Auskunftsbuch für die Chemische Industrie [Reprint 2022 ed.] 9783112659823, 9783112659816

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Auskunftsbuch für die Chemische Industrie [Reprint 2022 ed.]
 9783112659823, 9783112659816

Table of contents :
Vorwort zur 10. Auflage
Aus dem Vorwort der früheren Jahrgänge
Bedeutung der Formeln
Inhalts-Verzeichnis.
Abkürzungen.
Alphabetische Reihenfolge der behandelten Artikel
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
Anhang

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Erstklassige Vertretungen In- und Ausländischer Fabriken,

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3,50

A r b e i t e r - S c h u t z a p p a r a t e siehe „ R e s p i r a t o r e n " , „Rauchli e 1 m e " und ' „ S c h.n t z b r i 11 e n". A r e k o l i n (Arecolinum). Ein Alkaloid C 8 Hi 3 N02, das sich in den Betelnüsser. (Arekanüssen) findet und daraus hergestellt wird. Man benutzt das Arekolinhydrobromid, welches feine, weisse, in H 2 0 leichtlösliche Nadeln vom Sch. P. 170—171° bildet, als Bandwurmmittel und als Augenheilmittel, ferner wird es bei Kolik der Pferde als Abführmittel benutzt. Es ist ein starkes Herzgitt. A r e c o l i n . h y d r o b r o m . krist., D . A. V

D Mk. 2 2 , 0 0

Argaldin. Eine organische Silberverbindung, die, mit tierischem Gewebe zusammengebracht, Formaldehyd abspaltet. Man verwendet es bei Gonorrhoe in 1,5—2,5 %iger Lösung. A r g a t o x y l . Neue Bezeichnung für das S i l b e r a t o x y l (s. d.). A r g e n t a m i n = Ä t h y l e n d i a m i n s i l b e r n i t r a t , und zwar enthält der Liquor Arqentamini in 100 T. H 2 0 10 T. Äthylendiamin ( C H 2 . NH 5 ) 2 und 10 T . AgNOa (6,35 % Ag). Viel gebrauchter, gut wirkender Höllensteinersatz, namentlich bei Gonorrhoe, weiter auch bei Augenentzündungen, Darnikatarrhen u. s. w. Argentamin „ S c h e r i n g "

.

H Mk. 5 , 1 0 ;

1 kg M k . 4 2 , 0 0

A r g e n t a n (Neusilber) siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n". A r g e n t a r s y l . Eisenkakodylat und kolloidales Silber im Verhältnis von 0,05 : 10 g, soll zu Injektionen bei Malaria dienen. A r g e n t u m siehe ,,S i 1 b e r". A r g e n t u m c h l o r a t u m = S i l b e r c h l o r i d siehe ,,S i I b e r v e r b i n d u n g e n No. 1." A r g - e n t u m c i t r i c u m siehe ,,I t r o I". A r g - e n t u m c o l l o i d a l e siehe „ K o l l a r g o I". A r g - e n t u m j o d a t u m = J o d s i l b e r siehe „ S i l b e r v e r b i n d u n g e n No. 2 " . A r g - e n t u m l a c t i c u m siehe „A k t o 1". A r g e n t u m n i t r i c u m = S i l b e r n i t r a t siehe ,,H ö 11 e n s t e i n " . A r g e n t u m p r o t e i u i c u m siehe „ P r o t a r g o l " . Dr. A. Wolff, Bielefeld, Sudbrackstrasse.

Argentum sulfuricum = S i l b e r s u l f a t siehe „Silberverb i n d u n g e n No. 4 " . A r g i l i t siehe „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n " . A r g o b o l . Ein gelblichweisses, in H 2 0 unlösliches Pulver, das 2 0 % Ag in Form von Silberphosphat enthält. E s dient zur Behandlung der Gonorrhöe. Argonin. Kaseinsilber, dadurch ernalten, dass man eine neutrale Lösung von Kaseinkali mit A g N 0 3 und Alkohol fällt. Weisses Pulver, das sich beim Erwärmen leicht in H 2 0 löst. E s wird als besonders reizloses Mittel bei Gonorrhoe gerühmt. Argonin „Höchst"

Anlagen für die Herstellung:

Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW 23, anhang-).

H Mk. 5 , 8 0 ;

1 kg Mk. 5 2 , 0 0

Brückenallee 30 (siehe Anzeige im Anzeigen-

Argulan. Ein neues organisches Quecksilberpräparat, und zwar Dimethylphenylpyräzolonsulfaminoquecksilber. Es enthält 46,8 % Hg, ist unlöslich in HaO und dient zur Injektion bei Syphilis. Arhovin. Verbindung von Diphenylamin mit Thymylbenzoesäureäthylestor.

Aristochin

— Arsen.

91

Flüssigkeit vom sp. G. 1,055; S. P. 218°. Antiseptikum, das namentlich bei chronischer Gonorrhoe innerlich, und zwar am besten in Gelatinekapseln, 3—4mal täglich 0,25 g, verordnet wird. Ausserdem dient es als lokales Desinfiziens in Form von Stäbchen sowie in 2 %igen öligen Lösungen zu Injektionen. Arhovin-Kapseln 0 , 2 5 g

5 0 St. Mk. 3 , 0 0

A r i s t o c h i n . Neutraler Kohlensäureester des Chinins CO(C0oH;3 N 2 0 3 )2, •bildet ein geschmack- und geruchloses weissliches Pulver vom Seh. P. 189°, •unlöslich in H 2 0 . Es wird als vollkommen geschmnckfreier Ersatz für die Chininsalze empfohlen, soll ebenso wirksam, aber frei von deren schädlichen Nebenwirkungen sein. Bei Malaria und Typhus Dosis 1 g ein- oder mehrmals, bei Erkältungskrankheiten und Neuralgien 0,5 g ein- oder mehrmals täglich. Ferner soll •es ein ausgezeichnetes Mittel gegen Keuchhusten sein, für welchen Zweck man •täglich 0,2—1,0 g — auf mehrere Einzelgaben verteilt — verordnet. Aristochin

D Mk. 4 , 8 0 ; H Mk. 4 3 , 0 0 ; 1 kg Mk. 3 8 0 , 0 0

A r i s t o l = D i t h y m o 1 d i j o d i d. [ C „ H , . ( O J ) . C H , . C 3 HT] 5 . Man stellt e s nach dem D. R. P. 40 739 durch Eintragen einer Jodjodkaliumlösung in eine fnit NaOH-Zusatz bereitete wässerige Thvmollösung her. Hellbräunliches Pulver, unlöslich in H a O, schwer löslich in Alkohol, löslich in fetten ö l e n , leicht löslich in Äther und Chloroform. Man benutzt es als Jodoformersatz, und zwar als Pulver, ferner in Form von Salben sowie als ätherische Lösung. Namentlich hat es sich bei gewissen Hautkrankheiten wie Lupus und Schuppenfleclite bewährt, da unter seinen Einfluss Wunden aller Art vorzüglich vernarben. Aristol

D Mk. 2 , 1 0 ; H Mk. 1 9 . 0 0 ; 1 kg Mk. 1 8 5 , 0 0

A r i s t o p a p i e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e". A r k o s i t . Ein Asphalt vom sp. G. 1,15, der aus einem Sandstein gewonnen wird und als Färb- und Füllstoff dient. So macht er Leinölanstriche gegen starke Säuren u. s. w. widerstandsfähig u. a. m. Arsalyt. Ein Arsenderivat, welches sich zum Ersatz von Salvarsan eignen soll. Der Zusammensetzung nach ist es Bisniethylaminotetraminoarsenobenzol. Es ist billiger als Salvarsan. A r s a n , Verbindung von Arsen mit Glidin (nukleinfreiem Weizeneiweiss), ist ein bräunliches, amorphes, medizinisch verwendetes Pulver, d a s die Verdauungsorgane nicht belästigen soll. Es kommt in Tablettenform in Verkehr. A r s a n i l s ä u r e siehe „ A t o x y 1". Arsazetin, ist Azetylatoxyl oder azetyl-p-amidophenylarsinsaures Natrium (Azetylarsanilat) /OH CHa. C O . N H - ( C o H 4 ) - A s ( - 0 x ONa und wird in Form von Injektionen gegen Syphilis angewendet. Arsazetin D . A . V

-.'

H Mk. 2 2 / 0

A r s e n . A s . A. G. = 7 5 , 1 . Wird ausschliesslich durch Erhitzen von Arsenkies Fe (SAs) 2 in tönernen Röhren oder Krügen gewonnen, die mit Vorlagen versehen sind. Das Arsen sublimiert hierbei über. Zur Reinigung unterwirft man es einer zweiten Sublimation unter Zusatz von pulverisierter Kohle. Es bildet glänzende, stahlgraue, spitze Rhomboeder, die auch in der Natur als Mineral ( S c h e r b e n k o b a l t ) auftreten. Sp. G. (bei 14°) 5,727. Spröde, pulverisierbar, sublimiert ohne zu schmelzen. Durch Sublimation im Wasserstoffstrom erhält man d a s sogenannte a m o r p h e Arsen (sp. G. 4,71), d a s bei 360° wieder in den kristallisierten Zustand übergeht.

92

Arsenfarben —

Arsenophenol

Kühlt man Arsendampf schnell ab, so erhält man die g e l b e Modifikation des As; sie verwandelt sich aber sehr rasch in schwarzes As. Um grössere Mengen darzustellen, fängt man den Arsendampf in stark gekühltem CS2 auf: beim Abkühlen auf — 70° unter Lichtabschluss scheidet sich fast alles As als gelbes Pulver ab, geht aber bei Steigerung der Temperatur sowie bei Lichtzutritt wieder in die gewöhnliche schwarze Modifikation über. Das metallische Arsen wird in grösserem Umfange nur noch zur S c h r o t f a b r i k a t i o n benutzt, teilweise auch in der Feuerwerkerei. Aus seiner früheren Verwendung zur Herstellung von W e i s s k u p f e r ist es durch die Einführung des Neusilbers verdrängt worden. Anlagen zur Arsengewinnung baut: J. L. Carl Eckelt, Berlin NW 7, Mittelstr. 2—4.

Arsenfarben. 1. R e a l g a r (Rauschrot, Arsenrot, Arsenrubin, Arsensulfid), AssSa. Findet sich in rubinroten Kristallen natürlich, wird aber für technische Zwecke meistens künstlich dargestellt. Man gewinnt es auf den Arsenhütten durch Destillation von Arsenkies mit Schwefelkies; das erhaltene Produkt wird, je nachdem man die Farbe heller oder dunkler ausfallen lassen will, unter Zusatz von S oder As umgeschmolzen. Als Farbe wird es wegen seiner hohen Giftigkeit kaum noch gebraucht. Realgar

°/o kg Mk. 8 0 , 0 0 °/o „ „ 85,00

Pulver

2. A u r i p i g m e n t (Operment, Rauschgelb, Chinagelb, Königsgelb, Persischgelb, Spanischgelb, Arsensesquisulfid). As2Ss. In der Natur sowohl derb als auch in goldgelben, biegsamen Blättchen vorkommend. Künstlich wird es durch Zusammenschmelzen von Arsen oder Realgar mit Schwefel erhalten oder auf nassem Wege durch Einleiten von H2S in eine angesäuerte AsaOs-Lösung. Es wird ebenfalls nur noch wenig als Farbstoff benutzt, am meisten noch in der Ölmalerei (Königsgelb). A u r i p i g m e n t in Stücken „

°'o k g Mk. 8 5 , 0 0

Pulver

3. S c h w e i n f u r t e r g r ü n Apparate für die Trocknung:

%

siehe

Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW 23, anhang) .





90,00

„Kupferfarben".

Brückenallee 30 (siehe Anzeige im Anzeigen-

A r s e n f e r r a t o s e siehe „ F e r r a t o s e". A r s e n g i a s . Man versteht darunter verschiedene Arsenverbindungen: Weisses A. = arsenige Säure (siehe A r s e n v e r b i n d u n g e n"). Gelbes A. = Auripigment (siehe „ A r s e n f a r b e n"). Rotes A. = Realgar (siehe „ A r s e n f a r b e n".) Arseng-lidine, ist eine Verbindung von As mit dem Nährpräparat Glidine und wird nach D. R. P. 214 717 durch Einwirkung von AsCl 3 auf das nukleinfreie Pflanzeneiweiss des Weizens in Gegenwart von Alkohol gewonnen. Arsenglidine, die pharmazeutische Verwendung finden soll, ist im Magensaft unlöslich und spaltet sich erst im Darm. A r s e n i k . Auch unter dieser Bezeichnung gehen mehrere Arsenverbindungen: Weisser A. = arsenige Säure (siehe „ A r s e n v e r b i n d u n g e n " ) . Grauer A. = metall. Arsen (s. d.). Roter A. = Realgar (siehe „ A r s e n f a r b e n"). A r s e n o b e n z o l , soviel wie Ehrlich-Hata 606; siehe Salvarsan. A r s e n o c e r e b r i n , ist eine Kombination von Gehirriextrakt und kakodylsaurem Na und soll gegen Epilepsie injiziert werden. A r s e n o g e n , eine Phosphorarseneisenverbindung für therapeutische Zwecke, in der das Arsen locker gebunden ist. Arsenophenol. Die Arsenophenole HO-Aryl-As = As-Aryl-OH sind therapeutisch wertvolle braunrote Pulver, in H s O und Benzol unlöslich, dagegen in Alkohol und Azeton mit gelber Farbe löslich. Mit Alkalien entstehen

Arsenophenylglyzin —

Arsenverbindungen.

93

gelbe Salze; das Na-Salz ist in H 2 0 leicht löslich. Verfahren zur Darstellung der Arsenophenole schützen das Amer. Pat. 909 380 und D. R. P. 206 456, letzteres mit dem neueren Zusatz-D. R. P. 235430. A r s e n o p h e n y l g l y z i n . Bezeichnung für Arsenophenylglyzerinnatrium. A s . CoHi. flH . CH 2 . COONa A s . CeH». NH . CHs. COONa; es wird auch S p i r a r s y 1 genannt. Es ist ein hellgelbes, in H 2 0 leicht lösliches Pulver, das wegen der leichten Oxydierbarkeit an der Luft nur in Vakuumröhrchen abgegeben wird. Es hat gute therapeutische Wirkungen gegen Schlafkrankheit und Syphilis. A r s e n o z e r e b r i n siehe „ A r s e n o c e r e b r i n". Arsen-Perdynamin. Ein Nähr- und Kräftigungsmittel, welches aus P e r d y n a m i n (s. d.) besteht, dem 0,04 °/oo arsenige Säure zugesetzt sind. A r s e n t r i f e r r o l . Eine aromatische Lösung von A r s e n t r i f e r r i n , d. h. von arsenparanukleinsaurem Eisen. Es enthält 0,3 % Fe, 0,05 % P und 0,002 % As. Es wird an Stelle von T r i f e r r o l (s. d.) verordnet, wenn die Eisentherapie mit Arsen kombiniert werden soll, ferner bei Hautleiden und zur Unterstützung der Quecksilberbehandlung bei Syphilis. Arsentriferrol, Flasche von 3 0 0 g

.

.,

Einzelpreis Mk. 2,35

ArsenVerbindungen. 1. A r s e n c h l o r i d (Arsentrichlorid; Arsenium chloratum). As2CI«. Man gewinnt es gewöhnlich durch Zusatz von entwässertem NaCl zu einer erhitzten Mischung von AS4O0 mit H 2 S0 4 , wobei es überdestilliert und in einer gut gekühlten Vorlage aufgefangen wird. Farblose, rauchende, dickliche Flüssigkeit von grosser Giftigkeit; von überschüssigem C1 befreit erstarrt das As2Cl6 bei — 18. S. P. 134; sp. O. (bei 0°) 2,205. Arsentrichlorid

1 kg Mk. 13,50

2. A r s e n o x y d e . a) A r s e n s e s q u i o x y d ( a r s e n i g e S ä u r e , A r s e n i g s ä u r e anhydrid, Arsenik, weisser Arsenik, Hüttenrauch, G i f t m e h l ; Acidum arsenicosum). AsiOo. Selten aus eigentlichen Arsenerzen gewonnen; meistens dient dazu der Flugstaub von Röstöfen, in denen arsenhaltige Erze abgeröstet werden. Aus diesem Flugstaub, der schon teilweise aus Arsentrioxyd besteht, gewinnt man es durch Sublimation. Im übrigen lässt es sich aus allen Arsenerzen durch Rösten im Flammofen erhalten. Nach dem Engl. Pat. 14 409 von 1905 werden die arsenhaltigen Erze in Muffeln auf konstante Temperatur (nicht über 750°) erhitzt, die entstehenden Dämpfe abgesaugt, mittels Luft zu As 4 0« oxydiert und gereinigt. Bei rascher Abkühlung erhält man AsiOo kristallisiert, bei langsamer Abkühlung aber als durchsichtige glasige Masse (A r s.e n g 1 a s). — Nach dem D. R. P. 159 541 gewinnt man glasiges ASiOe, indem man das Arsenikmehl durch starken Druck zu einem festen Körper vereinigt. Das Arsenigsäureanhydrid wird gewöhnlich schlechtweg als a r s e n i g e S ä u r e bezeichnet. Es bildet eine weisse, färb- und geruchlose, schwach metallisch süss schmeckende Masse, von der 0,1—0,2 g einen erwachsenen Menschen töten. Schwer löslich in H 2 0, leicht löslich in HCl, unlöslich in Alkohol. Sp. G. kristallinisch 3,69, amorph 3,74. Bei 218° sublimiert es in färb- und geruchlosen Dämpfen, ohne zu schmelzen. Die eigentliche arsenige Säure ist in freiem Zustande nicht bekannt, doch kommt ihr, nach ihren Salzen (Arseniten) zu schliessen, die Formel H3ASO3 zu. Der weisse Arsenik findet ausgedehnte Verwendung zur Darstellung von Arsenpräparaten, Farben (z. B. Schweinfurter Grün), zum Konservieren von Tierbälgen, als Beize in der Kattundruckerei wie auch zur Behandlung der Haare in der Hutmacherei, weiter als Zusatz zur Glasschmelze u. s. w. Früher wurde er in grossen Mengen auch in der Anilinfabrikation (zur Re-

94

Arsen verbin dun gen.

duktion von Nitrobenzol) worden.

benutzt,

doch

ist er hierin vollständig

Arsenige Säure, weiss, in Stücken „ „ Pulver

verdrängt

°/„ kg Mk. 7 0 , 0 0 — 7 5 , 0 0 «lo „ „ 80,00—85,00

b ) A r s e n p e n t o x y d (Arsensäureanhydrid). ( A s 2 0 6 ) n . Ist nur wichtig als Grundsubstanz der Arsensäure, aus der es durch s t a r k e s Erhitzen gewonnen wird. E s bildet eine w e i s s e M a s s e vom sp. Q. 3 , 7 3 4 , die an feuchter Luft nach und nach zerfliesst, indem sie unter W a s s e r a u f n a h m e in Arsensäure übergeht. c) A r s e n s ä u r e (Acidum arsenicicum). H 3 A s 0 4 . In der Technik durch Kochen von As 2 O ü mit starker HNOa und Eindampfen der Lösung zur T r o c k n e gewonnen. S i e bildet durchsichtige rhombische Kristalle, die kristallw a s s e r h a l t i g sind (2 HjAsO» + H 2 0 ) und an feuchter Luft zerfliessen. Langs a m a b e r reichlich in H s O löslich, s a u e r und metallisch schmeckend. Ist weniger giftig als A s 2 0 3 . Durch Erhitzen auf verschiedene Temperaturen lassen sich d r e i voneinander verschiedene Arsensäuren gewinnen, nämlich Orthoarse nsäure

AsO(OH)3,

Pyroarsen säure

AsO(OH)2-^^

und M e t a a r s e n s ä u r e AsOaH; von allen drei Säuren lassen sich S a l z e ableiten. Die Arsensäure kommt zwar auch fest, häufiger a b e r als sirupdicke Flüssigkeit in den Handel; sie wird heute fast nur noch im Zeugdruck verwendet, während früher ausserordentlich g r o s s e Mengen in der F u c h s i n fabrikation verbraucht wurden. Arsensäure, techn. flüssig ( 7 5 u Be) „ ( 6 5 0 Be), eisenfrei » ji geschmolzen gercin. Pulver „ ehem. rein, Pulver

°/o kg Mk. 7 0 , 0 0 °/o , „ 130,00 °/o „ „ 75,00 °/ 0 „ „ 170,00 1 „ „ 3,90

3. A r s e n s u l f i d e . a ) A r s e n d i s u l f i d C A r s e n s u l f ü r , R e a l g a r ; Arsenium sulfuratum rubrum). As-..S2. Ü b e r Vorkommen, Darstellung und P r e i s vgl. unter „ A r s e n f a r b e n". Man verwendet das R e a l g a r in der Feuerwerkerei, zur Enthaarung von Fellen, bei der S c h r o t f a b r i k a t i o n s o w i e in der Zeugdruckerei als Reduktionsmittel des Indigos.

b) A r s e n t r i s u 1 f i d (A u r i p i g m e n t; Arsenium

sulfuratum

citri-

num). As 2 Sa. Über Vorkommen, Darstellung und Preis vgl. unter „ A r s e n f ä r b e n". Man verwendet es als Reduktionsmittel des Indigos, teilweise auch a l s Enthaarungsmittel ( R h u s m a der Orientalen). c ) A r s e n p e n t a s u l f i d ( A r s e n i u m pentasulfuratum). As2S0. Man gewinnt es durch Zusammenschmelzen seiner B e s t a n d t e i l e s o w i e auch auf nassem W e g e , indem man in eine mit viel HCl versetzte A s 2 0 6 - L ö s u n g unter Erwärmung längere Zeit H 2 S einleitet. Hellgelbes, leicht s c h m e l z b a r e s Pulver, das sich in Alkalien und Alkalisulfiden leicht löst. E s findet wenig t e c h n i s c h e Verwendung. Schwefelarsen, gelb, gefällt,-techn. No. 1 „ „

. No. 2 „ „ ehem. rein . . . (penta) geschmolzen, ehem. rein „ gefällt, „

°/ 0 kg Mk. 1 3 0 , 0 0 1 kg Mk. 3 , 7 5 ;

«/« °/o 1 1

„ „ „ „

„ „ „ „

110,00 365,00 11,00 11,00

4. A r s e n w a s s e r s t o f f . AsH s . F a r b l o s e s , höchst widrig k n o b lauchähnlich riechendes G a s von ausserordentlich starker Giftigkeit. B e i j e d e r W a s s e r s t o f f e n t w i c k e l u n g muss der Chemiker (infolge Unreinheit der Materialien) des Auftretens von AsH 3 gewärtig sein. N a c h w e i s mittels d e s M a r s h sehen Verfahrens ( A r s e n s p i e g e l ) . Die braunschwarzen A r s e n f l e c k e n sind in einer Lösung von Natriumhypochlorit löslich, während die ähnlichen Antimonflecken darin unlöslich sind.

Arsinosalizylsäure



Arzneimittel,

neuere.

95

A r s i n o s a l i z y l s ä u r e (OH : COOH : As0 3 H 2 = 1 : 2 : 4 ) , wird nach D . R . P . 215 251 hergestellt, indem man o-Toluidin mit Arsensäure verschmilzt, die entstandene l-Amino-2-methylbenzol-4-arsinsäure azetyliert, die Methylgruppe durch KMnOi in alkal. Lösung oxydiert, a u s der gewonnenen Azetylarsinoanthranilsäure die Azetylgruppe durch Erwärmen mit Alkalilauge abspaltet, die restierende Arsinoanthranilsäure diazotiert und endlich die Diazoverbindung umkocht. Weisse Kristallnadeln, die viel weniger giftig als Atoxyl sind und in der Arsentherapie Verwendung finden sollen. Arsojodin. Gegen Syphilis verordnete Pillen, die Jodnatrium u n d , arsenige Säure enthalten. A r t a m i n . Es ist Phenylcinchoninsäure, also identisch mit A t o p h a n (s. d.), und wird wie letzteres gegen Gicht und Gelenkrheumatismus verordnet. A r t h i g o n , ein Gonokokken-Vaccin, das eine wässerige Emulsion schonend abgetöteter Gonokokken darstellt und zur Injektion gegen Gonorrhöe verwendet wird. Arthigon,

1 Fläschchcn

zu 0 ccm

Mk. 3,75

A r t h r i s i n , ist Azetylsalizylamid, wird gegen Gelenkrheumatismus verordnet. A r z n e i k a p s e l n (Capsulae), kleine Behälter aus Gelatine zur Aufnahme Ubelschmeckender Arzneimittel. Neuerdings benutzt man auch mit F o r m aldehyd gehärtete Gelatinekapseln ( G l u t o i d k a p s e l n ) , und zwar für Arzneimittel, die nicht im Magen, sondern erst im Darm wirken sollen. Arzneimittel, neuere. Der vorliegende Jahrgang berücksichtigt alle neueren Arzneimittel, die wichtig geworden sind oder aber Aussicht ha heu, noch Wichtigkeit zu erlangen, in entsprechenden E i n z e l a r t i k e l n . Dort sind die Zusammensetzung, Eigenschaften, Verwendungsbereich und — soweit angängig — auch die Dosierung, sowie der Preis berücksichtigt. QQQQQQDQDQDDDDGDGDDDSDDDDQBDSDQQDODDODDQQDOQQQDQSO

§

C. F. Asche & Co., Hamburg, Fabrik chemischer und pharmazeutischer Präparate

Gegründet I S " SPEZIALITÄTEN: (¡ejtrunael 1877 K o m p r i m i e r t e Arzneimittel a u s Cxtr. C a s c a r a sagrada, Chinin, R h a b a r b e r , A n t i f e b r i n , N a t r . b i c a r b . , K a i . c h l o r , etc., S a l b e n , P a s t e n G e l a t i n e - K a p s e l n , P i l l e n ( D r a g é e s ) a l l e S o r t e n a u c h n a c h un.» è i n g e * s a n d t e n V o r s c h r i f t e n , G r a n u l i e r t e MediKamente. Pastillen, deutsche,, e n g l i s c h e u n d f r a n z ö s i s c h e in a l l e n V ' e r p u h m i R c n u n d n a c h j e d e r gewünschten Vo,rsc_hrift. .Subli8>aLpas.tilicn, . lnj_ehtionStabletten,* E s e n c i a m a r v i l l o s a c o r o n a d a . H a a r l e m e r Oel, M e d i c a m e n t u m S a n c l i Spiriti. Duich Medicines. T r o s c h i s c i Santonlni, Engl. Brause* u n d Seidlitzpulver. S u p p o s i t o r i e n , A s t h m a - Z i g a r e t t e n , Kola g r a n u l a d a .

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96

Asaproi —

Asbest.

Arzneimittel, neuere: C.

F . Asche & Co., Hamburg, Pinnebergerweg 22—24 (siehe Anzeige unter , , A r z n e i m i t t e l " ) .

C.

F . Asche & Co., Hamburg, Pinnebergerweg 22—24 (siehe Anzeige unter „ A r z n e i m i t t e l " ) .

E . Mcrck, Darmstadt (s. Anzeige im Anz.-Anhang). Dr. A. Wolff, Bielefeld, Sudbrackstrasse.

Arzneitabletten:

Asaproi =

Merz & Co., ehem. F a b r i k , F r a n k f u r t (Main) (siehe Anzeige im Anzeigenanhang). Dr. A. Wolff, Bielefeld, Sudbrackstrasse.

/?-naphto!sulfo saures

Calcium.

[CioHeCOHJSOsJüCa. » Zur Darstellung sulfuriert man ß-Naphtol durch Erwärmen mit konz. H2SO4, verdünnt mit H s O, neutralisiert mit einem Uberschuss von CaCOs, filtriert und dampft das Filtrat zur T r o c k n e . W e i s s e s bis schwachrötliches, in H 2 0 lösliches Pulver; es wirkt antiseptisch und wird innerlich bei Gicht, Typhus, Rheumatismus empfohlen. Asaproi

H Mk. 5 , 5 0 ; 1 kg Mk. 5 2 , 0 0

A s b e s t . Ein natürlich vorkommendes Magnesiumsilikat mit mehr oder weniger Kalkgehalt. Mineralogisch unterscheidet man zwei hierhergehörige Mineralien, nämlich den eigentlichen A s b e s t ( T r e m o l i t , A m p h i b o l a s b e s t , H o r n b l e n d e a s b e s t ) und den A r n i a n t (Bergflachs, Federweiss, Strahlstein, Serpentinasbest, Chrysot i l a s b e s t). Sp. G. 2,5 bis 2 , 9 ; von Säuren und schwachen Alkalien nicht angegriffen. Wegen dieser Eigenschaft und wegen seiner Unverbrennlichkeit wird er zu mannigfachen Zwecken verwendet,- namentlich eignen sich die langen, sehr biegsamen Fasern des Amiants zur Herstellung unverbrennlicher Gewebe, Pappe u. s. w. Nach dem D. R. P. 144 162 erreicht mau es, Asbest als plastische Masse zu verwenden, indem man den Asbest fein mahlt und unter Zusatz von Al 2 (SO»)s mit einer Lösung von Agar-Agar vermischt. Die entstehende Masse haftet gut an den damit überzogenen Materialien, wird schnell fest und reisst nicht, während der Zusatz des Al-Salzes das Bindemittel unverbrennlich macht. Durch Zusatz von Harzöl oder Glyzerin kann man die Masse noch elastischer machen. Das D. R. P. 148 936 behandelt die Herstellung von Asbestkörpern durch Zusammenpressen von zerkleinertem Asbest ohne Anwendung von B i n d e mitteln. Man erhitzt dazu die Asbestteile auf eine Temperatur, bei der noch nicht Verglasung eintritt. Verbesserungen dieses Verfahrens bringen die Zusatzpatente D. R. P. 156 7 9 4 und 160 981. Nach dem ersteren tränkt man die Asbestpappe zunächst mit 25 %iger H 2 S 0 4 , trocknet und verfährt dann nach dem Hauptpatent, während das zweite Zusatzpatent die Imprägnierung der fertig behandelten Gegenstände mit Wasserglaslösung bei Siedehitze vorschreibt, wodurch eine säurefeste Kieselsäure-Imprägnierung erzielt wird. — Nach dem Amer. Pat. 8 2 8 114 werden Asbestfasern mit S und H 2 0 zu einem Brei verarbeitet, das W a s s e r wieder entfernt und eine papierartige M a s s e hergestellt, die mit Öl durchtränkt und erhitzt wird, bis Vulkanisation erfolgt. Ein neues Eindeckungsmaterial ist der E t e r n i t s c h i e f e r oder Asbest-Zementschiefer, d. h. eine Zementmasse, in welche Asbestfasern eingebettet sind. Asbest, gemahlen , kurz, fein „

°/o kg M k . 4 4 , 0 0 °/o kg Mk. 5 0 , 0 0 — 5 4 , 0 0

langfaserig (gereinigt) extra lang (seidenweich)

1 1

„ „

„ „

4,25 30,00

G e r ä t s c h a f t e n a u s A s b e s t . Asbestgewebe Asbesthandschuhe (Fausthandschuhe) Asbestpapier ( 5 0 x 5 0 cm) Asbestpappe in Platten von 1, 1,5, 2 , 2 , 5 und 3 cm Dicke . . .

1 kg Mk. 7,00 Paar „ 11,00 1 kg „ 3,00 1 „ „ 3,50

97

Asche. Äsbestscbalen (Sandbadschalen): Innerer Durchm. 80 100 1 Stück . . . 0 , 1 5 0,20 10 S t ü c k . . . 1,20 l,f>0 Asbestgarn, gedreht Asbeststricke und Seile Asbestgewebe, rein . . . .

Kleidungsstücke

aus

120 0,35 3,00

150 0.50 4,00

180 0,60 5,00

mm. Mk. „ . 1 kg Mk. l n „ 1 „

3,00 6,00 5,00

Asbest.

Jacke Schürzc Kapuze Maske Hose Gamaschen Stiefel mit Holzsohlen Fausthandschuhe bis zum Handgelenk „ „ „ Ellenbogen „ „ zur Schulter

Mk. 1 7 , 5 0 „ 7,50 „ 5,75 3,50 19,00 „ 6,50 ., 10,00 „ 3,00 „ 5,00 ,, (j,50

Asbest: Aflenzer Grafit- und T a l k s t e i n g e w e r k s c h a f l , G. in. b. H., W i e n IX/3, Sensengasse 10. Hernfeld & Rosenberg, Wien IX/3 Austria, W ä h r i n g e r s t r . 33.

Asbest und Gerätschaften Hans Herzfeld,

Hamburg

I.

St. K a l h a r e m e r T a l k n m w e r k e , Oberdorf a. il. J.amming, Posl St. Katharein a. (1. I.ammint;. Station Bruck a. Mur ( S t e i e r m a r k ) .

daraus:

Gertrudenhof

(siehe

Anzeige

im

Anzeigenanlumg).

P r e s s a n l a g e n für Asbestzementplatten: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Asche. Aschengehalt

v e r s c h i e d e n e r

In 1 0 0 0 T . sind enthalten Bier (deutsches) Birkenholz Blut (Ochsen) ,, (Menschen) Buchenholz Eichenholz (lufttrocken) . Eigelb (Huhn) Eiweiss (Huhn) . . . »Fichtenholz ! »Fleisch von K a l b . . . . ' ! * ,, ,, Ochsen . . - .' * ,, ,, Schwein Früchte: Apfel Birne Kirschen 1 Pflaume Gerstenmehl ; 1 *Gras, junges Haferkörner j »Hafermehl ; * Hornmehl I Käse (reifer) Kaffeebohnen • |

Teile Asche 62,4 6,4 35,5 8,0 4,9 5,0 29,1 46,1 3,8 12,0 12,6 10,4 14,4 19,7 22,0 18,2 23,3 20,7 31,4 28,4 250,0 122,6 31,9

Pflanzen-

und

Tierstoffe.

In 1 0 0 0 T . sind enthalten

1

Teile Asche

Kartoffel (Knollen) . . . . Kartoffel (Schalen) . . . . i Kiefernholz (lufttrocken). . . ' •Knochenkohle •Knochenmehl Maiskörner Melassenkohle Melassenschlempc . . . . Milch (Kuhmilch) , * Peruguano ' * Phosphat : ! •Phosphorit (hannov.) *Rapskörner ! ' Reis (geschält^ Roggenmehl Rohzuker Rübenmelasse Rübensaft Superphosphat Tabakblätter Teeblätter Traubenmost Traubenschalen und Trester

37,7 67,8 2,6 840,0 635,0 15,1 573,9 150,6 48,8 338,0 915,0 945,0 39,1 64,2 3,9 19,7 10,0 99,7 37,0 630—880 184,1 54,8 15,4 39,8

Die mit 0 bezeichneten Angaben sind auf R e i n a s c h e , die mit * bezeichneten dagegen nur auf R o h a s c h e d e r l u f t t r o c k e n e n S u b s t a n z bezogen. Alle sonstigen Zahlen geben den m i t t l e r e n Gehalt der T r o c k e n s u b s t a n z wieder. B l ü c h e r X.

98

Aseptol

In

1 0 0 0 T . sind

Teile Asche

enthalten

W e i n und M o s t Weintrester . Weizenkleie . W e i z e n m e h l (feines) Wiesenheu Wintergerste (Körner)

.

. .

. .

. .

i

2,1 113,0 61,9 4,7 60,2 19,9



Asphalt.

In 1 0 0 0 T .

sind

Teile Asche

enthalten

Winterroggen (Körner) . Winterweizen (Körner) Wolle (ungewaschen) . . „ (gewaschen) . . Zuckerrüben (Wurzel)

. .

. .

20,9 19,7 11 6 . 2

11,1

38,6

Die durch das Einäschern direkt erhaltene Asche bezeichnet man, als Rohasche. Sie enthält mehr C 0 2 als die Substanz vor der Veraschung, weiter Sand und häufig auch verbrannte Kohlenteilchen. Wird der Gehalt dieser Beimengungen der R o h a s c h e ermittelt und von ihrer Oesamtmenge subtrahiert, so erhält man als Differenz die R e i n a s c h e. In der Rohasche finden sich stets folgende 13 E l e m e n t e : C, H, O, N, P, S, Cl, Si, K, Na, Ca, Mg und Fe. Die Asche wird technisch vielseitig verwendet. Beispielsweise dient H o l z a s c h e zur Darstellung von P o t t a s c h e sowie von Laugen für Färberei, Bleicherei und Seifenfabrikation. Aus K n o c h e n a s c h e gewinnt man Phosphor und Phosphorsäure, aus der Asche einiger M e e r e s a l g e n Jod und Jodsalze. Holz- und Knochenasche dienen auch zur Herstellung poröser Herde für hüttenmännische P r o z e s s e ; auch in der Glas- und Fayencefabrikation findet Holzasche Verwendung. Aseptol = o - O x y p h e n o l s u l f o s ä u r e . C 6 H , ( O H ) . S 0 3 H . Wird in 33 %iger Lösung als Antiseptikum benutzt ( A c i d u m oxyphenolsulfonicum). Aseptol (33°/oige Lösung)

1 kg Mk. 4 , 4 0

Asipbyl,

ist p-aminophenylarsinsaures Quecksilber: [C6H4(NH 2 )As0 2 (0H)],Hg, bildet ein weisses, an der Luft sich grünlich färbendes Salz, wenig löslich in H 2 0 , lässt sich aber gut in Glyzerin und Vaselinöl suspendieren. E s soll gegen Syphilis verordnet werden. A s k a u d r u c k siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e " . A s p a r a g i n C H 2 . CO . ( N H 2 ) 2 . CH . C 0 2 H , Amid der Amidobernsteinsäure, C H 2 . C 0 2 H . N H 2 . CH . C 0 2 H , findet sich in vielen Pflanzenkeimen, wird durch Extraktion von Altliaewurzeln mit kaltem H 2 0 , Eindampfen der Extrakte zum dünnen Sirup und mehrwöchiges Stehen erhalten; das Asparagin scheidet sich dann in Kristallen aus, die aus heissem H 2 0 unter Benutzung von Tierkohle umkristallisiert werden. G r o s s e , harte, rhombische Kristalle, geruchlos, von widerlichem G e schmack, dient arzneilich. Asparagin „ sulfuric

D Mk. 2 , 7 0 ; H Mk. 24,bO D „ 3,10; H „ 27,50

A s p h a l t (Erdharz, Erdpech, Judenpech). Amorphe, in der Kälte spröde, braune bis braunschwarze Masse, die in gelinder W ä r m e zähe wird und bei 100° schmilzt; sp. O. 1,1—1,2; Härte 2. Riecht bituminös, entzündet sich leicht und verbrennt mit stark russender Flamme. In W a s s e r unlöslich, in Alkohol und Äther teilweise, in Benzin und Terpentinöl leicht und vollständig löslich. Reiner Asphalt findet sich auf der Insel Trinidad und in Syrien. In Europa gewinnt man Asphalt aus dem Mineral A s p h a l t s t e i n , wie solcher sich z. B . in Hannover, in der Schweiz und in Frankreich findet, durch Auskochen mit W a s s e r und Abschöpfen des sich dabei an der Oberfläche absetzenden Harzes. Der beste Asphalt ist der aus Trinidad; danach kommt der aus Syrien. Diese Sorten werden zur Herstellung von Lacken, Firnissen, Kitten und Malerfarben verwendet, während der aus Asphaltstein gewonnene hierzu weniger brauchbar ist. Derartiger unreiner Asphalt findet ausgedehnte Verwendung in der Bautechnik, zum Decken von Dächern, zur Bekleidung von Mauerwerk, namentlich aber zur Herstellung von Fahrstrassen.

Asphalt.

99

W i c h t i g ist die L i c h t e m p f i n d l i c h k e i t d e s reinen Asphalts, d e r a r t d a s s er d u r c h L i c h t e i n w i r k u n g s e i n e Löslichkeit in ä t h e r i s c h e n ö l e n verliert. Hierauf b e r u h t s e i n e V e r w e n d u n g in der P h o t o g r a p h i e und v e r s c h i e d e n e n p h o t o g r a p h i s c h e n V e r f a h r e n . Auch als M a l e r f a r b e w i r d der A s p h a l t v e r w e n d e t , w e n n g l e i c h er nicht sehr b e s t ä n d i g und an dem V e r d e r b e n m a n c h e r G e m ä l d e schuld ist. D e m A s p h a l t n a h e v e r w a n d t ist d e r O z o k e r i t (s. d.) s o w i e d a s B i t u m e n , w e l c h e s sich in f e i n e r Verteilung vielfach in Kalksteinen und Mergeln s o w i e a u c h in Kohle (Bituminit) f i n d e t . Von dem n a t ü r l i c h e n A s p h a l t zu u n t e r s c h e i d e n ist der s o g e n a n n t e d e u t s c h e o d e r k ü n s t l i c h e A s p h a l t . E s ist d i e s stark e i n g e k o c h t e r Steink o h l e n t e e r o d e r auch B r a u n k o h l e n t e e r ; g e w ö h n l i c h w e r d e n die R ü c k s t ä n d e von d e r T e e r d e s t i l l a t i o n a l s A s p h a l t b e z e i c h n e t und wie dieser in der B a u technik, zur D a r s t e l l u n g von Lackfirnis, s o w i e auch zur F a b r i k a t i o n von Briketts v e r w e n d e t . Die recht b e d e u t e n d e k a l i f o r n i s c h e A s p h a l t i n d u s t r i e geht von s e h r s c h w e r e n , d u n k e l g e f ä r b t e n R o h ö l e n vom s p . G. 0,9859—0,9333 a u s , destilliert d a r a u s unter E i n b l a s e n von Luft alle b i s 650° C. flüchtigen Bes t a n d t e i l e ab, worauf d e r z u r ü c k b l e i b e n d e A s p h a l t gekühlt w i r d . N a c h dem Engl. P a t . 7343 v o n 1904 k o c h t m a n zur Herstellung einer guten A s p h a l t m a s s e g e p u l v e r t e S c h l a c k e mit g e s c h m o l z e n e m A s p h a l t unter Z u s a t z v o n Bindemitteln ( T e e r , Harz, ö l u. s. w.) u n d Füllstoffen ( S a n d , Kies u. s. w . ) u n t e r U m r ü h r e n gut d u r c h und lässt d a n n erkalten. G e b r ä u c h l i c h ist eine Z u s a m m e n s e t z u n g von 80 % Schlacke, 10 % Asphalt, 10 % B i n d e - und Füllstoffen. N a c h dem Amer. P a t . 790 932 reinigt m a n den Asphalt und mischt d a n n 75 % d a v o n mit 20 % Bitumen und 5 % Lignit, w a s eine g u t e A s p h a l t m a s s e e r g e b e n soll. D a s S c h w e d . P a t . 18 412 von 1903 lässt Bitumen und Kalksteinpulver mischen, w o b e i man b e s o n d e r s Orinoko-Asplialtöl und k a l k m i l c h h a l t i g e s Kalksteinpulver verwendet. Auch G e m i s c h e a u s Harzen, T e e r und Schwefel w e r d e n zu k ü n s t l i c h e m A s p h a l t v e r s c h m o l z e n . So schmilzt man z. B. K o l o p h o n i u m , trägt S c h w e f e l ein u n d erhitzt auf 250°; d a s hierbei als R ü c k s t a n d e r h a l t e n e s c h w a r z e Harz ist d e m syrischen A s p h a l t s e h r ähnlich und wird a n s t a t t seiner bei p h o t o g r a p h i s c h e n K o p i e r - und Ä t z v e r f a h r e n benutzt. T e c h n i s c h v e r w e n d b a r e n A s p h a l t zu e r z e u g e n bezweckt d a s D. R. P. 143 147. Hiernach erhitzt m a n ein G e m e n g e von 11 T. T e e r und 2 T . Harz, setzt d a n n 1 T . Schwefel und d a n a c h 11 T . g e l ö s c h t e n Kalk zu u n d v e r mengt die e n t s t a n d e n e b r a u n e , harzartige, in H 2 0 unlösliche M a s s e , w e l c h e einen g u t e n A s p h a l t e r s a t z darstellt, nach dem Erkalten mit einer d e m Verwendungszweck entsprechenden Menge Sand. Nach Engl. P a t . 9646 von 1911 stellt man künstlichen Asphalt d u r c h Erhitzen von P e t r o l e u m r ü c k s t ä n d e n auf ca. 330° her, wobei man w ä h r e n d der Abdestillierung der flüchtigen S t o f f e überhitzten Dampf oder Luft unter D r u c k einleitet. Nach D. R. P. 267 126 b e h a n d e l t man die bei der R a f f i n a t i o n s c h w e r e r Mineralöle mit H 2 SOI e n t s t e h e n d e n S ä u r e h a r z e mit einer zur A u s l a u g u n g der darin noch v o r h a n d e n e n Öle a u s r e i c h e n d e n M e n g e eines l ö s e n d e n Mittels (z. B. Benzin, P e t r o l e u m ) so lange, bis ein nach E n t f e r n u n g der H2SO4 in H 2 0 löslicher H a r z r ü c k s t a n d verbleibt, der in W a s s e r g e l ö s t und mit Salzen oder H y d r o x y d e n beliebiger Metalle a u s g e f ä l l t w i r d . D a s D. R. P. 286 650 schützt die Herstellung spirituslöslicher, a s p h a l t a r t i g e r K ö r p e r : man b e h a n d e l t Holzteere oder Holzteeröle mit konz. H2SO1, entfernt die d a b e i e n t s t a n d e n e n w a s s e r l ö s l i c h e n S u b s t a n z e n und e r f o r d e r lichenfalls a u s dem v e r b l e i b e n d e n R ü c k s t a n d die öligen T e i l e durch B e h a n d lung mit W a s s e r d a m p f oder Luft o d e r durch Extraktion mit L ö s u n g s m i t t e l n . Der e r h a l t e n e feste . R ü c k s t a n d ist in Alkohol nahezu vollständig löslich und eignet sich gut zur H e r s t e l l u n g s c h w a r z e r Spirituslacke. Vgl. den Artikel „ G o u d r o n " .

J^ 0 0

Asphaltgoudron — Aspirophcn.

Asphalt: Alex Blancke, Leipzig. Bernfeld & Rosenberg, Wien IX/3 Austria, W ä h r i n g e r s t r . 33. C o n t i n e n t a l e Chemische Gesellschaft m. b. 11.. Cöln I. Fernspr. A. 5558, 5559, 41(1(1. — Telegr.: < ' o n t i c h e m i r !si: lr auch Anzeigen).

I.. H a u r w i t z & Co., G. m . b. H., Berlin NW. 52, Lüneburger Strasse 7. ('. K. Roeper, Hamburg' VIII (siehe Anzeige iiu j Anzeigenanhang). Verwertungs-Gesellschaft f ü r R o h m a t e r i a l i e n in. b. II., Berlin O 17, Milhlenstr. 51/58 (siehe ! Anzeige im Anzeigenanhang).

Einrichtungen für A s p h a l t m ü h l e n : Brinck & H ü b n e r , Mannheim.

j Fried. Krupp Aktiengesellschaft I Magdeburg-Buckau.

Grusonwerk.

Asphaltgoudron siehe „G o u d r o n".

A s p h a l t l a c k e . Lösungen von natürlichem oder künstlichem Asphalt in B e n z i n , T e e r ö l , P e t r o l e u m s o w i e (bei den feineren Sorten) in T e r p e n t i n ö l ; gewöhnlich wird in letzterem Falle irgend ein t r o c k n e n d e s ö l zugesetzt. Die Asphaltlacke dienen fast ausschliesslich zum Lackieren von e i s e r n e n G e g e n s t ä n d e n ; in dünnem Auftrag erscheinen sie braun, in dickerem glänzend und tiefschwarz. Gute Asphaltlacksorten w e r d e n sehr hart und dann in Alkohol ganz unlöslich. E i s e n l a c k (gewöhnlicher Asphaltlack): Ia IIa Asphaltlack aus syrischem Asphalt (besonders für eiserne Gegenstände) A s p h a l t l a c k geschmeidig und fest anhaftend (zum Schwärzen von Flaschen) A s p h a l t l a c k (besonders für Leder geeignet) A s p h a l t - Ö l l a c k Ia "a

"Ia Asphaltlacke: Chemische F a b r i k Flörsheim Dr. H. Noerdlinger,

°/o k g Mk. 30,00 20,00 °/o n >'

°/o °/o °/o °/o °/o °/o

>1

n

M

M

n *

tl

n n

n

r

95,00 180,00 185,00 110,00 75,00 55,00

Flürsheim-1'nleimain.

A s p h a l t t e e r siehe » O o u i l r o n ' \

Aspiratoren.

Aspirator a u s Zinkblech, e i n f a c h , auf Dreifuss, mit Ablasshahn und T u b u s (für T h e r m o m e t e r ) . Inhalt Preis

10 14,00

Aspirator d o p p e l t Inhalt der einzelnen Gefässe Preis

Doppel-Aspirator bronziertem Ständer.

mit

25 1. 20,00 Mk.

von Zinkblech, zum Umdrehen. b 18,50

zwei

drehbaren

10 1. 26,00 Mk.

Glasgefässen

in

gusseisernem,

Inhalt der einzelnen Gefässe 5 10 1. Preis 110,00 145,00 Mk. Die Preise grosser Aspiratoren für die Technik schwanken nach Konstruktion und Leistung in weiten Grenzen.

Siehe auch „ I n j e k t o r e n " und „ L u f t p u m p e n". A s p i r i n siehe „ A z e t y l s a l i z y l s ä u r e " ; vgl. „ N o v a s p i r i n " . - A s p l r o c h y l , Ci2HuOeN 2 As2Hg, ist p-Amidophenylquecksilberarsenat und soll zur Syphilisbehandlung dienen. A s p l r o p h e n , ist azetylsalizylsaures Amido-azet-p-phenetidin C e H ^ O C O . CHs)COOH . N H 2 . CH 2 . CO . NH . CbH,. O . C 2 H 6 , vielleicht aber keine einheitliche chemische Verbindung, s o n d e r n ein Gemisch a u s molekularen Mengen freier Salizylsäure und Monoazetylphenokoll (Sch. P. 205). Kristallpulver, das sich in heissem HsO sehr leicht, in kaltem weniger leicht löst. E s dient a l s Antirheumatikum und Antineuralgikum in Einzeldosen zu 1,0 g ; T a g e s d o s e n bis 5,0—8,0 g, f ü r Kinder die Hälfte.

Asthmoliysin



101

Äther.

A s t h m o l y s i n . Wässerige Lösung von Nebenieren- und Hypophysenextrakt zur subkutanen Injektion bei Asthma. A s t r a l i t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". A s t r o l i n . Farbloses, bitterlich schmeckendes, wasserlösliches Kristallpulver, ist methyläthvlglvkolsaures Phenyldimethylpyrazolon C 5 H 1 0 O 3 . CijiHioON-j,

hat den Sch. P. 64—65,5" und dient in Gaben von 0,5—1,0 g als gutes Migränenlittel. Asurol. Doppelsalz aus Quecksilbersalizylat und amidooxyisobuttersaurem Natron, /OH /CH3 C6H3^COONa.NHo-CH2-C(-OH , \HgOH \COOH ¡st ein lösliches Quecksilbersalz, das gegen Syphilis injiziert wird. Asurol 1) Mk. 1 5,50 Ä t h e r . Verbindungsklasse organischer Körper, die durch Vereinigung von zwei Alkoholmolekülen unter Wasseraustritt entstehen; dabei können die beiden Komponenten d e m s e l b e n Alkohol, angehören, es können aber auch zwei verschiedene Alkoholradikale zur Vereinigung gelangen. In ersterem Falle spricht man von e i n f a c h e n , in letzterem Falle von g e m i s c h t e n Athern. Ein einfacher Äther ist z. B. der M e t h y 1 ä t h e r C H S . O . CH 3 , ein zusammengesetzter Äther z. B. M e t h y l ä t h y l ä t h e r C H j . O . C a H 6 . Gänzlich verschieden und zu trennen von den Athern sind die S ä u r e ä t h e r , richtiger E s t e r genannt, die durch Vereinigung eines Alkohols mit einer Säure unter Wasseraustritt entstehen; vgl. den Artikel „ E s t e r". Der wichtigste Äther ist der A t h y 1 ä t h e r , C 2 H 6 . O . C A , auch schlechtweg Ä t h e r genannt. Zu seiner Darstellung erhitzt man ein G e misch von 9 T. konz. H s S 0 4 (sp. G. 1,835) mit 5 T. Alkohol von 90 vol. % in einer kupfernen Destillierblase auf 140°; das Einhalten dieser Temperatur ist von Wichtigkeit. Es bildet sich hier erst Ätherschwefelsäure C a H«. O . SO». OH und aus dieser mit neu zufliessenden Alkoholmengen Ä t h y l ä t h e r , während die Schwefelsäure zurückgebildet wird. Bei kontinuierlichem Alkoholzufluss destilliert ständig Äther über. Nach dem neueren Verfahren von K r a f t u n d R o s s (D. R. P. 69 115) stellt man diese und andere Äther (sowie Ester) der Fettreihe durch Einwirkung aromatischer S u l f o s ä u r e n auf einen Alkohol der Fettreihe her. Die Ätherbildung verläuft bei diesem interessanten Verfahren in zwei P h a s e n ; C8H5.SOs.OH + Benzolsulfosäure CoHs. SO« . O . CaHs +

C,H6.OH = Äthylalkohol

C6H5.SO2-O.C2H5+

CüHr,. O H

CoH& . S O a . O H +

=

HsO

CaHs. O . CsHi Äthyläther.

Bei der Reaktion, die am besten bei einer über 100° liegenden Temperatur vor sich gpht, wird also die Sulfosäure wieder regeneriert und kann immer aufs neue verwendet werden. Wichtig zu werden berufen ist möglicherweise die Methode der Ätherdarstellung von J. W. H a r r i s (Amer. Pat. 711 565), wobei man vom Azetylen ausgeht und dieses durch elektrolytisch erzeugten Wasserstoff in Äthylen umwandelt. Letzteres führt man mit H2SO» in Äthylschwefelsäure über, und diese wieder wird, indem man sie zunächst mit H 2 0 zusammenbringt, zu Äther zersetzt. — Der gewonnene Rohäther enthält noch verschiedene Unreinigkeiten; er wird mit Kalkmilch und dann mit Wasser gewaschen und über Chlorcalcium rektifiziert. Werden die höchsten Ansprüche an seine Reinheit gestellt, so unterwirft man den Äther noch einer weiteren Rektifikation über N a t r i u m d r a h t. Weil der Äthyläther (nach der älteren Methode) mit Schwefelsäure dargestellt wird, führt er im Handel noch immer den Namen S c h w e f e l ä t h e r , eine Bezeichnung, die naturgemäss nur zu Irrtümern Veranlassung gibt, da der Äther keinen Schwefel enthält.

102

Äther —

Äthomethyl.

Reiner Äthyläther ist eine farblose, leicht bewegliche, erfrischend riechende Flüssigkeit: sp. G. (15°) 0,718; S. P. 34,9°. Er erstarrt bei — 129° kristallinisch und schmilzt wieder bei — 117,4U. Die Ätherdämpfe sind schwerer als Luft; wegen d e s sehr niedrigen F l a m m p u n k t e s ist der Äther höchst feuergefährlich. W a s s e r löst 9 % Äther, Äther ca. 2 % W a s s e r ; mit konz. HCl mischt sicli der Äther. Eingeatmet ruft er Bewusstlosigkeit hervor. Der Äther wird in der Medizin, ferner als Lösungsmittel in der Technik viel gebraucht, da er zahlreiche organische Verbindungen reichlich und mit Leichtigkeit löst; auch viele a n o r g a n i s c h e Substanzen lösen sich darin. Die a u s g e d e h n t e s t e Verwendung findet er zum Lösen von N i t r o z e l l u l o s e , d. h. zur Herstellung von K o l l o d i u m (s. d.). Käuflich sind drei Sorten Äther, nämlich vom sp. G. 0,725, 0,722 und 0,720, w ä h r e n d ganz reinem ( w a s s e r - und alkoholfreiem) Äther d a s sp. G. 0,718 zukommt. P r ü f u n g ? : J e n a c h R e i n h e i t flehwankt d a s s p . G. d e s Ä t h e r s z w i s c h e n 0,718 u n d 0,725. D e r Ä t h e r v o m sp. (!. 0,725 e n t h a l t n o c h H;>0 o d e r A l k o h o l ; d a g e g e n b i e t e t e i n s p . G. von 0,718—0,720 e i n e z i e m l i c h e G e w ä h r für R e i n h e i t . Auf S ä u r e p r t t f t m a n d u r c h S c h ü t t e l n v o n 20 c c m Ä t h e r m i t 5 r e m H . , 0 ; l e t z t e r e s d a r f n a c h h e r n i c h t s a u e r r e a g i e r e n . Z u r P l ü f u n g auf W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d u n d Ozon s c h ü t t e l t m a n 10 c c m Ä t h e r m i t 1 c c m K J - L ü s u n g i n e i n e m vollen verschlossenen Glasstöpselglase. B e i e i n s t ü n d i g e m S t e h e n i n d e r D u n k e l h e i t darf d a s Gemisch keine F ä r b u n g annehmen. Zum Nachweis von W a s s e r im Äther schüttelt man d i e s e n m i t e n t w ä s s e r t e m C u S O j . w o b e i sich l e t z t e r e s n i c h t s r i i n o d e r b l a u f ä r b e n d a r f . Oder m a n w i r f t in den Ä t h e r ein Stückchen frisch geschnittenes m e t a l l . Na: Ist HaO vorhanden, so ü b e r z i e h t s i c h b e i m S t e h e n d a s M e t a l l a l l m ä h l i c h m i t e i n e m g e l b l i c h w e i s s e n Ü b e r z u g . — V g l . a u c h D. A. V.

Ä t h y l ä t h e r ( A e t h e r sulfuric.). Preise sehr s c h w a n k e n d , z. Z . : a) für den freien V e r k e h r , versteuert:

rein, sp. G. 0,7."«

,. 0,725 „ 0,722 „ 0 , 7 2 0 D. A. V ehem. rein, ü b e r N a destilliert b) steuerfrei auf Erlaubnisschein: rein, s p , G. 0 , 7 2 5 „ 0,722 „ 0,720 D. A. V „ p r o narcosi D. A. V

I kg Mk.

5,30

1 1 I i

5,40 5,40 5,50 6,20

„ ,.

. " o . '"„ °/o 1

Äthyläther



.. „ „ „

.. „ •„ „

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für technische und pharmazeutische Z w e e k e liefert die

Spiritusindustrie-Akliengesellsehaft, Wien I , G o n z a g a g a s s e 2 3 Äther:

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Ii. E i s e n m a n n , B e r l i n O. 17, M ü h l e n s t r . 6 / 7 . ('. Erdinann, Chemische Fabrik, LeipzigLindenau. C. A. F . K a h l b a u m , C. m . b . H . . A d l e r s h o f b. B e r l i n . Spiritusindustrie-Aktiengesellschaft, Wien,

Äther-, Destillier- >und R e k t i f i z i e r a p p a r a t e : .1. L . Carl E c k e l t , B e r l i n N W 7, M i t t e l s t r . 2—4. Friedrich Heckmann, B e r l i n SO IG, B r ü c k e n strasse 6 b (siehe auch Anzeigen im Anzeigenanhang und im Text).

! F.

II. Meyer, I l a n n o v e r - H a i n h o l z i m Anzei.4 neutral erhalten wird, oder man benutzt nicht Na 2 SOi sondern (NH 4 ) 2 SOi Das entstandene Gemisch von Methylamin und Trimethylamin wird abdestilliert und die Trennung beider Verbindungen in bekannter W e i s e bewirkt. Auch das Franz. Pat. 3 3 4 7 2 6 beschäftigt sich mit der elektrolytischen Darstellung von Athylamin. Athylamin ist eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit; sp. G. (bei 8°) 0 , 6 9 6 ; S. P. 18°. Mit W a s s e r mischt es sich in allen Verhältnissen. E s verhält sich ganz ähnlich wie NH3. ist aber eine stärkere B a s e als dieses und verdrängt das Ammoniak aus seinen Salzen. Athylamin „ „ „ „

anhydric solut. 3 3 V« chlorat jodat sulfuric

Äthylanilin siehe ,,A n i 1 i n d e r i v a t e". A t h y l ä t h e r siehe „Ä t h e r".

I ) Mk. 2 , 0 0 ;

D Mk. 1 , 2 0 ;

H Mk. 1 8 , 0 0 H „ 5,50 H „ 10,50 D „ . 5,50 H „ 10,00

Ä t h y l b r o m i d (Bromäthyl; Aether hromatus: Aethylium hromatum). C 2 H 5 Br. Durch Einwirkung von Brom und rotem Phosphor auf 95 %ig.en Alkohol erhalten. Nach Beendigung der Reaktion destilliert man das Bromäthyl ab, wäscht es mit Sodalösung und darauf mit W a s s e r ; nachdem e s mit CaCI 2 getrocknet ist, wird es rektifiziert. Farblose, ätherisch riechende und brennend schmeckende Flüssigkeit;

104

Äthylchlorid —

sp. G. (bei 13°) 1,47; S. P. 38,4°. zur Narkose verwendet.

Atmosphäre.

E s wird in der Medizin als Aether

Äthylbroraid, gerein „ ehem. rein D . A. V

.

1 kg Mk. 7 , 5 0 i „ „ 8,30

Aethylium

chloratum).

.

Äthylchlorid (Chloräthyl; Aether

rhloratus;

bromatus

.

C 2 H 5 C1. Durch Einleiten von HCI-Dampf in eine Lösung von ZnCl 2 in Alkohol erhalten. Nach D. R. P. 280 740 erhält man Äthylchlorid dadurch, dass man Äthylalkohol im offenen G e f ä s s bei Wasserbadtemperatur mit wässeriger HCl und CaCla zur Einwirkung bringt. Ätherische farblose Flüssigkeit; S. P. 12,5° (also für gewöhnlich gasförmig); sp. G. (bei 0°) 0,921. Mischt sich mit Alkohol; in W a s s e r nur wenig löslich. . Man verwendet es als Lokalanästhetikum, ferner für Narkose, insbesondere auch für Mischnarkosen. Äthylchlorid, techn. . Metallflasehen dazu Äthylchlorid, techn. in Bomben von 5 0 kg B o m b e dazu Äthylchlorid, ehem. rein, in Röhren mit Kapillarspitzen: Karton zu 10 Röhrchen ä 1 0 g Inhalt „ 1 0 „ a 15 g „

„ 5



*

30 g

„ 5 „ a 50 g „ 1 „ i 100 g in Metallflaschen (ohne Hasche)

1 kg Mk. 4 , 0 0 „ 6,50 1 kg „ 3,00 „ 82,00 >,50 3,00



„ ,

1 kg

„ „ ,,

2,75

4,00 1,15 6,00

Äthylchlorid: Chemische F a b r i k Dr. G. Robisch, München \V 3!).

Athyleng-lykol siehe ,,T e g o g 1 y k o 1".

A t h y l h y d r o c u p r e i n siehe , , 0 p t o c h i n " . A t h y l j o d i d (Jodäthvl). C 2 H 5 J. Wird ähnlich wie Äthylbromid dargestellt. Nach dem D. R. P. 175 2 0 9 destilliert C 2 H 5 J in quantitativer Ausbeute ab, wenn man in eine wässerige K J - L ö s u n g unter Erwärmen auf dem W a s s e r b a d e Diäthylsulfat in berechneter Menge eintropfen lässt. Farblose, stark lichtbrechende Flüssigkeit; sp. G. (bei 0°) 0 , 9 7 5 ; S. P . 72°. Äthyljodid

.

I I Mk. 0 , 0 0 ; 1 kg Mk. 55,0. 11.. 1 K. Merck, D a r m s t a d t (s. A n z e i g e im A n z . - A n h a n g ) . r s l n 1, F e r n s p r . A. iSü», 555!), 4100. — T e l e g r . : ; K. R. t ' f e r . E l b e r f e l d , ( ' n n t i c h e m i e (siehe auch Anzeigen). i

Anlagen für die Herstellung und Trocknung: Kmil l ' a s s b u r g , anhang).

Masehinenfalirik,

Merlin N W

'2:i,

liriiekenallee

30

(siehe

Anzeige

im

Anzeigen-

A t z s u b l i m a t (Quecksilberchlorid) siehe „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n". A u b é p i n e siehe ,,A n i s a 1 d e h y d". A u f b e r e i t u n g 1 . Die Methoden, verschiedene Mineralien mechanisch von einander zu trennen oder arme Erze durch Beseitigung der sie begleitenden Nebengesteine anzureichern, bilden zusammen die sogenannte m e c h a nische Aufbereitung. Hierher gehört das Z e r k l e i n e r n , das A u s s o r t i e r e n , das A u s w a s c h e n und das S c h l ä m m e n . Neuerdings wichtig geworden i s t d i e m a g n e t i s c h e A u f b e r e i t u n g und die ölaufbereitung. Die m a g n e t i s c h e A u f b e r e i t u n g wirkt durch walzenförmige oder keilförmige Elektromagnete, ¿wischen denen das Scheidegut hindurchgeführt wird. Sie beruht auf dem verschiedenen magnetischen Verhalten der Körper, die durch ihre paramagnetischen (positiver Magnetismus) oder diamagnetischen (negativer Magnetismus) Eigenschaften die Möglichkeit der Trennbarkeit bieten. Die magnetische Aufbereitung gestattet sowohl die Trennung der diamagnetischen Stoffe von paramagnetischen, als auch die Trennung der paramagnetischen Körper untereinander. Sie vollzieht sich dadurch, dass unter dem Einfluss sehr starker Magnete sich alle paramagnetischen Körper aus einem Gemisch mit unmagnetischen aussondern und getrennt von diesen sammeln lassen. Da der grösste Teil der Mineralien und besonders der Erze paramagnetisch ist, so hat die magnetische Scheidung ein ausserordentlich grosses Anwendungsgebiet. Es sind magnetisch scheidbar von Erzen: Alle Eisenerze, Titan-, Wolfram-, Nickel-, Kobalt-, Mangan-Verbindungen, sulfidische und oxydische Kupfererze, Blenden gewisser Lagerstätten, kurz alle Erze mit einem gewissen Eisen-, Nickel-, Kobalt-, Titan- und Wolframgehalt; unmagnêtisch bleiben hingegen: Blei- und Silbererze, Zinnstein, Wismutverbindungen, Blenden gewisser Lagerstätten. Von den Gangarten sind magnetisch: Alle mangan-eisenhaltigen Silikate und Phosphate und Karbonate; unmagnetisch: Kieselsäure, Schwerspat. Das magnetische Scheideverfahren ist ein vorwiegend trockner Prozess; es wird also namentlich da in Anwendung gebracht werden, wo der nassen Aufbereitung infolge von Wassermangel oder Kälte Schwierigkeiten erwachsen. Bei einer elektrisch angetriebenen Separationsmaschine, welche für das trockene Verfahren mit Erfolg Eingang gefunden hat und welche die SiemensSchuckertwerke in zwei Grössen ausführen, wird das Material in den Schütttrichter aus Zinkblech gebracht, aus dem es in kleinen Mengen, nach Passieren einer mit kleinen Stegen ausgestatteten bronzenen Zubringerwalze, auf die Scheidetrommel fällt, welche durch eine Trans-

108

Aufbereitung.

inission. oder von einem Einzelmotor mit Vorgelege angetrieben wird. Der Kraftbedarf der Separationsmaschine beträgt bei der grossen T y p e etwa % P S , während bei der kleinen bereits % P S genügen. Die messingene Scheidetrommel enthält im Innern den zum Separieren erforderlichen feststehenden Elektromagneten von charakteristischer Form, der die aus der Zubringerwalze kommenden Eisenteile festhält. Mit Hilfe einer auf dem rotierenden Mantel der Scheidetrommel angebrachten Transportspirale wandert das anhaftende eiserne Material bis zum Ends der Scheidetrommel, wo es, weil nicht mehr unter dem Einfluss des Elektromagneten stehend, in die Abfuhrbehälter für magnetisches Material fällt. Die Maschinen können in der grösseren Ausführung etwa 8 0 0 kg Material, in der kleineren etwa die Hälfte pro Stunde separieren, unter ,der Voraussetzung, dass die Messingspäne etwa 5 % Eisenbeimischungen enthalten. — Der M a g n e t s c h e i d e r , Bauart U l l r i c h , den Fried. Krupp Orusonwerk baut, trennt Erze u. s. w. nass oder trocken nach ihrem magnetischen Verhalten. Durch die Zerlegung der Magnetfelder in einzelne Feldzonen, deren Stärke einstellbar ist, ist es möglich, nicht nur 2, sondern aucli mehr als 2 Bestandteile eines G e m i s c h e s zu trennen, solange ein, wenn auch noch so geringer, Unterschied in ihrem magnetischen Verhalten besteht. Da die einzelnen Feldzonen sehr scharf eingestellt werden können, ergibt der Ullrichsche Erzscheider eine verhältnismässig scharfe Trennung in unmagnetische und verschieden magnetische Erzbestandteile. Dabei ist trotz einer grossen Durchsatzmenge der Verbrauch an elektrischer und mechanischer Arbeit sehr gering. Der Scheider besteht im wesentlichen aus einem Elektromagneten mit einer Anzahl im Kreise angeordneter verstellbarer Magnetpole und dem allen Magnetpolen gemeinsamen Anker. Der Anker, welcher über den Magnetpolen liegt, wird von einem oder mehreren gleichachsigen, mit Schneiden versehenen Ringen gebildet, die am Umfang einer wagerecht liegenden Scheibe einstellbar befestigt sind und sich im Betrieb mit der S c h e i b e um ihre Achse drehen. Die Anzahl der Pole und damit der Arbeitsstellen der Maschine wird j e nach der gewünschten Durchsatzmenge gewählt; j e grösser die Leistung der Scheider sein soll, um so mehr Pole werden angebracht. Die Anzahl der Ringe ist durch die Anzahl der zu trennenden Bestandteile bedingt. E s werden Scheider mit 2, 4, 6, 8 und 10 Polen und mit 1 bis 6 Ringen gebaut. Die Zuführung der zu scheidenden Stoffe findet zwischen Pol und Ankerring statt und erfolgt mittels Bandförderer oder Schüttelrinnen öder bei Schlämmen unter 1 mm Korngrösse mittels festliegender geneigter Schurren. Die getrennten Stoffe werden zwischen den Polen in Blechtaschen abgegeben und durch Rohre unmittelbar nach unten oder durch das Innere der Maschine abgeleitet. Die Ausführung der Scheider ist, j e nachdem nass oder trocken gearbeitet wird, und j e nach der Durchsatzmenge, der Korngrösse und der magnetischen Beschaffenheit des Scheideguts verschieden. D a s D. R. P. 144 9 5 4 betrifft eine oxydierende Röstung als Vorbereitung armer Eisenerze für die magnetische Aufbereitung. Eine ähnliche Behandlung schreibt das Engl. Pat. 6811 von 1903 vor. Die ö l a u f b e r e i t u n g , welche von E 1 m o r e herrührt, bezweckt die Erzscheidung unter Anwendung schwerer ö l e , und zwar benutzt man namentlich die Rückstände der Petroleumraffination. Kiese zerstäuben beim Zerkleinern leicht in Schüppchen, welche auf dem W a s s e r schwimmen und dadurch bei der nassen Aufbereitung verloren gehen. Deshalb lässt E l m o r e das Erz n a s s vermählen und bringt es dann mit dem ö l in rotierende Zylinder, wo Kies und ö l sich innig mischen. D a s Öl-Kiesgemisch trennt man dann in Spitzkästen von der T r ü b e , während das- ö l aus dem Kies durch Zentrifugieren entfernt wird. D a s Verfahren eignet sich namentlich für arme Pyrite und Kupferkiese. — Ganz ähnlich ist das F r o m m e n t s e h e Verfahren, das die Aufbereitung von Schwefelerzen ( C u ; P b ; Zn u. a. m.) mit Öl bezweckt. Ein neuer Öl-Aufbereitungsprozess ist das M u r e x - V e r f a h r e n ; es

Aufgüsse —

Aurocantan.

109

nutzt die T a t s a c h e aus, dass gewisse ö l e , mit erzführenden Trüben vermischt, sich nur den metallführenden Teilchen anhängen, während die Gangart unbenetzt bleibt. Man mischt nun der ölmischung bestimmte magnetische Substanzen (feingemahlenen Magnetit oder Pyrrhotit) bei und kann dann auch die nichtmagnetischen Erzteilchen durch einen Magneten von der Gangart trennen. Das Öl-Magnetitgemenge wird mit dem Erz und H 2 0 in einer rotierenden Trommel gemischt; dann passiert die T r ü b e einen Elektromagneten, der die Scheidung vollzieht. Das Verfahren eignet sich besonders für innig verwachsene Erze, für Karbonate und Oxyde, und für die Nachbehandlung nassmechanischer Aufbereitungen. Aufbereitungs-Anlagen für Erze jeder Art: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

A u f g ü s s e (lnfusa). Man versteht darunter atigemein den mit siedendem H 2 0 bereiteten Auszug eines Arzneistoffes. D a s D. A. IV schreibt v o r : Zur Bereitung von Aufgüssen wird das nötigenfalls zerkleinerte Arzneimittel in einem geeigneten G e f ä s s e mit heissem W a s s e r übergössen und 5 Minuten lang im W a s s e r b a d e unter wiederholtem Umrühren erhitzt. Nach dem Erkalten wird die Flüssigkeit durchgeseiht. Bei Aufgüssen, für welche die Menge des anzuwendenden Arzneimittels nicht vorgeschrieben ist, wird 1 T . desselben auf 10 T . Aufguss genommen. D i e s e s Verhältnis gilt aber nur für indifferente, nicht aber für stark wirkende S u b s t a n z e n ; von letzteren dürfen Aufgüsse nur dann abgegeben werden, wenn •die Menge des Arzneistoffes vorgeschrieben ist. A u f s c h l i e s s m a s c h i n e n siehe „ S u p e r p h o s p h a t " . Auramine. Teerfarbstoffe, welche zur Gruppe der Diphenylmethanfarbstoffe gehören. Der einfachste Körper (Nichtfarbstoff) dieser Gruppe ist das D i a m i d o d i p h e n y l m e t h a n H 2 N—CeHr—CH 2 —CeHi. NH S . Ein wichtiges Ausgangsniateirial zur Darstellung der Auramine ist das B e n z o p h e n o n CeHs—CO—C 8 H 6 (siehe unter „K e t 0 n e " ) und das davon derivierende

Tetramethyldiamidobenzophenon

Durch Ersatz des Karbonylsauerstoffs durch eine Amidogruppe . erhält man direkt das e i n f a c h s t e A u r a m i n (Amidotetramethyldiamidodiphenylmethan). H

p

2

IT

N — '

V I / p U

\

M a n

kann

demnach das Auramin beispielsweise

durch Zusammenschmelzen von Tetramethyldiamidobenzophenon mit S a l - ' miak darstellen oder aber aus Tetramethyldiamidodiphenylmethan durch" Zusammenschmelzen mit Schwefel unter gleichzeitigem Überleiten von Ammoniak. Apparate für die T r o c k n u n g : K m i l Passburg, anhang).

Maschinenfabrik,

B e r l i n NW 23,

liniekenallee

30

(siehe

Anzeige

im

Anzeigen-

A u r a n t i a z e e n ö l e . Ätherische ö l e , die in grossen Mengen in Italien gewonnen werden, und zwar aus der Zitron«, der Limone, der Bergamotte und der Pomeranze (Orange, Apfelsine). Ein Teil dieser ö l e entstammt den Fruchtschalen, während das Orangenblütenöl aus Blüten, das Petitgrainöl aus unreifen Früchten gewonnen wird. Da bei der Destillation die Duftstoffe teilweise verloren gehen, so benutzt man diese Methode nur für geringwertige, dem Verschnitt dienende ö l e . Die feinsten Qualitäten erhält man durch Auspressen mit der Hand gegen einen Schwamm, in dem sich das ö l ansammelt. Zweckmässiger ist das sogenannte N a d e l v e r f a h r e n , bei dem die der ölgewinnung dienenden Schalen gegen eine mit Nadelspitzen besetzte Schüssel gerieben werden. Die Reinigung erfolgt durch Lagern und Filtration, auch wohl durch Destillation mit Wasserdanipf oder im Vakuum. Im einzelnen siehe die Artikel „ B e r g a m o t t ö l " , „Neroliöl", ,,P e t i t g r a i n ö 1", „ P o m e r a n z e n s c h a l e n ö l " und „Z i t r o n e n ö 1". A u r i p l g m e n t siehe „ A r s e n f a r b e n " .

Aurocantan.

Es ist Kantharidyläthylendiaminaurocyanid

CioHWOa. NCH 2 . CH«. N H S . HCN . AuCN + H ä O,

110

Aurochin —

Ausdehnung.

bildet ein weisses, kristallinisches, in H 2 0 leicht lösliches Pulver und dient zur intravenösen Injektion bei Tuberkulose. A u r o c h i n , ist der Chininester der p-Amidobenzoesäure und soll bei Malaria verordnet werden. Die Dosis ist um 25 % höher als die des salzsauren Chinins. Auro-Natrium chloratum = Natriumgoldchlorid siehe „ G o l d v e r b i n d u n g e n No. 2 " . A u r u m siehe „ G o 1 d " . A u r u m c h l o r a t u m = Goldchlorid; siehe „ G o l d v e r b i n d u n g e n No. 1". A u r u m c o l l o i d a l e siehe „K o 11 a u r i n " . A u s d e h n u n g - . Der lineare Ausdehnungskoeffizient eines festen Körpers ist die Verlängerung . H., Cöln I, Fernspr. A. 5558, 5559, 4100. — T e l e g r . : C o n t i c h e m i e (siehe auch Anzeigen), Holzverkohlungs - Industrie, Aktiengesellschaft, Konstanz ( B a d e n ) . J o h s . Oswaldowski, A l t o n a , Gr. E l b s t r . 240/244.

A z e t o n s u l f i t siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " . A z e t o p h e n o n (Phenylmethylketon), als Heilmittel auch H y p n o n genannt. C 6 H 6 . CO . CH 3 . Man gewinnt es durch Kochen von Benzol mit Azetylchlorid und A1SC16. Man rektifiziert die zwischen 190 und 205° siedenden Anteile und fängt die bei 195—200° übergehende Fraktion auf. F a r b l o s e oder gelbliche, ölige Flüssigkeit vom S. P. 201°. Erstarrt bei -i- 4° zu Kristallblättern, die bei 20° schmelzen. F a s t unlöslich in H 2 0 , sehr leicht löslich in Alkohol, Äther, Chloroform, Benzol und fetten ö l e n . Man Verordnet es als Schlafmittel, und zwar meist in Kapseln, zu 0 , 0 5 — 0 , 1 5 g p. dos. Azetophenon, ehem. rein, wasserhell

H Mk. 3 , 3 0 ;

Azetopyrin. E s ist Antipyrin-Azetylsalizylsäure neuralgikum und Antirheumatikum verordnet. Azetopyrin

1 kg M k . 3 0 , 0 0

und wird

als

Anti-

H Mk. 4 , 0 0 ; 1 kg Mk. 3 6 , 0 0

A z e t p h e n e t l d i n soviel wie P h e n a z e t i n (s. d.). Azetverblndungen. Siehe im einzelnen die Artikel ,,A z e t a 1 e " , „ A z e t a t e " , „A z e t e s s i g e s t e r " , ,,A z e t i n " , „ A z e t o 1", „ A z e t o n " , „ A z e t y l c h l o r i d " u. s. w.

Azetylamlnophenylarslnsaures Natrium soviel wie A r s a z e t i n

(s. d.). Azetylchlorid. CH 3 COCl. Farblose, stechend riechende Flüssigkeit vom S. P. 5 5 ° , wird gewonnen durch Einwirkung von PCI» oder POCU auf Essigsäure. Nach dem D. R. P . 151 8 6 4 verreibt man ein Erdalkaliazetat (z.- B . das von C a ) mit Sulfurylchlorid innig und destilliert dann, wobei Azetylchlorid übergeht.

118

Azetylen.

Wichtig zu werden verspricht das Verfahren D. R. P. 146 690, wonach man Azetylchlorid durch Erhitzen von 1 mol. wasserfreiem Natriumazetat und 2 mol. chlorsulfonsaurem Natrium CISOsNa auf 150—200° erhält. Nach Amer. Pat. 944 372 lässt man Siliziumtetrachlorid allmählich zu feingepulvertem Na- oder Ca-Azetat fliessen und erhitzt unter Rückflusskühlung und beständigem Rühren auf 100° oder man leitet die Dämpfe von SiCU über die auf 160—180° erhitzten Azetate. Bei entsprechendem Mengenverhältnis verläuft die Reaktion gemäss der Gleichung: SiCU + 2C 2 H 3 0 2 Na = 2NaCl + Si0 2 + 2C 2 H 3 0C1. Nach D. R. P. 283 896 gewinnt man es, indem man Phosgen (COClj) mit dampfförmiger Chloressigsäure durch einen erhitzten Reaktionsraum leitet. Nach D. R. P. 284 617 erhitzt man Phosgen mit einem Alkalisalz der Essigsäure; so werden 8,2 kg wasserfreies Natriumazetat mit 10 kg C0C12 im Autoklaven auf 120° erhitzt, unter kontinuierlichem Ablassen der entstehenden C0 2 . Essigsäureanhydrid zersetzt sich mit Wasser sehr energisch unter Bildung der Karbonsäure. Diese grosse Reaktionsfähigkeit, die es auch andern Körpern gegenüber beweist, verleiht ihm eine grosse Bedeutung. Azetylchlorid

• j kg Mk. 8,00; °/o kg

Mk. 720,00

„ ehem. rein 1 „ „ 17,00 A z e t y l e n . C2H2. Gasförmiger Kohlenwasserstoff. Es wird jetzt ausschliesslich durch Behandlung von C a l c i u m k a r b i d mit Wasser (bei gewöhnlicher Temperatur) gewonnen; die Reaktion entspricht der Gleichung: CaC 2 + 2 H 2 0 = C2Hs + Ca(OH) 2 . Bei gewöhnlichem Druck ist das Azetylen ein farbloses Gas, sp. G. 0,92 (auf Luft = 1 bezogen). Bei + 1° wird es durch einen Druck von 48 Atm. zu einer stark lichtbrechenden Flüssigkeit kondensiert, die bei 0° das sp. G. 0,451 hat. Das Azetylen brennt mit stark russender und hellleuchtender Flamme; durch geeignete Brennerkonstruktionen kann man/ das-Russen beseitigen. Die Leuchtkraft des Azetylens ist 15 mal so gross wie die eines gleichen Volums Steinkohlengas. Ein Übelstand ist die leichte Explosivität der Gemische von Azetylen mit Luft. Die Explosionsfähigkeit beginnt bei einem Verhältnis von 1 vol. Azetylen auf 1,25 vol. Luft und endet bei 1 vol. Azetylen auf 20 vol. Luft; am gefährlichsten ist eine Mischung von 1 vol. Azetylen auf 12 vo!. Luft. Bei entsprechend kleinen Brenneröffnungen ist übrigens diese Explosionsgefahr fast gänzlich vermieden. Reines Azetylen riecht aromatisch und ist kaum giftig; dagegen hat das technisch dargestellte unreine Azetylen einen höchst widerlichen Geruch durch Sulfide und Phosphorwasserstoffe, die ihm auch giftige Eigenschaften verleihen. Man entfernt diese Nebenbestandteile durch geeignete Reinigungs(Absorptions-)Massen. Technisch können aus 1 kg Calciumkarbid etwa 300 1 Azetylen erzeugt werden. Für die Rentabilität der Azetylenbeleuchtung ist folgende Berechnung (seitens der Zeitschrift „Kraft und Licht") aufgestellt worden: 1 kg CaC s kostet 25 Pf. und ergibt 300 1 C2H2. Hiermit kann man pro Stunde 500 Normalkerzen Lichtstärke erzeugen, so dass 0,6 1 Gas 1 Normalkerzenstunde ergeben; eine solche kostet also 0,05 Pf. (nur den Preis des Calciumkarbids berücksichtigt). Während das Azetylengas bei richtiger Behandlung eine ungefährliche Beleuchtungsquelle ist, hat sich das f l ü s s i g e Azetylen als ein höchst gefährlicher Körper erwiesen, der oft genug ohne erkennbaren Grund explodiert. Sehr verbreitet ist die Verwendung von Azetylen, nachdem es von Azeton gelöst worden ist. 1 1 Azeton löst bei gewöhnlichem Druck 24 1 C2H2, bei 12 Atm. Druck etwa 300 1 C2H2. Man benutzt Stahlflaschen, welche eine feinporige, zementartige Masse enthalten; in diese wird das gereinigte und getrocknete C2H2 bei 12—15 Atm. eingedrückt. Das „gelöste Azetylen" führt die Bezeichnung D i s s o u s g a s . Bei der Benutzung des Dissousgases, das jede Explosionsgefahr ausschliesst, merkt der Verbraucher nicht, dass

Azetylenothermie



119

Azetylsalizylsäure.

es sich um ein gelöstes Azetylen handelt, denn beim ö f f n e n des Ventils entweicht ein reiner, trockener Qasstrom von C 2 H 2 . Über Calciuinkarbid siehe den Artikel „ K a r b i d e " . Zur Reinigung des technischen Azetylens haben L u n g e und C e d e r k r e u t z den Chlorkalk empfohlen, doch kam es hierbei zuweilen zu plötzlichen Erhitzungen und gelegentlichen Explosionen. Das D. R. P. 162 324 will 60lche Explosionen unmöglich machen durch Verwendung eines besonderen Chlorkalks der Zusammensetzung CaO, CaOCl 2 ; H 2 0 ; solcher bildet sich beispielsweise bei der Einwirkung von Chlorgas auf Kalkhydrat, wenn die dabei frei werdende Reaktionswärme durch Kühlung abgeführt wird. Die Methode, C 2 H 3 dadurch von Phosphorwasserstoff zu befreien, dass man es durch eine starke Säure, z. B. H 2 S0 4 von mindestens 53® Ete, durchleitet, leidet an dem Übelstand, dass der Phosphorwasserstoff nur anfangs zurückgehalten wird, dann aber unabsorbiert im C2H2 verbleibt. Nach dem D. R. P. 179 994 bleibt die Säure dauernd zur Reinigung des Azetylens brauchbar, wenn man ihr Arsenik (As 2 0 3 ) zusetzt. Die gebräuchlichsten Reinigungsmittel für Azetylen sind A k a g i n (Gemisch von Chlorkalk und Bleichromat), H e r a t o 1 (mit Chromsäure getränkte Kieselgur) und F r a n k o l i n (mit salzsaurer Lösung von Kupferchlorür getränkte Kieselgur). Azetylen-Erzeugungsapparate kosten etwa: L e i s t u n g in N o r m a l f l a m m e n a 1 6 K e r z e n . Preis M k

20 500

50 800

100 1200

200 1800

400 3000

Azetylen: k o n t i n e n t a l e Cheiriisuhr Gesellschaft m. b. C'ontichemic (siehe auch Anzeigen).

H. (

Cc'ün 1, Fernspr. A. 5558, 5559, 4160. — Telegl'.:

A z e t y l e n o t h e r m i e . Durch Verbrennen von Azetylen mit reinem Sauerstoff erzielt man Temperaturen, die dem des elektrischen Flammenbogens fast gleichwertig sind (über 3500" C.). P a s Wesentliche für die Verwendung der Azetylenothermie, die insbesondere für die Schweissung von Eisenblechen wertvoll ist, ist ein guter Brenner, der die Mischung zu regulieren gestattet und jede Explosionsgefahr verhindert. Dies geschieht z. B. durch ein Rückschlagventil bei den Brennern der Firma Wwe Joh. Schulimacher, Köln. A z e t y l e n t e t r a c h l o r i d siehe „ T e t r a c h l o r ä t h a n". Azetylentetrachlorid : Bosnische E l e k t r i z i t ä t s - Aktiengesellschaft, Wien 1/1, T e g e t t h o f f s t r . 7.

I Chem. F a b r i k Griesheim-Elektron, F r a n k f u r t a. M. |

A z e t y l i n . Bezeichnung für eine besondere Marke von Azetylsalizylsäure-Tabletten. A z e t y l i t h . Unter diesem Namen geht eine von einem Zuckermantel umgebene Calciumkarbidmasse. Bei der Verwendung des Azetyliths soll die unangenehme Nachentwicklung des Azetylens nach dem Abstellen des Wassers ganz wegfallen. Dabei bleibt das noch nicht verbrauchte Azetylith im Reservoir unverändert, so dass bei neuem Wasserzutritt die Entwicklung von C2H2 wieder beginnt, beim Abstellen sofort wieder aufhört. Es bleibt abzuwarten, ob das Azetylith hält, was man von ihm verspricht. Bosnische

E l e k t r i z i t ä t s - Aktiengesellschaft,

Wien 1/1, T e g e t t h o f f s t r . 7.

A z e t y l s a l i z y l s ä u r e (Aspirin; Acidnrn acetylosalicylicum). CaH^COs. CHa). Q0 2 H. Zur Darstellung wird entweder Salizylsäure mit Essigsäureanhydrid gekocht, oder man erwärmt Salizylsäure mit Azetylchlorid auf 80° C. In beiden Fällen wird eine kristallinische Masse erhalten, die aus Chloroform umkristallisiert wird. Nach dem Amer. Pat. 749 980 gewinnt man Azetylsalizylsäure, indem man Salizylsäure mit Natriumazetat und p-Toluolsulfochlorid erhitzt; verwendet man statt der Salizylsäure einen Salizylsäureester, so erhält man den entsprechenden Azetylsalizylsäureester. Farblose Kristallnadeln von säuerlichem Geschmack; Sch. P. 135° C., ziemlich schwer in Wasser, leicht in Alkohol und Äther löslieh.

120

Azetylzellulose — Azitrin.

Geschätztes Arzneimittel, das die Salizylsäure ersetzen soll und bei Rheumatismus und Neuralgien gegeben wird. Eirizeldosen 0,5 g; täglich bis zu 4 g. Vgl. „ N o v a s p i r i n". Wichtig geworden sind die Salze der Azetylsalizylsäure. Dazu gehört zunächst das Ca-Salz, welches als A s p i r i n - L ö s l i c h bekannt wurde, [C«H 4 (C02. CH 3 ). C02] 2 Ca, ein weissliches, in etwa 4 T. H«0 lösliches Pulver. Seine Darstellung betreffen die D. R. P. 251 333 und 253 924 mit den ZusatzD. R. P. 255672 und 255673, sowie Engl. Pat. 390 von 1913. Die Verwendung ist dieselbe wie die der Azetylsalizylsäure selbst. Dos. 0,5—1,0 g 3—5 mal täglich. In letzter Zeit wird N a t r i u m a z e t y l s a l i z y l a t C 0 H 4 (CO 2 . CH 3 ). C0 2 Na noch vorgezogen. Man gewinnt es nach D. R. P. 270 326 mit den ZusatzD. R. P. 276 668 und 286 691, indem man auf die trockene Säure wasserfreies Na 2 C0 3 in Gegenwart von Essigester einwirken lässt. Azetylsalizylsäure D. A. V

H M t . 1,00; 1 kg M k . . 9 , 0 0

A z e t y l z e l l u l o s e siehe „ Z e l l u l o s e e s t e r". A z l d i m e t r i e siehe „A 1 k a 1 i m e t r i e". Azldol. Chlorhydrat des Betains CH2N . (CH 3 ) 3 C1. CO s H. Es bildet farblose, in H2O leicht lösliche, fruchtsäuerlich schmeckende Kristalle, die 23,8 % HCl enthalten. Wegen der starken hydrolytischen Spaltung des Salzes in wässeriger Lösung soll es als angenehm schmeckendes Ersatzmittel der Salzsäure in fester Form medizinisch verwendet werden, so namentlich bei Magenkranken. 0,5 g Azidol (in Pastillenform) entsprechen lOTropfen verdiinnter(12,5 %iger) Salzsäure. A z l d o l - P e p s l n . Festes, völlig haltbares Salzsäure-Pepsinpräparat von gut verdauungsbefördernder Wirkung, aus Azidol und Pepsin erhalten, kommt in zwei Stärken in den Handel. Azinf&rbstoffe. Teerfarbstoffklasse, als deren Chromophor die Gruppe 1

angesehen werden muss. Der einfachste zu den Azinen gehörige Körper N ist das P h e n a z i n CsHi^i^CeHj. Die Azine entstehen bei der Einwirkung N

von Orthodiaminen auf Orthochinone, indem beide Sauerstoffatome des Chinons mit dem Amidwasserstoff in Form von Wasser ausgeschieden werden. Die Reaktion entspricht also der Gleichung: R ^

+ ^ > R

= RR + 2 H 2 0 .

Zu den Azinfarbstoffen werden jetzt allgemein, dem obigen Konstitutionsschema entsprechend, die E u r h o d i n e , die S a f r a n i n e (und A p o s a f r a n i n e), die I n d u l i n e sowie das als C h i n o x a l i n f a r b s t o f f bezeichnete F 1 a v i n d u 1 i n gerechnet. Die E u r h o d i n e entstehen durch Einwirkung von o-Amidoazokörpern auf Monamine, z. B. Eurhodin selbst durch Erhitzen von o-Amidoazotoluol mit salzsaurem a-Naphtylamin. Den Eurhodinen ähnlich sind die E u r h o d o l e (Oxyazine), welche man beim Erhitzen der Eurhodine mit konz. HCl auf 180° erhält. Uber die Konstitution und Darstellung der S a f r a n i n e vgl. den besonderen Artikel „ S a f r a n i n e". Auch über die I n d u 1 i n e (s. d.) unterrichtet ein besonderer Artikel. A z i t r i n . Äthylester des Atophans (Phenylcinchoninsäureäthylester) H C C— COOC 4 H 5

h c / V \ c h

Azodermin



121

Azovcrbindungen.

ist ein gelbliches, geruch- und geschmackfreies, in H s O schwer, in Alkohol und Äther leicht lösliches kristallinisches Pulver. Seh. P. 61—62°. In Dosen von 0,5 g 4—6 mal täglich dient es zur Behandlung von Gicht, Rheumatismus, Neuralgien und Ischias. A z o d e r m i n , durch Einführung einer Azetylgruppe in die Amidogruppe des Amidoazotoluö'ls (des wirksamen Bestandteils des. Scharlachrots) erhaltene Verbindung, die zur Wundbehandlung als feines Pulver dienen soll. Azodermin: Aetien-Ges. f. Anilin-Fabrikation, Berlin SO 36.

A z o b e n z o l siehe „ A z o v e r b i n d u n g e n". A z o d o l e n . Pulvermischung aus gleichen Teilen P e 11 i d o 1 (s. d.) und J o d o l e n (s. d.). Es hat dieselben therapeutischen Eigenschaften wie Pellidol, verbindet aber damit antiseptische und austrocknende Eigenschaften. Azodolen

D Mk, 1 , 2 5 ; H M k . 1 1 , 0 0

Azofarbstoffe. Sehr wichtige Klasse von Teerfarbstoffen, deren Chromophor die Azogruppe —N—N— bildet (vgl. „ A z o v e r b i n d u n g e n"), und zwar ist sie stets mit zwei Benzolkernen oder andern aromatischen Kohlenwasserstoffen verbunden. Ist die Azogruppe e i n m a l vorhanden, so spricht man von M o n o a z o f a r b s t o f f e n oder von Azofarbstoffen schlechthin, während durch den Eintritt m e h r e r e r Azogruppen D i s a z o - , T r i s a z o - und T e t r a k i s a z o f a r b s t o f f e entstehen. Das Gebiet der Azofarbstoffe ist schier unübersehbar, und wir müssen uns auf ganz kurze Andeutungen beschränken. Die wichtigsten Gruppen der Monoazofarbstoffe sind d i e A m i d o a z o f a r b s t o f f e und die O x y a z o f a r b s t o f f e . Durch das Eintreten der Azogruppe in Kohlenwasserstoffe entstehen zunächst nur gefärbte Körper ohne Farbstoff Charakter; die Verwandtschaft zur Faser wird erst durch den Eintritt anderer Gruppen vermittelt, welche den Azokörpern saure oder basische Eigenschaften verleihen. Das A m i d o a z o b e n z o l C 6 H 6 . N : N . C 6 H4. NHS entsteht durch Umlagerung des Diazoamidobenzols. Zur Darstellung versetzt man Anilin mit soviel HCl und NaN0 2 , dass nur etwa Vs in Diazoamidobenzol übergeführt wird und dieses im überschüssigen Anilin gelöst bleibt. Durch gelindes Erwärmen bewirkt man die Umlagerung des Diazoamidobenzols C 8 H 6 . N : N . NH . C6H« in Amidoazobenzol. Das letztere ist selbst noch kein Farbstoff, wohl aber sind dies z. B. seine Sulfosäuren. Das O x y a z o b e n z o l CeHB. N : N . C«Hi. OH wird durch Einwirkung von Diazobenzol auf Phenolnatrium erhalten. Behandelt man das Oxyazobenzol mit rauchender Schwefelsäure, so entsteht die Oxyazobenzol-p-sulfosäure HSOs. N : N . CeH 4 . OH, welche unter der Bezeichnung T r o p ä o l i n Y als Farbstoff in den Handel gebracht worden ist und den einfachsten Oxyazofarbstoff darstellt. Uber D i s a z o f a r b s t o f f e , T r i s a z o f a r b s t o f f e und T e t r a k i s a z o f a r b s t o f f e vgl. diese besonderen Artikel. A z o o x y f a r b s t o f f e . Teerfarbstoffklasse mit dem Chromophor Als Stammsubstanz dieser Farbstoffe fasst man das A z o o x y s t i l b e n auf, dem /0\ die Formel CeHt-^Q qI>C«Hi zukommt. Die hierhergehörigen Verbindungen I I H H sind sämtlich direktfärbende substantive Baumwollfarbstoffe. A z o t o l u o l siehe „ A z o v e r b i n d u n g e n". Azoverbindung'eii. Organische Verbindungsklasse mit der Gruppe —N=N—, deren freie Bindungen je einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest tragen. Unterschied gegen die Diazoverbindungen siehe im Artikel ,.D i a z o -

122

Azurblau.

v e r b i n d u n g e n". Die Azoderivate entstehen bei der Reduktion der Nitroderivate CnHsn—7 .N0 2 mit alkoholischer Kalilauge oder mit Natriumamalgat* sowie bei der Oxydation von Anilin und seinen Homologen. Die Azoverbindungen sind gelbe oder rote kristallisierende Körper, unlöslich in Wasser: durch Oxydation mit CrO» oder HNO s führt man sie in Azooxyderivate, durch Reduktion mit (NH t )HS in Hydrazoderivate über. Von den Azoverbindungen sind vor allem zu nennen: 1. A z o b e n z o l . C«H S —N=N—C 6 H 0 . Durch Reduktion von Nitrobenzol mit Natriumamalgam erhalten. Neuerdings stellt man es auch elektrolytisch aus Nitrobenzol dar, und zwar elektrolysiert man letzteres nach den D. R. P. 127 727 und 141 535 in alkalischer Aufschwemmung bei höherer Temperatur, wobei man die Kathode (als solche dient zweckmässig das Gefäss) recht gross, die Anode dagegen möglichst klein wählt. — Nach dem D. R. P. 210 806 wird 1 T. Nitrobenzol mit 3 T. 60 %iger Natronlauge und 1 T. bzw. 1,5 T. Steinkohle 48 bzw. 72 Stunden auf 110—140° erhitzt. Im ersieren Falle entsteht Azooxybenzol, im letzteren Azobenzol, welche durch Extraktion mit geeigneten Lösungsmitteln isoliert werden. Das gleiche Verfahren mit besonderen Modifikationen bildet auch den Gegenstand anderer Patente, so einerseits des D. R. P. 216 246 und anderseits des D. R. P. 225 245 nebst Zusatz-D. R. P. 228 722. Das Azobenzol bildet orangerote monokline Kristalle; sp. G. 1,203, Sch. P. 68°, S. P. 293°. Azobenzol, techn gereinigt . ehem. rein

1 kg Mk. 3 , 5 0 ; H Mk, 3,10;

% kg Mk. 300,00

1

1









10,00 27,00

2. H y d r a z o b e n z o l . C 0 H 0 —NH—NH—C 8 H 5 . Durch Reduktion von Azobenzol mit Schvvefelammonium oder mit Zinkstaub, neuerdings auch durch Elektrolyse von Nitrobenzol erhalten. Letztere Darstellung verbessert das D. R. P. 181116 dadurch, dass es dem Elektrolyten geeignete, in HaO unlösliche Lösungsmittel für das Hydrazobenzol (z. B. Benzol, Toluol, Xylol) zusetzen lässt. — Hydrazobenzol bildet farblose Tafeln von kampferähnlichem Geruch; Sch.P. 131°. Durch HCl oder H2SO1 wird es in das isemere Benzidin verwandelt. Hydrazobenzol, rein

D Mk. 1 , 5 0 ; H Mk. 13,00

3. A m i d o a z o b e n z o l . C 6 H,(NH 2 )—N=N—C 0 H 6 . Von den Isomeren ist das p-Amidoazobenzol besonders wichtig. Technisch stellt es aus Diazoamidobenzol C 6 H 6 —N=N—NH(C 6 H 5 ) und Anilinsalzen in Kälte dar. Es bildet gelbe rhombische Nadeln, Sch. P. 123°. Schwache säuerige Base, deren Salze als Farbstoffe im Handel sind. Amidoazobenzol, techn ehem. rein Amidoazobenzolchlorid

drei man der ein-

1 k g Mk. 5,00 H „ 13,00 H „ 5,50

. 4. A z 0 t o 1 u 0 I. C 6 H 4 (CH 3 )—N=N—C 8 H 4 (CH 3 ). Die drei Isomeren entstehen durch Behandlung der entsprechenden Nitrotoluole mit Natriumamalgam oder Zinkstaub. Das p-Azotoluol wird gewöhnlich durch Behandlung von p-Toluidin mit Chloroform und Chlorkalk dargestellt. Dieses, das orangegelbe Nadeln mit dem Sch. P. 144° bildet, findet von den drei Isomeren die meiste technische Verwendung. p-Azotoluol

H M k . 13,00

5. A m i d o a z o t o l u o l e . C»H 4 (CH 3 )—N=N—CeHaiCH),. NHS. Wichtig ist das o-Amidoazotoluol, das man durch Einleiten von salpetriger Säure in o-Toluidin und nachheriges Auskochen mit verdünnter Salzsäure erhält. Es bildet goldglänzende Blättchen; Sch. P. 100°. o-Amidoazotoluol

Azurblau siehe „K o b a 11 f a r b e n"

1 k g Mk. 7,50

Babbitmetall —

123

Bad.

B. B a b b i t m e t a l l siehe ,,A n t i f r i k t i o n s m e t a 11 e". B a c i l l o l siehe „B a z i 11 o 1". B a c k ö f e n . Einschieb- und Auszugdampfbacköfen, Kettenöfen, Lattenöfen, mechanische Backofen mit indirekter Feuerung durch Kohle, Gas, Elektrizität. Werner & Pfleiderer, C a n n s t a t t - S t u t t g a r t

(siehe

Anzeige im

Anzeigenanhang).

B a c k p u l v e r (Hefenpulver). Als Backpulver, die die Hefe ersetzen sollen und beim Backen durch Entwickelung von Gasen (CO2) oder Dämpfen eine Auflockerung des Teiges bewirken, sind sehr verschiedene Mischungen im Handel. Für feineres Gebäck dient als Backpulver vielfach Ammoniumkarbonat (Hirschhornsalz) oder aber eine Mischung von N a t r i u m b i k a r b o n a t mit W e i n s ä u r e oder mit W e i n s t e i n (Cremor tartari). Für Brot wendet man häufig Natriumbikarbonat und Salzsäure an, wobei die Säure dem zur Teigbereitung dienenden Wasser zugesetzt wird, während man das Natriumbikarbonat erst zuletzt dem fertigen Teige beimischt. Statt der Salzsäure wird häufig Calciumbiphcsphat oder eine Mischung dieses mit Kaliumchlorid benutzt. Andere Mischungen sind, wenn auch nicht ihrer Zusammensetzung so doch ihrer Herstellung nach Geschäftsgeheimnis. Sehr üblich ist für Kuchen ein Gemisch von 1 T. Natriumbikarbonat, 2 T. Weinstein und 10 bis 20 T. Mehl oder Milchzucker. Besonders günstig soll ein Zusatz von Stärke wirken; so empfiehlt man ein Backpulver aus 35 T. Natriumbikarbonat, 25 T. Weinstein und 40 T. Kartoffelstärke als ausgezeichnet in der Wirkung. Gewöhnlich werden 15—20 g Backpulver auf % kg Mehl verwendet. Eine andere Vorschrift gibt als Mischung 15 T. Weinsäure, 20 T. Natriumbikarbonat und 35 T. Reisstärke; davon sollen 30—40 g auf 500 g Mehl zugesetzt werden. Das D. R. P. 254 382 schützt die Herstellung von Backpulver aus NaHCOj und Bitartrat in speziellen Verhältnissen; D. R. P. 267 377 ein Backpulver aus Karbonat mit Aluminiumlaktat; Engl. Pat. 18716 von 1911 ein solches aus Phosphorsäure mit-Trockenstärke, während man nach Engl. Pat. 26 912 von 1911 beständige Backpulver durch Mischen von Anhydriden oder inneren Estern aromatischer Oxysäuren mit Karbonaten oder Bikarbonaten gewinnen soll. Die Preise der Backpulvermischungen sind je nach Herkunft und Zusammenstzung sehr schwankend. Auch B a c k m e h l , d. h. Mehl, dem die nötige Menge Backpulver schon beigemischt ist, wird feilgehalten. Eine sehr bekannte Marke von Backmehl besteht aus 84 g Natriumbikarbonat, 188 g Weinstein und 10 kg Weizenmehl. Das D. R. P. 290 738 schützt die Herstellung von CaCI,. enthaltenden Backmehlen; nach dem Zusatz-D. R. P. 292 893 sollen zuckerhaltige Stoffe beigemischt werden. Backpulver: Hans Herzfeld, Hamburg- I, (iertrudenhof

(siehe

Anzeige im

Anzeigenanhang).

(siehe

Anzeige im

Anzeigenanhang).

Misch- und Siebmaschinen: Werner & Pfleiderer, C a n n s t a t t - S t u t t g a r t

B a c t o f o r m . Ein Formaldehydpräparat a u s neutraler Natronseife und Kohlenwasserstoffen, dient als Antiseptikum und Desinfiziens, kommt in flüssiger und gelatinöser Form in den Verkehr, besitzt konzentriert eine schwachgelbliche Farbe, hat einen etwas stechenden Geruch und wird in 1—2 %igen Lösungen zur Wundbehandlung und zur Desinfektion der Hände und Instrumente verwendet. B a d . Siehe im einzelnen „ S a n d b ä d e r", „W a s s e r b ä d e r " und . . T r o c k n e n".

Badesalze — Bakteriologie.

124 Bäder-Präparate: Hugo L e i t h o l f , Chemische F a b r i k ,

Kohlensäure-,

Sauerstoff- und

Fichtennadelbäder:

Crefeld.

Badesalze: Dr. K r ü g e r & Sommerfeld, Cassel (siehe Anzeige

im

Anzeigenanhang:).

Anlagen für die Herstellung und T r o c k n u n g von Badesalzen Emil Passburg, anhang).

Maschinenfabrik, Berlin NW '23,

tiniekenallee

30 (siehe Anzeige im

baut: Anzeigen-

Bahnanlagen: Orenstein

& Koppel—Arthur

Koppel,

Akt.-Ges.,

Berlin SW 61.

Kipper, Aufzüge, Schiebebühnen, Spille für Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Eisenbauwagen:

Magdeburg-Buckau.

B a k e l i t (englisch: B a k e l i t e ) . Ein synthetisches Harz, z u - d e s s e n Darstellung Phenol und Formaldehyd mit einem alkalischen Kondensationsmittel e r w ä r m t werden. Hierbei entsteht z u e r s f B a k e l i t A, d a s Kondens a t i o n s a n f a n g s p r o d u k t , d a s in flüssiger und fester Form in den Handel kommt und sich in Alkohol, Phenol, Glyzerin, Azeton, Natronlauge u. a. in. löst. Die feste Form d e s Bakelit A ist schmelzbar. Bei längerem Erhitzen gehen beide Formen von A in B a k e l i t B über. Dieses Kondensationszwischenprodukt ist in der Kälte fest, in der W ä r m e gummiartig-plastisch, jedoch unschmelzbar; es verhält sich den meisten Lösungsmitteln gegenüber indifferent, quillt in Azeton o d e r Phenol auf, ohne sich aber zu lösen. Bei längerem Erwärmen verwandelt sich B in Bakelit C, d a s Kondensationsendprodukt, w e l c h e s unschmelzbar, auch in der W ä r m e nicht mehr plastisch, in allen Lösungsmitteln unlöslich und darin auch nicht mehr quellbar ist. Die Überführung von A und B in Bakelit C geschieht, um Blasigwerden durch Gasentwicklung zu verhüten, unter E r h ö h u n g des äusseren Druckes in dem sogenannten B a k e l i s a t o r , einem Autoklaven, worin d a s Produkt vor und w ä h r e n d der E r w ä r m u n g durch Z u f ü h r u n g von komprimierter Luft oder C 0 2 unter Druck gesetzt wird. Bakelit ist ein sehr hartes, vollkommen unlösliches, von fast allen Chemikalien nicht angegriffenes Harz vom sp. G. 1,25, fast farblos bis hellgelb, vorzüglicher Isolator für W ä r m e und Elektrizität. Geformt werden kann es nicht als fertiges Bakelit C, sondern nur in den Zwischenstadien. Beispielsweise Wird festes Bakelit A gepulvert, mit Füllmitteln vermischt und in einer eisernen Form bei 170° unter einer hydraulischen P r e s s e komprimiert, wobei es in u n s c h m e l z b a r e s Bakelit B übergeht. Die geformten Stücke w e r d e n dann (ohne F o r m ) im Bakelisator in fertiges C - P r o d u k t verwandelt. Man stellt a u s Bakelit elektrotechnische Bedarfsartikel, Messergriffe, Bürstenhandgriffe, Bierglasuntersätze u. s. w. her. Anlagen für die Herstellung: E m i l Passlnirg, Maschinenfabrik, Berlin NW 23,

anhang).

liriickenallee 30 (siehe Anzeige im

Anzcigen-

B a k t e r i o l o g i e . Von den A p p a r a t e n und G e r ä t s c h a f t e n f ü r bakteriologische Z w e c k e sind vor allem zu n e n n e n : D am p f s t e r i l i s i e r u n g s a p p a r a t , verbessert, für äusserst schnelle Dampfentwickelung. Zylinder mit Asbest oder Linoleum bekleidet, mit allem Zubehör. Durchm, des Zylinders 25 cm, Höhe 5 0 cm. Dampfentwickler von Kupfer, Zylinder von verbleitem Stahlblech D e r s e l b e , jedoch Zylinder von Kupfer T r o c k e n k ä s t e n (Apparate für Sterilisation in heisser Luft bei 150 bis 1 8 0 ° ) . Doppelwandiger Kasten aus Stahlblech; Luftzugschieber; 2 Einlagen; kupferne Bodenplatte. Lichte Masse: Höhe 24, Breite 18, Tiefe

Mk. 45,00 70,00

16 cm „ 26,50 D e r s e l b e mit Asbestbekleidung n 40,00 G r ö s s e r e A p p a r a t e für H e i s s l u f t s t e r i l i s i e r u n g . . . Mk. 4 0 , 0 0 — 1 5 0 , 0 0 T h e r m o s t a t für Züchtung zwischen 3 0 und 4 0 ° nach H u e p p e aus verbleitem Stahlblech, doppelwandig mit konischem Boden u. s. w. u. s. w. Apparat mit Linoleum oder Asbest bekleidet, innere Höhe 38 cm Breite 25 cm, Tiefe 25 cm; mit Ileizvorriclitung Mk 100 CO

125

Bakteriologie.

D e r s e l b e Apparat, jedoch mit 2 Arbeitsräumen von j e 3 8 x 2 5 x 2 5 cm Grösse, doppelter Luftventilation, 1 0 in den Wasserraum eingelegten Heizröhren, mit 2 Heizvorrichtungen Mk. 19f>,C0

A u t o k l a v (D i g e s t o r) zur Sterilisation unter Druck, siehe den Artikel „ A u t o k l a v e n " . T h e r m o r e g u l a t o r e n für die Thermostaten siehe unter „ T h e r m o r e g u l a t o r e n". Z ä h l a p p a r a t nach W o l f h ü g e l Z ä h l p l a t t e allein Z ä h l a p p a r a t nach E s m a s c h für Reagenzglaskulturen, kompl. D e r s e l b e auf Stativ A b f i t l l a p p a r a t e für Nährgelatine: Inhalt Stück

250 4,50

500 5,50

750 6,00

1000 7,00

Mk. 9 , 5 0 — 1 1 , 5 0 Mk. 3,0) . . . „ 9,00 „ 15,00

ccm. Mk.

H e i s s w a s s e r t r i c h t e r aus K u p f e r mit Heizring und Stativ . . . . „ 14,00 Bakterienfiltrierapparat, bestehend aus gläsernem Sammelgefäss, Berkefeld-Filter, Asbest- und Gummiring 7,00 G i e s s a p p a r a t für Plattenkulturen kompl Mk. 1 6 , 7 0 Einzelne T e i l e : a ) Vorrichtung für horizontale Einstellung: Dreieck von bronziertem Eisen mit Stellschrauben aus Messing „ 6,00 b ) Dosenlibelle „ 4,00 3,0U c) Spiegelglasplatte 2 8 cm 8 4,00 d) Glasschale von 2 4 cm 2 mit hineinpassender Glocke mit K n o p f . . „ G i e s s a p p a r a t nach D a h m e n aus Metall, zum Kühlen durch die Wasserleitung „ 12,00 K u l t u r s c h a l e n mit plangeschliffenen R ä n d e r n : Burchmesser . 24 2 5 , 5 cm. 10 15 20 Höhe . '. . 5 6 7 8 8 n Stück . . . 0,45 0,75 1,20 1,50 2,10 Mk. K u l t u r s c h a l e n mit aufgeschliffenem K n o p f d e c k e l : Durchm. 5 6 9 1 0 cm. Höhe . . . 3 3 3,5 4 , Stück 0,65 0,70 1,00 1,20 Mk. D o p p e l s c h a l e n nach E s m a r c h , mit polierten Rändern, übereinander passend, Höhe der unteren Schale 2 c m : Durchm. der oberen Schale 4 5 6 7 8 9 1 0 1 5 cm. 12 Paar 0 , 3 0 0 , 3 5 0 , 4 5 0 , 5 0 0 , 5 0 0 , 5 5 0 , 6 0 0,80 0 , 9 0 M k . D i e s e l b e n , Höhe der unteren Schale 7 cm : Durchm. der oberen Schale 20 22 24 cm. Paar 1,60 1,90 2,40 Mk. D i e s e l b e n mit K n o p f : Durchm 22 2 4 cm. Paar 2,20 2,60 Mk. D o p p e l s c h a l e n nach P e t r i . Deckelschalen 1 0 0 mm Durchm.; untere Mk. 0,55 Schale 1 0 — 1 5 mm Höhe, Paar D o p p e l s c h a l e n mit eingezogenem Rand, zum bequemen Verschliessen mittels Gummiringes (Modell des K g l . Pr. Kriegsministeriums) Durchm. 1 0 cm, nebst Gummiring, Paar „ 0,90 D o p p e l s c h a l en nach S o y k a , ganz flache F o r m : Durchm. der Deckelschale 4 5 6 8 1 0 cm. Paar 0,60 0,65 0,70 0,80 1,00 M k . G l a s p l a t t e n zum Ausgiessen des Nährbodens mit geschliffenen R ä n d e r n : Länge . . . . . . . . 130 130 1 6 0 ,mm. Breite 85 105 130 „ 1 0 Stück 1,00 1,20 1,50 Mk. T r o p f f l ä s c h c h e n für Farblösungen, mit eingeschliffener Pipette und Gummihütchen, Inhalt 3 0 ccm, 1 Stück Mk. 0,55

126

Baktoform — Baldriansäure.

F a r b s c h ä l c h e n von Porzellan von 50 mm Durchm., aufeinanderpassend, Satz von 6 Stück mit Deckel F a r b e n p l a t t e n von Porzellan mit 12 flachen Vertiefungen . . . . D i e s e l b e n mit 6 grösseren und tieferen Vertiefungen P i p e t t e n zur Wasseruntersuchung: ,T ,, • .. I Inhalt 1 0,5 cm. Vollpipetten | g t ü c k ^ ^ M k Messpipetten, Inhalt 2 cm, geteilt in 1/50, 1 Stück Pipette für mikrochemische Reaktionen .

Mk. „ „

1,00 1,20 1,00

„ „

1,00 0,85

Andere Apparate und Utensilien für die bakteriologische Praxis findet man in den Katalogen der betreffenden Firmen. Über M i k r o s k o p e , D e c k g l ä s e r , O b j e k t t r ä g e r u. s. w. si£he den Artikel „M i k r o s k o p i e". B a k t o f o r m siehe „ B a c t o f o r m". B a l a t a , eingetrockneter Milchsaft von Bäumen, insbesondere des B u l l e t , t r e e , Mimusops Balata (Sapota Muelleri), in Guayana und Venezuela, zu dessen Gewinnung man die Stämme fällt oder rinnenförmige Einschnitte in die Bäume macht. Der Milchsaft verwandelt sich in eine weissliche oder rötliche schwammige Masse. Die rohe Balata kommt in dünnen Platten in den Handel, ist meist mit Rindenstückchen gemengt, rötlichweiss bis braunrötlich, lederartig zäh, sehr biegsam und elastischer als die nahe verwandte Guttapercha (s. d.). Sie leitet Wärme und Elektrizität schlechter als diese, hat mit ihr gleiche Lösungsmittel; sp. G. 1,044. Bei 50° wird sie plastisch; Sch. P. 149°. Sie dient zu Treibriemen, Schuhsohlen, Schweissblättern, in. der Zahntechnik und als elektrischer Isolationsstoff. B a l d r i a n ö l ( O l e u m Valerianae). Ätherisches ö l , d a s aus der B a l d r i a n w u r z e l (Valeriana officinalis) durch Destillation mit Wasser gewonnen wird. Blassgelb oder grünlich, wird an der Luft bräunlich und ranzig. Es riecht und schmeckt gewürzig-bitterlich (nach Baldrian) und wird medizinisch benutzt. Sp. G. gewöhnlich 0,93—0,96 bei 15°; selten sind niedrigere sp. G. (0,875—0,900) beobachtet worden. O. D. — 8 bis —13°. Säurezahl 20—50; Esterzahl 20—100; Verseifungszahl 100—150. Als Bestandteile sind B a l d r i a n s ä u r e , K a m p h e n , P i n e n , B o r n e o l und T e r p i n e o l erwähnenswert. Baldrianöl

1 kg Mk. 25,00

B a l d r i a n s ä u r e (Valeriansäure; Acidurn valerianicum). C5HIOOs. Fettsäure, die in 2 Isomeren, nämlich als N o r m a l e V a l e r i a n s ä u r e (Propylessigsäure) und als I s o v a l e r i a n s ä u r e (Isopropylessigsäure) vorkommt. Als Ester findet sie sich in vielen Pflynzen wie auch im Tran mehrerer Seetiere. Die normale Valeriansäure C H 3 . CH 2 . CHs. C H S . C 0 2 H ist im rohen Holzessig enthalten. Gewöhnlich bezeichnet man als Baldriansäure (Valeriansäure) die Isovaleriansäure (CH 3 ) 2 . CH . CH S . CO s H, die aus der Baldrianwurzel (Valeriana officinalis) durch Destillation mit Wasser unter Zusatz von HsPO« gewonnen wird. Sehr häufig stellt man sie durch Oxydation von Fuselöl (Amylalkohol) mit K a Cr a Or + H s SO a dar. Die Baldriansäure, welche auch ein Monohydrat und ein Trihydrat bildet, ist eine farblose, klare, ölige Flüssigkeit, die n j c h Baldrian und faulem Käse riecht. Sp. G. (bei 20°) 0,931; S. P. 176,3°. Ihre Salze, die V a 1 e r i a n a t e , besitzen sämtlich mehr oder weniger den eigenartigen Geruch der Säure. Von den Estern der Baldriansäure sind der B a l d r i a n s ä u r e ä t h y l e s t e r und der B a l d r i a n s ä u r e a m y l e s t e r von Wichtigkeit, da sie beide sehr aromatisch obstartig riechende Flüssigkeiten sind und als F r u c h t ä t h e r (s. d.) Verwendung finden; der erstere wird auch schlechtweg als B a l d r i a n ä t h e r bezeichnet. Baldriansäure (Trihydrat) „ (Monohydrat) wasserfrei normal „

H Mk. 12,00; D Mk. 7,00;

1 kg Mk. 13,00 1 „ „ 14,50 1 „ „ 105,00 H „ 60,00

Ballistit — Balnazid. Baldriansäure Amraon, krist. weiss Kali Kalk „ Magnesia „ Natron, ehem. rein „ Quecksilberoxyd „ Wismutoxyd „ Zinkoxyd, krist, leicht, weiss „ , Pulver Baldriansäureäther ehem. rein „ Baldriansäureamylester „ ehem. rein Baldriansäuremethylester Baldriansäure: C. Erdmann, Chemische Fabrik, LeipzifLindenau.

127 1 kg Mk. 15,00 1 „ „ 18,00 1 „ „ 36,00 1 „ „ 24,(10 . 1 „ „ 15,00 H Mk. 6 , 0 0 ; 1 „ „ 52,00 1 „ „ 45,00 1 „ , 26,00 1 „ , 23,00 . 1 , „ 15,00 1 , „ 20,00 1 „ „ 15,00 I „ „ 22,00 1 „ „ 24,00

C. A. F. Kahlbaum, Q. m. b. II., Adlershof i b. Berlin. ; E.Merck, Darrastadt (S.Anzeige im Ang.-Anhang).

Baldriansäure-Apparate: F . H. Meyer, Hannover-Hainholz (siehe Anzeige

im

Anzeigenanhang).

B a l l i s t i t siehe „ S c h i e s s p u l v e r". B a l l o n g a s siehe ,,W a s s e r s t o f f " . Ballons, a) B a l l o n s f ü r d i e T e c h n i k : Baiions aus grünem Glase: Inhalt . . 4 6 8 10 12 15 20 25 3 0 40 50 60 7 0 1. lose, Stück . 0,55 0 , 6 0 0 , 7 0 0 , 8 0 0,85 0,95 1,10 1,20 1,35 1,45 1,55 1,90 2 , 2 0 M k . in Körbe gepackt,Stück 1,30 1,40 1,50 1,60 1,75 1 , 9 0 2,10 2,25 2 , 4 0 2,60 2,90 3,10 3,50 „ Mit eingeschliff. Glasstöpsel kosten diese Ballons 30 50°/o mehr. Ballons aus Steinzeug mit 2 Handhaben. Stöpsel zum Einschrauben oder Einkitten eingerichtet: Inhalt 40 50 60 75 1 0 0 1. Preis 4,00 5,00 6,00 7,50 10,00 Mk. Über andere Steinzeugballons vgl. den Artikel „ T r a n s p o r t g e f ä s s e " . A b f ü l l a p p a r a t für Säureballons ausSteinzeug mit Gummimanschette, kompl. M k . 1 2 , 5 0 B a l l o n a u s g u s s a p p a r a t e (Ballon in Kippgestell) für ganze Ballons, oben 57 cm Durchm „ 17,50 D i e s e l b e n für halbe Ballons, oben 46 cm Durchm 16,50 B B a i Ion s t o p f e n aus Steinzeug, per Mille 20,00 B a i Ion st o p f e n aus Steinzeug, im Winkel durchbohrt (Sicherheitsstopfen zur Druckausglrichung), per Mille 75,00 L a b o r a t o r i u m : b) B a l l o n s f ü r d a s B a l l o n s v o n K a u t s c h u k zu G a s v e r s u c h e n , je nach Grösse . M k . 0 , 7 5 — 2 , 0 0 D i e s e l b e n mit M e s s i n g h a h n mehr Mk. 1,50 B a l l o n s von K o l l o d i u m : 750 1500 ccm. Inhalt Preis 0,50 0,75 Mk. B a l l o n s a u s G l a s zur D u m a s s c h e n Dampfdichtebestimmung . . . . Mk. 0 , 5 0 P o r z e l l a n b a l I o n s für d i e D e v i l 1 escheDampfdichtebestimmung mit Stöpsel „ 3,25 B a l l o n s a u s s e h r d ü n n e m G l a s e mit 25 mm langem Röhrenhalse: Durchm. ca. 75 100 150 200 250 3 0 0 mm. Preis . . . 0,50 0,70 1,50 1,75 V,00 2,f O Mk. Balnazid. A u s B u c h e n h o l z t e e r d e s t i l l a t e n g e w o n n e n e , in HaO l e i c h t l ö s l i c h e F l ü s s i g k e i t von s a u r e m C h a r a k t e r und s c h w a c h a r o m a t i s c h e m G e r u c h . E s dient zur H e r s t e l l u n g t h e r a p e u t i s c h b e n u t z t e r s a u r e r T e e r b ä d e r , f e r n e r e u c h zur L o k a l b e h a n d l u n g bei H a u t k r a n k h e i t e n . 1 1 B a l n a z i d r e i c h t für 5 — 1 0 V o l l b ä d e r a u s . Balnazid 1 1 Mk. 5,00

Balsame — Bariumfarben.

128

Balsame. Unter B a l s a m e n versteht man ein G e m e n g e harziger Stoffe, die von m a n n i g f a c h e n Pflanzen gebildet und a u f g e s p e i c h e r t w e r d e n ; teilweise fliessen s i e freiwillig aus, t e i l w e i s e nach Verletzung der R i n d e . V o n B a l s a m e n sind g e s o n d e r t b e h a n d e l t : A k a j o u b a 1 s a m (s. d.), K a n a d a b a l s a m (s. d.), K o p a i v a b a l s a m (s. d.). P e r u b a 1 s a in (s. d.), P e r u g e n (s. d.), S t o r a x (s. d.), T e r p e n t i n ( s . d.) und T o 1 u b a i s a m (s. d.). Von den eigentlichen B a l s a m e n zu u n t e r s c h e i d e n sind die H a r z e , die G u m m i h a r z e und die f o ' s s i l e n H a r z e . ( S i e h e d i e s e Artikel.) B a n a n e n m e h l , enthält 4 , 1 3 % P r o t e i n , 3,01 % Z u c k e r , 6 8 , 5 0 % Stärke, 1,11 % Fett, 2 , 3 5 % Salze, 0 , 6 5 % R o h f a s e r und 1 0 , 2 5 % H 2 0 , findet Verwendung zur Herstellung von G e b ä c k ( B a n a n e n b r o t , B a n a n e n z w i e b a c k u . s . w . ) , zu B r e i , Klössen, Flammeri, sowie als Zusatz zum K a k a o (Bananenk a k a o). A p p a r a t e für die T r o c k n u n g :

Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW 23, anhang).

Brückenallee 30 (siehe Anzeige im Anzeigen-

BANANENMEHL zur Herstellung von Bananenkakao und

Nährmitteln

LEHMINN & VOSS, HIMBURG. Barbltursäure hat d i e Konstitution

(Malonylharnstoff; C ^ N H C O ^

Acidum

0

barbituricum),

CthhNjOs,

" ' '

entsteht beim Erhitzen von M a l o n s ä u r e mit Harnstoff und P h o s p h o r o x y c h l o r i d , ferner von Alloxantin mit konz. H2SO4. S i e bildet f a r b l o s e , in H s O s c h w e r lösliche Kristalle, zerfällt mit Kalilauge in M a l o n s ä u r e und Harnstoff. Vgl. ,,D i ä t h y 1 b a r b i t u r s ä u r e " . Barbitursäure D Mk. 11,00; H Mk. 100,00 Barium. Ba. A. G . = 1 3 7 , 4 ; S p . G . 3 , 7 5 . S c h w e r e r s c h m e l z b a r als G u s s e i s e n . Oxydiert an der Luft sehr schnell, zersetzt W a s s e r mit E n e r g i e , verbrennt beim "Erhitzen mit starkem G l a n z . D a s m e t a l l i s c h e B a r i u m , w e l c h e s m e s s i n g g e l b ist, wird durch E l e k t r o l y s e von g e s c h m o l z e n e m B a C l 2 bei G e g e n w a r t von NH 4 C1 g e w o n n e n . Durch E i n tragung von Natriumamalgam in eine gesättigte, w ä s s e r i g e , erhitzte B a C l s L ö s u n g erhält man das feste, kristallinische, silberglänzende Bariuma m a l g a m ; durch Erhitzen d e s letzteren im W a s s e r s t o f f s t r o m kann man e b e n f a l l s m e t a l l i s c h e s B a r i u m gewinnen, doch ist d a s s e l b e dann unrein ( q u e c k silberhaltig). Nach G u n t z stellt man zur Gewinnung von reinem B a zunächst durch E l e k t r o l y s e von B a C U mit Q u e c k s i l b e r k a t h o d e ein 3 % i g e s B a r i u m a m a l g a m her, konzentriert es durch P r e s s e n auf 6 0 % und destilliert e s dann v o r s i c h t i g im Vakuum bei 900°. D a s g e w o n n e n e B a soll ganz rein s e i n ; es schmilzt bei 850°. D a s erhaltene B a ist glänzend, w e i c h wie P b , wird an der Luft g r a u bis s c h w a r z ; S. P . im Vakuum 1150°. S o g r o s s e t e c h n i s c h e W i c h t i g k e i t die Verbindungen d e s B a r i u m s h a b e n , das Metall s e l b s t findet so gut w i e gar keine V e r w e n d u n g . Bariummetall, (aus dem Amalgam) l g Mk. 4,40; D Mk. 40,00 „ (durch Elektrolyse) l g , 27,00

Bariumfarben.

l . B a r y t w e i s s ( P e r m a n e n t w e i s s , M i n e r a l w e i s s , N e u w e i s s , S c h n e e w e i s s , Blanc fixe). B a S O » . Als F a r b s t o f f wird s o w o h l der

12£

Bariumverbindungen.

natürlich vorkommende Schwerspat in fein gemahlenem Zustande verwende! als auch vor allem das künstlich dargestellte (gefällte) Bariumsulfat, dem dann die oben genannten Bezeichnungen zukommen. Als Rohmaterial zur Darstellung des künstlichen Permanentweiss dien! teils der Schwerspat, teils der Witherit. Der Schwerspat wird fein gemahlen, durch Glühen mit C zu BaS reduziert. Früher setzte man dieses durch Behandlung mit HCl in BaCU um und fällte aus der wässerigen Lösung des letzteren das Permanentweiss in kaltem Zustande mit verd. HsSO» oder mit der Lösung eines Sulfats aus. Neuerdings zieht man es vor, das Bariumsulfid in H 2 0 zu lösen und aus der Lösung das BaSO< direkt mit Na 2 SOi auszufällen. Nach dem Amer. Pat. 737 740 erzeugt man künstl. BaSO» aus natürlichem Schwerspat, indem man diesen durch starkes Erhitzen mit C zu BaO, BaS und SOa reduziert. Durch Behandeln des BaO + BaS-Oemisches mit H 2 0 erhält man Ba(OH) a , welches mittels Na 2 S0 4 in BaSOt übergeführt wird, während gleichzeitig NaOH gewonnen wird. Das Na 2 SOi erzeugt man dabei aus NaCl mit S 0 2 in Gegenwart von H 2 0 und O. Die Darstellung des Permanentweiss aus Witherit (BaC0 3 ) ist noch einfacher: Durch Behandeln mit HCl setzt man das Karbonat in das Chlorid um; die Weiterbehandlung geschieht wie oben. Als beständigster aller Farbstoffe findet das Permanentweiss immer weitere Verbreitung und verdrängt das Bleiweiss mehr und mehr. Meist wird es in der Form eines zähen Teiges gehandelt. Über die zinkhaltigen Ba-Farben siehe den Artikel ,,Z i n k f a r b e n". Nach dem Engl. Pat. 22 567 von 1903 erhält man eine Farbe, welche aus BaCOs und Al2(OH)« besteht, durch Fällung der Lösungen von Ba- und AlSalzen mit dem Karbonat eines Alkalimetalls. 0

Barytweiss, gefällt (Blanc fixe) in T e i g f o r m I a » » » » Schwerspat, feinst g e m a h l e n

»

»

IIa

/ 0 kg M k . 3 0 , 0 0

°/o „ °('o „

,, „

14,00 10,00

2. B a r y t g e l b siehe unter „ C h r o m f a r b e n". Bariumfarben: Hans Herzfeld, Hamburg I, Gertrudenhof

(siehe

Anzeige im Anzeigenanhang).

Barytweiss: Chemische Werke Kirchhoff & Neirath, Q.ra.b. H.f perborat").

Berlin W 15 (siehe Anaeige unter „Natrium-

Apparate für die Trocknung: Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin KW '23, Brückenallee 30 (siehe Anzeige im Anzeigenanhang) .

Bariumverbindungen. Als technisch wichtig sind an Bariumverbindungen zu nennen: 1. B a r y t siehe 15. B a r i u m o x y d . 2. B a r i u m a z e t a t (essigsaurer Baryt; Baryum aceticum). Ba(C 2H302)2. * Durch Neutralisieren von BaS oder BaC0 3 mit Essigsäure erhalten. Es bildet sehr leicht lösliche Kristalle. Man benutzt es in der Färberei und Kattundruckcrei zur Darstellung von Rotbeize (s. „Tonerdebeizen"), indem man es mit Alaun oder Aluminiumsulfat zersetzt. Bariumazetat, „ „ n

techn gerein, krist e h e m . rein, krist r> » entwässert

1 kg Mk. 3,50;

°/ 0 k g Mk. 1 2 0 , 0 0 °/o „ . 210,00 % „ r 3:10,00 1 „ „ 4,

I. Aus P o r z e l l a n (Kochbecher), a ) Aus S a n i t ä t s p o r z e l l a n . Höhe 85 100 120 135 Inhalt 100 200 325 500 Preis 0,45 0,50 0,70 0,90 Dieselben mit Ausguss mehr das Stück

150 700 1,20

175 1000 1,75

b) Aus Porzellan der Kgl. Porzellan-Manufaktur, Höhe Inhalt Preis

95 175 0,70

115 310 0,95

c) Aus B . W . Höhe Inhalt Preis

95 125 0,55

130 420 1,15

140 610 1,45

150 750 1,85

170 950 2,30

210 1250 2,30

235 1500 3,00

2 6 0 mm. 3 0 0 0 ccm. 5 , 2 5 Mk. Mk. 0 , 1 5

Berlin. 200 1480 2,90

210 1660 3,50

2 3 0 mm. 2 2 8 0 ccm. 4 , 0 0 MV.

Porzellan. 125 300 0,85

146 500 1,00

170 800 1,50

195 1500 2,50

215 1650 2,95

230 20H0 3,25

255 3000 4,50

mm. ccm.

Mk.

Bechergläser. II. A u s d ü n n e m Inhalt '¿50 500 Stück 1,20 2,50 III. B e c h e r a u standsfähig. Inhalt Ohne Ausguss, Stück Mit „ „

Bechergläser,

141

K u p f e r , mit A u s g u s s . 1000 com. 4,50 M k . s H t g 1a s ( F ä r b e b e c h e r). 50 0,40 0,45

100 0,40 0,45

250 0,55 0,60

Sehr

750 0,75 0,80

500 0,60 0,65

wider-

lfiOO ccm. 0.90 Mk. 0,95 „

Nummer . . . . Höhe Inhalt Ohne Ausguss, Preis Mit „ „

K o c h b e c h e r , a u s gleichmässig dünnem w e i s s e m O l a s : OO0 0 0 0 1. 2 3 4 7 6 5 45 5» 55 65 75 85 110 120 130 inm. 95 25 85 45 60 90 150 210 30i' 350 450 ccm. 0,10 0,10 0,12 0,13 0,15 0,20 0,23 0,25 0,3C 0,35 Mk. — — — 0,18 0,23 0,25 0,30 0,35 0,40 0,4.5

Nummer . . . . Höhe Inhalt Ohne Ausguss, Preis Mit „ „

8 140 600 0,40 0,50

9 155 8d0 0,45 0,55

10 11 165 175 ldOO ccm 1V« 0,50 0,60 0,6U 0,65

15 16 240 270 mm. 4 1. 3'/. 0,80 0,85 Mk. 1,10 1,30 „ Ohn« Mit Ausguss 1,30 0,90 Mk. 2,60 1.90 . 5,00 4,00 , 9,00 7,00 , 0,30 .

12 14 13 195 210 230 2 2 V. 1'/* 0,65 0,70 0,75 0,70 0,90 1,00

In Sätzen von 1—5 der Satz n n n ^ ^ n v 11 11c o n n u n n » ,

n „

» J » „ 000-0 „

n .

B e c h e r g l ä s e r n i e d r ig o 4 Nummer 1 3 5 100 110 Höhe 65 75 85 45 60 Durchm. 40 50 70 Inhalt 75 120 180 250 400 Preis 0,18 0,22 0,24 0,29 0,36 In Sätzen von 1 - 6 der Satz -1 Q > i » -1- a n n 1 — 19 i n n ^ ir 1

e F o r m , nach G 7 8 6. 140 160 125 80 90 100 600 ccm 0,8 1 0,50 0,60 0,44

r if f in , 9 10 ICO 200 110 120 1,5 2 0,70 0,86

^

1

.

.

B e c h e r g l ä s e r a u s böhmischem G l a s e kosten 2 0 % mehr. B e c h e r g l ä s e r aus P r o f . W e b e r schem H a r t g widerstandsfähig. Ü b l i c h e F o r m (Inhalt siehe Nummer . 4 b 1 -2 3 5 Ohne Ausguss, 10 Stück 1,20 1,40 t,K0 2,40 2,60 2,n0 Mit 1,60 2,00 2,.").

B e n z o l - , B e n z o y l - und

Benzyl-Verbindungen.

Anlagen-und Apparate zur Herstellung von Benzol

155 bauen:

Dampfkessel- und Gasometer-Fabrik A.-Q. vorm. ' Friedrich Heckmann, Berlin SO 16, BrUckenA. Wilke & Co., Braunschweig, Bahnhofstr. 15a. strasse 6 b (siehe auch Anzeigen im AnzeigenJ . L. Carl Eekelt, Berlin NW 7, Mittelstr. 2—4. anhang und im Text). Volkmar Hänig & Comp., Heidenau, Bez. Dresden Heinrich Hirzel. G. m. b. H., Leipzig-Plagwiti (siehe auch Anzeigen). (siehe Anzeige im Anzeigenanhang). F . H. Meyer, Hannover-Hainholz (siehe Anzeige im Anzeigenanhang).

Benzol-, B e n z o y l - und Benzyl-Verbindungen.

E s werden hier nur einige der nächststehenden Derivate behandelt, soweit sie technische Bedeutung haben und nicht in besonderen Artikeln abgehandelt sind. Besonders behandelt sind: „A n i 1 i n " , „A n i 1 i n d e r i v a t e " , „ B e n z a l c h l o r i d " , „ B e n z a l d e h y d " , „ B e n z o e s ä u r e " , „B e n z o t r i c h 1 o r i d", „Benzylc h 1 o r i d", „ B r e n z k a t e c h i n " , „ D i n i t r o b e n z o 1", „D i p h e n y 1a m i n " , „ H y d r o c h i n o n " , „ K u m o l " , ,,K u m i d i n " , „ N i t r o b e n z a l d e h y d", „ N i t r o b e n z o 1", „ P h e n o l p h t a l e i n " , „Phenylend i a m i n " , „ P h e n o 1", „R e s o r z i n " , „ S a l i z y l s ä u r e " , ,,S u l f a n i l s ä u r e " , „ T o l u o l " (mit N i t r o - und A m i d o t o 1 u o 1 e n), „ T o 1 i d i n " , ,,T o 1 u i d i n " , „X y 1 o 1 e " und „X y 1 i d i n e " , worüber man also die bezüglichen Artikel vergleichen wolle. B e n z o p h e n o n siehe unter „ K e t o n e " . B e n z y l a z e t a t siehe unter „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . Hier seien erörtert B e n z o l s u l f o s ä u r e , "Amidobenzolsulfosäuren, Benzoylsuperoxyd, Benzylalkohol sowie Benzylazetat. 1. B e n z o l s u l f o s ä u r e (Acidum lenzolsulfonicum). C c H t . SOaH. Durch längeres Erhitzen von Benzol und rauchender Schwefelsäure am Rückflusskühler erhalten. S i e bildet sehr zerfliessliche feine Nadeln. Benzolsulfosäure, roh ( 3 5 °/o)

°/o kg Mk. 1 3 0 , 0 0

„ ( 7 0 °/o) „ ehem. rein Benzolsulfosaures Natrium

°/o 1 1

Benzol-, Benzoyl- und

Alex Blancke, Leipzig.

II Mk. 1 1 , 0 0 ;

„ „ ,,

„ „ „

230,00 100,00 16,00

Benzyl-Verbindungen:

2. Amidobenzolsulfosäuren (Anilinsulfosäuren; Acidum amidobenzolsulfonicum). NH3 . C 9 H 4 . S O 3 H . Die Orthosäure wird durch Reduktion von o-Nitrobenzolsulfosäure erhalten und bildet rhomboedrische Kristalle. Die Metasäure wird ebenso durch Reduktion von m-Nitrobenzolsulfosäure gewonnen und bildet Kristalle, die sich in 6 8 T . W a s s e r von 50° lösen. Die m-AmidobenzoIsulfosäure wird auch als M e t a n i l s ä u r e bezeichnet. Technisch am wichtigsten ist die p-AmidobenzoIsulfosäure, die den Namen S u l f a n i l s ä u r e führt; sie ist in besonderem Artikel behandelt. 3. B e n z o y l s u p e r o x y d ( C 6 H 5 C O . 0 ) 2 . E s wird durch Behandeln von Na^Os mit der äquiv. Menge Benzoylchlorid erhalten, bildet weisse, wenig in H s O lösliche Prismen vom Sch. P. 103,5° und soll medizinisch als Wundantiseptikum, als Pulver, Salbe oder 10 %ige Lösung Verwendung finden. Benzoylsuperoxyd

1 kg M k .

17,00

4. B e n z y l a l k o h o l ( A l c o h o l benzylicus). C e H 5 . CH 2 (OH). Lässt sich durch Behandeln von B e n z a l d e h y d mit Natriumamalgam oder alkoholischem Kali gewinnen, wird aber gewöhnlich aus P e r u b a l s a m dargestellt, worin er zum kleinen Teil frei, zum grösseren an Benzoesäure (und Zimtsäure) gebunden vorkommt. Zur Darstellung erhitzt man den Perubalsam mit der vierfachen Menge Kalilauge, bis eine klare Lösung entsteht, von der nach dem Erkalten der feste Anteil entfernt wird, während die verbleibende Flüssigkeit mit W a s s e r destilliert wird. Der Benzylalkohol geht mit über und wird dem Destillat durch Ausschütteln mit Äther entzogen. Neuerdings gewinnt man ihn meistens aus Toluol. Nach dem Franz. Pat. 348 951 gewinnt man ihn durch Reduktion des Benzoesäureesters, und zwar elektrolytisch im Kathodenraum unter Verwendung reiner Bleikathoden. Nach den Franz. Pat. 462 438 und 462 4 3 9 geht man von Benzylchlorid aus und lässt es nach dem

156

Benzonaphtol —

Benzotrichlorid.

ersteren Patent in der Wärme in Gegenwart eines Wasserüberschlusses gemischt mit Mg(OH)« oder anderen Hydraten reagieren, während man es nach dem zweiten Patent auf ein wasserfreies Salz einer niederen Fettsäure einwirken lässt. Der Benzylalkohol bildet eine schwach aromatisch riechende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15°) = 1,0507; S. P. 206,5" (vgl. auch unter „Riechstoffe, künstliche"). Benzylalkohol, „

techn dopp. gerein

1 kg M k . 2 5 , 0 0 1 „ „ 88,00

5. B e n z y l a z e t a t CH». COO . C H a . C«H8. Durch Einwirkung von Natriumazetat auf Benzlalkohol in Gegenwart von konz. HjSCU sowie noch auf verschiedene andere Weise gewonnen. Flüssigkeit vom sp. G. 1,060—1,062 bei 15°; S. P. 215—216". Benzol-, Benzovl- und Benzylverbindungen: Chem. F a b r i k G r i e s h e i m - E l e k t r o n ,

F r a n k f u r t a. M.

| E . Merck, D a r m s t a d t (s. Anzeige im Anz.-Anhang).

Apparate zur Darstellung von Benzol-, Benzoyl- und Benzylverbindungen: F r i e d r i c h Heckmann, B e r l i n SO 16, strasse 6 b (siehe auch Anzeigen im anhang und im T e x t ) .

BrückenAnzeigen-

E . Mcrck, Darmstadt (s. Anzeige im Anz.-Anhang),

B e n z o n a p h t o l (Naphtolum benzoicum) = Benzoyl-ß-naphtol. C,oHT . O . CO . C„H5. Man erhält es durch Einwirkung von Benzoylchlorid auf ß-Naphtolnatrium und Umkristallisieren des Reaktionsproduktes aus heissem Alkohol. Weisses, kristallinisches, geruch- und geschmackloses Pulver, kaum löslich in H f O, sehr schwer in Äther und Alkohol, leichter in Chloroform und warmem Alkohol. Sch. P. 107°. Man verordnet es innerlich bei Darmkrankheiten (Durchfall; Typhus). Benzonaphtol chem. rein

1 kg Mk.

16,50

B e n z o p h « n o n siehe „ K e t o n e " . B e n z o a a l l n (Benzoylsalizylsäuremethylester) C,H,(COO . C H , ) ( 0 . CO . C,H,). Weisses kristallinisches Pulver von schwach aromatischem Geruch und Ger schmack, fast unlöslich in HaO, schwer löslich in Alkohol, leicht in Äther und Chloroform, Sch. P. 84—85°, passiert den Magen unzersetzt und wird erst im Darm gespalten. Man gibt es bei Gicht, Rheumatismus, Ischias, Neuralgie, und zwar täglich 2,0—5,0 g. Btnzosalin in Tabletten (0,5 g)

Benzosol =

Benzoylguajakol.

a C « H I < C Q

2 0 Stück M k . 0 , 5 0

pH ' QQ

Q

E

H

5



Durch

Einwirkung von Benzoylchlorid auf Guajakolnatrium erhalten. Es bildet weisse, geruch- und geschmacklose Kristalle, kaum lösl. in HsO, schwer in Äther, sehr leicht in heissem Alkohol. Sch. P. 60—61°. Es vereinigt therapeutisch die Wirkung des Guajakols und der Benzoesäure und wird namentlich bei Darmtuberkulose, daneben auch bei Diabetes mellitus verordnet, und zwar in Gaben von 0,25—0,3 g dreimal täglich. Benzosol

H Mk.

Ii,Ol);

i kg M k .

105,00

B e n z o t r i c h l o r i d . C«H,. CC1». Wird durch Einwirkung von Chlor auf siedendes Toluol erhalten, während gleichzeitig Benzylchlorid, Benzalchlorid und im Kern substituierte Chlorverbindungen entstehen. Das Rohprodukt wird im Vakuum rektifiziert. Reines Benzotrichlorid bildet eine farblose Flüssigkeit; sp. G . (bei 14°) 1,38; S. P. 213—214». Beim Erhitzen mit HaO auf 140" zerfällt es leicht in HCl und Benzoesäure. Es dient zur Darstellung von Teerfarbstoffen (zuweilen auch von Benzoesäure). Apparate für Benzotrichlorid: Friedrich Heckmann, B e r l i n auhang und im T e x t ) .

SO

16,

Brückenstrassa

6 b (siehe auch Anzeigen i m

Anzeigen-

Benzoylchlorid —

Bergamottöl.

157

Benzoylchlorid (Benzoesäurechlorid, Chlorbenzoyl). C»H». COC1. T e c h n i s c h gewinnt man es durch Destillation von Benzoesäure mit PCU. Nach dem D. R. P. 146 690 erhält man es durch Einwirkung von 2 mol. chlorsulfonsaurem Na auf 1 mol. benzoesaures Na. E s bildet eine farblose, ölige Flüssigkeit von stechendem Geruch, sp. G. (bei 0°) 1,2324; S. P. 198,3°. Mit W a s s e r zersetzt es sich in HCl und Benzoesäure. E s dient zur Darstellung von Benzaldehyd und von Teerfarbstoffen. Auch die N i t r o b e n z o y l c h l o r i d e finden einige technische Verwendung. B e n z y l a l k o h o l siehe unter „ B e n z o l - , B e n z o y l - und B e n z y l v e r b i n d u n g e n". B e n z y l a z e t a t siehe unter „ B e n z o l - , B e n z o y l - u n d B e n z y l v e r b i n d u n g e n". Benzylchlorid. C . H . . CH,CI. Ebenfalls durch Einwirkung von Chlor auf Toluol bei Siedhitze erhalten, wie denn diese Reaktion durch Veränderung der Chlormenge auch zum Benzalchlorid und Benzotrichlorid führt. Die Entstehung des Benzylchlorids entspricht der Formel: C , H , . CH, + Cl, = C.H«. CHjCl + HCl. In der T e c h n i k bringt man dabei das in einem säurefesten Sandsteinbehälter befindliche Toluol durch eine Dampfschlange (aus Blei) zum Sieden, während gleichzeitig Chlor in berechneter Menge auf die Oberfläche des Toluols geleitet wird. Das entstandene Benzylchlorid wird mit wenig W a s s e r gewaschen und aus emaillierten Destillierblasen rektifiziert. Wichtig zu werden berufen ist vielleicht das neue W o h l sehe Verfahren (D. R. P. 139 552), wonach man Benzylchlorid in vorzüglicher Ausbeute aus Toluol und Sulfurylchlorid erhält, wenn man das letztere im Dunkeln auf einen Uberschuss von Toluol einwirken lässt und die Temperatur der am Rückflusskühler erhitzten Mischung unter 130° hält. D a s Benzylchlorid bildet in reinem Zustande eine farblose Flüssigkeit von stechendem Geruch; sp. G . (bei 140°) 1,107; S. P. 176°. E s dient zur Darstellung verschiedener Teerfarbstoffe. Auch das o - und p - N i t r o b e n z y l c h l o r i d finden in der Farbenfabrikation Verwendung. D a s erstere wird aus o-Nitrotoluol und Chlor bei 150—200° erhalten, während die Paraverbindung durch Lösen von Benzylchlorid in rauchender Salpetersäure (unter starker Abkühlung) erhalten wird. Benzylchlorid:

Chem. Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M.

Apparate zur Herstellung von Benzylchlorid

F. H. Meyer. Hannover-Hainholz (siehe Anzeige

baut:

im Anzeigenanhang).

Berberitzeniaft. Der Saft der Beeren des Berberitzenstrauch» ( B e r beris vulgaris) wird in neuerer Zeit in der Feinlederfabrikation wieder vielfach verwendet, einerseits zum „ N a r b e n " , d. h. zum Reinigen der Lederoberfläche, anderseits zum Färben. B e r e c h n u n g d e r A n a l y s e n (Faktorentabelle) siehe A n h a n g . B e r f f a m o t t t f l (Oleum Bergamottae). Ätherisches ö l , das zu den Aurantiazeenölen gehört; über die Gewinnung dieser ö l e vgl. den Artikel „A u r a n t i a z e e n ö l e". Man stellt es aus den Früchten von Citrus Bergamta Risso dar. Gelblichgrünes, dünnflüssiges, sehr wohlriechendes, bitter aromatisch schmeckendes ö l . Sp. G. (bei 15°) 0 , 8 8 2 — 0 , 8 8 6 . S. P. 165—190°. Jodzahl 2 4 8 — 2 8 4 . Kaliabsorption 8,78—11,43 %. O. D. + 8—20«. Löst sich in Kalilauge (Unterschied von Zitronen- und Pomeranzenschalenöl). Von Bestandteilen des Bergamottöls ist das Terpen L i m o n e n , weiter der aliphatische Alkohol L i n a I o o I und vor allem der Essigsäureester des letzteren,"das L i n a 1 y 1 a z e t a t , zu nennen; von letzterem enthält das ö l ca. 3 8 % . Bergamottöl Ia Reggio 1 kg Mk. 84,^0 „ rekt. WMurhill 1 „ „ 90,00

158

Bergblau •— Bernstein.

Bergamottol kiinstl Linalool . . . Linalylazetat . .

1 kg Mk. 52,00 1 , » 48,00 i » „ 90,00

B e r g b l a u siehe „ E r d f a r b e n " und „ K u p f e r f a r b e n " . B e r g g r ü n siehe „ E r d f a r b e n " und „ K u p f e r f a r b e n " . B e r g k r i s t a l l , A p p a r a t e a u s siehe „ Q u a r z g l a s". Bergwachs. Aus den Braunkohlen durch direkte Extraktion mit Lösungsmitteln gewonnen. Destilliert man von den erhaltenen Auszügen das Lösungsmittel ab, so erhält man eine braune wachsartige Masse, die durch Reinigung nahezu farblos wird. Das Bergwachs ist dem C e r e s i n (s. d.) an Härte und Zähigkeit bedeutend überlegen. Zur Gewinnung dieses eigenartigen Produktes ist also eine trockne Destillation der Braunkohlen gar nicht erst nötig. Bergwachs: Continentale Chemische Gesellschaft m. b Contichemic (siehe auch Anzeigen).

H,

Cöln I, Fernspr A. 5558, 5569,

A

S V

V

1,000 1,001 1,002 1,002 1,003 1,004 1,005 1,006 1,006 1,007 1,008 1,009 1,010 1,010 1,011 1,012 1,013

3,4 3,6 3,8 4,0 4,2 4,4 4,6 4,8 5,0 5,2 5,4 5,6 5,8 6,0 6,2 6,4 6,6

1,014 1,014 1,015 1,016 1,017 1,018 1,018 1,019 1,020 1,021 1,022 1,022 1,023 1,024 1,025 1,026 1,026

i l Ju& u cfl 10,2 10,4 10,6 .10,8 11,0 11,2 11.4 11,6 11,8 12,0 12,2 12,4 12,6 12,8 13,0 13,2 13,4

1,027 1,028 1,029 1,030 1,031 1,031 1,032 1,033 1,034 1,035 1,036 1,036 1,037 1,038 1,039 1,040 1,040

6,8 7,0 7,2 7,4 7,6 7,8 8,0 8,2 8,4 8,6 8,8 9,0 9,2 9,4 9,6 9,8 10,0

»1» M £ ta t> C (J . o *2 O 01 S o 0 u .o 4) . « M O ° S-S w o ,-Jt> £ s £H a-rt 0J • 1 jS & Û, » u C X a « a "S o 'S u o d o (S - 0 C/î m w

harom< grade

«1 s•

1,041 1,042 1,043 1,044 1,045 1,046 1,016 1,047 1,048 1,049 1,050 1,051 1,051 1,052 1,053 1,054 1,055

13,6 13,8 14,0 14,2 14,4 14,6 14,8 15,0 15,2 15,4 15,6 15,8 16,0 16,2 16,4 16,6 16,8

1,056 1,056 1,057 1,058 1,059 1,060 1,061 1,061 1,062 1,063 1,064 1,065 1,066 1,067 1,067 1,068 1,069

R e d u k t i o n der s p e z i f i s c h e n G e w i c h t e S a c c h a r o m e t e r p r o z e n t e (Balling).

1,008 1.009 1,010 1,011 1,012 1,013 1,014 1,015 1,016 1,017 1,018 1,019 1,020 1,021 1,022 1,023 1,024 1,025 1,026 1,027 1,028 1,029 1.030

0

1

2

2,000 2,250 2,500 2,750 3,000 3,250 3,500 3,750 4,000 4,250 4,500 4,750 5,000 5,250 5,500 5,750 6,000 6,244 6,488 6,731 6,975 7,219 7,463

2,025 2,275 2,525 2,775 3,025 3,275 3,525 3,775 4,025 4,275 4,525 4,7:5 5,025 5,275 5,525 5,775 6,024 6,268 6,512 6,756 7,000 7,244 7,488

2,050 2,30(J 2,550 2,800 3,050 3.300 3,550 3,800 4,050 4,300 4,550 4,800 5,050 5,300 5,550 5,800 6,048 6,292 6,536 6,7X0 7,024 7,268 7,512

3

4

2,075 2,100 2,325 2,350 2,575 2,600 2,825 2,850 3,075 3,100 3,325 3,350 3,575 3,600 2,825 3,850 4,075 4,100 4,325 4,350 4,575 4,600 4,825 4,850 5,075 5,100 5,325 5,350 5,575 5,600 5,825 5,850 6,073 " 6,097 6,341 6,316 6,584 6,560 6,804 6,828 7,048 7,073 7,292 7,316 7,560 7,536

17,0 17,2 17,4 17,6 17,8 18,0 18,2 18,4 18,6 18,8 19,0 19,2 19,4 19,6 19,8 20,0

G.



1c

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. •ü ri

a " -s (g 1,070 1,071 1,072 1,073 1,074 1,074 1,075 1,076 1,077 1,078 1,079 1,080 1,081 1,081 1,082 1,083

auf

5

6

7

8

2,125 2,375 2,625 2,875 3,125 3,375 3,625 3,875 4,125 4,375 4,625 4,875 5,125 5,375 5,625 5,875 6,122 0,365 6,609 6,853 7,097 7,341 7,584

2,150 2,400 2,650 3,900 3,150 3.400 3,650 3,900 4,150 4,400 4,650 4,900 5,150 5,400 5,650 5,900 6,146 6,389 6,633 6,877 7,122 7,365 7,609

2,175 2,425 2,675 2,925 3,175 3,425 3,675 3,925 4.175 4,425 4,675 4,925 5,175 5,425 5,675 5,925 6,170 6,413 6,657 6,901 7,146 7,389 7,633

2,200 2,450 2,700 2,950 3,200 3,450 3,700 3,950 4,200 4,450 4,700 4,950 5,200 5,450 5,700 5,950 6,195 6,438 6,681 6,925 7,170 7,413 7,657

2,225 2,475 2,725 2,975 3,225 3,475 3,725 3,975 4,225 4,475 4,725 4,975 5,225 5,475 5,725 5,975 6,219 6,463 6,706 6,950 7,195 7,438 7,681

Bier.

165 8

9

-7,70« 7,950 8,195 8,438 8,681 8,925 9,170 9,413 9,657 9,901 10,142 10,381 10,618 10,857 11,095 11,333 11,571 11,809 12,047 12,285 12,523 12,761 13,000 13,238 13,476 13,714 13,952 14,190 14,428 14,666 14,904 15,139 15,371 15,604 15,837 16,070 16,302 16,534 16,767 17,000 17,227 17,454 17,681 17,909 18,137 18,363 18,590

7,731 7,756 7,780 7,804 7,828 7,853 7,877 7,901 7,925 7,975 8,000 8,024 8,048 8,073 8,097 8,122 8,146 8,170 8,341 8,365 8,389 8,413 8,219 8,244 8,268 8,292 8,316 8,463 8,488 8,512 8,536 8,560 8,584 8,609 8,633 8,657 8,706 8,731 8,756 8,780 8,804 8,828 8,853 8,877 8,901 8,950 8,975 9,000 9,024 9,048 9,073 9,097 9,122 9,146 9,195 9,219 9,244 9,268 9,292 9,316 9,341 9,365 9,389 9,438 9,463 9,488 9,512 9,536 9,560 9,584 9,609 9,633 9,681 9,706 9,731 9,756 9,780 9,804 9,828 9,853 9,877 9,925 9,950 9,975 10,000 10,023 10,047 10,071 10,095 10,119 10,166 10,190 10,214 10,238 10,261 10,285 10,309 10,333 10,357 10,404 10,428 10,452 10,476 10,500 10,523 10,547 10,571 10,595 10,642 10,666 10,690 10,714 10,738 10,761 10,785 10,809 10,833 10,881 10,904 10,928 10,952 10,976 11,000 11,023 11,047 11,071 11,119 11,142 11,166 11,190 11,214 11,238 11,261 11,285 11,309 11,357 11,381 11,404 11,428 11,452 11,476 11,500 11,523 11,547 11,690 11,714 11,738 12,761 11,785 11,595 11,619 11,642 11,666 11,928 11,952 12,023 11,833 11,857 11,881 11,904 12,166 12,190 11.976 12,000 12,261 12,071 12,095 12,119 12,142 12,404 12,428 12,214 12,238 12,500 12,309 12,333 12,357 12,381 12,642 12,666 12,452 12,476 12,738 12,547 12,571 12,595 12,619 12,881 12,904 12,690 12,714 12,917 12,785 12,809 12,833 12,857 13,119 13,142 12,928 12.952 13,264 13,023 13,047 13,071 13,095 13,357 13,381 13,166 13,190 13,452 13,261 13,285 13,309 13,333 13,595 1.3,619 13,404 13,428 13,690 13,500 13,523 13,547 13,571 13,833 13,857 13,642 13,666 13,928 13,738 13,761 13,785 13,809 14,071 14,095 13,881 13,904 14,166 13,976 14,000 14,023 14,047 14,309 14,333 14,119 14,142 14,404 14,214 14,238 14,261 14,285 14,547 14,571 14,357 14,381 14,642 14,452 14,476 14,500 14,523 14.785 14,809 14,595 14,619 14,881 14,690 14,714 14,738 14,761 15,023 15,016 14.833 14,857 15,116 14,928 14,952 14.976 15,000 15,255 15,278 15,070 15,093 15,348 15,162 15,186 15,209 15,232 15,488 15,511 15,302 15,325 15,581 15,395 15,418 15,441 15,464 15,721 15,744 15,534 15,557 15,814 15,627 15,650 15,674 15,697 15,953 15,976 15,767 15,790 16,046 15,860 15,883 15,907 15,930 16,186 16,209 16,000 16.023 16,278 16,093 16,116 16,139 16,162 16,418 16,441 16,232 16,255 16,511 16,325 16,348 16,371 16,395 16,650 16,674 16,464 16,488 16,744 16,557 16,581 16,604 16,627 16,883 16,907 16,697 16,721 16,976 16,790 16,814 16,837 16,860 17,113 17,136 16,930 16.953 17,204 17,022 17,045 17,067 17,090 17,340 17,363 17,158 17,181 17,431 17,250 17,272 17,295 17,318 17,568 17,590 17,386 17,409 17,659 17,477 17,500 17,522 17,545 17,795 17,818 17,613 17,636 17,886 17,704 17,727 17,750 17,772 18,022 18,045 17,841 17,863 18,113 17,931 17,954 17.977 18,000 18,250 18,272 18,067 18,090 18,340 18,158 18,181 18,204 18,227 18,477 18,500 18,295 18,318 ¿18,569 18,386 18,409 18,431 18,454 18,704 18,724 18,522 18,545 18,795 18,613 18,636 18,650 18,681 18,931 18,954 18,750 18,772 19,022 18,818 18,841 18,863 18,886 18,909 19.158 19.1S1 18.977 19,000 11.250 •(Q 001 • 11.'">?"' 19,045 19,067 19,090 19,113 19,136 Bezeichnet man den Saccharometergrad der Würze mit s, d a s zugehörige sp. Q. mit D und den gesuchten Extraktgehalt in Kilogramm pro 1 1 Würze ICO D „ D.s mit E, s o ergibt sich - g - = j?; t, = j q q . Sind aus p Kilogramm Malz q Liter Würze erhalten, s o ist die Extraktausbeute aus 100 T. Malz (d. h. also in Proq.E.100 zenten) = — . Falls das Malz nicht gewogen, sondern gemessen wird (wie z. B. in Bayern), so hat man umzurechnen 1 1 Malz =

0,513 kg.

166

Bier.

W i r d d i e S a c c l i a r o m e t e r p r o b e n i c h t bei 17,5" C . s o n d e r n b e i e i n e r a n d e r e n T e m p e r a t u r v o r g e n o m m e n , so hat m a n die angezeigten G r a d e nach folgender T a b e l l e a u f d i e N o r m a l t e m p e r a t u r v o n 17,5° C. u m z u r e c h n e n : Grade C.

Berichtigung

Grade C.

Berichtigung

Grade C.

4 5 6 7 8 9 10

— 0,43 — 0,40 — 0,37 — 0,34 — 0,31 -0,28 — 0,25

11 12 13 14 15 16 17

— 0,22 — 0,19 — 0,16 — 0,13 -0,10 — 0,06 — 0,02

17,5 18 19 20 21 22 23

Berichtigung

+ + + + + +

0 0,02 0,05 0,09 0,13 0,17 0,22

Grade C. 24 25 26 27 28 29 30

Berichtigung + + + + + + +

0,27 0,32 0,37 0,42 0,48 0,54 0,60

Z u r V e r w a n d l u n g d e r W ü r z e in B i e r w i r d s i e d u r c h Z u s a t z v o n H e f e in G ä r u n g v e r s e t z t , w o b e i d e r Z u c k e r ( M a l t o s e ) in A l k o h o l u n d CO2 gespalten wird. Ü b e r Hefe, Reinzucht und A p p a r a t e dazu s i e h e den Artikel „ H e f e " . Man unterscheidet o b e r g ä r i g e und u n t e r g ä r i g e B i e r e . Die O b e r g ä r u n g v e r l ä u f t bei 1 2 — 1 9 ° C. z i e m l i c h s t ü r m i s c h , w o b e i d i e C 0 2 d i e H e f e an d i e O b e r f l ä c h e t r e i b t ( O b e r h e f e ) . S i e h t m a n v o n d e n e n g l i s c h e n o b e r g ä r i g e n B i e r e n P o r t e r u n d Ale- a b , s o k a n n m a n s a g e n , d a s s d i e o b e r g ä r i g e n B i e r c w e n i g e r h a l t b a r a l s d i e u n t e r g ä r i g e n ( n a c h b a y e r i s c h e r u n d b ö h m i s c h e r Art geb r a u t e n ) s i n d . D i e U n t e r g ä r u n g v e r l ä u f t bei e i n e r T e m p e r a t u r v o n 5 — 1 0 ° s e h r l a n g s a m ; die Hefe setzt sich am B o d e n d e s G ä r b o t t i c h s ab ( U n t e r h e f e ) . Die G ä r b o t t i c h e bestehen meistens aus Holz. Die Kühlung d e s Garkellers findet entweder mittels natürlichen Eises oder durch Kälteerzeugungsm a s c h i n e n (s. d . ) s t a t t . E n t w e d e r w i r d d e r g a n z e K e l l e r o d e r a b e r j e d e r einzelne Bottich gekühlt. N a c h d e r H a u p t g ä r u n g m a c h t d a s B i e r im L a g e r k e l l e r bei e t w a 0° n o c h e i n e N a c h g ä r u n g d u r c h ; w ä h r e n d d i e s e r w i r d e s auf T r a n s p o r t f ä s s e r a b g e z o g e n u n d v e r s p u n d e t , u m d e n K o h l e n s ä u r e g e h a l t zu v e r g r ö s s e r n . B e i m Abz i e h e n s c h i c k t m a n e s m e i s t e n s n o c h d u r c h e i n e F i l t e r p r e s s e , u m e s b l a n k zu erhalten. U m d a s B i e r h a l t b a r e r zu m a c h e n , w i r d e s e n t w e d e r s t ä r k e r e i n g e b r a u t o d e r d a s f e r t i g e B i e r w i r d in v e r s c h l o s s e n e n F l a s c h e n p a s t e u r i s i e r t , d . Ii. auf 5 0 — 6 0 ° e r h i t z t . ( U b e r die P a s t e u r i s i e r u n g vgl. a u c h „ K o n s e r v i e r u n g " u n d ,,M i 1 c h " . ) W a s die G r ö s s e d e r z u m B r a u v e r f a h r e n nötigen A p p a r a t e betrifft, so n i m m t m a n f ü r 1 hl G e b r ä u a n : 1,40 hl M a i s c h b o t t i c h r a u m , 0 , 7 0 hl M a i s c h k e s s e l r a u m , 1,66 hl L ä u t e r b o t t i c h r a u m , 1,45 hl W ü r z e p f a n n e n r a u m . D i e G ä r b o t t i c h e w e r d e n in v e r s c h i e d e n e n G r ö s s e n v o n 18 b i s 4 0 hl Fassungsraum hergestellt. Der Inhalt der eichenen, innen v e r p i c h t e n Lagerf ä s s e r s c h w a n k t z w i s c h e n 2 0 u n d 8 0 h l ; d i e F ä s s e r w e r d e n in z w e i R e i h e n ü b e r e i n a n d e r g e l a g e r t . M a n r e c h n e t d a n n bei k l e i n e n F ä s s e r n auf 1 q m K e l l e r f l ä c h e 12 hl l a g e r n d e s B i e r , b e i m i t t l e r e n 13 hl u n d bei s e h r g r o s s e n F ä s s e r n 14 hl. D i e M e n g e d e s z u m A u s p i c h e n d e r F ä s s e r n ö t i g e n P e c h s b e t r ä g t auf 1 hl F a s s i n h a l t 0 , 3 — 0 , 7 k g . D i e v o m M a i s c h e n v e r b l e i b e n d e n T r e s t e r ( T r e b e r ) w e r d e n in b e s o n d e r e n A p p a r a t e n e i n g e t r o c k n e t u n d b i l d e n d a n n ein v o r z ü g l i c h e s K r a f t f u t t e r ; v g l . unter „ F u t t e r s t o f f e". Sämtliche für den gewöhnlichen Brauereibetrieb nötigen Maschinen und m a s c h i n e l l e n A p p a r a t e s t e l l e n s i c h f ü r e i n e B r a u e r e i v o n 10 0 0 0 — 1 2 0 0 0 hl B i e r e r z e u g t i n g auf M k . 4 6 0 0 0 b i s M k . 5 0 0 0 0 . M a n r e c h n e t f ü r 1 hl B i e r Mk. 4,20—6,00 M a s c h i n e n . Neuerdings w e r d e n von W e b e r statt der Holzbottiche G ä r b o t t i c h e a u s G l a s e m p f o h l e n ; d e r G e s c h m a c k d e s B i e r e s , d a s in G l a s b o t t i c h e n e r z e u g t w u r d e , soll viel r e i n e r s e i n , u n d a u c h d i e R e i n i g u n g d i e s e r G e f ä s s e l ä s s t s i c h

Bikarbonat — Bimsstein.

167

viel s c h n e l l e r und gründlicher ermöglichen als bei H o l z b o t t i c h e n . Derartige G l a s b o t t i c h e kosten bei 4 2 hl benutzbarem Inhalt M k . 8 5 0 , 0 0 und bei 5 0 hl benutzbarem Inhalt M k 1 0 4 0 , 0 0 d a s S t ü c k . — A n d e r s e i t s überzieht man M e t a l l g e f ä s s e , namentlich s o l c h e von E i s e n , in denen B i e r hergestellt oder a u f b e w a h r t wird, zum S c h u t z e der O b e r f l ä c h e mit einer O l e a t s c h i c h t , die dadurch erhalteil wird, d a s s man die G e f ä s s e mit Leinöl o d e r Rizinusöl a u s k o c h t . Nach dem D. R . P . 153 5 0 5 wird die M e t a l l f l ä c h e mit G e r b s ä u r e behandelt und dann mit einem L a c k überzogen. Dagegen lässt d a s D. R. P. 154 4 0 5 die G e f ä s s e zwar auch mit G e r b s ä u r e b e handeln, dann a b e r in der o b e n e r w ä h n t e n W e i s e mit Leinöl, Rizinusöl o d e r rektifiziertem Harzöl a u s k o c h e n . D a s Z u s a t z - D . R. P . 158 8 4 1 verändert d a s letztgenannte Verfahren derart, d a s s die mit G e r b s ä u r e behandelten F l ä c h e n nach ihrer B e s t r e i c h u n g mit dem ö l der Einwirkung von 3 5 0 — 4 0 0 ° h e i s s e r Druckluft a u s g e s e t z t werden. Viel Aufsehen erregt hat d a s N a t h a n s e h e neue Bierbereitungsverfahren ( D . R. P. 135 5 3 9 ) , nacfi w e l c h e m es gelingt, s c h o n i n n e r h a l b 8 — 1 0 T a g e ein fertiges, w o h l s c h m e c k e n d e s B i e r zu erzielen. Die M e t h o d e b e ruht darauf, durch s t ä n d i g e s Durchlüften und Rühren der W ü r z e eine ä u s s e r s t r a s c h e E n t w i c k e l u n g des Alkohols h e r b e i z u f ü h r e n ; die w o h l s c h m e c k e n d e n A r o m a s t o f f e bilden sich e b e n f a l l s schnell, und das s o g e n a n n t e Jungb u k e t t wird ohne L a g e r u n g beseitigt. V o r a u s s e t z u n g ist eine vollständige Sterilhaltung der G e f ä s s e , w e s h a l b nur v e r s c h l o s s e n e emaillierte B e h ä l t e r , die leicht zu reinigen sind, a n g e w e n d e t werden. D e r H a u p t a p p a r a t des V e r f a h r e n s , H a n s e n a - A p p a r a t genannt, f a s s t 12 0 0 0 1 und ist im Innern mit einer fünffachen G l a s s c h i c h t überzogen, w e l c h e bei hohen T e m p e r a t u r e n auf die Innenwand d e s aus einem G u s s hergestellten G e f ä s s e s a u f g e s c h m o l z e n ist. D a s Email muss nicht nur s ä u r e b e s t ä n d i g sondern auch gegen hohe T e m p e r a t u r s c h w a n k u n g e n und gegen S t ö s s e w i d e r s t a n d s f ä h i g sein. Die Würze kommt in heissem Z u s t a n d e in den H a n s e n a - A p p a r a t , wird durch d a s mit einem langen emaillierten Quirl a u s g e s t a t t e t e R ü h r w e r k in B e w e g u n g g e s e t z t und durch H 2 0 , das den Mantel durchströmt, a b g e k ü h l t ; gleichzeitig nimmt die W ü r z e an ihrer O b e r f l ä c h e filtrierte, sterile Luft auf. W e n n die T e m p . auf 50° gesunken ist. wird der Luftzutritt a b g e s p e r r t , und C 0 2 tritt in das G e f ä s s . Dann wird auf 10° a b g e k ü h l t und mittels der V a k u u m p u m p e die Hefe eingesaugt und j e d e S t u n d e einige Minuten das R ü h r w e r k in B e w e g u n g gesetzt. D i e sich e n t w i c k e l n d e K o h l e n s ä u r e wird a b g e s a u g t und aufgefangen, g e reinigt und verflüssigt. S o b a l d das B i e r B r u c h zeigt, l ä s s t man die Hefe sich a b s e t z e n ; sie wird aus dem Apparat in dickflüssiger Form entfernt. J e t z t wird auf etwa 15° C. erwärmt und K o h l e n s ä u r e unter b e s t ä n d i g e r B e w e g u n g d e s R ü h r e r s von unten durch d a s B i e r g e b l a s e n ; o b e n wird sie a b g e s a u g t , gereinigt und tritt unten wieder ein. Hierdurch werden dem B i e r e alle jungen G e r u c h und G e s c h m a c k s t o f f e b e n o m m e n , w e l c h e bekanntlich leicht flüchtig sind. D a s B i e r wird hierauf a b g e k ü h l t , mit K o h l e n s ä u r e gesättigt, durch ein Filter g e s c h i c k t und ist dann verkaufsfertig. Untersuchung! Bezüglich der Bieruntersuchung muss auf SpezialWerke verwiegen werden. Wir erwähnen nur, dass zur Extraktbestimmung der Biere in immer steigendem Masse das ZeiBS'ache E i n t a u c h r e t r a k t o m e t e r (Preise s. im Artikel ,,R e f r a k t o m e t e r " ) verwendet wird.

Bier-Fabrikationsapparate Friedrich Heckmann, Berlin anhang und im T e x t ) .

SO

16,

(Braupfannen): Brückenstrasse 6 b (siehe auch Anzeigen im Anzeigen-

B i k a r b o n a t , soviel w i e N a t r i u m b i k a r b o n a t , Artikel ,,N a t r i u 111 v e r b i 11 d 11 n g e n " . Bikarbonat:

siehe Nr. 2 5 b ¡111

Continentale Chemische Gesellschaft m. b. H., , Hans Herzfeld, Hamburg' I, Gertrudenhof (siehe Cöln I, Fernspr. A. 5558, 5559, 4160. — T e l e g r . : ! Anzeige im Anzeigenanhang:). Contichemie (siehe auch Anzeigen). j Holler & Co., Hamburg I, Alsterdamm 12/13.

B i l a t i n , geschmackfreies milch und Ovolezithin besteht.

Bimsstein (Pumex;

Lapis

Nährpräparat,

Pumicis).

das

aus

entfetteter

Trocken-

Vulkanisches Mineral, das der

168

Binitrobenzol



Bismolan.

Hauptsache nach Aluminiumsilikat ist und sich in der Nähe erloschener und noch tätiger Vulkane findet. Blasige, schwammartige Massen, häufig mit faserigem Gefüge. Farbe weiss, grau, bräunlichgrau, gelblich. Sp. Q. 2,19 bis 2,2. Es dient als Polier- und Schleifmittel, als Zusatz zu Seife und zur Wasserfiltration. Ausser dem natürlichen kommt auch k ü n s t l i c h e r Bimsstein in Tafelund Ziegelform in den Handel; er wird durch Pressen von Bimssteinpulver unter Zusatz eines Bindemittels erhalten und ist für manche Zwecke dem natürlichen vorzuziehen. Nach dem D. R. P. 146 688 stellt man bimssteinartige Körper so her, dass man durch Alkali.oder Säuren aufschliessbare Silikate ausser Bimsstein, insbesondere natürliche und künstliche Tone im aufgeschlossenen Zustande, mit verd. Alkalilauge zu einem Brei einkocht und aus letzterem durch plötzliche Erhitzung das H 2 0 austreibt zu dem Zwecke, die gebildete Masse porös zu machen. Bimsstein: Bimssteinfabrik furt (Main).

Favorit

Kahn & iieuter,

Fl,wik-

! H a n s H e r / J e h l , Haniburg- J, (iertl-Uflenhof ; Anzeige i m A n z e i g e n a n h a n g ) .

(siehe

B i n i t r o b e n z o l siehe „D i n i t r o b e n z o 1". B i n i t r o t o l u o l siehe ,,D i n i t r o t o 1 u o !". B i o f e r r i n . Flüssiges Hämoglobinpräparat, aus gekühltem frischem Ochsenblut gewonnen, indem man dieses nach dem Defibrinieren durch Behandeln mit Äther von den ätherlöslichen Bestandteilen befreit und das vom Äther getrennte hämoglobinhaltige Serum — nachdem man durch Hindurchsaugen eines sterilisierten Lufistronies die zurückgehaltenen Ätherspuren entfernt hat — mit 20 % Glyzerin und 4 % aromatischer Tinktur versetzt. Blutrote, angenehm schmeckende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15°) 1,081. Es wird namentlich bei Bleichsucht und Schwächezuständen verordnet, und zwar erhalten Säuglinge 5—10 g, Kinder 10—20 g, Erwachsene 20—40 g, am besten kurz vor oder während der Mahlzeit. Bioferrin

Flasche

Mk.

1,85

B i o r i s i e r e n siehe ,,M i i c h". B i o s o n . Unter diesem Namen kommt ein eisen-, eiweiss- und lezithinhaltiges Nährpräparat in den Handel. Auf der Verpackung ist die Zusammensetzung, wie folgt, angegeben: Eiweisskörper 80, Eisen 0,24, Lezithin 1,27, Kakao 15, Salze 3 % . Die von S ö r m a n n analytisch erhaltenen Zahlen weichen etwas, aber nicht grundlegend davon ab. Feines, graubraunes Pulver von deutlichem Kakaogeruch und nicht unangenehmem, etwas salzigem Geschmack. In H 2 0 ist es, zumal beim Erwärmen, fast völlig löslich. B i o z l t i n . Pulverförmiges Nährpräparat von sehr schwachem, biskuitartigem Geruch und Geschmack, enthält 10,74 % Lezithin. Anlagen für die Herstellung und Trocknung: Emil Passburg, anhang).

Maschinenfabrik,

Berlin NW

23,

Brückenallee

31) (siehe

Anzeige

im

Anzeigt 11-

B i o z y m e . Eine haltbare Trockenhefe, die medizinische Verwendung finden soll. B i r k a z i d . Unter dieser Bezeichnung kommt ein vollkommen verseiflicher Birkenholzteer in den Handel. Birkazid: Chemische F a b r i £ Flörsheim

Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

B i r n e n ä t h e r siehe „F r u c h t ä t h e r". Apparate zur Herstellung von Birnenäther: F.

II. Meyer,

llannover-Hainholz

(siehe A n z e i g e

im

Anzeigenanhang:).

B i s m a l . Es ist methylendigallussaures Wismut und wird als adstringierendes Mittel bei chronischen Durchfällen verordnet. Bismal

Bismolan.

11 M k . 4 , : > 0 ;

1 kg

Mk.

39,00

Hämorrhoidalzäpfchen, deren jedes 0,1 Wismutoxychlorid,

Bismon —

Bittermandelöl.

169

0 . 1 5 Zinkoxyd, 0 , 0 0 5 einer l % o i g e n Suprareninlösung, 0 , 0 5 Eukainchlorid und 0 , 0 5 Menthol in Lanolin und Vaselin enthält. B i s m o n . K o l l o i d a l e s W i s m u t o x y d ; es ist eine eigenartige Zustandsform d e s W i s m u t m e t a h y d r o x y d s und entsteht durch die W i r k u n g von lysalbinsaurem und p r o t a l b i n s a u r e m Natrium (vgl. den Artikel „ P r o t a l b i n s ä u r e " ) auf Wismutverbindungen. D a s B i s m o n löst sich in kaltem und heissem H 2 0 . E s ist ein mildes, gut w i r k e n d e s D a r m a d s t r i n g e n s und wird bei v e r s c h i e d e n e n D a r m k r a n k h e i t e n verordnet. G e w ö h n l i c h gibt man 3 — 4 m a l täglich 5 ccm einer 10 % i g e n L ö s u n g ( 0 , 5 g B i s m o n p. d o s . ) , entweder direkt oder in flüssigen Nahrungsmitteln. Bismutose. W i s m u t e i w e i s s v e r b i n d u n g , die 2 1 , 5 — 2 2 % Bi enthält. Es stellt ein s t a u b f e i n e s , g e r u c h - und g e s c h m a c k l o s e s , in H 2 0 stark aufquellendes Pulver dar. Ein b e w ä h r t e s D a r m a d s t r i n g e n s ; wird bei mannigfachen D a r m krankheiten verordnet. Bismutose

H Mk. 5 , 4 0 ;

1 kg Mk. 5 ? , 0 0

B i s m u t u m siehe , , W i s m u t " . Bismutum chloratum = W i s m u t c h l o r i d s i e h e ,,W i s m u t v e r b i h d u n g e n " No. 1. Bismutum hydroxydatum = W i s m u t o x y d h y d r a t siehe ,,W i s m u t v e r b i n d u n g e n " No. 4. B i s m u t u m n a p h t o l i c u m s i e h e „ 0 r p h o 1". Bismutum oxydatum = W i s m u t o x y d s i e h e ,,W i s m u t v e r b i n d u n g e n " No. 3. B i s m u t u m s u b g a l l l c u m siehe „ D e r m a t o i " . B i s m u t u m s u b n l t r l c u m = B a s i s c h e s W i s m u t n i t r a t siehe „ W i s m u t f a r b e n " sowie „ W i s m u t v e r b i n d u n g e n " No. 2. B i s m u t u m t r l b r o m p h e n o l l c u m siehe „ X e r o f o r m". B i s s u l l n . Vaginalzäpfchen und -stifte, die 0 , 2 5 % S o z o j o d o l q u e c k s i l b e r enthalten, werden gegen das V e r k a i b e n s o w i e gegen den infektiösen S c h e i d e n katarrh des R i n d e s angewendet. Bissulin-Zäpfchen



UM) S t ü c k M k .

-Stifte

50





15,00

6,00

Bissulin: II. Trommsdorff, Aachen.

B i s u l f a t (Natriumbisulfat). U b e r Darstellung und E i g e n s c h a f t e n No. 4 3 b . unter „ N a t r i u n i v e r b i n d u n g e n " . Bisulfat: Alex Bliinc-ke, Leipzig'. Saecharinfabrik A.-G. vorm. Fahlburg, List & Co., Magdeburg-Südost (s. Anzeige im Anz.-Anhang).

Wülfing,

B i s u l f i t (Natriumbisulfit) v e r b i n d u n g e n".

No.

Bittermandelöl

siehe

Dahl k

45b.

(Oleum Amygdalarum

Co.,

im

A.-G.,

Artikel

siehe

liarmen.

„Natriuni-

amarurn aethereum).

Äthe-

r i s c h e s ö l , d a s aus den bitteren M a n d e l n ( S a m e n von Amygdalus communis) gewonnen wird. In diesen ist es nicht fertig gebildet, sondern entsteht a u s dem G l y k o s i d A m y g d a l i n , wovon die bitteren M a n d e l n etwa 3 % enthalten. T e c h n i s c h gewinnt man d a s B i t t e r m a n d e l ö l nur selten durch B e h a n d e l n von Mandeln mit W a s s e r und n a c h h e r i g e Dampfdestillation; meist wird e s in der L e v a n t e a u s entschälten P f i r s i c h k e r n e n , n a c h d e m man aus d i e s e n das fette ö l a b g e p r e s s t hat, g e w o n n e n : Die P r e s s k u c h e n werden gepulvert und m e h r e r e S t u n d e n bei 4 5 — 5 0 ° digeriert, wobei d a s Amygdalin zu Bittermandelöl v e r g o r e n wird. D i e s e Spaltung, w e l c h e durch d a s F e r m e n t E m u 1 s i n v e r a n l a s s t wird, e n t s p r i c h t der G l e i c h u n g : C 9 OH 2 ,NOI, + Amygdalin

2 H,0 =

C « H 6 . COH +

Bittermandelöl

HCN +

Cyanwasserstoff

2 C.HnO»

Traubenzucker.

D a s entstandene B i t t e r m a n d e l ö l wird mit W a s s e r d a m p f überdestilliert, zur Entfernung der B l a u s ä u r e mit E i s e n c h l o r ü r und K a l k w a s s e r geschüttelt

Bittersalz — Blattmetalle.

170

und dann mit Dampf rektifiziert. Im wesentlichen besteht d a s Bittermandelöl aus B e n z a l d e h y d (s. d.). Klare, farblose, später gelbliche, stark lichtbrechende Flüssigkeit von bitterlichem Geschmack und intensivem Geruch nach bitteren Mandeln. Sp. O. 1,045—1,060; S. P.- 180°. Bei regelrechter Darstellung enthält es 1,5—4 % Blausäure. Bittermandelöl: C o n t i n e n t a l e Chemische Gesellschaft m. b. II., Oöln I, Fernspr. A. 5558, 5559, 4160. — T e l e g r . : t ' o n t i e h e m i e (siehe auch Anzeigen).

Apparate

zur Herstellung

F . 11. Meyer, Hannover-IIainholz

von

Hans Herzfeld, H a m b u r g I, Gertrudenhof Anzeige im Anzeigenanhang;),

Bittermandelöl:

(siehe Anzeige

im

Bittersalz (Magnesiumsulfat) v e r b i n d ü n g e n". Bittersalz: Hans llerzfeld, H a m b u r g I, Gerlrudellhor Anzeige im Anzeigenanhang).

(sieh«

Anzeigenanhang).

siehe

im

Artikel

„Magnesium-

(siehe , l)r. Kröger & Sommerfeld, Cassel (siehe Anzeige im Anzeigenanhang).

Bitumen. Es wird aus zerkleinerter Schwelbraunkohle durch Extrahieren mit Benzol gewonnen, ist gewöhnlich hart, spröde, Sch. P. 80—90*. Man verarbeitet es auf Montanwachs, Lacke, Schuhcremes und benutzt es als elektrischen Isolationsstoff. Bitumen: Hemfeld & Itosenberg, W ä h r i n g e r s t r . 33. Alex Ulanclte, Leipzig.

Wien

IX/3

Allstria,

atz von E s s i g s ä u r e erhöht; es ist nur eine geringe Menge nötig, da sie sich aus dem entstehenden Kalksalz immer wieder regeneriert. 2. N a t r i u m h y p o c h l o r i t ( C h l o r s o d a , Eau de Labarraque) NaOCl. Durch Einleiten von C1 in Sodalösung oder durch Umsetzung von Chlorkalk mit Soda erhalten. Neuerdings stellt man es auch, und zwar vorzugsweise, durch Elektrolyse von NaCl-Lösung her; vgl. den Artikel ,,C h 1 o ra l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". — Nach dem D.'R. P. 145 745 presst man eine Mischung von Chlorkalk und krist. Natriumsulfat in trocknem

Bleichen.

175

Zustande z u s a m m e n ; hierbei wird durch d o p p e l t e Umsetzung Natriumhypochlorit und hydratiertes Calciumsulfat gebildet, w e l c h e s der Masse d a s feste G e f ü g e erteilt. Natriurahypochlorit, Lösung ( 7 ° B e ) konz. (19® B i )

% kg Mk. 18,00 "lo , „ 36,00

3. E a u d e J a v e 11 e. Eigentlich eine Lösung von Kaliumhypochlorit und dann e b e n s o wie Chlorsoda g e w o n n e n . Doch wird gegenwärtig meistens die C h l o r s o d a l ö s u n g als Eau de Javelle bezeichnet. Kaliumhypochlorit, Lösung

1 kg Mk. 3,20

4. M a g n e s i a b l e i c h f l i i s s i g k e i t . Lösung von Magnesiumhypochlorit Mg(OCl) 2 . Wird durch Umsetzung von Chlorkalk mit MgSO» erhalten. Leichter zersetzlich als Chlorkalk und d a h e r schneller bleichend. 5. T o n e r d e b l e i c h f l ü s s i g k e i t und 6. Z i n k b l e i c h f l ü s s i g k e i t sind ebenfalls Hypochlorite, die ähnlich wie die vorigen erzeugt und in gleicher W e i s e benutzt w e r d e n . 7. W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d (s. d.). 8. N a t r i u m s u p e r o x y d siehe No. 3 1 c unter „Natriumverb i n d u n g e n". 9. O z o n. 0 3 (s. d.). Wird neuerdings häufiger zum Bleichen verwendet. Mit dem Apparat von Siemens & Halske w e r d e n per P f e r d e k r a f t s t u n d e 20 g Ozon erzeugt. Hierdurch w e r d e n 50 kg leinenes G a r n ebenso gebleicht wie durch eine 3 tägige Rasenbleiche bei gutem Wetter. Ebenso lassen sich damit 40 kg Kartoffelstärke vollständig rein weiss bleichen. Eine O z o n a n l a g e für eine tägliche P r o d u k t i o n von 2 Partieen Garn ( 2 X 5 5 0 kg) stellt sich (exkl. D a m p f m a s c h i n e ) auf Mk. 7000 und erfordert 3 Pferdestärken. Die Ozonbleiche ist nicht billiger als die Rasenbleiche, jedoch ist die Zeitersparnis sehr wesentlich (bei ungünstigem Wetter entsprechen 14 T a g e Rasenbleiche e i n e m T a g e Ozonisierung); auch fallen die Wiesen weg. 10. N a t r i u m p e r b o r a t siehe No. 32 unter „Natriumverbindungen". — Eine Lösung des P e r b o r a t s eignet sich bei s c h w a c h e r Alkalität gut zum Bleichen der G e s p i n s t f a s e r n von Baumwolle, Wolle und Leinen. Ein Verfahren, auch Seide damit zu bleichen, umgreift d a s D. R. P. 218 760. 11. E l e k t r o l y t i s c h e Bleichung. Unter der „Elektrischen Bleiche" versteht man im allgemeinen die elektrolytische Erzeugung und Anwendung einer Bleichflüssigkeit (Natriumhypochloritlösung), die in besonderen A p p a r a t e n (,,B 1 e i c h - E 1 e k t r o 1 y s e u r e " ) a u s einer wässerigen Steinsalzlösung hergestellt wird. Bei der elektrolytischen Zersetzung von Natriumchlorid entstehen Chlor und Natriumhydroxyd, die sich unter geeigneten U m s t ä n d e n zu Natriumhypochlorit (NaOCl) vereinigen. Von den ausserordentlich vielen Konstruktionen und Patenten, die auf diesem Gebiete schon vorgeschlagen w o r d e n sind, sind die meisten niemals zur praktischen Anwendung gelangt, und verschiedene Erfinder, deren Systeme einst in den Fachkreisen besprochen wurden, haben inzwischen die Fabrikation ihrer A p p a r a t e als unrentabel wieder aufgegeben. Es seien deshalb nur die gegenwärtig im Betrieb b e w ä h r t e n A p p a r a t e n s y s t e m e kurz angeführt. Der von Siemens 3 in einer Operation hergestellt, z. B. durch Fällen basischer Bleisalzlösungen mittels C0 2 , und sodann dasselbe mit PbO in äquivalenten Mengen bei Gegenwart von Bleiazetat digeriert, wobei in der Wärme das normale Bleiweiss 2 P b C 0 3 . Pb(OH) 2 entsteht, und zwar dauert die Fabrikation statt einiger Monate nur einige Tage. Das Bleiweiss wird häufig mit dem viel billigeren BaS0 4 gemischt, wodurch es aber an Deckkraft verliert. Mischungen dieser Art sind z. B. V e n e t i a n e r w e i s s mit 50 %, H a m b u . r g e r w e i s s mit 65 % und H o 1 l ä n d i s c h w e i s s mit 80 % BaS04. Die reinste und beste Bleiweisssorte ist das K r e m s e r w e i s s , das in harten Tafeln in den Handel kommt. Man kann dasselbe aus jedem nach deutschem und holländischem Verfahren erzeugten, nicht gewaschenen Bleiweiss durch langsames Trocknen erhalten; die feinste Sorte gewinnt man aus dem Villacher Blei. Bleiweiss und Kremserweiss: Gustav

Dietel,

Eisenach

(siehe

Anzeige

im

Anzeigenanhang).

3. M e n n i g e (Minium., Pariserrot, S a t u r n z i n n ober). Pb 3 Oi. Durch vorsichtiges Erhitzen von PbO in Flamm- oder Muffelöfen, wobei die Masse nicht zum Schmelzen kommen darf. Die feinsten Sorten werden durch Erhitzen von Bleiweiss oder Bleinitrit bei oxydierender Flamme in schwacher Rotglut erhalten oder auch durch Erhitzen von PbS04 mit NaNOa und Na 2 C0 3 . Lebhaft rot gefärbtes Pulver, das viel als Farbstoff Verwendung findet. Eisenmennige (Mennigersatz), siehe unter „ E i s e n f a r b e n". 4. N e a p e l g e l b (basisch-antimonsaures Bleioxyd). Zur Zeit meistens durch Zusammenschmelzen von Antimonoxyd mit Bleiglätte erhalten. Die feinsten Sorten gewinnt man aus einem Gemisch von 1 T. Brechweinstein, 2 T. Bleinitrat und 4 T. Kochsalz, indem man dasselbe bei massiger Glühhitze im Tiegel erhitzt, die noch flüssige Masse auf eine kalte Metallplatte ausgiesst und mit Wasser auslaugt: Das Neapelgelb bleibt dabei zurück. Es ist eine schöne, gut deckende Farbe, die nicht nur als Ölfarbe, sondern auch als Schmelzfarbe benutzt wird, da sie Glühhitze erträgt. Von H2S wird es zersetzt. 5. K a s s e l e r G e l b (Mineralgelb, Veronesergelb). Ist B 1 e i o x y c h l o r i d PbCl 2 + 7 PbO. Man erhält es durch Zusammenschmelzen von PbO mit NH4C1, wobei das frei werdende NH 3 eine gewisse Menge PbO unter Abscheidung von Pb zersétzt. Das geschmolzene Kasseler Gelb wird von

181

Blei, Gerätschaften aus.

d e m Blei a b g e g o s s e n und in eisernen F o r m e n zum E r s t a r r e n g e b r a c h t . Es bildet eine s c h ö n kristallinische, g e l b e M a s s e . 6. P a t e n t g e l b ( T u r n e r s G e l b , M o n t p e l l i e r g e l b , e n g l i s c h e s G e 1 b). Ist e b e n f a l l s ein b a s i s c h e s Bleichlorid PbCU + 5 P b O . E s e n t s t e h t d u r c h B e h a n d e l n von Bleiglätte mit K o c h s a l z l ö s u n g ; die e r h a l t e n e M a s s e ist a n f a n g s w e i s s u n d nimmt erst nach d e m S c h m e l z e n eine l e b h a f t g e l b e F a r b e an. 7. W e i s s e B l e i f a r b e . Nach dem D. R. P. 153 042 wird zur Hers t e l l u n g einer w e i s s e n A n s t r i c h f a r b e P b O mit NaCl bei G e g e n w a r t v o n H 2 0 verrieben und d a s e r h a l t e n e G e m i s c h von PbCU, P b ( O H ) 2 und NaOH nach d e r A b s c h e i d u n g d e s NaOH mit H s S 0 4 o d e r S u l f a t e n neutralisiert, verrührt, a u s g e w a s c h e n , g e p r e s s t und d e r R ü c k s t a n d mit t r o c k n e n d e n ö l e n a n g e r i e b e n . D a s E r z e u g n i s ist ein G e m i s c h a u s PbCla + P b S 0 4 , d e c k t b e s s e r als letzteres allein und bleibt auch in Öl w e i s s . Die B l e i c h r o m a t e siehe unter „ C h r o m f a r b e n " ; B l e i w e i s s e r s a t z s i e h e „ A n t i m o n f a r b e n". Bleifarben: Gustav

Dietel,

Eisenach

(siehe

Anzeige

im

Anzeigenanhang).

A p p a r a t e f ü r die T r o c k n u n g : Emil Passburg. Maschinenfabrik, Berlin NW 23, anhang).

Brückenallee 30 (siehe Anzeige im Anzeigen-

Blei, G e r ä t s c h a f t e n aus. Bleikannen Inhalt . . Gewicht ca. Preis. . .

und B 1 e i e i m e r zum T r a n s p o r t i e r e n von S ä u r e n .

5 3,5 10,50

8 5 12,50

10 7,5 13,50

Bleiflaschen für Flusssäure tem V e r s c h l u s s .

12 9 14,50

16 1. 15 kg. 1 7 , 5 0 Mk.

zum B a h n t r a n s p o r t mit b e w ä h r -

Inhalt . . 5 10 15 20 25 30 35 40 50 60 7 5 1. Gewicht ca. 7 8 9 15 19 24 28 35 40 45 5 0 kg. Preis . . . 1 2 , 5 0 15,75 1 7 , 0 0 1 8 , 0 0 2 0 , 0 0 2 1 , 0 0 2 1 , 5 0 2 2 , 0 0 2 5 , 0 0 2 9 , 0 0 3 2 , 0 0 Mk.

Blfeiflaschen für Flussäure z u m ' B a h n t r a n s p o r t : R. Rienecker und Dr. W. Schmeisser, G. m.

b. H., Fluor b. Siptenfelde (Ostharz).

Hartbleihähne. Lichte W e i t e . . . 10 15 20 25 30 35 40 45 50 8 0 mm. Gewicht . . . . 2 3 5 7 8 12 16 20 42 6 0 kg. Preis ohne Flanschen 9 , 7 5 1 3 , 0 0 17,00 2 2 , 0 0 2 7 , 0 0 3 2 , 0 0 3 7 , 0 0 4 1 , 0 0 4 8 , 0 0 9 1 , 0 0 Mk. „ mit 1 Flansch 1 0 , 2 5 1 4 , 0 0 1 8 , 0 0 2 3 , 0 0 2 8 , 5 0 3 3 , 5 0 3 8 , 5 0 4 3 , 5 0 5 0 , 5 0 9 4 , 5 0 „ „ m i t 2 Flanschen 11,00 1 5 , 0 0 1 9 , 0 0 2 4 , 0 0 3 0 , 0 0 3 5 , 0 0 4 0 , 0 0 4 6 , 0 0 5 3 , 0 0 9 8 , 0 0 r

B B B B B B

l e i s c h a l e n s i e h e unter „ S c h a l e n " . 1 e i k e s s e 1 siehe unter „ K e s s e 1". 1 e i b 1 e c h siehe unter „ B l e e h " . 1 e i d r a h t siehe unter „ D r a h t " . l e i r ö h r e n siehe unter „ R ö h r e n ' \ l e i p u m p e n s i e h e unter „ P u m p e n " .

B l e i r e t o r t e n (aus reinem Blei) mit kleinem Dampfkessel, Dreifuss, H e l m und Destillierblase von 1 1 Inhalt sowie U-förmiger Vorlage von Blei zur Darstellung von H F Mk. 4 0 , 0 0 E b e n s o , d o c h o h n e D a m p f k e s s e l ; als Vorlage dient eine Bleiflasche mit Stopfen 30,00 B A p p a r a t e z u m A u f s c h l i e s s e n mittels H F , bestehend aus 2 ineinander gesetzten Bleischalen, mit Dreifuss von Blei, die äussere Schale 1 4 cm weit und 7 cm hoch 9,00

182 ligen

Bleilegierungcn

I n j e k t o r e n Gase.

Bleilötung.-

z u m D r ü c k e n und S a u g e n d e r s c h w e f -

Flanschdurch- • messer

Baulänge

Lieferquantum pro Stde. in

mm

mm

mm

100 125 160 200 300

175 205 250 280 390

775 950 1175 1495 1950

Lichte Weite

der Anschlussröhren

des Injektors am Ende

150 200 250 300 400

fniq

aus Hartblei



Pr eis

cbm

pro Stück inkl. Verpackung Mk.

pro Dampfstrahlventil Mk.

150 250 500 1000 2800

125,00 185,00 260,00 310,00 400,00

12,00 13,50 15,00 18,50 22,50

W e i c h b l e i - I i l e v a t o r e n ( h a l t b a r e r a l s s o 1 c h e v o n Ha r t b l e i ) zum H e b e n von S ä u r e n und L a u g e n . Lichte Weite

der Dampfanschlussröhren

der Saug- und Druckleitung

25 30 30 35 35 40 78

30 35 40 45 50 55 100

Flanschdurchmesser

Baulänge

110 125 140 155 170 185 250

190 250 290 3'-'0 350 380 580

Lieferquantum in Litem pro Stunde ca.

2 2 3 5 7 12 60

000 800 600 400 000 000 000

kg

Preis inkl. Verpackung Mk.

8 12 18 25 30 40 110

26,00 35,00 45,00 55,00 66,00 78,00 185,00

Ungefähre Gewichte

B 1 e i d ü s e n. Flüssigkeitszerstäuber aus Hartblei mit Steinzeugm u n d s t ü c k , d i e n e n zum Z e r s t ä u b e n v o n H 2 0 in d e n B l e i k a m m e r n bei d e r H2SO»-Fabrikation (Absorption von O a s e n ) , sowie zur Zerstäubung von Laugen, dünnflüssigen ö l e n und Säuren. G e r ä t s c h a f t e n a u s Blei l i e f e r n : F.

A. Bühler, Ingenieur, Berlin-Dahlem, Hum- I J . L. Carl Eckelt, Berlin NW 7, M i t t e l s t r . 2—4. b o l d t s t r . 7 (siehe Anzeige im A n z e i g e n a n h a n g ) , j

Bleilegierung-en. 1. H a r t b l e i s i e h e u n t e r ,,A n t i m o n I e g i e r u n g e n " ; e b e n d o r t ist a u c h L e t t e r n m e t a l l b e s p r o c h e n . 2. S c h r o t m e t a l l . D e m Blei w e r d e n j e n a c h s e i n e r R e i n h e i t 0,2 b i s 0,8 % A r s e n b e i g e m i s c h t , w o d u r c h es l e i c h t e r g i e s s b a r w i r d u n d g l e i c h z e i t i g bedeutend an Härte gewinnt. D a s A r s e n w i r d nicht a l s Metall s o n d e r n in F o r m v o n R e a l g a r d e m g e s c h m o l z e n e n Blei z u g e s e t z t ; l e t z t e r e s s c h e i d e t unter Bildung von P b S d a r a u s As ab. 3. Z i n n b 1 e i. D i r e k t h ü t t e n m ä n n i s c h g e w o n n e n : d a s k ä u f l i c h e Z i n n blei h a t im D u r c h s c h n i t t d i e Z u s a m m e n s e t z u n g : 52 % P b , 3 3 % S n , 14 % S b u n d 1 % As. Z i n n - B l e i l e g i e r u n g e n w e r d e n v i e l f a c h b e n u t z t , so a l s T h e a t e r s c h m u c k ( F a h l u n e r D i a m a n t e n ) mit ca 4 0 % P b , a l s M a t e r i a l f ü r B l e i s o l d a t e n ( Z i n n s o l d a t e n ) mit b i s zu 50 % P b , f ü r O r g e l p f e i f e n mit 3 0 % P b s o w i e v o r allem f ü r E s s g e s c h i r r ; in l e t z t e r e m F a l l e darf d i e L e g i e r u n g n a c h R e i c h s g e s e t z h ö c h s t e n s 10 % P b e n t h a l t e n . Bleilegierungen: C o n t i n e n t a l e Chemische Gesellschaft m . b. H . , Cöln I, Fernspr. A. 5558, 5559, 4160. — T e i e g r . : Conticliemie (siehe auch Anzeigen).

J . L. Carl E c k e l t , Berlin NW 7, M i t t e l s t r . 2—4.

B l e i l ö t u n g - . Man benutzt hierfür bis jetzt K n a l l g a s g e b l ä s e (vgl. d e n Artikel ,,K n a 11 g a s " ) , u n d z w a r e n t w e d e r a u s L e u c h t g a s und k o m p r i m . Sauerstoff oder a u s komprim. Wasserstoff und komprim. Sauerstoff oder e n d -

Bleistifte — Bleiverbindungen.

183

lieh a u s k o m p r i m . W a s s e r s t o f f u n d G e b l ä s e l u f t . D a d e r S a u e r s t o f f bei r e i c h l i c h e m V o r h a n d e n s e i n . d i e O x y d a t i o n d e r M e t a l l f l ä c h e n b e g ü n s t i g t , s o ist d i e zuletzt g e n a n n t e A n o r d n u n g — Wasserstoff und Gebläseluft — besonders geeignet. Vgl. „ S c h w e i s s e n " . Eine d u r c h komprimierten W a s s e r s t o f f allein erzeugte F l a m m e , welche in d e r a t m o s p h ä r i s c h e n L u f t z u v e r b r e n n e n h a t , b e s i t z t k e i n e g e n ü g e n d e G e b l ä s e k r a f t . D i e s ist d e r G r u n d , w e s h a l b bei d e n b i s h e r i g e n L ö t m e t h o d e n ein besonderes Luftgebläse erforderlich war. Nur d a d u r c h , d a s s m a n beide zur V e r b r e n n u n g benötigten G a s e , Wasserstoff und Luft, mit einer gewissen Kraft a u s s t r ö m e n liess, w ü r d e die für die Bleiverarbeitung wichtige b l a s e n d e Stichf l a m m e erzeugt. Dagegen hat d e r D r ä g e r b r e n n e r dieselbe W i r k u n g wie die Flamme eines Doppelgebläses und wird trotzdem nur durch komprimierten W a s s e r s t o f f g e s p e i s t . D i e Z u f ü h r u n g v o n L u f t k o m m t n i c h t in F r a g e , d a d i e B r e n n e r sich durch die S t r ö m u n g s g e s c h w i n d i g k e i t d e s a u s t r e t e n d e n W a s s e r stoffes die erforderliche Verbrennungsluft selbsttätig ansaugen. Es geschieht dies kurz vor der M ü n d u n g d e s B r e n n e r s mittels eines D ü s e n s y s t e m s . Die ganze Apparatur für dieses neue Bleilötverfahren besteht also nur noch aus Flasche, Reduzierventil, Schlauch und Brenner. Zum Speisen der Drägerbrenner liefert die Chem. Fabrik G r i e s h e i m - E l e k t r o n k o m p r i m i e r t e n W a s s e r stoff, und zwar d u r c h a u s arsenfrei, w a s für die G e s u n d e r h a l t u n g der Arbeiter s e h r w i c h t i g ist. D r ä g e r s c h e

S t a r k b r e n n e r :

1 2 3 4 6

8

für kleinste Bleistärken bis 3 mm Walzblei r » „ » 8 „ ,f » ^0 „ „ für schwerste Arbeit

10

15,00 12,00 12,00 13,00 11,00 14,00 14,00 14,00

Der Verwendungsbereich bezieht sich auf stehend gelötete Nähte. Für liegende Nähte sind die Brenner eine Nummer grösser zu wählen.

Verdichteter Wasserstoff 98/99 °/o H, arsenfrei in Flaschen von 36 1 Rauminhalt, auf 150 Atm. verdichtet Neuerdings wird die Bleilötung i h r e r B e q u e m l i c h k e i t viel g e ü b t .

mit

1 cbm Mk. 0,75

dem- B e n z o l g e b l ä s e

wegen

Bleilötarbeiten: Siegfried B a r t h , säure").

Ingenieur-Bureau,

Dusseldorf-Obelkassel

(siehe

Anzeige

unter

„Schwefel-

B l e i s t i f t e , S c h r e i b s t i f t e in H o l z f a s s u n g ; d i e S c h r e i b m a s s e b e s t e h t G r a p h i t , d e r m i t B i n d e m i t t e l n a n g e r ü h r t u n d in S t a b f o r m g e p r e s s t ist.

Blei Verbindungen.

aus

1. B l e i a z e t a t ( B l e i z n c k c r . e s s i g s a u r e s B l e i . Plumbum aceticum). P b i C i H s O s ^ + 3 H s O . M e i s t d u r c h A u f l ö s e n v o n B l e i g l ä t t e in E s s i g s ä u r e d a r gestellt. R e i n e r h ä l t m a n e s d u r c h E i n w i r k u n g v o n E s s i g s ä u r e d ä m p f e n auf P b O ; l e t z t e r e s ist auf S i e b p l a t t e n a u s g e b r e i t e t , u n d a m B o d e n d e r G e f ä s s e sammelt sich eine Bleiazetatlösunci, die reine Kristalle liefert. — W e r t v o l l e Einzelheiten ü b e r die B l e i z u c k e r f a b r i k a t i o n bringt ein Artikel v o n C. B a u e r in d e r C h e m . Z t g . 1905, 1. D a s Engl. P a t . 2 9 048 v o n 1913 u m g r e i f t eine V e r b e s s e r u n g d e r D a r stellung von Bleiazetat a u s Pb, C2H402 und Luft unter D r u c k ; d i e V e r b e s s e r u n g b e s t e h t d a r i n , d a s s s i c h d i e F l ü s s i g k e i t s s c h i c h t im R e a k t i o n s k e s s e l u n t e r d e m o b e r e n Teil der Bleimasse befindet und Luft durch die Flüssigkeit geblasen w i r d , um s o F l ü s s i g k e i t u n d L u f t in d i e B l e i m a s s e zu s t r e u e n .

Bleiverbindungen.

184

W e i s s e vierseitige, an der Luft langsam verwitternde Säulen. S c h . P. 75°; nach dem Austreiben des Kristallwassers erstarrt es zu einer blätterigen Masse, die dann wieder bei 280° schmilzt. Löst sich bei 15° in 1,5 T . , bei 100° in 0,5 T . HjO. Wird in der Färberei und Zeugdruckerei zum Beizen, weiter zur Darstellung von Bleifarben und -Präparaten, von Firnissen sowie als Arzneimittel verwendet. P r ü f u n g : Den Essigsäuregehalt bestimmt man nach der S a 1 o m o n sehen Methode, indem man die Lösungen mit Normallauge bei Gegenwart von Phenolphtalein stark alkalisch macht und den Uberschusg mit Normalessigsäure bis zum Verschwinden der Rotfärbung zurücktitriert. Aus der Differenz ergibt sich die an Pb gebundene Essigsäure. — Nach F r e s e n i u s bestimmt man den Gehalt an Pb und Essigsäure auf folgende Weise: Man fällt die wässerige Lösung von 5 g in einem 1/4 Literkolben durch eine gemessene, einen kleinen Uberschuss darstellende Menge H2SOA, schwenkt um, füllt zur Marke auf, setzt noch soviel Wasser hinzu, wie dem Volumen des ausgefallenen PbS0 4 (sp. G. 6,3) entspricht, schüttelt um und filtriert durch ein trocknes Filter. Aus 1/K des Filtrats (50 ccm) fällt man die H 2 S0 4 durch BaCl 2 -Lösung, wägt das BaS0 4 und findet so aus der zur Fällung des Pb verbrauchten H 2 S0 4 den Bleigehalt des Azetats. Weitere 50 ccm titriert man mit Normallauge und ermittelt, indem man die H 2 S0 4 abzieht, den Essigsäulegehalt des Bleizuckers. — Vgl. auch D. A. V. Bleiazetat, raffin. krist

°/o k g M k . 1 6 5 , 0 0 — 1 7 0 , 0 0

2. B a s i s c h e s B l e i a z e t a t (Bleisubazetat, basisch essigsaures Blei. Plumbum subaceticum). Pb(C 2 H 3 0¡>) 2 + 2 P b ( O H ) 2 . Fest erhält man es durch Einrühren eines geschlämmten Bleiglättebreis in heisse E s s i g s ä u r e ; auf 120 kg Bleiglätte kommen 76 kg 3 0 %ige Essigsäure. E s findet zur Darstellung von Chromgelb und Chromorange Verwendung. Meistens benutzt man eine Lösung von basischem Bleiazetat, den B l e i e s s i g ( L i q u o r Plumbi subacetici; Acetum plumbicum). Diesen, dessen Azetat die Zusammensetzung P b ( C 2 H 3 0 2 ) 2 + Pb(OH) 2 hat, gewinnt man durch Zusammenschmelzen von 3 T . Bleizucker mit 1 T . P b O im W a s s e r b a d , Aufnehmen mit 10 T . H 2 0 und Filtrieren. Farblose, schwach alkalische, anfangs klare, an der Luft sich trübende Flüssigkeit vom sp. G . 1,235—1,240. Dient als Arzneimittel, zum Beschweren von Seide, zum Abscheiden natürlicher Farbstoffe, zur Darstellung von Bleiweiss sowie von Aluminiumazetat. Prüfung: Dieselbe geschieht im allgemeinen ebenso, wie vorstehend für neutrales Bleiazetat beschrieben ist. Bei der dort erörterten S a 1 o m o n sehen Methode wird Bleiessig zunächst mit Normalessige&ure angesäuert, Normallauge im Uberschuss zugesetzt und dann mit Essigsäure zurücktitriert. Basisches Bleiazetat, entwässert Bleiessig, sp. G . 1 , ' J 4 0 ( D . A . V ) „ sp. G . 2 , 0 0 0 . . . .

°/0 k g M k . 2 0 0 , 0 0

°/o „ „ 52,00 i „ , 3,00 3. B 1 e i a z i d. Pb(N 3 ) 2 . Man stellt es aus dem N a t r i u m a z i d (siehe unter „N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " ) her, indem man diese leichtlösliche Verbindung mit Bleiazetat behandelt. Die Reaktion entspricht der Gleichung 2 NaN 3 + P b ( C 0 2 C H 3 ) 2 = Pb(N 3 ) 2 + 2 N a C 2 H 3 0 2 ; das Bleiazid fällt dabei als schwerer, feiner Niederschlag aus. — Die Einzelheiten der technischen Darstellung werden geheimgehalten. Bleiazid bildet farblose, glänzende Nadeln, die aus Vorsicht meist unter H 2 0 aufbewahrt werden. Schon bei schwacher Erwärmung verpuffen sie mit ungeheurer Gewalt. Die Verbindung dient als Initialzünder (vgl. Z ü n d sätze"). 4. B l e i b o r a t (borsaures Bleioxyd; Bleisikkativ; Plumbum boricum). F a s t nie reines P b B 2 0 « sondern ein Gemisch mehrerer Salze. Zur Darstellung wird gebrannter B o r a x mit PbCl 2 (oder einem andern P b - S a l z ) zusammengemahlen, wobei eine sehr innige Mischung und gleichzeitig eine mehr oder minder vollständige chemische Umsetzung erfolgt. D a s Salz dient als Sikkativ für Firnisse und Ölfarben. 5. B l e i c h l o r i d (Chlorblei; Plumbum chloratum). PbCl 2 . Durch Fällen von Bleilösungen mit HCl oder NaCl gewonnen, wobei es sich als Kristallpulver abscheidet. W e i s s e seidenglänzende rhombische Kriställchen, die bei 15° in ca. 100 T.> bei Siedehitze in 3 0 T . W a s s e r löslich sind; fast unlöslich in Alkohol. Es dient zur Darstellung verschiedener F a r b e n .

185

Bleiverbindungen.

E l b s erhielt elektrochemisch B l e i t e t r a c h l o r i d PbCU, indem er zwei Anoden verwendete, deren untere aus Pb, die obere aus Kohle bestand. Unter geeigneten Stromverhältnissen führt das an der Kohlenanode entwickelte C1 alles an der Bleianode sich bildende PbCU in PbCli über. Über B l e i o x y c h l o r i d bezw. b a s i s c h e B l e i c h l o r i d e vgl. K a s s e l e r G e l b und P a t e n t g e 1 b unter „ B l e i f a r b e n " . Bleichlorid, techn. . Königawarter & Ebell, Linden vor Hannover.

°/o k g M k .

100,00

6. B l e i c h r o m a t e (chromsaures Blei). a) N e u t r a l e s B l e i c h r o m a t (Chromgelb; Plumbum chromicum). PbCrOi. Wird durch Umsetzung einer Bleiverbindung mit K 2 CrOi oder mit K 2 Cr 2 0r gewonnen; näheres siehe C h r o m g e l b unter „ C h r o m f a r b e n " . Neuerdings ist die elektrochemische Darstellung wichtig geworden: Man elektrolysiert eine 1,5 %ige wässerige Lösung einer Mischung von 8 T . NaC103 mit 2 T. Na 2 CrOi. Die Anode besteht aus Weichblei, die Kathode aus Hartblei. Spannung 1,8 Volt; Dichte pro qm 0,5 Amp. b) B a s i s c h e s B l e i c h r o m a t (Chromrot, Chromzinnober, Chromorange). PbCrOi + Pb(OH)2. 'Durch Behandlung von Chromgelb mit Ätzalkali oder Alkalikarbonat erhalten, sonst auch aus basischen Bleisalzen durch Umsetzung mit K 2 CrO» oder mit K 2 Cr 2 0r. B l e i c h r o m a t , gefällt, g e l b I a

„Ha

„ „ „

orange „ rot ( C h r o m r o t ) geschmolzen saures

"/, kg Mk. 2 5 0 , 0 0

°/o „

°/o °/0 1 1

„ „ „ „



» „ „ „

2011,00

300,00 250,00 4,50 6,00

7. B l e i , h a r z s a u r e s (vgl. unter „Sikkative"). E s wird durch Zusammenschmelzen von Bleipräparaten mit Kolophonium u. s. w., aber auch auf nassem Wege durch Fällen dargestellt. Königswarler & Ebell, Linden vor Hannover.

8. B l e i h y d r o x y d siehe unter 15. B 1 e i o x y d e. 9. B l e i k a r b o n a t (kohlensaures Blei; Plumbum carbonicum). PbCOs. Man erhält es beim Eingiessen einer Bleinitratlösung in eine solche von Ammoniumkarbonat oder aber durch Einleiten von COa in Bleiessig. Nach dem Amer. Pat. 715 214 erhält man Bleikarbonat, indem man Bleisulfat in überschüssiger Alkalikarbonatlösung erhitzt. Da bei einmaliger B e handlung nur teilweise eine Umsetzung stattfindet, so muss das Verfahren mit frischer Alkalikarbonatlösung mehrmals wiederholt werden. Bei einem andern Verfahren (D. R. P. 140 4 8 9 ) erhält man b a s i s c h e s B l e i k a r b o n a t , indem man wasserlösliche oder unlösliche Bleisalze t>ei Gegenwart von H 2 0 mit MgO und MgCÜ3 erwärmt, und zwar am besten unter Rühren; die Erhitzung geschieht zweckmässig durch Einleiten von W a s s e r dampf. Bleikarbonat ist ein weisses, amorphes Pulver. B l e i k a r b o n a t , techn rein. Pulver gereinigt „ ehem.-rein

°/o k g M k . 1 6 0 , 0 0 /n « w 185,00 °/0 „ „ 320,00

10. B a s i s c h e s B l e i k a r b o n a t siehe B 1 e i w e i s s unter „ B l e i f a r b e n". 11. B l e i , 1 e i n ö 1 s a u r e s . Durch Zusammenkochen von PbO mit Leinöl erhalten; vgl. den Artikel ; ,S i k k a t i v e " .

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

12. B l e i m a n g a n a t (mangansaures Bleioxyd; Plumbum manganicum). PbMnCU. Durch Schmelzen eines Gemisches von Manganoxyd und Bleinitrat erhalten. Es bildet ein grünes Glas, das an der Luft durch Anziehung von Feuchtigkeit braun wird. B l e i m a n g a n a t , techn „ ehem. rein

°/o k g M k . 2 0 0 , 0 0 1 „ „ 11,00

186

Bleiverbindungen.

13. B l e i n i t r a t (salpetersaures Blei; Plumbum nitricum). Pb(N0 3 ) 2 . Durch Auflösen von Pb oder PbO oder PbCOs in verd. HNOa und Eindampfen erhalten. Nach dem D. R. P. 164 609 soll man bleihaltige Substanzen mit konz. Kieselfluorwasserstoffsäure erhitzen und auf das gebildete Bleisiliziofluorid ein Alkalinitrat einwirken lassen, um Pb(N0 3 ) 2 zu gewinnen. Kristalle vom sp. O. 4,5. 100 T. H 2 0 lösen bei 10° 48 T., bei 100° 140 T. Pb(N0 3 ) 2 . Dient zur Darstellung von Stickstoffperoxyd N0 2 , da es beim Glühen leicht zersetzt wird: 2 Pb(N0 3 ) 2 = 2 PbO + 4 N0 2 + 0 2 . In viel geringerer Menge als das Azetat benutzt man es in der Färberei, im Zeugdruck und zur Herstellung von Bleifarben; mit P b 0 2 gemischt dient es als Zündmasse. P r ü f l i n g : Zur Feststellung von Verunreinigungen f ä l l t man die Lösung mit überschüssiger I1.,S04, konzentriert durch Abdampfen, f i l t r i e r t den PbSO.-Niederschlag ab und u n t e r s u c h t den beim Verdampfen des F i l t r a t s etwa verbleibenden Rückstand auf Cu, Fe und Ca. Königswarter

& Ebell, Linden

vor

Hannover.

14. B l e i O x a l a t (oxalsaures Bleioxyd; Plumbum oxalicum). PbC 2 Oi. Durch Fällen neutraler Pb-Salzlösungen mit Oxalsäure erhalten. Beim Erhitzen zerfällt es in Pb 2 0, CO und C 0 2 ; es bildet zahlreiche Doppelsalze. 15. B 1 e i o x y d e. a) B I e i o x y d ( P l u m b u m oxydatum). PbO. Kommt als M a s s i c o t und B l e i g l ä t t e in den Handel. Massicot erhält man durch Rösten von metallischem Blei oder durch Erhitzen von P b C 0 3 oder Pb(N0 3 ) 2 . Bleiglätte (Lithargyrum) wird beim Silber-Verhüttungsprozess gewonnen. Nach einem neuen Verfahren (D. R. P. 123 222) gewinnt man PbO aus Bleiglanz, indem man diesen zunächst zwecks Bildung von basischem Bleisulfat mit Bleioxyd unter Luftzutritt erhitzt; dieses wird nach Abkühlung durch Ätzalkali in der Hitze möglichst in PbO übergeführt. Dem erhaltenen Produkt werden die Alkalisulfate mit heissem Wasser entzogen; die zurückbleibenden Bleioxyde werden in heisser Ätzalkalilauge gelöst, und die Lösung wird schliesslich in heissem Zustande durch metallisches Pb zu PbO reduziert, welches auskristallisiert. — Nach D. R. P. 228 729 setzt man geschmolzenes Pb in einer geschlossenen Kammer unter Umrühren der Einwirkung eines Wasserdampfluftgemisches aus und erhitzt das entweichende Gemisch von Metall, Metalloxydstaub, Luft und Gasen auf seinem Wege in die Absetzkammer auf eine unter dem Sch. P. des PbO liegende Temperatur, um ein von geschmolzenem Oxyd und metallischem Pb freies PbO zu erhalten. Massicot bildet ein gelbes amorphes Pulver; Bleiglätte ist nach langsamem Erkalten rötlich (Goldglätte), nach schnellem Erkalten gelblich (Silberglätte). Bleioxyd, ehem. r e i n gefällt ( A n h y d r i d ) , „ techn., feinst präpariert, k u p f e r f r e i ( G l ä t t e ) „ raff. (Probierglätte), silberfrei ( G l ä t t e ) „ (Massicot), in Stücken in P u l v e r

.

.

.

.

1 kg Mk. °lo „ „ °/o „ „ °/ 0 „ „ °/ 0 „ „ °/ 0 „ „

4,00 270,00 170,00 190,00 15",00 160,00

b) B l e i o x y d h y d r a t (Bleihydroxyd; Plumbum hydroxydatum). Pb(OH) 2 . Es fällt aus Bleisalzen bei Zusatz von NHs in weissen, mikroskopischen Kriställchen aus. Nach dem D.R.P. 113316 soll man aus so gefälltem Pb(OH) 2 durch Behandeln mit C 0 2 ein besonders deckkräftiges Bleiweiss (vgl. unter „Bleifarben") erzielen. Nach dem Amer. Pat. 758 023 stellt man Pb(OH) 2 aus PbSOi her, indem man dieses mit einem Überschuss von Alkalihydrat behandelt. Nach H a r t m a n n (D. R. P. 139 068) erhält man Bleihydroxyd elektrolytisch, wenn man Anoden aus metallischem Blei und Kathoden aus einem M e t a l l o x y d (z. B. CuO) verwendet; durch die oxydische Kathode wird •die Abscheidung von schwammigem Metall verhindert. Bleihydroxyd, g e f ä l l t „ „ c'nem. rein

°/o kg Mk. 2 3 0 , 0 0 1 „ „ 5,00

Bleiverbindungen.

187

c) R o t e s B l e i o x y d , M e n n i g e (Minium). Pb.O«. und Preise siehe M e n n i g e unter „ B l e i f a r b e n". d) B l e i s u p e r o x y d (Bleidioxyd, Bleiperoxyd; Plumbum datum). P b 0 2 . Bei Einwirkung von verd. HNOa auf Mennige:

Darstellung hyperoxy-

PbsO» + 4 HNOa = PbOa + 2 P b ( N 0 3 ) . + 2 H a O. Auch beim Einleiten von C1 in alkalische Bleilösungen oder bei Zusatz von Hypochloriten zu solchen erhalten. Nach einem neuen Verfahren (D. R. P. 124 512 und 133 379) gewinnt man Pbä), elektrolytisch aus P b O : Man arbeitet mit unangreifbaren Elektroden, die durch ein Diaphragma getrennt s i n d : Die Bleiglätte (in Form einer Emulsion) wird in den Anodenraum eingefüllt, während der Kathodenraum NaCl-Lösung enthält. Die Umwandlung d e s P b O in P b 0 2 geht quantitativ vor sich. Nach dem D. R. P. 140 317 erhält man P b 0 2 (neben metall. Pb) durch Elektrolyse einer konz. Bleinitratlösung. Durch kontinuierliche Zuführung von P b O wird die an der Anode auftretende Salpetersäure ständig neutralisiert. Als Anoden dienen starke Eisendrahtnetze, als Kathoden mit Bleirohr überzogene Eisenstäbe. Die an der Kathode ausgeschiedenen Bleikristalle werden durch mechanisch bewegte hölzerne Abstreicher entfernt und sammeln sich am Boden der Zelle, während sich das P b 0 2 auf der Anode als dichter festhaftender Uberzug niederschlägt. Das D. R. P. 162 107 geht von natürlichen oder künstlichen Bleisulfiden aus, welche als Anoden in angesäuertem oder auch durch Zusatz von Salz leitend gemachtem H 2 0 elektrolysiert werden, wobei d a s PbS zu P b ü s oxydiert wird. P b 0 2 ist ein dunkelbraunes, stark oxydierend wirkendes Pulver, d a s in HaO unlöslich ist. Bleisuperoxyd, techn. (Teigform) „ „ (ca. « 0 ° / o ) ftir Zündwaren „ (ca. 9 ü — 9 8 °/„) gereinigt „ chem rein (manganfrei) . . .

°/ 0 kg Mk. 120,00 °;„ „ „ 1 7 0 , 0 0 . • 210,00 °/ 0 , , 320,00 °/o „ „ 4 7 0 , 0 0

1 kg Mk. 3 , 5 0 ; 1 „ „ 5,00;

16. B l e i p e r s u l f a t (überschwefelsaures Blei; Plumbum persulfuricum). PbSaOs + 2 H 2 0. Durch Elektrolyse von Bleisulfat in HjSO* erhalten. Bis jetzt kaum technisch verwendet. 17. B l e i s u l f a t (schwefelsaures Blei; Plumbum sulfuricum). PbSOj. Wird als schwerer weisser, kristallinischer Niederschlag bei Zusatz von H f SO< o d e r Sulfaten zu Bleisalzen erhalten. Ist in ca. 23 000 T. kalten W a s s e r s , bei Gegenwart von H2SO» fast gar nicht löslich. Nach dem D. R. P. 155 106 stellt man reines weisses b a s i s c h e s Bleisulfat aus Bleisulfiderzen dar, indem man diese in einer glühenden Koksschicht verflüchtigt und unmittelbar über diese Schicht Luft einführt, wodurch d a s P b S oxydiert wird. Bleisulfat, techn , Teigform weiss Ia

.

.

„Ha chem. rein

1 kg Mk. 2 . 3 0 ;

°/o k g Mk. 50,00 °/ 0 „ „ 80,00

%





62,00

°/o





210,00

18. B l e i s u l f i d (Schwefelblei; Plumbum sulfuratum). PbS. In d e r Natur als Bleiglanz sehr verbreitet. Beim Zusammenschmelzen von Blei und Schwefel erhalten, auf nassem Wege durch Einwirkung von H 2 S auf eine Bleilösung. Bleiglanz, Pulver Bleisulfid, gefällt „ chem rein, geschmolzen

°/o k g Mk. 1 1 0 , 0 0 % „ „ 210,00 °/o „ „ 3 0 0 , 0 0

19. B l e i s u p e r o x y d siehe oben No. 15 d B l e i o x y d e . 20. B l e i t h i o s u l f a t (unterschwefligsaures Blei; Plumbum thiosulfuricum). PbS 2 O s . Durch Einwirkung einer Natriumthiosulfatlösung auf eine Bleisalzlösung erhalten. Weisses Pulver, sehr wenig in Wasser, leichter

188

Bleivergiftung.

in Lösungen von Thiosulfaten löslich. Als Bestandteil von phosphorfreien Zündmassen, weiter auch wohl zum Vulkanisieren von Guttapercha und Kautschuk verwendet. Bleithiosulfat, gefällt, weiss „ „ „ e h e m . rein „ „ schwarz

.

"(o k g M k . 1 6 5 , 0 0 °/ 0 „ „ 190,00 °/o „ „ 165,00

Von den bleisauren Salzen (Plumbaten) sind zu nennen: 21. N a t r i u m p l u m b a t (Natrium plumbicum). NaoPbO»,. Durch Lösen von Bleioxyd in Natronlauge erhalten, dient zum Färben von Haaren und Horn, zur Erzeugung von Anlauffarben auf Bronze und Messing, sowie auch zur Darstellung von Natriumstannat. Natriumplumbat, techn „ e h e m . rein

°/ 0 k g M k . 1 8 0 , 0 0 1 „ „ 4,50

22. C a l c i u m p l u m b a t (Calciumorthoplumbat; (Calcium plumbicum). Ca 2 PbOi. Es wird durch Erhitzen eines innigen Gemisches von Kalkstein und Bleiglätte auf helle Rotglut unter Zuleiten eines kräftigen Luftstromes erzeugt: 2 C a C 0 3 + PbO + Oa = Ca s PbO, + 2 C0 8 . Bei niedrigerer Temperatur wird das Calciumorthoplumbat durch Uberleiten von C 0 2 (Ofengasen) wieder zersetzt, wobei Sauerstoff frei wird. Deshalb hat diese Verbindung eine Bedeutung für die Darstellung von S a u e r s t o f f (s. d.) gewonnen. Viel wichtiger ist dieses Salz jedoch in neuester Zeit für die Fabrikation der an allen Reibflächen entzündlichen phosphorfreien Zündhölzer geworden; vgl. darüber den Artikel ,.Z ü n d h ö 1 z e r". Calciumplumbat

«/„ k g M k . 2 0 0 , 0 0

Anlagen zur Herstellung von Bleiverbindungen führt aus: J. L. Carl Eckelt, Berlin NW 7, Mittelstr. 2—4.

B l e i v e r g i f t u n g ' . Zur Verhütung von Bleierkrankungen in Betrieben, worin Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten ausgeführt werden, hat der Bundesrat eine Bekanntmachung erlassen, die mit dem 1. Januar 1906 in Kraft getreten ist. Wegen ihrer Wichtigkeit geben wir diese Bekanntmachung hier wörtlich wieder: B e k a n n t m a c h u n g , b e t r e f f e n d B e t r i e b e , in d e n e n M a l e r - » Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinderoder Lackiererarbeiten ausgeführt werden. V o m 2 7 . Juni

1905.

A u f G r u n d des § 1 2 0 e der G e w e r b e o r d n u n g hat der Bundesrat für Betriebe, in d e n e n Maler-, Anstreicher-, T ü n c h e r - , W e i s s b i n d e r - oder L a c k i e r e r a r b e i t e n ausgeführt w e r d e n , folgende Vorschriften erlassen:

I. V o r s c h r i f t e n f ü r die Betriebe des Maler-, Anstreicher-, Tünoher-, W e i s s binder- oder Iiackierergewerbes. § 1. Bei dem Zerkleinern, dem Mengen, dem Mischen und der sonstigen Verarbeitung von Bleiweiss, anderen Bleifarben oder ihren Gemischen mit anderen Stoffen in trockenem Zustande dürfen die Arbeiter mit den bleihaltigen Farbstoffen nicht in unmittelbare Berührung kommen und müssen vor dem sich entwickelnden Staube ausreichend geschützt sein. § 2. Das Anreiben von Bleiweiss mit Öl oder Firnis darf nicht mit der Hand, sondern nur auf mechanischem W e g e in Behältern vorgenommen werden, die so eingerichtet sind, dass auch bei dem Einfüllen des Bfeiweisses kein Staub in die Arbeitsräume gelangen kann. Dasselbe gilt von anderen Bleifarben. Jedoch dürfen diese auch mit der Hand angerieben werden, wenn dabei nur männliche Arbeiter ü b e r 18 Jahre beschäftigt w e r d e n und die von einem Arbeiter an einem T a g e anzureibende Menge bei Mennige 1 kg, bei anderen Bleifarben 100 g nicht übersteigt.

Bleivergiftung.

189

§ 3. Das Abschleifen und Abbimsen trockener Ölfarbenanstriche «oder Spachtel, welche nicht nachweislich bleifrei sind, darf nur nach vorheriger Anfeuchtung ausgeführt werden. Der Schleifschlamm und die beim Abschleifen und Abbimsen ents t e h e n d e n Abfälle "Sind, bevor sie trocken geworden sind, zu entfernen. § 4. Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen, dass sich die Arbeiter, welche mit Bleifarben oder ihren Gemischen in Berührung kommen, mit Malerkitteln oder anderen vollständig deckenden Arbeitsanzügen und einer Kopfbedeckung versehen und sie während der Arbeit benutzen. § 5. Allen Arbeitern, die mit Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten beschäftigt werden, bei denen sie Bleifarben oder deren Gemische verwenden, müssen Waschgefässe, Bürsten zum Reinigen dei Hände und Nägel, Seife und Handtücher zur Verfügung gestellt werden. W e r d e n solche Arbeiten auf einem Neubau oder in einer Werkstatt ausgeführt, so muss den Arbeitern Gelegenheit gegeben werden, sich an einem frostfreien Orte zu waschen und ihre Kleidungsstücke sauber aufzubewahren. § 6. Der Arbeitgeber hat die Arbeiter, welche mit Bleifarben oder deren Gemischen in Berührung kommen, auf die ihnen drohenden Gesundheitsgefahren hinzuweisen und ihnen bei Antrittt des Arbeitsverhältnisses das nachstehend abgedruckte Merkblatt, sofern sie es noch nicht besitzen, sowie einen Abdruck dieser Bestimmungen auszuhändigen. II. Vorschriften für Betriebe, in denen Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Welssbinder- oder Laekiererarbeiten im Zusammenhange mit einem anderen Gewerbebetrieb ausgeführt werden. § 7. Für die Beschäftigung von Arbeitern, welche in einem anderen Gewerbebetriebe ständig oder vorwiegend bei Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten verwendet w e r d e n und dabei Bleifarben oder deren Gemische — und zwar nicht nur gelegentlich — benutzen, gelten die Bestimmungen der §§ 1 — 6. Findet eine solche Beschäftigung in einer Fabrik oder auf einer W e r f t statt, so gelten ausserdem die Bestimmungen der §§ 8—11. § 8. Den Arbeitern muss ein besonderer Raum zum W a s c h e n und Ankleiden zur Verfügung gestellt werden, der sauber zu halten, bei kalter Witterung zu heizen und mit Einrichtungen zur Verwahrung der Kleidungsstücke zu versehen ist. § 9. Der Arbeitgeber hat für die Arbeiter verbindliche Vorschriften zu erlassen, welche folgende Bestimmungen für die mit Bleifarben und d e r e n Gemischen in Berührung kommenden Arbeiter enthalten müssen: 1. die Arbeiter dürfen Branntwein auf der Arbeitsstätte nicht gemessen; 2. die Arbeiter dürfen erst dann Speisen und Getränke zu sich nehmen oder die Arbeitsstätte verlassen, wenn sie zuvor dieArbeitskleider abgelegt und die Hände sorgfältig gewaschen haben; 3. die Arbeiter haben die Arbeitskleider bei denjenigen Arbeiten, f ü r welche es von dem Arbeitgeber vorgeschrieben ist, zu benutzen; 4. das Rauchen von Zigarren und Zigaretten während der Arbeit ist verboten. Ausserdem ist in den zu erlassenden Vorschriften vorzusehen, dass Arbeiter, welche trotz wiederholter W a r n u n g den vorstehend bezeichneten Vorschriften zuwiderhandeln, vor Ablauf der vertragsmässigen Zeit und •ohne Aufkündigung entlassen werden können. Ist für einen Betrieb eine Arbeitsordnung erlassen (§ 134 a der Gewerbeordnung), so sind die vorstehend bezeichneten Bestimmungen in d i e Arbeitsordnung aufzunehmen. § 10. Der Arbeitgeber hat die Überwachung des Gesundheits-

190

Bleivergiftung.

zustandes der Arbeiter einem von der höheren Verwaltungsbehörde hierzu ermächtigten, dem Gewerbeaufsichtsbeamten (§ 139 b der Gewerbeordnung) namhaft zu machenden approbierten Arzte zu übertragen, der mindestens einmal halbjährlich die Arbeiter auf die Anzeichen etwa v o r h a n d e n e r Bleierkrankung zu untersuchen hat. Der Arbeitgeber darf Arbeiter, die bleikrank oder nach ärztlichem Urteil einer Bleierkrankung verdächtig sind, zu Beschäftigungen, bei welchen sie mit Bleifarben oder deren Gemischen in Berührung kommen, bis zu ihrer völligen Genesung nicht zulassen § 11. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, zur Kontrolle über den Wechsel und Bestand, sowie über den Gesundheitszustand der Arbeiter ein Buch zu führen oder durch einen Betriebsbeamten führen zu lassen. Er ist für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Eintragungen, soweit sie nicht vom Arzte bewirkt werden, verantwortlich. Dieses Kontrollbuch muss enthalten: 1. den Namen dessen, welcher das Buch führt; 2. den Namen des mit der Überwachung des Gesundheitszustandes der Arbeiter beauftragten Arztes; 3. Vor- und Zuname, Alter, Wohnort, Tag des Eintritts und d e s Austritts eines jeden der im Abs. 1 bezeichneten Arbeiter, sowie die Art seiner Beschäftigung; 4. den Tag und die Art der Erkrankung eines Arbeiters; 5. den Tag der Genesung; 6. die Tage und die Ergebnisse der im § 10 vorgeschriebenen allgemeinen ärztlichen Untersuchungen. Das Kontrollbuch ist dem Gewerbeaufsichtsbeamten (§ 139b d e r Gewerbeordnung) sowie dem zuständigen Medizinalbeamten auf Verlangen vorzulegen. § 12. Die vorstehenden Bestimmungen treten am 1. Januar 190& in Kraft. Anlage. Blei-Merkblatt. "Wie schützen sich Maler, Anstreicher, Tüncher, Weisabinder, Lackierer und sonst mit Anstreicherarbeiten beschäftigte Personen vor Bleivergiftung? Alle Bleifarben (Bleiweiss, Bleichromat, Massicot, Glätte, Mennige, Bleisuperoxyd, Pattisonsches Bleiweiss, Kasseler Gelb, Englisches Gelb,. Neapelgelb, Jodblei u. a.) sind Gifte. Maler, Anstreicher, Tüncher, Weissbinder, Lackierer und sonst mit Anstreicherarbeiten beschäftigte Personen, die mit Bleifarben in Berührung kommen, sind der Gefahr der Bleivergiftung ausgesetzt. Die Bleivergiftung kommt gewöhnlich dadurch zustande, dass Bleifarben, wenn auch nur in geringer Menge, durch Vermittlung der beschmutzten Hände, Barthaare und Kleider, beim Essen, Trinken o d e r beim Rauchen, Schnupfen und Kauen von Tabak in den Mund aufgenommen oder während der Arbeit als Staub eingeatmet werden. Die Folgen dieser Bleiaufnahme machen sich nicht alsbald b e m e r k b a r , sie treten vielmehr erst nach Wochen, Monaten oder selbst J a h r e n auf nachdem die in den Körper gelangten Bleimengen sich so weit angesammelt haben, dass sie Vergiftungserscheinungen hervorzubringen imstande sind. Worin äussert sich die Bleivergiftung? Die ersten Zeichen der Bleivergiftung pflegen in einem blaugrauen Saume am Zahnfleische, Bleisaum genannt, und in einer durch Blässe d e s

Bleivergiftung.

191

Gesichts und der Lippen sich kundgebenden Blutarmut zu bestehen. Die weiteren Krankheitserscheinungen sind sehr mannigfaltig. Am häufigsten tritt die Bleikolik auf: Der Kranke empfindet heftige, krampfartige, von der Nabelgegend ausgehende Leibschmerzen (Kolikschmerzen); der Leib ist eingezogen und hart; dabei bestehen häufig Erbrechen und Stuhlverstopfung, gelten Durchfall. In anderen Krankheitsfällen zeigen sich L ä h m u n g e n ; sie betreffen gewöhnlich diejenigen Muskeln, durch welche das Strecken der Finger besorgt wird, und treten meistens an beiden Armen auf; ausnahmsweise werden auch andere Muskeln an den Armen oder Muskeln an den Beinen oder am Kehlkopfe befallen. Mitunter äussert sich die Bleivergiftung in heftigen Gelenkschmerzen; von ihnen werden meist die Kniegelenke, seltener Gelenke an den oberen Gliedmassen ergriffen. In besonders schweren Fällen treten Erscheinungen einer Erkrankung des Gehirns auf (heftige Kopfschmerzen, allgemeine Krämpfe, tiefe Bewusstlosigkeit oder grosse Unruhe, Erblindung). Endlich steht die Bleivergiftung mit dem als Schrumpfniere bezeichneten schweren Nierenleiden u n d mit der Gicht in einem ursächlichen Zusammenhange. — Bei bleikranken Frauen sind Fehl- oder Totgeburten häufig. Lebend zur Welt gebrachte Kinder können infolge von Bleisiechtum einer erhöhten Sterblichkeit in den ersten Jahren unterliegen. Von bleikranken Frauen an der Brust genährte Kinder werden mittels der Milch vergiftet. Abgesehen von den schweren, mit Gehirnerscheinungen einhergehenden Fällen, welche nicht selten tödlich verlaufen, pflegen die Bleivergiftungen meist zu heilen, wenn die Kranken sich der weiteren schädigenden Einwirkung des Bleies entziehen können. Die Heilung tritt nach m e h r e r e n Wochen oder in schweren Fällen auch erst nach Monaten ein. Verhütung der Bleierkrankung. Die weit verbreitete Annahme, dass der regelmässige Gebrauch gewisser Arzneien (Jodkalium. Glaubersalz u. a.) oder Milchtrinken ausreichende Mittel zur Vorbeugung der Bleivergiftung sind, ist nicht zutreffend. Dagegen ist einer kräftigen und fettreichen Ernährung und insofern auch dem Milchtrinken ein gewisser Wert beizulegen. Den wirksamsten Schutz vor Bleierkrankungen verleihen Sauberkeit und Massigkeit. Personen, welche, ohne gerade zu den Trinkern zu gehören, geistige Getränke in reichlichen Mengen zu sich zu nehmen pflegen, sind der Bleivergiftungsgefahr in höherem Masse ausgesetzt als Enthaltsamere. Branntwein sollte, namentlich während der Arbeitszeit, nicht genossen werden. In bezug auf die Sauberkeit müssen die mit Bleifarben in Berührung kommenden Personen ganz besonders peinlich sein und dabei vornehmlich folgendes beachten: 1. Hände und Arbeitskleider sind bei der Arbeit tunlichst vor Verunreinigungen mit Bleifarben zu hüten. Es empfiehlt sich, die Nägel stets möglichst kurz geschnitten zu halten; 2 da Verunreinigungen der Hände mit Bleifarben nicht gänzlich zu vermeiden sein werden, ist das Rauchen, Schnupfen und Kauen von Tabak während der Arbeit zu unterlassen; 3. die Arbeiter dürfen erst dann Speisen und Getränke zu sich nehmen oder die Arbeitsstätte verlassen, nachdem sie zuvor die Arbeitskleider abgelegt und die Hände mit Seife, womöglich mit Bimsstein- oder Marmorseife, gründlich gewaschen haben. Einer gleichen Reinigung bedürfen das Gesicht und besonders der Bart, wenn sie während der Arbeit beschmutzt worden sind. Lässt sich das Trinken während der Arbeit ausnahmsweise nicht vermeiden, so sollen die Ränder der Trinkgefässe nicht mit den Händen berührt w e r d e n ; 4. die Arbeitskleider sind bei denjenigen Arbeiten, für welche es von dem Arbeitgeber vorgeschrieben ist, zu benutzen.

Blenal — Blutkohle.

192

Um die Einatmung bleihaltigen Staubes zu vermeiden, sind diejin in den Bestimmungen hiergegen enthaltenen Vorschriften genau zu befolgen; insbesondere ist das Anreiben von Bleiweiss und dergleichen mit Öl oder Firnis nicht mit der Hand, sondern in staubdichten Behältern vorzunehmen; ferner sollen Bleifarbenanstriche nicht trocken abgebimst oder abgeschliffen werden. Erkrankt ein Arbeiter, welcher mit Bleifarben in Berührung kommt, trotz aller Vorsichtsmassregeln unter Erscheinungen, welche den Verdacht einer Bleivergiftung (siehe oben) erwecken, so soll er in seinem und in seiner Familie Interesse die Hilfe eines Arztes sogleich in Anspruch nehmen und diesem gleichzeitig mitteilen, dass er mit Bleifarben zu arbeiten gehabt hat. Blei-Zucker siehe Nr. 1 unter Hermann

Uphoff, Bonn

(Rhein)

(siehe Anzeige

„Bleiverbindungen", unter

„Borax-').

Blenal. Kohlensäureester des Santalols, ist eine gelbli-che, ölige, fast geschmackfreie, in H 2 0 unlösliche, in Alkohol und Äther lösliche Flüssigkeit mit 94 % Santalolgehalt, wird innerlich bei Gonorrhöe gegeben. Blenal, Glas von 15 g .

Mk. 1,25

Blenotin. Ein Kombinationsgemisch zur Behandlung von Gonorrhöe. Jede Kapsel enthält 0,2 Sandelholzöl, 0,025 Myrrhe, 0,01 Kampfer, 0,071 Hexamethylentetramin, 0,066 Borsäure und 0,02 Champignonextrakt. Besondere Kapseln für ,,Magenempfindliche" sind frei von Kampfer und enthalten statt der Borsäure 0,01 Benzoesäure, ßlenotin: Krewel & Co., G. m . b. I i . , Chemische F a b r i k ,

Cüln-Raderthal.

Blitzpulver siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". BlumendUng-er, auch N ä h r s a 1 z für Blumen genannt. Folgende drei Rezepte sind am meisten zu empfehlen: B 1 u-m e n d ü n g e r 1: 1000 g Superphosphat, 250 g krist. Magnesiumsulfat, 250 g Salpeter und 50 g phosphorsaures Eisen. Zum Gebrauch verteilt man 2 g dieses Pulvers in 1 1 H a O. B l u m e n d U n g e r 2: 400 g Ammoniumnitrat, 250 g Kalisalpeter, 60 g Calciumsulfat, 200 g Ammoniumphosphat, 50 g Ammoniumchlorid und 40 g Ferrosulfat. Von diesem Gemisch nimmt man 2 g auf 1 1 H a O. B l u m e n d ü n g e r 3: 10 g Ammoniumsulfat, 5 g Kalisalpeter, 1 g Magnesiumkarbonat, 10 g Chlornatrium, 5 g Magnesiumsulfat und 20 g Natriumphosphat. Man nimmt 1 Teelöffel voll auf 1 1 H«0. Blutan. Alkoholfreie Eisen-Manganpeptonatlösung mit Azidalbumin, die mit CO2 imprägniert ist, dient bei Anämie, Chlorose und Schwächezuständen. Dos. für Erwachsene 2—3 Esslöffel tägl., Kinder 2—3 tägl. 1 Kaffeelöffel. XlUtenriechstoffe (B 1 ü t e 11 ö 1 e). Über die Herstellung vgl. unter „Parfümerie". Viele als „Blütenriechstoffe'' und „BJütenöle" in den Handel kommende Produkte sind Gemische von Naturduftstoffen mit künstlichen Riechstoffen; andere bestehen aus synthetisch hergestelltdn Erzeugnissen allein. Die Herstellung der Blütenriechstoffe hat in den letzten Jahren eine ausserordentlich hohe Vollkommenheit erlangt. Vgl. auch den Artikel „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e und i s o l i e r t e". Blütenriechstoffe: H a a r m a n n & Reimer, Chemische F a b r i k zu H o l z m i n d e n , G. m. b. H., Holzminden (siehe Anzeige unter „Riechstoffe").

Blutholz siehe „ B l a u h o l z". Blutkohle. Durch Eindampfeil von Blut mit 15—20 % Pottasche, Verkohlen, Auskochen mit HCl (zur Entfernung des K 2 C0 3 ), Waschen mit H 2 Ö und Glühen unter Luftabschluss erhalten. Wegen ihres ausserordentlich starken

Blutlaugensalz, gelbes und rotes — Boden.

193

E n t f ä r b u n g s v e r m ö g e n s w i r d d i e B l u t k o h l e viel benutzt. E i n ä h n l i c h e s P r ä p a r a t wird a u s P f l a n z e n t e i l e n d a r g e s t e l l t und d a n n a l s P f l a n z e n b l u t k o h l e bezeichnet. Blutkohle „ mit Säure gereinigt Pflanzenblutkohle „ mit Säure gereinigt

1 1 1 kg M k . 2 , 3 0 ; °/o 1

kg M k . 1 8 , 0 0 „ . „ 26,00 „ „ 210,00 „ „ 4,50

Blutkohle: C o n t i n e n t a l e Chemische Gesellschaft m. C o n t i c h e m i e (siehe auch Anzeigen).

Blutlaugensalz, d u n g e n". Anlagen

gelbes

b.

H.,

und

für die Herstellung

und

(.'»In I, Kernspr. A. 5558, 5559, 4160. — T e l e g r . :

rotes,

siehe

siehe

„ E i s e n v e r b i n -

Trocknung:

Kmil Passburg, Maschinenfabrik, B e r l i n NW 23, i Wegelin öriiekenallee 30 (siehe Anzeige im Anzeigen(Saale) anhang). |

Blutmehl

unter

„ D ü n g e m i t t e l ,

& Hübner, Aktiengesellschaft, Halli 1 (siehe Anzeige im AnzeigenanlinngV

k ü n s t l i c h

e".

Blutmehl: C o n t i n e n t a l e Chemische Gesellschaft in. Contichemie (siehe auch Anzeigen).

Apparate Kinil Passburg, anhang).

für die

o.

H.,

Còlli I, Fernspr. A. 5558, 555l>, 416«. — T e l e g r . :

Trocknung:

Maschinenfabrik,

Berlin

X\V 23,

liriiekenallee

30

(siehe

Anzeige

im

Anzeigen-

Blutstein. B e s o n d e r e Varietät des Roteisensteins (Fe2Os), rötlichbraun mit f a s e r i g e r und s c h a l i g e r S t r u k t u r und s e i d i g e m G l a n z . D i e n t a l s P u l v e r s o w i e in g a n z e n S t ü c k e n z u m P o l i e r e n ; a u c h a l s r o t e A n s t r i c h f a r b e w i r d e r benutzt. Bobbinlte

siehe

„ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f

e".

Boden. A p p a r a t zur Bestimmung der D u r c h 1 ü f t u n g s f ä h i g k e i t des Bodens nach H e i n r i c h Mk. 16,50 B o h r s t o c k (Erdbohrer) nach O r t h aus vernickeltem Stahl, 11 mm stark, mit 3 0 cm langem Löffel, in polierter Holzhülse verschraubbar. Bohrer 8 0 cm lang mit eingeschlagener Teilung „ 15,00 B o h r s t o c k nach F r a n k e l zur Entnahme von Bodenproben zur bakteriologischen Untersuchung . „ 32,00 B o h r s t o c k nach G r u n e r für Moorkulturen, am oberen E n d e mit Amboss und herausnehmbarem losem Handgriff: Länge 1 2 2,5 m. Preis 17,00 22.00 2 3 , 0 0 Mk. E r d b o d e n - T h e r m o m e t e r in Metallfassung mit Bohrvorrichtung, zur Bestimmung der Temperatur in verschiedenen T i e f e n 0 — 6 0 ° C. in 1 j i 0 gfeteilt: Länge des Unterteils 0,5 1 2 3 m. Preis 25,00 30,00 40,00 5 0 , 0 0 Mk. M e t a l l z y l i n d e r zur Bestimmung des P o r e n v o l u m e n s nach F l ü g g e Mk. 12,00 A p p a r a t zur Bestimmung der S a l p e t e r s ä u r e nach T i e m a n n . . . „ 21,00 S c h e i d e a p p a r a t nach T h o u l e t zur Trennung der Mineralien auf Grund ihres sp. G ,, 10,50 S c h l ä m m a p p a r a t nach S c h ö n e : K o n i s c h e r Schlämmtrichter „ 6,00 Piezometer „ 4,50 Sieb „ 1,50 Wasserbehälter aus Zinkblech mit Abflussrohr und Hahn . . . . „ 18,00 Holzgestell " 22,50 E t u i für Trichter, Piezometer und Sieb „ 9,00 K o m p l . Apparat, mit Schlauch „ 63,00 K l e i n e r e r Schlämmtrichter „ 2,50 K o m p l . Apparat mit 1 grossen und 1 kleinen Schläramtrichter nigcher X.

.

. 13



67,50

194

Bohröl — Bor.

S c h l ä m m a p p a r a t nach S c h ö n e mit Verbesserungen nach S c h ü t z , bestehend aus Schlämmtrichter. Piezometer, Wasserbehälter, Abflussrohr mit Hahn, Holzgestell, Sieb, Etui für Schlämmtrichter, Piezometer und Sieb sowie eisernem Gestell für den Schlämmtrichter, kompl. mit Schlauch S c h l ä m m a p p a r a t nach N o e b e l , bestehend aus 4 konischen Glasgefässen, Holzgestell, Wasserbehälter mit konstant. Niveau . . . . Die 4 konischen Glasgefässe allein S c h l ä m m z y l i n d e r nach K n ö p mit 4 Tuben, Kautschukstopfen und Glashähnen, kompl S i e b s a t z für Bodenanalysen nach A l e x . M ü l l e r , 3 messingene Zwingen von 55 mm Durchm, mit genau gebohrten Offnungen von 0,5, 1 und 2 mm, oben und unten mit Deckel D e r s e l b e mit 4 Feinheiten: 0,25, 0,5, 1 und 2 mm D e r s e l b e mit b Feinheiten: 0,25, 0,5, 1, 2 und 5 mm S i e b s a t z - S c h l ä m m a p p a r a t nach W o l f , bestehend aus 4 ineinander passenden Messingringen mit Siebeinsätzen von 0,1, 0,25, 0,5 und 1 mm Öffnung, rotierenden Bürsteu und Glaszylinder

Mk.

5,00

„ „

36,00 9,00

,,

18,00

,, „

737,00 56,00 68,00



105,00

Bohröl: IjOuis B l u m t r , Cllcmischc F a b r i k , Zwickau ( S a . ) . Buch & Landauer, B e r l i n SO 16, Melchiorstr. 4. Chemische F a b r i k Flörsheim Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim-Untermain.

< 'ontinentale Chemische (Jesellschaft m. Ii iL. Ciiln 1, Fernspr. A. 5558. 5559, 4160. — TVli'ffr.: Contichemie (siehe auch Anzeigen). Neuller Öl-Raffinerie J o s . Alfons van E n d e l t , Xeuß ( R h e i n ) . ( W a s s e r l ö s l i c h e s J i o b r ö l ) . P o e t t e r , (J. m . b. H., D ü s s e l d o r f .

Bolus. Ein Mineral, das als braune und rote F a r b e dient, ausserdem aber auch s c h o n im Altertum arzneilich benutzt wurde und neuerdings wieder dahingehende Verwendung gefunden hat. Chemisch ist es ein w a s s e r h a l t i g e s Aluminiumsilikat. Uber B o l u s als F a r b e siehe „ E r d f a r b e n " . Medizinisch dient w e i s s e r B o l u s , der nach P r o f . Stumpf sterilisiert ist, als Wundstreupulver, innerlich bei Entzündungen der V e r d a u u n g s w e g e . D a s D. R. P. 273 7 7 0 schützt ein Verfahren zur Herstellung von desinfizierenden B o l u s p r ä p a r a t e n . Der B o l u s wird mit desinfizierenden, schvveroder unlöslichen Substanzen imprägniert oder diese in der M a s s e erzeugt, wodurch die O b e r f l ä c h e des B o l u s vollkommen mit den betreffenden Verbindungen umkleidet wird, ohne d a s s die Aufsaugefähigkeit verlorengeht. Namentlich werden T r ä n k u n g e n mit Metallverbindungen v o r g e s c h l a g e n . Bolus, mediz. loses Pulver L kg Mk. 1,75 B o m b o n n e s (Touriiis) siehe „ K o n d e n s i e r e n " . B o r . B . A. Q. = 10,94. W i r d a u s B o r s ä u r e a n h y d r i d durch S c h m e l z e n mit metallischem Na unter L u f t a b s c h l u s s g e w o n n e n ; neuerdings ist e s von M o i s s a n auch im e l e k t r i s c h e n S c h m e l z o f e n erhalten worden. Nach dem D. R. P . 147 8 7 1 gewinnt man B o r in kristallinischer F o r m mit Hilfe von AI, und zwar bringt man ein G e m e n g e von Aluminiumpulver, S c h w e f e l und einer B o r s a u e r s t o f f v e r b i n d u n g zur Entzündung; die Mischung fängt an zu brennen und schmilzt zu einer S c h w e f e l a l u m i n i u m m a s s e zusammen, in der sich nach dem Erkalten die B o r k r i s t a l l e eingebettet f i n d e n ; man gewinnt sie, indem man das AI2S3 durch H 2 0 zersetzt. Nach dem Anier. P a t . 7 8 5 9 6 2 stellt man B aus den B o r a t e n elektropositiver M e t a l l e so her, d a s s man d a s B o r a t in einem schmelzflüssigen B a d e zwischen einer K a t h o d e und einer d a s B o r s ä u r e anhydrid reduzierenden Anode ( K o h l e ) bei v e r h ä l t n i s m ä s s i g g r o s s e r S t r o m dichte an der Anode elektrolysiert. D a s a m o r p h e B o r ist ein k a s t a n i e n b r a u n e s , u n s c h m e l z b a r e s P u l v e r ; s p . G. 2 , 4 5 , e t w a s in W a s s e r löslich. E s löst sich in g e s c h m o l z e n e m Aluminium auf und scheidet sich beim E r s t a r r e n d e s s e l b e n in Kristallen graphitähnlich aus. D i e Kristalle sind gelb und d u r c h s i c h t i g bis s c h w a r z und metallglänzend. Die h ä r t e s t e Varietät d e s kristallisierten B o r s vom sp. G . 2 , 6 8 übertrifft in der Härte fast noch den D i a m a n t . T e c h n i s c h v e r w e n d e t man d a s Element B o r bisher kaum, w ä h r e n d s e i n e Verbindungen g r o s s e W i c h t i g k e i t h a b e n . Nach neuen Ansichten ist d a s s o g e n a n n t e a m o r p h e B o r tatsächlich B o r -

Boracit — Borax.

195

s u b O x y d . Nach Amer. Pat. 1 105 388 erhält man es durch Erhitzung eines Gemisches von 7—8 T. Borax mit 1 T. Si im elektrischen Ofen zwischen Graphitelektroden auf den S. P. des Borax. Das glasige Reaktionsprodukt wird durch Waschein mit NaOH-Lösung von unzersetztem Si befreit. Das D. R. P. 289 864 schützt die Herstellung zusammenhängender homogener Körper aus körnigem oder pulverförmigem B durch Sintern mittels des elektrischen Stromes. Bor. amorph D Mk. 11,00; H Mk. 100,00 „ krist . . . l g , , 6,70; D „ 62,00 B o r a c i t siehe „B o r a z i t". B o r a l = Aluminium borico-tartaricum. Es wird nach dem D. R. P. 77 315 durch Erwärmen von Aluminiumborat und Weinsäure in wässeriger Lösung bis zur Auflösung und Eindampfen des Filtrats erhalten. Farbloses, kristallinisches Salz, leicht in H 2 0 löslich. Man verordnet es wegen seitler antiseptischen Eigenschaften bei Hautausschlägen und bei Ohreiterungen. Boral H Mk. 8,70: 1 kg Mk. 83,00 B o r a x (Natriumbiborat, Natrium boracicum). NaaBiOi + 10 H s O. Findet sich natürlich als Mineral (Tinkai;, das aus einigen Seen in Tibet, Indien und Kalifornien auswittert. Die Reinigung geschieht durch Übergiessen des Rohborax mit Kalkmilch; nach gutem Durchmischen löst man in siedendem H s O und lässt absetzen. Nachdem so die Fettsubstanzen in unlösliche Kalkseifen übergeführt sind, wird die klare Lösung abgezogen und durch Vermischen mit Chlorcalciumlauge von den letzten Kalkseife-Spuren befreit. Die schliesslich erhaltene geklärte Boraxlösung dampft man stark ein und lässt sie in Kristallisiergefässen sehr langsam abkühlen, wobei sich der Borax in einzelnen Kristallen ausscheidet. Die grösste Menge des Borax wird künstlich gewonnen. Man hat hierbei den g e w ö h n l i c h e n (prismatischen) B o r a x und den o k t a e d r i s c h e n B o r a x (Juwelier-Borax) zu unterscheiden: letzterer enthält nur 5 mol. Kristallwasser und kristallisiert aus 30° B6 starken Lösungen des gewöhnlichen Borax zwischen 55 und 80° aus. Der g e w ö h n l i c h e , p r i s m a t i s c h e Borax wird teils aus Borsäure durch Einwirkung auf Sodalösungen gewonnen, teils aus Boronafrocalcit (Borkalk) sowie in grossen Mengen aus Calciumborat (Mineral K o 1 e m a n i t in Kalifornien) durch Kochen mit Soda, teils aus dem B o r a z i t (s. d.); in letzterem Falle gewinnt man zuerst Borsäure (siehe unter „Borverbindungen") und aus dieser dann erst den Borax durch Einwirkung von Soda. Nach dem Rjiss. Priv. 5938 von 1901 werden zur Erzeugung von Borax borsaure Mineralien mittels Ammoniumkarbonats (sowie Ammoniumsulfits) zerlegt; das gebildete Ammoniumborat wird durch Umsetzung mit NaCl oder NaNOs in Borax übergeführt. Das Amer. Pat. 911 695 lässt kolemanit mit Na 2 S04 in molekularem Verhältnis mischen und zur hellen Rotglut, aber nicht bis zum Schmelzen erhitzen. Die Umsetzung nach der Gleichung: 2 Ca2B«Ou (Kolemanit) + 3 Na 2 S0 4 = 3 Na 2 B,0 7 + 3 CaSO« + CaO geht in wenigen Minuten vor sich. Die erhaltene Masse wird mit kochendem Wasser ausgelaugt und die klare Lösung von Borax zur Kristallisation gebracht. Der oktaedrische Borax Na 2 B 4 0j + 5 H 2 0 wird aus der Lösung des prismatischen Borax unter besonderen Verhältnissen gewonnen: Stärke der Lösung 30° B6; Kristallisationstemperatur zwischen 59 und 76°. Verbesserungen in der Herstellung von Borax betreffen: D. R. P. 241 893 und 244 778, Franz. Pat. 442 820 und Engl. Pat. 18 764 von 1910. Gewöhnlicher Borax bildet farblose, glänzende, säulenförmige Kristalle, die sich mit einer oberflächlichen weissen Verwittejungskruste bedecken. 100 T. Wasser lösen bei 10° 4,6 T., bei 90° 120 T. prismatischen Borax. . Der oktaedrische Borax bildet grosse, viel härtere und luftbeständigere Kristalle, die in Wasser schwerer löslich sind. P r ü f u n g i Dieselbe geschieht wie bei Borsäure (s. d.). 13*

Borazit — Borncol. Borax, raffia. Iakrist. (NachChcm.-Ztg.vom 1.November 1916.)°/ 0 kgMk.61 >0,00—640,00 „ Pulver „ „ „ „ „ „ „ o/o „ „ 610,00—650,(10 Borax: Chemisch;; F a b r i k Dr. Ueininghaus, Essen-Ruhr, H e r k u l e s s t r . ü—11. Hans l l e r z f c l d , H a m b u r g I , G e r t r w l e n h o f (siehe Anzeige im Anzeigenanhang). Künigswiii Ii i Mu ll l 'pnir.i,. vor I i i i n n o v e r . C. E . Roeper, H a m b u r g Vf[f (siehe Anzeige i m Anzeigenanhang).

Saecharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List 4 Co., Magdeburg-Südost (s. Anzeige im Anz.-Anhang). F . E. Ufer, Elberfeld. Hermann Uphoff, Bonn ( R h e i n ) (siehe Anzeige unter , , B o r a x " ) . i

Anlagen zur Herstellung von B o r a x b a u t : F.

A. B ü h l e r , I n g e n i e u r , B e r l i n - D a h l e m , H u m boldtstr. 7 (siehe Anzeige im Anzeigenanhang).

Maschinen AV e g e l i n

&

lliibner,

und A p p a r a t e für Aktiengesellschaft,

I •,!. |g

L. Carl

Eekelt.

Berlin

NW

7.

vliitelstr.

2--4.

Borax-Fabriken:

Halle

(Saale)

(siehe

Anzeige

im

Anzeigenanhang).

H E R M A N N UPHOFF. Ammon. carbon. Amylazetat Arsenik Benzoesäure BleizucKer

Bonn a/Rh. Borax Citronensäure Cobaltoxyd Collodium Kupfervitriol

Magnesia carbon. Phosphorsäure Pottasche Salmiak Weinsäure

Borazit ( S t a s s f u r t i t ) . Wird zu den A b r a u m s a l z e n (s. d.) gezählt und ist ein D o p p e l s a l z aus M a g n e s i u m b o r a t und M a g n e s i u m c h l o r i d von der Formel 2 MgpB 8 0i5 + MgCU. In den Handel kommen unter dem Namen B o r a z i t eigentlich sämtliche borhaltige Mineralien d e s S t a s s f u r t e r S a l z l a g e r s nach gröblicher Reinigung; man gewinnt d a r a u s B o r s ä u r e . Borcholiii, soviel wie E n z y t o l (s. d.). Bordelaiser Brühe.

Eine 2—4 %ige Kupfervitriollösung, in der eben-

soviel gelöschter Kalk verrührt wird, dient zum B e s p r i t z e n von Pflanzen gegen Pilzkrankheiten. Borneol ( C a m p h o l ; B o r n e o l k a m p f e r ) . CioHi:. OH. A b k ö m m l i n g der T e r p e n e , und zwar ein Alkohol der C a m p h a n g r u p p e ; es kommt in einer r e c h t s drehenden, einer linksdrehenden und einer inaktiven M o d i f i k a t i o n vor. Das B o r n e o l ist eine sehr v e r b r e i t e t e K a m p f e r a r t , die h a u p t s ä c h l i c h auf B o r n e o und Sumatra in den alten S t ä m m e n von Dryobalanops camphora vorkommt und dort mechanisch g e s a m m e l t wird. R e c h t s - und l i n k s d r e h e n d e s B o r n e o l entstehen künstlich, und zwar n e b e n e i n a n d e r , wenn man gewöhnlicher Kampfer in a l k o h o l i s c h e r L ö s u n g o d e r in indifferenten L ö s u n g s m i t t e l n mit Na reduziert. Immer wichtiger werden augenscheinlich die M e t h o d e n , w o n a c h man B o r n e o l und Kampfer künstlich darstellen kann, und zwar durch B e h a n d l u n g g e w i s s e r T e r p e n e , w i e namentlich T e r p e n t i n ö l . S o wird von der P o n t c h e s t e r C h e m i c a l C o . in N e w - Y o r k B o r n e o i (und d a r a u s w e i t e r künstlicher K a m p f e r ) dadurch hergestellt, d a s s man auf ä t h e r f r e i e s T e r p e n t i n ö l O x a l s ä u r e einwirken l ä s s t und d a s G e m i s c h mit C a O b e h a n d e l t , worauf man entstandenes B o r n e o l und K a m p f e r abdestilliert. D i e Verbindung, P i n y 1 f o r m a t , zersetzt sich beim Erhitzen in B o r n e o l und C O . W e i t e r e s über d i e s e M e t h o d e n der künstlichen D a r s t e l l u n g s i e h e im Artikel „ K a m p f e r " . Nach den D. R. P. 175 0 9 7 und 178 9 3 4 erhitzt man zur G e w i n n u n g von

197

Bornyvalazetat — Borsäure.

Borneol und Isoborneol Ausgangsmaterialien, die Kamphen oder Pinen enthalten (z. B. Terpentinöl), mit aromatischen Monooxykarbonsäuren (z. B. Salizylsäure); die so gewonnenen Ester werden mit Natronlauge gekocht. Rein bildet es Kriställchen von kampferähnlichem, jedoch mehr an Pfeffer und Ambra .erinnerndem Geruch. Sch. P. 203—204°; S. P. 212°; O. D. = + 37—38°. Borneol, krist

I kg Mk. 10,00

Borneol:

H;ms Herzfeld, H a m b u r g I, Gertrudenhof

(siehe

Anzeige im

Anzeigeniinhang).

B o r n y l a z e t a t (sogenanntes künstliches Fichtennadelöl). Man gewinnt es aus Borneol mittels Ameisensäure und Essigsäureanhydrid, ferner nach mehreren patentierten Verfahren. Bornylazetat ist ein weisser, kristallinischer Körper vom Sch. P. 29"; S P. unter 10 mm Druck: 98°. Es ist leicht löslich in Alkohol und Äther und zeigt das charakteristische Aroma frischer Tannennadeln. Bornylazetat

1 kg Mk. 25,00

Bornyval. Unter dieser gesell. Bezeichnung kommt der im ätherischen Baldrianöl enthaltene Borneolisovaleriansäureester CioHu . O . C5H«0 in den Handel. Wasserhelle, schwach nach Baldrian riechende und schmeckende Flüssigkeit vom S. P. 255°, die medizinisch benutzt wird. Als N e u - B o r n y v a l kommt der Isovalerylglykolsäurebornylester in den Handel. Es ist eine farblose, fast völlig geruch- und geschmacklose Flüssigkeit, die in Gelatinekapseln zur Anwendung gelangt. Es wird besser als Bornyval vertragen und findet im übrigen wie dieses Anwendung als Nervenmittel bei Neurasthenie, Hysterie u. s. w. Bornyval-Perlcn (0,25 g) Neu-Borny val-Perlen (0,25 gl

25 Stück Mk. 1,25 25 „ „ 1,25

B o r o f o r m . Desinfektionsmittel, das aus einer Lösung von Formaldehyd in gelöstem borglyzerinsaurem Natron besteht und zur Wundbehandlung sowie zur Desinfektion der Hände dient. Boroglyzerin. C 3 H 5 . B0 3 , aus 62 T. Borsäurepulver und 104 T. Glyzerin durch Erhitzen auf 150° erhalten. Es ist hellgelb, durchsichtig, von glasigem Bruch, löslich in Wasser und Alkohol, dient zur Wundbehandlung. Boroglyzerin, Sirupform „ fest

1 k g Mk. 11,00 1 „ „ 31,00

B o r o l . Geschmolzenes Gemisch von Borsäure und Natriumbisulfat, das als Antiseptikum verwendet wird. Borol

H Mk. 2,00;

1 kg Mk.

18,00

B o r o v e r t i n (Hexamethylentetramintriborat), (CHäJoN«. 3HBO2, ist ein nach D. R. P. 188 815 durch unmittelbare Einwirkung der beiden Bestandteile Hexamethylentetramin und Borsäure ohne Lösungsmittel aufeinander dargestelltes, farbloses, wasserlösliches Kristallpulver von schwach salzig-bitterlichem Geschmack, das 51,5 % Hexamethylentetramin und 48,5 % wasserfreie (Meta-) Borsäure, entsprechend 68,4 % der offiziellen Borsäure H3BO3, enthält. Es dient als gut wirkendes, reizloses Harndesinfiziens und Blasenantiseptikum. Durchschnittliche Tagesgabe 1,0—2,0—4,0 in Pulver oder Tabletten. Borovertin „ Röhre mit 20 Tabletten a 0,5 g

:

1 kg M k . 62,50 „ 0,60

Borovertin: Actien-Ges. f. Anilin-Fabrikation,

Berlin SO 36.

B o r s ä u r e (Acidurn boricum). H3BO3. Sie findet sich in vulkanischen Gegenden, vor allem in Toskana, und zwar teils kristallisiert (Sassolin), teils in heissen Quellen (Lagunen) gelöst, teils auch in den heissen Dämpfen (Suffionen), die dort der Erde entströmen. Durch Einleiten der Suffionen in die Lagunen erhält man eine 2 %ige Borsäurelösung, aus der durch Eindampfen diese selbst gewonnen wird.

Borstickstoff —

198

Borverbindungen.

Weiter gewinnt man die Borsäure künstlich aus zahlreichen Bormineralien, beispielsweise in grossem Massstabe aus dem Stassfurtit der A b r a utns a l z e (s. d.). Der Stassfurtit (Borazit) ist ein Doppelsalz aus Magnesiumborat und Magnesiumchlorid; man löst ihn in etwas verdünnter HCl und trägt den erhaltenen Brei in kochendes Wasser ein. Nachdem sich die Lösung bei ca. 100° geklärt hat, wird sie in die Kristalliergefässe abgehebert. Die erhaltene R o h b o r s ä u r e wird durch Umkristallisieren raffiniert. Die Kristallisation geschieht in mit Blei ausgeschlagenen Holzgefässen, das Umkristallisieren in Steingutwannen. Die Gewinnung von Borsäure aus den abfallenden Mutterlaugen, aus denen die Darstellung bisher nicht lohnend war, bezweckt das D. R. P. 136 181. Hiernach gelingt es, die Borsäure der Mutterlauge vollständig und chemisch rein, und zwar ohne jede Abdampfung, zu gewinnen, indem man solche Flüssigkeiten zusetzt, die die Borsäure-lösen, sich aber mit der Mutterlauge selbst nicht mischen; als derartige Lösungsmittel werden Ä t h e r , E s s i g s ä u r e und C h l o r o f o r m genannt. Auch sonstige Bormineralien dienen der Gewinnung von Borsäure, und zwar derart, dass man das Mineral mit Säure zersetzt. Reine Borsäure kristallisiert in fettglänzenden, farblosen Schuppen des triklinen Systems; bei 15° löst sie sich in ca. 30 T., bei 100° in ca. 3 T. H 2 0. Mit Wasserdampf ist sie flüchtig, in Alkohol löst sie sich leicht. Bei Erhitzung auf 100° geht die gewöhnliche Borsäure (Orthoborsäure) B(OH) 3 in M e t a b o r s ä u r e BO . OH über, während aus dieser bei 140° die P y r o b o r s ä u r e HsBjO entsteht. Beim Glühen erhält man das Bortrioxyd (Borsäureanhydrid) B 2 0 3 , eine glasige Masse vom Sch. P. 180°. Prüfung:: Man lügt 2—3 g Borsäure in warmem Ii./), filtriert (las Unlösliche ab, versetzt das Filtrat mit HNO,, scheidet in der einen Hälfte desselben die SiO, ab und fällt in der anderen Hälfte mit AgNO. das C1 und mit Ba(NO„)2 die H s S0 4 . Eine andere Probe dampft man mit HF und etwas H a S0 4 zur Trockne, löst den Rückstand mit HCl und H„0 auf und trennt und bestimmt in der Lösung Fe, AI, Ca, Mg, K und Na in üblicher Weise. Häufig enthält die Borsäure Ammoniumsalze; man bestimmt dann das NH„ durch Erhitzen einer Probe mit Natronlauge, Einleiten des entwickelten Gases in titrierte H 3 S0 4 und Zuriicktitrieren mit entsprechend eingestellter Natronlauge. — Vgl. auch D. A. V.

Borsäure, rafftn., weisskrist. (Nach Chem.-Ztg. v. l.Nov. 1916.) °/0 kg Mk. 8^0,00—825,00 „ Pulver „ ,. „ „ , .. „ o/o „ „ 825,00-850,00 Borsäure: Hans Herzfeld, Hamburg I, Gertrudenhof (siehe ; O. E. Roeper. Hamburg VIII (siehe Anzeige im Anzeige im Anzeigenanhang). Anzeigenanhang). Kaliwerke Aschersleben, Aschersleben. Saccliarinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co., Dr. Heinr. König & Co., G. m. 1). II.. Li'ipzig- 1r Magdeburg-Südost (s. Anzeige im Anz.-Anhang). Plagwitz. F. E. Ufer, Elberfeld. Kiinijiswaitrr & Kbi'll. i.imlen vor Ihinnovcr.

Anlagen und Verfahren zur Herstellung von Borsäure:

F. A. Bühler, Ingenieur, Berlin-Dahlem, Humboldtstr. 7 (siehe Anzeige im Anzeigenanhang).

Maschinen und Apparate für Borsäure-Fabriken: AVegolin

& Hübner,

Aktiengesellschaft,

Halle

(Saale)

(siehe

Anzeige im

Anzeigenanhang).

B o r s t i c k s t o f f . BN. Er wird technisch durch Überleiten von Stickstoff unter hohem Druck über ein auf 1500—1700° erhitztes Gemisch von Borsäureanhydrid und Kohle dargestellt, ferner auf dieselbe Weise "aus Borocalcit, Kohle und Stickstoff bei 1400—1800°. In letzterem Falle erhält man fast die theoretische Ausbeute der Reaktion, welche der Gleichung CaBaO? + 8 C + 3 Ns = 4 BN + CaCN-. + 7 CO. entspricht. Ein neueres Verfahren zur Herstellung von reinem BN schützt D. R. P. 282 701, ein solches zur Herstellung zusammenhängender Körper aus BN das D. R. P. 282 748. Borstickstoff ist ein weisses, amorphes, in H s O unlösliches Pulver. Borverbindung'en. „ B o r a x", „ B o r s ä u r e", „ B o r s t i c k s t o f f ' und „ P e r b o r a t e " sind in besonderen .Artikeln behandelt. Die sonstigen borsauren.Salze ( B o r a t e ) sind unter den betreffenden Metallverbindungen zu finden.

Brando!



Braunstein.

199

B o r o k a r b i d siehe unter „ K a r b i d e " . B r a n d o l , gegen -Brandwunden empfohlenes Mittel, ist eine 1 Lösung von Pikrinsäure in H 2 0 mit ausserdem 0,4 % ungelöster Pikrinsäure. B r a n n t w e i n e siehe ,,S p i r i t u o s e n " . B r a s s o l i n e siehe „Z e 11 u 1 o i d 1 a c k e " . B r a u e r e i siehe „ B i e r " . B r a u n k o h l e siehe „ B r e n n s t o f f e " . B r a u n k o h l e n t e e r . Man gewinnt den Braunkohlenteer aus bituminösen Braunkohlensorten (Schwelkohle) und bituminösen Schiefern durch das S c h w e l e n , d. h. eine trockene Destillation in kontinuierlich wirkenden schmiedeeisernen stehenden Retorten, welche mit den Abgasen der Destillation ( S c h w e l g a s e n ) befeuert werden. Hierbei bleibt Koks zurück; die Destillationsprodukte werden verdichtet, der wässerige Anteil wird wie das G a s wasser auf NH3 verarbeitet, das Hauptprodukt der Destillationsarbeit ist der T e e r . Der Braunkohlenteer bildet eine braungeibe bis schwarze, bei gewöhnlicher Temperatur butterartig weiche Masse, die zwischen 15 und 30° C. zu einer dunklen, grün fluoreszierenden Flüssigkeit schmilzt. Sp. G . zwischen 0 , 8 2 0 und 0,950, bei guten Sorten durchschnittlich 0 , 8 4 0 (bei 35°). Zur Verarbeitung wird der T e e r angewärmt, häufig auch erst gewaschen und dann destilliert. Die früher übliche Vorreinigung des Rohteers mit H 2 SO« wird, da sie häufig ein Verharzen bewirkt, jetzt nur noch in seltenen Fällen ausgeführt. Die Destillation geschieht in gusseisernen Blasen, und zwar sehr häufig auch unter vermindertem Druck (Vakuumdestillation); neuerdings macht sich auch eine fortschreitende Einführung der W a s s e r d a m p f d e s t i l l a t i o n bemerkbar. D a s hierbei gewonnene e r s t e Destillat, das R o h ö l , wird zunächst einer chemischen Reinigung durch Behandlung mit Säure und Lauge unterworfen; dann wird es (gewöhnlich über Ätznatron) fraktioniert. Bei der fraktionierten Destillation gewinnt man P h o t o g e n , Solaröl, G a s ö 1 u. s. w. D a s bei der Destillation des Rohteers gewonnene z w e i t e Destillat besteht der Hauptmenge nach aus Paraffin und wird weiter gereinigt. Übrigens gewinnt man zuweilen einen Teil des Paraffins auch schon direkt aus dem Rohteer durch Abkühlen. Nach dem D. R. P. 175 453 soll man bei der Reinigung von Braunkohlenteer der H2SO4 Alkali- oder Erdalkalisulfate zusetzen, wodurch die Verharzung eingeschränkt wird. Nach anderen Versuchen ist die Milderung der Schwefelsäureeinwirkung nicht erwünscht, da darunter die Güte der Produkte leidet. Vgl. die Artikel „ S c h w e l g a s " , „ S c h w e l t e e r " , „Paraffin", „ S o l a r ö l " und „ G r u d e k o k s " . Prüfung: Für die Prüfung des Eohteers kommen das sp. G., der Erat. P. und die Destillationsprobe in B e t r a c h t . Das sp. (1. wird bei 46° C. b e s t i m m t ; die wertvollen Teile des Teers ( ö l und Paraffin) e r n i e d r i g e n , die minderwertigen Teile (Kreosote und basische Stoffe) e r h ö h e n das Gewicht. Der Erst. P. l i e g t um so höher, j e grösser der Paraffingehalt des 'Teers ist. Am wichtigsten ist die D e s t i l l a t i o n s p r o b e : Man destilliert etwa 200 g Teer aus einer Retorte und fängt zunächst das Destillat bis zu demjenigen Punkte, wo ein Tropfen auf E i s erstarrt, als „ l e i c h t e s R o h ö l " , das weitere Destillat Die bis zu dem Punkte, wo gelblichrote harzige Massen übergehen, als „ P a r a f f i n m a s s e " auf. rötlichen Anteile werden getrennt aufgefangen. Der gewogene Destillationsrückstand stellt den „ K o k s " dar; die Gewichtsdifferenz zwischen der verwendeten Teermenge und der Summe aller gewogenen Produkte wird als Gas Verlust in Rechnung gebracht. Man kann auch mit einem Thermometer destillieren und so getrennt die Destillate bis 150°, bis 250? u. 0. w. auffangen, indem man gleichzeitig das Verhalten der Destillate auf E i s beobachtet. Der Teer beginnt gegen 80—100° C. zu sieden; die llauptmenge geht zwischen 250—300—350° über.

Alex

Braunkohlenteer:

Blancke,

Leipzig.

Continentale Chemische Gesellschaft m. b. H., Cöln I, Feinspr. A. 5558, 5550, 4160. — Telegr.: Contichemie (siehe auch Anzeigen).

B r a u n s c b w e i g r e r G r ü n siehe „ K u p f e r f a r b e n " . B r a u n s t e i n (Mangandioxyd). Mn02. Unter dem Namen Braunstein wird eine ganze Anzahl von Manganerzen gehandelt, bei denen der Gehalt an wirksamem M n 0 2 zwischen 5 0 und über 9 0 % schwankt. D a s Mineral erscheint in grauschwarzen bis schwarzen, kristallinischen oder derben, metal-

200

Brecher



Brechungsexponenten.

lisch glänzenden, abfärbenden M a s s e n ; sp. G. 4,5—5,0. der Braunstein O a b ; mit HCl entwickelt er Cl.

Beim Erhitzen gibt

P r ü f u n g : In der Chlorindustrie, wo der Braunstein am meisten gebraucht wird, erstreckt man seine technische Prüfung auf die Bestimmung der F e u c h t i g k e i t (bei 100°), auf die Bestimmung des aktiven Sauerstoffs, der Kohlensäure und der zu seiner Zersetzung nötigen Salzsäure. Die Bestimmung der CO„ erfolgt gewichtsanalytisch durch Austreiben m i t verd. H a S 0 4 und Auffangen in Natronkalk oder aber gasvolumetrisch. Zur Bestimmung der ftir die Zersetzung nötigen HCl löst man unter Erwärmung in einem Kolben m i t Rückflusskühler 1 g Braunstein in 10 ccm starker HCl, deren Gehalt durch Titrieren e r m i t t e l t wurde. Die erkaltete Lösung wird solange mit Normalnatronlauge versetzt, bis sich rotbraune, beim Umschütteln nicht mehr verschwindende Flockcn von Fe a (OH)„ bilden. Die verbrauchte Lauge rechnet man auf die Stärke der verwendeten HCl um und zieht die so e r m i t t e l t e überschüssige Säure von den zuerst angewendeten 10 ccm ab. Auf die sehr verschiedenen Methoden zur Bestimmung des aktiven Sauerstoffs kann hier nicht eingegangen werden. Stücke Braunstein,

ca.

60°/o

°/o k g



70/75%

%

„ „ „

78/82% 82/85% 85/90%

krist. S t u f e n ,

ca. 9 0 / 9 5 %

.

.

Braunstein: Krzbergwerko Protzschner 3c Fritzsehing, Dresden (siehe auch Anzeigen). Lehmann & Voss, Hamburg: (s. auch Anzeigen).

Gemahlen

Mk.

6,00-

7,00

7,50—

8,50





7,00—

8,00

8,50—

9,50

% % %

„ „ „

„ „ „

9,50—10,50 12,00-15,00 18,00-22,00

%





30,00-40,00

"

11,00—12,00 14,00-17,00 22,00 - 2 4 , 0 0 33,00-4*,00

Wilhelm Minner, Bergprodukte, Arnstadt i. Th. (siehe auch Anzeigen). ('. Wenige & Co., Wernigerode a. Harr, tsirhe Anzeige unter ,,Braunstein'').

in verschiedenen Qualitäten 0-95°/° Mn02, roh, g e m a h l e n und g e k ö r n t liefert als Spezialität

Harzer Braunsteinwerk C. Wenige & Co., Wernigerode.

Ml B r a u n s t e i n , bis 95"',,. Fluß- V A spat, Witherlt, Quarz, Kalkspat, Feuerstein, Kugelf l l n t s t e l n e , s o r t i e r t , e t o . in Stück., gekörnt, ff. gemahlen.

Wilhelm Minner. Arnstadt (Mr.). Gegründet

1871.

Braunsteinbergwerke Pretzschner & Fritzsching, Dresden liefern allerbesten

Thüringer und Harzer Braunstein aus eigenen Gruben.

Brecher: U. Eitle, Maschinenfabrik,

Stuttgart.

B r e c h s c h n e c k e n (Schraubenmühlen), siehe „ M ü h l e n " . Brechungsexponenten. Das spezifische Brechungsvermögen Körpers ist bedeutet.

n

~ ' ,

eines

wobei n den Brechungsexponenten und d die Dichtigkeit

Das Produkt

n—1

-—r-

P, worin P das Atom- bezw. M o l e k u l a r - G e -

l'rcchungscxponcnten.

201

wicht b e d e u t e t , ist d a s R e f r a k t i o n s ä q u i v a l e n t ( R e f r a k t i o n s k o n s t a n t e ) d e s E l e ments bezw. der Verbindung. M i s c h t m a n x G e w i c h t s t e i l e einer F l ü s s i g k e i t v o m B r e c h u n g s i n d e x 111 und d e r D i c h t i g k e i t di mit 100—x O e w i c h t s t e i l e n einer F l ü s s i g k e i t v o m B r e c h u n g s i n d e x n s und d e r D i c h t i g k e i t d 2 , s o ist n a c h L a n d o 11:

!_„

uk) (n

x"'di

1

+ (i00-x)" 7 v ' d-2 2

2

= loo"- , d

demnach: x =

1

-

* ? ni — 1

na—1

d, 1. B r e c h u n g s k o e f f i z e n t e n e i n i g e r und Dämpfe. Stoff Ammoniak Azetylen Brom Bromwasserstoff . Chlor Chlorwasserstoff . Cyanwasserstoff Kohlendioxyd . . . . ICohlenoxyd . . . .

Licht- Brechungsart 1 ) exponent ! weiss I) D 1 | i | i

D

weiss weiss weiss weiss weiss

!

1,000381 1,000610 1,001132 1,000573 1,000772 1,000449 l,00i)45! 1,000449 1,000340

dü~~ G a s e Licht- Brechungsart ') exponent

Stoff Luft, atmosph. Methan Sauerstoff Schwefeldioxyd Schwefelkohlenstoff . Schwefelwasserstoff . Stickstoff . . . . . Wasser Wasserstoff

D weiss weiss weiss weiss weiss weiss weiss weiss

2. B r e c h u n g s e x p o n e n t e n e i n i g e r F l ü s s i g k e i t e n L u f t f ü r g e l b e s L i c h t (Linie D). Stoff Amylalkohol . Anilin . . . . Äthyalkohol . Athyläther Azetaldehyd . . . . Azeton . . . Benzo Bittermandelöl

Tempe- Brechungsratur exponent 20o 20o 20° 15o 20° 20° 20° 20"

1,40783 1,58629 1,36138 1,35660 | 1,33157 1,35915 1,54144 638

3. B r e c h u n g s e x p o n e n t e n w ä s s e r i g e r

gegen

. . . .

. . . .

20° 10» 20» 20o 98o 20° 20» 20o

1,45572 1,44900 1,37182 1,47293 1,58232 1,55291 1,55033 1,49552

.» e i n i g e r v e r d ü u n t e r Lösungen. Gelöste Substanz

Gelöste Substanz Ammoniumchlorid Ammoniumuitrat Ammoniumsulfat Kaliumchlorat . Kaliumchlorid . Kaliumjodat . Kaliumkarbonat Kaliumnitrat .

1,000294 1,000449 1,000270 1,0006 65 l/!01i>54 1,000639 1.0U0319 1,000261 1,000113

Tempe- Brechung«ratur exponent

Stoff Chloral Chloroform Essigsäure Glyzerin Naphtalin Nitrobenzol Phenol Toluol

,

0,370 0,235 0,325 0,155 0,278 0,106 0,297 0,231

Kaliumsulfat. Lithiumkarbonat Natriumchlorid . Natriumkarbonat Natriumnitrat Natriumphosphat Natriumsulfat Rubldiumsulfat .

Die Buchstaben bezeichnen die Fraunhoferschen Linien des Spektrums; so bedeutet D das gelbe Licht der Natriumflamme.

202

Brechweinstein



Brennstoffe.

B r e c h w e i n s t e i n (Kaliui.iantimonyltartrat) b i n d u n g e n". B r e m e r b l a u siehe „ K u p f e r f a r b e n". B r e m e r g r i l n siehe „ K u p f e r f a r b e n". B r e n n e siehe „ A b b r e n n e n". B r e n n e r . (Gasbrenner) nach Bunsen.

siehe

„Antimonver-

Einflammig, ü b l i c h e Ausführung ohne R e g u l i e r u n g S t ü c k M k . I, ,, mit Hülse zur Luftregulierung ,, • •Jl ,, „ H a h n und Sparflamme ,, „ 4 , ,, ,, H ü l s e , S t e r n und Schornstein ,, „ 2 , Mehrflammig, rait 1 1 mm B r e n n e r r ö h r e n und starkem G a s k a s t e n : mit ' 2 3 4 6 8 10 Flammen ohne Hülse S t ü c k 2,40 2,90 3,60 5,00 6,30 7,80 Mk. mit „ „ 3,25 4,20 5,00 7,50 — ^ — „ E i n f l a m m i g . besonders starke Ausführung, einfach Stück M k . 2 , 0 0 D i e s e l b e n mit Hülse zur Luftregulierung „ „ 2,50 „ „ „ S t e r n und Schornstein „ „ 3,00 V e r e i n f a c h t e B u n s e n b r e n n e r mit unten offenem B r e n n e r r o h r . . . „ ,, 0,80 D i e s e l b e n mit Stern und S c h o r n s t e i n „ „ 1 , 6 1 ,, von V e r b r e n n u n g s g l a s a u f Holzfuss, werden von Säuredämpfen nicht angegriffen „ „ 2,25 Intensivbrenner mit doppeltem Luftzug, Schornstein, S c h l a u c h t ü l l e und poliertem Holzgriff: Rohrdurchm. . . . 23 38 mm. Ganze H ö h e . . . 170 180 „ Preis 8,00 9,50 Mk. A m e r i k a n i s c h e K o c h b r e n n e r mit gusseisernem Gestell, Brennerfläche 5 8 mm D u r c h m . ; ganze H ö h e 8 5 mm Stück Mk. 2 , 0 0 Dieselben mit doppeltem L u f t z u g e : Brennerfläche D u r c h m . 55 70 mm. Ganze H ö h e . . . 95 110 „ Preis 3,60 4,50 Mk. G a s b r e n n e r n a c h T e r q u e m mit verschiebbarem B r e n n e r r o h r . . Stück M k . 4 , 5 0 Dieselben mit H a h n , Stern und Schornstein ' ,, ,, 6,50 M i k r o b r e n n e r mit kleiner leuchtender F l a m m e und Glimmerzylinder, a u f Stativ, v e r stellbar zum Erhitzen von T h e r m o s t a t e n : 1 2 3 4 flammig. Preis 6,50 10,00 14,00 17,50 Mk. M i k r o b r e n n e r in F o r m kleiner Bunsenbrenner, mit nichtleuchtender F l a m m e 1 2 3 flammig. Preis 1,30 2,40 3,50 Mk. K o c h s c h e S i c h e r h e i t s b r e n n e r zum Erhitzen von T h e r m o s t a t e n , beim V e r l ö s c h e n der F l a m m e den G a s h a h n selbsttätig schliessend. Neue K o n s t r u k t i o n : Zahl der F l a m m e n 1 2 ohne Stativ, Preis 13,50 29,00 Mk. a u f Stativ zum H o c h - und Niedrigstellen, Preis 16,50 32,00 „ Gasbrenner, s e l b s t entzündend, nach S c h i m m e l : ohne R e g u l i e r u n g s h ü l s e Stück Mk. 4,25 mit „ j) ,, 4,75 ganz aus Porzellan gefertigt, ohne Regulierungshülse . . . . „ „ 3,00 n » ,, „ m i t „ . . . . „ „ 3,50

Vergleiche auch „L a m p e n" und „ G e b l ä s e l a m p e n". Unter ,,L a m p e n " sind auch die Barthelschen u. a. Brenner für Spiritus, Benzin u. s. w. aufgeführt. Brennöfen: Siegfried

Barth,

Ingenieur-Bureau,

Düsseldorf-Oberkassel

(siehe Anzeige unter „Schwefelsäure").

B r e n n e r e i (Branntweinbrennerei) siehe „S p i r i t u s". B r e n n s t o f f e (Heizmaterialien). An f e s t e n Brennstoffen sind zu nennen: H o l z , H o l z k o h l e , T o r f , B r a u n k o h l e n und S t e i n k o h l e n . Zu den Braunkohlen und Steinkohlen sind auch die B r i k e t t s zu rechnen.

Brennstoffe.

203

Von den f l ü s s i g e n Brennstoffen hat eigentlich nur d a s E r d ö l eine Bedeutung. An g a s f ö r m i g e n B r e n n s t o f f e n stehen in B e n u t z u n g : Steinkohlengas, ölgas, Holzgas, Generatorgas, Wasserg a s und A z e t y l e n . Vollständig g e s o n d e r t steht die Heizung mittels E l e k t r i z i t ä t . Noch immer dominieren die f e s t e n Brennstoffe, vor allem die Steinkohle und Braunkohle, und auch bei der Benutzung d e s L e u c h t g a s e s zu Heizz w e c k e n hat man es in letzter Linie mit Kohlenfeuerung zu. tun. Die bei der V e r b r e n n u n g e n t s t e h e n d e W ä r m e m e n g e bestimmt den Wert eines S t o f f e s als Heizmaterial. Die wesentlichen Bestandteile aller B r e n n s t o f f e sind K o h l e n s t o f f und W a s s e r s t o f f , und die E n d p r o d u k t e der Verb r e n n u n g sind H 2 0 und C 0 2 . Hinsichtlich der bei der V e r b r e n n u n g erzeugten W ä r m e ist zu unterscheiden, wieviel W ä r m e ü b e r h a u p t von dem Brennstoff entwickelt wird ( G e s a m t w ä r n i e , Brennkraft, absoluter W ä r m e e f f e k t ) und a n d e r s e i t s der T e m p e r a t u r g r a d , den d a s Heizmaterial bei einer Anfangst e m p e r a t u r von 0° entwickelt (Hitzkraft, pyrometrischer W ä r m e e f f e k t ) . Die entwickelte W ä r m e m e n g e ist kleiner, wenn nicht d a s E n d p r o d u k t der Verbrennung s o n d e r n ein Z w i s c h e n p r o d u k t gebildet wird, w e n n also a u s C nicht C 0 2 s o n d e r n nur CO o d e r nur aus CO weiter C 0 2 entsteht. D a gegen ist die V e r b r e n n u n g s w ä r m e beim U b e r g a n g einer in eine a n d e r e Verbindung immer die gleiche, gleichgültig, o b dieser Übergang in e i n e m P r o zess o d e r in m e h r e r e n T e i l p h a s e n erfolgt. Als V e r b r e n n u n g s w ä r m e o d e r absoluten Wärnieeffekt bezeichnet man dabei nicht die g e s a m t e , innerhalb d e s V e r b r e n n u n g s p r o z e s s e s e n t s t e h e n d e W ä r m e m e n g e , s o n d e r n nur d e n Teil davon, der als f r e i e W ä r m e in Erscheinung tritt, w ä h r e n d ein a n d e r e r Teil für innere Arbeit bei dem Vorgang selbst v e r b r a u c h t w i r d . W ä h r e n d der Kohlenstoff und der Wasserstoff in dem Brennmaterial bei ihrer Oxydation zur E n t s t e h u n g von V e r b r e n n u n g s w ä r m e Anlass geben, wirkt der Gehalt an Sauerstoff und der an Stickstoff schädlich, letzterer einfach als träge, p a s s i v e Masse, ersterer aber derart, d a s s er soviel von dem Wasserstoff d e s B r e n n s t o f f s der W ä r m e b i l d u n g entzieht, als er zur Bildung von W a s s e r nötig hat. Weiter wird der Wert eines Brennmaterials durch einen Gehalt an hygroskopischem W a s s e r beeinträchtigt, da dieses eine g e w i s s e W ä r m e m e n g e zu seiner V e r d a m p f u n g absorbiert, und schliesslich sind die unter gewissen U m s t ä n d e n möglichen R e d u k t i o n s v o r g ä n g e von s c h ä d i g e n d e m E i n f l u s s : Die V e r b r e n n u n g von C zu C O und weiter zu CO2 ist ein e x o t h e r m i s c h e r Prozess, d. h. ein solcher, bei dem W ä r m e e n t w i c k e l t w i r d ; d a g e g e n ist die Reduktion von COs zu C O ein e n d o t h e r m i s c h e r Vorgang, d. h. ein solcher, bei dem W ä r m e a b s o r b i e r t wird. Als M a s s der V e r b r e n n u n g s w ä r m e dient die W ä r m e e i n h e i t ( W . E.) o d e r K a 1 o r i e , d. h. die W ä r m e m e n g e , die nötig ist, um die T e m p e r a t u r von 1 kg HsO von 0° auf 1° zu erhöhen. Für die wichtigsten V e r b r e n n u n g s w ä r m e n sind f o l g e n d e W e r t e ermittelt w o r d e n : 1 kg C entwickelt bei der Verbrennung zu CO „ „ „CO,

.

.

.

.



2 4 3 7 W . E. 8 0 8 0 W . E.

1 kg CO entwickelt bei der Verbrennung zu CO2

2 4 0 3 W . E.

1 kg H entwickelt bei der Verbrennung zu Wasserdampf „ „ „ „ flüssigem Wasser

2 9 1 0 0 W . E. 3 4 5 0 0 W . E.

Um die V e r b r e n n u n g s w ä r m e eines zusammengesetzten B r e n n s t o f f s zu berechnen, nimmt m a n nach D u 1 o n g eine E l e m e n t a r a n a l y s e d e s B r e n n s t o f f s vor. Ergibt diese einen Gehalt von C % Kohlenstoff, H % W a s s e r s t o f f und O % Sauerstoff, so ist die V e r b r e n n u n g s w ä r m e V d e s b e t r e f f e n d e n Materials, s o f e r n dabei der Wasserstoff in f l ü s s i g e s W a s s e r ü b e r g e h t :

Brennstoffe.

204

8080 C + 34500 (H Entsteht aber a u s dem Wasserstoff W a s s e r d a m p f , so lautet die F o r m e l :

-

nicht flüssiges W a s s e r

sondern

8080 C + 2 9 1 0 0 (H — Praktisch benutzt wird die D « l o n g s e h e Berechnung des W ä r m e e f f e k t s namentlich f ü r S t e i n k o h l e n . Indem man hier den stets vorhandenen S - G e h a l t in Rechnung zieht sowie weiter die zur V e r d a m p f u n g d e s h y g r o s k o p i s c h e n W a s s e r s (W) erforderliche W ä r m e m e n g e (652 W . E.), erhält man unter A b r u n d u n g der Zahlen die für die Berechnung des t h e o r e t i s c h e n W ä r m e e f f e k t e s von Steinkohlen übliche F o r m e i : 8000 C + 29000 (H -

+ 2500 S — 600 W — 100 Zur g e n a u e n Bestimmung des absoluten W ä r m e e f f e k t s b e d i e n t . m a n sich der direkten Messung im Kalorimeter (vgl. den Artikel „ K a l o r i iii e t r i e"). Im einzelnen ist über die festen Heizmaterialien folgendes zu bemerken: H o l z . Die mittlere Z u s a m m e n s e t z u n g der gewöhnlichen Nutzhölzer hat sich a u s einer g r o s s e n Reihe von Einzelanalysen wie folgt e r g e b e n : Asche H 2 O . o C H H o l z , lufttrocken 0,8 4,8 34,8 . . . 39,6 — 43,5 „ wasserfrei 1,0 . . . 49,5 6,0 „ wasser- und aschefrei . . . . 50,0 44,0 — 6,o Die Heizkraft wird für Holz mit 20 % Wassergehalt zu 2800 W. E. angenommen. Torf. Die mittlere Z u s a m m e n s e t z u n g der eigentlichen T o r f s u b s t a n z (nach Abzug der erdigen Teile u. s. w.) wurde, wie folgt, ermittelt: 61 % C, 6 % H und 33 % O. Der Feuchtigkeitsgehalt von frischem Torf kann bis zu 80 % betragen, an der Luft verringert er sich auf 25—30 %. Unter der Annahme, d a s s der sämtliche O in Form von H 2 0 v o r h a n d e n ist, berechnet sich für lufttrockenen Torf nach Abzug der Asche folgende Z u s a m m e n s e t z u n g : V=

Kohlenstoff Wasserstoff Chemisch gebundenes Wasser Hygroskopisches Wasser

45,0 % 1,5% 28,5 °/o 25,0 °/o

Für Tcrf mit 30 % W a s s e r nimmt man eine Heizkraft von 3700 W. E. an. Weiteres s i e h e den Artikel „ T o r f". Braunkohle. Man unterscheidet L i g n i t (fossiles Holz), M o o r k o h l e (erdige B r a u n k o h l e ) und eigentliche Braunkohle. Die Elementarzusammensetzung ist w e c h s e l n d ; D ü r r e gibt für die verschiedenen Arten a n : Faserige Braunkohle (fossiles und bituminöses Holz) Erdige Braunkohle (mulmige und lockere Kohle) . Muschelige Braunkohle Fette Braunkohle . ^ . . .

C 57— 67°/o 45—70% 65- 75% 70-80%

H 6— 5°/o 6—5% 6—4% 6—8%

O und N. 37 — 3 8 % 30—2"~>% 29—21% 24—12%

Lignit und M o o r k o h l e enthalten 25—30 % W a s s e r und 4 — 1 0 % A s c h e ; sie entwickeln eine Heizkraft von 3000—3500 W. E. B r a u n k o h l e enthält in sehr trocknem Z u s t a n d e noch 10—20 % W a s s e r , f e r n e r 4—20 % Asche. Die Heizkraft beläuft sich im Durchschnitt auf 5000 W. E. B r a u n k o h l e n b r i k e t t s (vgl. unter „ B r i k e t t s").

Brennstoffe.

205

Die Briketts entwickeln ungefähr dieselbe Heizkraft wie mittlere B r a u n kohle selbst. Steinkohlen. Nach dem Aussehen der V e r k o k u n g s p r o b e unterscheidet S c h o n d o r f f 5 G r u p p e n von Steinkohle: Die freie Oberfläche des in Platintiegel hergestellten Kokskuchens zeigt sich: Rauh , .

I "Serail ° d e r doch bis n a h e zum R a n d e I locker

I £ e s ' n t e r t > n u r ' n ^ef Mitte locker | überall fest gesintert G r a u und fest, k n o s p e n a r t i g a u f b r e c h e n d . . . . G l a t t , metallglänzend und fest schwarz

I. S a n d k o h l e Ii. G e s i n t e r t e Sandkohle. in. S i n t e r k o h l e IV. B a c k e n d e S i n t e r k o h l e V Backkohle.

Von diesen G r u p p e n eignet sich die V. vornehmlich zur Verkokung, Gaserzeugung und Schmiedefeuerung, und zwar wird man für die G a s f a b r i k a t i o n Kohle mit möglichst niedriger Koksausbeute, dagegen für die Schmiedefeuerung und Verkokung solche mit möglichst hoher K o k s a u s b e u t e wählen. B a c k e n d e Sinterkohle kann, wenn auch nicht ganz so gut, zu den gleichen Zwecken wie Backkohle dienen. Die Kohlen der G r u p p e n IV und V besitzen die Eigenschaft, sich beim Schmelzen aufzublähen, in sehr ungleichem Masse. Die Kohlen der drei ersten G r u p p e n eignen "sich nur zur D a m p f k e s s e l - und F l a m m o f e n f e u e r u n g s o w i e zur V e r w e n d u n g im Haushalt. Prozentische mittlere Z u s a m m e n s e t z u n g der wichtigsten Steinkohlensorten. H e r k u n f t der K o h l e

H

Oberschlesien . Sachsen Britische B a c k k o h l e n . Nichtbritische Backkohlen Britische S a n d k o h l e n . Nichtbritische Sandkohlen Cannelkohle Anthrazite

76,81 77,88 79,71 83,06 81,57 83,37 80,73 90,19

5,10 4,27 5,25 5,10 4,86 4,53 5,68

2,82

NundS

Asche

0,79 0,92 2,90

6,57 5,36

9,14 d 1,30 10,38 7,19

8,16 8,60

1^24

6,35 2,14

1,92 0,99 N

H , 0 in der lafttrocknen Kohle 4,40

6,18

2,12 4,09 4.13 4.14 4,68 2,53

0,73

Die Heizkraft fiir mittelgute Steinkohle wird zu etwa 7500 W. E. ang e n o m m e n ; diejenige von Anthrazit beläuft sich auf ca. 8100 W. E. K o k s . Über G e w i n n u n g siehe den Artikel „K o k s " . Die Z u s a m m e n s e t z u n g der Kokssorten ist v e r s c h i e d e n : Herkunft Deutschland: Westfalen Saar . . . England: Durham . Amerika: Pennsylvanien Ohio . . . Alabama . . Belgien: Seraing . . Möns basin . Australien: Neu-Siid-Wales

H

O

83,49—91,77 86,46

0,74—1,26 1,98

0,04—7,66 3,02

6,40—10,31 8,54

84,36—93,15

0,19—0,72

0,30—7,30

0,70—9,15

. . .

84,73-89,58 90,63—93,75 84,04—88,22

0,10—0,33

0,46—1,38

0,82—2,11

0,36—0,68

0,66—0,99

0,27—0,87 0,45—0,56

. .

80,85

0,51

2,13 2,05—2,17

91,30-91,59

Asche

I

9,11—13,35 5,3«— 8,38 11,32—15,22

16,51 5,89—

6.20

0,33—0,47 0,33—0,53

84,21—90,88' 0,31—0,69

0,42—0,59

7.93—11,05

206

Brennstoffe.

D i e h y g r o s k o p i s c h e Feuchtigkeit der Koksarten s c h w a n k t nach längerem L a g e r n im T r o c k n e n z w i s c h e n 5 und 10 % und s t e i g t unter E i n w i r k u n g d e r F e u c h t i g k e i t auf 18 b i s ü b e r 2 0 %. M a n r e c h n e t d i e H e i z k r a f t e i n e s K o k s mit 15 % A s c h e zu 6 8 0 0 W . E . ; K o k s s o r t e n mit w e n i g e r H s O e n t w i c k e l n m e h r Hitze. Z u m V e r g l e i c h s e i n u n m e h r der a b s o l u t e W ä r m e e f f e k t d e r b e h a n d e l t e n H e i z m a t e r i a l i e n mit e i n i g e n a n d e r n z u s a m m e n g e s t e l l t : Vollkommen trocknes Holz Lufttrocknes Holz

. . . .

Vollkommen trockner Torf . . . . Lufttrockner Torf . . . Torfkohle Braunkohle Trockne Steinkohle Magere Steinkohle Bituminöse Steinkohle Anthrazit Koks Schweres pennsylvanisches Rohöl Schweres kaukas. Rohöl Leichtes „ „ Erdölrückstände Wasserstoff Methan Äthylen Leuchtgas Hochofengase Kohlenoxyd Alkohol Äther Methylalkohol (Holzgeist) . . . . Terpentinöl Schwefel Rüböl Schweinefett Rindsfett .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. 3 7 5 0 W. E. . 2900 ' n . 7500 n . 5000 . 3600 . 6500 . 6400 . 6900 . 8¡00 . 8300 . 8000 n . 7100 n . 11520 . 11188 . 12240 . 11020 . 29100 B . 12700 .11100 . 10600 . 1070 . 2403 . 7183 . 9027 . 5 310 . 10850 . 2165 » . 95C0 . 9 380 . 9357 V



W a s die V e r w e n d u n g der Heizmaterialien zum H a u s brand anlangt, s o g e b e n w i r e i n e Z u s a m m e n s t e l l u n g M e i d i n g e r s" w i e d e r , d i e e s g e s t a t t e t , die Kosten der mit v e r s c h i e d e n e n Materialien b e t r i e b e n e n O f e n h e i z u n g zur Erz i e l u n g g l e i c h e r W ä r m e m e n g e n zu v e r g l e i c h e n ; d i e Z u s a m m e n s t e l l u n g b e z i e h t s i c h auf K a r l s r u h e r P r e i s v e r h ä l t n i s s e . Wärmeeinheiten für i kg

Brenns toffe

H o l z (lufttrocken) Torf Braunkohlen

3 000 | « . . .

3 500 5 000

7 000 | 1 Weingeist,

4°/o Wasser

.

.

.

6 880

Preis in Mark für 50 kg

Kosten in Pfennig fiir 10000 W. E.

Tannen Buchen

1,90 1,70

12,6 11,3



I 7 500 •! 1 7 000 1

Koks

Qualität

Briketts Fettschrot Nusskohlen do., anthrazitartige Gaswerk Meilerkohle Bügelkohle do., präpar. Karbon. rein



1,45 1,15 1,25 1,65 1,15 4,00 6,00 8,00 15,00 65,00



6 3 3,5 4,4 3,3 12 17 23 43 190

Brennwertbestimmung

Wärmeeinheiten für 1 kg

Brennstoffe Weingeist,

15°/o Wasser

.

Petroleum Leuchtgas

Olga n

.

.

6100 10 200 11 0 0 0 1 kg 10 0 0 0 1 cbm 5 500 J kg 8 000 1 cbm —

*



207

Briketts.

H e r k u n f t oder Qualität denaturiert Amerika —

Steinkohlen

Mineralöl n

Preis

Kosten in Pfennig für jooooW.E.

in M a r k f ü r 50 k g

23,00 12,00 25,00 1 kg 11,(10 1 cbm 0,12 1 kg 35,00 i cbm

74 • 24 45

0,7u

1 1

22

1

87

1

Die Temperatur (in Graden Celsius), welche durch vollständige Verbrennung eines Brennstoffs bei einer Anfangstemperatur von 0° und einem Drucke von 7 6 0 mm Hg erzielt wird, bezeichnet man als seine W ä r m e i n t e n s i t ä t , seinen p y r o m e t r i s c h e n W ä r m e e f f e k t oder seine Verbrennungstemperatur. Dieselbe hängt nicht nur von der bei der Verbrennung entwickelten Wärmemenge sondern ausserdem von der Menge und der spezifischen W ä r m e der auftretenden Verbrennungsprodukte ab. Begünstigt wird die Erzielung einer hohen ^erbrennungstemperatur durch eine vollkommene Verbrennung und möglichste Verringerung der Quantität der Verbrennungsprodukte. Man erreicht dies durch Vorwärmung der Brennstoffe und der Verbrennungsluft, Beschränkung des Luftüberschusses und Anwendung wasser- und aschenarmer Brennstoffe sowie wasserarmer Verbrennungsluft. Die Messung der Verbrennungstemperatur geschieht mittels Pyrom e t e r (s. d.). Brennwertbestlmmungsiehe „ B r e n n s t o f f e", „K a 1 o r i m e t r i e " und „ P y r o m e t e r " . B r e n z k a t e c h i n (Pyrokatechin; o-Dioxybenzol). CgH. H., F l u o r b. Siptenfelde (Ostharz).

B u t y r u m Cacao siehe „ K a k a o b u t t e r ' \ % B y r o l i n . Mischung aus Borsäure, Wollfett, Glyzerin und Wasser. Man verwendet es zur Hautpflege.

Cachou de Laval — Calcium.

221

C. (Siehe auch unter IC und unter Z; Ch auch unter Sch. S o k t z . B nicht C a d m i u m sondern „ K a d m i u m " , nicht C a s e i n sondern „ K a s e i n", nicht C e l l u l o s e sondern „ Z e l l u l o s e " , nicht C e m e n t sondern „ Z e m e n t " , nicht C h o k o l a d e sondern „ S c h o k o l a d e " zu suchen.)

C a c h o u d e L a v a l . Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch Schmelzen von organischen Substanzen (Kleie, Sägemehl, Farbholzpulver u. s. w.) mit Schwefelnatrium erhalten wird. Durch Befreien vom Uberschuss des Schwefelnatriums und Lösen in Alkalisulfiten erhält man das C a c h o u d e L a v a 1 S. Braune Schwefelfarbstoffe, die die Baumwolle direkt färben und fast ausschliesslich zum Färben und Bedrucken von Baumwolle benutzt werden. Die gefärbten Gewebe werden nachträglich in einem besonderen Bade von KüCrsOr und H 2 S0 4 fixiert. C a d m i u m siehe „ K a d m i u m". C a d m i u m a c e t l c u m = K a d m i u m a z e t a t siehe „ K a d m i u m v e r b i n d u n g e n " No. 1. C a d m i u m b r o m a t u m = K a d m i u m b r o m i d s. „ K a d m i u m v e r b i n d u n g e n " No. 2. Cadmium bydroxydatum = K a d m i u m o x y d h y d r a t siehe „ K a d m i u m v e r b i n d u n g e n " No. 5. C a d m i u m j o d a t u m = K a d m i u m j o d i d siehe „ K a d m i u m v e r b i n d u n g e n " No. 4. C a d m i u m o x y d a t u m = K a d m i u m o x y d siehe „ K a d m i u m v e r b i n d u n g e n " No. 5. C a d m i u m s u l f u r a t u m siehe „K a d m i u in f a r b e n". C a d m i u m s u l f u r i c u m = K a d m i u m s u l f a t siehe „ K a d m i u m V e r b i n d u n g e n " No. 6. Cadog-el. Ein kolloidales Teerpräparat, d a s bei der fraktionierten Destillation von Cadeöl unter vermindertem Druck als unter 200 mm Hg bei 220—300° übergehende Fraktion gewonnen wird. Es ist fast geruchlos und dient rein oder in Salbenform zur Behandlung von Ekzemen, wobei es juckstillend und entzündungswidrig wirkt. C a e s i u m siehe „C ä s i u m". C a l c a r i a c b l o r a t a siehe „C h 1 o r k a 1 k". C a l c a r i a b y d r i c a = G e l ö s c h t e r K a l k siehe unter „K a 1 k". C a l c a r i a u s t a = G e b r a n n t e r K a l k siehe unter „K a 1 k". C a l c i d u m . Mischung gegen das Gefrieren von Fensterscheiben, besteht aus einer Lösung von CaCl 2 . C a l c i g i y z i n . Es ist das Ca-Salz des Glykokollchlorids (NHs. CH 2 . COOH) 2 . CaCl 2 + 4 H 2 0. Calcigiyzin bildet weisse Kristallnadeln vom Sch. P. 60°, löst sich mit vollkommen neutraler Reaktion leicht in H 2 0, i£t nicht hygroskopisch und nahezu geschmacklos. Calcigiyzin wird medizinisch verwendet, und zwar innerlich bei mangelhafter Knochenbildung, bei Tuberkulose, Asthma u. a. m. Calciglyzin-Tabletten 0,25 g

1 0 0 Tab!. Mk. 2,50

C a l c i u m . Ca. A. G. = 40,0. Durch Elektrolyse von geschmolzenem CaCl 2 erhalten, wobei Kohle als positiver Pol, Eisendraht als negativer dient; an letzteren hängt sich das ausgeschiedene Metall an. Von den vielen Vorschlägen, die Schwierigkeiten der Ca-Gewinnung zu verringern, verdienen namentlich die neuen Verfahren von R u f f und P 1 a t o (D. R. P. 153 731) Beachtung: Sie benutzen ein Gemisch von 100 T. CaCl 2 mit 16,5 T. CaF 2 , das schon bei 660° schmilzt, also niedriger als das Ca (760°) selbst. Man elektrolysiert bei 800". Als Anode dient Retortengraphit, als Kathode ein Eisen-

222

Calciumverbindungen.

draht, an dem unten ein sehr dünner Stahldraht sitzt; letzterer kommt durch den benutzten Strom (8. Amp. bei 8 V.) in helle Rotglut. An den Draht setzt sich das Ca an, und zwar in einer Reinheit von 99,3 %. Für die Darstellung im Grossen elektrolysiert man dasselbe Salzgemisch in den bekannten M u t l i m a n n sehen Apparaten. Die Erfinder haben gefunden, dass sich bei der Elektrolyse nur dann reines Ca vorteilhaft abscheiden kann, wenn die Schmelze folgenden Bedingungen entspricht: 1. Ihr sp. G. muss derart hoch und ihr Sch. P. derart niedrig sein, dass sie bei der Temp. der Elektrolyse hinreichend flüssig und doch genügend schwer ist, um leichtes Hochsteigen der Ca-Kugeln zu ermöglichen. 2. Die Schmelze muss frei von Freindmetallen und Silikaten sein, da sich sonst Calciumlegierungen oder Calciumsilizid bilden, und da jede Verunreinigung des entstehenden Metalles das Zusammenschweissen der abgeschiedenen Calciumteiichen zu grösseren Massen verbindet. 3. Die Temp. bei der Elektrolyse muss möglichst wenig Uber dem Sch. P. des Ca liegen. Nach dem D. R. P. 144 667 benutzt man bei der Elektrolyse von geschmolzenem CaCl 2 kleine Kathoden und grosse Anoden bei einer den Sch. P. des Ca nicht erreichenden Temp. Unter diesen Umständen scheidet sich das Ca an der Kathode als schwammige Masse ab, die mittels geeigneter Zangen im Innern des Bades zu einer dichten Metallmasse zusammengepresst und dann erst dem Elektrolyten entnommen wird. Das so gewonnene Metall hat etwa 90 % Gehalt und kann für viele Zwecke direkt Verwendung finden. Ist eine Reinigung und Ausscheidung des noch eingeschlossenen Salzes nötig, so schmilzt man das Metall unter Luftabschluss zusammen. Nach dem D. R. P. 155 433 wird die Elektrode, an der das ausgeschmolzene Ca erstarren soll, ganz allmählich angehoben, so dass das Metall zu einem stets grösser werdenden festen Körper anwächst, der schliesslich eine kompakte Metallstange bildet. Die Kathode wird ferner zweckmässig am unteren Ende wagerecht gestaltet und taucht nur mit dieser unteren Fläche in den Elektrolyten (geschmolzenes CaCli) ein. Das D. R. P. 283 765 schützt die Ca-Gewinnung durch feurigflüssige Elektrolyse unter Verwendung einer Anode aus einer Legierung von Ca mit einem Schwermetall. Am besten zu bewähren scheint sich als Legierungsmetall Blei. Der Elektrolyt ist geschmolzenes Calciumcyanamid. Bis vor kurzem hatte das Ca keine technische Bedeutung, jetzt jedoch erlangt es grössere Wichtigkeit. Es wird technisch dargestellt und bildet in d.eser Forin dicke Stangen, die, in Blechdosen verpackt, in den Handel kommen. Hellgelbes, dehn- und hämmerbares, an trockner Luft sehr beständiges Metall, härter als Zinn. Das sp. G. wurde früher zu 1,5778 ermittelt, beträgt aber für das umgeschmolzene Metall mit einem Gehalt von 99,44 % Ca nach neueren Bestimmungen nur 1,4153. Ca schmilzt erst bei Rotglut. An feuchter Luft wird es schnell oxydiert; zersetzt Wasser schon bei niedriger Temperatur. Das Ca eignet sich sehr gut zu Reduktionen, ferner an Stelle des Mg für die G r i g n a r d sehe Reaktion. Schliesslich hat man einige Legierungen des Ca hergestellt; vgl. z. B. darüber den Artikel „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n " No. 14. Calciummetall, techn. „ in runden Stangen abgedreht und poliert geraspelt

Calciumverbindungen.

H Mk. 5 , 4 0 ;

1 kg M k . 1 7 , 0 0 1 „ „ 45,00 1 , „18,00

1. C a l c i u m a z e t a t ( e s s i g s a u r e r K a l k ; Calcium aceticum). CaiCiHaOj)!! + 2 HsO. Wird in grossen Mengen technisch hergestellt, und zwar die bessere Qualität durch Neutralisieren von Holzessig mit Ca(OH)j, Ansäuern mit HCl, Klären und Abziehen von den ausgeschiedenen Teerprodukten, Abstumpfen mit Kalk, Eindampfen und Ausschöpfen der ausgeschiedenen Kristalle. Man trocknet die feuchte Masse zuerst bei 75° und erhitzt dann weiter auf 125°, um die noch anhaftenden empyreumatischen Produkte zu beseitigen. Die Reinigung geschieht durch Umkristallisieren. Vgl. den Artikel „Essigsäure". D. R. P. 2 1 4 5 5 8 bezweckt die Gewinnung von konz.

223

Calciumverbindungen.

Calciumazetatlösung, indem man die Holzessigdämpfe nicht in der üblichen Weise durch Kalkmilch, sondern durch Kalkstein absorbieren lässt; hier wird die Azetatlösung nicht durch die Phenole verunreinigt, weil letztere nicht imstande sind, das CaCÜ3 zu zersetzen. Preise siehe unter „ A z e t a t e". Calciumazetat: Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

2. C a l c i u m b i s u l f i t siehe 25. ,,C a 1 c i u m s u 1 f i t". 3. C a l c i u m c a r b i d siehe „ K a r b i d e". 4. C a l c i u m c h l o r i d ( C h l o r c a l c i u m ; Calcium chloratum). CaCl2. Wird als Nebenprodukt beim Ammoniaksodaprozess, bei der Verarbeitung von Chlorbereitungsrückständen und bei verschiedenen andern Prozessen in bedeutender Menge gewonnen. Rein erhält man es durch Lösen von CaC0 3 (Marmor, Kreide) in HCl. Es ist farblos, schmeckt bitter und kristallisiert aus sehr konzentrierten Lösungen in Säulen mit 6 mol. H 2 0, die bei 29° schmelzen und an der Luft zerfliessen. Bei der Lösung dieses Hydrats in Wasser wird sehr viel Wärme absorbiert. Beim Erhitzen entweichen 4 mol. H 2 0 sehr leicht, die letzten beiden jedoch erst oberhalb 200°. Es bildet sich dann eine weisse Masse, das p o r ö s e C h l o r c a l c i u m CaClj, welches bei 806" schmilzt und beim Erstarren eine derbe, kristallinische, etwas fluoreszierende Masse bildet. Das wasserfreie CaCI2 saugt aus der Luft so begierig HsO an, dass es als Trock» nungsmittel viel benutzt wird. Calciumchlorid, roh, geschmolzen ( 7 0 / 7 5 % ) techn., krist „ „ „ entwässert, weiss „ flüssig (sp. G . 1 , 2 5 ) „ ehem. rein, krist „ „ „ entwässert, granuliert „ rein, weiss, geschmolzen, in S t ü c k e n „ „ „ „ Stängeln „ »



r

granuliert

.

°/0 k g M k . % °/o °/» °/o °/o 1 . . . 1 1

15,00-17,00 k g Mk. 3 0 , 0 0 » » 50,00 „ „ 15,00 „ „ 45,00 „ „ 85,00 „ „ 2,50 „ „ 2,70 „



4,50

Calciumchlorid: Chemische Fabrik Dr. Reininghaus, Easen-Ruhr, I Klint Ksivart.'r & Eliell, Linden vor Hannover. Herkulesstr. 9—11. | F. E. Ufer, Elberfeld.

5. C a 1 c i u m c h r o m a t (chromsaurer Kalk; Calcium chromicum). CaCrO«. Technich durch Glühen von Chromeisenstein mit Kreide, die reine Verbindung durch Fällen von Chromatlösungen mit Ca-Salzen erhalten. Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

6. C a l c i u m c i t r a t siehe 27. „C a 1 c i u m z i t r a t". 7. C a l c i u m c y a n a m i d CaCN2. Man gewinnt es nach F r a n k und C a r o (D.R.P. 88363,92587,95660,108971, 116087, 116088, 141624, 150878 u. 225 179) aus Karbid oder Karbidbildungsgemischen, und zwar durch Uberleiten von Luftstickstoff über geschmolzenes CaC s , wobei als Schmelzmittel NaCl zugesetzt wird; das Schmelzen kann dabei ebenso gut in der Muffel wie im elektrischen Wärmestrahlungsofen vorgenommen werden. Noch zweckmässiger ist eine Modifikation des Verfahrens, wonach man den N direkt über ein im elektrischen Widerstandsofen erhitztes Gemisch von CaO und C leitet; hierbei entspricht die Umsetzung der Gleichung CaO + 2 C + 2 N = CaCN» + CO. Laugt man das Calciumcyanamid mit H 2 0 aus, so erhält man Dicyandiatnid (CNNH2)2 als weisses Salz, entsprechend der Gleichung: 2 CaCN2 + 4 H 2 0 = (CN . NH,), + 2 Ca(OH)„. Das D i c y a n d i a m i d kann direkt auf Natriumcyanid bezw. Kaliumcyanid verarbeitet werden, während das rohe Calciumcyanamid — dem F r a n k den Namen K a l k s t i c k s t o f f gegeben hat — zu Düngezwecken dient. Man hat hiermit eine nach den bisherigen Versuchen der Praxis ökonomisch wertvolle Methode zur Nutzbarmachung des Luftstickstoffs gefunden. Vgl. auch den Artikel „ K a l k s t i c k s t o f f " .

224

Calciumverbindungen.

Nach dem D. R. P. 163 320 versetzt man das Karbid, um daraus Calciumcyanamid herzustellen, mit einem Chlorid (nach der Patentschrift z. B . mit 23 % CaCl 2 ), was den Vorteil mit sich bringt, daß der Prozess bei viel niedrigerer T e m p . und fast quantitativ verläuft. C a r 1 s o n (Stockholm) setzt statt CaCU Fluorcalcium zu, wodurch man dieselben Vorteile erreicht, dazu aber noch den weiteren, d a s s das Produkt auch bei längerem Lagern trocken und unverändert bleibt. -Neuere Patente auf Verbesserungen in der Cyanamiddarstellung sind D. R. P. 2 5 2 272, 274 472, 282 2 1 3 und 285 6 9 9 ; Franz. Pat. 4 5 6 7 6 5 , 456 826 und 469 0 4 6 ; Amer. Pat. 1 021 445, 1 0 5 2 815, 1 093 7 4 9 und 1 098 651. D i e grösste Anlage zur Herstellung von Cyanamid befindet sich am Niagara; sie erzeugt jährlich 3 2 0 0 0 t und wird auf 6 4 0 0 0 t vergrössert. Während die europäischen Anlagen den N durch Luftverflüssigung herstellen, gewinnt ihm die Niagara-Anlage durch Überleiten der Luft über erhitzten Kupferschwamm; das dabei entstehende CuO wird durch Leuchtgas reduziert. 8. C a l c i u m c y a n i d ( C a l c i u m cyanatum). C a ( C N ) 2 . Nach F r a n k und C a r o (D. R. P. 116 087 und 116 0 8 8 ) durch Erhitzen eines Gemisches von Calciumcyanamid (s. vorstehend unter 7.), Kohlenstoff und NaCl bis zum Schmelzen dargestellt. Die rohe, unreine Schmelze soll als Ersatz für Alkalicyanid dienen. 9. C a l c i u m f l u o r i d (Fluorcalcium; Calcium fluoratum). CaFj. Findet sich in der Natur als F 1 u s s s p a t in reichlicher Menge in schönen Kristallen, die chemisch rein farblos, meist jedoch durch geringe Beimengungen blau, violett, rot, grün oder gelb gefärbt sind. Künstlich gewinnt man das C a F j durch Glühen von Kryolith (A1 2 F 0 . 6 NaF) mit CaCO> oder auch durch Kochen von Kryolith mit Kalk, chemisch rein auch durch Fällen von dünnen KF-Lösungen mit CaCl 2 . Calciumfluorid, gefällt „

ehem.

°/ 0 kg rein,

gefällt

.

Königsvvarter & E b e l l , Linden vor Hannover.

Ii.

1



Mk. 300,00 „

4,50

ltieneeker und Dr. W. Schmeisser, G. I). H., F l u o r b. Siptenfelde (Osthara).

m.

10. C a l c i u m h y d r i d siehe ,,H y d r o 1 i t h " . 11. C a l c i u m h y p o c h l o r i t siehe ,,C h 1 o r k a 1 k " . 12. C a 1 c i u m k a r b i d siehe ,,K a r b i d e " . 13. C a l c i u m k a r b o n a t (kohlensaurer Kalk; Calcium carbonieum). C a C 0 3 . Findet sich in der Natur als Marmor, Kreide und Kalkstein, künstlich durch Fällen von Ca-Salzlösungen mit C 0 2 oder Karbonaten erhalten. Vgl. auch den Artikel „Ka 1 k s p a t " . Calciumkarbonat, natur., präpariert „ (Marmor) Stücke „ gefallt, techn., schneeweiss, leicht n

n

n

n

ehem. rein

sehr leicht D.A.V .

°/o kg M k . ®/„ „ . °/o „ „ . .

. .

. .

°/o o/o ®/0

„ „ „

» „ „

15,50 32,00 33,00 36,00 40,00 180,00

Calciumkarbonat: Holler & Co., H a m b u r g I , Alsterdamm 12/13. KönigswartiT A l\le II Linden vor Hannover. Lehmann & Voss, Hamburg (s. auch Anzeigen).

I.ipsia, Cliem. F a b r i k A . - G . , Mügeln, B e z . Leipzig. | Wesenfeld, Dicke & Co., Chem. F a b r i k , B a r m e n Ititter3hausen (s. Anzeige im A n z e i g e n a n h a n g ) .

14. C a l c i u m l a k t a t (milchsaurer Kalk; Calcium lacticum). Es existieren verschiedene saure Calciumlaktate; sie bilden sirupöse Flüssigkeiten und können für viele Zwecke als Glyzerinersatz dienen, werden auch sonst medikamentös benutzt. Über die Darstellungsmethoden lässt sich während des Krieges nichts mitteilen. 15. Calciumnitrat (Kalksalpeter; Calcium nitricumj. Ca(NOs) 2 . Findet sich namentlich in Venezuela, dient vor allem als vorzügliches Düngemittel. Gereinigt findet es in der Gasglühlichtindustrie Verwendung. Nach dem ö s t r . Pat. 2 8 3 5 2 von 1907 gewinnt man Calciumnitrat aus CaCl?-haltigen Laugen (besonders Endlaugen der Ammoniaksoda^-

225

Calciumverbindungen.

fabrikation), indem man diese mit NaNOs umsetzt, und zwar so, dass sie mit einer äquivalenten Menge Natronsalpeter bis zum S. P. 127° bei normalem Luftdruck eingedampft werden. Über die Darstellung von Calciumnitrat aus dem Luftstickstoff, in diesem Falle auch N o r g e s a l p e t e r genannt, siehe den Artikel „ S a l p e t e r säure". Es bildet ein zerfliessliches Salz, das in Prismen mit 4 H 2 0 kristallisiert; es ist auch in Alkohol löslich und findet besonders als Düngemittel Verwendung. Gereinigte Calciumnitratlauge wird in Vakuum-Verdampfapparaten konzentriert und in Vakuumtrommeln getrocknet. Dieses sehr hygroskopische Salz kann nur in Vakuumapparaten rationell vollständig ausgetrocknet werden, wodurch an Transportkosten gespart wird. Bisher kam das Salz in Blöcken mit ca. 30 % Wasser in den Handel; da es aber in der Hauptsache als Düngemittel dient, so ist das Ausstreuen in dieser Form schwierig. Das auf Vakuumtrommeln gewonnene Salz ist pulverförmig und lässt sich gut ausstreuen. 16. C a l c i u m o x a l a t (oxalsaurer Kalk; Calcium oxalicum). CaC 2 0 4 . Über die technische Darstellung siehe unter „ O x a l s ä u r e " ; chemisch rein durch Fällen ammoniakalischer oder essigsaurer Ca-Salzlösungen mit Oxalsäure oder einer Oxalatlösung erhalten. Calciumoxalat, techn gereinigt ehem. rein

% kg M k . 1 2 5 , 0 0 4,50 9,00

17. C a 1 c i u m o x y d e. a) C a l c i u m o x y d (Calcium oxydatum). CaO siehe den Artikel „K a 1 k". b) C a l c i ' u m h y d r o x y d (Calcium hydroxydatum). Ca(OH) a siehe den Artikel „K a 1 k". c) C a l c j u m s u p e r o x y d (Calcium hyperoxydatum). CaOa- Kann durch Einwirkung von Wasserstoffsuperoxyd auf Kalkwasser erhalten werden, wird aber jetzt wohl meistens aus dem Natriumsuperoxyd (s. d. unter „N a t r i u m v e r b i n d u n g e n") durch Umsetzung mit einem Calciumsalz dargestellt. Nach den D. R. P. 128 617 und 132 706 presst man ein Gemisch gleicher mol. von Natriumsuperoxyd mit Calciumhydrat zu kleinen Zylindern zusammen und behandelt diese mit Eiswasser; das sich hierbei bildende Hydrat des Calciumsuperoxyds wird abfiltriert, ausgewaschen und getrocknet. Nach dem Amer. Pat. 847 670 lässt man zur Herstellung von CaOs eine Wasserstoffsuperoxvdlösung auf Calciumchloridlösung einwirken; durch Zusatz von konz. NHs-Lösung wird das CaO* als Calciumsuperoxydhydrat ausgefällt. Nach dem Franz. Pat. 364 249 lässt man eine aus Na2Ü2 und Säure erhaltene rohe HjOi-Lösung auf Ätzkalk oder auf gefälltes Ca(OH) 3 einwirken. — Man verwendet das C a 0 5 an Stelle von H2Oa in der Bleicherei. Calciumsuperoxyd, techn Chemische Fabrik Coswig-Anhalt

I kg Mk. 1 7 , 0 0 G. m. b. H-, Coswig in Anhalt.

18. C a l c i u m p ^ r b o r a t (überborsaurer Kalk; Calcium perboricum). CaB40s. Man erhält es durch Einwirkung von Natriumperborat auf CaCla. Seine Gewinnung betreffen D. R. P. 248 683 und Engl. Pat. 1626 von 1911. 19. C a l c i u m p e r m a n g a n a t (übermangansaurer Kalk; Calcium permanganicum). CaMnaOg. Man erhält es durch Umsetzung von KMnO« mit einer Ca-Verbindung. Nach dem D. R. P. 145 368 erhält man es elektrolytisch an der Anode, wenn die Elektrolyse unter Benutzung eines Diaphragmas geschieht und der Kathodenraum im Anfang CaCls, der Anodenraum KMnO»Lösung + CaCIa enthält. Es ist in HaO sehr leicht löslich, so dass man mit äusserst starken Lösungen arbeiten kann; die kalt gesättigte Lösung hat 1,8 sp. G. Wegen seiner ausserordentlich starken Oxydationskraft — gewöhnlicher Spiritus, in den man CaMn 2 Os einträgt, wird unter Feuererscheinung oxydiert — wird es als Desinfektionsmittel sowie zur Reinigung von Zuckersäften mit Vorteil verwendet. Blücher X.

15

Calciumverbindungcn.

226

Calciumpermanganat, techn „ ehem. rein

20.

phoricum).

1 kg Mk. 7,00 1 „ „ 14,00

Calciumphosphate

(phosphorsaurer

Kalk;

Calcium,

phos-

a) T r i c a l c i u m p h o s p h a t . Ca 3 (P04)s. Mineralisch als P h o s p h o rit, bildet zu ca. 80 % d e n H a u p t b e s t a n d t e i l der K n o c h e n a s c h e . Künstlich durch Fällen einer mit NH S v e r s e t z t e n C a C l 2 - L ö s u n g mittels N a t r i u m p h o s p h a t s erhalten. b) Dicalcium phosphat (einfach saures Calciumphosphat) C a H P O i + 2 H 2 0 . Künstlich durch Fällen einer mit E s s i g s ä u r e . a n g e s ä u e r t e n CaCla-Lösung mittels D i n a t r l u m p h o s p h a t s (NasHPOi) a l s kristallinischer, in HsO unlöslicher N i e d e r s c h l a g erhalten, Nach d e m Engl. P a t . 14 194 von 1903 soll m a n P h o s p h a t e , K n o c h e n , T i e r k o h l e u. s. w., soweit e r f o r d e r l i c h , zur Zers t ö r u n g d e r o r g a n i s c h e n S u b s t a n z g l ü h e n , d a n n mit v e r d . HNO3 oder HCl behandeln, v o m Unlöslichen a b z i e h e n und d a s D i c a l c i u m p h o s p h a t aus der Lösung durch C a C O s a u s f ä l l e n . P r a k t i s c h e B e d e u t u n g d ü r f t e d i e s e s Patent ebensowenig e r h a l t e n w i e d a s Engl. P a t . 19 267 von 1903, w e l c h e s e b e n f a l l s eine Dars t e l l u n g s m e t h o d e f ü r D i c a l c i u m p h o s p h a t schützt. Dicalciumphosphat: Chemische F a b r i k Kalbe (Saale),

G. in. b. H.,

Herlin

NW 7. Neustiidtiaehe Kirehstr. ir>.

c) M o n o c a l c i u m p h o s p h a t (zweifach s a u r e s C a l c i u m p h o s p h a t ) . CaH»(P0 4 )a + HjO. D u r c h A u f l ö s e n e i n e s der beiden a n d e r n C a l c i u m p h o s p h a t e in einer S ä u r e und E i n d a m p f e n der L ö s u n g . D a s in W a s s e r nur s c h w e r lösliche Salz hat t e c h n i s c h e Wichtigkeit, d e n n e s dient zur D a r s t e l l u n g von P h o s p h o r s o w i e als künstlicher D ü n g e r (vgl. „ S u p e r p h o s p h a t " ) . Calciumphosphat, gefällt, weiss, für Viehfutter „ „ • für Emaille n „ „ schneeweiss, Pulver ehem. rein, D. A. V „ wasserfrei, schneeweiss, für Emaille zweibasisch, techn

Ug Mk

. . . .

S a u r e s Calciumphosphat, roh, Pulver (40°/o 1'aOö) . „ ,, " dopp. raffln, (arsenfrei) Teigform. . „ „ „ Pulver . . . „ „ ehem. rein, Pulver . J k g Mk. 4,00; *

»

k r i s t

n n % n °o °o

%

1

°/o °/o

°/o °/o °/o

1



n »

j)

>5

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n

n

n

n

t.\0U 51,00 200,00 300,00 120,00 3,20 200,00 55,00 122,00 300,00 380,00

F.,2FT

Calciumphosphat: Jionigswarter

& Ebell, Linden

vor

Hannover.

PRÄZIP. PHOSPHORS. FUTTERKALK LEHMANN & VOSS, HAMBURG.

21. C a 1 c i u m p 1 u m b a t s. unter „ B 1 e i v e r b i 11 d u 11 g e n " No. 22. 22. C a l c i u m r l i o d a n ü i ( R h o d a n c a l c i u i n ; Calcium rhodanatum). C a ( C N S ) 2 + 3 HüO. Zur D a r s t e l l u n g v e r s e t z t man r o h e R h o d a n a m m o n i u m laugen ( s i e h e unter „ R h o d a 11 v e r b i n d u n g e n " ) mit C a l c i u m h y d r a t und treibt d u r c h Einleiten v o n Dampf d a s N H S m ö g l i c h s t schnell a u s . M a n d a m p f t die e r h a l t e n e L a u g e auf 45° B6 ein, w o b e i R h o d a n c a l c i u m beim E r k a l t e n a u s kristallisiert. Nach dem Engl. P a t . 22 710 von 1902 erhält man e s a u s K o h l e n g a s und a n d e r n cyanhaltigen G a s e n , indem njan sie mit einem G e m i s c h von g e l ö s c h t e m Kalk und S c h w e f e l b e h a n d e l t . Man k a n n die Materialien f e u c h t mischen und

Calciumverbindungen.

227

als Oasreinigungsmasse verwenden oder, mit HaO gemischt, in einem Waschturm oder Rotationswäscher benutzen. Calciumrhodanür, techn. flüss. ( 3 0 ° Be) „

„fest

ehem. rein

°/ 0 kg M k .

. . . > „ „ 1



,,

85,00

190,00

7,20

23. C a l c i u m s u l f a t (schwefelsaurer Kalk; Calcium sulfuricum). CaSOi. Findet sich wasserfrei als Anhydrit und wasserhaltig als Gips. Alles Technische über das natürliche Calciumsulfat siehe unter „G i p s " . Für manche Zwecke wird das Calciumsulfat auch künstlich bereitet, nämlich durch Fällen konzentrierter Calciumsalzlösungen mit einem löslichen Sulfat oder HaSO,. Nach den Engl. Pat. 14 112 und 14 194 von 1903 löst man Phosphate (Calciumphosphate) in verd. HNO» oder HCl, fällt mit CaCOa daraus Dicalciumphosphat und behandelt das Filtrat mit H5SO Anzeige unter ..Cellon"). C e l l o l d i n siehe „Z e 11 o i d i n". C e l l o l d i n p a p i e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e C e l l o n siehe ,,Z e 11 o n". Cellon: ('elhm-Laboratorium, Cliarlottenbui'g, Oraniensl ralie 11 !.siehr Anzeige unter ..Cellon'1». C e l l o n l a c k e siehe „ Z e l l o n l a c k e". Cellon-LaCke: CVlUm-Laboratorium, Charlottenbul'g, Oranienstlulie 11 l.siehe Anzeige unler „Cellon")

^

Cellon-Lacke

I

C e l l o n - Kitte

Cellon-Imprägnieru..^.. C e l l o n - S t r e i c h m a s s e n zur Herstellung isolierender, wasserdichter, öl- und fettfester, durch Benzin, Benzol, Spiritus, Terpentin, Petroleum nicht angreifbarer Uberzüge und Imprägnierungen für :-: Isolations- und industrielle Zwecke durch das :-:

Cellon-Laboratorium

IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIMIIIIIIIIMI IIIIIIIII llllllllll II NIIII11IIIIIM11IIIIII1IIIIIIIIIII INI I1IIIIM II I1I11III1

C H A R L O T T E N B U R G

C e l l o t r o p i n siehe „Z e 11 o t r o p i n" C e l l u l o i d siehe „Z e 11 u 1 o i d".

5

Celluloidlacke



231

Ceresin.

C e l l u l o i d l a c k e siehe „Z e 11 ü I o i d I a c k e " . C e l l u l o s e siehe „Z e 11 u 1 o s e " . C e l l u l o s e e s t e r siehe „ Z e l l u l o s e e s t e r". C e m e n t siehe „ Z e m e n t". C e n t r i f u g - e n siehe „ Z e n t r i f u g e n". Centrifugen:

Calciumoxyd C a O (neben den anderen Bestimmungen) „ 12,00 Magnesiumoxyd MgO (neben den anderen Bestimmungen) . . . . „ 12,00 Alkalien, Kaliumoxyd K j O und Natriumoxyd N a i O (neben den anderen Bestimmungen) . . . . „ 25,00 Schwefelsäure SO3 (neben den anderen Bestimmungen) „ 10,00 Alkalien und Schwefelsäure zusammen (neben den anderen Bestimmungen) ,. 30,00 Glühverlust 8,00. Bestimmung der Feuchtigkeit (Trocknen bei 110° C.) „ 6,00 Aschengehalt „ 6,00 Kohlensaurer Kalk bei Abwesenheit von kohlensaurer Magnesia . „ U),00 Kohlensaurer Kalk bei Anwesenheit von kohlensaurer Magnesia . „ 20,00 Bestimmung der löslichen Salze und Angabe der Natur der verschiedenen Salze Mk. 3 0 , 0 0 - 4 5 , 0 0

Chemische Untersuchungen: Dr. Bein, vereideter und öffentlich b e s t e l l t e r Dr. L e b b i n , v e r e i d . off. beMellt ( b u u . d. H< li Chemiker, L a b o r a t o r i u m für Industrie, H a n d e l H a n d e l s k a m m e r , B e r l i n W. K u r f ü r s t i n>tr. 1 (Iii u. Behörden, Berlin SW. 11, K ö n i g g r ä t z e r s t r . 43. ' Toniiidustrie-Labor. Seger & Cramer, Berlin 8 W 2 1 .

Apparate A. Borsig,

und

G e r ä t e für c h e m i s c h e

Untersuchungen:

Berlin-Tegel.

C h e m i s c h e W ä s c h e r e i . Man versteht unter chemischer Wäscherei oder chemischer Reinigung einen Vorgang, wobei die zu reinigenden Gegenstände in eine Flüssigkeit eingetaucht werden, welche Fette löst, ohne sie zu verseifen oder zu emulgicren (Definition nach Dr. Ernst Wulff, Hamburg-Billwärder; vgl. Deutsche Färberzeitung 1903, No. 34). Am meisten verbreitet ist die chemische Wäscherei mittels Benzins (Petroleumbenzins), so dass das ganze Verfahren allgemein auch B e n z i n w ä s c h e r e i genannt wird: Die zu reinigende Ware wird sorgfältig nach der Farbe und dem anhaftenden Schmutze sortiert, mechanisch durch Bürsten und Klopfen vorgereinigt und, sofern dies nötig ist, gut ausgetrocknet, denn nur durchaus trockne Gewebe werden vom Benzin gut gereinigt. Die eigentliche Benzinwäsche geschieht in B e n z i n w a s c h m a s c h i n e n , worin Ware und Benzin durch schaukelnde und schlagende Bewegungen

Chemische Wäscherei.

239

gegeneinander zur innigen Berührung und Reibung gebracht werden. G e wöhnlich lässt man die W a r e nacheinander durch z w e i Benzinwaschmaschinen gehen, in deren jeder sie etwa 15 Minuten bleibt. Dann schleudert man d a s Benzin aus den gereinigten Gegenständen mittels einer Zentrifuge ab, sieht die W a r e durch und lässt, soweit dies nötig ist, eine Reinigung von Hand folgen, die mit in Benzin gelöster Benzinseife unter Benutzung einer Bürste erfolgt. Schliesslich wird nochmals irv Benzin gespült, abgeschleudert und zum Verdunsten der anhaftenden Benzinreste aufgehängt. Zeigt die W a r e noch Flecke, so muss man dann eine N a s s w ä s c h e vornehmen; sie erfolgt mit Seife und Wasser auf einer Waschtafel mit harter Bürste, doch soll d a s Wasser nicht über 25° C. warm sein. Nach dem Nasswaschen werden die Stoffe durch schwaches Sodawasser genommen und dann tüchtig in fliessendem Wasser gespült. Das schmutzige Benzin wird durch Destillieren wieder gereinigt. Die Leichtentzündlichkeit des Benzins bringt beim Waschen und Destillieren eine Reihe ernster Gefahren mit sich; dies erklärt, d a s s man schon seit langer Zeit nach einem Ersatzmittel des Benzins sucht. Das ebenfalls in der chemischen Wäscherei benutzte B e n z o l (Steinkohlenbenzin) hat in dieser Hinsicht nur wenige Vorzüge vor dem Petroleumbenzin. Um so mehr empfiehlt sich dagegen zur chemischen Wäscherei der C h l o r k o h l e n s t o f f , auch T e t r a c h l o r k o h l e n s t o f f genannt, für den eine Firma das W o r t zeichen B e n z i n o f o r m sich hat schützen lassen; vgl. den Artikel „Tetrachlorkohlenstoff". Leider hat Chlorkohlenstoff einen bedeutend höheren Preis als Benzin, so d a s s letzteres noch immer das Hauptwaschmittel der chemischen Wäscherei bildet. Die Selbstentzündungen von Benzin in den chemischen Wäschereien entstehen nach Versuchen von M. R i c h t e r durch elektrische Funkenentladungen zwischen dem Benzin und der Hand des Arbeiters. Als Gegenmittel gegen derartige Selbstentzündungen hat sich der Zusatz von Va» bis Vw % ö 1 s a u r e r M a g n e s i a zum Benzin bewährt, und zwar ist die Schutzwirkung darauf zurückzuführen, dass d a s Magnesiumoleat die elektrische Leitungsfähigkeit des Benzins erhöht. Für die Ölsäure Magnesia ist der Name A n t i b e n z i n p y r i n geschützt worden. Für Reinigungsanstalten, die Benzin oder ähnliche leicht entzündliche Reinigungsmittel verwenden oder die so verwendeten Reinigungsmittel zur erneuten Verwendung reinigen, hat der preussische Minister für Handel und Gewerbe folgende S i c h e r h e i t s v o r s c h r i f t e n erlassen. A. Vorschriften für Reinigungsanstalten, die nie mehr als 10 kg Benzin im Vorrat u n d Betrieb haben. 1 Über die für den Betrieb beschafften Benzinmengen ist sorgfältig Buch zu führen und den zuständigen Gewerbeaufsichts- und Polizeibeamten auf Verlangen unter Vorlegung dieses Buches Auskunft zu erteilen. 2. Räume, in denen Benzin gelagert oder verwendet wird, oder in denen mit Benzin gereinigte Stoffe getrocknet werden, dürfen mit Räumen, in denen sich offenes Feuer befindet, weder durch Türen noch durch Fenster, noch durch Riemendurchlässe oder sonstige Öffnungen In Verbindung stehen. 3 Die vorbezeichneten Lager-, Arbeits- und Trockenräume dürfen mit offenem Licht oder brennender Zigarre, Pfeife oder dergl. nicht betreten werden. Die künstliche Beleuchtung dieser Räume darf nur durch luftdicht gegen diese abgeschlossene Aussenbeleuchtung oder durch elektrische Innenbeleuchtung mittels Glühlampen oder luftdicht abgeschlossener Bogenlampen," beide mit Überglocke und Drahtschutz und mit aussen befindlichen Ausschaltern, erfolgen. In diesen Räumen dürfen nur solche Heizvorrichtungen sein, welche von ausserhalb durch Dampf, Heissluft oder Heisswasser erwärmt werden. 4. In den Arbeitsräumen dürfen Benzinvorräte nur in metallenen, an den Öffnungen mit Sicherheitsverschlüssen versehenen Gefässeri aufbewahrt

240

Chemische Wäscherei.

werden. Im übrigen gelten für die Lagerung von Benzinvorräten die Bestimmungen der Polizeiverordnungen über den Verkehr mit Mineralölen. Unter Vorräten sind die nicht im Kreislauf der ständigen Verarbeitung und Wiedergewinnung befindlichen Mengen zu verstehen. Auch das den Vorratsgefässen entnommene, zur Verarbeitung bestimmte Benzin darf nur in unzerbrechliche Gefässe gefüllt .werden. 5. Die zu reinigenden Gegenstände sind vor der Reinigung sorgfältig von etwa darin befindlichen Zündhölzern und anderen durch Reibung entzündbaren Stoffen zu befreien. 6. Dem Benzin ist vor der jedesmaligen Verwendung ein elektrische Erregungen verhütendes Mittel — Antielektrikum — in genügender Menge hinzuzusetzen. 7. Zum Aufsaugen von etwa ausfliessendem Benzin ist trockener Sand in genügenden Mengen vorrätig zu halten. 8. Vor dem Trocknen ist das Benzin aus den gereinigten Gegenständen so gut wie möglich mechanisch zu entfernen. 9. In die Plätträume der Benzinwäschereien dürfen die mit Benzin gereinigten Stoffe nur dann gebracht werden, wenn sie völlig getrocknet sind. 10. Abgänge des Betriebs dürfen nur nach vollständigem Verflüchtigen des ihnen anhaftenden Benzins verbrannt werden. 11. Die Arbeiter dürfen weder Streichhölzer noch sonstige Feuerzeuge in den Benzinbetrieb mitbringen. Trunkene Arbeiter sind aus den Räumen, in denen mit Benzin gearbeitet wird, sofort zu entfernen. Gewohnheitstrinker dürfen in Benzinbetrieben nicht beschäftigt werden. 12. Für den Fall eines Brandes müssen eine flammsichere Decke, Verbandzeug und Mittel gegen Brandwunden zur Hand sein. B. Vorschriften für Reinigungsanstalten, die mehr als 10 kg Benzin im Vorrat und Betrieb haben, und für Anstalten, in denen gebrauchtes Benzin zu erneuter Verwendung gereinigt wird. Für Anstalten dieser Art gelten neben den Vorschriften unter A 2 bis 12 noch folgende besonderen Vorschriften: 1. Die Betriebsstätte muss von den Nachbargrenzen mindestens 6 m entfernt bleiben oder von den Nachbargebäuden durch Brandmauern getrennt sein. Sie darf nicht in gefährlicher Nähe von offenen Feuerstätten und von Räumen oder Plätzen, wo leicht feuerfangende Gegenstände lagern oder verarbeitet werden ( errichtet werden. Ausnahmen kann der Regierungspräsident gestatten. 2. Für Räume, in denen Benzin verwendet oder destilliert wird, gilt folgendes: ,a) Unter Wohn- oder Arbeitsräumen dürfen sich diese Räume in Neuanlagen überhaupt nicht und in schon bestehenden Anlagen nur dann befinden, wenn sie eine feuersichere Decke haben. b) Die Wände müssen aus feuersicherem Material bestehen. c) Die Fussböden müssen feuersicher und undurchlässig sein. Etwa auf den Fussboden fliessendes Benzin darf nicht ins Freie oder in andere Arbeitsräume gelangen können. d) Für ausreichende Absaugung der Luft dicht über dem Fussboden ist Sorge zu tragen. Die abgesaugte Luft darf nicht in die Nähe von Feuer geführt werden. e) Jeder Raum soll tunlichst zwei sich nach aussen öffnende Ausgänge haben; ist nur ein solcher Ausgang vorhanden, so muss ausserdem mindestens ein Fenster als Notausgang benutzbar sein. Die Türen müssen aus starkem Holz mit Eisenblechbeschlag oder ganz aus Eisen bestehen, die in den Seitenwänden befindlichen Fenster mit fest schliessenden, eisernen Schlagläden versehen sein. f) Die Räume müssen zu ebener Erde liegen. 3. Räume, in denen mit Benzin gereinigte Stoffe getrocknet werden,

241

Chemische Wäscherei.

sind besonders hoch und luftig herzustellen und von allen anderen Arbeitsräumen feuersicher zu trennen. Betriebe, in denen Arbeitsmaschinen motorisch angetrieben w e r d e n , haben auf Erfordern der Polizeibehörde für ihre Trockenräume wirksame künstliche Ventilationseinrichtungen zu verwenden. 4. In Lager-, Arbeits- und Trockenräumen dürfen keine elektrischen Motoren oder Explosionsmotoren mit offener Zündung aufgestellt werden. 5. In alle Lager-, Wasch-, Trocken- und Destillationsräume muss dicht über dem Fussboden eine mindestens '¿t> mm weite Dampfleitung münden, deren Ventil ausserhalb des Raums liegen und leicht erreichbar sein muss. Im Fall eines Brandes ist der davon betroffene Raum von Menschen zu verlassen und der Dampf nach Schliessung der Türen, Fenster, Fensterläden und Lüftungsklappen durch Öffnung des Ventils in den Raum zu lassen. Ist kein genügender Dampfbetrieb vorhanden, so müssen Löschmittel von gleicher Wirksamkeit wie Dampf vorhanden sein, z. B Kohlensäure oder Ammoniak in Form von Homben. 6. W ä h r e n d des Arbeitens mit Benzin dürfen in denselben Räumen keine anderen Arbeiten vorgenommen werden. 7. Standgefässe, in denen verunreinigtes Benzin gesammelt oder durch Absetzen oder Säurezusatz gereinigt wird, sind gut verschlossen zu halten. 8. Waschtrommeln, Zentrifugen und Benzinspülgefässe sind mit gut schliessenden Deckeln zu versehen, die nur so lange geöffnet bleiben dürfen, als dies für das Ein- und Ausbringen der zu reinigenden, auszuschleudernden oder nachzuspülenden Gegenstände unbedingt notwendig ist, 9. Waschtrommeln, Zentrifugen, Spülgefässe, Rohrleitungen und Aufbewahrungsgefässe füi Benzin .sind mindestens vierteljährlich einmal von einem Betriebsleiter, Meister oder Vorarbeiter auf ihre Dichtigkeit zu untersuchen. Der Befund der Untersuchung ist von dem Untersuchenden mit einem Vermerk über die Abstellung vorgefundener Mängel in ein Buch einzutragen, welches den zuständigen Gewerbeaufsichts- und Polizeibeamten auf Ersuchen vorzulegen ist. Etwa benutzte elektrische Einrichtungen sind mindestens alljährlich durch einen sachverständigen Elektrotechniker auf ihre Zuverlässigkeit zu prüfen. Auch der Befund dieser Prüfung ist von dem Sachverständigen in das vorbezeichnete Buch einzutragen. 10. Arbeitstische, auf welchen die Stoffe mit in Benzin getauchten Bürsten oder Schwämmen behandelt werden, sind mit Gefäll und mit Rinnen zu versehen, aus welchen das überschüssige Benzin durch geschlossene Rohre in dichte Sammelbehälter geleitet wird. 11. Der Transport von Benzin in grösseren Mengen als 10 kg zwischen den Lagerräumen, Waschräumen und Reinigungsapparaten darf nur in geschlossenen, durch Hähne absperrbaren Röhren oder in dicht schliessenden Gefässen erfolgen. 12. Der Dampfdestillierapparat muss, so lange er in Benutzung ist, überwacht werden. Die Heizung des Apparates und die Kühlwassermengen müssen so reguliert werden, dass kein unkondensierter Benzindampf aus dem Kühler entweichen kann. Die Verbindungen der einzelnen Teile des Apparates dürfen nicht durch Weichlot hergestellt sein und ^müssen hermetisch und dauerhaft schliessen. In dem Apparate darf kein Ü b e r d r u c k entstehen; daher dürfen w e d e r vor noch hinter dem Kühler Hähne geschlossen sein Ist ein Hahn hinter dem Kühler vorhanden, so muss durch Anbringung eines offenen, nach oben gerichteten Entlüftungsrohres die Entstehung von Überdruck in der Blase verhindert werden. C. Die Vorschriften unter A und B finden auf Reinigungsanstalten, 'Mn denen statt des Benzins ähnliche leicht entzündliche Reinigungsmittel v e r w e n d e t werden, und auf Anstalten, in denen gebrauchte Reinigungsmittel dieser Art zu erneuter Verwendung gereinigt werden, sinngemässe Anwendung. B l ü c h e r X.

-

16

242

Chevillieren —

Chilisalpeter.

D. Für bestehende Anlagen kann der Regierungspräsident vorübergehend Ausnahmen von einzelnen der vorstehenden Bestimmungen zulassen. E. Die vorstehenden Bestimmungen (A bis D) sind vollständig und in deutlicher Schrift in den Arbeitsräumen zum Aushang zu bringen. Ähnliches gilt auch für die übrigen deutschen Bundesstaaten. Chemische Wäschereiapparate: Friedrich Heckmann, Berlin anhang und im Text).

SO 16,

Brückenstrasse 6 b (siehe auch Anzeigen im Anzeigen-

Chemische Waschanstalteneinrichtungen: Friedrich Heckmann, Berlin anhang und im Text).

SO 16,

Brückenstrasse 6 h (siehe auch Anzeigen im Anzeigen-

C h e v i l l i e r e n siehe „ S e i d e n f ä r b e r e i". C h i l i s a l p e t e r (Natriumnitrat). NaN0 3 . Das als Chilisalpeter bezeichnete rohe salpetersaure Natron (auch Natronsalpeter, Perusalpeter genannt) findet sich in Chile in Fo r m eines Salzgemisches in etwa meterdicker Schicht. Der Qehalt dieses Salzgetnisches (Caliche) an Natriumnitrat schwankt von 40 bis über 70 %. Man laugt die Caliche entweder in offenen schmiedeeisernen, durch direkte Feuerung geheizten Pfannen aus oder besser in aufrecht stehenden, mittels Dampfs geheizten Zylindern; am zweckmässigsten erscheinen die neuerdings angewandten Lösekästen (11 m lang, 1,85 m breit und 1,85 m hoch), die durch Dampfrohre erwärmt werden. In diesen Apparaten wird die zerkleinerte Caliche mit siedendem Wasser ausgelaugt; die erhaltene Lauge wird in die Kristallisiergefässe abgelassen, wo sich der R o h s a l p e t e r ausscheidet. Er ist schmutzig, rötlichgrau, bleibt auch nach dem Trocknen etwas feucht und kristallisiert in würfelähnlichen Rhomboedern (kubischer Salpeter). Der Rohsalpeter enthält zwischen 94 und 97 % NaNOs; der gewöhnliche, zu Düngzwecken benutzte Chilisalpeter hat durchschnittlich einen Gehalt von 95—95,5 % NaNO s und 1—2 % NaCI. Soll der Rohsalpeter weiter gereinigt werden, so geschieht dies durch Umkristallisieren; er enthält darnach ausser NaNOs nur noch etwas H 2 0. Reines NaNOs kristallisiert in grossen, farblosen, durchsichtigen, würfelähnlichen Rhomboedern. Sch. P. 316—319°. 100 T. HäO lösen bei 0° 79,75 T., bei 20° 89,55 T., bei 50° 111,13 T., bei 100° 168,2 T., bei 120° 225,3 T. NaNOs. Zur Herstellung von perchloratfreiem NaNOs wird nach dem D. R. P. 165 310 dem roherr Chilisalpeter eine zur Auflösung des NaN0 3 gerade ausreichende Menge kalten Wassers allmählich unter Rühren zugefügt, wodurch das Perchlorat ungelöst zurückbleibt. (Viel Patentfähiges vermag man in diesem Verfahren nicht zu erkennen). Der Chilisalpeter dient vor allem zur Fabrikation von FUSO«, ferner von HNOs, von KNOs, von Mennige und von vielen andern Produkten, weiter zum Reinigen von Ätznatron, als Düngemittel und zum Einpökeln des Fleisches. Über die Darstellung von NaNOs aus dem Luftstickstoff vgl. den Artikel „ S a l p e t e r s ä u r e". P r t t f H n g : In Hamburg und auch in Chile ist es üblich, in dor Handelsware nur die Beimengungen zu bestimmen und den Rest als NaNO„ zu berechnen; als Beimengungen gelten: Wasser, Unlösliches, Chlornatrium, Natriumsulfat, Kaliumperchlorat. Zur H a O-Bestimmung trocknet man bei 120° bis zur Gewichtskonstanz. Zur Bestimmung des Unlöslichen löst man den getrockneten NaNOs in heissem Wasser und wägt den Rückstand nach Trocknung bei 10^" , auf gewogenem Filter. Die H^SO^-Best. wird mit BaCl,, diejenige des Cl. titrimetrisch *nit AgNO„ ausgeführt. Das K bestimmt man mit PtCl 4 . Zur Bestimmung des Perchlorats verfährt man wie folgt: 10 g NaNOa (dessen Cl-Gehalt zuvor bestimmt sein muss) erhitzt man mit der gleichen Menge chlorfreier Soda in geräumigem bedecktem Porzellantiegel über voller Flamme, bis die Schmelze dünnflüssig wird und nur noch kleine Blasen wirft, was 10 Min. dauert; nach der Lösung in HNO, bestimmt man das Cl des durch Zersetzung des Perchlorats entstandenen Chlorids wie gewöhnlich. — Die Methoden der Nitratbestimmung müssen als bekannt vorausgesetzt werden. Nach F r e s e n i u s (Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903) i-vdie indirekte Analyse zu verwerfen; stets ist eine direkte N-Best. auszuführen. Dazu geeignete Methoden sind: a) Reduktion zu NH 3 und Best, desselben in üblicher Weise (Methoden U l i c h und D e v a r d a ) ; b) Gasvolumetrische Methode (Methoden L u n g e und S c h l ö s i n g G r a n d e a u ) ; E) Austreiben von N2Ob mit Quarzsand (Methode R e i c h und Methode P e r s o z: Erhitzen mit K a Cr 2 0 7 ).

Chinagras —

Chilisalpeter:

Continentale Chemische Gesellschaft m. b. H., Contichemie (siehe auch Anzeigen).

243

Chinin.

Cöln I, Fernspr. A. 5558, 5559, 4160. — Telegr.:

Apparate; für die Trocknung:

Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW 23, anhang).

Brückenallee 30 (siehe Anzeige im

Natriumnitrat:

Chemische Fabrik Dr. Reininghaus, Essen-Ruhr,

Anzeigen-

Hcrkulesstr. 9—11.

C h i n a g r a s siehe „N e s s e 1". Chlnaphenln. Chemische Verbindung von Chinin und Phenetidin, und

zwar

..

,

i - j - j

- N H . C e H i . OCaHs

Chininkohle usäurephenetidid

CO¿¡oHsaNaO

Man erhält es durch Einwirkung von Chinin auf p-Äthoxyphenylisocyanat. Weisses geschmackloses Pulver, sehr schwerlösl. in HsO, leicht in Alkohol, Äther, Chloroform und Benzol. Man gibt es innerlich bei Fieber, Neuralgien; besonders günstig soll es bei Malaria sowie bei Keuchhusten der Kinder wirken. Die Dosis für Erwachsene ist 0,7—0,1 g ein- bis dreimal täglich. Bei Keuchhusten: 0,1—0,3 g dreimal täglich. Chinaphenin

H Mk. 2 6 , 5 0 ;

1 kg M k . 2 4 2 , 0 0

Chinasilber siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n". Chineonal. Es ist diäthylbarbitursaures Chinin, also eine von 2 T. Chinin mit 1 T. Veronal und bildet weisse, bittere, in H 2 0 lösliche Kristallnadeln. Man verordnet es bei Infektiönsfieber, u. s. w., auch bei Keuchhusten. Dos. 0,6—0,75 für Erwachsene, in Tabletten, für Kinder bei Keuchhusten 0,2 g. Chineonal

.

.

.

Verbindung 500 Teilen Neuralgien Pulver und

D Mk. 2 , 8 0 ; H M k .

24,00

C h i n e s i s c h e r Talg: siehe „ T a l g , v e g e t a b i l i s c h e r". Chinesische T u s c h e siehe „ T u s c h e". ChineslschgrUn siehe „L o k a o". C h i n e s i s c h r o t siehe „ Q u e c k s i l b e r f a r b e n". Chinin und andere C h i n a a l k a l o i d e . Diese medizinisch sehr wichtigen Alkaloide sind in der C h i n a r i n d e (Gortex Chinae) enthalten; die Chinarinden stammen von verschiedenen Arten der Gattung Ginchona ab. 'Aus den Rinden wird die Gesamtheit der darin enthaltenen Alkaloide zunächst dadurch abgeschieden, dass sie mit Kalk fein vermählen und dann mit erwärmten, hochsiedenden Mineralölen (z. B. Paraffinöl) extrahiert werden. Dieser Öllösung entzieht man die Alkaloide durch Schütteln mit verd. H 2 S0 4 . Dann folgt die Trennung der einzelnen Chinaalkaloide, auf die hier nur ganz kurz eingegangen werden kann. Vorweg sei bemerkt, dass die erhaltene sauere Lösung je nach der Natur der verschiedenen Chinarinden folgende Alkaloide enthält: C h i n i n C2oH21N202, H y d r o c h i n i n Ci1 j) 11^,00 ,, citricum H „ ,, ferro-citricum, D. A. V . . . . 60,00 6.60; 1 jj JI „ ,, „ viride 10 °/ 0 . . . 5,80; 1 fj » 52,0n H „ „ 25°/o • • . 64,50 7,20; 1 >> i) H „ 13,50; 1 Jt ,, hydrobroniieum (bromatum) puriss 121,00 )» II „ 1 3 , 5 0 ; 1 n ,, hydrochloricum, D. A. V . . . . 121,00 H „ 13,00; 1 „ phosphoricum n 118,00 ( Ii „ 1 5, '0; 1 » ,, purum, praeeipitatum i 136,00 H „ 23,00; 1 j» >> 207,00 ,, puriss crist H „ 12.30; 1 » „ salicylicum » 111,00 H „ 11,00; 1 ,, sulfuricum, D. A. V 10(1,00 H „ ,, tannicum, D. A V . . , . . . 8,70; I n M 78,50 H „ 13,50; 1 j) ,, valerianicum H 119,00 H „ Chinidinum sulfuricum I (Conchinin) . . . 50,00 5,50; 1 >» yi ,, ,, II (Cinchonidiu) . H „ 3,20; 1 3» >) 27,50 H „ „ tannicum (Conchinin) . . . . 40,o0 4 , 4 0 ; 1 r> >1 Chinoidinum pur 1 n 7,70 H 1 „ tannicum 11,00 ») Anlagen für die Herstellung und T r o c k n u n g : E m i l Passburg, anhang) .

Maschinenfabrik,

Berlin NW 23,

Brückenallee

30

(siehe

Anzeige

im

Anzeigen-

Chininphytin, durch Sättigen von Anhydrooxymethylendiphosphors ä u r e ( P h y t i n ) mit Chinin und E i n d a m p f e n im Vakuum erhalten, e n t s p r i c h t der F o r m e l O

^ C H < ^ Q . PO(OH) ä .C 2 0 H 2 4N ä O 2 \ C H < »q . PO(OH)2

E s ist ein g e l b l i c h e s , kristallinisches, bitter s c h m e c k e n d e s Pulver, s e h f l e i c h t löslich in H a O, unlöslich in Alkohol, Äther, CeHe und CHCls, mit einem G e h a l t von 5 7 % Chinin. M a n verordnet es bei Migräne, Neuralgien, M a l a r i a , m e h r mals täglich zu j e 1,0 g in T a b l e t t e n f o r m . Chininphytin, pulv H Mk. 18,00; 1 % Mk. 17*0,00 . Chinoformin. Verbindung von C h i n a s ä u r e mit H e x a m e t h y l e n t e t r a m i n ( U r o t r o p i n ) . E s findet als h a r n s ä u r e l ö s e n d e s Mittel medizinisch A n w e n d u n g . C h i n o l i n siehe „ P y r i d i n u n d C h i n o l i n " . C h i n o l i n f a r b s t o f f e . In d i e s e r T e e r f a r b s t o f f g r u p p e scheint der e i n - o d e r mehreremal v o r h a n d e n e Kern d e s Chinolins

Chinone — Chinosol.

245

CH

r

h

/ V

H

JCH

N die Rolle d e s Chromophors zu spielen. Zu den Chinolinfarbstoffen gehören vor allem auch die C y a n i n e , die man durch Erhitzen eines Gemenges von Chinolin und p-Methylchinolin (Lepidin) mit einem Alkyljodid in Gegenwart von Alkali erhält; die erhaltenen blauen F a r b s t o f f e enthalten je 1 Mol. der beiden Basen und ausserdem zweimal den Alkoholrest. So erhält man C h i n o 1 i n b 1 a u durch Einwirkung von Amytjodid und Ätzalkali auf ein Gemisch äquivalenter Mengen Chinolin und Lepidin. Dagegen ist C h i n o l i n g e l b s p r i t l ö s l i c h (Chinophtalon) d a s Kondensationsprodukt von gleichen Mol. an Chinaldin (Methylchinolin) und Phtalsäureanhydrid. C h i n o n e . Es sind dies Diketone; sie entstehen durch Substitution zweier W a s s e r s t o f f a t o m e im Benzolkern durch 2 Atome Sauerstoff, und zwar in Parastellung. Der einfachste hierhergehörige Körper ist das 1. C h i n o n. C 6 H 4 0 2 . Zur Darstellung trägt man in eine kaltgehaltene Lösung von 1 T. Anilin in 8 T. H2SO» und 30 T. H 2 0 allmählich 3,5 T. K 2 Cr 2 0r ein. Nach mehrstündigem Stehen wird auf 35° erwärmt und das gebildete Chinon mittels Äthers extrahiert. Durch Umkristallisieren aus Ligroin wird es gereinigt. Gelbe Prismen oder Nadeln von durchdringend chlorähnlichem Geruch. Sch. P. 115,7. Es löst sich wenig in kaltem, leicht in heissem H 2 0 , in Alkohol. Äther und kochendem Ligroin. Chinon, ehem. rein

H Mk. 14,50

2. C h l o r a n i l (Tetrachlorchinon). C 6 CU0 2 . Im Grossen erhält man es durch Behandeln von Trichlorphenol mit K 2 Cr 2 0r + H 2 SOi. Nach W i t t kann man es aus p-Nitranilin darstellen, indem man dieses durch 1r 1.

cm. M

Mk.

ff

flüssiges:

S a c c h a r i n f a b r i k A.-G. vorm. F a h l b e r g , L i s t & Co., Magdeburg-Südost (s. Anzeige im Anz.-Anhang).

Chlorammon,

chemisch

I Salzbergwerk Neu-Staßfurt, S t a ß f u r t (siehe | Anzeige u n t e r „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) .

rein:

Dr. I l e i n r . K ö n i g & Co., G. m. b . H.,

Chlorentwicklungsgefässe

Leipzig-Plagwitz.

aus

Steinzeug:

Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für K a n a l i s a t i o n und chemische Industrie, Friedrichsfeld ( B a d . ) .

I Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, | schaft, B e r l i n - C h a r l o t t e n b u r g .

Aktiengesell-

C h l o r a l ( T r i c h l o r a l d e h y d ; Chloratum anhydricum). CC13. COH. Durch E i n w i r k u n g von C! auf Alkohol erhalten, derart d a s s m a n m e h r e r e T a g e lang C h l o r in F e i n s p r i t v o n 9 6 — 9 7 v o l . % e i n l e i t e t und d i e e n t w i c k e l t e H C l in b e s o n d e r e n G e f ä s s e n a u f f ä n g t . D a s e r h a l t e n e R e a k t i o n s p r o d u k t w i r d mit H s S O » z u e r s t am R ü c k f l u s s k ü h l e r e r h i t z t , b i s k e i n H C l m e h r e n t w e i c h t , und d a n n d a s Chloral abdestilliert. Durch Rektifikation wird es gereinigt. D a s V e r f a h r e n D . R . P . 1 3 3 0 2 1 e r m ö g l i c h t d i e G e w i n n u n g v o n C h l o r a l in u n u n t e r b r o c h e n e m B e t r i e b e in g e s c h l o s s e n e n G e f ä s s e n . D i e e i g e n a r t i g e C h l o r i e r u n g , w e l c h e d a r i n b e s t e h t , d a s s d e r v o r c h l o r i e r t e A l k o h o l in d a m p f f ö r m i g e m Z u s t a n d e mit f e u c h t e m C1 b e h a n d e l t w i r d , b e w i r k t , d a s s a l l e s e t w a b e i d e r V o r -

249

Chloralacetonchloroform — Chloralazetonchloroform.

Chlorierung entstandene Chloralkoliolat zersetzt wird, so dass das zur Behandlung mit HsSO« gelangende Produkt frei von Alkohol und Chloralalkoholat ist und nur aus Chloral und Chloralhydrat besteht; so erzielt man bei der Zersetzung mit HsSO« ein ätherfreies Chloral. Neuerdings gewinnt man es vielfach elektrolytisch: Als Gefäss dient ein durch ein Diaphragma geteilter Destillierkessel, den man mit einer heissen KCl-Lösung füllt. Als Kathode wird ein Kupferstab, als Anode eine bewegliche, gleichzeitig als Rührer dienende Kohle verwendet. Während man die Masse bei ca. 100° erhält, gibt man in den Anodenraum nach und nach Alkohol. Das entwickelte CI reagiert auf den Alkohol, während die gleichzeitig gebildete HCl im Kathodenraum das dort gebildete KOH zu neutralisieren hat. Nach beendeter Chlorierung wird destilliert und durch Sättigen des Destillats mit Salz das Chloral abgeschieden. 1 H. P.-Stunde liefert 50 g Chloral. Farblose, ölige, eigentümlich durchdringend riechende Flüssigkeit, deren Dämpfe zu Tränen reizen. S. P. 94,4°. Es bildet mit Wasser, Säuren, Alkoholen u. s. w. Kondensationsprodukte unter Wasseraustritt. Ein festes polymeres Chloral erhält man nach dem D. R. P. 139 392, wenn man in Chloral etwa 7 % wasserfreies A12C18 einträgt, wobei die Erwärmung nicht Uber 40° steigen darf. Nach dem Erkalten behandelt man die Reaktionsmasse mit HsO oder verd. Mineralsäure, wobei das polymere Chloral als fester weisser Körper zurückbleibt, der abgesaugt, mit Wasser und dann mit Alkohol ausgewaschen und schliesslich bei mässiger Temperatur getrocknet wird. Das Präparat ist fast geschmacklos und hat stark narkotische Eigenschaften; es soll als Medikament Verwendung finden. Ebenfalls ein festes Polychloral gewinnt man nach dem Amer. Pat. 768 744, indem man in gekühltes Chloral unter Rühren Pyridin eintropfen lässt, bis die Masse zu erstarren beginnt; man schüttelt sie dann mit verd. HCl aus. worauf der Rückstand von der Flüssigkeit getrennt, gewaschen und getrocknet wird. Das D. R. P. 170 534 schützt die Herstellung einer festen Modifikation des Chlorais aus Chloralhydrat oder Chloralalkohoiat, indem man das Ausgangsmaterial mit konz. HsSO« stehen lässt, bis sieh darüber eine weisse teigartige Masse gebildet hat, die man nach Abgiessen der HsSO« in kleinen Mengen in gut gekühlte verd. HCl oder HsSO» einträgt. Vom, hart gewordenen Produkt saugt man die Flüssigkeit ab, wäscht mit wenig kalt. HsO die Säure fort und trocknet im Vakuum über konz. HsSO«. Das Produkt kann (im Gegensatz zu Chloralhydrat und Chloralalkoholat) innerlich in Substanz eingegeben werden, da es in HsO nur schwer löslich ist und die ätzenden, für die Magenschleimhaut schädlichen Eigenschaften des Chloralhydrats nicht hat. Apparate zur Gewinnung von Chloral: J. L. Carl Eckelt, Berlin N W 7, Mittelstr. 2—4.

C h l o r a l a c e t o n c h l o r o f o r m s. „ C h l o r a l a z e t o n c h l o r o f o r m". C h l o r a l a m i d (Chloratum formamidatum). CC13. CH(OH)NH . COH. Durch Einwirkung von Chloral auf Formamid bei gewöhnlicher Temperatur sowie durch Behandeln von Chloralammoniak mit einem Ameisensäureester erhalten. Weisse, glänzende, geruchlose, bitterlich schmeckende Kristalle, die sich langsam in H s O lösen. Sch. P. 114—115°. Chloralformamid wird in der Medizin als Schlafmittel verwendet. Chloralamid, D. A. V

Chloralazetonchloroform.

1 kg Mk. 33,PO

(CH3)sC

COl

ch(OH) CCIa'

Man

s ellt

'

es nach dem D. R. P. 151 188 durch Schmelzen von Chloralhydrat mit Azetonchloroform dar; das so erhaltene feste Reaktionsprodukt löst man in einem erwärmten, geeigneten Lösungsmittel und lässt daraus kristallisieren. Weisse, kampferartig riechende und schmeckende Kristallnadeln vom Sch. P. 65°, wenig löslich in H 2 0, leichtlöslich in Alkohol, Äther, Benzin. Mit HsSO« spaltet es sich in Chloral und Azetonchloroform.

250

Chloralbazid — Chloralkaliprozess,

elektrolytischer.

Es soll ein gut wirkendes Schlafmittel mit lokalanä/sthetischen Eigenschaften sein, ohne die üblen Nebenwirkungen des Chlorais. Chloralbazid. Es entsteht bei Einwirkung von Chlor auf Eiweiss und bildet ein färb- und geschmackloses, in H 2 0 lösliches Pulver. Man verordnet es innerlich bei Magenkrankheiten und Ernährungsstörungen; es veranlasst eine Abnahme der durch abnorme Gärung gesteigerten Bildung organischer Säuren im Magensaft. Chloralbazid, Pulver

.•

1 kg Mk. 72,00

C h l o r a l h y d r a t (Chloratum hydratum). CC1 3 . CH(OH) 3 . Mischt man Chloral mit 12,2 % H 2 0, so erstarrt die Flüssigkeit zu einer kristallinischen Masse, die am besten durch Umkristallisieren aus Benzol gereinigt wird. Das so gewonnene und ger-einigte Chloralhydrat bildet lange, spiessige Nadeln, die sich später in kleinkörnige Kristalle verwandeln. Es riecht aromatisch, schmeckt scharf kratzend und löst sich leicht in Wasser sowie auch in Alkohol und Äther. Sch. P. 57—58«; S. P. 96—98°. Es wird als Narkotikum viel benutzt. Nach einem auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. zu Berlin 1903 von S c h a e r gehaltenen Vortrag lassen sich hochprozentige Lösungen von Chloralhydrat bei forensischen Untersuchungen, Arznei- und Nahrungsmittelprüfungen sowie technischen Analysen sehr vorteilhaft verwenden. P r ü f u n g ' Zur quantitativen Bestimmung des Chloralhydrats benutzt man die Tatsache, dass es sich schon in der Kälte mit Kalilauge quantitativ in Chloroform und ameisensaurea Kalium umsetzt: 5 g Chloralhydrat löst man in 50 ccm Normal-Kalilauge, gibt Phenolphtalein zu u»d titriert das überschüssige Kali sofort mit Normal-Salzsäure. Die zur Umsetzung verbrauchten ccm Kalilauge multipliziert man mit 0,16538, um die in 5 g der angewendetes Substanz enthaltene Menge Chloralhydrat zu erhalten. Enthält das Chloralhydrat etwas freie Salzsäure, so gibt man 10 g in einen 100 ccm Masskolben, setzt 0,5 g Calciumkarbonat und 50 ccm Wasser zu und schüttelt einige Minuten gut durch. Alsdann füllt man mit Wasser bil zur Marke auf, mischt gut und filtriert. 50 ccm des Filtrats gibt man in 50 ccm Normal-Kalilauge und verfährt, wie oben angegeben. — Im übrigen vgl. D. A. V. C h l o r a l h y d r a t krist. D. A . V.

( C h e m - Z t g . 1. N o v e m b e r 1916)

1 kg Mk. 4 , 8 0 — 5 , 0 0

Chloralhydrat: E. Merck, Darmstadt (s. Anzeige im Anz.-Anhang), i Saccharinfabrik A.-fi. vorm. Fahlberg, List & Co., | Magdeburg-Südost (s. Anzeige im Anz.-Anhang).

Apparate zur Gewinnung von Chloralhydrat: J. L. Carl Eckelt, Berlin NW 7, Mittelstr. 2—4. I F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (siehe Anzeige | im Anzuigenanhang).

Chloralkaliprozess, elektrolytischer. Es ist dies unstreitig der wichtigste derjenigen elektrochemischen Prozesse, die auf der Zersetzung wässeriger Elektrolyte beruhen. Man versteht unter dem elektrochemischen Alkali- und Chlorprozess (Chloralkaliprozess) die Zerlegung von Chloralkalien zur Gewinnung von Chlor einerseits und Alkalien anderseits. Die einfache Zersetzungsgleichung NaCI = Na + Cl, nach welcher an der Anode C1 entweicht, während sich an der Kathode metallisches Na ausscheidet, wird durch Sekundärprozesse bedeutend kompliziert: In erster Linie bildet das Na mit dem H 2 0 des Elektrolyten NaOH, also N a t r o n l a u g e , und da die Ätzalkalien mindestens den vierfachen Handelswert der Chloralkalien haben, so ist die Gewinnung von NaOH aus NaCI wie anderseits von KOH aus KCl ein hohen Gewinn versprechender Prozess. Aber leider ist die Summe der bei der Elektrolyse von Chloralkalien vor sich gehenden Reaktionen mit den beiden oben wiedergegebenen Umsetzungen nicht erschöpft, vielmehr spielt sich noch eine Reihe anderer Prozesse gleichzeitig ab, die die Ausbeute schädigen, ja unter Umständen ganz aufheben können. Vor allem sind die bei der Elektrolyse gebildeten Ätzalkalien (Natronlauge und Kalilauge) selbst gute Elektrizitätsleiter; sie werden deshalb wieder zersetzt, und es kommt so an der Anode neben dem bei der Primärzerlegung gebildeten Chlor auch zur Entwickelung von Sauerstoff, während an der Kathode Wasserstoff auftritt. Man hat es also .unter solchen Umständen mit dem Auftreten eines Kreisprozesses zu tun, der elektrische Energie verbraucht, ohne

Chloralkaliprozess, elektrolytischer.

251

p r a k t i s c h e n Nwfzen zu bringen. Diese u n a n g e n e h m e Nebenreaktion, welche die Zersetzung der eben gebildeten Ätzalkalien veranlasst, m a c h t sich um so s t ä r k e r bemerkbar, je konzentrierter die Alkalilösung ist, d. h. j e mehr Ätzalkali s c h o n g & i l d e t worden ist. Aber noch andere Nebenreaktionen machen sich b e m e r k b a r , die allerd i n g s f ü r einzelne Zwecke Nutzen bringen und für diese b e s o n d e r s unterstützt w e r d e n , dagegen hinsichtlich der elektrochemischen Darstellung von Ätzalkalien nur als störend und schädigend e m p f u n d e n w e r d e n k ö n n e n . So bildet sich beispielsweise unterchlorigsaures Alkali (Hypochlorit) durch Einwirkung von Chlor an der Anode auf Ätzalkali. Diese Nebenreaktion entspricht also der Gleichung: 2 NaOH + 2 C1 = NaOCl + NaCl + HsO. Ferner kann d a s gesamte unterchlorigsaure Alkali oder ein Teil d a v o n durch den an der Anode entwickelten Sauerstoff oxydiert w e r d e n ; es geht dabei in Chlorat über, entsprechend der Gleichung: Nä'OCl + O j = NaClOs. Mit den aufgezählten ist die Reihe der u n e r w ü n s c h t e n Nebenreaktionen noch keineswegs erschöpft, vielmehr zerlegen sich die Hypochlorite weiter elektrolytisch unter Bildung von Ätzalkali, W a s s e r s t o f f , unterchloriger Säure und Sauerstoff, während die Chlorate in Ätzalkali, W a s s e r s t o f f , C h l o r s ä u r e und Sauerstoff elektrolysiert w e r d e n . Schliesslich wird noch d e r j e n i g e Teil der unterchlorigsauren und chlorsauren Salze, der durch Diffusion o d e r ü b e r h a u p t durch den Elektrolyten zur Kathode gelangt, durch den dort gebildeten W a s s e r stoff unter Bildung der Chloralkalien reduziert, d. h. es entsteht dann wieder diejenige Verbindung, von der man bei der Elektrolyse ursprünglich ausging. Für die Gewinnung von Ätzalkalien ist es unbedingt nötig, die geschilderten schädlichen Nebenreaktionen auszuscheiden o d e r doch möglichst zu verringern; man kann verschiedene Mittel benutzen. a)Diaphragmenverfahren. Man kann z. B. die Zersetzungszelle durch eine für den Strom d u r c h lässige Membrane, das s o g e n a n n t e D i a p h r a g m a , in zwei R ä u m e scheiden, deren jeder eine Elektrode enthält; man nennt diese Teile der Zersetzungszelle, entsprechend den darin untergebrachten Elektroden, den A n o d e n r a u m und den K a t h o d e n r a u m . Die Alkaliprozesse mit Diaphragma, die sogenannten D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n , v e r d a n k e n ihre Ausgestaltung hauptsächlich d e r C h e m i schen Fabrik Griesheim „Elektron". Viele Schwierigkeiten hatte d a s Diaphragmenverfahren zu überwinden, und m a n c h e davon w e r d e n sich nie beseitigen lassen, weil sie in der Natur des V e r f a h r e n s selbst begründet sind Besonders ist es d a s M a t e r i a l des D i a p h r a g m a s , ü b e r d a s der Streit noch immer nicht zur Ruhe kommen will. Die Diaphragmen müssen gegen die Einwirkung von Chlor und Alkali w i d e r s t a n d s f ä h i g sein, einen geringen elektrischen Leitungswiderstand haben und endlich die Diffusion d e s gebildeten Alkalis in den Anodenraum hinein möglichst verhindern. Wir nennen als b r a u c h b a r vor allem d a s D i a p h r a g m a a u s porösem Portlandzement, weiter d a s j e n i g e a u s ' m i t Sand oder Kieselgur p r ä p a r i e r t e m Asbest, s o w i e endlich d a s Diaphragma in Form von g e g o s s e n e n Seifenplatten. Dagegen hat sich der g e b r a n n t e p o r ö s e T o n , wie er in Form der „ T o n z e l l e n " bei den galvanischen Elementen vielfach v e r w e n d e t wird, f ü r die Technik weniger bewährt. Um die oben genannte Weiterzersetzung der Ätzalkalien zu hindern, darf man die Konzentration bei den D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n nicht zu sehr erhöhen, da diese Zersetzung sich mit dem Gehalt an Ätzalkali steigert; deshalb m u s s man die Lauge schon abziehen, wenn 10—12 % Alkali darin enthalten sind. Zählt man weiter auf, d a s s die D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n zur Schonung d e s D i a p h r a g m a s und der Kohlenanode (welche durch den entwickelten Sauerstoff angegriffen w e r d e n ) nur mit geringen Stromdichten arbeiten können, und ferner, d a s s die D i a p h r a g m e n die Diffusion niemals ganz verhindern, so hätten wir die Hauptnachteile d e s mit Diaphragma arbeitenden elektrochemischen Alkaliprozesses genannt. Immerhin ist d a s Verfahren nach und nach praktisch b r a u c h b a r gemacht w o r d e n und gibt wirtschaftlich d u r c h a u s a n -

252

Chloralkaliprozess,

clektrolytischer.

nehmbare Resultate. D e m u n t e n zu b e s p r e c h e n d e n Quecksilberverfahren gegenüber hat es den Nachteil, d a s s die nach der Elektrolyse e i n z u d a m p f e n d e L a u g e a u s s e r d e n g e b i l d e t e n Ä t z a l k a l i e n n o c h einen g r o s s e n Teil drtr u r s p r ü n g l i c h e n C h l o r i d e e n t h ä l t . D a s s d a s D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n sich t r o t z d e m n e b e n dem Quecksilberverfahren lebensfähig erhalten kann, verdankt es dem Ums t ä n d e , d a s s d i e C h l o r i d e beim A b d a m p f e n d e r L a u g e viel s c h n e l l e r u n d glatter abgeschieden werden, als man nach ihrer Löslichkeit vermuten sollte; e s liegt d i e s a n d e r s t a r k a u s s a l z e n d e n W i r k u n g d e r Ä t z a l k a l i e n in k o n z . wässeriger Lösung. D e r U m s t a n d , d a s s bei d e m D i a p h r a g m e n p r o z e s s e d i e D i f f u s s i o n z w i s c h e n A n o d e n - u n d K a t h o d e n r a u m nie g a n z b e s e i t i g t ist, e r k l ä r t es, d a s s m a n d a b e i h ö c h s t e n s 8 0 % d e r t h e o r e t i s c h e n A u s b e u t e e r z i e l t . D i e s e n F e h l e r will d a s D. R. P. 144 392 d a d u r c h b e s e i t i g e n , d a s s z w i s c h e n A n o d e n - u n d K a t h o d e n z e l l e e i n e M i t t e l z e l l e e i n g e s c h o b e n w i r d ; j e d e d e r drei Z e l l e n w i r d f ü r s i c h g e s p e i s t und d i e Mittelzelle mit e i n e m M e t a l l s u p e r o x y d v e r s e t z t . U n t e r E r w ä r m u n g dieses Elektrolyten werden die Höhenunterschiede zwischen den F l ü s s i g k e i t s s ä u l e n d e r M i t t e l z e l l e und d e r K a t h o d e n z e l l e e i n e r s e i t s u n d d e r Mittel- und d e r A n o d e n z e l l e a n d e r s e i t s so b e m e s s e n , d a s s v e r m ö g e d e r O s m o s e d i e K a t h o d e n - und d i e A n o d e n f l ü s s i g k e i t in e i n e m i h r e g e g e n s e i t i g e A b s ä t t i g u n g zu A l k a l i c h l o r i d b e d i n g e n d e n V e r h ä l t n i s in d i e M i t t e l z e l l e e i n d r i n g e n , zum Z w e c k e , d u r c h i h r e V e r b i n d u n g e i n e N e u b i l d u n g d e s E l e k t r o l y t e n in d e r Mittelzelle herbeizuführen. E s ist z w e c k m ä s s i g , d i e K a t h o d e n f l ü s s i g k e i t durch m e h r e r e v o n e i n a n d e r getrennte Zellen von derart v e r s c h i e d e n e r Höhe d e s h y d r a u l i s c h e n D r u c k e s o d e r G e g e n d r u c k e s s t r ö m e n zu l a s s e n , d a s s d i e D i f f e r e n z z w i s c h e n A u s s e n - und I n n e n d r u c k mit d e m z u n e h m e n d e n G e h a l t e der Flüssigkeit an Ätznatron w ä c h s t . W a s d i e E l e k t r o d e n a n l a n g t , so k a n n d i e K a t h o d e a u s e i n e m b e l i e b i g e n Metall b e s t e h e n ; m e i s t e n s w ä h l t m a n d a s Z e r s e t z u n g s g e f ä s s s e l b s t a u s Schmiedeeisen oder G u s s e i s e n und macht die W a n d u n g zur Kathode. Dag e g e n g i b t e s n u r w e n i g e g u t l e i t e n d e M a t e r i a l i e n , d i e s i c h zu E l e k t r o d e n e i g n e n und d e n an d e r A n o d e e n t s t e h e n d e n K ö r p e r n , w i e C h l o r u n d S a u e r s t o f f , s o w i e w e i t e r u n t e r c h l o r i g e r S ä u r e und C h l o r s ä u r e , g u t w i d e r s t e h e n . Technisch werden wohl ausschliesslich Kohlenstäbe oder Kohlenprismen benutzt; sie bes t e h e n e n t w e d e r a u s R e t o r t e n p r a p h i t (s. d . ) o d e r m a n s t e l l t d i e K o h l e n m a s s e k ü n s t l i c h d a r , i n d e m m a n e i n e M i s c h u n g v o n A n t h r a z i t mit Teer unter sehr starkem D r u c k e z u s a m m e n p r e s s t und die g e p r e s s t e n Stücke d a n n a n h a l t e n d auf e t w a 1000° C. e r h i t z t vgl. Artikel „Elektrische K o h l e n"). — D a s V e r f a h r e n d e s F r a n z . P a t . 3 9 0 9 6 3 b e s t e h t in d e r E l e k t r o l y s e v o n Chloralkalilösungen unter V e r w e n d u n g eines D i a p h r a g m a s und Anoden aus Kupfer. Hierbei sollen Hypochlorite und Chlorate nicht entstehen; ausser k a u s t i s c h e n A l k a l i e n g e w i n n t m a n d u r c h E i n w i r k u n g d e s C1 auf d i e K u p f e r a n o d e p u l v e r f ö r m i g e s CuCl?, d a s s p ä t e r d u r c h k o n z . HjSO» in CuSO« Uberg e f ü h r t wird. D a s Verfahren hat wohl keine praktische Bedeutung. G u t zu b e w ä h r e n s c h e i n t sich d i e T o w n s e n d - Z e l l e . Bei ihr w i r d die Wiedervereinigung von Kathoden- und Anodenflüssigkeit und die G e s a m t heit d e r d a m i t v e r b u n d e n e n s c h ä d l i c h e n N e b e n r e a k t i o n e n d a d u r c h v e r h i n d e r t , d a s s d i e a n d e r K a t h o d e e n t s t a n d e n e Ä t z a l k a l i l a u g e d u r c h ein D i a p h r a g m a in M i n e r a l ö l eintritt, a l s o s o f o r t d e r w e i t e r e n R e a k t i o n e n t z o g e n w i r d . Die C h l o r i d l a u g e f l i e s s t d u r c h ein z e n t r a l e s R o h r e i n ; d i e A n o d e b e s t e h t a u s Graphit, die K a t h o d e a u s Eisendrahtrietz, die ä u s s e r e n K a t h o d e n r ä u m e sind d u r c h E i s e n p l a t t e n b e g r e n z t und mit M i n e r a l ö l g e f ü l l t . In d e m ö l r a u m b e f i n d e n sich R o h r e zur T e m p e r a t u r r e g e l u n g . Als N e u e r u n g ist d a s V e r f a h r e n n a c h D . R. P . 191 2 3 4 zu e r w ä h n e n ; es ist e i n e K o m b i n a t i o n z w i s c h e n d e n D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n u n d d e m w e i t e r unten beschriebenen Aussiger-Glockenverfahren. Die horizontal gelagerte A n o d e (z. B. P l a t t e n a u s A c h e s o n g r a o h i t ) b e f i n d e t sich i n n e r h a l b e i n e r Glocke, deren unterer Rand von einem horizontalen, schmiegsamen Diap h r a g m a (Asbest- und Barytgemisch) abgeschlossen wird. Dieses D i a p h r a g m a liegt d i r e k t auf d e r K a t h o d e , d i e v o n e i n e m e i s e r n e n D r a h t n e t z g e b i l d e t w i r d .

Chloralkaliprozess,

elcktrolytischcr.

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D i e Z e l l e n w e r d e n f ü r S t r o m s t ä r k e n b i s zu 3 0 0 0 A m p e r e g e b a u t ; e b e n s o ist e s infolge der eigenartigen Konstruktion möglich, auch Einheiten bis herunter zu 4 0 A m p e r e S t r o m b e l a s t u n g zu b a u e n . D i e A p p a r a t e s i n d b e r e i t s in d e r c h e m i s c h e n G r o s s i n d u s t r i e mit E r f o l g e i n g e f ü h r t . Bei e i n e m v i e r w ö c h i g e n K o n t r o l l b e t r i e b mit C h l o r n a t r i u m - E l e k t r o l v s e w u r d e n f o l g e n d e D u r c h s c h n i t t s r e s u l t a t e e r z i e l t : a ) S t r o m b e l a s t u n g : 2 0 0 2 A m p e r e p r o B a d ; b) B e t r i e b s s p a n n u n g : 3,66 Volt p r o B a d ; c) S t r o m a u s b e u t e : 94,7 % d e r T h e o r i e ; d ) A l k a l i k o n z e n t r a t i o n : 130 g N a O H im L i t e r ; e) C h l o r g a s : 1,17 V o l u m p r o z e n t Cl. b) Q u e c k s i l b e r v e r f a h r e n . Bei d e n Q u e c k s i l b e r v e r f a h r e n b i n d e t m a n d a s a n d e r K a t h o d e a b g e s c h i e d e n e A l k a l i m e t a l l s o f o r t bei s e i n e r E n t s t e h u n g a n Q u e c k s i I b e r. In d i e s e m Falle bleibt d a s Na ( b e z w . K) vor d e r V e r e i n i g u n g mit d e m W a s s e r d e s E l e k t r o l y t e n b e w a h r t ; e s löst sich v i e l m e h r in d e m Q u e c k s i l b e r auf und b i l d e t damit N a t r i u m a m a l g a m bzw. Kaliumamalgam. M a n hat dann allerdings d a s g e w ü n s c h t e A t z a l k a l i n o c h g a r n i c h t e r h a l t e n , a b e r d a s s e l b e l ä s s t sich o h n e S c h w i e r i g k e i t g e w i n n e n , w e n n m a n d a s A m a l g a m f ü r sich mit W a s s e r in B e r ü h r u n g b r i n g t : d a n n s c h e i d e t sich Q u e c k s i l b e r w i e d e r a b , w ä h r e n d sich d a s A l k a l i m e t a l l mit d e m W a s s e r zu Ätzalkali v e r e i n i g t . Die p r a k t i s c h e A n o r d n u n g d e r Q u e c k s i l b e r v e r f a h r e n l ä s s t sich auf m a n n i g f a c h e W e i s e d e n k e n , u n d in d e r T a t s i n d a u s s e r o r d e n t l i c h viele A u s führungsformen angegeben worden. Ein Teil d e r S c h w i e r i g k e i t e n , w e l c h e d i e D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n b i e t e n , ist bei d e n Q u e c k s i l b e r v e r f a h r e n o h n e w e i t e r e s v e r m i e d e n , n ä m l i c h alle d i e j e n i g e n Ü b e l s t ä n d e , d i e sich a u s d e m f e s t e n D i a p h r a g m a a l s s o l c h e m e r g e b e n — Schwierigkeiten, die d a s gewissermassen als flüssiges Diaphragma aufz u f a s s e n d e Hg nicht bietet. Dafür hatte das Quecksilberverfahren anf ä n g l i c h v i e l e a n d e r e M i s s s t ä n d e : N a m e n t l i c h w a r e s ein l a n g e Zeit nicht zu ü b e r w i n d e n d e r Ü b e l s t a n d , d a s s d a s A m a l g a m — weil l e i c h t e r — auf d e m Quecksilber schwimmt. Hierdurch wurde das darunter liegende Quecksilber von d e m n e u g e b i l d e t e n A l k a l i m e t a l l g e t r e n n t , w ä h r e n d d a s A m a l g a m bei steigendem G e h a l t an Alkalimetall schliesslich selbst eine Rückzersetzung erlitt. D i e s e r Ü b e l s t a n d ist i n z w i s c h e n b e s e i t i g t w o r d e n , u n d z w a r s c h e i n t s i c h d a n a m e n t l i c h d i e C a s f n e r s c h e A n o r d n u n g b e w ä h r t zu h a b e n . D e r C a s t n e r s c h e A p p a r a t b e s t e h t a u s e i n e m s c h a u k e l n d e n , d u r c h e i n e S c h e i d e w a n d in z w e i H ä l f t e n z e r l e g t e n f l a c h e n T r o g e ; d i e S c h e i d e w a n d r e i c h t n i c h t g a n z b i s auf d e n B o d e n d e s T r o g s , d e r v e r b l e i b e n d e S p a l t w i r d d u r c h d a s in d e n A p p a r a t g e g o s s e n e H g g e s p e r r t . In d e r e i n e n T r o g h ä l f t e w i r d d i e z u g e f ü h r t e N a C l - o d e r K C I - L ö s u n g e l e k t r o l y t i s c h z e r l e g t ; d a s e n t w i c k e l t e Cl w i r d a b g e l e i t e t , d a s Na o d e r K l ö s t s i c h im Hg. D a d a s l e t z t e r e n u n a b e r d u r c h d i e s c h a u k e l n d e B e w e g u n g d e s T r o g e s sich b e s t ä n d i g hin und her b e w e g t , s o m u s s d a s g e b i l d e t e A m a l g a m in d i e a n d e r e T r o g h ä l f t e h i n ü b e r f l i e s s e n , w o es s i c h mit r e i n e m H 2 0 unter Bildung von Alkalilauge und Entwicklung von H umsetzt. Die durch das Q u e c k s i l b e r v e r f a h r e n erzeugten Alkalilaugen sind chloridfrei, w a s einen Vorteil g e g e n ü b e r d e m D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n b e d e u t e t , a b e r s i e s i n d bei weitem nicht so konzentriert, e r f o r d e r n also längeres E i n d a m p f e n als die Laugen des Diaphragmenverfahrens. N a c h d e m D. R. P . 142 7 1 3 v e r w e n d e t m a n b e i m Q u e c k s i l b e r v e r f a h r e n e i n e n A p p a r a t , d e s s e n e i s e r n e B o d e n p l a t t e auf d e m g r ö s s t e n T e i l e i h r e r O b e r f l ä c h e v o n d e m d a r ü b e r b e f i n d l i c h e n H g isoliert ist und n u r d u r c h einen L e i t e r von s c h m ä l e r e m Q u e r s c h n i t t mit d i e s e m in V e r b i n d u n g s t e h t . Bei d e m A p p a r a t d e s D. R. P. 145 7 4 9 r i e s e l t d a s H g ü b e r s e n k r e c h t o d e r s c h r ä g s t e h e n d e E i s e n b l e c h e , d i e mit e n g a n e i n a n d e r l i e g e n d e n R i e f e n v o n g e r i n g e m D u r c h messer versehen sind; hierdurch arbeitet man dem durch d a s Stroinschliessen verursachten starken Anwachsen der Oberflächenspannung des herunterfliessenden Amalgams entgegen. E i n e K o m b i n a t i o n d e s . D i a p h r a g m e n - mit d e m Q u e c k s i l b e r v e r f a h r e n v e r s u c h t d a s D a n . P a t . 8 5 2 9 v o n 1905. N a c h R. T a u s s i g ( V o r t r a g auf d e m VI. I n t e r n a t i o n a l e n K o n g r e s s f ü r a n g e w a n d t e C h e m i e in L o n d o n 1909, R e f e r a t : C h e m . Ztg. 1909, S. 587) k a n n

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Chloralkaliprozess, elektrolytischer.

man von den technisch a n g e w e n d e t e n Q u e c k s i l b e r v e r f a h r e n ' 4 T y p e n unterscheiden: 1. D i e a l t e C a s t n e r - K e l l n e r - Z e l l e . Die Anoden bestanden aus Kohle, als Kathoden dienten Eisendrahtgitter. D i e S c h a u k e l z e l l e ist dreit e i l i g , und d i e Q u e c k s i l b e r b e w e g u n g , d i e s e h r u n b e d e u t e n d und l a n g s a m i s t , wird durch einen seitlich angreifenden Exzenter bewirkt. 2. Der K e l l n e r - A p p a r a t ( D r u c k g e f ä s s t y p e ) . Er besteht a u s drei nebeneinanderliegenden Abteilungen, die durch S i p h o n s getrennt sind. D i e C h l o r z e l l e l i e g t in d e r M i t t e , zum U n t e r s c h i e d e v o n d e r a l t e n C a s t n e r z e l l e , b e i d e r d i e N a t r o n z e l l e in d e r M i t t e i s t . D i e b e i d e n s e i t l i c h a n g e o r d n e t e n N a t r o n z e l l e n b e s i t z e n V e r t i e f u n g e n , in w e l c h e d i e D r u c k g e f ä s s e eintauchen. D a s H g w i r d d u r c h D r u c k l u f t v o n d e r e i n e n A b t e i l u n g in d i e andere getrieben. B e i m D u r c h g a n g durch die mittlere Zelle reichert es sich mit N a a n u n d g i b t s e i n e n N a - G e h a l t b e i m D u r c h g a n g d u r c h d i e e n t g e g e n gesetzte Natronzelle ab. D i e Anoden bestehen aus Platin (Platinnetzen), die Kathoden sind gusseiserne Roste. 3. Der K e l l n e ' r - S o l v a y - A p p a r a t (Schöpfrad). Er besteht aus zwei parallelen, miteinander kommunizierenden, geneigt angeordn e t e n T r ö g e n , in d e n e n d a s H g d u r c h d a s S c h ö p f r a d in Z i r k u l a t i o n g e h a l t e n wird. D i e s e Z e l l e s t e l l t d i e g r ö s s t e n E i n h e i t e n d a r ; s i e w i r d für 1 0 0 0 0 b i s 15 0 0 0 A m p . g e b a u t . 4 . D e r n e u e K e 11 n e r - A p p a r a t ( A r c h i m e d i s c h e Schraube). D i e s e r A p p a r a t u n t e r s c h e i d e t s i c h v o n d e m u n t e r 3 . g e n a n n t e n e i g e n t l i c h nur durch die B e w e g u n g s v o r r i c h t u n g d e s Q u e c k s i l b e r s , denn an Stelle des S c h ö p f rades, wird eine Archimedische S c h r a u b e verwendet. c)

G l o c k e n v e r f a h r e n .

Das sogenannte G l o c k e n v e r f a h r e n s t e h t i m G r u n d e in d e r M i t t e z w i s c h e n D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n u n d Q u e c k s i l b e r v e r f a h r e n : In e i n e n f l a c h e n T r o g t a u c h t e i n e G l o c k e , in d e r d i e d e n Q u e r s c h n i t t d e s Gefässes fast ganz ausfüllende scheibenförmige Kohlenanode aufgehängt ist. D i e e i s e r n e n K a t h o d e n t a u c h e n a u s s e r h a l b d e r G l o c k e in d e n E l e k t r o l y t e n ; d i e s e r w i r d in u n u n t e r b r o c h e n e m S t r o m e in d i e G l o c k e g e l e i t e t und f l i e s s t am R a n d e d e s T r o g e s , mit Ä t z a l k a l i b e l a d e n , a b . Nach einer Arbeit von A d o l p h ( Z t s c h r . f. E l e k t r o c h e m . 1 9 0 1 , 5 8 1 ) b e r u h t d a s Glockenv e r f a h r e n d a r a u f , d a s s s i c h z w i s c h e n d e r L ö s u n g in d e r A n o d e n g l o c k e und d e r a u s s e n l i e g e n d e n im K a t h o d e n r a u m e i n f o l g e d e r v e r s c h i e d e n e n D i c h t e d e r Flüssigkeiten eine scharfe, als flüssiges Diaphragma wirkende Trennungss c h i c h t a u s b i l d e t und a u t o m a t i s c h a u f r e c h t e r h ä l t . D i e W i r k u n g soll vollkommener sein als beim Diaphragmenverfahren; das G l o c k e n v e r f a h r e n gestattet o h n e V e r s c h l e c h t e r u n g der a n f ä n g l i c h e n S t r o m a u s b e u t e , viel k o n z e n t r i e r t e r e A l k a l i l a u g e n ( 1 0 0 — 1 5 0 g Ä t z a l k a l i in 1 1) h e r z u s t e l l e n , j e d o c h m e r k w ü r d i g e r w e i s e nur, wenn die A n o d e nicht a u s Platin s o n d e r n a u s K o h l e besteht. D a s G l o c k e n v e r f a h r e n wird, weil es von der C h e m i s c h e n F a b r i k A u s s i g h e r r ü h r t , a u c h a l s A u s s i g e r V e r f a h r e n b e z e i c h n e t ; e s ist d u r c h D . R . P . 141 187 g e s c h ü t z t . W e g e n s e i n e r g r o s s e n V o r z ü g e h a t e s in D e u t s c h l a n d und a n d e r n L ä n d e r n s c h o n b e d e u t e n d e V e r b r e i t u n g g e f u n d e n . D i e D . R . P . 1 0 7 9 1 7 u n d 1 4 2 2 4 5 b e t r e f f e n e i n e n G l o c k e n a p p a r a t zur Chloralkalielektrolyse, wobei die horizontal gelagerte Anode von der G l o c k e u m s c h l o s s e n ist, w ä h r e n d s i c h d i e K a t h o d e a u s s e r h a l b d e r G l o i c k e b e f i n d e t ; d i e Kathodenlauge fliesst an mehreren symmetrisch verteilten Abflussöffnungen ab.

D a s wertvollste Produkt des elektrolytischen Chloralkaliprozesses sind die Ätzalkalien NaOH und KOH. S e l b s t v e r s t ä n d l i c h ist e s m ö g l i c h , s t a t t d e r H y d r o x y d e d i e K a r b o n a t e ( S o d a und P o t t a s c h e ) zu e r h a l t e n , w e n n m a n in d i e e n t s t e h e n d e b e z w . e n t s t a n d e n e Ä t z a l k a l i l a u g e CO2 e i n l e i t e t , a b e r e i n e d e r artige U m s e t z u n g w ä r e unvorteilhaft und verfehlt, weil man dabei den auf die

Chloralkaliprozess, elektrolytischer.

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E r z e u g u n g d e r Ä t z a l k a l i e n v e r w e n d e t e n h o h e n E n e r g i e a u f w a n d zum g r ö s s t e n Teil nutzlos wieder preisgeben würde. — D i e T a t s a c h e , d a s s s i c h d a s t e c h n i s c h w i c h t i g e C1 b e i m . A l k a l i p r o z e s s a n d e r A n o d e a b s c h e i d e t und d a s s d i e s e s G a s , w e n n n i c h t b e s o n d e r e V o r s i c h t s m a s s r e g e l n g e t r o f f e n s i n d , l e i c h t zur B i l d u n g v o n H y p o c h l o r i t e n f ü h r t , h a t V e r f a h r e n gezeitigt, w e l c h e die direkte elektrolytische Erzeugung hypochlorithaltiger B l e i c h l a u g e n bezwecken. S o wird bei dem H e r m i t e sehen B l e i c h v e r f a h r e n eine C h l o r m a g n e s i u m l ö s u n g , der 5 % S t e i n s a l z und 0 , 5 % Seesalz zugesetzt sind, bei 5 Volt elektrolysiert; e s bildet sich eine Bleichlauge, w e l c h e U n t e r c h l o r s ä u r e , u n t e r c h l o r i g e S ä u r e und C h l o r s ä u r e enthält. V g l . h i e r z u A r t i k e l „ B l e i c h e n " u n t e r 11. E l e k t r o l y t i s c h e B l e i c h u n g . B e i d e r E r z e u g u n g v o n H y p o c h l o r i t e n ist e i n e H a u p t q u e l l e d e r S t r o m verluste die teilweise Reduktion der Hypochlorite an der K a t h o d e . D a s D . R. P . 141 3 7 2 f ü h r t d i e E l e k t r o l y s e , um d i e S t r o m v e r l u s t e m ö g l i c h s t zu v e r m i n d e r n und h o c h k o n z e n t r i e r t e H y p o c h l o r i t l ö s u n g e n zu g e w i n n e n , b e i g l e i c h z e i t i g e r G e g e n w a r t v o n E r d a l k a l i v e r b i n d u n g e n und g e r i n g e n M e n g e n H a r z l ö s u n g e n a u s . W e r d e n z. B . 14 1 e i n e r 10 % i g e n N a C l - L ö s u n g u n t e r Z u s a t z von 4 0 g CaCU, 3 0 g C a ( O H ) 2 und 5 0 c c m einer durch A u f l ö s e n v o n K o l o p h o n i u m in S o d a l ö s u n g h e r g e s t e l l t e n k o n z . H a r z l ö s u n g mit 1 2 5 A m p . e l e k t r o l y s i e r t , s o e r h ä l t m a n n a c h 1 S t d . 9 g a k t i v e s C1 in 1 1, n a c h 3 S t d . 2 3 g , n a c h 6 S t d . 3 3 , 5 g Cl in 1 1, u n d z w a r in d e r F o r m d e s H y p o c h l o r i t s . S o l l die zur B i l d u n g von C h I o r a t e n und P e r c h l o r a t e n f ü h r e n d e N e b e n r e a k t i o n d e s e l e t r o l y t i s c h e n C h l o r a l k a l i p r o z e s s e s in d e n V o r d e r g r u n d treten, s o sind v e r s c h i e d e n e B e d i n g u n g e n einzuhalten. Die einzelnen veröffentlichten Verfahren weichen, w a s Stärke des Elektrolyten, dessen T e m p e r a t u r , S t r o m d i c h t e u. s . w . a n l a n g t , s e h r v o n e i n a n d e r a b ; w o h l s t e t s w i r d mit w a r m e r Chloralkalilösung gearbeitet. A l l e V o r s c h r i f t e n s t i m m e n in d e m einen Punkt überein, dass der Elektrolyt nicht neutral sondern alkalisch sein m u s s ; z e r s e t z t m a n a l s o K C l - L ö s u n g zur G e w i n n u n g v o n K C l O j , s o m u s s m a n ihr K a l i l a u g e b e i m i s c h e n und a u c h s t ä n d i g d a v o n n a c h f ü l l e n , um d e n E l e k t r o lyten i m m e r a l k a l i s c h zu e r h a l t e n . A n d e r e V o r s c h r i f t e n s e t z e n n i c h t K a l i l a u g e s o n d e r n P o t t a s c h e l ö s u n g zu. N a c h d e m D . R . P . 1 3 6 6 7 8 s e t z t m a n zur e l e k t r o l y t i s c h e n D a r s t e l l u n g v o n C h l o r a t e n und P e r c h l o r a t e n k l e i n e M e n g e n C h r o m s ä u r e b e z w . B i c h r o m a t h i n z u . D a m i t d i e C h r o m s ä u r e d a u e r n d in d e r F o r m v o n B i c h r o m a t b l e i b t , f ü g t m a n w ä h r e n d d e r E l e k t r o l y s e k o n t i n u i e r l i c h o d e r in Z w i s c h e n r ä u m e n v e r d . H C l zu, d i e d a s n e u t r a l e C h r o m a t in d a s B i c h r o m a t ü b e r f ü h r t . Nach B e e n d i g u n g des P r o z e s s e s wird die Anodenflüssigkeit eingedampft; d a s G e m i s c h v o n K C l und K C l O j w i r d d u r c h U m k r i s t a l l i s i e r e n g e t r e n n t . Als A n o d e für die G e w i n n u n g von C h l o r a t e n scheint nur P 1 a t i n geeignet zu s e i n ; d i e K a t h o d e b e s t e h t g e w ö h n l i c h a u s E i s e n . Z u m e r k e n ist, d a s s m a n c h e d e r zur e l e k t r o c h e m i s c h e n C h l o r a t g e w i n n u n g d i e n e n d e n A p p a r a t e o h n e Diaphragma, andere dagegen m i t einem solchen arbeiten. C h l o r a t e e r h ä l t m a n n a c h d e m o b e n b e s c h r i e b e n e n D . R . P . 141 3 7 2 , w e n n m a n d i e e i n e A b ä n d e r u n g trifft, n i c h t in k a l t e r s o n d e r n in h e i s s e r L ö s u n g zu e l e k t r o l y s i e r e n . D a s D . R . P . 2 0 5 0 8 7 b e t r i f f t ein V e r f a h r e n zur e l e k t r o l y t i s c h e n E r z e u g u n g von Oxydationsmitteln, wie Hypochloriten, Chloraten, B r o m a t e n u.s.w., mittels Verwendung von T ü r k i s c h r o t ö l als reduktionsverhinderndem Mittel. D u r c h D . R . P . 2 1 3 5 9 0 w i r d ein V e r f a h r e n z u r e l e k t r o l y t i s c h e n H e r stellung h a l t b a r e r A l k a l i h y p o c h l o r i t l ö s u n g e n geschützt, und zwar b e s t e h t der E r f i n d u n g s g e d a n k e in e i n e r k o n t i n u i e r l i c h e n Z u f ü h r u n g v o n Ä t z a l k a l i . N a c h d e m D . R . P . 1 4 3 3 4 7 s o l l zur E r z e u g u n g v o n C h l o r a t e n u n d P e r c h l o r a t e n der E l e k t r o l y t an der A n o d e einer g r ö s s e r e n elektrochemischen Stroniwirkung a u s g e s e t z t werden als an der K a t h o d e ; man lenkt dazu einen T e i l d e s S t r o m e s v o n d e r A n o d e zu e i n e r H i l f s k a t h o d e a b , w e l c h e s i c h in e i n e r besonderen, von dem eigentlichen Zersetzungsgefäss durch eine p o r ö s e W a n d g e t r e n n t e n Z e l l e b e f i n d e t . B e i d i e s e r A n o r d n u n g b e f i n d e t s i c h in d e r L ö s u n g s t e t s e i n e g e w i s s e M e n g e u n t e r c h l o r i g e r S ä u r e , d i e w e n i g b e s t ä n d i g i s t und

256

Chloralkaliprozess, elektrolytischer.

s i c h r a s c h in C h l o r s ä u r e v e r w a n d e l t ; l e t z t e r e b i l d e t i h r e r s e i t s mit d e m a l k a l i s c h e n Hypochlorit Chlorat, w ä h r e n d von neuem unterchlorige S ä u r e frei wird. D a s D . R . P . 1 4 4 1 0 9 w e i t e r v e r f ä h r t zur k o n t i n u i e r l i c h e n D a r s t e l l u n g v o n C h l o r a t e n s o , d a s s m a n d i e zu e l e k t r o l y s i e r e n d e L a u g e u n u n t e r b r o c h e n d u r c h d i a p h r a g m e n l o s e Z e l l e n s t r ö m e n l ä s s t und s i e h i e r b e i auf e i n e r s o l c h e n T e m p . ( 4 0 — 9 5 u ) hält, s o w i e ihre G e s c h w i n d i g k e i t derart regelt, d a s s einerseits etwa gebildetes Hypochlorit sich wieder zersetzen muss, anderseits die a u s s t r ö m e n d e L a u g e nur w e n i g m e h r a l s 3 % C h l o r a t e n t h ä l t . Nach dem D . R. P . 153 8 5 9 setzt man zur D a r s t e l l u n g h a l o g e n s a u r e r S a l z e dem Elektrolyten F l u o r v e r b i n d u n g e n zu. Man erhält so d u r c h E l e k t r o l y s e w a r m e r K C l - b e z w . N a C l - L ö s u n g o h n e D i a p h r a g m a viel h ö h e r e A u s b e u t e a n C h l o r a t a l s o h n e F l u o r v e r b i n d u n g e n ; die l e t z t e r e n v e r w e n d e t m a n a m b e s t e n a l s H F o d e r a b e r in F o r m s o l c h e r V e r b i n d u n g e n , a u s d e n e n im E l e k t r o l y t e n f r e i e H F g e b i l d e t w i r d . N a c h d e m D . R . P . 1 5 9 7 4 7 s o l l m a n zur D a r s t e l l u n g v o n C h l o r a t e n d e m E l e k t r o l y t e n e i n e k l e i n e M e n g e C h l o r k a l k l ö s u n g z u s e t z e n , mit e i n e r S t r o m d i c h t e v o n 1 0 0 0 A m p . a u f 1 q m K a t h o d e n f l ä c h e und b e i 8 0 — 1 0 0 ° a r b e i t e n . Hierbei soll e i n e r s e i t s auf der K a t h o d e ein K a l k ü b e r s c h u s s e n t s t e h e n , d e r R e duktionswirkungen verhindert, während sich an der A n o d e unmittelbar unterchlorige S ä u r e bildet, die durch ihre o x y d i e r e n d e W i r k u n g die Chloratbildung beschleunigt. D a s Franz. Pat. 3 3 9 251 iässt bei der elektrolytischen Herstellung von C h l o r a t e n und P e r c h l o r a t e n k l e i n e M e n g e n v o n H a r z und v o n S a l z e n d e r a l k a l i s c h e n E r d e n s o w i e v o n v e r d . HCl z u s e t z e n . N a c h d e m A m e r . P a t . 7 8 8 6 3 1 g e w i n n t m a n g l e i c h z e i t i g C h l o r a t e und P e r c h l o r a t e auf elektrolytischem W e g e , indem man dem Elektrolyten B l e i chlorid zusetzt. H i e r b e i f ä l l t B l e i h y d r o x y d a u s , d a s in B l e i s u p e r o x y d u m gewandelt werden soll. N a c h d e m F r a n z . P a t . 3 6 2 7 3 7 mit z w e i Z u s a t z - P a t e n t e n s o l l m a n zur D a r s t e l l u n g halogffcnsaurer S a l z e d e m E l e k t r o l y t e n S a l z e d e s V a n a d i u m s , Mangans, Molybdäns, Urans, Eisens, Titans, Bleis, Kupfers, Antimons oder S e l e n s z u s e t z e n ; im ü b r i g e n a r b e i t e t m a n o h n e D i a p h r a g m a . Andere Verfahren, die die elektrolytische Darstellung von Chloraten u . s . w . zu v e r b e s s e r n b e s t i m m t s i n d , s i n d in d e n D . R . P . 1 9 0 6 2 6 , 1 9 5 6 3 9 , 2 0 2 5 6 2 , 2 0 2 5 0 0 , 2 0 5 0 8 7 und 2 0 5 0 1 9 n i e d e r g e l e g t . B i s vor kurzem hat man sich b r a u c h b a r e V e r f a h r e n der elektrolytischen C h l o r a l k a l i z e r s e t z u n g z u r G e w i n n u n g v o n Ä t z a l k a l i e n nur s o d e n k e n k ö n n e n , d a s s der Elektrolyt eine w ä s s e r i g e L ö s u n g darstellt, dagegen glaubte m a n , d i e e l e k t r i s c h e Z e r s e t z u n g g e s c h m o l z e n e r E l e k t r o l y t e zu d i e s e m Z w e c k e v o n v o r n h e r e i n a l s a u s s i c h t s l o s b e z e i c h n e n zu m ü s s e n . J e t z t a b e r h a t sich diese Ansicht geändert, denn d a s sogenannte A c k e r - V e r f a h r e n der N a O H - F a b r i k a t i o n ist n a c h a l l e n B e r i c h t e n d u r c h a u s b r a u c h b a r u n d w i r t schaftlich günstig. D a s V e r f a h r e n ist nicht ganz neu, w o v o n die P a t e n t nummer 114 7 3 9 zeugt, doch hat es lange Zeit gedauert, bis man die m a n n i g fachen Schwierigkeiten überwinden lernte. Nach dem Acker-Verfahren elektrolysiert man geschmolzenes N a C l ; als Anoden dienen Graphitzylinder, als K a t h o d e g e s c h m o l z e n e s P b , das den Zersetzungsofen rasch durchströmt und d a b e i 4 % Na a u f n i m m t . D a s m i t Na l e g i e r t e P b w i r d e i n e m W a s s e r d a m p f strahle von 3 Atm. S p a n n u n g ausgesetzt, der einerseits die Legierung b e w e g t und a n d e r s e i t s d a s Na in N a O H ü b e r f ü h r t . D i e T e m p . liegt dicht ü b e r dem S c h . P . d e s N a C l und w i r d o h n e ä u s s e r e H e i z u n g n u r d u r c h d e n S t r o m a u f r e c h t erhalten. Der W a s s e r s t o f f entweicht brennend aus dem Ofenmunde, über d e s s e n L i p p e d a s g e s c h m o l z e n e N a O H s t e t i g in d i e A u f f a n g b e c k e n a b f l i e s s t , um d o r t zu e r s t a r r e n . D a s C1 w i r d d u r c h e i n e n V e n t i l a t o r a b g e s a u g t . Die S t r o m a u s b e u t e n ü b e r s t e i g e n 9 0 % ; j e d e r O f e n w i r d mit 8 0 0 0 A m p . b e t r i e b e n . A l s e i n z i g e r N a c h t e i l w i r d a n g e f ü h r t , d a s s m a n mit 6 , 7 5 V . S p a n n u n g a r b e i t e n m u s s , g e g e n ü b e r nur 4 , 5 V . b e i d e n n a s s e n V e r f a h r e n . Hypochloritanlagen Siemens

& Halske A . - G .

bauen:

Wernerwerk,

Siemen»stadt bei

Berlin.

Chloralose —

Anlagen für

257

Chlorbenzoesäurerl.

Chloralkalielektrolyse:

Siemens & Halske A.-G. Wernerwerk,

Rohrleitungen, zeugmasse:

Hähne,

Siemensstadt bei Berlin.

Gefässe

Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Kanalisation

aus

gasdichter

Hoffmannscher

Stein-

und chemische Industrie, Friedrichsfeld (Bad.).

C h l o r a l o s e (Anhydroglukochloral). K o n d e n s a t i o n s p r o d u k t von Chloral mit T r a u b e n z u c k e r ; es bildet f a r b l o s e , bittere, in warmem H s O l e i c h t l ö s l i c h e Kristalle, S c h . P. 185°. E s dient a l s Schlafmittel bei Neurasthenie, Herz- und G e i s t e s k r a n k h e i t e n , muss a b e r mit g r o s s e r V o r s i c h t . a n g e w e n d e t werden. Chloralose

.

HMk.

11,00

C h l o r a n i l siehe „ C h i n o n e " . C h l o r a t e (chlorsaure Salze). S i e h e unter den betreffenden Metallverbindungen; vgl. auch den Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , elektroI y t i s c h e r". N a c h w e i s t Nach einem auf dem Intern. Kongr. f. » g e w . Chem. zu Berlin 1903 von L a f i 1 1 e -Madrid gehaltenen Vortrag ,,Recherches des chlorates" ist die oft verwendete Methode des Nachweises von Chloraten mit konz. H a S0 4 und Anilin oder Resorzin nicht zuverlässig, da häufig Nebenreaktionen» auftreten, welche das sichere Erkennen der Farben beeinträchtigen. Sehr leicht läset sich dagegen die Gegenwart von Chloraten mit A n i l i n u n d k o n z. S a l z s ä u r e erkenne«, und zwar ist auch das mit Toluidin verunreinigte gewöhnliche Anilin des Handels verwendbar. Der Nachweis geschieht folgendermassen: Mau setzt zu der in Frage kommenden Lösung einige Tropfen Anilinwasser (1 ccm Anilin : 40 ccm Wasser) und fügt dann das gleiche Volum wie die zu prüfende Lösung HCl von 22° Bö hinzu. Bei Vorhandensein von Chlorat tritt eiae rotviolette Färbung auf, die zunächst in ein tiefes Dunkelblau und später in Grüm übergeht. Die Methode gestattet die Erkennung von %oo mg Chlorat in einer kalt gesättigten Nitratlösung. Das Vorhandensein anderer Körper beeinflusst die Reaktion kaum; namentlich dürfen Chloride, Perchlorate, Arsenate, Molybdate, Ferricyanid und Zucker vorhanden sein. Dagegen verhalten sich freies Chlor und Hypochlorite ebenso wie Chlorate.

i '

Apparate zur Gewinnung von C h l o r a t e n : " j . L. Carl Eckelt, Berlin NW 7, Mittelstr. 2 - 4 .

!

Anlagen für die Herstellung und T r o c k n u n g :

Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW 23, anhang).

Chloratanlagen,

Brückenallee 30 (siehe Anzeige im

Anzeigen-

elektrolytische:

Riemens & Halske A.-G. Wernerwerk,

Siemensstadt b.

Berlin.

Chloräthoform. Unter dieser B e z e i c h n u n g geht eine M i s c h u n g von reinem Chloroform mit Äthylchlorid. C h l o r & t h y l siehe „Äthylverbindungen". C h l o r b e n z o e s ä u r e n ( A c i d u m chlorbenzo'icum). CsH»Cl . COaH. Von den drei Isomeren ist jetzt die o - C h l o r b e n z o e s ä u r e wichtig g e w o r den, denn nur, wenn man s i e billig gewinnen kann, hat das V e r f a h r e n der Indigosynthese nach den D. R. P. 125 4 5 6 , 142 5 0 6 und 142 5 0 7 (vgl. den Artikel „ I n d i g o f a r b s t o f f e " ) Aussicht auf e r f o l g r e i c h e Durchführung. Eine z w e c k m ä s s i g e D a r s t e l l u n g s a r t von o - C h l o r b e n z o e s ä u r e s c h e i n t von D i m r o t h ( B e r . d. deutsch, chem. G e s . 3 5 , 2 8 7 0 ) gefunden zu s e i n ; er stellt durch Erhitzen von b e n z o e s a u r e m Q u e c k s i l b e r eine A n h y d r o - o - o x y m e r k u r i b e n z o e s ä u r e dar, die bei der B e h a n d l u n g mit Halogen in o - H a l o g e n b e n z o e s ä u r e übergeht. Nach dem D. R. P. 146 174 erhält man eine g r ö s s e r e Ausbeute an o - C h l o r b e n z o e s ä u r e , wenn man die Chlorierung der B e n z o e s ä u r e in verdünnter L ö s u n g mit Alkali und Chlor in molekularem Verhältnis oder mit der e n t s p r e c h e n d e n M e n g e von Hypochlorit bei einer 50° nicht übersteigenden T e m p . ausführt. B e i Einhaltung d i e s e r B e d i n g u n g e n gelingt es, die Chlorierung der B e n z o e säure so zu leiten, d a s s von den drei möglichen C h l o r b e n z o e s ä u r e n die o - V e r bindung in technisch v e r w e r t b a r e n M e n g e n erhalten wird. Zur Darstellung von m - C h l o r b e n z o e s ä u r e setzt man nach D . R. P . 2 6 6 577 B e n z o e s ä u r e der gleichzeitigen Einwirkung von HCl und HNOa aus. Chlorbenzoesäure: Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co., Blücher X.

Magdeburg-Südost (s. Anzeige im Anz.-Anhang). ]7

258

Chlorbenzol —

Chloressigsäuren.

Chlorbenzol. Nach dem D. R. P. 219 242 stellt man es direkt aus C.H. und C1 in Gegenwart eines Uberträgers her, und zwar dient als solcher ein Gemisch aus FeCU mit feinverteiltem metall. Fe. Man unterbricht die regelmässig und ohne wesentliche Temperaturerhöhung vor sich gehende Chlorierung, bevor sämtliches Benzol chloriert ist, und destilliert das Produkt, welches neben Monochlorbenzol nur unwesentliche Mengen von Dichlorbenzol und freies Benzol enthält, direkt aus dem ReaktionSgefäss unter Anwendung eines Vakuums bei 80° über. Das Destillat wird dann bei gewöhnlichem Druck fraktioniert. Das Monochlorbenzol eignet sich nach D. R. P. 288 118 dazu, Kleider, Pelzwerk u. s. w. vor Motten, Käfern u. s. w. zu schützen, bzw. diese und andere Schädlinge zu töten. Vgl. den Artikel „ D i c h l o r b e n z o 1". C h l o r b r o m s i l b e r p a p i e r siehe „ P h o t o g r a p h i - s c l i e P a p i e r e". C h l o r c a l c i u m (Calciumchlorid) siehe unter „Calciumverbind ü n g e n". Chlorcalcium: Bosnische Elektrizitüt-S-Aktiengesellschaft, Wien 1/1, Tegetthoffstr. 7. „Hcrmania" Akt.-Ges., Schönebeck (Elbe).

| Dr. Krüger & Sommerfeld, Cassel (siehe Allzeige i im Anzeigenanhang) |

Chlorcalcium, chemisch rein:

Dr. Heinr. König & Co., G. m. b. H., Leipzig Plagwitx.

Chloressigsäuren. 1. C h l o r e s s i g s ä u r e (Monochloressigsäure; Acidum monochloraceticum). CH 2 C1. COOH. Man erhält sie nach verschiedenen Methoden, gewöhnlich so, dass man durch erwärmte Essigsäure im Sonnenlichte C1 durchleitet, nachdem man ihr vorher Jod beigemischt hat. Noch bequemer erhält man sie aus Azetylchlorid durch Einwirkung von C1 in Gegenwart von Phosphor. Ferner kann man sie durch Einwirkung von Sulfurylchlorid auf Essigsäure gewinnen. Letztere Methode wird verbessert durch das D. R. P. 157 816, wonach man das Sulfurylchlorid auf Essigsäure in Gegenwart des Chlorids oder Anhydrids der letzteren unter schwachem Erwärmen einwirken lässt. So erwärmt man 60 kg Essigsäure mit 150 kg Sulfurylchlorid und 0,6 kg Azetylchlorid auf 55—60°; hat die Gasentwicklung aufgehört, so erhitzt man kurze Zeit über den S. P. des SOsClj und lässt dann erkalten, wobei die Masse zu reiner krist. Monochloressigsäure erstarrt. Endlich kann man die Chlorierung der Essigsäure direkt in Gegenwart von Schwefel vollziehen, jedoch ist von letzterem eine verhältnismässig grosse Menge nötig. Nach dem Engl. Pat. 6031 von 1910 genügt 1 T. Schwefel auf 100 T. Eisessig bei praktisch theoretischer Ausbeute, wenn man der Verlangsamung der Reaktionsgeschwindigkeit durch Zusatz einer kleinen Menge Azetylchlorid oder Essigsäureanhydrid begegnet. Kristalle vom Sch. P. 62»; S. P. 185—187°. Zerfliesst an der Luft und löst sich in HsO sehr leicht unter beträchtlicher Temperaturerniedrigung. Sie wirkt, namentlich als Dampf, sehr ätzend und wird auch zum Ätzen benutzt. Ihre Hauptverwendung findet die Monochloressigsäure zur Darstellung des künstlichen Indigos. Chloressigsäure, techn „ ehem. rein, krist.

Chloressigsäuren:

Dr. Krüger & Sommerfeld, Cassel (siehe Anzeige

1 kg M k . 1 „ ,,

4,40 7,70

im Anzeigenanhang).

2. D i c h l o r e s s i g s ä u r e (Acidum dichloraceticum). CHC1 S . COOH. Man gewinnt sie (abgesehen von andern Verfahren) durch Erwärmen von Chloral mit gelbem Blutlaugensalz und Wasser. Hierbei vermittelt die Blausäure des Blutlaugensalzes bei Gegenwart von Chloral eine Zersetzung des Wassers: CCla. CHO + HsO + KCN = CHC1 2 . COOH + KCl + HCN. — Nach D. R. P. 246 661 lässt sich Trichloressigsäure durch kathodische Reduktion zu 80 % und darüber in Dichloressigsäure überführen. Anoden- und Kathoden-

Chloretone

259

—^Chlorhydrine.

räum müssen getrennt sein; als Anodenflüssigkeit findet HCl, HaSOi u.s.w., als Anode Graphit, PbOs u. s. w., als Kathode Pb, Cu, Ni, verzinntes Cu u. s. w. Anwendung. Die Temp. darf 20—25° nicht übersteigen. Dichloressigsäure ist eine ätzend saure Flüssigkeit, die unter 0° erstarrt; S. P. 189—191°. Dichloressigsäure, ehem. rein

H Mk. 1 3 , 5 0

3. T r i c h l o r e s s i g s ä u r e (Acidum trichloraceticum). CCU . COOH. Man erhält sie durch Einwirkung einer Kaliumpermanganatlösung auf eine konzentrierte Chlorallösung; nach der Einwirkung wird vom MnC>2 abfiltriert, mit H»PO. übersättigt und destilliert. Zerfliessliche, in HäO sehr leicht lösliche Kristalle. Sch. P. 55°; S. P. 195°. Sie wird vielfach in der Medizin als starkes Ätzmittel benutzt. C b l o r e t o n e (Azetonchloroform; tertiärer Trichlorbutylalkohol). CC1 3 (CH 3 ) 2 . C . OH + % HsO. Es entsteht bei Einwirkung von Ätzkali auf ein Gemisch aus Azeton und Chloroform und bildet farblose, in heissem H 2 0 lösliche, leicht in Alkohol, Äther und Glyzerin lösliche Kristalle, Sch. P. 80—81°. Innerlich gegeben, dient es als Schlafmittel, äusserlich als lokales Anästhetikum und Antiseptikum. Eine Lösung geht unter den Namen A n e s o n und An e s i n , Azetonchloroform Aneson

H Mk. 8 , 5 0 ; 1 kg Mk. 7 7 , 0 0 D „ 0,70

C h l o r h y d r i n e . So bezeichnet man die Chlorester des Glyzerins; technisch wichtig sind davon D i c h l o r h y d r i n und E p i c h l o r h y d r i n . In neuester Zeit hat auch das M o n o c h l o r h y d r i n Bedeutung erlangt. 1. D i c h l o r h y d r i n (a-Dichlorhydrin). C1HSC . CH(OH). CHSC1. Es entsteht durch längeres Erwärmen von wasserfreiem Glyzerin mit Chlorschwefel im Kochsalzbade während mehrerer Stunden, entsprechend; der Gleichung: C 3 H 8 0 3 + 2 SsCh, = C 3 H 6 C1 2 0 + S 0 2 + 3 S + 2 HCl. Nach dem D. R. P. 197 308 gewinnt man es aus Glyzerin und gasförmiger HCl bei niedriger Temperatur in befriedigender Ausbeute dadurch, dass man dem Glyzerin geringe Mengen einer organischen Säure (z. B. Essigsäure) als Katalysator zusetzt. Nach dem Zusatz-D. R. P. 197 309 kann man, statt in Gegenwart einer organischen Säure zu arbeiten, auch nicht zu verdünnte wässerige HCl bei etwas höherer Temperatur einwirken lassen. Das D. R. P. 238 341 bezweckt eine Verbesserung der Herstellung aus Glyzerin und gasförmiger HCl, und zwar durch Zusatz von Estern anorganischer oder organischer Säuren, wodurch die Ausbeute erhöht werden soll. Nach Amer. Pat. 972 952 erhält man Chlorhydrine aus Alkalibikarbonat und Hypochlorit, indem man sie unter Vermeidung von Temperatursteigerungen mit Olefinen in Reaktion bringt. — D. R. P. 263 106 schützt ein besonderes Verfahren zur Darstellung von Dichlorhydrin aus Monochlorhydrin mit HCl. Farblose und fast geruchlose, etwas sirupöse Flüssigkeit, in ca. 10 vol. HsO löslich. Sp. G. (bei'16°) 1,39b; S. P. 176—177°. Es wird in steigendem Masse technisch verwendet, da es ein ausgezeichnetes Lösungsmittel ist, so für harte Harze, Nitrozellulosen u. s. w. Auch ist es bei den gewöhnlichen Arbeitstemperaturen nicht leicht entzündlich. ... Dichlorhydrin

2. E p i c h l o r h y d r i n .

1 kg Mk

10,50

ClHaC—CH—CHj. Es entsteht, wenn man \o/ das Dichlorhydrin (siehe vorstehend) mit etwa der Hälfte gepulv. NaOH nicht über 130° erhitzt. Nach D. R. P. 239 077 verläuft die Verseifung von Dichlorhydrin zu Epichlorhydrin, die man auch mit N a t r o n l a u g e vornehmen kann, nahezu quantitativ, wenn man. so arbeitet, dass die Konzentration der Lauge Ys Normalität niemals übersteigt. — Nach D. R. P. 246 242 soll man das Dichlorhydrin mit Erdalkalihydroxyden oder mit Alkalikarbonaten zwischen 40° und 120° behandeln, wobei man zweckmässig das entstandene Epichlorhydrin so17*

260

Chíorkalkfabriken

— Chlorkalk.

gleich nach seiner Bildung durch Abdestillieren aus der Reaktionsmasse entfernt. Farblose, leichtbewegliche, chloroformähnlich riechende Flüssigkeit; sp. G. (bei 15°) 1,191; S. P. 117°. Es ist ein ebenso vorzügliches Lösungsmittel wie das Dichlorhydrin und findet dementsprechend die gleiche Verwendung. Epichlorhydrin

1 kg M k . 4 4 , 0 0

3. M o n o c h l o r h y d r i n C H s ( O H ) . C H ( O H ) . CH2C1. Nach dem Franz. Pat. 3 7 0 2 2 4 kann man es durch Abänderung des Versuches auf gleiche Weise herstellen wie das Dichlorhydrin, durch Erwärmen der theoretischen Mengen von Glyzerin mit Chlorschwefel, jedoch wird die Erwärmung nicht über 40—50° hinaus gesteigert. Nach dem D. R. P. 180 668 erhält man es durch Erhitzen von Glyzerin mit wässeriger HCl (sp. G . 1,185) im Autoklaven während 15 Stunden auf 120°. Auch die oben unter Dichlorhydrin erwähnten D. R. P. 197 308, 197 309 und 238 341 eignen sich zur Herstellung des Monochlorhydrins. Nach dem D. R. P. 201 230 mit den Zusatz-D. R. P. 229 536 und 229 872 verdünnt man das durch Einwirkung von Chlorschwefel auf Glyzerin entstehende Chlorierungsprodukt mit dem doppelten vol. H 2 0 und konzentriert die nach Absetzenlassen getrennte klare Flüssigkeit bei 40—100° im Vakuum. Die Zusatzpatente beschreiben Trennungsmethoden des bei der Chlorierung des Glyzerins sich abscheidenden Schwefels von dem Chlorierungsprodukt. Weitere Patente, die die Gewinnung von Monochlorhydrin betreffen, sind: D. R. P. 269 657, Franz. Pat. 437 315, Engl. Pat. 26 036 von 1911 und Amer. Pat. 1 040 323. Es dient neuerdings zur Sprengstoffabrikation, für welchen Zweck es nitriert wird. Monochlorhydrin, ehem. rein

H Mk. 1 4 , 5 0

C h l o r k a l i u m siehe No. 7 unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " . Einrichtungen für Chlorkaliumfabriken: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magcicburg-Duckau.

C h l o r k a l k (Bleichkalk; Calcaría chlorata). Wird durch Einwirkung von Chlor auf gelöschten Kalk gewonnen. Der Kalk muss möglichst rein, sehr sorgfältig gebrannt und nur zur staubigen Trockne gelöscht sein. Man bringt das Ca(OH) 2 in Kammern aus Holz, Sandstein- oder Schieferplatten, neuerdings in grösserem Massstabe (Länge 30 m, Breite 10 m, Höhe 2 m) aus Blei. In den Kammern wird das Kalkhydrat in möglichst dünnen Schichten auf Horden (in mehreren Etagen übereinander) ausgebreitet. Das Chlor wird von der Decke aus eingeleitet. Neuerdings hat man auch Apparate zum kontinuierlichen Betriebe konstruiert. Die Entwicklung des C1 kann dabei auf verschiedene Weise geschehen (vgl. unter „C h 1 o r"), u. a. auch elektrolytisch. Auch auf d i r e k t e elektrochemische Darstellung von Chlorkalk sind .mehrere Patente genommen worden. Jedenfalls steht die elektrolytische Chlorkalkgewinnung jetzt im Vordergrund des Interesses. Uber die Konstitution des Chlorkalks ist man im Unklaren; reiner unterchlorigsaurer Kalk ( C a l c i u m h y p o c h l o r i t ) Ca(OCl) 3 ist er jedenfalls, nicht; die meiste Wahrscheinlichkeit hat noch die Formel C a O . C a C l . OC1. Während Handelschlorkalk nicht mehr als 40 % aktives C1 enthält, g e winnt man nach dem Franz. Pat. 370 863 einen trocknen Chlorkalk mit 80—90 % aktivem Cl, indem man nicht von trocknem Kalk, sondern von¡ K a l k m i l c h ausgeht, die unter Rühren nahezu gesättigt wird. Die e r haltene Chlorkalklösung wird abfiltriert und vorsichtig zur Trockne v e r dampft; die Verdampfung geschieht bei niedriger Temperatur im Vakuum oder in geeigneten Gefässen mit möglichst hoher Verdampfung, da die bei der Konzentration eintretende Zersetzung von der Dauer der Verdampfung, abhängt. Auch das D. R. P. 282 746 behandelt diese Darstellung von festem, h o c h wertigem Calciumhypochlorit. Man geht von einer Mischung aus, die den für

Chlorkohlenoxyd

2G1

d i e U m s e t z u n g e r f o r d e r l i c h e n K a l k n e b e n w e n i g H a O enthält, und fügt d e m k o n z . K a l k b r e i d a s zur B i l d u n g d e s H y p o c h l o r i t s n o t w e n d i g e C1 zu, und z w a r b e m i s s t m a n d e n W a s s e r g e h a l t d e s K a l k b r e i e s s o , d a s s beim Chlorieren lediglich d a s g e b i l d e t e H y p o c h l o r i t ausfällt, d a g e g e n d a s g l e i c h z e i t i g g e b i l d e t e C a i c i u m c h l o r i t g e r a d e n o c h in L ö s u n g bleibt. M a n c h l o r i e r t z w i s c h e n 3 5 und 4 5 ° und bei e i n e m D r u c k v o n e t w a 5 0 0 m m W a s s e r s ä u l e ; g e g e n E n d e der C h l o r i e r u n g e r n i e d r i g t m a n die T e m p e r a t u r auf 2 5 ° , um e i n e Z e r s e t z u n g d e s g e b i l d e t e n H y p o c h l o r i t s zu v e r h i n d e r n , und s t e i g e r t d e n D r u c k g l e i c h z e i t i g auf 2 0 0 0 m m . M a n benutzt d e n C h l o r k a l k in der B l e i c h e r e i ( v g l . Artikel „ B l e i c h e n " ) , a l s D e s i n f e k t i o n s - und O x y d a t i o n s m i t t e l , zur D a r s t e l l u n g v o n C h l o r o f o r m , zum E n t f u s e l n v o n S p i r i t u s u. s. w . D e n W e r t d e s C h l o r k a l k s b e s t i m m t m a n e n t w e d e r n a c h G e w . % C1 o d e r n a c h G r a d e n G a y - L u s s a c ; d i e s e l b e n g e b e n a n , w i e v i e l L i t e r C1 a u s 1 k g C h l o r k a l k zu e r h a l t e n ist? F o l g e n d e v o n P a t l i n s o n berechnete Tabelle erleichtert die U m r e c h n u n g . Grade nach GayLussac

63 64 65 66 67 68 69 TO 71 72 73 74 75

Proientgehalt an wirksamem Chlor

Grade nach GayLussac

I Prozent' gehalt an wirksamem I Chlor

20,02 20,34 20,65 20,97

76 77 78 79

24,15 24,47 24,79 25,10 25,42 25,74 26,06 26,37 26,69 27,01 27,33 27,65 27,96

21,.'9 21,61

21,93 22,24 22,56 2:>,8rt 23,20 23,51 23,83

80 81 82 83 84 85 86 87

Grade nach GayLussac

89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99

100

101

Prozentgehalt an wirksamem Chlor

28,28 28,60 28,92 29,23 29,55 29,87 30,19 30,51 30,82 31,14 31,46 31,78 32,09

Grade Prozentnach gehalt an Gay- wirksamem Lussac Chlor

102

103 104 105

106 107

108

109

110 111

112 113 114

32,41 32,73 33,05 33,36 33,68 34,00 34,32 34,64 34,95 35,27 35,59 35,91 36,22

Grade nach GayLussac

115 116 117

118 119 120

121 122 123 124 125

126 127

Prozentgehalt an wirksamem Chlor

36,54 36,86 37,18 37,50 37,8i 38,13 38,45 38,77 39,08 39,40 39,72 40,04 40,36

N a c h d e m D. R. P . 1 4 5 7 4 5 p r e s s t m a n eine M i s c h u n g v o n C h l o r k a l k und krist. N a 2 S O t in t r o c k n e m Z u s t a n d e z u s a m m e n , w o b e i d u r c h d o p p e l t e U m s e t z u n g N a t r i u m h y p o c h l o r i t und h y d r a t i e r t e s C a S O t g e b i l d e t w e r d e n s o l l ; die M a s s e d i e n t zu B l e i c h z w e c k e n . F r t t f m n f f i Die technische Analyse umfasst ausschliesslich die Gehaltsbestimmung an bleichendem C h l o r , d. h. an der Verbindung CaOCl,. Die Gehaltsbestimmung geschieht am besten durch Titrieren mit alkalischer 1 /,„-N-Arsenitiasung nach der Methode von P e n o t - L u n g e : Man wägt 7,1 g des gut gemischten Chlorkalkmusters ab, zerreibt in einem Porzellanmörser mit wenig ILO zu einem gleichmässigen zarten Brei, verdünnt mit mehr H t O, spült das Ganze in einen Literkolben, verdünnt bis zur Marke und pipettiert für jede Probe nach anhaltendem Umschütteln des Kolbens 50 ccm ( = 0,355 g Chlorkalk) in ein Becherglas. Hierzu lässt man unter fortwährendem Umschwenken die Arsenlösung laufen, bis man der zu erwartenden Grädigkeit Hahe kommt. Dann bringt man eim Tröpfchen des Gemisches auf ein Stück Filtrierpapier, das mit einer etwas KJ-haltigen Stärkelösung angefeuchtet ist. Mam tüpfelt und titriert abwechselnd, bis auf dem Reagenzpapier ein nur noch kaum merklich oder gar nicht mehr gebläuter Fleck entsteht. Zur Bereitung der l /„-N-Arsenlösung wägt man 4,950 g reinste arsenige SUure ab, kocht mit 10 g reinem NaHCO, und 200 ccm 11,0 bis zur völligen Auflösung, setzt noch einmal 10 g Bikarbonat zu und verdünnt nach dem Erkalten auf 1 1. Die Lösung ist durchaus haltbar; jedes ccm zeigt 1 % bleichendes Chlor (0,00355 g Cl) an.

Chlorkalk:

Bosnische Elektrizitäts - Aktiengesellschaft, Wien 1/1, Tegetthoffslr. 7. 'Chemische Fabrik Dr. Reininghaus, Essen-Ruhr, Herkulesstr. 9—11. Hugo Fürst & Co., Berlin O 17, Miihlenstr. 72.

Chlorkalkkammern

Hans Herzfeld, Hamburg I, Gertrudenhof (siehe Anzeige im Anzeigenanhang). Dr. Krüger & Sommerfeld, Cassel (siehe Anzeige im Anzeigenanhang).

baut:

J . L. Carl Eckelt, Berlin NW 7, Mittelstr. 2 - 4 .

C h l o r b o h l e n o x y d (Phosgen, Karbonychlorid, KohlenoxychlOrid). COCt2.

262

Chlorkohlenstoff — C h l o r o f o r m .

Es entsteht aus trockenem C1 und trockenem CO im Sonnenlicht oder in Berührung mit Knochenkohle. Zur Darstellung leitet man CO2 mit C1 über glühende Kohlen oder CO durch siedendes Antimonchlorid. Nach Amer. Pat. 808 100 erzeugt man es im elektrischen Ofen. E s bildet ein farbloses Gas, das sich bei niedriger Temp. zu einer erstickend riechenden Flüssigkeit vom sp. O. 1,432 (bei 0°) und vom S. P. 8,2° verdichtet. Sehr leicht löslich in Benzol und Eisessig; es wird von kaltem HsO langsam, von heissem rasch unter Bildung von CO2 und HCl zersetzt. Man benutzt es in der Farbenfabrikation, auch zur Gewinnung von Tetrachlorkohlenstoff. Das Phosgen zeigt schlimme Giftwirkungen, die um so gefährlicher sind, weil sie sich anfangs gar nicht geltend machen, um nach 10—20 Stunden um so stärker einzusetzen. Ausser Herzerkrankungen werden schwere Lungeneiterungen beobachtet-; Unsere Feinde benutzen Phosgen zu Gasangriffen lind zur Füllung von Gasgranaten. Chlorkoblenstoff siehe „ T e t r a c h l o r k o h l e n s t o f f". Chlorkresole. C«H3 CH . C1. CH3). Die Darstellung des durch seine antiseptischen Eigenschaften wertvollen p-Chlor-m-kresols (CH3:OH:Cl-1:3:6) erfolgte bisher aus dem teueren m-Kresol durch Einwirkung von C1 oder Sulfurylchlorid. Nach D. R. P. 232 071 lässt sich als Ausgangsmaterial auch das technische, bei 200° siedende Gemisch von m- und D-Kresol verwenden. Die Chlorierung erfolgt zuerst beim m-Kresol. Man lässt daher auf das Gemisch nur so viel C1 oder SO2CI2 einwirken, wie der Bildung von Monochlor-m-kresol entspricht, und unterwirft das Produkt der fraktionierten Destillation, wobei bei 200° reines p-Kresol und bei 235° reines p-Chlor-mkresol übergeht. Nach D. R. P. 233 118 wird zur Abscheidung derselben Verbindung aus Gemischen von chlorierten Rohkresolen das letztere Produkt sulfuriert. Hierdurch wird p-Chlor-m-kresol m die Sulfosäure übergeführt, die man in Form des schwerlöslichen Na-Salzes isoliert. Dann wird nach bekannten Methoden die Sulfogruppe wieder abgespalten, die reine Verbindung mit Wasserdampf übergetrieben und schliesslich aus Ligroin umkristallisiert. Die Engl. Pat. 21 203 von 1911 und 25 749 von 1913 schützen die Darstellung von Desinfektionsmitteln aus Gemischen der Chlorkresole mit Chlorxylenolen. Chlorkresol: Dr. F. Raschig, Chemische Fabrik, Ludwigghafen

(Rhein).

Cblormag-nesium (Magnesiunichlorid) siehe Nr. 4 unter s i u m v e r b i n d u 11 g e n". Chlormagnesium:

„Magne-

Dr. Krüger & Sommerfeld, Cassel (siehe Anzeige I Salzbergwerk Neu-Staßfurt, Staßfurt (siehe im Anzeigenanhang). | Anzeige unter ,.Kaliumverbindungen").

Chlormethyl siehe ,,M e t h y 1 v e r b i n d u 111 g e n". Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co.f

Magdeburg-Südost (s. Anzeige im Anz.-Anhang).

Chlornatrium siehe N a t r i u m c h l o r i d - im Artikel V e r b i n d u n g e n " sowie „S a 1 z". Chlörnatrium: Ausschuss der

Steinsalzwerke

Deutsches

„Natrium- .

Steinsalz-Syndikat, Stassfurt-Leopoldshall.

Chloroform. CHCU (Trichlormethan). Die Darstellung geschieht nach verschiedenen Methoden. So erwärmt man Alkohol mit Chlorkalklösung auf ca. 60°, wobei bestimmte Gewichtsverhältnisse eingehalten werden müssen. Hierbei entsteht zuerst durch Oxydation des Alkohols C0 2 , die aus dem Chlorkalk unterchlorige Säure frei macht; weiter bildet sich Aldehyd und Chloral, welches durch Ätzkalk in CHCU zerlegt wird. Das gebildete Chloroform wird abdestilliert, von dem darüber stehenden, mit übergegangenen H s O getrennt, zuerst mit Soda, dann mit konz. H 2 S0 4 behandelt, schliesslich mit HaO gewaschen, über CaCIs getrocknet und rektifiziert.

263

Chloroform.

Jetzt noch verbreiteter und technisch fast allein in Anwendung ist die Darstellung aus dem Rohazeton der Holzessigfabrikation, und zwar mischt man d a s mit H ä O verdünnte Azeton allmählich mit einer Chlorkalklösung, wobei die Bildung des Chloroforms leicht erfolgt und nur zum Schluss durch s c h w a c h e Erwärmung unterstützt wird. Bestimmte Mischungsverhältnisse müssen innegehalten werden. Die Umsetzung entspricht den Gleichungen: 2 ( C H 3 . CO . CH 3 ) + 3 Ca(OCl),. = 2 ( C H 3 . CO . CC1 3 ) + 3 Ca(OH) s . Azeton

Trichlorazeton

2 ( C H s . CO . CCU) + C a ( O H ) j = Ca(C 2 H 3 O s ) 3 + 2 CHC1 3 . Trichlorazeton

Calciumazetat

Chloroform

Von den verschiedenen andern Darstellungsmethoden ist die e 1 e k t r o ! y t i s c h e von Interesse; bei diesem patentierten Verfahren wird eine alkoholische Natriumchloridlösung durch den elektrischen Strom zersetzt. (Vgl den Artikel von W ä s e r in Chem. Ztg. 1910, 141.) Nach einem neuen Verfahren (D. R. P. 129 2 3 7 ) gewinnt man CHC13 in ununterbrochenem Betriebe, indem man vorchlorierten Alkohol mit Chlorkalk und Alkalien unter Erwärmung behandelt. Das Chlorierungsprodukt (Chloral, Chloralalkoholat u. s. w.) soll eine Dichte von 35° B 6 haben. Zur Darstellung dient dabei ein heizbarer, mit Transportschnecke versehener Behälter, welcher durch Zwischenwände in mehrere, unten miteinander kommunizierende und oben durch Übersteigrohre verbundene Abteilungen zerfällt; die Abteilungen werden durch Zuflussrohre aus mit Transportschnecken versehenen Behältern mit den erforderlichen Reagentien gespeist. Die Zwischenwände bewirken, dass sich die flüssige M a s s e und das gasförmige Reaktionsprodukt nach dem Gegenstromprinzip unter inniger Berührung aneinander vorbeibewegen. Eine interessante neue Darstellungsmethode ist das amerikanische Smith-Verfahren; es beruht darauf, dass Tetrachlorkohlenstoff zu Chloroform reduziert wird. Das Verfahren, das durch die Amer. Pat. 753 325 und 1 101 0 2 5 geschützt ist, zerfällt in folgende Einzelreaktionen: 1. Einwirkung von erhitztem S auf erhitzten C zur Darstellung von Schwefelkohlenstoff; 2. Einwirkung von C1 auf S , um Schwefelchloride (S 2 C1 2 und SCI2) zu erhalten; 3. Reaktion von solchen Schwefelchloriden auf Schwefelkohlenstoff zur Darstellung von Tetrachlorkohlenstoff; 4. Reduktion von Tetrachlorkohlenstoff zu Chloroform; diese Reduktion wird mit F e bei Gegenwart von H 2 0 ausgeführt. B e s o n d e r e Reinheit wird von solchen Chloroformen verlangt, die in der Medizin zu Narkosen dienen sollen. Sehr reines Chloroform erhält man durch Destillation von Chloral (bezw. Chloralhydrat) mit Natronlauge: CC1 3 . COH + NaOH = CHC1 3 + N a H C 0 2 Chloral

Natronlauge

Chloroform

a m e i s e n s a u r e s Natrium.

Ausser diesem sogenannten C h l o r a l c h l o r o f o r m ist noch das C h l o r o f o r m - P i c t e t als sehr rein bekannt; es wird durch Gefrierenlassen des Chloroforms bei — 7 5 ° erhalten. Ein sehr reines CHC13 ist endlich das C h l o r o f o r m - A n s c h ü t z , das aus dem Salizylid-Chloroform hergestellt wird: Das innere Anhydrid derSalizyl/CO säure, S a 1 i z y 1 i d genannt C»H»\ | (vgl. den Artikel ,,S a 1 i z y 1 s ä u r e " ) , x O hat die Eigenschaft, mit CHC13 eine kristallisierende Verbindung einzugehen. Löst man Salizylid in Roh-Chloroform, so kristallisiert bald Salizylid-Chloroform ( C 6 H 4 0 . CO)» + 2 CHC13 aus, während die Verunreinigungen in der Mutterlauge bleiben. Erhitzt man das Salizylidchloroform im W a s s e r b a d e , so bleibt das Salizylid zurück und reines Chloroform destilliert über. Die medizinisch verwendeten Chloroforme müssen alle einen Zusatz von 1 % absol. Alkohol erhalten, um haltbar zu sein. Festes CHCU gewinnt man nach Amer. Pat. 925 6 5 ? und D. R. P. 220 326, indem man Pepton ( 1 0 0 g) mit H 2 0 (9Q g) zu einer zähen P a s t e verrührt und mit CHC1 3 ( 1 0 0 g) innig vermengt. Nicht absorbiertes Chloroform

264

Chlorophyll



Chlorichwefel.

wird abdestilliert und wieder verwendet. D a s so erhaltene feste CHCU besitzt alle Eigenschaften des flüssigen Präparats, braucht nicht vor Licht geschützt aufbewahrt zu werden und gibt das Chloroform durch Behandlung mit Säuren oder Alkalien ab, wodurch seine innerliche Wirkung zustande kommt. CHCIs ist eine farblose, ätherisch-süsslich riechende und schmeckende, leicht bewegliche Flüssigkeit. Sp. G. (bei 15°) 1,526; S. P. 6-1,2»; S c h . P . — 70°. E s wird in der Medizin als wertvolles Anästhetikum, in der Chemie als Lösungsmittel für viele organische Körper, weiter auch in der Farbenfabrikation verwandt. P r ü f u n g ! Dieselbe richtet eich im allgemeinen nach den Vorschriften des D. A. V ; folgendes zur Ergänzung: Zur Prüfung auf C h l o r k o h l e n i t o f f versetzt man 20 ccm c n c i , m i t einer Lösung von 3 Tropfen Anilin in S ccm Benzol; bei Anwesenheit von Chlorkohlenstoff entsteht eine Trübung oder ein kristallinischer Niederschlag von Phenylharnstoff. Auf Alkohol prüft man m i t dünner KMn0 4 -Lösung; dieselbe wird durch alkoholfreies C H C l j nicht entfärbt. Chloroform,

rein

(Chem.

Ztg

1.

November

1916).

.

.

°/o k g

Mk.

450,00—470,00

Chloroform: C. Erdmann, Chornische Fabrik, LeipzigLindenau. E . Merck, Darmstadt (s. Anzeige im Anz.-Anhang). Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co., Magdeburg-Südost (s. Anzeige im Anz.-Anhang).

Chemische Fabrik Dr. Reininghaus, Essen-Ruhr, Herkulesstr. 9—11. Chemische Werke Fiirstenwalde, Dr. B . Hecker & W. Zeidler, G. m. b. H „ Fiirstenwalde (Spree) (siehe Anzeige im Anzeigenanhang).

Chloroform-, .Anschütz": Actien-Ges. f. Anilin-Fabrikation,

Berlin SO 86.

Apparate zur Gewinnung von Chloroform: J . L. Carl Eckelt, Berlin NW 7, Mittelstr. 2—4- I F . H. Meyer. Hannover-Hainholz I im Anzeigenanhang).

(siehe

Anzeige

C h l o r o p h y l l (Blattgrün). Der in Form von Körnern in der Pflanzenzelle, namentlich in den Blättern, vorkommende grüne Farbstoff, der sich in Alkohol, Äther, Chloroform und Olen löst, blutrot fluoresziert, sich aber leicht zersetzt. Chlorophyll, „ n

techn.,

zum F ä r b e n

von ö l ,

rein, wässerige L ö s u n g , h „

alkohol. reinst

Fett,

S e i f e u . s. w .

.

.

carotinfrei

„ H

Mk. 10,50;

1 kg

Mk.

15,00

1





6,6'l

1 1

„ „

„ „

8,30 94,00

Chlorophyll: E . Merck, Darmstadt (s.Anzeige im Anz.-Anhang).

Apparate zur Herstellung von Chlorophyll: F . II. Meyer, Hannover-Hainholz

(siehe Anzeige

Chlorsäure (Acidurn

im

Anzeigenanhang).

chloricum).

HCIO3. Man gewinnt sie technisch durch Zersetzung von Bariumchlorat mittels verd. H2SO4' und Eindampfen der klaren Lösung im Vakuum. Farblose bis scliwachgelbliche Flüssigkeit vom sp. G. 1,120Chlorsäure,

flüss.



techn.

(sp. G

rein

(sp. G. 1,1'J0)

1 120)

1 kg

1



Mk.

4,00



5,50

C h l o r s c h w e f e l . Man hat zwei Verbindungen zu unterscheiden: 1. C h I 0 r s c h w e f e 1 ( E i n f a c h - C h 1 0 r s c h w e f e 1; S c h w e felmonochlorid; Schwefelchlorür). S 2 C1 2 . Zur Darstellung leitet man gereinigtes und getrocknetes Chlorgas durch geschmolzenen und auf 125—130° erhitzten S c h w e f e l ; der gebildete S 2 C1 2 wird in einer gut gekühlten Vorlage verdichtet. Er enthält noch freien Schwefel gelöst und muss davon durch mehrmalige Rektifikation befreit werden. Nach einem jetzt abgelaufenen Patent (D. R. P. 4 9 6 2 8 ) bildet sich S 2 CU auch bei der Einwirkung von S auf geschmolzenes Chlorkaliuni; 2 KCl + 3 S = K 2 S + S 2 C1 2 . S2C12 stellt eine dickliche, bräunliche, erstickend riechende und an der Luft rauchende Flüssigkeit dar. Sp. G . 1,684 bei 15°; S. P. 138°. Für Handelsprodukte genügt es, wenn das sp. G. zwischen 1,678 und 1,690 liegt.

Chlorsulfonsäure —

265

Cholelysin.

Schwefelchlorür ist ein gutes Lösungsmittel fiir Schwefel; es verwandelt Leinöl in Firnis, Rapsöl in eine kautschukähnliche Masse. Hauptsächlich dient es zum Vulkanisieren von Kautschuk. Nach R o y D. H a l l ist S 2 C1 2 ein sehr geeignetes Mittel zur Darstellung wasserfreier Metallchloride. Erhitzt man z. B. die Oxyde von W, Mo, V, Fe, Cr, AI in SsClj auf 200°, so werden sie in die Chloride übergeführt. 2. S c h w e f e l d i c h l o r i d ( Z w e i f a c h - C h l o r s c h w e f e l ) SC12. Zur Darstellung sättigt man S2C12 in der Kälte mit C1 und entfernt dann den Überschuss des letzteren durch Einleiten eines getrockneten C 0 2 - S t r o m e s . Es ist ein braunrotes ö l vom sp. G. 1,62, das bei 64° in S 2 C1 2 + Cl 2 zerfällt. Nach Franz. Pat. 460 555 soll man zur Darstellung von SCU die beiden Komponenten in theoretischem Verhältnis bei Gegenwart geeigneter Katalysatoren, z. B. Eisen, zusammenbringen. Chlorschwefel: C o n t i n e n t a l e C h e m i s c h e Gesellschaft m. b. H., | Saccharinfabrik A.-G. vorm. F a h l b e r g , L i s t & Co., Cöln I, F e r n s p r . A. 5558, 5559, 4100. — T e l e g r . : \ Magdeburg-Südost (s. Anzeige im Anz. - A n h a n g ) . I C o n t i c h e m i c ( s i e h e auch Anzeigen).

C h l o r s u l f o n s ä u r e (Acidurn chlorsulfonicum). S 0 2 C 1 ( 0 H ) . Sie bildet sich durch direkte Vereinigung von Schwefeltrioxyd SOa mit trockenem HCl. Leicht et hält man sie durch Einleiten von HCl in verflüssigte Pyroschwefelsäure und Abdestillieren. Nach dem D. R. P. 160 102 leitet man die beim Chlorieren mit Sulfurylchlorid entweichenden Gase in rauch. H ä S O t ; diese Gase enthalten neben SOs und HCl stets noch bedeutende Mengen Sulfurylchlorid, und beim Einleiten in die Säure wird sowohl aus dem HCl wie dem Sulfurylchlorid Chlorsulfonsäure gebildet, die nach Bedarf wieder leicht in Sulfurylchlorid zurück verwandelt werden kann. Nach D. R. P. 228 424 und Engl. Pat. 16 518 von 1910 geht die Reaktion zwischen HCl-Gas und SOa viel besser vor sich, wenn man das SOa in Chlorsulfonsäure löst oder aber gleichzeitig HCl und SO3 gasförmig in Chlorsulfonsäure einleitet. E s lässt sich unbedenklich lufthaltiges HCl verwenden, da die Lösung beliebig gekühlt werden kann. D a s Verfahren macht keine Destillation nötig; man muss nur vorweg eine gewisse Menge Chlorsulfonsäure zur Verfügung haben. Farblose Flüssigkeit vom sp. G. (bei 0°) 1,785; S. P. 158°. Es ist eine einbasische Säure. C h l o r z i n k siehe Z i 11 k c-h 1 0 r i d unter ,,Z i 11 k v e r b i 11 d u n g e n " . ChlorziiTkanlagen baut: Siegfried B a r t h , säure").

Ingenieur-Bureau,

Dilsseldorf-Oberkassel

(siehe

Anzeige

unter

„Schwefel-

Chlorzinklauge: Chemische F a b r i k Anzeige u n t e r

f ü r Hüttenprodukle, „Chlorzink").

A.-G.,

Düsseldorf-Oberkassel

(Düsselwasser)

(siehe

C h l o r v e r b i n d u n g e n . Die Chloride sind unter den betreffenden Metallund Radikalverbindungen zu finden, z. B. Chlorcalcium siehe „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n", Chloräthyl siehe ,,Ä t h y 1 v e r b i n d u n g e n " ; dasselbe gilt von den Chloraten und Perchloraten; (vgl. „ C h l o r a l k a l i p r o zess, e 1 e k t r o 1 y t i s c h e r"). Besondere Artikel bilden „Hypoc h l o r i t e " und „ Ü b e r c h l o r s ä u r e " ; vgl. auch den Artikel „ B l e i chen". Chlorwasserstofff siehe „ S a l z s ä u r e " . Sonstige Artikel sind unmittelbar alphabetisch zu finden. Chlorverbindungen: Hans Herzfeld, H a m b u r g I , Gertrudenhof (siehe Anzeige im A n z e i g e n a n h a n g ) . Königswarter & E b e l l , L i n d e n vor Hannover.

S a c c h a r i n f a b r i k A.-G. vorm. F a h l b e r g , L i s t & Co Magdeburg-Südost (s. Anzeige im A n z . - A n h a n g ) . J o h . W i l h . Schürmann, ehem. F a b r i k , B a r m e n .

C h o k o l a d e siehe „ S c h o k o l a d e " . C h o k o l i n , wohlschmeckendes Abführmittel, das aus Kakao, Manna und (0,5 % ) Phenophthalein besteht. Cholelysin. An Eiweiss angelagertes ölsaures Na, und zwar enthält festes Cholelysin 8 0 %, flüssiges Cholelysin 20 % ölsaures Natrium. Cholelysin wird innerlich gegen Gallensteinleiden verordnet.

266

Cholera! — Chrom.

Cholelysin sicc liquid. . . „ Tabletten 0,6 g

D Mk. 1,50 II „ 3,50 25 Stück , 2,00

Choleval. Es ist ein kolloidales Silberpräparat, welches 10 %. Ag enthält, mit gallensaurem Na als Schutzkolloid. Die Darstellung ist durch D. R. P. 240393 geschützt. Da sich die zuerst abgegebene Lösung als nicht haltbar erwies, wird es jetzt in fester Form dargestellt. Es bildet ein geruchloses, braunschwarzes, sehr leicht in H 2 0 lösliches Pulver und dient zu Injektionen bei Gonorrhöe. Choleval, Tabletten zu 0,5 g „ 0,25 g

Cholin.

Der

.

10 Stück Mk. 1,20 10 „ „ 0,75

Konstitution

nach Äthyloltrimethylammoniumhydroxyd »T^CHa . CH2. OH (CH3j3N

»

^

»

6 12 200,00 0,35

6,5 13 230,00 0,«

7 14 24«,00 0,50

7,5 15 304,00 0,55

cm. . Mk.

breitem planem Rande und aufgeschliffenem Knopf3 4 70,50 0,10 48,00 0,10

3 5 80,00 0,10 54,60 0,10

3,5 6,5 88,00 0,15 61,00 0,10

4 8 96,00 0,15 70,50 0,10

4,5 10 115,00 0,20 90,00 0,15

5 13 176,00 0,30 141,00 0,20

cm. Mk. n v n

D o s e n f U l l m a s c h i n e n . Man unterscheidet solche zum Abfüllen pastenartiger, dünn- und dickflüssiger Substanzen in Dosen, Tuben ( T u b e n f ü l l m a s c h i n e n ) , Gläser u. s. w., und solche zum Abfüllen pulverförmiger oder feinkörniger Substanzen. Für ersteren Zweck bestehen die Maschinen von K a r l S e e m a n n a u s einem Zylinder zur Aufnahme der abzufüllenden Materialien und einer Pumpe, die aus dem Füllzylinder bei jedem Kolbenhub eine bestimmte Menge Material Blücher X.

20

306

Dotteröl — Draht.

absaugt und in die auf den Auslauf gesteckte Tube, Dose oder dgl. einstösst. Der Kolbenhub, also die Füllmenge, ist verstellbar. Auf den Auslauf der Maschine werden Mundstücke aufgeschraubt, die der Form der zu füllenden Tuben, Dosen oder dgl. entsprechen. Der Presskolben des Zylinders drückt die abzufüllende Masse im Zylinder ständig und gleichmässig nach und kann durch Gegengewichte beschwert werden, was für zähere oder steifere Massen wichtig ist. Die Leistungsfähigkeit beträgt stündlich ca. 100—120 Füllungen. Die Bedienung ist einfach. Alle Teile der Maschine sind leicht zugänglich und bequem zu reinigen. Die Maschine wird für Hand- und Kraftbetrieb geliefert und in zwei Grössen gebaut. Die kleinere Maschine dient zum Füllen von Tuben in den verschiedensten Grössen, sowie von kleineren Dosen bis zu etwa 100 g Inhalt, während die zweite Maschine für grössere Füllungen konstruiert ist. Die Seemannschen Maschinen zum Abfüllen pulverförmiger oder feinkörniger Substanzen bestehen aus den sog. Aufgabetrichtern zur Aufnahme des Füllgutes und einer Schneckenvorrichtung, am Auslauf der Aufgabetrichter, die durch Friktion in Drehung gesetzt wird und das Füllgut von dem Aufgabetrichter in eine auf den Trichterauslauf gesteckte Packung, Karton oder dgl. transportiert. Die Friktion muss bei jeder Füllung durch einen Fusshebel eingerückt werden und schaltet selbsttätig aus, sobald die gewünschte Menge abgefüllt ist. Die jeweilig zu füllende Menge kann schnell und leicht verstellt werden. Einmal eingestellt, füllt die Maschine das betreffende Quantum gleichmässig und genau ab; die gefüllten Packungen können ohne Gewichtskontrolle geschlossen werden. Die Füllung geht schnell und ohne jede Staubentwicklung vor sich. Auf der Maschine können Packungen von «a. 20—1000 g gefüllt werden. DotteriSl siehe „L e i-n d o 11 e r ö 1". D o w s o n g a s siehe „W a s s e r g a s". D r a c h e n b l u t (Sanguis Drac'onis; Besina Draconis). Sammelname für mehrere einander ähnliche Baumharze von dunkelbraunroter Farbe, Undurchsichtigkeit und Sprödigkeit. Für den europäischen Handel kommt eigentlich nur e i n e Drachenblutsorte in Betracht, nämlich das ostindische. Es stammt von der Palme Daemonorops (Galamus) Draco, aus deren Früchten es ausschwitzt. Die beste Qualität findet sich in Körnern, die man zu Kugeln („Tränen") zusammenknetet. Weniger wertvoll als das „Drachenblut in Tränen" ist das durch Erwärmen der Früchte mit Wasserdampf gewonnene „Drachenblut in Kuchen". Schliesslich werden die Früchte nach dieser Operation zerkleinert und bei-gelinder Wärme geschmolzen; man gewinnt so eine dritte Qualität, das „Drachenblut in Stangen". Die Drachenblutsorten haben eine tiefrote bis schwarzrote Farbe, sind undurchsichtig und schmecken süsslich kratzend. Das eigentliche Drachenblutharz löst sich in Alkohol, Benzol, Schwefelkohlenstoff, Chloroform und Petroleum, dagegen fast gar nicht in Äther und Terpentinöl. Den Wert der Sorte.n beurteilt man nach der mehr oder weniger dunkelroten Farbe des Striches auf rauhem Papier. Man benutzt es zur Herstellung roter Lacke und Firnisse. Drachenblut (in Schilf) „ (in massa) grob pulverisiert r fein „

D r a c o r u b i n siehe „ B e n z i n " (Prüfung). Draht. 1. A l u m i n i u m d r a h t .

1 1 1 1

kg Mk. 8,80 „ „ 7,70 „ „ 8,60 „ „ 9,00

Stärke . . . . 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 Gewicht für I m 0,53 2,12 4,77 8,48 13,23 19,06 25,97 33,91 42,93 53 Zuschläge zum jeweiligen Grundpreis bei Drahtstärken unter 1,40 mm: Stärk« 0,50—",54 0,55—0,59 0,60—0,69 Zuschlag pro kg . . 0,75 0,65 0,50 Stärke 0,70—0,79 0,80—1,09 1,10-1,39 Zuschlag pro kg . . 0,25 0,15 0,07

mro. g. mm. Mk. mm. Mk.

Draht.

2. A z e t a t d r a h t siehe 6d. 3. B 1 e i d r a h t.

Stärke Gewicht für 1 0 0 m

1 0,9

4. E i s e n d r a h t

Stärke . . . . Gewicht für 100 m

1 0,6

2 3,6

3 4 5 8,0 14,0 22

307

6

32

7 44

9

8

57

72

10

12 128

89

15 mm. 200 kg.

(Schweisseisen). 2 2,4

31 V

42 10,6

5 15,0

6 21,6

7 29,4

8,2

10 mm.

60,1 kg.

4d,4

5. E m a i l l e d r a h t siehe 6e. 6a. K u p f e r d r a h t :

Stärke Gewicht für Für dünnere Stärke ' Überpreis Stärke Oberpreis

] 2 3,1 5 6 10 4,2 8,2 100 m 0,71 2,8 6,8 17,7 25,5 12,4 34,6 47,5 70,7 Drähte gelten auf den Grundpreis folgende 6 b erpreise: 0,50-0,55 0,55—0,60 0,60—0,70 pro % k g 30,(10 25,00 17,50 0,70-0,80 0,80—1,10 1,10—1,40 pro °/ 0 k g 12,511 7,50 5,00

6b. K u p f e r d r a h t ,

umsponnen:

Durchm. des blanken Drahtes L ä n g e der einfach mit Seide umsponnenen Drähte pro kg ca. Durchm. des blanken Drahtes L ä n g e der einfach mit Seide umsponnenen Drähte pro kg ca. Durchm. des blanken Drahtes Länge der einfach mit Seide umsponnenen Drähte pro kg ca. Durchm. des blanken Drahtes Länge der einfach mit Seide umsponnenen Drähte pro kg ca.

mm. Mk. mm. Mk.

0,10

0,15

0,20

0,25

0,30 mm

14000 0,35

6000 0,40

3000 0,45

2:(0 0,50

1500 m 0,55 mm

1200 0,60

1000 0,65

700 0,70

550 0,f0

480 0,90

m mm

390 1,0

340 1,2

295 1,1

218 1,5

160 2,0

m mm

140

100

80

65

36

m

6c. K u p f e r d r a h t m i t G u t t a p e r c h a h ü l l e Durchm. des blanken Drahtes 0,8 1,0 0,9

Ohne Umspinnung: Meter pro kg ca E i n f a c h mit B a u m w o l l e Meter pro k g ca D o p p e l t mit E a u m v o l l e Meter pro k g ca

mm kg.

. . umsponnen: umsponnen:

1,2

155

140

110

70

45

145

110

95

60

40

120

100

85

50

35

6d. A z e t a t d r a h t. Dieser, von der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft in den Handel gebrachte Leitungsdraht, ist Kupferdraht, den als einziges Isoliermaterial eine Schicht von Azetylzellulose (Zelluloseazetat; vgl. Artikel „ Z e l l u l o s e e s t e r " ) umgibt. Solche Drähte sind relativ ausserordentlich dünn, eben weil die Isoliefschicht sehr dünn ist, w a s für Wicklung von Spulen u. s. w. einen g r o s s e n Vorteil bedeutet; dabei entspricht die Isolierwirkung der eines doppelt umsponnenen Seidendrahts. Azetatdrähte kommen hauptsächlich für die Schwachstromtechnik in F r a g e ; sie werden in allen Stärken von 0,07—0,17 mm Kupferdurchmesser hergestellt. 6e. E m a i 11 e d r a h t. Dieser; ebenfalls von der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft hergestellte Kupferdraht hat eine Isolierschicht von emailleartigem Aussehen, die starke Isolierwirkung mit erheblicher Widerstandsfähigkeit gegen ErwäTmung (bis 200°) verbindet. Im Gegensatz zum Azetatdraht ist der Emailledraht hauptsächlich für stärkere Ströme berechnet und wird in Drahtstärken von 0,2—2,0 mm hergestellt. 7. M e s s i n g d r a h t . 2 Stärke in mm . . 1 3,1 4,2 5 6 7 8,2 10 Gewicht' für 1 0 0 m 0 , 6 8 2~7 6,6 12,0 17,1 24,6 33,4 45,9 68,2 kg. Für Drähte unter 2 mm Stärke preis ein:

treten folgende Zuschläge zum jeweiligen

20*

Grund-

Drähtdreiecke.

308

Stärke 0,5—0,6 0,6—0,7 0 , 7 - 0 , 7 5 0 , 7 5 - 0 , 8 0,8—1,0 1 , 0 - 2 , 0 mm. Zuschlag pro °/0 kg 25,00 22,50 20,00 15,00 12,50 10,00 Mk. 8. N e u s i l b e r - und N i c k e l i n d r a h t in v e r s c h i e d e n e n Qualitäten. Überpreise auf die jeweils geltenden Grundpreise: Stärke . . . . 1,35—0,80 0,80—0,70 0,70—0,50 0 , 5 0 - 0 , 4 5 0,45—0,40 mm. Zuschlag auf 1 kg 0,10 0,25 0,40 0,50 0,60 Mk. 9. N i c k e 1 d r a h t ( 9 9 % Reinnickel). Für Drähte unter 4 mm treten auf den jeweiligen Grundpreis folgende Zuschläge stärke . . . . 0,17 0,18 0,20 0,22 0,24 0,26 0,28 0,31 0,34 0,37 Zuschlag für 1 kg 2,80 2,30 1,90 1,60 1,40 1,25 1,15 1,05 0,90 0,80 Stärke . . . . 0,40 0,45 0,50 0,55 0,7—1,2 1,3—2,7 2,8—4,0 Zuschlag für 1 kg 0,70 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10

fin: mm. Mk. mm. Mk.

10. P i a t i n d r a h t. Stärke. . . 0,U25 u,0-f 0,04 0,05 0,06 0,07 0,08 0,09 0, !0 0,15 0,20 0,25 0,30 mm. Gewichtf. Im 0,010 0,015 0,035 0,04 0,06 0,08 0,13 0,14 0,18 0,4 0,7 1,1 1,6 g. Stärke . . . 0,35 0,40 0,45 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,5 2 2,5 3 4 5 mm. Gewicht f . l m 2 2,8 3,5 4,2 6 9 12 14 17 42 67 100 160 265 410g. Für Draht unter 0,15 mm Stärke tritt folgender Fassonaufschlag auf den jeweiligen Grundpreis ein: Stärke 0,10 0,09 0,08 0,07 0,06 0,05 mm Aufschlag pro 1 kg 75,00 100,00 140,00 200,00 300,00 400,00 Mk Stärke 0,045 0,04 0,035 0,03 0,025 mm Aufschlag pro 1 kg 500,00 600,00 800,00 1000,00 1500,00 Mk. 11. W o l l a s t o n d r a h t . Platindraht in noch geringerer Stärke a l s 0 , 0 2 mm lässt sich nicht mehr direkt zieheti. Für s o l c h e Z w e c k e versieht man den dickeren Platindraht mit einer Silber- o d e r Kupferhülle und zieht dann den erhaltenen W o l l a s t o n d r a h t fein aus. Vor d e m Gebrauch wird die Silber- oder Kupferhülle mittels HNOs entfernt. W o l l a s t o n d r a h t mit einem Platinkern von: 0,015 0,010 0,009 0,008 0,007 0,006 0,005 ( , 0 0 4 0,003 0,002 mm Stärke. 0,50 0,50 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 Mk. pro I m ,. , f bei Abnahme von 1— 5 m zu Mk. 2,00 pro 1 m mit einem Platinkern von: ,, •) Qfi \ 0,0015 mm Stärke { " " " .? ™ » " " » 1 " 1 J1 U J, U 0,001 „ „ " » " ~ ~ " " " ' 21-50 „ „ „ 1,50 „ 1 12. S t a h 1 d r a h t. Stärke 1 Gewicht für 100 m 0,62

2 2,5

3,1 6,0

4,2 11,0

5 15,6

6 22,5

7 30,6

8,2 42,0

10 mm. 62,5 kg.

Drahtdreiecke. D r e i e c k e v o n E i s e n d r a h t (mit und ohne Röhren aus Biskuitporzellan): Seitenlänge 4 5 6 7 8 9 10 12 cm. Preis ohne Porzellanröhren 0,10 0,10 0,15 0,15 0,15 0,20 0,25 0,30 Mk. „ mit „ 0,30 0,30 0,35 0,35 0,40 — -— „ D r e i e c k e v o n E i s e n d r a h t mit gewulsteten Porzellanröhren (wodurch die Flamm« freier um den Tiegel spielen kann): Seitenlänge 6,5 7 8 cm. Preis . . 0,45 0,55 0,65 Mk. D r e i e c k e v o n N i c k e l d r a h t (mit oder ohne Röhren von Biskuitporzellan): Seitenlänge . . . . . 4 5 6 7 8 cm. Preis ohne Porzellanröhrcn 0,30 0,30 0,40 0,45 0,55 Mk. „ mit „ 0,50 0,50 0,65 0,70 0,80 „ D r e i e c k e aus P l a t i n d r a h t : Seitenlänge 35 40 50 60 70 80 mm. Gewicht ca. 5 7 9 12 15 18 g. Fassonpreis 2,00 2,00 2,00 " 2,00 2,00 2,00 Mk.

309

Drahtgewebe — Drogen.

D r a h t g e w e b e soviel wie „ D r a h t n e t z e". D r a h t g l a s . Glas mit eingeschmolzener Ginlage aus Drahtgeflecht, glatt gerieft und gemustert, brauchbar für Oberlichte und Seitenfenster in Fabriken, für Lichthöfe, Lagerhäuser, Werstätten sowie zu Fussbodenplatten. D r a h t g l a s t a f e l n , Kanten nicht geschliffen, mit glatter oder geriffelter Oberfläche: Stärke ca. . . 4 — 5 6 — 8 9 - 1 0 15 20 25 30 35 mm. Preis pro 1 qm 7,00 8,00 8,50 15,00 20,00 25,00 ' 30,00 35.00 Mk.

D r a h t m a s k e n zum Schutze bei gefährlichen Arbeiten. Preis

Stück Mk. 3,00

D r a h t n e t z e (Drahtgewebe). Über die Maschenweite der Drahtgewebe und die zugehörigen Benennungen siehe unter ,,S i e b e". Drahtnetze. 1. Aus A l u m i n i u m , 50 cm breit pro 1 m Mk. 18,00 2. Aus E i s e n , 50 cm breit 1 ,, „ 3,00 3. Aus E i s e n mit A s b e s t beflochten, 1 m breit „ 1 „ „ 6,50 Aus E i s e n in quadratischen Stücken: Seitenlänge . . . . 10 12 16 cm. Ohne Blechrand Stück 0,10 0,15 0,25 Mk. Mit „ „ 0,30 0,40 0,50 „ 4. Aus P l a t i n : Drahtstärke 0,25 0,12 0,10 0,06 mm. Maschen pro qcm 100 250 576 1024 Gewicht pro 100 qcm 25 10 11,5 6,2 g. Fassonaufschlag auf den jeweiligen Grundpreis per kg 150 300 400 7 0 0 Mk, 5 Drahtschalen aus Asbestdrahtgewebe mit eingepresster Asbestschicht, in quadrat. Stücken: Seitenlänge . . . . 10 12 16 cm. a) Aus Eisen Stück . 0,75 0,90 1,05 Mk. b) Aus Messing Stück 1,50 1,80' 2,00 „

Drelfttsse.

Von starkem Schmiedeeisen, mit flachem Ring und runden Füssen: Höhe 185 210 225 250 280 Innerer Durchmesser . . 100 120 145 170 185 Stück Preis . . . . 0,70 0,90 1,00 1,40 1,50 Von Eisen mit Sternring, 10 cm Durchmesser: Höhe . . . . . . 150 180 100 200 mm. Stück Preis . . . . 1,15 1,25 1,40 1,50 Mk. Von starkem Bandeisen: Höhe . 180 200 200 230 Innerer Durchmesser . . 110 160 180 140 Stück Preis . . . . . 0,75 1,25 1,50 1,00

300 mm. 205 „ 1,60 Mk.

2 3 0 mm. 200 „ 1,70 Mk.

D r o g e n . Die einfachen Drogen stammen überwiegend aus dem Pflanzenreich. Tierischer Herkunft sind Kanthariden (spanische Fliege), Moschus, Bibergeil (Gastoreum,), Ambra, Zibet, Hausenblase, Lebertran und Blutegel. Die pflanzlichen Drogen teilt man nach dem benutzten Pflanzenteil ein in Wurzeln (radices und rhizomata), Rinden (cortices), Holz (lignurn), Blätter (folia), Blüten (flores), Früchte (fruetus), Samen (semina), Kräuter (herbae), Milchsäfte, Extrakte, ö l e (olea), Harze, Baumsäfte, sowie Teile von niederen Pflanzen, wie Algen, Flechten u. s. w. Aus dem Mineralreich stammende Drogen sind Arsenik und Quecksilber. Das vorliegende Werk kann seinem ganzen Charakter nach keine „Drogenkunde" enthalten und berücksichtigt genauer in Form von besonderen Artikeln nur diejenigen Drogen, die weitergehende Verwendung finden. Nachstehend geben wir ausserdem zwei alphabetisch angeordnete Tabellen, aus denen man einerseits die deutschen Übersetzungen der lateinischen Drogennamen, anderseits die lateinischen Übertragungen der deutschen Bezeichnungen ersehen bzw. leicht auffinden kann.

310

Drögen. T a b e 11 e Lateinischer Name Agaricus Ahe Ammoniacum . . . , . Amygdalae . . . . . . . . . Amylum Anime Antophylli . Araroba Asa foetida Balsamum canadense „ Copaivae „ peruvianum . . . . „ tolutanum Benzoe Boletus cervinus . . . . . . . Bulbus Alii „ Scillae „ Victorialis longae. . . . Camphor a Canella alba Carrageen Castara Sagrada Cassia fistula Caryophylli Catechu Colocynthides Colophonium Copal Cortex aurantii fruetus Avgusturae . • Canellae albae . Cascarillae . • Chinae.... Cinnamomi . . Citri fruetus Condurango . . Coto Frangulae Granati „ radicis Guajaci ' Mezerei Quassiae Quebracho Quercu8 Quillajae Èhamni Purskiani . . . Salicis Sassafras Simarubae Ulmi Winteranus Crocus Cubebae Curare . Curcuma Dammara

A. Deutscher

Name

L.ärchenschwamm Aloe Ammoniakharz Mandeln Stärke Animeharz Mutternelken Ararobapulver=Roh-Chrysarobin Stinkasant Kanadabalsam Kopaivabalsam Perubalsam Tolubalsam Benzoeharz Hirschbrunst Knoblauch Meerzwiebel Allermannsharnisch Kampfer W e i s s e r Zimt Isländisches M o o s Sagradarinde Röhrenkassie Gewürznelken Katechu Koloquinten Kolophonium Kopal Pomeranzenschalen Angosturarinde Weisser Zimt Kaskarillrinde Chinarinde Zimtrinde Zitronenschalen Kondurangorinde Kotorinde Faulbaumrinde Granatbaumrinde Granatwurzelrinde Guajakrinde Seidelbastrinde Quassiarinde Quebrachorinde Eichenrinde Quillajarinde Sagradarinde Weidenrinde Sassafrasrinde Simarubarinde Ulmenrinde Wintersrinde Safran Kubeben Kurare Gelbwurzel Dammarharz

Drogen. Lateinischer Name

Elemi Euphorbium Fabae calabaricae . „ Tonco . . . . . . . . St. Ignatii „ Flores Acaciae „ Arnicae „ Aurantii „ Casside „ Chamomillae „ „ romanae . . „ Cinae „ Koso „ Lavandulae „ Malvae „ „ arboreae . . . . „ Naphae Pyrethri „ „ Rhoeados „ Rosae „ Sambuci „ Tiliae „ Verbasci Folia Aurantii „ Althaeae „ Belladonnae. Bucco „ Coca „ Daturae „ Digitalis „ Farfara« „ Hyoscyami „ Iaborandi „ Juglandis „ Lauri . . „ Laurocerasi „ Malvae „ Matico „ Melissae . . . . . . . Menthae crispae . . . . „ „ „ piperitae.... „ Menyanthis „ MiUefolii „ Nicotianae „ Rosmarini „ Salviae „ Sennae „ Stramortii „ Trifolii fibrini „ Uvae ursi Fructun Amomi Anethi. . „ „ Anisi . . . . . . . . „ „ stellati „ Aurantii immaturi . . . „ Cannabis „ Capsici ,, Cardamomi . . . . . .

311 Deutscher-Name

Elemiharz Euphorbiumharz Kalabarbohnen Tonkabohnen Ignatiusbohnen Schlehenblüten Arnikablüten Orangenblüten " Zimtblüten Kamillenblüten Römische Kamille Wurmsamen, Zitwersamen Kussoblüten Lavendelblüten Malvenblüten Stockrosen Orangenblüten Pyrethrumblüten Klatschrosenblätter Rosenblätter Fliederblüten Lindenblüten Königskerzenblüten Pomeranzenblätter Eibischblätter Tollkirschenblätter Buccoblätter Kokablätter Stechapfelblätter Fingerhutblätter Huflattich Bilsenkrautblätter Jaborandiblätter Nussbaumblätter Lorbeerblätter Kirschlorbeerblätter Malvenblätter Maticoblätter Zitronenmelisse Krauseminze Pfefferminze Fieberklee Schafgarbe Tabaksblätter Rosmarinblätter Salbeiblätter Sennesblätter Stechapfelblätter Fieberklee Bärentraubenblätter Piment Dill Anis Sternanis Unreife Pomeranzen Hanfsamen Spanischer Pfeffer Kardamomen

Drogen. Deutscher Name

Lateinischer Name Fructus Carvi „ Casside fistulae „ Ceratoniae „ Cocculi „ Colocynthidis „ Comi „ Coriandri „ Cumini „ Foeniculi „ Jwjubae „ Juniperi . . . . . . „ Lauri ,, Myrtilli „ Papaveris „ Petroselini „ Phellandrii . . . . . „ Piperis „ Bhamni catharticae . . „ Sabadillae „ Sambuci „ Silybi „ Tamarindi „ Vanillae Fungus chirurgorum „ Lands „ Sambuci Galbanum GaUae Gambir Gemmae popoli Glandulae Rottierae „ Lupuli Gossypium Guarana Gummi arabicum Gutta percha . . . . . . . Gutti Helmintochorton Herba Absinthii „ Cannabis indicae . . . „ Cardui bendicti . . . „ Centaurii minoris . . . „ Chenopodii ambrosioidcs „ Cochleariae „ Conii „ Galeopsidis „ Hyoscyami ,, Jaceae „ Lobeliae „ Majoranae „ Mtliloti . . . . . . „ Mülefolii „ Polygalae „ Serpylli „ Thymi „ Violae tricoloris . . . Indicum

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Kümmel Röhrenkassie Johannisbrot Kokkelskörner Koloquinten Schierlingsfrüchte Koriander R ö m i s c h e r Kümmel Fenchel Brustbeeren Wacholderbeeren Lorbeeren Heidelbeeren Mohnköpfe Petersilienfrüchte Wasserfenchel Pfeffer Kreuzdornbeeren Läusesamen Hollunderbeeren Stechkörner Tamarinden Vanille Wundschwamin Lärchenschwamm Hollunderschwamm Galbanumharz Galläpfel Gambirkatechu Pappelknospen Kamala Hopfendrüsen Baumwolle Guaranapaste Arabisches Gummi Guttapercha Gummigutt Korsikanisches Wurmmoos Wermut I n d i s c h e r Hanf Kardobenediktenkraut Tausendgüldenkraut Jesuitentee Löffelkraut Schierling Blankenheimer Tee Bilsenkraut Stiefmütterchentee Lobelienkraut Majoran Steinklee Schafgarbe Kreuzblumenkraut Quendel Thymian Stiefmütterchentee Indigo Brustbeeren

Drogen. Lateinischer Name Ramala . . L a c c a . . . . „ Musei . Laminaria . . Lichen islandicus Lignurn Campechianum Fernambuci Guajaci . Juniperi . Quassiae Santalinum Sassafras Lupulinum . Lycopodium Macis. . • Manna . . Mastix . . Myrrha . . Oleum Amygdalarun Cacao . . Cocos . . Crotonis . Juglanilis . Lauri . . Lini Nucistae . Olivarum . Papaveris. Picis . . iìapae Ricini Rusci Sesami Olibanum Opium Orleana . . Pasta Ouarana Pix liquida. . Pulpa Tamarindorum Radix Alcannae . „ Althaeae . ,, Angelicae . „ Aconiti „ Aristolochiae „ Artemisiae „ Bardanae. „ Belladonnae ., Bryoniae ,. „ „ ,, „ .. „

Caricis Carlinae Cichorii Colchici Colombo Consolidae Enulae Foeniculi Gentianae Glycyrrhizae

Deutscher Name Kamala Stocklack Lackmus Laminarienstengel Isländisches Moos Blauholz Rotholz; Brasilholz Guajakholz; Pockholz Wacholderholz Quassiaholz Sandelholz Sassafrasholz Hopfendrüsen Bärlappsamen Muskatblüte Manna Mastix Myrrhe Mandelöl Kakaobutter Kokosnussöl Krotonöl Nussöl Lorbeeröl Leinöl Muskatbutter Olivenöl Mohnöl Kieferteeröl Rüböl Rizinusöl Birkenteer Sesamöl Weihrauch Opium Orleanfarbstoff Ouaranapaste Holzteer Tamarindenmus Alkannawurzel Eibischwurzel Engelwurz Eisenhutknollen Osterluzeiwurzel Beifusswurzel Klettenwurzel Tollkirschenwurzel Zaunrübenwurzel Seggenwurzel Eberwurz Zichorienwurzel Herbstzeitlosenknollen Colombowiirze! Schwarzwurzel Alantwurzel Fenchelwurzel Enzianwurzel Siissholz

Drogen. Lateinischer Name Radix „

Helenü . . Ipecacuanha« Jalapae . . Levistici . . Liquiritiae Mei. . . , Ononidis . . Petroselini PimpineUae . Polygalae amarae Pyrethri . . Ratanhiae Rhei . . Salep . . . Saponariae . Sar8aparillae Scammoniae . Senegae . . Symphyti . . Sumbul . . Taraxaci . Valerianae . Resina Anime . . . alba . . . Benzoe. . . hurgundica Copal . . . Dammara Elemi . . . Quajaci . . Laccae . . . Mastix • . . Pini . • • Rhizoma Ari . . .

Aristolochiae Arnicae Calami. . Caricis. . Caryophyllatae Chinae. . Curcumae Filicis . . Galangae . ßraminis . Hellebori viridis Hydrastis canadensi, Jmperatoriae Iridis . . Polypodii . Rhei . . Serpentariae Tormentillae Veratri Zedoariae • Zingiberis Saccharum . . . . Sandaraca . . . . Sanguis Draconis .

Deutscher Name Alantwurzel Brechwurzel Jalapenwurzel Liebstöckel Süssholz Bärwurz Hauhechelwurzel Petersilienwurzel Biberneilwurzel Kreuzblumenkraut Bertramswurzel Ratanhiawurzel Rhabarberwurzel Salep Seifenwurzel Sarsaparillwurzel Skammoniawurzel Senegawurzel Schwarzwurzel Moschuswurzel Löwenzahnwurzel Baldrianwurzel Animeharz Weisses Pech Benzoeharz Burgundisches Pech Kopal Dammarharz Elemiharz Guajakharz Stocklack Mastix Fichtenharz Aronsknollen Osterluzeiwurzel Arnika w u r z e l Kalmuswurzel Seggenwurzel Nelkenwurzel Chinawurzel Gelbwurzel Farnwurzel Galgantwurzel Queckenwurzel Grüne Nieswurz Kanadische Gelbwurzel Meisterwurz Veilchenwurzel Engelsiiss Rhabarberwurzel Schlangenwurzel Blutwurz Weisse Nieswurz Zitwerwurzel Ingwerwurzel Zucker Sandarak Drachenblut

Drogen. Lateinischer

Name

Scammonium Seeale cornutum Semen A bri „ Amygdali Arecae „ „ Cacao „ Cinae „ Colchici „ Crotonis . . „ Cydoniae . „ Érucae Foenugraeci „ Hyotcyami „ Ignatii „ Lini Myristicae „ „ Nigellae „ Paeoniae „ Papaveris „ Physostigmatis Psyllii * „ Quercus „ Ricini „ Sabadillae „ Staphisagriae „ Strophantlii „ Sinapis albae „ „ nigra« „ Stramortii „ Strychni Tiglii „ Tonco Siliqua dulcis Stipites Dulcamarae „ Laminariae Styrax liquidus Succus Liquiritiae Summitates Sabinae Tamarindi Terebinthina communis „ veneta . Tuberà Aconiti . Colchici „ „ Jalapae „ Salep . Turiones Pini. Tragacantha .

315 Deutscher Name

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. . . .

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Tabelle Deutscher Name

Skammoniumharz Mutterkorn Paternostererbsen Mandeln Arekaniisse Kakaobohnen Wurmsamen; Zitwersamen Zeitlosensamen Krotonsamen Quittensamen W e i s s e r Senf Bockshornsamen Bilsenkrautsamen Ignatiusbohnen Leinsamen Muskatnuss Schwarzkümmel Päoniensamen Mohnsamen Kalabarbohnen Flohsamen Eicheln Rizinussamen Läusesamen Stephanskörner Strophantussamen W e i s s e r Senf S c h w a r z e r Senf Stechapfelsamen Brechnüsse; Krähenaugea Krotonsamen Tonkabohnen Johannisbrot BittersUssstengel Laminarienstengel Storaxbalsam Lakritzen Sadebaum Tamarinden Gemeiner Terpentin Venetianischer Terpentin Eisenhutknollen Aronsknollen Herbstzeitlosenknollen jalapenwurzel Salep Fichtensprossen Tragant B. Lateinischer Name

Alantwurzel Alkannawurzel Allermannsharnisch

Radix Radix Bulbus

Enulae; Radix Helenü Alcannae Victoriaiis longae

Aloe Ammoniakharz

Aloe Ammoniacum

Drogen. Deutscher Name Angosturarinde . Animeharz Anis Arabisches Gummi Ararobapulver Arekanüsse Arnikablüten Arnikawurzel Aronsknollen Baldrianwurzel Bärentraubenblätter Bärlappsamen Bärwurz Baumwolle Beifusswurzel Benzoeharz Bertramswurzel Bibernellwurzel . Bilsenkraut Bilsenkrautblätter . Bilsenkrautsamen . Birkenteer Bittermandelöl üittersüssstengel . Blankenheimer T e e Blauholz Blutwurz Bockshornsamen . Brasilholz Brechnüsse Brechwurzel . . . Brustbeeren Buccoblätter Burgundisches Pech Chinarinde Chinawurzel Cclombowurzel Dammarharz Dill Drachenblut Eberwurz Eibischblätter Eibischwurzel Eicheln Eichenrinde Eisenhutknollen . Elemiharz Engelsüss Engelwurz Enzianwurzel Euphorbiumharz . Farnwurzel Faulbaumrinde Fenchel Fenchelwurzel Fernambukholz Fichtenharz . . . Fichtensprossen . Fieberklee

Lateinischer .

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Name

Cortex Angusturae Anime; Resina Anime Fructus Anisi Gummi arabicum Araroba Semen Arecae Flores Anicae Rhizoma Arnicae Tubera Art; Rhizoma Ari Radix Valerianae Folia Uvae ursi Lycopodium Radix Mei Gossypium Radix Artemisiae Benzoe; Resina Benzoe Radix Pyrethri Radix Pimpinellae Herba Hyoscyami Folia Hyoscyami Semen Hyoscyami Oleum Rusci Oleum Amygdalarum amarum Stipites Dulcamarac Herba Galeopsidis Lignum Campechianum Rhizoma Tormentillae Semen Foenugraeci Lignum Fernambuci Semen Strychni Radix Ipecacuanhae Jujubae; Fructus Jujubae Folia Bucco Resina burgundica Cortex Chinae Rhizoma Chinae Radix Colombo Dammara; Resina Dammara Fructus Anethi Sanguis Draconis Radix Carlinae Folia Althaeae Radix Althaeae Semen Quercus Cortex Quercus Tubera Aconiti; Radix Aconiti Elemi; Resina Elemi Rhizoma Polypodii Radix Angelicas Radix Gentianae Euphorbium Rhizoma Filicis Cortex Frangulae Fructus Foeniculi Radix Foeniculi Lignum Fernambuci Resina Pini Turiones Pini FoliaMenyanthis; Folia Trifolii fibrini

Drogen. Deutscher Name Fingerhutblätter . . . . Fliederbliiten Flohsamen Galbanumharz Galgantwurzel Galläpfel Gambirkatechu Gelbwurzel Gelbwurzel, Kanadische Gewürznelken . . . . . Granatbaumrinde . . . . Granatwurzelrinde . . . Grüne Niesswurz . . . . Guajakharz Guajakholz Guajakrinde Guaranapaste Gummi, Arabisches . . . Gummigutt Guttapercha Hanf, Indischer Hanfsamen Hauhechelwurzel . . . . Heidelbeeren Herbstzeitlosenknollen . . Herbstzeitlosensamen . . Hirschbrunst Holunderbeeren . . . . Holunderschwamm . . . Holzteer Hopfendrüsen Huflattich . . . . : . . Jaborandiblätter . . . . Jalapenwurzel Jesuitentee Ignatiusbohnen Indigo Ir.gwerwurzel Johannisbrot Isländisches Moos . . . . Krkaobohnen Kakaobutter Kalabarbohnen Kalmuswurzel Kamala Kamillenblüten Kamille, R ö m i s c h e . . . Kampfer K r . n a d a b a l s a m . . .' . . Kanadische Gelbwurzel . . Kardamomen Kardobenediktenkraut . . Kaskarillrinde Kassie Katechu Katechu, Gambir . . . . Kieferteeröl Kirschlorbeerblätter . . . Kiatschrosenblätter . . .

317 Lateinischer

.

.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . , . . . ,. ,. . ., , , , ., ,

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. .

Folia

Name

Digitalis

Gallae Gambir Curcuma; Rhizoma Gurcumae Bhizona Hydrastis cannadensis Caryophylli Cortex Granati Cortex Granati radicis Rhizoma Hellebori viridi* Resina Guajaci Lignum Guajaci Cortex Guajaci Guarana-, Pasta Guarana Gummi arabicum Gutti Gutta percha Herba Cannabis indicae Fructus Cannabis Radix Ononidis Fructus Myrtilli Tuberà Colchici; Radix Colchici Semen Colchici Boletus cervinus Fructus Sambuci Fungus Sambuci Fix liquida Lupulinum; Glandulae Lupuli Folia Farfarae Folia Jaborandi Radix .Jalapae: Tuberà Jalapae Herba Chenopodii ambrosioides Fabae St. Ignatii; Semen Ignatii lndicum Rhizoma Zingiberis Fructus Ceratoniae, Siliqua dulcis Carrageen; Lichen islandicus Semen Cacao Oleum Cacao Fabae calabaricae; Semen PhysostigRhizoma Calami [matis Kamala; Glandulae Rottlerae Flores Chamomillae Flores Chamomillae romànae Camphora Balsamum canadense Rhizoma Hydrastis cannadensis Fructus Cardamomi Herba Cardui benedicti Cortex Cascarillae Cassia fistula Catechu Gambir Oleum Ficis Folia Laurocerasi Flores Rhùéados

318

Drogen. Deutscher

Name

Klettenwurzel Knoblauch . . . Kokablätter . Kokkelskörner . . Kckosnussöl . . . Kolombowurzel Kolophonium . . Koloquinten . . . Königskerzenblüten Kcndurangorinde . Kopaivabalsam . . Köpal Koriander . . . . Kotorinde . . . . Kiähenaugen . . Krauseminze . . Kreuzblumenkraut . Kreuzdornbeeren . Krotonöl . . . . Krotonsamen . . Kubeben . . . . Kümmel . . . . Kümmel, Römischer Kümmel, SchwarzKurare Kussoblüten . . . Lackmus . . . . Lakritzen . . . . Laminarienstengel Lärchenschwamm . Läusesamen . . . Lavendelblüten . . Leinöl Leinsamen . . . Liebstöckel . . . Lindenblüten . . Lobelienkraut . . Löffelkraut . . . Lorbeeren . . . Lorbeerblätter . . Lorbeeröl . . . . Löwenzahnwurzei . Majoran . . . . Malvenblätter . . Malvenblüten . . Mandeln . . . . Mandelöl . . . . Manna Mastix Maticoblätter . . Meerzwiebel . . . Meisterwurz . . . Minze, Krause- . . Minze, Pfeffer- . . Mohnblüten . . . Mohnköpfe . . . Mohnöl . . . . Mohnsamen . . . Moos, Isländisches

Lateinischer

Name

Radix Bardanae Bulbus Alii Folia Coca Fructus Cocculi Oleum Cocos Radix Colombo Coloplionium Colocynthides; Fructus Colocynthidis Flores Verbasci Cortex Condurango ßalsanum Copaivae Copal; Reniña Copal Fructus Coriandri Cortex Coto Semen Strychni Folia Menthae crispae Herba Polygalae; Radix Polyalae Fructus Rhamni catharticne [amarae Oleum. Crotonis Semen Crotonis; Semen Tiglii Cubebae Fructus Carvi Fructus Cumini Semen Nigellae Curare Flores Eoso Lacca Musei Succus Liquiritiae Laminaria; Stipites Laminariac Agaricus ; Fungus Laricis Semen Sabadillae; Fructus Sabati it'a e Flows Lavandulae Oleum Lini Semen Lini Radix Levistici Flores Tiliae Herba Labeliae Herba Cochleariae Fructus Lauri Folia Lauri Oleum Lauri Radix Taraxaci Herba Majoranae Folia Malvae Flores Malvae Amygdalae, Semen Amygda'i Oleum Amygdalarum Manna Mastix; Resina Mastix Folia Matico Bulbus Scillae Rhizoma Jmperatoriae Folia Menthae crispae Folia Menthae piperita* Flores Rhoeados Fructus Papaveris Oleum Papaveris Semen Pdpaberis Carrageen; Lichen islandicut

Drogen. Deutscher Name

:U9 Lateinischer

Name

Moschuswurzel Radix Sutnbul Muskatblüte Macis Muskatbutter Oleum Nucistae Muskatnuss Semen Myristicae Mutterkorn Seeale cornutum Mutternelken Antophyüi Myrrhe Myrrha Nelken . Caryophylli Nelkenwurzel . . Rhizoma Caryophyllatae Niesswurz, Grüne Rhizoma Hellebori viridis Niesswurz, Weisse Rhizoma Veratri Nussbaumblätter Folia Juglandis Nussöl Oleum Juglandis Olivenöl Oleum Olivarum Opium Opium Orangenblüten Flores Aurantii; Flores Naphac Orleanfarbstoff Orleana Osterluzeiwurzel Radix Aristolochiae; Rhizoma AristoPäoniensamen Semen Paeonine [lochiae Pappelknospen Gemmae populi Paternostererbsen Semen Abri Pech, Burgundisches Resina burgundica Pech, Weisses Resina alba Pernambukho'z Lignum Fernambuci Perubalsam Bnlsanum peruvianum Petersilienfrüchte . . . . . . Fructus Petrosilini Petersilienwurzel Radix Petroselini Pfeffer Fructus Piperis Pfeffer, Spanischer Fructus Capsici Pfefferminze Folia Menthae piperitae Piment Fructus Amoni Pockholz Lignum Uuajaci Pomeranzen, Unreife Frutus Aurantii immaturi Pomeranzenblätter Folia Aurantii Pomeranzenschalen Cortex aurantii fructus Pyrethrumblüten Flores Pyrethri Quassiaholz Lignum Quassiae Quassiarinde Cortex Quassiae Quebrachorinde Cortex Quebracho Queckenwurzel . . . . . . . Rhizoma Oraminis Quendel Herba Serpylli Quillajarinde Cortex Quillajae Quittensamen Semen Cydoniae Ratanhiawurzel Radix Ratanhiae Rhabarberwurzel Radix Rhei; Rhizoma Rhex Rizinusöl Oleum Ricini Rizinussamen Semen Ricini Röhrenkassie Cassia fiHula; Fructus Cassiae fistulae Römische Kamille Flores Chnmomillae romanae Römischer Kümmel Fructus Cumini Rosenblätter Flores Rosae Rosmarinblätter Folia Rosmarini Rotholz Lignum Fernambuci Rüböl . '. Oleum Rapae Rüsterrinde Cortex Ülmi Sadebaum Summitates Sabinae Safran Crocus [Purshiani Sagradarinde Cascara Sagrada; Cortex Rhamni Salbeiblätter . Folia Salviae

Drogen.

320 Lateinischer

Na.me

Salep Sandarak Sandelholz Sarsaparillwurzel Sassafrasholz Sassafrasrinde Schafgarbe Schierling Schierlingsfrüchte Schlangenwurzel Schlehenblliten S c h w a r z e r Senf Schwarzkümmel Schwarzwurzel Seggenwurzel Seidelbastrinde Seifenwurzel Senegawurzel Senf, S c h w a r z e r Senf, W e i s s e r Sennesblätter Sesamöl Simarubarinde Skammoniumharz Spanischer Pfeffer . Stärke Stechapfelblätter Stechapfelsamen Stechkörner Steinklee . Stephanskörner Sternanis Stiefmütterchentee Stinkasant Stocklack . . Stockrosen Storaxbalsam Strophantussamen Sturmhutknollen Süssholz Tabaksblätter Tamarinden Tamarindenmus Tausendgüldenkraut Terpentin, Gemeiner . . Terpentin, V«netianischer Thymian Tollkirschenblätter Tollkirschenwurzel Tolubalsam . . . Tonkabohnen . . Tragant . Ulmenrinde . Vanille . . . . Veilchenwurzel . . . , Venetianischer Terpentin Wacholderbeeren Wacholderholz . . . . Wasserfenchel : . . .

Deutscher

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Name

Tubera Salep; Radix Salep Sandaraca Lignum Santalinum Radix Sarsaparillae Lignum Sassafras Cortex Sassafras Herba Mille/olii; Folia Millefolii Serba Conii Frnctus Conii Rhizoma Serpentarias Flores Acaciae Semen Sinapis nigrae Semen Nigellae Radix Consolidae; Radix Symphyti Radix Caricis; Rhizoma Cariéis Cortex Mezerei Radix Saponariae Radix Senegae Semen Sinapis nigrae Semen Erucae; Semen Sinapis albae Folia Sennae Oleum Sesami Cortex Simarubae Scammonium; Radix Scammoniat Fructus Cupsici Amylum Folia Daturae; Folia Stramonii Semen Stramonii Fructus Silybi Herba Meliloti Semen Staphisagriae Fructus Anisi stellati Herba Violae tricoloris; Herba Jaceae Asa foetida Lacca; Resina Laccae Flores Malvae arboreae Styrax liquidus Semen Strophantin Tubera Aconiti; Radix Aconiti, Radix Olycyrrhizae Folia Nicotianae Tamarindi; Fructus Tamarindi Pulpa Tamarindorum Herba Centaurii minoris Terebinthina communis Terebinthina veneta Herba Thymi Folia Belladonnae Radix Belladonnae Balsamum, tolutanum Fabae Tonco: Semen Tonco Tragacantha Cortex Ulmi Fructus Yanilláe Rhizoma Iridis Terebinthina veneta Fructus Juniperi Lignum Juniperi Fructus Phellandrii

321

Druck — Druckflaschen. Deutscher Name

Lateinischer

Weidenrinde Weihrauch Weisse Niesswurz Weisser Senf Wermut Wintersrinde Wundschwamm Wurmmoos, Korsikanisches Wurmsamen Zaunrübenwurzel Zeitlosenknollen Zeitlosensamen Zichorienwurzel Zimt, weisser Zimtblüten Zimtrinde Zimtrinde, weisse Zitwersamen Zitwerwurzel Zitronenmelisse Zitronenschalen Zucker Drogen: H u g o F ü r s t & Co., Berlin O 17, Mühlenstr. 72. H a n s Horzfi'ld, H a m b u r g I, (Jertrudenhof (siehe Anzeige im A n z e i g e n a n h a n g ) .

.

.

Name

Cortex Salicis Olibanum Rhizoma Veratri Semen Erucae; Semen Sinapis albae Herba Absinthii Cortex Winteranus Fungus chirurgorum Helmintochorton Flores Cinae; Semen Cinae Radix Bryoniae lubera Colchici Semen Colchici Radix Cichoriae Canella alba Flores Cassiae Cortex Cinnamomi Cortex Canellae albae Flores Cinae; Semen Cinae Rhizoma Zedoariae Folia Melissae Cortex Citri fructus Saccharum

E . Merck, D a r m s t a d t (s. Anzeige im A n z . - A n h a n g ) .

Drogenmühlen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

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322

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D r u c k t ö p f e (Druckbirnen) siehe „ M o n t e j u s " . D r u s e n ö l siehe „ K o g n a k ö 1".' D u a l i n siehe „ D y n a m i t e". D u l z i n (Sukrol) siehe „ S ü s s s t o f f e , k ü n s t l i c h e". D U n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e . Im grossen ganzen kommen als Handelsafinger nur k ü n s t l i c h e Düngemittel in Frage oder solche natürliche, die Vor ihrer Verwendung noch eine chemische (oder mechanische) Behandlung durchgemacht haben. Man scheidet die künstlichen Düngemittel nach ihrer chemischen Zugammensetzung gewöhnlich in vier oder fünf Klassen, und zwar in k a 1 i h a 1 t l i g e ( K a l i d ü n g e r ) , in k a l k h a l t i g e ( K a l k d ü n g e r ) , in s t i c k s t o f f h a l t i g e ( S t i c k s t o f f d ü n g e r ) , in p h o s p h o r s ä u r e l t a l t i i g e ( P h o s p h o r s ä u r e d ü n g e r ) und endlich in g e m i s c h t e Düngemittel. 1. K a l i d ü n g e r . Als kalihaltige Düngemittel kommen die A b r a u m s a l z e (s. d.) in Betracht, und 7;war der rohe K a i n i t , weiter K a l i u m m a g n e s i u m s u l f a t , K a l i u m s u l f a t , K a l i m a g n e s i a ( K a l i d ü n g e r ) und die konzentrierten Kalisalze, welche man durch Kalzinieren geringhaltigerer (zumal Kaliumchlorid) erhält. Auch Karnallit und Kieserit werden zu Dungzwecken benutzt. Als neuer Kalidünger wird das P h o n o l i t h m e h l in den Handel gebracht, ein Kalisilikat, dessen grössere oder geringere Wirksamkeit als. Kalidünger bisher noch sehr umstritten ist.

323

Düngemittel, künstliche.

2.

Kalkdünger.

Bei Kalkarmut d e s B o d e n s w e r d e n v e r s c h i e d e n e Calciumverbindungen, namentlich Calciumhydrat und C a l c i u m k a r b o n a t (vgl. unter „K a 1 k " und „K a 1 k s p a t " ) zur D ü n g u n g v e r w e n d e t . Nach Versuchen v o n G e r 1 a c h und S c h u l z e können C a l c i u m k a r b i d r ü c k s t ä n d e ebenfalls o h n e Schaden zur Kalkdüngung benutzt w e r d e n . 3.

Stickstoffdünger.

Die stickstoffhaltigen Düngemittel scheiden sich in unorganische und organische. Zu den ersteren zählen der Natronsalpeter.(Chilis a l p e t e r ) und d a s A m m o n i u m s u l f a t ( s c h w e f e l s a u r e s Ammoniak). Zu dem organischen Stickstoffdünger sind d a s B 1 u t m e h 1, d a s H o r n n i e h l , d a s F l e i s c h m e h l und d a s L e d e r m e h l zu zählen. D a s Blutmehl wird g e w o n n e n , indem man d a s g e r o n n e n e Blut (Blutkuchen) auf Darren t r o c k n e t ; die muscheligen Stücke kommen in den Handel und werden vor der V e r w e n d u n g gemahlen. Blutmehl enthält durchschnittlich 14 % Stickstoff und 0,5—1 % P h o s p h o r s ä u r e . D a s Hornmehl, w e l c h e s ebenfalls 14 % Stickstoff und d a r ü b e r enthält, gewinnt man a u s Klauen, Hufen und Hörnern durch Einwirkung gespannten W a s s e r d a m p f s , T r o c k n e n und Mahlen. F l e i s c h m e h l siehe unter 4. G e mischte Düngemittel. D a s Ledermehl weist nur 6—11 % Stickstoff a u f ; zu seiner Gewinnung d ä m p f t man Lederabfälle, trocknet sie d a n n auf D a r r e n und mahlt sie. Zahlreiche a n d e r e Stoffe und Mischungen kommen a u s s e r d e m als stickstoffhaltige Düngemittel in Betracht. So beschäftigt sich eine ganze Reihe von Patenten mit der G e w i n n u n g stickstoffreicher (und kalireicher) Düngemittel a u s M e l a s s e - u n d B r e n n e r e i s c h l e m p e , und auch die W o 11s c h w e i s s s c h l e m p e hat man in ähnlicher W e i s e zu v e r w e n d e n gesucht. Ferner ist an dieser Stelle der s o g e n a n n t e B a k t e r i e n d ü n g e r zu n e n n e n : Man hat festgestellt, d a s s gewisse Pflanzen, wie namentlich die Papilionazeen, direkt den Stickstoff der Luft a u f z u n e h m e n und zu verarbeiten (assimilieren) vermögen. Dies geschieht unter Mitwirkung gewisser Bodenbakterien, mit denen die betreffenden Pflanzen eine Symbiose eingehen; eigenartige Wurzelknöllchen zeigen an den Pflanzen die G e g e n w a r t der Bakterienkolonien an. Nachdem man dies erkannt und die E r f a h r u n g gemacht hat, d a s s der Ertrag der mit solchen Papilionazeen (Lupinen, Klee, Erbsen, Wicken usw.) bebauten Äcker sehr erheblich gesteigert w e r d e n kann, w e n n man die Entwicklung dieser ,,Knölichenbakterien" begünstigt, ist man dazu übergegangen, Reinkulturen solcher Bakterien unter der Bezeichnung „ B a k t e r i e n d ü n g e r " in den Handel zu bringen. Neuerdings wird der Stickstoff der Luft f ü r die D ü n g u n g in grossem U m f a n g e nutzbar gemacht. Vgl. d a r ü b e r den Artikel „K a 1 k s t i c k s t o f f " sowie auch C a l c i u m c y a n a m i d unter „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n " . Der Kalkstickstoff wird mit gutem Erfolge verwendet. 4.

Phosphorsäuredünger.

W ä h r e n d früher die K n o c h e n d a s H a u p t a u s g a n g s m a t e r i a l f ü r die Herstellung von P h o s p h a t d ü n g e r n waren, kommen d a f ü r jetzt in erster Linie n a t ü r l i c h e C a l e i u m p h o s p h a t e in Betracht, und zwar sind es vor allem die n o r d a m e r i k a n i s c h e n P h o s p h o r i t e und A p a t i t e , die d a s Feld beherrschen. Zu diesen natürlichen P h o s p h o r i t e n kommt d a n n d a s T h o m a s m e h l ( P h o s p h a t m e h l ) , d. h. die dem T h o m a s p r o z e s s (vgl. unter „F 1 u s s e i s e n " ) e n t s t a m m e n d e gemahlene T h o m a s s c h l a c k e . Die natürlichen P h o s p h o r i t e w e r d e n nicht in dem unlöslichen Zustande, den sie von Natur a u s haben, zur Düngung benutzt, s o n d e r n man f ü h r t die P h o s p h o r s ä u r e in eine löslichere Form ü b e r . D a s b e k a n n t e s t e a u f g e s c h l o s s e n e P h o s p h a t - D ü n g e m i t t e l ist d a s S u p e r p h o s p h a t . W a s die Fabrikation d e s S u p e r p h o s p h a t e s anlangt, so ist diese in dem b e s o n d e r e n Artikel „ S u p e r p h o s p h a t " b e s c h r i e b e n . Hier sei nuT kurz 21*

324

Düngemittel, künstliche.

bemerkt, dass die Ausgangsprodukte der Superphosphatfabrikation die Phosphorsäure in Form des unlöslichen, durch die Pflanzen nur schwierig assimilierbaren Tricalciumphosphats enthalten. Man zersetzt dieses durch Behandlung mit H2SO«, wobei einesteils wasserlösliches Monocalciumphosphat entsteht, während anderseits CaSCU gebildet wird. Das Gemisch von Monocalciumphosphat und Gips führt die Bezeichnung S u p e r p h o s p h a t . Die Fabrikation des Superphosphates ist in neuerer Zeit mannigfach verbessert worden, wovon zahlreiche Patente zeugen; wir verweisen nur auf die neuesten derartige Patente, wie das Amer. Pat. 736 730, das eine, übrigens nicht sehr wesentliche Modifikation des eigentlichen Superphosphatverfahrens ist, sowie die D. R. P. 146 060 und 157 150, welche die Herstellung eines Phosphorsäuredüngers auf elektrolytischem Wege behandeln. Andere Erfinder wollen das Löslichmachen der Phosphorsäure in Rohphosphaten durch Zusammenschmelzen von Apatitmehl mit Karnallit erreichen. — Etwas merkwürdig mutet das Engl. Pat. 10 461 von 1902 an, wonach man Eisenphosphat als Dünger darstellt, und zwar durch Verrühren einer verd. Fe 2 Cl6-Lösung mit einer Natriumpyrophosphatlösung. Die sogenannten D o p p e l - S u p e r p h o s p h a t e sind Düngemittel, die etwa die doppelte Menge wasserlöslicher Phosphorsäure enthalten als das gewöhnliche Superphosphat; sie sind mit im Artikel „ S u p e r p h o s p h a t " behandelt. Ein neues Düngemittel ist die S u p e r p h o s p h a t s c h l e m p e . Ihre Darstellung, welche die Erzeugung eines trockenen, nicht hygroskopischen Produktes durch Mischling von Dickschlempe mit Superphosphat unter Erhitzen und Verdampfen von Wasser und flüchtigen organischen Säuren bezweckt, ist durch D. R. P. 280 182 geschützt. Zur Erzeugung von T h o m a s m e h l wird die T h o m a s s c h l a c k e (siehe unter „ S c h l a c k e n " ) meistens erst ein Jahr gelagert, hierauf in Kugelmühlen zu staubfeinem Pulver vermählen. Vielfach wird auch die noch flüssige Thomasschlacke mit hochprozentigen Phosphoriten vermischt. Man handelt das Thomasphosphat, ebenso wie alle andern phosphorsäurehaltigen Düngemittel, nach dem Gehalt an z i t r a t l ö s l i c h e r P h o s p h o r s ä u r e , d.h. an demjenigen Teil der Phosphorsäure, der beiBehandlung des Phosphatmehls mitZitronensäurelösung in Lösung geht; man geht hierbei von der Annahme aus, dass dio zitratlösliche Phosphorsäure im Boden leicht ausgenutzt wird. Nach einem neueren Verfahren ist das teuere Stampfen und Mahlen der Thomasschlacke nicht mehr nötig: Man bringt die Schlacke in einen alten Dampfkessel und setzt sie einem ziemlich starken Dampfdrucke aus; in einigen Stunden wird der Kalk der Schlacke gelöscht, und diese zerfällt in ein sehr feines Pulver. Bei entsprechenden Einrichtungen kann die pulverförmige Schlacke vollständig trocken aus dem Kessel entnommen werden. Der Gehalt an zitronenlöslicher Phosphorsäure ist bei dem auf diese Weise hergestellten Mehle um 2—2VJ % höher als von demselben Mehle, welches durch Stampfen und Mahlen zerkleinert wurde. Nach den guten Resultaten der Düngeversuche zu schliessen, wird durch den neuen Prozess ein grosser Teil der Phosphorsäure sogar w a s s e r l ö s l i c h gemacht. Erhöht wird der Wert der Thomasphosphatschlacke als Düngemittel durch ein Verfahren von Th. Knösel (D. R. P. 128 213), welches gleichzeitig eine rationelle Verwertung der Ablaugen aus Sulfitzellstofffabriken bezweckt. Diese Ablaugen waren bisher nicht nur vollständig wertlos, sondern ihre Beseitigung verursachte viel Mühe und Kosten. Nach dem K n ö s e l sehen Patent dickt man diese Ablaugen der Sulfitzellulose-Fabrikation bis zu Sirupsdicke (25° B6) ein und vermischt sie mit etwa der gleichen Menge Thomasphosphatschlackenmehl zu einer trockenen Masse. Durch dieses Verfahren wird die Zitrailöslichkeit der Phosphorsäure des Thomasmehls bis fast zum Maximum gesteigert, z. B. von 73 auf 98 %. Das Schwed. Pat. 18 401 von 1903 schützt drei abgeänderte Verfahren zur Darstellung von Dünger, darin bestehend, dass man geschmolzene sauere Schlacken mit einem Rohphosphat, wie z. B. Apatit, Floridaphosphat u. dgl., verschmilzt bzw. mischt, dann abkühlt und pulverisiert.

Düngemittel,

künstliche.

325

5. G e m i s c h t e Düngemittel. Man zählt hierher diejenigen Düngemittel, welche gleichzeitig Stickstoff und P h o s p h o r s ä u r e , teilweise a u s s e r d e m noch Kali enthalten. Hierher gehören d a s K n o c h e n m e h l , d a s F 1 e i s-c h m e h 1 und der F i s c h g u a n o s o w i e einige künstliche Düngergemische. Dagegen k a n n der eigentliche echte P e r u - G u a n o , als N a t u r p r o d u k t , nicht wohl hier berücksichtigt w e r d e n o d e r h ö c h s t e n s in der a u f g e s c h l o s s e n e n F o r m , d. h. nach B e h a n d l u n g mit S c h w e f e l s ä u r e (vgl. den Artikel „ G u a n o " ) . Zur Fabrikation d e s K n o c h e n m e h l s w e r d e n die Knochen von Schlachttieren gereinigt, in K n o c h e n b r e c h m a s c h i n e n zu kleinen Stücken zerkleinert und hierauf g e d ä m p f t , w a s gewöhnlich mittels D a m p f s von 4 Atm. geschieht. Nach dem D ä m p f e n trocknet man die Knochen auf Darren, zerschlägt sie dann in P o c h w e r k e n zu Knochenschrot und mahlt sie darauf in Kollergängen fein. G e d ä m p f t e s Knochenmehl enthält nicht ü b e r 6 % Fett, weiter 4—5 % Stickstoff und 20—24 % P h o s p h o r s ä u r e . Nach dem D. R. P. 156 356 behandelt man Knochenmehl mit der konz. Lösung eines F e r n s a l z e s , bis eine Verflüssigung s t a t t f i n d e t ; nach einiger Zeit wird die M a s s e fest. Man erhält dabei fein verteiltes F e r r i p h o s p h a t , das sehr leicht löslich in v e r d ü n n t e n Säuren ist und einen hohen D ü n g e w e r t besitzt. Zur G e w i n n u n g von' F l e i s c h m e h l benutzt man Kadaver von P f e r den und a n d e r n Tieren, die, um Übertragung von Krankheiten zu verhindern, erst mittels D a m p f e s v o n 4—5 Atm. sterilisiert w e r d e n , wobei sich gleichzeitig die M a s s e n lockern und zerteilen. Nach 6—8 Stunden wird d a s a u s g e f l o s s e n e Fett und Leimwasser a b g e l a s s e n ; die Fleisch- und K n o c h e n m a s s e wird ged a r r t und gemahlen. Auf ähnliche W e i s e gewinnt man a u s den Abfällen der Fleischextraktfabrikation (Liebig) den sog. F r a y - B e n t o s - G u a n o . Der F i s c h g u a n o ist nach seiner Z u s a m m e n s e t z u n g dem Knochenmehl ähnlich; man benutzt zu seiner G e w i n n u n g teils kleine (für den Verkauf unb r a u c h b a r e ) Fische, teils Abgänge vom Walfisch und Dorsch. Man behandelt die M a s s e erst in hydraulischen P r e s s e n zur E n t f e r n u n g d e s Öls und eines g r o s s e n Teiles W a s s e r , scheidet dann durch Kochen in o f f e n e n Kesseln d a s Fett s o w i e durch Einwirkung von g e s p a n n t e m W a s s e r d a m p f (in geschlossenen Kesseln) den Leim ab. Die g e d ä m p f t e F i s c h m a s s e wird in hydraulischen P r e s s e n ausgepresst, auf Darren getrocknet, gemahlen und gesiebt. Bei Fischen mit geringem Fettgehalt, wie z. B. Kabeljau, Weissfisch u. dgl., ist es nicht rationell, erst noch eine Entfettung vorzunehmen. Derartige Fische w e r d e n direkt g e d ä m p f t , zerkleinert und in V a k u u m - T r o c k e n t r o m m e l n getrocknet. Die T r o c k n u n g im Vakuum hat gegenüber der D a r r e n t r o c k n u n g den Vorteil absoluter Geruchfreiheit. Die Z u s a m m e n s e t z u n g d e s Fischguanos ist n a t u r g e m ä s s bei der Verschiedenheit des Rohmaterials sehr s c h w a n k e n d ; im Durchschnitt enthält er 7—9 %• Stickstoff und 12—14 % P h o s p h o r s ä u r e . Auf d a s D. R. P. 157 276, welches einen N- und P-haltigen Dünger a u s Muschelschalen darstellen lässt, sei nur verwiesen. Ein neues Düngemittel Thomas-Ammoniakphosphatkalk wird nach b e s o n d e r e m Verfahren (welches die s o n s t hierbei eintretenden Stickstoffverluste verhüten soll) durch Mischen von T h o m a s m e h l mit Ammoniumsulfat unter Zusatz von Scheideschlamm erhalten; es enthält neben nicht unbeträchtlichen Mengen C a O etwa 5,5—6 % leichtlöslichen N und ungefähr 8 % zitronensäurelösliche P h o s p h o r s ä u r e . . 6. S i l i k a t d ü n g e r . In seinem s c h ö n e n W e r k „ D i e c h e m i s c h e I n d u s t r i e des D e u t s c h e n R e i c h e s i m B e g i n n e d e s XX. J a h r h u n d e r t s " macht W i t t darauf a u f m e r k s a m , d a s s die löslichen Silikate, also K a l i und Natronwasserglas, einer a u s g e d e h n t e n Verwendung als Düngemittel fähig sind. Namentlich f ü r die Kultur sehr kieselsäurereicher Nutzpflanzen, w i e Mais und die Zerealien. Die Pflanzen können Kieselsäure in Form d e s Q u a r z e s nicht assimilieren, und man ist in Amerika dazu ü b e r gegangen, unter geeigneten Verhältnissen dem B o d e n Kieselsäure in hydratischer Form (z. B. als Kieselgur) zuzuführen. Witt weist nun darauf hin, d a s s

326

Düngemittel,

künstliche.

e n t s c h i e d e n ein noch viel besserer Silikatdtinger d a s W a s s e r g l a s wäre, und zwar naturgemäss d a s K a 1 i Wasserglas, d a s gleichzeitig auch als Kalidünger wirkt. Als Silikatdünger kann auch d a s jetzt angepriesene P h o n o 1 i t h m e h 1 gelten (siehe oben unter K a l i d ü n g e r ) . — Vgl. auch „ P e r m u t i t e " . U n t e r s u c h u n g ; : Der Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 h a t folgenden Analyseng a n g f ü r die Untersuchung künstlicher Düngemittel vereinbart: P r o b e n a h m e. . 1. Unvorschriftsmässige Proben sind seitens der Untersuchungs- Stationen zurückzuwesen, bezw. ist dies auf den Untersuchungs-Attesten zu vermerken. 2. Vorechriftsmässige Proben sind nur solche, welche auf der letzten Bahn- oder Schiffsstation bei der E n t l a d u n g in Gegenwart von Zeugen beider Parteien oder durch einen vereideten Sachverständigen unter Beobachtung nachfolgender Vorschriften genommen sind. 3. Bei Fabrikaten ist aus jedem zehnten Sack, bei lcser Verladung von mindestens 10 verschiedenen Stellen Probe m i t t e l s Probestechers zu nehmen. 4. Bei Rohmaterialien wird jedes fünfzigste Entladungsgefftss (also 2 % ) auf den Probehaufen gestürzt und wird davon nach der ersten Feinung auf mindestens Haselnussgrösse Probe genommen zur Wasserbestimmung; von dem ganz gefeinten Material wie bei Fabrikaten zur Gehaltsbestimmung. 5. Die Proben müssen lose in feste, reine u n d völlig trockene Glasgefässe geschüttet werden und ca. 300 gr Gewicht haben. 6. Es sind mindestens je 3 Proben zu ziehen und l u f t d i c h t m i t den Siegeln der Probenehmer zu verschlicssen. 7. Die E t i k e t t e ist m i t demselben Siegel zu befestigen u n d m i t der Namensunterschrift der Probenehmer zu versehen. 8. Die Proben sind an einem kühlen, dunklen und trocknen Orte aufzubewahren. V o r b e r e i t u n g der Proben. a) Trockene Proben von Phosphaten oder sonstigen künstlichen Düngemitteln dürfen gesiebt und dann gemischt werden. b) Bei feuchten Düngemitteln, bei welchen dieses n i c h t zu erreichen ist, h a t sich die Vorb e r e i t u n g auf eine sorgfältige Durchmischung m i t der Hand zu beschränken. c) Bei Rohphosphaten und Knochenkohle soll zum Nachweise der I d e n t i t ä t der Wassergehalt b e s t i m m t werden. d) Bei Substanzen, welche beim Pulvern ihren Wassergehalt ändern, muss sowohl in der feinen wie in der groben Substanz der Wässergehalt b e s t i m m t und das Resultat der Analyse auf den Wassergehalt der ursprünglichen groben Substanz umgerechnet werden. Analysenmethoden. ^ I. W a s s e r b e s t i m m u n g . Es werden 10 g Substanz a n g e w a n d t ; das Trocknen erfolgt bei 100° C. bis zum konstanten Gewicht; bei Gips haltenden Substanzen drei Stunden lang. II. B e s t i m m u n g d e s U n l ö s l i c h e n . Es werden 10 g Substanz a n g e w a n d t ; a) bei Lösung i n Mineralsäuren nach Unlöslichmachung der Si0 2 der Rückstand g e g l ü h t ; b) bei Lösung i n Wasser der Rückstand bei 100° C. bis zu konstantem Gewicht getrocknet. III. B e s t i m m u n g d e r P h o s p h o r s ä u r e : A. H e r s t e l l u n g d e r L ö s u n gen. 1. Bei wasserlöslicher P2O5 werden 20 g Substanz in einer Literflasche m i t ca. 800 ccm Wasser 30 Minuten lang ausgeschüttelt und dann bis zur Marke aufgefüllt. Die Lösungen von sogenannten Doppelsuperphosphaten müssen vor F ä l l u n g der P2O5 unter Zusatz von etwas HNOs gekocht werden, um vorhandene Pyrophosphorsäure in Orthophosphorsäure umzuwandeln. NB. Soll in Superphosphaten der Gehalt an zitratlöslicher P s O B e r m i t t e l t werden, so h a t dies nach P e t e r m a n n zu geschehen. 2. Bei Gesamt-P2O5 werden 5 g Substanz m i t Königswasser oder 20 ccm HNO$ und 60 g konz. H 2 S0 4 30 Minuten lang in einem 250 ccm Kolben gekocht und auf 250 ccm aufgefüllt. 3. Thomasphosphat P2O5 1 ): a) zitronensäurelösliche PzOc: Es werden 6 g Substanz angewandt und in einem 600 ccm Kolben, welcher zur Verhütung des Festsetzens der Substanz m i t 1 ccm Alkohol beschickt ist, m i t 2 % i g e r Zitronensäurelösung V2 Stunde in einem R o t i e r a p p a r a t m i t 30—40 Touren per Minute bei 17 1 /« 0 C. ausgeschüttelt, b) GesamtPaOe-): Es werden 10 g Substanz angewandt und in einem 500 ccm Kolben mit 25 ccm Wasser ausgeschüttelt, sodann m i t 50 ccm konz. H2SO4 30 Minuten l a n g unter häufigem Umschwenken gekocht und bis zur Marke aufgefüllt. — B. U n t e r s u c h u n g d e r L ö s u n g e n . 1. Molybd ä n m e t h o d e nach F r e s e n i u s und W a g n e r . 2. Zitratmethode. 3. Freie Säure, a) Die wässerige Lösung A 1 wird m i t Methylorange versetzt und m i t Natronlauge t i t r i e r t , oder b) in alkoholischer Lösung auf gewichtsanalytischem Wege b e s t i m m t . IV. B e s t i m m u n g v o n E i s e n o x y d u n d T o n e r d e : Dieselbe h a t nach der Methode von E u g e n Glaser unter Berücksichtigung der Verbesserungen von R. Jones oder nach Henri Lasne zu erfolgen. Die befolgte Methode ist anzugeben. V. B e s t i m m u n g d e s S t i c k s t o f f s : 1. S a l p e t e r s t i c k s t o f f . Es ist n u r die Anwendimg direkter Methoden zulässig, a) Reduktionsmethoden nach G. K ü h n , Ulsch, D e v a r d a und K j e l d a h l - J o d l b a u r . b) Gasvolumetrische Methoden. Lunge, Schlösing-Grandeau. 2. A m m o n i a k s t i c k s t o f f . Die Bestimmung h a t durch Destillation m i t Magnesia zu erfolgen; bei Ammoniaksuperphosphaten ist die u n t e r III A 1 ang e f ü h r t e Lösung zu benutzen. 3. G e s a m t s t i c k s t o f f . Derselbe ist bei Gegenwart von N i t r a t e n und Amxnoniaksalzen nach K j c l d a h l - J o d l b a u r zu e r m i t t e l n . 4. O r g a n i x ) Thomasphosphatmehle, in denen dem Augenscheine nach noch gröbere Teile vorhanden Bind, werden durch ein 2 mm-Sieb abgesiebt, die auf dem Siebe verbleibenden etwa zusammengeballten Teile durch leichtes Zerdrücken auf dem Sieb verteilt. Die Bestimmung der P2Ob wird in dem durch das Sieb gefallenen Teile ausgeführt, das Ergebnis u n t e r Berücksichtigung der groben Teile berechnet. •) Soll eine Feinmehlbestimmung ausgeführt werden, so ist ein Sieb von 0,17 m m Maschentveite (No. 100, Amandus Kahl, Hamburg) anzuwenden.

Duotal. —

327

Dymal.

s c h e r S t i c k ß t o f f . D i e B e s t i m m u n g hat bei Abwesenheit v o n N i t r a t e n und A m m o n i a k salzen nach K j e l d a h l oder durch Verbrennung m i t Natronkalk zu e r f o l g e n . VI. C h l o r a t e u n d P e r c h l o r a t e : Dieselben sind als gleich schädlich zusammen zu b e s t i m m e n . VII. B e s t i m m u n g d e s K a l i s : Dieselbe hat stets m i t t e l s P l a n t i n c h l o r i d s oder ÜberChlorsäure zu erfolgen. VIII. B e s t i m m u n g von K a l k und M a g n e s i a : Dieselbe kann ftlr Düngekalk durch d i e T i t r a t i o n s m e t h o d e T a c k e oder nach üblicher Methode g e w i c h t s a n a l y t i B c h erfolgen. T a b e l l e

für eine e i n h e i t l i c h e N o m e n k l a t u r der bei der s u c h u n g g e b r a u c h t e n R e a g e n t i e n und A p p a r a t e . Bezeichnungen

1. 2. 3. 4. 6. 6. 7. 8. „ 9. 10. 11. 12.

fipi

z. Gewichte

Schwefelsäure Konz. Schwefelsäure Salpetersäure Konz Salpetersäure Salzsäure Konz. Salzsäure Ammoniak Konz. Ammoniak „. . Königswasser Zitronensäure Rotierapparut Schüttelopparat

U n t e r -

Gehalte

1,40 . . . . 50 T . H , S O ( . 1,84 . . . . 100 T . H.SO,. 1,20 . . . . 82 T. HNO,. 1,62 . . . . 100 T . HNO,. 1,12 . . . . 24 T . H C l . 1,20 . . . . 39 T . HCl. 0,96 . . . . 10 T . N H , . 0,91 . . . . 25 T . N H , . I 1,12 . . . . 3 T . Salzsäure. | U20 . . . . I T . Salpetersäure. 20 g freie Säure in 1 1. 30—40 Umdrehungen per 1 Minute. Umdrehungen per 1 Minute. 150

Düngemittel, künstliche: Continentale Chemische Gesellschaft m. Contichemie (siehe auch A n z e i g e n ) .

b.

H.,

Cüln I , Fernspr. A . 5558, 5559, 4100. — T e l e g r . :

Düngerfabriken bauen: Siegfried Barth, Ingenieur-Bureau, Oberkassel (siehe A n z e i g e unter säure") .

Düsseldorf, »Schwefel-

J. L . Carl E c k e l t , Berlin N W 7, Mittelatr.

2-4.

Anlagen für die Herstellung und Trocknung: E m i l Passburg, anhangr).

Maschinenfabrik,

Berlin N W

23,

Briickenallee

30

(siehe

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im

Anzeigen-

Einrichtungen für Düngerfabriken jeder Art: Siegfried Barth, Ingenieur-Bureau, DüsseldorfOberkassel (siehe A n z e i g e unter „Schwefelsäure"). Fried. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau.

E m i l Passburg, Maschinenfabrik, Berlin N W 23, Briickenallee 30 (siehe A n z e i g e i m A n z e i g e n anhang) .

Maschinen für künstliche Düngemittel: Heinrich

Schirm,

Maschinenfabrik,

Leipzig-Plagwitz

(siehe

Anzeige

im

Anzeigenanhang).

D u o t a l = Guajakolkarbonat (CeH». O . C H 3 ) 3 . CO*. Zur Darstellung löst man 2 mol. G u a j a k o 1 (s. d.) in Natronlauge und leitet in die~Lösung 1 mol. Kohlenoxychlorid (Phosgengas) COCl 3 ein; die Umsetzung entspricht der Gleichung: 2 (C.H4. O C H , . O N a ) + COClo = 2 NaCl + ( C « H , . O C H , ) , . CO s . Weisses, fast geschmackloses und geruchloses Kristallpulver, unlöslich in H a O, wenig löslich in kaltem, leichtlöslich in heissem Alkohol, ferner löslich in Äther, Chloroform und Benzol. Sch. P. 78—84°. Man verordnet es innerlich gegen Tuberkulose, auch gegen Typhus und Durchfall. Dosis 0,5—3 g täglich ansteigend. Duotal

H Mk. 10,60; 1 kg Mk. 96,00

D u r a l u m i n siehe „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n". D u r a n a m e t a l l siehe „ K u p f e r l e g i e r u n g e n". D u r a t o l siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". D U s e n r e g l e r . Der D ü s e n r e g l e r R a b e wird vor Streudüsen vorgeschaltet und regelt durch eine im Wasserstrom spielende Kugel die Menge des hindurchströmenden Wassers. Die der Streudüse zugeführte Wassermenge wird in jedem Augenblick weithin sichtbar angezeigt, weil der Körper des Reglers, in dem sich die Kugel bewegt, aus Glas ist. D i l s s e l w a s s e r . Eine besondere Marke von Lötwasser. D y m a l = salizylsaures Didym. Di2(CoH»OH. COa)«. Es soll also im wesentlichen ein Gemisch aus Neodym- und Praseodymsalizylat sein, enthält

328

Dynamidon — Dynamite.

aber nach Untersuchungen nebenbei viel Cersalizylat. Man gewinnt es als Nebenprodukt bei der Fabrikation von Glühstrümpfen. Feines, rosa-weisses, geruchloses Pulver, das ein gutes Antiseptikum ist und in der Wundbehandlung sowie bei Hautkrankheiten als Pulver und als Salbe Verwendung findet. D y m a l „Zimmer"

H Mk. 3,60; 1 kg Mk. 2 9 , 5 0

D y n a m i d o n siehe unter A l u m i n i u m o x y d im Artikel „ A l u m i . n i u m v e r b i n d u n g e n". D y n a m i t e . Man versteht unter dem Namen Dynamit jeden Sprengstoff, dessen wirksamer Bestandteil in erster Linie N i t r o g l y z e r i n (s. d.) ist, welches man durch irgend eine geeignete Substanz aufsaugen lässt. Man unterscheidet Dynamite mit u n w i r k s a m e m und solche mit w i r k s a m e m Aufsaugungsstoff; in letzterem Falle wohnen dem Aufsaugematerial selbst Eigenschaften inne, die ihn ebenfalls als Spreng- oder Explosionsstoff bezeichnen lassen. 1. D y n a m i t e m i t u n w i r k s a m e m Aufsaugungsstoff. Zu den Dynamiten mit inaktivem Aufsaugungsstoffe gehören das K i e s e l g u r d y n a m i t , das K a r b o d y n a m i t , das R h e x i t , das D u a l i n , das K a r b o n i t , das V i g o r i t , das V o n g e s - D y n a m i t , das H e r c u l e s p o w d e r , der L i t h o f r a c t e u r u. s. w. Das wichtigste Dynamit ist das K i e s e l g u r d y n a m i t (Gurdynamit), derjenige Sprengstoff, welcher als Dynamit schlechthin bezeichnet wird. Er besteht gewöhnlich aus 75 % Nitroglyzerin, 24,5 % Kieselgur und 0,5 % Soda. Die zu verwendende Kieselgur (Infusorienerde) muss sehr rein sein; man glüht sie zuerst schwach und dann stärker (doch würde sie bei zu starkem Glühen ihre Saugfähigkeit einbüssen). Sie wird dann zu einem sehr feinen Pulver vermählen und muss nun sofort verbraucht werden, weil sie sonst Feuchtigkeit anzieht. Die Vermengung des Nitroglyzerins mit der Kieselgur geschieht meistens nicht durch Maschinen sondern von Hand; die Mischung wird dabei mehrfach durch Metallsiebe gedrückt, um desto inniger und gründlicher zu werden. Das fertige Dynamit wird in Stempelpressen zu wurstartigen Gebilden geformt, die, in Pergamentpapier eingewickelt, als D y n a m i t p a t r o n e n in den Handel kommen. Das Gurdynamit bildet eine teigige, etwas fettige, geruchlose Masse von braungelber bis roter Farbe. Entzündet brennt es ab, explodiert hierbei jedoch nur in festen Hülsen. Dagegen wird es durch plötzliches Erhitzen sowie namentlich durch starken Schlag oder Stoss zur Explosion gebracht. Bei + 8° gefriert das Dynamit und muss dann vor der Verwendung durch sehr vorsichtiges Erwärmen wieder aufgetaut werden. Andere Dynamite mit inaktivem Aufsaugungsstoffe werden ungefähr auf dieselbe Weise wie das gewöhnliche Gurdynamit hergestellt. Immer ist zu beachten, dass die Aufsaugungsmaterialien r e i n und t r o c k e n sind. Wir zählen von den hierhergehörenden Sprengstoffen kurz auf: K a r b o d y n a m i t , aus 90 % Nitroglyzerin und 10 % Korkkohle. R h e x i t , aus 64 % Nitroglyzerin, 18 % Natronsalpeter, 7 % Holzmehl und 11 % Holzmoder. D u a 1 i n, aus 80°/0 Nitroglyzerin, 10°/o Sägespänen und 10°/o Kalisalpeter. K a r b o n i t , aus 25 % Nitroglyzerin, 40,5 % Holzmehl, 34 % Natronsalpeter und 0,5 % Soda. V i g o r i t , aus 30 % Nitroglyzerin, 9 % Holzstoff, 5 % Magnesiumkarbonat, 49 % Kaliumchlorat und 7 % Kalisalpeter. V o n g e s - D y n a m i t , aus 75 % Nitroglyzerin, 20,8 % Randanit (verwittertem Feldspat), 3,8 % Quarz und 0,4 % Magnesiumkarbonat. H e r c u l e s p o w d e r , aus 40 % Nitroglyzerin, 12 % Holzstoff, 46 % Natronsalpeter, 1 % Kochsalz und 1 % Magnesiumkarbonat. L i t h o f r a c t e u r , aus 54%, Nitroglyzerin, 15% Bariumnitrat, 17 % Kieselgur, 2 % Holzmehl, 1 % Kleie, 7 % Schwefel, 2 % Braunstein und 2 % Soda.

Dynamite.

329

Wittenberger Wetterdynamit, a u s 2 5 % Nitroglyzerin, 34 % K a l i s a l p e t e r , 3 8 , 5 % R o g g e n m e h l , 1 % Holzmehl, 1 % B a r y t s a l p e t e r , 0,5 % N a t r i u m b i k a r b o n a t . D e r a r t i g e M i s c h u n g e n sind noch weiter in g r o s s e r M e n g e v o r g e s c h l a g e n w o r d e n , o h n e d a s s s i e z u m e i s t p r a k t i s c h e B e d e u t u n g erlangt hätten. Man sieht ü b r i g e n s a n der Z u s a m m e n s e t z u n g , d a s s v e r s c h i e d e n e d i e s e r S p r e n g s t o f f e a u s s e r dem Nitroglyzerin noch S t o f f e enthalten, w e l c h e d i e E x p l o s i o n s - F ä h i g keit und - W i r k u n g f ö r d e r n , s o d a s s s i e hiernach auch zur zweiten G r u p p e g e zählt w e r d e n k ö n n t e n ; d o c h sind d i e s e B e i m e n g u n g e n nur n e b e n s ä c h l i c h e r Natur, und j e d e n f a l l s ist d e r e i g e n t l i c h e A u f s a u g u n g s s t o f f o d e r d o c h seine Hauptmenge unwirksam ( s i e h e a u c h Artikel „Sicherheitss p r e n g s t o f f e"). 2. D y n a m i t e m i t w i r k s a m e m A u f s a u g u n g s ' s t o f f. Hier sind vor a l l e m d i e S p r e n g g e l a t i n e und d a s G e l a t i n e d y n a m i t , weiter d a s M e g a n i t , s o w i e nebenbei auch d a s C o l o n i a p u l v e r zu erörtern. B e i der S p r e n g g e l a t i n e und dem G e l a t i n e d y n a m i t ist der A u f s a u g u n g s stoff K o l l o d i u m w o l l e , a l s o D i n i t r o z e l l u l o s e ( s i e h e d i e Artikel „ K o l l o d i u m " und „ S c h i e s s b a u m w o l l e " ) . Die Dinitrozellul o s e l ö s t sich in Nitroglyzerin; letzteres wird in kupfernen P f a n n e n auf 5 0 — 6 0 ° erwärmt, w o r a u f man d i e s o r g f ä l t i g g e t r o c k n e t e K o l l o d i u m w o l l e einträgt. Sollen noch a n d e r e S t o f f e z u g e s e t z t w e r d e n , s o bearbeitet man d a s G e m e n g e in g e e i g n e t e n K n e t m a s c h i n e n ; in a n d e r n B e t r i e b e n nimmt man d a s M i s c h e n auch mit der H a n d vor, w e n n d i e s e s V e r f a h r e n auch w e g e n der hohen G e f ä h r lichkeit mehr und mehr a b k o m m t . D i e S p r e n g g e l a t i n e enthält 9 2 % Nitroglyzerin und 8 % Dinitroz e l l u l o s e ( h ä u f i g auch e t w a s S a l p e t e r ) ; s i e bildet eine hornartig d u r c h s c h e i n e n d e , s c h n e i d - und f o r m b a r e M a s s e , d i e brisanter a l s G u r d y n a m i t ist, a b e r durch L a g e r n b a l d a n B r i s a n z verliert, weil s i e Nitroglyzerin a b g i b t . Letzterer U m s t a n d m a c h t d i e S p r e n g g e l a t i n e gefährlich und hat s c h o n m e h r fach zu E x p l o s i o n e n g e f ü h r t . Im übrigen ist s i e g e g e n S t o s s u n e m p f i n d l i c h e r a l s G u r d y n a m i t und b e d a r f zur E x p l o s i o n b e s o n d e r e r Z ü n d p a t r o n e n . Sehr empfindlich und g e f ä h r l i c h ist d i e S p r e n g g e l a t i n e in g e f r o r e n e m Z u s t a n d e . W e g e n der m a n n i g f a c h e n G e f a h r e n ihrer A n w e n d u n g hat sich d i e S p r e n g g e l a t i n e nur t e i l w e i s e e i n g e b ü r g e r t ; m a n benutzt s i e b e i s p i e l s w e i s e unter W a s s e r , w o sich d a s g e w ö h n l i c h e Dynamit nicht v e r w e n d e n l ä s s t . — Für d i e M i s c h u n g der B e s t a n d t e i l e der S p r e n g g e l a t i n e sind besondere M i s c h m a s c h i n e n im G e b r a u c h , d a d i e M a s s e w ä h r e n d der B e a r b e i t u n g erhitzt w e r d e n m u s s und d a h e r g e g e n m e c h a n i s c h e E i n w i r k u n g sehr e m p f i n d l i c h ist. N e u e r d i n g s w e n d e t sich die T ä t i g k e i t der E r f i n d e r wieder mehr der S p r e n g g e l a t i n e zu. S o gelatiniert man nach d e m Engl. P a t . 18 161 v o n 1901 in der W e i s e , d a s s man 1 T . Nitrotoluol mit 2 T . Nitroglyzerin mischt und 5 T . unlösliche S c h i e s s b a u m w o l l e hinzufügt; d a n n w e r d e n 2 T . Azeton z u g e s e t z t und granuliert. — D a s E n g l . P a t . 23 846 von 1902 erzeugt S p r e n g g e l a t i n e nicht a u s Nitroglyzerin mit K o l l o d i u m w o l l e , s o n d e r n durch V e r m i s c h u n g v o n N i t r o glyzerin mit einer L ö s u n g v o n Leim in Glyzerin. — Recht e i g e n a r t i g ist d a s D. R. P. 144 8 4 6 ; d a n a c h l ä s s t man Azetylen von Azeton a b s o r b i e r e n und verwendet eine d e r a r t i g e ( e x p l o s i v e ) L ö s u n g zum Gelatinieren von Nitroglyzerin und Nitrozellulose. M a n k a n n k a u m a n n e h m e n , d a s s beim n a c h h e r i g e n Verdunsten d e s A z e t o n s nicht a u c h s ä m t l i c h e s Azetylen w i e d e r entweichen s o l l . D a s G e l a t i n e d y n a m i t wird a u s der s o g . „ G e l a t i n e " und d e m Zumischpulver zusammengesetzt. D i e s e „ G e l a t i n e " ist w i e d e r ein G e m i s c h von Nitroglyzerin mit Dinitrozellulose, w ä h r e n d d a s Z u m i s c h p u l v e r ein G e menge a u s N a t r o n s a l p e t e r , Holzmehl und S o d a ist. 3 G e l a t i n e d y n a m i t e hatten folgende Zusammensetzung: i. n. m. Nitroglyzerin 6 2 , 5 0 % . . . 43,60"% . . . 6 3 , 5 0 % Dinitrozellulose 2,50% . . . 1,80% . . . 1,50% Natronsalpeter 2 6 , 2 5 % . . . 41,10 % . . . 27,00 o/o Holzmehl . 8 , 4 0 % . . . 13,15 °/„ . . . 8,00% Soda 0,35 % . . . 0,35 % . . . —

330

Dynamomaschinen.

Die Herstellung geschieht ungefähr ebenso wie bei Sprenggelatine; die Zumischpulver werden von Hand beigemengt. Da das Gelatinedynamit weniger unangenehme Eigenschaften als die Sprenggelatine aufweist, hat sie nicht nur diese sondern auch das Kieselgurdynamit mehr und mehr verdrängt. Besonders stark wirkende Gelatinedynamite erhält man durch Zusatz von Ammoniumniträt (E x t r a d y n a m i t). Das M e g a n i t besteht ebenfalls aus Nitroglyzerin und Dinitrozellulose, erhält aber behufs Abstufung der Kraft noch eine Beimengung von vollständig zu COs verbrennenden Salpetergemischen. Man stellt das Meganit her, indem man die Zusatzpulver und die trockne Dinitrozellulose in kaltes Nitroglyzerin von Hand einbringt und über Messingsiebe siebt, wodurch die Gefahr der Erhitzung umgangen und ein vollständig gleichartiges Produkt erhalten wird. Meganit gelatiniert und erhärtet nicht, explodiert stets mit demselben Erfolg und gefriert äusserst schwer. Das K o l o n i a p u l v e r , welches übrigens zurzeit kaum noch verwendet zu werden scheint, ist ein Gemisch aus 30—35 % Nitroglyzerin und 65—70 % gewöhnlichem Sprengpulver (Schwarzpulver). Weiteres siehe Artikel „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". Als Spezialwerk über Dynamite und verwandte Sprengstoffe sei auf E s c a l e s . „Nitroglyzerin und Dynamit;', Leipzig, empfehlend verwiesen. Dynamite: Dynamit-Aktien-Gesellschaft vorm. Alfred Nobel heitasprengatoffe'').

Je Co., Hamburg (siehe Anzeige unter „Sichcr-

Anlagen und Apparate zur Dynamitfabrikation:

J . L. Carl Eckelt, Berlin NW 7, Mittelstr. 2 -4. j Friedrich Heckmann, Berlin SO 16, BrUcken: strasse 6 b (siehe auch Anzeigen im Anzeigeni anhang und im Text).

Knet- und Mischmaschinen für Gelatine-Dynamit, Guhr-Dynamit 11. dgl.:

AVerner & Pfleiderer, Cannstatt-Stuttgart

(siehe

Anzeige im Anzeigenanhang).

Nitroglycerin und Dynamit Mit dem Bildnis von A . N o b e l und zahlreichen Figuren. • • • • • • M. 11.—. Gebunden M. 13.50. • » • # * • (Heft III d e r S a m m l u n g „ D i e Explosivstoffe" v o n D r . R i e h . E s c a l e s . ) » D e r S t e i n a r b e i t e r " schreibt: »Für Sprengtechniker und Schießmeister ist das Buch unentbehrlich. Der Verlag bat das 336 Seiten starke Buch mustergültig ausgestattet."

Prospekte kostenlos auf Wunsch vom

Verlag Veil & Comp., Leipzig, Marienstraße 18. Bestelikarte siehe Textschluß!

D y n a m o m a s c h i n e n . Dynamos für Verkupferung, Vermessingung, Vernickelung, Verzinkung, Versilberung, Vergoldung, Galvanoplastik u. s. w. a =

Type

langsam laufende, b = Spannung in Volt

normal laufende, c =

UmStrom- Gesamt- drehung stärke leistung in der in in Minute Ampere Watt ca.

Kraftbedarf PS. ca.

schnell laufende Dynamos.

Riemens :heibe

p reis

Dynamo mit RiemenDurchm. Breite scheibe mm Mk. mm

105,00 2 15 30 12 36 3 2200 45 27 0,10 E'/ie a 10 40 4 1 100,00 7 42 6 Die mit einem * bezeichneten Dynamos sind mit 2 Kollektoren versehen.

Regulator Mk.

18,00

Spann* schienen Mk.

331

Dynamomaschinen.

Spannung in Volt

Type

E 1/'l6

Dynamo mit RiemenDurch tn. Breite scheibe mm mm Mk.

50 60 60 60

2600

0,14

45

27

a

2 3 4 6

35 25 20 15

70 75 80 90

2000

0,19

50

30

2 3 4 6

55 40 30 20

110 120 120 120

2600

0,27

50

30

2 3 4 6

80 50 40 25

160 150 160 150

1500

0,33

80

40

b

2 3 4 6

100 70 55 35

200 210 220 210

1800

0,43

80

40

c

2 3 4 6

135 95 75 50

270 285 300 300

2350

0,65

80

40

a

2 3 4 6

160 110 80 55

320 330320 -330

1250

0,65

100

50

b

2 3 4 6

200 130 100 66

400 390 400 396

1500

0,75

100

50

c

*2 3 4 6

300 200 150 100

600 600 600 600

2200

1,15

100

50

a

*2 3 4 6

300 200 150 100

600 600 600 600

1150

1,15

110

65

*2 *3 4 6 »2 •3 4 6

400 270 200 135

800 810 800 810

1450

' 1,80

110

65

500 335 250 165

1000 1005 1000 990

-

b

c

1800

1,90

•'reis

Riemens :heibe

25 20 15 10

a

E l

ca.

Kraftbedarf PS. ca.

2 3 4 6

b

E'/s

Umdrehung in der Minute

b

EVs

E1/.

Strom- Gesamtstarke leistung in in Watt Ampere

110

65

} 110,00 } 105,00 } 120,00 } 115,00 } 125,00 } 120,00 } 165,00 } 160,00 } 170,00 } 165,00 } 175,00 } 170,00 245,00 235,00 } 230,00 265,00 240,00 } 235,00 360,00 265,00 } 240,00 440,00 330,00 } 320,00 485,00 470,00 } 330,00 490,00 470,00 } 340,00

Die : mit einem * bezeichneten Dynamos sind mit 2 Kollektoren versehen.

Regulator Mk.

Spannschienen M.

18,00

18,00

18,00

18,00

15,00

25,00

15,00

25,00

15,00

30,50

20,00

30,50

20,00

35,00

20,00

35,00

20,00

35,00

20,00

35,00

20,00

Dynamomaschinen.

332 Spannung in

Type

Volt

E l V,

Strom- Gesamtstärke leistung in in Walt Ampere

Umdrehung in der Minute ca.

Kraftbedarf PS. ca.

1 reis

Riemens cheibe

Dynamo mit RiemenDurchm. Breite scheibe Uk. mm mm

Regulator Mk.

Spannschienen Mk.

a

*2 3 4 6

500 335 250 165

1000 1005 1000 990

1100

1,90

125

70

600,00 435,00 420,00 400,00

40,00

25,00

b

*2 •3 4 6

600 400 300 '200

1200 1200 1200 1200

1400

2,20

125

70

610,00 560,00 430,00 400,00

40,00

25,00

*2

1

1440 1440 1440 1380

1650

2,60

125

70

40,00

25,00

6

720 480 360 230

a

»2 •3 4 6

800 540 400 270

1600 1620 1600 1620

1250

2,90

140

85

725,00 665,00 525,00 495,00

40,00

30,00

b

•2 •3 4 6

960 640 480 320

1920 1920 1920 -1920

1500

3,50

140

85

735,00 675,00 540,00 510,00

40,00

30,00

a

* 2,5 »3 4 6

880 740 550 370

2200 2200 2200 2200

1175

3,85

160

90

40,00

35,00

•2,5 *3 4 6

1060 880 660 440

2650 2640 2640 2640

. 1425

4,60

160

90

40,00

35,00

a

4 5 6

750 600 500

3000 3000 3000

1100

5,10

190

110

50,00

45,00

b

•4 5 6

1000 800 650

4000 4000 3900

1300

6,20

190

110

60,00

45,00

a

*2 *2~5 »3

1500 1200 1000

3000 3000 3000

1100

5,10

190

110

60,00

45,00

b

*2 •2,5 *3

2000 1600 1300

4000 4000 3900

1300

6,20

190

110

70,00

45,00

•3 5 6

1500 1125 900 750

4500 4500 4500 4500

900

7,60

220

125

65,00

50,00

•3 •4 •5 •6

2000 1500 1200 1000

6000 6000 6000 6000

1200

10,20

220

125

75,00

50,00

c

E 2

E3 b

E 5

II. pol.

E 5

V . pol.

a

E 7J/s b

*4

} 620,00 430,00 400,00

} 1000,00 }

750,00 1085,00 1000,00

}

765,00 900,00 1180,00

}

920,00 1300,00

} 1200,00 1320,00 } 1220,00 1500,00 1390,00 } 1110,00 } 1520,00 } 1400,00

D i e mit einem * bezeichneten D y n a m o s sind mit 2 K o l l e k t o r e n versehen.

Eau de Javelle — Edelsteine, künstliche.

333

E. E a u d e J a v e l l e siehe „ B l e i c h e n". E b o n i t siehe „ K a u t s c h u k". E b u r u s t u m a l b u m siehe „ K n o c h ' e n a s c b e". E b u r u s t u m nigrrum siehe „ B e i n s c h w a r z " . E c g o n i n siehe „ K o k a i n". E c b t b e i t s p r ü f u n g ' von Färbungen siehe „ F ä r b e r e i u n d F ä r b u n g". E c h t m o d e f a r b e i i (Karminfarben). Dienen zum Färben und Drucken der Baumwolle und aller vegetabilischen Fasern, da sie sich ohne Beize fixieren. Durch ihre leichte Löslichkeit und Mischbarkeit lassen sich aus den Grundfarben Blau, Gelb und Rot sämtliche unter dem Namen „Modefarben" bekannten gedämpften grünlichen, grauen, rötlichen, gelblichen und bläulichen Nuancen erzielen. Sie lassen die Baumwolle weich und sind ziemlich beständig gegen Wäsche und verdünnte Säuren. Besonders eignen sie sich zum Färben mercerisierter Baumwolle. O t t o S t a r c k e & Co., G . m . b . H . ,

Leipzig-Lindenau.

Edelsteine, künstliche. Die Fabrikation künstlicher Edelsteine, d. h. von Kunstprodukten gleicher Zusammensetzung und mit den gleichen Eigenschaften wie die entsprechenden Natursteine, gewinnt nach und nach praktische Bedeutung. Freilich gilt das noch nicht von den künstlichen Diamanten (siehe „ D i a m a n t e n , k ü n s t l i c h e " ) , wohl aber von den künstlichen R u b i n e n (siehe „ K o r u n d , k ü n s 11 i c h e r"), die längst zu einem begehrten Handelsobjekt geworden sind, und ebenso von den S a p h i r e n , die als blaue, weisse (dem Diamanten sehr ähnliche) und gelbe Saphire in den Handel kommen. Im Jahre 1891 machte F r i m y ein ursprünglich mit V e r n e u i 1 zusammen ausgearbeitetes Verfahren bekannt, durch Zusammenschmelzen von reiner AI2O3 mit K 2 CO s und BaFs (oder CaF s ) sowie mit einer kleinen Menge von chromsatirem Kali kleine, schön rote, durchsichtige Rubinkristalle zu erzeugen, die aber praktische Bedeutung nicht erlangt haben. Ähnlich ist das 1902 entdeckte Verfahren von Verneuil. Auch hier ist das Rohmaterial AI2O3, das färbende Prinzip Cr2Os. Das Gemenge wird in einem Knallgasgebläse mit nach unten gerichteter Flamme geschmolzen. Die Flamme ist gegen einen kleinen Kegel aus Tonerde gerichtet, der sich auf einem drehbaren Arm befindet. Oberhalb des Gebläses ist ein Platinsieb angebracht, durch welches ein elektrisch betriebenes Hämmerchen das pulverförmige Gemisch in die Flamme wirft. An der Spitze des Kegels bildet sich der Rubin in Form von Tropfen, die allmählich grösser werden und schliesslich abfallen. Je nach dem Chromzusatz sind die Steine von hellrosaroter bis tief taubenblutroter Farbe; es werden Steine bis 1,5 cm Dicke und 2,5 cm Länge mit einem Gewicht bis zu 50 Karat erhalten. Lässt man den Chremgehalt ganz weg, so erhält man farblosen Saphir. Nach einem von P r o f . A. M i e t h e und H e r m a n n W i l d ersonnenen, von der D e u t s c h e n E d e l s t e i n g e s e l l s c h a f t in Idar bei Oberstein fabrikatorisch ausgenutzten Verfahren, das dem Verneuilschen ähnlich ist, stellt man aus reiner Tonerde prachtvolle Rubine her, deren Farbe man nach dem Chromgehalt verschieden gestalten kann. Das Verfahren ist durch D. R. P. 284 258 geschützt. Nach diesem Patent erhält man durch Schmelzen in einer senkrecht stehenden Knallgasflamme dadurch Tonerde-

334

Edinol — Ehrlich H a t a 606.

pulver oder Mischungen von T o n e r d e mit Metallen oder deren Oxyden kristallisiert als synthetische Edelsteine (vorzugsweise Edelkorunde und Spinelle), d a s s man einen a u s Schamotte bestehenden Stift so einstellt, d a s s d a s aus einem G e b l ä s e f a l l e n d e Tonerdepuilver g e r a d e auf einem P u n k t e dieses Stiftes zum Schmelzen gebracht wird. Dieses Tröpfchen' verwandelt sich sofort in einen optischen Kristall, der sich durch weitere geschmolzene P a r tikelchen zu einem grossen T r o p f e n vergrössern lässt. Um die Flamme und um diesen Stift befindet sich ein Schamottenmantel, der die zu schnelle Abkühlung verhindern soll. Die auf d i e s e W e i s e erhaltenen Edelsteine zeigen häufig beim Schleifen farbige Streifen, auch enthalten sie oft Gasbläschen eingeschlossen. Diese Mängel sollen sich dadurch beseitigen lassen, dass der Schamottestift nicht stillsteht, s o n d e r n durch maschinelle Mittel um seine Achse in Umdrehung versetzt wird. Man beginnt die Umdrehung beim Beginn des Schmelzprozesses und setzt sie, nachdem die Knallgasflamme abgestellt ist, noch bis zum völligen Erkalten d e s T r o p f e n s fort. 200 Umdrehungen in der Minute sind zweckmässig. Durch d i e Rotation so'l f ü r gleichmässige T e m p e r a t u r in und um den w a c h s e n d e n T r o p f e n bis zum Schluss d e s P r o z e s s e s gesorgt w e r d e n , so d a s s d a s Zerspringen der Steine bei der Abkühlung möglichst eingeschränkt wird. Die Steine nehmen infolge der Umdrehung eine zylinderförmige Gestalt a n mit wagerechter oberer Fläche. Die G a s b l a s e n entweichen infolge der Umdrehung, und die etwa auftretende Streifung kann nur geradlinig sein. Die optische Achse d e s Steines liegt entweder in der Richtung der R o t a t i o n s a c h s e oder senkrecht zu ihr, was f ü r den Schleifer v o n W e r t ist. Nach dieser Methode erzeugt man ausser dem synthetischen Rubin auch blauen, weissen und gelben Saphir, s o w i e endlich den A 1 e x a n d r i t , eintn Edelstein, der bei T a g e grün, bei künstlicher Beleuchtung violettrot erscheint. Die genannten s y n t h e t i s c h e n E d e l s t e i n e sind in Farbe, Glanz und Feuer, in Härte und Politurfähigkeit, in chemischer Zusammensetzung und in dem optischen Verhalten, sowie in der Ausbildung d e r Kristalle den ents p r e c h e n d e n N a t u r p r o d u k t e n vollkommen gleichwertig. Nicht gelungen ist dagegen trotz mannigfaltiger Versuche bis jetzt die Herstellung künstlicher S m a r a g d e , die bei der Beliebtheit und dem sehr hohen Preis g e r a d e d i e s e s Edelsteins den Gegenstand zahlloser Versuche bildet. Über N a c h a h m u n g e n von Edelsteinen vgl. „ S t r a s s".

Die Darstellung der seltenen Erden von Dr. C. Richard Böhm

2 Bände, geb. M. 50.—, geh. M. 42.— Je weitere Fortschritte in der Erforschung dieses modernsten Zweiges der chemischen Technik zu verzeichnen sind, um so mehr hat sich der Mangel an einer umfassenden Darstellung der seltenen Erden bemerkbar gemacht, dem in diesem Werk in mustergültiger Weise abgeholfen wird Zu beziehen durch jede Buchhandlung sowie direkt vom

Verlag Veit & Comp., Leipzig, Marienstr. 18 Bestellkarte siehe TextschluQ!

E d i n o l siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e

C h e m i k a 1 i e n".

E g l a t o l ist ein flüssiges Schlafmittel, d a s a l s „entgiftetes C h l o r a l h y d r a t " in Kapseln (zu je 0,5 g) in den Verkehr gelangt. E s ist keine chemische Verbindung, s o n d e r n ein Gemisch von Chloralhydrat, Antipyrin, Menthol u n d U r e t h a n . E h r l l c h - H a t a 6 0 6 , soviel wie Salvarsan (s. d.).

335

Eichmetall — Einrichtungen für die chemische Industrie.

E l c h m e t a l l siehe „ K u p f e r l e g i e r u n g e n". E i e r . Zur Konservierung benutzt man Wasserglas, Kalkmilch, Wachsmischungen u. a. m. Auf die zahlreichen Patente und Vorschriften, zur Herstellung solcher Konservierungsmittel kann hier nicht eingegangen werden. Vgl. „Q a r a n t o 1". Ei-Ersatz. Diese Präparate sind keine Ersatzmittel der Nährstoffe, sondern im wesentlichen nur solche, welche das Ei als Binde- und Färbemittel ersetzen sollen. Die besten enthalten Bluteiweiss oder Pflanzeneiweiss oder Kasein; die meisten bestehen aus gefärbten Stärkemehlen, die mit NaHCOs oder Gemengen dieses mit Weinstein oder saurem Calciumphosphat vermischt sind, um die dem Ei innewohnende Triebkraft zu ersetzen. Vgl. „K r i e g s e r s a t z s t o f f e". E i g e l b . Die Trocknung von Eigelb wird unter Vakuum auf Trockentrommeln vorgenommen. Das Eigelb wird kontinuierlich eingezogen und kontinuierlich getrocknet. Grosse Wichtigkeit hat diese Trocknung des Eigelbs für Ubersee gewonnen, so z. B. China, wo grosse Mengen Eier zur Verfügung stehen, deren Transport aber nicht gut möglich ist, während das getrocknete Eigelb von ausserordentlicher Widerstandsfähigkeit ist und so bequem transportiert werden kann. Das D. R. P. 221 596 schützt ein Verfahren zur Herstellung von haltbarem, leichtlöslichem Eigelbpulver, derart, dass wasserlösliche Stärke mit rohem Eigelb zu gleichen Teilen gemischt, der Teig bei 30—40° getrocknet und dann pulverisiert wird. Das D. R. P. 273 068 schützt ein Verfahren zum Reinigen von Eigelb durch Zentrifugieren unter gelindem Druck bei niedriger, jedoch nicht unter 10° liegender Temperatur. Das D. R. P. 275 401 betrifft ein Verfahren zum Konservieren von flüssigem Eigelb ohne NaCl; es besteht in einer Vermischung des Eigelbs mit Glyzerin. Eigelb: Continentale Chemische Gesellschaft m. b. H., C81n I, Fernspr. A. 5558, 5559, 4160. — Telegr.: Contichemie (siehe auch Anzeigen).

Lactowerk, Horchheim b. Worms. Lehmann & Voss, Hamburg (s. auch Anzeigen). W. Eug. Seemann, Stuttgart (Spezialfabrik).

Apparate für die Trocknung von Eigelb, Ganzei und Eiweiss: Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW 23, anhang).

Briickenallee 30 (siehe Anzeige im

Anzeigen-

Eiersatz: Lactowerk, Horchheim b. Worms.

C I ^ I T I

J 2

L I V j L L D

für

alle technischen

Zwecke.

LEHMANN & VOSS, HAMBURG.

E i g o n e . Verbindungen von Eiweiss mit Jod und Brom, die als Ersatzmittel der Jodalkalien arzneiliche Verwendung finden. Siehe „J o d e i g o n". Elkonogen

siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e

Chemikalien".

E i n d a m p f e n siehe „ A b d a m p f e n". Einrichtungren f ü r die c h e m i s c h e I n d u s t r i e s. unter „ C h e m i s c h e F a b r i k e i n ' r i c h t u n g e n".

Einwickelmaschinen — Eis.

336

Alle Einrichtungen und Hilfsmittel für das anorganisch - chemische Laboratorium werden eingehend von Spezialfachmännern beschrieben in Band I des Stähler'schen Handbuchs der A r b e i t s m e t h o d e n in der anorganischen Chemie Prospekte, Probelieferungen, nähere Auskunft k o s t e n l o s vom

Verlag Veit & Comp., Leipzig, Marienstr. 18 Bestellkarte siehe TextschluQ!

E i n w i c k e l m a s c l i i n e n , wickeln Körper selbsttätig ein. Die einzuwickelnden Körper werden in die Maschine entweder haufenweise oder in endloser Reihe eingesetzt und dann selbsttätig vorgeschoben, eingewickelt (einfach oder mehrfach, geklebt oder ungeklebt) und aus der Maschine herausbefördert. Die Einschlagblätter werden entweder in Stapeln oder in Rollenform eingesetzt und gleichfalls selbsttätig Blatt für Blatt an die Einschlagstelle geführt. Die Ausführungen und Preise schwanken sehr nach der Grösse und dem Zweck. E i s . Sp. G. (in reinem Zustande bei 0°) 0,9167. Schmelzwärme beträgt 80025 Kalorien. Die künstliche Eisbereitung geschieht meistens mit Hilfe von E i s m a s c h i n e n , sonst auch mit Hilfe von Kältemischungen. Uber Eismaschinen vgl. den Artikel „ K ä l t e e r z e u g u n g s m a s c h i n e n". Kältemischungen sind Salze oder Salzmischungen, die beim Lösen eine Abkühlung bewirken. Die Temperaturerniedrigung wächst mit der Lösungswärme, der Löslichkeit und der Konzentration der Lösung; auch ist sie um so grösser, je tiefer der Gefrierpunkt der Lösung liegt, denn mit dem Gefrieren ist die Grenze der Abkühlung erreicht. Die Kältemischungen müssen, um praktisch genügende Resultate zu geben, in verhältnismässig grosser Menge 7ur Anwendung kommen und schon vorher möglichst stark abgekühlt sein; T. 8 T

mit

Wasser.

Ammoniumchlorid (Salmiak) | Abkühlung Kalisalpeter ) von + 10° bis — 1 7 ° C. Wasser | Salmiak . . . . Kalisalpeter I von 4 - 1 0 » bis — 2 0 » C krist. Glaubersalz . } von-f-n Dis ¿u U

16 T. Wasser

. . . .

1 T. Ammoniumnitrat

1 T. Wasser

.

.

.

' | von + 1 0 ° bis — 20° C.

.

I T . Ammoniumnitrat 1 T. krist Natriumkarbonat 1 T . Wasser 3 T Rhodankalium 2 tn : Wasser 5 'T. krist. Calciumchlorid . 3 T. Wasser ,

.

.

. | . > von + 1 0 » bis — 25 ° C . | 1 . .,,„ , . „,.„ f von + 10» b . s - 2 5 » C. .1 , .A n , n } von + 1 0 » bis - 1 5 » C.

337

Eisen.

b) M i s c h u n g e n

mit v e r d ü n n t e n

3 T . krist. Glaubeisalz . 2 T . verdünnte Salpetersäure (2 T Säure -f- 1 T . Wasser) f> T . 4 T. 2 T. 4 T. 6 T. b T. b T. 6 T. 4 T.

krist. Glaubersalz . Salmiak Kalisalpeter verd. Salpetersäure krist. Glaubersalz . Ammoniumnitrat. . verd. Salpetersäure Natriumphosph?t verd. Salpetersäure.

Säuren.

Abkühlung

j von + J 0 ® bis —20° C.

| von + 1 0 ° bis — 2 5 ° C.

.

| von + 1 0 ° b i s — 2 8 ° C.

.

} von + 1 0 ° bis — 2 0 ° C .

5 T . krist. Glaubersalz . . . 4 T . verd. Schwefelsäure (1 T | von + 1 0 ° bis — 1 8 ° C. Säure - ) - l T . Wasser) . 8 T . krist. Glaubersalz . 5 T . konz. Salzsäure . . . .

c) M i s c h u n g e n

| von + 1 0 ° bis — 2 2 ° C.

mit S c h n e e o d e r g e s t o s s e n e m

1 T . Chlornatrium 2 T . Schnee

von 0 ° bis — 2 0 ° C.

1 T . Salmiak 2 T . Chlornatrium 5 T . Schnee

I > von 0 )

1 2 1 5

T. T. T. T.

Salmiak Chlornatrium Kalisalpeter , Schnee . . . .

~b b 12 b 4 3

T. T. T. T. T. T.

Chlornatrium Ammoniumnitrat . Schnee . . . . krist. Calciumchlorid Schnee . . . . krist. Calciumchlorid

2 T . Schnee

.

Eis.

.

.

|

0

bis

30

0

C.

von 0

0

bis — 3b

0

C.

von 0

0

bis — 4 0

0

C.

von 0

0

bis — b0

0

C.

• J von 0 ° bis — 3b

.

b T . krist. Kaliumhydrat 3 T . Schnee

' J von 0

0

bis — 3b

0

C.

0

C.

1 T . Schwefelsäure (mit 2Ö°/o ihres | Gewichtes an H a O verdünnt) > von — 7 ° bis — b 0 ° C. 3 T . Schnee , . . . , . . ) 1 T . konz. Salzsäure (sp. G. 1 , 1 8 ) 1 1 1. Schnee J 2 £

SchneerSäUre

Eismaschinen

!

!

'

'

y m

Q

' } von 0

o

bis

_

3 7 b

o

c

' 0

bis -

b6 » C.

siehe „ K ä l t e e r z e u g u n g s m a s c h i n e n".

E l s e n . F e . (Ferrum.) A. G. = 56,02. Wichtigstes Schwermetall; von den seiner Gewinnung dienenden Erzen sind der E i s e n g l a n z oder R o t e i s e n s t e i n (FesOs), das M a g n e t e i s e n e r z (FeaO«), der B r a u n e i s e n s t e i n (ein Oxydhydrat ungefähr der Formel Fe 2 0 3 + Fe2(OH)o) und der S p a t e i s e n s t e i n (FeCOa) besonders wichtig. Weiter kommt noch der S c h w e f e 1 k i e s oder P y r i t (FeS s ) in Betracht, doch erst, nachdem man Blücher X.

-

22

338

Eisen.

ihm durch R ö s t e n (bei der S c h w e f e l s ä u r e f a b r i k a t i o n ) den S entzogen hat. A u s allen d i e s e n Erzen gewinnt m a n d a s Metall E i s e n leicht durch Glühen mit K o h l e ; hierbei nimmt d a s E i s e n teils m e c h a n i s c h , teils in chemischer Bindung Kohlenstoff in w e c h s e l n d e r M e n g e auf, w o d u r c h sich s e i n e E i g e n s c h a f t e n a u s s e r o r d e n t l i c h modifizieren. D i e N o m e n k l a t u r der E i s e n s o r t e n b a s i e r t deshalb auf d e m G e h a l t an K o h l e n s t o f f . Früher unterschied m a n nur R o h e i s e n ( G u s s e i s e n ) und S c h m i e d e e i s e n ( S t a b e i s e n ) , w o v o n e r s t e r e s 2—6 % K o h l e n s t o f f , letzteres 0 , 0 2 bis 0,5 % C enthält. Z w i s c h e n G u s s - und S c h m i e d e e i s e n s t e h t der h ä r t b a r e S t a h l mit 0 , 6 — 1 , 5 % K o h l e n s t o f f . N e u e r d i n g s hat man d i e s e Einteilung modifiziert, namentlich um d e n Ü b e r g ä n g e n z w i s c h e n Stahl und Schmiedeeisen gerecht zu w e r d e n . M a n unterscheidet j e t z t : Eisen Roheisen

schmiedbares

Eisen

Flusseisen Flussstahl

Schweisseisen

Flussschmiedeeisen

Schweissstahl

Schweissschmiedeeisen

Zur C h a r a k t e r i s i e r u n g d i e s e r P r o d u k t e diene d i e f o l g e n d e A u f s t e l l u n g : leicht schmelzbar, nicht schmiedbar:

Roheisen.

mit Graphitgehalt:

in flüssigem Zustande erhalten: schwer schmelzbar, schmiedbar:

schmiedbares Eisen.

graues

mit gebundenem Kohlenstoff:

Flusseisen.

in nichtflüssigem Zustande erhalten:

Schweisseisen.

Eoheisen

(Gusseisen).

weisses

Roheisen.

härtbar:Flussstahl,Bessemers t a h l , M a r t i n s s t a b 1, Gussstahl. nicht härtbar: Flusseisen, Bessemereisen, Martineisen. h ä r t b a r : Schweissstahl, Herdf r i s c h - , Puddel-, Zement-, Gärb stahl, nicht härtbar: Schweisseisen, Herdfrisch-, Puddeleisen.

C h e m i s c h reines E i s e n ist k a u m technisch v e r w e r t b a r ; e s m u s s immer vor allem Kohlenstoff enthalten, m e i s t e n s a u s s e r d e m noch Silizium und M a n g a n ( P h o s p h o r , S c h w e f e l u. s. w.). E i s e n mit weniger a l s 2 % C ist s c h m i e d b a r und s t r e n g f l ü s s i g , s o l c h e s mit über 2,8 % C leicht s c h m e l z b a r und nicht s c h m i e d b a r . S c h m i e d b a r e s E i s e n mit w e n i g e r a l s 0 , 2 5 % C l ä s s t sich nicht härten, w ä h r e n d s o l c h e s mit 0 , 2 5 % C und d a r ü b e r h ä r t b a r ist. Ü b e r die G e w i n n u n g s a r t der v e r s c h i e d e n e n E i s e n s o r t e n vgl. man d i e Artikel „ R o h e i s e n " , „ F l u s s e i s e n " , „ S c h w e i s s e i s e n " s o w i e „ S t a h I". W a s d i e E i n w i r k u n g der B e i m e n g u n g e n auf d i e E i g e n s c h a f t e n d e s E i s e n s anlangt, s o ist von d e r j e n i g e n d e s K o h l e n s t o f f s s c h o n o b e n d i e ^ R e d e g e w e s e n , d i c h m u s s d a b e i noch f o l g e n d e s erwähnt w e r d e n : W ä h r e n d der Kohlenstoff in d e m noch f l ü s s i g e n E i s e n einfach g e l ö s t ist, hat man im erstarrten E i s e n z w i s c h e n chemisch g e b u n d e n e m ( o d e r b e s s e r g e s a g t l e g i e r t e m ) und freiem, für sich g e s o n d e r t b e s t e h e n d e m und dem E i s e n nur m e c h a nisch beigemengtem K o h l e n s t o f f zu unterscheiden. Letzterer ist kristallinisch o d e r kristallisiert; man bezeichnet ihn d e s h a l b a l s G r a p h i t o d e r a l s g r a p h i t i s c h e n K o h l e n s t o f f , w ä h r e n d der mit dem E i s e n legierte Kohlenstoff d i e B e z e i c h n u n g a m o r p h e r K o h l e n s t o f f führt. Bringt m a n mit Kohlenstoff g e s ä t t i g t e s E i s e n durch s c h n e l l e A b k ü h l u n g zum E r s t a r r e n , s o erhält man d a s w e i s s e R o h e i s e n : Der Kohlenstoff hat nicht Zeit s i c h a u s z u s c h e i d e n , vielmehr bleibt er mit dem E i s e n legiert und b e l ä s s t d i e s e m die natürliche w e i s s e F a r b e . Kühlt man d a g e g e n k o h l e n s t o f f r e i c h e s E i s e n l a n g s a m a b , s o s c h e i d e t sich ein Teil d e s K o h l e n s t o f f s g r a p h i t i s c h a u s , und

339

Eisen.

man. erhält d a s g r a u e Roheisen: die eingelagerten Graphitteilchen verändern .die Eisenfarbe in Grau bis Schwarz. D a s S i l i z i u m spielt im Eisen ebenfalls eine bedeutsame, wenn auch nicht s o wichtige Rolle wie der Kohlenstoff. D a s Si bewirkt, falls nicht allzu wenig C vorhanden ist, eine graphitische Ausscheidung des letzteren, wie denn ferner auch der Gesamtkohlenstoffgehalt durch d a s Si heruntergedrückt wird. D a s M a n g a n verhält sich im Eisen fast umgekehrt wie d a s Si, indem es nämlich der graphitischen Ausscheidung des Kohlenstoffs entgegenwirkt. Bei der gleichzeitigen Gegenwart von Si und Mn können sich diese Wirkungen — entsprechende Gewichtsverhältnisse vorausgesetzt — aufheben. Der P h o s p h o r erhöht die Gussfähigkeit; er macht d a s Eisen leichter schmelzbar und dünnflüssiger. Dagegen darf P im schmiedbaren Eisen nur in sehr geringer Menge vorhanden sein, weil sich sonst dessen Eigenschaften in sehr ungünstiger Weise ändern. Ungefähr ebenso schädlich sind die Wirkungen d e s S c h w e f e l s ; dieser verdrängt nämlich den Kohlenstoff und kann bei höherem Gehalt ein Eisen geradezu unbrauchbar machen. Von andern Beimengungen sei nur noch d a s Z i n n genannt; dasselbe verdirbt schmiedbares Eisen schon in Mengen von einigen Zehntelprozenten vollständig. Chemisch reines Eisen ist, wie schon oben g e s a g t ist, technisch wertlos; es gibt übrigens kaum eine Möglichkeit, d a s s e l b e zu gewinnen. Annähernd reines Eisen erhält man durch Reduktion von Eisenoxyd, Ferrooxalat und von Eisenchlorür im Wasserstoffstroni. Rein ist es fast silberweiss, glänzend, sehr politurfähig, hart und zähe. Sp. G. 7,84; Sch. P. des reinen Eisen Uber 1800° (im Knallgasgebläse). Beim Erstarren dehnt sich d a s Eisen aus. Weiteres ist in den oben angezogenen Artikeln zu finden; hier geben wir nur noch die Preise e h e m . r e i n e n Eisens wieder sowie die speziellen Apparate zur Untersuchung des Eisens. Eisenmetall, feinstes Pulver D. A. V „ Blechform fiir analyt. Zwecke , Drahtform (feinster Klavierdraht) in Rollen von ca 1 0 0 g, per Rolle „ durch Wasserstoff reduziert, ehem. rein, D. A. V

°/ 0 k g Mk. 90,00 1 „ „ 3,20 4,40 4,30

1 kg

Apparate zur Eisenanalyse: Apparat zur volumetrischen Kohlenstoffbestimmung nach V i b o r g h . Apparat zur kolorimetrischen Kohlenstoffbestimmung nach E g g e r t s ( Eggertzsche Röhren): Inhalt Geteilt in

10 '/'O

15 V'O

Ohne Stopfen, Preis pro Stück . 1,00 1 ,50 Mit Schliffstopfen, Preis pro Stück 1,75 2,25 Dazu Holzgestell mit Milchglasplatte zur Aufnahme von 10 Eggertzschen Röhrchen

20 7io 2,50 3,50

30 V.

2,00

3,00

30 V 2,70 3,70

^

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5 0 ccm Vi« „ 3,50 Mk. 4,50 „ Mk.

20

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Mk. 65,00

»

Apparat nach U k e n a zur Vergleichung der Farbentöne bei Licht nach dem Eggertzschen Kohlenstoff bestimmungsverfahren, bestehend aus 10 Eggertzschen Röhren von 30 ccm in ccm mit Glasstopfen, in Holzgestell mit Milchglasplatten und zwei farbigen Glasplatten Apparat zur Kohlenstoffbestimmung nach U l l g r e n verbessert von Finkener Apparat zur kolorimetrischen Manganbestimmung, Glaszylinder mit Fuss und eingeschliffenem Stopfen, 30 ccm in '/& geteilt . . . . Stück Apparat zur kolorimetrischen Schwefelbestimmung nach V i b o r g h , verbesserte Form mit lOu Kadmium-Leinenscheiben und einer Normalfarbenskala, mit Gebrauchsanweisung kompl

22*

»

5,50

11,00



37,50



31,00



2,50

32,00

340

Eisenbahnfrachten.

Derselbe Apparat allein, ohne Stativ Reserveunterteile zu demselben Apparate allein, mit Stativ 1 Karton mit 1 0 0 Kadmiumscheibchen allein 1 Normal-Farbenskala allein . . . . Apparat zur SchwefelbestimmuDg nach F i n k e n e r Apparat T ur Schwefelbestimmung nach der Brom-Methode, vollständig, mit Stativen, Gasbrenner u. s. w., ohne Gasentwickelungsapparat . . Derselbe Apparat allein, ohne Stative Apparat zur Schwefclbestimmung nach W . a) b) c) d)

Mk ,, „ „ „

11,00 5,50 20,00 6,00 16,00 33,00

„ „

87,00 15,00

„ „ ,

8,50 5,20 12,50 55,00

(J

Schulte:

die Glasteile Stativ und Halter Kippscher Apparat Verbrennungsofen mit 7 Brennern

Mk. 8 1 , 2 0 e) die Vorlagen allein

Stück

Apparat zur Schwefelbestimmung nach T h ö r n e r , bestehend aus Kühlerkolben von 1 5 0 — 2 0 0 ccm Inhalt, mit Scheidetrichter, Kugelrohr und" Absorptionsrohr . Ajjparat zur Schwefelbestimmung, bestehend aus K ö l b c h e n mit 1 0 angeblasenen Kugeln Dieselben, mit eingeschliffenem Hahn . Apparat zur Eisenanalyse nach R o t h e , zur schnellen und vollständigen Trennung des Eisens von Mn, Cr, Ni, Co u. s. w , durch Ausschütteln der oxydierten salzsauren Lösung mit Äther, für 5 g Eisen . . . .



0,75



10,00



1,50 4,00



27,50

Eisen und Metalle, gepulvert, granuliert und tablettiert für die chemische und pharmazeutische Industrie: Max Brandus, Magdeburg-Neustadt, Gröperstr.. 2.

Eisen, poröses, als Kontakt und Filtermaterial: Max Brandus, Magdeburg-Neustadt, Gröperstr.. 2.

E i s e n b a h n f r a c h t e n . A l l g e m e i n e T a r i f v o r s c h r i f t e n . Die Fracht wird nach Kilogramm berechnet. Sendungen unter 20 kg werden für 20 kg, d a s d a r ü b e r h i n a u s g e h e n d e Gewicht wird, mit 10 kg steigend, so berechnet, d a s s je a n g e f a n g e n e 10 kg für voll gelten. Die zu erhebende Fracht wird mit vollen 0,10 Mk. derart a b g e r u n d e t , d a s s ü b e r s c h i e s s e n d e Beträge unter 5 Pf. a u s s e r Berechnung gelassen und Beträge von 5 Pf. und d a r ü b e r f ü r volle 0,10 Mk, gerechnet w e r d e n . Als Mindestbetrag der Fracht wird berechnet bei Frachtgut 30 Pf., bei Eilgut 50 Pf. Die Einheits-Frachtsätze der P r e u s s . S t a a t s - B a h n v e r w a l t u n g betragen für 100 kg und jedes k m : 1. für Eilstückgüter: a) bei Entfernungen bis zu 100 km 2,2 Pf., mit einem Expeditionsg e b ü h r e n - Z u s c h l a g von 20—38 Pf., welcher in der Weise a u f steigend angesetzt wird, d a s s bei 1—10 km E n t f e r n u n g 20 Pf., bei 11—20 km E n t f e r n u n g 22 Pf., und so fort für je 10 km E n t f e r n u n g mehr immer 2 Pf. mehr an Expeditionsgebühren gerechnet w e r d e n . b) bei Entfernungen ü b e r 100 km 2,2 Pf., mit einem gleichmässigen Exp.-Geb.-Zuschlag von 40 Pf.; d e m n a c h w e r d e n z. B. bei 400 km E n t f e r n u n g 4 0 0 X 2 , 2 Pf. = 8,80 Mk. + 40 Pf. = 9,20 Mk. berechnet. 2. f ü r g e w ö h n l i c h e s S t ü c k g u t die Hälfte der vorstehend unter 1. angegebenen E i l f r a c h t s ä t z e ; 3. für Güter der allgemeinen W a g e n l a d u n g s k l a s s e n A l 1 ) 0,67 Pf., B 0,60 Pf.; ferner f ü r G ü t e r der Spezialtarife A 2, I., II. und III. A sind Waggons mit 5 0 0 0 kg Befrachtung, B Doppelwaggons Befrachtung.

mit 1 0 0 0 0 kg

341

Eiscnbahnfrachten.

0 , 5 0 Pf. bezw. 0,45, 0 , 3 5 und 0 , 2 2 (bei Entfernungen bis 100 km 2,26 P f . ) mit einem E x p . - G e b . - Z u s c h l a g , welcher a ) bei Entfernungen bis zu 100 km für Klasse A 1 bis zu 19 Pf., für die K l a s s e B bis 12 Pf. und für die Spezialtarife A 2 I., II. und III. j e bis zu 9 P f . ansteigt und b ) bei Entfernungen über 100 km für die K l a s s e A 1 2 0 Pf. und für die iibrieen Klassen je 12 Pf. beträgt. F r a c h t s ä t z e für 100 kg in Mark Wagenladung

j

Stückgut lgemeine tückgutklasse

.HV s3

km 1 5 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 350 400 450 500 550 600 650 700 750

0,22 0,32 0,42 0,66 0,90 1,14 I,38 1,60

1,82 2,04 2,26 2,48 2,90 3,30 3,70 - 4,10 4,50 4,86 5,22 5,58 5,94 6,30 7,10 7,90 8,60 9,30 9,90 10,50 II,10 11,70 12,30 800 12,90 850 13,50 900 14,10 950 14,70 1000 15,30 1100 16,50 1200 17,70 1300. 18,90 1400 20,10 1500 21,30 1600 22,50 1700 23,70

0,11 0,16 0,21 0,33 0,45 0,57 0,69 0,80 0,91 1,02 1,13 1.24 1,45 1,65 I,85 2,05' 2.25 2,43 2,61 2,79 2,97 3,15 3,55 3,95 4,30 4,65 4,95 5,25 5,55 5,85 6,15 6,45 6,75 7,05 7,35 7,65 8,25 8,85 9,45 10,05 10,65 II,25 11,85

!s 2 * all H ?!: Co.Ji /5 No. 1 %, „ „ 80,00 .. No. 2 o,o h (| 45,00 „ „ „ ehem. rein, No. 1 °/ 0 „ „ 400,00 „ No. 2 »/„ „ „ 210,00 „ dialysiert, flüssig ( 5 % ) D . A . V °/0 „ „ 40,00 ,, „ in Lamellen 1 ,, „ 7,00 Eisenoxychlorid, flüssig, D. A. V °/ 0 „ „ 45,(10' „ entwässert, löslich I „ „ 3,00 „ „ „ ehem. rein 1 „ „ 11,00 Eisenoxyde: Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

| E. Merck, Darmstadt (s.Anzeige im Anz.-Anhang)-

14. E i s e n o x y d s u l f a t (Ferrisulfat, schwefelsaures. E i s e n o x y d ; Ferrum sulfuricum oxydatum). Fe2(SO«)s. Entweder durch Auflösen von Fe 2 0 3 in H 2 S0 4 oder nach der unter „ E i s e n b e i z e n " angegebenen Methode erhalten. Durch Kochen der Lösung erhält man in Wasser unlösliche, b a s i s c h e Ferrisulfate. Das neutrale wasserlösliche Sulfat ist dunkelbraun gefärbt; wasserfrei erscheint es weiss. Es dient als Beize in der Färberei, zur Desinfektion und Wasserreinigung. Ferrisulfat, techn. flüssig (40° Be) °/ 0 kg Mk. 32,00 flüssig,'sp.G. 1,430 °/ 0 „ „ 38,00„ fest, roh, für Desinfektion • °/0 „ „ 22,00 „ techn. entwässert °/ 0 „ „ 110,00 gereinigt ' • • °/o „ „ 140,00 „ ehem. rein \ „ „ 260,00 Ammoniumferrisulfat 1 kg Mk. 2,50; °/ 0 „ , 220,00 Kaliumferrisulfat, ehem. rein 1 ,, „ 3,00; °/ 0 )( „ 275,00' 15. E i s e n o x y d u l s u l f a t (Ferrosulfat, Eisenvitriol^ g r ü n e r V i t r i o l , s c h w e f e l s a u r e s E i s e n o x y d u l ; Ferrum sulfuricum). FeSO t . Vorwiegend aus Schwefelkiesen dargestellt,, indem man diese unter häufiger Befeuchtung an der Luft verwittern lässt. Dabei entsteht

Eisenverbindungen.

352

FeSO» und freie H 2 S0 4 . Die abfliessende Lösung gelangt in einen Behälter, der Fe-Abfälle enthält; letztere binden die H 2 S0 4 und reduzieren das sich bildende Ferrisulfat wieder zu Ferrosulfat. Die Lösung wird unter Zusatz von Fe eingedampft, von dem ausgeschiedenen gelben Bodensatz (basischem Ferrisulfat und Gips) abgezogen und weiter zur Kristallisation verdampft. Der Eisenvitriol wird auch als Nebenprodukt bei der Alaunfabrikation gewonnen. Kristallisiert mit 7 H 2 0 in blaugrünen Kristallen, während er wasserfrei ein w e i s s e s Pulver darstellt. Die Kristalle verwittern an der Luft und oxydieren dabei. 100 T. H s O lösen bei 10° 60 T., bei 100° 333 T. Eisenvitriol; derselbe i s t u n l ö s l i c h in Alkohol. Er wird in der Färberei, zur Bereitung von Tinte, von Berlinerblau, als Desinfektionsmittel u. s. w. benutzt. P r ü f u n g l Den Gehalt an Fe bestimmt man am besten durch Titration der verdünnten und m i t H,S0 4 angesäuerten Lösung m i t t e l s KMnO^-Lösung. Für r e i n e wässerige Losungen bei 15° C. hat folgende Tabelle von G e r U c h Gültigkeit, welche den Gehalt an FeSO, - f 7 H a O in Gewichtsprozenten a n g i b t . Spez. Gew. Gew ."/„

1,005 1

1,010 2

1,016 3

1,021 4

1,027 5

1,054 10

1,082 15

1,112 20

1,143 25

1,174 30

1,206 35

1,239 40

F e A erkennt man in der schwach m i t HCl angesäuerten Lösung durch Ferrocyankalium undRhodankalium. Zum Nachweise von Cu f ä l l t man die durch HNO,, in der Siedehitze oxydierte salzsaure Lösung m i t NHg und f i l t r i e r t den Fe 2 (OH) a -Niederschlag ab, worauf bliiulielie Farbe des F i l t r a t s die Anwesenheit von Kupfer anzeigt. Geringe Mengen werden noch sicherer erkannt, wenn man das ammoniakalische F i l t r a t m i t HCl schwach ansäuert und einige Tropfen Ferrocyankaliumlösung hinzusetzt, wodurch dann eine rotbraune F ä l l u n g oder Trübung von Kupfereisencyanür entsteht. Ist der Eisenvitriol kupferhaltig, so bereitet man eine verdünnte salzsaure Lösung von 1—2 g Substanz, leitet H 2 S ein, erwärmt, f i l t r i e r t das CuS ab, oxydiert das Ferrosalz im F i l t r a t u. s. w. und f ä l l t das Fe durch Zusatz von Natriumazetat und Kochen aus; in dem Filt r a t weist man Zn durch Einleiten von H 2 S als weissen Niederschlag (ZnS) nach. Ein etwa entstehender schwarzer Niederschlag von NiS muss besonders auf eine Beimischung von ZnS gep r ü f t werden. Sehr häufig kommt im Eisenvitriol Mn vor; man erkennt es an (U;r braunen Fällung, welche das F i l t r a t vom basischen Eisenazetatniederschlage beim Erhitzen unter Zusatz von Natronlauge und Bromwasser gibt. Für viele Verwendungsarten des Eisenvitriols ist die Gegenwart von T o n e r d e besonders schädlich; zum Nachweise behandelt man den Eisenniederschlag m i t heisser r e i n s t e r Natronlauge (NaOH aus metallischem Na m i t wenig Wasser hergestellt) in einer Platinschale, verdünnt, filtriert ab, neutralisiert das F i l t r a t m i t Essigsäure und erhitzt zum Kochen, wobei vorhandene Tonerde ausfüllt. Ferrosulfat, „ „ „

techn. krist grobes Pulver kalziniert chem. rein, krist

0/

„ (Perlform) „ „ „ mit A l k o h o l g e l a l l t , D . A . V . . „ „ „ entwässert, D . A . V A m m o n i u m f e r r o s u l f a t ( M o h r s c h e s S a l z ) , krist „ „ „ c h e m . rein, krist.

kg Mk. 1 6 , 5 0

Ol

.

.





10

.

.





0/ /n

»



20,00

r „

40,00 38,00

„ 41,00 „ 70,00 „ 82,00 „ 55,00 „ 100,00

Eisenoxydulsulfat (Eisenvitriol): Chemische Fabrik für Huttenprodukte, A.-G., Düsseldorf-Oberkassel (Düsselwasser) (siehe Anzeige unter , , C h l o r z i n k " ) .

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover. Wesenfeld, Dicke & Co., Chem. F a b r i k , BarmenRittershausen (s. Anzeige im Anz£igenanhang).

16. E i s e n s u l f i d e ( S c h w e f e l e i s e n ) . Das E i s e n m o n o s u l f i d ( E i n f a c h S c h w e f e l e i s e n , E i s e n s u l f ü r ; Ferrum sulfuratum), FeS, wird durch Zusammenschmelzen und Glühen von 3 T. Eisenfeile mit 2 T. Schwefel im bedeckten Tiegel erhalten. Gelbbraune, kristallinische, metallähnliche Masse; sp. G. 4,7. Durch verd. HCl oder H2SO4 wird es schon in der Kälte unter Entwicklung von H 2 S zersetzt. In wasserhaltigem amorphem Zustande wird es aus Eisensalzen durch Schwefelalkalien gefällt. Das E i s e n s e s q u i s u l f i d Fe 2 S 3 bildet sich durch schwaches Glühen des Monosulfids mit S oder bei Einwirkung von H 2 S auf F e 2 0 3 unterhalb 100°. Das E i s e n d i s u l f i d ( Z w e i f a c h S c h w e f e l e i s e n ) FeS 2 endlich findet sich in der Natur in messinggelben, stark glänzenden Kristallen als S c h w e f e l k i e s (Pyrit). Es ist ein sehr wichtiges Mineral und dient zur Entwickelung von S 0 2 , also zur Darstellung von H 2 SOi, zur Gewinnung von FeSOi u. s. w.

353

Eisenverbindungen.

D a s Einfachschwefeleisen wird zur E n t w i c k l u n g von stoff gebraucht. Schwefeleisen, geschmolzen in Stücken „ „ in dünnen Platten „ granuliert Pulver in Stängeln

Schwefeleisen:

Chemisehc Fabrik Dr. Reininghaus, Essen-Ruhr,

Schwefelwasser° / 0 kg Mk. °/o » » °/0 „ „ «/o „ „ % „ „

45,00 50,00 62,00 6^,00 80,00

Ikrkulesstr. 0—11.

17. E i s e n v i t r i o l siehe No. 15. E i s e n o x y d u l s u l f a t . 18. K a 1 i u m f e r r o c y a n i d ( g e l b e s B 1 u 11 a u g e n s a 1 z , F e r rocyankalium, Kaliumeisencyantir, gelbes blausaures K a l i ; Kalium ferrocyanatum). KtFe(CN)«. Zur technischen Gewinnung schmolz man früher Pottasche und trug in die hellglühende Masse scharf getrocknete, stickstoffhaltige tierische Abfälle (Horn, Blut, Haare, Federn, Klauen, Borsten, Lederabfälle u. s w.) zusammen mit Eisenfeilicht oder Eisenspänen ein. In der Schmelze entstand hierbei einerseits Cyankalium KCN und anderseits Schwefeleisenkalium F e 2 S 3 . SK 2 , die sich beim Auslaugen der erkalteten Masse mit H 2 0 zu Kaliumferrocvanid umsetzten. Die erhaltene Lösung wurde eingedampft und das Salz durch Umkristallisieren gereinigt. Jetzt geht man zur Gewinnung allgemein von der G a s r e i n i g u n g s m a s s e aus, welche F e r r o c y a n enthält: Nachdem die Masse durch Auslaugen mit H 2 0 von den löslichen Salzen befreit ist, wird sie im lufttrocknen Zustande mit pulverförmigem Ätzkalk innig gemischt und dann in geschlossenem Rührkessel auf 40—100° erhitzt, wobei das in der Masse verbliebene NH3 abdestilliert. Durch Auslaugen mit Wasser erhält man dann eine starke Lauge von Ferrocyancalcium, die eingedampft und mit der berechneten Menge KCl versetzt wird: Ca 2 Fe(CN) 6 + 2 KCl = CaK 2 Fe(CN) 6 + CaCl 2 . Das ausgeschiedene Doppelsalz wird abfiltriert, ausgewaschen und durch Kochen mit einer Pottaschelösung in Blutlaugensalz übergeführt. Endlich erwähnen wir noch das B u e b sehe V e r f a h r e n der Gewinnung aus der M e l a s s e s c h l e n i p e : Die Schlempe wird unter Luftabschluss zur Vergasung gebracht, und die Gase erhitzt man auf die zur Umsetzung in Cyan erforderliche Temperatur; dann kühlt man sie ab, befreit sie von NH3 und absorbiert das Cyan in eisenhaltiger Kalilauge. Beim Eindampfen kristallisiert Ferrocyankalium aus: als Nebenprodukt wird (NH») 2 SOt erhalten. Andere Darstellungsverfahien siehe unter 16. N a t r i u m f e r r o Cyanid. Zitronengelbe, bitterlich süsslich-salzig schmeckende ungiftige Kristalle, die 3 mol. H 2 0 enthalten. Löst sich in 4 T. kalten, in 2 T . kochenden Wassers, nicht in Alkohol. Es dient zur Darstellung von Farben (siehe unter „ E i s e n f a r b e n " ) , in der Sprengtechnik sowie in der analytischen Chemie. Kaliumferrocyanid, techn. krist „ „

/

c 0

Pulver ehem. rein

Maschinen und Aüparate zur Herstellung von

Wegelin

&

Hübner,

Aktiengesellschaft,

Halle

(Saale)

(siehe

°/ 0 °/0

kg Mk.

Eisenvitriol:

Anzeige

im

„ „

„ „

185,00 205,00 300,00

Anzeigenanhang).

19. K a l i u m f e r r i c y a n i d (rotes Blutlaugensalz, Ferricyankalium, Kaliumeisencyanid, rotes blausaures K a l i ; Kalium ferrieyanatum). K 3 Fe(CN)e. Früher durch Einleiten von C1 in eine starke wässerige Lösung von gelbem Blutlaugensalz oder auch durch Überleiten von C1 über trocknes Kaliumferrocyanid erhalten. Jetzt dürfte die Gewinnung nur noch elektrolytisch erfolgen: Durch blosse Elektrolyse einer Lösung von gelbem Blutlaugensalz wird dasselbe (durch Einwirkung des Anodensauerstoffs) in rotes übergeführt, und zwar erhält man es durch Eindampfen der elektrolysierten Lösung direkt in ganz reinen Kristallen. Wasserfrei kristallisierende dunkelrote Kristalle, die sich bei 4 , 4 0 in. Blücher X.

23

Eisenzement —

354

Eiweissstoffe.

3 T., bei 100° in 1,3 T. Wasser lösen; unlöslich in Alkohol. Es ist giftig. Man benutzt es zur Darstellung von Farben, in der Färberei, beim Zeugdruck und in der analytischen Chemie. Kaliumferricyanid, techn „

„ Pulver e h e m . rein, k r i s t . u n d p u l v . .

1 kg Mk. 2 , ? 5 ;

°/o

1 „ „ 2,90; 1 k g M k . -1,00;

% °/ 0

k

g

M k

„ ,,

„ ,.

250,00 270,00 .'¡70,00

20. N a t r i u m f e r r o c y a n i d ( F e r r o c y a n n a t r i u m , N a t r i u m e i s e n e y a n ü r ; Natrium ferroeyanatum) Na4Fe(CN)6. Die technische Gewinnung fällt mit der von 18. K a l i u m f e r r o c y a n i d (s. d.) im wesentlichen zusammen. Ausser den dort erörterten Darstellungsmethoden seien hier noch folgende genannt: Nach den Engl. Pat. 26 566 von 1902 und 20 069 von 1903 fällt man ein Ferrisalz mit NHS, mischt den erhaltenen schlammigen Niederschlag mit Na 2 CO s und bringt das Gemisch in einen Gaswäscher, wo cyanhaltige Gase durchgeleitet werden. Dann wird der Schlamm in einer Retorte erhitzt, um NH3 und freie Ammoniumsalze abzutreiben, und endlich löst man mit H 2 0 das Natriumferrocyanid und trennt es durch Filtrieren von dem unlöslichen Anteil. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten muss auf die Patentbeschreibungen verwiesen v/erden. Das D. R. P. 155 806 gewinnt Ferrocyannatrium aus Ferrocyancalcium, indem man einer Lösung des letzteren NaCl zusetzt und das entstandene Ferrocyannatrium von der (nötigenfalls nachträglich konzentrierten) Lösung durch Auskristallisieren mittels Abkühlung oder durch Abscheidung während des weiteren Eindampfens trennt. Das Verfahren ist übrigens schon früher von L a s s a r - C o h n angegeben worden. Das Verfahren des D. R. P. 155 806 wird durch das Zusatz-D. R. P. 169 292 in gewissem Grade modifiziert und verbessert. Das Natriumferrocyanid kristallisiert mit I O H j O ; es ist leichtlösl. in Waser und wird vielfach an Stelle des Kaliumferrocyanids benutzt. N a t r i u m f e r r o c y a n i d , techn e h e m . rein

°/o k g 1 k g M k . 3 , 6 0 ; °/o „

Mk. ,

d'60,00 320,00

Eisenverbindungen: E. Merck, Darmstadt (S.Anzeige im Anz.-Anhang). Saccharinfabrik A.-G. verm. Fahlberg, List & Co., Magdeburg-Südost (s. Anzeige im Anz.-Anhang).

Dr. A. Wolff, Bielefeld, Sudbrackstra&se.

E i s e n z e m e n t siehe „Z e m e n t". Eisessig: siehe „ E s s i g s ä u r e". E i s f a r b e n . So bezeichnet man Färbungen der Gespinstfasern, wobei der unlösliche Farbstoff in der Faser erzeugt wird. Man tränkt das Garn oder Gewebe mit der alkalischen Komponente t eines Azofarbstoffes, z. B. ß-Naphtolnatrium, trocknet und lässt dann durch ein Bad von Diazolösung, z. B. p-Nitrodiazobenzolchlorid, passieren. Die Entwickelung der Farbe tritt momentan ein, So macht z. B. das p-Nitranilinrot dem Türkischrot (Alizarinrot) scharfe Konkurrenz. Die Eisfarben gewinnen immer grössere Bedeutung, und die Färber haben sich recht schnell an die etwas verwickelte Arbeitsweise gewöhnt. Die Farbenskala für Eisfarben umfasst schon beinahe alle notwendigen Nuancen. E i s m a s c h i n e n siehe „ K ä l t e e r z e u g u n g s m a s c h i n e n " . Eismaschinen: A. Borsig, Berlin-Tegel. Emil Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW 23, 'Brückenallee 30 (siehe Anzeige im Anzeigenanhang) .

Wegelin & Hübner. Aktiengesellschaft, Halle (Saale) (siehe Anzeige im Anzeigenanhang).

Eis- und Kühlmaschinen: Heinrich Hirzel, G. m . b. H., Leipzig-Plagwitz

(siehe Anzeige i m Anzeigenanhang).

E i w e i s s s t o f f e . Gruppe von stickstoff- und schwefelhaltigen organischen Verbindungen, die im tierischen und pflanzlichen Organismus vorkommen; ihre Konstitution ist noch fast gänzlich unaufgeklärt. Man teilt die Eiweissstoffe gewöhnlich in folgende Gruppen: 1. A l b u m i n e . Löslich in H 2 0, in verdünnten Säuren und Alkalien,

Eiweissstoffe.

355

in n e u t r a l e n Lösungen von NaCl und MgSO*. Bei G e g e n w a r t von E s s i g s ä u r e w e r d e n sie durch Sättigung mit NaCl, mit MgSOi, mit (NH 4 ) 2 SOi quantitativ a u s g e f ä l l t ; beim Erhitzen w e r d e n sie koaguliert. Der wichtigste R e p r ä s e n t a n t der A l b u m i n e ist d a s E i e r a l b u m i n (Albumin), auch kurzweg als E i w e i s s bezeichnet. Vgl. den Artikel „A 1 b u m i n " . 2. G l o b u l i n e . Unlöslich in H 2 0 , löslich in verdünnten Säuren und Alkalien s o w i e in verdünnter Lösung durch NaCl und MgSOi ausgefällt. Die Lösungen w e r d e n durch Kochen koaguliert, durch gesättigte Lösung von MgSOa und (NH 4 ) 2 SOJ bei 30° in unveränderter Form ausgefällt. Zu den Globulinen gehören d a s M u s k e l e i w e i s s und d a s F i b r i n o g e n d e s l e b e n d e n Blutes. 3. F i b r i n e. Unlöslich in W a s s e r , kaum löslich in der Lösung von NaCl und a n d e r n Salzen oder in v e r d ü n n t e n Säuren. D a s Fibrin bildet sich aus d e m Fibrinogen d e s Blutes beim Aufhören d e s Lebens bezw. beim A u s fliessen des Blutes durch ein b e s o n d e r e s Ferment, w o d u r c h die Blutgerinnung h e r b e i g e f ü h r t wird. — Viele sonst noch zu den E i w e i s s s t o f f e n gezählte Verbindungen g e h ö r e n streng g e n o m m e n nicht dazu, indem sie a u s wirklichen Eiweissstoffen erst durch die Einwirkung von Fermenten o d e r chemischen Agentien entstehen. D e r a r t i g e Verbindungen sind die K l e b e r p r o t e i n e , die A z i d a l b u m i n e (S y n t o n i n e), die A l b u m i n a t e , die k o a g u l i e r t e n Alb u m i n s t o f f e , die P r o p e p t o n e ( A l b u m o s e n ) , die P e p t o n e s o w i e eigentlich auch wohl die F i b r i n e. Früher zählte man zu den E i w e i s s s t o f f e n auch d a s K a s e i n (s. d.)"und m e h r e r e a n d e r e Verbindungen, j e d o c h gelten diese jetzt nur als mit den Eiweissstoffen verwandt. Die Z u s a m m e n s e t z u n g der Eiweissstoffe s c h w a n k t in g e w i s s e n Grenzen, und z w a r : 50—55 % C; 6 , 9 — 7 , 3 % H ; 1 5 — 1 9 % N ; 1 9 — 2 4 % O ; 0,3 bis 2,4 % S. A l b u m i n und K a s e i n sind in b e s o n d e r e n Artikeln behandelt. W a s die technische G e w i n n u n g von E i w e i s s s t o f f e n anlangt, so sind d a f ü r zahlreiche Verfahren bekannt g e w o r d e n . Wir nennen an n e u e r e n M e t h o d e n folgende: Nach den D. R. P. 128 124 und 129 064 w e r d e n die eiweisshaltigen Materialien zunächst mittels Säuren o d e r Alkalien oder alkalisch w i r k e n d e r Salze, am besten unter Ausschluss künstlicher E r w ä r m u n g , a u f g e w e i c h t und erst d a n n in b e k a n n t e r Weise mit Oxydationsmitteln (z. B. KMnO» + H 2 S 0 4 ) und Reduktionsmitteln b e h a n d e l t ; die Reduktion dient zur E n t f ä r b u n g . Bei koagulierten Eiweissstoffen in hornartig eingetrocknetem Z u s t a n d e w e n d e t man die Oxydations- oder Reduktionsreagentien gleichzeitig mit den Aufweichungsmitteln an und benutzt zur Oxydation z w e c k m ä s s i g Kaliumchlorat. Nach den D. R. P. 98 177, 152 380 und 152 450 verbindet man zur Herstellung w a s s e r l ö s l i c h e r E i w e i s s s u b s t a n z e n irgendwelche in H 2 0 unlösliche aber in Alkali lösliche E i w e i s s s t o f f e mit Alkalisalzen, und zwar entw e d e r mit solchen mit G l y z e r i n p h o s p h o r s ä u r e n , die durch F e t t s ä u r e s u b s t i tuiert sind, o d e r aber mit Alkalisalzen von P h o s p h o r s ä u r e n , die durch Hexit substituiert sind. D a s D. R. P. 147 184 schützt die Herstellung eines E i w e i s s p r ä p a r a t e s , d a s als Arzneimittel und zu E r n ä h r u n g s z w e c k e n Verwendung f i n d e n soll, a u s Vogeleiern durch Behandeln d e s Eigelbs mit Azeton; die vom Azeton nicht gelöste Substanz ist nach dem T r o c k n e n ein gelbliches Pulver, bestehend a u s Eiweiss, leicht resorbierbarem und haltbarem Lezithineiweiss, Eiseneiweiss, Fett und freiem Lezithin. B e s o n d e r s zahlreich sind die Methoden, welche zur G e w i n n u n g vom B l u t ausgehen. So gewinnt man- nach dem D. R. P. 129 119 w a s s e r l ö s l i c h e pulverförmige Eiweissstoffe ( A z i d a l b u m i n e ) a u s frischem o d e r g e t r o c k netem Blut (Blutmehl), indem man d a s s e l b e mit sehr geringen Alkalimengen behandelt und d a n n d a s gebildete P r o d u k t mit einem U b e r s c h u s s von s t a r k e r Mineralsäure ausfällt. Nach mehrstündigem Stehen wird d a s unlösliche Azid23*

356

Eiweissstoffe.

albumin von der Flüssigkeit getrennt, der Rückstand a u s g e p r e s s t und getrocknet. — Ein a n d e r e s Verfahren (D. R. P. 134 247) schreibt vor, frisches defibriniertes Blut mit 10—15 % NaCl o d e r N a 2 S 0 4 zu versetzen und d a s G e misch allmählich zu erhitzen; dabei wird d a s Eiweiss in Form eines breiigen Niederschlages erhalten, der nach dem E n t w ä s s e r n und T r o c k n e n zu Pulver zerfällt. Nach den D. R. P. 137 994 und 143 042 verwendet man Blut, Blutkuchen o d e r die d a r a u s durch Aussalzen gefällten unreinen Eiweissstoffe als Ausgangsmaterial, hebt die katalytischen Eigenschaften des Blutes durch SOa auf, löst d a s Produkt in NHs und behandelt die Lösung mit H 2 0 2 in der Siedehitze, worauf die Eiweissstoffe durch Neutralisation gefällt w e r d e n . Nach R ü m p 1 e r gewinnt man f a r b l o s e Eiweissstoffe a u s dunkel gefärbten P f l a n z e n s ä f t e n , namentlich a u s Zuckerrübenbrei, indem man diesen mit gepulvertem (NH4)2SC>4 gründlich durchknetet, den Brei a b p r e s s t und den P r e s s r ü c k s t a n d mehrmals durch Kneten mit (NHi) 2 SO i -Lösung und Auspressen a u s w ä s c h t . D a s nun vollständig im P r e s s r ü c k s t a n d v o r h a n d e n e Eiweiss wird nun d a d u r c h in Lösung gebracht, d a s s man den Rückstand mehrmals mit lauwarmem (40—45°) dest. H 2 0 behandelt, a b p r e s s t und die a b laufende Flüssigkeit filtriert. Durch (NH 4 ) 2 S04 kann man die Eiw.eissstoffe a u s dem Filtrat ausfällen. Nach dem D. R. P. 144 217 gewinnt man einen lockeren einheitlichen Eiweissstoff a u s Maiskorn durch Behandlung mit höheren Alkoholen; a u s der erhaltenen Lösung wird d a s Eiweiss durch Petroläther oder Chlorkohlenstoff ausgefällt, mit dem Fällungsmittel a u s g e w a s c h e n und schliesslich im Vakuum getrocknet. D a s D. R. P. 148 410 schützt die G e w i n n u n g von Eiweiss aus Samen (z. B. B a u m w o l l s a m e n ) oder P r e s s r ü c k s t ä n d e n der Ölindustrie, und zwar werden die Ausgangsmaterialien zur Entfernung färbender, riechender und schmeckender Beimengungen mit sehr verdünnten wässerigen Lösungen von Erdalkalihydraten v o r b e h a n d e l t ; dem gereinigten Rohmaterial wird d a s Eiweiss durch Behandeln mit verd. Säure (z. B. HaPC^) in der W ä r m e und bei gelindem Druck entzogen. Ferner sei d a s Verfahren von F o r b e s R o s s genannt, der die Eiweissstoffe des Fleisches in reiner und unveränderter Form d a d u r c h gewinnt, d a s s er sie in dem Fleisch zunächst durch eine ganz geringe Menge 10 %iger NaCl-Lösung löslich macht und dann rasch durch g r o s s e Mengen kalten W a s s e r s a u s w ä s c h t . Damit die geringen Mengen Salzlösung dennoch sämtliche Eiweissstoffe lösen, wird d a s Fleisch zunächst durch Zerreiben oder Z e r h a c k e n fein gepulvert und dann zum Gefrieren gebracht, w o d u r c h die Zellwände platzen und der Zellinhalt freigelegt wird. Die D. R. P. 93 042 und 144 283 behandeln die Gewinnung von Eiweiss namentlich a u s Fleisch, und zwar schafft man den d a s Eiweiss umhüllenden Leim und d a s Fett d a d u r c h weg, d a s s man d a s Eiweiss des Muskels mit verdünnter S ä u r e zum Aufquellen bringt. D a s Engl. Pat. 19 017 von 1903 beschäftigt sich mit der G e w i n n u n g von Eiweiss a u s F i s c h e n : Die gereinigten und entgräteten Fische w e r d e n zerrieben, durch Extraktion mit Azeton oder Äther entfettet und nun wiederholt mit verd. Alkali behandelt. Der erhaltene Eiweiss-Auszug wird filtriert, der Geruch durch verd. H 2 0 2 entfernt, d a s Eiweiss gleichzeitig gefällt, mit SOs gebleicht, abfiltriert, gewaschen, getrocknet und gepulvert. — In Deutschland verwendet man jetzt einfachere Verfahren. Die Fische werden in Autoklaven bei hohem D a m p f d r u c k aufgeschlossen; der g e w o n n e n e Extrakt abfiltriert, geklärt, in V a k u u m - V e r d a m p f a p p a r a t e n eingedickt und entweder als Extrakt in den Handel gebracht oder auf Vakuumtrommeln zu Pulver getrocknet. D a s so g e w o n n e n e Fischeiweiss kommt als diätetisches P r ä p a r a t und auch als Nahrungsmittelzusatz für Speisen in Verwendung. D a s D. R. P. 283 302 umgreift ein Verfahren zur Lösung oder Quellung von Pflanzeneiweiss ohne Verwendung von Essigsäure und Ätzalkalien, weil die nach den früheren Methoden hergestellten Lösungen wegen ihrer s t a r k sauren bzw. stark alkalischen Reaktion für viele Z w e c k e u n v e r w e n d b a r sind. Nach dem neuen Verfahren b e h a n d e l t man Pflanzeneiweiss, i n s b e s o n d e r e

Ektogan



Elektrische

357

Einheiten.

Weizeneiweiss, mit Türkischrotöl und erhält so eine durchscheinende klebende Masse, die zu Appreturmitteln u. a. m. Verwendung finden soll. — Ausserordentliches Aufsehen hat die Herstellung von Eiweissstoffen in Form der eiweissreichen H e f e erregt; man züchtet Hefezellen in gewaltigen Massen aus Zucker und Animoniumsulfat. Weiteres darüber siehe unter „Hefe". Eiweisspräparate: Lehmann

& Voss. H a m b u r g

(s. auch

Anzeigen).

Anlagen für die Herstellung und Trocknung: Kmil Passburg, anhang) .

Maschinenfabrik,

Berlin

NW 23,

Brückenallee

30

(tiehe

Anzeige

im

Anzeigen-

Ei weissstoffe: Lehmann

& Voss, H a m b u r g

(s. aucli Anzeigen).

| \V. E u g . Seemann, S t u t t g a r t

(Spezialfabrik).

Ektogan. Ein Präparat, das Zinkoxyd mit 40—60 % Zinksuperoxyd enthält. Es ist geruchlos, reizlos, ungiftig, dient als Streupulver bei Geschwüren, Brandwunden, Operationswunden und Hautkrankheiten. Bei frischen Verletzungen zeigt es deutlich blutstillende Wirkung. EUtogan,

Pulver

50

Chemische Werke K i r c h h o f f & Neiratli, G. in. b. H., perborat").

Berlin

W 15

(siehe

Anzeige

unter

e

Mk.

2,75

„Natrium-

E l a i n s ä u r e siehe „ ö 1 s ä u r e". E l a r s o n . Ein neues Arsenpräparat, das Strontiumsalz der Chlorarsenobehenolsäure mit einem Gehalt von ca. 1 3 % As. Es ist ein amorphes, geschmackloses, in HsO unlösliches Pulver, das in Tabletten in den Handel kommt und bei Anämie und Chlorose u. s. w. Verwendung finden soll. Elarson

in

Tabletten

( z u j e O.ft m g

As)

60

St.

Mk.

1,85

E l a s t i z i t ä t siehe „ F e s t i g k e i t " E l b o n . Es ist ein Zimtsäurepräparat, nämlich Cinnamoyl-p-oxyphenylharnstoff, bildet weisse, geschmacklose, in H 2 0 unlösliche Nadeln vom Sch. P. 204". Es soll sich zur Behandlung von Tuberkulose und Lungenentzündungen eignen. Dos. dreistündlich 1 Tablette zu 1 g. Elbon

in T a b l e t t e n

20

St.

Mk.

2,00

E l e k t r a r g o l . Es ist elektrisch zerstäubtes, kolloidal gelöstes Ag, das sich bei Gelenkrheumatismus bewährt haben soll. E l e k t r i s c h e Beleuchtung:. Siehe die Artikel „ N e r n s t l a m p e", ,,M e t a 11 f a d e n 1 a m p e n", „O s m i u m 1 a m p e", „Tantallampe", „ Z i r k o n l a m p e", „ Q u e c k s i l b e r d a m p f l a m p e", ,,M o 1 y b d ä n 1 a m p e", ,,H e 1 i o n 1 a m p e", ,,W o 1 f r a m 1 a m p e" und „Bet e u c h t u n g". Elektrische Einheiten. 1. S t r o m s t ä r k e oder S t r o m i n t e n s i t ä t . Einheit ist das A m p e r e (Amp.). Die E i n h e i t der e l e k t r i s c h e n S t r o m s t ä r k e wird darg e s t e l l t durch den u n v e r ä n d e r l i c h e n e 1 e k t r i s c h e n S t r o m , der bei dem D u r c h g a n g durch e i n e w ä s s e r i g e L ö s u n g von S i l b e r n i t r a t i n e i n e r S e k u n d e 0,001118 g S i l b e r niederschlägt. Diese Masseinheit heisst 1 Ampere. 2. W i d e r s t a n d . Einheit ist das O h m (O). Die M a s s e i n h e i t des e 1 e k t r i s c h e n W i de r s t a n d e s wird d a r g e s t e l l t d u r c h den W i d e r s t a n d e i n e r Q u e c k s i l b e r s ä u l e von der T e m p e r a t u r des s c h m e l z e n d e n E i s e s , deren L ä n g e b e i d u r c h w e g g l e i c h e m , e i n e m Q u a d r a t m i 11 i m e t e r g l e i c h z u a c h t e n d e n Q u e r s c h n i t t 106,3 cm u n d d e r e n M a s s e 14,4521 g b e t r ä g t . D i e s e r W i d e r s t a n d h e i s s t 1 Ohm. 3. E l e k t r o m o t o r i s c h e K r a f t oder e l e k t r i s c h e S p a n n u n g . Einheit ist das V o l t (V).

358

Elektrische Fernthermometer — Elektrische Kochapparate,

Die Einheit der e l e k t r o m o t o r i s c h e n Kraft wird darg e s t e l l t d u r c h d i e S p a n n u n g , w e l c h e in e i n e m Leiter, d e s s e n W i d e r s t a n d 1 Ohm b e t r ä g t , einen elektrischen S t r o m v o n 1 A m p e r e e r z e u g t . D i e E i n h e i t h e i s s t l Volt. 4. E l e k t r i z i t ä t s m e n g e . Einheit ist das C o u l o m b (Coul.). Die M a s s e i n h e i t d e r E1 e k t r i z i t ä t s m e n g e w i r d darg e s t e l l t durch die M e n g e , w e l c h e durch einen L e i t e r vom W i d e r s t a n d e 1 Ohm unter der E i n w i r k u n g der e l e k t r o m o t o r i s c h e n K r a f t 1 Volt w ä h r e n d 1 S e k u n d e h i n d u r c h g e h t , o d e r w e l c h e d u r c h 1 A m p e r e in 1 S e k u n d e g e l i e f e r t w i r d . Diese Elektrizitätsmenge heisst 1 Coulomb. 5. E f f e k t . Einheit ist das W a t t (W). Die M a s s e i n h e i t des e l e k t r i s c h e n E f f e k t s wird dargestellt durch dieArbeit, welche w ä hr e n d 1 S ekun de v on dem e 1 e kt r is c h e n S t r o m e e r z e u g t w i r d , wenn die e l e k t r o m o t o r i s c h e K r a f t = 1 Volt und die S t r o m s t ä r k e = 1 A m p e r e ist. D i e s e r E f f e k t h e i s s t 1 W a t t . Die vorgenannten elektrischen Masseinheiten sind auf das absolute Masssystem (Zentimeter-Gramm-Sekunden-System) zurückzuführen. In der Praxis benutzt man bei der Messung des Widerstandes häufig die S i e m e n s sehe W i d e r s t a n d s e i n h e i t (SE). Es ist dies der Widerstand einer Quecksilbersäule von 1 m Länge und 1 qmm Querschnitt bei 0°. 1 Ohm = 1,06 SE; 1 SE = 0,944 Ohm. Bei der Messung der Spannung legt man oft die elektromotorische Kraft (D) eines Daniellschen Elementes zu Grunde: 1 Volt = 0,90 D; 1 D = 1,12 Volt. Diejenige Menge Elektrizität, welche einen Stromkreis während 1 Stunde durchläuft, wenn die Stromstärke = 1 Ampere ist, heisst 1 A m p e r e S t u n d e . Dieselbe ist demnach = 3600 Coulomb. Vgl. auch den Artikel „ E l e k t r o c h e m i s c h e F o r m e l z e i c h e n". E l e k t r i s c h e F e r n t h e r m o m e t e r siehe „ F e r n t h e r m o m e t e r". E l e k t r i s c h e K o c h a p p a r a t e . Werden neuerdings in Laboratorien viel benutzt, namentlich wegen der grossen Bequemlichkeit und Sauberkeit ihrer Anwendung. Auch der Nutzeffekt ist recht beträchtlich. Bedenkt man, dass die gewöhnliche Herdfeuerung kaum 7 % des Heizwertes der Kohle ausnutzt, so wird es erklärlich, dass die elektrischen Kochapparate sich unter Umständen auch hinsichtlich der Kosten mit der Kohlenfeuerung messen können. Das Prinzip vieler elektrischer Kochapparate ist folgendes: Der zur Erhitzung gelangende Teil des Gefässes trägt einen Streifen von Edelmetall, der auf eine isolierende Unterlage von Email aufgebrannt ist. Da die Emailschicht die A u s s e n s e i t e des Gefässes bildet, wird sehr wenig Wärme nutzlos nach aussen abgegeben, namentlich da man durch ein zweites Aussengefäss eine Luftschicht zwischen beiden Wandungen herstellt und so die nutzlose Wärmeabgabe nach aussen hindert. Andere Konstruktionen benutzen Heizdrähte aus Nickel oder einer Nickellegierung; zur Verhinderung der Oxydation werden die Drähte mit einer Emailmasse umgeben, oder man reiht zu demselben Zwecke auf sie Glasperlen auf. Anderseits verwendet man Plätindrähte, die auf eine Asbestschnur aufgewickelt und dann in Tonkörper eingebettet werden. Um verschiedene Hitzegrade zu erzeugen, werden mehrere Heizsysteme parallel geschaltet. Bei den viel gebrauchten elektrischen Kochapparaten „Prometheus" sind Edelmetalllösungen in breiten Streifen auf eine isolierende Unterlage von Email oder Glimmer eingebrannt. Die A l l g e m e i n e E l e k t r i z i t ä t s g e s e l l s c h a f t verwendet für ihre Koch- und Heizapparate, je nach Art der Verwendung und ob höhere oder niedrigere Temperaturen damit erzielt werden sollen, Heizkörper, die nach vier verschiedenen Methoden hergestellt werden. Bei dem ersten System werden die Heizdrähte in Email eingebettet; die so hergestellten Heizkörper sind nur für geringe Temperaturen, etwa 100° C., verwendbar. Bei

359

Elektrische K o h l e n .

den Apparaten der zweiten Art werden an den Seitenflächen die Heizdrähte in symmetrischer Anordnung in feuerfestem Isoliermaterial gelagert. Während diese beiden Systeme Heizkörper aus gewöhnlichen Widerstandsdrähten enthalien, kommen für die dritte Art nur Edelmetalle zur Verwendung, und zwar werden die Heizdrähte in einem Metallrahmen mit einer Steinkittmasse fest vergossen. Bei der vierten Methode endlich wird der elektrische Lichtbogen als Wärmequelle benutzt. Man erhitzt ferner Kochgefässe auf einer Unterlage von l o s e l i e g e n d e r k ö r n i g e r W i d e r s t a n d s m a s s e . Eine solche Masse war das inzwischen wieder verschwundene K r y p t o l (s. d.); ein in der Wirkung analoges Widerstandsmaterial ist das S i 1 u n d u m (s. d.). Die Preise der elektrischen Kochapparate schwanken in weiten Grenzen je nach Grösse, Konstruktion und Ausführung. Im folgenden sind darüber nur einige wenige Angaben gemacht; im übrigen wende man sich an die einschlägigen Firmen. E l e k t r i s c h e K o c h e r für Abdampfschalen u . s . w , 1 6 0 mn^ Durchm., bis zu Temperaturen von 2 5 0 ° C. anwendbar, 3 3 0 Watt . . . Stück Mk. 1 9 , 0 0 Dieselben, 2 1 5 mm Durchm., Gestell von Eisen, vernickelt, 8 Amp. „ „ 50,00 Dieselben in rechteckiger Form für Bechergläser, Koltien u . s . w . , 4 0 0 X 1 1 0 mm, l ' / s A m p „ „ 40,CO E l e k t r i s c h z u h e i z e n d e K o c h k e s s e l , Eisenmantel mit verzinntem Kupfereinsatz: Inhalt . . . . » / « 1 2 5 10 15 20 1. Wattverbrauch 220 330 -550 1100 2200 3300 4400 Stack . . . . 21,00 27,00 35,00 80,00 110,00 155,00 1 9 0 , 0 0 Mk. E l e k t r i s c h z u h e i z e n d e K o c h k e s s e l , für 2 verschiedene Heizeffekte regulierbar eingerichtet: Inhalt . . . .

I

w .. k v, j Wattverbrauch

1 1 1 0 33()

2 2 2 0

^

5 3 3 0 11(x)

10

1.

5 5 0

^

Stück . . . . 35j00 45,00 100,00 1 3 5 , 0 0 Mk. E l e k t r i s c h z u h e i z e n d e W a s s e r b ä d e r von Kupfer, mit Deckplatten oder Einlegeringen für etwa 1 A m p . Stück Mk. 50,CO Diese und andere Preise elektrischer Koch- und Heizapparate sind durch den Krieg zurzeit um mindestens 40°/o gestiegen.

Elektrische Koch- und Heizapparate: Prometheus Fabrik elektr. Koch- und (siehe Anzeige im Anzeigenanhang).

Heizapparate. G. m. b. II.. Frankfurt a. M.-Weat

E l e k t r i s c h e K o h l e n . Die für die Fabrikation elektrischer Kohlen bestimmten Kohlensorten werden auf die für den betreffenden Zweck nötige Feinheit zerkleinert, hierauf mit einem Bindemittel vermischt, um die Masse in die gewünschte Form bringen zu können, und alsdann unter Luftabschluss stark erhitzt, so dass durch Sinterung der Kohle ein zusammenhängender fester Körper entsteht; man kann so mehr oder weniger feste, verschieden poröse u. s. w. Kohlen erzeugen. Die Temperatur im Ofen muss so bemessen werden, dass die Kohlenmasse vollständig zusammensintert oder verkokt. Als Rohmaterial dienen die verschiedensten Kohlensorten in möglichst reinem Zustande, und zwar teils entgast, teils unentgast; so kommen R e t o r t e n k o h l e (s. d.) der Gasanstalten, K o k s verschiedenster Herkunft, A n t h r a z i t , gut in der Hitze b a c k e n d e K o h l e n , R u s s , verschiedene Sorten G r a p h i t , H o l z k o h l e u. a. m. zur Verwendung. Die Hauptsache ist, dass die Materialien sehr rein und möglichst aschefrei sind. Für viele Zwecke ist die Retortenkohle — K a r b o n genannt — am besten geeignet, doch ist ihr Preis zu hoch, als dass sie noch für sich allein verwendet würde. Man zerkleinert sie daher grobkörnig, vermischt sie mit billigeren Kokssorten und fügt dann, um die Leitungsfähigkeit wieder zu erhöhen, gepulverten Graphit zu. Die sogenannten E f f e k t k o h l e n erhalten als Zusätze calcium-, sjlicium- und magnesiumhaltige Verbindungen, und zwar werden von derartigen Substanzen der Retortenkohlenmasse 20—50 % zugesetzt; am meisten gebräuchlich ist ein Zusatz von Fluorcalcium.

60

Elektrische

Leitfähigkeit.

W a s speziell E l e k t r o l y s e n k o h l e anlangt, so dient als Rohmaterial dafür in erster Linie H o l z k o h l e , da diese gegen Säuren sehr widerstandsfällig ist; ferner verwendet man A n t h r a z i t und S c . h m i e d e k o h l e , T e e r g r a p h i t , Ö l e , T e e r und andere organische Zusätze. W i r d eine elektrische Kohle besonders porös verlangt, so setzt man der Masse H o l z p u l v e r oder S a l z e (namentlich Salmiak) zu, welche in der Hitze verkoken bezw. sich verflüchtigen und kleine Höhlungen hinterlassen. Die Preise der elektrischen Kohlen sind sehr verschieden nach Qualität und Format.

Elektrische Leitfähigkeit. E l e k t r i s c h e L e i t f ä h i g k e i t der Metalle1) (bezogen auf Quecksilber von 0°).

Aluminium

. •

t)

.

.

Temperatur

Leitfähigkeit

0° 100° 18,7° 0» 100°

31,726 16,15 2,413 2,679 1,873 4,99 12,46 8,3401 7,861 9,685 6,803 8,704 6,803 4,060 43,84 44,62 11,23 13,96 10,69

.



Antimon

M

Blei Calcium

.

.

.

.

.

.

16,8° 0» |

Eisen

Geglühter Stahl . . Puddelstahl . . . Bessemerstahl G o l d , hartes . . . „ weiches . Indium Kadmium Kalium

100° 0° 15° 15° 0" 0° 0° 0° 20»

. . .

Elektrisch e

Kohlenstoff: a) Ceylon-Graphit . b ) gerein, deutscher

Temperatur

0° 0° 18° 100° 20° 17° . . . . 20° | 0° j 17,2°

Kobalt Kupfer

» Lithium . Magnesium Natrium Nickel Palladium

0° |

Platin Quecksilber Silber . . Strontium Thallium Wismut Zink Zinn

. . . . . .

Leitfähigkeit

22° 22°

0,0693 0,00395

. .

»

L e i t f ä h i g k e it e i n i g e r (be zogen auf £ ilber = 100).

Temperatur

Leitfähigkeit

Phosphor: amorpher

Nich

.

.

.

.

! o» I

9,685 45,74 53,87 33,82 10,69 14,33 14,06 7,374 7,11 5,615 8,257 1

0° 20° 0° 0° 0° 0° 100°

56,252 3,774 5,225 0,8002 16,92 9,346 6,524

m e t a 11 e

Temperatur

Leitfähigkeit

20° 19°

0,00000123 0,000777

E l e k t r i s c h e s L e i t v e r m ö g e n von L ö s u n ge n (bezogen auf das des Quecksilbers = 108 bei 18°). K = cp — c 1 p 2 , w o K das Leitvermögen, p die M e n g e der in der Gewichtseinheit der Lösung befindlichen Substanz, c und c 1 z w e i konstante Faktoren bezeichnen ( K o h l r a u s c h ) . Stoff HCL LiOH

c1

0,000000

0,000000

887 611

297 327

J ) Entnommen aus v . B u c h k a , organischen C h e m i e " , Stuttgart 1895.

c1

Stoff

HNO3 NaOH

.

.

.

.

.

„Physikalisch-chemische

0,000000

0,000000

534 445

101 153

Tabellen

der

an-

361

Elektrische Lokomotiven — Elektrische Messinstrumente.

Stoff

c 0,000000

c1 0,000000

'415 383 350 250 196 177 175 167 165 165 160 150 138 134 131 131 116 112 113 103 098 097 093

048 050 055

H2SO4

HBr KOH HJ Ba(OH) s . . NH 4 C1 . . LijCOa . . H2C204 . . KHSO-T . . KCN LiCl MgCl 2 NaCl CaCl 2 KCl KF NH4NO3 . . (NH,)2S04 . KaC03 . . . NaaCOs . . SrCl 2 K2C2O4 . . Li 2 SO|

. . . . .

. . . . .

. . . . . . . . . .



066 011 708 089 02t 012 046 045 0>5 027 004 018 012 017 016 037 015 011 036

c1

Stoff

o.onoooo

0,000000

Mg(NOa)I . KNOS K 2 SO 4 NaNOs . Na* SO 4 . KBr Ca(N03>2 . BaCl» KHCO3 . KC2H302 . NH 4 J KClOs . NaC2H,02 . H3POI . KJ MgSOi . NaJ LIJ HAKPOI . AgNO, . K 2 A1 2 (S0 4 )4 . ZnS04 CuS04 .

. . .

092 092 091 090 089 087 087 077 075 071 070 069 067 064 063 060 057 057 052 051 047 042 041

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

020 013 010 017 024 005 021 008 010 013 -030 —

023 -011 001 021 003 003 014 007 —

012 011

Elektrische Lokomotiven: A. l i o i s i ? ,

Uerlin-Tt'gel.

Orenstein & Koppel—Arthur B e r l i n S\V ü l .

Koppel,

Akt.-CJes.,

Elektrische AEesslnstrumente. Man benutzt V o l t m e t e r zum Messen der Spannung, A m p e r e m e t e r zum Messen der Stromstärke und W a t t m e t e r zum Messen der Arbeitsleistung. Für bleibende technische Anlagen sind S c h a l t t a f e l I n s t r u m e n t e n o t w e n d i g , w ä h r e n d in c h e m i s c h e n L a b o r a t o r i e n m e i s t e n s t r a g b a r e Messinstrumente gewählt werden. M a n b e n u t z t in l e t z t e r e m Falle e l e k t r o s t a t i s c h e Voltmeter, auch G a l v a n o m e t e r verschied e n e r A r t , w e i t e r W i d e r s t ä n d e u. s . w . T e c h n i s c h e

M e s s i n s t r u m e n t e .

V o l t m e t e r (SpannungsmeSser) im .VIessbereich 160mm Durchm. der Grundplatte 200 „ „ „ „ 250 „ „ „ „

Metallgehäuse: 0 b i s 3 0 b i s 5 ObislO bis65 120 230 450 Volt 22,00 22,00 22,00 — — — — Mk. 27,00 27,00 27,00 30,00 30,00 40,00 48,00 „ 33,00 33,00 33,00 35,00 35,00 46,CO 60,00 „

m p e r e m e t e r (Strommesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis 10 30 :60 mm Durchm. der Grundplatte 23,00 23,00 26,00 26,00 200 „ 30,00 30,00 250 „ „ „ „ Messbereich bis 200 mm Durchm. der Grundplatte >i 11 ii 11

300 40,00 50,00

400 —

55,00

100

60 24,00 27,00 35,00



27,00 38,00 500 —

58,00

Amp. Mk. 34,00 11 42,00 11 200 —

1000 Amp. Mk. 84,00 i •

Elektrische Messinstrumente.

362

P r ä z i s i o n s - M e s s i n s t r u m e n t e . c h e m i s c h e Institute.) V o l t m e t e r (Spannungsmesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis Skaleneinteilung in Volt . . . . 160 mm Durchm. der Grundplatte

1 0,01 48,00

(Speziell

3 0,05 48,00

für

5 0,1 48,00

elektro-

10 Volt 0,1 50,00 Mk.

A m p e r e m e t e r (Strommesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis Skalenteilung in A m p 160 mm Durchm. der Grundplatte

1 0,01 48,00

3 0,05 48,00

P r ä z i s i o n s - M e s s i n s t r u m e n t e bereich. V o l t m e t e r (Spannungsmesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis Skalenteilung in Volt 200 mm Durchm. der Grundplatte 250 „ „ „ „

1 0,01 80,00 85,00

3 0,05 80,00 85,00

5 0,1 48,00 mit

10 0,1 50,00

20 0,2 50,00

30 Amp. 0,5 50,00 Mk.

g r ö s s e r e m

5 0,05 80,00 85,00

10 0,1 80,00 85,00

Messbereich bis 100 120 150 Skalenteilung in Volt 1,0 1,0 1,0 2 0 0 mm Durchm. der Grundplatte 85,00 90,00 90,00 250 ,, „ „ „ 90,00 95,00 95,00 Präzisions-Voltmeter mit 2 Messbereichen 2 5 ° / 0 teurer.

20 0,2 80,00 85,00

M e s s -

50 Volt 0,5 80,00 Mk. 85,00 „

200 250 300 V o l t 2,0 2,5 2,5 90,00 100,00 — „ 95,00 110,00 120,00 „

A m p e r e m e t e r (Strommesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis 1 3 5 10 25 50 75 Amp. Skalenteilung in Amp 0,01 0 , 0 5 0 , 0 5 0,1 0,5 1,0 1,0 200 mm Durchm. der Grundplatte 80,00 8 0 , 0 0 80,00 80,00 80,00 80,00 90,00 Mk. 250 „ „ „ „ 8 5 , 0 0 85,00 85,00 85,00 8 5 , 0 0 85,00 95,00 „ Messbereich bis Skalenteilung in Amp 200 mm Durchm. der Grundplatte 250 „ „ „ „

100 150 £00 300 400 500 A m p . 1,0 2,0 2,0 5,0 5,0 5,0 90,00 95,00 95,00 100,00 1 1 0 , 0 0 115,00 „ 95,00 102,00 102,00 108,00 120,00 125,00 „

T o r s i o n s g a l v a n o m e t e r 1 Ohm Widerstand

für s t ä r k e r e

Ströme

(0,001—0,17). Stück Mk 200,00

T o r s i o n s g a l v a n o m e t e r 100 Ohm Widerstand

für s c h w ä c h e r e S t r ö m e

(0,0001—0,17). Stück Mk. 2 0 0 , 0 0

V o l t a m e t e r . Knallgasvoltameter nach K o h l r a u s c h Silbervoltameter (exkl. Platinschale) Kupfervoltameter mit Platinelektrode von 12 X 10 cm „ ,, Kupferelektrode „ nach O e t t e l - F o e r s t e r Quecksilbervoltameter N o r m a l - W i d e r s t ä n d e . Widerstand 0,01 0,1 I Stück 50,00 45,00 40,00

10 40,00

S t ö p s e l - R h e o s t a t e n . Widerstand 1 — 2 0 0,1-10 1 — 100 Stück 45,00 60,00 60,00 Widerstand Stück

1—5000 195,00

0,1—5000 210,00

100 40,00 0,1—100 105,00

Mk. „ ,, „ „

1000 40,00

10000 60,00

1—1000 120,00

1—10000 225,00

35,00 21,00 70,00 55,00 17,00 4,50

100000 0 h m 8 0 , 0 0 Mk. 0 , 1 — 1 0 0 0 Ohm 145,00 Mk.

0 , 1 — 1 0 0 0 0 Ohm 275,00 Mk.

E l e k t r i s c h e Öfen —

Elektrochemie.

363

Regulierwiderstände. Ampère 5

Ohm 3,5

12

Watt 87 115

0,8

Preis 30,0U M k . 30,00 „

Harfen-Kurbel-Widerstände. I n E i s e n r a h m e n , a u f Schieferplatte, mit perforiertem Blechschutz .

. Stück Mk. 4 0 , 0 0

D i e Preise a n d e r e r elektrischer Messinstrumente richten sich ganz nach den speziellen A n f o r d e r u n g e n u n d sind auf A n f r a g e Aon den einschlägigen F i r m e n zu erfahren.

Elektrische Messinstrumente liefern: I-Vtz Köhler, Universitiits-Mechaniker a. D., ' Siemens & Halske A.-G. Wernerwerk, SiemensLeipzig, Windscheidstr. 33 (s. auch Anzeigen). | Stadt bei Berlin.

E l e k t r i s c h e Ö f e n siehe „ Ö f e n , e l e k t r i s c h e". E l e k t r i s c h e T h e r m o m e t e r siehe „ F e r n t h e r m o m e t e r", „P y r o m e t e r" und ,,T h e r m o m e t r i e". E l e k t r i t siehe unter A l u i n i n i u m o x y d v e r b i n d u n g e n".

im Artikel „A 1 u m i n i u m -

E l e k t r o c h e m i e (Elektrolyse). Man benutzt den elektrischen Strom in der chemischen Technik zur Darstellung mannigfacher Elemente und Verbindungen sowie auch in der analytischen Methodik. In der Elektrochemie verwertet man entweder die elektrolytische Kraft des Stromes oder aber seine Wärmewirkung (Joulesche Wärme). In Bezug auf die elektrische Leitung unterscheidet man zwischen Leitern erster und zweiter Klase, wovon die ersteren durch den Strom nur erwärmt, die letzteren chemisch verändert (elektrolysiert) werden. Die Leiter zweiter Klasse bezeichnet man auch als E l e k t r o l y t e , die Bestandteile der Zersetzung heissen I o n e n . Als Beispiel eines elektrochemischen Prozesses in wässeriger Lösung kann z. B. das elektrolytische Kupfergewinnungsverfahren von S i e n i e n s 4J 7 3 ganz aus Deltametall oder Phosphorbronze o ganz aus Hartblei W V E 'S 6i ganz aus Porzellan (einschl. der Gegen•ö fianschen) 3 'S V ganz aus Porzellan auf Planke montiert, « SP " a V mit Schutzkasten, Dampfventil, Ann PH schlussstücken von Gummi . . . . aus Porzellan mit gusseisernem Mantel Eisenmantel mit Hartbleifutter Preise der Dampfventile mit Rotgussspindel . . . I Eisen mit Kupfersieb Preise der •i Rotguss mit Kupfersieb Saugsiebe | Hartblei Preise der f ganz Eisen . Reinigungshähne | Eisen mit Metallküken . . . Stündliche Leistung in Litern . Kleinster zulässiger ( des Dampfrohrs Durchmesser |' ider Wasserrohre Eisenkörper f Klasse A für geringe Saughöhe mit Rot- < Klasse R hochsaugend . 8 . gussdüsen [ Klasse C hochsaug, mit Spindeln ganz aus Gusseisen ganz aus Rotguss ganz aus Deltametall oder Phosphorbronze ' 0S !M ganz aus Hartblei > rj V 4> Sf ganz aus Porzellan (einschl. der Gegen M.9 flanschen) —. . U 3 S m ganz aus Porzellan auf Planke montiert " a mit Schutzkasten, Dampfventil, An k S schlussstücken von Gummi . £*** Sai aus Porzellan mit gusseisernem Mantel Eisenmantel mit Hartbleifutter . .

Mk. „ „ „ ,, „

1000 15 20 20 25 50 20 35 40 30 —

,, ,, ,,

„ ,,



mm Mk.

••

,,



2000 4000 6000 8000 20 25 40 30 25 30 40 50 30 32,50 35 25 40 30 50 60 55 60 65 70 25 30 32,50 35 45 50 100 75 50 65 115 80 35 55 65 45 70

100

85

125 150 70 100 90 22,50 25 30 9 11,50 7,50 !) 7,50 12 2o 20 2b 15 22 22 5,50 t 8,50 6,75 8,75 11,25

175 200 115 125 35 45 18 14 14 18 40 35 25 30 10 15 14 22,75



12000 40 50 40 70 80 40 125 135 80 130 215 135 —

15000 50 60 50 80 90 50 130 150 100 —

175 —

115

30000 60000 60 80 80 120 70 120 130 95 160 120 120 70 225 175 275 200 180 120 —

— —

Elfenbeinschwarz — Email.

Preise der p . cu): Leuchtöl I Leuchtöl II Leuchtöl III . . . . . . . R ü c k s t ä n d e daraus: 1 . S c h w e r e Öle und zwar a) Schmieröl ( L u b r i c a t i n g oil) . . . b ) Paraffinöl 2. Koks

S. P .

4 0 70—

70* 80"

80—100° 100-120»

120-150®

150-200® 2i 0 - 2 5 0 ° 2 5 0 - 300° über

300°

Sp. G.

0,65 0,64

—0,66 -0,667

0,667—0,707 0,707-0,722 0,722—0,733

; 0,753-0,864

über 0 , 8 3 0,7446 - 0 , 8 5 8 8 0,8588—0,959

Erdöl.

383

D i e aus den verschiedenen Rohölen erhaltene Ausbeute an den einzelnen Fraktionen ist keineswegs gleich; vielmehr kommen in dieser Hinsicht sehr beträchtliche Schwankungen vor, die die Wertschätzung der Erdöle verschiedener Provenienz ausschlaggebend beeinflussen. Nach dem D. R. P. 133 4 2 6 soll man die Rohöle v o r ihrer Destillation mittels H N 0 3 reinigen, und zwar werden dadurch die schwefelhaltigen, asphaltund harzartigen Verbindungen oxydiert bezw. ausgeschieden. Nach der Einwirkung werden die Säure und die gebildeten saueren Stickstoffverbfndungen zunächst mit 0 , 3 — 0 , 5 %iger Lauge abgestumpft und dann durch Reduktion mittels fein verteilter Metalle (Zn, AI u. s. w . ) entfernt. Die Rohöldestillation wurde früher ausschliesslich p e r i o d i s c h betrieben; neuerdings wendet man sich, wo es angeht, mehr und mehr der k o n t i n u i e r l i c h e n Destillation zu. Die Destillation geschieht in Kesseln verschiedener Konstruktion, wobei als Heizmaterial, meistens die Rückstände der Erdöldestillation oder auch wohl minderwertige Rohöle selbst dienen. Seltner benutzt man zur Heizung der Destillierkessel überhitzten Dampf, und Kohlen überhaupt nur in Erdöldestillerien, die ausserhalb der Produktionsregionen liegen. Die entweichenden Dämpfe werden durch Schlangen-, Röhren- oder Kastenkühler (neuerdings auch durch Oberflächenkondensatoren) verdichtet. Ein besonderes Verfahren zur kontinuierlichen Petroleumdestillation zur Entfernung der leichtentzündlichen ö l e ist unter D. R. P. 143 0 7 8 geschützt worden. Nach A i s i n m a n n kann man bei der kontinuierlichen Erdöldestillation in der Apparatur folgende drei Haupttypen unterscheiden: 1. N o b e l s c h e s S y s t e m u n d V a r i a n t e , dadurch charakterisiert, dass die Destillation in einer Reihe von Kesseln ( 1 — 1 5 ) , welche zu einem geschlossenen System mit den Rohölspeisereservoirs verbunden sind, _ vorgenommen wird. • Bei konstantem Flüssigkeitsniveau erhält man aus jedem Kessel bei konstant bleibender Temperatur eine konstante Fraktion. Dieses System erlaubt eine grosse Ausnutzung der W ä r m e und zeichnet sich durch rasche und ausgiebige Verarbeitung des Rohmaterials aus. Zur besseren Ausnutzung der latenten Wärme werden in neuerer Zeit auch kontinuierlich angeordnete Destillat-Rohölvorwärmer eingeführt, welche die aus den Residuen ausgenutzte Wärme wesentlich erhöhen. D a s System ist jedoch hauptsächlich für die Qrossindustrie geeignet, weil die Installation ziemlich kostspielig ist und grössere Rohölmengen vorhanden sein müssen, um die Kontinuität der Arbeit aufrecht zu erhalten. 2. S y s t e m S c h u c h o w u n d V a r i a n t e würde sich beim entsprechenden weiteren Ausbau für die Mittelraffinerie eignen. D i e s e s System ist dadurch charakterisiert, dass nur ein Kessel mit einer Kolonne zur kontinuierlichen Destillation verwendet wird. Von dem Kessel steigen die heissen Dämpfe aufwärts in die Kolonne und erwärmen das nach dem Gegenstromprinzip von oben kontinuierlich zufliessende Rohöl. In den einzelnen Abteilungen der Kolonne kann das Rohöl eine entsprechende Temperatur erhalten und einen Teil seiner Komponenten .herausfraktioniereifc- Die scharfe F r a k tionierung ist jedoch kompliziert und erfordert besondere Apparate. 3. S y s t e m R o s s m ä s s l e r u n d V a r i a n t e ist dadurch c h a r a k terisiert, dass das Rohöl in ein auf eine bestimmte Temperatur gebrachtes G e f ä s s kontinuierlich hineinzerstäubt wird. Dieses System ist mit grossen Gefahren wegen plötzlicher Explosion der Dämpfe verbunden und kann infolge weitgehender Zersetzung nur minderwertigere Produkte liefern, die noch einmal destilliert werden mtissten. Auf dem Gebiete der Petroleumdestillation wird jährlich eine grosse Zahl von Patenten genommen, ohne dass die Verfahren wesentlich Neues brächten. Wir begnügen uns deshalb, hier die neueren derartigen Patente aufzuzählen, ohne auf ihre Besonderheit einzugehen. Die fraktionierte oder kontinuierliche Erdöldestillation betreffen die D. R. P . 151 415, 153 422, 154 755, 163,385 und 2 2 0 6 5 7 ; das Engl. Pat. 7207 von 1 9 0 3 ; die Amer. Pat. 755 760, 7 6 4 138 und 768 7 9 6 ; die Belg. Pat. 176 833 und 179 6 6 2 . — Ein Verfahren zur Verarbeitung

384

Erdöl.

von deutschem Rohpetroleum schützt d a s D. R. P. 169 952 nebst den Zusatz. D. R. P. 215 611 und 215 612. Bei der ersten Destillation fängt man gewöhnlich nur z w e i F r a k tionen auf. 1. R o h b e n z i n , sp. O. 0,74—0,76; S. P. bis 150° C. 2. K e r o s i n - ( L e u c h t ö l - ) D e s t i l l a t , sp. G. 0,750—0,870. Den Rest bilden die Rückstände, deren Hitze vielfach zur V o r w ä r m u n g der nächsten Rohölportion verwendet w i r d . D a s Rohbenzin enthält die in der T a b e l l e auf voriger Seite unter I aufgeführten P r o d u k t e ; zur T r e n n u n g dieser wird es für sich einer zweiten Destillation nyt Dephlegmation unterworfen. Die bei dieser Destillation erhaltenen P r o d u k t e finden f o l g e n d e V e r w e n d u n g : Petroleumäther (Keroselen, Rhigolen). Lösungsmittel für Harze, Kautschuk und ö l ; f ü r p h a r m a z e u t i s c h e Zwecke, zuweilen auch zur Kälteerzeugung benutzt. G a s o l i n ( C a n a d o l ) . Extraktionsmittel zur Gewinnung von ö l a u s S a m e n ; dient zur Wollentfettung, zur Karburierung von Leuchtgas, zur Beleuchtung in b e s o n d e r s konstruierten B r e n n e r n (Gasolinlampen), zum Betriebe von Motoren. Ligroin, Fleckwasser, Naphta, Benzin, Putzöl. Unter diesen und a n d e r n Bezeichnungen gehen die höher (bis 150°) siedenden Anteile des Rohbenzins. Sie finden V e r w e n d u n g in der chemischen Wäscherei, in der Gummifabrikation, bei der Extraktion von Harzen, Vaseline, bei der Reinigung von Wachs, zum Putzen von Maschinenteilen, als Surrogat d e s Terpentinöls zum Verdünnen von Ölfarben s o w i e schliesslich als Leuchtmaterial in den Benzinlampen (Ligroinlampen). Die zweite Fraktion der Rohöldestillation, welche die eigentlichen Leuchtöle umfasst, wird einer c h e m i s c h e n R e i n i g u n g unterzogen, indem man sie zuerst mit konzentrierter S c h w e f e l s ä u r e und d a n n mit N a t r o n l a u g e behandelt. Bei der Raffination blässt man n e u e r d i n g s stets P r e s s I u f t ein, w o d u r c h die reinigende W i r k u n g ausserordentlich gesteigert und beschleunigt wird. So erhält man d a s eigentliche K e r o s i n , d. h. den wertvollsten Bestandteil d e s Erdöls, wie er gemeinhin unter dem Namen ,,P e t r o 1 e u m " in den Handel kommt. Die nach der Abtreibung der unter 300° siedenden Teile verbleibenden R ü c k s t ä n d e werden in mannigfacher W e i s e weiter verarbeitet, so zur D a r stellung von Mineralschmierölen und Vaseline; vgl. hierüber die Artikel „ M i n e r a l ö l e " und „V a s e 1 i n e". Die von der Bakuschen Technischen Gesellschaft festgesetzte Nomenklatur der N a p h t h a p r o d u k t e bezeichnet als B a k u s c h e s M e t e o r ein Produkt, d a s d a s sp. G. 0,806—0,815, den F l a m m p u n k t 28° und die F a r b e der M a r k e 1,5 hat. Erhalten wird es durch nochmalige Destillation des Halbfabrikates Gasolin. Meteor stellt nach dem Reinigen ein einheitliches Leuchtöl dar, d a s mit weisserer Flamme brennt a l s gewöhnliches Kerosin. Zahlreiche M e t h o d e n sind veröffentlicht worden, welche die Reinigung, Entschwefelung, Entfärbung, Geruchlosniacliung u. s. w. von Erdölen bezwecken. Nach dem D. R. P. 159 028 werden E r d ö l e durch eine Art von Zirkulationsverdampfung entwässert. Die E n t s c h w e f l u n g von schwefelhaltigem Petroleum bezweckt d a s Amer. Pat. 744 720; es besteht in der Behandlung des Petroleums mit einer schwach sauren wässerigen Lösung von FeSOi, NaCl und CuSOi und Durchrühren mittels eines Luftstromes. Nach dem D. R. P. 160 717 soll man zur Entfernung der schwefelhaltigen Verunreinigungen dem Erdöl bei der Destillation metallisches Natrium zusetzen; d a s Na wirke nicht nur S-bindend s o n d e r n auch katalytisch und könne f ü r beliebig viele Operationen verwendet weiden.

385

Erdöl.

Nach dem D. R. P. 202 176 benutzt man ^ur Reinigung von Petroleum hochgradigen denaturierten Spiritus, der mit dem Petroleum gemischt wird. Nach d e m W i e d e r a b s e t z e n hat sich zwischen beiden Flüssigkeiten eine Schmutzschicht gebildet, in die auch die höher s i e d e n d e n Anteile der Kohlenw a s s e r s t o f f e ü b e r g e g a n g e n sind. Zur E n t f ä r b u n g d e s P e t r o l e u m s bedient man sich meistens d e s s o genannten „ E n t f ä r b u n g s p u l v e r s " , w e l c h e s als N e b e n p r o d u k t bei der Blutlaugensalzfabrikation nach dem alten Verfahren entsteht und 3ü—40 % T i e r kohle, weiter g r o s s e Mengen Kieselsäure und Silikate sowie e t w a s Eisenoxyd enthält- Bei dem jetzt meist a n g e w a n d t e n neueren Verfahren der Blutlaugensalzfabrikation (vgl: „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 18) wird dieses f ü r die P e t r o l e u m r a f f i n e r i e wichtige N e b e n p r o d u k t nicht mehr g e w o n n e n , j e d o c h ist vorläufig noch kein Mangel d a r a n zu befürchten, da mehrere Blutlaugensalzfabriken nach dem alten Verfahren weiter arbeiten. D a s amerikanische Entf ä r b u n g s p u l v e r , w e l c h e s Magnesiumhydrosilikat ist, wirkt um vieles weniger vollkommen als d a s oben genannte Entfärbungspulver. G r o s s e s Interesse erregt d a s E d e l e a n u s c h e V e r f a h r e n der Raffinierung von Erdöl mit schwefliger Säure. D a s Verfahren beruht darauf, d a s s die schlecht b r e n n e n d e n kohlenstoffreichen Anteile des Erdöls sich in flüssigem Schwefeldioxyd viel leichter lösen als die gut brennenden Hauptbestandteile d e s Leuchtöls. D a s Erdöldestill4t wird gekühlt und dann mit flüssigem SOa gemischt, wobei letzteres in feinen T r o p f e n durch d a s Leuchtöl hindurchrieselt. D a s mit schweren K o h l e n w a s s e r s t o f f e n gesättigte SOa sammelt sich am Boden und wird abgelassen, wobei e s noch zum Vorkühlen von frischem Destillat dient, während a n d e r s e i t s d a s gereinigte Destillat seine Kälte an frisches SO2 abgibt. Aus dem raffinierten Erdöl sowie a u s dem Extrakt wird d a s SO2 durch indirekte D a m p f h e i z u n g ausgetrieben und w i e d e r g e w o n n e n . Hierbei zurückbleibende geringe Reste w e r d e n durch Auswaschen mit H 2 0 entfernt. Eine ganze Anzahl von Verfahren bezwecken, Petroleum g e r u c h l o s zu machen. So soll nach dem D. R. P. 141 298 dem Petroleum geringe Mengen ätherischer ö l e (Kümmelöl, Terpentinöl u. dgl.) in G e g e n w a r t von Alkali beimischen, w ä h r e n d man nach dem D. R. P. 147 163 denselben Zweck durch Zusatz von Ketonen und Aldehyden, i n s b e s o n d e r e Formaldehyd, erreicht; die Reaktion wird bei erhöhter T e m p . in G e g e n w a r t von Säuren o d e r Alkali und unter gleichzeitigem Durchleiten von W a s s e r d a m p f vorgenommen. — Nach dem D. R. P. 153 585 versetzt man d a s Rohöl mit Bleiazetatlösung, w o b e i letztere d a s sp. G. des Öles haben soll. Dann behandelt man bei 180° mit überhitztem Dampf, bis mindestens 20 % d e s Öles übergegangen sind. Der Rückstand ist ein s c h w a c h g e f ä r b t e s und geruchloses Ol, d a s Destillat ein helles, schwefelfreies Brenn- oder Motoröl. — Ferner ist zu nennen d a s Engl. Pat. 10 004 von 1903, wonach man den Petroleumdestillaten durch B e h a n d l u n g mit Lösungen von P e r m a n g a n a t e n , P e r s u l f a t e n o d e r von C h r o m s ä u r e bei niedriger T e m p e r a t u r den Geruch entziehen kann. Neuerdings hat man versucht, f e s t e s P e t r o l e u m herzustellen, und zwar auf ähnliche Weise, wie Spiritus in einen festen Körper v e r w a n d e l t w i r d (vgl. „H a r t s p i r i t u s " ) . Nach dem Amer. Pat. 641 962 (s. Chem. Ztg. 1900, S. 127) mischt man zum Solidifizieren von Petrolölen a n n ä h e r n d 91 G e w . T. derselben mit 7 T. Kernseife und 2 T . Stearin, erhitzt d a s Gemisch, bis Seife und Stearin geschmolzen und gründlich gemischt sind, lässt a b k ü h l e n und fest werden. — D a s D. R. P. 151 594 bewirkt d a s F e s t m a c h e n von Petroleum durch Zusatz von 4—10 % einer harten, mit 500—600 % Natriumsilikat beschwerten Natronseife. Auch die Engl. P a t . 7481 und 26 366 von 1903 beschäftigen sich mit der Herstellung derartiger Petroleumseifen. — Vielfach lässt man die Gemische auch nicht ganz fest w e r d e n , d a f ü r a b e r d a n n von Sägespänen, Gips oder dgl. aufsaugen. Verfahren zum F e s t m a c h e n von Petroleum, d a s dann als Brennstoff etc. dienen soll, schützen ferner die D. R. P. 169081, 174712, 176366 und 199 169, Amer. Pat. 809 998, s o w i e Engl. Pat. 4337 von 1910 und die Engl. Pat. 868, 869, 12 158, 12 291 und 21 059 von 1911. B l ü c h e r X.

25

386

Erdöl.

Die russische Regierung hat folgende Nomenklatur für die Erdölderivate aufgestellt: 1. Rohpetroleum, w e n n die E n t z ü n d u n g s t e m p e r a t u r 70° C. nicht Ubersteigt. Liegt der E n t z ü n d u n g s p u n k t d a r ü b e r hinaus, s o ist es in die Kategorie 20 (siehe unten) einzureihen. Leichte Derivate: 2. P e t r o l e u m ä t h e r und R i g o l e n sp. O. unter 0,700, destilliert bei 80° C.; 3. l e i c h t e s B e n z i n , sp. G. 0,700—0,717, enthaltend bis zu 5 % bei einer T e m p . von über 100° C. destillierender Substanzen; 4. s c h w e r e s B e n z i n , sp. O. 0,717—0,730, destilliert bei einer T e m p . bis zu 100° C., enthält weniger als 5 % Substanzen, die Uber 100° C. destillieren; 5. L i g r o i n , sp. G. 0,730—0,750; 6. P u t z ö l , sp. G. 0,750 bis 0,770. Lampenöle: 7.' M e t e o r , sp. G. 0,806—0,810, Entzündbarkeit bei 28° C. und d a r ü b e r d e s A p p a r a t e s Abel-Penski, F a r b e 1—2; 8. T e s t e f a s , sp. G. 0,820—0,823; Entzündbarkeit bei 38° C. und darüber, F a r b e 1—2; 9. K e r o s i n , sp. G. 0,815—0,826; Entzündbarkeit bei 28° C. und darüber, F a r b e 2, 5; 10. A s t r a 1 i n , sp. G. 0,832—0,835, E n t z ü n d b a r k e i t bei 40—45° C., F a r b e 2. 5; 11. P y r o n a p h t h a , sp. G. 0,855—0,865, Entzündbarkeit bei 98° C. und darüber, g e f ä r b t ; 12. G a s ö l , sp. G. 0,865—0,885, Entzündbarkeit bei 98° C.; 13. S o l a r ö l , lichtes, sp. G. 0,885'—0,895, Entzündbarkeit bei 138° des A p p a r a t e s Martens-Penski. Schmieröle: 14. V a s e l i n ö l , sp. G. 0,885—0,895, Entzündbarkeit bei 130° C. des eben genannten A p p a r a t e s ; 15. S p i n d e 1 s c h m i e r ö 1 , sp. G. 0,895—0,900, Entzündbarkeit bei 150—185° C., Viskosität nach Engler bei 50° C. 2,4—2,9; 16. M a s c h i n e n s c h m i e r ö l , sp. G.0,905—0,910, Entzündbarkeit bei 185—215° C., Viskosität 6—7%, gefriert bei — 1 0 ° ; 17. Z y l i n d e r s c h m i e r ö 1, sp. G. 0,911—0,920, Entzündbarkeit bei 210—245° C., Viskosität 12,5, gefriert bei 5° C.; 18. V i s k o s i n (V a I v o I i n ) , sp. G. von 0,925—0,935, Entzündbarkeit 290—310" C., die Viskosität bei 100° C. ist 5; 19. M a z u t zur ö l f a b r i k a t i o n , sp. G. 0,908—0,916, Entzündbarkeit 160° C. und darüber, Viskosität bei 50° C. 6—10. Heizstoffe: 20. M a z u t , auf der Oberfläche als Rückstand d e s Petroleums gesammelt, sp. G. 0,895—0,935 und darüber, Entzündbarkeit bei 270° C. und darüber. Alles über d a s Erdöl, seine Physik, Chemie, Geologie, T e c h n o l o g i e und seinen Wirtschaftsbetrieb, ebenso wie alles Analytische u. s. w. findet man vereinigt in dem grossen Spezial werk E n g l e r & H ö f e r , „ D a s Erdöl", 5 Bde. P r ü f u n g ? ! Gutes Leuchtpetroleum soll vollkommen klar, durchsichtig und höchstens schwach gelblich gefärbt sein; die Färbung wird in Kolorimetern festgestellt. Das s p e z i f i s c h e G e w i c h t wird mit amtlich geeichten Aräometern ermittelt; das sp. G. ist bei 4-15° C. anzugeben und auf Wasser von + 4° C. zu beziehen, entsprechend der Teilung der amtlich geeichten Aräometer. Gutes Petroleum muss leicht in den Docht fliessen; es soll im E n g 1 e r sehen Viskosimeter bei 20° C. nicht mehr als 1,1 Flüssigkeitsgrad zeigen. Eine der wichtigsten Prüfungen ist die auf den F l a m m p u n k t (Entflammungsp u n k t ) . Diese Prüfung, welche gesetzlich vorgeschrieben ist, bezweckt die Ermittelung derjenigen Temperatur, bei der das Petroleum entflammbare Dämpfe abgibt. In Deutschland darf Petroleum zu Leuchtzwecken nicht verwendet werden, falls es einen niedrigeren Flammpunkt als 21° C. hat, doch wird eine wesentliche Erhöhung dieser Grenze mit Recht angestrebt. Die Flammpunktsprüfung des Petroleums geschieht in Deutschland laut Vorschrift mittels des A b e l sehen P e t r o l e u m p r o b e r s (vgl. unter „ F l a m m p u n k t s p r ü f e r " ) . Dem Apparat wird vom Verfertiger die amtliche Anweisung zur Benutzung beigegeben. Den besten Aufschluss über die Güte eines Leuchtpetroleums erhält man durch die fraktionierte Destillation. Hierfür benutzt man den E n g 1 e r sehen Apparat, in dem das Petroleum aus einem gläsernen Fraktionierkolben destilliert wird, während die Destillate in einer mit Wasser gekühlten Bürette oder aber in 6 verschiedenen kalibrierten Reagensgläsern aufgefangen werden. Ein noch brauchbares Leuchtpetroleum soll höchstens 10 °/n unter 150° und höchstens 1 5 % Uber 300® destillierende Teile aufweisen; die Destillation soll nicht unter 110° beginnen. Je mehr über 300° siedende Teile vorhanden sind, um so schlechter brennt das Petroleum, namentlich bei längerer Brenndauer. Die sogenannte R a f f i n a t i o n s p r o b e geschieht auf folgende Weise: Schüttelt man gut raffiniertes Petroleum mit H2SOJ vom sp. G. 1,53, so darf die Säure höchstens schwach gelb-

Erdpech



387

Ervasin.

lieh gefärbt werden. Löst man 10 cem Petroleum in neutralisiertem Alkohol-Äther und setzt bei Gegenwart von Phenolphtalein alkoholische 1 / , 0 Normalnatronlauge zu, so muss gleich durch die ersten Tropfen Rotfärbung erfolgen. Bei mehrtägigem Stehen muss das Petroleum vollständig klar bleiben.

Petroleum-Destillationsapparate: Victor

Haehl

&

Cie.,

Strassburg-Ruprechtsau

(siehe Anzeigen unter

„DampfÜberhitzer").

Erdöl: Continentale Chemische Gesellschaft m. Contichemie (siehe auch Anzeigen).

H.,

Cöln I, Fernspr. A. 5558, 5559, 4160. — T e l e g r . :

Willy Manger, Ingenieur-Ges. m. b. H., Dresden 16,

Bönisehplatz 15 (s. Anzeige im Anzeigenanhang).

Ölfeuerungsanlagen

b.

baut:

E r d p e c h siehe „A s p h a 11". Erdwachs

siehe „ O z o k e r i t " .

Continentale Chemische Gesellschaft m. b. Contichemie (siehe auch Anzeigen).

H ,

Cöln I, Fernspr. A. 5558, 5559, 41G0. — T e l e g r . :

E r e p t o n , ein nach dem Verfahren von Abderhalden hergestelltes Nährpräparat aus vollständig bis zu den Aminosäuren abgebautem Fleisch. Es stellt ein bräunliches, wasserlösliches Pulver dar, das zur Krankenernährung dient und von der Darmwand direkt aufgenommen werden kann. Zur Darstellung lässt man auf fett- und sehnenfreies Fleisch der Reihe nach PepsinSalzsäure, Trypsin und Erepsin einwirken und bringt das Endprodukt zur Trockne. Ergin. Eingetragenes Wortzeichen für flüssige Kohlenwasserstoffe (Benzolhomologe), die bei der Destillation von Stein- und Braunkohlenteerülen gewonnen werden und zum Betriebe von Explosionsmotoren dienen sollen. E r g o n k o h l e n . Eine besondere Art von Strahlenkohlen für elektrisches Bogenlicht, die sehr viele ultraviolette Strahlen aussenden und in der Lichtheilkunde sowie im Lichtpausverfahren Verwendung finden. Sie brennen sparsam, vollständig a s c h e - und schlackenfrei und entwickeln keine giftigen Dämpfe. E r l a n g e r b l a u siehe „ E i s e n f a r b e n " . Ernollth. Aus Hefe sowie aus Kühlschifftrub der Brauereien durch Einwirkung von Formaldehyd nach verschiedenen Patenten von Blücher und Krause ( D . R. P. 275 857, 289 597 u. a. m.) hergestellte pulverförmige Masse, die durch trockene Heissverpressung zu horn- und hartgummiähnlichen Körpern verformt wird, auch nach der Verformung in jeder W e i s e mechanisch bearbeitet werden kann. Ernolith eignet sich zur Herstellung von Knöpfen, Pistolenschäften, Türklinken, Werkzeuggriffen, Skulpturen, Rahmen, Lampenfüssen, Wandplatten, Schalterkappen und Steckdosen für die Elektrotechnik u. a. m. Wegen der ausserordentlichen Feinheit in der Reliefierung der aus Ernolith gepressten Oberflächen gewinnt es besondere Bedeutung zur Herstellung von Druckstöcken (Klischees) nach D. R. P. 2 9 4 856. Ernolith lässt sich in vielen Tönen färben, mit Füllstoffen mischen u. s. w. E s zeigt sehr erhebliche Härte im gepressten Z u s t a n d ; * e s hat dann das sp. G. 1,33. Ernutin. Ein flüssiges Mutterkornpräparat, das hauptsachlich E r g o toxin enthalten und keine Reizerscheinungen verursachen soll. Innerlich zu verabreichende Dosis 1,8—3,5 ccm, alle 3 Stunden; zur subkutanen Injektion 0,3—0,6 ccm. Ersatzklebstoffe Ersatzstoffe

siehe

siehe „ K l e b s t o f f e " . „Kriegsersatzstoff

Merz & Co., Abt. Kunstvaselin, Frankfurt (Main)

Ervasin.

e".

(siehe Anzeige unter

Der Zusammensetzung nach

„Zinntuben").

Azetyl-p-kresotinsäure

CH 3 C«H,(OCH 3 CO). COOH. 25*

388

Erysol

— Essenzen.

Es bildet weisse, in H s 0 schwer, in Alkohol leicht lösliche Kristalle, Sch. P. 141°, und wird gegen Rheumatismus und Neuralgien verordnet. E r y s o l . Bezeichnung für eine Karbolkampferverbindung von ähnlicher Beschaffenheit wie K a m p h e n o l (s. d.). Erystypticum. Ein Arzneigemisch, welches Hydrastisextrakt, Hydrastinin und Sekakornin (s. d.) enthält. Es wird in der Gynäkologie bei Blutungen, ebenso bei solchen in der inneren Medizin verwendet. E r y t h r e n siehe „ K a u t s c h u k " . E r y t h r i t (Butantetrol). CJlioOi. Ein höherwertiger Alkohol von der Konstitution CH 2 (OH). CH(OH). CH(OH). CH 2 (OH). Er findet sich in verschiedenen Algen, Moosen und Flechten in Form des E r y t h r i n s , d. h. des Erythritesters der Orsellinsäure. Aus den genannten Pflanzen lässt sich das Erythrin gewinnen, und aus letzterem kann man den Erythrit durch Verseifung abspalten. Er wird aber auch synthetisch auf verschiedene Weise dargestellt. Der verwandte P e n t a e r y t h r i t C5H12O1 entsteht bei der Einwirkung von Kalk auf ein Gemisch von Formaldehyd und Azetaldehyd iir wässeriger Lösung. Beide Erythrite sind feste Körper, lösen sich aber sehr leicht in H 2 0 zu süss schmeckenden, dicklichen Lösungen, die als Ersatz des Glyzerins (das ja chemisch dem Erythrit nahesteht) in Betracht kommen. E r z e , Aufbereitung: der, siehe unter „A u f b e r e i t u n g". Elektromagnetischer Erzscheider, Bauart Ulrich: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

E r z s c h e i d e r siehe „A u f b e r e i t u n g". E s c a l i n siehe „E s k a I i n". E s c h e l siehe „ K o b a l t f a r b e n"; E s e r i n siehe ,,P h y s o s t i g m i n". E s e r i n ö l . Lösung von 0,2 g bei 100° getrocknetem salizylsaurem Physostigmin in 40 g Olivenöl; die Lösung wird durch Erhitzen auf 150—158° bewirkt. Das Eserinöl soll in der Augenheilkunde Verwendung finden. E s k a l i n . Paste aus metallischem Aluminium mit Glyzerin, wird in Form von Pastillen zur Stillung innerer Blutungen, besonders Magen- und Darmblutungen, gegeben. E s s e n z e n . Unter dieser Bezeichnung gehen jetzt meistens Lösungen ätherischer ö l e in Alkohol, weiter aber auch alkoholische Extrakte aromatischer Pflanzenteile sowie alkoholische Destillate. Namentlich zur Herstellung spirituöser Getränke benutzt man Essenzen in ausgedehntem Masse. Die Preise sind sehr verschieden nach der Natur der Essenz, schwanken aber auch sonst beträchtlich. Einfache Liköressenzen Konzentrierte „ Rumessenz Arrakessenz Kognakessenz Brauselimonadenessenzen



Essenzen:

C. Erdmann, Chemische Fabrik, LeipzigLindenau.

Essenzen-Apparate:

Volkmar Ilänig & Comp., Heidenau, Bez. Dresden (siehe auch Anzeigen).

.

.

.

.

1 k g zwischen M k . 1 „ „ „ 1 „ „ „ 1 „ „ ,, I ,, „ „ 1 ,, ,, ,,

4 , 0 0 und 4 0 , 0 0 6,00 „ 60,00 4,00 „ 31»,00 6,00 „ 10,00 7,00 „ 30,00 7,00 „ 50,00

I Hans Herzfeld, Hamburg I, Gertrudenhof (siehe i Anzeige im Anzeigenanhang). ! F. H. Mever, Hannover-Hainholz (siehe Anzeige ! im Anzeigenanhang).

389

Essig.

Die ätherischen Sie noch ihren chemischen Bestandteilen

unter Berücksichtigung der geschichtlichen Entwicklung von Dr. F.W. Semmler, Geh. Reg.-Rat, Prof. a. d. Techn. Hochschule Breslau. — V i e r B ä n d e „Der Verfasser, der seit einer langen Reihe von Jahren auf dem Gebiet der ätherischen Öle wissenschaftlich und praktisch-tätig und daher wie kein anderer zur Lösung dieser Aufgabe berufen ist, gibt in dem Werk ein Gesamtbild des auf diesem Arbeitsfeld bisher Geleisteten unter Hereinziehung aller von Chemie und Physik gebotenen Hilfsmittel. Wir haben hier ein sehr bedeutsames Werk vor uns. Für den auf diesem großen Gebiete, sei es in der Praxis, sei es als.Forscher tätigen Chemiker wird es unentbehrlich werden, aber auch der ihm Fernerstehende wirJ aus dem sehr interessanten Buche reiche Belehrung schöpfen." „Naturwissenschaftliche Rundschau." Prospekte gratis vom

Verlag von Veit & Comp., Leipzig,

Marienstr. 18

Bestellkarte siehe TextschluQ!

Essig- (Aceturn). Im wesentlichen eine verdünnte wässerige Lösung von Essigsäure, die entweder durch Verdünnung dieser (vgl. den Artikel „ E s s i g s ä u r e " ) oder aber durch saure Gärung (Oxydation) alkoholischer Flüssigkeiten gewonnen wird. Als Rohmaterialien der Essigfabrikation dienen Wein, schwache Branntweine (unter 10 % Alkohol), Bier und Zuckerrüben. Die an der Säuerung beteiligten Mikroorganismen werden unter dem Namen Mycoderma aceti zusammengefasst. Lässt man die alkoholischen Flüssigkeiten in Fässern gelagert säuern, so geht die Essigbildung sehr langsam vor sich; es ist deshalb dieses ältere Verfahren zum grössten Teil durch die S c h n e l l e s s i g f a b r i k a t i o n verdrängt, bei der man die Flüssigkeit (E s s i g g u t) mit sehr grosser Oberfläche der Luft aussetzt. Man verfährt hierzu sehr verschieden, z. B. lässt man Luft durch die Flüssigkeit hindurchstreichen; man lässt sie über Holzspäne rieseln, lässt sie in mehreren Etagen heruntertropfen, verteilt sie durch S p r i t z r ä d e r u. s. w. Neuerdings soll mit Vorteil das O z o n (s d.) zur Essigbildung herangezogen werden. Die Fabrikation des Qärungsessigs ist ein umfangreiches Spezialgebiet, das hier nur eben gestreift werden konnte. Jeden, der sich genauer darüber unterrichten will, verweisen wir auf das ausgezeichnete Sonderwerk P. H a s s a c k „O ä r u n g s - E s s i g" (Wien 1904, A. Hartlebens Verlag). Einen neuen Essigbildner, dem er den Namen K a m m e r a p p a r a t gibt, beschreibt L e n z e in Chem. Ztg. 1906, 1299. Nach dem D. R. P. 179 847 soll man bei der Oxydation des Alkohols zu Essig als Nährsalze Eisenverbindungen zusetzen, insbes. Eisensulfat (0,1 %), denen mehr als den sonst verwendeten Phosphaten, Kali- und Natronsalzen die Wirkung zukommt, die Ausbildung des Enzyms anzuregen. Der Essig dient als Zusatz zu Speisen, zum Konservieren von Nahrungsmitteln u. s. w. Die Prüfung des Essigs geschieht volumetrisch durch Titrieren mit

390

Essigäther —

Essiggeist.

Normalammoniak; man bedient sich dazu besonderer Apparate, der A z e t o m e t e r. Gesondert siehe „H o 1 z e s s i g". A z e t o m e t e r nach O t t o

auf Holzfuss

Stück M k .

„ „ W. Fresenius Normalazetometer auf Holzfuss, ungeeicht • „ „ ,. geeicht E s s i g p r o b e r nach L ö w e n h e r z '. ,, ,, ,, mit Prüfungszeugiiis

„ „ ,, ,,

„ ,, „ ,, „

1,75 4,00 1,75 '-',25 2,75 3,25

Essig:

Holzverkohlungs-Industrie, Aktiengesellschaft, Konstanz (Baden).

Gärungsessig und Weinessig:

Johs. Oswaldowski, Altona, Gr. Elbstr. 240/244.

E s s i g ä t h e r (Essigsäureäther, Essigsäureäthylester; Essigester; Aether aceticus). CH 3 . C 0 2 . CaHo. Durch Destillation von Alkohol mit Essigsäure und H2SO» oder mit Natriumazetat und H 2 SO t erhalten, wobei als Zwischenprodukt Äthylschwefelsäure C 2 H 5 . HSO. entsteht. Man benutzt neuerdings stets die katalysierende Wirkung des Aluminiumalkoholates. Diese Wirkung wird nach D. R. P. 277 111 bedeutend gesteigert, wenn das Aluminiumalkoholat durch Zusatz von etwas H 2 0 oder Verschmelzen mit Tonerdehydrat in ein hydroxylhaltiges Alkoholat in den Grenzen von einer bis drei Oxäthyleruppen verwandelt wird. Verbesserungen dieses Verfahrens bezwecken die Zusatz-D. R. P. 285 990 und 286 812. Farblose, leichtflüssige, neutrale, fruchtähnlich riechende Flüssigkeit, sp. G. (bei 15°) 0,9068; S. P. 77°. Leicht entzündlich, verbrennt mit russender Flamme. Löst sich in 9 Teilen H 2 0, mischt sich in jedem Verhältnis mit Alkohol, Äther, fetten und ätherischen ölen. Man Benutzt den Essigäther in der Medizin, weiter zur Darstellung von Fruchtäthern (in der Parfümerie und Likörfabrikation) sowie vor allem in sehr grossen Mengen zur Darstellung rauchschwacher Pulversorten. P r ü f u n g ! Auf anorganische sowie auf nichtflilchtige organische Stoffe prllft man durch Verdunsten von 50 ccm im Wasserbade, wobei kein Rückstand bleiben darf. Um freie Säure (Essigsäure) nachzuweisen, wirft man ein Stück blaues Lackmuspapier in den Essigäther; dasselbe darf nicht sogleich gerötet werden. Schichtet man einige ccm Essigäther über k-onz. HjSO,, so darf an der Berührungsfläche beider Flüssigkeiten keine Zonenfärbung auftreten; im andern Falle sind Amylalkohol oder sonstige organische Verunreinigungen vorhanden. Um Amylverbindungen und Buttersäureester nachzuweisen, übergiesst man Filtrierpapier mit EssigÄther und lässt bei gewöhnlicher Temperatur verdunsten: Nach dem Verschwinden des EssigBther-Geruchs darf kein Geruch nach fremden Estern auftreten. Auf Wasser und Alkohol prüft man durch Schütteln von 25 ccm Essigäther mit 25 ccm gesättigter CaCls-LSgung; nach 1 Minute langem kräftigem Schütteln darf sich' nur eine kaum merkliche Zunahme der CaCls* Lösung zeigen. Ein mehr als zulässiger Wassergehalt wird auch an der trüben Löslichkeit in Benzol erkannt. Essigäther, rekt., Sp. G. 0 , 8 8 0 dopp. rekt., Sp. G. 0 , 8 9 0 „ absolut, Sp. G. 0 , 9 0 0 „ „ 0,902-0,904 „ wasserfrei

Essigäther:

Chemische Werke Fiirstenwalde, Dr. B. Hecker Sc W. Zeidler, G . m . b . H . , Fürstenwalde (Spree) (siehe Anzeige im Anzeigenanhang). Chemische Werke Beiherstieg, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hamburg I. R. Eisenmann, Berlin 0. 17, Mühlenstr. 6/7.

Essigäther-Apparate:

Volkmar Hänig & Comp., Heidenau, Bez. Dresden (siehe auch Anzeigen).

D. A . V

1 kg Mk. 5 , 8 0 1 „ „ 5,80 1 „ „ 5,90 1 „ „ 6,00 1 „ „ 8,30

C. Erdmann, Chemische Fabrik, LeipzigLindenau. Ilolzverkohlungs - Industrie, Aktiengesellschaft, Konstanz (Baden). C. A. F. Kahlbaum, G. m. b. H. r Adlershof b. Berlin. I F . H. Meyer, Hannover-Hainholz (giefce Anzeige ! im Anzeigenanhang).

Destillationen für Essigäther bauen:

f. L. Carl Eckelt, Berlin NW 7, Mittelstr. 2 - 4 .

E s s i g e s s e n z siehe „ E s s i g s ä u r e". E s s i g g e i s t siehe „ A z e t o n".

Essigsäure.

391

E s s i g s ä u r e ( A c i d u m aceticum). CsH,Oa = CH S . CO . OH. Man gewinnt die Essigsäure, aus dem rohen Holzessig (vgl. die Artikel „ H o l z e s s i g " und ,,H o 1 z v e r k o h 1 u n g"), und zwar destilliert man daraus zuerst den Methylalkohol ab und fängt dann den d e s t i l l i e r t e n H o l z e s s i g gesondert auf. Es ist dies eine farblose Flüssigkeit, die aber noch empyreumatische Beimengungen enthält und deshalb noch nicht zu Speisezwecken dienen kann. Die Entfernung der empyreuinatischen Körper durch direkte Behandlung des destillierten Holzessigs gelingt kaum, wenn auch einige Patente auf solche genommen sind. Man muss vielmehr zuerst C a l c i u m a z e t a t oder N a t r i u m a z e t a t herstellen, die sich über der Flüssigkeit ansammelnde Teerschicht abziehen, die klare Flüssigkeit vom Bodensatz trennen und sie dann, entweder direkt oder nach nochmaliger Reinigung, eindampfen. Die gewonnenen Kristalle werden meistens nochmals gelöst, wieder ausgeschieden, wieder gelöst, verdampft und durch Erhitzen entwässert. Das kalzinierte Salz lässt sich sehr bequem versenden, und so erklärt es sich, dass ungeheure Mengen an rohem essigsaurem Kalk (sogenanntem O r a u k a 1 k), die im Auslande erzeugt sind, nach Deutschland gebracht und hier auf reine Essigsäure verarbeitet werden. Überhaupt ist das Verfahren der Essigsäuregewinnung durch Vermittlung des Ca-Salzes das allgemein übliche, und nur noch verhältnismässig sehr selten benutzt man als Zwischenprodukt das Natriumazetat. Zum Zwecke der eigentlichen Essigsäuregewinnung wird das Azetat gelöst, zur Kristallisation gebracht und nach dieser Vorreinigung in Destillierblasen aus Kupfer oder Steinzeug mit H 2 S0 4 zersetzt, worauf beim Erwärmen Essigsäure überdestillicrt. Neuerdings wird die Destillation vielfach im 1 u n v e r d ü n n t e n R a u m vorgenommen; mit Hilfe der hierfür bestimmten Apparate erreicht man schnelleres Destillieren, reineres Produkt und höhere Konzentration. Um sehr hochprozentige Essigsäure, sogenannten E i s e s s i g (Aceturn glaciale), zu gewinnen, destilliert man entweder kalziniertes Natriumazetat mit wasserfreier H 2 SOi oder man rektifiziert die gewöhnliche Essigsäure durch fraktionierte Destillation. Nach R o h r m a n n gewinnt man Eisessig direkt aus holzessigsaurem Kalk: Die Rektifizierkolonnen enthalten siebartig durchlöcherte Steinzeugplatten; die Essigsäuredämpfe begegnen auf ihrem Wege nach oben der über die Siebe herabrieselnden Flüssigkeit (z. B. H2SOI) und werden hierbei vorzüglich gewaschen und konzentriert. Durch Röhrchen und Näpfchen wird der Überlauf zwischen den einzelnen Siebplatten vermittelt. Nach dem D. R. P. 146 103 löst man zur Gewinnung von konz. Essigsäure aus Calciumazetat letzteres in wenigstens 50 %iger Essigsäure ganz oder teilweise und zersetzt das Azetat durch Einleiten von schwefliger Säure. Die Essigsäure wird von dem Calciumsulfit durch Abfiltrieren oder Abdestillieren getrennt. Das D. R. P. 130 439 bezweckt die Gewinnung von Essigsäure d i r e k t aus rohem Holzessig, ohne als Zwischenstufe ein Azetat zu benutzen, vielmehr soll hier die Holzessigsäure in derselben Operation sowohl vom Teer wie vom Wasser befreit, also zu gleicher Zeit gereinigt und konzentriert werden. Das Verfahren beruht auf der Eigenschaft der saueren Alkalisulfate, aus der Holzessigsäure Teerkörper abzuscheiden, sowie auf ihrer Fähigkeit, Wasser fester zu binden als Essigsäure: Man löst unter Erwärmen 1—2 T. Bisulfat in 2 T. Essigsäure und unterwirft nach der Abscheidung des Teeres die filtrierte Lösung einer fraktionierten Destillation bei gewöhnlichem oder vermindertem Druck. 'Fängt der Blaseninhalt an, stark zu schäumen, so unterbricht man die Destillation, mischt den Blaseninhalt mit einer neuen Portion rohen Holzessigs und destilliert wieder. Der Vorgang wird beliebig oft wiederholt, wobei sich die Teerbestandteile in der Blase ausscheiden, während anderseits die gleichen Fraktionen von einer Anzahl Operationen vereinigt und in eine Destillierblase gefüllt werden. Je nach dem Gehalt an Essigsäure wird die 1—1% fache Menge Bisulfit zugefügt. Der Blaseninhalt wird der Destillation unterworfen und das Destillat wieder fraktioniert aufgefangen Dies wird so oft wiederholt, bis die gesamte Säuremenge in kQnz. Säure von 60-W70 % und in

392

Essigsäure.

dlinnr Säure von 0—2 % geschieden ist. Die Säure soll vollkommen teerfrei und direkt für technische Zwecke verwendbar werden. Zu Genusszwecken ist sie wegen des Gehaltes an homologen Fettsäuren noch nicht verwendbar. Ihre Weiterverarbeitung auf chemisch reine Säure und Eisessig geschieht auf die sonst übliche Weise. Nach dem Amer. Pat. 714 484 leitet man zur Darstellung von Essigsäure über Calciumazetat trockenes HCl-Gas bei einer Temperatur, die den S. P. der Essigsäure Uberschreitet. Nach D. R. P. 220 705 zersetzt man das Calciumazetat unter Erhitzung in einem Vakuum von etwa 0,5 Atin., indem man ein Gemisch gleicher Volumina von konz. H 2 SO» und C2H4O3 einsaugt. Die Reaktion und das Abdestillieren der neu gewonnenen sowie der zugesetzten Essigsäure geht fast augenblicklich, vor sich. Nach D. R. P. 223 208 gewinnt man Essigsäure aus Alkohol, indem man diesen zunächst mittels Luft in Gegenwart einer Kontaktsubstanz zu Aldehyd oxydiert und den letzteren, nachdem er durch fraktionierte Destillation vom überschüssigen Alkohol getrennt ist, elektrolytisch, zu Essigsäure weiteroxydiert. Eine Abänderung des Verfahrens schützt das Zusatz-D. R. P. 2 2 9 854. Neuerdings ist die Darstellung von Essigsäure aus Azetaldehyd der Gegenstand verschiedener Patente. So lässt man nach Franz. Pat. 460 971 Sauerstoff oder sauerstoffhaltige Gase auf Azetaldehyd einwirken unter Anwendung einer Manganverbindung als Katalysator. Nach D. R. P. 286 400 nimmt man die Oxydation mittels Sauerstoff oder Luft in Gegenwart von Katalysatoren unter Druck vor. Nach D. R. P . 287 360 geht dieselbe Reaktion glatter vor sich, wenn man dem Aldehyd HsO zusetzt; auch wird sie durch ultraviolettes Licht gesteigert. Das Franz. Pat. 467 515 bezweckt die Darstellung von Essigsäure aus Azetylen, und zwar wird letzteres durch Wasserstoffsuperoxyd oder Perschwefelsäure in Gegenwart von HgO oxydiert. Beim Verfahren des D. R. P. 293 011 geschieht die Umsetzung durch Elektrolyse: der Anolyt besteht aus HsSO» mit einem Zusatz von HgO; in ihn wird der Azetylenstrom eingeleitet. Der Katholyt besteht nur aus H 2 S 0 4 . Die D. R. P. 282 263 und 292 959 sind Verfahren zur Konzentrierung verdünnter Essigsäure. Reine Essigsäure ist eine farblose, stechend riechende, stark ätzende Flüssigkeit, sp. G. (bei 15°) 1,05533. Bei 16,7° erstarrt sie zu glänzenden durchscheinenden Kristallblättchen. Sie verdampft schon bei gewöhnlicher Temperatur; S. P. 181,1°. T a b e l l e nach O u d e m a n s über das spez. G e w i c h t d e r E s s i g s ä u r e b e i 15°. Vol. Gew. Proz. Vol. Gew. Proz. Vol. Gew. Proz. Vol. Gew. Proz. Vol. Gew. Pro*. Vol. Gew.

0.9992 1.0007 1,0022 1,0087 1,0052 1,0067 1,0083 1,0i « 8 1,0113 1,01/7 1,0142 1,0157 1,0171 1,01X5 1,021)0 1,0214 1,t'228

0 1 2 3 4

5

6

7

8

9 10 11 12 13 14

15

16

1,0242 1,0256 1,0270 1,0284 1,0298 1,0311 1,0324 1,0337 1,0 98 1,0607 1,0615

34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50

1,0623 1,0631 1,0638 1,0646 1,0653 1,0660 1,0666 1,0673 1,0679 1,0685 1,0691 1,0697 1,0702 1,0707 1,0712 1,0717 1,0721

51 52 53 54 55 56 57 58 59

60

61 62 63 64 65 66 67

1,0725 1,0729 1,0733 1,0737 1,0740 1,0742 1,0744 1.0746 1.0747 1.0748 1,0748 1,0748 1,0748 1,0747 1,0746 1,0744 1,0742

68

69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84

1,0739 1,0736 1,0731 1,0726 1,0720 1,0713 1,0705 1,0696 1,0686 1,0674 1,0660 1,0644 1,0625 1,0604 1,0580 1,0553

TtOl.

85

86

87

88

89

90 91 92

93 94 95 96

97 98

99

100

Essigsäure.

393

D i e E s s i g s ä u r e f i n d e t a u s g e d e h n t e V e r w e n d u n g in d e r F ä r b e r e i , im Z e u g d r u c k u n d in d e r Medizin. V e r d ü n n t w i r d sie a l s S p e i s e e s s i g v e r w e n d e t . Zur B e r e i t u n g v o n S p e i s e e s s i g im H a u s h a l t d u r c h V e r d ü n n u n g v o n E s s i g s ä u r e k o m m t d i e s e a l s E s s i g e s s e n z ( E s s i g s p r i t ) in d e n H a n d e l ; f ü r d i e s e n Z w e c k e r h ä l t die E s s i g s ä u r e h ä u f i g n o c h g e s c h m a c k v e r b e s s e r n d e Z u s ä t z e . Die E s s i g e s s e n z gibt im V e r h ä l t n i s 1 : 10 v e r d ü n n t einen n o r m a l e n S p e i s e e s s i g . U m E s s i g s p r i t a u s G ä r u n g s e s s i g zu g e w i n n e n , löst m a n n a c h d e m D. R. P . 140 220 in G ä r u n g s e s s i g u n g e f ä h r d i e g l e i c h e M e n g e NaHSCU u n d destilliert d i e L ö s u n g , bis eine T e m p . v o n 125° e r r e i c h t ist. Hierauf e r s e t z t m a n d i e a b destillierte Flüssigkeit durch frischen Essig und wiederholt die ganze Operation v i e l e m a l . N a c h einer g r ö s s e r e n Anzahl v o n D e s t i l l a t i o n e n t r e n n t m a n d i e E x t r a k t i v s t o f f e vom B i s u l f a t u n d k a n n s i e n a c h g e s c h e h e n e r K o n z e n t r a t i o n der E s s e i j z w i e d e r zusetzen. U m d e n d u r c h d i e e r s t e D e s t i l l a t i o n g e r e i n i g t e n E s s i g zu k o n z e n t r i e r e n , löst m a n d a r i n d i e 2 — 3 f a c h e M e n g e NaHSO« u n d f r a k t i o niert. Von v e r s c h i e d e n e n D e s t i l l a t i o n e n w e r d e n d i e F r a k t i o n e n gleicher K o n z e n t r a t i o n vereinigt und w i e d e r mit B i s u l f a t destilliert, w o d u r c h m a n leicht K o n z e n t r a t i o n e n von 60 % u n d m e h r e r r e i c h t . D a s V e r f a h r e n ist d a d u r c h a u s g e z e i c h n e t , d a s s die d e n W o h l g e r u c h b e d i n g e n d e n Äther d e m E s s i g e r h a l t e n bleiben und d a s s man die Konzentration ohne den Umweg über d a s Ca-Salz erreicht. D e r U m s t a n d , d a s s E s s i g e s s e n z a u s t r o c k n e n A z e t a t e n mit Leichtigkeit h e r g e s t e l l t w e r d e n k a n n , w ä h r e n d d i e a n sich d ü n n e G ä r u n g s e s s i g s ä u r e erst nach i r g e n d e i n e r M e t h o d e k o n z e n t r i e r t w e r d e n m u s s , um d i e f ü r d e n H a u s h a l t b e q u e m e E s s i g e s s e n z zu liefern, e r s c h w e r t d e r G ä r u n g s - E s s i g s ä u r e i n d u s t r i e den Wettbewerb ungemein. P r ü f u n g ! Die Bestimmung des Gebalts nach dem sp. G. unter Benutzung der obigen Tabelle von O u d e m a n s hat insofern etwas .Missliches, als das sp. Q. beim Verdünnen zunächst zu-, dann aber wieder abnimmt; das Bp. O. Uber 1,0553 entspricht zwei Säuren von verschiedener Stärke. Findet man also ein sp. G. Uber 1,0553, so verdünnt man die Säure mit nicht zuviel Wasser und ipindelt aufs neue: Nimmt das sp. G. zu, so war die Säure stärker als 77°ln, nimmt es ab, so war sie schwächer als 77°/n; das übrige geht aus der Tabelle hervor. Den Säuregehalt ermittelt man im übrigen durch Titration der mit H a O verdünnten Essigsäure mit N-Kalilauge unter Verwendung von Phenolphtalein als Indikator. 1 ccm Normallauge entspricht 0,06004 g Essigsäure. — In reiner Essigsäure ermittelt man die Verunreinigungen nach den Vorschriften des D. A. V sowie nach den allgemein Üblichen' qualitativen Methoden. Die wichtigsten Handelssorten sind die 96°/„ige Essigsäure (sp. G. 1,061), die 99°/„ige Säure (Eisesng) mit einem sp. G. von 1,060 Bowie die 50°/llige Essigsäure (sp. G. 1,061).

Zersetzungsapparate aus Kupfer für Essigsäure kosten: Für 100 kg Füllung ca





Mk. 13C0



„ 200 Essigsäure-Rektifizierapparate aus K u p f e r : Blaseninhalt 1 2 0 0 1500 . 2000 Preis ca. . 4 3 0 0 4600 5200

2700 6900

3 0 ^ 0 1. 7 2 5 0 Mk.



1800



23( 0

.

Essigsäure-Rektifikationsapparat aus S t e i n z e u g : Destillierkessel von ca. lüOOl Inhalt mit Erwärmung durch indirekten Dampf, kompl. Rektifizierkolonne qpit Füllung, Röhren, K ü h l s c h l a n g e u. s. w., Steinzeugteile des Apparats kompl Mk. 9 5 0 — 1 0 0 0 Feinsäure-Apparat, zur nochmaligen Destillation der rektifizierten Essigsäure, bestehend aus Destillierhelm, Steigrohr, Bogen, Einlaufrohr, 2 Kühlschlangen und Verbindungsstücken. Steinzeugteile kompl. . . Essigsäure, techn. 30°'o (Sp. G. 1,041) „ 40°/o (Sp. G. 1,050) „ 50°/o (Sp. G. 1 , 0 6 0 ) rein 3 0 °/o (Sp. G. 1 , 0 4 1 ) „ 5 0 % (Sp. G. 1 , 0 6 0 ) „ 8 0 % (Sp. G. 1,073) ehem. rein 3 0 ° / o (Sp. G. 1,041) „ „ 50°/o (Sp. G. 1 , 0 6 0 )

. . . . . . . . .

7» °/o °/o 7o 7« °'o . . . .

"¡0

Mk. 194

k g Mk. 6 6 , 0 0 „ „ 81,00 „ „ 90,110 » „ „ ,

» 70,00 „ 115,00 „ 185,00 „ 95,00

,

» 120,00

m

Essigsäureanhydrid. Essigessenz 6 0 % 80%

'

% kg Mk. 125,00 °/o „ „ 185,00 • • °/o „ „ 225,00

Eisessig: Verein f ü r chemische Industrie, F r a n k f u r t (Main).

Essigsäure: Chemische Fabrik Dr. Reininghaus, Essen-Ruhr, Herkulesstr. 9—11. Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Heekrr & W. Zeidler, G . m . b . H . , FUrstenwalde (Spree) (siehe Anzeige im Anzeigenanhang). Continentale Chemische Gesellschaft in. b. H., Cöln I, Fernspr. A. 5558, 5559, 4160. — Tel gl-,: Contichemie (siehe auch Anzeigen).

Hugo Fürst & Co., Berlin O 17, Miihlenstr. 72. Hans Herzfeld, Hamburg I, Gertrudenhof (siehe Anzeige im Anzeigenanhang). Holzverkohlungs - Industrie, Aktiengesellschaft, Konstanz (Baden). Verein für chemische Industrie, F r a n k f u r t (Main).

Essigsäure-Apparate: J . L. Carl Eckelt, Berlin NW 7, Mittelstr. 2—4. i F. H. Meyer, Hannover-Hainholz Friedrich Heckmann, Berlin SO" 16, Brücken- 1 im Anzeigenanhang), strasse 6 b (siehe auch Anzeigen im Anzeigenanhang und im Text). [

(siehe Anzeige

Essigsäure-Apparate aus Steinzeug: Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Kanalisation

und chemische Industrie, Friedrit hsfclri (Bad.).

Essigsäure-Destillationsapparate a u s Metall: Volkmar H ä n i g & Comp., Heidenau, Bez. Dresden - (siehe auch Anzeigen).

Essigsäure-Apparate aus Porzellan:

Königl.

Porzellan-Manufaktur,

Berlin

NW

23,

Wegelystrasse (s. Anzeige im Anzeig^nanhang).

E s s i g - s ä u r e a n h y d r i d (Acidum aceticum anhydricum). (CH3.CO)a.O. Man erhält es durch Destillation eines Genienges von Azetylchlorid und Natriumazetat oder eines Gemisches von wasserfreiem Natriumazetat mit Phosphoroxychlorid. Nach dem D. R. P. 127 350 gewinnt man es aus Natriumazetat mit Chlor und schwefliger S ä u r e : 4 C H 3 . C0 2 Na + SO„ + Cl 2 = 2 ( C H S . C 0 ) 2 0 + N a 2 S 0 3 + 2 NaCl. Sonstige, meistens ebenfalls patentierte Verfahren lassen statt P h o s p h o r oxychlorid andere Chloride, wie Azetylchlorid, Phosgen, Thionylchlorid oder Sulfurylchlorid, auf Natriumazetat einwirken; beim Sulfurylchlorid fällt übrigens die Reaktion dem Wesen nach mit der oben genannten Gleichung (Überleiten von C1 + SO2 über Natriumazetat) zusammen. Auch Chlorschwefel (Schwefelchlorür) reagiert im gleichen Sinne, und das D. R. P; 132 605 bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Essigsäureanhydrid aus Azetaten mit Chlorschwefel, wobei man die Reaktion u n t e r v e r m i n d e r t e m D r u c k vor sich gehen lässt; man erreicht so ein Uberdestillieren des Essigsäureanhydrids schon bei ca. 52°, d. h. bei einer Temp., wo sich noch keine S 0 2 bildet, die bei gewöhnlichem Druck d a s Produkt stark verunreinigt. Nach dem D. R. P. 146 690 erhält man Karbonsäureanhydride durch Einwirkung von gleichen mol. chlorsulfonsaurer Salze auf Salze organischer Säuren, und zwar in sehr guter Ausbeute. Zwecks Darstellung von Essigsäureanhydrid werden z. B. 150 kg chlorsulfonsaures Na und 170 kg wasserfreies Natriumazetat erwärmt, die Reaktion beginnt bei etwa 70° C. unter starker Wärmeentwicklung; ein Teil des Anhydrids destilliert über, zum Schlüsse wird auf 200—250° erhitzt. Die Umsetzung entspricht der Gleichung: 2 C H 3 . COsNa + CISOaNa = ( C H 3 . C 0 ) 2 0 + Na 2 S0 4 + NaCl. Nach dem Franz. Pat. 354 742 gewinnt man Säureanhydride dadurch, dass man Siliziumtetrafluorid (aus Flussspat, Sand und konz. H 2 SOI beim Erhitzen erhalten) auf die erhitzten und wasserfreien Salze , der organischen Säuren einwirken lässt; im vorliegenden Falle lässt man das G a s auf wasserfreies

Essigsaureester — Essigsprit.

395

Natriumazetat bei einer Temp. von 200—220° einwirken, wobei das Gas lebhaft absorbiert wird und Essigsäureanhydrid überdestilliert. Nach dem D. R. P. 161 882 kann man zur Gewinnung von Anhydriden der einbasischen organischen Säuren mittels Sulfurylchlorids statt von den Salzen der Alkalien auch von einem Gemisch der Alkali- und Erdalkalisalze ausgehen, und zwar behandelt man das trockne Salzgemisch unter Kühlen und Mischen mit dem Sulfurylchlorid. So werden z. B. 164 kg geschmolzenes, gepulvertes Natriumazetat mit 158 kg trocknem Calciumazetat innig gemischt und dann mit 135 kg Sulfurylchlorid unter beständigem Mischen und Kühlen zersetzt; das gebildete Essigsäureanhydrid wird abfiltriert. Verbesserungen des letztgenannten Verfahrens behandeln die Zusatz-D. R. P. 163 103, 167 304 und 171 787. Das schon unter A z e t y 1 c h 1 o r i d (s. d.) erwähnte Amer. Pat. 944 372 gestattet bei entsprechendem Mengenverhältnis auch die Gewinnung von Azetylchlorid durch Einwirkung von Siliziumtetrachlorid auf fein gepulvertes Natrium- oder Calciumazetat, entsprechend der Gleichung: SiCl, + 4 C 2 H 4 0 2 Na = 4NaCl + Si0 2 + 2(C 2 H 3 0 2 ) 2 0. Das D. R. P. 222 236- mit Zus.-D. R. P. 241 898 verbessert die Darstellung von Essigsäureanhydrid aus Azetaten und dem teueren Chlorschwefel dadurch, dass man das trockene Azetat mit Schwefel mischt und darauf bei niedriger Temperatur Chlor einwirken lässt. Das Franz. Pat. 420 346 schützt die synthetische Darstellung aus Calciumkarbid. indem man das aus diesem entwickelte und gereinigte C2H2 in eine Lösung von Hg-Salzen einleitet. Hier wird das Gas lebhaft absorbiert unter Bildung eines weissen Niederschlages von Trichlormerkuriazetaldehyd, aus dem beim Kochen mit verd. Säure das ursprüngliche Hg-Salz wieder entsteht und daneben Azetaldehyd. Aus dem letzteren lässt sich mittels Chlors Azetylchlorid und aus diesem endlich Essigsäureanhydrid darstellen. Nach Franz. Pat. 442 738 lässt man Chlormonoxyd (Hypochloranhydrid) auf Azetaldehyd einwirken, wobei Essigsäureanhydrid entsteht, entsprechend der Gleichung: C I 2 0 + 2 CH»COH = ( C H 3 C 0 ) 2 0 + 2 HCl. Das Hypochloranhydrid lässt sich erhalten, indem man trockenes C1 über Quecksilberoxyd streichen lässt: H g O + 2 Cl2 = HgCl 2 +2 C120. Weitere Patente, die die Darstellungsmethoden des Essigsäureanhydrids modifizieren, ohne aber im allgemeinen grundsätzlich Neues zu bringen, sind die D. R.P. 273 101, 283 163, 284 996, 286 872 und 287 649 sowie Amer. Pat. 1 113 927 und 1 136 630. Farblose, leicht bewegliche, stechend riechende Flüssigkeit, sp. G. (bei 20°) 1,073; S. P. 137°. E s s i g s ä u r e a n h y d r i d - A p p a r a t aus Porzellan, mit D e c k e l mit 2 T u b e n , I n h a l t 136 1 . E s s i g s ä u r e a n h y d r i d - A p p a r a t aus Porzellan m i t 'J aufgeschliffenen D e c k e l n u n d aufgeschliflenem R o h r , Inhalt 100 1, k o m p l Essigsäureanhydrid, techn ,, e h e m . rein

Mk. 226,00 „

240,00

1 kg Mk. 5,20 1 „ ,, 6 , 2 0

Essigsäureanhydrid: Verein für chemische Industrie, Frankfurt (Main).

Apparate zur Herstellung von Essigsäureanhydrid: F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (siehe Anzeige

im Anzeigenanhang;).

E s s i g s ä u r e e s t e r (Essigsäureäthylester) siehe „E s s i g ä t h e r". E s s i g s ä u r e Salze siehe „ A z e t a t e". Essig-saure Tonerde (Aluminiumazçtat) „ A l u m i n i u m v e r b i n d u n g e n". E s s i g s p r i t siehe ,,E s s i g s ä u r e".

siçhç

„A z e f a t e"

und

Ester —

396

Euchinin.

E s t e r (Säureäther). Sie entstehen durch Vereinigung von Alkoholen mit Säuren, z. B. CH 3 . CO . OH + C 2 H 5 . OH = CH S . CO». CH 2 . CH3 + H 2 0. Zur Darstellung der Ester destilliert man entweder das Gemenge der Säure (oder eines ihrer Salze) mit Alkohol und H 2 S0 4 oder man löst die Säure (bezw. ihre Salze) in überschüssigem Alkohol und leitet unter Erwärmen HCl-Gas ein, worauf der gebildete Ester mit H 2 0 gefällt wird. Ester entstehen noch nach vielen andern Methoden,.z. B. durch Einwirkung der Säurechloride oder Säure-' anhydride auf Alkohole. Ein neueres (patentiertes) Verfahren zur Gewinnung von Estern ist im Artikel ,,A t h e r" erörtert. Von Estern ist das Ä t h y l n i t r i t (Salpetrigsäureäthyle s t e r ) unter „ Ä t h y l v e r b i n d u n g e n " , der A m e i s e n ä t h e r unter „ A m e i s e n s ä u r e " , sonstige wichtige Ester im Artikel „F r u c h t ä t h e r" zu finden; E s s i g ä t h e r sowie A z e t e s s i g e s t e r sind gesondert behandelt. Ester: Chemische Fabrik FIBrsheim Flörsheim-Untermaiii.

Dr. H. Nocrdlinger,

Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Hecker & W. Zeidler, G . m . b . H . , Fürstenwalde (Spree) (siehe Anzeige im Anzeigenanhang).

Apparate zur Herstellung von Estern: F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (siehe Anzeige

im

Anzeigenanhang).

E s t o n , ein basisches %-Aluminiumazetat Al(OH)(CH s . COO)2, bei welchem 2 von den vorhandenen 3 Valenzen des Tonerdehydrats durch Essigsäure gesättigt sind. Das Eston stellt ein feines, weisses, in H 2 0 fast unlösliches Pulver dar; in alkalischer Flüssigkeit spaltet es langsam und dauernd essigsaure Tonerde ab und wirkt desinfizierend und adstringierend. Es wird medizinisch, am besten in verdünnter Form, entweder mit indifferenten Pulvern oder Salben verordnet. E s t o r a l , ein Borsäurementholester, der ein weisses Pulver darstellt und als Schnupfenmittel empfohlen wird. E t e l e n . Es ist der Äthylester der Triazetylgallensäure und bildet ein weisses, in HaO unlösliches Pulver. Es wird innerlich als Darmadstringens und Antidiarrhoicum verordnet. E t e r n i t - S c h i e f e r . Schieferartige Masse, die aus Portlaadzement und Asbestfasern hergestellt wird. Bei der Fabrikation werden die Rohstoffe ähnlich wie bei der Papiererzeugung in einem Holländer vorbereitet und als breiartige Masse zwischen zwei Walzen unter starkem Druck zu papierdünnen Lagen verarbeitet; von letzteren werden wieder durch hohen Druck mehrere Lagen zu einer Platte vereinigt. Der Eternitschiefer hat gleiche Zugfestigkeit und bedeutend höhere Biegungsfestigkeit als der natürliche Dachschiefer; auch die Feuersicherheit ist grösser. E u b o r n y l . Unter diesem Namen kommt der a-Bromisovaleriansäureborneolester vom S. P. 175—178° in den Handel. Die nervenberuhigende Wirkung der Valeriansäureester soll durch die Bromierung verstärkt sein. E u c a i n siehe ,,E u k a i n". E u c a l y p t o l (Eukalyptol) siehe „ C i n e o 1". E u c a r b o n siehe „E u k a r b o n". E u c a s i n siehe „E u k a s i n". Eucerin. Eine aus Oxycholesterinen und Paraffinsalbe bestehende geruch- und reizlose Salbengrundlage, die leicht noch die gleiche Menge H 2 0 und mehr aufzunehmen vermag. Mit vielen Substanzen wird Eucerin zweckmässig zu 10 %igen Salben verarbeitet. OCH Eucbinln. Äthylkohlensäureester des Chinins. CO^oCsoHssNaÖ

Eueodin —

397

Eukain.

Fabrik/nässig durch Einwirkung von Chlorkohlensäureäthylester auf Chinin dargestellt. Zarte weisse, sehr leichte Kristallnadeln, weniger schlecht schmeckend als Chinin, schwerlösl. in H«0, leicht in Alkohol, Äther und Chloroform. Es wird weit besser vertragen als Chinin selbst; man hat es mit Vorteil bei Malaria, Keuchhusten, Migräne u. s. w. verordnet. Euchinin „Zimmer"

D

Mk. H,00; H Mk. 2 7 , 0 0 ;

1 kg Mk. 2 4 2 , 0 0

E u e o d i n siehe ,,E u k o d i n". E u c o l siehe „E u k o 1". Nikotinsalizylat. CIOHHN 2 . CjHaOa. Zur Darstellung mischt man zwei für sich bereitete Lösungen von 10 T . wasserfreiem Nikotin und 8,6 T . Salizylsäure, wobei sich das Eudermol abscheidet. Es bildet farblose, in H 2 0 lösliche Kristalle, Sch.P. 118°, und dient in Form von 0,1 %igen Salben als Spezifikum zum Einreiben gegen Krätze.

Eudermol =

Eudermol

D Mk. 10,50; H Mk.

100,00

Dr. L. C. Marquart, Chem. Fabrik, Beuel a. Rh.

E u d o x l n . Wismutsalz des N o s o p h e n s (s. d.). Rötlichbraunes, geruch- und geschmackloses Pulver, unlösl. in H 2 0 . Medizinisch verwendet, und zwar innerlich als Desinfiziens des Verdauungskanals, äusserlich als Jodoformersatz bei Wunden und Hautkrank^ heiten. Eudoxin

D M k . H,00; H M k . 2 7 , 0 0

E u f e r r o l , Eisenpräparat in Gelatineform. Es kommt in Kapseln zur Anwendung, deren jede 0,012 g Fe als Oxydulverbindung und 0,00009 g AsaO» enthält, so dass jede Kapsel mit Bezug auf Eisen- und Arsengehalt einem Esslöffel „Levico-Starkwasser" entspricht. Man verwendet es bei Bluterkrankungen, Neurosen, chronischen Hautleiden, Erschöpfungszuständen nach schweren Krankheiten u. s. w. Wegen des Gehaltes an As wird es nur auf ärztliche Verordnung abgegeben. Eug-allol. Eine rotbraune Flüssigkeit, die aus 67 % Pyrogallolmonoazetat und 33 % Azeton besteht. Es wird zur Lokalbehandlung verschiedener Hautkrankheiten benutzt, so bei Psoriasis, Lupus, Ekzemen und chronischen Schleimhautkatarrhenu Eugallol

1 k;

Mk

K>,00

E u g e n o l . Diese Verbindung stellt den Riechstoff des N e l k e n ö l s (s. d.) dar, von dem es 90 % ausmacht. Es ist ein Phenoläther der Konstitution: /CHÜ . C H : CH2 m COH3\0 . CH3 (3) und wird aus Nelkenöl dargestellt, indem man dieses OH (4) mit NaOH + H 2 0 ausschüttelt, dann ansäuert und das rohe Eugenol im Kohlensäurestrom rektifiziert. Durch Umlagerung kann man aus dem Eugenol leicht das I s o e u g e n o l erhalten, welches statt der Gruppe C H 2 . CH : CHa die Gruppe CH : CH . CHj enthält, ähnlich wie Eugenol, aber doch wieder etwas anders und sehr charakteristisch riecht. Flüssigkeit vom sp. G. (bei 14°) 1,073; S. P. 252°. Eugenol Isoeugenol

1 kg M k . 1 „ „

66,00 110,00

Euguform. Teilweise azetyliertes Methylendiguajakol. Man verwendet es medizinisch äusserlich als Salbe oder als Lösung in Azeton, und zwar bei juckenden Hautleiden als reizstillendes und anästhesierendes Mittel. Euguforra

Eukaln.

H Mk

Man versteht darunter Derivate des

5,40

y-Oxymethylpiperidins,

398

Eukalyptol —

Eulatin.

also Verbindungen, die enge Beziehungen zum Tropin und zum Kokain haben. Allgemein unterscheidet man Eukaine mit Karboxylgruppen und solche ohne Karboxylg»uppen; die ersteren sind dem Kokain vollständig gleichartig konstituiert. a - H u k a i n (Alpha-Eukain; Eucainum hydrochloricum A). Es ist das salzsaure Salz des Benzoyl-n-methyltetramethyl-y-oxypiperidinkarbonsäuremethylesters. Seine Darstellung ist durch das D. R. P. 90 245 geschützt. Man benutzt es als reizloses lokales Anästhetikum. ß - E u k a i n (Beta-Eukain; Eucainum hydrochloricum B). Es ist das salzsaure Salz des Benzoylvinyldiazetonalkamins (Trimethylbenzoxypiperidinhydrochlorid). Seine Darstellung ist durch D. R. P. 97 672 geschützt. Eigenschaften und Anwendung ähnlich wie bei a-Eukain, doch ist es weniger giftig als dieses. Man benutzt es in grossem Umfange in der Augenheilkunde, bei Zahnoperationen, zur Erzeugung von Empfindungslosigkeit auf schmerzhaften Wunden u. s. w. /i-Eukain

D M k . 4 , 0 0 ; H Mk. 3 7 , 0 0

E u k a l y p t o l siehe „C i n e o l " . E u k a l y p t u s ö l (Oleum Eucalypti). Ätherisches Öl, das aus den frischen Blättern verschiedener Eucalyptus-Arten (Myrtaceae) durch Destillation mit Wasserdampf gewonnen wird, die beste Qualität von Eucalyptus globulus. Es ist eine klare, farblose, kampferartig riechende, bitterlich aromatisch schmeckende Flüssigkeit, deren sp. G. (bei 15°) zwischen 0,86 und 0,94 schwankt; S. P. 170—233°. E s enthält verschiedene Mengen (bis 70 % ) C i neol (Eukalyptol). Letzteres gewinnt man nach dem D. R. P. 8 0 1 1 8 durch Einwirkung von P h o s p h o r s ä u r e , nach dem D. R. P. 132 606 durch Einwirkung von A r s e n s ä u r e (konz. wässer. Lösung von 70° B 6 ) auf Eukalyptusöl. Das Eukalyptol gibt mit den genannten Säuren kristallinische Verbindungen, die vom ö l getrennt und dann mit Dampf destilliert werden, wobei reines Eukalyptol übergeht. Man benutzt Eukalyptusöl als Antiseptikum und als Fiebermittel. Eukalyptusöl (von E u e . glob ) rekt (synthet) „

1 kg M k . 1 6 , 0 0

1 „



7,20

Eukarbon. Bezeichnung für zusammengesetzte Kohle-Tabletten, als Abführmittel und Darmdesinfiziens gegeben werden sollen.

die

E u k a s i n = Kaseinammoniak. Durch Uberleiten von NHa-Gas über feingepulvertes trocknes Kasein erhalten. Weisses bis gelblichweisses Pulver, das sich in warmem HjO zu einer milchigen Flüssigkeit auflöst. Es ist ein leicht verdauliches, konzentriertes Kräftigungsmittel für Bleichsüchtige, Magen- und Lungenleidende sowie Genesende. Eukasin

1 kg Mk. 6 , 0 0 brutto, Mk. 4 , 2 0 netto

Eukodin. Unter dieser Bezeichnung kommt das Kodeinbrommethylat in den Handel; es bildet farblose Kristalle vom Sch. P. 261°. Man stellt es durch Erhitzen von KodeTn, in alkoholischer Kalilauge gelöst, mit Brommethylat her. Eukodin wird in Dosen von 0,2—0,4 g als Hustenreiz milderndes Mittel namentlich bei Phthisikern empfohlen.

Eukol, ist Guajakolazetat

OCH COH40 5 I,n0 1,20 1,40 2,20 2,90 3,50 Mk. Dazu K a u t s c h u k r i n g e Stück 0 , 2 0 Mk. ., Trichter, Durchm. 5 6 7 8 9 10 12 16 cm. Stück 0,17 0,18 0,20 0,25 0,25 0,30 0,40 0,50 Mk. T r i c h t e r für Filtration unter Luftabschluss nach Dr. P i p : vollständiger Apparat T r i c h t e r allein Fi 1triergesteile Stück

Mk. „

18,00 1,50

mit drei mit H o l z ausgelegten Messingringen, Stativ mit S t a h l s t a b : auf Dreifuss auf Tellerfuss auf Q - P l a t t e 4,50 4,75 5,00 Mk.

F i l t r i e r g e s t e l l e mit drei R i n g e n von 4, 5 , 6 und 7 c m l i c h t . D u r c h m . , an 1 8 c m langen E i s e n s t ä b e n , an D o p p e l m u f f e verstellbar; Stativ mit S t a h l s t a b : auf Dreifuss auf Tellerfuss auf | |-Platte Stück 2,75 3,00 3,1 H) M k . R i n g e und M u f f e ' v o n Messing . i',50 5,75 5,75 „ mit Holzeinlage . . . . 6,50 6,75 7.0'• „ „ ,, „ Porzellaneinlage . . 6,50 6,75 7,0') ,, F i l t e r s t e i n e aus Steinzeug für P a p i e r - und Z e l l u l o s e f a b r i k e n , G e w i c h t eines S t ü c k e s 2 k g per M i l l e M k . 3 1 5 , 0 0 B e i kleineren B e z ü g e n entsprechend teuerer. Filtermasse

aus reinen, säurefesten, präparierten A s b e s t f a s e r n

1 kg

,,

2,00

S u c r o - A s b e s t f i l t e r zur F i l t r a t i o n von T r i n k w a s s e r , W e i n , Spirituosen, Benzin u . s . w . , bestehen aus Asbestgewebe, das durch besondere I m p r ä g n a t i o n mit ausserordentlich feinporiger keramischer Masse überzogen ist. D a s s e l b e ist über H o h l k ö r p e r beliebiger F o r m gespannt, k a n n auch unter D r u c k arbeiten und wird durch A b bürsten gereinigt: stündlich 5 — 7 6 — 1 0 1 5 — 2 0 2 0 — 3 0 4 0 - 6 0 7 0 — 1 0 0 3 0 0 6 0 0 1 0 0 0 1 Wasser. Preis. . 15 20—25 , 3 0 - 4 0 60 >tt0 110 3t 50

qmm

6.

4-Ì39

P r e i >e

der

K a m n e r - F i 1 t e r p r e s s e n in H 0 1 z mit u n t e r e m s e i t l i c h e m o h n e A u s l a u g u n g, z u m F i l t r e r e n s c h l e i n i i g e r S o f f e , o h n 2 K u c h e n -

Eingang bildung. ;ise, G e w i c l i t e u. s. w . w i e u n t e r 5 . Prc 7 . R a h m e n - F i I t e r p r e s s e n i n H 0 1 z m i t o lD e r e r f l i h r u n g u n d a b :s o l u t e r A u s l a u g u n g f ü r 1 0 A t m . F e t r i e h s d n i c k . Grösse der K ammern

P re s s e n

gewöhnliche absolute Auslaugung Auslaugung Mk. Mk.

Anzahl der Kammern

Nutzbare Filterfläche

qmm

qm

Nutzbarer Kammer-Inhalt in Liternbei 25 mm Kuchenstärke

Ungefahret Gewicht kg

Preis e

seit! iclier

der

Ein-

Pr sssen

ohne gewöhnliche absolute Auslaugung Auslaugung Auslaugung Mk. Mk. Mk.

500

4 6 8 10 12 18

1,2 1,8 2,3 2,9 3,5 5,2

14,4 21,6 28,8 36,0 43,2 64,8

650 700 760 830 900 1100

460 500 54Q 580 620 740

480 520 560 600 640 760

500 540 580 620 660 780

C30

12 18 24 30 36

6,0 9,0 12,0 15,0 18,0

75,6 113,4 151,2 189,0 226,8

1500 1700 1900 2150 2450

690 840 990 1140 1290

740 890 1040 1190 1340

790 940 1090 1240 1390

750

18 24 30 36

12,6 16,8 21,0, 25,2

156,6 208,8 261,0 313,2

2250 2700 3150 3600

1040 1240 1440 1640

1115 1315 1515 1715

1190 1390 1590 1790

800

18 24 30 36

14,8 19,7 24,6 29,5

185,4 247,2 309,0 370,8

2350 2800 3250 3700

1150 1350 1550 1750

1225 1425 1625 1825

1300 1500 1700 1900

lOCO

24 30 36 42 50

31,2 39,0 46,8 54,6 65,0

384,0 480,0 576,0 672,0 800,0

5200 5650 6100 6500 •7400

2200 2500 2800 3100 3500

2300 2600 2900 3200 3600

2400 2700 3000 3300 3700

1200

24 30 36 42 50

48,0 60,0 72,0 84,0 100.0

600,0 750,0 900,0 1050,0 1250,0

6800 7500 8J00 • 8700 10000

3350 3750 4150 4550 5085

3450 3850 4250 4650 5185

3550 3950 4350 4750 5285

-

440

Filterpressen.

8. K a m m e r - F i l t e r p r e s s e n in E i s e n mit mittlerem Eingang, ohne Auslaugung, mit H e i z - oder K ü h l e i n r i c h t u n g , bis 10 Atm. Betriebsdruck. Grösse der Kammern qmm

630

Nutzbare Anzahl Filterfläche der Kammern qm

6 12 18 24 30

3,4 6,9 10,3 13,7 17,1

Nutzbarer Kammer-Inhalt in Litern bei 25 mm Kuchenstärke

Ungefähres Gewicht

34,2 86,5 129,6 172,8 216,0

1800 2300 2800 3500 3900

H

P r e i se d e r

1050 1400 1750 2100 2450

9. R a h m e n - F i 1 t e r p r e s s e n i n E i s e n K i i h l e i n r i c h t u n g , bis 10 Atm. Betriebsdruck. Glosse der Kammern

Anzahl der Kammern

qmm

630

Nutzbare Filterfläche qm

6 12 18 24 30

3,4 6,9 10,3 13,7 17,1

Nutzbarer Kammer-Inhalt in Litern bei 25 mm Kuchenstärke

Ungefähres Gewicht

34,2 86,5 129,6 172,8 216,0

1900 2500 3100 3700 4300

ke

P r /. 2 7 2 kg. 1 i'U 1 5 , 0 0 1 8 , 0 0 19,00 2 2 , 0 0 2 5 , 0 0 2 8 , 5 0 Mk. 17,50 21,50 24,00 2 7 , 5 0 31,00 35,00 „ 19,50 23,50 26,50 30,00 34,00 3»,50 „

4 5 6 7]/2 10 12 1 / 2 15 kg. 44,00 55,00 66,00 8 2 , 0 0 1 1 0 , 0 0 1 4 5 , 0 0 185,00 Mk. 55,00 66,00 80.00 100,00 130,00 175,00 220,00 „ 6 0 , 0 0 7 3 , 0 0 8 8 , 0 0 11.0,00 1 4 3 , 0 0 1 9 5 , 0 0 2 4 0 , 0 0 „

3. S t a n d f l a s c h e n aus Halse, für F l ü s s i g k e i t e n , oder D e c k e l s t o p f e n . Wasserinhalt . . . Halbweiss pro 100 St. Weiss . -w „ 1 0 0 „ Braun, bia^, schwarz

225 5,50 7,25 8,00

b e s t e m K a l i g l a s mit mit e i n g e s c h l i f f e n e m

e n g e m Griff-

10 15 20 30 50 60 75 1 0 0 g. 1 0 , 2 5 10,50 10,75 1 1 , 0 0 12,00 1 3 , 0 0 1 3 , 7 5 1 4 , 2 5 M k . 1 2 , 2 5 1 2 , 5 0 12,75 1 3 , 0 0 1 4 , 0 0 1 5 , 0 0 1 6 , 0 0 1 6 , 5 0 „ 13,50 13,75 1 4 , 0 0 1 4 , 5 0 15,50 1 6 , 5 0 1 7 , 5 0 18,25 „

Wasserinhalt . . . 125 150 175 200 225 250 300 350 400 g. Halbweiss pro 100 St. 1 5 , 0 0 1 5 , 5 0 1 6 , 0 0 1 6 , 5 0 1 7 , 5 0 2 0 , 0 0 2 1 , 0 0 2 2 , 0 0 2 4 , 5 0 Mk. Weiss,. . „ 100 „ 1 7 , 0 0 18,('0 19,00 i 0 , 0 0 2 2 , 0 0 2 1 , 5 0 2 6 , 5 0 2 7 , 5 0 2 8 , 5 0 „ Braun, blau, schwarz 1 9 , 0 0 2 0 , 0 0 2 1 , 0 0 2 2 , 0 0 2 4 , 5 0 2 7 , 0 0 2 9 , 0 0 3 0 , 5 0 3 1 , 5 0 „ Wasserinhalt . . . Halbweiss pro 100 St. Weiss . . „ 100 „ Braun, blau, schwarz

450 500 625 25,50 26,50 27,50 30,00 31,00 33,00 3 3 / 0 34,00 37,00

750 g 1 1 l ' 29,00 33,00 37,50 36,00 42,00 46,50 40,00 46,00 51,00

/ z 2 2'/2 kg. 4 2 , 0 0 4 8 , 0 0 5 5 , 0 0 Mk. 51,00 58,00 70,00 „ 56,00 64,00 77,00 „

Wasserinhalt - . . . 3 4 5 6 7Va 10 12'/b 15 kg. Halbweiss pro 100 St. 6 6 , 0 0 8 0 , 0 0 1 0 0 , 0 0 1 2 6 , 0 0 1 6 5 , 0 0 2 2 0 , 0 0 2 7 5 . 0 0 3 3 0 , 0 0 M k . W e i s s . . „ 100 „ 80,00 95,00 115,00 147,00 195,10 265,00 315,00 390,00 „ Braun, blau, schwarz 8 8 , 0 0 1 0 5 , 0 0 1 2 6 , 0 0 1H2.00 2 1 5 , 0 0 2 9 2 , 0 0 3 4 6 , 0 0 4 3 0 , 0 0 „ 4. S t a n d f l a s c h e n S t o p f e n .

mit w e i t e m

H a l s e ,

für P u l v e r ,

o h n e

Wasserinhalt . . . Halbweiss pro 100 St. Weiss . . „ 1 0 0 „ Braun, blau, schwarz

5 2,90 3,60 4,00

10 3,00 3,75 4,20

15 3,10 4,00 4,40

20 3,30 4,20 4,60

SO 50 60 3,60 4,00 4,20 4,60 5,00 5,25 5 , 0 0 5 , 5 0 5,75

Wasserinhalt . . . Halbweiss pro 100 St. Weiss . . „ 100 „ Braun, blau, schwarz

150 5,25 6,60 7,25

175 5,50 6,90 7,60

200 5,75 7,50 8,25

225 6,00 8,00 8,80

250 6,60 8,50 9,50

300 7,50 9,60 10,60

350 8,40 11,00 12,00

400 10,00 12,00 13,50

450 g. 11,00 Mk. 13,50 „ 15,00 „

Wasserinhalt . . . . Halbweiss pro 100 St. Weiss . . „ 100 „ Braun, blau, schwarz

500 12,00 14,50 16,00

625 14,00 16,50 18,00

1 18,50 23,50 26,00

1 '¡t 21,00 26,50 29,00

l'h 24,50 30,00 33,00

2 27,50 34,00 37,50

2'/ s kg. 31,50 Mk, 38,50 „ 42,50 „

Wasserinhalt . . . . Halbweiss pro 1 0 0 St. Weiss . . „ 100 „ Braun, blau, schwarz

3 36,00 45,00 50,00

4 48,00 60,00 66,00

750 g 16,00 19,50 21,50. 5 60,00 73,00 80,00

75 1 0 0 1 2 5 g. 4 , 4 0 4 , 7 0 5 , 0 0 Mk. 5,50 5,75 6,00 „ 6,00 6,25 6,60 „

6 71/» 10 12 1 /* 15 kg. 73,00 90,00 120,00 160,00 205,00 Mk. 88,00 110,00 143,00 195,00 240,00 „ 97,00 120,00 167,00 215,00 265,00 „ '

Flaschen.

447

5. S t a n d f l a s c h e n a u s b e s t e m K a i ¡ g l a s e m i t w e i t e m Halse, mit e i n g e s c h l i f f e n e ni Griffoder Deckelstopfen. Wasserinhalt . . . H a l b w e i s s p r o 100 St. Weiss. . „ 100,, B r a u n , blau, schwarz

5 11,00 13,00 14,50

10 15 20 HO 50 60 75 100 g. 1 1 , 2 5 11,50 11,75 1 2 , 0 0 1 3 , 5 0 1 4 , 5 0 15,25 1 5 , 7 5 M k . 13,50 1 3 , 7 5 1 4 , 0 0 1 4 , 5 0 1 5 , 5 0 1 6 , 5 0 1 7 , 5 0 1 8 , 2 5 „ 1 5 , 0 0 1 5 , 2 5 1 5 , 5 0 1 6 , 0 0 1 7 , 0 0 18,25 1 9 , 5 0 2 0 , 0 0 „

Wasserinhalt . . . 125 150 175 200 225 250 300 350 4 0 0 g. H a l b w e i s s p r o 1 0 0 St. 1 6 , 5 0 1 7 , 0 0 1 7 , 7 5 l f , 2 5 1 9 , 2 5 2 2 , 0 0 2 3 , 0 0 2 4 , 5 0 2 7 , 0 0 M k . W e i s s . . „ 1 0 0 „ 1 9 , 0 0 2 0 , 0 0 2 1 , 0 0 2 2 , 0 0 2 4 , 5 0 '.'7,00 'J9,00 3 0 , 5 0 3 1 , 5 0 „ B r a u n , blau, s c h w a r z 2 1 , 0 0 2 2 , 0 0 2 3 , 0 0 2 4 , 5 0 2 7 , 0 0 3 0 , 0 0 3 2 , 0 0 3 3 , 5 0 3 4 , 5 0 „ Wasserinhalt . . . 450 500 625 H a l b w e i s s p r o 100 St. 2 8 , 0 0 2 9 , 0 0 3 1 , 0 0 Weiss . . „ 1 0 0 „ 3 3 , 0 0 3 4 , 0 0 3 7 , 0 0 B r a u n , b l a u , schwarz 3 7 , 0 0 3 8 , 0 0 4 1 , 0 0 Wasserinhalt.

l 1V* 1'/2 2 2 ' / 2 kg. 36,00 41,00 46,00 53,00 60,00 Mk. 46,00 51,00 56,00 6 t , 0 0 77,00 „ 51,00 56,00 62,00 70,00 85,00 „

3

4

5

6

7Va

10

12' / 2

15

kg.

H a l b w e i s s pro 1 0 0 St.

73,00

88,00

110,00

138,00

182,00

2 )5,00

305,00

365,00

Mk.

Weiss

88,00

105,00

12H,00

162,00

215,00

292,00

346,00

430,00



97,00

115,00

140,00

178,00

23»,00

320,00

380,00

475,00



Braun,

.

.



blau,

. . .

750 g 32,00 40,00 44,00

100



schwarz

F ü r Schilder mit Schrift (einfaches extra berechnet: Bei P r o 100 St

15—60 ti8,00

Bei P r o 100 St

300-360 90,00

6.

Flaschen

mit

Etikett mit radierter Schrift) 90—125 75,00

wird

150-250 82,00

420 100,00

500 112,50

aufgeschliffener

ccm. Mk.

600 120,00

Kappe,

ccm. Mk.

ohne

S t o p f e n . Inhalt P r o 100 St

30 40,00

Inhalt P r o 1 0 0 St

105 55,00

7.

Flaschen

45 42,50

60 45,00

75 47,50

125 60,00

mit

150 70,00

aufgeschliffener

90 ccm. 50,00 Mk. 180 ccm. 80,00 Mk.

Kappe,

mit

S t o p f e n . Inhalt P r o 1 0 0 St

30 60,00

Inhalt P r o 100 St

360 130,00

und

60 70,00

120 80,00

500 150,00

250 110,00

700 180,00

ccm. Mk.

1000 200,00

ccm. Mk.

8. P u l v e r f l a s c h e n ( B ü c h s e n ) a u s S t e i n z e u g , innen a u s s e n g l a s i e r t , mit e i n g e s c h l i f f e n e m Deckel.

Inhalt Stück

. . . . . . . .

1 1,25

2 1,50

3 1,75

4 2,00

5 2,25

6 2,50

1. Mk:

Inhalt Stück

. . . . . . . .

8 3,00

10 3,50

12 4,00

15 5,00

20 7,00

25 9,00

1. Mk.

9. T r a n s p o r t f l a s c h e n ballons).

aus

Inhalt

40

50

60

75

Preis

4,00

5,00

6,00

7,50

Andere Steinzeugflaschen siehe unter

Steinzeug 100

1.

10,00 Mk.

„Transportgefässe".

(Ersatz für

Glas-

Fleckenreinigung.

448

10. S t e i n z e u g f l a s c h e n Inhalt Preis inkl. Deckel

50 9,00

zur A u f b e w a h r u n g destillierten W a s s e r s .

100 15,00

.150 22,00

2 0 0 1. 29,00 Mk.

Preis des Hahnes inkl. Einschleifens Mk. 3,00—6,00.

1 1 . F l a s c h e n a u s B l e i siehe „ B l e i , G e r ä t s c h a f t e n , a u s " . 12. G u t t a p e r c h a f l a s c h e n siehe unter „Guttapercha, U t e n s i l i e n a u s". Eiserne F l a s c h e n : Kleine, Neuschäfer & Co., G. m. b. H., Schwelm

(Westf.)

(siehe

Anzeige im

Anzeigenanhang).

Steinzeugflaschen: Deutsche Steinzeugwaareftfabrik für Kanalisation

und chemische Industrie, Friedrichsfeld (Bad.).

Fleckenreinig-ung-. 1. F e t t . Im G r o s s e n w e r d e n die Stoffe in rotierenden Trommeln mit ß e n z i n o d e r d e s s e n D ä m p f e n e r w ä r m t . Im übrigen entfernt man Fettflecken a u s W ä s c h e durch W a s c h e n mit Seife und Soda (oder mit Lauge), a u s gef ä r b t e n Stoffen durch Reiben mit Benzin o d e r einer M i s c h u n g d e s s e l b e n mit Ammoniak. Nach dem D u r c h t r ä n k e n der Stelle mit Benzin wird der Stoff beiderseits mit Fliesspapier bedeckt und so gebügelt. B e s o n d e r s kräftig wirkt eine Mischung von Alkohol, Äther und Ammoniak s o w i e eine P a s t e a u s Benzin mit Magnesia. Einen vorzüglichen Ersatz für d a s f e u e r g e f ä h r l i c h e Benzin bild e t der C h l o r k o h l e n s t o f f (s. d.), auch B e n z i n o f o r m genannt. Ein gutes F l e c k w a s s e r für ö l - und Fettflecke besteht a u s 20 T. Seifenspiritus, 10 T. Ammoniak (10 %ig) und 3 T. Essigäther, ein a n d e r e s aus 20 T. Benzin, 4 T. Äther, 3 T. Essigäther und 6 T . Terpentinöl. Eine Ammoniakseife wird nach W i l b e r t folgendermassen bereitet: 50 ccm Ölsäure, 25 ccm Äther, 25 ccm Chloroform, 250 ccm Benzin und 50 ccm spiritusöser Salmiakgeist w e r d e n in der hier a n g e g e b e n e n Reihenfolge unter öfterem Umschütteln vermischt. Zieht man eine weisse Emulsion vor, so ersetzt man den Spiritus durch die gleiche o d e r d o p p e l t e Menge W a s s e r . 2. B l u t . W a s c h e n mit kaltem S e i f e n - S o d a w a s s e r . 3. S c h o k o l a d e . Die Flecken w e r d e n zuerst wie solche von Fett behandelt, dann mit Eidotter ausgerieben und letzteres schliesslich mit Sodaw a s s e r entfernt. Sehr empfohlen wird auch Glyzerin: Man reibt die Flecken mit einem in Glyzerin getauchten Schwamm ein und w ä s c h t mit W a s s e r oder Spiritus nach. Sehr gut sollen sich Dichlorhydrin und Epichlorhydrin 4. K a f f e e . (s. unter „C h 1 o r h y d r i n e " ) gegen Kaffeeflecke b e w ä h r e n ; sie w e r d e n kalt a n g e w a n d t . Weiter empfiehlt man bei hartnäckigen Kaffeeflecken Glyzerin; siehe oben unter 3. Sc h o k o 1 a d e. 5. S t e a r i n . Recht heisses Ausbügeln, wobei die S t e a r i n s ä u r e verdampft. 6. O b s t - , W e i n - , G r a s - u n d S t o c k f l e c k e n w e r d e n aus Leinen durch ein Gemisch von 9 T . W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d (2 % ig), 1. T . Ammoniakflüssigkeit und 20—30 T. H 2 0 entfernt. Durch W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d w e r d e n diese und ähnliche Flecken auch a u s Seide, a u s Kupferstichen u. s. w. beseitigt. — Zur E n t f e r n u n g von W e i n - und Essigflecken bedient m a n sich auch mit Erfolg einer Mischung von 16 T . Seife, 2 T. Terpentin und 1 T. Ammoniak. 7. F a r b i g e F l e c k e n können a u s Weisszeug auch durch eine verd ü n n t e Chlorbleichflüssigkeit, z. B. mit HaO v e r d ü n n t e Eau de Javelle (siehe Artikel „ B l e i c h e n"), beseitigt w e r d e n . 8. S a u c e n . Flecken von fetten Saucen b e h a n d e l t man zuerst mit Benzin, dann mit w a r m e r konzentrierter O x a l s ä u r e l ö s u n g ; hierauf w ä s c h t m a n mit Ammoniak und zuletzt sehr sorgfältig und wiederholt mit H 2 0 . 9. T i n t e . Flecken von reiner Eisen-Gallustinte behandelt man mit erw ä r m t e r konzentrierter Oxalsäurelösung und bestreicht sie mit feinen Zinns p ä n e n . Nach genügender Einwirkung (ev. m u s s die Behandlung wiederholt

Fleischersatz —

449

Fieischpräparate.

werden) wäscht man anhaltend mit warmem Wasser aus. Bleibt Oxalsäure, im Gewebe zurück, so wird dieses beim Trocknen zerstört. Flecken von Alizarintinte wäscht man zuerst mit H 2 0, bestreut den Fleck mit gepulverter Weinsäure, spült nach einigen Stunden ab und bleicht endlich mit Eau de Javelle nach. — Ein erprobtes Mittel zur Beseitigung von Tintenflecken (von Anilinfarben herrührend) ist der flüssige Opodeldok, bestehend aus 60 T. Kampferspiritus, 175 T. Seifenspiritus und 12 T. Ammoniak (unter Zusatz von 1 T. Thymianöl und 2 T. Rosmarinöl). 10. R e g e n f l e c k e . Solche entfernt man aus Samt, indem man diesen zuerst mit dest. Wasser anfeuchtet und dann mit Ammoniak betupft. Hierauf lässt man Dampf über den Samt streichen, damit sich die niedergepressten Härchen wieder aufrichten können. 11. R o s t u n d T i n t e a u s W e i s s z e u g . Man stellt einen Zinnteller auf ein mit kochendem H 2 0 gefülltes Oefäss, giesst in den Zinnteller eine nicht zu schwache wässerige Lösung eines Gemisches gleicher Teile von Oxalsäure, Zitronensäure und Kochsalz und bringt die befleckte Stelle in diese Lösung. Nach dem Verschwinden der Flecken muss sofort gut nachgewaschen werden. Benutzt man statt des Zinntellers einen solchen aus Porzellan, so muss man der Lösung ein wenig Zinnchlorür zusetzen. 12. T a n n i n u n d O e r b s ä u r e a u s W ä s c h e beseitigt man durch Bleiessig, oder man verwandelt das Tannin durch Behandeln des Fleckens mit Eisenvitriollösung in Tinte und verfährt mit dem dunkel gewordenen Fleck nach No. 9. 13. K a l i u m p e r m a n g a n a t . Aus Weisszeug entfernt man Flecken von KMnO» durch schwache HCl oder durch Behandeln mit Schwefelammonium und sorgfältiges Nachwaschen mit warmem H 2 0 ; auch führt warme Oxalsäurelösung zum Ziele. 14. J o d : Behandeln mit NHS oder KCN-Lösung. 15. S ä u r c n: Behandeln mit Ammoniakflüssigkeit und sorgfältiges Nachwaschen. Flecken von HNOa lassen sich nicht beseitigen. 16. Ä t z a l k a l i e n (Laugen); Ä t z k a l k : Behandeln mit Essigsäure. 17. S i l b e r (Höllenstein). Behandeln mit KCN-Lösung und Nachwaschen mit Natriumthiosulfat oder Behandeln mit Jodjodkaliumlösung und Nachwaschen mit NH». 18. T e e r. Aus Stoffen werden Teerflecken durch eine Mischung von Alkohol mit Benzin entfernt. — Besonders empfohlen wird folgendes Verfahren: Der Fleck wird mit Fett (Schmalz oder ungesalzener Butter) e i n gerieben und durch Erwärmen aufgelöst, dann mit Terpentinöl abgerieben, mit 10 %igem wässerigem Ammoniak ausgewaschen und mit lauwarmem Wasser nachgewaschen. Dieses Verfahren wird, wenn nötig, mehrmals wiederholt. 19. T e e r f a r b s t o f f e lassen sich aus Weisszeug meistens durch mehrmaliges Behandeln mit schwacher Permanganatlösung (1 : 1000) beseitigen, wobei die durchfeuchtete Stelle jedesmal mehrere Stunden liegen bleibt. Der entstandene braune Fleck wird schliesslich durch warme Oxalsäurelösung zum Verschwinden gebracht. F l e i s c h e r s a t z siehe ,,K r i e g s e r s a t z s t o f f e". Fleischmehl siehe „Düngemittel, künstliche" sowie „Futterstoffe". Lehmann k Voss, Hamburg (a. auph Anzeigen).

Fleischpräparate. Die Konservierung des Fleisches geschieht durch Kälte, durch Wasserentziehung (Troclsnen), durch Kochen bei Luftabschluss, durch Salzen, Räuchern oder Zusatz anderer fäulniswidriger Stoffe. Vgl. den Artikel „ K o n s e r v i e r u n g " . Von speziellen Fleischpräparaten sind zu nennen: 1. F l e i s c h e x t r a k t . Uber die Fabrikation schreibt Dr. R. M a r c (Prometheus 1904 S. 325) folgendes: Das zur Extraktherstellung gelangende Fleisch, welches möglichst fettfrei gemacht ist, wird zerkleinert und andauernd mit Wasser auf 70° erwärmt; die Lösung wird abgegossen und die nicht gelöste Fleischfaser ausgepresst. Die gesamte Flüssigkeit wird in Gefässe, die Blücher X.

29

Fliegenicim.

450

nach oben hin in einen schmalen Hals auslaufen, eingefüllt und das darin enthaltene Fett abgehebert. Sodann wird nochmals mehrere Stunden mit Dampf in verschlossenen Gefässen behandelt und schliesslich in gusseisernen emaillierten Pfannen eingedampft. Die Ausbeute an festem Extrakt ist ungefähr 6 Pfund aus 100 Pfund knochenfreiem Fleisch, die Produktion etwa 3 Pfund vom Rind. D i e Zusammensetzung des festen Fleischextrakts ist ungefähr die folgende: 15—20 % W a s s e r , 10—15 % Asche und 6 0 — 7 0 % Fleischbasen, wie Kreatin, Kreatinin, Sarkosin und andere. Die Asche besteht aus 30 bis 3 5 % Kochsalz, 3 5 — 4 0 % Kalisalzen, 2 5 — 3 0 % Phosphaten und zuweilen geringen Mengen B o r a x . — Nach dem Engl. Pat. 2 4 6 1 9 von 1902 stellt man h e l l f a r b i g e s Fleischextrakt dar, indem man aus der Fleischbrühe durch Kochen die Eiweisskörper entfernt, dann durch Kochen der Brühe mit HCl das Hämoglobin zerstört, hiernach das F e mit Alkalien fällt, abfiltriert und nach dem Ansäuern in gewöhnlicher W e i s e eindampft. — Uber .Ersatzmittel des Fleischextraktes siehe den Artikel „ H e f e n e x t r a k t e " . 2. F l e i s c h s a f t . Durch Dämpfen von gehacktem fettfreiem Rindfleisch mit H 2 0 unter Druck erhalten; dem HsO wird dabei unter Umständen etwas HCl oder N a 2 C 0 3 zugesetzt. Der gewonnene Fleischsaft wird bis zur Sirupsdicke eingedämpft. Hierher gehörige Präparate sind z. B . die L e u b e R o s e n t h a 1 sehe F l e i s c h l ö s u n g , der F l e i s c h s a f t P u r o , T o r i l u. a. m. 3. F l e i s c h p e p t o n (Fleischsaft, Fleischsolution). Um die Nährstoffe des F l e i s c h e s in konzentrierter löslicher Form zu erhalten, wird eine künstliche Verdauung der Eiweissstoffe eingeleitet, indem man das Fleisch entweder mit Verdauungsfermenten, wie P e p s i n , P a n k r e a t i n oder P a p a y o t i n , behandelt oder aber es mit verd. HCl und gespanntem W a s s e r dampf kocht. Die Einzelheiten der Fabrikation sind bei den meisten Peptonpräparaten nicht bekannt. 4. A l b u m o s e n . Der widerliche G e s c h m a c k der Peptonpräparate führte zu Versuchen, die Eiweissstoffe in lösliche, durch Hitze nicht gerinnbare Fortn zu bringen, aber die Umwandlung nicht bis zum Pepton zu führen. Derartige A l b u m o s e n werden nach geheim gehaltenen Verfahren aus verschiedenen Rohstoffen gewonnen, z. B. ist die S o m a t o s e ein Fleischalbumoseripräparat. 5. E i n neues aussichtsreiches Fleischnährpräparat wird nach dem Verfahren von F o r b e s R o s s bald fabrikmässig gewonnen und ist auf den Markt gebracht worden. Über dieses Verfahren siehe den Artikel „ E i w e i s s s t o f f e". 6. F l e i s c h m e h l . Solches wird nicht nur als Futter- und Düngemittel, sondern, in besonderer Zubereitung, auch als menschliches Nahrungsmittel hergestellt. Das D. R. P. 171 887 schützt die Herstellung eines a r o m a t t i s c h e n F l e i s c h m e l i l s , indem man zu Anfang des Einkochens d e s Fleisches die Dämpfe, die die sich entwickelnden G e s c h m a c k s und Aronnastoffe enthalten, kondensiert und die so gewonnene Essenz zum Aromatisieren von Fleischmehl benutzt, indem man es damit besprengt oder vermischt. — Das Verfahren erscheint einigermassen problematisch. Anlaigen für die Herstellung und Trocknung von

Emil Passbuirg, Maschinenfabrik, Berlin NW 23, anhang) .

Fleisch-Präparaten:

Briickenallee 30 (siehe Anzeige .im Anaeigen-

F l t a g e n l e i m . Folgende drei Rezepte haben sich gut b e w ä h r t : 1. M a n schmilzt 100 T . Kolophonium, 50 T . Fichtenharz und 7 0 T . Rüböl zusammem und setzt der halberkalteten Masse als Mittel zum Anlocken der Fliegen 2(0 T . unreinen Honig zu. 2. M a n schmilzt 600 T . Kolophonium, 400 T . Leinöl und 2 0 T . gelbes W a c h s zusammen. 3. M a n schmilzt 500 T . braunes Kolophonium u n d ' 2 5 0 T . Rizinusöl zusammen, rührt 50 T . Glyzerin hinzu und zuletzt 100 T . unreinen Honig. Fliejgenleim:

Ohemische IFabrik Flörsheim Flörsheimi-Untemain.

Dr. H. Noerdlinger,

I Lehmann & VOM, Hamburg (». auch Anzeigen). [

Flintstein« — Fluor und Fluorverbindungen.

45i

F l i n t a t e i n e . Rundliche Flintsteine werden statt der Kugeln aus Eilen, Porzellan und Steinzeug für Kugel-, Rohr- und Trommelmühlen vielfach mit Vorteil benutzt. Flintsteine, rund für Kugel-, Rohr- und Trommelmühlen: Wilhelm Minner, Bergprodukte, Arnstadt (Thür.)

(siehe auch Anzeigen).

F l o r e n t i n e r F l a s c h e n . Zur Destillation ätherischer ö l e dienende weithalsige Flasche mit einem seitlich am Boden entspringenden Abflussrohr, das beinahe bis zur oberen Mündung emporsteigt und sich dort umbiegt. Gelangt als Destillat Wasser mit darauf schwimmendem ätherischen ö l in die Florentiner Flasche, so muss — wenn diese fast ganz gefüllt ist — Wasser aus dem Seitenrohr abfliessen, so dass man den Prozess fortsetzen kann, bis die Flasche ganz mit ätherischem ö l gefüllt ist. Vgl. auch den Artikel „Vor1 a g e n". Florentiner Flaschen aus Glas: Inhalt Mit gebohrtem L o c h , Preis . . Mit Tubus am B o d e n und eingesetztem Rohr, Preis . . . Mit angeschmolzenem R o h r und Ablasstubus mit Stopfen, Preis

1 0,70

1,5 0,90

2 1,10

2,5 1,30

3 1,50

4 1,75

6 1. 2 , 0 0 Mk.

1,25

1,50

1,75

2,00

2,25

2,75

3,25



1,90

2,30

2,60

3,00

3,50

4,00

5,50



F l o r e n t i n e r L a c k siehe „K o s c h e n i 11 e". F l o r i d a - B l e i c h e r d e siehe unter „ F e t t e u n d ö l e". F l o r i z i n siehe ,,R i z i n u s ö 1". F l o r i z i n o l . Ein wie Leinölfirnis zu verwendender Firnis aus Rizinusöl. F l u a t e siehe „ K e s s l e r sehe F 1 u a t e". F l u i d (Tauchfluid). Versteifungsflüssigkeit für Glühkörper. Vgl. „G a s g 1 ü h 1 i c h t". F l u o r und F l u o r v e r b i n d u n g e n . 1. F l u o r . F oder Fl. A. G. = 19,1. Gas, das erst 1886 durch Elektrolyse einer Mischung von Kaliumfluorid und absolut wasserfreiem Fluorwasserstoff isoliert worden ist. Sp. G. 1,31, kondensiert sich bei — 185° zu einer hellgelben Flüssigkeit. D e w a r ist es gelungen, das Fluor auch in feste Form zu bringen, und zwar durch die Kälte des verdampfenden flüssigen Wasserstoffs. Sch. P. des F. liegt bei — 233°. Im Gegensatz zu seinen Verbindungen hat das Fluor keinerlei Wichtigkeit. 2. F l u o r w a s s e r s t o f f ( F l u s s s ä u r e ; Acidum hydroflitoricum). HF. Durch Erhitzen von Flussspat (CaFj) oder Kryolith mit konz. Schwefelsäure erhalten: • CaF 2 + HaSO« = 2 HF + CaSO«. Die Reaktion muss in Gefässen aus Blei oder aus Platin oder in eisernen Gefässen mit Bleihaube vorgenommen werden, da HF die Kieselsäure des Glases, Porzellans und Tons auflöst (siehe „ K i e s e l f l u o r w a s s e r s t o f f " ) ; das Destillat wird in Vorlagen aus Blei, Platin oder Guttapercha aufgefangen. Nach dem D. R. P. 142 931 geschieht die Darstellung von Flusssäure mit Hilfe eines Apparates, wie er gemäss dem D. R. P. 134 977 zur Herstellung von Azeton dient. Es wird dabei aus dem CaFs und H2SOI bei gewöhnlicher Temperatur hergestellte Gemisch auf einem Fahrgestell in flachen Schichten ausgebreitet und hierauf in einer von aussen geheizten Retorte erhitzt. Die Operation geht schnell vor sich, und der Flussspat wird völlig aufgeschlossen; nach dem Abtriebe wird der Wagen ausgezogen und schnell ein frisch beschickter eingeschoben. Da die Retorte allseitig vom Feuer umspült ist, kann man auch an Stelle des bisher aus Pb gefertigten Oberteiles überall Fe anwenden. Trockner Fluorwasserstoff siedet bei 19,4°, erstarrt bei —102,5° kristallinisch und schmilzt wieder bei —92,5°; sp. G. (bei 15°) 0,9870. An der Luft bildet er dichte Nebel, erzeugt auf der Haut Geschwüre und Blasen und wirkt eingeatmet ausserordentlich giftig. Er verkohlt Papier, Holz, Kork, greift Glas stark an, j e d o c h n i c h t i m t r o c k n e n Z u s t a n d e ; Paraffin wird davon nicht angegriffen. Löst sich sehr leicht in H s O; die stark rauchende gesättigte Lösung gibt beim Erwärmen Gas ab und hinterlässt ein bei 120° unverändertes siedendes Säurehydrat HF + 2 H a O, das etwa 38 % HF ent29»

452

Fluoreszein.

hält. Auch die Lösung greift Glas stark an, weshalb zur Aufbewahrung Gefässe aus Pt, Pb, Guttapercha oder aber mit Paraffin ausgekleidete verwendet werden müssen. Nach B e t t s sollen sich für den Versand wässeriger Flusssäure Bierfässer mit Harzauskleidung sehr gut eignen. Die F l u o r i d e sind unter den entsprechenden Metallverbindungen zu finden, so F l u o r a m m o n i u m unter „ A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n " , F l u o r c h r o m unter „ C h r o m b e i z e n " u. s. w. Flusssäure, rauch., techn. (ca. 4 0 % ) „ arsenfrei (ca. 40°/o) „ (ca. 55 °/o) „ (ca. 7 0 - 7 5 °/o) medii., arsenfrei ( 4 0 ° / 0 ) . . . 1 kg Mk. 1,45'; „ „ ehern rein, in Platin destilliert Mattsäure zum Glasätzen . . 1 „ „ 1,50;

% °/o o/o °/o °/o 1 °/ 0

k g Mk. 5 0 , 0 0 „ „ 60,00 „ i( 6 5 t OO „ „ 85,00 „ „ 130,00 „ „ 4,75 „ „ 130,00

Platinretorte zur HF-Destillation, Gewicht ca. 9 0 g, Fassonpreis . . . . Mk. 3 0 , 0 0 Platinflasche (Vorlage) „ „ 4 5 g, „ . . . . „ 30,00 Flatingefässe zur A u f b e w a h r u n g von H F , in abnehmbarer Kupfer- oder HartgummiUrakleidung: Inhalt 250 500 1 0 0 0 ccm. Gewicht ca 55 96 2 0 0 g. Fassonpreis inkl. Kupfermantel 28,00 30,00 3 6 , 0 0 Mk. Mit Hartgümmiumkleidung Mk. 1 0 , 0 0 — 1 5 , 0 0 mehr. Bleigefässe zur Destillation und A u f b e w a h r u n g von H F siehe unter „ B l e i , G e r ä t s c h a f t e n aus". Guttaperchaflaschen: Inhalt . . 30 50 100 125 250 50G Stück, Preis 0 , 7 5 1,00 1,30 1,50 2,00 3,50 Grössere Guttaperchaflaschen kosten pro kg Flaschengewicht Ungefähres Gewicht der F l a s c h e n : Inhalt . . . 2 2,5 3 3,5 5 6 7,5 Gewicht . . . 0,8 1,0 1,15 1,3 1,65 2,0 2,5 Inhalt . . . 12,5 15 20 25 30 35 40 Gewicht . . . 3,6 4,2 4,6 5,0 5,6 6,6 7,6

1 0 0 0 g. 6 , 0 0 Mk. Mk. 1 4 , 0 0 1 0 kg. 3,1 „ 4b kg. 9,1 „

Fluorsalze: Rudolph Koepp & Co., Oestrich (Rheingau).

| E. Merck, Darmstadt (s. Anzeige im Ana.-Anhang).

Fluorverbindungen: Humann & Teisler, Chemische Fabrik, Dohna b. Dresden. Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

Lehmann & Voss, Hamburg (s. auch Anzeigen), lt. Rienecker und Dr. W. Schmeisser, G. m. b. II., Fluor b. Siptenfelde (Ostharz).

Flusssäure: Humann & Teisler, Chemische Fabrik, Dohna b. Dresden. Dr. Jenckel & von Heymann, G. m. b. IL, GroflSottrum b. Bramen.

E. Merck, Darmstadt (s. Anzeige im Anz.-Anhang). R. Rienecker und Dr.. VV. Schmeisser, G. b. II., Fluor b. Siptenfelde (Ostharz).

Bleiflaschen für Flusssäure zum Bahntransport u. s. w.: R. Rienecker und Dr. W. Schmeisser, G. m.

b. H., Fluor b. Siptenfelde (Ostharz).

Apparate zur Herstellung von Fluor und Fluorverbindungen: F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (siehe Anzeige im Anzeigenanhang).

F l u o r e s z e i n . Ist chemisch genommen Resorzinphtalein (Tetraoxyphtalophenanhydrid). Man gewinnt es durch Erhitzen von Resorzin mit Phtalsäureanhydrid, und zwar verläuft die Reaktion nach der Gleichung:

CaH10 + 2 C9H4

„ 20 „ 26 „ „ V.o „ 20 „ .23 „ „ '/. 0 V o l l s t ä n d i g e A p p a r a t e z u r F u s e l ö l b e s t i m m u n g im B r a n n t w e i n n a c h d e r Chloroform-Ausschüttelungsmethode. Sämtliche Apparate in verschliessbarem K a s t e n , k o m p l

Fuselöle: Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B . Ileckor & W. Zeidler, G. m. b. H., Fürstenwalde (Spree) (siehe Anzeige im Anzeigenanhang).

Mk.

4,00

„ „

4,00 4,00

Mk.

150,00

R . Eisenmann, Berlin O 17, Mühlenstr. 6/7. C. Erdinann, Chemische Fabrik, Leipzig-Lindenau.

Fuselöl-Apparate: F . H. Meyer, Hannover-Hainholz

Futterkalk. phosphat enthält.

(siehe Anzeige

im

Anzsigenanhang).

Es ist ein Dicalciumphosphat,

das

etwas Tricalcium-

469

Kuttermittel.

F u t t e r m i t t e l . Von den Futtermitteln können hier nur diejenigen in Betracht kommen, welche als A b f ä 1 1 e irgend welcher Fabrikationszweige aufzufassen sind. Die wichtigsten dieser Futtermittel sind folgende: 1. S c h l e m p e . Der Rückstand der vergorenen Maische nach Abdestillieren des Alkohols. Nach der Natur der Maische unterscheidet man K a r t o f f e l s c h l e m p e und G e t r e i d e s c h l e m p e . Beide werden als gutes Kraftfutter für milchproduzierende Tiere benutzt; jedoch ist der hohe Wassergehalt der Schlempe bei andauernder Verfütterung von ungünstigem Einfluss auf den Gesundheitszustand der Tiere und auf die Qualität der Milch. Deshalb trocknet man neuerdings die Schlempe, indem man sie zuerst eindickt und schliesslich in ein mehlähnliches Pulver verwandelt. Die Zusammensetzung der Schlempe geht aus folgender Tabelle hervor: Wasser

Roggenschlempe, nass „ getrocknet Karloffelschlempe, nass . , getrocknet .

Asche

Rohprotei'n

Rohfaser

Stickstofffreie

Extrakt-

Rohfett

7.

Stoffe

°o

7o

°'o





91,10 10,81 93,SO 7,83

0,50 4,65 0,50 16,40

1,90 23.07 1,20 23.08

1,00 4,02 0,70 8,60

51,56 3,50 40,54

0,20

0,30 5,89 0,20

3,55

2. T r e s t e r (Treber). Die Rückstände von der Würzebereitung (vgl. Artikel „ B i e r " ) sowie auch die ausgepressten Weintrauben. Davon dienen in grossem Massstabe nur die Biertrester als Futtermittel, und zwar werden sie nur wenig im frischen (nassen) Zustande verfüttert, weil ihr Wassergehalt von 75 % den Transport sehr verteuert und sie auch schnell zum Verderben bringt. Aus diesem Grunde werden die Treber in besonderen Trockenapparaten getrocknet.

Biertreber, nass , getrocknet

.

.

.

Stickstofffreie Extraktstoffe

Rolifett



°/o

7.

0,88 3,12

11,13 35,86

1,90 6,38

RohRohfaser protein

Wasser

Asche

°/o

7.

%

75,05 18,76

4,84 14,60

6,20 21,28

3. Ö l k u c h e n . Man versteht darunter die beim Auspressen ölhaltiger Samen verbleibenden Rückstände, die ausser andern Nährstoffen auch immer noch mehr oder weniger Fett enthalten. Wasser %

Leinkuchen Palmkernkuchen Rapskuchen

11,15 11,00 10,42 10,00 9.82

Asche

Rohprotein

Rohfaser



°/o

7o

6,22 6,55 4,25 7,91 10,75

30,65 28,65 16,Ml 31,15 37.:'.0

23,46 9,45 24,00 11,32 6,26

Stickstofffreie ExtraklstofTe %

Rohfett

19,47 34,42 35,00 30,04 21,67

9,05 9,93 9,52 9,^5 14,00

7o

4. R ü b e n s c h n i t z e l (Schnitzel, Diffusionsschnitzel). Die bei der Z u c k e r f a b r i k a t i o n (s. d.) aus den Diffusionsapparaten kommenden Riibenschnitzel. Dieselben sind sehr wasserreich und verderben schnell; meistens werden sie entweder eingesäuert oder gepresst oder schliesslich getrocknet.

470

Futtermittel.

G e p r e s s t e Schnitzel ( P r e s s l i n g e ) enthalten durchschnittlich 89,8 % Wasser, 0 , 9 % E i w e i s s und 6 , 3 % stickstofffreie Extraktstoffe. 5. f 1 e i s c h m e h 1. Aus den Rückständen v o n der Fleischextraktdarstellung durch Trocknen und Zerreiben g e w o n n e n e s Futtermittel, das im Durchschnitt 11,5 % Wasser, 3,7 % Asche, 72,8 % Rohprotein und 12 % Fett enthält. Es gilt als ein leicht verdauliches Kraftfutter von vorzüglicher Wirkung. 6. F u t t e r h e f e (vgl. Hefe). Sie enthält 4 0 % b i s über 5 0 % falls sie als T r o c k e n l i e f e zur Verfütterung gelangt.

Eiweiss,

U n t e r s u c h u n g d e r F u t t e r m i t t e l : Auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 ist folgender Analysengang für F u t t e r m i t t e l vereinbart worden: V o r b e r e i t u n g zur Analyse: F ü r die Vorbereitung aller F u t t e r m i t t e l ohne Unterschied zur Analyse ist tunlichst der f ü r den Durchgang durch das 1 mm Sieb geeignete Zerkleinerungsgrad derselben zu erstreben. I. W a s s e r b e s t i m m u n g . Es werden 5 g Substanz a n g e w a n d t : das Trocknen erfolgt bei 100° C . 3 Stunden lang. II. B e s t i m m u n g d e s P r o t e i n s. 1 ) a) des R o h p r o t e l n s . Es wird eine Stickstoffbestimmung nach Kjeldahl mit 1 g Substanz ausgeführt und die gefundene Stickstoftmenge m i t 6,25 multipliziert. Bei schwer aufsch Ii essbaren F u t t e r m i t t e l n , wie Baumwollsaatmehl, Erdnussmehl etc. empfiehlt sich ein Zusatz von Phosphorsäureanhydrid, b) des R e i n p r o t e i n s. Dasselbe wird nach der Methode von S t u t z e r oder K e l l n e r bestimmt. Die benutzte Methode ist anzugeben, c)' der v e r d a u l i c h e n S t i c k s t o f f s u b s t a n z . Diese wird nach der von G. K U h n verbesserten S t u t z e r sehen Methode ausgeführt. An Stelle von Magensaft kann unter den von W e d e m e y e r gemachten Voraussetzungen auch käufliches Pepsin angewandt werden. III. B e s t i m m u n g d e s F e t t e s a) i m a l l g e m e i n e n . Die F u t t e r m i t t e l sind bei 95 keinesfalls über 100 0 C. drei Stunden lang vorzutrocknen. Bei Leinkuchen und anderen Ölkuchen m i t leicht trocknenden ö l e n wird anheim gegeben, das Trocknen im Wasserstoff- oder Leuchtgasstrom vorzunehmen. Als Extraktionsmittel für F e t t ist ausschliesslich von Alkohol und Wasser befreiter Äther anzuwenden. Die Extraktion soll eine vollständige sein. Der Äthere x t r a k t braucht nach Trocknen in Äther n i c h t löslich zu sein, b) In M e l a s s e f u t t e r mitteln. Zur F e t t b e s t i m m u n g sind 25 g Melassefuttermittel bei ca. 80 0 etwa drei Stunden lang vorzutrocknen, nach dem Erkalten und Wägen zu m a h l e n : von dem Pulver werden dann 5 g auf einem Saugfilter oder grösseren G o o c h sehen Tiegel m i t ca. 100 ccm kaltem Wasser unter Auftropfen ausgesüsst, der Rückstand in üblicher Weise bei 95 0 vorgetrocknet und m i t Äther extrahiert. IV. B e s t i m m u n g der s t i c k s t o f f f r e i e n E x t r a k t s t o f f e . a) Im g a n z e n werden diese für gewöhnlich nach der Feststellung aller übrigen Bestandteile durch Differrenzrechnung ermittelt, b) F ü r die Bestimmung der Z u c k e r a r t e n gölten die Vereinbarungen der Internationalen Zuckerkommission. V. B e s t i m m u n g d e r H o l z f a s e r . Dieselbe erfolgt nach der W e e n d e r Methode durch Auskochen von 3 g Substanz m i t 1,25 % i g e r Schwefelsäure und 1,25 °/ ft iger Kalilauge. VI. B e s t i m m u n g der Asche. Dieselbe erfolgt durch Veraschen und vorsichtiges Glühen bei Anwendung von 5 g Substanz. VII. B e s t i m m u n g des Sandes b e z w . VOM m i n e r a l i s c h e n Bei» mengungen. Die qualitative P r ü f u n g aller F u t t e r m i t t e l auf Sand bezw. mineralische Beimengungen ist obligatorisch. Sobald die Vorprüfung die Anwesenheit von mehr als normalen Mengen ergibt, ist die quantitative Bestimmung derselben auszuführen. Von dem Ergebnis ist dem Einsender Mitteilung zu machen, wenn durch dasselbe die Vorprüfung b e s t ä t i g t wird, jedenfalls aber in allen Fällen, wo der Gehalt mehr als 1 °/ 0 b e t r ä g t .

Präzip. phosphorsaurer

Futterkalk

FISCHFUTTERMEHL * FLEISCHFUTTERMEHL LEHMANN & VOSS, HAMBURG. Futtermittel: Lehmann & Voss, Hamburg (s. auch Anzeigen).

Exzelsiormtihlen und Walzen-, Schrot- und Quetschmühlen zum Schroten von Futtermitteln: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Bei denjenigen F u t t e r m i t t e l n , in welchen die Kohlehydrate als Wertbestandteile anzuerkennen sind, geschieht die Bestimmung der Geldwerte der Nährstoffe bezw des event. Ent•chädigungsbetrages auf Grund des Verhältnisses 3 : 3 : 1 für 1 k g P r o t e i n : F e t t : Kohlehydrat. (VII. Hauptversammlung des Verbandes landw. Versuchsstationen im Deutschen Reiche, Kiel 1895.)

Gadiol — Galläpfel

•471

G. ß a d l o l , ein aromatischer Lebertran. G a d o s e . Aus Dorschlebertran unter Zusatz von Wollfett bereitete Fettmasse, gelblich, salbenartig, Sch. P. 37,5°, Jodzahl 43,7, Verseifungszahl 152, Säurezahl 0, ist weich, elastisch, mit Glyzerin und HaO in fast allen Verhältnissen mischbar und lässt sich mit m e d i k a m e n t ö s e n Zusätzen gut verarbeiten, so d a s s die G a d o s e eine gute Salbengrundlage bilden dürfte. Galalith. Unter diesem Namen kommt ein h o r n - bzw. zelluloidähnliches P r o d u k t in den Handel, d e s s e n Darstellung durch eine Reihe von Patenten geschützt ist; von diesen P a t e n t e n sind die wichtigsten die D. R. P. 115681, 127 942, 141 309 und 147 994. Kurz gesagt, wird der Galalith durch Einwirkung von Formaldehyd auf Kasein erzeugt. Bei der Fabrikation behandelt man Magermilch mit Ätzalkalien oder Alkalikarbonaten, w o d u r c h man eine Kaseinlösung erhält. Diese wird geklärt, worauf man d a s K a s e i n mit Säuren fällt, abfiltriert, durch Druck teilweise entwässert und dann sehr langsam trocknet; d a s T r o c k n e n nimmt Wochen bis Monate in Anspruch. Die so erhaltenen Platten w e r d e n vollständig mit Formaldehyd getränkt, worauf man w i e d e r trocknet. Dann ist d a s P r o d u k t fertig und bildet eine stark d u r c h s c h e i n e n d e , gelblichweisse Masse von liornartiger Zähigkeit. Will man gefärbte, m a r m o r a r t i g e u. s. w. Massen erhalten, so werden die F a r b s t o f f e der Kaseinlösung zugesetzt, oder man knetet in das gefällte Kasein Korkpulver, Russ, Holzstoff, E r d e o. dgl. ein, fällt auch wohl statt mit Säuren mit Bleiazetat u. a. m. Galalith hat nach H a s s a c k ein sp. G. von 1,317—1,35; die H ä r t e ist 2,5 der M o h s s c h e n Skala. Er hat ein h o h e s Isolierungsvermögen gegen Elektrizität, lässt sich sowohl kalt bearbeiten als auch — durch w a r m e s W a s s e r erweicht — kneten und formen. Vor dem Zelluloid hat er den Vorzug, nicht nach Kampfer zu riechen und sehr s c h w e r brennbar zu sein. Dagegen lässt er sich nicht völlig durchsichtig erzeugen und auch nicht in allerdünnsten Blättern, vielmehr müssen die Galalithplatten mindestens 2 mm dick sein. Der Galalith hat eine sehr beträchtliche Verbreitung erlangt und wird sich noch immer weitere Verwendungsgebiete erobern. Anlagen f ü r die Herstellung und T r o c k n u n g : E m i l Passburg, Maschinenfabrik, Berlin NW 23, anhang) .

Brückenallee 30 (siehe

Knet- und Mischmaschinen, hydraulische "Werner & Pfleiderer, C a n n s t a t t - S t u t t g a r t

(siehe

Anzeige im

Anzeige

im

Anzeigen-

Pressen: Anzeigenanhang).

G a l b a n u m (M u 11 e r h a r z). D a s Gummiharz der in der kaspischen W ü s t e w a c h s e n d e n Ferula galbaniflua und v e r w a n d t e r Pflanzen. Bildet g r a u w e i s s e bis bräunliche Körner o d e r S t ü c k e ; teilweise ist es auch noch halb flüssig. Es riecht stark aromatisch ( u n a n g e n e h m ) und schmeckt bitter. Es dient als äusserliches Reizmittel in der Medizin, auch wird es manchen Kitten zugesetzt. Säurezahl (direkt bestimmt) 5—70; Esterzahl 50—180; Verseifungszahl (heiss bestimmt) 75—245; Gesamt-Verseifungszahl 107—123; Methylzahl 3,7; Aschegehalt 1—30 % (doch gelten mehr als 10 % Asche als unzulässig); Verlust bei 100° C. 1—30 %• In allen indifferenten Lösungsmitteln ist es nur teilweise löslich; W a s s e r nimmt bis 20 %, Alkohol bis 90 % auf. G a l e g o l , ein als milchtreibendes Mittel empfohlener Extrakt a u s der P f l a n z e Galega officinalis, einer Papilionazee, die (in Frankreich und Italien) zur Fütterung der Milchkühe Verwendung -findet. G a l l ä p f e l (Gallen; Gallae). Durch den Stich und die Eiablage der Gallwespen verursachte Missbildungen an B l a t t k n o s p e n , Blättern und Früchten. Die Gallen sind durch einen hohen Gehalt (60 bis über 7 0 % ) an G e r b s ä u r e ausgezeichnet; man benutzt sie in der Gerberei, Färberei, zur D a r s t e l l u n g von

472

Gallen —

Gallussäure.

Tinten, zur Fabrikation reiner Gerbsäure sowie medizinisch als zusammenziehendes Mittel. Im Handel unterscheidet man 1. t ü r k i s c h e oder a s i a t i s c h e G a l l ä p f e l (bekannteste Sorte die von A 1 e p p o), 2. die sehr geringwertigen e u r o p ä i s c h e n G a l l e n mit kaum mehr als 30 % Gerbsäure und endlich 3. die c h i n e s i s c h e n G a l l e n , die bis zu 77 % Gerbstoff enthalten. Die letzteren werden übrigens nicht durch Wespen, sondern durch eine Blattlaus erzeugt. Extraktionsapparate: Friedrich H e c k m a n n , Berlin a n h a n g und im T e x t ) .

SO

16,

Brückcn strasse 6 Ii (siehe auch Anzeigen im Anzeigen-

Gallen siehe „G a 11 ä p f e 1". C. E. Roeper, H a m b u r g VIII (siehe Anzeige im

Anzi'igenanhang).

G a J l i c i n siehe „G a 11 i z i n". G a l l i p o t siehe „ F i c h t e n h a r z". Gallium. Ga. A. G. = 70,1. Sehr seltenes Metall, das nach umständlichem Verfahren elektrolytisch abgeschieden wird. Es bildet eine bläulichweisse, zähe, schneidbare Masse. Sp. G. (bei 24,5°) 5,96. Sch. P. 30,15°. Von HsO wird es auch bei Siedhitze nicht angegriffen; leicht wird es von KOH, NHa und HCl, langsam von HNOs gelöst. Es hat ebenso weng wie seine Verbindungen irgendwelche technische Bedeutung. GalUzln = Gallussäuremethyläther. C„Hs(0H)sC0 2 CH 3 . Zur Darstellung sättigt man eine Lösung von 1 T. Gallussäure in 4 T. Methylalkohol mit trocknem HCl-Gas, dampft nach mehrtägigem Stehen die Lösung zur Sirupkonsistenz, mischt den Rückstand mit reinem BaCO» und extrahiert dann das Gemisch mit Methylalkohol. Es bildet Kristalle vom Sch. P. 202°, löslich in heissem H 2 0, in Alkohol und Äther. Man benutzt es in der Augenheilkunde als Antiseptikum bei Katarrhen der Konjunktiva. Gallizin

H

Mk. 5,50

Gallogen = E l l a g s ä u r e . Ci4H»08. Gelbliches, geruchloses, angenehm schmeckendes Pulver, nur in alkalischen Flüssigkeiten löslich. Im Körper löst es sich daher erst im Darm und kommt dort zur Wirkung. Man empfiehlt es als Darmadstringens bei Darmtuberkulose und Darmkatarrh. Einzelgaben 0,3—0,5 g; Tagesgaben 2—2,5 g. Gallogen

H

Mk.'

5,03

G a l l o n e n siehe „ A n h a n g". Gallusgrerbsäure siehe „ T a n n i n". Gallussäure (Trioxybenzoesäure; Acidurn gallicum). C,H 2 (OH) 3 . c o 2 + HaO. Findet sich neben Gerbstoffen sehr verbreitet im Pflanzenreich, namentlich in den Galläpfeln. Zur Darstellung extrahiert man die betreffenden Pflanzenteile mit Wasser, lässt die dekantierten Auszüge schimmeln und kristallisiert die abgeschiedene Gallussäure aus siedendem H 2 0 um. Die Fermente der Schimmelpilze spalten die Gerbsäure in wässeriger Lösung in Gallussäure und C0 2 . Neuerdings gewinnt man die Gallussäure auch vielfach durch Behandeln (Invertieren) von Tannin mit verd. H2SO» oder verd. KOH. Das D. R. P. 129 164 benutzt zur Umwandlung von Tannin in Gallussäure die Eigenschaften gewisser Schimmelpilze namentlich des Aspergillus gallomyces, welcher sich auf dem Gallapfel findet und nach dem vorliegenden Patent, auf besondere Weise in R e i n k u l t u r gezüchtet, zur Vergärung tanninhaltiger Extrakte dient. In reinem Zustande färb- und geruchlose Nadeln von säuerlich herbem Geschmack, wenig löslich in kaltem, leicht in heissem H 2 0 sowie in Alkohol, schwer löslich in Äther. Bei 200° zerfällt die Gallussäure in COj und P y r o g a l l u s s ä u r e (siehe ,,P y r o g a 11 o 1"). Ausser zur Darstellung des letzteren wird sie wegen ihrer reduzierenden Eigenschaften in der Photographie benutzt.

Galvanische Elemente

— Galvanoplastik.

473

Prüfling: 1 g G. darf b e i m Verbrennen an der L u f t keinen wägbaren Rückstand hinterlassen. D e r Wassergehalt, durch Trocknen bei 100 0 bis zur Gewichtskonstanz bestimmt, soll nicht über 10 % betragen. HjSO* darf kaum nachweisbar sein; die wässerige Lösung 1 : 20 der Gallus* efinre darf höchstens ein wenig gelbbriiunlich sein. Auf Gerbsäure prüft man durch Veraetzen d e r wässerigen Lösung mit Gelatine- oder Eiweisslösung, wobei eine F ä l l u n g nicht eintreten darf. Vgl. auch den Artikel „ T a n n i n " . G a l l u s s ä u r e , e h e m . r e i n , k r i s t . D . A. V

1

„ Pulve. Gallussaures A m m o n i a k (neutral) „ Quecksilberoxyd „ W i s m u t o x y d (basisch) D . A . V „ Z i n k o x y d (basisch)

1

Gallussäure:

Chornische Fabrik Hoherlehme, G. in. b. H., Werk F r a n k f u r t (Oder). Oontincntale Chornische Gesellschaft n). b. II., Coln I, Fernspr. A. 5558, 55.')!), 4iti(). — T e b g r . : Contichcmic (siehe auch Anzeigen).

.•

.

kg M k . 13,50 „ H

1 1 1

„ „ „

„ „ „ „ „

14,00 10,00 33,00 29,00 27,00

Ilolzverkohlungs - Industrie, Aktkn