte singen hörten,

Das starke und das schwache Geschlecht

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waren davon überzeugt, dass die Worte der alten serbischen Ballade vom Ende des neunzehnten Jahrhunderts immer noch gleich wahrhaftig seien wie zu Zeiten von Ivan Crnojević: „Die Lateiner sind reich, haben Gold und Silber und verstehen zu arbeiten; die Serben aber haben ihren Stolz, eine königliche Haltung und den frohen, unerschrockenen Blick von Helden.“423 Doch die montenegrinischen Barden haben dieses ethische Ideal der angeführten Ballade von ihren Todfeinden, den Türken, übernommen. Auch diese waren sich der Tatsache bewusst, dass das Geldverdienen ihr Schwachpunkt ist. Wie ein Wali einem britischen Diplomaten gesagt hatte: „Alle Christen, die großen wie die kleinen, machen gerne Geld. Wir Türken können das nicht; wir wissen nur, wie man es nimmt.“424 Das starke und das schwache Geschlecht

Westliche Reisende widmeten den alten Sitten und Gebräuchen, die das Verhalten zwischen den Geschlechtern in Montenegro regelten und sich in den unzugänglichen Bergen des Landes dieses kriegerischen und freiheitsliebenden Volkes gehalten hatten, große Aufmerksamkeit, da dort die Unterschiede zwischen dem starken und dem schwachen Geschlecht noch nicht so verschwommen waren wie in der zivilisierten Welt. Die Beziehung zwischen zwei Ehepartnern war zur Gänze von der Dominanz des Mannes und der völligen Abhängigkeit der Frau, „so wie einst in Sparta“, gekennzeichnet.425 In Montenegro waren Krieg und Kriegszüge die Angelegenheit der Männer, Gewehr und Kandschar ihr Werkzeug, mit denen sie die Ehre ihrer Heimat auf dem Schlachtfeld verteidigten; alle anderen Formen von Arbeit wurden hingegen dem schwächeren Geschlecht überlassen, da physische Arbeit unter der Würde eines Helden war.426 Wenn die Geschichte der montenegrinischen Männer voller Erzählungen von ununterbrochenen Kämpfen und wagemutigen Raubzügen gewesen sein mag, ließe sich die Geschichte der Montenegrinerinnen auf ständige Arbeit und Leid reduzieren. Noch im zwanzigsten Jahrhundert galt in Montenegro das bloße Wort „Frau“ als Schimpfwort. Ein Mann, dem als Strafe seine Waffen abgenommen worden waren, wurde von seinen Kameraden verächtlich als „Weib“ beschimpft.427 Die Frauen mussten sowohl die Feld- als auch die Hausarbeit übernehmen. Zusätzlich spannen und webten sie und besorgten auch noch die Marktgeschäfte. Man konnte oft sehen, wie „Weiber auf den steilsten Bergen unter Lasten keuchen“, während der Gatte unbeladen und mit leeren Händen neben ihr hergeht.428 Einige Autoren führen sogar an, dass der Ausspruch in italienischer Sprache „Le nostre donne sono le nostre mule“ (Unsere Frauen sind unsere Maulesel) weit verbreitet gewesen sei.429 Nicht alle, die

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6. Der romantische Charme der Freiheit

Abb. 17: Fürst Nikola, Karikatur in „Kikeriki“

darüber berichteten, waren auch selbst Zeuge solcher Szenen, sondern fanden sie in älteren Reiseberichten oder erfundenen Geschichten.430 Das scheint auf diesen Ausspruch zuzutreffen. Reverend Henry Tozer illustrierte den Platz, der der Frau in der Gesellschaft dieser Orte zukam, mit einer Geschichte, die er zuvor auf Korfu vom pensionierten Sir Henry Ward gehört hatte. Als Sir Henry eines Tages durch das Land ritt, traf er auf seinem Wege auf einen Mann, der seiner Frau gerade ein sehr schweres Holzbündel auflud. Er protestierte: „Mein guter Mann, das geht aber wirklich nicht, dass Sie Ihre Frau so beladen, das ist eine Last für einen Muli.“ „Ich stimme Ihnen zu, Eure Exzellenz“, sagte der Mann, „das ist eine Last für einen Muli, doch dann gab uns die göttliche Vorsehung nicht Mulis, sondern Frauen.“431 Solche Berichte zeigen also, auf welch niedriger „Kulturstufe“ sich Montenegro noch befand, und zeugen gleichzeitig von einer Nostalgie nach den guten alten Zeiten, in denen die männliche Vorherrschaft im Westen noch unumstritten war, als auch die westlichen Frauen ihrem Ehemann ohne Widerspruch folgen mussten und es auch wie die Montenegrinerinnen taten.432 Die Montenegrinerinnen sollen sich angeblich ein gewisses Maß an Grobheit erwartet, wenn nicht sogar gewünscht haben. Ein britischer Reisender etwa führt an, wie ein montenegrinisches Mädchen einen Ausländer geheiratet hatte. Sie sei melancholisch geworden, weil ihr Mann sie nicht schlug. „Denn wenn er sie nicht schlug, was sie, wie sie wusste, verdient

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hatte, konnte das nur eines bedeuten: dass sie ihm egal war.“433 Die montenegrinische Gesellschaft unterteilte sich in ljudi (Menschen, Männer) und žene (Frauen), wobei Ehre und Respekt ausschließlich für Erstere reserviert waren. Frauen konnten daher auch im Alter nicht erwarten, so wie Männer in der Gesellschaft geehrt zu werden. Das Alter war hingegen nur eine Ausrede für noch ärgere Schindereien. Die wichtigste Aufgabe der Frauen war es, ihren Söhnen eine Mutter zu sein: In Anlehnung an die türkischen Sitten zählten die Montenegriner ihre Bevölkerung nach der Anzahl der Gewehre. Bei der Geburt eines Knaben nahm das Feiern kein Ende, da das Haus um noch ein Gewehr stärker geworden war. Ab dem zehnten Lebensjahr trugen Männer stets ein geladenes Gewehr, auch wenn sie das Feld bearbeiteten oder Schafe hüteten.434 Fremde Besucher in Montenegro suchten weibliche Schönheit vergeblich. Die Frauen waren „muskelkräftig und stark“ und „die Schönheit, die sie oft auszeichnet“, geht „durch mühevolle und unweibliche Beschäftigungen“ bald verloren.435 Angeblich werden sogar jene, die in ihrer Jugend schön waren, „gewöhnlich schon mit 30 Jahren sehr alt und hässlich“ und daher würden auf sie weder „die Ausdrücke das ‚zarte‘, noch das ‚schöne‘ noch das ‚schwache‘ Geschlecht“ passen.436 Kurzum: Außer den Prinzessinnen fand man in Montenegro keine schönen Frauen vor. Das bestätigte sie in ihrer Überzeugung, dass weibliche Schönheit ein Produkt der Zivilisation sei.437 Andererseits überschlugen sich die westlichen Reisenden stets in ihrer Begeisterung für die „unerschrockenen Kämpfer von riesenhafter Gestalt“.438 Der Oberst Egor Kovalevski etwa beschrieb sie als „Stamm wahrer Athleten“ und fügte hinzu, sie verstünden es, „ihre Waffe und ihre dandyhafte Tracht zu tragen, welche ihre männliche Statur noch betont – alles an ihnen übertrumpft den Europäer, ein Kind von Krankheit und Luxus“.439 Dabei ist es interessant, dass die westlichen Reisenden sich nicht am kriegerischen Aussehen der Montenegriner, sehr wohl aber an jenem der Albaner stießen.440 Wenn ein Montenegriner stets seine Waffe bei sich trug, sahen sie darin ein Symbol seines Heldentums. Als Aleksander Amfiteatrov die bewaffneten Männer in Cetinje sah, schrieb er mit Wohlgefallen, das sei „weder eine Stadt noch ein Dorf, sondern ein Kriegslager“, und die Bewohner seien allesamt „ansehnliche junge Männer“.441 Als er aber Albaner sah, die sich wie die Montenegriner nie von ihrer Waffe trennten, fasste er dies anders auf: „Er sitzt zu Hause wie ein verängstigter Wolf und hält sein Gewehr auf den Knien.“442 In Montenegro aßen das starke und das schwache Geschlecht auch getrennt. Bis zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war es Frauen nicht erlaubt, gemeinsam mit Männern niederzusitzen; sie mussten stehen. Ins Kaffeehaus gingen sie nie, dorthin gingen nur ihre Männer.443 Für einen Montenegriner gehörte es sich auch

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nicht, mit seiner Frau spazieren zu gehen: „Mit seiner Frau spazieren zu gehen, sei es auch nur bis zur Kirche, ja sich überhaupt nur öffentlich neben ihr zu zeigen, wäre eine solche Lächerlichkeit, als wenn man einem österreichischen Minister zumuthen wollte, seine Köchin spazieren zu führen.“444 Den Montenegrinern galt es als Unverfrorenheit, wenn die Frau im ersten Ehejahr ihren Mann in der Öffentlichkeit beim Namen rief; sie hätte auch Skrupel dies zu tun, wenn sie allein waren. Auf ähnliche Art und Weise vermied auch der Mann, seine Frau beim Namen zu nennen; wenn es doch unausweichlich war, würde er sich entschuldigen: „Entschuldigen Sie, es ist meine Frau“, ähnlich, „wie wenn sie von einem Ferkel, einem Esel oder dergleichen reden“ würden.445 Ein tschechischer Autor hatte geschrieben: „Die montenegrinischen Weiber kennen keine körperliche Liebe, die uns der liebe Gott als Stütze für die Dichter und Schriftsteller gegeben hat.“446 Der Mann musste sich nachts heimlich auf die Bettseite der Frau schleichen, da es sich nicht gehörte, dabei gesehen zu werden. Vuk Karadžić zufolge verboten es die alten Sitten Jungverheirateten im ersten Ehejahr überhaupt gemeinsam zu schlafen. Die Braut schlief bei der Schwiegermutter, der Bräutigam beim Vieh. Die montenegrinischen Bräute sollen so schamhaft gewesen sein, dass sie nicht mit ihren Männern schlafen wollten. Hie und da musste sogar die Mutter der Braut vermitteln, die der Tochter gut zuredete, sich den Pflichten des Ehelebens zu unterwerfen. Dann legte sie sich zwischen die Tochter und den Schwiegersohn, wenn sie sich davon überzeugt hatte, dass die Braut eingeschlafen war, entfernte sie sich.447 Manche Autoren erklärten so viel Verschämtheit dadurch, dass es keine getrennten Zimmer gab und die Jungverheirateten mit anderen Familienmitgliedern gemeinsam schlafen mussten. Doch Paare, die in anderen Ländern unter ähnlichen Umständen lebten, sollen keine solche Verschämtheit entwickelt haben; finden kann man sie allerdings bei Muslimen, obwohl jene in größeren Häusern wohnten. Muslime sahen es als ein Zeichen guter Erziehung an, nicht „mit ungeziemlicher Hast“ ins Bett zu eilen. Das war der Grund, wieso der Bräutigam in manchen muslimischen Ländern nach der Hochzeit gar sieben Nächte lang die Ehe nicht vollzog, nämlich aus Respekt – zunächst seinem Vater, dann seiner Mutter, seinem Bruder etc. gegenüber.448 Die Montenegrinerin trauerte auch nie um ihren Mann; das war nicht der Brauch. Nur beim Tod ihres Bruders schnitt sie sich zum Zeichen der Trauer die Haare. Um den Mann zu trauern galt als große Schande, größere Schande war es nur noch, wenn eine Verlobte um ihren Auserwählten trauerte.449 Auch Männer trugen ihre Trauer stoisch.450 Ähnliche Verhaltensregeln kannte man in Albanien, wo es Männern ebenso nicht erlaubt war, Tränen zu vergießen.451 Die untergeordnete Stellung der Frau in der montenegrinischen Gesellschaft war auch durch den Brauch gekennzeichnet, der es den Frauen gebot, zur Begrüßung

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ihren Ehemännern und deren Gästen die Hand und den Rocksaum zu küssen. Im neunzehnten Jahrhundert musste eine Frau aus dem Haushalt einem Gast bei Eintritt ins Haus noch die Schuhe ausziehen und die Füße waschen.452 In der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts hatte auch eine junge Braut in Griechenland die Gäste so zu empfangen; ein Missachten dieser Gepflogenheit stand im Widerspruch zu Glaube und Gastfreundschaft.453 Das montenegrinische Gewohnheitsrecht sah für Frauen keine Strafen vor, außer der Todesstrafe, wenn sie ihren Mann getötet hatte. Für alle sonstigen Vergehen einer Frau waren ihr Ehemann und ihre Eltern verantwortlich, die dann die Strafe zahlen mussten. Ein Montenegriner konnte dafür seiner Frau die Nase abschneiden oder sie erschlagen, wenn er sie bei einem schlimmen Vergehen ertappt hatte. Das Gewohnheitsrecht sah als Todesstrafe für Frauen das Steinigen vor, da es sich nicht gehörte, Waffen gegen jemanden zu verwenden, der selbst keine Waffe zu seiner Verteidigung zu gebrauchen wusste. Der alte Brauch besagte, dass den ersten Stein der Vater werfen musste und daraufhin die ganze restliche Gemeinschaft, bis die Frau tot unter Steinen begraben war. Medaković verzeichnete 1860, dass sich keiner seiner Gesprächspartner daran erinnern konnte, dass diese Strafe einmal exekutiert worden wäre.454 Die Encyclopedia of Social Sciences führt an, dass in Griechenland das Steinigen die Todesstrafe für die Sklaven war, freie Menschen, die zum Tode verurteilt wurden, mussten hingegen Gift trinken. Da die Montenegriner der Ehre große Bedeutung beimaßen, wurden Prügelstrafen nicht vollstreckt. Ein Mann durfte von niemandem geschlagen, geschweige denn verprügelt werden; ein geschlagener Montenegriner hatte das Recht, seinen Angreifer auf der Stelle zu erschlagen, ohne dass er sich dafür vor einem Gericht oder sonst jemandem hätte verantworten müssen: „Obwohl er ein armer Mann war, wuchs nirgends im Wald ein Prügel für ihn. Die Montenegriner waren immer und überall gleich; und alle kämpften sie für Ehre und Freiheit. Daraus lässt sich schließen, dass sie alle Adelsmänner waren, denn niemand wollte schändliche Prügelstrafen erleiden.“455 Als Kronprinz Danilo Gesetz und Ordnung im Land einführen wollte, schrieb er 1855 für Diebstahl die Rute als Bestrafung vor. Die Montenegriner zeigten kein Verständnis für diese Neuheit. Wie es E. F. Knight beschrieb, war eine körperliche Züchtigungsstrafe die furchtbarste, für einen Helden unvorstellbare Strafe: „Ein geprügelter Montenegriner ist schlimmer als tot, denn er ist erniedrigt, beschämt worden – ein Geächteter auf der Welt. Es ist überliefert, dass sich viele, die zur Prügelstrafe verurteilt worden waren, vor die Füße des Prinzen warfen und um Gnade – das heißt den Tod – flehten, lieber ein qualvoller Tod als eine große Schande.“456 In seinen Balkanerinnerungen führt Martin Gjurgjević ein Ereignis an, das im her-

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6. Der romantische Charme der Freiheit

zegowinischen Vučji dol nach dem Krieg 1876 passiert sein soll. Ein Montenegriner fand eine Pistole und verschoss alle Patronen, obwohl Schießen streng verboten war. Eine Prügelstrafe wurde verhängt. Nach der Verkündung des Urteils gingen einige Perjaniki-Gardisten in den Wald, um Prügelstecken zu holen. Sie brachen mehrere Äste mit Blättern, so groß „wie die größte Taubenfeder“, ab. Der verurteilte Mann legte sich auf den Bauch und begann ob der Schläge zu klagen. Obwohl sie überhaupt nicht schmerzvoll waren, verfluchte er die Schande durch die Prügelstrafe.457 Es ist offensichtlich, dass dieses Bild vom montenegrinischen Helden in diesen Erzählungen bis zu einem gewissen Maß ein idealisiertes ist, denn ähnliche Überzeugungen, ein Tod durch Schusswunden sei würdevoll, einer durch Schläge oder Hängen hingegen schändlich, kannten auch die Albaner und andere Balkanvölker.458 Fotogene Ritter

Die Menschen östlich der Adria waren zwar mehrheitlich Christen; Konsul Pouqueville behauptete jedoch, dass sie eigentlich nur die Unabhängigkeit verehrten.459 In dieser Hinsicht gab es keine besonderen Unterschiede zwischen den Montenegrinern und anderen von den Osmanen beherrschten Ländern, die „mit einer damals seltenen Toleranz“ überall die Landesreligion anerkannten und die Angelegenheiten der Christen ihren eigenen Geistlichen übertrugen. Für die Osmanen waren die von ihrem eigenen Bischof regierten montenegrinischen und albanischen Hochländer schlicht aufsässige Stämme, gegen welche sie Strafexpeditionen aussandten, wenn sie mit den Steuern im Rückstand waren oder ihre Raubzüge unerträglich wurden.460 Eine wirklich effektive Einnahme des Landes verhinderte aber stets die Geographie: In Montenegro und Albanien würde ein kleines Heer unterliegen und ein großes verhungern.461 Sogar im Vilajet Shkodra war die Unterwerfung der Bevölkerung nur eine nominelle. Dort befanden sich ein osmanischer Wesir, einige Truppen und ein Zollamt, doch ansonsten wurden die osmanischen Gesetze oder Institutionen nicht anerkannt. Wehrpflicht gab es keine, obwohl viele Albaner sich als Freiwillige meldeten. Steuern wurden keine bezahlt, außer den Zehent, und auch das nur manchmal und mehr als freundliche Gefälligkeit denn als eine per Gesetz einklagbare Schuld. Darüber hinaus konnte ein Albaner auch nicht für schwere Verbrechen nach den osmanischen Gesetzen bestraft werden; er musste seinem Stamm übergeben werden, damit er nach den Stammessitten verurteilt wurde.462 Dank der Tatsache, dass Montenegro „noch immer von dem einzigen kriegerischen Bischofe beherrscht wird, der seine kühnen Bergbewohner zu Kampf und

Fotogene Ritter

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Sieg führt“, wurde es in den Augen des Westens zu einem interessanten und „merkwürdigen Staat“.463 In ihren Augen war Vladika Peter I. (Regierungszeit 1785–1830) das personifizierte Ideal eines Homer’schen Königs.464 Er genoss bei seinem Volk großes Ansehen, obwohl der ganze Pomp seiner Equipage aus einem Maultier und einem bescheidenen Heim bestand. Das Kloster, in dem er lebte, war ein kleines Gebäude, bekannt nur für sein dickes Gemäuer mit Schießscharten, sodass es wie eine kleine Wehrburg aussah.465 Sein Neffe und Nachfolger Fürstbischof Peter II. (1813–1851) ließ ihn seligsprechen und die Montenegriner waren sehr stolz auf ihren Heiligen: „Der heilige Peter in Rom hat Christus dreimal entsagt, unser heilige Peter in Cetinje hingegen nie!“466 Nicht minder stolz waren die Montenegriner auf die Schießkünste ihres Vladika Peter II.: „Bei einem Volke, wie die Montenegriner, ist das Verdienst der Kriegserfahrenheit eine große Empfehlung für den Herrscher, und wiewohl es in unseren Tagen für einen Bischof als ein sonderbarer Vorzug erscheinen mag, mit der Büchse eine in die Luft geworfene Citrone zu treffen, so erhöht doch diese Leistung das Vertrauen, das seine Soldaten auf ihn setzen.“467 Die Osmanen waren ähnlich stolz auf ihren Sultan Mahmud, den „unbestritten besten und stärksten Schützen in seinen Ländern“.468 Doch Vladika Peter II. sei ihm noch überlegen, da er „wohl der größte und schönste Mann in Montenegro ist und die Montenegriner was die Größe angeht, hinter keinem anderen europäischen Volk zurückfallen.“469 Der Nachfolger des Fürstbischofs Peter II., Fürst Danilo (1851–60), war im Westen ausgebildet worden und versuchte in seinem Land westliche Ideen und Zivilisation zu verankern. William Carr erwähnt, der Fürst sei der Meinung gewesen, „dass die Lage seiner ‚Insel der Barbarei im Meer der Zivilisation‘ ein Anachronismus und es höchste Zeit für eine Veränderung ist“.470 Der letzte in der Reihe der montenegrinischen Herrscher aus der Familie Petrović war Nikola; 1860 wurde er Fürst Montenegros, fünfzig Jahre später ließ er sich zum König von Montenegro ausrufen. Reiseschriftsteller beschrieben ihn als „den letzten der alten Könige aus den Legenden und Romanzen“, zumindest in Europa.471 Auch er war „ein ausgezeichneter Pistolenschütze“, und man sagte, dass er aus zwölf Schritt Abstand eine Zigarette aus dem Mund eines Mannes treffen könne.472 König Nikola war einzigartig in seiner Zeit, da er sein Land regierte und hielt, ohne je Steuern einzuheben. Andere Balkanländer ließen sich von ausländischen Kräften manipulieren; Nikola hingegen manipulierte ausländische Kräfte. Er ging etwa nach Russland, um finanzielle Unterstützung für die Verteidigung gegen Österreich-Ungarn zu erbitten, im nächsten Jahr wandte er sich an Österreich-Ungarn mit der Bitte um Hilfe bei der Verteidigung Montenegros gegen Russland.473 König Nikola war durch seine Heiratspolitik mit der Hälfte der gekrönten Häupter

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6. Der romantische Charme der Freiheit

Europas verbunden, da seine zehn hübschen Töchter begehrte Bräute waren: Eine wurde italienische Königin, eine die Königin Serbiens. Wenn Ausländer lamentierten, das Land habe nichts zu exportieren, antwortete Nikola jedes Mal: „Mein Herr, Sie vergessen – meine Töchter!“474 Vor der Hochzeit der montenegrinischen Prinzessin Jelena mit dem zukünftigen König Italiens 1896 wusste die europäische Öffentlichkeit nur wenig über dieses bergige Fürstentum. Der Name Montenegros war wohl weniger als Monaco, doch etwas mehr als San Marino bekannt.475 Ende des neunzehnten Jahrhunderts fragten die Intellektuellen der Londoner Salons einen britischen Diplomaten etwa, ob Cetinje die Hauptstadt Bulgariens und die Montenegriner schwarz seien. Montenegro wurde in Europa erst nach den Hochzeiten von Nikolas Töchtern bekannt. Italienische Reporter strömten nach Montenegro, deutschen Fotografen erschienen der König und sein Volk als sehr interessante Fotomotive und „Touristen aus allen Teilen der Welt entdeckten zu ihrer Überraschung, dass der Nahe Osten bei Weitem nicht so gefährlich war wie so manche europäische Hauptstadt“. So haben paradoxerweise die Hochzeiten der Fürstentöchter mehr „für das Land“ getan „als alle Heldentaten dieses Kriegervolkes“.476 Auch der Fürst selbst war weniger für seine unerschrockenen Taten als mehr als „europäischer Schwiegervater“ bekannt.477 Dieser Ruhm hielt aber nicht lange an; während des Ersten Weltkrieges hörte eine britische Reisende eine lustige Geschichte über zwei verwundete Tommys, die sich über den Abzug aus Serbien unterhielten. Da sagte der eine zum anderen: „Ja, natürlich kenne ich Albanien. Dort leben nur Albinos mit weißem Haar und pinken Augen, und wenn da eine jemanden aus Montenegro heiratet, wo Neger leben, bekommen sie Kinder, die dann Dalmatiner heißen, weil sie schwarze und weiße Flecken haben.“478 In den Dreißigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurde ein britischer Kapitän allen Ernstes noch gefragt, ob dort die Einheimischen „Bergneger“ seien.479 Das Gefängnis als Maßstab

Für die Mehrheit der westlichen Autoren war die montenegrinische Freiheitsliebe etwas Selbstverständliches. Ich stieß selbst nur auf zwei Beispiele, wo dieser Topos problematisiert wurde. Ein französischer Arzt etwa schrieb: „Öfters frage ich mich: Qu’est ce que c’est que la liberté monténégrine? Ist nicht jeder unabhängig, der auf einem Berggipfel wohnt? Ich gestehe, dass ich tausendmal lieber ein Untertan der Türken wäre, als eine solche Freiheit zu haben.“ Seinen auf Freiheit in Armut und Isolation gemünzten Kommentar wehrte ein Bosnier „mit eindeutiger Irritation“ ab,

Das Gefängnis als Maßstab

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der argumentierte, dass das Leben in Montenegro nichtsdestotrotz besser sei. Das Leben dort sei zwar entbehrungsreich, meinte er, doch die christlichen Untertanen der Osmanen „müssten Grausamkeiten, Beleidigungen und Schande ertragen“.480 Im achtzehnten Jahrhundert war das Gefängnis im Westen als ein Mittel, mit dem die Gesellschaft gegen Kriminalität vorging, noch eine ziemlich durchlässige Institution, d. h. eine Freiheitsstrafe eine unvollständige Gefangenschaft. Erst im neunzehnten Jahrhundert wurden die Gefangenen zur Bestrafung hinter geschlossenen Gefängnismauern vollkommen von der restlichen Gesellschaft abgesondert. Auch im Osmanischen Reich waren „Gefängnisse selten und nicht allzu streng, denn ein gerechtes oder ungerechtes Urteil ereilt jeden Kriminellen so schnell, dass zwischen Verbrechen und Exekution der Strafe meist nicht mehr als vierzehn Stunden liegen, sodass die Verurteilten für diese Zeit an irgendeinem Ort festgehalten werden […] eine Flucht vor dem Arm des Gesetzes gilt als unmöglich.“481 Das erste Gefängnis Montenegros wurde von Vladika Peter II. in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts in der Hauptstadt erbaut. Später baute man noch eines „für Schwerverbrecher“ auf der Insel im See von Shkodra.482 Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wurde in Cetinje ein neues Gefängnis gebaut, das weder Türen noch Gitter hatte, um die Gefangenen von der Außenwelt zu trennen. Die Gefangenen mussten nur über Nacht in ihren Zellen sein, untertags konnten sie mit der Außenwelt verkehren und an Feiertagen durften sie sogar das Gefängnis verlassen und mit Freunden tanzen. Quellenberichten zufolge flüchteten die Gefangenen niemals, da dies die Flucht ins Ausland und den Verlust der Ehre in der Heimat bedeutet hätte. Die Theorie, wonach man einen Dieb am besten durch einen Dieb fangen könne, kam hier wortwörtlich und methodisch zu Anwendung. Wenn ein Gefangener trotz allem floh, wurden auch die anderen Gefangenen auf freien Fuß gelassen, um ihren schamlosen, geflüchteten Zellenkollegen über Stock und Stein zu jagen; sie kehrten zur vereinbarten Zeit zurück – mit oder ohne den Geflüchteten.483 Angeblich sollen sich die Gefangenen nicht durch den Umstand, eingesperrt zu sein, gedemütigt gefühlt haben, sondern mehr durch die Tatsache, dass ihnen die Waffen abgenommen wurden: Für einen Montenegriner war diese Erniedrigung ebenso schlimm wie anderswo eine Gefängnisuniform oder ein Brandzeichen.484 In Wirklichkeit hatten die Gefangenen jedoch fünfzehn Kilo schwere Gewichte an ihre Füße gebunden. Aber wieso sollte man mit solchen Details die romantische Erzählung stören?485 Gefangene in Montenegro wurden ohne das Privileg, auf Staatskosten versorgt zu werden, inhaftiert. Die Gefangenen mussten ihre Strafe absitzen, „ohne ihnen den Vortheil zu lassen, auf Kosten der Regierung ernährt zu werden, und Jedermann muss während seiner Haft für sein Brot und Wasser selber sorgen, oder seine An-

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6. Der romantische Charme der Freiheit

gehörigen und Freunde sorgen lassen“. In einem so armen Land wie Montenegro verhinderte dies, dass das Gefängnis als Zuflucht für Tunichtgute und Faulpelze in Betracht kam.486 Die Behörden im Osmanischen Reich führten ähnliche Sicherheitsvorkehrungen durch, da auch dort die Gefangenen für ihre Verpflegung – außer für Brot und Wasser – auf ihre Verwandten oder die Mildtätigkeit von Vorbeigehenden angewiesen waren. Sie durften sich aber unterhalten, so viel sie wollten, Karten spielen, singen und noch vieles andere zu ihrem Vergnügen und Vorteil machen.487 Aus diesen von den Behörden verhängten Maßnahmen kann man auch die andere Seite der Medaille ersehen: Man fürchtete, dass viele Individuen dieses freiheitsliebenden Volkes bereit wären, sich irgendeines Vergehens schuldig zu machen, nur um ins Gefängnis zu kommen, wenn ihnen dadurch das tägliche Brot garantiert war.

7. Leidenschaftliche Kopfjäger

Im neunzehnten Jahrhundert wurde der Balkan ein beliebtes Gebiet für Jäger nach dem Bizarren wie etwa abgeschlagenen Köpfen. Der Sitte des Köpfens widmeten die westlichen Reisenden sehr viel Aufmerksamkeit und behandelten die Existenz solcher Trophäen auf dem Balkan als Zeichen einer klaren Abgrenzung zwischen der zivilisierten und der barbarischen Lebensweise, als einen Beweis für „die Naivität des homerischen Zeitalters“488 und als Bestätigung dafür, dass auf dem Balkan „vor kaum einem Jahrhundert ein erheblicher Theil der Bevölkerung so wild war wie zur damaligen Zeit die Indianer“.489 Sir Austen Layard etwa, der später durch die Entdeckung der Stadt Ninive und ihrer Überreste berühmt wurde, gab folgende Beschreibung seines Aufenthalts 1839 in Cetinje zum Besten: Einige blutige Köpfe wehten mit langen Haarschöpfen im Wind, Trophäen des jüngsten Einfalls gegen die benachbarten Türken. Es war ein abscheulicher und ekelhafter Anblick, der einen Reisenden bei seiner Ankunft in der Residenz des Fürstbischofs als Erstes begrüßte. Unsere Reiseführer aber machten begeistert darauf aufmerksam. Alle hatten, wie es die Pflicht der kriegerischen Bewohner der Schwarzen Berge war, an diesem Feldzug gegen die Muslime und den ständig stattfindenden Grenzkriegen teilgenommen und alle konnten Geschichten von den niedergemetzelten Türken und von blutiger Beute erzählen, wie jene, die am runden Turm zur Schau gestellt wurde.490

Der montenegrinische Fürstbischof empfing Sir Austen Layard während dessen Besuchs in Cetinje in einer Festung, die mit „türkischen“ Köpfen geschmückt war. Um den Unterschied zwischen Zivilisation und ihrem Gegenteil zu veranschaulichen, beschrieb Sir Austen, wie der Vladika sich aus Triest einen Billardtisch (ein Zeichen der Zivilisation) hatte kommen lassen, auf dem sie mehrere Spiele miteinander spielten. Bei einer solchen Gelegenheit war ein lauter Lärm aus Schreien und Schüssen zu hören. Er kam von einer Gruppe montenegrinischer Krieger, die siegreich von einem erfolgreichen Beutezug ins osmanische Territorium rund um ­Shkodra heimgekommen waren. In einem gespannten Tuch trugen sie mehrere Köpfe, die sie von den Körpern ihrer Opfer abgeschnitten hatten. Diese blutbe-

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7. Leidenschaftliche Kopfjäger

Abb. 18: Türkische Soldaten mit ihren „Trophäen“

deckten Köpfe beschrieb Sir Austen als einen „abscheulichen und ungeheuerlichen Anblick“. Bevor sie jenen, die bereits auf dem runden Turm nahe dem Kloster prangten, zur Seite gestellt wurden, legte man sie ehrerbietig dem Vladika zu Füßen.491 Der Westen hatte ein kurzes Gedächtnis und hatte einige seiner eigenen Gepflogenheiten vergessen, die noch vor einigen Generationen praktiziert worden waren, „als auch er selbst noch jung war“. In den frühen neuzeitlichen Jahrhunderten war die London Bridge eine Touristenattraktion wegen der dort auf Stöcken aufgespießten Verbrecherköpfe.492 In England wurden noch bis hinauf in die zweite Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts geköpfte Häupter öffentlich zur Schau gestellt und die Vorbeigehenden zahlten sechs Pence, um sie besehen zu dürfen. Die CatoStreet-Verschwörer sollen sogar noch 1820 geköpft worden sein.493 Ein Gefangener des siebzehnten Jahrhunderts aus dem Newgate-Gefängnis schrieb: Ich sah, wie die Köpfe gebracht wurden, um sie zu kochen. Der Henker brachte sie in einem dreckigen Mülleimer, baute sie vor den Insassen auf und alle machten Witze auf ihre Kosten. Sie zogen sie bei den Haaren, verhöhnten und beschimpften sie, lachten über sie, boxten sie in die Ohren und Wangen. Als sie fertig waren, steckte sie der Henker in den Kessel und kochte sie mit Meersalz und Kümmel, das eine sollte die Verwesung, das andere die Vögel abhalten.494

Die ersten Berichte

Ähnliches über die Sitte des Köpfens und die Zurschaustellung der Köpfe in Montenegro beschrieb Vladimir Bronewski, der das Land zu Beginn des neunzehnten

Die ersten Berichte

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Jahrhunderts besucht hatte. Er lobte die Einwohner Montenegros als mutige und verlässliche Verbündete Russlands in seinen Kriegen gegen das Osmanische Reich. So war in seinen Augen der Brauch des Abhackens (türkischer) Köpfe ein überzeugender Beweis für die montenegrinische Heldenhaftigkeit: „Ein Montenegriner bittet niemals um Gnade und ist einer von ihnen tödlich verwundet und kann man ihn unmöglich vor dem Feind retten, schlagen ihm seine Kameraden den Kopf ab.“495 Vialla de Sommières besuchte Montenegro nur ein paar Jahre später. Er betrachtete diesen Brauch mit weniger Mitgefühl, schenkte dafür aber Details mehr Aufmerksamkeit. Er beobachtete, wie die Montenegriner gefangenen Räubern und „Türken“ die Köpfe abschlugen. In seinem Reisebericht beschrieb er, wie er mit einer Gruppe Montenegriner unterwegs war, als sie während des Weges auf eine Gruppe Muslime trafen. Die Montenegriner stürzten vorwärts, während „die Türken“ in großem Chaos flüchteten; zurück blieben ein Toter und zwei Verwundete. Die Montenegriner fingen und köpften die beiden Letzteren sofort und brachten ihre Köpfe triumphierend zum französischen Offizier, der von diesem Anblick nicht begeistert war. In ihm hinterließ er „viele schmerzliche Gefühle“ und verursachte, dass er „mehr als nur einmal bedauerte, sich auf diese Reise begeben zu haben“.496 Doch offensichtlich war es nicht so derart unangenehm, dass er deswegen seinen Plan – so viel wie möglich von diesem merkwürdigen Land zu besuchen und zu sehen – geändert hätte. Während seiner Reise traf er auch noch auf weitere Beispiele dieser Sitte. Besonders viele abgetrennte Köpfe bekam er während seines Besuches im Kloster des heiligen Vasilij zu sehen, wo er Zeuge „eines schauderhaften Anblicks“ einer enormen Anzahl von auf Pfählen aufgespießten „türkischen“ Köpfen wurde, die man auf den angrenzenden Hügeln in alle Richtungen zwei oder drei Wegstunden weit sehen konnte.497 Im Sommer 1838 besuchte der sächsische König Friedrich August auf seiner botanischen Reise auch den montenegrinischen Fürstbischof Peter II. Friederich August war weniger zart besaitet als der französische Offizier und brachte seinen Wunsch zum Ausdruck, sich „ein Andenken an den Heldenmut der Montenegriner“, nämlich den balsamierten Kopf von Pascha Mahmud aus Shkodra, anzusehen. Die Montenegriner waren nach den Bestimmungen des Friedensvertrags zwischen Leopold II. und der Hohen Pforte aus dem Jahr 1791 formal dem Paschaluk von Mahmud Pascha angeschlossen worden, obgleich sie ihren Gehorsam verweigerten und keine Steuern zahlen wollten, was den Pascha dazu provozierte, 1796 Montenegro mit Feuer und Schwert anzugreifen. Vladika Peter I. kämpfte mitten im größten Getümmel der Schlacht mit einem Kreuz in der einen und einem Schwert in der anderen Hand und führte sein Volk gegen die Angreifer an. Die Montenegriner ge-

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7. Leidenschaftliche Kopfjäger

Abb. 19: Kula in Cetinje, Mitte 19. Jahrhunderts

wannen und töteten viele Feinde. Sie fingen sogar den Pascha selbst, schnitten ihm den Kopf ab und behielten diesen als Zeichen ihres Sieges. Gemeinsam mit seinem Säbel und Turban brachten sie ihn ins Kloster in Cetinje, wo er „religiös“ in einer speziellen fein gearbeiteten Walnusstruhe aufbewahrt wurde.498 Als Sir Gardner Wilkinson 1844 Montenegro besuchte, sah er den Kopf des Mahmud Pascha nicht – bzw. erwähnte er ihn nicht –, obwohl er ansonsten den Köpfen auf dem runden Turm über Cetinje viel Aufmerksamkeit widmete. Sorgfältig besah er auch die allerkleinsten Details: Auf einem Felsen gleich über dem Kloster steht ein runder Thurm mit Schießscharten, aber ohne Geschütze, auf welchem ich zwanzig Türkenköpfe zählte, die auf Pfähle rings um die Brustwehr gesteckt waren als Siegesdenkmale der Montenegriner, und auf dem Felsen unten sah man die Bruchstücke anderer Schädel, die mit der Zeit zer-

Kegeln mit Köpfen

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fallen waren. Dies ist ein seltenes Schauspiel in einem christlichen Lande, in Europa, unmittelbar in der Nähe eines Klosters und eines bischöflichen Sitzes. Es läßt sich nicht erwarten, daß sich bei einem solchen Zustande die Gesichtszüge erhalten hätten, und ebenso wenig wird man die türkische Physiognomie in diesen Köpfen suchen wollen, deren viele seit Jahren in dieser Stellung sind; aber merkwürdig war für mich das Gesicht eines jungen Mannes. Die zusammengezogene Oberlippe, unter welcher eine Reihe weißer Zähne hervortrat, zeigte einen Ausdruck von Entsetzen, der zu verrathen schien, daß im Augenblick des Todes Furcht oder Schmerz ihn sehr gequält haben mochte.499

Kegeln mit Köpfen

Bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts schnitten die Montenegriner ihren Feinden, die sie in einer Schlacht verwundet oder getötet hatten, die Köpfe ab, auch wenn sie dafür ihr eigenes Leben riskieren mussten, und bewahrten sie als Zeichen ihres Heldentums auf. Abgetrennte Köpfe waren ein Zeichen für ihren Triumph über den Erbfeind und ein Mittel zur Erlangung persönlichen Ruhms innerhalb der montenegrinischen Gemeinschaft. Die Bedeutung von Sieg oder Niederlage wurde in der Anzahl der abgenommenen Köpfe gezählt. Wenn jemand für einen dobar junak, d. h. einen großen Helden gehalten wurde, wurde als Beweis die Anzahl der von ihm abgeschlagenen Köpfe angeführt. Heldenverehrende Volkslieder erzählen von den Häuptern der Feinde, die im Kampf abgetrennt oder von Raubzügen mitgebracht wurden. Dieser Brauch ermöglichte es in der montenegrinischen Gesellschaft, die keine vererbbaren Ehren kannte, ein System von gesellschaftlichem Prestige zu etablieren.500 Noch bis ins zwanzigste Jahrhundert sollen die Alten voller Selbstzufriedenheit Geschichten über Köpfe erzählt haben, die sie selbst oder ihre Freunde den Feinden abgenommen haben. Im Kloster nahe Danilovgrad zeigten der lokale Arzt und ein junger Mönch Mary Edith Durham stolz das Grab von Bajo Radović: „Seine Waffen und Medaillen waren darauf gemeißelt, und seine Grabinschrift besagt, daß er 1876 in einer Schlacht gegen die Türken fiel, nachdem er 15 türkische Köpfe abgeschlagen hatte.“ Der Arzt erklärte weiter: „Und wenn der Herr (gemeint ist König Nikola) vorbeireitet, bremst er sein Pferd, hebt die Mütze und betet: Gott möge Bajo segnen. 15 Köpfe gegen ein Schwert – oh, du dobar junak!“501 Der Großwojwode Mirko Petrović Njegoš, Vater von König Nikola, verfasste die Gedichtsammlung Junački spomenik, in welcher er die Großtaten der montenegrinischen Helden in ihren Kämpfen gegen „die Türken“ verherrlichte. Fast jede Ge-

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7. Leidenschaftliche Kopfjäger

schichte einer Auseinandersetzung endet mit einer Aufzählung der abgenommenen Beute, inklusive der abgeschlagenen Köpfe. In „Rache für den Popen Radosav“ etwa dichtete Mirko, wie die Montenegriner, um den Tod dieses Popen zu rächen, dreiunddreißig Köpfe abhackten und sie dann auf Pfähle spießten. Diese Pfähle wurden dort in der Stadt aufgestellt, wo sie „die Türkinnen“ sehen und als Mahnmal für Radosav begreifen konnten. Noch mehr wurde in den Kriegen geköpft. In der Schlacht von Kolašin 1858 seien angeblich 1000, in Nikšić 1862 sogar 3700 Köpfe abgeschlagen worden.502 Die Montenegriner brachten Köpfe nicht nur vom Schlachtfeld mit nach Hause, sondern auch von Beutezügen aus benachbarten muslimischen Territorien. Die Köpfe legten sie dem Vladika zu Füßen, welcher sie dafür belohnte. Alle Köpfe, sowohl von Frauen als auch von Kindern, wurden dann üblicherweise auf einen Haufen vor das Haus des Fürstbischofs geworfen oder auf Pfähle auf den runden KulaTurm über Cetinje oder nahe Häusern oder Bäumen gesteckt.503 Die Montenegriner haben sogar französische Soldaten geköpft, als diese zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts kurzfristig ihre Nachbarn wurden, und nahmen dabei auf Dienstränge keine Rücksicht.504 Nach Erzählungen eines französischen Kommandanten in Dubrovnik sind „viele französische Soldaten, inklusive des Generals Delgorgeus“, Opfer „dieser barbarischen Sitte“ geworden. Während der Belagerung der montenegrinischen Hafenstadt Herceg Novi soll es zu „Fällen außergewöhnlicher Blutrünstigkeit“ gekommen sein, als einige Montenegriner in einem Anflug von Rausch sich einen Spaß erlaubten und mit den Köpfen der Franzosen kegelten und sie gleichzeitig verhöhnten. „Schau, schau“, wiederholten sie die ganze Zeit, „wie schön diese französischen Köpfe rollen“ – welch grausamer Spott über die den Franzosen zugeschriebene Leichtsinnigkeit.505

Ein britischer Diplomat vertrat gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts hingegen die besonnenere Meinung, dass die Geschichte von den mit Franzosenköpfen kegelnden Montenegrinern, die damit an die Leichtsinnigkeit ihrer Feinde erinnern wollten, „wohl eine Erfindung“ war.506 „Für das Köpfen gab es Regeln. Wenn zwei Montenegriner in einem Kampf denselben Mann verwundeten, gehörte der Kopf demjenigen, der ihn zuerst bis aufs Blut verletzt hatte. Darüber entstanden schwere Streitigkeiten, und mir wurden Fälle erzählt“, schreibt Edith Durham, „wo sich zwei Männer wegen dem Körper eines Feindes auf dem Schlachtfeld beinahe umgebracht hätten.“507 Im Einklang mit ihrem Kriegerehrenkodex nahmen die Montenegriner lieber selbst die Köpfe gefallener Kameraden, als sie in Feindeshand fallen zu lassen. Ihren Kampfeskol-

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legen wollten sie somit garantieren, „wie Menschen“ begraben zu werden. Wenn zwei Pobratimi (Schwur- bzw. Blutsbrüder) in den Krieg zogen, war es die Pflicht des einen, den Kopf des anderen abzuschneiden und mitzunehmen, sollte dieser tot sein, um damit zu verhindern, dass er in die Hände der Feinde fällt. Der Kopf sollte auch dann abgeschnitten werden, wenn der Mann schwerstverwundet war und nicht mehr vom Schlachtfeld getragen werden konnte, sodass der Feind seiner nicht habhaft werden konnte. Der Tradition zufolge soll dies oft geschehen sein.508 Bronewski schrieb, dass die Montenegriner ihren verwundeten Kameraden ansonsten immer vom Schlachtfeld halfen, „und ihnen zu Ehren sei erzählt, dass sie ebenso mit ihren Verbündeten, den russischen Offizieren und Soldaten, verfuhren“. Als also eine kleine Abteilung der russischen Truppen beim Angriff auf Klobuk zum Rückzug gezwungen war, fiel „ein Offizier von kräftigem Wuchs und nicht mehr ganz jung“ erschöpft zu Boden. Da lief ein Montenegriner, der dies gesehen hatte, mit seinem Kandschar zu ihm und sagte: „Du bist ein sehr tapferer Mann und wünschst sicherlich, dass ich dir den Kopf abschlage. Bete und bekreuzige dich.“ Der von diesem Vorschlag entsetzte Offizier zwang sich aufzustehen und gesellte sich mit Hilfe des freundlichen Montenegriners wieder zu seinen Kameraden.509 Ein im Kampf gefallener Montenegriner, dem der Kopf nicht abgenommen worden war, galt als nicht richtig tot. Ein Einzelner, dessen Kopf sie im Austausch für mehrere feindliche Köpfe zurückbekamen, galt als Glückspilz.510 „Die Verwandten des geköpften Mannes bemühten sich mit allen Kräften, den Kopf zu erhalten, um ihn mit dem Körper zu begraben. Grimmige Geschichten über Frauen wurden erzählt, die nachts bei größter Gefahr über die Grenze geschlichen sein sollen und den Kopf ihrer Männer oder Brüder von jenem Punkt zurückholten, wo er verrottete. Solche Geschichten erzählte man sich auf beiden Seiten der Grenze.“511 Köpfe in Säcken

Einige Reiseschriftsteller berichteten nicht bloß über den Brauch des Kopfabhackens, sondern mutmaßten auch darüber, wie die Sieger ihre Trophäen wohl davontrugen. Mary Edith Durham erklärte, dass „nach allgemeiner Überzeugung“ der lange Haarschweif, wie ihn die Mehrheit der Menschen trug, „als Tragegriff der abgetrennten Köpfe“ diente, da „ein Kopf, wie es scheint, sonst nur zu tragen ist, indem man ihn bei den Ohren anfasst oder einen Finger in dessen Mund steckt“.512 Ihre Theorie basierte auf den Erzählungen, die sie von Slawen, Albanern und Türken gehört hatte, dass sich bis vor Kurzem bei allen Balkanvölkern der homerische Brauch erhalten hatte, den Vorderkopf zu rasieren und nur einen Haarstreifen am

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7. Leidenschaftliche Kopfjäger

Scheitel oder einen Schopf Haare auf der Seite übrig zu lassen.513 „Die gebräuchlichste Erklärung in Montenegro für diese Sitte geht davon aus, daß ein rasierter Kopf nur weggetragen werden kann, indem man einen Finger in den Mund steckt. Ein Christ, selbst ein toter, würde sich gegen einen moslemischen Finger in seinem Mund verwehren. Ein Moslem würde sich mit dem gleichen Recht gegen den Finger eines ‚Unreinen‘“, eines Giaur, wehren und so ließ man sich einen passenden Haarschopf als Griff wachsen.514 Tatsächlich aber trugen jene, denen es gelungen war, dem Gegner den Kopf abzutrennen, diesen in einem Sack gemeinsam mit ihrer Ration an Brot und Zwiebeln, und das auch drei oder vier Tage, wenn es nötig war. Dann stellten sie den Kopf vor sich, sodass sie ihn ansahen und mit ihm sprachen, während sie aßen; auf diese Art und Weise behandelten sie ihren Feind wie einen Freund.515 Denn wie es in diesen heldenhaften Zeiten üblich war, benutzte man seinen Kandschar nicht nur als Waffe, sondern auch als Essmesser.516 Die Macht der Sitten

Die westlichen Reisenden sahen grundlegend anders auf die abgehackten Köpfe als die Montenegriner. Sir Austen Layard konnte seinen Ekel davor, was er beim Vladika gesehen hatte, nicht verbergen und gab seiner Verwunderung Ausdruck, dass jemand, der sein Volk zivilisieren will, ihm erlaubt, „Handlungen zu begehen, die der Menschlichkeit so zuwiderlaufen und so dermaßen im Widerspruch zu den Gefühlen und Gebräuchen aller christlichen Nationen stehen“. Der Fürstbischof gestand bereitwillig ein, dass die Sitte des Kopfabhackens und dessen Zurschaustellung „schockierend und barbarisch“ ist, obwohl er hinzufügte, dass dies ein „uralter Brauch der Montenegriner in ihren Kämpfen gegen die Türken ist, die profanen und blutrünstigen Feinde ihres Volkes und ihres Glaubens, die diese abscheuliche Gepflogenheit ebenso praktizierten“. Er sei gezwungen, „diese barbarische Sitte wenn schon nicht zu unterstützen, so doch wenigstens zu tolerieren – obwohl er sie in jeder Hinsicht verurteilt –, weil sie für den Erhalt des Kampfgeistes in seinem Volk dringend notwendig“ sei. Die Montenegriner befänden sich mit ihren Nachbarn in einem ständigen Kampfzustand. Sie seien zahlenmäßig unterlegen und wären sie nicht bereit, ihre bergige Hochburg zu verteidigen, würden sie die Osmanen oder die Österreicher rasch unterjochen oder auslöschen. Der Vladika erklärte, dass er sich vor nichts so sehr fürchtete, wie vor länger währendem Frieden. Sobald die Montenegriner fest schliefen und von ihrem Dauerkriegszustand abließen, würden sie erobert werden. Daher wäre es „vorerst“ nicht klug, diesem Brauch ein Ende zu

Die Macht der Sitten

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bereiten, da dieser das Volk im Hass gegen „die Türken“ und zur Entschlossenheit ansporne, lieber zugrunde zu gehen, als es den Muslimen zu ermöglichen, in ihren Bergen Fuß zu fassen.517 Als einige Jahre später Sir Gardner Wilkinson den Fürstbischof zu überzeugen versuchte, von dieser Sitte Abstand zu nehmen, entgegnete dieser, dass er dies der montenegrinischen Sicherheit wegen nicht tun könne; sein Volk dürfe nicht als erstes von dieser Sitte ablassen. „Die Türken würden unsere menschenfreundlichen Absichten für Furcht halten und nach ihrer gewöhnlichen Weise uns doppelt so arg mitspielen. Wollten wir ihnen solche Vorschläge machen, so würden sie darin nur eine Einladung zu einem Einfall in unser Gebiet sehen.“518 Daraufhin versuchte Wilkinson, den Wesir von Mostar Ali Pascha Rizvanbegović zu überzeugen, der mit ihm übereinstimmte: „‚Nichts ist allerdings mehr zu wünschen,‘ antwortete er, ‚aber Alles, was man seiter versucht hat, ist fruchtlos gewesen, und man kann auf eine Versöhnung mit Montenegro nicht rechnen.‘“519 Dennoch verfügte Fürst Danilo 1853, alle in Cetinje zur Schau gestellten Köpfe zu entfernen. Seinen Soldaten verbot er, die Köpfe der im Kampf gefallenen Feinde einzusalzen und zu konservieren. Ein unmittelbarer Grund für seinen Befehl war der halboffizielle Besuch eines russischen Obersts nach der Expedition von Omar Pascha im Frühling desselben Jahres. Dieser Oberst argumentierte, dass ein solches Beispiel heimischer Sitten nicht dazu beitrage, das Ansehen der Montenegriner unter den anderen christlichen Nationen im neunzehnten Jahrhundert zu heben. Es gelang ihm schließlich, sie davon zu überzeugen, ihre Gefangenen nicht mehr zu köpfen, indem er vorschlug, stattdessen für jeden Gefangenen einen Dukaten zu zahlen.520 Dennoch „hatte diese alte Sitte mehr Gewicht als sein Wort“521 und starb nicht komplett aus. Denn wäre sie nicht mehr praktiziert worden, hätte es auch keine Notwendigkeit mehr für Sanktionen gegeben. Wie aber Besucher in Cetinje 1875 erfuhren, verbüßte ein Montenegriner eine kürzere Freiheitsstrafe, weil er in Podgorica einem toten Muslim den Kopf abgeschnitten hatte.522 Fürst Nikola musste diese Praxis erneut verbieten.523 1876 verbot er seinen Truppen sogar, den Feinden Nasen und Ohren abzuschneiden, und befahl ihnen, stattdessen deren Fese, Gewehre oder Säbel als Zeichen ihrer Tapferkeit im Kampfe und des Anspruchs auf Belohnung zu bringen. Er empfahl ihnen, so viele Adelige wie möglich gefangen zu nehmen und sie ihm lebend zu bringen.524 Obwohl Fürst Nikola in der Exekution seines Verbots dieses Brauchs unnachgiebig war und sich persönlich zu jedem Ort begab, an dem „türkische“ Köpfe angeblich noch zur Schau gestellt wurden, sollen Georgina Mackenzie und Adeline Irby während ihrer Reise durch Montenegro noch drei Köpfe auf einem Apfelbaum baumeln gesehen haben.525 Reisende sollen mit eigenen Augen „eine überraschend

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große Anzahl“ Männer zu sehen bekommen haben, die in der Nähe der montenegrinischen Grenze lebten und Opfer des montenegrinischen Brauchs geworden waren, den muslimischen Nachbarn die Nase abzuschneiden.526 Wenn ein muslimischer Soldat verwundet auf dem Schlachtfeld fiel, beschwor er seine christlichen Erbfeinde: „Durchschneidet mir lieber die Kehle, als mich zu verstümmeln!“ Doch die Christen sagten dazu: „Nein, lieber schneiden wir dir Nase und Oberlippe ab und nehmen sie als Trophäe mit!“527 Der Befehl von Fürst Nikola wurde geachtet, wenn die Montenegriner siegten. Doch wenn der Feind sie ins Eck drängte, waren die altertümlichen Geister zu vernehmen, die die Montenegriner aufforderten, auf Kopfjagd zu gehen.528 Manchmal verleitete sie aber auch die Wut wegen der unmenschlichen Behandlung der Gefangenen durch die osmanischen Soldaten dazu.529 Viele Köpfe wurden sogar noch in den Schlachten von 1876/77 abgenommen, doch wegen der antitürkischen Vorurteile wollte man in Europa Augenzeugenberichten über diese Unsitte keinen Glauben schenken: Der arme Canon McColl wurde verlacht und diskreditiert, als er vom Kriegsschauplatz kam und sagte, er habe türkische Köpfe auf Stangen gesehen. Gladstone hatte die Balkanchristen wie Engel dargestellt – ohne je mit ihnen gelebt zu haben – und Canon wurde kein Wort geglaubt. Aber die Wahrheit kam zutage. 25 Jahre danach war ich im Grand Hotel in Cetinje. Ein englischer Pastor und seine Frau kamen an, unterhielten sich mit einigen montenegrinischen Beamten, die dort dinierten, französisch sprachen und feine Sommermäntel trugen. Sie sprachen von den Türken, und der Reverend erwähnte den verrückten Bericht Canon McColls. „Natürlich glaubte ihm niemand.“ – „Aber warum nicht?“, fragte Miušković (späterer Außenminister), völlig verwirrt, „in einem Krieg sieht man natürlich abgeschlagene Köpfe.“ Doch als er das Entsetzen im Gesicht des anderen sah, fügte er hastig hinzu: „Aber wenn man den Kindern beibringt, Zigaretten in den Mund zu stecken, nein, das ist ein bißchen stark.“ Einen Moment lange hatte sich der Balkan enthüllt.530

Eines Feindes Nase für eine Hochzeit

Den Montenegrinern war es also endlich gelungen, die Sitte der Feindesköpfung in den regulären Truppenkörpern zu beseitigen, während unter den irregulären Truppen der Aufständischen und den Albanern, die zeitweise mit den Montenegrinern kämpften, der Brauch, den Toten die Nase abzuschneiden, noch immer gang und gäbe war.531 Laut Reiseberichten aus Bosnien und Herzegowina haben die Monte-

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negriner und Aufständische in der Herzegowina im Aufstand in Trebinje 1875 mehr als 800 „türkische“ Nasen in einer einzigen Schlacht abgeschnitten.532 Der deutsche Kriegsberichterstatter Albin Kuschbach berichtete, dass damals auch einige „türkische“ Köpfe abgeschnitten wurden.533 Der Brauch blieb in Kraft, bis man begann, in Kleingruppen Krieg zu führen. Als effizienteste Waffe für seine Abschaffung erwiesen sich Langstreckengewehre, denn in derselben Zeit, die ein Soldat zum Abschneiden eines Kopfes brauchte, konnte er zwanzigmal neu laden und abfeuern. Die abgetrennten Köpfe waren auch einfach im Weg. Ein Mann, der zwei oder drei Köpfe mit sich herumtrug, war nicht mehr kampffähig: Die Köpfe behinderten ihn sowohl beim Laufen als auch beim Bedienen einer Waffe.534 Mary Edith Durham führt an, die „letzten Fälle des Kopfabschneidens“, von denen sie gehört hatte, seien „jene von drei Montenegrinern [gewesen], die im August 1912 bei einem Grenzgefecht getötet wurden“.535 Wenn die Montenegriner auch nur langsam und gegen ihren Willen vom Brauch des Köpfens ihrer toten Feinde abließen, so hatten ihre Fürsten doch mehr Erfolg bei der Abschaffung eines nicht minder rohen Brauchs, dem Nasenabschneiden des lebenden Feindes. Hie und da soll ein Mann, wenn er keine Hand frei hatte, die Nase seines Gegners gar mit den Zähnen gepackt und sie abzubeißen versucht haben; da Erfolg im Kampfe für junge Männer eine Voraussetzung für eine Hochzeit gewesen sein dürfte.536 Ein montenegrinischer Gendarm erzählte einst seine Geschichte so: „Dann kam der Krieg und ich ging in die Herzegowina, um die Türken zu bekämpfen (1876). Wir kämpften uns fast bis Mostar vor. Aber in den Augen meiner Kameraden war ich beschämt, weil ich noch niemandem den Kopf abgenommen habe. Andere, jünger als ich, hatten bereits Köpfe abgenommen und sie ihren Müttern nach Hause geschickt; ich aber noch keinen einzigen. Ich schwor mir, in der nächsten Schlacht einen Kopf zu erbeuten oder zu sterben. Ich warf mein Auge auf einen Türken und schwang meinen Kandschar, doch er feuerte mit seiner Pistole und erwischte mich hier“ – und er zeigte auf ein tiefe Narbe auf seinem rechten Unterarm. „Mein Kandschar fiel mir aus der Hand. Ich zog mit der linken Hand meine Pistole, doch als ich abfeuerte, rammte er mich mit seinem Messer und auch die Pistole fiel zu Boden.“ (Er zeigte zwei Finger der linken Hand, steif und gekrümmt.) „Beide Hände waren nicht zu gebrauchen, doch ich sah nichts außer dem Kopf dieses Türken. Ich musste ihn haben. Ich stürzte mich auf ihn wie ein wilder Wolf und stieß ihm die Zähne in die Nase. Oh mein Gott! Und wie ich zugebissen habe! Danach erinnere ich mich an nichts mehr, bis ich in einem russischen Feldlazarett aufgewacht bin. Dort war eine russische Nonne, die mir erzählte, dass mich mein Blutsbruder Đoko Štepić gebracht

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hatte – Gott gebe seiner Seele Frieden. Er schoss dem Türken in den Kopf. Meine Zähne waren in der Nase des Türken verkeilt und so fielen wir beide zu Boden. Đoko schnitt sie mit seinem Messer ab. Er wusste, dass ich geschworen hatte, einen Kopf abzunehmen, und dass ich dazu nun keine Gelegenheit mehr haben würde. Bei uns, wissen Sie, zählt eine Nase wie ein Kopf. Er konnte nicht mich und noch einen Kopf schleppen, deshalb steckte er mir die Nase in meine Hosentasche. Dort habe ich sie gefunden und das hat mir mehr geholfen als alle Arzneien zusammen …“537

Manche Autoren meinten, der Brauch des Nasenabschneidens habe sich aus praktischen Gründen entwickelt, weil es umständlich war, Köpfe mit sich herumzutragen.538 Andere wiederum erklärten, es sei eine altertümliche und weit verbreitete Form körperlicher Züchtigung besonders für Sklaven und Frauen, die schon Homer und Strabon beschrieben haben.539 Als ein Grieche namens Stridia Bey ein Angebot abgab, das Fürstentum Walachei erhalten zu wollen, antwortete ihm der Sultan, er sei „zu stolz und zielstrebig“ und ließ ihm Nasen- und Ohrspitzen abschneiden, um ihm damit „die Flügel seines Ehrgeizes zu stutzen“.540 Einigen Berichten zufolge sollen Frauen in Montenegro und anderswo auf dem Balkan noch im neunzehnten Jahrhundert von ihren Männern mit Nasenabschneiden bestraft worden sein, wenn sie „bei einer schweren Sünde“ ertappt worden waren.541 Im Falle weiblicher Untreue konnte der Ehemann seiner Ehefrau die Nase abschneiden und Miss Durham zufolge „geschah dies auch nicht selten“.542 Als Montenegro dem Osmanischen Reich im Oktober 1912 den Krieg erklärte, prophezeite Kovačević, Professor für lebende Sprachen in Podgorica, ganze Körbe voller „türkischer“ Nasen. Als ihn Mary Edith Durham darauf aufmerksam machte, dass ein solches Verhalten „ganz Europa empören“ würde, wurde er „zornig und erklärte, Nasen abzuschneiden sei ein nationaler Brauch und Türken keine menschlichen Wesen“: „Das ist unsere alte Volkssitte, wie sonst soll der Krieger seinem Kommandanten seinen Heldenmut beweisen, wenn er keine Nasen bringt? Natürlich werden wir Nasen abschneiden, das haben wir immer getan.“543 Und so taten sie es zum wiederholten Male.544 Mary Edith Durham sah selbst „neun überlebende Opfer – ein abscheulicher Anblick. Das Nasenbein wurde entzweigehackt und die ganze Oberlippe weggerissen.“ Alle ihre montenegrinischen Patienten rühmten sich, wie viele Nasen sie erbeutet haben, und wollten rasch genesen, um noch mehr abzunehmen. Sie erzählten ihr unter Gelächter, „sie hätten nicht eine Nase zwischen Berani und Peja auf einem Körper gelassen“ und „wie sie lebende Opfer verstümmelt und gesagt hatten: ‚Geh nach Hause und zeig deiner Frau, wie schön du bist.‘“545 Autoren mit viel Sympathie für die freihheitsliebenden Montenegriner schrieben diese Unsitte lieber deren Verbündeten als den Montenegrinern selbst zu. Zwei

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englische reisende Damen berichteten, dass die entschlossene Strenge des montenegrinischen Fürsten dieser Barbarei in Montenegro ein Ende bereitet hätte; alle ausländischen Agenten im Lande, die sie befragt hatten, meinten, dass in Shkodra kein Verletzter ohne Nase zu sehen oder nachzuweisen sei; glaubten aber, dass man in Dubrovnik und auf den Decks von Dampfschiffen nach Korfu welche sehen könne. So schien es ihnen, dass ein Körnchen Wahrheit in den Behauptungen der Hochländer lag, „dass diese Verstümmelungen von den herzegowinischen Aufständischen begangen worden waren, deren barbarische Unsitten der Fürst von Montenegro aber nicht kontrollieren kann und die sich als türkische Rajahs auch wie diese benehmen“.546 Einige der Autoren, die zugaben, dass diese Praxis in Montenegro einst weit verbreitet gewesen war, behaupteten aber auch, dass die Motive dafür nicht „völlig schlecht“ gewesen waren. Die Montenegriner seien Christen und „von Natur aus eher sanften Gemüts“. Sie hätten Bedenken gehabt, ihren Gefangenen das Leben zu nehmen. Sie wollten aber auch nicht, dass „die Türken“ sich rühmten, die Montenegriner besiegt zu haben, weshalb sie ihnen ein Zeichen ins Gesicht schnitten, damit jeder sehen konnte, wer besiegt worden war. Diese Autoren fügten auch hinzu, dass die barbarische Sitte abgeschafft und durch zivilisiertere Praktiken ersetzt worden sei.547 Der Wein der Ehre

Der Brauch, den die Reisenden des neunzehnten Jahrhunderts als typische Balkanbarbarei wahrnahmen, hatte in Wirklichkeit eine sehr lange Tradition. In Europa war die Kopfjagd als Zeichen des Mutes um einiges älter als die osmanische Expansion; davon zeugen klare Beweise zurück bis ins Mesolithikum. Die Teilnahme an einer Kopfjagd war ein rite de passage in das Erwachsenenleben und Reifeprüfung für eine Hochzeit. Dieser Brauch ist bei indoeuropäischen Völkern, wie bei den Skythen, gut dokumentiert. Laut Herodot (Buch IV, p. 64-66) tranken die Skythen das Blut des ersten Mannes, den sie töteten. Alle abgeschlagenen Köpfe brachten sie nach einer Schlacht ihrem König, der sie für ihr Werk mit einem Teil der Beute belohnte. Danach skalpierten sie die Köpfe und behielten die Haut als eine Art Tuch, das sie an der Trense ihrer Pferde befestigten. Je mehr Skalps ein Mann erbeutet hatte, desto mehr wurde er geehrt. Einmal im Jahr ließ ein jeder Hauptmann ein Fass Wein für jene Skythen keltern, die Feinde getötet hatten. Wer mehr als einen niedergestreckt hatte, bekam zwei Becher Wein und trank sie aus, wer keinen Feind getötet hatte, saß beschämt, ohne einen Tropfen abzubekommen, daneben.

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Bevor die Osmanen das südosteuropäische Gebiet eroberten, war es dort häufig zu Zusammenstößen zwischen Bulgaren und Byzantinern gekommen, während derer viele Feinde ihre Köpfe verloren hatten. Unter ihrem Khan Krum verwüsteten die Bulgaren Thrakien und standen zweimal vor den Toren Konstantinopels, besiegten und töteten hintereinander zwei Kaiser (Nikephoros I. und Michael I.) und schufen „eine der unsterblichen Balkanlegenden, wonach sie aus Nikephoros’ Schädel einen Trinkbecher fertigten“.548 Da sich die Vorwürfe der Grausamkeit und Barbarei üblicherweise gegen die Türken richteten, scheint es an dieser Stelle aufschlussreich, einige christliche Praktiken zu erwähnen, die in Urkunden und Pamphleten des sechzehnten Jahrhunderts dokumentiert sind. Der ungarische Historiker Isthuanfy beschrieb, wie der kroatische Adelige Miklós Zrínyi (alias Nikola Zrinski) 1539 den vom König als Verräter geächteten ehemaligen Feldherrn Hans Katzianer getötet und ihm den Kopf abgeschnitten hatte und diesen zu Kaiser Ferdinand II. nach Wien schicken ließ.549 Ein 1572 in Lyon herausgegebenes Pamphlet mit dem Titel Les tree excellente … entre faicte à Rome über die Schlacht von Lepanto desselben Jahres beschreibt eine Gladiatorenstatue auf dem Kapitol: In ihrer Rechten hielt sie ein nacktes Schwert, in ihrer Linken den Kopf vom „Seliman Osman“.550 Mit Genugtuung wurde auch festgehalten, dass nach dem Sieg bei Raab (ung. Győr) 1598 im Langen Türkenkrieg der Kopf des osmanischen Heerführers auf einer gut sichtbaren Stelle auf eine Lanze gespießt, nach der erneuten Einnahme des „Albe-regale“ (Székesfehérvár/ Stuhlweißenburg) zahlreiche muslimische Truppenführer getötet und deren Köpfe gegen mehrere christliche Gefangene ausgetauscht worden waren. In den siegreichen Schlachten gegen die Osmanen 1598 brachte ein Angriff „72 türkische Köpfe“, ein anderer „18 türkische Köpfe“.551 Als im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert die österreichischen Soldaten den osmanischen Gegner zum Rückzug zwangen, pflegten sie die Köpfe von den am Schlachtfeld zurückgebliebenen Leichnamen abzuschneiden und sie siegreich auf eine Lanze zu spießen. Einst durfte ein Mann „in Krabaten [Kroatien] und andren Grentz-Orten“ nicht „eine Feder auf der Mützen führen: er musste dann vorher einen Türcken erlegt / und den Kopf mit sich nach Hause gebracht haben.“552 Freiherr Johann Weichard Valvasor beschrieb etwa, wie er öfters mit seinen eigenen Augen „gesehen / daß die Zenger / Wallachen oder Uskoken / wann sie einem Türcken den Kopff abgehauen / selbigen in die Höhe gehalten / und das warme Blut davon / barbarischer Weise / mit grösster Begierde sich selbsten in das Maul tropffen lassen.“553 Im siebzehnten Jahrhundert ehrten nicht nur österreichische, sondern auch venezianische Soldaten osmanische Köpfe als Zeichen des Triumphes. In einem Brief über die Kämpfe zwischen Venedig und den Osmanen beschrieb der Earl von Cast-

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lemaine, wie erfolgreich Captain Thomas Middleton in den Diensten der Republik Venedig gewesen war. Als er sicher den Hafen von Kreta erreicht hatte, schenkte er „dem General eine ganze Tonne gepökelter Köpfe von jenen, die er während seiner zahlreichen Entermanöver getötet hatte“.554 Abgeschlagene Köpfe der Feinde wurden auch zur Abschreckung benutzt. Wie in einem viel gelesenen und häufig zitierten Werk über die Geschichte der Türken vom Beginn bis zum Aufstieg der osmanischen Dynastie beschrieben wird, schickte Sinan Pascha, der 1594 mit einem großen Heer und riesiger Flotte die Donaustadt Komárno (an der heutigen slowakisch-ungarischen Grenze) belagerte, fünf Türken in die Stadt, um zu überprüfen, ob es möglich war, den Befehlshabenden zum Aufgeben zu überreden, anstatt bis zum Letzten auszuhalten. Der Befehlshaber verhörte die fünf, „bis sie ihre ganze Heimtücke enthüllten“, dann ließ er vier von ihnen köpfen und ihre Häupter auf langen Lanzen auf einen der Türme aufspießen, damit der Pascha sie sehen konnte. Den Fünften schickte er zum Pascha zurück, um diesem auszurichten, dass er obgleich „in Raab jemanden gefunden hatte, der seinem Zweck Genüge tat, nun auf dem Holzweg sei, wenn er glaube, hier den Grafen Hardeck [den des Hochverrats beschuldigten Ferdinand Hartegg, der Raab hätte verteidigen sollen] vorzufinden, denn er selbst würde lieber als treuer Diener des Kaisers im Türkenblut badend sterben, als die ihm anvertraute Stadt zu verraten.“555 Diese Praxis war im Osmanischen Reich noch üblicher. Im siebzehnten Jahrhundert wurden üblicherweise die an Speerspitzen aufgespießten Köpfe von Haiducken an der Stadtmauer zur Schau gestellt. Im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert sahen Reisende solche Köpfe in mehreren Städten der Europäischen Türkei.556 Während seines Aufenthalts auf Kreta sah der englische Reisende Bernard Randolph vor den Stadttoren „einen aus Erde gebauten, etwa 20 Fuß hohen Halbmond; auf jeder Seite stand eine kleine Pyramide aus Mörtel und Schädeln, die Schädel von Christen, die an dieser Stelle im Jahr 1666 getötet worden waren.“557 Diese Praxis hielt sich bis zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Tötete man einen Dieb, schnitt man ihm den Kopf ab und schenkte diesen dem Vorsteher jenes Bezirks, dem der Schaden entstanden war und der diese Handlung mit einer festgelegten Geldsumme entschädigte. Um die Feinde um diese Prämie zu bringen und den Leichnam ihrer Freunde vor dieser Schande zu bewahren, schnitten Mitglieder von Räuberbanden ihren in Gefechten gefallenen Gefährten selbst den Kopf ab und nahmen diesen mit.558 Nahe Mesolongi in Griechenland, wo das romantische Idol des literarischen Europas Lord Byron starb, wurden nach der Einnahme der Stadt durch die Osmanen am 23. April 1826 die Leichen von mehreren Hundert griechischen Patrioten, die nicht beerdigt worden waren, aufgehäuft und verbrannt, um den Ausbruch von Seuchen zu verhindern.559

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Abb. 20: Der Kopf des Ali Pascha auf einer Silberschüssel

Was sich ein Orientreisender nicht entgehen lassen darf

Für nach Blut lechzende Reisende war der Eingang zum Sultanshof, Hohe Pforte genannt, eine Sehenswürdigkeit, die man unbedingt gesehen haben musste. Doch war sie nicht mit 6000 abgeschlagenen Häuptern geschmückt, wie es der französische Schriftsteller Victor Hugo beschrieb.560 Die Wahrheit war weniger phantastisch als die Fiktion, dennoch aber wurden abgeschlagene Köpfe von Aufständischen bzw. ihre Skalps – die Schädel und Knochen wurden entfernt, die Haut mit Heu ausgestopft und ein Yafta drangehängt, der die Gründe für die Köpfung erklärte – gelegentlich in Nischen auf beiden Seiten der Wand zur Schau gestellt. Die Köpfe von Paschas oder anderen hohen Würdenträgern, die auf Befehl des Sultans geköpft worden waren, wurden zwischen der ersten und der zweiten Pforte des Serails ausgestellt. Üblicherweise wurden sie der Öffentlichkeit nur für einige Stunden präsentiert, wenn aber die Regierung beim Volk besonderen Eindruck machen wollte, wurden sie auch drei oder vier Tage liegen gelassen. Manchmal wurden auch die Häupter prominenter Geköpfter ausgestellt, so etwa hingen nach dem Tode des Sultans Selim III. die Köpfe aller Minister des Diwans aus; der Kopf des Kislar Aga wurde sogar wegen dessen großer Bekanntheit auf einem Silberteller ausgestellt. Nach Kriegsende wurden die Nasen, Ohren und Lippen der Feinde auf die Hofmauern geheftet, um sie der Öffentlichkeit zu zeigen. Solche Ausstellungen waren insbesondere in der Zeit der Griechischen Revolution in den 1820er-Jahren häufig, als viele an den Sultan geschickte Säcke mit Nasen und Ohren als Beweis für den Erfolg der Kämpfe gegen die griechischen Patrioten in Mesolongi galten.561 Ab den 1830er-Jahren waren solche Szenarien nur noch selten zu sehen, wenngleich

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noch ausführlich über sie berichtet wurde.562 Reverend Robert Walsh bemühte sich um eine präzise Beschreibung „der morgenländischen Sitte, die seit den frühesten Zeiten unverändert geblieben ist“, derer er am 24. Februar 1822 Zeuge wurde, als er den abgetrennten Kopf des legendären und lange Jahre Europa faszinierenden Ali Pascha Tepelena zu sehen bekam. Mehmed Pascha vom Peloponnes ließ ihn auf Befehl des Sultans am 5. Februar 1822 im Alter von 82 Jahren enthaupten. Der Kopf des Ali Pascha wurde dem Sultan in einer Schachtel gesandt und dann auf einer Schüssel auf einem Marmorpfeiler im ersten Hof des Serails zur Schau gestellt:563 Ali war ein Pascha und sein Haupt wurde mit der, seinem Range gebührenden Achtung behandelt; anstatt es auf die gewöhnliche Art an der Pforte auszustellen, lag es in einer Schüssel auf einem niedrigen Marmorpfeiler zwischen der ersten und der zweiten Pforte des Serai’s, und glich völlig dem Haupte des Täufers Johannes in einem Becken. Ueber demselben hing ein Jaf ta, ein Papier, das die Anklage enthielt, wie man vor Zeiten über Verbrecher, die am Kreuze starben, ähnliche Inschriften setzte. Daneben stand ein Bostandschi, mit einem Stabe in der Hand. Die Schüssel umgab ein kleiner Kreis von Menschen, die mir Platz machten, als ich erschien, und der Bostandschi drehte die Schüssel mit seinem Stabe um, damit ich das Haupt von allen Seiten sehen könnte, während die Umstehenden mit der unerschütterlichsten Ernsthaftigkeit es ansahen, und nicht mehr Bewegung verriethen, als ob sie den steinernen Pfeiler betrachtet hätten, worauf es stand. Das Haupt bestand bloß aus der Kopfhaut, da man Schädel und Gehirn herausgenommen und durch andere Dinge ersetzt hatte. Dieses Verfahren, worauf die Türken sich sehr gut verstehen, war so geschickt und sauber ausgeführt, daß äußere Gestalt und Züge so vollkommen waren, und der Ausdruck so lebendig erschien, als ob der Kopf nicht vom Rumpfe wäre getrennt gewesen. Das Gesicht war bleich, aber fleischig, nicht eingefallen, sondern voll, und hatte Charakterausdruck. Es war groß und angenehm, und hatte offensichtlich einem ansehnlichen Mann von stolzem Anstande gehört. Ich fand darin Offenheit und gute Laune, und glaubte, daß es unter einem glatten Aueßern ein grausames und treuloses Herz verborgen hätte. Der Schädel war kahl und zeigte den ganzen Umriß einer ungemein breiten Stirne. Auf dem Wirbel aber war ein starker Haarbüschel, der ziemlich lang hinten herabhing, nach der Sitte der neuen Albanier, und der Griechen, die dasselbe Land in der Vorzeit bewohnten. Sein Kinn umgab ein sehr schöner silberweißer Bart, der gegen sechs Zoll lang war.564

Solche Trophäen waren Attraktionen, die sich die westlichen Besucher in der Sultansstadt keinesfalls entgehen lassen wollten, und einige unter ihnen waren sichtlich enttäuscht, wenn sie nicht die Möglichkeit hatten, einer solchen ansichtig zu

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werden.565 Als der Kopf des Ali Pascha öffentlich ausgestellt war, bot ein griechischer Händler aus Konstantinopel „eine ansehnliche Summe“ für den Kopf und die Schüssel, um sie auf eine Ausstellung nach London schicken zu können, wo „Ali Pascha zu jener Zeit so viel Aufsehen“ erregt hatte.566 Nach Häuptern berühmter Persönlichkeiten der osmanischen Politik und Kriegsgeschichte bestand auch anderswo in Europa eine große Nachfrage. Die Wiener etwa gaben vor, den Kopf des Großwesirs Kara Mustafa, des osmanischen Oberbefehlshabers der Zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683, in ihrem Besitz zu haben; tatsächlich wurde sein Kopf nach Istanbul gebracht und dort öffentlich auf ähnliche Weise wie der Kopf Ali Paschas zur Schau gestellt.567 Laut dem österreichischen Historiker Karl August Schimmer erlebte der Kopf des Kara Mustafa noch weitere Abenteuer. Der Sultan ließ ihn zurück nach Belgrad in eine Moschee bringen. Als die Stadt von den christlichen Streitkräften erobert wurde, entdeckten sie den Kopf und schickten ihn Bischof Kollonitsch. Der Geistliche veranlasste, die grausigen Überreste jenes Mannes, der einst „schwor, dem Bischof, sobald er ihm in die Hände fiele, den Kopf abschlagen zu lassen und denselben dem Sultan auf einer hohen Lanze zu schicken“, in das Wiener Zeughaus zu bringen, wo sie noch immer „als authentisches Attestat“ ihren Platz unter den anderen „Trophäen des langen Krieges zwischen Völkern und Religionen“ einnehmen.568 Im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert galten menschliche Köpfe den osmanischen Kriegern als wertvolle Trophäen. Soldaten zwangen ihre Gefangenen, ihren toten Kameraden die Köpfe abzuschneiden und sie mit Gras auszustopfen. Am Morgen vor einem Kriegszug wurden die Köpfe feierlich auf Pfähle gespießt und am Kopf des Heereszuges getragen. Die Köpfe wurden gesalzen, gemeinsam mit anderen Kriegstrophäen (Trompeten, Flaggen und Kreuzen) in Wollsäcke gewickelt und zum Sultanshof gebracht. Bevor sie dem Sultan dargebracht wurden, der die Überbringer belohnte, defilierte man siegestrunken mit ihnen durch die Straßen Istanbuls.569 Die Regierung setzte einen Fixpreis für die Köpfe der Feinde fest, der aus der staatlichen Schatzkammer bezahlt wurde. Nach einem Kriegszug standen die Soldaten mit den abgeschlagenen Häuptern dem in sein Zelt einkehrenden Großwesir Spalier.570 Die Janitscharen und andere osmanische Krieger pflegten „verschiedene Arten von Federn auf ihren Köpfen […] und andere ungewöhnliche Zeichen zu tragen, um zu zeigen, dass sie viele Christen getötet hatten“.571 In der „Rüstkammer“ des Schlosses Auersperg sah Freiherr Valvasor „ein kleines Kästlein von Holtz, in welchem ein unschätzbares Kleinod verborgen“ war, darunter „zwei Menschen-Köpffe“, „und zwar die von der Hirnschale und dem übrigen Kopff nur abgeschälte Haut, welche inwendig ausgefüllt“ war. Die Köpfe gehörten den „Herrn Herbard von Aursberg und […] Friedrich von Weixelberg“, die 1575 in

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der Schlacht gegen die Osmanen bei Budački „nidergesäblet“ worden waren. „Da dann beyde besagte Helden-Häupter abgezogen / und die ausgearbeitete und also zugerichtete Häute dem Türckischen Keyser zu Constantinopel eingeliefert / von dannen sie von denen Herren von Aursberg / durch genugsame Bezahlung / wieder erkaufft / und hier nach Aursberg zum ewigen Andencken / und Jedermanns Besichtigung / gebracht worden.“572 Während der Vorbereitungen auf einen Kriegszug nach Montenegro 1768 erließ der Pascha von Shkodra unter Androhung der Todesstrafe das Verbot, Montenegrinern Getreide oder Schießpulver zu verkaufen. Um unter seinen Gefolgsleuten den Kampfgeist anzufachen, versprach er außerdem ein Preisgeld für jeden montenegrinischen Kopf.573 Einige dieser auf Pfähle gespießten Köpfe schmückten als Zeichen des Sieges die Mauern osmanischer Städte. Anfang des neunzehnten Jahrhunderts machte Sultan Selim diesem Brauch ein Ende, doch noch 1877 köpften osmanische Soldaten und irreguläre Truppen die vielen verwundeten Gefangenen, die ihnen in die Hände fielen, oder schnitten ihnen alternativ die Nasen bzw. Ohren ab. Daher war es für die Russen Ehrensache, weder Verwundete noch Tote am Schlachtfeld zurückzulassen.574 Als 1828 die Anfeindungen gegen die Russen zunahmen, überfiel eine osmanische Kavalleriedivision eine Vorhut mit etwa 400 Mann und nahm sie gefangen; den Gefangenen schnitten sie die Ohren ab und sandten sie als Trophäen in die Hauptstadt. Anstatt wie bislang bei solchen Gelegenheiten üblich, seinen Dank auszusprechen, verurteilte der Sultan diese Tat und forderte ein entsprechendes Verbot. Er erließ das Verbot, Gefangene zu misshandeln; stattdessen solle man sie sicher nach Istanbul bringen. Der Erlass aus Istanbul verlangte ausdrücklich und unter Androhung der Todesstrafe von den Offizieren, dass sie diese Leichenverstümmelung unterbanden. Doch einige Berichte besagten, dass die osmanischen Krieger ihren Sieg nicht als vollkommen ansahen, wenn sie nicht die Leichen ihrer Feinde schänden konnten. Als dieser Brauch nun verboten wurde, verursachte dies einigen Quellen zufolge Schwierigkeiten bei der Rekrutierung neuer Soldaten.575 Während der Umwälzungen und Revolutionen des neunzehnten Jahrhunderts benutzten die osmanischen Soldaten und die irregulären Truppen das Kopf-, Nasenoder Ohrenabschneiden zur Einschüchterung der rebellischen Balkanvölker. Solche Methoden wurden in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts noch weiterhin praktiziert und so der Terror aus Tötungen, der Niederbrennung von Dörfern, Raub und Vergewaltigungen noch verstärkt.576 In einigen Provinzen hielt sich dieser Brauch noch bis zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Albaner, osmanische Soldaten, die den Aufstand in Bulgarien niederschlugen, sollen dabei gesehen worden sein, wie sie auf dem Weg nach Hause „Frauen die Brüste und Ohren“ als Trophäe abgeschnitten haben.577 Während des Aufstandes

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in Bulgarien sei „das Blut in Strömen geflossen und weit in den verpesteten Himmel hinauf haben sich Pyramiden aus 1000 Schädeln getürmt“.578 Ende des neunzehnten und zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts hielten osmanische Truppen noch Siegesparaden mit den Köpfen von Komitadschis auf ihren Bajonetten ab. Ein Fotograf im makedonischen Bitola/Manastir lichtete noch zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts zahlreiche Soldaten und Offiziere ab, die vor einem Tisch standen, auf dem die abgetrennten Köpfe von Bulgaren und anderen „Briganten“ lagen.579 Osmanische Truppen, die im August 1912 ein montenegrinisches Dorf angriffen, köpften einige Dorfbewohner und nahmen die Häupter als Trophäen mit.580 1913 wurde in Rugovo während eines Angriffs ein Montenegriner aus dem Stamm der Vasojević getötet. Die Rugović’ brachten seinen Kopf nach Peć, wo er den ganzen Tag verhöhnt wurde. Letztendlich überließ man ihn den Kindern, die mit ihm Ball spielten, und als die Nacht hereinbrach, warf man ihn auf einen Misthaufen im serbischen Viertel. Am nächsten Tag entschlossen sich die Serben, den Kopf zu begraben. Für die osmanische Regierung bestand das einzige Problem darin, dass ein Fotograf die Begräbnisszene abgelichtet hatte; für diese Dreistigkeit wurde er zu fünfzehn Jahren Haft verurteilt.581 Die siegreichen serbischen Soldaten raubten 1918 während des Ersten Weltkrieges in Nordalbanien Bariaktar Kollowozi aus. Sie schossen auf ihn, doch er überlebte. Kollowozi schwor Rache und sammelte seine Nachbarn um sich, mit deren Hilfe er sechzig Serben tötete. Sie nahmen zwei Gefangene, „die sich keine Kugel verdient hatten“, und schnitten ihnen die Köpfe „auf serbische Art“ ab.582 Auch bosnische Soldaten, die gegen die österreichisch-ungarische Okkupation von Bosnien und Herzegowina 1878 Widerstand leisteten, sollen angeblich Köpfe abgeschnitten haben.583 Der tschechische Schriftsteller Edmund Chaura, der bei diesem Unterfangen dabei gewesen war, war über die „bosnischen Kannibalen“ schockiert, die am 18. August 1878 in der Stadt Vranduk mehrere Köpfe österreichischer Soldaten auf Pfähle spießten: Wir standen in voller soldatischer Montur vor dem niederen kannibalischen Feind und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass die Zulu, Bagurus, Niam-Niams, Bechuans, Hottentotten und ähnliche südafrikanische Banden sich gegenüber europäischen Reisenden zivilisierter benahmen als der bosnische Türke uns gegenüber. Ich werde mich stets mit Grauen an diese Völker des Balkans erinnern, wohin über ganze Jahrzehnte kein zivilisierter Europäer seinen Fuß gesetzt hat und wo die Türken als „heimische Herren“ herrschen!584

Die „türkischen“ Gräueltaten müssen bei den Österreichern offensichtlich einen starken Eindruck hinterlassen haben. Der berühmte Kriegsberichterstatter John

Mit einem Bein kommt man nur schwer in den Himmel

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Reed, der während des Ersten Weltkrieges die serbische Stadt Šabac besuchte, erzählte nämlich in seinem Buch von der Existenz hunderter Berichte, schriftlicher Erklärungen und Fotografien über von Österreichern verübte Gräueltaten, die auch Namen, Alter und Adresse der Opfer anführten. Unter anderem sah er ein Bild, das „mehr als hundert zusammengekettete Frauen und Kinder“ zeigte, „und deren abgeschlagene Köpfe auf einem separaten Haufen.“585 Mit einem Bein kommt man nur schwer in den Himmel

Lange Zeit gaben die Türken weder zu Operationen noch zu Amputationen ihre Zustimmung, selbst wenn dies den Tod bedeutete. Im osmanischen Heer musste man für jede Amputation die Erlaubnis des Generalstabs einholen und dies konnte auch erst nach eingehender Untersuchung geschehen. Den Aufzeichnungen westlicher Autoren zufolge soll der Grund dieser Vorschrift im unter Muslimen weit verbreiteten Glauben begründet gewesen sein, dass jene, die mit fehlenden Gliedmaßen oder auf andere Weise verstümmelt vor die Himmelstür treten, lange warten müssen, bevor sie eintreten und die vom Propheten versprochenen Wonnen genießen dürfen.586 Der hartnäckige Widerstand gegen den Verlust eines Gliedes, selbst wenn es das Leben kostete, war in der gesamten Europäischen Türkei weit verbreitet. Man hielt an dem Erhalt einer Gliedmaße fest, auch wenn dies nur noch ein schwarzer, widerlicher, Schmerz bereitender Stummel war. Wie zwei britische Krankenschwestern berichteten, war unter den Serben der Aberglaube verbreitet, dass jemand, der mit nur einem Bein beerdigt wurde, am Tag des Jüngsten Gerichts auferstehen und für alle Ewigkeit mit nur einem Bein leben würde.587 Der Kriegskorrespondent Frank Fox berichtete, dass bulgarische Soldaten in den Balkankriegen massive Vorbehalten gegen Amputationen hatten und manchmal darum baten, „lieber getötet zu werden“.588 Aus diesem Blickwinkel erscheint das Köpfen als eine extrem massive Bestrafung, was vielleicht erklärt, wieso in den Kriegen zwischen Christen und Muslimen so viele verstümmelte Körper auf den Schlachtfeldern zurückgeblieben sind. Vier Augen sehen mehr als zwei

Im neunzehnten Jahrhundert waren westliche Autoren gegenüber dem montenegrinischen Brauch des Köpfens und der öffentlichen Zurschaustellung dieser Häupter reserviert eingestellt. Einige fanden sich dennoch zur Verteidigung jener, die mit

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ihren Feinden auf so unzivilisierte Art und Weise verfuhren, und wiesen ihre Leser auf den Umstand hin, dass „es sehr leicht für uns ist, die wir alle Vorteile der Zivilisation genießen, die Montenegriner zu verurteilen, die ihren unbarmherzigen Feinden jene Grausamkeiten heimzahlen, die sie durch Feindeshand selbst erlitten haben“.589Andere führten folgende Anekdote ins Treffen, um zu zeigen, was für ein kurzes Gedächtnis der Westen hat: Als Marschall Marmont den Vladika Peter mit der Schauerlichkeit dieses Brauches in seinem Volk konfrontierte, entgegnete dieser, dass darin nichts Überraschendes sei; es verwundere ihn hingegen aber, dass die Franzosen ihren rechtmäßigen König geköpft hatten. Die Montenegriner, fügte er hinzu, hätten sich diese barbarische Sitte von den Franzosen abgeschaut, nur mit dem Unterschied, dass sie ihre Peiniger, nicht ihre Fürsten oder Landsmänner köpften.590 Im neunzehnten Jahrhundert waren die Montenegriner selbst unzufrieden mit der schlechten Meinung, die man in der Welt von ihnen hatte. Die Worte „Die Montenegriner schneiden Köpfe ab!“ brachten die Mehrheit der Weltpresse gegen sie auf. Die Montenegriner dachten, dass die Menschen im Westen den Brauch willkürlich zur Barbarei erklärten und auf dieser Grundlage zahlreiche Schauergeschichten konstruierten, die sie als wahrhaft barbarisches Volk darstellten. Das war auch nicht schwer, schrieb Ljubomir Nenadović, weil Montenegro unbekannt war und „sich seine Feinde mehr darum bemühten, es kennen zu lernen und darüber zu schreiben, als seine Freunde“. So gäbe es „niemanden“, der Montenegro verteidige, „um zu erzählen und zu beweisen, was erst später bekannt wurde: dass die Montenegriner keine Barbaren sind, aber das Montenegro wie die Thermopylen, ein Bollwerk gegen die Barbarei, dass sie nicht unmenschlich sind, sondern Feinde der Unmenschlichkeit“. Dieses Vorurteil werde sich erst verändern, wenn das Slawentum glorreich erwache und sich selbst preise.591 Auch der Sekretär des montenegrinischen Fürsten ärgerte sich über die „irrationale Lacman-Presse“ [verächtlicher Ausdruck für Fremde], die den Namen Montenegros mit Schande und Barbarei beschmutze. Er war darüber erbittert, dass niemand es als Barbarei ansah, dass es in England bis heute noch ein Gesetz gibt, wodurch ein Mensch in den Kerker geworfen und dort durch Verhungern den Tod finden kann; in Preußen gibt es noch heute ein Gesetz, wonach ein lebender Mann auf dem Boden gestreckt und mit einem schweren Rad gerädert wird, bis ihm alle Knochen brechen, beginnend bei den Beinen und dann aufwärtsgehend, bis er an dieser Folter stirbt.

Seiner Überzeugung nach waren die Vorwürfe auf Kosten der Montenegriner nicht nur gänzlich unbegründet, sondern entsprachen auch überhaupt nicht der Wahrheit:

Vier Augen sehen mehr als zwei

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Wann hat man je gehört, dass Montenegriner ihre Gefangenen, wie die Engländer, vor ein Kanonenrohr stellen und dann abfeuern? Die Montenegriner waren niemals unmenschlich gegenüber ihren Feinden. Niemals wurde ein gefangener Türke gequält, nicht einmal ein bisschen, niemals wurden ihm die Augen ausgestochen, wurde er geschlagen oder gehenkt! Niemals! – In welchem Tod findet man mehr Schönheit und Poesie als in dem, der folgendermaßen beschrieben wird: „Er schwang sein Schwert und schlug ihm den Kopf ab“?592

Der Serbe Spiridon Gopčević war derselben Meinung. Mehr noch, er führte an, dass das Köpfen überhaupt keine slawische, sondern eine „asiatisch-türkische Sitte“ sei.593 Oder wie sich ein deutscher Schriftsteller ausdrückte: Die Grausamkeiten, deren sich die Montenegriner schuldig machten, kommen zum größten Teile auf Rechnung der Türken, vielleicht des wildesten und rohesten Volks, das je in die Länder Europas eingefallen ist. Sie waren es, die damals die Sitte des Kopfabschneidens mitbrachten, ja zu einem System erhoben, und wer will es den Montenegrinern verübeln, wenn sie einfach von dem Vergeltungsrecht Gebrauch machten!594

Andere wiederum behaupteten, es „ist dies aber nicht etwa ein Akt der Barbarei, sondern der Menschlichkeit“, den die Montenegriner da vollstreckten, denn: „Was soll mit den Verwundeten geschehen? Sie mitnehmen kann man nicht, weil man selbst zum Wegschaffen der eigenen Verwundeten kaum die nöthige Mannschaft hat, und wohin sollte man sie schaffen? Nach Montenegro?“595 Zahlreiche westliche Autoren beschrieben die Montenegriner mit leidenschaftlicher Eloquenz als ein Volk von Helden, das mit allen Tugenden (und Lastern) der Heldenära ausgestattet und mit unerreichtem Heldenmut allen Unterjochungsversuchen der osmanischen Horden Widerstand geleistet habe. Manche überzeugten ihre Leser, dass sie das allervornehmste Volk in Europa seien, und übertrieben die Tugenden der edlen Montenegriner im Gegensatz zu den „unsäglichen Türken“. Der Korrespondent der Londoner Times, William James Stillman, verließ Cetinje mit dem Gefühl, seinen Horizont durch die Entdeckung „eines Volkes der alten Heldenart“ erweitert zu haben, „ein Relikt aus homerischer Zeit, unzweifelhaft mit heroischen Lastern, die auch anderswo überlebt haben, doch auch mit einigen Tugenden, die eine höhere Zivilisation schwer überleben“. Er meinte, dass nur wenige Engländer sich dieses Eindrucks erwehren könnten und sich die Mehrheit wünsche, dass Montenegro „unberührt und unverändert von der Zivilisation als ein Exempel, wie die Menschheit einst gewesen war, erhalten bleiben sollte“.596

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7. Leidenschaftliche Kopfjäger

Abb. 21: Ćele kula, frühes 20. Jahrhundert

All diese Übertreibungen resultierten natürlich aus den bescheidenen Kenntnissen der tatsächlichen Verhältnisse und der Geschichte dieses Volkes sowie dem Wunsch, die Tatsachen aus politischen Motiven zu verbergen und zu verzerren. Charles Pelerin zufolge etwa hätte die Türkei aufgrund von Zeugnissen wie den aufgezählten „in der Zeit, in der sich die Zivilisation nach Afrika und Asien ausdehnte und sich bereits in den Nahen Osten erstreckt [hatte, …] im Interesse der Zivilisation“ aus der Reihe der europäischen Länder ausgeschlossen werden sollen, während die montenegrinischen Helden „im Namen der Freiheit“ Unterstützung verdient hätten.597 Die Montenegriner und ihre Freiheitsliebe wurden am meisten von slawischen Autoren bewundert, die sie als slawische Spartaner rühmten und überhöhten.598 Nicht nur, dass sie gewillt waren, Eigenschaften zu übersehen, die andere als schlecht ansahen, verdrehten sie diese sogar noch zu Tugenden. Egor Kovalevski, der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts vier Monate in Montenegro verbracht hatte, begeisterte sich für seine Bewohner und wunderte sich, dass Reisende aus nahen und fernen Ländern zwar den Ursprung des Nils gesehen haben, aber die Gegend an der Morača, ein Teil Europas, blieb für sie terra incognita und weckte auch keine Neugier: Nicht einmal auf den Landkarten ist sie verzeichnet.

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Doch leben an der Morača bis zu 1200 junger Krieger, und was für welche! Jeder von ihnen hat fünf, sechs, sogar zwölf türkische Köpfe zu verbuchen.599

Der Turm der Totenschädel

Als 1896 die Hochzeit des italienischen Königs mit der montenegrinischen Prinzessin Jelena ins Haus stand, besuchten viele italienische Reporter das Land, um ihre künftige Königin zu sehen. Es verwundert nicht, dass auch diese die „barbarische Sitte“ der Köpfung toter oder verletzter Feinde auf dem Kula (Turm) über Cetinje erwähnten.600 Da ihnen die Tatsachen offensichtlich nicht romantisch genug waren, schmückten sie sie noch mit Motiven orientalischer Literatur aus. In ihren Berichten nannten sie den runden Turm poetisch den Turm der Totenschädel und erklärten ihn zu einem ungewöhnlichen „historischen Denkmal“.601 Einige von ihnen meinten, dass die heroische Geschichte Montenegros noch mehr Beschönigung brauche, und gaben „dem Turm der Totenschädel“ in Cetinje einen außerordentlichen Ursprung, indem sie ihn mit den „epischen Kämpfen 1690 zwischen einer Handvoll montenegrinischer Helden und den Türken“ in Verbindung brachten. Letztere sollen „nach einer brutalen Schlacht den Turm erobert, die Gefallenen geköpft und deren Köpfe auf den Boden geworfen haben, um die noch lebenden, heldenhaften Verteidiger Montenegros einzuschüchtern“.602 Diese Beschreibung evoziert eigentlich nicht den Kula in Cetinje, sondern den Ćele-Kula (türk. Turm der Totenschädel) in Niš, den einige Reisende als „Objekt von faszinierendem Interesse“ beschrieben.603 Dieser tatsächlich aus 1024 menschlichen Schädeln gebaute Turm erinnerte an den türkischen Sieg über die Serben nahe Niš im Jahre 1809. Um den Ćele-Kula rankt sich eine romantische Geschichte: ­Stefan Sinđelić, Kommandant einer mutigen kleinen Truppe, die einen Außenposten nahe Niš wacker verteidigte, ließ, als der zahlenmäßig stark überlegene Feind sie übermannte, lieber das Schießpulverdepot sprengen, bevor er sich ergeben hätte, tötete sich selbst, seine tapferen Krieger und die meisten seiner Angreifer. Der über den Verlust seiner Männer aufgebrachte Pascha entschied sich, die christliche Bevölkerung zu bestrafen, und ließ die Köpfe der Besiegten sammeln und zu diesem schauderhaften Denkmal auftürmen.604

Auch noch im Sommer 1833, als der französische Dichter Alphonse de Lamartine die letzte osmanische Stadt auf seiner Orienttour besichtigte, bot das Denkmal einen ziemlich schauerlichen Anblick. „Diese Schädel und entfleischten Gesichter,

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vom Regen, von der Sonne gebleicht, und mit etwas Sand und Kalk verbunden, bildeten den Triumphbogen, unter dessen Schatten ich lag; es können ungefähr fünfzehn- bis zwanzigtausend seyn; an einigen waren noch die Haare und flatterten im Winde wie Stein- oder Moosflechten; der Bergwind blies lebhaft und frisch, und da er die unzähligen Höhlungen der Köpfe, Gesichter und Schädel durchzog, gaben sie ein klagendes heulendes Pfeifen von sich.“ So beschrieb es zumindest das berühmte Mitglied der Académie française in seinen Erinnerungen an den Orient. Um diesem Bild noch etwas Lokalkolorit hinzuzufügen, schrieb er noch: „Das Kind, welches die beiden Pferde am Zaume hielt, spielte mit kleinen Knochenstückchen, welche zu den Füßen des Thurmes in Staub zerfallen waren.“605 De Lamartine beschrieb den „mächtigen, hohen Thurm, schimmernd wie Parischer Marmor, sich mitten in der Ebene erhebend“, als Mahnmal, das die serbischen Kinder lehrt, „[w]as die Unabhängigkeit eines Volkes werth ist, indem es ihnen zeigt, mit welchem Preis ihre Väter sie bezahlt haben“ und lockte damit viele westliche Reisende nach Niš. Beim Anblick dieses Turms wunderten sich einige Reisende dann aber, dass er „kaum die Größe eines größeren Taubenschlags“ hatte;606 wiederum andere übertrieben das Gesehene und beschrieben es malerisch als „riesengroßen, kegelförmigen, aus zwanzigtausend Totenschädel gebauten Grabhügel“607 oder als „Prachtstück orientalischer Architektur“, „pyramidenförmig“ und „geformt aus dreißigtausend von aufständischen Serben beigesteuerten Schädeln“.608 Doch bis 1840 erhielt sich nur noch die Hälfte der Schädel und bis 1860 waren fast alle verschwunden; an ihrer Stelle verblieb nur noch einer, tief in Zement eingemauert, damit man ihn nicht entfernen konnte. Einige wurden von Einheimischen, einige vom Zahn der Zeit und einige von fremden Reisenden genommen.609 Ein ähnliches Schicksal ereilte auch den Leichenhaufen in der „Bastion der griechischen Freiheit“ Mesolongi, der sich auf „ein halbes Dutzend ärmlicher Exemplare“ reduziert hatte, „völlig unwert den großen Gehirnen, die einst große Platonische Gedanken gebaren und in denen der Puls des attischen Feuers pochte“.610 Philip James Green etwa, der als einer der ersten Abendländer diese Stadt besuchte, behielt sich lediglich einige Zähne vom Schädel des Helden des griechischen Unabhängigkeitskrieges Markos Botsaris (1790–1823), weil er sich unwohl fühlte beim Gedanken, von den Türken aufgehalten zu werden, während er einen ganzen Schädel mit sich herumtrug.611 Doch viele andere trugen ganze Schädel für ihre Privatsammlung mit nach Hause.612 Der Autor von Der Geist des Orients, David Urquhart, der die Stadt zehn Jahre später besuchte, hatte mehr Glück. Dort gab es dann keine Türken mehr und er nahm „aus dem Haufen einen schön geformten Schädel, der die Spuren von vier Wunden an sich trug“, der dann lange sein „trauriger Gefährte“ war.613

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So wie viele andere Dichter bewahrte auch Lord Byron einen Schädel auf, der nicht nur dekorativ, sondern auch nützlich war – er trank daraus Bier.614 Kein Museum, das etwas auf sich hielt, konnte ohne eine Sammlung von Totenschädeln auskommen, obwohl sie in vormodernen Museen nicht aus anthropologischen Gründen, sondern mehr als gewöhnliche Pharmakopöe-Heilmittel ausgestellt waren. Menschliche Schädel seien „ein vortreffliches Mittel wider die fallende Sucht“ und die meisten Kopfkrankheiten, wie sich der Hauptapotheker des französischen Königs Ludwig XIV., Pierre Pomet, ausdrückte.615 Die Experten schrieben eher den noch nicht beerdigten Schädeln heilsame Kräfte zu, insbesondere aber den Schädeln von Menschen, „welche gewaltsamen Todes sterben“.616 Gehandelt wurde hauptsächlich mit den Schädeln von Verbrechern und in der alten Zeit insbesondere mit jenen von Gehängten. Pierre Pomet gab Auskunft darüber, dass „die Englischen Materialisten […] die Köpfe aus Irrland bringen“ lassen, aus einem Land, das seit der Irischen Rebellion und dem Massaker an Protestanten 1641 berühmt-berüchtigt war.617 Und Michael Bernhard Valentini vermerkte zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts, dass die Deutschen diesbezüglich gut versorgt seien, da „im letzten Türckenkrieg ganze Säck voll Türcken-Köpff nach Leipzig gebracht worden“ sind.618 Im neunzehnten Jahrhundert und später war die Sitte des Köpfens der im Kampfe getöteten Feinde in den Augen der westlichen Reisenden ein mächtiges Symbol der Barbarei, wodurch sich eine klare Trennung zwischen den zur Gewalt neigenden „Balkanesen“ und dem zivilisierten Westen ergab. Wie im Vorhergehenden aufgezeigt wurde, war eine solche Trennung im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert allerdings unbekannt. Als Erstem fiel dieser Unterschied einem französischen Offizier auf, der offensichtlich kein glühender Anhänger des Terrorregimes war, in dessen Namen 1789 öffentlich hunderte Revolutionsgegner geköpft worden waren. Britische Reisende wurden darauf erst aufmerksam, als in ihrer Heimat vom Usus des Köpfens von Verurteilten abgegangen wurde; doch selbst als dieser Praxis eine neue Bedeutung zugeschrieben wurde, wurden nicht alle Balkanvölker mit demselben Maß gemessen und der stereotype „Türke“ – wild und blutrünstig, der unschuldige Christen angriff und sie grundlos dahinmetzelte – dominierte in den westlichen Narrativen vor allen anderen. Es existierte die Redewendung: „Der Türke hat eine sanftes Gemüt, wenn er nicht gerade Köpfe abschneidet.“619 Die montenegrinische Eintrittskarte zu den Herzen der Abendländer waren ihr Festhalten am Christentum und die ständigen Kämpfe mit ihren muslimischen Nachbarn; da sie aber nicht wie die Griechen mit dem Ruhm vergangener Zeiten geschmückt und ihre Ahnen nicht als Väter „unserer Kunst und Kultur“620 hingestellt werden konnten, trafen sie im Westen auf verhältnismäßig weniger Wohlwollen. Die Gräueltäten, die „griechische Helden“ gegen „brutale türkische Bestien“ verübten,621 wurden

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7. Leidenschaftliche Kopfjäger

hingegen weniger publik gemacht, obwohl während der Griechischen Revolution in den 1820er-Jahren hunderte „Türken“ ihre Köpfe lassen mussten.622 Mehr noch: Wenn „die Türken“ köpften, war dies Beweis ihrer Barbarei, wenn aber Theodoros Kolokotronis und andere Räuber „die neueste und beste Methode“ entdeckten, „wie man Türkenköpfe mit Hundekörpern und Hundeköpfe mit den Leichen der Muslime verbinden konnte“, wurden sie als „berühmte Helden der griechischen Unabhängigkeit“ gepriesen.623 Bei dieser Einstellung verwundert es nicht, dass leicht übersehen wurde, dass solche Gräueltaten im Osmanischen Reich erst während der nationalen Erhebungen des neunzehnten Jahrhunderts üblicher wurden, folglich nicht endemisch waren und die Europäisierung einen ihrer Gründe darstellte.624 Darüber hinaus ließ diese Einstellung auch keine Zweifel am eigenen Interesse aufkommen, an der regelrechten Faszination für diese „barbarische Sitte“, die man als Beobachter und Sammler an den Tag legte.

8. Höllischer Vorgeschmack auf das Paradies

Schwarz wie der Teufel

Die Geschichte des Kaffees wurde schon vielfach geschrieben und ebenso oft auch wieder korrigiert, um sie dem ewig wechselnden Geschmack der Leser anzupassen. Der erste gedruckte Beweis für Europas Interesse am Kaffee findet sich 1582 in einem Kapitel über die Sitten und Bräuche in der Stadt Aleppo des deutschen Arztes und Botanikers Leonhard Rauwolf. Darin beschreibt er ein Getränk, „Chaube von jenen genennet / das ist gar nahe wie Dinten so schwartz / und in gebresten / sonderlich des Magens gar dienstlich“.625 Doch sein Bericht darüber reichte natürlich nicht aus, um aus den Abendländern plötzlich Kaffeeliebhaber zu machen. Zu Beginn des siebzehnten Jahrhunderts erwähnte Lord Bacon Kaffee und die Kaffehäuser in der Türkei auf eine Art, die zeigt, dass man sie damals im Westen Europas noch für etwas Exotisches hielt.626 Da die Hauptaufgabe der Reiseschriftsteller damals war, über Bizarres, Neues, das Andere und Unbekannte zu schreiben und zu berichten, machten die westlichen Autoren ziemlich viele Angaben über dieses exotische Getränk, seine Beliebtheit unter den Menschen des Ostens und die Konsumierungsweise.627 Sie beschrieben es als ein äußerst abstoßendes Getränk. Sir Thomas Herbert etwa, der den Kaffee während seines Aufenthaltes in Persien in den 1620er-Jahren kennenlernte, beschrieb ihn als „einen im Styx gebrauten Trunk, schwarz, trüb und bitter“.628 Es verwundert also wenig, dass der Kaffee in England zunächst auf entschiedene Ablehnung und Anschuldigungen stieß, es handle sich um „ein Höllengesöff“ bzw. „Höllengift“629 oder „ein Gift, das Gott geschwärzt hat, damit es des Teufels eigene Farbe trägt“.630 Der Kaffee eroberte die Berge und Täler des Balkans, lange bevor er das restliche Europa erreichen sollte. Wenn Reisende auf dieses Getränk und die damit verbundenen gesellschaftlichen Bräuche stießen, hielten es viele für eine merkwürdige türkische Extravaganz. Poullet, ein französischer Reisender aus der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts, der damit auf dem Weg von Dubrovnik nach Sarajevo in Berührung kam, wohin er mit einer Karawane griechischer, armenischer und türkischer Händler reiste, beschrieb seine Eindrücke folgendermaßen:

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8. Höllischer Vorgeschmack auf das Paradies

Sie warten, dass ihnen Kaffee gebracht wird, der aus irgendwelchen kleinen Bohnen zubereitet wird, die in Ägypten wachsen, im Ofen geröstet, zu Pulver zermahlen und im Wasser gekocht werden. Auch ein großer Meister hätte Zweifel, zu beurteilen, was bei dieser Mischung schlimmer ist – die Schwärze oder die Bitterkeit. Der ganze Reiz dieses Getränks liegt im Beobachten der geschnittenen Grimassen und verzogenen Münder, die beim Trinken zwangsläufig gezogen werden, da das Getränk nicht wirkt, wenn es nicht brennt. Um seinen bitteren Geschmack zu mildern, macht man daher kleine Schlückchen, hält den Atem an und gurgelt so laut, dass, kombiniert mit allem anderen, Scaramuz, könnte er ein türkisches Festmahl gleich seinem steinernen zubereiten, damit eine entscheidende Fähigkeit mehr erlangen würde, als er jemals mit all seinen Tricks zusammen erreicht hat.631

Während die Autoren des siebzehnten Jahrhunderts über das schwarze und bittere Getränk noch die Nase rümpften, sollten ihre Nachfolger im folgenden Jahrhundert ihre Meinung ändern. In der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts wurde nämlich im Westen der Kaffee zum Synonym der Aufklärung. Als es zu dieser Veränderung kam, wetteiferten Engländer, Franzosen und Italiener untereinander um die Ehre, wer denn als Erster den Kaffee nach Europa gebracht habe, und verkündeten Oxford, Marseille oder Venedig zum Ort mit dem ersten Kaffeehaus Europas. La Grande Encyclopédie (1886) behauptet, das erste Kaffeehaus habe 1654 in Marseille eröffnet; die Encyclopedia Britannica führt in ihrer 14. Ausgabe an, das erste Kaffeehaus auf den Britischen Inseln sei in Oxford zwei Jahre vor jenem in Marseille gegründet worden; die Enciclopedia italiana und das Dizionario enciclopedico italiano von 1955 behaupten, das erste Kaffeehaus habe in Venedig um 1640 eröffnet. Das Buch All about Coffee hingegen führt an, dass das erste Kaffeehaus in Italien erst 1645 aufgemacht habe, doch mit dem Vermerk, dass es keinen überzeugenden Beweis dafür gebe.632 Ein anderer Verfasser der Geschichte des Kaffees, Edward Forbes Robinson, schreibt, dass Kaffee in Italien wahrscheinlich schon vor 1638 verkauft wurde, allerdings nur als Arznei in Apotheken.633 Wie auch immer es nun genau gewesen sein mag, der Kaffee wurde im Europa des achtzehnten Jahrhunderts ein beliebtes Getränk in den damaligen höheren Kreisen. Als er in Mode kam, wurde versucht, ihm einen geheiligteren Ursprung zu geben. Die Herausgeber der Enciclopédie, Diderot und d’Alembert, spielten mit dem Gedanken, dass zumindest eine Person hellenischen Ursprungs bereits Kaffee gekannt habe, nämlich Helena von Troja. Dabei beriefen sie sich auf einen Abschnitt aus Homers Odyssee, in dem ein zauberhaftes Getränk erwähnt wird: In dieser Episode des Vierten Buches setzt sich Telemach, Sohn des Odysseus, der seinen verlorenen Vater sucht, an den Tisch des Mentes. Die Gesellschaft trauert und das Jam-

Kaffee und Zigaretten für Leute mit stählernen Nerven

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mern nimmt kein Ende, bis Helena, die Tochter des Zeus, ein „Kraut in den Wein warf, von welchem sie tranken, Kummer verscheuchend und Groll, und jeglichen Uebels Gedächtnis“: Wer von diesem genießt, nachdem’s in die Schale gemischt ward, Dem netzt schwerlich die Thräne desselbigen Tages die Wangen, Selbst nicht, stürb’ ihm die Mutter dahin und der leibliche Vater, Auch nicht, wenn sie dem Bruder von ihm und den Sohn, den geliebten, Schlügen mit feindlichem Erz, und er säh es mit eigenen Augen.

Diderot und d’Alembert haben diese Idee vom italienischen Reisenden Pietro della Valle übernommen, der zwischen 1614 und 1626 die Türkei, Ägypten, Palästina, Persien und Indien besuchte und vermutete, dass Helenas Wundermittel eine Mischung aus Wein und Kaffee gewesen war. George Paschius jedoch meinte in seiner 1700 in Leipzig gedruckten Abhandlung neuer Erkenntnisse und Entdeckungen seit der Antike, dass der Kaffee unter den Gaben war, die Abigail David dargebracht hatte, um seinen Zorn auf Nabal zu besänftigen, wie es im Alten Testament heißt.634 Kaffee und Zigaretten für Leute mit stählernen Nerven

Das sechzehnte Jahrhundert war die Zeit der großen osmanischen Expansion, und wohin das Heer auch kam, war der später als „Volksgift der Türken“635 bezeichnete Kaffee im Proviant mit dabei. Die Osmanen eroberten einen Großteil des Balkans und so verbreiteten sich Kaffee und Kaffeehäuser dort rasch. Der Enciklopedija Leksikografskega inštituta in Zagreb zufolge wurde das erste Kaffeehaus in Belgrad 1522 eröffnet, genau sechzig Jahre vor Erscheinen von Rauwolfs Buch. Der türkische Geschichtsschreiber İbrahim Peçevi schrieb darüber, wie er im Jahr 1000 nach Hedschra [die Auswanderung Mohammeds von Mekka nach Medina], das am 19. Oktober 1591 begann, in Sarajevo weilte und dort „ein gut geführtes Kaffeehaus“ besuchte.636 Kaffeehäuser wurden unter den Muslimen des Balkans schnell sehr beliebt. In den 1660er-Jahren etwa gab es in Ohrid „sieben gut ausgestattete Kaffeehäuser“; in Bitola, einer Stadt im heutigen Makedonien, damals „mit etwa dreitausend kleinen und großen Häusern“, konnten sich Kaffeeliebhaber in sage und schreibe vierzig Kaffeehäusern laben; in Radovište, damals nur eine kleine makedonische Kasaba, eine kleine Stadt, gab es zwei Kaffeehäuser.637 Nachdem die Türken den größten Teil der Europäischen Türkei verlassen hatten, blieben die Kaffeehäuser dennoch weiterhin beliebt und spielten eine großen Rolle

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im gesellschaftlichen Leben und der Kultur der lokalen städtischen Bevölkerung. Die Anzahl dieser Lokale auf dem Balkan war schier sagenhaft. Antun Hangi, Autor eines Buchs über „die Lebensweise, Sitten und Gebräuche“ der Muslime Bosnien und Herzegowinas zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, schätzte, dass „jedes zehnte, zwanzigste moslimische Haus […] ein ‚Kahva‘ ist“.638 In Sarajevo waren sie sogar noch häufiger: Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts soll dort angeblich „jedes vierte Haus“ ein Café gewesen sein.639 Doch verbreitete sich der Kaffeegenuss in den weniger begüterten Schichten und einigen Teilen des Balkans erst im neunzehnten Jahrhundert. In Montenegro etwa war er zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts noch „völlig unbekannt“.640 Doch schon in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts war die Tasse Kaffee überall auf der Balkanhalbinsel „unausweichlicher“ Bestandteil „der allseits präsenten Gastfreundschaft des beschaulichen orientalischen Lebens“. Jedem, sei es auf einem geselligen oder einem diplomatischen Besuch, wurde zunächst Kaffee eingeschenkt. Andererseits wurde jemandem, der sich zu lange aufhielt, ein so genannter sikter-Kaffee [serbokr. geh! marsch! raus!], eine zweite Tasse, eingeschenkt, für den Gast ein „Zeichen, seinen Besuch abzukürzen“.641 Ein französischer Reisender durch Bosnien und Herzegowina berichtete in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, dass die allerärmsten Muslime nur von altem Brot und wildwachsendem Obst und Gemüse leben konnten, aber „mehrere“ Fildžan [kleine runde Porzellantassen] Kaffee täglich trinken mussten.642 Der österreichische Offizier Johann Rośkiewicz war in seiner Beschreibung genauer und spezifizierte, dass „häufig bis zu 15 und 20 Schalen des Tages genossen“ werden.643 Antun Hangi schreibt, dass „ein Hodža in Livno […] fast jede Nacht im Ramazan fünfzig und mehr Tassen Kaffee [trank] und […] zu jeder eine Zigarette [rauchte]“.644 Andere wiederum hörten von Männern, deren Verbrauch bei 100 bis 200 Tassen Kaffee und 100 Zigaretten gelegen haben soll.645 In den frühen Tagen des Kaffees war seine Qualität nicht immer sehr hoch. Medaković beschrieb z. B., wie der Cafetier, der Kahvecibaşi des montenegrinischen Vladika, wenn es viele Gäste gab, aus Faulheit nicht mehrmals Kaffee kochen wollte, sondern einfach warmes Wasser auf den alten Sud schüttete und erklärte, dass es keinen Unterschied mache, ob man ihnen Kaffee oder warmes Wasser gebe: „Es genügt, wenn es nach Kaffee riecht und süß ist; sie wissen sowieso nicht, was guter Kaffee ist.“646 Antun Hangi spekulierte, dass „ein moderner Europäer […] vom Genusse solcher Mengen Kaffee und Nikotin unfehlbar zugrunde gehen [würde], während der Moslim, der an den Kaffeegenuss vom zartesten Kindesalter angefangen gewöhnt wird, davon keinerlei sichtbare Nachteile zu haben scheint und daran das größte Vergnügen findet.“ „Kaum hat er am Morgen nach dem Gebete die Moschee verlas-

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Abb. 22: Billard spielende Türken

sen oder sich von der zu Hause verrichteten Andacht erhoben, lenkt er seine Schritte nach der nächsten Kafana, schlürft sein Tässchen und raucht seine Zigarette dazu. Dann erst macht er sich an sein Tagwerk, um den Tag hindurch bis zum Schlafengehen noch ungezählte Tassen zu trinken und Zigaretten zu rauchen.“ Im Einklang mit der alten Tradition durften nur verheiratete Männer nach der Geburt des ersten Kindes ins Kaffeehaus. „Es schickt sich nicht für die Jugend, sich in die Gesellschaft älterer und ernsterer Männer einzudrängen, oder gar sich in ihre Gespräche zu mischen.“ Die Hauptgäste der Kaffeehäuser waren muslimische Großgrundbesitzer, die „Kmeten“ hatten, die für sie arbeiteten. Ein solcher trank keinen Alkohol und war von keinen existenziellen Problemen geplagt, deshalb lebte er glücklich und „ruhig und bescheidet sich damit, was ihm Gott beschert hat“. Darum, so schlussfolgert Hangi, „hat der Moslim auch stählerne Nerven, denen nicht einmal Kaffee und Tabak zu schaden vermögen.“647 Im neunzehnten Jahrhundert begann man im Westen erstmals den Kaffee als ein Stimulanzmittel anzusehen. Das industrielle Zeitalter forderte, zumindest in der Theorie, den vierundzwanzigstündigen Arbeitstag. Das war nur mit Hilfe von Kaffee möglich, den die Arbeiterklasse im Westen nun auch großzügig konsumierte.648 Aus dieser Perspektive war Kaffeetrinken aus reinem Vergnügen eher ein Missbrauch als

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8. Höllischer Vorgeschmack auf das Paradies

sein geeigneter Verwendungszweck. Die westlichen Autoren nahmen insbesondere an der Sitte des alltäglichen Kaffeehausbesuches Anstoß, worin sie ein Zeichen für Faulheit oder sogar Arbeitsfeindlichkeit sahen. Nie kam es ihnen in den Sinn, dass die Leute vielleicht lieber bei einer Tasse Kaffee und einer Tschibuk-Pfeife glücklich leben als zu arbeiten, um mehr Besitz anzuhäufen. Deshalb war die österreichischungarische Verwaltung dazu genötigt, „größte Energie aufzuwenden“, um die Leute davon abzubringen, müßiggängerisch in Kaffeehäusern zu sitzen und zu politisieren, was als „psychische Unterstützung der Faulheit der Balkanbewohner“ verstanden wurde, und versuchte, sie „aus der Trägheit ihrer Glieder und Gewandtheit des Mundes zu ernster Landarbeit zu bringen“.649 Kaffeehäuser auf dem Balkan

Kaffeehäuser wurden in der Europäischen Türkei normalerweise an pittoresken Orten nahe am Wasser oder darüber erbaut. Eine weitere beliebte Location war auf einem Hügel, der nach allen Seiten eine schöne Aussicht bot. Solche Örtlichkeiten wurden vor allem an Sommertagen frequentiert, wenn die Gäste bei Kaffee und einer Tschibuk-Pfeife sitzend die Schönheiten der Natur beobachten konnten. Nach Erzählungen einiger westlicher Reisender war das Kaffeehaus die schönste Abwechslung im Leben der Balkanbewohner, die es ihnen ermöglichte, „einen Vorgeschmack auf das Paradies“ zu bekommen.650 Ein typisches „türkisches Kaffeehaus“ war „äußerst einfach und niemals von sehr einladendem Äußeren“.651 Kaffeehäuser in der Europäischen Türkei waren mit Schilfmatten, kleinen Teppichen und Kissen ausgelegt. Die einzigen Möbelstücke in solchen Räumlichkeiten waren Holzbänke entlang der Wände, auf welchen die Gäste mit verschränkten Beinen saßen und rauchten. In einem Eck fand man meist ein schöneres und höheres Kissen vor, der Platz für einen edlen Aga oder Beg, der dieses Kaffeehaus regelmäßig frequentierte. Nachts dienten diese Bänke und Teppiche als Liegestätten. Für eine solche Nachtstatt musste man nicht bezahlen, das „Sesam, öffne dich“ war die Bezahlung einer Tasse Kaffee. Auch Reisende behalfen sich manchmal mit einer solchen Übernachtungsmöglichkeit, obwohl diese im zwanzigsten Jahrhundert einige unangenehme Mitbewohner und unangenehme Düfte bergen konnte, die die Reisenden oft dazu zwangen, die Nachtruhe so früh wie möglich zu beenden.652 Im neunzehnten Jahrhundert war die Ausstattung noch immer vorwiegend orientalisch, manchmal auch schon westlich, was bedeutete, dass den Holzbänken und Schilfmatten Tische und Stühle zur Seite gestellt wurden. Kaffeehäuser westlichen

Kaffeehäuser auf dem Balkan

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Abb. 23: Türkische Kaffeeküche in Sarajewo

Typs mit Billardtischen kamen erst im letzten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts, der Zeit der intensiven Europäisierung der Balkanstädte, in Mode. Zu dieser Zeit gaben sich die Menschen des Orients nicht mehr mit ihrer Erfindung zufrieden, sondern perfektionierten sie mit Entlehnungen von „zivilisierteren Völkern“.653 Dennoch waren diese Verbesserungen nicht ohne Mängel, denn „die Türken kopierten die französischen Institutionen mit ungefähr solchem Erfolg, wie wenn ein Pariser versucht hätte, eine Tasse guten türkischen Kaffees nach türkischer Art zuzubereiten“.654 Bis zur ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts genossen die Balkanbewohner ihren Kaffee auf ziemlich „andere Art und Weise als in Europa“. Der auf „türkische Art“ zubereitete Kaffee war siedend heiß, dick und ohne Zucker oder Milch. Als in den 1830er-Jahren Sultan Mahmud auf einer Audienz für westliche Diplomaten seinen Gästen gezuckerten Kaffee anbot, verstanden sie diese Geste als Zeichen „der außergewöhnlichen Annäherung eines Türken an die europäischen Neigungen“.655 Nur einige Jahre später schenkten Kaffeehäuser in den größeren Städten bereits gezuckerten Kaffee aus oder servierten Zucker dazu. Nach Erzählungen eines arabischen Arztes aus dem siebzehnten Jahrhundert (1659) war das Kaffeetrinken mit Milch „ein Fehler“, der Lepra verursachen könne. Diese Meinung überwog bis

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zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts und die Beimengung von Milch galt als „unerhörtes Sakrileg“.656 Ante Messner-Sporšić beschrieb detailliert die Probleme, die er auf seiner Reise durch verschiedene Städte des Ostens in den 1930er-Jahren hatte. Als er im größten Kaffeehaus Varnas Kaffee mit Milch bestellte, sandte man nach der Chefin des Kaffeehauses persönlich, die schon die Welt gesehen hatte und verstehen würde, was er wollte. Genau erklärte er ihr, was er wollte, und gebracht wurde ihm eine Teeschale wässrigen schwarzen Kaffees und separat, in einer winzigen Schale, ein bisschen Milch.657 Die Kaffeehäuser der Sultansstadt

Die ersten Kahvehanes in der „Stadt der Freuden“ gründeten zwei Privatmänner aus Syrien, Hakim aus Aleppo und Shams aus Damaskus. Jeder eröffnete ein großes Geschäft im Bezirk Tahtalkale und begann Kaffee anzubieten. Angeblich sind beide durch die Einführung des Kaffees in der Hauptstadt zu großem Reichtum gelangt. Von Shams wurde erzählt, er sei nach kaum drei Jahren mit einem Gewinn von 5000 Dukaten nach Damaskus zurückgekehrt. In Istanbul haben sich im sechzehnten Jahrhundert die Menschen in solcher Anzahl in den Kaffeehäusern getummelt, dass man in ihnen „nicht stehen und noch weniger sitzen“ konnte. Die Kaffeehäuser waren derart beliebt, dass sie bald auch Staatsbeamte, Kadis, Professoren und viele andere anzogen. Die neuen Einrichtungen wurden bald mekteb-i-irfan (Bildungsstätten) und der Kaffee selbst „die Milch der Schachspieler und Denker“ genannt.658 Zwei wichtige türkische Quellen führen jeweils ein anderes Datum für die Eröffnung des ersten Kaffeehauses in Istanbul an und liegen dabei mehrere Jahrzehnte auseinander. Der aus Bosnien gebürtige Geschichtsschreiber İbrahim Peçevi schrieb etwa um 1635, dass es vor 1555 in der osmanischen Hauptstadt und überhaupt in den osmanischen Gebieten keinen Kaffee und keine Kaffeehäuser gegeben habe. Eine andere türkische Quelle zum Kaffee ist die berühmte Kosmographie mit dem Titel Gihan-numa, das Werk des Geschichtsschreibers und Geographen Mustafa ben Abd Allah Hadschi Kalifa alias Katib Çelebi. 1656 schrieb er ein Buch zu verschiedenen strittigen Themen seiner Zeit; und im sechsten Kapitel über den Kaffee erfährt man, dass der Kaffee im Jahr 950 nach der Hedschra, das am 6. Juni 1543 begann, in die osmanischen Länder gekommen ist.659 Einige Autoren aber schätzen, dass man berechtigterweise davon ausgehen kann, dass die Osmanen den Kaffee bereits früher kennen gelernt haben. Als Sultan Selim I. Syrien, Palästina, Ägypten und die Arabische Halbinsel inklusive des Jemen 1517 eroberte, hielt sich sein Heer, das sich aus allen Teilen des Osmanischen Reiches rekrutierte, zwei

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Abb. 24: Kaffeehaus in Istanbul, frühes 20. Jahrhundert

Jahre in den arabischen Ländern auf. Auch wenn Pilger in die heiligen Städten des Islam dieses wundersame Getränk nicht mit nach Hause nahmen, ist es doch wenig wahrscheinlich, dass es dem riesengroßen Heer während seiner Kriegszüge entgangen ist.660 Unklar ist jedoch, warum der Kaffee weder in der Beschreibung der damals im Orient üblichen Getränke des französischen königlichen Geographen aus der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts, Nicolay de Dauphinoys661, noch im Werk von Bartholomeus Georgieuiz aus dem Jahr 1570, das ein eigenes Kapitel der Getränkevielfalt unter den Bewohnern Istanbuls enthält, Erwähnung findet. Die Ankunft des Kaffees in der Hauptstadt des Osmanischen Reiches wurde von Unruhen, Ausbrüchen religiösen Aberglaubens und Einmischung der Zivilbehörden begleitet; doch trotz allem hat es der Kaffee zu Ehre und Ruhm gebracht. Unter den Bediensteten der oberen Klassen waren auch die so genannten Kahveci, deren besondere Aufgabe darin bestand, Kaffee zuzubereiten; am Hofe gab es das besondere Amt des Kahvecibaşi, dessen Aufgabe die Kaffeezubereitung für den Sultan war. Hazim Šabanović zufolge wurden diese Beamten für Bosnien erstmals 1611 erwähnt, wobei aller Wahrscheinlichkeit nach die ersten bereits 1592, als der Kaffee im Land eingeführt wurde, ernannt wurden. 662

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Die Kaffeehäuser steigerten die Geselligkeit. Man besuchte sie, um zu tratschen, zu plaudern und unterhalten zu werden. In der ausgelassenen Atmosphäre des Müßiggangs blühte die Kunst der Konversation noch mehr auf als auf den Teppichen in der Moschee. Man unterhielt sich über Literatur, und Dichter gaben ihren Bekannten ihr neuestes Werk zum Besten. Oftmals kreisten die Gesprächsthemen um nonchalante, frivole Themen,663 obwohl es sich ebenso „wenig schicken [würde], sich bey einem Türken nach dem Befinden seiner Frau zu erkundigen, als wenn bey uns ein Nachbar von dem anderen verlangen wollte, seine Frau unbekleidet zu sehen. So sehr sind ihre Sitten von den unsrigen unterschieden.“664 Ein wichtiger Teil des Kaffeehauslebens waren Gesellschaftsspiele, am beliebtesten waren Schach und Backgammon. Unklar ist, ob Kartenspiele, die so häufig in modernen Kaffeehäusern zu sehen waren, schon in dieser frühen Phase üblich waren. Die frühen Quellen erwähnen sie nicht und es ist durchaus möglich, dass sie erst später aus Europa eingeführt worden sind. Die Reisenden des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts behaupteten, dass die Muslime „niemals“ Karten- oder Würfelspiele oder sonst irgendein Glücksspiel gespielt haben, weil sie als sündig verstanden wurden.665 Doch zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts soll eine gängige Redewendung gelautet haben: „Er ist ein Muslim, aber fast ein Christ, er trinkt und würfelt.“666 Frauen hatten keinen Zutritt in orientalische Kaffeehäuser; die gesellschaftlichen Normen erklärten sie eindeutig zum Teil der männlichen Welt.667 Die Zahl der Kaffeehäuser wuchs schnell an und es schien, als würden sie Teil der Gesellschaft werden. Aber um 1570 begannen sich die geistlichen Kreise zu beschweren, dass die Moscheen leer und verlassen, die Kaffeehäuser hingegen zum Bersten voll seien. Der orthodoxe Ulema predigte gegen den Kaffee und die Kaffeehäuser und verkündete, dass der Kaffeehausbesuch eine noch größere Sünde als der Tavernenbesuch sei. Religiöse Fanatiker bewiesen, dass Mohammed keinen Kaffee kannte und ihn daher auch nicht hatte trinken können, deshalb müssten ihn auch seine Anhänger ablehnen; er solle verboten werden wie der Wein (haram). Manche warnten, Kaffee werde zu Holzkohle verbrannt, bevor er in ein Getränk gewandelt werde, und der Koran verbietet ausdrücklich den Gebrauch von Kohle und reiht sie unter die nicht zulässigen Lebensmittel. Der berühmte Mufti Abu Essad richtete eine Fatwa gegen den Kaffee mit der außergewöhnlichen Begründung, dass „für Gläubige alle durch Feuer genießbar gemachten und verkohlten Dinge verboten sein sollten“.668 Doch wie Katib Çelebi schrieb, waren alle Verbote und Moralpredigten gegen den Kaffee vergebens. Die Öffentlichkeit folgte wohl dem Prinzip, dass Regeln da sind, um gebrochen zu werden. Der Kaffeegenuss etablierte sich stark und sein Gebrauch breitete sich noch weiter aus, nur dass man ihn nun eher privat und nicht

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mehr öffentlich trank. Einige wurden so süchtig nach diesem Getränk, dass sie bereit waren, für Kaffeegenuss mit dem Leben zu bezahlen. Die Staatsbeamten kamen letztlich zu dem Schluss, dass es müßig war, diese Sitte verhindern zu wollen, drückten bei einer Übertretung dieser Vorschrift ein Auge zu und ließen gegen eine kleine Zahlung den geheimen Verkauf von Kaffee zu. So gab es viele illegale Kaffeehäuser – Lokale, in denen Kaffee getrunken und hinter verschlossenen Türen in Hinterzimmern gekauft werden konnte. Langsam eröffneten in jeder Straße Kaffeehäuser, nun mit Sängerinnen und Tänzerinnen, die Vergnügung suchende Besucher aller Schichten anzogen – „vom Sultan bis zum Hirten“, wie sich Katib Çelebi ausdrückte. Die Leute legten dafür buchstäblich ihre Arbeit nieder, sodass Wirtschaft und Handel fast zum Erliegen kamen. Viele Kaffeegegner forderten vom Sultan das Verbot dieser Kaffeehäuser. Sultan Murad IV. befahl 1633 schließlich tatsächlich ihre Schließung unter dem Vorwand, verheerende Feuer verhindern zu wollen, die manchmal in Kaffeehäusern ausbrachen, und ließ sogar den Kaffee selbst verbieten.669 Laut Jean Du Mont hatte Sultan Murad IV. die Gewohnheit, jeden Tag getarnt durch die Hauptstadt zu gehen, um sich mit eigenen Augen zu vergewissern, wie viele Anstrengungen unternommen wurden, um dieses Gesetz umzusetzen, „und selten bis gar nie beendete er seine Runden, ohne nicht einige kopflose Mahnmähler seiner Justiz zurückzulassen“.670 Die Jahre vergingen und Kaffeehäuser waren bald wieder erlaubt, bald wieder verboten. Der Grund, wieso Kaffeehäuser die Autoritäten so beunruhigten, war, dass „diese Männer, die nur Wasser und Kaffee trinken, in Debatten über die Staatsaffären treten, gewisse Verfahren kritisieren und über den Charakter von hohen Würdenträgern und Beamten urteilen“.671 Deshalb ließ der Großwesir Mehmed Köprülü 1656 erneut alle Kaffeehäuser in Istanbul schließen, obwohl er damit bedeutende Einnahmequellen verlor. Tavernen ließ er jedoch weiterbestehen. Später, als sich der strenge Köprülü selbst davon überzeugt hatte, dass die Kaffeehäuser nicht seine Politik bedrohten, erlaubte er die freie Konsumation von Kaffee wieder. Solange aber das Verbot in Kraft gewesen war, war es gnadenlos exekutiert worden: Bei der ersten Übertretung waren Schläge die Strafe, bei der zweiten Übertretung wurde der Angeklagte in einen Ledersack genäht und in den Bosporus geworfen.672 Der Ferman des Sultans Murad IV. galt für alle Kaffeehäuser innerhalb seines Reiches. Als ihm zu Ohren kam, dass einige Kaffeehäuser in Edirne dennoch weiterhin offen hielten, schickte er seinen Bostancibaşi mit dem Befehl, alle zu zerstören und ihre Besitzer zu hängen. Der Beamte führte seinen Befehl aus und ließ unverzüglich alle Kaffeehäuser anzünden und all jene, die entgegen dem Verbot des Sultans Kaffee verkauft hatten, ohne Gnade hängen. Doch mit den Ausnahmen Istanbul und Edirne blieben die Kaffeehäuser entgegen dem Ferman geöffnet; nicht

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einmal in den Vororten Istanbuls wurde der Befehl befolgt, wo einige Kaffeehäuser vor allem an Seemänner ausschenkten.673 Jean de la Roque etwa fand Kaffeehäuser vor, egal wohin er während seiner Reise durch die Levante zog, sogar in kleinen Städten am Land, besonders aber in Damaskus.674 Aller Wahrscheinlichkeit nach haben die Kaffeehäuser in der Europäischen Türkei nie zugesperrt. Als die Kaffeehäuser in Istanbul schließen mussten, tranken die Menschen auch trotz der Androhung rigider Strafen weiterhin Kaffee. Auf den Märkten gab es Verkäufer dieses Getränkes mit großen Kupferkesseln, in denen sie ihn über dem Feuer erwärmten. Antoine Galland schrieb, dass es in der Zeit seines Besuches in Istanbul kein Haus gab, ob arm oder reich, ob türkisch oder jüdisch, ob griechisch oder armenisch, wo nicht zumindest zweimal am Tag Kaffee getrunken wurde. Viele tranken noch mehr und es wurde Sitte, einem Gast Kaffee anzubieten, und es galt als unhöflich, wenn er dieses Angebot abwies. Zwanzig Schalen pro Tag war nicht selten ein Durchschnittswert. Galland bemerkte, dass Familien in Istanbul für Kaffee so viel Geld ausgaben, wie man in Paris für Wein ausgab, und es war üblich, dass Bettler Geld erbettelten, um sich Kaffee kaufen zu können, so wie in Europa, wo sie um Geld für Bier oder Wein fragten.675 Im Osmanischen Reich mussten Männer bei ihrer Hochzeit versprechen, ihre Frau stets mit Kaffee zu versorgen, und wurde das Versprechen nicht gehalten, war das ein legitimer Scheidungsgrund.676 „Sündenhäuser“, wie der Ulema die Kaffeehäuser nannte, wurden erneut während der Regentschaft von Sultan Ahmed II. verboten. Doch die in dieser Zeit erlassenen Befehle wurden nicht besonders streng exekutiert und noch weniger befolgt. Kaffeehäuser eröffneten bald wieder und „die Geschmacklosen“, wie die Kaffee- und Tabakgegner genannt wurden, mussten sich mit dieser Niederlage anfreunden.677 Der Geschmack der Osmanen soll den Beobachtungen der westlichen Autoren zufolge recht beständig gewesen sein. Ihre Bedürfnisse waren simpel: eine oder zwei Frauen (mehr, wenn man sie sich leisten konnte), Brot, Tabak, Kaffee und Zeit zum Nachdenken. „Es ist so einfach, glücklich zu sein, wenn man ein Türke ist“ – das glaubten viele im Westen.678 Die Kaffeehaus-Politik

Eines der Hauptthemen von Kaffeehausgesprächen stellte die Politik dar. Wie der französische Konsul Amédée Chaumette des Fossés schrieb, hatten in Travnik die Treffen in einem Kaffeehaus unweit des Konaks des Wesirs einen großen Einfluss auf dessen Entscheidungen. Das Kaffeehaus wurde zweimal, dreimal täglich von Eski-Agas und anderen angesehenen Janitscharen besucht, welche die Neuigkeiten

Die Kaffeehaus-Politik

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besprachen, die aus allen Ecken der Provinz nach Travnik gelangt waren. Nach Ende dieser Diskussionen begaben sie sich oft gemeinsam zum Diwan (Rat) des Wesirs und legten ihm ihre Bitten vor, die dieser meist erhörte.679 Als der bosnische Wesir Abdurahman den Janitscharenaufstand 1827 niedergeschlagen hatte, ließ er die Kaffeehäuser als „Treffpunkt für Aufständische und Brutstätten des Aufruhrs“ schließen.680 In der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts wurden „die Kaffeehäuser […] daher von der Polizei überwacht und häufig sind die Besitzer derselben, die Kahwadschi, besoldete Spione“.681 Felix Kanitz bemerkte in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts in Serbien, nachdem das Land die Unabhängigkeit erlangt hatte, dass Minister, hohe Beamte und Militärs oft „ganz à la turka Staats- und Stadtsereignisse […] bei Čibuk und Kaffee“ besprachen, „wie damals überhaupt der ganze Hofhalt stark orientalischen Charakter trug“.682 Zahlreiche westliche Autoren schauten recht argwöhnisch auf diese „KaffeehausPolitik“. János Asbóth zum Beispiel drückte seine ablehnende Haltung in folgendem Abschnitt aus: Dank dem Karawanserai ist die Čarschija nicht nur Mittelpunkt des städtischen, sondern des ganzen Landes-Klatsches. Sie ist das Forum, die Börse und ersetzt auch die Presse. In den Kaffeehäusern der Čarschija wird die europäische Politik gemacht. Hier erklärt der bebrillte alte Hadschi-Ahmed-Aga, eine türkische Zeitung, – allerdings verkehrt, – in der Hand, der staunenden Zuhörerschaft, was die sechs Könige machen: der weiße Czar von Moskau, der deutsche Czar in Wien, der König von England, der König von Frankreich und der König von Spanien und endlich jener ärmste sechste, der weit im hohen Norden in ewiger Finsterniß und Kälte schnappert. Wie sie nach Stanbul kamen, um den Sultan anzuflehen, er möge ihnen doch erlauben kurzen Proceß mit dem russischen Czaren zu machen, als dieser den Tribut nicht länger bezahlen wollte, denn er ist es ja nicht werth, daß sich der Sultan persönlich mit ihm abgebe. Vergebens aber baten die anderen Könige. Der Sultan wollte den Moskoviten selbst zum Paaren treiben. So verhielt es sich mit der Conferenz von Constantinopel und so entstand der große Krieg; nur den Wiener Czaren, weil dieser ein gar so vortrefflicher Herr ist, betraute der Sultan damit, daß er Ordnung in Bosnien schaffe, wo die Rajah fortwährend revoltirte, denn die ist es wirklich nicht werth, daß sich der Sultan selbst mit ihr abgebe. Der Moskovite war tollkühn genug, bis nach Constantinopel zu marschiren; schließlich aber musste er schmählich abziehen, wenn er nicht gänzlich zu Grabe gehen wolle. Freilich verließ er sich so sehr auf die Langmuth des Sultans, daß er den Tribut vielleicht auch jetzt noch nicht entrichtet hat. Aber der Sultan wird schon noch mit ihm abrechnen, wenn er aus seiner Langmuth

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herauskommt. Mittlerweile mag er um so leichter warten, da er ja im Keller ohnehin kaum Platz für sein vieles Gold hat.683

Der ungarische Parlamentarier fühlte sich dieser Kaffeehaus-Politik derart überlegen, dass er es während seiner Dienstreise durch Bosnien und die Herzegowina offensichtlich nicht einmal der Mühe wert fand, selbst in ein Kaffeehaus zu treten und sich mit eigenen Ohren davon zu überzeugen, worüber sich die Gäste wirklich unterhielten. Stattdessen nutzte er die dichterische Freiheit und gab einen Abschnitt aus den Illyrian Letters von Arthur John Evans, dem Korrespondenten des Manchester Guardians, wieder, der beschrieb, wie Tahir-Beg Kulenović, ein bosnischer Großgrundbesitzer und Befehlshaber einer irregulären Truppe, seine Untertanen über das Mandat verständigte, mit dem die Großmächte Österreich-Ungarn erlaubten, im Namen des Sultans Bosnien und Herzegowina zu okkupieren: Der Beg informierte das anwesende Volk, dass „der Kaiser unter den Kaisern, der König der Könige, der Prinz aller Prinzen und der Herr über alles Erdenreich bis zum Himmel“ die sieben untertänigen europäischen Könige nach Stambul gerufen hat, – (wer war der siebente?) – um ihnen bezüglich der Unruhestifter in seinem Reich und inbesondere dieser Rajah-Hunde, die vor ihren rechtmäßigen Herren und Gebietern geflohen sind, seinen souveränen Willen kund zu tun; dass er den Schwaben-Kaiser [den österreichischen Kaiser] geheißen habe, alle umkehrunwilligen Rajah-Hunde auszumerzen; dass der Schwaben-Kaiser versprochen habe, seinem Geheiß Folgen zu leisten; und dass außerdem die gerechte Strafe auch jene ereilen würde, die zurückgekommen sind, weil sie es gewagt haben, ihre gerechten Herren und Gebieter zu verlassen.684

Kanonenkugeln im Takt von Volksliedern

Während gesellige, politische und religiöse Gespräche die Kaffeehäuser füllten, unterhielten angeheuerte Sänger und Tänzer die Gäste mit der Darbietung „ziemlich orientalischer, ziemlich melancholischer“ Musik.685 Die Allgegenwärtigkeit der Musik in den Kaffeehäusern stieß allerdings nicht auf allgemeine Zustimmung. Im Gegenteil, aus einigen moralischen Abhandlungen, in denen gegen die Kaffeehäuser angeschrieben wurde, wird klar, dass die Musik einen großen Teil zu deren anrüchigem, lotterhaften Ruf beitrug, weswegen diese Lokale fromme Menschen so abstießen. Der Prophet Mohammed selbst hatte viel, doch wenig Schmeichelhaftes über Musik zu sagen. Die Kaffeehausmusiker und ihre Auftritte steigerten die

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Missbilligung vieler. Im sechzehnten Jahrhundert sorgten in einigen Lokalen Sängerinnen für die musikalische Unterhaltung, die jedoch verschämt von den Gästen abgeschirmt wurden. Obwohl nicht sichtbar, schienen die Kaffeehäuser wegen dieser Unterhalterinnen Orte zu sein – oder waren es tatsächlich –, an denen sexuelle Sehnsüchte und Neigungen ausgelebt werden konnten. In einigen Kaffeehäusern scheinen tatsächlich diverse sexuelle Gelüste befriedigt worden zu sein. In der auch als „Pforte der Freuden“686 bekannten Stadt besuchten bis ins neunzehnte Jahrhundert Gäste Kaffeehäuser und sahen „den grotesken Tänzen einiger als Mädchen verkleideter Knaben zu“.687 Die im Allgemeinen „sehr schlanken und schrillen“ Knaben begleiteten „ihre Lieder oft mit einer schmachtenden, aber steifen Bewegung […] – ein Zerrbild der anmuthigen Tänze des Harems“.688 George Sandys, der im siebzehnten Jahrhundert über Istanbul geschrieben hat, deutete etwas mehr in die Rolle dieser Jünglinge hinein: „Viele Kaffeehausbesitzer halten sich ausnehmend schöne Jünglinge, die sie als Lockvögel (stales) für ihre Kundschaft benutzen.“689 Da stale im Englischen auch „eine Prostituierte niedrigsten Ranges“ bedeuten kann, interpretiert Ralph Hattox, dass der Dichter Sandys in diesem Abschnitt darauf anspielt, dass die Rolle dieser Jünglinge über die Aufgaben von Kellnern hinausging.690 In der islamischen Welt galt der Tanz lange Zeit als etwas „für die Würde des Menschen Unschickliches“.691 Nach Schilderungen von Abendländern konnten die Orientalen in keiner Betätigung, die aktiver war als das Rauchen, Freude finden, mit Ausnahme des Reitens. Die Morgenländer wiederum waren wohl verwundert darüber, dass die vermögenden Menschen in Europa bereit waren, selbst zu schwitzen und sich beim Tanzen zu ermüden, anstatt es so wie sie selbst zu machen und andere dafür zu bezahlen, für sie zu tanzen.692 Man konnte auf Tänzer beiderlei Geschlechts treffen, doch für Harems oder private Feiern wurden eigentlich nur Tänzerinnen angeheuert; auf öffentlichen Plätzen hingegen wurden Frauentänze üblicherweise von Knaben in Frauenkleidern aufgeführt. Wenn im Publikum auch Frauen anwesend waren, legten die Tänzer eine gewisse Zurückhaltung an den Tag, die sie vor einem ausschließlich männlichen Publikum aber schnell sein ließen.693 Die Tänzerinnen waren junge Frauen, die einem bestimmten, gering geschätzten Teil der Unterschicht angehörten, wo die Menschen nur untereinander heirateten. Ihre Eltern waren üblicherweise Gerber. Während ihrer Auftritte begleitete sie ein Mann auf dem Semenge und manchmal spielte eine alte Frau auf einem Tamburin und überwachte gleichzeitig ihr Benehmen. Während des Tanzes warfen sie ihre Schleier nach oben und ließen sie auf ihren Schultern wallen. Ihr Kostüm bestand aus einem Rock, der nur wenig über die Knie reichte, hinten offen und mit einem breiten Gürtel und zwei großen Knöpfen befestigt war. Sie wurden weder wegen

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8. Höllischer Vorgeschmack auf das Paradies

der Eleganz ihrer Tanzschritte noch wegen ihres würdevollen Verhaltens geschätzt, doch sie boten dem Publikum unendliches Vergnügen „durch jene Talente, die sie eben hatten“. Was ihre Tugend betraf, standen sie in schlechtem Ruf, überallhin mitzugehen, wenn man sie gut bezahlte. 694 Zwei französische Reisende aus dem siebzehnten Jahrhundert beschrieben ein solches Mädchen ziemlich ähnlich, nämlich, dass es für einige Asper willig wäre, „nach dem Thone des Seitenspiels tausenderley Wendungen seines Leibes im Tanzen [zu machen], aber alle sehr schändlich“, wozu selbst die schamloseste Dirne in Europa nicht zu überreden gewesen wäre.695 Im zwanzigsten Jahrhundert waren die Prostituierten auf dem Balkan in erster Linie „Zigeunerinnen“ oder Ausländerinnen, von denen viele in Kaffeehäusern bedienten.696 Rebecca West schätzte, dass Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts jedes größere Dorf in Makedonien zumindest ein Kaffeehaus mit einer Sängerin und Musik hatte. In Skopje mit weniger als siebzigtausend Einwohnern soll es damals „viele“ davon gegeben haben. Selbst beschrieb sie detailliert den Auftritt einer Tänzerin in Sarajevo: Eine kräftige Frau, die mit Pailletten besetzte rosa Hosen und einen Büstenhalter aus Musselin trug, stand auf einer Bühne und ließ ihren Bauch zu der Musik eines Klaviers und einer Violine kreisen, und als wir eintraten, änderte sie ihr Thema und ließ ihre großen festen Brüste in entgegengesetzte Richtungen rotieren. Man hatte den Eindruck, als sei hier eine Art mechanische Magie am Werk, als würden zwei Kanonenkugeln voneinander wegrollen, aber durch eine unsichtbare Anziehung in ihrer Bahn gehalten.697

Obwohl westliche Reisende an den orientalischen Tänzen oftmals Anstoß nahmen, faszinierten sie diese Tänze gleichzeitig auch. Ein kroatischer Reisender im Istanbul der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts etwa inspizierte einige „einfache und abscheuliche“ Kaffeehäuser und Vergnügungsstätten, wo er nicht auf „einfaches, sich vergnügendes Landvolk“ traf, „sondern auf rohe Stadtbewohner, die ihre natürlichen menschlichen Gefühle verloren haben und sich bei obszönen und niederen Ausschweifungen vergnügen, die sie umso mehr begeistern, je vulgärer sie wurden“. In einem dieser Etablissements mit dem Namen Orientalisches Varieté spielte eine Trommel und ließ eine Flöte „asiatische Klänge“ von sich, während eine Frau tanzte. Die Vorstellung wurde bei breit geöffneten Türen gegeben, sodass man auch von draußen zusehen konnte. Er stand auf der anderen Straßenseite und starrte einige Zeit auf diese Szene hinter den Eingangstüren und beobachtete die Gesichter der Zuschauer, die er beschrieb „wie die eines ausgehungerten Wolfes, wenn er ein Schaf sieht“.698

Seelenfrieden und der Locke’sche Grundsatz

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Seelenfrieden und der Locke’sche Grundsatz

Fast alle Reisenden in den Nahen Osten beobachteten und beschrieben die stille Freude der Menschen, die bei einer kleinen Tasse mit dickem, schwarzem Kaffee saßen. Solche Beschreibungen häufen sich besonders in den Werken von Autoren des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts, als der europäische Geist die Vorstellung vom Orientalen als sinnlichem und faulem Wesen konstruierte, „der nichts tat und auch nichts tun will“, dessen einzige Freude darin bestand, Tag für Tag im Kaffeehaus zu sitzen und die Zeit damit zu verbringen, „Tschibuke anzubrennen, Kaffee zu trinken und die Kügelchen des Tespi [Gebetskette] durch die Hand gleiten zu lassen“ und so „ziemlich viel Zeit verbrachte, die er besser seiner eigenen Vervollkommnung und dem Wandel seiner Heimat widmen sollte“. Für viele im Westen war ein solches Verhalten „eher tierisch als menschlich“.699 Im Gegensatz zu den fleißigen Menschen des Westens soll der Orientale also Stunde um Stunde herumsitzen und Tschibuk rauchen, in Tagträume und Wonnen versunken, deren wesentliche Eigenschaft die Abwesenheit von Gedanken ist. William Loftus traf den Pascha von Bagdad, während er am Rand eines hohen Ufers saß und den Fluss beobachtete „mit diesem Ausdruck völliger Gleichgültigkeit“, der seiner Meinung nach so charakteristisch für türkische Gesichtszüge ist. Er fragte den ehrwürdigen, alten Herrn, worüber er nachdenke, und dieser antwortete ihm: „Bei Allah! Woran soll ich schon denken? An nichts!“700 Baron de Laveleye beschrieb den Geisteszustand, der so charakteristisch für die Türken sein soll, als dolce far niente: „In seinen Kef versunken, geniesst der Mohammedaner die gegenwärtige Stunde; er ist zufrieden mit der Musse, die Allah ihm gewährt, und denkt nicht an den morgenden Tag. Sein Auge, das regungslos ins unbestimmte Leere starrt, verräth so etwas wie verzückte Träumerei, und die Gaukelbilder, in denen er schwelgt, bringen ihn bis an die Thore des Paradieses.“701 Der britische Arzt Richard Robert Madden, der sich nicht mit einer bloßen Beschreibung begnügte, sondern versuchte, für diesen Geisteszustand auch eine Erklärung zu finden, war davon überzeugt, dass mehr dahintersteckte. Seiner Auffassung nach waren diese „Träumereien, in denen der Türke den Großteil seiner Zeit verbrachte“, das beste Argument gegen die Theorie, dass „der Gedanke gleichzeitig mit der Existenz entstanden ist und erst mit deren Ende aufhört“. Mehrmals fragte er Türken, woran sie während dieser Träumereien dächten und stets antworteten sie so wie der Pascha von Bagdad, dass sie sich nicht an einen Gedanken erinnern könnten, der ihren Verstand beschäftigt hätte. Madden folgerte daraus, dass es sich um eine Besonderheit des türkischen Charakters handelte, der eng mit ihrem Seelenzustand verknüpft ist. Aus dieser Voraussetzung und aus Lockes

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Abb. 25 : Der Orient-Reiseklub aus Leipzig in Bosnien-Herzegowina

Grundsatz, dass „die Seele nur denkt, wenn sie von den Sinnen mit Ideen versehen wird, über die sie nachdenken kann“, kam er zu dem Schluss, dass „unter allen Menschen die Türken am wenigsten Eindrücke durch die Sinnesorgane aufnehmen und deshalb am wenigsten Ideen“ hätten. Ihre Apathie, von welcher er glaubte, dass sie „teilweise angeboren und teilweise eine Folge ihrer Lehre von der Vorbestimmtheit“ sei, trage zur Lähmung der Reflexe bei. In ihren Träumereien hörten sie demnach entweder zu denken auf oder ihr Geist werde „wie ein Spiegel, der zwar Bilder empfängt, aber keine behält“. Die Überzeugung Lockes, dass die Seele eines wachen Menschen niemals ohne Gedanken ist, weil das eben die Grundbedingung des Wachseins ist, sei „durch den wachen Somnambulismus der Muslime“ widerlegt.702 Es war demnach egal, ob die Türken in Wirklichkeit hart arbeiteten und aktiv und athletisch waren oder ob der stereotype auf einem Sofa ausgestreckte und zwischen unzähligen Tassen Kaffee und Pfeifen gähnende Türke „auf dem Balkan ebenso unbekannt war wie der stereotype Rajah: passiv, fromm und patriotisch“.703 Obwohl die Tesbeh-Gebetskette sich nicht sehr vom Rosenkranz der Christen der Region unterschied, waren sie doch für die westlichen Autoren so verschieden wie Tag und Nacht. Während der Tesbeh gemeinsam mit der Pfeife und einer Tasse Kaf-

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fee das Bild der extremen Trägheit „der Türken“ evozierte, war der Rosenkranz in „griechischen“ Händen ein Zeugnis von deren Aktivität: Tatendrang ist für sie ebenso charakteristisch wie die Trägheit für den Türken. Was immer sie auch in ihren Händen haben, sei es fürs Geschäft oder ihr Vergnügen, sie machen es mit all ihrer Kraft; und wenn ihre Hände keine andere Arbeit finden, dann beschäftigen sie sie unermüdlich mit dem Drehen und Zählen der Perlen ihres Rosenkranzes.704

Der renommierte britische Orientalist Richard Burton analysierte das arabische Kayf als „das Genießen des animalischen Zustands; ein passives Genießen der reinen Sinne; eine angenehme Mattheit, eine träumerische Ruhe, das Luftschlösserbauen, was in Asien das kraftvolle, intensive und leidenschaftliche Leben in Europa ersetzt“. Ein solcher Geisteszustand sei angeblich das Resultat einer lebhaften, empfänglichen, erregbaren Natur und einer nervösen Sensibilität, die auf eine „in nördlicheren Regionen unbekannte Sinnlichkeit“ hindeute, „wo man der Auffassung ist, Glück liege im Gebrauch geistiger und körperlicher Kräfte“.705 Die westlichen Autoren waren davon überzeugt, dass man das arabische Kayf auch gar nicht in europäische Sprachen übersetzen könne, und führten das italienische dolce far niente als eheste Entsprechung an. Für englischsprachige Autoren waren die näheren Entsprechungen indolence (Trägheit) und idleness (Müßiggang), aber beide Wörter hatten einen negativen Beigeschmack. Sie waren davon überzeugt, das Englische habe keine Entsprechung dafür, „weil das arbeitsbesessene England eine solche Erfindung nicht zuließ.“706 Rastko Močnik707 zufolge hatte das Wort auf dem Balkan aber genau aus diesem Grund eine ausgezeichnete Karriere gemacht: vom neugriechischen kefi und dem zinzarischen chefe zum slawischen keif, ćeif, ćef. Offensichtlich erschien es den damaligen Balkanbewohnern würdig, die Kultur dieses Geisteszustandes zu übernehmen und sich dessen Benennung zu eigen zu machen. Und schon lange vor Albert Smith und Richard Burton hatte Vuk Karadžić das Wort kef ins Europäische zu übersetzen gewusst: libido.708 Nach der Befreiung von der osmanischen Herrschaft durchlief der Balkan riesige Veränderungen im Prozess der Europäisierung. Und wie weit diese Änderungen auch reichten, so griffen sie nicht immer sehr tief. In ihren Herzen schätzten die Menschen die Gebräuche mit Wurzeln in der osmanischen Vergangenheit immer noch. Der Kaffee und die Kaffeehäuser waren sicherlich eine Hinterlassenschaft der osmanischen Vergangenheit, die die Balkanbewohner angenommen und bewahrt haben. „Das beste von allem ist, gazda (Kopf eines großen Haushaltes oder einer Familie) zu sein“, erklärte Mary Edith Durham einmal, „dann sagt man allen anderen,

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was sie zu tun haben, und man verbringt seine freie Zeit in einer kafana.“709 Einst verachtet, fanden zunächst der Zucker, dann auch die Milch Einzug in die Kaffeehäuser des Balkans, die mit Tischen und Stühlen, Zeitungen und Billardtischen immer mehr an ihre Pendants im Westen erinnerten. Für Baron de Laveleye waren sie Symbole der Zukunft, in denen sich „ihr Schaffensdrange und ihre Genusssucht“ widerspiegelten.710 Obwohl das Balkankaffeehaus mit seinem schwarzen und bitteren Kaffee im zwanzigsten Jahrhundert schon rasant im Verschwinden begriffen war, war es immer noch attraktives Ziel zahlreicher westlicher Reisender, die den Geist des Balkans finden wollten und – mit den Worten eines britischen Reporters gesprochen – danach dürsteten, „Mohammedaner zu sehen, wie sie wirklich waren“.711 Nun hatten viele Reisende gelernt, dass „eine Tasse guten türkischen Kaffee’s […] in der That das wohlschmeckendste Getränke [ist], das sich denken lässt“.712 In der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts behaupteten einige sogar, dass man im schlechtesten Kaffeehaus des Balkans immer noch besseren Kaffee bekäme als im erlesensten europäischen Hotel oder Café. Der britische Balkan-Korrespondent Paul Edmonds etwa, der das „Land der Adler“ nach seiner Unabhängigkeitswerdung bereiste, behauptete, dass man sogar „in der ärmlichsten und hintersten Hütte“ in Albanien besseren Kaffee „als in einem erstklassigen Londoner Hotel“ kosten könne.713 Auch der deutsche Reisende Franz Zedtwitz sprach mit großer Begeisterung vom „unvergleichlichen Kaffee“, der „in der offenen Kupferkanne über dem Holzkohlenfeuer nach wundersamen Rezepten zubereitet“ und „in winzigen Täßchen, alle Süßigkeit des Himmels in sich“ bergend, serviert würde. „Die Männer schlürfen ihn bedächtig, bis nur mehr der Satz fingerhoch in dem winzigen Täßchen steht. Der Genuß hat etwa sechs Pfennige gekostet und man kann ihm mit Leib und Leben verfallen. Turska kava, türkischer Kaffee!“714

9. Eine wahre Komödie der Irrtümer

Auf dem Balkan war die Geographie oftmals geringer als die politischen Aspirationen und es war nicht unüblich, dass der Name eines Balkanlandes größer war als sein Territorium. Da der Traum aller neu entstehenden Balkanstaaten die Eroberung der Goldenen Stadt war, erhoben zu einer bestimmten Zeit auch alle Ansprüche auf Makedonien und unterhielten Emissäre vor Ort, um die Gunst der Bevölkerung zu gewinnen. Das Lauern auf das Erbe des „Kranken Mannes vom Bosporus“ und die Hoffnung auf die Verwirklichung „großer nationaler Ideen“ in Form eines Großgriechenlands, Großbulgariens, Großserbiens, Großrumäniens und Großalbaniens waren seit der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts bedeutende Gründe, dass sich Makedonien zu einem politischen und kulturellen Zankapfel zwischen den Balkanstaaten entwickelte, die es als ihr Gelobtes Land betrachteten. Es war, als würde das zu erwartende Erbe die Söhne als Ärzte an das Krankenbett des Vaters rufen. Wäre Makedonien auch doppelt so groß gewesen, hätte es immer noch nicht allen sich widersprechenden Ansprüchen seiner Nachbarstaaten genügen können, die während des Niedergangs des Osmanischen ­Reiches entstanden waren: Tatsächlich ist Makedonien das sentina gentium Europas, die Grenze zwischen Ost und West, zwischen Zivilisation und Barbarei, Bildung und Unwissenheit; ein wahres Mosaik der Völker, Glauben und Sprachen; der blühendste Teil des zerfallenden Reiches und deshalb der begehrteste. Und so geschah es, dass die Phrase der „makedonischen Frage“ ein generischer Name für alle Probleme wurde, die mit der Europäischen Türkei verbunden waren.715

La Macédoine

Makedonien verdankt seinen Namen dem alten Königreich Makedonien (oder Makédon), das im vierten Jahrhundert v. Chr. Griechenland regierte und Gebiete bis zum Indus erobern und so ein kurzlebiges Imperium errichten konnte, das die hellenistische Epoche einleitete. Obwohl das Königreich zu großen Teilen wohl griechischsprachig gewesen sein dürfte, beschrieb der attische Gegner Makédons,

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9. Eine wahre Komödie der Irrtümer

Abb. 26: Skopje, Alexander der Große, zeitgenössische Postkarte

Demosten, in seinen patriotischen Reden Philipp II. von Makedonien als „Barbaren“.716 Ein moderner griechischer Historiker erklärte das nachbarschaftliche Verhältnis zwischen Makedonen und Griechen so: Die Wurzel mak- bedeutet im Griechischen hoch oder lang, folglich bedeutet Makedonien Hochland und Makedone Hochländer … Hesiod zufolge war der Vater der Makedonen Makedon ein Cousin von Hellens Söhnen Doros, Xuthos (der Vater des Ion) und Aiolos. Demnach waren die makedonischen Nachkommen verwandt mit den Dorern, Ionern und Aiolern, den drei griechischen Hauptstämmen … Hellanikos zufolge war außerdem Aiolos der Vater des Makedons, was eine enge Verwandtschaft zwischen den Makedonen und Aiolern nachweist.717

Die slawische Landnahme auf der Balkanhalbinsel im sechsten und siebenten Jahrhundert änderte die ethnische Zusammensetzung Makedoniens grundlegend. Als das Gebiet im späten vierzehnten Jahrhundert unter die Herrschaft der Osmanen kam, siedelte dort in den folgenden Jahrhunderten eine stattliche Zahl an Muslimen (Slawen, Albaner und Türken). Nachdem 1878 viele Balkanstaaten ihre Selbstständigkeit erlangt hatten, schwappte die letzte Welle (muslimischer) Zugereister von diesen nach Makedonien, die sich aus freien Stücken hier ansiedelten, weil ihnen ein Leben zu den Konditionen des Westens unerträglich schien oder sie Opfer von christlicher Intoleranz und christlichem Unrecht geworden waren.718 Die Muslime siedelten in allen Teilen des Landes, besonders aber in den Städten und Dörfern des Unterlands, obwohl die Christen, die größtenteils in den bergigen und weniger fruchtbaren Gegenden des Landes siedelten, sie zahlenmäßig immer noch überboten.719 In westlichen Augen war die osmanische Vorstellung vom Regieren simpel: Abgaben einsammeln und die dominante Stellung der Muslime sicherstellen. Wenn

Die Söhne Alexander des Großen

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diese Ziele erfüllt waren, mischten sich die Osmanen nicht mehr weiter in die Sitten und Gebräuche ihrer Untergebenen ein, sondern behandelten sie mit verächtlicher Toleranz. So hat den westlichen Reiseberichten zufolge die osmanische Regierung vieles zum Erhalt der alten Traditionen beigetragen und konservierte wie in einem „weitläufigen ethnographischen Museum“ die verschiedenen in den letzten Jahren des Byzantinischen Reiches in Südosteuropa heimisch gewordenen Völker.720 Im neunzehnten Jahrhundert reichte die Kunde von der Verschiedenheit der makedonischen Bevölkerung weit und inspirierte im Französischen den Ausdruck macédoine für einen bunten, gemischten Salat aus Obst oder Gemüse.721 Die Söhne Alexander des Großen

Die Erinnerung an das goldene Zeitalter, besonders an die Zeiten Alexander des Großen, überlebte die Zeit der osmanischen Besetzung, da auch die Türken selbst diesen Eroberer hoch schätzten.722 Die Erinnerung an Alexanders Heldentaten wurde aber vor allem im neunzehnten Jahrhundert neu erweckt, als sich rivalisierende Historiker vom Balkan mit einem modernen Geschichtsbewusstsein, das ihre Wissenschaft mit ihrem Nationalismus verband, um die klassische und mittelalterliche Geschichte stritten und alle den berühmten Eroberer als Vorfahren ihres Volkes in Beschlag nahmen. Die Griechen beriefen sich stolz auf die berühmten Könige von Makedonien und behaupteten, dass diese Makedonen „Kinder Alexander des Großen“ gewesen waren.723 Auf diese Behauptung antworteten nicht minder patriotische bulgarische Historiker, indem sie die Könige von Makedonien unter die „bulgarischen Zaren“ subsumierten, die, nachdem sie ganz Griechenland erobert hatten, das bulgarische Zarenreich bis nach Indien ausgeweitet hätten.724 Die Albaner waren sich hingegen einig, dass Philipp von Makedonien und sein Sohn Alexander, so wie überhaupt alle Makedonen, keine Griechen gewesen seien, da nach ihrer Überlieferung Alexanders Mutter Olympias eine Albanerin gewesen war. Demnach seien die Albaner „die Soldaten Alexander des Großen, der die gesamte bekannte Welt seiner Zeit erobert hatte“, gewesen.725 Auch einige serbische Autoren eigneten sich die beiden makedonischen Könige als die Vorfahren der Serben an.726 Letztendlich beanspruchten mit nicht minderer Begeisterung die Makedonen den großen Eroberer für sich, „die Nachfahren Alexander des Großen“.727 Um ihren rechtmäßigen Anspruch auf das antike Makedonien zu untermauern, machten sich Nationalisten des Balkans manchmal auch daran, die Geschichte zu korrigieren, indem sie historische Stätten, mit denen sie ihre These untermauern wollten, errichteten oder ihnen missliebige entfernten.728

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9. Eine wahre Komödie der Irrtümer

Als im neunzehnten Jahrhundert damit begonnen wurde, das Nationalbewusstsein der Balkanvölker zu erwecken, erkannten die europäischen Großmächte gleich, dass es nicht einfach werden würde, Staatsgrenzen im Einklang mit den ethnischen Grenzen und unter Berücksichtigung strategischer oder ökonomischer Interessen zu ziehen. Während der osmanischen Herrschaft über Makedonien hielt sich die ganze slawische Bevölkerung für Bulgaren und dafür hielt man sie auch in der Welt.729 Nach dem Ende der Balkankriege trennte der Balkanbund Makedonien vom Osmanischen Reich ab, teilte es ungleich unter seinen Mitgliedern auf und diese zogen ohne Rücksicht auf die ethnische Identität seiner Bewohner willkür­ liche Grenzen durch ihr Gebiet. Die Makedonen waren in Folge mehr oder weniger gewaltsamen Assimilations- und Denationalisierungskampagnen unterworfen, mit dem Ziel, ihnen ihre eigene Identität zu nehmen und sie davon zu überzeugen, dass sie in Wahrheit „slawischsprechende Griechen“, „Südserben“ oder „Bulgaren“ waren. Geographie und Statistik auf dem Balkan

Makedonien war jahrzehntelang mehr ein politisches Problem als eine geographische Entität. Der Einfachheit halber ließen westliche Autoren zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts die Grenzen Makedoniens mit den Grenzen dreier ehemaliger Vilajets des Osmanischen Reiches (Skopje, Bitola und Thessaloniki) zusammenfallen.730 Doch dies befriedigte weder die Griechen, die Bulgaren noch die Serben. Die Mehrheit der griechischen Autoren gab dem „historischen Makedonien“ den Vorzug. Das war die engste Definition Makedoniens, die nur zwei südliche Vilajets einschloss. Die Bulgaren präferierten „das geographische Makedonien“, das bestimmte Landschaften im Westen, wo die Bevölkerung mehrheitlich islamisiert war, und ein Stückchen im Südwesten, das exklusiv griechisch war, ausließ. Die Serben wiederum erklärten, dass die Region um Skopje im Nordwesten überhaupt nicht Teil Makedoniens, sondern Teil Altserbiens sei.731 Es gab also keinen Konsens über die genauen Grenzen Makedoniens, obwohl dies nicht der einzige Streitpunkt war. Vielmehr waren sich die interessierten Parteien über die Größe und ethnische Zugehörigkeit der Bevölkerung uneins, wobei jede die Zahl ihrer Volkszugehörigen übertrieb und die Angaben der anderen Völker reduzierte. In diesem Krieg der Worte, im Austausch von Totschlagargumenten, war die Wahrheit – wie in jedem Krieg – das erste Kriegsopfer. So etwa zeichneten türkische Experten bis nach Wien rot eingefärbte Landkarten und zählten während der Volkszählung mehr Muslime in der Europäischen Türkei, als es dort überhaupt an Gesamtbevölkerung gab.732 Die Nationalisten des Balkans begannen bald, es ih-

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Geographie und Statistik auf dem Balkan

nen gleichzutun, und jedes betroffene Volk konnte eine Vielzahl an Fakten anbieten, die die eigenen Ansprüche untermauerten und die der Mitbewerber Lügen straften. An die Korrektheit der Zahlen verschwendeten sie nicht viele Gedanken, nahmen sie aber dennoch todernst. So erzählen die angeführten Zahlen ihre eigene, für externe Beobachter ziemlich amüsante Geschichte. Der Serbe Spiridon Gopčević,733 der Grieche Cléanthes Nicolaides734 und der Bulgare Vasil Kǔnčov735 gaben an, Makedonien habe 2 880 420 bzw. 1 825 482 oder 2 258 224 Bewohner, die sich angeblich wie folgt verteilen: Türken Bulgaren Serben Griechen Albaner Vlachen

Gopčević 231 400 57 600 2 048 320 201 140 165 620 74 465

Nicolaides 620 491 427 544 9 831 647 384 keine 18 769

Kǔnčov 499 204 1 181 336 700 228 702 128 711 80 267

Die Bulgaren, Griechen und Serben stellten Bevölkerungsstatistiken für Makedonien auf, die mehr als die tatsächliche Bevölkerungsverteilung den Patriotismus ihrer Autoren zum Ausdruck brachten, um die Aspirationen des jeweiligen Volkes nach territorialer Expansion zu rechtfertigen. Alle ins Feld geführten Zahlen unterschieden sich voneinander; einig waren sie sich offensichtlich nur in einem Punkt, der durch seine schiere Abwesenheit auffällt: In Makedonien lebten offensichtlich alle – nur nicht Makedonier. In dieser Hinsicht fiel besonders die Griechen-Statistik ins Auge. In Makedonien hatte das Wort „Grieche“ mehr eine kirchliche als eine ethnische Konnotation: Die Zugehörigkeit zum griechischen Patriarchat oder zum bulgarischen Exarchat wurde als Kriterium für die griechische oder bulgarische Volkszugehörigkeit herangezogen. Einige griechische Nationalisten machten sich sogar die serbische Gemeinschaft in Makedonien zu eigen, weil die Serben keine autokephale Kirche hatten und daher dem Patriarchat von Konstantinopel zufielen. Auch die vlachische Gemeinschaft, die orthodoxen Albaner und nicht zum Exarchat gehörende Bulgaren wurden vereinnahmt; diese nannte man dann einfach albanisch-, bulgarischoder vlachischsprechende Griechen.736 Im Sommer 1861 gab der Sekretär der Synode von Konstantinopel in Ohrid ein Pamphlet über die Geschichte der bulgarischen Beziehungen zur griechischen Kirche heraus, um aufzuzeigen, wie ungerechtfertigt die bulgarischen Ansprüche und Klagen sind. Der Autor begründete, dass die Bulgaren nur einen kleinen Teil der

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9. Eine wahre Komödie der Irrtümer

Bevölkerung des westlichen Makedoniens ausmachten und viele davon bulgarischsprechende Griechen seien. Er behauptete, dass die Physiognomie und die Gebräuche der Bulgaren in dieser Gegend zeigten, dass sie griechischen und nicht bulgarischen Ursprungs seien.737 Griechische Autoren sind auch noch heute fest davon überzeugt, dass zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts der Hellenismus stark überwogen habe und die Makedonen Griechen gewesen seien. Als ihren Trumpf ziehen sie gerne die offiziellen osmanischen Statistiken aus dem Ärmel, Daten, die 1905 Hilmi Pascha für die Vilajets Thessaloniki und Bitola gesammelt hat und die 678 910 „Griechen“ (Angehörige des Patriarchats) und 385 729 „Bulgaren“ (Angehörige des Exarchats) auflisten. Genauer gesagt standen im Vilajet Thessaloniki 395 222 „Griechen“ 207 073 „Bulgaren“ und im Vilajet Bitola 283 683 „Griechen“ 178 412 „Bulgaren“ gegenüber.738 Noch 1973 gab das Institut für Balkanstudien in Thessaloniki eine Publikation heraus, in der geschrieben stand, dass „die vlachischsprechende Bevölkerung wie auch die restliche Bevölkerung Makedoniens Griechen sind, unabhängig davon, was für eine Sprache sie sprechen“. Der Verfasser beruft sich dabei auf eine Petition, die die Bevölkerung des Vilajets Bitola 1903 der französischen Regierung vorgelegt hat und in der geschrieben steht: „Wir sprechen Griechisch, Vlachisch, Albanisch und Bulgarisch, aber dennoch sind wir alle Griechen und verbitten uns, dass daran gezweifelt wird.“739 Das Osmanische Reich hatte Volkszählungen aus militärischer Notwendigkeit durchgeführt, wobei die Muslime, die militärpflichtig waren, und die Christen, die statt der Ableistung des Heeresdienstes eine bestimmte Kopfsteuer zahlen mussten, gezählt wurden. 1881 gab die rumelische Regierung eine genaue Statistik heraus, nach der es in Makedonien insgesamt 1  863  382 Bewohner gegeben hat, davon 1 251 385 Slawen, 463 839 „Mohammedaner“ und nur 57 480 Griechen.740 Eine griechische ethnographische Karte Makedoniens zeigte trotzdem zahlreiche blau (die griechische Farbe) eingefärbte Bezirke, obwohl man dort nicht einen Griechen finden konnte. Dr. Cléanthes Nicolaides gab sogar dem Kosovo den griechischen Namen Kossyphopéidon.741 Obwohl auch den Griechen zugetane Statistiken ihnen nicht mehr als ein Zehntel der Bevölkerung zurechneten, „fabelte“ man in Athen „von einem Ueberwiegen des Griechenthums“ in Makedonien. Ende des neunzehnten Jahrhunderts etwa führte Professor Nikolaos Saripolos, Korrespondent des Französischen Institutes, folgende Zahlen als verlässlich ins Treffen: 500 000 Griechen, 100 000 Slawen und 40 000 Juden. Einige einflussreiche Bürger Thessalonikis schickten dem Patriarchen und der osmanischen Regierung einen Brief im Namen von 800 000 „Griechen“, die in dieser Gegend lebten; diese Zahl war „durch die von den geistlichen Autoritäten aufgestellten Verzeichnisse“ konstruiert worden. „Diese zählte nämlich alle der griechisch-katholischen Kirche Angehörenden den Grie-

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Abb. 27: Makedonien den Makedoniern

chen bei, und die griechisch-katholische Kirche hat, wie in Bosnien, mehr Bekenner als die römisch-katholische.“742 Die griechischen Propagandisten versuchten hartnäckig mit Hilfe der Statistik auf die Festlegung der griechischen Grenzen durch die internationale Gemeinschaft einzuwirken. Durch die Statistik brachten sie ihre Ansprüche an das von Slawen besiedelte Land zur Geltung und unterstützten dies mit der Theorie von ihrem „ethnographischen Vorrang“. Dieser Theorie zufolge waren die Griechen von „edlerer Rasse“ als die makedonischen Slawen; diese müssten unterworfen werden, da sie „ohne Kultur, Barbaren, mit inkohärenter Sprache, Ungehobelte, Sklaven“ seien.743 Einer „der hervorragendsten Gelehrten Athens“ schrieb Baron de Laveleye Folgendes: Sie verkennen die Bulgaren. Dieselben sind und bleiben Barbaren, und ihre tartarische Abstammung macht sie den Einflüssen der Civilisation wenig zugänglich. Das Christenthum genügt nicht, um sie in andere Menschen zu verwandeln. Ihre guten Eigenschaften sind die der Lastthiere, und hierhin gehört auch der Instinct, zu sparen wie eine Ameise. Ich beschäftige gegenwärtig etwa 20 bulgarische Maurer, und zwar an dem Hause, welches ich meiner Tochter Athene als Mitgift bestimmt habe. Die Leute arbeiten gut, sind aber dumm.744

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9. Eine wahre Komödie der Irrtümer

Abb. 28: Der Geist Alexander des Großen im griechischen Befreiungskrieg

Ein weiteres Argument wurde vom griechischen Gesandten in London vorgebracht, „als er im November 1885 die Behauptung aufstellte: Das Land, welches früher den Griechen gehörte und dann von den Bulgaren in Besitz genommen wurde, darf man doch immer nicht den letzteren zusprechen. Die Rechte der Griechen sind unverjährbar.“ Der belgische Baron Laveleye stritt dieses Argument folgendermaßen ab: Demnach müssten z. B. Neu-Holland, Neu-Seeland und Tasmania an Holland fallen, weil die Holländer jene Länder entdeckten und benannten. Die Besiedelung erfolgte zwar durch Engländer, aber darum steht denselben doch noch immer kein Besitzrecht zu. Dergleichen Dinge lassen sich schwer erörtern, und es ist schon schlimm genug, ihrer erwähnen zu müssen.745

In den 1780er-Jahren heckte Katharina die Große ihren „Griechischen Plan“ aus, der vorsah, den Halbmond auf der Kuppel der Hagia Sophia durch ein Kreuz zu ersetzen und das Byzantinische Reich mit einem russischen Herrscher auf dem Thron zu restaurieren. Für diese Rolle sah sie ihren zweiten Enkel vor, weshalb dieser auf den Namen Konstantin getauft wurde. Man ließ sogar griechische Ammen für ihn kommen, damit er gemeinsam mit der Milch auch gleichsam die griechische Sprache aufsaugen würde.746 Das Projekt misslang, doch die Ambitionen blieben. Als sich im neunzehnten Jahrhundert die Idee des Nationalismus vom Westen Europas auf den Balkan ausbreitete, waren die Griechen die Ersten, die sich unter seinem Einfluss befanden und ihre Rechte auf nationale Freiheit forderten.747 Wegen der Abschaffung des serbischen Patriarchats in Peć 1766 und des bulgarischen Erzbistums in Ohrid 1767 war ganz Makedonien unter die Jurisdiktion des Patriarchen von Konstantinopel gefallen. Das bedeutete, dass der Gottesdienst in

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den Kirchen und auch der Unterricht in den Schulen auf Griechisch abgehalten wurden. So war die Bevölkerung Makedoniens dem ungehinderten Prozess der Hellenisierung unterworfen. Sie wäre vielleicht vollkommen hellenisiert worden, hätten nicht die adeligen griechischen Prälaten und Lehrer verachtend auf die armen und elendigen Bauern herabgesehen, die sie „Tiere“,748 „Barbaren“, „Lasttiere“749 oder „Schafsfell-Träger“750 nannten, die unverständliche slawische Idiome sprächen und ihrer Anstrengungen, ihnen Lesen und Schreiben beizubringen, unwürdig seien: „Es war für einen Liebhaber der Musen demütigend, in einer barbarischen Welt zu leben.“751 Die Folge davon war, dass die griechische Kultur sie kaum berührte.752 Die unabhängigen Nachbarstaaten schauten mit ebenso gierigen Augen auf Makedonien und versuchten nachzuweisen, dass gemäß dem Naturrecht gerade ihnen ein Teil oder gar das ganze Land zufallen müsse. Die Bulgaren vereinnahmten Makedonien als „Wiege des bulgarischen Volkes, für die ein Strom an Blut vergossen wurde“. Bulgarische Patrioten behaupteten, dass es nicht wichtig sei, wann und wie die Bulgaren nach Makedonien gekommen seien; was zähle, sei der Umstand, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich nach einer Vereinigung mit dem Mutterland sehne, dass Makedonien „wie ein Kind nach seiner Mutter weint“ und dass die Leute unglücklich wären, wenn sie unter irgendeiner anderen Herrschaft als unter der bulgarischen leben müssten. Die anderen Balkanstaaten erkannten die bulgarischen Ansprüche auf Makedonien natürlich nie an.753 Die Griechen sahen Makedonien aus historischen Gründen als das ihre an, obwohl in der klassischen Epoche die Forderung der Makedonen, in den heiligen Zirkel der Hellas aufgenommen zu werden, von bestimmten Eifersüchteleien begleitet wurde und die Könige von Makedonien ihre griechische Herkunft erst beweisen mussten, bevor sie das Privileg erhielten, bei den Olympischen Spielen anzutreten. Doch Makedonien war eben unverzichtbar für die Erfüllung der „großen hellenischen Idee“. Die Serben wiederum versuchten die Welt davon zu überzeugen, dass Makedonien allein Serbien zufallen solle, da sich dort das Zentrum des mittelalterlichen Königreichs von Zar Dušan befunden habe. Sogar Rumänien stellte „auf ethnographischer Grundlage“, wegen ein paar dort lebender Vlachen, Ansprüche auf Makedonien. Die Albaner begründeten ­ihre Ansprüche mit ähnlichen Argumenten.754 Als dann 1878 Österreich-Ungarn das Mandat für die Okkupation von Bosnien und Herzegowina erhielt, warf auch die Monarchie ein begehrliches Auge auf Makedonien und den Hafen von Thessaloniki.755 Unter solchen Umständen verwundert es nicht, dass die Makedonische Frage zu einem Problem von internationaler Tragweite wurde, „das niemand lösen kann“, bzw. dass es dem Land beschieden sei, „in Zukunft fast unausweichlich eines der

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großen Schlachtfelder Osteuropas“ zu werden.756 Ein britischer Beobachter, der zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts durch Serbien, Bulgarien, Montenegro, Albanien und Makedonien reiste und der sich genau über diese Streitfrage informiert hatte, fasste es so zusammen: „Die makedonische Frage ist die brennende Frage der heutigen Zeit, und eine, die nur auf eine Weise gelöst werden kann – durch einen erbitterten und blutigen Krieg.“757 Die Megali Idea

Nach der Unabhängigkeitswerdung Griechenlands glaubten seine Bewohner, dass der Prozess der Selbständigkeitswerdung erst halb vollbracht ist, da sie noch auf die Annexion eines wesentlich größeren Teils des Osmanischen Reiches hofften. Viele Anhänger der regierenden und politischen Klasse träumten von einer erneuten Vereinigung Griechenlands und einer Restauration Byzanz’.758 Der König Griechenlands trug den Titel Basileus wie einst die byzantinischen Kaiser; der erste Sohn von König Georg I. wurde Konstantin getauft, um der neuerlichen Besteigung jenes Thrones, der 1453 an die Osmanen verloren gegangen war, einen dramatischen Anstrich zu geben.759 Das war die so genannte Megali Idea („die große Idee“), die Vision von der Befreiung der „unerlösten“ Griechen und die erneute Vereinigung in einem Staat. Die Folge war eine aggressive Politik des griechischen Staates, die auf die „Befreiung“ Makedoniens, des Epirus, Thrakiens und Kreta, „die geliebten Töchter Griechenlands“, gerichtet war, die „ununterbrochen auf ihre Mutter warteten, damit sie diese vom türkischen Joch befreie“.760 Da die politische Propaganda nicht die gewünschten Früchte trug, schickte Griechenland aus dem Süden – und in kleinerem Ausmaß Serbien aus dem Norden – bewaffnete Truppen nach Makedonien, um „Alexanders Land von den Bulgaren zu befreien“; mit dem Resultat, dass ein Missionierungskrieg um die nationale und politische Vorherrschaft ausbrach. Griechen, Serben, Bulgaren und Rumänen versuchten die Zahl ihrer Landsmänner mit Hilfe der Kirche und der Schulen zu vergrößern, die vor allem von den entsprechenden Regierungen finanziert wurden. Die Schulleiter wetteiferten mit Anreizen für den Besuch ihrer Schulen derart untereinander, dass hie und da die Kinder nicht nur kostenlos mit Kleidern ausgestattet und unterrichtet wurden, sondern ihre Eltern richtiggehend an ihnen verdienen konnten, indem sie, anstatt Schulgeld zu bezahlen, sogar eines erhielten. Manchmal griffen die nationalen Agitatoren sogar dazu, den Dorfältesten umzubringen und die Bevölkerung dazu zu zwingen, die griechische oder die serbische Volkszugehörigkeit anzunehmen. Bulgarischen Dörfern wurden griechische Priester aufgezwängt

Nationalität und Religion

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und überall im Land eröffneten griechische Schulen. Als während der Balkankriege die griechische Armee das Gebiet des südlichen Makedoniens okkupierte, wurde den Leuten vierundzwanzig Stunden Zeit gegeben, ihre Nationalität abzulegen und sich zu Griechen zu erklären, obwohl sie nicht einmal ein alltägliches griechisches Wort wie kalispera (Guten Abend) verstanden. Bulgarische Schulen schlossen, und wenn sich die Lehrer nicht verpflichteten, auf Griechisch zu unterrichten, wurden sie vertrieben oder inhaftiert. Den bulgarischen Geistlichen wurde die Wahl zwischen Tod oder Konversion zur griechischen Kirche gegeben. Die griechische Armee kam in Dörfer, in denen niemand ihre Sprache sprach. „Sprich nicht Bulgarisch, wir sind in Griechenland“, schrien die Offiziere, und „jeder, der Bulgarisch spricht, kann nach Bulgarien verschwinden“. Eine Befehlsverweigerung bedeutete Tod oder Flucht. „Was für eine Schande“, schrien die griechischen Gendarmen im Dorf Gorno Kufalovo am 25. März 1912. „Wir haben euch befreit. Die Stimme Alexanders des Großen ruft euch aus dem Grab zu, hört ihr sie nicht? Ihr aber schläft weiter und nennt euch weiterhin Bulgaren!“761 Die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung des Griechischen Makedoniens änderte sich durch die Umwälzungen des Ersten Weltkrieges und des desaströsen griechischen Kriegszugs in Kleinasien nach 1918 dramatisch: Die Zahl der Griechen nahm zu, während sich die Zahl fast aller anderen Nationalitäten minimierte. Nach der „kleinasiatischen Katastrophe“ für Griechenland von 1922 wanderten im Rahmen des sogenannten Bevölkerungsaustausches etwa 640 000 „asiatische Griechen“ zu, während in den Jahren 1923-24 die Aussiedelung von 348 000 Muslimen in die Türkei erfolgte. In der Zwischenkriegszeit und unmittelbar danach wurden viele Slawen getötet oder zur Flucht gezwungen; dasselbe Schicksal ereilte die Türken, Albaner und teilweise die Kutzowlachen. Nationalität und Religion

Nach der Eroberung Byzanz’ 1453 versuchten die Osmanen nicht, ihren neuen Untertanen die staatlichen Institutionen aufzuzwingen oder sie zu assimilieren. Obwohl geringgeschätzt und in niedrigerer Stellung, genossen die Rajah ein gewisses Maß an Autonomie. Die Regierenden der neu eroberten Völker wurden mit Vertretern aus ihren eigenen religiösen Organisationen ersetzt. Der Eroberer Byzanz’, Sultan Mehmed II., gab dem Patriarchen von Konstantinopel den Titel Milletbaşi (Oberhaupt des Volkes) und erlaubte den orthodoxen Untertanen die freie Religionsausübung und einige ihrer Kirchen zu behalten. Außerdem überantwortete er dem Patriarchen die Verwaltung der geistlichen und weltlichen Angelegenhei-

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Abb. 29 „Jedem das Seine“ (Karikatur, frühes 20. Jahrhundert)

ten seiner Gemeinde. Auf diese Weise bildete die Geistlichkeit einen Apparat von Staatsbeamten mit weitgehenden administrativen und juristischen Befugnissen. Alle Fälle von Hochzeit, Trennung und Erbrecht wurden vor dem Bischofsgericht behandelt und so musste kein Christ in zivilen Belangen vor einen osmanischen Richter. Allen Religionsgemeinschaften wurde die Steuereintreibung unter ihren Anhängern und ihre Ablieferung an die Staatskasse anvertraut. Ähnliche Zuständigkeiten wurden auch den beiden bulgarischen Patriarchen – als Vertretern des bulgarischen Volkes – in Tarnovo und Ohrid überantwortet. Im Osmanischen Reich gab es keine sichtbare Trennlinie zwischen weltlichem und geistlichem Recht. Die osmanische Regierung unterteilte ihre Untertanen nach ihrer Religion in Millets, in Gemeinschaften, die sowohl einen geistlichen als auch einen weltlichen Rat hatten, die mit den internen Angelegenheiten der Millet-Angehörigen betraut waren. Diese Millets oder „Kirchennationen“, wie ein türkischer Professor für westliche Literatur es übersetzte,762 waren die einzige administrative Unterteilung, die der Staat anerkannte. Die verschiedenen muslimischen Elemente (Slawen, Albaner und Türken) hatten keine ethnische Gemeinsamkeit. Zu Hause sprach jeder seine Sprache; Türkisch war die erlernte Sprache. Alle waren Muslime und alle waren im politischen Sinne „Türken“: Sie gehörten der regierenden Kaste an, waren deklarierte Herrscher über die „Ungläubigen“ und waren durch ihr gemeinsames Interesse verbunden, da sie in jener Minderheit waren, die von den untergebenen Völkern profitierte und von den vielen unterschiedlichen informellen Abgaben lebte, die die christliche Mehrheit zahlte. Millet-i-Rum (Rum ist eine türkische Verballhornung von Romaioi oder Römer, der Eigenbezeichnung der Byzantiner; der Name war bis zur Revolution in den 1820er-Jahren in allgemeiner Verwendung) war alles, was vom großen Oströmischen Reich übrig geblieben war. Unter den Bischöfen und Patriarchen fand das

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Leben des byzantinischen Hofes seine Weiterführung und das griechische Bewusstsein mit der griechischen Form des Christentums wurde so am Leben erhalten. Das gesamte christliche Gebiet auf der Balkanhalbinsel nannten die Türken Rumi-Vilajets (griechische Bezirke). Bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts betrachteten die Osmanen die orthodoxe Christenheit als „Römer“, also griechischbyzantinischen Glaubens. Wer kein „Türke“ war, der war Rumi oder „Grieche“, eine Bezeichnung, die man auch für Albaner, Bulgaren, Makedonen, Serben, Vlachen und Griechen benutzte und die eigentlich nur die Anerkennung der Autorität des Konstantinopler Patriarchen implizierte.763 So schrieb John Morritt in seinen Briefen aus den 1790er-Jahren, dass er, seit er Hermannstadt (das heutige Sibiu) in Siebenbürgen verlassen hatte, „durch ein griechisches Land“ reise.764 Francis Hervé hat in den 1830er-Jahren in Plovdiv und Sofia „von niemandem gehört, der ein ständiger Einwohner dieser Orte geworden wäre, wenn er nicht den Einheimischen, den Türken und den Griechen, angehörte.“765 Bis zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts herrschte „überall in Europa“ die Meinung vor, dass die Slawen in Makedonien und sogar in Bulgarien eigentlich Griechen waren, und jede gebildete Person, die aus diesen Ländern kam, nannte sich selbst auch selbstverständlich Grieche.766 Die Bezeichnung Bugar (Bulgare) war abwertend konnotiert, man nannte sie hondrokefalos (dumme Sturschädel) und die bulgarische Sprache galt selbstverständlich, „wie es ihr Name schon verrät, als ‚vulgär‘, ‚flegelhaft‘, weshalb viele vorgaben, Griechen zu sein. Einige übernahmen sogar die griechische Sprache, da sie als Attribut eines gebildeten Menschen galt.“767 So bedeutete die Bezeichnung „Grieche“ „Anhänger der orthodoxen Kirche“ oder „Stadtbewohner“, weil die Städter „Griechen“ waren, die Landbewohner hingegen „Barbaren“.768 Oder wie sich ein Mitglied der Philologischen Gesellschaft Parnassus ausdrückte: „Für einen Slawen ist es ein Aufstieg, Grieche zu werden, so wie es für den Hindu ein Aufstieg ist, Brite zu werden.“769 Die Grundlage für diese Unterteilungen war die Religion; sprachliche und ethnologische Theorien waren bloß von zweitrangiger Bedeutung. Ein Bulgare konnte, wann immer er wollte, zum Türken werden, indem er den Islam annahm, so wie ein Grieche zum Bulgaren werden konnte, indem er sich dem Exarchat anschloss. Jemand konnte in die rumänische Gemeinschaft eintreten und sein Bruder in die serbische. Dieses System erhielt sich zur Gänze bis zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, als es in Albanien noch Städte ohne zivilen Gerichtshof gab und die Richter sich allein auf den Koran stützten. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wurde dieses Modell mit den umfangreichen Reformen des politischen Systems in der Türkei und der Kodifizierung bürgerlicher Rechte nach Vorbild des Code ­Napoléon abgeschafft. Noch zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts war die Idee

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der Nationalität für die Türken so neu gewesen, dass sie sie noch immer mit der Religion verwechselten. Orthodoxe Albaner, Bulgaren, Serben und Vlachen, die sich nicht der „schismatischen“ bulgarischen Kirche angeschlossen hatten, wurden im Zensus immer noch unter der allgemeinen Bezeichnung Rum zusammengefasst.770 Der Grund für diesen Zustand war das Regierungssystem. Das osmanische Recht war nämlich ein religiöser Codex, den man nicht den Ungläubigen überstülpen konnte, so wie man sie deshalb auch nicht ins Heer aufnehmen konnte. Die Rechtgläubigen, die Anhänger des Propheten, waren die deklarierten Herrscher über die Giaurs (die „Ungläubigen“, abwertende türk. Bezeichnung für die Balkanchristen im Allgemeinen). Auf diesen theokratischen Fundamenten der Staatsorganisation gründete das Osmanische Reich. Aber gerade dank der Besonderheiten dieser Politik genossen die Christen im Osmanischen Reich eine relative Unabhängigkeit und konnten ihre Nationalität, Sprache und Gebräuche bewahren. Diese außergewöhnlichen historischen Umstände erklären auch, warum Patriotismus bei diesen Christen stets mit ihrer Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft und einer Nationalkirche verbunden war. Zeitgenössischen westlichen Autoren erschien dieses Nationalitätskonzept ungewöhnlich und sie wunderten sich, wieso auf dem Balkan Herkunft und Sprachen bei der Herausbildung der Nationalitäten nicht sonderlich von Bedeutung waren. „Das ist, als würde man einen in London geborenen Katholiken als Iren zählen oder einen Presbyterianer in New York, dessen Vorfahren aus Deutschland gekommen waren, Schotte nennen.“771 Der neue Geist eines nationalen Bewusstseins wurde unter den Völkern des Millet-Systems erst während der Versuche erweckt, religiöse durch bürgerliche Gesetze zu ersetzen. Wenn sie sich in der internationalen Politik behaupten wollten, mussten sie sich nach nationalen Prinzipien neu organisieren, da die westlichen Staaten der Zeit auf der Nationalität beruhten und durch die Dominanz des Westens in der Welt mussten sich die Beziehungen der nichtwestlichen Völker untereinander und zu den westlichen Mächten an jene Formen anpassen, die im Westen als selbstverständlich galten. Nach Einschätzung Arnold Toynbees wurde im westlichen Europa dieses Nationsprinzip in der Politik als selbstverständlich aufgefasst, „weil es sich dort aufgrund besonderer Umstände entwickelt hatte und nicht, weil es von universeller Gültigkeit war.“772 Die Nachfahren der französischen Kreuzfahrer

Auf diese Art entwickelte die slawische Bevölkerung Makedoniens bis zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts kein klares Nationalbewusstsein: Wer kein Mitglied

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ihrer lokalen Gemeinde war, war ein Fremder. Vasilij Vodovozov berichtete, dass zahlreiche Menschen den Begriff Nationalität überhaupt nicht verstanden und erklärten: „Ich bin orthodox, ich war Exarchist, aber jetzt bin ich Serbe.“ Erst auf eine weitere Frage, ob sie Bulgaren oder Serben seien, antworteten sie vielleicht: „Ich war Bulgare, jetzt bin ich Serbe.“773 Das allerwichtigste Element ihrer Identität war ihr Christentum, und auf die Frage, welche Nationalität sie hätten, bekam man bis tief ins neunzehnte Jahrhundert hinein Antworten wie, „ja sam risjanin (Ich bin ein Christ), oder: ja sam raja (ich bin ein Raja)“, kaur, wie sie die Muslime nannten, oder aber „Bugari (Bulgare)“.774 Der russische Konsul Rostovski in Bitola etwa verwendete die „türkische“ Methode und teilte die Einwohner Makedoniens in slawische Patriarchisten, slawische Exarchisten und slawische Muslime ein, weil er trotz seines siebenjährigen Aufenthaltes nicht zu entscheiden wusste, ob sie Bulgaren oder Serben waren. Aleksander Amfiteatrov, der dort drei Jahre verbrachte, kam zu dem Schluss, dass die Makedonier selbst nicht wüssten, was sie sind. Deshalb nannte er sie „Nation ohne Nationalbewusstsein“.775 Wegen der spezifischen Umstände gegen Ende des neunzehnten und zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts entschieden sich die nationalen Sympathien in Makedonien auf politischer Grundlage. Auf Makedonien wirkte die bulgarische, griechische, serbische und rumänische Propaganda, jede mit ihren eigenen Idealen und Aspirationen, ein. Ziel jeder dieser Parteien war es, so viele wie möglich zu konvertieren. Wenn die Propaganda selbst für die Umgestaltung der politischen Landkarte Makedoniens nach europäischen Prinzipien nicht genügte, versuchte man diese durch gewaltsame Methoden der Enteignung, Zwangsräumung und der feindseligen Einmischung in den Gottesdienst und den Gebrauch der Muttersprache zu erreichen. Dieses Geschäft, auf die einzelnen Gemeinschaften Einfluss zu nehmen, war kostenintensiv und brachte nicht immer einen den Ausgaben entsprechenden Erfolg. Die kleinen Balkanstaaten, deren Ressourcen so dürftig wie ihre Ambitionen groß waren, wären ohne pekuniäre Hilfe von einer der interessierten Mächte kaum in der Lage gewesen, ihre Ansprüche geltend zu machen.776 So fest verwurzelt die Makedonier laut den Erzählungen westlicher Autoren zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in ihrer Orthodoxie waren, so unbeständig waren sie in ihren nationalen Sympathien. So war es angeblich einem slawischen Dorf in Makedonien möglich, in der Anwesenheit eines serbischen Konsuls das eine und in der Präsenz eines bulgarischen Agenten das andere zu sein.777 Als Petr Rittih die Bauern in Skopska Crna Gora fragte, ob sie Serben seien, antworteten sie zustimmend. Als er sie darauf fragte, ob sie Bulgaren seien, bestätigten sie auch das.778 Von den Bewohnern des Dorfes Bašino Selo nahe Veles antwortete auf dieselbe Frage die eine Hälfte, sie seien Serben, die andere Hälfte, sie seien Bulgaren.779

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Einige Forscher stießen auf Fälle, in denen ein Bruder behauptete, Bulgare, und der andere, Serbe zu sein. Außerdem behaupteten einige, sie seien Griechen, auch wenn sie des Griechischen gar nicht mächtig waren.780 In Bitola z. B. waren 1905 von den drei Brüdern Talevtchiné Stevan, Nikola und Dimitrie, drei angesehenen Händlern, je einer Bulgare, Serbe und Grieche.781 Da Nationalität in diesem Teil der Erde keine Konstante zu sein schien, sondern sich je nach politischer Überzeugung ändern konnte, konnten Individuen oder auch ganze Gemeinschaften, die gestern Griechen waren, heute Bulgaren sein und morgen vielleicht Serben werden.782 Für westliche Autoren dieser Zeit, die Nationalität nicht als kulturelle Konstruktion, sondern als eine natürliche Kategorie, als „reines Blut“,783 als etwas Beständiges, Angeborenes und Unveränderliches verstanden, war eine solche Situation etwas Unerhörtes. Mit der größten Verachtung bemerkten sie, dass die Nationalität auf dem Balkan „eine Variable“ sei, „die in großem Ausmaß von den Umständen abhängt, mit welchen Gesinnung, Blut und Sprache wenig bis überhaupt nichts zu tun haben.“784 Ihre Meinung über den Patriotismus der Bewohner Makedoniens war ebenso schlecht. Auf dem Balkan, so meinten sie, ist der Patriotismus so groß, wie die Geldbörse dick ist. Der französische Konsul etwa hatte erklärt, er würde sich, wenn er eine Million Franken hätte, der Umwandlung der Makedonier in Franzosen widmen. Er würde lehren, dass die Makedonier die Nachfahren der französischen Kreuzfahrer seien, die im zwölften Jahrhundert Thessaloniki erobert hatten, und seine Franken würden den Rest erledigen. Doch Henry Noel Brailsford, der den französischen Konsul so zitierte, wendete ein, dass die Griechen über großzügige Mittel verfügten und Makedonien trotzdem verloren hätten.785 Wo die Wahl frei getroffen werden konnte, war sie manchmal einfach von persönlichen Interessen geleitet. Wie einige Reiseberichterstatter schrieben, spielte Geld bei der Festlegung auf ein Nationalbewusstsein der Menschen eine wichtige Rolle. Der serbische Konsul meinte einem „Serben“ gegenüber einmal, sie hätten schon genug Geld erhalten und es wäre Zeit, einmal im Namen des Patriotismus etwas unentgeltlich für das Vaterland zu machen. Die Antwort lautete: „Oh, Herr Konsul! ... Das wird sehr unangenehm für Sie, denn wenn ich Geld von Ihnen bekomme, sagt mir mein Patriotismus, ich sei Serbe, kaum aber habe ich leere Taschen, beginnt er mich davon zu überzeugen, ich sei Bulgare.“786 Die Wahrheit ist wohl, dass die Makedonier angesichts von Korruption und Terror im Großen und Ganzen wohl eine erstaunlich hohe Standfestigkeit bewiesen haben.

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Die bulgarische Bedrohung

Der bulgarische Patriotismus, den die griechische Geistlichkeit bis in die 1780erJahre stark unterdrückt hatte, wodurch die Menschen ihre Nationalität „vergaßen“ und sich für Griechen hielten, wurde in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts „wiedererweckt“. Es meldeten sich bulgarische Enthusiasten zu Wort, die unter dem Eindruck der Überlieferung der ruhmreichen, aber eher nur hypothetischen Vergangenheit den Tag erwarteten, an dem das bulgarische Zarenreich mit Konstantinopel als Hauptstadt restauriert und ganz Makedonien umfassen würde.787 1893 wurde die Innere Makedonische Revolutionäre Organisation (IMRO oder auch VMRO) mit dem Ziel gegründet, Makedonien unter dem Motto „Makedonien den Makedoniern“ von der osmanischen Herrschaft zu befreien. In der Praxis verfolgten die Komitadschi, die bewaffneten Anhänger der IMRO, eine Politik der Ausschaltung griechischer und serbischer Lehrer und Geistlicher und der Terrorisierung der slawischen Dorfbewohner, die noch immer treu zum Patriarchat standen. Bevor 1870 das Exarchat gegründet worden war, hatte es in der Europäischen Türkei nur eine orthodoxe Kirche gegeben und hatten griechische Geistliche sich bemüht, das Bulgarische verschwinden zu lassen und seine Anwendung in Schulen und Kirchen zu verbieten. Auf die Gründung der neuen Kirche antwortete der Patriarch von Konstantinopel, indem er alle Anhänger des Exarchats exkommunizierte. Viele Bulgaren fürchteten sich davor, die alte Kirche zu verlassen, und blieben dem Patriarchat – und damit der griechischen Gemeinschaft – treu.788 Die Bulgaren rechtfertigten ihre Ansprüche auf Makedonien mit der Tatsache, dass das Land im elften Jahrhundert für eine kurze Zeit von Zar Samuil besetzt und die Mehrheit der Bevölkerung bulgarisiert worden war. Bulgarien engagierte sich immer mehr in Makedonien und besetzte in den 1870er-Jahren, als sich die bulgarische Kirche vom Patriarchat in Konstantinopel abspaltete, mehrere Dörfer in einigen Provinzen Thrakiens und Makedoniens. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts erstreckte sich die Macht des Exarchats in Makedonien auf sieben Bistümer (Skopje, Ohrid, Debar, Bitola, Veles, Nevrokop und Strumica).789 Der Glaube wurde zum Symbol der Nationalität: Die Griechen waren dem Patriarchat, die Bulgaren dem Exarchat unterstellt. Die bulgarische Kirche begann mit der erzwungenen Bulgarisierung des Landes, indem sie griechische Lehrer und Geistliche vertrieb und sie mit Bulgaren ersetzte.790 Die sogenannte bulgarische Bedrohung rief eine ernste Reaktion Griechenlands hervor, das 1895 begann, bewaffnete Banden nach Makedonien zu senden, um mit einem Guerillakampf gegen Bulgaren und Serben der erzwungenen Bulgarisierung Widerstand zu leisten. Die Griechen hofften, letztendlich einen Teil des Landes erobern zu können, obwohl ihre Bewohner des Grie-

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chischen nicht mächtig waren. Die erfolgreichste Guerillagruppe war die Ethnike Hetairia (Nationalgesellschaft), deren Truppen zur Zeit der Revolution in Kreta aktiv in Makedonien zu operieren begannen, obwohl die Niederlage Griechenlands im Türkisch-Griechischen Krieg 1897 dem anfänglichen Erfolg der „Griechen“ in Makedonien einen heftigen Schlag versetzte und diese deshalb für einige Zeit ohne Unterstützung des griechischen Staates auskommen mussten.791 Großserbien

Als nach der Okkupation von Bosnien und Herzegowina durch Österreich-Ungarn 1878 die Serben gezwungen waren, ihr Großserbien anderswo zu suchen, wandten sie sich nach Süden und erfanden die Idee eines serbischen Makedoniens mit Thessaloniki als dessen Hafen. Im neunzehnten Jahrhundert erkannten die serbischen Wissenschaftler und politischen Führer an, dass Makedonien ethnisch bulgarisch ist, und taten dies sogar im Vertrag des Balkanbundes, der vor Kriegsbeginn 1912 geschlossen wurde, kund.792 Dennoch begannen einige Nationalisten zu Ende des neunzehnten Jahrhunderts eine neue Wahrheit zu verkünden: dass Makedonien immer schon ein serbisches Land gewesen sei.793 Für diese neue Wahrheit wurden Beweise aus der Geographie, Ethnologie, Philologie und der Geschichte ins Treffen geführt. Zunächst belächelten die Serben selbst ihre äußerst eifrigen Wissenschaftler; mit der Zeit aber befiel das makedonische Fieber die serbische Intelligenz und sogar bedeutende Gelehrte, wie Stojan Novaković und Jovan Cvijić, mussten entweder schweigen oder ihre Integrität kompromittieren und neue Argumente für den serbischen Charakter Makedoniens (er)finden. Die Makedonier wurden als eine „amorphe Volksmasse“ bezeichnet, die kein bestimmtes nationales Empfinden habe und der Assimilation mit den Serben oder Bulgaren gegenüber offen sei.794 Diese Patrioten erdachten sich dafür so phantasievolle philologische und historische Argumente, wie dass „jemand, der so reines Serbisch spricht und die Slava [eine besonders in Serbien verbreitete Verehrung des jeweiligen Familienheiligen] feiert, kein Bulgare sein kann“. Um diese Behauptungen zu untermauern, wonach die makedonischen Slawen Serben seien, wurde sogar behauptet, dass der Volksname Bugar serbisch und nicht bulgarisch sei.795 In den serbischen Schulen lernten die Kinder nicht nur die Geographie Altserbiens, „sondern die aller serbischen Länder in der Reihenfolge ihrer (zukünftigen) Befreiung – zunächst Makedonien, dann Dalmatien, Bosnien, Herzegowina, Kroatien, Banat und Bačka“.796 Die Schulen auf dem Balkan unterrichteten die Kinder demnach nicht nur in den gewöhnlichen Fächern, sondern lehrten sie auch die Schlüs-

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selbegriffe ihrer Nationalität. So wurden die Schulen in Makedonien zu „Fabriken für Kanonenfutter“.797 In den größeren serbischen Städten wurden Geheimbünde gegründet, um die Idee, Makedonien gehöre zu Serbien, zu verbreiten. Außerdem wurden im Nordwesten Makedoniens serbische Schulen eröffnet und die serbische Sprache verbreitet. Bis zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts gab es in Makedonien mehr als 200 serbische Schulen und der Patriarch von Konstantinopel ernannte in Skopje einen serbischen Bischof. Die ehrgeizigen serbischen Nationalisten schickten auch Komitadschis, um den bulgarischen Einfluss zu bekämpfen. Francesca Wilson berichtete, dass diese ihre Pflicht mit großem Eifer erfüllten. Einer unter ihren Anführern, der Lehrer Stefanović, sagte ihr: „Wein hatten wir keinen – unser Wein war das Blut der Bulgaren.“798 Die Folge der beiden Balkankriege von 1912 und 1913 war, dass Serbien den Kosovo und Nord- und Zentralmakedonien erhielt. Die Aufschrift auf der Siegesmedaille „Kosovo gerächt“ bezog sich auf die Schlacht des Jahres 1389, doch dieser militärische Erfolg stellte Serbien nun vor die Aufgabe, eine heterogene Bevölkerung zu assimilieren, in der es viele muslimische Albaner und orthodoxe Slawen gab, die sich noch immer Bulgarien zurechneten. Die serbische Regierung verkündete, dass „die Kulturstufe“ der Makedonen nicht hoch genug und ihr „Staatsbewusstsein“ nicht genügend entwickelt sei, um eine sofortige Gewährung aller politischen Rechte zuzulassen.799 In dem Teil Makedoniens, der unter serbischer Herrschaft stand, begann eine intensive Serbifizierung, die sich vor allem gegen das bulgarische Exarchat und die bulgarischen Schulen im Land richtete. Die serbische Herrschaft änderte auch zwangsweise makedonische Nachnamen, indem sie die Endung -ić hinzugefügt bekamen.800 Während das Osmanische Reich die Makedonen als Bulgaren und Griechenland sie zumindest noch als slawischsprechende Bevölkerung anerkannte, verweigerte Serbien ihnen ihre bulgarische Identität völlig und verbot, dass man eine solche in irgendeiner Weise zum Ausdruck brachte. Die Makedonen durften nicht einmal der Brüder Miladinov, Dichtern und Sammlern von Volksliedern, gedenken, was ihnen sogar unter osmanischer Herrschaft erlaubt gewesen war.801 Stoyan Christowe vermerkte, wie der serbische König eigenhändig zur Denationalisierung der bulgarischen Bevölkerung beitrug. 1912, während des ersten Balkankrieges, hielt König Aleksandar, der damalige Kronprinz, in Prilep ein Mädchen auf der Straße an, beugte sich zu ihm herunter und fragte es, was für eine Nationalität es habe. Das Mädchen antwortete ihm: „Bulgarin“. Aleksandar, später der Vereiniger genannt, gab ihm dafür mit seiner königlichen Hand eine schallende Ohrfeige.802 Als Serbien 1878 die Gegend um Niš, Pirot und Vranje (mit seiner bulgarischsprechenden Bevölkerung) annektierte, wurde eine Agrarreform durchgeführt, serbische

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Schulen wurden gegründet und die Kirche dem Belgrader Metropoliten unterstellt. In der Tat agierte der Staat Serbien hier auf die gleiche Weise wie später in den von ihm annektierten Teilen Makedoniens. Das Resultat war, dass die Menschen in weniger als zwanzig Jahren ihre bulgarische Identität vergaßen und begannen, sich „serbisch“ zu fühlen. Als Vasilij Vodovozov 1894 diese Bezirke besuchte, bemerkte er keinerlei Zeichen einer nationalen oder religiösen Unzufriedenheit, da die „kompromisslos bulgarischen Elemente, die ohnehin nur einen geringen Teil der Bevölkerung ausgemacht hatten“, weggezogen waren; die übrigen Slawen hatten sich bereits mit der Tatsache, „Serben“ zu sein, angefreundet.803 Ihr Erfolg in dieser Angelegenheit ließ die serbischen Behörden in Makedonien ähnliche Resultate erwarten, wo die bestehenden Unterschiede zwischen „Serben“ und „Bulgaren“ „fast ausschließlich eine Sache der Erziehung“ waren. Die dortige Bevölkerung hatte „zwei idente Religionen, ähnliche Ideen, identische Bräuche“. Den Beobachtungen von Frederick Moore zufolge kleideten sich die makedonischen Bauern alle gleich, nur die Anhänger der Konfliktparteien und Propagandisten unterschieden sich in ihrer Kleidung: „Ein europäischer Schnitt wird von denen, die das bulgarische Gymnasium besuchen, getragen, während eine Militärjacke jemanden der rivalisierenden Schule ausweist.“804 Wie der Korrespondent des Standard, Aredern Hulme-Beaman, berichtete, war zu Beginn der Serbisierung in Makedonien das serbische Element so gut wie nicht existent.805 In kurzer Zeit änderte sich dies jedoch dramatisch. Dennoch ließen sich die Makedonen nicht so rasch serbisieren wie jene in Niš und in anderen bulgarischen Orten. Einige Jahre später versuchte sich der serbische stellvertretende Minister für Bildung, Dr. Stevanović, während seines Besuches in Bitola davon zu überzeugen, wie gut die serbische nationale Idee gedieh. Darum befragte er Schüler auf den Weg in die Schule nach ihrer Nationalität. Sie antworteten, sie seien Makedonier. Auf Nachfrage, was ihre Eltern seien, erfuhr er, sie seien Slawen. Nur einer von fünf sagte, er sei Serbe; als er ihn fragte, was sein Vater sei, antwortete dieser: „Zinzare“ [Vlache].806 Für die Makedonier war der Gedanke, Jugoslawen zu sein, wesentlich attraktiver als der Gedanke, Serben zu sein. Fran Tućan reiste knapp nach der Schaffung des Staates der Südslawen nach dem Ersten Weltkrieg durch Makedonien. Die Leute, die er traf, waren „außerordentlich gastfreundlich, jedoch in ihren Aussagen sehr zurückhaltend“. Sie waren alle Befürworter der nationalen Einheit, „was nicht verwundert, da der Jugoslawismus eine Idee ist, die zusammenhält, vereint, die Leidenschaften besänftigt und den Glauben an die Zukunft des Volkes hebt“. Jemand aus Kavadarci erklärte ihm, Serben, Kroaten und Slowenen seien „alte Männer in ihren letzten Zügen, während ein kräftiger, starker Jugoslawe gerade geboren wird“.807

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Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ Bulgarien die Makedonische Frage, zumindest was Griechenland betraf, fallen. Nach dem Griechischen Bürgerkrieg (1946– 1949) und dem Exodus der slawischen Minderheit in Griechenland blieb die Makedonische Frage nur noch in der Beziehung zu Jugoslawien offen, vor allem wegen der Debulgarisierung der Bevölkerung im jugoslawischen Makedonien einerseits und der Negierung der makedonischen Minderheit in bulgarischen Teil Makedoniens, dem sogenannten Pirin-Makedonien, andererseits. In den Nachbarstaaten Makedoniens wurde die Existenz eines makedonischen Volkes noch immer negiert. In der Nachkriegszeit gab die Bulgarische Akademie der Wissenschaften zahlreiche Dokumente heraus, um nachzuweisen, dass die makedonische Nation ein Konstrukt und die Bevölkerung des jugoslawischen Makedoniens Bulgaren seien. Sogar noch heute glauben einige griechische Autoren, die Makedonier seien Griechen.808 Die Existenz einer eigenständigen makedonischen Nation negierten auch zahlreiche Westeuropäer, am explizitesten unter ihnen vielleicht John Foster Fraser, der folgende Aussage tätigte: „Man kann Bulgaren und Türken finden, die sich selbst Makedonen nennen, man kann griechische Makedonen finden, es gibt serbische Makedonen, und es ist möglich, romanische Makedonen zu finden. Aber man wird unmöglich einen christlichen Makedonier finden, der weder Serbe, Bulgare, Grieche oder Rumäne ist.“809 Trotz der langjährigen Unterdrückung, unter der die Bewohner Makedoniens lebten, und der Propaganda, die sie überzeugen sollte, nicht das zu sein, was sie selbst zu sein glaubten, verwendeten die makedonischen Slawen bereits gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts den Eigennamen Makedonier im Kontrast zu anderen Kategorien nationaler Identität wie „Serbe“, „Bulgare“ oder „Grieche“. Gorgi Pulevski definierte in seinem dreisprachigen Wörterbuch narod (Nation, Volk) als eine Gruppe von Menschen desselben Ursprungs, die dieselbe Sprache sprechen, die gemeinsam leben und dieselben Gebräuche, Lieder und Festtage haben, und erklärte: „Demnach sind wir Makedonier und unsere Heimat ist Makedonien.“810 Krste Misirkov zufolge war das Nationalbewusstsein der makedonischen Slawen am Ende des neunzehnten Jahrhunderts „weit verbreitet und klar“.811 Wie auch andere Autoren dokumentierten, erklärten die Menschen offen heraus, dass sie keine Bulgaren oder Serben, sondern Makedonier seien.812 So etwa hatte sich der Prior des Klosters Lešok nahe Tetovo, Vater Jezekiel, zum „Makedonier reinen Blutes“ erklärt813 und ein Lehrer aus Ohrid die Aussage getätigt: „Ich bin weder Bulgare noch Grieche noch Zinzare, ich bin ein reiner Makedonier, so wie es Philipp und Alexander von Makedonien und der Philosoph Aristoteles waren.“814 Auch einzelne Vertreter der lokalen Intelligenz bestanden darauf, dass der makedonische Dialekt, obwohl mit dem Serbischen und dem Bulgarischen verwandt, nicht mit

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diesen identisch ist und die Makedonen ein eigenes Volk slawischen Ursprungs darstellen.815 Westliche Schriftsteller haben gegen Ende des neunzehnten und zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts Makedonien wegen der explosiven und unklaren politischen Situation vor Ort viel Aufmerksamkeit gewidmet. Viele schrieben darüber, noch mehr reisten in das Land selbst, entschlossen, jeden Stein, auf den sie auf ihrem Weg stießen, umzudrehen. Sie ergründeten zahlreiche Details der Makedonischen Frage und ihrer tiefen historischen Wurzeln. Der außerordentlich verstrickten politischen und ethnologischen Situation, in der sich das Land aufgrund der divergierenden und einander widersprechenden Interessen befand, waren sie sich nur allzu gut bewusst. Die simple Tatsache, dass in Makedonien Makedonen leben, entging jedoch irgendwie ihrer Aufmerksamkeit, obwohl sie zeitweilig bereits feststellten, dass die Makedonen weder Bulgaren noch Serben sind.816 In diesen Schriften glänzen die Makedonen gerade durch ihre Abwesenheit: Sprechen Sie mit einem rumänischen Konsul, sagen wir in Monastir. „Es stimmt, diese Menschen sprechen Bulgarisch oder Griechisch“, sagt er, „aber in Wahrheit sind es Rumänen, obwohl sie es selbst nicht wissen. Wenn Makedonien vom Türken befreit sein wird, ist deshalb Rumänien der natürliche und rechtmäßige Herrscher.“ Fragen Sie einen Serben. „Vor der Ankunft der Türken“, sagt er, „hat sich das Serbische Reich im Süden bis ans Meer erstreckt.“ Wenden Sie sich an einen Bulgaren. „Es ist offensichtlich“, sagt er Ihnen, „dass praktisch ganz Makedonien voller Bulgaren ist. Sie sprechen Bulgarisch und sind Anhänger der Bulgarischen Kirche. Viele Menschen, die Griechisch sprechen und orthodox sind, wurden dazu gezwungen, doch sie sind alle Bulgaren. Makedonien ist das rechtmäßige Erbe Bulgariens.“ „Nichts dergleichen“, entgegnet der Grieche, „die Bulgaren sind Schismatiker und haben gar keinen Anspruch, sich Christen zu nennen. Sie zwingen Dörfer mit Drohungen, sich von der orthodoxen Kirche loszusagen, und dann zählt man sie als Bulgaren. Pfui Teufel, diese Schlächter!817

Es war nicht wirklich wesentlich, ob sie so handelten, weil sie für einen Balkanstaat Partei ergriffen oder weil es für sie – gewohnt, Raum und Zahlenstärke mit Größe gleichzusetzen – zu schwierig war, ihre Verachtung zu unterdrücken, die die kleine Anzahl Makedonen im Vergleich mit den großen Balkanstaaten und ihren Ansprüchen hervorrief. Dabei war es nicht wichtig, was die Leute dachten und sprachen: In Wahrheit überrascht die schwierige Lage nicht, wenn man sich daran erinnert, dass seit dem Königreich Philipps Makedonien den Griechen, Serben, Bulgaren und Tür-

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ken gehörte. Einem Bauern kann man es demnach nachsehen, wenn er beim Zählen seiner Vorfahren durcheinandergerät. Und so geschah es, dass die Begriffe „Rasse“, „Nationalität“, „Herkunft“ oder was auch immer der geeignetste Ausdruck für die Unterscheidung zwischen einem Makedonen und der restlichen Balkanwelt sei, ihre Bedeutung verloren. Das Resultat dessen war, dass der Bauer bereit war, eine jede Nationalität als die seine anzunehmen, wenn während des Prozesses der Konversion genügend plausible Argumente dafür vorlagen.818

Da das Osmanische Reich die religiösen Unterschiede betonte, war die nationale Zugehörigkeit von zweitrangiger oder geringerer Bedeutung. Während sich in Westeuropa die nationale Idee als das wesentliche Element einer menschlichen Identität herausbildete – wichtiger als religiöse Unterschiede –, stieß sie auf dem Balkan auf große Hürden. Sie hätte vielleicht niemals ihren Weg dorthin gefunden, wenn nicht die europäischen Großmächte sie gefördert hätten. Durch die gegebenen Umstände war das Bewusstsein einer bestimmten nationalen Identität unter den Einwohnern Makedoniens am geringsten entwickelt. Die Nachbarstaaten dürsteten danach, ihr nationales Territorium zu vergrößern, und bemühten sich, diese Lage zu ihrem Vorteil zu wenden. Bulgarien, Griechenland und Serbien strengten sich außerordentlich an, ihre territorialen Ansprüche durchzusetzen, immer mit dem Argument, dass die Menschen in Makedonien ja in Wahrheit Bulgaren, Griechen oder Serben seien. Doch keiner Partei gelang es wirklich, die ihnen unterworfene Bevölkerung Makedoniens voll zu assimilieren. Dass es ihnen aber gelungen ist, den westlichen Beobachtern Makedonien als ein Volk ohne jegliches Nationalbewusstsein zu verkaufen, ist eine ganz andere Geschichte. Ein schönes Beispiel dafür ist George Frederick Abbott, für den die erfundenen Geschichten der Balkanpropagandisten interessanter waren als die Wahrheit. So beschreibt er, wie es manchmal möglich war, bei ein und demselben makedonischen Haus „Vertreter aller Zweige der Menschenfamilie“ zu treffen. Der Vater behauptete, er sei serbischen Ursprungs, der Sohn schwor, dass in seinen Venen bulgarisches Blut floss, die Töchter aber hätten, wenn sie hätten sprechen dürfen, ebenso überzeugend behauptet, dass ihre Abstammung auf Helena von Troja, Katharina von Russland oder die Venus von Milo zurückging. Die alte Mutter begnügte sich hingegen damit, auf die Frage nach ihrer nationalen Zugehörigkeit zu antworten, sie sei Christin. Nachdem er dieses lebhafte Bild gänzlicher Verwirrung als Spiegelbild der aktuellen Realität gezeichnet hatte, stellte er noch folgende Diagnose: Eine wahre Komödie der Irrtümer, in der niemand weiß, wer er ist, aber jeder instinktiv spürt, dass er jemand anders ist. Es hat wirklich noch kein Land so dringend

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ein Amt für Heraldik oder ein Irrenhaus benötigt wie Makedonien. Es lässt sich aber auch als Region beschreiben, bevölkert von neugeborenen Seelen, die herumirren, einen Körper schen und sich in dieser Suche verloren haben.819

10. Eine Brücke zwischen Barbarei und Zivilisation

Ein Steinbogen über einem reißenden Fluss

Die steinerne Brücke von Mostar galt als eine der sichtbarsten Errungenschaften des Goldenen Zeitalters der osmanischen Architektur und war für manche „das größte und schönste Bauwerk, nicht nur Mostars, sondern des gesamten Balkans“,820 wenn nicht sogar „eine der schönsten Brücken der Welt“.821 Gebaut wurde sie 1566 nach Plänen von Mimar Hayrettin, dem Hofarchitekten und Schüler des größten osmanischen Architekten, des berühmten Mimar Sinan.822 Diese sagenhafte Brücke verband die Neretva an der Stelle, an der der tiefe felsige Canyon am engsten ist und das schäumende Wasser gegen ein wahres Labyrinth aus Steinen schlägt. Die aus einem Bogen gewölbte Brücke hatte eine Höhe von 17,85  m an der höchsten Stelle (19 m mit dem Parapett); eine Breite von 4,56 m und die Gesamtlänge von einer Seite zur anderen betrug 27,34 m. Diese Proportionen gaben dem kolossalen Bau eine sichtbar elegante Leichtigkeit.823 Auf den Seiten der Alten Brücke stehen immer noch zwei Türme, die einst Garnisonen von bis zu 160 Mann beherbergten, welche die Brücke Tag und Nacht bewachten. Die Türme wurden gemeinsam mit der Alten Brücke von der lokalen Bevölkerung „Burg“ genannt. Die Festung auf der linken Seite war als Herceguša, die auf der rechten Seite als Halebinka oder Ćehovina bekannt. Im neunzehnten Jahrhundert diente die Herceguša als Schießpulverdepot und die Halebinka als Stadtkerker.824 In Dokumenten aus dem sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert wird die Brücke als Brücke des Sultans Suleiman bezeichnet. In späteren Aufzeichnungen findet man die Namen Große Brücke, später auch Alte Brücke.825 Wegen ihrer Dimensionen, der Konstruktion, der Form und des Ambientes war sie ein Bauwerk, das ihresgleichen suchte. Die einzige ihr ähnelnde Brücke ist jene über dem Fluss Vjosa in der Stadt Konica im Nordwesten Griechenlands nahe der albanischen Grenze, „die der Alten Brücke ähnelt wie ein Zwillingsbruder, nur dass sie keine Türme hat“.826 Ihr Ruf zog zahlreiche Reisende an, darunter Wesire und hohe Würdenträger aus allen Teilen des Osmanischen Reichs. Wer sie sah, war ob der Schönheit und Kühnheit ihrer Konstruktion begeistert. In seinen Gedichten beschrieb der türkische Dichter Derwisch Pascha Bajezidagić (1552–1603) – berühmter bosnischer We-

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Abb. 30: Mostar, Postkarte aus dem Jahr 1903

Abb. 31: Die Alte Brücke von Mostar

10. Eine Brücke zwischen Barbarei und Zivilisation

Ein Steinbogen über einem reißenden Fluss

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sir, General und Berater von Sultan Murad III. und selbst „ein Mostarer Kind“ – die Brücke so: „Die Mostarer Brücke mit ihren zwei Thürmen gleichet dem Himmelsgewölbe, auf dem die Sternlein in ihrer Bahn wandeln. Aber nicht einmal das Himmelsgewölbe kann sich mit ihr vergleichen, denn auch seine Größe wird überflügelt durch die Größe des Brückengewölbes.“827 Evliya Çelebi, der 1664 Mostar besuchte, gab an, nirgends „eine so hohe Brücke“828 gesehen zu haben, obwohl er viel von der Welt gesehen und „sechzehn Königreiche“ bereist habe. Ein unbekannter arabischer Reisender soll gesagt haben: „Ich bin weit gereist und blieb in Ehrfurcht vor den Toren Mostars stehen, denn ich besah die Minarette, schlank wie betende Stimmen, und eine Brücke über dem Wasser wie der Mond am Himmel.“829 Bevor die Osmanen Mostar eroberten, stand dort eine Holzbrücke, die erstmals in einem Brief aus Ragusa, datiert vom 3. April 1452, erwähnt wird.830 Über die mittelalterliche Brücke in Mostar gibt es die ersten Angaben aus einer Zeit, in der die steinerne Brücke schon hundert Jahre in Gebrauch stand. Hadschi Khalifa alias Kâtip Çelebi beschrieb sie zu Beginn des siebzehnten Jahrhunderts in seinen Aufzeichnungen über Rumelien und Bosnien. Dieser Beschreibung zufolge wurde sie im Jahr 974 nach der Hedschra gebaut und man passierte den Fluss „auf einer grossen in Ketten hängenden hölzernen Brücke, die aber, da sie keine Pfeiler hatte, so schwankte, dass man nur mit Todesfurcht hinüberging“.831 Aus den vorliegenden Quellen weiß man, dass Mitte des sechzehnten Jahrhunderts die hölzerne Brücke unbrauchbar geworden war. Die Bürger Mostars baten Sultan Suleiman den Prächtigen, er möge eine bessere, stabilere Brücke über die Neretva bauen lassen. Dieser Bitte wurde nachgekommen und 1566 die neue Brücke gebaut. Das Datum des Baus ist durch zwei in die Brücke gemeißelte Aufschriften belegt. Die erste lautet: Die Seele Sultan Mehmeds soll sich freuen, lässt sie doch solch Werk von Menschenhand zurück. Gelobt sei auch Suleiman, unter dessen Regierung der Bau vollendet wurde. Durch die Verdienste des Nasir wurde diese Brücke gebaut und das Chronogramm geschrieben: „quedret kemeri“. Im Jahr 974.832

Evliya Çelebi vermerkte nicht die ganze Aufschrift, sondern nur das Chronogramm „quedret kemeri“ (der Bogen des allmächtigen Gottes), das in die Mitte des Brücken­ bogens gemeißelt war.833 Gemäß der hochelaborierten arabischen Sitte ergibt der Zahlenwert der einzelnen Buchstaben die Zahl des Baujahres 974 nach der Hedsch-

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10. Eine Brücke zwischen Barbarei und Zivilisation

Abb. 32: Die Brücke über der Drina in Višegrad (Benedikt Curipeschitz, 1530)

ra: q = 100 + d = 4 + r = 200 + t = 400 + k = 20 + m = 40 + r = 200 + j = 10.834 Mit der Zeit entstanden mehrere Zeugnisse über die Brücke. Hadschi Khalifa berichtete davon, wie Sultan Suleiman auf die Bitte der Bevölkerung hin Mimar Sinan gesandt und ihn damit beauftragt hatte, eine steinerne Brücke zu bauen: Dieser erklärte „nach genommenen Augenschein es für unmöglich […] hier eine Brücke zu wölben. Man stand also davon ab. Späterhin verbürgte sich ein geschickter Tischlermeister des Ortes für die Ausführbarkeit des Vorschlages und die Brücke kam zu Stande.“ Jedermann nannte sie ein „Kunstwerk, das alle Baumeister der Welt schachmatt machte“.835 Im Dorf Podporim am alten Mostarer Weg nach Konjic steht ein gemeißelter steinerner Trog, obwohl es dort keinerlei Spuren eines Brunnens oder einer Quelle gibt. Die Legende erzählt, dass der Erbauer der Brücke mit seinem Kopf zahlen würde, sollte die Brücke zusammenfallen. Als die Brücke vollendet war, konnte er sich nicht dazu zwingen, zuzusehen, wie das Gerüst entfernt wurde, flüchtete aus Mostar und wartete, bis es vorüber war. Beunruhigt und ungeduldig auf Nachricht wartend, so geht die Geschichte weiter, schlug der Baumeister ein Loch in einen Stein und meißelte so diesen Trog. Das Regenwasser daraus benutzte man zumindest bis zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts als Arznei.836 Eine weitere Legende kursierte unter den Muslimen Mostars. Sultan Suleiman hörte von der außergewöhnlichen Schönheit der Mara Lehovkinja und schwor, sie zu küssen, tot oder lebendig. Er begann eine lange Belagerung der Stadt Promin, in der Maras Mann König war. Als Maras Mann erfuhr, dass Suleimans Truppen in die Stadt einfallen würden, köpfte er seine Frau und warf Kopf und Leichnam in den tiefen Fluss, damit Suleiman seinen Schwur nicht würde erfüllen können. Damit Sultan Suleiman diesen dennoch erfüllen und seinen Thron halten konnte, bot

Ein Steinbogen über einem reißenden Fluss

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Abb. 33: Die Brücke über der Drina in Višegrad, 1878

er eine hohe Belohnung für denjenigen, der die Stadt erobern würde und Maras Leichnam fände. Ein gewisser Huso aus Mostar brachte dem Sultan aus den Tiefen des Flusses ihren Kopf und ein gewisser Ahmo aus Višegrad barg ihren Leichnam. Als der Sultan die tote Mara geküsst hatte, rief er Huso und Ahmo zu sich und fragte, welche Belohnung sie sich für ihr Verdienst wünschten. Die beiden baten zur Belohnung um zwei Brücken: eine über der Neretva in Mostar und eine über die Drina in Višegrad. Der Sultan hielt Wort und ließ beide Brücken bauen.837 Einer orthodoxen Überlieferung zufolge erlangte der Architekt Rade Neimar, der in die Sklaverei verkauft worden war, mit Hilfe dieser Brücke seine Freiheit. Lange baute er vergeblich: Was untertags gebaut wurde, nahm nachts der Fluss wieder in Beschlag. Die Brücke fiel jedes Mal in sich zusammen, bis er, den Rat der Bergfee Vila befolgend, zwei Verliebte, Stojan und Stojana, lebendig in die Fundamente einmauern ließ.838 Auf dem Balkan konnte man oft solche und ähnliche Legenden und Motive in Verbindung mit dem Bau von Burgen und Brücken finden.839 Unter den bekanntesten ist wohl die Geschichte über den Bau der Burg über Shkodra;840 eine andere erzählt vom Bau der Brücke in Višegrad, die sieben Mal hintereinander zusammenbrach, bis der Baumeister Mitra auf den Rat seiner Fee hin Stoja und Ostoja ein-

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mauern ließ.841 Diese Legendentradition war so präsent, dass „die Trebinjaner eine Kindesleiche auf Ragusaner Boden stahlen, um sie in die Brückenpfeiler einzumauern und damit das uralte Bauopfer zu bringen“.842 Auf der Ionischen Insel Zakynthos erzählte man in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts eine andere Geschichte: Die dortigen Bewohner glaubten, dass man für den Bau einer größeren Brücke einen Muslimen oder Juden opfern müsse.843 Römische Brücken aus dem neunzehnten Jahrhundert

Eine Geschichte, die unter den ausländischen Besuchern Mostars im neunzehnten Jahrhundert kursierte, verband den Bau der Alten Brücke mit den vorosmanischen Bewohnern. Zunächst schrieb Chaumette des Fossés den Bau der Brücke den Griechen des oströmischen Imperiums zu, diese hätten im zwölften Jahrhundert die Brücke in Višegrad gebaut und die Alte Brücke in Mostar sei ein weiteres Werk aus dieser Epoche.844 Später glaubte man, dass die Brücke eigentlich römisch sei, da die so hoch und stabil gebaute Brücke – gebaut aus so vielen Steinen und mit einem einzigen Bogen über einen so breiten und unruhigen Fluss mit so hohen Klippen – alle Charakteristika der römischen Architektur aufweise;845 deshalb gab es in ihrer Umgebung auch einige Versuche, das römische Municipium „unter dem Namen Mandertium oder Matrix“ zu finden.846 Der erste Autor, der diesen Brückenbau den alten Römern zuschrieb, war der französische Offizier Charles Pertusier.847 Sein Standpunkt fand viele Vertreter, darunter auch Kenner Bosnien und Herzegowinas. Die meisten meinten, dass Trajan oder Hadrian den Brückenbau in Auftrag gegeben hätte;848 andere hingegen, es wäre der Kaiser Antonius849 oder Justinian850 oder sogar Julius Cäsar851 gewesen. Ihre Behauptungen gründeten sie auf der Mutmaßung, dass hier die römische Straße nach Pannonien entlanggeführt haben soll. Einige Autoren datierten sogar den Bau der Alten Brücke genau auf das Jahr 98 v. Chr.852 Im neunzehnten Jahrhundert galt Mostar als geeignetster Punkt für die Überquerung der Neretva, obwohl das nicht immer so gewesen war. Im siebzehnten Jahrhundert reiste Quiclet auf seinem Weg von Dubrovnik nach Sarajevo nicht über Mostar, und aus seiner Reisebeschreibung erfährt man, dass mehrere hölzerne und steinerne Brücken über die Neretva führten.853 Den römischen Ursprung der Brücke erkannten auch ausgewiesene Experten an, wie der berühmte englische Ägyptologe und Reisende Sir Gardner Wilkinson, welcher meinte:

Römische Brücken aus dem neunzehnten Jahrhundert

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Abb. 34: Die Römerbrücke in Skopje, frühes 20. Jahrhundert

Nach der Ueberlieferung haben die Thürme einen Unterbau aus der Römerzeit und der östliche ist der älteste. Man schreibt die Erbauung der Brücke dem Kaiser Trajan, oder nach Anderen Hadrian zu, und die Sage spricht von einer in früherer Zeit vorhanden gewesenen Inschrift mit dem Namen eines der beiden Kaiser. Die Türken nennen Suleiman den Prächtigen als den Erbauer, aber der Wessir antwortete mir auf meine Frage nach der Zeit ihrer Erbauung, man wollte sie zwar für ein Werk jenes Sultans ausgeben, in der That aber wäre sie lange vor dessen Zeit und wahrscheinlich von den Heiden erbaut worden. Die Türken haben das ursprüngliche Mauerwerk gänzlich verdeckt; es ist kein Stein aus der Römerzeit zu sehen, und die Kleinheit der Steine, der Pfühl unter der Brustwehr und der über dem Bogen hervorspringende Raum zwischen der Kurve des Bogens und den rechten sie einschließenden Linien haben ganz das Ansehen eines türkischen Baues. Die Großartigkeit des Werkes aber, die Form des Bogens und die Ueberlieferung, Alles spricht für den Ursprung aus der Römerzeit, und die Thatsache, daß die Stadt den Namen Mostar (Most = star bedeutet alte Brücke, wie Stari Grad alte Stadt) erhielt, beweiset, daß schon eine alte Br ücke vorhanden war, als sie jenen Namen erhielt, und Mostar war schon lange vor dem Einfalle der Türken eine Stadt.854

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Was besonders an dieser Theorie überrascht, ist die Tatsache, dass die Autoren, die sie aufgriffen, sie mit der Überlieferung untermauerten, die den Brückenbau in der Regierungszeit von Sultan Suleiman verortet.855 Diese Überlieferung wurde von den zwei Inschriften auf der Brücke selbst untermauert, die „unzweifelhaft türkisch, wenn auch nicht ganz leserlich“ waren.856 Doch die Vorurteile waren wie gewöhnlich zu stark, um überwunden zu werden. So verband man die zwei Inschriften lieber mit den Ausbesserungen, die in osmanischer Zeit vorgenommen wurden, nicht aber den Brückenbau selbst.857 Einige beschuldigten die Osmanen sogar, die ursprünglichen (römischen) Inschriften entfernt und durch türkische ersetzt zu haben, um die wahre Urheberschaft der Brücke zu verschleiern.858 Im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert wurde das Osmanische Reich als eine Großmacht von schier unendlicher Macht rezipiert; sein Heer sei „der wahre Schrecken Europas“, vor dem auch „die allerentferntesten christlichen Monarchen in ihren Hauptstädten zitterten“,859 da „sie dem Ansehen nach / noch ein viel grösseres Reich und Gebiet / als sie noch zur Zeit haben / ja selbst das ganze Europa, biß an den Ocean gegen Niedergang zu / bekommen und behalten möchten“.860 Sogar das vom Meer umgebene England fühlte die Gefahr und das Grauen, das die osmanische Größe hervorrief.861 Damalige europäische Autoren zweifelten nicht an den Fähigkeiten osmanischer Architekten, etwa für den Brückenbau.862 Was die Alte Brücke betrifft, war sie nach der Beschreibung Poullets, eines französischen Reisenden des siebzehnten Jahrhunderts, „unvergleichlich stabiler und größer als die Rialtobrücke in Venedig, obwohl Letztere als Wunder gehandelt wird“.863 Doch wenn das Osmanische Reich einst auch als Großmacht galt, schwand seine Stärke 1683 nach der Niederlage der Armee von Kara Mustafa vor den Toren Wiens. Ende des neunzehnten Jahrhunderts sagten einige bereits große Veränderungen voraus: Die Geschichte bewegt sich schnell, und „bevor ein halbes Jahrhundert vergangen ist, wird das Schwert wieder nehmen, was das Schwert gewonnen hat, und in den Hallen der Hagia Sophia werden wieder christliche Gottesdienste gefeiert werden“.864 Jenes Reich, das einst als stärkste Kraft der Welt eingeschätzt worden war,865 wurde so zum „Löwen“, der „im Sterben lag, und nach einigen heftigen Zuckungen nie wieder aufstehen würde“.866 Nun stellten die Abendländer eine andere Frage bezüglich des Türken: „Ist das jener Mann, der die Welt erzittern ließ, der Königreiche erschütterte; der die Welt in eine Einöde verwandelte und all ihre Städte vernichtete?“867 Gleichzeitig änderte sich auch die Wahrnehmung der osmanischen Zivilisation und Kultur. Mitte des neunzehnten Jahrhunderts galt das Osmanische Reich als „noch immer dieselbe orientalische Monarchie, welche sie im vierzehnten Jahrhundert war“.868 Für Autoren der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts bestand aber kein Zweifel daran, dass die Türken einfach „asiatische Barbaren in Europa“

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sind.869 Parallel mit dieser Perzeption des Osmanischen Reiches als einer verkleinerten und kulturlosen Großmacht verbreiteten sich auch die Zweifel an den osmanischen Fähigkeiten auf dem Gebiet der Kultur und Architektur, besonders an den Fähigkeiten zum Brückenbau. Einige meinten, dass die Türken in all der langen Zeit der osmanischen Staatlichkeit ein gewisses Niveau beim Hausbau niemals überschritten hätten und die Moscheen in Istanbul (mit Ausnahme ihrer Minarette) „immer Kopien der Hagia Sophia mit geringfügigen Variationen“ waren und „man sie nicht als originell bezeichnen kann“.870 Auf alle Fälle hielt man in dieser Zeit die meisten Steinbrücken im Osmanischen Reich für das Werk „der alten Römer oder Griechen des Byzantinischen Reiches oder sogar der Bulgaren“.871 Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts galt es als allgemein bekannt, dass „die Türken keine Straßen bauen und Brücken errichten können“.872 Diese Geringschätzung und Abwertung der osmanischen Fähigkeiten verbindet sich beispielhaft in der Publikation von Bildern aus Dalmatien und der Herzegowina der Künstlerin Charlotte de Lazen. Während ihrer Ausflüge an der Ostküste der Adria zog sie insbesondere Mostar und seine steinerne Brücke an, die sie als Überrest der römischen Zivilisation inmitten der türkischen Barbarei beschrieb: Seine berühmte einbögige Brücke verbindet die beiden Flussufer, erhebt sich inmitten türkischer Barbarei und ist ein wundervoller Rest der römischen Zivilisation. Leider gibt uns die Geschichte keine verlässlichen Angaben über dieses außergewöhnliche Bauwerk. Im Allgemeinen wird sie Kaiser Trajan oder auch Hadrian zugeschrieben; der Überlieferung zufolge gab es einst eine Aufschrift mit dem Namen einer dieser Kaiser. Zwei von Efeu umrankte Türme schützen den Zugang zur Brücke und am rechten Ufer kann man, wenn notwendig, den Zutritt verhindern. Die Fundamente dieser Festungen stammen angeblich aus römischer Zeit. Beide Brückenpfeiler tragen zwei Aufschriften in türkischer Sprache, eine aus dem Jahr 1087 nach der Hedschra oder 1659 n. Chr.; wahrscheinlich beziehen sie sich auf Ausbesserungen, die zu dieser Zeit vorgenommen wurden. Die Volksmeinung unter den Türken schreibt den Bau der Brücke von Mostar Suleiman II. zu. Obwohl der ursprüngliche Bau zum großen Teil mit Ausbesserungen verdeckt wurde, besteht doch kein Zweifel an seinem Ursprung. Die Form des Bogens, die Großartigkeit des Stils, die Kühnheit und Leichtigkeit der Proportionen deuten auf eine antike Tradition hin.873

Westliche Autoren, die nicht glauben wollten, dass die Ureinwohner die großartigen Bauwerke des präkolumbianischen Amerikas zu errichten vermocht hatten,

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schrieben auf ähnliche Weise die gigantischen Bauten lange den Ägyptern zu. Ende des siebzehnten Jahrhunderts vermerkte etwa Francesco Gemelli Careri, dass man spekuliere, die Bewohner Atlantis’ hätten sie erbaut. Als „Beweis“ führte er einen Ausschnitt von Platon an, der erwähnt, dass die Einwohner dieser Insel ihren Ursprung in Ägypten hätten, wo solche Pyramiden Tradition haben, und eine Passage von Aristoteles, die Karthager seien auf eine von den Heraklessäulen weit entfernte Insel gesegelt, wo sich dann viele von ihnen ansiedelten. „Wenn das stimmt, dann verwundert es nicht, dass die Mexikaner Pyramiden auf ägyptische Art errichtet haben …“874 In Bosnien selbst meinten einige Schriftsteller des neunzehnten Jahrhunderts, die Stadt Jajce (dt. „Ei“) sei von einem italienischen Architekten nach der Gestalt des neapolitanischen Castel dell’Ovo („dt. Eierfestung“) gebaut worden – obwohl es zu Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in der ganzen Umgebung von Neapel kein altes Gebäude gab, das einem Gebäude in Jajce geähnelt hätte.875 Zweifel am römischen Ursprung der Alten Brücke kam erst zu Beginn der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts in der Reisebeschreibung der Ida von Reinsberg-Düringsfeld auf, die das berühmte Bauwerk als „Brücke von Mostar, welche die Geschichte fälschlich eine römische nennt“, beschreibt.876 Doch in den Anmerkungen zu ihrem Buch, die ihr Mann Baron Otto verfasst hat, erfährt der Leser erneut, dass entweder Trajan oder Hadrian die Brücke gebaut hätte.877 Der Mythos vom römischen Ursprung der Alten Brücke wurde auch vom deutschen Generalkonsul Dr. Otto Blau entschieden zurückgewiesen, der feststellte, dass es an dieser Brücke nichts gebe, was an römische Architektur erinnere: „Das Ganze ist, architektonisch betrachtet, aus einem Gusse und Style, selbst die Steine der untersten zugänglichen Schicht zeigen keine Spur eines älteren Unterbaus. Weder an der Brücke noch in deren Umgebung finden sich Inschriften, Sculpturen oder sonstige Reste römischer Kunst.“878 Arthur John Evans, einer der berühmtesten englischen Archäologen, veröffentliche im selben Jahr wie Dr. Blau ein Buch. Evans kümmerte sich nicht um Details und behauptete noch immer, dass die Römer, nicht die Türken diese Brücke erbaut hätten: Laut Überlieferung war sie das Werk des Kaisers Trajan, dessen bautechnische Triumphe in Osteuropa die Phantasie der Südslawen heftig anstachelten. Andere schreiben sie Hadrian zu, und die Türken, die die Lorbeeren für ein solches architektonisches Meisterwerk nicht den ungläubigen Kaisern überlassen wollen, beanspruchen den ganzen Ruhm dafür für ihren Sultan Suleiman den Prächtigen. Er und andere türkische Herrscher haben zweifelsohne diesen Bau groß restauriert und verändert; so sehr,

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dass nichts vom ursprünglich römischen Gemäuer mehr von außen sichtbar ist, wie Sir Gardner Wilkinson erklärte, der sich deshalb jedoch nicht weniger von ihrem römischen Ursprung überzeugt zeigte. Und jeder, der sie gesehen hat, wird Sir Gardner Recht geben, dass die Großartigkeit dieses Werks, die Form des Bogens und auch die Bautradition, den römischen Ursprung belegen.879

Als es gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts nicht mehr möglich war, die Beweise für die osmanische Herkunft der Brücke zu ignorieren, versuchten einige Autoren, die sich noch immer nicht damit anfreunden konnten, die Überlieferung vom römischen Ursprung zu rechtfertigen: „Obgleich nun der türkische Ursprung nachgewiesen ist, und zwar aus der Zeit Suleimans II. (1566), ist es wahrscheinlich, dass an derselben Stelle zuvor eine römische Brücke gestanden hat und es so zu der Überlieferung vom römischen Ursprung gekommen ist.“880 Obwohl man nun endlich eingestehen musste, dass sie 1566 auf Befehl des Sultans erbaut wurde, beharrten einige immer noch darauf, dass sie „dalmatinisch-italienische Baumeister“881 oder Steinmetze aus Ragusa882 gebaut hätten. Wichtig ist hierbei, dass dieser Blick auf die Meinung der Lokalbevölkerung über den Brückenbau Einfluss nahm: „Unabhängig vom Urteil der Experten über die Zeit der Errichtung dieser Brücke würde ich folgern, dass sie auf alle Fälle vor der Eroberung der Herzegowina gebaut worden ist; welches Volk sie errichtet hat, das sollen die Techniker entscheiden.“883 Bruder Grga Martić aus der Herzegowina brachte dieses Dilemma im folgenden Gedicht zum Ausdruck: Wer erbaute die Brücke von Mostar? Fragt jeder, der sie überquert. Der eine sagt: die allwissenden Römer, Der andere: Die Türken haben sie erbaut.884

Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war das Dilemma, wer denn nun die Alte Brücke erbaut hatte, immer noch nicht gelöst. Im Westen blieb sie als „Römerbrücke“ bekannt, obwohl ihr osmanischer Ursprung bewiesen war.885 Die Narodna enciklopedija srpsko-hrvatska-slovenačka (serbisch-kroatisch-slowenische Enzyklopädie) blieb noch in den 1920er-Jahren bei der Behauptung, dass „die Steinbrücke über der Neretva in Mostar als ein römisches Bauwerk gilt und ihr Baustil das bestätigt“.886 Die Brücken über der Drina in Višegrad und die Steinbrücke Kameni most in Skopje stellen zwei weitere Beispiele solch einer falschen Zuschreibung dar. Die Fotografie der Brücke in Višegrad, welche im Buch des deutschen Reisenden Louis

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Matzhold 1936 veröffentlicht wurde, trägt die Bildunterschrift „Eine zweite, alte römische Brücke über den Drin“.887 Eine Zeichnung des Schlosses von Višegrad im Reisebericht von Benedict Curipeschitz (1531) zeigt eine Brücke über die Drina aus der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts, doch in einer völlig anderen Gestalt, als die legendäre Brücke über diesen Fluss heute hat.888 Nach der Eingliederung Skopjes in Serbien schrieben einige die bezaubernde Brücke dem Zaren Dušan zu,889 während andere die Meinung vertraten, dass die Brücke wesentlich älter und von den Römern sei: Eine mächtige Steinbrücke, ein wundervolles Werk eines römischen Architekten, verbindet noch immer das rechte mit dem linken Vardar-Ufer. Zweitausend Jahre diente diese Brücke dem Menschen und tut es noch heute. Ein ehrwürdiges Denkmal, das die alten Römer zurückgelassen haben … Was hätte ein Europäer aus dieser Stadt gemacht, wenn nicht der asiatische Barbar zufällig in unser Land eingefallen wäre!890

Die Bedeutung von Identität

Die ersten Fundamente Mostars wurden an der ursprünglichen Holzbrücke am linken Neretva-Ufer gelegt. Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts entstand eine kleinere Siedlung, erstmals Erwähnung fand sie in einem vom 3. April 1452 datierten Brief. Dieser führt unter anderem an, dass Vladislav Hercegović sich seinem Vater, dem Herzog Stjepan, widersetzt und die Stadt Blagaj und die zwei Festungen an der Brücke über der Neretva eingenommen hat („duo castelli al ponte de Neretua“).891 Da die hölzerne Brücke eine unstabile und gefährlich zu überquerende Konstruktion war, entwickelte sich die Stadt mit ihrem Markt, der Çarşi, und den Wohnvierteln, den Mahallas, fast ausschließlich am linken Flussufer. Obwohl die Brücke vor allem für den Regionalverkehr erbaut wurde (über sie kamen auch die osmanischen Truppen bei der Eroberung der Herzegowina und Dalmatiens), erhöhte ihr Bau die Bevölkerungskonzentration. Die Stadt mit dem Namen Most („Brücke“), Mostići oder Mostari, die den Sitz des osmanischen Gouverneurs beherbergte, entstand schon gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts. Erstmals erwähnt wurde der Name Mostar im Jahr 1469. Quellen aus diesem Jahr nennen den Bezirk (Nahije) Mostar, auf Türkisch Köprühisar („Festung an der Brücke“). In der Volkszählung des Jahres 1477 wurden in Mostar neunzehn Häuser (Familien) und ein unverheirateter Bewohner gezählt. Durch die günstige Lage am Schnittpunkt regionaler Kommunikationslinien entwickelte sich die Stadt in osmanischer Zeit schnell zum wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Zentrum der Herzego-

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wina. Sie übertraf Blagaj, welches die Hauptstadt des mittelalterlichen südslawischen Fürstentums Zahumlje gewesen war und das in den ersten Jahrzehnten der osmanischen Verwaltung völlig von Mostar abgelöst wurde.892 Zuvor war „Blagaj ein Şehir (Stadt) und Mostar eine Kasaba (Städtchen)“ gewesen.893 Die enge Verbindung der Stadt Mostar mit ihrer Brücke kam auch darin zum Ausdruck, wie die Bewohner ihre Namen verknüpften. Wie schon Evliya Çelebi dokumentierte, soll der Name Mostar Köprülü şehir („Stadt mit Brücke“) bedeutet haben.894 Im neunzehnten Jahrhundert glaubten die Bewohner Mostars, dass der Name ihrer Stadt bloß eine verkürzte Form von Most-star („alte Brücke“) ist.895 Jene Schriftsteller, die den römischen Ursprung der Brücke beweisen wollten, beriefen sich auf diese Überlieferung und behaupteten, dass „allein der Name der Stadt die Existenz einer Brücke schon in frühen Zeiten impliziert“.896 Einzelne Historiker mutmaßten deshalb, dass die Brücke gebaut worden war, weil die Römer hier die Siedlung Pons vetus („alte Brücke“) hatten. Die sich später ansiedelnden Slawen sollen diesen Namen in ihr Idiom übersetzt und daraus „Most-star“, Mostar, gemacht haben.897 Der Erste, der an der Richtigkeit dieser Etymologie des Namens Mostar von Most-star zweifelte, war der russische Sprachgelehrte Aleksandr Gilferding, weil dies nicht dem Geist der slawischen Sprachen entspräche, in denen Adjektive nicht hinter, sondern vor das Hauptwort gestellt werden. Seine Vermutung war, dass rund um die Alte Brücke eine Siedlung entstanden war, deren Bewohner begannen, sich Mostari zu nennen (so wie die Blatari nach dem Ort Blato oder die Drvari nach ­Drvo), und dass sich die Siedlung gleichzeitig mit der Stadt entwickelt hat.898 Die linguistischen Argumente gegen die Herleitung von Mostar von Most-star wurden auch durch historische Argumente untermauert: Der Name Mostar ist älter als der Name Alte Brücke, der erst im sechzehnten Jahrhundert auftauchte, dreihundert Jahre nachdem Mostar bereits seinen heutigen Namen hatte. Außerdem war die Alte Brücke bis 1884 die einzige Brücke in Mostar. Von diesen etymologischen Schwierigkeiten abgesehen, war die Entwicklung Mostars aber tatsächlich eng mit der Alten Brücke verbunden: Wenn auch die Existenz eines Römerortes namens Pons vetus bewießen werden müßte, und wenn auch die Ableitung des Stadtnamens von Most-Star nach den Gesetzen der slavischen Sprache als unpassend bezeichnet werden muss (da der Name dann Starimost geheißen hätte), so darf der Name der Stadt aller Wahrscheinlichkeit nach doch von der alten Brücke abgeleitet werden, welche auf jeden Fall der Kernpunkt der ersten Ansiedelung war (eigentlich Mostari, Plural „die Brückner“, ebenso wie Mostari bei Belovar [sic] in Kroatien.899

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10. Eine Brücke zwischen Barbarei und Zivilisation

Nach dem neuesten Stand der Forschung soll Mostar seinen Namen von den Brückenwärtern (bosn. mostari) bekommen haben; die Einwohner der Stadt wurden demnach als mostari bekannt. Ivan Miličević zufolge nannte man den Wärter einer Brücke mostar, so wie einen Torwärter vratar (vrata = Tür), einen Straßenverwalter cestar (cesta = Straße) und einen Viehhirten govedar (goved = Rind); der Stadtname wäre demnach im Einklang mit der Logik slawischer Sprachen.900 Es existieren aber noch einige andere Theorien über den Ursprung des Namens Mostar. Manche behaupten, dass Mostar seinen Namen nach den Türmen an der Brücke bekommen habe, die unter den Leuten als mostare bekannt waren.901 Wieder andere Theorien leiten den Namen von most-tara (Festung am linken Ufer), most-ar (von most + ahar; das ahar der Janitscharen war ein Stall auf der rechten Flussseite nahe der Brücke) oder von mostarina (eine Gebühr für die Benützung der Brücke) ohne die Endung -ina ab.902 Auf jeden Fall wurde die Alte Brücke ein Symbol Mostars und verknüpfte sich so eng mit der Stadt, dass man sich die eine ohne die andere nicht vorstellen konnte: „Mostar ohne diese Brücke wäre nicht mehr, was es ist. Das wäre ein Körper, kongruent und schön, guten Herzens, doch ohne Seele und Verstand.“903 Bis zu ihrer Zerstörung glaubten die Bewohner Mostars, dass die Alte Brücke untrennbar mit dem Namen ihrer Stadt verbunden ist.904 Die vorsätzliche Zerstörung dieses einmaligen Weltkulturerbes 1993 war gleichsam eine vorsätzliche Vernichtung eines Symbols der muslimischen Präsenz in der Herzegowina und ein brutaler Versuch, die grundlegende Identität einer Stadt zu ändern. Wenn früher Beobachter den Beitrag der Osmanen zur bosnischen Kultur nicht anerkannten und versuchten, die osmanische Vergangenheit auszuradieren, indem sie den Brückenbau anderen Kulturen zuschrieben, gingen die kroatischen Streitkräfte noch einen Schritt weiter und löschten die Brücke selbst aus. Die Stadt war bekannt für ihre Alte Brücke und ihre Festungen; dieses Denkmal des osmanischen Kulturerbes war Ausdruck ihrer Identität. Für Mostar war sie das, was Notre-Dame für Paris, der Kreml für Moskau oder die Hagia Sophia für Istanbul ist.905 Solange die Alte Brücke die beiden Seiten der Neretva miteinander verband, war die Stadt Mostar sie selbst. Unvorstellbar, sie sich als großserbisches Aleksinac (nach dem in Mostar geborenen serbischen Dichter Aleksa Šantić) oder als großkroatische Herceg-Stjepan-Stadt (nach Herceg Stjepan) vorzustellen. Die Zielscheibe für jene, die die Alte Brücke zerstörten, war nicht nur die Brücke selbst, man versuchte gleichsam ihren Symbolwert und ihre Bedeutung zu zerstören: Ihr Vorsatz war es, ein bedeutendes Denkmal der Kulturgeschichte Mostars und die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen ihren Bewohnern auf beiden Uferseiten, den Bošnjaci (Muslimen) auf der linken und den Kroaten (Katholiken) auf der rechten Flussseite, zu zerstören.

11. Das kleine Paris und das große Bukarest

Auf der letzten Etappe unserer Reise begeben wir uns auf eine geführte Tour durch kleinere und größere Städte auf dem Gebiet des „primitiven“906 oder „wilden“907 Europas. Die Reise beginnt vor etwa dreihundert Jahren in der ungarischen Hauptstadt, in Folge wird uns der Weg durch die unruhige Geschichte und Geographie von Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Albanien, Serbien, Montenegro und Makedonien führen und in Bosnien und Herzegowina enden. Unsere wichtigsten Reise­führer sind Westeuropäer, die zwischen dem siebzehnten Jahrhundert und dem heutigen Tag die Balkanhalbinsel bereist haben; einige darunter wahre Balkankenner, alle aber reich an persönlichen Erfahrungen. Die Königin des Ostens mit schmutzigem Antlitz

Die Jahrhunderte der osmanischen Herrschaft hinterließen ihre Spuren nicht nur in der Geschichte des Balkans, sondern auch in den Menschen und ihrer Kultur, und das war wohl am Aussehen der Balkanstädte am besten zu erkennen. Sir Edwin Pears schrieb: Unter der türkischen Herrschaft wurde Konstantinopel zur rückschrittlichsten Hauptstadt in Europa. Unter dieser Herrschaft waren Athen, Bukarest, Belgrad und Sofia vor achtzig Jahren bloße Ansammlungen dreckiger Lehmhütten gewesen, bewohnt von niedergeschlagenen und verarmten Menschen. Sobald sie sich aber des türkischen Jochs entledigt hatten, wuchsen diese Dörfer schnell zu Städten, übernahmen Hilfsmittel der Zivilisation und entwickelten sich gut. Die beiden erstgenannten Städte, die die Freiheit schon etwas länger genießen als die anderen, sind nun schön gebaute und gut regierte Städte mit heiterer, intelligenter und fortschrittsorientierter Bevölkerung; bald wird auch Sofia aufschließen. Von einer dieser Städte nach Konstantinopel zu reisen, bedeutet von einer zivilisierten in eine barbarische Stadt zu reisen.908

Die Rückständigkeit, die der Meinung vieler westlicher Reisender zufolge die Haupteigenschaft von Balkanstädten sei, schrieb man im Allgemeinen der physischen und intellektuellen Zersetzung der herrschenden osmanischen Klasse, „die

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11. Das kleine Paris und das große Bukarest

Abb. 35: Istanbul, Panorama

weder pflanzt noch sät, weder baut noch repariert“,909 und dem spirituellen und intellektuellen Verfall zu, welcher die Folge der kulturellen Fortschrittsfeindlichkeit des Islams und dessen Unfähigkeit zu kultureller Entwicklung gewesen sein soll.910 Es verwundert also nicht, dass ein serbischer Autor Ende des neunzehnten Jahrhunderts die europäischen Leser dazu aufrief, dass der Islam „im Interesse der Cultur ausgerottet werden sollte“.911 Bei seinem Besuch 1586 in Istanbul meinte Captain Henry Austell noch, dass „die großartige und majestätische Stadt Konstantinopel“ mit ihrer ausgezeichneten Lage und ihren großen und prachtvollen Moscheen „allen anderen europäischen Städten überlegen“ sei.912 Es verging nicht viel Zeit, als man begann, mit anderen Augen auf diese Stadt zu blicken. Zu Beginn des siebzehnten Jahrhunderts schrieb der englische Dichter George Sandys über seinen Levanteaufenthalt: „Doch um etwas Allgemeines über Konstantinopel zu sagen: Ich denke, dass es auf der Welt nichts gibt, was dem Betrachter aus der Weite so viel verheißt und beim Betreten so viel Enttäuschung bringt wie Konstantinopel. Ihre besten Häuser sind geringer als unsere vernachlässigsten.“913 In dieser Epoche waren die meisten osmanischen Städte in den Augen westlicher Reisender mehr oder weniger unansehnlich, obwohl sie von der Weite noch immer einen gewissen Charme hatten: Der Anblick der

Die Königin des Ostens mit schmutzigem Antlitz

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Moscheen, Minarette und der zahlreichen Kuppeln, all das schuf mit Zypressen und Obstbäumen durchzogen ein prachtvolles Panorama.914 Als die Entfernung nicht mehr zur Verzauberung beitrug, waren die meisten Reisenden fast immer ebenso von der Nahansicht enttäuscht, wie sie von der Weite von der „Königin der Städte“ begeistert gewesen waren.915 Mitte des neunzehnten Jahrhunderts etwa erklärte Théophile Gautier seinen Lesern, dass das wunderschöne Trugbild, das die Stadt vom Meer aus gesehen umfangen hatte, beim Betreten schnell verschwand. „Das Paradies wandelte sich in eine Kloake“, bekannte er.916 Wegen der „schäbigen Architektur und des schmutzigen Äußeren“ waren sich in den Augen westlicher Reisender „alle türkischen Städte ähnlich“.917 Überall fielen ihnen niedrige, meist aus Holz erbaute Häuser auf, nirgends fanden sie Stil oder Hinweise, aus denen man von der Reinlichkeit des Hauses auf den Bewohner schließen konnte. Beim Städtebau blieb die natürliche Topografie unverändert; während sie das in den Augen der Betrachter noch malerischer machte, war eine solche Bauweise aber ein ständiges Hindernis für Geschäfte, da die Gassen zu eng und steil waren und das Pflaster zu uneben für Transporte, so wie es auch noch einige Jahrhunderte zuvor in zahlreichen europäischen Städten gewesen war.918 Ein französischer Reisender aus dem späten siebzehnten Jahrhundert beschrieb die Istanbuler Straßen wie folgt: Die Häuser sind im Wesentlichen aus Holz und die Straßen so eng, dass auch in den breitesten Stellen nicht zwei beladene Pferde nebeneinander gehen können. Doch das ist nicht die größte Unerfreulichkeit ihrer Bauweise, denn die Häuser springen oben so weit hervor, dass man an zahlreichen Stellen von einem Fenster zum anderen steigen und die Straße überqueren kann, ohne seine Kammer zu verlassen. Diese Planweise der Häuser entspringt aber keiner Platznot, denn die Stadt ist voller Gärten und großer Innenhöfe, die zu nichts nütze sind.919

Wie präzise diese Straßenbeschreibung Istanbuls wohl gewesen ist, bestätigte der britische Offizier Peter Henry Bruce, der Istanbul ein Vierteljahrhundert später besucht hat. Seiner (verdächtig) buchstäblich gleichen Beschreibung nach hat sich dieser Anblick fast nicht verändert: Die Häuser sind fast insgesammt von Holtz gebauet, und die Straßen so enge, daß in den meisten zwey beladene Pferde nicht neben einander gehen können. Die Häuser ragen auch mit den obern Stockwerken so weit vor, daß man an manchen Orten bequem aus dem Fenster des einen Hauses in das Fenster des gegen über liegenden steigen kann. Dieser große Fehler rühret nicht von einem Mangel an Raum her, weil

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11. Das kleine Paris und das große Bukarest

die Stadt einen Ueberfluß an Gärten, großen freyen Plätzen und geräumigen Höfen hat.920

Dieser Blickpunkt änderte sich erst zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wieder. Die Städte sähen zwar immer noch aus, als wäre nichts zu Ende gebracht oder je repariert worden, doch die Perspektive änderte sich: „Eine türkische Stadt in Europa ist eine byzantinische Stadt; das heißt eine Szene aus dem Mittelalter, die sich auf wundersame Weise bis heute erhalten hat. Wir sind im Märchenland, in Tausendundeiner Nacht und ein böser Dschinn hat das Land verwünscht. Wir gehen auf Zehenspitzen, um den Dornröschenschlaf nicht zu stören.“921 Viele Reisende versuchten eine passende Erklärung für diesen Zustand zu finden. Einige stellten sich vor, dass die Türken sich nicht besonders um Hausbau kümmerten, da ihre Vorfahren ein an Kriegslager gewohntes und in soldatischer Disziplin geübtes Kriegervolk gewesen waren, und sie ihre Städte deshalb nur als kurzweilige Quartiere betrachteten, aus denen man auch schnell wieder wegziehen kann. Außerdem mutmaßte man, die Türken würden prunkvolle Häuser als Zeichen von Hochmut verachten, mit dem Argument, der Mensch, dieses geringe Wesen, dürfe in diesem Leben nicht durch den Bau ewiger Wohnstätten nach Unsterblichkeit trachten, da er nur Pilger auf dieser Erde sei, der seine Wohnstätten wie Raststätten betrachten solle, nur um sich vor Dieben, Kälte, Hitze und Regen zu schützen.922 Diese Theorie stand jedoch auf wackeligen Beinen, da auch die Griechen, Juden und Armenier, wie die Türken, nicht viel auf das äußere Erscheinungsbild ihrer Häuser gaben. Lady Montague zufolge gab es dafür einen viel trivialeren Grund. Nach dem Tod des Hausherrn stand jedes Haus wieder zur Verfügung des Sultans und man betreibe einfach keinen großen Aufwand, wenn man sich nicht sicher sein könne, ob die Familienmitglieder nach dem eigenen Ableben davon würden profitieren können. Alles, wonach man demnach strebte, war es, ein Haus zu bauen, das bis zum eigenen Lebensende bestehen blieb, und ob es ein Jahr später zusammenfiel, interessierte einen nicht.923 Wieder andere behaupteten, dass die Osmanen ihr Vermögen nicht herzeigen wollten, da dies in einem Land, in dem alle außer einem Einzelnen Sklaven waren, eine gefährliche Angelegenheit gewesen wäre. Wer das Glück hatte, zu großem Vermögen zu kommen, sorgte zunächst dafür, es vor den Augen der anderen zu verbergen; mit einem schönen Haus würde man sich nur Sorgen aufbürden und sich unnötiger Gefahr aussetzen. So ließ zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts der Hauptdragoman der Hohen Pforte sein großes Haus in drei verschiedenen Farben anmalen, um den Eindruck zu erwecken, dass es sich um drei verschiedene Häuser handle, und nicht die Aufmerksamkeit Vorbeigehender zu erregen.924 Letztendlich galt also, sei das Innere von Häusern auch noch so voll „von allem Luxus,

Die Königin des Ostens mit schmutzigem Antlitz

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den sich Prunksucht erdenken und Geld ermöglichen könne“ – die Außenansicht würde einen „Anblick äußerster Armut“ bieten.925 Unabhängig davon, was nun der wirkliche Grund dafür war, fanden die westlichen Reisenden im Osmanischen Reich, wie vermögend die Bewohner auch immer sein mochten, nur mit Mühe ein imposantes Haus; die Mehrheit der Menschen lebte in Hütten und Verschlägen. Die Reichen erfreuten sich zwar an schönen Obstplantagen, Gärten und Bädern, ihre Häuser jedoch hatten keine Torhäuser, Veranden, Innenhöfe oder sonst etwas, was der Erwähnung oder der Bewunderung wert gewesen wäre, und war die Familie auch noch so groß. Den Reiseberichten des neunzehnten Jahrhunderts zufolge änderte sich diese Situation kaum. Sauberkeit wird oft die Eleganz der Armut genannt, doch überall im Osmanischen Reich sollen die Menschen diese einfache Zier verschmäht haben. Wenn ein Gebäude zu verfallen begann, ließ man es zunächst geschehen, bis die Dinge schlechter und schlechter wurden, am Ende dann verließ man das Haus schließlich, ohne dabei irgendeinen Verlust zu empfinden.926 In der ganzen Europäischen Türkei war das Innere der Häuser, ähnlich dem Äußeren, auf orientialische Weise gestaltet: ohne Tische oder Stühle, ohne Gabeln und Messer, ohne Spiegel oder gemalte Bilder an den Wänden. Der einzige Schmuck war hie und da vielleicht ein Yaftes, ein kunstvoll verzierter Text. Wegen des Mangels an stadttypischen Einrichtungen wie Museen und Theatern, Parks und Lustgärten erschienen kleinere Orte und Städte auf dem Balkan den westlichen Reisenden des neunzehnten Jahrhunderts noch öder. Dort gab es weder Promenaden noch „Gesellschaft“ im europäischen Sinne des Wortes; es gab nur die Kaffeehäuser, die ausschließlich Männern vorbehalten waren.927 Die Idee der Absonderung der Frauen war bis zum Zweiten Weltkrieg präsent und äußerte sich darin, dass sich die Frauen beim Verlassen des Hauses bedecken mussten und ihnen der Besuch von Vergnügungsorten verboten war; das machte die Gesellschaft „langweilig und eintönig“. Auch Bildung war nur Männern zugänglich; über eine Frau, die lesen und schreiben konnte, sprach man wie über ein Wunder. Die Schnittstelle des geselligen Lebens war das Kaffeehaus, wo sich Männer müßiggängerisch trafen, Kaffee tranken und Tabak rauchten.928 Die einzige Ausnahme dürfte die Hauptstadt des heutigen Rumäniens, Bukarest, gewesen sein, die in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts auf Kosten des guten Rufs der dortigen Frauen, der „so schlecht wie jener der Venezianerinnen“929 war, als „Mekka für Vergnügungssüchtige“ bekannt wurde.930 Dieser kurze Überblick über die Balkanstädte zeigt klar, dass die Errungenschaften in Architektur und Stadtplanung für ihre Bedeutung nur wenig verantwortlich waren. Ihre Bedeutung lag vielmehr in der Herausformung einer Umgebung, in der sich der

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Zeitgeist manifestierte. Dennoch gibt es keinen Raum ohne Geschichte und keine Geschichte ohne Raum. Alle Städte haben ihre Geschichte und einige darunter auch ihre Mythologie; im Falle der Balkanstädte wurden Geschichte und Mythologie oft absichtlich miteinander verwoben. Wie es Sir Peter Ustinov einmal so passend ausgedrückt hat: Ödipus ist schon lange verschieden, aber sein Komplex ist geblieben. Archill hat uns seine Ferse hinterlassen und Aphrodite das Aphrodisiakum.931 Moscheen und Minarette

Unsere imaginäre Reise beginnt in der Gesellschaft von Friedrich von Kreckwitz, den der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, Rudolf II., 1591 als Sonderbotschafter mit reichen Geschenken nach Istanbul an den Hof von Murad III. sandte. Im Tagebuch des Barons Wratislaw finden wir einen Vermerk darüber, wie die Delegation in Buda einer christlichen Kirche einen Besuch abstattete.932 Während Sultan Suleiman seinerzeit diese Stadt noch für die schönste der Welt gehalten hatte, waren die westlichen Reisenden in den 1660er-Jahren beim Anblick derselben Stadt wegen der zahlreichen Moscheen und Minarette, die sich über Buda erhoben, und der großen Zahl der Karawansereien und der Hamams (Bäder)933 nicht mehr derselben Meinung. Im späten achtzehnten Jahrhundert beobachteten die Besucher im äußeren Erscheinungsbild der Stadt große Veränderungen, zu denen es nach dem Abzug der Osmanen aus Ungarn gekommen war: Die einzigen noch sichtbaren Zeichen der osmanischen Besetzung waren die Hamams; Moscheen gab es keine mehr, weil sie mehrheitlich abgerissen worden waren.934 In der Stadt am Donauufer, die einst „zu einem großen Teil nur aus Verschlägen, ohne Licht, Straßenpflaster oder anderen Komfort des zivilisierten Lebens, bestanden hatte“, konnte ein Besucher einige Jahrzehnte später hingegen „eine Reihe Gebäude, die wegen ihrer baulichen Schönheit auch mitten in London oder Paris bewundert worden wären“, erblicken.935 Das Einzige, was Mitte des neunzehnten Jahrhunderts noch an das osmanische Können erinnerte, waren einige granitene Kanonenkugeln, die auf der Festung ausgestellt wurden und nun friedliebenderen Zwecken dienten.936 In der Gesellschaft von James Creagh auf seiner Reise durch Ungarn, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Dalmatien, Montenegro und Nordalbanien im Sommer des Jahres 1875 machen wir nun einen kurzen Zwischenstopp in Mohács, einem Städtchen in Südungarn, das in dieser Zeit noch immer mehr „einer asiatischen als einer europäischen Stadt“ glich.937 Bevor wir uns nach Rumänien aufmachen, noch ein kurzer Halt in Kroatien, wo Besucher im slawonischen Osijek – darunter der berühmte türkische Weltreisende

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aus den 1660er-Jahren, Evliya Çelebi, – ganze „sechsundsechzig muslimische Gebetshäuser“ zählen konnten.938 Begleiter jener englischen Familie, die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts durch Imotski im dalmatinischen Hinterland reiste, konnten sich dort hingegen mit eigenen Augen davon überzeugen, dass „Moscheen und muslimische Häuser schon längst durch christliche Gebäude ersetzt worden waren“.939 Natürlich wäre es an dieser Stelle noch verfrüht, Schlüsse aus dem Erzählten zu ziehen – fahren wir lieber mit unserer Reise fort. Nach dem Abschied von Ungarn ist unsere nächste Station Timişoara/Temeschwar zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts, eine Stadt im rumänischen Banat, die im Ruf stand, „ziemlich französisch“ zu sein. 1716 eroberte Prinz Eugen von Savoyen im Auftrag Karl VI. Timişoara, das zu jener Zeit „miserabel nach türkischen Plänen gebaut“ war. Als die Stadt an die Habsburger fiel, wurde sie völlig umgeändert und „nach modernen Prinzipien“940 stark befestigt, was auch bedeutete, dass der Stadtkern zur Gänze verschwand. Sogar die steinernen Moscheen mussten weichen – zwei wurden sofort nach der Einnahme zerstört und durch eine moderne Franziskanerkirche und ein Priesterseminar ersetzt. Als Mitte des neunzehnten Jahrhunderts ein Mitglied der Londoner Royal Geographical Society, das auch Generalkonsul in Dubrovnik war, in Timişoara und Umgebung nach Baudenkmälern aus osmanischer Zeit suchte, waren die einzigen beiden Hinweise auf die ehemaligen Herrscher über Ungarn ein Grabstein, der in die Wand eines Gebäudes eingelassen worden war, und eine kleine Vorstadt, die noch immer den arabischen Namen Mahala trug.941 Andrew Archibald Paton erkannte die Veränderung nicht nur in der Architektur, sondern auch am Aussehen der Bevölkerung: „Nach den Siegen Prinz Eugens fielen die Minarette und wuchsen die Gebäude im Stil des Zeitalters von Karl VI. Perücke, Dreispitz und ein rasiertes Kinn ersetzten den Turban, das kahle Haupt und den buschigen Bart.942 Laut Reisenden, die sich gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts in der Hauptstadt der Walachei einfanden, war Bukarest „nichts anderes als ein Haufen Dörfer ohne regelmäßigen Aufbau oder Plan“. Die Straßen waren eng und mit schlecht befestigten, auseinanderfallenden Dielen ausgelegt, was das Gehen in ihnen sehr erschwerte. In der Nähe des Stadtzentrums befanden sich viele Gässchen mit offenen Geschäften, Basare „türkischer Bauart“.943 In den 1820er-Jahren war Bukarest „die Gränze, wo abendländische und morgenländische Sitten sich begegnen. Eine Hälfte der Bewohner trägt Hüte und Röcke, die andere den Kalpak und den Pelz“.944 Mit dieser „ungewöhnlichen Mischung orientalischer und europäischer Trachten und Sitten“ war Bukarest „für Reisende auf der Suche nach dem Pittoresken sehr interessant“.945 In Bukarest gab es einige sehr schöne und große Bauten, doch waren sie „mit der typisch türkischen Inkonsequenz“ gebaut, sodass man in ihrer unmit-

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telbaren Umgebung für gewöhnlich zerfallene Hütten und Buden sehen konnte: „Verschwenderischer Prunk und schmutziges Elend stoßen überall aneinander.“946 Im neunzehnten Jahrhundert überwogen neue Ideen und alle sprachen französisch. Französische Mode und Toilette, französische Möbel und Ausstattung kamen in Mode, was für das überraschende Ausmaß „an Geschmack und Zivilisation in dieser vom Rest der Welt so isolierten Stadt des Ostens“ gehalten wurde. Die europäisierten Bewohner Bukarests vergaßen ihre nationale Tradition und übernahmen westliche Vergnügungen und Manieren. Bald wurde die Stadt als das „kleine Paris des Ostens“ bekannt.947 Als 1878 Bukarest die Hauptstadt des unabhängigen neuen Staates Rumänien wurde, erlebte sie eine wundersame Transformation. Während der Renovierungsarbeiten in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts erfuhr die Stadt tiefgreifende Veränderungen in ihrer Raumgestaltung und Architektur und Bukarest wurde eine „Stadt des Lichts“, die durch Schönheit, Stil und Glanz beeindruckte.948 In der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts drängten sich in den Straßen Bukarests die Soldaten „in ihren kunstvollen Uniformen, von denen keine der anderen glich, außer dass sie als gemeinsame Charakteristik dreckig waren“. Die Frauen, die in der Gesellschaft dieser Soldaten oder miteinander spazierten, hatten auch nur wenig, um sich zu empfehlen. „Alle waren vom selben Schlag: übertrieben und derb geschminkt und gekleidet in schlechten Kopien Pariser Mode.“ Doch jene, die noch traditionelle Trachten trugen, waren eine Augenweide: Was für ein wunderbares Gegenstück war doch die andere Hälfte der Leute! Bauern in ihrer Volkstracht vermischten sich ungeniert mit den reichen, degenerierten und aufgeblasenen Stadtbewohnern. Es war eine richtige Erleichterung, herrliche Mannsbilder mit breitkrempeligen, schwarzen Hüten, bestickten Hemden und nackten Füßen Schulter an Schulter mit den dekadenten und verweichlichten Offizieren zu sehen. Die Bäuerinnen in ihren wundervollen bunten Kleidern waren ein erfrischendes Gegenstück im Vergleich zu den billigen und aufgedonnerten Vertreterinnen der rumänischen Bourgeoisie.949

In so bunter Gesellschaft bemerkten die fremden Besucher im neu errichteten Bukarest aber selten, dass es in der Stadt nur noch eine Moschee gab.950 Während einer Reise Richtung Süden sieht man, dass sich die Geschichte oft wiederholt. Im siebzehnten Jahrhundert gab es in Sofia noch viele Moscheen, die berühmtesten waren die große Moschee im Zentrum und jene im Süden der Stadt, zu der eine wunderschöne Medrese gehörte. Außerdem besaß Sofia mehrere schön gestaltete Hans oder Karawansereien und prächtige Hamams.951 Als 1878 Bulgarien ein autonomes Fürstentum wurde, nannte man Sofia noch ein „kleines Konstanti-

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nopel“,952 dann aber verlor es innerhalb einiger Jahre „fast zur Gänze sein orientalisches Antlitz“.953 Die „Türken“ „brachen ihre Zelte wie die Araber ab und stahlen sich still und heimlich davon“. Sie wanderten in andere Orte ab, die noch unter der Kontrolle des Halbmondes standen, und von der Präsenz des einstigen Imperiums blieben nur noch schwache Spuren. Die Moscheen wurden zerstört und damit Platz für moderne Gebäude geschaffen oder man zweckentfremdete sie für profane Dinge und fand in ihnen Raum für Gefängnisse, Märkte, Lager oder Arsenale. Ende des neunzehnten Jahrhunderts hatte nur noch eine Moschee ihren ursprünglichen Zweck beibehalten und auch diese wurde einige Jahre später in ein archäologisches Museum umgewandelt. Dann machte man sauber. Alte Häuser, nie höher als zwei Stockwerke, die an engen und stinkenden Durchgängen überstanden, verschwanden, als ob sie Flammen zum Opfer gefallen wären, und machten Ziegel und Mörtel Platz. Wenn Sofia 1878 noch eine „ärmliche türkische Stadt“ mit 11 000 Einwohnern gewesen war, war sie zwanzig Jahre später fast zur Gänze neu erbaut worden und hatte gepflasterte Straßen, „europäische“ Gebäude und an die 60 000 Einwohner. Breite, neue Straßen und Boulevards waren durch ein Netz elektrischer Straßenbahnen miteinander verbunden und die gesamte Stadt hatte elektrische Straßenbeleuchtung. Die Moscheen wurden bald nach der Selbstständigkeitswerdung abgerissen. Die Muezzins riefen nicht mehr von den Minaretten; stattdessen läuteten nun Kirchenglocken die Gläubigen zum Gebet.954 Die Bewohner waren stolz darauf, was sie mit der Stadterneuerung Sofias geschafft hatten, und ausländische Besucher erklärten einstimmig, dass die Resultate blendend seien und Istanbul nun „fast wie die Antithese zu Sofia“ aussehe.955 Dasselbe geschah in den meisten anderen bulgarischen Städten, nur waren die Folgen in den kleineren Städten weniger auffällig.956 Die Abendländer brachten ihr Bedauern nur darüber zum Ausdruck, dass ein Teil des Balkans weiterhin unter osmanischer Kontrolle blieb und sich deshalb dort überhaupt nichts änderte.957 Unser erster Halt in Griechenland ist Thessaloniki, wo der Geograph Hadschi Khalifa im siebzehnten Jahrhundert „zehn größere oder kleinere Moscheen“ zählte.958 Am 15. Juni 1788 zählte Alexandre Bisani schon „mehr als sechzig Moscheen“.959 Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war der Baustil in Thessaloniki noch „durch und durch türkisch“. Bis 1918 gab es in der Stadt noch viele für ihre Größe, ihr Alter und die zahlreichen eleganten Minarette bekannte Moscheen und zahlreiche andere Beispiele osmanischer Baukunst, die zum großartigen Aussehen der Stadt beitrugen. Die Besucher Thessalonikis dieser Zeit berichteten, dass man in der Stadt nicht auf Sauberkeit achte, es keine Bedürfnisanstalten gebe, tote Ratten und sonstiger Unrat auf dem Boden lägen und in der glühenden Sonne verrotteten. Sie berichteten auch darüber, dass die Hausfassaden darauf angelegt waren, Reich-

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tum zu verbergen.960 Thessaloniki hatte gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts „dieses untrügbare orientalische Aussehen, das dem modernen Athen fehlt und das moderne Belgrad verloren hat“.961 Doch auch Thessaloniki begann sich in seinem Wesen zu verändern und bekam rasch ein anderes Gepräge: Nahe dem Kai, wo sich die großen Hotels und Boulevards befinden, wo Sirup geschlürft und Pferde-Tramways gefahren werden, spürt man den Einfluss Europas. In der Stadt selbst sind die Gassen eng und versteckt, die Basare finster, orientalisch und muffig – je orientalischer, desto muffiger. In der Luft hängt der Duft des Ostens.962

1914 waren die hügeligen Vororte am Stadtrand immer noch „rein türkisch“, mit engen, grob gepflasterten Gassen, mit Jalousien verhangenen Fenstern und verschleierten Frauen, mit Türken und Bauern, die mit verschränkten Beinen im Schatten saßen und Kaffee tranken. Die Griechen schämten sich für diesen Stadtteil und planten eine neue, moderner gestaltete Stadt. Die Eski-Moschee wurde schließlich in ein Museum verwandelt, andere Moscheen wurden dem Lauf der Zeit überlassen oder in orthodoxe Kirchen umgewandelt.963 Thessaloniki war aber nicht nur eine „schmutzige Stadt“, sie war auch „voller Juden“.964 Wie Colmar von Goltz berichtet, hatte Thessaloniki in den 1890er-Jahren „an 120,000 Einwohner, und man möchte hinzufügen: ‚darunter 130,000 Juden‘“.965 Die Türken konnte man nur sehen, die Griechen sehen und hören, aber „die Strassen der Juden riechen nach dem Israelitismus“.966 So blieb es bis zum Zweiten Weltkrieg, als die Deutschen Thessaloniki „säuberten“ und fast die gesamte jüdische Gemeinde Thessalonikis nach Auschwitz deportiert wurde.967 Kunstliebhaber auf der Akropolis

Im siebzehnten Jahrhundert konnten Athen-Besucher in der Stadt mehr als hundert Kirchen (mehrheitlich ehemalige Tempel) und nur fünf Moscheen sehen.968 Trotz der überwiegenden Anzahl von Kirchen hatte Athen einen orientalischen Charakter: Die Masse an flachen Dächern wurde hie und da von hohen Minaretten, Zypressen, Ruinen, einzelnen Säulen und Moscheen mit ihren Kuppeln durchbrochen. Athen behielt bis in die erste Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts sein orientalisches Äußeres, als, ähnlich wie in anderen griechischen Städten dieser Zeit, nur „eine Ansammlung ärmlicher Häuser, ohne Türme, Kirchtürme oder andere ansehnliche Gebäude“ zu sehen war.969 Damit sich die hellenische Metropole uneingeschränkt ausbreiten konnte, wurden nach 1834, als der Sitz der griechischen

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Abb. 36: Die Akropolis, frühes 19. Jahrhundert

Regierung nach Athen verlegt wurde, gleichzeitig auch die von den Osmanen errichteten alten Stadtmauern geschleift. Einige Gassen wurden aufgerissen, begradigt und verbreitert, und in der ganzen Stadt wurden neue Gebäude errichtet. Mit den Worten eines englischen Geistlichen gesprochen, war die Stadt des Perikles ein „junger griechischer Phönix, der sich von seinen Eltern erhebt“.970 Die Besucher Athens konnten einen Stadtplan kaufen, auf denen die Plätze, Brunnen, Theater und öffentlichen Gärten, die nur auf dem Papier existierten, eingezeichnet waren. Und so verschwand bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts der türkische Teil der Stadt. Bald wurden alle Moscheen abgerissen oder in Lagerhäuser umgewandelt.971 In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts war statt des historischen Athens nur noch eine moderne „französische“ oder „süddeutsche Stadt“ mit etwa 50 000 Einwohnern zu sehen: Sie machte „den Eindruck einer modernen, eleganten, süddeutschen Residenzstadt unter dem Vorbilde von München“.972 Jede Reise nach Athen musste natürlich den Besuch der Akropolis beinhalten, „die von jeher verehrt und imitiert, doch in ihrer Schönheit unerreicht“ blieb, wie es Christopher Wordsworth ausdrückte.973 Heute drängen sich die Touristen aus aller Welt zu Tausenden, um die berühmtesten Ruinen der Welt – die Akropolis – zu sehen. Wollte man die Akropolis in ihrer ganzen Imposanz sehen, hätte man sich

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Abb. 37: Die Akropolis, frühes 20. Jahrhundert

gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts in der Gesellschaft von Reisenden wie Francis Vernon974 oder Sir George Wheler975 auf den Weg zu ihr machen müssen. Damals nämlich war der Tempel der Athene noch mehrheitlich intakt. Man wäre gut beraten, etwa drei Okka Kaffee mit sich zu nehmen und damit die osmanischen Beamten zu bestechen, damit sie den Besuch der Akropolis erlauben. Neugierige, die sie gerne vermessen hätten, wären auf Probleme gestoßen, denn auf dem Burgberg, auf dem sich die Akropolis befand, war eine osmanische Garnison untergebracht und die Osmanen sollen „eifersüchtig und brutal-barbarisch“ reagiert haben, wenn sie jemanden bemerkten, der irgendwelche Messungen vornahm. Dennoch ist es Francis Vernon geglückt, einen Plan mit den genauen Abmessungen dieses und anderer griechischer Baudenkmäler zu liefern. Das Heidentum hatte in Athen noch lange Zeit überlebt; letzten Endes überließ es aber seine heiligen Hallen unversehrt der neuen Religion. Tempel, die dem Theseus oder der jungfräulichen Göttin Athene geweiht waren, widmete man nun dem heiligen Georg und der Jungfrau Maria. Die Osmanen, die die Zitadelle 1445 einnahmen, wandelten die Akropolis erneut um, dieses Mal in eine Moschee. Bei dieser Umwandlung entfernten sie den Altar, während das von den Griechen hinzugefügte Mosaik der Heiligen Jungfrau Maria an der Decke darüber bis in die

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Mitte des achtzehnten Jahrhunderts unbeschädigt blieb, da nach der Überlieferung jedem Türken, der seine Muskete dagegen richten wollte, sofort die Hand abstarb. In den 1820er-Jahren wurde die Moschee, die in die Mitte des Athenentempels gebaut worden war, von Abteilungen der Bayerischen Armee in eine Kaserne verwandelt. Um sich an den Muslimen zu rächen, führten die neuen Bewohner ihre Pferde dorthin, damit sich diese dort erleichtern konnten. In den 1830er-Jahren wurde der Bau in eine Depot- und Lagerstätte für die Fundstücke der Ausgrabungen auf der Akropolis umfunktioniert.976 Die letzte und beklagenwerteste Episode erwartete die Akropolis aber im ­„zivilisierten und kultivierten Zeitalter“ und wurde von Leuten, die als Förderer der Künste bekannt waren, verursacht. Als 1676 Sir George Wheler Athen besuchte, war der Parthenon noch mehrheitlich intakt: Er bemerkte lediglich einige vom östlichen Tympanon heruntergefallene Statuen. Am 28. September 1678 belagerte der venezianische Doge Francesco Morosini die Akropolis. Seine Soldaten schossen dabei mehrere Kanonenkugeln auf den Tempel der Athene und die Propyläen. Eine davon zerstörte das Dach des Tempels, entzündete einige Fässer mit Schießpulver und zerstörte somit für immer, was dem Zahn der Zeit bislang entgangen war. Als die Stadt fiel, nahm Morosini für sich das Recht des Eroberers in Anspruch. Um Venedig mit Beute aus Athen zu verschönern, versuchte er aus dem Tympanon des Parthenons eine Figurengruppe mitzunehmen, die Athene auf ihrem Siegeswagen darstellte. Doch als man versuchte, die Statuen mit Seilen herunterzulassen, rissen diese und die Figuren fielen zu Boden und zerschellten in tausend Stücke.977 Später vollendete ein weiterer moderner − wohl auch von der Liebe zur Kunst beseelter − Besucher die Zerstörung, mit der die Venezianer begonnen hatten. Jene Teile des Frieses, die den Aufprall überstanden hatten, die Statuen auf dem Tympanon und alle noch übrigen Metopen an der Südseite des Tempels entfernte 1802 der damalige britische Botschafter in Griechenland, Lord Elgin, der öffentlich seine Absicht erklärte hatte, die kleine Karyatide von Erechtheion und Metopen aus dem Parthenon mit sich zu nehmen. Angeblich sollen die Bewohner Athens, darunter auch die Türken, den verursachten Schaden betrauert und ihrem Sultan dafür die Schuld gegeben haben, der diesen Eingriff genehmigt hatte. Elgins Unterfangen hatte in Athen einen derart schlechten Ruf, dass man nur durch überdurchschnittlich hohe Löhne überhaupt Arbeiter dafür anheuern konnte.978 Die Schäden, die von diesen Eingriffen in den Bau verursacht wurden, erzeugten eine hitzige Debatte; einige nahmen an den europäischen Reisenden Anstoß, „die sich als bloße Pilger voller Bewunderung angekündigt hatten, ihren Respekt aber damit ausdrückten, dass sie Fragmente entwendeten und in ihre eigenen ambitionierten Vitrinen brachten“; der größte Übeltäter unter ihnen aber sei der „Steinver-

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käufer“, „Marmorhändler“ oder sogar „Marmordieb“ Lord Elgin, der zur Zerstörung das beitrug, „was die Goten, die Türken und die Zeit verschont hatten“. Einige andere, primär britische Autoren, beglückwünschten Lord Elgin dazu, dass er unschätzbare Exemplare antiker Skulpturen requirieren und sie vor weiterem Schaden und Verfall schützen konnte, indem er sie der sicheren Fürsorge des Britischen Museums anvertraute, das damit, Adolf Michaelis zufolge, zum „angesehensten Altertumsmuseum der Welt, mit guten Aussichten, dies für immer zu bleiben“, wurde.979 Der britische Captain und Reisende Edmund Spencer wischte mit den folgenden Worten alle „anit-britischen“ Argumente jener vom Tisch, die bezweifelten, dass das British Museum der passendere Ort für die Werke des Phidias und seiner Schüler als deren Geburtsstadt war: Viel wurde bereits von Fremden, aber auch manchmal von unseren Landsleuten gesagt und geschrieben, was dem Charakter von Lord Elgin und der britischen Regierung nicht zu Ehren gereicht, weil sie Athen um so viele schöne Exemplare griechischer Kunst gebracht haben. Jene, die so gerne tadeln, sollten sich erinnern, dass zur Zeit ihrer Entfernung noch die Türken das Land regierten, die den mohammedanischen Vorurteilen gemäß jegliche Darstellung des Göttlichen in menschlicher Gestalt als eine Versündigung an ihrem zweiten Glaubensgebot erachten. Hätte Lord Elgin sie also nicht weggebracht, hätte sehr wahrscheinlich die türkische Bigotterie diese einzigartigen Friese zerstört. Und angenommen, die türkische Mäßigkeit hätte dennoch diese Kunstschätze verschont, können wir uns vorstellen, dass in den Kämpfen auf Leben und Tod, zu denen es bald darauf zwischen Türken und Griechen gekommen ist, die eine oder andere Seite nur einen Moment gezögert hätte, die bruchfälligen Gebäude zu verschonen, wenn sie ihnen im Weg gestanden wären? Deshalb muss ein jeder Bewunderer der unvergleichbaren Werke des unsterblichen Griechenlands Seiner Lordschaft gegenüber tiefe Dankbarkeit empfinden, die, indem sie diese wunderschöne Friese erhalten hat, allen Künstlern der Welt einen guten Dienst erwies.980

In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts wurden mehrere Rückgabeforderungen des Elgin’schen Marmors an die britische Regierung gestellt, aber stets kam dieselbe Antwort: „Wenn Sie unter Beweis stellen, dass Sie fähig sind, was Sie bereits haben, zu schätzen und dafür Sorge zu tragen, wird England überlegen, Ihnen diese unschätzbaren Schätze zurückzugeben, über welche es jetzt wacht und die ein Erbe der gesamten zivilisierten Welt und nicht nur das eines einzelnen Volkes darstellen.“981 Die westlichen Kunstliebhaber waren aber nicht nur auf der Akropolis aktiv. Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts stieß eine Gruppe britischer Reisender in

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Mystras am Peloponnes auf mehrere zerbrochene Teile eleganter kannelierter Säulen, die wohl einst zu einem der Göttin Ceres geweihten Tempel gehört hatten. In der Nähe dieser Fragmente stießen sie auf eine verunstaltete Inschrift. Die Beschädigung sollen angeblich „zwei Franzosen“ verursacht haben, „die wütend, weil sie die Inschrift selbst nicht lesen konnten, sie aus Boshaftigkeit gegenüber den britischen Reisenden zerschlugen“.982 Unterwegs in albanischen Städten

Unser letzter Stopp vor den Gegenden des ehemaligen Jugoslawiens, die ebenso unter osmanischer Herrschaft standen, ist Albanien mit den Städten Tirana und Shkodra. 1913 wurde Albanien ein unabhängiges Fürstentum und der Prozess der Europäisierung hatte bereits in den 1890er-Jahren eingesetzt. Tirana machte auf westliche Reisende keinen besonderen Eindruck und jene, die sich am Skanderbeg-Platz umsahen, hatten das Gefühl, „nicht so sehr im Zentrum einer Hauptstadt, sondern auf einer temporären und vor Kurzem verlassenen Baustelle“ zu sein.983 Die einzigen kunstvollen Errungenschaften in der Stadt waren die Moscheen, allesamt wunderbare Exemplare der alten byzantinischen Bau- und Darstellungskunst. Die Gassen waren mit Abb. 38: Serbische Volkstracht dicken Steinen gepflastert und der Großteil der Häuser war einstöckig. Die Geschäfte waren nur Holzverschläge, „die man in diesem Teil der Welt erwarten konnte“, und davor saßen im Türkensitz die Besitzer und warteten auf Kundschaft.984 1989 sah ich selbst in Tirana nur noch eine Moschee, und auch jene war schon längst in ein Museum umgewandelt worden. Die Besucher Shkodras im neunzehnten oder zu Beginn des zwanzigsten Jahr-

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hunderts hatten bei Betreten dieser Stadt trotz aller Moscheen angeblich nicht das Gefühl, „überhaupt eine Stadt“ zu betreten.985 Kurzum: Shkodra war „mit seinem umfangreichen und stets wechselhaften Panorama fast grotesker Bilder ein wahrer Genuss, suchte man das Bizarre, und zugleich ein Albtraum, liebte man Hygiene. Die türkische Bevölkerung dort ist wohl die malerischste und zugleich schmutzigste auf dem gesamten Erdball.“986 Dieses Bild ändert sich völlig, als Albanien 1913 unabhängig wurde. Besucher Shkodras konnten in den 1930er-Jahren eine „ziemlich moderne Stadt“ bewundern,987 obwohl sie noch nicht so modernisiert wie Belgrad oder Sofia war. Es war allerdings schon klar, dass „der alte Lebensstil aussterben und von einer Bastard-Zivilisation ersetzt werden wird, die mit einer dünnen Schicht die wahren Sitten und Gebräuche des Volkes übertünchen wird, so wie es auch in allen anderen Hauptstädten auf dem Balkan geschieht“.988 Europa und Asien von Angesicht zu Angesicht

Unser erster Halt im ehemaligen Jugoslawien ist Belgrad. Bis 1867, als die osmanische Garnison von der Belgrader Festung abzog, war es noch „der Orient im Kleinen“989, und zwar dermaßen, dass „es wenig Aufschwung der Phantasie [kostet], sich mitten in den Orient, oder wenn man will, mitten in ein Märchen aus tausend und Einer Nacht versetzt zu denken“.990 Im siebzehnten Jahrhundert konnten Besucher Belgrads noch hundert Moscheen, zehn Hamams, viele Hans, „noch zwey andere weite Bezestens oder HandelsPlätze“ und „eine treffliche Caravansera oder leere Herberg vor Fremde und Reisen­de“ sehen.991 Mit seinen Kuppeln, Minaretten und der osmanischen Flagge, die auf der Festung wehte, war die Gestalt Belgrads ebenso orientalisch wie die Sprache. Die Stadt hatte sich ihren Ehrentitel Dar-al-Dschihad (die Stadt des Heiligen Krieges oder Haus des Glaubenskriegs) zur Gänze verdient.992 Als zu Beginn des Oktobers 1841 der bekannte russische Sprachgelehrte Ismail Sreznevsky Belgrad besuchte, zeigte er sich darüber enttäuscht, unter all den Moscheen nur eine Kirche finden zu können.993 Und schon 1886 nannte man Belgrad begeistert „das serbische Paris“.994 Die Europäisierung der Stadt setzte 1718 mit dem Friedensvertrag von Passarowitz (Požarevac) ein, der nach den brillanten Siegen des Prinzen Eugen von Savoyen inklusive der Einnahme Belgrads im vorhergehenden Jahr unterzeichnet wurde. Mit dem Friedensschluss fiel nicht nur Ungarn, sondern auch der Großteil Serbiens und der Walachei (heutiges Rumänien) an Österreich. Zu dieser Zeit begannen neben den Kuppeln und spitzen Minaretten entlang der Belgrader Langen Gasse Gebäude im französischen Stil zu entstehen.995 Doch diese Phase dau-

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Europa und Asien von Angesicht zu Angesicht

Abb. 39: „Ein Ausflug nach Sarajevo“

erte nicht lange an. 1739 erhielten die Osmanen die Stadt im Frieden von Belgrad wieder von den Österreichern zurück; zwischen 1804 und 1812 hielten sie die serbischen Aufständischen und erst ab 1813 hatte die osmanische Herrschaft Belgrad wieder unter ihrer Kontrolle. Für eine kurze Zeit verlangsamte sich der Strom der Veränderungen wieder. Nach Abmarsch der osmanischen Garnison 1867 „beschritt Belgrad als Hauptstadt […] mit großen Schritten den Weg, sich seinen Platz unter den zivilisierten Zentren Europas zu sichern“.996 Einige Reisende dieser Zeit behaupteten, dass keine europäische Metropole so schnelle Fortschritte mache wie Belgrad. In einigen Jahren war es fast zur Gänze neu bebaut und bekam schnell ein „europäisches Gepräge“. Malerische türkische und typisch serbische Häuser machten dem Stil aus Wien oder Pest Platz. Es wurden gerade Gassen angelegt, die sich im rechten Winkel trafen, und auf ihnen jagten elektrische Straßenbahnen dahin. Die Straßen wurden mit Steinen gepflastert und mit elektrischen Straßenlaternen beleuchtet, auf beiden Seiten erhoben sich mehrstöckige Häuser und im Erdgeschoss von einigen befanden sich nun Geschäfte, die in ihren großen Auslagen den Europäern ganz vertraute Waren feilboten. Niedrige, einstöckige Häuser, kleine Geschäfte und türkische Kaffeehäuser verloren von Tag zu Tag mehr von ihrem angestammten Platz.997 Die Serben sahen sich selbst gerne als das beste aller Balkanvölker; ihr Stolz spornte sie dazu an, aus Serbien einen modernen europäischen Staat zu machen.998 Darum war man stets bemüht, mit den großen Verbesserungen, die seit dem Ende der osmanischen Herrschaft erreicht worden waren, die Aufmerksamkeit der Reisenden aus Europa zu gewinnen. Wenn die Reisenden zufällig einmal nach Spuren der Lokalgeschichte suchten, bemühten sie sich vergebens. Die einzigen greifbaren Beweise, die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts noch von der muslimischen

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Abb. 40: Ein „moderner“ Türke

Herrschaft zeugten, waren die Zitadelle, zwei Moscheen, einige Brunnen mit türkischen Aufschriften sowie ein verfallener Triumphbogen namens Tore Istanbuls. Die Vereinbarung über den Abzug der Osmanen sah zwar vor, dass die zahlreichen Moscheen und Friedhöfe erhalten und geschützt werden würden, doch geschah das nicht. Die Moscheen wurden geschlossen oder für andere profane Zwecke genutzt; und so wurden die Tempel, die den „Türken“ heilig gewesen waren, von ihren ehemaligen Untertanen geschändet und entweiht.999 1887 stellte der österreichische Archäologe Kanitz fest, dass von den zahlreichen Belgrader Moscheen nur noch eine steht, „der Vernichtung preisgegeben“ wie „ein erbarmenswürdiger Stützpunkt der sich zurückziehenden Zivilisation“. In Wirklichkeit aber bestand noch eine Moschee, die „kleinere ‚Kara džamija‘ mit qualmendem Schornstein als Gasometer des Nationaltheaters benutzt“.1000 Nur selten brachten die Reisenden aus Europa ihr Bedauern über die zerstörten Moscheen zum Ausdruck oder schlugen vor, die serbische Regierung solle sie als architektonische Juwelen und historische Denkmäler erhalten.1001 In der Altstadt erhielt sich ein großer und verlassener Platz, der in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts die Grenze zwischen Halbmond und Kreuz markierte; später wurde hier ein Markt errichtet und auf derselben Stelle hatte sich einst der größte muslimische Friedhof der Stadt befunden. „1868, als die Türken fort, grub man ihn stellenweise um mehrere Meter ab, durchschnitt ihn mit geradlinigen Wegen, in deren Mitte 1880, dem Thronfolger zu Ehren, ein Brunnen mit Spitzsäule errichtet wurde.“1002 Einige „ultrapatriotische“ Serben begradigten mit Erde auch das Grab des Kara Mustafa.1003 Zahlreiche türkische Familien, die ihren Besitz in Belgrad hatten und dort schon viele Generationen lang gelebt hatten, wurden im Schnellverfahren aus ihren Heimen vertrieben. Niemand in Europa setzte sich für sie ein, niemand zeigte Mitgefühl mit ihnen aus dem einfachen Grund, weil die

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Serben Christen und die Türken keine Christen waren.1004 In Belgrad und auch in den anderen erwähnten Orten ließ „der sich zurückziehende Türke“ nur wenig zurück, oder wie es Grace Ellison ausdrückte: „Venedig und Rom hinterließen Baudenkmäler von einzigartiger Schönheit; Österreich hinterließ die Eisenbahn; die Türkei hinterließ nur Verwüstung und Moscheen.“1005 Niš wurde 1878 an Serbien angeschlossen. Obwohl die Direktverbindung zwischen Paris und Istanbul durch die Stadt verlief, trotzte sie mit ihren Moscheen, Minaretten und Holzhäusern fast drei Jahrhunderte lang dem Wandel. Dann ließ die Lokalverwaltung alles abreißen, um breite Gassen und neue gemauerte Häuser nach westlichem Stil bauen zu können. „Die oft 3m hohen Anschüttungen zur Herstellung des Strassenniveaus entwerteten dadurch viele in die Tiefe versetzte Häuschen und zwang deren Besitzer, welchen das Gesetz überdies die Pflasterung des Trottoirs und halben Fahrwegs auferlegt, zu deren unfreiwilligem Verkauf oder Neubau.“1006 „Der siegreiche Einfluss der westlichen Welt“ auf Niš veränderte das Aussehen der Stadt und verwandelte sie binnen weniger als zehn Jahren vollkommen. Moscheen, Minarette und gewundene Gassen wurden von Plätzen und geraden Straßen abgelöst; „zwei schlanke Minarette beweisen, daß sie einst moslemisch war, und eine gewaltige neue, mit Kuppeln aufgeblähte Kirche kündet von den Orthodoxen“.1007 Szenen aus Tausendundeiner Nacht

Mit dem Berliner Vertrag von 1878 fiel Podgorica an Montenegro. Bald darauf begann auf der anderen Flussseite eine neue Stadt zu entstehen und auch der Markt wurde dorthin übersiedelt. Dennoch konnten Besucher noch zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts „dieselbe türkische Lebensart“ wie zur Zeit ihrer „größten Entfaltung“ in Bosnien und Herzegowina beobachten.1008 Die Lage änderte sich bis zum Zweiten Weltkrieg nur noch unwesentlich; Ende der 1920er-Jahre hatten Besucher der Stadt „noch immer den Eindruck, dass es mehr Moscheen als Kirchen gibt“.1009 Das änderte sich erst durch „die Errichtung des Sozialismus“ nach 1945. Die Montenegriner eroberten 1877 Nikšić, fünfundzwanzig Jahre später waren „die einzigen Spuren in Nikšić, die noch von der Anwesenheit der asiatischen Eroberer zeugten, zerstörte Moscheen und etwa ein Dutzend albanische Familien mohammedanischen Glaubens“, schrieb eine britische Reisende.1010 Unsere erste Station in der Republik Makedonien ist ihre Hauptstadt Skopje. In der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts bemerkten die Reisenden „allhier

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[…] auch eine grosse Anzahl der Mosqueen oder Türckische Tempeln“1011 und dieser Anblick blieb mehr oder weniger bis zu den Balkankriegen 1912 und 1913 unverändert. Die osmanische Stadt Üsküb war eine malerische, doch eine wuchernde, schlammige Stadt.1012 Als die Osmanen sie verließen, war es für jemanden, der in den 1830er-Jahren das türkische Stadtviertel Üskübs sah, klar, dass es „ein Schandfleck ist, der weichen wird müssen, wenn das Baufieber sich ausbreitet.“ Da es unmöglich war, eine „erstklassig moderne Stadt […] mit diesem heruntergekommenen Nachbarn an der Türschwelle“ und „mit den offenen Abwasserkanälen des urzeitlichen Sanitärsystems dieser türkischen Häuser“ zu erbauen, wurden ganze Stadtviertel „während einer akuten Baufieberattacke“ zum Verschwinden verurteilt. Gebäude von klassischer Schönheit, die dem lokalen Klima und der traditionellen Bauweise entsprachen, mussten allmählich einem charakterlosen westlichen Baustil weichen. Neue Häuser, Gassen, Geschäfte, ein schönes Theater, ein Rathaus und ein Heereskasino, Straßenbahnen und eine ganze Reihe Schulen entstanden in großer Eile.1013 Die Stadtbewohner erklärten ihren Veränderungseifer mit den Worten: „Wir haben 500 Jahre verschwendet und werden jetzt die verlorene Zeit wieder aufholen.“1014 Die neue Stadt Skopje wuchs auf jene Art an, die charakteristisch für die Balkanstädte war: ohne Rücksicht auf den kulturellen und künstlerischen Wert der überwundenen Vergangenheit. Die Resultate dieser Versuche, Europa schnell einzuholen, waren nicht immer attraktiv: Leider geschah es, dass die Jugoslawen in ihrer Freude, die Türken vertrieben zu haben und die neuen Herren Makedoniens geworden zu sein, die wunderschöne Moschee niederrissen, die drei Jahrhunderte an dieser imposanten Stelle gestanden hat, und sie durch ein Offizierskasino ersetzten, das eines der scheußlichsten Gebäude in ganz Europa ist. Es ist aus kohlrübenfarbenem Zement gebaut und sieht aus wie eine Kreuzung aus einem Fischkessel und einem Mausoleum, etwa wie ein Grabmal für einen großen Kabeljau.1015

Österreich-Ungarn okkupierte 1878 durch ein Mandat der europäischen Großmächte Bosnien und Herzegowina. Obwohl Sarajevo seine schöne Lage behielt, verlor die Stadt ihr Aussehen aus vorösterreichischer Zeit, als die Bosnier es noch voller Stolz „das Damaskus des Nordens“ genannt hatten.1016 In dieser Zeit floss der Fluss noch unreguliert in seinen natürlichen Ufern. Auf der rechten Seite, etwas vom Ufer entfernt, standen große Häuser und jedes hatte seinen bis zum Fluss hinunterreichenden Garten, sodass Sarajevo wie ein einziger großer Garten aussah. Die Gassen verliefen nicht rechtwinkelig oder sichelförmig nach europäischem Vorbild; „es waltet orientalische Freiheit, die keine Eintönigkeit aufkommen

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lässt“.1017 Nach der Okkupation änderte sich alles. Auf beiden Seiten der Miljacka wurden auf ihrem Weg durch die Stadt steinerne Kais gebaut, was sie begradigte und ihr das unansehnliche Aussehen eines Kanals verlieh. Die osmanischen Gärten, die sich auf der rechten Uferseite erstreckten, verschwanden und an ihrer statt kam eine Reihe moderner Gebäude. Kurzum: Sarajevo war eine osmanische Stadt, die zurechtgestutzt und unter der Prämisse verändert wurde, wie eine gewöhnliche europäische Stadt auszusehen. Vor dem Ersten Weltkrieg boten die Architektur und der Grundriss Sarajevos „eine interessante Mischung aus Altem und Neuem, aus Orient und Okzident“.1018 Am interessantesten waren die alten Stadtviertel, vor allem die Čaršija. Der Stadt gelang es, ihre Besonderheit noch bis in die 1990er Jahre zu bewahren; doch während der Belagerung der Stadt waren nicht nur ihre Bewohner einem unbarmherzigen Aggressor, sondern auch die Stadt der Kriegsarchitektur –„warchitecture“ – oder, wie andere Autoren es nannten, einem „Urbizid“ ausgesetzt. Sarajevo blieb, obwohl zur Zielscheibe schwerer Bombardierung geworden, unter der Kontrolle der bosnischen Regierung. Und obwohl die Moscheen und andere Denkmäler der osmanischen Architektur stark beschädigt worden waren, entgingen sie doch der Vernichtung. Die Lage in den Städten, die unter der Kontrolle der Republika Srpska standen, sah anders aus. Nach der „Befreiung“ Fočas wurde die 1588 gebaute Aladža-Moschee gesprengt. Sie war eine der allerschönsten Moscheen Bosniens; Evliya Çelebi zufolge war sie ein erstaunlich elegantes Gebäude, wie ein solches „noch kein Baumeister auf dem Erdball erbaut hatte“.1019 Ein noch schlimmeres Schicksal ereilte Banja Luka, wo 1993 alle Moscheen dem Erdboden gleichgemacht wurden, inklusive der 1579 erbauten Moschee des Ferhad Pascha, nach Meinung vieler die allerschönste und vollendetste ihrer Art im ganzen Land.1020 Als von den Moscheen nur noch Ruinen übriggeblieben waren, wurde der Grund, auf denen sie gestanden hatten, mit schwerem Gerät begradigt und Baugrund für neue Gebäude und Straßen geschaffen. Der Kommentar einer serbischen Studentin aus Banja Luka zu den Ruinen der Ferhad-Pascha-Moschee war, dass man die Stadt jetzt, wo sie keine Minarette mehr bedecken, viel klarer sehen könne. Als man sie fragte, wieso nicht auch die Burg Kastel, die zu Zeiten Ferhad Paschas als Arsenal und Kanonenlager gedient hatte und in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts in eine Festung umgewandelt worden war, dasselbe Schicksal ereilt hatte, antwortete sie: „Die Festung wurde auf römischen Fundamenten erbaut und wir ehren diese Kultur. Denn wir sind Christen, so wie sie es waren.“1021 Als in der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts die Osmanen Bosnien einnahmen, begann das damals kleine Dörfchen Banja Luka aufzublühen und entwickelte sich schließlich zu einer wichtigen Stadt.1022 Obwohl es in der ersten Hälfte des

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neunzehnten Jahrhunderts einige Versuche gegeben hatte, die Stadt „christlich“ zu machen, blieb Banja Luka „türkischen“ Charakters, wovon auch die fünfundvierzig Moscheen zeugten.1023 Die Geschichte des Balkans erklärt also, wieso man zwischen den Ruinen aus antiker Zeit und den charakterlosen Gebäuden des neunzehnten Jahrhunderts keinen erwähnenswerten architektonischen Stil finden kann. Es entstanden Paläste und einige solide Gebäude, einige moderne Boulevards und breite Straßen; auch das Straßenbahnnetz entwickelte sich, doch im Prozess des Ausbaus verloren die Balkanstädte ihr typisches architektonisches Flair. Alle Städte haben breite, saubere Straßen, solide Steinhäuser, ein Rathaus oder etwas mehr oder weniger Gleichwertiges, einen Markt, eine Kirche, bei der es sich um keinen großen architektonischen Wurf handelt, sondern um ein nach außen gerichtetes und gut sichtbares Zeichen dafür, dass dieses Land christlich ist. Jede noch so kleine Stadt in der Europäischen Türkei, in der einst Muslime lebten, hatte einst ein öffentliches Bad. Als sie abzogen, wurden diese Bäder nicht mehr instand gehalten oder sogar absichtlich zerstört.1024 Die osmanischen Bäder, Aquädukte und auch Brunnen verschwanden aus Athen und Bukarest, aus Belgrad und Plovdiv, Pirot und Vranje und von überall sonst. In Serbien etwa wurden die Spuren der Türken dermaßen gut verwischt, dass sogar der Name der serbischen Hauptstadt, die zwischen 1521 und 1867 von kurzen Intermezzi abgesehen durchgehend unter osmanischer Herrschaft stand, dem Vergessen anheimfiel. In ihrem Artikel über die Geschichte Belgrads in der Zeitung Duga schrieb die Autorin Miljana Laketić 1995, dass sie nicht habe feststellen können, wie der türkische Name der Stadt gelautet habe.1025 Den „modernen“ Balkanbewohnern gefielen die geraden Straßen, in denen die Häuser – ganz nach europäischem Vorbild zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts – einander so weit wie möglich glichen. Der britische Diplomat William Miller drückte es Ende des neunzehnten Jahrhunderts so aus: Den Geschmack der deutschen Architekten, die nach Vorbild Münchens das moderne Athen planten und den majestätischen antiken Ruinen eine ganz neue europäische Stadt zur Seite gestellt haben, kann wohl niemand verteidigen. Die breiten Straßen bieten keinen Schatten und machen die Stadt im Sommer zu einem wahren Inferno, während die gleißenden Marmorfassaden einem die Sicht nehmen.1026

In der neuen Architektur gab es keinen Platz mehr für Moscheen und Minarette. Sie wurden, wie alle anderen osmanischen Bauwerke auch, als Symbol einer vergangenen Epoche und darüber hinaus noch mehr als Zeichen der Rückständigkeit wahrgenommen.1027 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in den südlichen Teil-

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republiken Jugoslawiens im Namen des „Fortschritts“ sogar die „Kaffeehäuser der Faulen“, in denen sich einst „die Türken“ getummelt hatten, beseitigt.1028 Die Verdrängung des Balkan-Flairs

Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wurde der Balkan letztendlich „balkanisch“, da er nur noch wie eine Kopie oder sogar eine Karikatur des westlichen Europas auszusehen begann. Im Städtebild auf dem Balkan gab es nichts Originelles, nichts Individuelles mehr. Alles war nur geliehen oder kopiert. Anstatt ihren eigenen Charakter zu haben, folgten das Äußere und Innere der Häuser, die Werkstätten und Büros sowie der Kleidungsstil der Bürger den Modetrends aus Paris, Pest oder Wien. Ein „europäischer“ Look war in Mode und alle strebten danach, modern zu sein. Die Stadtbewohner begeisterten sich für moderne Kunst, moderne Musik, Tango und Foxtrott und machten sich über die Volkslieder und Trachten der Bauern lustig.1029 Doch die Menschen im Westen sahen sie immer noch nicht als ihresgleichen an, sondern als die orientalischen Anderen, doch ohne ihren vormaligen Charme: Was für ein bezaubernder Ort Konstantinopel nur sein könnte, wenn es nur ein bisschen weniger oder viel mehr zivilisiert wäre! Es ist einfach zu europäisch, um angenehm, und zu wenig europäisch, um vollkommen zu sein.1030

So sehr sich die Orientalen auch bemühten, westlich auszusehen, hielten die Reisenden aus dem Westen sie doch oftmals für sonderbar und albern. Als schon der Sultan selbst begann, eine in Paris gefertigte Husarenjacke und mit Goldfäden benähte weiße Kaschmirhosen zu tragen, kommentierte so mancher, dass „selbst ein ‚Ungläubiger‘ sich schwer eine bessere Maskerade hätte ausdenken können, um den Vertreter des Propheten lächerlich erscheinen zu lassen“.1031 Fakt ist: Als die Osmanen sich nicht nach westlichen Normen gerichtet hatten, nannte man sie Barbaren, jetzt, da sie es taten und den Westen imitierten, nannte man sie Gauner.1032 Die osmanischen Damen trugen ihr Haar wie „eine perfekte Karikatur jener Art, wie man es vor einem Jahr in Paris oder London getragen hatte, und hielten sich dabei für Modeikonen“.1033 Doch auch die Balkanchristen schnitten nicht besser ab. Als man dem griechischen König in Athen einen neuen Palast baute, wurde er schnell zur Zielscheibe des Spotts als ein riesengroßes Gebäude aus Gips, auf einem Platz mit sechs Häusern, drei Eseln, ohne Straßen oder Brunnen (außer jenen auf dem Bild des Gasthauses); hinten

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scheint es direkt in den Berg zu schauen – auf einer Seite ein armseliger Garten –, die königlichen Hoheiten gehen um fünf auf eine Ausfahrt (wenn es die Revolution erlaubt) –, etwa vierundzwanzig Lumpen schlurfen zu einem großen Sandhügel, der als Terrasse dient, während Seine Majestät in einem absurd übertriebenen Gewand und in einer goldenen Kalesche vorbeifährt.1034

Einige Jahre später bemerkte ein anderer Reisender, dass die griechische Armee die französische imitiere, aber bloß „eine Karikatur des Originals“ sei.1035 Allen Veränderungen zum Trotz konnte man in den modernen Städten des Balkans, die auf den Ruinen der alten Städte erblühten, überall Unzulänglichkeiten entdecken. Moderne Häuser, viele darunter nur einstöckig und mehrheitlich aus Ziegeln gebaut und mit weißem Gips verputzt, gaben den Städten einen Touch von billiger Grandesse; Besucher vermissten gute Hotels, Kanalisation, Beleuchtung, kurzum alles, was „die heutige Idee von Komfort“ ausmacht.1036 Britische Reisende zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts etwa klärten ihre Leser darüber auf, wie jemand sie zu überzeugen versuchte, dass sich Niš in eine schöne Stadt entwickeln werde. Sie stimmten damit überein, da „die Lage der Stadt so ist, wie man es sich nur wünschen könne, nur jedes Haus müsste vorher noch abgerissen werden“.1037 Zu dieser Zeit kursierte unter westlichen Reisenden die Anekdote über einen jungen Rumänen, der bei seinen französischen Freunden damit angab, dass Bukarest ein kleines Paris sei; jene antworteten ihm: „Mag sein – aber Gott sei Dank ist Paris kein großes Bukarest.“1038 Der Preis der Modernisierung, also der Europäisierung, war hoch: Die Geschichte, verkörpert durch Moscheen, Minarette, Basare, Hans, Bäder, Brücken, Häuser und anderes, wurde zerstört, als neue Bauwerke kamen, die die alten mit „der Hässlichkeit des Modernismus“1039 ersetzten und wie Pilze aus dem Boden schossen. Mit dem Verlust ihres früheren Aussehens verloren die Balkanstädte auch ihre Seele, und mit dem Verlust dieser Seele verloren sie auch ihre Geschichte. Der Anblick war neu, doch unauthentisch. Die westlichen Reisenden bemerkten als Erste, dass die brandneuen Städte „mit guten Vorsätzen und sonst nichts“ gepflastert waren.1040 In den Städten des Balkans konnte man sozusagen nicht ein schönes altes Haus sehen, da jene aus der Zeit der osmanischen Herrschaft abgerissen worden waren, die modernen aber mehr oder weniger nur „Sparimitationen französischer oder britischer Gebäude“ waren.1041 Wenn sie durch die Straßen spazierten, bewunderten die westlichen Reisenden einerseits „die interessanten Kreationen der neuen Zeit“ und andererseits die „Relikte einer Ära, die in Westeuropa schon vergangen ist“.1042 Der Balkan bemühte sich nach Kräften, europäisch und modern zu sein und dass ihn die Welt als solchen wahrnimmt. Da Europa als Gegenpart zur Türkei und mit al-

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Abb. 41: Das Trappistenkloster Marija Zvijezda in der Nähe von Banja Luka

len möglichen positiven Eigenschaften behaftet gesehen wurde, bewertete man den Osten nach seinen Ähnlichkeiten oder seinen Unterschieden zum Westen. Weniger Ähnlichkeit mit Europa bedeutete, das Andere, minderwertiger zu sein, eine größere Ähnlichkeit mit Europa hingegen bedeutete Fortschrittlichkeit.1043 Oder wie es ein Bosnier dem Konsul Gilferding erklärte: „Schon lange ist mir klar, dass wir Bosnier ein dummes Volk sind, dass wir nichts wissen und verstehen, während die Deutschen, Franzosen und andere Völker gut leben. Von ihnen habe ich daher übernommen, was ich nur konnte.“1044 In früheren Zeiten hätte sich ein Fremder bei der Ankunft in einer Stadt auf dem Balkan im „prächtigen Orient“ wiedergefunden, mit Moscheen und Minaretten, verschleierten Frauen und Männern in glänzenden Gewändern mit weiten Kniebundhosen und Fesen; nur selten trug jemand europäische Kleidung. Anhand der Kleidung waren Christen auf den ersten Blick auch nicht von den Muslimen zu unterscheiden. In Belgrad etwa trugen die Männer noch 1875 Fese und wegen ihres allgemeinen Aussehens und der großspurigen Zurschaustellung ihrer altmodischen Feuerwaffen und Messer konnte man sie leicht für Muslime halten.1045 In Bitola, Shkodra und anderen Balkanstädten verhüllten die Frauen, seien es Musliminnen oder Christinnen, im neunzehnten Jahrhundert noch sorgfältig ihr Gesicht; eine Frau,

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die es wagte, unverhüllt in die Öffentlichkeit zu gehen, wurde sofort zur Zielscheibe von Beschimpfungen und verlor damit ihren guten Ruf.1046 Doch zu Veränderungen kam es nicht nur in der Architektur; es änderten sich auch die Sitten. Ein amerikanischer Missionar in den Mittelmeerländern berichtete, dass sich die Frauen des Sultans und andere Damen der hohen Gesellschaft im Sommer 1827 komplett im französischen Stil bekleidet in der Öffentlichkeit gezeigt hatten.1047 Diesem Vorbild folgten auch die anderen Muslime, außer den bosnischen, die ihre orientalischen Gewänder sogar dann noch behielten, als die Jungtürken diese gegen „äffische Imitationen Europas“ eintauschten.1048 Diese Veränderungen hatten auf die westlichen Beobachter keinen positiven Effekt, da sie der Meinung waren, dass Muslime den europäischen Kleidungsstil niemals übernehmen sollten. Dieselben Männer, die mit Turban auf dem Kopf und voluminösen orientalischen Gewändern „jemand zu sein“ schienen, sollen in europäischen Kostümen „nach allem, aber nicht nach einem Gentleman“ ausgesehen haben.1049 Die Veränderungen gab es auf breiter Ebene und der Balkan war – oberflächlich – europäisiert. Wie wir gesehen haben, gab es die größten Veränderungen auf dem Gebiet der Stadtarchitektur und der Mode. Von den äußerlichen Veränderungen ausgehend hätte man gerechtfertigterweise die völlige Europäisierung des Balkans erwarten können: Als die Bewohner und ihre Städte von außen nicht mehr von „anderen in Europa“ zu unterscheiden waren, erwartete man, dass sie nun auch noch die restlichen Tugenden, die dem Westen Wohlstand gebracht hatten, aber natürlich nicht dessen Laster übernähmen. Doch schon beim Essen und den Kaffeehäusern zeigte sich der osmanische Einfluss als etwas sehr Zählebiges: Noch größere Anstrengungen wurden unternommen, um die ideologische Sphäre (Volksglauben, Gebräuche, Beziehungen und Wertesystem) zu deosmanisieren. Doch, wie eine Balkanexpertin schon feststellte, Menschen geben ihre langjährigen Gewohnheiten und Bräuche nicht einfach so von heute auf morgen auf: Obwohl sie fünfhundert Jahre unter der Herrschaft des Türken gestanden hatten, hinterließ er auf ihnen keine sichtbaren Spuren. Grob gesprochen verbrachten sie diese fünfhundert Jahre wie in einem zeitweiligen Feldlager, wie eine Armee bei einer Belagerung! Was dabei überrascht, ist die Eile, mit der alle sichtbaren Zeichen seiner Existenz ausradiert werden konnten, außer dem Fleck, den er auf den Seelen der Menschen hinterlassen hat und der, leider Gottes, schwieriger auszulöschen ist.1050

Einer der wichtigsten Vertreter des sogenannten serbischen Sozialismus, Dimtrije Tucović, der 1902 über die Armut in Serbien geschrieben hatte, beschrieb etwa auch, wie einst die „hohen Herren“, in purpurroten mit Gold oder Silber bestick-

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Abb. 42: Ein „Reaktionär“, Postkarte frühes 20. Jahrhundert

ten Samthemden, auf ihren „temperamentvollen Arabern“ reitend, auf den Straßen Funken schlugen, wenn sie sich zu den Kaffeehäusern und Basaren aufmachten. Dass die Türken an ihren Pferden große Freude hatten, berichtete schon Benedetto Ramberti im sechzehnten Jahrhundert.1051 Ein gutes Pferd bedeutete den höchsten Besitz der Türken, bis sie den Balkan verließen.1052 Andererseits verbot eine alte Regel, dass Christen eine Stadt auf dem Rücken eines Pferdes, bewaffnet oder in glänzenden Gewändern betreten durften. Noch bis in die erste Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts gab es außerdem noch die strenge Vorschrift, dass ein Rajah, wenn ein muslimischer Herr näher kam, anhalten und, wenn dieser vorüberging, absteigen musste.1053 Vergitterte Fenster wurden entfernt und die die Häuser umfriedenden Mauern in den Balkanstädten rasch niedergerissen; im Privatleben hingegen kamen neue Sitten erst viel langsamer zum Tragen. Als Martin Gjurgjević einen Bekannten, einen serbischen Händler aus Prishtina, besuchte, führte der Herr seine junge Frau unverschleiert vor, damit sie dem Gast die Hände küssen konnte, und erzählte ihm bei dieser Gelegenheit auch, dass „er etwas Ähnliches zuvor noch nie gemacht hatte“. Außer dieser Frau sah Gjurgjević in der Stadt keine einzige andere unverschleierte Frau.1054

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Die osmanische Herrschaft – oder „Tyrannei“ – beeinflusste nicht nur das Verhalten und die Moral, sondern auch das gesellige Leben stark. Dennoch ist es ­eine unumstößliche Tatsache, dass es in all den Jahrhunderten der osmanischen Herrschaft niemals zu einem entschlossenen Versuch der Assimilation an die osmanische Lebensweise oder einer gewaltsamen Islamisierung der Balkanchristen gekommen ist. „Mahomed machte keinen Mißbrauch von [seinem] Siege. Die religiöse Toleranz der Türken zeigte sich gleich in den ersten Handlungen. Er ließ den Christen ihre Kirchen und die Freiheit ihres öffentlichen Gottesdienstes. Den Griechischen Patriarchen ließ er in seinem Amte.“1055 Der angesehene Naturforscher Pierre Belon aus dem sechzehnten Jahrhundert zeigte sich sichtlich ob der Tatsache beeindruckt, dass die Türken niemanden zwangen, nach türkischer Sitte zu leben, sodass die Christen „nach dem Grundgesez des türkischen Reichs und des Korans, frey wegen der Religion in ihren Ländern l­eben können“.1056 Die Osmanen versuchten nicht, die unterworfenen Völker zu assimilieren, wodurch sie sich sehr von den anderen zeitgenössischen Herrschaften im westlichen Europa unterschieden. „Während die europäischen Regierungen, welche Völkerschaften verschiedener Abstammung beherrschen, jede Anstrengung aufgewendet haben, das Nationalgefühl und die Muttersprache des ihnen unterworfenen Volkes zu verlöschen, hat die Türkei beständig die Politik der Nichteinmischung befolgt“.1057 Im Gegensatz dazu war das Verhältnis der Hohen Pforte zu den verschiedenen Glaubensbekenntnissen ihrer christlichen Untertanen „immer außerordentlich tolerant“.1058 Die Mutter des Sekretärs der britischen Botschaft in Istanbul lobte diese Toleranz: „In keinem anderen Land werden die Ungläubigen in so hohe Ämter befördert wie in der Türkei, wo man Christen nicht nur unter den Ministern, sondern auch unter den Botschaftern finden kann, denen die allerwichtigsten Staatsgeheimnisse anvertraut werden.“1059 Trotz seiner theokratischen Struktur ließ das Osmanische Reich die Ausübung aller Glaubensrichtungen zu; womit der Balkan unter osmanischer Herrschaft das lebhafte Beispiel von Multikulturalität wurde: Länder, wo „alle Völker dieser Erde“ ihr normales Leben weiterlebten „so wie unmittelbar nach dem Fall des Turms zu Babel“.1060 Gut bekannt ist etwa, dass 170.000 Juden, nachdem sie von den spanischen Monarchen Ferdinand und Isabella 1492 aus Spanien vertrieben worden waren, Aufnahme in Istanbul, Thessaloniki, Sarajevo und anderen osmanischen Städten fanden und die Zusicherung ihrer freien Religionsausübung erhielten.1061 Ein französischer Reisender aus dem siebzehnten Jahrhundert schrieb, dass es im gesamten Osmanischen Reich „außer Athen und Trapezunt keine Stadt gibt, die ihr Privileg der Judenausschließung beibehalten hat, obwohl die türkischen Behörden versuchten

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hatten, sie auch dort anzusiedeln“.1062 Weniger bekannt ist hingegen, dass nahe Banja Luka das Trappistenkloster Marija Zvijezda existierte. Die Mönche, die zur Zeit der Revolution aus Frankreich vertrieben worden waren, zogen sich zunächst nach Deutschland zurück, wo sie allerdings 1868 ebenso verjagt wurden. Da sie kein anderes christliches Land aufnehmen wollte, baten sie den Sultan um Erlaubnis, in der Nähe von Banja Luka Land zu erwerben, und errichteten dort ihr Kloster.1063 Noch weniger bekannt ist die Geschichte des spanischen Admirals Don Ferrante Gonzaga. 1538 eroberte er die montenegrinische Küstenstadt Hercegnovi und erbaute dort die Kapelle der heiligen Anna. Schon im folgenden Jahr brachten die Osmanen die Stadt wieder in ihren Besitz. Diese ließen nicht nur die Kapelle unbeschadet, sondern erlaubten ihrem alten Widersacher sogar, dort in der Kapelle neben seiner Frau und seinem Sohn begraben zu werden.1064 Auch 1788 zeigte sich ein italienischer Reisender verwundert über die religiöse Toleranz, die er während seines Aufenthalts in Istanbul erleben konnte: Ein Fremder, der in Paris und London überall auf Merkmale von Religions-Intolleranz gestossen ist, kann sich hier nicht genug wundern, eine Kirche zwischen einer Moschee und einer Synagoge, und einen Derwisch neben einem Kapuziner zu sehen. Ich begreife nicht, wie die hiesige Regierung es wagen konnte, Religionen in ihrem Schooße aufzunehmen, die dem Geiste der ihrigen so gerade zu entgegen sind. Aber dieser glückliche Widerspruch, den sie zuläßt, ist ein sicherer Beweis von der Unlauterkeit, die sich in den Mahomedismus eingeschlichen hat. Noch weit auffallender für den Beobachter ist es, diese Duldung allgemein verbreitet zu sehen. Der Türke, der Jude, der Katholik, der Armenier, so wie der Grieche und der Protestant sprechen im größten Vertrauen von ihren Geschäften und ihren Vergnügungen zusammen. Man sollte glauben, sie hätten alle dasselbe Vaterland, und wären auch von der nemlichen Religion.1065

In den 1920er-Jahren war Sir Lester George Hornby in Sarajevo Zeuge davon, wie ein bosnischer Bauer orthodoxen Glaubens eine Münze in den Bettelsack eines blinden Muslims fallen ließ, der im Türkensitz beim Eingang einer Moschee saß und die Gusla spielte. Beim Anblick der kleinen, ruhigen Werkstätten, in denen Muslime, Christen und Juden vermischt arbeiteten, die sich, jeder wie er wollte, in die Kirche, Moschee oder Synagoge begeben konnten, fragte er sich, „ob nicht Toleranz die größte aller Tugenden“ ist.1066 Die eilige Gier nach neuen Gebäuden und der Beseitigung „der furchtbaren Vergangenheit“ und die Ausmerzung der Symbole der Balkanvölker brachten keine erneute glückliche Vereinigung mit Europa, sondern bedeuteten vielmehr das Ende der spezifischen Geschichte des Balkans.

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11. Das kleine Paris und das große Bukarest

Wie es Frau Scott-Stevenson treffend beschrieben hat, verloren die östlichen Länder mit ihrer Orientierung an die westliche Kultur ihre pittoreske Qualität und behielten dafür aber Schmutz und Elend.1067 Mit dem Abzug der Osmanen wurde die Europäisierung das oberste Gebot; das alte Flair des Balkans aber erstarb. In diesem Prozess löste Mythologie die Geschichte ab, Toleranz und Multikulturalismus waren dabei die ersten Bauernopfer.1068 Wir haben gesehen, wie sich die Völker „der gebirgigen Halbinsel“ um Fortschritt bemühten und welche glänzenden Resultate ihre Anstrengungen um Europäisierung brachten. Doch während dieses Prozesses gingen jene Eigenschaften, mit denen sich das heutige Europa gerne selbst stolz lobt, verloren: Toleranz und Vielfalt. Die Mitreisenden auf unserer abenteuerlichen Tour durch den Balkan bemerken aber vielleicht noch einen anderen interessanten Umstand: Während sich der Balkan heute bemüht, Teil eines Europas zu werden, wie es einst war, definiert sich Europa selbst basierend auf seiner Differenz zum Osten, inklusive des Balkans, und behauptet zu sein, was der Balkan für Jahrhunderte gewesen war.

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Anmerkungen 1

Vgl. T. von Hallberg-Broich (Pseudonym: Eremit von Gauting), Reise nach dem Orient. Band I, p. 95; A. Boué, La Turquie d’Europe. Band I, p. 4. 2 Vgl. F. Calvert, A Tour to the East, In the Years 1763 and 1764, p. 139 (dt. Übersetzung von Lord F. Baltimore. 1770. Reise in den Orient in den Jahren 1763 und 1764, p. 83). Vgl auch: Hallberg-Broich, Reise nach dem Orient, Band I, p. 95; A. Boué, La Turquie d’Europe, Band I, p. 4. 3 J. B. S. Morritt, The Letters of John B. S. Morrit of Rokeby, p. 65. 4 Vgl. L. Hugonnet, La Turquie inconnue, p. 25–26; J. Cvijić, Nekolika promatranja o etnografiji makedonskih Slovena, p. 3–4; siehe auch: A. Boué, La Turquie d’Europe, Band I, p. 90–97, und H. Barth, Reise durch das Innere der Europäischen Türkei im Herbst 1862, p. 23, 117; K. Braun - Wiesbaden, Reise-Eindrücke aus dem Südosten. Ungarn, Istrien, Montenegro, Griechenland, Türkei, Band III, p. 229–30. 5 Siehe auch z.B.: F. de Beaujour, Voyages militaire dans l’Empire Othoman, Band I, p. 467; G. Keppel, Narrative of a Journey across the Balcan, Band II, p. 10; G. T. Temple, Travels in Greece and Turkey, Band II, p. 146; M. Marmont, The Present State of the Turkish Empire, p. 126; A. W. Kinglake, Eōthen, p. 32; C. White, Three Years in Constantinople, Band I, p. vii; F. R. Chesney, The Russo-Turkish Campaigns of 1828 and 1829, p. 26, 43, 53–54; A. F. Macintosh, A Military Tour in European Turkey, the Crimea, and on the Eastern Shores of the Black Sea, Band I, p. 92, 100, 103; A. Slade, Records of Travels in Turkey and Greece, etc., p. 160, 190, 192, 200; G. W. Valentini, Description of the Seat of War in European Turkey, p. 10; N. W. Senior, A Journal kept in Turkey, p. 141–42; H. Leach, A Bit of Bulgaria, p. 34; F. S. Russell, Russian Wars with Turkey, p. 64, 69–70, 104, 263; H. M. Hozier, The Russo-Turkish War, p. 481–82; J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 272, 277; J. Cuthbertson, Sacred and Historic Lands, p. 247; H. M. Field, The Greek Islands and Turkey after the War, p. 158; W. Huyshe, The Liberation of Bulgaria, p. 84, 140; N. Buxton, Europe and the Turks, p. 30; E. Pears, Forty Years in Constantinople, p. 26, 32. 6 Vgl. J. O. Noyes, Roumania, p. 348. 7 B. Ruland, Orient-Express, p. 27. 8 Vgl. E. Scopetea, ‘Greek and Serbian Enlightenment’, p. 201. 9 T. Arnold, History of Rome, p. 492. 10 M. A. Walker, Old Tracks and New Landmarks, p. 252. 11 H. M. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 263. 12 J. C. Hobhouse, A Journey through Albania and other Provinces of Turkey in Europe and Asia, to Constantinople, during the years 1809 and 1810, p. 585.

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Anmerkungen

R. Walsh, A Residence at Constantinople, Band I, p. 141. Vgl. N. Angell, Peace Theories and the Balkan War, p. 26. H. Sandwith, Notes on the South Slavonic countries in Austria and Turkey in Europe, p. 25; S. G. St. Clair in C. A. Brophy, A Residence in Bulgaria, p. v. A. J. Evans, Illyrian Letters, p. 26. E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 127. A. Upward, The East End of Europe, p. xvii. Vgl. H. C. Woods, Washed by Four Seas, p. xiii–xiv. H. Blount, A Journey into the Levant, p. 1. E. Browne, A Brief Account of some Travels in Hungaria, Servia, Bulgaria, Macedonia, Thessaly, Austria, Styria, Carinthia, Carniola, and Friuli, p. 69 (dt. Übersetzung, Durch Niederland, Teuschland, Hungarn, Serbien, Bulgarien etc. gethane gantz sonderbarer Reisen, p. 150) J. Fuller, Narrative of a tour through some parts of the Turkish Empire, p. 25. R. und K. Bruce, Letters from Turkey, p. 34. N. Buxton, Europe and the Turks, p. 19. A. W. Kinglake, Eōthen, p. 3–4. J. B. Fraser, A Winter’s Journey, vol. I, p. 70. Vgl. J. Kristeva, Strangers to Ourselves, p. 201 (dt. Übersetzung Fremde sind wir uns selbst); M. Van De Port, Gypsies, War, and other Instances of the Wild, p. 153–54 Vgl. R. D. Kaplan, Balkan Ghosts, p. xxiii. H. F. Tozer, Researches in the Highlands of Turkey, Band I, p. 233; C. N. E. Eliot, Turkey in Europe, p. 353; R. Wyon, The Balkans from Within, p. 423; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 31–32; A. Moore, The Orient Express, p. 210. Vgl. A. Grisebach, Reise durch Rumelien und nach Brussa im Jahre 1839, Band II, p. 80; A. A. Paton, Servia, the youngest member of the European family, p. 216; N. W. Senior, A Journal kept in Turkey, p. 318; K. Braun-Wiesbaden, Reise-Eindrücke aus dem Südosten. Ungarn, Istrien, Montenegro, Griechenland, Türkei, p. 101; E. F. Knight, Albania. A Narrative of Recent Travel, p. 54; W. Miller, Travels and Politics in the Near East, p. xiii, 58; H. Renner, Durch Bosnien und die Herzegowina kreuz und quer, p. 86, 485; H. O. Dwight, Constantinople and its Problems, p. 188; H. Vivian, The Servian Tragedy with some Impressions of Macedonia, p. 289; M. E. Durham, The Burden of the Balkans, p. 4; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 15, 31–32; R. Hichens, The Near East, p. 54; W. Morgan, The New East, p. 223; G. Melas, The Turk as he is, p. 51–52; F. Thierfelder, Schicksalstunden des Balkan, p. 10; I. T. Sanders, Balkan Village, p. 69. Vgl. W. M. Leake, Researches in Greece, p. viii; H. A. V. Post, A Visit to Greece and Constantinople, p. 99; R. Pashley, Travels in Crete, Band I, p. 65; H. Barth, Reise durch das Innere der Europäischen Türkei im Herbst 1862, p. 105; D. Urquhart, The Spirit of the East, Band I, p. 422–23; L. Heuzey and H. Daumet, Mission archéologique de Macédoine, p. 321; A. Moore, The Orient Express, p. ix, 178, 219, 236; R. Graves, Storm Centres of the Near East, p. 259.

Anmerkungen

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G. J. Grelot, A late voyage to Constantinople, p. 78. A. Hill, A Full and Just Account of the Present State of The Ottoman Empire In all its Branches, p. 149. 34 Vgl. C. Thompson, The Travels Of the Late Charles Thompson, Esq, Band II, p. 10. 35 W. Lithgow, A Delectable, and true discourse, of an admired and painefull peregrination from Scotland, to the most famous Kingdomes in Europe, Asia, and Affricke, H 3 - c. 36 A. Hill, A Full and Just Account of the Present State of The Ottoman Empire In all its Branches, p. 94. 37 H. O. Dwight, Constantinople and its Problems, p. 159. 38 J. C. Hobhouse, A Journey through Albania and other Provinces of Europe and Asia, to Constantinople, during the years 1809 and 1810, p. 830. 39 J. Galt, Voyages and Travels, in the Years 1809, 1810, and 1811, p. 282. 40 Vgl. M. Todorova, Imagining the Balkans, p. 64. 41 R. Burton, A Pilgrimage to Mecca and Medina, vol. I, p. 84. 42 S. Kapper, Südslavische Wanderungen im Sommer, Band I, p. 60; E. About, Greece and the Greeks of the Present Day, p. 29; K. Braun - Wiesbaden, Reise-Eindrücke aus dem Südosten. Ungarn, Istrien, Montenegro, Griechenland, Türkei, Band III, p. 224; F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, Band I, p. 394; O. M. Aldridge, The Retreat from Serbia Through Montenegro and Albania, p. 16; A. Melik, Do Ohrida in Bitolja, p. 93; Earl of Cardigan, Youth goes East, p. 135, 150; L. Kuba, Cteni o Makedonii, p. 15; M. Burr, Slouch Hat, p. 118; F. Bevk, Deset dni v Bolgariji, p. 79. 43 Vgl. M. Golczewski, Der Balkan in deutschen und österreichischen Reise- und Erlebnisberichten, p. 194. 44 Siehe etwa A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii i Staroj Serbii, p. 76–79, 128, 181–82. 45 G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 43–44, 276. 46 Ibid. p. 276. 47 Vgl. T. Bevan, The Insurgent Trail, p. 35. 48 Jezernik, ‘Zigeunerlager on the planet Auschwitz,’ p. 352. 49 E. A. Brayley Hodgetts, Round about Armenia, p. 17. 50 Siehe etwa N. W. Senior, A Journal kept in Turkey, p. 286 oder F. Fox, The Balkan Peninsula, p. 167. 51 R. Pashley, Travels in Crete, Band I, p. 232; F. W. Newman, Personal Narrative, In Letters, Principally from Turkey, In the Years 1830–33, p. 113, 117; S. G. St. Clair and C. A. Brophy, A Residence in Bulgaria, p. 24; W. Forsyth, The Slavonic Provinces South of the Danube, p. 170; R. in K. Bruce, Letters from Turkey, p. 9; A. F. Townshend, A Military Consul in Turkey, p. 60–61. 52 Vgl. J. Creagh, Over the Borders of Christendom and Eslamiah, Band II, p. 147. 53 Siehe zum Beispiel J. Burbury, A Relation of a Journey of the Right Honourable My Lord Henry Howard, p. 140; T. Smith, Remarks Upon the Manners, Religion and Government of the Turks,

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Anmerkungen

p. 12; J. B. Tavernier, ‘Persian Travels’, p. 45; P. Lucas, Voyage du sieur Paul Lucas fait en M.DCCXIV, Band I, p. 31; A. Gislenius, Travels into Turkey, p. 22; R. G. Boscovich, Giornale di un Viaggio da Constantinopoli in Polonia, p. 7; C. Sutherland, A Tour up the Straits, from Gibraltar to Constantinople, p. 194; M. Jenour, The Route to India, p. 18; H. Holland, Travels in the Ionian Isles, p. 207; W. J. Hamilton, Researches in Asia Minor, Pontus, and Armenia, p. 120; W. Wratislaw, Adventures of Baron Wenceslas Wratislaw of Mitrowitz, p. 27–29; P. de Fresne - Canaye, Le Voyage du Levant (1573), p. 23, 40; P. Mundy, The Travels in Europe, 1608–1628, p. 53. T. Comyn - Platt, The Turk in the Balkans, p. 84. L. Dunne, A Trip to Constantinople, p. 7. A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii i Staroj Serbii, p. 91. H. Sandwith, Notes on the South Slavonic countries in Austria and Turkey in Europe, p. 20. J. G. Stephens, Incidents of Travel in Greece, Turkey, Russia, and Poland, Band I, p. 160; J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 353; M. Burr, Slouch Hat, p. 267. Siehe etwa. L. Glück, Albanien und Macedonien, p. 44; W. Miller, Travels and Politics in the Near East, p. 180; W. E. Curtis, The Turk and His Lost Provinces, p. 199; M. M. Holbach, Bosnia and Herzegovina, p. 107–08; B. Ruland, Orient Express, p. 13. B. Ruland, Orient-Express, p. 31-34; V. Goldsworthy, Inventing Ruritania, p. 79, 103. Siehe etwa A. de Vere, Picturesque Sketches of Greece and Turkey, Band I, p. 194–95 Vgl. A. Moore, Orient Express, p. 171. G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 4; W. E. Curtis, The Turk and His Lost Provinces, p. 191; Earl of Cardigan, Youth goes East, p. 195; B. Newman, Tito’s Yugoslavia, p. 18. L. James, With the Conquered Turk, p. 30; T. Allen, The Tracks They Trod, p. 37 B. Ruland, Orient Express, p. 13. R. Chandler, Travels in Asia Minor, p. 223, 230. Vgl. M. Šamić, Francuski putnici u Bosni na pragu XIX. stoljeća i njihovi utisci o njoj, p. 182. C. Pertusier, La Bosnie considérée dans ses rapports avec l’empire Ottoman, p. 94; vgl. z.B. auch F. de Beaujour, Voyages militaires dans l’Empire Othoman, Band I, p. 416–17. Siehe auch J. de Thevenot, The Travels of the Monsieur de Thevenot into the Levant, p. 57; T. Smith, Remarks Upon the Manners, Religion and Government of the Turks, p. 5; N. Bisani, A Picturesque Tour Through Part of Europe, Asia and Africa, p. 44; E. Dodwell, A Classical and Topographical Tour through Greece, Band I, p. 270; T. S. Hughes, Travels in Siciliy, Greece and Albania, p. 393; C. Pertusier, La Bosnie Considérée dans ses rapports avec l’empire Ottoman, p. 95–96; C. C. Frankland, Travels to and from Constantinople, in the years 1827 and 1828, Band I, p. 110; R. R. Madden, Travels in Turkey, Egypt, Nubia, and Palestine, in 1824, 1825, 1826 and 1827, Band I, p. 13–14; H. A. V. Post, A Visit to Greece and Constantinople, in the year 1827–28, p. 320; H. Bagge, Reise nach dem Orient, der europäischen Türkei, Aegypten, Nubien und Palästina, p. 55; A Lady, Wayfaring Sketches among the Greeks and Turks, p. 265; A. Smith, A Month in Constantinople, p. 124; S. Novaković, Dva dana u Skoplju, p. 39; V. Jelavić, ‘Kratki

Anmerkungen

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francuski putopis kroz Hercegovinu i novopazarski sandžak iz godine 1611,’ p. 337. Vgl. J. C. Hobhouse, A Journey through Albania and other Provinces of Turkey in Europe and Asia, to Constantinople, during the years 1809 and 1810, p. 823; J. J. Best, Excursions in Albania, p. 270; S. G. St. Clair in C. A. Brophy, A Residence in Bulgaria, p. 231; H. E. H. Jerningham, To and from Constantinople, p. 188; M. Müller, Letters fom Constantinople, p. 15; C. R. Cockerell, Travels in Southern Europe and the Levant, p. 32–33, 112; A. Upward, The East End of Europe, p. 119; G. F. Abbott, Under the Turk in Constantinople, p. 65–66. Vgl. J. Porter, Observations on the Religion, Law, Government and Manners of the Turks, p. 3. Vgl. H. A. Brown, A Winter in Albania, p. 90. Vgl. B. Ramberti, Libri tre delle cose de Turchi, p. 52; Quiclet, Les voyages de M. Quiclet a Constantinople par terre, p. 65–66; E. Browne, A Brief Account of some Travels in Hungaria, Servia, Bulgaria, Macedonia, Thessaly, Austria, Styria, Carinthia, Carniola, and Friuli, p. 71; P. du Fresne - Canaye, Le Voyage du Levant, p. 30. H. E. H. Jerningham, To and from Constantinople, p. 211. J. B. S. Morritt, The Letters of John B. S. Morritt of Rokeby, p. 195 Siehe auch: A. Chaumette, Voyage en Bosnie dans les années 1807 et 1808, p. 13; C. Pertusier, La Bosnie considérée dans ses rapports avec l’empire Ottoman, p. 75, 86–87; E. Spencer, Travels in European Turkey in 1850, Band II, p. 73; E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 85. M. Šamić, Francuski putnici u Bosni na pragu XIX. stoljeća i njihovi utisci o njoj, p. 221. M. M. Holbach, Bosnia and Herzegovina, p. 234–35. Siehe etwa W. Turner, Journal of a Tour in the Levant, Band I, p. 88, 122; J. Fuller, Narrative of a Tour through some parts of the Turkish Empire, p. 23; J. Carne, Letters fom the East, Band II, p. 312; M. J. Quin, A Steam Voyage down the Danube, Band I, p. 91; G. Cochrane, Wanderings in Greece, Band II, p. 238; W. W. Smith, A Year with the Turks, p. 198; H. E. H. Jerningham, To and from Constantinople, p. 85; J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia; L. Hugonnet, La Turqie inconnue. Roumélie, Bulgarie, Macédoine, Albanie, p. 83, 1357; E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 88–89; W. M. Ramsay, Everyday Life in Turkey, p. 168; F. K. Hutchinson, Motoring in the Balkans, p. 276. W. W. Smith, A Year with the Turks, p. 198. B. Ramberti, Libre tre delle cose de Turchi, p. 52. E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 168–69. F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, Band II., p. 446. Vgl. E. Browne, A Brief Account of some Travels in Divers Parts of Europe, p. 34. (dt. Übersetzung, Durch Niederland, Teuschland, Hungarn, Serbien, Bulgarien etc. gethane gantz sonderbarer Reisen) R. Burton, Love, War and Fancy, p. 238. E. Çelebi, Putopis, p. 208–09.

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Anmerkungen

S. Purchas, Relations of the world and religions observed in all ages, p. 246. J. de Thevenot, The Travels of the Monsieur de Thevenot into the Levant, p. 57. Vgl. C. N. E. Eliot, Turkey in Europe, p. 15; G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 56. Vgl. E. Freeman, The Ottoman Power in Europe, p. 202. M. E. Durham, Twenty Years of Balkan Tangle, p. 128 (dt. Übersetzung 1922. Die slawische Gefahr. Zwanzig Jahre Balkan-Erinnerungen, p. 119); vgl. auch: W. W. Smith, A Year with the Turks, p. vi-vii; W. H. C. Price, The Balkan Cockpit, p. 22. M. E. Durham, Twenty Years of Balkan Tangle, p. 96. (dt. Übersetzung Die slawische Gefahr. Zwanzig Jahre Balkan-Erinnerungen, p. 119) R. Semple, Observations on A Journey through Spain and Italy to Naples, Band II, p. 221–22. F. Calvert, A Tour to the East, In the Years 1763 and 1764, p. 131–32 (dt. Übersetzung von Lord F. Baltimore. 1770. Reise in den Orient in den Jahren 1763 und 1764, p. 78) C. C. Frankland, Travels to and from Constantinople, in the years 1827 and 1828, Band I, p. 192. F. Hervé, A Residence in Greece and Turkey, Band II, p. 172. M. Šamić, Francuski putnici u Bosni na pragu XIX stoljeća i njihovi utisci o njoj, p. 265–66. Vgl. A. Chaumette, Voyage en Bosnie dans les années 1807 et 1808, p. 3. A. J. Evans, Through Bosnia and Herzegovina during the insurrection in 1875 on foot, p. xcvi. Vgl. E. J. Lloyd, British Journalists’ tour in the Adriatic & Bosnia, p. 35. E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 96. R. Munro, Rambles and Studies in Bosnia-Herzegovina, p. 395. Vgl. I. Sanderson, Sundrie the personall Voyages performed by Iohn Sanderson of London, Merchant, p. 1620; R. Withers, The Grand Signiors Serraglio, p. 1585; M. Baudier, The History of the serrail, and of the Court of the Grand Seigneur, Emperour of the Turks, p. 44; J. C. Hobhouse, A Journey through Albania and other Provinces of Turkey in Europe and Asia, to Constantinople, during the years 1809 and 1810, p. 999: P. du Fresne - Canaye, Le Voyage du Levant, p. 235; P. Mundy, The Travels in Europe, 1608-1628, p. 37; M. H. Omont, Voyages a Athenes, Constantinople et Jerusalem de Francois Arnaud, p. 7. Vgl. E. Barton, ‘A description of a Voiage to Constantinople and Syria’; R. Walsh, A Residence at Constantinople, Band II, p. 296–97. Vgl. S. Crow, Subtilty and Cruelty, p. 13; P. Rycaut, The History of the Turkish Empire From the Year 1623 to the Year 1677, p. 75; H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 16. A. Gislenius, Travels into Turkey, p. 137. (dt. 1926. Vier Briefe aus der Türkei, p. 111) Vgl. C. Haga, A Trve Declaration of the ariuall of Cornelius Haga, p. 6; R. Withers, The Grand Signiors in Sarraglio, p. 1585; M. Baudier, The History of the serrail, and of the Court of the Grand Seigneur, Emperour of the Turks, p. 44; J. Burbury, A Relation of a Journey of the Right Honourable My Lord Henry Howard, p. 156; T. Smith Remarks Upon the Manners, Religion and Government Of the Turks, p. 11; P. Rycaut, The Present State of the Ottoman Empire, p. 84;

Anmerkungen

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E. Veryard, An Account on divers Choice Remarks, as well Geographical, as Historical, Political, Mathematical, Physical, and Moral, p. 344; A. Hill, A Full and Just Account of the Present State of the Ottoman Empire In all its Branches, p. 154; J. P. Tournefort, A Voyage into the Levant, Band I, p. 397; N. Rolamb, ‘A relation of a Journey to Constantinople’, p. 684; Tollot, Nouveau voyage fait au Levant, ès années 1731 & 1732, p. 285; J. Porter, Observations on the Religion, Law, Government and Manner of the Turks, p. 171; W. Eton, A Survey of the Turkish Empire, p. 112; G. Larpent, Turky; Its History and Progress, Band I, p. 295. Vgl. E. Habesci, The Present State of the Ottoman Empire, p. 344; W. Eton, A Survey of the Turkish Empire, p. 111; J. C. Hobhouse, A Journey through Albania and other Provinces of Turkey in Europe and Asia, to Constantinople, during the year 1809 and 1810, p. 996–97; W. Turner, Journal of a Tour in the Levant, Band I, p. 56–57; R. Walsh, A Residence at Constantinople, Band I, p. 358; M. Marmont, The Present State of the Turkish Empire, p. 20; A. Slade, Records of Travels in Turkey and Greece, etc., p. 165. M. Baudier, Histoire generall dv Serrail, et de la Covr Du Grand Seigneur Empereur de Turcs, p. 39. Siehe auch I. Kukuljević, Putovanje po Bosni, p. 111. J. Du Mont, A New Voyage to the Levant, p. 262. W. Eton, A Survey of the Turkish Empire, p. 195–96; C. C. Frankland, Travels to and from Constantinople, in the years 1827 and 1828, Band I, p. 191–92; E. Spencer, Turkey, Russia, the Black Sea, and Circassia, p. 158; W. Denton, The Christians of Turkey, p. 181; E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 138; F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, Band I, p. 420. Siehe etwa H. H. Leech, Letters of a Sentimental Idler, p. 30; B. Schwarz, Montenegro, p. 92; E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 141; M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 240; M. M. Patrick, Under Five Sultans, p. 172. Siehe etwa R. J. Curzon, Visits to Monasteries in the Levant, p. 244; J. O. Noyes, Roumania, p. 81; L. Dunne, A Trip to Constantinople, p. 7; B. Jaeckel, The Lands of the Tamed Turk or the Balkan States Today, p. 155; F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, Band I, p. 322, 346; H. G. Dwight, Constantinople, Old and New, p. 31; W. Gordon, A Woman in the Balkans, p. 246. Siehe auch J. Lloyd, British Journalists’ tour in the Adriatic & Bosnia, p. 41. A. J. Evans, Through Bosnia and Herzegovina during the insurrection in 1875 on foot, p. 311–12. D. Walshe, With the Serbs in Macedonia, p. 201. K. Bercovici, The Incredible Balkans, p. 46. G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in the Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, p. 179. F. Moore, The Balkan Trail, p. 58 R. Burgess, Greece and the Levant, Band II, p. 283. Vgl. N. Elias, The History of Manners, p. 121–24. F. Hervé, A Residence in Greece and Turkey, Band II, p. 216–17. Siehe außerdem E. About,

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Anmerkungen

Greece and the Greeks of the Present Day, p. 293. Vgl. G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 52–53; C. Matthews, Experiences of a Woman Doctor in Serbia, p. 80. Vgl. M. Baring, Letters from the Near East 1909 and 1912, p. 128. J. P. de Tournefort, A Voyage into the Levant, Band II, p. 79 (dt. Übersetzung, Beschreibung einer auf königlichen Befehl unternommenen Reise nach der Levante, Band II, p. 496f ) Vgl. N. Elias, The History of Manners, p. 126. J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro: with a Journey to Mostar in Herzegovina, Band II, p. 130 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, II Band, p. 138) Vgl. E. Browne, A Brief Account of some Travels in Hungaria, Servia, Bulgaria, Macedonia, Thessaly, Austria, Styria, Carinthia, Carniola, and Friuli, p. 80. (dt. Übersetzung, Durch Niederland, Teuschland, Hungarn, Serbien, Bulgarien etc. gethane gantz sonderbarer Reisen, p. 162) Vgl. J. Boemus, The Fardle of facions conteining the annciente maners, customes, and Lawes, of the peoples enhabiting the two partes of the earth, called Affrike and Asie; T. Glover, ‘The Journey of Edward Barton, Esq.’, p. 1295; J. Burbury, A Relation of a Journey of the Right Honourable My Lord Henry Howard, p. 181; E. Browne, A Brief Account of some Travels in Hungaria, Servia, Bulgaria, Macedonia, Thessaly, Austria, Styria, Carinthia, Carniola, and Friuli, p. 80; J. de Thevenot, The Travels of the Monsieur de Thevenot into the Levant, p. 47; A. Hill, A Full and Just Account of the Present State of the Ottoman Empire In all its Branches, p. 122. J. P. de Tournefort, A Voyage into the Levant, Band II, p. 49 (dt. Übersetzung, Beschreibung einer auf königlichen Befehl unternommene Reise nach der Levante, Band II, p. 438f ) E. Veryard, An Account on divers Choice Remarks, as well Geographical, as Historical, Political, Mathematical, Physical, and Moral, p. 343. J. Du Mont, A New Voyage to the Levant, p. 262. A. Russell, The Natural History of Aleppo, p. 173; G. Keppel, Narrative of a Journey across the Balcan, II. Buch, p. 421; Mrs Pardoe, The City of the Sultan, I. Buch, p. 24; C. White, Three Years in Constantinople, III. Buch, p. 91–92; F. Elliot, Diary of an Idle Woman in Constantinople, p. 307–08; F. Moore, The Balkan Trail, p. 175. B. Ramberti, Libri tre delle cose de Turchi, p. 28. T. Smith, Remarks Upon the Manners, Religion and Government of the Turks, p. 147–48. E. Veryard, An Account of divers Choice Remarks, as well Geographical, as Historical, Political, Mathematical, Physical, and Moral, p. 343. J. Du Mont, A New Voyage to the Levant, p. 262. J. P. Tournefort, A Voyage into the Levant, I. Buch, p. 354. T. Comyn - Platt, The Turk in the Balkans, p. 104 E. Lear, Journals of a Landscape Painter in Albania, etc., p. 144. A. Chaumette, Voyage en Bosnie dans les années 1807 et 1808, p. 51–52. Siehe etwa W. Biddulph, The Travels of certaine Englishmen, p. 65; G. Sandys, A relation of

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a iourney begvn Anno Dom. 1610, p. 65; F. Moryson, Itinerary, III. Buch., p. 119; M. Baudier, Histoire generall dv Serrail, et de la Covr Du Grand Seigneur Empereur de Turcs, p. 33; T. Glover, ‘The Journey of Edward Barton, Esq.’, p. 1296; R. Withers, The Grand Signiors Serraglio, p. 1584; L. Des Hayes, Voiage de levant Fait par le Commandement dv Roy en lannée 1621, p. 63, 137; J. Burbury, A Relation of a Journey of the Right Honourable My Lord Henry Howard, p. 121–23, 185–87; P. Rycaut, The Present State of the Ottoman Empire, p. 84; J. de Thevenot, The Travels of the Monsieur de Thevenot into the Levant, p. 33; J. Du Mont, A Voyage to the Levant, p. 262; E. Veryard, An Account on divers Choice Remarks, as well Geographical, as Historical, Political, Mathematical, Physical, and Moral, p. 343; C. Bruyn, A Voyage to the Levant, p. 93. J. T. Bent, Early Voyages and Travels in the Levant, p. 261–62. T. Smith, Remarks Upon the Manners, Religion and Government of the Turks, p. 187. Siehe z. B. A. Hill, A Full and Just Account of the Present State of the Ottoman Empire In all its Branches, p. 118; N. Bisani, A Picturesque Tour Through Part of Europe, Asia and Africa, p. 38; J. Montague, A Voyage Perfomed by the Late Earl of Sandwich Round the Mediterranean in the Years 1738 and 1739, p. 165; J. Morier, A Journey through Persia, Armenia, and Asia Minor, to Constantinople, in the Years 1808 and 1809, p. 366; W. Macmichael, Journey from Moscow to Constantinople, in the years 1817, 1818, p. 143; W. Turner, Journal of a Tour in the Levant, I. Buch., p. 45. T. H. Hughes, Travels in Greece and Albania, II. Buch, p. 51. W. Hunter, Travels in the Year 1792 through France, Turkey, and Hungary, to Vienna, p. 283 (dt. Übersetzung. Reisen durch Frankreich, die Türkei und Ungarn bis Wien, p. 172) R. Walsh, Narrative of a Journey from Constantinople to England, p. 157–58. (dt. Übersetzung von W.A. Lindau, Reise von Konstantinopel durch Rumelien, das Balkangebirge, Bulgarien, die Walachei, Siebenbürgen und Ungarn, p. 190) G. F. Abbott, Under the Turk in Constantinople, p. 142. Siehe etwa C. Thompson, The Travels Of the Late Charles Thompson, Esq., II. Buch., p. 146; R. Walsh, Narrative of a Journey from Constantinople to England, p. 158 (Dt. Übersetzung: Reise von Konstantinopel durch Rumelien, p. 190); Mrs Pardoe, The City of the Sultan, I. Buch, p. 24; J. Davy, Notes and Observations on the Ionian Islands and Malta, II. Buch., p. 418; J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, II. Buch., p. 118; N. P. Willis, Summer Cruise in the Mediterranean, p. 240; W. Knighton, European Turkey, p. 28; M. A. Walker, Through Macedonia to the Albanian Lakes, p. 253; M. E. Durham, High Albania, p. 142. R. R. Madden, Travels in Turkey, Egypt, Nubia, and Palestine, in 1824, 1825, 1826 and 1827, I. Buch, p. 47–48. C. Hamlin, Among the Turks, p. 175–76. Mrs Pardoe, The City of the Sultan, I. Buch, p. 71. F. de Tott, Memoirs of the Baron de Tott, on the Turks and the Tartars, I. Buch., p. 123. Siehe etwa. W. Turner, Journal of a Tour in the Levant, I. Buch., p. 265; T. S. Hughes, Tra-

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Anmerkungen

vels in Greece and Albania, II. Buch, p. 48; T. Alcock, Travels in Russia, Persia, Turkey, and Greece, p. 170; R. Walsh, A Residence at Constantinople, II. Buch, p. 311; R. T. Claridge, A Guide along the Danube, p. 133; M. Marmont, The Present State of the Turkish Empire, p. 39; A. Boué, La Turquie d’Europe, II. Buch, p. 399; E. Spencer, Travels in European Turkey in 1850, I. Buch, p. 363; W. Knighton, European Turkey, p. 37; Lady Hornby, Constantinople during the Crimean War, p. 251–52, 330–31; R. J. More, Under the Balkans, p. 201, 204; C. Hamlin, Among the Turks, p. 176. A. Slade, Records of Travels in Turkey and Greece, p. 254. T. Gautier, Constantinople, p. 116. Siehe z. B. C. White, Three Years in Constantinople, III. Buch, p. 95; A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii i Staroj Serbii, p. 52; F. Elliot, Diary of an Idle Woman in Constantinople, p. 307. A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii i Staroj Serbii, p. 52. ibid, p. 80–81. H. C. Barkley, Between the Danube and the Black Sea, p. 94. N. W. Senior, A Journal kept in Turkey, p. 228. R. Walsh, A Residence at Constantinople, II. Buch, p. 311; Mrs Pardoe, The City of the Sultan, I. Buch, p. 237; A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii i Staroj Serbii, p. 24; E. M. Pearson in L. E. McLaughlin, Service in Serbia under the Red Cross, p. 96; S. L. Poole, The People of Turkey, II. Buch, p. 34, 36; G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 254–55. A. Slade, Records of Travels in Turkey and Greece, p. 164.. H. H. Leech, Letters of a Sentimental Idler, p. 79–80. J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 344. R. Wyon, The Balkans from Within, p. 36. P. Thornton, Dead Puppets Dance, p. 26. N. Buxton, Europe and the Turks, p. 10. N. Elias, The History of Manners, p. 99. M. A. Walker, Through Macedonia to the Albanian Lakes, p. 250. P. Edmonds, The Land of the Eagle, p. 169; Vgl. auch: Earl of Cardigan, Youth goes East, p. 81. W. Raleigh, ‘The English voyages of the sixteenth century’, p. 100 G. L. Buffon, ‘How to Study Natural History’, p. 161. (Deutsche Übersetzung: Buffons Geist oder Kern seiner Naturgeschichte. St. Petersburg 1783) A. Cronia, La conoscenza del mondo slavo en Italia, p. 305–06. A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, II. Buch, p. 162. (Deutsche Übersetzung: Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien. Berlin/Leipzig 1779) Ibid. p. 31/dt. Übersetzung p. 43. Vgl.. G. L. C. de Buffon, Natural History, p. 325–26. (Deutsche Übersetzung: Allgemeine Naturgeschichte, neueste Ausgabe Frankfurt/Main 2008)

Anmerkungen

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180 A. Fortis Viaggio in Dalmazia, II. Buch, p. 30–31. (Deutsche Übersetzung: Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien. Berlin/Leipzig 1779, p. 43.) 181 A. Fortis, Saggio d’osservazioni sopra l’isola di Cherso ed Osero, p. 109; Viaggio in Dalmazia, II. Buch, p. 12, 14, 68. 182 A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, I. Buch, p. 131. (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 196) 183 Ibid. II. Buch, p. 10. (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien p. 15) 184 Ibid. II. Buch, p. 79. (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien p. 107f ) 185 Ibid. II. Buch, p. 30. (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p 42f ) 186 Ibid. II. Buch, p. 47. 187 Ibid. II. Buch, p. 2. (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 4) 188 Ibid. II. Buch, p. 31. (dt. Übersetzung, Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 44) 189 Ibid., II. Buch, p. 30. 190 A. Fortis, Saggio d’osservazioni sopra l’isola di Cherso ed Osero, p. 77–78. 191 Ibid. p. 102. 192 Ibid. p. 107. 193 S. Johnson, The Philosophick Mirror, I. Buch, p. 93. 194 A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, I. Buch, p. 18, II. Buch, p. 119, 124; vgl. auch: Saggio d’osservazioni sopra l’isola di Cherso ed Osero, p. 117. 195 A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, II. Buch, p. 117. (dt. Übersetzung, Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien p. 162) 196 Ibid. I. Buch, p. 153, II. Buch, p. 59–60. 197 A. Fortis, Saggio d’osservazioni sopra l’isola di Cherso ed Osero, p. 39–40. 198 J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 41 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, I. Band, p. 29) 199 Ibid. I. Buch, p. 49 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, I. Band, p. 35) 200 A. Fortis, Saggio d’osservazioni sopra l’isola di Cherso ed Osero, p. 113. 201 A. Fortis, Travels into Dalmatia, p. 543. 202 A. Fortis, Viaggio in Dalmatia, II. Buch, p. 159. (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 223) 203 A. Fortis, Travels into Dalmatia, p. 508 204 A. Fortis, Saggio d’osservazioni sopra l’isola di Cherso ed Osero, p. 135. 205 A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, I. Buch, p. 131. (dt. Übersetzung, Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 196f ) 206 Ibid. II. Buch, p. 179 (dt. Übersetzung, p. 279) 207 Ibid. I. Buch, p. 131–32 (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 197); vgl. A. Fortis, Saggio d’osservazioni sopra l’isola di Cherso ed Osero, p. 68.

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Anmerkungen

208 A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, I. Buch, p. 31. (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 44) 209 Ibid. p. 160. (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 249) 210 Ibid. p. 161. (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 239) 211 Ibid, dt. Übersetzung 62; C. Gozzi, Memorie inutili, I. Buch, p. 69–70 (deutsche Übersetzung: Unnütze Erinnerungen, Leipzig 1986); vgl. auch I. Reinsberg-Düringsfeld, Aus Dalmatien, I. Buch, p. 1. 212 R. H. R., Rambles in Istria, Dalmatia and Montenegro, p. 105–06. 213 A. Fortis, Saggio d’osservazioni sopra l’isola di Cherso ed Osero, p. 43–44. 214 A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, I. Buch, p. 134. 215 A. Fortis, Travels into Dalmatia, p. 510. 216 A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, I. Buch, p. 15. (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 20) 217 Ibid. p. 162. (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 240) 218 L. F. Cassas, Travels in Istria and Dalmatia, p. 74; siehe außerdem: F. de Beaujour, Voyages militaire dans l’Empire Othoman, I. Buch, p. 382. 219 J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, II. Buch, p. 6–7 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, I Band, p. 153f ) 220 Ibid. I. Buch, p. 244–45 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, I Band, p. 153) 221 Ibid. p. 245 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, I Band, p. 153); vgl. auch: G. Wheler, A Journey into Greece, p. 25; A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, II. Buch, p. 167. 222 M. Mirković, Ekonomska historija Jugoslavije, p. 63–64. 223 A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, I. Buch, p. 52 (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 75f ) 224 L. F. Cassas, Travels in Istria and Dalmatia, p. 8. 225 T. Allason, Picturesque views of the antiquities of Pola and Istria, p. 56. 226 J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, II. Buch, p. 173 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, II Band, p. 169) 227 M. E. Durham, High Albania, p. 212. 228 A. Fortis, Travels into Dalmatia, p. 235. 229 A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, I. Buch, p. 67–68 (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 101f ); vgl. auch L. F. Cassas, Travels in Istria and Dalmatia, p. 9 230 Ibid. I. Buch, p. 59. (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 85f ) 231 A. Cronia, La conoscenza del mondo slavo in Italia, p. 307 sl., 331 sl. 232 A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, I. Buch, p. 81 (dt. Übersetzung Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien, p. 124) 233 G. Lovrich, Osservazioni di Giovanni Lovrich sopra diversi pezzi del Viaggio in Dalmazia del signor abate Alberto Fortis coll’ aggiunta della vita di Socivizca, p. 69–70.

Anmerkungen

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234 A. A. Paton, Highlands and Islands of the Adriatic, II. Buch, p. 32. 235 Vgl. S. Johnson, The Prince of Abissinia, p. 88; G. L. de Buffon, Natural History, IV. Buch, p. 18; D. B. Jelliffe in E. F. P. Jelliffe, Human Milk in the Modern World, p. 170. 236 G. Lovrich, Osservazzioni di Giovanni Lovrich sopra diversa pezzi del Viaggio in Dalmazia del signor abate Alberto Fortis coll’ aggiunta della vita di Socivizca, p. 81–82. 237 A. Fortis, L’abate Fortis al Signor Giovanni Lovrich. 238 Ibid., p. v.; vgl. auch P. Sclamer, Sermone parenetico di Pietro Sclamer Chersino al Signor Giovanni Lovrich, p. 24 239 A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, I. Buch, p. 56; II. Buch, p. 144 (dt. Übersetzung, Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien p. 200); vgl auch L. F. Cassas, Travels in Istria and Dalmazia, p. 10. 240 G. L. Buffon, Natural History, IV. Buch, p. 193 (dt. Übersetzung Kern seiner Naturgeschichte, 75) 241 A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, I. Buch, p. 57. (dt. Übersetzung, Fortis Reisebeschreibung von Dalmatien p. 84) 242 Ibid. II. Buch, p. 191. (dt. Übersetzung, p. 268) 243 A. A. Paton, Highlands and Islands of the Adriatic, II. Buch, p. 33. 244 O. Dapper, ‘Kaffraria or Land of the Kafris, otherwise named Hottentots’, p. 45 (dt. Übersetzung Umbständliche und eigentliche Beschreibung von Africa, p. 619) 245 Vgl. I. Schapera and B. Farrington, The Early Cape Hottentots, p. 268. 246 J. Ogilby, Africa, p. 590. 247 G. Fritsch, Die Eingeborenen Süd-Afrika’s, p. 25. 248 Burney, Edward Francis/Corbould Richard. 1786 Harrison’s British Classicks, darin: The Connoisseur. “Tquassouw and Knoninquaiha. A Hottentot Story” Volume I, No. XXI, Boston: Printed for Harrison & Co, Paternoster Row. 49-48. 249 G. E. Lessing, Laookon oder über die Grenzen der Malerei und Poesie, p. 250 vgl. dazu auch: A. Montagu, An introduction to Physical Anthropolgy, p. 432; T. Lang Teslow, ‘Reifying race’, p. 75. 250 P. Hazard, La pensée européenne au XVIIIe siècle; S. L. Gilman, Difference and Pathology, p. 83. 251 G. Tachard, A Relation of a Voyage to Siam, p. 67. 252 S. Kern, Anatomy and Destiny, p. 97; R. Perry, ‘Colonizing the breast’, p. 131. 253 E. Tyson, Orang-Outan, sive Homo Sylvestris, p. 26. 254 M. Miles, ‘The Virgin’s one bare breast’, p. 204; P. Weideger, History’s Mistress, p. 60; vgl. W. Eton, A Survey of the Turkish Empire, p. 346. 255 J. P. de Tournefort, A Voyage into the Levant, II. Buch, p. 70. (dt. Übersetzung: Beschreibung einer auf königlichen Befehl unternommenen Reise nach der Levante, Band II, 481.) 256 E. Shorter, A History of Women’s Bodies, p. 29. 257 P. Weideger, History’s Mistress, p. 59–60. 258 J. Gardner Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 174.

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Anmerkungen

259 J. Swift, Travels into several Remote Nations of the World, IV. Buch, p. 9 (Dt. Übersetzung: Lemuel Gullivers sämtliche Reisen, p. 294.) 260 J. Rousseau, A Discourse upon the Origin and Foundation of the Inequality among Mankind, p. 3. 261 G. L. Buffon, Natural History, III. Buch, p. 284. 262 J. Swift, Travels into several Remote Nations of the World, IV. Buch, p. 120. (dt. Übersetzung Lemuel Gullivers sämtliche Reisen, p. 397) 263 Ibid. , p. 124. (dt. Übersetzung Lemuel Gullivers sämtliche Reisen, p. 399) 264 G. L. Buffon, Natural History, p. 327. (dt. Übersetzung: Kern seiner Naturgeschichte, 23) 265 S. Johnson, The Philosophick Mirror, I. Buch, p. 73. 266 Ibid. p. 73–74. 267 A. Fortis, Viaggio in Dalmazia, I. Buch, p. 61; vgl. G. Sandys, A relation of a iourney begvn Anno. Dom. 1610, p. 3; G. Wheler, A Journey into Greece, p. 9. 268 J. Gardner Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, II. Buch, p. 363–4; S. Peričić, Dalmacija uoči pada Mletačke Republike, p. 205. 269 D. Goldring, Dream Cities, p. 157. 270 . F. Knight, Albania, p. 35; A. J. Evans, Illyrian Letters, p. 61; D. Goldring, Dream Cities, p. 166 271 J. P. Barry, At the Gates of the East, p. 222. 272 W. I. Monson, Extracts from a Journal, p. 62. 273 R. Hichens, The Near East, p. 5. 274 H. Baerlein, The Birth of Yugoslavia, II. Buch, p. 329. 275 R. Biasutti, Le razze e i popoli della terra, II. Buch, p. 80. 276 Ibid. p. 324–26. 277 P. Thornton, Ikons and Oxen, p. 274–75. 278 Ibid. und Originalwortlaut aller folgenden Direktzitate dieser Passage, aus J. G. Hahn, Albanesische Studien, p. 163f. 279 G. L. Buffon, The Natural History of Animals, Vegetables, Minerals, &c., I. Buch, p. 196 (dt. Übersetzung Naturgeschichte des Menschen, Band II, 120ff.) 280 C. Linnaeus, Systema naturae, p. 29. 281 Ptolomäus, 7. Buch, 3. Absatz, p. 157. 282 G. Neilson, Caudatus Anglicus: A mediæval slander, p. 2. 283 J. Bale, The Actes of Englysh votaryes, p. 76. 284 M. Polo, The Travels of Marco Polo, a Venetian in the Thirteen Century, Being a Description, By That Early Traveller, of Remarkable Places and Things, in the Eastern Parts of the World, p. 612. (dt. Übersetzung Die Reisen des Venezianers Marco Polo im dreizehnten Jahrhundert, p. 531) 285 J. Struys, The Perillous and most Unhappy Voyages, p. 57; G. F. Gemelli Careri, Giro del Mondo, II. Buch, p. 67.

Anmerkungen

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286 Vgl. etwa U. Aldrovandi, Monstrorum historia, p. 12. 287 Vgl. etwa W. Marsden The History of Sumatra, p. 35. 288 Vgl. etwa F. de Castelnau, Renseignements sur l’Afrique Centrale et sur une nation d’hommes a queue qui s’y trouverait, d’après le rapport des négres du Soudan, esclaves a Bahia, p. 6; L. Ducouret, Voyage au pais des Niams-Niams ou les homes a queue, p. 35; d’Escayrac de Lauture, Mémoire sur le Soudan, p. 51; L. Ch. Cuny, Observations générales sur le Mémoire sur le Soudan de M. le comte d’Escayrac de Lauture, p. 6; P. Garbiglietti, I Pigmei della favola di Omero gli Akkà dell’Africa equatoriale, p. 15. 289 L. Ducouret, Voyage au pais des Niams-Niams ou les homes a queue, p. 30. 290 L. Ducouret, Voyage au pais des Niams-Niams ou les homes a queue, p. 20. 291 J. Verne Cinq semaines en ballon. Voyage de découvertes en Afrique, p. 151. (dt. Übersetzung, Fünf Wochen im Ballon durch Afrika) 292 P. Gleisberg, Kritische Darlegung der Urgeschichte des Menschen nach Carl Vogt, p. 33. 293 Vgl. G. Schweinfurth, The Heart of Africa, II. Buch, p. 2; C. Chaillé Long, Central Africa: naked truth of naked people, p. 267. 294 C. Chaillé Long, Central Africa: naked truth of naked people, p. 267. 295 G. Neilson, Caudatus Anglicus: A mediæval slander, p. 35–36. 296 A. Zimmerman, Anthropology and Antihumanism in Imperial Germany, p. 79. 297 G. Neilson, Caudatus Anglicus: A mediæval slander, p. 2. 298 H. H. Johnson, Reminiscences of the Near East (1891–1913), p. 220. 299 Ibid. p. 221. 300 V. Georgevich, Die Albanesen und die Großmächte, p. 4. 301 P. Siebertz, Albanien und die Albanesen, p. 186. 302 I. Jastrebov, Stara Serbija i Albanija, p. 226. 303 H. A. Brown, A Winter in Albania, p. 235, 241. 304 Ibid., p. 175. 305 Ibid., p. 198. 306 B. Jezernik, Non cogito ergo sum, p. 93. 307 P. Gay, The Cultivation of Hatred, p. 82 (dt. Übersetzung 2000 Kult der Gewalt. Aggression im bürgerlichen Zeitalter) 308 V. Đorđević, Kuda si se uputila, Austrijo?, p. 6. 309 Ibid. p. 8. 310 P. H. B. Salusbury, Two Months with the Tchernaieff in Servia, p. 83. 311 Vgl. J. W. Gambier, Servia, p. 90; G. Marcotti, Il Montenegro e le sue donne, p. 21; V. Bérard, La Macédoine, p. 36; H. S. Edwards, Sir William White, p. 83, 92; H. C. Woods, War and Diplomacy in the Balkans, p. 42; F. Valoušek, Vzpominky na Bosnu, p. 122, 133, 138. 312 C. A. Dako, Albania, p. 165; A. N. Dragnich in S. Todorovich, The Saga of Kosovo, p. 109. 313 W. Peacock, Albania, the foundling state of Europe, p. 176; C. A. Dako, Albania, p. 57.

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Anmerkungen

M. Baring, Letters from the Near East 1909 and 1912, p. 136. R. W. Lane, The Peaks of Shala, p. 14–15. R. G. D. Laffan, The Guardians of the Gate, p. 139–40. C. A. Dako, Albania, p. 129. S. Novaković, Balkanska pitanja i manje istorijsko-političke beleške o Balkanskom poluostrvu 1886–1905, p. 311; J. Tomić, Rat na Kosovu i Staroj Srbiji 1912. godine, p. 37; R. G. D. Laffan, The Guardians of the Gate, p. 52, 138; W. Peacock, Albania, the foundling state of Europe, p. 202; J. Macdonald, Turkey and the Eastern Question, p. 88; H. C. Woods, The Danger Zone of Europe, p. 43; War and Diplomacy in the Balkans, p. 14; R. G. D. Laffan, The Guardians of the Gate, p. 138; E. Bouchié de Belle, La Macédoine et les Macédoinens, p. 243; D. Alastos, The Balkans and Europe, p. 25; E. C. Helmreich, The Diplomacy of the Balkan Wars 1912–1913, p. 425. R. G. D. Laffan, The Guardians at the Gate, p. 129. Vgl. etwa W. Peacock, Albania, the foundling state of Europe, p. 202; J. Macdonald, Turkey and the Eastern Question, p. 88; H. C. Woods, The Danger Zone of Europe, p. 43; War and Diplomacy in the Balkans, p. 14; R. G. D. Laffan, The Guardians of the Gate, p. 138; E. Bouchié de Belle, La Macédoine et les Macédoinens, p. 243; D. Alastos, The Balkans and Europe, p. 25; E. C. Helmreich, The Diplomacy of the Balkan Wars 1912–1913, p. 425. F. C. Pouqueville, Travels in the Morea, Albania, and other parts of the Ottoman Empire, p. 114. A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii, i Staroj Serbii, p. 230, 313. W. Denton, Servia and the Servians, p. 90, 148, 197, 211. I. Jastrebov, Stara Serbija i Albanija, p. 27. N. P. Kondakov, Makedonija, p. 131, 178. F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, II. Buch, p. 296, 358. G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, I. Buch, p. 195–96; M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 219; The Burden of the Balkans, p. 122; The Struggle for Scutari, p. 91; A. in C. Askew, The Stricken Land, p. 64. G. M. Mackenzie und A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, I. Buch, p. 195–96. R. Burton, Love, War and Fancy, p. 122. M. Orbini, Il regno de gli slavi, p. 271, 326, 357, 440. V. Marković, Pravoslavno monaštvo i monastiri u srednjevekovnoj Srbiji, p. 36. L. Glück, Albanien und Macedonien, p. 47. Carnegie Endowment, Report of the International Commisssion to inquire into the Causes and Conduct of the Balkan Wars (1914), p. 105. M. E. Durham, High Albania, p. 297. M. Meslin, Eye, p. 236. M. Orbini, Il regno de gli slavi, p. 450.

Anmerkungen

285

337 Vgl. etwa ibid, p. 319–20. 338 G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 32–33; I. Jastrebov, Stara serbija i Albanija, p. 16; F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, I. Buch, p. 12. 339 F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, II. Buch, p. 358 340 F. Kanitz, Srbija, II. Buch, p. 361. 341 G. W. F. Hegel, The Phenomenology of the Mind, II. Buch, p. 762–63. (Dt. Original: Die Phänomenologie des Geistes, Zweiter Band der vollständigen Ausgabe aller Werke. Berlin 1832, p. 564) 342 R. J. Curzon, Visits to Monasteries in the Levant, p. 364. 343 A. W. Kinglake, Eōthen, p. 1. 344 J. Du Mont, A New Voyage to the Levant, p. 161; Captain Sutherland, A Tour up the Straits, from Gibraltar to Constantinople, p. 190; W. Eton, A Survey of the Turkish Empire, p. 213–14; N. Burton, Narrative of a Voyage from Liverpool to Alexandria, p. 281; A. W. Kinglake, Eōthen, p. 35; E. Spencer, Travels in European Turkey in 1850, I. Buch, p. 5. 345 M. V. Chirol, ‘Twixt Greek and Turk’, p. 13. 346 H. A. Brown, A Winter in Albania, p. 101. 347 A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii i Staroj Serbii, p. 91 348 E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 143–44. (dt. Übersetzung Die Balkanländer, p. 67f ) 349 E. Chishull, Travels in Turkey and back to England, p. 4; A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii i Staroj Serbii, p. 460. 350 G. Wheler, A Journey into Greece, p. 195; R. G. Boscovich, Giornale di un Viaggio da Constantinopoli in Polonia, p. 31. 351 A. V. Amfiteatrov, Strana Razdora, p. 77. 352 E. Spencer, Travels in European Turkey in 1851, I. Buch, p. 232–33. 353 O. Oztürk, ‘Folk Treatment of the Mental Illness in Turkey’, p. 350. 354 F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, II. Buch, p. 358. 355 G. M. Mackenzie und A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 122. 356 B. Ramberti, Libri tre delle cose de Turchi, p. 6. 357 A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii i Staroj Serbii, p. 314. 358 Vgl. etwa. R. Mandrou, Possession et sorcellerie au XVIIe siecle. 359 E. Çelebi, Narrative of Travels in Europe, Asia, and Africa in the Seventeenth Century, p. 117. 360 V. Ćurčić, ‘Zanimljivi pabirci iz narodne medicine’. 361 R. Filipović - Fabijanić, “‘Domaći liekar’ iz 1868. godine sa Širokog Brijega”, p. 148.

286

Anmerkungen

362 A. Šimčik, ‘Jesu li samo Turci kopali oči hrišćanskim ikonama’; V. Ćurčić, ‘Zanimljivi pabirci iz narodne medicine’. 363 R. Filipović-Fabijanić, ‘O narodnoj medicini stanovništva Lištice s okolinom’, p. 324; S. Knežević, ‘Kultna mesta i manastiri u tradicionalnoj zdravstvenoj kulturi Srba, Makedonaca i Arbanasa’, p. 250. 364 Z. Kajmaković, Zidno slikarstvo u Bosni i Hercegovini, p. 153. 365 O. Kolberg, Dzieła wszyskie, p. 473. 366 A. Mrkun, ‘Ljudska medicina v dobrépoljski dolini’, p. 9–10. 367 N. P. Kondakov, Makedonija, p. 131. 368 G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 73. 369 De la Guilletiere, Athenes ancienne et novelle, p. 192–93; vgl. G. Wheler, A Journey into Greece, p. 364; Ch. Thompson, The Travels Of the Late Charles Thompson, Esq, I. Buch, p. 323–24. 370 F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, II. Buch, p. 190. 371 A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii i Staroj Serbii, p. 220. 372 M. E. Durham, High Albania, p. 160; K. Steinmetz, Od Adrije do Crnoga Drima, p. 59. 373 E. Pears, Turkey and its People, p. 79. 374 B. Randolph, The Present State of the Morea, p. 16. 375 H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 18. 376 L. Trotsky, The Balkan Wars 1912–1913, p. 127. 377 G. Ellison, Yugoslavia. A New Country and Its People, p. 84. 378 Vgl. etwa. M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 119, 237–38; siehe auch: C. Hamlin, Among the Turks, p. 270–71. 379 H. Vivian, Servia, the Poor Man’s Paradise, p. 74. 380 E. A. Bartlett, The Battlefields of Thessaly, p. 211–12. 381 A. Šimčik, ‘Jesu li samo Turci kopali oči hrišćanskim ikonama?’, p. 193. 382 A. A. Paton, Highlands and Island of the Adriatic, I. Buch, p. 82. 383 G. Marcotti, Il Montenegro e le sue donne, p. 2; W. Gordon, A Woman in the Balkans, p. 256. 384 E. P. Kovalevski, Četyre mesjaca v Černogorii, p. 124. 385 W. Forsyth, The Slavonic Provinces South of the Danube, p. 126–27. 386 R. Trevor, My Balkan Tour, p. 239. 387 V. B. Bronewski, Zapiski morskago oficera, I. Buch, p. 192. 388 V. de Sommières, Travels in Montenegro, p. 55. 389 R. H. R., Rambles in Istria, Dalmatia and Montenegro, p. 248. 390 G. Rasch, Die Türken in Europa, p. 227. 391 I. von Reinsberg - Düringsfeld, Aus Dalmatien, I. Buch, p. 302; G. Rasch, Die Türken in Europa, p. 234. 392 R. H. R., Rambles in Istria, Dalmatia and Montenegro, p. 206.

Anmerkungen

287

393 D. Urquhart, The Spirit of the East, I. Buch, p. 157 (dt. Übersetzung Der Geist des Orients, p. 108) 394 G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 263. 395 J. Creagh, Over the Borders of Christendon and Eslamiah, II. Buch, p. 275; W. Y. Morgan, The New East, p. 207; M. E. Durham, Twenty Years of Balkan Tangle, p. 160; R. Landau, Search for Tomorrow, p. 298. 396 V. de Sommières, Travels in Montenegro, p. 12. 397 A. H. Layard, Autobiography and Letters, I. Buch, p. 135. 398 W. Miller, The Balkans, p. 354–55. 399 Vgl. etwa G. Hertzberg, Montenegro und sein Freiheitskampf, p. 11; C. Prel, Unter Tannen und Pinien, p. 300; W. Forsyth, The Slavonic Provinces South of the Danube, p. 103; J. Holeček, Černa Hora, p. 26; K. Braun - Wiesbaden, Reise-Eindrücke aus dem Südosten, I. Buch, p. 167; C. Yriarte Les bords de l’Adriatique et le Montenegro, p. 389; G. Chiudina, Storia del Montenero (Crnagora) da’ tempi antichi fino a’ nostri, p. 175–76; J. Frischauf, Gebirgsführer durch die Österreichischen Alpen und die Theile Bayern, Italien und Montenegro, p. 265; B. Swarz, Montenegro, p. 435; J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 7; R. J. Kennedy, Montenegro and Its Borderland, p. 13–14; K. Baedeker, Austria, including Hungary, Transsylvania, Dalmatia, and Bosnia, p. 307; L. Cappelletti, Il Montenegro e i suoi principi, p. 6; F. D. Erba, Il Montenegro, p. 7; V. Mantegazza, Al Montenegro, p. 1; A. Baldacci, Crnagora, p. 15; W. Miller, The Balkans, p. 354; A. Rossi, Un’Escursione nel Montenegro, p. 37; J. Lavtižar, Pri Jugoslovanih, p. 228; M. M. Holbach, Dalmatia. The Land where East meets West, p. 185; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 248; B. G. Baker, The Passing of the Turkish Empire in Europe, p. 281, 287; J. Macdonald, Turkey and the Eastern Question, p. 26; W. Gordon, A Woman in the Balkans, p. 257–58, 266; R. G. D. Laffan, The Guardians of the Gate, p. 25; P. Edmonds, The Land of the Eagle, p. 43; A. Lyall, The Balkan Road, p. 144; E. Radovich, Land of Destiny, p. 10. 400 W. Miller, Travels and Politics in the Near East, p. 47. 401 M. E. Durham, Twenty Years of Balkan Tangle, p. 16. (dt. Übersetzung von Lutz Hermann: Die slawische Gefahr. Zwanzig Jahre Balkan-Erinnerungen. Stuttgart 1922, p. 25) 402 W. J. Stillman, Herzegovina and the late Uprising, p. 9. 403 H. Sandwith, Notes on the South Slavonic countries in Austria and Turkey in Europe, p. 46. 404 Siehe V. Karadžić, Montenegro und die Montenegriner, p. 5; J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 412; J. G. Kohl, Reisen nach Istria, Dalmatien und Montenegro, I. Buch, p. 374; H. Delarue, La Monténégro, p. 18; F. Lenormant, Turks et Monténégrins, p. iii; H. F. Tozer, Researches in the Highlands of Turkey, I. Buch, p. 245; G. Frilley in J. Wlahovitj, Le Monténégro contemporain, p. 88; A. Meylan, A travers l’Herzégovine, p. 60; E. F. Knight, Albania, p. 65; D. Vaka, The Eagle and the Sparrow, pp. 83–84; W. Gordon, A Woman in the Balkans, p. 256.

288 405 406 407 408 409 410

Anmerkungen

A. Bashmakoff, Through the Montenegro in the Land of the Geugeus, North Albania, p. 3. E. Radovich, Land of Destiny, p. 9. Ibid. Ibid. R. Trevor, My Balkan Tour, p. 240. M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 6 (dt. Übersetzung, in: Durch das Land der Helden und Hirten, p. 26) 411 R. H. R., Rambles in Istria, Dalmatia and Montenegro, p. 228–29. 412 J. T. Shotwell, A Balkan Mission, p. 46. 413 J. Holeček, Černá Hora, p. 25. 414 Siehe etwa V. de Sommières, Travels in Montenegro, p. 53; vgl. auch V. Karadžić, Montenegro und die Montengriner, p. 113; J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 433; F. Lenormant, Turcs et Monténégrins, p. xvii; G. Rasch, Die Türken in Europa, p. 239; J. Holeček, Černa Hora. p. 63; R. Wyon, The Balkans from Within, p. 373. 415 M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 273 (dt. Übersetzung, in: Durch das Land der Helden und Hirten, p. 25) 416 V. Skarić, ‘Trebinje u 18. vijeku’, p. 64; vgl. H. Wendel, Von Belgrad bis Buccari, p. 112. 417 V. M. G. Medaković, Život i običai Crnogoraca, p. 24. 418 V. Đorđević, Evropa i Crna Gora, p. 1. 419 Siehe etwa V. Karadžić, Montenegro und die Montenegriner, p. 18; H. Stieglitz, Ein Besuch auf Montenegro, p. 50–51; H. Delarue, Le Monténégro, p. 47; J. Creagh, Over the Borders of Christendom and Eslamiah, II. Buch, p. 283; W. Forsyth, The Slavonic Provinces South of the Danube, p. 107; S. Gopčević, Montenegro und die Montenegriner, p. 9; Geschichte von Montenegro und Albanien, p. 168; D. Milaković, Storia del Montenero, p. 86; A. J. Evans, Illyrian Letters, p. 195; K. Braun-Wiesbaden, Reise-Eindrücke aus dem Südosten, I. Buch, p. 180–81; J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 133; G. Chiudina, Storia del Montenero (Crnagora) da’ tempi antichi fino a’ nostri, p. 66, 101; B. Schwarz, Montenegro, p. 436; J. Frischauf, Gebirgsführer durch die Österreichischen Alpen und die Theile Bayern, Italien und Montenegro, p. 265; L. Cappelletti, Il Montenegro e i suoi principi, p. 8; V. Mantegazza, Al Montenegro, p. 89; G. Marcotti, Il Montenegro e le sue donne, p. 172; A. Baldacci, Crnagora, p. 17–18; J. Lavtižar, Pri Jugoslovanih, p. 195, 234; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 344; M. E. Durham, Twenty Years of Balkan Tangle, p. 18. 420 M. E. Durham, Twenty Years of Balkan Tangle, p. 18 (dt. Übersetzung, Die slawische Gefahr, p. 104) 421 M. E. Durham, The Struggle for Scutari, p. 253 422 A. A. Paton, Highlands and Islands of the Adriatic, I. Buch, p. 88. 423 G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 277. 424 C. N. E. Eliot, Turkey in Europe, p. 14.

Anmerkungen

289

425 J. Holeček, Černa Hora, p. 31. 426 J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 420–21; H. F. Tozer, Researches in the Highlands of Turkey, I. Buch, p. 270; G. Frilley and J. Wlahovitj, Le Monténégro contemporain, p. 434; A. Kutschbach, In Montenegro und im Insurgentenlager der Herzegowizen, p. 31; J. Frischauf, Gebirgführer durch die Österreichischen Alpen und die Theile Bayern, Italien und Montenegro, p. 266; J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 16; D. Franić, S giacima kroz Bosnu-Hercegovinu, Crnu Goru, Dalmaciju, Jadransko more, Istru (Trst, Mletke, Rijeku) i Hrvatsku, p. 208; W. Le Queux, An Observer in the Near East, p. 23; P. Henderson, A British Officer in the Balkans, p. 48; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 281–82; A. B. Spens, Half Hours in the Levant, p. 11; A. Bashmakoff, Through the Montenegro in the Land of the Geugeus, North Albania, p. 5–6; R. Peterlin - Petruška, Ahasverjeva kronika, p. 32. 427 V. Karadžić, Montenegro und die Montenegriner, p. 95; S. Gopčević, Montenegro und die Montenegriner, p. 75; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 255. 428 J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 423 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, I Band, p. 242); V. Karadžić, Montenegro und die Montenegriner, p. 95; E. A. Strangford, The Eastern Shores of the Adriatic in 1863 with a Visit to Montenegro, p. 157; H. F. Tozer, Researches in the Highlands of Turkey, I. Buch, p. 241; G. Rasch, Die Türken in Europa, p. 212; J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 124; K. Steinmetz, Eine Reise durch die Hochländergaue Oberalbaniens, p. 26; P. Edmonds, The Land of the Eagle, p. 52–53. 429 C. Yriarte, Les bords de l’Adriatique et le Montenegro, p. 106; F. D. Erba, Il Montenegro, p. 30. 430 Vgl. etwa F. Valoušek, Vzpomínky na Bosnu, p. 85. 431 H. F. Tozer, Researches in the Highlands of Turkey, I. Buch, p. 207. 432 A. Kutschbach, In Montenegro und im Insurgentenlager der Herzegowizen, p. 31. 433 J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 162–63. 434 Vgl. etwa V. Karadžić, Montenegro und die Montenegriner, p. 49; J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 424; G. Hertzberg, Montenegro und sein Freiheitskampf, p. 19; G. Frilley in J. Wlahovitj, Le Monténégro contemporain, p. 147, 155; D. Franić, S giacima kroz Bosnu-Hercegovinu, Crnu Goru, Dalmaciju, Jadransko more, Istru (Trst, Mletke, Rijeku) i Hrvatsku, p. 209. 435 J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 420 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, I Band, p. 242) 436 Ibid. und S. Gopčević, Montenegro und die Montenegriner, p. 75. 437 J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 15. 438 R. Trevor, My Balkan Tour, p. 240. 439 E. P. Kovalevski, Četyre mesjaca v Černogorii, p. 60. 440 Vgl. z. B. V. Mantegazza, Macedonia, p. 59. 441 A. V. Amfiteatrov, Strana razdora, p. 154. 442 Ibid., p. 106. 443 V. de Sommières, Travels in Montenegro, p. 26; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 254.

290

Anmerkungen

444 S. Gopčević, Montenegro und die Montenegriner, p. 76. 445 V. de Sommières, Travels in Montenegro, p. 44; V. Karadžić, Montenegro und die Montenegriner, p. 95; D. Urquhart, The Spirit of the East, I. Buch, p. 363 (dt. Übersetzung Der Geist des Orients, p. 245); J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 422; G. Frilley in J. Wlahovitj, Le Monténégro contemporain, p. 153; S. Gopčević, Montenegro und die Montenegriner, p. 76; G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 269; I. Jastrebov, Stara Serbija i Albanija, p. 190. 446 J. Holeček, Černa Hora, p. 32. 447 V. Karadžić, Montenegro und die Montenegriner, p. 90; E. P. Kovalevski, Četyre mesjaca v Černogorii, p. 34. 448 R. Burton, Love, War and Fancy, p. 148–49. 449 V. Karadžić, Montenegro und die Montenegriner, p. 100; L. P. Nenadović, O Crnogorcima, p. 85; M. Gjurgjević, Memoari sa Balkana 1858–1878, p. 134–35. 450 J. G. von Hahn, Albanische Studien, I. Buch, p. 150. 451 I. Jastrebov, Stara Serbija i Albanija, p. 168. 452 Siehe etwa V. B. Bronewski, Zapiski morskago oficera, p. 189; J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 421; V. M. G. Medaković, Život i običai Crnogoraca, p. 21, 69; G. Frilley in J. Wlahovitj, Le Monténégro contemporain, p. 15; J. Holeček, Černa Hora, p. 32; S. Gopčević, Montenegro und die Montenegriner, p. 75; G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 269; E. F. Knight, Albania, p. 83. 453 E. Dodwell, A Classical and Topographical Tour through Greece, I. Buch, p. 169. 454 V. M. G. Medaković, Život i običai Crnogoraca, p. 127–28; G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 268. 455 V. M. G. Medaković, Život i običai Crnogoraca, p. 132. 456 E. F. Knight, Albania, p. 76. 457 M. Gjurgjević, Memoari sa Balkana, p. 125–26. 458 M. Jelić, Albanija, p. 24. 459 F. C. Pouqueville, Travels in the Morea, Albania, and other parts of the Ottoman Empire, p. 452. 460 M. E. Durham, Twenty Years of Balkan Tangle, p. 17. (dt. Übersetzung: Die slawische Gefahr: zwanzig Jahre Balkan-Erinnerungen, p. 26) 461 C. N. E. Eliot, Turkey in Europe, p. 383. 462 Ibid. p. 390. 463 J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 3–4 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, I Band, p. 3) 464 W. Carr, Montenegro, p. 51. 465 V. de Sommières, Travels in Montenegro, p. 61. 466 L. P. Nenadović, O Crnogorcima, p. 26. 467 J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 472 (dt. Übersetzung, Dalmatien und

Anmerkungen

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485 486

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Montenegro, I Band, p. 283); E. A. Strangford, The Eastern Shores of the Adriatic in 1863 with a Visit to Montenegro, p. 143; L. P. Nenadović, O Crnogorcima, p. 163. G. T. Temple, Travels in Greece and Turkey, II. Buch, p. 23. V. Karadžić, Montenegro und die Montenegriner, p. 19. W. Carr, Montenegro, p. 52. A. V. Amfiteatrov, V moih skitan’jah, p. 103; W. Gordon, A Woman in the Balkans, p. 269; M. E. Durham, Twenty Years of Balkan Tangle, p. 32. W. Gordon, A Woman in the Balkans, p. 272; L. P. Nenadović, O Crnogorcima, p. 163. B. Newman, Balkan Background, p. 179. M. Burr, Slouch Hat, p. 50; B. Newman, Balkan Background, p. 155. W. E. Gladstone, ‘Montenegro’, p. 119. W. Miller, Travels and Politics in the Near East, p. 41–42. A. Achleitner, Reisen im slavischen Süden, p. 150–51; A. N. Dragnich in S. Todorovich, The Saga of Kosovo, p. 109. W. Gordon, A Woman in the Balkans, p. 277. M. Burr, Slouch Hat, p. 43. G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 262. A. Hill, A Full and Just Account of the Present State of the Ottoman Empire in all its Branches, p. 134. K. Hassert, Reise durch Montenegro nebst Bemerkungen über Land und Leute, p. 7; V. Mantegazza, Al Montenegro, p. 217. V. M. G. Medaković, Život i običai Crnogoraca, p. 125–26; G. Rasch, Die Türken in Europa, p. 233; E. F. Knight, Albania, p. 80; B. Schwarz, Montenegro, p. 78; K. Hassert, Reise durch Montenegro nebst Bemerkungen über Land und Leute, p. 6–7; A. G. Hulme - Beaman, Twenty Years in the Near East, p. 159; W. Miller, The Balkans, p. 436; R. Wyon in G. Prance, The Land of the Black Mountain, p. 49–50; R. Wyon, The Balkans from Within, p. 309. Vgl. z. B. F. Lenormant, Turcs et Monténégrins, p. lxvii; H. F. Tozer, Researches in the Highlands of Turkey, I. Buch, p. 260; A. Meylan, A travers l’Hercegovine, p. 47; G. M. Mackenzie und A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 264; V. Mantegazza, Al Montenegro, p. 217; A. G. Hulme - Beaman, Twenty Years in the Near East, p. 159; L. Passarge, Dalmatien und Montenegro, p. 330. Siehe etwa L. Passarge, Dalmatien und Montenegro, p. 335; R. Wyon, The Balkans from Within, p. 311. J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 468 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, I Band, p. 280); G. M. Mackenzie und A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 264; V. Mantegazza, Al Montenegro, p. 220; L. Passarge, Dalmatien und Montenegro, p. 335; H. C. Woods, Washed by Four Seas, p. 110; M. Burr, Slouch Hat, p. 59.

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Anmerkungen

487 G. M. Mackenzie und A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 117; R. J. More, Under the Balkans, p. 198, 250, 256; A. J. Evans, Illyrian Letters, p. 237; S. L. Poole, The People of Turkey, I. Buch, p. 46; J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 144; W. E. Curtis, The Turk and His Lost Provinces, p. 342; J. Andrejka, Slovenski fantje v Bosni in Hercegovini 1878, p. 298; M. E. Durham, The Burden of the Balkans, p. 146; R. in K. Bruce, Letters from Turkey, p. 56; M. Gjurgjević, Memoari sa Balkana, p. 14, 69; A. F. Townshend, A Military Consul in Turkey, p. 106; A. Forder, In Brigand’s Hands and Turkish Prisons, p. 38. 488 G. Hertzberg, Montenegro und sein Freiheitskampf, p. 19. 489 M. E. Durham, Twenty Years of Balkan Tangle, p. 26. (Dt. Übersetzung, Die slawische Gefahr. Zwanzig Jahre Balkan-Erinnerungen, p. 37) 490 A. H. Layard, Autobiography and Letters, I. Buch, p. 128. 491 Ibid. I. Buch, p. 132. 492 A. Mączak, Travel in Early Modern Europe, p. 223. 493 M. E. Durham, The Burden of the Balkans, p. 285; B. Bailey, Hangmen of England, p. 50. 494 C. Hibbert, The Roots of Evil, p. 43. 495 V. B. Bronewski, Zapiski morskago oficera, I. Buch, p. 267–68. 496 V. de Sommières, Travels in Montenegro, p. 24. 497 Ibid. p. 35. 498 E. Dodwell, A Classical and Topographical Tour through Greece, I. Buch, p. 19; B. Biasoletto, Relazione del viaggio fatto nella primavera dell’anno 1838 dalla maestâ del re Federico Augusto di Sassonia nell’Istria, Dalmazia e Montenegro, p. 95–96; A. Slade, Records of travels in Turkey and Greece, etc., p. 134; W. Forsyth, The Slavonic Provinces South of the Danube, p. 108–09; D. Milaković, Storia del Montenero, p. 161; G. Chiudina, Storia del Montenero (Crnagora) da’ tempi antichi fino a’ nostri, p. 31, 75. 499 J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 511–12 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, II Band, p. 11) 500 Siehe etwa V. Karadžić, Montenegro und die Montenegriner, p. 29, 35, 53; G. Hertzberg, Montenegro und sein Freiheitskampf, p. 19; V. Krasinski, Montenegro, and the Slavonians of Turkey, p. 50; C. Pelerin, Excursion artistique en Dalmatie et au Montenegro, p. 27; J. M. Neale, Notes, Ecclesiological and Picturesque, on Dalmatia, Croatia, Italia, Styria, with a Visit to Montenegro, p. 186; C. du Prel, Unter Tannen und Pinien, p. 303; G. Frilley in J. Wlahovitj, Le Montenegro contemporain, p. 437, 450; J. Andrejka, Slovenski fantje v Bosni in Hercegovini 1878, p. 344; M. E. Durham, Some Tribal Origins, Laws and Customs of the Balkans, p. 172; L. P. Nenadović, O Crnogorcima, p. 41. 501 M. E. Durham, Some Tribal Origins, Laws and Customs of the Balkans, p. 172–73. (dt. Übersetzung, in: Durch das Land der Helden und Hirten, p. 72) 502 Ibid. p. 175–76.

Anmerkungen

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503 E. Dodwell, A Classical and Topographical Tour through Greece, I. Buch, p. 20; V. de Sommières, Travels in Montenegro, p. 24; V. Karadžić, Montenegro und die Montenegriner, p. 53; J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 431, 562; J. G. Kohl, Reisen nach Istrien, Dalmatien und Montenegro, I. Buch, p. 271, 295, 336; G. Hertzberg, Montenegro und sein Freiheitskampf, p. 19; C. Pelerin, Excursion artistique en Dalmatie et au Montenegro, p. 27; F. Lenormant, Turcs et Monténégrins, p. xiv; H. F. Tozer, Researches in the Highlands of Turkey, I. Buch, p. 266; C. du Prel, Unter Tannen und Pinien, p. 302; W. Forsyth, The Slavonic Provinces South of the Danube, p. 126; E. Freeman, The Ottoman Power in Europe, p. 24; K. Braun - Wiesbaden, Reise-Eindrücke aus dem Südosten, I. Buch, p. 192; G. Chiudina, Storia del Montenero (Crnagora) da’ tempi antichi fino a’ nostri, p. 25; J. Frischauf, Gebirgsführer durch die Österreichischen Alpen und die Theile Bayern, Italien und Montenegro, p. 268; G. Marcotti, Il Montenegro e le sue donne, p. 77; A. H. Layard, Autobiography and Letters, I. Buch, p. 132; L. Passarge, Dalmatien und Montenegro, p. 333. 504 V. Karadžić, Montenegro und die Montenegriner, p. 113. 505 V. de Sommières, Travels in Montenegro, p. 24; G. Chiudina, Storia del Montenero (Crnagora) da’ tempi antichi fino a’ nostri, p. 79. 506 W. Miller, The Balkans, p. 414. 507 M. E. Durham, Some Tribal Origins, Laws, and Customs of the Balkans, p. 173. (dt. Übersetzung, in: Durch das Land der Helden und Hirten, p. 73.) 508 M. E. Durham, Some Tribal Origins, Laws, and Customs of the Balkans, p. 173–74 (dt. Übersetzung, in: Durch das Land der Helden und Hirten, p. 73f ); G. Hertzberg, Montenegro und sein Freiheitskampf , p. 19; V. Krasinski, Montenegro, and the Slavonians of Turkey, p. 51; F. Lenormant, Turcs et Monténégrins, p. xiv; K. Pieńkowski, Czarnagora pod względen geographicznym, statystycznym i historycznym, p. 7; C. du Prel, Unter Tannen und Pinien, p. 303; A. Kutschbach, In Montenegro und im Insurgentenlager der Herzegowizen, p. 82; G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 202; R. Wyon, The Balkans from Within, p. 292; G. Gesemann, Heroische Lebensform, p. 140. 509 V. B. Bronewski, Zapiski morskago oficera, I. Buch, p. 268. 510 L. P. Nenadović, O Crnogorcima, p. 41. 511 M. E. Durham, Some Tribal Origins, Laws, and Customs of the Balkans, p. 174 (dt. Übersetzung, in: Durch das Land der Helden und Hirten, p. 74); vgl. auch L. Glück, Albanien und Macedonien, p. 38. 512 M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 81. 513 G. Sandys, A relation of a iourney begvn Anno. Dom. 1610, p. 3; A. Hill, A Full and Just Account of the Present State of the Ottoman Empire in all its Branches, p. 92–93; M. de Guys, A Sentimental Journey Through Greece, I. Buch, p. 133–34; R. Semple, Observations on A Journey through Spain and Italy to Naples, II. Buch, p. 221; J. C. Hobhouse, A Journey through Albania and other Provinces of Turkey in Europe and Asia, p. 133; H. Holland, Travels in the Ionian

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Anmerkungen

Isles, Albania, Thessaly, Macedonia, &c., p. 157; E. Dodwell, A Classical and Topographical tour through Greece, I. Buch, p. 133–34; C. C. Frankland, Travels to and from Constantinople, in the years 1827 and 1828, I. Buch, p. 111; A. W. Kinglake, Eōthen, p. 77; G. F. Bowen, Mount Athos, Thessaly, and Epirus, p. 196; H. Hecquard, Histoire et description de la Haute Albanie ou Guegarie, p. 284; H. H. Leech, Letters of a Sentimental Idler, p. 17; P. du Fresne - Canaye, Le Voyage du Levant, p. 36; H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 95; N. Buxton, Europe and the Turks, p. 9; Rupprecht, Reise-Erinnerungen aus dem Süd-Osten Europas und dem Orient, p. 32. M. E. Durham, Some Tribal Origins, Laws, and Customs of the Balkans, p. 174 (dt. Übersetzung, in: Durch das Land der Helden und Hirten, p. 74) Siehe ausführlich: D. Freeman, ‘Severed Heads that Germinate’, p. 245. E. Dodwell, A Classical and Topographical Tour of Greece, I. Buch, p. 138; W. Ebel, Zwölf Tage auf Montenegro, p. 44; J. Holeček, Černa Hora, p. 43, 65; E. F. Knight, Albania. A Narrative of Recent Travel, p. 76; G. Marcotti, Il Montenegro e le sue donne, p. 14; M. Gjurgjević, Memoari sa Balkana, p. 101. A. H. Layard, Autobiography and Letters, I. Buch, p. 132–33. J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, I. Buch, p. 475–76 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, I Band, p. 285) und S. Gopčević, Montenegro und die Montenegriner, 25f. Ibid. II. Buch, p. 74–75 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, II Band, p. 98) V. Krasinski, Montenegro, and the Slavonians of Turkey, p. 56; W. F. Wingfield, A tour in Dalmatia, Albania, and Montenegro with an historical sketch of the Republic of Ragusa, p. 200; C. Pelerin, Excursion artistique en Dalmatie et au Montenegro, p. 24; E. A. Strangford, The Eastern Shores of the Adriatic in 1863 with a Visit to Montenegro, p. 164; H. F. Tozer, Researches in the Highlands of Turkey, I. Buch, p. 308; G. Rasch, Die Türken in Europa, p. 228, 246; G. Frilley in J. Wlahovitj, Le Montenegro contemporain , p. 437; S. Gopčević, Montenegro und die Montenegriner, p. 92; A. Rossi, Un’Escursione nel Montenegro, p. 25; A. G. Hulme - Beaman, Twenty Years in the Near East, p. 160; J. Lavtižar, Pri Jugoslovanih, p. 200, 212. S. Gopčević, Geschichte von Montenegro und Albanien, p. 330. J. Creagh, Over the Borders of Christendom and Eslamiah, II. Buch, p. 264; W. Denton, Montenegro. Its People and Their History, p. 138. E. F. Knight, Albania. A Narrative of Recent Travel, p. 65, 75. M. Gjurgjević, Memoari sa Balkana 1858–1878, p. 119. G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 202. E. A. Strangford, The Eastern Shores of the Adriatic in 1863 with a Visit to Montenegro, p. 335; J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 362–63; E. F. Knight, Albania. A Narrative of Recent Travel, p. 90; P. Loti, Turkey in Agony, p. 88. J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 374.

Anmerkungen

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528 L. P. Nenadović, O Crnogorcima, p. 50. 529 L. P. Nenadović, Memoari prote Matije Nenadovića, p. 82; W. J. Stillman, Herzegovina and the late uprising, p. 71–72; S. Gopčević, Der turco-montenegrinische Krieg 1876–78, I. Buch, p. 103. 530 M. E. Durham, Some Tribal Origins, Laws, and Customs of the Balkan People, p. 179. ( dt. Übersetzung, in: Durch das Land der Helden und Hirten, p. 80) 531 E. Freeman, The Ottoman Power in Europe, p. 24; S. Gopčević, Der turco-montenegrinische Krieg 1876–78, I. Buch, p. 116. 532 J. Stillman, Herzegovina and the late uprising, p. 107–08, 121–22; F. Garrido and C. B. Cayley, A History of Political and Religious Persecutions, p. 884. 533 A. Kutschbach, In Montenegro und im Insurgentenlager der Herzegowizen, p. 82. 534 L. P. Nenadović, O Crnogorcima, p. 50; cf. A. Baldacci Crnagora, p. 35. 535 M. E. Durham, Some Tribal Origins, Laws, and Customs of the Balkans, p. 177 (dt. Übersetzung, in: Durch das Land der Helden und Hirten, p. 78) 536 Siehe ausführlich: A. E. Jensen, Myth and Cult Among Primitive Peoples, p. 162. 537 M. E. Durham, Some Tribal Origins, Laws, and Customs of the Balkans, p. 177–78. 538 J. Holeček, Černa Hora, p. 65. 539 J. Thevenot, Travels of the Monsieur de Thevenot into the Levant, I. Buch, p. 279; F. M. A. Voltaire, The Works, IV. Buch, p. 252; E. Dodwell, A Classical and Topographical Tour of Greece, I. Buch, p. 59; S. Mazro, Turkish Barbarity, p. 29–30; J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 13. 540 P. Rycaut, The History of the Turkish Empire From the Year 1623. to the Year 1677, p. 70. 541 A. de Chaumette, Voyage en Bosnie dans les années 1807 et 1808, p. 57–58; E. Dodwell, A Classical and Topographical Tour through Greece, I. Buch, p. 20; V. M. G. Medaković, Život i običai Crnogoraca, p. 127–28; V. Klaić, Kosovo, p. 15. 542 M. E. Durham, Some Tribal Origins, Laws, and Customs of the Balkans, p. 213. 543 M. E. Durham, The Struggle for Scutari, p. 185; Idem, Some Tribal Origins, Laws, and Customs of the Balkans, p. 177. (dt. Übersetzung, in: Durch das Land der Helden und Hirten, p. 78.) 544 M. E. Durham The Struggle for Scutari, p. 197, 218, 237–38. 545 M. E. Durham, Some Tribal Origins, Laws, and Customs of the Balkans, p. 177 (dt. Übersetzung, in: Durch das Land der Helden und Hirten, p. 79) 546 G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, II. Buch, p. 202. 547 W. Forsyth, The Slavonic Provinces South of the Danube, p. 126; J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 13–14. 548 H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 96. 549 J. Gruden, Zgodovina slovenskega naroda, p. 581. 550 Zit. n. C. D. Rouillard, The Turk in French History, Thought, and Literature, p. 71. 551 Ibid. p. 79.

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Anmerkungen

J. W. Valvasor, Die Ehre deß Hertzogthums Crain, Buch XII, p. 116. Ibid. Buch XII, p. 93. R. Palmer, An Account Of the Present War Between the Venetians & Turk, p. 40. R. Knolles, The Generall Historie of the Turke, p. 1045. T. Glover, ‘The Journey of Edward Barton, Esq.’, p. 1354; Quiclet, Les Voyages de M. Quiclet a Constantinople par terre, p. 126; J. Burbury, A Relation of a Journey of the Right Honourable My Lord Henry Howard, p. 212; B. Randolph, The Present State of the Islands in the Archipelago, (Or Arches) Sea of Constantinople, and Gulf of Smyrna, p. 89; E. Çelebi, Putopis, p. 63. B. Randolph, The Present State of the Islands in the Archipelago, (Or Arches), Sea of Constantinople, and Gulf of Smyrna, p. 89. H. Holland, Travels in the Ionian Isles, Albania, Thessaly, Macedonia, &c. during the years 1812 and 1813, p. 201; E. Dodwell, A Classical and Topographical Tour through Greece, p. 201; W. Turner, Journal of a Tour in the Levant, I. Buch, p. 99, III. Buch, p. 427; J. K. Weyand, Reisen durch Europa, Asien, und Afrika von dem Jahre 1818 bis 1821 incl., I. Buch, p. 13; J. Hartley, Researches in Greece and The Levant, p. 17; G. Keppel, Narrative of a Journey across the Balcan, I. Buch, p. 18; J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, II. Buch, p. 69; E. Spencer, Travels in European Turkey in 1850, I. Buch, p. 380; N. W. Senior, A Journal kept in Turkey, p. 106; A. Arnold, From the Levant, the Black Sea, and the Danube, I. Buch, p. 161; L. Ross, Erinnerungen und Mittheilungen aus Griechenland, p. 41, 272; M. M. S. Bašeskija, Ljetopis (1746–1804), p. 118. P. J. Green, Sketches of War in Greece, p. 248, 250; T. Gordon, History of the Greek Revolution, II. Buch, p. 265; D. Urquhart, The Spirit of the East, I. Buch, p. 52; G. Levinge, The Traveller in the East, p. 117–18; J. G. Stephens, Incidents of Travel in the Russian and Turkish Empires, I. Buch, p. 11; J. O. Noyes, Roumania: The Border Land of the Christian and the Turk, p. 282. V. Hugo, Les Orientales, p. 50. E. Habesci, The Present State of the Ottoman Empire, p. 144, 365; F. de Tott, Memoirs of the Baron de Tott, on the Turks and Tartars, I. Buch, p. 63; W. Hunter, Travels in the Year 1792 through France, Turkey, and Hungary, to Vienna, p. 213; J. Dallaway, Constantinople Ancient and Modern, p. 21; T. Watkins, Travels through Switzerland, Italy, Sicily, the Greek Islands to Constantinople, II. Buch, p. 231; J. C. Hobhouse, A Journey through Albania and other Provinces of Turkey in Europe and Asia, to Constantinople, during the years 1809 and 1810, p. 947, 992; M. Tancoigne, A Narration of a Journey into Persia, and Residences in Tehran, p. 376; A. L. Castellan, Turkey, III. Buch, p. 37–38; R. Wilson, Travels in Egypt and the Holy Land, p. 354; P. J. Green, Sketches of the War in Greece, p. 52–53; 246; M. Andreossy, Constantinople et Bosphore de Thrace, p. 15; E. Blaquiere, Letters from Greece, p. 150; C. C. Frankland, Travels to and from Constantinople, in the years 1827 and 1828, I. Buch, p. 111; J. Fuller, Narrative of a tour through some parts of the Turkish Empire, p. 90; C. Mac Farlane, Constantinople in 1828, p. 449–51. G. Keppel, Narrative of a Journey across the Balcan, I. Buch, p. 85–87; T. Gordon, History of the

Anmerkungen

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297

Greek Revolution, I. Buch, p. 377–78, 487; II. Buch, p. 140, 265; R. Burgess, Greece and the Levant, I. Buch, p. 74; II. Buch, p. 164, 185; G. T. Temple, Travels in Greece and Turkey, II. Buch, p. 43–44, 251; R. Walsh, A Residence at Constantinople, I. Buch, p. 335–37, 349; R. T. Claridge, A Guide along the Danube, p. 127, 143; G. Levinge, The Traveller in the East, p. 268; S. S. Wilson, A Narrative of the Greek Mission, p. 508–09; A. Slade, Records of Travels in Turkey and Greece, etc., p. 133, 231–32, 242; H. Bagge, Reise nach dem Orient, der europäischen Türkei, Aegypten, Nubien und Palästina, p. 55; T. Gautier, Constantinople, p. 289; Azaïs and C. Domergue, Journal d’un voyage en Orient, p. 302; N. W. Senior, A Journal kept in Turkey, p. 12, 39; C. W. Wutzer, Reise in den Orient Europa’s und einen Theil Westasien’s, II. Buch, p. 62–63; F. Bremer, Greece and the Greeks, I. Buch, p. 195; E. de Amicis, Constantinople, p. 270, 312; F. Elliot, Diary of an Idle Woman in Constantinople, p. 5, 258–59; P. Jousset, Un tour de Méditerranée, de Venise à Tunis, par Athènes, Constantinople et le Caire, p. 101; C. E. Clement, Constantinople. The City of the Sultans, p. 179; E. A. Grosvenor, Constantinople, II. Buch, p. 716; W. J. J. Spry, Life on the Bosphorus, I. Buch, p. 6; H. S. Lunn, How to visit the Mediterranean, p. 129; C. R. Cockerell, Travels in Southern Europe and the Levant, 1810–1817, p. 26; G. Young, Constantinople, p. 143; M. Reshid, Tourist’s Practical Guide to Constantinople and Environs, p. 62. R. Walsh, A Residence at Constantinople, I. Buch, p. 394. R. Walsh, Narrative of a Journey from Constantinople to England, p. 47–49. (dt. Übersetzung von W.A. Lindau, Reise von Konstantinopel durch Rumelien, das Balkangebirge, Bulgarien, die Walachei, Siebenbürgen und Ungarn, p. 62f ) Siehe etwa H. A. V. Post, A visit to Greece and Constantinople, in the Year 1827–28, p. 323–24; A. Smith, A Month at Constantinople, p. 57. R. Walsh, Narrative of a Journey from Constantinople to England, p. 49–50 (Dt. Übersetzung: Reise von Konstantinopel durch Rumelien, p. 64); G. F. Bowen, Mount Athos, Thessaly, and Epirus, p. 202. Le Croy, An Account of the Turks Wars with Poland, Muscovy, and Hungary, p. 191; A. Slade, Travels in Germany and Russia, p. 149–50; K. A. Schimmer, The Sieges of Vienna by the Turks, p. 166; Anon., The Siege of Vienna, p. 188; W. J. J. Spry, Life on the Bosphorus, II. Buch, p. 117. K. A. Schimmer, The Sieges of Vienna by the Turks, p. 166. Original: Wiens Belagerungen durch die Türken und ihre Einfälle in Ungarn und Oesterreich. Wien: Verlag von J. G. Heubner, p. 238 und 361. I. Smith, The True Travels, Adventvres, and Observations of Captain Iohn Smith, p. 19; P. Rycaut, The History of the Turkish Empire From the Year 1623 to the Year 1677, p. 41; S. Gerlach, Deß Aeltern Tage-Buch, p. 132–33; G. Benaglia, Relatione del Viaggio Fatto a Constantinopoli, e ritorno in Germania, p. 181, 225; J. W. Valvasor, Die Ehre deß Hertzogthums Crain, Buch XII, p. 30, 92; E. Çelebi, Putopis, p. 183, 187, 193. G. Benaglia, Relatione del Viaggio Fatto a Constantinopoli, e ritorno in Germania, p. 235; W. Eton, A Survey of the Turkish Empire, p. 80.

298

Anmerkungen

571 J. Burbury, A Relation of a Journey of the Right Honourable My Lord Henry Howard, p. 180. 572 J. W. Valvasor, Die Ehre deß Hertzogthums Crain, Buch XI, p. 27; A. Dimitz, Geschichte Krains von der ältesten Zeit bis auf das Jahr 1813, III. Buch, p. 56; J. Gruden, Zgodovina slovenskega naroda, p. 774–76. 573 G. Stanojević, Šćepan Mali, p. 57. 574 J. K. Weyand, Reisen Durch Europa, Asien, und Afrika von dem Jahre 1818 bis 1821 incl., I. Buch, p. 94; R. R. Madden, Travels in Turkey, Egypt, Nubia, and Palestine, in 1824, 1825, 1826, and 1827, I. Buch, p. 76; A. Arnold, From the Levant, the Black Sea, and the Danube, I. Buch, p. 129; F. Garrido and C. B. Cayley, A History of Political and Religious Persecutions, p. liv–lvi, lxxix; R. J. More, Under the Balkans, p. 87, 106, 109, 112, 224; A. Serristori, La costa Dalmata e il Montenegro durante la guerra del 1877, p. 15; S. Gopčević, Der turco-montenegrinische Krieg 1876–78, I. Buch, p. 134–35; II. Buch, p. 109, 156–57, 241, 244, 248, 266, 269–70; H. O. Dwight, Turkish Life in War Time, p. 37, 55; A. J. Evans, Illyrian Letters, p. 32, 77–78, 80–82, 96; W. Huyshe, The liberation of Bulgaria, p. 85, 156–57, 241, 244, 248, 266, 269–73; H. S. Edwards, Sir William White, p. 104. 575 R. T. Claridge, A Guide along the Danube, p. 127; 131–32; E. Freeman, The Ottoman Power in Europe, p. 24. 576 P. J. Green, Sketches of the War in Greece, p. 25, 28, 44; E. Blaquiere, Letters from Greece, p. 149; T. Gordon, History of the Greek Revolution, I. Buch, p. 391, 396, 497; II. Buch, p. 132, 140, 216; R. Pashley, Travels in Crete, I. Buch, p. 108; P. Čokorilo, Türkisch Zustände, p. 15; H. Hecquard, Histoire et description de la Haute Albanie ou Guegarie, p. 130; L. P. Nenadović, Memoari prote Matije Nenadovića, p. 82; A. J. Evans, Through Bosnia and the Herzegovina On Foot During the Insurrection, August and September 1875, p. 352–53; Idem, Illyrian Letters, p. 32, 77–82; F. Garrido and C. B. Cayley, A History of Political and Religious Persecutions, p. 888–89; E. F. Knight, Albania, p. 90; G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-inEurope, I. Buch, p. 52; R. Gossip, Turkey and Russia, I. Buch, p. 84; J. Fife - Cookson, With the Armies of the Balkans at Gallipoli in 1877–1878, p. 68–69; H. M. Field, The Greek Islands and Turkey after the War, p. 177–78; Draganof, Macedonia and the Reforms, p. 109, 204; Carnegie Endowment, Report of the International Commission to Inquire into the Causes and Conduct of the Balkan Wars (1914), p. 134; G. Melas, The Turk as he is, p. 45; C. Anastasoff, The Tragic Peninsula, p. 345; C. Yriarte, Bosna i Herzegovina, p. 82–83. 577 R. Wyon, The Balkans from Within, p. 68. 578 M. Gjurgjević, Memoari sa Balkana, p. 102. 579 V. Mantegazza, Macedonia, p. 227; F. Moore, The Balkan Trail, p. 259; A. Moore, The Orient Express, p. 179; R. Graves, Storm Centres of the Near East, p. 212a. 580 M. E. Durham, The Struggle for Scutari, p. 168. 581 A. Bashmakoff, Through the Montenegro in the Land of the Geugeus, North Albania, p. 62. 582 L. A. Matzhold, Brandherd Balkan, p. 42.

Anmerkungen

299

583 A. Svetek, ‘Spomini na okupacijo Bosne’, p. 669; J. Andrejka, Slovenski fantje v Bosni in Herzegovini 1878, p. 43, 68, 121, 259, 261, 336; J. Aléšovec, Vojska na Turškem od leta 1875 do konca leta 1878, p. 97, 112. 584 E. Chaura, Obrazky z okupace bosenske, p. 38. 585 J. Reed, The War in Eastern Europe, p. 84. 586 W. Eton, A Survey of the Turkish Empire, p. 218; C. White, Three Years in Constantinople, I. Buch, p. 126–27; A. Slade, Records of Travel in Turkey and Greece, etc., p. 329; J. O. Noyes, Roumania: The Border Land of the Christian and the Turk, p. 74; G. Geary, Through Asiatic Turkey, p. 335; W. Huyshe, The Liberation of Bulgaria, p. 204–05; W. E. Curtis, The Turk and His Lost Provinces, p. 299; J. Aléšovec, Vojska na Turškem od leta 1875 do konca leta 1878, p. 123; C. Yriarte, Bosna i Herzegovina 83; cf. B. Bailey, Hangmen of England, p. 23. 587 E. M. Pearson and L. E. McLaughlin, Service in Serbia under the Red Cross, p. 183; vgl. auch J. Fife - Cookson, With the Armies of the Balkans at Gallipoli in 1877–1878, p. 13; J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 19; M. E. Durham, The Burden of the Balkans, p. 149; N. Buxton, Europe and the Turks, p. 95; O. M. Aldridge, The Retreat from Serbia Through Montenegro and Albania, p. 54. 588 F. Fox, The Balkan Peninsula, p. 143. 589 J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 13. 590 W. Miller, The Balkans, p. 414–15; G. Marcotti, Il Montenegro e le sue donne, p. 186. 591 L. P. Nenadović, O Crnogorcima, p. 42. 592 Ibid, p. 43. 593 S. Gopčević, Montenegro und die Montenegriner, p. 26. 594 L. Passarge, Dalmatien und Montenegro, p. 318. 595 S. Gopčević, Montenegro und die Montenegriner, p. 91. 596 W. J. Stillman, Herzegovina and the late uprising, p. 26. 597 C. Pelerin, Excursion artistique en Dalmatie et au Montenegro, p. 27. 598 J. Holeček, Černa Hora, p. 1. 599 E. P. Kovalevski, Četyre mesjaca v Černogorii, p. 108. 600 M. Borsa, Dal Montenegro, p. 54; G. Cerciello, Uno sguardo al Montenegro (Cenno storico), p. 20–21; F. Erba, Il Montenegro, p. 12; V. Mantegazza, Al Montenegro, p. 92; A. Rossi, Un’Escursione nel Montenegro, p. 25. 601 M. Borsa, Dal Montenegro, p. 54; G. Cerciello, Uno sguardo al Montenegro (Cenno storico), p. 20–21; F. Erba, Il Montenegro, p. 12; V. Mantegazza, Al Montenegro, p. 92; A. Rossi, Un’Escursione nel Montenegro, p. 25. 602 G. Cerciello, Uno sguardo al Montenegro (Cenno storico), p. 20–21. 603 B. Jaeckel, The Lands of the Tamed Turk or the Balkan States To-day, p. 101. 604 H. De Windt, Through Savage Europe, p. 191.

300

Anmerkungen

605 A. Lamartine, Visit to the Holy Land, II. Buch, p. 235–36. (dt. Übersetzung 1835 von G. Schwab und F. Demmler. Reise in den Orient in den Jahren 1832 und 1833. III. Buch, p. 346f.) 606 Ibid, (dt. Übersetzung, p. 348) und F. Hervé, A Residence in Greece and Turkey, II. Buch, p. 300. 607 J. O. Noyes, Roumania: The Border Land between the Christian and the Turk, p. 281–82. 608 A. W. Kinglake, Eōthen, p. 31. 609 A. Boué, La Turquie d’Europe, II. Buch, p. 596; Idem, Reccueil d’itinieraires dans la Turquie d’Europe, p. 241; E. Spencer, Travels in European Turkey in 1850, I. Buch, p. 146; S. L. Popović, Putovanje po novoj Srbiji, p. 362; J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 133; A. Aškerc, Izlet v Carigrad, p. 63; H. De Windt, Through Savage Europe, p. 191; F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, II. Buch, p. 144, 179–80; B. Jaeckel, The Lands of the Tamed Turk or the Balkan States To-day, p. 101; J. Reed, The War in Eastern Europe, p. 47–48. 610 J. O. Noyes, Roumania: The Border Land between the Christian and the Turk, p. 282. 611 P. J. Green, Sketches of the War in Greece, p. 250; vgl. auch S. S. Wilson, A Narrative of the Greek Mission, p. 469. 612 K. Braun - Wiesbaden, Reise-Eindrücke aus dem Südosten, I. Buch, p. 192. 613 D. Urquhart, The Spirit of the East, I. Buch, p. 52. (dt. Übersetzung Der Geist des Orients, p. 37f ) 614 H. Levine The Broken Column, p. 42. 615 P. Pomet, A complete history of drugs, p. 22. (dt. Übersetzung: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler, p. 471f ) 616 M. B. Valentini, Museum Museorum, I. Buch, p. 419. 617 P. Pomet, Histoire generale des Drogues, II. Buch, p. 8; ibid, A complete history of drugs, p. 229 und dt. Übersetzung Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler, p. 471f. 618 M. B. Valentini, Museum museorum, I. Buch, p. 419. 619 E. De Amicis, Constantinople, p. 314. 620 F. de Beaujour, Voyages militaire dans l’Empire Othoman, I. Buch, p. 367–68. 621 Siehe etwa A. Fabre, Histoire du siege de Missolonghi, suivie de pieces justificatives, p. 316–17. 622 W. Gell, Narrative of a Journey in the Morea, p. 365. 623 Siehe z. B. T. Gordon, History of the Greek Revolution, I. Buch, p. 233, 236, 277, 338–39, 437; II. Buch, p. 350. 624 Vgl. A. J. Toynbee, The Western Question in Greece and Turkey, p. 265–66. 625 L. Rauwolf, Aigentliche beschreibung der Raisz in die Morgenlander, p. 108. 626 W. F. Wingfield, A tour in Dalmatia, Albania, and Montenegro with an historical sketch of the Republic of Ragusa, p. 121. 627 W. Biddulph, The Travels of Certaine Englishmen, p. 65; W. Lithgow, A Delectable, and true discourse, of an admired and painefull peregrination from Scotland, to the most famous Kingdo-

Anmerkungen

301

mes in Europe, Asia and Affricke, p. 1–3; G. Sandys, A relation of a iourney begvn Anno. Dom. 1610, p. 66; T. Glover, ‘The Journey of Edward Barton Esq.’, p. 1296–97; T. Herbert, A Relation of some Yeares Travile, begvnne Anno 1626, p. 150; H. Blount, A Journey into the Levant, p. 15; P della Valle, Viaggio, p. 152; de la Guilletiere, Athenes ancienne et novelle, p. 98; T. Smith, Remarks upon the Manners, Religion, and Government of the Turks, p. 37; J. de Thevenot, The Travels of the Monsieur de Thevenot into the Levant, I. Buch, p. 33; J. Du Mont, A New Voyage to the Levant, p. 171; F. B. Naironus, A Discourse on Coffee, p. 14. 628 T. Herbert, A Relation of some Yeares Travile, begvnne Anno 1610, p. 150. 629 E. C. P. Hull, Coffee Planting in Southern India and Ceylon, p. 10. 630 W. A. Alcott, Tea and Coffee, p. 63. 631 Poullet, Nouvelle relations du Levant, I. Buch, p. 52–53. 632 W. H. Ukers, All About Coffee, p. 23. 633 E. F. Robinson, The Early History of Coffee Houses in England, p. 87. 634 Dt. Übersetzung von Homer’s Odyssee von Dr. August Ludwig Willhelm Jacob p. 53 und E. F. Robinson, The Early History of Coffee Houses in England, p. 48; W. H. Ukers, All About Coffee, p. 9; H. E. Jacob, The Saga of Coffee, p. 40. 635 V. Skarić, ‘Uticaj turskog vladanja na društveni život’, p. 137. 636 F. Spaho, ‘Prve kafane su otvorene u našim krajevima’, p. 41–42; V. Skarić, ‘Uticaj turskog vladanja na društveni život’, p. 137. 637 E. Çelebi, Putopis, p. 307, 567, 577. 638 A. Hangi, Život i običaji Muslimana u Bosni i Hercegovini, p. 78. (dt. Übersetzung von Hermann Tausk Die Moslims in Bosnien-Herzegowina: Ihre Lebensweise, Sitten und Gebräuche, p. 80f.) 639 F. Valoušek, Vzpomínky na Bosnu, p. 42. 640 V. B. Bronewski, Zapiski morskago oficera, p. 285. 641 F. Spaho, ‘Prve kafane su otvorene u našim krajevima’, p. 41. und A. Hangi, Život i običaji Muslimana u Bosni i Hercegovini, p. 78 (dt. Übersetzung Die Moslims in Bosnien-Herzegowina: Ihre Lebensweise, Sitten und Gebräuche, p. 56) 642 M. Šamić, Francuski putnici u Bosni na pragu XIX. stoljeća i njihovi utisci o njoj, p. 237. 643 J. Rośkiewicz, Studien über Bosnien und die Herzegovina, p. 190. 644 A. Hangi, Život i običaji Muslimana u Bosni i Hercegovini, p. 83. (dt. Übersetzung Die Moslims in Bosnien-Herzegowina: Ihre Lebensweise, Sitten und Gebräuche, p. 88) 645 H. C. Thomson, The Outgoing Turk, p. 121; W. E. Curtis, The Turk and His Lost Provinces, p. 285. 646 V. M. G. Medaković, Život i običai Crnogoraca, p. 165. 647 A. Hangi, Život i običaji Muslimana u Bosni i Hercegovini, p. 78–85 (dt. Übersetzung Die Moslims in Bosnien-Herzegowina: Ihre Lebensweise, Sitten und Gebräuche, p. 87-89. 648 H. E. Jacob, The Saga of Coffee, p. 262. (dt. Original: 1934. Sage und Siegeszug des Kaffees. Berlin: Rowohlt.)

302

Anmerkungen

649 M. Golczewski, Der Balkan in deutschen und österreichischen Reise- und Erlebnisberichten, p. 133. 650 P. Henderson, A British Officer in the Balkans, p. 99–100. 651 L. M. J. Garnett, Turkish Life in Town and Country, p. 40. 652 J. Galt, Voyages and Travels, in the Years 1809, 1810, and 1811, p. 249; H. Holland, Travels in the Ionian Isles, Albania, Thessaly, Macedonia, &c. during the years 1812 and 1813, p. 311; C. R. Cockerell, Travels in Southern Europe and the Levant 1810–1817, p. 109; J. B. S. Morritt, The Letters of John B. S. Morritt of Rokeby, p. 99. 653 A. Slade, Turkey, Greece and Malta, I. Buch, p. 188; J. G. Stephens, Incidents of travel in Greece, Turkey, Russia, and Poland, I. Buch, p. 76; A. Boué, Le Turquie d’Europe, II. Buch, p. 296; A. A. Paton, Servia, the youngest member of the European family, p. 93; S. Kapper, Südslavische Wanderungen im Sommer, I. Buch, p. 243; E. Spencer, Travels in European Turkey in 1850, I. Buch, p. 15; H. H. Leech, Letters of a Sentimental Idler, p. 19; J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 154; E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 75–76. 654 S. G. St Clair and C. A. Brophy, A Residence in Bulgaria, p. 165. 655 R. Walsh, A Residence at Constantinople, II. Buch, p. 298. 656 H. G. Dwight, Constantinople, Old and New, p. 26. 657 A. Messner - Sporšić, Od Bukurešta do Ankare, p. 47, 62, 108, 228, 239. 658 J. Du Mont, A New Voyage to the Levant, p. 172; J. Ellis, An Historical Account of Coffee, p. 9; C. Arendonk, ‘Kahwa’, p. 633. 659 J. Ellis, An Historical Account of Coffee, p. 8–9; F. Spaho, ‘Prve kafane su otvorene u našim krajevima’, p. 42; G. Elezović, ‘Kafa i kafana na balkanskom prostoru’, p. 619–20; B. Lewis, Istanbul and the Civilization of the Ottoman Empire, p. 132–33. 660 W. H. Ukers, All About Coffee, p. 15; G. Elezović, ‘Kafa i kafana na balkanskom prostoru’, p. 631. 661 N. Nicolay de Dauphinoys, Les quatre premiers livres des navigations et peregrinations Orientales, p. 102. 662 E. Çelebi, Putopis, p. 632. 663 W. Biddulph, The Travels of Certaine Englishmen, p. 66. 664 F. Calvert, A Tour to the East, in the Years 1763 and 1764, p. 77 (dt. Übersetzung von Lord F. Baltimore. 1770. Reise in den Orient in den Jahren 1763 und 1764. p. 44); vgl. auch T. Gautier, Constantinople, p. 198. 665 R. Johnson, Relations, Of the Most Famovs Kingdoms and Common-Weales Throvgh the World, p. 267; J. de Thevenot, The Travels of the Monsieur de Thevenot into the Levant, p. 34–35; C. Bruyn, A Voyage to the Levant, p. 95; C. Thompson, The Travels of the Late Charles Thompson, Esq., II. Buch, p. 149; J. Porter, Observations on the Religion, Law, Government, and Manners of the Turks, p. 297; N. Bisani, A Picturesque Tour Through Part of Europe, Asia, and Africa, p. 178; J. B. S. Morritt, The Letters of John B. S. Morritt of Rokeby, p. 231. 666 M. E. Durham, The Struggle for Scutari, p. 93.

Anmerkungen

303

667 J. E. P. Boulden, An American among the Orientals, p. 63; R. S. Hattox, Coffee and Coffeehouses, p. 107–08. 668 J. Ellis, An Historical Account of Coffee, p. 8; I. de M. d’Ohsson, Tableau general de l’Empire Othoman, II. Buch, p. 126; C. White, Three Years in Constantinople, I. Buch, p. 280; E. F. Robinson, The Early History of Coffee Houses in England, p. 38; C. Arendonk, ‘Kahwa’, p. 633; W. H. Ukers, All About Coffee, p. 16; B. Lewis, Istanbul and the Civilization of the Ottoman Empire, p. 133. 669 C. Arendonk, ‘Kahwa’, p. 633. 670 J. Du Mont, A New Voyage to the Levant, p. 168. 671 P. Rycaut, The Present State of the Ottoman Empire, p. 165. 672 E. F. Robinson, The Early History of Coffee Houses in England, p. 39; W. H. Ukers, All About Coffee, p. 16; C. Roden, Coffee, p. 21. 673 A. Galland, De l’origine et du progrez du café, p. 69. 674 J. de la Roque, A Voyage to Arabia the Happy, p. 273–74. 675 A. Galland, De l’origine et du progrez du café, p. 70. 676 J. de Thevenot, The Travels of the Monsieur de Thevenot into the Levant, I. Buch, p. 33; J. de la Roque, A Voyage to Arabia the Happy, p. 275; J. Ellis, An Historical Account of Coffee 10–11. 677 B. Lewis, Istanbul and the Civilization of the Ottoman Empire, p. 135. 678 W. Y. Morgan, The New East, p. 234. 679 A. Chaumette, Voyage en Bosnie dans les années 1807 et 1808, p. 77. 680 V. Skarić, ‘Uticaj turskog vladanja na društveni život’, p. 137. 681 C. White, Three Years in Constantinople, I. Buch, p. 282 (dt. Übersetzung, Drei Jahre in Konstantinopel, p. 262) 682 F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, I. Buch, p. 59. 683 J. de Asboth, An Official Tour Through Bosnia and Herzegovina, p. 177. (dt. Original: 1888. Bosnien und die Herzegowina: Reisebilder und Studien, p. 168.) 684 A. J. Evans, Illyrian Letters, p. 53–54. 685 P. Henderson, A British Officer in the Balkans, p. 100. 686 H. Armstrong, Turkey in Travail, p. 71. 687 J. Griffiths, Travels in Europe, Asia Minor, and Arabia, p. 111; cf. R. Walsh, A Residence at Constantinople, II. Buch, p. 9–10 (dt. Übersetzung: Neue Reise in Arabien, die europäische und asiatische Türkey, p. 79) 688 Mrs Pardoe, The Beauty of the Bosphorus, p. 148. (dt. Übersetzung. Ansichten des Bosphorus und Constantinopel’s. p. 155) 689 G. Sandys, A relation of a iourney begvn Anno. Dom. 1610, p. 66. 690 R. S. Hattox, Coffee and Coffeehouses, p. 109. 691 J. Porter, Observations on the Religion, Law, Government, and Manners of the Turks, p. 298.

304

Anmerkungen

692 F. de Tott, Memoirs of the Baron de Tott, on the Turks and Tartars, I. Buch, p. 46; F. Hervé, A Residence in Greece and Turkey, II. Buch, p. 214; L. M. J. Garnett, The Turkish People, p. 79. 693 A. Russell, The Natural History of Aleppo, p. 141–42. 694 C. Bruyn, A Voyage to the Levant, p. 96; C. Thompson, The Travels of the Late Charles Thompson, Esq., II. Buch, p. 149–50; F. de Tott, Memoirs of the Baron de Tott, on the Turks and Tartars, I. Buch, p. 157; C. Niebuhr, Travels through Arabia, and the Other Countries of the East, I. Buch, p. 139–40; J. T. Bent, Early Voyages and Travels in the Levant, p. 213. 695 J. de Thevenot, The Travels of the Monsieur de Thevenot into the Levant, I. Buch, p. 35; J. Du Mont, A New Voyage to the Levant, p. 276–77. (dt. Übersetzung, Des Herrn Thevenot’s Reisen in Europa, Asien und Afrika. Ferner verfolg der Morgenländischen Reysendes Herrn de Thevenot I. Buch, p. 53) 696 F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, II. Buch, p. 157; F. Doflein, Mazedonien, p. 253; T. O. Nishani, Albanien, das Wunschland Mussolinis, p. 137; F. A. Konitza, The Rock Garden of Southeastern Europe, p. 41. 697 R. West, Black Lamb and Grey Falcon, p. 308. (dt. Übersetzung: Schwarzes Lamm und grauer Falke. Eine Reise durch Jugoslawien, p. 101) 698 A. Messner - Sporšić, Od Bukurešta do Ankare, p. 142. 699 J. K. Weyand, Reisen durch Europa, Asien, und Afrika von dem Jahre 1818 bis 1821 incl., p. 52; J. G. Stephens, Incidents of Travel in Greece, Turkey, Russia, and Poland, I. Buch, p. 157; C. White, Three Years in Constantinople, I. Buch, p. 281–82; A Lady, Wayfaring Sketches among the Greeks and Turks, p. 100, 120; R. J. Curzon, Visits to Monasteries in the Levant, p. 244; A. Smith, A Month at Constantinople, p. 118; S. Kapper, Südslavische Wanderungen im Sommer 1850, I. Buch, p. 246–47; T. Gautier, Constantinople, p. 107; J. Sullivan, Diary of a Tour in the Autumn of 1856, p. 23; Azaïs and C. Domergue, Journal d’un voyage en Orient, p. 302; A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii i Staroj Serbii, p. 80; J. Rośkiewicz, Studien über Bosnien und die Herzegovina, p. 261; H. E. H. Jerningham, To and from Constantinople, p. 213; A. Janke, Reise-Errinerungen aus Italien, Griechenland und dem Orient, p. 147; K. Braun - Wiesbaden, Eine türkische Reise, Buch I. p. 153; A. J. Evans, Through Bosnia and the Herzegovina On Foot During the Insurrection, August and September 1875, p. 198; E. de Amicis, Constantinople, p. 307–08; S. L. Poole, The People of Turkey, II. Buch, p. 74; F. Kanitz, Donau-Bulgarien und Balkan, I. Buch, p. 233; P. de Régla, La Turquie Officielle, p. 114, 119; W. Huyshe, The Liberation of Bulgaria, p. 42; C. N. E. Eliot, Turkey in Europe, p. 100; H. O. Dwight, Constantinople and its Problems, p. 160–61; G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 72–73; J. Lloyd Evans, British journalists’ Tour in the Adriatic and Bosnia, p. 41; F. G. Aflalo, An Idler in the Near East, p. 268–69; D. L. Neave, Romance of the Bosphorus, p. 56. 700 W. K. Loftus, Travels and Researches in Chaldaea and Susianna, p. 109. 701 E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 141.(dt. Übersetzung: Die Balkanländer, p. 238)

Anmerkungen

305

702 R. R. Madden, Travels in Turkey, Egypt, Nubia, and Palestine, in 1824, 1825, 1826, and 1827, I. Buch, p. 16–17. 703 S. G. St Clair and C. A. Brophy, A Residence in Bulgaria, p. 238. 704 H. A. V. Post, A Visit to Constantinople, in the Year 1827–28, p. 269. 705 R. Burton, Personal Narrative of a Pilgrimage to al-Madinah and Meccah, I. Buch, p. 9. 706 A. Smith, A Month at Constantinople, p. 118; S. G. W. Benjamin, The Turk and the Greek, p. 45; E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 141; D. Coufopoulos, A Guide to Constantinople, p. 23; M. Sykes, Dar-ul-Islam, p. 175, Rupprecht, Reise-Erinnerungen aus dem Südosten Europas und dem Orient, p. 222. 707 R. Močnik, ‘Temne zore’. 708 V. Karadžić, Srpski rječnik, istolkovan njemačkim i latinskim riječima, p. 839. 709 M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 204. (dt. Übersetzung, in: Durch das Land der Helden und Hirten, p. 201) 710 E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 75–76 (dt. Übersetzung Die Balkanländer, p. 141) 711 J. Lloyd Evans, British journalists’ tour in the Adriatic and Bosnia, p. 41. 712 C. White, Three Years in Constantinople, I. Buch, p. 281. (dt. Übersetzung: Drei Jahre in Konstantinopel, p. 261) 713 P. Edmonds, The Land of the Eagle, p. 78. 714 F. X. Zedtwitz, Zaubervoller Balkan, p. 88. 715 T. Comyn - Platt, The Turk in the Balkans, p. 11. 716 S. Pribichevich, Macedonia, p. 4, 38. 717 M. B. Cosmopoulos, Macedonia, p. 13. 718 L. Hugonnet, La Turquie inconnue, p. 90; C. von Goltz, Ein Ausflug nach Macedonien, p. 14– 15; V. Bérard, La Macédoine, p. 43–44, 171; V. Mantegazza, Macedonia, p. 12; H. N. Brailsford, Macedonia, p. 80. 719 A. Miecznik, ‘Macedonia i Macedonczycy’, p. 77. 720 C. N. E. Eliot, Turkey in Europe, p. 17; H. N. Brailsford, Macedonia, p. 77; Z. Duckett Ferriman, Turkey and the Turks, p. 80; L. Villari, The Balkan Question, p. 121; B. G. Baker, The Passing of the Turkish Empire in Europe, p. 259. 721 L. M. Danforth, The Macedonian Conflict, p. 57; c.f. Novaković 1906: 393; A. Goff and H. A. Fawcett, Macedonia. A Plea for the Primitive, p. 6–7; D. M. Perry, The Politics of Terror, p. 24. 722 Siehe etwa Baudier 1624: 31; E. Browne, A Brief Account of some Travels in Hungaria, Servia, Bulgaria, Macedonia, Thessaly, Austria, Styria, Carinthia, Carniola, and Friuli, p. 45; Mahmud, Letters Written by a Turkish Spy, p. 137; A. Hill, A Full and Just Account of the Present State of the Ottoman Empire in all its Branches, p. 69; R. R. Madden, Travels in Turkey, Egypt, Nubia, and Palestine, in 1824, 1825, 1826, and 1827, I. Buch, p. 74; V. Grigorovič, Očerk putešestvija po evropejskoj Turcii, p. 164. 723 V. Mantegazza, Macedonia, p. 7; H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p.

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Anmerkungen

103; N. Buxton, Europe and the Turks, p. 45; A. Moore, The Orient Express, p. 265; J. Reed, The War in Eastern Europe, p. 14. G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 278; M. E. Durham, The Burden of the Balkans, p. 6; H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 103; A. Upward, The East End of Europe, p. 28, 162. H. F. Tozer, Researches in the Highlands of Turkey, I. Buch, p. 214; B. Nušić, Kosovo, p. 87; J. Slišković, Albanija i Macedonija, p. 86; E. E. F. Descamps, L’avenir de l’Albanie, p. 21; C. A. Dako, Albania, p. 17, 29; R. W. Lane, The Peaks of Shala, p. 16; R. Matthews, Sons of the Eagle, p. 5, 42. S. L. Popović, Putovanje po novoj Srbiji, p. 281. L. Kuba, Čtení o Makedonii, p. 213. Siehe z. B. K. Jireček, Cesty po Bulharsku, p. 307; A. Upward, The East End of Europe, p. 162–63. Siehe etwa R. Walsh, Narrative of a Journey from Constantinople to England, p. 168; E. M. Cousinéry, Voyage dans La Macédoine, I. Buch, p. 15; E. R. Friedrichsthal, Reise in den südlichen Theilen von Neu-Griechenland, p. 36; A. Boué, La Turqui d’Europe, II. Buch, p. 5; V. Grigorovič, Očerk putešestvija po evropejskoj Turcii, p. 105, 121, 127; N. Heuzey, Mission archeologique de Macedoine, p. 309; L. Glück, Albanien und Macedonien, p. 65; A. Moore, The Orient Express, p. 181; Carnegie Endowment, Report of the International Commission to Inquire into the Causes and Conduct of the Balkan Wars (1914), p. 26, 30; 1925: 12; A Diplomatist, Nationalism and War in the Near East, p. 89. V. Mantegazza, Macedonia, p. 2; H. F. B. Lynch, Europe in Macedonia, p. 12–13; cf. J. Reuter, ‘Policy and Economy in Macedonia’, p. 29. A. Miecznik, Macedonja i Macedonczycy, p. 5; A. Upward, The East End of Europe, p. 26; G. B. Zotiades, The Macedonian Controversy, p. 12. F. Moore, The Balkan Trail, p. 156. S. Gopčević, Makedonien und Alt-Serbien, p. 501–03. C. Nicolaides, Macedonien, p. 25–28. V. Kunčov, Makedonija, p. 289. Siehe z. B. M. V. Chirol, ’Twixt Greek and Turk, p. 74; V. Mantegazza, Macedonia, p. 232; L. Villari, The Balkan Question, p. 138; F. Moore, The Balkan Trail, p. 156; A. V. Amfiteatrov, Slavjanskoe gore, p. 247; B. G. Baker, The Passing of the Turkish Empire in Europe, p. 235–36; J. Reed, The War in Eastern Europe, p. 319; L. W. W. Buxton, The Black Sheep of the Balkans, p. 146–47; M. E. Durham, Twenty Years of Balkan Tangle, p. 93–94; V. Sís, Novy Balkan, p. 151; S. Christowe, Heroes and Assassins, p. 45–46; R. Matthews, Sons of the Eagle, p. 215; M. B. Cosmopoulos, Macedonia, p. 86–87. H. F. Tozer, Researches in the Highlands of Turkey, I. Buch, p. 182. C. A. Vavouskos, Macedonia’s Struggle for Freedom, p. 9; N. K. Martis, The Falsification of Macedonia’s History, p. 109; M. B. Cosmopoulos, Macedonia, p. 57.

Anmerkungen

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739 C. A. Vavouskos, Macedonia’s Struggle for Freedom, p. 22–23. 740 E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 290 (dt. Übersetzung, Die Balkanländer, Band II, p. 204) 741 C. Nicolaides, Macedonien, p. 25. 742 E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 290–92. (dt. Übersetzung, Die Balkanländer, Band II, p. 204f ) 743 D. Misheff, The Truth about Macedonia, p. 31. 744 E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 293 (dt. Übersetzung, Die Balkanländer, Band II, p. 205) 745 Ibid. 746 Siehe etwa E. Habesci, The Present State of the Ottoman Empire, p. 289; N. Bisani, A Picturesque Tour Through Part of Europe, Asia, and Africa, p. 129; T. S. Hughes, Travels in Sicily Greece and Albania, p. 442; D. Ross, Opinions of the European Press on the Eastern Question, p. 273; J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 189; R. Gossip, Turkey and Russia, II. Buch, p. 300; A. de Lusignan, A Word about Turkey and Her Allies, p. 10; G. Young, Constantinople, p. 164–65; H. Edib, Turkey Faces West, p. 53; R. L. Wollf, The Balkans in Our Time, p. 71; cf. T. Mastnak, Evropa: med evolucijo in evtanazijo, p. 122. 747 A. J. Toynbee, The Western Question in Greece and Turkey, p. 17. 748 C. Hamlin, Among the Turks, p. 268. 749 H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 107. 750 Carnegie Endowment, Report of the International Commission to Inquire into the Causes and Conduct of the Balkan Wars 1914, p. 22; 1925, p. 3. 751 Carnegie Endowment, Report of the International Commission to Inquire into the Causes and Conduct of the Balkan Wars (1914), p. 22. 752 H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 107; L. S. Stavrianos, The Balkans since 1453, p. 518. 753 K. Bercovici, The Incredible Balkans, p. 93–94; G. B. Zotiades, The Macedonian Controversy, p. 57. 754 M. V. Chirol, ’Twixt Greek and Turk, p. 64, 168; G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 79; V. Mantegazza, Macedonia, p. 265; A. Miecznik, Macedonja i Macedonczycy, p. 4; N. Buxton, Europe and the Turks, p. 49; W. Le Queux, An Observer in the Near East, p. 147; H. F. B. Lynch, Europe in Macedonia, p. 34–35; A. Upward, The East End of Europe, p. 179; A. Moore, The Orient Express, p. 171–72; J. Reed, The War in Eastern Europe, p. 305; E. Bouchié de Belle, La Macédoine et les Macédoinens, p. 25, 129–30; K. Bercovici, The Incredible Balkans, p. 90, 93; R. Graves, Storm Centres of the Near East, p. 196. 755 E. L V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 290; J. Samuelson, Bulgaria Past and Present, p. 218; E. A. Barlett, The Battlefields of Thessaly, p. 45; J. P. Barry, At the Gates of the East, p. 251; T. Comyn - Platt, The Turk in the Balkans, p. 51; N. Buxton, Europe and the Turks, p. 55; A. F.

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Anmerkungen

Townshend, A Military Consul in Turkey, p. 321; E. Bouchié de Belle, La Macédoine et les Macédoinens, p. 96; M. B. Cosmopoulos, Macedonia, p. 74. A. G. Hulme - Beaman, Twenty Years in the Near East, p. 137. W. Le Queux, An Observer in the Near East, p. 285. T. Gordon, History of the Greek Revolution, I. Buch, p. 321; E. About, Greece and the Greeks of the Present Day, p. 42, 305; N. W. Senior, Diary of a Journal kept in Turkey, p. 358–59, 364; F. Bremer, Greece and the Greeks, II. Buch, p. 85, 285; A. Arnold, From the Levant, the Black Sea, and the Danube, I. Buch, p. 11–13; J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 244; L. Hugonnet, La Turquie inconnue, p. 284; Kesnin bey, The Evil of the East, p. 209; J. Samuelson, Bulgaria, Past and Present, p. 216; G. Horton, Constantine, p. 9; H. S. Edwards, Sir William White, p. 248; L. Villari, The Balkan Question, p. 137; H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 122; S. Novaković, Balkanska pitanja i manje istorijsko-političke beleške o Balkanskom poluostrvu 1886–1905, p. 368; A. Upward, The East End of Europe, p. 26; J. A. Douglas, The Redemption of Saint Sophia, p. 67; L. Ostrorog, The Turkish Problem, p. 178; M. D. Volonakis, Saint Sophia and Constantinople, p. 50; E. Bouchié de Belle, La Macédoine et les Macédoinens, p. 248; C. Price, The Rebirth of Turkey, p. 52; H. Armstrong, Turkey in Travail, p. 233. G. T. Temple, Travels in Greece and Turkey, I. Buch, p. 22; A. Arnold, From the Levant, the Black Sea, and the Danube, I. Buch, p. 119, 124; K. Braun - Wiesbaden, Eine türkische Reise, II. Buch, p. 156; H. O. Dwight, Turkish Life in War Time, p. 243. D. Vaka, The Eagle and the Sparrow, p. 2–3. Vgl. auch M. V. Chirol, ‘Twixt Greek and Turk, p. 79, 86; N. Buxton, Europe and the Turks, p. 49–50; W. Le Queux, An Observer in the Near East, p. 294; Draganof, Macedonia and the Reforms, p. 231–92; H. F. B. Lynch, Europe in Macedonia, p. 35; A. V. Amfiteatrov, Slavjanskoe gore, p. 254; Carnegie Endowment, Report of the International Commission to Inquire into the Causes and Conduct of the Balkan Wars 1914, p. 56; 1925, p. 43; J. Reed, The War in Eastern Europe, p. 319; L. W. W. Buxton, The Black Sheep of the Balkans, p. 146–47. H. Edib, Turkey Faces West, p. 68. K. Braun - Wiesbaden, Eine türkische Reise, p. 199; A. H. Layard, Autobiography and Letters, II. Buch, p. 125; I. Ivanić, Maćedonija i Maćedonci, p. 98, 126; H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 62, 80; A. V. Amfiteatrov, Slavjanskoe gore, p. 244–45; B. G. Baker, The Passing of the Turkish Empire in Europe, p. 54–55; E. Maliszewski, Albania, p. 41–42; W. Gordon, A Woman in the Balkans, p. 258; J. A. Douglas, The Redemption of Saint Sophia, p. 59; H. R. Wilkinson, Maps and Politics, p. 17. J. B. S. Morritt, The Letters of John B. S. Morritt of Rokeby, p. 60. F. Hervé, A Residence in Greece and Turkey, II. Buch, p. 286. H. Vivian, Servia, the Poor Man’s Paradise, p. 100; Idem, The Servian Tragedy with some Impressions of Macedonia, p. 227; C. N. E. Eliot, Turkey in Europe, p. 347; H. S. Edwards, Sir William White, p. 123, 248; B. G. Baker, The Passing of the Turkish Empire in Europe, p. 239.

Anmerkungen

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767 S. M. Protić, O Makedoniji i Macedoncima, p. 87–90, 94–95; K. P. Misirkov, Za makedonckite raboti, p. 123; L. M. J. Garnett, Turkish Life in Town and Country, p. 160–61; I. Ivanić, Maćedonija i Maćedonci, p. 16, 72–73, 105; M. Plut, Po macedonskem bojišču, p. 126; S. Tomitch, ‘Who are the Macedonian Slavs?’, p. 110; S. Pribichevich, Macedonia, p. 108; vgl. auch J. K. Cowan, Macedonia, p. xv. 768 A. V. Amfiteatrov, Strana razdora, p. 26. 769 A. Upward, The East End of Europe, p. 76. 770 H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 62–63, 102; N. Buxton, Europe and the Turks, p. 52; H. A. Franck, The Fringe of the Moslem World, p. 316. 771 J. F. Fraser, Pictures from the Balkans, p. 11. 772 A. J. Toynbee, The Western Question in Greece and Turkey, p. 15–16. 773 V. Vodovozov, Na Balkanah, p. 76–77. 774 S. Gopčević, Makedonien und Alt-Serbien, p. 325; A. V. Amfiteatrov, Strana razdora, p. 17; K. P. Misirkov, Za makedonckite raboti, p. 122; H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 99. 775 A. V. Amfiteatrov, Strana Razdora, p. 13. 776 G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 77; F. Moore, The Balkan Trail, p. 187. 777 A. V. Amfiteatrov, Strana Razdora, p. 17. 778 P. A. Rittih, Po Balkanam, p. 199. 779 Ibid. p. 214. 780 A. G. Hulme - Beaman, Twenty Years in the Near East, p. 143; G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 110; A. V. Amfiteatrov, Strana razdora, p. 14; L. W. W. Buxton, The Black Sheep of the Balkans, p. 146–47. 781 S. Tomitch, ‘Who are the Macedonian Slavs?’, p. 118. 782 C. N. E. Eliot, Turkey in Europe, p. 298; L. Villari, The Balkan Question, p. 122; H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 167. 783 Siehe etwa H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 101. 784 G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 9–10. 785 H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 103. 786 A. V. Amfiteatrov, Strana Razdora, p. 20. 787 E. Dicey, The Peasant State, p. 104, 123; K. Kirkness, Ferdinand of Bulgaria, p. 104, 123. 788 A. G. Hulme - Beaman, Twenty Years in the Near East, p. 143; G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 110; H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 132; F. Moore, The Balkan Trail, p. 157; R. in K. Bruce, Letters from Turkey, p. 64; A. Upward, The East End of Europe, p. 21–22; L. M. Garnett, Turkey of the Ottomans, p. 124; M. J. Andonović, Makedonski su Sloveni Srbi, p. 10; R. Graves, Storm Centres of the Near East, p. 193. 789 W. Le Queux, An Observer in the Near East, p. 207. 790 M. B. Cosmopoulos, Macedonia, p. 72.

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Anmerkungen

791 E. A. Barlett, The Battlefields of Thessaly, p. 16–23, 125–27; C. Bigham, With the Turkish Army in Thessaly, p. 3–4; V. Mantegazza, Macedonia, p. 226; H. F. B. Lynch, Europe in Macedonia, p. 35; M. B. Cosmopoulos, Macedonia, p. 74–75. 792 Vgl. etwa V. Bérard, La Macédoine, p. 36; H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 104; N. Buxton, Europe and the Turks, p. 48; Carnegie Endowment, Report of the International Commission to Inquire into the Causes and Conduct of the Balkan Wars 1914, p. 25–26; 1925, p. iv, 6; J. Reed, The War in Eastern Europe, p. 317; D. Misheff, The Truth About Macedonia, p. 29; F. Valoušek, Vzpomínky na Bosnu, p. 49. 793 L. Villari, The Balkan Question, p. 83; A. Upward, The East End of Europe, p. 271. 794 J. Cvijić, Nekolika promatranja o etnografiji makedonskih Slovena, p. 5; cf. R. A. Reiss, The Kingdom of Serbia, p. 39. 795 S. M. Protić, O Macedoniji i Macedoncima, p. 41, 83–87; M. V. Veselinović, Srbi u Makedoniji i u južnoj Staroj Srbiji, p. 3; S. Gopčević, Makedonien und Alt-Serbien, p. 37; M. J. Andonović, Makedonski su Sloveni Srbi, p. 6; J. Cvijić, Nekolika promatranja o etnografiji makedonskih Slovena, p. 12; Idem, La Péninsule Balkanique, p. 480; Balkanicus, The Aspirations of Bulgaria, p. 230–31. 796 J. Reed, The War in Eastern Europe, p. 55. 797 M. E. Durham, The Burden of the Balkans, p. 91–92. 798 F. M. Wilson, Portraits and Sketches of Serbia, p. 64; vgl. auch Carnegie Endowment, Report of the International Commission to Inquire into the Causes and Conduct of the Balkan Wars (1914), p. 180. 799 Carnegie Endowment, Report of the International Commission to Inquire into the Causes and Conduct of the Balkan Wars (1914), p. 164. 800 Carnegie Endowment, Report of the International Commission to Inquire into the Causes and Conduct of the Balkan Wars (1914), p. 174–77; J. Reed, The War in Eastern Europe, p. 319; V. Vodovozov, Na Balkanah, p. 82; L. Kuba, Čtení o Makedonii, p. 38, 211; S. Christowe, Heroes and Assassins, p. 145; S. K. Pavlowitch, A History of the Balkans 1804–1945, p. 177. 801 L. Kuba, Čtení o Makedonii, p. 40, 226. 802 S. Christowe, Heroes and Assassins, p. 45. 803 V. Vodovozov, Na Balkanah, p. 76, 90. 804 F. Moore, The Balkan Trail, p. 185–86. 805 A. G. Hulme - Beaman, Twenty Years in the Near East, p. 146. 806 D. J. Popović, O Cincarima, p. 276–77. 807 F. Tućan, Po Makedoniji, p. 96. 808 Siehe hieru: N. K. Martis, The Falsification of Macedonia History, p. 109; M. B. Cosmopoulos, Macedonia, p. 57. 809 J. F. Fraser, Pictures from the Balkans, p. 6. 810 Đ. M. Puljevski, Rečnik od tri jezika s. makedonski, arbanski i turski, p. 49. 811 K. P. Misirkov, Za makedonckite raboti, p. 101.

Anmerkungen

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812 A. Miecznik, Macedonja i Macedonczycy, p. 66; A. Upward, The East End of Europe, p. 59, 204; R. G. D. Laffan, The Guardians of the Gate, p. 66; E. Bouchié de Belle, La Macédoine et les Macédoinens, p. 44. 813 P. A. Rittih, Po Balkanam, p. 178. 814 S. K. Salgundžijev, Lični dela i spomeni po vuzroždaneto na solunskiot i serski Bulgari ili 12-godišna žestoka neravna borca s gurckata propaganda, p. 34–35. 815 V. Vodovozov, Na Balkanah, p. 30. 816 Vgl. Hron, Das Volksthum der Slaven Makedoniens. Ein Beitrag zur Klärung der Orientfrage, p. 19–20. 817 J. F. Fraser, Pictures from the Balkans, p. 6. 818 T. Comyn - Platt, The Turk in the Balkans, p. 33–4. 819 G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 80. 820 R. Trevor, My Balkan Tour, p. 166. 821 R. West, Black Lamb and Grey Falcon, p. 288. (dt. Übersetzung Schwarzes Lamm und Grauer Falke) 822 A. Nametak, ‘Mostarski stari most’, p. 137; Idem, Islamski kulturni spomenici turskoga perioda u Bosni i Hercegovini, p. 28; F. Babinger, ‘Die Brücke von Mostar’, p. 11. 823 Siehe F. K. Hutchinson, Motoring in the Balkans, p. 244. 824 F. de Beaujour, Voyages militaire dans l’Empire Othoman, I. Buch, p. 389; G. Capus, A travers la Bosnie et l’Herzegovine, p. 303; D. Franić, S giacima kroz Bosnu-Hercegovinu, Crnu Goru, Dalmaciju, Jadransko more, Istru (Trst, Mletke, Rijeku) i Hrvatsku, p. 108; J. Koetschet, Osman Pascha, p. 58; A. Nametak, ‘Mostarski stari most’, p. 140; H. Kreševljaković and H. Kapidžić, ‘Stari hercegovački gradovi’, p. 11. 825 M. A. Mujić, ‘Krivi most na Radobolji u Mostaru’, p. 215. 826 M. Ajkić, Stari most – simbol Mostara, p. 5. 827 H. Renner, Durch Bosnien und die Herzegowina kreuz und quer, p. 307–8; R. Michel, Auf der Südbastion unsereß Reiches, p. 29; M. Ajkić, Mostarski stari most, p. 12; Idem, Stari most – simbol Mostara, p. 16. 828 E. Çelebi, Putopis, p. 470. 829 M. Ajkić, Mostarski stari most, p. 13; D. Čelić and M. Mujezinović, Stari mostovi u Bosni i Herzegovini, p. 188. 830 H. Hasandedić, Spomenici kulture turskog doba u Mostaru, p. 111. 831 H. Renner, Durch Bosnien und die Herzegowina kreuz und quer, p. 307; C. J. Jireček, Die Heerstrasse von Belgrad nach Constantinopel und die Balkanpässe, p. 79; J. de Asboth, An Official Tour through Bosnia and Herzegovina, p. 258; C. Peez, Mostar und sein Culturkreis, p. 15; R. Michel, Mostar, p. 14; Idem, Auf der Südbastion unsereß Reiches, p. 30; M. Ajkić, Mostarski stari most, p. 8; Idem, Stari most – simbol Mostara, p. 7; F. Bajraktarević, Mostar, III. Buch,

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Anmerkungen

p. 608–09; D. Čelić and M. Mujezinović, Stari mostovi u Bosni i Herzegovini, p. 184; H. Hasandedić, Spomenici kulture turskog doba u Mostaru, p. 112. D. Čelić and M. Mujezinović, Stari mostovi u Bosni i Hercegovini, p. 187. E. Çelebi, Putopis, p. 470. H. Renner, Durch Bosnien und die Herzegowina kreuz und quer, p. 307;G. Capus, A travers la Bosnie et l’Herzegovine, p. 304; R. Michel, Auf der Südbastion unsereß Reiches, p. 30; M. Ajkić, Mostarski stari most, p. 13; D. Čelić and M. Mujezinović, Stari mostovi u Bosni i Herzegovini, p. 187; H. Hasandedić, Spomenici kulture turskog doba u Mostara, p. 114. H. Renner, Durch Bosnien und die Herzegovina kreuz und quer, p. 307; J. de Asboth, An Official Tour through Bosnia and Herzegovina, p. 258; M. H. Muhibić, ‘Stara ćuprija u Mostaru’, p. 13; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 166–67; R. Michel, Auf der Südbastion unsereß Reiches, p. 30; J. Neidhardt in D. Čelić, ‘Stari most u Mostaru’, p. 135; H. Hasandedić, Spomenici kulture turskog doba u Mostaru, p. 116. M. H. Muhibić, ‘Stara ćuprija u Mostaru’, p. 13. M. Ajkić, Mostarski stari most, p. 6; Idem, Stari most – simbol Mostara, p. 15. J. de Asboth, An Official Tour through Bosnia and Herzegovina, p. 258; G. Capus, A travers la Bosnie et l’Herzegovine, p. 304; H. Renner, Durch Bosnien und die Herzegowina kreuz und quer, p. 307; M. H. Muhibić, ‘Stara ćuprija u Mostaru’, p. 13; R. Michel, Mostar, p. 14; Isti, Auf der Südbastion unsereß Reiches, p. 31; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 167; J. in C. Gordon, Two Vagabonds in the Balkans, p. 193; M. Ajkić, Mostarski stari most, p. 5; Idem, Stari most – simbol Mostara, p. 14; J. Neidhardt in D. Čelić, ‘Stari most u Mostaru’, p. 135; D. Čelić and M. Mujezinović, Stari mostovi u Bosni i Hercegovini, p. 196; H. Hasandedić, Spomenici kulture turskog doba u Mostaru, p. 116. Vgl. etwa K. Jireček, Cesty po Bulharsku, p. 444–45; M. A. Walker, Untrodden Path in Roumania, p. 50–52; H. Vivian, The Servian Tragedy with some Impressions of Macedonia, p. 250–51; B. Newman, Albanian Journey, p. 75. J. Creagh, Over the Borders of Christendom and Eslamiah, II. Buch, p. 331–33; L. Hugonnet, La Turquie inconnue, p. 253; L. Glück, Albanien und Macedonien, p. 14; P. Edmonds, The Land of the Eagle, p. 240. H. Renner, Durch Bosnien und die Herzegowina kreuz und quer, p. 195; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 133. J. de Asboth, An Official Tour through the Balkans, p. 258; H. Renner, Durch Bosnien und die Herzegowina kreuz und quer, p. 197, 358. C. Edsman, ‘Bridges’, p. 313. A. Chaumette, Voyage en Bosnie dans las années 1807 et 1808, p. 25, 43. A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii, i Staroj Serbii, p. 43; J. Creagh, Over the Borders of Christendom and Eslamiah, II. Buch, p. 171; J. de Asboth, An Official Tour through Bosnia and Herzegovina, p. 257; G. Capus, A travers la Bosnie et l’Herzegovine, p. 304; H. Renner,

Anmerkungen

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Durch Bosnien und die Herzegowina kreuz und quer, p. 306; M. H. Muhibić, ‘Stara ćuprija u Mostaru’, p. 12; J. Lavtižar, Pri Jugoslavanih, p. 131; J. Wester, Iz domovine in tujine, p. 214. G. Thoemmel, Geschichtliche, politische und topographisch-statische Beschreibung des Vilajet Bosnien, p. 130; W. Forsyth, The Slavonic Provinces South of the Danube, p. 85; H. Renner, Durch Bosnien und die Herzegowina kreuz und quer, p. 306; J. Andrejka, Slovenski fantje v Bosni in Hercegovini 1878, p. 187. C. Pertusier, La Bosnie considérée dans ses rapports avec l’empire Ottoman, p. 265, 356. A. Boué, La Turquie d’Europe, p. II, 384; B. Biasoletto, Relazione del viaggio fatto nella primavera dell’anno 1838 dalla maestâ del re Federico Augusto di Sassonia nell’Istria, Dalmazia e Montenegro, p. 129; J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, II. Buch, p. 59–60; I. Reinsberg - Düringsfeld, Aus Dalmatien, III. Buch, p. 327; C. De Lazen, L’Herzegovine et le pont de Mostar, p. 2; G. Arbuthnot, Herzegovina, p. 89; J. Rośkiewicz, Studien über Bosnien und die Herzegovina, p. 140; A. J. Evans, Through Bosnia and the Herzegovina On Foot During the Insurrection, August and September 1875, p. 348–49; J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 383; G. Capus, A travers la Bosnie et l’Herzegovine, p. 304; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 166; A. Blunt, Where the Turk Trod, p. 47. A. Boué, Recueil d’itineraires dans la Turquie d’Europe, II. Buch, p. 211. G. Capus, A travers la Bosnie et l’Herzegovine, p. 304. B. Jaeckel, The Lands of the Tamed Turk or the Balkan States To-day, p. 171. C. Yriarte, Les bords de l’Adriatique et le Montenegro, p. 6; J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 383. Quiclet, Les Voyages de M. Quiclet a Constantinople par terre, p. 60. J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, II. Buch, p. 59–60 (dt. Übersetzung, Dalmatien und Montenegro, II Band, p. 87) J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, II. Buch, p. 60; C. de Lazen, L’Herzegovine et le pont de Mostar, p. 2; G. Arbuthnot, Herzegovina, p. 89; A. J. Evans, Through Bosnia and the Herzegovina On Foot During the Insurrection, August and September 1875, p. 348; H. M. Muhibić, ‘Stara ćuprija u Mostaru’, p. 11; G. Capus, A travers la Bosnie et l’Herzegovine, p. 304; H. De Windt, Through Savage Europe, p. 83. O. Blau, Reisen in Bosnien und der Hertzegovina, p. 36; J. de Asboth, An Official Tour through Bosnia and Herzegovina, p. 257. J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, II. Buch, p. 61; G. Arbuthnot, Herzegovina, p. 89; J. Rośkiewicz, Studien über Bosnien und die Herzegovina, p. 140. A. Boué, Recueil d’itineraires dans la Turquie d’Europe, II. Buch, p. 212; G. Arbuthnot, Herzegovina, p. 89. J. Hartley, Researches in Greece and the Levant, p. 37; cf. e.g. G. Benaglia, Relatione del Viaggio Fatto a Constantinopoli, e ritorno in Germania, p. iii. E. Browne, A Brief Account of some Travels in Hungaria, Servia, Bulgaria, Macedonia, Thessa-

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Anmerkungen

ly, Austria, Styria, Carinthia, Carniola, and Friuli, p. 82. (dt. Übersetzung, Durch Niederland, Teuschland, Hungarn, Serbien, Bulgarien etc. gethane gantz sonderbarer Reisen, p. 164) 861 N. Buxton, Europe and the Turks, p. 24. 862 Siehe etwa R. Johnson, Relations, Of the Most Famovs Kingdoms and Common-Weales Throvgh the World, p. 268; J. Howell, Instructions and Dierections For Forren Travell, p. 134; J. Burbury, A Relation of a Journey of the Right Honourable My Lord Henry Howard, p. 142, 173; F. Gemelli Careri, Giro del Mondo, I. Buch, p. 241, 295–96. 863 Poullet, Nouvelles relations du Levant, I. Buch, p. 75. 864 R. Semple, Observations on A Journey through Spain and Italy to Naples, II. Buch, p. 180. 865 W. Knighton, European Turkey, p. 153. 866 R. Walsh, Narrative of a Journey from Constantinople to England, p. 191. (Dt. Übersetzung: Reise von Konstantinopel durch Rumelien, p. 229) 867 J. Hartley, Researches in Greece and the Levant, p. 37. 868 A. Boué, La Turquie d’Europe, II. Buch, p. 415. 869 G. Rasch, Die Türken in Europa, p. v; P. Loti, Turkey in Agony, p. 40. 870 C. R. Cockerell, Travels in Southern Europe and the Levant, 1810–1817, p. 26–27. 871 A. Boué, La Turquie d’Europe, III. Buch, p. 73; M. Borsa, Dal Montenegro, p. 63. 872 N. Angell, Peace Theories and the Balkan War, p. 33. 873 C. de Lazen, L’Herzegovine et le pont de Mostar, p. 2. 874 F. Gemelli Careri, Giro del Mondo, Buch VI, p. 200–01. 875 I. F. Jukić, ‘Putovanje po Bosni godine 1843’, p. 26; I. Kukuljević, Putovanje po Bosni, p. 74; H. De Windt, Through Savage Europe, p. 107; P. Šolta, Bosniski kraj a raj, p. 26. 876 I. Reinsberg - Düringsfeld, Aus Dalmatien, III. Buch, p. 194. 877 Ibid. III. Buch, p. 327. 878 O. Blau, Reisen in Bosnien und der Hertzegovina, p. 36. 879 A. J. Evans, Through Bosnia and the Herzegovina On Foot During the Insurrection, August and September 1875, p. 348–49. 880 R. Munro, Rambles and Studies in Bosnia-Herzegovina, p. 181. 881 J. de Asboth, An Official Tour through Bosnia and Herzegovina, p. 257; H. De Windt, Through Savage Europe, p. 83. (dt., Bosnien und die Herzegowina. Reisebilder und Studien. p. 247) 882 E. Styx, Das Bauwesen in Bosnien und der Herzegowina vom Beginn der Occupation durch die österreichisch-ungarische Monarchie bis in das Jahr 1887, p. 14. 883 M. H. Muhibić, ‘Stara ćuprija u Mostaru’, p. 13. 884 M. Ajkić, Stari most – simbol Mostara, p. 3, 17. 885 Siehe etwa A. F. Schweiger - Lerchenfeld, Bosnien, das Land und seine Bewohner, p. 89; C. Peez, Mostar und sein Culturkreis, p. 15; H. C. Thomson, The Outgoing Turk, p. 94; H. De Windt, Through Savage Europe, p. 83; R. Michel, Mostar, p. 14; Mrs E. R. Whitwell, Through Bosnia and Herzegovina, p. 51; B. Jaeckel, The Lands of the Tamed Turk or the Balkan States To-

Anmerkungen

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day, p. 172; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 166; J. in C. Gordon, Two Vagabonds in the Balkans, p. 194; A. Köhler, Sonne über dem Balkan, p. 91; G. Ellison, Yugoslavia, p. 258; M. Burr, Slouch Hat, p. 31; J. I. B. McCulloch, Drums in the Balkan Night, p. 103. 886 S. Stanojević, Narodna enciklopedija srpsko-hrvatska-slovenačka, II. Buch, p. 1049. 887 L. A. Matzhold, Brandherd Balkan, p. 39. 888 B. Curipeschitz, Itinerarivm oder Wegrayß Küniglich Mayestät potschafft gen Constantinopel zudem Türckischen Keiser Soleyman. 889 M. Plut, Po macedonskem bojišču, p. 53; A. Melik, Do Ohrida in Bitolja, p. 20. 890 F. Tućan, Po Makedoniji, p. 36; vgl. auch Novaković, Balkanska pitanja i manje istorijskopolitičke beleške o Balkanskom poluostrvu 1886–1905, p. 30. 891 C. J. Jireček, Die Heerstrasse von Belgrad nach Constantinopel und die Balkanpässe, p. 79; D. Čelić and M. Mujezinović, Stari mostovi u Bosni i Hercegovini, p. 184; H. Hasandedić, Spomenici kulture turskog doba u Mostaru, p. 5. 892 C. J. Jireček, Die Heerstrasse von Belgrad nach Constantinopel und die Balkanpässe, p. 79; E. Styx, Das Bauwesen in Bosnien und der Herzegowina vom Beginn der Occupation durch die österreichisch-ungarische Monarchie bis in das Jahr 1887, p. 10; H. Renner, Durch Bosnien und die Herzegowina kreuz und quer, p. 306; H. Šabanović, Bosanski pašaluk, p. 142; D. Mandić, ‘Mostar u Hercegovini, njegov postanak i značenje imena’, p. 96–97; H. Hasandedić, Spomenici kulture turskog doba u Mostaru, p. 6, 9. 893 A. Nametak, ‘Mostarski stari most’, p. 135. 894 E. Çelebi, Putopis, p. 469. 895 A. Chaumette, Voyage en Bosnie dans les années 1807 et 1808, p. 25; J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, II. Buch, p. 59–60; A. Boué, Recueil d’itineraires dans la Turquie d’Europe, II. Buch, p. 212; A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii, i Staroj Serbii, p. 43; G. Arbuthnot, Herzegovina, p. 89; J. Rośkiewicz, Studien über Bosnien und die Herzegovina, p. 140; O. Blau, Reisen in Bosnien und der Hertzegovina, p. 34; J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 383; J. de Asboth, An Official Tour through Bosnia and Herzegovina, p. 260; M. H. Muhibić, ‘Stara ćuprija u Mostaru’, p. 13; G. Capus, A travers la Bosnie et l’Herzegovine, p. 303; J. Lavtižar, Pri Jugoslavanih, p. 129; J. Wester, Iz domovine in tujine, p. 214; A. Blunt, Where the Turk Trod, p. 42. 896 G. Arbuthnot, Herzegovina, p. 89. 897 A. F. Schweiger - Lerchenfeld, Bosnien, das Land und seine Bewohner, p. 89; C. Peez, Mostar und sein Culturkreis, p. 18. 898 A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii, i Staroj Serbii, p. 43. 899 C. Peez, Mostar und sein Culturkreis, p. 18. 900 V. Ćorović, Mostar i njegovi književnici, p. 4; M. Žunkovič, Die Slaven, ein Urvolk Europas, p. 165; A. Ajkić, Mostarski stari most, p. 11; Idem, Stari most – simbol Mostara, p. 21; H. Kreševljaković, ‘Esnafi i obrti u Bosni i Hercegovini’, p. 61; H. Hasandedić, Spomenici kulture turskog doba u Mostaru, p. 6.

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Anmerkungen

901 D. Mandić, ‘Mostar u Hercegovini, njegov postanak i značenje imena’, p. 107. 902 M. Ajkić, Stari most – simbol Mostara, p. 21; D. Mandić, ‘Mostar u Hercegovini, njegov postanak i značenje imena’, p. 103. 903 M. Ajkić, Stari most – simbol Mostara, p. 13. 904 M. Burr, Slouch Hat, p. 31; J. Neidhardt in D. Čelić, ‘Stari most u Mostaru’, p. 134; I. Zdravković, ‘Opravka kula kod Starog mosta u Mostaru’, p. 141; M. Dizdar in D. Pilja, The District of Mostar, p. 13. 905 J. Neidhardt in D. Čelić, ‘Stari most u Mostaru’, p. 134. 906 H. De Windt, Through Savage Europe. 907 W. M. Sloane, The Balkans. 908 Zit. n. L. Villari, The Balkan Question, p. 33–34. 909 E. Spencer, Travels in European Turkey in 1850, II. Buch, p. 74. 910 A. Vambéry, Western Culture in Eastern Lands, p. 281; E. Pears, Turkey and its People, p. 318. 911 S. Gopčević, Makedonien und Alt-Serbien, p. 182. 912 H. Austell, ‘The voyage of M. Henry Austell by Venice to Ragusa, and thence ouer-land to Constantinople: and from thence through Moldauia, Polonia, Silesia, and Germany into England, Anno 1586’, p. 320. 913 G. Sandys, A relation of a iourney begvn Anno. Dom. 1610, p. 36. 914 Vgl z. B. A. Russell, The Natural History of Aleppo, p. 14; E. D. Clarke, Travels in various countries of Europe, Asia and Africa, I. Buch, p. 691; W. R. Greg, Sketches in Greece and Turkey, p. 28; E. Spencer, Travels in European Turkey in 1850, II. Buch, p. 371–72; W. Knighton, European Turkey, p. 110; A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii i Staroj Serbii, p. 311; L. Jeran, Potovanje v Sveto Deželo, v Egipt, Fenicijo, Sirijo, na Libanon, v Carigrad in druge kraje, p. 356; W. T. Adams, Cross and Crescent, p. 145; H. De Windt, Through Savage Europe, p. 63, 216; F. Fox, The Balkan Peninsula, p. 90. 915 Mrs Pardoe, The City of the Sultan, I. Buch, p. 1; A Lady, Wayfaring Sketches among the Greeks and Turks, p. 173; H. H. Leech, Letters of a Sentinmental Idler, p. 37; E. A. Bartlett, The Battlefields of Thessaly, p. 325; J. A. Douglas, The Redemption of Saint Sophia, p. 18; D. L. Neave, Romance of the Bosphorus, p. 11. 916 T. Gautier, Constantinople, p. 76. 917 L. James, With the Conquered Turk, p. 184. 918 Siehe etwa G. Sandys, A relation of a iourney begvn Anno. Dom. 1610, p. 36; E. Veryard, An Account on divers Choice Remarks, p. 341; C. Thompson, The Travels Of the Late Charles Thompson, Esq., II. Buch, p. 43; F. Calvert, A Tour to the East, In the Years 1763 and 1764, p. 56; F. de Tott, Memoirs of the Baron de Tott, on the Turks and the Tartars, I. Buch, p. 41; Captain Sutherland, A Tour up the Straits, from Gibraltar to Constantinople, p. 348; M. Jenour, The Route to India, p. 19; T. Watkins, Travels through Switzerland, Italy, Sicily, the Greek Islands to Constantinople, II. Buch, p. 244; W. Wittman, Travels in Turkey, Asia-Minor, Syria, and

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Across the Desert into Egypt During the Years 1799, 1800, and 1801, p. 13; E. D. Clarke, Travels in various countries of Europe, Asia and Africa, I. Buch, p. 687; J. Galt, Voyages and Travels, in the Years 1809, 1810, and 1811, p. 255; E. Spencer, Travels in Circassia, Krim Tartary, &c., I. Buch, p. 129; I. Pfeiffer, Reise eine Wienerin in das heilige Land, p. 16; M. A. Titmarsh, Notes of a Journey from Cornhill to Grand Cairo, p. 100; J. G. Wilkinson, Dalmatia and Montenegro, II. Buch, p. 88; A. de Vere, Picturesque Sketches of Greece and Turkey, II. Buch, p. 114; L. Dunne, A Trip to Constantinople, p. 4; A. P. Black, A Hundred Days in the East, p. 499; Mrs W. Grey, Journal of a Visit to Egypt, Constantinople, the Crimea, Greece, &c., p. 154; H. C. Barkley, Between the Danube and the Black Sea, p. 7; G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, I. Buch, p. 54–55; F. Elliot, Diary of an Idle Woman in Constantinople, p. 230; W. E. Curtis, The Turk and His Lost Provinces, p. 95; F. G. Aflalo, An Idler in the Near East, p. 9. J. Du Mont, A New Voyage to the Levant, p. 148. P. H. Bruce, Memoirs, p. 48–49 (dt. Übersetzung, Des Herrn Peter Heinrich Bruce, eines ehemaligen Officiers in Preußischen, Russischen und Großbritannischen Diensten, Nachrichten von seinen Reisen, p. 56) A. Upward, The East End of Europe, p. 185. R. Johnson, Relations, Of the Most Famovs Kingdoms and Common-Weales Throvgh the World, p. 268; A. Hill, A Full and Just Account of the Present State of The Ottoman Empire in all its Branches, p. 129; A. Gislenius, Travels into Turkey, p. 14–15; J. Davy, Notes and Observations on the Ionian Isles and Malta, II. Buch, p. 416. M. W. Montague, Letters, II. Buch, p. 69–70. J. Montague, A Voyage Performed by the Late Earl of Sandwich, p. 168; J. C. Hobhouse, A Journey through Albania and other Provinces of Turkey in Europe and Asia, p. 513; A. de Vere, Picturesque Sketches of Greece and Turkey, II. Buch, p. 119–20; J. T. Bent, Early Voyages and Travels in the Levant, p. 178. G. F. Abbott, Under the Turk in Constantinople, p. 33. M. A. Titmarsh, Notes of a Journey from Cornhill to Grand Cairo, p. 74; H. C. Thomson, The Outgoing Turk, p. 11; W. Miller, Travels and Politics in the Near East, p. 365–66; C. N. E. Eliot, Turkey in Europe, p. 92; G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 74; W. E. Curtis, The Turk and His Lost Provinces, p. 297. Siehe etwa W. Macmichael, Journey from Moscow to Constantinople, p. 117; J. Bramsen, Travels in Egypt, Syria, Cyprus, the Morea, Greece, Italy &c., II. Buch, p. 90; W. Turner, Journal of a Tour in the Levant, I. Buch, p. 86; J. E. Alexander, Travels from India to England, p. 253; E. Blaquiere, Letters from Greece, p. 110; G. Cochrane, Wanderings in Greece, I. Buch, p. 202; Eremit, Reise nach dem Orient, vol, I, p. 107; W. Mure, Journal of a Tour in Greece and the Ionian Islands, II. Buch, p. 51; O. T. Parnauvel, A Trip to Turkey, p. 46; H. E. H. Jerningham, To and from Constantinople, p. 203; H. M. Field, The Greek Islands and Turkey after the War, p. 81; J.

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Anmerkungen

Samuelson, Bulgaria, Past and Present, p. 118; E. A. Brayley Hodgetts, Round about Armenia, p. 7; H. O. Dwight, Constantinople and its Problems, p. 180–82; C. R. Cockerell, Travels in Southern Europe and the Levant, 1810–1817, p. 46; W. E. Curtis, The Turk and His Lost Provinces, p. 95, 196; I. Jastrebov, Stara Serbija i Albanija, p. 38; J. P. Barry, At the Gates of the East, p. 52; N. Buxton, Europe and the Turks, p. 15; F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, III. Buch, p. 125; L. M. Garnett, Turkey of the Ottomans, p. 154; J. B. S. Morritt, The Letters of John B. S. Morritt of Rokeby, p. 232; H. G. Blackwood, My Russian and Turkish Journals, p. 196; R. Graves, Storm Centres of the Near East, p. 36. A. Chaumette, Voyage en Bosnie dans les années 1807 et 1808, p. 77; A. Boué, La Turquie d’Europe, II. Buch, p. 296; E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 74; J. Rośkiewicz, Studien über Bosnien und die Herzegovina, p. 190–91; J. de Asboth, An Official Tour through Bosnia and Herzegovina, p. 177; D. Coufopoulos, A Guide to Constantinople, p. 36; B. Nušić, Kosovo, p. 14; M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 193; M. M. Holbach, Bosnia and Herzegovina, p. 166–67; F. Fox, The Balkan Peninsula, p. 159–60; R. West, Black Lamb and Grey Falcon, p. 308; M. Golczewski, Der Balkan in deutschen und österreichischen Reise- und Erlebnisberichten, p. 133. J. E. Alexander, Travels from India to England, p. 253; R. Walsh, Narrative of a Journey from Constantinople to England, p. 208–09; A. Slade, Travels in Germany and Russia, p. 170–71; W. W. Smith, A Year with the Turks, p. 11. The Man, My Secret Service, p. 43. P. Ustinov, ‘A country with too much past tries to come to terms with the present’. W. Wratislaw, Adventures of Baron Wenceslas Wratislaw of Mitrowitz, p. 15. J. Burbury, A Relation of a Journey of the Right Honourable My Lord Henry Howard, p. 88; E. Browne, A Brief Account of some Travels in Hungaria, Servia, Bulgaria, Macedonia, Thessaly, Austria, Styria, Carinthia, Carniola, and Friuli, p. 32–35; G. Benaglia, Relatione del Viaggio Fatto a Constantinopoli, e ritorno in Germania, p. 21. S. Lusignan, A Series of Letters, I. Buch, p. 254; W. Hunter, Travels in the Year 1792, p. 418; R. Townson, Travels in Hungary, p. 83; J. B. S. Morritt, The Letters of John. B. S. Morritt of Rokeby, p. 46; A Lady, Wayfaring Sketches among the Greeks and Turks, p. 320. E. Spencer, Travels in Circassia, Krim Tartary, &c., I. Buch, p. 18. J. Bramsen, Travels in Egypt, Syria, Cyprus, the Morea, Greece, Italy, &c., I. Buch, p. 117–18; R. Burgess, Greece and the Levant, II. Buch, p. 306. J. Creagh, Over the Borders of Christendom and Eslamiah, I. Buch, p. 33. E. Çelebi, Putopis, p. 376. R. Trevor, My Balkan Tour, p. 379. An Itinerary from London to Constantinople, p. 45; W. Hunter, Travels in the Year 1792, p. 412; J. J. Best, Excursions in Albania, p. 327.

Anmerkungen

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941 A. A. Paton, Researches on the Danube and the Adriatic, II. Buch, p. 37–38. 942 Ibid. II. Buch, p. 254. 943 An Itinerary from London to Constantinople, p. 58; J. E. Alexander, Travels from India to England, p. 250; A British Resident, The Frontier Lands of the Christian and the Turk, p. 213; E. E. Johnson, On the Track of the Crescent, p. 115. 944 R. Walsh, Narrative of a Journey from Constantinople to England, p. 206. (dt. Übersetzung, Reise von Konstantinopel nach England, zweiter Theil, p. 16) 945 C. C. Frankland, Travels to and from Constantinople, I. Buch, p. 37. 946 N. Burton, Narrative of a voyage from Liverpool to Alexandria, p. 276; A British Resident, The Frontier Lands of the Christian and the Turk, p. 213. 947 Siehe etwa A Lady, Wayfaring Sketches among the Greeks and Turks, p. 231; W. Knighton, European Turkey, p. 103; J. O. Noyes, Roumania, p. 179; A. De Burton, Ten Months’ Tour in the East, p. 41; H. M. Field, The Greek Islands and Turkey after the War, p. 211–13; A. G. Hulme - Beaman, Twenty Years in the Near East, p. 117; A. Moore, The Orient Express, p. 174; J. Reed, The War in Eastern Europe, p. 295; The Man Who Dined with Kaiser, My Secret Service, p. 43. 948 W. M. Sloane, The Balkans, p. 125. 949 J. R. Colville, Fools’ Pleasure, p. 63. 950 A. Messner - Sporšić, Od Bukurešta do Ankare, p. 18. 951 P. Mundy, The Travels in Europe, 1608–1628, p. 152. 952 F. Bevk, Deset dni v Bolgariji, p. 15. 953 J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 361. 954 K. Jireček, Cesty po Bulharsku, p. 26; A. Aškerc, Izlet v Carigrad, p. 59; W. Huyshe, The Liberation of Bulgaria, p. 90, 94; W. Miller, Travels and Politics in the Near East, p. 456–58; G. Modrich, Nella Bulgaria Unita, p. 20; W. E. Curtis, The Turk and His Lost Provinces, p. 199; J. F. Fraser, Pictures from the Balkans, p. 66–68; W. Von Herbert, By-paths in the Balkans, p. 20; F. Moore, The Balkan Trail, p. 56–58; H. De Windt, Through Savage Europe, p. 200; H. C. Woods, Washed by Four Seas, p. 219–20; W. Gordon, A Woman in the Balkans, p. 68; R. Graves, Storm Centres of the Near East, p. 36; H. Hauser, Süd-Ost-Europa ist erwacht, p. 174. 955 J. L. C. Booth, Trouble in the Balkans, p. 16; F. Moore, The Balkan Trail, p. 69; H. De Windt, Through Savage Europe, p. 200; H. C. Woods, Washed by Four Seas, p. 227; P. A. Rittih, Po Balkanam, p. 19; R. G. Thomsett, A Trip through the Balkan, p. 66–67; E. Pears, Turkey and Its People, p. 223; A. Messner - Sporšić, Od Bukurešta do Ankare, p. 75. 956 Siehe z. B. R. J. More, Under the Balkans, p. 9–10; A. Messner-Sporšić, Od Bukurešta do Ankare, p. 146. 957 F. Fox, The Balkan Peninsula, p. 91 958 Hadži-Kalfa, O balkanskom poluostrvu, p. 36. 959 N. Bisani, A Picturesque Tour Through Part of Europe, Asia, and Africa, p. 36. (dt. Übersetzung, Alex. Bisani’s Briefe über merkwürdige Oerter und Gegenden in Europa, Asien und Afrika, p. 46)

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Anmerkungen

960 H. Holland, Travels in the Ionian Isles, Albania, Thessaly, Macedonia, &c., p. 315–16; E. M. Cousinéry, Voyage dans La Macedoine, I. Buch, p. 41; W. M. Leake, Travels in Northern Greece, III. Buch, p. 239–41; A. Grisebach, Reise durch Rumelien und nach Brussa im Jahre 1893, II. Buch, p, 61; M. A. Walker, Through Macedonia to the Albanian Lakes, p. 42; H. F. Tozer, Researches in the Highlands of Turkey, I. Buch, p. 143; C. von Goltz, Ein Ausflug nach Macedonien, p. 10; V. Bérard, La Macédoine, p. 166; J. F. Fraser, Pictures from the Balkans, p. 184; N. P. Kondakov, Makedonija, p. 74, 113–20; F. G. Aflalo, An Idler in the Near East, p. 265; A. Barker, Memoire of Macedonia, p. 17; Anon., Fusilier Bluff, p. 30. 961 W. Miller, Travels and Politics in the Near East, p. 365–66. 962 J. F. Fraser, Pictures from the Balkans, p. 184. 963 J. Reed, The War in Eastern Europe, p. 22–23; A. E. Conway, A Ride Through the Balkans, p. 53; E. Bouchié de Belle, La Macédoine et les Macédoinens, p. 173; A. Köhler, Sonne über dem Balkan, p. 167. 964 C. T. Newton, Travels and Discoveries in the Levant, I. Buch, p. 121; J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 148; C. von Goltz, Ein Ausflug nach Macedonien, p. 12; V. Bérard, La Macédoine, p. 22, 186; C. Bigham, With the Turkish Army in Thessaly, p. 8; G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 19; H. Vivian, The Servian Tragedy with some Impressions of Macedonia, p. 268; H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 83; S. K. Salgŭndžijev, Lični dela i spomeni po vuzroždaneto na solunskiot i serski Bulgari ili 12-godišna žestoka neravna borca s gŭrckata propaganda, p. 24; A. Köhler, Sonne über dem Balkan, p. 166. 965 C. von Goltz, Ein Ausflug nach Macedonien, p. 12. 966 N. Bisani, A Picturesque Tour Through Part of Europe, Asia, and Africa, p. 42 (dt. Übersetzung, Alex. Bisani’s Briefe über merkwürdige Oerter und Gegenden in Europa, Asien und Afrika, p. 54); G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 75. 967 M. Gilbert, The Holocaust, p. 551; R. Hilberg, The Destruction of European Jews, p. 239, 295; L. S. Stavrianos, The Balkans since 1453, p. 11. 968 De la Guilletiere, Athenes ancienne et novvelle, p. 148; G. Wheler, A Journey into Greece, p. 350–52; B. Randolph, The Present State of the Morea, p. 23; Thompson The Travels Of the Late Charles Thompson, Esq., I. Buch, p. 332; R. Chandler, Travels in Greece, p. 34; F. de Chateaubriand, Travels in Greece, Palestine, Egypt, and Barbary, during the years 1806 and 1807, I. Buch, p. 186–87; J. Galt, Voyages and Travels, p. 184; H. Holland, Travels in the Ionian Isles, Albania, Thessaly, Macedonia &c., p. 412; G. de Vaudoncourt, Memoirs of the Ionian Islands, p. 178; L. N. P. A. Forbin, Travels in Greece, Turkey, and the Holy Land, in 1817–18, p. 3; T. S. Hughes, Travels in Sicily Greece and Albania, p. 246; W. M. Leake, The Topography of Athens, p. xcvi; G. Keppel, Narrative of a Journey across the Balcan, I. Buch, p. 19; M. J. Quin, A Steam Voyage Down the Danube, II. Buch, p. 196; J. Röser, Tagebuch meiner Reise nach Griechenland, p. 88; R. Walsh, A Residence at Constantinople, I. Buch, p. 124; G. Cochrane, Wanderings in Greece, I. Buch, p. 147; L. von Klenze, Aphoristische Bemerkungen gesammelt auf seiner Reise nach Grie-

Anmerkungen

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chenland, p. 404; W. F. Cumming, Notes of a Wanderer, II. Buch, p. 108; G. Levinge, The Traveller in the East, p. 131; J. L. Stephens, Incidents of travel in the Russian and Turkish Empires, p. 41; E. Zachariá, Reise in den Orient in den Jahren 1837 und 1838, p. 112; N. P. Willis, Summer Cruise in the Mediterranean, p. 209. R. Chandler, Travels in Greece, p. 34; F. de Chateaubriand, Travels in Greece, Palestine, Egypt, and Barbary, during the years 1806 and 1807, I. Buch, p. 186–87; J. Galt, Voyages and Travels, p. 184; H. Holland, Travels in the Ionian Isles, Albania, Thessaly, Macedonia &c., p. 412; G. de Vaudoncourt, Memoirs of the Ionian Islands, p. 178; L. N. P. A. Forbin, Travels in Greece, Turkey, and the Holy Land, in 1817–18, p. 3; T. S. Hughes, Travels in Sicily Greece and Albania, p. 246; W. M. Leake, The Topography of Athens, p. xcvi; G. Keppel, Narrative of a Journey across the Balcan, I. Buch, p. 19; M. J. Quin, A Steam Voyage Down the Danube, II. Buch, p. 196; J. Röser, Tagebuch meiner Reise nach Griechenland, p. 88; R. Walsh, A Residence at Constantinople, I. Buch, p. 124; G. Cochrane, Wanderings in Greece, I. Buch, p. 147; L. von Klenze, Aphoristische Bemerkungen gesammelt auf seiner Reise nach Griechenland, p. 404; W. F. Cumming, Notes of a Wanderer, II. Buch, p. 108; G. Levinge, The Traveller in the East, p. 131; J. L. Stephens, Incidents of travel in the Russian and Turkish Empires, p. 41; E. Zachariá, Reise in den Orient in den Jahren 1837 und 1838, p. 112; N. P. Willis, Summer Cruise in the Mediterranean, p. 209. S. S. Wilson, A Narrative of the Greek Mission, p. 426. M. A. Titmarsh, Notes of a Journey from Cornhill to Grand Cairo, p. 74, 81; Mrs R. Barrington, Through Greece and Dalmatia, p. 84. C. B. Stark, Nach dem Griechischen Orient, p. 301; A. De Burton, Ten Months’ Tour in the East, p. 334. C. Wordsworth, Greece: Pictoral, Descriptive, and Historical, p. 138. F. Vernon, ‘Francis Vernon’s Letter, written to Mr Oldenburg’, p. 357. G. Wheler, A Journey into Greece, p. 360–61. L. Des Hayes, Voiage de levant Fait par le Commandement dv Roy en lannée 1621, p. 474; Du Loir, Les voyage dv sievr dv Loir, p. 312; Guilletiere, Athenes ancienne et novvelle, p. 178; G. Wheler, A Journey into Greece, p. 363–64; B. Randolph, The Present state of the Morea, p. 23; C. Perry, A View of the Levant, p. 506; C. Thompson, The Travels of the Late Charles Thompson, Esq., I. Buch, p. 323–24; R. Chandler, Travels in Greece, p. 47; N. Bisani, A Picturesque Tour Through Part of Europe, Asia, and Africa, p. 84; S. Pomardi, Viaggio nella Grecia fatto negli anni 1804, 1805, e 1806, I. Buch, p. 124; W. Turner, Journal of a Tour in the Levant, I. Buch, p. 326; J. Auldjo, Journal of a Visit to Constantinople, p. 24; E. Zachariá, Reise in den Orient in den Jahren 1837 und 1838, p. 139; Mrs G. L. D. Damer, Diary of a Tour in Greece, Turkey, Egypt, and the Holy Land, I. Buch, p. 19; W. Mure, Journal of a Tour in Greece and the Ionian islands, II. Buch, p. 73, 76–77; W. D. Stent, Egypt and the Holy Land in 1842, p. 61; Miss Plumley, Days and Nights in the East keine Seitenzahl (Leider auch im Original keine); N. P. Willis,

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Anmerkungen

Summer Cruise in the Mediterranean, p. 208; A. Arnold, From the Levant, the Black Sea, and the Danube, I. Buch, p. 55–56. B. Randolph, The Present State of the Islands in the Archipeligo, p. 23; C. Perry, A View of the Levant, p. 507; R. Pococke, A Description of the East, and Some other Countries, p. 162; F. M. A. Voltaire, The Works, Buch VI, p. 111; R. Chandler, Travels in Greece, p. 42, 47; E. Craven, A Journey Through the Crimea to Constantinople, p. 256–57; Captain Sutherland, A Tour up the Straits, from Gibraltar to Constantinople, p. 226; T. Watkins, Travels through Switzerland, Italy, Sicily, the Greek Islands to Constantinople, II. Buch, p. 294; J. Montague, A Voyage Performed by the Late Earl of Sandwich, p. 62; F. de Chateaubriand, Travels in Greece, Palestine, Egypt, and Barbary, I. Buch, p. 211–12; J. C. Hobhouse, A Journey through Albania and other Provinces of Turkey in Europe and Asia, p. 340; T. S. Hughes, Travels in Sicily Greece and Albania, p. 256; W. Colton, Visit to Constantinople and Athens, p. 259; J. Röser, Tagebuch meiner Reise nach Griechenland, p. 91; A. Slade, Turkey, Greece and Malta, II. Buch, p. 303; G. Levinge, The Traveller in the East, p. 136; E. Zachariá, Reise in den Orient in den Jahren 1837 und 1838, p. 139; W. D. Stent, Egypt and the Holy Land in 1842, p. 60; A. de Vere, Picturesque Sketches of Greece and Turkey, I. Buch, p. 82–83; A. Arnold, From the Levant, the Black Sea, and the Danube, I. Buch, p. 55; P. Jousset, Un tour de Méditerranée, de Venise à Tunis, par Athènes, Constantinople et le Caire, p. 59; W. E. Curtis, The Turk and His Lost Provinces, p. 371. E. Dodwell, A Classical and Topographical Tour through Greece, I. Buch, p. 323–24; E. E. Crowe, The Greek and the Turk, p. 110. A. Michaelis, Ancient Marbles in Great Britain, p. 142, 150–51; siehe auch: E. Dodwell, A Classical and Topographical Tour through Greece, p. 322–23; T. S. Hughes, Travels in Sicily Greece and Albania, p. 261; W. Turner, Journal of a Tour in the Levant, I. Buch, p. 325; J. Fuller, Narrative of a tour through some parts of the Turkish Empire, p. 540–41; R. Burgess, Greece and the Levant, I. Buch, p. 279; W. Colton, Visit to Constantinople and Athens, p. 259–61; J. Röser, Tagebuch meiner Reise nach Griechenland, p. 91; R. Walsh, A Residence at Constantinople, I. Buch, p. 125; J. G. Stephens, Incidents of Travel in Greece, Turkey, Russia, and Poland, I. Buch, p. 74; Mrs Russell Barrington, Through Greece and Dalmatia, p. 52–54. E. Spencer, Travels in European Turkey in 1850, II. Buch, p. 266–67. E. E. Johnson, On the Track of the Crescent, p. 70. J. Galt, Voyages and Travels, p. 164. R. Graves, Storm Centres of the Near East, p. 265; R. Matthews, Sons of the Eagle, p. 22; V. Robinson, Albania’s Road to Freedom, p. 18; W. Kollegger, Albaniens Wiedergeburt, p. 72; E. von Luckwald, Albanien, p. 16. J. Müller, Albanien, Rumelien und die österreichisch-montenegrische Gränze, p. 71; J. G. von Hahn, Albanische Studien, p. 85; H. Hecquard, Histoire et description de la Haute Albanie ou Guegarie, p. 255; M. E. Durham, The Burden of the Balkans, p. 301; P. Edmonds, The Land of the Eagle, p. 119; V. Robinson, Albania’s Road to Freedom, p. 19.

Anmerkungen

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985 Siehe etwa J. Müller, Albanien, Rumelien und die österreichisch-montenegrische Gränze, p. 48– 49; E. Lear, Journals of a Landscape Painter in Albania, etc., p. 23–25; E. Spencer, Travels in European Turkey in 1850, II. Buch, p. 141; J. G. von Hahn, Albanische Studien, I. Buch, p. 95; H. Hecquard, Histoire et description de la Haute Albanie ou Guegarie, p. 21; W. F. Wingfield, A Tour in Dalmatia, Albania, and Montenegro, p. 155; E. A. Strangford, The Eastern Shores of the Adriatic in 1863 with a Visit to Montenegro, p. 178; L. Hugonnet, La Turquie inconnue, p. 238; L. Glück, Albanien und Macedonien, p. 11; M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 107; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 350; W. Peacock, Albania, the foundling state of Europe, p. 52; A. E. Conway, A Ride through the Balkans, p. 180; R. W. Lane, The Peaks of Shala, p. 12. 986 R. Trevor, My Balkan Tour, p. 351. 987 B. Newman, Albanian Journey, p. 26. 988 W. Peacock, Albania, the foundling state of Europe, p. 52. 989 S. Kapper, Südslavische Wanderungen im Sommer 1850, I. Buch, p. 51; F. Hervé, A Residence in Greece and Turkey, II. Buch, p. 315–16; E. Spencer, Travels in Circassia, Krim Tartary, &c., I. Buch, p. 53; A. A. Paton, Servia, the youngest member of the European family, p. 53; A Lady, Wayfaring Sketches among the Greeks and Turks, p. 302–03; A. de Lamartine, Visit to the Holy Land, II. Buch, p. 239; J. O. Noyes, Roumania, p. 42. 990 Kapper, Südslavische Wanderungen im Sommer 1850, I. Buch, p. 107. 991 E. Browne, A Brief Account of some Travels in Hungaria, Servia, Bulgaria, Macedonia, Thessaly, Austria, Styria, Carinthia, Carniola, and Friuli, p. 39; Idem, A Brief Account of some Travels in Divers Parts of Europe, p. 21 (dt. Übersetzung, Durch Niederland, Teutschland, Hungarn, Servien, Bulgarien, Macedonien … p. 121); Hadži-Kalfa, O balkanskom poluostrvu, p. 65; P. Mundy, The Travels in Europe, 1608–1628, p. 74. 992 Raşid-bey, Istorija čudnovatih događaja u Beogradu i Srbiji, p. 2, 10, 55. 993 P. Milosavljević, ‘Ruski putešestvenici u Srbiji’, p. 142. 994 A. Aškerc, Izlet v Carigrad, p. 68. 995 A. A. Paton, Servia, the youngest member of the European family, p. 59, 256. 996 A. G. Hulme - Beaman, Twenty Years in the Near East, p. 119–20. 997 A. A. Paton, Servia, the youngest member of the European family, p. 53-54; E. Spencer, Travels in European Turkey in 1850, I. Buch, p. 15–16; W. Denton, Servia and the Servians, p. 53–54; J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 188; E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 172–73; H. Vivian, Servia, the Poor Man’s Paradise, p. 199–200; Idem, The Servian Tragedy with some Impressions of Macedonia, p. 170; V. Mantegazza, Macedonia, p. 30–31; M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 143; J. F. Fraser, Pictures from the Balkans, p. 19; H. De Windt, Through Savage Europe, p. 112–16; W. Y. Morgan, The New East, p. 63; F. Fox, The Balkan Peninsula, p. 124–25; W. Gordon, A Woman in the Balkans, p. 9. 998 W. Y. Morgan, The New East, p. 68–69. 999 W. W. Smith, A Year with the Turks, p. 272; A. Arnold, From the Levant, the Black Sea, and

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Anmerkungen

the Danube, II. Buch, p. 277; J. Creagh, Over the Borders of Christendom and Eslamiah, I. Buch, p. 82, 96; E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 174; J. Samuelson, Bulgaria, Past and Present, p. 55, 118; H. Vivian, Servia, the Poor Man’s Paradise, p. 199–200; V. Mantegazza, Macedonia, p. 31, 170; A. G. Hulme - Beaman, Twenty Years in the Near East, p. 119–20; M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 146; E. Karić, Essays (on behalf ) of Bosnia, p. 59. 1000 F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, I. Buch, p. 40. 1001 Siehe etwa E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 174; F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, I. Buch, p. 40, 131. 1002 A. A. Paton, Servia, the youngest member of the European family, p. 50; W. Denton, Servia and the Servians, p. 59; F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, I. Buch, p. 45. 1003 H. S. Edwards, Sir William White, p. 93. 1004 J. Creagh, Over the Borders of Christendom and Eslamiah, I. Buch, p. 96. 1005 G. Ellison, Yugoslavia, p. 82. 1006 F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, II. Buch, p. 158; S. Gopčević, Makedonien und Alt-Serbien, p. 89. 1007 M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 175–77 (dt. Übersetzung, in: Durch das Land der Helden und Hirten, p. 196); H. Vivian, The Servian Tragedy with some Impressions of Macedonia, p. 199; S. Novaković, Balkanska pitanja i manje istorijsko-političke beleške o Balkanskom poluostrvu 1886–1905, p. 49. 1008 A. J. Evans, Illyrian Letters, p. 161; E. F. Knight, Albania, p. 177; B. Schwarz, Montenegro, p. 238; K. Hassert, Reise durch Montenegro nebst Bemerkungen über Land und Leute, p. 14; M. Borsa, Dal Montenegro, p. 67; W. Miller, Travels and Politics in the Near East, p. 78; M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 21; Idem, The Struggle for Scutari, p. 303; H. De Windt, Through Savage Europe, p. 63; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 296–98; W. Gordon, A Woman in the Balkans, p. 276; P. Edmonds, The Land of the Eagle, p. 98; M. Burr, Slouch Hat, p. 67; R. Peterlin - Petruška, Ahasverjeva kronika, p. 76. 1009 A. Lyall, The Balkan Road, p. 168. 1010 M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 51. 1011 E. Browne, A Brief Account of some Travels in Hungaria, Servia, Bulgaria, Macedonia, Thessaly, Austria, Styria, Carinthia, Carniola, and Friuli, p. 48. (dt. Übersetzung, Durch Niederland, Teutschland, Hungarn, Servien, Bulgarien, Macedonien … p. 129) 1012 W. Knighton, European Turkey, p. 118; C. von Goltz, Ein Ausflug nach Macedonien, p. 123; V. Bérard, La Macédoine, p. 53; S. Novaković, Dva dana u Skoplju. 14–15–16 jul 1905, p.12; Idem, Balkanska pitanja i manje istorijsko-političke beleške o Balkanskom poluostrvu 1886–1905, p. 49; N. P. Kondakov, Makedonija, p. 169; M. Baring, Letters from the Near East 1909 and 1912, p. 129; F. Doflein, Mazedonien, p. 257.

Anmerkungen

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1013 F. Tućan, Po Makedoniji, p. 45; L. Kuba, Čteni o Makedonii, p. 128. 1014 G. Ellison, Yugoslavia, p. 91–92. 1015 R. West, Black Lamb & Grey Falcon, p. 634. 1016 A. A. Paton, Servia, the youngest member of the European family, p. 101; J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 45; J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 277; W. E. Curtis, The Turk and His Lost Provinces, p. 281. 1017 J. de Asboth, An Official Tour through Bosnia and Herzegovina, p. 14 (dt., Bosnien und die Herzegowina: Reisbilder und Studien, p. Keine Seitenzahl, p. 12) 1018 J. G. C. Minchin, The Growth of Freedom in the Balkan Peninsula, p. 45; W. E. Curtis, The Turk and His Lost Provinces, p. 279; P. Henderson, A British Officer in the Balkans, p. 93; A. Zavadil, Obrazky z Bosny, p. 22. 1019 E. Çelebi, Putopis, p. 405. 1020 V. Klaić, Bosna, p. 177–78; J. de Asboth, An Official Tour through Bosnia and Herzegovina, p. 383; H. Renner, Durch Bosnien und die Herzegowina kreuz und quer, p. 496; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 30; I. F. Jukić, Putopisi i istorisko-etnografski radovi, p. 83, 377; I. Horozović in M. Vukmanović, Banja Luka i okolina, p. 56. 1021 U. Komlenović, ‘Rolling Stones na Vrbasu’, p. 30–31. 1022 H. Renner, Durch Bosnien und die Herzegowina kreuz und quer, p. 493; M. Džaja, Banja Luka u putopisima i zapisima, p. 8. 1023 G. Ellison, Yugoslavia, p. 264–65. 1024 J. E. Alexander, Travels from India to England, p. 251; E. E. Johnson, On the Track of the Crescent, p. 21; E. L. V. de Laveleye, The Balkan Peninsula, p. 97. 1025 M. Laketić, ‘Kalemegdanci i Beograđani’, p. 90. 1026 W. Miller, Travels and Politics in the Near East, p. 258. 1027 Siehe etwa J. Pahor, Hodil po zemlji sem naši, p. 126. 1028 Ibid. p. 106, 180. 1029 D. Urquhart, The Spirit of the East, I. Buch, p. 368 (dt. Übersetzung Der Geist des Orients, p. 307); W. Richter, Serbiens Zustände unter dem Fürsten Milosch, p. 44; C. Mac Farlane, Turkey and Its Destiny, I. Buch, p. 50–51; I. Kukuljević, Putovanje po Bosni, p. 31; Lady Hornby, Constantinople during the Crimean War, p. 171–72; A. P. Black, A Hundred Days in the East, p. 499; H. Sandwith, Notes on the South Slavonic countries in Austria and Turkey in Europe, p. 38; S. L. Poole, The People of Turkey, II. Buch, p. 53; B. Nušić, Kraj obala Ohridskoga Jezera, p. 160; M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 280; L. Mihačević, Po Albaniji, p. 49; J. Reed, The War in Eastern Europe, p. 52–53; A. Köhler, Sonne über dem Balkan, p. 87. 1030 H. E. H. Jerningham, To and from Constantinople, p. 202. 1031 A. Slade, Travels in Germany and Russia, p. 188. 1032 Ibid. p. 220. 1033 Lady Hornby, Constantinople during the Crimean War, p. 174.

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Anmerkungen

1034 M. A. Titmarsh, Notes of a Journey from Cornhill to Grand Cairo, p. 72. 1035 E. E. Johnson, On the Track of the Crescent, p. 5. 1036 H. C. Woods, Washed by Four Seas, p. 220, 226; A. in C. Askew, The Stricken Land, p. 72–73. 1037 A. in C. Askew, The Stricken Land, p. 154. 1038 P. Thornton, Dead Puppets Dance, p. 272. 1039 P. Loti, Turkey in Agony, p. 63 (dt. Die sterbende Türkei) 1040 E. A. Brayley Hodgetts, Round about Armenia, p. 5. 1041 F. Fox, The Balkan Peninsula, p. 158. 1042 J. R. Colville, Fools’ Pleasure, p. 65. 1043 R. Kabbani, Europe’s Myths of Orient, p. 6. 1044 A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosni i Staroj Serbii, p. 311–12. 1045 J. Creagh, Over the Borders of Christendom and Eslamiah, I. Buch, p. 92. 1046 A. Chaumette, Voyage in Bosnie dans les années 1807 et 1808, p. 63; C. Pertusier, La Bosnie consideree dans ses rapports avec l’empire Ottoman, p. 99; R. Pashley, Travels in Crete, I. Buch, p. 181; I. Kukuljević, Putovanje po Bosni, p. 40; A. Gilferding, Poězdka po Gercegovine, Bosnii i Staroj Serbii, p. 158; M. A. Walker, Through Macedonia to the Albanian Lakes, p. 257; H. F. Tozer, Researches in the Highlands of Turkey, I. Buch, p. 175; J. Creagh, Over the Borders of Christendom and Eslamiah, II. Buch, p. 327; R. Munro, Rambles and Studies in Bosnia-Herzegovina, p. 176–77; N. Buxton, Europe and the Turks, p. 16; M. M. Holbach, Bosnia and Herzegovina, p. 33. 1047 J. Brewer, A Residence at Constantinople, in the Year 1827, p. 128. 1048 H. Sandwith, Notes on the South Slavonic countries in Austria and Turkey in Europe, p. 38. 1049 W. F. Cumming, Notes of a Wanderer, II. Buch, p. 165. 1050 M. E. Durham, Through the Lands of the Serb, p. 318. 1051 B. Ramberti, Libri tre delle cose de Turchi, p. 29. 1052 T. Glover, The Journey of Edward Barton Esq., p. 1296; F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk von der Römerzeit bis zur Gegenwart, I. Buch, p. 173; M. M. Holbach, Bosnia and Herzegovina, p. 226. 1053 Siehe etwa A. Russell, The Natural Histary of Aleppo, p. 222–23; J. C. Hobhouse, A Journey through Albania and other Provinces of Turkey in Europe, and Asia to Constantinople, during the years 1809 and 1810, p. 513; E. D. Clarke, Travels in various countries of Europe, Asia and Africa, III. Buch, p. 478; E. Dodwell, A Classical and Topographical Tour through Greece, vol II, p. 275; F. C. Pouqueville, Travels in Epirus, Albania, Macedonia, and Thessaly, p. 24; J. Vujić, Putešestvie po Serbii, p. 194–95; E. Spencer, Travels in European Turkey in 1850, I. Buch, p. 244; J. Rośkiewicz, Studien über Bosnien und die Herzegovina, p. 251; W. Forsyth, The Slavonic Provinces South of the Danube, p. 33, 159; G. M. Mackenzie in A. P. Irby, Travels in Slavonic Provinces of Turkey-in-Europe, I. Buch, p. 11; C. Hamlin, Among the Turks, p. 334; B. Nušić, Kraj obala Ohridskoga Jezera, p. 136–37; F. Kanitz, Das Königreich Serbien und das Serbenvolk

Anmerkungen

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von der Römerzeit bis zur Gegenwart, III. Buch, p. 125; O. Knezović, ‘Ali-paša Rizvanbegović-Stoičević, hercegovački vezir 1832–1851’, p. 16. 1054 M. Gjurgjević, Memoari sa Balkana, p. 55–56. 1055 A. Lamartine, Visit to the Holy Land, II. Buch, p. 163. (dt. Übersetzung, Reise in den Orient in den Jahren 1832 und 1833, Band III, p. 242f ) 1056 P. Belon, Les observations de plvsievrs singvlatitez & chosez memorables, trouuées en Greece, Asie, Iudée, Egypte, Arabie, & autres pays estranges, redigées en trois liures, p. 180 (dt. Übersetzung, Sammlung der merkwürdigen Reisen in den Orient, Band 2, p. 68) 1057 D. Urquhart, The Spirit of the East, II. Buch, p. 236–37 (dt. Übersetzung Der Geist des Orients, II. Buch, p. 158) 1058 L. M. Garnett, Turkey of the Ottomans, p. 141. 1059 Mrs M. Müller, Letters from Constantinople, p. 18. 1060 Siehe etwa J. Boemus, The Fardle of factions keine Seitenangabe, auch im Original keine Seitenangabe; G. Sandys, A relation of a iourney begvn Anno. Dom. 1610, p. 81; P. Rycaut, The Present State of the Ottoman Empire, p. 103; J. Burbury, A Relation of a Journey of the Right Honourable My Lord Henry Howard, p. 114; J. de Thevenot, Travels of the Monsieur de Thevenot into the Levant, p. 94; B. Randolph, The Present State of the Morea, p. 15; J. Du Mont, A New Voyage to the Levant, p. 185–86; M. W. Montague, Letters, II. Buch, p. 44; Captain Sutherland, A Tour up the Straits, from Gibraltar to Constantinople, p. 186–87; T. Watkins, Travels through Switzerland , Italy, Sicily, the Greek Islands to Constantinople, II. Buch, p. 227; T. MacGill, Travels in Turkey, Italy, and Russia, During the Years 1803, 1804, 1805, & 1806, p. 84; D. Ross, Opinions of the European Press on the Eastern Question, p. 8, 118; Mrs. Pardoe, The City of the Sultan, I. Buch, p. 50; D. Urquhart, The Spirit of the East, I. Buch, p. 340; H. A. Munro Butler - Johnstone, The Turks, p. 27; M. V. Chirol, ‘Twixt Greek and Turk, p. 185; L. Hugonnet, La Turquie inconnue, p. 216; A. de Lusignan, The Twelve Years’ Reign of His Imperial Majesty Abdul Hamid, p. 130; Mrs. M. Müller, Letters from Constantinople, p. 11; C. N. E. Eliot, Turkey in Europe, p. 17; G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 20; A. Upward, The East End of Europe, p. 233; J. Koetschet, Osman Pascha, p. 25; B. Jaeckel, The Lands of the Tamed Turk or the Balkan State To-day, p. 118; P. Loti, Turkey in Agony, p. 87; M. Plut, Po macedonskem bojišču, p. 126; W. M. Sloane, The Balkans. A laboratory of history, p. 27; R. G. D. Laffan, The Guardians of the Gate, p. 22; Rupprecht, Reise-Erinnerungen aus dem Südosten Europas und dem Orient, p. 127, 196. 1061 Siehe etwa N. Nicolay, Les quatre premieres livres des navigations et peregrinations Orientales, p. 149; J. Dallaway, Constantinople Ancient and Modern, p. 389; J. O. Noyes, Roumania, p. 504; H. F. Tozer, Researches in the Highlands of Turkey, I. Buch, p. 146; J. Brown, Eastern Christianity and the War, p. 51; J. S. Stuart - Glennie, Europe and Asia, p. 266; M. V. Chirol, ‘Twixt Greek and Turk, p. 9; G. F. Abbott, The Tale of a Tour in Macedonia, p. 20; H. N. Brailsford, Macedonia: Its Races and Their Future, p. 82; A. Wherry, From Old to New, p. 17; L. M. Gar-

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Anmerkungen

nett, Turkey of the Ottomans, p. 38; B. G. Baker, The Passing of the Turkish Empire in Europe, p. 194; P. Loti, Turkey in Agony, p. 60. 1062 De la Guilletiere, Athenes ancienne et novvelle, p. 152. 1063 F. Ruthner, Un Viaggio a Maria Stella convento dei trappisti, p. 20; J. de Asboth, An Official Tour through Bosnia and Herzegovina, p. 389; H. Renner, Durch Bosnien und die Herzegowina kreuz und quer, p. 499; H. C. Thomson, The Outgoing Turk, p. 167; M. M. Holbach, Dalmatia, p. 75; R. Trevor, My Balkan Tour, p. 29; A. Zavadil, Obrazky z Bosny, p. 3, 36; P. Šolta, Bosniski kraj a raj, p. 26. 1064 A. Lyall, The Balkan Road, p. 179. 1065 N. Bisani, A Picturesque Tour through part of Europe, Asia, and Africa, p. 152 (dt. Übersetzung, Alex. Bisani’s Briefe über merkwürdige Oerter und Gegenden in Europa, Asien und Africa, p. 190) 1066 L. G. Hornby, Balkan Sketches, p. 153. 1067 E. Scott - Stevenson, On Summer Seas, p. 217. 1068 Siehe etwa D. Rihtman - Auguštin, Ulice moga grada, p. 193.