Auskunftsbuch für die Chemische Industrie [9., verb. und stark verm. Aufl. Reprint 2021] 9783112408049, 9783112408032

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Auskunftsbuch für die Chemische Industrie [9., verb. und stark verm. Aufl. Reprint 2021]
 9783112408049, 9783112408032

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AUSKUNFTSBUCH F Ü R DIE

CHEMISCHE INDUSTRIE HERAUSGEGEBEN VON

H. BLÜCHER

Neunte, v e r b e s s e r t e und stark v e r m e h r t e

Auflage

LEIPZIG VERLAG

VON V E I T '915

& COMP.

Copyright

1915 by V e i t & C o m p .

Vorwort zur 9. Auflage. Die Neuauflage des B Auskunftsbuches" erscheint in ernster Zeit. Die redaktionelle Arbeit daran war gerade abgeschlossen, als der Krieg ausbrach. So erklärt es sich, dass überall die Verhältnisse des Friedens zugrunde gelegt und Friedenspreise eingesetzt sind. Übrigens wäre nach reiflicher Überlegung dies auch dann beibehalten worden, wenn Änderungen noch möglich gewesen wären. Denn augenblicklich wechseln die Bezugsmöglichkeiten und der Wert der Stoffe und Apparate so schnell und sprunghaft, dass dem doch kein umfangreiches Werk auch nur annähernd zu folgen vermöchte. Wir müssen mit der Wiederkehr normaler Zeiten rechnen, die hoffentlich nicht mehr zu fern sind. Dass durch den Krieg der Erscheinungstermin der fertig bearbeiteten Auflage dann noch weiter verzögert wurde, dürfte erklärlich und entschuldbar sein. — — Innerhalb 14 Jahren hat das vorliegende Werk nunmehr neun Auflagen erlebt und ist in dieser Zeit auf fast das Doppelte seines Umfanges angewachsen. Mit Genugtuung darf der Herausgeber feststellen, dass schon von der ersten Auflage ab das , Auskunftsbuch für die chemische Industrie" einem regen Interesse in den Fachkreisen begegnet ist. Dieses Interesse hat sich von Auflage zu Auflage gesteigert und ausgebreitet, und heute sind beinahe alle Zweige der chemischen Technik an seinem Erscheinen, an seiner Ausgestaltung und Verbesserung interessiert. Wenn das »Auskunftsbuch" sich in den Laboratorien und Studierstuben nicht nur, sondern auch in den Fabrikssälen selbst längst ein festes Heimatrecht erworben hat, wenn es heute den Ruf geniesst, ein verlässlicher Berater zu sein in fast allen Fragen, die sich auf Gebiete erstrecken, welche dem Nachschlagenden nicht als Spezialfächer nahe stehen, so dankt es dies den fortwährend von allen Seiten eintreffenden fabrikatorischen Mitteilungen, Fingerzeigen, Ratschlägen und Wünschen. Mit besonderem Danke darf der Herausgeber dies feststellen, denn ohne diese wertvolle Mitarbeit der Industrie wäre es I*

IV

Vorwort

zur y.

Aut'lagi'.

ganz unmöglich, dem Werk wirklich seine Sonderstellung zu geben und zu bewahren. N u r durch diese Anteilnahme der Fachgenossen, nur durch solche, oft dem verschwiegenen Geheimlaboratorium entstammenden Fingerzeige ist das Auskunftsbuch in der Lage, über viele Objekte m e h r und N e u e r e s und fabrikatorisch Z u t r e f f e n d e r e s zu bringen als manche Lehrbücher, häufig auch m e h r als die Fachzeitschriften. Dass an dem Aufbau, der sich bewährt hat und den zahlreichen Benutzern lieb geworden zu sein scheint, auch in der neuen Auflage nichts geändert worden ist, bedarf keiner Rechtfertigung. Im übrigen war gerade diesmal wieder eine ü b e r a u s grosse Menge von Stoff zu berücksichtigen und in das Werk hineinzuzwängen. Um dabei den Umfang nicht über alle Handlichkeit hinaus anwachsen zu lassen, bedarf es bei jeder Neubearbeitung einer strengen Sichtung des vorhandenen Materials, wobei Veraltetes und nicht m e h r Zutreffendes wegfallen, minder Wichtiges entsprechend gekürzt werden muß. Trotzdem war auch bei dieser Auflage eine gewisse, mässige Erweiterung des Umfanges nicht zu umgehen. Die erwähnte, gewissermassen negative Arbeit des Herausgebers und seiner Mitarbeiter, die darauf gerichtet ist, den veralteten StofT auszumerzen oder zu reduzieren, fällt dem Benutzer naturgemäß nicht auf. Aber sie umgreift doch einen erheblichen Teil der Arbeit, und dabei einen praktisch sehr wichtigen, denn nur diese kritische Sichtung vermag dem Buch seinen „modernen" C h a r a k t e r zu erhalten. Auch die positive Arbeit ist nicht an allen Stellen ohne weiteres in die Augen springend. Oft sind n u r ein paar P a t e n t n u m m e r n hinzugefügt, ein ausländisches durch ein deutsches ersetzt, oder es wird in wenigen Worten die Richtung gekennzeichnet, welche die Erfindungstätigkeit in dem besonderen Falle genommen hat. Derartige Einfügungen sind, wie gesagt, quantitativ n u r winzig, aber die zu ihrer G e w i n n u n g nötigen Arbeiten sind zum Teil sehr zeitraubend. Der Wert dieser Ergänzungen ist aber dafür auch ein hoher, denn wenn beispielsweise die Nennung eines Auslandspatents aus einem Lande mit wenig eingehender V o r p r ü f u n g für das in Frage k o m m e n d e Verfahren noch wenig beweist, so muss der Ersatz der ausländischen P a t e n t n u m m e r in einer späteren Auflage des A u s k u n f t s b u c h e s durch das Deutsche Reichspatent zu der Folgerung f ü h r e n , dass das Verfahren sich auch bei strenger P r ü f u n g als neu erwiesen hat. Von Auflage zu Auflage wächst, um der Überlastung des R a u m e s zu begegnen, die Notwendigkeit, patentierte Verfahren nach ihrem

V o r w o r t zur y.

Aull-ige.

V

Werte kritisch zu siebten. Allerdings sind derartige Kritiken in bezug auf viele Verfahrenpatente zuerst nur sehr schwer möglich und müssen häufig später berichtigt werden. Die Beschreibungen patentierter Verfahren mussten der Raumersparnis halber oft genug gekürzt oder auch ganz weggelassen werden. Aber in solchen Fällen sind die Nummern der Patente, sofern diese Wichtigkeit versprechen, immer genau aufgezählt, wodurch dem Interessenten ein müheloses Auffinden ermöglicht ist. Bei weitem nicht alle Anregungen und Wünsche aus dem weiten Leserkreise des Auskunftsbuches konnten berücksichtigt werden. Findet ein Leser einen Wunsch nicht erfüllt, so möge er darin nicht Übelwollen oder Ablehnung sehen, sondern glauben, dass irgendeine zwingende Notwendigkeit der Verwirklichung entgegengestanden hat. Dem Aussenstehenden ist es meistens nicht möglich, die Schwierigkeiten zu übersehen, welche die Erfüllung solcher Wünsche nicht selten nach sich zieht, da mit der Erfüllung oft genug die Notwendigkeit entstehen würde, der Einheitlichkeit wegen noch zahlreiche andere Dinge in analoger Weise zu ändern. Weiter weichen manche Wünsche nicht nur voneinander ab, sondern stehen sich in nur allzu vielen Fällen geradezu diametral gegenüber. Schliesslich kommt es vor, dass gewünschte Erweiterungen umfangreiche Vorarbeiten nötig machen, und in solchen Fällen lässt sich die Anregung nicht schon in der nächsten, aber doch in einer späteren Auflage erfüllen. Möge auch die neunte Auflage des „Auskunftsbuches für die chemische Industrie" sich als brauchbarer Ratgeber bewähren, nicht nur bei dem grossen Stamm der alten treuen Anhänger, sondern auch bei neuen Interessenten. Für die letzteren, denen der Aufbau und Zweck des Auskunftsbuches noch fremd ist, sei, gewissermassen als Programm, ein A u s z u g aus dem Vorwort früherer Auflagen mit abgedruckt. Wir danken allen denen, die uns durch Ratschläge, Broschüren, Kataloge, Listen, Patentschriften, Berichtigungen usw. unterstützt haben, aufs herzlichste. W i r bitten, dem Werke das Interesse auch fernerhin zu bewahren, auf Mängel hinzuweisen, Verbesserungsvorschläge zu machen und dem Herausgeber einschlägige Drucksachen, Prospekte, Broschüren, Preislisten usw. bei Erscheinen unter der Adresse des V e r l a g e s V e i t & C o m p . , L e i p z i g , M a r i e n s t r a s s e 18, zu übermitteln.

Redaktion des Auskunftsbuches für die ohemische Industrie. H. Blücher.

Aus dem Vorwort der früheren Jahrgänge. Das „Auskunftsbuch für die chemische Industrie" soll, wie sein Name besagt, dem Chemiker und Industriellen der einschlägigen Gebiete in den Fragen der Praxis Auskunft erteilen; es ist nicht zum Unterricht bestimmt und nimmt eine Mittelstellung zwischen Lehrbüchern und lexikalischen Werken ein. Die rein alphabetische Anordnung gewährt eine schnelle Übersicht; die kurze, prägnante Darstellung, die alles weniger Wichtige und Theoretische übergeht, vermeidet einen übermässigen Umfang, der die Handlichkeit stören müsste. Seinem Zwecke entsprechend, berücksichtigt das Buch, nach grossen Schlagwortgruppen geordnet, alle für die chemische Industrie sowie für den praktischen Gebrauch im chemischen Laboratorium wichtigeren Stoffe und Produkte, weiter die Materialien zu ihrer Erzeugung, dann die Fabrikationsmaschinen und Apparate, Untersuchungsinstrumente, Gerätschaften u. s. w. Bei den einzelnen Artikeln sind, soweit tunlich, die Formeln, Atom- bzw. Molekulargewichte, die wichtigen und üblichen Darstellungsmethoden mit den Reaktionsgleichungen, spez. Gewichte Schmelzund Siedepunkte, Lösungskoeffizienten, thermo- und elektro-chemische Daten, tabellarische Übersichten u. s. w. verzeichnet — alles nach Möglichkeit dem derzeitigen Stande der Technik angepasst. Mit lebhaftem Danke müssen wir der weitgehenden Unterstützung gedenken, die uns von Seiten der chemischen Industrie und der damit in Berührung stehenden Firmen mit wenigen Ausnahmen überall entgegengebracht worden ist, und die es uns allein ermöglicht hat, der chemischen Technik mit wirklich zuverlässigen Angaben zu dienen. Selbstverständlich kann das Buch nicht dem Spezialtechniker Winke für die Fabrikation s e i n e r Artikel geben; das verbietet der Umfang und ist auch nicht der Zweck des Buches. Dagegen soll

Aus dem Vorwort der früheren Jahrgänge.

VII

das Auskunftsbuch die chemische Technik s o w e i t zusammenfassen, dass es dem Nachschlagenden ermöglicht, sich über alle ihm selbst ferner stehenden Spezialgebiete in willkommener Weise zu informieren und das zu rekapitulieren, was sonst dem Chemiker bei der Mannigfaltigkeit der Einzelzweige gar nicht alles gegenwärtig bleiben kamt. Dies gilt besonders auch von N e u e r u n g e n , welche berücksichtigt wurden, soweit sie sich praktisch bewährt haben nnd soweit sieb zuverlässige Angaben darüber erlangen Hessen. Die gegebenen tabellarischen Übersichten, Zahlenangaben usw. werden selbstverständlich auch dem Spezialtechniker nützlich erscheinen. Als praktisch besonders wertvoll dürfte sich die Angabe von P r e i s e n erweisen. Die Preise sind allerdings bei den meisten Artikeln sehr schwankend, doch werden sie mit seltenen Ausnahmen im Verlauf zweier Jahre (bis zum Erscheinen der nächsten Auflage des Auskunftsbuches) wenigstens s o w e i t Gültigkeit behalten, um jedem Interessenten eine rasche Orientierung und eine praktisch genügende ungefähre Kalkulation zu ermöglichen. Allerdings liegt eine Schwierigkeit darin, dass die Preise sich kaum einheitlich gestalten lassen, indem der eine sie als Grossabnehmer zu wissen wünscht, während der Verbraucher kleiner Mengen mit ganz anderen Preisen rechnen muss. Wir hoffen, dass in der Folge auch diejenigen wenigen Firmen, die hinsichtlich Angabe von Preisen bisher zurückhaltend geblieben sind, da sie aus solchen Angaben Vorteile für ihre Konkurrenz fürchteten, uns in der Folge ebenfalls durch Preisstellung zu Danke verpflichten werden, da, wie der Text erweist, alle Preise ohne spezielle Firmennennung aufgeführt sind und eben nur der u n g e f ä h r e n Information des Lesers dienen sollen. Wir betonen immer wieder, dass nur die Unterstützung a l l e r Kreise der chemischen Industrie unser Werk zu dem machen kann, was es werden will: zu einem willkommenen Jahrbuch, zu einem zuverlässigen Ratgeber, zu einem vertrauenswürdigen Nachscblagebuch für die Praxis.

Allmählich ist das .Auskunftsbuch" ein notwendiges Ausrüstungsstück der Fabriken und Laboratorien, der Chemiker, Apotheker, Industriellen u. s. w. geworden, und mit Freude und Genugtuung dürfen wir darauf hinweisen, dass das In- wie das Ausland, Kritiker der Zeitschriften wie andere hervorragende Fachleute einig sind in dem Lobe über das Gebotene und über die von Auflage zu

Vili

Aus dem Vorwort der früheren Jahrgänge.

Auflage gesteigerte Menge an Neuerungen, Erweiterungen und Verbesserungen. — Bei der Bearbeitung einer jeden Auflage ist ein sehr reiches Material zu berücksichtigen, das von Jahr zu Jahr noch immer zu wachsen scheint. Hierdurch veranlasst, und in besonderer Berücksichtigung der Interessen des ganzen Leserkreises hat die Redaktion eine Tendenz immer mehr in den Vordergrund gerückt — die Tendenz nämlich, das aufzunehmende Neue soweit wie möglich k r i t i s c h zu s i c h t e n . Allerdings bleibt man in dieser Hinsicht — besonders bezüglich der P a t e n t l i t e r a t u r — von Irrtümern und Missgrilfen nicht frei. So wird manches Verfahren mit erwähnt, das aussichtsreich scheint und sich doch in der Praxis unbrauchbar erweist, während es umgekehrt vorkommt, dass patentierte Verfahren, die man nach anderen Erfahrungen als unbrauchbar weglassen möchte, doch überraschend gute Erfolge geben. Das sind Missstände, die sich nicht vermeiden lassen und die wir den Leser zu entschuldigen bitten; überall wurde unter Zugrundelegung von Auskünften und unter Berücksichtigung des Rates von Spezialfachleuten das richtige Mass zu halten gesucht. Jedenfalls wird der Leser — in einem dem Rahmen des Ganzen entsprechenden Umfange — fast alles von beachtenswerten Neuerungen erwihnt finden. Auf die immer erneuten Wünsche zahlreicher Praktiker hin wurde eine umfangreiche T a b e l l e ü b e r d i e B e d e u t u n g d e r im Auskunftsbuch der Raumersparnis wegen zahlreich verwendeten F o r m e l n aufgenommen, die den genannten Interessenten besonders willkommen sein wird, die aber als Gedichtnisbehelf wohl auch sämtlichen andern Lesern gute Dienste leisten kann. Die n e u e R e c h t s c h r e i b u n g ist beinahe vollständig durchgeführt. Immerhin konnte sich der Herausgeber nicht dazu entschliessen, hier die letzten Konsequenzen zu ziehen. Namentlich hat er davon Abstand genommen, „Kalzium" zu schreiben, und ist bei „Calcium" geblieben, einfach aus dem praktischen Grunde, weil „Kalziumverbindungen" und „Kaliumverbindungen" bei flüchtigem Lesen in ärgerlichster Weise verwechselt werden. Übrigens haben die sogenannten „Vereinbarungen" die Verwirrung auf dem Gebiete der chemischen Orthographie nicht beseitigt, sondern noch erheblich gesteigert, ist es doch danach z. B. zulässig, A z e t a t zu schreiben, dagegen nur A c e t a l d e h y d ; K a l z i u m , jedoch nur C a l c o f e r r i t u.s.w. Hiernach kann es unsere Leser nicht wundernehmen, dass wir einer derartigen „Rechtschreibung" zunächst noch ablehnend

Aus dem Vorwort der früheren Jahrgänge.

IX

gegenüberstehen. Übrigens ermöglichen es sorgfältig redigierte V e r w e i s e jedem, unter allen in Betracht kommenden Schreibweisen schnell den gewünschten Artikel zu finden. Was die unter den einzelnen Artikeln verzeichneten B e z u g s q u e l l e n und die eingefügten I n s e r a t e anlangt, so sei ausdrücklich betont, dass die Einschiebungen von einem A u f t r a g e der betreffenden Firmen beim V e r l a g e abhängen und mit dem Text der Artikel nichts zu tun haben; d i e R e d a k t i o n h a t h i n s i c h t l i c h d e s T e x t e s ü b e r a l l s t r e n g s t e O b j e k t i v i t ä t g e w a h r t . Ein A d r e s s b u c h ist das vorliegende Werk n i c h t ; deshalb wäre es unangebracht, unter den Firmen a l l e Lieferanten zu suchen oder überhaupt die Angabe von Firmen als einen integrierenden Bestandteil des Werkes zu betrachten. Aber wir hoffen, dass die Bereitwilligkeit des Verlages, Bezugsquellen mit aufzunehmen, unseren Lesern in vielen Fällen eine wertvolle und willkommene Information hinsichtlich der Lieferanten gewähren wird.

Bedeutung der Formeln. (Aufgeführt sind nur Formeln, die in vorliegendem Werke verwendet sind, und auch nur insoweit, als eine Erklärung nicht in demselben Artikel gegeben ist. Die Aufzählung -erfolgt rein alphabetisch, und zwar entsprechend der im Auskunftsbuch gebrauchtun Schreibung, dabei aufsteigend nach dem zugehörigen Index, so dass z. B. CH« vor C t H j O i , dieses vor CjHe, dieses wieder vor CäHjN zu suchen ist.)

Forme] A

l

AgCl AgNOs

AgiS AgjSO« AI AlCb AlaCI«

AUF«

AUO,

AI,(OH). Alt(SO)i Ba(OH> BaO» BaS BaSOi Bi

Bedeutung

Silber Silberchlorid Silbernitrat Schwefelsilber Silbersulfat Aluminium Aluminiumchlorid Aluminiumfluorid Tonerde Aluminiumoxydhydrat Aluminiumsulfat Arsen Arsenchlorid Fl

Arsenigsäureanhydrid Arsensäureanhydrid Gold Goldchlorid Bor Borsäureanhydrid Barium Bariumkarbonat Bariumchlorid Bariumchlorat Bariumchromat Bariumnitrat Barythydrat Bariumsuperoxyd Schwefelbarium Bariumsulfat Wismut

Formel

Bi(NO.). Br C

CCI3. COH CCU

CHBr 3 CHCI, CHJ, CH.Br CH,.C02H CH.CI CHjl CH..NH, CH,. OH (CH«>iO CH4 (CN), CO COCU CO(NH,), CO2

CS. C*H, CiHiOt CtH« CiHiO, CsHsBr CgH&Cl CiHil CjHs. NH,

Bedeutung

Wismutnitrat Brom Kohlenstoff Chloral Tetrachlorkohlenstoff Bromoform Chloroform Jodoform Methylbromid Essigsäure Methylchlorid Methyljodid Methylamin Methylalkohol Methyläther Methan Cyan Kohlenoxyd Karbonylchlorid (Phosgen) Harnstoff Kohlendioxyd (Kohlensäureanhydrid) Schwefelkohlenstoff Azetylen Oxalsäure Äthylen Essigsäure Äthylbromid Äthylchlorid Äthyljodid Äthylamin

Bedeutung der Formeln.

Formel

Bedeutung

Formel

CiHs. OH (C.HO.0 CiH* CJHS . OH C«H»(OH)i CaH,.OH C,H 8 Oj C4H.O. c5h5n C&H11 .OH C«Hi(NO«)»OH C«H«(CH>)NHt C«Hi(CH«)» C«Hi(COtH)i G.H4(NH,), CoHi(OH)CO»H C.Ht(OH)NH2 C.H4O, CeH&. CHs C«Hs. CO.H C«H5C1 (G.H5).NH CoHt • NH2 CoHs. NO2 C«H5. OH C1H1 C0H10O5 C«HuO« CioH? .NH« C10H7 .NO« CioH?. OH CioHs CioHin CuHuOu CuHsOs CnHio Ca CaCOa CaC« CaCiOi CaCU CaCrO« CaF» CaHPOi

Alkohol (Athylalkobol) Äthyläther Äthan Allylalkohol Glyzerin Propylalkohol Glyzerin Weinsäure Pyridin Amylalkohol Pikrinsäure Toluidin Xylol Phthalsäure Phenylendiamin Salizylsäure Amidophenol Chinon Toluol Benzoesäure Chlorbenzol Diphenylamin Anilin Nitrobenzol Phenol (Karbolsäure) Benzol Zellulose, Stärke Traubenzucker Naphthylamin Nitronaphtalin Naphtol Naphtalin Terpen Rohrzucker Anthrachinon Anthrazen Calcium Calciumkarbonat Calciumkarbid Calciumoxalat Calciumchlorid Calciumchromat Calciumfluorid sekundär. Calciumphosphat Calciumnitrat Calciumoxyd (Kalk) Calciumhypochlorit Calciumhydrat Calciumsuperoxyd Calciumsulfid Calcium sulfhydrat Caldumsulfat Calciumplumbat tertiäres Calciumphosphat

Cd CdCli CdSOi Ce Cl Co CoClt Co(NO.). C0SO1 CotCk Cr CrO. Cr.Cl. Cr.F. Cr« (OH)« Cr.O. Cu CuCI» Cu(NOs)i CuO CuS CuSOi CutCI: CiteS

Ca(NO»)i CaO Ca(OH), Ca(OH). CaOi CaS Ca(SH), CaSO* Ca.PbOi Ca» (PO«)»

F Fe FeCl, FeCU FeO FeS FeSOi Fe.CU Fe,(OH), Fe.O> Fe,(SO«)s Fe.Sj H HAuClt HBr HBrOi HCN H.COH H.CO.H HCl HClOi HCIO« HF HJ

XI Bedeutung

Kadmium KadmiumChlorid Kadmiumsulfat Cer Chlor Kobalt Kobaltchlorür Kobaltnitrat Kobaltsulfat Kobaltchlorid Chrom Chromsäureanhydrid Chromchlorid Chromfluorid Chromhydroxyd Chromoxyd Kupfer Kupferchlorid Kupfernitrat Kupferoxyd Kupfersulfid Kupfersulfat Kupferchloriir Kupfersulfür Fluor Eisen Eisenchloriir Eisenchlorid Eisenoxydul Eisensulftir Eisenoxydulsulfat (Eisenvitriol) Eisenchlorid Eisenoxydhydrat Eisenoxyd Eisenoxydsulfat Eisensulfid Wasserstoff Goldchloridchlorwasserstoff Bromwasserstoff Bromsäure Cyanwasserstoff (Blausäure) Formaldehyd Ameisensäure Chlorwasserstoff (Salzsäure) Chlorsäure Oberchlorsäure Fluorwasserstoff (Flusssäure) Jodwasserstoff

Bedeutung der Formeln.

XII

Formel HIOj HNO» HVO» H*0 HsOs HjMoOi HfPtCI« HsS H 2 SO« H.SiF. HiSnOa HiBOs H,PO« HtSnOi

H«WO5 HJ? HgCU

Hg(N03)i HgO HgS HgSO* Hg.CI*

Hg*(NO:i)j

J Jr K KBr KBrOa KCjH»Ot KCiHsO. KCN KCNS KCl KClOi KClOi KF KHCO, KHSO» KHSO«

KJ

KMnO< KNO» KNOj KOH KjCO, KtCtO«

Bedeutung Jodsäure Salpetersäure Vanadinsäure Wasser Wasserstoffsuperoxyd Molybdänsäure Platinchloridchlorwasserstoff Schwefelwasserstoff Schwefelsäure Kieselfluorwasserstoff Metazinnsäure Borsäure Phosphorsäure Zinnsäure Wolframsäure Quecksilber Quecksilberchlorid (Sublimat) Quccksilberoxydnitrat Quecksilberoxyd Schwefelquecksilber Quecksilbersulfat Quecksilberchlorid (Kalomel) Quecksilberoxydulnitrat lod Iridium Kalium Kaliumbromid Kaliumbromat Kalium azetat Kaliumbitartrat (Weinstein) Cyankalium Rhodankalium Kaliumchlorid Kaliumchlorat Kaliumperchlorat Kaliumfluorid Kaliumbikarbonat Kaliumbisulfit Kaliumbisulfat Kaliumjodid Kaliumpermanganat Kaliumnitrit Kaliumnitrat (Kalisalpeter) Kaliumhydrat (Ätzkali) Kaliumkarbonat (Pottasche) Kaliumoxalat

Formel KtC«H«0« K.CrO. K.CrtOr K»0 K2Pt(CNu KjPtClo KtS K.SOa KtSOi K s S O i , Al2(SOi)s K«SiF« KäSiO> K.PO. Li LiCl LitCOs

Ü2SO4

Mg MgCOj MgCIa Mg(NOa)> MgO Mg(OH), MgSO« Mn MnCOa MgCL MnOMnSOi Mo N (NH»)a NH, OH NHs NH


&

Umwandlung von amerik. Galls. in Liter J Maße und Gewichte f ü r das Ausland

7

Portosätze

&

Tabelle zur B e r e c h n u n g der Analysen

&

Vergleichung von Twaddell-Graden mit rationellen Baumö-Graden . . . .

12

Multipla der Atomgewichte

IS

Atomgewichte d e r Elemente auf farbigem Karton. Inserate.

Abkürzungen. A.G. =

Atomgewicht

M.G. =

Molekulargewicht

Amp. — Ampere

, mol. =

Moleküle

Atm. •= Atmosphären.

: O.D. =

Optisches D r e h u n g s v e r m ö g e n

Grade Baum*

p.die =

pro Tag

Dekagramm (10 g)

p.dos =

pro Dosis

«B6 = D =

D.A.IV =

Deutsches Arzneibuch

Ph.G.IIl — Pharmacopoea g e r m a n i c a III. Aufl.

IV. Aufl. D.A.V =

Deutsches Arzneibuch V. Aufl.

D.R.P. = E. =

Erst.P. = H = K. =

Deutsches Reichspatent

Elektromotorische Kraft Erstarrungspunkt

Hektogramm (100 g) 100 kg

Krit.Temp. = K.W. =

Kritische T e m p e r a t u r

Kilowatt

M.D. — Maximaldosis

Pferdestärken

Sch.P. = S.P. = T. =

Temperatur

(Temperaturen)

Grade Tralles

- Volt

vol. = W.

spezifisches Gewicht

Teile

Temp. = V.

Schmelzpunkt

Siedepunkt

sp. G. =

°Tr =

Kalorien

»/o kg =

P.S. =

Raumteile

- Watt

WE. -= Wärme-Einheiten

GM H

KS

Handbuch

der Arbeitsmethoden in der anorganischen Chemie U n t e r Mitwirkung namhafter herausgegeben

Gelehrten

von

Dr. Arthur Stähler P r i v a t d o z e n t an d e r U n i v e r s i t ä t B e r l i n

Fünf Bände



Lexikon-Format

ALLGEMEINER

TEIL:

Band

I : Das a n o r g a n i s c h - c h e m i s c h e Laboratorium und seine Ausstattung. — M e c h a n i s c h e Operationen. B a n d I I : P h y s i k a l i s c h e und c h e m i s c h e Operationen und Hilfsoperationen. Band I I I : P h y s i k o c h e m i s c h e B e s t i m m u n g e n . SPEZIELLER

TEIL:

B a n d I V : A. K ö r p e r k l a s s e n . — B . E l e m e n t e und V e r bindungen der G r u p p e n 1—3. B a n d V : E l e m e n t e und Verbindungen der G r u p p e n 4—8. Register. B i s jetzt sind Bd.

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Dr. A. Neuburger-Berlin Monatlich ein Heft (je 3 0 Seiten mit Abbildungen). Lex. 8. Vierteljährlich M. 4 . — , Beilage allein :: vierteljährlich M. 1 . — :: Der Jahrgang b e g i n n t im A p r i l Bestellungen auf beiliegender Bestellkarte — siehe Textschluß — an eine Buchhandlung oder direkt an den Verlag erbeten. Probenummern auf Verlangen kostenlos vom

Verlas Veit s Comp., Leipzig, Marlenstr.18

A. Abbrennen (Beizen, Abbeizen). Einwirkung von Chemikalien auf Metall, um dieses auf der Oberfläche von der Oxydschicht zu befreien. Namentlich wichtig für die G a 1 v a n o s t e g i e , da die galvanisch niedergeschlagenen Metallhäute nur auf ganz rein metallischen Unterlagen fest haften. Die Vorbereitung metallischer Gegenstände in der Galvanostegie besteht in einer groben Vorreinigung, einer Entfernung der Fettschicht und dann in dem A b b r e n n e n ; oft verschiebt sich die Reihenfolge dieser Reinigungsverfahren, oft auch werden einzelne Operationen wiederholt. Jedenfalls ist festzuhalten, dass ein tadelloses Abbrennen nur gelingt, wenn ihm eine vorbereitende Reinigung und eine peinlich sorgfältige Entfernung der Fettschicht vorausgegangen ist. Das Abbrennen geschieht mit Hilfe chemisch wirkender Lösungen, die man B r e n n e n nennt. 1. B r e n n e f ü r K u p f e r , M e s s i n g , B r o n z e u n d

Neusilber.

Gleiche Raumteile von e n g l i s c h e r S c h w e f e l s ä u r e (66° B 6 ) und S a l p e t e r s ä u r e (36° B6). Da die Salpetersäure des Handels meist 40° B6 hat, so verdünnt man zuvor 1 kg Säure mit 200 g Wasser; die so erhaltene Salpetersäure hält 36° B6 und wird mit der gleichen Raummenge Schwefelsäure gemischt. Man kann die Wirkung dieser Beize verstärken, indem man ab und zu eine kleine Menge K o c h s a l z zusetzt. Für f e i n e Gegenstände aus Kupfer, Bronze u. s. w. ist die beschriebene Beize zu stark; man brennt dann mit einer Mischung von 1 T. S a l p e t e r s ä u r e und 10 T . W a s s e r ab. Nicht nur diese sondern auch alle andern Brennen dürfen nur k a l t angewendet werden; die Säuremischungen, die sich bei dem Mischen der Säuren stark erwärmen, müssen also erst wieder abgekühlt sein, bevor sie zum Gebrauch kommen können. Die Zeit, die die Brennen einwirken müssen, ist verschieden nach ihrer Natur und Stärke sowie nach dem Metall. Im allgemeinen darf man nur wenige Sekunden abbrennen, und zwar taucht man die zusammengebundenen, an einen Metallhaken gehängten Gegenstände rasch in die Brenne vollständig ein, bewegt sie darin sekundenlang hin und her, damit nirgends Luftblasen haften bleiben; die Finger dürfen mit der Brenne nicht in Berührung kommen. Sehr kleine Körper legt man zum Abbrennen besser auf Siebe. Die abgebrannten Metallkörper sind unverzüglich mehrmals und sorgfältig mit Wasser abzuspülen, damit zuverlässig jede Spur Säure entfernt wird. 2. B r e n n e

für Eisen,

Stahl

und

Zink.

Diese Metalle werden am besten Oberhaupt nicht abgebrannt; bei Z i n n ist es jedenfalls unter keinen Umständen zulässig. Will man die andern genannten drei Metalle dennoch abbrennen, so bedient man sich einer s e h r v e r d ü n n t e n S c h w e f e l s ä u r e ( l T . Schwefelsäure + 100 T . Wasser); nach dem Abbrennen wird Zink gut abgespült, Eisen und Stahl mit Bimssteinpulver abgerieben, bis es gleichmässig grau geworden ist. — Auch mit ganz dünnen Metallüberzügen versehene (namentlich vergoldete, vernickelte und vermessingte) Gegenstände brennt man ab, um den Flächen ein BIBcher IX.

1

2

Abdampfen.

eigenartiges Aussehen zu verleihen: Durch geeignete Zusammensetzung der Brenne kann man einesteils eine g l a n z e n d e und andernteils eine fein m a t t i e r t e Oberfläche erzeugen. 3.

Glanzbrenne

2 kg engl. Schwefelsäure (66° B6), 1,5 kg Salpetersäure (36° B6), 10 g Kochsalz. 4. M a t t b r e n n e 2 kg 3 kg 15 g 15 g

I.

engl. Schwefelsäure (66° B6), Salpetersäure (36° B£), Kochsalz, Zinkvitriol. 5. M a t t b r e n n e II

46 T. engl. Schwefelsäure (66° B6), 46 T . Salpetersäure (36° B6), 4 T . Zinkvitriol, 3 T. Salmiak, 1 T. Schwefelblumen. Das Abbrennen geschieht am besten in S t e i n z e u g b o t t i c h e n(Beizbottichen). Dieselben sind gewöhnlich rund, werden aber auch in anderer Form sowie in jeder Grösse geliefert. Preis je nach Grösse 18—25 Pf. per Liter Inhalt. Steinzeuggefässe zum Abbrennen: Deutsche Steinzcugwaarenfabnk

filr Kanalisation

und ehem. Industrie, Friedrichsfeld i. Baden.

Steinzeuggefässe zum Aufbewahren von Säuren: Deutsche Steinzeugwaarenfabrlk

für Kanalisation

und ehem. Industrie,

Friedrichsfeld i. Baden.

A b d a m p f e n (Verdampfen, Verdunsten). Das Abdampfen geschieht entweder durch d i r e k t e s F e u e r oder durch D a m p f , durch S a n d b ä d e r oder L u f t b ä d e r . Die Abdampfgefässe sind S c h a l e n aus Glas, Porzellan, Steinzeug, Eisen, Kupfer, Blei, Nickel, Zinn, Aluminium, Silber oder Platin. Ferner benutzt man K e s s e l aus denselben Materialien, P f a n n e n , A b d a m p f z y l i n d e r u. s. w. Eine grosse Bedeutung haben die mit Luftverdünnung arbeitenden V a k u u m a p p a r a t e erlangt. Was die einzelnen Konstruktionen und Preise anlangt, so vgl. man die Artikel „ S c h a l e n " , „ K e s s e l " , „ K o l b e n " , „Dampfapparate", „ P f a n n e n " , „Va k u u m a p p a r a t e u , „ U h r g l ä s e r " und „ D e s t i l l i e r a p p a r a t e". Vgl. auch „ D e s t i l l a t i o n " und „ T r o c k n e n". Abdampfschalen: Oeorg Schmidt & v. d. Eitz, Schmicdefeld (Kreis

Schalen aus Friedrich

Heckmanu,

Schleusingen).

Metall: Berlin

80.

16,

Brücken Strasse

6 b

(s.

Inserate).

Schalen aus Porzellan: Königl.

Porzellan-Manufaktur,

Berlin

NW. 23,

Wegclystrassc.

Schalen aus Steinzeug: Deutsche

Steinzeugwaarcnfabrik

für

Kanalisation

und ehem. Industrie,

Friedrichsfeld i. Baden.

Abdampf- und Kalzinieröfen: J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Abdampf- und Vakuumverdampf-Apparate: J . L . Carl Eckelt. Berlin N. 4. Volkmar H i n i g & Comp., Heidenau, Bez. Dresden. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brückenstrasse 6 b (s. Inserate).

! F . H. Meyer. Hannover-Hainholz (s. Anzeige im ! Anzeigenanhang). ! Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt i Peter Dinckels & Sohn, G . m . b . H . , Mainz.

Abfalle —

Abkochungen.

3

Abdampfapparate und Öfen liefert:

Otto Krueger vorm. Q. Krueger, Biebrich a. Bh.

(s. Instrat unter „Ghem. Fabrikeinrichtungen")-

Einrichtungen zum Abdampfen bauen:

J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Kessel aus Metall:

J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4 (aoa Blei).

Kttnigl.

Kessel aus Porzellan: Porzellan-Manufaktur,

Berlin

Kessel aus Steinzeug:

Deutsche

Steinzeugwaarenfabrik

für

NW. 23, Kanalisation

Vakuumapparate:

J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4 (innen verbleit).

Verdampfapparate:

Friedrich Heckmann, Berlin 6tras8c 6b (8. Inserate).

SO. 16,

Brücken-

I Friedrich Heckmann, Berlin I itruae 6 b (a. Inaente).

SO.

1«,

Brflcken-

Wegelystrasse. und ehem. Industrie, Friedrichrfeld i. Baden. I Friedrich Heckmann, Berlin | strasae 8 b (a. Inserate).

SO.

16,

Brucken-

I Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW. 23. |

Abfälle, soviel wie „ C h e m i s c h e Beseitigung siehe „ A b w ä s s e r " .

Rückstände".

— Uber die

Anlagen zur Verwertung von gewerblichen Abfällen baut:

,r. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Apparate zur Verarbeitung von Abfällen:

I leinrich Schirm, Maschinenfabr., Leipzig-Plagwitz-

Anlagen zur Verwertung von Abfällen:

Otto Krueger vorm. G. Krueger, Biebrich a. Rh.

(s. Inserat unter „Chem. Fabrikeinrichtungen")

A b f a l l f e t t e siebe „ F e t t e". A b f ü l l m a s c h i n e n . Solche werden für trockene (pulverige und feinkörnige) Stoffe, die in Beutel oder Schachteln gefüllt und abgemessen werden sollen, gebaut, ferner für grosskörnige Stoffe, für breiiges und flüssiges Material. Die Preise schwanken nach Verwendungszweck, Leistung und Vollkommenheit in sehr weiten Grenzen. A b f t t l l t r l c h t e r siehe „T r i c h t e r". Abietinsäure (Sylvinsäure) Ci«H S 8 Oj, Hauptbestandteil des Kolophoniums, kristallisiert in Blättchen, löst sich in Alkohol; Sch. P. 139—147°. Nach D. R. P. 221 889 gewinnt man reine Abietinsäure aus rohem Fichtenharz durch Lösen desselben in warmem Alkohol und Zusatz von Natriumäthylat, worauf abietinsaures Na ausfällt, das für sich getrocknet und in HjO gelöst wird; die freie Säure wird durch Zusatz einer Mineralsäure ausgefällt. Abietinsäure „ ehem. rein

. . . .

i kg Mk. 8 , 0 0 H „ 10,00

A b k o c h u n g e n (Dekokte, Decocta). Man versteht darunter durch Abkochen hergestellte Lösungen für medizinische Zwecke. Die zerkleinerte Substanz wird mit kalt. HjO erhitzt und 30 Minuten im Sieden erhalten, worauf noch heiss abzupressen ist. Im einzelnen weichen die Vorschriften voneinander ab; so schreibt D. A. IV. vor, die Mischung von Substanz und kalt. H>0 '/» Std. den Dämpfen des siedenden Wasserbades unter wiederholtem Umrühren auszusetzen und noch warm abzupressen. Ist die Menge des Arzneistoffes nicht vorgeschrieben, so nimmt man 1 T. davon auf 10 T. Abkochung. Ausgenommen hiervon sind Arzneistoffe, für welche H ö c h s t g a b e n festgesetzt sind. Bei schleimigen Stoffen bleibt das Verhältnis des Arzneistoffs zur Abkochung dem Apotheker überlassen. Wenn Decoctum Althaeae oder Decoctum Seminum Lini verlangt werden, so sind statt dieser kalt bereitete Auszüge abzugeben. Zu ihrer Bereitung werden die zerschnittene Wurzel oder der ganze Samen mit kaltem l*

Abliiss-Hähne — Abraumsalze.

4

W a s s e r ü b e r g ö s s e n und e i n e h a l b e S t u n d e lang o h n e Umrühren s t e h e n g e l a s s e n . D e r s c h l e i m i g e Auszug wird o h n e P r e s s u n g von dem R ü c k s t ä n d e getrennt. Ablass-H&luie s i e h e „H ä h n e " .

Abort-Desinfektionsmittel:

Chemische Fabrik Flörsheim

Abrasit

siehe

Dr. H. Noerdlinger,

FlörBheim-Untermain.

Aluminiumuxyd

unter ,,A 1 u m i n i u m v e r b i n d ü n g e n". A b r a u m s a l z e , auch S t a s s f u r t e r S a l z e und allgemein K a l i s a l z e g e n a n n t . M a n v e r s t e h t d a r u n t e r v e r s c h i e d e n e S a l z e , die d a s S t e i n salz der S t a s s f u r t e r L a g e r in m ä c h t i g e r S c h i c h t b e d e c k e n . D i e s e A b r a u m s a l z e g a l t e n zuerst a l s w e r t l o s , w e r d e n j e d o c h j e t z t a l s k ü n s t l i c h e Düngemittel hoch g e s c h ä t z t ; a u c h d i e n e n s i e t e i l w e i s e zur G e w i n n u n g c h e m i s c h e r P r ä p a r a t e , z. B . des K a l i u m c h l o r i d s , Kalium s u l f a t s , M a g n e s i u m s u l fats, N a t r i u m s u l f a t s , M a g n e s i u m Chlorids, B o r s ä u r e , B r o m s , B r o m s a l z e u. a. m. Die wichtigsten Abraumsalze sind: Karnallit — K a i m t — Sylvin — Schoenit — Kieserit — Borazit. D e r K a r n a l l i t ( K C l + M g C l 2 + 6 H 2 0 ) ist d a s h a u p t s ä c h l i c h e M a t e rial, a u s dem der K a l i d ü n g e r d e s H a n d e l s hergestellt wird. Auch der K a i n i t ( K j S O « + M g S O « + MgCl» + 6 H 2 0 ) wird zu dem g l e i c h e n Z w e c k e verwendet. D e r e r s t e r e dient a u s s e r d e m zur C h l o r k a l i u m g e w i n n u n g , der letztere teilweise zur D a r s t e l l u n g von K a l i u m m a g n e s i u m s u l f a t und K a l i u m s u l f a t . S y l v i n ist in reinem Z u s t a n d e n i c h t a n d e r s a l s K a l i u m c h l o r i d ; man fasst ihn a l s s e k u n d ä r e s Z e r s e t z u n g s p r o d u k t d e s K a r n a l l i t s auf. S c h o e n i t hat die F o r m e l K j S O « + MgSO« + 6 H a O, ist a l s o reines K a l i u m m a g n e s i u m s u l f a t . D a er a b e r s t e t s mit Kainit innig d u r c h w a c h s e n vork o m m t , m u s s e r mit d i e s e m z u s a m m e n v e r a r b e i t e t w e r d e n und gestattet k e i n e direkte Verwendung. Der K i e s e r i t ( M g S O « + H » 0 ) ist a l s M a g n e s i u m s u l f a t a u f z u f a s s e n , dem ( M g S O « + 7 H , 0 ) s e c h s M o l e k ü l e K r i s t a l l w a s s e r fehlen. Er ist d e s h a l b a u c h nur s c h w e r in W a s s e r löslich, m u s s a b e r auch im übrigen s c h o n d e s h a l b e r s t v e r a r b e i t e t w e r d e n , weil er mit S t e i n s a l z und Anhydrit innig g e m i s c h t vorkommt. D e r im Handel v o r k o m m e n d e K i e s e r i t ist s t e t s durch Aufbereitung o d e r als N e b e n p r o d u k t künstlich g e w o n n e n . D a s , w a s man a l s B o r a z i t b e z e i c h n e t , sind in W i r k l i c h k e i t zwei vers c h i e d e n e S a l z e ; m a n u n t e r s c h e i d e t den k r i s t a l l i s i e r t e n Borazit ( 2 M g j B s O u + MgCl») und den H y d r o b o r a z i t ( C a B , 0 , + MgB,Oi + 6 H » 0 ) , w o v o n der e r s t e r e in W a s s e r s e h r leicht l ö s l i c h , der l e t z t e r e d a g e g e n f a s t u n l ö s l i c h ist. D e r k r i s t a l l i s i e r t e B o r a z i t führt n e b e n b e i d e n Namen S t a s s f u r t i t. D e r B o r a z i t dient zur G e w i n n u n g von B o r s ä u r e (vgl. Artikel ,,B o r s ä u r e " ) . D i e G e w i n n u n g der einzelnen S a l z e ist unter den betreffenden M e t a l l v e r b i n d u n g e n aufgeführt, s o z. B . d i e j e n i g e von C h l o r k a l i u m unter No. 7 bei „K a 1 i u in v e r b i n d u n g e n " . Aus den S t a s s f u r t e r E n d l a u g e n von der K a r n a l l i t v e r a r b e i t u n g gewinnt man B r o m ( s . d . ) , E i s e n b r o m i d ( s . unter „ B r o m v e r b i n d u n g e n " ) und K a l i u m b r o m i d ( s . unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) . E s sei e r w ä h n t , d a s s d a s zu d e n A b r a u m s a l z e n g e h ö r i g e s o g e n a n n t e H a r t s a 1 z ein G e m i s c h von Sylvin, S t e i n s a l z und K i e s e r i t ist, und zwar enthält d a s H a r t s a l z von L e o p o l d s h a l l 1 8 — 2 0 % Sylvin, 3 0 — 4 0 % S t e i n s a l z , 4 0 — 5 0 % K i e s e r i t und 3 — 8 % W a s s e r . D e n V e r k a u f der E r z e u g n i s s e d e s S t a s s f u r t e r K a l i b e c k e n s vermittelt d a s K a l i s y n d i k a t G . m . b . H . zu L e o p o I d s h a 1 1 - S t a s s f u r t ; e s beteiligt d i e ihm a n g e h ö r e n d e n K a l i w e r k e mit b e s t i m m t e n , ihrer G r ö s s e und B e d e u t u n g e n t s p r e c h e n d e n Q u o t e n an der L i e f e r u n g der von ihm a b g e s e t z t e n S a l z e , b e stimmt die P r e i s e u. s . w . D a s V e r k a u f s s y n d i k a t der K a l i w e r k e notiert zur Z e i t für K a l i r o h s a l z e , die innerhalb der G r e n z e n des d e u t s c h e n R e i c h e s als Bade-

Absaageflaschen —

Absorption.

s a l z o d e r z u g e w e r b l i c h e n Z w e c k e n zur Verwendung gelangen, folgende Preise: Verbürgter Mindestgehalt an reiuem Kali

Salzsorte

Karnallit Kieserit Kaimt bezw. Sylvinit

Grundpreis fiir ( = 100 kg) bei in Wagenladungen Pf.

9,0 Hartsalz.

i Doppelzentner loser Verladung | in Stückgut| postcn Pf.

160 160 210 210

120 120 170 170

12,4 12,4

Preis fiir einen Sack von i Doppelztr. Fassung Pf. 40 40 38 38

Für die l a n d w i r t s c h a f t l i c h e Verwendung innerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches gelten folgende niedrigere Preise: Verbürgter Mindestgehalt an reinem Kali

Salzsorte

1 Karnallit . . . . Kieserit Kainit b e z w . Hartsalz Sylvinit

II I' l| |!

9,0 — 12,4 12,4

Für das A u s l a n d

Pf

Pf.

Pf.

rr

90 90 150 150

10 10 10 10

40 40 38 38

40 40 4d 40

endlich sind folgende Preise massgebend:

o,'In Karnallit . , Kieserit Kainit bezw. Hartsalz Sylvinit

Zuschlag für Beimischnngvon ! »V« °/o Torfmull [ für i Doppelztr. [

Verbürgter Grundpreis Zuschlag für Mindestfür i Doppelztr. Beimischung von gehalt an ( = reo kg) bei Torfmoll reinem Kali loser Verladung für i Doppelztr.

Salzsurtt

9,0 —

1 1

Preis fiir einen Sack von Doppelztr. Fassung bei mit un2'/, •/„Torfmull vermischten vermischten Rohsalzen

Grundpreis fiir i Doppelztr. (= ioo kg) bei loser Verladung

12,4 12,4

Pf.

Pf.

120 120 190 190

10 10 Hl 10

Preis für einen Sack von i Doppelztr. Fassung bei mit 2 Va%Torfmull vermischten vermischten Rohsalzen Pf. Pf. 40 ¡0 40 40

10 40 38 38

Im übrigen vgl. den Artikel „ D ü n g e m i t t e l , k ü ii s 11 i c h e" sowie K a l i u m c h l o r i d ; letzteres ist unter „K a 1 i u in v e r b i n d u n g e n" zu finden. A b s a u g e f l a s c h e n (Filtrierflaschen) siehe „F i 11 r i e r a p p a r a t e". A b s c h w ä c h e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a 1 i e n". A b s o l u t e s M a s s s y s t e m siehe „ M a s s s y s t e m , a b s o l u t e s".

Absorption.

a) A b s o r p t i o n s g e f ä s s e für das L a b o r a t o r i u m: Absorptionsgefässe: N a c h Cl. W i n k l e r ,, S t o b m a n n (zur C O a - B e s l . ) Für Fabrikgebrauch

Mk. .

.

.

.

2,00

1,80

8,75

Absorptionsflaschen: Nach H a b e r m a n n

.

.

Mk.

0,90

.

Mk.

0,35—1,50

Absorptionsröhren: Je n a c h F o r m

Absorptiometer

siehe ,,G a s a n a 1 y s e'

Absaageflaschen —

Absorption.

s a l z o d e r z u g e w e r b l i c h e n Z w e c k e n zur Verwendung gelangen, folgende Preise: Verbürgter Mindestgehalt an reiuem Kali

Salzsorte

Karnallit Kieserit Kaimt bezw. Sylvinit

Grundpreis fiir ( = 100 kg) bei in Wagenladungen Pf.

9,0 Hartsalz.

i Doppelzentner loser Verladung | in Stückgut| postcn Pf.

160 160 210 210

120 120 170 170

12,4 12,4

Preis fiir einen Sack von i Doppelztr. Fassung Pf. 40 40 38 38

Für die l a n d w i r t s c h a f t l i c h e Verwendung innerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches gelten folgende niedrigere Preise: Verbürgter Mindestgehalt an reinem Kali

Salzsorte

1 Karnallit . . . . Kieserit Kainit b e z w . Hartsalz Sylvinit

II I' l| |!

9,0 — 12,4 12,4

Für das A u s l a n d

Pf

Pf.

Pf.

rr

90 90 150 150

10 10 10 10

40 40 38 38

40 40 4d 40

endlich sind folgende Preise massgebend:

o,'In Karnallit . , Kieserit Kainit bezw. Hartsalz Sylvinit

Zuschlag für Beimischnngvon ! »V« °/o Torfmull [ für i Doppelztr. [

Verbürgter Grundpreis Zuschlag für Mindestfür i Doppelztr. Beimischung von gehalt an ( = reo kg) bei Torfmoll reinem Kali loser Verladung für i Doppelztr.

Salzsurtt

9,0 —

1 1

Preis fiir einen Sack von Doppelztr. Fassung bei mit un2'/, •/„Torfmull vermischten vermischten Rohsalzen

Grundpreis fiir i Doppelztr. (= ioo kg) bei loser Verladung

12,4 12,4

Pf.

Pf.

120 120 190 190

10 10 Hl 10

Preis für einen Sack von i Doppelztr. Fassung bei mit 2 Va%Torfmull vermischten vermischten Rohsalzen Pf. Pf. 40 ¡0 40 40

10 40 38 38

Im übrigen vgl. den Artikel „ D ü n g e m i t t e l , k ü ii s 11 i c h e" sowie K a l i u m c h l o r i d ; letzteres ist unter „K a 1 i u in v e r b i n d u n g e n" zu finden. A b s a u g e f l a s c h e n (Filtrierflaschen) siehe „F i 11 r i e r a p p a r a t e". A b s c h w ä c h e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a 1 i e n". A b s o l u t e s M a s s s y s t e m siehe „ M a s s s y s t e m , a b s o l u t e s".

Absorption.

a) A b s o r p t i o n s g e f ä s s e für das L a b o r a t o r i u m: Absorptionsgefässe: N a c h Cl. W i n k l e r ,, S t o b m a n n (zur C O a - B e s l . ) Für Fabrikgebrauch

Mk. .

.

.

.

2,00

1,80

8,75

Absorptionsflaschen: Nach H a b e r m a n n

.

.

Mk.

0,90

.

Mk.

0,35—1,50

Absorptionsröhren: Je n a c h F o r m

Absorptiometer

siehe ,,G a s a n a 1 y s e'

Absorptionskoeffizienten.

6

b) A b s o r p t i o n s a p p a r a t e f ü r die T e c h n i k : Man benutzt Abs o r p t i o n s a p p a r a t e verschiedener Konstruktion zur Fabrikation von S ä u r e n , zum T r o c k n e n von Gasen, zur Regenerierung v o n S a l p e t e r s ä u r e u. s. w . u. s. w . ; d e r a r t i g e A b s o r p t i o n s a p p a r a t e bestehen a u s Metall (innen verbleit) o d e r Steinzeug. Wir n e n n e n von b e k a n n t e n K o n s t r u k t i o n e n die P l a t t e n t ü r m e nach L u n g e - R o h r m a n n , d i e K y p k e - T ü r m e o h n e Zughindernis und die Guttmannschen Kugeltürme. W e i t e r e s d a r ü b e r im Artikel „R e a k t i o n s t ü r m e". Die Friedrichsfelder ringförmigen A b s o r p t i o n s g e f ä s s e haben die Form eines in sich geschlossenen Hohlringes, d e s s e n B o d e n mit leichter W ö l b u n g nach innen abgeflacht ist. Durch d i e s e Form ist erreicht, d a s s d i e W i d e r s t a n d s k r a f t gegen T e m p e r a t u r b e a n s p r u c h u n g e n sehr gesteigert wird. Die G e f ä s s e eignen sich in hervorragender W e i s e f ü r alle Zwecke, w o es sich um d a s Abkühlen heisser G a s e und um die Absorption von G a s e n in Flüssigkeit handelt. J e d e s Gefiiss ist mit einer allseitig abschliessenden, zwischen G a s Ein- und Austrittsstutzen a n g e b r a c h t e n S c h e i d e w a n d versehen, so d a s s die G a s e und bei den A b s o r p t i o n s g e f ä s s e n auch die Flüssigkeit, die der Richtung des G a s s t r o m e s entgegengesetzt eingeführt wird, gezwungen w e r d e n , d a s G e f ä s s in seinem ganzen Umfange zu durchstreichen. Die Kühlwirkung ist infolge der b e d e u t e n d e n Kühloberfläche und infolge der geeigneten Form bes o n d e r s gut. Die Absorptionswirkung wird durch kleine eingebaute Q u e r s t a u w ä n d e von a b n e h m e n d e r Höhe energisch d a d u r c h unterstützt, d a s s beim Überfliessen der Flüssigkeit über diese S t a u w ä n d e ein ständiger Wechsel der O b e r fläche eintritt. G a s und Flüssigkeit wirken in breitem Bande auf langem W e g a u f e i n a n d e r . Die Kühlung der Flüssigkeit ist infolge der geringen H ö h e derselben intensiv, und ebenso wird auch d a s G a s energisch durchgekühlt. Die G e f ä s s e lassen sich auch bequem in W a s s e r k ä s t e n einbauen. MassGasstutzeu Xo.

und

Gefäß

0

0

mm

mm

Preistabelle. !

Kühlfläche

j

qm

Flüssigkeitsoberfläche qm

1 , 0 4

Preis Mk.

1

1 5 0

7 2 0

0 , 3 5

2 0 , 0 0

2

2 0 0

1 0 2 5

i

2 , 0 0

0 , 7 0

3 7 , 0 0

3

3 0 0

1 1 9 0

!

3 , 0 0

1 , 0 5

6 0 , 0 0

Absorptionsgefässe: Wegelin

&

Iltibner

Aktiengesellschaft,

Halle ti. d. Saale.

A b s o r p t i o n s g e f ä s s e a u s Steinzeug: Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Kanalisation und ehem. Industrie, Friedrichsfeld i. Baden.

' Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis \ Schleusingen).

A b s o r p t i o n s a n l a g e n , speziell Bleitürme Steine- und Koks-Füllung f ü r Säure b a u e n :

mit

Tonplatten,

Tonkegeln,

J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Absorptionskoeffizienten (der Gase). Der Absorptionskoeffizient eines G a s e s in einer Flüssigkeit gibt an, wieviel Raumteile des G a s e s von 1 Raumteil der Flüssigkeit bei t° und unter Atmos p h ä r e n d r u c k a b s o r b i e r t w e r d e n — unter Reduktion jener Gasvolumina auf 0° und 760 mm Quecksilberdruck. Im allgemeinen b e r e c h n e t man die Absorptionskoeffizienten d e r G a s e f ü r W a s s e r nach der Formel « = A + B . T + C . t 2 , worin a der gesuchte A b s o r p tionskoeffizient, T die vorliegende T e m p e r a t u r und A, B und C Koeffizienten sind, die f ü r j e d e s G a s ein f ü r allemal bestimmt w e r d e n müssen. Für die wichtigsten G a s e ist dies durch die mustergültigen Untersuchungen von B u n s e n

Absorptionskoeffizienten.

6

b) A b s o r p t i o n s a p p a r a t e f ü r die T e c h n i k : Man benutzt Abs o r p t i o n s a p p a r a t e verschiedener Konstruktion zur Fabrikation von S ä u r e n , zum T r o c k n e n von Gasen, zur Regenerierung v o n S a l p e t e r s ä u r e u. s. w . u. s. w . ; d e r a r t i g e A b s o r p t i o n s a p p a r a t e bestehen a u s Metall (innen verbleit) o d e r Steinzeug. Wir n e n n e n von b e k a n n t e n K o n s t r u k t i o n e n die P l a t t e n t ü r m e nach L u n g e - R o h r m a n n , d i e K y p k e - T ü r m e o h n e Zughindernis und die Guttmannschen Kugeltürme. W e i t e r e s d a r ü b e r im Artikel „R e a k t i o n s t ü r m e". Die Friedrichsfelder ringförmigen A b s o r p t i o n s g e f ä s s e haben die Form eines in sich geschlossenen Hohlringes, d e s s e n B o d e n mit leichter W ö l b u n g nach innen abgeflacht ist. Durch d i e s e Form ist erreicht, d a s s d i e W i d e r s t a n d s k r a f t gegen T e m p e r a t u r b e a n s p r u c h u n g e n sehr gesteigert wird. Die G e f ä s s e eignen sich in hervorragender W e i s e f ü r alle Zwecke, w o es sich um d a s Abkühlen heisser G a s e und um die Absorption von G a s e n in Flüssigkeit handelt. J e d e s Gefiiss ist mit einer allseitig abschliessenden, zwischen G a s Ein- und Austrittsstutzen a n g e b r a c h t e n S c h e i d e w a n d versehen, so d a s s die G a s e und bei den A b s o r p t i o n s g e f ä s s e n auch die Flüssigkeit, die der Richtung des G a s s t r o m e s entgegengesetzt eingeführt wird, gezwungen w e r d e n , d a s G e f ä s s in seinem ganzen Umfange zu durchstreichen. Die Kühlwirkung ist infolge der b e d e u t e n d e n Kühloberfläche und infolge der geeigneten Form bes o n d e r s gut. Die Absorptionswirkung wird durch kleine eingebaute Q u e r s t a u w ä n d e von a b n e h m e n d e r Höhe energisch d a d u r c h unterstützt, d a s s beim Überfliessen der Flüssigkeit über diese S t a u w ä n d e ein ständiger Wechsel der O b e r fläche eintritt. G a s und Flüssigkeit wirken in breitem Bande auf langem W e g a u f e i n a n d e r . Die Kühlung der Flüssigkeit ist infolge der geringen H ö h e derselben intensiv, und ebenso wird auch d a s G a s energisch durchgekühlt. Die G e f ä s s e lassen sich auch bequem in W a s s e r k ä s t e n einbauen. MassGasstutzeu Xo.

und

Gefäß

0

0

mm

mm

Preistabelle. !

Kühlfläche

j

qm

Flüssigkeitsoberfläche qm

1 , 0 4

Preis Mk.

1

1 5 0

7 2 0

0 , 3 5

2 0 , 0 0

2

2 0 0

1 0 2 5

i

2 , 0 0

0 , 7 0

3 7 , 0 0

3

3 0 0

1 1 9 0

!

3 , 0 0

1 , 0 5

6 0 , 0 0

Absorptionsgefässe: Wegelin

&

Iltibner

Aktiengesellschaft,

Halle ti. d. Saale.

A b s o r p t i o n s g e f ä s s e a u s Steinzeug: Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Kanalisation und ehem. Industrie, Friedrichsfeld i. Baden.

' Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis \ Schleusingen).

A b s o r p t i o n s a n l a g e n , speziell Bleitürme Steine- und Koks-Füllung f ü r Säure b a u e n :

mit

Tonplatten,

Tonkegeln,

J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Absorptionskoeffizienten (der Gase). Der Absorptionskoeffizient eines G a s e s in einer Flüssigkeit gibt an, wieviel Raumteile des G a s e s von 1 Raumteil der Flüssigkeit bei t° und unter Atmos p h ä r e n d r u c k a b s o r b i e r t w e r d e n — unter Reduktion jener Gasvolumina auf 0° und 760 mm Quecksilberdruck. Im allgemeinen b e r e c h n e t man die Absorptionskoeffizienten d e r G a s e f ü r W a s s e r nach der Formel « = A + B . T + C . t 2 , worin a der gesuchte A b s o r p tionskoeffizient, T die vorliegende T e m p e r a t u r und A, B und C Koeffizienten sind, die f ü r j e d e s G a s ein f ü r allemal bestimmt w e r d e n müssen. Für die wichtigsten G a s e ist dies durch die mustergültigen Untersuchungen von B u n s e n

Absorptionskoeffizienten.

6

b) A b s o r p t i o n s a p p a r a t e f ü r die T e c h n i k : Man benutzt Abs o r p t i o n s a p p a r a t e verschiedener Konstruktion zur Fabrikation von S ä u r e n , zum T r o c k n e n von Gasen, zur Regenerierung v o n S a l p e t e r s ä u r e u. s. w . u. s. w . ; d e r a r t i g e A b s o r p t i o n s a p p a r a t e bestehen a u s Metall (innen verbleit) o d e r Steinzeug. Wir n e n n e n von b e k a n n t e n K o n s t r u k t i o n e n die P l a t t e n t ü r m e nach L u n g e - R o h r m a n n , d i e K y p k e - T ü r m e o h n e Zughindernis und die Guttmannschen Kugeltürme. W e i t e r e s d a r ü b e r im Artikel „R e a k t i o n s t ü r m e". Die Friedrichsfelder ringförmigen A b s o r p t i o n s g e f ä s s e haben die Form eines in sich geschlossenen Hohlringes, d e s s e n B o d e n mit leichter W ö l b u n g nach innen abgeflacht ist. Durch d i e s e Form ist erreicht, d a s s d i e W i d e r s t a n d s k r a f t gegen T e m p e r a t u r b e a n s p r u c h u n g e n sehr gesteigert wird. Die G e f ä s s e eignen sich in hervorragender W e i s e f ü r alle Zwecke, w o es sich um d a s Abkühlen heisser G a s e und um die Absorption von G a s e n in Flüssigkeit handelt. J e d e s Gefiiss ist mit einer allseitig abschliessenden, zwischen G a s Ein- und Austrittsstutzen a n g e b r a c h t e n S c h e i d e w a n d versehen, so d a s s die G a s e und bei den A b s o r p t i o n s g e f ä s s e n auch die Flüssigkeit, die der Richtung des G a s s t r o m e s entgegengesetzt eingeführt wird, gezwungen w e r d e n , d a s G e f ä s s in seinem ganzen Umfange zu durchstreichen. Die Kühlwirkung ist infolge der b e d e u t e n d e n Kühloberfläche und infolge der geeigneten Form bes o n d e r s gut. Die Absorptionswirkung wird durch kleine eingebaute Q u e r s t a u w ä n d e von a b n e h m e n d e r Höhe energisch d a d u r c h unterstützt, d a s s beim Überfliessen der Flüssigkeit über diese S t a u w ä n d e ein ständiger Wechsel der O b e r fläche eintritt. G a s und Flüssigkeit wirken in breitem Bande auf langem W e g a u f e i n a n d e r . Die Kühlung der Flüssigkeit ist infolge der geringen H ö h e derselben intensiv, und ebenso wird auch d a s G a s energisch durchgekühlt. Die G e f ä s s e lassen sich auch bequem in W a s s e r k ä s t e n einbauen. MassGasstutzeu Xo.

und

Gefäß

0

0

mm

mm

Preistabelle. !

Kühlfläche

j

qm

Flüssigkeitsoberfläche qm

1 , 0 4

Preis Mk.

1

1 5 0

7 2 0

0 , 3 5

2 0 , 0 0

2

2 0 0

1 0 2 5

i

2 , 0 0

0 , 7 0

3 7 , 0 0

3

3 0 0

1 1 9 0

!

3 , 0 0

1 , 0 5

6 0 , 0 0

Absorptionsgefässe: Wegelin

&

Iltibner

Aktiengesellschaft,

Halle ti. d. Saale.

A b s o r p t i o n s g e f ä s s e a u s Steinzeug: Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Kanalisation und ehem. Industrie, Friedrichsfeld i. Baden.

' Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis \ Schleusingen).

A b s o r p t i o n s a n l a g e n , speziell Bleitürme Steine- und Koks-Füllung f ü r Säure b a u e n :

mit

Tonplatten,

Tonkegeln,

J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Absorptionskoeffizienten (der Gase). Der Absorptionskoeffizient eines G a s e s in einer Flüssigkeit gibt an, wieviel Raumteile des G a s e s von 1 Raumteil der Flüssigkeit bei t° und unter Atmos p h ä r e n d r u c k a b s o r b i e r t w e r d e n — unter Reduktion jener Gasvolumina auf 0° und 760 mm Quecksilberdruck. Im allgemeinen b e r e c h n e t man die Absorptionskoeffizienten d e r G a s e f ü r W a s s e r nach der Formel « = A + B . T + C . t 2 , worin a der gesuchte A b s o r p tionskoeffizient, T die vorliegende T e m p e r a t u r und A, B und C Koeffizienten sind, die f ü r j e d e s G a s ein f ü r allemal bestimmt w e r d e n müssen. Für die wichtigsten G a s e ist dies durch die mustergültigen Untersuchungen von B u n s e n

Abtreiben.

7

und d a n n v o n C a r i u s g e s c h e h e n ; die folgende T a b e l l e gibt die der B u n s e n sehen Forschungen auszugsweise wieder: A Chlor Kohlensäure Sauerstoff . . . . Schwefelwasserstoff . Stickstoff . . . . Wasserstoff . . . .

+ + + + + +

B

3,0361 1,7967 0,4115 4,3706 0,020346 0,0193

— — — — —

D i e Koeffizienten sind gültig zwischen

C

0,046196 0,07761 0,00108986 0,083687 0,00053887

+ + + + +

Resultate

0,0001107 0,0016424 0,000022563 0,0005213 0,000011156

0 ° und 4 0 ° C. 0° „ 2 0 ° C. 0 ° „ 2 0 ° C. 0 ° „ 4 0 ° C. 0 ° „ 2 0 ° C. 0 ° „ 2 0 ° C.

D i e h i e r a u s b e r e c h n e t e n A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n s i n d mit in f o l g e n d e r T a b e l l e enthalten, die noch eine g r ö s s e r e Anzahl a n d e r e r G a s e u m f a s s t : I. A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n 1 vol Wasser löst bei 7 6 0 mm Druck 1 Gasvolumina: Äthan Äthylen Ammoniak Butan Kohlenoxyd . . . Kohlensäure . . . Luft Methan Sauerstoff Schwefelwasserstoff Schwefliche Säure . Stickoxyd Stickoxydul . . . Stickstoff Wasserstoff

1 0 ° C.

1 5 ° C.

2 0 ° C.

0,0748 0,2227 941,9 0,02770 0,02987 1,5126 0,02237 0,04993 0,03717 4,0442 69,828 0,30290 1,1346 0,01838 0,01930

0,0599 0,1837 812,8 0,02355 0,02635 1,1847 0,01953 0,04372 0,03250 3,5858 56,647 0,28609 0,6196 0,01607 0,01930

0,0508 0,1615 727,2 0,02147 0,02432 1,0020 0,01795 0,03909 0,02989 3,2326 47,276 0,27478 0,7778 0,01478 0,01930

0,0447 0,1488 654,0 0,02065 0,02312 0,9014 0,01704 0,03499 0,02838 2,9053 39,374 0,26592 0,6700 0,01403 0,01930

II. A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n 1 vol Wasser löst bei 7 6 0 mm Druck Gasvolumina: Äthylen Kohlenoxyd . . Kohlensäure . . Methan Sauerstoff Schwefelwasserstoff Schweflige Säure Stickoxydul . . Stickstoff Wasserstoff

. .

. .

3,5950 . 0,20443 . . 4,3295 !j 0,52259 : 0,28397 . i 17,891 . !! 3 2 8 , 6 2 4,1780 0,12634 : 0,06925

für

4 ° C.

1 0 ° C.

3,3750 0,20443 3,9736 0,51135 0,28397 15,373 265,81 3,9085 0,12476 0,06867

3,0859 0,20443 3,5140 0,49535 0,28397 11,992 190,31 3,5408 0,12276 0,06786

0 ° C. i|

W a s s e r .

4 ° C.

o° c.

0,0874 0,2568 1049,6 0,03147 . 0,03287 . 1,7987 1 0,02471 0,05449 0,04114 . • 4,3706 . 79,789 0,31606 . 1,3052 ! 0,02035 j 0,01930 1

für

Alkohol.

15° C. 2,8825 0,20443 3,1993 0,48280 0,28397 9,539 144,55 3,2678 0,12142 0,06725

A b t r e i b e n siehe „ S i l b e r " . A b t r e i b k a p e l l e n

siehe „ P r o b i e r k u n s

t".

2 0 ° C. 2,7131 0,20443 2,9465 0,47096 0,28397 7,415 114,48 3,0253 0,12038 0,066668

Abtreiben.

7

und d a n n v o n C a r i u s g e s c h e h e n ; die folgende T a b e l l e gibt die der B u n s e n sehen Forschungen auszugsweise wieder: A Chlor Kohlensäure Sauerstoff . . . . Schwefelwasserstoff . Stickstoff . . . . Wasserstoff . . . .

+ + + + + +

B

3,0361 1,7967 0,4115 4,3706 0,020346 0,0193

— — — — —

D i e Koeffizienten sind gültig zwischen

C

0,046196 0,07761 0,00108986 0,083687 0,00053887

+ + + + +

Resultate

0,0001107 0,0016424 0,000022563 0,0005213 0,000011156

0 ° und 4 0 ° C. 0° „ 2 0 ° C. 0 ° „ 2 0 ° C. 0 ° „ 4 0 ° C. 0 ° „ 2 0 ° C. 0 ° „ 2 0 ° C.

D i e h i e r a u s b e r e c h n e t e n A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n s i n d mit in f o l g e n d e r T a b e l l e enthalten, die noch eine g r ö s s e r e Anzahl a n d e r e r G a s e u m f a s s t : I. A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n 1 vol Wasser löst bei 7 6 0 mm Druck 1 Gasvolumina: Äthan Äthylen Ammoniak Butan Kohlenoxyd . . . Kohlensäure . . . Luft Methan Sauerstoff Schwefelwasserstoff Schwefliche Säure . Stickoxyd Stickoxydul . . . Stickstoff Wasserstoff

1 0 ° C.

1 5 ° C.

2 0 ° C.

0,0748 0,2227 941,9 0,02770 0,02987 1,5126 0,02237 0,04993 0,03717 4,0442 69,828 0,30290 1,1346 0,01838 0,01930

0,0599 0,1837 812,8 0,02355 0,02635 1,1847 0,01953 0,04372 0,03250 3,5858 56,647 0,28609 0,6196 0,01607 0,01930

0,0508 0,1615 727,2 0,02147 0,02432 1,0020 0,01795 0,03909 0,02989 3,2326 47,276 0,27478 0,7778 0,01478 0,01930

0,0447 0,1488 654,0 0,02065 0,02312 0,9014 0,01704 0,03499 0,02838 2,9053 39,374 0,26592 0,6700 0,01403 0,01930

II. A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n 1 vol Wasser löst bei 7 6 0 mm Druck Gasvolumina: Äthylen Kohlenoxyd . . Kohlensäure . . Methan Sauerstoff Schwefelwasserstoff Schweflige Säure Stickoxydul . . Stickstoff Wasserstoff

. .

. .

3,5950 . 0,20443 . . 4,3295 !j 0,52259 : 0,28397 . i 17,891 . !! 3 2 8 , 6 2 4,1780 0,12634 : 0,06925

für

4 ° C.

1 0 ° C.

3,3750 0,20443 3,9736 0,51135 0,28397 15,373 265,81 3,9085 0,12476 0,06867

3,0859 0,20443 3,5140 0,49535 0,28397 11,992 190,31 3,5408 0,12276 0,06786

0 ° C. i|

W a s s e r .

4 ° C.

o° c.

0,0874 0,2568 1049,6 0,03147 . 0,03287 . 1,7987 1 0,02471 0,05449 0,04114 . • 4,3706 . 79,789 0,31606 . 1,3052 ! 0,02035 j 0,01930 1

für

Alkohol.

15° C. 2,8825 0,20443 3,1993 0,48280 0,28397 9,539 144,55 3,2678 0,12142 0,06725

A b t r e i b e n siehe „ S i l b e r " . A b t r e i b k a p e l l e n

siehe „ P r o b i e r k u n s

t".

2 0 ° C. 2,7131 0,20443 2,9465 0,47096 0,28397 7,415 114,48 3,0253 0,12038 0,066668

8

Abtropfschalen —

Abtropfscbalen

(Porzellansiebe,

Von Porzellan mit zwei Henkeln: Durchm. 1 4 0 170 200 Stück 1,20 1,70 2,40 Von Porzellan ohne Henkel: Durchm. 3 4 0 385 4 0 5 mm. Stück 4,20 4,80 6 , 6 0 Mk.

Abwässer.

Filtrierschalen, 235 3,00

260 4,20

Siebschalen). 3 1 0 mm. 4 , 8 0 Mk.

Abwftsser. Man unterscheidet s t ä d t i s c h e A b f ä l l e und g e w e r b l i c h e A b f ä l l e ; die ersteren bestehen aus den menschlichen E n t leerungen und aus den Abgängen des Haushaltes, während die gewerblichen Abfälle der industriellen Tätigkeit ihre Entstehung verdanken. In erster Linie kommen f l ü s s i g e Abfälle oder solche, die in Flüssigkeiten suspendiert sind, in Betracht, denn diese „ A b w ä s s e r " machen sich besonders unangenehm bemerkbar, da eine direkte Aufspeicherung, wie bei den meisten festen Abfällen, nicht möglich erscheint. D i e Beseitigung oder Reinigun? von Abfallwässern ist demnach sowohl für Stadtgebiete als für viele gewerbliche B e triebe von ganz besonderer Wichtigkeit. Als solche Betriebe nennen wir P a pierfabriken, W o l l w ä s c h e r e i e n , Seiden-, Tuchund B a u m w o l l f a b r i k e n , Färbereien und F a r b e n f a b r i k e n , Z u c k e r - und S t ä r k e f a b r i k e n , B r e n n e r e i e n und B i e r b r a u e r e i e n , F e t t - und ö l f a b r i k e n , S c h l a c h t h ä u s e r , A b d e c k e r e i e n , G e r b e r e i e n und L e i m f a b r i k e n . Während die Abfälle der genannten B e t r i e b e stickstoffhaltig sind und vorwiegend aus o r g a n i s c h e n Stoffen bestehen, gibt es zahlreiche andere, die der Hauptsache nach u n o r g a n i s c h e Stoffe enthalten. E s seien K o h l e n g r u b e n , S a l i n e n , C h l o r k a l i u m - und C h l o r k a l k f a b r i k e n , Bleichereien, G a s f a b r i k e n , S o d a - und P o t t a s c h e f a b r i k e n , Schwefelkiesgruben, S t e i n k o h l e n w ä s c h e r e i e n genannt. W i r geben im folgenden kurz eine Ubersicht über die Art und Weise, wie die A b w ä s s e r der genannten Betriebe gereinigt werden, wobei wir uns auf die Erwähnung des oder der g e w ö h n l i c h g e ü b t e n Verfahren beschränken; die Anordnung ist der Übersichtlichkeit wegen a l p h a b e t i s c h . 1. A b d e c k e r e i e n siehe 15. S c h l a c h t h ä u s e r . 2. B a u m w o l l f a b r i k e n siehe 23. W o l l w ä s c h e r e i e n . 3. B l e i c h e r e i e n . Die Abwässer enthalten, soweit sie erschöpfte B l e i c h b ä d e r sind, vorwiegend unterchlorige Säure, während in dem Neutralisationsbad Na 2 SO» vorkommt. Man neutralisiert das erste Abwasser durch das zweite, setzt noch Kalkmilch zu und klärt durch längeres Stehenlassen. Nach der Reinigung enthält das W a s s e r CaCU und kann dadurch den Fischbestand schädigen. 4. B r a u e r e i e n u n d B r e n n e r e i e n . Die Abwässer sind »ehr verschieden zusammengesetzt; es finden sich darin Gärungs- und Fäulniserreger s o w i e lösliche Stickstoffverbindungen. Häufig sind die Abwässer so verdünnt, d a s s sie keiner Reinigung bedürfen: sonst greift man zur B e r i e s e lung oder fällt mit Kalkmilch und (oder ohne) Eisenvitriol. Gerühmt wird auch das N a h n s e n - M ü l l e r s c h e V e r f a h r e n (D. R. P. 3 1 8 6 4 ) , d. h. die Anwendung eines Fällungsmittels, welches aus löslicher Kieselsäure und Aluminiumsulfat (Abfall von der Alaunfabrikation) sowie Kalkmilch besteht. Nach dem Engl. Pat. 15555 von 1903 werden die Abwässer mit CaO oder Ca(OH)» erhitzt; der Schlamm wird ausgefällt und als Düngemittel benutzt. W a s an diesem Verfahren neu oder patentfähig sein soll, ist allerdings nicht einzusehen. 5. C e l l u l o s e f a b r i k e n siehe 12. Papierfabrikation. 6. C h l o r k a l i u m f a b r i k e n . Die Abwässer enthalten CaCI» und MgCl», auch CaSO» sowie MgSO«. Die Chloride sind den Fischen schädlich, während sie bei genügender Verdünnung den Pflanzenwuchs befördern, so dass man die A b w ä s s e r mit weniger als 1 g Chloriden im Liter direkt zur B e r i e s e lung verwenden kann. S o n s t muss man die Abwässer konzentrieren und sie auf C1 o d e r HCl verarbeiten. 7 . C h l o r k a l k f a b r i k e n . Die Abfalllaugen enthalten MnCIs. Fe 2 CU

Abwässer. s o w i e a n d e r e Chlofide, HCl und freies Cl, zuweilen a u c h As. Die Abwässer können z u r Holzkonservierung, zur Desinfektion, auch wohl in der G l a s industrie und zur Darstellung von F a r b e n Verwendung finden. Will man s i e reinigen, s o fallt m a n mit einer Lösung von SodarOckstanden und oxydiert mit Salpeter. 8. F a r b e n f a b r i k e n u n d F ä r b e r e i e n . Die Z u s a m m e n s e t z u n g der A b w a s s e r ist sehr s c h w a n k e n d ; ausser Farbstoffen finden sich Beizen, Stärke u. a. m . ; zuweilen sind schädlichc Metallsalze, w i e von Hg und As, zugegen. Von den vielen Methoden hat sich in der P r a x i s allein die Fällung mit Kalkmilch, am besten zusammen mit MgCU, bewährt. Die z u z u s e t z e n d e Chemikalienmenge muss der jeweiligen Verunreinigung a n g e p a s s t werden. Ist As zugegen, s o setzt man bei der Fällung FeSO« zu. 9 . G a s f a b r i k e n . D a s G a s w a s s e r enthält v o r allem A m m o n i u m salze, f e r n e r P h e n o l e und a n d e r e o r g a n i s c h e S u b s t a n z e n . N a c h d e m durch A b k o c h e n d a s NH S g e w o n n e n ist, l ä s s t man d a s G a s w a s s e r g e w ö h n l i c h v o n S ä g e s p ä n e n a u f s a u g e n und benutzt e s a l s B r e n n m a t e r i a l . Der G a s k a 1 k enthält a u s s e r C a O , CaCO» und CaSO« namentlich die Sulfide, S u l f i t e und R h o d a n i d e d e s C a , w e l c h e drei letztere F i s c h e n und P f l a n z e n s c h ä d l i c h sind. Man benutzt den G a s k a l k zur S c h w e f e l g e w i n n u n g , zur D e s i n f e k t i o n und zum E n t h a a r e n von Häuten. 10. G e r b e r e i e n . D i e A b w ä s s e r enthalten F ä u l n i s s t o f f e s o w i e unter Umständen Krankheitskeime. Auch As, C a S und a n d e r e s c h ä d l i c h e S t o f f e k ö n n e n zugegen s e i n . E i n w e i c h w ä s s e r dienen am b e s t e n im B e t r i e b e zum A n f e u c h t e n der L o h a b g ä n g e , während K a l k w ä s s e r zu klären, f a u l i g e A b w ä s s e r zu desinfizieren und dann zu klären sind. L o h b r ü h e n w e r d e n mit Kalk g e f ä l l t o d e r durch S a n d filtriert. Ist As zugegen, so m u s s die Klärung mit C a O und F e S O « g e s c h e h e n . 11. L e i m f a b r i k e n . In den A b w ä s s e r n der K n o c h e n l e i m f a b r i k e n finden sich Leim, F ä u l n i s s t o f f e und Ammoniumsalze, w ä h r e n d die A b w ä s s e r der L e d e r l e i m f a b r i k e n Kalk, o r g a n i s c h e K a l k s a l z e und t i e r i s c h e S t o f f e enthalten. Am b e s t e n benutzt man die A b w ä s s e r zur Düngung, die L e i m b r ü h e n auch wohl zur S u p e r p h o s p h a t f a b r i k a t i o n . Will man die W ä s s e r reinigen, s o b e d i e n t man sich am besten d e s o b e n unter 4. genannten N a h n s e n - M ü l l e r s c h e n Verfahrens. 12. P a p i e r - und Z e l l u l o s e f a b r i k a t i o n . D i e A b w ä s s e r sind nach der Art und dem Material der Fabrikation s e h r v e r s c h i e d e n z u s a m m e n g e s e t z t ; v o r allem finden sich o r g a n i s c h e S t o f f e in g r o s s e r M e n g e , weiter k ö n n e n Kalk, C h l o r , s c h w e f l i g e S ä u r e und S c h w e f e l s ä u r e v o r h a n d e n sein. D i e Reinigung g e s c h i e h t nach s e h r v e r s c h i e d e n e n M e t h o d e n , die b e i n a h e alle nicht b e f r i e d i g e n . Man hat die A b w ä s s e r mit S ä g e m e h l , H o l z k o h l e u. a. m. angerührt und die s o erhaltenen R ü c k s t ä n d e entweder v e r b r a n n t o d e r vergast. D i e s u s p e n d i e r t e n S c h l a m m s t o f f e werden durch Filtration auf M e t a l l g e w e b e n a b g e l a g e r t , w ä h r e n d a n d e r s e i t s Klären mit Kalkmilch e m p f o h l e n wird. Gut b e w ä h r t zu haben scheint sich das N a h n s e n - M ü l l e r s c h e V e r f a h r e n ( s i e h e unter 4 ) . U b e r die Verwertung der Abfalllaugen der S u l f i t s t o f f f a b r i k e n zur Herstellung e i n e s Düngemittels vgl. den Artikel „Düngem i t t e l , k ü n s t 1." 13. P o t t a s c h e f a b r i k e n s i e h e 18 S o d a f a b r i k e n . 14. S a l i n e n und S t e i n k o h l e n g r u b e n . In den A b w ä s s e r n finden sich namentlich NaCl, ferner C a C l i und MgCl», in denen der S t e i n k o h l e n g r u b e n auch H»SOi, F e - S a l z e und E i s e n o x y d s c h l a m m . Nur der letztere lässt sich durch Klärvorrichtungen mit S i c h e r h e i t b e s e i t i g e n . 15. S c h l a c h t h ä u s e r u n d A b d e c k e r e i e n . D i e t e i l s breiigen, teils flüssigen A b g ä n g e enthalten F ä u l n i s s t o f f e in g r o s s e r M e n g e und können s e h r s c h ä d l i c h w e r d e n ; auch l e b e n d e K r a n k h e i t s k e i m e (Milzbrandsporen, T u b e r k e l b a z i l l e n ) kommen häufig darin vor. Aus den A b g ä n g e n g e w i n n t man durch E i n t r o c k n e n wertvollen D ü n g e r ; auch hat man mit E r f o l g v e r s u c h t , durch K o c h e n mit g e s p a n n t e n D ä m p f e n d a s F e t t auszuziehen. Zur R e i n i g u n g b e d i e n t m a n sich v e r s c h i e d e n e r F ä l l u n g s m i t t e l , s o e i n e s G e m i s c h s a u s K a r b o l s ä u r e , T o n e r d e h y d r a t , K a l k und E i s e n o x y d h y d r a t , doch s c h e i n t d a s unter 4. g e n a n n t e

Abzüge — Acetaldehyd.

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Milller-Nahnsensche Reinigungsverfahren vorzuziehen zu sein. 16. S c h w e f e l k i e s g r u b e n u n d S c h w e f e l k i e s w ä s c h e r e i e n. In den Abwässern finden sich FeSO» und freie H>SO«, zuweilen auch ZnSO«. Zur Reinigung lässt man die Wässer in Senkkästen absetzen, nachdem man sie zur Ausfällung des Eisenoxyduls mit CaO gemischt hat; hierbei wird auch die HjSO» neutralisiert. 17. S e i d e n f a b r i k e n siehe 23. W o l l w ä s c h e r e i e n . 18. S o d a - u n d P o t t a s c h e f a b r i k e n . Die Abfälle des L e b l a n c - V e r f a h r e n s enthalten CaS, CaCOj und Ca(OH) 2 , daneben andere Sulfide, AljO», As u. s. w. Diese trocknen Rückstände dienen als Düngemittel oder sie werden weiter verarbeitet. Die Abwässer vom A m m o n i a k v e r f a h r e n enthalten viel CaCU und NaCI; man gewinnt daraus HCl und Cl. 19. S t ä r k e f a b r i k e n. In den Abwässern finden sich gärende und faulende Stoffe, so Eiweiss, Zucker, Gummi, weiter auch anorganische Salze. Die Verarbeitung geschieht am besten so, dass man die feinen Stärketeilchen absetzen lässt und das Abwasser dann zur Berieselung verwendet, wobei es «ine ausgezeichnete Dungkraft bewährt, falls keine freie Säure oder Alkalilaugen zugegen sind. Kann man nicht zur Berieselung schreiten, so muss man mit CaO, mit CaO und FeSO«, mit CaO und Al,(SO,)j oder ähnlichen Gemischen klären. 20. S t e i n k o h l e n g r u b e n siehe 14. S a l i n e n . 21. S t e i n k o h l e n W ä s c h e r e i e n . Die Abwässer enthalten Kohleteilchen, HjSO« und FeSOt. Man lässt die Wässer in Senkkästen absetzen, befreit sie wohl auch ausserdem noch von H»SO« und FeSO« durch Kalkzusatz. 22. T u c h f a b r i k e n siehe 23. W o l l w ä s c h e r e i e n . 23. W o l l w ä s c h e r e i e n , S e i d e n - , T u c h - und B a u in w 0 11 I a b r i k e n. Die Waschwässer enthalten Fette, Seifen, Leim, Soda, Alaun oder Weinstein, Walkerde u. s. w.; bei den Wollwässern ist namentlich viel Wollfett, Blut und Kot vorhanden. Die Schädlichkeit liegt hauptsächlich in der Anwesenheit der fauligen Substanzen; auch bringen Soda und Seife bei einem Gehalt von 2—10"00 die Fische schnedl zum Absterben. Die Seifenwässer versetzt man mit HsSO», wodurch sich an der Oberfläche die Fettsäuren sammeln, die abgepresst, umgeschmolzen und wieder abgepresst werden; der Rückstand lässt sich als Düngemittel verwenden. Besser ist es, das 75° warme Seifenwasser mit CaO oder CaCla zu fällen und den Niederschlag zur Fabrikation von Leuchtgas zu benutzen. Das Wollschweisswasser verarbeitet man jetzt wohl immer auf P o t t a s c h e (s. d.). 24. Z e l l u l o s e f a b r i k e n siehe 12. P a p i e r f a b r i k a t i o n . 25. Z u c k e r f a b r i k e n . Die Abwässer enthalten gärende und faulende Stoffe in grosser Menge. Wegen des grossen Dungstoffgehaltes ist die Verwendung der Abwässer zur Berieselung am vorteilhaftesten: zweckmässig lässt man sie vorher abg.ircn und klärt sie durch Kalkzusatz. Selbstverständlich konnten iin Vorstehenden nur einige Andeutungen über die g e w ö h n l i c h e n Reinigungsverfahren gegeben werden. Die Reinigung der s t ä d t i s c h e n Abwässer ist im Artikel ,,W a s s e r r e i n i g u n g " behandelt. Desinfektionsmittel für Abwässer: Oh- mische Fabrik Flörsheim

Dr. II. Noerdlinger,

Flöraheim-Untermain.

Apparate zur Messung des Kolloidgehalts n a c h

Marc:

C.nl Zeiss, Jena.

A b z ü g e siehe „ L a b o r a t o r i u m s a u s r ü s t u n g". Abzugsschränke: Paul Liietze, Tischlerei, Berlin N. 30, Lindowerstrasse

IS-19.

A c a g i n (Akagin) siehe „A z e t y 1 e n". A c a j o u b a l s a m siehe „A k a j o u b a 1 s a m". A c e t a l e siehe „A z e t a I e". A c e t a l d e h y d siehe „Aldehyde".

Acetanilid — Acidum monochloraceticum.

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A c e t a n i l i d siehe „A z e t a n i 1 i d". A c e t a t e siehe „ A z e t a t e". Aceteudprester siehe „ A z e t e s s i g e s t e r " . A c e t t n siehe „A z e t i n". A c e t o l siehe „A z e t o 1" A c e t o m e t e r siehe „E s s i g". A c e t o n siehe „A z e t o n". A c e t o n a l siehe „ A z e t o n a l " . Acetonttle siehe „ A z e t o n". A c e t o n s u l f i t siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a i i e n " . Acetopbenon siehe „ A z e t o p h e n o n". A c e t u m siehe „E s s i g". A c e t n m g l a c l a l e = E i s e s s i g siehe unter „ E s s i g s ä u r e". A c e t u m plumblcum = B I e i e s s i g siehe Artikel „B 1 e i v e r b i n d ü n g e n " (No. 2 B a s i s c h e s B l e i a z e t a t ) . A c e t u m pyroliffnosum siehe „ H o l z e s s i g". Acetverblndungen siehe „ A z e t v e r b i n d u n g e n". A c e t y l c h l o r l d siehe „A z e t y I c h 1 o r i d". A c e t y l e n siehe „A z e t y 1 e n". A c e t y l l n siehe „A z e t y 1 i n". A c e t y l l t b siehe „A z e t y 1 i t h". Acetylsalizylsäure siehe ,,A z e t y 1 s a 1 i z y 1 s ä u r e". Achatmörser siehe „M ö r s e r". Acidlmetrle siehe „A 1 k a 1 i m e t r i e". Acldol siehe „A z i d o 1". Acldol-Pepsln siehe „A z i d o 1 - P e p s i n". Acidum a c e t l c u m siehe „ E s s i g s ä u r e". Acidum a c e t l c u m anbydrlcum siehe „ E s s i g s ä u r e a n h y d r i d". Acidum arsenlclcum = A r s e n s ä u r e siehe unter „ A r s e n v e r b i n d u n g e n " No. 2 c. Acidum arsenlcosum = A r s e n i g e S ä u r e siehe unter „ A r s e n v e r b i n d u n g e n " No. 2 a. Acidum benzolcum siehe „ B e n z o e s ä u r e". Acidum borlcum siehe „ B o r s ä u r e". Acidum campboricum siehe „ K a m p f e r s ä u r e". Acidum carbollcum siehe „P h e n o 1". Acidum carbonlcum siehe „ K o h l e n s ä u r e". Acidum cblorlcum ^ C h l o r s ä u r e siehe unter „ C h l o r v e r b i n d u n g en". Acidum cbromicum = C h r o m s ä u r e siehe unter „ C h r o m v e r b i n d u n g e n" No. 8 c. Acidum c l n n a m y l l c u m siehe „ Z i m t s ä u r e". Acidum citrlcum siehe „ Z i t r o n e n s ä u r e". Acidum f o r m l c l c u m siehe „ A m e i s e n s ä u r e". Acidum g a l l l c u m siehe „ G a l l u s s ä u r e " . Acidum hydrobromlcum = B r o m w a s s e r s t o f f s ä u r e siehe „ B r o m v e r b i n d u n g e n " No. 2. Acidum hydrocblorlcum siehe „S a I z s ä u r e". Acidum bydrocyanicum = C y a n w a s s e r s t o f f s ä u r e siehe unter „ C y a n v e r b i n d u n g e n". Acidum hydrofluorlcum = F l u s s s ä u r e siehe unter „ F l u o r v e r b i n d u n g e n". Acidum bydrojodicum = J o d w a s s e r s t o f f s ä u r e siehe unter „ J o d v e r b i n d u n g e n". Acidum bydroslllclofluorlcum siehe „ K i e s e l f l u o r w a s s e r s t o f f". Acidum l a c t i c u m siehe „M i 1 c h s ä u r e". Acidum molybdaenioum = M o l y b d ä n s ä u r e siehe „ M o l y b dän und M o l y b d ä n v e r b i n d u n g e n " . Acidum monochloraceticum siehe „ C h l o r e s s i g s ä u r e n".

Acidum muriaticum —

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Adigan.

A c l d n m m a r l a t l c a m siehe „ S a l z s ä u r e". A c l d n m n l t r l c n m siehe „ S a l p e t e r s ä u r e " . A c l d n m n l t r o t a y d r o c h l o r l c m n siehe „ K ö n i g s w a s s e r " . A c l d n m o l e i n l c u m siehe „ ö 1 s ä u r e". A c l d n m o s m l c n m siehe „ O s m i u m v e r b i n d u n g e n " . A c l d n m o x a l l c n m siehe „ O x a l s ä u r e". A c l d n m p e r c h l o r l c u m siehe „ Ü b e r c h l o r s ä u r e". A c l d n m p h o s p h o r i c u m = P h o s p h o r s ä u r e siehe „ P h o s p h o r V e r b i n d u n g e n " No. 5 b. A c l d n m p l c r l n l c u m siehe „P i k r i n s ä u r e". A c l d n m p y r o g - a l l i c u m siehe „ P y r o g a l l o 1". A c l d n m s a l l c y l l c u m siehe „S a I i z y 1 s ä u r e " . Acidum slllclcnm = K i e s e l s ä u r e siehe unter „Siliziumv e r b i n d u n g e n". A c i d u m s o z o j o d o l l c u m siehe „ S o z o j o d o 1". A c i d u m s t e a r l n l c u m — S t e a r i n s ä u r e siehe „S t e a r i n". A c l d n m s u l f a n l l l c u m siehe „ S u l f a n i l s ä u r e". A o l d n m s u l f u r i e u m siehe „ S c h w e f e l s ä u r e". A c i d u m s u l f u r l c u m a n h y d r l c u m siehe „Schwefelsäurea n h y d r i d". A c i d u m s u l f u r l c u m f u m a n s s. „ S c h w e f e l s ä u r e , r a u c h e n d e " . A c i d u m s u l f u r o s u m siehe „ S c h w e f l i g e S ä u r e". A c i d u m t a n n l c u m siehe „ T a n n i n". A c i d u m t a r t a r l c u m siehe „ W e i n s ä u r e". A c l d n m t r l c h l o r a c e t l c u m s i e h e unter „ C h l o r e s s i g s ä u r e n". A c i d u m u r l c u m s i e h e „ H a r n s ä u r e". A c l t r l n siehe „A z i t r i n " . A c o n i t i n siehe „A k o n i t i n". A c o l n siehe „A k o i n " . A c o p y r l n siehe „A k o p y r i n". A c r l d l n f a r b s t o f f e siehe „ A k r i d i n f a r b s t o f f e". A c t o l siehe „A k t o 1". Adalln. Bromdiäthvlazetylharnstoff ( C s H 0 ) s C B r . CONH . CONH,.. Schwerlösliches Pulver, d a s in D o s e n von 0,5—1,0 g als mildes, prompt w i r k e n d e s Schlafmittel benutzt wird. Adalin

.

.

.

D Mk. 2 , 0 5 ; I I Mk. 1:1,50

Adamon.

Dihronidilivdrozimtsäureboriieolestcr C,H5". C H B r . C H B r . COOC.oH,;. Weisses, geruch- und g e s c h m a c k l o s e s , in H ; 0 unlösliches Pulver, d a s als Beruhigungsmittel die W i r k u n g von Brom- und Baldrianpräpnrater, vereinigt. Man gibt es zu 0,5—1,0 g 3—5 mal täglich in Pulver- oder T a b l e t t e n f o r m bei leichten Erregungszuständen, nervösem Herzklopfen. Neurasthenie u. a. m. Adamon

D Mk. 1,30; H Mk. 12,50

A d e p s l a n a e siehe „ W o 11 f e 11". A d e p s m l n e r a l l s siehe „V a s e 1 i n e". A d e p s p e t r o l e l siehe „V a s e 1 i n e " . A d e p s s u l l l u s siehe „ S c h w e i l i e f e t t". A d h ä s i o n s f e t t für Treibriemen ist v e r s c h i e d e n zusammengesetzt, z. B. a u s 90 T. Rizinusöl und 10 T. Talg. Ein a n d e r e s G e m i s c h besteht a u s 100 T. Talg, 300 T. Fischtran, 150 T. Kolophonium. Vielfach wird auch ein Gemisch aus Schlämmkreide und Ol mit geschmolzenem Kolophonium verrührt. Obemiache Fabrik Flörsheim

Dr. H. Noerdlinger,

Flöreheim-Untermain.

A d h f i s o l , gelbliche, klebrige Substanz, die ohne Kautschukzusatz hergestellt ist und sich a l s G r u n d l a g e sehr fest h a f t e n d e r S a l b e n p f l a s t e r eignet. A d i g a n , ein D i g i t a l i s p r ä p a r a t , dem durch Ausfällen mit Cholesterin sein Gehalt an Digitonin und S a p o n i n s u b s t a n z e n entzogen ist. Hierdurch ist d a s P r ä p a r a t entgiftet, o h n e an W i r k s a m k e i t verloren zu haben.

Acidum muriaticum —

12

Adigan.

A c l d n m m a r l a t l c a m siehe „ S a l z s ä u r e". A c l d n m n l t r l c n m siehe „ S a l p e t e r s ä u r e " . A c l d n m n l t r o t a y d r o c h l o r l c m n siehe „ K ö n i g s w a s s e r " . A c l d n m o l e i n l c u m siehe „ ö 1 s ä u r e". A c l d n m o s m l c n m siehe „ O s m i u m v e r b i n d u n g e n " . A c l d n m o x a l l c n m siehe „ O x a l s ä u r e". A c l d n m p e r c h l o r l c u m siehe „ Ü b e r c h l o r s ä u r e". A c l d n m p h o s p h o r i c u m = P h o s p h o r s ä u r e siehe „ P h o s p h o r V e r b i n d u n g e n " No. 5 b. A c l d n m p l c r l n l c u m siehe „P i k r i n s ä u r e". A c l d n m p y r o g - a l l i c u m siehe „ P y r o g a l l o 1". A c l d n m s a l l c y l l c u m siehe „S a I i z y 1 s ä u r e " . Acidum slllclcnm = K i e s e l s ä u r e siehe unter „Siliziumv e r b i n d u n g e n". A c i d u m s o z o j o d o l l c u m siehe „ S o z o j o d o 1". A c i d u m s t e a r l n l c u m — S t e a r i n s ä u r e siehe „S t e a r i n". A c l d n m s u l f a n l l l c u m siehe „ S u l f a n i l s ä u r e". A o l d n m s u l f u r i e u m siehe „ S c h w e f e l s ä u r e". A c i d u m s u l f u r l c u m a n h y d r l c u m siehe „Schwefelsäurea n h y d r i d". A c i d u m s u l f u r l c u m f u m a n s s. „ S c h w e f e l s ä u r e , r a u c h e n d e " . A c i d u m s u l f u r o s u m siehe „ S c h w e f l i g e S ä u r e". A c i d u m t a n n l c u m siehe „ T a n n i n". A c i d u m t a r t a r l c u m siehe „ W e i n s ä u r e". A c l d n m t r l c h l o r a c e t l c u m s i e h e unter „ C h l o r e s s i g s ä u r e n". A c i d u m u r l c u m s i e h e „ H a r n s ä u r e". A c l t r l n siehe „A z i t r i n " . A c o n i t i n siehe „A k o n i t i n". A c o l n siehe „A k o i n " . A c o p y r l n siehe „A k o p y r i n". A c r l d l n f a r b s t o f f e siehe „ A k r i d i n f a r b s t o f f e". A c t o l siehe „A k t o 1". Adalln. Bromdiäthvlazetylharnstoff ( C s H 0 ) s C B r . CONH . CONH,.. Schwerlösliches Pulver, d a s in D o s e n von 0,5—1,0 g als mildes, prompt w i r k e n d e s Schlafmittel benutzt wird. Adalin

.

.

.

D Mk. 2 , 0 5 ; I I Mk. 1:1,50

Adamon.

Dihronidilivdrozimtsäureboriieolestcr C,H5". C H B r . C H B r . COOC.oH,;. Weisses, geruch- und g e s c h m a c k l o s e s , in H ; 0 unlösliches Pulver, d a s als Beruhigungsmittel die W i r k u n g von Brom- und Baldrianpräpnrater, vereinigt. Man gibt es zu 0,5—1,0 g 3—5 mal täglich in Pulver- oder T a b l e t t e n f o r m bei leichten Erregungszuständen, nervösem Herzklopfen. Neurasthenie u. a. m. Adamon

D Mk. 1,30; H Mk. 12,50

A d e p s l a n a e siehe „ W o 11 f e 11". A d e p s m l n e r a l l s siehe „V a s e 1 i n e". A d e p s p e t r o l e l siehe „V a s e 1 i n e " . A d e p s s u l l l u s siehe „ S c h w e i l i e f e t t". A d h ä s i o n s f e t t für Treibriemen ist v e r s c h i e d e n zusammengesetzt, z. B. a u s 90 T. Rizinusöl und 10 T. Talg. Ein a n d e r e s G e m i s c h besteht a u s 100 T. Talg, 300 T. Fischtran, 150 T. Kolophonium. Vielfach wird auch ein Gemisch aus Schlämmkreide und Ol mit geschmolzenem Kolophonium verrührt. Obemiache Fabrik Flörsheim

Dr. H. Noerdlinger,

Flöreheim-Untermain.

A d h f i s o l , gelbliche, klebrige Substanz, die ohne Kautschukzusatz hergestellt ist und sich a l s G r u n d l a g e sehr fest h a f t e n d e r S a l b e n p f l a s t e r eignet. A d i g a n , ein D i g i t a l i s p r ä p a r a t , dem durch Ausfällen mit Cholesterin sein Gehalt an Digitonin und S a p o n i n s u b s t a n z e n entzogen ist. Hierdurch ist d a s P r ä p a r a t entgiftet, o h n e an W i r k s a m k e i t verloren zu haben.

Adipinsäure — Agarase.

13

Adlplna&nre (Hexandisäure), COtH(CH.).. COiH, entsteht bei Oxydation von Fetten mit Salpetersaure, bildet farblose Kristalle, Sch. P. 148*, lOslicb in HxO, Alkohol und Äther. Adipinsäure

l g

Mk. 3 , 6 0

A d j e k t i v e F a r b s t o f f e siehe „ S u b s t a n t i v e F a r b s t o f f e " . A d n e p h r l n . Nebenierenpräparat, das sich mit Adrenalin und Suprarenin in der Wirkung vollständig identisch erwiesen hat. A d o r l n , Salizylstreupulver gegen Fussschweiss, das festen (polymerisierten) F o r m a l d e h y d (s. d.) enthält Adrenalin, auch S u p r a r e n i n genannt. C«HIJNOS, der Konstitution nach wahrscheinlich C»H,(OH),. CH(OH). CH,. NH . CH» Wirksame Substanz der Nebennieren. Zur Darstellung geht man entweder von den Nebennieren des Rindes aus, indem man sie mit HtO oder ganz verdünnten Säuren auslaugt, den Extrakt einengt und den Rückstand durch Umkristallisieren reinigt. Bertrand geht zur Darstellung von frischen Nebennieren des Pferdes aus, die zerkleinert mit feinpulveriger Oxalsäure und 95 %igem Alkohol mazeriert werden. Dann wird abgepresst und der Presssaft filtriert, im Vakuum von Alkohol befreit. Das sich absetzende Lezithin wird entfernt und nach Ausschütteln mit Petroläther die wässerige Schicht mit Bleizucker gereinigt und zentrifugiert. Die klare gelbliche Flüssigkeit lässt nach dem Verdampfen im Vakuum und nach Zusatz von wenig Ammoniak das Adrenalin kristallinisch ausfallen, worauf dasselbe nochmals mit Schwefelsäure, Alkohol und Ammoniak behandelt bzw. gereinigt wird. Aus 118 kg frischer Substanz erhält man 125 g Adrenalin. Neuerdings wird es synthetisch nach S t o l z aus Chlorazetobrenzkatechin (dieses durch Einwirkung von Chlorazetylchlorid auf Brenzkatechin gewonnen) dargestellt; es ist, der obigen Formel entsprechend, o-Dioxypheuyläthanolmethylamin. Reines Adrenalin ist ein kristallinisches, grauweissliches, in HjO unlösliches Pulver, Sch. P. 212°. Es kommt als solches, weiter aber auch in Form leichtlöslicher Salze in den Handel, so als Adrenalinum hydrochloricum und Suprareninum boricum. Wegen seiner Eigenschaft, eine starke Zusammenziehung der damit behandelten Blutgefässe hervorzurufen, verordnet man es zur Stillung von Blutungen, weiter aber auch als Anästhetikum bei Katarrhen u. s. w. Man verwendet je nach den Krankheitszuständen Lösungen 1 : 1000 bis 1 : 10000. Zu subkutanen Injektionen werden als Höchstgabe 0,0005 g Suprarenin = 0,5 ccm einer Lösung von 1 : 1000 angewandt. Auch als Gegengift bei Strychninvergiftungen scheint sich Adrenalin zu eignen. Suprarenin, hydrochlor n

n boric., fest

1 u/oo Lösung n

n

. ••

.

.

.

.

.

.

10 ccm Mk. 0 , 7 0 25 „ 0,065 g

„ „

1,75 3,50

A d u r o l siehe . . P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". Afirogen^as siehe „L u f t g a s " . A e t b e r siehe „A t h e r". A e t h e r a c e t i c u s siehe „E s s i g ä t h e r". A t r l d o l s e l f e , Quecksilberseife, die 85 % gesättigte Fette und 4 % oxynierkuri-o-toluylsaures Natrium /CH. C«Hj^-COONa x HgOH enthält, vorzügliches Reinigungs- und Desinfektionsvermögen besitzt und als Ersatz für die nicht haltbare Sublimatseife dienen soll, z. B. bei Hautkrankheiten, ferner zur Handdesinfektion bei Operationen und gynäkologischen Untersuchungen. A g a r a s e . Unter diesem Namen kommen Tabletten in den Handel, die Agar-Agar und bulgarisches Laktoferment enthalten und bei Magen- und Darmkrankheiten verwendet werden sollen.

Adipinsäure — Agarase.

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Adlplna&nre (Hexandisäure), COtH(CH.).. COiH, entsteht bei Oxydation von Fetten mit Salpetersaure, bildet farblose Kristalle, Sch. P. 148*, lOslicb in HxO, Alkohol und Äther. Adipinsäure

l g

Mk. 3 , 6 0

A d j e k t i v e F a r b s t o f f e siehe „ S u b s t a n t i v e F a r b s t o f f e " . A d n e p h r l n . Nebenierenpräparat, das sich mit Adrenalin und Suprarenin in der Wirkung vollständig identisch erwiesen hat. A d o r l n , Salizylstreupulver gegen Fussschweiss, das festen (polymerisierten) F o r m a l d e h y d (s. d.) enthält Adrenalin, auch S u p r a r e n i n genannt. C«HIJNOS, der Konstitution nach wahrscheinlich C»H,(OH),. CH(OH). CH,. NH . CH» Wirksame Substanz der Nebennieren. Zur Darstellung geht man entweder von den Nebennieren des Rindes aus, indem man sie mit HtO oder ganz verdünnten Säuren auslaugt, den Extrakt einengt und den Rückstand durch Umkristallisieren reinigt. Bertrand geht zur Darstellung von frischen Nebennieren des Pferdes aus, die zerkleinert mit feinpulveriger Oxalsäure und 95 %igem Alkohol mazeriert werden. Dann wird abgepresst und der Presssaft filtriert, im Vakuum von Alkohol befreit. Das sich absetzende Lezithin wird entfernt und nach Ausschütteln mit Petroläther die wässerige Schicht mit Bleizucker gereinigt und zentrifugiert. Die klare gelbliche Flüssigkeit lässt nach dem Verdampfen im Vakuum und nach Zusatz von wenig Ammoniak das Adrenalin kristallinisch ausfallen, worauf dasselbe nochmals mit Schwefelsäure, Alkohol und Ammoniak behandelt bzw. gereinigt wird. Aus 118 kg frischer Substanz erhält man 125 g Adrenalin. Neuerdings wird es synthetisch nach S t o l z aus Chlorazetobrenzkatechin (dieses durch Einwirkung von Chlorazetylchlorid auf Brenzkatechin gewonnen) dargestellt; es ist, der obigen Formel entsprechend, o-Dioxypheuyläthanolmethylamin. Reines Adrenalin ist ein kristallinisches, grauweissliches, in HjO unlösliches Pulver, Sch. P. 212°. Es kommt als solches, weiter aber auch in Form leichtlöslicher Salze in den Handel, so als Adrenalinum hydrochloricum und Suprareninum boricum. Wegen seiner Eigenschaft, eine starke Zusammenziehung der damit behandelten Blutgefässe hervorzurufen, verordnet man es zur Stillung von Blutungen, weiter aber auch als Anästhetikum bei Katarrhen u. s. w. Man verwendet je nach den Krankheitszuständen Lösungen 1 : 1000 bis 1 : 10000. Zu subkutanen Injektionen werden als Höchstgabe 0,0005 g Suprarenin = 0,5 ccm einer Lösung von 1 : 1000 angewandt. Auch als Gegengift bei Strychninvergiftungen scheint sich Adrenalin zu eignen. Suprarenin, hydrochlor n

n boric., fest

1 u/oo Lösung n

n

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10 ccm Mk. 0 , 7 0 25 „ 0,065 g

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1,75 3,50

A d u r o l siehe . . P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". Afirogen^as siehe „L u f t g a s " . A e t b e r siehe „A t h e r". A e t h e r a c e t i c u s siehe „E s s i g ä t h e r". A t r l d o l s e l f e , Quecksilberseife, die 85 % gesättigte Fette und 4 % oxynierkuri-o-toluylsaures Natrium /CH. C«Hj^-COONa x HgOH enthält, vorzügliches Reinigungs- und Desinfektionsvermögen besitzt und als Ersatz für die nicht haltbare Sublimatseife dienen soll, z. B. bei Hautkrankheiten, ferner zur Handdesinfektion bei Operationen und gynäkologischen Untersuchungen. A g a r a s e . Unter diesem Namen kommen Tabletten in den Handel, die Agar-Agar und bulgarisches Laktoferment enthalten und bei Magen- und Darmkrankheiten verwendet werden sollen.

Agarizin —

14

Akkumulatoren.

Agarlziii. Harzsaure, die aus den Fruchtkörpern des L ä r c h e n s c h w a m m e s (Polyporus officinalis; Agarictts albus) durch Extrahieren mit Alkohol gewonnen wird. Im reinen Zustande bildet es ein weisses, seidenglänzendes Kristallpulver, sehr wenig löslich in kaltem Wasser, Äther und Chloroform, leichter in kochendem H»0, leicht in siedendem Alkohol, noch leichter in heisser Essigsaure. Man benutzt es medizinisch, und zwar verordnet man es in Gaben von 0,005—0,01 g innerlich als schweissbeschränkendes Mittel. Grösste Einzelgabe 0,1 g. Agaricin

puriss. D . A. V

H Mk. 9,00; D „ 270,00;

1 kg Mk. 8 0 , 0 0 H „ 24,00

A g a r o m a . Wohlschmeckendes, leicht (mit H»0) zu nehmendes AgarAgarpräparat, dient als Abführmittel. A g a t h i n . S a l i z y l a l d e h y d m e t h y l p h e n y l h y d r a z o n . Durch Einwirkung gleicher mol. von Salizylaldehyd und as-Methylphenylhydrazin erhalten. Weisse Kriställchen, unlöslich in H , 0 , löslich in Alkohol, Äther, Benzol. Sch. P. 74°. Man benutzt es medizinisch, und zwar innerlich in Gaben von 0,15—0,5 g als Antineuralgikum. Agathin

H Mk. 4 8 , 0 0 ;

1 kg M k . 4 1 0 , 0 0

A g o b l l i n . Gallensteinmittel mit gleichzeitig analgetischen und entzündungswidrigen Eigenschaften. Jede Tablette enthält 0,088 g cholsaures Strontium (Cj.HssCMiSr . IOHjO mit 0,032 g salizylsaurem Strontium ( C 7 H 5 0 s ) s S r . 2 H 2 0 und 0,04 g Fhenophtaleindiazet CjoH.sCMCjHaO):,. Die Verwendung erfolgt in den Anfangsstadien der Erkrankungen der Gallenwege. Dosierung: 2 mal täglich 2 Tabletten vor und nach dem Anfall, später die Hälfte. Agobilin

2 0 T a b l e t t e n Mk. 1,6;>

Affuma. Eiweisspräparat aus der Sojabohne, ist ein in H 2 0 leicht lösliches Pulver, das in Form von Mehl zu Brot und Zwieback verarbeitet, auch als Suppenmehl verwendet werden soll. A g u r l n . T h e o b r o m i n n a t r i u m a z e t a t . C7H 7 N,OjNa, CH 3 C0 2 Na. Medizinisch als gutes Diuretikum empfohlen; man verordnet es bei Wassersucht u. s. w. innerlich in Gaben von 0,5—1 g bis täglich 3 g. Agurin

H M k . ^ 0 , 5 0 ; 1 kg Mk. 1 9 0 , 0 0

A i c h m e t a l l siehe „ K u p f e r l e g i e r u n g e n". Airol. Wismutoxyjodidgallat. C . H , ( O H ) , C O , . Bi(OH)J. Durch Erwärmen von frisch gefälltem Wismutoxyjodid mit Gallussäure und Wasser erhalten. Es bildet ein graugrünes, lockeres, geruch- und geschmackloses Pulver, das sich weder in Wasser noch in Alkohol löst. Man benutzt es in der Wundbehandlung als geruchlosen, nicht reizenden Jodoformersatz, entweder als Pulver oder als 10 %ige Salbe. Airol.

H Mk. 6 , 6 0 ; 1 kg Mk. 6 0 , 0 0

A k a g l n siehe „ A z e t y l e n". A k a j o u b a l s a m (Cardol). Aus den Steinfrüchten von Anacardium occidentale (Mahagoninüsse, Elefantennüsse) durch Extraktion der zerkleinerten Früchte mit Ather-Alkoho! und Entfernung der Gerbsäure durch Waschen mit Wasser gewonnen. Der wichtigste Bestandteil des Akajoubalsams ist das K a r d o l , und man bezeichnet den Balsam selbst als R o h k a r d o l ( C a r d o lum vesicans); dasselbe dient in der Medizin als blasenziehendes Mittel, auch benutzt man es zur Herstellung unauslöschlicher Tinten und als Stempelfarbe. Aus den Früchten von Ä.nacardiutn orientaiß wird ein ausserordentlich ahnlicher Balsam gewonnen, der ebenfalls als R o h k a r d o l bezeichnet wird; lateinisch führt er die Bezeichnung Cardolum pruriens. Akajoubalsam (Cardol. vesicans) H Mk. 1,90 ( „ pruriens) H „ 1,80 A k & z l e n g n m m l siehe ,,G u m m i a r t e n " . A k k u m u l a t o r e n (Elektrische Sammler). Der gewöhnliche elektrische

Akkumulatoren. Akkumulator, dessen wirksame Massen schwammiges Btei und Bleisuperoxyd sind, wahrend der Elektrolyt aus verd. H,SOt besteht, ist ziemlich vervollkommnet worden, leidet aber an dem Übelstande d e s hohen Gewichts. Deshalb tauchen immer neue Erfindungen auf, welche einen b l e i f r e i e n Akkumulator zum Gegenstand haben. Zunächst schlug man Cu und Zn in Kalilauge vor, doch konnte sich dieser Akkumulator wegen seiner vielen Mangel nicht einfahren, und ebenso wenig gelang dies einem andern, bei dem das Zn durch Cd ersetzt war. Vor mehreren Jahren nahm E d i s o n Patente auf einen neuen K a d m i u m a k k u m u l a t o r , dessen andere Elektrode aus K u p f e r o x y d u l bestand; auch dieser Akkumulator hat es bis jetzt zu praktischer Bedeutung nicht gebracht. Dasselbe muss man von dem interessanten Silbersuperoxyd-KupferAkkumulator mit Kalilauge als Elektrolyten sagen. Auch die a n f a n g s mit so grossen Hoffnungen begrOssten Nickeloxyd- bzw. Nickelsuperoxyd-Akkumulatoren haben bis jetzt kaum Eingang g e f u n d e n , weit flie G e w i c h t s e r s p a r n i s gegenüber dem Bleiakkumulator mehr als ausgeglichen wird durch ihre geringe Haltbarkeit und grosse Empfindlichkeit. Bei dem ersten Nickelakkumulator, dem von M i c h a l o w s k i , bestand die Elektrode des negativen P o l s a u s Z n ; der neuere E d i s o n s c h e Akkumulator unterscheidet sich von diesem nur dadurch, d a s s d a s Zn einmal durch Fe u n d a n d e r s e i t s durch Cd ersetzt ist. Bei dem neuesten Edisonsammler bestehen die positiven und die negativen Platten a u s Nickelstahl; die ersteren haben einen Überzug von Nickelsupcroxyd, die letzteren einen solchen von fein verteiltem Eisen. Den Elektrolyten bildet eine 20 bis 30 %ige Kalilauge. Nach dem D. R. P. 147 468 setzt Edison der aktiven M a s s e auf den Platten seines Akkumulators G r a p h i t s c h u p p e n zu. Ein ähnliches Verfahren schützt D. R. P. 158 800. Nur wenig unterscheidet sich von dem Edisonschen Nickel-Akkumulator der J u n g n e r - A k k u m u l a t o r , bei dem die w i r k s a m e Masse a u s Nickelund Eisenhydroxydverbindungen besteht und zwischen nickelplattierten Stahlsiebblechen unter starkem D r u c k e eingepresst ist. Der Jungner-Edison-Sammler hat sich in zahlreichen Versuchen recht b r a u c h b a r erwiesen; trotzdem ist es zweifelhaft, o b er berufen ist, den Bleiakkumulator zu v e r d r ä n g e n . D a s D. R. P. 142 714 bringt zur Herstellung von Nickelelektroden Nickelsalze, die mit einer Paste angerührt sind, auf den Masseträger, behandelt diesen dann kurz mit Alkalilauge und verwandelt d a s hierbei oberflächlich gebildete Nickelhydroxydul durch Stromwirkung in hoch oxydiertes Oxyd. Auch d a s D. R. P. 159 393 schützt die Herstellung einer Nickelelektrode, und zwar unter Zusatz geringer Silbermengen zur Erhöhung der Leitungstätigkeit. Seit einiger Zeit ist der verbesserte Edisonakkumulator endlich im Handel. Er besteht a u s einer G r u p p e von positiven und negativen Platten, welche d a s aktive Material stützen und in einem Stahlblechbehälter eingeschlossen sind. Der Elektrolyt ist eine 21 %SO« + Al»(SO«)i + 24 HjO. Wird a u s Aluminiumsulfat und Natriumsulfat g e w o n n e n . Er ist billiger als Kaliund Ammoniakalaun, wird aber dennoch v i e l w e n i g e r v e r w e n d e t , weil er zu leicht löslich ist; a u s diesem Grunde lässt er sich auch durch Umkristallisieren nur in beschränktem M a s s e reinigen. D a s D. R. P. 1 4 1 6 7 0 b e z w e c k t die Darstellung e i n e s kristallisierten, nicht auswitternden Natriumalauns, und zwar konzentriert man zur Darstellung eine g e n a u n e u t r a l e L ö s u n g der beiden Sulfate auf 4 0 — 4 3 ° B6 und kühlt die Lösung in Kristallisiergefässen ab; zuerst bildet sich eine amorphe M a s s e , die sich nach einigen T a g e n in Kristalle verwandelt. Da die Kristalle (deren Bildung s c h o n durch sehr geringe Säurem e n g e n verzögert oder verhindert wird) nicht verwittern, a l s o keine Veränderung d e s T o n e r d e g e h a l t s erleiden, ist der so g e w o n n e n e Natriumalaun für die Färberei wichtig. Nach dem Zusatz-D. R. P. 178 2 3 6 kann der erforderliche Konzentrationsgrad auch dadurch erhalten werden, d a s s man die beiden S t o f f e unter A n w e n d u n g von W ä r m e in H , 0 löst; beim Abkühlen bildet sich Natronalaun, der sich allmählich in die kristallisierte Form umsetzt, w a s erleichtert wird, w e n n man die Lösung b a s i s c h macht, z. B. b a s i s c h e s Aluminiumsulfat v e r w e n d e t . 4. C h r o m a l a u n (Alumen chromicum). K>SO« + Cr,(SO»)* + 2 4 H j O .

Alaungerberei — Albumin.

19

Unterscheidet sich also vom Kalialaun dadurch, dass das Aluminium durch Chrom ersetzt ist. Man gewinnt ihn in grosser Menge als Nebenprodukt bei der Anthrachinonfabrikation (vgl. unter „ A n t h r a c h i n o n " ) . Das D . R . P. 2 6 5 1 7 0 schätzt die elektrolytische Darstellung von krist. Chromalaun, wobei im Kathodenraum eine mit H»SO« versetzte KiCr»C7-Lösung zirkuliert, wahrend der Anodenraum verd. H,SO« enthalt. — Nach D. R. P. 2 6 5 0 4 6 behandelt man mit K,SO« oder (NH«)fSO« versetzte Chromoxydsulfatlauge mit SO», wodurch die Kristallisation des Chromalauns erheblich beschleunigt wird. Der Chromalaun bildet grosse, dunkel violette Oktaeder, schwer in kaltem, leicht in heissem Wasser löslich. Dient als Beize in der Farberei, in der Mineralgerberei, zum Unlöslichmachen von Leim und Gummi, zur Darstellung wasserdichter Stoffe. Als „ k o n z e n t r i e r t e n Alaun" bezeichnet man im Handel das Aluminiumsulfat; dieses siehe unter „Aluminiumverbindungen". PrSt Gegenwart Prflfimgen qualitative

u g d e r A l f t a i i e l Die Tonerde bestimmt man meist durch n i l e n mit NH, In von N11*C1; d u Fe wird koiorimetrisch mit Rhodankaliura bestimmt. Anden sind in der Technik wenig üblich; nur sehr selten wird das Alkali bestimmt. Die Prüfung des Alauns entspricht der gewöhnlichen Methodik.

Kalialaun, techn. krist , Pulver

„ Pul'er Gebrannter Alaun in Stücken , Pulver D . A. V Natronalaun, techn. Pulver , raffln, krist „ ehem. rein, krist

.

.

.

.

.

Ammoniakalaun, roh, für Feuerlöschzwecke

1 kg Mk. 1 , 9 0 ;

. •

Gisenalaun, techn. krist

Alaune:

Dr. Krüger A Sommerfeld, Kassel.

% kg M k . 1 7 , 0 0 18,00 °/o 26,00 24,00 °/o 35,00 °/0 50 00 • ö'^OO °/o 57,00 % 41,00 °/o 80,00 °/o °/o 130,00 6» i,00 °/o 19.00 % n n 35,00 •/• 65,00 °/o 2*,00 °/o n 60,00 °/0 n °/o n n 3 8 . 0 0 7t i,00 n °/o n n 9 0 , 0 0

I Lehmann & Voea, Hamburg (s. Inserate).

Apparate zur Herstellung von Chromalaun:

Techn. BSro für die ehem. Industrie Ludwig Wickop, Ghetoiker-Ing., Berlin-Wilmersdorf.

Anlagen zur Alaunfabrikation bauen:

J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

A l a n n g e r b e r e l (Weissgerberei) siehe „M i n e r a 1 g e r b e r e i". A l b a r g i n . Verbindung der Ge1at09e mit Silbernitrat. Es wird dargestellt, indem die aus dialysierter Gelatine gewonnene neutrale Gelatose fci wasseriger Lösung mit Silbernitrat versetzt und das Reaktionsgemisch unter bestimmten Vorsichtsmassregeln zur Trockene gebracht wird. Schwachgelbliches, glänzendes, sehr leicht in kaltem HjO lösliches Pulver, das hauptsachlich zu Injektionen bei Gonorrhoe benutzt wird, und zwar gewöhnlich in 0,1—0,2 %igen Lösungen, ferner in der Wundbehandlung, in welchem Falle auch stärkere Lösungen (bis 2 % ) angewendet werden. Das Albargin kommt nicht nur als Pulver, sondern — der leichteren Dosierung wegen — auch in Tabletten zu 0,2 g in den Handel. Albargin „Höchst*

D M k . 1 . 2 0 ; H Mk. 1 0 , 5 0 ; 1 kg Mk. 1 0 0 , 0 0

A l b u m i n . Allgemeines siehe unter „ E i w e i s s s t o f f e " . Man gewinnt das Albumin in der Technik aus HUhnereiweiss ( E i e r a l b u m i n ) und 2*

Albuminpapler — Alcho.

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aus dem Blutserum verschiedener Tiere, namentlich von Rindern (B I u t a I b u m i n). 1. E i e r a l b u m i n . Frisches Eiweiss wird nach massiger Verdünnung mit Wasser zu Schaum geschlagen; die Flüssigkeit filtriert man, nachdem sich der Schaum verzogen hat, durch einen wollenen Spitzbeutel und dunstet das Filtrat in flacher Schicht (auf Tellern und flachen Schüsseln) in einem 30—40° wannen Luftstrome zur Trockne ein. Das Trocknen nimmt 30—60 Standen in Anspruch; das Albumin bildet darauf eine blassgelbliche, durchsichtige, blatterige oder muschelige Masse, die mit H s O eine fast klare und geruchlose LOsung gibt. 2. B l u t a l b u m i n . Das frisch aufgefangene Blut Qberiasst man in Schüsseln der freiwilligen Gerinnung, wobei es sich in den dunklen Blutkuchen und das gelbe (höchstens blassrötliche) Blutserum scheidet. Letzteres behandelt man wie Eiereiweiss, nur dass es nicht mit Wasser verdünnt wird. Das Blutalbumin ist weit schwieriger als das Eieralbumin rein und ungefärbt zu erhalten. Man muss für diesen Zweck das frische Blutserum durch Kohle filtrieren oder aber es mit Bleiessig ausfällen und den gewaschenen Niederschlag darauf durch CO» zersetzen. Wird keine Kohlensaure mehr gebunden, so lässt man absetzen, zieht die klare Flüssigkeit ab, fällt das in Lösung gegangene Pb durch H»S, filtriert und lässt das Filtrat, welches nun elfte reine Albuminlösung darstellt, in der oben beschriebenen Weise eintrocknen. Nach den D. R. P. 137994 und 143042 gewinnt man entfärbte, geruch- und geschmacklose Eiweissstoffe aus Blut mittels Wasserstoffsuperoxyds, und zwar soll man am besten zunächst die unreinen Eiweissstoffe aus dem Blut durch Aussalzen fällen, dann ihre katalytischen Eigenschaften durch SOs oder NH t aufheben, die Masse in Alkali (Ammoniak) lösen und die Lösung mit HtO» in der Siedehitze behandeln. — Das Engl. Pat. 10 227 von 1905 lässt zur Herstellung eines farblosen Albumins die Serum- oder Blutalbuminlösun« zuerst mit Hydrosulfit und dann einer organischen Säure (z B. Essigsäure) behandeln; das Produkt wird durch Zusatz von NaCäHsOs und dann von NHi neutral oder alkalisch gemacht und schliesslich die Lösung zur Trockne verdampft. Man benutzt das Albumin als Beize in der Farberei und Zeugdruckerei, werter in der Photographie (Albuminpapier), als Klarmittel für trübe Flüssigkelten sowie als Kleb- und Kittmittel. Eier-Albumin, techn. Ia 1 kg Mk. 4,00; % kg Mk. 350,00 n Pulver 1 „ „ 4,50; % „ „ 400,00 D-A.1V 1 „ „ 5,25; °/o „ „ 490,00 Blut-Albumin, schwarz °f0 kg Mk. 65,00— 80,00 hell . . . % „ „ 110,00—180,00 „ Pulver . . . . % „ „ 130,00—210,00

ALBUMIN aus fl M Blut

LEHMANN & VOSS, HAMBURG. Albumin:

Lehmann & Voeu, Hamburg (9. Inserate).

I W. Eug. Seemann, Stuttgart

(Spedaliabrik).

Albumin-Eindampf- und Trockenapparate: Emil Paartmrg, Maschinenfabrik, Berlin NW. 23.

A l b n m l n p a p l e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e". A l o h o , Bezeichnung für ein medizinisch zu benutzendes haltbares Alumintamkarbonat, d a s ein lockeres, weisses, in kalten verdünnten Sauren langsam, in der Wärme rascher unter Kohlensäureentwicklung lösliches Pulver von mild-erdigem Geschmack ist.

A l c o h o l — Aldehyde.

A l c o h o l siehe „S p i r i t u s". Alcohol absolutum:

Chemische Werke Filrstenwalde, Dr. B. Hecker (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

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& Vi. Zeidler, G.m.b.H., Fürstenwalde (Spree)

A l d e h y d e . Organische Verbindungen, welche die Atomgruppe H — C = 0 enthalten. Sie stehen den K e t o n e n (s. d.) sehr nahe, da sie wie diese die Karbonylgruppe CO enthalten. Man fasst die Aldehyde als Zwischenstufen bei der Oxydation von Alkoholen zu Säuren .auf und gewinnt sie entweder durch Oxydation von Alkoholen oder aber durch trockene Destillation eines Gemenges von ameisensaurem Kalk mit dem Kalksalz einer einbasischen Fettsäure. Der wichtigste Aldehyd ist der A z e t a l d e h y d CHj.CHO, auch A l d e h y d schlechtweg genannt. Zur Darstellung giesst man eine Mischung von 3 T. 90 % igen Alkohols mit 4 T. konzentrierter Schwefelsäure unter Kühlung allmählich in eine Lösung von 3 T. Kaliumbichromat in 12 T. Wasser und erhitzt dann langsam im Wasserbad; die Dämpfe werden durch Kühlung verdichtet. Das Destillat ist ein Gemisch von Alkohol, Aldehyd und Azetal; man erwärmt es auf 50° und leitet die Dämpfe in kalten Äther. Wenn man dann in die entstandene ätherische Aldehydlösung Ammoniakdämpfe einleitet, fällt kristallinisches A l d e h y d a m m o n i a k aus, das abgepresst und unter Zusatz von verd. Schwefelsäure destilliert wird, wobei reiner Aldehyd übergeht. In der Technik gewinnt man ihn nur aus dem Vorlauf der Spiritusfabriken, worin er enthalten ist, und zwar ausschliesslich durch fraktionierte Destillation. Interessant ist das Verfahren des Franz. Pat. 329 522, wonach allgemein Halogensubstitutionsprodukte der fetten wie aromatischen Reihe unter Einwirkung von Alkalimetallderivaten des Formaldehyds in die entsprechenden Aldehyde umgewandelt werden, indem z. B. unter Bildung von NaCl der Aldehydrest CHO an Stelle des Halogenatoms tritt. So behandelt man z. B. Chloräthyl in der Kälte mit der theoretischen Menge Formaldehydnatrium und erhält unter Bildung von NaCl Azetaldehyd. Nach D. R. P. 239 651 stellt man Aldehyde aus aromatischen Kohlenwasserstoffen und deren Substitutionsprodukten oder aus Alkoholen dar; dabei erfolgt die Oxydation mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen in Gegenwart einer Kontaktsubstanz, als welche man die Rückstände der Reduktion von Salzen der Chromsäure mit flüchtigen Basen, insbesondere ihren Ammoniumsalzen, verwendet. Nach Franz. Pat. 425 057 erzeugt man Azetaldehyd aus Azetylen, indem man es bei bestimmter Temperatur in ein Gemisch anorganischer oder organischer Säuren starker Konzentration einleitet, das ein Quecksilbersalz enthält. Auch das D. R. P. 250 356 mit den Zusatz-D. R. P. 253 707, 253 708, 267 260 und 270 049 schützt ein Verfahren zur Herstellung von Azetaldehyd aus Azetylen, indem man dieses bei niedriger Temperatur in eine sauere Quecksilbersalzlösung einleitet. Endlich behandeln auch Franz. Pat. 455 370 und 460 553 Darstellungsmethoden, die vom Azetylen ausgehen. Aldehyd ist eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit, die leicht entzündlich und sehr feuergefährlich ist. Sp. G. 0,801 (bei 0°); S. P. 20,8°. Mischt sich mit Wasser, Alkohol und Äther und geht sehr leicht durch Oxydation in Essigsäure über. Durch Einwirkung geringer Mengen verschiedener Chemikalien polymerisiert sich der Aldehyd zu dem medizinisch benutzten P a r a l d e h y d (s. d.). Der Aldehyd wird bei verschiedenen synthetischen Methoden der organischen Chemie verwendet, weiter zur Darstellung von Silberspiegeln, früher auch zur Fabrikation des jetzt nicht mehr benutzten Teerfarbstoffs A i d e h y d g r ü n. Prttfnniri Nach U e s B n e r (Lunge, „Chem.-techn. Untersuchungsmethoden"; Berlin 1900) verfährt man zur Aldehydbestimmung der Handelssorten, wie folgt: „In eine 125 cem fassende Druckflasche bringt man 30 ccm Wasser, 20 ccm AmmoniakflUssigkeit (spez. Gew. 0,91), 25 ccm Normal-Silberlösung und 25 ccm einer frisch bereiteten Lösung von 2 ccm Aldehyd in 100 ccm Wasser. Nachdem man die Flasche gut verschlossen, erhitzt man das Ganze etwa 8 Stunden lang im siedenden Wasserbade, litsst dann erkalten und bringt d u Reaktionsgemisch in einen 250 ccm fassenden Masskolben. Mit Wasser schwenkt man den Inhalt der Druckna6che nach und fallt bis zur Marke auf. Nachdem man gut durchgeschüttelt. lftsst man absetzen und titriert von der klaren LSsung 50 ccm nach dem An-

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Aldogine — Alizarin. sluern mit Salpetersäure und nach Zugabe von etwas EisenalaunlSsung mit NormalRhodanaromonlöming. Auf diese Art erffthrt man, wie viel Silberlosung von der angewandten Menge Aldehyd cur Umsetzung verbraucht wurde. 1 ccra Normal-SIIberlöaung entspricht 0,0tSOt g Aldehyd." Der Vorteil der Methode besteht darin, dass die Resultate durch Alkohol (der in allen geringeren Aldehydaorten vorhanden ist) nicht beeinflusst werden. — Nach S e y e w e t z und B a r d i n bestimmt man Azetaldehyd sehr einfach wie folgt: Die AldehydlSsung wird verdünnt, bis sie nur 7—8 % davon enthUt; 10 ccm dieser Lösung gibt man zu 40 ccm 10 % i g e r Lösung von wasserfreiem Natrinmsulflt und fügt einige Tropfen alkohol. PhenolphtaleinlOsung zu. (Letztere muas unter Zusatz einiger Tropfen S&ure vorsichtig neutralisiert sein). Die auf 4—5 0 C abgekühlte Losung titriert man mit H.SO, bis zur Entfärbung, 'wobei die Umsetzung der Gleichung entspricht: 2 Ha,S0, + 2 CH, . COH - f HjfO, = (NaHSO, -4- Cfl, . COH), - f Na,SO,. Auf diese Reaktion ist die Gegenwart von Alkohol, Azetal und Paraldchyd ohne Einfluss.

Azetaldehyd 50°/o 75°/o 95—96°/0 absolut

. .

.

J kg Mk. 1 ,. .. -I 1 „

.

1,30 2,00 2,30 2,50

Von andern wichtigen Aldehyden sind der B e n z a l d e h y d (s. d.), das C h 1 o r a 1 s. d.), der F o r m a l d e h y d (s. d.), der ö n a n t h a l d e h y d , s o w i e d a s A k r o l e i n zu n e n n e n . Letzteres, der Konstitution nach A 1 1 y 1 a 1 d e h y d , ist u n t e r „ G l y z e r i n " erwähnt. Aldehyde: C. £rdmann, Chemische Fabr., Leipzig-Lindenau.

A p p a r a t e zur H e r s t e l l u n g von

Aldehyden:

F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Anzeige im

Anzeigenanhang).

Aldogöne. U n t e r d i e s e r B e z e i c h n u n g k o m m t e i n M i t t e l zur K a u m d e s i n f e k t i o n in d e n H a n d e l . E s besteht aus zwei getrennten Portionen, deren eine Chlorkalk, die andere Paraformaldehyd enthält. Zum G e b r a u c h werden b e i d e T e i l e g e m i s c h t u n d mit W a s s e r v e r r ü h r t , w o r a u f s o f o r t d i e E n t w i c k l u n g von F o r m a l d e h y d beginnt. D a s M i t t e l e r s c h e i n t g u t , n a m e n t l i c h a u c h in d e r Form der Abgabe, die den G e b r a u c h eines besonderen Entwicklungsgefässes unnötig macht, a b e r zu teuer. A l d o l (Oxybüttersäurealdehyd) C H , . C H ( O H ) . C H , . COH. Diese Verb i n d u n g e n t s t e h t a u s A z e t a l d e h y d durch K o n d e n s a t i o n bei E i n w i r k u n g kalter S a l z s ä u r e o d e r a b e r n a c h D . R . P . 2 6 9 9 9 6 d u r c h K o n d e n s a t i o n unter A u s s c h l u s s von H 2 0 mittels E i n w i r k u n g auf Alkali- o d e r E r d a l k a l i m e t a l l e o d e r d e r e n in A l d e h y d l ö s l i c h e V e r b i n d u n g e n in t r o c k n e m Z u s t a n d e . A l d o l ist e i n e d i c k l i c h e F l ü s s i g k e i t , f ä r b - und g e r u c h l o s , m i s c h b a r mit H , 0 und A l k o h o l , S . P . 9 0 — 1 0 5 ° , z e r s e t z t s i c h b e i 135°. E s ist a l s S c h l a f mittel e m p f o h l e n w o r d e n . Alendrin. Karbaminsäureester des a-a-Dichlorisopropylalkohols C H 3 C 1 . C H . O C O N H s . C H , C I , i s t e i n e w e i s s e , in H , 0 s c h w e r , in A l k o h o l l e i c h t l ö s l i c h e S u b s t a n z v o m S e h . P . 8 2 ° , w i r k t b e r u h i g e n d , s c h m e r z s t i l l e n d und e i n s c h l ä f e r n d . D o s . 0 , 5 — 1 , 0 g in T a b l e t t e n . A l e u r o m e t e r siehe „M e h I". A l f e n i d siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n " . Alformln, B e z e i c h n u n g für eine L ö s u n g von Aluminiumsubformiat A1(OH)(HCOO)» S t a r k s a u e r e k l a r e F l ü s s i g k e i t , s p . G . 1 , 1 0 8 b e i 15° mit 1 5 — 1 6 % T r o c k e n s u b s t a n z . D i e L ö s u n g soll 2 — 3 mal g r ö s s e r e adstringierende und d e s i n f i z i e r e n d e Wirkung haben als die offizinelle Aluminiumsubazetatlösung. Allxarln (Krapprot). I s t d a s a u c h in d e r K r a p p w u r z e l ( v g l . u n t e r

„Krapp")

enthaltene

1,2-Dioxyanthrachinon

/ \ /

j

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CO

L

0 H

V ^ o h I

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d a s

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T e c h n i k s o gut w i e a u s s c h l i e s s l i c h durch S c h m e l z e n von Anthrachinonsulfosäure mit Atzkali dargestellt wird. Die Fabrikationsphäsen sind: 1. O x y d a t i o n v o n A n t h r a z e n z u A n t h r a c h i n o n ( h i e r ü b e r s i e h e d e n A r tikel „ A n t h r a c h i n o n " ) .

Alizarinfarbstoffe

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2. Umwandlung des Anthrachinons in die Monosulfosäure. 3. Verschmelzen der Monosulfosäure mit Kali. Zur Darstellung von Anthrachinonmonosulfosäure erhitzt man gleiche Gewichtsteile von Anthrachinon und Schwefelsaure (letztere mit 40—50 % Anhydridgehalt) unter Umrühren in einem emaillierten Kessel allmählich bis auf 160". Dann Usst man die Masse in kochendes HtO einfliessen, worin sich die gebildete Monosulfosäure löst, wahrend man die Flüssigkeit zur Entfernung des unangriffenen Anthrachinons durch eine Filterpresse drückt. Das Filtrat wird mit Natronlauge neutralisiert; beim Erkalten scheidet sich das anthrachinonmonosulfosaure Natrium fast vollständig aus (der Rest wird durch Eindampfen gewonnen). Die neuen Franz. Pat. 332 709 und 333 144 betreffen einen Zusatz von Quecksilber bei der Sulfurierung, wodurch man nicht wie sonst Sulfosauren erhält, deren SOjH-Gruppe in in-Stellung zur Ketongruppe steht, sondern o-Sulfosäure. Durch Schmelzen mit Atznatron führt man die Anthrachinonmonosulfosäure in Alizarin über; die Reaktion entspricht der Gleichung: C . H 4 < g ä > C . H . . S O , . Na + 3 NaOH =

C < , H i < ^ > C , H , . (ONa)i + Na,SO, -f- H.O + H,.

Während man das Schmelzen früher in offenen Gefässen vornahm, wobei der Luftsauerstoff die Oxydation (Überführung des naszierenden Wasserstoffs in Wasser) besorgte, schmilzt man jetzt unter Druck in Autoklaven, wobei zur Oxydation Kaliumchlorat zugesetzt wird. Das in die Autoklaven eingefüllte Gemisch besteht aus 100 T. anthrachinonmonosulfosaurem Natrium, 250—300 T. Natriumhydrat, 12—14 T. Kaliumchlorat und soviel Wasser, wie zur Verflüssigung des Gemenges nötig ist. Der mit dem Gemisch gefüllte Druckkessel wird verschlossen und 2 Tage lang auf 180° erhitzt; der Kessel trägt eine Rührvorrichtung, die das andauernd nötige Umrühren ermöglicht. Die Schmelze wird in Wasser gelöst und mit einer Mineralsäure übersattigt, wobei sich das Alizarin als gelber Niederschlag ausscheidet. Man knetet es in Mischapparaten mit Wasser zu einer Paste von 20—50 % Farbstoffgehalt; in Form dieser Paste kommt das Alizarin in den Handel. Neuerdings gewinnt man das Alizarin auch elektrochemisch, nämlich durch Einwirkung des Stromes auf ein Gemisch von Anthrachinon und geschmolzenem Atzkali an der Kathode. Nach dem D. R. P. 186 526 geht man vom Anthrachinon nicht über die Sulfosaure, sondern verschmilzt es direkt zu Alizarin mittels sehr starker Atzalkalilaugen unter Zusatz von Nitraten, Chloraten, C'nromaten oder in Gegenwart von Luft. Der Gang ist folgender: Man löst 20—30 kg NaCIO, in 100 1 HaO, fügt 300 kg eines Gemisches aus KOH und NaOH hinzu und trägt unter Umrühren 100 kg Anthrachinon ein. Die Masse wird im ölbade auf 200° bis zum Verschwinden des Oxydationsmittels erhitzt, dann in H , 0 eingetragen, weiter durch Einblasen von Luft etwa gebildetes Oxyanthranol in Anthrachinon zurück verwandelt und das Alizarin mittels Kalkmilch gefällt. Der abfiltrierte Niederschlag wird mit HCl zerlegt und nach Abtrennung des Rückstandes das Alizarin mittels verdünnter Lauge vom Anthrachinon geschieden. Statt NaCIO* kann man ebensogut Na,0:, BaO,, MnOa, PbO, HgO u. s. w. verwenden. Das so gewonnene Alizarin ist reiner als das auf gewöhnlichem Wege erhaltene und gibt besonders schöne blaurote Nuancen. Weiteres über Alizarin siebe unter „ O x y k e t o n f a r b s t o f f e " . Reines Alizarin bildet rote Nadeln vom Sch. P. 289—290", S. P. 430. Anlagen zur Anilinfabrikation: Emil Paabarg, Mwhinentabrik, Berlin NW. 23.

Alizarin-Fabrikationsapparate: Wcgelin

& Habner

Aktiengesellschaft,

Halle a. d. Saale.

A U z a r i n f a r b s t o f t e siehe „ O x y k e t o n f a r b s t o f f e " .

24

Alkalinaclrie.

Alkalinwftrle. Nach allgemeiner Vereinbarung benutzt man in der Massanalyse, und so im b e s o o d e r n in der Alkalimetrie und Azidimetrie, a u s Zweckmässigkeitsgründen gewöhnlich N o r m a l l ö s u n g e n , die in je I I FMssigkeit 1 Ä q u i v a l e n t der S u b s t a n z in g enthalten, d. h. diejenige Menge der Substanz, welche 1 A t o m Wasserstoff äquivalent ist, in g ausg e d r ü c k t Viel seltener wählt man 1 M o l e k ü l Wasserstoff als Grundlage der Normallösungen; in diesem Falle sind die in folgendem angeführten Zahlen zu verdoppeln. 1. S a l z s ä u r e . HCl. M. G . = 36,5. Normal-Salzsäure

enthält 36,5

g Chlorwasserstoff in 1 1 Wasser.

Vi o Normal-Salzsäure „ 3,65 g „ „11 „ Zur Bereitung der Normalsäure verdünnt man zunächst reine HCl auf etwa 1,020 sp. G., füllt e t w a s d a v o n in eine Bürette und titriert damit eine frisch geglühte P r o b e von chemisch reiner S o d a ; hiernach stellt man die Stärke der Normalsäure d u r c h weitere Verdünnung genau ein und kontrolliert durch nochmalige Titration. Zur Bereitung dieser und aller übrigen Normallösungen ist d e s t. W a s s e r zu verwenden, und zwar muss dasselbe beim Abmessen eine T e m p e r a t u r von 15° C. haben. 2. O x a l s ä u r e . C , H , 0 , + 2 H s O. M. G . = 126. Normal-Oxalsäure enthält 63 g krist. Oxalsäure in 1 1 Wasser '/loNormal-Oxalsäure .. 6,3 g ,, ., „ 1 1 ,.

Will man 1/t> N-Oxalsäure herstellen, so löst man genau 6,3 g Oxalsäure in dest. W a s s e r und fallt mit W a s s e r von 15° C. genau auf 1 I auf. 3. S c h w e f e l s ä u r e . H,SO». M. G. = 98. Normal-Schwefelsäure enthält 49 g reine Schwefelsäure in 1 1 Wasser. '/toNormal-Schwefelsäure „ 4,9 g ,, ., ,, 1 1 „

Zur Bereitung der Losungen verfährt man so, dass man das sp. G. der konz. Säure mittels Aräometers und damit den Säuregehalt ermittelt. Dann verdünnt man mit der berechneten Menge Wasser, jedoch so, d a s s die Mischung ein wenig stärker als die verlangte Normallösung bleibt. Hierauf titriert man mit einer Normalalkalilösung (die man mit Normal-Oxalsäure verliehen hat) und bringt nach dem Resultate dieser Titration endlich die chwefelsäure durch weitere Verdünnung mit Wasser auf die Normalstärke. 4. A m m o n i a k . NH,. M. G. = 17.

§

Normal-Ammoniak enthält 17 g N H j in 1 1 Wasser. '/loNormal-Ammoniak ,, 1,7 g „ „11 ,,

Man bestimmt die Stärke der vorrätigen Ammoniaklösung durch Titration oder auch durch Ermittlung d e s sp. G., verdünnt a n n ä h e r n d mit W a s s e r und stellt schliesslich genau ein, n a c h d e m man nochmals mit Säure den Titer ermittelt bat. 5. K a I i i a u g e. KOH. M. G, = 56. Normal-Kalilauge

enthält 56

g K O H in 1 1 Wasser.

'/i» Normal-Kalilauge „ 5,6 g „ „11 „ Zur Herstellung der Vi« Normal-Kalilauge löst man etwa 8 g reines Atzkali in V« I W a s s e r , erhitzt b i s fast zum Sieden und fügt tropfenweise Barytw a s s e r zu, solange noch ein Niederschlag entsteht. Überschüssig zugesetzten Baryt entfernt man umgekehrt durch e m e Lösung von Kaliumkarbonat, bis weder Reaktion auf Baryt noch auf Kohlensäure eintritt. Dann filtriert man schnell und füllt mit d e s t W a s s e r auf 1 I auf. Hierauf ermittelt man den Titer gegenüber Normalsäure und fügt nun die noch nötige W a s s e r m e n g e zu. 6. K a l i u m t e t r o x a l a t KHC.O« -f H , C , 0 , 4- 2 H , 0 . M. G. = 238. Dieses neuerdings mehrfach als T i t e r s u b s t a n z e m p f o h l e n e Salz wirld durch Vermischen einer heissgesättigten Lösung von Kaliumoxalat mit der berechneten Menge einer heissen gesättigten Oxalsäurelösung erhalten. Damit es die angegebene, konstante Zusammensetzung habe, wird d a s Salz durch 2—3 maliges Umkristallisieren a u s heissem W a s s e r gereinigt und das durch rasches Abkühlen und Rühren in kleinen Kristallen erhaltene Präparat ü b e r Filtrierpapier an der Luft getrocknet.

Alkaliprozess — Alkaloide.

25

Von 1. 2. 3. 4.

Indikatoren werden b e n u t z t : L a c k m u s (rot durch Säuren, blau durch Alkali). K o s c h e n i l l e (gelbrot durch Sauren, violett d u r c h Alkali). R o s o l s ä u r e (gelb durch Sauren, r o t durch Alkali). P h e n o l p h t a i e i n ( f a r b l o s durch Sauren [auch d u r c h C0>1, rotviolett durch Alkalien; Ammoniak darf nicht v o r h a n d e n sein). 5. P h e n a z e t o l i n (hellgelb in Atzkali, tiefrot in Alkalikarbonat; auf Zusatz überschüssiger Saure goldgelb). 6. M e t h y l o r a n g e (rot durch Mineralsauren, gelb d u r c h Alkali; C O i wirkt nicht ein). Für Titrationen in der W a r m e nicht verwendbar.

Die Bereitung der Indikatorlosungen ist im Artikel „ I n d i k a t o r e n " beschrieben. Die Alkalimetrie zerfällt in die Bestimmung von k a u s t i s c h e n Alkalien, Karbonaten und Bikarbonaten. F i x e A l k a l i e n werden direkt mit N o r m a l s ä u r e titriert; bei etwa vorhandenen Karbonaten setzt man einen Ü b e r s c h u s s von Normalsaure zti, treibt die Kohlensäure durch Erhitzen a u s und titriert nun den Ü b e r s c h u s s mit Normalalkali zurück. Ebenso, wie zuletzt beschrieben ist, verfährt man, w e n n a u s s e r den k a u stischen Alkalien auch die Karbonate bestimmt w e r d e n sollen. M a n versetzt dann eine zweite P r o b e mit Bariumchlorid, wodurch die K a r b o n a t e ausgefällt werden, und ermittelt den Alkallgehalt (kaustisches Alkali) d u r c h Titration in der dekantierten oder abfiltrierten klaren Flüssigkeit. D i e Differenz zwischen dem vorher ermittelten Gesamt-Alkaligehalt und d e m kaustischen Alkali entspricht den Karbonaten. Wendet man als Indikator P h e n a z e t o l i n an, so ist nur e i n e Titration nötig: Die a n f a n g s blassgelbe Farbe geht in Rosa Ober, wenn alles kaustische Alkali gesättigt ist, und schlagt von Rot in Goldgelb um, wenn auch die Karbonate gesättigt sind. Sind g l e i c h z e i t i g Karbonate u n d B i k a r b o n a t e von Alkalien vorhanden, so bestimmt man zuerst d a s gesamte Alkali und in einer andern P r o b e die Bikarbonat-Kohlensäure: Hierzu versetzt man die P r o b e mit einem abgemessenen Überschuss von Normal-Ammoniak, wodurch d a s Bikarbonat zu M o n o k a r b o n a t zersetzt und gleichzeitig eine e n t s p r e c h e n d e Menge Ammoniumkarbonat gebildet wird. Man fällt nun sämtliche Kohlensäure mit Bariumchlorid und bestimmt im Filtrat durch Titration mit Normalsäure d a s darin noch frei vorhandene Ammoniak. Zieht man diese Menge von dem gesamten zugesetzten Ammoniak ab, so verbleibt der dem vorhandenen Bikarbonat e n t s p r e c h e n d e Teil. Säuren werden genau so titriert wie einfache k a u s t i s c h e Alkalien. Die Alkalimetrie und Azidimetrie sind nur Zweige der M a s s a n a l y s e ; alles weitere Ober die zur Titration nötigen G e r ä t s c h a f t e n u. s. w. findet man im Artikel „M a s s a n a 1 y s e " . Alle Fabriken chemisch-analytischer P r ä p a r a t e stellen zur grosseren Bequemlichkeit auch NormallOsungen aller Arten und Konzentrationen dar. Der Preis dieser gebrauchsfertigen Lösungen von garantiertem Gehalt belauft sich für alle in der Alkalimetrie gebrauchten fQr je 1 1 auf Mk. 1,00—1,50 A l k a U p r o n M , • t e k f c r o i s r t i a o h e x siehe „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Alkaloide. Stickstoffhaltige Pflanzenbestandteile von basischem Charakter, die mit Säuren Salze bilden. Man unterscheidet flüchtig« und n i c h t f l f l c h t i g e Alkaloide. Die meisten Alkaloide enthalten Sauerstoff, nur wenige sind frei von O. Fast alle sind sehr s t a r k w i r k e n d ; viele zahlen zu d e n heftigsten aller bekannten G ü t e . Die Darstellung ist verschieden, je nachdem, o b e s sich um flüchtige oder nichtflflchtige Alkaloide handelt: Flüchtige Alkaloide. Man weicht die zerkleinerten Pflanzenteile mit H 2 0 auf, setzt starke Alkalien, wie NaOH, Ca(OH)» o d e r Na s COi, zu

26

Alkaloide.

u n d d e s t i l l i e r t mit W a s s e r d ä m p f e n . D a s D e s t i l l a t n e u t r a l i s i e r t m a n mit HCl, d a m p f t z u r T r o c k n e u n d e x t r a h i e r t a u s d e m R ü c k s t a n d d a s A l k a l o i d s a l z mit A t h e r - A l k o h o l . N a c h d e m V e r d u n s t e n d e s L ö s u n g s m i t t e l s löst m a n d a s Salz in HiO, z e r s e t z t e s d u r c h Z u s a t z v o n KOH u n d s c h ü t t e l t d a s f r e i e Alkaloid durch ein geeignetes Lösungsmittel (meistens Äther) aus. D a s nach dem V e r d u n s t e n d e s L ö s u n g s m i t t e l s e r h a l t e n e A l k a l o i d k a n n m a n noch d u r c h Rekt i f i k a t i o n im l u f t v e r d ü n n t e n R a u m w e i t e r r e i n i g e n . NichtflOchtige Alkaloide. Man kocht die zerkleinerten P f l a n z e n t e i l e mit a n g e s ä u e r t e m H a O a u s , U b e r s ä t t i g t d a s Filtrat mit Alkali ( N a O H , K O H , N a , C O , , N H , u. s. w . ) u n d s c h ü t t e l t d i e F l ü s s i g k e i t n u n mit g e eigneten Lösungsmitteln wiederholt a u s ; als solche kommen Äther, Petrolä t h e r , A m y l a l k o h o l , C h l o r o f o r m , B e n z o l u. a . m. in B e t r a c h t . A u s d e n Ausschüttelungen erhält man durch Verdunsten des Lösungsmittels die unreinen A l k a l o i d b a s e n . Z u r R e i n i g u n g löst m a n in s t a r k v e r d ü n n t e n S ä u r e n , filtriert z u r E n t f ä r b u n g d u r c h T i e r k o h l e , v e r s e t z t d a s F i l t r a t mit K a l i l a u g e u n d gew i n n t d a s Alkaloid rein d u r c h A u s s c h ü t t e l n mit L ö s u n g s m i t t e l n . Die w i c h t i g e r e n A l k a l o i d e s i n d im v o r l i e g e n d e n W e r k e g e s o n d e r t b e h a n d e l t , s o ,,A k o n i t i n " , „ A l r o p i n " , „ B r u z i n " , . . C h i n i n u n d C h i n a a l k a l o i d e " ( C h i n i d i n und C i n c h o n i n ) , „D e I p h i n i n", „ D i g i t a 1 i n " , „ E m e t i n " , „ H y o s z y a m i n " , „K a f f e i n " , „K o k a i n " , „K o 1 c h i z i n " , „ K o n i i n " , „ K u r a r i n " , „ P h y s o s t i g m i n " , „ P i p e r i n " , „ S o I a n i n " , ,,S t r y c h n i n " , ,,T h e o b r o ni i n " u n d „Verat r i n " . In d e m S a m m e l a r t i k e l „ O p i u m u n d O p i u m a l k a l o i d e " sind Kodein, Morphin, Narkotin, Narzein, P a p a v e r i n und T h e b a i n zu f i n d e n . T r e n n u n g

der

Alkaloide.

A. Ä t h e r n i m m t a u s n e u t r a l e r o d e r s a u r e r w ä s s e r i g e r L ö s u n g a u f : D i g i talin, Kolchizin Pikrotoxin. Davon werden durch Tannin 1. g e f ä l l t : D i g i t a l i n , K o l c h i z i n . B. Ä t h e r n i m m t a u s a l k a l i s c h e r L ö s u n g a u f : 2. nicht g e f ä l l t : P i k r o t o x i n . 1. f l ü s s i g : K o n i i n , N i k o t i n . 2. f e s t : f o l g e n d e A l k a l o i d e , w e l c h e R e a k t i o n e n g e b e n : a ) mit konz. S c h w e f e l s ä u r e in d e r K ä l t e : B r u z i n , D e l p h i n i n . b ) mit konz. S c h w e f e l s ä u r e in d e r W ä r m e : N a r k o t i n , Ver a t r i n. c) mit konz. S c h w e f e l s ä u r e u n d K a l i u m b i c h r o m a t : Atropin, Strychnin. d ) mit k o n z . P h o s p h o r s ä u r e : A k o n i t i n , Delphinin. e) f e r n e r A l k a l o i d e o h n e e i n e d e r g e n a n n t e n R e a k t i o n e n : C h i n i n , Hyoszyamin, Kodein, Physostigmin. C. C h l o r o f o r m n i m m t a u s a l k a l i s c h e r L ö s u n g a u f : C i n c h o n i n , E m e tin, Kaffein, Kurarin, M o r p h i n , Solanin, Theobromin. R e a k t i o n e n der w i c h t i g s t e n Alkaloide (nach Hägers Handbuch der pharmazeutischen Praxis). (Über Erdmanns und Fröhdes Reagens siehe den Artikel „R e a g e nt i e n u .) Alkaloid Akonitin.

Reine konzentrierte Schwefelsäure Gelbbraun, nach 24 Stdn. braunrot (mit einem Stich ins Violette), nach 48 Stdn. farblos.

Erdmauns Alkaloid Reagens Hell-gelbbraun, beim Erwärmen braunrot.

_ ... , 1 Konzentrierte Frohdes 1 c , . . ., „ balpetersaure von Alkaloid-Reagens j 1 3 5 H _ 1 4 s p G e w Gelbbraun, später ' farblos. j

Gelblich,

Alkaloide. Reine konzentrierte Schwefelsäure

Alkaloid A t r o p i n.

R r uzi n.

' 1 ¡

Fröhdes Alkaloid-Reagens

Farblos.

Farblos.

Alkaloid wird braun, löst sich aber farblos.

Schmutzigolivengrün.

Olivengrün.

Braungrtin, dann braun.

Dunkel-braunrot.

Blassrosa.

Kot, dann j;elb.

Rot, später gelb, nach 24 Stunden farblos.

Scharlachrot bis blutrot, dann orange.

!

Fast farblos.

Farblose oder grünliche Lösung, später grünlich.

Farblos.

1

Chinin.

Farblos.

Chinidin.

Fast farblos,

j

Fast farblos,

j

Ebenso.

Cinchonin.

Farblos.

|

Farblos.

|

Farblos.

Del p h i n i n .

Bräunlich oder hellbraun. Auf Zusatz von einigen Tropfen Bromwasser rötlichviolett.

j

Bräunlich.

(Digitalin.)

Emetin.

Konzentrierte Salpetersäure von 1,35—1,4 sp.Gew.

.Erdmanns Alkaloid-Reagens

1 Farblos (zuweilen J bräunlich).

Berberin. j j

27

. • | |

! Rotbraun, später schmutzigbraun. | | j |

Dunkclorange, Braun, rotbraun, j Rotbraun, später zuletzt kirschrot, rot, nach 10 bis dann bald kirschrot, nach 30 Minu15 Stunden ten braunschwarz, i kirschrot. nach 24 Stunden grüngelb mit schwarzenFlocken. i Bräunlich. | Grünbräunlich, ! grün, zuletzt rot-t lichgelb. | |

Farblos. |

Farblos. Gelblich.

Hellbraun.

Orangegelb.

Kaffcin.

Farblos.

Farblos.

Farblos.

Farblos.

Kodein.

Farblos, nach 8 Tagen blau.

Farblos, bald blau.

Schmutziggrün, bald blau, nach 24 Stunden blassgelb.

Rötlich gelb, dann gelb.

Kokain.

Farblos.

Farblos.

Farblos.

Farblos.

Kolchizin.

Intensiv gelb.

Gelb.

Gelb, dann gelbgrünlich, endlich gelb.

Violett, später braungrfln, endlich gelb.

K o n i i n.

Farblos.

Farblos.

Strohgelb.

Farblos oder gelblich bis gelb, endlich farblos.

Morphin.

Rötlich, später Violett, dann grün, Löst mit rotgelber Farblos, mässig erhitzt erst rot, braungrün. Auf braungrün, gelb, Farbe, dann gelbdann violett, zu- Zusatz von Braun- nach 24 Stunden lich. blauviolett. letzt schmutzig- stein zur frischen Mischung allgrün. mählich braun.

28

Alkaloid

Alkaloide.

Reine konzentrierte Schwefelsäure

Erdmanns Alkaloid-Reagens

Fröhdes Alkaloid-Reagens

Konzentrierte Salpetersäure von 1,35—\ ,4sp.Gew.

Narkotin.

Blassgelb, dann rötlichgelb, nach 30 Stunden himbeerfarben.

Gelblich, rötlichgelb. Auf Zusatz von etwas Braunstein zur frischen Mischung gelbrot bis blutrot.

Grün, dann braungrün, gelb, rötlich.

Anfangs gelb, dann farblos.

Narzein.

Braun, dann gelb.

Gelb, später braungelb.

Gelbbraun, dann gelblich, zuletzt farblos.

Gelb.

Nikotin.

Farblos.

Farblos.

| Gelblich, später | rötlich.

Gelb, bei grösseren Mengen Nikotin violett-bis blutrot, endlich farblos.

j Papaverin.

Violett, dann blau.

Violett, dann blau.

Violett, bald blau, \ dann gelblich, j zuletzt farblos.

Orangegelb.

Physostigmin.

Gelb, dann olivengrün.

P i p e r i n.

Blutrot, dann gelbrot.

Solanin.

Rötlich-gelb, nach 20 Stunden braun.

Blassgelb.

Strychnin.

Farblos. Auf Zusatz eines Stäub chens Kaliumdichromat violette Färbung.

Farblos. Auf Zusatz von wenig Braunstein violettrot, dann dunkelzwiebelrot.

Farblos.

Gelb.

Thebain.

Blutrot, später gelbrot.

Blutrot, später gelbrot.

Rot, dann rot-gelb, zuletzt farblos.

Gelb.

Farblos.

Farblos.

Hochgelb, später kirschrot.

Gelblich,

1

i] Blassgelb, braun. Gelb, später braun Orangegelbes bis schwarzbraun. Harz, durch Kalilauge blutrot Nach 24 Stunden werdend. bräunlich mit schwarzenFlocken.

Theobromin.

Farblos.

Farblos.

Veratrin.

Orange, dann blutrot, nach 30 Minuten karminrot. Die frische Lösung mit Bromwasser versetzt: purpurfarben.

Orange, dann rot bis karminrot, auf ein paar Tropfen Wasser kirschrot.

Kirschrot, braun- Die anfangs farbrot, braun, gelb, lose Lösung später am Rande blau. zuletzt graugelb.

|

1 1 i

Über andere sogenannte Alkaloidreageutfcn, welche in den Lösungen aller Alkaloide Niederschläge bewirken, vgl. den Artikel „R e a g e n t i e n". A. P f i s t e r gibt eine Übersicht über die Farbenreaktionen von 20 Alkaloiden und Medikamenten mit 20 Reagentien. Die wichtigsten Reaktionen

sind in folgenden Tabellen (nach Chemiker Zeitung 1908, Repertorium, 499) übersichtlich zusammengestellt. 1.

Fröhdesches

Morphin Kodein Narkotin Narzein Heroin Dionin Peronin Thebain Apomorphin Kolchizin Berberin Solanin Piperin

. . . .

Veratrin Pikrotoxin Digitoxin Hydrastin Bruzin Yohimbin Adrenalin Chinaphenin Jodol Salol Nirvanin Solanidin 2.

. . . .

Mandelinsches Kodein Narkotin Narzein Heroin Dionin Peronin Thebain Homatropin Apomorphin Berberin Solanin Piperin Veratrin Pilokarpin Pikrotoxin Digitonin Digitoxin Hydrastin Strychnin Yohimbin Adrenalin Thermodin Hypnal

. . . . . . . .

Reagens

(N a t r i u m s u 1 f o m o 1 y b d a t).

Purpur. G r ü n ; die F a r b e geht in Blau über. Intensiv g r ü n ; in der Hitze grünlich-kaffeefarbig. G e l b l i c h - k a f f e e f a r b i g ; in der Hitze ziegelrot. Purpur. G r ü n ; in der Hitze blau. P u r p u r ; in der Hitze violett-kaffeefarbig. Rot. G r ü n ; die F a r b e geht in Blau über. Bräunlich-grün. B r ä u n l i c h - g r ü n ; in der Hitze olivgrün. Orange. Blutrot; die F a r b e nimmt rötlich-kaffeefarbige T ö n e an. Gelb, in Rot ü b e r g e h e n d . Orange. Kaffeebraun. Schmutziggrün. Orangerot. Indigoblau. Bräunlich-gelb; in G r ü n mit roten T ö n e n ü b e r gehend. Orangegelb. G r ü n ; in der Hitze folaugrün. Violett, in Olivgrün ü b e r g e h e n d . Flüchtiges G r ü n ; in Blau übergehend. G e l b ; in der Hitze kaffeefarbig. Reagens

(Ammoniumsulfovanadat).

G r ü n ; in der Hitze blau. Rot. O r a n g e ; in der Hitze rot. S c h w a c h grün Grünlich-gelb; in der Hitze grün. Braunrot. Rot. Grün. G r ü n ; die F a r b e geht im Blau über. Blauviolett; die F a r b e geht in Violett-kaffeefarbig über. Orange. Bräunlich-grün. Rot. Grünlich-gelb. Grünlich-gelb. Grünlich-gelb. Violettbraun. Johannisbeerrot. Violett. Blau. Bräunlich-gelb. Gelb. Grün.

Alkaloide.

Antifebrin Phenazetin Chinaphenin Antipyrin Sa I Ol Pyramidon Solanidin

. . . .

Marquissches Morphin Kodein Narzein Heroin Dionin Peronin Thebain Apomorphin Kolchizin Berberin Solanin Piperin Veratrin Pikrotoxin Digitonin Digitoxin Emetin Yohimbin Adrenalin Jodol Salol Thiokoll Chinosol 4.

Reagens

. . . .

Lafousches

Morphin Kodein Narkotin Narzein Heroin Dionin Peronin Eserin Apomorphin Kolchizin Berberin Solanin Piperin Digitoxin Hydrastin Bruzin Yohimbin Adrenalin Thermodin Chinaphenin Jodol Thiokoll

. . . .

. . . .

Flüchtiges Rot, d a s in G r ü n Olivgrün. Kaffeefarbig. Smaragdgrün. Grün. In der Hitze grün. Orange. (Formalin

u.

übergeht.

Schwefelsaure).

Purpur. Violett. Gelb. M a u l b e e r f a r b i g ; in der Hitze blau. Blau. Purpurrot. Rot. Violett. Gelb. G e l b ; ¡n der Hitze olivgrün. Kaffeefarbig. Rot. Rot-kaffeefarbig. S c h w a c h kirschrot. Rosa. Kaffeebraun. Orange. S c h m u t z i g g r ü n ; in der Hitze braunviolett. Rot-kaffeefarbig. Johannisbeerrot. Rosa, kirschrot, weinrot. Rot, p u r p u r . Gelb. Reagens

(Ammoniumsulfoselenit).

Grün. Grün. G r ü n l i c h - k a f f e e f a r b i g ; in der Hitze blutrot. Bläulich-kaffeefarbig. Grün. Grün. Kaffeefarbig. K a f f e e f a r b i g ; in der Hitze lila. Blau, g r ü n l i c h - b r a u n . Gelb. Grünlich-braun. Rötlich-kaffeefarbig. Grünlich-braun. Violettbraun. Kaffeefarbig. Rosa. Indigoblau. Schmutziggrün. S c h w a c h g r ü n ; in der Hitze intensiv g r ü n l i c h - b l a u . G e l b ; in d e r Hitze olivgrün. O r ü n ; in d e r Hitze v i o l e t t - b r a u n . In d e r Hitze d u n k e l g r ü n mit s i e g e l l a c k ä h n l i c h e n Randern.

Alkanna — Alkohol. 5. Morphin Dionin Peronin Thebain Apomorphin Solanin Piperin Veratrin Digitonin Digitoxin Emetin Yohimbin Adrenalin Hypnal Chinaphenin Antipyrin Pyramidon Chinosol

2%

ige

. . . .

. . . .

w a s s e r i g e

Furfurollösung.

Purpur. Purpur. Rot. Fluchtiges Rot. F l ü c h t i g e s R o t ; in der Hitze violett. Z i e g e l r o t ; d i e F a r b e g e b t in Violett Aber. G r ü n l i c h - g e l b ; in der Hitze g r ü n l i c h - b l a u . V i o l e t t ; in der Hitze b l a u . Gelb; gelblich-kaffeefarbig. Violett. G e l b ; in der Hitze o r a n g e g e l b . V i o l e t t ; in d e r Hitze b r a u n v i o l e t t . Hellgelb. K a n a r i e n g e l b , g r ü n l i c h - b l a u und blau. Gelb. K a n a r i e n g e l b , s m a r a g d g r ü n , blau. In der Hitze k a f f e e f a r b i g . Gelb. 6.

Morphin . . Apomorphin Pilokarpin . Hypnal . . Antifebrin Antipyrin Nirvanin . . Pyramidon . Thiokoll . . Chinosol

31

Eisenchlorid.

Grün. Rot-kaffeefarbig. Flüchtiges Grün. Rot. In der Hitze rot. Rot. Blauviolett. F l ü c h t i g e s Violett, purpurrot. G r ü n : die F a r b e geht in G e l b l i c h - g r ü n Uber. Intensives G r ü n .

Alkaloide:

E. Merck, Darmstadt.

Alk&nna. Aus der W u r z e l von Anchusa ein d u n k e l b r a u n r o t e r F a r b s t o f f , das A l k a o n i n wonnen. D e r s e l b e stellt eine leicht z e r r e i b l i c h e , M a s s e dar, die unter 100° w e i c h wird, o h n e einen zu h a b e n . U n l ö s l i c h in H>0, löslich in A l k o h o l , ö l e n u. s . w. W i r d mit Alkalien b l a u . E s dient P o m a d e n u. s . w . Alkannawurzel I a geschnitten AI kann in E. Merck, Darmstadt.

(Alkanna) Unctoria wird oder A l k a n n a r o t gemetallisch reflektierende bestimmten Schmelzpunkt Äther, C h l o r o f o r m , fetten zum R o t f a r b e n v o n Olen,

1 kg Mk. 0 , 9 0 ; kg Mk. 7 5 . 0 0 1 1,20; o/o 105.00 H 3,10; 1 28,00

Alhaall. Unter d i e s e r B e z e i c h n u n g geht ein Natriumsilikat der F o r m e l N a j S i O » + 9 H j O , d a s a l s Imprägniermittel, zur D a r s t e l l u n g künstlichen M a r m o r s , in d e r S e i f e n i n d u s t r i e und n a m e n t l i c h in der T e x t i l i n d u s t r i e s o w i e zur B l e i c h u n g v o n P a p i e r m a s s e V e r w e n d u n g findet. A l k e r m e s siehe „K e r m e s " . A l k o h o l siehe „ S p i r i t u s " . Alkohol (absolutus): Chemische Werke FOntenwalde, Dr. B. P ecker & W. Zeidler, O.m.b.H., FOntenwalde (Spree) (siehe Anzeige im Anxeiffenanhang).

A p p a r a t e zur Herstellung von

C. Erdmann, Chemische Fabr., Leipcig-Llndeaau.

Alkohol:

F. H. Meyer, HannoTer-Hainholz ((. Anzeige im

Anxelgeiiuhang).

E x p l o s i o n s s i c h e r e G e f ä s s e für A l k o h o l :

Pabrik exploslonaricherer Oeltae, O. m. b. H„ Salikotten 1. W.

32

Alkoholfreie Getränke.

Alkoholfreie GetrSnke. Die jetzt auch in Deutschland überhandnehmenden Enthaltsamkeitsbestrebungen haben zur Erzeugung zahlreicher sogenannter a l k o h o l f r e i e r Getränke geführt, d. h. solcher Flüssigkeiten, die im Aussehen, Geschmack und Charakter sich den alkoholischen Erfrischungsgetränken, wie Weinen, Bieren, Likören u. s. w., nähern, jedoch keinen Alkohol enthalten. Die mehrfach gemachte Erfahrung, dass derartige alkoholfreie Getränke sich bei der chemischen Untersuchung nicht immer als ganz frei von Alkohol erweisen und dass der Chemiker in solchen Fällen im Zweifel sein kann, ob eine Beanstandung auszusprechen sei oder nicht, hat den V e r e i n S c t a w e i z e r a n ^ l y t i s c h e r C h e m i k e r veranlasst, für den Begriff „alkoholfreie Getränke" folgende Leitsätze aufzustellen: „Ein Getränk ist im praktischen Sinne als alkoholfrei anzusehen, wenn das spezifische Gewicht des Destillates nicht niedriger als 0.9992 ist. Die Untersuchung geschieht wie die Alkoholbestimmung im Wein. Wenn genügend Material zur Verfügung steht, so wird die Destillation zur Verschärfung der Bestimmung wie folgt vorgenommen: Von 250 ccm Getränk werden genau 50 ccm abdestilliert und das spezifische Oewicht dieses Destillates bestimmt. In diesem Falle ist als unterste Grenze die Zahl 0,9963 anzunehmen." Nimmt man die Brauselimonaden hinzu, so kann man vier Gruppen alkoholfreier Getränke unterscheiden, nämlich 1. a l k o h o l f r e i e W e i n e , 2. a l k o h o l f r e i e B i e r e , 3. B r a u s e l i m o n a d e n und 4. a l k o h o l f r e i e M i l c h g e t r ä n k e . Die Bezeichnungen der ersten beiden Gruppen sind eigentlich falsch, denn Wein und Bier sind nach dem Sprachgebrauch eben vergorene, alkoholhaltige Getränke; man spricht deshalb besser von alkoholfreien M o s t e n und alkoholfreien W ü r z e n ( M a l z e x t r a k t e n ) . Die Herstellung alkoholfreier Getränke geschieht nach sehr verschiedenen Methoden. So wird Apfelsaft, Traubensaft u. s. w. in Flaschen p a s t e u r i s i e r t (vgl. Artikel „ M i l c h " ) , seltener durch stärkere Erhitzung sterilisiert. Oft setzt man noch Zucker zu, dickt auch wohl stärker ein. Andere alkoholfreie GetrSnke sind Mischungen von Zuckersirup mit ätherischen Olen. Man hat besondere w a s s e r l ö s l i c h e E s s e n z e n in den Handel gebracht, die bei Vermischung mit einer entsprechenden Menge Zuckersirup „alkoholfreie Liköre", alkoholfreie Punschessenzen" u. s. w. ergeben, d. h. Getränke, die den gleichartigen alkoholischen im Geschmack nahe kommen. Von besonderen Verfahren seien erwähnt: Nach dem D. R. P. 130 103 zur Herstellung blanker alkoholfreier Fruchtsafte werden die Früchte in bekannter Weise ausgepresst oder mit Wasser ausgekocht. Die erhaltenen Säfte werden in folgender We : se behandelt: Etwa 50—100 g Apfelextrakt (Apfelkraut) werden in 1 1 Wasser gelöst. Dieser Lösung setzt man je nach dem Säuregehalt bis zu 1 % Weinsäure zu und bringt diese Mischung in einen Kochtopf, in dem sie mehrere Stunden unter Druck auf 100—120° erhitzt wird, bis eine herausgenommene Probe nach dem vollständigen Erkalten sich klärt und blank filtriert werden kann. Das D. R. P. 130 625 schützt die Herstellung alkoholfreier kohlensäurehaltiger Getränke durch Gärung mittels des Fermentes Leuconoatoc dissiliens, welches gärungsfähige Zuckerlösungen in CO» und Dextranose spaltet, ohne Alkohol zu erzeugen. Ganz ähnlich ist das Verfahren des D. R. P. 149342, wonach man die Fruchtsäfte durch Pilze der Gattung Sachsia (allein oder mit Milchsäurebakterien zusammen) vergären lässt. Nach beendeter Gärung wird die erhaltene, dem Moselwein ähnliche Flüssigkeit sterilisiert und filtriert. Nach dem D. R. P. 151 123 werden Malzwürzen oder Fruchtsäfte mit Reinkulturen von Milchsäurebakterien bei 45—50° behandelt, bis etwa 1 % Saure vorhanden ist. Dann wird sterilisiert, die Flüssigkeit durch Na»COi soweit abgestumpft, dass noch 0,2 % Säure verbleiben, geklärt, nochmals sterilisiert und nun durch Einpressen mit CO> imprägniert. Nach dem Lappschen Verfahren (Amer. Pat. 786 771) mengt man die Würze mit Hefe, erhält das Gemisch bei Luftabschluss in einer Temperatur von 0°, bis Trübung entsteht, entfernt dann die Hefe, filtriert und sättigt mit

Alkoholfreie Gelränke.

33

CO». Auch d a s D. R. P . 1 6 0 4 9 7 b e s c h ä f t i g t s i c h mit d e r Herstellung e i n e s h i e r ä h n l i c h e n alkoholfreien G e t r ä n k e s . M a n g e h t d a b e i von fertigem, a l s o a l k o h o l h a l t i g e m B i e r a u s und treibt d a r a u s d e n Alkohol a u s , indem m a n im V a k u u m unter Durchleiten e i n e s g e m e i n s a m e n W a s s e r d a m p f - und L u f t s t r o m s destilliert. D a s Zusatz-D. R. P. 182 3 6 3 beseitigt den ubelstand, d a s s die d i r e k t e Zuführung d e s L u f t s t r o m s zu s t a r k e Abkühlung h e r v o r r u f t , d a d u r c h , d a s s man die Luft in D a m p f e r z e u g e r eintreten und d o r t erst sich e r w ä r m e n lässt. D a s D . R . P . 1 6 0 4 9 6 g e h t e b e n f a l l s v o n v e r g o r e n e r W ü r z e a u s , und z w a r v e r g ä r t m a n in b e s o n d e r e r W e i s e , um w e n i g A l k o h o l zu e r h a l t e n . Die verg o r e n e W ü r z e wird v o n d e r H e f e g e t r e n n t , g e h o p f t und s o in d e r B r a u p f a n n e m e h r e r e S t u n d e n g e k o c h t , um d e n A l k o h o l a u s z u t r e i b e n . — N a c h d e n E r f a h r u n g e n mit ä h n l i c h e n M e t h o d e n i s t d i e s e s P a t e n t n i c h t a u s s i c h t s r e i c h , d e n n heim K o c h e n w e r d e n a u c h w e r t v o l l e G e s c h n i a c k b e s t a n d t e i l e e n t f e r n t b z w . nachteilig verändert. E i n e n b e s o n d e r e n A p p a r a t zum E n t a l k o h o l i s i e r e n v o n B i e r u. s . w. s c h ü t z t d a s D . R . P . 1 7 6 1 9 8 . N a c h d e m D . R. P . 167 4 9 1 w i r d zur H e r s t e l l u n g a l k o h o l f r e i e n B i e r e s f e i n g e s c h r o t e t e s M a l z mit H o p f e n in h e i s s e m , a b e r n i c h t k o c h e n d e m W a s s e r e i n g e m a i s c h t , unter U m r ü h r e n 1 S t d e . auf g l e i c h e r T e m p e r a t u r e r h a l t e n , d a n n d i e M a i s c h e % S t d e . g e k o c h t , unter den S . P . a b g e k ü h l t , mit einer k l e i n e n M e n g e M a l z m e h l v o l l s t ä n d i g v e r z u c k e r t , H o p f e n und T r e b e r a b f i l t r i e r t , auf 15° g e k ü h l t , mit C O a g e m i s c h t , w e i t e r a b g e k ü h l t , in ein S a m m e l g e f ä s s , und a u s d i e s e m in F l a s c h e n g e f ü l l t und im D a m p f b a d e p a s t e u r i s i e r t . Das D . R . P . 1 8 0 2 8 8 b e z w e c k t d i e H e r s t e l l u n g v o n a l k o h o l f r e i e m B i e r mit n o r m a lem B i e r g e s c h m a c k . Man entfernt dabei den dem frischen Bier anhaftenden W ü r z e g e s c h m a c k , indem m a n d i e H e f e v o r h e r z w i s c h e n 6 ° und d e m V e g e t a t i o n s m a x i m u m l a g e r t und d i e mit d e r v o r b e h a n d e l t e n H e f e v e r s e t z t e W ü r z e z u n ä c h s t bei etwa 0 ° s t e h e n l ä s s t . D a s D ä n . P a t . 7 5 5 5 von 1 9 0 4 l ä s s t die W ü r z e a l s f e i n e n R e g e n in einen B e h ä l t e r mit K o h l e n s ä u r e h e r u n t e r f a l l e n und d a d u r c h „ k a r b o n i s i e r e n " . — D a s Verfahren erscheint mehr als fragwürdig. N a c h d e m D . R . P . 193 8 7 9 e n t z i e h t m a n W e i n z u n ä c h s t durch D e s t i l l a t i o n im l u f t v e r d ü n n t e n R a u m die bei n i e d r i g e r e r T e m p e r a t u r a l s Ä t h y l a l k o h o l f l ü c h tigen A r o m a s t o f f e , die dann w i e d e r d e m f e r t i g e n P r o d u k t e i n v e r l e i b t w e r d e n . D i e s e s erhält man nach E n t f e r n u n g der A r o m a s t o f f e durch A b d e s t i l l i e r e n d e s Alkohols. D a s e n t g e i s t e t e P r o d u k t w i r d a r o m a t i s i e r t , mit K o h l e n s ä u r e i m p r ä g n i e r t und auf F l a s c h e n g e f ü l l t . D a s D . R . P . 2 0 2 771 b e t r i f f t ein V e r f a h r e n zur H e r s t e l l u n g von a l k o h o l f r e i e m B i e r , indem m a n d i e W ü r z e d u r c h z y m a t i s c h u n w i r k s a m g e m a c h t e H e f e einer E i w e i s s g ä r u n g o h n e w e s e n t l i c h e A l k o h o l b i l d u n g u n t e r w i r f t . E i n e n A p p a r a t zum E n t a l k o h o l i s i e r e n v o n F r u c h t s ä f t e n s c h ü t z t d a s D. R. P. 2 1 5 8 2 0 . N a c h dem D . R . P . 2 3 1 3 7 5 w i r d zur H e r s t e l l u n g a l k o h o l f r e i e r G e t r ä n k e a u s W e i n , B i e r , O b s t w e i n u. s . w . z w e c k s V e r m e i d u n g d e s V e r l u s t e s an A r o m a s t o f f e n d e r A u s g a n g s f l ü s s i g k e i t e n die D e s t i l l a t i o n im luftverdünnten R a u m in drei P h a s e n zerlegt und d e r g a n z e B e t r i e b k o n t i n u i e r l i c h g e s t a l t e t . A u s s e r o r d e n t l i c h i n t e r e s s a n t sind die n e u e n V e r s u c h e v o n L i n t n e r und < j i l g , a l k o h o l f r e i e o d e r w e n i g s t e n s s e h r a l k o h o l a r m e G e t r ä n k e durch w i r k l i c h e , e c h t e H e f e g ä r u n g zu e r z e u g e n . E s gelingt d i e s durch B e n u t z u n g einer G r u p p e v o n H e f e n , die sich in den N e k t a r i e n m a n c h e r B l ü t e n f i n d e n und d e n darin a n g e s a m m e l t e n Honig v e r g ä r e n , j e d o c h s o , d a s s d a b e i a u s s e r g r o s s e n M e n g e n C O s a u c h d i e n o r m a l e n B u k e t t s t o f f e g e b i l d e t w e r d e n , a b e r nicht m e h r a l s höchstens 0,5—0,7 % Alkohol. D i e s e N e k t a r h e f e n , die m a n j e t z t n a c h dem Namen d e s daraus industriell erzeugten P r o d u k t e s als B o a - L i e H e f e n b e z e i c h n e t , m ü s s e n , um d a s g e w ü n s c h t e E r z e u g n i s zu liefern, in ihrer G e s a m t h e i t v e r w e n d e t w e r d e n ; R e i n k u l t u r e n d e r K o m p o n e n t e n f ü h r e n nicht zum Ziel. A p p a r a t e zur H e r s t e l l u n g a l k o h o l f r e i e r F.

H. Meyer, Hannover-Hainholz Blücher I X .

(s. Anzeige i m

Getränke:

Anzeigenanhang).

3

Alkohol-Hydrokarbongas — Almatein.

34

Alkohol-Hydrokarbongas. E i n n e u e s G a s für B e l e u c h t u n g s - und K r a f t z w e c k e , d a s a u s A l k o h o l und K o h l e n w a s s e r s t o f f e n g e w o n n e n w i r d ; e s s t e l l t a l s o e i n e n e u e V e r w e n d u n g s a r t fflr d e n u n t e r O b e r p r o d u k t i o n l e i d e n den S p i r i t u s d a r . D a s A l k o h o l - H y d r o k a r b o n g a s , d a s von F . P a m p e e r f u n d e n w o r d e n ist, b e d a r f zur E r z e u g u n g nur e i n e r s e h r e i n f a c h e n A p p a r a tur: Von zwei hochstehenden Reservoiren enthalt eines Spiritus von 7 0 bis 75 O e w . % , das andere Petroleum oder Braunkohlenöle oder auch andere Kohlenwasserstoffe. A u s d e n R e s e r v o i r e n t r e t e n b e i d e F l ü s s i g k e i t e n in e i n e Retorte zusammen, an deren Wandungen sie herunterrieseln. S o werden die F l ü s s i g k e i t e n im o b e r e n R e t o r t e n t e i l z u n ä c h s t v o r g e w ä r m t , um Im u n t e r e n T e i l e zu v e r d a m p f e n ; in D a m p f f o r m t r e t e n s i e in d i e e i g e n t l i c h e V e r g a s e r r e t o r t e e i n , w e l c h e zu s t a r k e r R o t g l u t erhitzt ist. B e i n o r m a l e m B e t r i e b e erfolgt d i e V e r g a s u n g o h n e R ü c k s t a n d . D a s d e m E r f i n d e r F r . P a m p e e r t e i l t e D . R. P . 144 3 7 1 s c h ü t z t ein V e r f a h r e n zur E r z e u g u n g v o n L e u c h t - und H e i z g a s d u r c h g e m e i n s a m e V e r d a m p f u n g und V e r g a s u n g m e h r e r e r t e c h n i s c h w e n i g o d e r g a r nicht m i s c h b a r e r b r e n n b a r e r F l ü s s i g k e i t e n , i n s b e s o n d e r e von v e r d . S p i r i t u s ( 6 0 — 9 0 % i g ) und P e t r o l e u m ; a u c h d i e A n o r d n u n g d e s V e r g a s e r s ist hl d a s P a t e n t e i n g e f ü g t . D a s A l k o h o l - H y d r o k a r b o n g a s h a t 0 , 7 sp. G . ; e s e n t h ä l t b i s ü b e r 2 5 % s c h w e r e K o h l e n w a s s e r s t o f f e , 2 0 % C O , 2 5 — 3 0 % H und 2 0 — 2 7 % C H , . D i e g r o s s e R e i n h e i t d e s R o h g a s e s m a c h t e i n e R e i n i g u n g s o gut w i e ü b e r f l ü s s i g . N a c h e i n e r K a l k u l a t i o n stellt s i c h 1 c b m d e s G a s e s e i n s c h l i e s s l i c h R e p a r a t u r , A m o r t i s a t i o n und A r b e i t s l o h n auf 2 0 , 4 P f . E s k o s t e n 100 K e r z e n für d i e S t u n d e im A r g a n d b r e n n e r 8 , 2 P f . , im Z w e i l o c h b r e n n e r 7 P f . , im A u e r b r e n n e r 2 Pf. Für kleinere Verhältnisse kann d a s Alkohol-Hydrokarbongas vielleicht Wichtigkeit gewinnen. N i c h t viel v e r s c h i e d e n vom A l k o h o l - H y d r o k a r b o n g a s d ü r f t e d a s Heizund L e u c h t g a s s e i n , d a s n a c h den D . R . P . 141 0 6 6 und 146 1 2 0 e r z e u g t wird. M a n z e r s e t z t d a b e i S p i r i t u s d u r c h g l ü h e n d e K o h l e in e i n e m W a s s e r g a s generator. Allokain.

Verbindung operationen

E s ist ein G e m i s c h von N o v o k a i n und Alypin und wird in mit S u p r a r e n i n und T h y m o l zur L o k a l a n ä s t h e s i e bei Z a h n empfohlen.

Allophansäure. N H , . C O . NH . C O O H , e n t s t e h t a l s E s t e r beim E i n leiten v o n C y a n s ä u r e d a m p f in A l k o h o l e , a u c h bei E i n w i r k u n g von H a r n s t o f f auf C h l o r k o h l e n s ä u r e e s t e r . Sie gewinnt dadurch therapeutische Bedeutung, d a s s s i e die E i g e n s c h a f t b e s i t z t , f e s t e g e s c h m a c k f r e i e V e r b i n d u n g e n mit s c h l e c h t s c h m e c k e n d e n S u b s t a n z e n e i n z u g e h e n . D u r c h den a l k a l i s c h e n D a r m s a f t a b g e s p a l t e n , z e r f ä l l t s i e a l s b a l d in die i n d i f f e r e n t e n B e s t a n d t e i l e H a r n s t o f f und K o h l e n s ä u r e , w ä h r e n d ihr frei g e w o r d e n e r P a a r l i n g s e i n e W i r k samkeit entfalten kann. Vgl. Allosan.

Allosan. N H , . C O . NH . C O O . C , 5 H S S , f e s t e r k r i s t a l l i s i e r t e r A l l o p h a n s ä u r e e s t e r d e s S a n t a l o l s , w i r d n a c h D . R . P . 2 0 4 9 2 2 durch E i n w i r k u n g von C y a n s ä u r e o d e r H a r n s t o f f c h l o r i d o d e r a u c h v o n P h e n o l c a r b a m a t auf S a n t a l o l gewonnen. A l l o s a n ist n a h e z u g e s c h m a c k l o s , b e i s c h w a c h a r o m a t i s c h e m G e r u c l i , und zeigt t h e r a p e u t i s c h die s c h ä t z e n s w e r t e n E i g e n s c h a f t e n d e s S a n t a l o l s . Allosan D Mk. 2 , 0 0 ; H Mk. 18,50 Almatein.

Kondensationsprodukt aus Hämatoxylin CmHiiOs.CHiOH

und

Formnldehvd.

C.«Hn05.CH20H E s w i r d n a c h D . R . P . 1 5 5 6 3 0 d u r c h E i n w i r k u n g v o n F o r m a l d e h y d auf holzabkochungen dargestellt.

Blau-

Aloe —

Altertümer.

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Rotes, geschmack- und geruchloses Pulver, in H * 0 fast gar nicht, in Äther, CHCU und C S j sehr wenig, in Alkohol und Essigsäure ziemlich leicht, in Glyzerin sehr leicht löslich. E s findet als Streupulver Verwendung als E r satz des Jodoforms zur Heilung von Brandwunden, Ekzemen, Eiterungen u. s. w. Auch innerlich (bei Dysenterie und Kinderdiarrhöe) ist es in T a blettenform verordnet worden. Almatein

H Mk. 3 , 3 0 ; 1 kg M k . £ 0 , 0 0

A l o e , eingekochter Saft der Blätter verschiedener Aloe-Arten. Man unterscheidet zwei Typen, erstens g l ä n z e n d e A l o e ( A l o e lucida) und zweitens m a t t e A l o e ( A l o e hepatica). Erstere enthält den Bestandteil A 1 o i n in amorpher, die zweite ihn in kristallinischer Form. Glänzende Aloe entsteht, wenn der Aloesaft beim Eindicken stärker erhitzt wird. Hauptsorte der glänzenden Aloe ist K a p a l o e . Sie bildet glänzende, zuweilen bräunlich bestäubte Massen von grünlich-schwarzer F a r b e und grossmuscheligem Bruch, charakteristisch unangenehmem Geruch und sehr bitterem Geschmack. In kleineren Splittern ist sie mit brauner F a r b e durchscheinend. Matte Aloe, auch L e b e r a l o e genannt, ist nicht durchscheinend, von heller oder dunkler leberbrauner Farbe, unter dem Mikroskop zum grössten Teil kristallinisch erscheinend. Hierher gehören B a r b a d o s a l o e , N a t a l a 1 o e und o s t a f r i k a n i s c h e A l o e . Aloe dient als Abführmittel, in der Technik zum Beizen von Holz u. a. in. Aloe Barbados Kapaloe l.eberaloü

1 kg M k . i , 8 0 ; °/o kg Mk. 1 „ „ 1,35; °/0 „ „ 1 „ „ 2 , 0 0 ; °/o „ „

165,00 125,00 185,00

A l o x i t siehe A l u m i n i u m o x y d unter ,,A I u m i n i u m v e r b i » d ü n g e n". A l p a k a siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n".

Alpha-Eukaln siehe „E u k a i n".

A l p h o z o n = Disuccinylperoxyd (COOH . CH„. CH„. C O ) , . 0 2 . Ganz neues Antiseptikum mit hervorragender keimtötender Wirkung. Die Lösung 1 : 5 0 0 0 tötet die Typhusbazillen in einer Minute.

Alsol = Aluminium

acetico-tartaricum.

Durch Eindampfen von 100 T.

frisch bereiteter Aluminiumazetatlösung mit 3,5 T . Weinsäure auf dem W a s s e r bade erhalten. E s bildet eine farblose, säuerlich zusammenziehende Masse, leicht löslich in H , 0 , unlöslich in Alkohol. Man verwendet es in der Medizin äusserlich für die Wundbehandlung, für Mund- und Gurgelwässer u. s. w. Sehr bedeutend scheint nach neueren Versuchen die antiseptische Wirkung nicht zu sein. Alsol „ A t h e n s t ä d f

1 kg M k . 6 , 0 0

Altertümer. Neuerdings haben sich verschiedene Chemiker mit der Ausarbeitung rationeller Konservierungsmethoden für A l t e r t u m s f u n d e a u s E i s e n u n d B r o n z e beschäftigt, so namentlich F r . R a t h g e n ( „ D i e Konservierung von Altertumsfunden", Berlin 1898), S e 11 i k („Uber natürliche und künstliche P a t i n a " , Chem. Ztg. 1903, 4 5 4 ) und D. A. R h o u s o p u I o s („Über die Reinigung und Konservierung von Antiquitäten", Chem. Ztschr. 1903, 202, 3 6 4 ) . Nach R a t h g e n (Chem. Ztg. 1903, 7 0 3 ) erreicht man die Konservierung derartiger Altertümer auf folgenden vier Hauptwegen: „1. Konservierung des Gegenstandes mitsamt dem ihm anhaftenden Oxyd durch Tränkungen mit Harz- oder Firnislösungen oder mit Paraffin, entweder ohne oder mit vorhergehendem Auslaugen durch W a s s e r ; 2. Reinigung des Gegenstandes durch eine mehr oder minder weitgehende mechanische Entfernung der oxydischen Verbindungen; 3. Entfernung der Oxyde durch Auflösung auf chemischem W e g e ; 4. Entfernung der Oxyde durch Reduktionsverfahren. Einer der ersten beiden Wege muss eingeschlagen werden, wenn das Metall entweder gänzlich oder doch zum grössten Teil in Oxyd verwandelt ist. Der dritte W e g empfiehlt sich bei Bronzen nicht, da das Auflösungsmittel, meistens verdünnte Salzsäure, sich schwer ganz aus den Poren aus-

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Altsilber — Alumen ammoniacalc.

w a s c h e n lässt und d a d u r c h V e r a n l a s s u n g zu neuen Umsetzungen bietet. Für E i s e n s a c h e n hat sich d a g e g e n d a s B 1 e 11 sehe Verfahren d e r B e h a n d l u n g mit v e r d ü n n t e r S c h w e f e l s ä u r e sehr gut bewährt. Die letzte Methode, d i e R e d u k t i o n , ist wohl heute diejenige, welche bei G e g e n s t ä n d e n mit gut erhaltenein metallischem Kern am häufigsten a u s g e f ü h r t w i r d . " F ü r E i s e n s a c h e n kommt e n t w e d e r Glühen im W a s s e r s t o f f s t r o m oder aber g a l v a n i s c h e R e d u k t i o n in B e t r a c h t ; bei dem letztgenannten Verfahren wird der galvanische Strom entw e d e r a u s s e r h a l b d e s R e d u k t i o n s b a d e s erzeugt, o d e r man lässt ihn direkt d u r c h Z u s a m m e n b r i n g e n eines a n d e r e n Metalles mit dem zu r e d u z i e r e n d e n entstehen. Man benutzt zur Reduktion Zink, Zinkstaub, Aluminiumpulver o d e r Aluminiumschnitzel. Als Elektrolyt dienen dabei Z i t r o n e n s a f t , s c h w a c h e Kochsalzlösung o d e r verd. H s SO« (gegen die von R h o u s o p u l o s v o r g e s c h l a g e n e verd. HCl hegt R a t h g e n g r o s s e Bedenken). In jedem Fall wird man vor der chemischen B e h a n d l u n g den Fund längere Zeit mit dest. H»0 behandeln, und d a s s e l b e ist nach der Reduktion nötig, um auch die letzten S p u r e n der Chemikalien zu entfernen. Nach dem T r o c k n e n wird der G e g e n stand am besten in Z a p o n l a c k g e t a u c h t ; weniger gut ist P a r a f f i n , entschieden schädlich W a c h s . In der Chem. Ztg. 1903, 897 berichtet R a t h g e n über die Konservierung von Silbermünzen und kleinen Eisensachen mit noch gut erhaltenem Eisenkern d a d u r c h , d a s s man Cyankalium (anstatt dessen auch eine M i s c h u n g von KCN + NaCN o d e r von KCN + K-COs treten kann) in einem Tiegel zum Schmelzen bringt und die Münze in die geschmolzene M a s s e hineinbringt. Die Reduktion ist in wenigen Minuten vollendet, worauf man d i e Münze mit der Z a n g e herausnimmt, durch mehrmaliges Erhitzen in dest. H a O vom KCN befreit, mit Alkohol behandelt, im T r o c k e n s c h r a n k trocknet und schliesslich mit einer nicht zu harten B ü r s t e behandelt. Bei Silbersachen ist eine T r ä n k u n g kaum erforderlich, sonst mit Zapon a u s z u f ü h r e n ; bei E i s e n s a c h e n verdrängt man d a s vom Entfernen d e s KCN her a n h a f t e n d e heisse W a s s e r durch geschmolzenes P a r a f f i n o d e r überzieht den G e g e n s t a n d nach vorherigem T r o c k n e n mit Z a p o n . Für g r ö s s e r e Sachen scheint sich d a s KCN durch Rhodankalium ersetzen zu lassen. B l e i m e d a i l l e n behandelt R a t h g e n (Chem. Ztg. 1903, 825) mit Z i n k s t a u b und Natronlauge, w ä s c h t nach der Reduktion und Reinigung in w a r m e m , luftfreiem, durch Zufliessen mehrfach erneuertem dest. H 5 0 ab und legt schliesslich d a s noch nasse Blei in geschmolzenes P a r a f f i n , d a s in einem h o c h w a n d i g e n (wegen d e s starken A u f s c h ä u m e n s nötig) G e f ä s s auf 110 bis 120° erhitzt wird. Steigen a u s dem Blei keine W a s s e r d a m p f b l ä s c h e n mehr auf, so kühlt man d a s P a r a f f i n auf etwa 70" ab, entnimmt die Medaille dem B a d e und saugt ü b e r s c h ü s s i g e s P a r a f f i n mit einem weichen T u c h a b . Die Medaille k a n n d a n n o h n e w e i t e r e s der Sammlung einverleibt w e r d e n , doch empfiehlt sich, sie nur mit H a n d s c h u h e n a n z u f a s s e n . Die Konservierung babylonischer Tontafeln beschreibt R a t h g e n in d e r Chem. Ztg. 1903, 811, w ä h r e n d R h o u s o p o u l o s ( C h e m . Ztschr. 1903, 763) die B e h a n d l u n g f a r b i g e r T o n g e g e n s t ä n d e bes p r i c h t ; auf beide Arbeiten kann hier nur verwiesen w e r d e n . Die schon e r w ä h n t e V e r w e n d u n g von Z a p o n (s. unter „ Z e l l u l o i d I a c k e " ) bei d e r Konservierung von Altertümern b e h a n d e l t Rathgen n e u e r d i n g s a u s f ü h r l i c h im P r o m e t h e u s 1904, 485 und 499. Man v e r w e n d e t hierfür b e s o n d e r s sorgfältig zubereitete Zaponlacke, so A r c h i v z a p o n für P a p i e r und S t r e i c h z a p o n f ü r Metall. Es sind d i e s Lösungen von Nitrozellulose in Amylacetat mit einem geringen Zusatz von K a m p f e r ; d a s Archivzapon enthält noch e t w a s ö l , um den nach dem Verdunsten d e s Amylazetats zurückbleibenden Zaponfilm geschmeidiger zu m a c h e n . Man zaponisiert A l t e r t u m s f u n d e a u s Metall, Stein und T o n , f e r n e r G l ä s e r , G i p s a b g ü s s e , Wachssiegel, A r c h i v p a p i e r e und P e r g a m e n t e . A l t s i l b e r siehe „M e t a l l f ä r b u n g". A l u m e n = K a l i a l a u n siehe „ A l a u n e " . A l a m e n a m m o n l a c & l e = A m m o n i a k a l a u n siehe „ A l a u n e".

Alumen concentratum — Alumen chromicum.

37

A I a m e n o o n o e n t r a t u m = A l u m i n i u m s u l f a t siehe „ A l u m i n i u m v e r b i n d u n g e n " N o . 11. A t o m e n o n b l o n m = K u b i s c h e r A l a u n ; s i e h e K a l i a l a u n im Artikel „ A l a u n e " . A l u m e n n & t r i o u m = N a t r i u m a l a u n s i e h e unter „ A l a u n e " . A l u m e n r o m a n n m = R o m i s c h e r A l a u n ; s i e h e K a l i a l a u n im Artikel „ A l a u n e " . A l n m e n u a t u m = Q e b r a n n t e r A l a u n ; s i e h e K a l i a l a u n im Artikel „ A l a u n e " . A l u m l n a = A l u m i n i u m o x y d ( T o n e r d e ) ; s i e h e unter „ A l u m i n i u m v e r b i n d u n g e n " No. 8. A l u m i n i u m . A I . M . G . = 2 7 , 1 . S i l b e r w e i s s e s Metall vom s p . O . 2 , 6 4 A l u m e n c h r o m i c u m = C h r o m a l a u n siehe „ A l a u n e " . bis 2 , 7 0 ; S c h . P . 7 0 0 ° . L e i c h t löslich in A l k a l i l a u g e und in w ä s s e r i g e r S a l z säure. D i e A l u m i n i u m g e w i n n u n g zerfällt in eine s o l c h e auf rein m e t a l l u r g i s c h e m und s o l c h e auf e l e k t r o m e t a l l u r g i s c h e m W e g e . D a s ä l t e s t e m e t a l l u r g i s c h e V e r fahren ( D e v i l l e ) b e s t e h t darin, d a s s man H a l o g e n v e r b i n d u n g e n d e s Aluminiums mit Hilfe v o n Natrium reduziert. Hierzu benutzt man d a s Mineral B a u x i t ( A l j O s . 2 H j O ) , w e l c h e s man durch S c h m e l z e n mit S o d a in T o n e r d e n a t r o n überführt. Aus der L ö s u n g d e s letzteren g e w i n n t man T o n e r d e , die durch G l ü h e n mit K o h l e und E i n l e i t e n von C h l o r in A 1 u m i n i u m c h l o r i d umgesetzt wird. Aus d i e s e m endlich g e w i n n t man durch Erhitzen mit Natrium m e t a l l i s c h e s Aluminium. D i e meisten V e r b e s s e rungen d i e s e s V e r f a h r e n s beziehen sich nicht auf d a s P r i n z i p der e i g e n t l i c h e n Aluminiumgewinnung s o n d e r n nur auf die V e r b i l l i g u n g und V e r e i n f a c h u n g der Erzeugung d e s A l u m i n i u m c h l o r i d s und des N a t r i u m s . Vielfach benutzt m a n a l s A u s g a n g s m a t e r i a l der Aluminiumgewinnung a u c h natürlichen K r y o 1 i t h (A1F> + 3 N a F ) , der durch Natrium e b e n s o zu dem M e t a l l reduziert wird w i e d a s Chlorid. N a c h dem V e r f a h r e n von G r a b a u wird k ü n s t l i c h e r Kryolith a u s Aluminiumsulfat erzeugt, der dann w e i t e r zur R e d u k t i o n g e l a n g t . Nach den D . R. P . 140 2 3 1 und 141 105 glüht man einen m ö g l i c h s t reinen T o n bei etwa 1800°, m a h l t ihn dann, verarbeitet d a s P u l v e r mit C a l c i u m p h o s p h a t , S c h w e f e l s ä u r e , P e t r o l e u m und einem Ü b e r s c h u s s an K a l k zu einem B r e i und glüht diesen in T i e g e l n unter sorgfältigem L u f t a b s c h l u s s (z. B . in K o h l e n s t a u b v e r p a c k t ) bei 1 2 0 0 — 1 6 0 0 ° . M a n findet dann unter der S c h l a c k e direkt R e i n a l u m i n i u m , d a s dem auf e l e k t r o l y t i s c h e m W e g e g e w o n n e n e n an G ü t e gleichen, a b e r e r h e b l i c h billiger sein soll. Nach dem D . R . P . 160 2 8 6 reduziert man A I - V e r b i n d u n g e n , z. B . Ala(SO*)a, bei g e n ü g e n d hoher T e m p e r a t u r durch E i n w i r k u n g e i n e s r e d u z i e r e n d e n s c h w e f e l h a l t i g e n G a s g e m i s c h e s ; der unter U b e r d r u c k s t e h e n d e G a s s t r o m b e w e g t sich d a b e i a u f w ä r t s . D i e e l e k t r i s c h e Aluminiumgewinnung b e s t e h t darin, d a s s S a u e r s t o f f v e r b i n d u n g e n d e s Aluminiums bei G e g e n w a r t reduzierender Agentien im e l e k t r i s c h e n O f e n , d. h. mit Hilfe d e s e l e k t r i s c h e n L i c h t b o g e n s , g e s c h m o l z e n werden. Anfänglich s t r e b t e man nur d i e G e w i n n u n g von Aluminiuml e g i e r u n g e n an und fügte d e s h a l b der M a s s e E i s e n , Z i n n o d e r namentlich K u p f e r zu. B e i dem neueren H 6 r o u 11 s e h e n V e r f a h r e n wird die T o n e r d e z w i s c h e n b e s t i m m t e n E l e k t r o d e n o h n e Flussmittel zerlegt, und zwar b e s t e h t d i e p o s i t i v e E l e k t r o d e a u s e i n e m Bflndel K u p f e r s t ä b e , d i e n e g a t i v e a u s e e s c h m o l z e n e m Metall, a l s o z. B . w i e d e r a u s Kupfer, w e l c h e s d a s Aluminium aufnimmt und Aluminiumbronze b i l d e t . Will m a n direkt r e i n e s Aluminium durch E l e k t r o l y s e g e w i n n e n , s o elektrolysiert m a n Alkalid o p p e l f l u o r i d e d e s Aluminiums in tongefütterten G e f ä s s e n , wobei der zwischen festen E l e k t r o d e n s i c h b i l d e n d e L i c h t b o g e n d e n g e p u l v e r t e n Inhalt schmilzt und d a s Aluminium a b s c h e i d e t . Jetzt dienen a l s p o s i t i v e E l e k t r o d e f a s t immer B ü n d e l von K o h l e n s t ä b e n , a l s negative E l e k t r o d e g e s c h m o l z e n e s AI, d a s am B o d e n d e s T i e g e l s ( K o h l e t i e g e l o d e r mit K o h l e a u s g e f ü t t e r t e r E i s e n t i e g e l ) liegt; der B e t r i e b ist kontinuierlich, d a s erzeugte AI wird s o g l e i c h in B a r r e n a u s gegossen. Nach dem D . R . P . 1 3 3 5 0 8 gewinnt m a n AI a u s AljOs, indem man

38

Alumen chromicum.

letzteres durch leichtes Rosten entwässert, mit T e e r mischt und das Gemisch nach und nach in einen auf 1300—1500® erhitzten Behälter einfahrt; gleichzeitig lässt man in denselben B e h ä l t e r heisses C1 eintreten, w e l c h e s man durch Elektrolyse von bei 1000° geschmolzenem NaCl (unter 4,5 V. Spannung) gewonnen hat. S o entsteht einerseits A1»CU und anderseits CO, und das dampfförmige Chlorid gelangt mit dem CO in einen weiteren, nicht geheizten Behälter, in den auch das von der vorerwähnten Elektrolyse herrührende dampfförmige Na eingeleitet wird. Auf diese W e i s e entzieht das Na dem AliCU alles Cl, s o d a s s metallisches AI frei wird, während das neu gebildete NaCl in den Elektrolyser zurückkehrt, um dort aufs neue in Na und Cl zersetzt zu werden. Man erzielt so einen kontinuierlichen und gewissermassen automalischen B e t r i e b bei geringem Energieverbrauch. Die amerikanische AI-Industrie ist fortwährend bestrebt, sich von der deutschen Tonerdeerzeugung unabhängig zu machen. Hierzu dient einmal das D. R. P. 143 9 0 1 , wonach man Bauxit mit e t w a s Kohle im Lichtbogenofen niederschmilzt; man erhält s o eine ziemlich reine T o n e r d e , die in üblicher Weise auf AI weiterverarbeitet wird. W e i t e r dient dem gleichen Zwecke das unten behandelte D. R. P. 133 9 0 9 zur Raffinierung des aus unreinem AljOa (wie Bauxit) gewonnenen AI. D a s Verfahren des Franz. Pat. 3 3 4 132 bestellt in der Reduktion von AljCl« durch Zinknatrium ZnNa 2 ; die dabei durch Elektrolyse gewonnene reduzierende Legierung wird direkt zur Behandlung von Bauxit benutzt, wodurch man einen Kreisprozess erreicht, da der Elektrolyt immer wieder hergestellt wird. Nach dem D. R. P. 148 6 2 7 (vgl. Chem. Ztg. 1904, 157) gewinnt man AI unter ununterbrochener Wiederbildung des Elektrolyten und der Hilfsstoffe durch Elektrolyse eines geschmolzenen G e m e n g e s von Natriumfluoraluminal und Natriumschwefelaluminat von der F o r m e l : Ä12F«, 6 N a F + AljSj, 3 Na,S. Man erhält dieses G e m e n g e durch die gegenseitige Einwirkung von 2 inol. Aluminiumfluorid und 6 mol. Schwefelnatrium. D a s Schwefelaluminat, dessen Bildungswärme bedeutend unter der d e s Fluoraluminats liegt, wird allein durch den Strom zersetzt, und zwar nach der F o r m e l : AIjSi, 3 Na 2 S = Na 2 S 4- 2 AI + 3 S. D a s frei gewordene Schwefelnatrium wirkt alsdann auf das Fluoraluminat, und es bildet sich von neuem Schwefelaluminat, das wiederum durch den Strom zersetzt wird, und s o fort, bis alles Aluminium und der Schwefel ausgeschieden und das Natrium in Fluorid umgewandelt ist. Der zweite Zersetzungsvorgang entspricht der F o r m e l : AljFe, 6 NaF + 3 N a s S = 12 NaF + 2 AI + 3 S . Das Gesamtergebnis lässt sich in folgende Gleichung zusammenfassen: AljFo, 6 NaF + A l , S s , 3 N a s S = 12 NaF + 4 AI + 6 S. Um den Elektrolyten zum Schmelzen zu bringen und das B a d während der Elektrolyse auf einer T e m p e r a t u r von_etwa 850° zu erhalten, eenügt ein Gleichstrom von 5 — 6 V. Spannung und eine Stromdichte von 0 , 6 Amp. auf 1 qcm. Als Rohstoff dient Bauxit, aus welchem zunächst das Aluminiumfluorid, wie folgt, gewonnen wird: Der rohe B a u x i t wird getrocknet, fein gepulvert und bei gewöhnlicher Temperatur in einem Mischer mit Fluorwasserstoffsäure behandelt, so dass sich Fluoraluminium, Fluoreisen, Aluminiumfluorsilikat und Aluminiumfluortitanat bilden. Setzt man der erhaltenen Lösung Aluminiumoxyd zu, so werden Eisen, Kieselsäure und T i t a n s ä u r e gefällt. Die dekantierte und durch Eindampfen konzentrierte Lösung liefert einen unlöslichen Niederschlag von Aluminiumfluorid, der von der Mutterlauge getrennt, vorgetrocknet und dann in einem Muffelofen durch Erhitzen auf Rotglut von allen Wasserspuren befreit wird. D a s Schwefelnatrium gewinnt man durch Reduktion von wasserfreiem Natriumsulfat. Die Hilfsstoffe, Natriumsulfat und Flusssäure, werden im Laufe des Verfahrens stets wieder gewonnen und beschreiben somit einen Kreislauf. — Zusammenfassend ist zu sagen, d a s s die alten chemischen Verfahren durch die elektrochemischen vollständig verdrängt sind. Man stellt AI durch Modifikationen der Hiroultschen Arbeitsweise her und benutzt dabei meistens

A lumen chromicnm

39

statt des natürlichen den künstlich hergestellten Kryolith, den man gewöhnlich durch Einwirkung von Natriumfluorid auf wasserfreies Aluminiumsulfat gewinnt. Dabei wird das NaF a u s HF und Na>CO*, d a s Ali(SOt)* durch Einwirkung von HiSO« auf Tonerdemineralien dargestellt. Die reine Tonerde gewinnt man aus dem Bauxit gewöhnlich nach dem Verfahren von Bayer, indem man den Bauxit nach schwacher Röstung mit konz. Natronlauge bei 5—7 Atm. aufschliesst: Al»(OH)« + 6NaOH = AI,(ONa)« + 6 H j O . Im übrigen ist die immer weiter gesteigerte Reinheit des AI nicht auf geheim gehaltene Verfahren zurückzuführen, sondern auf reine Ausgangsstoffe und besonders auf reines Elektrodenmaterial. Manche Verfahren ergeben ein mehr oder weniger verunreinigtes AI; für solches kann die elektrolytische Reinigung nach dem D. R. P. 133 909 von Wichtigkeit werden. Man benutzt dabei eine Zelle, deren Elektrolyt ein Oemisch aus geschmolzenem Aluminiumfluorid + dem Fluorid eines elektropositiveren Metalles als AI ist, während d a s unreine AI im geschmolzenen Zustande die Anode bildet. Beim Stromdurchgange scheidet sich dann reines AI an der Kathode aus. — Nach dem D. R. P. 186 182 zur schmelzflüssigen elektrolytischen Raffination von AI wird ein geschmolzener, AI abscheidender Elektrolyt von grösserer Dichte als reines AI und geringerer Dichte als das Anodenmaterial benutzt, um die Anwendung grosser, dicht aneinander gerückter Kathodenflächen ohne Gefahr eines Kurzschlusses zu ermöglichen. Als Anode dient eine Legierung von AI mit schweren Metallen, insbesondere das Reduktionsprodukt einer Mischung von Aluminiumerzen mit schweren Metallen oder Metalloxyden. Die D. R. P. 131 517 und 137 003 beziehen sich auf Verfahren zur Erhöhung der Zähigkeit, Dichte und Festigkeit des AI. Das Verfahren besteht in einem Zusatz von 2—15 % P ; bei 2 % Zusatz ist das Metall gut walzbar, bei 3 % namentlich für Hufbeschäge geeignet, bei 4—7 % ein ausgezeichneter Ersatz für Rotguss mit wenig Schwindung, d a s sich gut löten lässt und nur schwer oxydiert, während das AI bei einem Zusatz von 7—15 % P ausserordentlich hart und zähe wird, so dass es sich in Form von Schmiedestücken bestens verwenden lässt. Die Hoffnungen, welche man auf das Aluminiuni für sehr viele Zwecke gesetzt hat, hatten sich zunächst eigentlich nur in beschränktem Masse verwirklicht; man benutzte es in der Eisen- und Stahlindustrie, zur Herstellung von Feldflaschen, von kleinen Booten, von Instrumenten und Gewichten, neuerdings in grösserem Massstabe als Material für Telephondrähte. Jetzt hat sich der Aluminiumverbrauch dadurch ausserordentlich gesteigert, dass die chemische Industrie es als sehr brauchbares Material für mancherlei Apparate erkannt hat; derartige Verwendungen wurden aber erst möglich, seitdem es gelungen ist, AI vollständig sicher zu verschweissen und es so in alle möglichen Formen zu bringen. Die beiden patentierten S c h w e i s s v e r f a h r e n unterscheiden sich dadurch, dass d a s eine (D. R. P. 118 868) eine Zusammenhämmerung des Aluminiums nach seiner bei einer bestimmten Temperatur eintretenden Erweichung vorsieht, während das andere (D. R. P. 222 960 und 224 284) dadurch gekennzeichnet wird, dass mit Hilfe eines entsprechenden Reduziermittels auch ein wirkliches Zusammenfliessen gewährleistet wird. Die chemischen und physikalischen Eigenschaften jeder Stelle der Schweissnaht unterscheiden sich also hier nicht im geringsten von irgendeiner anderen Stelle des gewalzten Bleches. — Man verwendet jetzt z. B. in der Stearinindustrie Geräte aus AI, die denen aus Cu und Cu-Legierungen bedeutend vorzuziehen sind, da das AI gegen Fette und Fettsäuren selbst in der Wärme und bei Luftzutritt äusserst beständig ist. Ferner sind es die Sprengstoffindustrie, die Salpetersäurefabrikation und die Flugzeugindustrie, die mit bestem Erfolge Apparate, Behälter, Rohre usw. in den verschiedensten Formen und Grössenverhältnissen verwenden.

40

Aluminiumbeizen —

Aluminiumgeräte.

Das L ö t e n des AI bot lange! Zeit viele Schwierigkeiten, die aber jetzt überwunden sind. Eine der besten Legierungen für diese Zwecke besteht aus 1 AI, 1 P, 11 Zn und 29 Sn; zum Löten wird keine Säure gebraucht. Das Engl. Pat. 4973 von 1904 schützt ein Aluminiumlot aus 100 T. Zn, 2 T. Bi und 1 T. Ni; die Metalle werden in Graphittiegeln verschmolzen. Die zu lötenden Gegenstände werden auf 100° erhitzt, mit Stearinsäure abgerieben und dann gelötet. — Viel Patentfähiges vermag man aus diesem Verfahren nicht heraus zu lesen. Andere Aluminiumlote schützen die Engl. Pat. 13 328 von 1904 und 17 031 von 1905, ferner das Franz. Pat. 373 824, das Amer. Pat. 863 058 und das Norw. Pat. 16 701 von 1907. Die elektrische Niederschlagung von Metallen auf AI bezweckt das Engl. Pat. 21609 von 1903: Die AI-Gegenstände werden zunächst mit einer Lösung von Zinnchlorür und Ammoniakalaun behandelt und dadurch dünn verzinnt. Hierauf kann der Gegenstand mit beliebigen Metallen weiter galvanisch überzogen werden. Die D. R. P. 163 545 und 182 421 bezwecken ein Verfahren zum Oxydieren und Färben oder Emaillieren von Aluminiumgegenständen, indem man diese zunächst mit einer Quecksilbersalzlösung behandelt und dann die sich bildende Amalgamschicht wieder entfernt, worauf eine lebhafte Oxydation der Oberfläche beginnt, die durch Glühen zu einem Uberzug von AI2Ö3 wird, das als Grundlage zur Emaillierung dienen kann. Oder man bringt während der Oxydation Lösungen von Chromsäure auf die Gegenstände und glüht dann, wobei sich feuerbeständige, farbige Oberflächenschichten bilden. Mit einigen Metallchloriden gelangt man zu dem gleichen Resultat, auch ohne das Aluminium vorher mit Quecksilberverbindungen behandelt zu haben. Viel wertvoller als das AI selbst haben sich verschiedene seiner L e g i e r u n g e n erwiesen; vgl. unter ,,A 1 u m i n i u m 1 e g i e r u n g e n". In neuerer Zeit hat das AI noch eine andere Anwendung gefunden, die nicht nur sehr interessant ist, sondern auch grosse praktische Bedeutung beanspruchen darf; siehe den Artikel „T h e r 111 i t". Man notiert zur Zeit: Aluminium in Blech und Draht Aluminiurtigries, f e i n

°/0 kg Mk. 1 8 0 , 0 0 — 2 0 0 , 0 0 1 k g Mk. 3 , 7 5

„ grob Aluminiumpulver Aluminiumlot

1 1 1

„ „ „

„ „ „

2,75 4,00 5,00

Aluminium-Apparate: Volkmar H ä n i g & Comp., Heidenau, Bez. Dresden,

j Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt 1 P e t e r Dinckels & Sohn, C!. in. b. H., Mainz.

Armaturen, Pumpen, Gussstücke aus Rein-Aluminium, hauptsächlich für Mischsäure: Ludwig Becker, Metallgiesserei, Offenbach a. M.,

Ludwinsir. 42.

A l u m i n i u m b e i z e n siehe „T o n e r d e b e i z e n". A l u m i n i u m g e r ä t e . Derartige Geräte aus Reinaluminium führen sich in der Industrie sowie auch im Laboratoriuni immer mehr ein. Hier können nur die Preise für einige kleinere Laboratoriumsgeräte angegeben werden. A b d a m p f s c h a l e n mit zwei Aluminiumhenkeln Oberer Durchm. . 8 10 Tiefe 3,3 4,1 Preis 0,60 0,80 Trichter mit Luftrinne: Durchm 5 7 8 Preis o h n e H e n k e l 0,35 0,48 0,55 „ mit „ 0,50 0,65 0,75

u n d m i t A u s g u s s , mit sehr starker W a n d u n g : 12,5 15 25 35 cm. 5 6,2 10,3 14,4 .. 1,15 1,45 3,75 6,60 Mk. 10 0,70 0,90

12 0,85 1,10

14 1,10 1,30

16 1,55 1,80

18 1,85 2,10

25 4,50 —

cm. Mk. „

Aluminiumlegierungen. Becher: Inhalt Preis Kessel: Durchm Inhalt Preis ohne Deckel . „ m i t „ . Kasserollen mit Stiel: Durchm Inhalt Preis Töpfe mit A u s g u s s : Durchm Inhalt Preis Dazu Deckcl, Preis

41

120 0,50

140 160 175 0,55 0,60 0,65 voller Satz Mk. 5 , 0 0

10 0,25 1,65 2,25

12 0,4 2,00 2,75

10 0,5 2,45 8 V« 1,65 0,45

14 0,85 2,35 3,30

16 1,5 3,15 4,35

12 0,9 3,10 10 '/< 2,00 0,55

190 0,70

18 2,3 4,20 5,60

15 1,7 4,25 12 l1/* 2,40 0,60

200 0,75

20 3,1 5,20 7,00

22 4,0 7,50 9,50

18 3,0 5,75 14 2 2,85 0,70

16 H 3,30 0,85

230 1,25

g. Mk.

24 6,0 9,10 11,00

cm. 1. Mk. „

20 4,3 6,60

cm. 1. Mk.

18 4 3,75 1,10

cm. 1. Mk. „

Alamlnlumlegrlerung-en. Wie unter „ A l u m i n i u m " g e s a g t ist, haben die Aluminiumlegierungen eine besondere Wichtigkeit wegen ihrer vielen ausgezeichneten Eigenschaften zu beanspruchen. 1. A l u m i n i u m b r o n z e n . Legierungen a u s Kupfer und Aluminium mit vorwiegendem Kupfergehalt, die je nach dem Gewichtsverhältnis der B e standteile sehr verschiedene Eigenschaften haben. Man stellt sie entweder, wie auf voriger Seite beschrieben ist, direkt durch Elektrolyse von Aluminiumverbindungen bei Gegenwart von Kupfer oder aber durch Z u s a t z von Reinaluminium zu geschmolzenem Kupfer dar. Auf dem zweiten Wege erhält man besonders reine Aluminiumbronze, während d a s Produkt d e s elektrischen Ofens fast stets noch Salizium und Eisen enthält. Die Aluminiumbronzen enthalten meist 3—10 % AI; s p . G. 8,37 bis 7,65, Farbe rotgold bis hellgelb. Die gewöhnliche Aluminiumbronze mit 10 % AI schmilzt etwa bei 1100°C. D a s elektrische Leitungsvermögen für Bronze mit 5—10 % Aluminium beträgt 13—6 % desjenigen d e s Kupfers. Die Aluminiumbronze hat eine g r o s s e Widerstandsfähigkeit gegen Oxydation, gegen Mineralsäuren, Kochsalz, Aminoniak, Schwefel, Alkalien, Alaun, Chlor, Sulfitlaugen u. s. w. D a s D. R. P. 144 340 schützt die Herstellung von Manganaluminiumbronze, wobei der AI-Gehalt die Hälfte d e s Mn-Gehaltes (10 % und weniger) beträgt. B e i s p i e l s w e i s e legiert man 9—10 % Mn, 90—91 % Cu und 4V4 bis 5 % AI. 1 kg Aluminiumbronze in Barren .

Mk. 4 , 0 0 — 5 , 0 0

2. A l u m i n i u m m e s s i n g . Man benutzt gewöhnlich ein Messing mit ca. 33 % Zink und setzt zwischen 0,5 und 4 % Aluminium zu. Diese Legierungen lassen sich schon bei dunkler Rotglut schmieden und zeigen noch sonst viele wertvolle Eigenschaften. Man wendet s i e statt der teuren Aluminiumbronzen an, sofern nicht ganz besondere Widerstandsfähigkeit gegen Agentien verlangt ist. 3. A 1 u m i n i u m z i n k. Neben dem unter ,,M a g n e s i u m l e g i e r u n g e n " behandelten M a g n a 1 i u m und dem unter 12 erörterten Z i m a 1 i u m , s o w i e dem unter 13 genannten Z i n k a 1 i u m haben sich Legierungen a u s Aluminium mit Zink gut eingeführt, namentlich eine solche a u s 3 T. AI und 1 T . Zn, welche sich mechanisch ausgezeichnet verarbeiten lässt. 4. Z i s k o n. Ebenfalls eine Aluminiumzinklegierung, bei der 3—4 T . AI auf 1 T . Zn kommen. D a s s p . G. ist 3,35. 5. A l z e n . Dies ist ebenfalls eine Aluminiumzinklegierung, und zwar a u s 2 AI und 1 Zn. 6. C i s i u m. Legierung, in der AI, Zn, Sn und Cu, a u s s e r d e m Spuren von S b und Bi gefunden wurden. D a s s p . G . ist 2,95.

42

Aluminiumlegierongen.

7. A l u m i n i u m k a d m i u m . D a s Engl. P a t . 1 6 4 5 3 von 1 9 0 3 schlitzt L e g i e r u n g e n , d i e s i c h b e s o n d e r s für G u s s eignen und s i c h gut m e c h a n i s c h b e a r b e i t e n l a s s e n . D i e L e g i e r u n g b e s t e h t entweder a u s 9 3 , 5 T . AI, 2 , 5 T . Cd und 4 T . C u o d e r a u s 9 0 , 5 T . AI, 3 , 5 T . Cd und 6 T . C u . 8. A l u n i i n i u m n i c k e l . S i e h e d i e s e s unter „ N i c k e l l e g i e r u n g e n " N o . 5 . — N a c h d e m D . R . P . 1 3 3 9 1 0 soll e i n e L e g i e r u n g a u s AI mit Ni, F e und B i b e s o n d e r s g u t e E i g e n s c h a f t e n zeigen, n a m e n t l i c h bei der Z u s a m m e n s e t z u n g : 9 0 0 T . AI, 5 0 T . B i , 2 5 T . F e und 2 5 T . Ni. Zur D a r s t e l l u n g schmilzt m a n z u n ä c h s t d a s F e und trägt dann der R e i h e n a c h Ni, AI und B i ein. Neben d e r dem AI e i g e n t ü m l i c h e n L e i c h t i g k e i t rühmt m a n der Legierung g r o s s e B e s t ä n d i g k e i t g e g e n o x y d i e r e n d e E i n f l ö s s e , l e i c h t e S c h m e l z b a r k e i t und a u s gezeichnete Lötfähigkeit nach. 9. A 1 u m i n i ii m n i c k e 11 i t a n. D a s D . R. P . 154 4 8 5 schützt dera r t i g e L e g i e r u n g e n , die im G e g e n s a t z zum Aluminiumnickel beim G u s s e nicht zur P o r e n b i l d u n g neigen sollen. Hierzu dürfen nicht mehr a l s 2 % T i und 3 , 5 % Ni der G e s a m t m a s s e v o r h a n d e n sein. B e s o n d e r s g r o s s e Zähigkeit und F e s t i g k e i t n e b e n dichtem G u s s zeigt die Legierung a u s 9 7 , 6 T . AI, 2 T . Ni und 0 , 4 T . Ti. 10. M a g n a I i u m s i e h e unter „M a g n e s i u m 1 e g i e r u n g e n " . 11. L e g i e r u n g e n X , Y u n d Z. Viel g e b r a u c h t e Aluminiumlegier u n g e n , die w i e d a s Magnalium M g enthalten. N a c h Analysen v o n B a r n e 11 e n t h ä l t die L e g i e r u n g X : 1 , 7 6 % Cu, 1 , 6 0 % M g , 1 , 1 6 % Ni und geringe M e n g e n S b und F e ; L e g i e r u n g Y : enthält Cu, M g , Sn, P b und geringe M e n g e n F e ; L e g i e r u n g Z : 3 , 1 5 % S n , 0,21 % Cu, 1,58 % M g , 0 , 7 2 % P b und 0 , 3 — 1 % F e . S p u r e n von T i wurden bei allen d i e s e n Legierungen g e f u n d e n . B e m e r k e n s w e r t ist, d a s s k e i n e von ihnen m e h r als 2 % M g enthielt. 12. Z i m a 1 i u m. E i n e nach dem D. R. P. 141 190 hergestellte Legierung a u s 100 T . AI, 1 — 1 0 T . Mg und 1 — 2 0 T . Zn. D i e Legierung ist härter und b e s s e r zu b e a r b e i t e n a l s AI; sp. G . 2 , 6 5 — 2 , 7 5 . D r ä h t e und B l e c h e verhalten sich wie M e s s i n g ; die Zugfestigkeit ist doppelt s o g r o s s wie bei AI. Guss l ä s s t sich f e i l e n , s c h m i e d e n , fräsen und hobeln, hat eine Zugfestigkeit von 1 4 — 2 0 kg, bei r a s c h e m E r k a l t e n von 2 0 — 2 5 kg, g e g e n 3 — 8 b e z w . 1 0 — 1 2 kg b e i m AI. D i e L e g i e r u n g ist um 1 0 — 1 2 % % teurer a l s AI. G e g e n c h e m i s c h e E i n f l ü s s e ist d a s Zimalium weniger w i d e r s t a n d s f ä h i g a l s AI. D a s e l e k t r i s c h e Leitv e r m ö g e n beträgt nur % von dem d e s letzteren. 13. Z i n k a 1 i u m. Legierung a u s AI mit g e r i n g e n Mengen Mg und Z n ; s p . G . 2 , 6 5 — 2 , 7 5 . Härter und billiger a l s AI, leicht b e a r b e i t b a r , jedoch ist e s gegen c h e m i s c h e E i n f l ü s s e nicht s o b e s t ä n d i g und leitet die Elektrizität s c h l e c h t e r a l s d a s u n l e g i e r t e Metall. 14. C a l c i u m a l u m i n i u m . I n t e r e s s a n t ist d a s durch D . R. P. 1 4 4 7 7 7 g e s c h ü t z t e V e r f a h r e n zur Erzeugung von Calcium-Aluminiumlegierungen mit h o h e m C a - G e h a l t . M a n benutzt hierbei g e s c h m o l z e n e s AI a l s K a t h o d e bei der E l e k t r o l y s e v o n g e s c h m o l z e n e m CaCI>. Man kann s o Legierungen mit bis zu 9 7 % Ca h e r s t e l l e n ; ihre E i g e n s c h a f t e n stimmen dann im w e s e n t l i c h e n mit d e n e n reinen C a 1 c i u m s ( s . d.) überein. 15. D u r a 1 u m i n. E s enthält einen j e nach dem V e r w e n d u n g s z w e c k s c h w a n k e n d e n G e h a l t von ungefähr 0 , 5 % Mg, 3 , 5 — 5 , 5 C u und 0 , 5 — 0 , 8 % M n ; sp. G . 2 , 7 5 — 2 , 8 4 , S c h . P . etwa 6 5 0 ° ; der e l e k t r i s c h e W i d e r s t a n d ist g r ö s s e r a l s bei Reinaluminium. Duralumin übertrifft bei weitem alle anderen Aluminiumlegierungen mit gleichen spezifischen G e w i c h t e n bezüglich B r u c h f e s t i g k e i t , D e h n u n g und Härte und ist s e h r w i d e r s t a n d s f ä h i g gegen F e u c h t i g keit, S e e w a s s e r , HNO» und HjSO«. E s l ä s s t sich härten und a n l a s s e n und hochglanzpolieren. 16. V a n a 1 i u m. E i n e neue AI-Legierung von g r o s s e r F e s t i g k e i t und W i d e r s t a n d s f ä h i g k e i t . E s hat w e i s s e F a r b e ; s e i n e Z u s a m m e n s e t z u n g ist noch nicht b e k a n n t . 17. A r g i 1 i t. E s enthält 9 0 % AI, 6 % Cu, 2 % Si und 2 % B i , ist leicht, hart, gegen D r u c k und K o r r o s i o n w i d e r s t a n d s f ä h i g und soll für Röhren und Platten verwendet werden.

Aluminium-Sprengstoffe —

Alominiumverbindungen.

43

Andere Aluminiumlegierungen, wie A l u m i n i u m e i s e n , Alumin i u m s t a h l , A l u m i n i u m s i l b e r , A l u m i n i u m n e u s i l b e r und andere mehr, haben weniger Bedeutung. Das D. R. P. 152 7 8 4 schützt die Herstellung einer Legierung aus AI, Sn, Sb, Cu und Mg, das Eng. Pat. 14 9 3 6 von 1902 die Erzeugung von Legierungen aus AI + Fe. A l u m i n i u m e i s e n und A l u m i i i i u m s t a h l sind unter „ E i s e n 1 e g i e r u n g e n " erwähnt. Gussstücke aus Aluminiumlegierungen: Ludwig Becker, Metallgießerei, Ottenbach a. M.,

Ladwigstr. 12.

A l u m i n i u m - S p r e n g s t o f f e siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " . Alaminlnmverblndnngen. Dieselben sind im folgenden nach dem Alphabet aufgeführt; berücksichtigt sind nur solche von einiger technischer Wichtigkeit. 1. A l a u n , siehe besonderen Artikel. 2. A l u m i n i u n i a z e t a t ( e s s i g s a u r e T o n e r d e ; Aluminium aceticum). AIJ(CJHJOJ)«. Entweder aus Al>(SO«)a durch Zersetzung mit 3Ca(C>H,0>)> bezw. mit 3 P b ( C , H , 0 , ) , oder durch Lösen von gefälltem Al a (OH). in CiH«0> erhalten. Die Losung setzt sich schnell in basisches Azetat um. Dampft man sie unter 40° ein, so hinterbleibt Al,(C»HaO«)4.(OH)i + 3 H j O . Nach dem D. R. P. 160 3 4 8 gewinnt man hochwertiges unlösliches, basisches Aluminiumazetat mit einem Gehalt von 72 % Essigsäure, indem man eine wässerige Lösung des neutralen Azetats für sich unter Druck oder aber mit Essigsäure erhitzt; durch erhöhte Konzentration der Ausgangslösung wird die Bildung des Niederschlaes begünstigt. Nach dem Zusatz-D. R. P. 168 4 5 2 gelangt man zu demselben Ziele, wenn man die gleichen Azetatlösungen mit überschüssiger Essigsäure bei gewöhnlicher Temperatur einige T a g e stehen lässt. — Die Aluminiumazetate werden in der Chirurgie sowie vor allem als Beizen in der Färberei (vgl. „ T o n e r d e b e i z e n " ) benutzt. Preise siehe unter „ A z e t a t e " . Aluminiumazetat: KlSnigawarter A Ebell, Linden vor Hannover.

3. A l u m i n i u m c h l o r i d (Chloraluminium; Aluminium chloratum). AlsCl«. Durch Glühen von Tonerde mit Kohle im Chlorstrom, ein ganz reines analytisches Präparat auch durch Erhitzen von metall. AI im Cl-Strom dargestellt. Nach F a u r e erhitzt man ein Gemisch von AljOa mit Kohle durch h c i s s e s Generatorgas zum Glühen, stellt, wenn Luft, Feuchtigkeit und CO» ausgetrieben sind, das Generatorgas ab und lässt anstatt dessen HCl-Dämpfe in reduzierender Atm. einwirken. — Eine wässerige Lösung (C h 1 o r a 1 u m) erhält man durch Lösen von A1*(OH) 0 in HCl; diese Lösung dient als Desinfiziens. Das AliCl« wird auch zum Karbonisieren von Wolle (statt HjSO») benutzt, da es bei etwa 125° in A1,0«, H , 0 (Dampf) und HCl zerfällt; letztere bewirkt die Karbonisation. AljCla ist eine farblose, blätterig kristallinische, leicht zerfliessliche, an der Luft rauchende Masse, löslich in H»0, Alkohol und Äther. Aluminiumchlorid, „ „ „

flüssig, techn. ( 2 0 ° Be) für F ä r b e r e i e n . . . „ ( 3 0 ° Be) zum K a r b o n i s i e r e n . entwässert, techn 1 kg M k . 1 , 4 0 ; gerein 1 „ „ 2,20; krist., ehem. rein . . . . 1 „ „ 3,00;

°/o kg M k . 15,50 °/o „ „ 18,00 °/o „ „ 120,00 °/o „ „ 180,00 °/o „ „ 270,00

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

4. A l u m i n i u m f l u o r i d ( F l u o r a l u m i n i u m ; Aluminium fluoratum). A1F«. Wird aus AUO« und aus AU(OH)« mit HF erhalten und bildet einen in H»0 unlöslichen, gegen Säuren und wässerige Alkalien beständigen Körper. Wichtig ist das Doppelsalz Aluminiumnatriumfluorid A l F a . 3 N a F , unter dem Namen K r y o l i t h (s. d.) bekannt, d a s man auch künstlich in Form weisser, durchscheinender, in H t O unlöslicher Massen durch Eindampfen eines Oemisches von 1 mol. Al»Oa, 3 mol. Na>CO» mit HF und Erhitzen des Rückstandes gewinnt. Nach dem D. R. P. 2 0 5 2 0 9 erzeugt

Aluminiumverbindungen.

44

man reinen Kryolith a u s unreinem Flussspat, indem man diesen mit K,SO« und Kohle glüht, die erhaltene M a s s e mit H , 0 auslaugt, die Lösung von KF mit Na»SO« versetzt und d a s gefällte N a F mit AU(SOt)» behandelt, wobei zuletzt unter Rückbildung von Na,SO« Natriumaluminiumfluorid ausfällt. Nach Amer. Pat. 957 754 wird d a s durch Erhitzen von T o n mit NaHSO« erhaltene Doppelsalz von Al,(SO«)s und Na,SO« mit Kryolith zusammengeschmolzen, wodurch nach der Gleichung AUF«. 6 NaF + Al a (SO,)3 • 3 Na,SO« = 2 AI,F. + 6 Na,SO» Aluminiumfluorid und Natriumsulfat entstehen, die durch Auslaugen mit H , 0 getrennt werden. Aus dem getrockneten A1,F® kann man weiterhin durch Einwirken von metallischem Na künstlichen Kryolith neben metallischem AI gewinnen, entsprechend der Gleichung 2 AUF« + 6 Na = 2 AI + AUF«. 6 NaF. Nach Franz. Pat. 408 134 soll man zur Herstellung von Aluminiumnatriumfluorid aus Tonerde, Natron und Flusssäure statt der letzteren Natriumfluorsilikat verwenden. AUF« in kontinuierlichem Prozess darzustellen bezweckt Amer. Pat. 1 036 453, indem man den a u s Fluorsilizium und H 2 0 entwickelten HF durch eine feucht gehaltene Masse einer Aluminiumverbindung hindurchtreten lässt. Die Feuchtigkeit bildet mit dem HF eine Lösung, die auf die AI-Verbindung einwirkt, durch Reaktion wieder H , 0 erzeugt, welches eine neue Menge HF aufnehmen kann, zwecks erneuten Angriffs der AI-Verbindung. Aluminiumfluorid, techn. rein, lös], . . „ ehem. rein, löst. wasserfrei . „ saures . . . Kryolith, künstl Ktinigswartcr i Ebell, Linden vor Hannover. Reimbold & Strick, G. m. b. H., Citln a. Rh., OereoD9haus.

1 kg Mk. 1,35; °/ 0 kg Mit. . . . . 1 „ . . % „ „ . . I „ „ °/o „ „ Ii. Kienecker und Dr. \V. Schmoisser. Siptenfelde (Ostharz).

105,00 6,00 180,00 14,00 70,00 Flimr-

5. A 1 u in i n i u in f o r m i a t (Ameisensäure Tonerde) A1(C02H) 3 . Man kann es a u s Kalziumformiat durch Umsetzung mit Aluminiumsulfat oder a u s Aluminiumhydroxyd mit Ameisensäure als Lösung gewinnen. In fester kristallinischer wasserlöslicher Form erhält man es nach D. R. P. 224 074 durch Eindampfen der wässerigen Lösung unter Zusatz von konz. Ameisensäure bis zur beginnenden Hautbildung, worauf man die Flüssigkeit bei 25—30° der Kristallisation überlässt. Nach D. R. P. 228 668 gewinnt man es durch Einwirkung von Aluminiumfluorid auf Natriumformiat, worauf man d a s ausgeschiedene Natriumaluminiumfluorid, d a s als fertiges Handelsprodukt dabei nebenher entsteht, von dem in Lösung bleibenden Formiat abfiltriert. Aluminiumformiat, techn. „ rein „ ehem.

flüss. ( 1 0 — 1 2 ° Be). trocken flüss. ( 1 5 ° B£) trocken rein flüss. ( 2 3 ° Be)

.

. .

°/0 kg Mk. 30,00 °J0 „ „ 200,00 °/0 „ „ 60,00 °/0 „ „ -100,00 °/0 „ ,. 275,00

6. A 1 u in i n i u ni I a k t a t (m i l c h s a u r e Tonerde; Aluminium lacticum) Al(C»H 5 0a)3. Es wird durch Umsetzung von Natriumlaktat mit einem Al-Salz dargestellt. Aluminiumlaktat, techn. . . . . . . , ehem. rein Alurainiumnatriumlaktat, flüss. ( 1 6 ° Be,

1 kg Mk. 4,00 1 „ „ 12,00 % „ „ 70,00

7. A 1 u m i n i u m ir a t r i u m c h I o r i d (Aluminium-Natrium chloratum). AUG« + 2 NaCl. Durch Glühen von T o n e r d e mit Kohle und Kochsalz im Chlorstrom erhalten. F a r b l o s e kristallinische Masse vom Seh. P. 185°, die zur Darstellung von AI dient. Aluminiumnatriumchlorid, techn. entwässert „ ehem. rein

. . .

. .

. . . . . .

o kg Mk. 80,00 1 „ „ 6.00

8. A l u m i n i u m n i t r a t (salpetersaure Tonerde; Aluminium nitricum). AU(NO«)«. Wird durch Lösen von AUOa in HNO« erhalten

Alumini umverbindungen.

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und bildet mit 15 H»0 eine zerfliessliche Kristallmasse vom Scb. P. 70*. Man benutzt es als Beize in der Färberei. Aluminiumnitrat, techn. flilss. (15° B6) % kg Mk. 35,00 fest °/® , . 130,00 B „ gereinigt, entwässert . . . 1 kg Mk. 3,50; % „ „ 325,00 „ ehem. rein, krisL 1 „ „ 1,75; °/o , 9 165,00 i> n entwässert 1 » b 4.Ö0 » „

basisch

"/o

r

»

200,00

9. A l u m i n i u m n i t r i d A1N. Es entsteht beim Erhitzen von metall. AI in N; hergestellt wird es aus Tonerde, Kohle und Stickstoff. Das erste D. R. P. 181991 mit Zusatz-D. R. P. 181 992 ging von fertigem Aluminiumkarbid aus, über das bei hoher Temp. N geleitet wurde. Das D. R. P. 183 702 benutzt ein Gemisch von Tonerde und Kohlenstoff, aus dem durch Erhitzen zum Teil Karbid erzeugt wird, und leitet dann N darüber, wobei auch das übrige Tonerdekohlegemenge in Nitrid übergeht. Verbesserungen betrafen die D. R. P. 231886, 239 909, 246 334, 246 931, 246 932. Die günstigen Wirkungen des Zusatzes gewisser Oxyde zum Reaktionsgemisch durch Herabsetzen der Reaktionstemperatur drückt D. R. P. 243 839 aus. Andere hierhergehörige Patente sind: Franz. Pat. 427 109, 450 140, 450 178, 451 405, 457 650 und 457 723; Amer. Pat. 1 0 6 0 640 und 1078 313, sowie Norw. Pat. 23 472 von 1912. — A1N ist eine weisse, amorphe, sehr hoch schmelzende Masse. Vor dem Kalkstickstoff hat es den Vorteil, mehr N zu enthalten. Seine Verwendung als Düngemittel ist aber bei dem hohen Werte des Bauxits nicht angängig, jedoch hat es grosse Wichtigkeit für de Darstellung von NHj. Das hierbei abfallende reine Al 2 0 3 ist sehr wichtig für die Aluminiumfabrikation. 10. A l u m i n i u m O x a l a t ( o x a l s a u r e T o n e r d e ; Aluminium oxalicum). Es existiert als neutrales Salz Al,(C,Ot), sowie als saures Salz und wird durch Lösen von AI,(OH). in C,H,0« erhalten. Kristallpulver, das als Beize in der Kattundruckerei dient. Aluminiumoxalat, techn. Pulver . ehem. rein, krist sauer, flüss.

Be)

°/o kg Mk. 2 0 0 , 0 0 1 „ „ 5,25 °/o „ „ 80,00

11. A l u m i n i u m o x y d ( T o n e r d e ; Alumina). AI,O s . Durch Glühen von Ala(OH),, weiter von Ammoniakalaun und verschiedenen andern Tonerdepräparaten, welche eine flüchtige Säure enthalten, gewonnen. Besondere Wichtigkeit haben die Fabrikationsmethoden aus B a u x i t , einer natürlich vorkommenden unreinen Tonerde. Es sind 3 Methoden zu unterscheiden: 1. Zusammenschmelzen von Bauxit mit Na,CO, in Flamm- oder Muffelöfen; aus der wässerigen Lösung des so entstandenen NaAlO, wird AliOj durch CO« ausgefällt, während Na,CO« in den Kreislauf zurückgeht. 2. Das ebenfalls trockene Verfahren von P e n i a k o f f (D. R. P. 80 063 und 93 952), wobei man Bauxit mit Na,SO« + C oder mit Na ä SO t + Na,S oder endlich mit Na2SO» + FeS, (Pyrit) zusammenschmilzt; als Nebenprodukt wird hier SO, gewonnen. 3. Das Nassverfahren von B a y e r (D. R. P. 43 977 und 65 604), wobei man den Bauxit mit NaOH im Autoklaven aufschliesst und dann die Tonerde durch Rühren des entstandenen NaAlO, unter Zusatz einer geringen AI,O,-Menge ausfällt. Das Franz. Pat. 344 296 nimmt die Aufschliessung unter starkem Druck mit einer Lösung von KOH oder Ca(OH), vor. Nach dem Engl. Pat. 9024 von 1903 behandelt man den Bauxit mit Flusssäure oder Kieselflusssäure, scheidet das gebildete AI,F« ab und unterwirft es der Einwirkung von überhitztem Wasserdampf; der dabei entwickelte HF wird kondensiert und wieder in dem Prozess verwendet. — Nach den D. R. P. 135 553 und 138 219 gewinnt man reine Tonerde im elektrischen Ofen aus Bauxit, indem man diesen mit Kohle mischt, nötigenfalls unter Zusatz von AI oder Fe,Oa, und als Flussmittel CaO, Na,CO,, Kryolith oder Flussspat beimischt; die Verunreinigungen sollen in eine leicht zu entfernende Legierung aus Eisenaluminium oder Eisensilizium Übergehen. Bei diesem Verfahren wird der Bauxit zum Aufschliessen mit Atzkalk gemischt und unter 10 Atm. mit Na,CO,-Lösung behandelt; die Natriumaluminatlösung wird wie

46

Aluminiumverbindungen.

sonst abfiltriert und mit C O . gefällt. D a s Amer. Pat. 7 4 0 3 6 4 schützt die D a r stellung von AI>Oi aus eisenhaltigem Alt(SO«)i, indem man es mit NaCl, H»0 und Kohle mischt und das G e m i s c h in G e g e n w a r t von Dampf auf Rotglut erhitzt; das G e m i s c h laugt man aus, lasst d a s Na>SOt auskristallisieren, fällt das Natriumaluminat und Eisensulfid aus der Auslaugeflflssigkeit und gewinnt das Na 3 COi a u s der Lösung wieder. Nach dem Amer. Pat. 8 2 6 3 5 4 wird Bauxit mit einer Calciumverbindung erwärmt, auf das entstandene Calciumaluminat NajCO» zur Einwirkung gebracht, d a s hierdurch erzeugte lösliche Natriumaluminat vom Rückstand abfiltriert und aus dem Filtrat die Al*Oj ausgefällt. Nach dem D. R. P . 175 4 1 6 lässt sich nach dem Nassverfahren der Bauxit durch Kochen mit Natronlauge im offenen Kessel (ohne Überdruck) aufschliessen, wenn man auf 1 mol. Aluminiumoxyd 1,7 mol. Natriumoxyd verwendet. Auch das D. R. P . 182 7 7 5 bringt eine Verbesserung des Nassverfahrens. Nach den D. R. P. 180 5 5 4 und 185 0 3 0 laugt man bei dem unter 2. genannten Verfahren von Peniakoff die Gliihmasse mit W a s s e r aus und behandelt die Lösung entweder mit SO> in der W ä r m e , wobei das AI a l s Oxydhydrat ausfällt und das Schwefelalkali in Thiosulfat übergeht, oder aber nicht mit SO» sondern mit H»S, wobei neben dem Tonerdehydrat N a j S gewonnen wird. Weitere neue Patente, die sich auf Verfahren zur Herstellung von T o n e r d e beziehen, sind Amer. Pat. 9 3 8 2 6 9 , Amer. Pat. 941 799 und D. R. P. 2 4 1 339. — Vollkommen wasserfreies AUOs erhält man nach D. R. P . 165 6 1 2 durch Kalzinieren von T o n e r d e h y d r a t unter Zusatz kleiner Mengen von Fluorverbindungen, wodurch vollkommene Kalzination schon bei niedrigerer Temperatur erreicht werden soll. — Mit der Reinigung von unreinen Aluminiumoxyden befasst sich das D. R. P. 143 9 0 1 . D a s A l j O j hat ein sp. G . 3 , 7 5 — 3 , 9 9 . Amorph leicht in Säuren löslich, kristallisiert dagegen in solchen unlöslich, löst sich aber in KHSO« und in geschmolzenen Alkalien. Dient u. a. bei der Aluminiumfabrikation zur Gewinnung des Zwischenproduktes AljCU, indem man die T o n e r d e mit Kohle im Chlorstrom erhitzt. G e s c h m o l z e n e s AljOj, wie man es (ausser nach dem Thermitverfahren) aus Bauxit im elektrischen Ofen in verschiedenen Reinheitsgraden herstellt, wird als Ersatz für Schmirgel und Korund in der Schleifscheibenindustrie in stark wachsender Menge verwendet. E s kommt unter den Namen A 1 u n d u in , Abrasit, Elektrit, Dynamidon, E 1 e ktro r ub in, Aloxit u. s. w. in den Handel. Die verschiedenen genannten Produkte unterscheiden sich durch die verschiedene Ausbildung der Kristallisation und durch die Analyse. Während w e i s s e s Alundum nur 1 % Verunreinigungen enthält, also als technisch reines geschmolzenes AliOs anzusprechen ist, enthalten gewisse Elektritarten bis zu 4 0 % Fe»O s und SiOa. Die M e n g e der Verunreinigungen ist massgebend für Härte und Sprödigkeit. J e geringer sie sind, desto härter ist das Material, aber auch desto weniger zäh. Abrasit, das z. B . 1—2 % F e j O j , 0,5—1 % S i 0 2 , 2 — 3 % T i O j und 9 5 — 9 6 % A1,0 3 enthält, ist besonders zäh und hat eine Härte von ca. 9,2. Die genannten Materialien kommen roh als faustgrosse Brocken oder gekörnt und gesiebt in etwa 30 verschiedenen K o m grössen auf den Markt. Die reineren dieser Produkte, z. B . Abrasit, Dynamidon, Alundum, werden ausser für Schleifscheiben auch als feuerfestes Material verwendet, da sie j e nach dem Gehalt der Reinheit bei 1800—2000" schmelzen. Tonerde, raffin., kalzin., wasserfrei ( 9 8 - 9 9 ° / o ) schwer I kg Mk. 1,25 Icicht I „ „ 2,10 „ dopp. raffin „ ehem. rein, leicht Abrasit, roh, in Brocken „

„ Körnern

Aluminiumoxyd bzw. Abrasit:

A G. Elektrizitätswerk

Lonza,

Basel,

Aachenvorstadt 72.

Aluminiumoxyd, w a s s e r f r e i : Kdnigawarter & Ebell, Linden vor Hannover.

°/0 °/o 1 1 % °/o

kKMk. n * „ „ - „ „ „ „ „

95,00 1«0,00 4,00 8,00 30,00 45,00

Aluminiumverbindungen.

47

Aluminiumoxyd-Einrichtungen baut:

Otto Krueger vorm. 0 . Knieger, Biebrich a. Rh.

(e. Inserat unter „Chem. Fabrikeinrichtungen").

12. A l u m i n i u m o x y d h y d r a t (Tonerdehydrat; Alumina hydrata). AI,(OH)». Findet sich natürlich in Form verschiedener Mineralien; künstlich gewinnt man es durch Olühen von Kryolith mit Atzkalk oder von Bauxit mit Soda. Nach dem Engl. Pat. 3776 von 1904 behandelt man zur Herstellung sehr reinen Aluminiumhydrats geeignete Mineralien, wie Leuzit, mit HiSO» und versetzt den auskristallisierten und dann wieder gelösten Alaun mit Ammoniumkarbonat, wobei Ali(OH). ausfallt, wahrend die in der Mutterlauge verbleibenden Sulfate anderweit verwertet werden können. Ein anderes Verfahren zur Herstellung von Tonerdehydrat aus Bauxit schützt das D. R. P. 230 118. Weitere Verfahren s. oben unter 10. A l u m i n i u m o x y d. AI,(OH), bildet eine in H s O unlösliche, in Sauren und Alkalien lösliche Masse vom sp. G. 2,3. Mit Alkalien tritt es zu Salzen zusammen, worin es die Rolle einer Saure spielt; von diesen Aluminaten ist das N a t r i u m a l u m i n a t , auch T o n e r d e n a t r o n genannt, Al>(NaO)*, besonders wichtig. Über das zum Natriumaluminat führende Amer. Pat. 740 364 vgl. vorstehend unter No. 11. A l u m i n i u m o x y d . — Die Aluminate dienen als Beizen. Tonerdehydrat, techn., weiss, Pulver ( 6 0 — 6 3 °/ 0 ) n „ „ Teigform (in Essig-und Milchsäure lösl.) n Pulver „ „ , „ dopp. raffln, gefällt „ chem. rein, gefällt, trocken, alkalifrei Tonerdenatron, roh, techn flüss. ( 2 5 ° Be) „ techn. gerein.

°/ 0 kg M k . °/o „ „ °/o „ „ % „ „ 1 „ „ °/o „ „ % „ „ °/o , „

30,00 45,00 98,00 170,00 5,70 36,00 33,00 50,00

Tonerdehydrat: Iti'imbold ^c S t r i c k ,

G. m . b . H . ,

Cöln

a.

Rh.,

Gereonshaus.

13. A l u m i n i u n i r h o d a n ü r (R h o d a n a 1 u m i n i u m; Aluminium rhodanatum). Zur Darstellung fällt man 44° B6 starke Lösungen von Ba(CNS), oder 36° B6 starke Lösungen von Ca(CNS), mit einer 30° B6 starken A1,(S0 4 ).Lösung. Es kommt als Lösung von 19—22° B6 in den Handel und dient als Beize in der Baumwolldruckerei. Durch Auflösen von AI,(OH)« in Aluminiumrhodanür hat man verschiedene basische Rhodansalze erhalten. Aluminiumrhodanür, Lösung ( 2 0 — 2 2 0 B e )

««nfm

°/ 0 kg M k . 6 8 , 0 0

/, „



82,00

Königswarter tc Ebell, Linden vor Hannover.

14. A l u m i n i u m s u l f a t (schwefelsaure Tonerde; konz e n t r i e r t e r A l a u n ; Aluminium sulfuricum; Alumen concentratum) Alj(SO«)». Durch Behandeln von Kryolith oder Bauxit oder von Tonerde (geglühtem Kaolin) mit H,SO« erhalt man unreine, durch Lösen von eisenfreier Tonerde (aus Bauxit oder Kryolith erhalten) in verd. H,SO« reine Produkte. Die Reinigung eisenhaltiger Tonerde zwecks Gewinnung von AI,(SO«)a behandelt das Amer. Pat. 752 927: Man unterwirft das Rohmaterial der Einwirkung eines Chlorierungsmittels, um das Fe in Fe,CI« überzuführen, und verflüchtigt dann letzteres Salz durch Erhitzen, wobei aber die Temp. nicht bis zum Unlöslichwerden der AI-Verbindungen gehen darf; der Rückstand wird mit H,SO« behandelt, wahrend man heisse Luft einblast. Die Sulfatlösung trennt man vom unlöslichen Rückstand und konzentriert sie. — Um Al*(SO«)s in kristallisiertem Zustande bei hoher Reinheit zu erhalten, kocht man nach dem D. R. P. 131 314 die Lösung im Vakuum bei 50—70° ein und führt durch Zuzug weiterer Lösung ein Wachsen der Kristalle herbei; die Kristallmasse wird dann durch Absaugen oder Abschleudern von der Mutterlauge getrennt. — Es bildet mit 1 8 H , 0 luftbestandige, leicht in H>0, wenig in Alkohol lösliche Kristalle vom sp. O. 2,71. Seitdem der Preis des Aluminiumsulfats erheblich zurückgegangen ist, verdrangt es mehr und mehr den Alaun. Über die

Alumioothermie — Alundum.

48

V e r w e n d u n g s a r t e n siehe unter „ A l a u n e " (Kalialaun) und „ T o n e r d e b e i z e n". Zur H e r s t e l l u n g e i n e s leichtlöslichen b a s i s c h e n A l u m i n i u m s u l f a t s setzt m a n n a c h d e m F r a n z . P a t . 331 836 zu einer A l u m i n i u m s u l f a t l ö s u n g in H » 0 a u f g e s c h l e m m t e K r e i d e zu u n d d a m p f t n a c h E n t f e r n u n g d e s d a b e i e n t s t a n d e n e n G i p s n i e d e r s c h l a g e s vorsichtig ein; nach dem Abkahlen wird die Ausscheidung d e s b a s i s c h e n S u l f a t s A1JO(SO0J d u r c h Z u s a t z e i n i g e r b e r e i t s f e r t i g e r K r i s t a l l e eingeleitet. D a s s e l b e S a l z e r h ä l t m a n n a c h d e m E n g l . P a t . 25 6 8 3 v o n 1902 d a d u r c h , d a s s m a n in e i n e h e i s s e Al>(SO ( ) 3 -Lösung soviel NH S einleitet, bis beim A b k ü h l e n d e r A m m o n i a k a l a u n a u s k r i s t a l l i s i e r t ; d i e d a s b a s i s c h e Sulfat e n t h a l t e n d e M u t t e r l a u g e w i r d im V a k u u m v o r s i c h t i g e i n g e d a m p f t . Endlich g e w i n n t m a n d a s g l e i c h e Salz n a c h d e m D. R. P. 167 4 1 9 s o , d a s s m a n auf AljO» im U b e r s c h u s s h e i s s e HjSO» unter D r u c k e i n w i r k e n l ä s s t ; m a n filtriert, d a m p f t d a s Filtrat im V a k u u m a b und t r e n n t d i e K r i s t a l l e v o n d e r M u t t e r l a u g e . — D a s A m e r . P a t . 781 341 b e z w e c k t d i e H e r s t e l l u n g e i n e s Aluminium-Natrium-Doppelsulfats: Man löst erst S a l p e t e r k u c h e n und fügt 1,5—2 % A l k a l i s u l f i d zu, w o r a u f man d i e u n l ö s l i c h e n S t o f f e a b s e t z e n l ä s s t , d a n n in d i e g e k l ä r t e L ö s u n g eine g e n ü g e n d e M e n g e A l j ( S O t ) s - L ö s u n g e i n t r ä g t und % % freie Säure zusetzt; das Ganze wird konzentriert und d a s ents t a n d e n e D o p p e l s u l f a t kalziniert. P r t t f n i i K ) Wie bei A l a u n (s. d.). Aluminiumsulfat, techn „ raffln., eisenfrei .

„ „ „ „ „ „

°/o kg Mk. 11,00 °/o r „ 14,00 °/o „ „ 24,00

Pulver

dopp. raffln., cisenfrei dopp. raffin., wasserfrei, eisenfrei dopp. gcrein., eisen- und arsenfrei gerein., D. A. V ehem. rein, krist s a u e r , flüss. techn „ „ ehem. rein

°/o „



16,00

% °/o °!o

„ „ „

78,00 23,00 43,00

, „ „

1

»

»

2,80

% °/o

„ „

„ „

35,00 60,00

A l u m i n i u m s u l f a t a n l a g e n und - v e r f a h r e n r i c h t e t e i n : Otto Krueger vorm. (i. Krueger, Biebrich a. Iih. (s. Anzeige unter „Chem. Kubrikrinrklitungi'n"). 15. N a t r i u ni a 1 u in i n a t s. No. 12. A 1 u m i n i u m o x y d h y d r a t. Alumlnothermle. Ü b e r d a s G o l d s c h m i d t s e h e V e r f a h r e n s i e h e „ T h e r m i t " . N a c h d i e s e m V e r f a h r e n l a s s e n sich a b e r e i n e R e i h e v o n Elem e n t e n (z. B. B, Be, Ce, Si, Ti, T h ) nicht in e i n h e i t l i c h e r r e g u l i n i s c h e r Form g e w i n n e n . D e r a r t i g e E l e m e n t e l a s s e n sich j e d o c h n a c h d e m V e r f a h r e n v o n K tl h n e ( D . R. P. 179 4 0 3 ) e r h a l t e n , indem m a n P u l v e r i h r e r s a u e r s t o f f - o d e r h y d r o x y l h a l t i g e n V e r b i n d u n g e n mit z e r k l e i n e r t e m A l u m i n i u m u n d K a l i u m c h l o r a t mischt u n d d a n n e n t z ü n d e t .

Alnmnol =

/7-naphtoldisulfosaures

Aluminium.

[CioHsOH(SOj)a]jA!i. M a n g e w i n n t e s d u r c h U m s e t z u n g d e s B a - S a l z e s d e r ß - N a p h t o l d i s u l f o s ä u r e mit A1J(SO»)3. F e i n e s , f a s t w e i s s e s , leicht in kalt. H , 0 l ö s l i c h e s P u l v e r , d a s r e d u zierende Eigenschaften hat. M a n b e n u t z t es a l s A n t i s e p t i k u m und z u s a m m e n z i e h e n d e s S p u l m i t t e l s o w i e a l s Atzmittel, bei W u n d e n , G e s c h w ü r e n , H a u t a f f e k t i o n e n u. s . w . ; vorn e h m l i c h w i r d e s bei G o n o r r h o e a n g e w a n d t . Als A n t i s e p t i k u m d i e n e n 0 , 5 bis 3 % i g e L ö s u n g e n , a l s Atzmittel 10^-20 % i g e L ö s u n g e n ; in d e r O y n ä k o l o g i e werden 2—5 %ige Lösungen benutzt. Alumnol

H Mk. 3,40; 1 kg Mk. 30,00

Alandum. Ein a u s g e r e i n i g t e m kalziniertem B a u x i t d u r c h e l e k t r i s c h e s Schmelzen g e w o n n e n e s Schleifmittel. Weiteres siehe A l u m i n i u m o x y d u n t e r „A 1 u m i n i u m v e r b i n d u n g e n " . Wegen seiner fast diamantg l e i c h e n H ä r t e d i e n t es zu S c h l e i f s c h e i b e n , f e r n e r a b e r a u c h zu vielen Lab o r a t o r i u m s a p p a r a t e n , w i e T i e g e l n , M u f f e l n u. s. w., e n d l i c h zu f e u e r f e s t e n Ziegeln und als Ofenauskleidung.

Alypin — Ameisensäure.

49

A l y p l n . Es ist das Monochlorhydrat des Benzoyl-1. 3-Tetramethyldianiino-2-Äthylisopropylalkohols und hat demnach die Konstitution N(CHa)aHCI

CH2 C 2 H 6 - C - 0 - C 0 . CeHs CH2 N(CH,)2 Schön kristallisierender, in H 2 0 sehr leicht löslicher, nicht scher Körper vom Sch. P. 169°, dessen Lösung sich unzersetzt lässt. Man benutzt es medizinisch, und zwar als gutes, ungiftiges des Kokains, gewöhnlich in 1—5 % igen, Lösungen. Auch mit mischt hat es sich recht bewährt. Alypinum pur. et nitric., je nach Dosierung

hygroskopisterilisieren Ersatzmittel Kokain geH Mk. 40,00

A l z e n siehe „A 1 a m i n i u m 1 e g i e r u n g e n" No. 5. A m a l g a m e siehe „ Q u e c k s i l b e r l e g i e r u n g e n " . Ambra (Ambra grisea). Eine auf dem Meere schwimmend sowie im Darm des P o t w a 1 s gefundene graubraune, undurchsichtige Masse, die als Darmstein des genannten Tieres angesehen wird. Sp. O. 0,908—0,920; Sch. P. 60°. Eigenartig aromatisch und mosehusartig riechend; unlöslich in Wasser, löslich in starkem Alkohol, Äther und Fetten sowie ätherischen ölen. Wird in der Parfümerie benutzt; ihr hoher Preis erklärt die vielen vorkommenden Verfälschungen. Ambra grisea

1 g Mk. 4 , 8 0 ; D Mk. 4 4 , 0 0

Ambrold siehe „B e r n s t e i n". Ambroin, elektrischer Isolationsstoff, der aus Bernsteinabfällen und Silikaten zu einer Lösung verarbeitet, mit Asbest und Glimmer versetzt, im Vakuum getrocknet, zerrieben und in Formen unter sehr hohem Druck gepresst wird. Hauptsächlich dient es als Ersatz von Ebonit. Ameisensäure (Acidum formicicum). H . C0 2 H. Natürlich findet sie sich in den Ameisen, der Prozessionsraupe, in den Fichten- und Tannennadeln, in den Drüsenhaaren der Brennessel; doch wird sie meistens nicht durch Destillation dieser Körper mit Wasser gewonnen, sondern synthetisch dargestellt: Man erhitzt kristallisierte Oxalsäure mit wasserfreiem Glyzerin am Rückflusskühler und destilliert dann die gebildete Ameisensäure ab. Neuerdings gewinnt man ameisensaures Natron (und daraus dann freie Ameisensäure) nach dem G o l d s c h m i d t sehen Verfahren (D. R. P. 86 419), indem man Kohlenoxyd (Generatorgas) unter Druck auf in Pulverform gebrachtes Ätznatron einwirken lässt. Die Einführung dieses Verfahrens hat die Ameisensäure und ihre Salze sehr verbilligt, so dass man sogar aus Formiaten o x a 1 s a u r e Salze (siehe unter „ O x a l s ä u r e " ) gewinnen kann, während man sonst von der Oxalsäure zur Ameisensäure gelangte. — Eine erhebliche Verbesserung dieses Verfahrens bedeutet das D. R. P. 209 417: Zur Herstellung von Formiaten wird in ein mit Koks gefülltes Gefäss bei 200° C. Natronlauge eingeleitet und dann warmes CO durchgeblasen. Oder man bringt Na3CO»-Lösung mit Koks bei 220° zusammen und behandelt dann längere Zeit mit CO; auch kann man Na a SOt-Lösung statt NaaCOa verwenden. Will man Calciumformiat herstellen, so benutzt man Kalkmilch, muss aber dann bei höherer Temperatur, etwa bei 250°, arbeiten. — Nach dem Franz. Pat. 367 088 wird das Verfahren des D. R. P. 86 419 erheblich verbessert, wenn man in Gegenwart gewisser Wassermengen arbeitet. Nach dem D. R. P. 179 515 braucht man dag Ätzalkali nicht in Pulver oder Lösung anzuwenden, sondern direkt als grosse Stücke, die in einem rotierenden Apparat mit CO unter Druck bei 100—120° behandelt werden. Das gewonnene Formiat fällt von den Stücken ab, wodurch für das CO neue Angriffsflächen geschaffen werden. Blücher IX.

4

50

Ameisensäure.

Die Lebhaftigkeit und Schnelligkeit der Reaktion macht Kühlung nötig; die Abnutzung der Apparate ist äusserst gering. Recht eigenartig ist das Franz. Pat. 352 687, nach welchem man Methan mittels Losungen von Monopersul osäuren unter Zusatz von Mangansuperoxydsalzen in Ameisensäure überführen soll. Nach Amer. Pat. 1 0 1 9 230 leitet man feuchtes CO und 125* heissen Dampf von rohem Monomethylamin in eine auf 130* erhitzte und mit kupferchlorttrgetränktem Bimstein beschickte Reaktionskammer, wobei Formiatbildung nach der Gleichung CO + H»0 + C H , . NH, = HCOO . NH,. CH, erfolgt. Das D. R. P. 243 797 schützt die Gewinnung von NH> und Ameisensäure durch Zersetzung von Alkali- und Erdalkalicyaniden mit HiO unter Druck bei 130—200«. Das D. R. P. 244 816 betrifft die Gewinnung von Essigsäure und Ameisensaure aus den Ablaugen der Natronzellulosefabrikation. Nach dem Franz. Pat. 341 764 gewinnt man annähernd wasserfreie Ameisensaure aus ihren Salzen, indem man letztere bei Gegenwart von schon fertiger Ameisensaure mit gekohlter H,SO« behandelt. Das Verfahren erscheint vorteilhaft, denn bisher konnte man hochkonzentrierte Ameisensäure nur indirekt durch Zersetzung von Formiaten mit HjSO« (am besten solcher nicht Ober 60° Bö) und Öftere Destillation in Oegenwart von konz. H>SOi erhalten, wobei aber mannigfache Verluste stattfanden, da sich ein Teil der Ameisensaure unter dem Einfluss der konz. H s SO« zersetzt. Dasselbe Verfahren umgreift D. R. P. 169 730, und zwar wird danach das Formiat in konz. Ameisensaure gelost und mit konz. H3SO« zersetzt Nach den ZusatzD. R. P. 182 691 und 182 776 kann die.konz. Ameisensaure als Lösungsmittel durch konz. Essigsaure, die konz. H>SO« als Zersetzungsmittel durch sauere Sulfate ersetzt werden. Nicht viel davon verschieden ist der Inhalt des Franz. Pat. 367 316. Auch die neueren Verfahren D. R. P. 2 0 9 4 1 8 , 230 171, 2 3 2 7 0 7 , 2 3 4 5 8 0 , 235752, 239 075, 245 168 und 247 490; Franz. Pat. 382 001, 382 339 und 393526; Engl. Pat. 13 953 von 1907 und 3428 von 1908; Amer. Pat. 875 055, 970 145, 1 043 985 und I 048 609, die zum Teil die Darstellung der Ameisensäure verbessern sollen oder ihre Freimachung aus Formiaten oder endlich ihre Konzentration betreffen, bringen nicht viel wesentlich Neues. Die Ameisensäure bildet eine wasserklare, leicht bewegliche Flüssigkeit, die in der Kälte erstarrt. Sch. P. 8,6«; S. P. 99°; sp. G. bei 0° 1,223. Sie riecht stechend sauer und wirkt atzend und blasenziehend. Von ihren Salzen ( F o r m i a t e n ) benutzt man das N a t r i u m f o r m i a t zur Gewinnung des Atneisenathers, indem man es mit Alkohol und Schwefelsaure destilliert. Ameisensäure hat sich seit einigen Jahren einen wichtigen Platz in der Textil- und Lederindustrie erworben, und zwar als Ersatz anderer organischer Säuren. F r l t a i f i II an titriert die A. in wlaerigcr Lösung mit Natronlauge unter Verwendung Ton Phenolphtaleln. Aul HCl und OxalaHure prüft man in der Verdünnung 1 : 20 mit SilbernltratMaong; aie darf weder in der KUte durch dieae LOaung, noch auch nach Uberatttigca mit NH» durch CaCli-LOaung verändert werden. Auf Akrolein und AUylalkohol prOft man mit Natronlauge; nach dem überaflttigen damit darf die A. keinen stechenden oder brenzlichen Geruch geben. Vgl. auch D. A. V.

Der A m e i s e n a t h e r ( H . COO . C t H») ist eine wasserklare, angenehm ätherisch riechende Flüssigkeit, die mit Alkohol verdünnt als R u m ä t h e r in den Handel kommt (vgl. den Artikel „F r u c h t ä t h e r " ) . Uber den Aldehyd der Ameisensäure siehe unter „ F o r m a l d e h y d " . Ameisensäure: 25 30 50 65 75 techn. . . . °/o kg 2 0 , 0 0 2 5 , 0 0 3 4 , 0 0 4 2 , 0 0 4 8 , 0 0 ehem. rein D. A. V ®/o kg 3 0 , 0 0 3 5 , 0 0 5 0 , 0 0 6 4 , 0 0 7 4 , 0 0 Ameisensaur. Amnion Baryt . . . . n Bleioxyd, gereinigt n ehem. rein, krist. . » IT

85 53,00 85,00

. .



9 0 9 8 / 1 0 0 °/o 56,00 —,—Mk. 89,00 125,00 „ 1 kg Mk. 8,50

1 „ 1 „ 1



„ * *

10,00 8,00

14,00

Amenyl — Amidophenole. Ameisensaur. Chromoxyd, entwässert, basisch, klar löslich „ flüssig (20* Bé) n Eisenoxyd, konz. (6 0 Bé) n n »



n n n

Kalk, ehem. rein „ techn Kobaltoxydul Kupferoxyd, krist

n

Natron, ehem. rein, entvässert „ techn Tonerde, flüssig, rein n „ „ techn. (15° Bé) n fest n Ameisenäther, konz absolut n n

51 . . • • • • • I • I • • • • • • • • • • • • • • •

1 kg Mk. 4,00 °/o „ n 85,00 9.00 1 » „ 1 » „ 23,00 n n 7,50 n » 4,00 2,00 1 . n 1 * . 25,00 1 n n 8.f0 I n n 8,00 I n n 2,85 „ 60,00 % n 7« n » 60,00 „ 35,00 °/o „ • % „ „ 190,00 „ 200,00 • 7« n I n n 3,65



• •

Ameisensäure:

( hem. Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M. ( '. Erdmann, Chemiache Fabr., Leipzig-Lindenau. Holler k OD., Hanburg I. » u/u.

Rudolph Koepp Jt Co., Oestrich i. Rheingau. Lehmann k Voss, Hamburg (». Inserate).

Ameisensäure-Apparate:

K. H. Meyer, Hannover-Hainliolz (s. Anzeige im I Techn. BOro für die ehem. Industrie Ludwig Anseigenanhsns). I Wickop, Chemikerin«., Berlin-Wilmersdorf.

A m e n y l . Methylhydrastimid, ein Derivat des Hydrastins, bildet ein gelbliches, in warmem HsO lösliches Kristallpulver. Es setzt den Blutdruck infolge von Gefässerschl-affung herab und wird bei Menstruationsbeschwerden verordnet. Amenyl

.

.

1 g Mk. 5,75

A m l d o a x o b e x u o l siehe „ A z o v e r b i n d u n g e n " . Amidouotoluol. Uber die Darstellung siehe „ A z o v e r b i n d u n g e n". Es findet in neuerer Zeit medizinische Verwendung, und zwar in der Art wie B i e b r i c h e r S c h a r l a c h (s. d.). Amidoazotoluol, medizin

H Mk. 7,50

A m l d o b e n z o e s f t u r e n siehe „ A n t h r a n i l s ä u r e " und „ B e n z o e s ä u r e " . A m i d o b e v o l siehe „A n i 1 i n". A m l d o b e n x o L r a l f o t f t u r e n siehe „ B e n z o l v e r b i n d u n g e n " und „ S u l f a n i l s ä u r e". A m i d o e u l f f a & u r e siehe „G 1 y k o k o 11". A m l d o l siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". A n l d o n n p h t a l i n e siehe „N a p h t y 1 a m i n e". A i h l d o p b e n o l a . C«H«(OH)NHf. Sie entstehen durch Reduktion der Nitrophenole, doch sind noch verschiedene andere Bildungsweisen bekannt. Am leichtesten entsteht das p-Amidophenol. Elektrolytisch gewinnt man beispielsweise p-Atnidophenol nach dem D. R. P. 150 800 aus Nitrobenzol bei Oegenwart von HsSO« unter Verwendung von Kohlekathoden. Eine Abänderung des letztgenannten Verfahrens stellt d a s D. R. P. 154 086 dar, wobei die bisher nicht verwendbare v e r d ü n n t e H3SO«, in der d a s Nitrobenzol sich nicht löst, sondern nur aufgeschwemmt ist, als Kathodenflüssigkeit d i e n t o-Amidophenol hat den Sch. P. 170*, ist in H t O schwer lOslich. m-Amidophenol hat den Sch. P. 122°, wahrend d a s p-Amidophenol bei 184* unter Zersetzung schmilzt und sublimiert. Das p-Amidophenol wird als photographischer Entwickler benutzt; siehe R o d i n a l unter „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". o-Amidophenol, Base, gerein * „ dopp. gereinigt „ „ ehem. rein Chlorhydrat

H

1 kg Mk. I n n H „ Mk. 5,00; l k g „

4•

18,00 30,00 12,00 45,00

52

Amidotriphenylmethanfarbstoffe — Ammoniak. p-Amidophenol (Base), techn. . chem. rein krist. n r, ri Amidophenolchlorhydrat, techn, chem. rein, krist. n Amidophenolsalizylat

.

H Mk.

1 kg Mk. 6,50 2,20, 1 „ „ 20,00 1 « , 5,50 1 „ „ 17,00 H „ 15,00

Amldotrlphenylmethanf&rbstoffe. Samtliche zu dieser Klasse gehörige Farbstoffe enthalten die chromophore Oruppe = C — R — N - oder = C = R = N = ; dabei bezeichnet R einen der drei darin vorkommenden Phenyl- (Tolyl-, Xylyl- etc.) Reste, in welchem das C- und das N-Atom in Parastellung zu einander stehen. Als salzbildende Gruppen sind in den andern beiden Phenyl(oder Tolyl- etc.)Resten 1 oder 2 Amidogruppen vorhanden. Als Grundstoffe dieser Farbstoffe sind also das D i a m i d o t r i p h e n y l m e t h a n /C«Hi /CiHi.NH, H -C^-C«H..NH 9 und das T r i a m i d o t r i p h e n y l m e t h a n H-C und oxydiert das entstandene Kondensationsprodukt mit PbOs. Der wichtigste Triamidotriphenylmethanfarbstoff ist das F u c h s i n (vgl. den Artikel „F u c h s i n"). Die Amidotriphenylmethanfarbstoffe zweigen sich ab von den T r i p h e n y l m e t h a n f a r b s t o f f e n (s. d.). A m m o n a l siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " . A m m o n - C a r b o n l t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". A m m o n l a c n m siehe „A m m o n i a k g u m m i". A m m o n i a k . NHj. Farbloses Gas vom sp. G. 0,586; es riecht scharf durchdringend und wirkt atzend. In Wasser ist es sehr leicht löslich: 1 g Wasser lost bei 10° C. 0,679 g NHS. Da sich das Ammoniak in wässeriger Losung den Atzalkalien sehr ahnlich verhalt, so schreibt man ihm In diesem Zustande die Formel NH«. OH zu. Technisch wird das Ammoniak zum weitaus grössten Teile aus dem G a s w a s s e r der Leuchtgasfabriken gewonnen, worin es (vgl. den Artikel „ G a s w a s s e r " ) teils im freien Zustande, teils in Form von Salzen vorhanden ist. Das Prinzip des Verfahrens besteht darin, dass man d a s Gaswasser mit Atzkalk (Kalkmilch) versetzt und es dann der Destillation unterwirft. Es sind zu diesem Zwecke sehr verschiedene Apparate angegeben worden; neuerdings benutzt man mit Vorliebe kontinuierlich wirkende K o l o n n e n a p p a r a t e , die dem Prinzip der Spiritus-Rektifikationsapparate (vgl. „R e k t i f i k a t i o n") entsprechen und durch teilweise warme Kondensatron den NH»-Gehalt des Destillats erhöhen. Es sei bemerkt, dass solche Apparate vollständig aus Qusseisen hergestellt sein müssen; Kupfer und Messing würden von den NH3Dämpfen stark angegriffen werden. Dem Werk F e h r m a n n , „Das Ammoniakwasser", entnehmen wir folgenden Kostenanschlag einer Anlage zur Verarbeitung von Gaswasser auf konzentriertes Ammoniakwasser sowie auf Salmiakgeist: 1 Destillationsapparat für 1 0 0 0 0 1 Durch fluss in 24 Stunden einschliesslich Kalkpumpe und Leitung Einrichtung fitr konz. (15°/*iges) Ammoniakwasser 1 Rttckfloss kühler 2 Kondensatioosgcfasse . Rohrleitung, Hähne und Montage Einrichtung für Salmiakgeist: 3 Kalkwäscher, 6 Kohlenfilter, 2 Absorptionsgefasse, Leitungen u. s. w.

Mk.

„ „

4 000

1000

2 500 750

„ 4 500 Mk. 12 750

Durch zielbewusste Leitung der Vergasung fossiler Brennstoffe kann man die Erzeugung des NH» erheblich vergrössern. Dies geschieht besonders bei

Ammoniak.

53

dem sogenannten M o n d p r o z e s s (Engl. Pat. 12 440 von 1893), wonach in den Generator ein auf 150* überhitztes Dampfluftgemisch eingeblasen wird. Wichtig werden die Verfahren, NH» aus T o r f zu gewinnen. Besonders bedeutungsvoll ist d a s Verfahren von A. Frank, d«r durch Anwendung d e s Mondschen Verfahrens auf den Torf Ammoniumsulfat und Kraftgas erzeugt: Der nasse Torf wird in einem Gemisch von Luft und überhitztem Wasserdampf vergast; dabei werden die stickstoffhaltigen Substanzen beim Auswaschen der G a s e im Schwefelsäure-Skrubber in Form von Ammoniumsulfat erhalten. Das Verfahren, das von C a r o ausgestaltet worden ist, wird durch D. R. P. 198 295 und 238 829 sowie Amer. Pat. 970 883 geschützt. Nach dem Verfahren von W o l t e r e c k (Engl. Pat. 27 905 von 1908, D. R. P. 175 401 und Amer. Pat. 994 048) wird die von einem Gebläse gelieferte Luft mit Wasserdampf über Torf geleitet, der in Retorten auf 450® erhitzt ist. Ferner gewinnt man NH» auch aus gefaultem Harn, aus tierischen Abfällen (z B. den Tankwässern der Schweineschlächtereien Chicagos) sowie aus Schlempe. Nach den D. R. P. 115 462, 137 453 und 142 505 gewinnt man NH« aus S e e s c h l i c k durch Erhitzen in trocknem oder feuchtem Zustande; um Überhitzung und Nebenreaktionen zu verhindern, mischt man den Seeschlick dabei mit Kohle. Der Destillationsrückstand bildet dann eine feste koksartige Masse. Das Schwed. Pat. 18 653 von 1903 will NH* aus stickstoffhaltigen organischen Verbindungen (Moorerde, DDngerziegeln, Schlamm) gewinnen, indem man diese wasserreichen Substanzen mit Kalk behandelt und das gebildete NH* abdestilliert; hierzu wird die Reaktionswärme benutzt, die bei der Verwendung des ungelöschten Kalks entsteht. Die D. R. P. 125 788 und 147 558 schützen ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gewinnung von Ammoniak (und Glyzerin) aus Destillationsrückständen vergorener Maischen. Das D. R. P. 151 980 behandelt die kontinuierliche Gewinnung von Ammoniak aus Abwässern durch Einblasen eines heissen Luftstromes. Nach dem D. R. P. 167 022 stellt man NH» aus Gasen der trocknen Destillation her, indem man sie heiss, ohne ihnen vorher die Wasserund Teerdämpfe zu entziehen, in fein verteiltem Zustande durch konz. Säuren hindurchleitet, deren Temperatur auf wenigstens 80—85° gehalten wird; hierbei soll sich der Teer an der Oberfläche der Säure absetzen, und die entstehenden festen Salze sollen herausgeschöpft werden können. Weiter hat man versucht, NH» aus Stickstoff-Sauerstoff-Verbindungen zu erzeugen. So stellt man es nach D. R. P. 157 287 her, indem man ein Gemisch aus Stickoxyd und Wasserstoff über Platinschwamm leitet, wobei die Umsetzung der Gleichung 2 NO + 5 H, = 2 NH, + 2 H , 0 entspricht. Technisch benutzt man nicht reinen H, sondern Dowsongas und Wassergas im Gemisch mit Stickoxyd. Der Reaktionsraum muss dabei gekühlt werden, denn wenn die Wärme über 80° C. steigt, entsteht nicht NH», sondern Ammoniumformat, da im Dowsongas und Wassergas CO vorhanden ist. Zweckmässig lässt man zugleich noch dunkle elektrische Ladungen auf das Oasgemisch einwirken. Nach dem D. R. P. 179 300 kann man auf diese Weise aus Dowsonoder Mischgas NH» allein durch dunkle elektrische Entladungen erhalten, doch muss die Reaktionswärme durch Kühlvorrichtungen entfernt werden: die Temperatur ist am besten 65° und darf 80° nicht übersteigen. Das D. R. P. 238 137 schützt eine Darstellung von NH* aus N-O-Verbindungen und H (bzw. statt des letzteren: Gemischen von H mit Kohlenwasserstoffen oder CO-haltigen Gasen), wonach die Gase bei höheren Temperaturen über Kontaktsubstanzen geleitet werden. Ausserordentlich wichtig geworden sind die Verfahren, NH» aus dem Stickstoff der Luft zu gewinnen. Hierfür kommen drei grundsätzlich verschiedene Verfahren in Betracht, nämlich 1. über C y a n a m i d , 2. über N i t r i d e und 3. durch direkte Vereinigung der Elemente. Den Stickstoff der Luft nutzbar zu machen, bemüht man sich ja seit langer Zeit. Vgl. darüber die Artikel „S a 1 p e t e r s ä u r e", „K a 1 k s t i c k -

54

Ammoniak.

S t o f f " sowie C a l c i u m c y a n a m i d unter „Calciumverbindung e n". Das nacb dem Frankschen Verfahren aus dem Luftstickstoff nach dem D. R. P . 108 971 erhaltene Reaktionsgemisch, welches aus Cyanamidsalzen (z. B . Calciumcyanamid CaCN,) besteht, wird nun nach dem unter D. R. P . 134 2 8 9 geschätzten Verfahren auf Ammoniak verarbeitet, indem man es bei höherer Temperatur der Einwirkung von W a s s e r dampf bzw. Wasser unter Druck unterwirft. Die Reaktion entspricht der Gleichung: CaCN, + 3 H , 0 = C a C O , + 2 NH,. F a s t identisch damit ist das Amer. Pat. 776 314 von F r a n k , wonach man das Cyanamid unter Druck und bei Gegenwart von CO* und HjO auf mindestens 100° erhitzt. Auch das D. R. P. 1 4 6 7 1 2 bezweckt die synthetische NH,-Gewinnung aus Luft,und zwar wird diese in Gegenwart von Wasserdampf überdunkelrotglühendes FeOs, B i « 0 , oder C r , 0 » geleitet, wobei sich NH, entwickelt und als solches oder in Form eines Salzes aufgefangen werden kann. Anstatt Luft kann man auch andere Gemische von N mit O sowie Steinkohlengas oder Wassergas dem Verfahren unterwerfen. Ganz ähnlich ist das Verfahren des Engl. Pat 2 2 0 0 von 1903 (Amer. Pat. 7 7 6 543), wonach man ein G a s , welches H, O, N und CO enthält (z. B . Dowsongas oder Wassergas) oder ein Gemisch von Gasen mit Luft in Gegenwart eines porösen katalytischen Körpers bei einer Temperatur unter 80° C. elektrischen Büschelentladungen oder stillen Entladungen aussetzt. Von den oben genannten D. R. P. 157 287 und 179 300 unterscheidet sich dieses Verfahren nur dadurch, dass den Gasen noch Luft ausdrücklich beigemischt wird Das Franz. Pat. 3 4 6 0 6 6 lässt NH, durch Elektrolyse darstellen: Man führt das durch elektrische Entladungen in Luft erhaltene Gemisch gasförmiger N- und O-Verbindungen in die Lösung eines kaustischen Alkalis ein, wobei sich Nitrate und Nitrite des Alkalis bilden; durch Elektrolyse dieser zwischen unlöslichen Elektroden ohne Diaphragma entsteht NH3, während das kaustische Alkali regeneriert wird und wieder in den Prozess zurückgeht. Um befriedigende Ausbeuten zu erhalten, muss man grosse Kathoden verwenden oder dem Elektrolyten eine kleine Menge eines löslichen Bleisalzes zusetzen. Nach dem D. R. P. 175 401 gewinnt man NH» aus dem Stickstoff der Luft durch Überleiten eines auf 300° erhitzten Luft- und Wasserdampfgemisches über Torf, der sich in eisernen Retorten befindet und auf einer Temperatur von etwa 400° erhalten wird. Nach dem Zusatz-D. R. P. 176 616 kann man nach Einleitung des Verfahrens in der beschriebenen Weise statt des LuftWasserdampfgemisches ein Gemisch von Luft und fein verteiltem Wasser bei gewöhnlicher Temp. in den Reaktionsraum eintreten lassen, wobei die Reaktionswärme vollständig genügt, um die nötige Hitze aufrecht zu erhalten. Nach dem weiteren Zusatz-D. R. P. 180 141 kann der Torf auch durch andere erhitzte kohlenstoffhaltige Materialien ersetzt werden, z. B . Koks, Steinkohle. Braunkohle, Holz. — Auch die D. R. P. 220 6 7 0 sowie 2 3 4 793 behandeln die Gewinnung von NH» aus Luftstickstoff durch Überleiten von Luft und Wasserdampf über erhitzten T o r f oder andere kohlenstoffhaltige Materialien. Das zweite Verfahren zur synthetischen NH»-Gewinnung geht über die Nitride. Nach dem Franz. Pat. 3 5 0 9 6 6 gewinnt man NH» aus Luftstickstoff, indem man letzteren Uber erhitztes Magnesiumhydrid oder Calciumhvdrid leitet. Zur praktischen Durchführung erhitzt man reines Ca- oder Mg-Metall, leitet H (bzw. Wassergas) darüber, wodurch das Hydrid gebildet wird, stellt dann den H a b und bläst Luftstickstoff ein, wobei das Hydrid in das Nitrid übergeht, leitet dann wieder H hindurch u. s. w.; während des ganzen Ganges entwickelt sich andauernd NH«. Nimmt man für die Hydride die Formeln MgH (bzw. CaH), für die Nitride Mg,N, (bzw. Ca,H,) an, so entsprechen die beiden Phasen des Verfahrens folgenden Gleichungen: 1. 3 CaH + 3 N = Ca»N, + NH, 2. C a , N , + 9 H = 3 CaH + 2 NH,. Auch das D. R. P. 181 991 mit den Zusatz-D. R. P. 181 992 und 183 7 0 2 bezweckt die Gewinnung von NH,, und zwar soll man pulverisiertes AluminiumkarWd bei erhöhter T e m p . der Einwirkung von Luftstickstoff aussetzen,

Ammoniak.

55

wobei man das Karbid nocb mit Kohle oder mit Massen, die bereits fertig gebildete Stickstoffverbindungen enthalten, mischen soll. Aus den bei der Reaktion gewonnenen Aluminiumstickstoffverbindungen lässt sich fast der gesamte, aus der Luft aufgenommene N durch kochendes HiO als NH» erhalten. Den Durchgang durch Metallnitride zur Gewinnung von NH* aus Luftstickstoff hat eine ganze Reihe weiterer Patente zum Gegenstand. So beschäftigen sich mit Aluminiumstickstoffverbindungen für den genannten Zweck die D. R. P. 235 213 und 235 669, welche beide Zusätze zu D. R. P. 181991 umgreifen, sowie ferner D. R. P. 235 300 nebst den Zusatz-D. R. P. 235 765, 235 766 und 236 395. Dagegen wird die Verwendung von Siliziumnitriden zu dem gleichen Zwecke durch Franz. Pat. 405 712, D. R. P. 234129, D. R. P. 236 342 mit den Zusatz-D. R. P. 236 892 und 241510 geschützt. Die Bedeutung des Nitridverfahrens von Serpek ist erheblich gewachsen mit der Auffindung leichterer Darstellungsmethoden für das Aluminiumnitrid (siehe dieses im Artikel „ A l u m i n i u m v e r b i n d u n g e n"). Das erhaltene A1N wird in mit Rührwerk versehenen Autoklaven durch HiO bei 2—4 Atm. Druck zersetzt und das entbundene NH* abdestilliert. Die Zusetzung entspricht der Gleichung: A1N + 3H,0 = Al(OH), + NH,. Nach dem D. R. P. 202 563 leitet man N über ein erhitztes Gemenge von Titansäure und Kohle und behandelt dann das so erhaltene Cyanstickstofftitan bei niedriger Temperatur mit Oxydationsmitteln (CrO»; MnO>; FeaO$; CuO; HrO u. s. w.), wobei der gesamte N des Cyanstickstofftitans als Ammoniak resultiert. Abänderungen dieses Verfahrens betreffen die D. R. P. 204 204, 204 475 und 204 847. Das grösste Aufsehen erregt die Tatsache, dass die Versuche, NH» direkt aus seinen Elementen in technisch vorteilhafter Weise darzustellen, von Erfolg gekrönt gewesen sind. Haber fand mit R. Le Rossignol, dass sich N und H unter einem Drucke von ca. 200 Atm. bei einer Temp. von 500° vereinigen lassen, wenn ein geeigneter Katalysator zugegen ist. Der Prozess, den die Badische Anilin- und Sodafabrik ausbeutet, hat sich inzwischen zu einem wirtschaftlich durchaus brauchbaren entwickelt. Zuerst wurde als Katalysator feinverteiltes Osmium benutzt, dann das billigere Uran, darauf Eisen, anderseits wieder Molybdänoxyde, weiter Mangan u. s. w. Eine ausserordentlich grosse Zahl von Patenten ist genommen worden, von denen die ersten die Grundzüge des Verfahrens schützen, während sich die folgenden auf die Verwendung besonderer Katalysatoren, auf die Vervollkommnung in thermischer Hinsicht, auf die Apparatur u. s. w. erstrecken. Die in Betracht kommenden Patente sind folgende: D. R. P. 223 408, 235 421 (mit Zusatz-D. R. P. 252 275), 238450, 246 377, 247 852 (mit Zusatz-D. R. P. 256 855 und 259 702), 249447 (mit Zusatz-D. R. P. 254 437, 258 146, 260 992, 261 507 und 262 823), 250 085, 252 997, 254 006, 254 344, 254 571, 254 934, 256 296, 259 870, 259 871, 259 872, 259 996 (mit Zusatz-D. R. P. 260 756), 260 010, 263 612, 265 294 und 265 295; Franz. Pat. 411446 und 430 595; Engl. Pat. 14 023 und 19 251 von 1910, 5835 und 24 657 von 1911, 25 259 von 1912; Amer. Pat. 999 025 und 1006 206. Die gereinigte und konzentrierte wässerige Ammoniaklösung (Liquor Ammonii caustici) ist unter dem Namen S a l m i a k g e i s t im Handel; derselbe enthält bis zu 30 % NH». In diesem Zustande dient das Ammoniak zum Betriebe von Eismaschinen. Im übrigen wird das Ammoniak in grossen Mengen in der Farbenfäbrikation und Färberei, Kattundruckerei und Bleicherei sowie seiner stark alkalischen Eigenschaften wegen zu vielen sonstigen Zwecken benutzt. Unreines Ammouiakwasser wird zur Ammoniaksodafabrikation in grossen Mengen verwendet; vgl. darüber „ S o d a " . Neuerdings kommt r e i n e s , v e r f l ü s s i g t e s Ammoniak in eisernen Bomben in den Handel. Nach dem D. R. P. 124 976 bringt man Ammoniak in f e s t e F o r m , indem man 3—5 T. stearinsaures Na bei 40° in 95—100 T. wässerigen Ammoniaks von 25—30 % NHi-Gehalt löst. Schon beim Liegen an der Luft, schneller bei schwachem Erwärmen, gibt das feste Ammoniak seinen gesamten NH»-Gehalt wieder ab, und es hinterbleibt nur ein geringer Rückstand von stearinsaurem Na.

56

Ammoniak.

D e r Gehalt w ä s s e r i g e r Ammoniaklösungen lässt sich a u s dem sp. e r s e h e n ; vgl. d i e f o l g e n d e T a b e l l e v o n L u n g e und W i e r n i k .

Spez. Gew. bei 15*

1,000

0,998 0,996 0,994 0,992 0,990 0,988 0,986 0,984 0,982 0,980 0,978 0,976 0,974 0,972 0,970 0,968 0,966 0,964 0,962 0,960 0,958 0,956 0,954 0,952 0,950 0,948 0,946 0,944 0 , 9 4'2

Prozent NH»

0,00

0,45 0,91 1,37 1,84 2,31 2,80 3,30 3,80 4,30 4,80 5,30 5,80 6.30 6,80 7.31 7,82 8,33 8,84 9,35 9,91 10,47 11.03 11,60 12,17 12,74 13,31 13,88 14,46 15.04

1 1 enthält g NH, bei 1 5 »

0,0

4,5 9,1 13.6 18,2 22,9 27.7 32.5 37,4 42,2 47.0 51.8 56.6 61.4 «6,1 70.9 75.7 80.5 85,2 89,9 95.1 100.3 105.4 110,7 115,9 121,0 126,2 131,3 136.5 141,7

S p e i . Gew. bei 1 5 *

Prozent NH«

0,940 0,938 0,936 0,934 0,932 0,930 0,928 0,926 0,924 0,922 0,920 0,918 0,916 0,914 0,912 0,910 0,908 0,906 0,904 0,902 0,900 0,898 0,896 0,894 0,892 0,890 0,888 0,886 0,884 0,882

15.63 16,22 16,82 17,42 18,03 18.64 19,25 19,87 20.49 21,12 21,75 22,39 23,03 23.68 24,33 24,99 25.65 26,31 26,98 27,65 28,33 29,01 29.69 30,37 31,05 31,75 32.50 33,25 34,10 34,95

Gew.

1 1 enthält g NH, bei lfj» 146,9 152.1 157,4 162,7 168,1 173,4 178.6 184.2 189.3 194.7

200,1

205,6 210,9 216.3 221,9 227.4 232,9 238.3 243,9 249.4 255,0 260.5 266,0 271.5 277,0 282.6 2 ; 8,6 294,6 301,4 308,3

P r d f m n a r i Die Qrtdigkeit bestimmt man nach dem sp. O. (». vorstehende Tabelle); 8almiakgeiat dea Handels soll ehem. rein sein. Ton Torkommenden Verunreinigungen prüt man aul HJS, CO,, Ca, Cl, Fe, Cu nach den üblichen Methoden. Auf e m p y r e u m a t i s c h « Bestandteile prüft man durch Eintauchen eines 8tdckchens Filtrierpapiers: nach Verflüchtigung des NU, kann man den empyreumstischen Ueruch kurze Zeit wahrnehmen. Deutlicher Hecht man derartige Stoffe, wenn man eine kleine Flüssigkeitamenge g a n a g e n a u mit HJäO, neutralisiert. Vgl. auch D. A. V. U b e r die V e r b i n d u n g e n d e s A m m o n i a k s s i e h e den Artikel „A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n". Ammoniak, wasserfrei, in Stahlflaschen von . . 5 0 kg Inhalt 10 20 2,70 2 , 5 0 Mk. . . 3,20 1 kg . Bombe extra . . 40,00 50,00 85,00 Salmiakgeist, techn. rein 0 , 9 6 0 ( 1 6 ° Bé) . °/o kg Mk. 1 9 , 0 0 n n n 0 , 9 2 5 ( 2 2 ° Bé) . ° / o * „ 33,00 44,00 °/o „ r n n r> 0 , 9 1 0 ( 2 4 ° Bé) . „ 45,00 °/o „ n n n 0 , 9 0 0 ( 2 6 ° Bé) . „ ¡>0,00 n n n 0 , 8 9 0 ( 2 8 ° Bé) ) °/o „ 0 , 8 8 5 ( 2 9 ° Bé) } für Eisfabrikation 55,00 r °/o „ . 60,00 0/o n n r n 0 , 8 8 0 ( 3 0 ° Bé) J ehem. 0lo 0 , 9 6 0 D. A. V . „ 25,00 „ 43,00 0,925 . . . . °/o „ . . . . n n 0,910 ° / o n „ 50,00 n

Ammoniakgummi —

Ammoniumverbindungen.

57

Ammoniak: Saccbarintabrik A.-O. vorm. Fahlberg, List & Co.,

Magdeburg-Sfidoet.

Anlagen und Apparate zur Ammoniakherstellung bauen: F. A. Bflhler, Ingenieur, Berlin-Lichterfelde-W., Zietenstr. 3. J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

I Heinrich Hinel, G. m. b. H., Leipzig-Plagwita (a. Anzeige im Anzeigenanhang). F. H. Uefa. Hannover-Hai nholx (a. Anzeige im I Anzeigeita nh a ng).

A n u n o n l a k f p w u n l (Ammoniakharz, Ammoniacum). Erhärtetes Gummiharz einer persischen Doldenpflanze; es bildet gelblichweisse bis braunrote KOrner oder Klumpen, die mit russender Flamme verbrennen; es lasst sich sehr schwer pulvern. Man benutzt es in der Medizin; auch bildet es einen Bestandteil mancher Kitte. Säurezahl (direkt bestimmt) 55—135; Esterzahl 60—100; Verseifungszahl (heiss bestimmt) 145—235; Gesamt-Verseifungszahl 99—155; Methylzahl 8,6—11; Aschegehalt 1—10%; Verlust bei 100° C 2—15 %. Es löst sich in allen indifferenten Lösungsmitteln nur teilweise; Wasser nimmt bis 20 %, Alkohol bis 90 % auf. Ammoniakgummi in Tropfen Ia D. A. V . . gereinigt, pulverisiert .

A m m o n l a k s o d a siehe ,,S o d a". Ammoniaksodafabriken richtet ein: Siegfried

Barth,

Ingenieur-Bureau,

1 kg Mk. 2,80; °/0 kg Mk. 250,00 1 „ „ 3,50; °/ 0 „ „ 320,00

Düsseldorf-Oberkassel

A m m o n i a k w a u e r siehe „ G a s w a s s e r". A m m o n i t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". A m m o n l tun Verbindungen. Die einwertige hypothetische Gruppe A m m o n i u m NH« verhält sich genau wie die Alkalimetalle und vereinigt sich mit Halogenen sowie Säureresten zu den A m m o n i u m s a l z e n . Diese Salze entstehen durch direkte Anlagerung des Ammoniaks an die Sauerstoffsäuren und Halogenwasserstoffe sowie bei zahlreichen andern Reaktionen. Die grösste Menge der Ammoniumsalze gewinnt man technisch nach dem im Artikel „Ammoniak" beschriebenen Verfahren, d. h. durch Destillation des Gaswassers nach Kalkzusatz, jedoch mit dem Unterschiede, dass man das übergehende Ammoniak nicht in Wasser sondern in einer Säurelösung auffängt. — 1. A m m o n i a k siehe besondern Artikel. 2. A m m o n i a k a l a u n siehe „ A l a u n e". Ammoniakalaun: Reimbold k

Strick,

G n

b H , Coln a

Rh ,

Gereonshaus.

3. A m m o n i u m a z e t a t (essigsaures Ammoniak; Ammonium aceticum). CjHaO». NHt. Eine Lösung erhält man durch Neutralisieren von Essigsäure mit NHS, die aber beim Verdampfen nicht das neutrale sondern ein saures Salz gibt. Ersteres gewinnt man durch Sättigen von erwärmtem Eisessig mit trockenem NH» oder Ammoniumkarbonat. Geruchloses, leicht lösliches, unangenehm salzig schmeckendes Salz, das arzneilich benutzt wird, während das saure Salz früher zum Konservieren von Nahrungsmitteln diente. Preise siehe unter „ A z e t a t e". KBnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

4. A m m o n i u m b r o m i d (Bromammonium; Ammonium bromatum). NH.Br. Durch Neutralisieren von NHa mit HBr oder durch vorsichtiges Eintragen von Br in frisch bereitetes (NH«)iS — wobei sich S ausscheidet — und durch Eindampfen der filtrierten Lösung erhalten. Nach dem D. R. P. 138 008 leitet man Br bis zur Sättigung in eine konz. Ammoniumkarbonatlösung ein, trennt die Mutterlauge von den ausgeschiedenen Salzen, sättigt abermals mit Ammoniumkarbonat, leitet wiederum Br ein und wiederholt diese Operation abwechselnd solange, bis der Ci-Gehalt der Mutterlauge eine Aufarbeitung notwendig macht. Der Hauptvorteil des Verfahrens soll darin bestehen, dass man unter möglichster Zurückhaltung der Cl-Verbindungen in der Mutterlauge gleichzeitig die Abscheidung des Bromsalzes erreicht, ohne eine Verdampfung der Laugen nötig zu haben. NH
Oi und dieses durch ein NH«-Salz in (NH«)»Cr>Oi verwandelt. Nach dem D. R. P. 143 251 bedient man sich zur elektrolytischen Aufschliessung des Chromeisensteins einer Behandlung mit solchen Oxydationsmitteln, die, wie

Ammoniumverbindungen.

59

PbOi, MnOt, KMnO« u. s. w., durch die zugleich angewandte heisse verd. HtSO« nicht zerstört werden; diese Oxydationsmittel können durch Elektrolyse in der Lösung selbst immer wieder erzeugt werden. Nach dem Engl. Pat. 2223 von 1903 schlämmt man den durch Aufschliessen der Chromerze erhaltenen chromsauren Kalk in HiO auf und bringt ihn mit NH» + CO» in Wechselwirkung; das entstehende Ammoniumchromat wird solange gekocht, bis die Hälfte des Ammoniaks entwichen ist und sich Ammbniumbichromat ausscheidet. (NHj)iCr,Or bildet rote, monokline Kristalle, die in HiO dreimal so leicht löslich sind wie KiCriOr, aber nicht so billig wie dieses geliefert werden können. Beim Glühen des Salzes erhält man reines CraOa. Ammoniumbichromat, krist. techn „ gereinigt „ „ ehem. rein, krist. KGnigewarter & Ebell, Linden vor Hannover.

.

% k g Mk. 160,00 °/o „ „ 180,00 °/ 0 , , 240,00

1 kg Mk. 2 , 5 0 ;

7. A m m o n i u m C y a n i d f Ammonium eyanatum). NH«. NC. Nach dem D. R. P. 132 916 lOst man geringwertige Zinkerze geeigneter Art (z. B. Oalmeisorten) in verd. NH* und leitet in die ammoniakalische Zinklösung Koksofengase oder ungereinigtes Leuchtgas, wobei das Zn durch den H»S als ZnS ausgeschieden wird. Ausserdem entsteht durch die in den Oasen enthaltenen Cyanverbindungen zunächst Zinkcyanid, das jedoch bei weiterer Gaseinleitung durch den H2S wieder zersetzt wird, so dass schliesslich als Nebenprodukt der ZnS-Gewinnung Cyanammonium resultiert. Andere Methoden der Darstellung findet man bei K a l i u m c y a n i d unter „K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n " angeführt; die meisten lassen sich mit entsprechender Abänderung auch für die Gewinnung des Ammoniumcyanids nutzbar machen. 8. A n i m o n i u m f l u o r i d (Fluorammonium; Ammonium fluoratum). NH»F. Durch Einwirkung von NHi auf HF oder durch Sublimieren eines Gemenges von NH«CI + NaF erhalten. Zerfliessliche, leicht sublimierbare Kristalle, die schon in trockenem Zustande Glas ätzen. Beim Erwärmen der Lösung entweicht NH», und es verbleibt das noch wirksamere s a u r e S a l z NH 4 F. HF, welches vornehmlich zum Glasätzen verwendet wird. Animoniumfluorid, n e u t r a l , dopp. gerein. . . . . . . ehem. rein . . . . B s a u e r , techn. krist. (Mattsalz) n a ehem. rein, krist. 1 kg Mk. 4,00; r „ entwässert, Pulver . r,

KSmgswarter & Ebell, E. Merck, Darmstadt.

Linden vor Hannover.

I R. Rienccker und Dr. | Siptenfelde ( O s t h a n ) .

%

1 7o °/o °/o 1

W.

kg Mk. 160,00 - . 7,00 „ „ 145,00 „ , 150,00 * „ 350,00 » » 3,25

Schroeisser,

Fluor-

9. A m m o n i u m f o r m i a t (ameisensaures Ammoniak; Ammonium formicicum). HCO,. NH«. Nach dem Engl. Pat. 2200 von 1903 gewinnt man es, indem man ein Gas, welches H, O, N und CO enthält (z. B. Dowsongas oder Wassergas) oder ein Gemisch von Gasen mit Luft in Gegenwart eines porösen katalytischen Körpers bei einer Temp. über 80° C. (die sich ohne Kühlung von selbst einstellt) elektrischen BUschelentladungen oder stillen Entladungen aussetzt. Unterhalb 80° C. soll durch dasselbe Verfahren NH» entstehen. Ganz ähnlich sind die Verfahren Amer. Pat. 776 543 und D. R. P. 157 287, welche im Artikel „ A m m o n i a k " erwähnt sind; bei beiden entsteht NH» bei gekühltem dagegen Ammonitimformiat bei erhitztem Reaktionsgefäss. Im übrigen kann man Ammoniumformiat durch Umsetzung aus andern Formiaten (z. B. aus dem Ca-Salz) gewinnen. Nach dem Franz. Pat. 389 065 gewinnt man es, indem man Ammoniumkarbonat mit trocknem Calciumhydrat unter starkem Druck der Einwirkung von Kohlenoxyd bei 150* aussetzt. Vgl. „ A m e i s e n s ä u r e " . Ammoniumformiat, techn. „ cbem. rein

1 kg Mk. 3,50 1 „ „ 10,00

10. A m m o n i u m k a r b o n a t (kohlensaures Ammoniak; Ammonium carbonicum). Das gewöhnliche sogenannte „anderthalbfache" Karbonat

60

Ammoniumverbindungen.

(Hirschhornsalz), das man früher durch trockne Destillation aus tierischen Stoffen gewann, jetzt aber ausschliesslich durch Sublimation eines Gemenges gleicher Teile Kreide und Ammoniumsulfat mit etwa % des Gesamtgewichts an Holzkohlenpulver darstellt, ist ein Gemenge von Ammoniumbikarbonat NH* . HCO» und karbaminsaurem Ammoniak CO(NHi). O . NH«. Neuerdings wird es auch durch Einwirkung von COj auf NHj-Gas (in bestimmtem Verhältnis) bei Gegenwart von Wasserdampf erzeugt. Zwecks Herstellung des festen Salzes scheidet man durch Einleiten von C0 2 in eine wässerige Ammoniumkarbonatlösung das schwer lösliche doppeltkohlensaure Ammoniak ab, trocknet und erhitzt in Sublimationspfannen. In der Apparatur vereinfacht wird das Verfahren nach D. R. P. 237 524 dadurch, dass man die Gase NH», CO» und Wasserdampf im richtigen Verhältnis durch ein Rohr leitet, das von aussen stark erhitzt wird, und sie weiter in eine von aussen gekühlte Sublimationskammer führt, wo sich das feste Karbonat in Form von dicken Krusten absetzt. Verbesserungen des letztgenannten Verfahrens enthalten die Zusatz-D. R. P. 246 017 und 252 276. Kristallinische weisse, durchscheinende Masse, die an der Luft NH* abgibt und HjO aufnimmt. Bei 60° unzersetzt flüchtig. Löst sich bei 15° in 4 T., bei 60° in 1,6 T. HjO. In der Farbenfabrikation, weiter zur Reinigung von Stoffen (Entfernung von Fett) und in der Heilkunde verwendet. A m r a o n i u m k a r b o n a t , g a n z weiss, Stücke . . . . „ Fulver „ e h e m . rein, D . A . V . „ in kleinen W ü r f e l n „ brenzl,, s u b l i m . ( H i r s c h h o r n s a l z ) „ ( d o p p e l t ) , klein krist. . gerein. e h e m . rein, krist. Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

.

.

. °/o k g M k . 8 5 , 0 0 — 9 0 , 0 0 «0 „ _ r 92,00-95,00 . . . 0 k g Mk. 105,00

.

.

.

1



.

6,00

1

%





„ „ 100,00

1,90

°o 1

, „

„ n

140,00 3,00

11. A m m o n i u m m o l y b d a t (molybdänsaures Ammoniak; Ammonium molybdaenicum). (NH»)eMo?Oji + 4 HjO. Wird durch Verdampfen der Lösung der Molybdänsäure in NH3 bei sehr gelinder Wärme in grossen luftbeständigen, in HjO leicht löslichen Kristallen erhalten, welche beim Erhitzen NH» und HjO abgeben. A m m o n i u m m o l y b d a t , ehem. rein

.

KOnigswarter 1 Ebell, Linden vor Hannover.

. 1 kg Mk. 1 0 , 0 0 | E. Merck, Darmstadt.

12. A m m o n i u m n i t r a t (salpetersaures Ammoniak; Ammonium nitricum). NH»NO». Technisch fast ausschliesslich durch Einleiten von NH»Dämpfen in HNOi oder durch Mischen von Ammoniakwasser mit HNO» erhalten. Die gewonnene dünne Lauge wird bei Verwendung von Ammoniakgasen aus den Gaswässern von Gasanstalten geklärt und filtriert und in Vakuum-Verdampfapparaten konzentriert. Die konzentrierte Lauge wird in automatischen Kristallisationskästen durch Abkühlung zur Kristallisation gebracht. Das abfliessende Salz wird von der Mutterlauge durch Zentrifugen getrennt und in Trockenapparaten vollständig getrocknet und luftdicht verpackt. Bei Verwendung reiner Ammoniakgase, wie sie bei den neueren Ammonias-Gewinnungsmethoden (vgl. „A m m o n i a k") gewonnen werden, wird das Ammoniakgas ebenfalls direkt in besonderen, stufenförmig angeordneten Saturateuren mit Salpeterlauge saturiert. Die reine dünne Ammoniumnitratlauge wird in Vakuum-Verdampfapparaten eingedampft und direkt auf Vakuumtrommeln vollständig eingetrocknet und als Pulver gewonnen. Neuerdings sind verschiedene andere Darstellungsverfahren angegeben worden. So erhält man es nach dem D. R. P. 149026 durch Reaktion zwischen Ammoniumsulfat und Natriumnitrat, wobei letzteres jedoch in starkem Überschuss vorhanden sein soll; die Einwirkung kann durch Erwärmen in wässeriger Lösung oder durch vorsichtiges Zusammenschmelzen der beiden Salze in fester Form geschehen. Auch die D. R. P. 166 746 sowie 184 144 bezwecken die Darstellung von

Ainmomumverbüidungen.

(j]

NHtNOt aus NaNO« + (NH«)*SOt. Nach dem Amer. Pat. 754 668 erhitzt man ein Oemisch aus Blei oder einer bleihaltigen Verbindung und Kieselfluorwasserstoffsäure vom sp. O. 1,80, setzt zu einer Lösung des so gebildeten Bleisiliziofluorides ein Nitrat hinzu und zersetzt schliesslich das Pb(NOi)» mit NH«F. Nach den D. R. P. 177 172 und 178 620 unterwirft man Alkalioder Erdalkalinitrate in möglichst gesättigter Lösung der Einwirkung von Gasen, die NH« und COt enthalten, z. B. der Destillationsgase der Kohle. Zweckmässig wird H>S aus diesen Gasen durch Waschen mit einer Eisenoxydaufschwemmung vorher entfernt. — Das D. R. P. 166 427 bezweckt die Darstellung nitritfreien Ammoniumnitrats aus gebrauchter Nitriersaure. — Nach Norw. Pat. 19 410 von 1908 werden Lösungen von Calciumnitrat und NHi zusammengemischt und CO, durchgeleitet, wobei die Umsetzung der Gleichung CaN.O. + CO, + 2 NH,. OH = CaCO, + 2 NH«. NO, + H , 0 entspricht. Dasselbe Verfahren schützt auch Franz. Pat. 408 506. Nach D. R. P. 233 895 soll man wasserhaltige HNO, von weniger als 30 % Gehalt bei einer unter 30° liegenden Temperatur unter Benutzung einer Aluminiumkathode und eines Diaphragmas elektrolysieren, wobei der Vorgang der Oleichung 2 HNO, + 4 H, = NH,. NO, + 3 H,0 entspricht. Weitere Patente auf Methoden zur Gewinnung von Ammoniumnitrat sind D. R. P. 254 935, 254 936 und 271518 sowie Norw. Pat. 23 542 von 1912. Farblose, bitter schmeckende, in H,0 ausserordentlich leicht lösliche Kristalle, die zwischen 150 und 160® schmelzen. Man benutzt es als Gefriersalz (zur Eisbereitung), zur Darstellung von N : 0 (Lachgas) sowie in der Sprengtechnik. Ammoniumnitrat, krist., fiir Kältemischungen fiir Sprengzwecke m n raffin., krist rafftn., geschmolzen . . . . . „ P u l v e r . . . . n ehem. rein, krist n

IniMlitrat. Hatrlu-IIItrit, KMefo. ülictertim

.

. . .

%

kg M k .

% „

„ . „ „ .

0 • .

°0 °0

. ,

87,00 95,00 105,00 200,00 250,00 125,00

Ilatniulpetir f a i

Norgesalpeter-Verkaufa-Geselltchaft m. b. H., Berlin SW11, Dessauer Straße 28/29 Verkauf,-Organ der Norwegischen Lufl««lpcttr»iurt-Industrie.

Ammoniumnitrat: KSnlgivuter & Ebell, Linden vor Hannover.

I Sprengstoff-Akt. -Ges. „Carbonit",

Hamburg.

13. A m m o n i u m o x a l a t (oxalsaures Ammoniak; Ammonium oxalicum). (NH«),C,0SO« findet unter dem Namen C a r o s c h e s R e a g e n s Anwendung; vgl. den Artikel e a g e n t i e n". Ammoniumpersulfat, krist., techn „ rein KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

1 k g Mk. 2,50; °/o kg Mk. 230,00 1 „ „ 3,00; °/o „ „ 275,00

16. A m m o n i u m p h o s p h a t (phosphorsaures Ammoniak; Ammonium phosphoricum). (NH«)jHPO». Im Grossen durch Einleiten von NH«Dampfen in konz. H.PO« und Eindampfen erhalten. Grosse farblose, salzig schmeckende, in H*0 leicht losliche Kristalle, die an der Luft NH» verlieren und allmählich in das saure (primäre) Salz (NH«,)HjPO« Ubergehen. Hat neuerdings als ausgezeichnetes Dangemittel grosse Bedeutung erlangt. Ammoniumphosphat, roh, für Düngezwecke . techn. k r i s t , weiss . n gereinigt, krist. n

„ »

r

„ chem. rein . dreibasisch . . . . Magnesium-Ammoniumphosphat, techn. chem. rein . , KSnlgswarter & Ebell, Linden vor Hannover. n

k g Mk. 60,00 % . „ 85,00 °/o » „ 100,00 „ 180,00 °/o . °/o „ „ 280,00 °/o „ ., 195,00 % „ „ 360,00 „ 200,00 «/„ . °/o n „ 200,00 1 „ 6,00 °lo

. •

1 kg Mk. 3,90; t , „ 2,40;

17. A m m o n i u m r h o d a n a r (Rhodanammonium; Ammonium rhodanatum). NHtCNS. Über die Darstellung des Rohsalzes siehe unter „ R h o d a n v e r b i n d u n g e n". Das reine Salz erhält man daraus durch Umkristallisieren, oder besser, indem man das im Rohsalz stets enthaltene (NHt)>SO< durch Umsetzung mit Rhodanbarium Ba(CNS)> ausfällt, den Niederschlag abpresst und die Lauge zur Kristallisation eindampft. Rhodanammonium, techn., krist dopp. raffin., krist., weiss n „ chem rein, krist Königawarter & Ebell, Linden vor Hannover.

°/o kg Mk. 136,00 */o „ „ 150,0" °/o » „ 17b,00

18. A m m o n i u m s u I f a t (schwefelsaures Ammoniak; Ammonium rulfuricum). (NH,),SO«. Die Hauptmenge wird aus dem G a s w a s s e r (s. d.) dargestellt, und zwar versetzt man dasselbe entweder direkt mit H9SO< und dampft die Flüssigkeit ein oder man treibt nach Zusatz von Kalk das NHS aus und leitet die Dämpfe in H>SOi ein. In ersterem Falle muss man die anhängenden braunen Teerbestandteile entweder durch Trocknen des Salzes auf erhitzten Platten oder durch Wiederauftösen und Filtrieren Ober Tierkohle beseitigen. Das Engl. Pat. 20 837 von 1905 schützt Verfahren, um bei der Darstellung die Cyanide u. s. w. zu entfernen. — Nebenbei wird Ammoniumsulfat auch aus gefaulteni Harn, aus den ammoniakhaltigen Wässern der Knochenkohlenfabriken und als Nebenprodukt einiger anderer Betriebe gewonnen. Neuere Verfahren bzw. Apparate zur Gewinnung von Ammoniumsulfat betreffen die D.R. P. 235 157, 236 757, 237 609, 255 439, 256 341, 256 4 0 0 , 270 325, 270 379, 270 532 und 270 574 sowie Engl. Pat. 20 900 von 1912.

Ammoniumverbindungen.

63

Farblose, scharf salzig schmeckende, wasserfreie, luftbeständige Kristalle, unlöslich in Alkohol. 100 T. H 2 0 bei 0° lösen 71 T., bei 100° 97,5 T. des Salzes. Es wird als Düngemittel, zur Darstellung von Salmiakgeist und von andern Ammoniumsalzen verwendet. Ammoniumsulfat, roh raffln, krist „ dopp. raffln., krist. „ Pulver „ ehem. rein, krist „ s a u r e s , techn . . „ „ ehem. rein, krist Ammoniummagnesiumsulfat

°/o kg Mk. 34,00 % „ „ 42,00 °/ 0 „ „ 45,00 \ „ „ 5(1,00 °/o „ „ 60,00 °/ 0 „ „ 80,00 1 n „ 2,00 1 „ „ 1,40

Anlagen zur Fabrikation von Aijimoniumsulfat: Heinrich Hirzel, G

m . b. H ,

Leipzig P l a g w i t z

(s. Anzeige im

Anzeigenanhang)

19. A m m o n i u m s u l f i d e (Schwefelammonium; Ammonium sulfuratum). Das Ammoniumsulfid (NHi)»S wird durch Einwirkung von 1 mol. H 2 S auf 2 mol. NH«. OH bei s e h r n i e d r i g e r T e m p e r a t u r in wasserhellen, glänzenden, leicht löslichen Kristallen gewonnen. Dieselben verlieren an der Luft NH3 und gehen dabei in das A m m o n i u m s u l f h y d r a t (NH»)HS über. Letzteres, das eigentliche S c h w e f e l a m m o n i u m , gewinnt man als Lösung beim Einleiten von H 2 S in Ammoniakflüssigkeit bei gewöhnlicher Temperatur. Im Grossen gewinnt man es durch Destillation von Salmiak mit Schwefelkalium, oder indem man ein Gemenge von (NHjJsSO« (bezw. NH4C1) mit Gaskalk oder Sodarückständen mittels eines Dampfstrahles erhitzt und das Schwefelammonium in Kühlapparaten verdichtet. Um krist. A m n i o n i u m p e n t a s u l f i d (NH^ÜSS darzustellen, versetzt man nach B y e r s eine konz., mit S gesättigte Schwefelammoniumlösung mit dem gleichen vol. 95 %igen Alkohols und lässt die Mischung mehrere Stunden kalt stehen; das Pentasulfid scheidet sich in orangeroten Prismen ab. Schwefelammonium, flüssig, techn bei Ballons Schwefelammonium, flüssig, ehem. rein bei Ballons Königswarter

& Ebell, Linden

vor

.

. . . .

% kg Mk. 60,00 °'o „ „ 55,00 o „ „ 87,00 "/o „ „ 77,00

0,

Hannover.

20. A m m o n i u m t a r t r a t (weinsaures Ammoniak; Ammonium tartaricum). Ausser dem neutralen Salz (NHOsCiHAO« ist auch das saure Salz (NH4)C4HBOo bekannt. Durch Einwirkung von NHS auf Weinsäurelösungen erhalten. Ammoniumtartrat, n e u t r a l , techn „ * krist. rein „ sauer Königswarter

& Ebell, Linden

vor

1 kg Mk. 3,50;

°/o kg Mk. 32",00 1 „ „ 5,2i 1 „ „ 4,50

Hannover.

21. A m m o n i u m t h i o s u 1 f a t (unterschwefligsaures Ammonium; Ammonium thiosulfuricum). (NH4)2S203. Man stellte es früher aus Calciumthiosulfat durch Umsetzung mit Ammoniumkarbonat dar, doch ist diese Methode kostspielig. Billiger ist das Verfahren des D. R. P. 202 502, wonach es durch Einwirkung von NH4C1 auf Natriumthiosulfat direkt in einer technisch brauchbaren, nur wenig Natriumsalz enthaltenden Form gewonnen werden kann, wenn man die Umsetzung in möglichst konz. Lösung bei 100° ausführt und auch bei der Trennung der Lösung vom Bodenkörper diese Temperatur beibehält. Nach dem Zusatz-D. R. P. 202 503 kann man an Stelle von NH4|Cl auch andere Ammoniumsalze verwenden. Ammoniumthiosulfat dient in wässriger Lösung zur Fixierung photographischer Platten und Papiere und bietet hierfür mancherlei Vorzüge vor dem gewöhnlichen Fixiernatron. Ammoniumthiosulfat, techn . ehem. rein

1 kg Mk. 4,00 1 „ „ 5,00

Amperemeter —

64

Amylazetat.

22. A m m o n i u m v.a n a d a t ( v a n a d i n s a u r e s Ammoniak). Beim Lösen von V a n a d i n s ä u r e a n h y d r i d V 2 0« in NH S entsteht d a s m e t a v a n a d i n s a u r e Ammoniak NHiVOa, d a s man beim V e r d a m p f e n der Lösung in f a r b l o s e n , w a s s e r freien, in H 2 Ö schwer, in Alkohol nicht löslichen Kristallkrusten erhält. Es wird in der Färberei und im Z e u g d r u c k v e r w e n d e t . Da es einen G a l l ä p f e l a u f g u s s t i e f s c h w a r z färbt, ist es auch zur Bereitung von s c h w a r z e r T i n t e im Gebrauch. Ammoniumvanadat, ehem. rein Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

1 k g Mk. 3 4 , 0 0

23. A m m o n i u m z i n k c h l o r i d (Lötsalz) siehe „ L ö t e n " . 24. A m m o n i u m z i n n c h l o r i d (Pinksalz) siehe „ Z i n n v e r b i n d u n g e n". Kompl. Anlagen und Verfahren zur Fabrikation von Ammoniumverbindungen liefern: F

A. Bühler, Ingenieur, Berlin-Lichterfelde-W , Zietenstr. 3.

Heinrich Hirzel, G m. b. H., Leipzig-Plagwiti (s. Anzeige im Anzeigenanhang). Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW 23.

A m p e r e m e t e r siehe „ E l e k t r i s c h e M e s s i n S y t r u m e n t e " . Amphotropin. K a m p f e r s a u r e s Hexamethylentetramin CsiMCOOHsXfCHsleN,),. W e i s s e s kristallinisches, schwer iii H2O lösliches Pulver, d a s zu 0,5—1,0 g in Pastillenform 3 mal täglich a l s innerliches Harnantiseptikum verordnet wird. A m y l a l k o h o l (Alcohol amyUcus). C 5 H 11. OH. Von den 8 theoretisch möglichen Amylalkoholen ist der inaktive G ä r u n g s a m y l a l k o j i o l , der Konstitution nach I s o b u t y l k a r b i n o l (Isoaniylalkohol), der wichtigste, da er den H a u p t b e s t a n d t e i l d e s F u s e l ö l s bildet; vor allem ist d a s Kartoffelfuselöl sehr reich d a r a n : Zur Darstellung schüttelt man rohes Kartoffelfuselöl zwecks Entfernung des Äthylalkohols mit schwach alkalisch g e m a c h t e m W a s s e r , zieht d a s die o b e r e Schicht bildende Fuselöl ab, e n t w ä s s e r t es mit CaCIs und destilliert im S a n d b a d e . Man sammelt die zwischen 130 und 135° ü b e r g e h e n d e n Anteile und rektifiziert nochmals. Reiner Amylalkohol bildet eine f a r b l o s e , ölige, sehr scharf s c h m e c k e n d e und d u r c h d r i n g e n d widrig r i e c h e n d e Flüssigkeit. Sp. G. (bei 0°) 0,825. S. P. 129—131°; mischt sich mit Äthylalkohol und Äther, löst Fette und Harze, brennt mit blauer Flamme. 39 T. W a s s e r lösen 1 T. Amylalkohol. Er dient zur Darstellung von F r u c h t ä t h e r n , Salpetrigsäureamyläiher, Valeriansäure, verschiedenen Anilinfarben. Auch v e r w e n d e t man ihn als Leuchtmaterial s o w i e zur Darstellung, Reinigung und zum N a c h w e i s vieler Alkaloide. Der Amylalkohol ist giftig; auch sein Dampf wirkt eingeatmet schädlich. Vgl. auch den Artikel „ F u s e l ö l e " . Uber die Reindarstellung des a k t i v e n Amylalkohols a u s M e l a s s e f u s e l öl macht M a r c k w a l d in Ber. d. Deutsch. Chem. Ges. 35, 1595, 1902 Mitteilung. Amylalkohol, rekt., S. P. 1 0 0 — 1 4 0 ° rein, „ „ 1 2 8 — 1 3 2 ° „ „ „ 130-132° für Molkereien, furfurolfrei

°/o °/o °/o °/0

kg Mk. 3 1 0 , 0 0 „ „ 345,00 „ „ 375,00 „ „ 395,00

Amylalkohol:

Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Ilecker & W. Zeidler, G.m.b.H., Fiirstenwalde (Spree) (s. Anzeige im Anzeigenanhang) R. Eisenmann, Berlin O. 17, MUhlenstr. 6/7. C Erdmann, Chemische Fabr , Leipzig Lindenau.

Holzverkohlungs-Industrie Akt Ges., Konstanz i. Baden. Dr. Heinr. König & Co , G m. b. H., LeipzigPlagwitz.

Rektifizierapparate f ü r Amylalkohol: Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Briickenstraese 6 b (s. Inserate).

Apparate zur Herstellung von Amylalkohol: Carl

Postranecky,

Dresden-A.

Amylazetat

28,

Tharandter

Strasse 39.

(Essigsäureisoamylester;

Amylium

C H , . C O O . CsHn.

aceticum).

Amylenhydrat —

Analyse.

65

Zur Darstellung lasst man 100 T . entwässertes Natriumasetat mit einer Mischung von 100 T. Gärungsamylalkohol und 130 T. konz. H«SO« zwölf Stunden stehen und destilliert dann entweder aus dem Wasserbade oder scheidet das Amylazetat durch Zusatz von HtO ab, wascht und reinigt Statt des Natriumazetats wird auch Eisessig zur Darstellung benutzt. Das Amylazetat ist seines birnenartigen Geruches wegen geschätzt und dient als B i r n ö 1 zur Bereitung von Fruchtessenzen. Amylazetat, techn

°/o k g M k .

rein Amylazetat:

%

.



320,00

410,00

C. Erdmann, Chemische Fabr , Leipzig-Lindenau. Dr. Heinr. KOnig & Co., G. m. b. H., Leipzig Plagwitz.

Chemische Werke Fflretenwalde, Dr. B . Hecker 4 w . Zeidler. G . m . b . H . , Fflntenwalde (Spree) (s. Anzeige im Anzeigenanhang). R. Esenmarm, Berlin O. 17., Mflhlenatr. 7.

Apparate zur Herstellung von Amylazetat:

Volkmar Hinig & Comp., Heidenau, Bez. Dresden. F H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Carl Postranecky, Strasse 89.

Dresden-A.

28,

Tharandter

Amylenhydrat ( t e r t i ä r e r A m y l a l k o h o l ) (CH,),.C.C»H 8 .OH, entsteht aus dem Fuselölamylen CsH» durch Schütteln mit wenig verd. HaSO« bei —20° und Kochen der Lösung mit H»0. Farblose Flüssigkeit von ätherisch gewürzhaftem Geruch, sp. G. 0,815—0,820, S. P. 99—103°. Es dient als Schlafmittel. M. D. p. dos 4,0 g, p. die 8,0 g. A m y l e n h y d r a t D . A. V

1 kg M k . 3 4 , 0 0

A m y l n i t r l t (Amylium nitrosum). C . H n . NO». Zur Darstellung erhitzt man 10 T. Amylalkohol mit 2 T. Stärke auf 100° und leitet durch die Flüssigkeit salpetrige Säure, worauf das abdestillierende Amylnitrit in einer eisgekühlten Vorlage aufgefangen w'rd. Das Destillat wird durch trocknes NaHCO» neutralisiert, durch CaCl* entwässert und dann rektifiziert. Klare, leicht bewegliche, blassgelbliche, fruchtartig riechende, brennbare Flüssigkeit, unlftsl. in HjO, leicht mischbar mit Alkohol, Äther, Chloroform und Benzin. Sp. G. (bei 15° C.) 0,877; S. P. 97—99°. Man gebraucht es medizinisch bei Kopfschmerz, Epilepsie und Asthma, indem man es einatmen lSsst. Man hüte sich vor unvorsichtigem Gebrauch! Amylnitrit, ehem. rein, D A. V .

.

1 kg M k . 6 , 2 5

Amylnitrit: Chornische Fabrik Flörsheim Dr H. Noerdlinger,

FlBrsheim-Untermain.

Amyloform. Chemische Verbindung von Formaldehyd und Stärke; Genaues Uber die Darstellung ist nicht bekannt. Weissliches, in HsO quellbares Pulver, das zur Wundbehandlung dient und austrocknend wirkt. Es gilt als Spezifikum gegen Schnupfen. Amyloform „Gans"

.

H Mk. 2,20;

1 kg M k . 2 0 , 0 0

A m y l u m siehe „ S t ä r k e". A n a l g e n (Benzanalgen). o-Athoxy-ana-benzoylamidochinolin. C.H„(0 . C,H,)(NH . CO . C,H,)N. Die Darstellung ist durch das D. R. P. 60 308 geschützt; man geht dabei vom o-Oxvchinolin aus. Weisses geschmackloses Pulver, fast unlöslich in H>0, schwerlöslich in kaltem, leichter in heissem Alkohol. Sch. P. 208°. Man gibt es innerlich bei rheumatischen Leiden, Gicht, Nervenschmerzen u. s. w.; die fiebervermindernde Wirkung ist von Schweissen begleitet. Analgen „Bayer"

H Mk. 14,00;

1 kg Mk. 1 3 5 , 0 0

A n a l y s e . Man sehe im einzelnen unter „E 1 e k t r o 1 y s e", „ E 1 e m e n t a r a n a 1 y s e", „O a s a n a I y s e " , „K o 1 o r i m e t r 1 e", „Masianal y s e " (sowie „Alkalimetrie"), „ S p e k t r a l a n a l y s e " und „ W a g e n " (Analysenwagen). Faktorentabellen zur Berechnung der Analysen siehe A n h a n g . Blücher IX.

5

66

Ananasäther — Anilin. A n a n s s A t h e r siehe „ F r u c h 1 3 1 h e r". Apparate zur Herstellung von Ananasäther:

F . H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Anzeige im

AnAsthealn =

Anzeigeninhang).

p - Amidobenzoesäureäthylester.

Der Konstitution

nach

CsHuOsN = C«H1 A n e m o m e t e r zur Messung in geschlossenen K a n ä l e n , bis 1 0 0 0 m zählend. E i n Uhrwerk besorgt Einschalten und Auslösen des Zählwerks derart, dass letzteres bei jeder Messung das Resultat einer Minute a n g i b t . . „ 160,00 A n e m o g r a p h e n verschiedener K o n s t r u k t i o n zwischen . . . M k . 3 0 0 und 3 0 0 0

„C h 1 o r e t o n e". Anetbol

(Propenylphenolmethyläther)

C«h*. HCl = C A . NH . CH.,. HCl + H . O . Der v e r w e n d e t e M e t h y l a l k o h o l darf kein Azeton e n t h a l t e n . Die R e a k t i o n findet u n t e r D r u c k in A u t o k l a v e n a u s emailliertem G u s s e i s e n s t a t t . Auf d e n V e r s u c h einer e l e k t r o l y t i s c h e n D a r s t e l l u n g n a c h d e m F r a n z . P a t . 3 3 4 7 2 6 sei v e r w i e s e n . F a r b l o s e F l ü s s i g k e i t ; s p . G . (bei 15° C.) 0 , 9 7 6 ; S. P . 191°. Monomethylanilin 1 kg Mk. 6,00 „ ehem. rein l „ „ 32,00 2. D i m e t h y l a n i l i n . C e H s . N(CH 5 )». E n t w e d e r g e w i n n t m a n es d u r c h E i n w i r k u n g v o n M e t h y l c h l o r i d auf Anilin, u n d z w a r erhitzt m a n d a n n ein G e m i s c h v o n Anilin u n d N a O H in einem R ü h r a u t o k l a v e n unter 5—6 Atm. auf 100° u n d gibt CHaCl in berech/neter M e n g e u n t e r s t e t e m U m r ü h r e n zu. Reaktion: C . H . . N H , + 2 CHsCl + 2 N a O H = C . H , N ( C H , ) , + 2 NaCl + 2 H , 0 . Oder man erzeugt es nach derselben Methode wie Monomethylanilin, nur unter Verwendung der doppelten Menge Methylalkohol und unter Zusatz von w e n i g k o n z . H,SO«. Nach d e r R e a k t i o n t r e i b t m a n d a s D i m e t h y l a n i l i n mit W a s s e r d a m p f a b u n d reinigt d a n a c h d u r c h R e k t i f i k a t i o n ( F r a k t i o n 189—205°). E i n e e i n g e h e n d e B e s c h r e i b u n g d e r f a b r i k m a s s i g e n D a r s t e l l u n g von D i m e t h y l a n i l i n g a b J. W a l t e r in C h e m . Ztg. 1910, S. 641, 667, 681, 690 u n d 701. F a r b l o s e F l ü s s i g k e i t ; s p . G . (bei 15°) 0 , 9 5 5 3 ; S c h . P. + 0,5°; S. P . + 192°. Dimethylanilin 1 kg Mk. 3,50; °/0 kg Mk. 300,00 „ monofrei 1 „ „ 6,00 3. p - N i t r o s o d i m e t h y l a n i l i n . C . H , . N ( C H , ) , . (NO). Wird nach früher patentiertem Verfahren durch Einwirkung von salpetriger Saure (NaNO> + H C l ) auf D i m e t h y l a n i l i n e r h a l t e n . G r ü n e B l a t t c h e n , d i e sich mit W a s s e r d a m p f e n t e i l w e i s e v e r f l ü c h t i g e n ; S c h . P . 92—93°. p-Nitrosodimethylanilin (freie Base) H Mk. 5,00 „ hydrochlor t kg „ 25,00

Anilinfarben — Anisaldehyd. b)

69

ÄthyUudllnderlvate.

1. M o n o ä t h y l a n i l i n . C«H S . NH . (C1H1). Darstellung genau wie bei Monomethylanilin. Farblose Flüssigkeit; sp. 0 . (bei 15«) 0 , 9 5 4 ; S. P . 204*. Monoäthylanilin, techn 1 kg Mk. 6,50 , pur H , 12,00 2. D i a t b y l a n i l i n . C«H„. N(CiH„),. Darstellung genau wie bei Dimethylanilin. Farbloses ö l ; sp. G. (bei 15°) 0 , 9 3 7 ; S. P . 213,5°. Diäthylanilin, techn 1 kg Mk. 3,50 . PU" 1 » » 9.00 Von den übrigen Anilinderivaten siehe D i p h e n y l a m i n und M e t h y l d i p h e n y l a m i n unter „D i p h e n y 1 a m i n". N i t r a n i 1 i n s. d. P h e n y l e n d i a m i n e s. d. A m i d o b e n z o l s u l f o s ä u r e n unter „ B e n z o l v e r b i n d u n g e n " und „ S u l f a n i l s ä u r e " . Sämtliche Anilinderivate dienen in mehr oder weniger ausgedehntem Masse zur Farbenfabrikation, teilweise auch zur Gewinnung pharmazeutischer und sonstiger Präparate. A n i l i n f a r b e n siehe „ T e e r f a r b s t o f f e " . Anlagen zur Herstellung von Ainiiinfarben: Kmil Puaburg, Maschinenfabrik, Berlin NW. 23.

AnUinschwari. Teerfarbstoff von unbekannter Konstitution, wegen seiner hohen Echtheit fOr die Baumwollfärberei von grosser Bedeutung. Entsteht bei Oxydation saurer Anilinsalzlösungen mit MnOt, P b O i , KMnO«, weiter mit Chromaten, KClOi, Ferrisaizen u. s. w., besonders bei Gegenwart kleiner Mengen von Cu- und Va-Verbindungen, die sauerstoffübertragend wirken. E s hat die Formel (C,H,N)Ï. Wegen seiner Unlöslichkeit erzeugt man das Anilinschwarz fast stets auf der Faser, indem man diese mit dem Gemenge von Anilinsalz und Oxydationsmittel tränkt und die Oxydation dann durch die „warme Hänge" bewirkt. Fertiggebildetes Anilinschwarz in Teigform dient zum Zeugdruck. Es ist ein Gemenge von Salzen (meist Chromaten); die B a s e bezeichnet man als N i g r a n i 1 i n. Neuerdings stellt man das Anilinschwarz auch e l e k t r o c h e m i s c h dar, und zwar erhält man es bei der Elektrolyse von wässerigen Anilinsalzlösungen (unter Verwendung von Platin- oder Kohleelektroden) an der Anode. Der sulfurierte Farbstoff wird dann durch elektrolytisch gebildeten H zu „Anilinweiss" reduziert und letzteres als KUpe benutzt. FUr d i e vegetabilische F a s e r nimmt das Anilrnschwarz unter allen schwarzen Farbstoffen immer noch den ersten Rang ein. Hinsichtlich seiner Anwendung haben die letzten J a h r e so zahlreiche Neuerungen und V e r b e s s e rungen gebracht, d a s s hier nicht einmal Andeutungen gegeben werden können. Wir verweisen auf das ausgezeichnete, in II. völlig umgearbeiteter Auflage vorliegende Spezialwerk N o e l t i n g & L e h n e „ A n i l i n s c h w a r z und s e i n e A n w e n d u n g i n F ä r b e r e i u n d Z e u g d r u c k". (Verlag Springer, Berlin). A n i m a l i s c h e F a r b s t o f f e siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e " . A n l s a l d e h y d (Aubépine). Seiner Zusammensetzung nach PhenolCOH m 4-methylal-l-methyläther C « h * < C q c h » > 4 SO« nicht mischbaren Lösungsmittel zur Reinigung mit konz. H>SO« behandelt, hierauf die H2SO» von der Lösung getrennt und das Anthrazen aus dieser abgeschieden. Zum Entwässern von Rohanthrazen erhitzt man nach D. R. P. 220 214 die Masse unter Druck auf etwa 140—180°, wobei sich das H2O oberhalb d e r Schmelze als Flüssigkeit abscheidet; die geschmolzene Masse wird durch einen unteren Ablauf des Autoklaven vom HsO getrennt. Einzelheiten der Anthrazenfabrikation beschrieb A. R i s p l e r in Cliem. Ztg. 1910, 1074 und 1089. Gereinigtes Anthrazen kommt als lockere, schneeähnliche, hellgelbe Masse von 60—90 % Reingehalt in den Handel und wird meist in diesem Zustande auf A n t h r a c h i n o n (s. d.) und A I i z a r i n (s. d.) sowie deren Derivate verarbeitet. Vollständig reines Anthrazen bildet kleine, weisse, violett fluoreszierende, glänzende Blättchen. Sch. P. 216,55°; bei etwas höherer Temperatur sublimiert es leicht; S. P. über 351°. Unlöslich im Wasser; 1 T. Anthrazen löst sich in 170 T. Alkohol, 60 T. Schwefelkohlenstoff, 110 T. Benzol, leichter in den höheren Homologen des Benzols. P r K n n g l Die Bestimmung des Anthrazens in der Handelsware geschieht nach dem L u c k sehen Verfahren (Höchster Anthrazenprobe) in der Form von Anthrachinon. In einem 500 ccm-Olaakolben wSgt man 1,0 g Rohanthrazen ein und Ubergiesst mit 45 ccm Eisessig. Auf den Kolben aetst man ein 76 cm langes KDhlrohr auf, an dessen oberem Ende mit Hilfe zweier Kautschukringe ein Reagierglflschen von etwa 50 ccm Inhalt befestigt wird. In dieses bringt man eine LSstmg von 16 g krist. Chromsture in 10 ccm Eisesaig und 10 ccm H , 0 und erhitzt den Inhalt de« Kolbens auf einem Sandbade au gelindem Sieden. Mittels eines kleinen Topftrichters, desBen standlichen FlOuigkeitsdurchgang man genau reguliert, l&sst

Anthrazit — Antiformin.

75

man dieae so zu dem kochenden Kolbeninhalt fliiawn. dam die Dauer des » v n l " « 1 Stdn. betritt. Ixt alle Chromaturelflenng eingelaufen, so liest man den Kolbeninhalt noch i Stdn. kochen (wobei ana dem KHhlmhr keine I M - j f l * entweichen dürfen), l l s s t dann «kalten, hierauf IS Stdn. atehen and setzt mm dem Kolbeninhalt wird t e i l w e i s e in Sb>Oa v e r w a n d e l t und d i e s e s in HCl g e l ö s t . Ein ziemlich b e s t ä n d i g e r roter Farbstoff v o n g r o s s e r S c h ö n h e i t , der d e m echten Zinnober nur w e n i g n a c h s t e h t und namentlich in der K u n s t m a l e r n viel benutzt wird. Nach d e m D. R. P. 160 110 erhält man ein a l s Farbe v e r w e n d b a r e s braunes A n t i m o n o x y s u l f i d , indem man die b e t r e f f e n d e n Erze im G e b l ä s e o f e n mit einem U b e r s c h u s s v o n K o h l e erhitzt. Nach d e m Engl. Pat. 14 3 5 5 v o n 1912 g e w i n n t man A n t i m o n z i n n o b e r in guter B e s c h a f f e n h e i t und A u s b e u t e durch B e h a n d e l n von A n t i m o n l ü s u n g e n mit T h i o s u l f a t e n in G e g e n w a r t e i n e s s ä u r e b i n d e n d e n ¿Mittels, w i e von Alkalien, alkalischen Erden, Karbonaten u. s. w. Antimonzinnober (je nach Qualität) °/0 kg Mk. 120,00—250,00 3. B l e i w e i s s e r s a t z ( A n t i m o n o x y d ) . Sb>0>. Natürlich als W e i s s s p i e s s g l a n z e r z und a l s A n t i m o n b l u t e v o r k o m m e n d , künstlich durch R ö s t e n v o n S c h w e f e l a n t i m o n erhalten. Gute, stark d e c k e n d e w e i s s e Farbe. Bleiweissersatz, je nach Qualität °/ 0 kg Mk. 80,00— MO.0< • 4. N e a p e l g e l b s i e h e unter „ B l e i f a r b e n". Antlmonlegierung'eii. D i e E i g e n s c h a f t d e s Antimons, die Härte anderer Metalle b e d e u t e n d zu erhöhen, w o b e i d i e s e l b e n im a l l g e m e i n e n a u c h glänzender und s p r ö d e r w e r d e n , verleiht d e n A n t i m o n l e g i e r u n g e n eine g r o s s e Wichtigkeit. Vor allem sind zu n e n n e n : 1. H a r t b l e i ( A n t i m o n b l e i ) . Legierungen v o n Blei mit Antimon, w o b e i der A n t i m o n e e h a l t z w i s c h e n 10 und Ober 3 0 % s c h w a n k t . Im Handel s i n d Hartbleisorten mit 8 — 1 0 % und mit 16—18 % Antimongehalt, w ä h r e n d m a n nur selten darüber h i n a u s g e h t . D i e w i c h t i g s t e V e r w e n d u n g d e s A n t i m o n i a l b l e i s ist die a l s L e t t e r n m e t a 11 ( S c h r i f t z e u g ) . D e r A n t i m o n g e h a l t darf in d i e s e m Fall nicht über 2 5 % h i n a u s g e h e n , weil d i e L e g i e r u n g s o n s t zu s p r ö d e wird, d o c h fügt man der Legierung 10—20 % Zinn s o w i e e t w a s Kupfer ( o d e r N i c k e l ) und W i s m u t hinzu, w a s ihre E i g e n s c h a f t e n fllr d e n in Frage k o m m e n d e n Z w e c k v e r b e s s e r t . D a s D. R. P . 160 9 9 4 schützt eine B l e i a n t i m o n l e g i e r u n g mit einem G e halt an Natrium, w e l c h e bei beträchtlicher Harte und g r o s s e r W i d e r s t a n d s fähigkeit nicht s p r ö d e ist u n d s i c h daher gut b e a r b e i t e n lässt. Vorteilhaft hat s i c h eine L e g i e r u n g e r w i e s e n , d i e auf 100 T . P b 1,5 S b und 0,1 Na enthält. 2. B r i t a n n i a m e t a l l . Legierung a u s Zinn und Antimon, d i e zur Anfertigung v o n H a u s g e r ä t e n ( L ö f f e l n , M e s s e r h e f t e n , Kannen u s w . ) dient. Für d i e s e n Z w e c k b e s t e h t d i e L e g i e r u n g g e w ö h n l i c h a u s 9 0 % Zinn und 10 % Antimon o d e r b e s s e r a u s 9 0 % Zinn, 8 % Antimon und 2 % Kupfer. Soll d a s Britanniametall nur g e g o s s e n (nicht d a g e g e n g e w a l z t , g e p r e s s t u. s . w . ) w e r d e n , s o enthält e s mehr S b und zur Erleichterung d e s G i e s s e n s e t w a s Pb, z. B. 8 0 T . Sn, 16 T. S b und 4 T . P b . 3. W e i s s m e t a l l (Antifriktionsmetall). D e m Britanniametall verw a n d t e A n t i m o n z i n n l e g i e r u n g e n , d i e a l s Material für L a g e r s c h a l e n und S t o p f b ü c h s e n d i e n e n und d i e R e i b u n g vermindern.

Antimonverbindungen. Zusammensetzung und Bestandteile der hierhergehörigen Legierungen wechseln ausserordentlich; meistens sind 70—90 % Sn, 8—15 % S b und 2—10 % Cu, zuweilen auch mehr oder weniger Pb vorhanden. Ein Weissmetall für Lagerschalen besteht beispielsweise aus 8 5 % Sn, 10 % Sb und 5 % Cu, ein anderes aus 52 % Zn, 4 6 % Sn, 0 , 4 % S b und 1,6 % Cu. Ein Weissmetall für Stopfbüchsen enthielt 45 % Sn, 10 % Sb, 45 % Pb. Das sp. G. der Weissmetalle schwankt gewöhnlich zwischen 8 und 11. Früher nahm man an, dass die Qualität um so schlechter sei, je höher das sp. G. ist, das nach dieser Richtung vom Pb-Gehalt beeinflusst wird, doch werden neuerdings die sehr bleireichen Weissmetalle bevorzugt. Beispielsweise besitzen die ziemlich ahnlich zusammengesetzten, etwa 78 % Pb enthaltenden Lagermetalle Glyco-Metall, Atlas-Metall, MagnoliaM e t a l l . M y r t l e - A n t i f r i k t i o n s m e t a l l und K a l i k o - W e i s s m e t a l l vorzügliche Eigenschaften. Die Preise der Antimonlegierungen sind sehr schwankend. Antimonverblndang-en. I. A n t i m o n c h l o r i d (Antimontrichlorid, Antimonchlorfir, Stibiumbutter; Stibium chloratum). SbCU. Durch Destillieren einer Lösung von S b Ä in konz. HCl. Farblose Kristallblätter von butterähnlicher Konsistenz (Antimonbutter). Durch Umkristallisieren aus CS> in festen glanzenden Kristallen erhalten. Sch. P. 73»; S. P. 223,5; sp. G. (bei 25°) 3,064. Zerfliesslich. Uber Antimonoxychlorid (Algarothpulver) siehe unter „ A n t i m o n färben. Antimontrichlorid, techn. ( 3 5 ° Be) flüssig, gelblich ( 3 8 ° B e ) „ weiss ( 3 8 ° Be) ehem. rein, krist n

% kg Mk. °/o „ „ °/„ „ „

44,00 67,00 98,00 4,50

2. A n t i m o n p e n t a c h l o r i d ( S t i b i u m pentachloratum). SbCU. Durch Sättigen des geschmolzenen SbClj mit Cl. Stark rauchende, gelbliche Flüssigkeit. Sch. P. — 6 ° ; sehr leicht zersetzlich. Antimonpentachlorid, techn. ehem. rein,

flüssig flüssig . . .

1 kg Mk. 2 , 0 0 ; °/o kg Mk. 1 8 0 , 0 0 1 „ . 5 , 0 0 ; °/0 „ „ 425,00

3. A n t i m o n f l u o r i d (Antinionfluorür, Antimontrifluorid; Stibium fluoratum). SbF». Durch Lösen von SbsOj in HF und Abdampfen erhalten. Sch. P. 292°. Wurde einige Zeit als Farbbeize benutzt, ist jedoch darin durch das N a t r i u m a n t i m o n f l u o r i d (s. No. 11) und das A n t i in o n s a 1 z (s. No. 6 ) ziemlich verdrängt worden. Fluorantimon, flüssig (30°/«) „ entwässert

HCl der von lich

°/o kg Mk. 1 1 2 , 0 0 1 „ . 6,25

4. A n t i m o n o x a l a t (Stibium oxalicum). Bei Versetzen einer mit angesäuerten Lösung von SbCU mit Oxalsäure scheidet sich das Oxalat Formel SbOH . C>0« ab. Dasselbe bildet verschiedene Doppelsalze, wodas K a l i u m a n t i m o n y l o x a l a t ( S t i b i o Kalium oxaltcum) gewöhnunter der Bezeichnung Antimonoxalat geht.

Antimonoxalat KOcigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

% kg M k . 435,0(>

5. A n t i m o n o x y d ( S t i b i u m oxydatum). Sb 2 Oi (oder Sb » „ 109,50 •/• „ » UO.50 °/o , „ 120,50

B . Eiaenmann, Berlin O. IT, Mllhkwtr. t/1. C. Erdmann, Chemische Fabr., Leipzig-Lindenau.

Äther-, Destillier, und Rektifizierapparate:

J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, strasae db (s. Inaerate).

Fabrik

Brllckes-

F. H. Heyer, Hannover-Hainholz (s. Anzeige im Anzeigenanhang). Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt Peter Dinckela & Sohn, O. m. b. fi., Mainz.

Expiosionssichere Gefässe für Äther: ezplosionasicherer

GeOsae,

O. m. b. H„

Salzkotten i. Westfalen.

Ä t h e r i s c h e O l « 6iehe „ ö l e , ä t h e r i s c h e " . Athrol. Unter dieser geschützten Bezeichnung Rommen mit Wasser mischbare wohlriechende Antiseptika und Desodorantia in den Handel, die einerseits eine besondere medizinische Seile und anderseits Antiseptika enthalten, auch durch Zusatz von Riechstoffen, ätherischen Olen u.s.w. parfümiert sind. Es gibt eine g a n z e Anzahl verschiedener Athrole. Besonders stark desinfizierend wirken die mit Formaldehyd bereiteten F o r m ä t h r o l e . Athrol:

Chcmiache Fabrik Flörsheim

Dr. H. Noerdlinger,

FlOrsheim-Untennain.

Athroma. Angenehm riechende, leichtflüchtige Flüssigkeiten, mit Wasser leicht mischbar und infolge ihres Gehalts an Formaldehyd, ätherischen Olen und Alkoholen sowohl desodorisierend als auch desinfizierend wirkend, dienen zur Reinigung, Desinfektion und Befeuchtung der Luft in Aufenthaltsräumen. Athroma:

Chemische Fabrik FISraheim Dr H. Noerdlinger,

Fltraheim-Untermain.

Athylverblndangren. Von den Verbindungen, die unmittelbar von dem Radikal C«H» derivieren, sind als wichtig zu nennen: 1. Ä t h y l a l k o h o l (Alkohol) siehe „S p i r i t u s " . 2. A t h y 1 a m i n. C>H». NH>. Entsteht nach sehr verschiedenen Methoden. Technisch gewinnt man es nach der H o f m a n n sehen Methode, indem man Athyljodid oder Athylbromid bei 100" unter Druck auf alkoholisches Ammoniak einwirken lässt. Man erhält hierbei Athylaminjodhydrat (bzw. Bromhydrat); erhitzt man dies mit Kali, so destilliert das freie Amin ftbar. Nach dem D. R. P. 143 197 gewinnt man Athylamin durch elektrolytische Reduktion aus Athylidenimin CaHisNa an der Kathode. Das Athylidenimin erzeugt man nach dem D e I 6 p i n e sehen Verfahren durch mehrtägiges Stehenlassen von Aldehydammoniak im Vakuum über H»SO«; man tragt das Athylidenimin unter starker Abkühlung In H,SO» ein, bringt es in dea Kathodenraum einer gut gekühlten elektrolytischen Zelle und elektrolysieit bei 0* unter Anwendoag einer oberflächlich oxydierten BieUcathode. Di« Anode ist ein in einem Tondiaphragma stehender Bleizylinder, und die Anodenflüssigkeit besteht aus 40—45 98 iger H>SO«. Eine Verbesserung des zuletzt genannten Verfahrens bezweckt das D. R. P. 148 054. Man elektrolysiert danach zur Gewinnung von Aminen der Fettreihe entweder die Kondensationsprodukte von aliphatischen Aldehyden mit NH» in ammoniakallscher oder neutraler Losung oder die Gemische der Aldehyde mit NH« oder NHt-Salzen. Beispielsweise elektrolysiert man Hexamethyleotetramin in Na*SO«-Lösung mittels Bleielektroden, wobei der Elektrolyt durch Zutropfenlassen von vera. H*SO« neutral erhalten wird, oder man benatzt nicht NatSO« sondern (NH«)»SO« Das entstandene Gemisch von Methylamin und Trimethylamin wird abdestilliert und die Trennung beider Verbindungen in bekannter Weise bewirkt. 7»

100

Ä t h y l Verbindungen.

Auch das Franz. Pat. 334 726 beschäftigt sich mit der elektrolytischen Darstellung von Athylamin. Athylamin ist eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit; sp. G. (bei 8°) 0,696; S. P. 18*. Mit W a s s e r mischt es sich in allen Verhaltnissen. Es verhält sich ganz ahnlich w i e NHi, ist aber eine stärkere Base als dieses und verdrangt das Ammoniak aus seinen Salzen. A t h y l a m i n anhydric „

D

M k . 1,80; H

Mk. 16,00;

1 kg

Mk.

142,0>

H

Mk.

9,50;

H 1 kg

„ „

5,00 87,00

H

..

12,00

D M k . 1,00; H

Mk.

9,00;

1 kg



80,00

solut. 33°/,. chlorat. . . jodat



sulfuric

3. A t h y l a n i l i n siehe „ A n i l i n d e r i v a t e " . 4. A t h y l a t h e r siehe „ A t h e r " . 5. A t h y l b r o m i d (Bromäthyl; Aether bromatus). CtH*Br. Durch Einwirkung von Brom und rotem Phosphor auf 95 %igen Alkohol erhalten. Nach Beendigung der Reaktion destilliert man das Bromäthyl ab, wascht es mit Sodalösung und in Alkohol erhalten. Ätherische farblose Flüssigkeit; S. P . 12,5° (also ffir gewöhnlich gasf ö r m i g ) ; sp. O. (bei 0°) 0,921. Mischt sich mit A l k o h o l ; in Wasser nur wenig löslich. Als Anästhetikum benutzt. Äthylchlorid,

techn

.

. 1 kg

Metallflaschen dazu Ä t h y l c h l o r i d , techn. in U o m b e n

von 6 0 kg

.

.

.

.

.

.

.

.

Karton „ 1

Röhrchen

1

5 Röhrchen a 5 , ä ä 10 g

(5,00

,.

75,'X)

3,00

.

ehem. rein, in R ö h r e n mit

zu „

4,00

„ 1 kg

B o m b e dazu Äthylchlorid,

Mk.

Kapillarspitzen:

10 g I n h a l t 5 g „

Karton

Mk. „

Inhalt mit Schraubverschluss

a 30 g







1 ä 50 g In Metallflaschen







.

.

.

.

P

„ 1 kg

1,15 0,90

..

0,25

..

0,45

„ ,.

0,70 6,00

Dr. Speier $ von Karger, Berlin S 59 Aethylchlorid, Anaesthol, Orthonal, NeusOrthonal, zahnärztliche Ptillnngsmaterialien, parfümiertes Chloraethyl (Lance*Parfüm Extrait Diabolique)

Athylchlorid: Chem. Fabrik

Dr. C!. Rubisch, München W. 33. I Dr. Spcier k von Karger, Berlin S. 59, Scliinkc|

Strasse 18/19.

7. A t h y l j o d i d (Jodäthyl). CiHiJ. W i r d ähnlich w i e Athylbromid dargestellt Nach dem D. R. P. 175 209 destilliert CjH.J in quantitativer Ausbeute ab, wenn man in eine wässerige KJ-Lösung unter Erwärmen auf dem Wasserbade Diäthylsulfat in berechneter M e n g e eintropfen lässt. Farblose, stark lichtbrechende Flüssigkeit; sp. Q . (bei 0°) 0,975; S. P. 72°. Athyljodid

8.

Äthylnitrit

H

(Salpetrigsaureathylester,

Mk. 4,20;

1 kg Mk. 38,00

Salpeteräther;

Aether

101

Atmosphäre — Atropin.

nilroaus). C » H , . 0 . NO. Durch Einwirkung von H«SO« und Kaliumnitrit auf Alkohol erhalten. Bewegliche, gelbliche, durchdringend apfeläbnlich - Ätherisch riechende Flüssigkeit Sp. G. (bei 15*) 0,947; S. P. 17*. Es ist unlöslich in Wasser; angezündet verbrennt es mit weisser Flamme. Wirksamer Bestandteil des offizinellen Bpiritu» Aetheris nitrori. Äthylnitrit, absolut 15»/,

H Mk. 3,50 H Mk. 0,70; 1 kg , 5,70

Athylverbindungen: Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List k Co.,

Magdeburg-SOdoct.

Atmosphftre. Technisches Druckmass. Um die Angaben vergleichbar zu machen, rechnet man nicht mit dem wirklichen Druck der Atmosphäre an einem bestimmten Ort zu gegebener Zeit, sondern mit einem m i t t l e r e n Atmospharendruck. Früher war als Mass der mittlere Atmospharendruck unter dem 45. Breitengrad am Meeresspiegel, reduziert auf 0° gebrauchlich; man bezeichnet diese Einheit als 1 a l t e A t m o s p h ä r e , 1 a l t e Atmosphäre entspricht 760 mm Quecksilbersäule 1 „ „ 1,03333 kg auf 1 qcm. B

Neuerdings ist man Übereingekommen, den Atmospharendruck = auf 1 qcm zu setzen (neue Atmosphäre).

1 kg

1 n e u e Atmosphäre entspricht 734,51 mm Quecksilbersäule 1 » „ 1 kg auf 1 qcm.

Atmungpapparate siehe „ R e s p i r a t i o n s a p p a r a t e". A t o m g e w i c h t e . Tabelle siehe Anhang. Bestimmung siehe „ M o l e k u l a r g e w i c h t". Atophan, ist 2-Phenylchinolin-4-karbonsäure und bildet ein kristallinisches, gelblichweisses, bitter schmeckendes, in H»0 unlösliches Pulver, das eine starke Vermehrung der Harnsäureausscheidung bewirkt und daher gegen Oicht, Gelenkrheumatismus u. s. w. verordnet wird. Dosis 3—4 mal täglich 0,5—1,0 g in Pulverform, Oblaten oder Tabletten. Vgl. auch „ N o v a t o p h a n". Atophan

.

H Mk. 13,50

A t o x y l . Dieses sehr wichtig gewordene Arzneimittel wurde zuerst chemisch als Metaarsensäureanilid angesprochen, doch ist es jetzt als p-Amidophenylarsinsäure, oder vielmehr als das Na-Salz dieser Säure, die auch A r s a n y l s J u r e genannt wird, festgestellt. Es hat demnach die .OH Formel HjN—(CeHt)—As^O Man erhält es durch Erhitzen von arsenONa saurem Anilin mit einem grossen Überschuss von Anilin bis auf 190—200°. Das Atoxyl wird injiziert und ist ein ausgezeichnetes Spezifikum gegen die Trypanosomen der Schlafkrankheit. Ferner wird es in der Syphilistherapie verwendet. Das Atoxyl bildete den Ausgangspunkt einer ganzen Reihe therapeutisch wichtiger Arsenpräparate, die teils weniger giftig sind, teils erhöhte Wirking zeigen. Dazu gehören vor allem A r s a z e t i n , Arsenophenylg 1 y z i n und S a l v a r s a n (siehe diese Artikel). Atoxyl D. A. V

D Mk. 4,50; H Mk. 36,00; 1 kg Mk. 330,00

Atropin (Daturin). Alkaloid, das sich in der Tollkirsche (Atropa Belladonna), dem Stechapfel (Dabura Stramonium), dem Bilsenkraut (Hyoacyamu* niger) und verschiedenen andern Pflanzen findet. Fabrikmassig stellt man es aus der Belladonna-Wurzel her. Das reine Atropin C,iH»NO» bildet schwere Kristallnadeln vom Sch. P. 115,5*. Es ist geruchlos, schmeckt widerlich bitter, schwerlöslich in kaltem, leichter in heissem H.O, sehr leicht in Alkohol, Chloroform, Amylalkohol und

102

Ätzalkalien —

Ätzen.

Toluol, weniger löslich in Äther, fast unlöslich in Petroläther. Es ist ein ausserordentlich heftiges Gift. Medizinisch verwendet man meistens seine leichter löslichen Salze, und zwar innerlich als starkes Narkotikum sowie gegen die Nachtschweisse der Phthisiker, zu Einspritzungen bei Krämpfen und Neuralgien und namentlich äusserlich in 0,5 %iger Lösung zu Einträufelungen in die Augen als pupillenerweiterndes Mittel. M. D. p. dos. 0,001 g, M. D. p. die 0,003 g. .

.

.

h y d r o b r o m i c . krist

. .

. .

. .

D Mk. D D D

nitric krist salicylic, krist sulfuric, a l b . krist. naturale . „ puriss. D . A. V . valerianic, krist

. . . . .

. . . . .

. . . . .

D D D D D

Atropin, puriss. krist arsenicic. krist

n

11,50 12,70 12,70 12,70 12,70 12,70 11,60 10,00 10,10 13,30

H Mk. H „ H „ II „ H „ H „ H „ H „ H „ H „

104,00 116,00 116,d0 116,00 116,00 116,00 105,00 91,00 92,00 121,00

Ä t z a l k a l i e n . Die Ätzalkalien sind als Hydroxyde unter den entsprechenden Metallverbindungen aufgeführt, also Ä t z b a r y t unter „Barium, v e r b i n d u n g e n", Ä t z k a 1 i unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " etc. Über die elektrolytische Gewinnung der Ätzalkalien vgl. den Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Ätzalkalien: Dr. Heinr. König & Co., G. m. b. H., LeipzigPlagwitz.

Ätzen.

1

i

Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co., Magdeburg-Südost.

A t z g r u n d (Deckgrund): 4 T. Asphalt, 1 T. schwarzes und 1 T. burgundisches Pech, 4 T. weisses Wachs; oder: 5 % T. syrischer Asphalt, 3 T . Kolophonium, 9 T. Mastix, 18 T. Wachs, 1% T . Talg. Die Bestandteile werden zusammengeschmolzen und stark eingekocht. Der Ätzgrund wird auf das erwärmte Metall aufgetragen. Ä t z e n (Ätzflüssigkeiten, Ätzwässer). 1. F ü r S t a h l : 1 T. Salpetersäure, 1 T. absolut. Alkohol, 4 T. konz. Essigsäure; oder: 2 T. Salpetersäure, 1 T . Wasser. 2. F ü r K u p f e r : 10 T. rauchende Salpetersäure, 70 T. Wasser, dazu Lösung von 2 T. Kaliumchlorat in 20 T . Wasser; oder: 40 T . Salzsäure in 100 T. Wasser, dazu Lösung von 5 T . Kaliumchlorat in 50 T. Wasser. 3. F ü r S i l b e r u n d M e s s i n g : Reine konz. Salpetersäure. 4. F ü r Z i n k: Verdünnte Salpetersäure. 5. F ü r G o l d : Verdünntes K ö n i g s w a s s e r (s. d.). 6. F ü r G l a s : Flusssäure. Zum Mattätzen werden ihre Dämpfe, zum Glanzätzen ihre wässerige Lösung benutzt. Statt der Flusssäure benutzt man auch Fluorammonium oder ein Gemisch von Flussspat mit Schwefelsäure. Eine matt und gleichmässig wirkende Glasätze erhält man durch Lösen von 250 g Kaliumdoppelfluorid und 140 g Ammoniumsulfat in einer Mischung von 250 g Salzsäure und 1000 g Wasser. A t z t i n t e f ü r G l a s : 30 g Fluorammonium, 15 g dest. Wasser, 6 g H2SO« in einer Bleiflasche gemischt und auf 40° erwärmt. Nach dem Erkalten werden 5 g konz. Flusssäure und 1 g Gummiarabicumlösung zugesetzt. Wird mit Stahl- oder Gänsefeder geschrieben und gibt eine matte Schrift. A t z d r u c k f a r b e f ü r G l a s . Sie wird durch Vermischen einer gesättigten NH 4 F-Lösung in konz. HF mit MgCOj und Dextrin hergestellt. Zusammensetzung und Art der Erzeugung sind durch D. R. P. 148 724 geschützt. A t z g r u n d f ü r G l a s : Wachs, rein oder mit Terpentinöl gemischt. 7. F ü r l i t h o g r a p h i s c h e S t e i n e : Verdünnte HNOs oder HCl, Oxalsäure oder Weinsäure.

103

Ätzfarben — Aufbereitung.

8. F ü r B e r n s t e i n , E l f e n b e i n , B e i n u n d K n o c h e n : Konz. Schwefelsäure. 9. F ü r M a r m o r : Verdünnte Salpetersäure. 10. F ü r P e r l m u t t e r : Konz. Schwefelsäure oder konz. Salpetersäure. Vgl. auch den Artikel „ A b b r e n n e n". Steinzeugwannen zum Ätzen: Länge Breite cm cm

Tiefe Inhalt cm 1

50 40 10 60 50 12 70 bO 12 Steinzeugwannen

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i

Länge Breite Tiefe Inhalt cm cm cm 1

80 90

60 65

und ehem. Industrie,

12 12

58 70

Friedrichsfeld

Preis Mk.

22,00 27,50 (Baden).

Ä t z f a r b e n , Farben für Atzdruck, siehe „Z e u g d r u c k". A t z k a l i = Kaliumhydrat siehe „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " „K a 1 i 1 a u g e". Ätzkali:

und

E. Merck, Darmstadt.

Ä t z k a l k siehe „K a 1 k".

Ä t z l a u g e = K a 1 i 1 a u g e (s. d.) oder N a t r o n l a u g e (s. d.). Ä t z n a t r o n (Natriumhydrat) siehe „Natriumverbindungen" und „ S o d a , k a u s t i s c h e". Ätznatron: Bosnische Elektrizitiits • Aktiengesellschaft, Wien 1/1, Tegetthoffstr 7.

J E. Merck, Darmstadt. |

Ä t z s u b l i m a t (Quecksilberchlorid) siehe „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n". A u b é p i n e siehe ,,A n i s a 1 d e h y d". A u f b e r e i t u n g 1 . Die Methoden, verschiedene Mineralien mechanisch von einander zu trennen oder arme Erze durch Beseitigung der sie begleitenden Nebengesteine anzureichern, bilden zusammen die sogenannte m e c h a nische Aufbereitung. Hierher gehört das Z e r k l e i n e r n , das A u s s o r t i e r e n , das A u s w a s c h e n und das S c h l ä m m e n . Neuerdings wichtig geworden ist die m a g n e t i s c h e A u f b e r e i t u n g und die ölaufbereitung. Die m a g n e t i s c h e A u f b e r e i t u n g wirkt durch walzenförmige oder keilförmige Elektromagnete, zwischen denen das Scheidegut hindurchgeführt wird. Sie beruht auf dem verschiedenen magnetischen Verhalten der Körper, die durch ihre paramagnetischen (positiver Magnetismus) oder diamagnetischen (negativer Magnetismus) Eigenschaften die Möglichkeit der Trennbarkeit bieten. Die magnetische Aufbereitung gestattet sowohl die Trennung der diamagnetischen Stoffe von paramagnetischen, als auch die Trennung der paramagnetischen Körper untereinander. Sie vollzieht sich dadurch, dass unter dem Einfluss sehr starker Magnete sich alle paramagnetischen Körper aus einem Gemisch mit unmagnetischen aussondern und getrennt von diesen sammeln lassen. Da der grösste Teil der Mineralien und besonders der Erze paramagnetisch ist, so hat die magnetische Scheidung ein ausserordentlich grosses Anwendungsgebiet. Es sind magnetisch scheidbar von Erzen: Alle Eisenerze, Titan-, Wolfram-, Nickel-, Kobalt-, Mangan-Verbindungen, sulfidische und oxydische Kupfererze, Blenden gewisser Lagerstätten, kurz alle Erze mit einem gewissen Eisen-, Nickel-, Kobalt-, Titan- und Wolframgehalt; unmagnetisch bleiben hingegen: Blei- und Silbererze, Zinnstein, Wisinutverbindungen, Blenden gewisser Lagerstätten. Von den Gangarten sind magnetisch: Alle mangan-eisenhaltigen Silikate und Phosphate und Karbonate; unmagnetisch: Kieselsäure, Schwerspat. Das magnetische Scheideverfahren ist ein vorwiegend trockner Prozess; es wird also namentlich da in Anwendung gebracht werden, wo der nassen Aufbereitung infolge von Wassermangel oder Kälte Schwierigkeiten erwachsen.

104

Aufbereitung.

Bei einer elektrisch angetriebenen Separationsmaschine, welche für das trockene Verfahren mit Erfolg Eingang gefunden hat und welche die SiemensSchuckertwerke in zwei Grössen ausführen, wird das Material in den Schotttrichter aus Zinkblech gebracht, aus dem es in kleinen Mengen, nach Passieren einer mit kleinen Stegen ausgestatteten bronzenen Zubringerwalze, auf die Scheidetrommel fallt, welche durch eine Transmission oder von einem Einzelmotor mit Vorgelege angetrieben wird. Der Kraftbedarf der Separationsmaschine betragt bei der grossen Type etwa % PS, wahrend bei der kleinen bereits % PS genügen. Die messingene Scheidetrommel enthalt im Innern den zum Separieren erforderlichen feststehenden Elektromagneten von charakteristischer Form, der die a u s der Zubringerwalze kommenden Eisenteile festhält. Mit Hilfe einer auf dem rotierenden Mantel der Scheidetrommel angebrachten Transportspirale wandert das anhaftende eiserne Material bis zum Ende der Scheidetrommel, wo es, weil nicht mehr unter dem Einfluss des Elektromagneten stehend, in die Abfuhrbehälter fflr magnetisches Material fallt. Die Maschinen können in der grösseren Ausführung etwa 800 kg Material, in der kleineren etwa die Hälfte pro Stunde separieren, unter der Voraussetzung, dass die Messingspäne etwa 5 % Eisenbeimischungen enthalten. — Der M a g n e t s c h e i d e r , B a u a r t U l l r i c h , den Fried. Krupp Grusonwerk baut, trennt Erze u. s. w. nass oder trocken nach ihrem magnetischen Verhalten. Durch die Zerlegung der Magnetfelder in einzelne Feldzonen, deren Stärke einstellbar ist, ist es möglich, nicht nur 2, sondern auch mehr als 2 Bestandteile eines Gemisches zu trennen, solange ein, wenn auch noch so geringer, Unterschied in ihrem magnetischen Verhalten besteht. Da die einzelnen Feldzonen sehr scharf eingestellt werden können, ergibt der Ullrichsche Erzscheider eine verhältnismässig scharfe Trennung in unmagnetische und verschieden magnetische Erzbestandteile. Dabei ist trotz einer grossen Durchsatzmenge der Verbrauch an elektrischer und mechanischer Arbeit sehr gering. Der Scheider besteht im wesentlichen aus einem Elektromagneten mit einer Anzahl im Kreise angeordneter verstellbarer Magnetpole und dem allen Magnetpolen gemeinsamen Anker. Der Anker, welcher Uber den Magnetpolen liegt, wird von einem oder mehreren gleichachsigen, mit Schneiden versehenen Ringen gebildet, die am Umfang einer wagerecht liegenden Scheibe einstellbar befestigt sind und sich im Betrieb mit der Scheibe um ihre Achse drehen. Die Anzahl der Pole und damit der Arbeitsstellen der Maschine wird je nach der gewünschten Durchsatzmenge gewählt; je grösser die Leistung der Scheider sein soll, um so mehr Pole werden angebracht. Die Anzahl der Ringe ist durch die Anzahl der zu trennenden Bestandteile bedingt. E s werden Scheider mit 2, 4, 6, 8 und 10 Polen und mit 1 bis 6 Ringen gebaut. Die Zuführung der zu scheidenden Stoffe findet zwischen Pol und Ankerring statt und erfolgt mittels Bandförderer oder Schüttelrinnen oder bei Schlämmen unter 1 mm Korngrösse mittels festliegender geneigter Schurren. Die getrennten Stoffe werden zwischen den Polen in Blechtaschen abgegeben und durch Rohre unmittelbar nach unten oder durch das Innere der Maschine abgeleitet. Die Ausführung der Scheider ist, je nachdem nass oder trocken gearbeitet wird, und je nach der Durchsatzmenge, der Korngrösse und der magnetischen Beschaffenheit d e s Scheideguts verschieden. Das D. R. P. 144 954 betrifft eine oxydierende Röstung als Vorbereitung armer Eisenerze für die magnetische Aufbereitung. Eine ahnliche Behandlung schreibt das Engl. Pat. 6811 von 1903 vor. Die O l a u f b e r e i t u n g , welche von E l m o r e herrührt, bezweckt die Erzscheidung unter Anwendung schwerer ö l e , und zwar benutzt man namentlich die Rückstände der Petroleumraffination. Kiese zerstauben beim Zerkleinern leicht in Schüppchen, welche auf dem Wasser schwimmen und dadurch bei der nassen Aufbereitung verloren gehen. Deshalb TSsst E l m o r e das Erz nass vermählen und bringt es dann mit dem ö l in rotierende Zylimler; wo Kies und ö l sich innig mischen. Das Ol-Kiesgemisch trennt man

Aufgüsse — Ausdehnung.

105

dann in Spitzkasten von der Trübe, wahrend das ö l ans dem Kies durch Zentrifugieren entfernt wird. Das Verfahren eignet sich namentlich für arme Pyrite und Kupferkiese. — Ganz ahnlich ist das F r o m m e n tsche Verfahren, das die Aufbereitung von Schwefelerzen (Cu; Pb; Zn u. a. m.) mit ö l bezweckt. Aufbereitungs-Anlagen für Erze jeder Art: Fried.

Krapp

Aktiengesellschaft Onnonwerk, MigtSeborg-Bocfcau.

A n f g t t a M (Infusa). Man versteht darunter allgemein den mit siedendem HtO bereiteten Auszug eines Arzneistoffes. Das D. A. IV schreibt vor: Zur Bereitung von Aufgüssen wird das nötigenfalls zerkleinerte Arzneimittel in einem geeigneten Gefasse mit heissem Wasser abergossen und 5 Minuten lang im Wasserbade unter wiederholtem Umrühren erhitzt. Nach dem Erkalten wird die Flüssigkeit durchgeseiht. Bei Aufgüssen, für welche die Menge des anzuwendenden Arzneimittels nicht vorgeschrieben ist, wird 1 T. desselben auf 10 T. Aufguss genommen. Dieses Verhältnis gilt aber nur für indifferente, nicht aber für stark wirkende Substanzen; von letzteren dürfen Aufgüsse nur dann abgegeben werden, wenn die Menge des Arzneistoffes vorgeschrieben ist. A u f s o U l e M m a a c h l n e n siehe „ S u p e r p h o s p h a t". A u r a m i n e . Teerfarbstoffe, welche zur Gruppe der Diphenylmethanfarbsloffe gehören. Der einfachste KOrper (Nichtfarbstoff) dieser Gruppe ist das D i a m i d o d i p h e n y l m e t h a n HtN—C«H«—CHj—C«H«. NH». Ein wichtiges Ausgangsmaterial zur Darstellung der Auramine ist das B e n z o p h e n o n C«H«—CO—C«HB (siehe unter „ K e t o n e") und das davon deriC*H N fCHi) vierende T e t r a m e t h y l d i a m i d o b e n z o p h e n o n ^ " ^ C e H i N (CH«)« Durch Ersatz des Karbonylsauerstoffs durch eine Amidogruppe erhalt man direkt das e i n f a cuh s t/ ep u A\ u r a m i n (Amidotetramethyldiamidodiphenylr N methan). H«N NiCH»)!' * cann demnach das Auramin beispielsweise durch Zusammenschmelzen von Tetramethyldiamidobenzophenon mit Salmiak darstellen oder aber aus Tetramethyldiamidodiphenylmethan durch Zusammenschmelzen mit Schwefel unter gleichzeitigem Überleiten von Ammoniak. A u r a n t i a z e e n t t l e . Ätherische öle, die in grossen Mengen in Italien gewonnen werden, und zwar aus der Zitrone, der Limone, der Bergamotte und der Pomeranze (Orange, Apfelsine). Ein Teil dieser öle entstammt den Fruchtschalen, während das OrangenbIQtenOl aus Blüten, das PetitgrainOl aus unreifen Früchten gewonnen wird. Da bei der Destillation die Duftstoffe teilweise verloren gehen, so benutzt man diese Methode nur für geringwertige, dem Verschnitt dienende Öle. Die feinsten Qualitäten erhalt man durch Auspressen mit der Hand gegen einen Schwamm, in dem sich das ö l ansammelt. Zweckmässiger ist das sogenannte N a d e l v e r f a h r e n , bei dem die der ölgewinnung dienenden Schalen gegen eine mit Nadelspitzen besetzte Schüssel gerieben werden. Die Reinigung erfolgt durch Lagern und Filtration, auch wohl durch Destillation mit Wasserdanipf oder im Vakuum. Im einzelnen siehe die Artikel „B e r g a m o 110 I", „N e r o 1 i 01", „ P e t i t g r a i n O l " , „ P o m e r a n z e n s c h a l e n O l " und „Z i t r o n e n 0 1". A n r l p l g m e n t siehe „ A r s e n f a r b e n". A n r o e h l n , ist der Chininester der p-Amidobenzoesäure und soll bei Malaria verordnet werden. Die Dosis ist um 25 % höher als die des salzsauren Chinins. Auro-Vatrium obloratum — N a t r i u m g o l d c h l o r i d siehe „ G o l d v e r b i n d u n g e n No. 2". A n r n m siehe „O o 1 d". A r n u m c h l o r a t u m = Goldchlorid; siehe „ G o l d v e r b i n d u n g e n No. 1". A n r n m e o l l o i d a l e siehe „K o 11 a u r i n". A u s d e h n u n g . Der lineare Ausdehnungskoeffizient eines festen KOrpers

106

Ausfrieren.

ist die Verlängerung a eines prismatischen Stabes von der Länge 1 bei Temperaturerhöhung um 1° (genau von 0° auf 1°); ebenso ist der kubische Ausdehnungskoeffizient die Volumenzunahme 3 a bei Erwärmung um 1°. Der Ausdehnungskoeffizient fester Körper wechselt bei verschiedenen Temperaturen; man unterscheidet den variablen, nur für eine bestimmte Temperatur gültigen Ausdehnungskoeffizienten von dem m i t t l e r e n Ausdehnungskoeffizienten, der durch Interpolation aus verschiedenen Versuchen für ein grösseres Temperaturintervall berechnet wird. Linearer

Ausdehnungskoeffizient

fester

Körper.

(Da der lineare Ausdehnungskoeffizient nur Hunderttausendstel oder Milliontel umfasst, sind in der folgenden Tabelle zur Vermeidung der Nullen die Werte nicht für «, sondern für 1 0 0 0 0 a angegeben.) Stoff Aluminium Blei

10000«

Für Temperai.

0,2221 0° 0,2336 0—100° 0,2829 0° 0,2984 0—100°

Bronze (86,3 Cu + 9,7 Sn + 4 Zn) 0,1782 Bronze (86,3 Cu + 9,7 Sn + 4Zn) 0,1802 Eisen, weich . . . . 0,1136 0,1228 Glas: weiches 0,0883 Spiegelglas . . . . 0,0891 Jenaer X V I HI . . . 0,0844 Gold 0,1451 Gusseisen, graues . 0,1061 0,1075 Gussstahl (Krupp) . . . 0,1069 Hartgummi 0,770 0,842 Holz: Ahorn, längs 0,0638

40° 0—100° 0° 0—100° 0—100° 0—100° 0—100° 0—100° 40° 0-100° 0—30° 17—25° 25—35° 2-34°

Für 10000« Temperat.

Stoff Ahorn, quer . . . Buchsbaum, längs . Eiche, längs . . . „ quer . . . Esche, längs . . . Fichte, längs „ quer . . . Weissbuche, längs.

. 10,484 0,0257 . 0,0492 . 0,544 . 0,0951 0,0541 . 0,341 . 0,0604 0,0669 0,0708 Kobalt 0,1244 Kupfer 0,1627 ; 0,1698 Messiug(?3,7Cu+24,2Zn + 1,5 Sn + 0,6 Pb) . i 0,1840 Nickel 10,1262 Platin 0,0 07 ¡0,1935 Steinkohle ¡0,2811 0,1316 0,2811 0,2'1 „ 25,50 °/o 5 51 „ 5 7 , 0 0 „ 170,00 °/o 11 „ 22,00 °/o n „ 23,00 °/o » „ 245,00 °/o

2. A m m o n i u m a z e t a t (essigsaures Ammoniak). Darstellung Eigenschaften siehe unter „ A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n " . Ammoniumazetat, flüss., D . A. IV „ „ techn. braun ( 1 0 ° B e ) „ gerein, weiss ( 1 0 ° B e ) „ „ krist., chem. rein Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

und

und

% kg Mk. 3 9 , 0 0 °o „ „ 38,00 °/ 0 „ „ 53,00 % ,, „ 200,00

110

Azetate.

3. C a l c i u m a z e t a t (essigsaurer Kalk). Darstellung und Eigenschaften s i e h e unter „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n " ; d a s rohe Calciumazetat wird als h o l z e s s i g s a u r e r K a l k bezeichnet. Calciumazetat, roh, grau (80—82°/o) % kg Mk. 36,00 „ gcrein. weiss, flüssig (10° Be) °/0 „ „ 29,00 * fest . °/o „ „ 80,00 „ dopp. gerein., schneeweiss • ^/o ,, „ 92,00 „ „ flüss., 1U° Be für Alizarindruck . . °/0 „ „ 60,00 ehem. rein, wasserfrei °/o ,, „ 120,00 n KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. 4. C h r o m a z e t a t ( e s s i g s a u r e s Chroraoxyd). Darstellung und Eigenschaften s i e h e unter „ C h r o m v e r b i n d u n g e n " . Chromazetat, techn. flüssig (20° Be) °/o kg Mk. 50,00 „ (30° Be) % „ „ 60,00 „ (40° Be) »/„ „ „ 81,00 „ „ entwässert % „ „ 125,00 ,, ehem. rein „ 1 „ ,, 7,50 KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. 5. E i s e n a z e t a t ( e s s i g s a u r e s Eisen, holzessigsaures Eisen). Darstellung und Eigenschaften siehe unter „Eisenverbindungen". Rohes holzessigsaures Eisen je nach Qualität °/0 kg Mk. 10, 1 '0-20,00 Eisenazetat, techn., flüssig (J0° Be) • • • °/o , „ 75,00 . . . > , „ „ „ (15° Be) 6-',00 >> ,, entwässert, wasserlösl . . . °/o , ,, 240,00 ehem. rein, flüss. (1,145) >> 145,00 . . . °/o , „ 105,00 . . . •/« , „ ,, „ „ (1,138) „ „ „ (1.090) Ph. G. III. . . • • . % , „ 53,00 »» ,, ,, entwässert . . . 1 , „ 4,50 löslich, in Lamellen . . . 1 , „ 12,00 Über flüssiges holzessigsaures Eisen siehe unter „E i s e n b e i z e n" KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. 6. K a l i u m a z e t a t ( e s s i g s a u r e s Kali). Darstellung und Eigenschaften s i e h e unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " . °/o kg Mk. 140,00 68,00 „ D. A. V, flüssig °/o „ „ ,, fest % „ „ 160,00 „ „ 225,00 1 „ „ 4,00 1 „ ,, Saures Kaliumazetat 3,00 KCnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. | E. Uerck, Darmstadt. Darstellung und Eigen7. K u p f e r a z e t a t ( e s s i g s a u r e s Kupfer). Schäften siehe unter „ K u p f e r f a r b e n " . °/o kg Mk. 200,00 „ „ 170,00 „ „ feinstes Pulver „ „ 210,00 ,, in Kugeln °/o „ „ 12« i,00 1 „ „ 9,00 8. M a n g a n a z e t a t ( e s s i g s a u r e s Manganoxydul). Darstellung und Eigenschaften siehe unter „ M a n g a n v e r b i n d u n g e n " . Manganazetat, techn., krist, eisenfrei °/o kg Mk. 150,00 „ ehem. rein, krist 1 „ „ 3,00 KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. 9. N a t r i u m a z e t a t ( e s s i g s a u r e s Natron). Darstellung und Eigenschaften siehe unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " . Natriumazetat, techn. krist. ( R o t s a l z ) , je nach Qualität . °/0 kg Mk. 30,00—38,00 „ gerein, krist., weiss °/o „ ,, 47,00 „ ehem. rein krist., D. A. V °/o „ „ 55,00

Azetatzellulose —

Azeton.

Natriumazetat, dopp. raffin., geschmolzen, weiss . . „ ,, ,, ,, wasserfrei Saures Natriumazetat

111 .

.

°/o k g °/o „ 1 „

Mk. ,, ,,

100,00 130,00 3,00

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

10. Z i n k a z e t a t (essigsaures Zink). siehe unter „ Z i n k v e r b i n d u n g e n " .

Darstellung und Eigenschaften

Zinkazetat,

flüss. 24°Be) techn., Pulver ehem. rein, k r i s t , D . A . V „ Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

°/0 k g M k . 6 0 , 0 0 °lo „ „ 120,00 °/0 „ „ 135,00

11. Z i n n a z e t a t (Stannoazetat, essigsaures Zinnoxydul). Darstellung und Eigenschaften siehe unter „ Z i n n v e r b i n d u n g e n " . Zinnazetat, flüssig (_'0/-2° Be) . . . °/0 kg Mk. 95,00 Andere Azetate siehe unter den betreffenden Metallverbindungen. A z e t a t z e l l u l o s e siehe ,,Z e 11 u 1 o s e e s t e r". Azetatzelluloselösungen: Chemische Werke Fiirstenwalde, Dr B (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Hecker

& W Zeidler, G . m . b . H . , Fürstenwalde (Spree)

A z e t e s s i g e s t e r (Azetessigsäureäthylester). C H 3 . CO . CH 2 . COO . CsHs. Zur Darstellung geht man vom E s s i g ä t h e r (s. d.) aus, und zwar löst man in 200 g desselben 20 g metall. Na auf, wobei sich zunächst Natrazetessigäther CH S . CO . CHNa . C 0 2 . C2H6 bildet. Man destilliert den überschüssigen Essigäther ab und gibt zum Rückstände zunächst 110 g 50 % ige Essigsäure und nach dem Erkalten noch 100 g H 2 0. Der sich über der wässerigen Flüssigkeit abscheidende Azetessigester wird rektifiziert, wobei man die zwischen 175 und 185" übergehenden Anteile auffängt. Er bildet eine angenehm riechende Flüssigkeit, sp. G. (bei 20°) 1,0256; S. P. 181°. In Wasser wenig löslich; destilliert leicht mit Wasserdämpfen. Der Azetessigester ist eine ausserordentlich reaktionsfähige Verbindung und spielt eine wichtige Rolle bei vielen Kondensationsreaktionen ( A z e t e s s i g estersynthesen). Azetessigester, techn ehem. rein „

1 kg Mk. 7 , 0 0 1 „ „ 10,00

A z e t i n . Dieses Produkt, welches im wesentlichen ein Gemisch verschiedener E s s i g s ä u r e e s t e r des G l y z e r i n s ist, wird durch Erhitzen von konz. Essigsäure und Glyzerin bereitet: Man mischt gleiche Teile helles Glyzerin von 28° B6 und Eisessig, lässt das Gemisch 12 Stunden stehen und erhitzt dann unter Hindurchleiten trockner Luft bis auf 140°, bis nichts mehr überdestilliert; in der Blase zurück bleibt das Azetin, während die übergehende 60 %ige Essigsäure anderweit verwendet werden kann. Man benutzt das Azetin teils möglichst neutral (mit wenigen Prozenten freier Essigsäure), teils sauer, d. h. mit ca. 20 % freier Säure. Im ersten Fall wird die Essigsäure möglichst gut abdestilliert; im zweiten Fall unterbleibt dieser Prozess, und es muss zur Erreichung der gewünschten freien Säuremenge event. die nötige Menge Essigsäure hinzugegeben werden. Das Azetin wird in der Färberei vielfach benutzt. Azetin, t e c h n . ( 1 9 , 2 0 ° B e ) „

„ ( 2 4 ° Bei ehem. rein, doppelt destilliert

°/0 k g M k . 1 8 0 , 0 0 . . .

1 kg Mk. 4 , 5 0 ;

°/o °/o

„ „



210,00 400,00

Der sich vom A z e t o n (s. d.) ableitende Alkohol C H 3 . CO . C H 2 . OH. Sein Salizylsäureester ist das S a 1 a z e t o 1 (s. d.). Nicht zu verwechseln mit dem Azetol ist der photographische Entwickler Azetol. A z e t o m e t e r siehe „E s s i g " . A z e t o n (Essiggeist, Dimethylketon). CH 3 . CO . CH». Wird technisch meistens aus trocknem C a l c i u m a z e t a t dargestellt, indem man dasselbe Azetol.

112

Azeton.

langsam unterhalb 300* zersetzt und die entweichenden Dämpfe durch energische Kühlung kondensiert. Nach einem andern Verfahren leitet man Essigsäuredämpfe Ober porösen, auf 350—400* erhitzten Baryt; die Dampfe werden auch hier durch Eiskfihlung verdichtet. Nach dem D. R. P. 144 328 benutzt man nicht trockenes, sondern feuchtes oder flüssiges Ausgangsmaterial, um daraus in zur Rotglut erhitzten Retorten mit Rührwerk Azeton darzustellen; diese Anordnung, bei der d a s Eintrocknen im Destillierapparat selbst vorgenommen wird, soll Unregelmässigkeiten in der Reaktion und Überhitzung der Gefasswände verhindern. Nach dem Amer. Pat. 719 223 erhitzt man Erdalkalikarbonate mit C und lasst auf die Masse N einwirken; das dabei gebildete Cyanid wird mit Essigsaure behandelt, wodurch HCN entweicht, während aus dem zurückbleibenden Erdalkaliazetat durch Erhitzen Azeton und Erdalkalikarbonat erzeugt wird. Das Karbonat geht dann wieder in den Prozess zurück. Nach dem D. R. P. 198 852 leitet man direkt Holzessig dampfförmig über erhitztes Azetat und füllt die Destillationsblase zur Vergrösserunp der Oberflächenwirkung mit porösen Körpern, z. B. Koksstückcheji. Mehrere Zusätze zu diesem Patent enthalten Verbesserungen der Methode. Die letzten Verbesserungen sind in den Zusatz-D. R. P. 214 151 und 214 152 niedergelegt. Einen Apparat zur Darstellung von Azeton schützt das Amer. Pat. 933 107. Das D. R. P. 170 533 geht davon aus, dass bei der Zersetzung von Calciumazetat in der Hitze neben dem Azeton CaCOi entsteht, das sich bei 500° in CO» und Atzkalk zerlegt. Da letzterer auf das Azeton eine sehr schädliche Wirkung ausübt, wird seine Entstehung nach dem vorliegenden Patent dadurch verhindert, dass man das Calciumazetat vollkommen neutralisiert und die Zersetzung in einem Strom trockner CO> vornimmt. Nach Franz. Pat. 439 732 entsteht bei der Destillation der Doppelazetate von Ca und Ba, die durch Einwirkung von Essigsäure auf CaCOs und BaCO« erhalten werden, Azeton nach der Gleichung: (CHjCO)iCa, (CHsCO)jBa = 2(CH,COCH,) + CaO, C0 5 , BaO, CO a . Nach Franz. Pat. 451 374 werden einbasische organische Säuren verestert und mit metallischen Reduktionsmitteln in Gegenwart von Aminen behandelt. So wird Essigsäure mit NaCI, Fe, Äthylalkohol und Anilin gemischt und allmählich mit H-SOi versetzt; nach der Veresterung werden KMnO« und CuCU hinzugefügt, worauf abdestilliert wird. Die Engl. Pat. 25 993 und 25 994 von 1901 bezwecken, das Azeton aus rauchlosem Pulver wiederzugewinnen; man benutzt dabei die Eigenschaft des Azetons, sich mit Bisulfiten zu verbinden: Das Gemenge von Azeton und Luft wird durch mehrere Absorptionstürme gesaugt, die mit Bisulfitlösung gespeist werden. Das in den Türmen durch Oxydation mit Luft entstehende Sulfat kristallisiert beim Abkühlen aus. Das Azeton kann aus der zum Schlüsse sich ergebenden Lösung entweder mit einem Alkali abdestilliert werden, oder besser, d a s Azeton wird einfach abdestilliert und die geringe Menge der durch Zersetzung entstandenen schwefligen Säure wird durch Alkali in Sulfit verwandelt, bevor man das Ganze rektifiziert. Das verbleibende Bisulfit wird wieder verwendet. Die Türme sind mit einem Netzwerke aus Bindfaden gefüllt, das auf dicht nebeneinander eingelegte Rahmen gespannt ist. Längs der Rahmen laufende Rinnen verteilen die Bisulfitlösung, und um dieselbe im Turme am Verdampfen zu verhindern, wird das Luftgemisch in einem wasserberieselten Turme mit Feuchtigkeit gesättigt, ehe es in die Absorptionstürme eintritt. Das Verfahren soll vorzügliche Erfolge geben. Das gleiche Verfahren behandelt D. R. P. 154 124. Das Rohazeton wird durch Digestion mit ungelöschtem Kalk, Destillation über Natriumhydrat und schliesslich durch Destillation mit Natriumsulfit gereinigt. Das Franz. Pat. 386 181 schützt ein Verfahren zur Reinigung von Azeton durch Behandlung mit Oxydationsmitteln (Permanganaten, Peroxyden, Perboraten, Chromaten u. s. w.), wobei man Salze zusetzt, die die Oxydationsprodukte neutralisieren; solche Salze sind die Karbonate, Borate, Silikate, Phosphate u. s. w. Farblose, ätherisch riechende und brennend schmeckende Flüssigkeit.

Afrtontl — Aeetopheeon.

H3

Sp. G. 0,7921 (bei 18*); S. P. 56*. Löslich in Wasser, Alkohol, Atter «jk! Chloroform; selbst löst es fast alle Harze, Fette, Ätherischen öle, weiter Schiessbaomwoile u. s. w. Es find«! ausgedehnte Verwendung in der Farbea- und Lackfabrilution, bei der Herstellung von Jodoform und neuerdings namentlich zur DarstcUufls von rauchschwachem Pulver. A z e t o n O l e sind Nebenprodukte bei der technischen Darstellung von Azeton, bestehen aus Ketonen, Aldehyd, Kondensationsprodukten des Azetons u. s. w., scheiden sich aus dem ersten Destillat ab und kommen als ! e i c h te (S. P. 75—130°) und s c h w e r e (S. P. 130—250«) AzetonOle in den Handel. Sie dienen zum Reinigen von Anthrazen. P r l f n n c i Reine« Azeton »oll klar, wasser hell, neutral sein, eich mit dest. HiO ohne TrUbung »der Niederschlag mischen, nicht mehr >1« 0 , 1 • / . Aldehyd gnd «fit dem Gewi chtathermoalkoholonieter bei 160 • mindeste» 88,1 • / , zeigen. Destilliert man ea bei «8», so sollen wenigstens 95 % Azeton übergehen, und bei der jodometrischen Titration sollen mindestens 98 °/o reines Azeton gefunden werden. Aietonöl. dunkel hell Azeton, techn. ( 9 2 — 9 3 ° / o ) „ 95-97»/o e h e m . rein, 9 8 / 1 0 0 % Azeton-Natriumbisulfit, techn. „

flüssig

. e h e m . rein

kg Mk. 65,00—80,00 „ „ 80,00—95,00 „ „ 133,00 , , 13*,00 „ » 156,00 „ „ 80,0

% °/o % °/o °/ 0 °/o 1

„ „

* „

175,00 14,00

Azeton

Apparate zur kontinuierlichen Rektifikation von Azeton: Dipl.alng. R. STROBACH, Technisches Bureau für die HolzverkohlungsIndustrie, Prag: • Königliche Weinberge, Riegerpark 14 (Österreich). Azeton:

r

=

R

\^/

R

+

2 H



Zu den A z i n f a r b s t o f f e n werden jetzt allgemein, dem o b i g e n K o n s t i t u t i o n s s c h e m a e n t s p r e c h e n d , die E u r h o d i n e , die S a f r a n i n e (und A p o s a f r a n i n e), die I n d u 1 i n e sowie das als C h i n o x a l i n f a r b s t o f f bezeichnete F 1 a v i n d u 1 i n gerechnet. D i e E u r h o d i n e entstehen durch E i n w i r k u n g von o - A m i d o a z o k ö r p e r n auf M o n a m i n e , z. B . E u r h o d i n s e l b s t durch Erhitzen von o - A m i d o a z o t o l u o l mit s a l z s a u r e m a - N a p h t y l a m i n . D e n E u r h o d i n e n ähnlich sind die E u r h o d o l e ( O x y a z i n e ) , w e l c h e man beim E r h i t z e n der E u r h o d i n e mit konz. HCl auf 180" erhält. Ü b e r d i e K o n s t i t u t i o n und D a r s t e l l u n g der S a f r a n i n e vgl. den b e s o n d e r e n Artikel „ S a f r a n i n e " . Auch Ober d i e I n d u I i n e ( s . d . ) unterrichtet ein b e s o n d e r e r Artikel.

Azitrin — Azooxyfaibstofle. Azltrln.

117

Athylester des Atopbans (PhenylctnclionhisSiircMhytcsIcr) H C C-COOC.H.

H ist ein gelbliches, geruch- und geschmackfreies, in H>0 schwer, in Alkohol und Äther leicht lösliches kristallinisches Pulver. Sch. P. 61—62*. In Dosen von 0,5 g 4—6 mal täglich dient es zur Behandlung von Gicht, Rheumatismus, Neuralgien und Ischias. A z o d e r m l n , durch Einführung einer Azetylgruppe in die Amidogruppe des Amidoazotoluols (des wirksamen Bestandteils d e s Scharlachrots) erhaltene Verbindung, die zur Wundbehandlung als feines Pulver dienen soll. A s o b e n z o l siehe „ A z o v e r b i n d n n g e n " . A s o d o l e n . Pulvermischung aus gleichen Teilen P e 11 i d o 1 (s. d.) und J o d o 1 e n (s. d.). Es hat dieselben therapeutischen Eigenschaften wie Pellidol, verbindet aber damit antiseptische und austrocknende Eigenschaften. Azofarbstoffe. Sehr wichtige Klasse von Teerfarbstoffen, deren Chromophor die Azogruppe — N = N — bildet (vgl. „ A z o v e r b i n d u n g e n"), und zwar ist sie stets mit zwei Benzolkernen oder andern aromatischen Kohlenwasserstoffen verbunden. Ist die Azogruppe e i n m a l vorhanden, so spricht man von M o n o a z o f a r b s t o f f e n oder von Azofarbstoffen schlechthin, wahrend durch den Eintritt m e h r e r e r Azogruppen D i s a z o - , T r i s a z o - und T e t r a k i s a z o f a r b s t o f f e entstehen. Das Gebiet der Azofarbstoffe ist schier unübersehbar, und wir müssen uns auf ganz kurze Andeutungen beschränken. Die wichtigsten Gruppen der Monoazofarbstoffe sind die A m i d o a z o f a r b s t o f f e und die O x y a z o f a r b s t o f f e . Durch d a s Eintreten der Azogruppe in Kohlenwasserstoffe entstehen zunächst nur gefärbte Körper ohne Farbstoffcharakter; die Verwandtschaft zur Faser wird erst durch den Eintritt anderer Gruppen vermittelt, welche den Azokörpern saure oder basische Eigenschaften verleihen. Das A m i d o a z o b e n z o l C.H«. N : N . C«Hi. NHS entsteht durch UraIagerung des Diazoamidobenzols. Zur Darstellung versetzt man Anilin mit soviel HCl und NaNO», dass nur etwa % in Diazoamidobenzol übergeführt wird und dieses im überschüssigen Anilin gelöst bleibt. Durch gelindes Erwärmen bewirkt man die Umlagerung des Diazoamidobenzols C«H§. N : N . NH . C«Hi in Amidoazobenzol. Das letztere ist selbst noch kein Farbstoff, wohl aber sind dies z. B. seine Sulfosäuren. Das O x y a z o b e n z o l C«H«. N : N . C.H«. OH wird durch Einwirkung von Diazobenzol auf Phenolnatrium erhalten. Behandelt man das Oxyazobenzol mit rauchender Schwefelsäure, so entsteht die Oxyazobenzol-p-sulfosäure H S O j . N : N . C.H«. OH, welche unter der Bezeichnung T r o p ä o l i n Y als Farbstoff in den Handel gebracht worden ist und d e n einfachsten Oxyazofarbstoff darstellt. Uber D i s a z o f a r b s t o f f e . T r i s a z o f a r b s t o f f e und T e t r a k i s a z o f a r b s t o f f e vgl. diese besonderen Artikel. A z o o x y f & r b s t o f f e . Teerfarbstoffklasse mit dem Chromophor Als Stammsubstanz dieser Farbstoffe fasst man d a s A z o o x y s t i l b e n auf, dem die Formel C«H> 230,00

Bariumchlorat: Ktinigswartcr & Ebcll, Linden vor Hannover.

5. B a r i u m c h l o r i d (Chlorbarium; Baryum chloratum). BaCI«+ 2 H>0. Bei der Darstellung gehl man entweder vom Witherit BaCOa oder vom Schwerspat BaSO« aus, wie dies schon unter „ B a r i u m f a r b e n " bei B a r y t w e i s s erörtert ist. Ist die Gewinnung des letzteren nicht beab-

Bariumverbindungen.

126

sichtigt, so stellt man das BaCl> regelmassig aus Schwerspat mit Kohle, Kalkstein und Chlorcalcium durch Glühen im Schmelzofen dar, wobei die Reaktion in zwei Phasen verläuft: BaSO« + 4 C = BaS + 4 CO. BaS + CaCl, = BaCI, + CaS. Die Schmelze wird unter Einleiten von Dampf mit Wasser ausgelaugt und dann eingedampft Nach dem Engl. Pat. 8184 von 1902 stellt man BaCU unter Verwendung von gebrauchtem Eisenchlorid dar, indem man Lösungen von Fe s CU und BaS mischt, oder man verschmilzt Fe»CU mit Schwerspat und Kohle und laugt das entstandene BaCI, aus; das gleichzeitig entstandene Eisensulfid kann geröstet werden. Ferner kann man BaCl> aus BaS nach dem D R. P. 162 913 so herstellen, dass man auf das angewärmte B a S gasförmiges Cl einwirken lässt, wobei dieses unter Erglühen der Masse und unter Bildung von BaCI, und Bariumpolysulfiden gebunden wird. Letztere lassen sich leicht in BaCI, und S umsetzen, wenn man die weitere Chlorierung in wässeriger Lösung mittels Chlorschwefel durchführt. Nach dem D. R. P. 186 738 gewinnt man BaCI, aus BaS und Chlormagnesium (Abfallaugen der Kaliindustrie) bei gleichzeitiger Gewinnung reiner Magnesia, indem man BaS + MgClj in wässeriger Lösung unter Druck im Autoklaven erhitzt. Nach dem Franz. Pat. 393 880 stellt man es aus BaSO» und NaCl mit C unter Zusatz von Eisenspänen auf trocknem Wege bei lebhafter Rotglut dar Nach D. R. P. 243 074 stellt man BaCI, durch Schmelzen von BaSO, mit MgCl, dar, während man es nach D. R. P. 257 277 aus BaCOs durch einfaches Zusammenrühren mit CaCI,- oder MgCl,-Laugen gewinnen kann. Das BaCI, kristallisiert in farblosen rhombischen Tafeln. 100 T. H , 0 lösen bei 10° 33 T., bei 100° 58 T. krist. Bariumchlorid. Beim Erhitzen über 58° verliert es H»0, ohne zu schmelzen. Das kalzinierte Salz schmilzt zwischen 750 und 850». Bariumchlorid wird zur Verhütung von Kesselstein, zur Herstellung von Bariumsulfat und in der analytischen Chemie verwendet. Auch die Tonwarenindustrie bedient sich seiner, um die in manchen Tonen vorkommenden löslichen Sulfate, die beim Trocknen auswittern, unlöslich zu machen. °/o kg Mk. 15,00 Bariumchlorid, techn. kalz. (ca. 95°/o) „ „ krist., weiss . . % „ „ 16,00 „ „ „

doppelt gereinigt, krist. »ehem. rein, krist. . . n n wasserfrei

Chemische Fabrik Coswig-Anhalt Coswig in Anhalt

G. m. b. II ,

°/o



• °/0 . °/o „



28,00

» 40,00 , 80.00

Har kort'sehe Bergwerke und Chemische Fabriken zu Schwelm und Harkorten, A.-Q., Gotha KBnigtwarter te Ebel], Linden vor Hannover

Apparate zur Herstellung von Chlorbarium: Techn.

BOro

für

die

ehem.

Industrie

Ludwig

Wickop,

Ohemiker-Ing.,

Berlin Wilmersdorf

6. B a r i u m c h r o m a t (Baryum chromicum) s. „ C h r o m f a r b e n ' . 7. B a r i u m c y a n i d Ba(CN),. Nach der Methode von Marg u e r i t t e und S o u r d e n d erhitzt man zur Gewinnung von Ba(CN), ein Gemisch aus Kohle mit BaO oder BaCOj im N-Strom, doch erzielt man dabei sehr unreine Produkte, insbesondere bildet sich viel Bariumcyanamid. Die Methode wird technisch dadurch rationeller, dass man das Cyanamid in Cyanid verwandeln kann, und zwar geschieht das nach dem Franz. Pat. 370 420 durch Behandlung mit Gasen, die C enthalten (Kohlenwasserstoffe, CO, C,H,), bei Rot- bis Gelbglut. Das Amer. Pat. 879 030 behandelt ein Verfahren, das von dem letztgenannten kaum verschieden ist. 8. B a r l u m f l u o r i d (Fluorbarium; Baryum fluoratum). BaF,. Durch Umsetzung von NaF mit Ba(NOs),, durch Neutralisieren von Barytwasser mit HF oder endlich durch Digerieren von frisch gefälltem BaCOs mit über-

127 schussiger HF erhalten. Weisses, körniges, wenig in HtO, leicht in HNO», in HCl und HF lösliches Pulver. Bariumfluorid,

gereinigt (arsenfrei) e h e m . rein

KSnlgswarter A Ebel], Linden TOT Hinnorer.

1 k g M k . 1 , 5 0 ; °/» k g M k . 1 3 0 , 0 0 1 „ „ 2,50; „ „ 220,00 I R . Sieneeker and Dr. W. | Siptenfelde ( O r t h a n ) .

Sduneiaer,

Fluor-

9. B a r i u m h y d r a t siehe 15b B a r i um o x y d hy d r a t. 10. B a r i u m k a r b o n a t (kohlensaurer Baryt; Baryum earbonieum). BaCOs. Natürlich als Witherit, künstlich durch Behandlung von BaS mit gasförmiger COf erhalten. Bei letzterem Verfahren wird der dem Reaktionsprodukt beigemengte S durch Kochen mit Ba(OH) t gebunden und das gereinigte BaCOs abfiltriert Zur Reinigung von BaCOi tragt man nach Franz. Pat. 408358 das Rohprodukt in kochende NHJ

„ „

geschmolzen, 55/60 °/o entwässert

dopp. raffln., krist „ „ Pulver

» M n





Chemieche Fabrik Coswig-Anhalt Coswig in Anhalt. B l ü c h e r IX.

.

.

. . °/o kg Mk. • • °/o » n

.

.

.

.

°/o „

.

.

.



°/o



Ol

n



entwässert G. m. b. H.,

n

26,00 40,00 8 >,00 30,00 42,00 50,00 110,00 55,00 2,50

I Königswarter & Ebel], Linden vor Hannover. I 9

130

Bariumverbindungen.

e) B a r i trms up e r o x y d ( B a r i u m p e r o x y d ; Baryum hgperoxydätum). BaOj. Man gewinnt es aus Ba(NOj) 2 , indem man dieses durch Glühen in geschlossenen Schamottetiegeln in BaO überführt und letzteres unter Überleiten kohlensäurefrerer Luft mehrere Stunden in dunklar Rotglut (bei ca. 700°) erhält. Auch aus andersartig dargestelltem BaO (vgl. oben 15 a. B a r i u m o x y d ) erzeugt man in gleicher Weise B a 0 2 . Nach D. R. P. 232 001 wird BaO in einem indifferenten Lösungsmittel, z. B. geschmolzenem NaOH, gelöst und durch die Schmelze ein O-Strom durchgeleitet. Nach Beendigung der Oxydation und Abkühlung löst man das NaOH in Alkohol, wobei das hochprozentige B a 0 2 ungelöst zurückbleibt. Nach Franz. Pat. 420 470 wandelt man BaCOs mittels geeigneter metallischer Katalysatoren direkt in B a 0 2 um. Nach D. R. P. 254 314 mit Zusatz-D. R. P. 258 235 stellt man B a 0 3 aus elektrisch gewonnenem BaO her, indem man dieses sehr fein gemahlen und in dünnen Schichten einem Strome von O oder von trockner (und kohlensäurefreier Luft unter allmählich gesteigertem Druck bei ebenso allmählich gesteigerter Temp. aussetzt. Das technische B a 0 2 bildet eine grünliche Masse, nach der Reinigung ein farbloses, in HsO unlösliches Pulver, das aus der Luft C 0 2 anzieht. Verdünnte Säuren zersetzen es unter Bildung von Wasserstoffsuperoxyd. Beim Erhitzen entwickelt es O und wird zu BaO reduziert. Es dient zur Darstellung von Wasserstoffsuperoxyd (s. d.) und Sauerstoff (s. d.); ferner wird es als Bleichmittel verwendet. Das B a r i u m s u p e r o x y d h y d r a t stellt man aus dem B a 0 2 so dar, dass man dieses in einer Säure, z. B. HCl, löst und durch Barythydrat das Bariumsuperoxydhydrat fällt. Nach dem D. R. P. 170 351 lässt sich die Umsetzung des B a 0 2 in das Oxydhydrat dadurch bewirken, dass man ersteres mit der wässerigen Lösung einer alkalischen Erde, am besten Barythydrat„ behandelt. Bariumsuperoxyd, techn , wasserfrei, Pulver ( 8 5 — 9 0 ° / o ) . . . „ ehem. rein, wasserfrei Bariumsuperoxydhydrat, techn ehem. rein . . . . 1 kg Mk. 2 , 0 0 , Chemische Fabrik Coswig-Anhalt G m. b II , Coswig in Anhalt. Iloller 4 Co., Hamburg I, Alsterdamm 12/13.

°/o kg M k . 8 3 , 0 0 °/o „ „ 150,00 °/o „ „ 120,00 °/o „ „ 190,00

Kiinigawarter & Ebell. Linden vor Hannover. Lehmann & Voss, Hamburg (s. Inserate)

16. B a r i u m p e r k a r b o n a t (überkohlensaures Barium) BaCO*. Diese, vorher unbekannte Verbindung erhält man nach dem D. R. P. 178019 dadurch, dass man Bariumsuperoxyd oder Bariumsuperoxydhydrat der Einwirkung von C 0 2 aussetzt; dabei muss das Gemisch dauernd alkalisch, die Temperatur unter 30° bleiben. Das BaCOj, das, trocken aufbewahrt, allmählich in reines BaCOs übergeht, soll zur Darstellung von H 3 0 2 dienen. 17. B a r i u m p e r m a n g a n a t (übermangansaurer Baryt; Baryum permanganicum). BaMn 2 0 8 . Es wird auf dieselbe Weise dargestellt wie Calciumpermanganat (siehe Artikel „C a 1 c i u 111 v e r b i 11 d u 11 g e n" No. 17). Vgl. dazu auch das Engl. Pat. 28 585 von 1903, welches oben unter 11. B a r i u m m a n g a n a t erörtert ist. Bariumpermanganat

. . .

H Mk. 7,20;

1 kg Mk. 6 5 , 0 0

18. B a r i u m r h o d a 11 ü r (R h 0 d a n b a r i u 111; Baryum rhodanaturn). Ba(CNS) 2 . Durch Destillation von Ammoniumrhodanidlaugen mit Atzbaryt bei 80—90° und 0,2—0,4 Atm. Druck unter Einleiten von Dampf gewonnen. Auch aus Kupferrhodaniir stellt man es dar, indem man dieses mit Bariumsulfidlauge bei Siedehitze behandelt, die klare Lauge abzieht, eindampft und kristallisieren lässt. Das Ba(CNS) 2 kristallisiert mit 2 HaO. B a r i u m r h o d a n ü r , krist. I a , weiss „ ehem. rein, krist KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

°/o k g M k . 0 5 , 0 0 1 „ „ 3,00

Bari um Verbindungen.

131

19. B a r i u m p e r s u l f a t (überschwefelsaurer Baryt; Baryum persulfuricum). B a S 2 0 8 + 4 H 2 0. Durch Elektrolyse von Bariumsulfat mit Schwefelsäure erhalten. Das Persulfat bildet nichtzerfliessliche Kristalle, die sich nach und nach in BaSO» zersetzen, zumal in trockener Atmosphäre, während die Lösungen widerstandsfähiger sind. 100 T. Wasser lösen bei 0" 39 T. wasserfreies und 52 T. wasserhaltiges Baryumpersulfat. 20. B a r i u m p l a t i n c y a n ü r s. unter „ P l a t i n v e r b i n d u n g e n " . 21. B a r i u m s u l f a t ( B a r y u m sulfuricum). BaSO»; siehe darüber unter „ B a r i u m f a r b e n " : B a r y t w e i s s sowie unter „ S c h w e r s p a t " . Bariumsulfat, gefällt, techn., entwässert „ dopp. raffin., entwässert , gefällt, ehem. rein, T e i g f o r m „

°/o kg Mk. 1 6 , 0 0 °/o „ „ 40,00 °/o „ „ 58,00

„fest

%

Andere Qualitäten siehe unter „ B a r i u m f a r b e n " s p a t".

und

,.

100,00

„Schwer-

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

22. B a r i u m s u l f i d (Schwefelbarium; Baryum sulfuratum). ßaS. Durch Reduktion von BaSO« mit Kohle unter Zusatz von Teer oder ölen im Schmelzofen erhalten. Das wasserfreie BaS leuchtet im Dunkeln. Es löst sich in HsO, indem es in Bariumsulfhydrat und Bariumhydrat übergeht: 2 BaS + 2 HsO = Ba(OH) 2 + Ba(SH) 2 . Das D. R. P. 154 498 bezweckt die Herstellung eines Bariumsulfhydrats, von dem ausgehend man durch Umsetzung beliebige andere Ba-Salze darstellen kann. Man glüht danach ein Gemisch von Schwerspat und Kohle und leitet in die beim Auslaugen entstehende Lösung von Bariumhydrat und Bariumsulfhydrat entweder HsO oder C 0 2 ein; es findet dabei eine der folgenden beiden Umsetzungen statt: Ba(OH) 2 + Ba(SH) 2 + 2 H2S = 2 Ba(SH) s + 2 H 2 0. Ba(OH) 2 + Ba(SH) 2 + C 0 2 = BaCOa + Ba(SH) 2 + H„0. In beiden Fällen erhält man eine Lösung von Bariumsulfhydrat, aus der sich keine schwerlöslichen Doppelverbindungen dieses Salzes mit Ba(OH) 2 niederschlagen können. Man dampft die Lösung im Vakuum ein und erhält so eine von Polysulfiden freie Lauge, die mit andern Salzen beliebige Umsetzungen eingehen kann. BaS dient der Hauptsache nach zur Darstellung anderer Bariunipräparate. In der forensischen Analyse benutzt man es zur Entwicklung von ehem. reinem (As-freiem) H2S. Schwefelbarium,

roh, (ca. 8 0 ° / o ) in Stücken

° / 0 k g Mk. 1 6 , 0 0

» (ca. 8 0 » gereinigt ehem. rein

°/o % °/o

in Pulver 1 kg Mk. 2 , 5 0 ;

„ „ „

„ 21,00 „ 78,00 „ 230,00

Schwefelbarium: Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

Apparate zur Herstellung von Schwefelbarium: Techn.

Büro für

die

ehem.

Industrie

Ludwig

Wickop,

Chemiker-Ing.,

Berlin-Wilmersdorf.

23. B a r i u m s u p e r o x y d siehe unter 15. B a r i u m o x y d e . 24. B a r i u m t h i o s u l f a t (unterschwefligsaurer Baryt; Baryum thiosulfuricum). BaS 2 Os + H 2 0. Durch Mischen der Lösungen von Natriumthiosulfat und Bariumazetat als Niederschlag erhalten. Bariumthiosulfat, techn „ ehem. rein Königswarter 4 Ebell, Linden vor Hannover.

.

. . .

° / 0 kg Mk. 7 0 , 0 0 1 „ „ 5,00

25. B a r i u m w o l f r a m a t (wolframsaurer Baryt; Baryum wolframicnm). BaWO,. Wasserfrei durch Schmelzen von 2 T. Na s WO. mit 7 T. BaClj und 4 T. NaCl und Auslaugen mit HsO in grossen farblosen Kristallen erhalten. Auf nassem Wege gewinnt man es mit verschiedenem Kristallwassergehalt durch Fällen der Natriumwolframate mit BaClj-Lösungen. 9*

132

Bariundum — Baryum.

Bariomwolfnunat, rein 1 kg Mk. 11,09 H n i g m r t c r A Ebel]. Linden vor n i m m . Bariumverblndnngen: Dr. Krager * Sommerfeld, Kuwl. I Saccfaarinfabrik A.-O. vorm. Fahlberg. Ust k C«., E. Merck, Draatadt. I Magdebarg-Mdoat. Anlagen und V e r f a h r e n zur Herstellung von B a r i u m Verbindungen: F. A. Bflhler, Ingenieur, Berlin-Lichterfelde-W., Willy Hanger, Ingenieurges. m. b. R., Dreades 21, Zletenstr. 8. Ludwig Hartmannwtr. ZI. Rudolf Heinz, O. m. b. H., Techaiache« BSro, Hannover, Gerberstr. 29. F a b r i k e n zur Herstellung von B a r i u m v e r b i n d u n g e n richtet e i n : Otto Krueger vorm. 0. Krueger, Biebrich a. Rh. (s. Inserat unter „Chem. Fabrikeinrichtungen"). B a r l u n d a m (Bariumoxykarbid). G e m i s c h a u s 1 0 — 1 2 % BaC>, 3 — 5 % B a ( C N ) , und 8 0 — 8 5 % B a O . Zur D a r s t e l l u n g wird B a C O . mit Zusatz (ein zerkleinerter K o h l e e r s t im e l e k t r i s c h e n L i c h t b o g e n zum S c h m e l z e n g e b r a c h t und dann n o c h eine Z e i t l a n g der W i d e r s t a n d s e r h i t z u n g a u s g e s e t z t . Barol. Aus T e e r ö l e n b e r e i t e t e s ImprägnierOl, d a s dem KarboI i n e u m ( s . d . ) g l e i c h t ; nur sind s e i n e a n t i s e p t i s c h w i r k e n d e n E i g e n s c h a f t e n d a d u r c h v e r b e s s e r t , d a s s m a n ihm nach dem D . R. P . 121 9 0 1 Kupferv e r b i n d u n g e n e i n v e r l e i b t hat. B r a u n s c h w a r z e s T e e r ö l von mildem O e r u c h , g r o s s e r V i s k o s i t ä t und hohem spezifischem O e w i c h t e . E s dient zum Imprägnieren von Holz u. a. m. Barol °/o kg Mk. 24,(X) Barol: Chemische Fabrik FISrsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim-Untermaln. Barometrie. H e b e r b a r o m e t e r nach B u n s e n , neuere Art, Teilung in '/« mm . . Mk. 30,00 D a s s e l b e auf poliertem Brette mit Einstellvorrichtung und Thermometer , 54,00 H e b e r b a r o m e t e r mit feiner Einstellung durch Fussschraube. . . . 80,00 r G e f ä s s b a r o m e t e r (Stationsbarometer). System F o r t in. Alle GlasteLlc in Metallfassung. Mit Nonius, Thermometer und Reduktionsskala „ 110,00 D a s s e l b e Instrument mit tiefgehender Skala (für hochgelegene Stationen) „ 120,00 H e b e r b a r o m e t e r mit Glasnonien, Teilung auf Glasröhre (für Räume, in denen metallische Skalen oxydieren könnten) 150,00 N o r m a l b a r o m e t e r , System W i l d - F u e s s . Röhre 1 0 — 1 1 mm weit. Visiereinstellung. Nonienschieber mit Feinstcllbewegung. Ablesung 0,05 mm 220,00 A n e r o i d b a r o m e t e r (Metallbarometer), fiir gewöhnlichen Gebrauch in Messingfassung, je nach Grösse und Ausstattung Mk. 12,00—60,00 A n e r o i d b a r o m e t e r für Höhenmessungen, kompensiert, mit versilberter Metallskala, Thermometer und Tempcratur-Korrektionstabellc, zum direkten Ablesen der Hohen, sehr genau: Bis zur Höhe von 2500 5000 6000 7000 m. Preis 60,00 75.00 85,00 95,00 Mk. B a r o g r a p h (registrierendes Aneroidbarometer) mit 8 Tage gehendem Uhrwerk, in Nussbaumkasten, Farbe, Federn und für 1 Jahr ausreichenden Barogrammstreifen Mk. 100,00 Barometrie: Ucorc Schmidt & v. d. Eitz, 8chmiedefeM (Kreis Schleusingen). B a r r e l . Englisches FIQssigkeitsmass. 1 B a r r e l = 1 6 3 , 5 6 4 Liter. Baratin. D o p p e l s a l z a u s B a r i u m - T h e o b r o m i n und Natriumsalizylat, vereinigt die d i u r e t i s c h e W i r k u n g d e s T h e o b r o m i n s mit der blutdrucksteigernden W i r k u n g d e s B a r i u m s . L e t z t e r e s ist in diesem Arzneimittel zum e r s t e n m a l in o r g a n i s c h g e b u n d e n e r F o r m medizinisch benutzt. B a r y t u n d B a r y t s a l z e siehe „ B a r i u m v e r b i n d u n g e n " . B a r y t w e J ü » siehe „ B a r i u m f a r b e n " . B a r y u m , B a r y n m f a r b e n , B & r y n m v e r b i n d u n g e n siehe „B a r i u m", „Bariumfarben", „Bariumverbindungen".

Basische Farbstoffe. — Baumaterialien, Prüfung.

J33

B a s i s c h e Farbstoff«. Als basische Farbstoffe bezeichnet man Teer« farbstoffe, die sich als Sulfate, Oxalate, Chloride u. s. w. organischer Farbbasen darstellen. Sie färben Wolle und Seide ohne Beize in neutralem oder schwach saurem Bade, Baumwolle auf sauere Beizen wie Tannin, Tflrkischrotöl u. s. w. Die basischen Farbstoffe sind nur teilweise in Wasser, samtlich aber in Alkohol lOslich. Im Durchschnitt verfügen sie aber eine sehr weitgehende Färbekraft und hohe Brillanz der Töne, dagegen sind sie meistens wenig licht-, luft- und seifenecht wahrend die ersten Anilinfarbstoffe samtlich zu den basischen gehörten, werden sie in der Baumwoll- und Wollfärberei jetzt mehr und mehr durch andere verdrängt; hohe Bedeutung haben sie dagegen noch für die Seidenund Jutefärberei. Baumwolle und ebenso Leinen wird vor der Färbung mit basischen Farbstoffen meistens zuerst mit T a n n i n und dann mit B r e c h w e i n s t e i n l ö s u n g (oder Antimonsalz) behandelt; das auf der Faser entstehende A n t i m o n t a n n a t bildet dann mit den basischen Farbstoffen waschechte, festhaftende Lacke. Statt dieser Tannin-Antimonbeize (vgl. unter „G e r b s t o f f b e i z e n " ) unterwirft man die Baumwolle für Anwendung basischer Farbstoffe auch wohl der TdrkischrotOlbeize (vgl. „ T U r k i s c h r o t ö l f ä r b e r e i"). Wolle und Jute werden mit basischen Farbstoffen ohne Beizung in warmem Bade gefärbt. Auch Seide bedarf keiner Beize; man färbt sie in schwach angesäuertem Bade, und zwar meistens unter Zusatz von B a s t s e i f e , wie sie beim Entbasten der Seide mit Kernseife gewonnen wird. Ein derartiges Bastseifenbad erzeugt lebhaftere Nuancen. B a s t s e l f e siehe „E n t b a s t e n". Baumaterialien, Prüfung. Apparate zur Prüfung von Zement-, Kalk- und Trassmörteln: I. A b b i n d e - V e r h ü l t n i a a e . N o r m a l - N a d e l a p p a r a t n a c h V i c a t , mit je 2 Büchsen und einem in '/» 0 geteilten, kleineren Thermometer Mk. 35,00 5 S t ü c k B l e i g e w i c h t e ä 3 kg zur Prüfung der Proben während des Bindens 12,00 A p p a r a t zur B e s t i m m u n g der T e m p e r a t u r v e r ä n d e r u n g w ä h r e n d d e s A b b i n d e n s , kompl. mit Thermometer 12,00

n . Druckfestigkeit. H a m m e r a p p a r a t zur Anfertigung von Zug- und Druckproben aus Zement, Kalk und Trassmörteln Z u g f o r m - E i n r i e h tu 11 g bestehend aus Einspannplatte von Gusseisen, Zugform von Messing, Aufsatzkasten mit 4 Federn D r u c k f o r m - E i n r i c h t u n g bestehend aus Einspannplatte, Druckform aus 2 Winkeleisen, Aufsatzkasten mit 4 Federn M a s c h i n e z u r B e s t i m m u n g d e s D r u c k w i d e r s t a n d e s für Würfel bis 1 edm und für Widerstände bis 50 000 kg mit Hebelübersetzung 1:500, kompl V o l l s t ä n d i g e F o r m f ü r H a n d a r b e i t , bestehend aus 4 Stahlplatten, gusseisernem Ring und eiserner Unterlage, für Würfel von 100 qcm Fläche

290,00 „

33,00



45,00

„ 1500,00 „

26,00

III. Dichte. V o l u m e n o m e t e r nach C. S c h u m a n n „ „ Beck-Schumann

n



8,50 27,50

IV. Feinheit der Mahlung. S i e b b ü c h j e mit 4900 und 900 Maschen auf 1 qcm zur Bestimmung der Feinmahlung des Zementes S i e b b f l c h s e mit 2500 und 900 Maschen auf 1 q r a t nach B a u s c h i n g e r , zur Ermittelung der Volumbestindigkeit

Mk. 10,00 „ 8,00 ,

175,00

„ „ ,

188,00 20,00 5,00 5,00

„ „ „ „

45,00 30,00 12,00 30,00

„ „ „ ,. ,.

115,00 2,50 1,50 1,25 50,00 55,00 L'0,00 0,40 0,40

VT. Z u g f e s t i g k e i t (vgl. auch II. D r u c k f e s t i g k e i t ) . Z e r r e i s s - A p p a r a t , Hebelübersetzung 1 : 5 0 mit Zinkeimer, Stück . . S c h r o t z u f t t h r e r mit selbsttätigem Abschluss F o r m ( Z u g f o r m ) für 5 qcm Querschnitt mit Kerben 5 kg S c h r o t V e r s c h i e d e n e G e r ä t e zur Bereitung der Proben, als 1 starke eiserne Schüssel, 1 starker Löffel mit Griff, 1 Messzylinder von 100 ccm, 1 Schaufel, 1 starke Glasplatte, 1 Spatel, 1 Messer, 1 verzinkte Kiste T a f e l w a g e für 5 kg geeicht, mit 2 losen schaufeiförmigen Messingschalen F e d e r w a g e mit Zifferblatt für 10 kg (1 kg geteilt in 10 g) . . . . G e w i c h t s a t z 1—500 g in Messing, 1—5 kg in Eisen geeicht . . . B e s o n d e r e E i n r i c h t u n g des Z e r r e i s s - A p p a r a t e s f ü r die A d b ä s i o n s p r o b e , kompl., bestehend aus 2 Klammem mit Stellrad und Spindel, 2 Kastenformen, 10 Haftprismen aus Glas und Holzkernen . H a f t k ö r p e r aus Marmor . . . . . n Ziegel (Klinker) „ „ Gusseisen V o r r i c h t u n g zum Entformen von Zement-Zugprobekörpern . . . . E n t f o r m u n g u a p p a r a t für Druckkörper F o r m für Hammerapparat, bestehend aus 2 Winkeleisen mit Kerben G l a s p l a t t e 7 X 12 cm für Zugkörper „ 12 X 1 2 cm für Druckkörper l l o c h d r u c k - D a m p f a p p a r a t zur beschleunigten Prüfung der Mörtel und Zemente auf Volumbeständigkeit, System Dr. E r d m e n g e r . . . K o h l e n s ä u r e b e s t i m m u n g s a p p a r a t e für Zement u.s.w.: Nach S c h e i b l e r , Modifikat. F i n k e n e r zur volumetr. Best, grösserer Mengen CO« Messröhre für . 150 300 ccm. Preis . . . . 45,00 60,00 Mk. Nach Prof. R. B a u r zur Best, von COj, K a r b o n a t e n und freien Säuren Nach D i e t r i c h - F r ü h l i n g kompl. mit Gasmessröhre 200ccmin 1 /i geteilt D e r s e l b e Apparat mit Reserve-Glasteilen Besondere Reserveteile. 10 E n t w i c k e l u n g s f l a s c h e n ohne Stopfen . . . • . • 1 G u m m i s t o p f e n mit Rohr 10 S ä u r e g l ä s c h e n mit Marke D a r r a p p a r a t f ü r Z e m e n t p r o b e n , bestehend aus einem kupfernen Kasten mit Zwischenboden. Die Heizung (mittels Gas oder Spiritus) bewirkt, dass das Thermometer, dessen Kugel etwa 6 cm in den Kasten reicht, 110—120° zeigt 1 T h e r m o m e t e r hierzu . . .

„ „

350,00

r



„ „



¿5,00 52,00 65,00 2,50 1,25 4,00

25,00 4,00

Ü b e r d i e P r e i s e für P r ü f u n g v o n B a u m a t e r i a l i e n siehe „ C h e m i s c h e U n t e r s u c h u n g e n". B a u m ö l s i e h e „O 1 i v e n ö 1". B a u m w a c h a siehe „ W a c h s , vegetabilisches". Baumwolle. Samenhaar mehrerer Gossypium-Arten. Zur Zeit der Reife platzt die Fruchtkapsel der B a u m w o l l p f l a n z e auf, und die w e i s s e n Baumwollhaare quellen hervor. Auf s o g e n a n n t e n E g r e n i e r m a s c h i n e n w e r d e n die Samen v o n den Haaren a b g e r i s s e n und letztere in stark g e p r e s s t e n Ballen in den Handel gebracht. M a n unterscheidet n o r d a m e r i k a n i s c h e , südamerikanische, ostindische, w e s t i n d i s c h e , afrik a n i s c h e , l e v a n t i n i s c h e und e u r o p ä i s c h e B a u m w o l l e . Die

Baumwollfärberei

jgg

Länge de/ Baumwollfaser steigt bis Uber 40 mm; l a n g s t a p e l i g heisst die Baumwollfaser, wenn sie mehr als 2,5 cm misst, k u r z s t a p e l i g dagegen, wenn sie unter dieser Länge bleibt. Breite der F a s e r 0,010—0,035 mm. W a s die Behandlung der Baumwolle anlangt, so ist als besonders wichtig der Prozess des M e r c e r i s i e r e n s zu nennen. Als Mercerisieren bezeichnet man ein Verfahren zur Erzeugung von S e i d e n g l a n z auf Baumwolle. Für das Mercerisieren kommen folgende zwei Arbeitsmethoden in Betracht: 1. Die Baumwolle wird mit Natronlauge getränkt, dann ausgeschleudert oder ausgequetscht, hierauf auf Streckmaschinen auf die ursprüngliche Länge oder, wenn möglich, noch etwas darüber hinaus ausgereckt und endlich in gespanntem Zustande gewaschen. 2. Die Baumwolle wird zuerst auf Rahmen gespannt und nun mit Natronlauge mercerisiert, wobei also das Einlaufen von vornherein durch die Spannung verhindert ist; auch hier wird schliesslich direkt unter Spannung gewaschen. Hält es die Faser aus, so streckt man bei Methode 2 nachträglich auf etwas mehr als die ursprüngliche Länge, wodurch der Seidenglanz erhöht wird. Abgesehen von dem seidenähnlichen Glafiz erhält die Baumwolle durch das Mercerisieren erhöhte Festigkeit und leichtere Aufnahmefähigkeit für Farbstoffe. P r ü f u n g : Zur Unterscheidung zwischen mercerisierter und nicht mercerisierter Baumwolle empfiehlt L a n g e (Vortrag auf d. V. Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903), abgesehen von der mikroskopischen Prüfung, folgende Reaktion: Eine kalt gesättigte Chlorzinklösung wird mit etwas Jodkaliumlösung vermischt und mit Jod im Uberschuss versetzt, so dass die Lösung mit Jod gesättigt ist, z. B. eignet sich dazu eine Lösung von 30 T. Chlorzink, '5 T. K J und 1 T. J in 24 T. HjO. Ferner gibt folgende Lösupg «icher? Resultate: 6 T. K J werjden in 12—24 T. H 2 0 gelöst, 1—2 T. J zugefügt und mit 30 T. Chlorzink, in 12 T. fl 2 0 gelöst, vermischt. Die genannten braunen Lösungen färben Baumwolle blau an. Niphtmercerisierte Baumwolle verliert beim Spillen in Wasser die Farbe vollständig, während mercerisierte Baumwolle intensiv gefärbt bleibt. In sehr vielen Fällen lässt sich die Reaktion ohne weiteres auch auf gefärbte Baumwolle anwenden, und zwar benetzt man einen Teil des zu prüfenden Musters nur mit Wasser, während man einen andern Teil davon etwa 3 Minuten in die erwähnte Chlorzinklösung einlegt und dann auswäscht. Beim Vergleich beider Muster ist dann leicht zu erkennen, ob es sich uns merceri* sierte Baumwolle handelt oder nicht. Stört die Färbung der Baumwolle, so bleicht man vor der Prüfung mit Chlorkalk oder entfernt die Farbe sonst in geeigneter Weise, z. B. durch Reduktion u. s. w.

Baumwollfärberei. Man färbt die Baumwolle gewöhnlich als Garn oder als Gewebe, seltener im ungesponnenen Zustande. Was die Vorbereitung d,er Faser anlangt, so bleicht man nur, wenn helle Färbungen beabsichtigt sind; sonst genügt Kochen mit Sodalösung (oder schwacher Natronlauge) und Seife, um Fettspuren zu entfernen. Vor dem Beizen und Färben müssen die Fasern vollständig mit Wasser durchtränkt sein. Die Baumwollfaser hat zu den meisten Farbstoffen eine so geringe Affinität, dass es der vorherigen Anwendung von Beizen bedarf, um ein Fixieren des Farbstoffes zu ermöglichen. Erst neuerdings hat man Farbstoffe erfunden, die sich auf der Baumwolle ohne Beize fixieren. Über alle diese Verhältnisse vergleiche man die Artikel „ B a s i s c h e F a r b s t o f f e", „ B e i z e n f a r b stoffe", ,,S c h w e f e 1 f a r b s t o f f e", „Substantive Farbstoffe", „Türkischrotfärberei" sowie auch „Beizen", „ C h r o m b e i z e n", E i s e n b e i z e n", G e r b s t o f f b e i z e n", „ K u p f e r b e i z e n", „ ö 1 b e i z e n", „ T o n e r d e b e i z e n" und „Zinnb e i z e n". Das Färben der Baumwolle mit Beizen bezeichnet man a l s a d j e k t i v e s Baumwollfärben. Fast ausnahmslos wird die Beize vorher angewendet, und zwar in einem besonderen Bade. Die gebräuchlichste BaumNach der Beizung wollbeize für basische Teerfarbstoffe ist G e r b s ä u r e . folgt gewöhnlich nicht sofort das Färben, sondern zuvor noch das F i x i e r e n der Beizen, wozu man bei Gerbsäure (Tannin) beispielsweise Antimon- oder Zinnverbindungen benutzt. Für andere Teerfarbstoffe und namentlich für Pflanzenfarbstoffe eignen sich am besten T o n e r d e b e i z e n . Das Färben von Baumwolle o h n e Beizen bezeichnet man als s u b stantives Baum wollfärben. Hierbei setzt man der wässerigen Farhstofflösung Marseiller Seife sowie unter Umständen NaCl oder Na2HPO» zu, beginnt das Färben bei ca. 40° und vollendet es unter Kochen.

18«

BaumwoHsamea6l — Bcchergliaer.

Um der Baumwolle die Eigenschaften der tierischen Paser zu verleihen, „a n i m a H s I e r t" man sie, d. h. man imprägniert sie mit Leim oder Gelatine. i M i m w H u w w i H siehe „ K o t t e n s 1". B i l l l l f t l (Liquor Cresoli aaponatus). KresolseifenlOsung. Durch Erhitzen von Kresol mit Kallseifenlftsuag erhaltene braune, Ölige, teerig riechende Flüssigkeit Es löst sich klar in Wasser und wird in grossem Umfange zur Desinfektion benutzt. Bazillol

1 kg Mit. 0 , 9 5 ; ®/o kg Mk. 70,00

B a a g i d . In Formen gepresstes Calciumkarbid zwecks bequemer Verwendung zu Beleuchtungszwecken (sogenannte B e a g i d b e l e u c h t u n g ) . Dazu sind besondere Gasentwicklungsapparate konstruiert worden. Beagid: Booüadie

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150 700 1,20

175 1000 1,75

210 1250 2,30

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2 6 0 mm. 3 0 0 0 ccm. 5,25 Mk. Mk. 0 , t 5

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150 750 1,85

170 950 2,30

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2 3 0 mm. 2 2 8 0 ccm. 4 , 0 0 Mk

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. 1-8 . n 1-12 . 1—16 . „ 000-0

0 1 2 3 4 5 6 55 65 75 85 95 1 1 0 120 45 60 90 1 5 0 2 1 0 3 0 0 350 0,12 0,13 0 , 1 5 0 , 2 0 0,23 0 , 2 5 0 , 3 0 — 0 , 1 8 0,23 0 , 2 5 0 , 3 0 0 , 3 5 0,40 12 196 1*/* 0,65 0,70

7 1 3 0 mm. 4 5 0 ccm. 0 , 3 5 Mk. 0,45 „

13 14 210 230 2 2'/« 0,70 0,75 0 , 9 0 1,00 Mit

15 16 2 4 0 2 7 0 mm. 1 3 /«. 4 1. 0,80 0 , 8 5 Mk. 1,10 1,30 „ Ohne Ausguss 1,30 0,90 Mk.

2,60 5.00 9,00 -

1.90 4,00 7,00 0,30

. , „ „

Bechergläser.

137

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Stahlers Handbuch der Arbeitsmethoden in der anorganischen Chemie B a n d I e n t h ä l t u. a.:

Das anorganisch-chemische Laboratorium und seine Ausstattung Bauliche Einrichtung — AusrOstungagegenstftnde — GeflQe des allgemeinen ehem. Gebrauchs — Reagenzienvorrat, -aufbevahrung und -entnähme — Elektrische Einrichtungen — Triebmittel — Heiz- und Kühlvorrichtungen — Die Atmosphäre des Laboratoriums — Schutzvorrichtungen — Autoren- and Sachregister

Mechanische Operationen

Allgemeines Ober Zusammensetzung von Apparaten — Allgemeine Operationen — Herstellung mechanischer Geraenge — Antorenund Sachregister — Bezugsquellen

Prospekte und Probelieferung g r a t i s durch jede Buchhandlung sowie vom — :

Verlag von Veit ft Comp., Leipzig, Marienstrafie 18 Bestellkarte siehe T e r t j c f c l a « ?

138

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210 2 1,05

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°/o kg Mk. 5 0 , 0 0 »/, „ „ 5 5 , 0 0 o/o „ „ 4 4 , 0 0 °/o „ „ 3 0 , 0 0 i „ „ 1,M) 1 » „ 30,00

Die Preise sind übrigens sehr schwankend und ändern sich in weiten Grenzen.

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Anlagen und Apparate zur Herstellung von Benzol

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Benzol-, Benzoyl- and Benzyl-Verbindungen. Es werden hier nur einige der nächststehenden Derivate behandelt, soweit sie technische Bedeutung haben und nicht in besonderen Artikeln abgehandelt sind. Besonders behandelt sind: „A n i 1 i n", „ A n i l i n d e r i v a t e " , „ B e n z a l c h l o r i d " , „ B e n z a l d e h y d " , „ B e n z o e s ä u r e " , „ B e n z o t r i c h 1 o r i d", „ B e n z y l c h 1 o r i d " , „ B r e n z k a t e c h i n", „ D i n i t r o b e n z o 1", „D i p h e n y 1a m i n", „ H y d r o c h i n o n", „ K ü m o 1", „ K u m i d i n", „ N i t r o b e n z a l dehyd", „Nitro benzol", „P h e n o 1 p h t a 1 e i n", „Phenylend i a m i n", „P h e n o 1", „R e s o r z i n", „S a 1 i z y 1 s ä u r e", „S u 1 f a n i 1 s ä u r e", „ T o l u o 1" (mit N i t r o - und A m i d o t o l u o l e n ) , „ T o 1 i d i n", „T o 1 u i d i n", „X y 1 o 1 e " und „X y 1 i d i n e " , worüber man also die bezüglichen Artikel vergleichen wolle. B e n z o p h e n o n siehe unter „ K e t o n e " . B e n z y l a z e t a t siehe unter „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . Hier seien erörtert B e n z o l s u l f o s ä u r e , Amidobenzolsulfosäuren, Benzoylsuperoxyd, Benzylalkohol sowie Benzylazetat. 1. B e n z o l s u l f o s ä u r e ( A c i d u m ienzolsuifonicum). C«Hs.SOiH. Durch längeres Erhitzen von Benzol und rauchender Schwefelsäure am Rückflusskühler erhalten. Sie bildet sehr zerfliessliche feine Nadeln. Benzolsulfosäure, roh (35°/o)

„ m'lo)

„ ehem. rein Benzolsulfosaures Natrium

°/o kg Mk. 100,00 H Mk. 1 0 , 0 0 ;

°/o „ 1 1

„ „



„ „

200,00

90,00 12,00

2. Amidobenzolsulfosäuren (Anilinsulfosäuren; Acidum amidobenzolsvlfonicum). NH>. C«H«. SO»H. Die Orthosäure wird durch Reduktion von o-Nitrobenzolsulfosäure erhalten und bildet rhotnboedrische Kristalle. Die Metasäure wird ebenso durch Reduktion von m-Nitrobenzolsulfosäure gewonnen und bildet Kristalle, die sich in 6 8 T . Wasser von 50* lösen. Die m-Amidobenzolsulfosäure wird auch als M e t a n i l s ä u r e bezeichnet. Technisch am wichtigsten ist die p-Amidobenzolsulfosäure, die den Namen S u l f a n i l s ä u r e führt; sie ist in besonderem Artikel behandelt. 3. B e n z o y l s u p e r o x y d (C«H»CO. O)». Es wird durch Behandeln von NajOi mit der äquiv. Menge Benzoylchlorid erhalten, bildet weisse, wenig

150

Benzonaphtol — Benxosol.

in HsO lösliche Prismen vom Sch. P. 103,5* und soll medizinisch als W u n d antiseptikum, als Pulver, Salbe oder 10 %ige Lösung Verwendung finden. Benzoylsuperoxyd

1 kg Mk. 14,00

4. B e n z y l a l k o h o l (Alcohol henzylicvs). C . H . . CH,(OH). Lässt sich durch Behandeln von B e n z a l d e h y d mit Natriumamalgam oder alkoholischem Kali gewinnen, wird aber gewöhnlich aus P e r u b a l s a m dargestellt, worin er zum kleinen Teil frei, zum grösseren an Benzoesäure (und Zimtsaure) gebunden vorkommt. Zur Darstellung erhitzt man den Perubalsam mit der vierfachen Menge Kalilauge, bis eine klare Lösung entsteht, von der nach dem Erkalten der feste Anteil entfernt wird, während die verbleibende Flüssigkeit mit Wasser destilliert wird. Der Benzylalkohol geht mit über und wird dem Destillat durch Ausschütteln mit Äther entzogen. Neuerdings gewinnt man ihn meistens aus Toluol. Nach dem Franz. Pat. 348 951 gewinnt man ihn durch Reduktion des Benzoesäureesters, und zwar elektrolytisch im Kathodenraum unter Verwendung reiner Bleikathoden. Der Benzylalkohol bildet eine schwach aromatisch riechende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15°) = 1,0507; S. P. 206,5» (vgl. auch unter „Riechstoffe, künstliche"). Benzylalkohol, techn dopp. gerein

H Mk. 3,30;

1 kg Mk. 11,00 1 „ „ 30,00

5. B e n z y l a z e t a t CH S . COO . C H j . C«H6. Durch Einwirkung von Natriumazetat auf Benzlalkohol in Gegenwart von konz. H»SO» sowie noch auf verschiedene andere Weise gewonnen. Flüssigkeit vom sp. O. 1,069; S. P. 215—216°. Über die Anwendung siehe No. 7 B e n z y l a l k o h o l . Benzylazetat

1 kg Mk. 5,25

Benzol-, Benzovl- und Benzylverbindungen: Chem. Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M. | E. Merck, Darinstadt.

Apparate zur Darstellung von Benzol-, Benzoyl- und Benzylverbindungen: Friedrich

Heckmann,

Berlin SO. 10, Brückenstraase 6b (s. Inserate).

B e n x o n a p h t o l ( N a p h t o l u m bemoicum) = Benzoyl-/J-naphtol. ClHT . O . CO . CoH». Man erhält es durch Einwirkung von Benzoylchlorid auf ¿?-Naphtolnatrium und Umkristallisieren des Reaktionsproduktes aus heissem Alkohol. Weisses, kristallinisches, geruch- und geschmackloses Pulver, kaum löslich in H>0, sehr schwer in Atlier und Alkohol, leichter in Chloroform und warmem Alkohol. Sch. P. 107°. Man verordnet es innerlich bei Darmkrankheiten (Durchfall; Typhus). Benzonaphtol D. A. V

1 k g Mk. 5,60

B e n z o p h e n o n siehe „ K e t o n e". B e n x o s a l i n (Benzoylsalizylsäuremethylester) C,H,(COO . CH,)(0 . CO . C.H,). Weisses kristallinisches Pulver von schwach aromatischem Geruch und Geschmack, fast unlöslich in HiO, schwer löslich in Alkohol, leicht in Äther und Chloroform, Sch. P. 84—85°, passiert den Magen unzersetzt und wird erst im Darm gespalten. Man gibt es bei Gicht, Rheumatismus, Ischias, Neuralgie, und zwar täglich 2,0—5,0 g. Beozosalin in Tabletten (0,5 g)

rv

20 Stück Mk. 0,00

Benxosol = B e n z o y l g u a j a k o l . C«H«0 20,00 20,00 8'>,00 150,00 50,00 25,00 200,00 140,00 240,00 7< ' , 0 0 150,00 60,00

Beryllium und Berylliumverbindungen: Dr. O. P . D r o n b a c h * Co., Chemische F a b r i k , Freiberg j. 8a. F a b r i k c h e m i s c h e r P r ä p a r a t e von I)r. Richard Sthamcr, Hamburg I.

P r o i ' n ö f l e r 4 C» , C h e m i s c h e F a b r i k , P l ö t z e n i c e bei B e r l i n .

B e t a - E u k a l n siehe ,,E u k a i n " . B e t a - S n l f o p y r l n , Verbindung der Sulfanilsäure mit Antipyrin (nicht identisch mit S u l f o p y r i n ) , ist ein in warmem W a s s e r lösliches, säuerlich s c h m e c k e n d e s Pulver, das gegen Influenza, Schnupfen und besonders bei Jodismus empfohlen wird. D o s i s : dreimal täglich 1,0 g. Betol = Salizylsäure-ß-naphthylester ( N a p h t a l o l ; Naphtols a 1 o 1). C7H5O» . C10H7. Durch Einwirkung von Phosphoroxychlorid auf ein G e m e n g e von /J-Naphtolnatrium und Natriumsalizylat erhalten. E s bildet ein weisses, geruch- und g e s c h m a c k l o s e s Kristallpulver, unlösl. in HiO, schwerlösl. in kaltem Alkohol, leichtlösl. in siedendem Alkohol, in Äther und B e n z o l .

155

Beton — Bier.

Man gibt es innerlich als Antiseptikum gegen Blasenkatarrh, Gelenkrheumatismus u. s. w. Betol

H Mk. 3 , 3 0 ;

1 k g Mk. 2 8 , 0 0

B e t o n . Unter Beton versteht man ein Gemisch von Z e m e n t (s. d.) mit zerschlagenen Steinen (Schotter) und grobem Kies. Der Beton wird teils in noch nicht erhärtetem Zustand (Stampfbeton, Gussbeton), teils in Form schon erhärteter Betonblöcke verwendet, so zu Fundierungen bei Wasserbauten, zur Herstellung grosser Bassins, neuerdings sogar ganzer Bauten. Dabei werden GewOlbekonstruktionen aus Beton (zwischen eisernen Schienengerippen) von grosser Ausdehnung geschaffen, die mit einer hohen Festigkeit eine fast absolute Feuersicherheit verbinden. Namentlich in der Form des durch Eisenteile armierten Betons, d. h. als sogenannter E i s e n b e t o n , hat der Beton die allergrösste Bedeutung gewonnen. Er eignet sich namentlich auch zum Bau chemischer Fabriken. Das Gewicht von 1 cbm Beton wird zu 2300—2400 kg angenommen. Mischkollergange für Beton: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Cruaonwerk,

Magdeburg-Buckau.

B l c h r o m a t e siehe „Chromverbindungen" sowie unter den betreffenden Metallverbindungen. Apparate zur Herstellung von Bichromaten: Techn.

Büro für die ehem.

Industrie

Ludwig

Wickopf Chemiker-Ing.,

Berlin-Wilmersdorf.

B i e b r i c h e r Scharlach R. Dieser Farbstoff, seiner Zusammensetzung nach Amido-azo-toluol-azo-ß-naphtol, wird jetzt medizinisch viel verwendet, und zwar in Salbenform (S c h a r 1 a c h s a 1 b e) bei Verbrennungen. U i c b r i c b e r S c h a r l a c h R, medizin.

.

H Mk. 7 , 5 0

Bienenhonig: siehe „ H o n i g". B i e n e n w a c h s siehe „ W a c h s". B i e r . Rohmaterialien der Bierbrauerei sind G e r s t e , H o p f e n und Wasser. Die Einzeloperationen bei der Brauereitechnik sind in folgender, von P o s s a n n e r (Chem. Technologie der landw. Gewerbe, Teil I) herrührender Tabelle zusammengefasst: I. M a l z b e r e i t u n g . Prozess

1. R e i n i g e n der Gerste.

1

Lokal bezw.

jjauer

Putzmaschinen.



2. Q u e l l e n der Gerste.

Quellstock, Weiche.

3. K e i m e n der gequellten Gerste.

Malztenne.

4 • Darren der gekeimten Gerste.

Darre.

5 . Putzen des Malzes.

Entkeimer, SiebtroDimel.

6. Schroten d e s Malzes.

Walzenmühle.

ca. 3 Tage.

|

Zweck des Prozesses

Entfernung von Staub, Unkrautsamen und i m W a c h s t u m zurückgebliebenen Gerstenkörnern. Zuführung der zum Wachstum nötigen W a s s e r in das Gerstenkorn.

Menge

1 7 bis 10 Lockerung des Mehlkörpers der Gerste und U m wandlung von Eiweisskörpern in diastatisches I Tage. Ferment. 1 6 oder Unterbrechung des Keimprozesses. Bildung von Körpern, w e l c h e für den Geschmack des Birres 24 und zor H e f e e m ö h r u n g v o n W i c h t i g k e i t sind. Stdn. —



Entfernung der Wurzelkeime und des Staubes. Zerkleinerung d e i Malzkörner, u m d e m Zutritt des W a s s e r s zum Mehlkörper b e i m M a i s c h e n mehr Oberfläche zu bieten.

Bier.

156 II.

B r a u p r o z e s s .

„ Prozess

Lokal bezw. . Apparate

7 . Maischen.

budhausgeräte: 1. Maischbottich, Maischsiedepfanne.

8 . Abläutem.

3. Läuterbottich mit Boden aus gelochtem Blech.

2 bis 4 | Trennung der süssen Würze von den T r e b e m Stdn. und Filtration der ersteren durch die Tr«ber| schichte. Die filtrierte Würze gelangt in die : Würzepfanne; die Treber werden mit heissem Wasser ausgelaugt und bilden ein stickstoiTreiches | Viehfutter.

9 . Würzesieden.

4. Würzepfanne.

2 Stdn.

K o c h e n der Würze nach Vereinigung Auslaugewässern und nach erfolgtem zusatze.

10. Trennung der Würze von dem ausgekochten Hopfen.

5. Hopfenseiher.

1 1 . Kühlen der Würze.

Kühlschiffe und B e rieselungskühler.

3 bis 5 Stdn.

Abkühlen der kochend heissen Würze, Klären derselben, Abkühlen auf Gärtemperatur (ti,2°).

12. Hauptgärung.

Gärkeller, Gärbottiche.

7 bis 14 Tage.

1 3 . Nachgärung.

Lagerkeller, Lagerfässer.

6 bis 8 Absetzen der noch im Biere enthaltenen HefeWochen 1 Zellen, Hopfenharze, Eiweissflocken, also Klärung. ! — Sättigen mit Kohlensäure unier Abkühlung auf Kellertemperatur (1,25 bis 2,5°).

Dauer

Zweck des Prozesses

4 bis 5 Stdn.

Uberführung der Stärke des Malzschrotes in zuckerhaltigen Extrakt durch Erwärmen der Maische im Maischbottich. D i e Erwärmung geschieht stufenweise, indem dreimal nach einander eine Portion Maische in der Maischpfanne gekocht und in den Maischbottich zurückgepumpt wird (Dekoktionsverfahren).

mit den Hopfen-

III. G ä r u n g .

1 4 . Spunden.

ca. 8 Tage.

Gärmittel: Bierhefe. Bildung von Alkohol und Kohlensäure. Absetzen des grössteu Teiles der zugegebenen und der neugebildeten Hefe.

| Übersättigen mit der durch die Nachgärung ge1 bildeten Kohlensäure unter Druck im Fasse I behufs Hervorbringens des Mousseux beim Aus| schank.

1 5 . Abfüllen in die Transportfässer und Expedition an die Wirte. D a s zum M ä l z e n u n d z u r W ü r z e b e r e i t u n g b e n u t z t e W a s s e r mus& i m w e s e n t l i c h e n d e n a n e i n g u t e s T r i n k w a s s e r zu s t e l l e n d e n A n f o r d e r u n g e n e n t sprechen. Eine gewisse Harte des W a s s e r s scheint eher vorteilhaft als nachteilig zu w i r k e n , w e n i g s t e n s s o w e i t a l s die H ä r t e von G i p s h e r r ü h r t ; ein zu hoher Oehalt daran setzt a b e r die Extraausbeute herab. Als zulässige G r e n z zahlen für d a s zum B r a u e r e i b e t r i e b e benutzte W a s s e r findet m a n a n g e g e b e n : 1 I W a s s e r soll h ö c h s t e n s 5 0 0 m g G e s a m t r ü c k s t a n d , 112 mg C a O , 4 0 mg M g O , 8 0 mg SO«, 3 5 m g C l . 2 7 mg NsO» e n t h a l t e n ; zur O x y d a t i o n der o r g a n i schen Substanzen sollen höchstens 0 , 0 0 8 g KMnO« verbraucht werden. Die Härte s o l l 1 6 — 1 8 d e u t s c h e H ä r t e g r a d e n i c h t ü b e r s t e i g e n ; NH» u n d N»O a s o l l e n f e h l e n .

Bier.

157

B e s o n d e r s w i c h t i g ist, d a s s d a s W a s s e r w e n i g e n t w i c k l u n g s f ä h i g e K e i m e e n t h ä l t und namentlich n i c h t s o l c h e M i k r o o r g a n i s m e n , d i e -sich in der WDrze v e r m e h r e n und ihre Qualität v e r s c h l e c h t e r n . Um b a k t e r i e n r e i c h e W ä s s e r für d e n B r a u e r e i b e t r i e b noch b r a u c h b a r zu m a c h e n , s o w i e a u c h s o n s t , um d i e in d e n B r a u e r e i - W ä s s e r n w ä h r e n d d e r S o m m e r m o n a t e a u f t r e t e n d e n , Oberaus s c h ä d l i c h e n i S a r c i n a - K e i m e zu v e r n i c h t e n , empfiehlt s i c h besonders eine O z o n - S t e r i l i s i e r u n g s a n l a g e . Die Kosten einer mittleren derartigen Anlage für eine Sterilisierung von ca. 4 cbm Wasser pro Stunde belaufen sich auf ca Mlc. 5000 Ü b e r d i e M a l z b e r e i t u n g s i e h e den Artikel „ M a I z " . D e r e i g e n t l i c h e B r a u p r o z e s s zerfällt i n : 1. B e r e i t u n g der W ü r z e , 2 . K o c h e n der W ü r z e mit Hopfen, 3. Kühlen der W ü r z e . M a n g e w i n n t die W ü r z e durch M i s c h e n d e s M a l z s c h r o t e s mit W a s s e r und E r w ä r m e n auf 7 5 ° — M a i s c h e n . In D e u t s c h l a n d wird f a s t a u s s c h l i e s s l i c h d a s D i c k m a i s c h v e r f a h r e n ( D e k o k t i o n s v e r f a h r e n ) g e ü b t , wobei ein, und z w a r d e r d i c k f l ü s s i g e r e Anteil der M a i s c h e a b g e s c h ö p f t , in einem b e s o n d e r e n M a i s c h k e s s e l zum S i e d e n erhitzt und d a n n w i e d e r in den M a i s c h b o t t i c h z u r ü c k g e s c h ö p f t wird, b i s die M a i s c h e auf eine T e m p e r a t u r von 75° g e b r a c h t ist. An A p p a r a t e n ( S u d w e r k e n ) werden b e n u t z t : 1. V o r m a i s c h a p p a r a t zum Anrühren des Malzschrots mit kaltem W a s s e r . 2. M a i s c h b o t t i c h . Zum M a i s c h e n und bei kleineren B r a u e r e i e n a u c h zum Abläutern g e b r a u c h t . 3. L ä u t e r b o t t i c h , nur in g r ö s s e r e n B e t r i e b e n v o r h a n d e n : Die f e r t i g e W ü r z e wird d u r c h M e t a l l s i e b e ( S e n k b ö d e n ) a b g e l ä u t e r t , d. h. v o n den T r e b e r n g e t r e n n t , worauf letztere mit W a s s e r a u s g e l a u g t ( a n g e schwänzt) werden. W i e e r w ä h n t , dient in kleineren B e t r i e b e n der M a i s c h b o t t i c h gleichzeitig a l s L ä u t e r b o t t i c h . N e u e r d i n g s mehren sich die S t i m m e n , die eine F i l t r a t i o n der M a i s c h e e m p f e h l e n ; d e r a r t i g e M a i s c h e f i l t e r k ö n n e n dann a u c h d i r e k t an S t e l l e d e s L ä u t e r b o t t i c h s treten. 4 . M a i s c h k e s s e l ( D i c k m a i s c h k e s s e l ) , zum Erhitzen d e s a b g e s c h ö p f ten d i c k e r e n Anteils der M a i s c h e . 5 W ü r z e p f a n n e (Braukessel), meistens mit Rührwerk. Zum Kochen der W ü r z e mit Hopfen. Ein V o r w ä r m e r erzeugt das zum Zulassen nötige warme W a l s e r . 6 . H o p f e n s e i h e r. Ü b e r Hopfen s i e h e b e s o n d e r e n Artikel. Der H o p f e n s e i h e r dient dazu, a u s der fertig g e k o c h t e n und g e h o p f t e n W ü r z e den H o p f e n zu e n t f e r n e n . 7. K ü h l v o r r i c h t u n g e n . D i e f e r t i g e W ü r z e muss möglichst s c h n e l l auf c a . 5° (für untergärige B i e r e ) a b g e k ü h l t w e r d e n , wozu man n o c h m e i s t e n s K ü h l s c h i f f e , d. h. g r o s s e f l a c h e e i s e r n e G e f ä s s e , v e r w e n d e t ; h o r i z o n t a l e W i n d f l ü g e l b e s c h l e u n i g e n die W i r k u n g . In n e u e r e r Zeit benutzt m a n mit Vorteil B e r i e s e l u n g s k ü h l e r , teils zum E r s a t z , teils zur E r g ä n z u n g der K ü h l p f a n n e n . Noch vorteilhafter e r s c h e i n e n namentlich im S o m m e r A p p a r a t e , die w ä h r e n d d e s K o c h e n s , S t e r i l i s i e r e n s und Kühlens d e r W ü r z e j e d e n Zutritt der Luft (und damit d i e M ö g l i c h k e i t der Infektion mit Mikroorganismen) verhindern. D i e K o n z e n t r a t i o n der fertigen B i e r w ü r z e wird allgemein in G r a d e n d e s B a l l i n g s c h e n S a c c h a r o m e t e r s ausgedrückt. D a s s e l b e gibt d i e P r o z e n t e einer R o h r z u c k e r l ö s u n g bei 17,5° C . a n , l ä s s t sich a b e r o h n e b e s o n d e r e n F e h l e r a u c h für W ü r z e n g e b r a u c h e n , weil deren D i c h t e durch d i e T r o c k e n s u b s t a n z a n n ä h e r n d in g l e i c h e r W e i s e b e e i n f l u s s t wird w i e d a s s p . G . e i n e r Zuckerlösung durch den Zucker. D i e K o n t r o l l e d e s E x t r a k t g e h a l t s der W ü r z e ist nötig, einesteils um d i e A u s b e u t e a u s d e m M a l z zu b e s t i m m e n , und a n d e r n t e i l s , um die W ü r z e auf d e n b e a b s i c h t i g t e n E x t r a k t g e h a l t bringen zu k ö n n e n . D e r s e l b e beträgt d u r c h schnittlich bei: Leichten Abzugsbieren 9 — 1 0 0 Balling Bock-, Salvator-, DoppelSchänk- u.Winterbieren 1 2 — 1 3 ° „ bieren 1 5 — 2 0 ° Balling Lager- u.Sommerbieren 1 3 — 1 4 , 5 ° „ Tafelbieren 25° ,

Bier.

158

Die folgenden Tabellen geben die Beziehungen zwischen S a c c h a r o m e t e r g r a d e n Balling und dem sp. Q . a n :

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m V •g

È ,714 10,952 11,190 11,428

7328 8,073 8,316 &268 8360 8,512 8,804 8,756 9,048 9,000 9,292 9,244 9.536 9,488 9.780 9,731 10.023 9,975 10,261 10,214 10,500 10,452 l(i.738 10,690 10,976 10,928 11,214 11,166 11,452 11,404 11,642 11,666 11,690 11,881 11,904 11,928 12,119 12,142 12,166 12,357 12,381 12,404 12,595 12,619 12,642 12.833 12.857 12,881 13,071 13,095 13,119 13,309 13,333 13,357 13,547 13,571 13,595 13,785 13,809 13.833 14,023 14,047 14,071 14.261 14,285 14,309 14,500 14,523 14,547 14,738 14,761 14,785 14.976 15,000 15.023 15.209 15,232 15,255 15.441 15,464 15,488 15,674 15,697 15,721 15,907 15,930 15,953 16,139 16,162 16,186 16.371 lfi,395 16,418 16.604 16,627 16.650 16,837 16.860 16,883 17,067 17,090 17,113 17,295 17,318 17,340 17,522 17,545 17,568 17,750 17,772 17,795 18,000 18,022 17.977 18,227 18,250 18,204 18,454 18,477 18,431 18,681 18,704 18.650 18,909 18,886 19,136 18,931 19,158 19.113 |

7,853 8,097 8341 8384 8.828 9,073 9,316 9.560 9304 10,047 10.285 10,523 10,761 11,000 11,238 11,476 11,714 11,952 12,190 12,428 12,666 12,904 13,142 13.381 13.619 13,857 14,095 14.333 14,571 14,809 15,046 15,278 15,511 15,744 15,976 16,209 16,441 16,674 16,907 17,136 17,363 17,590 17,818 18,045 18,272 18,500 18,724 18,954 19,181

8

7377 7.901 8.122 8.146 8444 8.365 8389 8,488 8,609 8,633 8,731 8353 8377 8,975 9.097 9,122 9,219 9,341 9,365 9,463 9,584 9,609 9.706 9328 93*>3 9.950 10,071 10,095 10,309 10333 10,166 10,190 10.547 10371 10.404 10,428 10,785 10,809 10,642 10,666 11,023 11,047 10,881 10,904 11,261 11,285 11,1 ra 11.142 11,500 11,523 11.357 11.381 11,738 12.761 11.595 11,619 11,833 11,657 11.976 12,000 12.071 12,095 12.214 12,238 12.309 12,333 12.452 12,476 12,547 12.571 12,690 12,714 12.785 12,809 12,928 12.952 13,023 13,047 13,166 13,190 13,285 13,261 13,404 13,428 13,500 13,523 13,642 13,666 13,738 13,761 13,881 13,904 13,976 14.000 14.119 14,142 14,214 14,238 14,357 14.381 14,452 14,476 14,595 14.« 19 14,690 14.714 14.833 14,857 14.928 14,952 15,070 15,093 15,162 15.1 «6 15.H02 15,325 15,395 15,418 15,534 15,557 15,627 15,650 15,767 15,790 15.860 15,883 16,000 16,023 16,093 16,116 16.232 16.255 16,325 16,348 16,464 16.488 16,557 16,581 16,697 16,721 16,790 16.814 16,930 16.953 17,022 17,045 17,158 17.181 17,250 17,272 17,386 17,409 17.477 17,500 17,613 17,636 17,704 17,727 17,841 17,863 17,931 17,954 18,067 18,090 18,158 18,181 18,295 18,318 18.386 18.409 18,522 18.545 18,613 18.636 18,750 18,772 18,841 18.863 18.977 19.» 00 19,067 19,090 19,204 19,227 Bezeichnet man den Saccharometergrad der Warze mit s, das zugehörige sp. O. mit D und den gesuchten Extraktgehalt in Kilogramm pro 1 T Warze 100 D „ D. s Sind aus p Kil ramm Malz mit E, so ergibt sich — = g l 100' °g Q Liter Würze erhalten, so ist die Extraktausbeute aus 100 T. Malz (d. h. also in Proq.E.100 zenten) = — - — . Falls das Malz nicht gewogen, sondern gemessen wird (wie z. B. in Bayern), so hat man umzurechnen 1 1 Malz = 0,513 kg. 7.731 7,97ft 8.219 8,463 8,706 8,950 9,195 9,438 9,681 9.925

7,780

8.000 8.024

160

Bier.

W i r d d i e S a c c h a r o m e t e r p r o b e n i c h t bei 17,5* C. s o n d e r n bei e i n e r a n d e r e n T e m p e r a t u r v o r g e n o m m e n , s o h a t m a n d i e a n g e z e i g t e n G r a d e n a c h folgender T a b e l l e auf d i e N o r m a l t e m p e r a t u r v o n 17,5* C . u m z u r e c h n e n : Grade Berich tigung C.

4

5 6 7 8 9 10

— 0,43 — 0,40 — 0,37 -0,34 — d,31 - 0,'>8 — 0,25

Grade C.

Berichtigung

Grade C.

11 12 13 14 15 16 17

— 0,22 — 0,19 — 0,16 — 0,13 -0,10 — 0,06 — 0,02

17,5 18 19 20 21 22 23

Berichtigung

+ + + + + +

0 0,02 0,05 0,09 0,13 0,17 0,22

Grade Berich tigong C. 24 25 26 27 28 29 30

+ + + + + + +

0,27 0,32 0,37 0,42 0,48 0,54 0,60

Z u r V e r w a n d l u n g d e r W ü r z e in Bier w i r d s i e d u r c h Z u s a t z v o n H e f e in G ä r u n g v e r s e t z t , w o b e i d e r Z u c k e r ( M a l t o s e ) in Alkohol u n d C O s g e spalten wird. Ü b e r Hefe, R e i n z u c h t u n d A p p a r a t e d a z u s i e h e d e n Artikel ,,H e f e " . Man unterscheidet o b e r g ä r i g e und u n t e r g ä r i g e Biere. Die O b e r g ä r u n g v e r l ä u f t bei 12—19° C. ziemlich s t ü r m i s c h , w o b e i die CO* d i e H e f e a n d i e O b e r f l ä c h e t r e i b t ( O b e r h e f e ) . Sieht m a n v o n d e n e n g l i s c h e n o b e r g ä r i g e n B i e r e n P o r t e r u n d Ale a b , s o k a n n m a n s a g e n , d a s s d i e o b e r p ä r i g e n B i e r e w e n i g e r h a l t b a r a l s d i e u n t e r g ä r i g e n ( n a c h b a y e r i s c h e r u n d b ö h m i s c h e r Art g e b r a u t e n ) s i n d . Die U n t e r g ä r u n g v e r l ä u f t bei einer T e m p e r a t u r v o n 5—10° s e h r l a n g s a m ; d i e H e f e s e t z t sich a m B o d e n d e s G ä r b o t t i c h s a b ( U n t e r h e f e ) . Die G ä r b o t t i c h e b e s t e h e n m e i s t e n s a u s Holz. D i e K ü h l u n g d e s G ä r kellers findet entweder mittels natürlichen Eises oder durch Kälteerzeugungsm a s c h i n e n (s. d . ) s t a t t . E n t w e d e r w i r d d e r g a n z e Keller o d e r a b e r j e d e r einz e l n e Bottich g e k ü h l t . Nach d e r H a u p t g ä r u n g m a c h t d a s Bier im L a g e r k e l l e r bei e t w a 0° n o c h e i n e N a c h g ä r u n g d u r c h ; w ä h r e n d d i e s e r w i r d e s auf T r a n s p o r t f ä s s e r a b g e z o g e n u n d v e r s p u n d e t , um d e n K o h l e n s ä u r e g e h a l t zu v e r g r ö s s e r n . Beim Abz i e h e n s c h i c k t m a n e s m e i s t e n s n o c h d u r c h e i n e F i l t e r p r e s s e , um es blank zu erhalten. Um d a s Bier h a l t b a r e r zu m a c h e n , w i r d e s e n t w e d e r s t ä r k e r e i n g e b r a u t o d e r d a s f e r t i g e B i e r w i r d in v e r s c h l o s s e n e n F l a s c h e n p a s t e u r i s i e r t , d. h. auf 50—60® erhitzt. ( U b e r d i e P a s t e u r i s i e r u n g vgl. a u c h „ K o n s e r v i e r u n g " und „M i 1 c h".) W a s die G r ö s s e der zum Brauverfahren nötigen A p p a r a t e betrifft, so n i m m t m a n f ü r 1 hl G e b r ä u a n : 1,40 hl M a i s c h b o t t i c h r a u m , 0 , 7 0 hl M a i s c h k e s s e l r a u m , 1,66 hl L ä u t e r b o t t i c h r a u m , 1,45 hl W ü r z e p f a n n e n r a u m . D i e G ä r b o t t i c h e w e r d e n in v e r s c h i e d e n e n G r ö s s e n von 18 bis 40 hl F a s s u n g s r a u m h e r g e s t e l l t . D e r Inhalt d e r e i c h e n e n , i n n e n v e r p i c h t e n L a g e r f ä s s e r s c h w a n k t z w i s c h e n 20 u n d 8 0 hl; d i e F ä s s e r w e r d e n in zwei R e i h e n ü b e r e i n a n d e r g e l a g e r t . M a n r e c h n e t d a n n bei k l e i n e n F ä s s e r n auf 1 q m Kellerf l ä c h e 12 hl l a g e r n d e s Bier, bei m i t t l e r e n 13 hl u n d bei s e h r g r o s s e n F ä s s e r n 14 hl. Die M e n g e d e s zum A u s p i c h e n d e r F ä s s e r n ö t i g e n P e c h s b e t r ä g t auf 1 hl F a s s i n h a l t 0,3—0,7 kg. D i e vom M a i s c h e n v e r b l e i b e n d e n T r e s t e r ( T r e b e r ) w e r d e n in b e s o n d e r e n A p p a r a t e n e i n g e t r o c k n e t u n d b i l d e n d a n n ein v o r z ü g l i c h e s K r a f t f u t t e r ; vgl. unter „ F u t t e r s t o f f e". Sämtliche für den gewöhnlichen Brauereibetrieb nötigen Maschinen und m a s c h i n e l l e n A p p a r a t e s t e l l e n sich f ü r e i n e B r a u e r e i v o n 10 0 0 0 — 1 2 000 hl B i e r e r z e u g u n g auf Mk. 46 0 0 0 b i s Mk. 5 0 0 0 0 . M a n r e c h n e t f ü r 1 hl Bier M k . 4,20—6,00 M a s c h i n e n . Neuerdings w e r d e n von W e b e r statt der Holzbottiche Gärbottiche a u s G l a s e m p f o h l e n ; d e r G e s c h m a c k d e s B i e r e s , d a s in G l a s b o t t i c h e n e r z e u g t w u r d e , soll viel r e i n e r sein, u n d a u c h d i e R e i n i g u n g d i e s e r G e f ä s s e lässt s i c h

Bikarbonat



Bimsstein.

X61

viel schneller und gründlicher ermöglichen als bei Holzbottichen. Derartige Clasbottiche kosten bei 42 hl benutzbarem Inhalt Mk. 850,00 und bei 50 hl benutzbarem Inhalt Mk 1040,00 das Stflck. — Anderseits Uberzieht man Metallgefässe, namentlich solche von Eisen, in denen Bier hergestellt oder aufbewahrt wird, zum Schutze der Oberflache mit einer Oleatschicht, die dadurch erhalten wird, dass man die Gefässe mit Leinöl oder Rizinusöl auskocht Nach dem D. R. P. 153 505 wird die Metallfläche mit Gerbsäure behandelt und dann mit einem Lack aberzogen. Dagegen lässt das D. R. P. 154 405 die Gefässe zwar auch mit Gerbsäure behandeln, dann aber in der oben erwähnten Weise mit Leinöl, Rizinusöl oder rektifiziertem Harzöl auskochen. Das Zusatz-D. R. P. 158 841 verändert das letztgenannte Verfahren derart, dass die mit Gerbsaure behandelten Flächen nach ihrer Bestreichung mit dem Ol der Einwirkung von 350—400° heisser Druckluft ausgesetzt werden. Viel Aufsehen erregt hat das N a t h a n sehe neue Bierbereitungsverfahren (D. R. P. 135 539), nach welchem es gelingt, schon innerhalb 8—10 Tage ein fertiges, wohlschmeckendes Bier zu erzielen. Die Methode beruht darauf, durch ständiges Durchlüften und Rühren der Würze eine äusserst rasche Entwickelung des Alkohols herbeizuführen; die wohlschmeckenden Aromastoffe bilden sich ebenfalls schnell, und das sogenannte J u n g b u k e 11 wird ohne Lagerung beseitigt. Voraussetzung ist eine vollständige Sterilhaltung der Gefässe, weshalb nur verschlossene emaillierte Behälter, die leicht zu reinigen sind, angewendet werden. Der Hauptapparat des Verfahrens, H a n s e n a - A p p a r a t genannt, fasst 12 000 1 und ist im Innern mit einer fünffachen Glasschicht fiberzogen, welche bei hohen Temperaturen auf die Innenwand des aus einem Guss hergestellten Gefässes aufgeschmolzen ist. Das Email muss nicht nur säurebeständig sondern auch gegen hohe Temperaturschwankungen und gegen Stösse widerstandsfähig sein. Die WQrze kommt in heissem Zustande in den Hansena-Apparat, wird durch das mit einem langen emaillierten Quirl ausgestattete Rührwerk in Bewegung gesetzt und durch H»0, das den Mantel durchströmt, abgekühlt; gleichzeitig nimmt die Würze an ihrer Oberfläche filtrierte, sterile Luft auf. Wenn die Temp. auf 50° gesunken ist. wird der Luftzutritt abgesperrt, und CO* tritt in das Gefäss. Dann wird auf 10° abgekühlt und mittels der Vakuumpumpe die Hefe eingesaugt und jede Stunde einige Minuten das Rührwerk in Bewegung gesetzt. Die sich entwickelnde Kohlensäure wird abgesaugt und aufgefangen, gereinigt und verflüssigt. Sobald das Bier Bruch zeigt, lässt man die Hefe sich absetzen; sie wird aus dem Apparat in dickflüssiger Form entfernt. Jetzt wird auf etwa 15° C. erwärmt und Kohlensäure unter beständiger Bewegung des Rührers von unten durch das Bier geblasen; oben wird sie abgesaugt, gereinigt und tritt unten wieder ein. Hierdurch werden dem Biere alle jungen Geruchund Geschmackstoffe benommen, welche bekanntlich leicht flüchtig sind. Das Bier wird hierauf abgekühlt, mit Kohlensäure gesättigt, durch ein Filter geschickt und ist dann verkaufsfertig. D n t c m e h a a i i Bezüglich der Bferunteraocbung m i i a auf S p e d a l v o b u m hau» werden. Wir erwihnen nur, dass xur Extraktbestimmung der Biere in immer steinendem Masse das Zeiss'sche E i n t a u c h r e f r a k t o m e t e r (Preise s. im Artikel „R e f r a k t o m e t e r") verwendet wird.

Bier-Fabrikationsapparate (Braupfannen):

Friedrich

Heckmann,

Berlin

SO.

18,

Brttekenstraase

Ob.

Bikarbonat, soviel wie N a t r i u m b i k a r b o n a t , „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n". Bikarbonat:

siehe im Artikel

Hullcr & Co., Hamburg I, Alsterdamm 12/13.

Bllatin, geschmackfreies Nährpräparat, das aus entfetteter Trockenmilch und Ovolezithin besteht. Bimsstein (Pumex; Lapis Pumicis). Vulkanisches Mineral, das der Hauptsache nach Aluminiumsilikat ist und sich in der Nähe erloschener und noch tätiger Vulkane findet. Blasige, schwammartige Massen, hiuftg mit Blücher IX.

11

162

Binitrobenzol — Bismon.

faserigem Gefüge. Farbe weiss, grau, bräunlichgrau, gelblich. Sp. G. 2,19 bis 2,2. Es dient als Polier- und Schleifmittel, als Zusatz zu Seife und zur Wasserfiltration. Ausser dem natürlichen kommt auch k ü n s t l i c h e r Bimsstein in Tafelund Ziegeiform in den Handel; er wird durch Pressen von Bimssteinpulver unter Zusatz eines Bindemittels erhalten und ist für manche Zwecke dem natürlichen vorzuziehen. Nach dem D. R. P. 146 6 8 8 stellt man bimssteinartige KOrper so her, dass man durch Alkali oder Säuren aufschliessbare Silikate ausser Bimsstein, insbesondere natürliche und künstliche Tone im aufgeschlossenen Zustande, mit verd. Alkalilauge zu einem Brei einkocht und aus letzterem durch plötzliche Erhitzung das H»0 austreibt zu dem Zwecke, die gebildete Masse porös zu machen. Bimsstein, sehr leicht, kopfgross , faustgross Pulver, je nach Reinheit

o kg Mk. °0 „ „ % „ „

0

45,00 32,00 10,00—20,00

B i n i t r o b e n z o l siehe „ D i n i t r o b e n z o 1". B l n l t r o t o l u o l siehe ,,D i n i t r o t o I u o 1". Bloferrln. Flüssiges Hämoglobinpräparat, aus gekühltem frischem Ochsenblut gewonnen, indem man dieses nach dem Defibrinieren durch Behandeln mit Äther von den ätherlöslichen Bestandteilen befreit und das vom Äther getrennte hämoglobinhaltige Serum — nachdem man durch Hindurchsaugen eines sterilisierten Luftstromes die zurückgehaltenen Atherspuren entfernt hat — mit 20 % Glyzerin und 4 % aromatischer Tinktur versetzt. Blutrote, angenehm schmeckende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15°) 1,081. E s wird namentlich bei Bleichsucht und Schwächezuständen verordnet, und zwar erhalten Säuglinge 5—10 g, Kinder 10—20 g, Erwachsene 20—40 g, am besten kurz vor oder während der Mahlzeit. Bioferrin

.

.

Flasche Mk. 1,60

B i o s o n . Unter diesem Namen kommt ein eisen-, eiweiss- und lezithinhaltiges Nährpräparat in den Handel. Auf der Verpackung ist die Zusammensetzung, wie folgt, angegeben: Eiweisskörper 80, Eisen 0,24, Lezithin 1,27, Kakao 15, Salze 3 % . Die von S ö r m a n n analytisch erhaltenen Zahlen weichen etwas, aber nicht grundlegend davon ab. Feines, graubraunes Pulver von deutlichem Kakaogeruch und nicht unangenehmem, etwas salzigem Geschmack. In HjO ist es, zumal beim Erwärmen, fast völlig löslich. Bioson

Paket zu '/« kg Mk. 2,40

B i o z l t l n . Pulverförmiges Nährpräparat von sehr schwachem, biskuitartigem Geruch und Geschmack, enthält 10,74 % Lezithin. Bioiitin

H Mk. 2,40

Blozyme. Eine haltbare Trockenhefe, die medizinische Verwendung finden soll. Birltazld. Unter dieser Bezeichnung kommt ein vollkommen verseiflicher Birkenholzteer in den Handel. Birkazid: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

B i r n e n ä t h e r siehe „F r u c h t ä t h e r " . Apparate zur Herstellung von Birnenäther:

F . H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Anzeige im

Anzeigenanhang).

Bismal. E s ist methylendigallussaures Wismut und wird als adstringierendes Mittel bei chronischen Durchfällen verordnet. Bismal

H Mk. 2,70; 1 kg Mk. 24,00

Blsmol&n. Hämorrhoidalzäpfchen, deren jedes 0,1 Wismutoxychlorid, 0,15 Zinkoxyd; 0 , 0 0 5 einer l°/o«igen Suprareninlösung, 0,05 Eukainchlorid und 0,05 Menthol in Lanolin und Vaselin enthält. B l a m o n . Kolloidales Wismutoxyd; es ist eine eigenartige Zustandsform

Bismutose —

163

Bittermandelöl.

des Wismutmetahydroxyds und entsteht dnrcta die Wirkung von lysalbinsaurem und protalbinsaurem Natrium (vgl. den Artikel „ P r o t a l b i n s ä u r e " ) auf Wismutverbindungen. Das Bismon löst sich in kaltem und heissem H , 0 . Es ist ein mildes, gut wirkendes Darmadstringens und wird bei verschiedenen Darmkrankbeiten verordnet. Gewöhnlich gibt man 3—4mal taglich 5 ccm einer 10 Xigen Lösung (0,5 g Bismon p. dos.), entweder direkt oder in flflssigen Nahrungsmitteln. B i s m u t o s e . Wismuteiweissverbindung, die 21,5—22 % Bi enthalt. Es stellt ein staubfeines, geruch- und geschmackloses, in HiO stark aufquellendes Pulver dar. Ein bewahrtes Darmadstringens; wird bei mannigfachen Darmkrankheiten verordnet. Bismutose

.

.

H Mk. 4,70;

B l s m n t o m siehe „W i s m u t". Blsmutum chloratum = W i s m u t c h l o r i d V e r b i n d u n g e n "

No.

siehe

1 kg Mk. 4 4 , 0 0

,,W

i

s m

u

t-

1.

Bismatnm hydroxydatnm = Wismutoxydhydrat siehe „W i s m u t v e r b i n d u n g e n " No. 4. B i s m n t u m n a p h t o l l c n m siehe „O r p h o 1". B i s m a t n m o x y d a t n m = W i s m u t o x y d siehe „W i s m u t v e r b i n d u n g e n " No. 3. B i s m n t u m s n b n l t r l c u m = B a s i s c h e s W i s m u t n i t r a t siehe ,,W i s m u t f a r b e n " sowie „W i s m u t v e r b i n d u n g e n " No. 2. B l s m n t n m t r l b r o m p h e n o l l c u m siehe ,,X e r o f o r m". B l s s n l l n . Vaginalzäpfchen und -stifte, die 0,25 % Sozojodolquecksilber enthalten, werden gegen das Verkalben sowie Regen den infektiösen Scheidenkatarrh des Rindes angewendet. Bissulin-Zäpfchen „ -Stifte .

.

. .

.

1 0 0 S t ü c k Mk. 50 „ „

. .

12,50 5,00

Bissulin: II. Trommsdorff, Aachen.

B l s u l f a t (Natriumbisulfat). Über Darstellung und Eigenschaften siehe No. 43b. unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n". Bisulfat, j e n a c h örtlicher L a g e und K o n j u n k t u r : bei W a p g o n l a d u n g e n Sac oharinfabrik A. C.. vorm. Fahlberg, List i Co.,

0

B l s u l f l t (Natriumbisulfit) siehe No. 45b. v e r b i n d u n g e n". Apparate zur Herstellung von Bisulfit: Tcehn.

Büro für

die

ehem.

Industrie

Ludwig

o kg M k .

1,70—4,00

Magdeburg-Südost.

im

Artikel

Wickop, Chemiker-Ing.,

Bittermandelöl (Oleum Amygdalarum

„Natrium-

Berlin-Wilmersdorf.

amarum aethereum).

Äthe-

risches ö l , das aus den bitteren Mandeln (Samen von Amygdalus communis) gewonnen wird. In diesen ist es nicht fertig gebildet, sondern entsteht aus dem Glykosid A m y g d a 1 i n , wovon die bitteren Mandeln etwa 3 % enthalten. Technisch gewinnt man das Bittermandelöl nur selten durch Behandeln von Mandeln mit Wasser und nachherige Dampfdestillation; meist wird es in der Levante aus entschaiten Pfirsichkernen, nachdem man aus diesen das fette ö l abgepresst hat, gewonnen: Die Presskuchen werden gepulvert und mehrere Stunden bei 45—5CP digeriert, wobei das Amygdalin zu Bittermandelöl vergoren wird. Diese Spaltung, welche durch das Ferment E m u 1 s i n veranlasst wird, entspricht der Gleichung: C«.H 3 ,NO„ + 2 H , 0 = C«Hs. COH + HCN + 2 C « H „ 0 . Amygdalin

Bittermandelöl Cyanwasserstoff Traubenzucker.

Das entstandene Bittermandelöl wird mit Wasserdampf aberdestilliert, zur Entfernung der Blausaure mit Eisenchlorflr und Kalkwasser geschüttelt und dann mit Dampf rektifiziert. Im wesentlichen besteht das Bittermandelöl aus B e n z a l d e h y d (s. d.). 11»

Bittersalz — Blattmetalle.

164

K l a r e , f a r b l o s e , s p ä t e r g e l b l i c h e , s t a r k l i c b t b r e c h e n d e F l ü s s i g k e i t von bitterlichem O e s c h m a c k und i n t e n s i v e m G e r u c h nach bitteren Mandeln. S p . G . 1 , 0 4 5 — 1 , 0 6 0 ; S . P . 180°. B e i r e g e l r e c h t e r D a r s t e l l u n g enthalt e s 1 , 5 — 4 % Blausaure. Bittermandelöl, echt 1 kg Mk. 30,00 „ blausäurefrei 1 „ „ 35,00 kilnstl. siehe „ B e n z a l d e h y d " . „ Apparate

zur

Herstellung

F . I I . Meyer, l l a n n o v e r - H a i n h o l z

Bittersalz verbindunge Bittersalz: l>r. Krüger 4

von

(s. Anzeige im

(Magnesiumsulfat) n".

Sommerfeld,

Kassel.

Bittermandelöl: Anzeigenanhang).

siehe

im

Artikel

| Reimbold & Strick, I Gereonshaus.

„Magnesium-

G.m.b.H..

Cöln

Kl,.

Bitumen. Es wird aus zerkleinerter Schwelbraunkohle durch E x t r a h i e r e n mit B e n z o l g e w o n n e n , ist gewöhnlich hart, spröde. Seh. P. 8 0 - -90". Man v e r a r b e i t e t e s auf M o n t a n w a c h s , L a c k e , S c h u h c r e m e s und benutzt es als elektrischen I s o l a t i o n s s t o f f . Bitumen: Bernfeld 4 Hosenberg, W ä h r i n g e r s t r . 33.

Wien

IX/3

Austria,

I I - Ilaurwitz 4 Co., G. m. b. 11., B e r l i n I I.üneburgor Strasse 7.

NU". 5 i ,

B l x l n siehe „O r 1 e a n".

Bl&nc.

B . de b a i e i n e =

Walrat.

S : S'Espagne 1 Wismutsubnitrat.

B . de n e i g e = Z i n k o x y d . B . fixe = B a r y t w e i s s . Harkort'sehe B e r g w e r k e und Chemisehe F a b r i k e n

zu Schwelm

und I l a i k o r t e n ,

A.-(l.,

(i,>llij.

B l a s e a p a r a t e siehe „G e b 1 ä s e " . Blattgrriln siehe „C h 1 o r o p h y 11".

Blattmetalle.

1. B l a t t a l u m i n i u m , A l u m i n i u m f o l i e . Durch S c h l a g e n mit dem H a m m e r a u s g e d e h n t ; e s z e r s e t z t k o c h e n d e s W a s s e r unter W a s s e r s t o f f entwickelung, w a h r e n d k o m p a k t e s AI darauf nicht einwirkt. In der F l a m m e verbrennt e s unter l e b h a f t e r L i c h t e n t w i c k e l u n g . E s g e h ö r t zu den reinsten S o r t e n k a u f l i c h e n Aluminiums, da s c h o n g e r i n g e B e i m e n g u n g e n die D e h n b a r keit s t a r k b e e i n f l u s s e n . Mk. 1,60 Blattaiuminium per Buch a 250 Blatt 2. B l a t t g o l d , G o l d s c h a u m . E c h t e s B l a t t g o l d besteht a u s fein g e s c h l a g e n e m G o l d , d a s e n t w e d e r e t w a s Cu ( r o t e s B . ) o d e r e t w a s Ag ( g e l b e s B . ) enthalt. U n e c h t e s B l a t t g o l d ( R a u s c h g o l d , S c h a u m g o l d ) b e s t e h t a u s einer L e gierung v o n 7 5 — 8 5 % C u und 1 5 — 2 5 % Zn. E s wird — im G e g e n s a t z zum e c h t e n B l a t t g o l d — von HNO» l e i c h t g e l ö s t . B l a t t g o l d , echt, per Buch ä 12 Büschel Mk. 5,90 R a u s c h g o l d (unechtes Schaumgold) per Buch a 10 Büschel . . . . „ 0,70 3 . B 1 a 11 s i 1 b e r. S e h r r e i n e s a u s g e s c h l a g e n e s S i l b e r ; s c h o n geringe B e i m e n g u n g e n würden durch B e e i n t r ä c h t i g u n g der D e h n b a r k e i t das A u s s c h l a g e n unmöglich m a c h e n . U n e c h t e s B l a t t s i l b e r ( R a u s c h s i l b e r , S c h a u m s i l b e r ) b e s t e h t a u s einer L e gierung von 9 0 % S n mit 10 % Z n . W a h r e n d sich e c h t e s B l a t t s i l b e r in HNO« klar löst, s c h e i d e t sich beim R a u s c h s i l b e r w e i s s e s u n l ö s l i c h e s Zinnoxyd a b ;

165

Blaudium — Blei.

aucb gibt d i e abfiltrierte Lösung d e s letzteren nach Übersattigen mit NH» auf Zusatz v o n Scbwefelammonium einen w e i s s e n Niederschlag von ZnS. B l a t t s i l b e r , echt, Buch von 3 0 0 BUtt R a u s c h s i l b e r per P a k e t 1 1 0 Büschel

Mk. 1,55 „ 0,70

4. S t a n n i o l ( B l a t t z i n n , Z i n n f o l i e ) . Durch Auswalzen von gegossenen Zinnplatten und nachheriges Ausschlagen erhalten. Es soll kein oder nur sehr wenig Blei enthalten. Stanniol, in Blättern Abfall (Schaum)

1 kg Mk. 6 , 5 0 1 „ „ 4,00

Nickel

Nickelin

3,75 7.5 15,0 22,5 30.0 37,5 45.0 52,5 60.0 67.5 75.0

Messing

4,15 8.3 16.6 24.9 33.2 41,5 49,8 58,1 66.4 74.7 83,0

Kupfer

5.7 1,35 2,7 11.4 5.4 22,8 8,1 34,2 10,8 45.6 13,5 57,0 16.2 68.4 18,9 79.8 21,6 91.2 24,3 102.6 27.0 114,0

Q S

1-3

Schmiedeeisen

0,5 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

« 39 V

'S

3

Gnssst&hl

II

in mm

Dicke

Bl&udlnm. Nach besonderem Verfahren hergestelltes Eisenkarbonat. Es bildet eine feine, grünlich-weisse Masse und soll zur Milchkonservierung dienen. B l a n g a s siehe „ O l g a s " . B l a t t h o l z (Campecheholz, Blutholz). D a s Kernholz d e s mittelamerikanischen Blutbaumes Haematoxylon Campechianum. Der F a r b körper, d a s H a e m a t o x y l i n , bildet an sich gelbliche, durchsichtige Kristalle und geht erst durch Oxydation in d e n eigentlichen Farbstoff, d a s H a e m a t e i n , ü b e r ; die Oxydation tritt schon bei Zusatz wässeriger Alkalien ein. Je nach der Starke d e s Oxydationsmiteis wechseln die mit Blauholz zu erzeugenden F a r b e n ; mit Alkalien erhalt man blauviolette Töne, die sich mit Metalloxyden zu dunkel gefärbten unlöslichen Lacken vereinigen. Mit Kupfersalzen und Chromaten erzielt man s c h w a r z e Farben. Durch Extrahieren mit H , 0 und Eindampfen des Auszuges im Vakuum erhalt man Blauholzextrakte i C a m p e c h e k a r m i n ) . — D a s D. R. P. 155 630 schützt die Darstellung einer chemischen Verbindung von Haematoxylin mit F o r m a l d e h y d ; man erhält sie d a d u r c h , d a s s man Formaldehyd mit Blauholzextrakt erhitzt. Die D. R. P. 162 010 und 162 726 bezwecken die Herstellung eines festen F a r b k ö r p e r s a u s Haematoxylin; hierzu lässt man Alkalinitritlösung auf verdünnte Blauholzextrakte einwirken. B l a n s & u r e siehe „ C y a n v e r b i n d u n g e n " . Bleche. G e w i c h t e i n kg v o n 1 qm B l e c h g e b r ä u c h l i c h s t e r M e t a l l e .

t

3,94 7.87 15,74 23,61 31,48 39.35 47,22 55,09 62,96 70,83 78,70

3,9 7,8 15.6 23,4 31,2 39,0 46,8 54.6 62,4 70,2 78,0

4.45 8.9 17.8 26,7 35,6 44.5 53,4 62,3 71,2 80,1 89,0

4,28 8,55 17,10 25,65 34,20 42,75 51,30 59,85 68,40 76,95 85,50

4,5 9,0 18,0 27,0 36,0 45,0 54,0 63,0 72,0 81.0 90.0

4.35 8.7 17,4 26,1 34,8 43,5 52,2 60,9 69,6 78,3 87,0

3,45 6,9 13,8 20.7 27,6 34.5 41,4 48,3 55,2 62,1 69,0

Kupferblech:

Friedrich Hechmann, Berlin SO. 16, Brückenstruse 6 b (8. Inserate).

B i e l . P b ( P l u m b u m ) . A. O . = 206,9. Als Ausgangsmaterial kommt f a s t nur der B 1 e i g 1 a n z in Betracht. Die Q e w i n n u n g d e s Metalls a u s d e n Erzen geschieht nach 4 M e t h o d e n : 1. R ö s t r e a k t i o n s a r b e i t . Wird in Herd- oder Flammöfen a u s geführt und beruht auf der Einwirkung d e r Röstprodukte gegenüber dem noch

166

Blei.

unzersetzten Bleiglanz (PbS). Bei der Röstung entstehen nämlich PbSO« und PbO, die gegenüber dem noch unveränderten PbS folgendermassen einwirken: PbS + PbSO« = 2 Pb + 2 SO,. PbS + 2 PbO = 3 Pb + SOj. D a s Röstreaktionsverfahren eignet sich nur für reinere Erze; vor allem müssen dieselben frei von SiO> sein, weil letztere viel Blei in den Schlacken zurückhält. 2. N i e d e r s c h l a g s a r b e i t . Wird in Schachtofen vorgenommen: Man verschmilzt die Erze in rohem Zustande, während ein Stoff zugesetzt wird, der dem PbS den S entzieht; als Entschwefelungsmittel d i e n t E i s e n : PbS + Fe = Pb + FeS. Das Eisen wird nicht als Metall zugesetzt, vielmehr in Form von Erzen, die im Ofen selbst reduziert werden. Als solche eisenreiche Zuschläge verwendet man Eisensteine, Eisenfrischschlacken, Kiesabbrände u. s. w. Die Niederschlagsarbeit ist trotz ihrer theoretischen Einfachheit im Verschwinden, weil ihr rationeller Betrieb sehr hohe Temperaturen erfordert, indem andernfalls viel Pb vom Stein (FeS) aufgenommen wird. Namentlich unreine Erze eignen sich wenig für dieses Verfahren, während dasselbe mit Vorteil bei kieselsäurereichen angewendet wird. 3. R ü s t r e d u k t i o n s a r b e i t ( O r d i n ä r e B l e i a r b e i t ) . Wird in Schachtöfen ausgeführt, ist der üblichste Bleigewinnungsprozess und eignet sich für alle Bleierze, namentlich für die ärmeren und die an fremden Schwefelmetallen reichen. Der Röstreduktionsprozess umfasst 2 Phasen, nämlich zuerst ein Rösten in besonderen Schacht- oder Flammöfen und zweitens ein reduzierendes Schmelzen im Schachtofen. D a s Rösten wird, unter Zusatz von SiC>2, fortesetzt, bis nur noch Oxyde und Bleisilikat vorhanden sind. D a s reduzierende chmelzen geschieht unter Zusatz von Kohle (Koks); sonstige Zuschläge wie Eisensteine, Kalk etc. dienen dazu, das Verschlacken der schwerer reduzierbaren Metalle zu unterstützen. Die Temperatur bei der Reduktion darf nicht zu hoch steigen. Nachdem die Verhüttung des Bleies Jahrzehnte lang keine wesentlichen Neuerungen zu verzeichnen gehabt hat, gewinnt jetzt immer grössere Bedeutung das Röstverfahren von H u n t i n g t o n und H e b e r l e i n (D. R. P. 95 601). Nach diesem Verfahren wird Bleiglanz mit 6—15 % CaO gemischt und unter Durchblasen von Wind auf Dunkelrotglut erhitzt; von da an ist eine weitere Wärmezufuhr nicht mehr nötig, weil die Reaktion selbst eine Menge Wärme liefert. So steigt die Hitze auf 700°, und dann kühlt man auf Dunkelrotglut ab. Hierbei bildet 6ich PbSO t ; e s wird nur sehr wenig PbO gebildet und gar kein Pb, und ein Pb-Verlust durch Verflüchtigung findet nicht statt. D a s heisse Röstgut wird nun in einem Konverter mit Pressluft behandelt, wobei — ohne äussere Wärmezufuhr — unter Entwickelung von schwefliger Säure PbO und CaSOt gebildet werden. Das so gewonnene Röstgut lässt sich ganz erheblich billiger im Schachtofen reduzieren als das nach dem älteren Verfahren gewonnene Röstgut. Nach Versuchen von Donald C l a r k ist die von den Erfindern angegebene Reaktionsgleichung, wonach sich als Zwischenprodukt PbSOt bilde, falsch, und man hat anstattdessen die Entstehung von Calciumplumbat Ca PbO» anzunehmen. Bei der praktischen Durchführung des Prozesses werden zerkleinerter Kalk, Bleiglanz und Zuschläge gemischt und in beliebigem Röstofen erhitzt, wobei rund die Hälfte S herausgeht; das körnige Produkt wird noch heiss in den Huntingtun-Heberlein-Konverter, ein konisches Eisengefäss, eingebracht und Pressluft durchgeblasen. D a s Verfahren dauert 2—4 Stdn. und entschwefelt von 10 auf 1 %; die zusammengefrittete Masse wird durch Drehen des G e f ä s s e s ausgeschüttet, zerschlagen und geht zum Hochofen. Obwohl ziemliche Schwefelmengen zurückbleiben, so wird doch kein Bleistein gebildet. — D a s D. R. P. 142 932, darin bestehend, Pb-Erze ohne Zusatz von CaO und ohne Vorröstung im

§

Blei.

167

Konverter zu Verblasen, ist von den Inhabern des Huntington-Heberlein-Verfahrens angekauft worden. Eine Verbesserung des Verfahrens von Huntington und Heberlein ist dasjenige von S a v e l s b e r g , nach dessen Patenten man das Gemenge von Bleiglanz und Kalkstein mit einer reichlichen Menge H*0 versetzt und dann im angewärmten Konvester ohne Vorröstung verblflst. Dem H u n t i n g t o n - H e b e r l e i n -Verfahren ebenfalls ähnlich ist dasjenige von B r a d f o r d und C a r m i c h a e l : Man mischt Schwefelbleierze mit 10—35 % CaSO«, bringt die Beschickung in einen Konverter und erhitzt von aussen, bis der untere Teil zu & dunkelrot ist; hierbei setzt sich das Gemisch zu PbSO« und CaS um. Dann bläst man Wind ein, wobei das CaS wieder CaSO« und das PbSO« in PbO übergeht. Mit zunehmendem PbOGehalt wird die Masse teigig und es bildet sich Calciumplumbat. Nach dem Erkalten wird das Gemisch im Hochofen verschmolzen (Engl. Pat. 17 580 von 1902). Nach L a u r kann man Pb ohne Brennstoff gewinnen: Man bläst in geschmolzenen Bleiglanz Pressluft, wobei die Umsetzung der Gleichung 2 PbS + 20 — SO> + Pb + PbS entspricht; man erhält also die Hälfte des Bleies als Metall, die andere in Form eines schwarzen Rauches von sublimiertem PbS. Bei reichen Erzen ist die mit dem Prozess verbundene Wärmeentwickelung ausreichend, um eine neue Menge Bleiglanz zu schmelzen. Bei unreinen Erzen reicht die Reaktionswärme zur Erzeugung der zum Betrieb nötigen Temp. von 1100° nicht aus; man schaltet dann (zum Unterschiede des Prozesses mit dem schwarzen Rauch) einen „weissen Gang" ein, d. h. man röstet eine Beschickung vollständig zu PbO ab, wodurch die ganze Verbrennungswärme des S nutzbar wird. Das Gemisch von schwarzem und weissem Rauch wird dann zusammen verhüttet. Der Prozess wird in einem Kupolofen ausgeführt. 4. E l e k t r o l y t i s c h e B l e i g e w i n n u n g . Hierher gehörige Verfahren sind mehrfach vorgeschlagen worden. Die E l e c t r i c a l L e a d R e il u c t i o n -C o. bringt in ihren Anlagen an den Niagarafällen gemahlenen Bleiglanz in Hartbleischalen, setzt verd. H»SO» als Elektrolyten zu und elektrolysiert. Es werden 12 Schalen übereinander gesetzt, und zwar bildet der Bleiglanz die Kathode, der Boden der darüber angeordneten Bleipfanne die Anode. Die Reduktion erfolgt, während H und HaS entweichen. Das Pb scheidet sich in Form eines Schwammes ab, und zwar wird dieser Bleischwamm in der erwähnten Anlage auf Bleiverbindungen verarbeitet. — Das D. R. P. 140 317 will aus Pb(NOs)i-Lösung elektrolytisch Pb + PbO, abscheiden, wobei die auftretende HNO» durch fortwährende Zuführung von PbO neutralisiert wird. Das D. R. P. 239 222 will bei der elektrolytischen Pb-Abscheidung die störende Bildung basischer Bleisalze dadurch unschädlich machen, dass wässerige Lösungen der kristallisierten basischen Doppelbleisalze der Salpetersäure und salpetrigen Säure unter Zusatz von Eichenrindengerbsäure als Elektrolyt gewählt werden. Das nach einer der unter 1.—3. genannten Methoden gewonnene W e r k b l e i ist noch mit vielen anderen Substanzen verunreinigt. Die Reinigung geschieht durch S a i g e r n oder oxydierendes Schmelzen. Das Saigern besteht im Schmelzen des Werkbleis in Flammöfen mit geneigter Sohle. Das bei mässiger Temperatur langsam abgeschmolzene Blei läuft in den Sumpf, von wo es abgeschöpft wird. Das Saigern ist namentlich für kupferhaltiges Werkblei üblich. Die Raffination durch oxydierende Schmelzung wird je nach dem Grade der Reinheit des Werkbleis verschieden ausgeführt: Beim A b s c h ä u m e n zieht man die sich auf der Oberfläche des geschmolzenen Werkbleis beständig bildende Haut ab. Bei dem sogenannten P o l e n wird die Reinigung durch Eintauchen von frischem Holz in das geschmolzene Blei und Umrühren damit bewirkt. Weiter wird mit W a s s e r d a m p f raffiniert; Ober den Abtreibeprozess endlich vgl. unter „ S i l b e r". E l e k t r o l y t ) ' s e h e Methoden der Bleiraffination sind mehrere veröffentlicht worden, doch ist nicht genau bekannt, was sich davon be-

168

Bleichen.

währt hat. Nach R e i t h benutzt man Anoden aus Werkblei, als Elektrolyten eine Lösung von PbSO« in Natriumazetat und Messingkathoden, auf denen sich das raffinierte Blei abscheidet. Nach B e t t s (Amer. Pat. 713 277 und 713 278 sowie D. R. P. 198 288) wählt man zur Raffination einen Elektrolyten, der eine Bleiverbindung und ein Reduktionsmittel gelöst enhält; letzteres verhindert die beim K e i t h sehen Verfahren sich unangenehm bemerkbar machende kristallinische Ausscheidung des Pb. B e t t s wählt für den Elektrolyten als Bleiverbindung Kieselfluorblei, als Reduktionsmittel Gelatine. Das Kieselfluorblei bildet sich selbst durch Auflösen aus den Werkbleianoden, wenn man Kieselfluorwasserstoffsäure zum Elektrolyten macht. Als Kathoden, worauf sich das raffinierte Blei niederschlägt, dienen selbst dünne Bleibleche. Bisher hat sich noch kein elektr. Raffinationsverfahren für Pb ökonomisch bewährt; von den Erfahrungen mit dem BettsProzess hört man allerdings viel Günstiges. In einer amerikanischen Anlage benutzt man dabei jetzt einen Elektrolyten mit 10 % freier Kieselfluorwasserstoffsäure und 5 % Pb; die Bäder haben 20 Anoden und 21 Kathoden, die Anoden sind 1 Zoll dick, die elektrisch hergestellten Bleikathoden Vi« Zoll, die Spannung beträgt 0,25 V., die Stromdichte 15 Amp. auf den Quadratfuss. In neuerer Zeit hat sich das Bettsche Verfahren gut eingeführt. Die Verwendung der Überchlorsäure bei dieser Methode schützt das D. R. P. 223 668. Reines Blei ist bläulichweiss, stark glänzend, läuft jedoch an der Luft grau an. Sp. G. 11,36—11,39; Sch. P. 334°; S. P. ca. 1600». Da Pb von HCl und HsSOi nur oberflächlich angegriffen wird und die gebildete Schicht jede weitere Einwirkung hindert, wird das Blei zur Anfertigung vieler Gefässe in der chemischen Industrie benutzt. Weiter dient es als Material zu Wasserleitungsröhren, Schrot, als Bestandteil wertvoller Legierungen. Uber Hartblei siehe unter „ A n t i m o n l e g i e r u n g e n " . Die Preise für Blei schwanken in weiten Grenzen. Blei: J.

L.

Carl

Eckelt,

Gussstücke, und Hartblei:

Berlin

N.

4

(in

Armaturen,

allen

Legierungen gegossen und gewalzt).

Rührwerke,

Ludwig Beeker, Metallgiesserei, Offenbach a. M.,

Pumpen,

Elevatoren

aus

Weicli-

Ludwigstr. 42.

Bleichen. A. C h e m i k a l i e n z u m B l e i c h e n . 1. C h 1 o r k a 1 k (s. d.). Der feste Chlorkalk wird mit Wasser angerührt, wobei ein Rückstand von Ca(OH) 2 bleibt, der immer etwas von dem Bleichmittel zurückhält. Deshalb wird der flüssige Chlorkalk vielfach an Ort und Stelle durch Einleiten von C1 in dünne Kalkmilch dargestellt. Die Wirksamkeit des Chlorkalks zum Bleichen wird durch einen Zusatz von E s s i g s ä u r e erhöht; es ist nur eine geringe Menge nötig, da sie sich aus dem entstehenden Kalksalz immer wieder regeneriert. 2. N a t r i u m h y p o c h l o r i t ( C h l o r s o d a , Eait de Labarraque) NaOCl. Durch Einleiten von C1 in Sodalösung oder durch Umsetzung von Chlorkalk mit Soda erhalten. Neuerdings stellt man es auch, und zwar vorzugsweise, durch Elektrolyse von NaCl-Lösung her; vgl. den Artikel „C h 1 o ra l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". — Nach dem D. R. P. 145 745 presst man eine Mischung von Chlorkalk und krist. Natriumsulfat in trocknem Zustande zusammen; hierbei wird durch doppelte Umsetzung Natriumhypochlorit und hydratiertes Calciumsulfat gebildet, welches der Masse das feste Gefüge erteilt. Natriumhypochlorit, Lösung

konz. ( 1 9 ° Be)

% kg Mk. 14,00 % , „ 30,00

3. E a u d e J a v e 11 e. Eigentlich eine Lösung von Kaliumhypochlorit und dann ebenso wie Chlorsoda gewonnen. Doch wird gegenwärtig meistens die Chlorsodalösung als Eau de Javelle bezeichnet. Kaliumhypochlorit, Lösung

°/ 0 kg Mk. 24,00

Bleichen.

16»

4. M a g n e s i a b l e i c h f l ü s s i g k e i t . Lösung von Magnesiumhypochlorit Mg(OCI)i. Wird durch Umsetzung von Chlorkalk mit MgSO« erhalten. Leichter zersetzlich als Chlorkalk und daher schneller bleichend. Magnesiumhypochlorit, Lösung

°/o kg Mk. 24,00

5. T o n e r d e b l e i c h f l f l s s i g k e i t und 6. Z i n k b l e i c h f l ü s s i g k e i t sind ebenfalls Hypochlorite, die ahnlich wie die vorigen erzeugt und in gleicher Weise benutzt werden. Aluminiumhypochlorit, flüssig, 5 ° Be fest Ziakhypochlorit, flüssig

°/o kg Mk. 50,00 1 „ „ 9,50 1 „ „ 0,90

7. W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d (s. d.). 8. N a t r i u m s u p e r o x y d siehe No. 3 1 c unter ,,N a t r i u m v e r • b i n d u n g e n". 9. O z o n. O» (s. d.). Wird neuerdings häufiger zum Bleichen v e r w e n d e t Mit dem Apparat von Siemens & Halske werden per Pferdekraftstunde 20 g Ozon erzeugt. Hierdurch werden 50 kg leinenes Garn ebenso gebleicht wie durch eine 3 tägige Rasenbleiche bei gutem Wetter. Ebenso lassen sich damit 40 kg Kartoffelstärke vollständig rein weiss bleichen. Eine Ozonanlage für eine tägliche Produktion von 2 Partieen Oarn (2X550 kg) stellt sich (exkl. Dampfmaschine) auf Mk. 7000 und erfordert 3 Pferdestärken. Die Ozonbleiche ist nicht billiger als die Rasenbleiche, jedoch ist die Zeitersparnis sehr wesentlich (bei ungünstigem Wetter entsprechen 14 Tage Rasenbleiche e i n e m Tage Ozonisierung); auch fallen die Wiesen weg. 10. N a t r i u m p e r b o r a t siehe No. 32 unter „Natriumverbindungen". — Eine Lösung des Perborats eignet sich bei schwacher Alkalität gut zum Bleichen der Gespinstfasern von Baumwolle, Wolle und Leinen. Ein Verfahren, auch Seide damit zu bleichen, umgreift das D. R. P. 218 760. 11. E l e k t r o l y t i s c h e B l e i c h u n g . Unter der „Elektrischen Bleiche" versteht man im allgemeinen clie elektrolytische Erzeugung und Anwendung einer Bleichflüssigkeit (Natriumhypochloritlösung), die in besonderen Apparaten („B 1 e i c h - E1 e k t r o 1 y s e u r e") aus einer wässerigen Steinsalzlösung hergestellt wird. Bei der elektrolytischen Zersetzung von Natriumchlorid entstehen Chlor und Natriumhydroxyd, die sich unter geeigneten Umständen zu Natriumhypochlorit (NaOCl) vereinigen. Von den ausserordentlich vielen Konstruktionen und Patenten, die auf diesem Gebiete schon vorgeschlagen worden sind, sind die meisten niemals zur praktischen Anwendung gelangt, und verschiedene Erfinder, deren Systeme einst in den Fachkreisen besprochen wurden, haben inzwischen die Fabrikation ihrer Apparate als unrentabel wieder aufgegeben. Es seien deshalb nur die gegenwärtig im Betrieb bewährten Apparatensysteme kurz angeführt. Der von Siemens & Halske A.-G. nach den Patenten von Dr. Karl Kellner gebaute Apparat zur elektrolytischen Gewinnung von Bleichlauge ist in den letzten Jahren wesentlich verbessert worden. Er besteht aus dem eigentlichen elektrochemischen Apparat und der Zirkulationseinrichtung. Der elektrolytische Apparat (Bleich-Elektrolyseur) ist eine mit seitlichen Zu- und Abläufen versehene, durch Glasplatten in mehrere Zellen unterteilte Wanne aus Sandstein, in welche die Elektroden horizontal eingebaut sind. Zu letzteren werden jetzt nur noch Netze a u s Platiniridiumdraht verwendet, s o dass eine Zerstörung durch elektrochemische Einflösse ausgeschlossen ist. Die Zirkulationseinrichtung umfasst ein Sammelgefäss mit Kühlschlangen für die Bleichlösuug, welche durch eine Hartblei-Zentrifugalpumpc und entsprechende Rohrverbindungen kontinuierlich dem elektrolytischen Apparat zugeführt wird, um nach Überlauf in d a s KQhlgefäss den Kreislauf zu wiederholen. Die Kühlschlange wird an eine Wasserleitung angeschlossen und hierdurch die Lösung beim Passieren des KQhlgefässes auf einer Temperatur von 20 bis 25° C. erhalten, um die Bildung von Chlorat (NaCIO,), welches f ü r Bleichzwecke wirkungslos ist, zu vermeiden. Die Menge des gebildeten wirk-

170

Bleichen.

samen Chlors steigt mit der Stromstärke, der Konzentration der Salzlösung und der Dauer der Elektrolyse. Durch die bedeutenden Verbesserungen ist e s möglich, bei gutem elektrochemischem Nutzeffekt Konzentrationen bis zu 5 0 g aktiven Chlors im Liter zu erzeugen, w a s früher nicht möglich erschien. Im praktischen Bleichereibetrieb arbeiten die Bleichelektrolyseure auf Chlorkonzentrationen von 2 0 bis 25 g C1 pro Liter. Die Chlorerzeugung nach diesem Verfahren stellt sich sehr billig. Die Preise der Elektrolyseure sind von der gewünschten Tagesproduktion an aktivem Chlor abhängig; es werden normale Typen für den Anschluss an 110 Volt Betriebsspannung in allen praktischen Grössen gebaut. Der Energieverbrauch für 1 kg erzeugtes aktives Chlor beträgt ca. 6 bis 6,6 Kilowattstunden, der Salzbedarf ca. 7.5 bis 6 kg entsprechend reines -Steinsalz (von Stassfurt). Zusammenfassend sei bemerkt, dass die wichtigsten Apparate für elektrolytische Bleichung diejenigen nach dem System Siemens & Halske (Patente von Kellner), System Schuckert und von Haas und Dr. Oettel sind. Die Apparate „Kellner" enthalten nur Platinelektroden; System „Schuckert" Kohle am negativen, Platin am positiven Pol; System „Haas und Dr. Oettel" nur Kohlelektroden. Einem Artikel der „Deutschen Färberzeitung" (1904, No. 15, 269 ff.) seien als Beispiele folgende Angaben über die Kosten der elektrolytischen Bleiche entnommen: Nimmt man an, dass 500 kg Baumwollware 2000 1 Elektrolytbleichlauge von 2,5 bis 2,7 g bleichendem Chlor in 1 1 erfordern, so stellt sich die Rechnung für das Chlor in dem von der Elektrizitätsgesellschaft vorm. Schuckert & Co., Nürnberg, gelieferten Apparate folgendermassen: Salzverbrauch (29 kg Salz zu 2,20 M. für % kg) 0,64 M.; Kraftverbrauch: 39,6 KW/Std. = rund 6 0 PS, bei 15 M. für 1 t Kohlen, 1,98 Mk.; Amortisation des Apparates Schuckert für je 1 Tag 0,83 M.; Versicherung für je 1 Tag 0,33 M.; S u m m a : 3,78 M.; dazu 2 1 Schwefelsäure zum Ansäuern = 0,10 M.; Gesamtkosten für 500 kg Ware 3,88 M. Beim Bleichen mit Chlorkalk würde man 2000 1 Chlorkalklauge von 1% bis 1%° B6, entsprechend 42 kg Chlorkalk von 32 %, und 10 kg Schwefelsäure brauchen, w a s auch bei niedrigen Chlorkalkpreisen zugunsten der elektrolytischen Bleiche sprechen würde. B. B l e i c h e r e i m e t h o d e n

der

Textilindustrie.

1. B a u m w o l l b l e i c h e . a) S e n g e n . Entfernung der beim Bedrucken hinderlichen Fäserchen auf dem G e w e b e ; geschieht zweckmässig mittels der Gassengmaschine. b) W a s c h e n des Zeuges, nachdem es in Seilform gedreht ist, in besonderen Waschmaschinen. c) B ä u c h e n m i t K a l k . Verseifung der fettigen und harzigen Verunreinigungen im G e w e b e durch Kalkwasser. Hierbei werden die Stoffe in einer besonderen Maschine (Kalk-, Chlor- und Säuremaschine) durch dicke Kalkmilch gezogen und dann in die Bäuchkessel (Hochdruckkessel) gebracht, worin sie gekocht werden. d) S ä u e r n . Durch Behandlung mit Salzsäure werden die Kalkseifen zersetzt: Harze und Fettsäuren scheiden sich ab, während CaClj in Lösung geht. e) B ä u c h e n m i t L a u g e o d e r H a r z s e i f e n . Durch Kochen des G e w e b e s mit verd. Natronlauge oder Harzseifen werden die noch vorhandenen Fettstoffe entfernt. f) C h l o r e n , siehe oben. g) S ä u e r n : Durch Zusatz von verd. HCl wird der Rest des Chlorkalks zersetzt und die letzten Spuren von Fe und Ca entfernt. h) B e h a n d l u n g m i t A n t i c h 1 o r (s. d.) s o w i e sorgfältiges Waschen. 2. L e i n e n b l e i c h e . D i e Leinwand (Garn oder G e w e b e ) wird zuerst mit Soda gekocht oder gebäucht, dann gechlort, gesäuert, abgebrüht, wieder

Bleichen.

171

gechlort, gesäuert und dies noch mehrfach wiederholt. Dann wird die Faser der Rasenbleiche (oder dem Ozon) ausgesetzt. 3. H a n f b l e i c h e . Wird nur selten geflbt, und dann ahnlich wie bei Leinen. 4. J u t e b l e i c h u n g . Einlegen in schwache Wasserglaslösung, Behandeln mit Eau de Javette, Säuern, Spülen und Trocknen. Schonender ist die Behandlung mit Kaliumpermanganatlösung und danach in wässeriger SOi [NaHSOj + HCl]. 5. W o 11 b 1 e i c h e. a) V o r w ä s c h e . Mehrmaliges Auslaugen mit lauwarmem Wasser. b) E n t f e t t u n g . Oeschieht in besonderen Wollwaschm a s c h i n e n ( L e v i a t h a n ) unter Zusatz von Soda, Seife, Urin etc. c) B I e i c h e n. Wird nur vorgenommen, wenn die Wolle gar nicht oder in hellen Tönen gefärbt werden soll. Da Chlorkalk Wolle nicht bleicht, sondern gelb färbt, Alkalien die Fasern zerstören, bleicht man hier mit schwefliger Säure oder gründlicher mit Wasserstoffsuperoxyd, zuweilen auch mit KMnOi. 6. S e i d e n b l e i c h e . a) E n t b a s t e n ( E n t l e i m e n , D e g u m m i e r e n ) . Entfernung des Seidenleims durch Spillen der Strähne in neutraler Seifenlösung. b) W e i s s k o c h e n ( A b k o c h e n ) . Nach dem Entbasten werden die Strähne in verd. Sodalösung gespDlt, in Seifenlösung gekocht, nochmals in Soda gesptlit und dann mit gasförmiger schwefliger Säure oder Wasserstoffsuperoxyd gebleicht. Preise der w i c h t i g s t e n Apparate für die Stoffbleiche. a) f ü r G e w e b e . (¡assengmaschine mit 2 Brennern («asapparat Säure-Clapot Chlor-Clapot Jmprägnier-Clapot . Bleichkocher, 2 Stück verbunden, mit gemeinschaftl. Laugenerhitzer Strangwaschmaschine Ohlorkalkauf löser Ausquetschmaschine für 1 Strang Ausbreitapparat für Stränge Wasser-Kalander mit 3 Walzen Stärkemaschine Zylindertrockenmaschine mit 16 Trommeln Mercerisiermaschine

b) f ü r l o s e B a u m w o l l e u n d

Baumwollgarne.

Garnwaschmaschine, rundes System, mit 24 Spulen Kocher mit Kochschlange . Wollwaschmaschine Zentrifuge, 1000 mm Durchmesser Mercerisiermaschine

Chemikalien zum Bleichen:

Künigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

Gefässe zum Bleichen:

ca. Mk. 2700 ,, ,, 750 ., „ 1250 „ „ 1250 ,, ,, 1250 ,, „ 5100 „ ,, 2100 „ 300 „ 1250 „ 1240 „ „ 5400 „ 1400 „ „ 10000 10000

ca. Mk. 2000 ,, 1400 ff „ 1500 „ 1100 „ „ 1800

! Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co., I Magdeburg-Südost.

Deutsche Steinzeugwaareniabrilt für Kanalisation und ehem. Industrie, Friedrichsfeld (Baden).

Elektrische Bleichanlagen nach den Patenten Kellner wie nach dem System Schuckert liefert:

Siemen» & Balske A.-G. Wernerwerk, ffiemenistadt bei Berlin.

Apparate zum Bleichen aus feuer- und säurefestem Glas: Cüluer Fabrik fllr feuer- und BSurefestes Glas, G. m. b. H., CSta, Holtkmtr. 129.

172

Bleicherde — Bleifarben.

Blelolierde siehe „ F e t t e u n d Ol e". B l e i f a r b e n . Seit dem 1. Januar 1906 ist eine Verordnung des Bundesrats in Kraft, die besonders die Arbeiter in den Betrieben des Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder"- und des Lackierergewerbes, sowie der B e triebe, in denen derartige Arbeiten verrichtet werden, möglichst vor den Gefahren und Nachteilen des B I e i g i f t e s schützen soll. Aus dieser Bundesratsverordnung heben wir folgendes hervor: Bei dem Zerkleinern, dem Mengen, dem Mischen und der sonstigen Verarbeitung von Bleiweiss, anderen Bleifarben oder ihren Gemischen mit anderen Stoffen in trockenem Zustande dürfen die Arbeiter mit den bleihaltigen Farbstoffen nicht in unmittelbare Berührung kommen und müssen vor dem sich entwickelten Staube ausreichend geschützt sein. D a s Anreiben von Bleiweiss mit ö l oder Firnis darf nicht mit der Hand, sondern nur auf mechanischem W e g e in Behältern vorgenommen werden, die so eingerichtet sind, dass auch bei dem Einfüllen des Bleiweisses kein Staub in die Arbeitsräume gelangen kann. Dasselbe gilt von anderen Bleifarben. Doch dürfen diese auch mit der Hand angerieben werden, wenn dabei nur männliche Arbeiter im Alter von über 18 Jahren beschäftigt werden und die von einem Arbeiter an einem T a g e anzureibende Menge bei Mennige 1 kg, bei anderen Bleifarben 100 g nicht übersteigt. Das Abschleifen oder Abbimsen trockener Ölfarbenanstriche oder'Spachtel, die nicht nachweislich bleifrei sind, darf nur nach vorheriger Anfeuchtung ausgeführt werden. Der Schleifschlamm und die beim Abschleifen und Abbiinsen entstehenden Abfälle sind, bevor sie trocken geworden sind, zu entfernen. Arbeiter, die mit Bleifarben oder ihren Gemischen in Berührung kommen, müssen mit vollständig deckenden Arbeitsanzügen und einer Kopfbedeckung versehen sein und sie während der Arbeit benutzen. Allen den hier in Betracht kommenden Arbeitern müssen Waschgefässe, Bürsten zum Reinigen der Hände und Nägel, Seife und Handtücher zur Verfügung gestellt werden. Die Arbeiter dürfen Branntwein auf der Arbeitsstätte nicht geniessen und Speisen und Getränke erst dann zu sich nehmen oder die Arbeitsstätte verlassen, wenn sie zuvor die Arbeitskleider abgelegt und die Hände sorgfältig gewaschen haben. Das Rauchen von Zigarren und Zigaretten während der Arbeit ist verboten. Arbeiter, die diesen Vorschriften zuwider handeln, können vor Ablauf der vertragsmässigen Zeit und ohne Kündigung entlassen werden. Der Arbeitgeber hat die Überwachung des Gesundheitszustandes seiner Arbeiter einem von der höheren Verwaltungsbehörde hierzu ermächtigten, dem Gewerbeaufsichtsbeamten namhaft zu machenden approbierten Arzte zu übertragen, der mindestens einmal halbjährlich die Arbeiter auf die Anzeichen etwa vorhandener Bleierkrankung hin zu untersuchen hat. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, zur Kontrolle Uber den Wechsel und Bestand, sowie über den Gesundheitszustand der Arbeiter ein Buch zu führen, das den Gewerbeaufsichtsbeamten, sowie dem zuständigen Medizinalbeamten auf Verlangen vorzulegen ist. Der genaue Wortlaut dieser Bundesratsbekanntmachung „ B l e i v e r g i f t u n g " wiedergegeben.

ist im Artikel

Bezüglich der bei den einzelnen hier folgenden Bleifarben genannten Preise sei betont, dass diese nur beschränkte Gültigkeit haben, da gerade bei den Bleifarben die Preise in weiten Grenzen schwanken. 1. B l e i g e l b ( B l e i o x y d , B l e i g l ä t t e ) . P b O . Durch Erhitzen von geschmolzenem Blei im Flammofen bei nur so hoher Temperatur, dass das Oxyd selbst noch nicht schmilzt. Seltener durch Erhitzen von PbCO» oder Pb(NO»)i erhalten. Bleigelb, je nach Qualität °;'o kg Mk. 45,00—90,00

Bleifarben.

173

2. B l e i w e i s s ( B e r l i n e r w e i s s , K r e m s e r w e i s s , Schiefer weiss). B a s i s c h e s Bleikarbonat 2 PbCOa + P b ( O H ) 2 ; wird nach verschiedenen Methoden gewonnen: a ) H o l l ä n d i s c h e s V e r f a h r e n . Metallisches Blei wird mit Essig ü b e r g ö s s e n und die T ö p f e , in d e n e n die Reaktion vorgeht, in Pferdedüngeir o d e r Lohe eingegraben. D a s hierbei zuerst gebildete b a s i s c h e Bleiazetat wird durch d i e bei der G ä r u n g d e s D ü n g e r s bzw. der Lohe a u f t r e t e n d e C 0 2 in Bleiweiss und neutrales Bleiazetat umgesetzt. b) D e u t s c h e s V e r f a h r e n ( K a m m e r v e r f a h r e n ) . Die in Holzkästen o d e r g e m a u e r t e n Kammern a u f g e h ä n g t e n Bleiplatten w e r d e n durch eingeleitete E s s i g s ä u r e d ä m p f e in b a s i s c h e s Bleiazetat umgewandelt. Letzteres wird durch CO2 (eingeleitete Heizgase) in Bleiweiss ü b e r g e f ü h r t . Nach dem D. R. P. 151 514 verwendet man die bei d e r Spiritus- und P r e s s h e f e f a b r i k a t i o n e n t w e i c h e n d e n G ä r u n g s d ä m p f e (enthaltend W a s s e r d a m p f , COa und e t w a s Spiritus) in der Bleiweissfabrikation derart, d a s s man sie z u n ä c h s t mittels P r e s s l u f t in b e s o n d e r e Essigbildner gelangen lässt, w o die alkoholischen Bestandteile der D ä m p f e zu E s s i g s ä u r e oxydiert w e r d e n ; die E s s i g d ä m p f e treten d a n n in die d a s Blei enthaltenden Kammern ein. c) F r a n z ö s i s c h e s V e r f a h r e n . Bleiglätte wird in E s s i g s ä u r e g e l ö s t und d a s gebildete basisch e s s i g s a u r e Blei durch CO2 zersetzt: Bleiweiss fällt aus, w ä h r e n d neutrales Bleiazetat gelöst bleibt und später bei B e h a n d l u n g mit Bleiglätte wieder b a s i s c h e s Azetat ergibt. Der P r o z e s s ist also in gewissem G r a d e kontinuierlich. Nach dem D. R. P. 133 425 wird d i e s e s Verf a h r e n d e r a r t a b g e ä n d e r t , d a s s man Ammoniumazetatlösung auf Bleiglätte unter B e d i n g u n g e n einwirken lässt, bei d e n e n die Glätte unter NH S -Entwickelung zu M', als Bleiazetat und zu % als Bleiessig gelöst wird, und d a n n die erhaltene Lösung mittels A m m o n i u m k a r b o n a t l ö s u n g fällt; man erhält so ein Bleiweiss von sehr feiner Verteilung und grosser D e c k k r a f t . D a s Verfahren d e s Amer. Pat. 750 541 besteht darin, d a s s man zuerst P b O mit säurehaltigem H 2 0 mischt, d a s Gemisch auf etwa 95° erhitzt, d a s P b O durch Einwirkung von E s s i g s ä u r e und CO2 in K a r b o n a t ü b e r f ü h r t und schliesslich auf letzteres Sauers t o f f g a s einwirken lässt. — Nach dem D. R. P. 158 309 erhält man ein bes o n d e r s gut d e c k e n d e s Bleiweiss auf f o l g e n d e W e i s e : In einer Lösung von Bleiazetat (250 T.) in H 2 0 (650 T.) wird P b O (100 T.), aufgeschlemmt in H s O S wird es zersetzt. Neapelgelb, hell und dunkel

1 kg Mk. 3 2 5 , 0 0

5. K a s s e l e r G e l b (Mineralgelb, Veronesergelb). Ist B I e i o x y C h l o r i d PbCl> + 7 PbO. Man erhalt es durch Zusammenschmelzen von PbO mit NH4C1, wobei das frei werdende NHa eine gewisse Menge PbO unter Abscheidung von Pb zersetzt. Das geschmolzene Kasseler Gelb wird von dem Blei abgegossen und in eisernen Formen zum Erstarren gebracht Es bildet eine schön kristallinische, gelbe Masse. Kasseler Gelb, techn „ „ ehem. rein

% kg Mk. 1 2 0 , 0 0 i „ „ 6,50

6. P a t e n t e e l b ( T u r n e r s G e l b , M o n t p e l l i e r g e l b , e n g l i s c h e s Gelb). Ist ebenfalls ein basisches Bleichlorid PbCli + 5 P b O . Es entsteht durch Behandeln von Bleiglatte mit Kochsalzlösung; die erhaltene Masse ist anfangs weiss und nimmt erst nach dem Schmelzen eine lebhaft gelbe Farbe an. I'atentgelb, je nach Qualität

°/ 0 kg Mk. 1 0 0 , 0 0 — 1 9 0 , 0 0

7. W e i s s e B l e i f a r b e . Nach dem D. R. P. 153 042 wird zur Herstellung einer weissen Anstrichfarbe PbO mit NaCl bei Gegenwart von H»0 verrieben und das erhaltene Gemisch von PbCU, Pb(OH)j und NaOH nach der Abscheidung des NaOH mit HjSO» oder Sulfaten neutralisiert, verrührt, ausgewaschen, gepresst und der Rückstand mit trocknenden ölen angerieben. Das Erzeugnis ist ein Gemisch aus PbCl a + PbSO«, deckt besser als letzteres allein und bleibt auch in Ol weiss. Die Bleichromate siehe unter „ C h r o m f a r b e n " ; Bleiweissersatz siehe „ A n t i m o n f a r b e n". Bleifarben: (¡ustav Dietc], Kiscnach (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Trockenanlagen für Bleifarben: Kmil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW. 23.

Blei, Gerätschaften ans. Bleikannen

Inhalt . . Gewicht ca. Preis. . .

5 3,5 10.50

und B l e i e i m e r zum Transportieren von Sauren. 8 5 12,50

10 7,5 13,50

12 9 14,50

16 1. 15 kg. 1 7 , 5 0 Mk.

B l e i H a s c h e n f ü r F l u s s s a u r e zum Bahntransport mit bewahrtem Verschluss.

Inhalt . . 5 10 15 20 25 30 35 40 50 60 7 5 1. Gewicht ca. 7 8 9 15 19 24 28 35 40 45 5 0 kg. Preis. . . 1 2 , 5 0 1 5 , 7 5 1 7 , 0 0 1 8 , 0 0 2 0 , 0 0 2 1 , 0 0 2 1 , 5 0 2 2 , 0 0 2 5 , 0 0 2 9 , 0 0 3 2 , 0 0 Mk.

lt.

Bleiflaschen für Flusssaure zum Bahntransport:

Rienecker

und

Dr.

W.

Schmeißaer,

Fluor-Sipteofelde

(Ostharz).

Hartbleihahne.

Lichte Weite. . . 10 15 20 25 30 35 40 45 50 8 0 mm. 12 16 20 42 6 0 kg. Gewicht . . . . 2 3 5 7 8 PreisohneFlanschen 9 , 7 5 1 3 , 0 0 1 7 , 0 0 2 2 , 0 0 2 7 , 0 0 3 2 , 0 0 3 7 , 0 0 4 1 , 0 0 4 8 , 0 0 9 1 , 0 0 Mk. B mit 1 Flansch 10,25 14,00 18,00 23,00 28,50 33,50 38,50 43,50 50,50 94,50 „ . mit2Flanschenll,0015,00 1 9,00 24,00 30,00 35,00 40,00 46,00 53,00 98,00 r

Bleischalen

siehe unter

„Schalen".

Bleilegierungen.

176

B 1 e i k e s s e 1 siehe unter „ K e s s e 1". B I e i b 1 e c h siebe unter „ B l e e h". B 1 e i d r a h t siehe unter „D r a h t". B l e i r ö h r e n siehe unter „ R ö h r e n " . B l e i p u m p e n siehe unter „ P u m p e n " .

B l e i r e t o r t e n (aus reinem Blei) mit kleinem Dampfkessel, Dreifuss, Helm und Destillierblase von 1 1 Inhalt sowie U-formiger Vorlage von Blei zur Darstellung von H F Mk. 40,00 E b e n s o , d o c h o h n e D a m p f k e s s e l ; als Vorlage dient eine Bleiilasche mit Stopfen „ 30,00 A p p a r a t e zum A u f s c h l i e s s e n mittels HF, bestehend aus 2 ineinander gesetzten Bleischalen, mit Dreifuss von Blei, die äussere Schale 14 cm weit und 7 cm hoch „ 9,00 ligen

I n j e k t o r e n Gase.

Uchte Welte de» der Iqjekton ft ••rlilim mm End« 150 200 250 300 400

100 125 160 200 300

aus

Hartblei

Flanschdurchmeiter

zum D r ü c k e n und S a u g e n d e r s c h w e f -

Baulänge

mm

175 205 250 280 390

775 950 1175 1495 1950

Lieferquantum pro Stde. in cbm 150 250 500 1000 2800

P r eia pro pro Stflck inkl. DampfVerpackung •trahlventll Mk. Mk. 125,00 185,00 260,00 310,00 400f00

12,00 13,50 15,00 18,50 22,50

W e i c h b l e i - E 1 e v a t o r e n (haltba r e r a l s s o l c h e von H artblei) zum H e b e n von Säuren und L a u g e n . Lichte Weite der der Saug- und Dtmpt•nichhfDruckröhren leitung 25 30 30 35 35 40 78

30 35 40 45 50 55 100

Flanschdurchmesset

Baulänge

110 125 140 155 170 185 250

190 250 290 320 350 380 580

Lieferquantum in Litem pro Stunde ca.

Ungefähre Gewichte kg

Preis inkl. Verpackung Mk.

2000 2 800 3 600 5400 7 000 12000 60000

8 12 18 25 30 40 110

26,00 35,00 45,00 55,00 66,00 78,00 186,00

B I e i d ü s e n. Flüssigkeitszerstäuber aus Hartblei mit Steinzeugmundstück, dienen zum Z e r s t ä u b e n von H 2 0 in den B l e i k a m m e r n bei der H j S O * - F a b r i k a t i o n ( A b s o r p t i o n von G a s e n ) , s o w i e zur Z e r s t ä u b u n g v o n Laugen, dünnflüssigen ö l e n und S ä u r e n . Gerätschaften aus Blei liefern: F. A. BBhler, Ingenieur, Berlin Liehterfelde-W., I J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. Zieteiutr. 3. | Paul Lechler, Stuttgart. Blelleglerungen. 1. H a r t b l e i s i e h e unter „A n t i m o n 1 e g i e r u n g e n " ; e b e n d o r t ist a u c h L e t t e r n m e t a l l b e s p r o c h e n . 2. S c h r o t m e t a l l . Dem B l e i w e r d e n j e nach s e i n e r R e i n h e i t 0 , 2 b i s 0 , 8 % Arsen b e i g e m i s c h t , w o d u r c h e s leichter g i e s s b a r wird und gleichzeitig bedeutend an H a r t e g e w i n n t . D a s Arsen wird nicht a l s Metall s o n d e r n in F o r m von R e a l g a r dem g e s c h m o l z e n e n B l e i z u g e s e t z t ; letzteres s c h e i d e t unter B i l d u n g v o n P b S d a r a u s As a b .

177

Bleilötung — Bleiverbindungen.

3. Z i n n b l e i . Direkt hüttenmännisch gewonnen; das käufliche Zinnblei hat im Durchschnitt die Zusammensetzung: 52 % Pb, 33 % Sn, 14 % Sb und 1 % As. Zinn-Bleilegierungen werden vielfach benutzt, so als T h e a t e r s c h m u c k (Fahluner Diamanten) mit ca 40 % Pb, als Material für B l e i s o l d a t e n ( Z i n n s o l d a t e n ) mit bis zu 50 % Pb, für O r g e l p f e i f e n mit 30 % Pb sowie vor allem für E s s g e s c h i r r; in letzterem Falle darf die Legierung nach Reichsgesetz höchstens 10 % Pb enthalten. Bleilegierungen liefert: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Bleilötung:. Man benutzt hierfür bis jetzt K n a l l g a s g e b l ä s e (vgl. den Artikel „K n a 11 g a s"), und zwar entweder aus Leuchtgas und komprim. Sauerstoff oder aus komprim. Wasserstoff und komprim. Sauerstoff oder endlich aus komprim. Wasserstoff und Gebläseluft. Da der Sauerstoff bei reichlichem Vorhandensein die Oxydation der Metallflächen begünstigt, so ist die zuletzt genannte Anordnung — Wasserstoff und Gebläseluft — besonders geeignet. Vgl. „S c h w e i s s e n " . Eine durch komprimierten Wasserstoff allein erzeugte Flamme, welche in der atmosphärischen Luft zu verbrennen hat, besitzt keine genügende Gebläsekraft. Dies ist der Grund, weshalb bei den bisherigen Lötmethoden ein besonderes Luftgebläse erforderlich war. Nur dadurch, dass man beide zur Verbrennung benötigten Gase, Wasserstoff und Luft, mit einer gewissen Kraft ausströmen liess, würde die für die Bleiverarbeitung wichtige blasende Stichflamme erzeugt. Dagegen hat der D r ä g e r b r e n n e r dieselbe Wirkung wie die Flamme eines Doppelgebläses und wird trotzdem nur durch komprimierten Wasserstoff gespeist. Die Zuführung von Luft kommt nicht in Frage, da die Brenner sich durch die Strömungsgeschwindigkeit des austretenden Wasserstoffes die erforderliche Verbrennungsluft selbsttätig ansaugen. Es geschieht dies kurz vor der Mündung des Brenners mittels eines Düsensystems. Die ganze Apparatur für dieses neue Bleilötverfahren besteht also nur noch aus Flasche, Reduzierventil, Schlauch und Brenner. Zum Speisen der Drägerbrenner liefert die Chem. Fabrik Griesheim-Elektron komprimierten Wasserstoff, und zwar durchaus arsenfrei, was für die Gesunderhaltung der Arbeiter sehr wichtig ist. Drägersche Starkbrenner:

7* l 2

l 2

3 4

3 4

6 8 10

6

8

für kleinste Bleistärken bis 3 mm Walzblei

!! 8



»

n

)t -Lu

n

ti

»

^

10



für schwerste Arbeit

10

15,00 12,00 12,00 13,00 14,00 14,00 14,00 14,00

Der Verwendungsbereich bezieht sich auf stehend gelötete Nähte. Für liegende Nähte sind die Brenner eine Nummer grösser zu wählen.

Verdichteter Wasserstoff 98/99 °/o H, arsenfrei in Flaschen von 36 1 Rauminhalt, auf 150 Atm. verdichtet

Bleilötarbeiten:

Siegfried

Barth,

Ingenieur-Bureau,

1 cbm Mk. 0 , 7 5

Diisaeldorf-Oberkassel.

B l e i s t i f t e , Schreibstifte in Holzfassung; die Schreibmasse besteht aus Graphit, der mit Bindemitteln angerührt und in Stabform gepresst ist. Blelverblndungen. 1. B l e i a z e t a t (Bleizitcker, essigsaures Blei. Plumbum aceticum). Pb(C £ HsOs)j + 3 HjO. Meist durch Auflösen von Bleiglätte in Essigsäure dargestellt. Rein erhält man es durch Einwirkung von Essigsäuredämpfen auf Blücher IX.

12

178

Bleiverbindungen.

P b O j letzteres ist auf Siebplatten ausgebreitet, und am Boden der Gefässe sdmmelt sich eine Bleiazetatlösung, die reine Kristalle liefert. — Wertvolle Einzelheiten über die Bleizuckerfabrikation bringt ein Artikel von C. B a u e r tii der Chem. Ztg. 1905, 1. Weisse vierseitige, an der Luft langsam verwitternde Säulen. Sch. P. 75°; nach dem Austreiben des Kristallwassers erstarrt es zu einer blatterigen Masse, die dann wieder bei 280* schmilzt. Löst sich bei 15 9 in 1,5 T., bei 100° in 0,5 T . HiO. Wird in der Färberei und Zeugdruckerei zum Beizen, weiter zur Darstellung von Bleifarben und -Präparaten, von Firnissen sowie als Arzneimittel verwendet. P r f l f m a s i Den M g i i u r e f c i i i l t bestimmt nun nach der 8 a 1 o m o n sehen Methode, indem man die Losungen mit Nonnallauge bei Gegenwart von Phenolphtalein stark alkalisch macht und den überschuss mit Normalessigs&ure bis zum Verschwinden der Rotflrbung zurücktitriert. Aus der Differenz ergibt sich die an Pb gebundene Essigsäure. — Nach F r e s e n i u s bestimmt man den Gehalt an Pb und Essigsäure auf folgende Weise: Man f l l l t die wlaserige LOsung von G g in einem Literkolben durch eine gemessene, einen kleinen überschuss darstellende Menge 11^S04, schwenkt um, füllt zur Marke auf, setzt noch soviel Wasser hinzu, wie dem Volumen des ausgefallenen PbSO a (sp. G. 8,8) entspricht, schOttelt um und filtriert durch ein trocknes Filter. Ans * / . des Filtrmts (90 ccm) fällt man die H,SO, durch BaCl,-L»9ung, w l f t das B * 8 0 4 und findet ao aus der zur F l l l u i i * des Pb verbrauchten H,S0 4 den Uleigeh< des Azetats, weitere 50 ccm titriert man mit Normallauge und ermittelt, indem man die H,SO, absieht, den EssigsBuregehalt des Bleizuckers. — Vgl. auch D. A. V. B l e i a z e t a t , raffln, krist „ „ entwässert, Pulver, zum L e i n ü l k o c h e n „ chem. rein, krist. D . A. V

°/o k g Mk. 6 5 , 0 0 °/ 0 „ „ 90,00 0 /o „ „ 75,00

2. B a s i s c h e s B l e i a z e t a t (Bleisubazetat, basisch essigsaures Blei. Plumbum subaceticum). Pb(C»HsO»)» + 2 Pb(OH) a . Fest erhält man es durch Einrühren eines geschlämmten Bleiglättebreis in heisse Essigsäure; auf 120 kg Bleiglätte kommen 76 kg 30 %ige Essigsäure. Es findet zur Darstellung von Chromgelb und Chromorange Verwendung. Meistens benutzt man eine Lösung von basischem Bleiazetat, den B 1 e i e s s i g (Liquor Plumbi subacetici; Acetum plumbicum). Diesen, dessen Azetat die Zusammensetzung Pb(C»HiO»)i + Pb(OH)j hat, gewinnt man durch Zusammenschmelzen von 3 T. Bleizucker mit 1 T. PbO im Wasserbad, Aufnehmen mit 10 T. HjO und Filtrieren. Farblose, schwach alkalische, anfangs klare, an der Luft sich trübende Flüssigkeit vom sp. O. 1,235—1,240. Dient als Arzneimittel, zum Beschweren von Seide, zum Abscheiden natürlicher Farbstoffe, zur Darstellung von Bleiweiss sowie von Aluminiumazetat. P r ü f u n g ! Dieselbe geschieht im allgemeinen ebenso, wie vorstehend für neutrales Bleiazetat beschrieben ist. Bei der dort erörterten S a 1 o m o n sehen Methode wird Bleicsaig zunächst mit Normalesslgsturs angesäuert, Nonnallauge im Überschuss zugesetzt und dann mit Eoigsäure zurücktitriert. Basisches Bleiazetat, entwässert Bleiessig, sp. G . 1 , 2 4 0 ( D . A . V ) sp. G . 2 , 0 0 0

o k g M k . 120,UO °/o „ „ 33,00 1 „ . 2,00

0

3. B l e i b o r a t (borsaures Bleioxyd; Bleisikkativ; Plumbum boricum). Fast nie reines PbB«Os sondern ein Gemisch mehrerer Salze. Zur Darstellung wird gebrannter Borax mit PbClj (oder einem andern Pb-Salz) zusammengemahlen, wobei eine sehr innige Mischung und gleichzeitig eine mehr oder minder vollständige chemische Umsetzung erfolgt. Das Salz dient als Sikkativ für Firnisse und Ölfarben. B l e i b o r a t , techn. ( B l e i s i k k a t i v ) . . . „ geschmolzen für K e r a m i k . , chem. rein

.

.

.

1 kg M k . 2 , 5 0 ;

°/o k g M k . 1 5 0 , 0 0 °/o „ - 220,00 1 , „ 5,00

ESnigswarter k Ebell, Linden Tor Hannover.

4. B l e i c h l o r i d (Chlorblei; Plumbum chloratum). PbCl». Durch Fällen von Bleilösungen mit HCl oder NaCl gewonnen, wobei es sich als Kristallpulver abscheidet Weisse seidengUnzende rhombische Kriställchen, die bei 15° in ca. 100 T., bei Siedehitze in 30 T. Wasser löslich sind; fast unlöslich in Alkohol. Es dient zur Darstellung verschiedener Farben.

Bldverbindnagen.

179

E l b s erhielt elektrochemisch B l e i t e t r a c h l o r i d PbCU, indem er. zwei Anoden verwendete, deren untere aus Pb, die obere aus Kohle bestand. Unter geeigneten Stromverhaltnissen führt das an der Kohlenanode entwickelte Cl alles an der Bleianode sich bildende PbCU in PbCU Aber. Bleichlorid, techn gefällt

°/o kg Mk. 95,00 % „ „ 260,00

Königiwarter & Ebell, Linden Tor Hannover.

Über B l e i o x y c h l o r i d bezw. b a s i s c h e B l e i c h l o r i d e vgl. K a s s e l e r G e l b und P a t e n t g e 1 b unter „ B l e i f a r b e n". 5. B l e i c h r o m a t e (chromsaures Blei). a ) N e u t r a l e s B l e i c h r o m a t (Chromgelb; Plumbum chronicum). PbCrO». Wird durch Umsetzung einer Bleiverbindung mit K»CrO t oder mit K s Cr»Oi gewonnen; näheres siehe C h r o m g e l b unter „ C h r o m f a r b e n " . Neuerdings ist die elektrochemische Darstellung wichtig geworden: Man elektrolysiert eine 1,5 %ige wässerige Lösung einer Mischung von 8 T . NaCIO» mit 2 T . Na,CrO». Die Anode besteht aus Weichblei, die Kathode aus Hartblei. Spannung 1,8 Volt; Dichte pro qm 0,5 Amp. b) B a s i s c h e s B l e i c h r o m a t (Chromrot, Chromzinnober, Chromorange). PbCrO. + Pb(OH)j. Durch Behandlung von Chromgelb mit Atzalkali oder Alkalikarbonat erhalten, sonst auch aus basischen Bleisalzen durch Umsetzung mit KiCrOt oder mit K»Cr»Or. °/o kg Mk. 210,00

Bleichromat, gefällt, gelb Ia

„ „ „

"a

orange rot (Chromrot) geschmolzen saures

%



.

15",00

% °/0 1 1

„ „ „ „

„ „ „ „

260,00 144,00 4,00 5,00

6. B l e i , h a r z s a u r e s (vgl. unter „Sikkative"). Es wird durch Zusammenschmelzen von Bleipräparaten mit Kolophonium u. s. w., aber auch auf nassem Wege durch Fallen dargestellt. Ilarzsaures Bleioxyd, geschmolzen (Sikkativ) gefällt

. . .

°/o kg Mk. 6 0 , 0 0 ®/o „ „ 90,00

Känigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

7. B l e i h y d r o x y d siehe unter 14. „ B 1 e i o x y d e". 8. B l e i k a r b o n a t (kohlensaures Blei; Plumbum carbonicum). PbCOi. Man erhält es beim Eingiessen einer Bleinitratlösung in eine solche von Ammoniumkarbonat oder aber durch Einleiten von CO« in Bleiessig. Nach dem Amer. Pat. 715 214 erhält man Bleikarbonat, indem man Bleisulfat in überschüssiger AlkalikarbonatlOsung erhitzt. Da bei einmaliger Behandlung nur teilweise eine Umsetzung stattfindet, so muss das Verfahren mit frischer AlkalikarbonatlOsung mehrmals wiederholt werden. Bei einem andern Verfahren (D. R. P. 140 489) erhält man b a s i s c h e s B l e i k a r b o n a t , indem man wasserlösliche oder unlösliche Bleisalze bei Gegenwart von HjO mit M g O und MgCOa erwärmt, und zwar am besten unter Rühren; die Erhitzung geschieht zweckmässig durch Einleiten von Wasserdampf. Bleikarbonat ist ein weisses, amorphes Pulver. Bleikarbonat, techn. rein, Pulver gereinigt . ehem. rein

®/0 kg Mk. 60,00 °/0 „ „ 110,00 °/0 „ „ 240,00

9. B a s i s c h e s B l e i k a r b o n a t siehe B I e i w e i s s unter „ B l e i f a r b e n". 10. B l e i , l e i n ö l s a u r e s . Durch Zusammenkochen von PbO mit Leinöl erhalten; vgl. den Artikel „ S i k k a t i v e " . Leinölsaures Bleioxyd

*/0 kg Mk. 115,00

KOiügmrarter & Ebell, Linden vor Hannover.

12*

180

Bleiverbindungen.

11. B l e i m a n g a n a t (mangansaures Bleioxyd; Plumbum manganicum). PbMnO«. Durch Schmelzen eines Gemisches von Manganoxyd und Bleinitrat erhalten. Es bildet ein grünes Glas, das an der Luft durch Anziehung von Feuchtigkeit braun wird. Bleimanganat, lechn „ ehem. rein

0

o kg Mk. 170,00 1 „ „ 9,50

Kflnigsw arter & Ebell, Länden vor Hannover.

12. B 1 e i n i t r a t (salpetersaures Blei; Plumbum nitricum). Pb(NOj)j. Durch Auflösen von Pb oder PbO oder PbCO» in verd. HNO» und Eindampfen erhalten. Nach dem D. R. P. 164 609 soll man bleihaltige Substanzen mit konz. Kieselfluorwasserstoffsäure erhitzen und auf das gebildete Bleisiliziofluorid ein Alkalinitrat einwirken lassen, um Pb(NO«)j zu gewinnen. Kristalle vom sp. G. 4,5. 100 T. HjO lösen bei 10° 48 T., bei 100° 140 T. Pb(NOi)». Dient zur Darstellung von Stickstoffperoxyd NOj, da es beim Glühen leicht zersetzt wird: 2 P b ( N 0 3 ) j = 2 PbO + 4 NO, + O s . In viel geringerer Menge als das Azetat benutzt man es in der Färberei, im Zeugdruck und zur Herstellung von Bleifarben; mit PbOj gemischt dient es als Zündmasse. P r ü f n n g i Zur Feststellung von Verunreinigungen fallt man die Lösung mit Uberschlissiger HJSOit konzentriert durch Abdampfen, filtriert den Pb SO ,-Nied erschlag ab und untersucht den beim Verdampfen dea Filtrata etwa verbleibenden Rückstand auf Cu. Fe und Ca. Bleinitrat, raffin. krist. . „ Pulver n dopp. raffin. . . . n ehem. rein n b a s i s c h , für Feuerwerk n

. . . . . . . . .

.

.

.

.

.

.



o/o kg Mk. o/o • °/o °'o °0

T» n »

ii

.

p

70,00 76,00 90,00 110,00 100,00

KQniggwarter & Ebell, Linden vor Hannover.

13. B I e i o x a 1 a t (oxalsaures Bleioxyd; Plumbum oxalicum). PbCjO«. Durch Fällen neutraler Pb-Salzlösungen mit Oxalsäure erhalten. Beim Erhitzen zerfällt es in Pb s O, CO und CO a ; es bildet zahlreiche Doppelsalze. Bleioxalat

1 k g Mk. 3 , 4 0

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

14. B 1 e i o x y d e. a) B I e i o x y d (Plumbum oxydatum). PbO. Kommt als M a s s i c o t und B l e i g l ä t t e in den Handel. Massicot erhält man durch Rösten von metallischem Blei oder durch Erhitzen von PbCOa oder Pb(NO«),. Bleiglätte (Lithargyrum) wird beim Silber-Verhüttungsprozess gewonnen. Nach einem neuen Verfahren (D. R. P. 123 222) gewinnt man PbO aus Bleiglanz, indem man diesen zunächst zwecks Bildung von basischem Bleisulfat mit Bleioxvd unter Luftzutritt erhitzt; dieses wird nach Abkühlung durch Atzalkali in der Hitze möglichst in PbO übergeführt. Dem erhaltenen Produkt werden die Alkalisulfate mit heissem Wasser entzogen; die zurückbleibenden Bleioxyde werden in heisser Atzalkalilauge gelöst, und die Lösung wird schliesslich in heissem Zustande durch metallisches Pb zu PbO reduziert, welches auskristallisiert. — Nach D. R. P. 228 729 setzt man geschmolzenes Pb in einer geschlossenen Kammer unter Umrühren der Einwirkung eines Wasserdampfluftgemisches aus und erhitzt das entweichende Gemisch von Metall, Metalloxydstaub, Luft und Gasen auf seinem Wege in die Absetzkammer auf eine unter dem Sch. P. des PbO liegende Temperatur, um ein von geschmolzenem Oxyd und metallischem Pb freies PbO zu erhalten. Massicot bildet ein gelbes amorphes Pulver; Bleiglätte ist nach langsamem Erkalten rötlich (Goldglätte), nach schnellem Erkalten gelblich (Silberglätte). Bleioxyd, ehem. rein „ gefällt (Anhydrid) „ techn., feinst präpariert, kupferfrei ( G l ä t t e ) raff. (Probierglätte), silberfrei (Glätte)

.

. . .

1 kg Mk. 3,00 °/o „ „ 190,00 "jo „ „ 65,00 °; 0 „ „ 75,00

181

Bleiverbindungen. Bleioxyd (Massicot), in Stücken , „ in Pulver

°/ 0 kg Mk. */o » •

80,00 85,00

b) B l e i o x y d h y d r a t (Bleihydroxyd; Plumbum hydroxydatum). Pb(OH)t. Es fallt aus Bleisalzen bei Zusatz von NHt in weissen, mikroskopischen Kristallchen aus. Nach dem D.R.P. 113316 soll man aus so gefälltem Pb(OH), durch Behandeln mit CO, ein besonders deckkraftiges Blei weiss (vgl. unter „Bleifarben") erzielen. Nach dem Amer. Pat. 758023 stellt man Pb(OH)» aus PbSO« her, indem man dieses mit einem Überschuss von Alkalihydrat behandelt. Nach H a r t m a n n (D. R. P. 139 068) erhalt man Bleihydroxyd elektrolytisch, wenn man Anoden aus metallischem Blei und Kathoden aus einem M e t a 11 o x y d (z. B. CuO) verwendet; durch die oxydische Kathode wird die Abscheidung von schwammigem Metall verhindert. Bleihydroxyd, gefallt „ „ ehem. rein

°/o kg Mk. 160,00 1 „ „ 4,00

c) R o t e s B l e i o x y d , M e n n i g e (Minium). PbiOt. Darstellung und Preise siehe M e n n i g e unter „ B l e i f a r b e n". d) B l e i s u p e r o x y d (Bleidioxyd, Bleiperoxyd; Plumbum hyperoxydatum). PbO,. Bei Einwirkung von verd. HNO, auf Mennige: Pb,0« + 4 HNO, = PbOj + 2 Pb(NO,), + 2 H,0. Auch beim Einleiten von C1 in alkalische Bleilösungen oder bei Zusatz von Hypochloriten zu solchen erhalten. Nach einem neuen Verfahren (D. R. P. 124 512 und 133 379) gewinnt man PbO, elektrolytisch aus PbO: Man arbeitet mit unangreifbaren Elektroden, die durch ein Diaphragma getrennt sind: Die Bleiglätte (in Form einer Emulsion) wird in den Anodenraum eingefüllt, wahrend der Kathodenraum NaCl-Lösung enthält. Die Umwandlung des PbO in PbO, geht quantitativ vor sich. Nach dem D. R. P. 140 317 erhält man PbO, (neben metall. Pb) durch Elektrolyse einer konz. Bleinitratlösung. Durch kontinuierliche Zuführung von PbO wird die an der Anode auftretende Salpetersäure ständig neutralisiert. Als Anoden dienen starke Eisendrahtnetze, als Kathoden mit Bleirohr überzogene Eisenstäbe. Die an der Kathode ausgeschiedenen Bleikristalle werden durch mechanisch bewegte hölzerne Abstreicher entfernt und sammeln sich am Boden der Zelle, während sich das PbO, auf der Anode als dichter festhaftender Überzug niederschlägt. Das D. R. P. 162 107 geht von natürlichen oder künstlichen Bleisulfiden aus, welche als Anoden in angesäuertem oder auch durch Zusatz von Salz leitend gemachtem H,0 elektrolysiert werden, wobei das PbS zu PbO, oxydiert wird. PbO, ist ein dunkelbraunes, stark oxydierend wirkendes Pulver, das in H,0 unlöslich ist. Bleisuperoxyd, techn. (Teigform) . . . . „ , (ca. 8 0 % ) für Zündwaren „ (ca. 9 6 - 9 8 »/0) gereinigt 1 kg Mk. 3,00 ; „ ehem. rein (manganfrei) 1 „ , 4,00; KOnicvwarter i Ebell, Linden vor Hannorer.

°/a °/„ •/. ®/o °/o

kg Mk. 65,00 . n 90,00 . „ 115,00 „ , 290,00 , „ 360,00

15. B l e i p e r s u l f a t (aberschwefelsaures Blei; Plumbum persuifuricum). PbSsOj + 2 H,0. Durch Elektrolyse von Bleisulfat in H,SO. erhalten. Bis jetzt kaum technisch verwendet. KSnignrarter It Ebel!, Linden vor Hannorer.

16. B 1 e i s u 1 f a t (schwefelsaure Blei: Plumbum suifuricum). PbSO«. Wird als schwerer weisser, kristallinischer Niederschlag bei Zusatz von H,SO« oder Sulfaten zu Bleisalzen erhalten. Ist in ca. 23 000 T. kalten Wassers, bei Oegenwart von H,SO* fast gar nicht lOslich.

182

Bleivergiftung.

Nach dem D . R . P. 155 106 stellt man reines weisses b a s i s c h e s Bleisulfat aus Bleisulfiderzen dar, indem man diese in einer glühenden Koksschicht verflochtigt und unmittelbar Ober diese Schicht Luft einführt, wodurch das PbS oxydiert wird. Bleisulfat, techn., Teigform „ „ weiss Ia in Brocken , Ia „ Pulver „ I I a . Brocken , IIa „ Pulver ehem. rein

°/o kg Mk. 3 0 . 0 0 % „ „ 55,00 »/, „ „ 59,00 41,00 »/o „ „ 44,00 °/o „ „ 1 7 8 , 0 0

1 kg Mk. 1 , 9 0 ;

Ktnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

17. B l e i s u l f i d (Schwefelblei; Plumbum svlfuratum\. PbS. In der Natur als Bleiglanz sehr verbreitet. Beim Zusammenschmelzen von Blei und Schwefel erhalten, auf nassem Wege durch Einwirkung von H2S auf eine Bleilösung. Bleiglanz, Pulver Bleisulfid, gefällt n ehem. rein, geschmolzen

°/o kg Mk. 6 5 , 0 0 °/o „ „ 105,00 °/o „ „ 270,00

18. B l e i t h i o s u l f a t (unterschwefligsaures Blei; Plumbum thiosulfuricum). PbSjO«. Durch Einwirkung einer Natriumthiosulfatlösung auf eine Bleisalzlösung erhalten. Weisses Pulver, sehr wenig in Wasser, leichter in Lösungen von Thiosulfaten löslich. Als Bestandteil von phosphorfreien Zilndmassen, weiter auch wohl zum Vulkanisieren von Guttapercha und Kautschuk verwendet. Bleithiosulfat, gefällt, weiss No. I . . ^ „ n ehem. rein „ „ schwarz

.

.

°/o kg Mk. 1 0 5 , 0 0 °/o n r 125,00 °'o „ „ 110,00

KOmgswarter k Ebell, Linden vor Hannover.

Von den bleisauren Salzen (Plumbaten) sind zu nennen: 19. N a t r i u m p l u m b a t ( N a t r i u m plumbicum). Na»PbO«. Durch Lösen von Bleioxyd in Natronlauge erhalten, dient zum Färben von Haaren und Horn, zur Erzeugung von Anlauffarben auf Bronze und Messing, sowie auch zur Darstellung von Natriumstannat. Natriumplumbat, techn „ ehem. rein

.

. . .

°/o kg Mk. 1 10,00 1 „ „ 3,25

20. C a l c i u m p l u m b a l (Calciumorthoplumbat; Calcium plumbicum). Ca»PbO }> 1 0 Flammen 7 , 8 0 Mk. — » Stück M k . 2 , 0 0 2,50 1) » 3,00 >> » »j 0 , 8 0 1,65 >> ü

n

13*

2,25

Brennöfen — Brennstoffe.

196

Intensivbrenner mit doppeltem Luftzug, Schornstein, Schlaucbtülle und poliertem Holijriff: Rohrdarchm. . . . 23 .18 mm. Ganze Höhe . . . 170 180 „ Preis 8,00 9,5ll Mk. Amerikanische Kochbrenner mit gusseisemem Gestell, Brennerfläche 5 8 mm Durchm.; ganze Höhe 8 5 mm Stück Mk. 2 , 0 0 Dieselben mit doppeltem Luftzuge: Brennerfläche Durchm. 55 7 0 mm. Ganze Höhe . . . 95 110 „ Preis 3,60 4,5«) Mk. Gasbrenner nach T e r q u e m mit verschiebbarem Brennerrohr . . Stück M k . 4 , 5 0 Dieselben mit H a h n , Stern und Schornstein ,, „ 6,50 Mikrobrenner mit kleiner leuchtender F l a m m e und Glimmerzylinder, auf Stativ, verstellbar zum Erhitzen von Thermostaten: 1 2 3 4 flammig. Preis 6 , 5 0 10,00 14,00 17,^0 Mk. Mikrobrenner in F o r m kleiner Bunsenbrenner, mit nichtleuchtender Klamme 1 2 3 flammig. Preis 1 , 3 0 2,40 3 , 5 0 Mk. Kochsche Sicherheitsbrenner zum Erhitzen von Thermostaten, beim Verlöschen der Flamme den Gashahn selbsttätig schließend. Neue Konstruktion: Zahl der Flammen 1 2 ohne Stativ, Preis 13,50 2 9 , 0 0 Mk. auf Stativ zum Hoch- und Niedligstellen, Preis 16,50 32,00 „ Gasbrenner, selbst entzündend, nach Schimmel: ohne Regulierungshülse Stück Mk. 4 , 2 5 mit n n n 4,75 ganz aus Porzellan gefertigt, ohne Regulierungshttlse . . . . „ ., 3,00 n u n n mit „ . . . . „ „ 3,50

Vergleiche auch „L a m p e n" und „ Q e b l ä s e l a m p e n". Unter „ L a m p e n " sind auch die Barthelschen u. a. Brenner für Spiritus, Benzin u. s. w. aufgeführt.

Brennofen:

Siegfried

Barth,

Ingenieur-Bureau,

Düsseldorf-Oberkassel.

B r e n n e r e i (Branntweinbrennerei) siehe „S p i r i t u s " . B r e n n s t o f f e (Heizmaterialien). An f e s t e n Brennstoffen sind zu nennen: H o l z , H o l z k o h l e , T o r f , B r a u n k o h l e n und S t e i n k o h l e n . Zu den Braunkohlen und Steinkohlen sind auch die B r i k e t t s zu rechnen. Von den f l ü s s i g e n Brennstoffen hat eigentlich nur das E r d ö l eine Bedeutung. An g a s f ö r m i g e n Brennstoffen stehen in Benutzung: Steinkohlengas, ölgas, Holzgas, Generatorgas, Wasserg a s und A z e t y l e n . Vollständig gesondert steht die Heizung mittels E l e k t r i z i t ä t . Noch immer dominieren die f e s t e n Brennstoffe, vor allem die Steinkohle und Braunkohle, und auch bei der Benutzung des Leuchtgases zu Heizzwecken hat man es in letzter Linie mit Kohlenfeuerung zu tun. Die bei der Verbrennung entstehende Wärmemenge bestimmt den Wert eines Stoffes als Heizmaterial. Die wesentlichen Bestandteile aller Brennstoffe sind K o h l e n s t o f f und W a s s e r s t o f f , und die Endprodukte der Verbrennung sind H»0 und CO*. Hinsichtlich der bei der Verbrennung erzeugten Wärme ist zu unterscheiden, wieviel Wärme überhaupt von dem Brennstoff entwickelt wird (Gesamtwärme, Brennkraft, absoluter Wärmeeffekt) und anderseits der Temperaturgrad, den das Heizmaterial bei einer Anfangstemperatur von 0° entwickelt (Hitzkraft, pyrometrischer Wärmeeffekt). Die entwickelte Wärmemenge ist kleiner, wenn nicht das Endprodukt der Verbrennung sondern ein Z w i s c h e n p r o d u k t gebildet wird, wenn also aus C nicht CO» sondern nur CO oder nur aus CO weiter CO» entsteht. Da-

197

Brennstoffe.

gegen ist die Verbrennungswlrme beim Obergang einer in eine andere Verbindung immer die gleiche, gleichgültig, o b dieser Übergang In e i n e m Prozess oder in mehreren Teilpnasen erfolgt. Als Verbrennungswarme oder absoluten Wärmeeffekt bezeichnet man dabei nicht die gesamte, innerhalb des Verbrennungsprozesses entstehende Wärmemenge, sondern nur d e n Teil davon, der als f r e i e W 9 r m e in E r scheinung tritt, wahrend ein anderer Teil fflr innere Arbeit bei dem Vorgang selbst verbraucht wird. Wahrend der Kohlenstoff und der Wasserstoff in dem Brennmaterial bei ihrer Oxydation zur Entstehung von Verbrennungswarme Anlass geben, wirkt der Gehalt an Sauerstoff und der an Stickstoff schädlich, letzterer einfach als träge, passive Masse, ersterer aber derart, dass er soviel von dem Wasserstoff des Brennstoffs der Wärmebildung entzieht, als er zur Bildung von W a s s e r nötig hat. Weiter wird der Wert eines Brennmaterials durch einen Gehalt an hygroskopischem Wasser beeinträchtigt, da dieses eine gewisse Wärmemenge zu seiner Verdampfung absorbiert, und schliesslich sind die unter gewissen Umständen möglichen Reduktionsvorgange von schädigendem Einfluss: Die Verbrennung von C zu CO und weiter zu COi ist ein e x o t h e r m i s c h e r Prozess, d. h. ein solcher, bei dem Wärme e n t w i c k e l t wird; dagegen ist die Reduktion von CO» zu CO ein e n d o t h e r m i s c h e r Vorgang, d. h. ein solcher, bei dem Wärme a b s o r b i e r t wird. Als Mass der Verbrennungswärme dient die W ä r m e e i n h e i t (W. E . ) oder K a l o r i e , d. h. die Wärmemenge, die nötig ist, um die Temperatur von 1 kg HjO von 0° auf 1° zu erhöhen. Für die wichtigsten Verbrennungswärmen sind folgende Werte ermittelt worden: 1 kg C entwickelt bei der Verbrennung zu CO



. . . .

2 4 3 7 W. E.

„ „ „CO, 1 kg CO entwickelt

8 0 8 0 W. E.

bei der Verbrennung zu COa

2403 W.E.

1 kg H entwickelt

bei der Verbrennung zu Wasserdampf . . . „ „ „ flüssigem Wasser „

. . .

. . .

29100 W.E. 34500 W.E.

Um die Verbrennungswärme eines zusammengesetzten Brennstoffs zu berechnen, nimmt man nach D u 1 o n g eine Elementaranalyse des Brennstoffs vor. Ergibt diese einen Gehalt von C % Kohlenstoff, H % Wasserstoff und O % Sauerstoff, so ist die Verbrennungswärme V des betreffenden Materials, sofern dabei der Wasserstoff in f l O s s i g e s W a s s e r Obergeht: 8080 C + 3 4 5 0 0 (H

V

Entsteht aber Wasserdampf,

v

100 aus dem Wasserstoff so lautet die F o r m e l :

=

100

*»'

nicht flOssiges W a s s e r

8080 C + 2 9 1 0 0 ( H V

-

sondern

^ '

Praktisch benutzt wird die D u 1 o n g sehe Berechnung des Wärmeeffekts namentlich fflr S t e i n k o h l e n . Indem man hier den stets vorhandenen S-Oehalt in Rechnung zieht sowie weiter die zur Verdampfung des h y g r o s k o p i s c h e n W a s s e r s ( W ) erforderliche Wärmemenge (652 W . E.), erhält man unter Abrundung der Zahlen die für die Berechnung des t h e o r e t i s c h e n W ä r m e e f f e k t e s von Steinkohlen Obliche Formel: 8000 C + 2 9 0 0 0 (H — + 2 5 0 0 S — 6 0 0 W v _ ° 100 Zur g e n a u e n Bestimmung des absoluten Wärmeeffekts bedient man V—

198

Brennstoffe.

sich der direkten M e s s u n g im Kalorimeter (vgl. den Artikel „K a 1 o r i m e t r i e"). Im einzelnen ist über d i e festen Heizmaterialien f o l g e n d e s zu bemerken: H o l z . D i e mittlere Z u s a m m e n s e t z u n g der g e w ö h n l i c h e n Nutzhölzer hat sich a u s einer g r o s s e n Reihe v o n Einzelanalysen w i e folgt e r g e b e n : C H O Asche 11,0. H o l z , lufttrocken 39,6 4,8 34,8 0,8 20 „ wasserfrei 49,5 6,0 43,5 1,0 — „ wasser- und aschefrei 50,0 6,0 44,0 — — D i e Heizkraft wird für Holz mit 2 0 % Wassergehalt zu 2 8 0 0 W. E. angenommen. Torf. D i e mittlere Zusammensetzung der eigentlichen Torfsubstanz (nach Abzug der erdigen T e i l e u. s. w . ) wurde, w i e folgt, ermittelt: 61 % C, 6 % H und 3 3 % O. Der Feuchtigkeitsgehalt v o n frischem Torf kann bis zu 8 0 % betragen, an der Luft verringert er sich auf 2 5 — 3 0 %. Unter der Annahme, d a s s der sämtliche O in Form v o n H s O vorhanden ist, berechnet sich für lufttrockenen Torf nach Abzug der A s c h e f o l g e n d e Zusammensetzung: Kohlenstoff . . 45,0% Wasserstoff 1,5% Chemisch gebundenes Wasser . . . . 28,5 °/o Hygroskopisches Wasser. . . . 25,0°/o Für Torf mit 3 0 % W a s s e r nimmt man eine Heizkraft v o n 3 7 0 0 W. E. an. W e i t e r e s s i e h e den Artikel „ T o r f". Braunkohle. Man unterscheidet L i g n i t ( f o s s i l e s Holz), M o o r k o h l e (erdige Braunkohle) und eigentliche Braunkohle. D i e Elementarzusammensetzung ist w e c h s e l n d ; D ü r r e gibt für die v e r s c h i e d e n e n Arten an: C II O und N. Faserige Braunkohle (fossiles und bituminöses Holz) 57—67°/o 6— 5°/o 37 — 3 8 % Erdige Braunkohle (mulmige und lockere Kohle) . 45—70°/o 6 — 5 % 30-2:)°/o Muschelige Braunkohle 6 5 - 7 5 ° / 0 6 — 4 % 29—21°/ 0 Fette Braunkohle 70—80°/ 0 6—8°/ 0 24 — 1 2 % Lignit und M o o r k o h l e enthalten 25—30 % W a s s e r und 4 — 1 0 % A s c h e ; sie entwickeln eine Heizkraft von 3 0 0 0 — 3 5 0 0 W. E. Braunkohle enthält in sehr trocknem Zustande noch 10—20 % Wasser, ferner 4 — 2 0 % Asche. D i e Heizkraft beläuft sich im Durchschnitt auf 5 0 0 0 W. E. B r a u n k o h l e n b r i k e t t s (vgl. unter „ B r i k e t t s"). D i e Briketts entwickeln ungefähr d i e s e l b e Heizkraft w i e mittlere Braunkohle selbst. Steinkohlen. Nach dem Aussehen der Verkokungsprobe unterscheidet S c h o n d o r f f 5 Gruppen v o n Steinkohle: Die freie Oberfläche des in Platintiegel hergestellten Kokskuchens zeigt sich: Rauh I S e r a i l ° ' ' e r doch bis nahe zum Rande , . I locker I. S a n d k o h l c . schwarz I ^est 8 e s ' n t e r t > n u r der Mitte lockcr II. G e s i n t e r t e S a n d k o h l e . | überall fest gesintert III. S i n t e r k o h l e . Grau und fest, knospenartig aufbrechend . . . . IV. B a c k e n d e S i n t e r k o h l e . Glatt, metallglänzend und fest V. B a c k k o h l e . V o n d i e s e n Oruppen eignet sich die V. vornehmlich zur Verkokung, G a s erzeugung und S c h m i e d e f e u e r u n g , und zwar wird man für d i e Gasfabrikation Kohle mit m ö g l i c h s t niedriger Koksausbeute, d a g e g e n für d i e S c h m i e d e f e u e rung und Verkokung s o l c h e mit möglichst hoher K o k s a u s b e u t e wählen. B a c k e n d e Sinterkohle kann, w e n n auch nicht ganz s o gut, zu den gleichen Z w e c k e n w i e B a c k k o h l e dienen. D i e Kohlen der Gruppen IV und V besitzen d i e Eigenschaft, sich beim S c h m e l z e n aufzublähen, in sehr ungleichem M a s s e . D i e Kohlen der drei ersten Gruppen eignen sich nur zur D a m p f k e s s e l - und Flammofenfeuerung s o w i e zur V e r w e n d u n g im Haushalt.

199

Brennstoffe.

Prozentische mittlere Zusammensetzung wichtigsten Steinkoblensorten.

c

H

O

NnndS

Asche

76,81 77,88 79,71 83,06 81,57 83,37 80,73 90,19

5,10 4,27 5,25 5,10 4,86 4,53 5,68 2,82

9,14 11,30 10,38 7,19 8,16 8,60 6,35 2,14

0,79 0,92 2,90

6,57 5,36 2,12 4,09 4,13 4,14 4,68 2,53

Herkunft der Kohle

Oberschlesien Sachsen Britische Backkohlen . . Nichtbritische Backkohlen Britische Sandkohlen . . Nichtbritische Sandkohlen Cannelkohle Anthrazite

. . . .

der



1,24 —

1,92 0,99N

H.O In der lufttrockaeu Kohle 4,40 6,18 — —

0,73 — — —

Die Heizkraft für mittelgute Steinkohle wird zu etwa 7500 W. E. a n g e n o m m e n ; diejenige von Anthrazit beläuft sich auf ca. 8100 W. E. K o k s . Uber Gewinnung siehe den Artikel „K o k s " . Die Zusammensetzung der Kokssorten ist verschieden: Herkunft Deutschland: Westfalen . Saar . . . England: Durham . . Ameilka: Pennsylvanien Ohio Alabama . . Belgien: Seraing . . Mona basin . Australien: Neu-Sud-Wales

C

H

O

Asche

S



.

83,49—91,77 0,74—1,26 0,04—7,66 86,46 1,98 3,02

6,40--10,31 8,54

.

84,36—93,15 0,19—0,72 0,30—7,30

0,70—9,15

.

.

84,73—89,58 0,10—0,33 0,46—1,38 0,82—2,11 9,11—13,35 — — 90,63—93,75 0,27—0,87 5,38— 8,38 . . 84,04—88,22 0 , 3 6 - 0 , 6 8 0,66—0,99 0,45—0,56 11,32—15,22 . .

.

80,85 0,51 2,13 91,30-91,59 0,33-0,47 2,05—2,17

16 51 5,89— 6,20



. j 84,21—90,88 0,31—0,69 0,33—0,53 0,42—0,59

7.93—14,05

Die hygroskopische Feuchtigkeit der Koksarten s c h w a n k t nach längerem Lagern im Trocknen zwischen 5 und 10 % und steigt unter Einwirkung der Feuchtigkeit auf 18 bis Ober 20 %. Man rechnet die Heizkraft eines Koks mit 15 % Asche zu 6800 W. E.; Kokssorten mit weniger H»0 entwickeln mehr Hitze. Zum Vergleich sei nunmehr der absolute W ä r m e e f f e k t der behandelten Heizmaterialien mit einigen andern zusammengestellt: Vollkommen trocknes Holz Lufttrocknes Holz

3 750 W. E. 2900 „

Vollkommen trockner Torf . . . . Lufttrockner Torf

5000 3H00

Trockne Steinkohle Magere Steinkohle Bituminöse Steinkohle

Holzkohle

Torfkohle Braunkohle

Anthrazit Koks

7500



6500 6400

„ „

6900 8l00 8300

„ „ „

8000 7100

„ r

„ „

200

Brennstoffe. Schweres pennsy Iranisches Rohöl Schweres kaukas. Rohöl Leichtes , „ Erdölrückstände Wasserstoff Methan Äthylen . Leuchtgas Hochofengase Kohlenoxyd Alkohol Äther Methylalkohol (Holzgeist) Terpentinöl Schwefel Rüböl Schweinefett Rindsfett

1 1 5 2 0 W. E. 11188 „ 12240 „ llO.'O „ 29100 „ 12700 „ 11100 „ 10600 „ 1070 „ 2403 „ 7183 „ 9027 . 5310 „ 10850 „ 2165 „ 9500 „ 9380 „ 9357 „

W a s die V e r w e n d u n g der H e i z m a t e r i a l i e n zum H a u s brand anlangt, s o g e b e n wir eine Z u s a m m e n s t e l l u n g M e i d i n g e r s w i e d e r , die es gestattet, d i e K o s t e n der mit v e r s c h i e d e n e n M a t e r i a l i e n b e t r i e b e n e n O f e n h e i z u n g zur E r zielung g l e i c h e r W ä r m e m e n g e n zu v e r g l e i c h e n ; die Z u s a m m e n s t e l l u n g bezieht s i c h auf Karlsruher P r e i s v e r h a l t n i s s e . Wärmeeinheiten für i kg

Brennstoffe H o l z (lufttrocken)

.

.

Torf

.

3 000 |



3 500 5000

Brannkohlen

.

.

.

.

Steinkohlen

.

.

.

.

7 500 7000

Koki Holzkohlen Weingeist, Petroleum Benzin

7000 4 ° / 0 Wasser lb°/o „

6880 6100 10 200 11000 « ki

10000

„ • .• • •

Leuchtgas

x cbm

5 500 1

Ölga

8000 1 cbm

Herkunft oder Qualität

Preis in Mark fiir 50 kg

Kosten in Pfennig für 10000 W.K.

Tannen Buchen

1,90 1,70

12,6 11,3

Briketts Fettechrot Nusskohlen do., anthrazitartige Gaswerk Meilerkohle Bügelkohle do., präpar. Karbon, rein denaturiert Amerika

1,45 1,15 1,25 1,65 1,15 4,00 6,00 8,00 15,00 65,00 23,00 12,00 25,00 1 kg

6 3 3,5 4,4 3,3

Steinkohlen

11,00

17 23 43 190 74 24 45

1 cbm

22

35,00 t cbm 0,70

87

'0,12

Mineralöl

12

D i e T e m p e r a t u r (in G r a d e n C e l s i u s ) , w e l c h e durch v o l l s t ä n d i g e V e r b r e n n u n g e i n e s B r e n n s t o f f s bei einer A n f a n g s t e m p e r a t u r v o n 0 ° und einem D r u c k e von 7 6 0 mm Hg erzielt wird, b e z e i c h n e t m a n a l s s e i n e W ä r m e i n t e n s i t ä t , seinen p y r o m e t r i s c h e n W ä r m e e f f e k t oder seine V e r b r e n n u n g s t e m p e r a t u r . D i e s e l b e hängt n i c h t nur von der bei der V e r b r e n n u n g e n t w i c k e l t e n W ä r m e m e n g e s o n d e r n a u s s e r d e m von der M e n g e und der s p e z i f i s c h e n W ä r m e der a u f t r e t e n d e n V e r b r e n n u n g s p r o d u k t e ab.

Brennwertbestimmung — Briketts.

201

Begflnstigt wird die Erzielung einer hohen Verbrenaungstemperatur durch eine vollkommene Verbrennung und möglichste Verringerung der Quantität der Verbrennungsprodukte. Man erreicht dies durch Vorwflrmung der Brennstoffe und der Verbrennungsiuft, Beschränkung des Luftfiberschusses und Anwendung wasser- und aschenarmer Brennstoffe sowie wasserarmer Verbrennungsluft. Die Messung der Verbrennungstemperatur geschieht mittels P y r o m e t e r (s. d.). Brennwertbestimmang siehe „ B r e n n s t o f f e", „K a 1 o r i m e t r i e" und „ P y r o m e t e r". B r e n z k a t e c h i n (Pyrokatechin; o-Dioxybenzol). C«H«(OH)s. Entsteht bei der trocknen Destillation des Holzes sowie aus manchen Harzen beim Schmelzen mit Kali; es ist auch im RQbenrohzucker enthalten. Dargestellt wurde es zuerst durch trockne Destillation von Katechu; auch entsteht es beim Schmelzen vieler Harze mit KOH. Ferner kann man es aus seinem Monomethyiäther, dem G u a j a k o 1 (s. d.), erhalten, indem man dieses mit HJ auf 200" erhitzt. Jetzt gewinnt man es fast ausschliesslich synthetisch, und zwar durch Schmelzen von o-Chlorphenol, o-Jodphenol, o-Bromphenol oder auch o-Phenolsulfosäure mit KOH. Für diese synthetische Gewinnung ist das D. R. P. 141 751 von Wichtigkeit, welches die Darstellung von o-Chlorphenol vereinfacht. [Phenol wird zu Phenol-p-sulfosäure sulfuriert, durch Chlorieren in der Kälte in o-ChlorphenoI-p-sulfosäure Obergeführt und aus dieser durch Erhitzen auf 180—200° das SOs abgespalten; das gebildete-o-Chlorphenol wird durch Dampfdestillation gereinigt.] Nach Schweiz. Pat. 57 542 von 1911 erhitzt man o-Chlorphenol mit einer Erdalkalioxydverbindung, um in einfacher und glatter Weise Brenzkatechin zu erhalten. In neuester Zeit wird das Brenzkatechin übrigens auch aus dem Buchenliolzteer abgeschieden, worin es in kleinen Mengen enthalten ist. Auch im Ammoniakwasser von der Steinkohlendestillation hat man es aufgefunden. Weisse, bitter schmeckende, sublimierbare Kristalle, leichtlösl. in Wasser, Alkohol und Äther; es besitzt reduzierende Eigenschaften. Sch. P. 104°; S. P. 240—245°. Brenzkatechin, dopp. sublim , krist

1 kg Mk. 13,00 1 „ „ 13,00

E. Merck, DarmsUdt.

B r i k e t t s (Kohlenziegel, Presskohlen). Werden teils aus Braunkohlengrus teils aus Steinkohlenklein unter Anwendung starken Druckes gepresst, wobei man meistens ein Bindemittel zusetzt. B r a u n k o h l e n b r i k e t t s werden jetzt fast ausschliesslich ohne Verwendung von Wasser hergestellt: Man sortiert das Material, wobei die Korngrösse etwa 3—4 mm betragen soll, und trocknet es in besonderen Öfen, für welche verschiedene Konstruktionen angegeben sind. Das Pressen geschieht heute allgemein in der sogenannten E x t e r sehen Brikettpresse. Häufig kommt auch bei den Braunkohlenbriketts ein Bindemittel zur Verwendung, und zwar W e i c h p e c h sowie jene andern Materialien, die unten bei den Steinkohlenbriketts genannt sind. Als Rohmaterial für S t e i n k o h l e n b r i k e t t s dient die Feinkohle der mageren und wenig backenden Sorten. Wahrend die Braunkohlen ohne weiteres zu einer festen Masse gepresst werden können, bedürfen die genannten Steinkohlensorten eines Bindemittels. Als solches dient fast ausschliesslich S t e i n k o h l e n p e c h , und zwar am besten H a r t p e c h , sonst auch W e i c h p e c h (vgl. unter „ P e c h"), das in einer Menge von 6—10 % unter Erhitzung der Kohle zugesetzt wird. Hierauf geschieht die Pressung, wozu sehr verschiedenartige Pressen konstruiert worden sind. Nach dem D. R. P. 141 344 kommt man mit weniger Hartpech aus, wenn man anstatt dessen eine durch Zusammenschmelzen von Hartpech mit Kleinkohle erhaltene Masse verwendet. Nach den D. R. P. 136 322 und 142 862 verwendet mart als Bindemittel für Briketts die Abfalllaugen der Sulfitzellulosefabrikation, und zwar werden

202

Briketts.

d i e s e Laugen vorher bis f a s t zur T r o c k n e eingedampft, w o b e i man vorteilhaft Teerprodukte, Asphalt, Harze, W a c h s oder Leim zusetzt. D i e s e Z u s ä t z e verh i n d e r n d i e B i l d u n g d e r s o n s t e n t s t e h e n d e n z ä h e n H a u t auf d e m v e r d a m p f e n d e n M a t e r i a l u n d t r a g e n z u r Z e r s e t z u n g d e r in d e n B r i k e t t s r e c h t u n a n g e n e h m w i r k e n d e n S c h w e f e l v e r b i n d u n g e n , w e l c h e in d e n A b f a l l l a u g e n e n t h a l t e n s i n d , bei. E i n e V e r b e s s e r u n g d i e s e s V e r f a h r e n s b e z w e c k t d a s D. R. P. 144 8 1 9 : E s h a t sich n ä m l i c h e r g e b e n , d a s s d i e mit d e n A b f a l l l a u g e n d e r Z e l l u l o s e f a b r i k a t i o n h e r g e s t e l l t e n B r i k e t t s n i c h t g e n ü g e n d w e t t e r b e s t ä n d i g s i n d , weil d a s B i n d e m i t t e l w a s s e r l ö s l i c h ist. Man beseitigt d i e s e n Fehler n u n d a d u r c h , d a s s m a n d a s G e m i s c h v o n K o h l e u n d A b f a l l l a u g e einer Hitze von w e n i g s t e n s 120° aussetzt, w o d u r c h die Abfalllauge zersetzt und die Brikettmasse wetterbeständig wird. Eine a n d e r e Verbesserung des gleichen Verfahrens, welche bez w e c k t , d u r c h d i e Art d e s E i n d a m p f e n s (im V a k u u m , in e r h i t z t e m L u f t - o d e r G a s s t r o m ) e i n e n p u l v e r f ö r m i g e n R ü c k s t a n d zu e r h a l t e n , s o d a s s die bei d e n ursprünglichen Patenten sehr lästige mechanische Zerkleinerung der Rücks t ä n d e u n n ö t i g w i r d , ist d u r c h D. R. P. 161 675 g e s c h ü t z t . E i n e a n d e r e Verbesserung der Brikettfabrikation mit Sulfitzellstoffablauge umgreift D. R. P. 173 686. N a c h d e m D. R. P. 150 041 mischt m a n zur H e r s t e l l u n g v o n B r a u n k o h l e n b r i k e t t s d e n B r a u n k o h l e n s t a u b mit d e n in d e r L e d e r l e i n i f a b r i k a t i o n h i n t e r bleibenden H a a r - und Wollrückständen, a u s welcher Masse unter Zuhilfen a h m e einer g e r i n g e n K l e b s t o f f m c n g e d u r c h P r e s s e n ein d a u e r h a f t e s Brikett g e w o n n e n w e r d e n soll. D a s D. R. P . 144 9 4 8 b e t r i f f t d i e V e r w e n d u n g von Z e m e n t als B i n d e mittel f ü r B r i k e t t s . D i e s e V e r w e n d u n g ist a n sich b e k a n n t , a b e r in d e r P r a x i s n i c h t b e n u t z t w o r d e n , weil d i e v e r s c h i e d e n e n B r e n n m a t e r i a l i e n s e h r v e r s c h i e d e n e M e n g e n Z e m e n t a l s B i n d e m i t t e l v e r l a n g t e n , da sie s o n s t im F e u e r z e r f i e l e n . D a s v o r l i e g e n d e P a t e n t will d i e s e n F e h l e r d a d u r c h b e s e i t i g e n , d a s s m a n d e n zu b r i k e t t i e r e n d e n B r e n n s t o f f vor d e m M i s c h e n mit Z e m e n t r ö s t e t ; h i e r n a c h soll er sich d e m Z e m e n t g e g e n ü b e r g l e i c h m ä s s i g v e r h a l t e n , und d i e B i i k e t t s s o l l e n im F e u e r nicht m e h r z e r f a l l e n . Die mit dem Z e m e n t z u s a t z verb u n d e n e E r h ö h u n g d e s A s c h e n g e h a l t e s soll d u r c h B e i m i s c h u n g v o n N a p h t a rückständen ausgeglichen werden. N e u e r d i n g s m e h r e n sich d i e p a t e n t i e r t e n V e r f a h r e n ü b e r Brikettf a b r i k a t i o n s o s e h r , d a s s e i n e v o l l s t ä n d i g e R e g i s t r i e r u n g an d i e s e r Stelle f a s t u n m ö g l i c h , j e d e n f a l l s a b e r a u c h untunlich e r s c h e i n t . Als b e s o n d e r s wichtig g r e i f e n wir n u r d i e f o l g e n d e n h e r a u s : N a c h d e m D. R. P. 158 4 9 7 ist d i e B r i k e t t i e r u n g g a s r e i c h e r Kohle mit e i n e m w a s s e r l ö s l i c h e n B i n d e m i t t e l nur möglich, w e n n d i e Kohle v o r h e r v e r k o k t ist. D i e s o e r h a l t e n e n B r i k e t t s b r e n n e n j e d o c h o h n e F l a i n m e n e n t w i c k l u n g . D a m i t d i e B r i k e t t s mit F l a m m e b r e n n e n , erhitzt m a n nach d e m Z u s a t z D . R. P. 186 6 5 2 d i e K o h l e v o r d e r B r i k e t t i e r u n g nur s o weit, d a s s eine G a s e n t w i c k l u n g a u s ihr w ä h r e n d d e r n a c h t r ä g l i c h e n V e r k o h l u n g d e s B i n d e m i t t e l s n i c h t m e h r s t a t t f i n d e t . — E i n r i c h t u n g e n zur V e r k o k u n g d e s w a s s e r l ö s l i c h e n B i n d e m i t t e l s g e b e n d i e D. R. P. 174 563 und 183 280 a n . N a c h d e m D. R. P. 186 7 7 5 soll m a n d i e a u s z e r k l e i n e r t e r K o h l e und Z e l l s t o f f l a u g e h e r g e s t e l l t e n B r i k e t t s , d i e n o c h e i n e n Z u s a t z v o n e t w a 1 % Kalk e r h a l t e n k ö n n e n , um sie w e t t e r b e s t ä n d i g zu m a c h e n , in erhitzten R ä u m e n einige Zeit d e n D ä m p f e n v o n hoch e r h i t z t e m HCl a u s s e t z e n . D a s D. R. P. 216 517 will d e n s c h ä d l i c h e n E i n f l u s s m e c h a n i s c h b e i g e m e n g t e r L u f t d a d u r c h a u s s c h a l t e n , d a s s d i e zu b r i k e t t i e r e n d e M a s s e v o r d e m Z u s a m m e n p r e s s e n entlüftet w i r d , und z w a r ers e t z t m a n d i e L u f t d u r c h v e r f l ü s s i g b a r e G a s e o d e r D ä m p f e , w e l c h e bei dem B r i k e t t i e r u n g s d r u c k f l ü s s i g w e r d e n . — D a s D. R. P. 228 979 s c h ü t z t ein Verf a h r e n zur B r i k e t t i e r u n g v o n S t e i n k o h l e , B r a u n k o h l e , Koks, Torf u s w . mittels h o c h überhitzten D a m p f e s und Zusatzes von Naphthalindampf. Kohlen-Zerkleinerungs- und Sichtmaschinen; Hartguss-Pressstempel für Industrie- und Salon-Briketts, Hartguss-Schwalbungen und -Seitenschienen fUr B r i k e t t p r e s s e n : Fried. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckiu.

Brilla Kussboden- und Linoleumglanz. — Brom.

203

B r i l a F u s a b o d e n - u n d L i u o l e o m g l u u (eine Leinölemulsion): Chem. Laboratorium

Hansa, Hamberg,

FSrberstraaae 24.

B r i l l e n siehe „ S c h u t z b r i l l e n". B r l t a m n l a m e t a l l siehe „ A n t i n i o n l e g i e r u n g e n". B r i t l a h g u m (Britischgummi) siehe „D e x t r i n". B r o c k l t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " . Brom. Br. A. G . = 79,96. B r o m s a l z e k o m m e n im M e e r w a s s e r , in M i n e r a l q u e l l e n u n d in d e n A b r a u m s a l z e n (s. d . ) d e s S t a s s f u r t e r S a l z l a g e r s v o r ; a u s l e t z t e r e n w i r d a u c h d i e bei w e i t e m g r ö s s t e M e n g e d e s B r o m s g e w o n n e n . Man benutzt dabei die von der Karnallitverarbeitung verbleibenden Endlaugen, d e r e n G e h a l t z w i s c h e n 0 , 1 5 und 0 , 3 5 ( m e i s t e n s 0 , 2 5 — 0 , 2 9 ) % B r . s c h w a n k t . Nach der kontinuierlichen Darstellungsmethode von P f e i f f e r wird dabei d a s B r o m a u s d e m M a g n e s i u m b r o m i d , a l s w e l c h e s e s in d e r L a u g e e n t h a l t e n ist, d u r c h C h l o r frei g e m a c h t : d i e h e i s s e b r o m h a l t i g e L a u g e rieselt d u r c h einen mit k l e i n e n T o n k u g e l n g e f ü l l t e n S a n d s t e i n t u r m h e r u n t e r und b e g e g n e t hier e i n e m a u f s t e i g e n d e n C h l o r s t r o m . D a s in F r e i h e i t g e s e t z t e , in d e r L a u g e g e l ö s t e Br w i r d d a d u r c h isoliert, d a s s m a n d i e L a u g e in e i n e n K o c h e r e i n f l i e s s e n l ä s s t u n d d u r c h d i r e k t e n D a m p f d a s Br a u s t r e i b t , w e l c h e s in e i n e r t ö n e r n e n Kühlschlange kondensiert wird. Die Reinigung des Rohbroms geschieht durch D e s t i l l a t i o n a u s G l a s r e t o r t e n , u n d z w a r d e s t i l l i e r t m a n g e w ö h n l i c h Uber einem Bromsalz. N a c h d e m A m e r . P a t . 733 4 6 6 soll m a n d u r c h d i e M u t t e r l a u g e n v o n d e r N a C I - G e w i n n i m g e i n e n L u f t s t r o m h i n d u r c h l e i t e n , d e r a u s s e r C1 a u c h s c h o n f r e i e s Br e n t h ä l t ; d a s C1 soll v o n d e r F l ü s s i g k e i t a u f g e n o m m e n w e r d e n , w ä h rend d a s in F o r m v o n S a l z e n v o r h a n d e n e Br in d e n G a s s t r o m ü b e r g e h t . Nach d e m A m e r . P a t . 733 467 d e s s e l b e n E r f i n d e r s leitet m a n b r o m h a l t i g e D ä m p f e zur A b s o r p t i o n d e s Br d u r c h e i n e F l ü s s i g k e i t , w e l c h e B r o m a m m o n i u m und freies NH3 enthält. N a c h d e m D. R. P . 196 I I I w e r d e n d i e B r o m d ä m p f e nicht in von a u s s e n g e k ü h l t e n R ö h r e n , s o n d e r n d u r c h d i r e k t e B e r ü h r u n g mit k a l t e m H2O n i e d e r geschlagen. N e u e r d i n g s ist d i e e l e k t r o l y t i s c h e G e w i n n u n g d e s B r o m s b e s o n d e r s w i c h t i g g e w o r d e n , d e n n bei d e r E l e k t r o l y s e i r g e n d e i n e r b r o m h a l t i g e n C h l o r i d l a u g e wird s ä m t l i c h e s Br z u n ä c h s t a u s g e s c h i e d e n ; m a n elektrolysiert s o l c h e L a u g e n d a h e r s o l a n g e , bis n e b e n d e m Br e b e n a u c h C1 a u f z u t r e t e n beg i n n t , u n d destilliert d a n n , w o b e i d a s Br s e h r leicht ü b e r g e h t . D a s w i c h t i g s t e A u s g a n g s m a t e r i a l b i l d e n auch f ü r d i e e l e k t r o l y t i s c h e B r - G e w i n n u n g d i e E n d laugen der Karnallitverarbeitung. Wegen des geringen Br-Gehaltes der Lauge muss eine grosse Menge derselben die Anodenräume der Bäder durchströmen; d a s frei g e m a c h t e Br bleibt gelöst u n d w i r d d u r c h D e s t i l l a t i o n a b g e t r i e b e n . Die B ä d e r a r b e i t e n bei 8 0 ° C . ; als A n o d e n d i e n e n K o h l e n s t ä b e , als K a t h o d e n K u p f e r b l e c h e , w e l c h e in a u s T o n z e l l e n b e s t e h e n d e K a t h o d e n k a m m e r n e i n g e s e t z t s i n d . E i n e a n d e r e V o r r i c h t u n g zur e l e k t r o l y t i s c h e n B r - G e w i n n u n g u m f a s s t d a s D. R. P . 134 9 7 5 ; d i e s e V o r r i c h t u n g b e s t e h t a u s einer l i e g e n d e n S ä u l e v o n a b w e c h s e l n d e n D i a p h r a g m e n und K o h l e n e l e k t r o d e n , u n d z w a r sind d i e z w i s c h e n d e n E l e k t r o d e n dicht e i n g e s e t z t e n D i a p h r a g m e n u n t e n , d i e K o h l e n e l e k t r o d e n a b e r o b e n mit D u r c h l ä s s e n f ü r d e n E l e k t r o d e n , d. h. f ü r d i e b r o m h a l t i g e E n d lauge, v e r s e h e n . F e r n e r h a b e n d i e E l e k t r o d e n n a c h o b e n g e r i c h t e t e D u r c h b r e c h u n g e n , d u r c h w e l c h e d e r bei d e r E l e k t r o l y s e e n t w i c k e l t e H e n t w e i c h t . S e h r a u s s i c h t s r e i c h e r s c h e i n t d a s d u r c h D. R. P. 145 8 7 9 g e s c h ü t z t e V e r f a h r e n . H i e r n a c h e l e k t r o l y s i e r t m a n nicht d i e g a n z e E n d l a u g e n m e n g e s o n d e r n n u r einen kleinen Teil d a v o n ( e t w a 2 % ) und leitet d i e mit frei g e m a c h t e m C1 a n g e r e i c h e r t e L a u g e a u s einem k l e i n e n B a d e u n u n t e r b r o c h e n in f r i s c h e E n d l a u g e ein, w ä h r e n d d i e a l s d i c h t e r S c h a u m o b e n a u f s c h w i m m e n d e M a g n e s i a z u r ü c k g e h a l t e n und e n t f e r n t w i r d . D i e e l e k t r o l y s i e r t e L a u g e w i r d mit d e r f r i s c h e n in e i n e n g e s c h l o s s e n e n M i s c h k a s t e n geleitet u n d g e l a n g t w e i t e r in d i e A b t r e i b e g e f ä s s e , in d e n e n nun auf ü b l i c h e W e i s e mit d i r e k t e m D a m p f d a s Bf ununterbrochen abgetrieben wird.

204 Nach dem D. R. P. 182 298 konzentriert man Br (und J ) in den Endlaugen, indem man diese der Einwirkung des Stromes aussetzt und hierbei an einer aus konzentrierten Halogensalzlösungen (z. B. konz. Sole) bestehenden Anodenlösung vorüberführt. Diesen Anodenraum, mit einer Kohlenplatte als Anode, trennt ein Asbesttuch von dem mit Eisenkathoden ausgestatteten Kathodenraum, durch den die zu verarbeitende Ausgangslauge hindurchfliesst. Bei richtiger Badspannung (etwa 3 V.) reichern sich Br und J in der Anodenlösung an (bis auf 30 % Br), die von Zeit zu Zeit weiter verarbeitet wird, indem man das Br direkt auf dem Wasserbade abtreibt und in Tonschlangen kondensiert. Der Vorschlag, aus den Laugen das Br durch Behandlung mit Chlor und Phenol als T r i b r o m p h e n o l auszufällen und letzteres dann durch Verbrennen oder mit Fe -I- H>SO« zu zersetzen, scheint bisher praktische Erfolge nicht erzielt zu haben. Schwere schwarzbraune, an der Luft braunrote Dämpfe ausstossende Flüssigkeit von unangenehm durchdringendem Geruch. Sp. G. (bei 0°) 3,1875; Erstarrungspunkt bei — 7,3°; S. P. 63«. 1 T. Br löst sich in 31 T H 2 0 ( B r o m w a s s e r ) . Gesättigtes Bromwasser hat das sp. G. 1,02367. Leichter als in Wasser löst es sich in Alkohol, Äther und CS». Zu Desinfektionszwecken bringt man das Brom in feste Form, indem man es von Kieselgur aufsaugen lässt. Abgesehen von der Desinfektion benutzt man es in der Teerfarbenfabrikation, zur Auflösung von Au, als Oxydationsmittel (anstatt Cl) sowie vor allem zur Darstellung von Bromverbindungen. Brom

.

z. Z.

° , 0 kg M k .

475,00—500,00

Brom: Kaliwerke

Aschersleben,

Aschersleben.

I Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List i Co.. I Magdeburg-Südost.

Anlagen und Apparate aus Steinzeug: Deutsche

Steinzcugwaareniabrik

für Kanalisation

und chetn.

Industrie,

FriedrichsfcKl

(Baden).

B r o m a l b a z l d . Ein Präparat, das bei Einwirkung von Alkalien auf Bromeiweiss entsteht. Es enthält 6 % Br und wird an Stelle der Bronialkalisalze arzneilich verwendet. Bromalbazid, Pulver

1 kg Mk. 7 2 , 0 0

Brom&lin = Hexamethylentetramin-Athylbromid. [(CH 3 )«N,]. CsH»Br. Durch Einwirkenlassen von Bromathyl auf Hexamethylentetramin (s. d.) in Qegenwart von Alkohol erhalten. Farbloses, in H>0 leicht lösl. Kristallpulver, das als Ersatz der Bromsalze als nervenberuhigendes Mittel bei Neurasthenie und Epilepsie gegeben wird. Bromalin . M e r c k *

H Mk. 4 , 6 0 ;

1 kg Mk.

42,00

B r o m A t h y l siehe „ A t h y l v e r b i n d u n g e n". B r o m i n d i g o siehe „ I n d i g o f a r b s t o f f e". B r o m l p l n (Bromfett). Broinadditionsprodukt des Sesamöls. Gelbliche, rein ölig schmeckende Flüssigkeit von 10 % Br-Gehalt. Man benutzt es innerlich als nicht reizenden Ersatz der Bromsalze, ausserdem äusserlich zu Einreibungen. Auch 33% JSiges Bromipin kommt in den Handel. Bromipin „ M e r c k " ( 1 0 ° / o i g ) »

n

(33'/s»/oig)

1 kg Mk.

10,00

1

27,50

»



Bromhampfer(MonobromkampferjCamphora monobromata). CioHuBrO. Als empfehlenswert kann folgende Art der Darstellung gelten: Man löst 300 g Kampfer in 180 g CHC1>, versetzt in einer tubulierten Retorte mit 320 g Brom, lässt die Mischung mehrere Tage kühl stehen, bis sie sich in einen Kristallbrei verwandelt hat, verschliesst dann den Tubus der

Bromleathin — Bromol.

205

Retorte mit einer Sicherheitsrohre und erwärmt gelind im Wasserbade, indem man die entweichenden Dampfe von HBr durch ein weites Glasrohr in H»0 leitet. Entweichen (nach 1—3 Stdn.) keine HBr-Dampfe mehr, so stellt man die Retorte mit Inhalt 24 Stunden kalt, wobei sich der Bromkampfer ausscheidet. Die Kristalle werden nach Abtropfen der Mutterlauge mit absol. Alkohol abgewaschen und dann mehrmals aus warmem Äther umkristallisiert, bis sie rein weiss sind. Sollte die Lösung der Kristalle sauer reagieren, so muss man sie vor dem Umkristallisieren mit schwach. Na»CO*-Lösung abwaschen. Grosse farblose, schwach kampferartig riechende Kristalle, Sch. P. 76*, S. P. 274°; er subiimiert schon unter 100°. Löslich in 15 T. Alkohol, leichtICslich in Äther, Chloroform, heissem Benzin und fetten ölen, fast unlöslich in HjO. Man verwendet ihn medizinisch, und zwar gibt man ihn innerlich als Beruhigungsmittel, gewöhnlich in Dosen von 0,1—0,5 g. Monobromkampfer, D. A. V

1 kg Mk. 9,60

Bromkampfer: Saccharinlabrik A.-Q. yonn. Fahlberg, List k Oo., Macdeburf-Mdoat. B r o m l e z l t h l n siehe „L e z i t h i n". B r o m o c o l l siehe „B r o m o k o 11". B r o m o f o r m (Tribrommethan). CHBr.. Entsteht aus Alkohol oder Azeton mit Br und Alkalilauge oder Kalk. Auch aus Tribrombrenztraubensäure kann man es erhalten, indem diese beim Erhitzen mit H,0 in Oxalsäure und CHBr» zerfallt. Es ist ein Nebenprodukt bei der Bromgewinnung: Kalkmilch wird mit Brom gesattigt, Alkohol zugegossen und destilliert. Neuerdings gewinnt man nach einem patentierten Verfahren (D. R. P. 29 771) CHBr» durch Einwirkung des elektrischen Stroms auf ein Gemisch von Bromalkalisalz (in Wasser gelöst) mit Alkohol; an Stelle des letzteren kann auch Aldehyd oder Azeton treten. Die Elektrolyse geschieht in der Wärme und unter beständigem Einleiten von CO». CHBr« ist eine farblose, chloroformartig riechende Flüssigkeit, in H,0 schwer löslich, mit Alkohol, Äther, Benzol und Petroläther in allen Verhältnissen mischbar. Reinstes CHBr, hat das sp. G. 2,904; Sch. P. 9°; S. P. 149 bis 150°. Das offizielle CHBr s ist durch seinen Alkoholgehalt von 4 % haltbarer als das alkoholfreie; es hat ein sp. G. von 2,829—2,833; Sch. P. 7°; S. P. 148—150°. Hinsichtlich der Prüfung sei auf D. A. IV verwiesen. Man verwendet es selten als Betäubungsmittel (mittels Einatmung), häufiger innerlich als Beruhigungsmittel bei Delirien, vor allem aber gegen Keuchhusten der Kinder. Bromoform, D. A. V

1 kg Mk. 10,00

E. Merck, Darmstadt.

B r o m o k o l l (Bromocoll). Dibromtanninleimverbindung; es enthalt 20 % Br, 30 % Tannin, 30 % Leim und 10 % H,0. Es wird durch ein besonderes Verfahren hergestellt und ist im wesentlichen das Produkt, welches man erhält, wenn man die nach Einwirkung von Brom auf Tannin entstandene Lösung mittels Leims fällt. Schwach gelbliches, geruch- und geschmackloses Pulver, als Ersatz für Bromalkalien innerlich gegeben, ferner auch äusserlich als Streupulver oder in Salbenform zur Behandlung von Wunden, Oeschwüren u. s. w. Bromokoll, pur Bromokolisalbe (20°/ 0 )

H Mk. 5,30 H „ 1,60

Bromol = Tribromphenol. C«H«(OH)Br.. Durch Einwirkung einer wässerigen Bromlösung auf verd. Phenol als weisser Niederschlag erhalten. Auch kann man zur Darstellung Bromdampf auf in Eisessig gelöstes Phenol einwirken lassen. Farbloses Kristallpulver, fast unlöslich in HiO, leichtlöslich in Alkohol, Äther und Chloroform.

206

Bromotan —

Bromverbindungen.

Man benutzt es ausserlich als Atz- und Desinfektionsmittel in der Wundbehandlung, innerlich zur Darmdesinfektion bei Typhus, Durchfallen u. s. w. Bromol, krist

1 kg Mk. 3 0 , 0 0

B r o m o t a n (Bromtannin-Methylen-Harnstoff), ist ein gelbbraunes, feines, in HiO unlösliches Pulver, das in Verbindung mit Talkum und ZnO mit Erfolg zum Einpulvern gegen Juckreiz und nässende Ekzeme Verwendung gefunden hat Bromotan

H Mk. 6 , 5 0

Bromsilberpapier Bromnral

siehe

„Photographische

P a p i e r e".

(a = Monobromisovalerianylharnstoff), (CHS)JCH . CHBrCO . NH . CONH,.

Es wird nach dem D. R. P. 185 962 durch Kondensation von Harnstoff mit Bromisovalerianylbromid dargestellt und bildet weisse, fast geschmacklose Nädelchen, in kaltem H»0 nur schwer löslich, dagegen leicht in heissem HsO, Alkohol und Äther. Man verordnet es bei nervöser Schlafbehinderung, wo es in Dosen von 0,3—0,6 g ruhigen, traumfreien Schlaf bewirkt. Bromural „ 2 0 Tabletten zn j e 0 , 3 g

H. Mk. 1 7 , 0 0 „ 1,40

B r o m v a l l d o l . Tabletten, die Bromnatrium, Magnesia und Validol enthalten. Sie werden als Beruhigungs- und Schlafmittel verordnet. Bromverblndungen. Die Bromide und Bromate sind unter den entsprechenden Metallen und Radikalen zu finden, z. B. Bromkalium unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ; Bromäthyl unter „A t h y 1 v e r b i n d u n g e n" u. s. w. Hier nur als Ausnahme B r o m e i s e n und weiter B r o m w a s s e r s t o f f , B r o m s ä u r e und B r o m o f o r m . 1. B r o m e i s e n . Die bei der Bromdarstellung aus den Stassfurter Endlaugen nicht kondensierten Dämpfe — zumeist aus C h l o r b r o m bestehend — werden über befeuchtete und feucht gehaltene Eisendrehspäne geleitet. Will man es vollständig Cl-frei haben, so muss man reines, chlorfreies Br verdampfen und so auf Fe-Späne zur Einwirkung bringen. Das Bromeisen ( E i s e n b r o m ü r ) FeBr» kristallisiert mit 6 HaO und enthalt dann 49,38 % Br, im wasserfreien Zustande 74,07 %. In Lösung absorbiert es noch mehr Brom, indem es in E i s e n b r o m ü r b r o m i d ( E i s e n s e s q u i b r o m i d ) Fe«Br 8 mit 79,2 % Br Ubergeht. Man stellt es dar, weil das flüssige Br von vielen Eisenbahnverwaltungen vom Versand ausgeschlossen ist. Die Lösung von Eisenbromtirbromid wird eingedampft und in Formen zum Erstarren gebracht. Die verbleibende braunschwarze kristallinische Masse wird nach dem Br-Gehalt, der 65—70 % beträgt, bezahlt. Der Hauptsache nach dient es zur Darstellung von KBr. Bromeisen, ehem. rein EisenbromUrbromid, flüssig (sp. G. 1 , 4 0 0 ) krist

H Mk. 2 , 0 0 ;

1 kg Mk, 6 , 0 0 1 „ „ 3,00 1 „ „ 18,00

2. B r o m w a s s e r s t o f f (Acidutn hydrobromicum). HBr. Gewöhnlich wird nur die wässerige Lösung dargestellt, wozu man entweder NaBr (oder KBr) mit verd. H>SO< erwärmt oder aber zu einer Mischung von 1 T. rotein P mit 15 T. H»0 10 T. Br zutropfen lässt, dann erwärmt und zuletzt Uberdestilliert. Über das D. R. P. 166 598, welches die direkte Vereinigung von H und C1 zu HCl bzw. von H und Br zu HBr bezweckt, siehe den Artikel „S a I z s a u r e". Das D. R. P. 233 840 schützt eine besondere Art der Darstellung von HBr durch Einwirkung von Br auf Sulfide der Erdalkalien; dieses an sich bekannte Verfahren hatte bisher zu keinem praktischen Ergebnis geführt, soll nun aber dadurch brauchbar gestaltet werden, dass man

Bronzen.

207

in HjO, welches von Br unterschichtet ist, allmählich und in kleinen Mengen Sulfide, Polysulfide oder Sulfhydrate der Erdalkalien eintragt, und zwar derart, dass eine Temperaturerhöhung des Reaktionsgemisches vermieden wird. HBr ist ein farbloses, stechend und erstickend riechendes, an der Luft sehr stark rauchendes Gas, das von H»0 mit grosser Heftigkeit absorbiert wird. Die bei 0° gesättigte wasserige Lösung hat das sp. O. 1,78. Bromwasserstoffsäure sp. sp. sp. sp. sp. sp.

G. G. G. G. G. G.

1,780 1,490 1,380 1,208 1,100 1,077

(«2» (48 »/„) (40%) ( 2 5 % ) D. A. IV (13°/o) Fothergill ( 1 0 » Ph. Brit. und Helv. III

.

1 1 1 1 1 1

kg Mk. 11,00 „ „ 5,ft0 „ „ 3,20 „ „ 2,55 „ „ 1,65 „ „ 1,65

3. B r o m s ä u r e {Acidum bromicum). HBrO». Die wässerige Lösung wird durch Zersetzung von Baryumbromat mit HjSO» und Eindunstung des Filtrats im Vakuum erhalten. Man kann bis zur Zusammensetzung HBrO* + 7 HjO (mit 50,6 % HBrOa) konzentrieren, ohne dass Zersetzung eintritt. Bromsäure sp. G. 1 , 1 2 0 = 15° Be (absolut schwefelsäurefrei) . . .

1 kg Mk. 15,50

Bromverbindungen: Holler k Co., Hamburg I, Aliterdarara 12/13.

I Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co., [ Magdeburg-Südost.

Bronzen. Eigentlich versteht man unter Bronzen nur Legierungen aus Cu und Sn, doch ist jetzt der Name auch für andere Cu-Legierungen üblich geworden. Wie beim Stahl, so hat man auch bei den Bronzen durch Zusätze S p e z i a l b r o n z e n für die Zwecke des Maschinenbaues hergestellt, so namentlich die P h o s p h o r b r o n z e n , denen hervorragende Eigenschaften innewohnen, ferner A l u m i n i u m b r o n z e n , dann auch Z i n k b r o n z e n , B l e i b r o n z e n (für Lagermetall) und in letzter Zeit namentlich die M a n g a n b r o n z e n ( R ü b e l b r o n z e ) . — Im allgemeinen unterscheidet man folgende Bronzearten: 1. D u r a n a m e t a l l siehe unter „ K u p f e r l e g i e r u n g e n". 2. G l o c k e n m e t a l l ( G l o c k e n b r o n z e , G l o c k e n g u t ) . Aus 78—80 % Cu und 22—20 % Sn bestehend (zuweilen auch bis über 25 % Sn). Die Glockenbronze ist leicht schmelzbar, sehr dünnflüssig, gelblichgrau, hart, spröde, feinkörnig und stark klingend. 3. K a n o n e n n i e t a l l ( G e s c h ü t z b r o n z e , S t ü c k g u t ) . Aus 89—91 % Cu und 11—9% Sn. Zuweilen wird 1—1,5% Zn zugesetzt. Die U c h a t i u s b r o n z e ( S t a h l b r o n z e ) besteht aus 92 % Cu und 8 % Sn. Sie ist zäher, aber weicher als die gewöhnliche Geschützbronze; ihre Besonderheit besteht darin, dass die S e e l e n w a n d u n g e n (Züge) durch mechanische Bearbeitung bei gewöhnlicher Temperatur (Durchtreiben von Stahlkolben mittels hydraulischen Druckes) gehärtet werden. 4. K u n s t b r o n z e (für Statuen, Ornamente, Münzen, Medaillen und Schmuckgegenstände). Die Zusammensetzung ist sehr wechselnd; die echten Bronzen enthalten 80—90 % Cu und 5—8 % Sn. Ausserdem werden Pb und Zn zugesetzt, wovon das erstere durch Verringerung der Sprödigkeit und Zähigkeit die Bearbeitung erleichtert, während letzteres die Bronze leichter schmelzbar und dünnflüssiger macht. Die im frischen Zustande gelbrote Farbe des Bronzegusses geht an der Oberfläche unter dem Einfluss reiner Luft allmählich in einen tiefbraunen Ton mit hellgrünem Überzuge (Patina) über. Als Münzbronze dient im Deutschen Reich (zu den sogenannten „Kupfermünzen") eine Legierung aus 95 % Cu, 4 % Sn und 1 % Zn. Zu Medaillen und Denkmünzen verwendet man reine Zinnbronzen mit 5—10 % Sn. 5. M a s c h i n e n b r o n z e . Für Maschinenteile finden sehr verschiedene Kupfer-Zinnlegierungen Verwendung, namentlich zu Achsenlagern, Schiebern, Dichtungsringen (für Kolben), Hochofendflsen, Schiffsbeschlagen, Kammradern u. s. w. Die meisten dieser Legierungen bestehen aus 80—90 % Cu, 10—18 % Sn und 2—4 %Zn; grössere Mengen Zn (sowie Pb) kommen nur fflr Lagermetalle (s. d.) in Betracht.

208

Bronzefarben.

6. S p i e g e l b r o n z e . M u s s eine besonders h o h e Politurfähigkeit und eine möglichst helle F a r b e besitzen; auch darf die polierte Spiegelfläche nicht leicht anlaufen. Diesen Anforderungen entspricht nur eine s e h r S n - r e i c h e B r o n z e ( 2 8 — 3 5 % S n ) ; zur Erhöhung der Harte ist eigentlich nur ein geringer Nickelzusatz statthaft. 7. A l u m i n i u t n b r o n z e . Ein Zusatz v o a AI zum Cu v e r ä n d e r t die E i g e n s c h a f t e n d e s l e t z t e r e n in ganz ähnlicher W e i s e w i e S n , nur v e r h ä l t n i s m ä s s i g viel s t ä r k e r . W e i t e r e s über Aluminiumbronze s i e h e unter ,,A 1 u m i n i u m l e g i e r u n g e n". 8. P h o s p h o r b r o n z e . Ein Zusatz von P h o s p h o r zu den a l s „ B r o n z e " bezeichneten L e g i e r u n g e n erhöht die F e s t i g k e i t und D e h n b a r k e i t in hohem M a s s e . Man g i b t den P h o s p h o r bei der Herstellung d e r P h o s p h o r b r o n z e e n t w e d e r in F o r m v o n P h o s p h o r k u p f e r ( s i e h e „ K u p f e r l e g i e r u n g e n " ) o d e r P h o s p h o r z i n n ( s i e h e „ Z i n n l e g i e r u n g e n " ) zu. D e r P h o s phor dient in erster L i n i e ( o d e r eigentlich überhaupt nur) dazu, die L e g i e r u n g von S a u e r s t o f f zu b e f r e i e n ; d e r in d e r fertigen B r o n z e v e r b l e i b e n d e P - G e h a l t darf Uber einige Z e h n t e l p r o z e n t e nicht hinausgehen, weil s o n s t die E i g e n s c h a f t e n statt v e r b e s s e r t nur v e r s c h l e c h t e r t werden. D a man im ü b r i g e n a l l e B r o n z e n mit P b e h a n d e l n k a n n , so ist die Z u s a m m e n s e t z u n g der unter dem Namen „ P h o s p h o r b r o n z e " g e h e n d e n Legierungen n a t u r g e m ä s s s e h r w e c h s e l n d . F ü r einige Z w c e k e sind ü b r i g e n s doch B r o n z e n von W e r t , die in fertigem Zus t a n d e b i s zu 3 % P e n t h a l t e n . 9. M a n g a n b r o n z e . In der B r o n z e wirkt Mn e r s t e n s w i e P , nämlich d e s o x y d i e r e n d , z w e i t e n s a b e r a u c h in g e w i s s e m G r a d e a l s E r s a t z d e s Zinns, s o d a s s d a s Mn o h n e S c h a d e n im Ü b e r s c h u s s zugesetzt w e r d e n und einen B e s t a n d t e i l der fertigen B r o n z e bilden kann. D a s M a n g a n wird in F o r m d e s K u p r o m a n g a n s (vgl. unter „ M a n g a n l e g i e r u n g e n " ) zugesetzt. 10. S i 1 i z i u m b r o n z e. D a s Si wirkt wie P, nämlich d e s o x y d i e r e n d ; e s erhöht die F e s t i g k e i t z i n n a r m e r B r o n z e n bedeutend und vermindert die D e h n b a r k e i t , wodurch die Siliziumbronzen namentlich a l s M a t e r i a l zu T e l e g r a p h e n - und T e l e p h o n d r ä h t e n g e e i g n e t sind. B e i m Ü b e r s c h u s s von Si nimmt die S p r ö d i g k e i t s e h r s c h n e l l zu. Man setzt das Silizium in F o r m von S i l i ziumaluminium oder S i l i z i u m k u p f e r ( s i e h e unter „ S i 1 i z i u m " ) zu. D i e Herstellung einer besonderen Siliziumbronze von h o h e r Zugf e s t i g k e i t und Zähigkeit schützt d a s D. R. P . 155 9 0 8 ; man schmilzt d a n a c h Cu, Zn, AI und Si im V e r h ä l t n i s ihrer Atomgewichte z u s a m m e n , und z w a r wird in g e s c h m o l z e n e s Zn d a s AI e i n g e t r a g e n , dann Si zugesetzt und die s o e r h a l t e n e Verbindung in g e s c h m o l z e n e s Cu eingetragen. 11. W o l f r a m b r o n z e s i e h e unter ,,W o l f r a m l e g i e r u n g e n " . Bronze-Metallgiessereien: Volkmar Hünig & Comp., Heidenau, Bez. Dresden.

I Friedrich Heckmann, Berlin I etruac 6 b (s. Inserate).

SO.

16,

Brilcken-

Bronzefarben ( B r o k a t f a r b e n). G e p u l v e r t e M e t a l l e o d e r Metalllegierungen, die bei den B r o k a t f a r b e n weniger fein z e r r i e b e n sind a l s bei den eigentlichen B r o n z e f a r b e n . M a n stellt sie a u s B l a t t m e t a l l e n ( s . d . ) o d e r den Abfällen der B l a t t m e t a l l f a b r i k a t i o n dar, indem man die S t ü c k e mit Hilfe von B ü r s t e n m a s c h i n e n durch S i e b e von zunehmender F e i n h e i t treibt. Schliesslich wird d i e M a s s e unter B e f e u c h t u n g mit G u m m i w a s s e r o d e r T r a g a n t l ö s u n g in eigenartig konstruierten M a h l g ä n g e n weiter z e r r i e b e n . D i e zu B r o n z e f a r b e n benutzten Legierungen b e s t e h e n für helle N u a n c e n a u s 8 3 % Cu und 17 % Zn, für rote a u s 9 0 — 9 4 % Cu und 1 0 — 6 % Zn. Dadurch, d a s s man die g e m a h l e n e B r o n z e f a r b e a u s w ä s c h t , s c h l ä m m t , t r o c k n e t und dann v o r s i c h t i g erhitzt, k a n n man s e h r v e r s c h i e d e n e N u a n c e n ( A n l a u f f a r b e n ) erzielen, w e i t e r e n o c h dadurch, d a s s m a n dem M e t a l l p u l v e r mit Fett abgeriebene Farben beimischt. Zum B r o n z i e r e n benutzt m a n die mit L e i n ö l f i r n i s g e m i s c h t e n B r o n z e f a r b e n , o d e r man b e s t r e i c h t d i e G e g e n s t ä n d e mit reinenf L e i n ö l f i r n i s und pulvert, w ä h r e n d d i e s e r A u f s t r i c h noch feucht ist, d i e t r o c k n e n B r o n z e f a r b e n darauf.

Bronzieren —

209

Buchdnickfarben.

Sogenannte „f 1 ü s s i g e B r o n z e n " sind Firnisse, in denen Bronzefarben aufgeschwemmt sind. B r o n z i e r e n siehe „ B r o o z e f a r b e n " und „M e t a 11 f ä r b u n g " . B r u e l n siehe „ B r u z i n " . Brttnleren m i t t e 1".

siehe

„M e t a 11 f ä r b u n g "

sowie

„Rostschutz-

B r n z i n ( B r u c i n u m ) . CuHmNjO» + 4 H»0. Alkaloid, das neben dem S t r y c h n i n (s. d.) in verschiedenen Strychnos-Arten enthalten ist; zur G e winnung geht man von den Mutterlaugen aus, welche bei der Darstellung des Strychninnitrates zurückbleiben, konzentriert die Laugen durch Eindampfen, fällt die vorhandenen Basen mit NHj und führt sie getrennt in die Oxalate Ober. Beim Eindampfen kristallisiert Bruzinoxalat aus, während das als Verunreinigung vorhandene Strychninoxalat gelöst bleibt. Farblose, durchsichtige, äusserst bitter schmeckende Kristalle, die 4 mol. HaO enthalten; das Kristallwasser entweicht über HtSOt oder beim Erhitzen auf 100°. Kristallisiertes Bruzin löst sich sehr schwer in H>0, leicht in Alkohol und CHCli. Sch. P. des kristallisierten Bruzins wenig über 100®, des wasserfreien 178° C. Es ist ein starkes Gift, das medizinisch benutzt wird. Man verordnet die freie B a s e oder ihre Salze zu 0,01—0,05—0,1 g in Pillen oder Tropfen. M. D. p. dos. 0,1 g, M. D. p. die 0,2 g. Brucin. crist. pur puriss. hydrobromic. hydrochloric, nitric. . phosphoric, sulfuric.

H Mk. 3 , 6 0 H „ 5,50 H „ 5,50 H „ 5,50 H „ 5,50 H „ 5,50 H „ 5,50

B u c h d r a c h f a r b e n . Die wichtigste und am meisten gebrauchte Buchdruckfarbe ist die D r u c k e r s c h w ä r z e . Zu ihrer Darstellung wird feiner R u s s , wie er aus ö l , Harz oder Naphtalin gewonnen wird (vgl. den Artikel ,,R u s s " ) , mit bestem Firnis (siehe unter „ B u c h d r u c k f i r n i s s e " ) auf besonderen Mühlen vermischt und zu einer feinen, plastischen, gleichmässigen Masse zerrieben. Häufig wird der Firnis auch zuvor mit Kolophonium und etwas Seife zusammengeschmolzen und erst nach dem Erkalten mit dem Russ gemischt. Um dem Schwarz einen angenehmen Ton zu verleihen, setzt man noch etwas fein gemahlenen Indigo oder Pariserblau zu. Nach dem D. R. P. 182 221 wird in der Druckerschwärze das Kohlenschwarz durch gefälltes schwarzes, magnetisches Eisenoxyduloxyd ersetzt, das man nach besonderem Verfahren aus einem Ferrosalz herstellt. B u n t e Buchdruckfarben stellt man auf dieselbe Weise dar: Man verwendet sehr hellen Firnis und setzt demselben geeignete Mineralfarben zu; als solche seien genannt: R o t : Antimonzinnober, Chromrot, Zinnober. B l a u : Pariserblau, Ultramarin. G r ü n : Chromgrün, Schweinfurtergrün. G e l b : Chromgelb, Chromorange. B r a u n : Gebrannter Ocker, Kassierbraun, Mahagonibraun. W e i s s : Bleiwelss, Zinkweiss. P u r p u r : Karmin und Lackfarben. Helle Töne erzielt man bei den einzelnen Farben durch Zusatz von Zinkweiss. Übrigens sind die hier gemachten Angaben nur als Beispiel zu nehmen; im besonderen hat jede Fabrik ihre eigenen, geheim gehaltenen Vorschriften. Die Preise der Buchdruckfarben wechseln ausserordentlich nach der Qualität und dem Verwendungszweck. Blücher IX.

14

210

Buchdruckfirnisse — Butter.

Buchdruckfarben: Berger & Wirtb, Farben-Fabriken, Leipzig.

j Gustav Dietel, Eisen ach (s. Anzeige im Anzeigen-

I anhasg). B u c h d r u c k f i r n i s s e . Zu Buchdruckzwecken sind nur solche Firnisse brauchbar, die ohne Zusätze durch Eindampfen von reinem LeinOl (oder auch Nussöi) gewonnen sind. Während man früher das Eindampfen über freiem Feuer vornahm, benutzt man jetzt fast ausschliesslich dazu überhitzten oder wenigstens gespannten Dampf (vgl. den Artikel „ L e i n ö l f i r n i s s e " ) . Die Eindickung des Öls wird solange fortgesetzt, bis sich eine Probe des abgekflhlten Firnis zwischen den Fingern in Faden ziehen lässt. Beim Eindicken des Leinöls muss die Temperatur allmählich bis auf 200° und darüber gesteigert werden; in dieser Temperatur erhält man die Masse unter Abziehen der sich bildenden Haut und vorsichtigem Aufspritzen eines feinen Sprühregens von Wasser etwa 2 Stunden, worauf die Hitze für kurze Zeit noch etwas höher getrieben wird. Besonders zähe Firnisse, wie sie z. B. für den Kupferdruck nötig sind, stellt man so her, dass man das ö l zuletzt entzündet und zeitweise wieder zudeckt, bis die nötige Konsistenz erreicht ist. Firnisse „

f ü r B u c h - u n d S t e i n d r u c k , s e h r hell „ Kupferdruck, gebrannt . . .

1 kg Mk. 1 , 4 0 - 3 , C O 1 „ „ 1.40-2,50

B u c h d r u c k w a l z e n siehe ,,W a l z e n m a s s e". B u c h e n h o l z k o h l e siehe „H o 1 z k o h 1 e" u. „H o 1 z v e r k o h 1 u n g" B u c h e n h o l z t e e r siehe „ H o l z t e e r " und „ H o l z v e r k o h l u n g". Buchenholzteer (vgl. Fagazid): Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Nocrdlinger,

Flörsheim-Untermain.

B U g e l m l t t e l siehe „P 1 ä 11 m i 11 e 1". B u n t p a p i e r , vgl. Artikel „P a p i e r". B ü r e t t e n siehe „ M e s s g e f ä s s e". Büretten: Bahmann & Spindler, O. m. b. H., Stotierbach i. Thür.

I Georg Schmidt & v. d. Elti, SchmicdcMd (Kitij | Schleusingen).

Büretten mit Schutzglas (D. R. G.M.): Bahmann k Spindler, G. m. b. H., StUtzcrbach

i. Thür.

B u t l p y r l n . Unter dieser Bezeichnung ist ein Konkurrenzpräparat des wortgeschützten T r i g c m i n s (s. d.) im Handel. B u t t e r . Meistens wird nicht die ganze Milch sondern nur der Rahm verbuttert. In grossen Betrieben lässt man die Entrahmung der Milch nicht durch Stehenlassen der Milch in flachen Oefässen vor sich gehen, sondern bewirkt sie durch Zentrifugalkraft. Über geeignete Apparate dazu vgl. unter „ Z e n t r i f u g e n". Die zur Butterbereitung nötige anhaltende mechanische Bewegung des Rahms nimmt man in B u t t e r f ä s s e r n vor, und zwar (abgesehen von den nur für den Kleinbetrieb brauchbaren Stossbutterfässern) entweder in den feststehenden S c h l a g b u t t e r f ä s s e r n oder in R o l l - und W i e g e b u t t e r f ä s s e r n ; von letzteren werden solche mit senkrechten und solche mit wagerechten Schlägern gebaut. Das Ausdrücken der Buttermilch und daß Zusammenkneten der Masse geschieht in grösseren Betrieben mittels der B u t t e r k n e t m a s c h i n e n . Nach dem Auskneten wird die Butter, zur Erhöhung der Haltbarkeit, in dem grösseren Teile Deutschlands g e s a l z e n . Im Durchschnitt erhält man 1 kg Butter aus 24—30 1 Milch; durch Zentrifugieren wird die Ausbeute gegenüber den sonstigen Verfahren um 10—20 % erhöht. Nach Versuchen von P o l l a t s c h e k über das Bräunen und Schäumen von Butter beim Braten ist das Schäumen auf das Vorhandensein kleiner Mengen von Seife und H»0 in der Butter zurückzuführen. Die hauptsächliche Ursache des Bräunens scheint das Lezithin zu sein.

Butter. Zusammensetzung Analysen) :

von

°/o . .

. . . 4,15 . . 35,12 . . 1 13,59

M a r k t - K u b b u t t er

nach

In natürlicher Batter Milch- MilchSalze Fett Kasein */• zucker säuren % °/o 7»

Wasser

Minimum Maximum Mittel .

211

69,96 86,15 84,39

0,45 1,16 0,50 | 0,12

0,19 4,78 0,74

0,02 15,08 0,66»)

König

(300

In der Trockensubstanz StickFett Kasein stoff 7. 7» 7» 0,22 5,53 0,86

80,96 98,70 97,64

0,04 0,88 0,14

Holsteinische Buttermaschinen (Schlagbutterfasser), f ü r Handbet r i e b , ganz aus Eichenholz, mit umlaufendem, herausnehmbarem Haspel und Zahnrad-Übersetzung: Gewicht

Höhe cm

kg

Rahmfüllung ca. 1

35 37 39 42 45 49

9 12'/. 15 18 21V. 23'/. Dieselben, zum Sturzen, aus laufend, für Handebtrieb: Höhe cm

39 44 50 54 58 64 79 87

Grösse I

Durchmesser cm

I

Butterung

10 14 18 25 30 38 Eichenholz

Rahmfüllung ca. 1

kg

Preis Mk.

'/«—2 bis 3 » 4 „ 5 „ 7 „ 9

22,00 25,00 27,00 29,00 32,00 35,00

in Eisengestell, Gewicht kg

24 27 31 36 39 42 54 58

65,00 75,00 80,00 90,00

100,00 110,00

140,00 170,00

anderer

Inhalt

Verbutterung

1

1

160

Rollen

Preis Mk.

Grössere Holsteinische struktion für Kraftbetrieb:

250 300 400

au!

80

125 150 200

Kon-

Preis (in Eichenholz) Mk. 150,00 210,00 220,00 235,00

Grossere H o l s t e i n i s c h e B u t t e r m a s c h i n e n anderer Konstruktion für Kraftbetrieb, in Eisengestell: 400 235,00 200 450 225 250,00 500 250 276,00 ») Nur Batter mit weniger als 2°/o Salz ist bei der Mittelwert bestimmung berflcksichügt. 14*

212

Butter. D o p p e l t e

H o l s t e i n i s c h e

B a l t e r m a s c h i n e :

Mit 2 Fässern ä 450 1 Inhalt

Mk. 600,00

R o t i e r - B u t t e r k n e t e r : a ) für H a n d b e t r i e b

mit

TellerDurchmesser cm

Leistung pro Stunde kg Butter

60 90 120

30 75 150 b ) für

90 100 120 130 150 A p p a r a t e

zur

Buchenholzteller: Preis Mk. 110,00 165,00 250,00

K r a f t b e t r i e b : 75 112 150 200 250

190,00 260,00 275,00 330,00 400,00

B u t t e r u n t e r s u c h u n g :

M a r g a r i m e t e r , zur Unterscheidung echter Butter von Kunstbutter, bestehend aus messingenem Wasserbad mit Spirituslampe, 2 Glasröhren zur Aufnahme der geschmolzenen Butter und 2 Butter-Aräometern nach K ö n i g s , mit Gebrauchsanweisung B u t t e r - A r ä o m e t e r , nach K ö n i g s , zur Bestimmung des spezifischen Gewichts des Butterfettes bei 100° A p p a r a t nach B i s c h o f f , zur Ausführung der Butterschmelzprobe, mit Gebrauchsanweisung D e r s e l b e , zur gleichzeitigen Ausführung von 6 Bestimmungen . . . A p p a r a t zur B u t t e r u n t e r s u c h u n g , nach J a h r , mit Gebrauchsanweisung

Mk. 14,00 „

^,50

„ „

3,00 22,50



5,00

A p p a r a t e zur B u t t e r u n t e r s u c h u n g nach der Methode Ii r ull e - R ei c h: 50 Buttergläschen Mk. 0 , 1 3 ; Mk. 10 Butterkölbchen „0,10; „ 2 Messpipetten 10 ccm in '/jo „ 1,20; „ 4 graduierte Reagensgläser ccm in '/» 0,75; „ 1 kleiner Trockenkasten, einfachwandig, auf Vierfuss, mit i durchlochten Blech- und 1 Drahtnetzeinlage 15/25/15 cm „ oder: 1 grosser Trockenkasten, einfachwandig, auf Vierfuss, mit 2 Türen, 1 durchlochten Blecheinlage, 1 Drahtnetzeinlage und Heizschlange 25/45/25 cm 1 Oleogrammeter, vollständig mit Bleigewichten „ 1 Paraf&nbad, ganz aus Kupfer, zu 4 Schalen, mit verstellbarer Einlage, auf Vierfuss „ 1 Thermometer mit Knopf, nach R e i c h 150° „ 1 Thermometer für das Ölbad, 250° „ 20 Brulle-Schalen Mk. 0,60; , 5 Butterpipetten, nach R e i c h „ 0,35; „ 1 Standtropfflasche „ 1 Dreifuss mit Drahtdreieck zum Wasserbad „ 1 Tiegelzange, vernickelt „ 1 Trockenkasten-Thermometer 110° „ 10 Reagensgläser m. 2 Marken Mk. 0 , 5 0 ; „ 1 Reagensglas-Gestell fur 19 Gläser, mit Stäben „

6,50

1,00

2,40 3,00 8,50

38,50 40,00 21,00 6,00 3,00 12,00 1,75 0,50

1,20 1,75 2,50 5,00 1,50

Buttennilchkonserve — Buttersäure. 1 1 Bralles Silber-Reagens mit Flasche 1 0 0 g besonders präparierte Tierkohle Bimssteinpnlver '/« kg rauchende Salpetersäure mit Flasche 2 kg Paraffin • 2 Buch Butter-Filtrierpapier, entfettet r2 Finkener Brenner, ohne Hülse 1 Kronenbrenner oder: 2 Spirituslampen aas Messing 1 Spirituslampe für das Paraffinbad

.

213

.

Mk. 1 , 5 0 ; , 3,00; , 3,00;

Mk. , , „ , , „ „

Mk. 2 , 5 0 ;

„ „

11,00 2,50 0,25 1,20 3,00 6,00 6,00 4,50 5,00 3,50

B u t t e r r e f r a k t o m e t e r für die refraktometrische Vorprüfung von Butter sowie von andern Fetten und Ölen. Wertbereich der Okularskala von nD = 1,42 — 1,49. Mit einem Fläschchen „Normalflüssigkeit" für die Revision der Einstellung der Okularskala; in Etui . . . . Mk. 170,00 Dazu T h e r m o m e t e r in '¡i geteilt von 0 — 5 0 ° C. mit Gewinde zum Einschrauben „ 2,25 F e m e r dazu: S p e z i a l t h e r m o m e t e r für Butter- und Schweinefettuntersuchungen, gibt die bezüglichen höchstzulässigen Refraktometerzahlen zwischen den Temperaturen 30 und 4 0 ° C. ohne weiteres an. Mit Gewinde zum Einschrauben „ 5,00 Dazu Heizspirale mit 2 knieförmig gebogenen Glasröhren zum Verbinden der einzelnen Gummischläuche „ 55,00 Wasserdruckregulator „ 8,50 Zusammen

Mk. 2 4 0 , 7 5

Vgl. auch die unter ,,M i 1 c h" angegebenen Apparate zur Milchuntersuchung. Im Übrigen siehe auch „M a r g a r i n e " und „ K o k o s b u t t e r". Butteruntersuchungsapparate: O o r g Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefelii (Kreis I Carl Zei«8, Jena. Schleusingen). |

Prospekt Mess 17:i

B u t t e r m i l c h k o n s e r v e siehe „ M i l c h p r a p a r a t e". B u t t e r s ä u r e (Acidum butyricum). C.HsO». Von den beiden Isomeren ist eigentlich nur die normale Buttersäure (Athylessigsäure, Butansäure, Man erhält Gärungsbuttersäure) C H . . CHi. CH S . COjH von Bedeutung. sie bei der Buttersäuregärung, indem man Stärkekleister oder gekochte zerstampfte Kartoffeln mit heissem H«0 und etwas Weinsäure versetzt und nach einigen Tagen faulendes Fleisch (oder faulenden Käse) zusetzt. Auch aus saurer Magermilch wird sie gewonnen, indem man diese mit Schlämmkreide versetzt und die Masse an einem warmen Orte stehen lässt; das verdunstende H»0 ist von Zeit zu Zeit zu ersetzen: Der zuerst entstandene milchsaure Kalk geht in buttersauren Kalk über, aus dem die Säure durch Umwandlung in das Natriumsalz und dann durch H>SO« in Freiheit gesetzt wird. Durch fraktionierte Destillation trennt man die Buttersäure von den gleichzeitig gebildeten andern Fettsäuren. Farblose, ölige, ranzig riechende und stark sauer schmeckende FlQssIgkeit, die bei — 19° blätterig erstarrt. S. P. 163°: sp. G. (bei 14°) 0,9580. Mischt sich mit H>0, Alkohol und Äther, brennt mit blauer Flamme und bildet meist lösliche, kristallisierende Salze. Buttersäureäther (Buttersäureäthylester, Butteräther; Aether butyricus). CjH>. C 0 2 . C»H«. Durch Destillation von Äthylalkohol mit einfach rektifizierter Buttersäure und HiSO« erhalten. Auch durch Destillation des mittels Kreide vergorenen Johannisbrots mit Alkohol und HtSOt wird ein Butteräther gewonnen.

214

Butylalkohol —

Byrolin.

Farblose, angenehm obstartig riechende Flüssigkeit, sp. G. (bei 18°) 0,90; S. P. 121°. Dient zur Darstellung von künstlichem Rum sowie von den meisten Fruchtäthern (s. d.). Buttersäure, techn., ca. 8 0 ° / o „ konz. ( 5 0 ° / o ) » (60°/o) „ (80°/o) „ (90°/o) „ ehem. rein ( 1 0 0 °/ 0 ) Isobuttersäure „ chem. rein Buttersäureäther, konz „ absolut Buttersäuremethylester Buttersäureamylester „ chem. rein Buttersäurebutylester

. . . . . . .

.

.

.

. . . . . . . .

. . . . . . . . . . . .

.

.

.

.

.

. .

°/o k g Mk. 7 0 , 0 0 1 kg Mk. 1,75; °/o 150,00 170,00 1 „ „ 2 , 0 0 ; °/o 200,00 1 „ „ 2,50; 0 1 „ „ 3 , 0 0 ; In 250,00 1 „ „ 3 , 5 0 ; 1

n » tech

n

e n t w ä s s e r t , weiss flüssig (sp. G . 1.25) « e h e m . rein, krist „ entwässert, g r a n u l i e r t n rein, weiss, geschmolzen, in S t ü c k e n

y

r

n n n Calciumchlorid: n

n

„ Stängeln granuliert

.

.

.

.

% kg %

n "/o n °/o n n °/o n °/o n 7« n 7. n 7« n 7o n 7o n 7« n l n i n l rt

Mk. 11,00 » » n B

8,00 7,00 16,00 25,00 10,00

n „

17,00 26,00

» .

17,50 34.00

• „ „

9,50 30,00 65,00

» . .

2,00 2,20 3,75

n

Kütiigsw&rtt-r & Ebellf Linden vor Hannover.

5. C a l c i u m c h r o m a t (chronisaurer Kalk; Calcium chromicum). CaCrO ( . Technich durch Glühen von Chromeisenstein mit Kreide, die reine Verbindung durch Fällen von Chromatlüsungen mit Ca-Salzen erhalten. Calciumchromat, techn. Pulver „ e h e m . rein „ s a u r e s , techn * gereinigt „ . e h e m . rein

.

.

.

.

,

.

% kg 1 „ °0 „ 1 „ 1 „

Mk. 82,00 „ 3,50 „ 240,00 „ 5,00 14,00 B

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

6. C a l c i u m c i t r a t siehe 25. „C a 1 c i u m z i t r a t". 7. C a l c i u m e y a n a m i d CaCN». Man gewinnt es nach F r a n k und C a r o (D.R.P. 88363,92587,95660,108971, 116087, 116088, 141624, 150878 u. 225179) aus Karbid oder Karbidbildungsgemischen, und zwar durch Überleiten von Luftstickstoff über geschmolzenes CaC>, wobei als Schmelzmittel NaCl zugesetzt wird; das Schmelzen kann dabei ebenso gut in der Muffel wie im elektrischen Wärmestrahlungsofen vorgenommen werden. Noch zweckmässiger ist eine Modifikation des Verfahrens, wonach man den N direkt Ober ein im elektrischen Widerstandsofen erhitztes Gemisch von CaO und C leitet; hierbei entspricht die Umsetzung der Gleichung CaO + 2 C + 2 N = CaCN, + CO. Laugt man das Calciumcyanamid mit H , 0 aus, so erhält man Dicyandiamid (CNNHj)a als weisses Salz, entsprechend der Gleichung: 2 CaCN, + 4 H , 0 = (CN . NH,), + 2 Ca(OH),. Das D i c y a n d i a m i d kann direkt auf Natriumcyanid bezw. Kaliumcyanld verarbeitet werden, während das rohe Calciumcyanamid — dem F r a n k den Namen K a l k s t i c k s t o f f gegeben hat — zu Düngezwccken dient. Man hat hiermit eine nach den bisherigen Versuchen der Praxis ökonomisch wert-

Calciumverbindungen.

218

volle Methode zur Nutzbarmachung des Luftstickstoffs gefunden. Vgl. auch den Artikel „ K a l k s t i c k s t o f f " . Nach dem D. R. P. 163 320 versetzt man das Karbid, um daraus Calciumcyanamid herzustellen, mit einem Chlorid (nach der Patentschrift z. B. mit 23 % CaClj), was den Vorteil mit sich bringt, da8 der Prozess bei viel niedrigerer Temp. und fast quantitativ verlauft. C a r 1 s o n (Stockholm) setzt statt CaCl» Fluorcalcium zu, wodurch man dieselben Vorteile erreicht, dazu aber noch den weiteren, dass das Produkt auch bei längerem Lagern trocken und unverändert bleibt. Neuere Patente auf Verbesserungen in der Cyanamiddarstellung sind D. R.P. 252 272, Franz. Pat. 456 765 und 456 826 sowie Amer. Pat. 1021445. C a l c i u m c y a n a m i d , tcchn

°|o k g M k . 5 0 , 0 0

Calciumcyanamid: A.-G. Elektrizitätswerk

Lonza,

Basel,

Aschenvoratadt 72.

8. C a l c i u m c y a n i d (Calcium cyanatum). Ca(CN) s . Nach F r a n k und C a r o (D. R. P. 116 087 und 116 088) durch Erhitzen eines Gemisches von Calciumcyanamid (s. vorstehend unter 7.), Kohlenstoff und NaCI bis zum Schmelzen dargestellt. Die rohe, unreine Schmelze soll als Ersatz für Alkalicyanid dienen. 9. C a l c i u m f l u o r i d (Fluorcalcium; Calcium fluoratum). CaFj. Findet sich in der Natur als F 1 u s s s p a t in reichlicher Menge in schönen Kristallen, die chemisch rein farblos, meist jedoch durch geringe Beimengungen blau, violett, rot, grün oder gelb gefärbt sind. Künstlich gewinnt man das CaF, durch Glühen von Kryolith (AI,F«. 6 NaF) mit CaCOj oder auch durch Kochen von Kryolith mit Kalk, chemisch rein auch durch Fällen von dünnen KF-Lösungen mit CaCli. Calciumfluorid, g e f ä l l t °/ 0 k g „ c b e m . rein, gefallt 1 „ Preise der n a t ü r l i c h e n V e r b i n d u n g siehe im Artikel „!• 1 u s s s p a t * . Könlgswarter

k Ebell,

Linden vor Hannover.

I

R. Rienecker und I)r. Siptenfelde (Ostharz).

Mk. 90,00 „ -$,00

W Schmcissi-r, Fluor-

10. C a l c i u m h y d r i d siehe „H y d r o I i t Ii". 11. C a l c i u m k a r b i d siehe „ K a r b i d e". 12. C a l c i u m k a r b o n a t (kohlensaurer Kalk; Calcium carbonicum). CaCOt. Findet sich in der Natur als Marmor, Kreide und Kalkstein, künstlich durch Fällen von Ca-Salzlösungen mit COj oder Karbonaten erhalten. Vgl. auch den Artikel „Ka 1 k s p a t". • • °/o k g M k . 10,00 „ (Marmor) Stücke . 20,00 • M • • I»

n n

gefällt, tcchn., sebneeweiss, leicht . . sehr leicht n n n D. A. V . n n n „ e h e m . rein . . .

. . .

. . % .

. .

.

. .

°/o

°/o %

tl

n

»

n

»

n »i

n

23.00 25,00 30,00

110,00

Calciumkarbonat: KBnigiwarter & Ebell. Linden vor Hannover. T*Kmann & Vom, Hamburg (s. Inserate). Llpoia, Cbem. Fabrik A.-G, Mügeln, Bez. Leipzig.

Weaenfeld, Dicke k Co., Cbem. Fabrik, BarmenRitterahausen.

Anlagen und Verfahren liefert: Otto Knicger vorm. Q. Krueger, Biebrich a. Hb.

(8. Inserat unter

l ( Chem.Fabrikeinnchtungen").

13. C a l c i u m n i t r a t (Kalksalpeter; Calcium nitricum). Ca(NO>)>. Findet sich namentlich in Venezuela, dient vor allem als vorzügliches Düngemittel. Gereinigt findet es in der Gasglühlichtindustrie Verwendung. Nach dem östr. Pat. 28 352 von 1907 gewinnt man Calciumnitrat aus CaCIt-haltigen Laugen (besonders Endlaugen der Ammoniaksodafabrikation), indem man diese mit NaNO» umsetzt, und zwar so, dass sie mit einer äquivalenten Menge Natronsalpeter bis zum S. P. 127° bei normalem Luftdruck eingedampft werden.

219

Calcium Verbindungen.

Uber die Darstellung von Calciumnitrat aus dem Luftstickstoff, in diesem Falle auch N o r g e s a l p e t e r genannt, siehe den Artikel „ S a l p e t e r s ä u r e". E s bildet ein zerfliessliches Salz, das in Prismen mit 4 H t O kristallisiert; es ist auch in Alkohol löslich und findet besonders als Düngemittel Verwendung. Gereinigte Calciumnitratlauge wird in Vakuum-Verdampfapparaten konzentriert und in Vakuumtrommeln getrocknet. Dieses sehr hygroskopische Salz kann nur in Vakuumapparaten rationell vollständig ausgetrocknet werden, wodurch an Transportkosten gespart wird. Bisher kam d a s Salz in Blöcken mit ca. 3 0 % W a s s e r in den Handel; da es aber in der Hauptsache als DOngemittel dient, so ist das Ausstreuen in dieser Form schwierig. D a s auf Vakuumtrommeln gewonnene Salz ist pulverförmig und lässt sich gut ausstreuen. Calciumnitrat, t e c h n . , , gerein., weiss g e s c h m o l z e n „

°/o k g °/o »

e h e m . rein (für B e l e u c h t u n g s z w e c k e )

1 kg Mk. 2 , 0 0 ;

°/0



Mk. 32,00 „ 65,00 „ 180,00

KBnigswarter it Ebell, Linden vor Hannover.

14. C a l c i u m o x a l a t (oxalsaurer Kalk; Calcium oxalicum). CaC»0«. Über die technische Darstellung siehe unter „ O x a l s ä u r e " ; chemisch rein durch Fällen ammoniakalischer oder essigsaurer Ca-Salzlösungen mit Oxalsäure oder einer Oxalatlösung erhalten. C a l e i u m o x a l a t , techn gereinigt „ e h e m . rein

"lo H •/• „ 1 „

Mk. 115,00 „ 290,00 „ 7,25

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

15. C a l c i u m o x y d e . a ) C a l c i u m o x y d ( C a l c i u m oxydatum). CaO siehe den Artikel „K a 1 k " . b) C a l c i u m h y d r o x y d ( C a l c i u m hydroxydatum). Ca(OH)j siehe den Artikel ,,K a I k " . c) C a l c i u m s u p e r o x y d ( C a l c i u m hyperoxydatum). CaOj. Kann durch Einwirkung von Wasserstoffsuperoxyd auf Kalkwasser erhalten werden, wird aber jetzt wohl meistens aus dem Natriumsuperoxyd (s. d. unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " ) durch Umsetzung mit einem Calciumsalz dargestellt. Nach den D. R. P. 128 617 und 132 7 0 6 presst man ein Gemisch gleicher mol. von Natriumsuperoxyd mit Calciumhydrat zu kleinen Zylindern zusammen und behandelt diese mit E i s w a s s e r ; das sich hierbei bildende Hydrat des Calciumsuperoxyds wird abfiltriert, ausgewaschen und getrocknet Nach dem Amer. Pat. 847 6 7 0 lässt man zur Herstellung von C a O j eine W a s s e r stoffsuperoxvdlösung auf Calciumchloridlösung einwirken; durch Zusatz von konz. NH,-Lösung wird das CaO> als Calciumsuperoxydhydrat ausgefällt Nach dem Franz. P a t 3 6 4 2 4 9 lässt man eine aus Na>Oj und Säure erhaltene rohe HtOt-Lösung auf Atzkalk oder auf gefälltes Ca(OH)> einwirken. — Man verwendet das CaOs an Stelle von HtO> in der Bleicherei. C a l c i u m s u p e r o x y d , techn e h e m . rein Chemische

Fabrik

Coswig-Anhalt

O. m. b. H.,

1 kg M k . 1 0 , 0 0 H Mk. 4 , 0 0 ; 1 „ „ 36,00 Coswig in Anhalt.

16. C a l c i u m p e r b o r a t (überborsaurer Kalk; Calcium perboricum) CaB«Oa. Man erhält es durch Einwirknng von Natriumperborat auf CaCli. Seine Gewinnung betreffen D. R. P . 2 4 8 6 8 3 und Engl. Pat. 1626 von 1911. 17. C a l c i u m p e r m a n g a n a t (übermangansaurer Kalk; Calcium permanganicum). CaMn t Oa. Man erhält es durch Umsetzung von KMnOt mit einer Ca-Verbindung. Nach dem D. R. P. 145 3 6 8 erhält man es elektrolytisch an der Anode, wenn die Elektrolyse unter Benutzung eines Diaphragmas geschieht und der Kathodenraum im Anfang CaCl>, der Anodenraum KMnO«Lösung + CaCli e n t h ä l t

220

Calciumverbindungen.

E s ist in H , 0 s e h r leicht löslich, so d a s s man mit ä u s s e r s t s t a r k e n L ö s u n gen arbeiten k a n n ; die kalt g e s ä t t i g t e L ö s u n g hat 1,8 s p . G . W e g e n seiner a u s s e r o r d e n t l i c h s t a r k e n O x y d a t i o n s k r a f t — g e w ö h n l i c h e r Spiritus, in d e n man CaMn>Oa einträgt, wird unter F e u e r e r s c h e i n u n g o x y d i e r t — wird e s a l s D e s infektionsmittel s o w i e zur Reinigung von Z u c k e r s ä f t e n mit Vorteil v e r w e n d e t . Calciumpennanganat, techn „ e h e m . rein

18.

phoricum).

1 kg Mk. 6,00 1 „ „ 13,00

Calciumphosphate

(phosphorsaurer

Kalk;

Calcium

phos-

a) T r i c a l c i u m p h o s p h a t . C a 3 ( P O « ) j . M i n e r a l i s c h als P h o s p h o rit, bildet zu c a . 8 0 % den Hauptbestandteil der K n o c h e n a s c h e . Künstlich durch F ä l l e n einer mit NH S versetzten C a C l j - L ö s u n g mittels N a t r i u m p h o s p h a t s erhalten. b) D i c a l c i u m phosphat (einfach saures Calciuniphosphat) C a H P O t + 2 H a O. Künstlich durch Fällen einer mit E s s i g s ä u r e a n g e s ä u e r t e n C a C l j - L ö s u n g mittels D i n a t r i u m p h o s p h a t s ( N a 2 H P O t ) a l s kristallinischer, in HJO unlöslicher N i e d e r s c h l a g erhalten. Nach dem E n g l . Pat. 14 194 von 1903 soll man P h o s p h a t e , K n o c h e n , T i e r k o h l e u. s. w., s o w e i t erforderlich, zur Zerstörung der o r g a n i s c h e n S u b s t a n z glühen, dann mit verd. HNOs o d e r HCl behandeln, vom U n l ö s l i c h e n abziehen und das D i c a l c i u m p h o s p h a t aus der L ö s u n g durch C a C O j a u s f ä l l e n . P r a k t i s c h e B e d e u t u n g dürfte d i e s e s P a t e n t e b e n s o wenig erhalten wie d a s Engl. Pat. 19 2 6 7 von 1903, w e l c h e s e b e n f a l l s eine D a r s t e l l u n g s m e t h o d e für D i c a l c i u m p h o s p h a t schützt. c ) M o n o c a l c i u m p h o s p h a t (zweifach s a u r e s C a l c i u m p h o s p h a t ) . C a H t ( P O t ) j + HjO. Durch Auflösen eines der b e i d e n andern C a l c i u m p h o s p h a t e in einer S ä u r e und Eindampfen der Lösung. D a s in W a s s e r nur s c h w e r l ö s l i c h e Salz hat t e c h n i s c h e W i c h t i g k e i t , denn es dient zur D a r s t e l l u n g von P h o s p h o r s o w i e a l s künstlicher Dünger (vgl. „ S u p e r p h o s p h a t " ) . Calciumphosphat,

%

gefallt, weiss, für Viehfutter „ für E m a i l l e „ „ schneeweiss, Pulver ehem. rein, D . A. V wasserfrei, schneeweiss, für Emaille

n n V

»

°o °0

%

H n n r

V

, Calci umphosphat, roh, Pulver ( 4 0 ° / o l'aCV) „ dopp. raffin. ( a r s e n f r e i ) T e i g f o r m . . n „ „

»

n

n

n

n

n

v o n

ehem. rein, Pulver

r,

n

.

. .

Pulver . . . As, P b , Cu . . 1 kg Mk. 2 , 9 0 ;

krist

n n

Mk M

°/o 0

r>

Suures

kg

% °/o °/o

°/o °/o

n n

n n

n

% n 1

n

» » n y.

n n

20.00 ,10,00 11(1,00 210,00 89,00 120,00 110,00 40,00 95,00 165,00 175,00 270,00 4,00

PRÄZIP. PHOSPHORS. FÖTTERKALK LEHMANN & VOSS, HAMBURG.

Calciumphosphat:

KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

Anlagen und Verfahren (auch F u t t e r k a l k ) l i e f e r t :

Otto Krueger vorm. G. Krueger, Biebrich a. Rh.

Calcium p h o s p h o l a c t i c u m :

Dr. Paul Lohmann, Chemische Fabrik, Hameln

19. C a l c i u m p l u m b a t

s.

(3. Inserat unter „Chem.Fabrikeinrichtungen")-

a. d. Weser.

unter „ B l e i v e r b i n d u n g e n "

No.

20.

221

Calciumverbindungen.

20. C a l c i u m r h o d a n i i r (Rbodancalcium; Calcium rhodanatum) C a ( C N S ) i + 3 H , 0 . Zur Darstellung versetzt m a n r o h e R h o d a n a m m o n i u m laugen (siehe unter „R h o d a n v e r b i n d u n g e n " ) mit Calciumhydrat und treibt durch Einleiten von Dampf d a s NH» möglichst schnell a u s . Man d a m p f t d i e e r h a l t e n e Lauge auf 45* Bö ein, w o b e i R h o d a n c a l c i u m beim Erkalten a u s kristallisiert. Nach d e m Engl. Pat. 2 2 710 v o n 1902 erhalt man e s a u s Kohlengas und a n d e r n cyanhaltigen G a s e n , indem m a n sie mit einem G e m i s c h von gelöschtem Kalk und Schwefel behandelt. Man k a n n die Materialien feucht mischen und a l s G a s r e i n i g u n g s m a s s e v e r w e n d e n o d e r , mit HsO gemischt, in einem W a s c h turm o d e r R o t a t i o n s w ä s c h e r benutzen. C a l c i u m r h o d a n i i r , t e c h n . flüss. ( 2 4 ° Be)

®/0 k g M k .

n fest „ e h e m . rein KSnigswartcr & Ebel!, Linden vor Hannover.

°/o 1

„ B

„ K

60,00 115,00 6,30

21. C a l c i u m s u l f a t ( s c h w e f e l s a u r e r Kalk; Calcium svlfuricum). Ca SO«. Findet sich w a s s e r f r e i als Anhydrit und wasserhaltig als Gips. Alles T e c h n i s c h e Uber d a s natürliche C a l c i u m s u l f a t siehe unter „G i p s " . Für m a n c h e Z w e c k e wird d a s Calciumsulfat auch künstlich bereitet, nämlich d u r c h Fällen konzentrierter Calciumsalzlösungen mit e i n e m ' löslichen Sulfat o d e r HjSO«. Nach den Engl. Pat. 14 112 und 14 194 von 1903 löst man P h o s p h a t e ( C a l c i u m p h o s p h a t e ) in verd. HNO» o d e r HCl, fällt mit CaCO» d a r a u s D i c a l c i u m p h o s p h a t und behandelt d a s Filtrat mit H>SO«. C a l c i u m s u l f a t , g e f ä l l t , weiss, P u l v e r * e h e m . rein „ s a u r e s , techn. . . „ „ e h e m . rein

.

.

. . feucht

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

°/o k g M k . «/„ „ n % „ „ % „ , , 1 „ „

34,00 30,(K) 86,00 100,00 4,20

22. C a 1 c i u m s u 1 f i d siehe 27. S c h w e f e l c a l c i u m . 23. C a 1 c i u m s u 1 f i t. a ) N e u t r a l e s C a l c i u m s u l f i t ( s c h w e f l i g s a u r e r Kalk; Calcium sulfurosum). CaSO». Früher technisch ausschliesslich durch Behandeln von p u l v e r f ö r m i g gelöschtem Kalk mit SO* dargestellt. Der Kalk m u s s in dünner L a g e ausgebreitet sein: d a s S O j - G a s wird durch Verbrennung von S erhalten. Die bei dem P r o z e s s entwickelte W ä r m e ist genügend, um d a s Hydratw a s s e r des Kalkes zu v e r d a m p f e n und so die Bildung von Calciumbisulfit zu v e r h i n d e r n . Jetzt gewinnt man es oft durch Einwirkung von Röstgasen der Pyritöfen auf mit H , 0 berieseltem Kalkstein (CaCO»), m u s s jedoch einen SO»Ü b e r s c h u s s vermeiden, weil es sonst unter Bildung von Calciumbisulfit in L ö s u n g geht. W e i s s e s , kaum in H»0 lösliches Pulver, d a s in fester Form gehandelt wird. Man benutzt e s hauptsächlich als b e q u e m e E n t w i c k l u n g s s u b s t a n z für SO». Calciumsulfit, neutr., techn „ gereinigt „ e h e m . rein

"/„ k g M k . 3 2 , 0 0 °/o , „ 4.',00 °/ 0 r „ 100,00

Anlagen zur Herstellung von Sulfiten richtet ein: Otto Krueger vorm. G. Knieger, Biebrich a. Rh.

(a. Inserat unter „Ohem. Fabrikeinrichtungen")

b) C a l c i u m b i s u l f i t (saurer s c h w e f l i g s a u r e r Kalk; Calcium bisulfurosum). CaH,(SOi)». Kann durch Lösen von CaSO» in wässeriger SO» erhalten w e r d e n , doch gewinnt man es technisch s t e t s durch Uberleiten von SO«-Gas ( R b s t g a s e n der Pvritöfen) ü b e r porösen, mit H»0 überrieselten Kalkstein. Dieser P r o z e s s wird in grossem M a s s s t a b e vorgenommen, um den Röstg a s e n ( H ü t t e n r a u c h ) die auf die Vegetation schädlich w i r k e n d e SO» zu entz i e h e n : Man leitet die Röstgase in mit Kalksteinstücken gefüllte T ü r m e ein, in d e n e n von o b e n H»0 herabrieselt; es entweicht d a n n nicht SO» s o n d e r n CO», w ä h r e n d u n t e n eine Calciumbisulfitlösung abfliesst. — Einen besondern A p p a r a t zur Herstellung von Calciumbisulfitlauge schätzt d a s Amer. Pat. 846 499.

Calrain — Calomel.

222

Kommt in den Handel als Losung, die in grossem Massstabe zur Herstellung von Holzzellulose für die Papierfabrikation dient; Ober diese „Sulfitzellulose" vgl. unter „Z e 11 u I o s e". Calciumbisulfit, Lösung (10—12* Be) °/o kg Mk. 8,00 „ ( 1 3 - 1 4 » Be) % „ „ 9,00 24. C a l c i u m t h i o s u l f a t (unterschwefligsaurer Kalk; Calcium thiomlfuricum). CaSiO>. Wird f a s t sämtlich aus den an CaS reichen S o d a rflckstSnden d e s Leblanc-Prozesses gewonnen, indem man d a s Calciuinsulfid entweder freiwillig zu T h i o s u l f a t oxydieren lässt oder diese Oxydation durch Einblasen von Luft beschleunigt. Vielfach bringt man auch d a s CaS durch Kochen mit S in Lösung und bewirkt dann die Umsetzung in T h i o s u l f a t durch Einleiten von SO». Dient zur Darstellung von andern Thiosulfaten sowie von Antimonzinnober. Calciumthiosulfat, techn.

flüss

krist

1 kg Mk. 2,50;

°/ 0 kg Mk.

%



40,00

„ 235.00

25. C a l c i u m z i t r a t (zitronensaurer Kalk; Calcium citricum). Durch Fallen von verdünntem Zitronensaft bei Siedhitze mit fein verteilter Kreide erhalten. Calciumzitrat, gereinigt 1 kg Mk. 5,75 , ehem. rein 1 r >. '.00 KOnigswarter A Ebel], Linden vor

Hannover.

26. C h 1 o r k a 1 k , s. d. 27. S c h w e f e l c a 1 c i u m (Kalkschwefelleber; Calciumsulfid; Calcium, svlfuratum). Dient in der Gerberei als energisches Enthaarungsmittel, wird jedoch meistens nicht als fertiges P r ä p a r a t verwendet, vielmehr in Form einer Mischung von Kalkmilch mit Realgar (vgl. A r s e n s u l f i d e unter „Arsenverbindungen"). Nach D. R. P. 267 870 gewinnt man Calciumsulfid durch Behandeln von CaSO« mit kohlenoxydhaltigen G a s e n , und zwar behandelt man d a s durch Zersetzung der bei der Denitrierung gebrauchten Calciumsulfhydratlauge mit H s SO« erhaltene Gemisch von CaSO», S und organischen Substanzen bei erhöhter Temp. mit CO oder kohlenoxydhaltigen Gasen. Schwefelcalcium, graugelb % kp Mk. 45,00 weissgelb No. 1 . . . . 80,00 °/o n r n No.2 . . . . 50,00 °/o » 50,00 e i n f a c h , roh, Pulver °/o n . 1 kg Mk. 1,00; °/o 85,00 „ in Brocken 150,00 „ gereinigt, weiss . 1 kg Mk. 1,70; 0/'o n » u flüssig, 20" Be . 30,00 /o • n % » n 52,00 Calciumverbindungen: Lipaia, Chem. Fabrik A.-Q., Mügeln, Bez. Leipzig.

! E. Merck, Darmatadt.

Anlagen und Verfahren zur Herstellung von Fabrik exploeionasicherer Gef&ase O. m. b. H., Salzkotten.

Calciumverbindungen:

I Emil P u s b u r g , Maschinenfabrik, Berlin NW. 23. |

O a l m l n . Mischung aus Dimethylphenylpyrazolon (siehe unter „A n t i p y r i n") und Diazetylmorphin. Man benutzt es medizinisch, und zwar als Spezifikum gegen Husten, Keuchhusten, Asthma und Menstruationskoliken. Calmin H Mk 13,50; 1 kg Mk. 132,00 O a l m o p y r i n siehe „ K a l m o p y r i n". O a l o d a l siehe „ K a i o d a I " . O a l o m e l (QuecksilberchlorQr) siehe unter d ü n g e n".

„Quecksilberverbin-

Calomelol — Cäsium und CäsiumTcrbindungen.

223

O a l o m e l o l siehe „ K a l o m e l o 1". O a m p e o b e b o l z siehe „ß I a u h o I z". C a m p b e n siehe „ T e r p e n e " . C a m p b o r siehe „ K a m p f e r". O a m p b o r a m o n o b r o m a t a siehe „B r o m k a ra p f e r". C a m p b o r n a p h t o l siehe „ K a m p f e r n a p h t o 1". C a m p b o s a n . Lösung von 15 T. neutralen Kampfersäuremethylesters in 85 T. Santalol. Der Ester wird nach D. R. P. 189 840 und 196152 durch Methylieren mittels Dimethylsulfats in alkalischer Lösung erhalten. Klare, ölige, schwach aromatisch riechende Flüssigkeit, die gegen Gonorrhöe, Entzündungen der Harnröhre und der Blase in Kapseln innerlich gegeben wird. C a n a d a b a l s a m siehe „ K a n a d a b a l s a m". C a n n a b i n o l siehe „ K a n n a b i n o 1". Caput m o r t u n m siehe „ E i s e n f a r b e n " . C a r b e n z y m siehe „ K a r b e n z y m". C a r b i d e siehe „ K a r b i d e". Carbo siehe „ K o h l e". C a r b o l i n e u m siehe „ K a r b o l i n e u m". C a r b o l s ä u r e siehe „ P h e n o 1". C a r b o n e o l . Dünne, schwarze Flüssigkeit, ist der durch Verdampfen einer Lösung von Steinkohlenteer in Tetrachlorkohlenstoff erhaltene Rückstand. Es findet medizinische Verwendung. C a r b o n a t e (kohlensaure Salze) siehe unter den betreffenden Metallverbindungen. C a r b o n e n m siehe „ K o h l e n s t o f f " . C a r b o D e a m » u l f u r a t u m siehe „ S c h w e f e l k o h l e n s t o f f " . C a r b o n l t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " . C a r b o r u n d siehe „ K a r b o r u n d " C a r d o l siehe „ A k a j o u b a l s a m". C a r l s b a d e r S a l z siehe „ K a r l s b a d e r S a l z". C a r m l n siehe „K o s c h e n i 11 e". C a m a u b a w a c b a siehe „W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s". C a r o s c b e s R e a g e n s siehe unter ,,R e a g e n t i e n". C a r t h a m l n siehe „S a f f 1 o r". C a r v o n (Carvol) siehe „ K a r v o n " und „ T e r p e n e " , C a s e l n siehe „ K a s e i n". Oftslom u n d C ä s l n m V e r b i n d u n g e n . C ä s i u m . Cs. A. 0 . = 132,9. Das metallische Cäsium lässt sich nur schwierig durch Elektrolyse einer geschmolzenen Mischung von Cäsiumcyanid mit Bariumcyanid gewinnen. Es ist ein sich an der Luft schnell entzündendes, silberweisses, sehr weiches Metall. Sp. G. (bei 15°) 1,88; Sch. P. 26—27°; S. P. 270». Es ist ohne jede technische Bedeutung. Cäsiummetall

l g Mk. 15,00

Die C ä s i u m v e r b i n d u n g e n ähneln in allen Stücken denen des Kaliums; sie sind zuerst in der Mutterlauge der Dürkheimer Salzsole aufgefunden worden. Von den Cäsiumverbindungen ist das Cäsiumoxydhydrat CsOH eine sehr starke Base; von Wichtigkeit rar die Trennung der Cäsiumvon den Kaliumverbindungen ist das Cäsiumplatinchlorid, das in HtO ausserordentlich schwer lOslich i s t Häufiger verwendet wird der C l s l u m a l a u n (und der C ä s i u m - R u b i d i u m a l a u n ) ; ersterer ist im Wasser etwa 22 mal schwerer löslich als Kalialaun. Casiamalaun CSriambiUrtrat Cüriamchlorid, kritt. CUumkarbonai Cäaiumaitrat, krkt. Cläamoxydhydrat

.'

D Mit. 1,80;

H Mk. 15,00 D „ 8,00

Casselergelb — Ceresin.

224 Cäsium-Rubidiumalaun Cäsium-Rubidiumchlorid Cäsiumsulfat

H Mk. 15,00 H , 50,00 D „ 4,50

C a s s e l e r g r e l b siehe „ B l e i f a r b e n". C a s s e l m a n n s G r t l n siehe „ K u p f e r f a r b e n". C a s s i a ö l siehe „Z i m t ö 1". C a s s l u s P u r p u r siehe ,,Q o 1 d f a r b e n". C a t e c h u siehe „ K a t e c h u". C e d e r n b o l z ö l siehe „ Z e d e r n h o l z ö 1". C e l l i t siehe „Z e 11 i t". C e l l o i d i n siehe ,,Z e 11 o i d i n". C e l l o i d i n p a p l e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " . C e l l o n siehe „Z e 11 o n". C e l l o t r o p i n siehe „Z e 11 o t r o p i n". C e l l u l o i d siehe „Z e 11 u 1 o i d i l . C e l l u l o i d l a c k e siehe „Z e 11 u I o i d I a c k e". C e l l u l o s e siehe „Z e 11 u 1 o s e". C e l l u l o s e e s t e r siehe „ Z e l l u l o s e e s t e r " . C e m e n t siehe „Z e m e n t". C e n t r i f u g e n siehe „ Z e n t r i f u g e n". L 0. fiaubold j r . , D. m . b . R . -:- C h e m n i t z , S a i t o e n Maschinenfabrik, Eisengießerei und Kupferschmiede Etabliert 1837

Älteste und bedeutendste F a b r i k f ü r diese Spezialität Centrifugen: Gebr.

Heine,

Viersen

(Rheinland)

(siehe

I n s e r a t e u n t e r „ C e n t r i f u g e n " und „ Z e n t r i f u g e n " ) .

Centrifugengummierungen: Dr. H e i n r . T r a u n & Söhne,

Hamburg.

C e o l a t . Als Ceolate werden die Cersalze der Fettsäurereihe bezeichnet. Sie wirken antiseptisch und sollen an Stelle der Tonerdepräparate Verwendung finden. Es kommen C e o l a t l ö s u n g (gelöstes Cerazetat), C e o l a t p u l v e r (Cerstearinat) und C e o l a t s a l b e (mit Cerstearinat hergestellt) in den Handel. C e p h a l d o l siehe „K e p h a 1 d o 1". C e r siehe „C e r i u m". C e r a siehe „W a c h s". C e r a C a r n a u b a e = Karnaubawachs siehe „W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s". C e r a c h i n e n s l s = Insektenwachs siehe „W a c h s". C e r a j a p o n i c a == Japanisches Wachs siehe „ T a l g , v e g e t a b i l i s c h e r". C e r e s i n (Mineralwachs,- Cerosin, Cerin). Zuweilen bezeichnet man auch den O z o k e r i t (s. d.) selbst als Ceresin, meistens aber das daraus dargestellte Präparat, welches in gewisser Beziehung dem Bienenwachs ähnlich ist. Zur Ceresinfabrikation dienen die reineren Ozokeritsorten, während die geringen durch Destillation auf Paraffin verarbeitet werden. Der Ozokerit wird in grossen (bis zu 300 kg fassenden) eisernen Kesseln über freiem Feuer geschmolzen und 4—6 Stunden lang bei 115—120° erhalten, wobei alles im Ozokerit enthaltene Wasser verdampft. Hierauf setzt man zwischen 15 und 25 % — die notwendige Menge muss für die einzelnen Ozokeritsorten durch einen Vorversuch ermittelt werden — Schwefelsäure mit 78 % Anhydridgehalt in dünnem Strahl unter andauerndem Rühren zu. Die Temperatur wird dann langsam bis 165° und später bis 175° gesteigert, wobei

225

Gebr. Heine, Yiersen (Rhen ia lnd). CENTRIFUGEN Leistungsfähigste

Spezialfabrik

von

für die gesamte chemische Industrie. Künigl. Prenss.

Düsseldorf

Staatsmedaille.

1902

Brüssel

S i l b e r n e Medaille.

1910

4 gold. Medaillen.

Höchste A u s z e i c h n u n g f ü r C e n t r i f u g e n .

Ober 100 verschiedene, zum groBen Teil patentierte Konstruktionen

Centrifugen Centrifugen Centrifugen Centrifugen Centrifugen

zum Trennen der Flüssigkeiten von Produkten a l l e r A r t , mit l i e b i g e m A u t r i e b . (Transmission, Dampf- oder Elektromotor).

be-

mit Laufkessel von K n p f e r , S t a h l , S c h m i e d e e i s e n l i e b i g e m Metall, auch v e r z i n n t , v e r b l e i t usw.

be-

mit Hartgnmmi-Bekleidur.g

oder S t e i n s e n g - K e s s e l

oder

D. R -Patent.

zum Entlaugen von S a l z e n a l l e r A r t mit p a t e n t i e r t e n E n t leerung»-Vorrichtungen. zum F i l t r i e r e n , T r e n n e n und M i s c h e n von Flüssigkeiten, D. S.Patent, Uberhaupt: Centrifugen für i e d e n Z w e c k . (Siehe auch Inserat unter Zentrifugen)

Blücher IX

15

226

Ceresit — Cerium u n d

Ceriumverbindungen.

alle durch die HsSOt oxydierbaren Bestandteile als schwarze feste Masse (sogenannter „Asphalt") abgeschieden werden, während die überschüssige H2SO« verdampft. Unter allmählicher Abkühlung neutralisiert man die noch vorhandenen Säurereste mit sogenanntem E n t s ä u e r u n g s p u l v e r , wozu die Rückstände von der Blutlaugensalzfabrikation dienen. Nachdem schliesslich noch eine Entfärbung mittels Blutkohle stattgefunden hat, wird das Ceresin durch Filterpressen geschickt und sotvom Asphalt u. s. w. getrennt. Das erhaltene Ceresin ist noch gelb; ganz weiss erhält man es durch Raffinierung, d. h. durch nochmaliges Behandeln mit HsSO» u. s. w. Vielfach muss das Ceresin dem Bienenwachs in der Farbe gleichen, in welchem Falle ihm geeignete basische Teerfarbstoffe (Chinolingelb, Sudan) zugesetzt werden. Da die schwarzen Entfärbungspulver infolge der veränderten Fabrikationsweise des Blutlaugensalzes sehr im Preise gestiegen sind, benutzt man jetzt zum Bleichen von Ceresin meist Silikate, von denen namentlich das F r a n k o n i t und das T o n s i l vorzüglich wirken und dabei billig sind. Weisse geruchlose, wachsähnliche Masse, die zwischen 62 und 80° schmilzt; sp. G. 0,918—0,922. Man benutzt das Ceresin zur Appretur leinener und baumwollener Stoffe, in der Kerzenfabrikation, Parfümerie u. s. w. Es wird viel mit Surrogaten vermischt und ist überhaupt starken Verfälschungen unterworfen, namentlich zu Zeiten hohen Preisstandes. Prüfung: Nach der zollamtlichen Vorschrift zur Unterscheidung von Ceresin und Paraffin soll der T r o p f p u n k t der Proben durch Erhitzen eines (1—2 mal) in das Ceresin 10 mm tief eingetauchten Glasstabes von 3 mm Dicke im Luftbade ermittelt werden. Das Luftbad besteht aus einem 8 cm weiten Reagensglas, das durch ein Wasserbad erhitzt wird. Über 66° 0. tropfendoB Material soll als Ceresin. unter 66° C. tropfendes als Gemisch mit Paraffin oder als Paraffin angesehen werden, eine Bestimmung, die übrigens sehr anfechtbar erscheint (über Einzelheiten vgl. Zentralblatt für das Deutsche Reich 1898 8. 274). Andere Proben zum Nachweis von Paraffin sind übrigens ebenfalls rccht unzuverlässig. Bei Zusatz von Kolophonium zeigt das Ceresin eine Säurezahl.

Die Preise schwanken sehr. Ceresin: Kölner

Ceresinfabrik

Gebrüder

Maus,

G

m. b. H , Köln, Viktoriastr

19.

Apparate zur Gewinnung von Cere6inJ. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

C e r e s i t , ein wässeriger Brei, der, mit H 2 0 zu einer Milch angerührt, zur Bereitung von Zementmörtel dient, um diesen wasserdicht zu machen. Die angerührte Milch wird mit dem trocknen Zement-Sandgemisch vermengt. Cerium und Cerium Verbindungen. 1. C e r i u m (Cer) Ce. A. G. = 140,3. Durch Elektrolyse aus dem Ceriumchlorid gewonnenes eisengraues, sehr dehnbares Metall; sp. G. 6,75. An der Luft enzündet es sich schon durch oberflächliche mechanische Einwirkungen und verbrennt dann mit intensivem Glanz. Ce ist ein vierwertiges Element. Vgl. auch „ P y r o p h o r e L e g i e r u n g e n " und „ Z ü n d m e t a l 1". Cermetall

1 k g Mk

125,00

2. V e r b i n d u n g e n d e s C e r i u m s. Finden sich in verschiedenen Mineralien, werden jetzt fast ausschliesslich aus dem M o n a z i t gewonnen, einem leicht aufschliessbaren Mineral, das im wesentlichen Cer-Thoriumphosphat ist. Bei der Thoriumgewinnung erhält man das Cer in Form eines rohen Karbonatgemenges als Nebenprodukt. Nach dem D. R. P. 143 106 löst man dieses Karbonatgenienge in roher Salzsäure, rührt dann in die neutrale Lösung eine weitere Menge desselben Karbonatgemisches und setzt darauf Kaliumpermanganalösung zu, bis diese eben vorwaltet: Es scheidet sich ein brauner Niederschlag aus, der neben Cer noch Mg, C1 und CO* enthält; er wird abgepresst und ausgelaugt. Die Ceriumverbindungen werden zur Fabrikation von Glühkörpern (vgl. ,,Gasglühlicht") verwendet. Nach einem auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. in Berlin 1903 gehaltenen Vortrag von F ö r s t e r und B r a n d e i s ist das Cerisulfat ein ausgezeichnetes technisches Oxydationsmittel. Es ist an Oxydationskraft dem KMnOi fast gleich und lässt sich elektrolytisch leicht reoxydieren. Ein Verfahren zur Oxydation aromatischer Kohlenwasserstoffe mittels Cerverbindungen in saurer Lösung ist durch D. R. P. 158 609 geschützt.

Cerolin — Chemigraphie.

227

Die Preise der Cerverbindungen sind schwankend; zur Zeit wird notiert: „ fest 1 kg Mk. 7,00 „ ehem. rein H „ 15,00 Ceriumkarbonat, techn 1 kg , 5,00 » gereinigt „ ehem. rein H Mk. 16,50 Ceriumnitrat, gereinigt 1 kg „ 8,00 ehem. rein „ Ceriumoxalat, mediz. D. A. V 1 kg „ 2,00 Ceriumoxalat, ehem. rein H „ 16,50 Cerinmoxyd, roh 1 kg „ 2,00 techn „ „ gereinigt „ ehem. rein H Mk. 33,00 Ceriumoxydhydrat, ehem. rein H „ 28,00 Ceriumoxydsülfat (Bisulfat), krist. gelb „ entwässert „ ehem. rein H Mk. 13,50 Ceriuraoxydulsulfat, techn., flüss. (10° Be) für Färberei . . . „ (20° Be) „ „ . . . „ „ entwässert . . . . 1 kg Mk. 7,00 „ entwässert, weiss ehem. rein, krist H Mk. 20,00 ,, ,, „ entwässert H „ 16,50

Cerium und Ceriumverbindungen:

Fabrik chemischer Präparate von Dr. Richard Sthamer, Hamburg I. Dr. G. P. Drossbach & Co., Chemische Fabrik, Freiberg i. Sa.

°/o kg Mk.. 50,00 % n n 600,00 1 n n 135,00 °/o )t n 450,00 1 n 12,00 n 1 n n 150,00 °/o » n 700,00 1 » n 18,00 °/o n n 180,00 1 n )f 150,00 °/o n n 160,00 6,00 1 n n 1 n n 10,00 1 n » 300,00 1 n tt 250,00 1 n ff 12,00 7,00 1 M » 1 r» M 120,00 60,00 °/o » » % H n 110,00 600,00 % )t 1 71 » 9,00 1 » r> 175,00 1 150,00

Dr. O. Knöfler & Co., Chemische Fabrik, Plötzensee bei Berlin. E. Merck, Darmstadt.

C e r o l i n . Durch Extraktion von Hefe mittels Alkohols gewonnenes Hefefett. Es stellt eine halbflüssige bis zähflüssige Masse von gelblicher bis bräunlicher Färbung dar, die in Form von Pillen (zu je 0,1 g Cerolin) für Furunkulose, Akne und ähnliche Hautausschläge innerlich gegeben wird. Cerolin-Pillcn, 100 Stück

Mk. 2,10

C e r p h e n o l e . Diese werden nach Engl. Pat. 13 912 von 1909 aus Tribromphenol, NaOH und Cernitrat hergestellt. Statt des Tribromphenols können auch Nitrophenole und Aminophenole in analoger Weise mit dem Cer verbunden werden. Die ausgeschiedenen Verbindungen finden als Wundstreupulver Verwendung. C e t a c e u m siehe „W a 1 r a t". C e t i a c o l siehe „C e t y 1 g u a j a c y 1" Cetylg-uajacyl, auch C e t i a c o l und P a l m i a c o l genannt. Unter diesen Bezeichnungen wird ein Heilmittel gegen Tuberkulose empfohlen, das wahrscheinlich nichts anderes als Brenzkatechinmethylcetyläther ist. Man stellt es nach dem Engl. Pat. 16 349 von 1903 durch Digerieren einer Mischung von Natriumalkoholat und Guajakol mit Walrat bei 80° dar. Fester Körper vom Sch. P. 15°, zersetzt sich bei seinem S. P., unlöslich in HsO, löslich in Alkohol-Äther und Chloroform. Es wirkt wie Quajakol, soll aber nicht, wie dieses, den Verdauungskanal reizen. C e y l o n - Z i m t ö l siehe „Z i m t ö 1". C h a m o t t e u n d C h a m o t t e w a r e n siehe „ S c h a m o t t e u n d S c h a m o t t e w a r e n". C h e m i g r a p h i e . Allgemein alle Reproduktionsverfahren, bei denen die Druckplatten mit Hilfe chemischer Agentien hergestellt werden. Im besonderen versteht man darunter die Z i n k h o c h ä t z u n g , wobei eine Zinkplatte mittels Säure geätzt wird. Dabei werden die Striche der Zeichnung, weil sie mit einer Fettfarbe hergestellt (bezw. in einer solchen auf die Platte 15*

228

Chemiker,

Ausbildung



Chemische

babrikeinrichtungen.

ü b e r t r a g e n ) sind, nicht mitgeätzt, bleiben vielmehr erhaben stehen. k ö n n e n die A b z ü g e auf der B u c h d r u c k p r e s s e hergestellt w e r d e n .

Deshalb

Chemiker, Ausbildung:. V o r b i l d u n g : Reifezeugnis eines Gymnasiums, eines Realgymnasiums oder einer Oberrealschule. D e u t s c h e U n i v e r s i t ä t e n : Berlin, Bonn, Breslau, Erlangen, Freiburg, Giessen, Göttingen, Greifswald, Halle, Heidelberg, Jena, Kiel, Königsberg, Leipzig, Marburg, München, Münster, Rostock, Strassburg, Tübingen, Würzburg. D e u t s c h e t e c h n i s c h e H o c h s c h u l e n : Aachen, Berlin, Braunschweig, Breslau, Danzig, Darmstadt, Dresden, Hannover, Karlsruhe, München, Stuttgart.

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229 und

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Leipzig.

C h e m i s c h e A p p a r a t e und G e f ä s s e : Siegfried

Barth,

Ingenieur-Bureau,

Düsseldorf Oberkassel.

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I

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C h e m i s c h e R ü c k s t ä n d e ( A b f ä l l e ) . Über die B e s e i t i g u n g s i e h e „A b W ä s s e r " ; vgl. auch unter „ W a s s e r r e i n i g u n g " . Chemische Rückstände: Venvertungs-Gesellschaft

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b. H., B e r l i n O. 17, Mühlenstr. 51/5S.

Chemische Untersuchungen. D i e P r e i s e s c h w a n k e n in weiten G r e n z e n ; d i e in folgendem g e g e b e n e n dürfen a l s sehr m ä s s i g e gelten. A. X a h r u n g s - u n d G e n u s s m i t t e l s o w i e G e b r a u c h s g e g e n s t ä n d e b e t r . : 1. Fleischextrakte u. s. w. (Wasser, Salze, Stickstofifsubstanz, Alkohollösliches und Fett) Mk. 25,00 '.?. Eier und Eiprodukte (ätherlösliche Phosphorsäure) „ 12,00 3. Fruchtsäfte u. dgl.: a) künstliche Farbstoffe 5,00— 10,00 b) Konservierungsmittel 3,00— 15,00 c) Alkohol 5,00 4. Gemüse und Gewürze (je nach Auftrag bzw. gewünschtem Umfang) sowie Essig und Honig (auch Luft, Tabak, Mehl, Gebrauchsgegenstände) 3,00— 50,00 ;>. Milch und Molkereiprodukte (je nach Umfang der Bestimmungen) 1 , 0 0 — 15,00

230

Chemische Untersuchungen. 6. Fette, wie Butter, Öle, Schmalz, Margarine u. t. w. (je nach dem gewünschten Umfang) Mk. 1 , 0 0 — 5 0 , 0 0 7. Branntwein und Liköre sowie Kognak, Rum u. s. w. . . „ 3 , 0 0 — 50,00 8. Bier (je nach Umfang der Bestimmungen) „ 3 , 0 0 — 50,00 9. Kaffee, Tee, K a k a o , Schokolade u. s. w. (je nach Umfang) , 3,00—100,00 10. Wasser, W e i n u . s . w . (je nach Umfang) „ 3,00— 50,00 11. Zucker und Zuckerwaren u . s . w . (je nach Umfang) . . „ 3,00— 50,00

B. B e r g - u n d H ü t t e n p r o d u k t e ( M e t a l l e u . s . w . ) b e t r . : 1. 2. 3. 4.

Wasserbestimmung (je nach Arbeitsaufwand) Tonerde . . . • K a l k , Magnesia, Eisenoxyd, Kieselsäure, je Antimon, Arsen und Zinn bei Gegenwart der anderen Metalle (einzeln bestimmt und dann einzeln angegeben), je . 5. Sonstige Metallbestimmungen werden je nach der Schwierigkeit auf jede Einzelbestimmung berechnet mit . . . . 6. Das Anfertigen einer Probe wird je nach Arbeitsaufwand berechnet

„ „

„ „

2,00— 5,00 6,00 7,00 25,00 5,00—30,00 1,00— 5,00

C. T e c h n i s c h e U n t e r s u c h u n g e n anderer Art können in der Regel nur nach dem Arbeitsaufwand für die a u s s c h l i e s s l i c h auf die betreffende Sache verbrauchte Stunde mit Mk. 5 , 0 0 berechnet werden. D. Gutachten, Reisen, Termine und Konsultationen sowie andere Art Tätigkeit kann nur wie zu C. berechnet werden. Auslagen werden stets besonders verrechnet. E. U n t e r s u c h u n g e n a u f d e m G e b i e t e d e r T o n i n d u s t r i e : V e r w e n d b a r k e i t s p r ü f u n g eines Tones (Bestimmung der schädlichen Bestandteile, Bildsamkeit, Trockenschwindung, Brennschwindung, Porosität, Brenn- und K l a n g f a r b e nach dem Brennen bei verschieden hohen T e m p e r a t u r e n , Feuerfestigkeit) Mk. 60,00 Prüfung eines T o n e s oder Ziegels auf lösliche Salze durch Bestimmung der in den Salzen enthaltenen Schwefelsäure 10,00 Feuerfestigkeitsbestimmung eines Tones, Sandes, Quarzes, Schamotteziegels, Dinasziegels u. a 10,00 Feuerfestigkeitsbestimmung für Bauxit, Magnesit, Chromit bzw. Ziegel hieraus 20,00 Bestimmung der Dichtbrenntemperatur 40,00 Schlämmanalyse „ 10,00 „ nach Schöne 30,00 P r ü f u n g von feuerfesten Ziegeln auf ihr Verhalten gegen plötzlichen Temperaturwechsel „ 30,0Ü Untersuchung eines Kaolins, Schlämmversuche, Feuerfestigkeitsprüfung des Rohkaolins, des geschlämmten Kaolins und des Schlämmrückstandes, Brennversuche, rationelle Analyse 100,00 Ermittelung einer Porzellan- oder Steingutmasse und der hierzu passenden Glasur M k . 150,CHI—200,00 Vollständige P r ü f u n g eines Sandes auf Verwendbarkeit in der feuerfesten Glas- und Porzellanindustrie, Feststellung der Korngrösse, Brennfarbe und Schmelzpunkt des rohen und des gewaschenen Sandes, chemische Analyse des gewaschenen oder rohen Sandes Mk. 75,00 Vorprüfung 15,00 P r ü f u n g des Verhaltens eines Quarzes bei wiederholtem Brennen in hohen T e m p e r a t u r e n 40,00 P r ü f u n g von feuerfesten Ziegeln auf Raumbeständ.igkeit durch mehrmaliges Brennen bei Segerkegel 1 6 — 1 7 40,00 WiderstandsfähigkeitsprUfung feuerfester Ziegel gegen Schlacke (saure, basische u n d neutrale oder eingelieferte Schlacke) 10,00 Ermittelung einer K l i n k e r - oder Steinzeugmasse durch Mischung mehrerer T o n e u n d sonstiger Rohstoffe Mk. 1 0 0 , 0 0 — 1 5 0 , 0 0 Ermittelung einer Glasur für Ziegel Mk. 50,00

231

Chemische Untersuchungen.

Ermittelung einer Glasur für Steingut, Porzellan, feuerfeste Masse Mk. 100,00—200,00 Für die zweite und jede weitere Glasurermittelung in den gewöhnlichen gebräuchlichen Farben derielben Ziegelart oder Tonmasse, mehr Mk. 25,00— 30,00 Ermittelung eines Begusses (Engobe) für Ziegel 50,00—100,00 Prüfung von Bleiglasuren nach dem' Bleigesetz Mk. 10,00 Prüfung der WetteTbestindigkeit von Ziegeln, Platten u. s. w. auf Grund der Bestimmung der Druckfestigkeit bzw. Biegefestigkeit an 10 ungefrorenen Ziegeln, Platten u. s. w. und an 10 gefrorenen (25 mal) Ziegeln, Bestimmung des Wasseraufnahmevermögens und des Durchschnittsgewichtes, des Aussehens, der Bruchfläche u. s. w 100,00 Gefrierprobe ohne Festigkeitsermittelung 30,00 Gefrierprobe mit Festigkeitsermittelung „ 55,00 Bestimmung des spezifischen Gewichtes, des Raumgewichtes und des Dichtigkeitsgrades bzw. d?s Porenraumes „ 20,00 Bestimmung des Wasseraufnahmevermögens 15,00 Bestimmung der Wasserdurchlässigkeit nach Ludwig 15,00 Bestimmung der Druckfestigkeit an 10 Ziegeln, Kalksandsteinen, Zementmauersteinen u. s. w 25,00 Schlagprobe für Klinker, Platten u. s. w 2(1,00 Bestimmung der Biegefestigkeit an 10 Körpern „ 30,00 Prüfung der Abnutzbarkeit durch Schleifen „ 25,00 Bestimmung der Wetterbeständigkeit von Glasuren nach Weber . . n 10,00 Prüfung von Ziegeln auf Salz - Auswitterbarkeit mit Hilfe des Tränkverfahrens „ 20,00 Ermittelung der Widerstandsfähigkeit säurefester Ziegel u. s. w. gegen Säuren und gegen Alkalien „ 25,00 Prüfung von Kacheln oder Kochgeschirr auf Widerstandsfähigkeit gegen schnelles Erhitzen 30,00 Vorprüfung von Sand zur Eignung für Kalksandsteine (Litergewicht, Körnung, Verunreinigungen) „ 30,00 Praktische Prüfung von Sand zur Anfertigung von Kalksandsteinen mit Härteproben 100,00 /weckmässigste Mischung von Kalk und Sand auf Grund von Erhärtungsproben 300,00 Kalkprüfungen: a) Ermittelung des Verhaltens eines Kalksteins beim Brennen . . „ 50,00 b) Ermittelung de« Verhaltens eines gebrannten Kalkes beim Löschen. Ergiebigkeit an Brei oder trocken gelöschtem Kalk und unlöschbarer Rückstand „ 30,00 c) Festigkeitsprüfungen des aus gelöschtem Kalk hergestellten Mörtels bei Luftlagerung. Zug- und Druckfestigkeit nach t und 3 Monaten „ 60,00 d) Prüfung eines Kalksteins auf Eignung zur Herstellung von hydraulischem Kalk. Ermittelung der passenden Brenntemperatur, Löschverhalten und Ausgiebigkeit, Festigkeit mit Sand nach 7 und 28 Tagen bei Lagerung im Wasser, an trockener Luft beim Benetzen Mk. 150,00—200,00 e) Festigkeitsprüfung einer Mörtelmischung von einem eingelieferten hydraulischen Kalk Mk. 150,00 Prüfung von Zement: a) Feststellung der äusseren Beschaffenheit, des spezifischen und Raumgewichtes, der Mahlfeinheit, Abbindezeit und Prüfung auf Volumenbeständigkeit b) Chemische Analyse des Zementes c) Jede Prüfung auf Zug- und Druckfestigkeit für 2 Altersklassen (je 10 Körper) d) Prüfung auf Zugfestigkeit einer Altersklasse (je 10 Körper) . . e) Prüfung auf Druckfestigkeit einer Altersklasse (je 10 Körper) . f ) Normenprüfung eines Zementes

30,00 40,00 „ „

60,00 15,00 15,00 90,00

232

Chemische Wischerei.

Untersuchung von T o n und Kalkstein auf Verwendung zur Herstellung von Portlandzement: a) Voruntersuchung: Analyse eines Kalksteins Mk. 40,00 b) Voruntersuchung: Analyse eines Tones 45,00 Mit Schlämmen „ 55,00 c) Praktische Untersuchung: Herstellung von Portlandzement aus den untersuchten Rohstoffen. Ermittelung des besten Mischungsverhältnisses durch Brennen und Prüfen des Probezementes ,, 500,00 Praktische Gipsprilfung zur Ermittelung der geeignetsten Brenntemperatur „ 100,00 Für Estrichgips „ 250,00 Prüfung eines gebrannten Gipses auf Wasserbedarf, Abbinden, spezifisches Gewicht, Mahlung, Feuchtigkeit . 60,00 Prüfung eines Estrichgipses auf Raumbeständigkeit „ 30,00 Chemische Untersuchungen: Vollständige chemische Untersuchung eines Tones oder Ziegels bzw. einer gebrannten oder ungebrannten Masse, d. h. Bestimmung von Glühverlust, Kieselsäure, Tonerde, Eisenoxyd, Kalk, Magnesia und Alkalien 60,00 Dieselbe Untersuchung ohne Bestimmung der Alkalien 45,00 Rationelle Analyse, Bestimmung des Gehaltes an Tonsubstanz, Quarz und Feldspattrümmern, wichtig für weissbrennende Tone, Steingut und Porzellanmassen ,. 20,00 Chemische Untersuchung eines Kalkes, Kalksteines oder Zementes . .. 40,00 Chemische Untersuchung eines Sandes 40,00 r Chemische Untersuchung eines Gipses oder Gipssteines 3U,00 Einzelbestimmungen: Kieselsäure S i O , . 15,00 Tonerde und Eisenoxyd AhOs/FejO.i . . . 12,00 Tonerde A l j O j allein 16,00 Eisenoxyd Fe»Oj .. 4,00 Calciumoxyd CaO .. 10,00 Magnesiumoxyd MgO .. 10,00 Alkalien, Kaliumoxyd K j O und Natriumoxyd N a j O 15,00 Schwefelsäure SO s ,. 10,00 Alkalien und Schwefelsäure zusammen 15,00 Glühverlust .. 3,00 Bestimmung der Feuchtigkeit (Trocknen bei 1 1 0 ° C.) . . . „ 3,00 Aschengehalt .. 3,00 Kohlensaurer Kalk bei Abwesenheit von kohlensaurer Magnesia 6,00 Kohlensaurer Kalk bei Anwesenheit von kohlensaurer Magnesia 16,00 Bestimmung der löslichen Salze und Angabe der Natur der verschiedenen Salze Mk. 20,00 - 3 0 , 0 0

Dr. PAUL DRAWE, Görlitz.

Chemisehes Untersuehungslaboratorium insbesondere für Trink-, G e b r a u c h t - und A b w l s s e r . Brennstolle, Fette, ö l e , Selten, Ton, Glas, Elsen, Metalle, N a h r u n g s m i t t e l u. a.

Chemische Untersuchungen:

Dr. Bein, vereideter und Öffentlich bestellter Chemiker, Laboratorium für Industrie, Handel u. Behörden, Berlin SW. 11, KBniggrltzerstr. 4».

Dr. Lebbin, vereid. öffentl. bestellt. Chemiker d. Berliner Handelskammer, Berlin W., Kurfürstenstr. 102. Dr. Friedrich Schmidt, Dresden-A., Moritzatr. 2.

Apparate und Geräte aus feuer- und säurefestem ülas für chemische Untersuchungen :

Cölner Fabrik für feuer- und säurefestes Glas, G. in. b. H., Cöln, Moltkestr. 129.

Chemische Wftaoherei. Man versteht unter chemischer Wäscherei oder chemischer Reinigung einen Vorgang, wobei die zu reinigenden Gegenstände

Chemische Wäscherei.

233

in eine Flüssigkeit eingetaucht werden, welche Fette löst, ohne sie zu verseifen oder zu emulgicren (Definition nach Dr. Emst Wulff, Hamburg-Billwärder; vgl. Deutsche FSrberzeitung 1903, No. 34). Am meisten verbreitet ist die chemische Wäscherei mittels Benzins (Petroleumbenzins), so dass das ganze Verfahren allgemein auch B e n z i n w S s c h e r e i genannt wird: Die zu reinigende Ware wird sorgfaltig nach der Farbe und dem anhaftenden Schmutze sortiert, mechanisch durch Bürsten und Klopfen vorgereinigt und, sofern dies nötig ist, gut ausgetrocknet, denn nur durchaus trockne Gewebe werden vom Benzin gut gereinigt. Die eigentliche Benzinwasche geschieht i n B e n z i n w a s c h m a s c h i ii e n , worin Ware und Benzin durch schaukelnde und schlagende Bewegungen gegeneinander zur innigen Berflhrung und Reibung gebracht werden. Gewöhnlich lässt man die Ware nacheinander durch z w e i Benzinwaschmaschinen gehen, in deren jeder sie etwa 15 Minuten bleibt. Dann schleudert man das Benzin aus den gereinigten Gegenstanden mittels einer Zentrifuge ab, sieht die Ware durch und lässt, soweit dies nötig ist, eine Reinigung von Hand folgen, die mit in Benzin gelöster Benzinseife unter Benutzung einer Bürste erfolgt. Schliesslich wird nochmals in Benzin gespült, abgeschleudert und zum Verdunsten der anhaftenden Benzinreste aufgehängt. Zeigt die Ware noch Flecke, so muss man dann eine N a s s w i s c h e vornehmen; sie erfolgt mit Seife und Wasser auf einer Waschtafel mit harter BUrste, doch soll das Wasser nicht über 25° C. warm sein. Nach dem Nasswaschen werden die Stoffe durch schwaches Sodawasser genommen und dann tüchtig in fliessendem Wasser gespült. Das schmutzige Benzin wird durch Destillieren wieder pereinigt. Die Leichtentzündlichkeit des Benzins bringt beim Waschen und Destillieren eine Reihe ernster Gefahren mit sich; dies erklart, dass man schon seit langer Zeit nach einem Ersatzmittel des Benzins sucht. Das ebenfalls in der chemischen Wascherei benutzte B e n z o l (Steinkohlenbenzin) hat in dieser Hinsicht nur wenige Vorzüge vor dem Petroleumbenzin. Um so mehr empfiehlt sich dagegen zur chemischen Wäscherei der C h l o r k o h l e n s t o f f , auch T e t r a c h l o r k o h l e n s t o f f genannt, für den eine Firma das Wortzeichen B e n z i n o f o r m sich hat schützen lassen; vgl. den Artikel „Tetrachlorkohlenstoff". Leider hat Chlorkohlenstoff einen bedeutend höheren Preis als Benzin, so dass letzteres noch immer das Hauptwaschmittel der chemischen Wäscherei bildet. Die Selbstentzündungen von Benzin in den chemischen Wäschereien entstehen nach Versuchen von M. R i c h t e r durch elektrische Funkenentladungen zwischen dem Benzin und der Hand des Arbeiters. Als Gegenmittel gegen derartige Selbstentzündungen hat sich der Zusatz von V*> bis Vs» % ö 1 s a u r e r M a g n e s i a zum Benzin bewahrt, und zwar ist die Schutzwirkung darauf zurückzuführen, dass das Magnesiumoleat die elektrische Leitungsfähigkeit des Benzins erhöht. Für die Ölsäure Magnesia ist der Name A n t i b e n z i n p y r i n geschützt worden. Für Reinigungsanstalten, die Benzin oder ähnliche leicht entzündliche Reinigungsmittel verwenden oder die so verwendeten Reinigungsmittel zur erneuten Verwendung reinigen, hat der preussische Minister für Handel und Gewerbe folgende S i c h e r h e i t s v o r s c h r i f t e n erlassen. A. V o r s c h r i f t e n f ü r Beinigrmgsanstalten, die nie mehr als 10 k g Benzin im V o r r a t u n d Betrieb haben. 1 Über die für den Betrieb beschafften Benzinmengen ist sorgfältig Buch zu führen und den zuständigen Gewerbeaufsichts- und Polizeibeamten auf Verlangen unter Vorlegung dieses Buches Auskunft zu erteilen. 2. Räume, in denen Benzin gelagert oder verwendet wird, oder in denen mit Benzin gereinigte Stoffe getrocknet werden, dürfen mit Räumen, in denen sich offenes Feuer befindet, weder durch Türen noch durch Fenster, noch durch Riemendurchlässe oder sonstige Öffnungen in Verbindung stehen.

234

Chemiacbe Wäscherei. 3. Die vorbezeichneten Lager-, Arbeits- und Trocken räume dürfen mit offenem Licht oder brennender Zigarre, Pfeife oder dergl. nicht betreten werden. Die künstliche Beleuchtung dieser Räume darf nur durch luftdicht gegen diese abgeschlossene Aussenbeleuchtung oder durch elektrische Innenbeleuchtung mittels Glühlampen oder luftdicht abgeschlossener Bogenlampen, beide mit Überglocke und Drahtschutz und mit aussen befindlichen Ausschaltern, erfolgen. In diesen Räumen dürfen nur solche Heizvorrichtungen sein, welche von ausserhalb durch Dampf, Heissluft oder Heisswasser erwärmt werden. _4. In den Arbeitsräumen dürfen Benzinvorräte nur in metallenen, an den Öffnungen mit Sicherheitsverschlüssen versehenen Gefässen aufbewahrt werden. Im übrigen gelten für die Lagerung von Benzinvorräten die Bestimmungen der Polizeiverordnungen über den Verkehr mit Mineralölen. Unter Vorräten sind die nicht im Kreislauf der ständigen Verarbeitung und Wiedergewinnung befindlichen Mengen zu verstehen. Auch das den Vorratsgefässen entnommene, zur Verarbeitung bestimmte Benzin darf nur in unzerbrechliche Gefässe gefüllt werden. 5 Die zu reinigenden Gegenstände sind vor der Reinigung sorgfältig von etwa darin befindlichen Zündhölzern und anderen durch Reibung entzündbaren Stoffen zu befreien. 6. Dem Benzin ist vor der jedesmaligen Verwendung ein elektrische Erregungen verhütendes Mittel — Antielektrikum — in genügender Menge hinzuzusetzen. 7. Zum Aufsaugen von etwa ausfliessendem Benzin ist trockener Sand in genügenden Mengen vorrätig zu halten. 8. vor dem Trocknen ist das Benzin aus den gereinigten Gegenständen so gut wie möglich mechanisch zu entfernen. 9. In die Plätträume der Benzinwäschereien dürfen die mit Benzin gereinigten Stoffe nur dann gebracht werden, wenn sie völlig getrocknet sind. 10. Abgänge des Betriebs dürfen nur nach vollständigem Verflüchtigen des ihnen anhaltenden Benzins verbrannt werden. 11. Die Arbeiter dürfen weder Streichhölzer noch sonstige Feuerzeuge in den Benzinbetrieb mitbringen. Trunkene Arbeiter sind aus den Räumen, in denen mit Benzin gearbeitet wird, sofort zu entfernen. Gewohnheitstrinker dürfen in Benzinbetrieben nicht beschäftigt werden. 12. Für den Fall eines Brandes müssen eine flammsichere Decke, Verbandzeug und Mittel gegen Brandwunden zur Hand sein. B. Vorschriften für Beinigungsanstalten, die mehr ala 10 kg Benzin im Vorrat und Betrieb haben, und für Anstalten, in denen gebrauchtes Benzin su erneuter Verwendung gereinigt wird. Für Anstalten dieser Art gelten neben den Vorschriften unter A 2 bis 12 noch folgende besonderen Vorschriften: 1. Die Betriebsstätte muss von den Nachbargrenzen mindestens 6 m entfernt bleiben oder von den Nachbargebäuden durch Brandmauern getrennt sein. Sie darf nicht in gefährlicher Nähe von offenen Feuerstätten und von Räumen oder Plätzen, wo leicht feuerfangende Gegenstände lagern oder verarbeitet werden, errichtet werden. Ausnahmen kann der Regierungspräsident gestatten. 2. Für Räume, in denen Benzin verwendet oder destilliert wird, gilt folgendes: a) Unter Wohn- oder Arbeitsräumen dürfen sich diese Räume in Neuanlagen überhaupt nicht und in schon bestehenden Anlagen nur dann befinden, wenn sie eine feuersichere Decke haben. b) Die Wände müssen aus feuersicherem Material bestehen. c) Die Fassböden müssen feuersicher und undurchlässig sein. Etwa auf den Fussboden fliessendes Benzin darf nicht ins Freie oder in andere Arbeitsräume gelangen können.

Chemische Wäscherei.

235

d) Für aasreichende Absaagung der Luft dicht über dem Fussboden ist Sorge zu tragen. Die abgesaugte Luft darf nicht in die N&he von Feuer geführt werden. e) Jeder Raum soll tunlichst zwei sich nach aussen öffnende Ausgänge haben; ist nur ein solcher Ausgang vorhanden, so muss ausserdem mindestens ein Fenster als Notausgang benutzbar sein. Die Tflren müssen aus starkem Holz mit Eisenblechbeschlag oder ganz aus Eisen bestehen, die in den Seitenwänden befindlichen Fenster mit fest schliessenden, eisernen Schlagläden versehen sein. f) Die Räume müssen zu ebener Erde liegen. 3. Räume, in denen mit Benzin gereinigte Stoffe getrocknet werden, sind besonders hoch und luftig herzustellen und von allen anderen Arbeitsräumen feuersicher zu trennen. Betriebe, in denen Arbeitsmaschinen motorisch angetrieben werden, haben auf Erfordern der Polizeibehörde für ihre Trockenräume wirksame künstliche Ventilationseinrichtungen zu verwenden. 4. In Lager-, Arbeits- und Trockenräumen dürfen keine elektrischen Motoren oder Explosionsmotoren mit offener Zündung aufgestellt werden. 5. In alle Lager-, Wasch-, Trocken- und Destillationsräume muss dicht über dem Fussboden eine mindestens 20 mm weite Dampfleitung münden, deren Ventil ausserhalb des Raums liegen und leicht erreichbar sein muss. Im Fall eines Brandes ist der davon betroffene Raum von Menschen zu verlassen und der Dampf nach Schliessung der Türen, Fenster, Fensterläden und Lüftungsklappen durch Öffnung des Ventils in den Raum zu lassen. Ist kein genügender Dampfbetrieb vorhanden, so müssen Löschmittel von gleicher Wirksamkeit wie Dampf vorhanden sein, z. B. Kohlensäure oder Ammoniak in Form von Bomben. 6. Während des Arbeitens mit Benzin dürfen in denselben Räumen keine anderen Arbeiten vorgenommen werden. 7. Standgefässe, in denen verunreinigtes Benzin gesammelt oder durch Absetzen oder Säurezusatz gereinigt wird, sind gut verschlossen zu halten. 8. Waschtrommeln, Zentrifugen und Benzinspülgefässe sind mit gut schliessenden Deckeln zu versehen, die nur so lange geöffnet bleiben dürfen, als dies für das Ein- und Ausbringen der zu reinigenden, auszuschleudernden oder nachzuspülenden Gegenstände unbedingt notwendig ist. 9. Waschtrommeln, Zentrifugen, Spülgefässe, Rohrleitungen und Aufbewahrungsgefässe für Benzin sind mindestens vierteljährlich einmal von einem Betriebsleiter, Meister oder Vorarbeiter auf ihre Dichtigkeit zu untersuchen. Der Befund der Untersuchung ist von dem Untersuchenden mit einem Vermerk über die Abstellung vorgefundener Mängel in ein Buch einzutragen, welches den zuständigen Gewerbeaufsichts- und Polizeibeamten auf Ersuchen vorzulegen ist. Etwa benutzte elektrische Einrichtungen sind mindestens alljährlich durch einen ¿achverständigen Elektrotechniker auf ihre Zuverlässigkeit zu prüfen. Auch der Befund dieser Prüfung ist von dem Sachverständigen in das vorbezeichnete Buch einzutragen. 10. Arbeitstische, auf welchen die Stoffe mit in Benzin getauchten Bürsten oder Schwämmen behandelt werden, sind mit Gefäll und mit Rinnen zu versehen, aus welchen das überschüssige Benzin durch geschlossene Rohre in dichte Sammelbehälter geleitet wird. 11. Der Transport von Benzin in grösseren Mengen als 10 kg zwischen den Lagerräumen, Waschräumen und Reinigungsapparaten darf nur in geschlossenen, durch Hähne absperrbaren Röhren oder in dicht schliessenden Gefässen erfolgen. 12. Der Dampfdestillierapparat muss, so lange er in Benutzung ist, überwacht werden. Die Heizung des Apparates und die Kühlwassermengen müssen so reguliert werden, dass kein unkondensierter Benzindampf aus dem Kühler entweichen kann. Die Verbindungen der einzelnen Teile des Apparates dürfen nicht durch Weichlot hergestellt sein und

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Chevillieren — Chilisalpeter.

müssen hermetisch und dauerhaft schliessen. In dem Apparate darf kein Überdruck entstehen; daher dürfen weder vor noch hinter dem Kühler Hähne geschlossen sein Ist ein Hahn hinter dem Kühler vorhanden, so muss durch Anbringung eines offenen, nach oben gerichteten Entlüftungsrohres die Entstehung von Überdruck in der Blase verhindert werden. C. Die Vorschriften unter A und B finden auf Reinigungsanstalten, in denen statt des Benzins ähnliche leicht entzündliche Reinigungsmittel verwendet werden, und auf Anstalten, in denen gebrauchte Reinigungsmittel dieser Art zu erneuter Verwendung gereinigt werden, sinngemässe Anwendung. D. Für bestehende Anlagen kann der Regierungspräsident vorübergehend Ausnahmen von einzelnen der vorstehenden Bestimmungen zulassen. E. Die vorstehenden Bestimmungen (A bis D) sind vollständig und in deutlicher Schrift in den Arbeitsräumen zum Aushang zu bringen. Ahnliches gilt auch für die übrigen deutschen Bundesstaaten. Chevillieren siehe „ S e i d e n f ä r b e r e i". Chilisalpeter (Natriumnitrat). NaNOa. Das als Chilisalpeter bezeichnete rohe salpetersaure Natron (auch Natronsalpeter, Perusalpeter genannt) findet sich in Chile in Form eines Salzgemisches in etwa meterdicker Schicht. Der Gehalt dieses Salzgemisches (Caliche) an Natriumnitrat schwankt von 40 bis über 70 % Man laugt die Caliche entweder in offenen schmiedeeisernen, durch direkte Feuerung geheizten Pfannen aus oder besser in aufrecht stehenden, mittels Dampfs geheizten Zylindern; am zweckmässigsten erscheinen die neuerdings angewandten Lösekästen ( l i m lang, 1,85 m breit und 1,85 m hoch), die durch Dampfrohre erwärmt werden. In diesen Apparaten wird die zerkleinerte Caliche mit siedendem Wasser ausgelaugt; die erhaltene Lauge wird in die Kristallisiergefässe abgelassen, wo sich der R o h s a l p e t e r ausscheidet. Er ist schmutzig, rötlichgrau, bleibt auch nach dem Trocknen etwas feucht und kristallisiert in würfelähnlichen Rhomboedern (kubischer Salpeter). Der Rohsalpeter enthält zwischen 94 und 97 % NaN0 3 ; der gewöhnliche, zu Düngzwecken benutzte Chilisalpeter hat durchschnittlich einen Gehalt von 95—95,5 % NaN0 3 und 1—2 % NaCl. Soll der Rohsalpeter weiter gereinigt werden, so geschieht dies durch Umkristallisieren; er enthält darnach ausser NaNC>3 nur noch etwas HaO. Reines NaNC>3 kristallisiert in grossen, farblosen, durchsichtigen, würfelähnlichen Rhomboedern. Sch. P. 316—319°. 100 T. H 2 0 lösen bei 0° 79,75 T., bei 20° 89,55 T„ bei 50° 111,13 T., bei 100° 168,2 T., bei 120° 225,3 T. NaNOa. Zur Herstellung von perchloratfreiem NaNOa wird nach dem D. R. P 165 310 dem rohen Chilisalpeter eine zur Auflösung des NaN0 3 gerade ausreichende Menge kalten Wassers allmählich unter Rühren zugefügt, wodurch das Perchlorat ungelöst zurückbleibt. (Viel Patentfähiges vermag man in diesem Verfahren nicht zu erkennen). Der Chilisalpeter dient vor allem zur Fabrikation von H2SOi, ferner von HNO3, von KNO3, von Mennige und von vielen andern Produkten, weiter zum Reinigen von Ätznatron, als Düngemittel und zum Einpökeln des Fleisches. Über die Versuche zur Darstellung von NaNOa aus dem Luftstickstoff vgl. den Artikel „ S a l p e t e r s ä u r e". P r ü f u n g : In Hamburg und auch in Chile ist ea üblich, in der Handelsware nur die Beimengungen zu bestimmen und den Rest als NaNO„ zu berechnen; als Beimengungen gelten: Wasser, Unlösliches, Chlornatrium, Natriumsulfat, Kaliumperchlorat. Zur H,0-Bestimmung trocknet man bei 120° bis zur Gewichtskonstanz. Zur Bestimmung des Unlöslichen 18st man den getrockneten NaN0 3 in heissem Wasser und wSgt den Rfickstand nach Trocknung bei 100° auf gewogenem Filter. Die H,SO«-Best. wird mit BaCl,, diejenige des Cl. titrimetrisch mit AgNO, ausgeführt. Das K bestimmt man mit PtCl 4 . Zur Bestimmung des Perchlorats verfährt man wie folgt: 10 g NaNO„ (dessen Cl-Gehalt zuvor bestimmt sein muss) erhitzt man mit der gleichen Menge chlorfreier Soda in geräumigem bedecktem Porzellantiegel über voller Flamme, bis die Schmelze dünnflüssig wird und nur noch kleine Blasen wirft, was 10 Min. dauert; nach der LOsung in HNO, bestimmt man das Cl des durch Zersetzung des Perchlorats entstandenen Chlorids wie gewöhnlich. — Die Methoden der Nitratbestimmung müssen als bekannt vorausgesetzt werden. Nach F r e s e n i u s (Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903) ist

Chinagras — Chinin.

237

die indirekte An&ljK au verwerten: stet» ist eine direkte N-Best. a—nUhren. Daaa twigniitf Methoden sind: •) Bedaktion tu Nil, und Best, desselben in üblicher Weise (Methoden U l i o h and D e r i r l i ) ; b) Oiarolametriache Methode (Methoden L a n c e und S c b l S s l n s O n n d t i l ) ; c) Austreiben Ton N,OB mit Qnaraand (Methode E e i c h nnd Methode P e r i o c : Erhitacn mit K,CR,O T ). Chilisalpeter, roh (ab Hamborg) zur Zeit brutto mit Sack •/» kg Mk. 19,50 raffin., krist °/» „ „ 41,00 „ Pulver % „ ,, 42,00 Natriuronitrat, ehem. rein, krist., D. A. V °/0 ,, „ 6 t,00 „ Pulver «/, „ „ 75,00 „ „ „ geschmolzen 1 „ „ 7,50 C h i n a g r a s siehe „ N e s s e 1". Chinaphenln.

Chemische Verbindung von Chinin und Phenetidin, und

zwar Chininkohlensaurephenetidid Man erhalt es durch Einwirkung von Chinin auf p-Athoxyphenylisocyanat. Weisses geschmackloses Pulver, sehr schwerlösl. in HaO, leicht in Alkohol, Äther, Chloroform und Benzol. Man gibt es innerlich bei Fieber, Neuralgien; besonders günstig soll es bei Malaria sowie bei Keuchhusten der Kinder wirken. Die Dosis für Erwachsene ist 0,7—0,1 g ein- bis dreimal taglich. Bei Keuchhusten: 0,1—0,3 g dreimal taglich. Chinaphenin H Mk. 2.',00, 1 kg Mk. 193,00 C h i n a s l l b e r siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n". C h i n e o n a l . Es ist diäthylbarbitursaures Chinin, also eine Verbindung von 2 T. Chinin mit 1 T. Veronal und bildet weisse, bittere, in 500 Teilen H»0 lösliche Kristallnadeln. Man verordnet es bei Infektionsfieber, Neuralgien u. s. w., auch bei Keuchhusten. Dos. 0,6—0,75 fiir Erwachsene, in Pulver und Tabletten, für Kinder bei Keuchhusten 0.2 g. Chineonal

D

Mk. 2 , 8 0 ;

H Mk

24,CK»

C h i n e s i s c h e r Talg: siehe „ T a l g , v e g e t a b i l i s c h e r". C h i n e s i s c h e T u s c h e siehe „ T u s c h e". C h l n e s l s c h g r i i n siehe „ L o k a o". C h i n e s i s c h r o t siehe „ Q u e c k s i l b e r f a r b e n". C h i n i n und andere C h l n a a l k a l o l d e . Diese medizinisch sehr wichtigen Alkaloide sind in der C h i n a r i n d e (Cortex Chinae) enthalten; die Chinarinden stammen von verschiedenen Arten der Gattung Ctnchona ab. Aus den Rinden wird die Gesamtheit der darin enthaltenen Alkaloide zunächst dadurch abgeschieden, dass sie mit Kalk fein vermählen und dann mit erwärmten, hochsiedenden Mineralölen (7. B. Paraffinöl) extrahiert werden. Dieser Öllösung entzieht man die Alkaloide durch Schütteln mit verd. H>SO«. Dann folgt die Trennung der einzelnen Chinaalkaloide, auf die hier nur ganz kurz eingegangen werden kann. Vorweg sei bemerkt, dass die erhaltene sauere Lösung je nach der Natur der verschiedenen Chinarinden folgende Alkaloide enthält: C h i n i n CJOHJIN»OI, H y d r o c h i n i n C J O H « N , 0 » , C i n c h o n i d i n C I , H M N . O , H y d r o c i n c h o n i d i n C „ H , « N , 0 , C h i n i d i n CtoH M N t Oi, H y d r o c h i n i d i n C«H : »NiO,, C i n c h o n i n Ci»H»NIO, C i n c h o t i n C J » H M N , 0 und noch verschiedene andere. Die schwefelsaure Alkaloidlösung wird in der Hitze mit Na>COs neutralisiert; es kristallisiert beim Erkalten die Hauptmenge des Chinins als unreines Sulfat aus. Die drei wichtigsten Chinaalkaloide sind C h i n i n , C h i n o i d i n und C h i n i d i n , und sie allein sollen auch hier berücksichtigt werden. C h i n i n . Die wasserfreie Base hat die Zusammensetzung C K H N N I O X , die wasserhaltige enthalt 3 H , 0 . In den Fabriken wird das unreine Chinin nach besonderen, geheim gehaltenen Verfahren auf reines Chinin verarbeitet, wobei man u. a. die Ausfällbarkeit des Chinins mittels Seignettesalzes als

238

Chininphytin — Chinolin.

schwerlösliches Tartrat benutzt. Aus dem Chininsulfat fallt man die Base durch NHi aus. Letztere ist ein weisses, kristallinisches, geruchloses, äusserst bitter schmeckendes Pulver, sehr schwer in HiO, leicht in Alkohol und Chloroform löslich. Das reine Chininsulfat ( C , . H „ N , 0 , ) J . H,SO* + 8 H.0 bildet weisse, lockere, seidige Kristallnadeln; es ist geruchlos, schmeckt anhaltend bitter, löst sich bei weitem leichter in HiO (namentlich in heissem) als die Base. C h i n o i d i n (Chinioidin). Ein nicht kristallisierbares Chinaalkaloid; zu seiner Darstellung fällt man die Mutterlaugen von der Chininfabrikation, aus denen die kristallisierbaren Chinaalkaloide möglichst abgeschieden sind, mit Natronlauge und knetet den harzartigen Niederschlag zur Reinigung mit HjO. E s bildet braune bis braunschwarze, leicht zerbrechliche feste Harzmassen, fast unlöslich in HjO, die eine Mischung verschiedener amorpher Chinaalkaloide darstellen. C h i n i d i n (Conchinin). CSOHMNSOJ. Ein mit dem Chinin isomeres Alkaloid, bei dessen Darstellung man in der Regel vom Chinoidin ausgeht: Man extrahiert letzteres mit Äther, verdunstet den Äther aus dem Extrakt, löst den Rückstand in verd. H»SO«, neutralisiert genau mit NH* und fällt mit konz. Seignettesalzlösung, wobei die Tartratc des Chinins und des Cinchoniclins ausfallen. Nachdem diese abfiltriert sind, entfärbt man das Filtrat mit Tierkohle und fällt mit KJ-Lösung das Chinidin als Chinidinjodid aus. Die wasserfreie B a s e bildet Kristalle vom Sch. P. 168", sehr schwer löslich in H a O, leicht in Alkohol und Äther. Gewöhnlich benutzt man seine Salze medizinisch. Chininum lygosinatum siehe unter „ L y g o s i n p r ä p a r a t e " . H Mk. 4,70; 1 kg Mk. 43,00 Chininum bisulfuricum . . . . H „ 7,10; 1 „ citricum „ 6b,00 H .. 2,80; 1 ,, ferro-citricum, D. A. V ,. 25,50 H „ „ viricle 10°/o . . . . 2,40; 1 n 21,50 H ., 3,00; 1 ,, ,, _ „ 25% . . „ 27,50 H ., 7,00; 1 ,, hyflrobromicum (bromatum) puriss . „ 64,00 II „ 6,80; 1 t> ., 62,00 ,, hydrochloricum, D. A. V . . phosphoricum H „ 7,10; 1 .. 65,00 . H .. 6,60; 1 ,, purum praecipitatuni _ 60,00 H „ 18,80; 1 r ,, puris8 crist ., 171,00 II „ 6,10; 1 n .. 56,00 salicylicum . H » 5,70; 1 y „ 52,00 ,, sulfuricu/n, D. A. V tannicum, D. A. V „ 4,10; 1 Ii „ 37,50 II ., 6,80; 1 ,, calerianicum „ 62,00 Chinidimim sulfuricum I (Conchiumi H „ 5,50; 1 1 t ., 50,00 ,, ,, II (Cinchonklin H „ 3,00; 1 ,1 ,. 26,50 ,, tannicum (Conchinin) . H „ 4,40; 1 n .. 40,00 1 n „ Cliinoidinum pur 6,00 1 )t „ 7,70



,,

,

C h i n i n p h y t i n , durch Sättigen von Anhydrooxymethylendiphosphorsäure ( P h y t i n ) mit Chinin und Eindampfen im Vakuum erhalten, entspricht der Formel / C H < T n P O ( O H ) . . G-oHiiNiO, CK XCH0 etwa d a s doppelte Volum, bei 8" e t w a d a s dreifache Volum Chlorgas mit grüngelber Farbe auf. Die Lösung ( C h l o r w a s s e r ) gibt bei Abkühlung auf 0* Kristalle von Chlorhydrat Cl. + 8 H , 0 . F l ü s s i g e s Chlor hat nach L a n g e f o l g e n d e Eigenschaften: S p . G . : 1,469 (bei 0 ° ) ; 1,426 (bei 15*); 1,381 (bei 30°). Dampfdruck: 3,7 (bei 0°), 5 , 8 (bei 15°), 8,7 (bei 30°) Atm. 1 kg entspricht bei 0* und 7 6 0 mm Druck einem G a s v o l u m e n v o n 316 I. Krit. Temp. 146°; krit. Druck 93,5 Atm. S. P. bei 7 6 0 mm — 33,6°. S c h . P . d e s erstarrten G a s e s — 102®. S e h r w i c h t i g g e w o r d e n ist d a s f l ü s s i g e C h l o r , d a s h e u t e g a n z a l l g e m e i n v e r w e n d e t w i r d und t e i l w e i s e s o g a r d e n C h l o r k a l k a u s s e i n e n V e r w e n d u n g s g e b i e t e n v e r d r ä n g t h a t . Bei d e r K o m p r e s s i o n d i e s e s G a s e s b e d i e n t m a n sich n a c h d e m D. R. P. 50 329 P u m p e n , bei d e n e n die mit d e m G a s e in B e r ü h r u n g k o m m e n d e n T e i l e mit konz. H*SO« b e d e c k t s i n d ; d i e s e d i e n t d a b e i gleichzeitig a l s S c h m i e r m i t t e l . In n e u e r e r Zeit geht m a n j e d o c h i m m e r m e h r d a z u ü b e r , d a s Cl e i n f a c h mit K ä l t e m a s c h i n e n s o s t a r k a b z u k ü h l e n , d a s s es s c h o n bei gew ö h n l i c h e m D r u c k f l ü s s i g w i r d . E s ist e i n e s e h r e i g e n a r t i g e T a t s a c h e , d a s s k o m p r i m i e r t e s und f l ü s s i g e s C h l o r i n a b s o l u t t r o c k e n e m Zustande G u s s e i s e n . S c h m i e d e e i s e n , Stahl, Cu, Z n , P b , M e s s i n g u n d P h o s p h o r b r o n z e nicht im m i n d e s t e n a n g r e i f e n , j e d o c h m u s s d a b e i e b e n j e d e S p u r F e u c h t i g k e i t a u s g e s c h l o s s e n sein. M a n bringt d a s f l ü s s i g e Cl in B r o n z e f l a s c h e n , S t a h l f l a s c h e n und v e r b l e i t e n E i s e n f l a s c h e n in d e n H a n d e l . K r a f t c h 1 o r s i e h e unter „ B l e i c h e n " . C h l o r e n t w i c k l e r a u s S t e i n z e u g mit 2 e i n g e s c h l i f f e n e n T u b e n . Inhalt Preis

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15,00

24,00

Chlor, flüssig, in Bomben „ komprimiert, in Stahlbombeu von 100 kg netto . n n n n Dazu Bomben für 100 kg netto i> » ii 5 0 „ 10 Chlorwasser (Fleckwasser) inkl. >/i Ballon D- A. V

150 1. cm. 62 84 22,00 Mk 5,00

1 kg Mk. . °/o ,, „ . l n r , Stück „ „ „ „ ,. % kg „ •/.„,,

Chlor, flüssiges: Sacckarinfabrik A.-O. Tora. Fahlberg, List k Co., I Salzbergwerk Neu-Stasafurt, Staasfurt. Magdeburg-Südost. |

1>

II

0,80 80,00 1,50 75,00 50,00 20,00 15,00 25,00

Chloral — Chloralacetonchlorofonn.

243

Chlortöpfe aus Porzellan: KOnigl. Porxell»n-M»nut»ktur, Berlin NW. 28, Wfgeljstiuse.

Chlorentwicklungsgefässe aus Steinzeug: Deutsche Steiraeaffwaarenfabrik für Kanalisation und ehem. Industrie, Fricdrichafeld (Baden).

Cbloral (Trichloraldebyd; Chloratum anhydricum). C O » . COH. Durch Einwirkung von C1 auf Alkohol erhalten, derart dass man mehrere Tage lang Chlor in Feinsprit von 96—97 vol. % einleitet und die entwickelte HCl in besonderen Gefässen auffangt. Das erhaltene Reaktionsprodukt wird mit HaSO« zuerst am RQckflusskOhler erhitzt, bis kein HCl mehr entweicht, und dann das Chloral abdestilliert. Durch Rektifikation wird es gereinigt. Das Verfahren D. R. P. 133 021 ermöglicht die Gewinnung von Chloral in ununterbrochenem Betriebe in geschlossenen Gefässen. Die eigenartige Chlorierung, welche darin besteht, dass der vorchlorierte Alkohol in dampfförmigem Zustande mit feuchtem C1 behandelt wird, bewirkt, dass alles etwa bei der Vorchlorierung entstandene Chloralkoholat zersetzt wird, so dass das zur Behandlung mit HtSOt gelangende Produkt frei von Alkohol und Chloralalkoholat ist und nur aus Chloral und Chloralhydrat besteht; so erzielt man bei der Zersetzung mit HtSOt ein ätherfreies Chloral. Neuerdings gewinnt man es vielfach elektrolytisch: Als Gefäss dient ein durch ein Diaphragma geteilter Destillierkessel, den man mit einer heissen KCI-Lösung füllt. Als Kathode wird ein Kupferstab, als Anode eine bewegliche, gleichzeitig als Rührer dienende Kohle verwendet. Wahrend man die Masse bei ca. 100° erhält, gibt man in den Anodenraum nach und nach Alkohol. Das entwickelte Cl reagiert auf den Alkohol, während die gleichzeitig gebildete HCl im Kathodenraum das dort gebildete KOH zu neutralisieren nat. Nach beendeter Chlorierung wird destilliert und durch Sättigen des Destillats mit Salz das Chloral abgeschieden. 1 H. P.-Stunde liefert 50 g Chloral. Farblose, ölige, eigentümlich durchdringend riechende Flüssigkeit, deren Dämpfe zu Tränen reizen. S. P. 94,4°. Es bildet mit Wasser, Säuren, Alkoholen u. s. w. Kondensationsprodukte unter Wasseraustritt. Ein festes polymeies Chloral erhält man nach dem D. R. P. 139 392, wenn man in Chloral etwa 7 % wasserfreies AljCl« einträgt, wobei die Erwärmung nicht über 40° steigen darf. Nach dem Erkalten behandelt man die Reaktionsniasse mit H>0 oder verd. Mineralsäure, wobei das polymere Chloral als fester weisser Körper zurückbleibt, der abgesaugt, mit Wasser und dann mit Alkohol ausgewaschen und schliesslich bei massiger Temperatur getrocknet wird. Das Präparat ist fast geschmacklos und hat stark narkotische Eigenschaften; es soll als Medikament Verwendung finden. Ebenfalls ein festes Polychloral gewinnt man nach dem Amer. Pat. 768 744, indem man in gekühltes Chloral unter RUhren Pyridin eintropfen lässt, bis die Masse zu erstarren beginnt; man schüttelt sie dann mit verd. HCl aus. worauf der Rückstand von der Flüssigkeit getrennt, gewaschen und getrocknet wird. Das D. R. P. 170 534 schützt die Herstellung einer festen Modifikation des Chlorais aus Chloralhydrat oder Chloralalkohoiat, indem man das Ausgangsmaterial mit konz. HjSO» stehen lässt, bis sioh darüber eine weisse teigartige Masse gebildet hat, die man nach Abgiessen der H>SOt In kleinen Mengen in gut gekühlte verd. HCl oder HiSOt eintragt. Vom, hart gewordenen Produkt saugt man die Flüssigkeit ab, wascht mit wenig kalt. HjO die Säure fort und trocknet im Vakuum über konz. H>SO«. Das Produkt kann (im Gegensatz zu Chloralhydrat und Chloralalkoholat) innerlich in Substanz eingegeben werden, da es in H»0 nur schwer löslich ist und die ätzenden, für die Magenschleimhaut schädlichen Eigenschaften des Chloralhydrats nicht h a t Apparate zur Gewinnung von Chloral : J . L. Carl Ecke», Berlin N. 4.

Ohloralaoctoncliloroforai

s. „ C h l o r a l a z e t o n c h l o r o f o r m " . 16*

244

Chloralamid — Chloralkaliproze^s, elektrolytischer.

C h l o r a l a m i d (Chloralum formamidatum). CC1» . CH(OH)NH . COH. Durch Einwirkung von Chloral auf Formamid bei gewöhnlicher Temperatur sowie durch Behandeln von Chloralammoniak mit einem Ameisensäureester erhalten. Weisse, glanzende, geruchlose, bitterlich schmeckende Kristalle, die sich langsam in H , 0 lösen. Sch. P. 114—115°. Chloralformamid wird in der Medizin als Schlafmittel verwendet. Chloralamid, D. A. V

Chloralazetonchloroform.

1 kg Mk. 27,50 CC1 stellt ( C H s ) 2 C < q c h ( O H ) CCU " M a n

es nach dem D. R. P. 151 188 durch Schmelzen von Chloralhydrat mit Azetonchloroform dar; das so erhaltene feste Reaktionsprodukt löst man in einem erwärmten, geeigneten Lösungsmittel und lässt daraus kristallisieren. Weisse, kampferartig riechende und schmeckende Kristallnadeln vom Sch. P. 65°, wenig löslich in H s O, leichtlöslich in Alkohol, Äther, Benzin. Mit HjSO« spaltet es sich in Chloral und Azetonchloroform. Fs soll ein gut wirkendes Schlafmittel mit lokalanästhetischen Eigenschaften sein, ohne die üblen Nebenwirkungen des Chlorals. Chloralbazld. Es entsteht bei Einwirkung von Chlor auf Eiweiss und bildet ein färb- und geschmackloses, in HsO lösliches Pulver. Man verordnet es innerlich bei Magenkrankheiten und Ernährungsstörungen; es veranlasst eine Abnahme der durch abnorme Gärung gesteigerten Bildung organischer Säuren im Magensaft. Chloralbazid, Pulver

1 kg Mk. 72,00

C h l o r a l h y d r a t (Chloralum hydratum). CC1». CH(OH)j. Mischt man Chloral mit 12,2 % H»0, so erstarrt die Flüssigkeit zu einer kristallinischen Masse, die am besten durch Umkristallisieren aus Benzol gereinigt wird. Das so gewonnene und gereinigte Chloralhydrat bildet lange, spiessige Nadeln, die sich später in kleinkörnige Kristalle verwandeln. Es riecht aromatisch, schmeckt scharf kratzend und löst sich leicht in Wasser sowie auch in Alkohol und Äther. Sch. P. 57—58"; S. P. 96—98°. Es wird als Narkotikum viel benutzt. Nach einem auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. zu Berlin 1903 von S c h a e r gehaltenen Vortrag lassen sich hochprozentige Lösungen von Chloralhydrat bei forensischen Untersuchungen, Arznei- und Nahrungsmittelpriifungen sowie technischen Analysen senr vorteilhaft verwenden. Eine Fabrikeinrichtung, um jährlich 24 000 kg krist. Chloralhydrat herzustellen, kostet Mk. 6000. P r ü f l i n g l Zur quantitativen Bestimmung de* Chloralhydrat« benutzt man die Tatsache, da» es sich schon in der K<e mit Kalilauge quantitativ in Chloroform und ameisenaaure« Kalium umsetzt: 5 g Chloralhydrat IBst mai> in SO ccm Normal-Kalilauge, gibt Phenolphtalein zu und titriert das II Kersch Ii artge Kali sofort mit Normal-Salsflure. Die zur Umsetzung verbrauchten ccm Kalilauge multipliziert man mit 0,18688. um die in i g der angewendetes Substanz enthaltene Menge Chloralhydrat zu erhalten. Enthält d u Chloralhydrat etwaa freie Salzsäure, so gibt man 10 g in einen 100 ccm Masskolben, setzt 0,5 g Caltiumkfcrbonat und 50 ccm Wasser zu und schnttclt einige Minuten gut durch. Alsdann fallt man mit Wasser bis zur Marke auf, mischt gut und nitriert. ISO ccm des Filtrata gibt m»n in 60 ccm Normal-Kalilauge und verfährt, wie oben angegeben. — Im übrigen vgl. D. A. V.

Chloralhydrat in Krusten „ in losen Kristallen D . A . V „ „Liebreich-Schering"

1 kg Mk. 2,30 1 „ „ 2,30 t „ ,, 2,50

Chloralhydrat: E. Merck, Darmstadt.

I Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List 4 Co.,

|

Magdeburg-Südost.

Apparate zur Gewinnung von Chloralhydrat: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

I F. H. Meyer, llannover-Hainholz (s. Anzeige im | Anzeigenanhang).

Ghloraikaliprozess, elektrolytischer. Es ist dies unstreitig der wichtigste derjenigen elektrochemischen Prozesse, die auf der Zersetzung wasseriger Elektrolyte beruhen. Man versteht unter dem elektrochemischen

Chloralkaliprozess, elektrolytischer.

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Alkali- und Chlorprozess (Cbioralkaliprozess) die Zerlegung vop Chloralkalien zur Gewinnung von Chlor einerseits und Alkalien anderseits. Die einfache Zersetzungsgleichung NaCI = Na + Cl, nach welcher an der Anode Cl entweicht, wahrend sich an der Kathode metallisches Na ausscheidet, wird durch Sekundarprozesse bedeutend kompliziert: In erster Linie bildet das Na mit dem HjO des Elektrolyten NaOH, also N a t r o n l a u g e , und da die Atzalkalien mindestens den vierfachen Handelswert der Chloralkalien haben, so ist die Gewinnung von NaOH aus NaCI wie anderseits von KOH aus KCl ein hohen Gewinn versprechender Prozess. Aber leider ist die > Summe der bei der Elektrolyse von Chloralkalien vor sich gehenden Reaktionen mit den beiden oben wiedergegebenen Umsetzungen nicht erschöpft, vielmehr spielt sich noch eine Reihe anderer Prozesse gleichzeitig ab, die die Ausbeute schadigen, ja unter Umstanden ganz aufheben können. Vor allem sind die bei der Elektrolyse gebildeten Atzalkalien (Natronlauge und Kalilauge) selbst gute Elektrizitatsleiter; sie werden deshalb wieder zersetzt, und es kommt so an der Anode neben dem bei der Primärzerlegung gebildeten Chlor auch zur Entwickelung von Sauerstoff, wahrend an der Kathode Wasserstoff auftritt. Man hat es also unter solchen Umstanden mit dem Auftreten eines Kreisprozesses zu tun, der elektrische Energie verbraucht, ohne praktischen Nutzen zu bringen. Diese unangenehme Nebenreaktion, welche die Zersetzung der eben gebildeten Atzalkalien veranlasst, macht sich um so stärker bemerkbar, je konzentrierter die Alkalilösung ist, d. h. je mehr Atzalkali schon gebildet worden ist. Aber noch andere Nebenreaktionen machen sich bemerkbar, die allerdings für einzelne Zwecke Nutzen bringen und für diese besonders unterstützt werden, dagegen hinsichtlich der elektrochemischen Darstellung von Atzalkalien nur als störend und schädigend empfunden werden können. So bildet sich beispielsweise unterchlorigsaures Alkali (Hypochlorit) durch Einwirkung von Chlor an der Anode auf Atzalkali. Diese Nebenreaktion entspricht also der Gleichung: 2 NaOH + 2 Cl = NaOCl + NaCI + H,0. Ferner kann das gesamte unterchlorigsaure Alkali oder ein Teil davon durch den an der Anode entwickelten Sauerstoff oxydiert werden; es geht dabei in Chlorat über, entsprechend der Gleichung: NaOCl + Oj = NaCIO«. Mit den aufgezählten ist die Reihe der unerwünschten Nebenreaktionen noch keineswegs erschöpft, vielmehr zerlegen sich die Hypochlorite weiter elektrolytisch unter Bildung von Atzalkali, Wasserstoff, unterchloriger Saure und Sauerstoff, wahrend die Chlorate in Atzalkali, Wasserstoff, Chlorsaure und Sauerstoff elektrolysiert werden. Schliesslich wird noch derjenige Teil der unterchlorigsauren und chlorsauren Salze, der durch Diffusion oder überhaupt durch den Elektrolyten zur Kathode gelangt, durch den dort gebildeten Wasserstoff unter Bildung der Chloralkalien reduziert, d. h. es entsteht dann wieder diejenige Verbindung, von der man bei der Elektrolyse ursprünglich ausging. Für die Gewinnung von Atzalkalien ist es unbedingt nötig, die geschilderten schädlichen Nebenreaktionen auszuscheiden oder doch möglichst zu verringern; man kann verschiedene Mittel benutzen. a)

Diaphragmenverfahren.

Man kann z. B. die Zersetzungszelle durch eine für den Strom durchlässige Membrane, das sogenannte D i a p h r a g m a , in zwei Räume scheiden, deren jeder eine Elektrode enthalt; man nennt diese Teile der Zersetzungszelle, entsprechend den darin untergebrachten Elektroden, den A n o d e n r a u m und den K a t h o d e n r a u m . Die Alkaliprozesse mit Diaphragma, die sogenannten D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n , verdanken ihre Ausgestaltung hauptsachlich der C h e m i schen Fabrik Griesheim „Elektron". Viele Schwierigkeiten hatte das Diaphragmenverfahren zu überwinden, und manche davon werden sich nie beseitigen lassen, weil sie in der Natur des Verfahrens selbst begründet sind Besonders ist es das M a t e r i a l des Diaphragmas, über das

246

Chloralkaliprozess, elektrolytischer.

d e r Streit n o c h immer n i c h t z u r R u h e k o m m e n will. Die Diaphragmen m ü s s e n g e g e n d i e E i n w i r k u n g v o n C h l o r u n d Alkali w i d e r s t a n d s f ä h i g s e i n , e i n e n g e r i n g e n e l e k t r i s c h e n L e i t u n g s w i d e r s t a n d h a b e n u n d e n d l i c h d i e Diff u s i o n d e s g e b i l d e t e n A l k a l i s in d e n A n o d e n r a u m h i n e i n m ö g l i c h s t v e r h i n d e r n . W i r n e n n e n a l s b r a u c h b a r v o r allem d a s D i a p h r a g m a a u s p o r ö s e m P o r t l a n d z e m e n t , w e i t e r d a s j e n i g e a u s mit S a n d o d e r Kieselgur p r ä p a r i e r t e m A s b e s t , s o w i e e n d l i c h d a s D i a p h r a g m a in F o r m v o n g e g o s s e n e n S e i f e n p l a t t e n . D a g e g e n h a t sich d e r g e b r a n n t e p o r ö s e T o n , w i e er in F o r m d e r „ T o n z e l l e n " bei d e n g a l v a n i s c h e n E l e m e n t e n v i e l f a c h v e r w e n d e t w i r d , fOr d i e T e c h n i k w e n i g e r b e w a h r t . Um d i e o b e n g e n a n n t e W e i t e r z e r s e t z u n g d e r A t z a l k a l i e n zu h i n d e r n , darf m a n d i e K o n z e n t r a t i o n bei d e n D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n n i c h t zu s e h r e r h ö h e n , d a d i e s e Z e r s e t z u n g sich mit d e m G e h a l t a n Atzalkali s t e i g e r t ; d e s h a l b m u s s m a n d i e L a u g e s c h o n a b z i e h e n , w e n n 10—12 % Alkali d a r i n e n t halten sind. Zählt man weiter auf, d a s s die Diaphragmenverfahren zur Schonung des D i a p h r a g m a s und der K o h l e n a n o d e (welchc durch den entwickelten S a u e r s t o f f a n g e g r i f f e n w e r d e n ) n u r mit g e r i n g e n S t r o m d i c h t e n a r b e i t e n k ö n n e n , und f e r n e r , d a s s d i e D i a p h r a g m e n d i e D i f f u s i o n n i e m a l s g a n z v e r h i n d e r n , s o h ä t t e n w i r d i e H a u p t n a c h t e i l e d e s mit D i a p h r a g m a a r b e i t e n d e n e l e k t r o c h e m i s c h e n A l k a l i p r o z e s s e s g e n a n n t . I m m e r h i n ist d a s V e r f a h r e n n a c h u n d n a c h p r a k t i s c h b r a u c h b a r g e m a c h t w o r d e n u n d gibt w i r t s c h a f t l i c h d u r c h a u s a n nehmbare Resultate. D e m u n t e n zu b e s p r e c h e n d e n Q u e c k s i l b e r v e r f a h r e n gegenüber hat es den Nachteil, d a s s die nach der Elektrolyse e i n z u d a m p f e n d e L a u g e a u s s e r d e n g e b i l d e t e n Ä t z a l k a l i e n noch einen g r o s s e n Teil d e r u r s p r ü n g lichen C h l o r i d e enthält. D a s s d a s D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n sich t r o t z d e m n e b e n d e m Q u e c k s i l b e r v e r f a h r e n l e b e n s f ä h i g e r h a l t e n k a n n , v e r d a n k t e s d e m Unis t a n d e , d a s s d i e C h l o r i d e b e i m A b d a m p f e n d e r L a u g e viel s c h n e l l e r und g l a t t e r a b g e s c h i e d e n w e r d e n , a l s m a n n a c h i h r e r Löslichkeit v e r m u t e n s o l l t e ; e s liegt d i e s a n d e r s t a r k a u s s a l z e n d e n W i r k u n g d e r Atzalkalien in konz. wässeriger Lösung. Der U m s t a n d , d a s s bei d e m D i a p h r a g m e n p r o z e s s e d i e D i f f u s s i o n z w i s c h e n A n o d e n - und K a t h o d e n r a u m n i e g a n z b e s e i t i g t ist, e r k l ä r t es, d a s s m a n d a b e i h ö c h s t e n s 80 % d e r t h e o r e t i s c h e n A u s b e u t e erzielt. D i e s e n F e h l e r will d a s D. R. P . 144 392 d a d u r c h b e s e i t i g e n , d a s s z w i s c h e n A n o d e n - und K a t h o d e n z e l l e eine M i t t e l z e l l e e i n g e s c h o b e n w i r d ; j e d e d e r drei Zellen w i r d f ü r sich g e s p e i s t und d i e Mittelzelle mit einem M e t a l l s u p e r o x y d v e r s e t z t . U n t e r E r w ä r m u n g dieses Elektrolyten w e r d e n die Höhenunterschiede zwischen den Flüssigkeitssäulen der Mittelzelle und der Kathodenzelle einerseits und der Mittel- u n d d e r A n o d e n z e l l e a n d e r s e i t s s o b e m e s s e n , d a s s v e r m ö g e d e r O s m o s e d i e K a t h o d e n - und die A n o d e n f l U s s i g k e i t in einem ihre g e g e n s e i t i g e A b s ä t t i g u n g zu Alkalichlorid b e d i n g e n d e n V e r h ä l t n i s in d i e Mittelzelle e i n d r i n g e n , zum Z w e c k e , d u r c h ihre V e r b i n d u n g e i n e N e u b i l d u n g d e s E l e k t r o l y t e n in d e r Mittelzelle h e r b e i z u f ü h r e n . E s ist z w e c k m ä s s i g , d i e K a t h o d e n f l f l s s i g k e i t d u r c h m e h r e r e v o n e i n a n d e r g e t r e n n t e Zellen v o n d e r a r t v e r s c h i e d e n e r H ö h e d e s h y d r a u l i s c h e n D r u c k e s o d e r O e g e n d r u c k e s s t r ö m e n zu l a s s e n , d a s s d i e D i f f e r e n z z w i s c h e n A u s s e n - u n d I n n e n d r u c k mit d e m z u n e h m e n d e n G e h a l t e der Flüssigkeit an Ätznatron wächst. W a s d i e E l e k t r o d e n a n l a n g t , s o k a n n die K a t h o d e a u s einem b e l i e b i g e n Metall b e s t e h e n ; m e i s t e n s w ä h l t m a n d a s Z e r s e t z u n g s g e f ä s s s e l b s t a u s S c h m i e d e e i s e n o d e r G u s s e i s e n u n d m a c h t d i e W a n d u n g zur K a t h o d e . Dag e g e n g i b t e s n u r w e n i g e g u t l e i t e n d e M a t e r i a l i e n , d i e sich zu E l e k t r o d e n e i g n e n u n d d e n a n d e r A n o d e e n t s t e h e n d e n K ö r p e r n , w i e C h l o r und S a u e r s t o f f , s c w i e w e i t e r u n t e r c h l o r i g e r S ä u r e u n d C h l o r s ä u r e , gut w i d e r s t e h e n . T e c h n i s c h werden wohl ausschliesslich Kohlenstäbe oder Kohlenprismen benutzt; sie bes t e h e n e n t w e d e r a u s R e t o r t e n p r a p h i t (s. d.) o d e r m a n stellt die K o h l e n m a s s e k ü n s t l i c h d a r , i n d e m m a n e i n e M i s c h u n g v o n A n t h r a z i t mit T e e r u n t e r s e h r s t a r k e m D r u c k e z u s a m m e n p r e s s t und d i e g e p r e s s t e i t S t ü c k e d a n n a n h a l t e n d auf e t w a 1000° C . erhitzt vgl. Artikel „Elektrische Kohlen"). — D a s V e r f a h r e n d e s F r a n z . P a t . 3 9 0 9 6 3 b e s t e h t in d e r E l e k t r o l y s e von C h l o r a l k a l i l ö s u n g e n u n t e r V e r w e n d u n g e i n e s D i a p h r a g m a s und A n o d e n a u s

Chloralkaliprozess, elektrolytischer.

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Kupfer. Hierbei sollen Hypochlorite und Chlorate nicht entstehen; ausser kaustischen Alkalien gewinnt man durch Einwirkung des C1 auf die Kupferanode pulverfOrmiges CuCl,, das spater durch konz. HtSO« in CuSO« übergeführt wird. Das Verfahren hat wohl keine praktische Bedeutung. Out zu bewahren scheint sich die T o w n s e n d - Z e l l e . Bei ihr wird d i e Wiedervereinigung von Kathoden- und Anodenflflssigkeit und die Gesamtheit der damit verbundenen schädlichen Nebenreaktionen dadurch verhindert, d a s s die an der Kathode entstandene Atzalkalilauge durch ein Diaphragma in Mineralöl eintritt, also sofort der weiteren Reaktion entzogen wird. Die Chloridlauge fliesst durch ein zentrales Rohr ein; die Anode besteht aus Graphit, die Kathode aus Eisendrahtnetz, die äusseren Kathodenraume sind durch Eisenplatten begrenzt und mit Mineralöl gefüllt. In dem Olraum befinden sich Rohre zur Temperaturregelung. Als Neuerung ist das Verfahren nach D. R. P. 191 234 zu erwähnen; es ist eine Kombination zwischen den Diaphragmenverfahren und dem weiter unten beschriebenen Aussiger-Glockenverfahren. Die horizontal gelagerte Anode (z. B. Platten aus Achesongraphit) befindet sich innerhalb einer Glocke, deren unterer Rand von einem horizontalen, schmiegsamen Diaphragma (Asbest- und Barytgemisch) abgeschlossen wird. Dieses Diaphragma liegt direkt auf der Kathode, die von einem eisernen Drahtnetz gebildet wird. Die Zellen werden für Stromstärken bis zu 3000 Ampere gebaut; ebenso ist es infolge der eigenartigen Konstruktion möglich, auch Einheiten bis herunter zu 40 Ampere Strombelastung zu bauen. Die Apparate sind bereits in der chemischen Grossindustrie mit Erfolg eingeführt. Bei einem vierwöchigen Kontrollbetrieb mit Chlornatrium-Elektrolvse wurden folgende Durchschnittsresultate erzielt: a) Strombelastung: 2002 Ampere pro Bad; b) Betriebsspannung: 3,66 Volt pro Bad; c) Stromausbeute: 94,7% der Theorie; d) Alkalikonzentration: 130 g NaOH im Liter; e) Chlorgas: 1,17 Volumprozent Cl. Lieferant: Siemens & Halske A.-G. Wernerwerk, Siemensstadt bei Berlin.

b)

Quecksilberverfahren.

Bei den Quecksilberverfahren bindet man das an der Kathode abgeschiedene Alkalimetall sofort bei seiner Entstehung an Q u e c k s i 1 b e r. In diesem Falle bleibt das Na (bezw. K) vor der Vereinigung mit dem Wasser des Elektrolyten bewahrt; es löst sich vielmehr in dem Quecksilber auf und bildet damit Natriumamalgam bzw. Kaliumamalgam. Man hat dann allerdings das gewünschte Atzalkali noch gar nicht erhalten, aber dasselbe lässt sich ohne Schwierigkeit gewinnen, wenn man das Amalgam für sich mit Wasser in Berührung bringt: dann scheidet sich Quecksilber wieder ab, während sich das Alkalimetall mit dem Wasser zu Atzalkali vereinigt. Die praktische Anordnung der Quecksilberverfahren lasst sich auf mannigfache Weise denken, und in der Tat sind ausserordentlich viele Ausführungsformen angegeben worden. Ein Teil der Schwierigkeiten, welche die Diaphragmenverfahren bieten, ist bei den Quecksilberverfahren ohne weiteres vermieden, nämlich alle diejenigen Übelstände, die sich aus dem festen Diaphragma als solchem ergeben— Schwierigkeiten, die das gewissermassen als flüssiges Diaphragma aufzufassende Hg nicht bietet. Dafür hatte d a s Quecksilberverfahren anfänglich viele andere Missstände: Namentlich war es ein lange Zeit nicht zu überwindender Ubelstand, dass d a s Amalgam — weil leichter — auf dem Quecksilber schwimmt. Hierdurch wurde d a s darunter liegende Quecksilber von dem neu gebildeten Alkalimetall getrennt, wahrend das Amalgam bei steigendem Gehalt an Alkalimetall schliesslich selbst eine Rflckzersetzung erlitt. Dieser Übelstand ist inzwischen beseitigt worden, und zwar scheint sich da namentlich die C a s t n e r s c h e Anordnung bewährt zu haben. Der Castnersche Apparat besteht aus einem schaukelnden, durch eine Scheidewand in zwei

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Chloralkaliprozess, elektrolytischer.

H i l f t e n zerlegten flachen T r o g e ; die Scheidewand reicht nicht ganz bis auf den Boden d e s Trogs, der verbleibende Spalt wird durch d a s in den Apparat geg o s s e n e Hg gesperrt. In der einen T r o g h ä l f t e wird die zugeführte NaCl- oder KCl-Lösung elektrolytisch zerlegt; d a s entwickelte C1 wird abgeleitet, das Na oder K löst sich im Hg. Da d a s letztere nun a b e r durch die schaukelnde Bewegung des T r o g e s sich beständig hin und her bewegt, so muss d a s gebildete Amalgam in die andere T r o g h ä l f t e hinüberfliessen, wo es sich mit reinem H*0 unter Bildung von Alkalilauge und Entwicklung von H umsetzt. Die durch d a s Quecksilberverfahren erzeugten Alkalilaugen sind chloridfrei, w a s einen Vorteil gegenüber dem D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n bedeutet, aber sie sind bei weitem nicht so konzentriert, erfordern also längeres Eindampfen als die Laugen des D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n s . Nach dem D. R. P. 142 713 verwendet man beim Quecksilberverfahren einen Apparat, dessen eiserne Bodenplatte auf dem grössten Teile ihrer Oberfläche von dem darüber befindlichen Hg isoliert ist und nur durch einen Leiter von schmälerem Querschnitt mit diesem in Verbindung steht. Bei dem Apparat des D. R. P. 145 749 rieselt d a s Hg über senkrecht oder schräg stehende Eisenbleche, die mit eng aneinander liegenden Riefen von geringem Durchmesser versehen s i n d ; hierdurch arbeitet man dem durch d a s Stromschliessen verursachten starken Anwachsen der Oberflächenspannung des herunterfliessenden Amalgams entgegen. Eine Kombination des Diaphragmen- mit dem Quecksilberverfahren versucht d a s Dän. Pat. 8529 von 1905. Nach R. T a u s s i g (Vortrag auf dem VI. Internationalen Kongress für ang e w a n d t e Chemie in London 1909, R e f e r a t : Chem. Ztg. 1909, S. 587) kann man von den technisch a n g e w e n d e t e n Quecksilberverfahren 4 Typen unterscheiden: 1. Die a l t e C a s t n e r - K e l l n e r - Z e l l e . Die Anoden bestanden aus Kohle, als Kathoden dienten Eisendrahtgitter. Die Schaukelzelle ist dreiteilig, und die Quecksilberbewegung, die sehr unbedeutend und langsam ist, wird durch einen seitlich angreifenden Exzenter bewirkt. 2. Der K e l i n e r - A p p a r a t ( D r u c k g e f ä s s t y p e ) . Er besteht aus drei nebeneinanderliegenden Abteilungen, die durch Siphons getrennt sind. Die Chlorzelle liegt in der Mitte, zum Unterschiede von der alten Castnerzelle, bei der die Natronzelle in der Mitte ist. Die beiden seitlich angeordneten Natronzellen besitzen Vertiefungen, in welche die D r u c k g e f ä s s e eintauchen. D a s Hg wird durch Druckluft von der einen Abteilung in die a n d e r e getrieben. Beim D u r c h g a n g durch die mittlere Zelle reichert es sich mit Na an und gibt seinen N a - G e h a l t beim Durchgang durch d i e entgegengesetzte Natronzelle ab. Die Anoden bestehen a u s Platin (Platinnetzen), die Kathoden sind gusseiserne Roste. 3. Der K e l l n e r - S o l v a y - A p p a r a t (Schöpfrad). Er besteht a u s zwei parallelen, miteinander kommunizierenden, geneigt angeordneten Trögen, in denen d a s Hg durch d a s S c h ö p f r a d in Zirkulation gehalten wird. Diese Zelle stellt die grössten Einheiten d a r ; sie wird für 10 000 bis 15 000 Amp. gebaut. 4. Der n e u e K e 11 n e r - A p p a r a t ( A r c h i m e d i s c h e S c h r a u b e ) . Dieser Apparat unterscheidet sich von dem unter 3. genannten eigentlich nur durch die Bewegungsvorrichtung d e s Quecksilbers, denn an Stelle des Schöpfrades wird eine Archimedische S c h r a u b e verwendet. c) Q l o c k e n v e r f a h r e n . D a s sogenannte G l o c k e n v e r f a h r e n steht im G r u n d e in der Mitte zwischen D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n und Q u e c k s i l b e r v e r f a h r e n : In einen flachen Trog taucht eine Glocke, in der die den Querschnitt des G e f ä s s e s f a s t ganz a u s f ü l l e n d e scheibenförmige Kohlenanode aufgehängt ist. Die eisernen Kathoden tauchen a u s s e r h a l b der Glocke in den Elektrolyten; dieser wird in ununterbrochenem Strome in die Glocke geleitet und fliesst a m R a n d e d e s T r o g e s , mit Atzalkali beladen, ab. Nach einer Arbeit

Chloralkaliprozess, elektrolytischer.

249

von A d o l p h (Ztschr. f. Elektrochem. 1901, 581) beruht das Olockenverfahren darauf, d a s s sich zwischen der Lösung in der Anodenglocke und der aussen!iegenden im Kathodenraume infolge der verschiedenen Dichte der Flüssigkeiten eine scharfe, als flüssiges Diaphragma wirkende Trennungsschicht ausbildet und automatisch aufrecht e r h a l t Die Wirkung soll vollkommener sein als beim Diaphragmenverfahren; d a s Glockenverfabren gestattet ohne Verschlechterung der anfanglichen Stromausbeute, viel konzeninertere Alkalilaugen (HX)—150 g Atzalkali in 1 1) herzustellen, jedoch merkwürdigerweise nur, wenn die Anode nicht aus Platin sondern aus Kohle besteht. Das Glockenverfahren wird, weil es von der C h e m i s c h e n Fabrik A u s s i g herrührt, auch als A u s s i g e r V e r f a h r e n bezeichnet; es ist durch D. R. P. 141 187 geschützt. Wegen seiner grossen Vorzüge hat es in Deutschland und andern Landern schon bedeutende Verbreitung gefunden. Die D. R. P. 107 917 und 142 245 betreffen einen Glockenapparat zur Chloralkalielektrolyse, wobei die horizontal gelagerte Anode von der Glocke umschlossen ist, während sich die Kathode ausserhalb der Glocke befindet; die Kathodenlauge fliesst an mehreren symmetrisch verteilten Abflussöffnungen ab. Das wertvollste Produkt des elektrolytischen Chloralkaliprozesses sind die Atzalkalien NaOH und KOH. Selbstverständlich ist es möglich, statt der Hydroxyde die Karbonate (Soda und Pottasche) zu erhalten, wenn man in die entstehende bezw. entstandene Atzalkalilauge CO* einleitet, aber eine derartige Umsetzung wäre unvorteilhaft und verfehlt, weil man dabei den auf die Erzeugung der Atzalkalien verwendeten hohen Energieaufwand zum grössten Teil nutzlos wieder preisgeben würde. — Die Tatsache, dass sich das technisch wichtige C1 beim Alkaliprozess an der Anode abscheidet und d a s s d i e s e s G a s , w e n n nicht besondere Vorsichtsmassregeln getroffen sind, leicht zur Bildung von H y p o c h l o r i t e n führt, hat Verfahren gezeitigt, welche die direkte elektrolytische Erzeugung hypochlorithaltiger B l e i c h l a u g e n bezwecken. So wird bei dem H e r m i l e sehen Bleichverfahren eine Chlormagnesiumlösung, der 5 % Steinsalz und 0,5 % Seesalz zugesetzt sind, bei 5 Volt elektrolysiert; es bildet sich eine Bleichlauge, welche U n t e r c h l o r s ä u r e , u n t e r c h l o r i g e S a u r e und C h l o r s ä u r e enthält. Vgl. hierzu Artikel „ B l e i c h e n " unter 11. E l e k t r o lytische Bleichung. Bei der Erzeugung von Hypochloriten ist eine Hauptquelle der Stromverluste die teilweise Reduktion der Hypochlorite an der Kathode. Das D. R. P. 141 372 führt die Elektrolyse, um die Stromverluste möglichst zu vermindern und hochkonzentrierte Hypochloritlösungen zu gewinnen, bei gleichzeitiger Gegenwart von Erdalkaliverbindungen und geringen Mengen Harzlösungen aus. Werden z. B. 14 1 einer 10 %igen NaCl-Lösung unter Zusatz von 40 g CaCU, 30 g Ca(OH), und 50 ccm einer durch Auflösen von Kolophonium in Sodalösung hergestellten konz. Harzlösung mit 125 Amp. elektrolysiert, so erhält man nach 1 Std. 9 g aktives Cl in 1 I, nach 3 Std. 23 g, nach 6 Std. 33,5 g Cl in 1 1, und zwar in der Form des Hypochlorits. Soll die zur Bildung von C h l o r a t e n und P e r c h l o r a t e n führende Nebenreaktion des eletrolytischen Chloralkaliprozesses in den Vordergrund treten, so sind verschiedene Bedingungen einzuhalten. Die einzelnen veröffentlichten Verfahren weichen, w a s Starke des Elektrolyten, dessen Temperatur, Stromdichte u. s. w. anlangt, sehr voneinander a b ; wohl stets wird mit w a r m e r Chloralkalilösung gearbeitet. Alle Vorschriften stimmen in dem einen Punkt Dberein, dass der Elektrolyt nicht neutral sondern alkalisch sein muss; zersetzt man also KCl-Lösung zur Gewinnung von KCIOs, so muss man ihr Kalilauge beimischen und auch standig davon nachfüllen, um den Elektrolyten immer alkalisch zu erhalten. Andere Vorschriften setzen nicht Kalilauge sondern Pottaschelösung zu. Nach dem D. R. P. 136 678 setzt man zur elektrolytischen Darstellung von Chloraten und Perchloraten kleine Mengen Chromsäure bezw. Bichromat hinzu. Damit die Chromsäure dauernd in der Form von Bichromat bleibt, fügt

250

Chloralkaliprozess, elektrolytijchcr.

man wahrend der Elektrolyse kontinuierlich o d e r in Z w i s c h e n r ä u m e n verd. HCl zu, die d a s neutrale Chromat in d a s Bichromat überführt. Nach Beendigung d e s P r o z e s s e s wird die A n o d e n f l d s s i g k e i t eingedampft; d a s Gemisch von KCl und KCIO» wird durch Umkristallisieren getrennt. Als A n o d e fflr die Gewinnung v o n Chloraten scheint nur P l a t i n g e e i g n e t zu sein; d i e Kathode besteht g e w o h n l i c h a u s Eisen. Zu merken ist, d a s s manche der zur elektrochemischen Chloratgewinnung d i e n e n d e n Apparate o h n e Diaphragma, andere d a g e g e n m i t einem s o l c h e n arbeiten. C h l o r a t e erhalt m a n n a c h d e m o b e n b e s c h r i e b e n e n D . R. P . 141 372, w e n n m a n d i e eine A b ä n d e r u n g t r i f f t , nicht in k a l t e r s o n d e r n in h e i s s e r L o s u n g zu e l e k t r o l y s i e r e n . D a s D. R. P . 2 0 5 087 b e t r i f f t ein V e r f a h r e n zur e l e k t r o l y t i s c h e n E r z e u g u n g v o n O x y d a t i o n s m i t t e l n , w i e H y p o c h l o r i t e n , C h l o r a t e n , B r o m a t e n u . s . w . , mittels V e r w e n d u n g v o n T ü r k i s c h r o t ö l a l s r e d u k t i o n s v e r h i n d e r n d e m Mittel. D u r c h D. R. P . 2 1 3 5 9 0 w i r d ein V e r f a h r e n zur e l e k t r o l y t i s c h e n Herstellung haltbarer Alkalihypochloritlösungen geschützt, und zwar besteht der E r f i n d u n g s g e d a n k e in einer k o n t i n u i e r l i c h e n Z u f ü h r u n g v o n Atzalkali. N a c h d e m D. R. P . 143 347 soll zur E r z e u g u n g von C h l o r a t e n u n d P e r chloraten der Elektrolyt an der A n o d e einer grösseren elektrochemischen S t r o m w i r k u n g a u s g e s e t z t w e r d e n a l s a n d e r K a t h o d e ; m a n l e n k t d a z u einen Teil d e s S t r o m e s v o n d e r A n o d e zu einer H i l f s k a t h o d e a b , w e l c h e sich in einer b e s o n d e r e n , von d e m e i g e n t l i c h e n Z e r s e t z u n g s g e f ä s s d u r c h e i n e p o r ö s e W a n d g e t r e n n t e n Zelle b e f i n d e t . Bei d i e s e r A n o r d n u n g b e f i n d e t sich in d e r L ö s u n g s t e t s eine g e w i s s e M e n g e u n t e r c h l o r i g e r S ä u r e , d i e w e n i g b e s t ä n d i g ist und sich r a s c h in C h l o r s ä u r e v e r w a n d e l t ; l e t z t e r e b i l d e t i h r e r s e i t s mit d e m alkalischen Hypochlorit Chlorat, w ä h r e n d von neuem unterchlorige S ä u r e frei wird. D a s D. R. P. 144 109 w e i t e r v e r f ä h r t zur k o n t i n u i e r l i c h e n D a r s t e l l u n g von C h l o r a t e n so, d a s s m a n d i e zu e l e k t r o l y s i e r e n d e L a u g e u n u n t e r b r o c h e n d u r c h d i a p h r a g m e n l o s e Zellen s t r ö m e n l ä s s t u n d s i e h i e r b e i auf einer s o l c h e n T e m p . (40—95°) hält, s o w i e i h r e G e s c h w i n d i g k e i t d e r a r t regelt, d a s s einers e i t s e t w a g e b i l d e t e s H y p o c h l o r i t sich w i e d e r z e r s e t z e n m u s s , a n d e r s e i t s die ausströmende Lauge nur wenig mehr als 3 % Chlorat enthält. N a c h d e m D. R. P . 153 8 5 9 s e t z t m a n z u r D a r s t e l l u n g h a l o g e n s a u r e r Salze dem Eleklrolyten F l u o r v e r b i n d u n g e n zu. Man erhält so d u r c h E l e k t r o l y s e w a r m e r K C l - b e z w . N a C l - L ö s u n g o h n e D i a p h r a g m a viel h ö h e r e A u s b e u t e an C h l o r a t a l s o h n e F l u o r v e r b i n d u n g e n ; d i e letzteren verw e n d e t man am b e s t e n a l s H F o d e r a b e r in F o r m s o l c h e r V e r b i n d u n g e n , a u s d e n e n im Elektrolyten f r e i e H F g e b i l d e t w i r d . Nach dorn D. R. P. 159 747 soll m a n zur D a r s t e l l u n g v o n C h l o r a t e n d e m E l e k t r o l y t e n e i n e kleine M e n g e C h l o r k a l k l ö s u n g z u s e t z e n , mit einer S t r o m d i c h t e von 1000 A m p . auf 1 qm K a t h o d e n f l ä c h e u n d bei 80—100° a r b e i t e n . Hierbei soll e i n e r s e i t s auf d e r K a t h o d e ein K a l k ü b e r s c h u s s e n t s t e h e n , d e r Red u k t i o n s w i r k u n g e n v e r h i n d e r t , w ä h r e n d sich a n d e r A n o d e u n m i t t e l b a r u n t e r c h l o r i g e S ä u r e bildet, d i e d u r c h i h r e o x y d i e r e n d e W i r k u n g d i e C h l o r a t b i l d u n g beschleunigt. D a s Franz. P a t . 3 3 9 251 ¡ässt bei d e r e l e k t r o l y t i s c h e n H e r s t e l l u n g von C h l o r a t e n und P e r c h l o r a t e n k l e i n e M e n g e n von H a r z u n d v o n S a l z e n d e r a l k a lischen E r d e n s o w i e von v e r d . HCl z u s e t z e n . Nach d e m Amer. P a t . 7 8 8 631 g e w i n n t m a n g l e i c h z e i t i g C h l o r a t e und P e r c h l o r a t e auf e l e k t r o l y t i s c h e m W e g e , i n d e m m a n d e m E l e k t r o l y t e n Bleichlorid zusetzt. Hierbei fällt B l e i h y d r o x y d a u s , d a s in B l e i s u p e r o x y d umg e w a n d e l t w e r d e n soll. Nach dem F r a n z . P a t . 3 6 2 737 mit zwei Z u s a t z - P a t e n t e n soll m a n zur Darstellung halogensaurer Salze dem Elektrolyten Salze d e s Vanadiums, Mangans, Molybdäns, Urans, Eisens, Titans, Bleis, Kupfers, Antimons oder S e l e n s z u s e t z e n ; im ü b r i g e n a r b e i t e t m a n o h n e D i a p h r a g m a . Andere Verfahren, die die elektrolytische Darstellung v o n Chloraten u . s . w . zu v e r b e s s e r n b e s t i m m t s i n d , s i n d in d e n D. R. P . 190 626, 195 639, 202 562, 2 0 2 500, 2 0 5 087 und 2 0 5 0 1 9 n i e d e r g e l e g t .

Chloralose — Chlorbenzoesäuren.

251

B i s v o r kurzem hat man s i c h b r a u c h b a r e V e r f a h r e n d e r e l e k t r o l y t i s c h e n C h l o r a l k a l i z e r s e t z u n g zur G e w i n n u n g v o n Atzalkalien nur s o d e n k e n k ö n n e n , d a s s der E l e k t r o l y t eine w a s s e r i g e L ö s u n g d a r s t e l l t , d a g e g e n g l a u b t e man, die e l e k t r i s c h e Z e r s e t z u n g g e s c h m o l z e n e r E l e k t r o l y s e zn d i e s e m Z w e c k e von v o r n h e r e i n a l s a u s s i c h t s l o s b e z e i c h n e n zu mflssen. J e t z t a b e r hat s i c h d i e s e A n s i c h t g e ä n d e r t , denn d a s s o g e n a n n t e A c k e r - V e r f a h r e n der N a O H - F a b r i k a t i o n ist n a c h a l l e n B e r i c h t e n d u r c h a u s b r a u c h b a r und wirts c h a f t l i c h günstig. D a s V e r f a h r e n ist nicht g a n z neu, w o v o n d i e P a t e n t n u m m e r 114 7 3 9 zeugt, d o c h hat e s l a n g e Zeit g e d a u e r t , b i s man d i e mannigf a c h e n S c h w i e r i g k e i t e n ü b e r w i n d e n lernte. N a c h d e m A c k e r - V e r f a h r e n e l e k trolysiert man g e s c h m o l z e n e s N a C I ; a l s A n o d e n d i e n e n G r a p h i t z y l i n d e r , a l s K a t h o d e g e s c h m o l z e n e s P b , d a s d e n Z e r s e t z u n g s o f e n r a s c h d u r c h s t r ö m t und d a b e i 4 % Na a u f n i m m t . D a s mit Na legierte P b wird e i n e m W a s s e r d a m p f s t r a h l e von 3 Atm. S p a n n u n g a u s g e s e t z t , d e r e i n e r s e i t s die L e g i e r u n g b e w e g t und a n d e r s e i t s d a s Na in NaOH ü b e r f ü h r t . D i e T e m p . liegt dicht ü b e r dem S c h . P . des NaCI und wird o h n e ä u s s e r e Heizung nur durch d e n S t r o m a u f r e c h t erhalten. D e r W a s s e r s t o f f e n t w e i c h t b r e n n e n d a u s dem O f e n m u n d e , übet d e s s e n L i p p e d a s g e s c h m o l z e n e N a O H s t e t i g in die A u f f a n g b e c k e n a b f l i e s s t , um dort zu e r s t a r r e n . D a s C1 wird durch einen V e n t i l a t o r a b g e s a u g t . Die S t r o m a u s b e u t e n ü b e r s t e i g e n 9 0 %\ j e d e r O f e n wird mit 8 0 0 0 Amp. b e t r i e b e n . Als einziger Nachteil wird a n g e f ü h r t , d a s s man mit 6 , 7 5 V. S p a n n u n g arbeiten inuss, g e g e n ü b e r nur 4 , 5 V. bei den n a s s e n V e r f a h r e n . Hypochloritanlagen bauen: Siemens

4

Halake

A.-G.

Rohrleitungen, zeugmasse:

Wernerwerk,

Hähne,

Deutsche Steinzeugwaarenfabrik

Siemensstadt bei

Gefässe

für Kanalisation

aus und

Berlin.

gasdichter ehem.

Industrie,

Hoffmannscher Friedrichsfeld

Stein-

(Baden).

C h l o r a l o s e (Anhydroglukochloral). K o n d e n s a t i o n s p r o d u k t von Chloral mit T r a u b e n z u c k e r ; e s bildet f a r b l o s e , bittere, in warmem H j O l e i c h t l ö s l i c h e Kristalle, S c h . P. 185°. E s dient a l s S c h l a f m i t t e l bei Neurasthenie, Herz- und G e i s t e s k r a n k h e i t e n , m u s s a b e r mit g r o s s e r V o r s i c h t a n g e w e n d e t w e r d e n . Chloralose

H

Mk.

13,00

C h l o r a n l l siehe „C h i n o n e " . O b l o r a t e (chlorsaure Salze). S i e h e unter den b e t r e f f e n d e n M e t a l l v e r b i n d u n g e n ; vgl. auch den Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , elektroI y t i s c h e r". F f a c h w e l « : Nach einem auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chera. zu Berlin 1903 Ton L a * f i t t e -Madrid gehaltenen Vortrag , , R e c h e r c h e s des c h l o r a t e s " ist die oft verwendete Methode des Nachweises von Chloraten m i t konz. H i S O , und Anilin oder Resorsan nicht zuverlässig, da h&ufig Nebenreaktionen auftreten, welche das sichere Erkennen der Farben beeinträchtigen. Sehr leicht lllsst Bich dagegen die Gegenwart von Chloraten m i t A n i l i n u n d k o n z . Salzs t u r e erkennen, und zwar ist auch das m i t Toluidin verunreinigte gewöhnliche Anilin des Handels verwendbar. Der Nachweis geschieht folgendermassen: Man setzt zu der in F r a g e kommenden Lösung einige Tropfen Anilinwasser (1 c*:m Anilin : 40 c c m Wasser) und fügt dann das gleiche Volum wie die zu prüfende Lösung HCl von 22° B£ hinzu. Bei Vorhandensein von Chlorat t r i t t eine rotviolette F ä r b u n g auf, die runflehst in ein tiefes Dunkelblau und später in Grün abergeht. Die Methode g e s t a t t e t die Erkennung von ' / i m m g Chlorat in einer kalt ges ä t t i g t e n Nitratlösung. Das Vorhandensein anderer Körper beelnfluast die R e a k t i o n k a u m ; namentlich dürfen Chloride, Perchlorate, Arsenate, Molybdate, F e r r i c j a n i d und Zucker vorhanden sein. Dagegen verhalten sich freies Chlor und Hypochlorit« ebenso wie Chlorate.

A p p a r a t e zur G e w i n n u n g von J.

Chloraten:

L. Carl E c k e l t , B e r l i n N. 4.

Oblor&thoform. U n t e r d i e s e r B e z e i c h n u n g geht e i n e M i s c h u n g von r e i n e m C h l o r o f o r m mit Ä t h y l c h l o r i d . O h l o r f t t h y l siehe „Athylverbindungen". C h l o r b e n z o e s & a r e n (Acidurn chlorbenzo'icum). C«H«C1. CO»H. Von den drei I s o m e r e n ist j e t z t die o - C h l o r b e n z o e s ä u r e w i c h t i g g e w o r den, denn nur, w e n n man s i e billig g e w i n n e n kann, hat d a s V e r f a h r e n der I n d i g o s y n t h e s e nach den D . R . P . 1 2 5 4 5 6 , 142 5 0 6 und 142 5 0 7 ( v g l . den Artikel ,,I n d i g o f a r b s t o f f e " ) A u s s i c h t auf e r f o l g r e i c h e D u r c h f ü h r u n g .

Chlorbenzol — Chloressigsäuren.

252

E i n e z w e c k m ä s s i g e D a r s t e l l u n g s a r t von o - C h l o r b e n z o e s ä u r e s c h e i n t von D i m r o t h ( B e r . d. d e u t s c h , e h e m . G e s . 3 5 , 2 8 7 0 ) gefunden zu s e i n ; er stellt durch E r h i t z e n von b e n z o e s a u r e m Q u e c k s i l b e r eine A n h y d r o - o - o x y m e r k u r i b e n z o e s ä u r e d a r , die bei der B e h a n d l u n g mit Halogen in o - H a l o g e n b e n z o e säure übergeht. Nach d e m D . R . P . 146 174 erhält man eine g r ö s s e r e A u s b e u t e an o - C h l o r b e n z o e s ä u r e , w e n n man d i e C h l o r i e r u n g der B e n z o e s ä u r e in verdünnter L ö s u n g mit Alkali und C h l o r in m o l e k u l a r e m V e r h ä l t n i s o d e r mit der e n t s p r e c h e n d e n M e n g e von Hypochlorit bei einer 5 0 ° nicht ü b e r s t e i g e n d e n T e m p . ausführt. B e i E i n h a l t u n g d i e s e r B e d i n g u n g e n gelingt es, die Chlorierung der B e n z o e s ä u r e s o zu leiten, d a s s von d e n drei möglichen C h l o r b e n z o e s ä u r e n die o - V e r bindung in t e c h n i s c h v e r w e r t b a r e n M e n g e n erhalten wird. Zur D a r s t e l l u n g von m - C h l o r b e n z o e s ä u r e setzt man nach D. R. P . 2 6 6 577 B e n z o e s ä u r e der gleichzeitigen Einwirkung von HCl und H N 0 3 aus. o-Chlorbenzoesäure

D

Mk.

4,00;

H

Mk.

.",.">.(Wl

Chlorbenzoesäure: .Saccharinfabrik A.-G. vorm. F a h l b c r g , L i s t & Co.,

Magdeburg-Südost.

C h l o r b e n z o l . Nach dem D. R. P. 2 1 9 2 4 2 stellt man es direkt a u s C 6 H« und C1 in G e g e n w a r t e i n e s Ü b e r t r ä g e r s her, und zwar dient als s o l c h e r ein G e m i s c h a u s F e C U mit feinverteiltem metall. Fe. Man unterbricht d i e regelm ä s s i g und o h n e w e s e n t l i c h e T e m p e r a t u r e r h ö h u n g vof sich g e h e n d e C h l o r i e rung, bevor s ä m t l i c h e s B e n z o l chloriert ist, und destilliert d a s P r o d u k t , w e l c h e s neben M o n o c h l o r b e n z o l nur unwesentliche M e n g e n von D i c h l o r b e n z o l und f r e i e s B e n z o l enthält, direkt aus dem R e a k t i o n s g e f ä s s unter Anwendung e i n e s V a k u u m s bei 80° über. D a s Destillat wird dann bei g e w ö h n l i c h e m Druck fraktioniert. C b l o r b r o m s l l b e r p a p l e r siehe , , P h o t o g r a p h i s c l i e P a p i e r e " . Chlorcalclum (Calciumchlorid) siehe unter ,,C a 1 c i u in v e r h i n d ü n g e n". Chlorcalcium: Dr. Krüger & S o m m e r f e l d ,

Kassel.

Chloresslgv&uren.

1. C h l o r e s s i g s ä u r e ( M o n o c h l o r e s s i g s ä u r e ; Acidum monochloraceticum). C H S C I . CC'OH. M a n erhält sie nach v e r s c h i e d e n e n M e t h o d e n , g e wöhnlich s o , d a s s man durch e r w ä r m t e E s s i g s ä u r e im S o n n e n l i c h t e C1 d u r c h leitet, n a c h d e m man ihr vorher J o d beigemischt hat. Noch b e q u e m e r erhält man s i e a u s Azetylchlorid durch Einwirkung von C1 in G e g e n w a r t von Phosphor. F e r n e r kann man s i e durch E i n w i r k u n g von Sulfurylchlorid auf Essigsäure gewinnen. L e t z t e r e M e t h o d e wird v e r b e s s e r t durch d a s D . R. P. 157 8 1 6 , w o n a c h man d a s Sulfurylchlorid auf E s s i g s ä u r e in G e g e n w a r t d e s C h l o r i d s o d e r Anhydrids der letzteren unter s c h w a c h e m E r w ä r m e n e i n w i r k e n l ä s s t . S o e r w ä r m t man 6 0 kg E s s i g s ä u r e mit 150 kg Sulfurylchlorid und 0 , 6 kg Azetylchlorid auf 5 5 — 6 0 ° ; hat die G a s e n t w i c k l u n g aufgehört, s o erhitzt man kurze Zeit ü b e r den S . P . d e s SOJCIJ und lässt dann erkalten, w o b e i die M a s s e zu reiner krist. M o n o c h l o r e s s i g s ä u r e erstarrt. Endlich kann man die C h l o r i e rung der E s s i g s ä u r e direkt in G e g e n w a r t von S c h w e f e l vollziehen, j e d o c h ist von letzterem eine v e r h ä l t n i s m ä s s i g g r o s s e M e n g e nötig. Nach dem Engl. P a t . 6 0 3 1 von 1 9 1 0 genügt 1 T . S c h w e f e l auf 100 T . E i s e s s i g bei p r a k t i s c h t h e o r e t i s c h e r A u s b e u t e , wenn man der V e r l a n g s a m u n g der R e a k t i o n s g e s c h w i n digkeit durch Z u s a t z einer kleinen M e n g e Azetylchlorid oder E s s i g s ä u r e anhydrid b e g e g n e t . K r i s t a l l e v o m S c h . P . 6 2 ° ; S . P . 1 8 5 — 1 8 7 ° . Zerfliesst an der Luft und löst sich in H j O s e h r leicht unter b e t r ä c h t l i c h e r T e m p e r a t u r e r n i e d r i g u n g . Sie wirkt, n a m e n t l i c h a l s D a m p f , s e h r ätzend und wird auch zum Atzen benutzt. Ihre H a u p t v e r w e n d u n g findet die M o n o c h l o r e s s i g s ä u r e zur D a r s t e l l u n g d e s künstlichen Indigos. CMoressigsäure, techn 1 kg Mk. 2,50; °/ 0 kg Mk. 2 2 5 , 0 0 „ ehem. rein, krist 1 „ ,, 4,30

253

Chloretone — Chlorhydrine.

2. D i c h l o r e s s i g s ä u r e (Acidum dichloraceticum). CHCU . COOH. Man gewinnt sie (abgesehen von andern Verfahren) durch Erwärmen von Chloral mit gelbem Blutlaugensalz und Wasser. Hierbei vermittelt die Blausäure des Blutlaugensalzes bei Oegenwart von Chloral eine Zersetzung des Wassers: CC1». CHO + HiO + KCN = CHCli. COOH + KCl + HCN. — Nach D. R. P. 246 661 lässt sich Trichloressigsäure durch katbodische Reduktion zu 8 0 % und darüber in Dichloressigsäure überfahren. Anoden- und Kathodenraum müssen getrennt sein; als Anodenflüssigkeit findet HCl, H*S0 4 u.s.w., als Anode Graphit, PbO« u. s. w., als Kathode Pb, Cu, Ni, verzinntes Cu u. s. w. Anwendung. Die Temp. darf 20—25° nicht übersteigen. Dichloressigsäure ist eine ätzend saure Flüssigkeit, die unter 0° erstarrt; S. P. 189—191°. Dichloressigsäure, ehem. rein

H Mk. 3 , 2 0 ; 1 kg M k . 2 9 , 0 0

3. T r i c h l o r e s s i g s ä u r e ( A c i d u m trichloraceticum). C C l j . COOH. Man erhält sie durch Einwirkung einer Kaliumpermanganatlösung auf eine konzentrierte Chlorallösung; nach der Einwirkung wird vom MnO> abfiltriert, mit HjPO« übersättigt und destilliert. Zerfliessliche, in H , 0 sehr leicht lösliche Kristalle. Sch. P. 55°; S. P. 195°. Sie wird vielfach in der Medizin als starkes Atzmittel benutzt. Trichloressigsäure, ehem. rein, krist., D. A. V .

.

.

.

.

.

1 kg Mk. 8 , 5 0

C h l o r e t o n e (Azetonchloroform; tertiärer Trichlorbutylalkohol). CC1 S (CH,) 2 . C . OH + Va HjO. Es entsteht bei Einwirkung von Atzkali auf ein Gemisch aus Azeton und Chloroform und bildet farblose, in heissein HsO lösliche, leicht in Alkohol, Äther und Glyzerin lösliche Kristalle, Sch. P. 80—81°. Innerlich gegeben, dient es als Schlafmittel, äusserlich als lokales Anästhetikum und Antiseptikum. Eine Lösung geht unter den Namen A n e s o n und A n e s i n . •\zetonchloroform Aneson

.

H Mk. t j . 6 0 , 1 kg Mk. 6 0 , 0 0 D „ 0,70

C h l o r h y d r i n e . So bezeichnet man die Chlorester des Glyzerins; technisch wichtig sind davon D i c h l o r h y d r i n und E p i c h l o r h y d r i n . In neuester Zeit hat auch das M o n o c h l o r h y d r i n Bedeutung erlangt. 1. D i c h l o r h y d r i n (a-Dichlorhydrin). C1H,C . CH(OH). CH,CI. Es entsteht durch längeres Erwärmen von wasserfreiem Glyzerin mit Chlorschwefel im Kochsalzbade während mehrerer Stunden, entsprechend der Gleichung: C»H„0, + 2 S,Clj = C,H.C1,0 + SO, + 3 S + 2 HCl. Nach dem D. R. P. 197 308 gewinnt man es aus Glyzerin und gasförmiger HCl bei niedriger Temperatur in befriedigender Ausbeute dadurch, dass man dem Glyzerin geringe Mengen einer organischen Säure (z. B. Essigsäure) als Katalysator zusetzt. Nach dem Zusatz-D. R. P. 197 309 kann man, statt in Gegenwart einer organischen Säure zu arbeiten, auch nicht zu verdünnte wässerige HCl bei etwas höherer Temperatur einwirken lassen. Das D. R. P. 238 341 bezweckt eine Verbesserung der Herstellung aus Glyzerin und gasförmiger HCl, und zwar durch Zusatz von Estern anorganischer oder organischer Säuren, wodurch die Ausbeute erhöht werden soll. Nach Amer. Pat. 972 952 erhält man Chlorhydrine aus Alkalibikarbonat und Hypochlorit, indem man sie unter Vermeidung von Temperatursteigerungen mit Olefinen in Reaktion bringt. — D. R. P. 263 106 schützt ein besonderes Verfahren zur Darstellung von Dichiorliydrin aus Monochlorhydrin mit HCl. Farblose und fast geruchlose, etwas sirupöse Flüssigkeit, ip ca. 10 vol. H , 0 löslich. Sp. G. (bei 16°) 1,396: S. P. 176—177°. Es wird in steigendem Masse technisch verwendet, da es ein ausgezeichnetes Lösungsmittel ist, so für harte Harze, Nitrozellulosen u. s. w. Auch ist es bei den gewöhnlichen Arbeitstemperaturen nicht leicht entzündlich. Dichlorhydrin

1 kg M k . 5 , 0 0 ; °/o kg M k . 4 7 5 , 0 0

254

Chlorkalk.

2. E p i c h l o r b y d r i n .

CIH.C—CH—CH,.

E s entsteht, w e n n mar»

d a s Dichlorhydrin (siehe v o r s t e h e n d ) mit etwa d e r Hälfte gepulv. N a O H nicht über 130° erhitzt. Nach D. R. P. 239 077 v e r l ä u f t die Verseifung von Dichlorhydrin zu Epichlorhydrin, die man auch mit Natron l a u g e vornehmen kann, nahezu quantitativ, wenn man so arbeitet, d a s s d i e Konzentration der Lauge % Normalität niemals übersteigt. — Nach D. R. P . 246 242 soll man das Dichlorhydrin mit Erdalkalihydroxyden o d e r mit Alkalikarbonaten zwischen 40° und 120° behandeln, wobei man zweckmässig d a s e n t s t a n d e n e Epichlorhydrin s o gleich nach seiner Bildung durch Abdestillieren a u s der R e a k t i o n s m a s s e entfernt. Farblose, leichtbewegliche, c h l o r o f o r m ä h n l i c h riechende Flüssigkeit; sp. G. (bei 15") 1,191; S. P. 117". Es ist ein e b e n s o vorzügliches Lösungsmittel wie d a s Dichlorhydrin und findet d e m e n t s p r e c h e n d die gleiche Verwendung. Epichlorhydrin

1 kg Mk. 2 2 , 5 0

3. M o n o c h l o r h y d r i n C H , ( O H ) . C H ( O H ) . CH a Ct. Nach dem Franz. Pat. 370224 kann man es durch A b ä n d e r u n g d e s V e r s u c h e s auf gleiche W e i s e herstellen wie d a s Dichlorhydrin, durch E r w ä r m e n der theoretischen Mengen von Glyzerin mit Chlorschwefel, jedoch wird die E r w ä r m u n g nicht über 40—50° hinaus gesteigert. Nach dem D. R. P. 180 668 erhält man es durch Erhitzen von Glyzerin mit wässeriger HCl (sp. G . 1,185) im Autoklaven während 15 S t u n d e n auf 120°. Auch die o b e n unter Dichlorhydrin e r w ä h n t e n D. R. P. 197 308, 197 309 und 238 341 eignen sich zur Herstellung des Monochlorhydrins. Nach dem D. R. P. 201 230 mit den Zusatz-D. R. P. 229 536 und 229 872 v e r d ü n n t man d a s durch E i n w i r k u n g von Chlorschwefel auf Glyzerin e n t s t e h e n d e C h l o r i e r u n g s p r o d u k t mit dem doppelten vol. H s O und konzentriert die nach Absetzenlassen getrennte klare Flüssigkeit bei 40—100 ,J im Vakuum. Die Z u s a t z p a t e n t e beschreiben T r e n n u n g s m e t h o d e n d e s bei der Chlorierung d e s Glyzerins sich a b s c h e i d e n d e n S c h w e f e l s von dem Chlorierungsprodukt. Weitere P a t e n t e , die die Gewinnung von Monochlorhvdrin betreffen, s i n d : D. R. P. 269 657, Franz. Pat. 437 315, Engl. Pat. 26 036 von 1911 und Amer. Pat. 1 040 323. Es dient n e u e r d i n g s zur S p r e n g s t o f f a b r i k a t i o n , für welchen Zweck es nitriert wird. Monochlorhydrin, 80°/o „ ehem. rein

H Mk. 1 1 , 0 0 ;

1 kg Mk. 1 0 , 0 0 1 „ „ 1U0,00

C h l o r k a l k (Bleichkalk; C'alcaria chlorata). W i r d durch Einwirkung von Chlor auf g e l ö s c h t e n Kalk gewonnen. Der Kalk m u s s möglichst rein, sehr sorgfältig g e b r a n n t und nur zur staubigen T r o c k n e gelöscht sein. Man bringt d a s C a ( O H ) j in K a m m e r n a u s Holz, S a n d s t e i n - o d e r Schieferplatten, neuerd i n g s in g r ö s s e r e m M a s s s t a b e (Länge 30 m, Breite 10 m, Höhe 2 m) a u s Blei. In den Kammern wird d a s Kalkhydrat in möglichst d ü n n e n Schichten auf Horden (in mehreren Etagen ü b e r e i n a n d e r ) a u s g e b r e i t e t . D a s Chlor wird von der Decke a u s eingeleitet. Neuerdings hat man auch A p p a r a t e zum kontinuierlichen Betriebe konstruiert. Die Entwicklung d e s Cl kann dabei auf verschied e n e W e i s e g e s c h e h e n (vgl unter „C h 1 o r " ) , u. a. auch elektrolytisch. Auch auf d i r e k t e elektrochemische Darstellung von Chlorkalk sind m e h r e r e Patente g e n o m m e n w o r d e n . Jedenfalls steht die elektrolytische Chlorkalkgewinnung jetzt im Vordergrund des Interesses. Uber die Konstitution d e s Chlorkalks ist man im U n k l a r e n ; reiner unterchlorigsaurer Kalk (Calciumhypochlorit) Ca(OCl)* ist er j e d e n f a l l s nicht; die meiste Wahrscheinlichkeit hat noch die Formel C a O . C a C l . OC1. W ä h r e n d H a n d e l s c h l o r k a l k nicht mehr a l s 4 0 % a k t i v e s Cl enthält, gewinnt man n a c h , dem Franz. Pat. 370 863 einen trocknen Chlorkalk mit 80—90 % aktivem Cl, indem man nicht von t r o c k n e m Kalk, s o n d e r n von K a l k m i l c h a u s g e h t , d i e unter Rühren nahezu gesättigt wird. Die er-

255-

Chlorkalk.

haltene ChlorkalklOsung wird abfiltriert und vorsichtig zur T r o c k n e v e r dampft; die Verdampfung geschieht bei niedriger Temperatur im Vakuum oder in geeigneten G e l a s s e n mit möglichst hoher Verdampfung, da die bei der Konzentration eintretende Zersetzung von der Dauer der Verdampfung abhängt. Man benutzt den Chlorkalk in der Bleicherei (vgl. Artikel „ B l e i c h e n " ) , als Desinfektions- und Oxydationsmittel, zur Darstellung von Chloroform, zum Entfuseln von Spiritus u. s. w. Den Wert des Chlorkalks bestimmt man entweder nach G e w . % C1 oder nach Graden G a y - L u s s a c ; dieselben geben an, wieviel Liter C1 aus 1 kg Chlorkalk zu erhalten ist. Folgende von P a t t i n s o n berechnete T a b e l l e erleichtert die Umrechnung. ProientGrade gehalt an nach Gmy- wirksamem Chlor Luisac 63 64 65

66 67

68

69 70 71 72 73 74 75

ProientGrade nach gehalt an Gay- wirksamem Lussac Chlor

20,02

20,34 20,65 20,97 21,29

76 77 78 79

21,61

80 81

22,88

83 84 85

21,93 22,24 22,56

23,20 23,51 23,83

82

86 87

88

24,15 24,47 24,79 25,10 25,42 25,74

26,06 26,37 26,69 27,01 27,33 27,65 27,96

ProjentGrade gehalt an nach Gay- wirksamem Chlor Lussac 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99

100 101

28,28 28,60

28,92 29,23 29,55 29,87 30,19 30,51 30,82 31,14 31,46 31,78 32,09

Grade Prosentnach gehalt an Gay- wirksamem Lusaac Chlor

102

103 104 105

106 107

108

109

110 111

112

113

114

32,41 32,73 33,05 33,36 33,68 34,00 34,32 34,64 34,95 35,27 35,59 35,91 36,22

Grade nach Gay-

115

116 117

118 119

120 121 122 123 124 125

126

127

Proxentgehalt aa wirksamen» Chlor 36,54 36,86 37,18 37,50 37,81 38,13 38,45 38,77 39,08 39,40 39,72 40,04 40,36

Nach dem D. R. P. 145 7 4 5 presst man eine Mischung von Chlorkalk und krist. Na 2 SO« in trocknem Zustande zusammen, wobei durch doppelte Umsetzung Natriunihypochlorit und hydratiertes CaSO« gebildet werden soll; die Masse dient zu Bleichzwecken. P r f l f n D g i Die technische Analyse umfimt ausschliesslich die Oehaltsbeslimmung an bleichendem O h l e i , d. h. an der Verbindung CaOCl^ Die Gehaltsbestimmung geschieht am besten durch Titrieren mit alkalischer «/.„-N-Arsenitlltoung nach der Methode vou P e n o t - L u n g e : Man wägt 7,1 g des gut gemischten Chlorkalkmustera ab, serreibt in einem PorzellanmQrser mit wenig H-0 zu einem gleichm&ssigen Karten Brei, verdflnnt mit mehr H,0, spOlt das Ganze in einen Literkolben, verdünnt bis zur Marke und pipettiert für jede Probe nach anhaltendem UmschOtteln des Kolbens 60 ccm ( — 0,865 g Chlorkalk) in ein Decherglas. Hierzu llast man unter fortwährendem Umschwenken die ArsenlBsung laufen, bis man der zu erwartenden Grftdigkeit nahe kommt. Dann bringt man ein Tröpfchen des Oemischcs auf ein Stflck Filtrierpapier, das mit einer etwaa lU-haltigen SttikelBeung angefeuchtet ist. Man tfipfelt und titriert abwechselnd, bis auf dem Reagenzpapier ein nur noch kaum merklich oder gar nicht mehr gebläuter Fleck entsteht. Zur Bereitung der '/..-N-Arsenlflsung wlgt man 4,960 g reimte araenige Säure ab, kocht mit 10 g reinem NaHCO, und 200 ccm H.0 bis zur völligen Auflösung, setzt noch einmal 10 g Bikarbonat i n und verdünnt nach dem Erkalten auf 1 1. Die Lösung ist durchaus haltbar; jede* ccm zeigt 1 bleichendes Chlor (0,00866 g Cl) an.

Preise sind schwankend; zurzeit wird etwa notiert: Chlorkalk, Inland

Chlorkalk:

Bosnische Elektrizltlts - Aktiengesellschaft, Wien in. Tegetthoffstr. 7.

Mk. 1 0 , 0 0 — 1 2 , 0 0 I Dr. RrOger & Sommerfeld, Kassel. |

Chlorkalkkammern baut:

J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Chlorkalkanlagen baut: Otto Krueger vorm. G. Krueger, Biebrich a. Rh.

(s. Inserat unter ,,Chem. Fabrikeinrichtungen").

Chlorkohlenoxyd. — Chloroform.

256

C b l o r k o h l e n o x y d ( P h o s g e n . K a r b o n y c h l o r i d ) , COC1,. E s entsteht a u s t r o c k n e m C1 und t r o c k n e m C O im S o n n e n l i c h t o d e r in B e r ü h r u n g mit K n o c h e n k o h l e . Zur D a r s t e l l u n g leitet man CO« mit Cl ü b e r g l ü h e n d e Kohlen o d e r C O d u r c h s i e d e n d e s A n t i m o n c h l o r i d . Nach Amer. P a t . 8 0 8 100 erzeugt man es im elektrischen Ofen. E s bildet ein f a r b l o s e s G a s , d a s sich bei niedriger T e m p . zu einer ers t i c k e n d r i e c h e n d e n F l ü s s i g k e i t vom sp. G . 1 , 4 3 2 ( b e i 0 " ) und vom S . P . 8,2° verdichtet. S e h r leicht löslich in B e n z o l und E i s e s s i g ; es wird von kaltem H » 0 l a n g s a m , von h e i s s e m r a s c h unter B i l d u n g von C 0 2 und HCl zersetzt. M a n benutzt e s in der F a r b e n f a b r i k a t i o n , auch zur G e w i n n u n g von T e t r a chlorkohlenstoff. Phosgen, Röhren zu 100 g Röhre extra „ in Bomben zu 1 kg Bombe extra „ in Bomben zu 4 kg Bombe extra „ in Toluol (20 "»/o ige Lösung)

H

. . . .

Mk. „ 1 kg ,, „ 1 ,, „ ,, 1 „ „

C h l o r k o h l e n s t o f f siehe „ T e t r a c h l o r k o h l e n s t o f f". C h l o r k r e s o l C,H»(OH . C l . C H 3 ) . Die D a r s t e l l u n g d e s durch a n t i s e p t i s c h e n Eigenschaften wertvollen p - C h l o r - m - k r e s o l s ( C H 3 : OH : Cl =

4,ft0 1,00 14,00 20,00 12,00 25,00 8,00 seine

1 : 3 : 6)

erfolgte bisher a u s dem teueren m - K r e s o l durch E i n w i r k u n g von Cl oder Sulfurylchlorid. Nach D . R. P. 2 3 2 0 7 1 l ä s s t sich als A u s g a n g s m a t e r i a l auch d a s t e c h n i s c h e , bei 2 0 0 ° s i e d e n d e G e m i s c h von in- und D-Kreso! v e r w e n d e n . D i e C h l o r i e r u n g erfolgt zuerst beim m - K r e s o l . M a n l ä s s t daher auf das G e m i s c h nur s o viel Cl o d e r S 0 2 C l s e i n w i r k e n , wie der B i l d u n g von M o n o c h l o r - m - k r e s o l e n t s p r i c h t , und unterwirft d a s P r o d u k t der fraktionierten D e s t i l l a t i o n , w o b e i bei 2 0 0 ° r e i n e s p - K r e s o l und bei 2 3 5 ° r e i n e s p - C h l o r - m kresol übergeht. Nach D . R. P. 2 3 3 1 1 8 wird zur A b s c h e i d u n g d e r s e l b e n V e r bindung a u s G e m i s c h e n von chlorierten R o h k r e s o l e n d a s letztere Produkt sulfuriert. Hierdurch wird p - C h l o r - m - k r e s o l in die S u l f o s ä u r e übergeführt, die man in F o r m d e s s c h w e r l ö s l i c h e n N a - S a l z e s isoliert. D a n n wird nach bekannten M e t h o d e n die S u l f o g r u p p e wieder a b g e s p a l t e n , die reine Verbindung mit W a s s e r d a m p f ü b e r g e t r i e b e n und s c h l i e s s l i c h a u s Ligroin umkristallisiert. p-Chlor-m-kresol H Mk. 1,25; 1 kg Mk. 10,00 Chlormagneslum v e r b i n d u n g e n".

(Magnesiutnchlorid)

siehe

unter

..Magnesium-

Chlormagnesium: Dr. Krflger & Sommerfeld, Kassel.

I Salzbergwerk Neu-Stassfurt,

Staasfurt.

O h l o r n a t r l u m siehe N a t r i u m c h l o r i d im Artikel ,,N a t r i u m V e r b i n d u n g e n " sowie „ S a 1 z". C h l o r o f o r m . C H C l j ( T r i c h l o r m e t h a n ) . D i e D a r s t e l l u n g g e s c h i e h t nach S o e r w ä r m t man A l k o h o l mit C h l o r k a l k l ö s u n g verschiedenen Methoden. auf c a . 60°, w o b e i b e s t i m m t e G e w i c h t s v e r h ä l t n i s s e e i n g e h a l t e n w e r d e n m ü s s e n . Hierbei e n t s t e h t zuerst durch O x y d a t i o n d e s A l k o h o l s CO», die a u s dem C h l o r k a l k u n t e r c h l o r i g e S ä u r e frei m a c h t ; w e i t e r bildet sich Aldehyd und C h l o r a l , w e l c h e s durch Ätzkalk in C H C l j zerlegt wird. D a s g e b i l d e t e C h l o r o f o r m wird a b d e s t i l l i e r t , v o n dem d a r ü b e r s t e h e n d e n , mit ü b e r g e g a n g e n e n H > 0 g e t r e n n t , zuerst mit S o d a , dann mit konz. H j S O « b e h a n d e l t , s c h l i e s s l i c h mit HiO g e w a s c h e n , ü b e r C a C l i g e t r o c k n e t und rektifiziert. Jetzt n o c h v e r b r e i t e t e r ist w o h l die D a r s t e l l u n g a u s dem R o h a z e t o n der H o l z e s s i g f a b r i k a t i o n , und zwar m i s c h t man d a s mit H j O v e r d ü n n t e Azeton allmählich mit e i n e r C h l o r k a l k l ö s u n g , w o b e i die B i l d u n g d e s C h l o r o f o r m s leicht erfolgt und nur zum S c h l u s s durch s c h w a c h e E r w ä r m u n g u n t e r s t a t z t wird. B e -

257

Chloroform.

stimmte Mischungsverhältnisse müssen innegehalten werden. Die Umsetzung entspricht den Gleichungen: 2 ( C H 3 . CO . CH 3 ) + 3 Ca(OCl) a = 2 (CH 3 . CO . C C l j ) + 3 C a ( O H ) , . Azeton

l richlorazeton

2 (CHs . CO . CCI») + Ca(OH) 2 = C a ( C 2 H 3 0 2 ) 2 + 2 CHC1 S . '1 r i c h l o r a z e t o n

Calciumazetat

Chloroform

Sehr reines Chloroform erhält man durch Destillation von Chloral ( b e z w . Chloralhydrat) mit Natronlauge: C C I 3 . COH + NaOH = C H C b + N a H C 0 2 Chloral

Natronlauge

Chi iroform

ame.sensauiesNatrium.

Ausser diesem sogenannten C h l o r a l c h l o r o f o r m ist noch das C h l o r o f o r m - P i c t e t als sehr rein bekannt; es wird durch Gefrierenlassen d e s Chloroforms bei — 75° erhalten. Von den verschiedenen andern Darstellungsmethoden ist die e 1 e k t r o J y t i s c h e von Interesse; bei diesem patentierten Verfahren wird eine a l k o holische Natriumchloridlösung durch den elektrischen Strom zersetzt. (Vgl. den Artikel von W ä s e r in Chem. Ztg. 1910, 141.) Nach einem neuen Verfahren (D. R. P. 129 2 3 7 ) gewinnt man CHC13 in ununterbrochenem Betriebe, indem man vorchlorierten Alkohol mit Chlorkalk und Alkalien unter Erwärmung behandelt. D a s Chlorierungsprodukt (Chloral, Chloralalkoholat u . s . w . ) soll eine Dichte von 35° B 6 haben. Zur Darstellung dient dabei ein heizbarer, mit T r a n s p o r t s c h n e c k e versehener Behälter, welcher durch Zwischenwände in mehrere, unten miteinander kommunizierende und oben durch Ubersteigrohre verbundene Abteilungen zerfällt; die Abteilungen werden durch Zuflussrohre aus mit Transportschnecken versehenen Behältern mit den erforderlichen Reagentien gespeist. Die Zwischenwände bewirken, •dass sich die flüssige Masse und das gasförmige Reaktionsprodukt nach dem Gegenstromprinzip unter inniger Berührung aneinander vorbeibewegen. Ein sehr reines CHC13 ist das C h l o r o f o r m - A n s c h U t z , das aus dem Salizylid-Chloroform hergestellt wird: D a s innere Anhvdrid der Salizyl/CO säure, S a 1 i z y 1 i d genannt C 9 H 4 < ^ (vgl. den Artikel „ S a 1 i z y 1 s ä u r e " ) , hat die Eigenschaft, mit CHCla eine kristallisierende Verbindung einzugehen. Löst man Salizylid in Roh-Chloroform, so kristallisiert bald Salizylid-Chlorotorm ( C 6 H 4 0 . C 0 ) 4 + 2 CHC13 aus, während die Verunreinigungen in der Mutterlauge bleiben. Erhitzt man das Salizylidchloroform im W a s s e r b a d e , so bleibt das Salizylid zurück und reines Chloroform destilliert über. Die medizinisch verwendeten Chloroforme müssen alle einen Zusatz von 1 % absol. Alkohol erhalten, um haltbar zu sein. F e s t e s CHC1S gewinnt man nach Amer. Pat. 9 2 5 6 5 8 und D. R. P . 2 2 0 326, indem man Pepton ( 1 0 0 g ) mit H2O ( 9 0 g ) zu einer zähen P a s t e verrührt und mit CHCI3 ( 1 0 0 g) innig vermengt. Nicht absorbiertes Chloroform wird abdestilliert und wieder verwendet. D a s so erhaltene feste CHCls besitzt alle Eigenschaften des flüssigen Präparats, braucht nicht vor Licht geschützt aufbewahrt zu werden und gibt das Chloroform durch Behandlung mit Säuren o d e r Alkalien ab, wodurch seine innerliche Wirkung zustande kommt. CHCU ist eine farblose, ätherisch-süsslich riechende und schmeckende, leicht bewegliche Flüssigkeit. Sp. G . (bei 15°) 1,526; S. P. 61,2°; S c h . P . — 70°. E s wird in der Medizin als wertvolles Anästhetikum, in der Chemie a l s Lösungsmittel für viele organische Körper, weiter auch in der Farbenfabrikation verwandt. Eine Fabrikationseinrichtung zur Herstellung von jährlich 5 0 0 0 kg Chloral-Chloroform kostet 6 0 0 0 Mk. P r U f n n s r t Dieselbe richtet sich im allgemeinen nach den Vorschriften des D. A. V ; folgendes zur Ergänzung: Zur Prüfung auf C h l o r k o h l e n s t o f f versetzt man 20" ccm CHC1A mit einer Lösung von 3 Tropfen Anilin in 5 ccm Benzol; bei Anwesenheit von Chlorkohlenstoff entsteht eine Trübung oder ein kristallinischer Niederschlag von Phenylharnstoff. Auf AUhnl prüft man mit dünner KUnO^-Lösung; dieselbe wird durch alkoholtreies CHCla nicht

«ntf&rbt.

Blücher IX.

17

258

Chlorophyll — Chlorverbindungen.

Chloroform, techn „Anschütz" „ rein, D. A. V (Narkosechloroform) „ Merck, Röhrchen mit 60 g r „ aus Chloral „

kg Mk. 145,00 Glas zu 50 g „ 0,80 . 1 kg Mk. 2,50; °/o kg „ 220, „ 1,10 1 „ „ 5,40

mediz. „ P i c t e t "

1





12,00

Chloroform: Chemische Werke Fifrstenwalde, I)r. B. Hecker t W. Zeidler, G . m . b . H . , Filretenwalde (Spree) (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

| E. Merck, Darmstadt. Saccharinfabrik A G. vorm. Fahlberg, List 4 Co., I Magdeburg-Südost.

Apparate zur Gewinnung von Chloroform: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

1 F. H. Mever. Hannover-Hainliolz (s. Anzeige in* I Anzeigenanhang).

C h l o r o p h y l l (Blattgrün). Der in Form von Körnern in der Pflanzenzelle, namentlich in den Blättern, vorkommende grüne Farbstoff, der sich in Alkohol, Äther, Chloroform und ölen löst, blutrot fluoresziert, sich aber leicht zersetzt. C h l o r o p h y l l , teclwi., zum Fiirbcn von Öl, Fett, Seife u. s. w. „ rein, wässerige L ö s u n g , carotinfrei n

„ ,,

alkohol. reinst

.

„ H Mk. 10,00;

1 k^ Mk. 1 „ „ 1 1

„ ,.

„ „

8,00 5,00 6,50 85,00

Chlorophyll: E. Merck, Darmstadt.

Apparate zur Herstellung von Chlorophyll: F. II. Meyer, Hannover-Hainliolz (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt Peter Dinckels i Sohn, G. m. b. II., Main/

C h l o r s c h w e f e l siehe „ C h l o r v e r b i n d u n g e n". C h l o r v e r b i n d u n g e n . Die Chloride sind unter den betreffenden Metallund Radikalverbindungen zu finden, z. B. Chlorcalcium siehe „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n", Chloräthyl siehe „ A t h y l v e r b i n d u n g e n " ; dasselbe gilt von den Chloraten und Perchloraten; (vgl. „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l c k t r o l y t i s c h e r"). Besondere Artikel bilden „ C h l o r k o h l e n s t o f f " , „ C h l o r o f o r m " , „ C h l o r k a l k " , ,,H y p o c h 1 o r i t e" uncl „ Ü b e r c h l o r s ä u r e " ; vgl. auch den Artikel „ B l e i c h e n " . Chlorwasserstoff siehe „ S a l z s ä u r e". Hier seien noch C h l o r s c h w e f e l , Z w e i f a c h C h l o r s c h w e f e l , S u l f u r y l c h l o r i d , T h i o n y l c h l o r i d , C h l o r s ä u r e und C h l o r s u l f o n s ä u r e erörtert. 1. C h I o r s c h w e f e 1 (E i n f a c h - C h I o r s c h w e f e 1; S c h w e felmonochlorid; Schwefelchlorür). SjCI». Zur Darstellung leitet man gereinigtes und getrocknetes Chlorgas durch geschmolzenen und auf 125—130° erhitzten Schwefel; der gebildete SjCI, wird in einer gut gekühlten Vorlage verdichtet. Er enthält noch freien Schwefel gelöst und muss davon durch mehrmalige Rektifikation befreit werden. Nach einem jetzt abgelaufenen Patent (D. R. P. 49 628) bildet sich S«CI, auch bei der Einwirkung von S auf geschmolzenes Chlorkalium: 2 KCl + 3 S = K,S + S,Cl t . SfCI> stellt eine dickliche, bräunliche, erstickend riechende und an der Luft rauchende Flüssigkeit dar. Sp. O. (bei 0°) 1,706; S. P. 138». Schwefelchlorür ist ein gutes Lösungsmittel für Schwefel; es verwandelt Leinöl in Firnis, Rapsöl in eine kautschukähnliche Masse. Hauptsächlich dient es zum Vulkanisieren von Kautschuk. Nach R o y D. H a 11 ist SjCI» ein sehr geeignetes Mittel zur Darstellung wasserfreier Metallchloride. Erhitzt man z. B. die Oxyde von W, Mo, V, Fe, Cr, AI in SjCI, auf 200°, so werden sie in die Chloride übergeführt. ® • kg Mk. 4 2 , 0 0

C h l o r s c h w e f e l für G u m m i f a b r i k e n

Chlorschwefel: Saccharinfabrik A.-O. vorm. Fahlberg, List 4 Oo.,

Magdeburg-Sddott.

Chlorverbindungen.

259

2. S c h w e f e l d i c h l o r i d ( Z w e i f a c h - C h l o r s c h w e f e l ) SC12. Zur Darstellung sättigt man S2C12 in der Kälte mit Cl und entfernt dann den Überschuss des letzteren durch Einleiten eines getrockneten C0 2 -Stromes. Es ist ein braunrotes ö l vom sp. G. 1,62, das bei 64° in S2CI2 + Cl2 zerfällt. Nach Franz. Pat. 460 555 soll maii zur Darstellung von SC12 die beiden Komponenten in theoretischem Verhältnis bei Gegenwart geeigneter Katalysatoren, z. B. Eisen, zusammenbringen. 3. S u l f u r y l c h l o r i d S0 2 C1 2 . Früher stellte man es ausschliesslich so dar, dass man gasförmiges S 0 2 und gasförmiges Cl in Eisessig leitete oder dass man beide Gase abwechselnd oder im Gemisch auf Kampfer einwirken liess. Nach dem D. R. P. 138 531 benutzt man beide Gase in verflüssigter Form und lässt sie in Gegenwart von Substanzen, welche die Vereinigung vermitteln, aufeinander einwirken, wobei die Verbindung fast augenblicklich erfolgt. Als Kontaktsubstanzen werden Kampfer, Eisessig, Ameisensäure usw. genannt. Nach D. R. P. 226 218 erhält man es aus gasförmigem SO» und Cl glatt und ohne Bildung von Nebenprodukten, wenn man diese Gase in Essigsäureanhydrid leitet. Ein anderes Verfahren (D. R. P. 129 862) erreicht die Darstellung von Sulfurylchlorid, indem man Chlorsulfonsäure mit Quecksilber, Quecksilbersulfat oder einer andern passenden Substanz in einem mit Rückflusskühler versehenen Kessel 2—3 Stunden kocht; die Reaktion entspricht der Gleichung: 2 S0 2 0HC1 = S0 2 C1 2 + S0 2 (0H) 2 . Wird die Temperatur des Rückflusskühlers auf etwa 70° C. gehalten, so geht in der angegebenen Zeit fast die ganze berechnete Menge S0 2 C1 2 über. Es ist eine farblose, stechend riechende und an der Luft stark rauchende Flüssigkeit vom sp. G. 1,66 bei 20°. Es hat eine stark chlorierende Wirkung und wird z. B. zur Darstellung von A z e t y l c h l o r i d (s. d.), von B e n z y l c h l o r i d (s. d.) u. a. m. benutzt. Eine besondere Methode des Chlorierens mit Sulfurylchlorid ist durch D. R. P. 146 796 geschützt. Die D. R. P. 160 102 und 162 394 schützen Verfahren, um das beim Chlorieren mit S0 2 C1 2 unverbraucht entweichende Chlorierungsmittel wieder nutzbar zu machen. Sulfurylchlorid, techn „ ehem. rein

1 kg Mk. 2,00; °/ 0 kg Mk. 150,00 H „ 1,50; 1 „ „ 10,00

4. T h i o n y l c h l o r i d SOCl 2 . Man stellte es früher durch Einwirkung von Phosphorpentachlorid auf Schwefeldioxyd (oder auf ein Sulfit) dar: SO» + PC16 = SOCl 2 + POCl 3 . Neuerdings hat man zu seiner Gewinnung das S c h w e f e l t r i o x y d herangezogen, und zwar lässt man nach D. R. P. 136 870 Schwefeltrioxyd auf Zweifach-Chlorschwefel einwirken. Findet die Einwirkung unter dem Siedepunkt des S 0 2 (—• 10°) oder unter Druck statt, so soll eine nahezu theoretische Ausbeute erzielt werden. Das D. R. P. 139 455 benutzt nicht Zweifach-Chlorschwefel sondern E i n f a c h - C h l o r s c h w e f e l und lässt darauf bei 75—80° Schwefeltrioxyd einwirken: S2C12 + SO, = SOCl 2 + S 0 2 + S. Der bei der Reaktion gebildete S wird durch gleichzeitiges Einleiten von Cl sofort wieder in S2C12 übergeführt. Farblose, erstickend riechende und an der Luft stark rauchende Flüssigkeit; sp. G. (bei 0°) 1,676; S. P. 78°. Das Thionylchlorid soll zur Herstellung von Farbstoffen und Zwischenprodukten dienen; auch gewinnt man mit seiner Hilfe jetzt Essigsäureanhydrid. Thionylchlorid

1 kg Mk. 5,00; °/o kg Mk. 200,00

Ohem. Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M.

5. C h l o r s ä u r e (Acidurn chloricum). HCIO3. Man gewinnt sie technisch durch Zersetzung von Baryumchlorat mittels verd. H 2 S0 4 und Eindampfen der klaren Lösung im Vakuum. Farblose bis schwachgelbliche Flüssigkeit vom sp. G. 1,120. Chlorsäure, fliiss. techn. (sp. G 1 120) „ „ rein (sp. G. 1,120)

.

.

.

1 kg Mk 2,50;

°/0 kg Mk. 180,U0 1 „ „ 3,50

17*

260

Chokolade — Chrom.

6. C h l o r s u l f o n s ä u r e

(Acidum

SOiCl v OH).

chlorsulfonicum).

S i e bildet sich durch direkte V e r e i n i g u n g von S c h w e f e l t r i o x y d S O » mit t r o c k n e m HCl. L e i c h t erhalt man sie durch E i n l e i t e n von HCl in v e r f l ü s s i g t e P y r o s c h w e f e l s ä u r e und A b d e s t i l l i e r e n . Nach dem D . R . P . 1 6 0 102 leitet m a n die beim C h l o r i e r e n mit Sulfurylchlorid e n t w e i c h e n d e n G a s e in r a u c h . H>SO«; d i e s e G a s e enthalten neben S O » und HCl s t e t s noch b e d e u t e n d e M e n g e n S u l furylchlorid, und beim Einleiten in die S ä u r e wird s o w o h l a u s dein HCl wie dem Sulfurylchlorid C h l o r s u l f o n s ä u r e gebildet, die nach B e d a r f w i e d e r leicht in Sulfurylchlorid zurück v e r w a n d e l t w e r d e n kann. Nach D . R . P . 2 2 8 4 2 4 und Engl. P a t . 16 5 1 8 von 1 9 1 0 gellt die R e a k t i o n z w i s c h e n H C l - G a s und SO» viel b e s s e r vor sich, wenn man d a s S O j in C h l o r s u l f o n s ä u r e l ö s t oder aber gleichzeitig HCl und SO> g a s f ö r m i g in C h l o r s u l f o n s ä u r e einleitet. E s l ä s s t sich unbedenklich lufthaltiges HCl v e r w e n d e n , da die L ö s u n g b e l i e b i g gekühlt werden kann. D a s Verfahren m a c h t keine D e s t i l l a t i o n n ö t i g ; m a n muss nur vorweg eine g e w i s s e M e n g e C h l o r s u l f o n s ä u r e zur Verfügung h a b e n . F a r b l o s e Flüssigkeit vom sp. G . (bei 0 ° ) 1 , 7 8 5 ; S . P . 158°. einbasische Säure. Chlorsulfonsäure tccliu » ehem. rein Chlorsulfonsaures Kali, tcchn. „ „ ehem. rein .

7. C h I o r z i n k s i e h e d ü n g e n". Chlorzinkanlagen b a u t : Sicpfried

Barth,

Ingenieur-Bureau,

E s ist eine

t kg Mk J , 2 5 °/'o kg Mk. 8 0 , 0 0 1 „ 4,50 1 „ „ 8,n0 . . . 1 „ 2(>,U0

Z i n k c h l o r i d

unter

,,Z i n k v e r b i n -

Düsseldorf-ObiTkassel.

Chlorzinklauge: (hemische

Fabrik

für

Huttenprodukte,

A.-Q.,

Düsseldorf-Oberkaesel.

Chlorverbindungen: Künigswartcr & E b e l l , Linden vor Hannover.

' I

S a c c h a r i n f a b r i k A.-G. vorm. F a h l b e r g , List & Co., Magdeburg-Südost.

Chokolade siehe ,,S c h o k o 1 a d e". und

C h o k o l l n , w o h l s c h m e c k e n d e s Abführmittel, das a u s K a k a o , M a n n a ( 0 , 5 % ) Phenophthalein b e s t e h t . Cholin. D e r Konstitution nach Äthyloltrimethylammoniumhydroxyd t( Lr H u )i. Iw ^ ' C H s . CHs . OH NSO» o d e r B a r y t w a s s e r gewonnen werden. G e w ö h n l i c h stellt man e s a u s O c h s e n h i r n o d e r E i d o t t e r dar. Synthetisch g e w i n n t man es a u s dem Additionsprodukt von Äthylenbromid und Triinethylamin (CH.hNCg1*'

C H 2

'

B r

,

d a s m a n durch Einleiten von t r o c k n e m T r i m e t h y l a m i n in d a s auf 110° erhitzte Äthylenbromid herstellt und durch m e h r s t ü n d i g e s Erhitzen mit AgNOi und HjO auf 160° in Cholin bzw. d e s s e n Nitrat v e r w a n d e l n k a n n . Cholin D Mk. 4 7 , 0 0 „

boric.

„ „

pulv

10 °/0 ige Lösung

hydrochloric

,

.

. .

l

. .

g



D l

g

5,50

„ „

5,50 5,Ö#

Cholin: B r . K . S c h m i t z , B r e s l a u , Hüfchenstr. 60.

C h r l s t o f i e siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n " . Ohrom. Cr. A. O . = 5 2 , 1 4 . D a s H a u p t a u s g a n g s m a t e r i a l für die D a r stellung von Cr und seinen V e r b i n d u n g e n bildet d e r C h r o m e i s e n s t e i n

261

Organ für

Elektrochemie

Elektrometallurgie

(unter besonderer Berücksichtigung des Eisens)

Luftstickstoff -Verwertung für Batterien- und mit der

Akkumulatorenbau Beilage

Herausgegeben unter Mitwirkung der h e r v o r r a g e n d s t e n Vertreter der Wissenschaft und Praxis von

Dr. A. Neuburger-Berlin Monatlich ein Heft (je 30 Seiten mit Abbildungen). Lex. 8. Vierteljährlich M. 4.—, Beilage allein vierteljährlich M. 1 . — Der Jahrgang b e g i n n t im April Bestellungen auf beiliegender Bestellkarte — siehe Textschluß — an eine Buchhandlung oder direkt an den Verlag erbeten. Probenummern auf Verlangen kostenlos vom

Verlos Veit 1 Comp., Leipzig, Horienstr.18

262

Chrom.

FeCrjO«. D a s Metall C h r o m selbst konnte früher kaum rein dargestellt w e r d e n und g e h ö r t e z u d e n s e l t e n e n P r ä p a r a t e n . M a n s t e l l t e e s u. a . a u s C h r o m c h l o r i d d a r , i n d e m m a n bei R o t g l u t in e i n e r W a s s e r s t o f f a t m o s p h ä r e Natriumdampf d a r ü b e r leitete. Im e l e k t r i s c h e n S c h m e l z o f e n w u r d e e s d a n n durch Reduktion v o n Chromchlorid mittels Kohle gewonnen. N a c h d e m letztg e n a n n t e n V e r f a h r e n e r h i e l t m a n ein k o h l e n s t o f f h a l t i g e s C h r o m , d a s g e r a d e ffir d i e w i c h t i g s t e V e r w e n d u n g , d . h. f ü r d i e G e w i n n u n g v o n C h r o m s t a h l , eben w e g e n s e i n e s K o h l e n s t o f f g e h a l t e s w e n i g geeignet e r s c h i e n ; n e u e r d i n g s geht man übrigens bei der elektrolytischen Chromgewinnung vom Kaliumc h r o m c h l o r i d aus. D a n n stellte man C h r o m — und z w a r a b s o l u t kohlenstofffrei — durch die s o g . A l u m i n o t h e r m i e . d . h. durch V e r b r e n n e n e i n e s pulverf ö r m i g e n G e m i s c h e s v o n C h r o m o x y d und m e t a l l i s c h e m A l u m i n i u m , d a r . Uber dieses G o 1 d s c h m i d t s e h e Verfahren siehe den Artikel „Thermit". N e u e r d i n g s w i r d a u c h r e i n e s C r f a s t d u r c h w e g im e l e k t r i s c h e n O f e n d a r g e s t e l l t , d a d i e a l u m i n o t h e r m i s c h e G e w i n n u n g zu t e u e r ist. N a c h d e m D . R . P . 1 4 7 3 2 6 s t e l l t m a n d i e M e t a l l e d e r E i s e n g r u p p e , s o z. B . C h r o m , im e l e k t r i s c h e n O f e n d a r : D a s m i t n u r s o v i e l K o h l e , w i e z u r R e d u k t i o n d e s M e t a l l e s in S c h w a m m f o r m e r f o r d e r l i c h ist, g e m i s c h t e s E r z wird in e i n e m S c h a c h t o f e n , d e r m i t e i n e m F r i s c h o f e n in V e r b i n d u n g s t e h t , r e d u z i e r t , und der M e t a l l s c h w a m m mittels e i n e s e l e k t r i s c h e n S t r o m e s von niedriger S p a n n u n g und h o h e r S t r o m s t ä r k e g e s c h m o l z e n . D a b e i werden die a u s dem S c h a c h t o f e n a b z i e h e n d e n G a s e zur B e h e i z u n g d e s F r i s c h o f e n s w ä h r e n d d e s A n s a m m e i n s d e s M e t a l l e s b e n u t z t , um d a n n v o n n e u e m in d e n S c h a c h t o f e n e i n z u t r e t e n u n d d i e e r f o r d e r l i c h e R e d u k t i o n s t e m p e r a t u r zu e r z e u g e n . Nach dem A m e r . P a t . 7 5 9 4 2 4 mischt man gepulverte T i e r k o h l e mit Zinkc h r o m i t und e i n e m g e e i g n e t e n B i n d e m i t t e l , p r e s s t d a s G e m i s c h d u r c h s t a r k e n D r u c k in f e s t e K u c h e n und e r h i t z t d i e s e ; h i e r b e i v e r f l ü c h t i g t s i c h d a s Z n , w ä h rend die c h r o m i g e S ä u r e zu metall. Cr reduziert wird. — Nach „ W i r t s c h a f t l i c h k e i t " sieht d a s Verfahren gerade nicht aus. Nach D r . C a r l G o l d s c h m i d t gelingt es, Cr a u s seinen S a l z e n durch d i e A n w e s e n h e i t v o n Z i n n o d e r Z i n n l e g i e r u n g e n k a t a l y t i s c h a b z u s c h e i d e n , und z w a r g e l i n g t d i e D a r s t e l l u n g a m b e s t e n mit k r i s t . C h r o m n i t r a t : L ä s s t m a n e i n e C h r o m n i t r a t l ö s u n g in e i n e m Z i n n g e f ä s s in d e r W i n t e r k ä l t e s t e h e n , s o s c h e i d e t s i c h in e i n e m T a g e a m o r p h e s s o w i e k r i s t a l l i n i s c h e s C r a u s ; d a s b e i g e m e n g t e C h r o m h y d r o x y d lässt sich durch ü b e r s c h ü s s i g e s Alkali entfernen. D a s D. R. P . 2 0 5 7 8 9 b e z w e c k t die D a r s t e l l u n g von reinem Cr a u s technischem Ferrochrom oder einem natürlichen eisenhaltigen Chromoxyd. Das M a t e r i a l w i r d mit e i n e m E r d a l k a l i o d e r E r d s i l i k a t , s o w i e g e g e b e n e n f a l l s mit einer auf den C h r o m o x y d g e h a l t b e r e c h n e t e n K o h l e n s t o f f m e n g e in G e g e n w a r t eines Ü b e r s c h u s s e s der B a s e , wie Kalk oder T o n e r d e , kurze Zeit (5 Minuten) u n t e r V e r m e i d u n g d e r R ü c k z e r s e t z u n g d e r D o p p e l s i l i k a t e in e i n e m e l e k t r i s c h e n O f e n bei sehr h o h e r T e m p e r a t u r b e h a n d e l t , s o d a s s rasch E i s e n k a l k - o d e r T o n e r d e d o p p e l s i l i k a t e v o n K a l k u n d a n d e r n in d e r c h r o m h a l t i g e n V e r b i n d u n g enthaltenen Metallen gebildet werden. Die Silikate s c h w i m m e n oben auf, während das reine C r sich auf dem B o d e n d e s O f e n s sammelt. C h r o m bildet ein hellgraues, glänzendes Kristallpulver o d e r a b e r , g e schmolzen, eine stahlgraue, politurfähige M a s s e ; sp. G . 6,8. E s schmilzt erst i m e l e k t r i s c h e n O f e n o b e r h a l b 2000®. D u r c h H N O j w i r d e s n i c h t a n g e g r i f f e n , w ä h r e n d e s s i c h in v e r d . H C l o d e r H»SO» b e i m E r w ä r m e n l e i c h t l ö s t . E i n Z u s a t z v o n C h r o m m a c h t M e t a l l e und L e g i e r u n g e n w i d e r s t a n d s f ä h i g e r g e g e n viele c h e m i s c h e A g e n t i e n und a u s s e r d e m s c h w e r e r s c h m e l z b a r ; viel v e r wendet wird namentlich der C h r o m s t a h l (vgl. unter „ E i s e n 1 e g i e r u n g e n"). Die elektrolytische Herstellung von C h r o m n i e d e r s c h l ä g e n mittels eines B a d e s , d a s C h r o m s ä u r e und C h r o m o x y d e n t h ä l t , s c h ü t z t d a s D . R . P . 2 2 1 4 7 2 . Nach dem Zusatz-D. R. P. 2 2 5 7 6 9 wird die W i r k s a m k e i t dieses C h r o m b a d e s n o c h b e d e u t e n d e r h ö h t , w e n n m a n e i n e i n f a c h e s C h r o m s a l z z u s e t z t , und z w a r eignet sich dazu a m besten Chromsulfat. Chrommetall, geschmolzen 9 8 - 9 9 °/ 0 , kohlefrci

° / 0 kg Mk. 5 0 0 , 0 0

Chromammonit — Chrombeizen.

263

Chrom-Erz: Kfinigswirter & Ebell, Linden TOT HiimoTer. C h r o m a m m o i i l t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " . C h r o m b e l x e i i . Zahlreiche Verbindungen des Chroms dienen als Beizen, d. h. zur Befestigung von Farbstoffen auf der Faser. Teils sind es Salze des Chromoxyds, teils solche der Chromsaure, welche als Beizen Verwendung finden; doch wirken die letzteren in dieser Richtung erst dann, wenn sie zu basischen Chromoxydsalzen oder zu Chromoxyd selbst reduziert sind. 1. C h r o m a z e t a t (essigsaures Chromoxyd). Als Losung durch Mischen der Lösungen von Chromalaiin und Bleiazetat erhalten. Preise siehe unter „ A z e t a t e " . 2. C h r o m a l a u n (vgl. auch unter Alaune). Wird bei der Anthrachinonfabrikation als Nebenprodukt gewonnen. Durch Eintragen von NajCO« oder von gefälltem Crj(OH)« in Chromalaunlösungen erhalt man haltbare basische Salze, die ebenso wie der Chromalaun selbst als Beizen Anwendung finden. Chromalaun, krist. techn ,, ehem. rein „

°/ 0 kg Mk. 3 8 , 0 0 °/ 0 „ „ 70,00

3. C h r o m a 1 i n. Unter diesem Namen kommt eine neue Chrombeize in den Handel, die nach dem Franz. Pat. 291 471 durch Reduktion von Chromsäure mittels Glyzerins oder anderer Fettkörper hergestellt ist. Das Chromalin hält das Chromoxyd so locker gebunden, dass es dasselbe schon beim Verdünnen mit HaO abspaltet. Es eignet sich besonders zum Drucken von Chromfarbstoffen auf Wolle. 4. C h r o m c h l o r i d . Durch Auflösen von Cr»(OH). in HCl erhält man das n e u t r a l e , durch Auflösen von Cr s (OH)« in CrClj erhält man das basische Chromchlorid; beide dienen als Baumwollbeizen. Chromchlorid, techn. flüssig (30° Be)

%

kg Mk. 4 0 , 0 0

„ (40» Bt) o/o „ „ 50,00 „ (50» Be) % „ „ 60,00 „ fest °/o „ „ 88,00 5. C h r o m c h r o m a t (chromsaures Chromoxyd). Durch Auflösung von Cr s (OH) 6 in CrOs erhalten; es wird vor allem zum Klotzen der Baumwolle benutzt. Chromchromat, flüssig (30® Be) entwässert

1 kg Mk. 5 , 0 0 ;

®/o kg Mk. 5 5 , 0 0 °/o „ „ 450,00

6. C h r o m f l u o r i d (Fluorchrom). Cr»F« + 8 H > 0 . Luftbeständiges, dunkelgrünes, in H>0 sehr leicht lösliches Pulver, das neuerdings fabrikmässig dargestelt wird und eine gute Beize ist. Chromfluorid, techn ehem. rein

°/ 0 kg Mk. 1 1 0 , 0 0 1 „ „ 8,00

7. C h r o m l o r m i a t (ameisensaures Chromoxyd). Zur Darstellung behandelt man nach Engl. Pat. 23 190 von 1911 konz. Chromsulfatlösung mit einer äquivalenten Menge von festem Natriumformiat, wobei Na»SOt ausfallt. Für die Verwendung als Beize braucht letzteres nicht entfernt zu werden. Chromformiat, flüss. 1 5 ° B e techn. Pulver „ ehem. rein

% kg Mk. 4 0 , 0 0 °/o „ „ 1 5 5 , 0 0 1 „ „ 4,00

8. C h r o m o x y d h y d r a t l ö s u n g . Durch kaustische Alkalien gefälltes Cr,(OH). löst sich in einem Überschuss des Fallungsmittels auf, wird aber beim Eintauchen von Baumwolle (oder andern pflanzlichen Geweben) auf der Faser in feinster Verteilung wieder niedergeschlagen. Für tierische Fasern ist, da sie von Alkalien angegriffen werden, diese Beize nicht brauchbar. Chromoxydhydrat in Teigform fest, löslich

" / » k g Mk. 5 0 , 0 0 »/» „ „ 145,00

264

Chromfarben.

9. C h r o m s u l f a t (schwefelsaures Chromoxyd). Durch Auflösen von Cri(OH)« in H»SO« erhalten. Wie beim Chromalaun lassen sich auch hier basische Salze erhalten, die hauptsachlich als Beizen benutzt werden. Chromoxydsutfat, techn., bas., Büss. (4f>®Be) % l g Mk. 30,00 » P^er % „ „ 100,00 „ n

gerein, flüss. ( 4 5 ° Be) „ trocken ehem. rein in Lamellen

. . . .

.

.

°/o 1 1

„ „ ,

„ „ „

60,00 3,50 6,00

KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

10. K a l i u m b i c h r o m a t (Chromkali). KsCrjC>7. Darstellung siehe unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n". Es ist eine vorzflgliche Beize, vornehmlich für Wolle. Kaliumbichromat, techn., krist P^ver „ „ „ feinstes Pulver

°/o kg Mk. 68,00 »/„ „ „ 74,00 u/o „ „ 100,00

11. M e t a c h r o m b e i z e . So bezeichnet die Aktien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation ein Gemisch von Kaliumbichromat mit Ammoniuinsulfat. Besondere beizenfärbende Azofarbstoffe ( M e t a c h r o m f a r b e n ) werdeil in einem Bade unter Zusatz dieser Beize auf Wolle sehr walkecht fixiert. 12. N a t r i u m b i c h r o m a t (Chromnatron). NajCrjO?. Darstellung siehe unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n". Verwendung wie bei Kaliumbichromat; es dient häufig zu dessen Ersatz, da es (im Verhältnis zum Chromgehalt) billiger ist. Natriumbichromat, geschmolzen, gemahlen ,, krist., gereinigt

°/o kg Mk. 56,00 °/o ,, ,, 90,00

Chromfarben.

1. B a r y t g e l b ( U l t r a m a r i n g e l b : auch wohl C h r o m g e l b genannt). BaCrOi. Durch Fällen von BaClj (oder der Lösung eines andern BaSalzes) mit K>CrOt erhalten. Sehr luftbeständig£ Farbe, die in vielen Nuancen verwendet wird. Bariumchromat, techn. (Barvtgelb), Pulver, zitronengelb orange „ ehem. rein

. . . .

% kg Mk. ii5,0O % r „ 80,00 1 „ „ 2,40

2. C h r o m b l a u . Ein Chromsiliziumphosphat, das durch Schmelzen eines Gemisches von Kaliumchromat, Flussspat und Kieselsäure (in bestimmten Verhältnissen) erhalten wird. 3. C h r o m g e l b ( Z i t r o n e n g e l b , K ö n i g s g e l b , L e i p z i g e r g e l b , K ö l n e r g e l b , P a r i s e r g e l b , N e u g e l b , B l e i c h r o m a t). PbCrO«. Durch Einwirkung von K»CrO» auf eine Bleilösung (und zwar die feinsten Qualitäten aus Bleiazetat) erhalten. In sehr verschiedenen Nuancen dargestellte Farbe. Chromgelb, techn., je nach Qualität und Nuance . . . „ ehem. rein, je nach Qualität und Nuance . .

% kg Mk. 4 0 , 0 0 — 1 (0,00 °/ 0 „ „ 140,00—250,00

4. C h r o m r o t (Chromzinnober, basisches Bleichromat). PbCrO, + Pb(OH)j. Entweder „indirekt" durch Behandeln von Chromgelb mit Atzkali oder Alkalikarbonaten oder aber direkt durch Fällung von basischem Bleiazetat mit Na,CrO, erhalten. Chromrot, echt, je nach Qualität und Nuance

5. C h r o m o r a n g e .

. . . .

°/ 0 kg Mk. 110,00—145,01)

Mischung von Chromgelb mit Chromrot.

Chromorange, techn., je nach Qualität und Nuance . . „ ehem. rein, je nach Qualität und Nuance

°/ 0 kg M k . 50,00 — 1 6 0 , 0 0 °/o ,, „ 180.10—260,00

6. C h r o m g r ü n ( g r ü n e r Z i n n o b e r , O l g r Q n , L a u b g r Q n , C h r o m o x y d). CrjOt. Am schönsten auf trocknem Wege durch Glühen

Chromgerbe-Extrakt —

Chromverbindungen.

265

von chromsauren Salzen erhalten. Weniger fein sind die durch Fällen von Chromlösungen mit Na»COi und Glühen des erhaltenen Crj(OH). gewonnenen Chromgrüne. Chromgrün, techn., je nach Qualität und Nuance . . . „ ehem. rein, je nach Qualität und Nuance . Chromoxydgrün für feinste Malerei

% kg Mk. 3 0 , 0 0 — 1 0 0 , 0 0 °/ 0 „ „ 120,1)0-4110,00 °/e ,, „ 1000,00

7. S m a r a g d g r 0 n. Ist Cr»(OH)«, das durch Fallung einer Chromsalzlösung mit Zinkoxydhydrat erhalten wird. Sorgfaltig gewaschen und g e trocknet dient es als Malerfarbe. Smaragdgrün, echt fT., zum Banknotendruck

1 kg Mk. 15/H)

8. Z i n k g e i b ( Z i n k c h r o m g e l b , Z i n k c h r o m a t ) . Durch Fällen von Zinksalzlösungen mit Alkalichromat erhalten; meistens basische Chromate. Wegen seiner absoluten Lichtbeständigkeit sehr geschätzter Farbstoff. Zinkgelb I a Ha

unter

°/ 0 kg Mk. 2 3 5 , 0 0 «/, „ „ 145,00

9. Z i n k g r ü n. Mischung von Zinkgelb mit Pariserblau (letzteres siehe „Eisenfarben").

Zinkgrün, techn., je nach Qualität und Nuance . . . . ehem. rein, je nach Qualität und Nuance . . „

°/o kg Mk. 3 0 , 0 0 — 1 0 0 , 0 0 °/ 0 „ „ 110.00—160,00

Ausserdem geht unter dem Namen „Zinkgrün" auch das R i n m a n n s c h e G r ü n (siehe unter „ K o b a l t f a r b e n"). Es gibt noch eine Reihe anderer Chromfarbstoffe, die teils aus Chromoxydhydrat oder aus Chromborat bestehen, wie z. B. das G u i g n e t sehe G r 0 n , teils hauptsächlich Chromphosphat enthalten. Ein C h r o m g r Q n I a c k besteht aus einem Gemenge von Chromoxyd und Tonerde. Als G r ü n e r Z i n n o b e r geht nicht nur das Chromgrün sondern auch eine Mischung von Chromgelb mit Pariserblau (oder einem ähnlichen blauen Farbstoff). Guignets Grün (Teigform) „ trocken

1 kg Mk 2 , 2 5 ; °/ 0 kg Mk. 195,00 1 „ „ 5,00; % „ „ 420,00

Übrigens führen auch verschiedene T e e r f a r b s t o f f e Bezeichnungen, die zu der Täuschung führen könnten, als gehörten sie zu den Chromfarben. Die Eisenchromfarben sind unter „ E i s e n f a r b e n " behandelt. Chromfarben: S. H. Cohn, Farbenfabrik, Köllnische Allee 44/48.

Neukölln

b. Berlin,

; Königsw arter A Ebell, Linden vor Hannover. i

Apparate für die Trocknung von Chromfarben:

l'mil PassburK, Maschinenfabrik, Berlin NW. 23.

C h r o m g e r b e - E x t r a k t siehe „M i n e r a l g e r b e r e i". O h r o m g e r b e r e l , wichtigster Zweig der M i n e r a l g e r b e r e i . Weiteres siehe dort. C h r o m k a l l siehe „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " No. 8 b . C h r o m l e d e r siehe „M i n e r a l g e r b e r e i". O h r o m o t r o p s ä n r e siehe „ N a p h t o l d e r i v a t e " . C h r o m s t a h l siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n". C h r o m v e r b l n d t m j r e n . Die Chromate sind unter den betreffenden Metallverbindungen zu linden, z. B. Kaliumchromat unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n". Im übrigen vgF. auch „ C h r o m b e i z e n " und „ C h r o m farben". Nach den D. R. P. 143 320 und 146 491 elektrolysiert man zur Gewinnung von Chromverbindungen Alkalisalzlösungen, indem man eine Anode aus Chrom oder Ferrochrom verwendet und mit einem Diaphragma arbeitet. Statt dessen kann man auch die Lösung eines Chromsalzes elektrolysieren und mit einer unlöslichen Anode arbeiten; als Anodenlösung dient dann eine Mischung von Chromsulfat und Natriumsulfat, die durch Zusatz von Kalk immer alkalisch gehalten wird.

266

Chromverbindungen.

Um Chromeisenerz löslich zu raachen und Chromverbindungen daraus zu gewinnen, erhitzt man nach dem Amer. Pat. 743 668 das Erz zusammen mit überschüssiger H>SO« und einem Oxydationsmittel, leitet einen elektrischen Strom durch die Lösung und trennt durch Filtration das ausgefällte unlösliche Ferrisulfat von der Chromschwefelsäure. — Andere Verfahren siehe unter K a l i u m c h x o m a t im Artikel „K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n", sowie unter N a t r i u m c h r o m a t im Artikel „N a t r i u m v e r b i n d u n g e n". 1. C h r o m a z e t a t (essigsaures Chromoxyd; Chromium aceticum). Eine Lösung des normalen Salzes erhält man durch Mischen der Lösungen von Chromalaun und Bleiazetat. Preise siehe unter „ A z e t a t e". 2. C h r o m a l a u n siehe „ A l a u n e". 3 a . C h r o m c h l o r i d ( C h r o m i u m chloratum). CrjCl«. Uber die Darstellung auf nassem Wege siehe unter „ C h r o m b e i z e n". Trocken erhält man es durch Glühen eines Gemenges von CrjOs + C im trocknen Chlorstrom als violette Blättchen, die ein Hydrat mit 1 2 H 2 0 bilden. Chromchlorid, t e c h n . , flüssig ( 8 0 ° BèJ „ (40° Bè) „ ( 5 0 ° Bèi . . f e s t e h e m . rein, entwässert . Lösung . . sublim. . . . .

. .

°,o kg M k . .. % .. °/o .. °/o 1 I .. 1

. .

.

.

.

.

. . .

I I Mk. t i , 0 0 ;

40,00 50,00

60,00 88,00 6,50 4,50 54,00

3 b. C h r o m o x y c h l o r i d ( C h r o m i u m oxy chloratum). CrOjCl». Durch Erwärmen von Alkalichromaten mit NaCl und HjSO« erhalten. Leicht bewegliche, dunkelrote, an feuchter Luft stark rauchende Flüssigkeit. Sp. G. (bei 0«) 1,96; S. P. 117°. Chromoxychlorid, techn. . „ gereinigt

ium).

. .

. .

. .

. . . . . .

1 kg M k . 1 2 , 0 0 1 ,. ,, 35,00

4. C h r o m c h r o m a t (chronisaures Chromoxyd; Chromium Vgl. unter „ C h r o m b e i z e n".

C h r o m c h r o m a t , flüssig ( i O 0 B e ) entwässert „

5a. C h r o m f l u o r i d unter „ C h r o m b e i z e n".

1 kg Mk. 5 , 0 0 :

(Chromium

fluoratum).

Chromfluorid, t e c h n „ e h e m . rein R.

. . .

Rienecker

und

Dr.

W.

Fluor-Siptenfddc

Mk. 55,00 „ 450,00

Cr2F» + 8 H»0. .

Schmeisscr,

°/o kg % „

chroma-

% 1

Vgl.

kg Mk. 110,0U „ 8,00

(Ostharz).

Chromfluorid:

Rudolph Koepp & Co., Oestrich i. Rheiugau.

5b. C h r o m o x y f l u o r i d . CrO>F». erhalten. Rote rauchende Flüssigkeit. Chromoxyfluorid

6. C h r o m o x y d ,

Analog dem Chromoxychlorid 1 kg Mk.

10,00

harzsaures.

Preis

1 kg M k . 1 2 , 0 0

Königswarter & Ebell. Linden vor Hannover.

7. C h r o m n i t r a t (salpetersaurcs Chromoxyd; Chromium nitricum). Durch Zersetzung einer Lösung von Chromsulfat mittels Bariumnitrats erhalten. Es wird zuweilen auch als Beize benutzt. Chromnitrat, t e c h n . , flüssig ( 2 0 ° B e ) „ trocken

°/o k g M k . 6 5 , 0 0 1 „ „ 8,00

8. C h r o m o x y d e . a) C h r o m o x y d (Chromsesquioxyd; Chromium oxydatum). CraO«. tntsteht beim GlUhen der verschiedenen Oxydationsstufen des Chroms. Meistens glüht man Kaliumchromat in innigem Gemisch mit Kartoffelstärke im

267

Chromverbindtfngen. Flammofen. Geglühtes Chromoxyd ist in Sauren fast unlöslich. Farbe; vgl. C h r o m g r f l n unter „ C h r o m f a r b e n " . Chromoxyd, techn., wasserfrei No. 1 „ No. 2 7. ,, ehem. rein, wasserfrei 1 kg Mk. 3,25; °/o Kdnigswtrter & Ebell, Linden vor Hannover.

Es dient als kg Mk. 200,00 „ „ l«0,Ut „ „ 300,00

I Keimbold k Strick, O. m. b. H., CBln a. Hb.,

I

Qereonahaus.

b) C h r o m o x y d h y d r a t ( C h r o m i u m oxydatum hydratum). Cri(OH)*. Durch Fällen von Chromoxydsalzen mit kaustischem Alkali gewonnen. Nach dem Amer. Pat. 738 239 setzt man, um Chromhydroxyd und Zinkhydroxyd aus der Lösung ihrer Sulfate zu gewinnen, dieser Lösung CaClj zu und fällt aus den entstandenen Chloriden das Crj(OH)« mittels eines unlöslichen Karbonates (CaCO,) aus. Das Chromoxydhydrat dient, abgesehen von andern Zwecken, auch als Farbe. Cbromoxydhydrat, löslich



%

in Teigfonn

kg Mk. 1 4 5 , 0 0

% „



50,00

c) C h r o m s ä u r e (Chromsäureanhydrid, Chromtrioxyd; Acidum chromicum). CrO». Durch Zersetzung von K«CrjOr mit konz. HjSOt erhalten. Es bildet scharlachrote rhombische Kristalle, Sch. P. 190°, die sehr leicht löslich in Wasser sind. Schon an der Luft zerfliessen sie, indem sie in die eigentliche Chromsäure HsCrO« übergehen. Nach dem D. R. P. 179 304 gewinnt man Chromsäure aus Alkalichromaten und -Bichromaten durch Mischung mit HjSO« und Erhitzen der so entstandenen Mischung von Chromsäure und Bisulfat zum Schmelzen, wobei die genannten beiden Bestandteile zwei flüssige, nicht miteinander mischbare Schichten bilden, so dass man nach Erstarren die Chromsäure mechanisch vom aussen anhaftenden Bisulfat reinigen kann. Die Wiedergewinnung von Chromsäure aus Chromoxydsalzlösungen auf elektrolytischem Wege bezweckt das durch die D. R. P. 117 949 und 138 441 geschützte Verfahren: Saure Chromoxydsalzlösungen werden elektrolytisch oxydiert, und zum Ausgleich der durch die Stromwirkung auftretenden Konzentrationsänderungen zwischen Anoden- und Kathodenlauge wird die Wirkung der Hydrodiffusion benutzt. Ein Mittel hierzu ist geeignete Regulierung der Stromdichte oder noch besser ein zeitweiliges Ausschalten des Stromes, so dass in der Zwischenzeit die Diffusion allein zur Wirkung kommt. Nach dem Franz. Pat. 377 027 kann man bei der elektrolytischen Wiedergewinnung der Chromsäure aus Chromsulfat das bisher zum Schutz der wiedergebildeten CrO» gegen die Reduktionswirkung des H notwendige Diaphragma, das den inneren Widerstand vermehrt und starker Abnutzung unterworfen ist, entbehren, wenn man dem Elektrolyten Alkalisulfate und Alkaliazetate zusetzt. Das gleiche Verfahren wird durch Amer. Pat. 895 930 geschützt. Chromsäure dient zur Füllung galvanischer Elemente, in der Färberei und als Arzneimittel. Chromsäure, roh krist. für elektr. Batterien techn. k r i s t (80°/«) „ gereinigt krist „ ehem. rein krist. D . A . V (frei von H J S O J ) KSniggwarter & Ebell, Linden vor Hannover.

. . .

% kg Mk. 90,fX) °/o „ „ 140,00 1 ,, „ 2,65 1 „ „ 5,35

I E. Merck, Darmstadt.

9. C h r o m S i l i z i u m siehe „S i 1 i z i d e". 10. C h r o m s t a h l siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n". 11. C h r o m s u l f a t (schwefelsaures Chromoxyd; Chromium sxdfuricum). Cr»(SO*)j. Vgl. unter „ C h r o m b e i z e n". 12. C h r o m s u l f i t (schwefligsaures Chromoxyd; Chromium sulfurosum). Durch Auflösen von Cr t (OH)« in wässeriger SO> oder durch Behandeln von Chromalaun bezw. Cr s (OH) a mit NatSOi als n e u t r a l e s , mit NaHSO*

268

Chrysarobin — Citronellal.

oder Calciumbisulfit oder schliesslich mit einem Überschuss von wässeriger SO» als s a u r e s Salz erhalten. Saures Chromsulfit, flüssig, 20° Bé

°/o kg Mk. 29,00

Kfiixigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

13. C h r o m w o l f r a m a t (wolframsaures Chromoxyd; Chromium wolframieum). Crj(WO«)». Entsteht als hellgrüner Niederschlag auf Zusatz einer wasserigen Cr>Cl t -Lösung zu einer Natriumwolframat-Lösung. Der Niederschlag ist in überschüssigem Cr 2 Cl^ in Phosphorsäure, Oxalsäure und Weinsaure löslich. Fällt man mit Ammoniumparawolframat, so entsteht das Chromparawolframat als hellgraues, in H 2 0 unlösliches Pulver. Chromwülfiamat, techn. in Teig Pulver

.

°io kg Mk. 370,00 1 „ „ 9,50

KSnigsw&rter A Ebell, Linden vor Hannover.

C h r y s a r o b i n (Chrysophansäure). Es ist ein Bestandteil des brasilianischen Baumes Andira Araroba Aguiar. Das in den Spalten und Höhlungen des Holzes enthaltene, zuerst gelbe, später braun bis violett werdende Rohchrysarobin wird durch Kochen mit Benzol, Eindampfen des Fíltrales und Umkristallisieren des Rückstandes aus Eisessig weiter gereinigt. Gelbes, alle Häute und Schleimhäute sehr stark reizendes Pulver, das von der Haut aus resorbiert wird. Man verwendet es äusserlich bei verschiedenen Hautkrankheiten. Chrysarobin, D. A. V

1 kg Mk. 18,00

Olneol (Eukalyptol). Zyklischer Terpenalkohol der Zusammensetzung CioHisO, der in ätherischen ölen häufig vorkommt, so namentlich im Wurmsamöl, Eukalyptusöl, Kajeputöl u. a. m. Zur Darstellung geht man meist vom Wurmsamöl und Eukalyptusöl aus; aus ersterem isoliert man nach W a l l a c h durch fraktionierte Destillation die zwischen 175 und 180° Übergehenden Anteile und leitet in die übrige Flüssigkeit nach guter Kühlung trocknes HBr-Gas ein; das hierbei kristallinisch ausfallende Cineolbromhydrat wird bei niedriger Temperatur abgepresst und dann mit Wasserdampf destilliert. Nach dem D. R. P. 80 118 gewinnt man das Cineol aus dem Eukalyptusöl durch Einwirkung von P h o s p h o r s ä u r e , nach dem D. R. P. 132 606 durch Einwirkung von A r s e n s ä u r e (konz. wässer. Lösung von 70° Bé); das Eukalyptol gibt mit den genannten Säuren kristallinische Verbindungen, die vom Ol getrennt und dann mit Dampf destilliert werden, wobei reines Eukalyptol Obergeht. Sch. P. — 1 bis —3°; S. P. 176°. Es riecht kampferähnlich. Cineol

1 kg Mk. 5,20

O l s l u m siehe ,,A 1 u m i n i u m 1 e g i e r u n g e n" No. 6. Oit&rln siehe „Z i t a r i n". Oitometer. Von R a b e erfundener Apparat zur Messung der Menge und Strömungsgeschwindigkeit von Flüssigkeiten, Gasen und Dämpfen in Rohrleitungen. Cltr&i (G e r a n i a 1). C»Hi«. COH. Terpenaldehyd, der im ZitronenÖl, Eukalyptusöl, Lemongrasöl u. a. m. enthalten ist und daraus mittels NaHSOj abgeschieden wird. Auch gewinnt man es durch Oxydation von G e r a n i o 1 (s. d.) mit KjCr,0 7 + H 2 SO.. Citral ist der Träger des Zitronengeruchs im Zitronenöl; es ist neuerdings ein wichtiges Fabrikat geworden, weil es das Ausgangsmaterial bildet für die Herstellung des J o n o n s ( s . d . ) ; ferner dient es mit Vorteil als Ersatz des gewöhnlichen Zitronen Öls. Flüssigkeit vom sp. O. (bei 15°) 0,8977; S. P. 228—229°. Es sei noch angedeutet, dass man nach patentiertem Verfahren (D. R. P. 108 335 und 123 747) aus Citral das zyklische Isomere, das Z y k l o c i t r a l , erhält. Nach den D. R. P. 133 758, 139 957 und 139 958 gelingt es, die beiden Bestandteile des Zyklocitrals, nämlich das a - Z y k l o c i t r a l und das ^ - Z y k l o c i t r a l , zu isolieren. Citral

C i t r o n e l l a l siehe „T e r p e n e".

1 kg Mk. 29,00

269

Citronellaöl — Cornit.

CitronellaOl siehe „Z i t r o n e 110 1". Cltroneliol. CmH». OH. Terpenalkohol, der in mehreren Isomeren bekannt ist und sich im Rosenöl sowie, mit Geraniol zusammen, in verschiedenen andern ätherischen ölen findet. Man kann es auch aus seinem Aldehyd C i t r o n e l l a l , der sich im ZitronellaOI findet und daraus durch NaHSO» abgeschieden wird, darstellen. Citronellot ist ein wesentlicher Bestandteil des Rosenöls; nach Untersuchungen von T i e m a n n soll es zusammen mit G e r a n i o l (s. d.) den Geruch des Rosenöls allein bedingen. Cilronellol, rein

1 k g Mk. 190,00

Cltronenöl siehe „Z i t r o n e n ö 1". C l t r o n e n s a f t siehe „ Z i t r o n e n s a f t " . Cltronensäure siehe „ Z i t r o n e n s ä u r e". Holler k Co., HämtAirg I, AMerdamm 12/13.

| Lehmann & Von, Hamburg (s. Inserate).

Citropben siehe „Z i t r o p h e n". Citrosplrln siehe „Z i t r o s p i r i n". Coagulln siehe „K o a g u 1 i n". Cobalt siehe „K o b a 11". Cobaltum chloratum = K o b a l t c h l o r i d siehe „ K o b a l t V e r b i n d u n g e n " No. 1. Cobaltum h y d r o x y d u l a t u m — K o b a l t o x y d u l h y d r a t siehe „ K o b a l t v e r b i n d u n g e n " No. 2 b. Cobaltum o x y d a t u m = K o b a l t o x y d siehe „ K o b a l t v e r b i n d u n g e n " No. 2 c. Cobaltum o x y d u l a t u m = K o b a l t o x y d u l siehe „ K o b a l t v e r b i n d u n g e n " No. 2 a. Cobaltum s l l l c i c u m = K o b a l t s i l i k a t siehe „ K o b a l t v e r b i n d ü n g e n " No. 3. Cocain siehe „K o k a i n". Cochenille siehe „K o s c h e n i 11 e". Cocosöl siehe „ K o k o s ö I". Codein siehe unter „ O p i u m u n d O p i u m a l k a l o i d e". Codeonal siehe ,,K o d e o n a I". Codttl siehe „ H a r z ö l e". C o e r u l e u m siehe „K o b a 11 f a r b e n". Coffein siehe „K a f f e i n". Cogmaktfl siehe „K o g n a k ö I". Coke siehe „K o k s". Colchlcln siehe „K o 1 c h i z i n". Colcothar siehe „ E i s e n f a r b e n". Collargrol siehe „K o 11 a r g o 1". Collaurln siehe „K o 11 a u r i n". Colllnear siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e A u f n a h m e n". Collodln: fVtllodm-Werke, Mainkur b. Frankfurt a. M.-Ost.

Collodium siehe „K o 11 o d i u m". Colloldale Körper siehe „ K o l l o i d a l e K ö r p e r". Colophonlum siehe „ K o l o p h o n i u m". Combustol. Flüssiges, antiseptisch wirkendes Pflaster, das Salizylsäure in 4 %iger Lösung enthalt. Man benutzt es bei Hautkrankheiten, Verbrennungen, eiternden Wunden u. s. w. Conephrln, gebrauchsfertige Lösung von Kokain und Paranephrin für die lokale Anästhesie. Conlln siehe „K o n i i n". Controxln siehe „K o n t r o x i n". Copalvabalsam siehe „ K o p a i v a b a l s a m". Copal siehe „K o p a 1". Cordalen siehe „K o r d a 1 e n". Cornit siehe „ H o r n , k ü n s t l i c h e s " .

270

Cornutin



Cuprum

arsenicosum.

O o r n n t t n siehe „K o r n u t i n " . C o r r o a o l , eine Kombination von bernsteinsaurein und kakodylsaurem Quecksilber mit Novokain bzw. Eukain. E s dient zur schmerzlosen Injektion von Hg gegen Syphilis. O o r n b l n siehe „ K o r u b i n " . O o n x n d siehe „K o r u n d " . O o r m l t siehe „ K o r v u l t " . O o r y f l n , Mentholester der Athylglykolsäure C i 0 H 1 9 0 . C O . C H s O . C*H». E s wird medizinisch verwendet, und zwar soll es von der Haut, bzw. den Schleimhäuten unter Mentholabspaltung langsam zersetzt und in allen Fällen angewendet werden, wo gelinde und allmähliche Mentholwirkung beabsichtigt wird, z. B . bei Kopfschmerz, Heiserkeit, Rachenkatarrh u. s. w. Coryfin

II Mk. 1 7 , 0 0

C o r y l o f o r m , ist ein Anästhetikum aus Chloräthyl, Chlormethvl und Bromäthyl. C o r y z o l , Schnupfenmittel, d a s Formalin und Eukalyptusöl in Eraulsionsform enthält und eingeatmet sehr günstig wirken soll. C o t a r g l t siehe „K o t a r g i t " . C o t a r n i n u m b y d r o c h l o r i c u m siehe „ S t y p t i z i n " . O o t a r n l n u m p t a t a l l c u m siehe „ S t y p t o I " . C o t t o n ö l siehe „ K o t t o n ö 1". C o u l e u r siehe „ Z u c k e r k u l ö r " . C r e m o r t a r t a r l siehe ,,W e i n s t e i n " . OhemiEche F a b r i k B u d e n h c i m L u d w i g U t z , Mainz, B a h n h o f s p l a t z i C r e o l l n siehe ,,K r e o 1 i n " . C r e o s o t siehe ,,K r e o s o t " . O r e o s o t a l siehe „ K r e o s o t a 1". O r e o s o t t f l siehe „K r e o s o t ö 1". C r e o s o t u m c a r b o n l c u m siehe „ K r e o s o t a 1". C r e s e p t o n siehe „ K r e s e p t o n " . O r e s o i siehe „ K r e s o l e " . C r o t a l l n siehe ,,K r o t a 1 i n " . Crurln. Der Zusammensetzung nach Chinolinwismutrhodanat (C.H,N . H S C N ) , . B i ( S C N ) , . E s bildet ein feines ziegelrotes Kristallpulver, unlösl. in a b s o l . Alkohol und Äther, löslich in Azeton und ein wenig auch in reinem Glyzerin. In H t O wird es teilweise zersetzt. Man verordnet es äusserlich, namentlich als 5 0 %igen Crurinstärkepuder bei syphilitischen G e s c h w ü r e n . E i n e 0 , 5 % i g e w ä s s e r i g e Glyzerinemulsion des Crurins wird zu Injektionen bei G o n o r r h ö e empfohlen. Crurin

H Mk. 1 4 , 0 0

C u m a r i n siehe „K u m a r i n " . O u m i d i n siehe „ K u m o l u n d K u m i d i n " . C n m o l siehe „ K u m o l u n d K u m i d i n " . C u p r a s e siehe „ K u p r a s e " . C n p r l c l n = KupfercyanUr. W e i s s l i c h e s Pulver, unlösl. in H»0, leichtlösl. in NH> Man hat es zur medizinischen Verwendung empfohlen, und zwar zur B e handlung von T r a c h o m an Stelle der löslichen, reizend wirkenden Cu-Salze. C u p r o m a n g u n siehe „ M a n g a n l e g i e r u n g e n " . O u p r o a l l i z l u m siehe ,,S i I i z i u m " . C u p r u m siehe „ K u p f e r " . C n p r u m a c e t l c o - a r s e n l c l c u m = Schweinfurter Grün s. „ K u p f e r f a r b e n " No. 10. C n p r u m a c e t i c n m = Kupferazetat siehe „ K u p f e r f a r b e n " No. 8 . C t a p r u m a r a e n l c o s n m = S c h e e l e s c h e s Grün s. „ K u p f e r f a r b e n " No. 9.

Cuprum bicbloratum — Cyanverbindungen.

271

O n p r a m b l c h l o r a t n m — Kupferchlorid siehe „ K u p f e r v e r b i n d ü n g e n " No. 2 b. C u p r u m c a r b o n i o a m — Kupferkarbonat siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 5. C a p r a m c h l o r a t u m = Kupferchlorür siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n" No. 2 a. C a p r a m c h r o m a t n m - Kupferchromat siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 3. Ciiprum h y d r o x y d a t u m - Kupferoxydhydrat siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 7 c. C u p r u m n l t r l c t u n = Kupfernitrat siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n" No. 6. C u p r u m o x y d a t u m = Kupferoxyd siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n" No. 7 b. C u p r u m o x y d u l a t u m = Kupferoxydul siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 7 a. C u p r u m r h o d a n a t u m = Kupferrhodaniir siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 8. C u p r u m s u l f u r a t u m = Schwefelkupfer siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 10. C u p r u m s u l f u r l c u m = Kupfersulfat siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n" No. 9. C u r a r e siehe „K u r a r e". C u r a r i l siehe „K u r a r i 1". C u r c u m a siehe „K u r k u m a " . C ya n V e r b i n d u n g e n . Die Cyan-Metallverbindungen sind unter den Verbindungen des betreffenden Metalles behandelt, so suche man z. B. C a l c i u m c y a n a i n i d (ebenso wie C y a n a m i d) unter „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n " No. 7, C y a n k a l i u m (Kaliumcyanid) unter ,,K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n No. 9, F e r r o c y a n k a l i u m unter „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 18. Was die technisch wichtigen Alkalicyanide im allgemeinen anlangt, deren Darstellungsverfahren stetig verbessert werden, so vergleiche man bei K a l i u m c y a n i d unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " und bei N a t r i u m c y a n i d unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n". Hier bleibt zu behandeln: C y a n w a s s e r s t o f f (F.lausäure; Acidum hydrocyanicum). HCN. Früher wurde er gewöhnlich durch Erhitzen von gelbem Blutlaugensalz K«Fe(CN)« (siehe unter „Eisenverbindungen ) mit verd. H>SO« erhalten, wobei HCN abdestilliert und in der Vorlage als wässerige Lösung aufgefangen wird, und auch heute noch werden grosse Mengen danach dargestellt. Jetzt sind daneben zahlreiche neuere Darstellungsverfahren aufgetaucht, von denen nur ein Teil der wichtigsten hier erwähnt werden kann; Ober andere vgl. bei K a l i u m c y a n i d unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " und bei N a t r i u m c y a n i d unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n". Eine Reihe von Verfahren scheiden das Cyan aus dem Leuchtgase mittels des nassen Verfahrens ab, d. h. mittels alkalischer Aufschiammungen von. Eisenoxydulverbindungen, welche dann weiter verarbeitet werden. Nach dem D. R. P. 141624 gewinnt man reines HCN aus Leuchtgas, Hochofengas und Koksofengas durch Behandlung des Gases mit einem Gemisch aus Karbonaten, Hydroxyden und Oxyden von Mg, AI, Zn, Pb und Mn einerseits und Oxyden, Hydroxyden oder Karbonaten der Alkalien oder alkalischen Erden anderseits. Die erhaltenen Cyanide werden in Lösung oder Aufschwemmung erhitzt, wodurch HCN frei wird, und zwar ist dazu nicht die Einwirkung von Säure nötig. Das D. R. P. 144 210 verfährt zur Absorption des Cyans aus dem Gase ahnlich, setzt aber dem Absorptionsgemisch noch eisenoxydfreies Eisenoxydul zu. Nach dem D. R. P. 1 5 1 8 2 0 erhält man Cyanverbindungen aus NH» enthaltenden Gasen durch Behandlung mit Eisenverbindungen und Salzen; eine Verbesserung des Verfahrens schützt das Zusatz-D. R. P. 162 419. Das Engl. Pat. 24 456 von 1902 geht von Ferrocyaniden aus und destilliert sie mit verd. HjSOt oder HCl, wobei die Temp. am RQckflusskühler auf:

272

Cyan Verbindungen.

40* gehalten wird. D i e s e s Verfahren unterscheidet sich also nur unwesentlich von der früher a u s s c h l i e s s l i c h üblichen M e t h o d e der Darstellung a u s g e l b e m Blutlaugensalz. Bei dieser sehr bekannten Reaktion verbleibt als Rückstand das sogenannte E v e r i t t s a l z , aus Ferrocyaneisenkalium bestehend. Die D . R. P . 1 5 0 5 5 1 und 153 3 5 8 b e z w e c k e n nun, d i e L ö s l i c h m a c h u n g d e s E v e r i t t s a l z e s (Rückbildung von F e r r o c y a n k a l i u m ) nach der Oxydation durch K o c h e n mit A l k a l i l a u g e zu e i n e m t e c h n i s c h g l a t t e n V e r f a h r e n zu m a c h e n , u n d z w a r k o c h t m a n d a s F e r r o c y a n e i s e n r - a l z n a c h d i e s e n P a t e n t e n mit A l k a l i l a u g e o d e r Alkalikarbonatlösung unter gleichzeitigem Durchleiten von Luft. Bei der Nutzbarmachung des Everittsalzes, indem man es durch Oxydat i o n s m i t t e l in B e r l i n e r b l a u , und d a s l e t z t e r e d u r c h K o c h e n mit A l k a l i in K a l i u m ferrocyanid überführt, erfordert die Oxydation bei Benutzung der üblichen O x y dationsmittel (wie Salpetersäure, Chromsäure, Eisenchlorid, Ferrisulfat) so l a n g e Z e i t , d a s s d a s V e r f a h r e n p r a k t i s c h u n d u r c h f ü h r b a r ist. Nach dem D. R. P . 156 3 9 7 geht die Oxydation sehr schnell vor sich, wenn gleichzeitig Luft einw i r k t , i n d e m m a n z. B . , w ä h r e n d d e r N i e d e r s c h l a g mit e i n e m O x y d a t i o n s m i t t e l g e k o c h t w i r d , L u f t in d i e M a s s e e i n b l ä s t ( v g l . d a z u d i e b e i d e n v o r s t e h e n d e n Patente). Nach dem Anier. Pat. 7 4 6 8 7 6 geht man, um die Bildung von Everittsalz zu v e r h i n d e r n , v o m C a l c i u m f e r r o c y a n i d a u s , und z w a r wird d a s k r i s t a l l i s i e r t e C a - S a l z in H s O g e l ö s t und mit H 2 S O « e r h i t z t . Nach dem Engl. P a t . 2 4 9 2 0 von 1901 geht m a n von unlösl. C y a n v e r b i n dungen, namentlich Eisencyaniden, aus. Die neutralen oder saueren Cyanverb i n d u n g e n w e r d e n mit e i n e r Q u e c k s i l b e r o x y d v e r b i n d u n g ( z . B . H g C I s ) g e k o c h t , und d a s e n t s t a n d e n e Q u e c k s i l b e r c y a n i d wird durch Destillation mit einer S ä u r e zersetzt, wobei HCN entweicht. Ist d a s v e r w e n d e t e C y a n i d a l k a l i s c h , s o m u s s e s v o r h e r n e u t r a l i s i e r t w e r d e n , und u n l ö s l i c h e E i s e n c y a n v e r b i n d u n g e n w e r d e n d u r c h B e h a n d e l n mit A t z a l k a l i l ö s l i c h g e m a c h t und e b e n f a l l s n e u t r a l i s i e r t , b e v o r m a n zur B e h a n d l u n g mit d e r M e r c u r i v e r b i n d u n g s c h r e i t e t . Eine von dem zuletzt b e s c h r i e b e n e n V e r f a h r e n nur u n w e s e n t l i c h v e r s c h i e d e n e M e t h o d e ist d u r c h D . R . P . 141 0 2 4 g e s c h ü t z t . D a s Z u s a t z p a t e n t D . R . P . 147 5 7 9 s c h r e i b t vor, nicht von A l k a l i e i s e n c y a n v e r b i n d u n g e n sondern E r d a l k a l i e i s e n e y a n v e r b i n d u n g e n a u s z u g e h e n und zur D e s t i l l a t i o n e i n e S ä u r e zu v e r w e n d e n , d i e mit d e m E r d a l k a l i u n l ö s l i c h e S a l z e g i b t ; h i e r d u r c h v e r m e i d e t m a n d i e b e i m D . R. P . 141 0 2 4 u n a n g e n e h m e A n r e i c h e r u n g d e r H g C l j - L ö s u n g mit A l k a l i . E i n weiteres Zusatzpatent D. R. P. 162 3 6 2 geht von der Erfahrung aus, d a s s die W i e d e r g e w i n n u n g d e r H g C l j - L ö s u n g , um d i e s e zu w e i t e r e n Z e r s e t z u n g e n b e n u t z e n zu k ö n n e n , d a d u r c h v e r e i n f a c h t w e r d e n k a n n , d a s s m a n d i e bei d e r Zersetzung entstehenden Eisenverbindungen sogleich während der Zersetzung, d . Ii. s c h o n v o r d e m A b d e s t i l l i e r e n d e s H C N , a u s s c h e i d e t . Um diesen Zweck zu e r r e i c h e n , n i m m t m a n d i e Z e r s e t z u n g b e i G e g e n w a r t a l k a l i s c h e r Z u s ä t z e vor. s o d a s s alles F e der E i s e n c y a n v e r b i n d u n g e n als Fe5(OH)o a u s g e f ä l l t wird; von diesem Niederschlag trennt man die Quecksilbercyanidlös-ung, ehe man sie durch Säuren zersetzt. D a s D . R . P . 157 4 9 0 e r m ö g l i c h t e s , a u c h Q u e c k s i l b e r o x y d u n d Q u e c k s i l b e r o x y d s u l f a t b e i d e m im v o r i g e n A b s a t z b e s c h r i e b e n e n V e r f a h r e n zu b e nutzen, w a s man früher nicht k o n n t e , weil ein g r o s s e r T e i l d e r H g - V e r b i n d u n g in d e m a l k a l i s c h e n E i s e n o x y d s c h l a m m z u r Q c k b l i e b und a u s d i e s e m nur schwierig wieder gewonnen werden konnte. Nach vorliegendem Patent behandelt man den S c h l a m m mit M g C l j - L ö s u n g , w o d u r c h das HgO gelöst wird, während das Fe»(OH). ungelöst bleibt. D i e Methode des D. R. P. 132 2 9 4 geht von metallischen Cyanverbind u n g e n a u s , d . h. v o n C y a n i d e n , F e r r o c y a n i d e n o d e r R h o d a n i d e n d e r S c h w e r m e t a l l e , und z w a r w e r d e n d i e s e l b e n in G e g e n w a r t v o n g e t r o c k n e t e m W a s s e r s t o f f g a s bis gegen 500° erhitzt, w o b e i H C N entwickelt wird, e n t s p r e c h e n d der Oleichung: Z n ( C N ) , 4- 2 H = Z n + 2 H C N . B e n u t z t man ein R h o d a n i d , s o m u s s zur B i n d u n g d e s S fein v e r t e i l t e s Metall z u g e s e t z t w e r d e n . W e i t e r verweisen wir auf d a s B u e b s e h e V e r f a h r e n der H C N - G e w i n n u n g a u s M e l a s s e s c h l e m p e : D i e S c h l e m p e w i r d u n t e r L u f t a b s c h l u s s zur V e r g a s u n g g e b r a c h t ; d i e G a s e e r h i t z t m a n a u f d i e z u r U m s e t z u n g in C y a n e r -

Cyanverbindungen.

273

forderliche T e m p . , kühlt sie d a n n a b und befreit sie v o n NHj. Hierauf leitet man d a s Cyan gewöhnlich in N a t r o n - o d e r Kalilauge zur direkten G e w i n n u n g d e r Cyanide (Verfahren der D. R. P. 86 913 und 113 530, v e r b e s s e r t durch D. R. P. 181 508 und Amer. Pat. 1 0 3 2 988). Auch die D . R . P. 255 440 und 259 501 betreffen Verfahren zur C y a n g e w i n n u n g a u s der Schlempe. D a s grösste Interesse gewinnen n e u e r d i n g s die Methoden, C y a n v e r b i n dungen durch d i r e k t e Synthese a u s den Elementen herzustellen, w o b e i vers c h i e d e n e W e g e eingeschlagen w e r d e n . Nach dem Amer. Pat. 719 223 erhitzt man ein E r d a l k a l i k a r b o n a t in G e g e n wart von Kohlenstoff und unterwirft die M a s s e der Einwirkung von N ; d a s so gebildete Erdalkalicyanid wird mit E s s i g s ä u r e behandelt, wobei HCN entweicht, w ä h r e n d E r d a l k a l i a z e t a t zurückbleibt. D a s Azetat wird auf Azeton weiter v e r a r b e i t e t ; vgl. den Artikel „ A z e t o n " . Auch d a s D. R. P. 1 5 1 6 4 4 b e h a n d e l t die Darstellung von C y a n v e r b i n d u n g e n a u s Luftstickstoff, Kohle, Alkali und Erdalkali. Uber d a s wichtigste Verfahren, Cyanverbindungen a u s Luftstickstoff zu gewinnen, nämlich d a s von F r a n k s. unter „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n " No. 7 und unter K a l i u m v e r b i n d u n g e n " No. 9. Nach dem D. R. P. 132 999 erhält man HCN, indem man ein Gemisch a u s 1 mol. Stickoxydul und 2 mol. Ammoniak ü b e r hellrot g l ü h e n d e Kohle leitet; die Umsetzung entspricht der G l e i c h u n g : 2 N H , + N 2 0 + 4 C = 4 HCN + H s O. D a s D. R. P. 151 130 schreibt vor, ein Gemisch von NH 3 und g a s f ö r m i g e n K o h l e n w a s s e r s t o f f e n (z. B. W a s s e r g a s ) in a b s o l u t trocknem Z u s t a n d e über ein geeignetes katalytisches Mittel, z. B. s t a r k erhitzten platinierten Bimsstein, zu leiten; die Ausbeute an HCN ist nur befriedigend, w e n n d a s G a s gemisch freien W a s s e r s t o f f enthält. Nach dem D. R. P. 199 973 leitet man zur Herstellung von C y a n g a s und Cyanverbindungen N oder Gemische v o n N mit C 0 2 o d e r H oder von N mit C O und H durch flüssiges Eisen, w e l c h e s durch aufgeschichteten Koks o d e r a n d e r e Kohlenarten mit C gesättigt erhalten w i r d . D a s sich entwickelnde cyanhaltige Gasgemisch wird durch mit Steinen gefüllte T ü r m e geleitet, in d e n e n durch h e r a b r i e s e l n d e N a t r o n l a u g e d a s CN unter Bildung von Natriumcyanid und Natriumcyanat g e b u n d e n wird. Nach D. R. P. 216 264 stellt man HCN a u s NH 3 und flüchtigen o d e r g a s förmigen K o h l e n s t o f f v e r b i n d u n g e n auf katalytischem W e g e dar, und z w a r sollen die zu erhitzenden Katalysatoren a u s Metallen in Drahtnetzform bestehen. D a s D. R. P. 229 057 schützt die Herstellung von HCN aus hoch erhitztem H, C und N, und zwar derart, d a s s man H und N durch einen elektrischen Lichtbogen f ü h r t und gleichzeitig Kohlenstoff in fein verteilter Form einbläst. — Auch d a s Engl. Pat. 16 275 von 1910 betrifft eine Modifikation dieser direkten Synthese. Von neueren Patenten, d i e hierher g e h ö r e n , sind ferner zu nennen d i e D. R. P. 220 354, 228 539 (mit Zusatz-D. R. P. 255 073), 229 057, 254 068, 260 599 und 263 692 (mit Zusatz-D. R. P. 268 277). Aus dem rohen HCN erhält man durch Rektifizieren und T r o c k n e n ü b e r CaCl 2 den reinen C y a n w a s s e r s t o f f , eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit; sp. G. 0,6967, die in der Kälte erstarrt und dann bei — 13,8° schmilzt; S. P. 26,5°. Hat einen d u r c h d r i n g e n d e n , s t e c h e n d e n und kratzenden G e r u c h , der nur in s t a r k e r Verdünnung an bittere Mandeln erinnert. Ausserordentlich giftig! In HjO und Alkohol ist er in j e d e m Verhältnis löslich. P r ü f u n g i Zur Best, der HCN in wässeriger Lösung bedient man Bich zweckmässig der massanalytischen Methode nach L i e b i g: Man pipettiert je nach Konzentration 10—IS cem ab, so dass man nicht mehr als höchstens 0,10 g HCN in Lösung hat, setzt 6 ccm N-Natronlauge hinzu, hierauf 0,5 g NaHCO,, verdünnt auf 60—60 ccm und lässt so lange »/,„ N-Silberlösucg unter Umschiltteln einfiiessen, als der entstehende Niederschlag sich wieder auflöst. Fängt die Flüssigkeit an zu opalisieren, so ist die Reaktion beendet. 1 ccm entspricht 0,0054 g HON. Cyan-wasserstoffsäure, t e c h n . (ca. 1 5 ° / 0 H C N ) « ehem. rein (ca. 2°/o H C N ) Blücher IX.

1 kg M k . 3 , 0 0 1 „ „ 3,CO 18

Cyklocitral — Cystopurin.

274

Cyanwasserstoffsäure, ehem. rein (ca. 6 % HCN) . „ (ca. 1 0 % HCN) . „ (ca. 1 0 0 % HCN) n n

1 kg Mk. 5,50 1 , » 6,50 1 „ „ G0,0t>

Cyanverblndungen: E . Merek, Darmstadt.

Anlagen für Cyanverbindungen E i n i l Passburg,

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baut:

Berlin NW. 23.

s i e h e „ C i t r a 1". Es

ist der Isobutylester r C

der

p-Amidobeiizoesäure:

[i ^ N H 2 °M4^COO.CH,-CH(CH3)2 '

E s bildet ein w e i s s l i c h e s , in H 2 0 schwer, in Alkohol und Äther leicht lösliches Pulver, das auf der Zunge Unempfindlichkeit hervorruft. S c h . P . 65°. Cykloform dient als l o k a l e s Anästhetikum bei B r a n d w u n d e n , Ges c h w ü r e n u. a. m.; intern soll es bei unstillbarem E r b r e c h e n in D o s e n von 0 , 1 — 0 , 2 g g e g e b e n werden. Cykloform H Mk. 9,75; 1 kg Mk. 95,0O C y l i n d e r siehe „Z y 1 i n d e r " . C y l l i n , von England eingeführtes Desinfektionsmittel, dunkelbraune, nach roher K a r b o l s ä u r e r i e c h e n d e F l ü s s i g k e i t , ist ein mit Hilfe von verseiften F e t t s ä u r e n und Harzsäuren löslich g e m a c h t e s S t e i n k o h l e n t e e r ö l , »las, im G e g e n s a t z zu den A n g a b e n d e s F a b r i k a n t e n , w e g e n s e i n e s G e h a l t e s an P h e n o l e n ( 3 5 % ) und an P y r i d i n b a s e n w e d e r als ungiftig noch a l s nichtä t z e n d gelten kann. C y m a r l n . In reiner F o r m g e w o n n e n e r w i r k s a m e r B e s t a n d t e i l ( G l y k o s i d ) a u s der Wurzel von Apocynum cannabinum ( a m e r i k a n i s c h e r Hanf). Kristallinische, bittere S u b s t a n z , s c h w e r löslich in kaltem, leichter in h e i s s e m H 2 0 . S c h . P . 144». E s soll a l s Herzmittel Verwendung finden, da es typische D i g i t a l i s wirkung zeigt. M a n gibt es intern, auch intravenös. Cymarin 0,1 g Mk. t>,TU C y s t o p u r i n , D o p p e l s a l z a u s 1 mol. Hexamethylentetramin und 2 mol. Natriumazetat, e n t s p r e c h e n d der F o r m e l C e H i 2 N « . 2 C 2 H 3 0 2 N a + 6 H 2 0 , wird nach dem Amer. Pat. 8 5 2 9 9 3 dargestellt, ist vielleicht auch nur eine M i s c h u n g . E s dient a l s Harnantiseptikum und Vorbeugungsmittel g e g e n G o n o r r h ö e .

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Dachlack —

Dampfapparate.

275

D. Dachlack: Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger, I L. Haurwitz & Co., G. m. b. H., Berlin NW. 52, Flörsheim-Untermain. ) Lüneburger Strasse 7.

D a c h p a p p e . Entweder durch Vermischen des Pappbreis (siehe „Pappe") mit Asphalt, Steinkohlenteer oder Braunkohlenteer oder aber durch nachträgliches Imprägnieren fertiger Pappe mit kochendem Asphalt erhalten. Dachpappe (besandet oder unbesandet)

1 qm Mk. 0 , 2 0 — 0 , 6 0

L. Haurwitz &, Co., G. m. b. II., Berlin NW. 52, Lüneburger Strasse' 7.

Dachpappenfabriken baut: Heinrich Hirzel, G. m. b. H., Leipzig-Plagwitz

(s. Anzeige im Anzeigenanhang).

M r n M tt a l O l inrna l ( £ 1 9 Apparaturen aller Art für die Fabrikation von Teerdachpappen, Spezialdaehpappen und dergl.

Kontinuierlich arbeitende Imprägnierapparate, Vorwärmer, Mischapparate, heiße und kalte Ausdrehwalzwerke, Sandstreuer, Sandtrocknungsmaschinen, Sandsortiermaschinen, Betalkungsapparate, Schneidemaschinen für Dachund Isolierpappen, Sandtransportanlagen (Becherwerke, Transportschnecken, Transportbänder usw.), autom. arbeitende Einrichtungen und alles Einschlägige. D a h m e n i t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". D a m m a r (Dammarharz; Kesina Dammar). Ein Harz, das von verschiedenen Bäumen, namentlich von der auf den Molukken einheimischen Engelhardtia spicata Bl., von Shoveci Wiesneri u. a. m. gewonnen wird. Es bildet farblose oder blassgelbliche klare (oft durch Luftblasen getrübte) Stücke, die härter als Kolophonium aber weicher als Sandarak, Mastix und Kopal sind. Eine Abart, das neuseeländische Dammarharz, gehört zu den Kopalen (Kaurikopal). Dammar hat das sp. G. 1,04—1,12; Sch. P. 120°. Säurezahl 20—35; Azetyl-Säurezahl 50,52—51,80; Azetyl-Esterzahl 81,56—83,06; Azetyl-Verseifungszahl 132,08—134,86; Wassergehalt 0,1—1 %; Aschengehalt'0,01—0,1 %. Es löst sich vollständig in fetten und ätherischen ölen, Benzol, Chloroform und Schwefelkohlenstoff, dagegen nur teilweise in Alkohol, Toluol, Azeton, Anilin, Petroläther und Essigsäure. Lösungen der Dammararten in Terpentinöl bilden farblose, rasch trocknende, harte Lacke (Dammarlacke), die namentlich zum Uberziehen von Ölgemälden wertvoll sind. Auch in der Medizin (zur Herstellung von Klebpflaster) wird Dammar benutzt. Dammar, weiss „ ausgesucht D. A. V „ fein pulverisiert

% kg Mk. 2 2 0 , 0 0 1 „ „ 2,90 1 „ „ 3,10

Dammar: C. E. Roeper, Hamburg VIII.

Dammarlacke:

S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln b. Berlin,

Kollnischo Allee 44/48.

D a m p f a p p a r a t e . (Vgl. auch unter „Abdampfen" sowie „Destillationsapparate"; Dampftöpfe siehe „Autoklaven"; Dampfsterilisationsapparate siehe „Desinfektionsapparate"). 18*

276

Dampfapparate.

D a m p f b a d e r , einfache, bestehend aus zylindrischem oder halbkugeligem Metallkasten mit runder Öffnung in der Deckplatte zum Aufsetzen von Schalen. Der unten durch eine Öffnung eintretende Dampf verteilt sich zwischen der Wandung des Bades und der aufgesetzten Schale, um dann durch ein Kondensationswasser-Ableitungsrohr mit Siphon zu entweichen. Oberer innerer Durchm. d. Öffnung mm

185 200 220 250 270 300 350

400

500 600 700 800 1000

Zur Befestigung a. d. Wand mit Konsole und 3 Steinschrauben Mk.

Stehend mit rundem Fuss Mk.

_ — —

40,00 —

46.00 52,00 60,00 — — — — —

— — — — — --

75,00 125,00 180,00 240,00 350,00 ,

Stehend mit Dreifuss

A u s Kupfer mit Dreifiiss

ohne Umhüllung Mk.

mit Umhüllung Mk.

Preis

ganze Hohe

Mk.

mm

19,00 20,00 22,00 25.00 28.00 31,00 37.00 45,00

21,00 22,50 24,50 28.00 31,50 34,50 41.00 50,00

39,00 43,00 48,00 52,00 66,00 77,00 90,00 110,00

350 350 350 800 800 800 800 800





















_







Die Preise verstehen sich inkl. Ventile und Kondensationswasser-Ableitungsrohr.

D a m p f t i s c h e . Vereinigung mehrerer Dampfbader zu einem gemeinschaftlichen Kasten. Durch eine besondere Einrichtung wird der Dampf im ganzen Abdampfkasten gleichmassig verteilt: Muldenförmige Dampftische.

Anzahl der Öffnungen . 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 5 5 Durchm. d. grösst.Öffnuog 200 250 300 350 400 200 250 300 350 400 300 400 mm. Preis d. kompl. Apparates 44 6b 81 98 115 60 75 105 120 150 150 190 Mk. Grössere Dampftische und Abdampf batterien bis zu Mk. 1800.

Do p p e1 wa nd ig e Abda mp fs c ha 1 en für gespannten Dampf, stehend, auf rundem Fuss. Oberer innerer Durchm. . Inhalt Preis inkl. Ventile . .

360 12 7b,00

4M) 22 90,00

550 42 150,00

aus

650 70 220,00

750 110 290,00

Gusseisen 940 mm. 210 1. 420,00 Mk.

D a m p f k o c h k e s s e l fQr gespannten Dampf mit Doppelboden. 1. F e s t s t e h e n d e D a m p f k o c h k e s s e l mit Auslaufhahn und Kondenswasserhahn, auf Fussgestell oder auf Wandkonsol; Dampfdruck 3 Atm.

Inhalt 5 10 15 20 30 50 70 100 1. Preis 105,00 115,00 125,00 140.00 170,00 250,00 350,00 390/X)Mk. Mehrpreis!Verzinnung 3,00 3,00 5,00 8,00 10,00 12,00 lb,00 20,00 „ für j Zinnplattier. 45,00 50,00 60,00 75,00 9b,00 1VIO,00 145,00 175,00 , Preis des Dampfventils 4,00 4,110 4,00 5,00 5,00 6,00 6,00 6,00 ,

2. D a m p f k o c h k e s s e l m i t K i p p v o r r i c h t u n g a u f W a n d k o n s o 1, mit Dampfeintritt ur.d Kondenswasseraustritt durch die Drehzapfen; Dampfdruck 3 Atm. Inhalt 5 10 Preis 185,00 200,00 Mehrpreis für Verzinnung . . 3,00 3,00 „ „ Zinnplattierung 45,00 50,00 „ des Dampfventils wie vorstehend unter 1.

15 225,00 5,00 60,00

20 1. 260,00 Mk. 8,1K) „ 75,00 „

Dampfdichte — Dampfmaschinen.

277

3. D a m p f k o c h k e s s e l mit Kippvorrichtung, auf B ö c k e n g e l a g e r t mit Dampfeintritt und Kondeswasseraustritt durch die Drehzapfen, mit Dampfeintrittsventil und Wasserauslaufhahn. Inhalt 30 50 70 100 1. Preis 300,00 350,00 440,00 560,00 Mk. Mehrpreis für Verzinnung .

,

n

.

„ Zinnplattierung

10,00

12,00

95,00

120,00

15,00

145,00

20,00

170,00





des Dampfventils wie vorstehend unter J .

4. D a m p f k o c h k e s s e l „ S p h ä r i c " , m i t l i e g e n d e m R ü h r w e r k , wirksamer als vertikale Rührwerke. Zum Einkochen, Verdampfen, Auflösen, Anrühren u. s. w. von flüssigen und breiigen Massen, Farben, Mus, Appretur, Wichse, Extrakten u. s. w. Um die Rührwerksachse kippbar, zur Entleerung während des Ganges. Preise mit Riemscheiben und Dampfventil: Inhalt Preis

30 360

50 475

70 530

100 600

150 720

200 840

250 970

300 1100

400 1240

500 1. 1350 Mk.

Doppelkessel für Dampfheizung aus Gusseisen, innen s ä u r e f e s t e m a i l l i e r t (gewöhnlicher Probedruck 5 Atm.), werden von 10—5000 1 Inhalt (des Innenkessels) geliefert. Preise richten sich nach der jeweiligen Verwendungsart. Dampfapparate in Metall und allen Dimensionen: Volkmar Hänig 4 Comp., Heidenau, Bei. Dresden.

Dampfapparate (Dampfbäder, Dampftische, Dampfbatterien) verschiedener Konstruktion liefern: Friedrich Heckmann, Berlin s t r a n e 8 b (s. Inserate).

SO. 16, Brücken-

F. II. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Dampfkochapparate: iilu ini-i'hc Maschinen- und Apparatebau-Anstalt

Peter Dinckels & Sohn, G. m. b. H., Mainz.

D a m p f d i c h t e siehe „ M o l e k u l a r g e w i c h t". D a m p f k e s s e l , und zwar sowohl Grosswasserraumkessel (Flammrohrkessel, Rauchrohrkessel, kombinierte Kessel, Batteriekessel), als auch W a s s e r r o h r k e s s e l , S i e d e r k e s s e l u. s. w. liefert: A. Borsig, Tegel bei Berlin.

| Wegelin & Htibner, Akt.-Ges., Halle a. d. Saale.

D a m p f k e a s e l s c h u t z f a r b e n , Lacke zum Innenanstrich der Dampfkessel, dienen zur Erzielung leichter Kesselreinigung und dauernden Rostschutzes. Eine zweckmässige Dampfkesselschutzfarbe muss den Einwirkungen während des Betriebes vollkommen widerstehen, also sehr hitze- und wasserbeständig sein und darf nicht isolieren, nicht abrinnen und soll möglichst gefahrlose Anwendung gestatten. D a m p f m a s c h i n e n . Die Kolbendampfmaschinen werden in der chemischen Industrie gegenüber Dampfturbinen, Rohölmotoren, Gasmotoren dort das Feld behaupten, wo die Verwendung des Abdampfes für Koch-, Heiz- und Trockenzwecke möglich ist. Die Dampfturbinen arbeiten in wärmeökonomischer Beziehung nur dann gleichwertig mit den Dampfmaschinen, wenn sie mit einer höheren Vakuumkondensation verbunden sind. Auch arbeiten alle Dampfturbinen mit hohen Tourenzahlen, so dass es in vielen Fällen einfacher ist, die langsamer laufende Dampfmaschine als Motor zu verwenden. Die Gasmotoren und Rohölmotoren nutzen ca. 30 % der im Brennstoff vorhandenen Wärme aus, während die anderen 70 % in den Auspuffgasen verloren gehen. Man hat auch mehrfach versucht, die in diesen Auspuffgasen vorhandene Wärme nutzbar zu machen. Es hat dies aber Schwierigkeiten, weil einerseits in diesen Gasen noch ölhaltige Substanzen vorhanden sind, und weil vor allen Dingen der Wärmeübertragungskoeffizient bei den Gasen nur ca. 5 WE pro qm-Stunde und 1° Temperaturdifferenz beträgt, während er z. B. beim Abdampf ca. 3000 WE ausmacht. Also unter Berücksichtigung dessen, dass die Auspuffgase der Gasmotoren eine dreimal höhere Temperatur besitzen als die der Dampfmaschinen, müsste man unter den gleichen Verhältnissen, wenn inan also die gleiche Wärmemenge gewinnen will, eine ca. hundert- bis zwei-

278

Dampfstrahl-Luftsauger — DampfUberhitzer.

hundertmal grössere Heizflache zur Verfügung haben. Durch die Amortisation dieser grossen Heizflache wird die Ausnutzung der Abdampfwarme bei Gasmotoren nicht mehr rationell. Man wird bei der Dampfmaschine überall dort, wo Dampf für Heiz-, Koch- und Trockenzwecke notwendig ist, Auspuffmaschinen aufstellen und nicht Kondensationsmaschinen. Bei den Kondensations-Dampfmaschinen werden nur 10—20 % der Wärme von der Dampfmaschine für Kraftzwecke nutzbar gemacht, während der Rest, der Hauptbetrag der Wärme also, in der Kondensation nutzlos verloren geht. Man stellt deshalb an Stelle der Kondensation den betreffenden Trockenapparat, Verdampfapparat u. s. w. auf, welcher dann die Kondensation übernimmt. Die Abdampfmaschinen arbeiten im allgemeinen mit einem Gegendruck von 0,5—2 Atm., wobei der Abdampf Temperaturen von 110—133° besitzt. Bei dieser Temperatur ist es wiederum nützlich, Vakuumkoch-. Vakuumverdampf- und Vakuumtrockenapparate zu verwenden, weil diese mit niedriger Temperatur arbeiten, also zwischen dem Heizdampf und dem Trockenmaterial eine genügend grosse Temperaturdifferenz vorhanden ist, die bei kleiner Heizfläche doch eine grosse Leistung gewährleistet. Dampfmaschinen, liegende Einzylinder- und Compoundniaschinen und stehende Compoundmaschinen, in allen Grössen, liefern: A. norsift, Tegel bei Berlin. | Wegelin 4 HUbner, Akt -Ges., Halle a. d. Saale. D a m p f s t r a h l - L u f t s a u g e r siehe ; ,L u f t p u m p e n".

Dampf Strahlpumpen:

Max H. Thirnur 4 Co., Dresden-A. 1.

D a m p f s t r a h l - V e n t i l a t o r siehe „V e n t i I a t o r e n". Dampfturbinen. In neuester Zeit haben die Dampfturbinen berechtigtes Aufsehen erregt, und sie sind auf dem besten Wege, sich einen achtungsgebietenden Platz in der Reihe der Motoren zu erobern, ja möglicherweise sind sie berufen, die Kolbendampfmaschine, wenn nicht allgemein so doch für bestimmte Verwendungszwecke, ganz zu verdrängen. Dies gilt vor allem für den Antrieb e l e k t r i s c h e r G e n e r a t o r e n , und so gerade auch für weite Zweige der c h e m i s c h e n Industrie, in der ja die Elektrizität von Jahr zu Jahr eine grössere Rolle spielt. DasPrinzip der Dampfturbine im allgemeinen besteht darin,dasDampf gegen die Schaufeln eines Schaufelrades strömt und dieses in Rotation versetzt. Bei der viel verbreiteten Parsons-Turbine z. B. bilden die Schaufeln längs einer horizontalen Stahlwalze eine grössere Anzahl nebeneinander liegender Kränze. Dieser Anordnung einer grösseren Anzahl Schaufelkränze auf gemeinsamer Welle verdankt die Parsons-Turbine ihre verhältnismässig geringe Tourenzahl, indem sich die vorhandenen Schaufelkränze in den Gesamtdampfdruck, bezw. in die Gesamtdampfgeschwindigkeit teilen, wobei jeder Schaufelkranz nur einen Bruchteil des Admissionsdruckes, bezw. der Dampfgeschwindigkeit ausnützt und an die Welle überträgt. Damit nun eine Rotationsbewegung entstehen kann, ist nicht nur ein gewisser Dampfdruck erforderlich, sondern dem Dampf muss auch eine solche Richtung gegeben werden, dass er die einzelnen Schaufeln in der richtigen Weise treffen und bewegen kann. Zu diesem Zweck besitzt die Parsons-Turbine ein zweites System, und zwar feststehender Schaufeln, welche im Innern eines gusseisernen Zylinders gleichfalls als Schaufelkränze gruppiert und so angeordnet sind, dass sie, unter Beibehaltung eines Abstandes von 3 bis 4 mm, zwischen die rotierenden Schaufelkränze hineinragen. Wie bei Wasserturbinen werden auch bei der Dampfturbine diese feststehenden, bezw. rotierenden Schaufelkränze Leiträder und Laufräder genannt. D a m p f U b e r h i t z e r . Die Dampfüberhitzung bezweckt den Verbrauch geringerer Dampfquantitäten für eine bestimmte Leistung einer Dampfmaschine, bzw. die Verhütung des Kondensats in den Rohrleitungen und Fortfall der sog. Eintritts-Kondensation in den Zylinder der Dampfmaschine. Am vorteilhaftesten und rationellsten gestaltet sich die Überhitzung mit geeigneten Apparaten, die in die Kesselzüge eingebaut werden, und zwar ent-

Damian — Decocta.

279

weder in den ersten oder zwischen diesen und den zweiten Zug, so dass noch eine genügend hohe Umgebungstemperatur für den Überhitzer vorhanden ist. Victor Haehl k Cie., Stras»burj Raprechtaau. I Wrgelin k Hflbner, Akt.-G««., Hille m. d. Sule. Heinrich Hirael, O. m. b. H., Leipxig-PUgwitx I (s. Anwige im Anseigenanhang). I

LaboMor»1 erlzer nnd Yerdampfer Patent Heizmann VICTOR HAEHL &Cie., StrafjbnrgsRoprechtsau

D a m i a n . Tabletten aus 0,17 g enthaltendem Cascara Sagrada-Extrakt und 0,03 g Phenolphthalein. Die Tabletten bilden ein gutes Abführmittel. Darren. (Vgl. den Artikel „Malz".) Durch das Darren des Malzes beseitigt man den bohnenartigen unangenehmen Geschmack und bildet die Röstprodukte, welche das Malzaroma bedingen; auch macht man das Malz haltbarer und verringert seinen Wassergehalt von ca. 40 % auf etwa 2 %. Die Erwärmung des Malzes in der Darre geht bis auf ca. 100° C. hinauf; sie soll möglichst wenig Brennmaterial erfordern: 100 kg keimfreies Malz brauchen in einer guten Darre bei 24 stündigem Darren und einer Abdarrtemperatur von 90° ca. 20 kg mittelguter Steinkohle. Anstatt der früheren R a u c h d a r r e n , bei denen mit Buchenholz oder besser mit Koks geheizt wurde und die Rauchgase mit dem Malz selbst in Berührung kamen, benutzt man jetzt ausschliesslich L u f t d a r r e n , in denen das Malz nur von heisser Luft, nicht dagegen von den Verbrennungsgasen Umspült wird. Eine Luftdarre besteht aus dem H e i z r a u m , der L u f t e r w ä r m u n g s k a m m e r und dem D a r r r a u m . Je nach der Lage der Heizrohre unterscheidet man Darren mit s t e h e n d e m (Zylinderdarren, Kaloriferen), mit l i e g e n d e m und mit k o m b i n i e r t e m Heizapparat. Darren: F

A.

Bilhlor,

I". £jt rr

:r.

Rerlin-Lichtcrfelde-W.,

/ii-i-n«tr. 3.

i

H e i n r i c h Schirm, Maflchinenfahr., L c i p z i f f - P l a g w i t z .

!

Darranlagen bauen: J.

I-

Carl

Eckelt,

B e r l i n N.

4.

|

F.mil

Passburg,

Maschinenfabrik,

Berlin

N'W. 23.

Spezial-Darr- und Trockeneinrichtungen: Otto

Kruejrer v o r m .

G.

Krueger,

Biebrich

a. R h .

(ß. I n s e r a t u n t e r „ C h e m . F a b r i k e i n r i e h t u n f c e n " ) -

Dasymeter (Gaswage). 1. Zur selbsttätigen Bestimmung des sp. G. von Gasen, besonders des Leuchtgases. Neueste Konstruktion. In Mahagoni-Glaskasten, mit Stellschraube und Dosenlibelle, einschliesslich Thermometer, Druckmesser und Gasfilter. Das durch die Glaskugel der Gaswage fortwährend durchströmende Gas zeigt alle Schwankungen des sp. G. bis auf 0,005 genau an. Preis

2. Zur Prüfung von Feuerungen. Preis mit Filter und Zubehör

Mk. 300,00

Gaswage mit Zugmesser. .

.

.

.

Mk. 320,00

Daturin = A t r o p i n (s. d.). Decllan, flüssiges Desinfektionsmittel, angeblich Formaldehydkaliumoleinatlösung mit ätherischen ölen. Es ist dem Lysoform sehr ähnlich und hat gute antiseptische Eigenschaften. D e c k g l ä s e r siehe unter „M i k r o s k o p i e". D e c o c t a siehe „ A b k o c h u n g e n".

280

Degras — Deltametall.

D e g r a s ( O e r b e r f e t t , L e d e r f e t t ) . D a s beim E n t f e t t e n v o n s ä m i s c h g a r e m L e d e r (vgl. Artikel „ S a m i s c h g e r b e r e i " ) e r h a l t e n e F e t t , d a s a u s oxydiertem T r a n besteht. Zur G e w i n n u n g streicht man d a s D e g r a s v o n dem L e d e r mit einem M e s s e r a b und w ä s c h t d a n n d a s L e d e r mit S o d a - o d e r P o t t a s c h e l ö s u n g , die m i t t e l s H1SO4 zerlegt w i r d . R e i n e r e s D e g r a s wird nach f r a n z ö s i s c h e r M e t h o d e •wonnen und k o m m t a l s M o e 11 0 n in den Handel. Man gerbt hierbei flrzere Zeit a l s g e w ö h n l i c h bei der W e i s s g e r b e r e i und p r e s s t den oxydierten T r a n a u s dem L e d e r unter W a s s e r durch s t a r k e n D r u c k a u s . D a der B e d a r f a n D e g r a s g r ö s s e r ist a l s s e i n e G e w i n n u n g , gibt e s b e s o n d e r e G e r b e r e i e n , die s c h l e c h t e F e l l e w i e d e r h o l t d e r S ä m i s c h g e r b e r e i nur zu dem Z w e c k unterwerfen, um D e g r a s zu g e w i n n e n . Sogenanntes k ü n s t l i c h e s D e g r a s ist eine M i s c h u n g a u s S ä m i s c h - M o e l l o n mit künstlich o x y d i e r t e m T r a n ; zuweilen fehlt d a r i n natürlich M o e l l o n a u c h ganz, und die G e w i n n u n g g e s c h i e h t nur a u s o x y diertem T r a n unter Z u s a t z von Ö l s ä u r e , T a l g , W o l l s c h w e i s s u. s. w . D a s D . R. P . 149 8 2 2 will eine O x y d a t i o n s w i r k u n g von F e r m e n t e n auf ö l e zur Herstellung von D e g r a s und ähnlichen P r o d u k t e n h e r b e i f ü h r e n : Eine Kultur von denitrifizierenden B a k t e r i e n (z. B . K ä s e b a k t e r i e n ) soll mit ö l , S a l p e t e r l ö s u n g und N ä h r s t o f f e n für die Pilze v e r m i s c h t und d a s G a n z e gut d u r c h lüftet werden, w o r a u f man d a s ö l a u s w ä s c h t ; e s ist dann s t a r k s a u e r und viel k o n s i s t e n t e r g e w o r d e n , s o d a s s man e s a l s k ü n s t l i c h e s D e g r a s v e r w e n d e n k ö n n e n soll. D a s D e g r a s dient zum Einfetten d e s lohgaren L e d e r s (vgl. unter „ L o h g e r b e r e i " ) , weiter a l s L e d e r s c h m i e r m i t t e l Uberhaupt. Degraaln, n e u e s m e d i z i n i s c h e s Entfettungsmittel a u s S c h i l d d r ü s e n in s t a r k e r K o n z e n t r a t i o n hergestellt, k o m m t in T a b l e t t e n in den Handel.

DekantlergefOsae

(Abklärgefässe). 1. D e k a n t i e r g l ä s e r von starkem w e i s s e m G l a s e , mit a n g e legtem R a n d e , mit o d e r o h n e T u b e n . Inhalt . . . . 1 2 3 4 6 8 1. 1 '/• 2'/. Ohne Tubus Preis 0,60 0,70 0,80 0,90 1,00 1,25 1,75 2,25 Mk. Mit 2 Tuben „ 1,20 1,35 1,50 1,75 2,00 2,50 3,50 5,00 „ 1,50 1,75 2,00 2,25 2,50 3,00 4,50 6,00 2. D e k a n t i e r t ö p f e a u s P o r z e l l a n mit Z a p f l ö c h e r n : Inhalt 4 7 8 10 121/» 1. Preis 5,50 6,50 7,50 9,00 11,00 Mk. 3. D e k a n t i e r t ö p f e Uchte Weite Lichte Tiefe

Inhalt

nn

mm

1

300 350 400

350 520 600 630 650

25 50 75 100 125

450 500 530 550

550 600 650

700 750 850

900 900

150 175

200 250 300

aus

Steinzeug.

Preis Mk.

4,25 7,50 11,25 15,00 18,75 22,50 26,25 30,00 37,50 45,00

Lichte Weite Lichte Tiefe

mm

mm

710 800 800 900 900 950 950 1000 1100 1200

1000 1000 1200 1100 1260 1270 1450 1600 1600 1900

Inhalt

Preis Mk.

400 500 600 700 800 900 1000 1200 1500

60,00 75,00 90,00 105,00 120,00 136,00 158,00 210,00 262,00 350,00

1

2000

Die Prelle verstehen rieh mit e i n e r Ablasstülle; jede weitere Tülle Mk. 0,50 mehr. Dekantiergefässe aus Steinzeug: Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Kanalisation und ehem. Industrie, Friedrichsfeld (Baden).

I Georg Schmidt i I Schleusingen).

v. ü. Eitz, Schmiedefeld (Kreis

Dekokte s i e h e „ A b k o c h u n g e n " . Delalots Legierung s i e h e „ M a n g a n l e g i e r u n g e Deltametall s i e h e „ K u p f e r l e g i e r u n g e n " .

n".

Demijohns — Denitrieren.

281

Demijohns in grUnem G l a s e . Mit g e s c h a l t e n w e i s s e n W e i d e n b e f l o c h t e n ; von 5 1 Inhalt a b a u f w ä r t s mit S t r o h e i n l a g e z w i s c h e n G l a s und G e f l e c h t : Ungefähre« Gewicht ohne Oberkorb

mit Überkorb

kg 1

2

0,80

Liter Wasser Inhalt per Stück

1,25 1,50 1,75 2,00 2,30 2,50 3,25 3,50 4,05 4,50 5,00 5,60 6,25 7,25 8,60

3

4 5

6

7:

10

12 : 15

17 : 20 25 30 35 40 50

10,00

11,00

60

Preis per Stück obne Überkorb

MV.

1,30 1,90 2,40 2,75 3,20 3,50 3,75 4,85 5,20 6,00 6,75 7,50 8,15 8,90

11,00 12,00 14,60 16,25

Uberkorb aus grftnen Weiden Mk.

0,80

0,90 1,05 1,15

1,20

1,35 1,45 1,50

0,60 0,75

0,90 1,05 1,15 1,40

1,60 1,75 1,90 2,15 2,55 2,85 3,40 3,80 4,60 5,25

1,20

1,80 1,95 2,20 2,35 2,65 3,10 3,50 4,05 4,50 5,35 6,00

Denaturieren

siehe „ V e r g ä l l e n " . Denaturierungsholzgeist:

Hulzvcrkohlungs-Industrie

Akt.-Gc9.,

Konstanz

i. Baden.

Denaturierungsmittel: < liLU/' bildet kleine, färb- und geruchlose, schwach bitter schmeckende Kristalle, sehr schwer löslich in kaltem, leichter in heissem H 5 0, Sch. P. 191°, dient als gutes Schlafmittel in Dosen zwischen 0,25 und 1,0 g, in heissem Tee oder Milch gelöst oder in Form von Schokolndentabletten. Kiäthylbarbitursüurc

I ) . A. V

1 kp Mk.

77,00

D i a t o m i t . Unter dieser Bezeichnung (D. R. G. M.) kommt ein Material in den Handel, das aus Kieselgur durch Sinterung dargestellt wird und einen h o c h p o r ö s e n K ö r p e r vom sp. G. 0,3 darstellt. Die Diatomitsteine können in beliebiger Fasson hergestellt werden, lassen sich ohne Schaden bis zur Rotglut erhitzen und sind unempfindlich gegen Wasser, Dampf, verdünnte Säuren und Alkalien. Sie stellen ein gutes Wärmeschutzmaterial dar und dürften auch für die chemische Industrie Bedeutung gewinnen. Diatomitsteine 2 5 x 1 2 x 5 cm

.

100 St. Mk. 15,00

2 5 x 1 2 x 6 , 5 cm 100,, r 19,00 D i a z o a m i d o f a r b s t o f f e . Kombiniert man das D e h y d r o t h i o t o 1 u i d i n H,C . C « H , < g > C . C . H , . NH, mit Disazokörpern, so erhält man Farbstoffe, die nicht gut als Azokörper aufgefasst werden können, vielmehr wahrscheinlich Diazoamidoverbindungen sind, da sie sich nicht weiter diazotieren lassen. Von anderer Seite werden die hierhergehörigen Farbstoffe mit den T h i o b e n z e n y l f a r b s i o i f e n (s. d.) zusammen in die besondere Gruppe der T h i a z o l f a r b s t o f f e eingereiht. Beispielsweise entsteht der gelbe direktfärbende Baumwollfarbstoff N i t r o p h e n i n bei Einwirkung von p-Nitranilin auf Dehydrothiotoluidinsulfosäure. D i a z o v e r b i n d u n g ' e n . Organische Verbindungsklasse mit der Gruppe —N=N—, wovon die e i n e freie Bindung mit einem aromatischen Kohlen-

294

Dichloräthylen — Didym.

wasserstoffrest verbunden ist, während die andere Bindung einen Säurerest trflgt Die Diazoverbindungen entstehen bei Einwirkung von salpetriger Saure auf das Salz eines aromatischen Amidoderivates, z. B.: C . H . . NH,. HjSO« + HNO, = C . H . . N : N . HSO« + 2 H , 0 . Anilinsulfat

Diazobenzolsulfat

Die Diazoverbindungen (namentlich die freien Basen) sind sehr unbeständig, aber auch sehr reaktionsfähig; die meisten sind explosiv. Nach dem Franz. Pat. 323 981 soll die Haltbarkeit der Losungen vieler Diazokörper durch Zusatz von Salzen (namentlich krist. Glaubersalz) beträchtlich erhöht werden, doch scheinen angestellte Versuche (Ztschr. f. Farben- und Textil-Chemie 1903 S. 225) nicht gerade für die Brauchbarkeit dieses Patentes zu sprechen. D i c h l o r ä t h y l e n siehe „ T e t r a c h l o r ä t h a n". Dichloräthylen: Bosnische

Elektrizität: - Aktiengesellschaft, Wien 1/1, Tegetthoffstr. 7.

D i c h l o r b e n z o l . Das technische o-Dichlorbenzol CsHiCU, das aus 75 % o- und 25 % p-Dichlorbenzol besteht, bildet ein vorzügliches Mittel, um der ausgebrauchten Reinigungsmasse der Oasanstalten den Schwefel zu entziehen; es wird hierzu von der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron vorgeschlagen. Es hat einen EntfLammungspunkt von 62° und siedet bei 175°. Sein Lösungsvermögen für Schwefel beträgt bei Zimmertemperatur 3,5 %, bei 100° = 5 0 % , bei 110° = 200 %, bei 115» über 300 %, und bei 140« mischt es sich mit Schwefel in jedem Verhältnis. o-Dichlorbenzol, „ p-Dichlorbcnzol, „

techn. . ehem. rein techn. . ehem. rein

. .

. .

.

1 k g Mk. 1 , 2 0 D „ 6,60 1 kg „ 3,50 H 6,00

. .

.

.

.

D l c h l o r h y d r l n siehe „ C h l o r h y d r i n e". D i c h t e siehe „ S p e z i f i s c h e G e w i c h t e". D i c h t e n (Lutieren) chemischer Apparate siehe unter „ K l e b s t o f f e " . D i c h t u n g s - M a t e r i a l i e n liefert: Paul Lechler, Stuttgart.

D i c y a n d l a m i d siehe unter C a l c i u m c y a n a m i d im Artikel , , C a l c i u m v e r b i n d u n g e n". D i d y m . Wurde lange Zeit als einheitliches Element betrachtet, ist aber dann in die beiden Komponenten N e o d y m Nd und P r a s e o d y m Pr zerlegt worden. Es ist noch nicht sicher entschieden, ob die letztgenannten beiden Stoffe wirklich Elemente sind. In der Praxis geht man meistens noch heute von dem Didym als Grundstoff aus und stellt Verbindungen dar, gleich als ob dasselbe wirklich ein Element wäre. Man benutzt die Didymverbindungen in einzelnen Fällen bei der Zusammensetzung von Gasglühkörpern; das isolierte Neodymnitrat wird neuerdings als vorzügliches Glasentfärbungsmittel gerühmt. D i d y m - M e t a l l , geschmolzen d u r c h Elektrolyse n „ Pulver D i d y m c h l o r i d , flüssig ( 2 0 ° Bé) „ ehem. rein

„ ehem. rein Didymoxalat, „ „ Didymoxyd, „ p D i d y m o x y d h y d r a t , ehem. rein Didymsulfat „ „ Neodymnitrat Praseodymnitrat Praseodymoxalat

.

. H Mk. 4 4 , 0 0 ; . H „ 44,00; . . . . .

H Mk. 1 8 , 0 0 ; H „ 22,00; H „ 38,00; H „ 28,00; H „ 33,00;

23,00 1 K Mk 16,00 1 e 50,00 °/o k g n 400,00 1 n 1 „ T) 4 0 0 , 0 0 8,00 1 „ 140,00 1 „ 1 n » 200,00 1 „ 350,00 1 „ ri 2 5 0 , 0 0 1 * n 300,00 D 32,00 n D 50,00 n D 55,00 D 45,00 n

295

Diffusion. Praseodymoxyd Praseodymsulfat

D D

Dr. G. P . Drossbach & Co., Chemische Fabrik,

Mk. „

65,00 55,00

Freiberg i. Sa.

Diffusion.

B e r ü h r e n sich zwei K ö r p e r , n a m e n t l i c h G a s e o d e r F l ü s s i g keiten, in einer F l ä c h e o d e r sind s i e durch eine p o r ö s e M e m b r a n von e i n a n d e r getrennt, s o d i f f u n d i e r e n sie, d. h. infolge der m o l e k u l a r e n K r ä f t e treten die k l e i n s t e n T e i l e d e s einen K ö r p e r s in den a n d e r n ü b e r . Die Diffusion durch M e m b r a n e n b e z e i c h n e t man im b e s o n d e r e n a l s O s m o s e oder M e m brandiffusion. B e i den G a s e n ist die D i f f u s i o n s g e s c h w i n d i g k e i t a n n ä h e r n d umgekehrt p r o p o r t i o n a l den Quadratwurzeln ihrer s p e z i f i s c h e n G e w i c h t e . Unter den in einer F l ü s s i g k e i t g e l ö s t e n K ö r p e r n u n t e r s c h e i d e t man in B e z u g auf die D i f f u s i o n K r i s t a l l o i d e und K o l l o i d e . K r i s t a l l o i d e sind die leicht durch M e m b r a n e n diffundierenden S u b s t a n z e n ( S a l z e , viele Säuren, A l k o h o l e u. s. w . ) ; im allgemeinen sind es V e r b i n d u n g e n , die Kristalle bilden k ö n n e n . D i e K o l l o i d e diffundieren nicht o d e r nur s e h r s c h w e r ; hierher g e h ö r e n E i w e i s s , Gummi, Leim, S t ä r k e , K i e s e l s ä u r e , E i s e n o x y d h y d r a t , T o n e r d e h y d r a t u. a. m. D i e Diffusion wird t e c h n i s c h vielfach b e n u t z t ; vgl. d a r ü b e r die Artikel „ F a r b e x t r a k t e", „ G e r b e x t r a k t e", „M e 1 a s s e " (Osmoseverf a h r e n ) , „ T a n n i n " und „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n " . 1. D i f f u s i o n s k o e f f i z i e n t e n

Gas

D i f f u n d i e r t in

Diff.-Koeffizient in qcm/Sek.

Äthan . . . . Kohlenoxyd . .

Wasserstoff Sauerstoff Wasserstoff Luft Sauerstoff Wasserstoff Kohlensäure

0,458 0,18022 0,64223 0,14231 0,18022 0,51367 0,13561

Kohlensäure . Luft

.

»





»





einiger

Gase.1)

Gas

D i f f u n d i e r t in

Diff.-Koeffizient in qcm/Sek.

Luft . . . . Methan Sauerstoff .

Sauerstoff Wasserstoff Kohlenoxyd Luft Wasserstoff Kohlensäure Sauerstoff

0,17753 0,625 0,187 0,178 0,72167 0,53836 0,7086

,,,,

.. .. ..



. *

Wasserstoff

2.

Diffusionskoeffizienten einiger anorganischer Verb i n d u n g e n in v e r d ü n n t e r w ä s s e r i g e r Lösung. (Der Diffusionskoeffizient D giebt die Menge Substanz in Grammen an, welche bei der Temperatur t an einem Tage durch den Querschnitt eines Quadratzentimeters wandern würde, wenn zwei um 1 cm abstehende Querschnitte die Konzentrationsverschiedenheit 1 [Gramm in 1 ccm] aufweisen würde.) Namen der Substanz Ammoniak Ammoniumchlorid . . Bariumchlorid . . . Bleinitrat Calciumchlorid . . . Chlorwasserstoff . . .

t

4,5° 17,5° 8,0» 12,0° . 8,5° . 0,0° Kaliumchlorid . . . . | 11,0° 9,0° Kaliumhydroxyd 13,5° Kaliumnitrat 7,0° Kupferchlorid . . . . 10,0° . .

D 1,06 1,31 0,65 0,70 0,70 1,4 1,84 0,66 1,66 0,92 0,43

Namen der Substanz Kupfersulfat Magnesiumsulfat Natriumchlorid Natriumhydroxyd Natriumkarbonat Natriumthiosulfat Schwefelsäure

. . . . . . . . . . .

.

j

. . . . .

. . . .

t

D

10,0° 7,0° 6,0° 8,0° 4,5° 13,0° 10,5° 9,0° 7,5° 7,5°

0,21 0,30 0,75 1,06 0,44 0,90 0,54 1,75 1,04 0,90

! ) Diese sowie die nächste Tabelle sind z. T. dem Werke v. B u c h k a , „Physikalisch-chemische Tabellen der anorganischen Chemie", Stuttgart 1895, entlehnt.

296

Digalen



Digitalin.

Diffusions-Apparate: Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brücken- I Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt atnase 6 b (s. Inserate). | Peter Dinckela & Sohn, G . m . b . H . , Mainz. F . H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Anzeige im 1 Heinrich Schirm, Maschinenfabr., Leipzig-Plagwitz. Anzeigenanhang). . Wegelin & HUbner, Akt.-Ges., Halle a. d. Saale. Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin N'W. 23. |

Diffusionsapparate in Kupfer und E i s e n :

Volkmar Uänig 4 Comp., Heidenau, Bez. Dresden.

D i g a l e n (Digitoxinum solubile). Nach besonderem Verfahren aus Digitalisblättern gewonnenes weisses, amorphes Produkt, das in wässeriger Lösung mit 25 % Glyzerin in den Handel gebracht wird. In der Wirkung, Zusammensetzung und den chemischen Eigenschaften gleicht das Produkt dem kristallisierten Digitoxin, aber seine grössere Löslichkeit unterscheidet es davon vorteilhaft. Sowohl subkutan wie vom Magen aus soll es, im Gegensatz zum kristallisierten Digitoxin, reizlos vertragen werden. 1 ccm Digalen enthält 0 , 0 0 0 3 g Digitoxin, bzw. 1 ccm entspricht 0,15 g Digitalisblätter. E s wird in Originalfläschchen von 15 ccm in den Handel gebracht und soll sich in dieser Form lange halten. Digalen,

Originalflasche

von

l b ccm

.

.

.

.

.

.

.

.

MK-.

D i g e s t l o n s k o l b e n siehe „ D r u c k f l a s c h e n " . D i g e s t o r e n siehe „ A u t o k l a v e n " . D l g e s t o r i e n siehe , , L a b o r a t o r i u m s a u s r ü s t u n g " . D l g l f o l l n . Ein neues Digitalispräparat, enthält hauptsächlich Digitoxin und Digitalein, besitzt die volle Digitaliswirkung, ist aber frei von den schädlichen Beimengungen. E s kommt in Form von Tabletten oder als wässerige sterile Lösung in Ampullen in den Verkehr. D i g i p a n . Ebenfalls ein neues Digitalispräparat, das die wirksamen Bestandteile ohne die schädlichen Beimengungen enthalten soll. D i g i p u r a t u m . Ein Präparat aus den Blättern von Digitalis purpuren, das alle wirksamen Digitalisglykoside in Form der Gerbsäureverhindiingen enthält, nicht dagegen die unwirksamen und störenden Beimengungen. Digipuratum bildet ein gelbes, geruchloses, bitteres Pulver von sehr gleichartiger Zusammensetzung, das grossen therapeutischen Wert besitzt. Digipuratum,

Pulver

D

Mk. 8,00;

II

M k . 75.110

Dlgistrophan. Ein aus Digitalis und Strophantus bestehendes Präparat, das aus dem Gemisch als Fluidextrakt gewonnen und unter Zusatz eines Bindemittels bei einer 40° nicht übersteigenden Temperatur eingedunstet wird. E s findet therapeutische Verwendung. Digistrophan

in T a b l e t t e n ,

Röhrchen

Mk.

2,00

D l g l t a l e r m soviel wie K o r v u l t (s. d.). D i g i t a l i n . Unter diesem Namen fasst man die wirksamen Bestandteile des roten Fingerhuts ( D i g i t a l i s purpurea) zusammen. Fest steht, dass es sich dabei nicht um ein einzelnes Alkaloid handelt, ja da die hier in Betracht kommenden Körper keinen Stickstoff enthalten, können sie überhaupt nicht als Alkaloide aufgefasst werden. D a s Digitalin. pur. pulv. German. (Deutsches amorphes Digitalin) wird aus Digitalissamen oder Blättern mit Alkohol extrahiert; nach dem Abdestillieren des Alkohols wird das Extrakt mit H a O verdünnt, mit Bleiazetat gereinigt und aus dem Filtrat das Digitalin mit Gerbsäure gefällt. Das T a n n a t zerlegt man mit Bleioxyd und nimmt das Digitalin dann mit Alkohol auf; nachReinigen, Trocknen und Pulvern bildet es ein gelblichweisses amorphes Pulver. Man gebraucht es in Dosen von 0 , 0 0 1 — 0 , 0 0 2 g 2 — 3 mal täglich; M. D. p. dos. 0,004 g, M. D. p. die 0 , 0 2 g. D a s D i g i t o x i n C , . H M O n ist ein Kristallpulver; zur Darstellung extrahiert man Digitalisblätter erst mit kalt. H s O, um die Verunreinigungen zu beseitigen und zieht dann mit 6 0 %igem Alkohol aus, wobei das Digitoxin aufgenommen wird. E s ist unlöslich in H s O. schwerlöslich in kaltem, leicht in heissem Alkohol und leichtlöslich in CHCla. Da es nicht wie d a s vorgenannte

Digitoxin



297

Dinitrotoluol.

Digitalin ein G e m i s c h verschiedener Stoffe, sondern eine wirkliche Verbindung zu sein scheint, wird es immer mehr medizinisch verwendet, und zwar hauptsächlich bei Herzkrankheiten. Einzeldosis 0 , 0 0 0 2 5 g, T a g e s d o s i s im Maximum 0,002 g. Man gibt es vom Munde, als Klystier und subkutan. Neuerdings wird es zur bequemen Dosierung vielfach in Tablettenform in den Handel gebracht. Auf die französischen Digitaline, das Kilianische Digitalin, das Digitalein und das Digitonin, die für Deutschland kaum Wichtigkeit haben, kann hier nicht eingegangen werden. Digitalem Digitalin, pur.

. pulv. Germanic.

Digitoxin, krist „

Tabletten

zu 0 , 0 0 0 2 5 g

D

Mk. 1 0 , 0 0



n



9,50



1 g



33,00



1,40

1 0 0 St.

D i g i t o x i n siehe „ D i g i t a l ! n " .

Dlmethylanllln siehe ,,A n i 1 i n d e r i v a t e". D l m e t h y l b e n z o l e siehe „X y 1 o 1 e".

Dlmethylsulfat

siehe „ M e t h y l v e r b i n d u n g e

n".

D l m e t h y l x a n t h l n siehe ,,T h e o z i n" und ,,T h e o p h y 11 i n".

D i m o p y r a n . Unter diesem Namen kommt ein Konkurrenzpräparat des P y r a m i d o n s (s. d.) in den Handel. Dlnassteine. Eine besondere Gruppe von feuerfesten Steinen. Als Rohmaterial dient reiner Quarz, der mit etwas Kalkmilch und einem Klebstoff formbar gemacht und in zweiteiligen eisernen Formen ausgedrückt wird. Der Kalkzusatz versintert beim Brennen mit dem Quarz und dient so gewissermassen als Kitt. Unter den mancherlei Abänderungsvorschlägen nennen wir das D. R. P . 6 9 3 1 8 , welches statt des Kalkhydrats Gips unter Zusatz von Aluminiumsulfat oder Magnesiumsulfat verwendet. Nach dem D. R. P . 150 6 2 8 ersetzt man d a s Kalkhydrat durch Portlandzement oder ähnliche künstliche oder natürliche Zemente, die nach dem Formen an der Luft oder unter W a s s e r zementartig erhärten und eine Verkittung der einzelnen Quarzkörner herbeiführen; nach dem Brennen sind die einzelnen Sandkörner durch Polysilikate fest verbunden. D l n i t r o b e n z o l . C 6 H i . (NO s ) ä . Von den drei Isomeren ist besonders das m-Dinitrobenzol wichtig. Zur Darstellung verfährt man ähnlich wie bei der Fabrikation des N i t r o b e n z o l s (s. d.), nur mit andern Gewichtsverhältnissen und derart, dass die Reaktion durch Erwärmen unterstützt wird. Die andern beiden Isomeren entstehen in kleiner Menge beim Nitrieren von B e n z o l ; man trennt sie durch fraktionierte Kristallisation und Destillation. m-Dinitrobenzol bildet dünne, farblose rhombische Nadeln; Sch. P. 89,9. Unlöslich in W a s s e r , leicht löslich in Alkohol und Äther. Ungereinigt bildet es gelbe Kristallkuchen. Durch Reduktion wird es zuerst in m-Nitranilin, dann in m-Phenylendiamin übergeführt. Hauptsächlich dient es als Ausgangsmaterial zur Darstellung des letzteren. m-Dinitrobenzol, „

techn. ehem.

°'o k g M k . 1 1 5 , 0 0

1

rein .





10,00

Dinitrobenzol: Wülfing, Dahl & Co., A.-G., Barmen.

D l n l t r o g l y z e r l n siehe „N i t r o g 1 y z e r i n".

D i n i t r o t o l u o l . C . H s . CHalNO»)». Für die Technik wichtig ist nur das asymmetrische ( m e t a ) Dinitrotoluol (CH, : NOj : NO, = 1 : 2 : 4 ) sowie da» p-Dinitrotoluol. Man erhält das erstere direkt durch Nitrieren von Toluol mittels Nitriersäure (Salpeterschwefelsäure) ohne Kühlung. Technisch bildet es gelbliche Kristallkuchen, im reinen Zustande lange monokline Nadeln. S c h . P. 70,5°, schwerlöslich in kaltem Alkohol, leichtlöslich in heissem Alkohol, Äther sowie in Benzol. E s dient zur Darstellung von Toluylendiamin. Dinitrotoluol,

techn.

Dynamit-Aktien-Gesellschaft & Co., Hamburg.

(66/68°) vorm.

Alfred Nobel

°/o k g Sprengstoff-Akt.-Qea.

Mk.

80,00—100,00

„Carbonit",

Hamburg.

298

Diogenal —

Diogenal.

Diplosal.

Es ist Dibronipropyldiäthylbarbitursäure C,H S

CO-NH^

C2H6

CO—N——CHi-CHBr—CHiBr

E s bildet ein weisses, in HjO unlösliches Kristallpulver mit 41,6 % B r - G e h a l t , ist viel weniger giftig als das ihm nahestehende Veronal und wird in Dosen von 1—2 g als Schlafmittel, in Mengen von 0 , 5 g 2 — 3 mal täglich als Beruhigungsmittel bei Nervenkrankheiten verordnet. Diogenal „ in Tabletten zu 0 , 5 g

I I M k . 2 0 , 0 0 ; 1 kg Mk. 1 0 Stück „

190,00 1,10

D l o n l n = Athylmorphinchlorhydrat. Man stellt zunächst durch Einwirkung von Äthyljodid auf alkal. Morphinlösung das Äthylinorphin dar und neutralisiert die B a s e dann mit HCl. W e i s s e s Kristallpulver, löslich in H a O, leichlösl. in Alkohol, fast unlöslich in Äther und Chloroform. Man verordnet es medizinisch als Ersatzmittel des Morphins innerlich und subkutan; namentlich hat es sich gegen Reizhusten bei Lungen- und Kehlkopfleiden bewahrt. Dionin „Merck" „ in Tabletten zu j e 0 , 0 3 g

H Mk. 1 0 0 , 0 0 ; 1 kg Mk. 9 5 0 . 0 0 2 5 Stück „ ],'reis . 3,00 3,00 3,00 E i n f a c h mit Baumwolle u m s p o n n e n : . 145 110 95 Preis 3,00 3,00 „ „ D o p p e l t mit Baumwolle umspon 85 100 '. 120 Meter pro kg ca Pr 3,00 3,00 . 3,00 «s

— — —

6,00 5,70 5,10 4,90 4,50 4,10 3,60 3.40 3,20 3,00 2,80 2,70 2,70 2,65 2,65 2.60 Mk. 30,00 höher 10,00 „ 1,2

1,5 mm

70 2,90

45 2,80 Mk.

60 2,90

40 2,90

»

50 2,90

35 2,80

»

6d. A z e t a t d r a h t. Dieser, v o n der Allgemeinen Elektrizitäts-Ges e l l s c h a f t in d e n Handel gebrachte Leitungsdraht, ist Kupferdraht, d e n als e i n z i g e s Isoliermaterial eine Schicht v o n Azetylzellulose (Zelluloseazetat; vgl. Artikel „Z e 11 u 1 o s e e s t e r") umgibt. S o l c h e Drähte sind relativ a u s s e r ordentlich dünn, eben weil d i e Isolierschicht sehr dünn ist, w a s für W i c k lung v o n Spulen u. s. w. einen g r o s s e n Vorteil bedeutet; dabei entspricht die Isolierwirkung der eines d o p p e l t u m s p o n n e n e n Seidendrahts. Azetatdrähte

Draht.

308

k o m m e n h a u p t s ä c h l i c h für d i e S c h w a c h s t r o m t e c h n i k in F r a g e ; s i e w e r d e n in a l l e n S t ä r k e n v o n 0 , 0 7 — 0 , 1 7 m m K u p f e r d u r c h m e s s e r h e r g e s t e l l t . 6 e . E m a i 11 e d r a h t. Dieser, ebenfalls v o n der Allgemeinen Elekt r i z i t ä t s - G e s e l l s c h a f t h e r g e s t e l l t e K u p f e r d r a h t hat e i n e I s o l i e r s c h i c h t von e m a i l l e a r t i g e m A u s s e h e n , d i e s t a r k e I s o l i e r w i r k u n g mit e r h e b l i c h e r W i d e r standsfähigkeit gegen Erwärmung (bis 200°) verbindet. Im G e g e n s a t z z u m A z e t a t d r a h t ist der E m a i l l e d r a h t h a u p t s ä c h l i c h für s t ä r k e r e S t r ö m e b e r e c h n e t und w i r d in D r a h t s t ä r k e n v o n 0 , 2 — 2 , 0 m m h e r g e s t e l l t . 7. M e s s i n g d r a h t . Stärke in mm . . 1 2 3,1 4,2 5 6 7 8,2 10 Gewicht für 100 m 0,68 2,7 6,6 12,0 17,1 24,6 33,4 45,9 68,2 kg. F ü r Drähte unter 2 mm Stärke treten folgende Zuschläge zum jeweiligen Grundpreis ein: stärke . . . . 0,5—0,6 0,6—0,7 0 , 7 - 0 , 7 5 0,75—0,8 0,8—1,0 1 , 0 - 2 , 0 mm. Zuschlag pro °/ 0 kg 25,00 22,50 20,00 15,00 12,50 10,00 Mk. 8. N e u s i l b e r und N I c k e l i n d r a h t in v e r s c h i e d e n e n Q u a l i täten. Überpreise auf die jeweils geltenden Grundpreise; stärke . . . . 1 , 3 5 - 0 , 8 0 0 , 8 0 - 0 , 7 0 0,70—0,50 0 , 5 0 - 0 , 4 5 0,45—0,40 mm. Zuschlag auf 1 kg 0,10 0,25 0,40 0,50 0,60 Mk. 9. N i c k e I d r a h t ( 9 9 % R e i n n i c k e l ) . Für Drähte unter 4 mm treten auf den jeweiligen Grundpreis folgende Zuschläge e i n : Stärke . . . . 0,17 0,18 0,20 0,22 0,24 0,26 0,28 0,31 0,34 0,37 mm. Zuschlag für 1 kg 2,80 2,30 1,90 1,60 1,40 1,25 1,15 1,05 0,90 0,80 Mk. Stärke . . . . Zuschlag für 1 kg

0,40 0,70

0,45 0,60

0,50 0,50

0,55 0,40

0,7—1,2 0,30

1,3—2,7 0,20

2,8—4,0 mm. 0,10 Mk.

10. P l a t i n d r a h t . S t ä r k e . . . 0,025 0,03 0,04 0,05 0,06 0,07 0,08 0,09 0 , 1 0 0 , 1 5 0 , 2 0 0 , 2 5 0 , 3 0 m m . Gewicht f . I m 0,010 0,015 0,035 0,04 0,06 0,08 0,13 0,14 0,18 0,4 0,7 1,1 1,6 g. Stärke . . . 0,35 0,40 0,45 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,5 2 2,5 3 4 5 mm. Gewicht f . l m 2 2,8 3,5 4,2 6 9 12 14 17 42 67 100 160 265 4 1 0 g . Grundpreis des Platins zur Zeit 1 k g Mk. 6000,00 F ü r Draht unter 0,15 mm Stärke tritt folgender Fassonaufschlag ein: Stärke 0,10 0,09 0,08 0,07 0,06 0,05 mm. Aufschlag pro 1 kg 75,00 100,00 140,00 200,00 300,00 400,00 Mk. Stärke Aufschlag pro 1 kg

0,045 500,00

0,04 600,00

0,035 800,00

0,03 1000,00

0,025 mm. 1500,00 Mk.

Platindraht: Franz Eisenach & Cie., Ottenbach (Main).

11. W o l l a s t o n d r a h t . P l a t i n d r a h t in n o c h g e r i n g e r e r S t ä r k e a l s 0 , 0 2 m m l ä s s t s i c h n i c h t m e h r direkt z i e h e n . Für s o l c h e Z w e c k e v e r s i e h t m a n d e n d i c k e r e n P l a t i n d r a h t mit einer S i l b e r - o d e r K u p f e r h ü l l e und z i e h t d a n n d e n e r h a l t e n e n W o l l a s t o n d r a h t f e i n a u s . Vor d e m G e b r a u c h w i r d d i e Silber- oder Kupferhülle mittels H N 0 3 entfernt. W o l l a s t o n d r a h t mit einem Platinkern von: 0,015 0,010 0,009 0,008 0,007 0,006 0,005 0,004 0,003 0,002 mm Stärke. 0,50 0,50 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 Mk. pro 1 m • ( b e i Abnahme von 1— 5 m zu Mk. 2,00 rpro 1 m l .. , mit einem nPlatinkern von: I „ . . 6-10 „ „ „ 1,90 „ 1 0,0015 mm Stärke 11-20 „ „ „ 1,70 „ 1 0,001 „ „ 21-50 „ „ „ 1,50 „ 1 12. S t a h 1 d r a h t. Stärke 1 2 3,1 4,2 5 6 7 8,2 10 mm. Gewicht für 100 m 0,62 2,5 6,0 11,0 15,6 22,5 30,6 42,0 62,5 kg.

Drahtdreiecke — Drahtnetze.

304

Drahtverseilmaschinen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Drahtdreiecke. D r e i e c k e von E i s e n d r a h t (mit und ohne Röhren aus Biskuitporzellan): Seitenlänge 4 5 6 7 8 9 10 12 cm. Preis ohne Porzellanröhren 0,10 0,10 0,15 0,15 0,15 0,20 0,25 0,30 Mk. „ mit „ 0,30 0,30 0,35 0,35 0,40 — — — „ D r e i e c k e von E i s e n d r a h t mit gewulsteten Porzellanröhren (wodurch die Flamme freier um den Tiegel spielen kann^: Seitenlänge 6,5 7 8 cm. Preis . . 0,45 0,55 0,65 Mk. D r e i e c k e von N i c k e l d r a h t (mit oder ohne Röhren von Biskuitporzellan): Seitenlänge 4 5 6 7 8 cm. Preis ohne Porzellanröhren 0,30 0,30 0,40 0,45 0,55 Mk. mit „ 0,50 0,50 0,65 0,70 0,80 „ „ D r e i e c k e aus P l a t i n d r a h t : Seitenlänge 35 40 50 60 70 80 mm. Gewicht ca. 5 7 9 12 15 18 g. Fassunpreis 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 Mk. Zu den Fassonkosten kommt der nach dem Gewicht bestimmte Platinpreis ; zur Zeit notiert man . . . . 1 kg Mk. 3800,00 Drahtdreiecke: Cölner Fabrik für feuer- und säurefestes Glaa, G. m. b. H., Cöln, Moltkestr. 129.

i Georg Schmidt & v. d. Kitz, Sclimiidefeld (Kreis , Schleusingen).

Drahtglas. G l a s mit e i n g e s c h m o l z e n e r E i n l a g e a u s D r a h t g e f l e c h t , glatt g e r i e f t und gemustert, b r a u c h b a r für O b e r l i c h t e und S e i t e n f e n s t e r in F a b r i k e n , für L i c h t h ö f e , L a g e r h ä u s e r , W e r s t ä t t e n s o w i e zu F u s s b o d e n p l a t t e n . D r a h t g l a s t a f e l n , Kanten nicht geschliffen, mit glatter oder geriffelter Oberfläche: Stärke ca. . . 4 — 5 6 — 8 9 - 1 0 15 20 25 30 35 mm. Preis pro 1 qm 7,00 8,00 8,50 15,00 20,00 25, 0 30,00 35.00 Mk. Drahtmasken Preis

zum S c h u t z e bei g e f a h r l i c h e n

Arbeiten. Stück Mk. 3,00

D r a h t n e t z e (Drahtgewebe). 1. Aus A l u m i n i u m , 50 cm breit pro 1 m Mk. 18,00 2. Aus E i s e n , 50 cm breit „ 1 „ „ 3,00 3. Aus E i s e n mit A s b e s t beflochten, 1 m breit , , ! , , , , 6,50 Aus E i s e n in quadratischen Stücken: Seitenlänge . . . . 10 12 16 cm. Ohne Blechrand Stück 0,10 0,15 0,25 Mk. Mit „ „ 0,30 0,40 0,50 „ 4. Aus K u p f e r , 50 cm breit pro 1 m Mk. 6,50 5. Aus M e s s i n g , 50 cm breit 1 „ „ 5,00 Aus M e s s i n g in quadratischen Stücken: Seitenlänge . 1 0 12 15 20 cm. Stück . . . 0,12 0,20 0.35 0,60 Mk. 6. Aus n e u e r m e s s i n g a r t i g e r L e g i e r u n g , sehr widerstandsfähig, 50 cm breit pro 1 m Mk. 7,00 7. Aus N i c k e l , 50 cm breit pro 1 m Mk. 5,00 Aus N i c k e l in quadratischen Stücken: Seitenlänge . 10 12 15 20 cm. Stück . . . 0,40 0,55 0,70 1,00 Mk. 8. Aus P l a t i n : Drahtstärke 0,25 0,12 0.10 0.06 mm. Maschen pro qcm . . . 100 250 576 1024 Gewicht pro 100 qcm . 25 10 11,5 6,2 g. Fassonaufschlag per kg . 150 300 400 7 0 0 Mk. Im übrigen nach dem Gewicht berechnet; z. Z. Platin . . 1 kg Mk. 6000,00

305

Dreifiisse — Drogen.

9. Drahtschalen aas Asbestdrahtgewebe mit eingepresster Asbestschicht, in qoadrat. Stöcken: Seitenlänge . . . . 10 12 16 cm. a) Ans Eisen Stück . 0,75 0,90 1,05 Mk. b) Aus Messing Stück 1,50 1,80 2,00 „

Drelfttsse.

Von starkem Schmiedeeisen, mit flachem Ring und runden Füssen: Höhe . 185 225 250 210 280 Innerer Durchmesser . . 185 100 145 170 lL'O Stück Preis . 1,50 . 0,70 0,90 1,00 1,40 Von Eisen mit Sternring, 10 cm Durchmesser: Höhe 150 180 2 0 0 mm. 100 Stück Preis . . . . . 1,15 1,25 1,40 1,50 Mk. Von starkem Bandeisen: Höhe 230 . 180 200 200 180 Innerer Durchmesser . . 160 110 140 Stück Preis . 1,00 1,25 1,50 0,75

Dreifiisse:

Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis

3 0 0 mm. 205 „ 1 , 6 0 Mk.

2 3 0 mm.

200 „

1,70 Mk.

Schleusungen).

D r o g e n . Die einfachen Drogen stammen überwiegend aus dem Pflanzenreich. Tierischer Herkunft sind Kanthariden (spanische Fliege), Moschus, Bibergeil ( C a s t o r e u m ) , Ambra, Zibet, Hausenblase, Lebertran und Blutegel. Die pflanzlichen Drogen teilt man nach dem benutzten Pflanzenteil ein in Wurzeln ( r a d i c e s und rhizomata), Rinden ( c o r t i c e s ) , Holz ( l i g n u m ) , Blätter (folia), Blüten ( f l o r e s ) , Früchte (fruetus), Samen (semina), Kräuter ( h e r b a e ) , Milchsäfte, Extrakte, ö l e (olea), Harze, Baumsäfte, sowie Teile von niederen Pflanzen, wie Algen, Flechten u. s. w. Aus dem Mineralreich stammende Drogen sind Arsenik und Quecksilber. Das vorliegende Werk kann seinem ganzen Charakter nach keine „Drogenkunde" enthalten und berücksichtigt genauer in Form von besonderen Artikeln nur diejenigen Drogen, die weitergehende Verwendung finden. Nachstellend geben wir ausserdem zwei alphabetisch angeordnete Tabellen, aus denen man einerseits die deutschen Übersetzungen der lateinischen Drogennamen, anderseits die lateinischen Übertragungen der deutschen Bezeichnungen ersehen bzw. leicht auffinden kann. T a b e l l e A. Lateinischer Name

Agaricus Aloè Ammoniacum . Amygdalae Amylum Anime Antophylli Araroba .4ita foetida Balsamum canadense „ Copaivae „ peruvianum . . . . „ tolutanum Benzoe . Boletus cervinus Bulbus Alii „ Scillae „ Victoriaiis longae. . . . Camphora Canella alba Carrageen Cascara Sagrada Blücher IX.

Deutscher

Name

l.ärchenschwamm Aloe Ammoniakharz Mandeln Stärke Animeharz Mutternelken ArarobapuIver = Roh-Chrysarobin Stinkasant Kanadabalsam Kopaivabalsam Perubalsam Tolubalsam Benzoeharz Hirschbrunst Knoblauch Meerzwiebel Allermannsharnisch Kampfer Weisser Zimt Isländisches Moos Sagradarinde 20

Drogen.

306

Deutscher Name

Lateinischer Name Cassia fistula Caryophylli Catechu . . . . . . . Colocynthides . . Colophonium . . . . Copal Cortex aurantii /ruetus „ Anguxturae . . Canellae albae . Cascarillae Chinae. . . Cinnamomi . Citri fruetus Condurango . Coto . . Frangulae Granati . „ radicis Guajaci . . „ Mezerei • . . Quassiac . . . ., Quebracho . . _ Quer eus . . . . _ Quillajae . . . . „ Rhanini Purshiani „ Salicis .. Sassafras. . . , Simarubae . . „ ZJlmi . . „ Winteranus . Crocus Cubebae Curare . • Curcuma . • . Dammara . . . Elemi Euphorbium . . . Fahae calabaricae „ Tonco . . . St. Ignatii n Flores Acaciae „ Arniiae . • „ Aurantii . . „ Cassiae . . „ ChamomiUae . . . . „ „ romanae „ Cinae Koso . . n „ Lavandulae . „ Malvae. • • „ „ arboreae „ Nnphae . . . „ Pyrethri . . . . „ Hhoeados. . „ Rosae . . . „ Sambuci . . Tiliae . . . _ Verbasci . .

.

Röhrenkassie Gewürznelken Katechu • Koloquinten • Kolophonium Kopal Pomeranzenschalen Angosturarinde W e i s s e r Zimt Kaskarillrinde Chinarinde Zimtrinde Zitronenschalen Kondurangorinde Kotorinde Faulbaumrinde . Granatbaumrinde • Granatwurzelrinde Guajakrinde Seidelbastrinde Quassiarinde Quebrachorinde Eichenrinde Quillajarinde Sagradarinde Weidenrinde Sassafrasrinde Simarubarinde .

Ulmenrinde Wintersrinde Safran Kubeben Kurare Gelbwurzel Dammarharz Elemiharz Euphorbiuniharz Kalabarbohnen Tonkabohnen Ignatiusbohnen Schlehenbliiteu Arnikablüten



Orangenblüten Zimtblüten Kamillenblüten R ö m i s c h e Kamille Wurmsamen, Zitwersamen Kussoblliten Lavendelblüten Malvenblüten Stockrosen Orangenblliten Pyrethrumblüten Klatschrosenblätter Rosetiblätter Fliederblüten Lindenblüten Königskerzenblüten

. .

• . . . .

• .

Drogen. L a t e i n i s c h e r Name Folia Aurantii . . . . Althaeae . . . . Belladonna« . . . Bucco r Coca Datwae . . . . Digitalis . . . . Farfarae . . . . Hyoscyami . . . Iaborandi . . . Juglandis.... Lauri Laurocerasi . . . Malvae . . . . Matico . . . . Melissae . . . . Mentha e crispae „ piperitae. „ Menyanthis . . Millefolii . . . Nicotianae . . Rosmarini Salviae. . . Sennae.... Stramonii. . . Trifolii fibrini . „ Uvae ursi . . Fructus Amami . . . Anethi . . . . Ani8i „ stellati . . Aurantii immaturi Cannabis . . . . Cupaici . . Cardamomi . . . Carvi . . • Cassiae fistulae. Ceratoniae . . Cocculi . . . „ Colocynthidis „ Conii „ Coriandri . . . „ Cumini Foeniculi . . . . Jujubae . . _ Juniperi . . . . „ Lauri „ Myrtilli . . . . Papaveri».... ., Petroselini . . „ Phellandrii . . . ., Piperis . . . . „ Bhamni catharticae „ Sabadillae . . . „ Satnbtici . . . . Silybi r „ Tamarindi . . . „ Vanillae . . . .

Deutscher Name Pomeranzenblatter Eibischblatter Tollkirschenblatter Buccobiatter Kokablatter Stechapfelblatter Fingerhutblatter Huflattich Bilsenkrautblatter Jaborandiblätter Nussbaumbiatter Lorbeerblatter Kirschlorbeerblatter Malvenblatter Maticobiatter Zitronenmelisse Krauseminze Pfefferminze Fieberklee Schafgarbe Tabaksblätter Rosmarinblätter Salbeiblatter Sennesblatter Stechapfelblätter Fieberklee Bärentraubenblätter Piment Dill Anis Sternanis Unreife Pomeranzen Hanfsamen Spanischer Pieffer Kardamomen Kümmel Röhrenkassie Johannisbrot Kokkelskörner Koloquinten Schierlingsfrüchte Koriander Römischer Kümmel Fenchel Brustbeeren Wacholderbeeren Lorbeeren Heidelbeeren Mohnköpfe Petersilienfrüchte Wasserfenchel Pfeffer Kreuzdornbeeren Lausesamen Hollunderbeeren Stechkörner Tamarinden Vanille

308

Drogen. Lateinischer

Name

Fungus chirurgorum . . „ Lands . . . „ Sambuci Galbanum Gaüae Oambir Oemmae populi . . . . . Glandulae Rottierae . . . . „ Lupuli Oossypium . . . . . . . Guarana . . . . Gummi arabicum Gutta percha . . . Gutti Helmintochorton . , Herba Absinthii . . . ., Cannabis indicae . ,. Cardui bendicti ., Centaurii minoris . . . ., Chenopodii ambrosioid'-ft .. Cochleariae . C von -)- 1 0 ° bis — 25 ° C . | I . . 0 , . ^ von + 1U« b i s - 2 5 » C .

3 T. W a l ^ l d U m C h l 0 r ! d "

"

!}

1 T. 1 T. 1 T. 3 T. 2T.

.

-

| . ) . ,»„ , . .-,rxw j von + 10» b . s - ¿ 0 » C.

von

+

1 0

°

bis

— 1 5 ° C.

Eisen.

332 b) M i s c h u n g e n

mit

v e r d ü n n t e n

Sauren.

Abkühlung 3 T . krist Glaubersalz . . . 2 T . verdünnte Salpetersäure (2 T von + 1 0 ° bis — 2 0 ° C. Sture + 1 T . W i w r ) . 6 T . krist. Glaubersalz . . . 4 T . Salmiak | von - ( - 1 0 ° bis —25® C. 2 T . Kalisalpeter 4 T . verd. Salpetersäure 6 T . krist. Glaubersalz . | von + 1 0 ° bis — 2 8 ° C. b T . Ammoniumnitrat . 5 T . verd. Salpetersäure Natriumphosph?t J von + 1 0 ° bis — 2 0 ° C verd. Salpetersäure. krist. Glaubersalz . . . verd. Schwefelsäure (1 T | von + 1 0 ° bis — 1 8 ° C. Säur» - ( - I T . Wasser) 8 T. krist. Glaubersalz . J von + 1 0 ° bis — 2 2 ° C. 5 T . konz. Salzsäure . . . .

6 4 5 4

T. T. T. T.

c) M i s c h u n g e n 1 2 1 2 5 1 2 1 5 5 5 12 5 4 3 2

mit

S c h n e e

T. T. T. T. T. T. T. T. T. T. T. T.

Chlornatrium . • Schnee Salmiak Chlornatrium Schnee Salmiak Chlornatrium . . Kalisalpeter . . . Schnee Chlornatrium . . Ammoniumnitrat . Schnee

. '

T. T. T. T.

krist. Calciumchlorid . Schnee krist. Calciumchlorid . Schnee

'

oder

g e s t o s s e n e m

Eis.

' | von 0 ° bis — 2 0 ° C. von 0

. .

0

bis — 30

0

C.

von 0 ° bis — 3 5 ° .

f e s t

Lösung



Königswarter

( 5 0 ° Be)

( 3 3 Va°/o)

l k g M k . 0 , 7 5 ;

^st

& Ebell, Linden

vor

1 „



2,60;

°/ 0 kg Mk.

10,00

%





11,00

°/o





28,00

°/0





%





65,00

235,00

Hannover.

12. E i s e n o x a l a t (oxalsaures Eisenoxydul, Ferrooxalat; Ferrum, oxalicum). FeCiO«. Durch Fällen von Ammoniumoxalatlösung (oder mit NHS neutralisierter Oxalsäurelösung) mittels Eisenvitriollösung als zitronengelber kristallinischer Niederschlag erhalten. Es wird namentlich medizinisch verwendet. Ferrooxalat, techn n ehem. rein Ferrioxalat in Lamellen „ in Pulver Ammoniumferrioxalat, krist Kaliumferrioxalat, krist Natriumferrioxalat Königswarter

Sc Ebell, Linden vor

1 kg Mk. 3 , 2 0 ; 1 „ „ 3,00; 1 „ „ 3,50;

% kg Mk. 145,00 1 „ „ 2,40 1 ,, „ 5,00 1 „ „ 7,00 % „ „ 280,00 °/ 0 „ „ 280,00 °/ 0 „ „ 310,00

Hannover.

13. E i s e n o x y d e . Das E i s e n o x y d (Ferrum, oxydatum), Fe 2 Oj, kommt natürlich als E i s e n g l a n z ( R o t e i s e n s t e i n ) vor; man erhält es künstlich durch Glühen von Eisenoxydhydrat oder von Eisenvitriol an der Luft als rotbraunes Pulver ( C a p u t mortuum)-, vgl. unter ,,E i s e n f a r b e n". Das E i s e n o x y d h y d r a t ( E i s e n h y d r o x y d ; Ferrum hydroxy-

Eisenverbindungen,

348

datum), Fs(OH)«, entsteht durch Fällung von Eisenoxydsalzlösungen ( F e r n salzlösungen) mittels NHi als rotbrauner flockiger Niederschlag, der beim Kochen mit Wasser oder beim Trocknen bei höherer Temperatur in ein wasserarmeres Hydrat übergeht, das in verdünnten Sauren nur noch teilweise löslich ist. Frisch gefälltes Eisenoxydhydrat löst sich in Eisenchloridlösung mit rotbrauner Farbe unter Bildung von E i s e n o x y c h l o r i d . Unterwirft man diese Lösung der Dialyse, so restiert im Dialysator w a s s e r l ö s l i c h e s E i s e n o x y d h y d r a t (Liquor ferri dialysati) als dunkelrote Flüssigkeit, die, ebenso wie das Eisehoxychlorid, arzneiliche Verwendung findet. — Auch der R o s t ist Eisenoxydhydrat (vgl. unter „ R o s t s c h u t z m i t t e l " ) . Das Eisenoxyduloxyd Fe»0«[Fe»0» + F e O ] kommt natürlich als M a g n e t e i s e n e r z vor. E s bildet sich bei der Verbrennung von F e in überschüssigem O sowie beim Überleiten von CO» oder von Wasserdampf über glühendes Fe. Verschiedene Patente bezwecken seine Darstellung aus den vom Eisenbeizen herrührenden Laugen, indem diese neutralisiert, oxydiert und gefallt werden; das Oxyduloxyd soll a l s Farbe benutzt werden. Über das D. R. P. 182 221 zur Darstellung von Eisenoxyduloxyd für Druckerschwarze vgl. unter , . B u c h d r u c k f a r b e n " . Von dem Eisenoxydul derivieren die F e r r o s a l z e , von dem Eisenoxyd die F e r r i s a l z e ; eine noch höhere Oxydationsstufe ist die im freien Zustande nicht bekannte E i s e n s a u r e , von deren Salzen das eisensaure Kali ( K a l i u m f e r r a t ) KiFeOt genannt sei. Eisenoxyd, s c h w a r z (Oxyduloxyd) gefallt, lechn °/ 0 kg Mk. 120,00 „ „ n ,, ,t

„ „ „ ehem. rein 1 kg Mk. 2 , 7 5 ; „ „ kalzin., Pulver No. 1 . . . . n ft »t ti 2 . . r o t , kaliin., techn., N o . 1 0 No i, ,, ii — ehem. rein gelb b r a u n (Hydrat), roh techn., No. 1

n

n

ii

II

II

II





No. 2

ehem. rein, No. 1 ii i» Nn 9 „ dialysiert, flüssig (5®/ 0 ) D. A . V „ „ in Lamellen Eisenoxychlorid, flüssig, D . A. V „ entwässert, loslich ehem. rein

Eisenoxyde:



>i

Kflalgwwtrter k Kbell, Linden vor Hannover. Dr. Paul Lohnuum, Chemische Fabrik, Hameln a. d. Weter.

°/ 0 °/ 0

io

°/o °/o °/ 0

»/„ ®/0

°/0

°/ 0

10

°/ 0 1 °/ 0 1 1

250,00 75,00 40,00 84,00 64,00

160,00 85,00

12,00

50,00 25,00 250,00

120,00 30,00 6,50 38,00 2,50

10,00

E. Merck, Darmstadt. Belmbold t Strick, O. m. b. H , Cötn a. Kh., Gereonshaus.

Eisenoxychlorid:

Dr. Paul Lobmann, Chemische Fabrik, Hameln a. d. Weser.

14. E i s e n o x y d s u l f a t (Ferrisulfat, schwefelsaures E i s e n o x y d ; Ferrum »uifuricum oxydatum). Fej(SO»)a- Entweder durch Auflösen von Fe>0> in H 3 SO« oder nach der unter „ E i s e n b e i z e n " angegebenen Methode erhalten. Durch Kochen der Lösung erhält man in W a s s e r unlösliche, b a s i s c h e Ferrisulfate. Das neutrale wasserlösliche Sulfat ist dunkelbraun gefärbt; wasserfrei erscheint es weiss. E s dient als Beize in der Farberei, zur Desinfektion und Wasserreinigung. Ferrisulfat. techn. flüssig (40° Be) °/ 0 kg M k . 2 2 , 0 0 „ 30,00 flüssig, sp.G. 1,430 °/ 0 „ 14,00 „ fest, roh, für Desinfektion °/0 „ 75,00 „ techn. entvSssert °/0 „ 100,00 „ gereinigt °/0 „ 220,00 „ ehem. rein °/0

Eiaenverbindungen. Ammoniumferrisul&t Kaliumferrisulfat, ehem. rein

349 1 kg Mk. 1 , 7 5 ; 1 „ „ 2,CKJ;

°/0 kg Mk. 1 5 0 , 0 0 •/, „ „ 175,00

15. E i s e n o x y d u l s u l f a t (Ferrosulfat, Eisenvitriol, g r ü n e r V i t r i o l , s c h w e f e l s a u r e s E i s e n o x y d u l ; Ferrum svlfuricum). FeSO«. Vorwiegend aus Schwefelkiesen dargestellt, indem man diese unter häufiger Befeuchtung an der Luft verwittern lässt. Dabei entsteht FeSOt und freie HjSO«. Die abfliessende Losung gelangt in einen Behälter, der Fe-Abfälle enthalt; letzlere binden die H9SÖ« und reduzieren das sich bildende Ferrisulfat wieder zu Ferrosulfat. Die Losung wird unter Zusatz von Fe eingedampft, von dem ausgeschiedenen gelben Bodensatz (basischem Ferrisulfat und Gips) abgezogen und weiter zur Kristallisation verdampft. Der Eisenvitriol wird auch als Nebenprodukt bei der Alaunfabrikation gewonnen. Kristallisiert mit 7 H»0 in blaugrünen Kristallen, wahrend er wasserfrei ein weisses Pulver darstellt. Die Kristalle verwittern an der Luft und oxydieren dabei. 100 T. H , 0 lösen bei 10° 60 T., bei 100° 333 T. Eisenvitriol; derselbe ist unlöslich in Alkohol. Er wird in der Farberei, zur Bereitung von Tinte, von Berlinerblau, als Desinfektionsmittel u. s. w. benutzt. Prüf i m BT l Den Gehalt an Fe bestimmt man am besten durch Titration der verdünnten und mit angesäuerten LOsung mittels KMnO^-Löeung. Fflr r e i n e wässerige Losungen bei 15° C. hat folgende Tabelle von O e r 1 a c h Gültigkeit, welche den Gehalt an FeSO, 4- 7 HaO in Gewichtsprozenten angibt. Spes. 8ew. 1,006 1,010 1,016 1,021 1,027 1,064 1,062 1,112 1,143 1,174 1,206 1,239 30 36 40 Gew.»/, 1 2 3 4 5 10 15 20 25 Fe/)» erkennt man in der schwach mit HCl angesäuerten LOeung durch Ferrocyankalium und Rhodankalium. Zum Nachweise von Cu fällt man die durch HNO, in der Siedehitze oxydierte salzBaure LOsung mit NH« und filtriert den Fe»(OH)«-Niederschlag ab, worauf bläuliche Farbe des Filtrata die Anwesenheit von Kupfer anzeigt. Geringe Mengen werden noch sicherer erkannt, wenn man das ammoniakalische Filtrat mit HCl schwach ansäuert und einige Tropfen Ferrocyankalium* 10sung hinzusetzt, wodurch dann eine rotbraune Fällung oder Trübung von Kupfereisencyanflr entsteht. Ist der Eisenvitriol kupferbaltig, so bereitet man eine verdünnte salzsaure Lösung von 1—2 g Substanz, leitet H^S ein, erwärmt, filtriert das CuS ab, oxydiert das Ferrosalz im Filtrat u. s. w. und fällt das Fe durch Zusatz von Natriumazetat und Kochen aus; in dem Filtrat weist man Zn durch Einleiten von H|S als weissen Niederschlag (ZnS) nach. Ein etwa entstehender schwarzer Niederschlag von NiS muss besonders auf eine Beimischung von ZnS geprüft werden. Sehr häufig kommt im Eisenvitriol Mn vor; man erkennt es an der braunen Fällung, welche das Filtrat vom basischen Eisena/etatniederachlage beim Erhitzen unter Zusats von Natronlauge und Bromwasser gibt. Fflr viele Verwendungsarten des Eisenvitriols ist die Gegenwart von T o n e r d e besonders schädlich; zum Nachweise bebandelt man den Eisenniederschlag mit heisser r e i n s t e r Natronlauge (NaOH aus metallischem Na mit wenig Wasser hergestellt) in einer Platinschale, verdünnt, filtriert ab, neutralisiert das Filtrat mit Essigsäure und erhitzt zum Kochen, wobei vorhandene Tonerde ausfällt. Ferrosulfat, techn. krist grobes Pulver kalziniert „ ehem. rein, krist „ (Perl form) „ „ mit Alkohol gefällt, D. A. V „ entwässert, D. A. V Ammoniumferrosulfat (Mohrsches Salz), krist „ ehem. rein, krist

°/0 % °/0 °/0 •/„ °/0 \ °/o %

kg Mk 7,00 „ „ 9,00 „ „21,00 „ „ 20,00 „ „ 23,00 „ „ 50,00 „ „ 55,00 » » 44,00 „ „ 80,00

Eisenoxydulsulfat (Eisenvitriol): Chemische Fabrik für Hflttenprodukte, A. O., Düsseldorf-Oberkanel. Königswarter k Ebell, Linden vor Hannover.

Dr. Paul Lohmann, Chemische Fabrik, Hameln a. d. Weser. Wesenfeld, Dicke & Co., Chem. Fabrik, BarmenRittershausen.

16. E i s e n s u l f i d e ( S c h w e f e l e i s e n ) . Das E i s e n m o n o s u l f i d ( E i n f a c h S c h w e f e l e i s e n , Eis e n s u l f ü r ; Ferrum sulfuratum), FeS, wird durch Zusammenschmelzen und Glühen von 3 T. Eisenfeile mit 2 T. Schwefel im bedeckten Tiegel cr L halten. Gelbbraune, kristallinische, metaliahnliche Masse; sp. G. 4,7. Durch verd. HCl oder HJSOI wird es schon in der Kälte unter Entwicklung von H»S zersetzt. In wasserhaltigem amorphem Zustande wird es aus Eisensalzen durch Schwefelalkalien gefallt.

350

Eisenverbindungen.

Das E i s e n s e s q u i s u l f i d Fe,S» bildet sich durch schwaches Glühen des Monosulfids mit S oder bei Einwirkung von H»S auf Fe»0» unterhalb 100°. Das E i s e n d i s u l f i d ( Z w e i f a c h S c h w e f e l e i s e n ) FeS» endlich findet sich in der Natur in messinggelben, stark glänzenden Kristallen als S c h w e f e l k i e s (Pyrit). Es ist ein sehr wichtiges Mineral und dient zur Entwickelung von SO», also zur Darstellung von H*SO«, zur Gewinnung von FeSO« u. s. w. Das Einfachschwefeleisen wird zur Entwickelung von Schwefelwasserstoff gebraucht. Schwefeleisen, geschmolzen in Stücken „ „ in dünnen Platten granuliert Pulver in Stängeln

. . .

°/ 0 kg Mk. 15,00 °/ 0 „ „ 17,00 °/ 0 „ „ 34,00 °/ 0 „ „ 40,00 °/ 0 „ „ 55,00

17. E i s e n v i t r i o l siehe No. 15. E i s e n o x y d u l s u l f a t . 18. K a 1 i u m f e r r o c y a n i d ( g e l b e s B 1 u 11 a u g e n s a 1 z , F e r rocyankalium, Kaliumeisen cyanlir, gelbes blausaures K a l i ; Kalium ferrocyanatum). K.Fe(CN)«. Zur technischen Gewinnung schmolz man früher Pottasche und trug in die hellglühende Masse scharf getrocknete, stickstoffhaltige tierische Abfälle (Horn, Blut, Haare, Federn, Klauen, Borsten, Lederabfälle u. s w.) zusammen mit Eisenfeilicht oder Eisenspänen ein. In der Schmelze entstand hierbei einerseits Cyankalium KCN und anderseits Schwefeleisenkalium F e j S j . SKj, die sich beim Auslaugen der erkalteten Masse mit HjO zu Kaliumferrocvanid umsetzten. Die erhaltene Lösung wurde eingedampft und das Salz durch Umkristallisieren gereinigt. Jetzt geht man zur Gewinnung allgemein von der G a s r e i n i g u n g s m a s s e aus, welche F e r r o c y a n enthält: Nachdem die Masse durch Auslaugen mit HjO von den löslichen Salzen befreit ist, wird sie im lufttrocknen Zustande mit pulverförmigem Atzkalk innig gemischt und dann in geschlossenem Rührkessel auf 40—100° erhitzt, wobei das in der Masse verbliebene NH» abdestilliert. Durch Auslaugen mit Wasser erhält man dann eine starke Lauge von Ferrocyancalcium, die eingedampft und mit der berechneten Menge KCl versetzt wird: CajFe(CN)« + 2 KCl = CaK,Fe(CN). + CaCl». Das ausgeschiedene Doppelsalz wird abfiltriert, ausgewaschen und durch Kochen mit einer Pottaschelösung in Blutlaugensalz übergeführt. Endlich erwähnen wir noch das B u e b sehe V e r f a h r e n der Gewinnung aus der M e l a s s e s c h l e m p e : Die Schlempe wird unter Luftabschluss zur Vergasung gebracht, und die Gase erhitzt man auf die zur Umsetzung in Cyan erforderliche Temperatur; dann kühlt man sie ab, befreit sie von NH» und absorbiert das Cyan in eisenhaltiger Kalilauge. Beim Eindampfen kristallisiert Ferrocyankalium aus: als Nebenprodukt wird (NH t )jSO« erhalten. Andere Darstellungsverfahien siehe unter 16. N a t r i u m f e r r o Cyanid. Zitronengelbe, bitterlich süsslich-salzig schmeckende ungiftige Kristalle, die 3 mol. HiO enthalten. Löst sich in 4 T. kalten, in 2 T. kochenden Wassers, nicht in Alkohol. Es dient zur Darstellung von Farben (siehe unter „ E i s e n f ä r b e n"), in der Sprengtechnik sowie in der analytischen Chemie. Kaliumferrocyanid, techn. krist Pulver „ ehem. rein

Anlagen und Verfahren liefert:

Otto Krueger vorm. G. Knieger, Biebrich a. Rh.

°/ 0 kg Mk. 1 2 5 , 0 0 % „ „ 135,00 °/ 0 „ „ 200,00 (b. Inserat unter „Ohem. Fabrikeinrichtungm")

19. K a l i u m f e r r i c y a n i d ( r o t e s B l u t l a u g e n s a l z , Ferricyankalium, Ka 1 i ume i s e nc y a n id, rotes blausaures K a l i ; Kalium ferrieyanatum). K.Fe(CN)«. Früher durch Einleiten von C1 in eine starke wässerige Lösung von gelbem Blutlaugensalz oder auch durch

351

E i s e n z e m e n t —- E i s m a s c h i n e n .

Überleiten von C1 über trocknes Kaliumferrocyanid erhalten. Jetzt dürfte die Gewinnung nur noch elektrolytisch erfolgen: Durch blosse Elektrolyse einer Lösung von gelbem Blutlaugensalz wird dasselbe (durch Einwirkung des Anodensauerstoffs) in rotes übergeführt, und zwar erhält man es durch Eindampfen der elektrolysierten Lösung direkt in ganz reinen Kristallen. Wasserfrei kristallisierende dunkelrote Kristalle, die sich bei 4 , 4 0 in 3 T., bei 100° in 1,3 T. Wasser lösen; unlöslich in Alkohol. Es ist giftig. Man benutzt es zur Darstellung von Farben, in der Färberei, beim Zeugdruck und in der analytischen Chemie. K a l i u m f e r r i c y a n i d , techn „ Pulver ehem. rein, krist. und pulv. .

1 kg Mk. 2 , 2 5 ;

°/0 k g M k .

200,00

1 „ „ 2,50; 1 kg M k . 3 , 1 0 ;

°/„ „ °/0 „

220,00 275,00

„ „

20. N a t r i u m f e r r o c y a n i d ( F e r r o c y a n n a t r i u m , N a t r i u m e i s e n e y a n ü r ; Natrium ferroeyanatum) Na»Fe(CN)«. Die technische Gewinnung fällt mit der von 18. K a l i u m f e r r o c y a n i d (s. d.) im wesentlichen zusammen. Ausser den dort erörterten Darstellungsmethoden seien hier noch folgende genannt: Nach den Engl. Pat. 26 566 von 1902 und 20 069 von 1903 fällt man ein Ferrisalz mit NHa, mischt den erhaltenen schlammigen Niederschlag mit Na»CO« und bringt das Gemisch in einen Gaswäscher, wo cyanhaltige Gase durchgeleitet werden. Dann wird der Schlamm in einer Retorte erhitzt, um NH» und freie Ammoniumsalze abzutreiben, und endlich löst man mit H>0 das Natriumferrocyanid und trennt es durch Filtrieren von dem unlöslichen Anteil. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten muss auf die Patentbeschreibungen verwiesen werden. Das D: R. P. 155 806 gewinnt Ferrocyannatrium aus Ferrocyancalcium, indem man einer Lösung des letzteren NaCl zusetzt und das entstandene Ferrocyannatrium von der (nötigenfalls nachträglich konzentrierten) Lösung durch Auskristallisieren mittels Abkühlung oder durch Abscheidung während des weiteren Eindampfens trennt. Das Verfahren ist übrigens schon früher von L a s s a r - C o h n angegebeil worden. Das Verfahren des D. R. P. 155 806 wird durch das Zusatz-D. R. P. 169 292 in gewissem Grade modifiziert und verbessert. Das Natriumferrocyanid kristallisiert mit IOHJO; es ist leichtlösl. in Waser und wird vielfach an Stelle des Kaliumferrocyanids benutzt. Natriumferrocyanid, t e c h n . . . . ehem. rein

. . . . . .

1 kg Mk. 3 , 2 0 ;

°/o k g °/o „

Mk. .

105,00 285,00

Eisenverbindungen: Dr. Paul Lohmami, Chemische Fabrik, Hameln I Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List i Co., a. d. Weser. Magdeburg-Südost. E. Merck, Darmstadt. I

E l s e n z e m e n t siehe „Z e m e n t". Eisessig: siehe „E s s i g s ä u r e " . E i s f a r b e n . So bezeichnet man Färbungen der Gespinstfasern, wobei der unlösliche Farbstoff in der Faser erzeugt wird. Man tränkt das Garn oder Gewebe mit der alkalischen Komponente eines Azofarbstoffes, z. B. 0-Naphtolnatrium, trocknet und lässt dann durch ein Bad von Diazolösung, z. B. p-Nitrodiazobenzolchlorid, passieren. Die Entwickelung der Farbe tritt momentan ein. So macht z. B. das p-Nitranilinrot dem Türkischrot (Alizarinrot) scharfe Konkurrenz. Die Eisfarben gewinnen immer grössere Bedeutung, und die Farber haben sich recht schnell an die etwas verwickelte Arbeitsweise gewöhnt. Die Farbenskala für Eisfarben umfasst schon beinahe alle notwendigen Nuancen. E i s m a s c h i n e n siehe „ K ä l t e e r z e u g u n g s m a s c h i n e n " . Eismaschinen: Wegelin

i

Hübner

Aktiengesellschaft,

Halle a. d. Saale.

Eis- und Kühlmaschinen: C. O. Haubold Jr. Q. m. b. H., Chemnitz (siehe I Heinrich Hirzel, G. m. b. H., Leiprig-Plagwiti Inserat Registrierkarten C und Z). | (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

352

Ei weissstoffe.

Elwelnstoffe. Gruppe von stickstoff- und schwefelhaltigen organis c h e n Verbindungen, die im tierischen und pflanzlichen Organismus vorkommen; ihre Konstitution ist noch fast ganzlich unaufgeklärt. Man teilt die Eiweissstoffe gewöhnlich in folgende G r u p p e n : 1. A l b u m i n e . Löslich in H>0, in verdünnten Sauren und Alkalien, in neutralen Lösungen von NaCl und M g S O ( . Bei Gegenwart von Essigsäure werden sie durch Sättigung mit NaCl, mit MgSO», mit (NH»)»SO« quantitativ ausgefallt; beim Erhitzen werden sie koaguliert. Der wichtigste Repräsentant der Albumine ist d a s E i e r a l b u m i n (Albumin), auch kurzweg als E i w e i s s bezeichnet. Vgl. den Artikel ,,A 1 b u m i n " . 2. G l o b u l i n e . Unlöslich in H>0, löslich in verdünnten Säuren und Alkalien sowie in verdünnter Lösung durch NaCl und M g S O ( ausgefällt. Die Lösungen werden durch Kochen koaguliert, durch gesättigte Lösung von MgSO» und (NH,),SO« bei 30° in unveränderter Form ausgefällt. Zu den Globulinen gehören das M u s k e l e i w e l s s und das F i b r i n o g e n des lebenden Blutes. 3. F i b r i n e. Unlöslich in W a s s e r , kaum löslich in der Lösung von NaCl und andern Salzen oder in verdünnten Säuren. D a s Fibrin bildet sich aus dem Fibrinogen des B l u t e s beim Aufhören des Lebens bezw. beim Ausfliessen des Blutes durch ein besonderes Ferment, wodurch die Blutgerinnung herbeigeführt wird. — Viele sonst noch zu den Eiweissstoffen gezählte Verbindungen gehören streng genommen nicht dazu, indem sie aus wirklichen Eiweissstoffen erst durch die Einwirkung von Fermenten oder chemischen Agentien entstehen. Derartige Verbindungen sind die K l e b e r p r o t e i n e , die A z i d a l b u m i n e ( S y n t o n i n e), die A l b u m i n a l e , die k o a g u l i e r t e n Alb u m i n s t o f f e , die P r o p e p t o n e ( A l b u m o s e n ) , die P e p t o n e sowie eigentlich auch wohl die F i b r i n e. Früher zählte man zu den Eiweissstoffen auch das K a s e i n (s. d.) und mehrere andere Verbindungen, jedoch gelten diese jetzt nur als mit den E i weissstoffen verwandt. Die Zusammensetzung der Eiweissstoffe schwankt in gewissen Grenzen, und zwar: 5 0 — 5 5 % C ; 6 , 9 — 7 , 3 % H; 1 5 — 1 9 % N; 1 9 — 2 4 % O ; 0,3 bis 2,4 % S. A l b u m i n und K a s e i n sind in besonderen Artikeln behandelt. W a s die technische Gewinnung von Eiweissstoffen anlangt, so sind dafür zahlreiche Verfahren bekannt geworden. Wir nennen an neueren Methoden folgende: Nach den D. R. P. 128 124 und 129 0 6 4 werden die eiweisshaltigen Materialien zunächst mittels Säuren oder Alkalien oder alkalisch wirkender Salze, am besten unter Ausschluss künstlicher Erwärmung, aufgeweicht und erst dann in bekannter W e i s e mit Oxydationsmitteln (z. B . KMnO« + H j S O i ) und Reduktionsmitteln behandelt; die Reduktion dient zur Entfärbung. Bei koagulierten Eiweissstoffen in hornartig eingetrocknetem Zustande wendet man die Oxydations- oder Reduktionsreagentien gleichzeitig mit den Aufweichungsmitteln an und benutzt zur Oxydation zweckmässig Kaliumchlorat. Nach den D. R. P. 9 8 177, 152 3 8 0 und 152 4 5 0 verbindet man zur Herstellung w a s s e r l ö s l i c h e r Eiweisssubstanzen irgendwelche in H»0 unlösliche aber in Alkali lösliche Eiweissstoffe mit Alkalisalzen, und zwar entweder mit solchen mit Glyzerinphosphorsäuren, die durch Fettsäure substituiert sind, o d e r aber mit Alkalisalzen von Phosphorsäuren, die durch Hexit substituiert sind. Das D. R. P . 147 184 schützt die Herstellung eines Eiweisspräparates, das a l s Arzneimittel und zu Ernährungszwecken Verwendung finden soll, aus Vogeleiern durch Behandeln des Eigelbs mit Azeton; die vom Azeton nicht gelöste Substanz ist nach dem T r o c k n e n ein gelbliches Pulver, bestehend aus Eiweiss, leicht resorbierbarem und haltbarem Lezithineiweiss, Eiseneiweiss, Fett und freiem Lezithin. B e s o n d e r s zahlreich sind die Methoden, welche zur Gewinnung vom

Eiweissstoffe.

353

B l u t ausgehen. So gewinnt man nach dem D. R. P. 129 119 wasserlösliche pulverförmige Eiweissstoffe (A z i d a I b u m i n e ) aus frischem oder getrocknetem Blut (Blutmehl), indem man dasselbe mit sehr geringen Alkalimengen behandelt und dann das gebildete Produkt mit einem Uberschuss von starker Mineralsäure ausfallt. Nach mehrstündigem Stehen wird das unlösliche Azidalbumin von der Flüssigkeit getrennt, der Rückstand ausgepresst und getrocknet. — Ein anderes Verfahren (D. R. P. 134 2 4 7 ) schreibt vor, frisches defibriniertes Blut mit 10—15 % NaCl oder Na*SO« zu versetzen und das G e misch allmählich zu erhitzen; dabei wird das Eiweiss in Form eines breiigen Niederschlages erhalten, der nach dem Entwässern und Trocknen zu Pulver zerfällt. — Nach den D. R. P. 137 994 und 143 042 verwendet man Blut, Blutkuchen oder die daraus durch Aussalzen gefällten unreinen Eiweissstoffe als Ausgangsmaterial, hebt die katalytischen Eigenschaften des Blutes durch SO» auf, löst das Produkt in NH» und behandelt die Losung mit HtOt in der Siedehitze, worauf die Eiweissstoffe durch Neutralisation gefällt werden. Nach R ü m p 1 e r gewinnt man farblose Eiweissstoffe aus dunkel gefärbten Pflanzensäften, namentlich aus Zuckerrübenbrei, indem man diesen mit gepulvertem (NHOjSO« gründlich durchknetet, den Brei abpresst und den Pressrückstand mehrmals durch Kneten mit (NH«)»SO«-Lösung und Auspressen auswäscht. Das nun vollständig im Pressrückstand vorhandene Eiweiss wird nun dadurch in Losung gebracht, dass man den Rückstand mehrmals mit lauwarmem (40—45*) dest. H , 0 behandelt, abpresst und die ablaufende Flüssigkeit filtriert. Durch (NH«)»SO« kann man die Eiweissstoffe a u s dem Filtrat ausfällen. Nach dem D. R. P. 144 217 gewinnt man einen lockeren einheitlichen Eiweissstoff aus Maiskorn durch Behandlung mit höheren Alkoholen; aus der erhaltenen Lösung wird das Eiweiss durch Petroläther oder Chlorkohlenstoff ausgefällt, mit dem Fällungsmittel ausgewaschen und schliesslich im Vakuum getrocknet. Das D. R. P. 148 410 schützt die Gewinnung von Eiweiss aus Samen (z. B. Baumwollsamen) oder Pressrückständen der Ölindustrie, und zwar werden die Ausgangsmaterialien zur Entfernung färbender, riechender und schmeckender Beimengungen mit sehr verdünnten wässerigen Losungen von Erdalkalihydraten vorbehandelt; dem gereinigten Rohmaterial wird das Eiweiss durch Behandeln mit verd. Säure (z. B. H»PO«) in der Wärme und bei gelindem Druck entzogen. Ferner sei das Verfahren von F o r b e s R o s s genannt, der die Eiweissstoffe des Fleisches in reiner und unveränderter Form dadurch gewinnt, dass er sie in dem Fleisch zunächst durch eine ganz geringe Menge 10 %iger NaCl-Lösung löslich macht und dann rasch durch grosse Mengen kalten Wassers auswäscht. Damit die geringen Mengen Salzlösung dennoch sämtliche Eiweissstoffe lösen, wird das Fleisch zunächst durch Zerreiben oder Zerhacken fein gepulvert und dann zum Gefrieren gebracht, wodurch die Zellwände platzen und der Zellinhalt freigelegt wird. Die D. R. P. 93 042 und 144 283 behandeln die Gewinnung von Eiweiss namentlich aus Fleisch, und zwar schafft man den das Eiweiss umhüllenden Leim und das Fett dadurch weg, dass man das Eiweiss des Muskels mit verdünnter Säure zum Aufquellen bringt. Das Engl. Pat. 19 017 von 1903 beschäftigt sich mit der Gewinnung von Eiweiss aus Fischen: Die gereinigten und entgräteten Fische werden zerrieben, durch Extraktion mit Azeton oder Äther entfettet und nun wiederholt mit verd. Alkali behandelt. Der erhaltene Eiweiss-Auszug wird filtriert, der Geruch durch verd. HiO, entfernt, das Eiweiss gleichzeitig gefällt, mit SOi gebleicht, abfiltriert, gewaschen, getrocknet und gepulvert. — In Deutschland verwendet man jetzt einfachere Verfahren. Die Fische werden in Autoklaven bei hohem Dampfdruck aufgeschlossen; der gewonnene Extrakt abfiltriert, geklärt, in Vakuum-Verdampfapparaten eingedickt und entweder als Extrakt in den Handel gebracht oder auf Vakuumtrommeln zu Pulver getrocknet. D a s so gewonnene Fischeiweiss kommt als diätetisches Präparat und auch als Nahrungsmittelzusatz für Speisen in Verwendung. Blücher IX.

23

Ektogan — Elektrische Einheiten.

354

Eiweisspräparate:

Lebmann & Von, Hamburg (s. Inserate).

Eiweissstoffe: Lehmann k Vom, Hamburg (s. Inserate).

| W. Eug. Seemann, Stuttgart.

Apparate für die Behandlung von Eiweissstoffen:

Emil Panburg, Maachinentabrik, Berlin NW. 28.

Ektogran. Ein Präparat, das Zinkoxyd mit 40—60 % Zinksuperoxyd enthält. Es ist g e r u c h l o s , reizlos, ungiftig, dient als Streupulver bei Geschwüren, Brandwunden, Operatiooswunden und Hautkrankheiten. Bei frischen Verletzungen zeigt es deutlich blutstillende Wirkung. Ektogan, Pulver

5 0 g Mk. 2,75

E l a i n a f t n r e siehe „ 0 1 s ä u r e". Elarson. Ein neues Arsenpräparat, das Strontiumsalz der Chlorarsenobehenolsäure mit einem Gehalt von ca. 13 % As. Es ist ein amorphes, geschmackloses, in HJO unlösliches Pulver, das in Tabletten in den Handel kommt und bei Anämie und Chlorose u. s. w. Verwendung finden soll. Elarson in Tabletten (zu je 0,5 mg As)

.

.

60 St. Mk. 1,8?>

Elutlxlt&t siehe „ F e s t i g k e i t " , Elbon. Es ist ein Zimtsäurepräparat, nämlich Cinnamoyl-p-oxyphenylharnstoff, bildet weisse, geschmacklose, in HsO unlösliche Nadeln vom Sch. P. 204°. Es soll sich zur Behandlung von Tuberkulose und Lungen, entzfindungen eignen. Dos. dreistündlich 1 Tablette zu 1 g. Elbon in Tabletten

20 St. Mk. 2,00

Elektr&rgrol. Es ist elektrisch zerstäubtes, kolloidal gelöstes Ag. das sich bei Gelenkrheumatismus bewährt haben soll. Elektrische B e l e u c h t u n g . Siehe die Artikel „ N e r n s t l a m p e", „M e t a l l f a d e n l a m p e n", „ O s m i u m l a m p e", „T a n t a 11 a in p e'-, „Z i r k o n 1 a m p e", „ Q u e c k s i l b e r d a m p f l a m p e", ,,M o 1 y b d ä n 1 a m p e", ,,H e 1 i o n 1 a m p e", ,,W o 1 f r a m 1 a m p e" und „ B e t e u c h t u n g". Elektrische Einheiten. 1. S t r o m s t ä r k e oder S t r o m i n t e n s i t ä t . Einheit ist das A m p è r e ie E i n h e i t d e r e l e k t r i s c h e n S t r o m s t ä r k e w i r d d a r g e s t e l l t durch den u n v e r ä n d e r l i c h e n e l e k t r i s c h e n S t r o m , der bei dem D u r c h g a n g durch eine w ä s s e r i g e L ö s u n g von S i l b e r n i t r a t in e i n e r S e k u n d e 0,001118 g S i l b e r niederschlägt. Diese M a s s e i n h e i t heisst 1 Ampère. 2. W i d e r s t a n d . Einheit ist das O h m (O). Die M a s s e i n h e i t d e s e l e k t r i s c h e n W i d e r s t a n d e s wird d a r g e s t e l l t durch den W i d e r s t a n d einer Q u e c k s i l b e r s ä u l e von der T e m p e r a t u r des s c h m e l z e n d e n Eises, deren Länge bei d u r c h w e g gleichem, einem Q u a d r a t m i l l i m e t e r gleich z u a c h t e n d e n Q u e r s c h n i t t 106,3 cm u n d d e r e n M a s s e 14,4521 g b e t r ä g t . D i e s e r W i d e r s t a n d h e i s s t 1 Ohm. 3. E l e k t r o m o t o r i s c h e K r a f t oder e l e k t r i s c h e S p a n n u n g . Einheit ist das V o l t (V). Die E i n h e i t der e l e k t r o m o t o r i s c h e n K r a f t wird d a r g e s t e l l t d u r c h d i e S p a n n u n g , w e l c h e in e i n e m L e i t e r , d e s s e n W i d e r s t a n d 1 Ohm b e t r ä g t , e i n e n e l e k t r i s c h e n S t r o m v o n 1 A m p è r e e r z e u g t . Die E i n h e i t h e i s s t 1 Volt. 4. E l e k t r i z i t ä t s m e n g e . Einheit ist das C o u l o m b (Coul). Die M a s s e i n h e i t der E l e k t r i z i t ä t s m e n g e wird darg e s t e l l t durch die Menge, w e l c h e durch e i n e n Le it e r v om W i d e r s t a n d e 1 Ohm u n t e r der E i n w i r k u n g d e r e l e k t r o m o t o r i s c h e n K r a f t 1 Volt w ä h r e n d 1 S e k u n d e h i n d u r c h g e h t ,

Elektrische Fernthermometer — Elektrische Kochapparate.

355

o d e r w e l c h e d u r c h 1 A m p è r e in 1 S e k u n d e g e l i e f e r t w i r d . Diese Elektrizitätsmenge heisst 1 Coulomb. 5. E f f e k t . Einheit ist das W a t t (W). Die M a s s e i n h e i t des e l e k t r i s c h e n E f f e k t s wird dargestellt durch die Arbeit, welche w ä h r e n d 1 S e k u n d e von dem e l e k t r i s c h e n S t r o m e erzeugt wird, wenn die e l e k t r o m o t o r i s c h e K r a f t = 1 Volt und die S t r o m s t ä r k e = 1 A m p è r e ist. D i e s e r E f f e k t h e i s s t 1 W a t t . Die vorgenannten elektrischen Masseinheiten sind auf das absolute Masssystem (Zentimeter-Gramm-Sekunden-System) zurückzuführen. In der Praxis benutzt man bei der Messung des Widerstandes häufig die S i e m e n s sehe W i d e r s t a n d s e i n h e i t (SE). Es ist dies der Widerstand elfter Quecksilbersäule von 1 m Länge und 1 qmm Querschnitt bei 0*. 1 Ohm = 1,06 SE; 1 SE = 0,944 Ohm. Bei der Messung der Spannung legt man oft die elektromotorische Kraft (D) eines Daniellschen Elementes zu Grunde: 1 Volt = 0,90 D; 1 D = 1,12 Volt. Diejenige Menge Elektrizität, welche einen Stromkreis während 1 Stunde durchläuft, wenn die Stromstärke = 1 Ampère ist, heisst 1 A m p è r e S t u n d e . Dieselbe ist demnach = 3600 Coulomb. Vgl. auch den Artikel „ E l e k t r o c h e m i s c h e F o r m e l z e i c h e n". Elektrische Fernthermometer siehe „ F e r n t h e r m o m e t e r". Elektrische Koohapparate. Werden neuerdings in Laboratorien viel benutzt, namentlich wegen der grossen Bequemlichkeit und Sauberkeit ihrer Anwendung. Auch der Nutzeffekt ist recht beträchtlich. Bedenkt man, dass die gewöhnliche Herdfeuerung kaum 7 % des Heizwertes der Kohle ausnutzt, so wird es erklärlich, dass die elektrischen Kochapparate sich unter Umständen auch hinsichtlich der Kosten mit der Kohlenfeuerung messen können. Das Prinzip vieler elektrischer Kochapparate ist folgendes: Der zur Erhitzung gelangende Teil des Gefässes trägt einen Streifen von Edelmetall, der auf eine isolierende Unterlage von Email aufgebrannt ist. Da die Emailschicht die A u s s e n s e i t e des Gefässes bildet, wird sehr wenig Wärme nutzlos nach aussen abgegeben, namentlich da man durch ein zweites Aussengefäss eine Luftschicht zwischen beiden Wandungen herstellt und so die nutzlose Wärmeabgabe nach aussen hindert. Andere Konstruktionen benutzen Heizdrähte aus Nickel oder einer Nickellegierung; zur Verhinderung der Oxydation werden die Drähte mit einer Emailmasse umgeben, oder man reiht zu demselben Zwecke auf sie Glasperlen auf. Anderseits verwendet man Platindrähte, die auf eine Asbestschnur aufgewickelt und dann in Tonkörper eingebettet werden. Um verschiedene Hitzegrade zu erzeugen, werden mehrere Heizsysteme parallel geschaltet. Bei den viel gebrauchten elektrischen Kochapparaten „Prometheus" sind Edelmetalllösungen in breiten Streifen auf eine isolierende Unterlage von Email oder Glimmer eingebrannt. Die A l l g e m e i n e E l e k t r i z i t ä t s g e s e l l s c h a f t verwendet für ihre Koch- und Heizapparate, je nach Art der Verwendung und ob höhere oder niedrigere Temperaturen damit erzielt werden sollen, Heizkörper, die nach vier verschiedenen Methoden hergestellt werden. Bei dem ersten System werden die Heizdrähte in Email eingebettet; die so hergestellten Heizkörper sind nur für geringe Temperaturen, etwa 100° C., verwendbar. Bei den Apparaten der zweiten Art werden an den Seitenflächen die Heizdrähte in symmetrischer Anordnung in feuerfestem Isoliermaterial gelagert. Während diese beiden Systeme Heizkörper aus gewöhnlichen Widerstandsdrähten enthalten, kommen für die dritte Art nur Edelmetalle zur Verwendung, und zwar werden die Heizdrähte in einem Metallrahmen mit einer Steinkittmasse fest vergossen. Bei der vierten Methode endlich wird der elektrische Lichtbogen als Wärmequelle benutzt. Man erhitzt ferner Kochgefässe auf einer Unterlage von l o s e l i e g e n 23*

356

Elektrische Kohlen.

d e r k ö r n i g e r W i d e r s t a n d s m a s s e . Eine solche Masse war das inzwischen wieder verschwundene K r y p t o l (s. d.); ein in der Wirkung analoges Widerstandsmaterial ist das S i 1 u n d u m (s. d.). Die Preise der elektrischen Kochapparate schwanken in weiten Orenzen je nach Grösse, Konstruktion und Ausführung. Im folgenden sind darüber nur einige wenige Angaben gemacht; im übrigen wende man sich an die einschlägigen Firmen. E l e k t r i s c h e K o c h e r für Abdampfschalen u . s . w , 160 mm Durchm., bis zu Temperaturen von 2 5 0 ° C. anwendbar, 330 Watt . . . Stück Mk. 19,00 Dieselben, 215 mm Durchm., Gestell von Eisen, vernickelt, 8 Amp. „ „ 50,00 Dieselben in rechteckiger Form für Bechergläser, Kolben u . s . w . , 400 X HO mm, VI, Amp „ „ 40,00 E l e k t r i s c h zu h e i z e n d e K o c h k e s s e l , Eisenmantel mit verzinntem Kupfereinsatz Inhalt . . . . ' / « 1 2 5 10 15 20 ! Wattverbrauch 220 330 550 1100 2200 3300 4400 Stück . . . . 21,00 27,«0 35,00 80,00 110,00 155,00 190,00 Mk E l e k t r i s c h zu h e i z e n d e K o c h k e s s e l , ftlr 2 verschiedene Heizeffekte regulierbar eingerichtet • Inhalt . . . . 1 2 5 10 1. . . {J J110 220 330 550 w Wattverbrauch ^ ^ ^ 3 0 Stück . . . . 35,00 45,00 100,00 135,00 Mk. E l e k t r i s c h z u b e i z e n d e W a s s e r b ä d e r von Kupfer, mit Deckplatten oder Einlegeringen filr etwa 1 Amp Stück

Mk. 50,00

Elektrische Koch- und Heizapparate: Cölner Fabrik fllr feuer- und sBurefestea Gla», G m. b H., Cöln, Moltkestr. 129.

Prometheus Fabr. elektr Koch- u. Heizapparate G. m. b. H., Frankfurt a. M.-Bockenheim (Syst ,,Prometheus", B. Inserat-Anhang).

Elektrisch« Kohlen. Die für die Fabrikation elektrischer Kohlen bestimmten Kohlensorten werden auf die für den betreffenden Zweck nötige Feinheit zerkleinert, hierauf mit einem Bindemittel vermischt, um die Masse in die gewünschte Form bringen zu können, und alsdann unter Luftabschluss stark erhitzt, so dass durch Sinterung der Kohle ein zusammenhängender fester Körper entsteht; man kann so mehr oder weniger feste, verschieden poröse u. s. w. Kohlen erzeugen. Die Temperatur im Ofen muss so bemessen werden, dass die Kohlenmasse vollständig zusammensintert oder verkokt. Als Rohmaterial dienen die verschiedensten Kohlensorten in möglichst reinem Zustande, und zwar teils entgast, teils unentgast; so kommen R e t o r t e n k o h l e (s. d.) der Gasanstalten, K o k s verschiedenster Herkunft, A n t h r a z i t , gut in der Hitze b a c k e n d e K o h l e n , R u s s , verschiedene Sorten G r a p h i t , H o l z k o h l e u. a. m. zur Verwendung. Die Hauptsache ist, dass die Materialien sehr rein und möglichst aschefrei sind. Filr viele Zwecke ist die Retortenkohle — K a r b o n genannt — am besten geeignet, doch ist ihr Preis zu hoch, als dass sie noch für sich allein verwendet würde. Man zerkleinert sie daher grobkörnig, vermischt sie mit billigeren Kokssorten und fügt dann, um die Leitungsfähigkeit wieder zu erhöhen, gepulverten Graphit zu. Die sogenannten E f f e k t k o h l e n erhalten als Zusätze calcium-, silicium- und magnesiumhaltige Verbindungen, und zwar werden von derartigen Substanzen der Retortenkohlenmasse 20—50 % zugesetzt; am meisten gebräuchlich ist ein Zusatz von Fluorcalcium. Was speziell E l e k t r o l y s e n k o h l e anlangt, so dient als Rohmaterial dafür in erster Linie H o l z k o h l e , da diese gegen Säuren sehr widerstandsfähig ist; ferner verwendet man A n t h r a z i t und S c h m i e d e k o h l e , T e e r g r a p h i t , O l e , T e e r und andere organische Zusätze. Wird eine elektrische Kohle besonders porös verlangt, so setzt man der Masse H o l z p u l v e r oder S a l z e (namentlich Salmiak) zu. welche in der Hitze verkoken bezw. sich verflüchtigen und kleine Höhlungen hinterlassen. Die Preise der elektrischen Kohlen sind sehr verschieden nach Qualität und Format.

Elektrische Leitfähigkeit.

357

Elektrische Leitfähigkeit. E l e k t r i s c h e

L e i t f ä h i g k e i t

der

Metalle1)

( b e z o g e n auf Q u e c k s i l b e r v o n 0 ° ) . Temperatur Aluminium

.

.

.

.

Antimon Arsen

.

Blei Calcium

0° 100° | 18,7° i 0® 100° —

16,8°

Eisen

Geglühter Stahl l'uddelstahl . Bessemerstahl Gold, hartes . „ weiches Indium Kadmium

. . . . .

. . . .

I 0» < 1 100° . ! 0° . 15° . • 15° . ' 0° 0° 0° 0° 20°

E l e k t r i s c h e

Leitfähigkeit 31,726 16,15 2,413 2,679 1,873 4,99 12,46 8,3401 7,861 9,685 6,803 8,704 6,803 4,060 43,84 44,62 11,23 13,96 10,69

Kobalt Kupfer

Lithium . Magnesium Natrium Nickel Palladium

Quecksilber Silber Strontium Thallium Wismut Zink Zinn

Kohlenstoß: a) Ceylon-Graphit . b ) gerein, deutscher

22° 22®

0,0693 0,00395

E l e k t r i s c h e s

. . . .

» einiger

(bezogen auf Silber = Leitfähigkeit

Leitfähigkeit

0° 0® 18° 100° 20® 17° 20® 0® 17,2®

9,685 45,74 53,87 33,82 10,69 14,33 14,06 7,374 7,11 5,615 8,257 1 56,252 3,774 5,225 0,8002 16,92 9,346 6,524

0®{

Platin

L e i t f ä h i g k e i t

Temperatur

. . . .

Temperatur

0® 0® 20° 0® 0® 0® 0® 100°

N i c h t m e t a l l e

100).

Phosphor: amorpher

L e i t v e r m ö g e n

.

von

( b e z o g e n auf d a s d e s Q u e c k s i l b e r s =

.

.

.

Temperatur

Leitfähigkeit

20® 19°

0,00000123 0,000777

L ö s u n g e n

108 bei

18°).

K = cp — c ' p 2 , wo K das Leitvermögen, p die Menge der in der Gewichtseinheit der Lösung befindlichen Substanz, c und c 1 zwei konstante Faktoren bezeichnen ( K o h l r a u s c h ) . Stoff HCL LiOH HNOa NaOH H2SO4 HBr KOH

c 0,000000

c1 0,000000

887 611 534 445 415 383 350

297 327 101 153 048 050 055

*) Entnommen aus v. B u c h k a , organischen Chemie", Stuttgart 1 8 9 5 .

Stoff HJ Ba(OH) a NH4CI LisCOs H2C2O4 KHSOi KCN

. . . . .

. . . . .

. . . . . . . . . .

„Physikalisch-chemische

0,000000

c1 0,000000

250 196 177 175 167 165 165

066 011 708 089 021 012

Tabellen

der

an-

358

Elektrische Lokomotiven — Elektrische Messinstnunente.

Stoff LiCL MgCl, NaCl CaClt KCl KF JiH*NOj (NH^SO* K,CO, Na,CO, SrCl, K4C«0« Li s SO« Mg(NO,)t KNOi K,SO4 NaNO, Na« SO«

0,000000

c1 0,000000

160 150 138 134 131 131 116 112 113 103 098 097 093 092 092 091 090 089

046 045 025 027 004 018 012 017 016 037 015 011 036 020 013 010 017 024

. . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Stoff KBr Ca(NOt), . BaClj KHCO, . KCtHsOt . NHiJ KClOj . NaCjHjOj . HjPO< . KJ MgSO* . NaJ LiJ H,KPOi . AgNO, . K»A1i(SO«)4 . ZnSO« CuSOi .

0,000000 087 087 077 075 071 070 069 067 064 063 060 057 057 052 051 047 042 041

. . . . . . 1 . . ! ! . . . ; . . 1 . . . . . . I . . . . . . 1 . . 1 1

. . .

cl 0,00000 005 021 008 010 013 -030 —

023 -011 001 021 003 003 014 007 —

012 011

Elektrische Lokomotiven: Orengtein & Koppel—Arthur Koppel, Akt.-Oes.,

Berlin SW.

Elektrische KessInstrumente. M a n benutzt V o l t m e t e r zum M e s s e n der S p a n n u n g , A m p e r e m e t e r zum M e s s e n d e r S t r o m s t ä r k e und W a t t m e t e r zum M e s s e n d e r Arbeitsleistung. FOr b l e i b e n d e t e c h n i s c h e A n l a g e n s i n d S c h a l t t a f e l I n s t r u m e n t e n o t w e n d i g , w a h r e n d in c h e m i s c h e n L a b o r a t o r i e n m e i s t e n s t r a g b a r e Messinstrumente gewählt werden. M a n benutzt in l e t z t e r e m Falle e l e k t r o s t a t i s c h e Voltmeter, auch G a l v a n o m e t e r verschied e n e r Art, w e i t e r W i d e r s t ä n d e u. s . w . T e c h n i s c h e

M e s s i n s t r u m e n t e .

V o l t m e t e r (Spannungsmesser) im Metallgehäuse: Messbereich 0 b i s 3 0 b i s 5 ObislO bis65 120 2 3 0 4 5 0 Volt 16Umm Durchm. der Grundplatte 2 2 , 0 0 22,00 22,00 — — — — Mk. 200 „ „ „ „ 2 7 , 0 0 27,00 2 7 , 0 0 30,00 30,00 4 0 , 0 0 4 8 , 0 0 „ 250 „ „ „ „ 3 3 , 0 0 33,00 3 3 , 0 0 3 5 , 0 0 35,00 4 6 , 0 0 6 0 , 0 0 „ A m p e r e m e t e r (Strommesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis 10 60 2 0 0 Amp 30 100 — — 1 6 0 mm Durchm. der Grundplatte 2 3 , 0 0 Mk. 23,00 24,00 2 0 0 ,, „ „ „ 34,00 P 26,00 26,00 27,00 27,00 30,00 30,00 35,00 38,00 42,00 t > Messbereich bis 1 0 0 0 Amp. 300 400 500 — — — 2 0 0 mm Durchm. der Grundplatte 4 0 , 0 0 Mk. 250 „ „ „ „ 84,00 55,00 50,00 58,00 j»

,, ,, „ ,,

P r ä z i s i o n s chemische Institute.)

- M e s s i n s t r u m e n t e .

V o l t m e t e r (Spannungsmesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis 1 3 Skaleneinteilung in Volt . . . . 0,01 0,05 1 6 0 mm Durchm. der Grundplatte 4 8 , 0 0 48,00 A m p e r e m e t e r (Strommesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis 1 3 5 Skalenteilung in Amp 0,01 0,05 0,1 1 6 0 mm Durchm. der Grundplatte 4 8 , 0 0 48,00 4 8 , 0 0

(Speziell

für

5 0,1 48,00 10 0,1 50,00

20 0,2 50,00

elektro-

10 Volt 0,1 50,00 Mk. 30 Amp. 0,5 5 0 , 0 0 Mk.

Elektrische Messinstrumente. Präzisions-Messins bereich. V o l t m e t e r (Spannungsmesser) in Messbereich bis Skalenteilung in Volt 200 mm Durchm. der Grundplatte 250 „ „

359

trumente

mit g r ö s s e r e m

Metallgehäuse: 1 3 0,01 0,05 80,00 80,00 85,00 85,00

5 0,05 80,00 85,00

10 0,1 80,00 85,00

20 0,2 80,00 85,00

Mess50 Volt 0,5 80,00 Mk. 85,00 „

Messbereich bis 100 120 150 200 250 300 Volt Skalenteilung in Volt 1,0 1,0 1,0 2,0 2,5 2,5 200 mm Durchm. der Grundplatte 85,00 90,00 90,00 90,00 100,00 — „ 250 ,, „ „ „ 90,00 95,00 95,00 95,00 110,00 120,00 „ Präzisions-Voltmeter mit 2 Messbereichen 25 °/0 teurer. A m p e r e m e t e r (Strommesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis 1 3 5 10 25 50 75 Amp. Skalenteilung in Amp 0,01 0,05 0,05 0,1 0,5 1,0 1,0 200 mm Durchm. der Grundplatte 80,00 80,00 80,00 80,00 80,00 80,00 90,00 Mk. 250 „ „ „ „ 85,00 85,00 85,00 85,00 85,00 85,00 95,00 „ Messbereich bis 100 150 200 300 400 500 Amp. Skalenteilung in Amp 1,0 2,0 2,0 5,0 5,0 5,0 200 mm Durchm. der Grundplatte 90,00 95,00 95,00 100,00 110,00 115,00 „ 250 „ „ „ „ 95,00 102,00 102,00 108,00 120,00125,00 „ Torsionsgalvanometer 1 (Ihm Widerstand

für stärkere Ströme

Torsionsgalvanometer 100 Ohm Widerstand

für schwächere Ströme (0,0001—0,17). Stück Mk. 200,00

(0,001—0,17). Stück Mk 200,00

Voltameter. Knallgasvoltameter nach K o h l r a u s c h Silbervoltameter (exkl. Platinschale) Kupfervoltameter mit Platinelektrode von 12 X 10 cm „ „ Kupferelektrode „ nach O e t t e l - F o e r s t e r Quecksilbervoltameter Normal-Widerstände. Widerstand 0,01 0,1 1 Stück 50,00 45,00 40,00

10 40,00

Stöpsel-Rheostaten. Widerstand 1—20 0,1—10 1—100 Stück 45,00 60,00 60,00 Widerstand Stück

1—5000 195,00

0,1—5000 210,00

Regulierwiderstände. Ampere Ohm 5 3,5 12 0,8

100 40,00 0,1—100 105,00

Mk. „ „ „ „ „ 1000 40,00

10000 60,00

1—1000 120,00

1—10000 225,00 Watt 87 115

35,00 21,00 70,00 55,00 17,00 4,50

100000 Ohm 80,00 Mk.

0,1—1000 Ohm 145,00 Mk. 0,1—10000 Ohm 275,00 Mk.

Preis 30,00 Mk. 30,00 „

Harfen-Kurbel-Widerstände. In Eisenrahmen, auf Schieferplatte, mit perforiertem Blechschutz . . Stück Mk. 40,00 Die Preise anderer elektrischer Messinstrumente richten sich ganz nach den speziellen Anforderungen und sind auf Anfrage Aon den einschlägigen Firmen zu erfahren. Elektrische Messinstrumente liefern: Fritz KShler, Universitäts-Meehaniker Leipzig, Windscheidstr. 33.

a.

D.,

I Siemens & Halske A.-G. | Stadt bei Berlin.

Wernerwerk,

Siemens-

360

Elektrische Öfen — Elektrochemische Apparate. E l e k t r i s c h e Ö f e n siehe „ Ö f e n ,

e l e k t r i s c h

E l e k t r i t siehe unter A l u m i n i u n i o x y d v e r b i 11 d ü n g e n " .

e".

im Artikel

„Aluminium-

E l e k t r o c h e m i e ( E l e k t r o l y s e ) . M a n benutzt den e l e k t r i s c h e n S t r o m in d e r c h e m i s c h e n T e c h n i k zur D a r s t e l l u n g m a n n i g f a c h e r E l e m e n t e und V e r b i n d u n g e n s o w i e a u c h in der a n a l y t i s c h e n M e t h o d i k . In der E l e k t r o c h e m i e v e r w e r t e t m a n e n t w e d e r die e l e k t r o l y t i s c h e K r a f t d e s S t r o m e s o d e r aber seine W ä r m e w i r k u n g ( J o u l e s c h e W ä r m e ) . In B e z u g auf die e l e k t r i s c h e L e i t u n g unterscheidet man z w i s c h e n L e i t e r n erster und z w e i t e r K l a s e , w o v o n d i e ersteren durch den Strom nur e r w ä r m t , d i e letzteren c h e m i s c h v e r ä n d e r t ( e l e k t r o l y s i e r t ) w e r d e n . D i e Leiter z w e i t e r K l a s s e b e z e i c h n e t man a u c h als E 1 e k t r o 1 y t e , d i e B e s t a n d t e i l e d e r Z e r setzung heissen I o n e n . A l s B e i s p i e l eines e l e k t r o c h e m i s c h e n P r o z e s s e s in w ä s s e r i g e r L ö s u n g kann z. B . d a s e l e k t r o l y t i s c h e K u p f e r g e w i n n u n g s v e r f a h r e n v o n S i e m e n s & H a 1 s k e und d a s j e n i g e v o n H ö p f n e r gelten. Ein e l e k t r o c h e m i s c h e r P r o z e s s , der g l e i c h z e i t i g die e l e k t r o l y t i s c h e K r a f t d e s S t r o m e s und d i e J o u l e s c h e W ä r m e benutzt, ist z. B . d a s hteroultsche V e r f a h r e n zur A l u m i n i u m g e w i n n u n g ; v g l . den Artikel „ A 1 u m i n i u m " . W e i t e r e e l e k t r o c h e m i s c h e P r o z e s s e sind in d e n Artikeln „ B l e i c h e n " , „Chlor", „C h 1o r a 1 k a 1 i p r o z e s s , e 1 e k t r o 1 y t i s c h e r", „K a r b i d e", „ M a g n e s i u m", „ N a t r i u m", „ O z o n", „ P h o s p h o r", „Sauerstoff", „Silizide", „Ü b e r s c h w e f e 1 s ä u r e", „W a s s e r r e i n i g u n g", S a l p e t e r s ä u r e " u. a. a. O. e r w ä h n t . Vielvers p r e c h e n d sind die A u s s i c h t e n , auf e l e k t r o c h e m i s c h e m W e g e a u c h org a n i s c h e V e r b i n d u n g e n herzustellen, w i e d i e s s c h o n jetzt in m a n c h e n F ä l l e n g e s c h i e h t , s o w i r d C h l o r a l , C h l o r o f o r m und J o d o f o r m , w e i t e r N a p h t a zarin, S a c c h a r i n , B e r l i n e r b l a u , A n i l i n s c h w a r z , A l i z a r i n s o w i e eine R e i h e and e r e r T e e r f a r b s t o f f e elektrolytisch g e w o n n e n . V g l . a u c h d i e Artikel „ E l e k t r o c h e m i s c h e A p p a r a t e " und „ E l e k t r o c h e m i s c h e F o r m e l z e i c h e n". E l e k t r o c h e m i s c h e A n l a g e n zur G e w i n n u n g von Metallen direkt a u s d e n Erzen, zur E r z e u g u n g v o n C a l c i u m k a r b i d , E l e k t r o s t a h l - A n l a g e n nach Kjellin, v o n Bleichmitteln, A l k a l i e n und C h l o r a t e n . A n l a g e n zur e l e k t r o l y t i s c h e n W a s s e r s t o f f - und S a u e r s t o f f g e w i n n u n g , O z o n a n l a g e n , S t e r i l i s a t i o n s a n l a g e n für T r i n k w a s s e r mit O z o n : Siemens & Halske A.-G. Wernerwerk,

Siemensstadt bei Berlin.

Elektrochemische Apparate. In besonderen Artikeln siehe „ A k k u m u l a t o r e n", „D i a p h r a g m e n " , „ D y n a m o m a s c h i n e n " , „ E 1 e k t r i s c he K o h l e n " , „Elektrische M e s s i n s t r-u m e n t e " , „Elektroden", „Elem e n t e , g a l v a n i s c h e " , „ Ö f e n , e l e k t r i s c h e " und „ T h e r m o s ä u l e n". S t e i n z e u g w a n n e n , w i d e r s t a n d s f ä h i g . Länge Breite Tiefe Inhalt Preis

30 23 23 16 5,00

Länge 60 Breite 50 Tiefe 40 Inhalt 1 2 0 Preis 30,00

30 30 30 27 8,00

g l a s i e r t ,

u n d u r c h l ä s s i g

und

40 30 30 36 10,00

40 40 30 48 13,50

50 40 30 60 16,00

60 40 30 72 20.00

60 50 30 90 24,00

80 50 30 120 30,00

40 40 40 64 18,00

50 40 40 80 22,00

cm. „ „ 1. Mk,

100 80 50 50 40 40 160 200 38,00 49,00

60 50 50 150 36,00

80 50 50 200 46,00

100 50 50 250 59,00

80 60 60 288 65,00

100 60 60 360 82,00

100 80 70 70 70 70 490 392 85,00 116,00

cm. „ „ 1. Mk.

361

EleRtrochcmische Zeitschrift

IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN

Organ für

Elektrochemie

Elektrometallurgie (unter

besonderer

Berücksichtigung

des

Eisens)

Luftstickstoff -Verwertung für Batterien- u. Akkumulatorenbau Die Mitarbeiter: Geh. R e g . " R a t Prof. Dr. Aron (Berlin), Prof. Dr. Alfred H. Bucherer (Cöln-Ehrenfeld), Dr. G. Buchner, Fabrikbesitzer (München), Geh. R e g . - R a t Prof. Dr. A. Classen (Aachen), Prof. Dr. B. Dessau ( P e r u g i a ) , Prof. Dr. Dieffenbach (Darmstadt), Prof. Dr. Edelmann (München), Prof. Dr. Gattermann (Freiburg i. Br.), Dr. Gerstmann (Charlottenburg), Prof. Dr. C. Graetz (München), Ludw. Grabau, Fabrikbesitzer (Trotha), Dr. L. HÖpfner (Berlin), Generaldirektor Dr. C. Kellner (Hallein), Prof. M. P. Lebeau (Paris), C. Luckow (CölnDeutz), Otto Luppe, Fabrikbesitzer (München), Rudolph Mewes (Berlin), Adolphe Minet, H e r a u s g e b e r der Zeitschrift „L'Electrochimie" (Paris), Georg Nahnsen, Elektrochemiker (Cöln), H. Nissensohn, Chefchemiker ( S t o l b e r g ) , Prof. Dr. Oberbeck (Greifswald), Privatdozent Dr. Paweck (Wien), Prof. Dr. Peukert (Braunschweig), Prof. Dr. Philipp ( S t u t t g a r t ) , Prof. Dr. Frzibram ( C z e m o w i t z ) , Dr. Ludwig H. Reuter, Chefchemiker (New York), Prof. Dr. A. Rllliet (Genf), Prof. Dr. Raps, Fabrikdirektor (Berlin), H. Steinach (München), Dr. Schmidmer, Fabrikbesitzer (Nürnberg), M. U. Schoop (Paris), Prof. Dr. Stockmeyer, Bayer. Gewerbemuseum (Nürnberg), Dr. J. Traube (Berlin), Dr. C. Vortmann ( W i e n ) , Prof. Dr. H. Weber (Braunschweig), Prof. Dr. H. F. Weher (Zürich), Dr. H. Weyer ( L e i p z i g - L i n d e n a u ) , Prof. Dr. E. Wledemann (Erlangen), Dr. J. Wershoven (NeumühlHamborn), Prof. C. Zenghelis (Athen), Dr. Theodor Zettel, Fabrikbesitzer (London), Dr. Zsigmondy ( J e n a ) u. a.

Beilage:

Herausgeber:

Dr. A. N e u b u r g e r (Berlin) Lex. 8° :: Vierteljährlich M. 4.—, die Beilage allein vierteljährlich M. 1 . — :: Probenummern k o s t e n l o s zu beziehen vom

Oering Veit & Comp., Leipzig, MarienstraBe 18 Bestellkarte siehe Textschluß!

362

Elektrochemische Apparate. D i a p h r a g m e n

(Poröse

Quadratform: 9 Stflck . . . . 0,10 Langes Format: Länge 18 20 Breite 12 16 Stück 0,10 0.55 Poröse

Lichte „ „ Stück

Länge Breite Höhe . . .

15 0,30

20 0,55

25 0,80

30 1,10

35 2,20

40 3,25

60 cm. 9,50 Mk.

21 14 0,40

23 17 0,65

24 20 0,65

30 20 0,85

30 26 1,10

36 26 1,30

36 30 1,60

50 cm. 40 „ 4,50 Mk.

Tonzellen.

a) r u n d : Höhe . . . . 12 Licht. Durchm. 5 Stück . . . . 0,25 b) v i e r e c k i g : Lichte Länge Breite „ „ Höhe Stück . . .

Tonplatte*).

12 0,20

15 6,5 0,35

19 6,5 0,45

. . . .

7,5 2,5 16 1,10

10 3 16 1,30

. . . .

19,5 7 42 5,00

19,5 7 50 6,00

24 8 0,70

12,5 3,5 17 2,00 9 5,5 23 1,90

29 11 1,40

12,5 4 17 2,25

36 11 1,90

15 4,5 18 2,50i

6,5 6,5 17 1,10

48 60 70 cm. 40 45 13 13 15 15 15 „ 3,40 4,20 5,00 6,75 8,00 Mk.

20 5 28 3,20

10,5 3,5 19,5 1,40

25 7 42 5,75 13 3,5 17 1,40

14 5 19 1,75 22 3 15 1,40

20 cm. 12 „



4,00 Mk. 35 cm. &

-

30 „ 4,00 Mk.

Die Preise anderer Kasten, Gefässe u. s. w. aus Steinzeug fiir elektrochemische Zwecke richten sich nach den besonderen Anforderungen. Elektroden. B l e c h e mit Stromanschlusslappen, 1 mm dick: Fläche Aus Eisen, Stück „ Kupfer, „ „ Nickel, „ „ Blei, „

6x2 0,10 0,20 0,30 0,10

10x5 0,20 0,40 0,90 0,20

15x5 0,25 0,50 1,15 0,25

Z y l i n d e r mit Stromanschlusslappen, 1 mm dick: Höhe 6 10 14 6 Durchm 3 5 Aus Eisen, Stück 0,40 0,75 1,00 „ Kupfer, „ 0,65 1,25 1,60 „ Nickel, „ 1,25 2,75 3,50 „ Blei, „ 0,40 0,75 1,00 Kohle-Elektroden. I r i s c h e K o h l e n"). E l e k t r o l y s e u r e

10x10 0,30 0,75 1,40 0,30

15x10 0,45 1,00 1,75 0,45

18 5 1,10 1,75 4,10 1,25

20xi0cm. 0,65 Mk. 1,25 „ 2,25 „ 0,65 „

18 cm. 9 „ 1,50 Mk. 3,00 „ 6,50 „ 2,00 „

P r e i s e sehr s c h w a n k e n d (vgl. Artikel „ E I e k -

(zu V o r v e r s u c h e n in B e t r i e b e n ) .

Kasten-Elektrolyscure für kontinuierlichen Durchfluss, mit beigegebenen verschiedenen Elektroden ( 1 0 0 qcm), Diaphragma u . s . w . , kompl ' Mk. G l o c k e n - E l e k t r o l y s e u r e für kontinuierlichen Flüssigkeitsdurchlauf, aus tubulierter Glasglocke, Ebonitdeckel u. s. w. bestehend . . Stück „ Dazu r u n d e E l e k t r o d e n aus Platindraht-Drahtnetz je nach Tagespreis. E l e k t r o l y s e u r e nach v. H o f e r , speziell zur Elektrolyse organischer Säuren exkl. Elektroden . Stück „ S c h e n k e l - E l e k t r o l y s e u r e nach v. K l o b u k o w , exkl. Elektroden ,, „ Dazu E l e k t r o d e n je nach Material und Grösse.

35,00 12,00 14,00 4,00

Elektrochemische Apparate.

363

D e r s e l b e E l e k t r o l y s e u r mit Vorrichtung tum Trennen der an beiden Elektroden auftretenden Zenetzungsprodukte Stück Mk. 12,00 B e c h e r g l a s - E l e k t r o l y s e a r e , aus starkem tubuliertem Glase und a b gedichtetem Ebonitdeckel exkl. Elektroden Stück „ 18,00 Dazu runde N i c k e l - E l e k t r o d e n von grosser Oberfläche . . . „ „ 3,00 Dazu Platinelektroden nach Angabe, zu Tagespreis.

A p p a r a t e zur

Elektrolyse.

E l e k t r o l y t i s c h e s U n i v e r s a l s t a t i v nach Dr. P e t e r s , kompl., mit Ring, Arm, Muffe und Klemme E l e k t r o d e n h a l t e r , Rührelektrode nach P e r l i n Stück S t a t i v mit Glasstange und Eisenfuss, mit zwei vernickelten Haltern von Messing Stück S t a t i v mit 1 Halter und 1 Ring zum gleichzeitigen Tragen der Schale und 1 Elektrode Stück E l e k t r o d e n h a l t e r nach L o r e n z Bei den folgenden Platinapparaten zur Elektrolyse setzt sich der Preis zusammen ans dem F a s s o n p r e i s und dem Platinpreis; letzterer ist z. Z. 1 kg Platin P l a t i n s c h a l e zur Elektrolyse nach C l a s s e n , 90 mm Durchm., 42 mm Höhe, ca. 225 com Inhalt, ca. 36 g schwer Fasson D i e s e l b e , innen mattiert K e g e l e l e k t r o d e von Platin, 20—25 g schwcr Fasson D i e s e l b e mit Schlitzen „ S c h e i b e n f ö r m i g e E l e k t r o d e , 45 mm, perforiert, mit daran befestigtem Platindraht, 12—15 g schwer Fasson S p i r a l f ö r m i g e E l e k t r o d e , 15—20 g schwer „ S p i r a l f ö r m i g e E l e k t r o d e mit FUsschen, 20—25 g schwer . Fasson Z y l i n d r i s c h e E l e k t r o d e und innere Spiralelektrode, zusammen 8—12 g schwer, Paar Fasson S c h a l e n f ö r m i g e E l e k t r o d e , mit Schlitzen, 50 mm Durchm., 20 mm Tiefe, ca. 16 g schwer Fasson Z y l i n d r i s c h e D r a h t n e t z e l e k t r o d e n , ca. 12 g schwer . . Fasson

Mk. „

18,00 15,00



10,00

„ „

10,00 4,00 3800,00

„ „ „ „

7,00 8,00 3,00 3,50

„ „ „

2,00 1,00 3,50



2,00

„ „

4,00 5,00

Elektrochemische Apparate: t-ritz Köhler, Universitäta-Mechaniker Leipzig, Windseheidstr 33.

a.

D.,

Elektrochemische Apparate mit Pr

Heinr. Traun k Söhne,

I Georg Schmidt 4 r | Schleusingen).

d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis

Hartgummi-Auskleidung:

Hamburg.

Steinzeugwannen: Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Kanalisation

und ehem. Industrie,

Friedrichsfeld

(Baden).

Stahlen fiandbudi der Arbeitsmethoden in der anorganischen Chemie ein ebenso großzügig angelegtes, wie bis Ins kleinste sorgfältig durchgearbeitetes Werk wird sich als ein aasgezeichneter Ratgeber erweisen, für den Geübten ein willkommenes Nachschlagewerk, für den Nlchtgeübten ein Lehrmittel ersten Ranges. Pharmaz. Zeitschrift.

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364

Elektroden — Elementaranalyse.

Elektroden. Eine Anzahl Preisangaben fOr Elektroden findet man im Artikel „ E l e k t r o c h e m i s c h e A p p a r a t e". Ausserdem bilden „ E l e k t r i s c h e K o h l e n " einen besonderen Artikel. Hier bleiben noch einige neuere Verfahren zur Herstellung von Elektroden zu erörtern: Das D. R. P. 157 122 bezweckt die Herstellung von Elektroden aus Eisenoxyd. Das Verfahren gründet sich auf die bekannte Tatsache, dass gewöhnliches, unmagnetisches Eisenoxyd magnetische Eigenschaften annimmt, wenn man es der Schmelztemperatur aussetzt. Nach dem vorliegenden Patent werden nun Kiesabbrande so, wie sie von der Entkupferung kommen, im elektrischen Ofen geschmolzen und dann die Schmelze in geeignete Formen gegossen. Derartige Elektroden sind erheblich billiger als solche aus gutem Magneteisenstein und haben dabei eine 6,6 mal grössere Leitungsfähigkeit als dieser. Sie sind auch sehr rein, da sich die Verunreinigungen im elektrischen Ofen fast vollständig verflüchtigen, eignen sich gut für die Chloralkali-Elektrolyse und geben bedeutend niedrigere Spannung als Platinelektroden. Nach dem Schwed. Pat. 18 742 von 1903 stellt man aktive Elektroden aus Eisenoxyd so her, dass man Eisenplatten unter Zutritt von Luft zur Weissglut erhitzt und dann in kaltes Wasser taucht, wobei sich kohlehaltige Eisenoxydschichten ablösen. Diese abgelöste Masse wird getrocknet, gepulvert, mit Bleierz und Graphit gemischt und endlich mit HiO zu einem Brei verarbeitet, aus dem die Elektroden geformt werden. — Das Schwed. Pat. 19 682 von 1903 desselben Erfinders lässt schwerleitende Oxyde mit Graphit zusammenreiben und aus dieser Mischung die Elektroden bilden. Nach dem D. R. P. 163 125 stellt man eine harte poröse, in Alkalien unlösliche Elektrodenmasse aus Kupferoxyd her, indem man CuO mit einer CuCljLösung zu einem dicken Teig mischt, dem feine Kupferspäne zugesetzt werden können. Der Teig wird geformt und dann % Stde. auf 100° erwärmt, wodurch die wässerigen Bestandteile verdunsten und ?ich aus dem Oxydteig eine feste Oxydmetallschwammasse bildet. So hergestellte Elektroden sollen verschiedene Vorzüge besitzen; sie sind bestimmt, in Primär- und Sekundärelementen Verwendung zu finden. E l e k t r o l y s e siehe „ E l e k t r o c h e m i e". E l e k t r o m a g n e t i s c h e E r z s c b e l d e r siehe „A u f b e r e i t u n g " . E l e k t r o m e t a l l u r g i e siehe „ E l e k t r o c h e m i e " . E l e k t r o n siehe „ M a g n e s i u m l e g i e r u n g e n " . E l e k t r o p l a t t l e r e n siehe „ P l a t t i e r e n". E l e k t r o r u b l n siehe unter A 1 u in i n i u m o x y d im Artikel ,,A I u m i n i u m v e r b i n d u n g e n". E l e m e n t a r a n a l y s e . Nachdem M. D e n n s t e d t bereits im Jahre 1897 (Chem.Ztg.Repert. 1897,179) ein Verfahren zur vereinfachten Elementaranalyse veröffentlicht hatte, wonach man ohne einen Verbrennungsofen zum Ziele gelangt und ausser C, H, N auch S und die Halogene in einer Operation bestimmen kann, bat er sein Verfahren nach Zeitachr. f. anal. Chem. 1902, 525 und Chem. Ztg. 1902, Repert. 324 jetzt in folgender Weise verbessert: Als Kontaktsubstanz bei der Verbrennung im Sauerstoffstrome wird an Stelle des Platinschwammes platzierter Quarz verwendet. Zur Herstellung des letzteren erhitzt man faustgrosse Quarzstücke zur hellen Rotglut und schreckt dieselben in kaltem Wasser ab. Der so vorbereitete Quarz wird in erbsengrosse Stücke zerbrochen, welche man in eine 10 %ige PtCl«-Lösung legt, einige Zeit auf dem Wasserbade erwärmt und hierauf zur Trockne verdampft. Zur Zersetzung des PtCl» werden die imprägnierten Quarzstücke am Gebläse geglüht. Der so erhaltene platinierte Quarz muss beim Glühen Uber einer Bunsenflamme durch ausströmendes Gas auch nach Auslöschen der Flamme weiterglühen. Mit diesem präparierten Quarze werden 6—8 cm des Verbrennungsrohres ausgefüllt; weitere 3 cm des Rohres, und zwar auf der der Sauerstoffquelle zugekehrten Seite, beschickt man mit reinen Quarzstücken. Während nach der ersten Mitteilung von D e n n s t e d t die Halogene allgemein mittels molekularen Silbers zurückgehalten wurden, dient das letztere nur noch zur Bindung von J, während bei Gegenwart von C1 und Br reines PbO» vollständig zur Auf-

Element» ranalyse.

365

nähme dieser Halogene ausreicht, ebenso wie zur Bindung von S und N. Als eine Hauptfehlerquelle bei der Bestimmung des H wird der zur Verbindung der Trockentflrme bezw. der Sauerstoff- und Luftbehälter verwendete Kautschukschlauch bezeichnet, da derselbe H»0 a b g i b t E s empfiehlt sich daher, hinter den Trockentürmen noch ein CaCU-Rohr einzuschalten, das man direkt in das Verbrennungsrohr einmünden l ä s s t Auch die Kautschukstopfen geben oft Feuchtigkeit ab und sollten daher vor dem ersten Gebrauche getrocknet werden; ausserdem bringt man den vorderen Stopfen am besten nach jeder Verbrennung in den Exsikkator. Welche Ersparnis mit der Anwendung des neuen Verfahrens verknüpft ist, geht daraus hervor, dass mit einem Glasröhre 30—40 N-Bestimmungen und sogar bis 120 andere Elementaranalysen ausgeführt werden können. In neuester Zeit hat D e n n s t e d t seine Methode der Elementaranalyse auch in sehr eleganter Weise zu einer S c h n e l l m e t h o d e ausgearbeitet. Wir können hier nicht auf die Beschreibung eingehen, verweisen vielmehr auf den betreffenden Dennstedtschen Originalartikel in der Chem. Ztg. 1905, 52. Eine ebenfalls lesenswerte Abhandlung Dennstedts über den gleichen Gegenstand findet sich in Chem. Ztg. 1905, Rep. 390. Weitere Verbesserungsvorschläge bringt ein Artikel von D e n n s t e d t und H a s s l e r in der Chem. Ztg. 1909, 133 und ein solcher von Dennstedt in der Chem. Ztg. ¡909, 769. Erwähnenswert ist, dass nach E. Lippmann-Wien der K u p f e r o x y d a s b e s t bei Ausführung der Dennstedtschen Elementaranalyse dem Platinquarz in jeder Beziehung überlegen ist; die Methode gestaltet sich dadurch einfacher und billiger ohne die geringste Einbusse an Genauigkeit. Das Verfahren von C a r r a s c o - P l a n c h e r zur Bestimmung von C und H in organischen Substanzen mittels des elektrischen Stroms hat sehr verschiedene Beurteilung gefunden; Carrasco hält an der Bequemlichkeit und Zuverlässigkeit dieser Methode in einem neueren Artikel fest; vgl. Chem. Ztg. 1909, 733 und 755, wo die Beschreibung des Verfahrens zu finden ist. Apparate

zur

Elementaranalyse.

V e r b r e n n u n g s ö f e n nach v. B a b o und E r l e n m e y e r , mit regulierbaren langarmigen Griffhähnen, mit Tonkacheln und Rinnen, kompl.: Mit tO 15 20 25 30 35 Länge der Heizfläche 25 35 45 60 70 80 Preis 45,i'0 5^,00 60,00 70,00 80,00 90,00 Dieselben mit f l a c h e n B r e n n e r r ö h r e n mehr pro Brenner

Brennern Brennern. cm. Mk. Mk. 0 , 2 5

Verbrennungsöfen mit verstellbarem Brennersystem, kompl. mit Tonkacbeln und Rinnen: Mit 10 15 20 25 30 35 Brennern. Länge der Heizfläche 25 35 45 60 70 80 cm. Preis 50,00 60,00 75,00 9 0 , 0 0 1 0 0 , 0 0 105,00 Mk. Verbrennungsöfen nach G l a s e r mit F i n k e n ersehen Brennern (gleichzeitiger Gas- und Luftregulierung): Mit 15 20 25 Brennern. Preis 95,00 110,00 125,00 Mk. Verbrennungsöfen nach Dr. F u c h s , HeizAäche 6 8 cm, kompl. . . . Mk. 1 2 5 , 0 0 Verbrennungsöfen nach F r i t s c h zur Elementaranalyse auf nassem Wege, kompl. mit Kölbchen u. s. w 22,00 m Verbrennungsöfen, vereinfacht nach dem Verfahren von D e n n s t e d t . . „ 16,00 Bartheis Verbrennungsofen „Olivin" mit Benzinheizung, nutzbare Glühlänge 8 5 cm, mit Benzinbehälter von 8 1 Inhalt, komplett . . . . „ 1 5 0 , 0 0 Elektrische Verbrennungsöfen mit Flanschenrohr von 6^> mm lichter Weite, 60 cm lang, 27 cm Bewicklung, vollständig inkl. 12 g Platin . . . , 180,00 Elektrische Kryptol-Verbrennungsöfen, Länge 8 0 cm , 96,00 V e r b r e n n u n g s r ö h r e n aus gutem böhmischem, schwerflüssigem Glase °/0 kg Mk. 2 7 5 , 0 0 ; 1 kg n 3,00

366

Elemente, galvanische.

Verbrennongsröhren aas Jenenser Glas; sehr wenig Alkalien enthaltend, ohne Sternchen und Tonteilchen: Unbearbeitete Röhren von 12—25 mm Aussenweite, der üblichen Wandstirke von ca. */i« des Durchmessers und 1 oder 2 m Länge 1 kg Mk. Dieselben Verbrennungsröhren arsenfrei 1 9 B GltthSchiffchen von Kupfer Stück „ GlQhschiffchen von Platin 10—15 g schwer Fasson „ Glühschiffchen von ff. Berliner Porzellan:

2,70 3,00 0,50 3,00

No. . . . 0 1 2 3 4 5 Länge. . . 4,6 6 8 10,5 13 21 cm. Stück . . . 0,30 0,30 0,30 0,40 0,75 1,75 Mk. C h l o r c a l c i u m r ö h r e n , gerade mit 1 K u g e l und Spitze: Ganze Länge 15 20 25 3 0 cm. Stück . . . 0 , 1 2 0,15 0,20 0 , 2 5 Mk. Chlorcalciumröhren U-förmig mit 2 K u g e l n : Höhe . . . 80 105 130 155 mm. Stück . . . 0,60 0,65 0.70 0,80 Mk. Dieselben mit eingeschliffenem Hahnstopfen: Höhe . . . 80 105 130 155 210 250 mm. Weite . . . 10 12 13 16 20 25 Stück . . . 1,35 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 Mk. K a l i a p p a r a t e nach G c i s s l e r Mk. 1,50 „ „ „ mit Kaliröhrc n 1,80 „ „ „ mit angeschliffener Kaliröhre . . . 2,20 . Liebig „ 0,90 stehend „1,00 „ „ Mitscherlich „ 1,00 „ „ W i n k l e r , spiralförmig „ 1,50 „ „ Classen „ 2,50 S t a t i v e für L i e b i g s c h e Kaliapparate Stück M k . 6 , 5 0 — 9 , 5 0 H o l z s t a t i v e Pur Kaliapparate u . s . w „ „ 2,00 ~ T r o c k e n a p p a r a t e für die Elementaranalysc mit 4 Gaswaschflaschen und 2 U-Röhren, kompl. auf Stativ Mk. 24,0n Dieselben mit 2 Gaswaschflaschen und 1 U-Röhre . 13,50 Trockenapparate für die Elementaranalyse nach G l a s e r , bestehend aus 2ChlorcaIciumtürmen 4 0 cm hoch, 2 Woulfschen Flaschen */« 1, 2U-Röhren 3 0 cm hoch, 3 Glashähnen, Messingstativ mit Halter, inkl. Stopfen und Röhren auf poliertem Brett „ 32,00 Dieselben für nur e i n e Leitung „ 16,00

E l e m e n t e , g a l v a n i s c h e . Im folgenden sind die gebräuchlichen Primärelemente — alphabetisch angeordnet — kurz nach ihrer Anordnung beschrieben. Über Sekundarelemente siehe den Artikel „ A k k u m u l a t o r e n " . 1. B e c q u e r e l s B l e i s u l f a t e l e m e n t . Zn in ZnSO» oder verd. HJSO., Pb in P b S O . + verd. H,SO,. 2. B ö t t g e r s E l e m e n t . Aussen Zn in verd. H , S 0 4 ; innen (in porösem Zylinder) Kohlestab in K,Cr, Or + HNO« von 1,3 sp. 0 . 3. B u f f - B u n s e n - E l e m e n t . Aussen amalgamiertes Zn in verd. HiSO», in poröser Zelle ein Kohlenzvlinder in einer Lösung von 12 KjCr 2 Ot, 100 HjO und 25 engl. H,SO«. E = 2 V . 4. B u n s e n - E l e m e n t . Aussen amalgamiertes Zn in verd. H>S04, in einer Tonzelle ein Kohlenzylinder in konz. HNO» von 1,3 sp. G. Sehr konstantes Element, E = 1 , 9 V . E s entwickelt Stickoxyde. 5. C a r r é s c h e s E l e m e n t . Die Zusammensetzung ist die gleiche wie bei 9. D a n i e l i s c h e s E l e m e n t , nur besteht das Diaphragma nicht aus einer Tonzelle, sondern aus Pergamentpapier. 6. C h l o r s i l b e r - E l e m e n t . Den negativen Pol bildet amalgamiertes Zink; der positive, welcher in einer PergamentpapierhUlle steckt, besteht aus einem Silberblech, das von Chlorsilber umgeben ist. Die erregende Flüssigkeit ist entweder Salmiaklösung oder Kochsalzlösung.

Elemente, galvanische.

367

7. C l a r k s c h e s N o r m a l e l e m e n t . Den negativen Pol MIdet amalgamiertes Zn, den positiven amalgamiertes P t ; der Elektrolyt ist ein Brei

aus einer konz. ZnSO«-Lösung und MerkurosulfatlOsung.

8. C u p r o n - E l e m e n t siehe 16. K u p r o n - E l e m e n t . 9. D a n i e l i s c h e s E l e m e n t . Aussen amalgamiertes Zn in verd. HiSO«, in Tonzelle Cu in gesättigter CuSO»-Lösung. E = = 1,12 V. 10. D e c k e r s c h e s E l e m e n t Z n i n verd. HiSO« befindet s i c h in einem flachen, äusserst dünnen, porösen- Tongefäss. Diese Zelle steht in einem Hartgummibehaiter, der eine Graphitelektrode und eine Lösung von N a , C r , 0 7 mit H,SO» enthält. 11. F l a s c h e n e l e m e n t soviel wie 25. T a u c h e l e m e n t . 12. G r e n e t s T a u c h e l e m e n t siehe 25. T a u c h e l e m e n t . 13. G r o v e s E l e m e n t . Aussen Zn in verd. HiSO*, in Tonzelle Pt in konz. HNO. von 1,3 sp. G . E = 1,8 V. Sehr konstantes Element, doch entwickelt es Stickoxyde. 14. H a r r i s o n - E l e m e n t . Negativer Pol ist amalgamiertes Zn, der positive Hartblei, das von PbO» umgeben ist. Die erregende Flüssigkeit beBteht aus 16 %iger Schwefelsaure. E. = 2 , 4 5 V. 15. J u n g n e r s c h e s E l e m e n t (nach Norw. Pat. 16 132 von 1906). Auf den Boden eines Gefässes, der mit P b bekleidet ist, werden Koksstückchen geschichtet und diese mit einer durchlöcherten Bleiplatte bedeckt. D i e Kathode besteht aus einem Graphitbrikett. Das Oefäss wird mit konz. HiSO« bis etwas oberhalb der unteren Fläche der Briketts gefallt und dann in einem andern grösseren Behälter auf Säulen untergebracht, während der Zwischenraum zwischen den Behältern mit einem Deckel geschlossen wird. In diesem Deckel sind Zn und Ableitungsröhren fUr Wasserdampf angebracht. S c h l i e s s lich werden diese beiden Behälter in einem dritten O e f a s s aufgestellt und die Zwischenräume mit wärmeisolierendem Material ausgefüllt. Eine kraftige Wirkung wird erreicht, wenn die Elektroden mittels einer porösen Wand aus Asbest, Kaolin, Schiefer u. s. w. getrennt werden. 16. K u p r o n - E l e m e n t . Platten aus CuO hängen zwischen zwei amalgamierten Zn-PIatten dauernd in Natronlauge. Die Elemente liefern Strom, bis d a s CuO zu Cu reduziert ist; letzteres oxydiert sich aber wieder beim Abwaschen und Trocknen an einem warmen Ort. In der Ruhe findet kein Materialverbrauch statt. E = 0,85 V. 17. L e c l a n c h i - E l e m e n t . In der ursprünglichen Anordnung befand sich aussen amalgamiertes Zn in gesättigter Salmiaklösung, innen (in poröser Tonzelle) ein Kohlenzylinder in einem Gemisch von gekörnter Kohle mit gekörntem Braunstein Jetzt lässt man den Tonzylinder fast immer weg und benutzt anstatt dessen einen aus dem Braunstein-Kohlegemisch gepressten Zylinder. Letzterer steht dann mit dem Zn (das er nicht berühren darf) in einem Gefäss, welches mit einer NH«C1-Lösung 1 : 4 gefüllt wird. E = 1,48 V. 18. M a r i 6 - D a v y - E 1 e m e ii t. Zn in verd. HjSOi (1 : 20), Kohle in einem Brei von Merkurosulfat mit H»0. E = 1,52 V. 19. M e i d i n g e r - E l e n i e n t (Ballon-Element). Im unteren engen Teile des G e f ä s s e s steht ein Cu-Zylinder in gesättigter CuSOi-Lösung, im oberen erweiterten T e i l e ein Zn-Zylinder in gesättigter MgSO«-Lösung. 20. N i t r o i n e 1 e m e n t. Die positive Elektrode besteht aus einem Kohlebecher, der mit Nitroin als Depolarisator gefüllt ist; N i t r o i n ist eine Mischung von H 2 SO«, HNO» und Oxydationsmitteln. Die negative Elektrode besteht aus Zn, das in ZnSO«-Lösung taucht. 21. N o r m a l e l e m e n t siehe 7. C l a r k s c h e s N o r m a l e l e m e n t . 22. P o s t e l e m e n t soviel wie 26. T e l e g r a p h e n e l e m e n t . 23. S i e m e n s & H a l s k e s c h e s E l e m e n t siehe 27. T r o c k e n elemente. 24. S m e e s E l e m e n t . Platinierte Zn-Platte zwischen zwei amalgamierten Zn-Platten; alle drei stehen zusammen ohne trennende Wand in HsSO» ( 1 : 2 ) . 25. T a u c h e 1 e m e n t. Zn und Kohle tauchen zusammen (ohne trennende Membram) in eine Lösung von 125 KjCrjOi, 250 engl. HiSO» und 1000

368

Elemente, galvanische.

H t O ; z w e c k m ä s s i g s e t z t m a n d e r L ö s u n g n o c b 10 M e r k u r i s u l f a t zu. Nach a n d e r e r V o r s c h r i f t s o l l man nicht 125, s o n d e r n 7 5 KiCriOr n e h m e n ( a l l e s ü b r i g e b l e i b t u n g e ä n d e r t ) . S e h r e m p f o h l e n w i r d auch die V e r w e n d u n g von NaiCr,Or, und zwar benutzt m a n dann eine L o s u n g von 125 NaiCrtOi, 1 2 5 engl. H>SO« und 1 0 0 0 H » 0 . D i e E l e k t r o d e n dürfen nur g e r a d e s o l a n g e in die Flfissigkeit t a u c h e n , w i e d a s E l e m e n t g e b r a u c h t w i r d ; s o n s t m ü s s e n s i e zur Verhfltung ü b e r m ä s s i g e r Abnutzung h e r a u s g e h o b e n werden. 26. T e l e g r a p h e n e l e m e n t . D e r negative P o l ist Zn in gesättigter Z n S O « - L ö s u n g , der p o s i t i v e eine v e r k u p f e r t e P b - P i a t t e in CuSCU-Lösung (mit CuSO«-Kristallen). D i e F l ü s s i g k e i t e n s c h i c h t e n sich auf G r u n d i h r e s vers c h i e d e n e n sp. G . , w e s h a l b d a s E l e m e n t ruhig stehen t n u s s ; ein D i a p h r a g m a ist nicht vorhanden. 27. T r o c k e n e l e m e n t e . E s gibt s e h r v e r s c h i e d e n e K o n s t r u k t i o n e n ; d i e meisten sind im P r i n z i p L e c l a n c h 6 - E l e m e n t e . D a s G e f ä s s selbst besteht a u s Zn und bildet den negativen P o l ; der positive ist ein K o h l e n p r i s m a , um d a s ein B r a u n s t e i n - K o h l c g e m i s c h h e r u m g e p r e s s t ist. Die Erregerflüssigkeit ist e n t w e d e r eine Z n C U - L ö s u n g , d i e von S ä g e s p ä n e n a u f g e s a u g t ist, o d e r eine b r e i i g e M a s s e a u s C a C l t , NHtCl und ZnSo« o d e r endlich e i n e L e i m m a s s e , d e r v e r s c h i e d e n e S a l z e zugesetzt sind.

Bonsensehe K o h l e n p l a t t e n - E l e m e n t e : Höhe der Kohle 11 13 17 19 21 Kompl. Element 3,25 3,75 4,50 5,35 6,50 G e r u c h l o s e B u n s e n e l e m e n t e nach O p p e r m a n n : 20 cm Höhe, in tubuliertem Glase, kompl 20 cm Höhe, in Steinzeuggefäss, kompl Daniellsche Höhe des Standglases cm 25 19,5 12,5 10

31 20,00

42 33,00

cm. Mk.

Stück Mk. 7,45 „ „ 6,10

Elemente:

Mk.

Mk.

Kupferzylinder mit Klemme Mk.

1,40 0.85 0,60 0.30

1.40 0.60 O.iO 0.20

2.00 1,15 0,90 0.70

Standglas

Tonzylinder

Zinkkrani

Kompl. Element

Mk.

Mk.

2,00 1.40 0.85 0,55

6,76 4,00 2,65 1,75

Leclanche -Elemente: Höhe des Elementes 12 17 28 cm. Stück, kompl. . . . 1,45 3,75 Mk. 1.90 B r a u n s t e i n - E l e m e n t e , 2 8 cm hoch Stück Mk. 2,5fi Braunstein-Elemente, vereinfacht, mit präparierter Kohlenplatte: Höhe 17 ',J8 cm. Stück 2,50 3,50 Mk. Mk. 3.60 M e i d i n g e r - B a l l o n e l e m e n t e, gross. klein, kompl 2,25 n » » V e r e i n f a c h t e M e i d i n g e r - E l e m e n t e (Modell der Rcichstelcgraphie), . . . Stück „ 2,00 15 cm hoch, kompl. . . . Flaschenelemente: Inhalt 2 2 1. V* '/. 1 Zahl der Kohlenplatten . . 2 4 2 2 2 „ „ Zinkplatten . . . 1 2 1 1 1 Stück 8,75 14,50 Mk. 2,30 3,75 6,50 T a u c h b a t t e r i e n nach Bunsen mit Hebelvorrichtung : Mit 14 16 Elementen. 2 4 6 8 10 12 Stück 108 120 Mk. 27 42 57 72 84 96

Elemi — Elevatoren.

369

K u p r o n - E l e m e n t e (Kupferoxyd-Alkali-Zink): E . K . in Volt . . . . . . 0,85 0,85 Norm Stromabgabe in Amp. 1 2 Kapazität in Amp.-Std. . . 40—50 80—100 Innerer Widerstand in Ohm 0,06 0,03 Gewicht in kg 1,5 3,1 Preis Mk 5,00 9,00

0,85 4 160—200 0,0015 5,25 16,00

S i e m e n s & H a l s k e s c h e T r o c k e n e l e m e n t e Type T ; E.K. = Innerer Widerstand ca.

Type

Grundfläche mm X

Höbe einschl. Klemme mm

0,85 8 350—400 0,00075 9 27,00

1,5 V . :

Gewicht

Preis

kg

Mk.

T

1

0,10

1 0 0

1 9 7

2,75

3,25

T

2

0,15

7 6 x

76

1 8 2

1,50

2 , 1 0

T

3

0,20

6 H x

6 3

1 5 5

0 , 9 0

1,65

T

4

0,20

5 7

5 7

1 2 2

0 , 5 5

1 , 3 5

1 0 »

x

T

5

0,J5

3 8 x

3 8

1 1 2

0,25

1,00

T

6

0,:15

3 2 x

3 2

8 3

0,14

0 , 8 5

T

7

0,15

9 0 x

45

1 6 5

1,20

2 , 6 0

T r o c k e n e l e m e n t e nach G a s s n e r Stück Mk. 3,00 N o r m a l e l c m e n t e nach C l a r k mit Thermometer, Stück kompl. . „ „ 35,00 P o r ö s e T o n z e l l e n zu galvanischen Elementen siehe unter „ E l e k t r o c h e m i s c h e Apparate".

Elemente, galvanische: Siemens 4

Halske A.-C. Wernerwerk, Siemenistadt bei Berlin.

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V e r l a g Veit A Comp., Leipzig, RflarienstraBe 18 1 1 Bistcllkarte siehe TcxrschluQ!

E l e m i (Résina Elemi). Gemisch verschiedener, von den Burserazeen herrührender H a r z e . Kommt als weissliche bis dunkelgelbliche, weiche bis balsamische Masse vor, die hauptsächlich als Zusatz zu Firnissen, um deren Sprödewerden zu verhüten, benutzt wird. Weiter dient es als Räuchermittel, seltner auch zur Bereitung von Salben und Pflastern. Man unterscheidet verschiedene Elemisorten, wovon das M a n i l a - E l e m i im Handel am häufigsten vorkommt. Ausserdem sind das b r a s i l i a n i s c h e und das w e s t i n d i s c h e ( Y u k a t a n - ) E l e m i zu nennen. Elemi Manila Ia, weich „ hart

1 kg Mk. 1,40 1 „ „4,20

E l e v a t o r e n (Becherwerke), sowohl für mehlförmige und körnige Stoffe wie für Stücke bis Faustgrösse verwendbar. Die Becher sind in entsprechender Anzahl entweder auf einer Doppelkette ohne Ende ( K e t t e n - B e c h e r w e r k e ) oder auf einem Lederriemen ( R i e m e n - B e c h e r w e r k e ) befestigt Blücher IX.

24

370

Elevatoren. P r e i s e von Art

Ketten-Becherwerken:

des

Breite üer liecüer mm Umdrehungen der Kettenscheibe bezw. Riemenscheibe in der Minute Durchmesser der Riemenscheibe . . . . mm Breite derselben Umdrehungen derselben in der Minute . . . . Kraftbedarf bei 10 m Förderhöhe . . etwa P. S. Inhalt eines Bechers bei % Füllung . . . 1 Stündl. Leistung b. Füllung d. Becher, etwa 1 Gewicht d. Antriebsteile f. Kettenbecherwerke, kg Gewicht eines lfd. Meters Kette mit Bechern, „ Preis der Antriebsteile für Kettenbecherwerke, Mk. Preis eines lfd. Meters Kette mit Bechern, , Art

des

Ohne Rädervorgelege

Antriebes

Antriebes

Breite der Becher mm Umdrehungen der Kettenscheibe bezw. Riemenscheibe in der Minute Durchmesser der Riemenscheibe . . . . mm Breite derselben , Umdrehungen derselben in der Minute . . . . Kraftbedarf bei 10 m Förderhöhe . . etwa P. S. Inhalt eines Bechers bei 1/a Füllung . . . 1 Stündl. Leistung b. '/s Füllung d. Becher, etwa 1 Gewicht d. Antriebsteile f. Kettenbecherwerke, kg Gewicht eines lfd. Meters Kette mit Bechern, „ Preis der Antriebsteile für Kettenbecherwerke, Mk. Preis eines lfd Meters Kette mit Bechern, „

100

120

150

50 600 90 50 0,2 0,2 1500 245 3,7 320 8

50 700 100 50 0,3 0,3 2200 245 4,2 340 10

45 800 110 45 0,5 0,5 4350 310 7,8 445 15

Mit

1 150

40 850 120 40 0,7 1 7700 375 14 500 21

35 900 120 35 1 1,8 12000 435 20 570 25

Rädervorgelege

250

200

¿•M

3U0

4u0

500

35 45 40 30 25 20 600 700 800 750 850 900 110 120 120 120 130 130 180 160 120 140 100 80 0,5 1 2 0,7 2,5 4 0,5 1 1,8 3,1 5,3 10 4350 7700 12000 17400 24000 36000 470 555 700 740 940 1000 14 7,8 20 25 28 44 500 550 650 750 860 900 27 31 15 21 25 40

E l e v a t o r e n (Dampfstrahlpumpen), zum Heben von Flüssigkeiten; diejenigen aus B l e i eignen sich besonders zum Heben von Säuren und Laugen. Stündliche Leistung in Litern Kleinster zulässiger ( des Dampfrohrs Durchmesser | der Wasserrohre . . . . Eisenkörper f Klasse A für geringe Saughöhe . . . mit R.ot- J Klasse B hochsaugend gussc üsen l Klasse C hochsaug, mit Spindeln a ganz aus Gusseisen M o • aj ganz aus Deltametall oder Phosphorbronze 'S ganz aus Hartblei ¡2 { «J G u o, bß ganz aus Porzellan (einschl. der Gegenb C C S T3 flanschen) V ganz aus Porzellan auf Planke montiert, vi n a 'C mit Schutzkasten, Dampfventil, AnM u 3 PH •3 M schlussstücken von Gummi " o p-1 aus Porzellan mit gusseisernem Mantel Eisenmantel mit Hartbleifutter Preise der Dampfventile mit Rotgussspindel | Eisen mit Kupfersieb Preise der \ Rotguss mit Kupfersieb Saugsiebe | Hartblei Preise Reinigungshähne \ Eisen mit Metallküken . . .

mm „ Mk. ,,

1000 15 20 20 25 50 20 35 40 30 —

,,



2000 4000 600d 8000 20 25 30 40 25 30 40 50 30 32,50 35 25 30 50 60 40 55 60 65 70 25 30 32,50 35 50 45 75 100 50 65 115 80 35 45 55 65 70

85

— 125 150 70 100 90 22,50 25 30 9 11,50 7,50 9 7,50 12 25 20 25 15 22 22 5,50 8,50 7 6,75 8,75 11,25

100

115

175 200 115 125 45 35 18 14 18 14 40 35 25 30 15 10 14 22,75

Elfenbeinschwarz — Email.

Stündliche Leistung in Litern Kleinster zulässiger [ des Dampfroh» Durchmesser | der Wasserrohre . . . . Eisenkörper ( Klasse A für geringe Saughöhe mit Rot- -) Eisenmantel mit Hartbleifutter . . Preise der Dampfventile mit Rotgussspindel . . . | Eisen mit Kupfersieb Preise der | Rotguss mit Kupfersieb Saugsiebe 1 Hartblei [ ganz Eisen Preise der Reinigungshähne | Eisen mit Metallküken

3 7 1

12000 40 50 40 70 80 40 125 135 80

mm Mk. »» »»

„ „

130 235 135

»»



18 18 40 30 15

)l »» »»

22,75

••

15000 50 60 50 80 90 50 130 150 100

30000 60 80 70 95 120 70 175 200 120

60000 80 120 120 130 160 120 225 275 180















175 —

25 20 45 35 18 28,50







32 30 50 40 30 52

49 40 60 45 50 —•

Elevatoren: Max Friedrich 4 Co., Leipzig-Plagwitz 55.

Elevatoren aus Eisen, Bronze, Ludwig

Becker,

Metallgiesserei,

Elevatoren aus Deutsche

Ottenbach

i Heinrich Schirm, Maachineniabr., Leipzig-PlaffwiU.

Weichblei,

Hartblei,

Aluminium:

a. M., Ludwigstr. 42.

Steinzeug:

Steinzeugwanrenfabrik

Elfenbelnschwarz Elfenbeinschwarz:

für Kanalisation

und ehem.

Industrie,

siehe „ B e i n s c h w a r

Friedrichsfeld

(Baden).

z".

Theod. Schwiertz, Uerdingen a. Rh.

E l l a g r s & u r e s i e h e , , G a 11 o g e n " . Email. Unter S c h m e l z g l a s o d e r E m a i l v e r s t e h t man G l ä s e r , die zum Überziehen von Metallen dienen. D a s E m a i l m u s s einen s e h r niedrigen S c h m e l z p u n k t h a b e n , damit sich d a s Metall beim A u f s c h m e l z e n d e s G l a s e s nicht oxydiert. B e z ü g l i c h der V e r w e n d u n g u n t e r s c h e i d e t man S c h m e l z g l ä s e r , die nur der V e r z i e r u n g von M e t a l l e n dienen, und s o l c h e , die d a s M e t a l l v o r ä u s s e r e n Einwirkungen schlitzen. Schmuckemail dient namentlich zur Verzierung von E d e l m e t a l l e n ; mit S c h u t z e m a i l w e r d e n v o r z u g s w e i s e g u s s - und s c h m i e d e e i s e r n e G e b r a u c h s g e g e n s t ä n d e ü b e r z o g e n . Sie w e r d e n d a b e i a b g e b ü r s t e t , in verd. H 2 SO» g e t a u c h t , durch n o c h m a l i g e s B ü r s t e n vom R o s t b e f r e i t , hierauf s c h n e l l g e t r o c k n e t und mit Gummi ü b e r z o g e n . Auf die noch f e u c h t e G u m m i s c h i c h t s i e b t man d a s fein g e p u l v e r t e t r o c k n e S c h m e l z g l a s auf und schmilzt es dann an. D a s E m a i l ist ein G l a s , d e s s e n L e i c h t s c h m e l z b a r k e i t man e n t w e d e r durch Z u s ä t z e von B l e i o x y d e n o d e r von B o r s ä u r e (letztere n a m e n t l i c h fflr e i s e r n e W a r e n ) erzielt. Am häufigsten benutzt man u n d u r c h s i c h t i g e s E m a i l ; man e r r e i c h t d i e U n d u r c h s i c h t i g k e i t durch Z u s a t z von C a l c i u m p h o s p h a t ( K n o c h e n a s c h e ) , Z i n n o x y d , Antimonoxyd o d e r A r s e n i k . E s ist s c h w i e r i g , E m a i l von g e n a u g l e i c h e r A u s d e h n u n g wie d i e zu e m a i l lierenden M e t a l l e zu e r h a l t e n ; bei D i f f e r e n z e n wird d a s E m a i l h a a r r i s s i g . Um d i e s e n Ü b e l s t a n d zu v e r m e i d e n , brennt m a n m e i s t e n s zwei E m a i l s c h i c h t e n ü b e r e i n a n d e r . F a r b i g e E m a i l s erhält m a n durch Z u s a t z g e e i g n e t e r M e t a l l o x y d e . Nach d e n D . R. P . 1 6 6 6 7 2 und 186 4 2 3 w e r d e n zum E m a i l l i e r e n v o n E i s e n w a r e n M i s c h u n g e n v o n G l ä s e r n , w e l c h e P h o s p h o r s ä u r e e n t h a l t e n , mit 24»

Emaillierte Ge fasse — Emser Salz, künstl.

372

solchen, welche Ca- (oder Ba-, bzw. Sr-) Verbindungen enthalten, aufgebrannt, so dass wahrend des Brennens die Bildung des entsprechenden Phosphates (von Ca, Ba oder Sr) erfolgt, welches d a s Mittel zur Steigerung der Feuerbestandigkeit und Erzielung der Trübung bildet. Nach dem D. R. P. 179 997 benutzt man für Eisenblechemail Phosphorborosilikatgläser, die als wesentliche Bestandteile Calciumverbindungen, sowie beträchtliche Mengen von Phosphorsäure und von Oxyden des Fe oder Mn neben AI»Oj enthalten. Die hiernach zusammengesetzten Gläser werden, statt als eigentliche Qrundemaille verwendet zu werden, als einziger vollständiger Überzug auf die Eisenblechwaren aufgetragen, letztere also in einmaligem Brande hergestellt. Das D. R. P. 203 773 schützt die Herstellung von getrübtem Email mit Cerverbindungen als Trübungsmittel, während nach dem D. R. P. 207 001 Titansäure als Trübungsmittel von Email verwendet werden soll. Einen interessanten Artikel „Die Fortschritte in der Zusammensetzung von Emailleglasuren" veröffentlichte Ph. Eyer in der Chem. Ztg. 1908, 516. Uber Emaillieröfen siehe den Artikel „M u f f e I ö f e n". Email: Rcirabold

& Strick,

Q. m. b. II., Cflln a. Rh.,

Qereonflhaus.

Anlagen zur Herstellung von Email: Willy Manger, Ingenieurges. m. b. H., Dresden 21,

Ludwig Hartmannstr. 21.

Einrichtungen für Emailmühlen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

E m a i l l i e r t e G e f ä s s e . Siehe im einzelnen unter „ K e s s e 1", „ S c h a 1 e n" u. s. w. E m a i l l l t . Unter dieser Bezeichnung kommt ein Lack aus Zelluloseazetat in Azeton u. s. w. in den Handel, der zum Lackieren von Aeroplanstoffen dient. Auch ganze Emaillitplatten werden hergestellt. E m a n o s a l . Radiumhaltiges Präparat, das Bädern zugesetzt wird, um ihnen einen Gehalt von Radiumemanation zu geben, auf den man jetzt vielfach die Heilwirkung der natürlichen Mineralwässer zurückführt. Das Emanosal dient besonders zu Badekuren bei rheumatischen und gichtischen Gelenkerkrankungen. E m b a i i n , eine 3 % Hg enthaltende sterile Lösung von merkurisalizylsulfosaurem Na mit einem Zusatz von % % Akoin. Es dient zu Einspritzungen bei Syphilis; die toxische Wirkung soll geringer als bei andern Hg-Verbindungen sein. E m e r a p a p i e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e". E m e t l n . Alkaloid der Brechwurzel (Radix Ipecacuanhae), der Wurzel von Uraroga Ipecacuanha (Cephaelis Ipecacuanha), einer brasilianischen Pflanze. Fast farblos, bei längerer Einwirkung des Lichts gelbliches Alkaloid, leicht löslich in Alkohol. Chloroform, Äther und Benzin, wenig in heissem Petroläther und in H , 0 . Sch. P. 68°; Formel: C, 5 H„N0,(C»H«N,05). Es gilt als Hauptträger der brecherregenden Wirkung der Droge. Emetin, pur. hell „ hydrochlor

l g

Mk. 2,40; D Mk. 21,50 1 g 11,00

EmpyTOform. Kondensationsprodukt aus Birkenteer und Formaldehyd. Es bildet ein graubraunes, feines, fast geruchloses Pulver, unlöslich in H a O, löslich in Alkohol, Äther, Azeton und Chloroform. Medizinisch sehr gelobtes Teerpräparat, das äusserlich zur Behandlung von Hautkrankheiten, namentlich von Exzemen, verwendet wird. Man benutzt es dabei teils als Pulver, teils in Salben- und Pastenform, teils auch in Form von Tinkturen oder als Seife (Empyroformseife). Empyroform „Schering", 1 Glas von 25 g 1 „ r 100 g

Mk. 1,00 „ 3,75

E m s e r S a l z , kttnstl. 90 T. NaCl, 220 T. NaHCO», 2 T. Natriumsulfat trocken, 4 T. Kaliumsulfat neutral. Auf ein Trinkglas (200 ccm) Brunnenwasser nehme man 0,8 g.

Emulgel! —

873

Entbasten.

E m u l g e l ! . Unter dieser Bezeichnung kommt eine sauer reagierende, gallertartige Masse in den Handel, die zur raschen Emulgierung von Öles, Harzen u. s. w. dienen soll. Nach Analysen von A u f r e c h t ist die Zusammensetzung etwa folgende: 10 Tragant, 5 arab. Gummi, 5 Kleber, 20 Olyzerin, 10 Alkohol, 50 Wasser. E m n l s e a r e nach F r a i p o n t. (D. R. O. M. 155 793). Hebcapparate aus Steinzeug, die auf dem Prinzip der kommunizierenden Röhren beruhen: Von dem Boden des Reservoirs geht ein Rohr nach unten, das dann wieder aufwärts gebogen ist, also eine U-förmige Oestalt hat, und zwar endet der freie Schenkel des Rohres viel höher, als dem Standort des Reservoirs entspricht — nämlich so hoch, wie die Flüssigkeit aus dem Reservoir gehoben werden soll. Da wo das vom Reservoir kommende U-Rohr nach oben umbiegt, ist der eigentliche Emulseur eingesetzt. Er besteht aus einem RohrstOck mit sehr feinen, von aussen nach innen schräg aufwärts gebohrten Kanälen, und zwar sind gewöhnlich drei Lochkränze vorgesehen. Die durchlöcherte Rohrstelle ist von einer Hülse umgeben, die an eine Pressluftleitung angeschlossen ist. Tritt die Pressluft durch die Kanäle in die das U-Rohr anfüllende Flüssigkeit, so wird die Flüssigkeitssäule dieses freien Rohrschenkels leichter als die entsprechende Säule in dem vom Emulseur ausgehenden Rohrschenkel. Nach dem Qesetz der kommunizierenden Röhren wird dementsprechend die FlOssigkeitssäule des freien Schenkels zum Hochsteigen U b e r das Niveau der FlUssigkeitssäule des andern Schenkels veranlasst. Durch geeignete Wahl in der Anordnung des U-Rohrs und des Emulseurs lassen sich erhebliche Steighöhen, z. B. solche von 10 m erreichen. Der Emulseur misst nur 20 cm im Durchm. und 35 cm Höhe, ist also sehr leicht an- und unterzubringen. E i n a r m i g e r E m u l s e u r nach F r a i p o n t Kommt eine Leistung von 2 cbm und Beförderung auf eine grössere Höbe in Betracht, so ist eine Z w i s c h e n s t a t i o n und ein zweiter Emulseur nötig. Dann kostet die komplette Anlage

Emulsäure aus Steinzeug:

Deutsche

Steinzeugwaflrenfabrik

für Kanalisation

und ehem.

Industrie,

Friedrichsfeld

Mk. 3 5 0 , 0 0



800,00

(Baden).

Enesol. Es ist salizylarsinsaures Quecksilber; man erhält es durch Behandlung gleicher mol. Methylarsinsäure und bas. Quecksilbersalizylat. Weisses amorphes Pulver, das in H>0 zu etwa 4 % löslich ist; es enthält 38,46 % Hg und 14,4 % As. Wegen seiner elektiven Wirkung auf das Zentralnervensystem soll es medizinisch Verwendung finden. Enfleuragre. Verfahren zur Gewinnung von Duftstoffen, welches darin bestellt, dass man die Blüten zwischen dünne, auf Glasplatten ausgegossene Schichten kalten Fettes ausbreitet und täglich durch frische Blüten ersetzt; nach etwa einem Monat ist das Fett mit dem Riechstoff gesättigt. Weiteres siehe im Artikel „ P a r f f l r a e r i e". E n g l i s c h e Schwefelsaure siehe „ S c h w e f e l s ä u r e". Englisches Gelb siehe „ B l e i f a r b e n". E n g l i s c h r o t . Rotbraune, rote bis rotviolette Farbe, die entweder aus dem in der Natur vorkommenden B l u t s t e i n (Hämatit), aus O c k e r oder B o l u s besteht und dann, wie alle Erdfarben, unrein ist, oder aber künstlich hergestellt wird. Hierüber siehe No. 3 im Artikel „ E i s e n f ä r b e n". S. H. Cohn, Farbenfabrik, Köllnische Allee 44/48.

NeukKUn b. Berlin,

I Lehmann & Voss, Hamburg (s. Inserate). . !.

E n k a . Geschützte Bezeichnung für ein nach besonderem Verfahren hergestelltes N a t r i u m p e r b o r a t , das als Bleichmittel in der Wäscherei und zu Sauerstoffbädern Verwendung findet. Ennan, Desinfektionsmittel, eine Verbindung des Kresols mit stearinsaurem Natrium in Tablettenform. Entbasten. Man versteht darunter die Entfernung des S e i d e n 1 e i m s (S e r i z i n) von der Seidenfaser, und zwar entbastet man die Seiden-

374

Enteisenung



Ephedrin.

strähne durch Erwärmen in neutraler Seifenlosung. Die verbrauchten, mit Seidenleim gesättigten Seifenbäder werden unter der Bezeichnung B a s t s e i f e i n der Seidenfärberei benutzt. Das Entbasten wird auch E n 11 e i m e n oder D e g u m m i e r e n genannt. Nach den D. R. P. 110 633 und 117 249 entbastet man Rohseide durch Natronlauge, welche mit Traubenzucker oder mit Glyzerin versetzt ist; derartige Lösungen lösen den Seidenleim auf, zerstören aber die Seidenfaser nicht. Durch die D. R. P. 129 451 und 130 455 ist das gleiche Verfahren auch auf Gewebe aus Seide mit Wolle und aus Seide mit Baumwolle ausgedehnt worden. Die Atzalkalien sind dabei durch Schwefelalkalien ersetzt, und man erreicht mit dem Entbasten gleichzeitig eine Mercerisierung der in der Halbseide enthaltenen Baumwolle. E n t e i s e n n n g . Eisenreiche Wässer müssen sowohl für den Genuss wie für sehr viele industrielle Zwecke von dem Eisengehalt ganz oder teilweise befreit werden. Zu diesem Zwecke wird das Wasser in geeigneter Weise kräftig durchlüftet, z. B. so, dass man es über Kokshaufen, durch Plattentürme o. ä. rieseln lässt. Hierbei wird das vorher im Wasser als Bikarbonat gelöste Eisen in Form von FeCOi und Fej(OH)» ausgeschieden. Eine der Durchlüftung folgende Filtration vervollständigt das Verfahren. In neuerer Zeit wird die Belüftung des Wassers meist in geschlossenen Apparaten durch Anschnüffeln der Luft mittels der Pumpe oder besser durch Einpressen von Druckluft (D. R. P. 180 687) bewirkt. Weiteres siehe im Artikel „W a s s e r r e i n i g u n g". Enteisenungsanlagen: Curt Bräuer, G. m. b. H., Joachim-Friedriehstr. 48.

Halensee-Berlin,

j \V egelin & Hlibner, Akt.-Ges., Hallo a. d. Saale. I

E n t f ä r b u n g : siehe „ K l ä r e n " ; vgl. auch ,,F u 11 e r e r d e". E n t f ä r b u n g s p u l v e r bei W a g g o n l a d u n g j e n a c h Q u a l i t ä t .

.

° o k g Mk.

9,00—110,0h

Entfärbungspulver: Lehmann & Voss, Hamburg (s. Inserate).

1 Theod. Schwicrtz, Uerdingen a. Uli.

E n t s c h e l n n n g . Man versteht darunter die Beseitigung der Fluoreszenz bei Petroleum und andern Mineralölen. Man bewirkt die Entscheinung durch Zusatz von a - N i t r o n a p h t a l i n , das hiernach die Bezeichnung E n t s c h e i n u n g s p u l v e r führt. Entscheinungspulver

° ' 0 kg M k . 5 5 , 0 0 — 65,011

E n t s t f i n b u n g s a n l a g e n . Bei dem Borsigschen System, das mit Pressluft arbeitet, wird Druck- und Saugwirkung kombiniert: Der eine Teil der Pressluft tritt in feinen Strahlen aus dem Apparat, dem sogen. Bläser, aus und dringt in die Gewebe ein, so dass auch der festsitzende Schmutz gelockert und aufgewirbelt wird. Der andere Teil der Pressluft erzeugt mittels Düsen Wirkung eine Luftleere, durch die der aufgewirbelte Staub abgesaugt wird. Durch einen kurzen Schlauch wird derselbe dann in ein transportables Filter gedrückt und in diesem niedergeschlagen, während die Luft gereinigt entweicht. Die Pressluft wird in der Anlage selbst mittels eines Kompressors erzeugt und von diesem in einen Windkessel gedrückt. Entstäubungsanlagen:

A. Boraig, Tegel bei Berlin.

E n t w i c k l e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". E n t z i n n u n g siehe „Z i n n " . E n z y m e siehe „ F e r m e n t e " . E n x y t o l (Borcholin). Eine 10 %ige Lösung von Cholinborat, die als Tuberkulosemittel Verwendung finden soll. E p h e d r i n . Alkaloid der Pflanze Ephedra vulgaris, CioHuNO, wird dem weingeistigen Extrakt der Droge nach Zusatz von Alkali mit Äther entzogen. Es wirkt stark giftig und dient als mydriatisches Mittel in der Augenheilkunde. Daneben kommt ein zweites Alkaloid P s e u d o e p h e d r i n CioHuNO vor das ähnlich wirkt wie Ephedrin selbst.

375

Epicarin — Erbium und Erbiumverbindungen. Ephedrin, hydrochlor. puriss. (Sch.P. 210°) Pseudoephedrin. (Sch.P. 1 1 5 — 1 1 6 ° ) hydrochlor. (Sch.P. 1 7 5 — 1 7 6 ° )

1 g Mk. 1,65 1 g „ 5,00 1 g „ 3,90

E p i c a r l n siehe „ E p i k a r i n". E p l c h l o r h y d r i n siehe „ C h l o r h y d r i n e " . E p i d e r m i n . Salbengrundlage aus weissem Wachs, Wasser, arabischem G u m m i (und G l y z e r i n ) . Auch e i n e M i s c h u n g von F l u o r p s e u d o k u m o l und D i f l u o r d i p h e n y l in S a l b e n f o r m , d i e ä u s s e r l i c h bei B r a n d w u n d e n , F l e c h t e n , G e s c h w ü r e n u. s. w . benutzt wird, führt d i e B e z e i c h n u n g E p i d e r m i n. Epikarin. N e u e r e s Arzneimittel, s e i n e r K o n s t i t u t i o n nach ß-Oxynaphtyl-o-oxy-m-toluylsäure /COsH C»H,(-OH X C H , . O . Ci |H; D a s E p i k a r i n ist ein s c h w a c h g e l b l i c h e s , s i c h an der Luft allmählich rötlich f ä r b e n d e s Pulver, s c h w e r l ö s l . in h e i s s e m HiO, E i s e s s i g , B e n z o l , C h l o r o form, leichtl. in Alkohol, Äther und Azeton. E p i k a r i n gilt a l s entgiftetes N a p h t o l p r ä p a r a t ; e s ist ein s t a r k e s G i f t fQr H a u t p a r a s i t e n , d a g e g e n ungefährlich für W a r m b l ü t e r . M a n v e r o r d n e t e s medizinisch t e i l w e i s e innerlich a l s n i c h t r e i z e n d e s , s t a r k wirkendes Antiseptikum; hauptsächlich aber verwendet man es äusserlich g e g e n p a r a s i t ä r e H a u t k r a n k h e i t e n , w i e Krätze, H e r p e s u. s. w. Auch in der V e t e r i n ä r p r a x i s wird e s benutzt, z. B . g e g e n d i e R ä u d e der H u n d e . D i e g e b r ä u c h l i c h s t e D o s i e r u n g s f o r m für ä u s s e r l i c h e A n w e n d u n g ist die einer 10 % i g e n S a l b e . Kpikarin, rein H Mk. 7 , 0 0 ; 1 kg Mk. 67,50 fiir Veterinärzweckc H „ 6,00; 1 „ „ 57,50 E p i k a s j s i t s i e h e „ M e t a 11 a n s t r i c h " . Eplnephrln. C.HuOjN. B e s t a n d t e i l der J o w e 11 die Konstitution OH H,

Nebenniere,

dem

nach

OH

V

CH.OH I C H , . NH . C H ,

zukommt. Eplrenan. L ö s u n g der w i r k s a m e n S u b s t a n z der N e b e n n i e r e ; d i e s e S u b s t a n z s c h e i n t a n n ä h e r n d identisch mit A d r e n a 1 i n (s. d . ) zu s e i n . E p o n i t , E n t f ä r b u n g s m i t t e l für die Z u c k e r f a b r i k a t i o n , s c h e i n t eine s e h r reine P f l a n z e n k o h l e zu sein. E r a d l t siehe „ H y d r o s u l f i t e". E r b i u m u n d E r b i u m v e r b l n d u n g ' e n . E r . A. G . - 1 6 6 . V e r s c h i e d e n e V e r b i n d u n g e n d i e s e s s e l t e n e n M e t a l l s , d a s ein g r a u e s P u l v e r bildet, w e r d e n hier und da in d e r GasglQhlichtindustrie v e r w e n d e t . Erbiumchlorid, ehem. rein . . H Mk. 55,00 1 kg Mk. 500,00 Erbiumnitrat „ ,, . . . . . H „ 28,00 1 „ „ 240,00 Erbiumoxalat „ ,. . . . „ 400,00 • • H „ 44,00 1 „ Erbiumoxyd „ ,. . . . 500,00 - • H „ 55,00 1 .. . . H „ 50,00 1 „ 450,00 Erbiumoxydhydrat . . H „ 33,00 1 „ „ 300,00 Erbiumsulfat, ehem. rein Erbium; Dr. G. P. Droabach à Co., Ohemljche Fabrik, Freiberg i. S.

376

Erdbeeräther — Erdfarben.

E r d b e e r f t t h e r siehe „F r u c h t ä t h e r". Apparate zur Herstellung von Erdbeerather: F. H. Meyer, Hannorer-Hainholz (s. Anzeige im Anzeigenanhang). E r d e siehe „ B o d e n " . E r d f a r b e n . Mineralfarbstoffe, die fertig gebildet vorkommen und nur durch Mahlen oder Schiammen (höchstens durch Glühen) für ihre Verwendung vorbereitet werden. I. W e i s s e E r d f a r b e n . Hier sind K r e i d e , T o n , S p e c k s t e i n , T a l k und S c h w e r s p a t zu nennen. Bergkreide °/o kg Mk. 8,00 Schwerspat, natur., feinst gemahlen °/0 „ „ lO/'O Champagnerkreide • °/ 0 „ „ 10,00 Weisse Erde, ff. geschlämmt °/0 „ n 14,00 Pastellkreide Ia »/„ „ „ 14,00—25,00 Talk, ff. gemahlen % „ „ 20,00 „ ff. präp., venet /„ „ „ 14 ; 00 II. O e l b e

Erdfarben.

Die gelben Erdfarben gehen fast sämtlich unter dem Sammelnamen Ocker (Gelberde, gelbe Sienaerde). Im einzelnen sind die Bezeichnungen ausserordentlich verschieden, z. B . E i s e n o c k e r , Goldo c k e r , M a r s g e l b , K a i s e r g e l b , C h i n a g e l b u. s. w. Die Ockerfarben werden in sehr verschiedenen Nuancen auch künstlich dargestellt, indem man Eisenvitriollösung mit Kalkmlich fällt, den Niederschlag von Eisenoxydulhydrat an der Luft oxydieren lässt, trocknet und reibt, ihn auch wohl noch mehr oder weniger heftig glüht. Die Preise der verschiedenen Ockerarten sind je nach Reinheit und Nuance sehr wechselnd °/o kg Mk. 10,00—25,00 Gelbe Erdfarben: S . H . Cohn,

Farbenfabrik,

Neukölln

b.

Berlin,

III. B r a u n e

Köllnische Allee 44/48.

Erdfarben.

l.TerradiSiena. Diese Erde ist ein Gemisch von Eisenoxydhydrat, Eisenoxyd, Sand und Ton, die entweder nur geschlämmt oder aber noch geglüht in den Handel kommt; in letzterem Falle neigt der Farbenton mehr nach Rot. Auch künstlich wird diese Farbe, die auch unter dem Namen M a h a g o n i b r a u n , V a n d y c k b r a u n , S a t i n o b e r u. s. w. geht, dargestellt. Die Preise schwanken pro % kg zwischen Mk. 15,00 und 70,00

Die Darstellung der seltenen Erden.

Von D P . C . R i o h a r d B 6 h n t . Zwei Binde. Lex.-8». I. Band (XXXII u. 492 S.). II. Band (VIII u. 484 S.). Geb. in Halbfranz M. 47.—, geh. M. 42.—. Die ungeahnte Bedeutung, welche die seltenen Erden — Cerit- und Ytteriterden, sowie Thorerde und Zlrkonerde — in jüngster Zeit für die ohemiache Technik gewonnen haben, hat den Mangel eines umfassenden Nachschlagewerkes besonders fühlbar gemaoht. Das vorliegende Werk behandelt mit ausführlichen Literaturnachweisen die Reaktionen and Trennungsmethoden, die Besahaffang und Verarbeitung der Rohmaterialien, die Spektralanalyse, die Verwendung usw. Bs ist für jeden auf dem Qebiet der modernen Belenohtungsinduatrle wissenschaftlich arbeitenden Chemiker unentbehrlich. Prospekte gratis vom V e r l a g V e i t A C o m p . , L e i p z i g , Marienstr. 18

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Erdfarben.

377

2. U m b r a. Ein Doppelsilikat aus Eisen- und Manganoxyd, das meistens auch Tonerde enthalt. Die echte Umbra wird auf Cypern und Sicilien gefunden; unter dem Namen Kölnische Umbra (Kölner Erde, Kasseler* braun, Kesselbraun) kommt ein besondere erdige Braunkohle, die durch Schlammen gereinigt wird, in den Handel. Umbra, je nach Qualität

% kg Mk. 8,00 und höher.

IV. R o t e E r d f a r b e n . 1. R ö t e l . Ein feinerdiges Eisenoxyd, das mehr oder weniger Ton, Kalk und Sand enthalt. Rötel (rote Erde), gemahlen

°/„ kg Mk. 12,00

2. B o l u s . Ein wasserhaltiges Tonerdeeisenoxydsilikat, das in erdigen Massen vorkommt und durch Schiammen gereinigt wird. Bolus, feinster armenischer

Englischrot f ä r b e n".

°/0 kg Mk. 10,00

(Caput mortuum)

u. s. w. siehe

unter

„Eisen-

V. G r ü n e E r d f a r b e n . 1. G r U n e r d e . Ein Zersetzungsprodukt des Augits, das sich namentlich in der Umgebung des Gardasees findet; die grüne Färbung wird durch Ferrosilikat hervorgebracht. Zur Verwendung digeriert man die Grflnerde mit verd. HCl (wodurch die Farbe an Haltbarkeit gewinnt), wascht aus, schlämmt und trocknet. Einen ahnlichen Farbstoff gewinnt man auch künstlich. Die präparierte Grünerde geht unter der Bezeichnung V e r o n e s e r g r ü n , G r ü n e r O c k e r , T i r o l e r g r ü n , P e r m a n e n t g r ü n etc. Grüne Erde, gemahlen

°/o kg Mk. 7,00 und höher.

2. B e r g g r ü n ( M a l a c h i t ) . Basisches Kupferkarbonat, das gemahlen als Farbstoff dient. Fast sämtliches Berggrün wird übrigens künstlich dargestellt; siehe deshalb alles übrige unter „ K u p f e r f a r b e n " . Mit viel Kalk versetztes Berggrün wird K a 1 k g r ü n genannt. Kalkgrün

°/0 kg Mk. 12,00 und höher.

Grüne Erdfarben: S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln b. Berlin,

Köllnische Allee 44/48.

VI. B l a u e E r d f a r b e n . 1. B e r g b l a u (Kupferlasur) siehe unter „ K u p f e r f a r b e n " . 2. V i v i a n i t (Ferrophosphat). Mineral, das gemahlen und geschlämmt zuweilen als Anstrichfarbe benutzt wird. VII. S c h w a r z e E r d f a r b e n . 1. S c h i e f e r s c h w a r z ( S c h w a r z e K r e i d e , spanische Kreide, Mineralschwarz, ölschwarz). Ist eigentlich keine Kreide, sondern ein bituminöser Tonschiefer, der in vorzüglicher Reinheit namentlich in Spanien gefunden wird; in Deutschland kommt er nur in der Gegend von V e h r t e bei Osnabrück vor. Man stellt dieselbe Farbe auch künstlich durch Mischung von weissem Ton (oder Kreide) mit Kienruss oder durch Tranken mit einer Eisenvitriol-Blauholzabkochung dar. Schieferschwarz

°/0 kg ca. Mk. 7,00 und höher.

2. G r a p h i t . Als Farbe findet er wohl nur in der Form der Bleistifte Verwendung. Siehe den Artikel „G r a p h i t". Erdfarben: S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln b. Berlin, KSUnische Allee 44/48.

I Lehmann & Voss, Hamburg (s. Inserate). |

Trockenapparate für Farbenfabriken: Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW. 23.

378

Erdharz — Erdöl.

Erdharz siebe „A s p b a 11". E r d m u i k n o h e n siehe „ F u t t - e r m i t t e 1". Fettes Ol, das aus E r d n n s s t f l (Arachisöl, Katjangöl; Oleum Arachidis). den Früchten der Erdnuss (Arachis hypogaea) gewonnen wird; man presst die entschälten Nüsse zuerst kalt und dann warm. Der ölgehalt der Samen schwankt zwischen 38 und 50 %. Farbloses bis gelbes, dünnflüssiges öl, sp. G. (bei 15°) 0,919, wird bei 0° schmalzartig fest. Es dient zur Darstellung von Seife, als Schmiermittel, kalt gepresst auch als Speiseöl sowie zur Verfälschung von Olivenöl. Preise schwanken nach Qualität, Lieferzeit, Ernte u. s. w. in weiten Grenzen, etwa zwischen °/0 kg Mk. 48,OC 1 —90,00

E r d ö l (Steinöl, Bergöl, Naphta, Mineralöl, Petroleum). Das rohie Erdöl, wie es durch Rohrbrunnen gefördert wird, ist eine gelbbraune biis teerschwarze, grünlich fluoreszierende, dickliche Flüssigkeit von höchst! unangenehmem Geruch; nur selten kommen Rohöle vor, die angenehm riechen. Manche Erdöle erstarren bald nach dem Ausfliessen durch Ausscheidung fester Bestandteile, wie Paraffin, Asphalt u. s. w.; andere verlieren sehr schnel l durch Verdunstung die leicht flüchtigen Bestandteile, falls man nicht geeignete Vorkehrungen dagegen trifft. Das sp. G. des rohen Erdöls schwankt mieistens zwischen 0,78 und 0,94, doch kommen auch öle von geringerer (0,75) wie höherer (bis 0,97) Dichte vor. Die Erdöle bestehen der Hauptmasse nach aus K o h l e n w a s s e r s t o f f e n ; nur in geringer Menge kommen in manchen Sorten Verbindungen vor, die Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel enthalten. Rohes Erdöl ist nur für wenige Zwecke brauchbar; man unterwirft es daher fast stets einer Destillation, durch die es in verschiedene Fraktionen zerlegt wird. Diese Fraktionen entsprechen nicht einzelnen wohlcharakterisierten chemischen Verbindungen, werden vielmehr durch praktische: Rücksichten und Erfahrungen bestimmt. Bei der fabrikmässigen Destillatio n wird das Rohöl nach H ö f e r in folgende Teile zerlegt: Bezeichnung I.

Leichtflüssige ö l e : 1. Petroleumäther (Kerosin, Rhigolen, Sherwood-oil) 2. Gasolin (Gasölen, Canadol) 3. C-Petroleum-Naphta (Petroleumbenzin, Fleck-

wasser, Safety-oil,

II.

in.

Danforth-oü

5. A-Petroleum-Naphta (Putzöl) L e u c h t ö l (Petroleum, K e r o s i n , Lcuchtöl I Leuchtöl II Leuchtöl III Rückstände daraas: 1. Schwere Ole

Kerosen):

und zwar a) Schmieröl (Lubricating oil)

2 . Koks

b) Paraffinöl

S. P.

Sp. 'G.

4 0 - 70* 70— 80°

0,65 -- 0 , 6 6 0,64 -- 0 , 6 6 7

80—100® 100—120* 120—150®

0,667-- 0 , 7 0 7 0,707-- 0 , 7 2 2 0,722-- 0 . 7 3 3

150-200® 2i > 0 - 2 5 0 ° i 0 , 7 5 3 --- 0 , 8 6 4 2 5 0 - 300®

I

.

.

.

über 3 0 0 ° —

— —

über (0,83 0,7446-- 0 , 8 5 8 8 0,8588-- 0 , 9 5 9 - -

Die aus den verschiedenen Rohölen erhaltene Ausbeute an den eimzelnen Fraktionen ist keineswegs gleich; vielmehr kommen in dieser Hinsicht sehr beträchtliche Schwankungen vor, die die Wertschätzung der Erdöl« verschiedener Provenienz ausschlaggebend beeinflussen. Nach dem D. R. P. 133 426 soll man die Rohöle v o r ihrer Destillation mittels HNO» reinigen, und zwar werden dadurch die schwefelhaltigen, a.sphaltund harzartigen Verbindungen oxydiert bezw. ausgeschieden. Nach der Ein-

Erdöl.

379

w i r t k u n g w e r d e n die S a u r e und die gebildeten s a u e r e n S t i c k s t o f f v e r b i n d u n g e n z u m ä c h s t mit 0,3—0,5 %iger Lauge a b g e s t u m p f t und d a n n d u r c h Reduktion mitttels f e i n verteilter Metalle (Zn, AI u. s. w.) entfernt. D i e Rohöldestillation w u r d e f r ü h e r ausschliesslich p e r i o d i s c h bet r i e b e n ; n e u e r d i n g s w e n d e t man sich, w o es angeht, mehr und m e h r der k o n t i m u i e r l i c h e n Destillation zu. Die Destillation geschieht in Kesseln v e r s c h i e d e n e r Konstruktion, wobei als Heizmaterial meistens die R ü c k s t ä n d e der E r d ö l d e s t i l l a t i o n o d e r auch wohl m i n d e r w e r t i g e Rohöle selbst dienen. Seitner b e m u t z t m a n zur Heizung der Destillierkessel a b e r h i t z t e n D a m p f , und Kohlen ü b e e r h a u p t nur in Erdöldestillerien, die a u s s e r h a l b d e r P r o d u k t i o n s r e g i o n e n liegten. Die entweichenden D ä m p f e w e r d e n d u r c h Schlangen-, R ö h r e n - o d e r Kasstenklihler ( n e u e r d i n g s auch d u r c h O b e r f l ä c h e n k o n d e n s a t o r e n ) verdichtet. E i m b e s o n d e r e s Verfahren zur kontinuierlichen Petroleumdestillation zur Entf e r n u n g d e r leichtentzündlichen ö l e ist unter D. R. P. 143 078 geschützt woirden. Nach A i s i n m a n n kann man bei der kontinuierlichen Erdöldestillation in i d e r A p p a r a t u r f o l g e n d e drei Haupttypen u n t e r s c h e i d e n : 1. N o b e l s c h e s S y s t e m u n d V a r i a n t e , d a d u r c h charakterisiert, dasss die Destillation in einer Reihe von Kesseln (1—15), welche zu einem ges c h l o s s e n e n System mit den R o h ö l s p e i s e r e s e r v o i r s v e r b u n d e n sind, vorg e k o m m e n wird. Bei konstantem Flüssigkeitsniveau erhält man a u s jedem Kesssei bei konstant bleibender T e m p e r a t u r eine k o n s t a n t e Fraktion. Dieses Sysstem erlaubt eine g r o s s e Ausnutzung der W ä r m e und zeichnet sich durch rascche und ausgiebige Verarbeitung d e s R o h m a t e r i a l s a u s . Zur b e s s e r e n Ausn u t i z u n g d e r latenten W ä r m e w e r d e n in n e u e r e r Zeit auch kontinuierlich ang e o r d n e t e Destillat-Rohölvorwärmer eingeführt, w e l c h e die aus den Residuen a u s g e n u t z t e W ä r m e wesentlich erhöhen. D a s System ist jedoch hauptsächlich f ü r die G r o s s i n d u s t r i e geeignet, weil die Installation ziemlich kostspielig ist lund g r ö s s e r e Rohölmengen v o r h a n d e n sein müssen, um die Kontinuität der Arbjeit a u f r e c h t zu erhalten. 2. S y s t e m S c h u c h o w u n d V a r i a n t e w ü r d e sich beim ents p r e c h e n d e n weiteren Ausbau für die Mittelraffinerie eignen. D i e s e s System ist d a d u r c h charakterisiert, d a s s nur ein Kessel mit einer Kolonne zur kont i n u i e r l i c h e n Destillation verwendet w i r d . Von dem Kessel steigen die heissen Dänmpfe a u f w ä r t s in die Kolonne und e r w ä r m e n d a s nach dem G e g e n s t r o m p r i n z i p von oben kontinuierlich z u f l i e s s e n d e Rohöl. In den einzelnen Abt e i l u n g e n der Kolonne kann d a s Rohöl eine e n t s p r e c h e n d e T e m p e r a t u r erhalten undl einen Teil seiner Komponenten h e r a u s f r a k t i o n i e r e n . Die s c h a r f e F r a k tionnierung ist jedoch kompliziert und e r f o r d e r t b e s o n d e r e Apparate. 3. S y s t e m R o s s m ä s s l e r u n d V a r i a n t e ist d a d u r c h c h a r a k t e r i s i e r t , d a s s d a s Rohöl in ein auf eine bestimmte T e m p e r a t u r g e b r a c h t e s G e f f ä s s kontinuierlich hineinzerstäubt w i r d . D i e s e s System ist mit grossen G e f f a h r e n wegen plötzlicher Explosion der D ä m p f e v e r b u n d e n und kann infolge w e i i t g e h e n d e r Zersetzung nur m i n d e r w e r t i g e r e P r o d u k t e liefern, die noch einmall destilliert w e r d e n müssten. Auf dem G e b i e t e d e r Petroleumdestillation wird jährlich eine g r o s s e Zahl v o m P a t e n t e n genommen, ohne d a s s die Verfahren wesentlich Neues brächten. Wirr begnügen uns d e s h a l b , hier d i e n e u e r e n derartigen Patente aufzuzählen, o h n i e auf ihre B e s o n d e r h e i t einzugehen. Die f r a k t i o n i e r t e oder kontinuierliche E r d ö l d e s t i l l a t i o n b e t r e f f e n d i e D. R. P. 151 415, 153 422, 154 755, 163,385 und 2 2 0 ) 6 5 7 ; d a s Engl. P a t . 7207 von 1903; die Amer. Pat. 755 760, 764 138 und 768i 796; die Belg. P a t . 176 833 ur.d 179 662. — Ein Verfahren zur Verarbeitung v o m deutschem Rohpetroleum schützt d a s D. R. P. 169 952 nebst den ZusatzD. FR. P. 215 611 und 215 612. Bei d e r ersten Destillation f ä n g t man gewöhnlich nur z w e i F r a k t i o n e n auf. 1. R o h b e n z i n , sp. G . 0,74—0,76; S. P. bis 150® C. 2. K e r o s i n - (L e u c h t ö 1 - ) D e s t i 11 a t , s p . G. 0,750—0,870.

380

Erdöl.

D e n R e s t b i l d e n d i e R ü c k s t ä n d e , d e r e n Hitze v i e l f a c h zur V o r w ä r m u n g der nächsten Rohölportion verwendet wird. D a s R o h b e n z i n e n t h a l t . d i e in d e r T a b e l l e auf v o r i g e r Seite u n t e r I a u f g e f ü h r t e n P r o d u k t e ; z u r T r e n n u n g d i e s e r w i r d es f ü r s i c h e i n e r z w e i t e n D e s t i l l a t i o n mit D e p h l e g m a t i o n u n t e r w o r f e n . D i e bei d i e s e r D e s t i l l a t i o n e r h a l t e n e n Produkte finden folgende Verwendung: P e t r o l e u m a t h e r (Keroselen, Rhigolen). Lösungsmittel f ü r H a r z e , K a u t s c h u k u n d O l ; f ü r p h a r m a z e u t i s c h e Z w e c k e , z u w e i l e n a u c h zur Kaiteerzeugung benutzt. Oasolin (Canadol). E x t r a k t i o n s m i t t e l zur G e w i n n u n g v o n O l * a u s S a m e n ; d i e n t zur W o l l e n t f e t t u n g , z u r K a r b u r i e r u n g v o n L e u c h t g a s , z u r B e l e u c h t u n g in b e s o n d e r s k o n s t r u i e r t e n B r e n n e r n ( G a s o l i n l a m p e n ) , z u m B e t r i e b e von Motoren. Ligroin, F l e c k w a s s e r , Naphta, Benzin, P u t z ö 1. U n t e r d i e s e n und a n d e r n B e z e i c h n u n g e n g e h e n d i e h ö h e r ( b i s 150°) s i e d e n d e n A n t e i l e d e s R o h b e n z i n s . S i e f i n d e n V e r w e n d u n g in d e r c h e m i s c h e n W ä s c h e r e i , in d e r G u m m i f a b r i k a t i o n , bei d e r E x t r a k t i o n von H a r z e n , V a s e l i n e , bei d e r R e i n i g u n g von W a c h s , zum P u t z e n v o n M a s c h i n e n t e i l e n , a l s S u r r o g a t d e s T e r p e n t i n ö l s z u m V e r d ü n n e n v o n Ö l f a r b e n s o w i e s c h l i e s s l i c h als L e u c h t m a t e r i a l in d e n B e n z i n l a m p e n ( L i g r o i n l a m p e n ) . Die zweite Fraktion der Rohöldestillation, welche die eigentlichen Leuchtö l e u m f a s s t , wird einer c h e m i s c h e n R e i n i g u n g u n t e r z o g e n , i n d e m m a n s i e zuerst mit k o n z e n t r i e r t e r S c h w e f e l s ä u r e und d a n n mit N a t r o n l a u g e behandelt. Bei d e r R a f f i n a t i o n b l ä s s t m a n n e u e r d i n g s s t e t s P r e s s I u f t ein, w o d u r c h d i e r e i n i g e n d e W i r k u n g a u s s e r o r d e n t l i c h g e s t e i g e r t u n d b e s c h l e u n i g t w i r d . S o e r h ä l t m a n d a s e i g e n t l i c h e K e r o s i n , d . h. d e n w e r t v o l l s t e n B e s t a n d t e i l d e s E r d ö l s , w i e er g e m e i n h i n u n t e r d e m N a m e n „ P e t r o 1 e u m " in d e n H a n d e l k o m m t . D i e nach d e r A b t r e i b u n g d e r u n t e r 300° s i e d e n d e n T e i l e v e r b l e i b e n d e n R ü c k s t ä n d e w e r d e n in m a n n i g f a c h e r W e i s e w e i t e r v e r a r b e i t e t , s o zur D a r s t e l l u n g von M i n e r a l s c h m i e r ö l e n u n d V a s e l i n e ; vgl. h i e r ü b e r d i e Artikel „ M i n e r a l ö l e " u n d „V a s e 1 i n e " . Die von der Bakuschen T e c h n i s c h e n Gesellschaft festgesetzte N o m e n k l a t u r d e r N a p h t h a p r o d u k t e b e z e i c h n e t a l s B a k u s c h e s M e t e o r ein P r o d u k t , d a s d a s s p . G. 0,806—0,815, d e n F l a m m p u n k t 28° und d i e F a r b e d e r M a r k e 1,5 h a t . E r h a l t e n w i r d e s d u r c h n o c h m a l i g e Destillation d e s H a l b f a b r i k a t e s G a s o l i n . M e t e o r stellt n a c h d e m R e i n i g e n ein e i n h e i t l i c h e s L e u c h t ö l d a r , d a s mit w e i s s e r e r F l a m m e b r e n n t a l s g e w ö h n l i c h e s Kerosin.

Zahlreiche Methoden sind veröffentlicht worden, welche die Reinigung, E n t s c h w e f e l u n g , E n t f ä r b u n g , G e r u c h l o s m a c h u n g u. s. w . v o n E r d ö l e n b e zwecken. N a c h d e m D. R. P. 159 0 2 8 w e r d e n E r d ö l e d u r c h eine Art v o n Z i r k u l a tionsverdampfung entwässert. Die E n t s c h w e f l u n g v o n s c h w e f e l h a l t i g e m P e t r o l e u m b e z w e c k t d a s A m e r . P a t . 744 7 2 0 ; e s b e s t e h t in d e r B e h a n d l u n g d e s P e t r o l e u m s mit e i n e r s c h w a c h s a u r e n w ä s s e r i g e n L ö s u n g v o n F e S O t , NaCl und CuSO» u n d D u r c h r ü h r e n mittels eines L u f t s t r o m e s . N a c h d e m D . R. P . 160 717 soll m a n z u r E n t f e r n u n g d e r s c h w e f e l h a l t i g e n V e r u n r e i n i g u n g e n d e m E r d ö l bei d e r D e s t i l l a t i o n m e t a l l i s c h e s N a t r i u m z u s e t z e n ; d a s Na w i r k e nicht n u r S - b i n d e n d s o n d e r n a u c h katalytisch u n d k ö n n e f ü r b e l i e b i g viele O p e r a t i o n e n v e r w e n d e t weiden. N a c h d e m D. R. P. 2 0 2 776 b e n u t z t m a n zur R e i n i g u n g v o n P e t r o l e u m h o c h g r a d i g e n d e n a t u r i e r t e n S p i r i t u s , d e r mit d e m P e t r o l e u m g e m i s c h t w i r d . N a c h d e m W i e d e r a b s e t z e n h a t sich z w i s c h e n b e i d e n F l ü s s i g k e i t e n e i n e S c h m u t z s c h i c h t gebildet, in d i e a u c h d i e h ö h e r s i e d e n d e n Anteile d e r K o h l e n wasserstoffe übergegangen sind. Z u r E n t f ä r b u n g d e s P e t r o l e u m s b e d i e n t m a n sich m e i s t e n s d e s s o g e n a n n t e n „ E n t f ä r b u n g s p u l v e r s " , w e l c h e s a l s N e b e n p r o d u k t bei d e r B l u t -

Erdöl.

381

laugensalzfabrikation nach dem alten Verfahren entsteht und 30—40 % T i e r kohle, weiter g r o s s e Mengen Kieselsäure und Silikate sowie e t w a s Eisenoxyd enthält Bei dem jetzt meist a n g e w a n d t e n neueren Verfahren der Blutlaugensalzfabrikation (vgl. „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 18) wird dieses f ü r die P e t r o l e u m r a f f i n e r i e wichtige N e b e n p r o d u k t nicht mehr gewonnen, jedoch ist vorläufig noch kein Mangel d a r a n zu befürchten, da mehrere Blutlaugensalzf a b r i k e n nach dem alten Verfahren weiter arbeiten. D a s a m e r i k a n i s c h e Entf ä r b u n g s p u l v e r , w e l c h e s Magnesiunihydrosilikat ist, wirkt um vieles weniger vollkommen a l s d a s oben genannte E n t f ä r b u n g s p u l v e r . G r o s s e s Interesse erregt d a s E d e l e a n u s c h e V e r f a h r e n der Raffinierung von Erdöl mit schwefliger Säure. D a s Verfahren beruht d a r a u f , d a s s die schlecht brennenden kohlenstoffreichen Anteile des Erdöls sich in flüssigem Schwefeldioxyd viel leichter lösen als die gut brennenden Hauptbestandteile d e s Leuchtöls. D a s Erdöldestillat wird gekühlt und dann mit flüssigem SO2 gemischt, wobei letzteres in feinen T r o p f e n durch d a s Leuchtöl hindurchrieselt. D a s mit schweren K o h l e n w a s s e r s t o f f e n gesättigte SO2 sammelt sich am Boden und wird abgelassen, wobei es noch zum Vorkühlen von frischem Destillat dient, w ä h r e n d anderseits d a s gereinigte Destillat seine Kälte an f r i s c h e s S 0 2 abgibt. Aus dem raffinierten Erdöl sowie aus dem Extrakt wird d a s SOa durch indirekte D a m p f h e i z u n g ausgetrieben und w i e d e r g e w o n n e n . Hierbei zurückbleibende geringe Reste w e r d e n durch Auswaschen mit H2O entfernt. Eine ganze Anzahl von Verfahren bezwecken, Petroleum g e r u c h l o s zu machen. So soll nach dem D. R. P. 141 298 dem Petroleum geringe Mengen ätherischer ö l e (Kümmelöl, Terpentinöl u. dgl.) in G e g e n w a r t von Alkali beimischen, w ä h r e n d man nach dem D. R. P. 147 163 denselben Zweck durch Zusatz von Ketonen und Aldehyden, i n s b e s o n d e r e Formaldehyd, erreicht; die Reaktion wird bei erhöhter T e m p . in G e g e n w a r t von Säuren o d e r Alkali und unter gleichzeitigem Durchleiten von W a s s e r d a m p f vorgenommen. — Nach dem D. R. P. 153 585 versetzt man d a s Rohöl mit Bleiazetatlösung, wobei letztere d a s sp. G. des Öles haben soll. D a n n behandelt man bei 180° mit überhitztem D a m p f , bis mindestens 20 % d e s Öles übergegangen sind. Der R ü c k s t a n d ist ein s c h w a c h g e f ä r b t e s und geruchloses ö l , d a s Destillat ein helles, s c h w e f e l f r e i e s Brenn- oder Motoröl. — Ferner ist zu nennen d a s Engl. Pat. 10 004 von 1903, w o n a c h man den Petroleumdestillaten durch B e h a n d l u n g mit Lösungen von P e r m a n g a n a t e n , P e r s u l f a t e n oder von C h r o m s ä u r e bei niedriger T e m p e r a t u r den Geruch entziehen kann. Neuerdings hat man versucht, f e s t e s P e t r o l e u m herzustellen, und zwar auf ähnliche Weise, wie Spiritus in einen festen Körper verwandelt wird (vgl. „ H a r t s p i r i t u s " ) . Nach dem Amer. Pat. 641 962 (s. Chem. Ztg. 1900, S. 127) mischt man zum Solidifizieren von Petrolölen annähernd 91 G e w . T. derselben mit 7 T. Kernseife und 2 T. Stearin, erhitzt d a s Gemisch, bis Seife und Stearin geschmolzen und gründlich gemischt sind, lässt a b k ü h l e n und fest w e r d e n . — D a s D. R. P. 151 594 bewirkt d a s Festmachen von Petroleum durch Zusatz von 4—10 % einer harten, mit 500—600 % Natriumsilikat bes c h w e r t e n Natronseife. Auch die Engl. Pat. 7481 und 26 366 von 1903 beschäftigen sich mit der Herstellung derartiger Petroleumseifen. — Vielfach lässt man die Geniische auch nicht ganz fest werden, d a f ü r aber d a n n von S ä g e s p ä n e n , Gips oder dgl. a u f s a u g e n . Verfahren zum F e s t m a c h e n von Petroleum, d a s dann als Brennstoff etc. dienen soll, schützen ferner die D. R. P. 169081, 174712, 176366 und 199 169, Amer. Pat. 809 998, s o w i e Engl. Pat. 4337 von 1910 und die Engl. Pat. 868, 869, 12 158, 12 291 und 21 059 von 1911. Die russische Regierung hat folgende Nomenklatur für die Erdölderivate aufgestellt: 1. Rohpctro|f>um w e n n die E n t z ü n d u n g s t e m p e r a t u r 70° C. nicht Ubersteigt. Liegt der E n t z ü n d u n g s p u n k t d a r ü b e r hinaus, so ist es in die Kategorie 20 (siehe unten) einzureihen.

382

Erdöl.

Leichte Derivate: 2. P e t r o l e u m ä t h e r u n d R i g o l e n s p . G . u n t e r 0,700, d e s t i l l i e r t bei 80° C . ; 3. l e i c h t e s B e n z i n , s p . G . 0,700—0,717, e n t h a l t e n d bis zu 5 % bei einer T e m p . v o n ü b e r 100° C. d e s t i l l i e r e n d e r S u b s t a n z e n ; 4. s c h w e r e s B e n z i n , s p . G . 0,717—0,730, destilliert bei einer T e m p . bis zu 100° C., enthält w e n i g e r a l s 5 % S u b s t a n z e n , d i e ü b e r 100° C. d e s t i l l i e r e n ; 5. L i g r o i n , s p . G . 0,730—0,750; 6. P u t z ö l , s p . G . 0,750 b i s 0,770. Lampenöle: 7. M e t e o r , s p . G . 0,806—0,810, E n t z ü n d b a r k e i t bei 28° C. u n d d a r ü b e r d e s A p p a r a t e s A b e l - P e n s k i , F a r b e 1—2; 8. T e s t e f a s , s p . G . 0,820—0,823; E n t z ü n d b a r k e i t bei 38° C. u n d d a r ü b e r , F a r b e 1—2; 9. K e r o s i n , s p . G . 0,815—0,826; E n t z ü n d b a r k e i t bei 28° C. u n d d a r ü b e r , F a r b e 2, 5; 10. A s t r a l i n , s p . G . 0,832—0,835, E n t z ü n d b a r k e i t bei 40—45° C., F a r b e 2, 5 ; 11. P y r o n a p h t h a , s p . G . 0,855—0,865, E n t z ü n d b a r k e i t bei 98° C. u n d d a r ü b e r , g e f ä r b t ; 12. G a s ö l , s p . G . 0,865—0,885, E n t z ü n d b a r k e i t bei 98° C . ; 13. S o l a r ö l , lichtes, s p . G . 0,885—0,895, E n t z ü n d b a r k e i t bei 138° des Apparates Martens-Penski. Schmieröle: 14. V a s e l i n ö l , s p . G . 0,885—0,895, E n t z ü n d b a r k e i t bei 130° C. d e s e b e n g e n a n n t e n A p p a r a t e s ; 15. S p i n d e l s c h m i e r ö l , s p . G . 0,895—0,900, E n t z ü n d b a r k e i t bei 150—185° C., V i s k o s i t ä t n a c h E n g l e r bei 50° C. 2,4—2,9; 16. M a s c h i n e n s c h m i e r ö l , s p . G.0,905—0,910, E n t z ü n d b a r k e i t bei 185—215° C., V i s k o s i t ä t 6—7Vz, g e f r i e r t bei — 1 0 ° ; 17. Z y l i n d e r s c h m i e r ö 1, s p . G. 0,911—0,920, E n t z ü n d b a r k e i t bei 210—245° C., V i s k o s i t ä t 12,5, g e f r i e r t bei 5° C . ; 18. V i s k o s i n (V a 1 v o 1 i n ) , s p . G. v o n 0,925—0,935, E n t z ü n d b a r k e i t 290—310° C., d i e V i s k o s i t ä t bei 100° C. ist 5 ; 19. M a z u t zur ö l f a b r i k a t i o n , s p . G . 0,908—0,916, E n t z ü n d b a r k e i t 160° C. u n d d a r ü b e r , V i s k o s i t ä t bei 50° C. 6—10. Heizstoffe: 20. M a z u t , auf d e r O b e r f l ä c h e als R ü c k s t a n d d e s P e t r o l e u m s g e s a m m e l t , s p . G . 0,895—0,935 u n d d a r ü b e r , E n t z ü n d b a r k e i t bei 270° C. und darüber. P r ü f u n g : Gutes Leuchtpetroleum soll vollkommen klar, durchsichtig und höchstens schwach gelblich gefärbt sein; die Färbung wird in Kolorimetem festgestellt. Das s p e z i f i s c h e G e w i c h t wird mit amtlich gceichtcn Aräometern ermittelt; das sp. G. ist bei + 1 5 ° C. anzugeben und auf Wasser von + C. zu beziehen, entsprechend der Teilung der amtlich geeichten Aräometer. Gutes Petroleum muss leicht in den Docht fliessen; es soll im E n g l e i sehen Viskosimeter bei 20° C. nicht mehr als 1,1 Flüssigkeitsgrad zeigen. Eine der wichtigsten Prüfungen ist die auf den F l a m m p u n k t (Entflammungspunkt). Diese Prüfung, welche gesetzlich vorgeschrieben ist, bezweckt die Ermittelung derjenigen Temperatur, bei der das Petroleum entflammbare Dämpfe abgibt. In Deutschland darf Petroleum zu Leuchtzwecken nicht verwendet werden, falls es einen niedrigeren Flammpunkt als 21° C. hat, doch wird eine wesentliche Erhöhung dieser Grenze mit Recht angestrebt. Die Flammpunktsprüfung des Petroleums geschieht in Deutschland laut Vorschrift mittels des A b e l sehen P e t r o l e u m p r o b e r s (vgl. unter , , F l a m m p u n k t s p r ü f e r " ) . Dem Apparat wird vom Verfertiger die amtliche Anweisung zur Benutzung beigegeben. Den besten Aufschluss über die Güte eines Leuchtpetroleums erhält man durch die fraktionierte Destillation. Hierfür benutzt man den E n g 1 e r sehen Apparat, in dem das Petroleum aus einem gläsernen Fraktionierkolben destilliert wird, während die Destillate in einer mit Wasser gekühlten Bürette oder aber in 6 verschiedenen kalibrierten ReagensglUsern aufgefangen werden. Ein noch brauchbares Leuchtpetroleum soll höchstens 10 °/n unter 150u und höchstens 15 °/n über 300° destillierende Teile aufweisen; die Destillation soll nicht unter 110° beginnen. Je mehr über 300° siedende Teile vorhanden sind, um so schlechter brennt das Petroleum, namentlich bei längerer Brenndauer. Die sogenannte R a f f i n a t i o n s p r o b e geschieht auf folgende Weise: Schüttelt man gut raffiniertes Petroleum mit H 2 S0 4 vom sp. G. 1,53, so darf die Säure höchstens schwach gelblich gefärbt werden. Löst man 10 ccm Petroleum in neutralisiertem Alkohol-Äther und setzt bei Gegenwart von Phenolphtalein alkoholische 1 / iri Normalnatronlauge zu, so muss gleich durch die ersten Tropfen Rotfärbung erfolgen. Bei mehrtägigem Stehen muss das Petroleum vollständig klar bleiben.

Petroleum-Destillationsapparate: Victor Haehl & Cie., Strassburg-Ruprechtsau.

Petroleum-Raffinerie: Dampfkessel- und Gasometer-Fabrik A.-G. vorm. A. Wilke & Co., Braunschweig, Bahnhofstr. 15a.

Ölfeuerungsanlagen

baut:

Willy Manger, Ingen.-Ges. m. b. H., Dresden 16.

Erdpech — Essenzen.

383

E r d p e c h siehe „A s p h a 11". E r d w a c h s siehe „O z o k e r i t". E r e p t o n , ein nach dem Verfahren von Abderhalden hergestelltes Nährpräparat aus vollständig bis zu den Aminosäuren abgebautem Fleisch. Es stellt ein braunliches, wasserlösliches Pulver dar, das zur Krankenernährung dient und von der Darmwand direkt aufgenommen werden kann. Zar Dar. Stellung lässt man auf fett- und sehnenfreies Fleisch der Reihe nach PepsinSalzsäure, Trypsin und Erepsin einwirken und bringt das Endprodukt zur Trockne. E r f f i n . Eingetragenes Wortzeichen fflr flüssige Kohlenwasserstoffe (Benzolhomologe), die bei der Destillation von Stein- und Braunkohlenteerülen gewonnen werden und zum Betriebe von Explosionsmotoren dienen sollen. E r g r o n k o h l e n . Eine besondere Art von Strahlenkohlen flir elektrisches Bcgenlicht. die sehr viele ultraviolette Strahlen aussenden und in der Lichtheilkunde sowie im Lichtpausverfahren Verwendung finden. Sie brennen sparsam, vollständig asche- und schlackenfrei und entwickeln keine giftigen Dämpfe. Erlang'erblau siehe „ E i s e n f a r b e n". E r n u t l n . Ein flüssiges Mutterkornpräparat, das hauptsächlich Ergotoxin enthalten und keine Reizerscheinungen verursachen soll. Innerlich zu verabreichende Dosis 1,8—3,5 ccm, alle 3 Stunden; zur subkutanen Injektion 0,3—0,6

ccm.

Ervasln.

Der Zusammensetzung nach Azetyl-p-kresotinsäure CH 3 CeH,(OCH,CO). COOH.

Es bildet weisse, in H 2 0 schwer, in Alkohol leicht lösliche Kristalle, Sch. P. 141°, und wird gegen Rheumatismus und Neuralgien verordnet. E r y s o l . Bezeichnung für eine Karbolkampferverbindung von ähnlicher Beschaffenheit wie K a m p h e n o l (s. d.). E r z e , Aufbereitung: der, siehe unter „ A u f b e r e i t u n g". Elektromagnetischer Erzscheider, Bauart Ul rieh: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

E r z s c h e i d e r siehe „ A u f b e r e i t u n g". E s c a l l n siehe „E s k a I i n". E s c h e l siehe „ K o b a l t f a r b e n". E s e r l n siehe ,,P h y s o s t i g m i n". E s e r i n ö l . Lösung von 0,2 g bei 100° getrocknetem salizylsaurem Physostigmin in 40 g Olivenöl; die Lösung wird durch Erhitzen auf 150—158° bewirkt. Das Eserinöl soll in der Augenheilkunde Verwendung finden. E s k a l l n . Paste aus metallischem Aluminium mit Glyzerin, wird in Form von Pastillen zur Stillung innerer Blutungen, besonders Magen- und Darmblutungen, gegeben. E s s e n z e n . Unter dieser Bezeichnung gehen jetzt meistens Lösungen ätherischer ü l e in Alkohol, weiter aber auch alkoholische Extrakte aromatischer Pflanzenteile sowie alkoholische Destillate. Namentlich zur Herstellung spirituöser Getränke benutzt man Essenzen in ausgedehntem Masse. Die Preise sind sehr verschieden nach der Natur der Essenz, schwanken aber auch sonst beträchtlich. Einfache Liköressenzeu Konzentrierte „ • . . . . Essenzen aus frischen Früchten und Pflanzen . Rumessenz

1 kg zwischen Mk. 3,00 und 3 0 , 0 0 1 „ „ „ 5,00 „ 50,00 1 ,, ,, „ 4 , 0 0 „ 30,00 1 „ „ „ 1,50 „ 2 4 , 0 0

Essig.

384 Arrakessenz Kognakessenz Branselimonadenessenzen

1 kg zwischen Mk. 4,00 und 9,00 1 „ „ „ 7,00 „ 20,00 1 „ ,, ,, 7,00 ,, 50,00

Die ¡¡Mellen Öle noch Ihren chemischen Bestandteilen

unter Berücksichtigung der geschichtlichen Entwicklung von Dr. F.W. Semmler, Geh. Reg.-Rat, Prof. a. d. Techr.. Hochschule Breslau. — V i e r

Bände

„Der Verfasser, der seit einer langen Reihe von Jahren auf dem Gebiet der ätherischen Öle wissenschaftlich und praktisch tätig und daher wie kein anderer zur Lösung dieser Aufgabe berufen ist, gibt in dem Werk ein Gesamtbild des auf diesem Arbeitsfeld bisher Geleisteten unter Hereinziehung aller von C h e m i e und Physik gebotenen Hilfsmittel. Wir haben hier ein sehr bedeutsames Werk vor uns. Für den auT diesem großen Gebiete, sei es in der Praxis, sei es als Forscher tätigen Chemiker wird es unentbehrlich werden, aber auch der ihm Fernerstehende wird aus dem sehr interessanten Buche reiche Belehrung schöpfen." „Naturwissenschaftliche Rundschau." Prospekte gratis vom

Verlag von Veit ät Comp., Leipzig, Marienstr. 18 Besicllkarlc siehe Textschluli! Essenzen: C. Erdmann, Chemische Fabr., Leipzig-Lindenau.

Essenzen-Apparate: Volkmar H&nig & Comp., Heidenau, Bez. Dresden. F. H. Meyer, Hannover-IIainholz (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Carl PoBtranecky, Dresden-A. 28, Tharandter Strasse 39. Rheinische Maschinen- und Apparatebau-.Ansti.lt Peter Dinckcls & Sohn, G. m. b. H., Mainz.

Essig: ( A c e t u m ) . Im wesentlichen eine verdünnte wässerige Lösung von Essigsäure, die entweder durch Verdünnung dieser (vgl. den Artikel „ E s s i g s ä u r e " ) oder aber durch s a u r e G ä r u n g (Oxydation) alkoholischer Flüssigkeiten gewonnen wird. Als Rohmaterialien der Essigfabrikation dienen Wein, s c h w a c h e Branntweine (unter 10 % Alkohol), Bier und Zuckerrüben. Die an der Säuerung beteiligten Mikroorganismen werden unter dem Namen Mycoderma aceti zusammengefasst. Lässt man die alkoholischen Flüssigkeiten in Fässern gelagert säuern, so geht die Essigbildung sehr langsam vor sich; es ist deshalb dieses ältere Verfahren zum grössten Teil durch die S c h n e l l e s s i g f a b r i k a t i o n verdrängt, bei der man die Flüssigkeit (E s s i g g u t) mit sehr grosser Oberfläche der Luft aussetzt. Man verfährt hierzu sehr verschieden, z. B. lässt man Luft durch die Flüssigkeit hindurchstreichen; man lässt sie über Holzs p ä n e rieseln, lässt sie in mehreren Etagen heruntertropfen, verteilt sie durch S p r i t z r ä d e r u. s. w. Neuerdings soll mit Vorteil d a s O z o n (s d.) zur Essigbildung herangezogen w e r d e n .

Eisigäther.

385

Die Fabrikation des Gärungsessigs ist ein umfangreiches Spezialgebiet, das hier nur eben gestreift werden konnte. Jeden, der sich genauer darüber unterrichten will, verweisen wir auf das ausgezeichnete Sonderwerk P. H a s s a c k „ G ä r u n g s - E s s i g " (Wien 1904, A. Hartlebens Verlag). Einen neuen Essigbildner, dem er den Namen K a m m e r a p p a r a t gibt, beschreibt L e n z e in Chem. Ztg. 1906. 1299. Nach dem D. R. P. 179 847 soll.man bei der Oxydation des Alkohols zu Essig als Nährsalze Eisenverbindungen zusetzen, insbes. Eisensulfat (0,1 %), denen mehr als den sonst verwendeten Phosphaten, Kali- und Natronsalzen die Wirkung zukommt, die Ausbildung des Enzyms anzuregen. Der Essig dient als Zusatz zu Speisen, zum Konservieren von Nahrungsmitteln u. s. w. Die Prüfung des Essigs geschieht volumetrisch durch Titrieren mit Normalammoniak; man bedient sich dazu besonderer Apparate, der A z e t o meter. Azetometer nach Otto auf Holzfuss Stack Mk. 1,75 „ „ W. Fresenius „ „ 4,00 Noimalazetometer auf Holzfuss, ungeelcht „ 1,75 i, geeicht ,, „ 2,25 Easigprober nach "Löwenherz „ „ 2,75 ii ii >i ult Priifimgszeugnis „ „ 3,25 Gesondert siehe „H o 1 z e s s i g". Essig: Holz verkohl ungl-Induirtrie

Akt.-Gefl.,

Konstanz i. Baden.

E u i g & t h e r (Essigsäureäther, Essigsäureäthylester; Essigester; Aether aceticus). CH,. CO,. CiH&. Durch Destillation von Alkohol mit Essigsäure und HtSO» oder mit Natriumazetat und H>SO« erhalten, wobei als Zwischenprodukt Athylschwefelsäure C,H,. HSO« entsteht. Farblose, leichtflüssige, neutrale, fruchtähnlich riechende Flflssigkeit, sp. O. (bei 15*) 0,9068; S. P. 77*. Leicht entzündlich, verbrennt mit russender Flamme. Löst sich in 9 Teilen HiO, mischt sich in jedem Verhältnis mit Alkohol, Äther, fetten und ätherischen ölen. Man benutzt den Essigäther in der Medizin, weiter zur Darstellung von Fruchtäthern (in der PanOmerie und Likörfabrikation) sowie vor allem in sehr grossen Mengen zur Darstellung rauchschwacher Pulversorten. P r l f u x i Auf anorganische sowie aof nlchtnOchtige organische Stoffe prüft man durch Verdunsten Ton 60 ccm Im Wasserbade, wobei kein Blickstand bleiben darf. Um freie Store (Essigsture) nachzuweisen, wirft man ein Stock blaues Lackmuspapier In den Kasictther; dasselbe darf nicht sogleich gertttet werden. Schichtet man einige ccm Esslgtther aber kons. H18O4, so darf an der Berührungsfllche beider Flüssigkeiten keine ZonenflMung auftreten; I n andern Falle sind Amylalkohol oder sonstige organische Verunreinigungen vorhanden. Cm Amylvcrblnri engen und Butterstureester naehauweiaen, übergleart man FUbletpapler mit kther und Hast bei gewöhnlicher Temperatur verdunsten: Nach dem Verschwinden dea U | tther-Qeruchs darf kein Geruch nach fremden Estern auftreten. Auf Waaser und Alkohol prüft man durch Schütteln Ton 16 ccm E a l g i t h e r mit IS ccm geaftttlgter OsOlrLösung; nrrtl 1 Minute langem krlftlgem Schütteln darf sich nur eine kaum merkflehe Zunahme der OaOlr LBsung aeigen. Ein mehr als sullssiger Waasergehalt wird aach an der trüben LBsliehkelt in Benaol erkannt

Essigither, rekt, Sp. G. 0,880 dopp. rekt, Sp. G. 0,890 „ absolut, Sp. G. 0,900 „ „ „ 0,902-0,904 D. A. V „ wasserfrei 1 kg Mk. 4,00;

•/, kg Mk. 215,00 „ „ 215,00 •/, „ „ 225,00 •/, „ „ 235,00 °/o „ „ 350,00

Essigäther: Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Hecker k W. Zeidler, G . m . b . H . , Forstensaide (8pree) (s. Anzeige im Anzeigenanhang). R. Eisenmann, Berlin 0 . 1 7 , Mühlenstr. 0/7. Blücher IX.

C. Erdmann, Chemlache Fabr., Holzrerkohlungs-Industrie Akt.-Oes., 1. Baden. ?5

Konstana

386

Essigessenz —

Essigäther-Apparate:

Volkmar Hänig & Comp., Heidenau, Bez. Dresden. F . H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Essigsäure.

Carl Postranecky, Dresden-A. 28, Tharandter Strasse 39. Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt Peter Dinckels & Sohn, G. m. b. H., Mainz.

Destillationen für Essigäther bauen: J . L . Carl Eckelt, Berlin N. 4.

E s s i g e s s e n z siehe „E s s i g s ä u r e " . E s s i g g e l s t siehe „ A z e t o n". E s s i g s ä u r e ( A c i d u m aceticum). C2H4O2 = CH 3 . CO . OH. Man gewinnt die Essigsäure aus dem rohen Hölzessig (vgl. die Artikel „ H o l z e s s i g " und ,,H o 1 z v e r k o h 1 u n g"), und zwar destilliert man daraus zuerst den Methylalkohol ab und fängt dann den d e s t i l l i e r t e n H o l z e s s i g gesondert auf. Es ist dies eine farblose Flüssigkeit, die aber noch empyreumatische Beimengungen enthält und deshalb noch nicht zu Speisezwecken dienen kann. Die Entfernung der empyreumatischen Körper durch direkte Behandlung des destillierten Holzessigs gelingt kaum, wenn auch einige Patente auf solche genommen sind. Man muss vielmehr zuerst C a l c i u m a z e t a t oder N a t r i u m a z e t a t herstellen, die sich über der Flüssigkeit ansammelnde Teerschicht abziehen, die klareFlüssigkeit vomBodensatz trennen und sie dann, entweder direkt oder nach nochmaliger Reinigung, eindampfen. Die gewonnenen Kristalle werden meistens nochmals gelöst, wieder ausgeschieden, wieder gelöst, verdampft und durch Erhitzen entwässert. Das kalzinierte Salz lässt sich sehr bequem versenden, und so erklärt es sich, dass ungeheure Mengen an rohem essigsaurem Kalk (sogenanntem G r a u k a 1 k), die im Auslande erzeugt sind, nach Deutschland gebracht und hier auf reine Essigsäure verarbeitet werden. Überhaupt ist das Verfahren der Essigsäuregewinnung durch Vermittlung des Ca-Salzes das allgemein übliche, und nur noch verhältnismässig sehr selten benutzt man als Zwischenprodukt das Natriumazetat. Zum Zwecke der eigentlichen Essigsäuregewinnung wird das Azetat gelöst, zur Kristallisation gebracht und nach dieser Vorreinigung in Destillierblasen aus Kupfer oder Steinzeug mit H2SO4 zersetzt, worauf beim Erwärmen Essigsäure überdestilliert. Neuerdings wird die Destillation vielfach im 1 u f t v e r d ü n n t e n R a u m vorgenommen; mit Hilfe der hierfür bestimmten Apparate erreicht man schnelleres Destillieren, reineres Produkt und höhere Konzentration. Um sehr hochprozentige Essigsäure, sogenannten E i s e s s i g (Aceium glaciale), zu gewinnen, destilliert man entweder kalziniertes Natriumazetat mit wasserfreier H2SO4 oder man rektifiziert die gewöhnliche Essigsäure durch fraktionierte Destillation. Nach R o h r m a n n gewinnt man Eisessig direkt aus holzessigsaurem Kalk: Die Rektifizierkolonnen enthalten siebartig durchlöcherte Steinzeugplatten; die Essigsäüredämpfe begegnen auf ihrem Wege nach oben der über die Siebe herabrieselnden Flüssigkeit (z. B. HsS0 4 ) und werden hierbei vorzüglich gewaschen und konzentriert. Durch Röhrchen und Näpfchen wird der Überlauf zwischen den einzelnen Siebplatten vermittelt. Nach dem D..R. P. 146 103 löst man zur Gewinnung von konz. Essigsäure aus Calciumazetat letzteres in wenigstens 50 %iger Essigsäure ganz oder teilweise und zersetzt das Azetat durch Einleiten von schwefliger Säure. Die Essigsäure wird von dem Calciumsulfit durch Abfiltrieren oder Abdestillieren getrennt. Das D. R, P. 130 439 bezweckt die Gewinnung von Essigsäure d i r e k t aus rohem Holzessig, ohne als Zwischenstufe ein Azetat zu benutzen, vielmehr soll hier die Holzessigsäure in derselben Operation sowohl vom Teer wie vom Wasser befreit, also zu gleicher Zeit gereinigt und konzentriert werden. Das Verfahren beruht auf der Eigenschaft der saueren Alkalisulfate, aus der Holzessigsäure Teerkörper abzuscheiden, sowie auf ihrer Fähigkeit, Wasser fester zu binden als Essigsäure: Man löst unter Erwärmen 1—2 T. Bisulfat in 2 T. Essigsäure und unterwirft nach der Abscheidung des

Essigsäure.

387

Teeres die filtrierte Lösung einer fraktionierten Destillation bei gewöhnlichem oder vermindertem Druck. Fängt der Blaseninhalt an, stark zu schäumen, so unterbricht man die Destillation, mischt den Blaseninhalt mit einer neuen Portion rohen Holzessigs und destilliert wieder. Der Vorgang wird beliebig oft wiederholt, wobei sich die Teerbestandteile in der Blase ausscheiden, während anderseits die gleichen Fraktionen von einer Anzahl Operationen vereinigt und irf eine Destillierblase gefüllt werden. Je nach dem Gehalt an Essigsäure wird die t — 1 % fache Menge Bisulfit zugefügt. Der Blaseninhalt wird der Destillation unterworfen und das Destillat wieder fraktioniert aufgefangen. Dies wird so oft wiederholt, bis die gesamte Säuremenge in konz. Säure von 60—70 % und in dünne Säure von 0—2 % geschieden ist. Die Säure soll vollkommen teerfrei und direkt für technische Zwecke verwendbar werden. Zu Genusszwecken ist sie wegen des Gehaltes an homologen Fettsäuren noch nicht verwendbar. Ihre Weiterverarbeitung auf chemisch reine Säure und Eisessig geschieht auf die sonst übliche Weise. Nach dem Amer. Pat. 714 484 leitet man zur Darstellung von Essigsäure über Calciumazetat trockenes HCl-Gas bei einer Temperatur, die den S. P. der Essigsäure überschreitet. Nach D. R. P. 220 705 zersetzt man das Calciumazetat unter Erhitzung in einem Vakuum von etwa 0,5 Atm., indem man ein Gemisch gleicher Volumina von konz. H 2 SOr und C 2 H 4 0 2 einsaugt. Die Reaktion und das Abdestillieren der neu gewonnenen sowie der zugesetzten Essigsäure geht fast augenblicklich vor sich. Nach D. R. P. 223 208 gewinnt man Essigsäure aus Alkohol, indem man diesen zunächst mittels Luft in Gegenwart einer Kontaktsubstanz zu Aldehyd oxydiert und den letzteren, nachdem er durch fraktionierte Destillation vom überschüssigen Alkohol getrennt ist, elektrolytisch zu Essigsäure weiteroxydiert. Eine Abänderung des Verfahrens schützt das Zusatz-D. R. P. 229 854. Reine Essigsäure ist eine farblose, stechend riechende, stark ätzende Flüssigkeit, sp. G. (bei 15°) 1,05533. Bei 16,7° erstarrt sie zu glänzenden durchscheinenden Kristallblättchen. Sie verdampft schon bei gewöhnlicher Temperatur; S. P. 181,1°. Tabelle

nach O u d e m a n s über das spez. d e r E s s i g s ä u r e b e i 15°.

Gewicht

Vol. Gew. Proi. Vol. Gew. Prot. Vol. Gew. | Proz, Vol. Gew. | Proz. Vol. Gew. Proz. Vol. Gew. Proz.

0.9992 1.0d07 1,(1022 1,0037 1,0052 1,0067 1,0083 1,0098 1,0113 1,0127 1,0142 1,0157 1,0171 1,0185 1,0200 1,0214 1,0228

0 1 2 3

4

5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

1,0242 1,0256 1,0270 1,0284 1,0298 1,0311 1,0324 1,0337 1,0350 1,0363 1,0375 1,0388 1,0400 1,0412 1,0424 1,0436 1,0447

17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33

1,0459 1.0470 1,0481 1,0492 1,0502 1,0513 1,0523 1,0533 1,0543 1,0552 1,0562 1,0571 1,0580 1,0589 1,0 ü98 1,0607 1,0615

34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50

1,0623 1,0631 1,0638 1,0646 1,0653 1,0660 1,0666 1,0673 1,0679 1,0685 1,0691 1,0697 1,0702 1,0707 1,0712 1,0717 1,0721

51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67

1,0725 1,0729 1,0733 1,0737 1,0740 1,0742 1,0744 1.0746 1.0747 1.0748 1,0748 1,0748 1,0748 1,0747 1,0746 1,0744 1,0742

68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84

1,0739 1,0736 1,0731 1,0726 1,0720 1,0713 1,0705 1,0696 1,0686 1,0674 1,0660 1,0644 1,0625 1,0604 1,0580 1,0553

85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100

Die Ess igsäure finde t ausged ehnt unter Druck und trennt die abgeschiedenen Stoffe mittels Filterpresse von der Flüssigkeit. Extrakte: E. Merck, Darmstadt.

Extraktion. E x t r a k t i o n s a p p a r a t nach S o x h l e t von G l a s : Inhalt 60 100 Einfach 2,25 3,25 Mit Seitenkugel und unten durch- _ geführtem Rohr . . . . Preis ' 2,75 3,50 MkeugeschlifT. Deckelrohren „ .3,75 4,50 M i t angeschUflf. K b l b c b e p

150 3,75

200 4,25

500 cm. 7,25 Mk.

4,00 5,25

4,50 6,00

7,50 9,00

„ „

und

geschliff. KUhler kompl. . Preis Mit Glaskngelktthler und Gummidichtung Preis

8,25

10,00

10,75

11,50

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10,50

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14,00

15,00

18,00



Extraktion.

40

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Mk. 9,00 „ 55,00 „ 25,00 „ 25,00 „ 12,50 „ 145,00

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1 250 300

2 275 325

3 300 3*>0

5 340 400

6 365 425

8 400 460

10 1. 43(1 Mk. 490 „

Grössere Extraktionsapparate verschiedener Systeme sind im Preise nach Konstruktion, Material und Grösse sehr verschieden; die folgenden Angaben können daher nur eine orientierende (ungefähre) Übersicht bieten.

4!

1]

Material des Extnlcteurs und DestülaMurs

6 6 10 10 15 15

Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer

1

Material de« Kondensators Gusseisen n P



sSl

m

•'Oi 6 11 ja

Mk.

i

450 575 550 675 580 750

20 20 25 25 30

30

Material des Extrakten und Destillateurs

Material des Kondensators

Ii Mk.

Gass eisen Kupfer Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer

Guneisea

»

610

800

650 840 675 875



Friedrich Heckmann Brflckenstrasse6 b

Berlin S O 16

Brflckenstrasse6 b

Kupfer* cbaiederei und MawtbineabUHuwtalt Gegründet t8t9

E x t r a k t i o n s - A n l a g e n und A p p a r a t e für die verschiedensten Stoffe. blucber IX.

26

Extraktionswachs •—• Exzelsiormühlen.

I i

Material des Extrakteure und Destillateurs

Material des Kondensators

1 50 50 75 75 100 100 200 200 250 250 300 300 400

Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer 11

Gusseisen 11 ti 11 11 »t Schmiedeeisen it 11 11 1, 11 •1

Inhalt des Extrakteurs

(0 S 3U. »O

Preis des Apparates (ohne Holzgerüst)

E x t r a k t i o n s a p p a r a t e f ü r d i e T e c h n i k ( f ü r h e i s s e und k a l t e

Mk.

1

750 1450 950 1675 1200 2000 1700 2500 1850 3000 2100 3500 3750

500 500 750 1000 1000 1000 1500 1500 1800 1800 2000 2000 3000

Material des Extrakteurs und Destillateurs

Extraktion).

Material des Kondensators

Gusseisen Schmiedeeisen Kupfer 1» Gusseisen 11 Schmiedeeisen 1» Gusseisen 11 Kupfer 11 Schmiedeeisen 11 Gusseisen 11 Kupfer 11 Schmiedeeisen 11 11 11 Gusseisen Ii Schmiedeeisen *•

'reis des Aparates (ohne Holzgeriist)

402

P* p." Mk. 2250 4400 2800 3300 3300 6600 3950 3950 8000 4400 4800 4800 5500

Grössere Extraktionsapparatc (man baut solche bis 1 0 0 0 0 I und darüber) je nach Material und Ausstattung. Rheinische

Maschinens

und

Apparatebaus Anstalt

Peter Dinckels & Sohn, G.m.b.H. Mainz.

-*•

Gegründet 1869

Kupferne SxtraKtions-ftpparate

Iii



SU.

Volkmar Känig & Comp., Heidenau-Dresden Gegründet 1867.

Extraktions-Apparate

f ü r W a s s e r und flüchtige L ö s u n g s m i t t e l (Äther, B e n z i n , C 2 H C 1 $, C C U etc.) Extraktions-Apparate: Heinrich Schirm. Maschinenfabr., Leipzig-Plagwitz. Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedeteld (.Kreis gchleusingen).

Friedrich Illgen, Maschinenfabrik, Freiberg i. Sa., llranderstr. 16. Wegelin k HUbner, Akt.-GeB., Halle a. d. Saale.

E x t r a k t i o n s - A n l a g e n und - A p p a r a t e ' a u s M e t a l l b a u e n : Gustav Christ & Co., Berlin-Weissensee (siehe 1 Heinrich Hirzel, G. m. b. H., Leipzig-Plagwit* Anzeige im Anzeigenanhang). (s. Anzeige im Anzeigenanhang). ( J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. j F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Anzeige inj Volkmar Hänig & Comp., Heidenau^ Bez. Dresden. Anzeigenanhang). Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brucken j Emil Passburg, Berlin NW. 23. strasse 6 b (3. Inserate). j Extraktionshülsen; Macherey, Nagel & Co., G. m. b. H-, Düren

(Rheinland).

E x t r a k t i o n s w a c h s siehe „ W a c h s " . E x z e l s i o r m ü h l e n siehe „ M ü h l e n".

OT F

K D Nachdruck verboten I

Slegfrletf Barth, innenieor-Bnreon. Düsseldorf B u r e a u für P r o j e k t i e r u n g und Bau c h e m i s c h e r Fabriken, i n d u s t r i e l l e r F e u e r u n g s - u. O f e n a n l a g e n , D r e h r o s t g e n e r a t o r e n u s w .

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siehe Registerkarton

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Das Lehrbuch bezweckt eine ausführliche Darstellung der organischen Chemie in einer für die fortlaufende Lektüre geeigneten Form. E s macht nicht auf Vollständigkeit in dem Sinne Anspruch, daß jede bekannte Verbindung angeführt werden soll. Sein Ziel ist vielmehr hauptsächlich eine eingehende Schilderung der KOrpergruppen unter Hervorhebung derjenigen einzelnen Glieder, denen durch Bedeutsamkeit für das praktisch^ Leben, für die chemische Werkstatt oder für den Haushalt der Natur gewissermaßen eine „persönliche Note" zukommt. Tabellarische Zusammenstellungen erleichtern den Überblick über die für den Chemiker wichtigsten physikalischen Eigenschaften in ihrem Wechsel innerhalb der einzelnen Verbindungsgruppen. Die biologisch interessanten Körper erfahren eine eingehende Behandlung. D i e i n d u s t r i e l l e n P r o z e s s e , denen organische KOrpergruppen zugrunde liegen, w e r d e n i n b e s o n d e r e n A b s c h n i t t e n b e s p r o c h e n , in d e n e n z u g l e i c h die k o m m e r z i e l l e B e d e u t u n g d e r E r z e u g n i s s e durch s t a t i s t i s c h e A n g a b e n g e k e n n z e i c h n e t wird. Unter dem T e x t findet der Benutzer des Lehrbuchs eine gewisse Zahl von Literaturnachweisen, welche ihm direkt den Weg in die einschlägige OriginalLiteratur zeigen oder ihn auf SpezialWerke hinlenken, in denen ausführlichere Darlegungen enthalten sind. Auf tunlichst vollständige Anführung dieser Zitate ist besondere Mühe verwendet worden; sie berücksichtigen die Literatur nach Möglichkeit bis zum Zeitpunkt der Drucklegung, den man auf der ersten Seite eines jeden Druckbogens verzeichnet findet. Die c h e m i s c h e I n d u s t r i e : „Das von dem Herausgeber P. Jacobsen in G e meinschaft mit Viktor Meyer begonnene und nach dem allzu frühen Heimgange dieses begabten Lehrers und Forschers genau im Sinne des ursprünglichen P l a n e s fortgeführte Werk hat sich durch seine Eigenart rasch einen weiten Kreis von Verehrern erworben. Es verdankt seine Beliebtheit dem Umstände, daQ in ihm in sehr geschickter W e i s e die Eigenschafien eines Lehr- und eines Handbuches vereinigt sind. E s w e n d e t s i c h w e n i g e r an den S t u d i e r e n d e n , a l s an den f e r t i g e n C h e m i k e r , d e r g e l e g e n t l i c h d a s B e d ü r f n i s e m p f i n d e t , s e i n e K e n n t n i s s e in e i n z e l n e n K a p i t e l n d e r o r g a n i s c h e n C h e m i e a u f z u f r i s c h e n u n d z u v e r v o l l s t ä n d i g e n . E s gibt demselben vorzüglich geschriebene Übersichten der theoretischen Anschauungen unserer Zeit und im Anschluß daran recht vollständige Zusammenstellungen des vorliegenden experimentellen Materials mit reichlichen Quellenangaben. Auf jeder Seite der zweiten Auflage kann man beobachten, daß die erste Auflage von Grund auf neu bearbeitet worden ist. Die Einrichtung, daß jeder Bogen das Datum seines redaktionellen Schlusses trägt, sagt dem Benutzer ganz genau, von welchem Datum an er seine ergänzenden Nachforschungen in der Zeitschriftenliteratur zu beginnen hat, was äußerst bequem ist. — Die im Vorstehenden hervorgehobenen Vorzüge des Werkes berechtigen zu der Ansicht, daß dasselbe eigentlich in keiner chemischen Bibliothek fehlen sollie, weil es die uns sonst zu G e bote stehenden vorzüglichen Werke in eigenartiger und glücklicher W e i s e ergänzt.

Prospekte über obiges Lehrbuch sowie ausführliche B e r i c h t e über die nebenwissenschaftlichen E r s c h e i n u n g e n des Verlags übersendet Interessenten auf W u n s c h gern kostenlos jede Buchhandlung sowie der

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,

280 570 , 1 1950 1500 . 1600 Walzen. 6 8 400 140 700 400 4 2 6000 1200 4400 1350 5000 — — 120

320 660 1,5 2400 1800 1920 9 280 570 3 4500 4050 4500

mm. „ kg „ „ „ Mk. und

400 mm. 700 „ 2,5 3400 kg. 2400 Mk. 2550 „

9 320 660 4 5250 4800 5400 26*

9 400 mm. 700 „ 6 7700 kg. 6600 Mk. 7500 „

404

Färberei und Färbung.

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F ä r b e r e i und Färbung:. Im einzelnen siehe die Artikel „ B a u i n w o 11 f ä r b e r e i", „ G e m i s c l i t w a r e n f ä r b e r e i", „ J u t e f ä r b e r e i " , „ L e i n e n f ä r b e r e i", „S e i d e n f ä r b e r e i" und „W o l l f ä r b e r e i", weiter „ K ü p e n u n d K ü p e n f a r b s t o f f e " und „ T ü r k i s c h r o t f ä r b e r e i". Wir bringen im Rahmen dieses Artikels noch die folgende Prüfling von

F ä r b u n g e n

auf

Echtheit.

Die F r a g e , ob eine erzeugte F ä r b u n g g e n ü g e n d . widerstandsfähig gegen äussere Einflösse, d. h. m i t a n d e r n Worten genügend e c h t ist, ist f ü r den F ä r b e r von grösster W i c h t i g k e i t , u n d d e s h a l b d ü r f e n d i e M e t h o d e n d e r P r ü f u n g auf E c h t h e i t e i n e w e s e n t l i c h e B e d e u t u n g b e a n s p r u c h e n . D a d e r Begriff E c h t h e i t k e i n scharf z u g e s p i t z t e r i s t , so muss. m a n z u n ä c h s t f r a g e n : Was h e i s a t e c h t ? E c h t ist eine F ä r b u n g dann, w e n n sie b e i m Gebrauch und u n t e r den m i t d e m ordnungsmäasigen Gebrauch verknüpften Einflüssen ihre Nuance, ihre Frische usw. b e h ä l t . Hiernach i s t e s o h n e w e i t e r e s k l a r , dass d e r Begriff „ e c h t " v e r s c h i e d e n s e i n m u s s , j e n a c h d e m Z w e c k , für den eine g e f ä r b t e Faser b e s t i m m t ist, und weiter, dass m a n sich n i c h t d a m i t a b f i n d e n k a n n , d i e F ä r b u n g e n in e c h t e u n d u n e c h t e zu s c h e i d e n , d a s s v i e l m e h r d i e E c h t h e i t s g r a d e in weiten Grenzen schwanken. Man h a t also b e i d e r F r a g e , o b e i n F a r b s t o f f s i c h z u m F ä r b e n e i g n e t , o b e r g e n ü g e n d , , e c h t " i s t , g e n a u d e n Z w e c k u n d d i e E i n f l ü s s e zu b e r ü c k s i c h t i g e n , w e l c h e f ü r d i e g e f ä r b t e F a s e r in B e t r a c h t k o m m e n . Bei d e r B e u r t e i l u n g m u s s m a n b e r ü c k s i c h t i g e n , o b u n d w e l c h e F a r b e n ä n d e r u n g d i e F a r b e e r l e i d e t , o b d i e F ä r b u n g F a r b s t o f f a b g i b t u n d e n d l i e h , o b sie b l u t e t , d . h . m i t v e r a r b e i t e t e s Material anderer Farbe anfärbt. D i e b e s t e B e u r t e i l u n g e r m ö g l i c h e n V e r s u c h e i m G r o s s e n ; da diese a b e r zu t e u e r u n d a u c h zu l a n g w i e r i g sind, b e g n ü g t sieli d e r F ä r b e r f a s t i m m e r m i t V e r s u c h e n i m K l e i n e n . Wir f ü h r e n h i e r d i e ü b l i c h e n Hclitlieitspruben a u f , b e m e r k e n a b e r d a z u , dass d e r P r ü f u n g s g a n g n i c h t b i n d e n d i s t , s o n d e r n im e i n z e l n e n F a l l a b g e ä n d e r t w e r d e n m u s s , d e n n d i e H a u p t s a c h e bleibt immer: d i e P r ü f u n g m ö g l i c h s t g e n a u den B e d i n g u n g e n der P r a x i s a n z u p a s s e n . 1. W a s s e r e c h t h c i t bzw. ß e u . a. g e f ä r b t e G e w e b e i n B e t r a c h t v e r f l i c h t es m i t u n g e f ä r b t e m G a r n Dieses s o l l sich n i c h t f ä r b e n , u n d

W a s s e r e c h t h e i t . g e n e c h t h e i t k a n n für wollene, baumwollene, seidene kommen. M:m v e r w e n d e t loses F a s e r m a t e r i a l o d e r G a r n , zu e i n e m Zopf u n d l e g t es ü b e r N a c h t in W a s s e r e i n : d a s u n g e f ä r b t e G a r n soll weiss b l e i b e n . Man k a n n a u c h

405

Färberei and F ä r b u n g . dn Stack gefärbtes Gewebe anf ein etwaa f i l i n i weiasr* verfahren. Häufig legt man die Probe nicht in Walser d a , und l l a t sie dum langsam • ••»>*«• h k n m M h mllwin Warner und nachtonige* Trocknen aushalten, ohne sn bhtten. su dieser Prüfung destilliertes Warner. X.

Stück autoIben and d u n eben» sondern besprengt 4 « i > damit m e h r m a l i g e * Beuttatn mit Man benutzt «»Ige«« am beatea

Waachechtheit.

Als Waachechtheit bezeichnet man die Widerstandsfähigkeit einer Itibong gegenüber den Einflössen, denen d u Gewebe bei der gewöhnlichen Hauawliche auageaetat ist. Man «etat hierbei ein vernünftige*, der Natur dea Gewebe* entsprechendes Wochen voraus. Da dl« Hauswäsche im wesentliche« mit SeilenWUKT vorgenommen wird, bezeichnet man die Waachechtheit auch ala S e i t e n e c h t h e i t und benutzt an dieaer Echtheitaprobe eine Va*/•*•• Seifenlosung, die alao 6 g S c h m i e r s e i f e In 1 1 Waaser e n t i l l t . Gewöhnlich wendet man die Seifenlauge aber etwaa schärfer an, indem man ihr pro Liter noch S g S o d a sasetat. Wolle wird >/< Stde. in der 60—00* 0 warmes aodahaltlgen 8eifenlauge gewaschen. dann gut gvspalt und hierauf getrocknet. Verträgt die Flrbuag diese Behandlung, so wiederholt man sie noch einmal and kann im höchsten Falle auf 1 Stde. Waachaeit steigen. Ras Bluten einfarbiger Gewebe bei der ersten Wische hat nicht IU viel au sagen, aber man in um bedenken, dam in der Hauswische sehr verschiedenfarbige Gewebe gleichseitig gewaachen werden. Ea Ist deshalb empfehlenswert, auch bei dieaer Prüfung au* geSrbter und weisner Wolle einen Zopf au flechten oder ein Stück gefärbtes Gewebe auf ein etwaa grosseres weisses Stück aufzunähen. Noch besser ist es, wenn man mit dem gefärbten Gewebe weisae Wolle, weisse Baumwolle und weisse Seide zu einem Probemuster vereinigt, um feststellen au können, ob der Farbstoff in der Seifenlauge eine der Gespinstfasern anfärbt. BaumwollArbungen werden gewöhnlich sehr hftufig gewaschen, weshalb man die Prüfung auf Waschechtheit bei ihnen strenger ausführen nross: Man wischt in der oben erwlhnten sodahaltigen 8eifenlaugc bei 60—80 • 1 Stde., spült mit Wasser, trocknet, wischt wieder 1 8tde. und wiederholt das Verfahren nach nochmaligem Spülen und Trocknen zum drittenmal. Handelt es sich um geflrbte* Stickgarn oder ähnliches, so muas man dasselbe (mit weisser Baumwolle vereinigt) sogar 2 Stdn. in der Seifenlauge kochen können, ohne daas die Färbung blutet. Bunte Seidengewebe wischt man zur Feststellung der Waachechtheit mehrmals in einer lauwarmen (40 0 C) SeifcnlSsung, die S g Marseillerseife in 1 1 Wasser enthält. Man vereinigt die gefärbte Seide dabei mit Weimer Seide, Wolle und Baumwolle, um zu sehen, ob eines dieser Gewebe angefärbt wird. FUr manche Zwecke wird geflrbte Seide mit Rohseide (und Baumwolle) verwebt und nach dem Weben entbastet; in diesem Fall muas die Färbung ein Zstündiges Kochen in starker Seifenlüsung (15 g Marselllerseife in 1 1) auahalten, ohne die weisse Seide (oder Baumwolle) anzufärben. 8. W a l k c c h t h e i t Am zuverlässigsten prüft man auf Walkechtheit im Grossen, wobei man die Art der zur Verwendung kommenden Walke berücksichtigt. Da dies aber umständlich und nicht überall möglich ist, so muas man sich oft auf eine Probe im Kleinen beschränken; eine solche dürfte übrigens such da zunächst ausgeführt werden, wo die Apparatur und die Verhältnisse die Prüfung im Grossen erlauben. Man verflicht die gefärbte Probe mit weisser Wolle, Seide und Baumwolle und knetet sie dann einige Zelt mit lauwarmer, starker SeifenlOsung recht kräftig und andauernd durch. Man benutzt hierbei 100 g der üblichen Walkselfe in 1 1, legt die Muster 2 Stdn. in die lauwarme WalklOsung ein und walkt Bie währenddessen von Zeit zu Zeit tüchtig durch. Für sehr scharfe Walke kann man pro 1 WalklOsung noch >—0 g Soda zusetzen, während für leichte Walke schon eine Losung von 30 g Seife und 2 g Soda in 1 1 genügt. Nach beendetem Walken — währenddessen der entstehende Seifenschaum nicht merklich gefärbt werden darf — witscht man die Probe sehr gut mit Wasser ans und lüsst sie dann auf angefeuchtetem Fliesspapier recht langsam trocknen. Nur wenn die Seife vollständig auagewaschen wurde, lüsst sich mit Sicherheit feststellen, nh «in AhMuten des Fsrhutoffea stattfindet. Die im Kleinen durchgeführte Prüfung wirkt in der Hegel nicht so kräftig wie Fabrikwalke, so dass letztere für die endgültige Feststellung nicht zu entbehren sein wird. 4. E c h t h e i t

gegen

Straasenschmutz.

Diese Prflfnng wird, da der 8traasenschmutz und Staub alkalisch reagieren, mit Alkallen auagefOhrt, und man bezeichnet deshalb die Widerstandsfähigkeit von Färbungen gegen Straasenschmutz auch als A l k a l i e c h t h e i t . Gewöhnlich betupft man wollene Stoffe zwecks dieser Prüfung mit einer LOsung von 10 g A m m o n i a k in 1 I, llsst dann trocknen, ohne auszuwaschen, und bürstet ab. Auch kann man den Stoff kurze Zeit In die genannte LOsuag einlegen und dann (ohne auszuwaschen) trocknen lassen. Anstelle de* Ammoniaks bedient man sich wohl auch einer K a l k m i l c h , die 10—18 g Atzkalk in 1 1 enthllt. Nach dem Trocknen und Abbörsten läast sich eine etwaige Farbenänderung an den mit Alkali behandelten Stellen des Stoffes gut erkennen. Nicht BO kräftig iBt die Wirkung einer 6 Voigen S o d a l O s u n g , die man in lauwarmem Zustande zur Anwendung bringt; dagegen kann man mit grossem Vorteil anstatt aller erwähnten Alkalien wirklichen 8 t r a s s e n s c h m u t z zu dieser Prüfung verwenden. Bei Baumwolle moas man oft die Widerstandsfähigkeit gegen starke Natronlaage, wie solche zum Mercerisieren benutzt wird, prüfen; nun verfährt dann ganz wie beim Mercerisierprocess selbst: Die geflrbte Baumwolle wird mit weisser Baumwolle verflochten, 6 Minuten mit kalter Natronlauge (26—SO* B£) behandelt, hierauf mit kaltem und dann mit warmem Wasser ausgewaschen und schliesslich mit schwacher Emigsäure abgesluert. Bei allen diesen Manipulationen soll eine wesentliche Farbenlndenmg nicht eintreten.

Färberei und Färbung.

40(5

6.

Bänrsechthelt.

Gefärbte Wolle muss auf Widerstandsfälligkeit gegen S c~h w e f e l s ä u r e beim Karboniaiersn geprüft werden: Man trinkt die Färbung mit kalter verdünnter Schwefelsäure von 4® B£, drückt die Säure gut aus und trocknet zwischen ungefärbtem Wollstoff 2 Stdn. bei 86—00° C; dann wird das Gewebe in kalter Sodalteung von 4° B6 umgezogen, in Waaser gespült und getrocknet. Weniger säureechte Fftrbungen werden mit A l u m i n i u m c h l o r i d karbonisiert; man benutzt cur Prüfung Losungen der betreffenden Balte in einer Stärke von 6 — 7 ' B t , windet nach dem Tränken aus und trocknet bei etwa 110* C. Dann wischt man mit Walkerde und trocknet. Bei Baumwolle prüft man durch 20 Minuten langes Einlegen in Enigsäure von 8 * B4, wischt gut aus und trocknet; ein anderes Muster wird in derselben Weise mit Salzsäure von 3 • Bö behandelt, und ein drittes Küster (das mit weisser W o l l e verflochten wird) kocht man 1—2 Stunden in einem Bade, welches 1 g Schwefelsaure und 2 g Glaubersalz in 1 1 enthält. In allen Fällen darf die. Farbe nicht zu sehr an Intensität einbflsBen, und mitbehandelte weisse W o l l e darf nicht angefärbt werden. Für Seide kommt Säureechtheit weniger in Betracht; man kann nötigenfalls mit einem lauwarmen Bade behandeln, das 1 g Schwefelsäure in 1 1 enth<. 0.

Bleichechtheit.

Bei Wolle und Seide fällt die Bleichechtheit gewöhnlich mit der Schwcfelechth e 11 zusammen. Uan feuchtet die gefärbte W o l l e oder Seide an und hängt sie dann für 8 Stdn. in die Schwcfclkammcr, spult hierauf gut und lüast trocknen. Noch zweckmässiger ist es, die gefärbte Wolle (oder Seide), mit weisser Wolle, Baumwolle und Seide vereinigt, zunächst in einem Seifenbad (6—6 g Marseillerselfe in 1 1) zu spülen, dann ausudrfleken und nun erst 8—12 Stdn. zu schwefeln. Zum Schwefeln kleiner Proben bedient man sich eines Holzkastens oder einer grossen Glasglocke, welche auf einer Glasplatte steht. Den Schwefel, der sich in einem Schlichen befindet, entzündet man, ehe man den Kasten schliesst oder die Glocke überdeckt; die Muster müssen im Innern frei hängen, zu welchem Zweck man ein kleines hölzernes Gestell anfertigt. Man kann auch die Färbungen 12 Stdn. in einer wässerigen Losung von schwefliger Säure o 1 / . 0 B6) liegen lassen, gut spülen und trocknen. Bei Baumwolle deckt sich die Bleichechtheit mit der O h l o r e c h t h e i t ; man muss das gefärbte Baumwollgewcbe mit weisser Baumwolle vereinigen und nun zunächst einer schwachen Chlorkalklösung und dann einem verdünnten Säurebad aussetzen. Man benutzt eine CMork.il k lOsung von höchstens Va° B i Stärke, legt für 1—2 Stdn. ein, wischt dann, zieht durch ganz verdünnte Schwefelsäure (sp. O. 1,006), spült nach und lässt trocknen. In besonderen Fällen fällt die Bleichechtheit auch mit der Widerstandsfähigkeit gegen W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d zusammen. Man verdünnt dann 1 T. käufl. Wasserstoffsuperoxyd (von 12 vol. »/o) mit 6 T. Wasser und fügt Amiponiak zu, bis die LOsung eben Lackmuspapier blau färbt. In diese LOsung legt man das gefärbte Material für 2 Stdn. uin, spült dann und trocknet. 7.

Reibechtheit.

Die Reibechtheit kommt vor allem für wollene Gewebe in Betracht, die zu MObelbeztigen dienen, weiter auch für Kleiderstoffe. Man prüft auf Reibechtheit dadurch, dass man das gefärbte Muster fest aufspannt (z. B. mit Reissnägeln auf einem Brett befestigt) und es nun mit weissem Baumwollstoff oder mit rauhem weissem Papier stark reibt. Hierbei Boll die Färbung nicht „abschmutzen", d. h. nicht oder doch nur unwesentlich auf das Papier oder die weisse Baumwolle abfärben. Diese A r t der Prüfimg erlaubt namentlich dann ein Urteil, wenn man eine Färbung von bekannter Reibechtheit gleichzeitig ebenso behandelt, etwa so, dass man auf dem einen Gewebe mit der linken, auf dem andern mit der rechten Hand reibt. 8.

Schweissechtheit.

Die Natur des Schweines ist bei den einzelnen Menschen so verschieden, dass die gleiche Färbung im einen Falle überraschend schnell bedeutend verändert wird, während eine andere Person ein so gefärbtes Kleidungsstück sehr lange tragen kann, ohne dass ein Einfluss sichtbar wird. Zu einem annähernden Urteil Ober die Schweissechtheit kommt man dadurch, dass man vrrdünnte Essigsäure (2—8° B f ) bei Körperwärme (d. h. bei 87° O.) suf die gefärbten Stoffe ein wirken lässt: Man tränkt die Stoffe mit der Säure, lässt eintrocknen, tränkt wieder und wieder holt dies abwechselnde Tränken und Trocknen 4—10 mal In täglichen Zwischenräumen. Da die Behandlung mit Essigsäure kein sicheres Urteil ermöglicht, so bleibt es vorzuziehen, einzelne Muster der betreffenden Färbung von verschiedenen Leuten unter den Achselhohlen oder auf der Brust tragen zu lassen. Man wählt natürlich Personen, die reichlich Schweiss absondern, und nimmt die Probe am besten dann vor, wenn die fraglichen Leute anstrengende Arbeit leisten, lange Märsche ausführen u. s. w. 9.

Bogelechtheit.

Um die Widerstandrfählgkelt einer Färbung gegen Bügeln zu prOfen, bügelt man den gefärbten Stoff mit einem heissen Bügeleisen, genau wie es auch sonst in der Praxis geschieht. Man bügelt entweder trocken oder nach vorheriger Benetzung, oder endlich man legt einen nassen w e i s e n Lappen auf den gefärbten Stoff und überbügelt den Lappen solange, bis er trocken geworden ist. Die Färbungen dürfen sich beim Bügeln nicht verändern, oder es muss sich doch die zunächst auftretende Veränderung beim Abkühlen des Stoffes wieder verlieren.

Farberlack — 10.

Farbextrakte.

407

Dekatierechtheit.

Um die Wirkung der n u e t Dekatur nachzuahmen, legt man dte gefärbte Probe, nacMtm man sie mit weiMer Walle, Baumwolle und Seide zu einem Muster vereinigt hat, in kochendheiße« Warna, knetet sie von Zeit zu Zeit kräftig mit den Händen durch und l ä s t sie endlich in dem WOKT langiam erkalten. Der trocknen Dekatur kommt man nahe, Indem man die Probe der Wirkung von gespanntem Waaserdampf bei 110* fttr '/« Std. aussetzt, und zwar einmal in trocknem Zustande, während ein and«e* Mutter Torher mit Waaser befeuchtet wird. Am besten ist es, wenn ein Dekatmytinder zur Vertagung steht; man dlmpft die Probe dann zusammen mit einem im Grossen «u behindernden Stack. 11.

Lichtechtheit.

In der Praxis versteht man unter „Lichtechtheit" nicht nur die Widerstandsfähigkeit fegen die Einwirkung des Lichts, sondern ausserdem gegen di« Luft, die Wirme, Feuchtigkeit, den Staub u. a. w., d. h. der Begrlfl Lichtechtheit fällt zusammen mit d e r W e t t e r e c h t h e l t . Man soll deshalb für gewöhnlich die Proben nicht hinter Glas der Licfateinwirtamg aussetzen, sondern unbedeckt und Im Freien, so dass sie auch wirklich den Witterungseinfl Hafen preisgegeben sind. Immerbin empfiehlt es sich nebenher, die wshre Lichtechtheit gesondtft zu prüfen, in welchem Falle man die Muster am besten in einem photographischen Kopierrahmen hinter Glas belichtet. Handelt ea sich um die Bestimmung der Wetterechtheit, so werden die Muster (8toffUppen oder Stränge) auf einem glatten Brett nebeneinander befestigt und zur Hälfte mit einem undurchsichtigen Karton bedeckt. Empfehlenswert ist es, andere, in der Nuance möglichst gleiche Färbungen von bekanntem Echtheitagrad neben den Proben des Witteruugseinflttasen anzusetzen. Ferner darf man sich nicht auf Fftrbungen e i n e r Tiefe beschränken, sondern muss ein helles, ein mittleres und ein dunkles Muster — oder noch zahlreichere Abstufungen — «um Zweck der Prüfung hersteilen. Vergleichende Untersuchungen sind dabei stets g l e i c h z e i t i g (nicht nacheinander!) vorzunehmen, da die Wirkung des Lichts nach der Tsgeaeit, der Witterung und der Jahresseit in sehr weiten Grenzen wechselt. Die Veränderungen in der Färbung stellt man von Zelt zu Zeit (etwa Jede Woche) fest, indem man Jedesmal einen weiteren Streifen des belichteten Musters mit undurchsichtigem Karton zudeckt, so dass man schliesslich nach Beendigung der Probe eine ganze Skala bat, auf der die entstandenen Abtönungen deutlich sichtbar sind. Es sei davor gewarnt, die so gewonnenen Resultate auf andere Gespinstfasern zu übertragen, denn Farbstoffe, die sich auf Seide oder Wolle als gut lichtecht erweisen, brauchen dies keineswegs auch auf Baumwolle zu sein u. a. w. Bei der Prüfung auf Lichtechtheit ist der Verwendungvweck in Betracht zu ziehen, ferner der Umstand, ob helle oder dunkle Färbungen in Frage kommen, die Witterung u. s. w. Hat man häufig Prüfungen auf Lichtechtheit anzustellen, so ist es angebracht, Vergleichsfärbungen (Typs) sehr lichtechter Farbstoile in möglichst verschiedenen Abtönungen vorrätig zu halten. Man empfiehlt für blaue Farben I n d i g o b l a u , für gelbe T a r t r a z i n und W a u g e l b , für rote Farben A l i z a r i n r o t u. s. w. W a s f ü r e i n e E c h t h e i t s p r f l f ung man a u c h a u s f a h r t , s t e t s b e h a l t e m a n e i n e n T e i l das g e f ä r b t e n M u s t e r s zurflek, um n a c h h e r die e n t s p r e c h e n d e n V e r g l e i c h e a n s t e l l e n zu kSnnen. Fried.

Färberei- und Appreturmaschinen: Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

F ä r b e r l a c k siehe „L a c - D y e " . F & r b e r w a a (Wau; Gelbkraut). Das (teils wild wachsende, teils auch angebaute) Oelbkraut Reseda luteola kommt in getrockneten BQndeln von gelbtichgriiner Farbe in den Handel. Es gibt eine gelbgrüne Abkochung, die den Farbstoff L u t e o 1 i n enthäJt und mit Tonerdebeize eine tiefgelbe, mit Zinnchlorfir eine orangegelbe, mit Chrotnbeize eine olivengelbe Färbung gibt. Namentlich für die Seidenfärberei ist Wau geschätzt. Farbextrakte. Zur Ersparung von Frachtkosten werden neuerdings viele Farbstoffe, vor allem diejenigen der F a r b h ö l z e r , in extrahierter Form in den Handel gebracht, wodurch gleichzeitig in der Färberei stärkere Konzentrationen als gewöhnlich zur Verfügung stehen. Zur Gewinnung der Farbextrakte werden die fein geraspelten Farbhölzer entweder in offenen Gefässen mit Wasser gekocht oder aber unter einem Druck von 1,5—2 Atm. mit Dampf behandelt. Besondere Vorzüge vor diesen beiden Methoden bietet das sogenannte D i f f u s i o n s v e r f a h r e n , wie es namentlich in der Z u c k e r f a b r i k a t i o n (s. d.) flblich ist. Hierbei ist eine Reihe von Diffusionsapparaten zu einer sogenannten D i f f u s i o n s b a t t e r i e vereinigt. Das zu extrahierende Material sowie die Extraktionsflüssigkeit kommen mit direktem Dampf nicht in Berührung, und die Temperatur steigt nicht so hoch, dass dadurch eine Zersetzung der Farbstoffe eintreten konnte. Das Wasser wird vielmehr incKrekt vorgewärmt, und die Farblauge tritt aus dem einen in das nächste Extraktionsgefäss Über; bei dem

408

Farbb61zer — Farbstoffe.

Übertritt wird es immer wieder durch indirekten Dampf auf den nötigen Wärmegrad gebracht So erhält man Farbextrakte von etwa 1,5* Bé, die dann in Vakuumapparaten bis auf 20^30° Bé oder auch ganz zur Trockne eingedampft werden. Anlagen und Apparate zur Herstellung von Farbholzextrakten:

Volkmar HtnJg k Comp., Heidenau, Bez. Dresden. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brflcken•traae « b (a. Inaerate).

I Emil Pasaburg, Maschinenfabrik, Berlin NW. 23. | Carl Postranecky, Dresden-A 28, Tharandter i Strasse 39.

¡Mellrich H e i m , Berlin SO 16, " F l Kspfersohmiederei n. Basohinenbananst< Gegründet 1819

Farbholzextrakt-Apparate und Anlagen Vakuum- und Verdampf-Apparate I

L

il

Hl

•••

i

"

Farbhölzer. Das Stammholz verschiedener farbstoff haltiger Bäume, insbesondere B l a u h o l z (s. d.), G e l b h o l z (s. d.), R o t h o l z (s. d.) und S a n d e l h o l z (s. d.). Farblacke siehe „ L a c k f a r b e n". Farbstifte siehe „P a s t e 11 f a r b e n". Farbstoffe. Die Farbstoffe werden nach sehr verschiedenen Richtungen eingeteilt, so in n a t ü r l i c h e und k ü n s t l i c h e F a r b s t o f f e , in M i n e r a l f a r b e n und o r g a n i s c h e F a r b s t o f f e . In vorliegendem Werk ist folgende Einteilung durchgeführt worden: I. M i n e r a l f a r b e n . a) E r d f a r b e n . b) K ü n s t l i c h e M i n e r a l f a r b e n (chemische Farben). 1. Antimonfarben; 2. Arsenfarben; 3. Bariumfarben, 4. Bleifarben; 5. Chromfarben; 6. Eisenfarben; 7. Goldfarben; 8. Kadmiumfarben; 9. Kobaltfarben; 10. Kupferfarben; 11. Manganfarben; 12. Quecksilberfarben; 13. Wismutfarben; 14. Zinkfarben und 15. Zinnfarben. 1!. O r g a n i s c h e F a r b s t o f f e . a) P f l a n z e n f a r b s t o f f e . b) T i e r i s c h e F a r b s t o f f e . c) T e e r f a r b s t o f f e . Die Teerfarbstoffe sind in mannigfachen Unterabteilungen behandelt, welche im Artikel „ T e e r f a r b s t o f f e " aufgezählt sind. Des weiteren vgl. man die Artikel „ A n s t r i c h f a r b e n", „A q u a r e 11 f a r b e n", „ B r o n z e f a r b e n", „ B u c h d r u c k f a r b e n", „E i s färben", „Olasfarben", „Lackfarben", „Malerfarben", „ Ö l f a r b e n " , „ P o r z e l l a n f a r b e n " u. s. w. Nach der Anwendung für die S t o f f f ä r b e r e i scheidet man die künstlichen Farbstoffe auch in S u b s t a n t i v e F a r b s t o f f e , B a s i s c h e Farbstoffe, Sauere Farbstoffe, Beizenfarbstoffe, K ü p e n f a r b s t o f f e , worüber die betreffenden Artikel zu vergleichen sind; ausserdem wären die a u i d e r F a s e r direkt e r z e u g t e n Farbstoffe hier zu nennen.

Farbstoffe.

409

Viele Farbstoffe wirken giftig, so besonders die folgenden: S c h w a r z e F a r b e n : Antimonscfawarz (Eisenbronze, Eisenschwarz), Quecksilberschwarz. Braune Farben: Bleibraun, Breslauerbraun (Chemischbraun), Terra di Siena. R o t e F a r b e n : Zinnober (Chinesischrot, Vermillon, Pariserrot, P a tentrot), Antimonzinnober, Mennige (Bleirot, Minium, Pariserrot, rotes Bleioxyd), Chromrot (Chromzinnober, ebromsaures Bleioxyd), Mineralrot, roter Streuglanz, Schönrot, Florentiner Lack (sofern derselbe arsenhaltig ist), rotes Korallin, gewisse Arten von Fuchsin, Kupferrot (Kupferoxydul). O r a n g e f a r b e n : Chromorange, Goldschwefel (Antimonorange). G e l b e F a r b e n : Rauschgelb (Auripigment, Operment, Königsgelb, Persiscbgelb, Chinesischgelb, Spanischgelb), Kadmiumgelb, Chromgelb (Kaiser-, Neu-, Krön-, Kölner-, Pariser-, Leipziger-, Gothaergelb), Neapelergelb, Kasselergelb (Mineral-, Turners, Patent-, Montpellier-, Veroneser, Chinesischgelb), Zinkgelb (chromsaures Zinkoxyd), Ultramaringelb (Gelbin, Barytgelb), Antimongelb, Steinbühlergelb, Wismutgelb, Massicot (Bleigelb), Gummigutt, Pikrinsäure (Pikringelb), Aurantia ( ? ) . Grüne F a r b e n : Grünspan (Spangrün), Bremergrün, Berggrün (Braunschweiger Kupfergrün), Barytgrün (Mangangrün), Zinkgrün (Rinmanns Grün), Kobaltgrün, grüner Zinnober (OlgrUn, Resedagrün, Maigrün, Moosgrün, Laubgrün, Neapelgrün), Chromgrün (Guignets Grün, grünes Chromoxyd), Scheeles Grün (Schwedischgrün, Mineralgrün), Schweinfurtergrün (Kaisergrün, Königsgrün, Kurrersgrün, Kirch bergersgrün, Schobergrün, Zwickauergrün, Grundiergrün, Englischgrün, Kasselergrün, Leipzigergrün, Neuwiedergrün, Originalgrün, Patentgrün, Pickelgrün, Mitisgrün, Maigrün, Moosgrün, Schweizergrün, Parisergrün, Wienergrün, Würzburgergrün. Papageigrün, Baselergrün), Casselmanns Grün, Smaragdgrün, Gelbholz- und Quercitror.grün, Jodgrün. B l a u e F a r b e n : Bergblau (Mineralblau, Kalkblau, Kupferblau, Kasselerblau, Hamburgerblau, Englischblau, Neuwiederblau), Cöruleum, Kobaltblau (Th6nards Blau), Molybdänblau (Mineralindigo), Schmälte (Eschel), Berlinerblau (und zwar speziell Luisenblau und Mineralblau), blauer Erzglanz, blauer Streuglanz, manche Sorten Anilinblau. V i o l e t t e F a r b e n : Alle a u s giftigen blauen oder rot.en Farben hergestellten violetten Gemenge, ferner manche Sorten Anilinviolett. Weisse Farben: Blei weiss und bleiweisshaltige Mischungen (Schieferweiss, Kremserweiss, Venezianerweiss, Hamburgerweiss, Holländerweiss, Tirolerweiss, T h i n a r d s Weiss, Clichyerweiss, Französischweiss, Silberweiss, Periweiss, Zinkweiss (Schneeweiss, Zinkblumen, Zinkoxyd), Barytweiss (Schwerspat, Spatweiss, Mineralweiss, Neuweiss, Bleiweisssurrogat, Permanentweiss, Blanc fixe), Satinweiss, Wismutweiss (Spanischweiss, Schminkweiss, echt Periweiss). G r a u e F a r b e n : Alle Mischungen, welche schädliche weisse oder schwarze Farben enthalten, dann Zinkgrau, Zinkblende. M e t a l l - o d e r B r o n z e f a r b e n : Schaumgold, Schaumsilber, unechtes Metallgold und Metallsilber, unechtes Malersilber, Kupferbraun, Bronzelacke aus schädlichen Anilinfarben, Wolframbronzen. — Zur Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln dürfen nur g i f t f r e i e F a r b e n Verwendung finden, ebenso zu Gebrauchsgegenständen, Spielwaren, zu Gefässen, Umhüllungen und Schutzbedeckungen für Nahrungs- und Genussmittel u. s. w. Es sind hier besonders Farben verboten, die Antimon, Arsen, Blei, Quecksilber u. s. w. enthalten. Zur Herstellung, von Tapeten, Möbelstoffen, Teppichen, Stoffen zu Vorhängen oder Bekleidungsgegenständen, Masken, Kerzen, künstlichen Blättern, Blumen, Früchten dürfen keine arsenhaltigen Farben verwendet werden. Dieselben Vorschriften wie für Tapeten usw. gelten auch für Schreibmaterialien, Lampen-, Lichtschirme, Lichtmanschetten. Für Oblaten gelten die Bestimmungen für Nahrungsmittel; sind sie aber nicht zum Genuss bestimmt, dann ist auch Bariumsulfat, Chromoxyd und Zinnober gestattet.

Farnesol — Fässer.

410

Arsenhaltige Wasser- öder Leimfarben dürfen zur Herstellung des Anstrichs von Fussböden, Decken, Wänden, Türen, Fenstern der Wohn- und Geschäftsräume, von Roll-, Zug - oder Klappladen oder Vorhängen, von Möbeln und sonstigen Gebrauchsgegenständen nicht verwendet werden. Auf die Verwendung von Farben, die gesundheitsschädliche Stoffe nur als Verunreinigungen und höchstens in einer Menge enthalten, die sich bei technischen Darstellungsverfahren nicht vermeiden lässt, finden alle diese Bestimmungen keine Anwendung, ebenso nicht auf die Färbung von Pelzwaren. Farbstoffe: S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln b. Berlin, KSllnische Allee 44/48.

Farnesol. Nach dem D. R. P. 149 603 aus verschiedenen ätherischen ölen, namentlich Moschuskörneröl, LindenblOtenöl und AkazienblütenÖl, dargestellter Sesquiterpenalkohol, und zwar benutzt man dazu die fraktionierte Destillation, fängt die unter 20 mm Druck zwischen 150 und 200° siedenden Anteile auf, behandelt sie mit Sänreanhydriden (z. B. Phtalsäureanhydrid), verseift nach der Reinigung die Ester und fraktioniert schliesslich im Vakuum. Reines Farnesol hat sp. G. (bei 18«) 0,885, S. P. (bei 20 mm) 160*; Brechungsexponent n D = 1,4888. Es zeigt einen sehr milden, nachhaltigen Blumengeruch. F a s e r s t o f f e siehe „ G e s p i n s t f a s e r n". FAsser. a) Aus H o l z für trockne Chemikalien (sog. S o d a f ä s s e r ) . 10 A n s weichem Holz A a s hartem Holz Doppelwandig, aus Buchenholz . .

1,10

Sodainhalt Aus weichem Holz . . . . . . Aus hartem Holz Doppelwandig, aus Buchenholz . .

100 1,80 5,50 2,50

— —

12,5 0,80 1,75

15 — —

1,15



125 2,50 6,50 —

150 2,75 7,50 2,75

25 1,00 2,75 1,45

40

50 1,50 3,75 1,90

57 kg 1,70 Mk. 4,50 „ 2.15 ,

1,65

175 3,00 8,25

200 3,50 9,50

250 4,00

300 kg 4,50 Mk. w





— —





tt

b) E i s e n b l e c h f ä s s e r ( H o b b o c k s ) für trockne Chemikalien. Sodainhalt . Preis . . .

5 1,25

7,5 1,40

Hl 1,45

12,& 1,55

15 1,80

c)SchmiedeeiserneFässer Wasserinhalt Gewicht ca Aussen angestrichen . . Innen und aussen verzinkt

.

30 12 ,. 13,00 ., 16,00

55 18 13,50 16,50

20 1,90

25 2,15

30 2,30

40 2,65

b0 3,10

60 kg 3,55 Mk.

(mit Schutzreifen). 75 21 14,00 17,00

100 24 15,00 18,00

150 42 18,00 21,00

200 50 19,00 22,50

300 1. 8 0 kg26,00 Mk 32,00 »

Wasscrinhalt 400 450 540 680 800 900 1. Gewicht ca ,. 100 115 180 kg150 170 125 Aussen angestrichen . . ,, 29,00 36,50 41,00 44,50 48,50 Mk. 33,50 Innen und aussen verzinkt ., 37,00 57,50 63,50 * 42,50 45,50 53,50 Zapfloch mit Gewindestöpsel kostet pro Stück 1 , 5 0 — 2 , 0 0 Mk. extra.

d) E x p l o s i o n s s i c h e r e T r a n s p o r t f ä s s e r . sonderen Artikel „ E x p l o s i o n s s i c h e r e G e f ä s s e " . e) E i s e r n e F ä s s e r , v e r b l e i t , mit Zapfloch. Wasserinhalt Preis . . .

50 22,00

f) F ä s s e r Wasserinhalt Preis . . .

350 40,00

von

10 3,00

5 4 0 1. 55,00 Mk.

Steingut

20 6,00

Siehe den be-

für destilliertes Wasser u. s. w.

50 1. 15,00 Mk.

Eiserne Fässer: E. Buchwald & Oomp., G . m . b . H . , Herdecke | Kleine, NeuachäJer 40o., G.m.b.H., Schwelm i.W. 1. We*tf. (s. Inserat unter ,,Eisenfarbe"). I (s. Anzeige im Anzeigenanhong)

Fayence — Feinsoda.

411

Explosionssichere Fässer: - Fabrik explodonasicharer GeMaw, G. m. b. H„ Salzkotten i. W.

Kleine, Neuachtfer&Co., ö . m . b . H . , Schwelmi.W. (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Fässer aus Steinzeug: Deutsche Steinieugwaarenfabrik für Kanaliwatiop und ehem. Induatrie, Friedrichaleld

B Ö T T C H E R

(Baden)

ft

G E S S N E R , l l t m KilmfeM I. I n k i r g •••ohlneabauanetelt Patentierte Maschinen zur Hersteilung von staubdichten FSssern für Chemikalien, Zement usw. Holzbearbeitungsmaschinen jeder Art für Kistenfabriken usw. F a y e n c e siehe „S t e i n g u 1". F e d e r a i a u n = A s b e s t (s. d.). F e d e r h a r z = K a u t s c h u k (s. d.). Federwelss A s b e s t (s. d.). Federweiss: Aflenzer Grafitund Talksteingewerkschaft O. tn. b. H., Wien IX/8, Sensengasse 10.

Hemfeld

A

Rosenberg,

Wlhringeratr. BS.

Wien

I X / 3 Austria,

Fehllngrsche L ö s u n g . Eine Flüssigkeit, die Kupfersulfat, Seignettesalz und Natronlauge enthält und zur Zuckerbestimmung dient. Bereitung und Sonstiges siehe im Artikel „ M a s s a n a l y s e". Feingehalt. Siehe die Artikel „G o I d 1 e g i e r u n g e n" und „ S i l h e r l e g i e r u n g e n". F e l n m a b l m a s c b l n e n i n i t L u f t s i c h t u n g zur staubfeinen Vermahlung von Kreide, Ton, Kaolin, Gi0s, Kalk, Graphit, Kohle, Salz, Borax, Rinde, Farben, Zucker, Tabak, Leim, Holz, Glas u. a. mittelharten und weichen Stoffen. Diese Maschinen bestehen aus einem senkrechten Mahlgehäuse mit Öffnung für den Luftzutritt und regelbarer Aufgabevorrichtung einem im Gehäuse mit grosser Geschwindigkeit umlaufenden Schlagkreuze und einem Gehäuseaufsatz mit Ventilator. Die Maschinen arbeiten mit Hilfe eines Luftstromes und liefern direkt ein staubfeines Mahlerzeugnis ohne besondere Sichtmaschinen; das Mahlgut kann je nach Grösse der Maschine in Stücken von Walnuss- bis Hühnereigrösse zugeführt werden. Das von dem Schlagkreuz erfasste Mahlgut wird gegen die Wände des Gehäuses geworfen und so allmählich zerkleinert; das Feingut wird vom Luftstrom abgesaugt und in eine besondere Staubkammer geblasen, während die schwereren Griese immer wieder in den Mahlraum zurückfallen. Grösse

Durchmesser des Mahlgehäuses mm Durchmesser der Riemenscheibe . . „ Breite der Riemenscheibe . . . . . . „ Umdrehungen der Riemenscheibe . in der Minute K r a f t b e d a r f bei mittlerer Beanspruchung etwa . . . .

Stündliche Leistung . . . R a u m b e d a r f der Maschine

f Länge < Breite I Höhe

Gewicht der Maschine Preis der Maschine . . . . . Preis der Ankerbolzen und -Platten

0

No

.

.

.m

.

„ etwa k g Mk. „

1

650 830 1000 400 lf>0 180 240 100 i 50 180 240 105 4000 3300 2600 2000 8 - 1 0 15—20 20—30 30—40 Je pach Mahlgut and Feinheit 1,9 2,2 1,1 1,6 1,3 1,5 0,8 1,1 3 3,6 1,7 2,7 450 1200 1900 3000 1420

2650

3450

4690

Feinmahlmaschinen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Feinsoda. Man versteht darunter Soda Form. Weiteres siehe unter „S o d a".

in pulverig-kristallinischer

412

Feinsprit —

Fenchelöl.

F e l n s p r l t (Spiritus rectificatissimus). Rektifizierter Alkohol von 94 bis 66 Volumprozent G e h a l t Uber die Darstellung siehe den Artikel „S p i r i t u s". Apparate zur Herstellung von Feinsprit: F.

H.

Meyer,

Hannover-Hainhol*

(«. Anzeige i m

Anzeigenanhang).

F e l d s p a t . Schlechthin versteht man darunter den K a l l f e l d s p a t oder O r t h o k l a s , der Zusammensetzung nach Kaliumaluminiumsilikat [ K , 0 . 3 SiOj] + [AliOi + 3 SiO>]. Teils in monoklinen Kristallen, teils derb mit körniger Struktur, farblos bis braunrot, durchsichtig bis undurchsichtig, glasglänzend. Der gewöhnliche Feldspat dient hauptsächlich zur Porzellanfabrikation, weiter als Baumaterial und Düngemittel. Weniger wichtig ist der trikline N a t r o n f e l d s p a t (Natriumaluminiumsilikat), auch A I b i t genannt. Feldspat: Wilhelm

Minner,

Bergprodukte,

Arnstadt

i.

Th.

!

Reimbold & Strick, Gorconshaus.

G. m . b. H . ,

C81n

a.

Uli..

^ FRANZ MANDT X

M i n e r a l . . . . M a h l w e r k e

spez.:

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Feldspat

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fcE en , r

G r u b e n b e t r i e b in S k a n d i n a v i e n

Quarz

skandinavischer Provenienz in jeder Mahlung und in Stücken

Rutil

Kalkspat Kugelflintsteine Jede

Sortierung

China Clay

Flussspat gemanlen

Dolomit, Feuerstein, Glasmehl, Flint, LohnMüllerei Telegramm-Adresse :

GLOBUS-STETTIN

F e l n t l o n , ein geruchloses Desinfektionsmittel und Antiseptikum für Landwirtschaft und Tierzucht, das in 3—10 %iger wässeriger Lösung verwendet wird und sich durch seine relative Ungiftigkeit auszeichnet. Felution, j e nach Menge

%

kg Mk. 1 5 , 0 0 — 2 5 , 0 0

Felution: Chemische F a b r i k Flörsheim Dr. B .

Noerdlinjer,

Flörsheim-Untermain.

F e n e h e l t t l ( O l e u m Foeniculi). Ätherisches ö l , das aus den Fenchelsamen ( F o e n i c u l u m capülaceum) durch Destillation mit Wasser gewonnen wird.

Feolathan — Fernthermometer, elektrische.

41»

Farbloses oder gelbliches, aromatisch riechendes, süsslich-gewflrzig schmeckendes ätherisches Ol; sp. G. (bei 15*) 0,920—0,980, erstarrt bei 10* kristallinisch. O. D. + 7 bis 22*. Im Feochelfil sind verschiedene chemische Verbindungen aufgefunden worden, wie Pinen, Dipenten, Fencbon und namentlich A n e t h o 1 (Hauptbestandteil des AnisOls). Das FenchelOl löst sieb wenig in HtO, dagegen leicht in Alkohol. Man benutzt es zu medizinischen Zwecken, bei der Likörfabrikation und bei d£r Seifenfabrikation. Fenchelöl, rektif. D. A. V „ „ D. A. V, bei Blechfl. von 12,5 kg „

konz. Stearopten

1 kg Mk. 15,SO 1 „ „ 15,00 1





21,00

Feolathan, Bezeichnung für ein neues Eisenpräparat, das durch Sättigung von NH> und Fej(OH)» mit Milchsäure derart hergestellt wird, dass auf 4 mol. Milchsäure je 1 mol. Eisen und Ammonium kommen. Es bildet eine grünliche, äusserst hygroskopische Kristallmasse. Fermangol. Unter diesem Namen kommt ein Mittel gegen Blutarmut und Nervenleiden in den Handel. Es erwies sich nach A u f r e c h t als eine wässerig-spirituöse, aromatisierte Losung von ca. 5 % Eisenmangansaccharat, I,5% glyzerinphosphorsaurem Kalk mit 14% Rohrzucker und 14,2 vol. % Alkohol. Fermente. Als u n g e f o r m t e F e r m e n t e oder E n z y m e bezeichnet man den Eiweissstoffen nahestehende, ihrer Natur nach noch wenig aufgeklärte Körper, die imstande sind, in äusserst geringer Menge sehr grosse Massen organischer Stoffe umzuwandeln. Alle fermentativen Prozesse bestehen in einer S p a l t u n g , d. h. in dem Zerfall kompliziert zusammengesetzter Verbindungen in einfachere; meist findet dieser Prozess durch Wasseraufnahme ( H y d r a t i s i e r u n g ) statt. Die wichtigsten Enzyme sind: 1. D i a s t a s e n , welche Stärke verflüssigen und in Zucker verwandeln (hierher gehört z. B. das P t y a I i n des Speichels); 2. die Z y m a s e , welche die alkoholische Garung erregt, d. h. den Zucker in Alkohol und Kohlensäure spaltet; 3. das P e p s i n des Magensafts, welches ebenso wie 4. das T r y p s i n Eiweissstoffe peptonisiert; 5. die L 1 p a s e , die Fette spaltet; 6. die I n v e r t a s e , welche Rohrzucker in Invertzucker verwandelt; 7. die G 1 y k a s e oder M a 11 a s e , die aus Maltose Traubenzucker bildet; 8. die M e 1 i b i a s e , welche Raffinose in ihre einfachen Zuckerarten zerlegt; 9. die K a t a 1 a s e , welche Wasserstoffsuperoxyd in H»0 und O spaltet; 10. das L a b f e r m e n t , welches Milch zur Gerinnung bringt; II. die O x y d a s e n , welche freien Sauerstoff der Luft auf oxydierbare Körper zu Obertragen vermögen. Flüssigkeits-Interferometer für Fermentstudien: Carl Zeias, Jena.

Fermoxyl. Ein Dauerhefepräparat, das in Form von Tabletten in den Handel kommt und medizinische Verwendung finden soll. Fernambukholz (LignumFemambuci;Lignum brasüiense), auch B r a s i l i e n h o l z , N i k a r a g u a h o l z , P e r n a m b u k h o l z und R o t h o l z genannt, ist das Stammholz des Baumes CaescUpinia echinata. Weiteres siehe unter „R o t h o 1 z". Fernsprecher: Siemens & Halske A.-G. Wernerwerk, Siemensatadt bei Berlin.

Fernthermometer, elektrische. Sie beruhen auf der Messung der Widerstandsänderung von Metallen bei Wechsel der Temperatur. Bei den elektrischen Fernthermometern von B r a u n & C o . misst man den Leitungswiderstand einer kleinen Metallspule, die bei entsprechendem Einschluss in eine geeignete Armatur auch in Flüssigkeiten, unter Druck stehende Räume usw. eingeführt werden kann. Die Entfernung vön dem Ableseapparat kann beliebig gross sein, ebenso können mit einem Umschalter mehrere Messstellen an e i n e n Ableseapparat angeschlossen werden. Dieser besteht aus einem elektrischen Messgerät nach Art der Voltmeter, jedoch mit einer Temperaturskala, welche ganz nach Wunsch eingeteilt wird, z. B.

Ferral bol — Ferrocyn.

414

0—50* C. in halbe Grade, oder —20 bis + 30° u. s. w. Die Genauigkeit ist etwa

Bei dem System der Fernübertragung von Temperaturen nach G. A. S c h u 11 z e ist es durch die Differentialwirkung zweier Strome — von denen der eine unveränderlich ist, wahrend der andere durch dieWiderstandsanderung des Thermometerkörpers beeinflusst wird — gelungen, die Empfindlichkeit dieser thermometrischen Registrierung soweit zu steigern, dass schon Änderungen von 0,1° C. bequem abgelesen werden können. Preise der elektrischen Fernthermometer auf Anfrage bei den fabrizierenden Firmen. Fernthermometer: (jeorg Schmidt & v d Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleusingen).

I Siemens & Halake A.-G. Wernerwerk, | Stadt bei Berlin.

Siemens-

F e r r a l b o l , bei Bleichsucht anzuwendendes Eisenpräparat, ist eine Verbindung von Hühnereiweiss, Eisen und Lezithin mit 3 % Fe. F e r r a t i n (Eisenalbuminsäure). Verbindung von Eisen mit Eiweiss, als welche das Eisen unserer Nahrungsmittel sehr fest an Eiweiss gebunden ist; es wird nach den D. R. P. 72 168 und 74 533 künstlich durch Behandeln von Eiereiweiss mit Ferritartrat dargestellt, bildet ein rotbraunes, unlösliches Pulver und dient als leichtverdauliches, angenehm zu nehmendes Eisenpräparat. Ferratin „Boehringer". . In T a b l e t t e n a 0 , ^ 5 g

H Mk. 7 , 0 0 , 1 k g Mk G l a s mit 1 0 0 S t ü c k „

65,00 1,85

Ferratog'en. Eisen-Nukleinverbindung mit 1 % Fe-Gehalt. Bräunliches, unlösliches Pulver, medizinisch benutzt; es wird vom Darm gut aufgenommen. F e r r a t o s e . Es ist eine Lösung von F e r r a t i n (s. d.), enthält 0,3 % Fe in leicht resorbierbarer Form und entspricht in Anwendung und Eigenschaften dem Ferratin. Man kann in das Ferratin noch andere Elemente in organisch gebundener Form einführen und hat dies namentlich mit J und mit As getan. So erhält man einerseits J o d f e r r a t i n und anderseits A r s e n f e r r a t i n . Beide werden meist in Form einer Lösung dargestellt und verabreicht und führen als solche den Namen J o d f e r r a t o s e und A r s e n f e r r a t o s e . Jede enthält 0 , 3 % Fe, dazu die erstere 0 , 3 % J, dagegen die letztere 0 , 0 0 3 % As. Ferratose

.

.

Jodferratose Arsenferratose

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. . . .

.

.

.

2 5 0 g Mk

1,25

250 g 250 g

1,50 1,25

„ „

Ferrhfimln(-Hertel). Verbindung von frischem Rinderblut mit Eisen, der zur Konservierung 20 % Südwein zugesetzt sind. F e r r i c y a n h a i l n m siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 19. F e r r l p y r l n siehe „ F e r r o p y r i n".

Ferrlverblndungen und Ferroverblndungen siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n". Ferrlchthol = Ferrum sulfoichthyolicum. Bräunlich-schwarzes, un-

lösliches, geruch- und geschmackloses Pulver, das medizinisch als Eisenpräparat verwendet wird und 3 , 5 % Fe sowie 96,5 °/o Ichthyolsulfosäure enthält Ferrichthol-Tabletten

(0,1 g)

5 0 Stück Mk.

F e r r o a l u m i n t a m siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n "

1,00

No. 7.

Ferrochrom siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 3. Ferrocyanblaa siehe „E i s e n f a r b e n".

F e r r o c y a n k a l i n m siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 18. F e r r o c y a n n a t r l u m siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 20. F e r r o c y n . Es besteht aus Zinkferrocyanid mit Kolanin, ist ein weisses, geschmackloses Pulver, unlöslich in den meisten Lösungsmitteln, und wird innerlich bei Keuchhusten u. s. w. verordnet. Ferrozyn-Tabletten ? Krewel A Co., Q. m. b. H., Chemische Fabrik,

COln-Ba^enthal.

Ferromangan — Ferrum Mangaao saccharatum. F e r r o i n & n f f a n siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " Ferromangansilizium: Bosnische

E l e k t r i x i t l t s - Aktiengesellschaft,

Wien I I,

Tegetthoffstr

415

No. 1. 7

F e r r o m o l y b d f t n siebe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 11. F e r r o n i c k e l siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 8 . F e r r o p o n . Ein Eisenpeptonsirup in konzentrierter Form ohne Alkohol, wird bei Anämie, Chlorose und Appetitlosigkeit verordnet. Ferropon: Dr

Paul Lohmann,

Chemische

Fabrik,

Hameln

a . d. Weser.

F E R R O P O N ein n e u e r E i s e n p e p t o n - S l r u p

in konztntrltrler F e r n ohns Alkshoi tropfenweise zu nehmen bei Anämie, Chlorose, Appetltlosigkellt, auch in Verbindung mit Mangan, B r o m , J o d , Arsen, Chinin, Phosphor and Glyzerophospnsten.

Dr. P A U L LOHMANN Fabrik pharmazautiachar und chamlach-tachniachar Artikal, Hamaln a. d. Waaer F e r r o p y r i n (Ferripyrin). Verbindung von Antipyrin mit Eisenchlorid. Man gibt es innerlich bei Anämie, Chlorose, Migräne, Neuralgien, bei Darmkatarrhen und -blutungen. Ferropyrin

.

.

.

.

F e r r o s i l l z l u m siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " Ferrosilizium:

Bosnische

E l e k t r i z i t ä t ^ • Aktiengesellschaft,

Wien 1/1, TegetthoETstr

1 kg

Mk.

93,00

No. 5. 7

Ferrosiliziumfabriken (elektrische) baut: Inprnieurbureau

Dr Ing

Walter

Conrad,

Wien X I X ,

Lichtenwerderplatz 4.

F e r r o s t y p t i n . Doppelsalz von Hexamethylentetraminchlorid und Eisenchlorid ( C H , ) , N , . H C l . FeCI,. Gelbes, äusserst leichtlösl. Pulver von zusammenziehendem Geschmack. Man benutzt es als zusammenziehendes und blutstillendes Mittel, und zwar in 20—40 %iger Lösung. Ferrostyptin Dr

.

Ferrostyptin:

L. C

.

Marquart, Chem. Fabrik, Beuel a

H.

Mk

3,40

Rh.

F e r r o t l t a n siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " F e r r o v a n a d i n siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e F e r r o w o l f r a m S- „ E i s e n l e g i e r u n g e n " l e g i e r u n g e n". Ferrum acetlcum = Eisenazetat, siehe d u n g e n " No. 2. F e r r u m a l h u m i n a t u m siehe „ E i s e n v e r b Ferrum chloratum = Eisenchlorlir siehe g e n " No. 5. F e r r u m c h r o m a t u m = Eisenchromat siehe g e n " No. 7. Ferrum hydrogenlo rednotum:

No. 10. n " No. 12. No. 4 und „W o l f unter

ram-

„Eisenverbin-

i n d u n g e n " No. 1. „Eisenverbindun„Eisenverbindun-

Dr Paul Lohnuuui, Chemische Fabrik, Hameln a. d. Weier.

Ferrum hydroxydatum = Eisenoxydhydrat siehe „Eisenverb i n d u n g e n " No. 13. F e r r u m l a c t l c t t m siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 8. F e r r u m M a n g a u o p e p t o n a t u m siehe „Eisenverbindungea" No. 9. F e r r u m B C a n g a n o s a c c h a r a t u m siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 10.

16

Ferrum nitricum — Festigkeit.

Ferrum nitricum

=

Eisennitrat siehe

„Eisenverbindungen"

Ferrum oxalicum

=

Eisenoxalat siehe

„Eisenverbindungen"

Eisenoxyd siehe

„Eisenverbindungen"

No. 11. No. 12.

Ferrum oxydatum

=

No. 13.

Ferrum peptonatum Ferrum pulveratum:

siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n "

No.

9.

Dr. Paul Lohmann, Chemische Fabrik, Hameln a. d. Weser.

Ferrum sesquichloratum =

dungen"

No. 6.

Eisenchlorid siehe

„Eisenverbin-

Ferrum sulfuratum

=

Eisensulfid

siehe

„ E i s e n v e r b i n d u n -

Ferrum sulfuricum

=

Eisenvitriol

siehe

„ E i s e n v e r b i n d u n -

g e n " No. 16. g e n " No. 15.

Ferrum sulfuricum oxydatum = E i s e n o x y d s u l f a t s i e h e „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 14. Fersan. E i s e n h a l t i g e P a r a n u k l e i n v e r b i n d u n g , die a u s s e r dem h o h e n G e halt ( c a . 9 0 % ) an w a s s e r l ö s l i c h e n und leicht r e s o r b i e r b a r e n E i w e i s s s u b s t a n z e n ( A z i d a l b u m i n e n ) durch einen G e h a l t an E i s e n und P h o s p h o r (in o r g a n i s c h e r , h o c h m o l e k u l a r e r F o r m ) a u s g e z e i c h n e t ist und den B e g r i f f d e s E i s e n p r ä p a r a t e s mit dem C h a r a k t e r d e s N ä h r p r ä p a r a t e s vereinigt. „ . D , , i 25 50 100 250 g. Fersan in P u l v e r f o r m < . n nn o un n , n »n l 1,10 2,00 3,80 9,0 ausgelaugt, worauf man aus der getrennten und filtrierten Fettlösung durch Ansäuern die Fettsäuren abscheidet. Letztere sollen mit einem geeigneten Lösungsmittel extrahiert werden und zur Kerzenfabrikation oder zur Verarbeitung auf Stearin dienen. — Das Verfahren dürfte viel zu teuer sein, als dass es Eingang in die Technik finden könnte. G e h ä r t e t e öle. Eine Umwälzung von geradezu beispielloser Bedeutung hat die Industrie der Fette und ü l e dadurch erfahren, d a s s es gelungen ist, flüssige Fette in solche von fester Konsistenz überzuführen. Die flüssige Ölsäure C I S H M O J unterscheidet sich von der festen Stearinsäure C I S H M O J nur durch den Mangel von 2 H, und es gelingt durch einen Prozess, den man wissenschaftlich als H y d r i e r u n g oder H y d r o g e n i s i e r u n g , technisch als F e t t h ä r t u n g bezeichnet, diese 2 H den ungesättigten Fettsäuren direkt anzulagern. Die Wichtigkeit der hierher gehörigen Verfahren beruht darauf, dass feste Fette wertvoller als flüssige sind. Die Verfahren der Hydrierung bauen sich auf den Forschungen von S a b a t i e r auf, aber es waren grosse Schwierigkeiten zu überwinden, bis sich ein praktisch brauchbares Verfahren ergab. N o r m a n n erhielt das D. R. P. 141 029, wonach man Ölsäure durch Einwirkung von gasförmigem Wasserstoff bei Gegenwart von fein verteiltem Nickel als Katalysator in Stearinsäure überführt. Dieses Verfahren hatte anfangs noch viele Mängel und ist allmählich immer weiter ausgebaut und verbessert worden. Man verwendete später als Katalysator Palladium, und namentlich k o l l o i d a l e s Palladium, wodurch die ölhärtung bei viel niedrigerer Temperatur zustande kommt. Es sind auch noch zahlreiche andere Katalysatoren vorgeschlagen worden; man hat besondere Apparaturen ersonnen, die Art der Wasserstoffeinwirkung modifiziert u. s. w. Besonders wichtig war es, dass es gelang, diese Reaktionen nicht nur auf Fettsäuren anzuwenden, sondern auf die Fettsäureglyzeride, d. h. also auf die unzersetzten Öle, direkt, was dem ganzen Prozess erst seine grosse Bedeutung gegeben hat. Von den sehr zahlreichen Patenten auf diesem Gebiete seien ausser dem bereits oben erörterten Grundpatent D. R. P. 141 029 als wichtig hier genannt: D. R. P. 211669, 221 890, 230 724, 236 488, 247 454, 252 320, 256 500 und 27*

420

Fette und Öle.

2 6 6 6 6 2 ; Franz. Pat. 4 4 9 6 6 8 und 4 5 0 7 0 3 ; Engl. Pat. 2 9 6 1 2 und 3 0 0 1 4 v o n 1 9 1 0 ; 15 4 3 9 , 18 6 4 2 u n d 2 0 3 2 9 v o n 1 9 1 1 ; 7 2 , 1 4 6 5 6 u n d 1 8 9 9 8 v o n 1 9 1 2 ; A m e r . P a t . 1 0 2 3 753, 1 0 2 6 156, 1 0 4 3 9 1 2 , 1 0 5 2 4 6 9 und 1 0 5 9 720. M a n hat auch n o c h a n d e r e Verfahren der Fetthärtung e r s o n n e n . S o will m a n s i e b e i s p i e l s w e i s e durch E l e k t r o l y s e erreichen, w ä h r e n d d a s D . R. P. 167 107 s t a t t e i n e s K a t a l y s a t o r s d i e M i t w i r k u n g e l e k t r i s c h e r G l i m m e n t l a d u n g e n vorschlägt. Aber technisch arbeitet m a n zurzeit w o h l a u s n a h m s l o s mit Nickeloder Palladiumkatalysatoren, w o b e i die feinste Verteilung der T e i l e d e s Katal y s a t o r s s e h r w i c h t i g ist. Der Nachteil, den das Palladium gegenüber dem N i c k e l d u r c h s e i n e n sehr h o h e n P r e i s hat, wird d a d u r c h a u s g e g l i c h e n , d a s s schon ooooo d e s G e w i c h t s d e r z u r e d u z i e r e n d e n S u b s t a n z g e n ü g t , u m d e n Effekt zu erreichen. G e h ä r t e t e F e t t e w e r d e n in a u s s e r o r d e n t l i c h g r o s s e m U m f a n g e b e n u t z t , n i c h t n u r in d e r S e i f e n i n d u s t r i e u. s . w . , s o n d e r n a u c h f ü r S p e i s e f e t t e , n a c h d e m s i c h e r g e b e n hat, d a s s g e r i n g e S p u r e n v o n Ni, d i e unter U m s t ä n d e n darin bleiben, in keiner W e i s e g e s u n d h e i t s s c h ä d l i c h w i r k e n . Uber F e t t s p a l t u n g s i e h e d e n Artikel „Fe t t s ä u r e n". P r ü f u n g : P a r t h e i l und F e r i é (Ärch. Pharm. 1903, 561) haben, wie Chem.-Ztg. 1903, Repert. 314 berichtet, folgenden Gang für die Fettanalyse ausgearbeitet: Ungefähr i g Fett wird mit 15 com l /2 n-alkoliolischer Kalilauge auf dem Wasserbade verseift und die Seife in 100 ccm 50 %igem Weingeist gelöst. Nach Zusatz von Phenolphtalein wird der überschuss an Kalilauge mit verdünnter Essigsäure neutralisiert, und mit einer 10 °/oigen Lösung von Lithiumazetat in 50 %igem Weingeist werden die Lithiumsalze der höheren festen Fettsäuren ausgefällt. Die Mischung wird auf dem Wasserbade auf etwa 60° erwärmt, wobei der Niederschlag wieder in Lösung geht. Beim Erkalten scheiden sich das stearinsaure, das Palmitinsäure und der grösste Teil de9 myristinsauren Lithiums kristallinisch aus. Man löst in 100 ccm heissem absolutem Alkohol; beim Erkalten der Lösung fallen das S t e a r a t und P a l m i t a t aus, werden abfiltriert, getrocknet und gewogen, während das M y r i s t a t in Lösung bleibt. Die Lösung wird verdunstet und das Myristat bei 100° getrocknet und gewogen. Es wird dann durch Salzsäure zerlegt und die ausgewaschene und getrocknete Myristinsäure durch eine titrimetrische Molekulargewichtsbestimmung identifiziert. Aus dem Gemische von Stearat und Palmitat werden ebenfalls die Säuren mit Salzsäure abgeschieden und nach dem Auswaschen mit Alkali titriert oder in die Baryumsalze verwandelt. Aus dem auf die eine oder andere Weise gefundenen Molekulargewichte des Gemisches wird der Gehalt an S t e a r i n s ä u r e und P a l m i t i n s ä u r e berechnet. In dem Filtrate von den ausgefällten Lithiumsalzen sind noch enthalten die Salze eines kleinen Teiles der M y r i s t i n s ä u r e , der L a u r i n s ä u r e , Ö l s ä u r e und etwa vorhandene Säuren der L e i n ö l s ä u r e r e i h e Diese werden nach F a r n s t e i n e r durch Bleiazetatlösung in die Bleisalze übergeführt, die dann durch Behandlung mit heissem Benzol in die Blcisalze der gesättigten und der ungesättigten Fettsäuren getrennt werden. Nach dem Wägen der Bleisalze der gesättigten Fettsäuren werden letztere mit Salzsäure in Freiheit gesetzt und aus ihrem mittleren Molekulargewichte dier Gehalt an M y r i s t i n s ä u r e und L a u r i n s ä u r e berechnet. Von der Benzollösung der Bleisalze der ungesättigten Fettsäuren wird das Benzol im Wasserstoffstrome abdestilliert, wild die zurückbleibenden Bleisalze werden mit verdünnter Salzsäure zersetzt. Die erhaltenen freien Fettsäuren werden in Alkohol gelöst, mit Kalilauge unter Verwendung von Phenolphtalein neutralisiert und durch eine alkoholische 10%ige Bariumazetatlösung in die Bariumsalze verwandelt. Aus diesen wird mit wasserhaltigem Äther das Bariumsalz der Säuren der Leinölsäurereihe extrahiert und das Gewicht der in Äther löslichen Bariumsalze sowie das B a r i u m o l e a t bestimmt. Fette: Yerwertungs-Gesellschaft für Rohmaterialien m.

b. H., Berlin O. 17, Mühlenstr. 51/58.

Fette und ö l e (wasserlösliche): Louis Blumer, Chemische Fabrik, Zwickau i. Sa. Refraktometische Carl Zeiss, Jena.

Prüfung nach Wollny,

Naumann,

Utz

u.s.w.:

E i n r i c h t u n g e n u. A p p a r a t e z u r G e w i n n u n g , V e r a r b e i t u n g u n d R e i n i g u n g : J . L. Carl Eckelt, Berlin N. i . I Heinrich Schirm, Maschinenfabr.,Leipzig-Plagwite. Volkmar llänig & Comp., Heidenau, Bez. Dresden. | A p p a r a t e zur G e w i n n u n g u n d V e r a r b e i t u n g v o n F e t t e n u n d Ö l e n : Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt Peter Dinekels & Sohn, G. m. b. H., Mainz. Entfettungsapparate: Volkmar Hänig & Comp., Heidenau, Bez. Dresden. I Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt Heinrich Hirzel, G. m. b. H., Leipzig-Plagwitz I Peter Dinekels & Sohn, G. m. b. H., Mainz. Anzeige im Anzeigenanhang). i

Fettfarben — Fettsäuren.

421

Einrichtungen für Olfabriken: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Gruaonwerk,

Magdeburg-Buckau.

F e t t f a r b e n . Unlöslich in Wasser, dagegen löslich in Mineral-, Pflanzenund Tierölen, so in Benzol, Benzin, Naphta, Paraffin, Terpentin, LeinOl, Talg, Stearin, Wachs u. s. w., weiter in Schwefelkohlenstoff, Äther, Azeton, Amylazetat sowie Sprit. Die Fettfarben dienen zur Fabrikation von Druck- und Stempelfarben, Holzbeizen, Ledercreme, zum Färben von Kerzen, Seifen, Pomaden, Butter, Margarine u. s. w. Fettfarben: Wülfing, Dahl 4 Co., A . C . , Barmen.

Fettlösliche Farben: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Unterinain.

F e t t f f a s siehe „ O l g a s". F e t t h ä r t u n g - siehe „ F e t t e u n d ö l e". F e t t s ä u r e n . Uber den Vorgang der Zersetzung der Glyzeride (Fette) in fettsaures Salz und Glyzerin, den man als V e r s e i f u n g bezeichnet, vgl. den Artikel „ S e i f e". Der Prozess des Verseifens geschieht nach verschiedenen Verfahren. Zunächst ist die K a I k v e r s e i f u n g zu nennen, die früher im offenen Kessel, jetzt aber im Autoklaven unter Uberdruck vorgenommen wird. Man verseift meistens mit etwa 3 % Kalk (in Form von Kalkmilch) bei 10 Atm. Druck. Die erhaltene Kalkseife wird dann durch Behandeln mit HjSO« in Fettsäure + CaSOt gespalten. Da der Gips fast wertlos ist, hat man statt Kalk auch Baryt zur Verseifung zu verwenden gesucht, wie anderseits Natriumaluminat empfohlen wurde. Neuerdings ist besonders die A u t o k l a v e n v e r s e if u n g bei 12 Atm. unter Zusatz von 0,5—1 % M a g n e s i a wichtig geworden und scheint sich immer mehr einzubürgern. Es ist festgestellt worden, dass die Magnesiaseifen zwar in H a O unlöslich sind, sich aber im unverseiften Fette auflösen und hierdurch als Emulsionsbildner für die Fettzersetzung wichtig werden. Die Zersetzung selbst aber wird bei dem genannten Prozess nur durch das Wasser bewirkt. Noch vorteilhafter soll sich die Autoklavenverseifung gestalten, wenn man nicht mit MgO sondern mit ZnO arbeitet. Mit dem zuletzt geschilderten Verfahren kommen wir zur F e t t s p a l t u n g d u r c h g e s p a n n t e n W a s s e r d a m p f , die schon früher ausgeführt wurde und darin bestand, das mit 30—50 % heissem HaO emulgierte Fett im Autoklaven auf 300—350° zu erhitzen. Auch mit ü b e r h i t z t e m Wasserdampf ist die Verseifung ausgeführt worden. Weiter ist die F e t t s p a l t u n g m i t S c h w e f e l s ä u r e zu nennen, die namentlich für sehr unreines Material angebracht ist: Man schmilzt das Fett zuerst zur Entfernung der Verunreinigungen um, erwärmt es in einem Rührkessel mittels Dampfs auf 110—170° und setzt hierauf HjSOi von 66° B£ zu; die H 2 SO»-Menge richtet sich nach der Fettart und beträgt meistens zwischen 2 und 10 %. Die Fettmasse schäumt auf den Zusatz von H»SO« stark auf, entwickelt SOj und färbt sich braun; sie muss mehrere Stunden stark gerührt werden. Dann lässt man die Masse in Wasser laufen und erwärmt das Gemisch durch Dampfschlangen auf 100°, wobei sich die Fettsäuren oben ausscheiden. Sie werden abgezogen und gereinigt, während man aus dem Rückstände das HiO durch Erwärmen fortschafft und dann bei etwa 300° destilliert. Die Verseifung mit H»SO« geschieht auch noch auf mancherlei andere Weise, als hier geschildert ist. Über die Methoden der Fettspaltung, welche in der Seifenfabrikation üblich sind, vgl. den Artikel „Se i f e". In neuester Zeit macht die F e t t s p a l t u n g d u r c h E n z y m e besonderes Aufsehen. Dieses Verfahren, das von C o n n s t e i n , H o y e r und W a r t e n b e r g zuerst in den Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 1902, 3988 veröffentlicht wurde, scheint berufen zu sein, auf dem Gebiete der Fettsäure-

422

Fettsäuren.

und Seifenfabrikation eine v o l l s t ä n d i g e U m w ä l z u n g hervorzubringen. Diese neue Art der Fettspaltung beruht auf der Benutzung v o n f e t t s p a l t e n d e n F e r m e n t e n , d i e s i c h in manchen Pflanzensamen finden. Vor allem ist der R i z i n u s s a m e n daran reich und wird d e s h a l b ausschliesslich verw e n d e t ; die Fermente lässt man mit s c h w a c h angesäuertem Wasser zusammen auf die Fette einwirken. Nach einem von C o n n s t e i n auf dem Intern. Kongr. f. a n g e w . Chem. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage und nach dem Wortlaut der auf d a s Verfahren inzwischen erteilten Patente (D. R. P. 145 4 1 3 und 147 7 5 7 ) wird der Rizinussamen in zerkleinerter Form mit dem Fette und verd. Säure ( E s s i g s ä u r e oder S c h w e f e l s ä u r e ) innig gemischt und die Temp. bei 20—40° g e h a l t e n ; statt freier Säuren kann man auch sauere Salze verwenden, z. B. L ö s u n g e n von Natriumbisulfat oder Natriumphosphat. In dem o b e n erwähnten Vortrage berichtete C o n n s t e i n , d a s s man technisch zur Verseifung v o n 5 0 0 kg Palmkernöl wie folgt verfährt: 50 kg fein gemahlene Rizinussamen w e r d e n mit einem Teil d e s geschmolzenen, auf 30—35" abgekühlten Fettes angestellt. Es wird von den Schalen dekantiert und mit dem Hauptteil d e s Fettes in einem konusähnlichen G e f ä s s e aus Holz oder Aluminium vermischt. Man fügt dazu 300 kg 0,12 %iger Essigsäure und hält die M a s s e durch e i n g e b l a s e n e Luft in B e w e g u n g ; nach 24 Stdn. sind etwa 90 % Fett gespalten. D i e Emulsion wird durch Erwärmen und durch Zusatz von HjSO« a u f g e h o b e n . Es bilden sich drei Schichten, die a b g e lassen w e r d e n : 1) ein g r o s s e s Quantum saures Glyzerinwasser, 2) eine kleine Emulsionsschicht, die Glyzerinwasser, Fettsäure, Samenteile enthält, 3 ) 95 % der klaren und reinen Fettsäure. Zur Gewinnung von Glyzerinwasser wird sie mit W a s s e r g e w a s c h e n , dann mit kaustischem oder kohlensaurem Alkali g e kocht. Die Seife wird a u s g e s a l z e n und 1—2mal mit dünner Salzlauge g e schliffen. Die Samenteile g e h e n in die Unterlauge; der Seifenkern ist rein. — Nach dem D. R. P. 188 429, d a s als Zusatz-D. R. P. zu D. R. P. 145 4 1 3 erteilt worden ist, verläuft die g e m e i n s a m e Wirkung von Ferment und Säure schneller und kräftiger, w e n n Schwermetallsalze zugegen sind. Besonders bewährt haben sich die Salze: MnSO», MnCl», M n ( N 0 3 ) 2 , MntC-HjCM«, FeSO,. ZnCU, Als(SO«)s. Nach Untersuchungen von B r a u n u n d B e h r e n d t lässt sich mit ausgezeichnetem Erfolge zur fermentativen Fettspaltung das A b r i n verwenden, jedoch nicht in gereinigtem Zustande, s o d a s s vielleicht noch unbekannte Bestandteile d e s A b r u s - S a m e n s die eigentlichen fettspaltenden Fermente sind. Ein weiteres eigenartiges Fettspaltungsverfahren ist dasjenige von E. T w i t c h e l l : Er spaltet d a s Fett durch Kochen im offenen Kessel mit Dampf unter Zusatz e i n e s Fettspaltungsmittels, w e l c h e s aus Benzolstearolsulfonsäure C , H . ( H S O s ) ( C , 8 H ™ O j ) besteht. — Ist die Fettspaltung nach der einen oder andern Methode erfolgt, s o wird zur Trennung der festen und f l ü s s i g e n Fettsäuren die verseifte Mischung wiederholt mit Säure und HaO g e w a s c h e n , u m g e s c h m o l z e n und in flachen G e f ä s s e n zum Erstarren gebracht; letzteres wird durch Kühlung unterstützt. Die erhaltenen festen Fettsäuren werden in hydraulischen P r e s s e n zuerst kalt (und dann unter s c h w a c h e r Erwärmung) von den letzten Spuren flüssiger Fettsäuren befreit. Ausser den erwähnten w e r d e n noch andere Methoden der Darstellung angewandt; als Ausgangsmaterial dient dabei Hammeltalg, russischer Talg (Mischung von Rinds- und Hammeltalg) oder rohes Palmöl. D i e festen Fettsäuren k o m m e n als S t e a r i n (s. d.), die flüssigen als s a p o n i f i z i e r t e s ( S a p o n i f i k a t - ) O l e i n in den Handel. Zur Reinigung der Fettsäuren soll man d i e s e nach dein D. R. P. 164 154 in ihre Alkylester überführen (z. B. durch Erhitzen mit Methylalkohol und konz. HjSO«), d i e s e der Destillation im W a s s e r d a m p f s t r o m unterwerfen und dann im Autoklaven in Fettsäure und Alkohol spalten. — Ob das Verfahren technisch öknomisch ist, möchten wir sehr dahingestellt sein lassen. Nach dem D. R. P. 148 0 6 2 führt man Ölsäure und ölsäurehaltige Fettsäuren durch B e h a n d l u n g mit konz. H » S O * in f e s t e Fettsäuren Uber; dieser

Feuerfeste Produkte und Steine — Feuerlöschmittel.

423

Prozess ist an sich bekannt, liefert aber immer dunkel gefärbte Produkte, die mit überhitztem Wasserdampf destilliert werden müssen, bei welcher Destillation aber ein Teil der neu gebildeten Oxystearinsäure wieder in flüssige Ölsäure zerfallt. Bei dem neuen Verfahren destilliert man die Fettsauren z u e r s t mit überhitztem Dampf und behandelt dann mit konz. H*SO«; in diesem Falle tritt keine Verkohlung ein, die entstehende dunklere Färbung beseitigt man durch Behandlung mit Zinkstaub. Auch das D. R. P. 150 798 will die Umwandlung der Ölsäure mittels H»SO» bewirken, und zwar sollen gleiche mol. Ölsäure und wasserfreie Schwefelsäure bei 60—90° aufeinander einwirken. Nach dem D. R. P. 166 610 werden zur Darstellung fester Fettsäuren die mit konz. HjSO» behandelten Fettsäuren nach Auswaschen der Säure zur Neutralisation des Säurerestes mit einem Oxyd oder Karbonat versetzt und dann destilliert (im Wasserstoffstrom, teilweise im Vakuum). Hierbei sollen die ungesättigten Fettsären in die gesättigten übergehen. Die grösste Bedeutung erlangt hat die Überführung flüssiger, ungesättigter Fettsäuren in feste, gesättigte Fettsäuren durch direkte Anlagerung von Wasserstoff. Über dies Verfahren der F e t t h ä r t u n g siehe den Artikel „ F e t t e und ö l e " . Das D. R. P. 151 880 schützt die Gewinnung von Fettsäuren aus Rohnaphta, Petroleum und andern Kohlenwasserstoffen, und zwar werden die betreffenden Fraktionen chloriert und dann nacheinander der Einwirkung von Magnesiuni und Kohlensäure ausgesetzt. Über das D. R. P. 159 170, wonach man Fettsäuren aus Fäkalien gewinnt, siehe den Artikel „ F e t l e u n d ö l e". Nach dem D. R. P. 172 690 soll das Härten der Ölsäure, d. h. deren Umwandlung in feste Fettsäure, in der Weise erfolgen, dass man in gewissem Verhältnis Formaldehydlösung bis zur Emulsionsbildung einrührt, dann Zinkstaub einträgt und das Gemisch schliesslich in heisses HjO (nicht über 80°) einträgt, worauf das Zn zu Boden sinkt, während sich an der Oberfläche leicht erstarrende Fettsäuren ausscheiden (Erst. P. 50°; Sch. P. 68°). Anlagen und Apparate zur Fettsäuregewinnung: J . L Carl Eckelt, Berlin V 4 F r i e d r i c h Heckmann, Berlin SO strasse Gb (s. Inserate)

ltf,

Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt P e t e r Dinckels 4 Sohn, U m b H , Mainz,

Brücken

Fettsäuredestillierapparate bauen: Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt P e t e r Dinckels 4 Sohn, G. m. b. H , Mainz. Wcgelin Jb HUbner, Akt Ges., Halle a. d Saale

Volkmar Hilnig 4 Comp., Heidenau, Bez. Dresden Heinrich Hirzel, G ni. b. H , Leipzig-Plagwitz (9. Anzeige im Anzi'igeiianhang)

Fettspaltungsanlagen: Volkmar lfänig 4 Comp., Heidenau, Ii /

Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt P e t e r Dinckels 4 Sohn, G m. b. H , Mainz.

Dresden

F e u e r f e s t e P r o d u k t e und S t e i n e : Fabrik

feuerfester Steine, treibt d a s Wasser durch d a s Schlauchrohr h e r a u s ; der Gehalt d e s W a s s e r s an NajCOs bezw. NajSO« unterstützt auch hier die Löschwirkung. — Andere Extiokteure werden mit flüssiger Kohlensäure betrieben. Der Feuerlöschapparat P e r k e o ist insofern eigenartig, als die Löschung d e s F e u e r s mit S c h a u m geschieht. In dem A p p a r a t befinden sich zwei getrennte Lösungen. Die eine besteht a u s NaHCOa, Süsswurzelextrakt und Na 5 SO» in HsO gelöst, die zweite a u s Kalialaun und Na 2 SO» in H 2 Ü gelost Beim Gebrauch giesst man die Flüssigkeiten, die durch die Konstruktion des A p p a r a t e s beim Ausgiessen sich mischen, auf die brennende Fläche. Hier entwickelt sich dichter Schaum, der dem Feuer immer mehr von seiner Angriffsfläche nimmt und es bald ganz erstickt. Der A p p a r a t hat sich vor allem bei Benzinbränden ausgezeichnet bewährt, die ja durch d a s spezifisch schwerere H»0 kaum gelöscht werden können. Perkeo-Feuerloschapparat, je nach (»rosse, Anwcndungszwcck, Ausstattung .

Mlc. 3.i 0 0 — 7 ' 0

Vgl. den Artikel ,,F 1 a m m e n s c h u t z m i 11 e 1"

I Feuerlöscheinrichtungen \

System PERKEO „löschen mit Schaum" auch geeignet zum Löschen brennender, feuergefShrlicher Flüssigkeiten, wie Benzin, Äther usw.

Hand - Apparate :: :: Kübel - Spritzen Fahrbare Spritzen :: Ortsfeste Anlagen

J g i n l l i M i w explflslOBSslitiere Gele" Staatsmedaille, goldene Ausstellungsmedaillen usw.

FabriK expiosionssicherer Gefäße

G in. b. H. Salzkotten in Westfalen 6. m. b. H.

t

Feuersichere Gewebe — Feuerwerkerei.

42S

Extinkteure: Wuierinlull I

Kohlensäure 1 etwa

6,8

50 95 150 250 350

10,2 13.6 22.7 31,7

Gewicht

10,0

Prei»

s Ladng kostet

25,00 45,00 65,00 95,00 110,00

13,6 19,0 34,0 45,0

1,25 1,75 3,00 4,00 5,00

Feuerlöschmittel: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flürsheim-Untermain.

Fabrik explosionssicherer Salzkotten i. W.

Gefftsse, G. m. b. H.,

Feuersichere Gewebe siehe „ F l a m m e n s c h u t z m i t t e 1". Fenerunffsanlagen. Siehe die Artikel „ B r e n n s t o f f e", „K a I o r i m e t r i e" und „R a u c h g a s e". Feuerwerkerei (Pyrotechnik). a) S a t z e z u b e n g a l i s c h e n F l a m m e n . K o t : 40 SrNjO», 5 KCIO,, 13 S, 2 C. , 24 SrNjOo, 3 KCIO,, 8 S, 8 Cu f S«, 6 HgjCIi, 1 Schellack. „ 56 SrNjOo, 20 KCIO,, 24 S. R o s a : 23 CaCl,, 61 K C I O , , 16 S P u r p u r r o t : 23 CaCO,, 60 KCIO,, 16 S. B l a u : 15 Kupferammoniumsulfat, 28 KCIO,, 15 S, 15 K 2 S O , , 27 K N O , . 23 geglühten Alaun, 61 K C I O , , 16 S. Crrün: 8 BaN a O 0 , 3 KCIO,, 3 S. 45 BaNjO«, 10 KCIO,, 10 S, 1 Sb,Sj. V i o l e t t : 12 Alaun, 12 K a C O , , 60 K C I O , , 16 S. ( r e i b : 48 NaNO,, 16 S, 4 Sb,S,, I C . 23 Na,CO,, 61 KCIO,, 16 S. W e i s s : 32 K N O , , 8 S, 12 Sb, 11 P b , 0 4 (Mennige).

b) S ä t z e z u

Leuchtkugeln.

K o t : 4 SrN?0„, 3 K C I O , , 2 Milchzucker. , 8 S r N j O , , 4 KCIO,, 3 S, 2 Sb,S,. B l a u : 5 Bergblau, 12 KCIO,, 5 S, 1 H g , C l j . ( I r i i n : 40 BaN 2 O e , 20 KCIO,, 10 S, 1 Schellack, 1 Kienruss. 1 BaCO,, 6 K C I O , , 2 S. V i o l e t t : 5 0 , N s 0 6 , 4 Kupferfeilspäne, 5 KCIO,, 3 S, 3 H g , C l j . 1 Bergblau, 4 SrNjO«, 9 K C I O , , 6 S, 1 H g t C l , . r . e l b : 2 N a s C 9 0 4 (Natriumoxalat), 4 KCIO,, 1 Schellack. 8 NaNO,, 2 S, 1 C, 1 SbjS,. W e i s s : 9 K N O , , 3 S, 2 Sb,S,. 70 K N O i , 14 S, 10 Realgar, 12 Sb, 1 Schellack.

c) S ä t z e f ü r S p r ü h f e u e r ( F u n k e n f e u e r , B r a n d e r ) . Zumeist enthalten diese Sätze M e h l p u l v e r , d. h. fein zerriebenes Schiesspulver. 1. 16 Mehlpulver, 3 C. 16 8 K N O , , 3 C, 3 S, 10 feine Gusseisenbohrspäne. 16 12 K N O , , 3 C, 3 S, 12 grobe Gusseisenbohrspäne. 16 4 Stahlfeilspäne. 16 8 K N O , , 3 S, 8 Zinkfeilspäne. 16 10 K N O , , 2 S, 10 Kupferfeüspäne.

d) T r e i b s ä t z e f t l r R a k e t e n .

1. 8 Mehlpulver, 3 grobes Kohlenpulver. 2. 1 6 K N O , , 4S, 9 „

Pyrotechnische Chemikalien oder Feuerwerkschemikalien: Julius Hutstein,

DrogengrosBhandlung,

Breslau.

426

Fibroin — Filter und Filtrierapparate.

F i b r o i n siehe „ S e i d e " . F l b r o l y s l n . Doppelsalz aus Thiosinainin und Natriumsalizylat. Es ist wertvoll, weil es die spezifisch narbenerweichende Wirkung des Thiosinamins mit leichter Löslichkeit in kalt. H»0 verbindet. In den Handel kommt eine zu den Injektionen passende sterilisierte Lösung in kleinen zttgeschmolzenen Glaskugeln. Jedes Glaskügelchen enthält 2,3 ccm Fibrolysinlösung, entsprechend 0,2 g Thiosinamin. Fibrolysin, Karton mit 10 Röhrchen zu je 2,3 ccm

Mk. 3,20

F i c h t e n h a r z (Harz, Gemeines Harz; Resina Pini; Pix Burgundica). Als Fichtenharz kommen sowohl natürliche als auch künstliche Produkte in den Handel. Das Fichtenharz entsteht aus dem T e r p e n t i n (s. d.), welcher eine Lösung des Fichtenharzes in Terpentinöl ist, durch Entfernung des letzteren, und zwar verdunstet dasselbe entweder von selbst am Stamm (natürliches Fichtenharz) oder man destilliert es durch Erwärmen des Terpentins mit Wasser ab. Nach einem andern Verfahren erhitzt man den Terpentin für sich längere Zeit, wobei das ätherische ö l nach und nach entweicht. Von Fichtenharzsorten sind der f r a n z ö s i s c h e G a l l i p o t (aus Terpentin durch Destillation mit Wasser gewonnen) und das b u r g u n d i s c h e P e e l ] (aus dem Harz von Picea vulgaris dargestellt) bemerkenswert. Nach dem Amer. Pat. 783 367 soll man das Kiefernholz mit oder ohne Erwärmen in Alkohol tauchen. Hierdurch erhält man eine reine Terpentinlösung, während die Verunreinigungen im Holze verbleiben. Durch Erhitzen der Lösung wird dann erst der Alkohol übergetrieben und darauf das Terpentin destilliert; der Rückstand ist technisch reines Harz. Zum E n t f ä r b e n von Harz behandelt man dieses nach den D. R. P. 142 459 und 151019 mit alkalischen Substanzen, und zwar vermeidet man eigentliches Kochen, da dieses zur Verseifung führen würde, lässt vielmehr zu der Masse H s O, Dampf oder CO* zutreten, wobei Dampf bezw. COs zur Schaffung einer indifferenten Atm. dienen. Die Preise schwanken in weiten Grenzen. F l c h t e n n a d e l ö l siehe „ K i e f e r n a d e l ö 1". F l l i t siehe „ S c h i e s s p u l v e r". F U m a r o n . Das wurmabtreibende Prinzip der Farnwurzel, welches darin etwa zu 5 % enthalten ist. Das isolierteFilmaron hatSäurecharakter; es ist ein strohgelbes,amorphes Pulver vom Sch. P. 60°, leichtlösl. in den meisten organischen Lösungsmitteln, schwer in Methylalkohol, fast gar nicht in H s O. Je nach dem Alter des Patienten ist die Dosis 0,3—1 g. Es wird gewöhnlich als 10 %ige Lösung in Rizinusöl in den Handel gebracht; diese Lösung wird als F i I m a r o n ö 1 bezeichnet. Filmaronöl

11 Mk. 8,00

Filter und Filtrierapparate.

T o n f i l t e r in Flaschenform zum Filtrieren von Flüssigkeiten von aussen nach innen: Preis gross Mk. 4 , 5 0 ; mittel Mk. 1,80; klein Mk. 1,20 F i l t r i e r k e r z e n aus Ton nach P a s t e u r : 24 cm hoch, 25 mm Durchm. ,, 1,50 P o r z e l l a n f i l t e r mit eingelassener Filterplatte aus Ton nach Dr. Maassen ,, ;i,00 Laboratoriums-Nutschen-Filter: 3/« Inhalt des Oberteils 3,5 1. Preis 2,50 4,00 Mk. do. m i t a u f g e s c h l i f f e n e m O b e r t e i l : Inhalt des Oberteils 1 */« 6 1. Preis ." . . ." . . 7,50 12,00 Mk. Grössere N u t s c h e u f i l t e r aus Steinzeug mit dicht zylindrische F o r m : Inhalt des Oberteils 20 13 „ ,, Unterteils 17 30 Preis 8,50 14,00 3,00 Dazu Hahn (inkl. Eilischleifens) extra 3,80

eingeschlift'e ut-m 40 55 25,00 4,50

Sieb,

110 1. 140 1. 57,00 Mk. f,00 >•

Kilter und Filtrierapparate. S t e i n z e u g f i l t e r mit dicht eingeschliffenem Sieb, konische F o r m : Inhalt des Oberteils 20 50 „ Unterteils 30 70 Preis 15,00 30,00 Dazu H a h n (inkl. Einschleifens) extra 3,00 4,50 O f f e n e , d r u c k l o s e F i l t e r für Grossbetrieb: Filterfläche 30 40 5 0 qm. Preis. . . 1100 1500 1850 M k .

427 110 1. 140 1. 60,00 M k . 6,00 „

B e r k e f e l d - F i l t e r a u s g e b r a n n t e r K i e s e l g u r s i e h e im Artikel ,,W a s s e r r e i n i g u n g " . * F i l t e r p l a t t e n von .Porzellan nach W i t t für Laboratorien: Durchm. 2 ¿,5 4 5 6 8 10 12 13 14,5 17,5 cm. Stück . 0,35 0,35 0 , 4 0 0,60 0,60 0,90 1,40 1,50 1,75 2,25 2,75 Mk. K i l t r i e r f l a s c h e u von starkem, weissem Glase: Inhalt 100 250 5 0 0 7 5 0 ccm 1 2 8 5 1. Ohne seitliche R ö h r e . 0 , 3 0 0,40 0,50 0,55 0,60 0,90 1,50 — Mk. Mit seitlicher „ . 0 , 7 0 0,80 0,90 1,00 1,20 1,50 2,25 3,60 „ Mit seitlicher R ö h r e und eingeschliflenem Trichter 2,25 2,45 2,65 3,00 3,35 4,50 — — „ F i l t r i e r f l a s c h e n nach W a i t h e r (an Stelle des sonst nötigen Gummistopfens tritt ein für alle Grössen passender Kautschukring, der gut dichtet und doch jederzeit leichtes W e c h s e l n der Trichter ermöglicht): Inhalt 250 500 750 ccm 1 2 3 4 1. Stück 0,80 1,00 1,20 1,40 2,20 2,90 3,50 Mk. Dazu Kautschukringe Stück 0,20 Mk. „ Trichter, Durchm. 5 6 7 8 9 10 12 16 cm. Stück 0,17 0,18 0,20 0,25 0,25 0,30 0,40 0,50 Mk. T r i c h t e r für Filtration unter Luftabschluss nach Dr. P i p : vollständiger Apparat Mk. 18,00 Trichter allein 1,50 K i 1 t r i e r g e s t e I l e mit drei mit Holz ausgelegten Messingringen, Stativ mit Stahlstab: auf Dreifuss auf Tellerfuss auf | ¡-Platte Stück 4,50 4,75 5,00 M k . K i 1 t r i e r g e s t e i l e mit drei R i n g e n von 4, 5, 6 und 7 cm licht. Durchm., an 18 cm langen Kisenstäben, an Doppelmuffe verstellbar; Stativ mit Stahlstab: auf Dreifuss auf Tellerfuss auf | ¡-Platte Stück 2,75 3,00 3,00 Mk. Ringe und Muffe von Messing . 5,50 5,75 5,75 „ mit Holzeinlage . . . . 6,50 6,75 7,00 „ ,, „ Porzellaneinlage . . 6,50 6,75 7,00 „ F i l t e r s t e i n e aus Steinzeug für Papier- und Zellulosefabriken, Gewicht eines Stückes 2 kg : per Mille Mk. 315,00 Bei kleineren Bezügen entsprechend teuerer. F i l t e r m a s s e aus reinen, säurefesten, präparierten Asbestfasera 1 kg ,, 2,00 S uc r o - A s b e s t f i 11er zur Filtration von Trinkwasser, Wein, Spirituosen, Benzin u.s.w., bestehen aus Asbestgewebe, das durch besondere Imprägnation mit ausserordentlich feinporiger keramischer Masse überzogen ist. Dasselbe ist über Hohlkörper beliebiger Form gespannt, kann auch unter Druck arbeiten und wird durch Abbürsten gereinigt: Stündlich 5 — 7 6 — 1 0 15—20 2 0 — 3 0 4 0 - 6 0 7 0 — 1 0 0 300 600 1 0 0 0 1 Wasser. P r e i s . . 15 2 0 - 2 5 3 0 - 4 0 60 80 110 385 4 7 5 652 Mk. Weitere Filtrierapparate s i e h e unter „ W a s s e r r e i n i g u n g". Filter: Macherey, Nagel & Co., m. b. II., Düren ! Wegelin & HUbner, Akt.-Ges., Halle a. d. Saale. (Rheinluid). | Becherfaltenfilter: Macherey, Nagel & Co., in. b. H., Daren

(Rheinland).

Schlauchfilter: Heinrich Hirzel, O. m. b. H., LeipEfg-PIagwits (s. Anwige im Anzeigenanhang).

Filterpressen.

428 Filtrierapparate:

Volkmar Hänig & Comp., Heidenau, Bez. Dresden.

F i l t e r und F i l t r i e r a p p a r a t e :

Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Frückenstrasse 6 b (s. Inserate). F . H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Anzeige im Anzeigenanhang). K8nigl. Curt

Filter a u s hartgebranntem Porzellan-Manufaktur,

Berlin

Wegelin & Hübner, Akt.-Ges., Halle a. d. Saale. Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Sehleusingen). Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Kanalisation und ehem. Industrie, Friedrichsfeld (Baden).

Porzellan:

NW.

23,

Wegelystrasse.

S c h n e l l f i l t e r a n l a g e n für Industrie- und W a s s e r w e r k e :

Bräuer,

G.

m.

b.

H.,

Halensee-Berlin,

Joachim-Friedrichstr.

48.

Filterpressen.

D i e F i l t e r p r e s s e b e s t e h t a u s einem S y s t e m von K a m mern, w e l c h e zwischen zwei s t a r k e n K o p f s t ü c k e n , einem b e w e g l i c h e n und einem festen (letzterem mit F u s s ) , auf zwei seitlichen T r a g s p i n d e l n ruhen und mit einem geeigneten F i l t e r s t o f f a u s g e k l e i d e t s i n d ; sie n e h m e n die zu filtrierende F l ü s s i g k e i t in sich auf, die sich von einem durchlaufenden E i n g a n g s kanal in s ä m t l i c h e Kammern e r g i e s s t . D e r mittels einer P u m p e , e i n e s M o n t e j u s o d e r e i n e s G e f ä l l e s a u s g e ü b t e D r u c k bewirkt, d a s s die k l a r e F l ü s s i g k e i t die M a s c h e n des G e w e b e s durchdringt und durch die zu diesem Z w e c k in den P l a t t e n der K a m m e r n a n g e b r a c h t e n Kinnen und K a n ä l e abläuft, w ä h r e n d die f e s t e n S t o f f e zwischen den T ü c h e r n in den K a m m e r n zurückgehalten w e r d e n . D i e g e w o n n e n e n festen S t o f f e k ö n n e n in der P r e s s e s e l b s t a u s g e w a s c h e n w e r den, um sie zu reinigen o d e r die an ihnen haftenden löslichen S t o f f e zu g e winnen. M a n unterscheidet K a m m e r p r e s s e n , bei denen der rings um die F i l t e r f l ä c h e der Platten l a u f e n d e g l a t t e R a n d erhaben ist, s o d a s s j e zwei z u s a m m e n s t o s s e n d e Platten eine K a m m e r bilden, und R a h m e n p r e s s e n , bei denen der D i c h t u n g s r a n d mit der F i l t e r f l ä c h e e b e n liegt und die K a m m e r durch die z w i s c h e n j e zwei Vollplatten e i n g e s c h a l t e t e n Hohlrahmen g e b i l d e t wird. D i e F i l t e r p r e s s e n w e r d e n vornehmlich a u s Holz oder E i s e n h e r g e s t e l l t ; bei eisernen P r e s s e n werden die F i l t e r f l ä c h e n zum S c h u t z der F i l t e r t ü c h e r fein kanneliert ausgeführt oder mit g e l o c h t e n E i s e n b l e c h e n ü b e r z o g e n . In den K a m m e r p r e s s e n , deren T ü c h e r mittels T u c h v e r s c h r a u b u n g e n am E i n g a n g s kanal befestigt und a b g e d i c h t e t o d e r durch den E i n g a n g s k a n a l hindurch g e zogen w e r d e n , sind die P l a t t e n ganz von den T ü c h e r n b e d e c k t ; die D i c h t u n g ist T u c h gegen T u c h , und die Rückstände, die dem E i n g a n g s k a n a l e n t s p r e c h e n d ein L o c h oder eine L ü c k e h a b e n , fallen beim A u s e i n a n d e r s c h i e b e n der P l a t t e n unten heraus. D i e T ü c h e r der R a h m e n p r e s s e n w e r d e n nur über die R a h m e n gehängt, die Dichtung ist T u c h g e g e n E i s e n bzw. Holz, und die vollen K u c h e n werden in den R a h m e n a u s der P r e s s e h e r a u s g e h o b e n . D e r V e r s c h l u s s der P r e s s e n g e s c h i e h t mittels f e s t g e l a g e r t e r V e r s c h l u s s s p i n d e l o d e r durch Ums c h l a g s p i n d e l o d e r auch durch einen W i n k e l h e b e l v e r s c h l u s s . Neuerdings gewinnen ü b r i g e n s auch F i l t e r p r e s s e n mit E i n l a g e n a u s S t e i n z e u g immer grössere Bedeutung. B e i der g r o s s e n V e r s c h i e d e n h e i t der F i l t e r p r e s s e n nach K o n s t r u k t i o n , M a t e r i a l , G r ö s s e , erforderlichem D r u c k u. s. w. s c h w a n k e n die P r e i s e in den w e i t e s t e n G r e n z e n ; die f o l g e n d e n T a b e l l e n g e b e n d e s h a l b nur ungefähr Anh a l t s p u n k t e und sind d u r c h a u s unverbindlich. 1. K a m m e r - F i l t e r p r e s s e n in E i s e n mit mittlerer Einführung, für 10 Atm. B e t r i e b s d r u c k . Grösse der Kammern

Anzahl der Kammern

qmm

500

4 6 8 10 12 18

Nutzbare Filterfläche qm

1,4 2,1 2,7 3,4 4,1 6,1

Nutzbarer Kammer-Inhalt in Litern bei 25 mm Kuchenstärke

16,8 25,2 33,6 42,0 50,4 75,6

Ungefähres Gewicht

feg

600 700 820 940 1060 1500

P r e i s e der

Pressen

ohne gewöhnliche absolute Auslaugung Auslaugung A u s l a u g u n g Mk. Mk. Mk.

450 490 530 570 610 730

500 545 590 635 680 815

550 600 650 700 750 900

429

Filterpressen.

Anzahl der Kammern

Nutzbare Filterfläche qm

Nutzbarer Kammer-Inhalt in Litern bei 35 mm Kuchenstärke

630

12 18 24 30 36

6,9 10,3 13,7 17,1 20,5

86,5 129,6 172,8 216,0 259,2

2000 2500 3150 3700 4100

800 1020 1240 1460 1680

880 1120 1360 1600 1840

1030 1290 1550 1810 2070

750

18 24 30 36

15,2 20,2 25.2 30.3

189,0 252,0 315,0 378,0

3400 4300 5300 6200

1500 1850 2200 2550

1700 2050 2400 2750

1900 2250 2600 3(100

800

18 24 30 36

17,4 23,3 29,0 35,0

216,0 288,0 360,0 438,0

3500 4400 5300 6200

1600 19>0 2.i00 2650

1800 2150 2500 2900

2000 2350 2700 3050

24 30 36 42 50

38,4 48,0 57,6 67,2 80,0

473,0 591,0 709,0 827,4 985,0

8200 9200 10500 11.100 13400

2900 3360 3820 4280 4900

3200 3700 4200 4700 5200

3600 4100 4600 5100 5600

24 30 36 42 50

55,2 69,0 82,8 96,6 115,0

686,4 858,0 1029,6 1201,2 1430,0

11200 13000 14700 16700 19200

5400 6150 6900 7650 8650

5650 6450 7250 8050 9100

5750 6550 7350 8150 9200

Grösse der Kammern qmm

1000

1200

i i j 1 1

Ungefähres Gewicht Vi

P r e i s e der

Pr i s i e a

ohne gewöhnliche absolute Auslaugung Auslaugung Auslaugung Mk. Mk. Mk.

2. K a m m e r - F i l t e r p r e s s e n in E i s e n mit unterem seitlichem Eingang, ohne Auslaugung, zum Filtrieren schleimiger Stoffe, ohne Kuchenbildung, bis 10 Atm. Betriebsdruck, vornehmlich als Ölpressen angewandt. P r e i s e , G e w i c h t e u. s. w. wie unter 1. 3. R a h m e n - F i l t e r p r e s s e n a u s E i s e n mit u n t e r e r E i n f a h r u n g und a b s o l u t e r Auslaugung für 10 Atm. B e t r i e b s d r u c k .

Grösse

Kammern qmm

630

Anzahl der Kammern

Nutzbare Filterfläche qm

Nutzbarer Kammer-Inhalt in Litern bei 25 mm Kuchenstärke

Ungefähres Gewicht kg

Preise

der

seitlicher

Pressen

ohne gewöhnliche absolute Auslaugung Auslaugung Auslaugung Mk. Mk. Mk.

4 6 8 10 12 18

1,4 2,1 2,7 3,4 4,1 6,1

16,8 25,2 33,6 42,0 50,4 75,6

700 800 925 1050 1180 1600

500 550 600 650 700 850

550 600 650 700 750 900

600 650 700 750 800 950

12 18 24 30 36

6.9 10,3 13,7 17,1 20,5

86,5 129,6 172,8 216,0 259,2

2200 2750 3400 4000 4500

900 1130 1360 1590 1820

980 1230 1480 1730 1980

1100 1400 1700 2000 2300

Filterpressen.

430

Grosse der ! Anzahl Kammern : „ d e r Kammern qmm

Ungefähres Gewicht

qm

Nutzbarer K a m n er- Inhalt in Litern bei 25 mm Kuchenstarke

Nutzbar« Filterflache

kg

P r e i s e der

Pr essen

ohne gewöhnliche Auslaugung Auslaugung Mk. Mk.

absolute Auslaugung Mk.

750

18 24 30 36

15,2 20,2 25.2 30.3

189,0 252,0 315,0 378,0

3600 4600 5700 6800

1700 20M) 2400 2750

1900 2250 2600 2950

18 24 30 36

17,4 23,3 29,0 35,0

216,0 2 8 * ,0 360,0 43«,0

3700 4700 5700 6800

1800 2150 2500 2850

2000 2350 2700 3ii50

2200

800

38,4 48,0 57,6 67,0 80,0

473,0 591,0 709,0 827,0 985,0

9000 102U0 11500 12500 15500

3100 3600 4100 460« 5270

3400 3900 44W 4900 56U0

3«nü 4150

1000

24 30 36 42 50 24 30 36 42 50

55,2 69,0 82,8 96,6 115,0

686,4 858,0 1029,6 1202,0 1430,0

11400 13200 15000 16*00 19200

5700 6450 7200 7950 8950

6000 6750 75"0 8250 9250

1200

2100 2450 28D0 3150

2570 2920 327Ü

491 u M50 6150 6100 6850

7KII0 «350 ,90

F o r m o b a s , eine Lösung von Formaldehyd und Borax in Wasser, soll zu Desinfektionszwecken Verwendung finden, jedoch nimmt der Gehalt an Formaldehyd durch Polymerisation nach und nach ab. F o r m o b o r . Wässerige Lösung von 4 % Formaldehyd und 1,5 % Borax. Soll als Desinfiziens dienen, insbesondere zur Sterilisierung der im Friseurgewerbe gebräuchlichen Gegenstände. F o r m u r o l . Gemisch oder Verbindung von Hexamethylentetramin mit Natriumzitrat. Es ist ein weisses, wasserlösliches, angenehm schmeckendes Pulver, das in Dosen von 1,0 g mehrmals täglich bei Gicht und als Harndesinfiziens verordnet wird. F o r m y l z e l l u l o s e siehe „ Z e l l u l o s e e s t e r". F o r m y s o l . Ein dem L y s o f o r m (s. d.) nahestehendes Desinfiziens. Es ist eine Glyzerin-Kaliseife mit einem Zusatz von 10 bzw. 25 % Formaldehyd. Besonders wird es als Handdesinfizieiis gerühmt. F o r t o l n . Durch Einwirkung von Formaldehyd auf Kotoin (wirksamen Körper der Kotorinde) gewonnen. Man gibt es innerlich gegen Durchfälle; namentlich bei chronischen Darmkatarrhen wird seine Wirkung gerühmt. Fortoin

1) Mk. 11,75; II Mk. 107,50

F o s s i l e H a r z e siehe „ H a r z e , f o s s i l e". F r a c h t e n siehe „ E i s e n b a h n f r a c h t e n". Fraktlonlerapparate. F r a k t i o n i e r k o l b e n (Destillationskolben mit angesetztem Seitenrohr): Inhalt 10 15 30 50 100 150 200 250 300 400 5 0 0 7 5 0 ccra 1 2 1. Stück 0,20 0,20 0,20 0,25 0,25 0,30 0,35 0,45 0,50 0,60 0,70 0,90 1,00 1,50 Mk.

Dieselben Inhalt 5 0 Stück 0,42

von J e n e n s e r

100 0,45

200 0,55

Glas:

500 0,85

1000 1,25

ccm. Mk.

Fraktionierkolben mit rotem Einschmelzstift m a n n zur Verhinderung des Siedeverzuges: Inhalt Stück

100 0,40

200 0,55

300 0,75

Fraktionierkolben Destillationen im G a s s t r o m : Inhalt Stück

50 0,45

100 0,55

3 100 0,75

3 200 1,05

3 300 1,50

mit 2 Ansatzröhren für

200 0,75

nach L a d e n b u r g 4 500 1,90

Beck-

ccm. Mk.

nach H o f m a n n 150 0,65

Fraktionierkolben weiterungen im Halse: Mit Inhalt Stück

500 1,00

nach

ccm. Mk.

mit kugelförmigen Er-

4 Kugeln. 1000 ccm. 2,25 Mk.

Framolin — Fruchtäther.

455

S i e d e r ö h r e n zur f r a k t Destillation: Mit stück

1 0,40

2 0,45

3 0,60

Kugeln, Mk.

S i e d e r o b r e n nach H e m p e 1, vollständig mit Glasperlen gefüllt: Linge Stück

30 2,25

40 2,50

cm. Mk.

S i e d e r O h r e n nach L i n n e m a n n (exkl. des Platindrahtnetzes, das zum Tagespreis berechnet wird): Länge Stück

25 0,55

30 0,65

40 0,75

cm. Mk.

S i e d e r O h r e n nach L e b e I und H e n n i g e r: Mit Stück

2 1,50

3 2,25

4 3,25

5 4,00

6 6,00

Vgl. auch die Artikel „ D e s t i l l a t i o n " Fraktionierapparate: Volkmar H&nig & Comp., Heidenau, Bez. Dreflden. Heinrich Hirzel, O. m. b. H., Leipzig-Plagwiti (9. Anzeige im Anzeigenanhang).

7 7,00

und

Kugeln. Mk.

„Rektifikation".

Georg Schmidt 4 v. d. Elte, Schmiedefeld (Kreis Schleuniigen).

Fraktionierapparate aus Metall: J. L. Carl Eckelt, Berlin N 4. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Btrasse 6b (s. Inserate).

F

BrBcken-

II Meyer, Iiiinnover-Hain hol 7 (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Fraktionierapparate aus Steinzeug: Deutsche

Steinzeug waarenfabrik für Kanalisation

und ehem. Industrie,

Friedrichsfeld

(Baden).

F r a m o l i n . Neue Hilfsbeize fttr den Chromsud, wird als Ersatz für Weinstein u. s. w. empfohlen und dürfte sich einen Platz in der Wollfarberei erringen. Wahrscheinlich ist es ein aus den Abfallen der Qallussäurefabrikation bereitetes Präparat. Es ist eine braunrote Flüssigkeit von extraktartigem Geruch, sp. G. 1,52, und schwach saurer Reaktion. F r a n k f u r t e r S c h w ä r s (Rebenschwarz). Wegen seiner grossen Deckkraft geschätzte Farbe, die auch für Kupferdruck Verwendung findet. Die feinsten Sorten gewinnt man durch Verkohlung von Weinhefen, mittlere Qualitäten durch Verkohlen und Auslaugen von Weintrestern und Rebenholz. Geringe Sorten erhält man durch Beimengung von Holzkohle, Russ u. s. w. Frankfurter Schwarz

°, 0 k g Mk. 1 0 , 0 0 und höher.

Frankfurter Schwarz: S

11 Cohn, Farbenfabrik, Keukslln b. Berlin, I Theod. Schwiertz, Uerdingen a. Rh KMlnische Allee 44/48. |

F r a n k o l i n siehe „A z e t y 1 e n". F r a n k o n l t siehe ,,C e r e s i n". F r o s t l n - P r & p a r a t e , Mischungen, die B r o m o k o 11 (s. d.) enthalten und äusserlich gegen Frostbeulen u. s. w. Verwendung finden. So ist F r o s t i n - B a l s a m eine Losung von 1 T. Broraokoll in 10 T. Kollodium unter Zusatz von 1 T. Alkohol und % T. Benzoetinktur. F r o s t i n - S a l b e ist eine 10 %ige Bromokollresorbinsalbe. F r o i t m i i o b o n g e n (Kältemischungen) siehe unter „E i s". F r u o h t & t h e r (Fruchtessenzen). Als Fruchtäther bezeichnet man mit Alkohol verdünnte Mischungen verschiedener Atherarten, die das Aroma bestimmter Früchte nachahmen sollen; sie finden ausgedehnte Verwendung bei der Fabrikation von LikOren und Konditorwaren. Hauptsachliche Bestandteile der Fruchtäther sind: Salpeteräther (Athylnitrit), Essigäther (Buttersäureäther), Benzoesäureäther, Salpetrigsäureamylester (Amylnitrit), Essigsäureamylester (Amylazetat),

456

Krucbtessenzei) — Fruchtzucker.

Valeriansäureamylester, Kaprinsäureamylester, Benzoesäuremethylester (Niobe01) und Salizylsäuremethylester (Wintergreenöl). Die Zusammensetzung der gebrauchlichsten Fruchtäther wird, wie folgt, angegeben: 1. A n a n a s ä t h e r : 25 g Butteräther, 135 g Valeriansäureamylester, 5 g Chloroform, 5 g Aldehyd, 830 g Spiritus. 2. A p f e l ä t h e r : 50 g Salpeteräther, 50 g Essigäther, 100 g Valeriansäureamylester, 40 g Glyzerin, 7,5 g Aldehyd, 7,5 g Chloroform, 745 g Spiritus. 3. A p r i k o s e n ä t h e r : 35 g Benzaldehyd, 190 g Buttersäureamylester, 10 g Chloroform, 765 g Spiritus. 4. B i r n e n ä t h e r : 200 g Amylazetat, 50 g Essigäther, 100 g Athylnitrit, 20 g Glyzerin, 630 g Spiritus. 5. E r d b e e r ä t h e r : 27 g Amylazetat, 18 g Valeriansäureamylester, 9 g Buttersäureamylester, 9 g Ameisensäureamylester, 15 g Essigäther, 7 g Veilchenessenz, 915 g Spiritus. 6. H i m b e e r ä t h e r : 60 g Birnenäther, 15 g Chloroform, 9 g Essigäther, 6 Tropfen Rosenöl, 2 Tropfen Zitronenöl, 2 Tropfen Portugalöl, 100 g Veilchenblütenessenz, 600 g Himbeerspiritus, 216 g Spiritus. 7. K i r s c h ä t h e r : 15 g Amylazetat, 8 g Buttersäureamylester, 10 g Benzaldehyd, 2 g Zimtöl, 2 g Zitronenöl, 2 g Nelkenöl, 1 g süsses PomeranzenÖl, 960 g Spiritus. 8. P f i r s i c h ä t h e r : 100 g Valeriansäureamylester, 100 g Buttersäureamylester, 20 g Essigäther, 10 g Benzaldehyd, 770 g Spiritus. Fruchtäther: C- Erdmann, Chemische Fabr., Leipzig-Lindenau.

Fruchtäther-Apparate: F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

I Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt I Peter Dinckels & Sohn, G , m. b . 11., M a i n z .

F r u o h t e s m n z e n siehe „ E s s e n z e n". F r u o h t s & f t e . Ein neues Verfahren zur Herstellung haltbarer, blanker Fruchtsäfte ist durch D. R. P. 153 561 geschützt worden: Die (¡fischen farbigen Früchte werden zerkleinert, bleiben zum Extrahieren des Farbstoffs 24 Stunden in warmen Räumen gut zugedeckt stehen, dann wird abgepresst. Der Saft wird unter Luftabschluss mittels Dampfheizung bei 90—65° sterilisiert und dann filtriert. Zum Einsaugen des Saftes in den Sterilisator und zum Durchsaugen durch das Filter bedient man sich des Vakuums. Der filtrierte Saft wird unter Luftabschluss in Versandgefässe abgefüllt. Handelt es sich um Früchte ohne Farbstoff in den Schalen, so presst man ab, ohne vorher stehen zu lassen. Nach dem D. R. P. 184 760 soll man den Fruchtsäften das Aroma mit Chloroform entziehen, das Chloroform im Vakuum abdampfen und den Rückstand, der nach Reinigung mit Alkohol u. s. w. reines Fruchtaroma ist, dem inzwischen für sich im Vakuum eingedampften entaromatisierten Saft zum Schluss wieder zusetzen. Vgl. die Artikel „ A l k o h o l f r e i e G e t r ä n k e " sowie „ Z i t r o n e n s a f t". Apparate zur Herstellung von Fruchtsäften: Carl

Pofltranecky,

Dresden-A.

28,

Tharandter

Straesc 39.

F r u c h t z u c k e r . Während bisher Methoden zu einer technischen und billigen Gewinnung von Fruchtzucker nicht bekannt waren, gewinnt man nach dem D. R. P. 143 540 Fruchtzucker (Lä v u 1 o s e) aus I n u 1 i n , welches in dem Safte der Zichorienwurzel und anderer Gewächse in grösserer Menge enthalten ist. Diese Art der Darstellung ist an sich nicht neu, aber das vorliegende Patent umgeht die kostspielige Isolierung des Inulins, wandelt dieses vielmehr unmittelbar in dem Pflanzensaft (oder einem wässerigen Extrakt davon) in Fruchtzucker um: Die gewaschenen und fein zerkleinerten rohen Zichorienwurzeln werden mit lauwarmem H>0 vermengt und in einem RUhrkessel mit Dampfheizung auf 60—70° erwärmt; diese Behandlung wird 3—4 mal mit frischem H , 0 wiederholt, bis der Rückstand kein Inulin mehr enthält. Der

Fuchsin.

457

wässerige Auszug wird mit verd. HCl angesäuert und schnell auf 80° erwärmt, um Eiweiss und Pektinstoffe auszuscheiden. Im heissen Filtrat wird das Inulin durch Verrohren mit HCl in Lävulose umgewandelt. Dann versetzt man die Losung nach dem vollständigen Erkalten mit gepulvertem reinen Atzkalk, wobei Calciumiavulosat ausfallt, wahrend Calciumdextrosat gelost bleibt und der QberschQssige Atzkalk mit der HCl als CaCli ebenfalls in Losung geht. Das abfiltrierte Calciumiavulosat lasst sich waschen, reinigen und auf reine Lavulose verarbeiten. Fuchsin (Rubin, Magenta, Azalein, Anilinrot u. s. w.). Es ist ein Gemisch von Salzen des Rosanilins (Tri-p-Amidodiphenyltolykarbinols) und p-Rosanilins (Tri-p-Amidotriphenylkarbinols); namentlich kommen die Chlorhydrate, weiter auch die Azetate, Nitrate und Sulfate in den Handel. Die Darstellung geht meistens von dem „RotOl" oder „AnilinOl für Rot" (vgl. Artikel „A n i 1 i n") aus, das ein Gemisch von nahezu 1 T. Anilin mit 2 T. Toluidin darstellt. Die Umwandlung des Rotöls in Fuchsin geschah früher ausschliesslich mit A r s e n s a u r e ; jetzt ist jedoch dieser Prozess wegen des Arsengehaltes der entstehenden Produkte beinahe ganz verlassen, und man verwendet anstatt dessen N i t r o b e n z o l , neuerdings auch F o r m a l d e h y d . Beim Nitrobenzolprozess wird das RotOl zuerst ganz oder teilweise in das Chlorhydrat übergeführt; als Oxydationsmittel dient Nitrobenzol oder ein Gemisch desselben mit Nitrotoluol, wahrend als „Sauerstoffübertrager" metallisches Eisen oder Eisenchlorflr zur Anwendung gelangt. Für die Reaktion hat man folgende Gleichung aufgestellt, deren Richtigkeit jedoch nicht in allen Einzelheiten feststeht: CH, . C«H* . N H , - f CH, .C«Hi. N H , .HCl + o-Toluidin sali», p*Toluidin

C«H6 . NO, Nitrobenzol

CH, . C„H, . N H , + o-Toluidin

C , H j . N H » . H C l +- C H , . C , H , . N O , = salxs. Anilin o-Nitrotoluol

CH, . CeH» . NH, + o-Toluidin

Q,H» .N H , . HCl + salss. Anilin

C,

0

H„N,.HCl +

2H,O.

CH, .CjH». NO, p-Nitrotoluol

Man verarbeitet in einer Operation 300—1200 kg Rotöl; % desselben wird zusammen mit dem Nitrogemisch in einen geschlossenen Rührschmelzkessel gebracht, während die übrigen % des Rotöls zuvor mit HCl genau gesattigt, eingedampft und dann erst in denSchmelzkessel zugegeben werden. Nun wird angeheizt, Fe (oder FeCU) zugegeben, der Deckel des mit einem Helm versehenen Schmelzkessels geschlossen und weiter erhitzt. Die eigentliche Fuchsinschmelze tritt gegen 160° ein, wobei sie einen lebhaft grünen Bronzeglanz annimmt. Das erhaltene Rohfuchsin wird zerschlagen und zur Reinigung mit H,0 ausgelaugt. Das Filtrat wird in grossen Kufen mit Kochsalz zusammengebracht, wobei das Fuchsin ausfallt. Man reinigt es durch mehrfaches Umkristallisieren aus H,0 unter Zusatz von HCl. Bei dem Fuchsinprozess bilden sich mancherlei Nebenprodukte; besser scheint in dieser Hinsicht der F o r m a l d e h y d - P r o z e s s zu verlaufen: Man bildet aus Anilin und Formaldehyd zunächst A n h y d r o f o r m a l d e h y d a n i l i n C»H 6 . N : CH,, das durch Erhitzen mit Anilin und Anilinsalz in Diamidodiphenylmethan übergeführt wird. Oxydiert man letzteres zusammen mit Anilin oder einem Homologen davon, so erhält man Fuchsin. Durch Sulfurieren von Fuchsin oder Rosanilin mit rauch. H,SO, oder Chlorsulfonsäuren erhält man das S ä u r e f u c h s i n (Säurerubin, Fuchsin S, Rubin S), das in Form seiner sauren Salze in den Handel kommt. In neuester Zeit gewinnt man Fuchsin auch auf elektrochemischem Wege, indem man die entsprechenden NitroleukokOrper derTriphenylmethanreihe bei Gegenwart von Säuren unter Anwendung eines Tondiaphragmas elektrolytisch reduziert; Bedingung für das Zustandekommen der Reaktion ist, dass die Nitrogruppe zum Methanrest in Para-Stellung steht. Was die A n w e n d u n g des Fuchsins betrifft, so färbt man Wolle damit im neutralen oder im Seifenbade, Seide im schwach saueren gebrochenen Bastseifenbade und Baumwolle auf Tannin-Antimonbeize, auf Tannin-Zinnsalz-

Fukol — Fuselöle.

458

beize, s e l t e n auf O l - T o n e r d e b e i z e ; mit Säurefuchsin färbt man W o l l e und S e i d e im saueren B a d e . Fnkol. U n t e r d i e s e m N a m e n k o m m t ein P r ä p a r a t in d e n H a n d e l , d a s d u r c h B e h a n d l u n g z e r k l e i n e r t e r u n d b i s z u r leichten Z e r r e i b b a r k e i t g e r ö s t e t e r j o d h a l t i g e r M e e r e s a l g e n mit S e s a m ö l h e r g e s t e l l t w i r d . E s soll a l s E r s a t z d e s L e b e r t r a n s d i e n e n , e n t h a l t a b e r k a u m S p u r e n v o n J o d , ist a u c h bei w e i t e m nicht s o e m u l g i e r b a r w i e L e b e r t r a n u n d ä h n e l t in allen S t o c k e n d e m S e s a m ö l . F u l l e r e r d e ( F ü l l e r s E a r t h ) , ein A I u m i n i u m - M a g n e s i u m - H y d r o s i l i k a t , d a s ein a u s g e z e i c h n e t e s E n t f ä r b u n g s m i t t e l f ü r a n i m a l i s c h e , v e g e t a b i l i s c h e und m i n e r a l i s c h e ö l e u n d F e t t e ist. W a h r e n d m a n d i e s e s M a t e r i a l f r ü h e r vom A u s l a n d e b e z i e h e n m u s s t e , ist e s jetzt g e l u n g e n , L a g e r s t a t t e n d a v o n a u c h in D e u t s c h l a n d (bei F r a u s t a d t in S c h l e s . ) in b e d e u t e n d e r M ä c h t i g k e i t zu erschliessen. D i e F u l l e r e r d e k o m m t s o w o h l in G r i e s - bis H i r s e k o r n g r ö s s e , a l s auch in P u l v e r v e r s c h i e d e n e r F e i n h e i t in d e n H a n d e l . F ü l l k ö r p e r siehe „ R e a k t i o n s t ü r m e". Fulmargin. Durch elektrische Zerstäubung hergestellte kolloidale Silberlösung, dient a r z n e i l i c h zu I n j e k t i o n e n . F u l m e n l t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". F u l m l n a t e . Salze der Knallsäure (Karbyloxim) C : N . O H ; letztere s e l b s t ist w e n i g e r f o r s c h t . V o n d e n F u l m i n a t e n ist n a m e n t l i c h d a s K n a l l q u e c k silber, w e i t e r a u c h d a s K n a l l s i l b e r w i c h t i g . 1. K n a l l q u e c k s i l b e r . H g ( C : N . 0 ) 5 + % H , 0 . Zur D a r s t e l l u n g löst m a n Q u e c k s i l b e r in Ü b e r s c h ü s s i g e r S a l p e t e r s ä u r e und l ä s s t auf d i e s e L ö s u n g Alkohol e i n w i r k e n . Bei d e m P r o z e s s s c h e i d e t sich d a s K n a l l q u e c k s i l b e r in w e i s s e n , s e h r k l e i n e n N a d e l n a b ; d u r c h W a s c h e n mit H a O w i r d es g e r e i n i g t . Z u r V e r m e i d u n g v o n E x p l o s i o n e n b e w a h r t m a n es u n t e r W a s s e r a u f . D a s S a l z e x p l o d i e r t d u r c h R e i b u n g , d u r c h S c h l a g , s o w i e b e i m Erhitzen auf 190°. M a n b e n u t z t d a s K n a l l q u e c k s i l b e r im G e m e n g e mit S a l p e t e r und S c h w e f e l u. s. w . zur F ü l l u n g v o n Z ü n d h ü t c h e n . A p p a r a t e f ü r d i e T r o c k n u n g von

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2. K n a 11 s i I b e r. A g , ( C : N . O ) , . M a n stellt es u n g e f ä h r auf d i e s e l b e W e i s e w i e d a s K n a l l q u e c k s i l b e r d a r , m u s s a b e r d a b e i viel g r ö s s e r e Vorsicht w a l t e n l a s s e n , d a e s u n g e m e i n leicht e x p l o s i b e l ist. E s d i e n t z u r F ü l l u n g von Knallbonbons und Knallerbsen. F u n k e n l n d u k t o r e n siehe „ I n d u k t i o n s a p p a r a t e". Fnaelttle. N e b e n p r o d u k t e bei d e r a l k o h o l i s c h e n G ä r u n g , d i e sich n a m e n t l i c h bei d e r B r a n n t w e i n b e r e i t u n g a u s K a r t o f f e l n b i l d e n u n d bei d e r R e k t i f i k a t i o n d e s S p r i t s z u m g r ö s s t e n Teil a l s ölige F l ü s s i g k e i t , auf d e m Rückstände der Destillierapparate schwimmend, hinterbleiben. Bestandteile des Kartoffelfuselöls sind vor allem A m y l a l k o h o l , daneben verschiedene E s t e r , F u r f u r o l u. s. w . W e i t e r e s s i e h e d e n Artikel „ A m y l a l k o h o 1". F u s e l ö l b e s t i m m u n g s a p p a r a t e . Schüttelapparat nach Röse-Herzfeld-Windisch: Einteilung von 20 bis 22,5 ccm in '/»• Mk. 4,00 „ 20 „ 26 „ „ V.o „ 4,00 „ 20 „ 23 „ „ «/.. „ 4,00 Vollständige Apparate zur Fuselölbestimmung im Branntwein nach der Chloroform - Ausschüttelnngsmethode. Sämtliche Apparate in verschliessbarem Kasten, kompl Mk. 150,00 Fuselöle: Chemische Werke FUrstenwalde, Dr. B. Heeker & W. Zeidler, O . m . b . H . , Fürstenwalde (Spree) (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

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|

459

Futterkalk — Kuttermittel. FuselOI-Apparate: F. H. Meyer, Hannover-Hunholz (s. Anzeige im Araeigemilhang).

F u t t e r k a l k . Es ist ein Dicalciumpbosphat, das etwas Iricalciumphosphat enthält. Knochenmehl-, Spodium-, Gelatine- u. Leimfabrik E. Frhr. von Richthofen, Brechelsbof i. Schlei. F u t t e r m i t t e l . Von den Futtermitteln können hier nur diejenigen in Betracht kommen, welche als A b f 3 11 e irgend welcher Fabrikationszweige aufzufassen sind. Die wichtigsten dieser Futtermittel sind f o l g e n d e : 1. S c h 1 e m p e. Der Rückstand der vergorenen Maische nach Abdestiltieren des Alkohols. Nach der Natur der Maische unterscheidet man K a r t o f f e l s c h l e m p e und G e t r e i d e s c h l e m p e . Beide werden als gutes Kraftfutter fOr milchproduzierende T i e r e benutzt; jedoch ist der hohe Wassergehalt der Schlempe bei andauernder VerfQtterung von ungünstigem Einfluss auf den Gesundheitszustand der T i e r e und auf die Qualität der Milch. Deshalb trocknet man neuerdings die Schlempe, indem man sie zuerst eindickt und schliesslich in ein mehlähnliches Pulver verwandelt. Die Zusammensetzung der Schlempe geht aus folgender T a b e l l e hervor: Wasser

Asche

% Roggenachlempe, nass . . . getrocknet Kartoffelschlempe, nass . . . , getrocknet .

91,10 10,81 93,30 7,83

0,50 4,65 0,50 16,40

Stickstofffreie RahRohfaser Extrakt- Rohfett protein Stoff« % % 7. °/o 1,90 23,07 1,20 23,08

1,00 4,02 0,70 8,60

5,20 51,56 3,50 40,54

0,30 5,89 0,20 3,55

2. T r e s t e r ( T r e b e r ) . Die Rückstände von der Warzebereitung ( v g l . Artikel „ B i e r " ) sowie auch die ausgepressten Weintrauben. Davon dienen in grossem Massstabe nur die Biertrester als Futtermittel, und zwar werden sie nur wenig im frischen (nassen) Zustande verfüttert, weil ihr Wassergehalt von 75 % den Transport sehr verteuert und sie auch schnell zum Verderben bringt. Aus diesem Grunde werden die Treber in besonderen Trockenapparaten getrocknet.

Blertreber, nass . .- . , getrocknet .

. .

. .

RohRohüaser protein

Stickstofffreie Extrakt- Rohfett stoffe

Wasser

Asche

°/o

°/o

%

%

*/•

%

76,06 18,76

4,84 14,60

6,20 21,28

0,88 3,12

11,18 35,86

1,90 6,38

3. Ö l k u c h e n . Man versteht darunter die beim Auspressen Ölhaltiger Samen verbleibenden Rückstände, die ausser andern Nährstoffen auch immer noch mehr oder weniger Fett enthalten. Wasser

Asche

% Erdnusskuchen Leinkuchen Palmkernkuchen Rapskuchen Seiamknchen

11,15 11,00 10,42 10,00 9,82

6.22 6.55 4.25 7.94 10,75

RohRohüuer protein

Stickstofffreie Extralct- Rohfett stoffe

%

%

%

%

30,65 28.65 16.81 31,15 37.50

23,46 9,45 24,00 11,32 6,26

19,47 34,42 35,00 30,04 21,67

9.06 9.93 9.52 9,55 14,00

Futtermittel.

460

4. R ü b e n s c h n i t z e l (Schnitzel, Diffusionsschnitzel). Die bei der Z u c k e r f a b r i k a t i o n (s. d.) aus den Diffusionsapparaten kommenden Rübenschnitzel. Dieselben sind sehr wasserreich und verderben schnell; meistens werden sie entweder eingesäuert oder gepresst oder schliesslich getrocknet. Gepresste Schnitzel (Presslinge) enthalten durchschnittlich 89,8 % Wasser, 0,9 % Eiweiss und 6,3 % stickstofffreie Extraktstoffe. 5. F l e i s c h m e h l . Aus den Rückständen von der Fleischextraktdarstellung durch Trocknen und Zerreiben gewonnenes Futtermittel, das im Durchschnitt 11,5 % Wasser, 3,7 % Asche, 72,8 % Rohprotein und 12 % Fett enthält. Es gilt als ein leicht verdauliches Kraftfutter von vorzüglichen Wirkung. U n t e r s u c h u n g ' d e r F u t t e r m i t t e l s Auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 ist folgender Analysengang für Futtermittel vereinbart worden: V o r b e r e i t u n g zur Analyse: Für die Vorbereitung aller Futtermittel ohme Unterschied zur Analyse ist tunlichst der für den Durchgang durch das 1 mm Sieb geeignete Zerkleinerungsgrad derselben zu erstreben. I. W a s s e r b e s t i m m u n g . Es werden 5 g Substanz angewandt; das Trocknen erfolgt bei 100® C.. 3 Stunden lang. II. B e s t i m m u n g d e s P r o t e i n s.1) a) des R o h p r o t e i n s. Es wird eine Stickstoffbestimmung nach Ejeldahl mit 1 g Substanz ausgeführt und die gefundene Stickstoffmenge mit 6,25 multipliziert. Bei schwer aufschliessbaren Futtermitteln, wie Baumwollsaatraehl, Erdnussmehl etc. empfiehlt sich ein Zusatz von Phosphorsäureanhydrid, b) des R e i n * protelns. Dasselbe wird nach der Methode von S t u t z e r oder K e l l n e r bestimmt. Die benutzte Methode ist anzugeben, c) der v e r d a u l i c h e n S t i c k s t o f f s u b s t a n z . Diese wird nach der von G. K ü h n verbesserten S t u t z e r sehen Methode ausgeführt. All Stelle von Magensaft kann unter den von W e d e m e y e r gemachten Voraussetzungen auch käufliches Pepsin angewandt werden. III. B e s t i m m u n g d e s F e t t e s a) i m a l l g e m e i n e n . Die Futtermittel sind bei 95 keinesfalls über 100 0 C. drei Stunden lang vorzutrocknen. Bei Leinkuchen und anderen Ölkuchen mit leicht trocknenden ölen wird anheim gegeben, das Trocknen im Wasserstoff- oder Leuchtgasstrom vorzunehmen. Als Extraktionsmittel für Fett ist ausschliesslich von Alkohol und Wasser befreiter Äther anzuwenden. Die Extraktion soll eine vollständige sein. Der Ätherextrakt braucht nach Trocknen in Äther nicht löslich zu sein, b) In M e l a s s e f u t t e r m i t t e l n . Zur Fettbestimmung sind 25 g Melassefuttermittel bei ca. 80 0 etwa drei Stunden lang vorzutrocknen, nach dem Erkalten und Wägen zu mahlen; von dem Pulver werden dann 5 g auf einem Saugfilter oder grösseren G o o c h sehen Tiegel mit ca. 100 cem kaltem Wasser unter Auftropfen ausgesüsst, der Rückstand in üblicher Weise bei 95 0 vorgetrocknet und mit Äther extrahiert. IV. B e s t i m m u n g der s t i c k s t o f f f r e i e n E x t r a k t s t o f f e . a) Im g a n z e n werden diese für gewöhnlich nach der Feststellung aller übrigen Bestandteile durch Differrenzrechnung ermittelt, b) Für die Bestimmung der Z u c k e r a r t e n gelten die Vereinbarungen der Internationalen Zuckerkommiseion. V. B e s t i m m u n g d e r H o l z f a s e r . Dieselbe erfolgt nach der W e e n d e r Methode durch Auskochen von 3 g Substanz mit 1,25 %iger Schwefelsäure und 1,25 %iger Kalilauge. VI. B e s t i m m u n g d e r A s c h e . Dieselbe erfolgt durch Veraschen und vorsichtiges Glühen bei Anwendung von 5 g Substanz. VII. Bestimmung des Sandes bezw. von m i n e r a l i s c h e n Beimengungen. Die qualitative Prüfung aller Futtermittel auf Sand bezw. mineralische Beimengungen ist obligatorisch. Sobald die Vorprüfung die Anwesenheit von mehr als normalen Mengen ergibt, ist die quantitative Bestimmung derselben auszuführen. Von dem Ergebnis ist dem Einsender Mitteilung zu machen, wenn durch dasselbe die Vorprüfung bestätigt wird, jedenfalls aber in allen Fällen, wo der Gehalt mehr als 1 % beträgt.

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*) Bei denjenigen Futtermitteln, in welchen die Kohlehydrate als Wertbestandteile anzuerkennen sind, geschieht die Bestimmung der Geldwerte der Nährstoffe bezw des event. Entseh ädigungsbe träges auf Grund des Verhältnisses 3 : 3 : 1 für 1 kg Protein : Fett : Kohlehydrat. (VII. Hauptversammlung des Verbandes landw. Versuchsstationen im Deutschen Reiche, Kiel 1893.)

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Gadiol —

Galläpfel.

461

G. Gadiol, ein aromatischer Lebertran. G a d o s e . Aus Dorschlebertran unter Zusatz von Wollfett bereitete Fettmasse, gelblich, salbenartig, Sch. P. 37,5°, Jodzahl 43,7, Verseifungszahl 152, Säurezahl 0, ist weich, elastisch, mit Glyzerin und H 2 0 in fast allen Verhältnissen mischbar und lässt sich mit medikamentösen Zusätzen gut verarbeiten, so dass die Gadose eine gute Salbengrundlage bilden dürfte. G a l a l i t h . Unter diesem Namen kommt ein horn- bzw. zelluloidähnliches Produkt in den Handel, dessen Darstellung durch eine Reihe von Patenten geschützt ist; von diesen Patenten sind die wichtigsten die D. R. P. 115681, 127 942, 141 309 und 147 994. Kurz gesagt, wird der Galalith durch Einwirkung von Formaldehyd auf Kasein erzeugt. Bei der Fabrikation behandelt man Magermilch mit Ätzalkalien oder Alkalikarbonaten, wodurch man eine Kaseinlösung erhält. Diese wird geklärt, worauf man das Kasein mit Säuren fällt, abfiltriert, durch Druck teilweise entwässert und dann sehr langsam trocknet; das Trocknen nimmt Wochen bis Monate in Anspruch. Die so erhaltenen Platten werden vollständig mit Formaldehyd getränkt, worauf man wieder trocknet. Dann ist das Produkt fertig und bildet eine stark durchscheinende, gelblichweisse Masse von hornartiger Zähigkeit. Will man gefärbte, marmorartige u. s. w. Massen erhalten, so werden die Farbstoffe der Kaseinlösung zugesetzt, oder man knetet in das gefällte Kasein Korkpulver, Russ, Holzstoff, Erde o. dgl. ein, fällt auch wohl statt mit Säuren mit Bleiazetat u. a. m. Galalith hat nach H a s s a c k ein sp. G. von 1,317—1,35; die Härte ist 2,5 der Mohsschen Skala. Er hat ein hohes Isolierungsvermögen gegen Elektrizität, lässt sich sowohl kalt bearbeiten als auch — durch warmes Wasser «rweicht — kneten und formen. Vor dem Zelluloid hat er den Vorzug, nicht nach Kampfer zu riechen und sehr schwer brennbar zu sein. Dagegen lässt er sich nicht völlig durchsichtig erzeugen und auch nicht in allerdünnsten Blättern, vielmehr müssen die Galalithplatten mindestens 2 mm dick sein. Der Galalith hat eine sehr beträchtliche Verbreitung erlangt und wird sich noch immer weitere Verwendungsgebiete erobern. G a l b a n u m (M u 11 e r h a r z). Das Gummiharz der in der kaspischen Wüste wachsenden Ferula galbaniflua und verwandter Pflanzen. Bildet grauweisse bis bräunliche Körner oder Stücke; teilweise ist es auch noch halb flüssig. Es riecht stark aromatisch (unangenehm) und schmeckt bitter. Es dient als äusserliches Reizmittel in der Medizin, auch wird es manchen Kitten zugesetzt. Säurezahl (direkt bestimmt) 5—70; Esterzahl 50—180; Verseifungszahl (heiss bestimmt) 75—245; Gesamt-Verseifungszahl 107—123; Methylzahl 3,7; Aschegehalt 1—30 % (doch gelten mehr als 10 % Asche als unzulässig); Verlust bei 100° C. 1—30 %. In allen indifferenten Lösungsmitteln ist es nur teilweise löslich; Wasser nimmt bis 20 %, Alkohol bis 90 % auf. Galbanum in Körnern, ausgesucht „ gereinigt, pulverisiert .

1 kg Mk.

1 „



6,25

10,00

Galeg-ol, ein als milchtreibendes Mittel empfohlener Extrakt aus der Pflanze Oalega officinalis, einer Papilionazee, die (in Frankreich und Italien) zur Fütterung der Milchkühe Verwendung findet. Galläpfel (Gallen; Gallae). Durch den Stich und die Eiablage der Gallwespen verursachte Missbildungen an Blattknospen, Blättern und Früchten. Die Gallen sind durch einen hohen Gehalt (60 bis über 7 0 % ) an G e r b s ä u r e ausgezeichnet; man benutzt sie in der Gerberei, Färberei, zur Darstellung von Tinten, zur Fabrikation reiner Gerbsäure sowie medizinisch als zusammenziehendes Mittel. Im Handel unterscheidet man 1. t ü r k i s c h e oder a s i a t i s c h e G a l l ä p f e l (bekannteste Sorte die von A1 e p p o), 2. die sehr gering-

Gallen — Gallussäure.

462

wertigen e u r o p ä i s c h e n G a l l e n mit kaum mehr als 30 % G e r b s ä u r e und endlich 3. die c h i n e s i s c h e n G a l l e n , die bis zu 77 % Gerbstoff enthalten. Die letzteren werden übrigens nicht durch Wespen, sondern durch eine Blattlaus erzeugt. Gallen, schwarz, Aleppo, natur 1 kg Mk- 1,60 „ >, zerkleinert 1 „ „ 1,90 „ „ » pulverisiert 1 „ „ 2,15 „ chinesisch 1 „ „ 1,65 „ „ pulverisiert 1 ,, ,, 2,00 G a l l e n siehe „ G a 11 ä p f e 1". O a l l i c l n siehe „G a 11 i z i n". G a l l i p o t siehe „ F i c h l e n h a r z " . G a l l i u m . G a . A. G. = 70,1. Sehr seltenes Metall, d a s nach umständlichem Verfahren elektrolytisch abgeschieden wird. Es bildet eine bläulichweisse, zähe, s c h n e i d b a r e Masse. Sp. G. (bei 24,5°) 5,96. Sch. P. 30,15°. Von HiO wird es auch bei Siedhitze nicht angegriffen; leicht wird es von KOH, NH» und HCl, langsam von HNO» gelöst. Es hat ebenso weng wie seine Verbindungen irgendwelche technische Bedeutung. G a l l i z l n = Gallussäuremethyläther. C«H 2 (OH) s CO„CH s . Zur Darstellung sättigt man eine Lösung von 1 T . Gallussäure in 4 T. Methylalkohol mit trocknem HCl-Gas, d a m p f t nach mehrtägigem Stehen die Lösung zur Sirupkonsistenz, mischt den Rückstand mit reinem B a C O j und extrahiert dann d a s Gemisch mit Methylalkohol. Es bildet Kristalle vom Sch. P. 202°, löslich in heissem HjO, in Alkohol und Äther. Man benutzt es in der Augenheilkunde als Antiseptikum bei Katarrhen der Konjunktiva. Gallizin

H Mk. 5,20

Gallonen = E l l a g s ä u r e . CnH 0 O 8 . Gelbliches, geruchloses, angenehm s c h m e c k e n d e s Pulver, nur in alkalischen Flüssigkeiten löslich. Im Körper löst es sich daher erst im Darm und kommt dort zur Wirkung. Man empfiehlt es als Darmadstringens bei Darmtuberkulose und D a r m k a t a r r h . Einzelgaben 0,3—0,5 g; Tagesgaben 2—2.5 g. Gallogcn

H Mk. ö , 0 "

G a l l o n e n siehe ,,A n h a n g". G a l l u s g e r b s f i u r e siehe „ T a n n i iv". G a l l u s s ä u r e (Trioxybenzoesäure; Acidum gallicum). C«H2(OH)J . CO, + H , 0 . Findet sich neben Gerbstoffen sehr verbreitet im Pflanzenreich, namentlich in den Galläpfeln. Zur Darstellung extrahiert man die betreffenden Pflanzenteile

Ober Band i n ,

i des

Arbeitsmethoden

stähler'sehen in

H a n d b u c h s

der a n o r g a n i s e h e n

der

Chemie

schreibt die „ P h a r m a z e u t i s c h e Z e i t u n g " : Wie im ersten Band, so sind auch hier die Einzclkapitel von Spezialgelehrtcn bearbeitet vorden, wodurch eine staunenswerte Fülle von Material in klassischer Weise bewältigt werden konnte, und zwar zum Teil auch von Gegenstinden, über welche in der Für gewöhnlich zur Verfügung stehenden Literatur wenig oder nichts zu finden ist

Verlag Veii & Comp., Leipzig, Marienstr. 18

Galvanische Elemente

— Galvanoplastik.

463

mit Wasser, lässt die dekantierten Auszüge schimmeln und kristallisiert die abgeschiedene Gallussäure aus siedendem HiO um. Die Fermente der Schimmelpilze spalten die Gerbsäure in wässeriger Losung in Gallussäure und COi. Neuerdings gewinnt man die Gallussäure auch vielfach durch Behandeln (Invertieren) von Tannin mit verd. H»SO« oder verd. KOH. Das D. R. P. 129 164 benutzt zur Umwandlung von Tannin in Gallussäure die Eigenschaften gewisser Schimmelpilze namentlich des Aspergillus gallomyce», welcher sich auf dem Gallapfel findet und nach dem vorliegenden Patent, auf besondere Weise in R e i n k u l t u r gezüchtet, zur Vergärung tanninhaltiger Extrakte dient. In reinem Zustande färb- und geruchlose Nadeln von säuerlich herbem Geschmack, wenig löslich in kaltem, leicht in heissem HiO sowie in Alkohol, schwer löslich in Äther. Bei 200° zerfällt die Gallussäure in CO* und P y r o g a l l u s s ä u r e (siehe „P y r o g a 11 o 1"). Ausser zur Darstellung des letzteren wird sie wegen ihrer reduzierenden Eigenschaften in der Photographie benutzt. P r ü f u n g ! 1 g G. darf beim Verbrennen an der Luft keinen wägbaren Rückstand hinterlassen. Der Wassergehalt, durch Trocknen bei 100 ° bis zur Gewichtskonstanz bestimmt, soll nicht Ober 1 0 % betragen. HiSOi darf kaum nachweisbar sein; die w&aerige Lösung 1 : 20 der OaUusslure darf höchsten« ein wenig gelbbräunlich sein. ' Auf Gerbsäure prflft man durch Versetzen der wässerigen Lösung mit Gelatine- oder Eiweisslösung, wobei eine F ä l l u n g nicht eintreten darf. Vgl. auch den Artikel ,.Tannin". Gallussäure, „ Oallussaures „ „ ,

e h e m . r e i n , krist „ Pulvei A m m o n i a k (neutral) . . . Quecksilberoxyd W i s m u t o x y d (basisch) D . A . V Z i n k o x y d (basisch)

1 kg 1 „ H 1 „ 1 „ 1 *

Mk. 4,25 „ 4,40 „ 8,00 „ 13,00 „ 13,20 r 20,00

Gallussäure: Ilolzverkohlungs-Industrie i. Baden.

Akt.-Ges.,

Konstanz I Königgwarter & Ebell, Linden vor Hannover, I E. Merck, Darmstadt.

Anlagen zur Darstellung von Gallussäure baut: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Galvanisohe Elemente siehe „ E l e m e n t e , g a l v a n i s c h e". Galvanische Metallfärbnng siehe „M e t a 11 f ä r b u n g". Galvanisiertes E l s e n siehe „ V e r z i n k e n". Galvanochromle siehe „M e t a 11 f ä r b u n g". Galvanolack siehe ,,Z e 11 u 1 o i d 1 a c k e". Galvanoplastik. Man versteht darunter das elektrolytische Niederschlagen von Metallen in dichter, zusammenhängender Form zur Herstellung plastischer, von der Form ablösbarer Gegenstände. Von der Galvanoplastik zu unterscheiden ist die G a I v a n o s t e g i e (s. d.). Das Metall schlägt sich ausnahmslos an der negativen Elektrode ( K a t h o d e ) nieder, während sich ebensoviel des Metalls von der positiven Elektrode ( A n o d e ) auflöst. Für galvanoplastische Reproduktionen kommt fast ausschliesslich Kupfer in Betracht, da sich andere Metalle auf durch Graphit leitend gemachten Isolatoren nicht gleichförmig dicht abscheiden. Verlangt man galvanische Reproduktionen in anderen Metallen, so muss die Form (Matrize) nach dem Oraphitieren entweder zuerst eine dünne elektrolytische Kupferschicht erhalten, oder man erzeugt auf rein chemischem Wege ein Silberhäutchen und bringt die Form dann erst in das galvanoplastische Bad. Die Matrizen werden entweder aus Guttapercha oder aus Gips, Wachs oder Leim gefertigt. Für W a c h s m a t r i z e n ' i s t eines der gebrauchlichsten Rezepte: 900 T. gelbes Wachs, 135 T. venetianischen Terpentin und 22,5 T. feinst gepulverten Graphit. Für L e i m m a t r i z e n , die noch aus Modellen

Galvanoplastik.

464

mit ziemlich starken Ausbuchtungen und engen Öffnungen unbeschädigt herausgezogen werden können, wird eine Lösung von 30 T. bestem Leim in 50 T. HfO und 15 T. Glyzerin empfohlen; nach dem Erstarren taucht man die Leimmatrize in eine Tanninlösung (1 : 10), wodurch die oberste Schicht in unlösliches Leimtannat verwandelt wird. Auch leicht schmelzbare Metalllegierungen werden zum Abformen benutzt. Sieht man von den letztgenannten Metallmatrizen ab, so muss bei samtlichen die Oberfläche zuerst l e i t e n d g e m a c h t werden. Meist dient zu diesem Zweck fein geschlämmter Graphit, der mit Spiritus breiig angerührt und mit einem Pinsel aufgetragen wird; nach dem T r o c k n e n reibt man ihn mit weichen Bürsten blank. — Um auf chemischem W e g e eine leitende Silberschicht auf der Matrize zu erzeugen, kann man z. B. alkoholische Silbernitratlösung aufpinseln und dann Schwefelwasserstoff darauf einwirken l a s s e n ; d a s entstehende Schwefelsilber leitet ziemlich gut. Metallisches Silber erzeugt man durch Bepinseln mit einer Eiweiss-Kochsalzmischung und darauf Eintauchen in Silbernitrallösung; d a s entstandene Chlorsilber wird durch Eintauchen in Eisenvitriollösung reduziert. Gute Resultate gibt die Metallisierung mittels Silbernitrats und gelben P h o s p h o r s ; sie ist aber gefährlich, da d i e L ö s u n e d e s Silbernitrats in Schwefelkohlenstoff sehr leicht heuer f ä n g t : Man taucht die Gegenstände zuerst in eine 5 %ige Silbernitratlösung und darauf in folgende, von S t e i n a c h & B u c h n e r vorgeschlagene P h o s p h o r l ö s u n g : 5 g Wachs, in 5 g warmem Terpentinöl gelöst, werden zu einer Mischung von 5 g Phosphor, 1 g Guttapercha, 5 g Asphalt und 120 g Schwefelkohlenstoff g e g e b e n ; nach der Auflösung setzt man eine Lösung von 4 g Kollodiumwolle in 60 g Alkohol und 60 g Äther zu, schüttelt gut durch und giesst nach eintägigem Stehen die klare Flüssigkeit vom Bodensatz ab. Zuweilen genügt auch eine t r o c k e n e Metallisierung, \vozu man die O b e r f l ä c h e mit schnell trocknendem Lack überzieht und auf dessen noch llllllllllllllllllllllllllllllllllllilMIIIIIIHIIIIIHIIIIIIIIIllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllHIIIIIIIIIIIIMIMMIIII

Die „Galvanoplastik und Metallbearbeitung" zählt zu ihren Mitarbeitern sowohl Vertreter der Wissenschaft, wie auch vor allem solche, die seit Jahren in der Praxis stehen und daher Ober einen reichen Schatz von Erfahrungen verfügen. Sie bringt von diesen stlndig Abhandlungen, wie Mitteilungen Ober neue Maschinen, Apparate, Vorrichtungen, Erfindungen, Ober beachtenswerte Literatur usw. Trotz dieses reichen Inhalts ist der Preis, um ihr eine möglichst weitgehende Verbreitung zu sichern, sehr niedrig festgesetzt worden; so ist jeder Angehörige der genannten großen Gebiete in den Stand gesetzt, sich dieses Organ zu halten, das bei allen Arbeiten sicherlich viel Nutzen bringen wird. Man nehme unter Verwendung der diesem Buche eingehefteten Bestellkarte ein Probeabonnement, das zum Preise von 1 Mark pro Quartal bei jeder Postanstalt, Buchhandlung oder direkt beim Verlag bestellt werden kann.

Prospekte, nähere Auskünfte, Probenummern kostenlos vom V e p l a g V e i t & C o m p . , L e i p z i g , M a r i e n s t r a l l e 18 Iiiiiiiii

mmiiiiimittiiiimiijj Benellkarte »lehe TtxnchluoT^illlllllllllllllllllllllllllllllllltllllllllHI

Galvanostegie.

465

feuchte Schicht feines Messingpulver aufsiebt; nach dem Erharten des Lacks glättet man die Oberfläche mit einem weichen, in Messingpulver getauchten Pinsel. Als W a n n e n fflr die Bader dienen namentlich solche aus Steinzeug, weiter auch solche aus emailliertem Gusseisen und aus innen verbleitem Holz. Die Anoden müssen aus reinstem Elektrolytkupfer bestehen und an Grosse wenigstens sämtlichen eingehängten Matrizen gleichkommen. Um gleichmassig dicke Niederschlage zu sichern, müssen Konzentratipnsdifferenzen im Elektrolyten vermieden werden; man bringt deshalb Rührwerke an oder blast Luft durch die Bader. Vor dem Einhangen müssen sämtliche Gegenstande mit Spiritus und dann mit Wasser abgespült werden, damit der Elektrolyt nachher an allen Stellen gleichmassig haftet. Die Zusammensetzung der Bader ist recht verschieden; meistens verwendet man Kupfersulfatlösungen, denen auf 100 Raumteile 1,5—2 vol. konz. H>SOt zugesetzt werden. Für Kupferdruckplatten empfiehlt L a n g b e i n Anwendung einer 20 %igen Kupfervitriollösung mit 3 % H»SO«; Stromdiclite 1,3 Amp. Bad zur Kupfer-Galvanoplastik in trockener Form . . 10 1 Mk. 2,00, Kupfer-Schnellgalvanoplastik in trockener Form 101 „ 3,00; „ „ Nickelgalvanoplastik 100 1 Mk. , „ Silbergalvanoplastik (t 1 = 50 g Ag) . . . l l M k 5 , 5 0 , „ „ Goldgalvanoplastik (11 = 20 g Au)

100 1 Mk. 15,00 1001 „ 25,00 100,00—150,00 10 1 Mk. 50,00 1 1 „ 70,00

Galvanoplastische Anlagen und Bedarfsartikel: Siemens & Halske A.-G. Wernerwerk, Siemensstadt bei Berlin.

Steinzeugwannen für galvanische Zwecke: Deutsche

Steinzeugwaarenfabrik für Kanalisation

und ehem.

Industrie,

Friedrichsfeld

(Baden)

G a l v a n o s t e g i e . Herstellung festhaftender Metallüberzüge auf elektrolytischem Wege. Das zu überziehende Material wird an der K a t h o d e aufgehängt, während die Anode aus einer Platte (Blech) des niederzuschlagenden Metalls besteht. Der Elektrolyt (die Badflüssigkeit) ist meistens eine Lösung des Metallcyanids in Cyankaliumlösung. Im einzelnen siehe darüber die Artikel „ V e r g o l d e n", „V e r k u p f e r n", „ V e r m e s s i n g e n", „V e r n i c k e I n", „ V e r p l a t i n i e r e n", „Versilbern" und „V e r s t ä h l e n". Von grösster Wichtigkeit ist, dass der zu überziehende Gegenstand eine vollständig reine metallene Oberfläche hat. Deshalb muss dem Einhängen ins Bad eine mechanische Reinigung durch Kratzen und Bürsten und dann eine chemische Reinigung durch Beizen (s. unter „ A b b r e n n e n " ) vorangehen. Schliesslich folgt eine Behandlung mit einem Entfettungsmittel, so Abwaschen mit Benzin oder Petroleumäther oder Kochen mit Sodalösung oder Natronlauge. Die Behandlung ist bei den einzelnen Metallen verschieden. Vielfache Untersuchungen haben ergeben, dass kathodische Metallniederschläge glatter und zusammenhängender werden, wenn man dem Bade organische Kolloide, z. B. Gelatine. Stärke, Gummi, Eiweiss zusetzt. Auf einschlägige Verfahren sind viele Patente genommen worden. Besonders für die G I a n z g a I v a n i s a t i o n , d. h. die elektrolytische Kupferabscheidung in glänzender Schicht, ist der Kolloidzusatz vorteilhaft. Für die Galvanostegie sehr bequem sind die neuerdings fflr cyankalische Bader in den Handel gebrachten, sogenannten Metalltripelsalze oder T r i s a l y t e ; sie bestehen aus einer Verbindung von Cvan mit dem im Bade niederzuschlagenden Metall, Cyankalium und schwefligsaurem Kali. Sie gewähren den Vorteil grosser chemischer Reinheit und immer gleichen Metallgehaltes und eignen sich auch ausgezeichnet für die galvanische Metallfarbung. In den Handel kommen K u p f e r - T r l s a l y t mit 20 % Cu, Z i n k T r i s a 1 v t mit 15 % Zn, S i 1 b e r - T r i s a 1 y t mit 30 % Ag und G o l d T r i s a I y t mit 40 % Au. Durch geeignete Mischungen lassen sich auch Messing- und Bronzebader erzielen. BIQcher IX.

30

466

Galvanostegie. Steinzeugwannen fflr Galvanostegie und Galvanoplastik.

Länge cm

Breite cm

Tiefe cm

Inhalt 1

Preis Mk.

Länge

20 25 25 30 30 40 40 40 40 40 50 50 50 50 40 40 50 50 50 50 50 50 50

20 25 25 25 30 30 30 30 40 30 30 30 40 30 30 40 40 50 30 40 50 50 40

12 19 25 30 36 48 60 72 80 84 90 105 120 120 120 130 140 150 150 160 175 200 200

3,25 4,75 6,50 7,50 9,50 12,75 15,75 19,00 21,00 22,50 23,25 27,50 29,50 29,50 31,50 31,50 35,00 35,75 38,00 38,00 42,50 46,00 48,25

70 80 100 80

30 30 40 40 40 40 50 60 50 70 60 70 60

80

100

80

70 60 100 80 70 80 100

100

80 100 80 100 120 120 120 120 100 150 120 120 175 150 160 150 150 200

Breit.'

Tiefe cm

Inhalt 1

Fidi

50 50 50 50 50 50 40 60 60 40 50 60 50 70 60 60 70 60 70 60 70 80 65

210 240 250 280 300 320 330 336 360 384 420 432 480 490 540 576 588 630 735 768 840 960 975

50,50 54,50 59,00 65,00 69,00 70,00 73,50 74,00 82,00 90,00 100,00 102,50 120,00 116,00 158,00 144,00 136,00 210,00 196,00 240,00 250,00 275,00 325,00

60 60 50 70 60 80 80 70 60 80 70 60 80 70 60 80 70 60 70 80 80 80 75

Mk.

Wannen aus emailliertem Gusseisen. Höhe

Breite

Länge

im Lichten cm

im Lichten cm

im Lichten cm

20 35 50 50 60 65 75 100 100

15 20 25 35 35 40 40 40 50

18 18 25 30 35 45 60 40 60

Für Versilberung und Vergoldung von Drähten. 55 2 I 5 55 3'/. I 5 55 7 6

Inhalt

Preis

I

Mk.

5 12 30 52 75 115 180 160 300

60,00—70,00

1 2

2,75 3,80 4,50

pro « / . kg

Holzwannen für grosse galvanische Bäder, innen mit chemisch reinem Bleiblech ausgelegt. Länge Breite Höhe im L i c h t e n cm cm cm 120 140 150

60 40 40

60 35 50

Inhalt

Preis ca.

1

Mk.

430 196 300

95,00 70,00 86,00

Länge Breite Höhe l m Lichten cm cm cm 150 150 150

50 60 70

40 60 70

Inhalt 1 300 " 540 735

Preis ca. Mk.

84,00 110,00 125,00

Gambir — Gasanalyse. Länge | Breite Höhe im L i c h t e n cm cm | cm

40 40 60 40 80

160 160 160 200 200

60 75 60 70 60

Inhalt

1 384 480 576 560 960

Preis ca. Mk.

96,00 110,00 115,00 120,00 138,00

467

Länge | Breite | Höhe im L i c h t e n cm | cm | cm ]

Inhalt

Preis ca.

100 80 90 100

800 1008 1296 1600

134,00 142,00 175,00 200,00

200 180 180 200

40 70 80 1 80 i

Mk.

VMannen aus H artglas f£ r kleinere Badei Länge cm

Breite cm

Höhe cm

Inhalt 1

Preis

10 18 20

10 10 15 20

13 12 18 18

1,3 2 5 10

2,00 2,00 3,50 5,00

35

Mk.

Vgl. auch den Artikel „W a n n e n". Leitungsstangen aus Elektrolytkupfer, massiv 1 kg Mk. 2,10—2,30 tt »i Messing ,, 1 „ „ 1,65-1,85 Leitungsstangen aus Messingrohr, mit eingelegten Eisenstäben: Durchmesser 16 19 22 25 mm. Im . . . 2,00 2,75 3,05 3,85 Mk.

Im übrigen siehe auch die Artikel „ A k k u m u l a t o r e n", „ D y n a m o m a s c h i n e n", „ E l e k t r i s c h e M e s s i n s t r u m e n t e " und „ E l e k t r o c h e m i s c h e A p p a r a t e". Anlagen zur Galvanostegie bauen: Siemens

& Halskc A.-G. Wernerwerk,

Siemensstadt bei

Berlin.

Gambir siehe „ K a t e c h u". Gärung siehe „H e f e". Gasanalyse. Absorptionsmittel

für v e r s c h i e d e n e

Name des Gases

Absorptionsmittel

Name des Gases

Äthylen.

Rauch. HJSOJ.

Sauerstoff.

Kohlendioxyd.

Festes K O H oder Lösung von 1 K O H in 2 H a O .

Kohlenoxyd.

1. Ammoniakalische oder salzsaure Lösung von CujClt (nicht anwendbar bei Gegenwart von Azetylen und Äthylen). 2. Blut + N H 4 . H S (spektroskopisch).

Ozon.

Zimtöl oder Terpentinöl.

G a s e. 1 )

Absorptions mittel 1. Stark alkalische Lösung von Pyrogallol (5 g Pyrogallol in 15 g HiO, gemischt mit 120 g K O H in 80 g H.O). 2. Lösung von Chromchlorür. 3. Phosphor. 4. Cu bei Glühhitze; auch bei gewöhnlicher Temperatur, falls wässerige Lösungen von N H | oder Ammoniumkarbonat zugegen sind.

') Diese und die folgende Tabelle aus v. B u c h k a „Physikalisch-chemische Tabellen der anorganischen Chemie", Stuttgart 1895. 30*

468

Gasanalyse.

Käme des Gases

Absorptions mittel

Salpetrige Sänre.

Konz. H , S 0 4 (sp. G. 1,702) oder wässerige Alkalien.

Stickoxyd.

Wässerige Lösung von Ferrosalzen (1 FeSO» krist in 2 H , 0 ) .

A b s o r fi t i o n s m l t t e l

Name des Gases

und

Abserp tionsmittel UDd

quantitative Bestimmung

Aze tylen.

Ammoniakalische CujCljLösong. Der Niederschlag von Azetylenkupfer (C9C.U«) wird zur Wägung in CuO übergeführt.

Ammoniak.

1. Normal-HCl (oder H , S 0 4 ) in abgemessener Menge; die verbleibende Säure mit Normallauge zurucktitriert. 2. Natriumhypobromit: Das dadurch frei gemachte N wird gemessen.

AgNOs-Lösung: Das entAntimonw a s s e i s t o f f . stehende SbAgi (Antimonsilber) wird zur Wägung in Antimonsulfid übergeführt. AgNOj-Lösung: Das entArsenw a s s e r s t o f f . standene AS2O1 wird als Magnesiumpyroarseniat gewogen. Ch 1 u r.

Wässerige KJ-Lösung: Das frei gewordene J wird •olumetrisch durch N a j S j O j bestimmt.

Chlorwasserstoff.

1. Normal-Alkali in abgemessener Menge; der Uberschuss wird mittels Normalsäure zurücktitriert. 2. Wässerige Alkalilösungen (chlorfrei); das absorbierte HCl wird aus der angesäuerten Menge als AgCl gefällt und gewogen.

Cyan.

K O H - L ö s u n g : Das entstehende KCN und KCNO wird durch AgNO» gefällt und der Niederschlag durch Glühen in Ag übergeführt.

Name des Gases Stickstoff.

Absorptionsmittel Mg-Draht (bei hoher Temperatur nahe dem Schmelzpunkte des Glases).

W a s s e r s t o f f . Palladium (als Palladiumschwamm). 3a n ti ta ti ve

Bestimmung.

Name des Gases

Absorptions mittel und

quantitative Bestimmung

Cyanwasserstoff.

KOH-Lösung. Mittels AgNO., wird AgCN gefallt und dieses nach dem Glühen als Ag gewogen.

Kohlen d i o x y d.

Barytwasser von bekanntem Gehalt; der Uberschuss von Ba(OH) 9 mittels Normal Oxalsäure volumetrisch bestimmt.

Ozon.

Wässerige KJ-Lösung: Das J wird mittels NajSaOj titriert.

Phosphorwasserstoff

Bromwasser: Die entstandene H j P O j wird als MgaPiOj gewogen.

Schwefel1. Bromwasser: Die entw a s s e r s t o f f . stehende HtSOi wird als BaSO« gewogen. 2. Kupfervitriol-Bimsstein in vor und nachher gewogenen Röhren. Schwefelsäureanhydrid.

Bromwasser: Die entstehende H j S O i wird als BaSOi gewogen.

Stickoxyde. a) Stickoxyd b) Salpetrigsäureanhydrid c) Stickstofftetroxyd

Mit HaSOj angesäuerte KMnO«-Lösung, welche die Stickoxyde in HNO* über führt; der Uberschuss des KMnO« wird mit C«H,0« zurücktitriert

Gasbehälter.

459

Von den Apparaten zur Gasanalyse können nur die allergewOhnlichstea der technischen Gasanalyse aufgeführt werden. G a s b ü r e t t e nach B u n t e ohne Umhüllungsrohr ), i» »» „ „ „ „ Stativ, Klemme, Flasche mit Tubus, kompl. „ „ W i n k l e r in '/«o ccm, auf drehbarem, metallenem Stativ, kompl G a s b ü r e t t e nach B u n t e - S e g e r mit Drei weghahn, Kugelgefass mit Stopfen, nebst Niveaurohr: Inhalt 1(10 250 5 0 0 ccm. Stück 7,50 10,00 12,00 Mk. G a s v o l u m e t e r nach L u n g e : filr leichtlösliche Salze (Salpeter), kompl „ leicht- und schwerlösliche Substanzen . . . . . . . zur Stickstoffbestimmung in organischen Substanzen „ Untersuchung von Sprengstoffen u. s. w A b s o r p t i o n s p i p e t t e n nach H e m p e l , auf Holzstativ. einfache für feste und flüssige Absorptionsmitlei . . „ „ zur Füllung mit rauch. H » S 0 4 zusammengesetzte, zur Füllung mit CuaClt ,, für feste und flüssige Absorptionsmittel . . . Explosionspipetten zur Explosion von Sumpfgas und Wasserstoff, kompl. .

Mk. 1 0 , 0 0 ,, 1 2 , 0 0 „ 25,00 „

32,00

Mk. ,, ,, „

19,00 22,00 22,00 28,00

„ „ „ „ ,, ,,

5,50 6,00 8,00 6,00 6.50 15,00

Im übrigen siehe die Artikel „D a s y m e t e r", „ G a s b e h a l t e r", „ K o h l e n s S u r e", „ L e u c h t g a s", „R a u c h g a s e", „ S a u e r s t o f f", „ S t i c k s t o f f " und „W a s s e r s t o f f". Gasanalytische Apparate und Instrumente:

Fabrik für teuer- und säurefestes Glos I Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreil G. m. b H , Cöln, Moltkestr 129 ' Schleusingen). Dr. Siebert & Kühn, Kamel.

CÖIIHT

G a s i n t e r f e r o m e t e r zur Prüfung von G a s e n auf Reinheit und zur E r m i t t e lung der Konzentration von G a s g e m i s c h e n : a ) im L a b o r a t o r i u m : L a n g e s G a s i n t e r f e r o m e t e r nach H a b e r - L ö w e ; Carl Zeiss, Jena. b ) für ambulate U n t e r s u c h u n g e n : Löwe: Carl Zeias, Jena.

T r a g b a r e lnterferometer

nach

Haber-

Gaabeh<er (fälschlich als O a s o m e t e r bezeichnet). Von G l a s , bestehend aus zweifach tubulierter Flasche, eingeschliffenem Trichter mit Hahn und je 1 Abflusshahn für Gas und Wasser. Inhalt Stück

3 17,50

4 20,00

6 22,50

Von M e t a l l , mit oberem Hahnen, Schlauchtflllen u. 8. w. Inhalt des Gasbehälters . . . . „ „ oberen Wasserreservoirs Preis kompl. in Eisen „ „ Kupfer

12 30,00

25 1. 45,00 Mk.

Wasserreservoir,

200 60 235,00 390,00

280 80 275,00 455,00

600 160 390,00 650,00

Dieselben, klein, für Laboratoriumsgebrauch. Inhalt Aus Zink „ Kupfer

32 43,00 67,00

4 5 1. 65,00 Mk. 90,00 „

Wasserstandszeiger, 1000 300 490,00 800,00

1250 1. 4 0 0 1. 530,00 Mk. 885,00 „

470

Gasbeleuchtung — Gasentwickelungsapparate.

O a s b e h l l t e r a u s Metall o h n e A u f s a t z r e s e r v o i r , zur direkten Verbindung mit der W a s s e r l e i t u n g . Inhalt des Gasbehälters . . . . 200 280 600 1000 1250 1. Preis kompl. in Eisen 215,00 250,00 345,00 420,00 470,00 Mk. „ „ Kupfer . . . . 395,00 410,00 585,00 710,00 800,00 „ D i e s e l b e n , k l e i n , für L a b o r a t o r i u m s g e b r a u c h . Inhalt 45 1. Von Zink kompl 42,00 Mk. ,, Kupfer kompl 63,00 G a s b e h ä l t e r mit b e w e g l i c h e r O l o c k e und W a s s e r v e r s c h l u s s (bei d e n G a s anstalten gebrauchliche Konstruktion). F e s t e s e i s e r n e s B a s s i n , G l o c k e in vertikalen Führungen beweglich. D a z u Lntlastungsvorrichtung zur Verminderung des Druckes. Soweit solche Gasbehälter für Schwefelwasserstoffgas b e s t i m m t s i n d , s i n d a l l e mit d e m G a s e in B e r ü h r u n g k o m m e n d e n T e i l e mit B l e i Aberzogen. Ungefährer Inhalt der Glocke 20 100 200 450 600 1000 1. Gasbeh. mit f ohne Entlastungsvorr. 120 150 165 190 250 310 Mk. Glocke in Eisen t mit „ 160 195 215 245 305 370 „ Gasbeh. mit j ohne „ 150 210 270 355 465 650 „ Glocke in Kupfer t mit „ 190 255 320 410 525 730 „ Schwefelwasserstoffgas-Behälter mit Entlastungsvorrichtung 205 330 400 570 780 1000 „ Ungefährer Inhalt der Glocke 2000 Gasbeh. mit ( ohne Entlastungsvorr. 440 Glocke in Eisen ) mit „ 515 Gasbeh. mit ) ohne „ 915 Glocke in Kupfer \ mit „ 1000 Schwefel wasserstoffgas-Behäl ter mit Entlastungsvorrichtung 1500 Gasbehälter:

3000 495 570 1330 1460

4000 565 685 1500 1650

5000 635 765 1615 1770

6000 1. 715 Mk. 865 „ 1890 „ 2070 „

1785

2020

2325

2700



Heinrich Hirtel, G. m. b. H., Leipzig-Plagwitt I Georg Schmidt k v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreia (s. Inserat im Anzeigenanhang). ! Schleusingen).

O a s b e l e u c h t u n g siehe unter „ B e n o i d g a s " , „ B r e n n e r " , „Lamp e n " , „ L e u c h t g a s " , „ L u f t g a s " u n d „ G a s g 1 ii h 1 i c h t " . O a a d r u c k r e f f u l a t o r e n siehe „ D r u c k r e g u l a t o r e n". Gaaentwlokelungsapparate (Oaserzeugungsapparate). Nach K i p p , aus Glas, mit Kautschukstopfen und Hahn, mit oder ohne Tubus am Fuss: Inhalt »/• */< 1 l 1 /» 2 1. Stück 8,75 10,00 10,50 11,50 13,00 Mk. Nach K ö n i n c k , aus Glas, in Holzgestell, kompl StUck Mk. 25,00 Nach W a r t h a (verbesserte Kippsche Apparate), aus Glas, mit eingeschliffenem Scheidetrichter von 1,5 1 Inhalt, mit 2 Tuben, Gummistopfen, Glashahn, Sicberheitsrohr und Verbindungsrohr, kompl Stück „ 17,50 Nach Cl. W i n k l e r , zur Schwefelwasserstoftbe reitung, bestehend aus Bleigefass und Bleizylinder; letzterer (zur Aufnahme des Schwefeleisens) kann mittels einer Kurbel gehoben und gesenkt werden. Der Apparat fasst 5 kg Schwefeleisen und 16 1 Säure. In starkem Holzgestell, kompl „ 245,00 G a s e n t w i c k e l u n g s a p p a r a t e , ftlr Schwefelwasserstoff, Wasserstoff und Kohlensäure brauchbar, bestehend aus Säuregefäss, Sammelgefass und Entwickler. Grösse I und II ganz aus Blei, Grösse III aus verbleitem Eisen. Kompl. Apparat mit allem Zubehör: Grösse I II III zu . . 20 50 100 1 SäureftUnng. Preis . 180,00 300,00 420,00 Mk.

Gasglühlicht.

471

Gasentwickelungsapparate für Sauerstoff in Retortenform aus Gusseisen filr Gasheizung; Retorte mit abnehmbarem Helm und Dreifuss: Inhalt der Retorte '/« 1 2 5 1. Stück 14,00 20,00 28,00 45,00 Mk. Dieselben in Röhrenform, auf Gestell mit Trägern. Innerer Durchm. der Röhre 4 cm. Schiene für die Gaslampe mit dreifachem Bunsenbrenner: Länge des Rohres 40 50 cm. Stück 27,50 30,00 Mk. Gasentwickelungsapparat nach Biltz aus Steinzeug, ausserordentlich praktisch für andauernden Gebrauch zur Entwicklung von HjS, CO9 u. s. w. Der Zylinder fasst 20 1 Säure: Preis kompl. mit Gestell und Windevorrichtung Mk. 130,00 Gasentwickelungsapparat nach Gwiggner zur Entwickelung grösserer Mengen von Schwefelwasserstoffgas und teilweisen Gewinnung des Gases aus den Abgasen der Fällungen, vorzüglich bewährt, komplett mit allem Zubehör 205,00 Vgl. a u c h „L u f t g a s " . Gasentwickelungsapparate: J . L. C a r l E c k e l t , Berlin N. 4. Heinrich Hirzel, G. m . b. H . , Leipzig-Plagwitz (s. Anzeige i m Anzeigenanhang).

Georg Schmidt & v. d. E i t z , Schmiedefeld (Kreis Schleusingen), Thiera & Töwe, Halle (Saale), H o r d o r f e r s t r . 4 | (s. Inserat u n t e r ,, L u f t g a s " ) .
S gereinigt werden soll, bedarf zunächst keiner weitergehenden Erörterung. Destillationsapparate für G a s w a s s e r b a u e n : J. L. Carl Eckelt, Berlin N. i. I Friedrich Heckminn, Berlin 80. 16, Brücken| «traue 6 b (e. Inaerate). G a a d a n i n . Keimfreie Lösung von Paragummi in Benzol und Äther, mit der mittels eines besonderen „ A u f t r a g s a p p a r a t e s " eine d ü n n e Oummidecke auf der Haut behufs Erzielung keimfreier O p e r a t i o n s w u n d e n hergestellt werden soll. G a a l t h e r l a t U (Wintergreenöl; Oleum Oavltheriae). Aromatisches ätherisches Ol, d a s von der Oaultheria procumbens g e w o n n e n wird. Meistens verwendet man anstatt dessen d a s k ü n s t l i c h e Gaultheriaöl, d a s aus Salizylsauremethylester (siehe „ S a l l z y l s a u r e e s t e r " ) besteht. Es dient zur Herstellung von Fruchtathern, zum P a r f ü m i e r e n von Seifen u. s. w. Wintergreenöl, echt, rekt I kg Mk. 15,00 „ kiinstl. (Salizylsäuremethylester) 1 , „ 2,50 G a y - X i u s s a o - T n n i i siehe „ S c h w e f e l s a u r e " .

476

Gebläse. O e b U U e (Blaseapparate). A.

Oebiaseffirdielndustrie.

1. Hochdruck-Gebläse (Ventilatoren) für Pressungen bis 3000 mm Wassersäule, zum Betriebe von Kupolöfen aller Art, Schweiss- und Schmelzöfen, für Schmiede-, Schlosser-, Schweiss- und Lötfeuer, als G a s gebiase, Sandstrahlgebläse, Misch- und Transportgebläse in der Texlil-, G l a s und chemischen Industrie, ferner als Gebläse zum Ansaugen und Weiterbefördern von Gasen, feuchter und heisser Luft, in Eisen oder in Bronze. Bekannt unter der Bezeichnung K a p s e l - G e b l ä s e , Roots-Geb l ä s e , A e o l o s - G e b l ä s e u. s. w. Die Gebläse arbeiten ohne jede Dichtungsmasse. Für Schmiedefeuer Anzahl der Schmie, defeuer bei 30 mm Piisenweite

B e i 300 mm

Für Kupolöfen

Durchmesser des Ofens in

Wassersäule

'Schmilzt Eisen pro I Stunde

!

mm

kK

cbm







1,8 2,5 4,5





6,0





8,0

450—500

800

8

500-550

1000

11 14

550-600

1100

600—625 625—650

1400 1850

16

0,6 1,2



6

I

dre-

1

Ohne Fundament

VoADlumen |1 Ungenähern- hungen Wind | de Befähres pro pro Minute l triebsGewicht ; k r a f t in Minute

Nur f ü r geringe Wiudpressungen bis maximal xoo mm Wassersäule. — — 1

2 3 4 5

Um-

11,0 15,0 19,0 25,0 32,0

!

P.S.

35

Unge- I P r e i s e

0,1 0,2

500

50 75

500

85

130 165

500

110 160

200 225

200

270

260

330

350

400

460 600

560

0,6 1,0 1,75

500 500 450

2,5

450 450

2.9

450

I

kg

500 500

0,H 0,35 0,4

ab

Gewicht 1 F a b r i k



500

Fundameot

fahre« I

kg

47

Auf gußeisernem

60 75

2,50 3,00 3,50 5,00 5,00 7,00

100

Mit.

ti 3 E .

15

16 18

"a H• *wa ¡l'i

19

20

a a 0. Beim Erhitzen auf 110—120° verliert er den grössten Teil seines Kristallwassers, während der Rest bei weiterem Erhitzen bis ca. 170° entweicht. Der nicht vollständig vom Kristallwasser befreite (gebrannte) Gips nimmt bei Berührung mit H 2 0 dasselbe begierig auf, indem er dabei erhärtet. Diese Eigenschaft, die den Gips so wertvoll macht, geht verloren, wenn man das Brennen soweit fortsetzt, dass weniger als 3 % HjO zurückbleiben; man nennt ihn dann t o t g e b r a n n t e n Gips. Das Gipsbrennen geschieht nach verschiedenen Methoden. Bei allen muss auf eine durchaus gleichmässige Erhitzung Bedacht genommen werden (namentlich bei grossstückigem Material), weil andernfalls ein Gemisch von totgebranntem mit zu schwach gebranntem Gips entsteht. Bei kleineren Quantitäten brennt man den Gips in eisernen Pfannen, nachdem man ihn vorher pulverisiert hat; während des Erhitzens wird fortwährend umgerührt und der Prozess fortgesetzt, bis eine über das Pulver gehaltene Metallplatte nicht mehr mit Wassertröpfchen beschlägt. Im Grossen brennt man den Gips in sehr verschiedenen Öfen; will man feine Produkte erzielen, so muss man dafür sorgen, dass die Feuergase nicht direkt mit dem Material in Berührung kommen, weil sonst ein Teil des Sulfats zu Schwefelcalcium reduziert wird. So benutzt man vielfach Öfen, die den Brotbacköfen ähnlich sind; dieselben werden entweder indirekt durch Generatorgas geheizt, oder man erhitzt sie innen durch ein Holzfeuer bis auf die notwendige Temperatur, zieht dann Kohlen und Asche heraus und trägt die Beschickung ein. Neuere Öfen bestehen aus Eisenblechtrommeln, Eisenblechzylindern, andere aus gusseisernen Retorten, wieder andere aus Systemen von Kammern u. s. w. Da sich der entwässerte Gips viel leichter zerkleinern lässt als das natür-

Gips.

497

liehe M i n e r a l , s o b e v o r z u g t m a n im G r o s s b e t r i e b e d i e j e n i g e n V e r f a h r e n , d i e d a s B r e n n e n grosser Stücke möglich machen. A n d e r e M e t h o d e n brennen den G i p s e t w a s vor, z e r k l e i n e r n d a n n u n d b r i n g e n d e n B r e n n p r o z e s s hierauf z u r Vollendung. N a c h d e m g e s c h i l d e r t e n V e r f a h r e n g e w i n n t m a n (bei 150") d e n s c h n e l l b i n d e n d e n S t u c k - , P u t z o d e r M o d e 11 g i p s. Bei 200—300° b r e n n t d e r G i p s tot u n d ist u n b r a u c h b a r . D a g e g e n w i r d er bei 400°, w o er d e n letzten W a s s e r r e s t a b g i b t , w i e d e r b r a u c h b a r . Z u r F a b r i k a t i o n d i e s e s l a n g s a m bind e n d e n E s t r i c h - u n d B a u g i p s e s erhitzt m a n d a s Mineral b i s zur G l ü h hitze ( 5 0 0 ° ) ; er n i m m t d a n n H>0 nur n o c h s e h r l a n g s a m a u f , e r s t a r r t a b e r d a m i t im V e r l a u f e v o n W o c h e n zu e i n e r d u r c h s c h e i n e n d e n , s e h r h a r t e n M a s s e . D a s D . R. P . 151 4 6 2 will b i n d e f ä h i g e n G i p s u n t e r U m g e h u n g d e r bisherigen Brennaibeit erzeugen; das Verfahren benutzt die E i g e n s c h a f t d e s G i p s e s , mit H a O o d e r S a l z l ö s u n g e n ü b e r 100° erhitzt, u n t e r A u s s c h e i d u n g v o n G i p s k r i s t a l l e n e n t w ä s s e r t zu w e r d e n ; d e r s o e n t w ä s s e r t e G i p s w i r d n a c h T r e n n u n g v o n d e r F l ü s s i g k e i t unter V e r m e i d u n g d e r A b k ü h l u n g bei e t w a 80° s o l a n g e g e t r o c k n e t , bis er s e i n e n W a s s e r g e h a l t v o l l s t ä n d i g v e r l o r e n h a t . So e n t s t e h t ein s e h r b i n d e f ä h i g e s , mit H j O schnell e r s t a r r e n d e s P r o d u k t . Das V e r f a h r e n l ä s s t sich a u c h auf alte G i p s f o r m e n u n d als N e b e n p r o d u k t g e w o n n e n e s f e i n p u l v e r i g e s CaSO« a n w e n d e n . N a c h d e m D. R. P. 158 991 stellt m a n einen G i p s , d e r zum F ü l l e n v o n P a p i e r und zu ä h n l i c h e n Z w e c k e n b e s o n d e r s v e r w e n d b a r sein soll, h e r , i n d e m m a n d e n G i p s mit H j O unter starkein R ü h r e n e r h i t z t u n d d a s so e r h a l t e n e G e misch v o n s e h r fein verteilten, a u s s e r o r d e n t l i c h w e i s s e n G i p s k r i s t a l l e n und W a s s e r u n t e r f o r t g e s e t z t e m R ü h r e n a b k ü h l e n lässt. Hierbei bilden s i c h N a d e l n von G i p s h y d r a t , d i e a b f i l t r i e r t , g e t r o c k n e t und g e m a h l e n w e r d e n . Um g e b r a n n t e n G i p s a u s g e m a h l e n e m G i p s s t e i n zu g e w i n n e n , w i r d d i e s e r n a c h d e m ö s t e r r . P a t . 2 8 7 3 3 v o n 1907 d u r c h S c h l ä m m e n gereinigt, w o r a u f d i e d u r c h A b s e t z e n l a s s e n in F o r m e n und n a c h f o l g e n d e s T r o c k n e n erhaltenen Stücke gebrannt werden. Z u r K o n s e r v i e r u n g t r ä n k t m a n G i p s a b g ü s s e mit W a c h s l ö s u n g e n , P a r a f f i n l ö s u n g e n o d e r S t e a r i n s ä u r e ; s o b e h a n d e l t e n G i p s b e z e i c h n e t m a n als Elfenbeinmasse. F e r n e r k o n s e r v i e r t m a n G i p s d u r c h T r ä n k e n mit K e s s l e r s e h e n F 1 u a t e n (s. d.), mit W a s s e r g l a s l ö s u n g e n u. s. w . G r ö s s e r e V e r b r e i t u n g h a t d i e H ä r t u n g v o n G i p s a b g ü s s e n n a c h dem v. D e c h a n d s c h e n V e r f a h r e n g e f u n d e n : es b e s t e h t in e i n e r T r ä n k u n g mit Kaliumborat und Bariumhydrat. Neuerdings findet die Methode von R a t h g e n und B o r r m a n n B e a c h t u n g , w o n a c h m a n G i p s a b g ü s s e mit Z a p o n l ö s u n g Uberstreicht. P r ü f a l l a r t Die eingehende UnterBuchung geschieht nach den allgemein bekannten Methoden der anorganischen Analyse. Gips findet als ausgesprochener R a p i d b i n d e r überall da Anwendung, wo sehr schnelles Erharten verlangt wird. Richtig gebrannter Gips soll in 8—4 Minuten abgebunden sein; er musa dazu immer noch einen Waasergebalt von etwa 3 ' / « besitzen. Sein sp. O. ist alsdann 2,889, während vollständig wasserfreier Oips (Anhydrit) ein sp. 0 . von 2,926 hat. Man hat also beim gebrannten Oips in erster Linie den W a s s e r g e h a l t und das s p e z i f i s c h e G e w i c h t festzustellen. Im übrigen sind spezielle Prüfungsmethoden für Gips bis jetzt noch nicht normiert worden.

Weiteres siehe C a l c i u m s u l f a t unter d ü n g e n". Gips, präpariert bei KKtO kg Gips, gebrannt . c ehem. rein (Alabastergips) D. A. V * n

„Calciumverbin°/0 kg Mk. 12.00

Anlagen zur Zerkleinerung von G i p s : I. Für eine Leistung von ca. 5' '00 kg Gipsmehl in 10 Stunden (Kraftbedarf einschliessl. Transmission und Transportapparate etwa 10 HP.): 1 Glockenmühle 1 Vertikal-Mahlgang BIQcher IX.

Mk. 1015,00 . 1105,00 Mk. 2120,00 32

Givasan — Glas.

498

II. Für eine Leistung von ca. 1 0 0 0 0 kg Gipsmehl in 10 Stunden (Kraftbedarf einschliessl. Transmission und Transportapparate etwa 20 HP.): 1 Steinbrecher 1 Glockenmühle 2 Vertikal-Mahlgänge

Mk. 1345,00 „ 1015,00 „ 2210,00 Mk. 4570,00

Einrichtungen für Gipsmühlen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

G i v a s a n , eine Zahnpaste, als deren wirksamer Bestandteil Hexamethylentetramin angegeben wird. G l a c i a l siehe „G 1 a z i a 1". G l a n d u i t i i n siehe „ H y p o p h y s e n e x t r a k t e " . G l a n z g o l d . Braunschwarze, etwas dickliche Flüssigkeit von aromatischem Geruch. Dient zur Dekoration von Porzellan: Man trägt das Glanzgold mit dem Pinsel auf; nachdem es auf dem Porzellan verharzt ist, wird es im Feuer eingebrannt. Das Glanzgold enthält etwa 10 % Gold (als Chlorid), im übrigen Harze, Lavendelöl und Wismut; die Einzelheiten der Darstellung werden geheim gehalten. Interessant ist die Verwendung des R h o d i u m s als Zusatz zu den Glanzmetallen; es hat sich herausgestellt, dass letztere erst bei seiner Gegenwart nach dem Einbrennen die erforderliche Widerstandsfähigkeit zeigen. Glanzgold

1 kg Mk. 420,00

Glanzsilber. Man erzeugt es auf ähnliche Weise wie das Glanzgold, jedoch ist das wirksame Metall darin meist nicht Ag, sondern P l a t i n oder Palladium. Mit Silber lassen sich einbrennbare Metallspiegel kaum erhalten. Glanzplatin Glanzsilher

H Mk. 50,00 H „ 50,00

Glas. Man teilt die Gläser ein in K a 1 k g 1 ä s e r und B l e i g l ä s e r ; die ersteren scheidet man in Kali-Kalkgläser (K a 1 i g 1 ä s e r) und NatronKalkgläser ( N a t r o n g l ä s e r ) . Ihre Zusammensetzung drückt man durch die allgemeine Formel aus: x . K 2 0 (oder x . Na 2 0) + y . CaO + n . Si0 2 . In den Bleigläsern ist CaO durch PbO ersetzt. In neuerer Zeit haben die Erzeugnisse der Glasfabrikation ausserordentlich an Mannigfaltigkeit gewonnen, und zwar vor allem durch die Bemühungen der Firma S c h o t t & G e n . in Jena. Die von dieser Firma hergestellten sogenannten J e n e n s e r G l ä s e r haben für die Fabrikation optisch wertvoller Linsen, ferner widerstandsfähiger Glasapparate u. s. w. die weitgehendste Bedeutung erlangt. Ausser den Kalk- und Bleigläsern sind hier namentlich die B a r y t g l ä s e r und die B o r a t g 1 ä s e r zu nennen. In den Barytgläsern ist das Pb der Bleigläser durch Ba ersetzt, während in den Boratgläsern die Borsäure an die Stelle der Kieselsäure getreten ist. Zwischen diesen Glasarten gibt es noch Ü b e r g ä n g e , dazu kommen Änderungen in der quantitativen Zusammensetzung, so dass die Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit der Jenenser Glasindustrie ohne weiteres erklärlich ist. Schliesslich ist es in allerletzter Zeit gelungen, den Jenaer Gläsern auch das langersehnte F1 u o r g 1 a s hinzuzufügen, das 8—10 % F enthält und sehr wertvolle optische Eigenschaften hat. Früher Hessen sich klare Gläser mit höherem Fluorgehalt nicht erzielen; jetzt ist dies Z s c l i i m m e r nun doch gelungen, aber über das Verfahren ist bisher kaum etwas in die Öffentlichkeit gedrungen. Die Rohmaterialien der gewöhnlichen Glasfabrikation teilt man ein in K i e s e l s ä u r e , F l u s s m i t t e l und E n t f ä r b u n g s - bezw. F ä r bungsmittel. Die Rohmaterialien der Glasfabrikation teilt man ein in K i e s e 1 s ä u r e . F 1 u s s m i 11 e 1 und E n t f ä r b u n g s - bezw. F ä r b u n g s m i t t e l .

Glas.

499

1. K i e s e l s ä u r e . Hauptsächlich als Sand, Kieselgur, Feuerstein oder Quarz benutzt. T o n i g e Beimengungen im Sand geben ein leichter s c h m e l z b a r e s Produkt. 2. F 1 u s s m i 11 e 1. Zu nennen sind Kali, Natron, Kalk, Baryt, Strontian, Bleioxyd, B o r s ä u r e , Zinkoxyd 1 ) s o w i e einige natürliche Silikate. Kali wird als P o t t a s c h e (natürliche o d e r Mineralpottasche) s o w i e auch als Sulfat, Natron meistens als Sulfat, sonst als Soda verwendet. Kalk m u s s f ü r w e i s s e G l ä s e r Fe-frei sein; man w e n d e t r o h e s K a r b o n a t (Marmor, Schlämmkreide) s o w i e g e b r a n n t e s C a O an. Zur Herstellung von Milchglas benutzt man C a l c i u m p h o s p h a t . Für o p t i s c h e Z w e c k e w e r d e n jetzt vielfach die B a r y t g l ä s e r verwendet, da sie ein f a s t so h o h e s Lichtbrechungsvermögen haben wie die Bleigläser, jedoch härter als diese sind. D a s Bleioxyd v e r w e n d e t man meistens in Form der Mennige, da man bei diesem hohen Oxyd kaum eine Reduktion zu P b zu b e f ü r c h t e n hat. Für KalkBleigläser wird zuweilen auch C a l c i u m p l u m b a t verwendet. Als vorzügliches Flussmittel wirkt die B o r s ä u r e , die teils als solche, teils als B o r a x v e r w e n d e t w i r d ; sie findet namentlich f ü r optische Gläser s o w i e E m a i l (s. d.) Verwendung. Als natürliche Silikate, die ihrer Z u s a m m e n s e t z u n g nach mit dem G l a s e v e r w a n d t sind und als Flussrnittel dienen können, sind die B a s a l t e , T r a c h y t e , weiter G r a n i t e , Feldspat, Glimmer, Obsid i a n e , d a n n L a v a , B i m s s t e i n u. s. w. zu nennen. Sie w e r d e n überall da zur V e r w e n d u n g gelangen, w o sie in der N ä h e vorkommen, also billig genug h e r a n g e s c h a f f t w e r d e n können. Schliesslich sind als Flussmittel die G l a s s c h e r b e n von grösster B e d e u t u n g : Jedem Satz wird m i n d e s t e n s der dritte Teil an G l a s s c h e r b e n zugesetzt. 3. E n t f ä r b u n g s - u n d F ä r b u n g s m i t t e l . Ein viel benutztes Entfärbungsmittel ist die a r s e n i g e S ä u r e (Arsenik); sie wirkt durch Oxydation der Kohle, des S c h w e f e l n a t r i u m s und der Eisenoxydulverbindungen. Gleichzeitig bewirkt der Arsenik ein s t a r k e s A u f s c h ä u m e n der G l a s m a s s e und so eine innige Mischung d e s Satzes. Mechanisch reinigend und gleichzeitig oxydierend wirkt der S a l p e t e r . N e u e r d i n g s leitet man auch häufig S a u e r stoff in die geschmolzene G l a s m a s s e ein, der als gutes Entfärbungsmittel wirkt. Rein optisch entfärbend wirken B r a u n s t e i n (Mangandioxyd) und Nickeloxydul. Ersterer färbt d a s G l a s amethystrot und hebt d a d u r c h die g r ü n e F ä r b u n g d e s eisenhaltigen G l a s e s auf. Da aber auf diese W e i s e immer e t w a s violett erscheinende Gläser entstehen, zieht man dem Braunstein d a s Nickeloxydul vor, d a s bei e n t s p r e c h e n d e m Zusatz eisenhaltige Gläser vollständig f a r b l o s erscheinen lässt. Die zum Färben des G l a s e s dienenden Materialien siehe unter „G 1 a s f a r b e n". Die Rohmaterialien w e r d e n zerkleinert, im gewählten Verhältnis gemischt und unter Zusatz von G l a s s c h e r b e n eingeschmolzen. D a s Schmelzen geschieht in G l a s h ä f e n oder G l a s w a n n e n . Die G l a s h ä f e n sind runde, o f f e n e oder bedeckte, a u s s c h w e r schmelzbarem T o n und Schamotte hergestellte, nach unten v e r j ü n g t e G e f ä s s e , die zwischen 60 und mehr als 1000 kg Satz f a s s e n ; sie w e r d e n auf den Glashütten selbst gefertigt. Für die Gussspiegelfabrikation verwendet man G l a s w a n n e n , d. h. viereckige H ä f e n ; sie tragen r u n d herum einen Falz, um mit Zangen g e f a s s t und gehoben w e r d e n zu können. Die G l a s ö f e n sind s t e h e n d e Flammöfen, die 6—10 Häfen f a s s e n und a u s s e r d e m Raum enthalten, um Arbeitsstücke aller Art mehrmals darin erweichen zu können. Bedingung für ein b r a u c h b a r e s P r o d u k t ist, d a s s der Arbeitsraum von Kohle und Asche vollständig frei bleibt. Früher heizte man ausschliesslich mit Holz, jetzt mit Steinkohlen, Braunkohlen und Torf. ') Auch Wismutoxyd und Thalliumoxyd kommen in Betracht. Die damit hergestellten Gläser finden wegen ihres hohen Glanzes (beschränkte) Verwendung für Linsen zu optischen Instrumenten.

32*

500

Glas.

Den wichtigsten Fortschritt der Glasfabrikation bezeichnet die von S i e m e n s eingeführte O a s f e u e r u n g , durch die mittels geringwertigen B r e n n m a t e r i a l s ein r e i n e s F e u e r e r z e u g t w i r d . Namentlich hat der Siem e n s s e h e R e g e n e r a t i v g a s o f e n in d e n m e i s t e n G l a s h ü t t e n E i n g a n g g e f u n d e n . E r b e s t e h t a u s e i n e m G e n e r a t o r , in d e m d i e H e i z g a s e e r z e u g t w e r d e n ( v g l . „ G e n e r a t o r g a s " ) , w e i t e r a u s d e n R e g e n e r a t o r e n , in d e n e n d i e e n t l a n g streichenden H e i z g a s e s o w i e die zugeführte Luft durch die benachbarten Ofenw a n d l u n g e n s t a r k erhitzt w e r d e n , s o w i e a u s d e m S c h m e l z o f e n s e l b s t . Die n e u e r e n S i e m e n s s c h e n W a n n e n ö f e n , d i e e b e n f a l l s mit R e g e n e r a t i v g a s f e u e r u n g versehen sind, b e d ü r f e n ü b e r h a u p t keiner Häfen, d a d i e p a s s e n d g e formte, vertiefte O f e n s o h l e s e l b s t d a s S c h m e l z g e f ä s s bildet. — N a c h d e m D . R. P . 124 7 0 2 e r z e u g t m a n G l a s auf e l e k t r i s c h e m W e g e , i n d e m m a n d e n G l a s s a t z d u r c h T r a n s p o r t s c h n e c k e n d e n im S c h m e l z r a u m a n g e o r d n e t e n E l e k t r o d e n p a a r e n z u g e f ü h r t und hier d u r c h d i e L i c h t b o g e n s c h m i l z t . D i e S c h m e l z e g e l a n g t s o d a n n in d e n L ä u t e r u n g s r a u m , w o s i e w e i t e r e l e k t r i s c h erhitzt und g e l ä u t e r t w i r d . C h a r a k t e r i s t i s c h f ü r d a s V e r f a h r e n ist es, die Schmelzung d e s G l a s s a t z e s durch F l a m m b o g e n - E r h i t z u n g , die Läuterung durch W i d e r s t a n d s e r h i t z u n g vorzunehmen. D a s G l a s w i r d in e n g e m R ä u m e , mit g e r i n g e m S t r o m v e r b r a u c h und o h n e j e d e V e r u n r e i n i g u n g d u r c h F l a m m e n g a s e u. s . w . k o n t i n u i e r l i c h g e s c h m o l z e n u n d g e läutert. B e s o n d e r s der L ä u t e r p r o z e s s durch die regulierbare W i d e r s t a n d s e r h i t z u n g e r f o l g t r a s c h e r und b e s s e r a l s b i s h e r . V e r b e s s e r u n g e n d i e s e s V e r f a h r e n s s i n d in d e n D . R. P. 128 2 5 0 , 131 291 und 134 9 3 5 n i e d e r g e l e g t . A u c h d a s D . R. P. 167 0 2 3 u m g r e i f t ein V e r f a h r e n zu s t e t i g e m E r s c h m e l z e n v o n G l a s m i t t e l s e l e k t r i s c h e r W i d e r s t a n d s e r h i t z u n g . D a s D . R. P. 2 1 7 4 2 2 b e n u t z t zur Heizung der G l a s m a s s e einen geeigneten Induktionsofen. In d e r P r a x i s w e r d e n e l e k t r i s c h e G l a s ö f e n n e u e r d i n g s m e h r benutzt, d o c h ist m a n v o n einer a l l g e m e i n e n E i n f ü h r u n g n o c h s e h r w e i t entfernt. D i e v e r s c h i e d e n e n G l ä s e r s c h w a n k e n in ihren E i g e n s c h a f t e n a u s s e r o r d e n t l i c h n a c h d e r Z u s a m m e n s e t z u n g ; m a n hat f e s t g e s t e l l t , d a s s f ü r d i e A n fertigung chemischer Apparate solche Gläser am geeignetsten sind, deren K i e s e l s ä u r e d a z u hinreicht, ein T r i s i l i k a t zu b i l d e n , w ä h r e n d d a s A t o m v e r h ä l t n i s v o n K a l k zu A l k a l i 1 : 1,3 b i s 1 : 1,5 b e t r ä g t . E i n G l a s , in d e m d i e A t o m v e r h ä l t n i s s e S i 0 2 : C a O : K 2 0 ( b e z w . N a 2 0 ) = 7 , 2 : 1 : 1,34 s i n d , hat s i c h b e i m K o c h e n mit W a s s e r und v e r d ü n n t e n S ä u r e n a l s b e s o n d e r s w i d e r s t a n d s f ä h i g e r w i e s e n . Im ü b r i g e n ist zu m e r k e n , d a s s K a l i g l ä s e r l ö s l i c h e r a l s N a t r o n g l ä s e r s i n d ; mit s t e i g e n d e m K i e s e l s ä u r e g e h a l t n i m m t d i e W i d e r s t a n d s f ä h i g k e i t g e g e n Lösungsmittel, gleichzeitig a b e r auch die S p r ö d i g k e i t und S c h w e r s c h m e l z b a r k e i t zu.

In d e n H ä f e n b z w . W a n n e n g e h t mit d e r Z u n a h m e d e r E r h i t z u n g n a c h u n d n a c h d i e G l a s b i l d u n g v o r s i c h : D i e f l ü s s i g e M a s s e w a l l t a u f , d i e G a s e entw e i c h e n , d i e nicht in d i e G l a s m a s s e ü b e r g e h e n d e n V e r b i n d u n g e n ( S u l f a t e ) s e t z e n s i c h a l s s o g e n a n n t e G a l l e o d e r G 1 a s g a 11 e o b e n a u f . Z u m S c h l u s s wird letztere durch aufgestreuten K o h l e n s t a u b a b g e b r a n n t oder auch — bei g r ö s s e r e n M e n g e n — a b g e s c h ö p f t ; d a n n s t e i g e r t m a n d i e Hitze, um d i e G l a s m a s s e d ü n n f l ü s s i g e r , g l e i c h a r t i g e r u n d k l a r e r zu m a c h e n — e i n e O p e r a t i o n , d i e m a n L ä u t e r n o d e r H e i s s s c h ü r e n nennt. Bei der Verarbeitung der G l ä s e r hat man H o h I g 1 a s - von der T a f e l g l a s - F a b r i k a t i o n zu t r e n n e n . M a n e n t n i m m t d a s f l ü s s i g e G l a s mit d e r „ P f e i f e " und b l ä s t e s e n t w e d e r f r e i a u s o d e r a b e r in F o r m e n ; in e r s t e r e m F a l l e b e n u t z t m a n bei d e r F o r m g e b u n g v e r s c h i e d e n e E i s e n , S c h e r e n , P l a t t e n u. a . m. D a s in F o r m e n g e b l a s e n e G l a s nennt m a n P r e s s g l a s . B e i d e r T a f e l - o d e r W a l z e n g l a s f a b r i k a t i o n w i r d ein g r o s s e r G l a s z y l i n d e r geblasen, dessen B ö d e n man absprengt. Der verbleibende Zylindermantel wird a n e i n e r S t e l l e a u f g e s p r e n g t u n d d a n n in d e m s o g e n a n n t e n S t r e c k o f e n l a n g s a m erwärmt, wobei sich die Rundung allmählich streckt, bis d a s G l a s e i n e T a f e l bildet, d i e d u r c h W a l z e n n o c h m e h r g e g l ä t t e t w i r d . D i e d i c k e n S p i e g e l g l ä s e r w e r d e n j e t z t g a r nicht m e h r g e b l a s e n , s o n d e r n

Glas.

501

direkt auf Giessplatten gegossen und später — nach d e m Erstarren und Kühlen — geschliffen und poliert. Ein b e s o n d e r s interessantes und wichtiges Verfahren hat P. S i e v e r t in die Bearbeitung der Gläser eingeführt; d a s Verfahren ist durch eine ganze Reihe von Patenten geschätzt, von d e n e n die D. R. P. 111 393, 154 888, 156 584, 156 585 und 157 847 die wichtigsten sind. G a n z kurz gesagt, besteht d a s Sievertsche Verfahren darin, d a s s man die noch flQssige G l a s m a s s e auf einen den Umrissen d e s zu blasenden G e g e n s t a n d e s e n t s p r e c h e n d e n eisernen Boden bzw. Teller bringt und diesen d a n n um 180° dreht, wobei die a n den R ä n d e r n d e s Bodens mittels Nute festgehaltene G l a s m a s s e hängen bleibt und sich infolge ihres Gewichtes sackartig a u s d e h n t . Der Boden hat Öffnungen, durch welche nun Pressluft eingeleitet wird, welche den Glassack weiter a u s b l ä s t ; je nach der untergestellten Form modelliert sich der Glaskörper dabei in g e wünschter Weise. Man bläst so g a n z e B a d e w a n n e n , weiter Akkumulatorenkasten und sonstige G e f ä s s e aller Art. Bei kleinen Hohlräumen ist es nicht einmal nötig, Pressluft z u z u f ü h r e n ; man feuchtet den Boden mit W a s s e r an, und die dann darauf gebrachte G l a s m a s s e bringt d a s Wasser zum Verdampfen und wird durch den Wasserdampf selbst in die Form geblasen. Eine Umwälzung in der Glasverarbeitung bedeutet die G l a s b l a s e m a s c h i n e von O w e n s , die vollständig und mit billigerem Betriebe die gesamte Handarbeit des Flaschenblasens ersetzt und gänzlich automatisch die Flaschen von Anfang bis Ende fertigt. Sie ist eine Verbindung von G l a s w a n n e und Maschine. Der letzteren wird d a s flüssige Glas aus einer stetig rotierenden Zwischenwanne zugeführt, die ihrerseits von der H a u p t w a n n e mit G l a s versorgt wird. Eine a u f r e c h t stehende Form, so hoch wie die fertige Flasche, aber schmäler, wird mit dem unteren, offenen E n d e in die G l a s schmelze der Zwischenwanne eingetaucht. Durch Absaugen der Luft am oberen Formende steigt d a s G l a s in der Form auf undi wird unten a b geschnitten. Die Saugform wird dann durch eine Blasform von der Gestalt der fertigen Flasche ersetzt. W ä h r e n d des Auswechseins wird der vorgeformte Glaskörper schwebend in einer d a s Flaschenmündstück umschliessenden Kopfform gehalten. Aus der F l a s c h e n m ü n d u n g wird nach oben ein Dorn herausgezogen und in die Höhlung d e s G l a s k ö r p e r s Pressluft eingeblasen. Nach dem ö f f n e n der Form steht die Flasche auf dem Formboden, der sie in einen Trichter kippt. Aus diesem gelangt sie auf ein Förderwerk, d a s sie durch Stichflammen hindurchführt, die die am Flaschenkopf vom Formen her gebliebenen Grate verschmelzen. Hierauf wird die Flasche gekühlt. Sechs Sätze der Formen sind in einem Karussel vereinigt, und zwar wird bei jeder Drehung dieses Systems a u s jedem Arm eine fertige Flasche geliefert. Die Maschine fertigt, von einem Mann bedient, in der Minute 12—15 Bierflaschen. Die Tagesproduktion ist ca. 15 000 Flaschen, w ä h r e n d ein gewandter Flaschenbläser täglich etwa 300 Flaschen herstellt. Die Patentrechte hat der Verband europäischer Flaschenfabriken für 12 Millionen Mark e r w o r b e n ; er lässt die Maschine nur ganz allmählich einfuhren, damit nicht auf einmal T a u s e n d e von Flaschenbläsern brotlos werden. Nach der Owens'schen sind noch eine g a n z e Anzahl weiterer Flaschenblasemaschinen erfunden worden, so von S e v e r i n (D. R. P. 213 466), von G u i I I e m o t (D. R. P. 230 944), von W' i 1 z i n (D. R. P. 230 999), von K r e m e n e z k y (D. R. P. 234 345) und von S i m p s o n (D. R. P. 234 384); von diesen scheint sich namentlich die Maschine von Severin gut e i n f ü h r e ^ zu wollen. — Im besondern siehe noch „H a r g l a s " sowie namentlich „ G 1 a s f a G l a s und G l a s a r t e n : OOlner Fabrik fflr (euer- und säurefestes Olas, O. m. b. H., CSln, Moltkestr. 12».

t g 1 a s", „S t r a s s " und „ W a s s e r r b e n". | Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Krei* | Schleusingen).

Glasfabriken b a u t : Willy Hanger, Ingenieurgea. m. b. H., Dresden 21, Ludwig Hartmannstr. 21.

502

Glaserkitt — Glasfarben.

Zerkleinerungs- und Sortier-Anlagen für Glasfabriken: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Glasapparate: MOller t Berit, Kassel, Kohlenstr. 20 (s. Inserat unter „Thermometer").

G l a s e r k i t t siehe „ K l e b s t o f f e". G l a s e r s a t z . Einen solchen stellt man nach dem D. R. P. 178 644 aus V i s k o s e (s. d.) dar, indem man eine Viskoselösung in dünner Schicht auf gewebeartigen oder aus Metallgeflechten hergestellten Einlagen zur Trockne bringt. Durch die Verstärkungseinlage schrumpft die Masse viel weniger zusammen, so dass sie fast völlig durchsichtig bleibt; sie kann noch durch einen unverbrennbaren Firnis geschützt werden. Zur Ausführung des Verfahrens taucht man die Einlagen in die Viskoselösung, bringt diese mit den üblichen Koagulierungsmitteln zum Gerinnen und lässt dann trocknen, wobei die Masse in Form biegsamer, nahezu durchsichtiger Flächen zurückbleibt. Man soll daraus Fenster, Trinkgefässe, Wasserleitungsröhren, Zeltleinen, Wände u. s. w. herstellen. G l a s f a r b e n . Zum Färben des Glases dienen in der Regel Metalloxyde oder Metallsalze, die sich im Glase zu gefärbten Silikaten umsetzen. Es sind als Glasfarben Verbindungen von E i s e n , M a n g a n , K u p f e r , K o b a l t , S i l b e r , C h r o m und G o l d hauptsächlich zu nennen. 1. E i s e n . Dient namentlich zur Grünfärbung (Eisenoxydul); mit Eisenoxyd lassen sich gelbe, orangegelbe, rote, braune und violette Töne erzeugen, doch tritt sehr leicht eine Reduktion zu Oxydul ein. Zum Zwecke der Grünfärbung wird das Fe in Form eisenhaltigen Sandes oder Tones dem Satze beigemischt. 2. M a n g a n , in Form von MnO a (Braunstein) zugesetzt. Färbt violettrot; die Färbung wird leicht durch Einfluss reduzierender Agentien zerstört. Durch Zusatz von Fe»0« oder CuO zum Manganglase kann man g r a u e Gläser erzeugen; viel MnOj färbt schwarz. 3. K u p f e r . CuO färbt blaugrün, Cu a O dagegen blutrot. 4. K o b a l t , färbt, entweder als reines Oxyd oder aber als Smalte, Th6nards Blau u. s. w. angewendet, das Glas blau. 5. S i l b e r . Silberverbindungen färben das Glas (namentlich Bleiglas) gelb. 6. C h r o m . Dient zur Erzeugung intensiv gelbgrüner Gläser; man verwendet es meistens in der Form des G u i g n e t s c h e n G r ü n s , das durch Glühen von Kaliumbichromat mit Borax gewonnen wird. 7. G o l d . Dient zur Darstellung des echien Rubinglases; es wurde früher in der Form des C a s s i u s P u r p u r s (siehe unter „ G o l d f ä r b e n") verwendet, während man jetzt der Glasmasse direkt Goldchloridlösungen zusetzt. Die rosenrote bis purpurrote Färbung entsteht erst beim Anlassen der Gläser. Nach dem D. R. P. 138 281 stellt man massives Gold-

Die Darstellung der seltenen Erden von Dr. C. Richard Böhm 2 Bände, geb. M. 47.—, geh. M. 42.— Das außerordentlich vollständig und exakt gearbeitete Werk ermöglicht, auf diesem Gebiet zu arbeiten,ohne sich durch die kaum mehr übersehbare, klein zerstreute einschlägige Literatur im einzelnen durcharbeiten zu müssen Zu beziehen durch jede Buchhandlung sowie direkt vom

Verlag Veit & Comp., Leipzig, Mariensir. 18 Bestellkarle siehe TextschluQl

Glisgerä tschaften.

503

rubinglas aus barythaltigen Glassätzen her, indem man dem Satz soviel gelöstes oder fein zerteiltes Gold beimischt, dass auf 10 000 Teile Sand 0,25 bis 1,7 T. Au kommen; hierauf folgt Abschmelzen im Glasofen. Als Alkali verwendet man Na und als zweiwertiges Metall Ba in Form von Ba(NO»>»; zur Sicherung des Erfolges wird ein Reduktionsmittel wahrend der Schmelzzeit zugefügt 8. S e l e n . Man benutzt es neuerdings häufig zur Rotfärbung des Glases, hauptsachlich aber, um grünliches Glas farblos erscheinen zu lassen. Es sind noch viele andere Metallverbindungen zum Farben von Glasern Im Gebrauch, z. B . erzeugt U r a n o x y d lebhaft grünlichgelb fluoreszierende Glaser ( U r a n g l a s , A n n a g e l b ) ; mit A n t i m o n s u l f i d e n erzeugt man goldgelbe, mit S c h v r e f e l k u p f e r sepiabraune, mit M o l y b d a n g l ä n z tiefrotbraune Gläser. Andere Glasfarben bewirken nicht direkt eine Färbung, sondern setzen einen der Glasbestandteile in einen gefärbten Körper um. In dieser Weise wirkt namentlich Kohle sowie mannigfache (in der Glasmasse verkohlende) organische Verbindungen, die die Sulfate des Glases in Sulfide überfahren und so die den letzteren eigentümliche Färbung verursachen. Metallverbindungen, die sich nicht oder nur in massigem Grade im Glase zu lösen vermögen, zieht man zur Erzeugung halb durchsichtiger und undurchsichtiger Glaser heran. So wirkt Z i n n o x y d (Zinnasche), weiter C a I c i u m p h o s p h a t (Knochenasche), dann K r y o l i t h , C a l c i u m f l u o r i d (Flussspat) u. a. m. Die M i l c h g l ä s e r , B e i n g l ä s e r , O p a l g l ä s e r , S p a t g 1 ä s e r u. s. w. sind so erzeugt. Nach dem D. R. P. 165 986 soll ein Satz zur Herstellung von Milchglas aus Sand, kalkarmem Feldspat und Kieselfluornatrium zusammengesetzt werden. (Was an dem Verfahren Patentfähiges ist, lässt sich kaum einsehen.) Die Herstellung der farbigen Gläser ( B u n t g l a s ) geschieht durch Auflösen der oben genannten und mancher andern Metallverbindungen im Glasfluss. Man unterscheidet i n d e r M a s s e g e f ä r b t e G l ä s e r und Ü b e r f a n g g I 9 s e r. Letztere bestehen aus einer dickeren Schicht farblosen Glases, welche bedeckt („aberfangen") ist von einer dünnen Schicht gefärbten Glases. Es lassen sich auf diese Weise mehrere verschieden gefärbte Schichten übereinander legen; durch Abschleifen oder Abätzen der äusseren Schicht an bestimmten Stellen kann man buntfarbige Zeichnungen auf dem gläsernen Gegenstande anbringen. Uber i r i s i e r e n d e G l ä s e r siehe den Artikel . . L ü s t e r". Glasfarben, Apparate aus feuer- und säurefestem Glas für Ctflner Fabrik für »euer- und säurefestes Olm,

G. m. b. H., C«ln, Moltkestr. 129.

G l a s f f e r & t s c h a f t e i i . Die meisten für den Chemiker in Betracht kommenden Glasgerätschaften sind in besonderen Artikeln behandelt, wo man ihre Preise vergleichen wolle, so z. B. unter „B e c h e r", „ B e c h e r g l a s e r " , „ F l a s c h e n", „ H a h n e " , „ K ä s t e n", „ K o l b e n", „ M e s s g e f ä s s e " , „A r a o m e t e r " . „ B a r o m e t e r", „ T h e r m o m e t e r", „ R e t o r t e n " , „ R e a g i e r g l a s e r", „ R ö h r e n", „ S c h a l e n", „U h r g I ä s e r", u. s. w.; andere wieder sind unter den ihre V e r w e n d u n g charakterisierenden Artikeln zu finden, z. B. Milchuntersuchungsapparate unter „M i 1 c h". G l a s p e r l e n , zum Füllen von Trockenapparaten: Kleinere Grössere ( 4 — 6 mm Durchm.)

1 kg Mk. 3 , 0 0 — 4 , 5 0 1 0 0 Stück Mk. 0 , 4 5

G l a s g l o c k e n , von starkem weissem Glase, Luftpumpenglocken, mit Knopf und breitem abgeschliffenem Rande: Innere Höhe 12 12 15 15 15 17,5 20 20 2 0 cm. „ Durchm. ca. . . 5 9 10 12 15 17,5 12 15 20 „ stück 0,80 1,20 1,35 1 , 6 5 2 , 2 5 2 , 7 0 2 , 0 0 2 , 5 0 3 , 2 0 Mk. Innere Höhe „ Durchm. ca. . Stück

25 . 15 2,75

25 20 3,60

30 16 3,50

30 20 4,00

30 25 5,00

30 30 6,75

35 25 9,00

40 cm. 30 „ 1 1 , 0 0 Mk.

504

Glasgerätschaften.

Glasglocken von weissem Glase ohne Rand, mit Knopf oder Höhe 8 10 13 15 18 Durchm 7 9 10 13 15 Stück 0,60 0,75 0,90 1,10 1,35 Glasglocken ohne Rand und ohne Knopf zum Bedecken von Höbe 12 12 15 1 5 15 15 20 Durchm 7 12 7 10 15 20 10 Stück 0,50 0,75 0,60 0,75 0,90 l f 1 0 0,90

Hals: 20 25 30 15 20 25 1,75 2,25 2,50 Präparaten: 20 20 20 20 15 2 0 25 30 1,10 1,65 2,25 3,40

cm. Mk. cm. Mk.

Höhe 25 25 25 30 30 30 35 40 45 50 cm. Durchm 15 25 30 15 20 30 25 30 30 30 „ Stück 1 , 5 0 2 , 2 5 2 , 7 5 1 , 8 0 2 , 7 5 3 , 7 5 3 , 4 0 4 , 7 ' . 6 , 0 0 7 , 5 0 Mk. Glasglocken von weissem Glase mit Hals und seitlichem Tubus am Boden: Innere Höhe 25 30 cm. „ Durchm. ca. . . 14 18 „ Stück 4,00 5,00 Mk. H o h e G l a s g l o c k e n mit K n o p f zum Bedecken von Mikroskopen Höhe 30 32 36 4 0 cm. Innerer Durchm. . 1 5 18 18 20 „ M i t Rand, Stück . . 3,00 4,00 6,00 8 , 0 0 Mk. O h n e Rand, Stück . . 2 , 0 0 3,00 4,50 6,00 „ G l a s p i n s e l von gesponnenem Glas, für Säuren Mk. 0 , 5 0 G l a s p l a t t e n , mit abgekanteten Rändern Seitenlange od Durchm. 5 8 10 13 15 18 21 25 28 3 0 cm. Quadratisch, 1 0 Stück . 0 , 4 0 0,6(1 0 , 9 0 1,25 1 , 7 0 2 , 3 0 2 , 8 0 4 , 0 0 5 , 5 0 6,f>0 Mk. Rund, 10 Stück . . . 0 , 4 5 0 , 7 0 1 , 1 0 1,35 1,H0 2 , 4 0 2 , 9 0 4 , ¿ 5 5 , 7 5 6,75 „ Glasplatten, auf einer Seite matt oder mit breitem matten Rande f>0°/o, mit seitlichem Ausschnitt 50°/o, mit zentraler Bohrung 1 0 0 ° o , aus starkem Doppelglase 100°/ 0 mehr. Glasplatten aus starkem Spiegelglase, eine Seite feinmatt geschliffen, mit beschlifTenen Kanten Seitenlänge od. Durchm. 15 20 25 30 35 40 cm. Quadratisch, Stück . . 1,00 1,55 2,50 3,25 4,00 5 , 5 0 Mk. Rund, Stück 1,25 1,K> 2,75 3,50 4,50 6,00 „ Glasplatten aus Gussglas, für Vakuum-Exsikkatorcn, quadratisch. 2 , 5 cm dick, auf einer Seite plan feinmatt geschliffen, mit bekanteten Rändern . Seitenlange 34 15 cm. Stück 8,00 1 2 , 0 0 Mk. Farbige, quadratisch mit beschlifTenen Kanten Seitenlänge 5 10 15 20 cm. stück 1,00 0,25 0,60 0 , 9 0 Mk G l a s r ö h r e n siehe unter „ R ö h r e n " . G l a s s t ä b e , in ganzen Längen von etwa l,"i m °/0 kg Mk. 1 4 0 , 0 0 , 1 kg Mk. 1 , 6 0 Glasstäbe (Rührstäbe), geschnitten und an beiden Enden verschmolzen Länge 10 15 20 25 25 30 35 40 40 45 50 50 7 0 cm. Durchm. 4 5 6 7 8 8 10 11 15 11 15 20 2 0 mm. 1 0 Stück 0 , 3 0 0 , 3 5 0 , 4 0 0 , 5 0 0 , 7 5 0 , 9 0 1 , 5 0 3 , 0 0 6 , 0 0 4 , 0 0 8 , 0 0 10,00 1 3 , 0 0 M k . G l a s p e r l e n , fein °/o kg Mk. 1 4 , 0 0 „ mittelfein und grob . . . . . . . . . °/o „ „ 24 0 0 G l a s w o l l e , mittel 1 „ „ 10,00 feinst 1 „ „ 20,00 Glaswolle, bleifrei, zum Filtrieren No 1 2 3 Pro 1 kg 50,00 36,00 3 0 , 0 0 Mk. „ H 6,00 4,50 3,75 „

Glasgerätschaften für chemische und technische Zwecke: Bahmann 4 Spindler, G. m. b. H., Stdtzerbach 1 Georg Schmidt & r. d. Eitz, Schmiedeleid (Kreil i. Thür. I Schleusingen). CXSlner Fabrik für feuer- und säurefestes Glafl; ' G. m. b. H., Cötn, Holtkestr. 129.

Glasöfen —

505

Gltthapparate.

G l a s ö f e n bauen: Willy Manger, Ingenieurs«, m. b. H., Dresden 21,

Ludwig Hartmannstr. 21.

G l a s s t e i n e . Hohle, auswechselbare Glasbausteine nach D. R. P . 133 927 sind geeignet zur Verwendung als Fenster, lichtdurchlassende Wände u. s. w. in Fabriken und Lagerhäusern. Das Auswechseln einzelner Steine erfolgt ohne Störung des Verbandes; dies wird dadurch erreicht, dass sich auf den Lagerflächen Erhöhungen befinden, welche die Lagerfugen abgrenzen, und anderseits den Erhöhungen entsprechende, wechselseitig verlegte Ausschnitte. E i n g a n z e r Stein 1 2 5 X 2 5 0 m m k o s t e t Ein h a l b e r Stein 1 2 5 x 1 2 0 m m kostet

.

E s e n t s p r i c h t dieses e i n e m P r e i s e v o n M k .

17,00 pro

.

Mk. 0,55 „ 0,28

I qm

Glasur siehe „ E m a i 1". Glasuren: Reimbold A Strick,

G. m. b. H., Cöln a. Bh.,

Gereonshaus.

G l a t t e (Bleiglätte) siehe unter „ B l e i f a r b e n " und „B 1 e i v e r b I n d ü n g e n". G l ä t t o l l n , ein Präparat für Hemdkragen, um das Wundkratzen des Halses zu vermeiden. G l a u b e r s a l z (Natriumsulfat) siehe „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " No. 43 und „S u 1 f a t". Glaubersalz krist. und kalz.: Dr. Krüger & Sommerfeld, Kassel.

| E. Merck, Darmstadt.

G l a z i a l (Glacial Pictet), eine Mischung von Chloräthyl und Chlormethyl, die medizinische Verwendung findet. Glazial

H Mk. 5 , 0 0

G l i m m e r . Doppelsilikat von basisch mefakieselsaurer Tonerde mit metakieselsaurem Kali oder metakieselsaurem Natron. Ausserlich metallisch silberweiss bis braunschwarz, lässt sich sehr weitgehend und vollkommen in dünne, farblose, durchsichtige, biegsame Blätter spalten. Das D. R. P. 144 162 schützt ein Verfahren, Glimmer als flüssige oder plastische Masse zu verwenden: Der feingemahlene Glimmer wird unter Zusatz von Alä(SO«)s mit einer Lösung von Agar-Agar vermischt. Die Masse haftet fest an allen Materialien, erstarrt schnell und reisst nicht; durch Zusatz von Glyzerin oder Harzöl kann man ihr eine gewisse Elastizität geben. Das D. R. P. 216 404 bezweckt das Enthärten von Glimmer zwecks Herstellung elektrisch isolierender Zwischenschichten, und zwar wird der Glimmer erhitzt und darauf abgeschreckt, wobei er schichtenweise, unter Trennung der Schichten durch Metallplatten, in metallene Kasten gepackt wird. Die zwischengelegten Metallplatten bewirken einen schnellen Wärmeaustausch der Kastenfüllung. Nach dem Amer. Pat. 885 934 erhält man k ü n s t l i c h e n G l i m m e r , wenn man in einem elektrischen Ofen ein Gemisch von 45,5 T. Seesand, 12 T. Bauxit, 30,5 T. gebrannter Magnesia schmilzt und in die geschmolzene Masse 14 T. 90 %iges Atzkali einträgt. Man benutzt den Olimmer zur Herstellung feuerfester Scheiben, Lampenzylinder u. s. w., neuerdings in ausgedehntem Masse als Isoliermaterial in der Elektrotechnik. Vgl. dazu den Artikel „M i k a n i t". G l o v e r - T u r m siehe „ S c h w e f e l s ä u r e " . G l u c l n siehe „ S ü s s s t o f f e , k ü n s t l i c h e". Gltthapparate. G l ü h ö f e n siehe „ ö f e n". G l ü h s c h i f f c h e n siehe „ E l e m e n t a r a n a l y s e " .

Glühkörper — Glühöfen.

506

G l ü h s c h ä l c h e n mit flachem Boden aus Berliner Porzellan: No. . . 1 Inhalt . . . 4 Durchm. . . 3,3 Stück . . . 0,20

Glflhschaich No Inhalt . . . Durchm. . . Stück . . .

3 13 ccm. 4,7 cm 0,35 Mk.

2 9 4,2 0,30 e

n , tief, mit flachem Boden, aus Meissener Porzellan:

1 3 5 0,25

3 1,5 cm. 3 0,15 Mk.

2 2,2 4 0,25

G l ü h s c h ä l c h e n , Verbrennungsschalen, Porzellan: No Länge Breite Höhe Inhalt Preis .

. . . . .

. . . . . . . . . .

1 5 3,5 1,1 15 0,40

3 6,8 4,5 1 25 0,60

2 5 4 1 15 0,50

viereckig,

4 9,1 5,8 1,5 60 0,80

aus

Berliner

cm. n

ccm. Mk.

G l ü h s c h ä l c h e n , Verbrennungsschalen aus Meissener Porzellan, halbkugelförmig: No Höhe . . . Durchm. . . Stück . . .

0 — 8,5 0,60

1 3,2 7,5 0,50

1* 2,6 6 0,40

2 2 5 2,25

3 1,6 3,6 0,50

cm. „ Mk.

G l ü h s c h a l e n aus Graphit: Inhalt . . . Gewicht . . Preis . . . .

gross 6 8,500 8,50

mittel 0,36 0,650 1,30

klein 0 , 2 3 1. 0 , 4 5 0 kg. 1,00 Mk.

G 1 ü h t i e g e 1 siehe „T i e g e 1". Glühkörper siehe „G a s g I ü h 1 i c h t". Butzke's Gasglühlicht-Akt.-Ges., Ritterstr. 12.

Berlin

B. 42,

C'hemische Werke Fiirstenwalde, Dr. B. Heckc-r 4 W. Zeidlcr, G . m . b . H . , F ü r s t e n w a l d e (Spree) (9. Anzeige im A n z e i g e n a n h a n g ) .

„Auch jeder Nichtfachmann, der Einblick erhalten will in die Fortschritte der Beleuchtungsindustrie und die Ziele der modernen Beleuchtungstechnik, wird dieses Werk mit größter Befriedigung studieren." Aus den B e s p r e c h u n g e n

des Werkes von

Dr. C. R i c h a r d B ö h m : „Das Gasglühlicht".

Verlag V e i t 4b C o m p . , Leipzig, Marienstr. 18 Gltlhllcht siehe „G a s g I Ii h l i c h t", „ M e t a l l f a d e n l a m p e n", „N e t n s 11 a m p e", „ 0 s m i u m ] a m p e", „ T a n t a l l a m p e " , „ W o l f r a m l a m d e", „Z i r k o n l a m p e". Glühöfen: Siegfried Barth, Ingenieur-Bureau,

Dfloeldorf-Oberkasael.

Glilhstoff — Glykolsäure.

507

G l t t h s t o f f , Briketts a u s Holzkohle, T e e r und Natronlauge, die bei Weissglut verkokt werden und rauch- und geruchlos, ohne Funkensprühen verbrennen. Man benutzt sie zur Heizung von Kutschwagen, Platteisen u. a. Vielfach werden auch leicht brennbare oder O entwickelnde Stoffe zugefügt; dem ersteren Zweck dienen ausser T e e r auch Harz, Sagespäne u. dgl.; a l s Sauerstoff abgebende Körper benutzt man KNO«, KCIO« u. a. Das D. R. P. 2 1 6 001 schützt den Zusatz von Perboraten. G l n t a n n l n , eine Verbindung von Tannin mit Pflanzeneiweiss, die den Darm nicht reizt und gegen Durchfall gegeben werden soll. G l n t o i d k a p s e l n siehe „A r z n e i k a p s e 1 n". G l u t o l (Glutoform) = Formaldehydgelatine. Durch Eindampfen von Gelatinelösung mit Formaldehydlösung oder durch Einlegen von Oelatinebiattern in Formaldehydlösung erhalten. Neutrale, auch in heissem H 9 0 vollständig unlösliche Masse, die in Form von Streupulver als Wundheilmittel Verwendung findet. Glutol, körnig oder pulverig

H Mk. 3 , 3 0 ; 1 kg M k . 3 0 , 0 0

G l u t o n . Aus Gelatine gewonnenes wasserlösliches, nicht gelatinierendes Nlhrpräparat, das bei Kranken und Genesenden zur Unterstützung der Ernährung verwendet werden soll. Gluton

1 kg M k .

24,50

G l u z l n siehe „ S U s s j t o f t e , k ü n s t l i c h e " . G l y c e r i n siehe „G I y z e r i n " . Glycerlnphosphorsäure siehe „ G l y z e r i n p h o s p h o r s a u r e " . G l y c i n siehe „G 1 y k o k o 11" und „ P h o t o g r a p h i s c h e Chem i k a 1 i e n". G l y c o s a l siehe ,,G l y k o s a 1". Glykobrom. Es ist das Glykosid der bromierten Zimtsäure und wird als organisches Brompräparat arzneilich verwendet. G l y k o h e p t o n s & u r e l a k t o n , eine Zuckerart mit 7 Kohlenstoffatomen. E s bildet ein weisses, in HjO leichtlösliches siissliches Pulver und wird bei Diabetikern gegeben, weil es die Zuckerausscheidung nicht vermehrt, sondern herabsetzt. G l y k o k o l l (Glyzin, Leimzucker, Amidoessigsäure). CH s (NH s )COjH. Gewöhnlich stellt man es durch Erhitzen von Hippursäure mit konz. HCl am Rückflusskühler dar, wobei Spaltung in Benzoesäure und salzsaures Glykokoll eintritt. Synthetisch gewinnt man es aus Monochloressigsäure und NH». Die Glyzinlaugen werden auf Vakuum-Trockentrommeln zu Pulver getrocknet. Grosse farblose Kristalle vom Sch. P. 236°, leichtlösl. in HjO, unlösl. in Alkohol und Äther. Glykokoll, ehern, rein „ Chlorhydrat

D Mk. 2 , 3 0 ; H Mk. 2 1 , 0 0 D „ 2,30; H B 21,00

Apparate zur Herstellung von Glykokoll: Emil

Passburp,

Maschinenfabrik,

Berlin

NW. 23.

G l y k o l s ä u r e (Oxyessigsäure) C H . ( O H ) . COOH. entsteht beim Kochen von Chloressigsäure mit kohlensaurem Kalk, bei Oxydation von Glyzerin mit Silberoxyd, beim Behandeln von Oxalsäure mit Zn und HjSO«. Elektrolytisch gewinnt man sie nach deiri Amer. Pat. 8 3 7 0 8 3 aus Oxalsäure, indem man letztere im Kathodenraum in Gegenwart von Bleielektroden elektrolytisch reduziert. Die Oxalsäure wird unter beständigem Erwärmen während der Reduktionsdauer in einer verd. H»SO« gelöst, deren Konzentration so ist, dass sie die leitende Wirkung der Oxalsäure völlig ausschaltet. Auch das D. R. P. 2 3 9 312 bezweckt die Darstellung konz. Lösungen von Glykolsäure durch elektrolytische Reduktion von Oxalsäure. Glykolsäure bildet farblose, leicht lösliche, stark sauer S c h m e c k e n d e Nadeln vom S c h . P. 80°. Glykolsäure

H M k . 1 4 , 0 0 ; 1 kg M k . 1 2 5 , 0 0

Glykosal —

508

Glyzerin.

Glykosal. E s ist der Glyzerinester der Salizylsäure und wird nach den D. R. P . 126 311 und 127 139 dargestellt. Gutes Antirheumatikum ( D o s i s 2 g), das vor andern Salizylpräparaten den Vorzug besitzt, den Magen fast gar nicht zu reizen. .

Glykosal

r

-Tabletten (1

g)

H Mk. 5 , 8 0 ; 1 kg Mk. 1 0 Stück „

53,00 0,70

G l y k o s e siehe „ S t ä r k e z u c k e r " . Apparate zur Herstellung von Glykose: Carl

Postranecky,

Dresden-A.

28,

Tharandter

Strasse 39.

Glyzerin (ölsüss). C s H 5 (OH) ä . Kommt im freien Zustande in der Natur nicht vor, findet sich dagegen, mit Fettsäuren zu den entsprechenden Glyzeriden verbunden, in allen Fetten des T i e r - und Pflanzenreichs. Man stellt das Glyzerin durch Verseifung der Fette dar und gewinnt es als Nebenprodukt bei der Fettsäure- und Seifenfabrikation. Meistens zersetzt man die Rohfette mit Kalk in kupfernen Autoklaven. Dem entstandenen kalkhaltigen, noch etwas Kalkseife enthaltenden Glyzerinw a s s e r setzt man zur Ausscheidung der Fettsäuren und des Kalkes HsSOt ZU, neutralisiert mit CaO und dampft im Vakuum zur Sirupdicke ein. Oft wird das Glyzerin auch in offenen Pfannen nur wenig eingedampft und dann an die besonderen Glyzerinraffinerien weitergegeben. Geschieht die Verseifung der Fette mit H 2 SO t , so müssen die erhaltenen Glyzerinwässer zuerst mit CaO neutralisiert und vom ausgeschiedenen CaSO« getrennt werden; dann wird nach dem oben geschilderten Verfahren weiter gearbeitet. D a s reinste Glyzerin erhält man, wenn man die Fette mit Wasserdampf verseift. Wurde anfänglich nur von den aus Stearinfabriken stammenden Rohglyzerinen Gebrauch gemacht, so entwickelte sich seit 2 Dezennien auch die Herstellung der Glyzerine aus Seifensiederunterlauge; man bezeichnet das so gewonnene Glyzerin als L a u g e n g l y z e r i n , während das direkt durch Fettverseifung mit H>SO« erhaltene den Namen D e s t i l l a t i o n s g l y z e r i n und das aus der Stearinfabrikation stammende den Namen S a p o n i f i k a t i o n s g l y z e r i n führt. Über die Gewinnung von Glyzerin aus Unterlauge sind zahlreiche Mitteilungen an die Öffentlichkeit gekommen, wenn auch noch manches geheim gehalten wird. Die Unterlauge wird abgekühlt und filtriert und nun am besten zunächst bis auf 4 0 % Glyzeringehalt konzentriert. Dann folgt eine chemische Reinigung, die hauptsächlich im Ansäuern mit HCl und darauffolgenden Filtrieren besteht. Nunmehr wird im Vakuum bis zu etwa 8 0 % Glyzerin konzentriert; man kühlt hierauf ab und filtriert nochmals, wobei sich das schon vielfach verwendbare R o h g l y z e r i n ergibt. Nach J . F. H i n c k 1 e y (Chem. Ztg. 1907. Rep. 3 5 5 ) müssen vor der Verdampfung des W a s s e r s die E i w e i s s und Seifensubstanzen sowie das freie Alkali aus den Unterlaugen entfernt werden. Hierzu lässt man meist zuerst die Laugen erkalten, schäumt sich ausscheidende Seife ab, neutralisiert mit H 2 SO«, fällt die Seifensubstanzen mit % % Eisenvitriol und filtriert durch eine Filterpresse. Nach einem andern Verfahren setzt man den Laugen 0 , 2 5 % CaO als Kalkmilch zu, mischt mittels Luft, lässt dann absetzen, zieht die klare Lauge a b und säuert (unter Durchmischung mittels Luft) mit HCl schwach an, schäumt ab, fällt lösliche Fettsäuren durch Zusatz einer geringen Menge AI»(SO»)» aus, lässt die L a u g e stehen, zieht ab, setzt Alkali bis zum geringen Überschuss zu und treibt durch die Filterpresse. Die filtrierte Lauge wird in beiden Fällen in Vakuumapparaten auf 34° B 6 konzentriert, wobei man das ausfallende Salz entfernt. D a s so hergestellte Rohglyzerin reinigt man durch Dampfdestillation. Nach dem Verfahren von K r e b i t z , d a s durch D. R. P . 155 108 geschützt ist, wird das Glyzerin in 15 %iger klarer Lösung gewonnen. W e i t e r e s siehe „ S e i f e " . Nach dem Amer. Pat. 7 7 4 172 neutralisiert man zur Glyzeringewinnung die Seifenmutterlaugen mit H 3 S04, fällt die unlösl. Fettsäuren mit Ali(SO«)t,

Glyzerin.

509

filtriert d i e Al-Seifen a b , d a m p f t die F l ü s s i g k e i t ein, s c h e i d e t die M i n e r a l s a l z e a b und g i b t B a C l j z u , w o d u r c h B a S O « u n d B a - S e i f e n e n t s t e h e n . Nun setzt man genügend HiSO» zu, damit der g r ö s s e r e Teil d e s an flüchtige F e t t s ä u r e n g e b u n d e n e n A l k a l i s s i c h mit i h r v e r b i n d e , w ä h r e n d d i e F e t t s ä u r e n s i c h t e i l w e i s e in u n l ö s l i c h e m Z u s t a n d e a b s c h e i d e n . M a n f i l t r i e r t s i e mit d e m B a S O « a b , b e f r e i t d a s F i l t r a t d u r c h A b d a m p f e n im V a k u u m v o n H » S O « u n d v o n d e n ü b r i g g e b l i e b e n e n f l ü c h t i g e n F e t t s ä u r e n , s e t z t N a » C O i zu u n d d e s t i l l i e r t d a s Glyzerin ab. — Die praktische Bedeutung dieses Patentes erscheint sehr problematisch. D i e im Artikel „ F e t t s ä u r e " erörterte Fettspaltung durch Fermente eignet sich ebenfalls zur Glyzeringewinnung, denn man erhält dabei a u s s e r der F e t t s ä u r e ein G l y z e r i n w a s s e r mit 4 0 — 5 0 % Glyzerin. N a c h d e m D . R . P . 141 7 0 3 s o l l m a n G l y z e r i n a u s D e s t i l l a t i o n s r ü c k s t ä n d e n v e r g o r e n e r M a s s e n ( S c h l e m p e u. d g l . ) g e w i n n e n k ö n n e n , u n d z w a r l i e g t d e m V e r f a h r e n f o l g e n d e s P r i n z i p zu G r u n d e : W e n n m a n in e i n e m luftleeren R ä u m e bei einer T e m p e r a t u r , die 3 0 0 u nicht übersteigt, D e s t i l l a t i o n s s c h l e m p e , z. B . M e l a s s e s c h l e m p e , d e s t i l l i e r t , s o ist d e r R ü c k s t a n d n a c h d e m U b e r g e h e n d e s G l y z e r i n s und d e s W a s s e r s b e i d e r T e m p e r a t u r v o n 3 0 0 ° f l ü s s i g und f l i e s s t v o n s e l b s t a b . D i e Zeitdauer, die Glyzerin und W a s s e r zum E n t w e i c h e n brauchen, richtet sich nach der D i c k e der Schicht. Das Verf a h r e n b e s t e h t nun im w e s e n t l i c h e n in e i n e m f o r t g e s e t z t r e g u l i e r t e n und r e g e l mässigen Herabrieselnlassen der Schlempe über die W ä n d e eines a b g e s c h l o s senen möglichst luftleeren R a u m e s , der durch eine ä u s s e r e W ä r m e q u e l l e auf nicht über 300° erwärmt wird. D i e S c h l e m p e t r i t t in f l ü s s i g e m Z u s t a n d e u n u n t e r b r o c h e n o h n e V e r m i t t e l u n g m e c h a n i s c h e r V o r r i c h t u n g e n in d e n R a u m , d u r c h m e s s t i h n und v e r l ä s s t i h n e b e n s o . D a b e i verliert sie auf ihrem W e g e , der eine genügende, der D i c k e der flüssigen S c h i c h t auf den W ä n d e n ents p r e c h e n d e L ä n g e h a b e n m u s s , z u e r s t ihr W a s s e r u n d d a r a u f ihr G l y z e r i n . D e r aus der S c h l e m p e sich entwickelnde Dampf erhält eine kreisende Bewegung und w i r d g l e i c h z e i t i g ü b e r h i t z t , d a m i t e r d i e m i t g e r i s s e n e n f e s t e n T e i l e a b s c h e i d e t und d a s E n t w e i c h e n d e s ü b r i g e n G l y z e r i n s a u s d e n w a s s e r f r e i e n Massen befördert. D a s g l e i c h e V e r f a h r e n ist a u c h d u r c h d a s D . R . P . 1 2 5 7 8 8 mit d e m Z u s a t z p a t e n t 147 5 5 8 g e s c h ü t z t . Von weiteren Verfahren, die Glyzerin a u s M e l a s s e erzeugen, s e i e n g e n a n n t : D. R. P. 2 6 3 3 5 4 , Franz. P a t . 4 4 9 9 6 1 und 4 5 3 0 7 3 . Z u r R a f f i n a t i o n d e s d u n k e l g e f ä r b t e n R o h g l y z e r i n s w i r d d i e s e s in v e r d ü n n t e m Z u s t a n d e m i t K n o c h e n k o h l e g e k o c h t u n d d a n n im V a k u u m k o n z e n triert. C h e m i s c h reines Glyzerin gewinnt man durch Destillieren des R o h p r o d u k t e s , i n d e m m a n in d i e s e s n a c h d e m V e r d ü n n e n W a s s e r d a m p f e i n l e i t e t und die bei 1 0 0 — 1 1 0 ° flüchtigen s a u r e n P r o d u k t e a b d e s t i l l i e r t . Dann steigert man die T e m p e r a t u r l a n g s a m auf 170° (doch nicht bis auf 200°, weil sonst Zersetzung eintritt), w o b e i der g e s p a n n t e W a s s e r d a m p f die G l y z e r i n d ä m p f e mit überführt. Durch geeignete Röhrenkühler scheidet man die übergehenden P r o d u k t e in s e h r k o n z e n t r i e r t e s G l y z e r i n , s t a r k v e r d ü n n t e s G l y z e r i n u n d W a s s e r . V o r t e i l e s o l l e s b i e t e n , d i e D e s t i l l a t i o n im l u f t v e r d ü n n t e n R ä u m e v o r z u n e h m e n . N a c h D . R . P . 2 2 4 3 9 4 b e h a n d e l t m a n zum B l e i c h e n d a s r o h e o d e r v o r g e r e i n i g t e G l y z e r i n mit H y d r o s u l f i t e n o d e r F o r m a l d e h y d s u l f o x y l a t e n , insb e s o n d e r e mit d e n s c h w e r l ö s l i c h e n o d e r u n l ö s l i c h e n S a l z e n d i e s e r K ö r p e r klasse, weil bei deren Anwendung der A s c h e n g e h a l t d e s Glyzerins nur unwesentlich erhöht wird. D i e bei der Seifenfabrikation unmittelbar erhaltenen glyzerinhaltigen Unterlaugen, w e l c h e ausser Glyzerin noch S a l z e der Fetts ä u r e n e n t h a l t e n , e i g n e n sich nicht zur E n t f ä r b u n g . M a n kann die Hydrosulfite oder Sulfoxylate schon d e n d e r F e t t s p a l t u n g zu unterwerfenden F e t t e n und ö l e n zusetzen. G l y z e r i n ist im r e i n e n Z u s t a n d e e i n e f a r b l o s e , d i c k l i c h e , s ü s s s c h m e c k e n d e , s e h r h y g r o s k o p i s c h e Flüssigkeit, die bei lange a n d a u e r n d e r strenger Kälte allm ä h l i c h zu K r i s t a l l e n e r s t a r r t . E n t z ü n d e t v e r b r e n n t e s mit b l a u e r F l a m m e . S p . G . im k o n z e n t r i e r t e s t e n Z u s t a n d e 1 , 2 6 4 7 ; e i n 5 0 % i g e s G l y z e r i n hat d a s sp. G . 1 , 1 3 2 0 ; S . P . 2 9 0 ° , d o c h v e r d u n s t e t e s l a n g s a m s c h o n bei g e w ö h n l i c h e r T e m p e r a t u r und lässt sich bei 1 0 0 — 1 5 0 ° vollständig verflüchtigen.

510

Glyzerin. T a b e l l e n a c h Lenz ü b e r d a s spez. Gew. und den Brechungsindex wasseriger Glyzerinlösungen.

««1 '5.5 £ S

• >>

J5

100 99 98 97 96 95 94 93 92 91 90 89 88 87 86 85 84 83 82 81 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67

Spez. Gew. Brechungs- J.B index bei m >» bei 12—14» c. 13,5—12,8°C. 3 5

U

1,2691 1,2664 1,2637 1,2610 1,2584 1,2557 1,2531 1,2504 1,2478 1,2451 1,2425 1,2398 1,2372 1,2345 1,2318 1,2292 1,2265 1,2238 1,2212 1,2185 1,2159 1,2122 1,2106 1,2079 1,2042 1,2016 1,1999 1,1973 1,1945 1,1918 1,1889 1,1858 1,1826 1.1795

1,4758 1,4744 1,4729 1,4715 1,4700 1,4686 1,4671 1,4657 1,4642 1,4628 1,4613 1,4598 1,4584 1,4569 1,4555 1,4540 1,4525 1,4511 1,4496 1,4482 1,4467 1,4453 1,4438 1,4424 1,4409 1,4395 1,4(80 1,4366 1,4352 1,4337 1,4 (21 1,4304 1,4286 1,4267

u Spez. Gew. Brechuogs- '5.5 index bei ««5 >» bei 13—14» c. 13,5 — ".8° C.

66 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33

*i

1,1764 1,1733 1,1702 1,1671 1,1640 1,1616 1,1582 1,1556 1,1530 1,1505 1,1480 1,1455 1,1430 1,1403 1,1375 1,1348 1,1320 1,1293 1,1265 1,1238 1,1210 1,1183 1,1155 1,1127 1,1100 1,1072 1,1045 1,1017 1,0989 1,0962 1,0934 1,0907 1,0880 1.0852

1,4249 1,4231 1,4213 1,4195 1,4176 1,4158 1,4140 1,4126 1,4114 1,4102 1,4091 1,4079 1,4065 1,4051 1,4036 1,4022 1,4007 1,3993 1,3979 1,3964 1,3950 1,3935 1,3921 1,3906 1,3890 1,3875 1,3860 1,3844 1,3829 1,3813 1,3798 1,3785 1,3772 1,3758

32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0

Spez. Gew. Brechungsindex bei bei 12 — 14» c. 12,5-12,8» C. 1,0825 1,0798 1,0771 1,0744 1,0716 1,0689 1,0663 1,0635 1,0608 1.0580 1,0553 1,0525 1,0498 1,0471 1,0446 1,0422 1,0398 1,0374 1,0349 1,0332 1,0297 1,0271 1,0245 1,0221 1,0196 1,0172 1,0147 1,0123 1,0098 1,0» »74 1,0049 1,0025 1,0000

1,3745 1,3732 1,3719 1,3706 1,3692 1,3679 1,3666 1,3652 1,3639 1,3626 1,3612 1,3599 1,3585 1,3572 1,3559 1,3546 1,3533 1,3520 1,3507 1,3494 1,3480 1,3467 1,3454 1,3442 1,3430 1,3417 1,3405 1,3392 1,3380 1,3367 1,3355 1,3342 1,3330

Erhitzt man d a s Glyzerin schnell, so zersetzt es sich unter B i l d u n g stechend r i e c h e n d e r , zum Husten reizender A k r o l e i n d ä m p f e ; d i e Zersetzung d e s G l y z e r i n s zu dem A l d e h y d A k r o l e i n entspricht folgender Gleichung: C H , . OH CH, ¿H.OH ¿ H a . OH Glyzerin

= CH

+ 2 HsO.

COH Akrole n

Die g r ö s s t e M e n g e d e s G l y z e r i n s dient zur F a b r i k a t i o n von Nitroglyzerin und den d a v o n abgeleiteten S p r e n g s t o f f e n ( D y n a m i t u. s . w . ) . W e g e n seiner U n v e r ä n d e r l i c h k e i t in der Kälte benutzt man e s zum Füllen von Gasometern, w e g e n seiner B e s t ä n d i g k e i t a n der Luft zum G e s c h m e i d i g m a c h e n von L e d e r , B u c h d r u c k w a l z e n , e l a s t i s c h e n Formen, zur D a r s t e l l u n g von Kopiertinte, S t e m p e l f a r b e n , Kitten, W i c h s e u. s. w . Dieselben E i g e n s c h a f t e n , s o w i e d i e

511

Glyzerin.

ferneren, dass es unschädlich ist, rein süss schmeckt und gegen Fermente sehr widerstandsfähig ist, bedingen seine zahlreichen sonstigen Verwendungsarten: E s dient zum Extrahieren des Hopfens, als Zusatz zu Limonaden und Konfitüren, zum Konservieren vieler Nahrungsmittel, in der Parfflmerie, Gerberei, Färberei, Zeugdruckerei, zur Appretur, zur Extraktion des Pepsins, zur B e reitung mannigfacher Arzneimittel. Mit seiner Hilfe stellt man Ameisensäure, ätherisches Senföl und Allylalkohol her; man benutzt es in der Leim- und Oelatinefabrikation s o w i e zu vielen andern Zwecken. P r t t f u n a r : HAU unterscheidet im Handel r o h e s G l y z e r i n , Dynamitglyzerin und c h e m i s c h r e i n e i G l y z e r i n . Das rohe Glyzerin ist je nach seiner Herkunft Saponifikationa-, Destillationsoder L a u g e n g l y x e r i n . Ersteres, welches bei der Kalk- oder Magnesiaverseifung in der Stearinfabrikation gewonnen wird, enthält etwa Ys % Asche (welche ziemlich reich an Ca oder Mg ist), ist hellgelb bis dunkelbraun und schmeckt rein süss. Gewöhnlich hat es 28° B£. Hit HCl gibt es keine Trabung, mit Bleiessig einen geringen, sich langsam absetzenden Niederschlag. — Das Ton der H^O«-Verseifung herrührende Destillationsglyzerin ist strohgelb bis dunkelweinfarben, riecht unangenehm und hat < inen scharf zusammenziehenden Geschmack. Der Aschengehalt steigt bis 8,5 •/„; die Konzentration ist gewohnlich ebenfalls 28P B6, der Glyzeringehalt 84—86 % . HCl gibt eine starke Trübung (Fettsäuren), Bleiesaig einen dicken Niederschlag. — Am unreinsten ist das aus der Unterlauge der Seifenfabrikation gewonnene Laugenglyxerin; es ist hellbraun bia braunrot, schmeckt salzig, enthält 10 °/o Asche (meist NaCl, daneben NaiCOs, NaOH u. a. w.) und viele organische Verunreinigungen, wie Leim, Harz u. a. m. Die Konzentration soll 34° B6 (sp. G. 1,3) betragen, der Glyzeringehalt 80—82%Saponifikations- und Destillation*glyzerin unterscheidet man durch das Verhalten gegen HCl und Bleiessig, während Laugenglyzerin an dem hohen Aschengehalt, der starken Konzentration und der intensiven Chlorreaktion erkannt wird. Die quantitative Bestimmung der Fremdkörper erfolgt zweckmässig nach der ,,Hamburger Methode" (Vorschrift der Dynamit-Aktiengesellschaft Hamburg): In einem tarierten, mit eingeschliffenem Stöpsel versehenen Kölbchen werden 20 g Glyzerin 8—10 Stunden auf 100° erhitzt, gewogen und noch einige Stunden weiter erhitzt. Die Differenz zwichen den beiden Wägungen beträgt meist nur einige Zentigramme; der Gesamtverlust wird als Wasser bezeichnet. — 6 g Glyzerin werden in einer flachen Platinschale auf 180° erhitzt, bis sich keine Dämpfe mehr zeigen. Man wttjzt und erhitzt nochmals, wobei man meist schon Gewichtskonstanz erzielt. Die Differenz zwischen dem Rohglyzerin und der Summe von Wasser und Rückstand wird als ,,Rcinglyzeringehalt" bezeichnet. Endlich bestimmt man den GlUhrückstand. — Chemisch reines Glyzerin darf höchstens 0,03 % Asche und ebensoviel organische Fremdstoffe enthalten; beim Dynamitglyzerin soll die Summe beider 0,35 % nicht überschreiten. Die anorganischen Bestandteile bestimmt man in gewöhnlicher Weise in der A s c h e ; auch die Bestimmung des Chlors ist nicht direkt im verdünnten Glyzerin sondern nur in der Asche zulässig. Einen nicht selten vorhandenen Gehalt an Oxalsäure bestimmt man durch Neutraiinieren mit NH„ Ansäuern mit Essigsäure und Fällen mit CaCl„. Will man den Gehalt der Glyzerine nicht indirekt nach der Hamburger Methode sondern d i r e k t bestimmen, so ermittelt man entweder das s p e z i f i s c h e G e w i c h t oder den B r e c h u n g s e x p o n e n t e n ; für beide Bestimmungen siehe die oben abgedruckte Tabelle von L e n z . Bei Ermittelung des sp. G. muss das Glyzerin frei von Luftblasen sein; um dies bei konzentrierten Glyzerinen zu erreichen, wärmt man zweckmässig eine grössere Probe in einem Kolben mit warmem Wasser an, bringt durch Schütteln die Luftbläschen zum Aufsteigen, lässt dann erkalten und bestimmt nun das sp. G. in üblicher Weise. Sehr einfach und mit wenigen Tropfen lässt sich die Gehaltsbestimmung mittels des Refraktometers vornehmen, doch stimmt der Brechungsexponent nur, wenn man die angegebene Normaltemperatur genau einhält. — Weiteres Uber die Glyzerinprüfung findet man im D. A. V.

Glyzerin, roh, IIa, gelbbraun . „ gelbbraun . -

raffln., gelblich



weiss, „ „ . „

.

Ia „ „

kalkfrei (für Selfej * „ n . . einfach destilliert (für Genusszwecke)

.

.

2 8 ° Be °/0 2 5 " Be «/„ 2 8 0 Be °/0 . 30® Be »;„ . . 2 4 ° Be °/0 26« Be "/„ 28» Be °/0 30® Be °/0 2 4 ° Be °/0 2 6 0 Be °/0 28® Be °/0 3 0 ° B i °/0 24® Be °/0 26® Be •/, 28® Be 30®Be»/ o 24®Be °/0 26® Be »,„

kg , „ „ „ „ „ „ n

„ „ „ „ „ „ „ „ ,

Mk. 51,00 „ 160,00 „ 170.00 „ 175,00 „ 155,00 „ 161,00 „ 167,00 „ 187.00 158,00 n „ 164,00 „ 170,00 „ 190,00 „ 161,00 „ 167,00 „ 173,00 „ 193,00 „ 164,00 „ 170,00

512

Glyzerinan — Glyzerinphosphorsäure.

Glyzerin, einfach destilliert (für Genusszwecke) „

doppelt

r

28° 30° 31 0 (f. medizin. Zwecke) . . . . 24° 26» (1) A. V) 2 8 » 30» Hl

n



n

n

rr

r

raffin., f. Gasuliren,

n

n

säurefrei, gelbl n

.

.

r

.



Ol

0

Be Be Be Be Be Be Be Re De

1 6 ° Be 1H° Be



J n

weiss, la . . . . 1 6 ° Be 1lO H ODG r. n >i v . . . . . . . mit schwefliger Säure gesättigt . . . . . . . „ Glyzerin-Borsäure „ -Schwefelsäure, flüssig ( ¿ 2 ° He) . . . 1 kg Mk 2,00; „ -schwefelsaurer Kalk, techn, (1U° 0 ) . . . . . . . „ -Weinsäure Glyzerin:

Dynamit-Aktien-Gescilschait

vorm.

Alfred

Nobel

i

Co.,

°/ 0 kg Mk. 176,00 »/„ „ . 196,00 ®0 r r 206,00 ° ' 0 „ P 168.00 »/„ „ „ 174,00 »/„ „ r 180 00 /„ „ r 200,00 * 21H.OO 0 „ „ 134,00 »/'„ „ . 138,00 °/ .. .. « 7 , 0 0 /0 „ „ 141,00 0/0 „ 3,00 Ol i0 r 5,00 ] 1 ., .. 180,00 0 0 „ „ 5t',00 °J0 „ 5,00 1

Hamburg.

Glyzerinersatz: Louis

Blumer,

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Glyzin —

513

Gold.

Die GlyzerinphospborsJure ist eine zweibasische Säure; eisige ihrer Salze finden medizinische Anwendung, und zwar besitzen sie eine vorzügliche Wirkung auf die Nervenernahrung, da sie jene Form darstellen, in der der Phosphor in den Organismus aufgenommen wird. Eine Firma hat sich für die Salze der Glyzerinphosphorsäure die Bezeichnung T o n o l schützen lassen; dementsprechend bedeutet K a l i o - T o n o l : glyzerinphosphorsaures Kali u. s. w. Glyzerin-Phosphoreäure techn. (20°/ o ) . . . .



ehem. rein

1 kg Mk. 3,25;

Glyzerinphosphorsaures Ammoniak „ Eisen in Lamellen „ „ Pnlver Kali (50"/.) , (75*/o) „ n „

.

(lOO'W

Kalk, krist granul Lithium Magnesia ( 5 0 % ) kr«t Manganoxyd (100 °/o) Natron (&()•/„) , (75%)

*



(l"0k/o)

Pulv

/ , kg Mk. 290,00

1 „ „

18,75

1 1 1 1 1

17,00 23,00 23,00 10,30 16,50

„ „ „ „ ,

„ „ „ „ „

1 » -

20.25

1 „

»

33,00

1 1

„ „

29,65 82,60

I r r 1 * „ 1 „ „ 1 „ „ 1 „ „ 1 „ „ 1 „ „ I „ „

«

, krist Zinkoxyd

4

• .

.

„ „

10,70 12,60 18,75 12,10 24,75 24,75 8.25 15,65

Glyzerinphosphorsäure: Sjt uharinfabrik A.-0. vorm. Fahlberg. Lift & Co., Magdeburg-Südost.

Glyzin siehe „ G l y k o k o l l " iii i k a 1 i e n". Glyzin:

und „ P h o t o g r a p h i s c h e

Che-

Dr. Ik-inr. König k Co., G. m. b. H., Leipzig-Plagwitz.

O n o m l n . Unter dieser Bezeichnung kommt ein 0-Naphthylester der Benzoesäure in den Handel, ein weisses Pulver vom Sch. P. 105,5°, das dazu bestimmt ist, allzu transparente Massen für Kompositionskerzen undurchsichtiger zu machen. Gold. A n (Aurum). A. G. = 197,2. Findet sich meistens gediegen, und zwar fast immer silberhaltig, seltner mit anderen Metallen (z.B. mit Quecksilber) legiert. Spuren von Gold sind in vielen Erzen vorhanden. Für die Gewinnung kommt hauptsächlich das g e d i e g e n e Gold in Betracht, das sich teils im Gestein eingesprengt (auf primärer Lagerstätte), teils auf sekundärer in Geröllablagerungen (Goldseifengebirge) findet. Das im Geröll angeschwemmte Gold wird durch einen W a s c h prozess von jenem getrennt, indem man die leichteren Mineralstoffe durch Wasser fortschlämmt: Man bearbeitet die Kiesablagerungen mittels mächtiger Wasserstrahlen (unter 4—5 Atm. Druck) und leitet die fortgespQlten Teile durch sehr lange Kanäle, in denen sich das schwere Gold ablagert, während die andern Mineralstoffe weitergespült werden. Um auch die kleinsten (leichtesten) Goldteilchen nicht zu verlieren, verteilt man auf der Sohle der Kanäle etwas Quecksilber, welches das Gold auflöst. Von Zeit zu Zeit nimmt man das Goldamalgam heraus, reinigt es sorgfältig und unterwirft es einer Destillation in einem Retortenofen, wobei das Quecksilber abergeht, das Au aber zurückbleibt. Findet sich das Gold in Quarzgängen und andern Gesteinen eingesprengt, so werden diese zerkleinert und dann mit Quecksilber behandelt; die durch diese sogenannte A m a l g a m a t i o n gewonnene Goldquecksilberlegierung wird wieder in eisernen Retorten erhitzt. Wichtig ist dabei, dass das Gestein sehr gut zerkleinert wird (meistens in Pochwerken), und dass das Erzmehl mit B i s c h e r IX.

33

514

Gold.

d e m Q u e c k s i l b e r innig g e m i s c h t w i r d . Ist d a s G o l d m i t K i e s e n gemischt, s o m ü s s e n d i e s e , f a l l s d i e A m a l g a m a t i o n z u r A n w e n d u n g k o m m e n soll, zuvor g e r o s t e t w e r d e n . D i e ROstung ist n i c h t i m m e r n u r e i n e o x y d i e r e n d e s o n d e r n m e i s t e n s e i n e c h l o r i e r e n d e , weil h i e r d u r c h d i e h ä u f i g a u f t r e t e n den schmutzigen, die Amalgamation hindernden Überzüge beseitigt werden; d i e c h l o r i e r e n d e ROstung w i r d d u r c h E i n w i r k u n g v o n C h l o r b e w i r k t . Z u s a m m e n g e s e t z t e G o l d e r z e e i g n e n sich w e n i g f ü r d e n A m a l g a m a t i o n s p r o z e s s ; m e i s t v e r a r b e i t e t m a n s i e d u r c h S c h m e l z p r o z e s s e , d . h. m a n s c h m i l z t sie mit B l e i ( s e l t n e r mit K u p f e r ) z u s a m m e n , w o b e i d a s G o l d vom Blei a u f g e n o m m e n w i r d ; a u s l e t z t e r e m g e w i n n t m a n e s d u r c h A b t r e i b e n ( s i e h e d e n Artikel „ S i l b e r " ) . W i c h t i g ist f e r n e r d i e G o l d g e w i n n u n g d u r c h E x t r a k t i o n s - ( L a u g - ) P r o z e s s e , namentlich d a s C h l o r a t i o n s - und d a s C y a n i d - V e r f a h r e n . B e i m C h l o r a t i o n s v e r f a h r e n w i r d d a s E r z g e r ö s t e t , mit H j O b e f e u c h t e t u n d mit C h l o r b e h a n d e l t . D u r c h A u s l a u g e n mit H>0 löst m a n d a s e n t s t a n d e n e G o l d c h l o r i d u n d fällt d a r a u s d a s Au m e i s t e n s mit E i s e n v i t r i o l ; d a s Au w i r d s c h l i e s s l i c h mit B o r a x u n i g e s c h m o l z e n . B e s o n d e r s w i c h t i g ist d e r C y a n i d p r o z e s s , weil er g e s t a t t e t , d i e u n g e r ö s t c t e n E r z e d i r e k t zu v e r a r b e i t e n . D a s K a l i u m c y a n i d löst G o l d u n d S c h w e f e l g o l d ; m e i s t e n s b e h a n d e l t m a n d i e E r z e z u e r s t mit Q u e c k s i l b e r u n d e r s t die A b g ä n g e v o n d e r A m a l g a m a t i o n mit C y a n k a l i u m l ö s u n g ( G e h a l t 0,05—0,1 % ) . A u s dein d u r c h d a s KCN e n t s t a n d e n e n l ö s l i c h e n K a l i u m a u r o cyanid fällt m a n n a c h F o r r e s t d a s Au mit Hilfe von Zink a u s . D i e s e s Verf a h r e n ist a b e r n u r f ü r c y a n k a l i u m r e i c h e L a u g e n w i r k u n g s v o l l ; v o n d e n A b ä n d e r u n g s v o r s c h l ä g e n h a t sich d a s Z i n k b l e i v e r f a h r e n v o n B e t t y e i n g e f ü h r t , w o n a c h m a n d i e Z i n k s p ä n e d u r c h E i n t a u c h e n in 10 % i g e Bleia z e t a t l ö s u n g mit e i n e r S c h i c h t von m e t a l l . P b ü b e r z i e h t u n d d a n n in d i e Ausfällungskasten bringt. G r o s s e B e d e u t u n g für den Cyanidprozess hat d a s Verfahren von W . S i e m e n s g e w o n n e n ; er e r r e i c h t d i e A u s f ä l l u n g d e s Au a u s d e m Kaliumaurocyanid durch den elektrischen Strom: D e r v e r w e n d e t e L a u g a p p a r a t b e s t e h t a u s z y l i n d r i s c h e n B o t t i c h e n von Holz o d e r S t a h l p l a t t e n , auf d e r e n B o d e n ein mit K o k o s m a t t e n b e d e c k t e r Holzr o s t r u h t , d e r a l s Filter d i e n t . D i e G r ö s s e d e r B o t t i c h e w i r d s o g e w ä h l t ( b i s zu 8 0 0 c b m ) , d a s s j e einer d i e T a g e s p r o d u k t i o n f a s s e n k a n n . D i e Zahl d e r B o t t i c h e ist d u r c h d i e e r f o r d e r l i c h e L a u g z e i t b e d i n g t ; d a d i e s e g e w ö h n l i c h 5—7 T a g e d a u e r t , s i n d 5—7 B o t t i c h e n ö t i g . D i e A u s l a u g u n g e n t s p r i c h t d e r G l e i c h u n g : A u , + 4 KCN + H , 0 + O = 2 K A u ( C N ) , + 2 K O H . D e r n o t w e n d i g e S a u e r s t o f f f i n d e t sich im E r z m e h l u n d im W a s s e r a b sorbiert. A n s t a t t d e s KCN v e r w e n d e t m a n f ü r d i e L a u g e r e i n a c h d e m D. R. P. 138 867 R o h s c h m e l z e n , d i e d u r c h E i n w i r k u n g v o n N auf K a r b i d e e n t s t a n d e n sind. D e r a r t i g e S c h m e l z e n (vgl. bei C ä l c i u m c y a n a m i d im Artikel „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e 11") l a s s e n sich zur D a r s t e l l u n g d e r r e i n e n Cyansalze benutzen, doch tun nach dem genannten Patent die Rohschmelzen d i e gleichen D i e n s t e , w o b e i m a n d i e t e u e r e R a f f i n a t i o n v o l l s t ä n d i g u m g e h t . — D i e bei d e r C y a n l a u g u n g e r h a l t e n e L ö s u n g fliesst z u m Z w e c k d e r e l e k t r o l y t i s c h e n A u s s c h e i d u n g d u r c h e i n e n , in m e h r e r e A b t e i l u n g e n geteilten Holzk a s t e n , in w e l c h e m E i s e n p l a t t e n a l s A n o d e n und B l e i f o l i e s t r e i f e n a l s K a t h o d e n a n g e b r a c h t s i n d . M a n v e r w e n d e t S t r ö m e von 2 Volt u n d e t w a 0 , 5 A m p . p r o Q u a d r a t m e t e r E l e k t r o d e n f l ä c h e . Ein A p p a r a t v o n 7 m L ä n g e , 1Ms m B r e i t e und 1 m H ö h e k o n s u m i e r t e t w a 100 A m p . u n d v e r m a g 5 0 cbm L ö s u n g in 2 4 S t u n d e n zu v e r a r b e i t e n . Das Gold wird als festhaftender Metallnieders c h l a g auf d e m Blei a u s g e s c h i e d e n , w e l c h e s am E n d e j e d e n M o n a t s a u s d e m A p p a r a t g e n o m m e n u n d e i n g e s c h m o l z e n w i r d . Die g o l d h a l t i g e n B l e i b a r r e n , welche darin %—10 % Gold enthalten, werden durch Kupellation raffiniert. D i e r e s u l t i e r e n d e B l e i g l ä t t e w i r d zu Metall r e d u z i e r t u n d zu F o l i e a u s g e w a l z t . Die Kosten einer Anlage fiir den S i e m e n s - C y a n i d p r o z ess für eine tägliche Verarbeitung von 100 t belaufen sich auf ca. Mk 90 000 (ohne Gebäude), die Kosten der Verarbeitung von 1 t auf ca. Mk. 2,50—3,00.

Gold.

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Besonders wichtig g e w o r d e n ist die Cyanidlaugerei auch fUr die Verarbeitung der Schlamme a u s d e n Amalgamationsrackstanden von G o l d e r z e n . Diese Schlämme, welche noch Gold enthalten, verarbeitet man entweder nach dem D e k a n t a t i o n s v e r f a h r e n o d e r nach dem Filterpressverfahren. Bei ersterem bringt man die Amatgamationsriickstande durch S c h ö p f r ä d e r zur Aufbereitung und trennt sie mit Hilfe von Spitzkästen in S a n d e und Schlämme. Die letzteren erhalten erst einen Kalkzusatz, w o d u r c h nicht nur g e löste Säuren neutralisiert, sondern auch die feinsten Teilchen schneller a b gesetzt werden, und w e r d e n d a n n mit 0,01—0,02 %iger KCN-Lösung a u s gelaugt. Bei dem Filterpressverfahren bringt man die Schlämme in Filterpressen und behandelt die P r e s s k u c h e n dann zuerst mit s c h w a c h e r KCN-Lösung, d a r auf mit HjO und zuletzt mit Pressluft. Eine A b ä n d e r u n g der gewöhnlichen Cyanidlaugung ist der D i e h l - P r o z e s s , der sich namentlich für die Verarbeitung von Tellurgolderzen bewährt. Man benutzt dabei zur Laugung ein Gemisch von Cyanbrom- und Cyankaliumlösung; in solchem Gemisch wird, entsprechend der Formel KCN + BrCN = KBr + 2 CN, nicht nur d a s CN des KCN, s o n d e r n noch ein zweites Atom Cyan frei, d a s sehr kräftig goldlösend wirkt. Bei der A u s f ü h r u n g d e s P r o zesses werden die Erze in Pochwerken zerkleinert, stark geröstet und dann in S a n d e und Schlämme getrennt. Erstere amalgamiert m a n ; die R ü c k s t ä n d e der Amalgamation werden mit den Schlämmen zusammen unter Verwendung von Filterpressen mit der Cyanbrom-Cyankaliumlösting ausgelaugt. Ein neues Verfahren zur Verarbeitung von Schlämmen ist der M o o r e P r o z e s s : Ein System von Filterplatten wird in die aufgerührten Schlämme eingetaucht, vollgesaugt, herausgehoben, d a n n in verd. KCN-Lösung und schliesslich in H*C> gebracht. In dem W a s s e r wäscht man die Kuchen aus, indem man W a s s e r durch sie hindurchsaugt; zur Entfernung der Kuchen a u s den Rahmen benutzt man Pressluft. Ferner erwähnen wir noch den H e n d r i x - P r o z e s s , der die Cyanidlaugerei mit der Fällung d e s G o l d e s zusammen in einem O e f ä s s vornimmt: Das Erz wird unter Zusatz von KCN-Lösung zerkleinert und dann mit alkalischer Cyanidlösung in einem Rührbottich mit trichterförmigem Boden gemischt. Die Laugen werden durch die Rührvorrichtung herausgeschleudert und fliessen beim Rücklauf in d a s G e f ä s s Uber E l e k t r o d e n p a a r e (amalgamierte Kupferplatten und verbleite Eisenplatten), wobei d a s Au durch den zus e f ü h r t e n elektrischen Strom ausgeschieden wird. Endlich ist zu erwähnen der C l a n c y s c h e C y a n i d p r o z e s s , der seit einiger Zeit Aufsehen erregt und aus Amerika stammt. D a s Verfahren zerfällt in zwei Teile: 1. die Erzeugung von Jodcyan, d a s die Schwefel-TellurErze angreifen und d a s Au auflösen soll; 2. die Regeneration d e s Cyanids durch Umsetzung zwischen Calciumcyanamid mit Alkalicyanaten und Sulfocyaniden. Die A p p a r a t u r besteht ausser den für die gewöhnliche Cyanidlaugerei notwendigen Gefässen a u s einer Niederspannungs-Gleichstromdynamo, dem in einen Rührbottich eingehängten Elektrisierapparat und einem Behälter für die Cyanamidlösung. Das Erz wird zunächst fein vermählen, wobei ihm die Lauge ( a u s 2 T. Cyanid, 4 T. Calciumcyanamid und 1 T . Jodkalium) zugesetzt wird; der vermahlene Brei wird in einem Rührbottich elektrolysiert, die Elektroden bestehen aus Eisenoxyd. Meistens genügt ein Strom von ungefähr 50 Amp. für 1 t Erz. Nach der elektrolytischen Behandlung, für die gewöhnlich 8 Stunden ausreichen, wird eine bestimmte Menge NaOH zugegeben und d a s Cyanid durch Anlassen d e s Stromes regeneriert. Um d a s natürliche Gold vom stets beigemengten Ag (und Cu) zu trennen, kann man es im Chlorstrom schmelzen, wobei, zuerst sämtliches Cu und Ag chloriert wird. Meist f ü h r t man die Scheidung auf n a s s e m W e g e aus, z. B. durch Erhitzen mit HNOi; da dieses Verfahren jedoch nur dann zuverlässig ist, w e n n 2—3 mal soviel Ag als Au vorhanden ist, so m u s s silberarmes Gold zuvor noch mit Ag zusammengeschmolzen w e r d e n . Ein wichtiges Scheidungsverfahren ist die A f f i n a t i o n , d. h. d a s Erhitzen mit konz. H»SO«, wobei 33*

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G°M-

Ag und C u e x t r a h i e r t w e r d e n , w a h r e n d d a s Au u n a n g e g r i f f e n bleibt. Billiger a l s d i e Affination und mit g e r i n g e r e n S i l b e r v e r l u s t e n v e r b u n d e n ist die e 1 e k t r o c h e m i s c h e R a f t i n i e r u n g d e s Au und A g n a c h Möbius, d e s s e n V e r f a h r e n s i c h in k u r z e r Z e i t vollständig e i n g e b ü r g e r t h a t . Als E l e k trolyt dient dabei H N O * ; a l s A n o d e n w e r d e n P l a t t e n von goldhaltigem S i l b e r e i n g e h ä n g t D a s Au b l e i b t a n der A n o d e z u r ü c k ; a l l e a n d e r e n M e t a l l e gehen mit dem A g in L o s u n g , und nur d a s letztere wird a n der a u s einem S i l b e r b l e c h b e s t e h e n d e n K a t h o d e in K r i s t a l l e n a b g e s c h i e d e n . D i e zu s c h e i d e n d e L e g i e rung m u s s m i n d e s t e n s auf 9 5 0 T . F e i n g e h a l t g e b r a c h t w e r d e n ; am ungünstigsten w i r k t ein g r o s s e r e r C u - O e h a l t , weil s i c h d i e s e s m i t dem A g zusammen a n der Kathode abscheidet. N e u e r d i n g s dient a l s E l e k t r o l y t a u c h s t a t t HNO« eine s c h w a c h e , w e n i g a n g e s ä u e r t e AgNOa-Lösung. M a n a r b e i t e t mit etwa 1,5 Volt und einer S t r o m d i c h t e v o n 3 5 0 Amp. auf 1 q m . D a s durch die e l e k t r o l y t i s c h e S c h e i d u n g g e w o n n e n e g o l d f r e i e Ag zeigt nach dem S c h m e l z e n 9 9 9 , 5 T . F e i n g e h a l t . D i e A n o d e n p l a t t e n w e r d e n in c a . 4 0 S t u n d e n aufgezehrt, w o b e i der an ihnen z u r ü c k b l e i b e n d e G o l d s c h l a m m in die s i e u m h a l l e n d e n B a u m w o l i s ä c k e fallt. Von Zeit zu Z e i t wird der G o l d s c h l a m m h e r a u s g e n o m m e n , zur E n t fernung d e r letzten A g - S p u r e n mit HNO» a u s g e k o c h t und s c h l i e s s l i c h g e s c h m o l z e n , w o d u r c h m a n ein Au von 9 9 9 T a u s e n d t e i l e n F e i n g e h a l t erzielt. R e i n e s G o l d ist w e i c h und d a s d e h n b a r s t e a l l e r M e t a l l e . D ü n n s t e s B l a t t gold ist blaugrün d u r c h s c h e i n e n d . S p . G . ( b e i 17,5°) 1 9 , 3 3 ; S c h . P . ( n a c h den n e u e s t e n V e r s u c h e n von H o I b o r n und D a y ) 1 0 6 3 , 5 — 1 0 6 4 ° C. Löslich in C h l o r w a s s e r und K ö n i g s w a s s e r , wird a n g e g r i f f e n durch Atzalkalien und s c h m e l z e n d e Alkalinitrate. In n e u e s t e r Zeit hat e i n e Meldung A u f s e h e n erregt, w o n a c h man in E n g land G o l d a u s d e m M e e r w a s s e r im G r o s s e n g e w i n n e n w o l l e . Ahnl i c h e Mitteilungen sind freilich s c h o n häufig an die Ö f f e n t l i c h k e i t gedrungen, o h n e doch bei den S a c h v e r s t ä n d i g e n einen a n d e r n E i n d r u c k als den der P h a n tasterei hervorzurufen, a b e r jetzt liegt die S a c h e doch a n d e r s , da kein G e ringerer a l s Sir W . R a m s a y die S e e l e d e s neuen P l a n e s zu sein s c h e i n t . M a n wird d a h e r mit S p a n n u n g den w e i t e r e n Mitteilungen e n t g e g e n s e h e n . Als D u r c h s c h n i t t s g e h a l t gibt R a m s a y 0 , 0 6 5 g Au auf 1 t M e e r w a s s e r an. Neuerdings kennt m a n G o l d auch in k o l l o i d a l e r F o r m , s o d a s s e s in w ä s s e r i g e n F l ü s s i g k e i t e n g e l ö s t e r s c h e i n t (vgl. die Artikel „ K o U a u r i n " und „ K o l l o i d a l e K ö r p e r"). S o erhält man nach V a n i n o und Z s i g m o n d y r o t e s G o l d k o l l o i d durch Reduktion verdünnter G o l d s a l z l ö s u n g e n mit F o r m a l d e h y d , f e r n e r b l a u e s G o l d h y d r o s o l durch R e d u k t i o n vollkommen neutraler A u C U - L ö s u n g (1 : 1 0 0 0 ) mit Hydrazinhydrat (1 : 2 0 0 0 ) oder noch z w e c k m ä s s i g e r mit P h e n y l h y d r a z i n c h l o r h y d r a t . R o t e G o l d l ö s u n g entsteht nach K ii s p e r t durch R e a k t i o n von f o r m a l d e h y d h a l t i g e m W a s s e r g l a s mit AuCU. R e i n e s G o l d wird s e i n e r W e i c h h e i t w e g e n kaum v e r w e n d e t ; nur d a s B l a t t g o l d ( s i e h e unter „ B 1 a 11 m e t a 11 e " ) wird zum V e r g o l d e n s o w i e von den Z a h n ä r z t e n v e r w e n d e t . Legiert dient e s a l s MUnzmetall und zu S c h m u c k s a c h e n ; G o l d p r ä p a r a t e finden in der P h o t o g r a p h i e , in der G l a s - und Porzellan-Malerei Verwendung. Amalgam-Destillations-Retorten, bestehend aus gusseisernem Topi mit Deckel und schmiedeeisernem Röhrenkondensator. Sie werden in kleineren Aufbereitungsanlagen zum Ausbrennen des Goldamalgams verwendet. Der Topf wird bis zu etwa mit gereinigtem und ausgepresstem Amalgam gefüllt und auf offenem Feuer oder in einem Feuerkorbe erhitzt. Das aus dem Amalgam sich verflüchtigende Quecksilber wird in dem Röhrenkondeasator verdichtet und in einer Schale oder dergl. aufgefangen. Grösse 1 2 3 4 5 6 Oberer lichter Durchm. . . 55 75 100 180 225 mm 140 45 Unterer „ „ 85 115 60 150 190 n Lichte Tiefe 85 100 120 175 215 300 „ Inhalt bei '/» Füllung ca. . 1,5 3,5 7,5 20 40 90 kg. Nettogewicht der Retorte ca. 15 65 8 20 50 100 „ Preis der Retorte 60,00 75,00 90,00 115,00 130,00 150,00 Mk.

Goldbad —

Goldlegierungen.

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A m a l g a m - D e s t i l l a t i o n s - O f e n zum Ausbrennen des gereinigten Amalgams in grösseren Aufbereitungsanlagen. Folgende Preise bezieben sich a u f die gesamte Eisengarnitur dieser Öfen, welche umfasst: 1 gusseiserne Retorte mit Verschlussdeckel, 1 RetortentrSger, 1 schmiedeeisernen Röhrenkondensator, 1 gusseisernen Wasserkasten, 5 gusseiserne Amalgamtröge, 1 zweiteiliges gusseisernes Feuergeschrink mit 2 zweiflügeligen TSren, Roststäbe, Mauerschienen, R a u c h schieber u. s. w. Nicht mitgeliefert werden die zur Ausmauerung erforderlichen feuerfesten Steine (320 Stück im F o r m a t 2 3 0 x 1 1 5 x 6 5 mm). Grösse 1 2 3 4 Lichte Weite der Retorte 200 255 305 356 mm. Länge der Retorte 1275 1275 1 2 7 5 1 6 2 5 „ Raumbedarf (Länge 2000 2000 2000 2500 „ des vollständ. i Breite 1500 1 5 0 0 1500 1 6 5 0 „ Ofens I H ö h e (ohne Schornstein) . . . . 1 7 5 0 1750 1750 2 3 0 0 „ Nettoeew. d. vollständ. Eisengarnitur, ohne Schornstein, etwa 820 850 920 1125 k g . Preis d. vollständ. Eisengarnitur eines Ofens, ohne Schornstein 570 580 620 7 2 0 Mk Gold in Barren „ rein, gefallt

1 kg M k . 2788,00 D „ 34,00

Amalgam-Destillations-Öfen und -Retorten, sowie vollständige GolderzAufbereitungs-Anlagen : Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Goldbad siehe „ V e r g o l d e n". Goldbronze siehe „G o 1 d 1 e g i e r u n g e n" und „ K u p f e r l e g i e r u n gen". Goldfarben. Nur ein einziges Goldpräparat wird als Farbe verwendet, nämlich der G o l d p u r p u r , auch C a s s i u s P u r p u r genannt. Die Zusammensetzung des Goldpurpurs ist nicht ganz sicher gestellt: Während man ihn früher als zinnsaures Goldoxydul ansah, betrachtet man ihn jetzt als Zinnsäure, in der metallisches Gold äusserst fein verteilt ist. Für die Darstellung des Goldpurpurs existieren zahlreiche Vorschriften, z. B. mischt man eine Zinnchlorürlösung mit soviel Eisenchloridlösung, bis das Oemisch griln geworden ist; dasselbe lässt man unter fortwährendem .Umrühren tropfenweise in eine sehr dünne (etwa 0,2 %ige) Goldchloridlösung einfliessen: Nach längerem Stehen setzt sich der Goldpurpur am Boden ab. Man benutzt den Goldpurpur nicht als Malerfarbe sondern ausschliesslich dazu, Glasflüsse purpurrot zu färben (vgl. Artikel „G I a s f a r b e n")er wird ausser bei der Glasfabrikation auch in der Glas- und Porzellanmalerei verwendet. Braunrotes bis purpurfarbenes, sehr lockeres und feines Pulver, das ca. 20—40 % Au enthält. Meistens benutzt man jedoch Präparate, die einen geringeren Goldgehalt haben. Goldpurpur < 1 5 % Gold) . . . . D Mk. 7,00; H Mk. 60,00; 1 kg Mk. 540,00 (10°/ 0 Gold) . . . . D „ 5,00; H „ 4 2 , 0 0 ; 1 „ „ 380,00 (5°/o Gold) . . . D „ 3,00; H „ 25,00; 1 „ „ 220,00

Vgl. auch den Artikel „ O l a n z g o l d". G o l d l e g l e r u n g e n . Wegen der Weichheit und schnellen Abnutzung des Goldes wird dasselbe nur mit andern Metallen l e g i e r t verwendet. Man schmilzt die Metalle meist in Graphittiegeln und rührt mit Graphitstaben um. Den Oehalt der Legierungen an Gold drückte man früher allgemein, und auch jetzt noch häufig, in K a r a t e n aus, doch ist durch das Gesetz die Angabe in T a u s e n d t e i l e n obligatorisch gemacht. Feingold (reines Gold) enthält 24 Karat; demnach ist z. B. 14 karatiges Gold solches, das 14 Gewichtsteile Gold und 10 Gewichtsteile anderes Metall enthält. Jetzt, wo man

Goldschaum — Goniometer.

518

nach Tausendsteln rechnen soll, erhält 1000 = 585 (genau 583,3).

14 karatiges Gold den Feingehalt

Die Legierung -des Goldes mit Silber heisst die w e i s s e , die mit Kupfer die r o t e und die mit beiden Metallen zusammen die g e m i s c h t e K a r a t i e r u n g. Man hat es in der Hand, die Farbe der Legierungen von Hochrot bis Blassgelb zu variieren. Andere Farben erhält man durch Legierung mit weiteren Metallen, z. B. besteht g r a u e s Gold aus 30 Au, 3 Ag und 2 Stahlfeilspänen, b l a u e s Gold aus 1—3 Au und 1 Stahl, g rü n e s Gold aus 750 Au, 125 Ag und 125 Cd. Andere Färbungen erzielt man durch Beizen (Ätzen). So ätzt man sehr goldarme Schmucksachen mit H2SO» oder HNOa, wodurch ihnen an der Oberfläche Ag oder Cu entzogen und ein goldreiches Aussehen verliehen wird. Blauschwarze Schmucksachen aus Gold (japan. Shakdo) bestehen aus ca. 90 % Cu, 10 %. Au und etwas Sb; die dunkelblaue Oberfläche erzeugt man durch Beizen in einer siedenden Lösung von Kupfervitriol und Alaun. Für Münzen wird jetzt fast ausschliesslich Gold vom Feingehalt 900 benutzt; Schmucksachen bewegen sich im Feingehalt zwischen 200 und 800. Es sei bemerkt, dass die echte G o l d b r o n z e (Muschelgold, Malergold) nicht eine Goldlegierung sondern r e i n e s Gold ist; man benutzt dazu teils die fein zerriebenen Abfälle von der Blattgoldfabrikation oder stellt es durch Fällung einer Goldlösung dar. Goldschaum siehe ,,B 1 a 11 m e t a 11 e". G o l d s c h w e f e l (Antimonpentasulfid) siehe „Antimonverbind u n g e n". Goldverbindungren. Technische Bedeutung haben nur das Go 1 d c h l o r i d und das N a t r i u m g o l d c h l o r i d . 1. G o l d c h l o r i d (Chlorgold; Aurum chloratum). AUC13. Entstellt beim Lösen von Au in Königswasser, bildet eine dunkelbraune, kristallinische, zerfliessliche, in HaO, Alkohol, Äther und verschiedenen ätherischen ölen lösliche Masse. Die Lösung färbt organische Stoffe (Haut, Papier, Leinwand, Wolle u. s. w.) rot und wirkt dabei stark ätzend. Durch mannigfache Chemikalien (FeSOi Ameisensäure, viele Metalle u. s. w.) wird die Lösung unter Abscheidung von Gold zersetzt. — Es wird in der Glas- und Porzellanmalerei, in der Photographie, zur Darstellung von Goldpurpur, von fein verteiltem Gold, zum Vergolden sowie als Arzneimittel benutzt. Goldchlorid, krist. gelb „ braun „ T.ösung(l +

9)

D Mk. 1 5 , 5 0 ; D „ 16,25; D „ 2,10;

H Mk. 1 5 2 , 0 0 H „ 158,00 H „ 19,00

2. N a t r i u m g o l d c h l o r i d ( G o l d s a l z , Auro-Natrium chloratum). NaAuCli + 2 H s O. Durch Eindampfen eines Lösungsgemisches von AuCU und NaCI erhalten. Es bildet orangegelbe Kristalle; man benutzt es zu denselben Zwecken wie das Goldchlorid, namentlich zum Tonen (Vergolden) der Papierpositive in der Photographie. Es enthält ungefähr halb soviel Gold wie AuCla. Natriumgoldchlorid

D Mk. 8 , 0 0 ; D.A.III krist. F. U

H Mk. 7 2 , 0 0 D „ 10,00 D „ 17,00

Goldverbindungen: Dr. H e i n r . K ö n i g & Co., G. m . b. H . , Leipzig- P l a g w i t z .

G o l l a t h - E x h a u s t o r e n siehe „ E x h a u s t o r e n". Goniometer. AnlegegoniometerinEtui Mk. 14,00 „ mit abnehmbarem Schenkel in Etui „ 24,00 Reflexionsgoniometer nach W o l l a s t o n - M i t s c h e r l i c h , mit Fernrohr, Nonius Minuten angebend . • „ 170,00 Reflexionsgoniometer nach M a l u s - B a b i n e , je nach Ausstattung, Zubehör und Empfindlichkeit Mk. 1 2 0 , 0 0 — 9 5 0 , 0 0

Gonojodin — Graphit.

519

G o n o j o d i n soviel wie O n o t o x i n (s. d.). O o n o r o l . Nichts weiter als ein fast reines Santalol. Es dient als Mittel gegen Gonorrhoe. O o n d r o n . Bei der Destillation des Braunkohlenteers (s. d.) gewonnenes Nebenprodukt: Die SSureharze werden durch Auswaschen mit Wasser von der anhangenden Saure befreit und mit wechselnden Mengen Kreosotöl destilliert; je nach dem Mengenverhältnis beider Bestandteile und nach der Dauer der Destillation erhalt man Goudron oder den sogenannten deutschen oder künstlichen A s p h a l t (s. d.). Übrigens wird Goudron auch aus natürlichem Asphalt dargestellt, indem man A s p h a l t s t e i n mit Bergteer zusammenschmilzt. Schliesslich verarbeitet man auf Goudron auch die teerige Masse, welche beim Raffinieren der M i n e r a 1 ö 1 e (s. d.), d. h. bei der Behandlung derselben mit Schwefelsäure und Waschen mit Wasser, zurückbleibt. Man benutzt Goudron zu Gussaspbaltierungen und Isolierungen, fflr Anstrich feuchter Wände und Fundamentmauern. Goudron: Chemische Fabrik FISrsheim Dr. H. Noerdlinger, FlGrsheim-Untermain.

I L. Haurwitz & Co., G. m. b. H., Berlin NW. 52, | LOneburger Strasse 7.

G r a d i e r w e r k e siehe „S a 1 z", G r a p h i t (Reissblei, Ofenschwarz, Aschblei; Plumbago). Modifikation des Kohlenstoffs, die sich in der Natur kristallinisch findet; Graphit entsteht bei der Ausscheidung des im geschmolzenen Roheisen gelösten Kohlenstoffs, weiter auch bei der Zersetzung von Cyanverbindungen u. a. m. Der natürliche Graphit muss, bevor er Verwendung finden kann, gereinigt werden. Dies geschieht erst mechanisch durch Schlämmen, weiter chemisch durch Auskochen mit H>SO« und HNO» (zur Entfernung von Fe) oder durch Erwärmen mit KCIO» und verd. HaSO« im Wasserbade. Schliesslich wird der Graphit mit H»0 gewaschen und in massiger Wärme getrocknet. War SiOj vorhanden, so wird diese durch Behandeln mit NaF + H,SO« entfernt. Das D. R. P. 161 722 schützt ein Verfahren zur Herstellung von Graphitblättchen aus feinkörnigem (minderwertigem) Graphit derart, dass der Graphit, entweder für sich oder mit einem geeigneten Bindemittel (z. B. Harzpulver, Asphalt, Paraffin oder dgl.) zwischen Walzen einem starken Druck ausgesetzt wird. Graphit ist eisenschwarz bis stahlschwarz, metallglänzend, abfärbend, unschmelzbar, nicht flüchtig, unlöslich in allen Lösungsmitteln, sehr schwer verbrennlich, sp. G. 2,1—2,3. Dient als Material zu Bleistiften, zur Herstellung von Schmelztiegeln, als Rostschutzmittel, in der Galvanoplastik zum Leitendmachen der Matrizen u. s. w. Neuerdings hat der k ü n s t l i c h e G r a p h i t Wichtigkeit gewonnen. Derselbe entsteht nach dem Amer. Pat. 568 323 als Nebenprodukt bei der Herstellung von S i l i z i u m k a r b i d (vgl. den Artikel „ K a r b o i u n d " ) , und zwar hat sich gezeigt, dass unreines oder eisenhaltiges Kohlenmaterial grössere Graphitausbeuten gibt. Um künstlichen Graphit und Graphitelektroden herzustellen, benutzt der Erfinder A c h e s o n Karborund-Öfen. Zur Herstellung von Graphitelektroden bringt man eine Mischung aus Petroleumkoks und Pech, der als karbidbildendes Material Kieselsäure oder Eisenoxyd beigemischt ist, in entsprechende Form und erhitzt die Elektroden dann im Ofen über den Verdampfungspunkt von Fe und SiOj. Will man Graphit zur Herstellung von Farbe, Tiegeln u. s. w. gewinnen, so verwendet man Anthrazit. Die Graphitfabrikation nach dem in Amerika (in Niagara Falls) viel betriebenen Achesonschen Verfahren gestaltet sich sehr einfach: Zur Aufnahme der Kohle dient ein etwa 9 m langer rechteckiger Kanal, dessen Wände aus Backsteinen innen mit einer hochfeuerfesten Auskleidung von Karborund versehen sind. An seinen Enden befinden sich mächtige Kohlenplatten, durch die der Strom der Ofenbeschickung zugeführt wird. Ist diese (3—3,5 T. Kunstkohle oder grobstückiger Anthrazit) eingetragen und mit Kohlenklein bedeckt, so wird der Strom — Wechselstrom von 210 V. — zunächst mit 1400—1500 Amp. zur Anwärmung der Beschickung angelassen. Nach einigen Stunden wird er auf

520

Graphit.

3 6 0 0 A m p . v e r s t ä r k t , w o d u r c h n u n d i e zur G r a p h i t i e r u n g e r f o r d e r l i c h e T e m p . erreicht wird. 24 Stunden lang halt man diese aufrecht, wobei infolge der sich s t e i g e r n d e n L e i t f ä h i g k e i t d e r B e s c h i c k u n g d i e S t r o m s t ä r k e auf e t w a 9 0 0 0 A m p . steigt, d i e S p a n n u n g auf SO V. s i n k t . E s s i n d a l s o e t w a 1000 P. S., d i e d e r O f e n z u g e f ü h r t erhält, u n d w e l c h e d i e g e s a m t e B e s c h i c k u n g d u r c h u n d d u r c h in G r a p h i t v e r w a n d e l n , d e r , a u c h w e n n d i e e i n g e f ü l l t e K o h l e 5 — 1 0 % A s c h e enthielt, d a v o n m e i s t k a u m 0 , 5 % z u r ü c k b e h a l t e n h a t . W a r d i e B e s c h i c k u n g g e f o r m t e K u n s t k o h l e , s o e r h ä l t m a n g e f o r m t e , zurzeit f a s t ausschliesslich für Elektroden dienende Platten oder Rundstäbe: Platten bis zu 9 0 cm L ä n g e u n d 5 cm X 2 0 cm Q u e r s c h n i t t , z y l i n d r i s c h e S t ä b e bis zu 1 m L ä n g e u n d 5 cm D u r c h m e s s e r . D i e s e E l e k t r o d e n sind c h e m i s c h s e h r viel w i d e r s t a n d s f ä h i g e r , m e c h a n i s c h a b e r leichter zu b e a r b e i t e n a l s d i e g e w ö h n lichen K u n s t k o h l e n . D e r u n g e f o r m t e k ü n s t l i c h e G r a p h i t k a n n leicht in d a s erdige Pulver verwandelt werden, welches die Bleistiftfabriken brauchen. E i n e M o d i f i k a t i o n d e s A c h e s o n s c h e n V e r f a h r e n s z w e c k s H e r s t e l l u n g einer r e i n e n G r a p h i t p a s t e zu S c h m i e r z w e c k e n , s c h ü t z t d a s A m e r . P a t . 933 944. N a c h d e m D. R. P . 112 416 leitet m a n COa + C O ü b e r g l ü h e n d e s Karbid (bei 200—250°) o d e r m a n leitet ein G e m i s c h v o n Azetylen mit CO» u n d C O d u r c h ein g l ü h e n d e s R o h r ; hierbei z e r s e t z t sich d a s K a r b i d u n d e b e n s o CO» s o w i e C O ; a u c h k a n n m a n d a s G e m i s c h von Azetylen mit C O auf a n d e r e W e i s e zur E x p l o s i o n b r i n g e n . In allen d i e s e n Fällen tritt eine Z e r s e t z u n g ein, d i e f o l g e n d e n G l e i c h u n g e n e n t s p r i c h t , und z w a r d e r e r s t e n , s o w e i t d a s C O , d a g e g e n d e r z w e i t e n , s o w e i t d a s COa in B e t r a c h t k o m m t : 1. CjH» + C O = 3 C + H j O 2. 2 C,H> + CO» = 5 C + 2 H ä O. W i r d n i c h t f e r t i g g e b i l d e t e s Azetylen, s o n d e r n K a r b i d v e r w e n d e t , s o ä n d e r n sich d i e s e G l e i c h u n g e n nur i n s o f e r n , a l s C a O s t a t t H 2 0 r e s u l t i e r t . W i r d in d i e s e r W e i s e Azetylen mit C O u n d COa in R e a k t i o n g e b r a c h t , s o e r h ä l t m a n a m o r p h e n K o h l e n s t o f f , d e r einen R u s s v o n v o r z ü g l i c h e r D e c k k r a f t a b g i b t . K o m m t d a g e g e n K a r b i d zur V e r w e n d u n g , d e r a r t , d a s s d a s G e m i s c h v o n C O + CO» ü b e r e r h i t z t e s CaCa geleitet w i r d , s o s c h e i d e t sich d e r Kohlenstoff g r a p h i t i s c h a b , u n d z w a r ist d i e s e r G r a p h i t , n a c h d e m er d u r c h g e e i g n e t e m e c h a n i s c h e und c h e m i s c h e B e h a n d l u n g v o n d e n a n d e r n R e a k t i o n s p r o d u k t e n g e t r e n n t ist, m i n d e s t e n s e b e n s o vorzüglich, w i e d e r n a c h d e m A c h e s o n s e h e n V e r f a h r e n g e w o n n e n e . — N a c h d e m Z u s a t z - D . R. P. 174 846 s c h e i d e t sich d e r K o h l e n s t o f f in G r a p h i t f o r m a u c h a u s , w e n n m a n auf K a r b i d a n d e r e S t o f f e e i n w i r k e n lässt, d i e unter A b s c h e i d u n g von C r e a g i e r e n , s o f e r n d i e E i n w i r k u n g bei h ö h e r e r a l s d e r R e a k t i o n s t e m p e r a t u r g e s c h i e h t , w a s d u r c h e n t s p r e c h e n d e s E r h i t z e n o d e r d u r c h E i n w i r k u n g unter D r u c k e r f o l g e n k a n n . Als s o l c h e S t o f f e k o m m e n Cl, Br, N, P, As, HCl, HBr, H | , H,S, NH 3 , organische Halogen-, Schwefel- oder Stickstoffverbindungen oder reduzierbare! V e r b i n d u n g e n d e r Alkalien, E r d a l k a l i e n u n d E r d e n in B e t r a c h t . E s g i b t n o c h v e r s c h i e d e n e a n d e r e V e r f a h r e n zur E r z e u g u n g k ü n s t l i c h e n G r a p h i t s , doch s i n d s i e w e n i g e r w i c h t i g u n d k ö n n e n hier ü b e r g a n g e n w e r d e n . Nach A c h e s o n erhält man eine haltbare O r a p h i t e m u l s i o n d a d u r c h , d a s s m a n s e h r f e i n e s G r a p h i t m e h l in einer L ö s u n g v o n G e r b s ä u r e u n d NH» in H s O verteilt. Die E m u l s i o n l ä s s t sich mit W a s s e r u n d M i n e r a l ölen m i s c h e n u n d t r e n n t sich nicht. D i e s e s A c h e s o n s c h e V e r f a h r e n zur „ E n t f f o c k u n g " v o n G r a p h i t ist d u r c h D. R. P . 191 8 4 0 g e s c h ü t z t . E s d ü r f t e f ü r d i e S c h m i e r u n g von M a s c h i n e n t e i l e n s e h r w i c h t i g w e r d e n . D a s b e s o n d e r e Verf a h r e n z u r H e r s t e l l u n g eines e n t w ä s s e r t e n G e m i s c h e s a u s e n t f l o c k t e m G r a p h i t mit ö l schützt D. R. P. 262 155. Vgl. a u c h d e n Artikel „ R e t o r t e n g r a p h i

t".

Böhmischer Graphit, geschlämmt, fein gemahlen . . . . in Stücken Ceylongraphit, fein gemahlen sorgfältig gereinigt mit Flusssäure gereinigt . 1 kg Mk. 3,25;

% °/„ ®/0 «/, °/o

kg Mk. 15,00— 20,00 „ „ 1 7 , 0 0 - 22,00 „ „ 20,00— 30,00 „ „ 120,00-135,00 „ „ 290,00

Graphittiegel —

Grubenlampen.

521

Graphit:

Aflenzer Grafitund Talksteingewerkschaft ; liam&nn k Teisler, Chemische Fabrik, Dohna b. Dresden. O. m. b. H., Wien 1X,3, Sensengnue 10. Lehmann & Voss, Hamburg (8. Inserate). Beruf eld k Roaenbcrg, Wien IX/3 Austria, Theod. Schwiertz, Uerdingen a. Eh. Wlhringerstr. 33. Eduard Blbogen, Talkuragewerke, Wien III/2, Dampfschiffstr. 10. Fried.

Einrichtungen für GraphitmQhlen: Krupp

Aktiengesellschaft

tiruaonwerk,

lUgdeburg-Buckau.

G r a p h l t t l e g e l siehe „ T i e g e 1". GrasVl siehe „ V e r b e n i O 1". G r a u k a l k = rohes „ C a l c i u m a z e t a t". G r l f f n a r d s c h e R e a k t i o n s. im Artikel „ R e a g e n t i e n u n d R e a k t i o n en". G r i s e r l n . Mischung von L o r e t i n (s. d.) mit 6,75 % NaHCO«. E s wird als innerliches Oesinfiziens bei Tuberkulose und verschiedenen andern Krankheiten empfohlen, doch erfährt diese Empfehlung starken Widerspruch von verschiedenen Seiten. G r l s o l , eine bleifreie Farbe aus Aluminiumsilikat und Zinkoxyd in einem Manganfirnis, die als Eisenrostschutzmittel und in der Malerei die Mennige ersetzen soll. Grotan. Eine komplexe Alkaliverbindung des p-Chlor-m-kresols, die nach dem D. R. P. 247 410 hergestellt wird. Es kommt in Tabletten von 1 g in den Handel, ist in warmem H 2 0 leichtlöslich und hat eine sehr hohe desinfizierende und bakterientötende Kraft. Es dient als vorzüglicher, utigiftiger Ersatz für Sublimat und greift Metalle, Stoffe und Gummi nicht an. Eine 0,3 %ige Lösung genügt zur sofortigen Abtötung der meisten Krankheitserreger. Grotan: Schülkc

Je

Mayr,

A.-G.,

Grubengase.

Hamburg :i!l

(alleinige

Fabrikanten).

Untersuchungsapparate.

K a r b u r o m e t e r nach C o q u i l l o n mit eingeschaltetem Absorptions- und Messrohr fiir die entstandene CO», vollständig auf Holzgestell . Stück G r i s o u m c t e r nach C o q u i l t o n für Methanbestimmung in schlagenden Wettern, vollständig Stück G r i s o u m c t e r nach P. v. M e r t e n s , mit Wasserkasten, Schlauchverbindungen u. s. w., auf Holzgestell, vollständig Stück M e t h a n - B e s t i m m u n g s a p p a r a t e nach C l e m e n s - W i n k l e r , bestehend aus Gaspipette und 2 durch Platinspirale verbundenen Elektroden Stück M e t h a n - B e s t i m m u n g s a p p a r a t e : Gasverbrennungspipette unter Benutzung von Palladiumasbest, bestehend aus Pipette mit Gaslampe Stück P l a t i n k a p i l l a r e n zur Methanbestimmung nach D r e h s c h m i d t , mit W i n k l e r s c h e r Kühlvorrichtung Stück D i e s e l b e n auf Stativ „ A p p a r a t e zur Bestimmung von Sauerstoff in Grubenwettern nach L i n d e m a n n - W i n k l e r , ohne Phosphorfiillung Stück D i e s e l b e n mit beigegebener Füllung „ W i n k l e r s A p p a r a t zur Bestimmung der Kohlensäure in Grubenwettern, kompl. in Holzkasten Stück Grubengasmesser (tragbares Intcrferometer nach Löwe-Zeiss zur sofortigen Feststellung der Zusammensetzung der Gnibenluft)

Optische Grubengasmesser:

Carl Zeiss, Jena.

Untersuchungsapparate für Grubengase:

Georg Schmidt I i . i

Elti, Schmiedefeld (Kreis

Schleusingen).

G r u b e n l a m p e n siehe „ S i c h e r h e i t s l a m p e n " . Gruben-Explosionslöscher, System Kruskopf:

(I. k E. Kruskopf, Dortmund.

Mk.

35,00



30,00

„ 100,00 „

22,00 8,50

„ „

29,00 45,00

„ „

45,00 53,00



37,00

*

500,00

Grudekoks — Guajakol.

522

G r u d e k o k s (Grude). Der in den Paraffinfabriken bezw. bei der BraunkoMenteergewinnung in den Schwefelzylindern verbleibende Rückstand, der eine Mischung aus Kohle und den Aschenbestandteilen der Braunkohle ist. Schwarzes, lockeres, leicht entzündliches Pulver, das nur glimmend, nicht mit Flamme brennt. Man benutzt es als Heizmaterial im Haushalt, namentlich zur Erzielung einer andauernden, gleichmassigen Erwärmung. Grttnerde siehe „ E r d f a r b e n". G r ü n s p a n siehe „ K u p f e r f a r b e n". G u a j a c o l siehe „G u a j a k o 1". G u a j a c o l n m c a r b o n i c u m siehe „ D u o t a 1". G a a j a d o l , der Zusammensetzung nach p-Jodguajakol

C«Hs

wird nach dem Franz. Pat. 371 982 durch Einwirkung von J auf Azetylguajakol in Gegenwart von HgO und wasserentziehenden Mitteln bei nachheriger Verseifung durch Abspaltung der Azetylgruppe gewonnen. Es ist ein in H , 0 schwerlöslicher, kristallinischer Körper, der die Wirkung des .1 mit der des Guajakols vereinigt und bei verschiedenen Krankheiten eine günstige Wirkung (Hebung des Appetits und der Körperkräfte) ausübt. G u a j a k h a r z (Besina Guajaci). Findet sich im Holz des westindischen Guajakbaums Ouajacum officinale. Teils quillt es freiwillig aus und liefert alsdann die gesuchte Sorte in K ö r n e r n , T r o p f e n oder T r ä n e n , während das G u a j a k h a r z i n S t ü c k e n durch Ausschmelzen des Holzes oder durch Auskochen desselben mit Wasser gewonnen wird. Grünliches oder rotbraunes, eigentümlich riechendes Harz; sp. G. 1,2; S. P. 85°. Säurezahl (direkt bestimmt) 20—45; Azetyl-Säurezahl 13—23; Azetyl-Esterzahl 120—150; Azetyl-Verseifungszahl 163—193; Methylzahl 73—84; Aschengehalt 2—10 %. Die Löslichkeit ist: In Alkohol wenigstens 80 %, in Wasser 3—5 %, in Petroläther 0,06—10 %, in Äther und Benzol 20—90 %, in Schwefelkohlenstoff 12—38 %. An der Luft wird es erst grün, dann blau; ebenso verändert sich seine Lösung unter Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd (charakteristisch!). Es wird in der Medizin viel verwendet (vgl. auch „G u a j a k o 1"). Der sog. wohlriechende Guajak oder Peruguajak ist ein Harz anderer Herkunft und von dem eigentlichen Guajakharz verschieden. Guajakharz

n

fein pulverisiert . . mit Alkohol gereinigt

1 kg Mk. 2,00 I .. _ 3,10 ,. 4 , 4 0 1 ..

G n a j a k o l = Methylbrenzkatechin. C,H,(OH)OCH, ( 1 : 2 ) . Wesentlicher Bestandteil des Buchenholzteerkreosots. Zur Gewinnung benutzt man die bei 200—205° übergehende Fraktion der Buchenteerdestillation; man scheidet daraus das Guajakol durch Waschen mit starkem NHS ab, bildet durch Zusatz von alkoholischer Kalilauge das Guajakolkalium, wäscht dieses mit Äther, kristallisiert aus Alkohol um und zerlegt das Salz mit verd. HiSO«. Das Guajakol wird dann mehrmals rektifiziert; durch Verdunstenlassen seiner Lösung in Petroläther kann man es in Kristallen erhalten. Synthetisch gewinnt man es nach dem D. R. P. 95 339 aus o-Anisidin, indem man dieses diazotiert und die mit H»SO» angesäuerte Lösung im Dampfstrom destilliert. Klare, farblose oder schwachgelbliche, ölige Flüssigkeit oder farblose Kristalle vom Sch. P. 28,5°; S. P. 200-205°. Löslich in ca. 60 T. H.O, in 7 T. Glyzerin, leichtlösl. in Alkohol, Äther, Chloroform und Schwefelkohlenstoff. Wegen seiner spezizfischen Wirkung auf die Tuberkelbazillen benutzt man es in ausgedehntem Masse zur Bekämpfung der Tuberkulose. Guajakol, flüssig I kg Mk. 14,50 „ krist. ehem. rein, synthet. 1 „ „ 15,40

523

Guajakolkarbonat — Gummiarten.

Guajakol:

Holzverkohlungs-Industrie i. Baden.

Akt.-Oes.,

Konstanz | E. Merck, Darmstadt, I

Guajakolkarbonat siehe „D u o 111". Onajakose, flüssige Guajakol-Somatosd, soll bei Erkrankungen der Atmungsorgane den Husten vermindern und den Appetit steigern. Guano. Zersetzte Exkremente von Seevögeln, die eine bell- oder dunkelbraune, erdige oder feste, durchdringend ammoniakalisch riechende Masse bilden und sich in Peru, an der südwest-afrikanischen Küste, in Australien, Ägypten sowie auf verschiedenen Inseln finden. Der Guano ist eins der vorzüglichsten Düngemittel; er enthält im Durchschnitt 10—15 % Phosphorsaure. In den früher gefundenen Guanos war soviel organische Substanz vorhanden, dass deren Stickstoffgehalt ungefähr ebenso gross war wie der Gehalt an Phosphorsäure. Jetzt jedoch ist der Stickstoffgehalt der verschiedenen Handelssorten Guano auf die Hälfte und mehr heruntergegangen. Verschieden von den eigentlichen Guanos sind die sogenannten p h o s p h a t i s c J i e n G u a n o s , die sich auf den Inseln des Atlantischen Ozeans und der Südsee finden und in denen durch Wasser (Sturmfluten und Regen) die organische Substanz gelöst oder zersetzt worden ist. Sie bilden braune, pulverige Massen mit 32 bis über 40 % Phosphorsäure und lassen sich leicht aufschlössen. Vgl. den Artikel „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t 1.". Um die Verwendung der Guanosorten als Dünger zu erleichtern, werden dieselben vielfach mit HjSOi aufgeschlossen, ferner gesiebt, zerkleinert sowie durch Mischen verschiedener Sorten Produkte von annähernd gleichem Gehalt hergestellt. Gulffnets Grttn siehe „ C h r o m f a r b e n". Gujasanol = salzsaures Diäthylglykokoll-Guajakol. r u ^OCHs . CO . CH,. N(CSH6)«HC1 Zur Darstellung lässt man auf Guajakol Chlorazetylchlorid einwirken und setzt das erhaltene Reaktionsprodukt mit Diäthylamin um. Weisse Prismen vom Sch. P. 184°, sehr leichtlösl. in HjO, schwerlösl. in Alkohol, unlösl. in Äther. Da es im Organismus Guajakol abspaltet und gut aufgenommen wird, ohne die Schleimhäute anzugreifen, gibt man es subkutan und innerlich bei Lungen-, Kehlkopf- und Darmtuberkulose. Als Gaben kommen innerlich 3—12 g täglich (in Oblaten) oder subkutan 3—4 g in konz. wässeriger Lösung in Betracht. Gujasanol

H

Mk. 1 2 , 0 0

Gummlarten. Unter Gummi versteht man verschiedene, teils in Wasser lösliche, teils darin quellbare Pflanzenstoffe, die in Alkohol sowie den übrigen Harz-Lösungsmitteln unlöslich sind. Nach ihrem Hauptbestandteil unterscheidet man 1. arabinhaltige, 2. cerasinhaltige und 3. bassorinhaltige Gummiarten. 1. A r a b i n h a l t i g e s G u m m i . Der wichtigste hierher gehörige Stoff ist das a r a b i s c h e G u m m i (Oummi arabicum), auch A k a z i e n g u m in i genannt. Es stellt den aus der Rinde mehrerer afrikanischer Akazienarten austretenden, eingetrockneten Saft dar; die beiden Sorten, nämlich das eigentliche a r a b i s c h e G u m m i ( K o r d o f a n - O u m m i ) und das S e n e g a l g u m m i , sind wenig von einander unterschieden; dies ist erklärlich, da beide von demselben Baume abstammen und nur nach dem Landstrich der Gewinnung verschieden sind. Schwachgelbliche bis braunrote Stücke verschiedener Grösse; in Wasser vollständig löslich. Sp. G. (bei 15°) 1,487. Findet ausgedehnte technische Verwendung als Klebmittel, als Zusatz von Tinten und Farben, zur Appretur von Geweben u. s. w. Die Ersatzmittel, wie das K a p g u m m i und das a u s t r a l i s c h e G u m m i , sind nicht in allen Stocken dem echten arabischen Gummi ebenbürtig.

Gummi.

524

P r t t f n n f f t Wegen seines hohen Preises ist das echte arabische Gummi vielen Verfälschungen ausgesetzt; als Fälschungsmittel kommen unlösliches K i r s c h h a r z , D e x t r i n und namentlich S e n e g a l g u m m i in Betracht. A r a b i s c h e s G u m m i bildet unregelmässige, linsen- bis walnussgrosse, durchsichtige, glänzende und spröde Stücke von weisser, weingelber bis brauner Farbe, die innen meist von Rissen durchzogen sind und solche auch an ihrer Oberfläche zeigen, weshalb sie sich leicht serbrechen und pulversieren lassen. Sie werden an der Luft nicht feucht, zeigen einen muscheligen, glänzenden Bruch und geben mit kaltem II 2 0 eine fast klare, dickschleimige, schwerflüssige, etwas fadenziehende, aber weder zähe noch gallertartige, schwach opalisierende, sehr klebende und schwach sauer reagierende Lösung. Beim Kauen zerspringt das arabische Gummi und löst sich im Mund leicht auf; der Geschmack ist fade und schleimig. Das S e n e g a l g u m m i bildet grössere, durchsichtigere, entweder farblose, schwachgelbliche bis rötliche oder an der Oberfläche auch weissliche Stücke vom Aussehen geätzten Glases, die jedoch im Innern glänzend und durchsichtig sind. Es zeigt seltener als das arabische Gummi bis ins Innere hineingehende klaffende Risse, dagegen häufig grosse Lufthöhlen. Während es aussen rauh und wenig glänzend ist. zeigt es auf dem grossmuscheligen Bruch einen starken Glanz. Gewöhnlich sind die Stücke länglich, gerade oder gewunden, zylindrisch, wurmförmig geringelt, doch kommen auch rundliche StUcke und namentlich maulbeerartige, aus vielen kleinen Tropfen zusammengesetzte Bildungen vor. Bei unzerkleinertem Gummi genügen diese Merkmale, um arabisches und Senegalgummi von einander zu unterscheiden und die Anwesenheit anderer Gummiarten festzustellen. Ausserdem lässt sich Senegalgummi vom echten arabischen dadurch unterscheiden, dass es an der Luft allmählich feucht wird, sich mit Quecksilberoxydulnitrat nur schwach trübt und durch Borax sehr stark verdickt wird. Es ist schwerer in H 2 0 löslich; seine Lösung ist mehr schleimig und gallertartig und gerinnt leicht unter dem Einfluss vieler chemischer Präparate. 2. C e r a s i n h a l t i g e s G u m m i . Hier i s t in e r s t e r L i n i e d a s K i r s c h g u m m i zu n e n n e n , d a s k u g e l i g e o d e r n i e r e n f ö r m i g e , g e l b e bis rotb r a u n e S t ü c k e bildet und v o n d e n bei uns w a c h s e n d e n S t e i n o b s t b ä u m e n ( P f l a u m e , K i r s c h e , A p r i k o s e u. s . w . ) g e s a m m e l t w i r d . 3. B a s s o r i n h a l t i g e s G u m m i . Hierher gehört der T r a g a n t (Gummi Traganth, T r a g a c a n t h ) , der verschiedenen AstragalusA r t e n P e r s i e n s , S y r i e n s und K u r d i s t a n s e n t s t a m m t . Der T r a g a n t fliesst aus R i n d e n r i s s e n u n d k ü n s t l i c h g e m a c h t e n E i n s c h n i t t e n h e r a u s und e r h ä r t e t in wenigen Tagen. W e i s s e , gelbe bis braune Stücke, geschmacklos, zähe, s c h w e r pulverisierb a r , quillt in H 2 0 a u f . D a s P u l v e r gibt mit W a s s e r einen trüben Schleim. In der T e c h n i k dient e s zur V e r d i c k u n g v o n F a r b e n , zur Appretur, zur Bindung v o n K o n d i t o r w a r e n ; a u c h bei d e r B e r e i t u n g v o n A r z n e i m i t t e l n f i n d e t e s V e r wendung. P r ü f l i n g t Man erkennt das Tragantgummi verhältnismässig leicht an seinen physikalischen Eigenschaften, die teilweise eben genannt sind: Es ist geruch- und geschmacklos, durchscheinend, hornartig und so zähe, dass es sich nur schwer pulverisieren lässt. In H,0 löst sich iü Wirklichkeit nur ein geringer Teil; im übrigen quillt es darin zu einem nicht klebrigen, aber dennoch stark kittend wirkenden Schleim auf, der sich in einer hinreichenden Menge HaO verteilen lässt. Vgl. auch D. A. V. Arabisches Gummi, fein, natur. I Cordofan „ n

„ n

» »

» »

» H »

»

»

n

»

»

» n

1 kg M k . 1 , 9 0 staubfrei gepulvert

w

staubfrei

1 1 1 1



gepulvert

1



» „

,, „ weiss, ausgesucht 1 „ „ •• „ fein gepulvert 1 ,, „ „ sehr -weiss 1 „ „ •• „ „ fein gepulvert 1 T r a g a n t in Blättern, natur. I a 1 „ „ „ (anatolisch), sehr weiss gepulvert 1 ,, n G u m m i n a t u r e l l a l l e r S o r t e n , w i e u n l ö s l i c h e , a r a b i c u m , T r a g a n t u. Lehmann & Voss, Hamburg (s. Inserate). | C. E. Roeper, Hamburg VIII. Gummi arabicum: Lehmann & Voss, Hamburg (s. Inserate). A p p a r a t e für die T r o c k n u n g v o n Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW. 23.

Gummi siehe „K a u t s c h u k".

Gummi:

„ „ » „

2,00 2,30 1,50 1,60

„ 1,80 „ „ ,,

2,80' 3,10 3,20 3,60 n „ 5,10 ,, 6,60 s. w . :

Gummigutt —

Guttapercha.

525

O o n u n l g u t t (Outti). Oummiharz einer in Ostiadien und auf Ceylon einheimischen Pflanze, der Qarcinia Moreüa Desr. Der Milchsaft wird durch Anschneiden gewonnen und in Bambusrohren gefüllt; unreine Sorten erhalt man durch Auskochen der Blatter und unreifen Frflchte. Rotgelbe, grünlich bestaubte, undurchsichtige Masse von muscheligem Bruch, die mit Wasser eine tiefgelbe Emulsion gibt Es dient als Arzneimittel, hauptsachlich jedoch als gelbe Farbe in der Aquarellmalerei, hier und da auch zur Färbung spirituOser Lacke. Es ist giftig. Gummigutt, natur ausgesucht. fein g e p u l v e r t

1 kg Mk. 7,25

1 •

Gummigutt: Dr. Krüger k Sommerfeld, Kassel.

. 8,00 «8,76

I C. E. Boeper, Hamburg Vm.

Gummiharze, Gemenge von Gummi mit Harzen, die durch Erhlrten des Milchsaftes verschiedener Pflanzen entstehen. Die wichtigsten Gummiharze sind K a u t s c h u k und Guttap e r c h a , ferner G u m m i g u t t , A m m o n i a k g u m m i , Euphorb i u m und G a 1 b a n u m (vgl. die betreffenden Artikel). Andere Gummiharze, wie M y r r h e , O l i b a n u m . ( W e i h r a u c h ) und O p o p o n a x , haben für die Technik gar keine, fflr die Medizin nur sefy geringe Bedeutung. Gummiharze: C. E. Roeper, Hamburg VIII.

Gummilack siehe „S c h e 11 a c k". Gummilösungen: Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger, FlörBheira-Untennain.

I Lehmann k Voss, Hamburg (s. Inserate). |

Apparate für Gummilösungen: Heinrich Schirm, Maschinenfabr., Leipzig-Plagwitz.

Gummlschwämme. Diese dienen als Surrogat von Badeschwämmen und bestehen aus porenreichem vulkanisiertem Kautschuk, dessen Masse durch die Dämpfe leichtflüchtiger Verbindungen blasig aufgetrieben ist. Zur Herstellung wird die rohe Gummimasse mit Schwefel und Kreide gemischt und kalt zu dünnen Blättern ausgewalzt. Diese werden in eine AlkohoiAmylazetat-Mischung eingetaucht, wieder gewalzt, aufs neue eingetaucht u. s. w. (abwechselnd 10—12 mal). Dann wird der Gummikuchen in faustgrosse Stücke geschnitten, die man mit Paragummilösung tränkt, fest in Seidenpapier wickelt und dann unter Überdruck vulkanisiert. Gummi, Utensilien aus. Siehe „ K a u t s c h u k f a b r i k a t e " . Gurjun siehe „H o 1 z 01". Gusselsen. Vgl. die Artikel „ E i s e n", „F1 u s s e i s e n" sowie „R o hc i s e n". Gussstahl siehe „S t a h 1". Guterwagen: Orcnstein & Koppel—Arthur Koppel, Akt.-Ges.,

Berlin S\V.

Gutta-Gentzsch siehe „G u 11 a p e r c h a". Guttapercha. Eingetrockneter und mit Wasser durchgekneteter Milchsaft mehrerer südasiatischer Bäume aus derFamilie der Sapotaceae. Man gewinnt sie durch Anzapfen der Baume; der bald nach dem Austreten gerinnende Saft wird zu Blöcken oder Broden von 10—20 kg Gewicht zusammengeknetet und bildet in dieser Form d i e R o h - G u t t a p e r c h a . In neuester Zeit findet das Verfahren des Prof. J u n g f l e i s c h , die Guttapercha nicht aus der Stammrinde sondern aus den sonstigen Pflanzenteilen (namentlich auch aus den Blättern) auf mechanischem Wege zu gewinnen, immer mehr Eingang: Die Pflanzenteile werden in Maschinen pulverförmig zerkleinert; beim Kochen dieses Pulvers in Seewasser scheidet sich die von allen Beimischungen freie

526

Guttapercha.

Guttapercha in dQnnen Schichten aus. Bei dieser Gewinnungsart werden die Guttaperchabaume geschont; auch wird das so erhaltene Produkt wegen seiner Reinheit hoch bezahlt Die Roh-Guttapercha, die mit Holz, Steinchen, Rindenstücken n. s. w. untermischt ist, wird zur Reinigung zerschnitten oder zerrissen und durch Einbringen in siedendes Wasser erweicht. In dem heissen Wasser gelangt die Guttapercha unter einen Hollander (siehe den Artikel „ P a p i e r " ) und wird so von jeder Unreinigkeit befreit. Schliesslich drfickt man die entstandenen Spane 'und Fasern als breiige Masse durch die sehr feinen Siebe von Siebpressen und knetet sie dann zwischen Walzen wieder zusammen, wobei auch Luft und Wasser vollständig herausgepresst wird. Reine Guttapercha bildet eine lederähnliche, grauweisse, kautschukähnliche Masse, die bei gewöhnlicher Temperatur unelastisch und zähe ist, in der Warme plastisch und weich wird. Leicht löslich in Chloroform und Schwefelkohlenstoff, in warmem Benzol und Terpentinöl, nur wenig in absolutem Alkohol. An der Luft oxydiert sie allmählich; ebenso wirkt Sonnenlicht schädlich ein. Die Guttapercha kann ebenso wie der K a u t s c h u k (s. d.) v u 1 k a n i s i e r t werden, indem man sie, mit Schwefel gemischt, in die verlangte Form presst und dann erhitzt, doch wird von der Vulkanisierungsfähigkeit der Guttapercha nur verhältnismässig selten Gebrauch gemacht. Durch l a n g e s Vulkanisieren mit v i e l Schwefel unter Zusatz von Füllstoffen (Kreide, Uips, Farbstoffe) erhält man H a r t g u m m i ( E b o n i t , h o r n i s i e r t e G u t t a p e r c h a ) , wie solches auf die gleiche Weise auch aus Kautschuk hergestellt wird und mannigfache Verwendung findet. Schon vielfach hat man sich bemüht, Ersatzstoffe für Guttapercha herzustellen, doch bisher anscheinend ohne duichschlagenden Erfolg. Nach den D. R. P. 116 092 und 142 166 lässt man zuerst Wasser mit oder ohne Zusatz von Salzen in geeignete, auf mehr als 100° erhitzte Materialien eintropfen, wie Wachse, Harze, Asphalt, Teer oder Pech, wodurch Sch. P. und Zähflüssigkeit der betreffenden Substanzen bedeutend erhöht wird. Die so verdickten Materialien werden dann — einzelnen oder zu mehreren gemischt — mit Kautschuk und ölen bei allmählich steigender Temperatur verrührt und schliesslich in heizbaren Knetmaschinen innig durchgeknetet. Nach dem Russ. Priv. 6596 von 1902 erhält man eine die Guttapercha ersetzende Isolationsmasse zum Einhüllen von Kabeln u. s. w., indem man 45 T. Asphalt kocht, unter fortwährendem Umrühren 40 T. Kolophonium zusetzt, bis eine dicke Masse gebildet ist, dann 10 T. Terpentin und 5 T. Leinöl hineingiesst und nun stark weiter kocht, bis die erforderliche Zähflüssigkeit erreicht ist. Das D. R. P. 146 857 schreibt vor, Kautschuk in Terpentinöl zu lösen, Schellack oder Asphalt zuzusetzen, die Masse zu erhitzen, bis sie gleichmässig geworden ist, und ihr nach dem Entfernen von Feuer Reismehl, wässerige Agar-Agarlösung und Umbra zuzusetzen, worauf bis zum Erstarren gerührt wird; danach erfolgt die weitere Verarbeitung zwischen Walzen. So erhält man ein Ersatzmittel für Guttapercha, das sich mit Schwefel vulkanisieren lässt, dabei aber die Fähigkeit behält, in erwärmtem Zustande plastisch und knetbar zu sein. Nach D. R. P. 240951 erhält man guttaperchaähnliche Massen dadurch, dass man fette Ole und Fette einer Nitrozelluloselösung einverleibt. Dies ist aber in grösseren Mengen nur möglich, wenn man die ö l e oder Fette zuvor mit gewissen organischen Verbindungen behandelt, die d a s Verharzen und Ranzigwerden verhindern oder verzögern und ferner ein gewisses Lösungsoder Quellungsvermögen gegenüber Nitrozellulose besitzen. Geeignete Verbindungen sind z. B. Nitrotoluole, Naphtole, Chlor- und Nitrophenole u. a.,; mit solchen Verbindungen erwärmt man die ö l e und Fette nach Zusatz indifferenter Lösungsmittel, nötigenfalls unter Druck. Nach Franz. Pat. 457 920 soll man zur Erzeugung von künstlicher Guttapercha Leinöl und Fichtenharz einige Stunden auf 120° erhitzen, dann mit schwefelsaurer Bichromatlösung heiss kneten, den Teig trocknen und mit

Guttapercha,

Paraffin Das

vereinigen.

Verfahren

Neuerdings verlegt,

worin

setzt ist; es

hat

die

sich

gut

bei

die

Schwefel

und

Outtapercha

durch

eine kOnstliche Guttapercha,

Sorte Palmwachs und

dagegen

Verwendung

Über

von

B a 1a ta

Ebonit

werden

empfohlen.

problematisch.

Reichstelegraphenverwaltung

bewähren

etwas nachgeben; als

sehr

isolierende

ist d i e s

einer bestimmten soll

Zusätze

erscheint

527

Utensilien.

in

ist d e r

die

zusammengesetzt

der

probeweise

Isolierfähigkeit

aus reinem

natflrlicher

(s.

d.).

Gummi

ist.

Die

dem

Naturprodukt

Preis jenes Probekabels

von

ein

G u t t a - G e n t z s c h

Kabel erund

Gutta-Gentzsch

um

35 %

kaum

niedriger

Guttapercha.

P r ü f u n g ! Die Untersuchung der rohen and g e r e i n i g t » Guttapercha des Handels geschieht im allgemeinen ebenso wie die Untersuchung des K a u t s c h u k s (s. d.). Die* bezieht sieb namentlich auf die organischen Nebenbestandteile, welche als G u t t a p e r c h a h a r s e bezeichnet werden. Man entfernt und bestimmt dieselben Ihnlich wie die Kautachukharse . d e » Kautschuks, nämlich durch Extraktion mit einem, die Outtapercha selbst nicht losenden Mittel (wie kochendem Alkohol oder Azeton, kaltem Äther oder Petroleumilther) und durch Feststellung der Gewichtsabnahme. Ausser den Harzen enthält die rohe Outtapercha als Verunreinigungen noch W a s s e r und S c h m u t z . Die Wasserbestimmung geschieht durch missiges Erhitzen im Trockenschrank oder durch längeres Liegenlassen im Vakuumexsikkator. Zur Bestimmung des Schmutzes last man die Guttapercha in Schwefelkohlenstoff oder Chloroform filtriert den Rückstand ab, wuscht aus und wägt. Übrigens hat man besonderen Wert auf eine richtige P r o b e n a h m e zu legen, wozu mindestens 100—200 g Roh-Guttapercha dienen sollen. . , , . „ , Die gereinigte Guttapercha enthalt nur noch wenig Wasser und keine Schmutzbestandteile Man walzt mehr. Die Untersuchung geschieht im wesentlichen wie die der Rohguttapercha: die Probe in ein dünnes Blättchen aus und bestimmt den geringen H,0-Gehalt durch Erhitzen im trockenen Luitstrom, die Harze durch Extraktion mit einem der oben genannten Lösungsmittel; nach dem Abdestillieren desselben kann man die Harze direkt wägen, oder man bestimmt ihre Uenge indirekt, indem man die bei der Harzextraktion zurückbleibende Guttapercha wägt. Die letztere 18st man in CS, oder in CHCl«, filtriert, destilliert ab und trocknet im Vakuum. Die so erhaltene reine Guttapercha kann man in Platten pressen, um ihre S t ä r k e , Elasti• i 1 1 1 , sowie die e l e k t r i s c h e n E i g e n s c h a f t e n zu ermitteln, doch kann an dieser Stelle auf die Methoden der physikalischen Prüfung nicht eingegangen werden. Guttapercha: C. E. Roeper, Hamburg Guttapercha

VIII. alba

in

bacillis

(Chloroform,

depurat.):

C. Erdmann, Chemische Fabr., Leipzig-Lindenau.

Outtapercha, Utensilien an«. Qualitäten Preise in Mk. per Kilo

Röhren,

je

100 m von

3 mm

über 10 ,

25

Röhren, per

nach D i m e n s i o n e n ohne

kg

Eimer,

„ ,

25

III

15,40

12,80

11,20

10,40

14,20

11,30

10,50

9,30

14,40

12,40

10,40

8,90

8,00

15,60

13,20

10,80

9,50

8,80

11,20

10,50

16,70 15,70





innerem Durchmesser

beliebig gebogen,

Knie-und

M k . 1,50 t e u r e r als

T-Stücke,

Röhren.

Giesskannen, K ü b e l , Bottichc, R ü b e n b r e i Sturzel

kannen,

Waschbecken

und Schaufeln,

für Essigfabriken,

Krüge,

Wein-

Bierbrauereien,

Wein-

handlungen und c h e m i s c h e

F a b r i k e n u. s. w .

.

15,20 13,40 16,20 14,80

H e b e r z. S e l b s t a n s a u g e n f ü r e h e m . F a b r i k e n u . s. w . Stechheber Trichter „

IV

; innerem Durchmesser .



kellen, Heber

II

Extra

b i s zu j

Ansätze:

bis 10 m m „

in L ä n g e n

I

Best

über 1 0 cm Durchmesser bis inkl.

Waschtrommeln

10 c m

Durchmesser

16,20 14,60 15,80 13,60 19,60 17,60 1 5 , 6 0 14,50 1 2 , 0 0 17,60

. . . .

12,20 1 1 , 6 0 12,30 12,00 13,80 13,20

8,20

Gutti

-528



G

ypsQualitäten Preise in M k . p e r Kilo Best

F J a s c h e n mit Pfropf en: bis 10 g Inhalt per Stück „ 20 „ 30 „ „ 40 „ „ 50 „ „ 60 „ „ 75 „ -, 90 „ „ 100 „ 125 „ „ 150 „ „ 175 „ „ 200 „ „ 225 „ „ 250 „ „ 300 „ „ 400 „ „ 500 „ „ 600 „ „ 700 „ „ 800 „ „ 900 „ „ 1000 „ über 1000 „ sowie B a l l o n s mit Pfropfe n . . . i kg M a s s e und Becher 1 n Pumpenzylinder 1 „ S ä u r e p u m p e ii komplett auf Eisengestell, per Stück von Mk. 216,00 an. S c h a l e n , Küvetten, Tauchstäbe oder H a k e n für Photographie, Kasten als Säurebehälter, sowie Batteriekasten mit Fächern 1 kg . » V e n t i l b ä l l e mit und ohne K e r n je nach Grösse zu Stückpreisen. Z a p f h ä h n e für ehem. Fabriken, je nach Grösse von Mk. 4,00 per Stück an. F i n g e r l i n g e (Hülsen), Stück Mk. 0,50 G u t t i siehe Gynoval, valeriansäure,

Extra

0,60 0,85 1,00 1,15 1,25 1,35 1,50 1,65 1,80 2,05 2,25 2,50 2,70 2,90 3,10 3,60 4,50 5,40 6,30 7,20 8,10 9,00 10,00

0,50 0,70 0,85 0,90 1,00 1,10 1,25 1,40 1,50 1,65 1,80 2,00 2,20 2,45 2,70 3,00 3,80 4,70 5,60 6,50 7,30 8,10 9,00

I 0,45 0,55 0,65 0,70 0,80 0,90 1,05 1,15 1,25 1,35 1,50 1,65 1,80 2,10 2,45 2,60 3,30 4,15 5,00 5,90 6,60 7,30 8,10

Ii

0,40 0,45 0,50 0,55 0,65 0,75 0,90 1,00 1,10 1,25 1,35 1,50 1,60 1,90 2,20 2,30 2,90 3,70 4,50 5,30 5,90 6,60 7,30

IV





























































2,15 2,75 3,40 4,00 4,70 5,30 6,00 6,70

2,00 2,50 3,00 3,50 4,10 4,70 5,30 6,00

18.60 15,80 13,20 12,00 11,40 10,60 17,00 15,20 12,80 11,60 11,00 — — — 16,60 14,20 11,80 —

16,20 13,80 11,30 10,70 10,20



!

„Gummigutt". ein n e u e s B a l d r i a n p r ä p a r a t ,

ist der I s o b o r n e o l e s t e r

der I s o -

^>CH-CH2-COOC,OHI, stellt e i n e f a r b l o s e , a r o m a t i s c h r i e c h e n d e , in H 2 0 u n l ö s l i c h e , in A l k o h o l und Äther l e i c h t l ö s l i c h e F l ü s s i g k e i t v o n nicht u n a n g e n e h m e m G e s c h m a c k dar. Es k o m m t in F o r m grün g e f ä r b t e r G e l a t i n e p e r l e n v o n 0 , 2 5 g in d e n H a n d e l und wird bei n e r v ö s e n S t ö r u n g e n , w i e S c h w i n d e l , K o p f s c h m e r z , S c h l a f l o s i g k e i t u. s. w . , e m p f o h l e n . Gynoval-Perlen (0,25 g) G y p s siehe „G i p s".

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L e x . 8»

Der Verfasser hat es verstanden, aus der ausserordentlich zerstreuten und teilweise schwer zugänglichen Literatur das Brauchbare aus dem kaum noch übersehbaren Material mit sioherem Blick herauszuschälen und hat damit der Wisaensohaft und Technik ein ausserordentlich nützliches Hilfsmittel geschaffen. Das ist um so mehr anzuerkennen, als es sich bei der Herstellung der seltenen Erden um eines der schwierigsten und verwickeltsten Gebiete der anorganischen Chemie handelt. A n der Hand der „Darstellung der seltenen E r d e n " w i r d es aber dem Iieser ein Leichtes sein, daB Brauchbare und Empfehlenswerte selbst herauszufinden und w i r d er dadurch v o r W i e d e r h o l u n g unfruchtbarer Versuche bewahrt. — A u c h ältere Methoden, die, sozusagen, aus der M o d e gekommen sind, haben v o m Verfasser Berücksichtigung gefunden, w i e auch auf Verfahren, die noch w e n i g A n w e n d u n g gefunden, aber nichtsdestoweniger grössere Beachtung verdienen, aufmerksam gemacht ist. - A u s f ü h r l i c h e P r o s p e k t e auf W u n s c h kostenlos v o m

=

Verlag Veit S Comp., Leipzig, Marienstrasse 18 Bestellkarte siehe

Textschluß!

Geschichte der Chemie v o n den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, zugleich

Einführung in das Studium der Chemie von

DR. ERNST VON MEYER G e h . H o f r a t , o. P r o f e s s o r d e r C h e m i e an d e r T e c h n i s c h e n H o c h s c h u l e in D r e s d e n

Vierte, verbesserte und v e r m e h r t e Auflage gr.-8°. 1914. G e b . in G a n z l e i n e n 14 M., geh. 13 M.

S t a h l u n d E i s e n : „ E i n e G e s c h i c h t e d e r C h e m i e , d i e in 16 J a h r e n d r e i A u f l a ß e n e r lebt, bedarf keiner b e s o n d e r e n E m p f e h l u n g m e h r . E s 2eugt d a s a l l e i n f ü r d e n i n n e r e n W e r t des vorliegenden W e r k e s , welches noch viele neue F r e u n d e sich erwerben wird. Das erfreulicherweise sich i m m e r m e h r bemerkbar machende Wieder« rwachen des historischen Sinnes wird nicht o h n e gute Folgen bleiben. D a s Streben des Verfassers, eine übersichtliche Darlegung der wichtigsten Lehren und Tatsachen, welche den heutigen Besitzstand der W i s s e n s c h a f t b e g r ü n d e t h a b e n , zu h e b e n , ist d u r c h a u s erreicht.* P h a r m a z e u t i s c h e Z e l t u n g : « S o s i n d in d e r N e u a u f l a g e a l l e g r o ß e n E r r u n g e n s c h a f t e n der C h e m i e seit den letzten zehn J a h r e n verwertet w o r d e n . Da das Werk nach jeder Richtung hin eine w ü n s c h e n s w e r t e V e r v o l l k o m m n u n g erfahren hat, können wir dem W u n s c h e d e s V e r f a s s e r s , d a ß d a s W e r k in s e i n e r n e u e n G e s t a l t sich n e u e F r e u n d e e r w e r b e n u n d den Sinn für das W e r d e n und W a c h s e n der chemischen Wissenschaften beleben und schärfen mö^e, nur zustimmen."

Die Naturwissenschaften: „ D a s B u c h i s t e b e n a u s g e z e i c h n e t d u r c h R e i c h t u m Genauigkeit des Inhalts, durch Sorgfalt der Darstellung und durch kritisches Urteil. ist ein W e r k d e u t s c h e r G r ü n d l i c h k e i t u n d G e w i s s e n h a f t i g k e i t . "

und Es

Fortschritte der Chemie, Physik und physik. Chemie: » D a s W e r k v e r d i e n t e s in d e r T a t , s o w o h l d e m j u n g e n A n f ä n g e r z u m S t u d i u m , w i e d e m ä l t e r e n C h e m i k e r z u r A u f f r i s c h u n g s e i n e r K e n n t n i s s e b e s o n d e r s e m p f o h l e n zu w e r d e n . Auch die industriellen C h e m i k e r w e r d e n b e s o n d e r s i n d e m A b s c h n i i t : G e s c h i c h t e d e r t e c h n i s c h e n C h e m i e in d e n l e t z t e n 100 J a h r e n m a n c h e i n t e r e s s a n t e n T a t s a c h e n u n d l i t e r a r i s c h e n H i n w e i s e finden. Ein sorgfältiges A u t o r e n - und S a c h r e g i s t e r ist d e r vierten Auflage, die gegenwärtig als d a s beste d e u t s c h e E i n f ü h r u n g s w e r k in d i e G e s c h i c h t e d e r C h e m i e b e z e i c h n e t w e r d e n m u ß , zum Schluß beigegeben."

Zu b e z i e h e n durch jede B u c h h a n d l u n g s o w i e v o m

Derlag Don Deit & Comp., Leipzig, marienstrafie 18 Bestellkarte siehe T e x t s c h l u ß !

Hadern — Hähne.

529

H. H a d e r n siehe „P a p i e r " . Hag-een, eine grauschwarze Seifencreme mit 33% % Hg-Oehalt, eignet sich zu Einreibungen bei Syphilis und beschmutzt die Wäsche nicht. Hähne. H ä h n e v o n w e i s s e m G l a s e , gerade oder Länge 1 0 , 5 13 16 17 Stärke 1 1,3 1,3 1,6 Stück 2 , 0 0 2,25 2,50 3,00

gebogen: 18,5 21 2,3 2,6 3,50 4,00

cm. „ Mk.

S c h l a u c h v e r b i n d u n g s h ä h n e aus Glas Stück Mk. 0 , 6 0 G l a s h ä h n e mit feinstem Schliff (Geisslersche Hähne), mit hohlem Hahnstopfen: Durchlassöffnung 1 — 2 3—4 5 6 mm. Stück 2,25 3,00 4,50 5,50 Mk. D r e i w e g h ä h n e a u s G l a s , Bohrung 2 — 3 mm

Stück Mk. 2 , 7 5

V i e r w e g h ä h n e aus G l a s : 4 5 mm. Bohrung 2 3 Stück . 2,50 3,50 4,00 5,00 Mk. H ä h n e aus P o r z e l l a n : Ablasshähne mit 10 oder 15 mm weiter Bohrung Stück Mk, 6 , 0 0 Verbindungshahn mit 2 2 mm weiter Bohrung „ „ 6,00 „ m. 2 3 mm weiter Bohrung, beiderseits m. Gewinde „ „ 22,50 00 n n 54 n v )) il » » n H ä h n e a u s S t e i n z e u g , absolut dicht eingeschliffen: Lichte Weite . . 1 0 Schnabelhahn . J Durchgangshahn V 2 , 5 0 Unterlaufhahn . | Dreiweghahn . . 4 , 0 0 Schnabelhahn mit Flansch . . . 3 , 5 0 Doppelflanschhahn 4 , 5 0

15

20

25

3 , 0 0 3,75 5 , 0 0

30

40

50

65

80

100 mm.

6,00

8 , 5 0 1 1 , 0 0 16,00 2 4 , 0 0 3 5 , 0 0 M k .

5,00 6 , 5 0 8 , 0 0 10,00 13,00 1 7 , 0 0 2 4 , 0 0 — , 4 , 0 0 4 , 7 5 6,00 5,00 5,50 7,00



7,00 9,50 1 2 , 0 0 1 7 , 0 0 2 6 , 5 0 3 8 , 0 0 8 , 5 0 11,00 13,50 1 9 , 0 0 2 8 , 0 0 4 0 , 0 0

„ „

T o n h ä h n e mittels Umgiessens v e r b l e i t (D. R . P. 1 3 7 0 8 5 ) . Dimension Baulänge von No. 1 ca. No. 1 kompl. m/2 Flanschen und angeg. Börteln . . . Mk. No. 1 mit beiderseits Lötzapfen (ohne Flanschen). . . Mk. No. 2 kompl. m/1 Flansche und angeg. Börtel . . . . Mk. No. 2 mit Lötzapfen . • . „

15

20

25

30

40

5 0 mm

210

240

290

300

340

3 8 0 mm

8,55

9,60

11,50

13,60

17,00

22,00

7,35

8,30

10,00

12,00

15,30

20,20

8,55 7,90

9,60 8,90

11,50 10,75

13,60 12,80

17,00 16,15

22,00 21,00

H ä h n e aus H a r t g u m m i : Lichte W e i t e . . 10 15 20 30 40 50 60 70 80 Muffengew. . . . 25 30 35 45 55 65 75 85 95 Schenkellänge . . 60 70 80 100 120 140 1 6 0 1 8 0 2 0 0 4> Schlüsselweite . . 18 20 24 32 40 46 50 54 58 «S Durchlaufhähne 9 , 6 0 1 1 , 0 0 13,50 19,25 25,85 3 4 , 6 5 44,55 5 6 , 1 0 6 9 , 3 0 M k . Auslaufhähne . 9 , 9 0 1 1 , 3 0 13,75 1 9 , 8 0 2 7 , 5 0 3 6 , 3 0 4 7 , 8 5 5 9 , 4 0 7 3 , 7 0 „ ä Schlüssel dazu Mk. 1 , 0 0 — 2 , 5 0 f. n. Stück. Blücher IX. 34

530

Halbwassergas — Hämatogen.

H ä h n e aus H a r t g u m m i : Lichte Weite . . 10 15 20 30 40 50 60 70 80 mm. a jaao> Schenkellänge . . 60 70 80 100 120 140 160 180 200 „ tn Flanschendurchm. 75 80 85 110 135 145 155 165 175 „ a rt Durchlaufhähne . 12,10 13,75 15,70 23,65 32,50 42,35 53,90 66,55 82,50 Mk. E A u s l a u f h ä h n e . . 11,00 12,40 15,15 22,00 30,25 41,25 53,90 66,55 82,50 „ 6 D r e i w e g h ä h n e . . 14,30 17,60 20,10 29,15 39,60 51,15 65,45 79,75 99,00 „ Schlüssel dazu Mk. 1 , 0 0 - 2 , 5 0 f. n. Stück. H ä h n e a u s G u t t a p e r c h a siehe „ G u t t a p e r c h a , U t e n s i l i e n a u s " . H ä h n e a u s B l e i siehe im Artikel „ B l e i G e r ä t s c h a f t e n a u s " . ' Die Preise der Hähne aus anderen Metallen lassen sich wegen der ausserordentlichen Mannigfaltigkeit des Materials, der Dimensionen und Anordnung hier im einzelnen nicht anfuhren'; hur folgende seien davon als neu und eigenartig erwähnt: A b l a s s h ä h n e „ T r i u m p h " und „ P e r f e k t i o n " (D. K. G. M.) durch Schloss abschliessbar; ersterer namentlich für dünne, letzterer mehr für dickere Flüssigkeiten. Jedes unabsichtliche oder unbefugte Öffnen ist unmöglich. Die Hähne schliessen sofort dicht; jedes-Nachtropfen ist ausgeschlossen. Der Auslauf lässt sich bis zum feinsten Strahl regulieren: Innerer Auslauf-Durchmesser . 13 20 25 35 40 50 60 80 mm. In Eisen mit grobem, konischem Gewinde für Behälter oder mit Gasgewinde . . . Stück 3,00 3,50 4,00 5,00 6,00 8,00 12,00 16,00 Mk. In Eisen mit Flansche „ 4,00, 4,50 5,00 6,50 8,00 11,00 18,00 22,00 „ Bohrer zum Anbohren des Gefässes 0,30—0,90 Mk. je nach Grösse. Schmiedeeiserner Schlüssel zum Eindrehen des Hahnes 0,40—1,00 Mk. je nach Grösse.

Hähne aus Glas: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis

Schleusingcn).

Hähne aus Metall: Volkmar Hänig & Comp., Heidenau, Bez. Dresden. I Friedrich

|

Heckmann,

Berlin

ßtraaae 6 b (a. Inserate).

SO. 16,

Brücken-

Hähne aus Hartgummi: Dr. Heinr. Traun & Söhne, Hamburg.

Hähne aus Steinzeug: Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Kanalisation I Franz Gerhardt, Steinzeug- und Tonwarenfabrik, und" ehem. Industrie, Friedrichsfeld (Baden). | Schönebeck a. E.

Halbwassergras (Dowsongas) siehe „W a s s e r g a s". Halter. Halter für Abdampfschälchen, von Messing, mit Schieber und Holzgriff Stück Mk. 0,55 „ „ Reagiergläser v. Holz mit Gummiring, 100 Stück Mk. ^5,00; „ „ 0,30 „ „ „ von Eisen, Backen mit K o r k ausgelegt . . „ „ 1,75 „ „ „ von federndem Messingdraht „ „ 0,45 „ von Messingblech mit Schieber „ „ 0,40 „ „ „ von Messingblech mit Schieber und Holzheft „ „ 0,60 „ „ „ von stark vernickeltem 5 mm dickem Messingdraht, ca. 22 cm lang, Stück ie nach Form Mk. 1,75—2,75 „ „ „ von Messing mit Stativ Stück Mk. 3,00

Halter: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis

Schleusingen).

Häman. Unter diesem Namen kommt ein Peptonpräparat in den Handel, welches Rhodaneisen enthält. Es soll bei Bleichsucht und ähnlichen Zuständen Verwendung finden. Hämatogen, aus defibriniertem Rinderblut mit Zusatz von Malaga und Glyzerin hergestelltes Nährmittel, das insbesondere bei Blutarmut verordnet wird. Apparate zur Herstellung von Hämatogen: Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW. 23.

Hämatopan — Harnsäure.

531

Hämatopan, aus defibriniertem Blut hergestelltes HämoglobinPräparat, das als Nährmittel bei Schwächezuständen dienen soll. H & m a t o x y l i n siehe „ B I a u h o I z". Hambnrgrerblan siehe „ E i s e n f a r b e n " . H f t m o g a l l o l . Durch Einwirkung von Pyrogallol auf defibrinierte Blutlösung dargestellt. Braunrotes, in HjO schwerlOsl. Pulver, das als Blutpräparat bei Bleichsucht verordnet wird. Hämogallol „ K o b c r t " Hämogalloltabletten (0,25 g)

H Mk. 5 , 6 0 ; 1 kg Mk. 5 1 , 0 0 i < 0 Stück „ 1,85

H&mol. Durch Einwirkung von Zinkstaub als Reduktionsmittel auf defibriniertes Blut erhalten. Graues, in HjO schwerlOsl. Pulver, das bei Bleichsucht verordnet wird. Hämo) „ R o b e r t "

H Mk. 3 , 2 5 ; 1 kg Mk

27,50

H a n i . Bastfaser der H a n f p f l a n z e Canndbis sativa, die auf ähnliche Weise wie die Flachsfaser gewonnen wird. Länge der Hanffaser 1 bis 2 m; Breite 0,010-^0,025 mm; sie ist um so geschätzter, je länger, feiner und fester sie ist, und dient zu Tauwerk und Segeltuch. Hängebahnen: Orenstein 4 Koppel—Arthur Koppel, Akt.-Ges.,

Hapax. möbel u. s. w. Hapax:

Berlin SW.

Bezeichnung für ein Reinigungsmittel für Teppiche, Pliisch-

Chetn. Laboratorium Hansa, Nürnberg, Färbe rstraBse 24.

Harn.

Untersuchungsapparate'.

E s b a c h s Albuminimeter F r u t i g e r s Harnstoffbestimmungs-Apparat mit Bromlauge . . . . Stück Harnstoff-Titrierungsapparate nach P f 1 ii g e r : a) Mercurimeter „ b) Literkolben mit graduiertem Hals „ c) Quecksilbermass „ Harnstoff- (Stickstoff-) Bestimmungsapparat nach H ü fn e r, mit Geisslerschem Hahn, Glasschale und Messröhre, kompl „ Zuckerbestimmungsapparat nach G. A m b i i h l „ „ (Aräosaccharimeter) nach S c h ü t z . . . „ „ (Glykosometer) nach A r n d t „ „ (Gärungssaccharometer) nach E i n h o r n „ „



verbessert, nach F i e b i g



Mk. 1 , 6 0 „ 8,00 „ „ „

18,00 5,00 9,00

„ „ „ „ „

10,00 5,20 15.00 10,00 2,00



3,50

Harnuntersuchungsapparate:

Ui'urg Schmidt t v. d. Eitz, Sehmiedefeld (Kreia Schleusingen).

H a r n s ä u r e (Acidurn uricum). CsH«N(0>. Die Konstitution ist folgende: HN—CO oi ¿—NH I I >CO HN—C-NH Zur Darstellung geht man gewöhnlich von Peru-Quano aus, den man trocknet, pulvert und dann mit konz. H,SO« auf 100° erwärmt, bis alle HCl (und HF) ausgetrieben ist. Man lässt erkalten, verdünnt stark mit HjO, lässt einige Tage stehen, filtriert und trägt dann den ausgewaschenen Niederschlag in siedende Kalilauge (von 8 % KOH) ein. Die erhaltene. Lösung wird filtriert, mit Tierkohle erwärmt, heiss filtriert und in HCl eingetragen, wobei sich die Harnsäure ausscheidet. Durch mehrmaliges Fällen und Lösen reinigt man das Präparat, das schliesslich umkristallisiert wird. — Auch aus Schlangenexkrementen wird sie dargestellt. 34*

Harnstoff —

532

Härte.

Kristallinisches, körniges, weisses Pulver ohne Geruch und Geschmack, unlöslich in Alkohol und Äther, fast unlöslich in kalt. H»0, sehr schwerlöslich in heiss. H>0. Sie ist eine zweibasische Saure. Harnsäure, ehem. rein Harnsaur. Ammon, ehem. rein „ Kali, ehem. rein „ Kalk Magnesia Natron

H Mk. 4 , 0 0 ; H „ 5,00; H „ 5,00; H „ 5,00;

1 kg Mk. 3 6 , 0 0 1 „ „ 45,00 1 „ „ 45,00 1 , „ 45,00 1 „ „ 20,00 H Mk. 3 , 3 0 ; 1 „ „ 30,00

H a r n s t o f f (Karbamid; Urea). CO(NHj),. Synthetisch stellt man ihn gewöhnlich durch intramolekulare Atomverschiebung aus i s o e y a n s a u r e m A m m o n i u m [CON . NH«—• CO(NH»)j] synthetisch dar, und zwar verdampft man ein äquivalentes Gemenge von Kaliumcyanat und Ammoniumsulfat in wasseriger Lösung. Aus der konzentrierten Lösung kristallisiert beim Erkalten K>SO«; dasselbe wird abbfiltriert, die Lösung eingedampft und dem Rückstand der Harnstoff durch heissen Alkohol entzogen. In neuester Zeit will man Harnstoff auch aus Caliciumcyanamid (siehe unter „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n " ) darstellen, denn Cyanamid bildet bei Wasserzutritt Harnstoff. Hierher gehört zuerst Amer. Pat. 796 713. Weiter sind zu nennen die D. R. P. 254 474 mit Zusatz-D. R. P. 256 524/25, D. R. P. 257 642/43 und 267 207. Man verwendet hiernach als Katalysator Mangansuperoxyd, Mangansuperoxydhydrat, Zinnsäure oder Chromhydroxyd und lässt die Reaktion in sauerer oder neutraler Lösung vor sich gehen, worin man die festen Katalysatoren durch Rühren oder Schütteln gleichmässig verteilt. — Vgl. auch „ W a s s e r s t o f f s u d e r o x y d". Der Harnstoff findet sich im Harn der Säugetiere, und die übliche Gewinnungsart aus Harn besteht darin, dass man Harn durch Eindampfen konzentriert und dann HN0 3 zusetzt, wobei der Harnstoff als Nitrat abgeschieden wird. Er bildet lange rhombische Kristallprismen oder Nadeln und schmeckt kühlend, dem KNO» ähnlich. Sch. P. 132—133«. Löst sich in 1 T. kaltem H , 0 und in 5 T . Alkohol; in Äther ist er fast unlöslich. Harnstoff, roh (90°/ o ) . . . gereinigt ( 9 8 % ) . „ ehem. rein, krist. Ilarnstoffazetat, geschmolzen „ chlorid „ nitrat „

Oxalat



sulfat zitrat

.

.

.

kg Mk. * * „ > „ r „ „

.

Harnstoff: A.-G. Elektrizitätswerk vorstadt TS.

Lonza,

Basel,

Aachen-

E . Merck, D a r m s t a d t .

Härte. Härtegrad

1 2

3 4 5 6 7 8 9 10

Härteskala. wird bestimmt durch



„ „ „

Talk. Gipsspat. Kalkspat. Flussspat. Apatit.

O r t h o k l a s (Feldspat). Q u a r z (Bergkristall).

Topas. Korund. Diamant.

*

„ » ,. „

5,50 6,50 7,50 24,00 24 50 11,00 9,00 27,50 16.50

Härtemittel.

533

Die H ä r t e s k a l a f f i r O l a s nach N i e h l s hat den Zweck, die schwerere oder leichtere Schmelzbarkeit des Glases leicht festzustellen; sie umfasst alle im Handel vorkommenden Glasarten und ist empirisch, wie folgt, aufgestellt: No. 1. F r a n z ö s i s c h e s K r i s t a l l g l a s . „ 2. W e i c h e r e s T h ü r i n g e r G l a s . „ 3. H ä r t e r e s T h ü r i n g e r G l a s . „ 4. J e n a e r N o r m a l g l a s . „ 5. F r a n z ö s i s c h e s h a r t e s K r i s t a l l g l a s . „ 6. B o r o s i l i k a l - G l a s 59™. „ 7. A l k a l i f r e i e s T h e r m o m e t e r g l a s 1 2 2 m . „ 8. K a v a l i e r ; b ö h m i s c h e s K r i s t a l l g l a s . A n w e n d u n g : Wenn man 2 Stacke Glas gleicher Harte vor der Geblasel am pe oder Ober dem Bunsenbrenner zusammenschmilzt und dann auseinanderzieht, so ziehen sich die Stücke g l e i c h m a s s i g aus. Ist jedoch eines der Olasstflcke harter, so bleibt eine charakteristische Kante der härteren Glassorte stehen. Der Skala sind Probierstabchen beigefügt, deren Anwendung im Laboratorium viele Fehlversuche verhütet. — Folgende Angaben Ober die Harte verschiedener Substanzen dürften von Wert sein; sie sind nach verschiedenen Quellen zusammengestellt. Substanz

Härte

Achat Adular . . . . Alabaster . . . Alaun . . . . . Albit Ammoniumbikarbonat . . . . Audalusit . . . Anorthit . . .\ntbrazit Antimon . . . . Antimonglanz Apatit . . . Arragonit . . . Arsen . . . . Asbest . . . Asphalt . Augit . Bernstein Beryll . . Bittersalz Bleiglanz Bor . . . Chlorsilber . . Diamant . . . Dolomit . . . . Eis

7 6 1,7 2—2,5 6-6,5 1,5 7—7,5 6 2,2 3,3 2 5 3,5 3,5 5 1—2 6 2—2,5 7,8 2,3 2,5 9—10 1,3 10 3,5-4 1,5

Substanz Eisen . . . Eisenglanz . Eisenkies . . Eisenvitriol . Feldspat . . Feuerstein . Flussspat . . Galmei, edler Gips Gipsspat . . Glaubersalz . Glimmer . . Gold Granat . . . Graphit . . Hornblende . Iridium . . . Kalkspat . . Kaolin . . Karborund . Korund Kupfer . . . Kupfervitriol Labradorit . Lehm (0°) . Magnesia . .

. . . . . .

. . . . . . . . . . . . .

Härte

Substanz

4,5 6 6,3 2 6 7 4 5 1,6-2 2 1,7 2,8 2,5-3 7 0,5-1 5,5 6 3 1 9,5 9 2,5-3 2,5 6 0,3 4

Magnesit . . Magneteisenerz Marmor . . Meerschaum . Oligoklas . . Opal Orthoklas . . Palladium . . Platin . . Platiniridium Quarz . . Rutil . . Salpeter . . Schwefel . . Schwerspat . Serpentin . . Silber . . Steinkohle Steinsalz Talk . . . . Topas . . Turmalin . . Wachs (0°) Wismut Zinnstein . . Zirkon . . .

Härte . . . . . .

.

.

.

4-5 6 3—4 2-3 6 5,5—6,5 6 4,8 4,3 6,5 7—8,5 6-6,5 2 1,5-2,5 2,5—3,5 3—4 2,5—3 2—2,5 2,5 1 8 7,3 0,2 2,5 6-7 7,5

Härteskala nach M o h s in E t u i , mit Diamant Stück Mk. 17,00 „ einfacher „ „ 10,00 Härteskale nach N i e h l s zur Prüfung des Glases auf Schmelzbarkeit, mit Probierstäbchen und Gebrauchsanweisung in Kästchen „ 7,50 H & r t e m l t t e l . Mischungen, die teils zum Verstahlen von Schmiedeeisen, teils zum Harten von Stahl dienen. Für ersteren Zweck verwendet man unter

Hanglas — Hartspiritus.

534

anderm eine Mischung von 8 8 T . NaCl, 9 T . KCN, 1 T . K.CrtOi, 1 T . KNO, und 1 T . Glas, für das Harten von Stahl z. B . ein Gemenge aus 24 T . Holzkohle, 4 T . Hornspänen, 7 T . Leim, 10 T. KNO» und 55 T. NaCl. Derartige Mischungen gibt es sehr verschiedene; ausser den genannten Stoffen sind darin häufig noch enthalten: Blutlaugensalz, Salmiak, Kreide, Kolophonium, Roggenmehl, Ton, Gummi arabicum u. a. m. Härtepulver für offenes Feuer I a

1 kg 1 „

Härte-Einsatipulver

1



Mk. „

5,00 4,00



1,60

Härtemittel: Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger, Flöraheim-Untermain.

I Theod. Schwiert«, Uerdingen a. Rh. | Friedrich Wolfgang Schultz, Kiel.

H a r t f f l a a . Glassorten, die mechanischen Einflüssen besser widerstehen als die gewöhnlichen Gläser. Dies wird erreicht nicht durch eine besondere Zusammensetzung des Glasflusses sondern durch schnelle Abkühlung der hergestellten gläsernen Gegenstände. Hierbei erstarrt die Oberfläche früher als das Innere, wodurch S p a n n u n g e n entstehen, die die Härte und Elastizität des Hartglases bedingen. Zur Härtung tauchte man anfänglich die glühenden Glasstücke in erwärmte Ölbäder. Als zweckmässiger hat sich das S i e m e n s s c h e P r e s s v e r f a h r e n erwiesen, wobei die erweichten Glasplatten zwischen gusseisernen Platten gepresst und so schnell abgekühlt werden. Derartige Hartglasplatten finden zu Bedachungen, zu Verglasungen von Gewächshäusern u. s. w. viel Verwendung, namentlich auch mit einer Drahtgeflechteinlage ( S i e m e n s s c h e s D r a h t g l a s ) , die eine noch grössere Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit bedingt. Eine besondere Art von Hartglas ist das von S c h o t t in Jena erfundene Verbundglas. Dasselbe wird durch Ü b e r f a n g e n hergestellt, und zwar verwendet man 2 oder besser 3 Glässchichten verschiedener Ausdehnung. Derartige Verbundgläser finden zur Herstellung von Wasserstandsgläsern an Dampfkesseln, zu Lampenzylindern (besonders für Gasglühlicht) sowie zu chemischen Gerätschaften (Schalen, Kochflaschen) Verwendung; sie können in stark erhitztem Zustande mit kaltem Wasser bespritzt werden, ohne zu zer : springen. Während das Siemenssche Pressglas und das Schottsche Verbundglas bedeutende Wichtigkeit beanspruchen dürfen, hat das ursprüngliche, mit Ol und Harz gekühlte Hartglas die gehoffte, ausgedehnte Verwendung nicht gefunden, weil seinen Vorzügen bedenkliche Nachteile gegenüberstehen. So genügt die geringste Verletzung der Oberfläche, z. B. ein kleiner Ritz, um die Spannung in der Masse aufzuheben, und der Gegenstand zerspringt dann plötzlich explosionsähnlich unter einem Knall zu Pulver oder zu kleinen Stückchen. Hartglas: Cölner Fabrik für teuer- und säurefeste« Glas. O. m. b. H., CO In, Moltkestr. 129.

I Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis | Schleusingen).

H a r t g m n m i l (Ebonit) siehe „ G u t t a p e r c h a " und „K a u t s c h u k". Dr. Helnr. Traun & Söhne,

Hamburg.

H a r t s p i r i t u s . Man versteht darunter Spiritus zu Brennzwecken, der in f e s t e F o r m gebracht ist. sich ebenso leicht wie flüssiger Spiritus entzünden lässt und mit mehr oder weniger Rückstand verbrennt. Zuerst wurde Hartspiritus in den Handel gebracht, bei dem als Unterlage schwammige Seife benutzt wurde, die den Spiritus aufsaugte. Von den verschiedenen Verbesserungen seien folgende genannt: Nach dem D. R. P. 117 896 setzt man der zum Festmachen des Spiritus dienenden Seife S c h e l l a c k zu, wodurch man mit weniger Seife auskommt. Das Zusatz- D. R. P. 145 400 ersetzt den Schellack, der sich für den genannten Zweck wenig bewährt hat, durch S t e a r i n . Die Erkenntnis, dass die Natur der Seife von grossem Einfluss auf den Sch. P. des erzielten Hartspiritus ist, drückt sich in dem D. R. P. 134 165 aus;

Harz — Harze.

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hiernach ist es am zweckmassigsten, die Ölsäure möglichst auszuschliessen und dafOr reines stearinsaures Natron zu verwenden. Zweckmässig nimmt man die Bildung der Stearinseife und ihre Lösung in einer einzigen Prozedur vor, z. B. so, dass man 100 T. 96—98 %igen Alkohol auf 60* erwärmt, darin 1 T. Stearinsaure löst und nun unter Umrühren etwa 0,5 T . 30 %ige Natronlauge zusetzt, bis der Spiritus bei Zusatz von Phenolphtalein rot gefärbt wird. Das D. R. P. 151 594 nimmt die Solidifizierung mit einer harten Natronseife vor, die mit 500—600 % Natriumsilikat beschwert ist. Nach dem D. R. P. 152 682 stellt man Hartspiritus unter Verwendung von verseiftem Hammel- oder Hirschtalg her, setzt aber dem Talg vor der Verseifung Stearinsaure zu, um diese darin anzureichern. Das Verfahren des D. R. P. 126 090 setzt dem Spiritus 20-^10 % Kollodium zu oder löst Nitrozellulose unmittelbar in mit Äther versetztem Spiritus auf. Man erhalt eine Gallerte, die sich beliebig formen lasst und fast ohne Rückstand verbrennt, wahrend bei dem mit Seife hergestellten Hartspiritus die Seife als Rückstand bleibt. Bei dem D. R. P. 134 721 wird der Spiritus durch Z e l l u l o s e a z e t a t (am besten Zellulosetriazetat) festgemacht: Man tragt z. B. eine Losung von 100 g Zellulosetriazetat in 500 g Eisessig unter starkem Strahle in zwei Liter Brennspiritus ein. Es bilden sich dabei dicke knorpelige Walzen, welche 80—90 % Spiritus enthalten, beim Anzünden nicht schmelzen, sondern langsam verbrennen; sie werden durch Abpressen von überschüssigem Alkohol und Eisessig befreit, kurz an der Luft getrocknet und in verschlossenen Gefässen aufbewahrt. Endlich ist das Engl. Pat. 24 146 von 1901 zu nennen. Hiernach löst man Gelose (aus Agar-Agar gewonnene Leimsubstanz) oder andere geeignete Stoffe in siedendem HjO, so dass eine Gallerte entsteht; taucht man diese in Alkohol ein, so ersetzt sich das Wasser der Gallerte durch Alkohol. B a r s siehe „F i c h t e n h a r z " . H a r z e . Weiche oder feste pflanzliche Ausscheidungsprodukte, in HiO unlöslich, in ätherischen ölen, Chloroform, Äther, Alkohol u. s. w. mehr oder weniger leicht löslich. Im einzelnen scheidet man die Harze in die e i g e n t l i c h e n H a r z e , auch e c h t e H a r z e genannt, weiter in die B a 1 s a m e , die G u m m i h a r z e und die f o s s i l e n H a r z e , die in besonderen Artikeln besprochen sind. Die Harze entstehen zuweilen schon in der Pflanze, meistens aber erst beim Austreten an der Luft aus den Balsamen. Letztere sind Lösungen der Harze in ätherischen ölen, und die Harze bleiben zurück, wenn das ätherische ö l verdunstet. Die einzelnen Harze sind, soweit ihnen technische Bedeutung zukommen, gesondert behandelt; man vgl. die Artikel ,,B e n z o e " , „D a m m a r", „ D r a c h e n b l u t", „E 1 e m i", „ F i c h t e n h a r z", „ G u a j a k h a r z", „ K o p a 1", „M a s t i x " und „S c h e 11 a c k". Unter „Harz" schlechthin versteht man das F i c h t e n h a r z (s. d.), das auch G e m e i n e s H a r z genannt wird. Zur Erhöhung des Schmelzpunktes verseift man Harze mit Erden, Erdalkalien oder deren Karbonaten; so erhöht die Anwendung von 5 % gelöschtem Kalk (H ä r t e p u 1 v e r) den Sch.-P. um 50—60°. Ahnlich wirken Al.O,, ZnO, MnjOs, PbO und Fe»O s . Die Härtemittel werden als Pulver in die Harzschmelze eingetragen oder in wässeriger Lösung bzw. Suspension tropfenweise in die auf 200° erhitzte Masse gegeben. Auch härtet man durch Einblasen von Luft in das geschmolzene Harz, z. T. unter Zusatz von Metalloxyden. Wichtig geworden sind in den letzten Jahren die sogenannten K u n s t h a r z e . Diese teilt B o t t i e r in folgende Gruppen ein: 1. Gehärtete Harze (mit Kalk, Zinkoxyd usw.); 2. Harzsäureester (Lackester); 3. eigentliche Kunstharze (harzähnliche Kunstprodukte, die durch Kondensation gewonnen werden); 4. harzige Produkte, auf chemischem Wege hergestellt, die nicht schmelzbar und nicht löslich sind (Bakelit);

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Harze.

5 . R e s i n i t e ( E r s a t z für S t e i n m i s s , Horn, Z e l l u l o i d ) ; 6 . S c h e l l a c k s u r r o g a t e , durch Z u s a m m e n s c h m e l z e n natürlicher Harze hergestellt. Eigentliche Kunstharze sind d i e j e n i g e n , die o h n e n a t ü r l i c h e Harze hergestellt w e r d e n ; man erzeugt s i e h a u p t s ä c h l i c h durch K o n d e n s a t i o n von P h e n o l e n mit F o r m a l d e h y d . Zuerst stellte man s o s c h m e l z b a r e P r o d u k t e her, die in den zur L a c k f a b r i k a t i o n benutzten L ö s u n g s m i t t e l n l ö s l i c h waren. Neuerdings h a b e n a b e r auch d i e u n s c h m e l z b a r e n und u n l ö s l i c h e n K u n s t h a r z e h o h e B e d e u t u n g g e w o n n e n . J e nach dem v e r w e n d e t e n P h e n o l d e r i v a t und j e n a c h d e m , o b zur K o n d e n s a t i o n sauere, a l k a l i s c h e oder n e u t r a l e Mittel dienen, f e r n e r j e nach der Art der Einwirkung, nach der T e m p e r a t u r u. s . w. resultieren harzartige P r o d u k t e s e h r v e r s c h i e d e n e r Art. E i n e Unzahl von P a t e n t e n schützt die hierhergehörigen V e r f a h r e n ; auf E i n z e l h e i t e n einzugehen, ist an d i e s e r S t e l l e vollkommen unmöglich. E s m ü s s e n f o l g e n d e Andeutungen genügen: Interessant ist die Herstellung von Harzen a u s den vor w e n i g e n J a h r e n im S t e i n k o h l e n t e e r e n t d e c k t e n Verbindungen K u m a r o n und I n d e n . D i e s e S u b s t a n z e n h a b e n eine g r o s s e Neigung, sich zu harzartigen K ö r p e r n zu polym e r l s l e r e n ; in d i e s e r F o r m , a l s K u m a r o n h a r z und I n d e n h a r z , h a b e n s i e s c h o n e r h e b l i c h e Anwendung in der L a c k i n d u s t r i e g e f u n d e n . D a s E n g l . P a t . 12 8 8 0 von 1902 schützt die s y n t h e t i s c h e D a r s t e l l u n g h a r z a r t i g e r S u b s t a n z e n , die bei der Herstellung von L a c k e n d e n S c h e l l a c k zu e r setzen vermögen. M a n m i s c h t o r g a n i s c h e O x y s ä u r e n ( w i e W e i n s a u r e ) mit e i n e r F o r m a l d e h y d l ö s u n g in einem d o p p e l w a n d i g e n , mit B l e i a u s g e l e g t e n Q e f ä s s , setzt ein P h e n o l hinzu und e r w ä r m t dann, bis d i e M i s c h u n g l e b h a f t k o c h t . D i e dann auf der O b e r f l ä c h e s c h w i m m e n d e harzartige M a s s e wird in h e i s s e m H » 0 g e w a s c h e n , durch K o c h e n mit w e n i g NH» g e r e i n i g t und dann in k a l t e s W a s s e r g e g o s s e n , w o s i e f e s t wird. Auch D r . C a r l G o l d s c h m i d t w e i s t auf die k ü n s t l i c h e Herstellung t e c h n i s c h v e r w e r t b a r e r Harze mittels F o r m a l d e h y d s hin. S o e m p f i e h l t er zur B e r e i t u n g von blauem S i e g e l l a c k d a s Harz, w e l c h e s aus F o r m a l d e h y d , M e t h y l diphenylamin und HCl erhalten wird, indem m a n d i e s e S u b s t a n z e n 2 S t d n . e r hitzt und oxydiert. Um einen E r s a t z d e s K o p a l s zu erzielen, nimmt man M o n o methylanilin, lässt e s mit ü b e r s c h ü s s i g e m F o r m a l d e h y d und HCl in der K ä l t e s t e h e n , fallt d a s Harz mit Natronlauge, filtriert und kühlt. Nach dem D . R . P . 1 9 1 0 1 1 b e h a n d e l t man T e r p e n t i n ö l in G e g e n w a r t v o n HiSO« mit F o r m a l d e h y d , neutralisiert mit NH a und erhitzt nach der T r e n n u n g v o m (NHi)iSO» mit NH 3 . M a n erhält eine h a r z a r t i g e g e l b e M a s s e , die g e s c h m o l z e n beim E r k a l t e n zu einem s c h w a r z b r a u n e n harten Harz e r s t a r r t ; d i e s e s l ö s t sich s e h r leicht in B e n z o l , T o l u o l und E s s i g ä t h e r . Nach dem E n g l . P a t . 16 2 4 5 von 1907 ist D i n a p h t h y l m e t h a n d a s H a u p t produkt der E i n w i r k u n g von 1 mol. Methylal a u f 3 mol. Naphtalin in G e g e n w a r t von konz. H»SO». A n d e r e wertvolle P r o d u k t e , die dem Naturharz g l e i c h e n , w e r d e n erhalten, wenn man in G e g e n w a r t von S ä u r e n auf 1 mol. Naphthalin m e h r a l s % mol. F o r m a l d e h y d einwirken l ä s s t . D a s D . R . P . 2 0 1 2 6 1 schützt die Herstellung harzartiger K ö r p e r durch K o n d e n s a t i o n von o - K r e s o I mit F o r m a l d e h y d , w o b e i d i e V e r w e n d u n g v o n reinem o - K r e s o l statt des R o h k r e s o l s wichtig ist. D a s s e l b e V e r f a h r e n betrifft übrigens auch das D. R. P. 206 904. D a s D . R. P . 2 1 0 0 1 2 schützt die D a r s t e l l u n g harzartiger K o n d e n s a t i o n s p r o d u k t e , indem man Glyzerin mit F o r m a l d e h y d und HCl erhitzt und P h e n o l e i n t r ä g t ; d a s sich a b s c h e i d e n d e d i c k e ö l wird auf 150° erhitzt. W e i t e r e P a t e n t e zur G e w i n n u n g synthetischer Harze durch K o n d e n s a t i o n s i n d : D . R . P. 217 560, 2 1 9 209, 2 3 4 808, 237 743, 237 786, 237 790, 247 181, 2 5 3 4 3 7 , 2 5 4 4 1 1 , 2 6 3 109, 2 6 3 159, 2 6 9 6 5 9 und 2 7 0 9 9 7 ; F r a n z . P a t . 3 9 5 6 5 7 und 4 4 7 9 6 9 ; Engl. P a t . 6 4 2 9 / 3 0 und 2 1 4 0 1 von 1910, 1 3 4 3 1 von 1 9 1 2 ; A m e r . P a t . 1 0 2 7 7 9 4 und 1 0 4 6 137. J e d o c h ist zu b e a c h t e n , d a s s hier nur d i e a l l e r w i c h t i g s t e n P a t e n t e e r w ä h n t sind. Ausser dem K u m a r o n h a r z sind als Kunstharze von b e s o n d e r e r B s -

Harze, fossile



Harzóle.

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deutung Bakelit, Resinit und Juvelith. Ein grosser Teil dieser Stoffe ist im besondern zum Ersatz des Schellacks bestimmt. Vgl. daher auch die Artikel . . B a k e l i t " , „ J u v e l i t h " , „ R e s i n i t " und „ S c h e l l a c k " . Harze: Yerwertungs-Gese LI Schaft für Rohmaterialien

m

b H , Berlin O. 17, Mütalenstr. 51/68.

H a r z e , f o s s i l e . In früheren Entwickelungsperioden entstandene Harze, von denen A s p h a l t , B e r n s t e i n und E r d w a c h s ( O z o k e r i t ) zu nennen sind. Siehe die Artikel „A s p h a 11", „B e r n s t e i n", und „O z o k e r i t". H a r z f a r b e n (Resinatfarben), durch Mischen oder Verschmelzen von Harzen mit Farbstoffen erhalten; manche stellen auch direkt harzsaure Salze dar. Nach dem Franz. Pat. 356 988 erhält man feste, sehr haltbare, jederzeit gebrauchsfähige Aquarellfarben durch Mischung von ölbaumharz mit Farbstoff ohne Lösungs- bzw. Verdünnungsmittel. Die Farben werden mit flüchtigen Harzlösungsmitteln (z. B. ätherische ö l e , Alkohol etc.) benutzt und trocknen dann in kürzester Zeit. Harzfarben: Chemische Fabrik Flörsheim Dr II Flüraheim-Untermain.

Noerdlinger,

i D r . Fr I

Sehoenfeld 4 C" , Düsseldorf.

H a r z V l e . Die Produkte der trockenen Destillation des K o l o p h o niums. Man erhitzt letzteres in grossen, niedrigen, eisernen Blasen mit Helm, Kühlvorrichtung und Vorlage. Das Erhitzen geschieht teilweise Uber freiem Feuer, besser mit überhitztem Dampf. Bei der Destillation gehen zunächst sauere wässerige Flüssigkeiten über, die auf Essigsäure verarbeitet werden; dann destilliert ein leicht flüchtiges, thymianartig riechendes, gelbes ö l ( H a r z s p i r i t u s , Harzessenz, H a r z g e i s t , P i n o l i n ) und bei weiterer Erhöhung der Temperatur ein weisses, dickflüssiges, blauschimmerndes Ol ( d i c k e s H a r z ö l ) . Schliesslich geht ein gelbes, dünnflüssiges, ebenfalls blauschimmerndes ö l ( d ü n n e s H a r z ö l ) Uber. Das dicke und das dünne Harzöl kommen a l s r o h e s H a r z ö l in den Handel; sie dienen der Hauptsache nach zu Schmiermitteln. Der Rückstand in der Destillierblase ist das S c h m i e d e p e c h , das auch einen Bestandteil des Schusterpechs ausmacht. Die Harzöle werden meistens nicht roh verwendet, sondern zuvor raffiniert. Beim Pinolin geschieht dies durch Destillation und darauf durch Rektifikation mit Atzkalk und Wasser. Die eigentlichen Harzöle werden zur Reinigung mit Natronlauge oder H»SO» verrührt und dann mit H>0 gewaschen. Die mit starker Natronlauge behandelten, dann destillierten und durch Stehenlassen über Gips geklärten Harzöle kommen als K o d ö 1 e in den Handel. Mit Vorteil gewinnt man die Harzöle neuerdings durch Destillation des Kolophoniums i m V a k u u m ; die so erhaltenen Produkte scheidet man meistens in H a r z e s s e n z , B l o n d e s H a r z ö l . B l a u e s H a r z ö l und Orflnes Harzöl. Um leicht und haltbar emulgierende Harzöle herzustellen, wird nach dem D. R. P. 148 168 das rohe Harzöl mit überschüssiger Natronlauge unter Anwendung von direktem Dampf gekocht. Die erhaltene alkalische Harzölmischung behandelt man dann mit Druckluft oder Ozon bei Temp. von 9 5 bis 110® solange nach, bis eine klare Lösung entsteht. Das Produkt ist wasserlöslich bezw. leicht emulgierbar; es eignet sich unter anderm zur Holzkonservierung. Nach dem D. R. P. 163 387 eignen sich die so erzeugten, wasserlöslich gemachten Harzöle dazu, mit tierischen und pflanzlichen ölen, Fetten und Wachsarten bei 60—80* verrührt zu werden, wodurch man diese Stoffe in unverseifter, aber emulgierbarer Form erhalt, so dass sie sich zur Herstellung von pharmazeutischen Präparaten, Salben, Schmier-, Appreturmitteln u. s. w. besonders eignen. Nach dem D. R. P. 210 830 vermeidet mam die übliche Destillation des Harzes und die dadurch bedingte Spaltung in Körper von sehr verschiedenen

Harzsaure Salze —

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Heber.

Siedepunkten, indem man die Harze mit sirupöser dreibasischer Phosphorsäure auf 260° bis zur völligen Umsetzung erhitzt. Das erhaltene Harzöl, das nach dem Abziehen mit einem Entfärbungspulver behandelt und in der Wärme filtriert wird, ist ein ziemlich einheitlicher Körper, denn es hat einen konstanten, bei 350° liegenden S. P. H a r z s a u r e S a l z e siehe unter den betreffenden Metallverbindungen; vgl. auch ,,S i k k a t i v e " und „ R e s i n a t e " . Harzsaures Blei:

Chemische Fabrik Flörsheim Dr. II. Noerdlinger,

Harzsaures

Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger,

Harzsaures

Flörsheim-Untermain.

Kobalt: Flörsheim-Untermain.

Mangan:

Chemische Fabrik Flörsheim

Dr. H. Noerdlinger,

Florsheim-Untermain.

H a r z s p i r i t u s siehe „ H a r z ö l e " . H a u s e n b l a s e (Fischleim) siehe „L e i m " . Heber. 1. Aus G l a s : L ä n g e des Ausflussschenkels 25 40 60 75 O h n e Hahn, Stück . . . . 0 , 4 5 0,55 0,75 0,90 Mit „ „ . . . . 2,:

Herstellung

von

Holzkohle:

F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Anzeige im ! Rudolf Strobach, Dipl.-Ing., Technisches Bureau Anzeigenanhang). für die Holzverkohlungs-Induatrie, Prag-Kgl. Weinberge, Riegerpark 14 (Osterreich).

H o l z m a s s e (künstliches Holz, Holzpasta, Holzstuck). Holzahnliche Masse, die aus feinen Sägespänen unter Zusatz eines geeigneten Bindemittels hergestellt wird. Als Bindemittel dient z. B Blut, weiter LeimlOsung, schwefelsaure Tonerde, Stärkemehl u. a. m. Neuerdings hat namentlich ein derartiges Produkt aus Sägespänen und Magnesiumchlorid unter dem Namen X y l o l i t h ( S t e i n h o l z ) vielfach Eingang gefunden: dasselbe verbindet die Vorzüge des Holzes mit denen wetterfester Steine. Die Holzmassen werden zu Täfelungen und Wandverkleidungen, weiter fOr Schnitzwerke und Luxusgegenstände verwendet; aber auch Treppenstufen, Fensterbänke, Bremsklotze u. s. w. werden daraus (zumal aus dem Xylolith) hergestellt. Das Amer. Pat. 848 133 schützt die Herstellung eines Holzersatzes aus Oetreidemehl, Zellulose und Alkalisilikat. Nach dem Amer. Pat. 855 792 erhält man ein Kunstholz durch Pressen eines Gemisches aus im Holländer hergestelltem Halbstoff aus Flachsfaser und in Benzin gelöstem Elaterit (Mineralgummi). Das erhaltene Material ist hart, zähe, schwer, fest, wasserdicht, ist ein ausgezeichneter Isolator der Elektrizität und verkohlt im Feuer, ohne zu entflammen; es soll insbesondere als elektrischer Isolator Verwendung finden. Nach dem D. R. P. 203 367 ordnet man zur Herstellung eines harten Kunstholzes Holzfasermaterial, das mit Alkali vorbehandelt und gebleicht ist, in gleicher Faserrichtung an und vereinigt die einzelnen Fasern mit einem Bindemittel, das durch Vermischen von Kasein mit feinst gemahlenem Holzmehl erhalten wird. Farben zur Fabrikation von Steinholz-(Xylolith-)Fussböden:

S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln b. Berlin,

Kollnische Allee 44/48.

Holzmehl. Preis j e nach Herkunft des Holzes und Feinheit der Mahlung, bei Waggonladung % kg Mk. 2 , 0 0 — 1 0 , 0 0

Holzmehl-Mahlen.

M&x Friedrich & Co., Leipzig-Plagwitz 55.

H o l z ö l (Chinesisches Holzöl; Wood-oü, auch O u r j u n genannt). Man bezeichnet so verschiedene Produkte, die aus mehreren hinterindischen und javanischen Pflanzenarten gewonnen werden, und zwar teils aus dem Stammholz, teils auch durch Auspressen der ölhaltigen Samen. Im besondern wird das c h i n e s i s c h e Holzöl aus den Nüssen des zu den Euphorbiazeen gehörigen tungshu-Baumes(Elaecocca dryandra) gewonnen. Die fast orangengrossen Früchte werden getrocknet und dann erhitzt, bis die Schalen zerspringen und die Kerne sich leicht gewinnen lassen. Die Kerne werden zermahlen und dann ausgepresst; das Ol wird durchgeseiht, ist zuerst flUssig und hellgelb, verdickt sich aber bald. Beim Kochen nimmt es eine braune bis schwarze Farbe an. Im frischen Zustande soll es sehr giftig sein. Trllbe, dickflüssige Masse von unangenehmem Geruch, die in der Lackund Firnisfabrikation Verwendung findet; es gibt eine dunkle und eine gelbe Sorte.

tyolisehliff — Holzteer.

55}

Nach dem Eagl. Pat 5789 von 1903 mischt man erhitztes chinesisches Holzöl mit Leinöl oder andern trocknenden ölen oder HarzOl zur Oewlnnang einer für die Linoleumfabrikation brauchbaren Masse. Derselben kOnnen noch Harze, Sikkative u. s. w. beigemischt werden. Die Preise schwanken in weiten Grenzen. Holzschliff siehe „H o 1 z s t o f f " . Holzstoff (Hoizzeug); siehe hierzu den Artikel „ Z e l l u l o s e " (Zell* Stoff). Der gewöhnliche Holzstoff ( H o l z s c h l i f f ) ist keine chemisch reine Zellulose, wird auch nicht durch Einwirkung chemischer Agenden auf das Holz gewonnen, vielmehr durch rein mechanische Verarbeitung desselben. Zur Holzschliffgewinnung taugen nur Hölzer mit langen, gut verfilzenden Fasern, so namentlich die einheimischen Nadelholzer, weiter Pappel und Birke. Die Holzschliffgewinnung zerfallt in die V o r b e r e i t u n g des Holzes, das S c h l e i f e n , das S o r t i e r e n , das E n t w ä s s e r n und das Bleichen. Die V o r b e r e i t u n g des Holzes besteht in der Entfernung der Aste und Astansatze sowie in dem Abschalen der Rinde. Das eigentliche S c h l e i f e n (Zerfasern) des Holzes geschieht durch Andrücken an einen grossen, schnell rotierenden Schleifstein (Sandstein von ca. 1,3 m Durchmesser), der in där Minute 150—200 Umdrehungen macht. Der geschliffene Stoff kommt in einen mit Zylinder- oder Rahmen-Sieben ausgestatteten S o r t i e r a p p a r a t , der das feine Schleifgut von den gröberen Fasern und Splittern sondert. Letztere werden in einer Feinmahle weiter zerkleinert. Der gewonnene Holzschliff kann nach Ablaufen des Wassers sofort in der Papierfabrikation (vgl. den Artikel „ P a p i e r " ) Verwendung finden. Soll er aber aufbewahrt oder transportiert werden, so e n t w a s s e r t man ihn in einer S i e b m a s c h i n e , d. h. einer Kombination von Zylindern und Filzen, worin er sich zu einer feuchten Pappe formt. Im Bedarfsfälle kann diese durch Erwärmen noch weiter entwässert werden. Soll der Holzschliff g e b l e i c h t werden, was nicht leicht und nur bis zu einem gewissen Grade gelingt, so muss dies mit dem noch feuchten Holzschliff geschehen, und zwar bleicht man am besten mit gasförmiger schwefliger Saure. Wird das Holz vor dem Schleifen mehrere Stunden mit gespanntem Wasserdampf behandelt, so löst sich ein Teil der Bestandteile, die die reine Zellulose einschliessen, und man erhalt den sog. b r a u n e n H o l z s c h l i f f , der längere, leichter verfilzbare und geschmeidigere Fasern als der gewöhnliche Holzschiff hat. Er kann deshalb, im Gegensatz zu diesem, a u c h o h n e Z u s a t z v o n H a d e r n auf Papier verarbeitet werden ( L e d e r p a p i e r ) . 1 Festmeter Fichtenholz gibt 300—350 kg lufttrocknen weissen Holzschliff oder 250—300 kg lufttrocknen braunen Holzschliff. Holzstnck siehe „H o 1 z m a s s e". Holzteer. Wird z. T. bei der Kohlenbrennerei (siehe „H o 1 z k o h I e " ) a l « Nebenprodukt erhalten, indem sich die Teerdampfe im Meiler kondensieren. Um die Teergewinnung zu begdnstigen, ordnet man die Meilersohle trichterförmig an und führt von der tiefsten Stelle ein Ableitungsrohr nach aussen. Im übrigen erhalt man den Holzteer bei derH o l z v e r k o h l u n g(s.d.) in MeilerOfen und Gefässöfen als kondensiertes Destillationsprodukt. Dieses nämlich scheidet sich bei mehrtägigem Stehen in Teer und Holzessig (s. d.). Der Holzteer ist verschieden nach der Natur des Holzes. Derjenige von Laubholzern ist Olig, wahrend der Teer der Nadelhölzer sirupOs (klebrig) erscheint Auch die Farbe schwankt nach dem Holz zwischen hellbraun und tief blauschwarz. Destilliert man den Holzteer, so erhalt man (abgesehen von andern Produkten) l e i c h t e s und s c h w e r e s T e e r ö l , wovon ersteres als Ersatz des Terpentinöls, letzteres zur Fabrikation von Maschinenölen dient VgL •auch „ K r e o s o t " . Der Holzteer aus Buchen- oder Birkenholz wird nach dem sogenannten „ V e r f a h r e n S t r o b a c h " technisch frei von Essigsaure und Kreosotöl kontinuierlich aus den Schwelgasen des Holzes abgeschieden

552

Holrverkohlung.

(siebe „ H o l z v e r k o h l u n g " ) . bedarf also keiner weiteren Behandlung mehr, um die Essigsäure und das Kreosotöl aus demselben zu gewinnen. Nach dem D. R. P. 163 446 behandelt man rohen Buchenholzteer unter Erwarmen auf 120—150° mit Luft und erhalt so eine feste, spröde, schwarze Masse von schwachem Teergeruch, die leicht verseifbar ist und sich in verdünnten Alkalilösungen vollständig löst. Sie soll zu medizinischen und pharmazeutischen Zwecken, antiseptischen Seifen, Sikkativen, imprägnier- und Isoliermitteln dienen. Das D. R. P. 184 269 schützt die Herstellung eines Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und Holzteer, das fast geruchlos ist und für dermatologische Zwecke dienen soll. Ein ebenso verwendbares, fast geruchloses Kondensationsprodukt erhält man nach dem D. R. P. 186 885 aus Chlormethylalkohol und Holzteer. Beide Produkte unterscheiden sich dadurch, dass das erstere in Alkohol löslich, das zweite darin unlöslich ist. P r a t a u s l Die Unterscheidung der verschiedenen Holzteerarten erreicht man nach E d . P i r a c h l o h n auf folgende Weise: L E s s i g s & u r e v o n 96 % l S s t vollkommen: a) Terpentinöl (fransBs.) lest vollkommen. Der Petrolltherauacug des Teers färbt rieh beim Schütteln mit verd. KupferazetatlSsung (1 : 1000) grünlich. CHCli und absohlt. Xther lasen vollkommen Tannenteer. b) Terpentinöl Mit wenig. Der PetrolHtherauszug firbt sich mit Kupferaseiatldsung nicht. OBCU und absolut. Äther lösen unvollkommen Buchenteer. IL E s s i g s a u r e v o n 9 6 % l ö s t unvollkommen: a) TerpentinSl ldst vollkommen 1. Anilin Hst vollkommen. Das Teerwasser (1 : 20) gibt mit verd. FeiCVLBsung (1 : 1000) eine rote Fftrbung Wachholderteer. 2. Anilin lSst unvollkommen. Das Teerwaßser färbt Bich mit verd. Fe,CVLösung (1 : 1000) grünlich Birkenteer. b) Terpentinöl ldst unvollkommen. Benzol, CHCl* Äther und OlivenSl lCien unvollkommen Espenteer.

Holzteer: Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim-lJntermain. Chemische Fabrik vorm. Gebrüder Dollfuas, Fflrstenwalde-Spree.

L

Haurwitz 4 Co , O m. b H , Berlin VW 52, Lüneburger Strasse 7

Anlagen zur Herstellung von Holzteer baut: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

B o l r v e r k o h l n n r (Holzdestillation). Die Holzverkohlung ist in neuerer Zeit zu einem sehr wichtigen und bedeutenden Zweige der chemischen Technik herangewachsen. Sieht man von der einfachen Kohlenbrennerei ab, so geschieht die Holzverkohlung in Ö f e n , aus denen die Destillationsprodukte in Kondensations- und Kahlapparate gelangen. Die Verkohlungsöfen sind zweierlei Art, nämlich entweder so eingerichtet, dass das Holz direkt in sie eingetragen wird (M e i I e r 0 f e n), oder so, dass man es in geschlossenen Oefässen in den Ofen bringt (O e f ä s s ö f e n). Ein Teil der Meileröfen ist ganz den Meilern selbst nachgebildet, d. h. das Holz wird darin direkt angezündet; der andere Teil der Meileröfen hat eine besondere Feuerung, die die Verkohlung des Ofeninhalts besorgt. Bei den Gefässöfen sind die das Holz aufnehmenden Gefässe entweder k a s t e n a r t i g oder z y l i n d e r f ö r m i g (d. h. als Retorten) angeordnet. Zur Verdichtung der kondensierbaren Destillationsprodukte dienen Kondensatoren und Kühlapparate, wovon die ersteren nur durch Luftkühlung wirken, während die eigentlichen Kühlapparate mit sehr vollkommener Wasserkühlung ausgestattet sein müssen; am besten hat sich das Prinzip der O e g e s s t r o m k f l h l e r bewährt. Die Destillationsprodukte werden in Holzbottichen oder Sammelkästen aufgefangen, die in verschiedener Höhe Hähne zum Ablassen der sich absetzenden Schichten aufweisen. Zur Verkohlung benutzt man zweckmässig lufttrocknes oder besser noch besonders getrocknetes Holz; die Destillation dauert 12—15 Stunden. In den ersten 10 Stunden darf die Temperatur nicht über 350° hinausgehen, dann kann man allmählich die Hitze steigern (bis ca. 430°). Die gasförmigen Destillationsprodukte entzündet man; das Aussehen der

Holzverkohlung.

553

Flamme zeigt das Stadium des Prozesses an. Die kondensierten Destillations^ Produkte lässt man mehrere Tage stehen, wobei sich der Holzessig von dem Holzteer sondert. Ausser dem H o l z e s s i g und dem H o l z t e e r wird als Rückstand in den Ofen die H o l z k o h l e gewonnen. Seit langer Zeit ist man bestrebt, Verfahren zu finden, um nicht nur Scheitholz, sondern auch H o l z a b f a l l e mit Nutzen der trocknen Destillation unterwerfen zu können. Die Schwierigkelten bei der Destillation der Holzabfälle bestehen in dem hohen W a s s e r g e h a l t , dem G e h a l t a n h a r zigen Bestandteilen, dem g r o s s e n Volumen und dem schlechten WarmeleitungsvermOgen. Das letztere bindert das Eindringen der Warme in das Innere der Retorten; der Wassergehalt verdünnt, sofern nicht stark vorgetrocknet wird, die flGssigen Destillationsprodukte schädigend; das grosse Volumen verringert die Oewichtsmenge der in dem gegebenen Retortenraume erzeugbaren Destillationsprodukte, und durch den Gehalt an Harzbestandteilen zeigen die Holzabfälle Neigung, an den heissen Wanden der Destillationsapparate anzubacken, zu verkohlen und Krusten zu bilden. Sehr zahlreiche Patente sind genommen worden anf Verfahren, welche diese Übelstande beseitigen sollen, doch steckt man immer noch im Versuchsstadium und kann bisher nicht sagen, dass die Destillation von Holzabfallen schon zu einem rationellen und nutzbringenden Verfahren geworden wäre. Bedeutende Wichtigkeit scheint einem neuen, zum Patent angemeldeten Holzverkohlungsverfahren der Firma F. H. M e y e r , Hannover zuzukommen. Dabei wird durch Ausnutzung der latenten Warme der aus den Retorten entweichenden Holzessig- und Teerdampfe in einem zwischen Retorte und Kühler einzuschaltenden Apparat direkt aus der Verkohlung, also aus dem Retorten» kühler und ohne jede zweite Destillation, ein absolut teerfreier Holzessig, sog. Hellessig, erhalten, welcher, mit Kalk neutralisiert, entgeistet und eingedampft, direkt einen grauen holzessigsauren Kalk von grosser Reinheit ergibt Weiter wird bei der Destillation von Nadelholz das gesamte Rohterpentinöl direkt aus den Retorten quantitativ getrennt vom teerfreien Holzessig und vom gebrauchsfertigen Kienteer erhalten. Man spart dadurch an Apparaten, an Dampf, Kühlwasser und — wegen der Vereinfachung und Beschleunigung des Prozesses — auch an Lohn. Neuerdings arbeiten eine Reihe von Methoden mit überhitztem Wasserdampf, und es scheint, als ob gerade dieses Verfahren ausserordentlich gute Resultate gäbe, so dass die andern Methoden dadurch in den Hintergrund gedrangt werden dürften.

Holzverkohlungs - Anlagen Anlagen für Holzverkohlungen nach .Verfahren Strobach" baut: Dipl.sing. R. S T R O B A C H , Technisches Bureau für die HolzverkohlungaIndustrie, Prag • Königliche Weinberge, Rief erpark 14 (Österreich). In letzter Zeit hat sicli das in vielen Staaten patentierte „Verfahren der kontinuierlichen Zerlegung des Schwelgases des Holzes" ( V e r f a h r e n S t r o b a c h ) mit grossem Erfolge in der Industrie eingeführt. Danach werden die Schwelgase in technisch saure- und kreosotfreien Teer, Holzkalklösung von 18—20° B6, Holzgeistphlegmen und permanente Gase zerlegt und dies unter weitgehender Ausnutzung der Eigenwärme der Schwelgase, so dass zum Betriebe dieses Verfahrens keine andere additionelle Warme nötig ist als die zum Betriebe der Luftpumpen. Gegenüber dem bisherigen Verfahren erspart das „Verfahren Strobach" ca. 50 % an Brennmaterial und erhöht bei einfachem und leicht übersichtlichem Betriebe die Ausbeuten an Holzkalk und Holzgeist um 10—15 %. Von den Produkten der Verkohlung wird der Holzessig auf Methylalkohol, Essigsaure und Azeton verarbeitet, wahrend man den Holzteer durch Destil-

Holzzellstoff — Hoplen.

554

lation in leichtes und schweres Teeröl scheidet Vgl. die Artikel „A z e t o n", „E s s i g s a u r e", „ H o l z e s s i g " , „ H o l z k o h l e " , „ H o l z t e e r " und „ M e t h y l a l k o h o 1". Eisen teile zu 1 Meilerofen von 3 6 R m Fassung ca D u n Blackscher Kühler aus Kupfer ca

Mk. 2500 „ 5000

Anlagen für Holzverkoh-lungen baut:

F. A. BOhler, Ingenieur, Berlin-Lichterfelde-W., I J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. Zieteutr. t. I

Holzverkohlungs-Apparate:

Volkmar Hinig & Comp., Heidenau, Bes. Dresden. I F. H. Meyer, Hannover-Hainholc (a. Anzeige im

Produkte der Holzverkohlung liefern: Chemiache Werke FUrstenwalde, Dr. B. Hecker A W. Zeidler, G.m.b.H., FOrstenwalde (8pree) (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Holaverkohlungs-Industrie i. Baden,

Akt.-Qea.,

Konatani

Holuellatoff siehe „ Z e l l u l o s e " . Homatropln. Der aus Mandelsaure und Tropin synthetisch dargestellte Mandelsäuretropinester C.H,. CH(OH). CO*. C,H,. C.H,. N . CH,. Alkaloid, das bezüglich der pupillenerweiternden Wirkung verschiedene Vorteile vor dem Atropin hat und deshalb diesem vielfach vorgezogen wird; es kommt in Form seiner Salze zur Verwendung. M. D. p. dos. 0,001 g, M. D. p. die 0,003 g. Hotaatropinum „ „ „ „ „

pur. krist hydrobrom. krist. D. A. V hydrochlor. „ metbylobromat salizylic. krist sulfuric. „

l g Mk. 11,00 1 „ „ 8,80 l r » 8,80 1 „ „ 8,80 1„ „ 8,80 1 „ , 8,80

Honig: (Bienenhonig). Aus den Waben entweder durch freiwilliges A u s f l i e s s e n l a s s e n ( J u n g f e r n h o n i g ) oder durch A u s s c h l e u d e r n , die geringste Sorte auch durch A u s p r e s s e n gewonnen. Klare, zähflüssige, hellgelb bis braungelb gefärbte, angenehm aromatisch riechende FIDssigkeit, die beim Aufbewahren (besonders bei niedriger Temperatur) durch auskristallisierten Traubenzucker fast fest wird. Sp. G. 1,38—1,40, im kristallisierten Zustande 1,42—1,44. Er polarisiert zwischen —0,3 und +0,4°; stärkere Rechtsdrehung deutet auf Starkezuckerzusatz. Echter Honig enthält 22,2—44,7 % Traubenzucker, 32,2—46,9 % Lävulose, 0—8,2 % Rohrzucker, 16,3—24,9 % Wasser und 1,3—8,8 % Nichtzucker. Aus Rohr- oder Rübenzucker wird neuerdings ein K u n s t h o n i g her gestellt, der nach Aussehen und Geschmack sowohl, als in seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften dem echten Honig tauschend ahnlich ist. Es ist dies kein reines Kunstprodukt sondern ein Gemisch von Bienenhonig mit Invertzucker; ohne Beimengung von echtem Honig ist der natürliche aromatische Geschmack nicht zu erzielen. Das D. R. P. 216 408 schützt ein Verfahren zur Herstellung von Kunsthonig aus Rübenrohzucker. Nach H e r z f e l d erzeugt man zur Herstellung von Kunsthonig durch Inversion von Raffinade mit Weinsäure bei 110° eine möglichst vollständig invertierte Zuckerlosung, die mit einem Extrakt aus Lindenblüten aromatisiert wird. Die Honigpreise schwanken je nach Herkunft und Qualität sehr stark. Bonttain, eine Verbindung von Eiweiss und Tannin, die derartig mit Keratin vereinigt ist, dass sie sich nicht im Magensaft, sondern erst im Darm lOst Es bildet ein hellbraunes, geschmackloses, nicht in H>0 lösliches Pulver, das gegen Durchfälle gegeben wird. Honthin

H Mk. 4 , 5 0

Hopfen. Getrocknete reife Fruchtzapfen der Hopfenpflanze, Hvmulus lvpviu», die als Bitterstoff bei der Bierbereitung benutzt werden. Das Hopfenmehl (L u p u 1 i n) wirkt durch das Hopfenharz und den Hopfenbitterstoff.

Hopogan — Horn, künstliches.

55g

Zur Aufbewahrung muss man dem frischen Hopfen einen Teil seines Wassers entziehen; man trocknet ihn zu diesem Zweck auf H o p f e n d a r r e n . OrOssere Haltbarkeit gewinnt man durch Behandlung mit gasförmiger schwelliger Saure. Noch gebräuchlicher Ist eine andere Hopfenkonsenrierung, die darin besteht, dass man den Hopfen in Blechbüchsen presst, die Büchsen mit dem Deckel hermetisch verschliesst und dann daraus die Luft auspumpt; das hierzu im Deckel vorhandene Loch wird nach dem Auspumpen zugeschmolzen. Auch haltbare H o p f e n e x t r a k t e kommen in den Handd; dieselben werden in besonders konstruierten Apparaten durch Kochen des Hopfens mit Wasser unter Druck gewonnen. H o p o g a n siehe M a g n e s i u m s u p e r o x y d unter „ M a g n e s i u m v e r b i n d u n g e n". Hormonal ( P e r i s t a l t i k h o r m o n ) . Hormone sind Körper, die, von bestimmten Organen innerlich abgeschieden, zu anderen Organen befordert werden, um diese zur Arbeit anzuregen. Das Peristaltikhormon findet sich in grosser Menge (aufgespeichert) in der Milz, aus der es dargestellt wird. Das Mittel wirkt spezifisch auf die Darmperistaltik und dient zur Behandlung von Verstopfung. H o r n , k t t n s t l i o h M . Nach T h o m s o n (Chem. Ztg. 1903 Repert. 103) gewinnt man aus Hornabfällen auf folgende Weise ein K u n s t h o r n , das K o r n i t genannt wird: Die Hornabfalle werden gewaschen, getrocknet und fein pulverisiert; das Pulver wird schwarz gefärbt und nun unter hydraulischem Druck zu Platten gepresst. Das Kornit ist nicht so elastisch wie Naturhorn, lässt sich aber für viele Zwecke verwenden, namentlich in der Elektrotechnik als Ersatz des Ebonits. Nach dem D. R. P. 184 915 gewinnt man hornartige, plastische Massen aus Keratinsubstanzen (Hornabfallen, Haaren u. s. w.), indem man diese mit verd. Mineralsaure bei höchstens 70* behandelt, dann der Einwirkung von Alkalilauge bis zur Quellung oder völligen Lösung aussetzt und schliesslich in Formen presst. Das D. R. P. 191 552 bringt Keratin behufs Weiterverarbeitung dadurch in Lösung, dass man es mit Fettoder Harzsauren in der Warme behandelt, und zwar am besten unter Druck. Nach D R. P. 216 214 werden die mit Phenolen oder Anilin vorbehandelten Hornabfalle unter Zusatz bekannter Bindemittel, wie Harze, Oummi, Kohlehydrate, Zellulosederivate, Leim', Kasein oder dgl., mit Zusätzen von Glyzerin, üien, Fetten oder Faktis bei 120—150* zusammengepresst. Nach dem D. R. P. 127 942 kann man hornartige Massen aus K a s e i n herstellen: Man macht Kaseinlösungen oder eingetrocknetes lösliches Kasein durch Salze oder Sauren unlöslich, entwassert das Produkt durch Verdunstung oder Druck, bis es hart und durchsichtig geworden ist, und lässt schliesslich Formaldehyd darauf einwirken. (Vgl. den Artikel „G a I a I i t h".) Nach dem D. R. P. 153 228 lOst man getrocknetes Kasein in verd. Kalllauge und erhitzt es unter Zusatz einer dem angewendeten Alkali mindestens gleichen Menge Schwefel. Die entstehende klare Flüssigkeit wird zur Sirupdicke eingedampft, wobei zu Härtung des Endprodukts Bleihydroxyd, Zinkhydroxyd oder Wasserglas zugesetzt werden können; als Füllstoff und zur Erhöhung der Trockenfahigkeit können Holzmehl, Kork, Sand, Schmirgel dienen. Die Masse wird in Platten oder Formen ausgegossen und getrocknet. Ebenfalls Verfahren zur Herstellung hornahnlicher Massen aus KaseTn und Formaldehyd schützen das D. R. P. 163 818 und das Franz. PaL 367 407. Es gibt ausserdem noch eine Reihe ahnlicher Methoden, durch die horn- bzw. zelluloidahnliche Produkte erzeugt werden. Hierher gehOrt das D. R. P. 225 259 mit Zusatz-D. R. P. 229 906, das D. R. P. 241 887 sowie das Franz. Pat. 420 543. Die D. R. P. 145 106, 151 918, 152 I I I und 189 703 gehen zur Herstellung hornartiger Produkte von Azetylzellulose aus, und zwar behandeln sie diese mit ein- oder mehrwertigen Phenolen oder kernsubstituierten Derivaten davon oder endlich mit Chloralhydrat bzw. Choralalkoholaten; als Lösungsmittel hat sich auch Azeton gut bewahrt. Die Mischungen werden längere Zeit auf 40—60* erwärmt, worauf man an der Luft erkalten und erhärten lasst.

556

Hornmehl — Hydrastinin.

Aucb die Amer. P a t 7 7 4 7 1 3 und 7 7 4 7 1 4 gehen zur Erzeugung hornartiger Substanzen vom Zelluloseazetat aus, und zwar wird e s mit Ttaymol und CHCU oder mit einem Phenol allein unter Druck erhitzt. Endlich kann neben Thymol auch Rizinusöl zugefügt werden. D a s D. R. P. 2 1 6 6 2 9 geht direkt von gemahlener Zellulosefaser aus, die mit erwärmter Chlorzinklauge behandelt wird. Andere Verfahren können hier Übergangen werden. H o n u n e b l siehe „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e " . Hornmehl: Knochenmehl-, 8podium-, Gelatine- u. Leimfabrik I Lehmann ic Voss, Hamburg (s. Inserate). K. Frhr. von Kiehthofen, Brecheishof i. Schles. |

Apparate fiir die Hornniehlfabrikation: Heinrich Schirm, Ilaschinenlabr., Leipzig-Plagwitx.

H a l l e s a n t l q u e s siehe „ P a r f f l m e r i e " . H a s l n o l , neue Bezeichnung für E n n a n (s. d.). Htttchenmaschlnen. Für Räucherkerzchen, Farben und viele andere Zwecke werden kleine Kegelformen verlangt, die als H f l t c H e n bezeichnet werden. Maschinen zur Herstellung dieser Formen werden jet%t In guter Konstruktion gebaut, und zwar mit einer stündlichen Erzeugung von mehreren zehntausend Stück. H y d r a r r y r n m siehe „Q u e c k s i 1 b e r " . H y d r a r g y r u m b i o h l o r a t u m = Quecksilberchlorid siehe „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n " No. 2. H y d r a r g y i n m o h l o r a t n i b (mite) = Quecksilberchlorllr s. „ Q u e c k s l l b e r v e r b i n d u n g e n " No. 1. H y d r a r f f y r u m n i t r l o o m = Quecksilbernitrat siehe „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n " No. 3. H y d r a r g y n u n o x y d a t n m = Quecksilberoxyd s. „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n " No. 4. Hydr&rgryruin p r f i o l p l t a t u m a l b n m = Merkuriammoniumchlorid siehe „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n " No. 7. Hydrarfryinm snlfaratnm = Quecksilbersulfid siehe „QueckS i l b e r v e r b i n d u n g e n " No. 6. H y d r a r g r y r n m s n l f n r l o u m = Quecksilbersulfat siehe „Quecks i l b e r v e r b i n d u n g e n " No. 5. Hydrastin. C h H u N O « . Alkaloid, das sich in der Wurzel der nordamerikanischen Ranunkulazee Hydrastis canadensis findet. E s ist ahnlich gebaut wie das Narkotln. Man benutzt das Hydrastin medizinisch zu ahnlichen Zwecken wie das Mutterkorn. Hydrastin, Base und in Form seiner Salze

D Mk. 4 6 , 0 0 ; H M k . 4 2 0 , 0 0

Hydrastlnln (Methylendiozy-n-methyl-dihydroisochinolinchlormethylat), Ci.H,O.N(CH»).HCl. E s wurde früher aus dem H y d r a s t i n (s. d.) gewonnen, dem gegenüber es viel weniger toxisch ist, während es seine medizinisch wertvollen Eigenschaften in erhöhtem Masse besitzt; e s findet besonders gegen Uterusblutungen Verwendung. Neuerdings wird es synthetisch aus Kotarnin und anderseits aus Berberin dargestellt. Ein Verfahren zur. Gewinnung aus Berberin schützt D. R. P . 2 5 9 8 7 3 . Das D. R. P. 234 850 mit Zusatz-D. R. P. 267 699 (Engl. Pat. 29 901 von 1910 und 2 9 9 0 5 von 1912) lassen Formylhomopiperonylamine mit wasserentziehenden Mitteln behandeln und die entstandene B a s e darauf alkylieren; oder man soll das Ausgangsmaterial zuerst mit Kondensationsmitteln behandeln und danach auf die entstandene B a s e Sauren einwirken lassen. Das D. R. P. 267 272 schützt ein Verfahren zur Gewinnung von Hydrastinin aus Dihydrohydrastin. Das Chlorhydrat des Hydrastinins bildet schwachgelbliche Kristallnadeln oder ein kristallinisches Pulver von bitterem Geschmack, leichtlöslich in H»0

Hydraulische Pressen — Hydrochinon.

und Alkohol, schwerlöslich in Äther und CHC13. dos. 0,03 g; M. d. p. die 0,1 g. Hydrastinin. hydrochlor

Hydraulische

557

Sch. P. 210°.

M. D. p.

1 g Mk. 3 , 1 0 ; D Mk. 2 9 , 0 0

Pressen:

Kleine hydraulische Laboratoriumspresse

Mk. 4 t 0 , 0 0

Grössere hydraulische Pressen siehe im Artikel Hydraulische Pressen und Pumpwerke:

„Pressen".

WegeMn & Hübner, Akt.-Ges., Halle a . d. Saale.

Vor Rost schützende und schmierende, sowie das Gefrieren dernde Zusätze zum Betriebswasser der hydraulischen Apparate: Chemische Fabrik Flörsheim

Dr. H. Noerdlinger,

verhin-

Flörsheim-Untermain.

H y d r a u l i s o h e r M ö r t e l siehe „Z e m e n t". H y d r a z i n , H 2 N. NH2, wird in Gestalt von Hydrazinsulfat NjH». H2SO4 neuerdings technisch aus Ammoniak und Hypochlorit dargestellt, wobei das Ammoniak zuerst in Monochloramin übergeht: NH3 + NaOCl = NHsCl + NaOH, und dann in dieses an Stelle des Chloratomes eine Amidogruppe eintritt, NH2C1 + NHa = N2H4 + HCl. Die entstandene Lösung eines Gemisches von Hydrazin mit NaCl wird eingedampft und mit H2SO« das Hydrazin als schwerlösliches Sulfat ausgefällt. Dieses Verfahren wird durch D. R. P. 192 783 mit dem Zusatz-D. R. P. 198 307 geschützt. Hydrazinsulfat, rein Hydrazinhydrat, rein

Hydrazinsulfat:

Dr. F . Raschig, Chemische Fabrik, Ludwigshafen

1 kg Mk. 2 7 , 0 0 H „ 10,00 a. Rhein.

Hydrazinhydrat: Dr. F . Raschig, Chemische Fabrik, Ludwigshafon

a. Rhein.

H y d r a z o v e r b i n d u n g e n siehe „ A z o v e r b i n d u n g e n". H y d r i e r u n g ' siehe „ F e t t e u n d ö l e". H y d r o c e l l u l o s e siehe „O x y z e 11 u 1 o s e". H y d r o c h i n i n (Dihydrochinin) C 2 oH 26 N 2 0 2 . HCl. 2 H 2 0 . Ein synthetisch aus Chinin hergestelltes weisses, in H 2 0 sehr leicht lösliches Pulver, dient als gutes arzneiliches Chininpräparat. H y d r o c h i n o n (p-Dioxybenzol). C 0 H 4 (OH) 2 . Man stellt es durch Oxydation von Anilin mit Chromsäuregemisch dar, indem man in eine kalt gehaltene Lösung von 1 T. Anilin in 8 T. H 2 SO, und 30 T. HsO nach und nach 2,5 T. gepulvertes K 2 Cr 2 0r einträgt. Dann wird Alkalisulfit zugesetzt, filtriert und mit Äther ausgeschüttelt. Zur Reinigung kocht man das Hydrochinon mit Wasser und Tierkohle. Farblose, schwach süsslich schmeckende Kristalle; Sch. P. 169°, die sich unverändert destillieren lassen. Leicht löslich in Alkohol, Äther und heissem H 2 0 . Die wässerige Lösung reduziert in der Kälte AgNOa-Lösung, beim Erwärmen F e h l i n g sehe Lösung. Fe 2 CU färbt in geringer Menge die Lösung vorübergehend blau; die Blaufärbung verschwindet auf weiteren Fe 2 Cl«-Zusatz, und es scheiden sich grünlichschimmernde kleine Kriställchen aus. Das Hydrochinon wird in der Photographie sowie in der Farbstoffchemie verwendet. Prüfnngi Unterschied von Brenzkatechin und Resorzin: Eine wässerige HydrochinonlQsung wird weder durch B l e i a c e t a t noch durch Bleiessig g e f ä l l t . Als Verunreinigungen kommen a n o r g a n i s c h e Stoffe, S c h w e f e l s a u r e , P h e n o l und C h i n o n In B e t r a c h t : 1 g Hydrochinon muss sich beim Erhitzen ohne Rückstand verflüchtigen, und die k a l t g e s ä t t i g t e Lösung darf durch BaCl 2 -Lösung n i c h t getrilbt werden. Auf Phenol prüft m a n m i t FejCla, wodurch die wässerige HydrochinonlHsung nicht dauernd violett gefärbt werden d a r f ; auch Boll sie beim Kochen keinen Phenolgeruch wahrnehmen lassen. Die Abwesenheit von Chlnon erkennt m a n an der vollständigen F a r b l o s i g k c i t der Hydrochinonkristalle.

Hydrogenisierung — Hydrosulfite.

558

Hydrochinon, ehem. reis

1 kg Mk. 6,80

Dr. Heinr. KBnlg t Co., ö . m. b. H., LeipzigPUffwitx.

E. Merck, Dannstadt.

H y d r o g e n l s t e r u n g siehe „ F e t t e u n d ö l e " . H y d r o g e n i t , durch Zusammenbringen von gepulvertem AI mit Hg erhaltenes leichtes Amalgam (sp. G. 1,4), das beim Übergiessen mit H , 0 Wasserstoff entwickelt, indem sich andererseits Aluminiumoxyd bildet. 1 kg Hydrogenit liefert ca. 1700 1 H. E s dient insbesondere zur Füllung von Militärluftschiffen, da es wegen seiner Leichtigkeit bequem mitzufahren ist. In verbesserter Form bestand das Hydrogenit aus Aluminiumspänen mit Quecksilberchlorid oder Cyankalium. Dann hat man die giftigen Cyansalze durch Ätznatron ersetzt. Neuerdings kommt unter dem Namen Hydrogenit ein ganz anderes Präparat in den Handel, nämlich ein trockenes Gemisch von gepulvertem Natronkalk mit Ferrosiiizium. Diese graue Masse ist entzündbar und gibt beim Abbrennen ihren gesamten H ab, entsprechend der Gleichung: S i + C a ( O H ) , , 2 NaOH = CaO, N a , S i O , + 2 H,. Aus 1 kg Hydrogenit erhält man 270—370 1 H. Durch Pressen wird die Masse in Form schiefergrauer Blöcke gebracht. Eine 50 kg Hydrogenit enthaltende Büchse brennt in 10 Minuten ab, wobei 16 cbm H entweichen. Dieses Material ist dem früheren Hydrogenit noch erheblich Uberlegen. H y d r o g e n i u m siehe „ W a s s e r s t o f f " . H y d r o g e n i u m p e r o x y d a t u m s. ,,W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d". H y d r e l . Gesetzlich geschützte Bezeichnung für besondere wasserlösliche ö l e , die in verschiedenem Löslichkeitsgrad geliefert werden. Sie dienen zur Metallbearbeitung sowie zur Hydraulik, d. h. als schmierender und rostschützender Zusatz zum Druckwasser hydraulischer Anlagen. Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

Hydrolit. Unter dieser Bezeichnung geht ein vor Rost schützender Zusatz für NaCl-Lösungen in Eisapparaten. Gleichzeitig soll das Mittel zur Entkalkung von H»0 dienen. Chcm.

Fabr.

Flörsheim

Dr.

II.

Noerdlingcr,

Flörsheim-Unterroain.

Hydrollth. Bezeichnung für Calciumhydrid CaH», wird durch Überleiten von H über Stücke metallischen Calciums, die auf 800° erhitzt werden, gewonnen. Nach dem Amer. Pat. 857 146 erhält man es besser durch Einleiten von H in g e s c h m o l z e n e s Ca. Chemisch reines Hydrolith ist eine weisse, technisches eine schiefergraue Masse, die in kleinen Stücken in den Handel kommt. Sie zersetzt sich bei Einwirkung von Wasser unter sehr lebhafter Wasserstoffentwicklung, gemäss der Oleichung CaH, + 2 H , 0 = Ca(OH), + 2H S , und zwar liefert l kg Hydrolith 1143 1 H bei gewöhnlicher Temperatur. E s dient insbesondere zur Füllung von Militärluftschiffen. Hydrolith

1 kg M k . 1 5 , 0 0

H y d r o o x y g e n g a a siehe „K n a 11 g a s " . H y d r o p e r o x y d siehe „Wasserstoffsuperoxyd". H y d r o p y r l n . Wasserlösliches Natriumsalz der Azetylsalizylsäure. Als H y d r o p y r i n - G r i f a kommt neuerdings die Lithiumverbindung der Azetylsalizylsäure in den Handel, die erheblich beständiger ist als das Na-Salz. Man benutzt beide als Antipyretikum, Antineuralgikum und Antirheumatikum. Hydropyrin-Grifa

H Mk.

7,f)0

H y d r o s c h w e f l i g e S ä u r e siehe „ H y d r o s u l f i t e " . H y d r o s o l e siehe „ K o l l o i d a l e K ö r p e r " . Hydrosulfite. Salze der hydroschwefligen Säure, die aus saueren Sulfiten durch Reduktion mittls naszierenden Wasserstoffs erhalten werden. Gewöhnlich reduziert man zur Darstellung Natriumbisulfitlauge durch Zink und fällt das in Lösung gegangene Zu durch Kalkmilch oder Sodalösung aus. Den Hydrosulfiten kommt die allgemeine Formel M ' Ä O « zu.

Hydrosulfite.

559

Nach dem D. R. P. 141 452 erzeugt man Hydrosulfite mit Hilfe von Salzen des Titansesquloxyds, z. B. mit Ti«CU: Wird SO* oder ein saueres Sulfit in wässeriger Losung mit TI»CI. zusammengebracht, so färbt sich die Flüssigkeit infolge Bildung von hydroschwefliger Saure sofort braun. Bevor diese LOSIUK Zeit hat, sich unter Abscheidung von S zu zersetzen, lasst man sie In NaOH einfiiessen, wobei das verhältnismässig beständige Natriumhydrosulfit NaiSrf)* entsteht, wahrend Titanhydroxyd Ti(OH)* ausfallt Letzteres geht wieder In den Prozess zurück, und zwar lost man es in HCl und fahrt es durch Elektrolyse in TitCU Ober. Neuerdings sind die Verfahren zur e l e k t r o l y t i s c h e n Darstellung von Hydrosulfiten wichtig geworden, und zwar geht man dabei von den B i sulfiten aus. Nach den D. R. P. 125 207 und 129 861 benutzt man als Kathodenflüssigkeit eine möglichst neutrale Bisulfitlösung und als Anodenflflssigkeit die LOsung eines Alkalis oder Kochsalzlauge. So gelingt es, die sonst durch sekundäre Zersetzung der freien hydroschwefligen Saure bedingten grossen Stromverluste fast ganz zu vermeiden. Die Stromverluste umgeht man übrigens auch, wenn man als Kathodenflüssigkeit Calciumbisulfit- oder Magnesiumbisulfitlauge verwendet, da das dabei gebildete Calciumhydrosulfit bezw. Magnesiumhydrosulfit fast vollständig unlöslich ist und sich daher der sekundären Zersetzung entzieht; durch Umsetzung kann man leicht von den gebildeten zu andern Hydrosulfiten gelangen. Auch Franz. Pat. 459 318 betrifft ein elektrolytisches Verfahren zur Darstellung von Hydrosulfiten. Die Wurzel der ganzen, althergebrachten Darstellung verschiebt das D. R. P. 148 125. Hiernach trägt man unter Kühlung metall. Na in wasserfreien Äther (oder Benzol, Ligroin bezw. ein anderes mit den Alkalimetallen nicht reagierendes Lösungsmittel) ein und leitet durch die Flüssigkeit trocknes SO, durch; stat des Na können auch Alkalimetalllegierungen, statt des SOiQases auch flüssiges SOi Verwendung finden. Die Umsetzung entspricht der Gleichung: 2 Na + 2 SO» = NajSa04. Das ausgeschiedene Natriumhydrosulfit wird vom Äther getrennt, und man erhält so ohne weiteres ein wasserfreies, auch an der Luft sehr beständiges Produkt. Die Herstellung soll bei den jetzigen Na-Preisen billiger sein als die bisherige mittels Bisulfits und Zinkstaubs. Schon lange ist man bemüht, Verfahren zur Darstellung von Hydrosulfiten in f e s t e r , haltbarer Form zu ersinnen. Nach den D. R. P. 112 983, 125 303 und 144 632 erhält man feste Hydrosulfite, indem man wässerige Lösungen dieser Salze mit NaCl oder CaCU, MgCU, ZnCl,, NaNO«, NaC»H,0. aussalzt. Das Zusatz-D. R. P. 133 040 lässt die so erhaltenen festen Hydrosulfite dadurch w a s s e r f r e i machen, dass man sie mit rasch verdampfenden, sich mit HiO leicht mischenden Flüssigkeiten wie Alkoholen, Azeton und event. noch Äther wäscht. Ganz ähnlich ist übrigens das Verfahren des D R. P. 138 315; es besteht darin, dass man die ausgefällten oder ausgesalzenen Hydrosulfite abpresst bezw. absaugt, dann die Mutterlauge durch Alkohol oder andere mit H t O mischbare Flüssigkeiten verdrängt und endlich die Salze im Vakuum Über wasserentziehenden Mitteln oder ohne Vakuum in einem Strom sauerstofffreier Gase trocknet. Nach dem D. R. P. 138 093 werden die aus den Lösungen abgeschiedenen festen Salze mit Flüssigkeiten, wie Alkoholen, Ketonen u. s. w., gewaschen, die mit HtO mischbar sind; darauf rührt man die Salze zu einer Paste an, und zwar mit Flüssigkeiten, welche die Zersetzungsprodukte der Hydrosulfite (vor allem Thiosulfate) nicht merklich lösen, z. B. Äther, Benzol, Benzin, Schwefelkohlenstoff, Chlorkohlenstoff u.s.w. Ferner ist das Verfahren des D. R. P. 144 281 zur Gewinnung fester haltbarer Hydrosulfitpräparate zu nennen; hiernach mischt man entweder der Hydrosulfitlösung vor Abscheidung des Hydrosulfits oder dem bereits abgeschiedenen Hydrosulfit trocknen Zinkstaub in Menge von 1—2 % zu, wobei letzterer einer durch Oxydation erfolgenden Zersetzung des Präparats vorbeugt In demselben Rahmen bewegt sich das Verfahren zur Darstellung voll* kommen beständiger, trockner Hydrosulfite, welches durch das Franz. P a t 341718 nebst fünf Zusatz-Patenten, ferner durch D. R. P. 160529 nebst Zusatz-

560

Hydrosulfite.

D. R. P. 162 912 sowie durch D. R. P. 171 362 nebst Zusatz-D. R. P. 171 363 und Zusatz-D. R. P. 189 088 geschätzt worden ist. Hiernach werden die Hydrosulfite mit einer Entwasserungsflüssigkeit, wie Alkohol, Ketonen oder dgl., fiber 55' C. hinaus erwärmt, wobei sich das Hydrosulfit als wasserfreies Pulver abscheidet, das zunächst mit einer leichtflüchtigen Flüssigkeit gewaschen und dann bei 70* getrocknet wird. Unter Umstanden ist es zweckmässig, mit dem Alkohol zugleich etwas Atznatron zuzusetzen. Auch des Amer. Pat. 756 759 muss gedacht werden. Danach presst man das wasserhaltige Hydrosulfit aus, trocknet im Vakuum und umgibt es dann mit sauerstofffreiem Leuchtgas. Die Methode bietet bezüglich der Verpackung des Präparates grosse Schwierigkeiten. Trotz aller genannten und mancher andern Verfahren, welche die Darstellung h a l t b a r e r Hydrosulfitverbindungen bezweckten, war doch dieses Problem in befriedigender Weise noch nicht gelost. Dies ist aber jetzt gelungen, und zwar durch Kombination von Hydrosulfit mit dem so viel verwendeten F o r m a l d e h y d . Über die Frage, wem die Ehre dieser wichtigen Entdeckung gebührt, herrscht ein Prioritatsstreit zwischen K u r z i n R o u e n und den Chemikern der Baumwollmanufaktur E. Z ü n d e l i n M o s k a u ; jedenfalls ist die Erfindung von mehreren Seiten ziemlich gleichzeitig gemacht worden. Zur Herstellung der Formaldehyd-Hydrosulfite mischt man Hydrosulfitlösungen — es kommen namentlich Na>SiO«, K»SjO(, ZnSjOt und CaS,0» in Betracht — mit 40 %iger Formaldehydlösung, wobei die entsprechenden Doppelsalze auskristailisieren. Diese Formaldehydverbindungen der Hydrosulfite sind von den Fabrikanten verschieden benannt worden, so H y d r o s u l f i t NF und H y r a 1 d i t. Übrigens scheint man diese Produkte jetzt durch Einwirkung von g a s f ö r m i g e m Formaldehyd auf die Hydrosulfite darzustellen. Ferner gelangt man zu ihnen, wenn Formaldehyd + Natriumbisulfit mit Zinkstaub behandelt werden. Diese haltbaren Verbindungen haben sich als vorzügliche Atzmittel im Zeugdruck aufs beste bewahrt. Andere Bezeichnungen für wasserfreies Natriumhydrosulfit und NatriumhydrosulfitFormaldehyd sind „E r a d i t" und „R o n g a 1 i t". Trotz der starken Reduktionswirkung des Formaldehyd-Hydrosulfits widerstehen gewisse Farbstoffe doch diesen Atzmitteln. Um auch in solchen Fallen reine Atzeffekte zu erzeugen, erhöht man die Reduktionswirkung des Hyratdits nach dem D. R. P. 166 783, indem man der Atze gewisse Metalloxyde oder Karbonate, z. B. ZnO, MgCOi u. s. w., zufügt. Denselben Zweck verfolgt das Franz. Pat. 350 607: Danach soll man die Hydrosulfit-Formaldehydverbindung der Kristallisation, der fraktionierten Fallung oder der Extraktion (mit Methylalkohol) unterwerfen oder endlich sie mit Zn reduzieren; in allen diesen Fallen soll die Reduktionswirkung der Verbindung verdoppelt werden. Nach dem D. R. P. 162 875 kann man ahnliche bestandige Hydrosulfitverbindungen wie mit Formaldehyd so auch mit Azetonen (Azeton oder Methyläthylazeton) gewinnen, wenn man die Einwirkung in Oegenwart von Alkalien (zweckmassig von Natronlauge und Ammoniak) vor sich gehen lasst. Bei geeigneten Mischungsverhältnis en tritt die Reaktion ganz von selbst unter sofortiger Temperatursteigerung ein; durch Eindampfen der Lösung im Vakuum bei niedriger Temperatur wird das A z e t o n h y d r o s u l f i t in fester und bestandiger Form gewonnen. — Inzwischen hat sich die Zahl der Patente, die auf die Gewinnung haltbarer Hydrosulfite genommen wurden, so vermehrt, dass eine Beschreibung dieser neueren Verfahren an dieser Stelle unmöglich erscheint. Wir müssen uns darauf beschränken, die wichtigsten dieser Patente ohne Erläuterung aufzuführen; es sind dies: D. R. P. 171991 mit Zusatz-D. R. P. 188 139, D. R. P. 188 837 mit Zusatz-D. R. P. 197 929, D. R. P. 191 594, 192 243, D. R. P. 200 291 mit Zusatz-D. R. P. 207 593, D . R . P . 203 846, 204 063, 213 586, 213 587, 217 038, 218 192, D . R . P . 220 718 mit den Zusatz-D. R. P. 226 220 und 237 165, D. R. P. 225 310, 227 779, 235 835, 237 164, 237 449 mit ZusatzD . R . P . 241 991, D. R. P. 250 127, 253 283 und 267 872; Franz. Pat. 413 032

561

Hydroxylamin — Hyonyamin.

und 422241; Engl. Pat. 20580 von 1907, 16540 von 1910, 26765 von 1010 und 28 773 von 1910; Atner. Pat. 872 114 und 961 391. Die Hydrosulfite finden wegen ihrer stark reduzierenden Wirkung ausgedehnte Anwendung in der Färberei und im Zeugdruck, so zur Bereitung der Indtgo-Hydrosulfitkflpe, zum Indigodruck und zur Bereitung von Atzfarbeo. Hydroxylamin. N H i . OH. Technisch wurde es früher ausschliesslich aus Natriumnitrit + Natriumbisuifit gewonnen, und zwar durch Einwirkung in konz. wässeriger Losung bei etwa 0*; hierbei entsteht zunächst hydroxylamindisuifosaures Natron N(OH)(SOaNa)«, entsprechend der OleiAus chung: NaNO, + H,0 + 2 NaHSO» = N(OH)(SO,Na), + NaOH + H,0. der LOsung dieses Salzes scheidet man durch KCl das schwerlösliche hydroxylamindisulfosaure Kali ab, und letzteres wird in nicht alkalischer wasseriger Lösung unter Druck auf 100—130* erhitzt, wobei es in s c h w e f e l s a u r e s H y d r o x y l a m i n übergeht: N(OH)(SO»K)» + 2 H , 0 = N H , . OH . H,SO, + K,SO,. Neuerdings gewinnt man Hydroxylamin auch elektrolytisch, so nach den D. R. P. 133 457 und 137 697 durch Reduktion von HNO*, indem man diese bei Gegenwart von HtSO« oder irgend einer andern Saure unter besonderen Bedingungen elektrolysiert. Ein ahnliches, nur in Einzelheiten abgeändertes Verfahren betrifft das Franz. Pat. 322 943. Nach D. R. P. 216 747 stellt man es aus Calciumnitritlösung mit Calci umbisulfitlösung durch Einleiten von SO* unter Kühlung dar, wodurch man eine klare Lösung von reinem hydroxylamindisulfosaurem Ca erhalt, entsprechend der Gleichung: Ca(NO>)»+CaH»(SO»)*+2 SO, = 2 HON : (SO.)»Ca. Reines Hydroxylamin bildet Kristallnadeln, die an feuchter Luft zerfliessen; sp. G. 1,35, Sch. P. 33®, S. P. (unter 22 mm) 58°. Es ist unterhalb 15* ziemlich bestandig, zersetzt sich jedoch bei höherer Temperatur allmählich, oberhalb 100* unter heftiger Explosion. Es wirkt stark reduzierend, ist giftig und greift Glas an. Hydroxylaminchlorhydrat, ehem. rein Hydroxylaminsulfat

H Mk. 4,00; 1 kg Mk. 36,00 1 „ „ 25,00

Hydroxylaniinsuifat: Dr

F

Raschig. Chemische Fabrik, Ludwigshafcn

a

Rhein.

a

Rhein.

Hydroxylamlnchiorhydrat: Dr

F

Raschig, Chemische Fabrik, Ludwigshalen

H y d r o z e l l n l o M siehe „ O x y z e 11 u I o s e". H y j f i e n o l , schwach nach schwefliger Saure riechende dunkelrote Flüssigkeit, eine Verbindung von Kresol mit SO», dient in 5%iger LOsung, die klar und geruchlos ist, zum Desinfizieren und Geruchlosmachen. H y g r o m e t e r siehe „ M e t e o r o l o g i s c h e Instrumente". H y o s z l n (Byoecinum), auch S k o p o l a m i n (Scopolaminum) genannt. CITHUNO«. Alkaloid, das sich in verschiedenen Soianeen findet, namentlich im Samen des schwarzen Bilsenkrauts (Hyotcyamut niger). Seine Salze finden medizinische Anwendung, und zwar innerlich und subkutan als Schlafmittel, zum Einträufeln ins Auge als pupillenerweiterndes Mittel. Gemische von Skopolamin und Morphin dienen zur Narkotisierung; vgl. „ S k o p o m o r p h i n". M. D. innerlich: p. dos. 0,001 g, p. die 0,003 g. M. D. für Injektionen: p. dos. 0,0002 g, p. die 0,001 g. Hyoszin in Salzen „ als Base

l g M k . 3,25 t „ „ 6,50

H y o u y a m l n (Hyoscyaminum). Ci»H w NO». Alkaloid, - das mag aus den Samen dies schwarzen Bilsenkrautes (Hyotcyarmu niger) gewinnt. £s ist dem A t r o p i n (s. d.) nahe verwandt. Weisse, lockere Nadeln vom Sch. P. 108,5°. Leichter tOsh In HtO und in Blücher IX.

36

562

Hyperol —

Hysterol.

verd. Alkohol als Atropin, leichtlösl. in absol. Alkohol, Äther und CHC1». Die Lösungen schmecken kratzend-bitter. Es ist ein starkes Gift und wird medizinisch verwendet, gewöhnlich in Form seiner Salze. Man gibt es innerlich und subkutan als Schlaf- und Beruhigungsmittel bei Geisteskranken in Gaben von 0,001—0,003 g; in gleichen Mengen wird es auch in der Augenheilkunde zu denselben Zwecken wie das Atropin benutzt. M. D. p. dos. 0,005, p. die 0,015 g. Hyoscyamin. puriss. crist „ hydrobrom. amorph, pur „ hydrochlor. „ ,, „ hydrojod. crist. pur ,, salicylic. „ „ „ sulfuric. amorph, pur „ „ crist

l g Mk. 8,80 1 g „ 2,20 l g , 2,20 1 g „ 8,HO 1 g „ 8,80 l g , H,80 1 8 „ 2,20

H y p e r o l . Unter dieser Bezeichnung kommt ein festes Wasserstoffsuperoxydpräparat in den Handel, und zwar eine Verbindung von H2O2 mit Harnstoff; man erhält sie nach Franz. Pat. 436 095 dadurch, das man Karbamid (Harnstoff) mit H 2 0 2 bei niedriger Temperatur behandelt. Aus der Lösung lässt sich die Verbindung in farblosen Prismen abscheiden, die sjch bei 85° unter stürmischer O-Entwicklung ¡11 eine gesättigte, beim Erkalten erstarrende Karbamidlösung verwandeln. Die Haltbarkeit des Hyperols wird durch verschiedene Zusätze erhöht, so durch Stärkemehl, Dextrin oder durch 1 °/oo Zitronensäure. Es findet arzneiliche Verwendung und kann vielseitig im Laboratorium benutzt werden. H y p n a l = Monochloralantipyrin. Durch Einwirkung von Chloralhydrat auf Antipvrin gewonnen. Farblose Kristalle vom Sch. P. 66—67°, leichtlösl. in heissem, schwerer in kaltem H 2 0. Mau verwendet es medizinisch, und zwar als Schlafmittel als Ersatz des Chlorais. Hypnal „ H ö c h s t "

I I M k . 9 , 5 0 ; 1 kg Mk, 8 5 , 0 0

H y p n o n siehe „ A z e t o p h e n o n". H y p n o v a l (Bromisovaleryl). Dies ist ein neues Schlafmittel, das in Dosen von 1,0 g gegeben werden soll. H y p o c h l o r l t e (unterchlorigsaure Salze). Sie gehören zu den Abkömmlingen der unterchlorigen Säure HOC1. Allgemeines über die Darstellung von Hypochloriten siehe in den Artikeln „ B l e i c h e n " , „ C h l o r k a l k " und „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Um elektrolytisch Hypochloritlösungen zu gewinnen, führt man nach dem D. R. P. 141 372 die Elektrolyse der entsprechenden Chloridlösungen bei Gegenwart von Erdalkalimetallverbindungen und geringen Mengen Harzen oder Harzlösungen aus. Zur Herstellung einer festen Hypochloritmasse presst man nach dem D. R. P. 145 745 Mischungen von Chlorkalk und kristallisiertem Natriumsulfat trocken zusammen. Hierbei bildet sich NaOCl und hydratislertes C a S 0 4 , welches der Masse das feste Gefüge verleiht. Nach dem Engl. Pat. 18 947 von 1902 macht man Hypochlorite dadurch fest, dass man sie in einem Luftstrom unter vermindertem Druck trocknet. H y p o p h y s e n e x t r a k t e . Extrakte der Hypophyse (Gehirnanhang) werden neuerdings als wehenbeförderndes Mittel subkutan oder intravenös viel benutzt. Derartige Extrakte sind H y p o p h y s i n , P i t u i t r i n , Pitug l a n d o l , G l a n d u i t r i n u. a. m. H y p o s u l f i t e siehe „T h i o s u 1 f a t e". H y r a l d i t siehe „ H y d r o s u l f i t e " . H y r g o l , wasserlösliches kolloidales Quecksilber, das medizinisch benutzt wird. H y s t e r o l . Andere Bezeichnung für das B o r n y v a l (s. d.).

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gr. 8°. Gebunden in Ganzleinen M. 14.—, geheftet M. 13.— „Eine stets wiederkehrende Erfahrung als Forscher wie als Lehrer hat mich überzeugt, daß es kein wirksameres Mittel zur Belebung und Vertiefung des Studiums gibt, als das Eindringen in das geschichtliche Werden der Probleme. Das Studium der Wissenschaftsgeschichte hat aber auch für den Forscher auf theoretischem wie auf praktischem Gebiete große Bedeutung.* 4 Wilhelm Ostwald

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563

Ibit — Imprägnicröl.

I. I b i t . Verbindung von Tannin und Wismutoxyjodid. Graugrünes, geruch- und geschmackloses Pulver, das als antiseptisches Streupulver benutzt werden soll. I c h t h a l b l n = Ichthyol-Eiweiss. Man erhält es durch Fällen einer Eiweissiösung mit einer Lösung von Ichthyolsulfosäure. Feines, graubraunes, in HÜO unlösliches Pulver, das im Magen nicht ge= löst wird und sich erst im Darm in Ichthyol und Eiweiss spaltet. Man verwendet es vor allem bei Darmkatarrhen. Ichthalbin

II Mk. 6 , 3 0 ; 1 kg Mk. 6 0 , 0 0

I c h t h a r g a n , lösliches Antiseptikum, enthält 30 % Ag, gebunden an organische, schwefelhaltige Körper, die aus der Ichthyolsulfosäure stammen. Ichthargan

H Mk. 2'.?,00; 1 kg Mk. 2 0 0 , 0 0

Ichthargan:

Ichthyol-Gesellschaft, Cordes Hermanni & Co.,

Hamburg

(allein

berechtigte

Fabrikanten).

I c h t h y o l . Das Ichthyolrohöl, ein flüchtiges schwefelhaltiges ö l , wird durch Erhitzen aus dem ö l - oder Stinkstein gewonnen, einem bituminösen Schiefer, der sich bei Seefeld in Tirol findet. Durch Behandeln des Ichthyolrohöls mit konz. H2SO1 gewinnt man die I c h t h y o l s u l f o s ä u r e , deren Salze ausgedehnte therapeutische Verwendung finden, so das NH4-, Na-, Li-, Zn-Salz und andere mehr. Das Ammonium, sulfoichthyolicum wird in der Medizin schlechthin als I c h t h y o l bezeichnet; zur Darstellung neutralisiert man Ichthyolsulfosäure mit starkem NHa und dampft das Produkt zur Konsistenz eines dünnen Extraktes ein. Rotbraune klare sirupdicke Flüssigkeit von brenzlichem Geruch und Geschmack, klar in H 2 0 löslich. Man verwendet es medizinisch äusserlich gegen verschiedene Hautkrankheiten, innerlich bei Tuberkulose, Lungenkatarrhen, chronischen Magen- und Darmkatarrhen u. a. m. Ammonium sulfoichthyolicum H Mk. 2,90; 1 kg Mk. 26,00 Ichthyol: Ii hthyol-Gesellsehaft, Cordes Hermanni & Co.,

Hamburg

(allein

berechtigte

Fabrikanten).

I c h t h y o l i d i n . Piperazinsalz der Ichthyolsulfosäure, das in Tablettenform bei Gicht und harnsaurer Diathese gegeben wird. I c h t o f o r m . Verbindung der Ichthyolsulfosäure mit Formaldehyd. Schwarzbraunes, unlösliches, fast geruch- und geschmackloses Pulver. Man gibt es innerlich als Darmantiseptikum und verwendet es äusserlich in der Wundbehandlung als Jodoformersatz. Ichtoform

Ichtoform:

Ichthyol-GeBellschaft, Cordes Hermanni & Co.,

1 kg Mk. 8 0 , 0 0 Hamburg

(allein berechtigte

I m o g e n s u l f i t siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e

Imprägnieren siehe „H o 1 z". Imprägniermittel:

Louis Blumer, Chemische Fabrik, Zwickau i. Sa.

Fabrikanten).

Chemikalien".

I Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger, I Flörsheim-Untermain.

Apparate zur Herstellung von Imprägniermitteln:

Volkmar Hänig & Comp., Heidenau, Bez. Dresden.

I F . H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Anzeige im | Anzeigenanhang).

Imprägnier-Apparate unter Vakuum: Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW. 23.

I m p r ä g n l e r t t ! (Karbolhaltiges schweres Steinkohlenteeröl zum Tränken von Eisenbahnschwellen):

Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim-Untermain.

I L . Haurwitz & Co., G. m. b. H., Berlin NW. 62, I LUneburger Strasse 7.

30*

Improl — Iodigofarbstoffe.

564

Zmprol, ein Imprägnierungsmittel zum Wasserdichtmachen von Faserstoffen. Hiernach werden die zur Imprägnierung gebräuchlichen Stoffe mit Hilfe von fettsauren Ammoniumverbindungen in eine mit H>0 emulgierbare Form gebracht und in wässeriger Emulsion zum Imprägnieren verwendet. Improl dient auch zu Appreturzwecken, und endlich können die Improle als Zusätze beim Färben verwendet werden, um Stoffe gleichzeitig zu färben und wasserdicht zu machen. Ferner kommt ein I m p r o l f ü r F u s s b ö d e n in den Handel, nämlich eine weiche salbenartige Masse, welche die zum Bohnen erforderlichen Materialien in einer mit H * 0 emulgierbaren Form enthält. Improl: Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger, Flöraheim-Unterraain. I n d a m i n e . Klasse von Teerfarbstoffen, die zu den C h i n o n i m i d f a r b s t o f f e n (s. d.) gerechnet werden. Der einfachste Repräsentant dieser Farbstoffe ist das „ I n d a m i n " N H S . C»H,. N : C.H« : NH, das durch Oxydation eines Gemenges gleicher Moleküle p-Phenylendiamin und Anilin entsteht. E s bildet schwarzgraue bis grünlichblaue, in W a s s e r lösliche Salze, welche mit Tannin und Brechweinstein gebeizte Baumwolle violett färben. I n d a n t h r e n . Unter diesem Namen kommen blaue Teerfarbstoffe in den Handel, die als Küpenfarbstoffe verwendet werden und den Indigo an Echtheit übertreffen, überhaupt zu den allerechtesten, bisher bekannten Farbstoffen gehören. Man stellt diese Farbstoffe dar nach den D. R. P. 129 845 und 135 407, indem man /J-Amidoanthrachinon mit Alkali bei 200—300° verschmilzt und die Schmelze unter Luftzutritt in HaO löst. Der erhaltene blaue Farbstoff ist unlöslich in H»0, löst sich aber in Alkalien bei Oegenwart von Reduktionsmitteln zu einer blauen Küpe auf. Zu derselben Familie gehören auch: das gelbe F l a v a n t h r e n , das graue M e l a n t h r e n und das tiefdunkelblaue C y a n a n t h r e n . I n d i g o . Der schon im Altertum bekannte Farbstoff verschiedener, in Indien, China und auf Java gebauter Indigofera-Arten; in Europa enthalten nur der F ä r b e r k n ö t e r i c h Polygonum tinctorium und der W a i d Isatis tinctoria Indigo. Der Farbstoff findet sich in den Pflanzen als Glykosid und wird daraus durch Gärung abgeschieden. Bei der Gärung entsteht (durch Reduktionswirkung seitens der gleichzeitig entwickelten C O s ) eine gelbe Flüssigkeit, die durch Schlagen mit Rudern und Schaufeln mit Luft gemischt wird; hierbei entsteht der Indigo wieder durch Oxydation und fällt in blauen Flocken aus. Der abgeschiedene Farbstoffbrei wird an mehreren Tagen zum Kochen erhitzt und schliesslich durch langsames Pressen möglichst von W a s s e r befreit. Er bildet eine dunkelblaue bis purpurviolette, leicht zerreibliche Masse, die beim Zerdrücken einen kupferroten Metallglanz zeigt. Eine Verbesserung der Indigogewinnung bezweckt das Franz. Pat. 3 2 3 0 3 6 ; hiernach soll man die Indigopflanzen mit Tannin mazerieren, wobei nur das reine Indigoblau als unlösliche Verbindung ausfällt, während alle Verunreinigungen gelöst bleiben. Der wirksame und wertvolle Farbstoff des Indigos ist das I n d i g o b 1 a u. Weiteres hierüber, über die synthetisch dargestellten Indigofarbstoffe und Uber die Art der Indigofärberei siehe die Artikel „Indigofarbs t o f f e " und „ K ü p e n und K ü p e n f a r b s t o f f e " . Indigo: C. E. Roeper, Hamburg VIII. I n d i f f o f a r b s t o f f e . Über den natürlichen Farbstoff siehe „ I n d i g o " ; hier handelt es sich nur um die s y n t h e t i s c h dargestellten Farbstoffe. Als Chromophor dieser Farbstoffklasse gilt die Atomgruppe

*

dieselbe ist in dem I n d i g o b 1 a u zweimal vorhanden. Die Konstitution des Indigoblaus, des Hauptrepräsentanten dieser Farbstoffklasse, ist folgende: C«H4C=C 'CiStj^CiH«.

Indigo£ub«toffe.

565

Übrigens kommt dem Indigoblau nach neuen Untersuchungen das Molekulargewicht 524 zu, so dass man hiernach die obige Formel zu verdoppeln bitte; die Bindung erfolgt dann durch die mittleren Kohlenstoffpaare. A. Oaratellni i n

Mlges.

Für die s y n t h e t i s c h e Darstellung des Indigoblaus ( I n d i g o t i n s ) sind sehr zahlreiche Methoden erdacht worden, die aber nur zum kleinen Teil praktische Wichtigkeit erlangt haben. Der Ruhm, die erste Indigosynthese erfunden zu haben, gebührt A. von Baeyer. D i e Patentliteratur auf dem Gebiet der Indigosynthese und der Zwischenmaterialien wichst von Jahr zu Jahr, so dass es nur schwer möglich ist, das Wesentliche vom Unwichtigen zu sondern. Um dem Artikel eine grossere Übersicht zu geben, teilen wir die synthetischen Methoden in drei Oruppen, nach dem Ausgangsmaterial. 1. I n d i g o s y n t h e s e

vom

Naphtalin

aus.

Der grösste Teil des synthetischen Indigos wird wohl nach der patentierten Synthese von H e u m a n n erzeugt. Man geht dabei vom N a p h t a 1 i n aus, oxydiert dieses nach D. R. P. 91 202 mit H»SOt bei Oegenwart von Hg-Salzen zu P h t h a l s ä u r e , wandelt diese in das P h t h a l i m l d u m und führt letzteres in A n t h r a n i l s a u r e Aber. Durch Kondensation der Anthranilsaure mit Chloressigsaure erzeugt man die P h e n y l g l y z i n o r t h o k a r b o n s ä u r e , verschmilzt diese Saure mit Atzalkali, löst die Schmelze in Wasser und scheidet den Indigo daraus durch Oxydation mittels Luftsauerstoffs ab. Die Phasen des Prozesses entsprechen also den Formeln: CioH»



CaHi). CO.H durch Einwirkung von Formaidehyd und Blausaure in -Cyanmethyla n t h r a n i l s ä u r e , d. h. d a s Nitril der Phenylgiyzinkarbonsäure, überfahrt, woraus letztere S ä u r e s e l b s t durch Verseifen erhalten wird. Aus der P h e n y l g l y z i n - o - k a r b o n s ä u r e

CeH.Cco.jf"1'

C

°'

H

e r h a l t

m a n

Indigo wieder durch Schmelzen mit Atzkali unter Luftabschluss und nachheriges Einleiten von Luft in d i e Lösung der Schmelze. Abänderungen des Verfahrens enthalten die D. R. P . 123 6 9 5 u. 158 346. D i e Abscheidung des Indigos durch Einleiten von Luft in die Lösung der S c h m e l z e ist durch D. R. P. 120 9 0 0 geschützt. Noch weit b e s s e r scheint das Verfahren rlps D. R. P . 152 548 zu sein, wonach man die Phenylgiyzinkarbonsäure ganz glatt durch Schmelzen mit Alkali im Vakuum in Indoxyl überführen kann; letzteres wird durch Einl a s e n von Luft in Indigoblau umgewandelt. Nach dem D. R. P. 158 0 8 9 hat man gefunden, d a s s noch leichter als die Phenylgiyzinkarbonsäure s e l b s t sich ihre Dialkylester oder ihre Diamide in Indoxyl überführen lassen, wenn man sie mit dem unten bei 2. noch näher besprochenen Natriumamid in Benzol oder ähnlichen Lösungsmitteln erhitzt. Die oben erörterte Methode, Anthranilsäure durch Einwirkung von Formaidehyd und B l a u s ä u r e in "'-Cyanmethylanthranilsäure (d. h. das Nitril der Phenylgiyzinkarbonsäure) überzuführen, wird nach dem D. R. P . 155 6 2 8 technisch vorteilhafter so durchgeführt, d a s s man erst Formaldehyd und Anthranilsäure kondensiert und dieses Kondensationsprodukt dann mit Natriumbisultit behandelt, wobei sich d a s saure N a - S a l z der "-Sulfomethylanthranilsäure C „ H . < N H Ö C H , . SOjNa b j , d e t L e t z t e r e s k a n n d u r c h ein Metallcyanid glatt in «-Cyanmethylanthranilsäure umgewandelt werden. — Eine andere Darstellungsmethode von Phenylglyzin-o-karbonsäure ist durch die D. R. P . 125 4 5 6 , 142 5 0 6 und 142 507 geschützt: Hiernach stellt man die erwähnte S ä u r e aus o - C h l o r b e n z o e s ä u r e + G l y k o k o l l dar, indem man die Komponenten in Form ihrer Alkalisalze trocken auf 220° oder in wässeriger Lösung 4 — 6 Stunden zum Sieden erhitzt; in letzterem F a l l e wird die Reaktion durch Zusatz von Alkalikarbonaten und Kupferspänen sehr begünstigt. Zu dem D. R. P . 142 507 ist das Zusatzpatent 143 9 0 2 genommen worden, wonach man statt des Glykokolls aucn seine Oxalylverbindung verwenden kann; d i e s e s Oxalyldigiykokoll bildet wegen seiner Schwerlöslichkeit in H»0 ein b e q u e m e s Mittel zur Reindarstellung des Glykokolls. Erhitzt man molekulare Mengen o - C h l o r b e n z o e s ä u r e und Oxalyldigiykokoll in Form ihrer Alkalisalze, so erhält man nicht die zu erwartende Oxalyldiphenylglyzindi-okarbonsäure sondern direkt Phenylgiyzinkarbonsäure in guter Ausbeute. Die erfolgreiche Durchführung dieses Verfahrens hängt a b von einer billigen Darstellungsweise der o - C h l o r b e n z o e s ä u r e ; vgl. darüber den Artikel „ C h l o r b e n z o e s ä u r e". 2. I n d i g o s y n t h e s e

vom Anilin

aus.

Schon seit langer Zeit war e s möglich, auch vom Anilin aus Indigoblau darzustellen. Man gelangt nämlich nach D. R. P. 5 4 6 2 6 zum Indigoblau durcli Schmelzen von P h e n y l g l y k o k o l l (Phenylglyzin) C.H,. NHCHJ . COJH

mit Atzkali unter Luftabschluss und nachheriges Einleiten von Luft in die Lösung der Schmelze. D a b e i gewann man das Phenylglyzin, welches man auch als Phenylamidolessigsäure auffassen kann, durch Einwirkung von Chloressigsäure auf Anilin. Aber es hatte den Anschein, als ob diese Synthese nur theoretisches Interesse behalten würde, einmal wegen der schlechten Ausbeute, welche die Phenylglykokollschmelze lieferte, und anderseits wegen der recht beträchtlichen Schwierigkeiten, die die s c h e i n b a r so einfache Umsetzung von Anilin + Chloressigsäure in Phenylamidoessigsäure bei praktischer Durchführung bot. Nach dem Franz. Pat. 3 1 7 121 lässt sich zwar die

Indigofarbstoffe.

567

Ausbeute von Phenylglyzin aus Chloressigsäure und Anilin durch besondere Versuchsanordnuüg auf d a s dreifache steigern, aber die Methode muss sich d o c h nicht bewahren; jedenfalls ist die deutsche Patentanmeldung desselben Verfahrens zurückgezogen werden. Die Aussichten der Indigosynthese vom Anilin aus besserten sich inzwischen a u s andern Ursachen, und zwar fand man nach d e m D. R. P. 132 621 ein Verfahren zur Darstellung von « > - C y a n m e t h y i a n i l i n , d . h. von d e m Nitril d e s Phenylglyzins, und zwar derart, d a s s man die Bisulfitverblndung d e s Anhydroformaldehyd-Anilins mit KCN umsetzt. Nach dem Franz. PaL 315 269 erhält man dieselbe Verbindung noch bequemer a u s Anilinchlorhydrat, Formaldehyd, HCl und KCN. Durch Verseifung des Nitrits, d. h. des SO« bei niedriger Temperatur und darauf folgender Oxydation. Interessant ist es, d a s s M ö h 1 a u neuerdings k o l l o i d a l e n l n d i g o hergestellt hat, der sich a l s o In HiO anscheinend zu einer klaren, tiefblauen Flüssigkeit löst. Er verfährt dazu s o , d a s s eine Aufschwemmung von Indigo mit Atznatron und Natriumhydrosulfit, v o r Luftzutritt geschützt, erwärmt wird; die entstandene klare Küpe versetzt man nach der Abkühlung mit L y s a 1 b I n -

Indigofarbstoffe.

571

s ä u r e oder P r o t a l b i n s ä u r e (Ober beide Verbindungen vgl. den Artikel „ P r o t a l b i n s ä u r e " ) . Dann wird die Küpe filtriert und das FHtrat mit HiOa oxydiert, wobei der Indigo in wasserlöslicher Form erhalten wird und ohne Veränderungen dieser Eigenschaften aus der Lösung durch Abdampfen gewonnen werden kaan. Mit der kolloidalen Indigolösung lassen sich auf Textilfasern Färbungen erzielen, die den durch Kflpen hergestellten hinsichtlich Lichtechtheit und Reibechtheit nicht nachstehen, dagegen nicht s o seifenecht und walkecht sind, weil sich der kolloidale Indigo eben nur auf der Oberfläche der Faser niederschlägt. C. Substituierte Indigoderivate.

Neuerdings werden auch die substituierten Indigopräparate immer wichtiger, und zwar vor allem der B r o m i n d i g o , auf dessen Darstellung eine so grosse Reihe von Patenten genommen worden ist, dass wir uns hier auf die Anführung der wichtigsten Patentzahlen beschränken müssen. Nach den D. R. P. 128 575 und 149 941 lässt man zur Gewinnung von Bromindigo flüssiges Brom oder Bromdämpfe mit oder ohne Ausschluss von Feuchtigkeit auf Indigo einwirken. Das D. R. P. 149 940 schreibt vor, zur Gewinnung von Bromindigo den Indigo innig mit B r o m s t ä r k e zu mischen. Dagegen lässt man nach dem D. R. P. 149 899 zu dem gleichen Zweck Pyridinbroinid zu dem gleichen Zweck Pyridinbromid CjHsNBr, auf Indigo einwirken. Nach dem D. R. P. 149 983 wird Indigo bezw. Indigweiss mit oder ohne Diaphragma elektrolysiert; dabei ist die wässerige oder schwefelsaure Indigosuspension mit Bromwasserstoffsäure (event. noch mit Bromiden) versetzt. Weiter kann man nach den D. R. P. 144 249 und 145 910 Brom auf Indigweiss oder auf Indigweissnatron einwirken lassen und das entstandene Bromindigweiss in bekannter Weise zu Bromindigo oxydieren. Von den vorstehend genannten Patenten führt D. R. P. 149 941 die Bromierung bei Gegenwart von H a O technisch durch. Das gleiche Prinzip — wenn auch in verschiedener Ausführung — verfolgen die D. R. P. 149 989, 151 866, 154 511, 154 338, 160817, 161 463 und 162670. Der Bromindigo scheint nicht unerhebliche Wichtigkeit in der Färberei gewinnen zu wollen; er liefert lebhafte violettblaue Nuancen, die gegen Licht und Dekatur echter sind als reine Indigotinfärbungen und kann auch in jedem Verhältnis mit Indigo zusammen verfärbt werden. Nach den Amer. Pat. 856 776 und 856 687 erhält man Tribromindigo, bzw Tetrabromindigo durch Behandeln von Indigo mit bestimmten Mengen Br bei höherer Temperatur (225°) in Gegenwart geeigneter Lösungsmittel, wie namentlich Nitrobenzol. Die Gewinnung derselben Derivate ist auch durch Franz. Pat. 375 514 geschützt. Diese Farbstoffe dürften wegen ihrer leichten Verküpbarkeit, Brillanz der Nuance und ihrer hervorragenden Chlorechtheit von hohem technischem Wert sein. — Neuerdings scheint auch der C h l o r i n d i g o immer wichtiger zu werden, wenigstens soweit man das nach der Zahl der Patente schätzen kann. Ohne Beschreibung nennen wir von Verfahren zur Herstellung von Chlorderivaten des Indigos die D . R . P. 164 384, 165 149, 167 771, 167 830, 168 683 sowie Amer. Pat. 812 598. Weitere Patente über Verfahren zur Herstellung von Halogenindigoderivaten sind: D. R. P. 191 971, 195 291, 206 352, D. R. P. 223 544 mit ZusatzD. R. P. 228 137, D. R. P. 224 809 mit Zusatz-D. R. P. 236 902, D. R. P. 224 810 mit den Zusatz-D. R. P. 228 094 und 236 903, D. R. P. 226 611; Franz. Pat. 375 514, 386 841, 392 638, 401 506 und 409 618; Engl. Pat. 10306, 2 5 5 1 3 und 26 276 von 1907, 13 789 von 1908, 2609 und 8438 von 1909; Amer. Pat. 948 241, 955 410 und 957 683. Geringere Wichtigkeit haben bisher die andern Indigosubstitutionsprodukte, wie D i n i t r o i n d i g o , N a p h t a l i n i n d i g o u. s. w. Dagegen haben der T h i o i n d i g o und die davon abgeleiteten Farbstoffe schnell praktische Bedeutung erlangt. Die wirklichen symmetrischen Thioindigofarbstoffe, die

die

Gruppe

C

§>

c

:

c

< s °

entha,ten

»

werden

572

Indikatoren.

hauptsächlich nach dem D. R. P. 194 237 durch Oxydation von 3-Oxy-( 1 )thionaphthen bzw. seiner Derivate hergestellt. Für die Gewinnung unsymmetrischer Thioindigofarbstoffe kommt d a s D. R. P. 182 260 in Betracht. Weiter sind fflr die Qewinnung von Thioindigo noch die D. R. P. 190292, 193 150, 213 465 mit Zusatz-D. R. P. 219 268 sowie Franz. Pat. 385 044 von Bedeutung. Bei derUberführung desPbenylglykokolls in Indigoblau bezw.Indigokarmin entsteht als Zwischenprodukt das I n d o x y 1 die Karbonsaure des Indoxyls, die I n d o x y l s S u r e , C.HiNO» kommt unter der Bezeichnung I n d o p h o r in den Handel. Die alkalische Lösung scheidet, mit Luft geschüttelt, Indigoblau aus; man benutzt den Indophor zum Blaudruck. Indoxyl selbst kann man nach den D. R. P. 79 409 und 137 208 aus MethyJanthranilsSure durch Erhitzen mit Atzalkalien gewinnen, wobei man zweckmassig Natriumainid zusetzt. Auf andere Verfahren der Indoxylgewinnung, wie D. R. P. 138 903, 142 700, 145 601. 163 039, 166 213, 166 447, 166 974, 168 292, 179759, 220 172, 232 780, 232 986, 233 466 mit Zusatz-D. R- P. 237 359; Franz. Pat. 206 567, 328 148, 340 695, 348 980 und 422 425; Engl. Pat. 24 571 von 1910, Amer. Pat. 776 884 und 960 671 u . s . w . , kann hier nur verwiesen werden. Die wichtigsten hierher gehörigen Verfahren sind ja auch schon oben bei der Indigodarstellung selbst berührt. — Zur Färbung mit Indigoblau muss man sich, wie schon bemerkt, der K ü p e n f ä r b u n g bedienen, d. h. man reduziert das Indigblau zu I n d i g w e i s s ; die Lösung des letzteren in alkalischen Flüssigkeiten wird als I n d i g o k ü p e bezeichnet. Nach dem D. R. P. 139 567 bewirkt man die Reduktion des Indigos zu Indigweiss durch Elektrolyse in Gegenwart heisser Sulfitlösungen, wobei der Anodenraum H>SO« enthalt. Das so gewonnene Indigweiss ist haltbar und versandfahig. Das D. R. P. 153 577 schreibt vor, AnthranilsSure mit Glykolid (oder Giykolsaure) in molekularem Verhältnis zu erhitzen und das Reaktionsprodukt mit kaustischem Alkali zu verschmelzen; hierbei erhält man einen Leukoindigo, der bei Oxydation Indigo liefert. Nach dem Franz. Pat. 349 379 führt man Indoxyl bzw. Indoxylsäure dadurch in Indigweiss über, dass man sie mit einer wasserigen Indigoaufschwemmung erhitzt, während Luft eingeblasen wird; kleine Mengen von Eisensalzen oder Alkalisulfiten befördern die Reaktion. Nach dem D. R. P. 158 625 erhält man interessante Verbindungen des Indigos, wenn man ihn mit k o n z. wässerigen oder alkoholischen Lösungen von Alkalien oder Alkoholaten behandelt. Die erhaltenen Verbindungen stellen im trocknen Zustande grünliche, beständige, in Alkohol sehr wenig lösliche Pulver dar, die durch viel Wasser zersetzt werden; der hierbei wieder abgeschiedene Indigo befindet sich in sehr fein verteilter, fUr Küpenansätze besonders geeigneter Form. — Auf zahlreiche andere hierher gehörige Verfahren kann hier nicht eingegangen werden. Taucht man eine Faser in eine Indigoküpe, so lagert sich das hierbei gebildete Indigweiss auf der Faser .ab und wird dort bei nachheriger Einwirkung des Sauerstoffs der Luft zu Indigoblau oxydiert. Weiteres Uber diese, die Unterlage der ganzen Indigofärberei bildende Reaktion siehe im Artikel „ K ü p e n u n d K ü p e n f a r b s t o f f e". Indigofarbstoffe, künstliche: Otto

8Urcke

k

Ck>.,

O. m . b. H . ,

Leipzig-Lindenau.

Indigo-Verdampfapparate' Friedrich H e r t m a n n , Berlin s t r a n e a b ( t Inserate).

SO.

16,

Brücken-

I E m i l Passburg, I

Maschinenfabrik, Berlin

NW 23.

Indikatoren. 1. L a c k m u s : 1 T. Lackmus mit 6 T. H>0 digerieren und filtrieren, darauf genau neutralisieren und nochmals filtrieren. 2. K o s c h e n i l l e : 3 g gestossene Koschenille mit 20 ccm H>0 und 50 ccm Alkohol digerieren und filtrieren. 3. R o s o i s ä u r e ( K o r a l l i n ) : 1 g Rosolsäure in 500 ccm Alkohol von

Indiscbgelb — Indol.

573

80 vol. %; die Lösung ist sauer und muss vor der Verwendung mit Barytwasser genau neutralisiert werden. 4. P h e n o l p h t h a l e i n : 1 g in 75 g Alkohol. 5. P h e n a z e t o l i n : Man erhitzt am RUckflusskOhler 25 g Benzol, 30 g konz. Schwefelsäure und 30 g Essigsäureanhydrid. Durch Auswaschen mit kaltem Wasser entfernt man aus dem Reaktionsprodukt die freien Sauren, kocht dann mit HiO aus und dampft die erhaltene LOsung zur Trockne ein. Durch LOsen des ROckstandes in Alkohol erhalt man die als Indikator benutzte Phenazetolinlösung. 6. M e t h y l o r a n g e : 1 g i n 1000 g Wasser. Die Reaktionen der genannten Indikatoren sind im Artikel „ A l k a l i m e t r i e " verzeichnet Indikatoren: E. Merck, Darmatadt.

Xndlachgelb siehe „ P u r r i e " ; vgl. auch unter „ K o b a l t f a r b e n". I n d i u m and I n d l m i i v e r b l n d n n g e n . I n d i u m . In. A. O. = 114. Silberweisses seltenes Metall, das mit dem Zink zusammen vorkommt und aus der Zinkblende gewonnen wird. Es ist weicher als Blei, sehr dehnbar und politurfahig. Sp. O. (bei 17°) 7,4; Sch. P. 176°. LOst sich in verd. HCl und H t SO«, schneller in HNO». Es hat, ebenso wie seine Verbindungen, kaum irgend welche Bedeutung. Indiummetall Indiumchlorid Indiumnitrat Indiumoxyd Indiumsulfat

Indoform =

1 g Mk. 17,00; „ 17, (>0; l g l g „ 17,00; l g „ 20,00; l g „ 17,00;

Salizylsäuremethylenazetat.

D Mk. 150,00 D „ 150,00 D „ 150,00 D „ 175,00 D „ 150,00

C«H« C H

gelangt.

Die Verwendung des

Indols in dieser Richtung ist durch D. R. P. 139 822, diejenige des Jasmons durch D. R. P. 119 890 geschützt. Für die Darstellung des künstlichen Jasminblütenöls wird folgendes Rezept angegeben: 27,5 T . Benzylazetat, 1,5 T. Jasmon, 11 T. Linalylazetat, 2,5 T. Linalool, 0,1 T. Anthranilsäuremethylester und 11,65 T. Benzylalkohol werden gemischt und mit 1,25 T. Indol versetzt. Ein fast völlig gleichwertiges, aber bedeutend billigeres Produkt erhält man nach dem D. R. P. 132 425 durch Mischen von 55 T. Benzylazetat, 15 T. Linalylazetat, 10 T. Linalool und 20 T. Benzylalkohol, doch beschränkt sich das Patent nicht bloss auf die angegebenen Mischungsverhältnisse sondern umgreift nur die Bestandteile der Mischung. Jasmin, künstl

1 kg Mk. 3 0 0 , 0 0

Jatrevin. Kondensationsprodukt von Mentholkampfer und Isobutylphenol. Es bildet eine helle klare, aromatisch-pfefferminzähnlich riechende Flüssigkeit, die zerstäubt bei akuten und chronischen Katarrhen eingeatmet werden soll. J a u n e b r i l l a n t siehe „ K a d m i u m f a r b e n". J o d . J . A. O. = 126,98. Zu den Halogenen gehöriges Element, das meistens aus der Asche bestimmter Meeresalgen (Tange) gewonnen wird; ebenso grosse Mengen stellt man neuerdings aus dem rohen, stets jodhaltigen Chilisalpeter sowie auch aus Phosphoriten, die ebenfalls grösstenteils Jod enthalten, dar. Die ans Land geworfenen oder auch direkt geernteten (geschnittenen) Tange werden an der Sonne getrocknet und dann verbrannt. Die Asche führt die Bezeichnung K e l p oder V a r e c ; sie enthält das J als NaJ. Man laugt die Asche systematisch aus und trennt die gelösten Salze durch fraktionierte Kristallisation. Die gereinigte, von den schwerer löslichen Salzen befreite und konzentrierte Mutterlauge wird in besonders konstruierten Destillierapparaten mit Braunstein und H2SO4 destilliert. Nach einer andern Methode treibt man das J durch Einleiten von C1 aus. Nach dem Engl. Pat. 15 233 von 1900 behandelt man zur Gewinnung von J Seegras bei hoher Temperatur mit verd. HjSO». Aus der gewonnenen Lösung kann man das J durch bekannte chemische Methoden abscheiden, z. B. durch Oxydation mit NaN0 2 und darauffolgende Destillation oder durch Auslaugung; das in Lösung zurückgebliebene K2SO4 lässt sich nachher durch Kristallisation abscheiden. Nach dem Franz. Pat. 393 668 wird Varec am Orte der Gewinnung karbonisiert, dann mittels Süsswasser ausgelaugt, indem man zugleich etwas CaS04 zugibt, um in der Kohle enthaltenes Na 2 C0 3 und Na 2 C 2 04 zu fällen. Die Lauge enthält die gesamten löslichen Salze, ist aber (was vorteilhaft ist) frei von Sulfiden und Hyposulfiten. Man fällt das J durch Zusatz eines Gemisches von CuS04 und FeS04, im Sinne der Gleichung: 2 KJ + 2 C u S 0 4 + 2 F e S 0 4 = KsSOj, + Fe 2 (S0 4 )3 + Cu 2 J 2 . Das Cu 2 J 2 wird abfiltriert, getrocknet und mit H2SO4 und F e 2 0 3 in Porzellanretorten zersetzt: Cu 2 J 2 + 6 H 2 S 0 4 + 2 Fe^Os = 2 CuSO» + 4 FeSO, + 6 H 2 0 + J 2 . Der Chilisalpeter enthält das Jod hauptsächlich in der Form von Natriumjodat NaJOs, eine kleine Menge auch in Form von Natriumjodid NaJ. Zur Jodgewinnung aus dem Chilisalpeter benutzt man die von dem Raffinieren des Rohsalpeters verbleibende Mutterlauge, und zwar leitet man in diese S 0 2 , wodurch das J des Natriumjodats ausgeschieden wird; durch Zusatz von Chlor-

583

Handbuch

der Arbeitsmethoden in der anorganischen Chemie U n t e r Mitwirkung namhafter G e l e h r t e n herausgegeben von

Dr. Arthur Stähler Privatdozent an der Universität Berlin Fünf B ä n d e

Band



Lexikon-Format

ALLGEMEINER

TEIL:

I: Das anorganisch-chemische Laboratorium und seine Ausstattung. — Mechanische Operationen. Band II: Physikalische und chemische Operationen und Hilfsoperationen. Band III: Physikochemische Bestimmungen. SPEZIELLER TEIL:

Band IV: A. Körperklassen. — B. Elemente und Verbindungen der Gruppen 1—3. Band V: Elemente und Verbindungen der G r u p p e n 4—8. Register. Bis jetzt sind e r s c h i e n e n : Bd. I: (XII u. 787S. mit 1064Abb.) geb. i n H l b f r . M . 2 8 . — , g e h . M . 2 5 Bd. III: 1. Hälfte (692 S. mit354 Abb.) geb. in Hlbfr. M. 25.—, geh. M. 22.—. B d . I I I : 2. Hälfte (VIII und 865 Seiten mit 347 Abbildungen und 1 Tafel) geb. in Hlbfr. M. 33.—, geh. M. 30.—.

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584

Jodazeton —

Jodlezithin.

wasser werden auch die Jodide zersetzt. Das Jod setzt sich in Form eines schwarzen Schlammes ab, der filtriert, gewaschen und durch Einlassen in einen porösen Gipskasten von Feuchtigkeit befreit wird. Das so erhaltene, etwa 80 %ige R o h j o d wird durch Destillation mit Wasserdampf gereinigt. Zur Abscheidung des J aus jodidhaltigen Laugen kommen die elektrolytischen Methoden in gleicher Weise in Betracht wie beim B r o m (s. d,), ja das J wird dabei noch vor dem Br ausgeschieden. Das Franz. Pat. 361499 beschreibt die Extraktion von J mittels Vaselinölen; aus dem Öl wird das J entweder mit Wasserdampf abgetrieben oder mit Natriumsulfit ausgeschüttelt, worauf man es aus den Jodlaugen durch Nitrit oder Chlorat in Freiheit setzt. Über elektrolytische fodgewinnung aus Abwässern nach D. R. P. 182 298 siehe „B r o m". Um das Jod zu raffinieren, wird es bei möglichst niedriger Temperatur sublimiert; man bringt es in kleinen ausgepichten Fässchen in den Handel. Schwarzgraue, metallglänzende, biegsame Tafeln von eigenartig unanenehmem Geruch; es wirkt ätzend und färbt die Haut rotbraun. Sp. G. 4,95; ch. P. 113—115°; S. P. 180° 1 T. J löst sich in 4000—7000 T. H 2 0. Leicht löslich ist es in Alkohol ( J o d t i n k t u r ) , Äther, Jodwasserstoffsäure, Kaliumjodid-Lösung, Benzol, Kalilauge u. a. m.

§

P r ü f l i n g : Die vollkommene Flüchtigkeit sowie die Löslichkeit in Alkohol und KJ-LSsung gelten für Merkmale der Reinheit, sind jedoch nicht mit Sicherheit als solche anzusehen. Zweckmässig führt man eine quantitative Bestimmung des J durch Titration mit Natriumthiosulfat oder arseniger Säure aus, wobei man den Titer in üblicher Weise entweder auf reines J oder auf AS2O3 stellt. Zur Untersuchung lost man etwa 10 g der feinzerriebenen Durchschnittsprobe unter Zusatz von reinem KJ in H ? 0 zum Liter auf und benutzt je 60 ccm zur Titration: Man setzt titrierte Na 2 S 2 0s-Lösung 1 oder As 2 0 3 -Lösung im Uberschuss zu und titriert dann unter Zusatz von Stiirkckleister mit / 1 „ N-Jodlösung bis zur schwachen Blaufärbung zurück. — Vgl. auch D. A. V. Jod, dopp. sublim. D . A. V

1 k g Mk. 3 1 , 0 0

Jod: Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co.,

Magdeburg-Südost.

Jodherstellungsapparate aus Steinzeug: Deutsche Steinzeugwaarcnfabrik für Kanalisation

und ehem. Industrie,

Friedrichsfeld

(Baden).

Jodazeton (Monojodazeton). CH 3 . CO . CH2J. Es entsteht beim Lösen von Jod in Azeton und soll als Ätzmittel für im Entstehen begriffene Furunkel verwendet werden. Jod-Eigon, ist ein Jodeiweisspräparat mit etwa 20 % J. Es wird auch als Jod-Eigonnatrium geliefert, in welcher Form es sich leicht in HsO löst. Jodferratose siehe ; ,F e r r a t o s e". J o d g u a j a k o l siehe „ G u a j a d o 1". Jodlpin. Verbindung von Jod mit Sesamöl. Es kommt als zehnprozentiges Jodipin (mit 10 % J) und als fünfundzwanzigprozentiges Jodipin (mit 25 % J) in den Handel, bildet ölige, gelbe bis braune Flflssigkeiten und wird als Ersatz des Jodkaliums zur Behandlung der Syphilis gebraucht. Jodipin 1 0 ° / o » „

25°/o in Tabletten (0,2 g)

H Mk. 2 , 1 0 ; 1 k g Mk. 1 9 , 0 0 H



4,60; 1 „ 5 0 Stück

„ „

41,00 1,50

Jodival, der Zusammensetzung nach a-Monojodisovalerianylharnstoff (CH3)„CH . CHJ . CONHCO . NH2, ist ein weisses, in kaltem HsO fast unlösliches, in heissem HaO, Äther und Alkohol leichter lösliches Pulver mit 47 %. J; Sch. P. 180°. Es wird als Ersatz der anorganischen Jodide medizinisch verwendet, und zwar zu 0,3 g dreimal täglich. Es passiert den Magen unzersetzt und löst sich erst im Oarm. Jodival in Pulver „ in Tabletten ( 0 , 3 g )

Jodlezithin siehe „L e z i t h i n".

D Mk. 1 , 7 0 ; H Mk. 1 5 , 0 0 2 0 Stück Mk. 1 , 2 0

Jodneol — Jodoformin.

585

Jodneol, ist eine jodhaltige Salbe (mit 6 und 10 % J) von zarter Konsistenz, die sehr schnell in die Haut eindringt und medizinisch Verwendung findet. Jodoanisol siehe „I s o f o r m". Jodofan C«H3J(OH)2H . COH, Kondensationsprodukt von Formaldehyd und Jodresorzin, bildet ein ziegelrotes, amorphes, geruch- und geschmackloses Pulver, unlösl. in H 2 0, Äther, CHC13 u. s.w., dient als Ersatzmittel des Jodoforms und vereinigt dessen Wirkungen mit denen des Resorzins. Jodoform. CHJ3. Durch Erwärmen von Alkohol mit J und Alkali (oder Alkalikarbonat) erhalten: C 2 H 6 . OH + 8 J + 6 KOH = 5 H 2 0 + 5 KJ + H . COOK + CHJ„. Nach einer andern Methode werden Kaliumjodid, Azeton und Ätzkali (in entsprechendem Verhältnis) in H 2 0 gelöst und in verdünnte Natriumhypochloritlösung eingetragen: CH 3 . CO . CHa + 3 KJ + 3 NaCIO = CHJ3 + C 2 H 3 Na0 2 + 2 NaOH + 3 KCl. Nach L e C o m t e (Chem. Ztg. 1902 Repert. 278) kann man Alkohol oder Azeton durch Azetylen ersetzen, und zwar benutzt man den durch Behandeln von wässeriger HgCb-Lösung mit C2H2 erhaltenen weissen Niederschlag der Zusammensetzung C1. Hg . CH : CH . Cl. Auf diesen Niederschlag, an dessen Stelle auch die Azetylenverbindungen des Ag, Cu u. s. w. treten können, lässt man Jod und Natronlauge einwirken; hierbei entsteht CHJS entsprechend der Gleichung: C l . Hg . CH : CH . Cl + 3 J2 + 6 NaOH = 6 CHJa + HgCl2 + 3 NaJ + HC0 2 Na + 2 NaOH + 2 H 2 0. Nach dem D. R. P. 29 771 gewinnt man CHJ3 durch Elektrolyse einer Mischung von Alkohol und wässeriger Kaliumjodidlösung unter Einleiten von C0 2 . Neuerdings gewinnt man es elektrolytisch auch aus einer Mischung von wässeriger KJ-Lösung und Azeton; nach neuen Berichten scheint sich das Verfahren für die Technik gut zu eignen. Gelbe, glänzende, fettig anzufühlende Tafeln von durchdringendem, unangenehmem Geruch. Sp. G. 2,0; S. P. 119°; verflüchtigt sich mit Wasserdämpfen. Innerlich, hauptsächlich aber äusserlich als Antiseptikum in der Medizin verwendet. Prüfung: Hinsichtlich der Prüfung auf Verunreinigungen vgl. D. A. V. Zur quantitativen Bestimmung erwärmt man 1 g feingepulvertes CHJ S mit 1Ü0 ccm Vio Normal-Silbernitratlösung in einem 250 ccm-Messkolben 1 Stunde lang unter häufigem Umschwenken i m siedenden Wasserbade, spült dann die an der Eolbenwandung hängende gelbe Masse mit wenig H , 0 in die Lösung zurück und erhält das Ganze auf dem Drahtnetze Uber kleiner Flamme Stunde lang in massigem Kochen. Dann lässt man erkalten, füllt zur Marke auf, schüttelt gut um, lässt den Niederschlag klar absetzen und entnimmt 60 ccm der klaren Lösung zur Titration, und zwar bestimmt man das überschüssige AgNO, mit */,„ N-ChlornatriumlSsung oder '/,„ N-Rhodanammoniumlösung. Multipliziert man die verbrauchten ccm l:10 N-Lösung mit 6 und subtrahiert das Produkt von 100, so erhält man die von dem C H J , verbrauchten ccm AgNO,-LSsung. Diese Anzahl ccm mit 0,013119 multipliziert ergibt die Menge reines C H J „ welche in der angewendeten Quantität des Handelsproduktes enthalten war; hieraus lässt sich der Prozentgehalt berechnen. Gute Handelssorten sollen bei der Untersuchung nach dieser Methode wenigstens 99,5 % CHJj ergeben.

Jodoform D. A. V

1 kg Mlt. 37,75

Jodoformal. Ist ein Kondensationsprodukt von J o d o f o r m i n (s. d.) mit Äthyljodid. Es bildet ein gelbes, schweres, inH 2 0 unlösl., nur schwach nach Jodoform riechendes Pulver, das als Antiseptikum und Jodoformersatz Verwendung finden soll. Jodoformal

H Mk. 6,75; 1 kg Mk. 65,00

Jodoformal: Dr. L. C. Marquart, Chem. Fabrik, Beuel a. Rh.

J o d o f o r m i n = Hexamethylentetramin-Jodoform. Zur Darstellung verreibt man nach dem D. R. P. 87 812 H e x a m t h y l e n t e t r a m i n (s. d.)

586

Jodol —

Jodtriferrin.

mit Jodoform in entsprechendem Gewichtsverhälnis unter Zugabe von absoL Alkohol. Weissliches, am Licht sich gelb färbendes, nur mässig nach Jodoform riechendes Pulver vom Sch. P. 178°, unlösl. in Alkohol, Äther und Chloroform. Man benutzt es in der Wundbehandlung als geruchschwaches Ersatzmittel des Jodoforms. Jodoformin

.

.

.

H Mk. 6 , 2 5 ; 1 kg Mk. 6 0 , 0 0

Jodoformin: Dr. L. C. Marquart, Chem. Fabrik, Beuel a. Eh.

J o d o l = Tetrajodpyrrol. Man gewinnt es nach dem D. R. P. 35 130 durch Jodieren von Pyrrol (Base, die im Knochenteer bezw. Tieröl enthalten ist) mit Jodsäure und Jodwasserstoffsäure. Hellgelbes, geruch- und geschmackloses Pulver, sehr schwer löslich in H , 0 , leicht in Alkohol, noch leichter lösl. in Äther. Man verwendet es medizinisch, und zwar äusserlich als Jodoformersatz, innerlich als Ersatz der Jodalkalien. Jodol

H Mk. 1 0 , 6 0 ; 1 kg Mk. 1 0 2 , 0 0

Jodolen. Ein etwa 30 % Jod medizinische Verwendung findet. Jodolen

enthaltendes

Jodeiweisspräparat,

das

H Mk. 5 , 0 0 ; 1 kg Mk. 4 6 , 0 0

J o d o m e n i n , eine neue Jodwismuteiweiss-Verbindung, die nach dem D. R. P. 177 109 durch Fällen von Eiweisslösungen mit einer Kaliumwismutjodidlösung und Erhitzen des erhaltenen Niederschlags auf 1 0 0 - 1 3 0 ° erhalten wird. Es bildet ein orangegelbes, geschmack- und geruchfreies, in HsO und verdünnten Säuren unlösliches Pulver mit 10 % J neben 2 % Bi, das als medizinisches Jodpräparat Verwendung findet und namentlich für die Kinderpraxis empfohlen wird. J o d o p h e n siehe „ N o s o p h e n". J o d o p y r l n = Jodantipyrin. Durch Einwirkung von Chlorjod auf A n t i p y r i n (s. d.) erhalten. Farblose Kristallnadeln, die sehr schwer in kaltem H s O, leichter in heissem löslich sind. Es wird medizinisch als Antipyretikum und Antineuralgikum verordnet. Jodopyrin

II Mk. 8 , 0 0 ; 1 kg Mk. 7 0 , 0 0

J o d o s t a r i n , der Zusammensetzung nach Dijodstearolsäure, ist ein weisses, in H s O lösliches, geschmackfreies Pulver, das 47,5 % J enthält. Es soll arzneiliche Verwendung finden und wird in Form von Tabletten zu 0,25 g abgegeben. J o d o t h y r l n . Jodverbindung aus der Schilddrüse. 1 g Substanz enthält 0,3 mg J. Bräunlich weisses, fast geruchloses, nach Milchzucker schmeckendes Pulver. Man verordnet es bei Kropf, Ekzemen, Rachitis u. a. m. Dosis für Erwachsene 0,2 g zwei- bis sechsmal täglich. Jodothyrin

H Mk. 4 1 , 0 0 ;

1 kg Mk. 4 0 0 , 0 0

J o d o z i t i n , es ist eine Jod-Lezithin-Eiweissverbindung und findet in Form von Tabletten arzneiliche Verwendung. J o d s a p e n (siehe „ S a p e n e " ) , kommt als 1-, 3-, 6-, 10- und 20 %iges jodsapen in den Handel, eignet sich zum Einreiben bei Ergüssen in die Gelenke und in die Pleurahöhle, bei Drüsenschwellungen u. s. w. J o d t e r p l n . Aus Jod und Terpinhydrat zusammengesetzter salbenartiger Körper, der sich zum Jodoformersatz eignen soll. Jodtriferrin. Es ist jodparanukleinsaures Eisen, enthält 8,5 % J, 15 % Fe und 2,2 % P, bildet ein in H 2 0 unlösliches, rötliclibraunes Pulver und wird bei Anämie und Skrophulose verordnet. Jodtriferrin, Tabletten zu 0 , 2 g

-.

.

.

3 0 St. Mk. 0 , 7 5

587

Jodverbindungen — Jonon.

Jodverblndongreii. J o d i d e und J o d a t e sind im einzelnen unter den betreffenden Metall- oder Alkyl-Verbindungen zu finden, z. B. A m m o n i u m j o d i d (Jodammonium) unter „ A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n", J o d 3 t h y 1 unter ,,A t h y 1 v e r b i n d u n g e n" u. s. w. Hier gesondert noch: J o d w a s s e r s t o f f ( J o d w a s s e r s l o f f s ä u r e ; Acidum hydrojodicum). HJ. Kann durch Destillation von KJ mit H»PO» erhalten werden, wird aber zweckmassiger mit Hilfe von Phosphor dargestellt. Man vereinigt hierbei zwei Reaktionen zu einem Prozess, nämlich die Bildung von Phosphortrijodid PJ» aus J und P und zweitens die Zersetzung des PJ» bei der Entstehung durch Wasser, wobei neben dem HJ phosphorige Säure gebildet wird: PJ« + 3 HjO = 3 HJ + HiPO». Zur Darstellung übergiesst man 1 T. a m o r p h e n Phosphor und mit 15 T. H,0, setzt unter Abkühlung nach und nach 20 T. zerriebenes J zu und erwärmt vorsichtig; der entweichende HJ wird in H*0 eingeleitet. Anstattdessen kann man auch g e l b e n Phosphor in Schwefelkohlenstoff lösen, Jod eintragen (wobei sich P J j bildet), den CSj abdestillieren und auf den festen Rückstand nach dem Erkalten Wasser auftropfen lassen, wobei HJ entweicht. Farbloses, an feuchter Luft stark rauchendes Gas, das sich in H»0 sehr leicht löst. Die gesättigte wässerige Jodwasserstoffsäure hat das sp. 0 . 1,700 und enthält 52 % HJ. Jodwasserstoffsäure (sp. G. 1,500 = (sp. G. 1,700 = (sp. G. 2,00)

4 9 ° Be) . 6 0 ° Be) .

. .

. .

H Mk. 3,00; 1 kg Mk. 27,00 H „ 4,30; 1 „ „ 39,00 H „ 5,30; 1 „ „ 48,00

Jodpräparate: E. Iferck, Darmstadt.

Jodverbindungen: Saccharinfabrik A. G. vorm. Fahlborg, List 4 Co.,

Magdeburg-Südost.

Apparate zur Gewinnung von Jod Verbindungen: J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

J o d y l l n = jodsalizylsaures Wismut. Es soll als geruchloses, nicht reizendes Ersatzmittel für Jodoform Verwendung finden. Jodylin

,

II Mk. 7,50

J o h a , eine Salbe mit 40 % Salvarsan, Jodipin und Lanolin, die in sterilisierten Röhrchen abgegeben wird und zu Injektionen dient. Das Anwendungsgebiet entspricht demjenigen des Salvarsans an sich. J o h l m b i n siehe ,,Y o h i m b i n". J o n o n . Zyklisches Terpenketon CUHM der Konstitution: Einer der schönsten synthetischen RiechHsCv AM* stoffe (von T i e m a n n erfunden); zu seiner Y Darstellung kondensiert man nach den D. R. P. 73 089 und 75120 C i t r a l (s. d.) HJCI \ C H . CH : CH . CO CH3. mit Azeton, indem man gleiche Gewichtsteile beider Verbindungen mehrere Tage mit HäCl / 'C. CHj einer Lösung von Ba(OH)a schüttelt, mit Äther extrahiert und den beim Abdunsten CH des Äthers verbleibenden Rückstand unter 12 mm Druck fraktioniert. So erhält man in der Fraktion 138—155° ein als P s e u d o j o n o n bezeichnetes Keton, das durch Einwirkung verdünnter Säuren in das isomere Jonon selbst übergeht. Das geschilderte patentierte Verfahren ist durch sehr zahlreiche, meistens ebenfalls patentierte Modifikationen abgeändert und verbessert worden. So kann man nach dem D. R. P. 113 672 die Kondensation von Citral und Azeton anstatt mit Hilfe alkalischer Agentien auch durch einfaches Erhitzen auf 165 bis 175° im Autoklaven bewirken, während die Reaktion gemäss D. R. P. 147 839 schon bei Zimmertemperatur verläuft, wenn man als Kondensationsmittel N a t r i u m a m i d benutzt.

V

588

Jothion —

Juvelith.

Das rohe Jonon ist ein Gemisch aus a-Jonon und ß-Jonon, und zwar gewinnt man durch konz. H2SO» in der Kälte ein im wesentlichen aus /J-Jonott bestehendes Produkt, während durch konz. Phosphorsäure oder konz. Ameisensäure der Hauptsache nach a-Jonon erhalten wird (D. R. P. 129 027 u. 133 563). Anstatt des Citrals kann man nach dem D. R. P. 116 637 auch Z y k l o c i t r a l (vgl. unter , , C i t r a l " ) mit Azeton kondensieren. Benutzt man zur Kondensation nicht Azeton selbst, sondern Homologe oder Substitutionsderivate des Azetons, so erhält man nach dem D. R. P. 133 758 Jononderivate, die ebenfalls zur Klasse der Veilchenriechstoffe gehören. Ein fast ganz aus a-Jonon bestehendes Produkt erhält man nach dem D. R. P. 139 959, wenn man als Ausgangsmaterial ein Zyklocitral benutzt, das ganz oder in der Hauptsache aus «-Zyklocitral besteht. Dagegen gewinnt man ein Jonon mit einem wesentlich höheren Gehalt an ß-Jonon, wenn man nach dem D. R. P. 138 939 das rohe Pseudojonon solange mit Natriumbisulfit kocht, bis das rohe, mit Wasserdämpfen übergetriebene Reaktionsprodukt ein sp. G. von 0,940—0,950 zeigt. Das hierbei erhaltene rohe Jonon wird fraktioniert, wobei man die unter 12 mm Druck zwischen 125 und 140° übergehenden Anteile auffängt. Andere Patente müssen hier übergangen werden, namentlich auch die auf die Darstellung alkylierter Jonone bezüglichen (z. B. werden die Methyljonone viel benutzt). Die Jonone haben einen herrlichen Veilchengeruch; sie kommen in 10 % alkoholischer Lösung in den Handel. J o n o n , 1 0 0 °/o ig extra 1 0 0 ° / o i g . . »„ „ „ 20°/oige Lösung n-Jonon, 1 0 0 ° / o i g e Lösung /9-Jonon, l U 0 ° / o i g

) kg M l . „ „ „

150,00 350,00

„ 1

90,00 300,00

„ „

1 „

„ „



160,00

Jonon: Haarmann & Reimer, Chemische Fabrik zu Ilolzminden, G. m. b. H., Holzminden (s. Inserat unter „Riechstoffe").

J o t l i i o n = Dijodhydroxypropan. C 3 H E Js(OH). Es bildet eine gelbliche, dicke Flüssigkeit von eigenartigem Geruch; sp. G. (bei 15°) 2,4—2,5. Jodgehalt etwa 80 %. Fast unlöslich in HaO, leichtlösl. in Alkohol, Äther und fetten ölen. Man appliziert es durch Einreiben in Mischung mit Olivenöl, Vaseline, Lanolin u. s. w.; hierbei wird das Jod gut resorbiert, so dass es ein Ersatzmittel für die innerliche Verabreichung von Jodalkalien darstellt. Jothion

DMk.

1,45;

H Mk. 1 2 , 6 0 ;

1 kg Mk

125,00

J u t e . Bastfaser verschiedener in Ostindien und China einheimischer, auch in Amerika angebauter Gorchorus-Arten. Die Pflanzen werden im Wasser geröstet und durch Abstreifen von Bast befreit; die gewonnene Bastfaser ist 1,5—2,5 m lang und 0,01—0,03 mm breit. Um die Geschmeidigkeit zu erhöhen, wird die Jute mit ö l oder Tran getränkt, woher der diesen Stoffen häufig anhaftende, unangenehme Geruch der Jute stammt. Man verarbeitet sie zu Sacktuch, Segeltuch, Fenstervorhängen u. s. w.; für Tauwerk ist sie wenig geeignet, da sie nur geringe Festigkeit besitzt und im Wasser leicht fault. J u t e f ä r b e r e i . Obgleich die Jute eine Pflanzenfaser ist, weicht ihr Verhalten gegenüber Farbstoffen doch von demjenigen der Baumwolle und des Leinens erheblich a b : Basische Farbstoffe färben Jute sämtlich direkt ohne Beize; ebenso färben substantive Farbstoffe direkt aus dem Seifenbade. Saure Farbstoffe fixieren sich auf der Jute nur, wenn diese zuvor mit Tonerdebeizen behandelt ist.

Juteleinen:

ßundheiraer

&

Strupp,

Frankfurt

a.

Maint

Hanauer LandBtr. 147/149.

Juvelith. Ein lichtbeständiges Kunstharz, das nach D. R. P. 263 109 und Verbesserungen davon aus Phenolen mit Paraformaldehyd hergestellt wird. Man kann es in durchsichtiger wie undurchsichtiger Form erzeugen, so dass es sich zu guten Imitationen von Schildpatt, Elfenbein, Korallen, Bernstein u. s. w. eignet.

SM K

TO

Stählers Handbuch der Arbeitsmethoden in der anorganischen Chemie

Band III 2. Hälfte enthält u. a.: Die p h y s i k o c h e m i s c h e n

Bestimmungen

Elektrochemische Bestimmung — Magnetische Messungen und Konstanten — Bestimmung des optischen Drehungsvermögens — Bestimmung des Lichtbrechungsvermögens — Radioaktivität — Bestimmung der Schallgeschwindigkeit in Gasen, des Atomgewichts — Bestimmungen aus der chemischen Kinetik und Statik — Graphische Darstellungen — Chemisches Rechnen — :: Autoren- und Sachregister ::

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lr

Zur chemischsmineralogischen

Erforschung der deutschen Kalisalzlagerstätten Antrittsrede, gehalten in der Aula der Universität am 20. November 1909

von Dr. Fritz Rinne

G e h . R e g i e r u n g s r a t , o. P r o f e s s o r d e r M i n e r a l o g i e u n d P e t r o g r a p h i e a n d e r U n i v e r s i t ä t L e i p z i g

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K u x e n - Z e l t u n g : » G e h . Rat. Rinne» w e l c h e r als eine e r s t e Autorität auf d e m G e b i e t e der E r f o r s c h u n g d e r K a l i l a g e r b e k a n n t i s t , b e h a n d e l t in d e m V o r t r a g d i e G r u n d l a g e n d e r w i s s e n * scbaftlichen Arbeit, welche den deutschen Kaliablagerungen gewidmet worden i s t . . . , . . . Die B r o s c h ü r e gibt ein t r e f f e n d e s , m i t k u r z e n u n d k l a r e n S t r i c h e n e n t w o r f e n e s B i l d vom Wesen und Stand der Kalisalzforschung." K a l l : »Die B r o s c h ü r e gewahrt einen k l a r e n Ü b e r b l i c k über den heutigen Stand der Kalisalzforschung.*

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Prof. Dr. Aron ( B e r l i n ) ,

Prof. Dr. Alfred H. Bucherer

(Cöln-Ehrenfeld),

Dr. G. Buchner, Fabrikbesitzer (München), Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. A. Classetl (Aachen),

Prof. Dr. B. Dessau ( P e r u g i a ) , Prof. Dr. Diefenbach ( D a r m s t a d t ) , Prof. Dr. Edelmann ( M ü n c h e n ) , Prof. Dr. Gattermann ( F r e i b u r g i. B r . ) , Dr. Gerstmann ( C h a r l o t t e n b u r g ) , Prof. Dr. C. Graetz ( M ü n c h e n ) , Ludw. Grabau, F a b r i k b e s i t z e r ( T r o t h a ) , Dr. L. Höpfner ( B e r l i n ) , G e n e r a l d i r e k t o r Dr. C. Kellner ( H a l l e i n ) , Prof. M. P. Lebeau ( P a r i s ) , C. Luckow ( C ö l n D e u t z ) , Otto Luppe, F a b r i k b e s i t z e r ( M ü n c h e n ) , Rudolph Mewes ( B e r l i n ) , Adolphe Nlinet,

Herausgeber der Zeitschrift „L'Electrochimie" (Paris), Georg Nährten, Elektrochemiker (Cöln), H. Nissensohn, Chefchemiker (Stolberg), Prof. Dr. Oberbeck (Greifswald), Privatd o z e n t Dr. Paweck ( W i e n ) , Prof. Dr. Peukert ( B r a u n s c h w e i g ) , Prof. Dr. Philipp ( S t u t t g a r t ) , Prof. Dr. Przibram ( C z e r n o w i t z ) , Dr. Ludwig H. Reuter, C h e f c h e m i k e r ( N e w Y o r k ) , Prof. Dr. A. Rilliet ( G e n f ) , Prof. Dr. Raps, F a b r i k d i r e k t o r ( B e r l i n ) , H. Steinach ( M ü n c h e n ) , Dr. Schmidmer, F a b r i k b e s i t z e r ( N ü r n b e r g ) , M. II. Schoop ( P a r i s ) , Prof. Dr. Stockmeyer,

Bayer. Gewerbemuseum Prof.

Dr.

H. Weber

(Leipzig - Lindenau), Hamborn),

Prof.

C.

(Nürnberg),

(Braunschweig),

Dr. J. Traube (Berlin), Prof.

Dr.

H.

F. Weber

Dr. C. Vortmann (Wien), (Zürich),

Dr. H. Weyer

Prof. Dr. E. Wiedemann (Erlangen), Dr. J. Wershoven (NeumühlZenghelis

(Athen), Dr. Theodor Zettel, Dr. Zsi§mondy ( J e n a ) u . a .

Fabrikbesitzer

(London),

Beilage:

Herausgeber:

Dr. A. N e u b u r g e r (Berlin) Lex. 8° :: Vierteljährlich M. 4.—, die Beilage allein vierteljährlich M. 1 . — :: Probenummern k o s t e n l o s zu beziehen vom

Verlas Veit & Comp., Leipzig, Marienstraße 18 B e s t e l l k a r t e siehe

Textschluß!

Kabelwachs —

589

Kadmiumfarben.

K. ( S i e h e a u c h unter C.)

Kabelwachs : Ohemische Fabrik Flörsheim Kölner

Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

Kabelwachs (imprägniert) und Isolierwachs: Cereeinfabrik

Gebrüder

Maua,

G.

m.

b. H., Köln, Viktoriastr. 19.

K a d m i u m . Cd {Cadmium). A. 0 . = 112,0. Das hauptsächliche Rohmaterial für die Gewinnung bildet der bei der Verhütung kadmiumhaltiger Erze zuerst Ubergehende, braungefärbte Z i n k r a u c h , der bis zu 30 % CdO (und CdC0 3 ) enthält. Aus dem Zinkrauch wird das Kadmiummetall gewöhnlich auf trocknem Wege durch fraktionierte Destillation gewonnen, da es schon bei verhältnismässig sehr niedriger Temperatur flüchtig ist; die Destillation muss mehrfach wiederholt werden. Ganz reines Kadmium gewinnt man einfacher auf nassem Wege, indem man die Zink-Kadmiumlegierung mit verd. H2SO4 behandelt: Das Zn geht zuerst allein in Lösung, da es als elektropositiveres Metall das Cd aus der Lösung auszufällen bestrebt ist. Ein neues Destillationsverfahren (D. R. P. 132 142) zur Gewinnung von reinem, insbesondere zinkfreiem Cd beruht auf der Eigenschaft gewisser Körper, schon bei mässiger Rotglut sauerstoffhaltige Cd-Verbindungen, insbesondere CdO und CdCOa, zu Metall zu reduzieren, ohne auf die analogen Verbindungen anderer, schwerer reduzierbarer Metalle (wie ZnO und ZnCOs) in derselben Weise einzuwirken. Nach dem Verfahren werden kadmiumhaltige Zinkerze, die einen zur Reduktion des Cd genügenden Gehalt an Eisenkarbonat, Mangankarbonat oder Bitumen haben, der Destillation ohne Zuschlag unterworfen, während Cd-haltige Hüttenerzeugnisse (Zinkstaub, Poussière), die keinen genügenden Gehalt an einem oder mehreren der genannten reduzierenden Agentien haben, entsprechende Zuschläge erhalten. Nach Dr. C a r l G o l d s c h m i d t kann man Kadmiummetall aus löslichen Kadmiumsalzen nicht nur mittels Zn, sondern auch mittels AI abscheiden, und zwar gelingt die Ausfällung in letzterem Falle quantitativ, wenn eine Spur Chromnitratlösung zugesetzt wird. Das Cd ist ein fast silberweisses, hartes, zähes Metall, das sich an der Luft allmählich mit einer zarten Oxydationsschicht überzieht. Sp. G. 8,6; Seh. P. 320°; S. P. 770°. Löst sich leicht in HN0 3 , schwieriger in verd. HCl und H2SO«. Man benutzt es zur Darstellung leichtschmelzbarer Legierungen sowie als Kadmiumamalgam in der Zahntechnik. K a d m i u m m e t a l l , e h e m . rein in S t ä n g e l n » ^Iver n »

» „

n „

1 k g Mk. 9 , 0 0 1 „ „ 13,25

granuliert Blech

Kadmium: Ludwig Becker, Metallgiesserei, Offenbach a. M., Ludwigstr. 42. Dr. Heinr. König à Co., G. m. b. H., LeipzigPlagwitz.

1 1 Keimbold & Strick, Gereonshaua.

„ „

„ „

G. m. b. H., Cöln a.

10,00 15,00 Rh.,

K a d m i u m f a r b e n . Von den Kadmiumverbindungen benutzt man als Farbe nur K a d m i u m g e l b ( J a u n e b r i l l a n t , Schwefelkadm i u m ; Cadmium sulfuratum). CdS. Sehr schöne feurige, völlig lichtbeständige und unveränderliche Farbe, die ihrer hohen Deckkraft wegen in der Kunstmalerei sehr geschätzt ist, aber einen recht hohen Preis hat. Man gewinnt es aus den Lösungen der Kadmiumsalze durch Ausfällung mit H 2 S Oder Schwefelnatrium. Je nachdem, ob man den Farbstoff aus neutraler, schwach- oder starksaurer Lösung ausfällt, zeigt er verschiedene Nuancen von rein Zitrongelb bis Orange. Auch elektrolytisch stellt man es dar, indem man eine Kochsalzlösung zwischen Kadmiumelektroden elektrolysiert und während des Stromdurchganges H 2 S einleitet.

590

Kadmiumlegierungen — Kadmiumverbindungen.

Kadmiumgelb, orange bis hellgelb ( 6 Nuancen) hochorange „ Königswarter & Ebel], Linden vor Hannover. I E. Merck, Dannstadt. Lehmann & Voss, Hamburg (s. Inserate). |

1 kg Mk. 10,00 i „ „ 10,50

K a d m i u m l e g l e r u n g - e n . Die Legierungen des Cd sind durch Leichtschmelzbarkeit ausgezeichnet. Besonders bekannt sind: 1. W o o d s M e t a l l , aus 1 T. Cd, 2 T. Pb, 4 T. Sn und 4 T. Bi bestehend. Sehr glänzend, fast silberweiss, etwas biegsam, Sch. P. wenig über 60°. Wird als Metallkitt, früher auch als Zahnplombe benutzt. 2. L i p o w i t z s c h e L e g i e r u n g , aus 3 T. Cd, 8 T. Pb, 8 T. Sn und 15 T. Bi; Sch. P. 70°. 3. S c h n e 111 o t. 2 T. Cd, 2 T. Pb und 4 T. Sn. Sehr zäh, hämmerund walzbar; Sch. P. 149°. Auch andere Kadmiumlegierungen sind angegeben worden und werden für einige Zwecke benutzt. Vgl. dazu „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n " No. 6. Kadmiumlegierungen: Ludwig Becker, Metallgiesserei, Ottenbach a. M., Ludwigstr. 42.

Kadmiumverbindungen. 1. K a d m i u m a z e t a t {Cadmium aceticum). Cd(C s Ha0 2 ) 2 + 3 H a ODurch Auflösen von CdO in C 2 HJ0 2 und Verdampfen zur Kristallisation erhalten. Findet zur Herstellung von Lüster auf Tonwaren Verwendung. Kadmiumazetat, krist

1 kg Mk. 11,50

2. K a d m i u m b r o m i d ( B r o m k a d m i u m ; Cadmium bromatum). CdBr2 + 4 H 2 0. Durch Digerieren von Cd (in H 2 0 suspendiert) mit Br, Eindampfen und Kristallisation gewonnen. Lange farblose, an der Luft verwitternde Nadeln, die in H 2 0 und Alkohol leicht löslich sind. Bei 100° entweichen 2 mol., bei 200° der Rest des Kristallwassers. Man benutzt das Salz zu photographischen Zwecken. Kadmiumbromid „ wasserfrei

1 kg Mk. 8,00 1 „ „ 13,00"

3. K a d m i u m c h l o r i d ( C h l o r k a d m i u m ) CdClj, wird beim Eindampfen der salzsauren Lösung von Cd in leicht verwitternden Prismen CdCU + 2H s O erhalten. Kadmiumchlorid, techn ehem. rein „ „ wasserfrei

1 kg Mk. 8 , 0 0 1 „ „ 11,50 1 „ „ 15,Oft

4. K a d m i u m j o d i d ( J o d k a d m i u m ; Cadmium, jodatum). CdJ2. In derselben Weise wie Kadmiumbromid erhalten, oder aber durch Verdampfen einer Lösung von KJ mit CdSO«. Sechsseitige, perlmutterglänzende Blättchen, die sich in Wasser und Alkohol lösen. Findet ebenfalls in der Photographie Verwendung. Kadmiumjodid

1 kg Mk. 3 6 , 0 0

5. K a d m i u m o x y d (Cadmium oxydatum). CdO. Wird durch Verbrennen von Cd, durch Glühen von CdCOa, CdSO« oder Cd(NO»)2 gewonnen und bildet, je nach der Art der Darstellung, entweder ein braunes, unschmelzbares Pulver vom sp. G. 6,95 oder aber blauschwarze mikroskopische Oktaeder vom sp. G. 8,1. Durch Ausfällen verdünnter Kadmiumlösungen sowie durch Digerieren von CdO mit H 2 0 erhält man weisses K a d m i u m o x y d h y d r a t (Cadmium hydroxydatum), Cd(OH) 2 , das aus der Luft COs anzieht. Kadmiumoxyd, braun schwarz „ Kadmiumoxydhydrat, techn „ ehem. rein

1 kg Mk. 19,00 1 „ „ 19,00 1 „ „ 10,00 1 „ „ 12,00

6. K a d m i u m s u l f a t (Cadmium sulfuricum). CdSO». Durch Auflösen von Cd in HsSO«, am besten unter Zusatz von HNOa, und Verdampfe»

Kadogel — Kaffein.

591

zur Kristallisation erhalten. Man kennt das Salz mit verschiedenem Wassergehalt, nämlich als 3 CdSO* + 8 H„0 und als CdS0 4 + 4 H*0. Farblose Kristalle, die sich in Wasser lösen. K a d m i u m s u l f a t , techn „ gereinigt „ ehem. rein

1 kg Mk. 7,00 i „ „ 8,75 1 „ „ 9,50

KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

7. K a d m i u m s u l f i d (Kadmiumsulf uret, k a d m i u m ; Cadmium sulfuratum). CdS. Siehe unter f ä r b e n". Kadmiumverbindungen: Dr. Heinr. König & Co., G. ra. b. H., LeipzigPlagwitz. £ . Merck. Darmstadt.

Schwefel„Kadmium-

Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co., Magdeburg-Südost.

Kadmiumverbindungen, schwefeis. und kohlens.: Reimbold & Strick, G. m. b. II., Cöln a. Rh.,

Gereonshaus.

K a d o g e l siehe „ C a d o g e 1". K a f f e e . Immer mehr Verbreitung findet der sogenannte C o f f e i n f r e i e Kaffee, dessen Coffeingehalt zwar nicht ganz entfernt, aber doch stark vermindert ist. Man entzieht das Kaffein den unzerkleinerten rohen Kaffeebohnen, die erst danach geröstet werden. Nach D. R. P. 221 116 werden die Bohnen zunächst auf etwa 150° erhitzt, darauf unter erhöhtem Druck, gegebenenfalls bei Gegenwart einer geringen Menge einer organischen Säure, mit H 2 0 erwärmt und der Dampfdestillation unterworfen, worauf sie schliesslich zusammen mit der nicht verdampften Flüssigkeit getrocknet und geröstet werden. Der bekannte K a f f e e H a g wird hergestellt nach D. R. P. 243 539: Man behandelt die rohen Bohnen zwecks Quellung mit Wasser oder nassem Dampf, worauf das Koffein durch flüchtige organische Lösungsmittel entzogen werden kann. Dann wird der Kaffee in rotierenden Trommeln durch Behandeln mit Dampf von den letzten Resten des Extraktionsmittels befreit und schliesslich geröstet. Kaffee-Essenz. Ein vielfach an Stelle von Zichorien eingeführter Kaffee-Zusatz (Verbilligungsmittel), der im wesentlichen durch sachgemässes Rösten verschiedener Zuckerarten ( K a r a m e l i s i e r e n ) unter Zusatz geeigneter Aromatika und Füllmittel hergestellt wird. Wegen der starken Hygroskopizität des Karamels geschieht der Versand am besten in Blechdosen. Die Herstellung von Kaffee-Extrakt bezwecken einerseits D. R. P. 267 196 und anderseits D. R. P. 267 847. Kaffee-Extrakt 100% in Pulverform, Tabletten und Würfel: Chemische Fabrik Budenheim Ludwig Utz, Mainz,

Bahnhofsplatz 4.

K a f f e i n ( C o f f e i n u m , ; Thein, Guaranin). stitution nach ist das Kaffein Trimethylxanthin: CHä. N— CH

C8H10N4O2 + H-,0.

Der Kon-

¿ 0 ¿ - N . CHs . I

I

- > c o

CH 3 . N—C=N Alkaloid, das im K a f f e e ( O o f f e a arabica) und im T e e (Thea chinensis) vorkommt. Fabrikmässig wird es fast ausschliesslich aus dem Teestaub dargestellt, obwohl dieser nur 1,7 % Kaff ein enthält: Man extrahiert den Teestaub mehrmals mit heissem H 2 0, dampft die Auszüge stark ein, fällt die Gerbsäure mit Kalkmilch und zieht aus dem Filtrat das Kaffein durch Behandeln mit Alkohol aus. Nach dem Abdestillieren des Alkohols hinterbleibt Rohkaffein, welches unter Zusatz von Tierkohle in H s O gelöst und zuletzt durch Umkristallisieren gereinigt wird.

592

Kainit



Kakao.

Weisse, seidenglänzende Nadeln, die ihr Kristallwasser bei 100° vertieren. D a s Kaffein sublimiert bei 180«; Sch. P. 230,5. Löslich in 8 0 T . H , 0 von 15». in 2 T . siedenden W a s s e r s , schwerlösl. in Alkohol, CS*, C.H«, Petroläther und Äther, leicht in CHC1,. Man verordnet es subkutan und innerlich bei Neuralgien, Migräne und gewissen Herzkrankheiten. M. D. (nach D. A. V ) p. dos. 0,5 g, p. die 1,5 g, dagegen nach Pharm. Austr. M. D. p. dos. 0,2 g, p. die 0,6 g. Kaffein, rein, D . A . V Coffein. benzoic n

» n n

hydrobromic., crist hydrochloric, crist salicylic sulfuric., crist valerianic

. .

. . .

. . . . . . .

. . . . . . . .

. . . . . . . .

H Mk. < 6 0 ; 1 H 2,90; 1 H 2,60; 1 H n H,60; 1 H n 3,10; 1 H n 2,60; 1 H 3,10; 1 H n 4,10; 1

kg M k

:iH,50

X r, „ * >.

r „ „ „ „

26,r>0 24,00 :w.00 28,00 24,no

* „

» *

*M.oo 37,50

Untersuchung wässriger Lösungen von Kaffein mit dem Eintauch-Refraktometer nach Hanus:

Carl Zeias, Jena.

Kalnlt

Prospekt Meea 165.

siehe „ A b r a u m s a l z e " ; vgl. auch „D ü n g e m i 11 e 1 , k ü n s t l i c h e". Kakao. Samen ( B o h n e n ) des Kakaobaums Theobroma Cacao. Man unterscheidet u n g e r o t t e t e n und g e r o t t e t e n Kakao; ersterer, der nur in der Sonne getrocknet ist, hat einen bitteren und herben Geschmack. Das Rotten besteht darin, dass man die Bohnen einige T a g e garen lässt und dann schnell trocknet; gerotteter Kakao schmeckt milde und hat seine Keimkraft eingebüsst. Die Güte des Kakaos hängt vom Ursprungslande sowie von der Art der Behandlung ab. Das wirksame Prinzip des Kakaos ist das T h e o b r o m i n (Dimethylxanthin), das in den Bohnen zu 1—3 % enthalten ist. Ausserdem enthalten die enthülsten Bohnen 10—12 % Proteinstoffe und ca. 50 % Fett ( K a k a o b u t t e r ) . Um aus den Bohnen die im Handel als „ K a k a o " bezeichnete Masse und hieraus weiter die Schokolade zu gewinnen, hat man die Bohnen mannigfachen Operationen zu unterwerfen: Zuerst werden sie zur Entfernung gröberer Verunreinigungen g e s i e b t und a u s g e l e s e n ; hierauf werden sie in rotierenden eisernen Zylindern g e r ö s t e t . Dann kommen sie in eine B r e c h m a s c h i n e , worin die Bohnen zugleich mit den Schalen zerbrochen und dann von letzteren getrennt werden. Nach abermaligem Sieben werden die zerkleinerten Bohnen nun in Kollergangen oder in besonderen, anders konstruierten Mühlen fein zermahlen, wobei die Wände des Apparates durch Dampf erwärmt werden. In dieser Form ist die Masse zur Schokoladenfabrikation fertig. (Weiteres siehe im Artikel „ S c h o k o l a d e " . ) Will man jedoch den als nährende Speise viel benutzten Kakao selbst herstellen, so p r e s s t man die gerösteten und grob gemahlenen Bohnen in Presssacken unter Verwendung besonders konstruierter hydraulischer Pressen, die durch Einleiten von Dampf geheizt werden, aus; so erhält man das Kakaofett (Kakaobutter), während der Pressrückstand nach dem Vermählen zu feinem Pulver den e n t ö l t e n K a k a o bildet. Während die Kakaomasse vor dem Auspressen 50—55 % Fett enthält, hat entöltes Kakaopulver nur einen Gehalt von 2 0 — 3 5 % Fett. Da der so entölte Kakao sich nur bei längerem Kochen im Wasser verteilt, digeriert man ihn meistens mit einer Pottasche- oder Sodalösung (holländische Methode) oder auch mit Ammoniumkarbonatlösung, wodurch man den sog. l ö s l i c h e n K a k a o gewinnt; demselben wird häufig wieder etwas Kakaofett zugesetzt. Die Trocknung der Kakaobohnen an der Luft geht bei ungünstiger Witterung nur langsam vor sich, weshalb man sie vielfach in Vakuumtrockenschränken vornimmt. Für die Kakaofabrikation sind sehr zahlreiche Maschinen konstruiert worden, die an dieser Stelle bei weitem nicht alle mit Leistung, Kraftbedarf und Preis aufgeführt werden können. Nur zusammenfassend sei erörtert,

Kakaobutter — Kakodylpräparate.

593

welche Maschinen eine mit allen Verbesserungen arbeitende Anlage nOtig hat, u m p e r T a g 1000 k g e n t ö l t e s K a k a o p u l v e r h e r z u s t e l l e n : a) 1 Bohnenreinigungs- und Auslesemaschine; Kraftbedarf I HP. Preis der Maschine „ des Leitriemens „ 1 Auffangkastens

Mk. 1500 20 50

b) 2 Kakao-Röstmaschinen, jede zu 400 kg Trommelinhalt; Kraftbedarf je 2 HP. Preis mit Planrost je

Mk. 1700

c) 1 Brech- und Reinigungsmaschine; Kraftbedarf 2 HP. Preis „ „ „

der Maschine der Leitriemen 1 Auftangkastens des Vorgeleges •

Mk. 2 4 5 0 60 50 200

d) 1 Keim-Auslesemaschine mit 3 Wechselsieben und 2 eisernen Kästen. Leistung pro Stunde ca. 75 kg; Kraftbedarf 0,3 HP. Preis

Mk.

565

e) 4 Drillings-KakaomUhlen; Kraftbedarf je 1,5 HP. Preis jeder Maschine Läuferhebezeug je

Mk. 3 3 0 0 30

f) 3 Hydraulische Pressen zum Entölen; Kraftbedarf je 0,5 HP. Preis jeder Presse

Mk. 3 5 0 0

g) Akkumulator mit automat. Pumpwerk, empfehlenswert zum Betriebe der 3 Pressen. Preis des Akkumulators „ des Pumpwerkes

Mk. j l 0 0 „ 525

h) Automatisch arbeitende Pulverisier-Anlage für entölten Kakao, bestehend aus: 1 Vorbrecher, 1 Pulverisator, 1 Siebmaschine (Kraftbedarf ca. 6 HP., Bedienung 1 Mann). Preis der kompl. Pulverisieranlage mit sämtl. Elevatoren, Schnecken u. s. w. Mk. 6 2 5 0 Die gesamte Anlage für llhiU kg Tagesleistung hat einen Kraftbedarf von 2 0 HP. dnn stellt sich auf Mk. 37 0 0 0 - 4 0 U 0 0

K a k a o b u t t e r (Kakaofett; Butyrum, Cacao; Oleum Cacao). Zur Gewinnung werden die entschälten und gerösteten Kakaobohnen (s. „ K a k a o " ) zuerst grob gemahlen und abgepresst, dann feiner vermählen und nochmals abgepresst; man fährt so fort, bis ein ziemlich fettfreies Pulver hinterbleibt. Häufig werden den zerkleinerten Bohnen auch Alkalikarbonat- oder Ammoniaklösungen zugesetzt, und man erwärmt auf 100°, worauf erst ausgepresst wird; letzteres Verfahren schädigt die Qualität der Kakaobutter. Sie bildet im rohen Zustande eine gelbe, in der Kälte feste Masse von eigenartigem, kakaoähnlichem Geruch. Zur Reinigung kocht man die Kakaobutter meistens nur mit Wasser; eine vollständige Befreiung von allen Beimengungen (Farbstoff, Riechstoff) erreicht man durch Auskochen mit absolutem Alkohol. Da die Kakaobutter sich lange hält, ohne ranzig zu werden, wird sie namentlich zu kosmetischen Präparaten viel verwendet; auch in der Pharmazie benutzt man sie. Sp. G. (bei 20°) 0,9702; Sch. P. 30—33° C.; Verseifungszahl 190-195; Jodzahl 33—38. K a k o d y l p r ä p a r a t e . Medizinisch benutzt man neuerdings vielfach die Kakodylsäure (Acutum kakodylicum) und ihre Salze. Erhitzt man trocknes Kaliumazetat mit gleichen Teilen Arsenigsäureanhydrid, sö erhält man ein in Wasser ziemlich unlösliches, bei 170° C. siedendes Ol von ausserordentlich widerlichem Gerüche (Cadätsche Flüssigkeit), das wenig Kakodyt As»(CH»)» und Viel Kakodyloxyd Asj(CH») t O enthalt. Wird dieses Gemisch mit Quecksilberoxyd behandelt, so werden beide Verbindungen zu K a k o d y l s ä u r e (Dimethylarsensäure) As(CH,),OiH oxydiert. Sie bildet geruchlose, in HjO sehr leicht lösliche Kristalle. Als Säure ist sie einbasisch; ihre Salze sind in HiO löslich und meist amorph. Blücher IX.

38

594

Kalander.

Kakodylsäure, krist. Kakodylsaures Eisenoxyd „ Gnajakol Kali „ Lithium „ Magnesia „ Manganoxyd „ Natron „. Silberoxyd

. . .

.

kg Mk 30,00 » „ 40,00 „ » 44,00 * n 40,00 n „ 65,00

.

„ „

. . . . . . . .

r „

4(1,00 40,00

24,00 D Mk. 10,00;

H „

90,00

Kakodylpräparate: E. Merekp Darmstadt.

Kalander

(Friktions-Kalander). a ) Z w e i w a l z i g , mit e i n e r B a u m w o l l w a l z e u n d einer p o l i e r t e n H a r t g u s s w a l z e ; letztere k a n n d u r c h W a s s e r g e k ü h l t u n d d u r c h D a m p f geheizt werden. Ballenlni g e der Walzen

Für Bo£ca-Satinage

Für Rollen-Satinage

Für Rol!ei>und Bogen-Satinage

cm

Mk.

Mk.

Mk.

65 70 80 90 100 110 120 130

2100 2300 2500 2700 2900 3200 3500 3800

2350 2450 2650 2850 3050 3350 3750 4000

2500 2600 2800 3000 3200 3550 3900 4200

b ) D r e i w a I z i g , mit einer B a u m w o l l w a l z e , einer P a p i e r w a l z e u n d einer p o l i e r t e n H a r t g u s s w a l z e ; letztere k a n n d u r c h W a s s e r g e k ü h l t und d u r c h Dampf geheizt w e r d e n . Für Rollenund Bogen-Satin :

Ballenlange der Walzen

Für Bogen-Satinage

Für Rollen-Satinage

cm

Mk.

Mk.

Mk.

85 100 125 150 160 175

4100 4575 5700 7000 7450 8400

4200 4675 5H75 7200 7650 8650

4350 4850 6i'00 7400 7850 8800

c) V i e r w a l z i g , mit einer P a p i e r w a l z e , e i n e r p o l i e r t e n heiz- und kQhlbaren H a r t g u s s w a l z e , e i n e r B a u m w o l l w a l z e u n d einer h a r t g u s s e i s e r n e n Walze. Ballenlange der Walzen

Für Bogen-Satinage

Für Rollen-Satinage

Für Rollenund Bogen-Satinage

cm

Mk.

Mk.

Mk.

80 90 95 100 110 120 130 140 150 160

4900 5000 5450 6000 6500 7500 8100 8600 9200 9750

5100 5200 5650 6250 6750 7800 8450 8900 9550 10000

5250 5350 5800 6450 6875 8000 8625 9100 9675 10150

Kalialaun — Kalilauge.

595

P a p p e n - F r i k t i o n s - K a l a n d e r mit 2 Walzen, 700 mm Durchgang . Mk. 4300 P a p p e n k a l a n d e r mit 2 Hartgusswalzen 1950 R o l l e n k a l a n d e r mit 10 Walzen zur Rollensatinage: 1 obere Hartwalze, 3 mittlere heizbare Hartwalzen, 1 untere Hartwalze und 5 Papierwalzen: Papierwalzenbreite . . . 150. Zur Darstellung fallt man siedende Pottaschelösung mit Kalkmilch oder trocken gelöschtem Kalk, zieht nach dem Absetzen die klare Flüssigkeit vom Niederschlag ab und dampft sie in gusseisernen Kesseln ein. Hierbei scheidet die Kalilauge Kaliumsulfat und -karbonat aus und wird nach Abhebern von diesen weiter bis zur gewünschten Starke eingedampft. Mehr und mehr gewinnt jetzt die e l e k t r o l y t i s c h e Darstellung der Kalilauge durch Zersetzung von Chlorkaliumlösungen an Bedeutung. Weiteres darüber siehe im Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , elektrolytis c h e r " sowie unter K a l i u m h y d r a t im Artikel „K a l i u m v e r b i n d ü n g e n". Sp. G. und Gehalt von Kalilaugen bei 15° (nach L u n g e ) . Sp. G.

Grade Beaume

v. K , O

K% OH

1,007 1,014 1,022 1 , 0 >9 1,037 1,045 1,052 1,060 1,067 1,075 1,083 1,«'91 1,100 1,108 1,116 1,1% 1,134 1,142 1,152

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19

0,7 1,4 2,2 2,9 3,8 4,7 5.4 6,2 6,9 7,7 8,5 9,2 10,1 10,8 11,6 12,4 13,2 13,9 14,8

0,9 1,7 2,6 3,5 4,5 5,6 6,4 7,4 8,2 9,2 10,1 10,9 12,0 12,9 13,8 14,8 15,7 16.5 17,6

T" r»

,

8p. G.

Grade Beaume

1,162 1,171 1,180 1,190 1,200 1,210 1,220 1,231 1,241 1,252 1,263 1,274 1,285 1.297 1,308 1,320 1,332 1,345

1,357

20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30

V

32 33 34 35 36 37 38

"/„K.O

KOH

Sp. o .

Grade Beaum£

15,6 16,4 17,2 18,0 18,8 1.9,6 20,3 21,1 21,9 22.7 23,5 24.2 25,0 25,8 26,7 27,5 28,3 29,3 30,2

18,6 19,5 20,5 21,4 22,4 23,3 24,2 25,1 26,1 27,0 28,0 28,9 29,8 3u,7 31,8 32,7 33,7 34,9 35,9

1,370 1,383 1,397 1,410 1,424 1,438 1,453 1,468 1,483 1,498 1,514 1,530 1,546 1,563 1,580 1,597 1.615 1,634

39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56

J!

n • gereinigt fttr Molkereien .

.

R n

Kalilauge:

Uacchariniabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List A Co., Magdeburg-Südost.

.

'1'

KOH 31.0 31,8 32,7 33,5 34,4 35,4 36,5 37,5 38,5 39,6 40,6 41,5 42,5 43,6 44,7 45,8 47,0

48,3

36° Bi 7 . kg B i •/„ n 50® Be •/„ n

31* 17° 36°

Be • / , B i •/, Bi 7 .

n n n rt

38*

36,9 37,8 38,9 39,9 40,9 42,1 43,4 44,6 45,8 47,1 48.3 49,4 50,6 51.9 53,2 54,5 55,9

57.5

Mk. 28,00

n n n n n n

32,00 36,00 33,00 37,00

70,00 90,00

596

Kalisalpeter — Kalium.

Kallsalpeter s i e h e „ S a 1 p e t e r " . Kallaalse s i e h e „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n "

s a l z e". Kalisalze:

Kaliwerke Aschereieben,

sowie

„Abraum-

Aacherdeben.

A p p a r a t e für Kali-Industrie:

Dampfkessel- und Gaaometer-Fabrik A.-G. yorni.

A. Wilke 4 Co., Braunschweig, Bahnhofstr. 15a.

Kallscbmelse. Apparat zur Kalischmelze nach C Liebermann, bestehend aus kupfernem Bad und einem Einsatzgefäss aus Reinnickel nebst Nickelspatel (Füllung mit Naphtalin, Anthrazen, Anthrachinon u. s. w.), kompl

Mk. 32,50

K a l l v e r b i n d n n g e n siehe „ K a l i u m v e r b i n d u n e e i t " . Kallam. K. A. G . = 3 9 , 1 . D i e G e w i n n u n g g e s c h i e h t in ähnlicher W e l s e w i e die d e s N a t r i u m s ( s . d.), hat a b e r mit w e i t m e h r S c h w i e r i g keiten zu kämpfen. S o g e w i n n t man es durch Erhitzen e i n e s G e m e n g e s von K,CO» mit C, wie s o l c h e s G e m i s c h im verkohlten W e i n s t e i n v o r l i e g t auch die s o n s t i g e n Verfahren der Natriumgewinnung sind mit mehr o d e r weniger E r folg auf d a s K ü b e r t r a g e n w o r d e n . S o reduziert man d a s K i C O j auch mit AI o d e r M g ; durch letzteres l ä s s t sich K auch a u s KOH g l a t t g e w i n n e n , wobei die R e a k t i o n der G l e i c h u n g : KOH + M g = K + H + M g O entspricht. Die G e w i n n u n g g e s c h i e h t in D e s t i l l a t i o n s g e f ä s s e n ; nach b e e n d e t e r Destillation taucht man die V o r l a g e n mit dem darin a n g e s a m m e l t e n K in P e t r o l e u m und kratzt d a s Metall nach dem E r k a l t e n h e r a u s ; gereinigt wird e s durch Umdestillieren oder indem man e s durch L e i n w a n d l a p p e n d u r c h p r e s s t . Nach dem D. R. P . 1 3 8 3 6 8 stellt man K dadurch her, d a s s man C a l c i u m karbid mit Kaliumfluorid o d e r einem Doppelfluorid in einem geeigneten G e f ä s s unter L u f t a b s c h l u s s auf Rotglut erhitzt, w o b e i d a s K o h n e w e i t e r e s a b destilliert; d a s V e r f a h r e n soll ä u s s e r s t billig arbeiten. D a s g e n a n n t e Verfahren lässt sich nach D . R . P. 2 3 9 106 noch weiter dadurch verbilligen, d a s s man d a s Alkalifluorid durch w o h l f e i l e r e s Alkalisulfid ersetzt. Nach dem D . R. P . 140 737 erhitzt man zur G e w i n n u n g von K ein G e m i s c h von Aluminium und Kaliumfluorid (oder K i e s e l f l u o r k a l i u m ) in einem Destillierbehälter, wobei d a s K s c h o n bei niedriger T e m p e r a t u r abdestilliert und in reinster F o r m erhalten wird. D a s Verfahren ist g e f a h r l o s , da kein e x p l o s i b l e s K o h l e n o x y d k a l i entstehen k a n n ; d a s AI wird in e r b s e n g r o s s e n S t ü c k e n verwendet. Nach dem E n g l . P a t . 19 196 von 1903 soll man Kaliumaluminat, mit Kohle o d e r T e e r g e m i s c h t , im e l e k t r i s c h e n Ofen b e h a n d e l n ; d a s K wird unter D u r c h l e s e n e i n e s indifferenten G a s e s verflüchtigt und k o n d e n s i e r t . L o r e n z , C l a r k und S a c h e r h a b e n ein V e r f a h r e n zur K - G e w i n n u n g a u s g e a r b e i t e t , w e l c h e s die s o n s t fast die g a n z e A u s b e u t e v e r n i c h t e n d e s t a r k e M e t a l l n e b e l b i l d u n g unterdrückt. Nach ihren A n g a b e n wird d a s g e s c h m o l z e n e Atzkali in einem e i s e r n e n G e i ä s s zwischen einer E i s e n b l e c h a n o d e und einer E i s e n d r a h t k a t h o d e e l e k t r o l y s i e r t ; der Draht ist durch den B o d e n e i n e s M a g nesitzylinders eingeführt, d e s s e n untere Öffnung in die S c h m e l z e eintaucht. Ist der Zylinder fast ganz mit K gefüllt, s o l a s s t man e t w a s a b k ü h l e n , v e r s e n k t ihn in P e t r o l e u m und z e r s c h l ä g t ihn, um den K a l i u m r e g u l u s zu e r h a l t e n . D i e Ausbeute soll nach diesem V e r f a h r e n 9 5 % der T h e o r i e b e t r a g e n . A n d e r e M e t h o d e n der D a r s t e l l u n g von A l k a l i m e t a l l e n s i e h e im Artikel „N a t r i u m " . S i l b e r w e i s s e s , g l ä n z e n d e s , k r i s t a l l i s i e r e n d e s , in der K ä l t e s p r ö d e s , bei g e w ö h n l i c h e r T e m p e r a t u r w a c h s w e i c h e s Metall. S p . G . (bei 15°) 0 , 8 6 5 ; S c h . P . 6 2 . 5 ; S . P . 6 6 7 ° . E s oxydiert sich s e h r leicht an der Luft, zersetzt W a s s e r bei g e w ö h n l i c h e r T e m p e r a t u r , wird w i e Na a u f b e w a h r t . M a n v e r w e n d e t es nur in b e s c h r ä n k t e m M a s s e ; m e i s t wird das billigere Na benutzt. Kalium in Kugeln . . 1 kg Mk. 50,00 Kalium:

Saccharinfabriii A.-O. vorm. Fahlberg, List & Co.,

Magdeburg-Südost.

Kaliumverbindungen.

597

»«HmmwiiirfiniiP» Dieselben sind hier ohne Rücksicht auf Zusammengehörigkeit a l p h a b e t i s c h angeordnet (Vgl. auch den Artikel „ A b r a a m s a l z e".) 1. K a l i u m a z e t a t (essigsaures Kali; Kalium aceticum). Durch Sättigen von KHCO» mit Essigsäure und Eindampfen der Lösung cur Trockne erhält man das n e u t r a l e Kaliumazetat KC*HsOt, während beim Losen von diesem in Essigsäure das s a u r e Azetat KC*HsO>. C>H«Oi entsteht. Preise siehe im Artikel „ A z e t a t e " . KBnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

2. K a l i a l a u n siehe „ A l a u n e " . 3. K a l i u m a n t i m o n y l t a r t r a t (Brechweinstein) siehe unter „ A n t i m o n v e r b i n d u n g e n " . 4. K a l i u m a r s e n i a t (arsensaures Kali; Kalium arsenicicvm). KHjAsO». Durch Schmelzen gleicher Teile AsjOa und KNO», Auslaugen der Schmelze und Verdampfen der Lösung in weissen Kristallen erhalten. Wird im Zeugdruck, teilweise auch in der Medizin benutzt. Kaliumarseniat, techn. (30°/ o Arsensäure) % kg Mk 85,00 „ («o •/, B ) •/, „ „ 1"2,00 „ krist °/0 B „ 130,00 „ „ gereinigt, entwässert °/ 0 „ „ 160.00 „ „ ehem. rein krist. . . . 1 kg Mk. 2,75; °/0 „ „ 250,00 „ „ „ entwässert 1 , „ 3,75 Kaliumbicarbonat: Salzbergwerk* Neu-Staasfurt, Stasefurt.

5. K a l i u m b r o m i d (Bromkalium; Kalium bromatum). KBr. Man stellt es gewöhnlich durch Vermittelung des E i s e n b r o m t t r b r o m i d s (siehe unter „ B r o m v e r b i n d u n g e n " ) dar, indem man eine Lösung der genannten Verbindung in eine siedende, konzentrierte Pottaschelösung einlaufen lässt. Durch längeres Kochen macht man den Fe-Niederschlag dichter und trennt ihn dann durch eine Filterpresse von der KBr-Lösung, die zur Trockne eingedampft wird. Zur Reinigung löst man diese Masse in dem 1—1 % fachen Gewicht H»0,' dampft ein und lässt langsam kristallisieren. Nach dem D. R. P. 138 0 0 8 leitet man zur Darstellung in eine konz. KOH- oder KaCOj-Lösung bis zur Sättigung Br ein, trennt die Mutterlauge von den ausgeschiedenen Salzen, sättigt abermals mit KOH oder KjCOa, leitet wieder Br ein und wiederholt diese Operationen abwechselnd so lange, bis der Chlorgehalt der Mutterlauge so gross ist, dass eine Aufarbeitung notwendig wird. Der Hauptvorteil des Verfahrens soll darin bestehen, dass man unter möglichster Zurückhaltung von Cl-Verbindungen in der Mutterlauge gleichzeitig die Abscheidung des KBr erreicht, ohne die Laugen eindampfen zu müssen. Nach Amer. Pat. 997 972 kocht man ein Gemisch von Atzkalk und S zwecks Gewinnung von Calciumpolysulfidlauge und lässt diese dann in einem Reaktionsturm mit bromgesättigter Luft in Berührung kommen, wobei CaSO«, HBr und S entstehen. Zur Bindung der Säure wird das Reaktionsprodukt mit Ca(OH)j oder CaCO» behandelt, wobei Calciumbromid entsteht. Die zur Neutralisation dienende Kalkverbindung kann auch der Sulfidlauge zugesetzt werden. Das gewonnene C a B r j setzt man mittels K»SO« in KBr um. Das letztere wird aus der Lösung durch Abpressen, Kristallisieren u. s. w. vom Gipsniederschlag getrennt und rein gewonnen. Farblose, luftbeständige, scharf salzig schmeckende, in H»0 leicht, in Alkohol schwer lösliche Kristalle, die in der Photographie, in der Medizin, sowie zur Darstellung anderer Bromverbindungen benutzt werden. Kaliumbromid, krist. D. A. V . . . . . . . 1 kg Mk. 4,00 E. Merck, DarmsUdt. 6. K a l i u m c h l o r a t (chlorsaures Kali; Kalium chloricum). KCIO». Früher gewann man es, indem man Chlor in Kalkmilch einleitete und das gebildete Calciumchlorat in KCl umsetzte. Bei der Ausfahrung dieses Ver-

598

Kaliumverbindungen.

fahrens befindet sich die Kalkmilch in gusseisernen, mit Rührwerk versehenen Zylindern, in die C1 eingeleitet wird. Die g e w o n n e n e Calciumchloratlauge wird nach Klärung o d e r Filtration mit der berechneten Menge KCl versetzt und dann eingedampft. Die erhaltenen Rohkristalle w e r d e n durch fraktioniertes L ö s e n und Kristallisierenlassen gereinigt. D a s v o r g e n a n n t e V e r f a h r e n ist j e t z t wohl g ä n z l i c h durch die e 1 e k t r o l y t i s c h e G e w i n n u n g v e r d r ä n g t w o r d e n : W i r d d i e h e i s s e L ö s u n g v o n KCl o h n e E i n s c h a l t u n g e i n e s D i a p h r a g m a s e l e k t r o l y s i e r t , s o muss KCIO» ents t e h e n , d e n n die z u n ä c h s t bei der K C l - Z e r s e t z u n g auftretenden K o m p o n e n t e n Die C1 und K O H w i r k e n w e i t e r unter Bildung d e s C h l o r a t e s a u f e i n a n d e r . D a r s t e l l u n g wird durch m a n c h e r l e i Kunstgriffe unterstützt, s o setzt man z. B . dem E l e k t r o l y t e n K j C O j s o w i e C h l o r i d e oder K a r b o n a t e a l k a l i s c h e r E r d e n zu. Ü b e r E i n z e l h e i t e n vgl. den Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , elekt r o 1 y t i s c h e r " . w o a u c h die neuen P a t e n t e der C h l o r a t d a r s t e l l u n g erörtert sind. A u s s e r der e l e k t r o l y t i s c h e n D a r s t e l l u n g findet a n s c h e i n e n d neuerdings B e a c h t u n g d a s s c h o n eine R e i h e von J a h r e n b e k a n n t e V e r f a h r e n von K. J. B a y e r , weil d a b e i a l s N e b e n e r z e u g n i s nicht CaCU s o n d e r n ein verhältnism ä s s i g w e r t v o l l e s N e b e n p r o d u k t , nämlich Z i n k c h l o r i d , erhalten wird. Nach d i e s e m durch E n g l . P a t . 17 9 7 8 von 1894 g e s c h ü t z t e n V e r f a h r e n behandelt man Z i n k o x y d in w ä s s e r i g e r A u f s c h w e m m u n g mit einem C h l o r s t r o m und erhitzt die e r h a l t e n e L ö s u n g mit einem Alkalichlorid, o d e r man s c h w e m m t d a s ZnO direkt in A l k a l i c h l o r i d l ö s u n g auf, leitet C1 ein und erhitzt d a n a c h die Flüssigkeit. Farblose, luftbeständige, glänzende, wasserfreie Kristallblättchen. 100 T . HsO lösen bei 0° 3 , 3 3 T . , bei 3 5 ° 12 T „ bei 100° 6 0 T . K C I O , . E s ' d i e n t zur F a b r i k a t i o n von Z ü n d h ö l z c h e n , F e u e r w e r k s k ö r p e r n , a l s O x y d a t i o n s m i t t e l , in der F a r b e n - und P r ä p a r a t e n - I n d u s t r i e ; auch benutzt man e s in der Medizin. — O b e r e h l o r s a u r e s K a l i s. unter No. 2 5 K a l i u m p e r c h l o r a t . Kaliumchlorat, gereinigt, krist Pulver „ ehem. rein, krist. D . A. V Pulver D . A . V

°, 0 kg M k . °, 0 „ „ °, 0 „ ,, °/0 „ „

76,00 78,00 94,00 97,00

Kaliumchlorat: Königswarter

k

Ebcll,

Linden

vor

Hannover.

Salzbergwerk

Neu-Staasfurt,

Stassfurt.

7. K a l i u m c h l o r i d ( C h l o r k a l i u m ; Kalium chloratum). KCl. Es findet sich in den A b r a u m s a l z e n ( s . d . ) a l s S y l v i n f a s t rein, mit MgCl» v e r b u n d e n a l s K a r n a l l i t ; es wird a u s d i e s e m s o w i e a u s dem e b e n f a l l s zu den A b r a u m s a l z e n g e h ö r e n d e n K a i n i t ( K j S O « + M g S O , + MgCl» + 6 H j O ) , a u s letzterem durch Umsetzung d e s M g C l j gegen K j S O t , g e w o n n e n . Die Z e r s e t z u n g von Karnallit und Kainit b e w i r k t man durch A n w e n d u n g von W a s s e r v e r s c h i e d e n e r T e m p e r a t u r g r a d e . Für die R e i n d a r s t e l l u n g d e s KCl sind d i e v e r s c h i e d e n e n L ö s l i c h k e i t s v e r h ä l t n i s s e von KCl und NaCl von g r ö s s t e r W i c h t i g k e i t . B e i d e S a l z e lösen sich nämlich in der Kälte nahezu in g l e i c h e r M e n g e in H 2 0 , d a g e g e n nimmt die L ö s l i c h k e i t d e s KCl in der W ä r m e viel s c h n e l l e r zu a l s die d e s NaCl. S o lösen 1 0 0 T . H , 0 bei 2 0 ° C. 3 6 , 3 T . NaCl o d e r 3 4 , 7 T . KCl, d a g e g e n bei 100° C. 4 0 , 1 T . NaCl oder 5 6 , 6 T . K C l . D e r Z w e c k der T r e n n u n g b e i d e r S a l z e wird bei der V e r w e n d u n g von Karnallit noch dadurch unterstützt, d a s s d a s a u s letzterem bei s e i n e r D i s s o z i a t i o n in w a r m e r L ö s u n g e n t s t e h e n d e s e h r leicht l ö s l i c h e M g C l j s t ä r k e r a u s s a l z e n d auf d a s NaCl a l s auf d a s KCl einwirkt. E s gelingt d a h e r durch mehrfach w i e d e r holtes Auslaugen der A b r a u m s a l z e mit h e i s s e m H j O und Abkühlen der erhaltenen L ö s u n g e n s c h l i e s s l i c h , s ä m t l i c h e s NaCl a u s z u s c h e i d e n und reine K C l L a u g e n zu e r h a l t e n , a u s d e n e n d a s S a l z s e l b s t durch E i n d a m p f e n und U m k r i s t a l l i s i e r e n e r h a l t e n wird. Zuletzt t r o c k n e t man es auf D a r r e n oder im Flammofen. Nach d e m D . R . P . 1 3 5 7 2 2 wird d e r K a r n a l l i t zur K C l - G e w i n n u n g auf s e i n e r natürlichen L a g e r s t ä t t e in b e s o n d e r e r W e i s e g e l ö s t .

Kaliumverbindungen.

599

Farblose, durchsichtige, rein salzig schmeckende, reguläre Kristalle-, 100 T . HjO lösen bei 0* 2 8 , 5 T., bei 15» 33,4 T. und bei 110* 5 9 T . KCl; in Alkohol ist es fast unlöslich. E s dient zur Darstellung von KNO», von Pottasche, Alaun, Kaliumchlorat und Kaliumchromat sowie als Düngemittel. Kaliumchlorid, roh (SÖ°/o) °/„ kg Mk. 21,00 doppelt gereinigt, weiss °/ 0 „ „ 45,00 ehem. rein ®/4 „ „ 54,00 Chlorkaliumpottasche:

Salzbergwerk Neu-Staasfurt,

Stanfurt.

8. K a l i u m c h r o m a t e. a ) Neutrales K a l i u m c h r o m a t (gelbes chromsaures Kali; Kalium chromicum). KsCrO«. Durch Schmelzen von Chromeisenstein (Cr»FeO») mit K2CO3 und KNO, erhalten, indem man aus der gemahlenen Schmelze das KjCrOt mit heissem HiO extrahiert; die Lösung wird, nachdem A1>0< und SiO« mit Holzessig ausgefällt sind, durch Eindampfen zum Kristallisieren gebracht. Auch andere Fabrikationsmethoden sind in Benutzung; viel KiCrO« wird auch aus KsCrjOi dargestellt, indem man dessen Lösung mit K j C O s sättigt und durch Eindampfen zur Kristallisation bringt. Nach dem D. R. P . 143 251 bedient man sich zur elektrolytischen Aufschliessung des Chromeisensteins einer Behandlung mit solchen Oxydationsmitteln, die, wie PbOs, MnOj, KMnOi u. s. w., durch die zugleich angewandte heisse verd. HaSO» nicht zerstört werden; diese Oxydationsmittel können durch Elektrolyse in der Lösung selbst immer wieder erzeugt werden. Nach den D R. P. 143 320 und 146 491 wird zur Gewinnung von Kaliumchromat die Lösung irgendeines K-Salzes unter Benutzung eines Diaphragmas und unter Anwendung einer Anode aus Chrom oder einer Chromlegierung elektrolysiert. Auch kann man anstattdessen eine u n l ö s l i c h e Anode verwenden; in diesem Falle besteht der Elektrolyt aus einer Mischung von Chromsulfat und Kaliumsulfat, die durch Zusatz von Kalk stets alkalisch gehalten wird. Endlich ist d a s D. R. P. 151 132 zu nennen; hiernach schmilzt man Chromeisenstein mit Ä t z k a 1 i unter reichlichem Luftzutritt bei 300—500°, laugt die Schmelze unter Zusatz von Kalk zur Fällung der Aluminate und Silikate aus und trennt das Chromat durch Eindampfen von überschüssigem KOH. D a s Verfahren soll trotz der Verwendung von KOH billiger sein als die bisherigen Verfahren, da alles nicht in Form von Chromat gebundene KOH wieder gewonnen und in den Prozess zurückgeführt werden kann; auch bedingt die zur Anwendung gelangende niedrigere Temp. eine erhebliche Ersparnis an Brennmaterial. — Nach dem D. R. P. 163 8 1 4 wird Chromeisenstein mit Ätznatron bei 500—600° verschmolzen, indem man Sauerstoffüberträger, wie Manganate, Permanganate, CuO, P b O oder Fe*Oj, zusetzt und Luft überleitet. Eine Verbesserung des letztgenannten Verfahrens schützt das Zusatz-D. R. P. 171 089. Zitronengelbe, wasserfreie, kühlend und bitter metallisch schmeckende, alkalisch reagierende Kristalle, leicht löslich in HjO, unlöslich in Alkohol. Man benutzt es in der Färberei, zur Darstellung von Chromgelb und Chromtinte. P r ü f u n g 1 zur Bestimmung des CrOs Oehalta säuert man die wässerige Lösung stark m l t H i S O « an, reduziert durch einen überschuss von M o h r ' schem Salz (Ferroammoniumsulfat) und titriert in der stark verdünnten Lösung das überschüssige FeSO« mit KMnO«'Lösung zurück Häufig enthält das KzCrO« bedeutende Mengen von K.SO,, die stark Balzsauere wässerige LBsung gibt dann mit BaCL, eine Fällung von in HCl unlöslichem BaS0 4 . Will man diese Verunreinigung quantitativ bestimmen, so fällt man die schwach salzsaure Lösung mit BaCU, wäscht den Niederschlag durch Dekantieren aus und digeriert ihn zur Lösung des BaCr0 4 mit HCl und Alkohol.

Kaliumchromat, techn. Pulver „



krist

ehem. rein, krist.

Kaliumchromate:

°/ 0 kg Mk. 1 1 0 , 0 0 .

.

®/0

°/ 0









115,00

135,00

KOnigswarter k Ebell, Linden vor Hannover.

b i K a l i u m b i c h r o m a t (dichromsauresKali; doppeltchromsauresKali; rotes chromsaures Kali; Chromkali; Kalium bichromicum). KjCr»Or. Zur D a r -

600

K*Jiuto»erbindungen.

Stellung rostet man geglühten und gemahlenen Chromeisenstein mit gebranntem Kalk und K,CO» bei Rotglut und laugt das erhaltene Produkt von KiCrO« und CaCrO« mit einer Lösung von K>COi (oder K>SOCr»Oi erhalten wird; das ganze Verfahren erscheint als eine Modifikation des vorher beschriebenen. Rötet, saure, wasserfreie, luftbeständige, bitterlich-mettallisch schmekkende, ätzend und sehr giftig wirkende Kristalle. 100 T . HJO lösen bei 0" 5 T., bei 40° 29,1 T., bei 100° 102 T . K , C r , 0 . ; in Alkohol ist es unlöslich. Es dient zur Darstellung von Teerfarbstoffen, von Chrompräparaten, als Beize (vgl. „ C h r o m b e i z e n " ) , weiter zur Darstellung von Zündmassen, zur Reinigung von Holzessig, in der Photographie u. s. w. P r t t f n n g t Man bestimmt die CrO, durch Titration und den SO,-Gehalt gewichtsanalytisch, wie oben unter 8 a für die Prüfung des neutralen KaliumchroroaU angegeben ist. FUr die Handelsware yon K,Cr,0 T wird ein Gehalt von 67,5—68,0 •/„ CrO, garantiert. Kaliumbichromat, „ „ „ „

techn. '» „ „ ehem.

krist P«LVER feinstes Pulver geschmolzen rein, krist

kj





Pulver





geschmolzen

Kaliumbichromatfabriken

., „ „

„ ..

68,00 74,00 100,00 1,60 110,00

%

»

,

1%,00

1



«/„ »/„ 1 °/0

Mk.

R

2,50

baut:

Otto Krueger vorm. G. Knieger, Biebrich a. Rh.

(8. Inserat unter ,,Chem.Fabrikeinrichtunt;« , n").

9. K a l i u m c y a n i d ( C y a n k a l i u m ; b l a u s a u r e s K a l i ; Kalium eyanatum). KCN. Früher wurde es nur durch Schmelzen von 8 T . wasserfreiem Kaliumferrocyanid mit 3 T . geglühtem K»CO» in bedecktem eisernem Kessel dargestellt. Das Produkt enthält nebenbei Kaliumcyanat, dessen Bildung durch Zusatz von C beim Schmelzen verhindert oder dach verringert werden kann. Leichter schmilzt das Geniisch, wenn man nicht K 2 C 0 3 sondern N a j C O j verwendet: hierbei erhält man das sogenannte C y a n s a I z , eine Mischung von KCN und NaCN. Reines KCN gewinnt man durch Erhitzen von getrocknetem Kaliumferrocyanid in bedeckten eisernen Tiegeln: K t Fe(CN)» = 4 KCN + F e C j + N>. Das Kohleneisen setzt sich unten im Tiegel a b ; das darüber stehende KCN wird abgegossen, nachher mit verd. Alkohol extrahiert und nach dem Abdestillieren des Alkohols das Salz geschmolzen. Da man beim Zusammenschmelzen von Ferrocyankalium mit K j C O j im Eisentiegel nicht reines KCN sondern ein cyanathaltiges Produkt erhält, so setzt man seit längerer Zeit beim Schmelzen stets metallisches Na zu, wodurch die ganze Cyanmenge in Form von Cyanid gewonnen wird. — Neuerdings wird immer weniger KCN aus Kaliumferrocyanid gewonnen; die Hauptmenge stellt man nach den s y n t h e t i s c h e n Verfahren dar, und zwar sind es vor allem v i e r Methoden, die in Frage kommen, die von S i e p e r m a n n -Stassfurt, von B e i 1 b y - G l a s -

Kaliumverbindungen.

601

gow, der R a s c h e n - P r o z e s s der United Alkali Co. und das verbesserte C a 81 n e r - Verfahren. Nach S i e p e r m a n n (D. R. P. 51260 und 51562) -wird ein G e m e n « von grobem Holzkohlenklein und KtCOa in Retorten zu heller Rotglut gebracht und dann ein gleichmassiger Strom von NH» darübergeleitet. Die Schmelze wird bis zum sp. G. 1,4 ausgelaugt und dann mit KiCO« versetzt; beim Erkalten scheidet sich der grösste Teil des KCN aus. das dann durch Abschleudern und Umkristallisieren gereinigt wird. Die D. R. P. 126 441, 126 442 und 133 259 betreffen Abänderungen des letztgenannten Verfahrens. Das Verfahren von B e i I b y ist eine Modifikation d e s S i e p e r m a n n schen; B e i l b y umgeht die Schwierigkeiten der Auslaugung und Cyanidgewinnung dadurch, d a s s er durch Zusatz von fertigem Cyanid zu d e m Bildungsgemisch dessen Sch. P. herabdrückt und so direkt hochprozentiges Cyanid in der Schmelze erzielt. In dieselbe Kategorie gehört d a s Amer. P a t . 787 380; hiernach erhitzt man d a s Gemisch eines Erdalkalicyanids ( d a s eyanamidhaltig sein k a n n ) mit Alkalikarbonat mit oder ohne Zusatz von Kohle zur Rotglut. Die Schmelze wird ausgelaugt, worauf man die Erdalkaliverbindungen mit NaHCO» ausfällt und die abfiltrierte Lösung konzentriert. Nach dem Verfahren der United Alkali Co. gewinnt man Cyanide durch Oxydation von Rhodanverbindungen mit HNO», doch ist dieses theoretisch elegante Verfahren technisch sehr kompliziert. Hierher gehört auch d a s D. R. P. 145 748, wonach man die bei der Oxydation von Rhodansalzen mit HNOj entstehenden blausäurehaltigen Gase, denen Sauerstoff der Luft und Stickoxyd beigemischt sind, nicht mehr wie sonst d u r c h Atzalkalien a b sorbieren lässt, sondern bei dunkler Rotglut über alkalische Karbonate leitet. Auch das D. R. P. 160 637 kann hier eingereiht w e r d e n ; danach leitet man blausäurehaltige G a s e Uber festes Atzkali, welches dabei auf eine T e m p . erhitzt wird, die zwar unter dem Sch. P. des Atzkalis, a b e r über dem Verdainpfungspunkt d e s bei der Reaktion entstehenden W a s s e r s liegt. Das vierte der gebräuchlichen Verfahren ist d a s durch D. R. P. 126 241 geschlitzte von C a s t n e r; da es direkt vom Alkalimetall ausgeht, hat es nur für NaCN Bedeutung (vgl. unter Natriumcyanid im Artikel „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n"). Ganz neu ist die Gewinnung von Alkalicyaniden nach F r a n k und E r 1 w e i n (Amer. Pat. 775 953 und 785 161), wobei man vom Stickstoff der Luft ausgeht und mit Hilfe desselben Calciumcyanamid (Darstellung siehe „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n " No. 7) gewinnt. Laugt man Calciumcyanamid mit HjO aus, so erhält man Dicyandiamid (CNNH») 2 als weisses Salz, entsprechend der Reaktionsgleichung: 2 C a C N j + 4 H 3 0 = 2 C a ( O H ) 3 + (CNNH,) 2 . Durch einfaches Umschmelzen des Dicyandiamids mit P o t t a s c h e und Kohle erhält man weisses 100 % iges KCN, wobei die Reaktion etwa der Gleichung entspricht: (CNNH,), + K,CO, + 2 C = 2 KCN + NH, + H + 3 CO + N. Auch d a s D. R. P. 149 594 geht vom Stickstoff a u s und bindet ihn mit Hilfe eines Karbids, genau wie d a s F r a n k und E r l w e i n auch t u n : Man bringt eine Mischung von Karbid und grobgekörntem Koks in einem elektrischen Ofen zum Schmelzen und behandelt die Masse d a n n nach Abkühlen unter den Sch. P. des Karbids, bis dasselbe gerade erstarrt, in porösem Z u stande mit Stickstoff. Die Umsetzung des erhaltenen Calciumcyanids in KCN bietet keine Schwierigkeiten. Das D. R. P. 176 080 nimmt zur Gewinnung von Alkalicyaniden mittels Luftstickstoffs den Weg Uber die N i t r i d e , die sich bekanntlich mit einer Reihe von Metallen leicht bilden. Nach vorliegendem Verfahren benutzt man Magnesiumnitrid oder Calciumnitrid, die im Gemenge mit Alkalikarbonat und Kohle erhitzt w e r d e n ; hierbei gerät d a s G e m e n g e ins Glühen, und ohne weitere Wärmezufuhr setzt sich d a s Glühen unter Bildung von Cyanalkali durch die ganze Masse fort. Nach D. R. P. 200 986 werden Titanstickstoffverbindungen oder Kohlen. stoffstickstofftitan mit den Oxyden, Karbonaten. Sulfaten oder andern Salzen

602

Kaliumverbindangeii.

der Alkalien in Gegenwart von C oder kohlenstoffhaltigen Verbindungen zusammen erhitzt. Nach dem Zusatz-D. R. P. 235 662 liefern auch die Nitride des Si und AI in glatter Reaktion Alkalicyanide, wenn man sie in dem vorbeschriebenen Verfahren an die Stelle der Titanstickstoffverbindungen setzt. Bei der Erhitzung soll die Temperatur nicht höher gesteigert werden, als zur Erzielung einer gleichmassigen Schmelze nötig ist. Auch durch Einleiten von Cyanwasserstoff in Kalilauge wird immer mehr KCN erzeugt; über die Methoden, nach denen man dabei den HCN gewinnt, siehe den Artikel „ C y a n v e r b i n d u n g e n". Auf die Methoden zur Gewinnung von Cyanalkalien aus Leuchtgasreinigungsmassen, aus Melasseschlempe und auf viele andere Verfahren kann hier nicht eingegangen werden, da das meiste davon technisch ohne grössere Bedeutung ist; gerade auf diesem Gebiete offenbart sich zurzeit eine sehr rege Erfindüngstätigkeit, ein Beweis, wie beträchtlich die Nachfrage nach diesen Salzen ist. Dasselbe gilt von den Verfahren zur R e i n i g u n g des KCN; so gewinnt man solches nach dem D. R. P. 128 360, indem man das feste Rohcyanid in einen von aussen geheizten Siebtiegcl einfüllt: Das reine Cyanid schmilzt hierbei aus und kann durch geeignete Vorrichtungen abgelassen werden, während die Verunreinigungen auf dem innerhalb des Tiegels befindlichen Siebe zurückbleiben. Ein anderes Reinigungsverfahren ist das des Franz. Pat. 347 373. Hiernach wird das Rohcyanid in Gegenwart von HjO und Ammoniumsalzen destilliert, wobei man das übergehende Ammoniumcyanid in Atzalkalilauge auffängt. Farblose Kristalle oder nach dem Schmelzen eine kristallinische Masse, scharf alkalisch schmeckend, bittermandelähnlich riechend, zersetzt sich schon an der Luft (CO») unter Bildung von HCN, ist sehr leicht in HjO, wenig in Alkohol löslich, wirkt höchst giftig. Man benutzt es in der Galvanostegie, in der Photographie, zur Darstellung von Cyanverbindungen, neuerdings vielfach zur Gewinnung von G o l d (s. d.) sowie bei der Darstellung sehr zahlreicher organischer Verbindungen. Cvankalium, geschmolzen, (30 °/0) Stücke °/o kg Mk. 85,00 0' f t .. .. 115,00 (30 o/0) Stangel . n w (45 °/0) Stückc _ 115,00 n 10 .. 0/ .. .. 145,00 (45 °/0) Stängel . 0 v (ti0°/ o ) Stücke . 0 .. .. 140,00 0; .. .. 170,00 (60 °/0) Stängel . f? J? (ca. 98/100 °/0) .. _ 162,50 V n natronfrei (96 °/0) krist. . . . . 1 kg Mk. 2,50; ° /0 ,. 225,00 ehem. rein . H „ 1,60; 1 ,. .. 14,50



10. K a l i u m e i s e n s u l f a t (Eisenalaun) siehe „ A l a u n e " . 11. K a l i u m f e r r i c y a n i d siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " . 12. K a i i u m f e r r o C y a n i d siehe „E i s e n v e r b i n d u n g e n". 13. K a l i u m f l u o r i d (Fluorkalium; Kalium fluoratum). KF. Durch Neutralisation von HF mit KjCOi und Eindampfen zur Kristallisation erhalten. Auch s a u e r e Kaliumfluoride, gewöhnlich FluorwasserstoffF l u o r k a l i u m genannt, sind bekannt, und zwar entsprechend den Formeln KF . 3 HF sowie K F . 2 H F . Die Darstellung der Kaliumfluoride muss in Gefässen aus Platin oder Blei geschehen. Kaliumfluorid, neutr „ „ e h e m . rein „ sauer (Bifluorat)

1 kg M k . 2 , 7 5 ;

°/0 kg Mk. 1 3 5 , 0 0 % „ „ 250,00 °/ 0 „ „ 120,00

Kaliumfluorid: Köniffswarter St Ebell, Linden vor Hannover.

j R.

Rienccker

und

Dr.

Siptenfelde (Ostharz).

W.

Schmeisaer,

Fluor-

14. K a l i u m h y d r a t (Atzkali, Kaliumhydroxyd; Kalium, hydratum). KOH. Die Darstellung von Ätzkalilösungen ist im Artikel „ K a l i l a u g e " erörtert. Um f e s t e s Ätzkali zu erhalten, verdampft man dieLauge weiter in blanken gusseisernen Kesseln; soll das Präparat vollständig Fe-frei sein, so muss die Ver-

Kaliumverbindungen.

603

dampfung, sobald die Lauge das sp. G. 1,16 erreicht bat, in Gefässen aus Reinsilber fortgesetzt werden; bei der Konzentration wird sieb ausscheidendes K1CO1 und KjSO« entfernt. Sobald eine Probe der Masse beim Erkalten erstarrt, giesst man diese in silberne Formen zu Stängeln oder man rührt sie wahrend des Erkaltens im Kessel ständig um. Man erhalt so entweder Kalium causticum fusum oder Kalium causticum siccum. Gereinigt wird das Präparat durch Auflösen in Alkohol. Die elektrolytische Darstellung von KOH aus KCl, entsprechend den Formeln 1. KCl = K + C1 und 2. K + H , 0 = KOH 4- H, hat grosse Schwierigkeiten zu überwinden gehabt, bis es gelungen ist, sie für die Praxis brauchbar zu gestalten. Man arbeitet entweder in Gefässen, in denen der Anodenund Kathodenraum durch eine Membran (Diaphragma) getrennt sind, oder aber ohne Diaphragma. Die Anoden bestehen in der Regel aus Retortenkohle (oder Platin, Schwefeleisen, Calciumsilizid u. s. w.), die Kathoden aus Quecksilber oder Eisen. Vorschläge sind hinsichtlich der Apparate wie der Einzelheiten des Verfahrens ausserordentlich viele gemacht worden; was sich davon bewährt hat, ist vielfach immer noch Geheimnis der betreffenden Fabriken. Genaueres über die elektrolytische KOH-Gewinnung siehe im Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Die Entwässerung des KOH durch Schmelzen hat mit mancherlei Schwierigkeiten zu kämpfen, namentlich werden die Gefässe aus Fe oder Ni bei Rotglut stark angegriffen, so dass sich die Metalle nachher in dem KOH als Verunreinigungen vorfinden. Arbeitet man nach dem D. R. P. 82 876 mit Ni, so entsteht als Nebenprodukt durch elektrolytische Zersetzung Kaliumsuperoxyd, welche Verunreinigung für manche Zwecke (z. B. für die Indigoschmelze) sehr störend ist. Alle diese Übelstände soll das Franz. Pat. 352 076 vermeiden, wonach man — ausgehend von KOH von 50° B6 — die Entwässerung unter vermindertem Druck bei 260°. d. h. unter dein Sch. P. des KOH, vornimmt; die Masse wird alsbald dick und fest und zerfällt bei geeignetem Rühren zu Pulver. Geschmolzenes Atzkali ist färb- und geruchlos, kristallinisch, sehr stark ätzend, leichtlöslich in H s O und Alkohol; es zerfliesst schnell an der Luft und absorbiert begierig COj. Es dient zur Bereitung von Schmierseife, Oxalsäure, als Atzmittel, zum Trocknen von Gasen und Flüssigkeiten sowie zur Absorption von CO». Statt der Kalilauge benutzt man jetzt meistens Natronlauge. K a l i u m h y d r a t , techn. geschmolzen (ca. 8 0 ° / o Hydrat), etwas N a - h a l t i g , eingegossen E i s e n t r o m m e l n , Preise inkl. dieser: i 250 100 50 kg. °;0 kg 43,00 44,00 45,00 Mk. Kaliumhydrat, t e c h n . (ca. 8 0 % H y d r a t ) , etwas N a - h a l t i g : In B r o c k e n

in

°/0 kg M k . 5 5 , 0 0

,, Pulver % „ „ 63,00 K a l i u m h y d r a t , t e c h n . geschmolzen ( 8 8 — 9 0 ° , ' o Hydrat), eingegossen in F.isentrommeln, Preise inkl. dieser: ä 250 100 50 kg. 0/o k g 60,00 61,00 62.00 Mk. Kaliumhydrat, t e c h n . geschmolzen ( 8 8 — 9 0 ° / 0 H y d r a t ) : In Brocken „ Pulver Kaliumhydrat, gereinigt I a , weiss, in S t ü c k e n » n n „ Stängeln



n



» Pulver

„ „

mit A l k o h o l gerein., I ) . A . V , in S t ü c k e n 1 kg M k . 2 , 0 0 ; „ „ n r Stängeln 1 „ „ 2,10;



ehem. r e i n , mit Ätzbaryt bereitet

*

n

..

n

„ Pulver

1 „



2,00;

kB M k . n n n » n » r n n n n n n n

70,00 72,00 110,00 115,00 110,00 180,00 190,00 180,00 6,00

Kaliumhydrat: KOnigewarter & Ebcll, Linden vor Hannover.

| E. Herck, Darmstadt.

15. K a l i u m h y p o c h l o r i t siehe unter Javelle) sowie unter „ C h l o r k a l i p r o z e s s ,

„ B l e i c h e n " (Eau de elektrolytischer".

604

Kalinmverbindungen.

16. K a l i u m j o d i d (Jodkalium; Kalium jodatum). KJ. Wird entweder aus Jod und reinem Atzkali erhalten (6 KOH + 3 J, = 5 KJ + KJO, + 3 H,0) oder aus EisenjodQr und KiCO». Anstatt des EisenjodUrs (FeJ,), das durch direkte Vereinigung von J und Eisenfeile unter Wasser erhalten wird, verwendet man besser das Eisenjodfirjodid (Fe»Js), das man direkt durch Zugeben von J zu der grfinen Fejt-Lösung gewinnt. Die erhaltene Losung kocht man mit K,CO, : Fe.Jg + 4 K,CO» = Fe,0« (fällt aus) + 4 CO, + 8 KJ. Das aus den Mutterlaugen des Chilisalpeters in grosser Menge gewonnene KupferjodOr wird durch Einwirkung von HjS und Zusatz von KHCO» in KJ übergeführt. Nach D. R. P. 217 035 lässt man die Wechselwirkung zwischen KOH und J in Gegenwart von reduzierenden Substanzen vor sich gehen; als solche hat sich das Thiosulfat bewährt. Das aus dem Thiosulfat dabei entstehende Sulfat lässt sich durch Auskristallisieren leicht vom KJ trennen. Färb- und geruchlose, sehr salzig und etwas bitter schmeckende Kristalle, leicht in HiO, wenig in Alkohol löslich. Die wässerige Lösung löst viel Jod (unter Bildung von KJ»). KJ wird namentlich in der Photographie und in der Medizin benutzt. Eine Fabrikeinrichtung zur Herstellung von jährlich 50 000 kg KJ stellt sich ungefähr auf 5000 Mk. Jodkalium, k r i s t , puriss., D. A. V

1 k g Mk. 27,00

17. K a 1 i u ni k a r b o n a t (kohlensaures Kali). a) N e u t r a l e s K a l i u m k a r b o n a t ( K a l i u m carbonicum), KaCO» siehe den Artikel „P o 11 a s c h e". b) K a l i u m b i k a r b o n a t (doppeltkohlensaures Kali; Kalium bicarbonicum). KHCO». Beim Einleiten von CO» in eine gesättigte K 2 C0 3 Lösung scheidet sich das schwerer lösliche KHCO» aus. In der Technik vermischt man reine Pottaschelösung mit grob gekörnter Holzkohle, bringt die Lösung zur Trockne und verwandelt sie durch Überleiten von CO« in Bikarbonat. Das Reaktionsprodukt wird in 70—80° warmem Wasser gelöst und das Salz durch Kristallisation gewonnen. Wasserfreie, grosse, durchsichtige, salzig schmeckende, schwach alkalisch reagierende Kristalle. KHCO» dient vornehmlich zur Darstellung von reinem KjCO». Kaliumbikarbonat, krist., D. A. V . . . . . . . %lo nkg 62,00 B Mk. >'-,"" Pulver, D. A. V . °,0 „ „ (j.'i.OO ehem. rein, krist. °/o * „ 88.00 Pulver °/o » , N'.M 18. K a l i u m m a g n e s i u m s u l f a t (Kalio-Magnesium sulfvricum). KjSO». MgSOi. Wird aus K a i n i t und aus S c h o e n i t (vgl. unter „A b r ä u m s a l z e " ) nach verschiedenen Verfahren gewonnen. So erhitzt man z. B. nach B r e c h t den Rohkainit mit einer für Kaliummagnesiumsulfat und NaCl gesättigten Lauge in eisernen Kesseln unter einem Druck von 2—4 Atm. Hierbei bildet sich Kaliumbimagnesiumsulfat, welches als B r e c h t sches D o p p e l s a l z bezeichnet wird; kalziniert und gemahlen kommt es direkt als Kaliummagnesiumsulfat in den Handel und wird fast ausschliesslich als Düngemittel benutzt. K a l i u m m a g n e s i u m s u l f a t , k r i s t . , mit einem Mindestgehalt von einem Höchstgehalt von 1 °/ 0 C1 . . . Mk. 6,41) für °/ 0 kg netto K a l i u m m a g n e s i u m s u l f a t . k a l z . , mit einem Mindestgehalt von einem Höchstgehalt von 2,5 °/ 0 C1 . . Mk. 8 , 0 " für °/ 0 kg netto

40 °/ 0 K j S O i und und 4 " ° / 0 K s S 0 4 . 4 8 ° , 0 K a S O i und und 4 8 % KjSCU

19. K a l i u m m e t a b i s u l f i t siehe No. 34 b K a l i u m s u l f i t e . 20. K a l i u m o l y b d a t -(molybdänsaures Kali; Kalium molybdaenicum). Das gewöhnliche Salz ( K a l i u m t r i m o l y b d a t ) KjMo»Oio erhält man durch Zusammenschmelzen von 1 mol. Molybdänsäure mit 2 mol. KsCOs und Auskochen der Schmelze mit HjO oder durch Eintragen von Molybdänsäure in kochende Kalilauge, solange noch Lösung erfolgt. Feine seidenglänzende Nadeln, die fast unlöslich in kaltem, reichlich löslich in kochendem H*0 sind.

Kaliumverbindungen.

g05

Kaliumraolybdat, techn. „ ehem. rein KOnigmrter Ji Ebell, Linden vor HannoTer.

1 kg Mk. 11,00 i n n 15,00

21. K a l i u m n i t r a t (Kalium nitricum) siehe Artikel „ S a l p e t e r " . 22. K a l i u m n i t r i t (salpetrigsaures Kali; Kalium nitrosum). KNO». Durch Eintragen von KNO» (für sich oder mit Bleiglanz gemischt) in einen rotglühenden Tiegel oder durch Schmelzen von KNO* mit Blei- oder Kupferdrehspfinen erhalten. Das Franz. Pat. 353 467 bezweckt die Wiedergewinnung der bei der Nitritfabrikation als Nebenprodukt erhaltenen grossen Bleioxydmengen durch elektrolytische Reduktion zu Pb. Neuerdings sind verschiedene andere Darstellungsmethoden für Nitrite vorgeschlagen worden. So besteht das Verfahren des D. R. P. 117 298 darin, dass man möglichst luftfreie schweflige Säure Cber ein nahe bis zur Sinterung erhitztes Gemenge von Alkalinitrat (hier also KNOa) mit dem Oxyd oder Karbonat eines Erdalkalis leitet, wobei die Umsetzung der folgenden Gleichung entspricht: KNO» + CaO + SO» — KNO» + CaSO,. Im Grossen erzielt man die erfordeiliehe innige Mischung von CaO und KNO« dadurch, dass man gebrannten Kalk mit konz. KNO»-Lösung löscht; die Ausbeute soll fast theoretisch sein und die Trennung vom unlöslichen Gips sich sehr leicht durchführen lassen. Nach dem neueren D. R. P. 138 029 reduziert man Salpeter mit Sulfiten, und zwar schmilzt man KNO* bei Gegenwart von KOH und lässt auf die Schmelze bei Temp. zwischen 320 und 420° wasserfreies Sulfit unter gutem Rühren einwirken; das gebildete Nitrit gewinnt man durch Auslaugen mit Nitritmutterlauge und durch Kristallisation. Wird, was wichtig Ist, jede Uberhitzung sorgfältig vermieden, so ist die Ausbeute annähernd theoretisch. Das D. R. P. 160 671 lässt KNO, dadurch darstellen, dass man Salpeter mit Kalk und Graphit schmilzt, aus der erhaltenen Masse das Nitrit auslaugt, während der Rückstand wieder in den Betrieb zurückgeht. Nach dem D. R. P. 175 096 erhält man Alkalinitrit aus Alkalinitrat durch Schmelzen mit fein verteiltem, elektrolytisch niedergeschlagenem Kupfer unter gleichzeitiger Anwendung von Atzalkalien. Nach dem D. R. P. 168 272 leitet man NHS, mit Luft oder O gemischt über auf 650—750° erhitzte Metalloxyde (wie FesO» oder CuO; zweckmässig verwendet man gemahlene und geröstete Pyrite) und lässt das so erhaltene Salpetrigsäureanhydrid auf eine Lösung von KOH oder KaCO» einwirken. Die Beobachtungen, den Stickstoff der Luft nutzbar zu machen, erstrecken sich auch auf die Nitritfabrikation. So leitet man nach dem Franz. Pat. 346 066 die durch elektrische Entladungen in Luft erhaltene Mischung gasförmiger Verbindungen von N und O in Atzkalilauge, wobei ein Gemisch von Nitrat und Nitrit entsteht. Dieselbe Reaktion betrifft das Franz. Pat. 350 619, jedoch soll hierbei n i t r a t f r e i e s Nitrit erhalten werden, indem man die bei der elektrischen Ladung in Luft entstehenden Gase unmittelbar in ein mit Atzalkalien beschicktes Absorptionsgefäss leitet; die Umsetzung soll glatt der Gleichung 2 NO + 2 KOH = 2 KNO, + H,0 entsprechen. Nach dem Franz. Pat. 363 643 gewinnt man Nitrite aus Stickoxyd und Sauerstoff, indem man die Temperatur sehr hoch, auf etwa 300", hält, wodurch die Weiteroxvdation zu N»0« vermieden wird. Als Absorptionsmittel dienen Alkalikarbonate oder Erdalkalihydroxyde. Farblose, undeutliche, an der Luft zerfliessliche Kristalle, leicht in H>0, nicht in Alkohol löslich. Es dient zur Darstellung von AzoVerbindungen, Salpeteräther u. a. m. Kaliumnitrit, techn., entwässert „ ehem. rein, in Stängeln (90°/o)

.

.

.

.

°/0 kg Mk. 1 6 x 0 0 1 „ „ 3,75

23. K a l i u m o x a l a t (oxalsaures Kali). a ) N e u t r a l e s K a l i u m o x a l a t (Kalium oxalicum). KjC,0« + H»Ü. Früher wurde es durch Neutralisation von O x a l s ä u r e (s. d.) mit K»CO» und Eindampfen zur Kristallisation erhalten. Jetzt stellt man die Oxalate nach dem G o l d s c h m i d t sehen V e r f a h r e n aus Salzen der A m e i s e n -

Kalium Verbindungen.

606

s a u r e dar, und zwar erzeugt man Kaliumoxalat nach dem D. R. P. 111078 durch Erhitzen eines Gemisches von Kaliumformiat und K»COj. Das D. R. P. 144 150 sieht bei demselben Verfahren einen Zusatz von schon fertigem Kaliumoxalat beim Erhitzen des Formiats vor, was die Reaktion vereinfachen und die Ausbeute verbessern soll. Nach dem D. R. P. 161 512 soll man beim Erhitzen des Formiats eine kleine Menge (nicht.über 5 % ) freies Alkali zusetzen. Farblose, leicht verwitternde Kristalle, die sich in 3 T. H 3 0 lösen. Kaliumoxalat, krist Pulver ehem. rein

°/0 kg Mk. 90,00 \ „ „ 95,00 »/„ „ „ 220,00

Kaliumoxalat: Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover. b) K a l i u m b i o x a l a t (saures oxalsaures Kali; K l e e s a l z ; Kalium bioxalicum). KHCjO» + H s O. Durch Sättigen von Oxalsäure mit KsCOa, Lösen einer gleichen Menge Oxalsäure in der Flüssigkeit und Eindampfen zur Kristallisation oder aber aus dem neutralen Salz durch Zusatz einer entsprechenden Menge Oxalsäure erhalten. Das Kleesalz des Handels enthält meist v i e r f a c h o x a l s a u r e s K a l i KH a (CjO«)j + 2 HiO. KHC»Ot bildet farblose, luftbeständige, bitter schmeckende, sauer reagierende, giftige Kristalle, löslich in 25 T. kaltem und in 14 T. heissem H s O. Findet dieselbe Anwendung wie die O x a l s ä u r e (s. d.). Kaliumbioxalat, techn. (Klcesalz), krist

°/0 kg Mk.

Pulver



ehem. rein, krist

°/„ „ .

.

.

.

%



n



95,00

100,00

160,00

c) K a l i u m t e t r a o x a l a t ( K a l i u m tetroxalicum). KHCjO» + H«CsOi + 2 HsO. Dieses Salz, welches von K r a u t an Stelle der Oxalsäure zur Titerstellung empfohlen wurde, da es rein darstellbar und an der Luft unveränderlich ist, gewinnt man durch Vermischen einer heiss gesättigten Lösung von Kaliumoxalat mit der berechneten Menge einer heissen gesättigten Oxalsäurelösung; das Salz wird dann durch mehrmaliges Umkristallisieren gereinigt. 24. K a l i u m o x y d e. a) K a l i u m o x y d ( K a l i u m oxydatum). K 2 0. Bis vor kurzem war es noch nicht sicher, ob K und Na überhaupt fähig seien, normale wasserfreie Oxyde zu bilden. Jetzt ist die Darstellung dieser Oxyde gelungen (vgl. N a t r i u m o x y d im Artikel „Natriumverbindungen"), und zwar erhitzt man zur Gewinnung von KjO nach dem D. R. P. 143 216 Kaliumnitrat (oder Kaliumnitrit) mit metall. Kalium in Mengenverhältnissen, die möglichst genau der Reaktionsgleichung KNO. + 5 K — 3 K , 0 + N entsprechen. Bei dieser Erhitzung muss die Luft so gut wie vollständig ausgeschlossen sein; auch muss ein kleiner Überschuss von K vorhanden sein, damit das K»0 superoxydfrei ist. Das K s O bildet erkaltet eine graue kristallinische Masse, welche an der Luft unter Gelbfärbung schnell in Superoxyd übergeht. Mit H»0 reagiert es sehr heftig unter Feuererscheinung und teilweiser Oxydation, wobei schwarze Tropfen von geschmolzenem K»0> umhergeschleudert werden. Über weitere Darstellungsmethoden siehe N a t r i u m o x y d unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n". b) K a l i u m o x y d h y d r a t siehe No. 14 K a l i u m h y d r a t . 25. K a l i u m p e r c h l o r a t (überchlorsaures Kali; Kalium perchloricum). KCIO4. Zur Darstellung erhitzt man KCIO., bis die zuerst dünnflüssige Schmelze zähe wird und die O-Entwicklung nachlässt. Die Masse, die jetzt aus einem Gemenge von Perchlorat und Chlorid besteht (2 KCIO» = KCIO« + KCl + 2 O), wird mit kalt. H , 0 ausgelaugt, wobei sich KCl löst, während das sehr schwer lösliche KCIO» zurückbleibt. Letzteres löst sich in siedendem H a O und wird durch Umkristallisieren gereinigt. Uber die e 1 e k t r o 1 y t i s c h e Darstellung siehe unter „ P e r c h l o r a t e " und „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Wasserfreie Kristalle von schwach kühlendem Geschmack. 1 T . löst sich in 70 T. kaltem (10° C.) und in 6 T. siedendem HjO. Da es weniger leicht

Kaliumverbindungen.

607

zersetzlich ist als das Chlorat, wird es statt desselben mit Vorteil in der Feuerwerkerei benutzt; aber auch in der Sprengstoffindustrie findet es wegen seines hohen Sauerstoffgehaltes steigende Verwendung. Kaliumperchlorat, raffin. krist

°/o

Pulver

dopp. raffin. krist.

-

Pulver

8

Mk. 100,00

„ „





105,00

\ %

„ „

„ „

120,00 210,00

%

„ Pvüver ehem. rein, krist

k

%

°/o „

*

110,00

230,00

KAnigswarter i Ebell, Linden vor Hannover.

26. K a l i u m p e r k a r b o n a t (Qberkohlensaures Kalium; Kalium percarbonicum). KiCiO«. Es entsteht durch Elektrolyse einer g e s a t t i g t e n wasserigen KjCOj-Lösung bei — 10° im Anodenraume. In trocknem Zustande ist es farblos und haltbar, in feuchtem Zustande blau gefärbt und zersetzlich. In warmer wässeriger Lösung zersetzt es sich, wobei der in Freiheit gesetzte Sauerstoff oxydierend wirkt; durch verd. Säuren wird die wässerige Losung unter Bildung von H»Os zersetzt. Es soll als Bleichmittel dienen; ausserdem verwendet man es in der Photographie als „ F i x i e r s a l z z e r s t O r e r " . Kaliumperkarbonat, ehem. rein

. . .

1 kg Mk. 1 4 , 0 0

27. K a l i u m p e r m a n g a n a t (übermangansaures Kali; Kalium hypermanganicum). KMnO«. Zur Darstellung mischt man 500 kg Kalilauge (sp. O. 1,44) mit 105 kg KClOj und 180 kg pulverförmigem MnO», verdampft zur Trockne und erhitzt das erkaltete Pulver in Schmelztiegeln bis zu teigigflüssiger Konsistenz. Die aus Kaliummanganat (KjMnO«) bestehende Schmelze wird durch Kochen mit viel HaO und Einleiten von COa in Permanganat übergeführt. Man filtriert die Lösung durch Schiessbaumwolle, dampft ein und lasst kristallisieren. Die Oxydation von KjMnO« zu KMnO« kann auch mit Hilfe von C1 bewirkt werden sowie durch den elektrischen Strom. Eine Beschreibung der technischen Darstellung des KMnO« gibt E. Schütz in der Zeitschr. f. angew. Chemie 1911, S. 1628. Nach dem D. R. P. 118 232 benutzt man O z o n zur Uberführung der Manganatschmelze in Permanganat, wodurch eine quantitative Umwandlung erzielt wird. Man arbeitet in sehr konz. Lösung und leitet ozonisierte Luft durch; das KMnO«, welches in der stark alkalischen Lauge schwer löslich ist, fällt kristallinisch aus und kann durch Abschleudern gewonnen werden. Schwarzrote, metallgrün schimmernde Kristalle, die sich in 12 T. HjO von 20° C. lösen. Die Lösung wirkt stark oxydierend. KMnO« wird zum Beizen von Holz, zum Bleichen von Gespinstfasern, zum Reinigen von NHi und von CO» verwendet; es dient als Desinfektions- und Oxydationsmittel, wird in der Medizin, in der Photographie und zur Darstellung von Sauerstoff benutzt. P r f l f D B C i Die mit HJ90, angesäuerte LOsung wird durch Erwlrmen mit wenig Oxal. •Iure vollständig entfärbt und gibt beim Übersättigen mit NH» und Zusatz von (NH«)>S einen fleischfarbenen Niederschlag von HnS. Einen Gehalt an Chloriden weist man durch Erhitzen des Salzes mit verdünnter H^S04 nach; hierbei entwickelt sieb Cl, das am Geruch, bei kleinem Mengen mittels KJ-Stärkepapiers nachgewiesen wird. Den KMnO.-Gehalt reinerer Handelssorten bestimmt man durch Titration der stark verdünnten, mit H,80 4 angesäuerten Lösung mittels eingestellter Eisenvitriollftsung. Zur Bestimmung von H,80 4 kocht man die u i — ' n mit viel HCl und fällt die H^SO, mit BaCl,-Usung.

Kaliumpermanganat, roh n

ehem. rein D . A . V, kleine Kristalle . „ D. A. V , grosse Kristalle .

*

n

Pulver

°/0 kg Mk. 34,00

. . °/0 „ „ . . % „ „

• • • °/o „



82,00 96.00

110,00

Kaliumpermanganat: Obem. Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. H. 1 E. Merck, Dannstadt. KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. |

28. K a l i u m p e r s u l f a t (überschwefelsaures Kali; Kalium vulfuricum). KiSjO». Darstellung siehe Artikel „P e r s u 1 f a t e".

per-

608

Kaliumverbindungen.

Kaliumpennlfat, techn. „ raffin „

®/0 kg Mk. 230,00 °/0 „ , 360," K>

ehem. rein, krist

1





6,00

29. K a l i u r a p h o s p h a t ( p h o s p h o r s a u r e s Kali; Kalium phosphoricum). Das n e u t r a l e K a l i u m o r t h o p h o s p h a t K«PO» wird durch Glühen von Phosphorsaure mit überschüssigem K,CO>, Lösen der Masse in H»0 und Eindampfen erhalten; es bildet kleine, in H s O sehr leicht losliche Kristallnadeln. Das e i n f a c h s a u r e Salz ( D i k a l i u m p h o s p h a t ) KiHPO« wird durch Sattigen von HiPO« mit K>CO> bis zur beginnenden alkalischen Reaktion erhalten. Das z w e i f a c h saure Salz (Monokaliumphosphat) KH,PO« gewinnt man durch Zusatz von HiPO« zu K,COi-Lösungen bis zur Rötung von Lackmuspapier und darauf folgendes Eindampfen. Es bildet sauer schmeckende, in H s O leicht lösliche Kristalle. Kaliumphosphat, rob, für Diingezw. (60°/ 0 ig) gereinigt, Pulver „ dopp. raffin., in Brocken



°/ 0 kg Mk. 58,00 °/ 0 „ „ 140.0U °/ 0 „ „ 285,00

Pulver

„ chem rein, krist Saures Kaliumphosphat, gerein krist n „ gereinigt, Pulver „ „ rein krist Kaliumphosphat, dreibasisch lUnigmrirter & Ebell, Linden vor Hannover.

%

.

°/0 °l0 °/0 9 /0 °/ 0

. . .

1 kg Mk. 3,50



„ „ „ „ „



„ „ „ „ r

285.00

3;'0 U0 285,00 285^00 320,00 31)0,00

30. K a l i u m r h o d a n ü r (Rhodankalium; Kalium rhodanatum). KCNS. Wird durch Umsetzung der Lösung von B a r i u m r h o d a n ü r (siehe unter „ B a r i u n i v e r b i n d u n g e n") oder von Calciumrhod a n ü r (s. unter , , C a l c i u m v e r b i n d u n g e n") mit KsSO« oder KiCü» dargestellt. Ferner gewinnt man es durch Destillation von R h o d a n a m m o n i u m l a u g e (siehe unter „R h o d a n v e r b i n d u n g e n") mit Kalilauge oder Pottasche. Schliesslich geht man bei der Darstellung auch wohl vom K u p f e r r h o d a n ü r (s. unter „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n") aus und zersetzt dasselbe mit Kaliumsulfid. Die erhaltenen KCNS-Laugen werden auf 45° Bé eingedampft; nach dem Erkalten kristallisiert das Salz wasserfrei aus. Rhodankalium, techn chem. rein

.

.

»/„ kg Mk. 158.UO « /o „ „ 240,00

HOnigvwarter St Ebel], Linden vor Hannover.

31. K a I i u m s i 1 i k a t (Kaliwasserglas) s. Artikel „W a s s e r g 1 a s". 32. K a 1 i u m s u 1 f a t. a) N e u t r a l e s K a l i u m s u l f a t (schwefelsaures Kali; Kalium sulfuricum). KiSOt. Man gewinnt es aus Kainit und Schoenit (vgl. unter „A b r a u m s a l z e " ) , indem man ersteren zuerst in Kaliummagnesiumsulfat überführt' und dieses mit KCl zersetzt. Ferner wird KiSO« aus KCl durch Zersetzung mit H9SO< im Sulfatofen genau auf dieselbe Weise gewonnen, wie aus NaCl und H,SO, S u 1 f a t (s. d.) entsteht. Harte, wasserfreie, schwach bitter-salzig schmeckende Kristalle, schwer in H s O, nicht in Alkohol löslich. Dient zur Fabrikation von Pottasche, Alaun, Glas sowie als künstliches Düngemittel. Kaliumsulfat, techn., grau, Pulver „ dopp. raff., weiss, krist » n » Pulver chem. rein, krist., D A. V „ Pulver, D. A V

Kalittmsnlfat, neutrales: KBnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

% kg Mk. 26,Ou °/ 0 „ „ 43,00 • / , r „ 45,00 % „ „ 69,00 % „ „ 79,00

609

Kaliuniverbindungen.

b ) K a l i u m b i s u l f a t (saures schwefelsaures K a l i ; Kalium binilfvricum). KHSOi. Aus dem vorigen mit Oberschflssiger HtSO« erhalten. Kaliumbisulfat, techn., geschmolzen kg Mk. 47,00 „ entwässert •/, „ „ 63,00 . krist.. . •/„ „ „ 57.00 raffin., entwässert % „ „ 90,00 n krist. •/, „ „ 75,00 „ ehem. rein, krist. °/o n » 105,00 „ entwässert •/„ „ „ 120,00 „ n geschmolzen % „ „ 110,00 B 3 3 . K a l i u m s u l f i d siehe No. 35 K a l i u m s u l f u r e t e . 34. K a l i u m s u l f i t e . a ) K a l i u m s u l f i t ( s c h w e f l i g s a u r e s K a l i ; Kalium ttdfv.rosum). KtSO*. Man erhalt es durch Einleiten von SO» in eine Lösung von KiCOs, bis alle CO> ausgetrieben ist. Bitter schmeckende, stark alkalisch reagierende, etwas zerfliessliche, sehr leicht in kalt. HjO, etwas schwerer in heissem H.O lösliche, in Alkohol fast unlösliche Kristalle. E s kommt sowohl fest als in Lösung In den Handel. Kaliumsulfit, techn., flüssig (45° Be) °/0 kg Mk. 50,00 * P«l«r °/o * „ 140,00 „ gereinigt, Pulver 1 „ » 3,25 „ ehem. rein, krist 1 „ „ 4,20 Königawarter & Ebell, Linden vor Hannover.

Anlagen und Verfahren zur Fabrikation von Kaliumsulfiten liefert: O t t o Krueger vorm. G. Krueger, Biebrich a. Rh.

(s. Inaerat unter „ C h e m . F a b r i k e i n r i c h t u n g e n " ) .

b ) K a l i u m b i s u l f i t (saures Kaliumsulfit; saures schwefligsaures Kall; Kalium, bisulfurosum). KHSOs. Durch Ü b e r s ä t t i g e n von konz. KtCO»Lösungen mit SO> erhalten. Durch Erhitzen erhält man daraus das K a l i u m p y r o s u 1 f i t KJSJO», wofür sich der wenig passende Name K a l i u m m e t a b i s u l f i t eingebürgert hat. Kaliumbisulfit, gereinigt, flüssig (^8—30° Be) % kg Mk. 37,00 „ (Kaliummetabisulfit), raffin., kleine Krist. . . ®/0 „ „ 58,00 „ grosse „ . . % „ „ 65,00 Pulver o/o „ .„ 57,00 Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

| Lehmann & Voss, H a m b u r g (s. I n s e r a t e ) .

Apparate zur Herstellung von Kaliummetabisulfit: Techn.

Büro für

die

chem.

Industrie

Ludwig

Wickop,

Chemiker-Ing.,

Berlin-Wilmervdorf.

35. K a l i u m s u l f u r e t e (Kalium sulfuratum). Verbindungen von K mit S, von denen technische Bedeutung nur die P o l y s u l f u r e t e haben, die auf 2 Atome K mehr als 1 Atom S enthalten. Ein Oemisch von Polysulfureten ist die S c h w e f e 11 e b e r , die durch Zusammenschmelzen von 1 T . S mit 2 T . trocknem K>CO» oder auf nassem W e g e durch Eindampfen eines Gemisches von 10 T . K,COa, 4 T . S und 3 T . H , 0 zur T r o c k n e erhalten wird. Schwefelleber ist eine gelbbraune, später gelblichgrüne, alkalische, ätzende, giftig wirkende Masse, leicht lOslich in HtO und Alkohol; an der Luft zersetzt sie sich unter Entwicklung von H>S. Man benutzt sie namentlich zur Bereitung von Schwefelbädern. Nach dem Franz. Pat. 3 1 9 187 vermischt man zur Gewinnung von Alkalisulfiden die Sulfate der Alkalien mit etwas mehr Kohle, als zur Überführung in die Monosulfide nötig ist, und setzt das Gemisch der Hitze eines elektrischen Ofens mit Lichtbogen oder Widerstand aus, wobei der Zutritt der Luft ausgeschlossen werden muss. Schwefelleber zu Bädern, D. A. V °/0 kg Mk. 46,00 „ chem. rein 1 „ „ 1,30 Einfach Schwefelkalium, techn °/o n n 90.00 „ „ chem. rein, krist 1 „ „ 3,00 Kaliumsulfhydrat, flüssig (30° Be) °/0 „ „ 56,00 Blücher I X .

39

Kalk.

610

36. K a l i u m t a r t r a t (Kaliumbitartrat) siehe „W e i n s t e i n " . 37. K a l i ü n m a t r i u m t a r t r a t (Natronweinstein; Seignettesalz; Kalio-Natrium tartaricum; Tartarus natronatus). KNaCtH«0« + 4 H , 0 . Aus rohem Weinstein und dem darin enthaltenen weinsauren Kalk durch Zusatz berechneter Mengen von KjCO« und Na»COi erhalten. Durch H,S wird aus der Flüssigkeit F e und Cu ausgefällt, dann die Lösung zum Austreiben von CO> zum Sieden erhitzt, eingedampft und zur Kristallisation gebracht. Bildet grosse, farblose, kühl und schwach salzig schmeckende Kristalle, leicht in HjO, schwer in Alkohol löslich. Wird in der Medizin, nebenbei auch in der analytischen Chemie benutzt. Seignettesalz, krist., D. A. V . °/0 kg Mk. 156,00 Pulver /„ „ n 161,00 Chemische Fabrik Budenheim Ludwig l'tz, Mainz,

Bahnhofsplatz 4.

38. K a l i u m w o l f r a m a t (wolframsaures Kali; Kalium wolframicum). KjWO«. Durch Eintragen von 1 T. gepulvertem Wolframit in 1 T . geschmolzenes K j C O j und Auskochen der erhaltenen Schmelze mit H , 0 oder auch durch Auflösen von Wolframsäure in Kalilauge erhalten. Hygroskopisches Salz, das sich in dem gleichen Gewicht kalten W a s s e r s löst; unlöslich in Alkohol. Auch K a l i u m m e t a w o l f r a m a t KjW»Ou und K a l i u m p a r a w o l f r a m a t KioWuO« sind bekannt. Kaliumwolframat, gereinigt . . 1 kg Mk. lOJill „ ehem. rein 1 „ „ 14,i>f> Kftnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

39. K a l i u m x a n t h o g e n a t Kaliumverbindungen:

E. Merck, Darmstadt.

s. „ S c h w e f e l k o h l e n s t o f

f".

Sacchariniabrik A. -G. vorm. Fahlberg, List & C Magdeburg-Südost

Apparate zur Herstellung von Kaliumverbindungen:

Emil Pawburg, Maschinenfabrik, Berlin NW 23

Sttpik Ita-Mlml StaBfurt. Chlorkalium-Pottasche 9 6 / 9 8 ° / o , reine 9 8 / 1 0 0 ° / o , hydratierte 8 3 8 5 % , Kallumbicarbonat. Chlorsäure« Kali. Magnesia calciniert zu Fettspaltungszwecken und kohlensaure zu technischen Zwecken. Flüssiges Chlor, Tetrachloraethan, Pentacbloraettian, Hexachleraethan, Trlchloraethylen, Perchloraethylen, Überchlorsäure, Verdichteter Wasserstoff, Chlormagnesium.

K a l k (Calcaria). Als Kalk bezeichnet man sowohl den k o h l e n s a u r e n K a l k (Calciumkarbonat) als auch, und zwar im engeren Sinne, den g e b r a n n t e n K a l k (Calciumoxyd; Calcaria usta; Calcium oxydatum); schliesslich wird auch der g e l ö s c h t e K a l k (Calciumhvdroxyd; Calcaria hydrica; Calcium hydroxydatum) nicht selten als K a l k schlechthin bezeichnet Man gewinnt den Kalk, d. h.. das C a l c i u m o x y d , auch A t z k a 1 k genannt, durch das K a l k b r e n n e n , d. h. dadurch, dass man kohlensauren Kalk einer sehr hohen Temperatur (Weissglut) aussetzt, bei der CO» ausgetrieben wird; wichtig ist, dass die frei gewordene C 0 2 ungehindert entweichen kann. Das Brennen des Kalkes wird teilweise in Meilern, meistens aber in

Kalk.

tili

Ö f e n ( K a l k ö f e n ) v e r s c h i e d e n e r K o n s t r u k t i o n v o r g e n o m m e n ; ein T e i l d e r Ö f e n ist f ü r u n t e r b r o c h e n e n ( i n t e r m i t t i e r e n d e n ) B e t r i e b , d e r a n d e r e Teil dagegen für u n u n t e r b r o c h e n e n Betrieb eingerichtet. Die Öfen der ersteren Konstruktion muss man nach dem Ausziehen des gelöschten ( g a r e n ) K a l k s e r k a l t e n l a s s e n u n d d a n n w i e d e r f ü l l e n , w ä h r e n d bei d e n e n d e r andern Konstruktion ununterbrochen gebrannter Kalk unten abgezogen und roher K a l k s t e i n o b e n a u f g e g e b e n w i r d . D e r Ätzkalk C a O , d e r a u s K a l k s t e i n , a u s M a r m o r , K r e i d e u. s. w . g e w o n n e n w i r d , hält sich a n t r o c k e n e r L u f t u n v e r ä n d e r t , w ä h r e n d er a n f e u c h t e r a l l m ä h l i c h in C a l c i u m h y d r o x y d ü b e r g e h t . Er dient als schlackenbildender Z u s a t z bei d e r V e r h ü t t u n g v o n E r z e n , z u r H e r s t e l l u n g f e u e r f e s t e r T i e g e l , a l s Z u s a t z zum G l a s s a t z , z u m E n t w ä s s e r n v o n F l ü s s i g k e i t e n , z u m A u s t r o c k n e n v o n R ä u m e n u. s. w . In B e r ü h r u n g mit H 2 0 g e h t d e r Ä t z k a l k in C a l c i u m h y d r o x y d ( g e l ö s c h t e n K a l k ; K a l k h y d r a t ) C a ( O H ) 2 Uber. D a s „ L ö s c h e n d e s K a l k e s " g e h t unter starker Wärmeentwickelung vor sich. Je nach der verwendeten Menge W a s s e r k a n n m a n d e n Kalk „ z u r s t a u b i g e n T r o c k n e " o d e r zu „K a 1 k b r e i " o d e r s c h l i e s s l i c h zu „K a 1 k m i 1 c h " l ö s c h e n . Filtriert m a n diese, so erhält man eine w a s s e r k l a r e Lösung von Ca(OH)j, d a s K a l k r wasser. Ein b e s o n d e r e s V e r f a h r e n zur H e r s t e l l u n g v o n g e l ö s c h t e m Kalk in t r o c k n e r , r e i n e r , s t a u b f e i n e r F o r m ist d u r c h d a s D. R. P. 151 9 4 9 g e s c h ü t z t w o r d e n . Ein a n d e r e s d e r a r t i g e s V e r f a h r e n u m g r e i f t d a s D. R. P. 2 0 8 181 mit Z u s a t z - D . R. P. 2 2 6 934. An d e r L u f t n i m m t d a s C a l c i u m h y d r a t b e g i e r i g COs a u f , i n d e m es in C a C 0 3 ü b e r g e h t . Hierauf b e r u h t s e i n e V e r w e n d u n g a l s M ö r t e l (s. d.). I n f o l g e s e i n e r s t a r k b a s i s c h e n E i g e n s c h a f t e n d i e n t d e r g e l ö s c h t e Kalk z u r G e w i n n u n g v o n KOH u n d N a O H , v o n N H 3 a u s NH 4 C1 u. s. w . E r d i e n t z u r D a r s t e l l u n g d e s C h l o r k a l k s , w i r d in d e r S o d a f a b r i k a t i o n , Z u c k e r f a b r i k a t i o n , Gerberei, Fettwarenfabrikation, Färberei, Bleicherei und Düngerfabrikation v e r w e n d e t ; m a n b e n u t z t ihn z u r R e i n i g u n g v o n K e s s e l s p e i s e w a s s e r , a l s D e s i n f e k t i o n s m i t t e l u. s. w. N a c h H a u e n s c h i l d teilt m a n d e n g e b r a n n t e n Kalk in zwei H a u p t g r u p p e n , n ä m l i c h in 1 ö s c h b a r e n K a l k u n d in u n 1 o s e Ii b a r e n K a l k ein. Z u m l ö s c h b a r e n Kalk g e h ö r e n a ) W e i s s k a l k o d e r F e t t k a l k , der, a u s r e i n s t e m k o h l e n s a u r e m Kalk h e r g e s t e l l t , s e i n e n R a u m i n h a l t beim L ö s c h e n auf d a s Z w e i - bis V i e r f a c h e v e r m e h r t . Bei e n t s p r e c h e n d e m S a n d z u s a t z entsteht ein Mörtel, d e r a n t r o c k e n e r L u f t allmählich e r h ä r t e t , w ä h r e n d a n f e u c h t e n O r t e n d e r Mörtel sich im W a s s e r a u f l ö s t ; b ) m a g e r e r K a l k verm e h r t s e i n e n R a u m i n h a l t um d a s Einviertel- b i s Z w e i f a c h e . Mit S a n d ergibt er e i n e n Mörtel, d e r r a s c h e r und v o l l s t ä n d i g e r e r h ä r t e t a l s d e r v o n F e t t k a l k . J e n a c h d e r M e n g e f r e m d e r B e i m e n g u n g e n ist sein V e r h a l t e n v e r s c h i e d e n : Er k a n n a u c h h y d r a u l i s c h e E i g e n s c h a f t e n a n n e h m e n ; in d i e s e m F a l l e n e n n t m a n ihn c) h y d r a u 1 i s c h e n K a 1 k. E s ist d i e s ein m a g e r e r Kalk, d e r n a c h d e r V e r w e n d u n g im W a s s e r e r h ä r t e t ; er k o m m t e n t w e d e r in S t ü c k e n ( S c h w a r z k a l k ) o d e r a l s P u l v e r in d e n H a n d e l . Zu d e n u n l ö s c h b a r e n K a l k e n g e h ö r e n die n a t ü r l i c h e n u n d k ü n s t l i c h e n Z e m e n t e . E s sei n o c h e r w ä h n t , d a s s m a n u n t e r G r a u k a 1 k d a s r o h e C a l c i u m azetat versteht. P r ü f l i n g - 1 a) G e b r a n n t e r K a l k . Zur Bestimmung des freien CaO wägt man aus einem guten Durchschnittsmuster des Ätzkalks 100 g ab, löscht sorgfältig, bringt den Brei in «inen Literkolben, füllt zur Marke auf, pipettiert unter stetem Umsehtitteln 100 ccm heraus, Ksst diese in einen andern >/s Literkolben fliessen, füllt auf und entnimmt der gut gemischten Yerdilnnung zur Titration 25 ccm, entsprechend 1 g Ätzkalk. Die Titration selbst muss langsam und unter gutem Umschütteln durchgeführt werden: Man setzt zu den 25 ccm Flüssigkeit «in wenig Phenolphtaleinlösung und titriert mit N-Salzsäure, bis die Rosafarbe verschwunden ist; in diesem Augenblick ist sämtliches CaO gesättigt, dagegen das CaCO, noch nicht angegriffen. 1 ccm N-SalzsBure — 0,028 g CaO. — Um die vorhandene CO, zu ermitteln, titriert man CaO 4- CaCO„ durch Auflösen in N-Salzsäure und Zurücktitrieren mit N-Natronlauge; intern man die nach der vorstehend beschriebenen Methode ermittelte Menge CaO davon abzieht, erhält man die vorhandene Menge CaCO„. b) G e l ö s c h t e r K a l k : Die Bestimmung der CO, geschieht in derselben Weise wie beim gebrannten Kalk. Um die Menge des vorhandenen li.,0 zu ermitteln, wägt man etwa 1 g aus einem verschlossenen Wägegläschen ab und erhitzt es im Platintiegel zunächst langsam

39*

612

K a l k , essigsaurer —

Kalk,

hydraulischer.

und dann bis zur starken Rotglut; nach dem Erkalten im ~£xsikkator wägt man zurück. Der Gewichtsverlust ist H 2 0 + CO«; durch Abziehen der vorher ermittelten COa berechnet man die Wasswmenge. Hat man K a l k m i l c h auf den Qehalt an Ätzkalk zu untersuchen» so genügt eine aräometrische Bestimmung nach B l a t t n e r unter Zuhilfenahme folgender Tabelle» welche für eine Temperatur von 15° C. berechnet ist. Gew. Grad von i 1 Baume Kalkmilch in g 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

CaO in z 1 g

CaO Gew. Proz

7,5 16,5 26 36 46 56 65 75 84 94

0,745 1,64 2,54 3,54 4,43 5,36 6,18 7,08 7,87 8,74

1007 1014 1022 1029 1037 1045 1062 1060 10S7 1075

Gew. von i 1 Grad Baumé Kalkmilch in g 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

1083 1091 1100 1108 1116 1125 1134 1112 1162 1162

CaO ia X 1 g

CaO Gew. Proz.

104 115 126 137 148 169 170 181 193 206

9,40 10,54 11,05 12,35 13,2« 14,13 16,00 15,85 16,75 17, Ii

Gew. Grad von i 1 Baumé Kalkmilch in g 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30

CaO in i 1 g

CaO Gew. Proz.

218 229 242 255 268 281 295 309 324 339

18,6 t 19,40 20,34 21,25 22,15 23,03 23,96 24,90 26,87 26,84

1171 1180 1190 1200 1210 1220 1231 1241 1252 1263

Ist die zu untersuchende Kalkmilch d ü n n , so liest man recht schnell ab, bevor der Kalk sich absetzt. Für d i c k e Kalkmilch darf man keinen zu engen Aräometerzylinder benutzen; man stellt die Spindel leicht hinein und dreht den Zylinder langsam auf dem Tische herum, bis die durch die schwachen Erschütterungen einsinkende Spindel zur Ruhe gekommen ist. Ätzkalk I a aus M a r m o r (Marmorkalk) IIa, Stücke „ I I a , Pulver >5

» n ,. „ K a l k h y d r a t (aus

:i » >i » „ rein, weiss Marmorkalk)

Kalkringöfen T ä g l . Leistung Preis . . . Tägl. Leistung Preis . . .

% k g Mk. 5 , 0 0 °/ 0 „ „ 9,00 % „ „ 11,00

I a > weiss, Stücke » » Pulver

Ia

°/ 0 °/ 0 °/ 0

„ „ „ „

w

„ „ „

13,00 14,00 30,00 17,00

(Kohlenverbrauch 16—20 % der Leistung).

2,5—5 6000—8000

5 — 10 8000—10000

40-60 26000—35000

10—20 12000-18000

60-90 40000—60000

20—40 18000—24000

t. Mk.

90—120 60000—75000

t. Mk.

Kalköfen baut: Willy Manger, Ingenieurges. m. b. II., Dresden 21,

Ludwig Hartmannstr. 21.

Kailk-Zerkleinerungs-Anlagen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

PRflZIP. PHOSPHORS. FUTTERKALK LEHMANN & VOSS, HAMBURG.

K a l k , e s s i g s a u r e r , siehe „ A z e t a t e". K a l k , p h o s p h o r s a u r e r ; K a l k , s a l p e t e r s a u r e r u. s. w. u. s. w. siehe unter „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n". Kalk,

phosphorsaurer:

Knochenmehl-, Spodium-, Gelatine- u. Leimfabrik K. Frhr. von Richthofen, Brecheishof i. Schles.

K a l k b l a u siehe „ K u p f e r f a r b e n". K a l k f a r b e n . Anstrichfarben, die mit Kalk gemischt sind (vgl. den Artikel „ A n s t r i c h f a r b e n"). K a l k , h y d r a u l i s c h e r , siehe „Z e m e n t".

Kalkmörtel



Kalksandstein.

613

K a l k m ö r t e l siehe „ M ö r t e 1". K a l k s a l p e t e r . Unter dieser Bezeichnung geht das Calciumnitrat (salpetersaurer Kalk), namentlich, sobald es aus Luftstickstoff dargestellt ist. Vgl. „ N o r g e s a l p e t e r " . Ammon-Hitraf, Katrin-Nitrit, Kalksalpeter. Salpetersäure (üonll, Natronsalpeter(»«:) Norgesalpeter-Verkaufs-Gesellschaft m. b H., Berlin SW11, Dessauer Straße 2S/29 Verkaufs-Organ der Norwegischen Luftsalpetersäure-Industrie.

K a l k s a n d s t e i n . Schon seit längerer Zeit hat man Versuche angestellt, um aus einem Gemisch von Sand und Kalk ein Baumaterial ( K a l k s a n d z i e g e l ) zu schaffen, das den Naturstein und den Lehmziegel ersetzen kann. Bekanntlich ist man bei der Fabrikation von Lehmziegeln sehr von der Jahreszeit und Witterung abhängig, was bei der Kalksandziegel-Fabrikation nicht der Fall ist. Ferner können Lehmziegel nur erzeugt werden, wo es Tonlager gibt, während sie an Orten, die von solchen weiter entfernt sind, wegen der grossen Transportkosten zu hoch im Preise stehen. Diese Einschränkung fällt bei der Fabrikation von Kalksandstein fast ganz weg, da sich Sand eben allerorten findet. Die Herstellung des Kalksandziegels ist sehr einfach: Aus einem Gemisch von Kalk und Sand, welche in einem gewissen Mischungsverhältnis zueinander stehen müssen und welches Mischungsprodukt wieder einen ganz bestimmten Feuchtigkeitsgrad haben muss, werden in einer besonderen Presse die Kalksandziegel gepresst, dann von Hand der Presse entnommen und auf einen eisernen Steinwagen gestellt. Diese vollbeladenen Steinwagen werden auf Schienen in den verschliessbaren Härtekessel hineingefahren, welcher, nachdem der Deckel geschlossen, eine bestimmte Zeit unter Dampfdruck gesetzt wird. Während dieser Zeit des Dämpfens machen die Kalksandziegel den Härteprozess durch und werden als sofort verwendbares fertiges Baumaterial aus dem Härtekessel herausgefahren. Übrigens weichen die verschiedenen Verfahren der Kalksandstein-Fabrikation in manchen Punkten wesentlich voneinander ab. Der erzielte Stein ist nicht nur wetterfest sondern auch feuerbeständig, lässt sich also z. B. auch für Dampfkessel-Einmauerungen verwenden. Allgemein kann man bei der deutschen Kalksandsteinfabrikation fünf verschiedene Verfahren unterscheiden: 1. R e i n e s H y d r a t v e r f a h r e n . CaO wird zunächst ohne Sandzusatz gelöscht und dann als Ca(OH) 2 mit dem Sand gemischt; 2. und 3. G e m i s c h t e s V e r f a h r e n . Bei 2. wird CaO in Trommeln mit einem Teil des Sandes gelöscht und dann sofort mit dem übrigen Teil des Sandes vermengt; bei 3. wird CaO mit einem Teil des Sandes gemischt, worauf das Gemisch in Silos lagert und dann mit dem übrigen Teil des Sandes vermischt und verpresst wird, 4. und 5. Ä t z k a l k v e r f a h r e n . Bei 4. wird CaO mit dem ganzen Sand in Mischmaschinen gemischt, in Silos gelagert und dann verpresst, während bei 5. das CaO mit dem sämtlichen Sand in Heissaufbereitungsmaschinen oder Löschtrommeln bis zu einem verpressbaren Mörtel gemischt wird. Die D. R. P. 138 935 und 151 945 schützen die Herstellung schlechtleitender Kalksandsteine aus einem Gemenge von Kalk, Sand und Kieselgur, wobei mehr Kieselgur zugesetzt wird, als zur Bildung von Calciumsilikat aus Kalk und Kieselgur notwendig ist. Nach der Dampfbehandlung können die Steine noch gebrannt und in diesem Falle vor dein Brennen noch mit Wasserglas getränkt werden. Dem Übelstand, dass die Kalksandsteine bei Regenwetter infolge Aufnahme von Feuchtigkeit ihre Farben sehr stark ändern, hilft das D. R. P. 158 615 ab, und zwar derart, dass die unter Dampfdruck gehärteten Kalksandsteine mit einem Glasurüberzuge versehen und soweit gebrannt werden, dass die Glasur schmilzt und sich mit dem Kalksilikat des Steines verbindet. Den Ansichtsflächen solcher Steine kann verschiedenfarbige Glasur gegeben werden.

Kalkspat — Kalkverbindungen.

«14

Auf die Herstellung, bzw. Verbesserung von Kalksandsteinen beziehen sich auch die D. R. P. 180 279, 180 280, 181 644 und 184 555. Farben zur Fabrikation von Kunststeinen: S. II. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln b. Berlin,

Kalkspat.

Köllnistlie Allee 44/48.

Natürlich vorkommendes C a l c i u m k a r b o n a t

Kalkspat in Stücken gemahlen Wilhelm Minner, Bergprodukte, Arnstadt i. Th.

CaCO..

°/ 0 kg Mk. 1,00—2,00 «/0 „ „ 3,00-4,50 I Iteimbold & Strick, I Gcreonshaus.

G. m. b. H., C81n a. Rh.,

Kalkstickstoff. So bezeichnen F r a n k und C a r o r o h e s C a l ci u m c y a n a m i d (s. unter „Calciumverbindungen"), das unter Benutzung des Stickstoffs der Luft hergestellt wird. Nach den dieses neue, sehr aussichtsreiche Verfahren betreffenden Patenten (D. R. P. 88 363, 92 587, 95 660, 108971, 116087, 116088, 141 624, 150878 und 152260) leitet man Luftstickstoff über geschmolzenes Calciumkarbid, und zwar kann das Schmelzen ebensogut in der Muffel wie im elektrischen Wärmestrahlungsofen vorgenommen werden; als Schmelzmittel wird dabei NaCl zugesetzt. Bei diesem Vorgange werden 85—95 %'• der theoretischen Stickstoffmenge aufgenommen, und es bildet sich eine mit Kalk und Kohle verunreinigte schwarz gefärbte Calciumcyanamidmasse mit 20—23,5 % fixierten Stickstoffs. Noch zweckmässiger ist eine Modifikation des Verfahrens, wonach man den N nicht über fertiges CaC 2 sondern über ein Karbidbildungsgemisch leitet, d. h. über eine im elektrischen Widerstandsofen erhitzte Mischung von Kalk und Kohle, wobei die Reaktion der Gleichung entspricht: CaO + 2 C + 2 N = CaCN* + CO. Die letztgenannte Methode, welche viel billiger als die zuerst angewendete ist, liefert einen „Kalkstickstoff" mit 12—14 % N. Nach dem D. R. P. 163 320 versetzt man das Karbid, um daraus Calciumcyanamid herzustellen, mit einem Chlorid (nach der Patentschrift z. B. mit 23 % CaCU), was den Vorteil mit sich bringt, dass der Prozess bei viel niedrigerer Temperatur und fast quantitativ verläuft. C a r 1 s o n (Stockholm) setzt statt CaCb Fluorcalcium zu, wodurch man dieselben Vorteile erreicht, dazu aber noch den weiteren, dass das Produkt auch bei längerem Lagern trocken und unverändert bleibt. Eingehende Versuche haben gezeigt, dass der Kalkstickstoff sich in gewissem Umfange vorzüglich als Düngemittel eignet, indem er durch Zersetzung im Boden seinen Stickstoff abgibt. Nach W a g n e r und O e r l a c h ist der in Form von Calciumcyanamid gegebene Stickstoff bei den verschiedenen Pflanzenkulturen in seiner Wirkung der gleichen Stickstoffmenge in Form von Ammoniumsalzen nahezu gleichwertig und bleibt auch hinter der Wirkung von Salpeterstickstoff nur wenig zurück. Für manche Zwecke ist der Kalkgehalt des Kalkstickstoffs beim Düngen lästig und schädlich. Hier setzt das D. R. P. 154 505 ein, welches die Entfernung des Kalks aus dem Kalkstickstoff ermöglicht, indem es diesen in Cyanamid CN2H2 überführt; vgl. darüber bei C a l c i u m c y a n a m i d im Artikel . , C a l c i u m v e r b i n d u n g e n". Die Kalkentfernung kann beispielsweise entsprechend dem D. R. P. 108 971 durch Auslaugen mit heissem H 2 0 geschehen, wobei die N-haltigen Verbindungen in Lösung gehen. Man kann diese Verbindungen, welche bis 66 % N enthalten, nach Belieben mit Kali- und Phosphordüngern mischen. Andere Verfahren, welche die Eigenschaften des Kalkstickstoffs für die Zwecke der Düngung in der einer, oder andern Richtung verbessern wollen, sind in den D. R. P. 219 932, 225 179, 231 646 und 235 754 sowie den Amer. Pat. 968 399 und 982 311 niedergelegt. Apparate zur Verarbeitung von Kalkstickstoff: Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW. 23.

K a l k v e r b i n d u n g e n siehe . , C a l c i u m v e r b i n d u n g e n".

Kalmin —

Kalorimetric.

615

K a l m i n siehe ,,C a 1 m i n " . K a l m o p y r i n , ist azetylsalizylsaures Ca und stellt ein weisses, geruchloses, in H2O leicht lösliches Pulver dar. E s dient als Antipyretikum, Antineuralgikum und Antirheumatikum zu 0 , 5 — 1 , 0 p. dos. und 3,0 p. die. Kalodal. Aus Fleisch hergestelltes aufgeschlossenes, reines E i w e i s s präparat. E s enthält die nativen P h o s p h a t e des F l e i s c h e s , ist durch Magen, Mastdarm und Haut äusserst leicht assimilierbar, daher von hohem Nährwert und sehr anregend. Helles, gelblichbraunes Pulver, leichtlösl. in H 2 0 ; die Lösung bleibt beim Kochen klar, kann daher bequem sterilisiert werden. D a s Kalodal hat Wichtigkeit für rektale sowie namentlich für subkutane Ernährung Kalodal

1 0 0 g Mk. 2 , 8 5

K a l o m e l ( Q u e c k s i l b e r c h l o r i d ) siehe unter d u n g e n". Kalomel: Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co.,

„Quecksilberverbin-

Magdeburg-SUdoat.

Kalomelol. E s ist kolloidales Kalomel und enthält 7 5 % Hg 2 Cl 2 und 25 % Eiweisssalze. Weissgraues, g e s c h m a c k l o s e s Pulver, in kaltem H 2 0 ungefähr 1 : 5 0 zu einer milchähnlichen Flüssigkeit löslich, ebenso löslich in Eiweisslösungen und Blutserum, dagegen unlöslich in Alkohol, Äther, Benzol. In Form von Tabletten innerlich, in Form von Salben sowie zur Imprägnierung von Verbandstoffen äusserlich angewandt. Kalorimetrle. Vgl. hierzu den Artikel „ B r e n n s t o f f e " . Zur genauen Bestimmung des W ä r m e e f f e k t s bedient man sich der K a l o r i m e t e r , die es gestatten, eine P r o b e des zu untersuchenden Materials in einer geschlossenen Kammer mit Sauerstoff zu verbrennen; die entstandene W ä r m e menge berechnet man aus der Temperaturerhöhung des die Verbrennungsltammer umgebenden W a s s e r s (oder E i s e s ) . E s sind sehr verschiedene Konstruktionen von Kalorimetern angegeben w o r d e n ; namentlich d i e s o genannten k a l o r i s c h e n B o m b e n haben eine weite Verbreitung erlangt. Von den Kalorimetern können nur einige bekannte Konstruktionen hier aufgeführt w e r d e n : E i s k a l o r i m e t e r n a c h B u n s e u , je nach Grösse K a l o r i m e t e r nach F i s c h e r , neueste K o n s t r u k t i o n ; Kalorimetergefäss aus Silber, Einsatz aus Platin und R e i n n i c k e l , kompl Dieselben Apparate, Kalorimetergefäss aus vernickeltem Messing, Einsatz und K o r b aus R e i n n i c k e l • K a l o r i m e t e r n a c h H e m p e l , kompl Dazu eiserne Presse zum Einspannen der F o r m beim Pressen der Kohlenzylinder

Mk.

2,00—3,00



220,00

„ „

110,00 220,00



38,00

Cjn StanrlarHwprk das von den Vertretern der W i s s e n s c h a f t wie 1^111 ü l d l l U d l U W t l R ¡ n d e r P r a x i s sicherlich mit außerordentlichem Erfolg benutzt werden wird. „Fortschritte der Chemie, Physik und phisik. Chemie".

Stählers H a n d b u c h der Arbeitsmethoden in der a n o r g a n i s c h e n Chemie Zu beziehen durch jede Buchhandlung sowie direkt vom

Verlag Veii & Comp., Leipzig, Marienstr. 18 Bestellkarle siehe Textsehlufll

616

KäUeerzeugungsmaschinen.

Kalorimeter zur Heizwertbestimmung gasförmiger Brennstoffe nach Jankers: a) Kalorimeter mit Brenner b) Experimentiergasmesser c) Gasdruckregulator d) Wage und Petroleumbrenner Kalorimeter nach B e r t h e l o t - M a h l e r , kompl Kalorimeter nach P a r r , bequem zur Heizwertbestimmung von Brennmaterialien, kompl. mit Zubehör jedoch ohne Motor und Antriebsgestell Dazu Elektromotor für 110 V. Gleichstrom mit Antriebsgestell . „ Turbine nach Raabe mit Antriebsgestell . . . . . „ Reservepatrone (Reaktionsgefass) . . „ Reservethermometer . . Thermometer zu Kalorimetern: 0 - 5 0 ° C. in >/«o° C 0 - 5 0 ° C. in '/io° 0 - 5 0 ° C. in Vs 0 C System Beckmann in '/ioo® C. für mittlere Temperaturen . . .

Mk. „ „ „

340,00 110,00 45,00 103,00 400,00

„ „ „

200,00 65,00 22,00 30,00 30,00

r

_

r

„ „

20,00 12,00 5,00 30,00

Siehe auch unter „ P y r o m e t e r". K & l t e e r z e n g m n g - a m a s c h l n e n (Eismaschinen). Dieselben wirken entw e d e r durch V e r d a m p f u n g oder durch E x p a n s i o n . In ersterem Falle werden leichtflüchtige Flflssigkeiten ( k o n d e n s i e r t e Gase), namentlich NHs> SO> oder CO», zum Verdampfen gebracht, w ä h r e n d man im andern Falle die Wärmeabsorption bei der W i e d e r a u s d e h n u n g vorher verdichteter O a s e benutzt. Die Abkühlung ist um so stärker, je rascher die Verdampfung oder Ausdehnung vor sich geht. Die auf dem Prinzip der V e r d a m p f u n g b e r u h e n d e n Kälteerzeugungsmaschinen arbeiten nicht mehr, wie ursprünglich, mit Absorption sondern fast ausschliesslich mit K o m p r e s s i o n : Der Kompressor, d. h. eine zumeist doppelt wirkende Saug- und D r u c k p u m p e , saugt die D ä m p f e a u s dem V e r d a m p f e r ( G e n e r a t o r , R e f r i g e r a t o r ) und drückt sie in den K o n d e n s a t o r , worin sie wieder verdichtet werden. Derartige Kompressions-Kältemaschinen arbeiten bei Benutzung von Kohlensäure mit 40—60 Atm. Druck (S. P. der C O j — 7 8 ° C.); mit Ammoniak arbeiten sie mit einem KondensatorDrucke von 7—12 Atm. (S. P. d e s NH S — 3 3 ° C.). Die Kompressionsmaschinen mit schwefliger Säure arbeiten mit einem Kondensatordruck von 2—4 Atm. (S. P. der SO, — 10® C.). Für die Kälteerzeugung durch Expansion gelangen die K a 111 u f t M a s c h i n e n und die V a k u u m - M a s c h i n e n zur Verwendung. Bei den ersteren wird d a s G a s (gewöhnlich atmosph. Luft) zunächst komprimiert, durch eine Kühlvorrichtung von der hierbei entwickelten W ä r m e befreit und dann in einem Expansions-Zylinder wieder auf gewöhnliche S p a n n u n g ausgedehnt; die bei letzterem Vorgang eintretende W ä r m e a b s o r p t i o n dient dem beabsichtigten Zwecke. — Bei den Vakuum-Kältemaschinen saugt man die Luft aus einem W a s s e r enthaltenden G e f ä s s ab, wobei ein Teil d e s W a s s e r s verdunstet und der a n d e r e Teil gefriert; man befördert den Vorgang d a d u r c h , d a s s man die entstandenen W a s s e r d ä m p f e von H»SO< absorbieren lässt. Kühl - u n d E i s m a s c h i n e n Stündl. Leistung bei — 2° bis — 5° C. im Refrigerator . Stündliche Eisproduktion . Kraftbedarf zum Betriebe . Stündl. Kühlwasserbedarf . Gew. d. Kühlmasch, m. Kondensator u. Refrigerator . Preis der Kühimaschine .

1000 7 0,75 300

2000 14 1,0 350

nach 3000 20 1,5 800

dem

5000 35 2,0 1000

Ammoniak-System

7500 10000 15000 20000 30000Kai. 53 75 110 150 220 kg. 3,0 4,0 5,0 6,3 8,8 HP. 1300 1500 2000 2800 3500 1.

550 110014001600 2100 2800 3800 5200 6800 kg. 2200 3000 3400 4000 5000 6200 8120 10240 13000MU.

617

Kalline — Kampfer. K f l h l -

u n d

E i s m a s cc hh i i nn e en n

n a c h

d e m

K o h i e n s l u r e -

S y s t e m .

Eisproduktion pro Stunde . . Kälteproduktion pro Stande bei Kühlung von Süsswasser yon + 12° bis + 1° C. ca. . . Kraftverbrauch ca Kühlwasserverbr. pro Stande ca. Preis der kompl. Eismaschine . „ „ „ KüMm aschine

Eisproduktion pro Stande Kälteproduktion pro Stande bei Käblang von Süsswasser von + 12° bis + 1° C. ca. . . Kraftverbrauch ca Kühlwasserverbr. pro Stunde ca. Preis der kompl. Eismaschine . n „ „ Kühlmaschine

5

7 Vi

950 1450 1 */* 150 200 1750 2000 1600 1800

15

1900

2200 17« 300 2700 2500

2600

l'/i

250 2500 2300

iv.

350 3100 2700

17 »/•

20

3000 3300 l V» 1% 420 500 3400 3800 2950 3100

kg.

Kai. HP. h Mk. „

25

40

50

75

100

kg.

3650 l'/4 570 4000 3300

4000 2 1 /* 650 4500 3500

6600 2»/< 800 5700 4500

9000 37« 1000 7500 5200

13 000 4 1 /. 1500 9400 6300

20 000 6 1 /. 2500 11 500 8500

Kai. HP. 1. Mk. „

(sieht

Kühl- und E i s m a s c h i n e n :

A. norsig, Tegel bei B e r l i n . C U- Haubold j r . O. in. b. H., Chemnitz Inserat Registrierkarton C und Z ) .

12'/.

22'/.

S i e h e auch den Artikel „ K u h l e n Kälteerzeugungsmaschinen : C. G. Haubold j r . O. m. b. H., Chemnitz Inserat Registrierkarten G und Z ) .

10

Heinrich Hirzel, G. m. b. I I . , Leipzig-Plagwiti (B. Anzeige im Anzeigenanhang). Wegelin & Habner, Akt.-Ges., Halle a. d. Saale. Emil Passburg,

(siehe

Maschinenfabrik, Berlin NW. 23.

Kalzine. Eine Chlorcalciumgelatine zur hypodermatischen Kalkanwendung, ist unter Verwendung sterilisierter Gelatine hergestellt und enthält 5 % CaCl 2 . K a l z i u m u. s. w. . . . siehe unter „C a 1 c i u in" u. s. w. . . . K & l t e m l s c h o n g r e n siehe unter „ E i s " . Kaltleim:

rollodin-Werkc,

Mainkur b . Frankfurt a. M.-Oat.

Kalt-Malerleim:

Otto Starcke k Co., G . m . b . H . ,

Leipzig-Lindenau.

K & m p e s c h e h o l z (Campecheholz) siehe „ B l a u h o l z ' . K a m p f e r ( C a m p h o r ) . D a s Stearopten (der erstarrende Anteil) aus dem ätherischen ö l e d e s in China und J a p a n wachsenden K a m p f e r l o r b e e r b a u m s (LaurusCamphora). Zur Darstellung kocht man das zerkleinerte Holz mit W a s s e r , bis der K. auf der O b e r f l a c h e schwimmt und sich beim Erkalten als feste M a s s e ausscheidet. Nach anderer Methode wird er durch Destil-

Terpene und Campher.

Zusammenfassung eigener Untersuchungen auf dem Gebiet der alicyclischen Kohlenstoffverbindungen von

Dr. Otto Wallach,

Geheimem Regierungsrat, o. ö. Professor der Chemie an der Universität Güttingen.

Zweite Auflage.

Lex. 80. Geb. in Halbfranz M. 27.—, geb. M. 24.—.

Vielfach geäußerten Wünschen Rechnung tragend, hat der berühmte Forscher die Ergebnisse seiner im Verlaufe einiger Dezennien veröffentlichten, in weit Uber 100 Abhandlungen zerstreuten, grundlegenden Untersuchungen zu einem einheitlichen Werke zusammengearbeitet.

Verlag

v o n

V e i t 9t C o m p . , L e i p z i g , M a r l e i i s l r a S e 18« Bestellkarte siehe TextschluO!

Öl 8

Kampfer.

tation des Materials mit H » 0 gewonnen. Zur Raffinierung unterwirft man den Rohkampfer, gemischt mit Kohle und Atzkalk, der Sublimation. G e h ö r t e der K a m p f e r schon zu den ältesten F o r s c h u n g s o b j e k t e n der organischen Chemie, s o hat sich in den letzten J a h r e n ein ganz besondereres Interesse für die C h e m i e des Kampfers gezeigt. F e s t steht, d a s j er ein z y k l i s c h e s T e r p e n k e t o n von der Zusammensetzung C i o H » 0 ist. Nach B r e d t kommt ihm die Konstitutionsformel zu. E r steht in naher Verwandtschaft zum B o r n e o 1 (s. d ), indem Borneol durch unterchlorige Säure zu Kampfer oxydiert CH, wird, während umgekehrt Kampfer bei der Reduktion in Borneol übergeht. / ¿v D a sich eine ganze Anzahl von Terpenen durch oxydierende CH, oc Agentien in Kampfer oder seine Derivate überführen lässt, so versucht man seit längerer Zeit schon die Ausarbeitung einer Methode zur Darstellung von k ü n s t l i c h e m K a m p f e r . H,C ! CH, S o hat bei Bekanntwerden d a s folgende, durch D. R. P. \ / 134 5 5 3 geschützte Verfahren Aufsehen erregt: Man erhitzt N / w a s s e r f r e i e s Pinen (Terpentin) längere Zeit mit wasserfreier H O x a l s ä u r e auf 120—130°. Hierbei entsteht ein Gemisch, w e l c h e s Kampfer, Pinylforniat und Pinyloxalat enthält. Man w ä s c h t die M a s s e mit W a s s e r und verseift das Oxalat und Format mit Alkali, wobei sich die genannten Verbindungen in Borneol und Kampfer spalten. Man destilliert das Gemisch und oxydiert das Borneol mit KjCruO; + HjSO« ebenfalls zu Kampfer. Man würde sehr irren, wollte man dieses Verfahren für das einzige zur künstlichen Kampfergewinnung angegebene halten. G e r a d e auf diesem G e biete herrscht jetzt eine sehr rege Erfindungstätigkeit. Allen diesen Verfahren geraeinsam ist das Ausgangsprodukt Terpentinöl bzw. das darin enthaltene P i n e n , ein T e r p e n der Formel CioHie, welches sich also vom Kampfer durch den Mangel eines O - A t o m s unterscheidet. Bei sämtlichen Methoden zur künstlichen Kampfererzeugung führt man das Pinen zunächst in Borneol Ci.Hu . OH oder vielmehr in das diesem isomere Isoborneol über und oxydiert in der zweiten Phase d a s letztere zu dem eigentlichen Kampfer. Die Umwandlung des Pinens in Borneol geschieht nach dem oben genannten Verfahren mittels Oxalsäure, bei andern Methoden mit HCl. Von neueren Vorschlägen nennen wir folgende: Nach dem Franz. Pat. 339 5 0 4 erhitzt man Terpentinöl und Salizylsäure, mit oder ohne Essigsäureanhydrid; dann wird unangegriffene Salizylsäure mit kalt. Natronlauge entfernt, unangegriffenes ö l mit Wasserdampf abgetrieben, worauf die zurückbleibenden Isobornylester durch Erwärmen mit Natronlauge in Borneol und Isoborneol umgewandelt werden. D a s Amer. Pat. 7 7 9 377 behandelt augenscheinlich das gleiche Verfahren. D a s Franz. Pat. 3 4 9 8 9 6 lässt das Pinen zunächst in das Chlorhydrat überführen und letzteres dann mit Bleiazetat in essigsaurer Lösung unter Druck erhitzen; hierbei entsteht hauptsächlich Kamphen, welches sich mit Permanganat leicht zu Kampfer oxydieren lässt. Nach dem Franz. Pat. 3 4 9 8 5 2 bildet man ebenfalls zuerst Pinenchlorliydrat und führt dieses durch Einwirkung eines F o r m a t e s in den Bornylformylester über, welches bei der Verseifung Borneol liefert. D a s Engl. Pat. 14 189 von 1904 beschäftigt sich mit der Reinigung von Pinenchlorhydrat als Vorbereitung der Kampferdarstellung. Man soll danach d a s Rohprodukt mit einem Verseifungsmittel erhitzen, es dann abscheiden, waschen, durch konz. HjSO« von öligen Verunreinigungen (welche dabei verharzen) befreien und zuletzt mit Wasserdampf destillieren. Die zweite P h a s e der künstlichen Kampferdarstellung besteht in der Oxydation des Isoborneols zu Kampfer: Nach den D. R . P . 157 5 9 0 und 161 3 0 6 ist e s b e s s e r , das B o r n e o l und Isoborneol nicht mit Oxydationsmitteln zu behandeln, w e l c h e nachher Rückstände hinterlassen, sondern man löst die B o r n e o l e in Benzol oder Petroläther

Kampfer.

619

und behandelt sie dann n a c h dem e r s t g e n a n n t e n P a t e n t e in a l k a l i s c h e r L ö s u n g mit w ä s s e r i g e r P e r m a n g a n a t l ö s u n g o d e r , n a c h dem z w e i t e n P a t e n t e , mit Ozon, w e l c h e s eingeleitet wird. D a s F r a n z . P a t . 3 5 2 8 8 8 l ä s s t zur O x y d a t i o n auf eine I s o b o r n e o l l ö s u n g in B e n z o l C h l o r w a s s e r e i n w i r k e n o d e r a b e r C h l o r g a s auf d a s t r o c k e n e B o r n e o l zur R e a k t i o n k o m m e n . D a s D . R . P . 158 7 1 7 l ä s s t d i e I s o b o r n y l e s t e r , w i e s i e bei der B e handlung d e s P i n e n s mit S ä u r e n e n t s t e h e n , n i c h t e r s t zu I s o b o m e o l v e r s e i f e n , sondern oxydiert sie direkt mit C h r o m s ä u r e , P e r m a n g a n a t , S a l p e t e r s ä u r e o d e r andern O x y d a t i o n s m i t t e l n und unter Z u s a t z e i n e r durch d a s O x y d a t i o n s m i t t e l nicht a n g r e i f b a r e n S ä u r e , w i e z. B . E i s e s s i g , zu K a m p f e r . D a s D . R. P . 161 5 2 3 mit dem Z u s a t z - D . R . P . 166 7 2 2 schützt ein V e r fahren, w o n a c h man I s o b o r n e o l s o w o h l w i e B o r n e o l unter Ü b e r l e i t e n von S a u e r s t o f f , bzw. Luft erhitzt, w o b e i d a s A u s g a n g s m a t e r i a l zum T e i l in K a m p f e r übergeht, der a l s S u b l i m a t i o n s p r o d u k t erhalten wird. — In neuerer Zeit hat die Zahl der P a t e n t e auf V e r f a h r e n zur s y n t h e t i s c h e n K a m p f e r d a r s t e l l u n g noch immer z u g e n o m m e n , o b w o h l s i e nur A b ä n d e r u n g e n im einzelnen, d a g e g e n n i c h t s grundsätzlich N e u e s b r i n g e n . Wir begnügen uns d a h e r damit, die w i c h t i g s t e n d i e s e r P a t e n t e o h n e B e s c h r e i b u n g nur zu n e n n e n ; es sind d i e s : die D . R . P . 197 161, 2 0 3 7 9 1 , 2 0 3 792, 2 1 7 5 5 5 , 2 2 0 8 3 8 und 2 5 0 7 4 3 ; F r a n z . P a t . 3 8 2 7 9 0 und 4 4 9 7 4 4 ; E n g l . P a t . 2 1 171 v o n 1 9 0 6 ; Amer. P a t . 9 0 1 7 0 8 und 9 7 9 2 4 7 . Nach A. H e m p e l l a s s e n sich s ä m t l i c h e synthetische M e t h o d e n zur K a m p f e r g e w i n n u n g in f o l g e n d e vier G r u p p e n teilen: 1. D a r s t e l l u n g d u r c h E i n w i r k e n v o n S ä u r e n a u f T e r pentinöl. Hierher g e h ö r t z. B . das o b e n g e n a n n t e D . R . P. 1 3 4 5 5 3 und das Franz. Pat. 339 504. 2. D a r s t e l l u n g durch E i n w i r k e n von A z e t a t e n auf P i n e n c h l o r h y d r a t . Hierzu g e h ö r e n die o b e n g e n a n n t e n F r a n z . P a t . 3 4 9 8 9 6 und 3 4 9 8 5 2 . 3. D a r s t e l l u n g d u r c h E i n w i r k e n v o n M a g n e s i u m auf P i n e n c h l o r h y d r a t . D i e s e s unter D . R. P . - A n m . H. 3 4 107 und 3 4 167 von A. H e s s e zum P a t e n t a n g e m e l d e t e , s e h r i n t e r e s s a n t e V e r f a h r e n benutzt die G r i g n a r d s c h e R e a k t i o n zur direkten K a m p f e r g e w i n n u n g . 4. D a r s t e l l u n g d u r c h E r z e u g u n g v o n C a m p h e n aus P i n e n c h l o r h y d r a t , H y d r a t i s i e r u n g zu I s o b o r n e o l und O x y d a t i o n zu K a m p f e r . Auf d i e s e s V e r f a h r e n b e z i e h e n sich die V e r f a h r e n D . R . P . 67 2 5 5 , 149 7 9 1 . 153 9 2 4 , 154 107 u. a. D e r K a m p f e r bildet e i n e w e i s s e , k r i s t a l l i n i s c h e , f e t t i g - g l ä n z e n d e , z ä h e und b r ö c k e l i g e M a s s e von s t a r k e m , s p e z i f i s c h e m G e r u c h und b r e n n e n d e m G e s c h m a c k . Kaum löslich in H 2 0 , leicht löslich in Alkohol, Äther, C h l o r o f o r m , ö l e n u. s. w. S c h . P . 175°; S . P . 2 0 4 ° . Sp. G. j e nach Kompaktheit 0.922 (bei 10°) bis 0 , 9 9 5 (bei 15°). Um ihn zu pulvern, benetzt man ihn mit A l k o h o l . E r wird in der Medizin, zur V e r t r e i b u n g von M o t t e n , zur Herstellung von Nachtlichten, in der F e u e r w e r k e r e i s o w i e in g r ö s s t e r M e n g e zur Herstellung von Z e l l u l o i d ( s . d . ) benutzt. V e r w a n d t mit dem b e s c h r i e b e n e n s o g e n a n n t e n L a u r i n e e n k a m p f e r ist der B o r n e o - o d e r S u m a t r a k a m p f e r , im reinen Z u s t a n d e B o r n e o l (s. d . ) g e n a n n t . P r ü f n i i f ? ! Beim Erwärmen von 1 g Kampfer in offener Schale muss er ohne Rückstand verdampfen. Natürlichen und künstlichen Kampfer soll man durch Verreiben mit gleiche» Teilen C h l o r a l h y d r a t unterscheiden können: Natürlicher Kampfer gibt dabei eine sirugöae Flüssigkeit, während künstlicher Kampfer mit Chloralhydrat nicht flüssig wird.

Kampfer, raffln. D. A. V, z. Z Monobromkampfer A p p a r a t e für d i e T r o c k n u n g von K a m p f e r : Emil Passburg,

Maschinenfabrik,

Berlin NW. 23.

°/o kg Mk. 355,00 1 „ „ 9.50

620

Kampfemaphtol —

Kanadabalsam.

K a m p f e r n a p h t o l (Camphornaphlol). Kondensationsprodukt aus Kampfer und fl-Naphtol, welches medizinisch Verwendung finden soll. Jedoch wird es wegen seiner stark toxischen Eigenschaften neuerdings von verschiedenen Seiten heftig angegriffen. K a m p f e r ö l . Nebenprodukt der Kampfergewinnung, das hauptsachlich in Japan hergestellt wird. Nach dem Bericht von S c h i m m e l & C o . kommt es unter drei Formen im Handel vor, als r o h e s , w e i s s e s und r o t e s Ol. Die Rohessenz wird direkt durch Destillation der Holzspane mit Wasser gewonnen. Man trennt sie mechanisch von den darin enthaltenen Kampferteilen und erhält ein durchdringend riechendes transparentes Ol von gelber bis brauner Färbung und einem spezifischen Gewicht von 0,95 bis 0,995. Aus diesem Rohöl wird das weisse Ol nach Abscheidung des Kampfers durch fraktionierte Destillation gewonnen. Es ist ein leicht bewegliches, farbloses ö l von starkem Kampfergeruch. Durch weiter fortgesetzte fraktionierte Destillation erhält man aus den erst bei über 200° übergehenden Teilen das rote Kampferöl, welches Safrol, Eugenol und Spuren von Kampfer enthält. Neuerdings haben sich infolge einer veränderten Technik bei der Herstellung auch die Kampferöl-Fabrikate etwas geändert, und zwar unterscheidet man w e i s s e s oder l e i c h t e s Kampferöl (sp. G. bis 0,890) und s c h w a r z e s oder s c h w e r e s Kampferöl (sp. G. 0,900 bis über 1,00) sowie endlich b l a u e s dickflüssiges Kampferöl (sp. G. 0,95—0,96). Letzteres eignet sich namentlich zur Porzellanmalerei und soll das Nelkenöl ersetzen können. Kampferöl, rekt., schwer „ leicht

. . .

.



°/'o ky Mk. 7 0 , 0 0 °/o „ „ 80,00

KampferoAnre (Acidurn camphoricum). CIOHKO«. Durch Einwirkung von HNO« auf geschmolzenen Kampfer erhalten. Sie bildet färb- und geruchlose Kristallplättchen, die in reinem Zustande bei 186—187° schmelzen. Sie ist eine zweibasische Säure; ihre Salze nennt man C a m p h o r a t e . Man benutzt sie medizinisch, und zwar äusserlich als zusammenziehendes Mittel bei Entzündungen und Geschwüren, innerlich gegen die Nachtschweisse der Phtisiker. Kampfersäure, ehem. rein krist. D. A. V Kampfersäureanhydrid

H Mk. 5 , 0 0 ;

1 kg Mk. 20,0l> 1 „ „ 45,00

Kampfersäure: E. Merck, Darm9tadt.

K a m p h e n o l . Eine durch Sublimation von Phenol mit in Spiritus gelöstem Kampfer erhaltene Verbindung. Es stellt eine wasserhelle Flüssigkeit von stark antiseptischen Eigenschaften dar und wird äusserlich bei Erysipel, Furunkeln, infizierten Wunden u. s. w. angewendet. K a m p h o r i n . Ein Mittel zur Fernhaltung von Motten und anderem Ungeziefer aus Schränken, Tuchlagern u. s. w. Kamphorin: Chemische Fabrik Flörsheim

Dr. H. Nocrdlinger,

Flöraheim-Untermain.

K a m p h o s a n siehe ,,C a ni p h o s a n". K a m p r a t u b e n , Tuben aus präpariertem Pergamentstoff zum Verpacken von Pulvern und Salben. Vor Zinntuben haben sie den Vorzug, dass das Material nicht mit Metall in Berührung kommt. Die Kampratuben werden automatisch dicht verschlossen. Kfliiaijfthiiimun (Kanadischer Terpentin; Balsamum Canadense). Ein Balsam, der von der Abies balsamica (Balsamtanne) erhalten wird, indem man im Frühjahr dicht über dem Boden einen horizontalen Rindenschnitt macht und darüber ein Stück abschlägt: der Balsam fliesst dann in untergestellte Gefasse; er wird durch Filtrieren gereinigt. Balsam, der vollkommen klar und durchsichtig, zuerst fast farblos und später blassgelb ist, honigdick, allmählich ohne Trübung erstarrend. Sp. G. (bei 15°) 0,985—0,999. Lichtbrechungsvermögen 1,528. Er löst sich vollständig in Äther, Benzol, Chloroform und Schwefelkohlenstoff. Man benutzt

Kankroidin —

621

Karbide.

ihn zum Kitten von Linsen für optische Apparate, zum Einschliessen mikroskopischer Präparate u. s. w. Kanadabalsam, gereinigt „ zur G l u h ä r t e e i n g e t r o c k n e t

.

.

.

H Mk. 3,60;

1 k g Mk. 1 7 , 0 0 1 „ „ 33,00

Kanadabalsam, alle Sorten: E. Merck, Dannstadt. Kankroidin, aus abgetöteten Reinkulturen eines wahrscheinlich der Klasse der Mycetocoen angehörigen Parasiten mit den Sporen des Pilzes Mueor racemosus durch Verarbeitung bereitetes Heilmittel, das bei Krebs subkutan injiziert werden soll. Kannablnol. CnH»Ot. Der wirksame Bestandteil des Haschisch. Schwachgelbliche dicke Flüssigkeit, löslich in Alkohol und Äther, oxydiert sich an der Luft. S. P. (bei 0,5 mm Druck) 215*. Kannen: Fabrik exploafoaailcherer Oeflaee, O. m. b. II., Salzkotten L W. Kann! « t r i Fabrik explocionsaicherer Oeflaae, O. m. b. II., Salzkotten 1. W. Kantharidin (Kantharidenkampfer) CioHuO«, der wirksame Bestandteil der Spanischen Fliegen, wird aus diesen gewonnen, indem man sie mit MgO verreibt, trocknet, die Masse mit verd. HjSO« übersättigt und das Kantharidin mit Äther extrahiert. Nach D. R. P. 233 467 werden die mit alkoholischer HCl angesäuerten Kanthariden im Soxhletschen Extraktionsapparat mit einem Gemisch von Benzol und Petroiather ausgezogen. Nach der Extraktion wird das Lösungsmittel bei möglichst niedriger Temperatur abdestilliert, der noch warme Rückstand mit einer Mischung aus 1 vol. absol. Alkohol und 9 vol. Petroläther umgeschwenkt und kühl stehen gelassen, worauf man filtriert und das den kristallinischen Rückstand bildende Kantharidin mit derselben Flüssigkeit auswäscht. Kantharidin bildet färb- und geruchlose Tafeln, schmeckt sehr bitter, löst sich in kochendem Alkohol und in fetten ölen, kaum in H>0. Es wirkt blasenziehend und findet arzneiliche Anwendung. K a n t h a r i d i n , krist. ehem. rein

l g

Mk. 4,80; D Mk. 44,00

Kaolin (Porzellanerde; China Clay). Eine meistens sehr reine Tonsubstanz, die zur Fabrikation1 von Glas, zur Herstellung von feuerfestem Mörtel und ebensolchem Verputz benutzt wird. Kaolin, bei Waggonladung

Kaolin: llcriif.lJ 4 Rosenberg,

Wien IX/3 Auatria, WUhringerstr. 33. Kduard Elbogen, TalkumgewerV e, Wien III/2, Dampfschiffstr. 10.

°/o k g M k .

2,00—6,00

Reimbold St Strick, G. m. b. II., Cäln a. GereonshauB.

Rh.,

Kapellen siehe „ P r o b i e r k u n s t". Karamel siehe „ Z u c k e r k u l ö r". Karatlernnff siehe „ G o l d l e g i e r u n g e n " . Karbamld siehe „H a r n s t o f f". Karbenzym, ist ein tryptisches Kohlenpräparat in Pulver- und Tablettenform, das als Streupulver bei Wunden u. a. und auch innerlich bei Verdauungsstörungen verordnet werden soll. Karbide (Metallkarbide). Man zählt die Verbindungen der Metalle mit Kohlenstoff meistens zu den Legierungen, da ausserordentlich wechselnde Verbindungsverhältnisse vorkommen. Die meisten Karbide bilden sich erst bei sehr hoher Temperatur, und man benutzt zu ihrer Darstellung die Temperatur des elektrischen Lichtbogens, d. h. man operiert im e l e k t r i s c h e n O f e n C H - C < ^ . Ist zu 50 % im Kömmelöl und zu 30 % im Dillöl enthalten. Zur Darstellung destilliert man Kümmelöl, löst die über 20° destillierenden Anteile in Alkohol und fällt durch Einleiten von H,S in diese Lösung und nachherigen Zusatz von NHi das Karvon als Schwefelwasserstoffverbindung aus: man isoliert es daraus durch Destillation mit KOH. Karvon D. A. IV

1 kg Mk. 1 8 , 5 0

K a s e i n (Käsestoff). Hat mit den E i w e i s s s t o f f e n (s. d.) die gleiche prozentische Elementarzusammensetzung, enthält jedoch 0,85 % P in salzartiger Bindung. Man gewinnt das Kasein aus der Kuhmilch, indem man diese stark mit H2O verdünnt und dann mit Essigsäure versetzt. Der gut ausgewaschene Niederschlag wird in ganz verd. NHa oder Na,CO» gelöst, durch Filtration von ungelöstem Fett und Nuclein getrennt und von neuem mit verdünnter Essigsäure gefällt. Durch Extraktion mit Äther und Alkohol werden die letzten Anteile Milchfett extrahiert, worauf man das Präparat im Vakuum trocknet.

Kasein.

625

Z u r t e c h n i s c h e n K a s e i n g e w i n n u n g s i n d viele V e r f a h r e n v o r g e s c h l a g e n u n d teilweise a u c h p a t e n t i e r t w o r d e n ; s i e s t r e b e n d i e F a b r i k a t i o n auf m ö g lichst billigem W e g e a n . So fällt m a n n a c h d e m D . R. P . 135 350 d a s K a s e i n a u s e n t r a h m t e r Milch z u e r s t mit H2SO4. D i e s e S ä u r e ist billig, e r z e u g t a b e r ein g e l b e s K a s e i n . W e n n m a n a b e r d a s s o g e f ä l l t e K a s e i n in N a t r i u m b i k a r b o n a t l ö s u n g löst u n d d a n n w i e d e r mit E s s i g s ä u r e fällt, s o e r h ä l t m a n ein s e h r r e i n e s P r o d u k t . — D a s D. R. P . 135 7 4 5 e r s t r e b t d i e G e w i n n u n g v o n f e t t f r e i e m K a s e i n , o h n e Ä t h e r - A l k o h o l v e r w e n d e n zu m ü s s e n : Die in ü b l i c h e r W e i s e d u r c h Z e n t r i f u g i e r e n h e r g e s t e l l t e M a g e r m i l c h e n t h ä l t w e n i g s t e n s 0,2 % F e t t und ergibt ein K a s e i n mit 6 — 8 % F e t t g e h a l t . N a c h d e m v o r l i e g e n d e n P a t e n t v e r m i s c h t m a n d i e M a g e r m i l c h mit Alkali, w ä r m t sie e t w a s an, e n t f e r n t d a s F e t t d u r c h Z e n t r i f u g i e r e n und fällt d a n n d a s K a s e i n in ü b l i c h e r W e i s e d u r c h S ä u r e n a u s ; d a s P r o d u k t g e n ü g t h i n s i c h t l i c h F e t t f r e i h e i t d e n in d e r P r a x i s g e stellten A n s p r ü c h e n . Mit d i e s e m V e r f a h r e n fällt d a s d e s A m e r . P a t . 7 4 5 097 im w e s e n t l i c h e n z u s a m m e n . Die D. R. P . 152 380 u n d 152 4 5 0 b e z w e c k e n d i e H e r s t e l l u n g w a s s e r l ö s licher K a s e i n s d a d u r c h , d a s s m a n d a s K a s e i n mit A l k a l i s a l z e n v o n G l y z e r i n p h o s p h o r s ä u r e n , d i e d u r c h F e t t s ä u r e s u b s t i t u i e r t s i n d o d e r mit A l k a l i s a l z e n v o n P h o s p h o r s ä u r e n , d i e d u r c h Hexit s u b s t i t u i e r t s i n d , v e r b i n d e t . Auch d a s AmerP a t . 765 898 b e h a n d e l t d i e G e w i n n u n g von l ö s l i c h e m K a s e i n , w ä h r e n d s i c h d a s Engl. P a t . 2 9 4 9 v o n 1903 auf H e r s t e l l u n g einer K a s e i n l ö s u n g b e z i e h t . Ein o x y d i e r t e s K a s e i n erhält man nach dem Amer. Pat. 750 048 durch E i n w i r k u n g v o n A m m o n i u m p e r s u l f a t l ö s u n g auf K a s e i n . D a s ü . R. P. 161 842 b e s c h ä f t i g t sich mit d e r H e r s t e l l u n g e i n e s kieselsäurehaltigen Kaseinpräparats, welches das Eiereiweiss für technische Zwecke, z. B. in d e r Z e u g d r u c k e r e i , e r s e t z e n k a n n . N a c h d i e s e m V e r f a h r e n w a n d e l t m a n d a s K a s e i n d u r c h E r w ä r m e n mit v e r d . A m m o n i a k l ö s u n g in A l k a l i a l b u m i n a t um, f ü g t K a l i u m - o d e r Natriunisilikat zu und z e r s e t z t d i e s e s d u r c h eine g e e i g n e t e S ä u r e , w i e P h o s p h o r s ä u r e o d e r E s s i g s ä u r e , b i s d i e a n f ä n g l i c h ers t a r r t e M a s s e w i e d e r d ü n n f l ü s s i g g e w o r d e n ist. N a c h d e m D. R. P. 184 3 0 0 fällt m a n d a s K a s e i n a u s d e r Milch mit S 0 2 , und z w a r leitet m a n d i e s e in f e i n e n S t r a h l e n u n t e r s t e t e m U m r ü h r e n in d i e Milch ein, d i e z w e c k m ä s s i g v o r h e r auf 50—70° e r w ä r m t w i r d , worauf d i e Ausf ä l l u n g in w e n i g e n M i n u t e n b e e n d e t ist. — D a s V e r f a h r e n e r s c h e i n t t a t s ä c h l i c h b e a c h t e n s w e r t ; w e n n d i e A u s f ä l l u n g s i c h wirklich s o s c h n e l l vollzieht, ist e i n e I n v e r s i o n nicht zu b e f ü r c h t e n . D a s D . R. P . 216 234 b e z w e c k t d i e H e r s t e l l u n g v o n t r o c k e n e m K a s e i n in f e i n v e r t e i l t e r F o r m , s o d a s s e s nicht g e m a h l e n zu w e r d e n b r a u c h t . M a n s e t z t d e r auf 30—32° v e r w ä r m t e n M a g e r m i l c h 0 , 5 % g e l ö s t e s CaCls zu, f ü g t L a b l ö s u n g hinzu und l ä s s t v o n d e r b e g i n n e n d e n G e w i n n u n g a n s c h n e l l u m r ü h r e n . D a n n w i r d 1 % o g e l ö s t e r A m m o n i u m a l a u n z u g e s e t z t u n d u n t e r R ü h r e n auf 52° erhitzt, w o r a u f m a n d i e M a s s e a b k ü h l e n l ä s s t , filtriert o d e r a b s c h l e u d e r t und d e n g e p r e s s t e n K u c h e n n a c h d e m Z e r b r e c h e n in e i n e m w a r m e n L u f t s t r o m trocknet. Andere Verfahren zur Herstellung von Kasein und K a s e i n p r ä p a r a t e n können übergangen werden. W i r n e n n e n v o n n e u e r e n P a t e n t e n D . R. P . 200 139 und 2 0 1 2 1 4 s o w i e 198 473. — D a s U n l ö s l i c h m a c h e n v o n K a s e i n e r r e i c h t d a s F r a n z . P a t . 3 8 8 441 d u r c h E r h i t z e n mit T r i o x y m e t h y l e n auf 60°, also durch Formaldehydwirkung. Kasein b i l d e t ein w e i s s e s l o c k e r e s P u l v e r , w e n i g in H i O , b e s s e r in h e i s s e m Alkohol löslich. E i n e V e r b i n d u n g d e s K a s e i n s mit Na ( K a s e i n - N a t r o n ) ist in H2O löslich. K a s e i n d i e n t z u r B e r e i t u n g v o n F a r b e n ( K a s e i n f a r b e n ) u n d Porzellankitten und wird auch zur Fabrikation von N ä h r p r ä p a r a t e n sowie d i r e k t a l s s o l c h e s b e n u t z t . G a n z b e s o n d e r s a u s g e d e h n t ist d i e V e r w e n d u n g d e s K a s e i n s zur H e r s t e l l u n g v o n p l a s t i s c h e n M a s s e n g e w o r d e n . Vgl. d a r ü b e r d i e Artikel „ P l a s t i s c h e M a s s e n " u n d „ H o r n , künstliches". — Vgl. a u c h „ M i l c h p r ä p a r a t e " . P r U f u n g i R e i n s t e s K a s e i n darf bei der Verbrennung unter Luftzutritt nur bis 0,6 °/„ Asche,c r e i n s t e s P f l a n z e n k a s e i n bis 1 ' / , Asche und t e c h n i s c h e s Kasein bis 6 /„ Asche hinterlassen. Zum Nachweis von f r e i e r S ä u r e (Essigsäure), die in Blücher IX. A 0

Kaseinfarben.

626

den n Inden Hseddeerten niefat vorhanden Bein aoli, achflttelt man 10 | Kasein mit MO oaa H.O, filtriert o d titriert SO «an dea Fütrata mit V.» Normal-Kalilauge; hierbei verbrämten gute ^0 1 g „ 1,80 1 j , 1,80

Konservierung —

Kontaktreaktionen.

679

Konservierung:. Behandlung leicht verderblicher Stoffe zur Verlängerung ihrer Haltbarkeit. Man konserviert d u r c h : 1. K ä l t e . Eisschränke, Eishäuser und Transportschiffe mit Eisktthlung werden zur Konservierung von Nahrungsmitteln, namentlich von Fleisch, benutzt. 2. W a s s e r e n t z i e h u n g . Als Beispiele seien S t o c k f i s c h , {getrockneter Kabeljau), F l e i s c h m e h l , Dörrobst, komprim i e r t e und p r ä s e r v i e r t e G e m ü s e genannt. 3. H i t z e . Abtötung der Mikroorganismen durch Hitze kommt beim K o c h e n der Nahrungsmittel, bei der D e s i n f e k t i o n (s. d.) mit Dampf und beim P a s t e u r i s i e r e n in Betracht. Bei letzterem erhitzt man an mehreren Tagen je auf 60—80°, wodurch die Sterilisierung schliesslich auch erreicht, das Nahrungsmittel jedoch in Geschmack und Zusammensetzung nicht •so beeinflusst wird wie beim Kochen. 4. L u f t a b s c h l u s s , w ä h r e n d o d e r n a c h d e m d i e M i k r o o r g a n i s m e n v e r n i c h t e t sind. Hierher gehört die Bereitung der B ü c h s e n k o n s e r v e n , die während oder sofort nach dem Kochen im Wasserbade verlötet werden, und das ebenso bereitete C o r n e d b e e f . Weiter seien ö l s a r d i n e n , dann das K a l k e n d e r E i e r , d a s Ü b e r z i e h e n v o n F r ü c h t e n m i t g e s c h m o l z e n e m P a r a f f i n u. s. w. genannt. 5. A n w e n d u n g c h e m i s c h e r M i t t e l . Hierher gehört schon d a s E i n s a 1 z e n (E i n p ö k e 1 n), ferner das R ä u c h e r n , bei dem ausser der Verringerung des Wassergehaltes die I m p r ä g n i e r u n g m i t a n t i s e p t i s c h e n S t o f f e n ( H o l z e s s i g , K r e o s o t ) das wesentliche ist. Ferner gehört hierher die Benutzung starker Z u c k e r l ö s u n g e n für, F r ü c h t e ; dann kommen E s s i g , S a l z l ö s u n g e n und S p i r i t u s für die Konservierung in Betracht. Andere Konservierungssubstanzen sind für Nahrungsmittel meistens verboten, so B o r s ä u r e , B o r a x , S a l i z y l s ä u r e und N a t r i u m b i s u l f i t . Neuerdings ist der F o r m a l d e h y d (s. d.) in sehr verdünnter wässeriger Lösung oder noch besser als Dampf für die Konservierung von Nahrungsmitteln mit Erfolg verwandt worden. Für Material, das nicht zum Konsum bestimmt ist, werden ausser den genannten noch viele andere Substanzen zur Konservierung benutzt, so G e r b s ä u r e für die Konservierung tierischer Häute (siehe unter „ G e r b e r e i " ) , zahlreiche M e t a l l s a l z e für H o l z (s. d.), s c h w e f l i g e S ä u r e für Weinfässer u. s. w. Anatomische, zoologische, botanische u. s. w. Präparate konserviert man mit A l k o h o l , G l y z e r i n , arseniger S ä u r e , Q u e c k s i l b e r c h l o r i d , sowie jetzt besonders mit 0,2 bis 4 %igen Lösungen von F o r m a l d e h y d . Uber Pasteurisierapparate vgl. den Artikel „M i I c h". Im übrigen siehe auch „ D e s i n f e k t i o n " und „ F l e i s c h p r ä p a r a t e " . Über Konservierung von A l t e r t ü m e r n siehe „ A 1 1 e r t ü m e r". Konservierungsmittel : Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger, I Lehmann & Voss, Hamburg (9. Inserate). Flörsheim-Untermain. I

Konsistenzmesser siehe „ V i s k o s i m e t e r". Konstantan siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n". Kontaktreaktionen. Chemische Prozesse, die nur in Gegenwart bestimmter Körper ( K o n t a k t s u b s t a n z e n ) vor sich gehen, ohne d a s s diese Körper anscheinend irgendwie verändert würden. Bemerkenswerte Kontaktreaktionen sind z. B. die C h l o r d a r s t e l l u n g mittels des D e a c o n - P r o z e s s e s (siehe unter „C h 1 0 r"), die Darstellung von F o r m a l d e h y d (s. d.), sowie die Darstellung von S c h w e f e l s ä u r e a n h y d r i d (s. d.). Vgl. den Artikel „K a t a 1 y s e". Das D. R. P. 142 855 schützt einen Kontaktapparat für die SO.-Darstellung, welcher platinierte, in Rahmen gespannte Gewebe in besonderer Anordnung enthält. Über das D. R. P. 143 828 — Ausführungsform chemischer Kontaktverfahren zur Vermeidung von Verlusten an Kontaktsubstanz — vgl. die Behandlung des Deacon-Prozesses im Artikel „C h 1 o r".

680

Kontraluesin — Kopal.

Kontraluesin. Es ist dies eine Aufschwemmung von fein verteiltem* metallischem Ag in einer wasserigen Lösung, welche ausserdem SozojodolchininSalizylverbindungen enthalt. Das Mittel soll bei Lues intramuskulär injiziert werden. Kontroxin. Unter dieser Bezeichnung gehen den verschiedenen Verwendungszwecken angepasste Mittel zur Verhütung von Rostbildung auf Metall. Kontroxinpraparate: Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim-Untermain. K o n v e r t e r siehe „F1 u s s e i s e n". Konzentrieren. Gefässe dazu siebe unter „ A b d a m p f e n", „D a m p f a p p a r a t e", „Vakuumapparate", „Kessel" und „ S c h a l e n". Konzentrierungsapparate: F. H. Meyer, Hannover-IIainholz (9. Anzeige im I Wcgelin & Hühner, Akt.-Ges., Halle a d Saale. Anxeigenanhang). I Kopalv&b&lsaxu (Balsamum Copaivae). Er wird ähnlich wie der Terpentin der Nadelhölzer (vgl. unter „ K a n a d a b a l s a m") aus mehreren südamerikanischen Baumen gewonnen, die der Gattung Copaifera angehören. Der Kopaivabalsam ist eine klare, gelbliche bis schwach braunliche, gewflrzig riechende, bitterlich und dann brennend schmeckende, ölig-sirupöse Flüssigkeit, die allmählich zu einem geruchlosen Harz erstarrt. Sp. G. 0,935 bis 0,998. Man unterscheidet b r a s i l i a n i s c h e n K o p a i v a b a l s a m , Para-Kopaivabalsam und westindischen Kopaivabalsam. Der Kopaivabalsam ist ein geschätztes Arzneimittel; weiter dient er zur Darstellung von Lacken und Firnissen, zum Transparentmachen von Papier ( P a u s p a p i e r ) u. s. w. Das D. R. P. 167 170 schützt ein Verfahren zur Darstellung von neutralen Präparaten aus Kopaivabalsam; das D. R. P. 183 185 lässt feste Kondensationsprodukte des Balsams erzeugen. Kopaivabalsam Babia für techn. Zwecke „ Maracaibo D. A V

1 kg Mk. 2,00 l B n 4,50

Kopal. Unter dieser Bezeichnung gehen verschiedene Harze, deren Ursprung nur teilweise bekannt ist. Man unterscheidet h a r t e und w e i c h e Kopale; unter den harten Kopalen ist vor allem zu nennen der o s t a f r i k a n i s c h e oder Z a n z i b a r - K o p a l , ein wahrscheinlich fossiles Harz, das sich in erbsen- bis handgrossen Stücken in der Erde findet. Auch die Herkunft des ebenfalls harten Sierra-Leone-Kopals ist nicht bekannt. Von weicheren Kopalen sind der w e s t i n d i s c h e oder K u g e l k o p a l und namentlich der K a u r i e - K o p a l zu nennen. Ersterer, der übrigens kanm nach Europa gelangt, stammt von dem Baume Hymenaea Courbarü, letzterer von Dammara australis und ovatra. Als Kaurie-Kopal kommt jetzt sowohl das frische als das in der Erde gefundene fossile Harz desselben Baumes in den Handel. Zanzibar-Kopal bildet nach Entfernen der Verunreinigungen, Abkratzen und Waschen eine farblose bis braunrote, glasartige und durchsichtige Masse, deren Oberflache gansehautig erscheint. Der Kugelkopal bildet bis melonengrosse, knollige, gelb oder grün gefärbte, unangenehm riechende und bitter schmeckende Massen, die mit einer erdigen Kruste bedeckt sind. Der KaurieKopal ist bedeutend harter als Manila- und Kugel-Kopal, wenn auch welcher als der sehr teure Zanzibar-Kopal. Der Kaurie-Kopal ist nach der Grösse des Verbrauchs die wichtigste Kopalsorte; er bildet gewöhnlich nuss- bis faustgrosse Stücke, selten grosse Klumpen, die dann bis zu 50 kg schwer vorkommen sollen. Der Kaurie-Kopal ist fettglänzend, riecht und schmeckt angenehm.

Kopal.

681

Zur Unterscheidung der genannten und der sonstigen Kopale bedient man sich des spez. Oew., das zweckmässig nach Entfernen d t r Luft d v c h Evakuieren bestimmt wird. Direkt bestimmt Zanzibar-Kopal Angola-Kopal Brasil-Kopal . Kourie-Kopal Manila-Kopal

Nach dem Evakuieren bestimmt

1.067 1,064

1.06Ä

1,062

1.121

1,018 1.0M)

1,081 1.082 1.115

Harter Kopal schmilzt bei 340, halbharter etwa bei 180°. Der Kopal dient zur Herstellung der geschätzten K o p a l l a c k e (Kopalfirnisse); vgl. unter „ F i r n i s s e " und „ L a c k e " . Zur künstlichen Bereitung eines Kopalersatzes eignen sich nach Dr. Carl G o l d s c h m i d t sehr gut die F o r m a l d e h y d h a r z e , und zwar soll man ein farbloses Harz, das einen guten Ersatz für indischen und ZanzibarKopal darstellt, so erzeugen, dass man Monomethylanilin mit HCl und Überschüssigem Formaldehyd in der Külte stehen ISsst, das Harz durch Natronlauge fällt, es abfiltriert und abkühlt. F r D f o n r i Zur Bestimmung der mineralischen und organischen Verunreinigungen in den Hartharzen (halbharten und harten Kopalen) hat H e r t k o r n eine Methode ausgearbeitet, die wir nach der Chemiker-Zeitung 1902 Seite 602 auszugsweise mm Abdruck bringen. All Lösungsmittel verwendet die Methode ein Gemisch von 20—26 T. Amylazetat, 40—60 T. Amylalkohol und 2»—SO« behandelt, um das CuO herauszulösen und die Zellulose zu pergamentieren. Das Zusatzpatent vermeidet Kupferverbindungen überhaupt; es verwendet zur Imprägnierung Kollodiumlösung oder Zelluloid in Amylazetat und behandelt nach dem Verdunsten des Lösungsmittels, zwecks Pergamentierung, wieder mit H»SO«. Vgl. die Artikel „K o r k s u r r o g a t e" und „S u b e r i t". P r e i s e von

Korkstopfen:

K o r k e ff. z y l i n d r i s c h : Durchm. 100 Stück

7

9

11

13

15

17

19

21

23

25

27

30 tnm.

0,40 0,50 0,60 0,70 0,85 1,00 1,20 1,35 1,55 1,75 2,75 4,25 Mk.

K o r k e ff. k o n i s c h : U n t e r e r Durchm. 6 - 8 9 - 1 0 11—12 13—14 15—16 17—18 1 9 - 2 0 2 1 — 2 2 mm. 100 Sttlck . . . 0,55 0,65 0,80 0,90 1,25 1,60 1,80 2,10 Mk. U n t e r e r Durchm. 25 100 Stück . . . 2 , 5 0

27 30 32 35 40 45 50 55 60 mm. 3,00 3,50 4,00 6,00 9,00 12,00 15,00 18,00 25,00 Mk.

Korke.

683

K o r k e , vollständig fehlerlos, für Verbrennungsröhren 100 St. Mk. 5 , 0 0 ; 10 St. Mk. 0 , 6 0 K o r k h o l z , beste Qualität, je nach Stärke . . . . . . 1 kg Mk. 1,00—8,00 K o r k b o h r e r aus Messing, mit Drahtstab: In Sätzen von . . . 1 — 3 1—6 1—9 Durchmesser. . . . 4 — 7 4-9 4—13 Ohne Handgriffe, Satz 1,20 2,00 3,50 Mit Handgriffen, Satz . 1,35 2,25 4,00

1—12 4—16 5,25 5,50

1—15 4—18 7,00 7,50

1—18 4 — 2 5 mm. 8,00 Mk. 9,00 ,

K o r k b o h r e r aus vernickeltem Stahl, mit Handgriffen: In Sätzen von . . . 1 — 6 1—J2 Satz 4,00 11,00 Mk. K o r k b o h r e r aus Weissblech: In Sätzen von . . . 1 — 6 Satz 1,25

1—12 3,00

13—18 2,50 Mk.

K o r k b o h r e r s c h ä r f e r , Stück K o r k f e i l e n , rund, mit Holzheft: Länge 10 Stück 0,30 Korkmesser Korkpressen „ „

Mk. 1,50 13 0,35

16 0,45

18 0,55

21 0,65

von Stahl, mit Heft, Stück aus bronziertem Gusseisen, Stück Krokodil-Modell, Stück amerikanisches Modell, Stück

cm. Mk.

Mk. 0,75 1,75 2,25 3,00

K o r k z a n g e n , zum Pressen kleinerer Korke, von vernickeltem Stahl: Mit 1 2 Öffnungen. Stück 1,80 2,00 Mk.

Maschinen I.

zur

Korkmüllerei.

Korkbrecher.

a) Mit Walze aus gezahnten Hartgussscheiben: Breite der Brechwalze Breite derselben Umdrehungen derselben in der Minute . Kraftbedarf

.

Gewicht des Korkbrechers etwa . . . . Preis des Korkbrechers Preis eines Magnet-Apparates zur Entfernung der Eisenteilchen b ) Mit W a l z e a u s gezahnten

200 160 500 100 300 4—5 100-300 240 450,00 —

300 250 500 100 200 5-6 200-500 370 650,00

400 500 800 160 150 10-12 750-1000 1600 1500,00

mm. i» » n » HP. kgn Mk.

800,00

940,00

r>

Stahlscheiben:

Durchm. der Brechwalze Durchm. der Riemenscheiben Breite derselben Umdrehungen derselben in der Minute . . Kraftbedarf Stündliche Leistung etwa Gewicht des Korkbrechers etwa . . . . Gewicht eines Magnet-Apparates dazu etwa Preis des Korkbrechers ohne Magnet-Apparat Preis eines Magnet-Apparates dazu . . .

200 160 500 100 300 4—5 100-200 260 120 800,00 —

300 250 500 100 200 5-6 200-400 400 105 1400,00 800,00

400 500 800 160 150 10-12 400-800 1700 200 2300,00 940,00

mm. n n

n w HP. kgn Mk. n

684

Korkmctall — Korksurrogate.

Ii. K o r k - M a h l g l n g e , ganz ans Eisen hergestellt (Oberläufer); die Zarge mit Steinteller und Steinen sowie die Blechhanbe werden von zwei kraftigen gusseisernen Säulen getragen: Durchm der Steine Umdrehungen der Steine in der Minute Kraftbedarf etwa Stündliche Leistung eines Mahlganges etwa Gewicht eines Mahlganges mit konischen Zahnrädern, aber ohne Steine, Transmissionswelle und Lager etwa Gewicht der Steine etwa Preis eines Mahlganges mit konischen Zahnrädern, aber ohne Steine, Transmissionswelle und Lager Preis der Steine „ „ Ankerbolzen und Platten

1370 mm. 130 20—25 H P . 120—160 kg. 2750 2700

„ „

2500,00 620,00 40,00

Mk. „ ,,

Ferner werden zur Korkmüllerei noch benutzt Schlagkreuzm ü h l e n (siehe Artikel ,,D e s a g g r e g a t o r e n") und E x z e l s i o r m ü h 1 e n (siehe unter „ M ü h l e n"). Einrichtungen für Korkmüllereien und Korkplattenfabriken: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Einrichtungen für die Trocknung von Korkplatten: Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW. 23.

Korkbrecher: Mai Friedrich & Co., Leipzig-Plagwitz 55.

Korkmetall. Unter dieser Benennung kommt neuerdings ein sehr leichtes Metall in den Handel, das zu Bauteilen von Luftfahrzeugen verwendet werden soll. Es ist nach der Untersuchung fast reines Magnesium; sein sp. G. beträgt 1,762. K o r k s t e l n . Er besteht aus einem Gemisch von zerkleinertem Kork mit mineralischen Bindemitteln und wird nach patentiertem Verfahren hergestellt; sp. G. etwa 0,25. Als feuersicheres und vorzüglich wärmeisolierendes Mittel wird er viel benutzt, neuerdings in steigendem Masse auch im Hochbau. Durch Imprägnierung des Korksteins im Vakuum mit heissflüssigem Pech unter Druck stellt man auch eine wasser- und wärmebeständige Modifikation des Korksteins her. Im imprägnierten Zustande hat er ein sp. G. von 0,30—0,40. Der Korkstein ist demnach das leichteste aller Baumaterialien. Korksteine, Format 2 5 x 1 2 x 6 , 5 cm Imprägnierter Korkstein, dasselbe Format

100 Stück Mk. 10,00 100 „ „ 12,50

K o r k a u r r e g - a t e . Solche werden jetzt nach verschiedenen Verfahren hergestellt. Davon ist der Kunstkork „S u b e r i t" in besonderem Artikel behandelt. Nach dem D. R. P. 167 780 erhält man durch Einwirkung von Azetylen auf Kupfer bei 200—250° unter konstantem Druck ein einheitliches braunes, zusammenhängendes, elastisches, ausserordentlich leichtes Produkt ( C u p r e n ) , das sich gut als Korkersatz eignet; es kann in jede beliebige Form gebracht werden, lässt sich mit dem Messer schneiden, wird nicht von H s O benetzt, ist porenfrei, und seine Dichte ist etwa halb so gross wie die des Korkes. Nach dem Franz. Pat. 370 637 knetet man Kasein mit Calciumhydrat, Borsäure und Korkabfällen, presst sie mittels hydraulischer Pressen in Metallformen und erhitzt darin auf 120°, wodurch ein Korkersatzmittel entstehen soll. (Das Verfahren erscheint sehr problematisch.) Nach dem D. R. P. 185 714 soll man die fein zerkleinerten Korkabfälle mit Eiweisslösune mischen, die Masse in Formen bringen, unter Druck pressen und sie schliesslich der Wirkung von Dampf aussetzen. Nach dem Amer. Pat. 903 865 stellt man eine Korkmasse durch Behandeln fein gepulverter Korkteilchen mit einer Gummilösung nebst nachfolgender Pressung unter Erhitzen her, während zur Erzeugung von Kunst-

Korkteppiche — Korvult.

685

kork nach dem D. R. P. 203 971 Korkschrot, Glyzerin, Minerattie und Füllstoffe unter Verwendung von Viskose als Bindemittel und unter Zusatz von Schwermetalloxyden und schwachen Sauren in Formen gepresst und getrocknet werden. Korkt«pplohe siehe „ L i n o l e n m". K o r n a t i n nach Kobert. Es enthalt die wirksamen Bestandteile von Seeale comutum in löslicher, genau dosierbarer Form und wird bei Blütlingen nach der Geburt u. s. w. subkutan benutzt. K o r n a t i n Kobert, 3 Ampullen, ä 1 cem

Mk. 1,60

Korrosol siehe „ C o r r o s o 1". K o r u b l n . Gesetzlich geschätzte Bezeichnung für den künstlichen Korund, wie er bei der A l u m i n o t h e r m i e (s. den Artikel „ T h e r m i t") als Schlacke entsteht. Das Korubin dient zur Herstellung feuerfester Steine. Korund, künstlicher. Die N o r t o n Emery Wheel-Co. fabriziert künstlichen Korund, also kristallisierte Tonerde, durch Schmelzen von natürlichem Bauxit im elektrischen Ofen und langsames Abkühlen der Schmelze. Das Produkt ist so hart wie natürlicher Korund und zahe wie Schmirgel, also zur Herstellung von Schmirgelpapieren und Schmirgelsteinen sehr geeignet Ferner gewinnt man künstlichen Korund durch die sogenannte A l u m i n o t h e r m i e (vgl. den Artikel „ T h e r m i t"), also dadurch, dass man eine Mischung von gepulvertem AI mit Metalloxyden entzündet, wobei letztere zu dem betreffenden Metall reduziert werden, wahrend das AI zu Al>0< in der Form von Korund oxydiert wird. Nach dem D. R. P. 158 336 stellt man Geräte für die chemische Industrie aus Korund und einem tonigen Bindemittel her, die nach der Formgebung gebrannt und, soweit erforderlich, glasiert werden. Das D. R. P. 160 780 schützt bei demselben Verfahren die Verwendung des Korunds, der bei der Aluminothermie als Schlacke erhalten wird. Das D. R. P. 220 394 schützt die Herstellung hochfeuerfester geformter KOrper aus geschmolzener Tonerde (künstlichem oder natürlichem Korund), indem das zu formende Material gepulvert oder feinkörnig mit Glyzerinborsäure zu einer plastischen Masse verarbeitet wird; diese bringt man in die gewünschte Form und brennt dann. F r e m y gelang es zuerst, auch den wirklichen Edelkorund, d. h. den R u b i n und den S a p h i r , herzustellen, und zwar durch Schmelzen von amorphem AUO» mit PbO im hessischen Tiegel bei heller Rotglut; hierbei scheidet die Kieselsaure des Tiegels aus dem zuerst gebildeten Bleialuminat die Tonerde in schönen Kristallen ab. Hat man zuvor etwas Chromoxyd zugesetzt, so entsprechen die Kristalle dem natürlichen roten Rubin, wahrend ein Zusatz von etwas Kobaltoxyd den blauen Saphir erzeugt. Das Verfahren der Herstellung künstlicher Rubine ist neuerdings von V e r n e u i I (Compt. rend. 135, 7911 erheblich verbessert worden: Er bringt einen Stift aus Tonerde in die Spitze einer nach unten gerichteten Knallgasflamme und streut in die Bahn des zur Speisung der Flamme dienenden Gases eine feinverstaubte Mischung aus Chromoxyd und Tonerde ein. Diese Stäubchen schmelzen in der Flamme zu winzigen Tröpfchen, die sich auf der Spitze des Tonerdestiftes als Kegel ansetzen. An der Spitze dieses Kegels bildet sich nun ein Tropfen geschmolzener Tonerde, der allmählich aus der Flamme herausgezogen wird und durch Anlagerung immer weiter wachst, bis die künstliche Rubinkugel schliesslich bei leiser Erschütterung abbricht; sie bedarf dann nur noch des Schliffes. Weiteres darüber siehe unter „ E d e l s t e i n e , k ü n s t l i c h e". Kornnd, künstl

«/o kg Mk. 175,00

Korvult. Ein nach besonderem Verfahren hergestelltes Digitalisprflparat von hoher Reinheit und gleichbleibender Wirkung. Es kommt in Form von Pulver und in Tabletten in den Verkehr. Korvult: Krewel 4 Co., O. m. b. H., Chemische Fabrik, OSln-Bayentbal.

686

Koryloform — Kottonöl.

K o r y l o f o r m siehe „C 0 r y 1 o f o r m". K o r y z o l siehe „ C o r y z o 1". K o s c h e n i l l e (Cochenille). Farbstoffdroge, die aus den getrockneten Leibern der weiblichen Nopalschildlaus Coccus cacti besteht. Man sammelt die auf verschiedenen Kaktus-Arten gezüchteten flügellosen Weibchen und tötet sie durch siedendes Wasser, Dampf oder trockne Hitze, worauf sie getrocknet als 1—2 mm lange ovale Körper in den Handel kommen. Je nachdem ob die Schildläuse bei der Behandlung den weissen Wachsüberzug behalten oder verloren haben, unterscheidet man s i l b e r g r a u e und s c h w a r z e K o s c h e n i l l e . Der Farbstoff der Koschenille ist das K a r m i n oder die Karminsäure. In den Handel kommt ausser der Koschenille selbst das K a r m i n (K o s c h e n i 11 e k a r m i n), ein roter Farbstoff, der als zartes Pulver oder in Stücken gehandelt und durch Fällen einer Koschenilleabkochung mit Säure oder einem saueren Salze dargestellt wird. Die Fabrikationsmethoden des Karmins werden geheim gehalten; gewöhnlich ist dasselbe ein Aluminiumkalkalbuminat der Karminsäure. Ferner stellt man aus der Koschenille den K a r m i n l a c k dar, der auch als F l o r e n t i n e r - L a c k , W i e n e r L a c k und P a r i s e r - L a c k bezeichnet wird; man erhält ihn durch Fällen alkalischer Koschenillelösungen mit Alaun oder mit Alaun und Zinnsalz. Durch Digerieien von gepulverter Koschenille mit NHa (unter Luftabschluss) und Fällung der erhaltenen Lösung mit Aluminiumhydrat erhält man das Cochenille ammoniacale, welches in dunkelbraunen Tafeln in den Handel kommt. Schliesslich wird die Koschenille auch in Kuchenform gepresst; das Präparat beisst K u c h e n k o s c h e n i l l e . Karmin und Karminlack dienen als Wasser- und Ölfarben; die Koschenille wird nur noch selten zum Rotfärben von Wolle (mit Tonerde- oder Zinnbeizen) benutzt. Koschenille, grau fein gepulvert Karmin, je nach Qualität Karminlack . . . . Florentiner Lack . .

1 kg Mk. 5 , 8 0 1 „ „ 7,40 1 kg Mk. 3 8 , 0 0 — 4 5 , 0 0 1 „ 7,00-25,00 n„ . . . 1 kg Mk. 4 , 0 0

Koschenille: C. E. Roeper, Hamburg VIII.

K o t a r g i t . Unter diesem Namen kommt ein Doppelsalz von salzsaurem Kotarnin mit Eisenchlorid in den Handel. Kotarnin (Cotarninum). Ci2Hi3NO» + H 2 0. Spaltungs- bzw. Oxydationsprodukt des Narkotins (s. d. unter „ O p i u m u n d Opiuma l k a l o i d e " ) ; man erhält es durch Einwirkung von verd. HNOa auf Narkotin. — Auch synthetisch ist Kotarnin hergestellt worden, jedoch hat diese Art der Gewinnung bisher keine praktische Bedeutung erlangt. Das salzsaure Kotarnin wird unter dem Namen S t y p t i z i n (s. d.), das phtalsaure unter der Bezeichnung S t y p t o l (s. d.) medizinisch gebraucht. Kotarnin

D Mk. 4 , 6 5

K o t t o n ö l (Baumwollsamenöl; Oleum Oossypii), aus den Samen der Baumwollstaude Gossypium, herbaceum namentlich in Amerika gewonnen: Die Baumwolle wird in den Egreniermaschinen von den Samen getrennt, worauf letztere in einem mit rotierenden Messern versehenen Zylinder enthülst und zerschnitten werden. Die zerkleinerten Samen presst man zwischen eisernen Walzen zu Kuchen und erhitzt letzteren in Pfannen auf etwa 70°, worauf die Kuchen in Säcke gefüllt und mittels hydraulischer Pressen ausgepresst werden. Auch durch kalte Pressung sowie durch Extraktion mit Petroleumäther, Benzin u. s. w. wird Kottonöl gewonnen. Das rohe Kottonöl ist braunschwarz, dickflüssig, trübe; zur Reinigung mischt man es mit einer durch Vorprobe festzustellenden Menge Natronlauge von 15° B6, worauf es nach dem Abscheiden (das durch Salzwasserzusatz befördert werden kann) abgelassen wird. Bei diesem — immer noch besten und

Kraftchlor —

Krelution.

687

am meisten gebrauchten — Reinigungsverfahren muss man die Lauge in feinem Strahle einlaufen lassen und fortwährend heftig rühren, am besten durch ein Luftstrahlgebläse. Tritt die Ausscheidung (das Brechen des Öls) ein, so erwärmt man auf höchstens 60°; erscheint die Ausscheidung schwarz, so ist die Reinigung beendet. Man lässt dann absetzen, wäscht das geklärte öl mit HjO und treibt es nach der Abscheidung des Wassers noch durch eine Filterpresse. Bei sehr saueren Rohölen neutralisiert man erst fast ganz mit Na 2 C0 3 und hebt die schaumige Seife ab. Die schwarze Seife von der Raffination dient zur Gewinnung von Ölsäure. Andere Verfahren reinigen mit Wasserglas, mit Kalkmilch, mit Kaliumbichromat, Chlorkalk u . s . w . ; häufig muss die Reinigung wiederholt werden. Pas raffinierte Kottonöl ist hellgelb; durch Chlorkalk kann es noch gebleicht werden. Sp. G. (bei 15°) 0,920—0,922; bei 0° wird es butterartig fest. Verseifungszahl 195—198; Sch. P. der Fettsäuren 27,7°; Erst. P. der Fettsäuren 30,5°. Jodzahl des Kottonöls 105—115. Schwach trocknendes öl, das vor allem zur Seifenfabrikation benutzt wird; raffinierte Sorten dienen als Zusatz (Verfälschung) von Olivenöl, Schweinefett u. s. w. Preise schwankend; zurzeit etwa: Kottonol

°/0 kg Mk. 63,00—68,00

Kraftchlor siehe „ B l e i c h e n". Kraftgas. Man versteht darunter alle brennbaren Gase, die in Verbrennungsmaschinen zur Erzeugung von Kraft Verwendung finden können. — Vgl. „ H o l z g a s". Kranit. Unter dieser Bezeichnung gehen Pastillen, die gelben elementaren Phosphor in leicht dosierbarer Form enthalten und bei Rachitis und Osteomalazie verordnet werden. Es gibt zwei Dosierungen: Kranitpastillen zu 0,0005 g Phosphor und solche zu 0,00025 g Phosphor. Kranitpastillen: Krewel & Co , G. m. b

H., Chemische Fabrik,

Cöln-Bayenthal

Krapp. Die Wurzel der F ä r b e r r ö t e Rubia tvnctorum, die namentlich in Frankreich kultiviert wird. Der wichtigste Farbstoff des Krapps ist das jetzt meistens künstlich dargestellte A 1 i z a r i n (s. d.) und das ebenfallssynthetisch zu gewinnendeP u r p u r i n(s.,,0 x y k e t o n f a r b s t o f f e"). Aus diesem Grunde ist der Krappbau und die Krappfärberei auch sehr zurückgegangen. Um verschiedene schädliche Nebenbestandteile der Krappwurzel zu beseitigen und den einen oder andern ihrer färbenden Bestandteile (wozu auch noch X a n t h o p u r p u r i n , P s e u d o p u r p u r i n u. s. w. gehören) auszunutzen, behandelt man die gemahlene Wurzel mit Wasser, mit Säure und andern" Lösungsmitteln. So und durch nachheriges Abpressen erhält man verschiedene Krapppräparate, wie K r a p p b l u m e n , G a r a n c i n , P i n k o f f i n , G a r a n c e u s e , K r a p p k a r m i n u. s. w. Der Krapp wird nur noch in der Wollfärberei zur Erzeugung von braunstichigem Rot benutzt, wobei man mit K2Cr207 vorbeizt; andere rote Nuancen erhält man durch Tonerde- und Zinnbeizen. — Künstlicher Krapp siehe „A 1 i z a r i n". Krapp: C E. Roept-r, Hamburg VIIL

Kreide. Natürlich vorkommendes Calciumkarbonat CaCO». Vgl. unter „E r d f a r b e n". Kreide: Iteimbold & Strick,

Ci m. b. II , Cöln a. Rh.,

Oereonshaus.

Krelution. Es ist ein energisch wirkendes Antiseptikum aus der Gattung der Kresolseifenlösungen, stellt eine grüne Flüssigkeit vom sp. G. 1,054 dar, die in HsO leicht löslich ist und 66 % Kresole enthält. Krelution: Chemische Fabrik Flörsheim

Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

688

Kremnit — Kreosotal.

K r e n n l t . Neues Baumaterial aus Ton, Sand und Flussspat; die Bestandteile werden zusammen vermählen und bei hoher Temp. geschmolzen. Die flüssige Masse lässt sich wie Gusseisen giessen, so dass ausser gewöhnlichen Steinen alle möglichen Formstücke hergestellt werden können. Das Kremnit wird weder durch Feuer noch durch Frost oder Luft angegriffen, blüht nicht aus, oxydiert sich nicht und wird nicht rissig; es lässt sich in beliebiger Weise färben und glasieren. Kremser W e i s s siehe „ B l e i f a r b e n". Gustav Dietel, Eiaenach (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Kremnlslon, ein mit HjO in jedem Verhältnis mischbares emulierendes Mittel für Desinfektion, Desodorisation, Pflanzenschutz und Tierpflege. Kretnulsion: Chemische Fabrik Flonheim Dr. H. Noerdliiiger, FlSnheim-Untermaiii. Kreolin. Desinfektionsmittel, das sich in H»0 nicht löst, aber damit söhr beständige Emulsionen bildet. Es wird aus dem Kreosotöl (s. d.) gewonnen und enthält 25—30 % und mehr Kreosotöl; die Emulsionsfähigkeit beruht auf einem Zusatz von Harzseife. Durch endgültiges Urteil gilt das Wort „ C r e o l i n " für chemisch-pharmazeutische Präparate, Desinfektionsmittel, Arznei- und Holzkonservierungsmittel als geschütztes Warenzeichen für P e a r s o n , Hamburg. Kreosot. Eine aus dem H o l z t e e r (s. d.), und zwar namentlich aus Buchenholzteer durch fraktionierte Destillation erhaltene farblose, ölartige Flüssigkeit von ausgesprochenem Rauchgeschmack. Zur Darstellung benutzt man denjenigen Anteil der Destillationsprodukte, der schwerer ist als HjO, wascht mit Na*COa-Lösung, destilliert wiederum zur Entfernung der leichteren Anteile, schüttelt die schweren mit KOH und zersetzt die alkalische Lösung durch H>SOt. Diese Operationen müssen wiederholt werden, bis das Endprodukt in Kalilauge klar löslich ist; dann fraktioniert man und fängt das zwischen 205 und 220° Übergehende auf. Beim Aufbewahren, namentlich unter dem Einfluss des Lichts, wird das Kreosot gelb bis braungelb; es löst sich leicht in Alkohol und Äther, in 120 T. heissam, sehr schwer in kaltem Wasser. Kreosot ist keine einheitliche Verbindung; unter den Bestandteilen sei das O u a j a k o 1 (s. d.) genannt. Im Gegensatz zu dem gewöhnlichen Kreosot, das auch H o l z t e e r k r e o s o t ( B u c h e n h o l z t e e r k r e o s o t ) genannt wird, steht das S t e i n k o h l e n t e e r k r e o s o t ; es ist dies unreines P h e n o l (s. d.), das namentlich an K r e s o 1 e n (s. d.) reich ist. Buchenholzteerkreosot 1 kg Mk. 2,E>0 D. A. V, sp. G. 1,080 1 „ „ 4,00 Steinkohlenteerkreosot, gereinigt, weiss . . . . 1 kg Mk. 1,80, % r „ 160,00 ehem. rein, „ . . . . 1 „ „ 2,50; °/6 „ „ 225,00 Kreosot: Holzverkohlunga-Ioduatrle Akt.-Gee., Koutanz 1. Baden. Kreosot-Apparate: F. H. Meyer, Hannover-Hainholx (s. Anzeige im igjmuHMif) Kreosotal = Kreosotkarbonat (C/eosotum carhonicum). Zur Darstellung löst man nach dem D R. P. 58 129 Kreosot in Natronlauge, leitet in die Lösung Chlorkohlenoxyd ein und wäscht das ausgeschiedene Ol zuerst mit sehr verd. Na,COt-Lösung und dann mit HsO. Es bildet ein bernsteingelbes, honigdickes Ol, unlöslich in HiO, löslich in Alkohol. Riecht und schmeckt wenig nach Kreosot. Man benutzt es medizinisch, wie das Kreosot selbst, als innerliches Desinfiziens, so bei Tuberkulose, Magen- und Darmkrankheiten, Lungenentzündung u. a. m. Vor dem Kreosot hat es den Vorzug, nicht so unangenehm zu schmecken, schnell resorbiert zu werden und nicht ätzend zu wirken.

Kreosotöl — Kresole.

ggg

D o s i s : Ansteigend von % — 5 Teelöffel voll täglich, rein oder in Wein, Kognak, Lebertran zu nehmen. Kreosotal H Mk. 2,50, 1 kg Mk. 23,00 K r e o s o t S I (Schweröl). D i e bei der Destillation d e s S t e i n k o h l e n t e e r s (s. d.) zwischen 250 und 280* ü b e r g e h e n d e Fraktion. D a s Kreosotöl bildet eine ölige, gelbgrflne, s t a r k fluoreszierende, höchst unangenehm r i e c h e n d e Flüssigkeit; s p . O. 1,05. Man benutzt es meistens ungereinigt zu B e l e u c h t u n g s z w e c k e n , als B r e n n m a t e r i a l , zur L a m p e n r u s s f a b r i k a t i o n , zum K a r b u r i e r e n von Leuchtgas, zum I m p r S g n i e r e n von Holz, zur Darstellung von K r e o l i n (s. d.), L y s o l (s. d.) und verwandter Desinfiktionsmittel. Ein ähnliches Kreosotöl wird bei der Verarbeitung des B r a u n k o h l e n t e e r s (s. d.) gewonnen. Kreosotöl, grünlich (schweres Anstrich- und Imprägnieröl)

.

.

.

°/ 0 kg Mk 12,00

Kreosotöl: L. H a u r w i t z & Co., G. m . b. H., Berlin NW. 52,

Lüneburger Strasse 7

K r e s e p t o n . Ein a u s Steinkohlenkreosot gewonnenes Desinfektions. mittel, ist dem Kreolin ähnlich und bildet wie dieses mit Wasser eine milchige Emulsion. Es findet auch die gleiche Verwendung wie Kreolin, ist aber billiger. K r e s o l e (Methylphenole). CeH.(OH). CH». Homologe d e s P h e n o 1 s 5 n n

» gewellt rund gewellt rund gewellt rund M gewellt rund » » »

Rohrweite

Rohrlänge

ca. mm

ca. m

10 10 15 15 15 20 25 30 35 35 35 35 40 40 40 40 40 40 40 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 60 60 60 60 60 60 60 60 60 65 65 70 70 75 75

4 7 4 7 7 7 7 11 n i

10 12 15 5 15 15 15 22 32 32 7 V* 15 15 18 18 18 18 21 30 8 12 16 10 18 18 21 24 24 24 26 27 21 20 7 15 21 24

Windungsanzahl 71/» •10 Vs 7»/« 7 V« 6 7a 7'/. 5'/« 91/* 5 >/2 61/« 6 '/a 8'/» 37a 81/* 8 >/. 9 '¡2 1 2 '/« 11 7 * 11 V« 2 1 /a 6 1 /a 6'/» 81/* 8'It

6 »/a 6 7a 9 '/a 10'/« 3 V« 6»/. 7'/» 3'/» 61/« 6 1 /a 91/« 9 l/a 8 J/a 8'/« 1 0 V2 9'/i 9 */a 8 '/a 2'/« 5'/a 7'/« 7Va

Höhe bis UnterkanteMuffe ca. mm 400 540 400 540 550 540 550 700 630 660 600 900 480 900 900 980 1300 1200 1200 550 1000 1000 •1100 1)00 1100 1100 1120 1400 630 850 1070 680 1100 1100 1150 1150 1300 1300 1300 1400 1100 1300 580 960 1350 1400

Breite ohne Auslauf ca. mm 200 320 200 320 400 320 400 460 450 610 630 610 610 610 610 630 610 960 960 960 860 860 760 760 960 960 780 960 700 700 700 960 960 960 780 880 960 960 880 960 760 850 960 960 960 1120

Scherbenstärke ca. mm

Kühlfläche

Preis

qm

Hk.

2Va 2 72 2 >/a 2 Va 2 7a 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 7, 4 7a 4 7a 5 5 5 5 5 5 5 5 6 6 6 6

0,13 0,22 0,19 0,33 0,33 0,44 0,55 1,04 0,77 1,10 1,32 1,65 0,63 1,89 2,36 2,36 2,77 4,02 5,02 1,18 2,36 2,96 2,83 3,54 2,83 3,54 3,30 4,71 1,26 1,88 2^2 1,89 3,39 4,24 3,96 5,65 4,52 5,65 5,00 5,09 5,10 4,08 1,54 3,30 4,95 6,20

15 21 18 26 26 30 35 50 40 55 62 72 30 75 75 75 115 175 175 60 110 110 140 140 150 150 160 225 60 100 130 95 160 160 160 220 220 220 240 250 200 200 85 170 250 280

! ; 1 ! !

! i ; ! i

696

Kühlen.

Gegenstrom-Katarakt-Kühler eisen, zum Eindampfen im Vakuum.

aus

Guss-

oder S c h m i e d e -

Stündlich niederzuschlagendes Brüdenquantum

Durchmesser des Kondensators

Preis des Kondensators

Stündlich niederzuschlagendes Brüdenquantum

Durchmesser des Kondensators

Preis des Kondensators

ca. kg

mm

Mk.

ca. k g

mm

Mk.

150 250 300 400 650 700 850 1100 1300 2100 2650 2800

400 400 400 400 500 500 500 500 600 700 700 800

800 325 3500 325 3900 900 1000 325 4800 5000 325 1000 1000 6400 425 7400 1200 425 1300 9200 425 12000 1500 425 500 13000 1500 2200 550 17000 550 2500 23000 825 32000 2500 Die zugehörigen „ L u f t p u m p e n " (s. d.).

825 900 1100 1100 1100 1475 1600 2000 2000 3800 4400 4600

Gegenstromktihler a u s Wellblech, Patent B l a c k : Bestehend, aus dem eigentlichen Kühler und dem Untersatz zum Auffangen des Kondensates. Preise richten sich nach dem der Verwendungsart anzupassenden Metall sowie nach der Grösse der Kühlfläche, z. B. kostet ein kupferner Blackscher Kühler, passend zu einem Meilerofen (siehe unter „ H o l z v e r k o h l u n g " ) von 36 Rm Fassung Mk. 1500 K ö r t i n g s R ö h r e n k i i h l e r z u r Herstellung ätherischer ö l e , destillierten W a s s e r s , zur Verdichtung v o n Benzindämpfen u. s. w . D i e a u s g e zeichnet wirkenden metallischen Kühler sind nach dem Prinzip der Oberflächen-Kondensatoren gebaut. Preise auf Anfrage bei der fabrizierenden Firma. (Die Art der Flüssigkeit, die stündlich zu destillierende Menge und die Temperatur des Kühlwassers sind anzugeben.) Vgl. auch den Artikel „ K o n d e n s i e r e n " . Kühl- und Eismaschinen: Heinrich Hirzel, G. m . b. H., Leipzig-Plagwitz

(s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Kühler: Friedrich Heckmann, Berlin BtraSBe 6 b (s. Inserate).

SO. 16,

Brücken-

I Heinrich Schirm, Maschinenfabr., Leipzig-Plagwitz. | Wegelin & Hübner, Akt.-Ges., Halle a. d. Saale.

Kühler a u s Steinzeug: Deutsche

Steinzeugwaarenfabrik

für Kanalisation

und

ehotn.

Industrie,

Fricdridisfeld

(Baden).

Kühlanlagen: Emil Passburg, Masciiinentabrik, Berlin NW. 23. i Wegelin & HUbner, Akt.-Ges., Halle a. d. Saale.

Kühlschlangen a u s Steinzeug: T r a n z Gerhardt, Steinzeug- und Tonwarenfabrik,

Schönebeck a. E.

Kühlschlangen und Kühlapparate: Volkmar H ä n i g 4 Comp., Heidenau, Bez. Dresden. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, BrückenBtrasse 6 b (s. Inserate). F . H. Meyer, Hannover-IIainholz (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt Peter Dinckels & Sohn, G. m . b. H., Mainz. Wegelin & HUbner, Akt.-Ges., Halle a. d. Saale.

Kühlschlangen und Kühlapparate aus Steinzeug: Deutsche

Steinzeugwaarenfabrik

f ü r Kanalisation

und

ehem.

Industrie,

Friedrichsfeld

(Baden).

Kulör — Kumol und Kumidin.

697

K u l ö r siehe „ Z u c k e r c o u l e u r". K u l t u r a p p a r a t e siehe „ B a k t e r i o l o g i s c h e A p p a r a t e " . K u m a r i n (Cumarin). Aromatisches Prinzip vieler Pflanzen, namentlich in den Tonkabohnen und im Waldmeister; in andern Pflanzen bildet es sich erst beim Trocknen (z. B. im Heu). Es wird durch Extraktion mit Alkohol aus den Tonkabohnen gewonnen und bildet rhombische, gewürzte aromatisch nach Waldmeister riechende Kristalle vom Sch. P. 67», S. P. 205°, kaum in H 2 0, leicht in Alkohol löslich. Der Konstitution nach ist es K u m a r s ä u r e PH •CH CO a n n y d n d CgHJS a . 3 Cu»S, K u p f e r g l ä n z CujS, R o t k u p f e r e r z Cu>0, M a l a c h i t CuCOj + 3 Cu(OH)», K u p f e r l a s u r 2 CuCO s +Cu(OH)», sowie mehr oder minder k u p f e r r e i c h e E i s e n k i e s e . Die Methoden der Kupfergewinnung scheidet man in n a s s e und t r o c k n e ; der trockne Weg eignet sich besser für reichere, der nasse Weg namentlich für arme Erze.

700

Kupfer.

Die t r o c k n e Verhflttung geschieht in H e r d - , S c h a c h t - und F l a m m ö f e n ; bei den oxydischen Erzen ist sie recht einfach, aber es entsteht ein sehr unreines Produkt. Die Kupfergewinnung a u s den geschwefelten Erzen gestaltet sich umständlicher, gestattet aber die direkte Erzeugung reineren Kupfers. Geschwefelte Erze werden vor dem Verschmelzen meistens geröstet, jedoch geschieht die Röstung nur u n v o l l s t ä n d i g , so d a s s der entstehende Rohstein noch Schwefelverbindungen des Kupfers und anderer Metalle enthält. Hierbei geht das zuerst oxydierte Eisen in den als Schlacke zugesetzten Quarz Ober, nicht aber das Kupfer. Bei wiederholtet Röstung des „ K u p f e r s t e i n s " entsteht durch Wechselwirkung zwischen dem zuerst gebildeten CuO (oder C u , 0 ) und dem noch vorhandenen CujS metallisches Cu, und zwar d a s sog. S c h w a r z k u p f e r mit 93—95 % Cu; die Reaktion entspricht der Gleichung: 2 CuO + Cu»S = 4 Cu + SO». Zur Vermeidung der verschiedenen Röst- und Schmelzoperationen benutzt man neuerdings mit Vorteil zur Gewinnung von Schwarzkupfer aus Kupferstein den B e s s e m e r p r o z e s s (vgl. unter „F I u s s e i s e n"). Im Konverter vollzieht sich auch der soenannte P y r i t s c h m e l z p r o z e s s , den man bei allen Kupfererzen und rzgemischen anwenden kann, die Au, Ag, Cu und den nötigen S enthalten. Bei schwefelarmen Mischungen schlägt man tauben Pyrit zu; ausserdem inuss die Beschickung den nötigen Kieselsäuregehalt aufweisen. Vorteilhaft arbeitet man mit heissem Wind. Zur Beseitigung der Verunreinigungen wird das Schwarzkupfer r a f f i n i e r t , und zwar geschieht dies durch ein oxydierendes Schmelzen. Hierbei werden die Verunreinigungen verschlackt, teilweise auch verflüchtigt. Nach dieser durch Gebläseluft bewirkten Oxydation reduziert man das Metall unter Zusatz von Kohle; die Raffination geschieht heute meistens im Flammofen. Die Cu-Gewinnung auf n a s s e m Wege eignet sich namentlich fQr arme Erze. Bei allen diesen nassen Prozessen muss das Cu zuerst in den löslichen Zustand versetzt, dann ausgelaugt, hierauf aus den Laugen gefällt werden, während die Behandlung des „Zementkupfers" den Schluss macht. Zur Überführung in den löslichen Zustand werden die Erze mit HsSO« oder mit HCl behandelt. oder aber man unterwirft die Erze einer sulfatisierenden oder chlorierendenRöstung (letztere unter Zusatz von Alkalichloriden ) und laugt sie dann mit H>0, verd. H,SO« oder salzhaltigen Laugen aus. Aus den Laugen wird das Cu meist durch Fe ausgefällt, worauf das erhaltene Zementkupfer durch verschiedene Prozesse raffiniert wird. In neuester Zeit hat man namentlich vorgeschlagen, in eine Kupfersulfatlösung SO» einzuleiten, wobei Kupro-Kuprisulfit ausfällt und freie H»SO« entsteht; letztere zersetzt das Sulfit weiter in Cu und CuSO«. Dieses von V a n A r s d a l e vorgeschlagene Verfahren findet sich wieder im Engl. Pat. 2036 von 1903, während das D. R. P. 151 658 die SO, auf Kupferoxyde oder Kupferkarbonate, welche zu Brei angerührt sind, einwirken lässt. Nach dem D. R. P. 189 974 gewinnt man sofort ganz reines Cu im industriellen Betriebe derart aus Kupferlösungen, dass zuerst mit SOs oder einem Sulfit ein Niederschlag von Kupferoxydulsulfit oder Kupferoxyd uloxydsulfit oder Kupferammoniaksulfit hergestellt wird, der dann durch eine Säure, z. B. HiSO«, in Kupferoxydulsalz und metallisches Cu zersetzt wird. Einfacher verfährt zu dem gleichen Zwecke das Zusatz-D. R. P. 204 673, indem danach der Niederschlag von Kupferoxydulsulfit in Gegenwart der darüber stehenden Lösung unter Druck erhitzt wird. Die e l e k t r o l y t i s c h e Gewinnung des Kupfers direkt aus Erzen, bei der d a s Kupfer mit Hilfe von Eisenoxydsulfat (Verfahren Siemens & Halske) bzw. von Eisenchlorid (Verfahren von Höpfner) gelöst und unter Rückbildung der Oxydverbindungen des Eisens elektrolytisch gefällt wird, hat sich in der Praxis nicht einführen können, da es nicht möglich war, den Kreisprozess dauernd aufrechtzuerhalten. Dagegen ist die elektrolytische Gewinnung des Kupfers aus armen Erzen, die sich für die trockene Verhüttung nicht eignen, unter gewissen Bedingungen sehr wohl ökonomisch durchführbar. Die Erze werden, falls sie nicht oxydischer Natur sind, geröstet, mit Schwefel-

t

Kupfer,

701

s ä u r e gelaugt und die e n t s t a n d e n e Kupfersulfatlösung elektrolysiert, wobei die d e m Kupfer e n t s p r e c h e n d e Menge S c h w e f e l s ä u r e z u r ü c k g e w o n n e n wird. Viel wichtiger als die elektrolytische K u p f e r g e w i n n u n g ist die elektrolytische R a f f i n a t i o n von S c h w a r z k u p f e r ; im Prinzip deckt sich der P r o z e s s mit der G a l v a n o p l a s t i k (s. d.), d. h. der Elektrolyt ist eine a n g e s ä u e r t e C u S 0 4 - L ö s u n g , d a s S c h w a r z k u p f e r dient als Anode, w ä h r e n d sich raffiniertes Kupfer an der Kathode abscheidet. Schliesslich sei noch erwähnt, d a s s man jetzt auch versucht hat, den e l e k t r i s c h e n Ofen zum Verschmelzen von Kupfererzen heranzuziehen. Ein derartiger elektrischer Ofen ist z. B. in b e s o n d e r e r Konstruktion durch D. R. P. 171 695 geschützt w o r d e n . Metallisches Cu ist hellrot, stark glänzend, ziemlich hart, ausserordentlich d e h n b a r . Sp. O. 8,94; Sch. P. 1080°, erstarrt unter Spratzen, w e s h a l b es sich nur schwierig giessen lässt. Bei starker Rotglut ist es s c h w e i s s b a r , kurz vor dem Schmelzen s p r ö d e und pulverisierbar. W e g e n seiner vorzüglichen elektrischen Leitungsfähigkeit (die schon durch geringfügige Verunreinigungen beeinträchtigt wird), dient reines Kupfer als L e i t u n g s d r a h t ; weiter benutzt man es zu G e f ä s s e n , Schiffsbeschlägen, Gravierplatten u. s. w. Die H a u p t m e n g e w i r d auf Legierungen (s. u.) verarbeitet. K u p f e r p r e i s e sehr schwankend, z. Z. etwa: Raffmadkupfer Im Laboratorium gebrauchte Qualitäten: Kupfer, Drehspäne „ reduz. techn., Pulver „ „ ehem. rein, Pulver ,, granul Draht Pulver „ feinstes Pulver „ in Blechform ,, „ Flitterform ,, geraspelt „ ehem. rein granul

% kg Mk. 130,00 1 1 kg Mk. 5 , 7 5 ; % 1 1 1 1 1 1 1 1 1

,, „ ,, „ ., ,, „ „ „ ,, „

,, „ „ ., „ .. „ „ „ „

2,10 500,00 11,00 5,1 K) 5,00 5,51) 0,50 7,00 7,00 5,25 0,00

Kupferbleche: Friedrich

Heckmann,

Berlin

SO.

10,

Briickenstrasse

0b

(s.

Inserate).

Berlin

SO.

IG.

Briickenstrasse

6b

(s.

Inserate).

Kupferrohre: Friedrich

Heckmann,

Kupfererz-Aufbereitungs-Anlagen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Anlagen zur elektrolytischen K u p f e r - R a f f i n a t i o n : Siemens

& Ilalske A.-G. AVornerwerk,

Siemensstudt bei Berlin.

Kupferguss: L u d w i g Becker, Metallgicsserei, Offenbach a. M.,

L u d w i g s t r . 42.

Die Zeitschrift

(Beilage zur Elektrochemischen Zeitschrift kann auch separat bezogen werden.

Erscheint monatlich. :: :: Preis vierteljährlich 1 Mark. Verlag Veit & Comp., Leipzig, Hlarienstraße 18

Kupferbad — Kupferfarben.

702

K u p f e r b a d siehe „ V e r k u p f e r

n".

K n p f e r b e l z e n . A l s B e i z e n b e z w . O x y d a t i o n s m i t t e l in d e r F ä r b e r e i und D r u c k e r e i der G e s p i n s t f a s e r n f i n d e n K u p f e r v e r b i n d u n g e n nur v e r h ä l t n i s m ä s s i g s e l t e n Anwendung, und z w a r K u p f e r a z e t a t , K u p f e r c h l o r i d , K u p f e r n i t r a t , K u p f e r s u l f a t und S c h w e f e l k u p f e r . S c h w e f e l k u p f e r findet in der A n i l i n s c h w a r z d r u c k e r e i V e r w e n d u n g s o w i e in der W o l l f ä r b e r e i für B l a u h o l z a b k o c h u n g e n . In der B a u m w o l l f ä r b e r e i mit B l a u h o l z und K a t e c h u wird C u S O « zur E r h ö h u n g der E c h t h e i t a n g e w e n d e t und e b e n s o in der S e i d e n f ä r b e r e i mit d e n s e l b e n F a r b s t o f f e n zur Erzielung e i n e s blaustichigen Schwarz. V e r s c h i e d e n e s u b s t a n t i v e F a r b s t o f f e erhalten durch d a s N a c h k u p f e r n , d. h. B e h a n d l u n g der g e f ä r b t e n B a u m w o l l f a s e r mit K u p f e r s a l z e n , eine g r o s s e r e E c h t h e i t .

Kupferfarben. 1. B e r g b l a u ( K u p f e r l a s u r , L a s u r b l a u , Azurblau, M i n e r a l b l a u , K u p f e r b l a u , H a m b u r g e r b 1a u , E n g l i s c h b l a u ) , b a s i s c h e s K u p f e r k a r b o n a t 2 C u C O » . C u ( O H ) } . G i f t i g e s Mineral, d a s w e g e n d i e s e r E i g e n s c h a f t und g e r i n g e r D e c k k r a f t nicht mehr s e h r häufig a l s F a r b e V e r w e n d u n g findet. Bergblau, feucht (lf> °/ 0 H , 0 - G e h a l t ) . . . . . . . . °/ 0 kg Mk. 240,00 „ pulvertrocken °/ 0 „ „ 275,00 2. B e r g g r ü n . T e i l s d i e n a t ü r l i c h e M i n e r a l f a r b e M a l a c h i t und dann nach seiner Z u s a m m e n s e t z u n g C u C O > . Cu(OH)> dem B e r g b l a u nahe v e r w a n d t , teils künstlich durch F ä l l e n v o n C u S O i - L ö s u n g mit N a j C O j oder C a C O s e r h a l t e n ; in letzterem F a l l e f a h r t e s die B e z e i c h n u n g B r a u n schweigergrUn. Braunschweigergrün je nach Qualität °/ 0 kg Mk. 50,00—200,00 3. M i n e r a l b l a u . K ü n s t l i c h e K u p f e r l a s u r ( s . o . ) , durch F ä l l e n von C u ( N O > ) j - L ö s u n g mit KOH o d e r N a O H e r h a l t e n ; durch B e i m e n g u n g w e i s s e r M i n e r a l f a r b e n wird der F a r b s t o f f a b g e t ö n t . D i e P r e i s e richten sich nach der R e i n h e i t bezw. nach der M e n g e der Z u s ä t z e . Mineralblau, ordin °/ 0 kg Mk. 3 5 , 0 0 — 50,00 „ mittelfein o/0 „ „ 5 5 . 0 0 — 80,00 „ fein °/ 0 „ „ 85,00—100,00 sehr fein °/ 0 „ „ 110,00—200,00 4. B r e m e r b l a u ( B r e m e r g r ü n ) , der Z u s a m m e n s e t z u n g nach C u ( O H ) j , ein blaugrüner, nicht s e h r b e s t ä n d i g e r F a r b s t o f f , der durch F ä l l e n von konz. C u S O « - L ö s u n g mit w e n i g K a l i l a u g e und B e h a n d e l n d e s a b f i l t r i e r t e n : teigig g e w o r d e n e n N i e d e r s c h l a g e s mit v e r d . KOH erhalten wird. Bremerblau, mittelfein °/ 0 kg Mk. 130,00 fein °/ 0 „ „ 200,00 feinst °'„ „ „ 325,00 5. O 1 b 1 a u (K u p f e r i n d i g). CuS. D u r c h E i n t r a g e n von C u in s i e d e n d e n S o d e r durch Z u s a m m e n s c h m e l z e n von Cu mit K a l i u m s c h w e f e l l e b e r e r h a l t e n ; die S c h m e l z e wird im e r s t e r e n F a l l e mit N a t r o n l a u g e , im zweiten mit H , 0 digeriert und a u s g e w a s c h e n . V e i l c h e n b l a u e F a r b e , d i e a b e r nur in Verbindung mit F i r n i s h a l t b a r ist. Ölblati % kg Mk. 7 0 , 0 0 — 2 2 5 , 0 0 6. K a l k b l a u ( N e u w i e d e r b l a u ) . M i s c h u n g v o n C u ( O H ) » mit C a S O « , durch V e r s e t z e n einer g e m i s c h t e n L o s u n g von CuSO« und NH«Ci mit K a l k m i l c h , A u s w a s c h e n , M a h l e n und T r o c k n e n d e s N i e d e r s c h l a g e s e r h a l t e n . Kalkblau, echt °/0 kg Mk. 4 0 , 0 0 - 60,00 7. C a s s e l m a n n s Grün ( b a s i s c h e s Kupfersulfat). C u S O « . C u ( O H ) , + 4 H » 0 . D u r c h M i s c h e n einer w ä s s e r i g e n L o s u n g v o n 4 T . C u S O « mit einer L o s u n g von 3 T . N a C , H , 0 » in der S i e d h i t z e g e w o n n e n . A u s s e r o r d e n t l i c h s c h ö n e g r ü n e K u p f e r f a r b e , d e r e n F e u e r durch v o r s i c h t i g e s A u s w a s c h e n m i t N a t r o n l a u g e n o c h e r h ö h t w e r d e n kann.

Kupfcrkleberachl.

703

8. G r ü n s p a n (Kupferazetat; Cuprum aceticum); man unterscheidet n e u t r a l e n GrQnspan Cu(C t H t O»)i + H , 0 und b a s i s c h e n Grfinspan Cu(CjH»0»)» . Cu(OH), + 5 HtO. Den basischen oder blauen Grünspan gewinnt man aus Weintrestern, nachdem deren Zucker zu Essigsaure vergoren ist; man schichtet die Trester dann mit angewärmten Kupferplatten zusammen und kratzt die Grünspandecke, wenn sie genügend dick geworden ist, mit kupfernen Messern von den Platten ab. Einen mehr grünen basischen Grünspan erhalt man durch Zusammenschichten von Kupferplatten mit in Essig getränkten Flanelllappen. Neutraler GrQnspan wird meistens durch Behandeln des basischen mit Essigsaure dargestellt; auch gewinnt man ihn direkt aus CuSO« durch Zersetzung mit Bleizucker. Basischer GrQnspan bildet blaugrüne, schuppige Kristalle bezw. ein hellblaues Pulver, das sich mit H>0 zersetzt, also nicht als Wasserfarbe dienen kann. Neutraler GrQnspan stellt dunkelblaugrflne, an der Luft allmählich verwitternde, in H , 0 ziemlich lösliche Kristalle dar. Die GrQnspansorten werden jetzt nur noch selten als selbständige Farben benutzt; hauptsachlich bedient man sich ihrer zur Darstellung von Schweinfurter Grfin (s. u. No. 10). Basischer Grünspan, raffin., Pulver feinstes Pulver in K u g e l n Neutraler Grünspan krist

°/ 0 kg Mk. 1 6 5 , 0 0 °/ 0 „ „ 220,00 «/„ „ „ 120 00 °'0 „ „ 220,00

9. S c h e e l e sches G r ü n ( M i n e r a l g r ü n , Schwedisches G r ü n , arsenigsaures Kupfer; Cuprum, arsemcosum). CuHAsO«. Früher durch Kochen von As»Os mit Pottaschelösung und Versetzen der entstandenen Kaliumarsenitlösung mit einer heissen CuSO«-Lösung erhalten, jetzt aber elektrolytisch erzeugt, indem man Kupferplatten und AsiO> enthaltende Leinwandsäckchen in eine heisse Na»SO«-Lösung bringt und den Strom wirken lasst. Hierbei entsteht an der Kathode Na>0>, das die As»Oj löst, an der Anode bildet sich CuSO«, das sich fortwährend mit dem Natriumarsenit zu einem Niederschlag von Scheeleschem Grün vereinigt. Wegen seiner ausserordentlichen Giftigkeit und geringen Deckkraft wird diese, sonst sehr schöne Farbe nur noch wenig verwendet. Scheelesches Grün, je nach Qualität

°/ 0 kg Mk.

200,00-350,00

10. S c h w e i n f u r t e r G r ü n ( K a i s e r g r ü n , Wiesengrün, E n g l i s c h g r ü n , P a t e n t g r ü n , P a p a g e i g r ü n u. s. w. u. s. w.), Kupferazetatarseniat ( C u p r u m acetico-arsenicicum). Cu(CjHaOa):. 3 CuAs»0«. Durch Mischen von Grünspan- und As»0»-Lösungen bei Siedehitze in entsprechendem Verhältnis oder durch Auflösen von Kalk und CuSO» in Essig und Zusatz einer siedenden AsjOj-Lösung gewonnen. Auch elektrolytisch wird es in ähnlicher Weise wie das Scheelesche Grün (s. d.) dargestellt. Diese schönste aller grünen Farben, die teils rein, teils mit Schwerspat versetzt, in den Handel kommt, ist ausserordentlich giftig; bei Einwirkung der Luft entwickelt sich daraus AsH>. Schweinfurter Grün, mit Schwerspat, je nach Qualität . „ rein, je nach Qualität

"'„ kg Mk. 7 0 , 0 0 — 1 2 0 , 0 0 °/ 0 „ „ 130,00-210,00

11. G e n t e i e s G r ü n ( Z i n n g r ü n ) , Kupferstannat. Zur Darstellung führt man 59 T . Sn durch Königswasser in SnCI« über, setzt eine Lösung von 125 T . CuSO« zu und fällt den Farbstoff durch NaOH aus. Einige andere Kupferfarben haben nur sehr geringe Bedeutung. Kupferfarben:

Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger,

FlSrahelm-Untermala.

Apparate für die Trocknung von Kupferfarben:

Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW. 23.

Kupferklebemehl. im Weinbau. Kupferklebemehl:

Wirksames Mittel gegen die Peronospora

Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger,

FltSrsheim Untermaln.

viticola

704

Kupferlegierungen — Kupferverbindungen.

K n p f e r l e g l « n i n j r * n . Von den Kupferlegierungen sind die B r o n z e n gesondert im Artikel „ B r o n z e n " behandelt. Nur A l u m i n i u m b r o n z e siehe unter „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n", W o l f r a m b r o n z e unter „W o l f r a m l e g i e r u n g e n " . Ferner ist N e u s i l b e r (A 1 f 6 n i d e) unter „ N i c k e l l e g i e r u n g e n". K u p f e r s t a h l unter „Eisenl e g i e r u n g e n " , K u p r o m a n g a n unter „ M a n g a n l e g i e r u n g e n " erörtert. Hier bleiben noch zu erwähnen: 1. M e s s i n g . Kupfer-Zinklegierung in sehr wechselndem Verhältnis. Im besonderen bezeichnet man als M e s s i n g (Gelbguss) Legierungen mit mehr als 18 % Zink. Man stellt es durch Zusammenschmelzen der beiden Metalle in entsprechendem Verhältnis dar. 2. T o m b a k (Rotguss). Kupfer-Zinklegierungen mit weniger als 18 % Zink. Tombak mit 12—18% Zn ist unter dem Namen T a l m i g o l d , C u i v r e p o 1 i u. s. w. bekannt. Rotguss wie Gelbguss erhält häufig eine Beimischung von Sn und Pb. 3. D e l t a - M e t a l l . Kupfer-Zinklegierung mit 60 % Cu, der durch einen mässigen Fe-Gehalt eine sehr erhöhte Festigkeit und Zähigkeit verliehen ist; auch lässt sich das Deltametall bei Rotglut schmieden. 4. E i c h m e t a 11 und S t e r r o m e t a l l sind dem Deltametall sehr ähnlich und ebenfalls eisenhaltig. 5. D u r a n a - M e t a l l . Ebenfalls eine hauptsächlich aus Cu und Zn bestellende Legierung von goldähnlicher Farbe, die schmiedbar ist. Das Duranametall ist durch hohe Festigkeit und Dehnbarkeit ausgezeichnet. Für gewalzte Holländer-Messer aus Duranametall ergab sich in h a l b h a r t e m Zustande: Elastizitätsgrenze 35—40 kg, Bruchfestigkeit 45—52 kg, Dehnung 12—18%, dagegen in h a r t e m Zustande: Elastizitätsgrenze 50—55 kg, Bruchfestigkeit 60—65 kg, Dehnung 8—12 %. 6. P h o s p h o r k u p f e r . Legierung von Cu mit 5—15 % P. Es dient als Zusatz und zum Raffinieren gebrauchter Metalle, um einen dichten blasenfreien Guss zu erzielen. Auch zur Herstellung von Phosphorbronze (siehe unter „ B r o n z e n " ) wird es benutzt. Gehalt °/ 0 kg

. .

. .

f>°,'0 195,00

10% 205,00

15 °;0 I>. 220,00 Mk.

7. K u p f e r s t a h l siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n". 8. S i l i z i u m k u p f e r siehe „S i 1 i z i u m". 9. U n e c h t e G o l d b r o n z e ist zerriebenes Rauschgold; vgl. unter „B 1 a 11 m e t a 11 e". 10. Das D. R. P. 166 893 mit Zusatz-D. R. P. 184 717 schützt die Herstellung einer Kupferlegierung aus Cu, Fe. AI und Ni nach Massgabe ihrer Atomgewichte oder Vielfacher davon. Kupferlegierungen: Friedrich Beckmann, Berlin •traaae 8b (8. Inserate).

SO. 16,

Brucken-

I KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover, |

Messingguss, Rotguss ; Phosphorbronze, Metallguss jeder Art: Volkmar H&nig & Comp., Heidenau, Bei. Dresden.

I Friedrich Heckmann, Berlin I strasse 6b (s. Inserate).

SO. 16,

Brücken-

Kapferverblndanffen. 1. K u p f e r a z e t a t siehe G r ü n s p a n unter „ K u p f e r f a r b e n " . 2. K u p f e r c h l o r i d e . a) K u p f e r c h l o r ü r (Kuprochlorid; Cuprum chloratum). CuiCli. Aus CuCli durch Kochen mit HCl und Kupferblech erhalten. Weisse, in HsO und Alkohol unlösliche Kristalle, die sich an feuchter Luft oxydieren. Kupferchlorür, techn., Teigform „ fest „ ehem. rein, weiss

1 kg Mk. 2,00; 1 „ „ 3,25;

°/o kg Mk. 180,00 % „ „ 300,00 1 „ „ 5,2: >

b) K u p f e r c h l o r i d ( K u p r i c h l o r i d ; Cuprum bichloratum). CuClj. Durch Auflösen von Cu in Königswasser sowie von CuO oder CuCOa in HCl erhalten; es bildet hellblaugrüne Kristalle C u C l > + 2 H > 0 , die sich

Kupferverbindungen. leicht in HjO und Alkohol lösen. braune wasserfreie Salz.

705

Beim Erwärmen bildet sich daraus das gelb-

P r f l f a n g t Gewöhnlich prüft man nur auf Einen (indem man die v|wri|e LBning mit NHa aberaittigt) and bestimmt den Kupfergehalt der heiaaen salzsauren r j b » ' " g mittel« Z i n n c h l o r f l r l O a u n g nach dem Verfahren TOB W e 7 1 ; man titriert, bis die grtne Flrbnuf eben völlig verschwunden igt. Weitet* liehe Ztachr. L «n»ljt. Chemie Bd. IX, Beile WT. Kupferchlorid, techn. flüssig ( 4 0 ° Be) „ (50® Be)

»

„ „

°/o kg Mk. •/, „ „

kris«

„ wasserfrei doppelt raffin. krist ehem. rein, arsenfrei

,

1 kg Mk. 1 , 8 0 ;

,

«/„ „ °/0 „ 1 „

„ „ „

65,00 80,00

130,00

210,00 170,00 5,00

Kupferchlorid: Bosnische ElektriziUts • Aktiengesellschaft, Wien 1/1, Tegetthoffstr. 7.

3. Kupferchromat (Kuprichromat; chromsaures K u p f e r o x y d ; Cuprum chromatum). CuCrO«. Durch Fallen siedender CuSO*-Lösungen mit KjCrO» wird es in wasserhaltiger Form als gelbbrauner Niederschlag erhalten; im wasserfreien Zustande ist es schwarz ( C h r o m schwarz). In der Technik wird häufig eine Lösung von K u p f e r a m m o n i u m c h r o m a t als chromsaures Kupfer bezeichnet. Zur G e w i n nung dieser Lösung, die in der Färberei Verwendung findet, löst man in der W ä r m e 1 T . K,Cr,C>7 in 2 0 T . H , 0 und trägt 2 T . CuSO» ein. Dann fällt man durch eine konz. Na»CO»-Lösung ( 1 : 2 ) Kupferchromat aus, dekantiert, wäscht den Niederschlag aus, dampft zu einem dfinnen Brei ein und löst in möglichst wenig Ammoniak (sp. Q. 0 , 9 1 ) . Die dunkelgrüne Lösung wird schnell durch Flanell filtriert, auf 25® B 6 konzentriert und in gut verschlossenen Flaschen aufbewahrt. Kupferchromat, K elb, gefällt 1 kg Mk. 3 , 2 0 ; „ wasserfrei (Chromschwarz) . . 1 „ „ 4,00; ( s a u r e s ) , techn 1 „ , 4,00; „ „ ehem. rein Kupferammoniumchromat, flüssig krist KOnigsw arter & Ebell, Linden vor Hannover.

4. K u p f e r ,

°' 0 kg Mk. 3 0 0 . 0 0 °/0 „ „ 340,00 ®/0 „ „ 350,00 1 „ „ 10,00 ®/0 „ „ 175,00 1 „ „ 7,50

harzsaures.

Preis Httnigswartcr & Ebell, Linden vor Hannover.

°,'o kg Mk. 1 4 5 , 0 0

5. K u p f e r k a r b o n a t (Kuprikarbonat; kohlensaures K u p f e r o x y d ; Cuprum carbonicum). Das neutrale Salz CuCOa ist nicht bekannt; das basische Karbonat kommt in der Natur als B e r g b l a u vor. Künstlich erhält man es von der Zusammensetzung CuCO« + Cu(OH)» durch Fällen einer lauwarmen CuSO«-Lösung (eisenfrei!) mit Uberschdssiger Na»CO»Lösung (oder mit CaCO»), Auswaschen und Trocknen des Niederschlages. Die Farbe wird durch Zusätze von Schwerspat, Gips oder Zinkweiss nuanciert. Kupferkarbonat, gefällt „ „ ehem. rein . . . . 1 kg Mk. 2 , 1 0 ; „ ( = Bergblau), feucht, 15°,'o H t O 1= KOnigswartcr A Ebell, Linden vor Hannover.

Ranz trocken

.

.

°/o kg Mk. 1 6 5 , 0 0 °/o „ „ 190,00 °/0 „ „ 240,00 %





275,00

6. K u p f e r n i t r a t (salpetersaures Kupferoxyd; Cuprum nitricum). Cu(NOi) t . Durch Lösen von Cu oder CuO in HNOi erhalten, bildet blaue Kristalle mit verschiedenem Wassergehalt; auch basische Nitrate sind b e k a n n t Kupfernitrat, techn. Lösung ( 4 0 ° B e j

»

krirt

„ ehem. rein krist KBnigiwarter k Ebell, Linden vor Hannover. Blücher IX.

°/o kg Mk.

65,00

°/o .

.

100,00

°/o n

»

185,00

45

706

Kupferverbindniigeii.

7. K u p f e r o x y d e . a ) K u p f e r o x y d u l ( C u p r u m oxydvlatum). CuaO. Durch unvollstandige Oxydation von Cu beim Glühen oder bei längerem Liegen in lufthaltigem HtO erhalten, ebenso beim Kochen einer alkalischen Losung aus gleichen Teilen CuSOt und Zucker; es bildet hellrote Kristalle oder ein ebensolches Pulver. Glasflüsse werden durch Cu»0 rot gefärbt. K u p f e r o x y d u l , techn. Pulver n „ „

°/o k g M k . 1 4 0 , 0 0

» f f - präpariert gereinigt ( K u p r o n ) ehem. rein, gefällt

°/0 °/o 1

1 kg M k . 3 , 0 0 ;

„ „ „

„ „ „

155,00 250,00 5,00

KflcngBwarter & Ebell, Linden vor Hannover.

b) K u p f e r o x y d ( C u p r u m oxydatum). CuO. Durch Erhitzen von Cu(NO«)j oder durch Glühen von Cu an der Luft erhalten. Schwarze amorphe Masse, die schon bei massiger Erhitzung durch organische Substanzen zu Cu reduziert wird; hierauf beruht seine Verwendung in der Elementaranalyse. CuO färbt Glasflüsse grün. K u p f e r o x y d , techn. (Kupferasche) „ schwarz n „ „ „ „ n

% %

n n feinst präpariert „ granul. für Batterien gefällt, schwarz, P u l v e r D r a h t f o r m , fiir A n a l y s e n ehem. rein. Pulver r granul n

KOnigswarter i

Ebell, Linden vor Hannover.

°/o „ °/o „ °/o „ 1 „ °/o „ I „

j Reiinbold

j

kg M k . „ „

& Strick,

Gcrconshaus.

„ „ „ „ „ „

G. m. b. H., Cftln

140,00 160,00 170,Ol» 240,00 260,00 4,90 290,00 4,1 ¡0 a. Rh ,

c) K u p f e r o x y d h y d r a t (Cuprum hydroxydatum). Cu(OH)j. Aus Kuprisalzlösungen durch KOH oder NaOH als blaugrüner voluminöser Niederschlag erhalten. In NHi löst es sich mit dunkelblauer Farbe; diese Lösung löst Zellulose. In NaOH und KOH löst es sich nur bei Gegenwart organischer Körper, wie Weinsäure, Zucker u. s. w. Beim Erwärmen (auch unter H 2 0) geht das Hydrat in CuO über; die Ubergangsstadien zeigen blaue bis dunkelbraune Färbung. K u p f e r o x y d h y d r a t , techn. blau n „ _

.

° 0 kg M k . 290.01» °,o „ „ 240,00 °o „ „ 250,00

n grün • • • „ braun . . ehem. rein, Pulver

1

*

*

il, Ii»

8. K u p f e r r h o d a n ü r ( R h o d a n k u p f e r ; Cuprum rhodanatum). Cu«(CNS)j. Bei der Behandlung der rohen Rhodanlaugen (vgl. unter „R h o d a n v e r b i n d u n g e n " ) mit CuSO. und SOj als unlöslicher Niederschlag erhalten. Statt der schwefligen Säure kann dabei auch Eisenvitriol als Reduktionsmittel benutzt werden. Es kommt teils in Teigform ( W h i t e pasta), teils trocken in den Handel. K u p f e r r h o d a n ü r , gefallt „ (Teigform) „ ehem. rein

. . •

°/o k g M k . o/o * , I n n

250,00 185,00 6,75

Kßnigsw arter & Ebell, Linden vor Hannover.

9. Kupfersulfat (Kupfervitriol, blauer Vitriol; Cuprum sulfurtcum). CuSO«. Durch Behandeln von Kupferabfällen, Kupferhammerschlag, Malachit oder Schwarzkupfer mit H>SO«, ferner durch Erhitzen von Cu mit S, Rösten des gebildeten Schwefelkupfers und Auslaugen ei halten. Nach einem von G i n - Paris auf dem Intern. Kongr. f. angew. Cheni. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage (D. R. P. 143 107) unterwirft man zur Herstellung von CuSO« Eisen- und Kupfererze der sulfatisierenden Röstung, laugt

Kupferverbindungen.

707

dann aus, führt die Ferrisalze durch SO* in Ferrosalze über und erhitzt im Autoklaven auf 180°. Bei dieser. Temp. soll das CuSOt noch lOslich, dagegen FeSO« schon unlöslich sein, so dass die Lauge durch Abpressen eisenfrei gemacht werden kann; als günstigste Konzentration werden 350—400 g Sulfat in 1 1 angegeben. Nach den D. R. P. 120 822 und 135 182 zur Herstellung von Metallsulfaten aus Metallsulfiden werden die letzteren (also hier Schwefelkupfer) in Gegenwart von Eisenbisulfid unter Luftabschluss mit Alkalimono- oder -polysulfiden erhitzt, dann an der Luft zerfallen gelassen und endlich der Selbstoxydation (zweckmassig unter Erwärmung) unterworfen. Das gebildete CuSO« kann dann ausgelaugt werden, während das Fe*0> zurückbleibt. Halb verarbeitete Erze, die noch Schwefelverbindungen enthalten, geben bei der gleichen Behandlung noch bessere Ausbeuten. Nach dem D. R. P. 144 992 wird d a s Kupfererz bis zur Umwandlung des Sulfides in Oxyd geröstet und während des Abkfihlens sulfatisiert. Hierbei soll neben CuSO» nur basisches Eisensulfat entstehen; letzteres gebt nicht mit in Lösung und wird zum Sulfatisieren einer neuen Menge Erzes benutzt. Nach dem D. R. P. 127 423 gewinnt man CuSO« elektrolytisch durch Zersetzung einer Alkalisulfatlösung unter Verwendung einer Kupferanode. Dabei ist zwischen Anoden- und Kathodenraum eine durch zwei poröse, etwa 1 cm von einander entfernte Scheidewände begrenzte Flüssigkeitsschicht (Schwefelsäure oder saure Alkalisulfatlösung) vorhanden. Diese Flüssigkeitsschicht erhält man in beständiger Zirkulation, um die Zersetzungsprodukte sofort abführen zu können. Hierdurch wird vermieden, dass die poröse Scheidewand durch ausfallendes CuO verstopft wird. Das D. R. P. 156 354 gewinnt CuSO» ebenfalls elektrolytisch unter Verwendung einer Kupferanode und Einschaltung eines Diaphragmas; der Elektrolyt besteht jedoch aus einer Alkalichloridlösung, worin etwas Kupferchlorid aufgelöst ist. Man erhält so einerseits kaustische Alkalien und anderseits ptilverförmiges Kupferchlorid; letzteres wird später durch konz. HjSO» in CuSO« umgewandelt. Nach dem D. R. P. 157 107 verarbeitet man metallisches Cu enthaltende Rückstände und Abfälle derart, dass. man sie mit Natriumbisulfat und konz. H2SO« im annähernden Molekularverhältnis beider Verbindungen wie 2 : 3 bei 100—110° in Gegenwart eines Oxydationsmittels oder unter Einblasen von erhitzter Luft in Reaktion bringt. Das oben genannte Verhältnis wird entsprechend der Bildung des sogenannten Pentasulfats gewählt. Man erhält dann Kupfersulfat nach folgender Gleichung: 4 C u + Na,S 2 Or. 3 H,.0 + 3 H,SO, + 2 0 , = 4 CuSO« + Na,SO, + 6 H , 0 . Andere Verfahren, wie Franz. Pat. 256 136, 410 857, 420 899 u. a. m., können hier übergangen werden. Das Kupfersultat (installiert mit 5 H , 0 in lasurblauen Säulen, die an der Luft oberflächlich verwittern und bei 200" weiss werden, indem sie ihr H f O vollständig verlieren. Der kalzinierte Kupfervitriol wird wegen seiner stark hygroskopischen Eigenschaften zum Entwässern von Alkohol benutzt. Kupfervitriol ist giftig, schmeckt kratzend metallisch. 100 T. H , 0 lösen bei 10° 37 T., bei 40» 57 T., bei 100° 203 T.; in Alkohol ist Kupfervitriol unlöslich. Man benutzt ihn in der Färberei und im Zeugdruck, in der Galvanoplastik und Galvanostegie, zur Fabrikation von Kupferfarben und andern Kupferverbindungen, zum Konservieren von Holz und von Tierbälgen, in der Landwirtschaft zur Vertilgung von Parasiten, in der Medizin u. a. m. Kupfersulfat, teebn., n n n n n n ehem. n n n

„ n

n n

krist., D. A. V Pulver feinstes Pulver . . . .' wasserfrei 1 kg Mk. 1,65; rein, krist., D. A. V „ Pulver D. A. V „ wasserfrei, feinst. Pulver „ mit Alkohol gefallt

°/o kg Mk. 50,00 70,00 °/o 90,00 °/o 140,00 °/o 110,00 % 1 1,50 1 2,00 1 n 3,00 n 4b*

708

Kupferschmiedemaschinen — Kurkuma.

Kupfersulfat, geschmolzen, in Stängeln „ basisch Kupferammoniumsulfat (Azurin), techn., fest „ „ „ ehem. rein

flüssig

1 kg Mk. 4,50 1 n n 5)00 °/o „ „ 40,00 °/o „ „ 180,00 °/o „ „ 240,00

sulfuratum). 10. K u p f e r s u l f i d e (S c h w e f e 1 k u p f e r; Cupruwi a) K u p f e r s u l f ü r . Cu2S. Entsteht beim Verbrennen von Cu in Schwefeldampf. b) K u p f e r s u l f i d . CuS. Durch Fällen von Kupfersalzen mit H2S oder Schwefelammonium erhalten. Schwarzer amorpher Niederschlag. Schwefelkupfer, gefällt, techn., Teigform „ geschmolzen, granul. oder Pulver „ gefällt, ehem. rein

°,o kg Mk. 90,00 °/0 » » 260,00 1 „ „ 6,00

Kupfersulfid : Königswarter & Ebell, Linden vor

Hannover.

11. K u p f e r v i t r i o l siehe 9. K u p f e r s u l f a t . 12. K u p f e r w a s s e r = E i s e n s u l f a t siehe unter „ E i s e n v e r b i n d u n g e n". Kupferverbindungen: Dr. Ileinr. König & Co., G. m. b. H., LeipzigPlagwitz.

I E. Merck, Darmstadt. |

Kupf erschmiedemaschinen: Max H. Thiemer & Co., Dresden-A. 1.

K u p r a s e . Ein kolloidales Kupferhydroxyd, das in Form von Injektionen zur Krebsbehandlung dienen soll. K u p r o m a n g a u siehe „ M a n g a n l e g i e r u n g e n". K u p r o s i l l z l u m siehe „S i 1 i z i u m". Kurare (Curare) Pfeilgift südamerikanischer Indianer; viele Bestandteile sind noch unbekannt, doch weiss man sicher, dass eine Reihe von Strychnosarten bei der Bereitung Verwendung finden. Es gibt mehrere Kuraresorten, aber nicht nur diese, sondern auch verschiedene Lieferungen derselben Sorte zeigen ausserordentliche Unterschiede in der Wirkung. Als wirksamen Bestandteil fasst man das K u r a r i n auf. Es ist ein starkes Gift, wirkt jedoch nur vom Blut aus, nicht vom Magen. Seine Wirkung ist eine lähmende; der Tod tritt durch Erstickung ein. Wegen der grossen Verschiedenheiten in der Stärke wird das Kurare medizinisch nur verhältnismässig wenig verwendet, so bei Tetanus, Epilepsie und als Gegengift bei Strychninvergiftungen. Das Kurare stellt ein hartes, hellbraunes bis braunschwarzes Extrakt dar, das sich in H s O und Alkohol unvollständig löst. Kurare in Bambusröhren bezogen auf Wirksamkeit geprüft „

D Mk. 8 , 5 0 I) „ 2 2 , 0 0

K u r a r l l . Unter dieser Bezeichnung kommt ein hochwertiges und haltbares Kurarepräparat in den Handel. K u r k u m a (Gelbwurz). Die Wurzelknollen der in Südasien angebauten Pflanze Ourcuma longa, die entweder in Stücken oder gemahlen als gelbes Pulver in den Handel kommen. Sie enthalten den in Alkohol, Äther, Alkalien leicht, in H s O wenig löslichen gelben Farbstoff K u r k u m i n , dessen alkalische Lösungen braunrot sind. Man benutzt es trotz seiner Licht- und Seifenunechtheit in der Baumwoll-, Woll- und Seidenfärberei, da es von der Faser o h n e A n w e n d u n g e i n e r B e i z e fixiert wird. Kurkuma: C. 12. Roeper, Hamburg

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Lab —• Laboratoriums-Ausrüstung.

709

L. L a b (Kälberlab). Enzym, das in der Schleimhaut des Labmagens junger Kälber enthalten ist und Milch unter Abscheidung von Kasein zum Gerinnen bringt. Man benutzt Lab zur Bereitung von Käse aus Süssmilch, und zwar verwendet man es teils in fester Form als L a b p u l v e r , teils in flüssiger als L a b e s s e n z. Zur Gewinnung zerschneidet man Kälbermagen und extrahiert sie mit salzsäurehaltigem H 2 0, setzt Leim und Glyzerin zu und dunstet im Vakuum bei etwa 40° ein. Auf ähnliche Weise wird auch Labessenz bereitet, doch setzt man ihr noch Konservierungsmittel, wie Alkohol, Borsäure, Kochsalz u. s. w. zu. Der chemische Vorgang bei der Labgewinnung harrt noch der Aufklärung; am günstigsten ist die Wirkung bei einer Temperatur zwischen 35 und 40°. Vgl. auch den Artikel „P e g n i n". Lab-Extrakt in Flaschen Labessenz 1 : 1 0 0 0 0 Labpulver „ W i t t e " (1 : 3 0 0 0 0 0 )

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Laboratorlums-AusrUstung. A b z u g s r a u m (Digestorium) aus Schmiedeeisen, auf eisernem Gestell, 3 Seiten Glas, vorn Schiebefenster mit Gegengewicht, ganze Höhe einschliesslich Dach 2 m, Tischhöhe 70 cm, Tischfläche 75 X CO cm. Kompl. ohne Glas Mk. 150,00 A b z u g s r a u m für chemische Laboratorien nach K r a u s e , nur aus Kacheln, Glas und Eisen bestehend, mit bequemer Verschlussvorrichtung. Kompl „ 480,00 L a b o r a t o r i u m s t i s c h , Länge 1,75 m, Höhe 0,90 m, Breite 0,80 m, mit zwei Schränken und zwei Schubladen, sowie aufgesetztem Reagentiengestell, gestrichen und gewachst. Kompl. mit Platte aus Magnesit . „ 180,00 E x p e r i m e n t i e r t i s c h e für Laboratorien, verschiedener Konstruktion, mit Gas-, Wasser-, Saugluft-Leitungen, je nach Grösse und Ausstattung Mk. 400,00—700,00 und mehr. A u s g u s s b e c k e n von glasiertem Steinzeug, je nach Konstruktion, Form und Grösse Stück Mk. 14,00—31,00 A b z u g s r ö h r e n von Steinzeug für Digestorien. Preis je nach Grösse.

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Alle Einrichtungen und Hilfsmittel für das anorganisch - chemische Laboratorium werden eingehend von Spezialfachmännern beschrieben in B a n d I d e s S t ä h l e r ' s c h e n H a n d b u c h s d e r A r b e i t s m e t h o d e n in d e r a n o r g a n i s c h e n C h e m i e Prospekte,

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Laboratoriumsüberhitzer — Lacke.

710

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ehem.

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L a b o r a t o r i u m s l l b e r h i t z e r . Ein Apparat zur Überhitzung von Dämpfen und Gasen, besteht aus dem Durchströmungsgefäss, das von aussen geheizt wird. Die Art der Oberflächenvergrösserung sorgt für schnelle, ökonomische und gleichmässige Erhitzung des durchströmenden Dampfes. L a c a l u t soviel wie „ L a k a l u t " (s. d.). L a c c a in t a b u l i s siehe „S c h e 11 a c k". L a c - D y e (Lack-Lack; Färberlack). Farbstoff, der ebenfalls von einer Schildlaus, nämlich Goccus lacca (Coccus ficus), stammt. Die Tiere, welche in Ostindien auf den Zweigen verschiedener Ficus-Arten leben, werden von dem infolge ihres Stiches ausfliessenden Milchsaft der Pflanze eingehüllt und trocknen mit demselben zu einem dunkelroten Harz ein. Die vom Harz bedeckten Zweige bilden den S t o c k l a c k (mit 10 % Farbstoff); das abgebröckelte und gewöhnlich eines Teiles des Farbstoffs beraubte Harz bezeichnet man als K ö r n e r l a c k (mit 2,5 % Farbstoff). Der rote Farbstoff, den man durch Ausziehen des Harzes mit H 2 0 gewinnt, dient ausschliesslich zum Färben der Wolle; man löst ihn in HG! und beizt mit Tonerde oder Zinnoxyd. Das vom Farbstoff befreite Harz bildet gereinigt den S c h e l l a c k (s. d.). L a c k e . Der bekannteste natürliche Lack ist der durch den Lebensprozess der Gummischildlaus entstehende G u m m i l a c k oder S t o c k l a c k ; siehe darüber den Artikel ,,S c h e 11 a c k". Ein direktes Pflanzenprodukt ist der berühmte j a p a n i s c h e L a c k . Zur Gewinnung macht man horizontale Einschnitte in die Rinde des L a c k b a u m s Rhus vernieifera und kratzt den ausgetretenen Lack ab. Der Rohlack bildet eine grauweisse dickliche Emulsion, die durch Pressen durch Tücher oder Filtrieren, auch wohl durch Behandeln mit wässerigen Flüssigkeiten gereinigt wird. Der japanische Lack ist berühmt wegen seiner ausserordentlichen Widerstandsfähigkeit gegen Hitze, Säuren und Alkohol. Der sogenannte c h i n e s i s c h e L a c k ist dagegen ein Kunstprodukt, nämlich die Auflösung eines Gemisches von Mastix, Sandarak und Gurjun in Alkohol. Auch die in Europa verwendeten Lacke sind ausschliesslich Kunstprodukte. Allgemeines über die Einteilung siehe im Artikel „ F i r n i s s e " ; hier

Lackfarben.

711

seien im besondern die f e 11 e n Lackfirnisse behandelt. Es gehören dazu die im besondern Artikel erörterten L e i n ö 1 f i r n i s s e (s. d.) sowie die f e 11 e n Lacke. Letztere, die man auch als ö l l a c k f i r n i s s e bezeichnet, bestehen aus Lösungen von Harzen in fetten, und zwar t r o c k n e n d e n ölen. Das wichtigste Harz für die Lackfabrikation ist der K o p a 1 (s. d.). Dieser, wie andere Harze, müssen zuerst geschmolzen werden, was in Schmelzgefässen aus Kupfer oder Steinzeug geschieht, und zwar entweder über freiem Feuer oder besser mittels überhitzten Dampfes. Man erhitzt den Kopal auf etwa 350°, bis ü seines Gewichts (Kopalöl) abdestilliert ist; vielfach wird auch nur bis zu einer viel geringeren Temperatur erwärmt. Dann lässt man das ebenfalls vorgewärmte Lösungsmittel zufliessen, und zwar seltner reines Leinöl, meistens fertigen L e i n ö l f i r n i s (s. d.). Als Zusatz und teilweiser Ersatz des Kopals wird B e r n s t e i n angewandt. Die gewonnenen Lacke werden meistens noch filtriert, wozu man sich eines Trichters mit Baumwollpfropfen oder eines besonders konstruierten Lackfilters bedient. Teilweise werden die fetten Lacke auch unter Zusatz von Terpentinöl hergestellt und nähern sich dann mehr den flüchtigen F i r n i s s e n (s. d.). Die billigen H a r z ö l f i r n i s s e sind Lösungen von Kopal, Bernstein, Kolophonium u. s. w. in H a r z ö l e n (s. d.). Von den ausserordentlich zahlreichen neueren Patenten, die sich auf die Darstellung von Lacken beziehen, seien die folgenden genannt: Nach dem D. R. P. 143 777 neutralisiert man Holzteer mit Na 2 C0 3 , wäscht mit HÜO, dampft ab, verkocht mit Fichtenharz und löst das erhaltene Gemisch in Terpentinöl, Petroleum oder äther. ölen. Das Produkt bildet einen wasserfesten, schnelltrocknenden Lack. Das D. R. P. 154 219 lässt Harzöl mit nichttrocknenden ölen und Harzpech vermischen, bis beim Erhitzen eine einheitliche Masse erhalten wird; das Harzöl muss im Überschuss vorhanden sein. Eine geringfügige Abänderung schützt das Zusatz-D. R. P. 155 107. Nach dem D. R. P. 145 388 gewinnt man fette Lacke aus fossilen Harzen unter Umgehung der sogenannten R o h s c h m e l z e der Harze, und zwar durch Zusatz von P a l m i t i n s ä u r e zu den gröblich zerkleinerten Harzen (Kopal, Bernstein u. s. w.), worauf bei kurzem Erhitzen die Harze sich in der geschmolzenen Palmitinsäure klar lösen. Der Lack wird dann, wie üblich, unter Zusatz von trocknenden ölen, Trockenmitteln und äther. ölen fertiggestellt. Als Palmitinsäure enthaltende Verbindungen empfehlen sich für das Verfahren namentlich Walrat und Palmöl. Ferner sei darauf hingewiesen, dass die Steinkohlenteerbestandteile K u m a r o n und I n d e n , die sich sehr leicht zu harzartigen Körpern polymerisieren, in dieser Form erhebliche Verwendung in der Lackindustrie gefunden haben. Das D.R. P. 251 351 mit Zus.-D. R. P. 255 692 verwendet zur Darstellung von Lacken aus Zelluloseestern oder Zelluloid die Ester von völlig hydrierten Phenolen oder von Zyklopentanolen mit oder ohne Zusatz von anderen Lösungs- oder Quellungsmitteln. Eine grosse Menge von Verfahren zur Herstellung von Kunstlacken beruht auf der Verharzung organischer Substanzen mittels Formaldehyds und anderer Oxydationsmittel; vgl. darüber den Artikel „ H a r z e " . Lacke: Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim-Untermain.

S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln b. Berlin, Köllnische Allee 44/48.

Lack- und Farbenentferner: Friedrich Wolfgang Schultz, Kiel.

Lackfarben (Farblacke). Mischungen oder chemische Verbindungen von Farbstoffen mit weissen, leicht zerteilbaren Mineralsubstanzen. Sie werden durch Fällung organischer Farbstoffe mit Gips, Schwerspat. Ton (gebrannt oder ungebrannt), Tonerdehydrat, Zinnoxydhydrat u. s. w. erhalten.

712

Lack-Lack —

Lagermetalle.

Zur Darstellung der Lackfarben dienen Pflanzenfarbstoffe, tierische Farbstoffe sowie Teerfarbstoffe. Aus letzteren gewinnt man Lackfarben übrigens auch unter Verwendung eines o r g a n i s c h e n Bindemittels, nämlich der S t ä r k e . Je nach der Wahl des farbstoffaufnehmenden Körpers lassen sich aus einem Farbstoff verschieden gefärbte Lackfarben darstellen. Die Lackfarben sind durchsichtig (lasierend) und zeigen ihr Feuer nur in dünnen Aufträgen; man benutzt sie als Wasser- und Ölfarben. Im allgemeinen ist ihre Haltbarkeit nur beschränkt. Das Franz. Pat. 336 433 bezieht sich auf die Herstellung von Farblacken mit Hilfe von besonderen A z o f a r b s t o f f e n , während das D. R. P. 150765 die Herstellung von Lacken aus S c h w e f e l f a r b s t o f f e n schützt. Lackfarben: Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

Lack-Lack siehe „La c - D y e". Lackmus. Blauer Farbstoff, der aus verschiedenen Flechtenarten dargestellt wird, indem man die gemahlenen Pflanzen mit Pottasche und Gaswasser gären lässt. Ist die Mischung gleichmässig blau geworden, so rührt man in dieselbe eine genügende Menge von Gips und Kreide ein, formt die teigartige Masse zu Würfeln und lässt an der Luft trocknen. Der wichtigste Lackmusfarbstoff ist das A z o l i t h m i n ; im freien Zustande ist es r o t , jedoch als Salz (mit Alkalien gesättigt) b l a u . Man benutzt den Lackmus nur als Indikator (siehe den Artikel „I n d i k a t o r e n"). Lackmus, käufl puriss

1 k g Mk. 1 , 1 0 H Mk. 1 , 9 0 ; 1 „ „ 17,00

Lactarin = gereinigtes Kasein. Molkerei Eisenharz, Ulm a. D.

Lactarinpapier siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e". Lactoleum. Eine Art von flüssigem Linoleum (s. d.), doch werden die Bestandteile — Korkpulver und Bindemittel — erst an der Baustelle kalt zu einem Teig angerührt und auf die zu belegenden Boden aufgetragen; schon nach 3—4 Tagen ist die Masse soweit erhärtet, dass sie begangen werden kann. Das Lactoleum lässt sich in allen möglichen Farben erzeugen; es soll das Linoleum an Elastizität noch übertreffen. Lactophenin = p-Lactylphenetidin. CaHiC^^O—CH(OH)—CH» Durch Einwirkung von Milchsäure auf p-Phenetidin erhalten. Färb- und geruchlose, schwach bitter schmeckende Kristalle vom Sch. P. 117—118°, schwerlösl. in kaltem, leichter in heissem HaO, leicht in Alkohol. Man gibt es als Antipyretikum namentlich bei Typhus, als Analgetikum bei Neuralgien, Ischias, Gelenkrheumatismus u. a. m. Lactophenin D. A. V

H Mk. 6,50; 1 kg Mk. 6 0 , 0 0

Lactose siehe „M i 1 c h z u c k e r". Lactoserve siehe „ M i l c h p r ä p a r a t e". Lagermetalle. Legierungen zur Herstellung von Lagern für bewegte Maschinenteile. Sie müssen mit grosser Widerstandsfähigkeit gegen starken Druck eine möglichst geringe Reibung verbinden. Man unterscheidet Lagermetalle, die aus einer Kupfer-Zinnlegierung mit geringem Zinkgehalt bestehen, und solche, die neben Antimon und Blei wenig Kupfer und Zinn enthalten. Die ersteren werden R o t g u s s oder M a s c h i n e n b r o n z e genannt (siehe unter „ B r o n z e n " und „K u p f e r 1 e g i e r u n g e n"); die letzteren heissen W e i s s m e t a 11 oder A n t i f r i k t i o n s m e t a l l (siehe unter „A n t i m o n l e g i e r u n g e n"). Rotgusslagermetalle enthalten etwa 82—89 % Cu und 11—18% Sn; durch entsprechende Zusätze von Sn und Zn kann man dem Rotguss eine bestimmte Härte und Dehnbarkeit geben. Kommt es auf Härte und Festigkeit an, so müssen stets derartige kupferreiche Lagermetalle gewählt werden. So be-

Lakalut —

Lampen.

713

steht ein bewährtes Rotgusslagermetall für Lokomotiv-Treibachsen aus 89 % Cu, 7,8 % Zn, 2,4 % Sn und 0,8 % Fe, ein anderes aus 85,3 % Cu, 2,0 % Zu und 12,7 % Sn, ein drittes aus 73,5 % Cu, 9,0 % Zn, 9,5 % Sn, 7,5 % Pb und 0,5 % Fe. Weissgusslagermetalle sind leichter giessbar als die an Cu reichen; auch greifen sie wegen ihrer geringeren Härte die Zapfen und Wellen weniger an. Trotzdem ist ihre Haltbarkeit bei richtig gewählter Zusammensetzung nicht viel geringer; nur einer Erhitzung des Achsenlagers (bei mangelhafter Schmierung) widerstehen sie weniger. Eisenbahn-Lagermetalle bestehen z. B. aus 80 % Sn, 12 % Sb und 8 % Cu, andere aus 14 % Sn, 80 % Sb, 5 % Cu und 1 % Ni, wieder andere Lagermetalle aus 42 % Sn, 16 % Sb und 42 % Pb oder aus 12 % Sn, 20 % Sb, 8 % Cu und 60 % Pb. Früher nahm man an, dass die Qualität der Weissguss-Lagermetalle um so schlechter sei, je höher das sp. G., welches nach dieser Richtung vom Pb-Gehalt beeinflusst wird, doch werden neuerdings die sehr bleireichen Weissmetalle bevorzugt; beispielsweise besitzen die ziemlich ähnlich zusammengesetzten, etwa 78 % Pb enthaltenden Lagermetalle Glyco-Metall, Atlas-Metall, M a g n o l i a - M e t a l l und M y r t l e - A n , t i f r i k t i o n s m e t a l l vorzügliche Eigenschaften. Lagermetalle: Ludwig Becker, Metallgiesserei, Offenbach a. M.,

Ludwigstr. 42.

L a k a l u t . Unter dieser Bezeichnung kommt milchsaure Tonerde (Aluminium lacticum) in fester Form in den Handel. Man verwendet es zu Umschlägen in 0,5—2 %iger, zu Spülungen in 0,1—0,2 %iger Lösung. Lampen. S p i r i t u s l a m p e von Glas, mit aufgeschliffener K a p p e , Dochthalter und Docht: Inhalt 60 100 U0 200 250 ccm. Ohne Tubus . . S t ü c k 0,60 0,70 0,85 1,00 1,15 Mk. Mit Tubus und Stopfen 0,90 1,05 1.30 1,50 1,65 „ S p i r i t u s - B u n s e n b r e n n e r nach B a r t h e i , kompl. mit Behälter und Schlauch ohne Gestell Mk. 1 8 , 0 0 Dazu eisernes Gestell „ 2,00 S p i r i t u s - B r e n n e r nach B a r t h e l mit Reguliervorrichtung „ 8,50 D e r s e l b e , mit Spiritusbehälter und Verbindungsschlauch, j e nach Grösse und Ausstattung Mk. 9 , 5 0 — 1 8 , 0 0 B e n z i n - B r e n n e r nach Barthel Mk. 9 , 5 0 B e n z i n k o c h e r nach Barthel mit Gestell 12,00 P e t r o l e u m b u n s e n b r e n n e r nach Barthel mit Behälter, Manometer etc. „ 1 8 , 0 0 P e t r o l e u m g a s k o c h e r nach Barthel „ 12,00 L a m p e n nach B e r z e l i u s auf Stativ mit Messingstab, zwei Ringen und eisernem Schornstein: A. Auf Eisenfuss Stück „ 11,00 B. A u f Holzfuss „ „ 11,00 C. Auf Porzellanplatte „ „ 13,00 D i e s e l b e n , die Lampe drehbar: A. Auf Eisenfuss „ 11,50 B . A u f Holzfuss „ „11,50 C. A u f Porzellanplatte „ 13,50 G a s l a m p e n (Bunsenbrenner) siehe unter „ B r e n n e r " . K a l k l i c h t - L a m p e n n a c h D r u m m o n d in feinster Ausführung, zum Einstellen mit Mikrometerschraube, mit Zahn und Trieb, ohne Reflektor Stück „ 6 5 , 0 0 Dazu Reflektoren aus Neusilber, auf Messingstativ, verstellbar . . . „ „ 35,00 Kalkzylinder „ 0,60 K a l k l i c h t - L a m p e , bestehend aus Gebläselampe mit heisser Luft und Gaszufiihrung, und Vorrichtung für Kalk- oder Magnesialicht, horizontal und vertikal verstellbar Stück „ 2 0 , 0 0 L e u c h t g a s - S a u e r s t o f f l a m p e nach L i n n e m a n n , zur Erzeugung von Z i r k o n l i c h t (auch für Knallgas geeignet) zur Beleuchtung sowie als

714

Lampenschwarz — Lanthan und Lanthanverbindungen.

starke Wärmequelle zu Schmelzoperationen, auf Stativ, zum Hoch- und Niedrigstellen sowie nach allen Richtungen verstellbar . . . . Stück Mk. 80,00 D i e s e l b e auf eisernem Fuss mit beschränkter Höherstellung, aber beweglichen Gaszuflussannen, die Lampe mit Scharnier, um sie als Beleuchtungsund als Schmelzlampe verwenden zu können Stück „ 40,00 D i e s e l b e , einfachste Konstruktion, nur als Beleuchtungslampe in die gangbarsten Skioptikons passend Stück „ 31,50 Dazu Glflhkörper: Platinteller, in Stiel eingeschraubt, zur Aufnahme der Zirkon- oder Magnesiascheibchen Durchm. . . . 10 15 mm. Stück . . . . 7,00 8,00 Mk. Scheibchen aus Magnesia: Durchm. . 10 15 mm. Stück . . 0,50 0,75 Mk. Scheibchen aus Zirkonerde: „ . . 3,50 4,00 „ Stifte aus Magnesia: Länge 55 mm. Durchm. 5 mm Stück Mk. 0,80 L e u c h t g a s - S a u e r s t o f f l a m p e n nach W a l z für Zirkonlicht „ „ 19,00 M i k r o s k o p i e r l a m p e n für Zirkonlicht, in vollkommenster Ausführung, mit Trieb für feine Einstellung, vernickelt, mit zwei genau kompensierten Glasstäben (wodurch der Abbesche Kondensator überflüssig wird) mit Zirkonkörper Stück „ 55,00 Zirkon-Leuchtkörper nach W . K o c h s „ 3,50 M i k r o s k o p i e r l a m p e : Gasglühlichtlampe mit gewöhnlichem Brenner, auf Messingstativ, verstellbar, nebst einer als Sammellinse dienenden Glaskugel von 150 mm Durchm., die mit H i O oder verd. Kupferoxydammoniaklösung gefüllt wird; mit 2 Reservestrümpfen „ 22,00 Glaskugel in Gestell allein 7,00 L e u c h t b r e n n e r fUr Gas mit Speckstein-Schnittbrenner 1,25 D i e s e l b e n mit Gasregulierung und Sparflamme 2,85 D i e s e l b e n mit Speckstein-Argandbrenner, auf schwerem Eisenfuss, mit Zylinderhalter und Gasregulierung, Höhe 16 cm Stück „ 5,00 D i e s e l b e n zum Hoch- und Niedrigstellen, mit Gasregulierung und Hahn am SchlauchstUck, ausziehbar: bis 40 50 cm. Stück 7,50 8,50 Mk. Dazu: Tonzylinder mit Schlitz oder runder Öffnung Stück „ 0,75 H e i n e r s c h e A m y l a z e ta t l a m p e : mit Hefnerschem Flammenmesser 38,00 mit Knissschem Flammenme^ser n 42,00 F o l a r i s a t i o n s - G a s l a m p e mit Argandbrenner 21,00 - Auerbrenner . 24,00 P o l a r i s a t i o n s - P e t r o l e u m l a m p e mit Rundbrenner 21,00 E l e k t r i s c h e P o l a r i s a t i o n s l a m p e auf verstellbarem Stativ mit 32kerziger Glühlampe und Abblendungszylinder nebst Schaltdose 27,00 G r u b e n l a m p e n siehe „ S i c h e r h e i t s l a m p e n " . Vgl. a u c h d i e A r t i k e l „ B r e n n e r " , „ O a s l a m p e n " , „ G e b l ä s e l a m p e n", „ N e r n s t l a m p e", O s m i u m l a m p e", „ Q u e c k s i l b e r d a m p f l a m p e", „ T a n t a l l a m p e", „ W o l f r a m l a m p e " und „Z i r k o n 1 a m p e". Lampenschwarx

siehe „R u s s".

L a n o l i n siehe „ W o l l t e t t". Lanthan und Lanthanverblndung'en. D a s L a n t h a n La, A. Q . = 138,3, g e h ö r t z u d e n s e l t e n e n M e t a l l e n ; e s f i n d e t s i c h im O a d o I i n i t , C e r i t , O r t h i t u n d n a m e n t l i c h im M o n a z i t. W a h r e n d d a s M e t a l l s e l b s t g a r k e i n e B e d e u t u n g h a t , s t e l l t m a n d a s L a n t h a n o x y d La>O t n e u e r d i n g s a u s d e m Monazit f a b r i k m a s s i g d a r , weil es, b e z w . d i e d a r a u s g e w o n n e n e n S a l z e L a n t h a n k a r b o n a t La>(CO»)a + 3 H>0, L a n t h a n n i t r a t La(NO.)< + 6 H»0, L a n t h a n a m m o n i u m n i t r a t LaiNO.). + 2 NH,. NO, + 4 H>0, L a n t h a n s u l f a t La*(SO()i + 9 H>0, L a n t h a n k a l i u m -

Lapis (infersalis) — Lavendelöl.

715

s u l f a t LatfSOt), + 3 K,SOt u. a., für die Herstellung von Oasglflhlicbtkörpern benutzt werden. Lanthan-Metall in Kugeln, elektrolytisch dargestellt. n » Pulver Lanthanchlorid, techn., Cer-frei „ ehem. rein H Mk. 4 4 , 0 0 Lanthanfluorid, techn „ gereinigt „ ehem. rein H Mk. 3 3 , 0 0 Lanthanbarbonat, ehem. rein H „ 44,00 Lanthannitrat, ehem. rein H „ 21,00 Lanlhanoxalat, ehem. rein H „ 28,00 Lanthanoxyd, ehem. rein H Mk. 3 3 , 0 0 „ ehem. rein Lanthansulfat, chem rein

H H

„ „

28,00 33,00

Lanthan: Dr.

G. P . D r o n b a c b

k

C o . , Chemische

Fabrik,

Freiberg i.

1 g Mk. 3 8 , 0 0 1 K ix.00 „ 1 » 20,00 1 „ 400,00 1 „ 8,00 1 „• 3 8 , 0 0 1 „ 300,00 1 „ 400,00 1 „ 180.00 1 „ 250.00 1 „ 300.00 1 „ 20.00 1 „ 250,00 1 n „ 300.00

S.

L a p i s ( i n f e r n a l l s ) siehe „H ö 11 e n s t e i n". L a p i s P n m l c i s siehe „B i m s s t e i n". Laraoband:

LASSOBAND

Beiersdorfs Kautschukklebeband zum luftdichten VerschluO von Gcflflen mit riechendcm, färbendem oder hygroskopischem Inhalt Bewahrtes Hilfsmittel für das Laboratorium,auro Dichten defekter G u m m i s c h l l u c h e , z u r S i c b e r t t n f von Verbindungen zwischen Glasrfihren, Stopfen DSV. Rollen zu ! 5 m m X 2 S m m 2 M . , zu 3 0 mm X 2 5 mm 4 M . Zu beziehen durch die Handlungen chemisch-physikalischer G e r i t e .

Proben kostenfrei von P . B E I E R S D O R F * C o M H a m b u r g

L a t e n t e W ä r m e siehe „W a r m e , g e b u n d e n e". L a t s o h e n k i e f e r S l siehe „ K i e f e r n a d e l ö I". LanbffiHa siehe „ C h r o m f a r b e n". L a u d a n o n . Gemische der wirksamen Opiumalkaioide in möglichst konzentrierter Form. So enthält L a u d a n o n I (für wenig Empfindliche): 10 Morphin, hydrochl., 6 Narcot. hydrochl., 1 Codein. hydrochl., 2 Papav. hydrochl., 0,5 Thebain. hydrochl., 0,5 Narcein. hydrochl., Dagegen besteht L a u d a n o n II (für Empfindliche) aus: 10 Morphin, hydrochl., 2 Narcot. hydrochl., 1 Codein. hydrochl., 0,1 Papav. hydrochl., 0,5 Thebain. hydrochl., 0,1 Narcein hydrochl., 6,3 Sacch. lact. LavendelVl (Oleum Lavandulae). Ätherisches Ol der Biaten (oder auch der ganzen Pflanze) des L a v e n d e l s Lavandvla officinalia (Lavandvla vera), durch Destillation mit HtO gewonnen. Die feinste Sorte stellt man in England aus kultivierten Blüten her. Farbloses oder schwach gelbliches, eigenartig angenehm riechendes, brennend gewürzig schmeckendes Sther. Ol vom sp. O. (bei 15») 0,880—0,890. S. P. 186—192»; O. D. —4° bis 9°. Bekannte Bestandteile sind das L i n a l o o l , L i n a l y l a z e t a t , O e r a n i o l und C i n e o 1. An der Luft und am Licht verharzt es sehr leicht; man benutzt es zu kosmetischen Zwecken sowie als Zusatz zu äusserlichen Arzneimitteln. Viel geringwertiger ist das aus Lavandvla spica gewonnene S p I k ö 1 vom sp. G. 0,851—0,881, kampferähnlichem Oeruch und strengem Geschmack. Es dient zum Verdünnen und Auftragen der Einbrennfarben In der Porzellanund Glasmalerei, zu Firnissen, auch wohl als Arzneimittel sowie zum Verfälschen von echtem Lavendelöl. Lavendelöl, fein „ extrafein „ Quintessenz

1 kg Mk. 14,00 1 „ „ 16,00 1 „ „ 33,00

Lävulose — Lederkohle.

716 Lavendelöl, franz. 1>. A. V

1 kg Mk. 31,50

span. engl. Mitcham echt

1 * n 7,7& 1 n „ 120,00

„ Spiköl, fein "tra

1 1

„ r

„ „

7,75 11,00

L&vnlose stehe „ F r u c h t z u c k e r". T-tTitriii, eine Phenolphtalein enthaltende Abführschokolade in Tafelchen, deren jedes 0,1 c Phenolphtalein enthält. L&xatol. Unter dieser Bezeichnung geht ein Abführmittel, dessen wirksamer Bestandteil P h e n o l p h t a l e i n ist. Laxln, in Konfektforin in den Handel gebrachtes Abfuhrmittel, enthält als wirksame Bestandteile 1,87 % Apfelsäure und 5,92 % Phenolphtalein; von letzterem ist in einem Bonbon 0,12 g enthalten. Lebertran siehe „ T r a n e". L e b l a n c - P r o z e u siehe „S o d a". Leclplaama siehe „L e z i p 1 a s m a". Lecithin siehe „L e z i t h i n". Leder. Über die Lederbereitung siehe die Artikel „ G e r b e r e i " , „L o h g e r b e r e i", „ M i n e r a l g e r b e r e i " und „Sämischgerb e r e i". Von lohgarem Leder unterscheidet man S o h l l e d e r , S a t t l e r l e d e r ( R i e m e n l e d e r , O e s c h i r r l e d e r u. s. w.) und O b e r l e d e r . Von den Hauptsorten Sohl- und Oberleder ist ersteres dick und fest, letzteres weich und sehr geschmeidig. Besondere Sorten von Oberleder sind noch das C h a g r i n l e d e r , J u c h t e n l e d e r , Dänisches L e d e r und S a f f i a n ( M a r o q u i n ) . Mittels der Mineralgerberei gewinnt man das O 1 a c é - oder K a l b k i d l e d e r , mittels der Sämischgerberei das W a s c h l e d e r oder W i l d l e d e r . Interesse erregen die D r e h e r sehen Verfahren zur gleichzeitigen LederOerbung und -Färbung mit T i t a n s ä u r e bezw. T i t a n s a l z e n . Nach diesen durch D. R. P. 126 598, 139 059, 139 060 und 140 193 geschützten Verfahren behandelt man die Haut abwechselnd mit Titansalzlösungen und Gerbstofflösungen, wobei man den letzteren Farbeextrakte zusetzt, oder man färbt mit Titansalzen und Beizenfarbstoffen, wobei der Zusatz verschiedener Hilfssalze den Prozess unterstützt. Neuerdings hat man auch M o l y b d ä n s a l z e zur gleichzeitigen Gerbung und Lederfärbung benutzt. Weiteres über Lederfärbung ist im Artikel „M i n e r a 1 g e r b e r e i" erwähnt. Das D. R. P. 160 236 benutzt überhaupt nur Farbstoffe als Gerbmittel und will darauf ein Schnellgerbeverfahren aufbauen, das in 24 Stunden beendet ist. Nach der Patentschrift soll man beinahe alle Anilinfarbstoffe verwenden können; bei der sehr verschiedenen Natur der hierher gehörigen Verbindungen erscheint aber eine gleichartige Wirkung durchaus unmöglich, und so muss man dem Verfahren vorerst sehr abwartend gegenüberstehen. Vgl. auch den Artikel „ L e d e r s u r r o g a t e". Lederfette. Unter Lederfett schlechthin versteht man das D e g r a s (s. d.). Ausserdem kommen für die Einfettung von Leder T r a n e , S t e a r i n , T a l g , B i e n e n w a c h s und vor allem Wo 11 f e 11 in Betracht, letzteres schon wegen seiner guten Emulgierfähigkeit mit H*0. Mineralöle wirken auf die Dauer schädlich. Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlioger,

Flöraheim-Untermain.

Lederkohle. Eine Kohle, die man durch Erhitzen von Lederabfällen unter Luftabschluss erhält. Man verwendet sie zum Einsatzhärten, wobei sie günstiger wirkt als Hornkohle und Knochenkohle. Lederkohle, schwer, roh gereinigt . n leicht n

•/« kg Mk. 4 5 , 0 0 °/o „ „ 7 5 , 0 0

1





8,00

717

Lederleim — Ledersurrogate.

X>ed«rlelm. Über die Darstellung siehe den Artikel „L e i m", dessen beste Sorte der reine Lederleim i s t Reiner Lederleim, je nach Qualität u.Reinheit (ab Versandstation) °/ckgMk. 9 0 , 0 0 — 1 2 0 , 0 0

Lederleim: Carl Ewald, Gelatine- and Sobernheim (Rheinland).

Lederlelm-Fabriken,

I Dr. KrOger & Sommerfeld, Kamel. I

Einrichtung von Lederleimfabriken:

J . L . Carl Eckelt, Berlin N. 4. Max Friedrich & Co., Lelpzig-Flagwit* 85. Heinrich Hirzel, O. m. b. H., Leipzig-Plagwitx (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Heinrich Schirm, Maachinenfabr., Leipzig-Plagwitz. Otto Schneider, München 39, Böcklinstr. 2.

Vakuum-Apparate zur Lederleimfabrikation: Volkmar Httnig & Comp., Heidenau, Bez. Dresden.

I Friedrich Heckmann, Berlin ) strasse 6b (s. Inserate).

SO. IC,

Brücken-

L e d e r m e h l . Allgemeines über die Gewinnung, Zusammensetzung u. s. w. siehe „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e " . Einrichtungen von Ledermehlfabriken: Heinrich Schirm, Maschinenfabr., Leipzig-Plagwitx.

Leder 81: Chemische Fabrik Flörsheim Dr H. Noerdlinger, I Neusser Ül-Raffinerie Flörsheim-Untermain. Neuss a Rhein. Dr Kröger & Sommerfeld, Kassel |

Jos.

Alfons

van

Endert,

Ledersurrogate. Als Ersatz des Leders benutzt man verschiedene Kunstprodukte, die die Bezeichnung L e d e r p a p i e r , Ledertuch, L e d e r i m i t a t i o n , K u n s t l e d e r , cuir fachce, Braunholzpapier u. s. w. führen. Zur Herstellung verfährt man häufig so, dass man Lederabfälle zerfasert und dann in derselben Weise wie bei der Papiererzeugung auf nassem Wege daraus Lederpappe herstellt. Geweben verleiht man lederähnliche Eigenschaften, indem man sie mit Kleister und dann mit gefärbtem Firnis mehrmals überstreicht, trocknet, poliert und schliesslich mit Kopallack überzieht. In andern Fällen tränkt man Gewebe (aus Leinen, Baumwolle, Wolle) oder Pappe, Papier u. s. w. mit Kautschuklösung oder mit Leimlösung; in letzterem Falle gerbt man die Leimschicht nachträglich mit essigsaurer Tonerde oder Kaliumbichromat oder schliesslich mit vegetabilischen Gerbextrakten. Gesondert behandelt ist das L i n o l e u m (s. d.), das eines der verbreitetsten Ledersurrogate ist. Nach dem D. R. P. 140 424 werden zur Herstellung von Kunstleder enthaarte Fellabfälle bis zum beginnenden Zerfall in Kalkwasser eingeweicht, gründlich mit HjO gewaschen, im Zerreiber zerfasert und nun einem ZnSOtBade ausgesetzt, worauf man im Vakuum bei höchstens 70° C. oder in einem warmen Luftstrom unter gleichzeitig ausgeübter, allmählich stärker werdender Pressung trocknet. Das unter der ges. gesch. Bezeichnung P e g a m o i d in den Handel kommende Ledersurrogat wird augenscheinlich aus Nitrozellulose, Kampfer und einem geeigneten Lösungsmittel hergestellt; das Fabrikationsverfahren wird geheim gehalten. Durch Auftragen oder Aufwalzen der Pegamoidmasse auf Papier oder Leinwand erhält man Materialien, die im Aussehen dem Leder recht ähnlich sind, gepresst werden können u. s. w. Man benutzt das Pegamoid zur Herstellung abwaschbarer Tapeten, Möbelüberzüge, Portemonnaies, Bucheinbände u. a. m. Ein neueres Verfahren bezweckt Herstellung eines Ledersurrogats aus Lumpen oder Baumwolle: Man behandelt das Rohmaterial (Abfälle) mit 15 %iger Natronlauge, presst einen Teil der Flüssigkeit ab und lässt dann Schwefelkohlenstoff einwirken, bis die Masse wasserlöslich geworden ist. Mit der Lösung dieser Masse in Wasser wird ein gerauhtes, auf den Oberflächen wellig oder filzähnlich gemachtes Gewebe im Vakuum imprägniert; nachdem die Zellulose fixiert ist, wird die Masse noch einmal mit Lösungen von Kautschuk oder Guttapercha unter evtl. Zusatz von Dammarharz oder Atzkalk

718

Legierungen — Leim.

im Vakuum bebandelt. Im Gegensatz zu andern Ledernachahnmngen soll die so hergestellte Masse a u c h i m I n n e r n lederartig beschaffen sein. Allgemein benutzt man jetzt als Grundlage für Kunstleder nicht fertige Gewebe, sondern Faserbahnen (Vliese), von denen Schichten, mittels dickflüssiger Balata oder Kautschuk- bzw. Guttaperchalösung getränkt, verbunden und gepresst werden. Anderseits haben sich die Verfahren bewahrt, bei denen die Gewebe oder Fasern mit Zelluloid oder anderen Zellulosederivaten überzogen werden. Patente, die sich auf die Gewinnung von Ledersurrogaten beziehen, sind die folgenden: D. R. P. 172 474, 179 577, 194 506, 197 874, 202 074, 207 385, 225 262, 226 866, 228 421 mit Zus.-D. R. P. 238 252, D. R. P. 229 535, 240727, 241 468, 242370, 248 592, 258 644 und 259666; Franz. Pat. 370616, 447701, 447 702, 448808, 449554 und 450 939; Engl. Pat. 27 969 von 1911 sowie Amer. Pat. 873 582. Besonderer Erwähnung wert ist noch das D. R. P. 256 407 mit den ZusatzD. R. P. 256 408 und 262 022. Hiernach besteht der Lederersatz aus gegerbten Häuten, die aus Mikroorganismen (Bakterien oder Schimmelpilzen) aufgebaut sind. Man erhält solche Mikroorganismenhäute z. B. durch Züchtung auf Bierwürze in Form einer die Nährsubstanz überziehenden und immer dicker werdenden Schicht. Man kann diese für sich gerben oder nach Tränken mit Leimlösung oder sie vorher mit Geweben oder mit Spaltleder zusammenwalzen. Das Gerben kann nach verschiedenen Verfahren erfolgen. Legierungen. Im einzelnen siehe „ A l u m i n i u m l e g f e r u n g e n " , „ A n t i m o n l e g i e r u n g e n", „ E i s e n l e g i e r u n g e n " u. s. w., weiter auch „ B r o n z e n". Leicht schmelzbare Legierungen im besonderen siehe unter „ K a d m i u m l e g i e r u n g e n " und ,,W i s m u t l e g i e r u n g e n " sowie auch unter „ L ö t e n". Im übrigen verweisen wir bezüglich leichtflüssiger Legierungen auf zwei in der Chem. Ztg. erschienene verdienstvolle Abhandlungen, von. K. H e i n e (Chem. Ztg. 1906, 1139) und von J u l i u s M e y e r (Chem. Ztg. 1907, 57). Leichtflüssige Legierungen: Ludwig Becker, Metallgiesaerei, Offenbach a. M.f

Ludwigstr. 42.

Lehranstalten siehe „ C h e m i k e r - A u s b i l d u n g". Lelm. Die leimgebenden Stoffe bilden im tierischen Organismus die Knorpelsubstanz der Knochen, Sehnen, Häute u. s. w.; aus diesen leimgebenden Stoffen erhält man den Leim durch anhaltendes Kochen mit HaO, indem hierbei das leimgebende Gewebe aufquillt und sich allmählich löst. Beim Erkalten bilden diese Lösungen eine stark klebrige elastische Gallerte, die sich nach dem Austrocknen als horniger, fester, durchscheinender Körper darstellt. Der Leim löst sich nicht in kaltem, wohl aber in heissem HjO. Leim wird aus verschiedenen Rohmaterialien, wie entfetteten Knochen, Leder, Fischschuppen, Hausenblase u. s. w., hergestellt. Die Rohmaterialien werden, wenn nötig, zerkleinert, in PoJier- oder Waschmaschinen poliert bzw. gewaschen, worauf die Leimsubstanz herausgezogen wird. Die sich ergebende Leimbrühe wird gebleicht, eingedickt und in Blöcke ausgegossen. Diese Gallerteblöcke werden dann mittels L e i m b l o c k s c h n e i d em a s c h i n e und L e i m t a f e l s c h n e i d e m a s c h i n e in Tafeln geschnitten. Sehr oft wird die eingedickte Leimbrühe in Leimgiesstischeo direkt in Tafeln ausgegossen. — Die Leimtafeln werden auf Horden gelegt und mittels Hordenwagen in die Leimtrockenanlagen gefahren. Nach entsprechender Trocknung können die fertigen Tafeln von den Horden genommen werden, eventuell werden diese Tafeln noch mit der Firma der Fabrik gestempelt. In neuerer Zeit kommt auch vielfach L e i m p u l v e r in den Handel, welches auf Vakuumtrockentrommeln erzeugt wird. Die Einführung in den Kleinhandel ist nur insofern schwierig, als dieses Pulver leicht verfälscht werden kann. In neuerer Zeit wird es deshalb auch in L e i m t a b l e t t e n gepresst und mit der Firma des Lieferanten versehen.

Leim.

719

I. Lederlei« ( H u t l e l a ) . Die besten Leimsorten erhalt man bei der Leimbereitung aus Häuten oder Leder; man verwendet dazu Felle aller möglichen T i e r e , weiter Qerbereiabffllle, geeignete Abfallstoffe von S c h l ä c h t e r e i e n , A b d e c k e reien u. s . w. Die R o h s t o f f e sollen möglichst frisch s e i n ; s i e werden von Blut und Fleischresten erst durch W a s c h e n und dann durch B e h a n d e l n mit Kalkmilch befreit. In der Kalkmilch bleiben sie j e nach den Umstanden bis zu 3 W o c h e n und müssen dann durch sorgfaltiges W a s c h e n , durch w a s s e r i g e Losungen von schwefliger S a u r e oder durch Einlegen in andere Sauerbader (z. B . g e b r a u c h t e Lohbrühe) von jeder Spur Kalk befreit werden, da dieser s o n s t d a s Produkt schadigt. Zuweilen ersetzt man d a s Kalken ganzlich durch B e h a n d e l n mit S O i ; wird s o l c h e nicht angewendet, s o bleicht man nachtraglich mit Chlorkalk. D a s s o gewonnene Leimgut wird nach abermaligem s o r g fältigem W a s c h e n mit einer nicht zu grossen M e n g e H>0 gekocht, doch nimmt man d i e s e s „Ausschmelzen" kaum mehr Ober freiem F e u e r vor, sondern b e wirkt e s durch direkten oder indirekten Dampf, wobei j e d o c h dann der Druck nicht über 1,5 Atm. betragen soll. G a n z ohne Anwendung von HtO, nur mit Dampf, erhält man den sehr guten D a m p f l e i m . Da d a s Produkt um s o b e s s e r ist, bei j e niedrigerer Temperatur die Leimgewinnung erfolgt, so a r beitet man neuerdings vielfach in Vakuumapparaten. W a h r e n d das extrahierte Leimgut als Düngemittel dient, verarbeitet man die gewonnene Leimbrlihe (mit 10—20 % Leim) weiter, indem man sie durch Stehenlassen und dann durch Filtrieren klärt, auch nach B e d a r f durch Knochenkohle entfärbt. Andere Klärungsmittel, z. B . Alaun, beeinträchtigen die Klebkraft, w e s h a l b häufig trüber und gefärbter Leim dem klaren, weissen vorgezogen wird. D i e fertige Leimbrühe wird noch warm in T r ö g e oder sogleich in Formen g e g o s s e n . W ä h l t man T r ö g e , s o muss man später den erstarrten Leimblock noch in S c h e i b e n zerschneiden. D i e auf die eine oder andere W e i s e erhaltenen Gallertscheiben werden in kleinere Tafeln zerschnitten und dann in luftigen T r o c k e n r ä u m e n bei mässiger Temperatur getrocknet. D i e Trockentemperatur bei der Lufttrocknung soll 2 5 ° im allgemeinen nicht überschreiten. Ist die Temperatur hoher, so laufen die auf den Netzen liegenden, noch gallertförmigen Leimscheiben durch die Netze und verderben. Deshalb ist die Trocknung bei warmem W e t t e r und feuchter Luft nicht gut möglich. Diesem Übelstand hilft die T r o c k n u n g im Vakuum ab. Im Vakuum lassen sich aber keine Leimtafeln erzeugen; sie werden blasig, und man trocknet deshalb auf Vakuumtrommeln die Leimbrühe direkt zu einem feinen Pulver. Unter Umständen wichtig zu werden berufen ist d a s Verfahren der D . R . P . 155 4 4 4 und 158 732, wonach man gegerbtes Leder oder Lederabfälle zunächst e n t g e r b t , um sie zur Darstellung von Leim und Gelatine nach gewöhnlichen Methoden benutzen zu können. Handelt es sich um chromgares Leder, so taucht man es zur Entgerbung in verd. H>SO« ein, worauf gewaschen und mit Kalk neutralisiert wird. Liegt gewöhnlich gegerbtes Leder vor, so benutzt man zunächst eine Alkalilösung und gibt dann Kalk zu. In beiden Fällen b e seitigt man die letzten Spuren des Kalks durch HCl und letztere Säure wieder durch Alkali; das Alkalichlorid endlich wird a u s g e w a s c h e n . Abweichend von dem letztgenannten Verfahren wird nach dem D . R . P . 2 0 2 5 1 0 mit Zusatz-D. R. P . 2 0 2 511 mineralund besonders chromgares Leder bei Temperaturen von 4 5 — 1 2 0 ° mit Alkali- oder Erdalkalihydroxyden behandelt und dann nach dem Auswaschen mit H»0 in üblicher W e i s e zu Leim versotten. Auch das D. R . P . 237 752 schützt ein Verfahren zur Leimgewinnung a u s Abfällen von chromgarem Leder, und zwar ohne vorherige Entgerbung und ohne Versieden des Leimgutes, und zwar dadurch, d a s s man die Lederabfalle mit so grossen Mengen von Atzalkali zusammenbringt, d a s s die Hautfaser in ihrer Struktur vollständig zerstört, d. h. in eine f o r m l o s e teigigei M a s s e verwandelt wird. Nach dem Amer. Pat. 7 4 8 866 soll man Leim aus Häuten gewinnen, indem man diese mit wässeriger, Calciumphosphat und Calciumsulfit enthaltender schwefliger S ä u r e behandelt, dann in heissem H , 0 auflöst, mit Kalk neutralisiert und die Leimlösung klärt.

720

Leim.

II. Kaoohenlela. Die Leimfabrikation aus Knochen wird nach zwei verschiedenen Verfahren gehandhabt; sie ist meistens mit der Darstellung von Knochenmehl oder der von P h o s p h o r (s. d.) verbunden. Entweder löst man die Mineralbestandteile der Knochen (nach der Entfettung) mit HCl und verarbeitet die zurückbleibenden durchscheinenden Knochenknorpel, indem man sie wascht, mit Kalkwasser neutralisiert, wieder wascht und dann in der oben für Lederleim beschriebenen Weise auf Leim verkocht. Oder man benutzt entfettete (vgl. unter „K n o c h e n f e 11"), aber nicht von den Mineralbestandteilen befreite Knochen, indem man sie zur leichteren Entleimung und Zerkleinerung trocken dampft, durch Drehen in Trommeln von anhangenden Schmutzbestandteilen befreit und in K n o c h e n b r e c h e r n (s. d.) zu Knochenschrot zerkleinert. Letzteres wird mehrmals mit H»0 und gespanntem Wasserdampf ausgekocht, worauf man die erhaltene dünne Leimbrühe im Vakuum eindampft, durch Einleiten von SOi entfärbt und dann in der oben beschriebenen Weise weiter verarbeitet. Die nach der zweiten Methode gewonnenen Leime sind weniger wertvoll, weil der notwendige, sehr lange Kochprozess Zersetzungen des die Klebkraft bedingenden G l u t i n s veranlasst. Das D. R. P. 144 398 benutzt zur Extraktion des Calciumphosphats aus Knochen statt HCl schweflige Säure. Das ist an sich bekannt; die Verbesserung besteht in der Anwendung einer unter Druck stehenden wässerigen SOaLösung, wodurch an letzterer gespart und die sonst eintretende, den Prozess verlangsamende Inkrustierung der Knochen mit Calciumsulfit vermieden wird. — Entleimungsapparate (Leimdämpfer) för die Knochenleimfabrikation sind verschiedene konstruiert worden; meistens sind 2 Dämpfapparate vereinigt, die dann eine kontinuierliche Fabrikation ermöglichen. Erwähnt sei, dass man neuerdings der Herstellung von L e i m p u l v e r , wie schon beim Lederleim erwähnt, grosses Interesse zuwendet. Die Leimbrühe, die in Vakuumverdampfapparaten entsprechend vorkonzentriert ist, wird auf Vakuumtrommeln direkt zu einem feinen Pulver getrocknet. Die ganze Handarbeit, wie das Oiessen der Platten, d a s Transportieren nach den der Platten kommen in Fortfall. Zum Schutz gegen die leichte Verfälschbarkeit des Leimpulvers kann man dieses brikettieren und mit Firmenstempel versehen. — Neuere Patente auf dem Gebiete der Leimgewinnung sind die D. R. P. 166 904, 168 872, 177 625, 178 770 und 187 261. Knochenleim-Vakuumapparate: Friedrich Beckmann, Berlin SO. 16, BrUckenetruse 6 b (a. Inserate). III. Flschlelm.

Der Fischleim wird aus Schuppen und Häuten von Fischen, auch aus Köpfen und Graten der Dorsche (Abfällen der Stockfischbereitung) durch Behandeln mit Saure, Waschen, Kalken und Auskochen mit H t O bezw. Dämpfen erhalten. Die Dbrige Behandlung ist von derjenigen der andern Leimarten nicht verschieden, doch klärt man häufig mit Alaun. Die feinste Art des Fischleims ist die H a u s e n b 1 a s e , d. h. die gewaschene und getrocknete innere Haut der Schwimmblase vom Hausen oder Stör. Neuerdings verarbeitet man auch W a 1 s p e c k auf Leim. So wird nach dem D. R. P. 131 315 der zerkleinerte Speck durch Pressen im kalten Zustande zum grössten Teil entfettet und der Rückstand dann mit Benzin behandelt. Durch dieses Verfahren gewinnt man zunächst die gesamte Tranmenge, und ferner erhält man das leimartige Bindegewebe in trocknem und völlig entfettetem Zustand, d. h. in einer für die Leimfabrikation ausserordentlich geeigneten Form.

Leimfarben

Lein.

721

IV. FliMigar Leia. Von den vielen Vorschriften zur Bereitung von flüssigem Leim seien genannt: 12 T. Leim werden mit 32 T. H»0 sowie mit 2 T. HCl nid 3 T. Zinkvitriol 10—12 Stunden auf 80—85* C. erwärmt, oder: Zu einer heissen Lösung von je 100 T. Leim und H»0 werden 6—12 T. Essigsäure oder ebenso viel rohe Salzsaure zugesetzt. Auch kann man 4 T. Oelatfne unter Erwärmen in 4 T. starker Essigsaure lösen, worauf man 1 T. starken Spiritus und etyas Alaun zusetzt. Endlich kann als besonders gut empfohlen werden 100; ? . Leim in 110 T. kochenden Wassers zu lösen und 40 T. Salpetersflure von 35* B6 zuzusetzen. Im abrigen siehe die Artikel „O e I a t i n e", „ K n o c h e n l e i m " und „L e d e r 1 e im". — M a r i n e l e i m ist unter „ K l e b s t o f f e " behandelt. Gelatineleim, je nach Qualität Leim Ia aus Leder . „

Ha lila

Appreturlcim

„ ,,

% kg Mk. 300.00—130.00 ®/0 kg Mk. 100.00

„ Knochen

•/. „ % „

°/0

Leim:

AktiengeatUachaft für ehem. Produkte vormals H. Bcfceldemandel, Berlin NW. 7, DorotheenstrasK SS.

Otto S c h n e i d e r ,



„ „



80,00 05,00

5*0,00

Cerem, Aktiengesellschaft fttr chemische Produkt* Tora. Th. Pyrkoach, Batibor. Straasburger Qelatlnefabrik, O. m. b. H., Straaaburg-Qrtoeberg i. Eis.

M ü n c h e n

3 9 , B ö c k ü n s t r .

2

K n o c h e n v e r w o r t u n g s - A n l a g e n , L e c e r l o i m - u n d CeIa11r,c fabrikn, Apparate, Umänderungen, Inbetriebsetzungen E>-.;« J-.1

" i ' t ' . - i m >cn : 8 7 b t , . ' 0 1 4

Maschinen und Apparate, sowie kompl. Einrichtungen für Leimfabriken:

Rudolf Heinz, G. m b. 11 , Technisches Büro, I Emil Pasaburg, Maschinenfabrik, Berlin KW. 23. Hannover, Oerbentr 29. I Otto Schneider, München 89, BOcklinstr. 2.

Leirndiffuseure: Heinrich Hirtel O. m. b. 11 , Leipzig-Plagwitz.

Verdampfungs- und Extraktionsapparate:

Volkmar Hftnig & Comp., Heidenau, Bez. Dresden

Friedrich Heckmann, Berlin SO. 1«, Brückenstraaae Ob («, Inserate).

Fabriken zur Herstellung von Leim bauen:

Siegfried Barth, Ingenieur-Bureau, Oberkassel. J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Düsseldorf-

Heinrich Hirxel, G. m. b. H., Leipzig-Plagwtta (s. Anzeige im Aazeigenanhang).

Vakuumapparate zur Lederleimfabrikation:

Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt

S

II

Peter Dinckels i Sohn, G. m, b. II , Mainz.

Leimfarben siehe „ A n s t r i c h f a r b e n". Leimfarben: Cohn, Farbenfabrik, Neukölln b. Berlin,

KMlnische Allee 44/48.

Lein (Flachs). Die zum Spinnen vorgerichtete Bastfaser der L e i n p f l a n z e Linum uaitatissimum. Die nicht ganz reifen Pflanzen werden durch Ausbreiten getrocknet und durch Durchziehen durch eiserne Kamme von Samenkapseln und SeitenSsten befreit Durch R o t t e n oder R ö s t e n , d. h. durch einen Oarungsprozess, lockert man die Bastfasern, und zwar geschieht die Röste teils durch Einsenken der Flachsbdndel in Wasser, teils auch durch Dampf oder warmes Wasser. Hierauf geschieht die Lösung der Fasern vom Holze durch das B r e c h e n , d. h. der holzige Stengel wira durch Behandeln mit Hammern, stumpfen Hackmessern oder geriffelten Walzen zerbrochen. Durch das S c h w i n g e n (Abschaben) und H a c h e i n endlich trennt man die zerschlagenen Stengel (Werg) von den Flachsfasern, die versponnen als BIBchcr IX.

4t>

Leindotteröl — Leinölfirnisse.

722

L e i n w a n d bekannt sind. Länge der Faser 20—40 cm; Breite der Faser 0,012—0,026 mm. Leindotteröl (Dotteröl, deutsches Sesamöl). Aus den Samen des Leindotters Camelina, sativa durch Pressen gewonnenes fettes öl. Es ist hellgoldgelb, dem Sesamöl ähnlich, jedoch schwach trocknend, hat schwachen, aber eigentümlichen Geruch und Geschmack. Sp. G. (bei 15°) 0,9252; Erst. P. —18°. Frisch als Speiseöl verwendbar, im übrigen als Brennöl, der Hauptmenge nach jedoch zur Seifenfabrikation benutzt. Leinenfärberei. Die Leinenfaser verhält sich den Farbstoffen gegenüber fast in jeder Hinsicht so wie die Baumwollfaser. Es kann deshalb bezüglich der Leinenfärberei auf alles das verwiesen werden, was im Artikel „ B a u m w o l l f ä r b e r e i " und in den dort genannten Verweisen gesagt ist. Bemerkt sei nur, dass für Leinenfärbungen gewöhnlich grössere Echtheit als für Baumwollfärbungen verlangt wird, da die leinenen Zeuge häufiges Waschen aushalten müssen. Leinöl (Oleum Lini). Fettes öl, das aus dem Samen des Flachses (Leins) Linum usitatissimum durch Pressen oder durch Extraktion gewonnen wird. Presst man in der Kälte, so erhält man ein fast farbloses öl (kaltgeschlagenes Leinöl), das zu Speisezwecken dient. Für fast alle andern Verwendungen presst man den Samen in der Wärme, und zwar 2—3 mal aus; das so erhaltene öl ist gelb, riecht und schmeckt eigenartig und wird bald dunkelbraun, dickflüssig und ranzig. Häufig bleicht man das öl durch Behandeln mit 30 %iger Eisenvitriollösung oder auch durch Erhitzen mit etwas Kalilauge, worauf KjCr-jOi und HCl zugesetzt wird. Weiter empfiehlt man zum Bleichen von Leinöl für technische Verwendungszwecke Sonnenbelichtung in lose verschlossenen Gefässen; auch Schütteln mit Seesand und Salzwasser wurde vorgeschlagen. Das Engl. Pat. 26 929 von 1902 schützt ein Verfahren, ein Trüb- oder Gallertigwerden von Leinöl beim Erhitzen zu verhindern, und zwar wird zu diesem Zwecke eine kleine Menge eines alkalischen Pulvers (z. B. CaO) zugesetzt. Leinöl ist ein trocknendes Öl vom sp. G. (bei 15°) 0,924—0,938; Jodzahl 133—141; Verseifungszahl 193,7. Im frischen Zustande wird es als Speiseöl, der Hauptmenge nach aber zur Bereitung von Firnissen, den sogenannten L e i n ö l f i r n i s s e n (s. d.), weiter von Buchdruckfarben, Kitten, Wachsleinwand, Schmierseifen u. s. w. benutzt. Preise schwanken stark; zurzeit wird ungefähr notiert: Leinöl, ab Hamburg

kg Mk. 56,0(1

Extraktionsapparate zur Gewinnung von Leinöl baut: J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Leinölfirnisse. Fette Firnisse, die durch Einkochen von Leinöl für sich oder unter Zusatz von Sauerstoff abgebenden Substanzen dargestellt werden. Die Firnisbildung beruht auf der Eigenschaft des Leinöls als eines trocknenden Öles, unter Sauerstoffaufnahme sich zu verdicken und schliesslich einzutrocknen, wobei die vorhandene Linolsäure und Linolensäure in Oxysäuren übergeführt werden. Als bei der Leinölbereitung verwendete Zusätze seien B l e i g l ä t t e , M e n n i g e , B l e i z u c k e r , Manganoxydh y d r a t , B r a u n s t e i n und b o r s a u r e s M a n g a n o x y d u l ( M a n g a n o b o r a t ) genannt; neuerdings kommen die h a r z s a u r e n Metallverbindungen als Trockenmittel immer mehr in Betracht. Vgl. auch den Artikel „Sikkative". Das verwendete Leinöl soll möglichst hell und klar, am besten kalt geschlagen sein; man kocht es in Kesseln, und zwar weniger gut über Feuer als mittels indirekten gespannten oder überhitzten Dampfes. Am häufigsten kocht man unter Zusatz von etwa 3 % Bleiglätte, und zwar erhitzt man mehrere Stunden unter Umrühren. Für alle Anstriche, die mit H2S in Berührung kommen können, sind b l e i f r e i e Leinölfirnisse besonders wichtig; man stellt sie, wie oben gesagt, unter Benutzung von Manganverbindur.gen her, und zwar werden 0,25 % Manganoxydhydrat oder 1—2 % Manganoborat beim Einkochen

Leinölsäure — Leitfähigkeit.

723

zugesetzt. Die eingekochten Leinölfirnisse werden durch längeres Lagern höherwertig. Die Firnisse trocknen um so schneller, bei je höherer Temperatur das Einkochen erfolgt. Auf k a l t e m Wege erhält man Leinölfirnis so, dass man 20 T. Leinöl mit 1 T. Bleiglätte abreibt und d a s ü l mehrmals mit klarer basischer Bleiazetatlösung (aus 1 T. Bleizucker, 1 T. Bleiglätte und 5 T. H 2 0) schüttelt; durch nachheriges Schütteln mit verd. H2SO4 wird dem Firnis das Pb entzogen. Neuerdings mehren sich die Stimmen, wonach die kalt gerührten dünnflüssigen Firnisse viele Vorzüge vor den gekochten dicken haben; dies gilt namentlich von England und Amerika, wo man behauptet, dass die Haltbarkeit eines Ölfarbenanstrichs proportional mit dem Gehalt an Farbe (also umgekehrt proportional dem Gehalt an Firnis) steige und dass man einen hohen Farbengehalt natürlich nur mit einem dünnflüssigen, ungekochten Firnis erreichen könne. Auf viele andere Methoden der Firnisbereitung kann hier nicht eingegangen werden; es sei nur erwähnt, dass man Leinölfirnisse auch mittels O z o n s dargestellt hat. Für die Firnisbereitung ist die Reinheit des Leinöls von grösster Wichtigkeit. So hat man empfohlen, das ö l im Sonnenlicht in lose verschlossenen Gefässen zu bleichen; anderseits wurde vorgeschlagen, es zu demselben Zwecke mit Seesand und Salzwasser zu schütteln. Auch Behandlung mit KMnOi + HCl mit nachfolgender Filtration durch Knochenkohle hat man versucht. Nach dem D. R. P. 163 056 lässt man die Verunreinigungen ausfrieren, indem man das ö l auf — 20° abkühlt, dann vorsichtig wieder soweit erwärmt, dass es flüssig ist (nicht über 0°), und endlich von ausgeschieden bleibenden Verunreinigungen abfiltriert. Der hohe Preis des Leinöls erklärt es, dass viele Methoden zur Erzeugung von E r s a t z m i t t e l n für Leinölfirnis ausgesonnen worden sind. So soll man nach dem D. R. P. 129 808 Fischöle oder Trane unter Rühren auf — 5 bis —25° abkühlen und den flüssigen Anteil von dem festen abschleudern; die so gewonnene Flüssigkeit soll als Leinölersatz brauchbar sein. Nach den D. R. P. 104 499 und 131 964 unterwirft man Rizinusöl der trocknen Destillation; der hierbei verbleibende gut trocknende Rückstand bildet einen Leinölersatz. Ein anderes Verfahren (D. R. P. 141 258) besteht darin, dass man Fichtenharz oder Kolophonium mit konz. H2SO1 erhitzt, bis die Mischung nicht mehr schäumt; das Reaktionsprodukt bildet nach dem Verdünnen mit raffiniertem Mineralöl (z. B. Leuchtöl) einen Ersatz für Leinöl. Nach dem Amer. Pat. 729 838 rührt man Kreosotöl oder Teeröl zunächst mit etwas festem Alkali durch, lässt absetzen, zieht den Bodensatz ab, wäscht die ö l e anhaltend mit Wasser, entfernt dieses, bläst trockne Pressluft ein, versetzt das ö l mit PbO und vermischt es endlich mit! Kottonöl oder einem andern Pflanzenöl. Vgl. auch den Artikel „ B u c h d r u c k f i r n i s s e". Leinölfirnis, rein, dopp. gekocht

. . . .

°' 0 kg Mk. 7 5 , 0 0 — 8 0 , 0 0 und darüber.

Leinölfirnisse: Berger & Wirth, Farben-Fabriken, Leipzig. S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln b. Berlin, Köllnische Allee 44/48.

Neusser Öl-Raffinerie Jos. Alfons van Endert, Neuss a. Rhein.

L e i n ö l s ä u r e siehe „ ö 1 s ä u r e". Leinölsaure unter den betreffenden Metallverbindungen. Leinölsäure: Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger,

Salze

Flörsheim-Untermain.

Leinölsaures Blei: Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

Leinölsaurer Kalk: Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

Leinölsaures Mangan: Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger,

Leitfähigkeit

siehe

Flörsheim-Untermain.

„Elektrische

Leitfähigkeit". 4t>*

siehe

724

Lenicet — Leuchtfarben.

L e n l c e t . Unter dieser Bezeichnung kommt eine besondere Modifikation von Aluminiumazetat in den Handel, dessen Herstellung durch Patent geschützt ist. Feines, weisses, schwerlösliches, geruchloses Pulver mit austrocknenden Eigenschaften, dient zur Wundbehandlung, gegen Schweissflisse u. s. w. und kommt in Form von Streupulver, Salbe, Hautcreme und Kompressen in den Handel. L e n t a p a p l e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e". L e p t o m e t e r . Dieser Apparat ist eine Art von Viskosimeter; er gibt den Grad der Zähigkeit eines Öles an und dient zur praktischen Ermittelung der Schmierfähigkeit. Der Vergleich erfolgt durch die Anzahl der Tropfen, die bei einer.bestimmten Temperatur aus Haarröhrchen abtropfen; die zu vergleichenden ö l e befinden sich dabei unter denselben Bedingungen. Leptometer, kompl. in Holzkasten

Mk. 65,00

L e p t y n o l . Es ist eine Auflösung des mit Hilfe von Wollfett dargestellten kolloidalen Palladiumhydroxyduls in Paraffinöl. Es stellt eine schwarzbraune, ölige Flüssigkeit dar und dient als Entfettungsmittel in Form von Injektionen in das Bauchfell. L e t a l b i n . Ist ein Lezithinalbuminat mit 20 % Lezithin. L e t t e r n m e t a l l siehe „ A n t i m o n l e g i e r u n g e n " . L e u c h t f a r b e n . Farben für Anstrich und Dekoration, die im Dunkeln leuchten; sie bestehen aus Sulfureten oder Hydrosulfüren von alkalischen Erden. Die Grundlage der Leuchtfarben bilden die L e u c h t s t e i n e , die auch P h o s p h o r e , L u m i n o p h o r e und B a l m a i n s c h e M a s s e n genannt werden; ihre wirksamen Substanzen sind S c h w e f e l b a r y u m , S c h w e f e l s t r o n t i u m und S c h w e f e l c a l c i u m . So erhält man einen Leuchtstein, welcher nach der Bestrahlung im Sonnenlicht orangerot phosphoresziert, dadurch, dass man eine Mischung von 5 T. künstlich bereitetem Baryumsulfat und 1 T. Holzkohle erst 30 Minuten über der Gaslampe und dann 10 Minuten über dem Gebläse glüht. Auf ähnliche Weise erhält man blau, violett, grün oder rötlich phosphoreszierende Leuchtsteine, je nach dem Ausgangsmaterial und dem Verfahren, aus Strontiumsulfat mit Kohle, aus Strontiumkarbonat mit Schwefel, aus Calciumkarbonat mit Schwefel, aus Calciumkarbonat mit Schwefelantimon u. s. w. Die Darstellung der Leuchtsteine und Leuchtfarben geschieht meistens unter Einhaltung besonderer, von den Fabrikanten geheim gehaltener Versuchsbedingungen. Früher stellte man Leuchtfarben meist aus A u s t e r n s c h a l e n her: Man reinigt dieselben mit warmem H s O, glüht sie % bis Vi Stunde, zerstösst nach dem Erkalten, entfernt die wertlosen Rindenteile und schüttet das pulverisierte Material schichtenweise abwechselnd mit Schwefelschichten in einen Tiegel. Nachdem dann der Tiegeldeckel sorgfältig verkittet ist, erhitzt man den Tiegel etwa 1 Stunde zu starkem Glühen. Erst nach dem Erkalten öffnet man den Tiegel und reibt das entstandene weisse Pulver mit Leinöl oder Leinölfirnis, event. auch mit Gummiwasser an. Die Intensität der Leuchtwirkung ( P h o s p h o r e s z e n z ) scheint von der Gegenwart geringfügiger Verunreinigungen abzuhängen, denn aus reinem CaCOj mit S erhält man viel schwächer leuchtende Farben als aus Austernschalen, die ausser dem CaCOa noch mancherlei Beimengungen enthalten. Neuerdings geht man von reinen Materialien aus und wählt die Beimengungen willkürlich. Namentlich sind es Zusätze von Wismut, Lithium, Thallium, Rubidium u. a. m„ die ein intensiveres und länger andauerndes Leuchten hervorrufen. Ausserordentlich wertvoll sind die Untersuchungen von Vanino und Zumbusch (Journ. f. prakt. Chem. 1910, S. 193 und 1911, S. 305). Diese Forscher haben auch mancherlei Vorschriften veröffentlicht. So erhält man danach eine prachtvoll intensiv hellblau phosphoreszierende Masse aus 10 g Ca(OH) 2 , 10 g SrCOs, 3 g S, 0,5 g KsSOi, 0,5 g Na,SO», 1 g Li»CO», 1 g Stärke, 1 ccm Bi(NO s )s-Lösung 1 : 10 und 1 ccm RbNOsLösung 1: 10. Die Mischung wird % Stunde bei 1200° geglüht. Andere Vorschriften sind in der angebenen Quelle zu finden.

Leuchtgas.

725

Die Leuchtsteine selbst zersetzen sich an der Luft bald; nur durch Anreiben mit Firnis oder aber, bei den mit Gummiwasser angemachten Leuchtfarben, durch Überiackieren kann man haltbare, d. h. längere Zeit phosphoreszierende Anstriche erzielen. Nach D. R. P. 239 545 benutzt man Paraffinwachs als Träger der Leuchtmasse, um eine Oxydation zu verhindern und die Leuchtwirkung dauerhaft zu machen. Leuchtfarbe

1 kg M k . 7 , 0 0

Leuchtfarbe:

E. Merck, Darmstadt.

Leuchtgas. Hier ist darunter ausschliesslich Steinkohlengas verstanden, während A z e t y l e n , Alkohol-Hydrokarbongas, L u f t g a s , ö l g a s und W a s s e r g a s in. besonderen Artikeln abgehandelt sind. Zur Darstellung von Steinkohlengas benutzt man backende, wasserstoffreiche Steinkohlen, die möglichst wenig Schwefel und Mineralbestandteile enthalten. Zur Vergasung (trocknen Destillation) der Kohlen dienen Retorten von kreisförmigem, ovalem oder a -förmigem Querschnitt von 2—3 m Länge und 40—55 cm Durchmesser, die aus feuerfestem Ton hergestellt sind. Das eine Ende der Retorte ist geschlossen, an dem andern (offenen) befindet sich das eiserne Mundstück, welches den Verschlussdeckel und das Aufsteigerohr trägt. Die Retorten liegen wagerecht oder unter 30° geneigt in dem Ofen und werden von aussen durch Koks, Teer oder durch Generatorgas geheizt. Jede Retorte wird mit 100 bis 200 kg Steinkohle beschickt. Vom Mundstück der Retorte entspringt ein vertikales Rohr nach oben, das sich dann wieder nach unten umbiegt und so als Tauchrohr in der trogförmigen Vorlage ( H y d r a u l i k ) endet, welche sich über der ganzen Retortenreihe hinzieht. In der Vorlage verdichtet sich ein grosser Teil des Teers und Ammoniakwassers und stellt so einen Flüssigkeitsverschluss dar, der das Zurücksteigen von Gasen in die Retorten während der Neubeschickung verhindert. Die Retorten müssen hellrotglühend, fast weissglühend gemacht werden; die Destillation dauert etwa 4—6 Stunden. Als Rückstand verbleibt in den Retorten der G a s k o k s , nach dessen Entfernung die Retorte aufs neue beschickt wird. Der in der Vorlage verdichtete Teer gelangt in die Teerzisternen; durch einen verstellbaren Teerstandschieber wird er von dem in der Vorlage zurückbleibenden Ammoniakwasser getrennt. Die nicht verdichteten Gase und Dämpfe gelangen von der Vorlage in die K o n d e n s a t o r e n , die das Gas auf 12—15° abzukühlen haben. Um Verstopfungen durch Naphtalin zu vermeiden, muss man die Abkühlung langsam geschehen lassen; deshalb schickt man die Gase zuerst durch einen Luftkondensator (Luftkühler), der in einer Reihe langer vertikaler eiserner Röhren besteht. Das Gas ist gezwungen, die Röhren des Luftkühlers abwechselnd auf- und abwärts zu durchströmen und gelangt dann noch in einen W a s s e r k ü h l e r , dessen Wandungen von kaltem Wasser bespült werden. Der Luftkondensator steht auf einem mit Scheidewänden versehenen eisernen Kasten, in dem sich die bei der Abkühlung noch weiter verdichteten Produkte (Teer und Ammoniakwasser) absetzen. Weiter passiert das Gas einen sogenannten T e e r s c h e i d e r , der den in Form von feinen Tröpfchen noch im Gase vorhandenen Teer zurückhält. Um dem Leuchtgase nun weiter das noch vorhandene Ammoniak zu entziehen, schickt man es durch den S k r u b b e r , der Koksstücke oder neuerdings meistens hölzerne Stabgitter enthält; in den Skrubber tritt von oben ein feiner Wassersprühregen ein, während das Gas den Apparat von unten durchstreicht. Gewöhnlich sind mehrere Skrubber hintereinander angebracht, oder anstattdessen neuere Waschapparate, die den Zweck der Ammoniakentfernung noch besser erfüllen. Nun folgt die c h e m i s c h e Reinigung des Gases, welche COJ, HCN, H a S, CS2 und Rhodanverbindungen aus dem Gase zu entfernen hat. Hierzu gehört die K a 1 k r e i n i g u n g , d. h. das Gas strömt über flach aufgeschichteten, zu Pulver gelöschten Ätzkalk, wodurch C 0 2 und H 2 S gebunden werden;

726

Leuchtgas.

häufig findet eine Kalkreinigung nicht statt, vielmehr macht d a s G a s s o f o r t die nun f o l g e n d e E i s e n r e i n i g u n g durch. Zu d i e s e r benutzt m a n sehr v e r s c h i e d e n e G e m i s c h e , s o die L a m i n g s e h e M a s s e , a u s gleichen Teilen E i s e n v i t r i o l , g e l ö s c h t e m K a l k und S ä g e m e h l hergestellt. D i e s e M a s s e besteht, da sich die M i s c h u n g s s u b s t a n z e n gegenseitig umsetzen, a u s C a l c i u m s u l f a t und Eisenoxydul ( w e l c h e s schnell in E i s e n o x y d h y d r a t übergeht) s o w i e ü b e r s c h ü s s i g e m Ätzkalk. Die M i s c h u n g a b s o r b i e r t NHs, COs und HjS, indem sich C a C O s , ( N H 4 ) s S 0 4 und F e 2 S 3 bilden; die g e s ä t t i g t e M a s s e wird durch Einwirkung von Luft regeneriert, indem sich a u s dem F e 2 S 3 unter A b s c h e i d u n g von S wieder E i s e n o x y d h y d r a t bildet, entsprechend der G l e i c h u n g : F e 2 S 3 + 3 0 + 3 H 2 0 = F e 2 ( O H ) 8 + 3 S . N e u e r d i n g s hat man g e funden, d a s s derartige M a s s e n auch ohne Calciumverbindungen w i r k s a m sind, und man verwendet a l s R e i n i g u n g s m a s s e n nur noch solche, die E i s e n o x y d hydrat allein enthalten, s o z. B . die D e i c k e - M a s s e , durch Kochen g e brauchter schwefelhaltiger M a s s e mit E i s e n s p ä n e n und W i e d e r b e l e b u n g d e s gebildeten F e 2 S 3 mittels Luft erhalten. B e s o n d e r s g ü n s t i g beurteilt wird die L u x - M a s s e ; s i e besteht eigentlich nur a u s den R ü c k s t ä n d e n der Aluminiumhydratdarstellung, welche von dem B a u x i t (d. h. T o n e r d e - E i s e n h y d r a t ) a u s g e h t : Man erhitzt gemahlenen B a u x i t mit N a 2 C 0 3 im F l a m m o f e n und behandelt die Schmelze mit H 2 0 , wobei d a s F e a l s F e 2 ( O H ) 6 n i e d e r g e s c h l a g e n wird. D i e L u x - M a s s e wird mit dem IV2—2 fachen vol. S ä g e s p ä n e verdünnt. Auch m a n g a n o x y d h a l t i g e M a s s e n werden zur G a s r e i n i g u n g benutzt,, s o der W e l d o n s c h l a m m von der Chlordarstellung (vgl. unter „ C h 1 0 r " ) . Andere R e i n i g u n g s v o r s c h i ä g e m ü s s e n hier ü b e r g a n g e n werden. D a s L e u c h t g a s , d e s s e n Druck durch vor den S k r u b b e r n eingeschaltete E x h a u s t o r e n und Regulatoren auf d a s g e w ü n s c h t e M a s s g e b r a c h t ist, wird nun in geeigneten G a s b e h ä l t e r n (s. d.) für den Verbrauch aufbewahrt. L e u c h t g a s , d a s zu wenig s c h w e r e K o h l e n w a s s e r s t o f f e enthält, hat eine g e r i n g e L e u c h t k r a f t ; man v e r b e s s e r t seine E i g e n s c h a f t e n in dieser Hinsicht durch die K a r b u r i e r u n g , d. h. man belädt e s mit den D ä m p f e n leichtflüchtiger K o h l e n w a s s e r s t o f f e , wie B e n z o l , P a r a f f i n ö l , Petroiäther; auch mit T e e r d ä m p f e n oder durch Zuleitung von ö l g a s wird d a s S t e i n k o h l e n g a s karburiert. Von den zahlreichen Neuerungen in der L e u c h t g a s f a b r i k a t i o n scheint sich nicht g e r a d e viel bewährt zu haben. An neuen Patenten seien g e n a n n t : Nach dem D. R. P. 153 149 wird d a s a u s der Retorte austretende Leuchtg a s in einer Nebenretorte mit Z u s a t z g a s e n , z. B . W a s s e r g a s , gemischt, wodurch eine s o f o r t i g e Verdünnung und Abkühlung d e s L e u c h t g a s e s eintritt; die Abkühlung verhindert die s o n s t in erheblichem M a s s e eintretende Zersetzung der wertvollen Leuchtbestandteile an der glühenden Retortenwandung. Auch d a s D. R. P. 157 4 7 0 l ä s s t W a s s e r g a s einleiten, jedoch nicht in eine Nebenretorte, s o n d e r n d i e eigentliche V e r g a s u n g s r e t o r t e . — Die Urteile über die Vorteile der W a s s e r g a s z u l e i t u n g gehen v o r l ä u f i g noch recht weit a u s einander, doch mehren sich die g ü n s t i g urteilenden Stimmen. Nach dem D. R. P. 153 166 leitet man in die Retorten W a s s e r d a m p f ein, der durch die Kohle und den glühenden K o k s streicht. Hierdurch verringert man die Bildung von T e e r und Graphit und vermehrt die G a s m e n g e , da sich n a t u r g e m ä s s gleichzeitig W a s s e r g a s bildet. E i n e Modifikation d i e s e s Verfahrens schützt d a s Z u s a t z - D . R. P. 178 307. D a s D. R. P. 152 374 bezweckt die T e e r a b s c h e i d u n g a u s dem G a s e , indem man diesem zunächst S t a u b oder pulverförmige Körper zusetzt, die durch A d h ä s i o n den T e e r vollständig binden; durch nachträgliche W a s c h u n g d e s G a s e s mittels eines W a s s e r s t r a h l g e b l ä s e s wird der mit dem T e e r vereinigte S t a u b wieder n i e d e r g e s c h l a g e n . Viel Aufsehen erregt hat der S e t t i e - P a d f i e l d - P r o z e s s . Hiernach arbeitet man nicht mit liegenden, sondern m i t s t e h e n d e n R e t o r t e n , wie man d i e s schon in der ersten Zeit der G a s f a b r i k a t i o n versucht hat; d a m a l s scheiterte die Ausführung an der weitgehenden Zersetzung, die d a s L e u c h t g a s beim Durchstreichen durch die noch nicht entgasten Kohlenschichten erleidet. Settie und P a d f i e l d versuchen d i e s e Schwierigkeit d a d u r c h zu umgehen, d a s s

Leuchtgas.

727

s i e die Retorte nicht auf einmal g a n z füllen, s o n d e r n die K o h l e nach und nach in kleinen Portionen automatisch einführen, s o d a s s die a u f g e g e b e n e M e n g e entgasen kann, bevor neue Kohle in die Retorte gelangt. Dem neuen P r o z e s s werden alle möglichen Vorzüge nachgerühmt; immerhin gibt e s auch abis p r e c h e n d e Stimmen. — Der bekannte D e s s a u e r G a s t e c h n i k e r B u e b hat durch s e i n e V e r s u c h e mit Vertikalretorten b e w i e s e n , d a s s in der Verwendung von solchen g r o s s e Vorteile liegen, da man a u s s e r einem leuchtkräftigeren G a s e auch wertvollere N e b e n p r o d ö k t e erhält. Eine eigenartige Erscheinung ist es, d a s s man in der L e u c h t g a s f a b r i k a t i o n hier und da den T e e r möglichst beseitigen möchte, während früher doch d a s Streben der G a s t e c h n i k e r nach der entgegengesetzten Richtung ging. Bei dem S e t t l e - P a d f i e l d - P r o z e s s entstehen nur v e r s c h w i n d e n d e Teermengen, und d a s D. R. P. 155 742 schützt auch für liegende Retorten eine Einrichtung, die den entstandenen T e e r zersetzt und in permanente G a s e verwandelt. Nach dem D. R. P. 175 082 führt man bei Vertikalöfen in der zweiten Hälfte der Destillationsperiode W a s s e r d a m p f in die Retorten ein, um die G a s a u s b e u t e zu erhöhen und die G r a p h i t a n s ä t z e zu vermeiden. Ein ähnliches Verfahren schützt übrigens auch d a s D. R. P. 178 307, während man nach dem D. R. P. 175 8 4 5 die W ä r m e d e s glühenden K o k s bei Vertikalöfen in einem Retortenfortsatz zur E r z e u g u n g von W a s s e r d a m p f verwendet. D a s D. R. P. 214 661 schützt ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von L e u c h t g a s unter Verwendung stehender Retorten. Von den verschiedenen neueren Reinigungsmethoden ist d a s Verfahren von F r i t z F r a n k zur Entfernung d e s S c h w e f e l k o h l e n s t o f f s hervorzuheben. Hiernach g e s c h i e h t die Entfernung durch W a s c h e n d e s G a s e s mit T e e r ö l b a s e n (Anilin); die anfänglichen Fehler d e s V e r f a h r e n s scheinen dadurch beseitigt zu werden, d a s s ein W a s c h ö l verwendet wird, w e l c h e s a u s Teerölen mit e t w a s Benzol, einem bestimmten Gehalt an h o c h s i e d e n d e n B a s e n und einer nur kleinen M e n g e Anilin bestellt. D a b e i setzt man dem W a s c h ö l freien Schwefel a l s katalytische S u b s t a n z zu, wodurch der Schwefelkohlenstoff in Diphenylthioharnstoff übergeführt und a l s solcher zurückgehalten wird. — D a s D. R. P. 157 563 verwendet die bei der M e l a s s e s c h l e m p e d e s t i l l a t i o n a l s Abfallprodukt erhaltene ölige F l ü s s i g k e i t a l s Waschmittel d e s L e u c h t g a s e s , um C S » und Naphtalin a u s dem G a s e zu entfernen. Zur Entfernung von S c h w e f e l w a s s e r s t o f f w ä s c h t man nach dem D. R. P. 144 004 d a s vom Ammoniak befreite G a s mit E i s e n o x y d s a l z , dem zur B e schleunigung der oxydierenden Wirkung g e g e n ü b e r dem H 2 S ein K u p f e r s a l z zugesetzt wird. D i e Einführung d i e s e s aussichtsreichen Verfahrens wird zunächst dadurch gehemmt, d a s s man noch kein billiges Regenerationsverfahren für d a s reduzierte Waschmittel kennt. D a s D. R. P. 159 613 schützt einen mechanisch angetriebenen, sich drehenden A p p a r a t , in welchem s c h l a m m i g e s Eisenhydroxyd d a s Reinigen d e s Leuchtg a s e s b e s o r g e n soll. E s ist kaum anzunehmen, d a s s ein im Betriebe s o teuerer A p p a r a t sich einen Platz in den G a s a n s t a l t e n erobern wird. Über die N e b e n p r o d u k t e der L e u c h t g a s f a b r i k a t i o n vgl. die Artikel „Ammoniak", „Gaswasser", „Koks", „ S t e i n k 0 h 1 e n t e e r" und „ R e t o r t e n g r a p h i t " . Gasretorten aus Ilartguss Mk. 45,00—60,00 A p p a r a t e zur L e u c h t g a s - U n t e r s u c h u n g : Apparat zur Bestimmung der COs nach Ö c h e l h ä u s e r . . .Stück Apparat nach Ii. D r e h s c h m i d t , bestehend aus 4 verschiedenen Pipetten, vollständig mit Platinrohr und Stativ Stück Apparat nach J a e g e r zur Leuchtgasanalyse kompl Apparat nach T i e f t r u n k , zur Ammoniakbestimmung für die Kontrolle der Skrubbertätigkeit Stück Apparat (Zehn-Kugelröhre) nach L u n g e zur Benzolbestimmung im Leuchtgas, mit Hahn Stück Apparat zur Schwefelbestimmung nach D r e h s c h m i d t k o m p l . . . . Apparat zur Cyanbestimmung nach D r e h s c h m i d t . . . . Stück

Mk. 25,00 „ 187,50 „ 63,00 „

7,00

„ „ „

4,50 50,00 2,50

728

Lcuchtspiritus •— Lezithin.

Apparat zur Xeerbestimmuug nach T i e f t r u u k kompl Apparat nach S c h i l l i n g , zur Ermittlung d. spez. Gew. v. Leuchtgas Stück Andere Apparate siehe unter „ L i c h t m e s s u n g " .

Mk. „

27,50 45,00

L e u c h t s p i r i t u s siehe „S p i r i t u s". L e u c h t s t e i n e siehe „ L e u c h t f a r b e n". L e u c h t s t o f f e (Leuchtmaterialien) siehe unter „ B e n z i n", „ G a s o 1 i n", „ K e r z e n", „L e u c h t g a s", „ ö 1 g a s", „P a r a f f i n", „P e t r o 1 e u m", „S t e a r i n" und „W a s s e r g a s". Vgl. auch die Artikel „G a s g 1 ü h 1 i c h t" und „ L i c h t m e s s u n g". L e u b o n i n , Antimonoräparat, das 97,74 % Natriummetaantimoniat enthält und als Ersatzmittel für das teuerere Zinnoxyd für Emaillierzwecke dienen soll, doch haben Versuche ergeben,' dass Leukonin an Wasser, Fruchtsäurelösungen u. s. w. etwas Antimon abgibt. L e u k o z o n . Ein Gemisch von Calciumperborat mit Talkum, dient als desinfizierendes Streupulver. L e v i a t h a n siehe unter „ B l e i c h e n". L e v u r e t i n . Unter diesem Namen geht eine gereinigte Trockenhefe, die medizinische Anwendung finden soll. Levurinose. Haltbare Trockenhefe, die medizinische Verwendung findet. Leziplasma. Ein Nährpräparat, dessen wichtigster Bestandteil Lezithin ist. L e z i t h i n (Lecithinum). Fettsäureglyzerid, das im tierischen Organismus sehr verbreitet ist, namentlich im Gehirn, im Eigelb, in den Nerven und den Blutkörperchen. Es gibt verschiedene Lezithine, wovon das S t e a r i n p a l m i t i n s ä u r e l e z i t h i n am leichtesten gewonnen wird. Man fasst es als einen Cholinglyzerinphosphorsäureester auf, der mit Stearinsäure und Palmitinsäure zu einem Glyzerid verbunden ist. Lezithin wird hauptsächlich aus Eigelb gewonnen; eine Modifikation des üblichen Verfahrens bezweckt das Franz. Pat. 371 391. Nach Franz. Pat. 406 634 zur Gewinnung von reinem Lezithin aus getrocknetem Eigelb löst sich Lezithin in Gegenwart von Fettsubstanzen, wie solche normal in den Eiern vorhanden sind, in der Hitze leicht in Azeton und fällt bei starkem Abkühlen der Lösung wieder aus, auf welchen Tatsachen das Verfahren basiert. Die D. R. P. 200253 und 210 013 schützen Verfahren zur Gewinnung von Lezithin aus Hülsenfrüchten, im besonderen aus Lupinensamen. Auch das D. R. P. 236 605 gewinnt Lezithin aus den Samen der Hülsenfrüchte und anderen lezithinhaltigen pflanzlichen Rohstoffen. Nach dem Franz. Pat. 390 683 gewinnt man lezithinreiche Präparate dadurch, dass man Lezithin enthaltende vegetabilische oder animalische Stoffe mit einem gesättigten Fettsäureester, z. B. Äthylessigester, extrahiert; der Rückstand des Auszuges ist sehr reich an Lezithin, fast farblos, während das fette Öl und das Cholesterin gelöst sind. Auch die D. R. P. 256 998, 260 886, 261 212 und 2G8 103 betreffen die Gewinnung von Lezithin. Die Herstellung von Lezithinlösungen bildet den Gegenstand des D. R. P. 231 233 sowie anderseits des D. R. P. 241 564. Lezithin ist eine wachsähnliche, kristallinische Masse, leicht löslich in Alkohol und Äther; mit H 2 0 quillt es auf und gibt eine opalisierende Lösung. Das Lezithin lässt sich leicht bromieren und jodieren; man erhält so B r o m l e z i t h i n und J o d 1 e z i t h i n. Alle drei Verbindungen finden neuerdings medizinische Verwendung.

Lezithin ^

Lezithalbumin

Brom-, Jod-, Baldrian, Johimbin-Lezitbin usw.

Deotsche Chemische Werke „Viktoria" G.m.b.H., Berlin ff

729

Lichte — Lichtmessung. Lezithin aus Eiern, techn „ „ gereinigt „ „ ehem. rein „ „ Pflanzen, techn ehem. rein

H Mk. 3 , 3 0 ; H „ 7,70; H „ 11,00; H „ 13,00; H „ 20,00;

1 kg Mk. 3 0 , 0 0 1 „ „ 70,00 1 „ „ 100,00 1 „ 100,00 B 1 „ „ 180,00

Lezithin: Deutsche Chemische Werke Viktoria G. m. b. H., I Lehmann k Vom, Hamburg (s. Inserate). Berlin SW., Hollmannatr. 35. | E. Ilerck, DarmsUdt. Anlagen zur Gewinnung von Lezithin: Emil Paraburg, Maschinenfabrik, Berlin NW. 23. U c h t e siehe „ K e r z e n " . U c h t m e s s n n g r ( P h o t o m e t r i e ) . Die gebrauchlichen L i c h t e i n h e i t e n und ihr Grössenverhältnis zueinander sind in folgender T a b e l l e enthalten. Davon ist die H e f n e r k e r z e in Deutschland und Österreich in G e b r a u c h , in Frankreich die C a r c e 11 a m p e , in England die E n g l i s c h e Walr a t k e r z e und auch die 10-Kerzen-Pentanlampe. HK. Vereinskerze Englische Walratkerze . . . Pentandochtlampe 10 - Kerzen - Pentanlampe . . Carcellampe Bougie décimale = '/to Violle

VK.

1 0,833 1 1,20 0,95 1,14 0,97 1,17 (10,95) (9,50) 10,75 9,05 1,13 0,94

EK.

1 Pe.

0,877 1,05 1 1,03 (10,0) 9,53 0,99

0,855 1,03 0,97 1 (9-7) 9,29 0,96

10 Pe.

c.

B.d.

(0,0951) 0 , 0 9 3 0 0,89 (0,105) 0,110 1,07 0,105 1,01 (0,1) 0,103 0,107 1,04 — 1 (1,020) (0,98) 9,62 1 0,104 1 —

Die Stärke der Beleuchtung, die eine punktförmige Lichtquelle von IHK im Abstände von 1 m hervorbringt, nennt ¿nan M e t e r k e r z e o d e r 1 Lux ( L x ) . P h o t o m e t e r nach B u u s e n zur bequemen Beobachtung des Diaphragmas eingerichtet, auf einem Metallschlitten verschiebbar, mit Skala zum direkten Ablesen der Lichtstärken, Träger für 1 Normallicht, einschliesslich Regulieruhr Mk. 180,00 Dazu Libelle und Stellschrauben nach B u n s e n mehr „ 12,00 Dasselbe o h n e Regulieruhr „ 50,00 P h o t o m e t e r nach L e o n h . W e b e r , mit L u m m e r - B r o d h u n scher Prismenkombication und mit bestimmten Konstanten „ 400,00 P o l a r i s a t i o n s p h o t o m e t e r für weisses Licht nach M a r t e n s . Das eigentliche Polarisationsphotometer „ 125,00 Stativ für das Photometer, mit Höhen- und Azimutkreis „ 108,00 Vorrichtang mit kleiner elektrischer Vergleichslampe (ca. 4 Volt), auf jedes Photometer aufschiebbar „ 100,00 Grosse Präzisionsphotometerbank nach Angaben der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, 2 5 0 cm lang mit 3 Wagen; Teilung in mm . . . „ 675,00 Mit einer zweiten Teilung, zur direkten Ablesung v. 1 —100 Kerzen, mehr „ 50,00 P h o t o m e t e r a u f s a t z nach L u m m e r - B r o d h u n zum Aufsetzen auf die Photometerbank, mit Einstellung auf gleiche Helligkeit und gleichen Kontrast 150,00 K l e i n e P h o t o m e t e r b a n k , 150 cm lang; die eine Schiene ist in mm o d e r in Kerzen geteilt „ 275,00 N e u e s S p e k t r a l p h o t o m e t e r v o n H c e l e mit Skalenfernrohr und Wellenlängenskala Mk. 4 7 5 , 0 0 - 1 2 0 0 , 0 0 H e f n e r sehe A m y l a z e t a t l a m p e : Mit H e f n e r schem Flammenmesser Mk. 38,00 „ K r i i s s schem „ „ 42,00 E n g l i s c h e W a l r a t k e r z e n 6 Stück = 1 engl. Pfund . . . . „ 4,50 D e u t s c h e V e r e i n s p a r a f f i n k e r z e n , 10 Stück >= 500 g . „ 3,00 N o r m a l A r g a n d b r e n n e r nach E l s t e r , 32 Löcher . . Stück „ 3,50

730

Ligroin — Linoleum.

Photometer: Hans Heele, Berlin 0. 34, Zorndorfer Strasse 50.

L i g r o i n siehe „ B e n z i n " . L i k ö r e vgl. unter „S p i r i t u o s e n " . Essenzen: C. Erdmann, Chemische Fabr., Leipzig-Lindenau.

L i m o n e n siehe „ T e r p e n e". L i m o n ö l siehe „Z i t r o n e n ö 1". L l n a l o o l . T e r p e n a l k o h o l der Zusammenstellung CH 3 C H J > C : CH . C H a . C H S . C ( O H ) . CH : CH 2 . Ein ausserordentlich verbreiteter Bestandteil ätherischer Öle, der in einer r e c h t s d r e h e n d e n (d-Linalool) und einer l i n k s d r e h e n d e n (1-Linalool) M o d i f i k a tion vorkommt. Zur Darstellung von 1-Linalool fraktioniert man ätherische ö l e , welche Linalool enthalten (namentlich Linaloeöl) und fängt die zwischen 190 und 195° ü b e r g e h e n d e n Anteile auf. Behandelt man Korianderöl auf gleiche Weise, so erhält man d-Linalool. Es dient namentlich zur Darstellung des L i n a l y l a z e t a t s (s. d.); auch ist es ein nie fehlender Bestandteil jedes guten Maiglöckchenextraits. Linalool

1 kg Mk. 48,50

L i n a l y l a z e t a t . CioHu . C2H3O2. Zur Darstellung erhitzt man gleiche Moleküle Linalool und E s s i g s ä u r e a n h y d r i d mehrere Stunden am Rückflusskühler, destilliert dann mit W a s s e r d a m p f , w ä s c h t mit NasCOs und rektifiziert im Vakuum. D a s Linalylazetat ist ein fast regelmässiger Begleiter d e s Linalools; vor allem bedingt es den G e r u c h d e s Bergamottöls, wovon es 40 bis 50 % a u s m a c h t . Ferner b e e i n f l u s s t es im Lavendelöl wesentlich die Qualität des G e r u c h s . Linalylazetat

1 kg Mk. 65,00

L i n o l e u m . Man versteht d a r u n t e r ein L e d e r s u r r o g a t (s. d.), zu d e s s e n Herstellung hauptsächlich Kork- und Holzmehl, oxydiertes Leinöl, E r d f a r b e n , Harz, v e r s c h i e d e n e Sikkative und Jute v e r w e n d e t w e r d e n . Das Korkmehl gewinnt man a u s den Abfällen der Korkschneidereien unter Zuhilfen a h m e von Korkbrechern, Schlagkreuzmühlen, Exzelsiormühlen und Mahlg ä n g e n ; f e r n e r k o m m e n als H i l f s a p p a r a t e der Korkmüllerei Sandsiebe^ Magneta p p a r a t e (zum Ausscheiden von Eisenteilen) und Sichtmaschinen in Betracht. D a s oxydierte Leinöl wird auf einem Mischwalzwerk zunächst zerrissen und d a n n mit Harz und Trockenmitteln zu dem s o g e n a n n t e n Z e m e n t gekocht, zu welchem Z w e c k e Zementkocher verschiedener Konstruktion dienen. Nach dem Verlassen d e s Zementkochers wird die dickflüssige M a s s e d u r c h zwei glatte Walzen d u r c h g e f ü h r t und darauf in Kasten a u f g e f a n g e n , w o sie zu Kuchen erkaltet. Die Zementkuchen w e r d e n nun mit Kork- bezw. Holzmehl und E r d f a r b e n in v e r s c h i e d e n e n Mischmaschinen behandelt, deren letzte — den s o g e n a n n t e n W u r s t m a c h e r — d a s zuvor noch lockere Material nun stark z u s a m m e n g e p r e s s t in Form kleiner W ü r s t c h e n verlässt. Die W ü r s t c h e n w e r d e n auf Mischwalzwerken platt g e d r ü c k t und schliesslich in ein feinkörniges P r o d u k t zerlegt. Die a u s dem M i s c h h a u s e k o m m e n d e Linoleumm a s s e wird dann in Kalandern unter grossem Druck in der W ä r m e auf die U n t e r l a g e von Jute a u f g e p r e s s t ; nach dem A u f p r e s s e n und Glätten der O b e r fläche w e r d e n die Linoleumstreifen, w e l c h e man auch als K o r k t e p p i c h e bezeichnet, ü b e r eine Kühltrommel geleitet. D a s D. R. P. 180 621 bezieht sich auf die B e h a n d l u n g von Holzöl zwecks G e w i n n u n g einer für d i e Linoleumfabrikation b r a u c h b a r e n M a s s e : Man erhitzt chinesisches Holzöl auf 180—250° und vermischt den e n t s t a n d e n e n elastischen festen Körper mit Leinöl oder einem a n d e r n t r o c k n e n d e n ö l e o d e r Harzöl, d a s vorher entweder oxydiert o d e r festgemacht sein kann. Harze, ö l e , Sikkative u. s. w. kann man zusetzen; d a s Mischen geschieht durch

Linoval — Lithium and

Lithiumverbindungen.

731

Mahlen oder durch Erhitzen. Die Masse soll einen viel niedrigeren Sch. P. haben als festgemachtes Holzöl allein. Nach diesem Verfahren gewinnt man ein alkalibeständiges Linoleum. Nach dem D. R. P. 204 396 lassen sich in derselben Weise statt des Holzöls auch die anderen trocknenden Ole verwenden, nachdem sie so fraktioniert worden sind, dass der zurückbleibende Teil durch blosses Erhitzen zum Erstarren gebracht werden kann. Dieses feste öl eignet sich ohne weiteres zur Linoleumfabrikation. Nach dem D. R. P. 185 182 soll man die Linoxyn- und Harzmassen statt mit Korkmehl mit Topinambur- oder Sonnenblumenmehl versetzen. Das D. R. P. 235 258 benutzt als Ersatz des Korkmehls entkernte Maiskolben und andere Teile der Maispflanze nach entsprechender Vermahlung. Die grossen Vorzüge des Linoleums, die in seiner Haltbarkeit, Abhaltung der Kalte des Fussbodens und vor allem in starker Schalldampfung bestehen, haben ihm eine grosse Verbreitung verschafft. Zum Aufkleben des Linoleums auf Holzboden benutzt man einen frisch bereiteten Kleister aus Roggenmehl und Dextrin mit kochendem Wasser. Für Zementboden, Steinfliessen u. s. w. muss man zum Aufkleben des Linoleums einen besonderen Zementkitt verwenden. Um das Linoleum zu konservieren, empfiehlt es sich, dasselbe etwa alle 2 Monate leicht mit Bohnermasse (Wachs) zu behandeln. — Das Franz. Pat. 382279 schützt ein Verfahren zur Gewinnung von u n v e r b r e n n l i c h e m Linoleum. Das D. R. P. 229 056 will die Brennbarkeit der Linoleummasse durch Zusatz von MgCO» herabsetzen. Nach dem D. R. P. 175 414 erhält man ein Iinoleumähnliches Material, indem man ein Gemisch aus gleichen Teilen Kaseinnatron und Albuminnatron mit den gewöhnlichen Füllstoffen (Korkmehl, Lederabfall u. s. w.) zusammenknetet. Andere Verfahren zur Gewinnung von Linoleumersatzstoffen sind in dem D. R. P. 205 770 sowie anderseits in dem D. R. P. 258 650 niedergelegt. Einrichtungen für Linoleumfabriken, Linkrusta- und LinoleumtapetenFabriken: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Gruaonwork,

Magdeburg-Buckau.

Linoval, eine weisse, leicht verreibbare Salbengrundlage, die neben Vaseline eine Leinölfettsäure, NHs und Lavendelöl enthält. Unsenktthler siehe „ K ü h l e n". U p o j o d l n , ist Dijodbrassidinsäureäthylester und enthält 41 % J. Es bildet weisse Kristallnadeln, ist unlöslich In H,0, leichtlöslich in fetten Olen, Äther und Benzol und findet arzneiliche Anwendung. Zalqaeure (Liköre) siehe „S p i r i t u o s e n". U q u o r Ammonll caustici siehe „A m m o n i a k". U q u o r antbraoia. Teerlösung aus Steinkohlenteer durch Lösen in einer Benzol-Spiritusmischung erhalten. Oft setzt man, um die Lösung zu befördern, eine alkalische Schwefelkaliumlösung zu. Der Liauor anthracis findet medizinische Verwendung, und zwar äusserIich bei verschiedenen Krankheiten. U q u o r Formaldehydi saponatus siehe „ L y s o f o r m". U q u o r Kresoll saponatus siehe „ K r e s o l s e i f e n l ö s u n g", „L y s o 1" und „B a z i 11 o 1". U q u o r Plumbi •nbacetlol siehe „B 1 e i v e r b i n d u n g e n" No. 2. U t h l o - P l p e r a z l n , Kombination von Piperazin mit Lithiumsalzen, vereinigt die harnsäurelösende Eigenschaft des ersteren mit der diuretischen Wirkung der Lithiumsalze, so dass die Gesamtwirkung erheblich verstärkt ist. Man verordnet es in Tablettenform, tägl. Dos. 1,0—3,0 g. Llthio-Piperazin: Dr. L. C. Marquart, Ohem. Fabrik, Beuel a. Rh.

U t h l u m u n d Llthlnm Verbindungen. L i t h i u m . Lf. A. O. = 7,03. Silberweisses Leichtmetall, und zwar mit dem sp. G. 0,59 der leichteste aller festen Körper; Sch. P. 180°. Ist als

732

Lithium und Lithiumverbindungen.

Metall sowie in seinen Verbindungen dem Na sehr nahestehend; es zersetzt HaO bei gewöhnlicher Temperatur. Oberhalb 200* entzflndet es sich an der Luft und verbrennt mit intensivem Glänze. Man gewinnt das Metall durch Elektrolyse von Lithiumchlorid. Es ist ohne jede technische Bedeutung. Lithiumverbindungen. Finden sich als Silikat in geringer Menge in einigen Mineralien, wie dem P e t a 1 i t , dem L e p i d o 1 i t h und i m S p o d u m e n ; weiter sind sie als Begleiter des Na und K Bestandteile der meisten kochsalzhaltigen Mineralwasser. Von dort gelangen sie auch in den pflanzlichen und tierischen Organismus. Die Lithiumverbindungen, wie das L i t h i u m c h l o r i d LiCl, L i t h i u m b r o m i d LiBr, L i t h i u m k a r b o n a t Li,CO,, L i t h i u m s u l f a t Li,SO« und mehrere andere, finden therapeutische Anwendung; namentlich das Lithiumkarbonat wird wegen seines bedeutenden Lösungsvermögens fflr Harnsäure gegen Gicht, Harngries, Blasenstein u. s. w. benutzt, und zwar teils direkt dosiert, teils in Form der verschiedenen lithiumhaltigen Mineralwasser. Neuerdings findet das Lithiumsalizylat ausgedehntere Verwendung als das Karbonat, da es vom Magen besser vertragen wird. Lithiummetall 1 g Mit. 3,00 Lithium aze tat 1 kg »1 7,50 Lithinmbenzoat n n ö,50 Lithiumbiborat 10,00 * n r Lithiambichromat * n r 14,50 Lithiumbitartrat... 1 n r> 8,00 Lithiumborozitrat 1 n n 21,00 Lithiumbromid . . . r> n 10,00 Lithiomchlorid . . . 8,50 * F » Lithiumchromat . . . . . . . . . . 32,00 ' n ri Lithiumfluorid •l n n 37,00

Stählers Handbuch der Arbeitsmethoden in der anorganischen C h e m i e B A N D IV enthält u. a.: Körperklassen; Stoffe der Gruppe

1—3

A. K ö r p e r k l a s s e n — G a s e — D a r s t e l l u n g und Behandlung kolloidaler Stoffe — Darstellung von Metallen u. Legierungen B. E l e m e n t e u n d V e r b i n d u n g e n d e r G r u p p e n , Wasserstoffverbindungen — Lithium — Natrium — Radium — Rubidium — Cäsium — Kupfer — Silber — Gold — Beryllium — Magnesium — Calcium usw., samt den entsprechenden Verbindungen — Autoren-und Sachregister

Zu bestellen bei jeder Buchhandlung und bei dem

Verlag von Veit & Comp., Leipzig Bestellkarte siehe Textschluß!

Lithium chinicum — Löffel.

Lithiumhippurat Lithiumjodid Lithiumkakodylat . Lithiumkarbonat . . . . „ ehem. rein

kg Mit. 65,00 . » 34,00 „ » 65.00 * » 7,50 , „ 8.50

Lithiunüaktat

LitUnmnitrat Lithiomoxalat Lithiumoxyd Lithiumphosphat . Lithiumsalizylat . Lithiumxulfat . . Lithiumsulfophenylat Lithiomurtxat Lithiumurat Lithiumzitrat, krist. „ pulv.

783

»

. . .

n , n

5,50 31,00 17,00

n

,

6,50 7,50

r

. .

.

. .

n



n

«»,00

,

-

22,00

»



8.00

. n

. ,

„ 16,00

n n n

.

» *

13,50 70,00 8,50

Lithium und Lithiumverbindungen:

Dr. L. C. Marquart, Beuel a. Rh. E. Uerck, Darmstadt.

Anlagen

und

Verfahren

i Saccharinfabrik A.-O. vorm. Fahlberf, List t Co., I Magdeburg-Sadost.

fOr

Lithiumverbindungen:

Willy Hanger, Ingenieurges. m. b. H., Dresden 21,

Ludwig Hartmsnnrtr. 21.

L i t h i u m o h i n l c n m siehe „ U r o s i n " . L i t h o f r a o t e n r siehe „ D y n a m i t e". X i l t h o p o n e siehe unter „Z i n k f a r b e n " . Lithopone: Lehmann Je Voss, Hamburg 1.

IattffeL Von poliertem E i s e n : Länge 12,5 15 17,5 2 0 cm. Löffel mit Spatelstiel . . . Stück 0,60 0,70 0,80 0,95 Mk. auf beiden Seiten Löffel . . 0,95 1,00 1,10 1,25 „ n Von H o r n , mit Spatelstiel: Länge . . 80 90 120 130 105 145 160 mm. 10 Stück . 1,60 1,75 1,80 2,25 2,50 3,00 3,50 Mk. Länge . . 170 185 210 235 260 290 315 mm. 10 stück . 4,00 4,50 5,50 7,50 9,00 11,50 14,00 Mk. Von H o r n , Doppellöffel: Länge . . 15 23 cm. 18 20 Stück . . . . 0,40 1,00 Mk. 0,60 0,75 Von N e u s i l b e r mit Spatelstiel: Länge 16 17 cm. 13 Stück . . . . 2,50 2,75 3,00 Mk. Von R e i n n i c k e 1: Länge . . . , 12 15 18 2 1 cm. mit Spatelstiel . 0,85 1,10 1,85 Mk. 1,50 Doppellöffel . . 1,00 2,20 „ 1,30 1,80 Von G l a s , mit geschliffenen K a n t e n : Teelöffelgrösse Stück Mk. 0,40 Kinderlöffelgrösse „ „ 0,50 Esalöffelgrösse „ 0,75 Schöpflöffel Stock Mk. 1,25—1,50 Von G l a s , vor der Lampe geblasen : 10 Stück Mk. 2,00 Von P o r z e l l a n mit Spatelstiel: Länge . . . 10 12 14,5 16 20 22 28 48 a* Stück . . . 0,25 0,30 0,40 0,45 0,65 0,75 1,30 3,50 Mk.

Lohe — Lohgerberei.

734

Löffel von H o l z mit kurzem Stiel (Schaufeln): Ganze Länge ca 17 21 cm. Länge der Schaufeln ca. . . . 10 12,5 „ 10 Stück 1,60 2,20 „ D i e s e l b e n mit Aufschrift „Gift" oder anderer Aufschrift Stück mehr Mk. 0,15 Löffel von S i l b e r und von P l a t i n zu Tagespreisen: Fasson pro Stück Mk. 1,00—2,50 Löffel: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis

Lohe

siehe „ L o h g e r b e r e

Schleusingen).

i".

L o h g - e r b e r e i (Rotgerberei). A l l g e m e i n e s s i e h e unter „ G e r b e r e i " ; dort ist auch die V o r b e r e i t u n g der Häute für den G e r b p r o z e s s erörtert. M a n hat zwei V e r f a h r e n der L o h g e r b e r e i zu u n t e r s c h e i d e n , nämlich das ä l t e r e V e r fahren d e s E i n s e t z e n s in L o h g r u b e n und die S c h n e l l g e r b e r e i mittels L o h b r ü h e n , G e r b e x t r a k t e n u. s. w. W a s die zur G e r b u n g benutzten M a t e r i a l i e n anlangt, s o sei auf die Artikel „ G e r b m a t e r i a 1 i e n " und „ O e r b e x t r a k t e " v e r w i e s e n . In D e u t s c h l a n d wurde früher die E i c h e n r i n d e zur B e r e i t u n g guten L e d e r s wohl am meisten benutzt, und z w a r enthält die ä u s s e r e R i n d e n s c h i c h t h a u p t s ä c h l i c h den G e r b s t o f f . Zur B e reitung der s o g . „ L o h e " ( G e r b e r 1 o h e ) s c h ä l t man die R i n d e a b , zerkleinert die R i n d e n s t ü c k e gröblich in L o h s c h n e i d e r n o d e r H ä c k s e l m a s c h i n e n und z e r f a s e r t sie dann weiter in D e s i n t e g r a t o r e n ( s . d.), E x z e l s i o r G e r b s t o f f m ü h l e n (s. unter G e r b e r e i ) oder Mühlen v e r s c h i e d e n e r K o n s t r u k t i o n ; auch den G e t r e i d e m ü h l e n g l e i c h e n d e S t e i n m ü h l e n ( M a h l g ä n g e ) kommen zur Anwendung. A n d e r e Rinden, so z. B . die e b e n f a l l s s e h r viel benutzte F i c h t e n r i n d e , werden im w e s e n t l i c h e n auf d i e s e l b e W e i s e zerkleinert. — J e t z t d e c k t in den meisten e u r o p ä i s c h e n L ä n d e r n die G e r b m a t e r i a l produktion bei w e i t e m nicht mehr den B e d a r f , w e s h a l b man a n d e r e G e r b materialien importiert, die sich von den b i s h e r i g e n durch höheren G e r b s t o f f g e h a l t und v e r h ä l t n i s m ä s s i g niedrigeren P r e i s u n t e r s c h e i d e n . Die anfänglich v e r b r e i t e t e Ansicht, d a s s nur mit E i c h e n l o h e gutes L e d e r erzeugt werden könne, hat sich längst a l s irrig e r w i e s e n . B e i dem älteren V e r f a h r e n der L o h g e r b e r e i , d a s man auch a l s s a u r e G r u b e n g e r b u n g b e z e i c h n e t , w e r d e n die B l ö s s e n in 3 m tiefen, mit Zement a u s g e k l e i d e t e n G r u b e n a b w e c h s e l n d mit L o h e g e s c h i c h t e t , dann mit H s O o d e r s c h o n g e b r a u c h t e r L o h b r ü h e Übergossen und s o m e h r e r e M o n a t e liegen g e l a s s e n ; dann l ä s s t man die F l ü s s i g k e i t a b und ersetzt s i e durch s t ä r k e r e L o h b r ü h e b e z w . man v e r s t ä r k t s i e durch Zusatz f r i s c h e r L o h e . Der G e r b p r o z e s s m u s s mit ganz verdünnten G e r b s t o f f l ö s u n g e n b e g o n n e n werden, und nur allmählich ist die Konzentration zu s t e i g e r n ; a n d e r n f a l l s würden nur die ä u s s e r e n H a u t s c h i c h t e n g e g e r b t und d a s Eindringen des G e r b s t o f f s in die inneren P a r t i e n verhindert w e r d e n . Ist die L o h e extrahiert, so wird, wie s c h o n bemerkt, neue L o h e z u g e g e b e n ; gleichzeitig v e r s e t z t man die B l ö s s e n , d. h. man legt sie in u m g e k e h r t e r R e i h e n f o l g e in die G r u b e ein, und zwar so, d a s s die vorher o b e n befindlichen N a r b e n s e i t e n jetzt nach unten gekehrt sind. D a s Versetzen muss s o oft wiederholt w e r d e n , bis d a s L e d e r g a r ist, w a s man an der g l e i c h m ä s s i g dunklen F a r b e auf der S c h n i t t f l ä c h e erkennt. Je nach der D i c k e b e d a r f d a s L e d e r bei diesem V e r f a h r e n 1 — 3 J a h r e , um gar zu w e r d e n . A b g e s e h e n von dem s e h r dicken S o h l l e d e r , d a s wohl a u s s c h l i e s s l i c h durch G r u b e n g e r b u n g erzeugt wird, benutzt man n e u e r d i n g s mit Vorteil die S c h n e l l g e r b e r e i ( B r ü h e n g e r b e r e i ) mit Lohbrühen und G e r b e x t r a k t e n ( s . d.). D i e B r ü h e n , auch F a r b e n genannt, m ü s s e n zuerst e b e n f a l l s s c h w a c h ( 0 , 2 — 0 , 3 ° B £ ) v e r w e n d e t w e r d e n . Nach 1 — 2 W o c h e n kommen die B l ö s s e n in konzentriertere B r ü h e (um 0,2° B 6 s t ä r k e r ) , bis die S t ä r k e j e nach U m s t ä n d e n 1,5—2,5° B 6 b e t r ä g t . D i e Zahl der anzuwendenden B r ü h e n und die Zeit der G e r b u n g richtet sich nach der D i c k e d e s L e d e r s ; demnach nimmt d i e S c h n e l l g e r b e r e i eine Zeit von 3 0 bis 7 5 T a g e n in Anspruch.

735

Lokao — Löslichkeit.

In jeder Farbe werden die Blössen mehrmals umgelegt. Schliesslich bringt man das Leder noch einmal auf kurze Zeit mit Lohe in die Grube, spült es dann mit reinem Wasser, lässt es abtropfen, worauf gewöhnlich das sog. A b t r a n e n erfolgt, d. h. man reibt die Narbenseite mittels Bürsten mit Tran ein, wodurch späteres Brüchigwerden des Leders verhindert wird. Das gare Leder muss sehr allmählich (unter 30°) getrocknet werden. Weitere Einzelheiten der Schnellgerberei richten sich nach der Natur des verwendeten Gerbextrakts. Das gare Leder wird seinem Verwendungszweck entsprechend in mannigfacher Weise zugerichtet, so wird Sohlleder gewalzt oder gehämmert, Oberleder geglättet und dann gewalkt, d. h. mit einer Mischung von Tran, Kalk und Degras eingefettet. Andere Operationen der Zurichtung und Weiterbehandlung müssen hier übergangen werden. L o k a o (Chinesischgrün). Von China her in den Handel kommender Farblack, der aus der Rinde von Rhamnus utilis dargestellt wird. Man benutzt ihn namentlich in China zur Erzeugung eines schönen Grüns für Baumwolle und Seidenstoffe, während er in Europa wegen seines hohen Preises kaum mehr verwendet wird. L o k o m o t i v e n für Werkbahnen, Bauarbeiten u. s. w., für Normal- und Schmalspur; Tenderlokomotiven, feuerlose Lokomotiven, Kranlokomotiven u. s. w. baut: Orenstein & Koppel--Arthur Koppel, Akt.-Ges.,

Berlin SW.

Motorlokomotiven: Orenstein 4 Koppel—Arthur Koppel, Akt.-Ges., Berlin SW.

Feuerlose Lokomotiven:

A. Borsig, Tegel bei Berlin.

Loretin = m-Jod-o-oxychinolin-ana-sulfosäure. C»HiNJ(OH)SOaH. Nach dem D. R. P. 72 924 wird o-Oxychinolin sulfuriert; die entstandene Sulfosäure neutralisiert man mit K2CO3 in wässeriger Lösung und jodiert sie dann durch Kochen mit KJ und Chlorkalk, worauf das erkaltete Gemisch durch Zusatz von HCl neutralisiert wird. Das sich hierbei ausscheidende Ca-Salz des Loretins wird ausgewaschen, worauf man durch HCl daraus die freie Säure erhält. Schwefelgelbes, fast geruch- und geschmackloses Kristallpulver, nur wenig löslich in H 2 0 und Alkohol. Man benutzt es in der Wundbehandlung als geruchlosen und ungiftigen Jodoformersatz. Ebenso verwendet man auch das Natrium- und Wismutsalz, letzteres auch innerlich gegen chronische Durchfälle. Neuerdings findet das Loretin in anderer Form wieder mehr Verwendung, nachdem es schon fast vergessen war. Vgl. darüber den Artikel „G r i s e r i n". Loretin

H Mk. 8,75; 1 kg Mk. 82,50

L o s o p h a n = Trijod-m-kresol. C«H(J3)OHCHs. Man erhält es durch Einwirkung von Jodjodkalium auf o-oxy-p-toluylsaures Na. Es bildet farblose, geruchlose, in H 2 0 fast unlösliche Kristallnadeln, die äusserlich als Antiseptikum bei Hautkrankheiten, Geschwüren u. s. w. verwendet werden. Losophan

1 kg Mk. 180,00

L ö s l i c h k e i t verschiedener Substanzen: L ö s l i c h k e i t v o n S a l z e n i n 100 T. HsO. Bei



Alumini umsulfat, krist 86,85 Aluminiumkaliumsulfat, krist. (Kalialaun) 3,9 Ammoniumchlorid ; 28,4 Aminoniumbikarbonat I 11,91

10°

20°

95,8 9,5 32,84 16,1

107,35 15,1 37,28 21,5

50°

100°

201,4 44,1 50,6 —

1132,0 357,5 72,8 —

Löslichkeit.

736

Bei Ammoniomsulfat Bariumchlorid Bariumhydrat Bariumnitrat

. . . . . . . . :

Borsäure (H,BOj) Caldumchlorid Calciumsnlfat C a S 0 4 . 2 H , 0

. . . .

Kaliumchlorat Kaliumchlorid Kaliumchromat Kaliumbichromat Kaliumkarbonat Kaliumbikarbonat Kaliumjodid Kaliumnitrat Kaliumsulfat Kobaltsulfat Kupfersulfat Lithiumkarbonat Mangansulfat Natriumbromid NaBr Natriumbromid NaBr Natriumchlorid

2 HtO

.

.

Natriumjodid NaJ + 2 H t O . . . Natriumkarbonat Na4CO« Natriumkarbonat NatCOt + 10 H , 0 Natriumbikarbonat Natriumnitrat Natriumphosphat Natriumsulfat NafSO, -+- 10 H.O . . Natriumthiosulfat, wasserfrei . . . Nickelsulfat . Quecksilberchlorid Silbemitrat Zinksulfat ZnSO« - f 7 H»0 . . .

. .

. .

.

0*

10°

71,00

73.65 33.3 2,22 7.0 48,3 2.880 60

20*

76.30 35.7 3.48 1,5 — 9.2 38,8 66,7 1,947 3,992 74 49,6 — 24,1 26,1 68.3 53,42 60,8 3,33 5,0 7.6 32,0 34,7 27,9 60,92 58.90 62,94 7,4 .12,4 4,6 89.4 109 112 26,91 23,23 19,61 127,9 136,1 144.2 21.1 13,3 31.2 9,7 10,9 8,46 30,5 36,4 22,4 — 42,31 36,95 1,406 1,329 1,539 31,5 36,2 26,9 55,4 63.8 66,3 77,5 83.0 88.4 78,85 85,0 92.15 35.84 35,6 35,70 158,7 178,6 168,7 158,7 179,3 170,0 21,71 6,97 12,06 40,94 21,33 92,82 7,92 8,88 9,84 72,9 80,8 87,5 3,9 9,3 2,5 5,02 9,00 19,40 — 47,6 69,5 39,7 30,4 34,6 6,57 7,39 5,73 — 121,9 227,3 115,22 138.21 161,49 —

LOslichlceit verschiedener in y e r d l l n n t e m

50* 84,25 43,6 11,75 17.1 90 —

120 26,6 80,5 19,0 42,8 69,00 35,0 121 37.92 168 86 15,8 55,2 65,83 1,181 50,3 74,8 107,7 115,8 36,70 232,3 228,4 — —

12,72 112 82,5 46,7 114 52,0 11,34 496,1 263,84

100* 97,50 57,8 —

32,2 139 29,116 154 22,2 104,2 59,9 56,6 79,10 94,1 156 —

209 247 26,2 203,22 0,728 73,8 52,9 114,9 —

40,1 312,5 —

45,47 539,62 —

180 98,8 42,5 — —

53,96 940 653.59

Chemikalien

Weingeist.

1 g Substanz erfordert Spiritus vom Vol.-Gew. 0,941 bei 15,5°. ccm Aromoniumbromid . Ammoniumchlorid . Ammoniumkarbonat Benzoesäure Bleiazetat Chininsulfat Cinchoninsulfat Eisenoxydulsulfat

. .

. .

. . .

3,00 6,00 10,00 20,00 8,00 150,00 20.00 236,00

ccm Kalinmazetat Kaliumbikarbonat Kaliumbromid . . Kaliumchlorid Kaliumferrocyanid Kaliumjodid Kalinnikarbonat Kalinmnitrat

. . . .

0,50 22,00 4,50 88,60 570,00 1,60 1,00 24,00

737

Lote — Löten.

1

Kalium-Natriamnitrat Kaliumsulfit Kaliumzitrat Kodein Kupfersulfat Lithiumzitrat Lithiumkarbonat MagnMnimcnIfat Milchrucker Morphiumchlorid Morphiumsulfat Natriumkarbonat

. . . .

ecm

|

29,00 700.00 460,00 1,00 4,40 518,00 25,00 1790,00 47.33 58.« 0 50,00 26,00 40," >0 3,00 83,33

Natriumhypophosphit Natriumsalizylat Natriumsulfat Natriumsulfokarbonat Natriumthiosulfat Oxalsäure Quecksilberchlorid

.

.

.

.

.

.

. . . .

Silbernitrat Strychninsulfat Weinsäure

ccm 402,00 5,80 298,00 19,60 81,20 18,00 3,00 8,00 20,00 42,00 2,50 60,00 48,00 1,00

Zitronensäure

Löslichkeit anderer Körper siehe unter den betreffenden Artikeln; Uber Löslichkeit von G a s e n siehe unter „ A b s o r p t i o n s k o e l f i z i e n t e n " . Lösungsmittel: Chemiache Fabrik Flonheim Dr. H. Noerdlinger, FlSraheim-Untennaiii.

Chemische Werke Ftirstenwalde, Dr. B. Hecker & W. Zeidler, G.m.b.H., Ftirstenwalde (8prec) (9. Anzeige im Anzeigenanhang). C. Erdmann, Chemiache Fabr., Leipzig-Lindenau.

Apparate zur Herstellung von

Lösungsmitteln:

F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (a. Anzeige

im Anzeigenanhang).

L o t e siehe „ L ö t e n " . LOten. Man unterscheidet W e i c h l o t e ( S c h n e 111 o t e) und H a r t l o t e ( S c h l a g l o t e ) ; letztere werden auch S t r e n g l o t e genannt. Das einfachste Weichlot ist reines Zinn (Sch. P. 230°), doch verwendet man meistens der Billigkeit halber Legierungen aus Sn und Pb, deren S c h . P. je nach dem Mischungsverhältnis zwischen 180 und 240" schwankt; noch leichter flüssig werdende Lote erhält man durch Zusätze von Cd und Bi (vgl. unter „K a d m i u m I e g i e r u n g e n " und „ W i s m u 11 e g i e r u n g e n"). Als Schlaglote verwendet man sehr verschiedene Massen, z. B . reines Kupfer oder Legierungen von Cu mit Zn (Messing), sowie solche von Cu mit Zn und Sn ( B r o n z e n ) . Mit derartigen Loten, die man allgemein unter dem Namen M e s s i n g s c h l a g l o t e zusamnienfasst, lötet man Kupfer, Bronze, Messing, Gusseisen und Schmiedeeisen. Strengflüssiger und sehr widerstandsfähig ist das N e u s i l b e r s c h l a g l o t , d. h. ein zinkreiches Neusilber (vgl. unter „ N i c k e l l e g i e r u n g e n " ) , das für Gegenstände aus Stahl, Eisen und Neusilber Verwendung findet. Als S i 1 b e r 1 o t dient eine Legierune von 75 % Ag und 25 % Cu, der häufig zur Erniedrigung des Schmelzpunkts etwas Messing oder Zink zugesetzt wird; man lötet damit Silber, Kupfer, Stahl und Eisen. Als G o 1 d 1 o t dienen Legierungen von Au, Ag und Cu (zuweilen unter Zusatz von wenig Zn), während reines Gold zum Löten von P l a t i n benutzt wird. Aluminium lässt sich nur schwierig löten; es sind zahlreiche Lote für diesen Zweck vorgeschlagen worden, die meistens AI, Cu und Sn enthalten. Dagegen kann Aluminiumbronze unter Benutzung eines Hartlotes aus 5 2 % Cu, 46 % Zn und 2 % Sn leicht und fest gelötet werden. Neuerdings lötet man schwer schmelzbare Metalle vorteilhaft mit Hilfe des elektrischen Flammenbogens. Andere Metalle (z. B . B l e i ) werden jetzt meistens ohne Hilfe von Lot durch direkte Schmelzung der Verbindungsstellen verlötet, wozu man sich eines Gasgebläses oder für Platin eines Knallgasgebläses bedient. Blücher

IX.

47

738

Löten.

Soll die Lötung gelingen und halten, so muss man L ö t m i 11 e 1 anwenden, die die blanken Metallflächen vor der Oxydation schätzen oder schon gebildete Oxyde auflösen. So benutzt man beim Weichloten S a l z s a u r e , S a l m i a k , C h l o r z i n k , O l , K o l o p h o n i u m , T e r p e n t i n , vor allem aber die als L 0 t w a s s e r bekannte wässerige Lösung des sog. L 0 1 s a 1 z e s . Letzteres, das A m m o n i u m z i n k c h l o r i d ZnCl» -f 2NH4Cl", erhalt man durch Lösen von 1 T. Zn in HCl und Zusatz von 1 T. NH«C1. Belm Hartlöten benutzt man als Lötmittel häufig das sog. H a r t l o t w a s s e r , d. h. eine Lösung von Phosphorsaure in Spiritus; auch streut man verschlackende und reduzierende Substanzen, wie Borax, Glaspulver, Cyankalium u. s. w., auf die Lötstelle. Folgende Rezepte von Lötmaterialien — nach M. H e i n z e — haben sich bewährt : a) L ö t w a s s e r . 1. Zu Salzsäure werden Zinkabfälle so lange hinzugefügt, bis kein Aufbrausen oder Schäumen mehr stattfindet. 2. Dieser Prozess wird weiter geführt, indem man das Lötwasser erwärmt und soviel Zink zufügt, dass ein Uberschuss ungelöst bleibt. 3. Zum Lötwasser nach 1. oder 2. wird von Zeit zu Zeit in kleinen Mengen Ammoniakflüssigkeit hinzugetafl* bis die Lösung einen schwach ammoniakalischen Geruch behält. 4. Zur Lösung nach 2. wird der achte Teil Glyzerin zugesetzt. 5. 0,45 kg Salmiak, 113 g Borax und 28,3 g Glyzerin werden in 1,5 1 Wasser gelöst. 6. 0,45 kg Milchsäure, 0,45 kg Glyzerin und 3,6 kg Wasser. 7. 0,56 1 Phosphorsäure (i T. Phosphorsäure auf 8 T. Wasser) und 0,85 1 Holzgeist. b) L ö t p u l v e r . 1. Gepulvertes Harz. 2. Mischung von 0,9 kg Harz, 56,7 g Salmiak und 16,7 g g e t r o c k n e t e m Zinksulfat in pulverisiertem Zustande. 3. 0,9 kg Harz, 56,7 g Salmiak und 16,7 g g e t r o c k n e t e r Borax werden pulverisiert und gemischt. c) L ö t p a s t e n. 1. Talg mit Harz. 2. 0,45 kg Harz und 0,45 kg Talg werden geschmolzen und mit 56 g gepulvertem Salmiak verrührt. 3. 2,26 kg Baumwollsamenöl und 1,81 kg Talg werden zusammengeschmolzen. Hierzu kommt 1 kg gepulvertes Harz. Dann wird nochmals geschmolzen, und nach Zugabe von 0,12 kg gepulvertem Salmiak lässt man die Mischung unter Umrühren erkalten. Die Konsistenz reguliert man durch event. Zugabe von Baumwollsamenöl. d) W e i c h l o t f O r B l e i , Z i n k , K u p f e r , M e s s i n g u.s.w. 2 T . Pb und 1 T. Sn (225—230°). e) W e i c h l o t f ü r B l e i , Z i n k , Z i n n , W e i s s b l e c h u. s. w. 1 T. Pb und 1 T. Sn (200°). f) W e i c h l o t f ü r Z i n n g i e s s e r . 1) 2 T. Sn, 1 T. Pb, 1 T. Bi. 2) 3 T. Sn, 2 T. Pb und 1 T. Bi (125—150°). g) W e i c h l o t f ü r A l u m i n i u m b r o n z e . 4 T. Zn und 3 T. Cd. Lötstellen abschaben, kein Lötwasser anwenden. — Über Lote für A l u m i n i u m (s. d.). h) H a r 11 o t f ü r E i s e n , K u p f e r u. s. w. 1) 5 T. Cu und 1 T. Zn 2) 2 T. Cu und 1 T. Zn. i) G e l b e s S c h l a g l o t f ü r E i s e n , K u p f e r , M e s s i n g u. s. w. 2—6 T. Messingabfälle und 1—2 T. Zn (400-450°). k ) W e i s s e s S c h l a g l o t . 1 ) 2 0 T . Messingabfälle, 4 T. Sn, 1 T. Zu. 2) 78 T. Messingabfälle, 15 T. Sn und 7 T. Zn (über 426°). 1) F l u s s m i t t e l . Für W e i c h l o t e : Lötwasser, Lötpulver, Lötpaste oder Kolophonium. Für H a r t - und S c h I a g 1 o t e: Borax oder Salmiak mit Borax. — Silberlot Ia

1 kg Mk. 70.00 1 * n 30,00

K u p f e r l o t (Jaune), franz., für Kupfer, Eisen, Stahl u. s. w.: feine sehr feine K ö r n u n g grobe IIb, 00 Mk. I 0 \ 0 0 110,00 °/o kg M e s s i n g l o t (Grise), franz., für dünne Kupferbleche, Messing u. s. w.: Mk. 120,00 130,00 125,00 % kg

Lötigkeit — Lötrohrprüfung.

739

S c h n e l l l o t (Romaine), franz., für feinere Messing- und Neusilbergegenstände u. s. w.: grobe feine sehr feine K ö r n u n g o/® kg Mk. 130,00 135,00 140,00 Vahrradlot: «/o kg Mk. 112,00 115,00 — L ö t z i n n in breiten ( 3 7 0 x 3 8 mm) und schmalen ( 3 7 0 x 1 5 mm) Stangen: No 0 1 2 3 •/»kg Mk. 155,00 140,00 125,00 110,00 L ö t w a s s e r für Weissblech zum Verdünnen °/o kg Mk. 50,00 „ Zink °/„ „ „ 45,00 „ „ Blechemballage °/o „ „ 25,00 „ „ K u p f e r zum Verdünnen °/o „ „ 40,00 „ „ „ fertig zum Löten °/ 0 „ „ 20,00 Lötsalmiak I a weiss, in lötgerechten Stücken °/o » >, 80,00 L ö t l a m p e mit Spiritusgebläse nach Barthel .. 5 , 0 0 — 7,50 L ö t b r e n n e r für Gas und komprimierte L u f t „ 5,00— 6,00 L ö t l a m p e n für Benzin nach Barthel „ 7,50—12,00 L ö t k o l b e n für Gas, zum Betrieb mit Gebläse . . . . „ 9,00 „ „ Benzin nach Barthel „ 12,00-15,00Blei-Löteinrichtungen: Höhe 700 900 1 0 0 0 mm. Weite 300 300 330 Preis ohne Mantel. . 65,00 75,00 90,00 Mk. 105,00 „ „ mit Eisenmantel 80,00 90,00 Lötspitzen Stück Mk. 2,80 K l e i n e L u f t p u m p e n zum Löten „ „ 35,00 L ö t k o l b e n - Ö f e n m i t G a s g e b l ä s e . Innere Masse: 200 mm breit, 170 mm tief „ 37,50 L ö t p i s t o l e n mit Federhahn 4 0 cm lang „ 12,00 V g l . a u c h d e n Artikel „ B 1 e i 1 ö t u n . g " . Lötsalmiak D . R . G . M . 241 038: E. Matthes 4 Weber, Akt.-Ges., Duisburg a. Rh. Lötsalze: Chenische Fabrik Flörsheim Dr. II. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

Lötwasser: Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger, I Chemische Fabrik für Hüttenprodukte, Flörsheim-Untermain. | Düsseldori-Oberkassel (Düsselwasser).

A.-G.,

Blei-Löteinrichtungen: J. 1. Carl Eckelt, Berlin N. 4. Lötigkeit

siehe

„ S i l b e r l e g i e r u n g e

Lötrohrpi-ttfang'. L ö t r o h r e aus Messing: ohne Holzmundstück »

n".

Stück „ ein-

L ö t r o h r e aus Messing, zusammengesetzt, mit Speichelkasten und geschliffener Spitze, mit Mundstück aus: Knochen Horn ohne vorgelötete Platinspitze 1,40 1,50 Mk. mit „ „ 2,15 2,25 „ T a s c h e n l ö t r o h r e , zusammenlegbar mit Mundstück . . . . Stück L ö t r o h r e auf Stativ, mit Dreifuss und Universalgelenk . . . „ L ö t r o h r mit Träger und Spirituslampe, um beim Blasen beide H ä n d e frei zu haben G a s l ö t r o h r e mit H a h n am Gaszuleitungsstück, mit Horamundstück, Stück 47*

Mk. 0,40 ,,

0,50

,, „

2,85 4,75

„ „

7,00 3,75

740

Lötrohrprüfung.

L ö t r o h r s p i t z e n aus Platin (gelötet) Stück Mk. 2,00 U n i v e r s a l - L ö t r o h r nach Borkowski ist geeignet für kurze und Daueranalysen, zum einfachen Anblasen und mittels Gebläse; verwendbar als Glüh- und Filtriergestell, zum Aufhängen von kleinen Wagebalken usw. „ 12,50 L ö t r o h r b e s t e c k nach H i r s c h w a l d , neue Zusammenstellung in Lederetui: a) Lötrohr mit Platinplättchen und Halter für farbige Flammen-Reaktionen b) Halter für Platindraht mit Osenform c) Mörserzange zum Abbrechen und Zerkleinern von Mineralproben . . d) Pinzette mit Platinspitze e) Kleine Taschenlupe f) Magnetstäbchen g) Platindraht und Platinblech h) 3 gefärbte Gläser (2 Kobalt, 1 grün) Preis des leeren Etuis

„ „ „ „ „ „ „ „ „

6,00 2,50 6,00 4,00 0,70 1,00 2,50 0,30 5,00

Das vollständige Besteck Mk. 28,00 Dazu R e a g e n t i e n k a s t e n nach H i r s c h w a l d , polierter Kasten 21,5 cm lang, 10 cm breit, 5,5 cm hoch, enthaltend: a) Kerzenlampe mit Spiralfeder und Licht Mk. 2,50 b) Kohlenkästchen von Messingblech „ 2,50 c) Glasröhren „ 0,50 d) 6 Reagensfläschchen mit Glasstöpsel „ 1,50 Preis des leeren Kastens, mit Holznäpfchen, Etui zu Glasröhren u. s. w. „ 10,00 Der vollständige Kasten Mk. 17,00 L ö t r o h r b e s t e c k für qualitative und quantitative Bestimmung von Gold und Silber, enthaltend: Amboss, 12 Büchsen mit Reagentien, SpritzSasche, 4 Uhrgläser, Hammer, Kapellenstativ, Lampe von Messing, Lötrohr von Neusilber mit Mundstück und Platinspitze, Lötrohrlampe mit Stativ und Halter, Löffelchen, Mengkapsel von Messing, Mörser von Achat mit Pistill, Patronenzylinder" von Buchsholz, doppelte Pinzette mit starken Platinspitzen, gew. Stahlpinzette, 3 Porzellantiegel, 3 Porzellanschälchen, Probierbleimass, Sodapapier in Etui, Tonzylinder, Kornzange Besteck Mk. 72,00 L ö t r o h r b e s t e c k nach P l a t t n e r (Lötrohrprobierkunst), enthaltend: Achatmörser, Amboss aus Stahl, Meissel, lackierte Büchse für Tontiegel und -schälchen, Eisenspatel, je eine runde und dreikantige Feile mit Heft, Flachzange, Kohlensäge, drei verschieden grosse Kohlenbohrer, zwei Kapelleneisen mit Bolzen und Stativ, Lötrohr mit gebohrter Platinspitze, Lötrohrlampe mit Plattnerschem Rost, grosse doppelte Lupe mit Messingfassung, Kohlenhalter mit Platinschälchen, Löffel aus Elfenbein, kleinen Holzzylinder, kleines magnetisches Messer, Massstab aus Elfenbein, Pinzette mit Platinspitzen, je eine einfache Pinzette aus Messing und aus Stahl, Schiebe- oder Druckpinzette, Drahtschneidezange, Mengkapsel, Schere, Platinlöffel mit Halter, Prjbierbleisieb, Probierbleimass, Magnetstäbchen, Platinblech und Platindraht, Mahagoni-Reagentienkästchen mit 10 Fläschchen und 10 Mahagonibüchsen, gefüllt mit chemisch reinen Reagentien, Tontiegelform aus Metall, Tonschälchenform aus Buchsbaumholz mit Stempel, Spirituslampe, Diamantmörser, drei Uhrgläser, drei Porzellantiegel, sechs Reagiergläser, zwei Glaskölbchen, vier gebogene Glasröhren, zwei Bechergläser, zwei Trichter Stück „ 210,00 Dieselben mit feiner Probierwage in poliertem Kästchen, nebst einem Satz feiner Gewichte, von 0 , 0 0 1 - 0 , 1 g Stück „ 275,00 Apparate für elektrische Lötrohranalyse (Bogenlicht) nach V i e r t e l (D. R. G. M.), bestehend aus einem Stativ mit Kugelgelenk und aufsteckbarem Halter für die Unterlagskohlen. Dazu gehörig eine Polzange mit isoliertem Griff, welche ein Kohlenstäbchen trägt. Der Strom wird einerseits der Polzange, anderseits dem Stativ zugeführt. Durch Berührung des Kohlenstäbchens und der Unterlagskohle

741

Lucidol — Luft, atmosphärische.

erzeugt man in der Nähe der Probe einen Lichtbogen, der die Substanz verdampft und die charakteristischen Beschläge hervorruft: Apparat kompl. mit C Kohlenstückchen und 25 Kohlenstäbchen, Stück Mk. 2 2 , 5 0 Dazu Stativ mit Kugelgelenk und Halter für 3 Farbengläser . . . „ 9,00 Dazu Vorschaltwiderstand mit 6 Glühlampen kompl 30,00 Dazu Kohlenstäbchen 50 mm lang, 3 mm Durchm. . . . 50 Stück 1,20 W e i t e r e s s i e h e im A r t i k e l Lucldol

„Probierkunst".

s i e h e „ L u z i d o 1".

L u e s a n , P r ä p a r a t , in dem Hg a n P f l a n z e n e i w e i s s g e b u n d e n i s t ; e s wird I n F o r m v o n T a b l e t t e n (zu 0 , 0 2 2 6 g H g ) g e g e n S y p h i l i s v e r o r d n e t . In d i e s e r F o r m s o l l d a s Hg w e i t w e n i g e r giftig w i r k e n a l s in F o r m rein m i n e r a lischer Salze. Luft, atmosphärische. M e c h a n i s c h e s G e m e n g e von 2 3 , 2 G e w . % S a u e r s t o f f , 7 5 . 5 % S t i c k s t o f f und 1,3 % A r g o n , mit B e i m e n g u n g e n v o n K o h l e n s ä u r e und a n d e r n G a s e n . 1 1 trockne Luft unter dem 4 5 . Breitengrade bei 7 6 0 mm B a r o m e t e r s t a n d und 0° w i e g t 1 , 2 9 3 0 6 g ; a u f W a s s e r b e z o g e n b e t r ä g t d a s s p . G . u n t e r d e n g e n a n n t e n V e r h ä l t n i s s e n 0 , 0 0 1 2 9 3 4 . B e i einer g e g e b e n e n T e m p e r a t u r t und dem B a r o m e t e r s t a n d b b e t r ä g t d a s s p . G . ( D ) der L u f t : _ 0,0012934. b n (1 + D i c h t i g k e i t

der

0,003665 . t ) . 760 '

t r o c k e n e n

a t m o s p h ä r i s c h e n

Luft.

Bezogen auf Wasser von 4 für die Temp. t und den Barometerstand b. t

b = 7 2 0 mm

7 3 0 mm

7 4 0 mm

7 5 0 mm

7 6 0 mm

7 7 0 mm

0° 1° 2° 3° 4° 5° 6° 70

0,001225 0,001221 0,001216 0,001212 0,001208 0,001203 0,001199 0,001195 0,001190 0,001186 0,00118» 0,001178 0,001174 0,001170 0,001165 0,001161 0.001157 0,001153 0,001149 0,001146 0,001142 0,001138 0,001134 0,001130 0,001126 0,001122 0,001119 0,001115 0,001111 0,001108 0,001104

0,001242 0,001238 0,001233 0,001229 0,001224 0,001220 0,001216 0,001211 0,001207 0,001203 0,001198 0,001194 0,001190 0,001186 0,001182 0,001178 0,001174 0,001169 0,001165 0,001161 0,001157 0,001154 0,001150 0,001146 0,001142 0,001138 0,001134 0,001130 0,001127 0,001123 0,001119

0,001259 0,001255 0,001250 0,001246 0,001241 0,001237 0,001232 0,001228 0,001223 0,001219 0,001215 0,001211 0,001206 0,001202 0,001198 0,001194 0,001190 0,001185 0,001181 0,001177 0,001173 0,001169 0,001165 0,001161 0,001158 0,001154 0,001150 0,001146 0,001142 0,001138 0,001135

0,001276 0,001272 0,001267 0,001262 0,001258 0,001253 0,001249 0,001244 0,001240 0,001236 0,001231 0,001227 0,001223 0,001218 0,001214 0,001210 0,001206 0,001201 0,001197 0,001193 0,001189 0,001185 0,001181 0,001177 0,001173 0,001169 0,001165 0,001161 0,001158 0,001154 0,001150

0,001293 0,001289 0,001284 0,001279 0,001275 0,001270 0,001266 0,001261 0,001257 0,001252 0,001248 0,001243 0,001239 0,001235 0,001230 0,001226 0,001222 0,001218 0,001213 0,001209 0,001205 0,001201 0,001197 0,001193 0,001189 0,001185 0,001181 0,001177 0,001173 0,001169 0,001165

0,001310 0,001306 0,001301 0,001296 0,001291 0,001287 0,001282 0,001278 0,001273 0,001269 0,001264 0,001260 0,001255 0,001251 0,001246 0,001242 0,001238 0,001234 0,001229 0,001225 0,001221 0,001217 0,001213 0,001209 0,001204 0,001200 0,001196 0,001192 0,001188 0,001184 0,001181

8° 9° 10° 11° 12° 13° 14° 15° 16° 17° 18° 19° 20° 21° 22° 23» 24° 25° 26° 27° 28° 29° 30°

742

Luftanfeuchter — Luft, flüssige.

Im übrigen siehe die Artikel „Luft, f l ü s s i g e " p r e s s o r e n".

und „ K o n -

L u f t p r ü f e r nach W o 1 p e r t, zur schnellen Bestimmung von COj, Stück L u f t u n t e r s u c h u n g s a p p a r a t zur Bestimmung der COj nach P e t t e r s e n & P a l m q u i s t , tragbar mit Stativ und Kasten, Stück D e r s e l b e A p p a r a t f ü r CO» u. Feuchtigkeit nach P e t t e r s o n , „ D e r s e l b e für hygienische Luftanalyse nach K l a s S o n d e n , „ L u f t u n t e r s u c h u n g s a p p a r a t für COa nach R o s e n t h a l Ohlmüller Stück Minimetrischer Kohlensäurebestimmungsapparat nach L u n g e B a k t e r i o l o g i s c h e L u f t u n t e r s u c h u n g s a p p a r a t e nach Emmerich Stück B a k t e r i o l o g i s c h e r L u f t u n t e r s u c h u n g s a p p a r a t nach H e s s e , kompl. mit montierter Röhre, Aspirator und Stativ . . Montierte Röhre allein tativ allein Bakter. Luftuntersuchungsapparat nach M i q u e 1, Inhalt 125 ccm . . „ „ „ S t r a u s s - W ürtz . . . L u f t p u m p e n nach P e t r i für bakter. Luftuntersuchungen . . . .

Mk.

9,00

„ 80,00 „ 160,00 „ 210,00 „

40,00



4,50



3,00

„ „ „ „ „ „

37,50 2,75 21,50 2,25 4,75 140,00

Weitere Luftuntersuchungsapparate siehe unter „ K o h l e n o x y d", „ K o h l e n s ä u r e " sowie unter „ M e t e o r o l o g i s c h e i n s t r u m e n t e " . L u f t a n f e u c h t e r siehe „S t r e u d ü s e n " . L u f t b ä d e r (Trockenkästen) siehe „ T r o c k n e n " . L u f t , flüssige. Die kritische Temperatur der atmosphärischen Luft ist — 140°, der kritische Druck beträgt 39 Atm.; unter gewöhnlichem Atmosphärendruck wird die Luft bei — 1 9 5 ° flüssig. Die Erzeugung flüssiger Luft ist nur möglich nach dem physikalischen Verfahren, so z. B. mittels des Verfahrens von Linde oder des von Hildebrandt. Das Prinzip ist folgendes: Man komprimiert atmosphärische Luft mittels eines Kompressors auf 200 Atm., befreit sie in einem Kühlapparat von der bei der Kompression entwickelten Wärme und leitet sie, nach Reinigung von mitgeführter COa und Wasserdampf, in einen Gegenstroinapparat, der aus spiralig gewundenen Kupferröhren besteht. Die Luft strömt durch das innerste Kupferrohr nach unten, wird am Ende der Gegenstromröhre durch ein Reduzierventil von 200 auf wenige Atm. Druck reduziert. Die durch das Reduzierventil bewirkte Expansion bringt eine bedeutende Wärmeabsorption mit sich, die die Röhrenleitung und die darin kreisende Luft immer stärker abkühlt ¡und letztere schliesslich verflüssigt. An geeigneter Stelle fliesst die flüssige Luft in ein Sammelgefäss, während von dem Luftkompressor in demselben Verhältnis neue Luft von aussen angesaugt wird. Um Verstopfungen durch Eis zu vermeiden, muss die angesaugte Luft durch Absorptionsapparate von aller Feuchtigkeit befreit werden. Die gewonnene, eventuell durch beigemengte feste Kohlensäure milchig getrübte flüssige Luft lässt sich durch Fliesspapier filtrieren und bildet dann eine wasserhelle, schwach bläuliche, an der Luft nicht rauchende Flüssigkeit. Den richtigen Weg zur Verflüssigung der permanenten Gase, also auch der Luft, gewiesen zu haben, ist das Verdienst von William Siemens, der bereits 1857 ein englisches Patent auf die Tiefkühlung und Verflüssigung der Luft entnahm. In dieser Patentbeschreibung sind alle wesentlichen Teile enthalten, welche die modernen Luftverflüssigungsanlagen besitzen, vor allen Dingen die Kompression der Luft, ihre darauffolgende Abkühlung, ihre Entspannung durch einen Gegenstromapparat, in welchem die durch Entspannung abgekühlte Luft der frischen Pressluft entgegenfliesst. Später gelang es Cailletet und Pictet, die Verflüssigung der Gase dadurch zu erzielen, dass sie von einem leichter verflüssigbaren G a s e ausgingen. Man verflüssigte zunächst C 0 2 und kühlte mit der flüssigen CO2 die komprimierte Luft vor. Dann brachte man in einer zweiten Stufe Stickoxyd zur Verflüssigung und kühlte die zu verflüssigende Luft hierdurch so erheblich ab, dass die Verflüssigung

Luft,

flüssige.

743

gelang. Davy in London operierte schon mit g r ö s s e r e n Mengen flüssiger Luft und e n t d e c k t e dabei, d a s s m a n durch d e r e n A b d a m p f u n g ein s a u e r s t o f f reiches Gemisch erhalten könne. Am 23. Mai 1895 meldete H a m p s o n in London ein P a t e n t auf eine L u f t v e r f l ü s s i g u n g s m a s c h i n e an. 14 T a g e s p ä t e r folgte P r o f e s s o r von Linde mit einer Anmeldung in D e u t s c h l a n d . Diese beiden Systeme haben in Laboratorien viel Verbreitung g e f u n d e n . 1906 erschien Hildebrandt mit neuen patentierten Konstruktionen auf dem Markte, die eine wesentliche Vereinfachung der L u f t v e r f l ü s s i g u n g s a p p a r a t e gestatteten. D i e s e E r f i n d u n g e n sind gedeckt durch die D. R. P. 179 231, 181 115, 193 007, 198 503 u. s. w . D a s P i c t e t s e h e Verfahren bewirkt die Herstellung verflüssigter Luft und ihre T r e n n u n g in O und N auf t h e r m o m e c h a n i s c h e m Wege. An diesem Verfahren, d a s durch Franz. Pat. 322 600 und 324 715 geschützt ist, sind f o l g e n d e P u n k t e w e s e n t l i c h : 1. Die Luft wird filtriert, z u s a m m e n g e d r ü c k t und vom W a s s e r b e freit. 2. Die t r o c k e n e und z u s a m m e n g e p r e s s t e Luft wird auf ihren Verf l ü s s i g u n g s p u n k t abgekühlt, nämlich auf u n g e f ä h r — 194° C. 3. Die v e r flüssigte L u f t wird filtriert, um d a s in ihr s c h w e b e n d befindliche flüssige Kohlendioxyd auszuscheiden. 4. Die filtrierte Flüssigkeit wird w i e d e r der V e r d a m p f u n g ausgesetzt, um zunächst den flüchtigeren Bestandteil, nämlich den Stickstoff, d a n a c h den weniger flüchtigen Bestandteil, nämlich den S a u e r s t o f f , a u s ihr entweichen zu lassen. 5. Die V e r d u n s t u n g s k ä l t e d e r flüssigen Luft wird f ü r die Verflüssigung der in den A p p a r a t eingepumpten, komprimierten Luft nutzbar gemacht. 6. Eine selbsttätige Vorrichtung sichert ein u n u n t e r b r o c h e n e s Arbeiten. 7. Eine a n d e r e selbsttätige Vorrichtung sorgt d a f ü r , d a s s Stickstoff und Sauerstoff den A p p a r a t g e n a u in dem g e w ü n s c h t e n G r a d e d e r Reinheit verlassen, wie er f ü r d e n betreffenden. V e r w e n d u n g s zweck nötig ist; sie hindert auch d a s E n t w e i c h e n von G a s m i s c h u n g e n , die von der Z u s a m m e n s e t z u n g der gewöhnlichen Luft zu wenig verschieden sind. — Nach dem P i c t e t sehen Verfahren wird ein Teil der bei der W i e d e r v e r d a m p f u n g der verflüssigten Luft f r e i w e r d e n d e n Kraftmengen zur Erzeugung mechanischer Kraft wieder verwertet, und zwar soll sich %—% der in den Apparat hineingesteckten Kraft wieder nutzbar machen lassen. — D a s Pictetsche D. R. P. 162 323 schützt einen A p p a r a t zur T r e n n u n g der Bestandteile der a t m o s p h ä r i s c h e n Luft, in welchem mittels komprimierter, gasförmiger Luft eine kontinuierliche fraktionierte Destillation flüssiger Luft stattfindet. Andere P a t e n t e von Pictet sind D. R. P. 162 702 und 169 564. Bisher hat d a s Pictetsche Verfahren g r ö s s e r e B e d e u t u n g nicht gewinnen können. Zur A u f b e w a h r u n g der flüssigen Luft dient die D e w a r s e h e F l a s c h e , d. h. eine d o p p e l w a n d i g e Flasche, bei der der a b g e s c h l o s s e n e Raum zwischen beiden W a n d u n g e n d u r c h A u s p u m p e n möglichst luftleer gemacht ist; a u s s e r dem versieht man die innere F l a s c h e n w a n d u n g mit einem stark glänzenden Spiegelüberzug. So ist die W ä r m e l e i t u n g und W ä r m e s t r a h l u n g sehr b e t r ä c h t lich verringert. Lässt man flüssige Luft offen stehen, so v e r d u n s t e t sie nur allmählich, weil die W ä r m e a b s o r p t i o n bei der V e r d u n s t u n g den Rest abkühlt und länger flüssig erhält. Nach n e u e r d i n g s angestellten Versuchen hält sich flüssige Luft in D e w a r sehen v e r s c h l o s s e n e n Flaschen etwa 12—14 T a g e ; in 24 S t u n d e n v e r d a m p f e n h ö c h s t e n s 7 % der G e s a m t m e n g e . D a s D. R. P. 161 362 schützt einen Sammel- und T r a n s p o r t b e h ä l t e r f ü r flüssige Luft, der den D e w a r s c h e n G e f ä s s e n insofern vollkommen gleicht, a l s er auch a u s zwei ineinander gehängten, durch einen möglichst luftleeren Hohlraum v o n e i n a n d e r isolierten Behältern besteht. Die Besonderheit der Konstruktion ist darin zu suchen, d a s s der A u s s e n b e h ä l t e r in eine luftdichte, s a c k artige Hülle eingesetzt ist, die a l s Innenfutter in den Innenbehälter eingeschlagen ist, zu dem Zwecke, den die Behälter t r e n n e n d e n Hohlraum sowohl nach a u s s e n wie nach innen durch eine einzige, u n d u r c h b r o c h e n e Isolierwand abzuschliessen. Die flüssige Luft ist weit s a u e r s t o f f r e i c h e r a l s die gasförmige, weil der Sauerstoff s c h o n bei — 182,7° flüssig wird, w ä h r e n d sich der Stickstoff erst

744

Luftgas.

bei — 194,4° kondensiert. Beim Stehen v e r d u n s t e t a u s d e r flüssigen L u f t d e s h a l b zuerst d e r Stickstoff, und man erhält leicht eine Mischung a u s % flüssigem Sauerstoff mit % Stickstoff, die f ü r t e c h n i s c h e Z w e c k e a n s t a t t d e s reinen S a u e r s t o f f s V e r w e n d u n g f i n d e n k a n n . W e g e n ihres immerhin noch hohen P r e i s e s findet die flüssige Luft noch nicht die e r h o f f t e weate Verw e n d u n g ; m a n benutzt sie zum S p r e n g e n in Form der S p r e n g l u f t ( 0 x y 1 i q u i t), d. h. einer Mischung von flüssiger Luft mit Holzkohlenpulver. W i r d d i e s e M a s s e durch eine S p r e n g k a p s e l (Knallquecksilber) entzündet, so v e r brennt d a s K o h l e - S a u e r s t o f f - Q e m i s c h unter starker Explosionswirkung. Da die flüssige Luft schnell v e r d a m p f t , bestehen die Oxyliquitpatronen nur aus. Watte, die durch Schütteln mit ihrem d r e i f a c h e n G e w i c h t an Holzkohlenpulver imprägniert ist; die flüssige Luft wird den P a t r o n e n erst an der V e r w e n d u n g s stelle beigemischt. Die flüssige Luft hat sich bereits viele A n w e n d u n g s g e b i e t e erobert. In den Handel kommt sie in D e w a r s c h e n Flaschen von 2 1 Inhalt zu 1,50 Mk.. per Liter. T r a n s p o r t und A u f b e w a h r u n g der Flaschen geschieht in gepolsterten K ö r b e n ; die Entleerung der Flaschen wird durch einen A p p a r a t bewirkt, welcher a u s zwei Qlashülsen, einem G u m m i s t o p f e n und einem Gummiball besteht. Die Preise stellen sich wie folgt: eine Flasche mit Korb und Filzeinlage 32 Mk., eine Flasche o h n e Korb 16,50 Mk., ein Korb mit Filzeinlage 15,50 Mk., ein E n t l e e r u n g s a p p a r a t 5 Mk. Von den E i s e n b a h n e n ist im Prinzip die B e f ö r d e r u n g flüssiger Luft als Schnellzugsgut und F r a c h t g u t z u g e l a s s e n ; die P o s t lehnt die B e f ö r d e r u n g ab. D e w a r s c h e F l a s c h e n f ü r f l ü s s i g e L u f t . P r e i s e siehe in dem b e s o n d e r e n Artikel „ D e w a r s c h e G e f ä s s e " . Luftgras. Zur B e l e u c h t u n g benutzte Mischung von a t m o s p h ä r i s c h e r L u f t mit G a s o l i n (s. d.). Meistens v e r w e n d e t man L u f t g a s in d e r F o r m von P r e s s l u f t g a s , wobei die Luft unter Druck durch d i e f l ü s s i g e n K o h l e n w a s s e r s t o f f e h i n d u r c h g e p r e s s t wird und sich mit den D ä m p f e n d e r selben b e l ä d t ; eine E r w ä r m u n g findet bei der Erzeugung d e s P r e s s l u f t g a s e s also nicht statt. Auf die zahlreichen B e s o n d e r h e i t e n der einzelnen L u f t g a s a p p a r a t e kann hier nicht eingegangen w e r d e n . Bei einem P r e i s e von 50 Pfg. f ü r 1 kg Gasolin kostet 1 cbm L u f t g a s e t w a 9 Pfg. und eine G a s g l ü h l i c h t f l a m m e von 50 H e f n e r k e r z e n etwa 1,2 Pfg. stündlich. P r e i s e von L u f t g a s a p p a r a t e n u n g e f ä h r : Für Flammen zu je 65 H . K . Stärke Preis des Apparates

10 550

Für Flammen zu je 65 H . K . Stärke Preis des Apparates

60 1050

20 650 80 1200

30 750 100 1400

40 825 150 1950

50 925 Mk. 200 2 3 0 0 Mk.

D a s B e n o i d g a s , d a s ebenfalls hierher gehört, wird a u s Petroleumdestillaten ( G a s o l i n ) auf kaltem W e g e erzeugt. Die Luft wird durch ein G e b l ä s e angesaugt, d a s durch Gewicht o d e r Motoren angetrieben wird. D a s G e b l ä s e saugt Luft durch einen Vergaser, in den gleichzeitig durch ein mit dem G e b l ä s e angetriebenes S c h ö p f w e r k Gasolin eingeschöpft wird, und z w a r geschieht letzteres in bestimmter Menge, genau im Verhältnis zur a n g e s a u g t e n Luft. Auf 1 cbm w e r d e n etwa 275 g Gasolin (Hexan) g e s c h ö p f t . Die Luft nimmt ihren W e g durch den zickzackförmigen Vergasungskanal und wird dabei mit den beim langsamen Abwärtsfliessen d e s Gasolins e n t s t e h e n d e n G a s o l i n d ä m p f e n beladen (karburiert). D a s fertige G a s wird durch d a s G e b l ä s e in einen kleinen G a s o m e t e r gedrückt, der, mit einer Bremse versehen, den Betrieb automatisch reguliert. G e b l ä s e und Karburator befinden sich in einem Eisenkasten mit W a s s e r f ü l l u n g . D a s B e n o i d g a s dient zur G a s glühlichtbeleuchtung, zum Kochen, Heizen und Kraftbetrieb. E s enthält keine giftigen Bestandteile und hat ein engeres Explosionsfeld a l s Steinkohlengas. 1 HK v e r b r a u c h t in der S t u n d e 1,5 1 Benoidgas, w o n a c h sich 50 HK auf etwa 1 Pfg. stellen. D a s B e n o i d g a s hat stets gleiche Zusammensetzung.

Luftkompressoren.

745

Preise von Benoidgasapparaten für Gewichtsantrieb: Maximale LeistuDg in cbm pro Stunde

Normal flammen zu j e 65 Kerzen

1,0 1,5 3,0 5,5 9,0 14,5 22,0 30,0

15 30 55 90 145 220 300

10

Preis

Preis der Verpackung

Nettogewicht (ohne Betriebsgewicht)

Bruttogewicht (ohne Betriebsgewicht

Mk.

Mk.

ca. k g

ca. k g

330 500 650 825 975 1275 1800 2500

frei 15 20 25 45 55 70 90

60 69 129 178 270 360 475 550

140 150 225 305 430 555 710 1010

Eine besondere Abart des Luftgases ist das sogenannte A e r o g e n g a s . Hier wird nicht die Luft durch oder über Gasolin bzw. Benzin geleitet, vielmehr wird der Kohlenwasserstoff in einem luftverdünnten Räume zur Verdunstung gebracht, mit abgemessenen Mengen Luft gemischt und schliesslich ziemlich stark komprimiert. Der wesentliche Unterschied zwischen dem gewöhnlichen Luftgas und dem Aerogengas liegt darin, dass letzteres stets gleiche Zusammensetzung hat (also ebenso wie auch Benoidgas), sowie dass Kondensationen nicht vorkommen können. Die zur Erzeugung benutzten Apparate bestehen aus einer durch Uhrwerk oder sonstigen Motor angetriebenen einfachen Rotationspumpe, die die Luft ansaugt und zugleich für innige Mischung der Luft mit dem Kohlenwasserstoffe sorgt. Die eingesaugte Luft wird nämlich durch eine Gasuhr der üblichen Konstruktion gemessen, auf deren verlängerter Trommelachse ein Schöpfwerk sitzt, das stets in der einmal eingestellten Weise den Kohlenwasserstoff in den Luftstrom einführt. Dadurch ist für die konstante Zusammensetzung des Gases Gewähr geleistet, und da der ganze Vorgang sich bei gewöhnlicher Temperatur abspielt, so ist somit jede Möglichkeit einer Kondensation ausgeschlossen. Gebaut werden diese Apparate in Grössen bis zu 10 Flammen herunter; Betrieb, Bedienung und Instandhaltung gestalten sich einfach. Zur Beleuchtung mit Aerogengas dienen ausschliesslich Glühlichtbrenner, die bei einem Gasverbrauche von 100 1 für 1 Stde. 50 Kerzen geben. Da aus 1 kg Kohlenwasserstoff (von der Fabrik unter dem Namen „Solin" in den Handel gebracht, ein Benzin vom sp. G. 0,66—0,68) 4 cbm Aerogengas erzeugt werden und 1 kg Solin 40 Pfg. kostet, so stellen sich die Materialkosten für die 50-Kerzenstunde auf 1 Pfg., also bedeutend billiger als Azetylen (3 Pfg.) oder Petroleum. Von den Eigenschaften des Gases ist die geringe Explosionsgefahr hervorzuheben. Die untere Explosionsgrenze liegt bei 34 % (Steinkohlengas 8 %, Azetylen 3,5 %). Aerogengas ist ungiftig und eignet sich zu Heiz- und motorischen Zwecken. Vgl. im weiteren die Artikel „ B e n o i d g a s " und ,,G a s.o 1 i n g a s " . Luftgas-Apparate: Franz Hugershoff, Leipzig.

Thiem & Töwe, Halle (Saale), (s. Inserat unter „ L u f t g a s " ) .

Ilordorferstr. 4

Benoid-Gaserzeuger D.R.P. A u t o m a t i s c h e r Gaserzeuger für alle Antriebsarten. = Ersatz f ü r Kohlengas in Laboratorien!

Thiem & Töwe, Maschinenfabrik, Halle a. S. 42. L u f t k o m p r e s s o r e n siehe „ K o m p r e s s o r e n". Luftkompressoren : C. G. Haubold jr. G. m. b. H., Chemnitz (siehe

Inserat Registrierkarton C und Z).

746

Luftozonisatoren —

Luftpumpen.

Luftozonisatoren. Apparate zur Verbesserung und Desodorisierung der Luft mittels Ozon. Luftozonisatoren, die zum Einbau in die Luftschächte zentraler Lüftungsanlagen bestimmt sind, bestehen aus einem eisernen Rahmen, in den je nach der Grösse der zu ozonisierenden Luftmenge mehf oder weniger Ozonelemente eingebaut werden, und dem zugehörigen Transformator. Die Ozonelemente selbst bestehen aus mit Dielektrikum umgebenen Stabelektroden und aus blanken Plattenelektroden, die abwechselnd röstgrtig zueinander angeordnet sind. Die Preise richten sich nach der Luftmenge, die pro Stunde zu ozonisieren ist. Sie betragen bei Wechselstrom oder Drehstromanschluss und Spannungen von 1 1 0 und 2 2 0 Volt für Luftleistungen v o n : 1 0 0 0 c b m pro Std Mk. 4 1 5 , 0 0 2000 „ , „ 490,00 3000 „ 570,00 4000 „ „ „ 640,00 5000 „ „ „ „ 715,00 Bei Anschluss an ein Gleichstromnetz erhöhen sich die Kosten um Mk. 1 7 5 , 0 0 — 2 7 5 , 0 0

L u f t p u m p e n (siehe auch „ K o m p r e s s o r e n " ) , a) F ü r d i e T e c h n i k : Wasserstrahl-Luftsauger nach Körting. Sie dienen zur Entlüftung von Gefässen, zum Abdampfen von Flüssigkeiten, zum Ansaugen von Heberleitungen, Füllen von Pumpenleitungen u. s. w.

Preise richten sich nach den jeweiligen Arbeitsverhältnissen und sind auf Anfrage bei der fabrizierenden F i r m a zu erfahren.

D a m p f s t r a h l - L u f t s a u g e r nach Körting. Sie dienen zu den gleichen Zwecken wie die vorgenannten Wasserstrahl-Luftsauger und sind namentlich zum Heben dickflüssiger Stoffe vorzüglich brauchbar. Man kann sie sowohl als Luftsaugeapparate als auch als Luftdruckapparate benutzen. Die mit Dainpfstrahl-Luftsaugern erreichbare höchste Luftleere entspricht einer Wassersäule von 8—9 m, der mit dem Dampfstrahlluftdruckapparat zu erreichende Luftdruck kann bis 5 m Wassersäule betragen. P r e i s e der D a m p f s t r a h l - L u f t s a u g e r . Stündliche Leistung in cbm 40 75 150 300 450

600

750 900 1050

1200

Weite der Luftrohre in mm

Weite des Dampfrohres in mm für LuftdruckApparate

für LuftsaugeApparate

für LuftdruckApparate

für LuftsaugeApparate

20

25 30 40 50

30 45

30 45 70

25 30 40 50 50

60

70

80 80

80

100 125 125 150 150 175 175

60 70

80 80 90 90

P r e i s des Luftsaugeod. LuftdruckApparates Mk.

80 120 150

80

200

90

250 325 400 475 550 625

100 125 150 175 175

Dampfventiles für LuftdruckApparate Mk.

fur LuftsaugeApparate Mk.

9,00 11,50 14,00

11,50 14,00

18,00 25,00 25,00 32,00 41,00 49,00 49,00

18,00

25,00 32,00 41,00 49,00 49,00 58,00 58,00

Die angeführten Apparate bestehen aus E i s e « , k ö r p e r mit R o t g u s s d ü s e n. Preise der Luftsauger aus R o t g u s s , H a r t b l e i , H a r t g u m m i , T o n u. s. w. nach Vereinbarung mit der fabrizierenden Firma. — L u f t p u m p e n . Es existieren noch sehr viele andere Konstruktionen; -als Durchschnittspreise können etwa folgende gelten: Angesaugte L u f t m e n g e : per Minute 0,2 0,3 Preis . . 650 775

0,5 850

0,8 1000

1 1250

2 1600

3,5 5 8 10 15 cbm. 2 2 0 0 2 7 0 0 3 9 5 0 5 4 0 0 5 9 0 0 Mk.

Luftpumpen.

747

G r ö s s e r e V e n t i l l u f t p u m p e n mit eingeschliffenem Kolben: Grösse

21) 3 2 Z (Zwilling) 3 Z (Zwilling)

b) F ü r d a s

Zylinderdurchm.

Hub

55 mm 80 „ 55 „ 80 „

120 mm 180 „ 120 „ 180 „

angesaugte Luft pro Std.

Preis

2,7 cbm 7,5 „ 5,4 „ 15,0 „

215 250 390 480

Mk. „ „ „

Laboratorium:

K o l b e n l u f t p u m p e , Stiefellänge 26 cm, Durchm. 3 cm, Tellerdurchm. Mk. 50,00 2 0 cm, mit Zwinge zum Anschrauben Z w e i s t i e f e l i g e V e n t i l l u f t p u m p e , mit Glasstiefeln und Babinethahn, nebst Manometer, Länge der Stiefel 21 cm, Durchm. 5 cm, Tellerdurchm. 22 cm 250,00 D i e s e l b e , Stiefellänge 26 cm, Durchm. 6 cm, Tellerdurchm. 25 cm . „ 400,00 Z w e i s t i e f e l i g e H a n d l u f t p u m p e mit Grassmannschem Hahn, Metallstiefeln und Manometer auf Brett, Stiefellänge 21 cm, Durchm. 5,2 cm, Tellerdurchm. 22 cm „ 250,00 L u f t p u m p e n mit Teleskopkolben und Öldichtung der Ventile. Diese Ölluftpumpen erzeugen ein sehr hohes Vakuum, sind bequem zu bedienen und wirken äusserst schnell: Mk. 100,00—500,00 Preise je nach Grösse und Anordnung L a b o r a t o r i u m s - L u f t p u m p e n , zum Ersatz der Wasserstrahlpumpen für Vakuum (und Druck bis 2 Atm.); mit selbsttätigen Ventilen, mit luftdicht eingeschliffenem Metallkolben. Erreichbare Luftleere 2 0 — 2 5 mm Quecksilbersäule, Kolbendurchmesser 36 mm, Hub 80 mm, Umdrehungszahl bis 200 per Minute: Für Handbetrieb Mk. 90,00 „ Riemenbetrieb (feste und lose Riemenscheibe) „ 80,00 ,, Schnurbetrieb (direkt vom Motor mit hölzerner Schnurscheibe) . „ 80,00 . . „ 185,00 „ Dampfbetrieb (mit angebauter Niederdruck-Dampfmaschine) D i e s e l b e n L u f t p u m p e n in zweistufiger bzw. Zwillingsanordnung: Für Riemenbetrieb „ 135,00 Vorgelege für elektrischen oder Handbetrieb „ 35,00 W a s s e r s t r a h l l u f t p u m p e aus G l a s nach W e t z e l „ 2,75 „ » » » Geissler „ 1,50 » « n Finkener „ 1,50 W a s s e r s t r a h l l u f t p u m p e n aus M e s s i n g nach A r z b e r g e r & Z u l k o w s k y , mit Dreiweghahn: Ohne Mit Mit Stativ u. Halter

Stativ u. Halter

Wandarmen

Ohne Metall-Vakuummeter Stück 27,00 32,00 28,50 Mk. Mit „ „ 35,00 40,00 36,50 „ W a s s e r l u f t p u m p e nach K ö r t i n g ohne Abflussrohr; zur Funktionierung genügt 8 1 Wasser pro Minute und eine Wassersäule von 4,5 m: Ohne

Mit Vakuummeter

Stück 15,00 27,00 Mk. L a b o r a t o r i u m s - H o c h v a k u u m p u m p e , 50 mm Zylinder - Durchm., 80mm Hub, erreichbare Luftleere unter 1 mm Hg-Säule, für Riemenbetrieb Q u e c k s i l b e r l u f t p u m p e nach S t u h l , neue Konstruktion, bedarf nur 600 g Quecksilber Stück Q u e c k s i l b e r l u f t p u m p e nach G e i s s l e r , kompl. auf Brett . . . D i e s e l b e auf Gestell, mit Kurbel zum Aufwinden des Quecksilbergefässes mit zwei Trockenapparaten Q u e c k s i l b e r l u f t p u m p e stetig wirkend, für chemische Zwecke, nach K a h l b a u m , patentiert, mit Gestell Q u e c k s i l b e r l u f t p u m p e System T o e p p l e r - H a g e n , für Laboratorien sehr empfehlenswert Qu e c k s i l b e r l u f t p u m p e mittels Wasserdrucks, vollständig selbsttätig (ohne Bedienung) arbeitend D i e s e l b e mit Wasserluftpumpe Luftpumpen: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis

') Grösse 2 auch für Handbetrieb.

Sehleusingen).

Mk. 110,00 „ „

75,00 190,00



270,00



220,00



130,00

,, ,,

290,00 310,00

748

Luftstickstoff —

Lüster.

Luftpumpen für die Technik: Volkmar I l ä n i g & Comp., Heidenau, Bez. Dresden. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brückenstrasse 6b (s. Inserate). l-\ H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. A n z e i g e i m Anzeigenanhang).

Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin X\V. 23* G. A. Schütz, Maschinenfabrik Würzen i. Sa. Wegelin & Hübner, Akt.-Ges., Hallo a. d. Saale.

Rheinische Maschinen- und Apparatebau-Anstalt

Peter Dinckels&Sohn, G.m.b.H., Mainz Gegründet 1869 ssw®—

Trockene und Naßluft-Pumpen Volkmar Hänig & Comp., Heidenau - Dresden

Tr

en

Gegründet 1867.

N°iss. Luftpumpen hohe

Luftstickstoff (Ausnutzung) siehe unter „ A m m o n i a k", „ K a l k stickstoff", „Calciumverbindungen" (Cyanamid) und „Salpetersäure". Apparate zur Herstellung von Luftstickstoff: F. A. BUhler, Ingenieur, Berlin-Lichterfelde-W.,

Zietenstr. 3.

Lukaspapier siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e". Luminal. Der Zusammensetzung nach Phenyläthylmalonylharnstoff der Formel CäH5\p^-CO—NH\Pri CeH.-.^^CO-NH-5'^Es ist dem Veronal nahe verwandt und bildet ein gutes Schlaf- und Beruhigungsmittel. Da es aber sehr schwer löslich ist, benutzt man vielfach das Luminalnatrium CisHuOsNsNa, das sich sehr leicht in H 2 0 löst. Luminalnatrium kann auch subkutan angewandt werden. Luminal Luminalnatrium

D Mk. 3 , 0 0 ; H Mb. 2 9 , 0 0 D „ 3,00; H „ 29,00

Luminatorverfahren siehe „ W a s s e r r e i n i g u n g " . Lumineszenzanalyse. Mikroskopische Untersuchung mittels ultravioletten Lichtes, wobei der Objektträger und das Kondensorsystem aus Bergkristail hergestellt sein müssen. Lupulin siehe ,,H o p f e n". Lumpenwolle siehe „ W o l l e " . Lüster, irisierende, farbenschillernde Oberfläche auf keramischen Erzeugnissen. Um irisierende Gläser zu erzeugen, setzt man die fertigen, in einem Ofen erhitzten Gläser den Dämpfen von Metallchloriden aus. Anderseits erzeugt man Metalllüster durch Einbrennen aufgemalter Metallsalze oder Metalloxyde, namentlich des Bi, Ag und Cu. Nach R i n d s k o p f (Chem. Ztg. 1902 Repert. 273) werden die zum Irisieren erforderlichen Substanzen, z. B. Zinnsalz, Strontiumnitrat oder Baryumnitrat, unter Einwirkung des elektrischen Stromes in einem geeigneten Behälter zur Verdampfung gebracht und der an der Glaspfeife befindliche Gegenstand in heissem Zustande durch eine verschliessbare Öffnung in das Innere des Behälters eingeführt. Nachdem das Glas der Einwirkung der Dämpfe eine gewisse Zeitlang ausgesetzt war, wird es in den Kühlofen gebracht.

Liistrieren —

749

Lysidin.

Nach dem D. R. P. 145 629 erzeugt man Gläser mit stark metallischen Reflexen, indem man die in gewöhnlicher Weise mit Metallsalzen oder Metalloxyden bestrichenen Gläser nach der ersten Reduktion im Ofen einer oxydierenden Atmosphäre und hierauf einer wiederholten Reduktion und Oxydation aussetzt; je nach der gewünschten Stärke der Metallschicht kann das Verfahren 3—6 mal wiederholt werden. T r a n c h e t erhielt Lüster auf Ton- u. s. w. Waren, indem er Ag-, Cuund Bi-Salze einer bestimmten BleiborglasuT selbst zusetzte. Uber die Lüsterglasuren macht M. Solon (Pottry Gazette 1907, 313; Referat: Chem. Ztg. Repert. 1908, 345) nähere Angaben: Mit Hilfe von Tranchets Grundglasur A aus 12 T. Quarz, 10,5 T. Pegmatit, 2 T. Kaolin, 20 T. Lynn-Sand, 30 T. Mennige, 19,2 T. krist. Borax, 2 T. krist. Borsäure, 2 T. Pottasche und 1,8 T. Kochsalz werden 3 verschiedene Lüsterglasuren zusammengestellt, und zwar 1. 100 Glasur A, 10 Kaolin, 2 Silberkarbonat; II. 100 Glasur A, 10 Kaolin, 0,5 Silberkarbonat, 1 Zinkoxyd, 1 Zinnoxyd, 3 Kupferoxyd und III. 100 Glasur A, 10 Kaolin, 2 Silberkarbonat, 4 basisches Wismutnitrat, 1 Kupferkarbonat. Das Erzielen einer guten Lüsterglasur hängt ab von der Temperatur im Ofen, bei der die reduzierenden Gase eingeführt werden, und von der Länge der Zeit, während der sie auf die Glasur einwirken. Die erforderliche Temperatur liegt je nach dem Sch. P. der Glasur zwischen 525° und 600°. L t l s t r l e r e n siehe „ S e i d e n f ä r b e r e i". L u t e o l i n siehe „ F ä r b e r w a u". Lutleren. Dichtein von Apparaten mittels Leimkuchenkitts. Siehe unter „ K l e b s t o f f e". L u z i d o l , ist ein patentiertes Fett- und ölbleichmittel, der chemischen Zusammensetzung nach Benzoylsuperoxyd, das den grossen Vorteil hat, weder Niederschläge noch Emulsionen zu bilden. Es ist ein weisses, fast geruchfreies, in HjO nichtlösliches Pulver, das sich aber in ö l bei etwa 80° klar löst und beim Erwärmen O abspaltet, der bleichend wirkt. L y c e t o l siehe ,,L y z e t o 1". L y d d i t siehe ,,P i k r i n s ä u r e". Lyg-osinpräparate. Das Lygosin ist Di-o-dioxydibenzalazeton; man gewinnt es durch Kondensation des Salizylaldehyds mit Azeton in Gegenwart starker Natronlauge in Form seines Na-Salzes. Dieses Natriumsalz, das Natrium lygosinatum, und ebenso das Chininsalz, Chininum lygosinatum werden medizinisch verwendet, und zwar beide in der Wundbehandlung (als Pulver, Gaze und Salbe) sowie gegen Uterusgonorrhöe in Form von Einspritzungen. L y p t o l , soviel wie L y s a n (s. d.). L y s a l b i n s ä u r e siehe „ P r o t a l b i n s ä u r e". L y s a n , Desinfektionsmittel, das durch Einwirkung von Formaldehyd auf gewisse Terpene und Lösen des Reaktionsproduktes bereitet werden soll. Das Präparat ist mit H 2 0 und Alkohol klar mischbar, verhältnismässig ungiftig und besonders zur Desinfektion der Hände und Instrumente geeignet: L y s a r g i n . Eine neuer Name für kolloidales Silber (vgl. darüber den Artikel „K o 11 a r g o 1"). Es wird mit Hilfe der P r o t a 1 b i n s ä u r e (s. d.) und L y s a l b i n s ä u r e dargestellt und bildet prächtig stahlblau glänzende Blättchen, die sich mit gelbbrauner Farbe leicht und sehr reichlich in H 2 0 lösen. Die Verwendung ist dieselbe wie bei K o 11 a r g o I (s. d.). Lysargin

' .

H Mk. 2 5 , 0 0

CH2--N. L y s i d i n = Athylenäthenyldiamin. I Durch trockne K T l I ^ C . CH 3 . Cria—NH Destillation von Natriumazetat mit Äthylendiaminchlorhydrat wird das Athylenäthenylchlorhydrat gewonnen, aus welchem sich die freie Base durch Umsetzung mit konzentrierter Kalilauge leicht erhalten lässt. Lange, weisse, sehr hygroskopische Kristallnadeln vom Sch. P. 105 bis 106°, sehr leicht löslich in H 2 0, Alkohol und Äther. Wegen seiner harnsäure-

750

Lysochlor —

Lyzetol.

lösenden Wirkungen verordnet man es bei Gicht, bei Nieren- und Blasenleiden u. s. w. Lysidin „Höchst" 5 0 ° / 0 i g

Lysochlor,

H Mk. 1 5 , 0 0 ; 1 k g Mk. 1 4 0 , 0 0

CH (1) C 6 H»(C1) < C q h (3)

ist

ein

Chlor-m-kresol, mit Seife ver-

einigt, und dient als wirksames Desinfektionsmittel. L y s o f o r m ( L i q u o r Formaldehydi saponatus). Lösung von Formaldehyd in alkoholischer Kaliseifenlösung. Das D. R. P. 141 744 schützt die Herstellung eines gleichartigen P r ä p a r a t e s mit w ä s s e r i g e r Kaliseifenlösung, während man nach dem Zusatz-D. R. P. 145 390 die Einwirkung von Formaldehyd auf Kaliseife unter Abwesenheit jeglichen Lösungsmittels durch Überdruck bewirkt. Lysoform ist ein Desinfektionsmittel. Lysoform

1 kg Mk. 2 , 7 5

L y s o l . Desinfektionsmittel, d a s durch seinen Gehalt an Kresolen (s. d.> wirkt. Die Eigenschaft, sich in H2O zu lösen, erhalten die Kresole nach einem neuerdings patentierten Verfahren, D. R. P. 272 976, durch Einwirkung der sauren Kresolalkalisalze auf Triglyzeride ohne Wärmezufuhr. Man b e nutzt es in 0,5—2 %iger Lösung in ausgedehntem Masse zur Desinfektion der Haut, der Schleimhäute, in der Wundbehandlung und Tierheilkunde, gegen Pflanzenschädlinge, zum Abwaschen von Fussböden, Wänden u. s. w. Ausserdem kommt noch eine zweite Qualität von Lysol, B e t a l y s o l , in den Handel. Betalysol ist a u s weniger reinen Ausgangsprodukten hergestellt, von annähernd gleicher Wirkung wie d a s Lysol. Anwendung hauptsächlich in der Landwirtschaft und Technik. Lysol: SchUlke

4

Mavr,

A.-G.,

Hamburg

(alleinige

Fabrikanten).

Lyzetol (Lycetolum). CoHuN 2 . C»H 8 0«. Der Konstitution Dimethylpiperazintartrat /NH\ CH3-CH CH, CH(OH)—COOH

nach

CHa C H - C H s . ¿ H ( O H ) - C O O H ' ^NH/ Man stellt es durch Neutralisieren von Diniethylpiperazin mit Weinsäure dar. Farbloses, in H s O leicht lösliches Kristallpulver vom Sch. P. 250° C. Wegen seiner stark harnsäurelösenden Wirkung verordnet man es medizinisch gegen Gicht und chronischen Rheumatismus, und zwar in Dosen von 1—1,5 g, zweimal täglich, jede Dosis gelöst in einer Flasche alkalischen Wassers, bei gleichzeitiger Einnahme von 1,5 g MgCOs. Lyzetol

v

S

D Mk. 3 , 2 0 ; H Mk. 3 0 , 0 0

t

ä

h

l

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H

a

n

d

b

u

c

h

der Arbeitsmethoden in der a n o r g a n i s c h e n Chemie D a s imposante Werk wird sich als e i n N a c h schlagewerk ersten Ranges bewähren. Pharmazeut. Zeitschrift. — Prospekt, Probelieferung, Auskunft kostenlos v o m

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Bayer. Molkerei-Zeitung: „Möge dem Buche, das der Praxis dienen will, eine recht große Verbreitung beschieden s e i n ! " Deutscher Milchproduzent: „Das Buch bringt neben theoretischen Erläuterungen eine kurz gefaßte und gut geordnete Zusammenstellung der gebräuchlichsten Untersuchungsmethoden verschiedenster Art und ist nicht nur für den chemisch geschulten Praktiker bestimmt, sondern wird auch jedem Milchwirtschaftler, Apotheker usw. wertvolle Dienste leisten. W i r können obiges Werk zur Anschaffung bestens empfehlen." Apotheker-Zeitung: „Es sind in ihm die Verfahren beschrieben worden, deren sich die Molkereien zu ihren Prüfungen bedienen, was für den Handel mit diesen Fabriken von Wichtigkeit ist."

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Herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten V e r t r e t e r der Wissenschaft und Praxis von

Dr. A. HEUBUMER, BERUH Monatlich

ein Heft.

Lex.-8°

Die Galvanoplastik sowohl wie die Metallbearbeitung haben im Laufe der Zeiten eine ständig steigende Bedeutung erlangt. Immerwährend m e h r t sich die Zahl der Betriebe, neue Verfahren, neue Erfindungen, neue Metallkompositionen tauchen auf. In Anbetracht des Umstandes, daß unter dieser Unzahl von Vorschriften, Neuerungen, Angaben usw. usw. n u r ein Teil brauchbar ist, und daß andererseits wieder vieles Brauchbare überhaupt nicht in den weiteren Kreisen bekannt wird, erschien es angebracht, ein Organ zu schaffen, das mit der Praxis in engster Fühlung steht, und das seinerseits wieder diese nach jeder Hinsicht unterstützt. Dies geschieht durch eine kritische Würdigung alter und n e u e r Methoden auf dem gesamten Gebiete, durch Beiträge aus der Feder n a m h a f t e r Praktiker, durch Mitteilungen aus den Werkstätten und Betrieben, durch Herbeif ü h r u n g eines Meinungsaustausches zwischen den Angehörigen der verschiedenen Zweige der Galvanoplastik und Metallbearbeitung usw. usw. Trotz dieses reichen Inhalts ist der Preis, um ihr eine möglichst weitgehende Verbreitung zu sichern, sehr niedrig festgesetzt worden; so ist jeder Angehörige der genannten großen Gebiete in den Stand gesetzt, sich dieses Organ zu halten, das bei allen Arbeiten sicherlich viel Nutzen bringen wird. Man n e h m e unter Verwendung der dem vorliegenden Buch eingehefteten Bestellkarte ein Probeabonnement, das zum Preise von M. 1.— pro Quartal bei jeder Postanstalt, Buchhandlung oder direkt beim Verlag bestellt werden kann. Prospekt, P r o b e - N u m m e r n , nähere A u s k u n f t kostenlos vom

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Macisöl — Magnesium.

75t

M. M a c i s ö l siehe „M a z i s ö 1". M a f u r r a h - T a l g siehe „ T a l g , v e g e t a b i l i s c h e r " . M a g n a l i u m siehe „ M a g n e s i u m l e g i e r u n g e n " . M a g n e s i a (Magnesiumoxyd; Talkerde) siehe unter „ M a g n e s i u m v e r b i n d u n g e n". M a g n e s i a , Geräte a u s . Versuche im Betriebslaboratorium der K g 1. P o r z e l l a n m a n u f a k t u r i n B e r l i n haben ergeben, dass technische Gegenstände mannigfacher Formen, die den Ansprüchen der verschiedenen Industriezweige entsprechen, aus reiner Magnesia hergestellt werden können, und zwar auch in grösseren Abmessungen. So ist es möglich, Rohre bis 80 cm Lange und 7 cm Durchmesser bei einer Wandstärke von 7,5 mm, sowie Tiegel bis 50 cm Höhe von beliebigem Durchmesser und jeder Wandstärke zu erzeugen. Die mit diesen Gegenständen bezüglich der Haltbarkeit angestellten Versuche ergaben, dass die Gefässe auch bei plötzlichem Erhitzen im Gebläse keine Sprünge und Formveränderungen erlitten. Rohre aus reiner Magnesia zeigten sogar bis zu einer Temp. von 1750° C. im elektrischen Ofen keinerlei Schwindungserscheinungen und keine Spur von Elektrolyse. Im Aussehen sind diese nur aus reiner Magnesia bestehenden Gegenstände verglühtem Porzellan ähnlich. In den letzten Jahren hat die Verwendung von Magnesiageräten erheblich zugenommen; solche werden jetzt auch von der Porzellanfabrik G e b r . S i e m e n s in Charlottenburg hergestellt. M a g n e s i a - Z e m e n t (siehe ,,Z e m e n t"): Dr. Krtlger & Sommerfeld, Kassel.

M a g n e s i t (Talkspat). Rhomboedrisch kristallisierendes Mineral, das häufig auch körnig und dicht vorkommt. Es besteht aus Magnesiumkarbonat MgCOa, enthält aber häufig Verunreinigungen, wie basische Karbonate, Eisenverbindungen u. s. w. Sp. G. 2,9—3,1, Härte 4—4,5. Der Magnesit dient zur Darstellung anderer Magnesiumverbindungen, zur Entwicklung von CO2 sowie zur Herstellung feuerfester Tiegel, Ziegel und Zemente; für die drei letztgenannten Verwendungszwecke wird er durch Brennen in Magnesia MgO übergeführt. Man bezeichnet deshalb die Magnesia auch wohl als g e b r a n n ten Magnesit. Magnesit, natur., in Stücken „

„ »

°/0 kg Mk.

Pu^er

°/o

gebrannt, in Stücken

Magnesit:

* Pulver

M

9,01} 11.00

°/o „





17,50

°/o ,,



30,00

°/o „

hydratisiert

Lehmann & Voss, Hamburg (s. Inserate).

„ „

15,Ü0

| Lipsia, Chem. Fabrik A.-G., Mügeln, Bez. Leipzig.

Magnesitöfen und Anlagen bauen: Willy Manger, Ingenieurges. m. b. H., Dresden 21,

Ludwig Hartmannstr. 21.

Magnesltf arben: S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln b. Berlin,

Köllnische Allee 44/48.

M a g n e s i u m . M g . A. G. = 24,36. Früher durch Reduktion von MgCl» mittels Na, jetzt aber ausschliesslich elektrolytisch gewonnen, und zwar teils durch Elektrolyse von MgCls, teils durch Zersetzung des Karnallits (KCl. MgCl2 + 6 H 2 0). Die Amer. Pat. 880 489 sowie 900 961 elektrolysieren nicht Chloride, sondern F l u o r i d e des Mg. Man verwendet zur Elektrolyse einen Gussstahltiegel oder aber Schmelzgefässe aus Kupfer, die gleichzeitig als Kathode dienen. Auch Gefässe aus nichtleitendem Material, wie Porzellan, Steingut u. s. w. r

752

Magnesiumblitzpulver — Magnesiumlegierungen.

hat man verwendet und dann zylindrische Metallbleche als Kathode eingehängt. Als Anode wird fast immer ein eingesenkter Kohlenstab benutzt. Das Amer. Pat. 931 092 will die elektrolytische Mg-Gewinnung aus einer Schmelze von MgCl 2 + KCl dadurch verbessern, dass man das sp. 0 . der Schmelze erheblich niedriger oder höher macht als das des metallischen Mg, und zwar soll man zur Erhöhung des sp. G. Ba-, Ca- und Sr-Salze zusetzen. Beim Amer. Pat. 935 796 dient als Elektrolyt MgCU + KCl, als Anode verwendet man Kohle, als Kathode geschmolzenes AI. In der zweiten Phase des Prozesses wird die gewonnene Mg-Al-Legierung als Anode benutzt, wodurch sich nur das Mg als elektropositiveres Metall bei der Elektrolyse löst und an die Oberfläche steigt. Verfahren zur Reinigung von Mg schützen die D. R. P. 232 581, 237 791 und 237 774. Mg ist ein silberweisses, an trockner Luft sich nicht veränderndes, dagegen an feuchter sich oberflächlich oxydierendes Metall vom sp. G. 1,70 und der Härte des Kalkspats. Sch. P. 700—800°. Es lässt sich hämmern, walzen, zu Draht ziehen, feilen, polieren, wird nicht von Alkalien, leicht aber von verdünnten Säuren gelöst. In Form von dünnem Band oder Pulver entzündet, verbrennt es mit weisser, intensiv leuchtender Flamme, die zu Projektionszwecken sowie für die Photographie ( M a g n e s i u m b l i t z l i c h t ) verwendet wird. Abgesehen hiervon findet das Mg nur wenig Verwendung, neuerdings wohl mehr in Form des M a g n a l i u m s und des E l e k t r o n s (vgl. unter „ M a g n e s i u m l e g i e r u n g e n"). Magnesium-Metall in Barren, Stangen und Würfeln „ „ Band- und Drahtform „ „ Pulver je nach Feinheit

1 kg Mk. 12,00 1 „ „ 30,00 1 kg Mk. 14,00—18,00

Magnesium: Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M.

M a g n e s i u m b l i t z p u l v e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e Chemik a 1 i e n". Magnesiumlegierung-en. Folgende beide Legierungen finden technische Verwendung: 1. M a g n a 1 i u m. Eine Legierung von Aluminium mit Magnesium. Es ist höchst wunderbar, dass Legierungen von Aluminium und Magnesium, also von zwei Metallen, deren erstes viele Fehler hat, deren zweites aber so wenig widerstandsfähig gegen feuchte Luft ist, dass jede metallurgische Verwendung von vornherein ausgeschlossen erscheint — dass Legierungen dieser beiden Metalle geradezu vorzügliche Eigenschaften aufweisen, wie sie keiner der beiden Grundsubstanzen zukommen. Das Magnalium hat ganz verschiedene Eigenschaften, je nach dem Verhältnis, in dem die beiden Komponenten vorhanden sind. Solche mit 10—30 % Magnesium sind dehnbar, haben ein sp. G. 2—2,5, lassen sich gut giessen und sehr leicht bearbeiten, ohne dass ein „Schmieren" einträte. Alle diese Legierungen haben eine hohe Politurfähigkeit und eine grosse Bruchfestigkeit. Etwas weniger gute Eigenschaften haben Legierungen, die viel Magnesium und wenig Aluminium enthalten. Mit zunehmendem Magnesiumgehalt nimmt die Härte, Sprödigkeit und Politurfähigkeit zu; Legierungen mit über 30 % Mg lassen sich auf derDrehbank schwer bearbeiten. Zur Gewinnung des Magnaliums elektrolysiert man Magnesiumverbindungen (Karnallit oder Tachhydrit) unterhalb Rotglut und trägt während der Elektrolyse AI ein. Die vorzüglichen Eigenschaften der unter dem Namen Magnalium zusammengefassten Legierungen sichern ihnen eine weitgehende Verwendung, so als Material zu hochpolierten, silberweissen und doch sehr leichten optischen Spiegeln, weiter zu Präzisionsteilungen, Linsenfassungen, Drehachsen, Uhrrädern, Geschosszündern, zu Maschinenteilen in der Elektrotechnik, der Automobil-lndusrie u. s. w. u. s. w. Es sei hinzugefügt, dass das gewöhnlich verwendete Magnalium (10 % Mg) lötbar ist, sich vernickeln und vergolden lässt, sowie dass seine Silber-

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Magnesiumverbindungen.

weisse Farbe durch Beizen in Schwarz verwandelt werden kann. Sp. G. 2,4 ibis 2,57; Sch. P. 650—700°. Zugfestigkeit pro 1 qmm. = 24 kg (während Aluminium nur 7 kg, Messing 17 kg, Rotguss 20 kg Zugfestigkeit aufweist). Magnalium in Blöcken n „

n Stangen „ Blechform „ Drahtform

1 kg Mk. > . l

n

1 1

„ „

4,50 6,00 5,00—9,00 5,00—8,00

n

„ „

2. E l e k t r o n - L e i c h t m e t a l l . Die anfänglich weitgehende Verwendung von Magnalium hat in neuerer Zeit wieder nachgelassen, da diese Legierung neben ihren unleugbaren Vorzügen doch auch viele Fehler besitzt. Dagegen ist es der Chemischen Fabrik Griesheim^Elektron gelungen, die nicht sonderlich hohen Materialwertziffern des reinen Mg durch Zusatz von einem oder mehreren anderen Fremdmetallen bedeutend zu verbessern. Man kommt so zu Legierungen, die mit einem äusserst geringen spezifischen Gewicht von 1,75—2,0 hohe Festigkeit, Zähigkeit, Elastizität und Bearbeitungsfähigkeit verbinden. Diese Legierungen haben in poliertem Zustande eine schöne silberähnliche Farbe und besitzen einen guten Klang. Die Witterungsbeständigkeit entspricht allen praktischen Anforderungen; an der Luft überzieht es sich mit einer schützenden Oxydhaut. Das gegossene ElektronLeichtmetall zeigt in gewöhnlicher Herstellung eine Zugfestigkeit von etwa 15 kg pro qmm bei einer Dehnung von etwa 3 %. Durch Verdichtungsprozesse, wie Pressen, Walzen, Ziehen u. s. w., werden seine physikalischen Eigenschaften, namentlich die Festigkeit und Dehnbarkeit, wesentlich verbessert, ohne dass dadurch das spezifische Gewicht eine merkliche Erhöhung erfährt. Man erreicht hierbei eine mittlere Zugfestigkeit von etwa 30 kg pro qmm bei einer Dehnung von etwa 15 %. Durch Art und Höhe der Legierungszusätze können die Eigenschaften des Elektron-Leichtmetalls in weiten Grenzen variiert werden. Das Verfahren zur Darstellung dieser Legierungen mit 88—99,5 % Mg und 0,5—20 % fremden Metallen ist durch Amer. Pat. 965 485 geschützt. Elektron-Leichtmetall: Chi'in. Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M.

Magnesiumverbindungen. 1. M a g n e s i a siehe 12. „ M a g n e s i u m o x y d " . 2. M a g n e s i u m a z e t a t (essigsaures Magnesium; Magnesium aceticum). Mg(C 2 H 3 0 2 ) 2 . Durch Behandeln von MgCO» mit Essigsäure, im reinsten Zustande durch Fällen von MgSO» mit Baryumazetat erhalten. Es ist ein leichtlösliches, schlecht kristallisierendes Salz, das nicht nur fest sondern auch in Lösung in den Handel kommt. Magnesiumazetat, techn. flüssig ( 2 5 0 Be) „ fest „ ehem. rein "Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

°/ 0 k g Mk. 1 k g Mk. 1,90;

% l



„ „

n

70,00 120,00 3,90

3. M a g n e s i u m b o r a t (borsaures Magnesium; Magnesium boricum). Findet sich natürlich in vielen Mineralien, wie Borazit, Stassfurtit u. s. w. Zur künstlichen Darstellung kocht man die Lösung eines Gemisches von Magnesiumsulfat und Borax, wobei sich ein weisses Salz Mg s B 2 0«. H 2 0 ausscheidet, das sich beim Erkalten der Flüssigkeit wieder löst. Schmilzt man ein Gemenge von MgO mit überschüssiger Borsäure bei sehr hoher Temperatur, so erhält man dieselbe Verbindung wasserfrei. Magnesiumborat, techn „ ehem. rein "Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

°/o k g Mk. 1 4 0 , 0 0 1 „ „ 2,40

4. M a g n e s i u m c h l o r i d (Chlormagnesium; Magnesium chloratum). MgCl2. Technisch meistens aus den Stassfurter Endlaugen der Chlorkaliumfabriken von der Verarbeitung des Karnallits (und Kainits) gewonnen. Man dampft die Endlauge, die MgCl2, MgBr s und MgSO« enthält, in schmiedeBtücher IX.

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Magnesiumverbindungen.

e i s e r n e n P f a n n e n a u f 4 2 ° B 6 ein, w o r a u f s i e b e i m E r k a l t e n zu e i n e r s t r a h l i g e n Kristallmasse von M g C U . 6 H 2 0 erstarrt. G e s c h m o l z e n e s M g C l j erhält man d u r c h S c h m e l z e n d e r e b e n g e n a n n t e n V e r b i n d u n g im F l a m m o f e n s o w i e a u c h d i r e k t d u r c h E i n d a m p f e n d e r E n d l a u g e auf 4 5 ° B 6 . — N a c h d e m D . R . P . 161 6 6 2 w i r d z u m Z w e c k e d e r E n t w ä s s e r u n g k r i s t a l l i s i e r t e s M g C l j + 6 H 3 0 im V a k u u m 6 S t d n . a u f 1 2 5 — 1 7 5 ° erhitzt. Magnesiumchlorid, techn., geschmolzen °/o kg Mk. 10,00 „ „ krist °/o „ „ 11,00 „ Lösung 3 0 ° Be % „ „ 14,00 „ raffin. krist °/» „ „ 33,00 „ „ entwässert °/o „ „ 44,00 „ ,, geschmolzen 1 .T „ 1,00 „ ehem. rein, krist °/o „ „ 43,00 „ „ „ entwässert % „ „ 80,00 „ „ „ geschmolzen 1 „ „ 1,70 „ „ „ wasserfrei 1 „ „ 8,00 Magnesiumchlorid, rein: