Briefwechsel: Band 7.2 Briefe von und an Friedrich Nietzsche Januar 1885 - Dezember 1886 9783110895124, 9783110174281

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German Pages 578 [580] Year 2003

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Briefwechsel: Band 7.2 Briefe von und an Friedrich Nietzsche Januar 1885 - Dezember 1886
 9783110895124, 9783110174281

Table of contents :
Vorwort
I. Nachträge
Nachträge zu III/3
Nachträge zu III/4
II. Urabschriften
III. Editorische Grundsätze und Grundsätze des Kommentars
IV. Briefkommentar
Kommentar zu III/3
Briefe von Nietzsche
Kommentar zu III/4
Briefe an Nietzsche
V. Verzeichnis der nicht überlieferten Briefe
Briefe von Nietzsche
Briefe an Nietzsche
VI. Anhang
Briefe, Erinnerungen und andere Materialien über Nietzsche in chronologischer Reihenfolge
VII. Berichtigungen

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Nietzsche · Briefwechsel

w DE

G

Nietzsche Briefwechsel Kritische Gesamtausgabe

Begründet von Giorgio Colli und Mazzino Montinari Weitergeführt von Norbert Miller und Annemarie Pieper

Dritte Abteilung Siebenter Band Herausgegeben von Norbert Miller und Annemarie Pieper

Walter de Gruyter · Berlin · New York

Holger Schmid

Nachbericht zur dritten Abteilung Zweiter Teilband Briefe von und an Friedrich Nietzsche Januar 1 8 8 5 - D e z e m b e r 1 8 8 6 Herausgeben von Norbert Miller

Walter de Gruyter · Berlin · New York

© Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt.

ISBN 3-11-017428-6 Bibliografische

Information

Der Deutschen

Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.

© Copyright 2003 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, 10785 Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Schutzumschlag und Einbandgestaltung: Barbara Proksch, Frankfurt/M. Satz: Dörlemann Satz, Lemförde Druck: Werner Hildebrand, Berlin Buchbinder: Lüderitz 8c Bauer-GmbH, Berlin

Vorwort Vorgelegt wird hier der zweite Teilband des Nachberichts zur Dritten Abteilung von Nietzsches Briefwechsel (KGB Bd. ΙΠ/7,2). Er umfaßt die Jahre 1 8 8 5 - 1 8 8 6 , die Zeit von der Entstehung des vierten Zarathustra-Teils bis hin zu den ersten Wirkungen von Jenseits von Gut und Böse. Bei der Bearbeitung des Bandes war der Bestand der Brieftexte mit den Handschriften und Druckvorlagen zu kollationieren und zu berichtigen. Der textkritische Apparat enthält Manuskriptbeschreibungen, Überprüfung und gelegentliche Modifikation der Brief-Datierungen, Verzeichnis der Lesarten und Vervollständigung des Wortlauts, sowie weitere ergänzende Hinweise. In den lemmatisch angelegten Erläuterungen sind ferner die besprochenen Ereignisse, Personen, Anspielungen etc. kommentiert und weitere Zusammenhänge gegebenenfalls aufgeschlüsselt. Eine Reihe von bisher unpublizierten Briefen findet sich in den Nachträgen am Anfang dieses Bandes abgedruckt. Schließlich versammelt der umfangreiche Anhang unveröffentlichte oder schwer zugängliche Dokumente, Briefe von Dritten mit einem Bezug auf Nietzsche, Erinnerungen und sonstige Materialien von biographischem und philosophischem Interesse zumal. Einige Personen aus Nietzsches Umgebung treten damit in ein helleres Licht. Die sogenannten „Urabschriften" nicht original überlieferter Briefe Nietzsches, ausgeführt durch Elisabeth Förster-Nietzsche und weitere Schreiberhände, erhalten einen eigenen Abschnitt, der ihrem philologisch vertrackten Status partieller Echtheit entspricht. Hauptstandort der Briefbestände und Dokumentation ist auch für den hier vorliegenden Band das Goethe-Schiller-Archiv Weimar. Unersetzliche Hilfe, in textkritischen Belangen und sonst, erfuhr der Autor des Nachberichts wieder vermöge freundlicher Auskunft und Unterstützung, wie sie von Dr. Jochen Golz, dem Leiter, Wolfgang Ritschel und den weiteren Mitarbeiterinnen des Weimarer Archivs so prompt wie geduldig gewährt wurde. Großzügige Unterstützung kam ebenfalls von Besitzern weiterer Briefe

VI

Vorwort

von und an Nietzsche und einschlägiger Dokumente. Dankbar erwähnt seien vor allem die Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Basel (Prof. Martin Steinmann, Herr Hunger, Frau Trueb und Herr Völlmy), Herr Martin Burger und das Deutsche Literaturarchiv Marbach a . N . ; ferner die Zentralbibliothek Zürich und die Stadtbibliothek Frankfurt am Main. Manche Enttäuschung, die nicht ausblieb, sei hier übergangen. Quellen weiterer Hilfen und Hinweise waren: das Stadtarchiv Naumburg (Frau Kröner und Frau Seidel), Frau Dr. Annette Hornbacher, die Richard-Wagner-Gedenkstätte Bayreuth, die Stadtarchive München, Hamburg, Leipzig, Karlsruhe, Chemnitz, Gera, Berlin, das Staatsarchiv BaselStadt, die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, der Bibliothekar des Wilhelmsstifts Tübingen und, last but not least, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitätsbibliothek Tübingen. Ihnen gilt unser herzlicher Dank. Berlin, im November 2003

Norbert Miller

I. Nachträge

Nachträge zu III/3 601 a. An Elisabeth Nietzsche in Naumburg

(Entwurf) (Venedig, zo. Mai 1885)

5

10

15

20

Mein liebes Lama, für den Tag, welcher über Dein Lebensloos entscheidet, und zu dem Dir Niemand mehr als ich Glück und Gedeihen und gute Vorzeichen und guten Muth anwünschen kann - für diesen Tag muß ich mir selber eine Art Lebens-Abrechnung machen. [Ich vermuthe], daß Du jetzt ganz andre Sachen z u n ä c h s t im Kopfe u. Herzen haben wirst als etwa die Sache Deines Bruders: und ebenso liegt es in der Natur daß Du mehr u. mehr die Denkweise Deines Gatte theilen mußt: welche nicht die meine ist, u. es viel weniger ist als Du [weißt]. Das Schlimme ist: ich habe bisjetzt, von Kindesbeinen an, N i e m a n d e n gefunden, mit dem ich dieselbe Noth auf Herzen und Gewissen hätte. Dies zwingt mich heute noch, wie zu allen Zeiten, mich so gut es geht mit im Grunde sehr viel schlechter Laune unter irgend einer der heute e r l a u b t e n Menschheits-Sorten zu präsentiren. Daß man eigentlich nur unter G l e i c h - G e s i n n t e n gedeihen kann, ist mein Glaubenssatz: daß ich keine[n?] habe ist mein Malheur, und ich bin nicht umsonst so tief krank gewesen und noch immer durchschnittlich krank. Meine Philologie in L(eipzig) u B(onn> war ein Versuch der Anpassung; meine Annäherung an W(agner) war eine Übereilung: die aber begreiflich für Jeden sein wird, der die Marter der Vereinsamung kennt: fast a l l e meine menschl(ichen) Beziehungen sind zuerst aus der Verzweiflung solcher Vereinsamungs-Gefühle e n t s t a n d e n : Malvida ebenso gut als Rèe, Overbeck ebenso gut als Köselitz usw. mit denen ich eigentlich immer nur ein Eckchen und Fleckchen gemein habe.

Ich betrachte mich deshalb ganz u(nd) gar nicht als einen versteckten 25 oder hinterhältigen u(nd> mißtrauischen Charakter: im Gegentheil sogar! man hat es eben nicht in der Hand, sich mitzutheilen wenn man auch noch so mittheilungslustig ist. sondern man muß Den finden, gegen den es Mit-

4

Nachträge zu III/3

theilung geben k a n n . Stein hat mir deshalb gefallen, weil er mir direkt eingestand, daß er noch nichts von meinen eigentlichen Gedanken v e r 30 s t e h e ; das Gefühl, daß es da etwas sehr Fremdes u 48 mit Erl. Erster Theil] vgl. vorige Erl. April ... Zürich] daraus wurde nichts; vgl. die folgende Erl. abzuwickeln] wohl vor allem zur Förderung von Heinrich Köselitz, der indes am 14. März überraschend Zürich verließ. Familien-Angelegenheit] gemeint ist die Hochzeit am 22. Mai 1885 und in deren Gefolge die am 15. Februar begonnene Auswanderung Elisabeth Nietzsches mit Bernhard Förster. nach ... gehn] von Mitte September bis Anfang November 188j hielt sich Ν in Deutschland auf. Von ... nimm] vgl. III/4 S. 8, 43 f., sowie S. 1 7 , 14 f. Overbecks Bericht über die inzwischen getätigte Anschaffung.

576.-577.

15

49

50 J4 57 f.

49

Februar-März 1885

Peter Gast] der von Heinrich Köselitz seit 1881 geführte Künstlername. Brief] III/4 Nr. 267 Oper ... Arbeit] die komische Oper Der Löwe on Venedig von Heinrich Köselitz; vgl. III/4 S. 5, 64-66. Frau] Ida Overbeck. Sommer ... bewohnen] Ν plante zu dieser Zeit einen Sommeraufenthalt in Celerina.

J 7 7 . An Franziska Nietzsche

in Naumburg (Nizza, Do 5. März 1885)

ÜBERLIEFERUNG

H

GSA: yi/BW 293, 27

MANUSKRIPTBESCHREIBUNG

Helles Papier, dunkle Tinte, 1 Bogen 18x11 sche Schrift.

cm, S. 1-4 beschrieben,

deut-

DATUM

Der Donnerstag

vor Paul Lanzkys Abreise aus Nizza war der 5. März

I88J. LESARTEN

15

16

17

1 11 12 39 f. 40 43

am Briefende S. 4. statt o b lies ob komen Η f(in ... Jahre)] [alljährliches] kein Absatz.

48 53

statt A m liebsten lies A m Liebsten statt angegriffenen lies angegriffnen

ERLÄUTERUNGEN

15 16

3 Ii 14 2of. 29 f. 33

Briefe] nicht überliefert. (2.) nach Deutschland] Reise ... hierher] im November und Dezember 1884. Morgen ... Lanzky] Paul Lanzky fuhr zurück nach Florenz; vgl. III/3 Nr. ζγο. Eindruck ... Jahreszeit] von seinen Reisen zwischen Venedig und Zürich, Juni und Juli 1884. Celerina] Ν hielt sich dann doch vom 7. Juni bis 15. September 1885 in Sils-Maria auf.

50

III/3 Briefe v o n N i e t z s c h e

36

17

43 46

49 f. 51

Dr. Förster] Bernhard Förster, der Verlobte Elisabeth Nietzsches. St. Jean ... schrieb] vgl. III/3 S. 8, 35 - 9, 49. Schmeitzner] den Rechtsstreit um die Ν von Ernst Schmeitzner geschuldeten Gelder betreffend, der sich noch bis Oktober 188; hinzog. Brief ... Bernhard] Bernhard Daechsels Brief: III/4 Nr. 266 a März ... Venedig] Ν ging am 10. April nach Venedig und blieb dort bis Anfang Juni 1885. Zürich] daraus wurde nichts, da Heinrich Köselitz seinen Aufenthalt in Zürich im März 1885 abbrach.

578. An Resa von Schirnhofer in Paris (Nizza, Mi 11. März

1885)

ÜBERLIEFERUNG

Η

Privatbesitz, Sammlung Rosenthal,

London/Sils-Maria

MANUSKRIPTBESCHREIBUNG

Handschrift wurde nicht zugänglich gemacht. ERLÄUTERUNGEN

17

15

18

17 20

27 29

30 33

Deutschen] Paul Lanzky, der den Winter, wie zeitweise N, als Gast der Pension de Genève verbracht hatte. „ziehendem Gewölk"] meteorologischer Terminus. Montaigne] Ν hatte sich, zu Gesprächen mit Lanzky, im Dezember 1884 seine deutsche Montaigne-Ausgabe nach Nizza schicken lassen: Herrn Michaels von Montagne Versuche, nebst des Verfassers leben, nach der neuesten Ausgabe des Herrn Peter Coste, ins Deutsche übersetzt, 3 Bände, Leipzig 1 8 5 3 - 5 4 . Es war ein Weihnachtsgeschenk von Cosima Wagner ι8γι. B e y l e ] Henri Beyle, genannt Stendhal. „Rougistes"] die Parteigänger Stendhals in den Auseinandersetzungen um die französische Romantik. Ausgabe ... noir"] Le rouge et le noir, par M. de Stendhal (H. Beyle), réimpression textuelle de l'édition originale, illustrée de 80 eaux-fortes par H. Dubouchet, préface de Léon Chapron, Paris 1884. Chapron] der französische Journalist, Kritiker und Essayist Léon Chapron. Bourget] der Romancier und Kritiker Paul Bourget.

577.-579.

36 41 43 45 46

19

47

51

53

51

März 1885

essays ... contemporaine] Faul Bourget, Essais de psychologie contemporaine, Paris 1883. Sainte-Beuve] der Literaturkritiker Sainte-Beuve. Renan] der Philosoph Ernest Renan. Mérimée] der Schriftsteller Prosper Mérimée. März ... Deutschland] dazu kam es nicht; Ν ging Anfang April nach Venedig. Verheirathung ... Schwester] mit Bernhard Förster am 22. Mai 1885 in Naumburg. Malwida] Malwida von Meysenbug. Bourget ... nouvelle] vgl. oben die Erl. zu Zeile 33. Monods ... Natalie] das Ehepaar Gabriel und Olga Monod und deren Schwester Natalie Herzen, wie Olga Pflegetochter Malwida von Meysenbugs.

579- Art Constantin Georg Naumann in Leipzig (Nizza, Do 12. März 1885) ÜBERLIEFERUNG

H

GSA: γι/BW 292, ι

MANUSKRIPTBESCHREIBUNG

Helles Papier, dunkle Tinte, 1 Bogen 18x11 sche Schrift.

cm, S. 1 - 3 beschrieben,

Rückseite S. 4: Eingangsvermerk des Empfängers (vgl. DATUM

Ns Notiz Febr. (Zeile 1) ist eine offensichtliche

LESARTEN ZU

deut-

Zeile 1)

Verschreibung.

LESARTEN

ι

am Brief ende S. 3. statt iz. März lies iz. Febr. S. 4 Eingangsvermerk des Empfängers: 1885 den i z . Febr Dr Friedrich Nitzsche 16/3 12 f. mit zwei schrägen und zwei senkrechten Strichen am Rand hervorgehoben. 14 statt Z u lies zu 1 5 - 1 8 wie Zeile 12 f.

52

III/3 Briefe von Nietzsche

ERLÄUTERUNGEN

19

5/!

6-8 12 f.

24

20 Exemplaren] die Anweisung wurde später auf 40 Exemplare modifiziert; zur Druckgeschichte von Za IV vgl. William H. Schaberg, The Nietzsche Canon, Chicago und London 1995, S. 101-108. Druck ... möglich] so geschah es auch. Herrn ... Sonnenhof] da Heinrich Köselitz um dieselbe Zeit Zürich verließ und wieder nach Venedig übersiedelte, gingen die Bögen dann nach Venedig (vgl. III/} S. 28, 5 f.). Erklärung] ob eine solche z.B. in einem nicht überlieferten Brief C. G. Naumanns abgegeben wurde, ist nicht bekannt; vgl. aber III/} S. 28, 2j.

580. An Heinrich Köselitz in Venedig (Nizza, Sa 14. März 1885) ÜBERLIEFERUNG H

GSA:

7I/BW

275, 8

Ed GBr IV (1908), Nr. i65,

S. 211 f.

MANUSKRIPTBESCHREIBUNG

Helles Papier, dunkle Tinte, 1 Bogen 18 χ 11 cm, S. 1-4 beschrieben, sche Schrift.

deut-

DATUM

Antwort auf Heinrich Köselitzens Brief vom 12. März 1885 (IUI4 Nr.

ζγι).

LESARTEN

21

23 26

schlimmer. - / Es Theil ["] von

ERLÄUTERUNGEN

20

3

8 Ii

13 21

2yf.

Mittheilung] Heinrich Köselitz schrieb von seiner Absicht, Zürich zu verlassen und nach Venedig zurückzukehren; vgl. III/4 Nr. 271. im ... übereinkamen] mündlich, während Ns Aufenthalt in Venedig April bis Juni 1884. Genua] als Aufenthaltsort von Ν empfohlen, der selbst zwischen 1880 und 1SS3 sich mehrfach in Genua aufgehalten hatte. Genua ... Porto fino] in Santa Margherita Ligure und Portofino hatte Ν im November 1882 Aufenthalt genommen. Titel ... meldete] vgl. III/} S. 10, 48-jo.

579.-581. 3o

39

53

März 1885

Verleger] die ersten drei Teile des Za hatte Ernst Schmeitzner in Chemnitz verlegt, mit dem Ν inzwischen im Rechtsstreit lag. Orpheus] Heinrich Köselitz hatte ausführlich vom Plan zu einer Oper,Orpheus und Dionysos' berichtet; vgl. III/4 S. 4, 2-1-5, 58.

5 8 1 . An Franziska und Elisabeth Nietzsche (Nizza, Sa 14. März 1885)

in

Naumburg

ÜBERLIEFERUNG

H GSA:7I/BW 293,27 Ed GB V, 2 (1909), Nr. 402, S. 602-604 Dr Friedrich Nietzsche, Werke in drei Bänden, München 1956, Bd. 3, Nr. 197, S. 1230 f.

hg. von K.

Schlechta,

MANUSKRIPTBESCHREIBUNG

Helles Papier, dunkle Tinte, 1 Bogen 18x11 sche Schrift.

cm, S. 1-4 beschrieben,

deut-

DATUM

Der Sonnabend ist derselbe wie bei III/3 Nr. 580 (vgl. Zeile 2). LESARTEN

21 22 23

ι 6 25 58

Sonnabend. H statt Morgen lies morgen Mensch—. H statt vergaß für lies vergaß mich für (... zu

bedanken)

ERLÄUTERUNGEN

22

6 9

14 23 24

meldet mir] vgl. III/4 Nr. 2 7 1 . gemeinsamer Pläne] vor allem in Hinsicht auf die Beförderung von Heinrich Köselitzens Opernschaffen; vgl. III/3, S. 34, 60 f. 10 Jahre] 1869-1879. Suidas] heute: die Suda, byzantinisches Lexikon. Laertius Diogenes] Verfasser des bekannten Werks über Leben und Meinungen berühmter Philosophen. Aus dem Griechischen von August Borheck, Wien und Prag ι8ογ, BN; De vitis, dogmatibus et apophthegmatis clarorum philosophorum libri decern, hg. von H. G. Hübner, Leipzig, 1828, BN.

54

III/3 Briefe von Nietzsche

33 23

39

42

Förster ... Paraguay] Bernhard Förster plante den Aufbau einer deutschen Kolonie Nueva Germania am oberen La Plata, die er nach seiner Heirat mit Elisabeth Nietzsche leiten wollte. Tatsächlich verließ das Ehepaar Deutschland am 15. Februar 1886.

47

R a s s e . . . r e i n ] Bernhard Förster war praktizierender semit. A b e r ... Naumburg] im Oktober verbrachte Ν dann von Leipzig aus, mehrere Tage in Naumburg.

50 J4 jj 58 60

j82.

Herr Lanzky] Paul Lanzky war er am 6. März abgereist; vgl. III/3 S. 16,20. Galiani] Ferdinando Galiani, italienischer Philosoph und Schriftsteller, am bekanntesten durch seine Lettres à Madame d'Épinay, Voltaire, Diderot, Grimm, etc. Publiées avec notice biographique par Eugène Asse, Paris 1882, BN. Henri Beyle ... Montaigne] vgl. III/3 Nr. 578.

Rückenschmerzen] vgl. III/4 S. 13, 69 f. Ende März] Ν verließ Nizza am 10. April 1885 in Venedig vgl. III/3 S. 38, 26). Brief] nicht überliefert. „übel ... nehmen"! nicht ermittelt.

An Paul Lanzky in Florenz (Nizza, Mitte März

Antidoch,

Richtung

1885)

ÜBERLIEFERUNG

H

GSA: 71/208 Bl s Vs

MANUSKRIPTBESCHREIBUNG

Oktavheft, in braun-gelb gesprenkelten dunkle Tinte, deutsche Schrift.

Deckel

gebunden,

16,5 χ ii

cm,

DATUM

Antwort auf Lanzkys Brief vom 11. März, der also ca. am 13. war.

eingetroffen

LESARTEN

Die Zeilenzählung in KGB III/3 S. 24 oben ist fehlerhaft; zu beginnen. 23 j [es sehr] [man] 6 Dinge f a u c h ] [zu x x wieder] zu machen 24

5(7)

u m

zu

[derb x] fertig zu werden

es ist mit Zeile 7

581.-583.

55

März 1885

[Im Grunde] - Seit Sie zu leben [was heißt:] [und nicht [unter] im trüben Deutschland"! w o 10(12) statt Eremitenthum lies „Eremitenthum" 1 1 ( 1 3 ) tragen., [gleich] 12.(14) statt Komödianten-Mantel lies Komödianten-[Mantel] Kapuzen-Trägerei H 9(11)

ERLÄUTERUNGEN

23

2 3

So geht] wie von Paul Lanzky beschrieben III/4 Nr. 270. St. M . ] Santa Margherita Ligure, auf dem Weg von Nizza nach Florenz.

583. An Elisabeth

Nietzsche

in Naumburg

(Nizza, Mitte März

1885)

ÜBERLIEFERUNG

H

GSA: 71/1J0

Bl 9 Rs

MANUSKRIPTBESCHREIBUNG

Quartheft in beigefarbenen Deckel gebunden, dunkle Tinte, deutsche Schrift.

21 χ 1 7 cm, liniiertes

Papier,

DATUM

Parallelen wie die Erwähnungen Stendhals (vgl. III/3 S. 18, 26 f.; S. 23,39) rücken den Brief in die Nähe von III/3 Nr. 5 7 8 und 581. LESARTEN

24

25

3 10 f.

fin Deutschland] als M(enschen) [unter meinem N i v e a u empfinde] [eben so sehr verachte [und] Tals] tief bedaure] statt Schopenhauer eben lies Schopenhauer als M(enschen) eben

h

[ d a ß ich [selbst] (den) Stifter ... mit mir] ich habe sie [alle] geliebt Mensch ist. — [ein] das Wort [d]Du f m i t ] welchen statt M a l w i d a lies M a l v i d a

13 24 31 32 42

ERLÄUTERUNGEN

24 25

5 31

lieben] vgl. III/4 S. 11 f. gezürnt] vgl. III/4 S. 11,

40-48.

56

HI/3 Briefe von Nietzsche

3 2-3 5 42 47 f. 49 50

letzten ... hielten] gemeint sind Paul Rèe und Lou von Salomé. Malwida] Malwida von Meysenbug. Franzosen ... Beyle] vgl. III/) S. 18, 2 6 - 3 3 . Taine] der französische Philosoph und Schriftsteller Hippolyte Taine. M. Graindorge] Hippolyte Taine, Vie et opinions de Monsieur Frédéric Thomas Graindorge, Docteur en Philosophie de l'Université d'Jéna, Principal associé commanditaire de la Maison Graindorge and C° (Huiles et Porc salé à Cincinnati, Etats-Unis d'Amérique), Paris 1867.

J84. An Heinrich von Stein in Halle (Nizza, Mitte März 1885) ÜBERLIEFERUNG

H

GSA:

Ed

GBr

71/150, III,

Bl 6Rs, 7RS-8VS,

1 (1904),

ioVs;

71/208,

Bl 38RS,

39

Nr. 12, S. 250 f .

MANUSKRIPTBESCHREIBUNG

Quartheft, in beigefarbenen Deckel gebunden, 21,5 χ 17 cm, liniiertes Papier, dunkle Tinte, deutsche Schrift (150). Oktavheft, in braun-gelb gesprenkelten Deckel gebunden, 16,5 χ 11 cm, dunkle Tinte, deutsche Schrift (208). DATUM

Vermutet aus Parallelen wie die Erwähnung Montaignes (vgl. III/3 S. 18,20) als den Briefen dieser Tage benachbart. LESARTEN

26

27

wollen., ohne Η statt sehr lies tief ich [S]sei [gegen Sie] 25 [oder zu vergleichen]: - fund] [ich] fer"] gehör[e]t einer [höheren Rang-][ganz andren]ordnung Menschen an [und am letzten ... Schauspielern] - [Das war schon +++] noch zu entdecken. 28 [Es ist ... ich bin: [ist nicht Herkunft]] Warten wir 29 bis dahin [ein Genie,] [irgend ... Menschenkenner] welches [mich entdeckt.] [Herrn F. N. ausgräbt.] 3 0 - 3 2 [unter uns gesprochen] [giebt es] [habe ich] G r ü n d e [für mich] 8 13

583.-584.

32f41 42 44 51 52 56 28

61

März 1885

57

Schritt [mich kund zu geben [off) statt S e e l e lies Seele sei „er statt Jahren lies Jahren, statt Abschreiben lies A b schreiben voila H empfehlend / immer

ERLÄUTERUNGEN

33

2 4 8

15f.

18 24

34

39 40

43 f.

46 48 49-51

Alles ... Händen] Franz Overbeck hatte 700 Francs geschickt; vgl. III/4 S. 17, 4. Frau] Ida Overbeck. Schießens] der von Ν konsultierte Basler Ophthalmologe Heinrich Schieß-Gemuseus. Von der Korrespondenz, die Ν mit ihm führte, ist nur der Entwurf III/3 Nr. 597 erhalten; vgl. auch die von Schieß hinterlassenen Behandlungs-Notizen GSA 71/323, 1. Reise ... Norden] nach Naumburg, zur Hochzeit seiner Schwester mit Bernhard Förster, die am 22. Mai 1885 stattfand. Förster ... Paraguay] Bernhard Förster plante dort die Gründung einer Kolonie ,Nueva Germania'. Prozeß] der Rechtsstreit mit Ernst Schmeitzner um Rückzahlung der Ν geschuldeten Gelder zog sich noch bis in den Herbst 1885 hin. Thorheiten] gemeint sind die Ereignisse um Lou von Salomé der Jahre 1882-83. Aufgabe] die mit dem Projekt eines systematischen Hauptwerks (unter verschiedenen Titeln) verbundene Unternehmung einer ,Umwertung aller Werthe', die nach Abschluß des Za IV bei Ν in den Vordergrund trat. Confessionen ... Augustin] die Confessiones (um 397 n. Ch.), Autobiographie des Aurelius Augustinus, Bischofs von Hippo. Welche Ausgabe oder Übersetzung Ν benützte, ist nicht bekannt. „Diebstahl"] vgl. Confessiones II, 3-10. Tode ... Freundes] vgl. Confessiones IV, 4-6. „er ... sterbe"] vgl. Confessiones IV, 6 (Schluß): „et forte mori metuebam, ne totus ille moreretur".

ideo

589.-590.

j4 59

60

35

68

jof.

72 75

März-April 1885

63

Aristokratie] vgl. J GB 14. Musikers] Heinrich Köselitz, der Mitte März seinen Aufenthalt in Zürich abgebrochen hatte und nach Venedig zurückgekehrt war. Karte] III/4 Nr. 271. voriges Jahr] von Ende April bis Ende Juni 1884 war Ν in Venedig gewesen und hatte dort mit Köselitz die Umarbeitung seiner Oper II matrimonio segreto zur komischen Oper Der Löwe von Venedig konzipiert. Herr Bungert] mit dem Komponisten August Bungert hatte Ν im Frühjahr 1883 in Genua einige Wochen lang Verkehr unterhalten. „Löwe ... Venedig"] komische Oper von Heinrich Köselitz nach dem italienischen Libretto II matrimonio segreto von Giovanni Bertati; vgl. auch oben die zweite Erl. zu Zeile 60. Maaßregel ... Salis] vgl. III/4 S. 18, 46-55, mit Erl. „Agitation"] gemeint ist vermutlich Engagement für die Gleichberechtigung der Frauen; dazu vgl. den Briefaustausch zwischen Meta von Salis und Heinrich Köselitz, III/7,1 im Anhang Nr. 1 2 5 - 1 2 7 .

590. An Heinrich Köselitz in Venedig (Nizza, Mo 6. April 1885) ÜBERLIEFERUNG

H GSA: 71/BW 275, 8 Ed GBr IV (1908), Nr. 167, S. 215 f. MANUSKRIPTBESCHREIBUNG

Helles Papier, dunkle Tinte, 1 Bogen 18 χ ii cm, S. 1-2 beschrieben, sche Schrift. DATUM

Der Druck von Za IV bestimmt das Jahr 1885. LESARTEN

35 36

ι 10 i6 26

Montag / früh IVten Ζ. Η statt venezianisch lies venetianisch kein Absatz.

deut-

64

III/3 Briefe von Nietzsche

ERLÄUTERUNGEN

35

4 f. 8 23 f.

J91.

Correctur ... Bogens] zu dem Privatdruck von Za IV. Übermorgen] Ν reiste dann am Donnerstag, 9. April 188 j, frühmorgens in Richtung Genua und Venedig ab. Freitag ... Genua] vgl. III/) Nr. 594.

An Franziska Nietzsche in Naumburg (Nizza, Mi 8. April 1885)

ÜBERLIEFERUNG H

GSA:

7I/BW

293,

27

MANUSKRIPTBESCHREIBUNG

Postkarte 14 χ