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German Pages 642 [704] Year 1864
VerlmnälunM des
Fünften Deutschen Jnristevtages
Herausgegeben von
äem
der ständigen Deputation
Erfter Band.
Berlin, 1864. Druck und Commission- - Verlag von
Jansen.
Jnhaltsverzeichniß. Seitk
1) Gesehgebunflsfrage^ betreffend im Civilproceß die Zutäsfigkeit des Zeuqenbeweises bei Rechtsfleschästen rc. a Gutachten des Ober-Hofgerichts-Kanzler Haaß in Mannheim b. Gutachten des Professor Dr. Hinschiuo in Halle .
62 166
2) Gesehgebungssrage, betreffend das Gewohnheitsrecht. a Gutachten des Ober-Appellationsgenchts-Rath Becker in Oldenburg b. Gutachten des Geheimen Justizratb. Professor Dr Besel er in Berlin
3 102
3) Gesehgebnngsfrage, betreffend den Zengnißpvang in Strafsachen. a. b.
Gutachten des Professor Di. Geyer in Innsbruck . . . Gutachten des Ober-Tribunalsrath v. Tippelskirch in Berlin.
.
54 78
4) Borchardt'scher Antrag, betreffend die Einführung unfr Organi sation der Handetsgerichte. Gutachten des Ober-Justizrath Freiherrn von Holzs chuher in Stuttgart........................................................................ . . .
37
5) Schenk - Heller - Bern ays'sche Anträge, betreffend das Vor mund fchaftswesen. a. b.
Gutachten des Gerichtsrath Di Aull in Mainz.......................................14 Gutachten des Hof- und Gerichts-Advokat Dr Heyßler in Wien. 43
6) Bardsfch'fcher Antrag, betreffend den Zeitpunkt der Zeugenvereidigung im Strafverfahren. a Gutachten des Staatsanwalt Gai eis in Pirna . h. Gutachten des Landesgerichtsrath Dr. Liszt in Wien
29 .111
7) Gesehgebungsfrage, betreffend die Organisation der Staatsanwaltfchäst. Gutachten des Ministerialrath v. Freydorf in Karlsruhe .
.
119
Statut des Deutschen Juristentages. Nach den Beschlüssen vom 25. August 18 6 3 redigirt von dem Schriftführer-Amt der ständigen Deputation.
§. 1. Der Zweck des Deutschen Zuristentages ist: eine Vereinigung für
den lebendigen Meinungsaustausch und den persönlichen Verkehr unter
den Deutschen Juristen zu bilden, auf den Gebieten
des Privairechts,
des Processes und deS Strafrechts den Forderungen nach einheitlicher
Entwickelung immer größere Anerkennung zu verschaffen, die Hinder
nisse, welche dieser Entwickelung entgegenstehen, zu bezeichnen und sich über Vorschläge zu verständigen, welche geeignet sind, die Rechtseinheit
zu fördern.
§• 2. Der Deutsche Juristentag tritt alljährlich zusammen.
§. 3. Zur Mitgliedschaft berechtigt sind die Deutschen Richter, Staats anwälte, Advokaten und Notare, die Aspiranten des Richteramtes, der
Anwaltschaft und des Notariats, sowie Jeder, der nach seinen Landes gesetzen zum Richteramte, zur Anwaltschaft oder zur Ausübung des Notariats für befähigt erkannt ist, ferner die Lehrer an den Deutschen Hochschulen, die Mitglieder der gelehrten Akademien, die Doktoren der Rechte und die rechtsgelehrten Mitglieder der Verwaltungs-Behörden.
§. 4. Die Mitgliedschaft beginnt mit dem Empfange der Mitgliedskarte.
Sie berechtigt zur Theilnahme an Abstimmung.
den Verhandlungen
und
an der
§. 5. Der Beitrag der Gesellschaftsmitglieder beträgt zwei Thaler jähr lich und ist innerhalb vier Wochen nach Beginn jedes neuen Jahres
zu entrichten, widrigenfalls derselbe durch Postvorschuß eingezogen wird,
stimmt ein Mitglied den mit Postvorschuß beschwerten Brief nicht an, so wird dies einer ausdrücklichen Austrittserklärung gleich geachtet. —
Für die am Orte des Juristentages selbst ju lösende Anmeldungskarte ist Ein Thaler zu entrichten. §• 6.
Den Plenarverhandlungen des Deutschen Juristentages gehen der Regel nach Abtheilungs - Berathungen voraus.
Zu diesem Zwecke wer
den durch freiwillige Einzeichnung der Mitglieder folgende vier Abthei lungen gebildet:
1) Abtheilung für Privatrecht, insbesondere Obligationen- und Pfandrecht, juristisches Studium und praktische Aus
bildung. ***) ) 2) Abtheilung für Handels-, Wechsel-, See- undinternationales Recht. ")' 3) Abtheilung für Strafrecht, Strafproceß und Gefängnißwesen. 4) Abtheilung für Gerichtsverfassung und Civilproceß.
Die Abtheilungen wählen ihre Borsihenden, Schriftführer, Be
richterstatter und benachrichtigen den Vorsitzenden der Plenar-Versamm
lung (§. 7), sobald ihre Berathungen über einzelne Gegenstände ge
schlossen sind; ihre Anträge sind schriftlich zu fassen.
In jeder Ab
theilung stimmen nur Diejenigen mit, welche sich in die betreffende
Abtheilung bereits cingezeichnet haben. Sämmtliche Beschlüsse der Abtheilungen werden in der Plenar-
Versammlung niitgetheilt.
Es findet jedoch eine Erörterung und Ent
scheidung im Plenum nur dann statt, wenn dieselbe von der betreffen
den Abtheilung vorgeschlagen, oder wenn sie von mindestens zehn Mit gliedern beantragt und von der Plenar-Versammlung beschlossen wird.
•) Die gesperrt gedruckten Worte sind eine Aenderung des bisherigen Sta tuts, welche von dem Vierten Deutschen Juristentage beschlossen worden. **) Die vom Vierten Deutschen Juristentage beschloffene Vereinigung der ersten und zweiten Abtheilung geschah ausdrücklich nur für die Dauer des Vierten Ju ristentages.
Ueber die Vorfrage, ob dem von mindestens zehn Mitgliedern gestellten Anträge auf Plenar-Entscheidung stattzugeben, wird nur einem der An
tragsteller und dem Berichterstatter das Wort ertheilt.
§■ 7Die Verhandlungen der Plenar-Versammlung leitet ein Vorsitzen
der,
welcher für die Dauer eines jeden Juristentages in der ersten
Plenar-Versammlung durch Stimmzettel oder Akklamation gewählt wird.
Derselbe ernennt zwei bis vier Stellverteter
und vier Schriftführer.
Er bestimmt die Tagesordnung und kann einzelne Gegenstände, ohne Vorberathung in den Abtheilungen (§. 6), unmittelbar zur PlenarBerathung stellen.
Auch ist er befugt, Nichtmitglieder als Zuhörer zu
zulassen. §• 8.
Bei allen Beschlüssen der Plenar-Versammlung und der Abthei lungen entscheidet einfache Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder,
bei allen Wahlen relative Majorität und im Falle der Stimmengleich heit das Loos. §• 9.
Wird Schluß der Debatte beantragt, so wird über diesen Antrag
sofort abgestimmt. In der Plenar-Versammlung sind alle Anträge mit
Ausnahme des Antrages auf Schluß der Debatte schriftlich zu stellen. §. 10. Vor dem Schlüsse eines jeden Juristentages wird von der PlenarVersammlung durch Akklamation oder in einem einzigen Skrutinium
durch Stimmzettel eine aus achtzehn Mitgliedern und dem Präsidenten des letzten Juristentages als Ehren-Präsidenten bestehende ständige De
putation gewählt.
Von jenen achtzehn Mitgliedern müssen mindestens
drei am Orte des letzten Juristentages und jedenfalls zwölf auswärts
wohnen.
Die Liste der zur Akklamation vorzuschlagenden Personen wird
durch den Präsidenten der Plenar-Versammlung, seine Stellvertreter
und je zehn von jeder Abtheilung gewählte Vertrauensmänner gemein schaftlich festgestellt.
Die ständige Deputation hat folgende Befugnisse und Obliegen heiten: 1) sie sorgt für die Ausführung der von dem Juristentage ge
faßten Beschlüsse, veranlaßt nach eignem Ermessen den Druck
der Protokolle und Vorlagen,
bewirkt
die Vertheilung
der
Drucksachen an die Mitglieder und verwahrt alle Akten und Schriftstücke des Juristentages; 2) sie bestimmt Zeit und Ort des nächsten Juristentages, trifft die für denselben nöthigen Vorbereitungen, erläßt die Einla
dungen, stellt die vorläufige Tagesordnung auf, wobei sie in der Regel nur die bis zum 31. Mai des laufenden Jahres
eingegangenen Vorlagen zu berücksichtigen hat, und
bereitet
Abänderungs-Vorschläge in Betreff der Geschäftsordnung für die Plenar-Versammlung vor; 3) sie nimmt die Beitrittserklärungen neuer Mitglieder entgegen, fertigt die Mitgliedskarten aus, empfängt die Beiträge, bestrei
tet die Ausgaben und legt der folgenden Deputation Rechnung;
4) sie ergänzt sich selbst, falls eins oder mehrere ihrer Mitglieder
während des Geschäftsjahres ausscheiden. Die Deputation wählt aus ihrer Mitte einen Vorsitzenden und einen Schriftführer, welcher Letztere ein von der Deputation
setzendes Pauschquantum
für baare Auslagen erhält.
Deputation ist der Ort des letzten Juristentages.
festzu
Der Sitz der
Zur Giltigkeit ihrer
Beschlüsse ist die Einladung sämmtlicher Mitglieder sowie die Mitwir
kung von wenigstens fünf Mitgliedern erforderlich.
§. H. Abänderungen dieses Statuts können zwar von der Plenar-Ver sammlung durch einfache Stimmenmehrheit, jedoch nur auf schriftlichen Antrag, der vier Wochen vor dem Zusammentritt des Juristentages der ständigen Deputation (§. 10) überreicht worden, beschlossen werden.
Gutachten.
Dresden.
1902
Frenkel
Advokat
। Leipzig.
1903
Freytag
Bürgermeister
Ad-rf.
1904 Dr. Friederici
Obergerichts-Advokat
Leipzig.
1905
Dr. Friederici jun.
Rechtsanwalt
1906
Friedrich
Gerichts-Amtmann Rechtsanwalt
! Chemnitz. । Pirna.
Advokat Gerichts-Amtmann
Burgstädt b. Chemnitz. i■ Brand.
Leipzig.
1907
Friedrich
1908 1909
Friedrich
1910
Gareis
Staatsanwalt
Pirna.
1911 1912
Gasch
Rechtsanwalt
Dresden.
Gebert
Geh. Justiz- u. Minist.-Rath Dresden.
Gabriel
1913 1914
Dr. Georgi
Advokat
Leipzig.
Dr. Gerhard
Advokat
Leipzig.
1915
Gerlach
Advokat
Dresden.
1916
Glöckner
Gerichtsrath
Dresden.
1917
Dr. v. Götz
Professor
1918
Dr v. Gohren
Advokat
1919
Golle
Rechtsanwalt
Glauchau.
1920
Gottschalck
Rechtsanwalt
Dresden.
1921
v. Gottschalk
Gerichts-Amtmann
Rötha
1922
Grabowsky
Bürgermeister, Advokat und Thum.
1923
Gräffe
Rechtsanwalt
1 Dresden.
1924
Grimm
Advokat
; Reichenbach i. Boigtlande.
1925
Grötsch
Bezirksgerichts-Direktor
Leipzig. ; Schandau.
Notar-
Oschatz.
Nr.
Stand.
Name.
Wohnort.
1926
Groß
Gerichtsrath
Dresden.
1927
Gutbier
Rechtsanwalt
Dresden
1928
Frh. v. Gutschmidt Advokat
1929
Haase
Advokat
1930
Haberkorn
Bürgermeister, Präsident der Zittau.
Zwickau.
Haynichen
n. Kammer der StändeVersammlung
1931
Dr. Hänel
Geheimer Rath
Dresden
1932
Häntzschel
Advokat
Radeburg.
1933
Härtig
Rechtsanwalt
Großenhain.
1934
Hallbauer
Finanz-Prokurator
Meißen
1935
H a m mer
verpflichteter Protokollant
Waldheim. Chemnitz.
1936
Harnisch
Advokat
1937
Hartung
Bürgern, ei ster
Schandau.
1938
Hartung
Gerichts-Amtmann
Königsbrück bei Dresden.
1939 1940
Hartwich
Advokat
Pirna.
Haße
Advokat und Notar-
Chemnitz.
1941 1942
Dr. Haubold
Rechtsanwalt
Leipzig.
Hecker
Auditor
Zwickau.
1943 1944
Heinze
Rathsaktuar
Dresden
Helbig
Advokat
Limbach bei Chemnitz.
1945
Helfer
Advokat
Leipzig.
1946 1947
Hempel
Stadtrath
Dresden.
Hensel
Bezirksgerichts-Direktor
Budissin.
1948
He ntschel
Staatsanwalt
Meißen
1949
Hermann sen.
Rechtsanwalt
Dresden.
1950
Dr. Herr mann
Professor-
Jena.
1951
Dr. Herrmann
Advokat
Leipzig.
1952
Herrmann
Advokat
Glauchau.
1953
Dr. Hertel
Bürgermeister
Dresden.
1954
Dr. Hesse
Advokat
Dresden.
1955
Heubner
Advokat
Zwickau.
1956
Heydenreich
Rechtsanwalt
Dresden
1957
Hirschberg
Bürgermeister
Meißen
1958
Höckner
Doktor- der Rechte
Budissin.
E
Stand
Name.
Nr.
Wohnort
1959
Höffner
Rechtsanwalt
Nossen
1960
Dr Hösler
Advokat
Leipzig
1961 1962
Hofmann
Advokat
Burgstädt bei Chemnitz
Holke
Bezirksgerichts-Aktuar
Leipzig
1963
H ü n i ch
Advokat
Dresden
1964
v. Hüttner
Advokat
Huttenburg bei Meißen
1965
Jacob
Advokat
Bautzen.
1966
Jacobi
Rechtsanwalt
Grimma.
1967
Jähnert
Advokat
Oschatz.
1968
Jahn
Gerichtsamts-Aktuar
Brand bei Freiberg
Bautzen.
1969
Jaspis
Bezirksgerichts-Aktuar
1970
Dr Jentsch
Rechtsanwalt
Zittau.
1971
Dr Joseph
Rechtsanwalt
Leipzig
1972
Joseph
Baccal. der Rechte
Leipzig.
1973
Iubeich
Kreissteuerratb
Dresden
1974
Jude ich
Advokat
Dresden.
1975
Just
Senator
Dresden.
1976
Keysselitz
Aktuar-
Großenhain
1977
Dr. Kieber
Rechtsanwalt
Dresden.
1978
Kleinschmidt
Hofrath, Rechtsanwalt
Leipzig.
1979
Klemm
Appellationsrath
Dresden
1980
Klemm
Geh Justizrath
Dresden
1981
Klinger
Rechtsanwalt
Dresden.
1982
Knes chke
Gerichtsamts-Aktuar
Frankenberg.
1983
Koch, Theodor
Advokat
Buchholz.
1984
Köhler
Gerichtsamts-Assessor
Körner
Geh. Rath u
1986
Körner-
Advokat und Notar-
1987
Körner
Rechtsanwalt
Auerbach i. Voigtlande.
Zwickau
1985
Löbau.
Dep.-Direktor Dresden.
i. Ministerium d. Innern Lengenfeld i. Boiqtlande.
1988
Körn er
Stadtrath
1989
Körnig
Advokat
Meißen.
1990
Köttig
Rechtsanwalt
Meißen.
1991
Kohlschütter
Rechtsanwalt
Dresden.
1992
Dr. Kori sen
Advokat
Leipzig
Nr.
Wohnort.
lL t a n d.
Name.
1993
Dr Kori jun.
Advokat
Leipzig
1994
Dr. Kormann
Hofrath, Advokat
Leipzig.
1995
Dr. Kreisch mar
Rechtsanwalt
Leipzig.
1996
Kretschmar
Advokat
Lichtenstein
1997
Kreis chmar
Rechtsanwalt
Großenhain.
1998
Kretzschmar
Rechtsanwalt
Dresden
Dresden.
1999
Krippendorf
Rechtsanwalt
2000
Dr. Krug
Geh. Justizrath u. Vortrag. Dresden.
2001
Kühn, Herrm.
Rechtsanwalt
2002
Künzel
Regierungsrath im Ministe- Dresden.
2003
Küttner
Finanzprok, Rechtsanwalt
Dresden.
Kuhn, Albert
Rechtsanwalt
Dresden
2005
Kuhn, Moritz
Rechtsanwalt
Dresden.
2006
Dr. Kuntze
Professor
Leipzig.
2007
Kuntze
Bürgermeister
Reichenbach i. Voigtlande
2008
Lamm
Gerichtsrath
Bautzen
2009
Landgrafs
Rechtskandidat und verpflich Zwickau.
2010
Langbei n
Rechtsanwalt und Notar-
Wurzen
2011
Lauhn
Advokat
Dresden.
2012
Lauhn
Polizei-Aktuar
2013 2014
Dr. Lehma nn, Gust. Advokat
Lehmann, E.
Advokat und Notar-
Dresden.
2015
Lengnick
Rechtsanwalt und Notar
Dresden.
2016
Leonhardi
Advokat
Waldenburg.
2017
Leonhardi
Advokat
Freiberg.
2018
Leupold
Rechtsanwalt
Dresden.
2019
Dr. Lincke
Appellationsrath
Leipzig.
2020
Rath i Justiz-Ministerium
Leipzig.
rium des Innern
2004
teter Protokollant
Leipzig. Dresden.
Lincke
Gerichtsrath
Pirna.
2021
Litzke nd orf
Gerichts-Amtmann
Löbau.
2022
Löhr
Bürgermeister
Bautzen.
2023
Lorenz
Finanzprokurator u
Rechts Großenhain.
-
anwalt
E*
Nr.
>L> t a n d
Name.
Wohnort.
Lorenz
Rechtsanwalt
Zwickau.
2025
Lucius
Geh. Reqierungsrath u. Be-
Leipzig
2026
Martini
Advokat
Meerane.
2027
Matteis
Kriminal-Assessor
Wurzen
2028- Mehner
Assessor
Radeberg bei Dresden
2029
Dr. Meinhold
Advokat
Dresden
2030
Dr. Meischner
Rechtsanwalt und Notar
2031
Meltzer
Bürgermeister u
2032
v
2033
v. Metzsch
Assessor
2024
zirksgerichts-Direktor
Metzsch
Advokat
Gerichtsratb
Penig.
Frankenberg
Leipzig. : Bautzen
Mittweida.
2034
v. Metzsch
Aktuar
2035
Mickan
Gerichtsamts-Aktuar
। Schönfeld bei Dresden
2036
Dr jur Minckwitz
Rittergutsbesitzer
2037
Dr. Mirus sen.
Rechtsanwalt
Thun bei Chemnitz 1 Leisnig.
2038
Dr. Mirus jun
Rechtsanwalt
2039 ' v
Mücke
Leisnig.
Bezirksgerichts-Direktor
Zittau
2040
Müller
Finanzrath
Leipzig
2041
Müller
BezirkSgerichtsrath
Bautzen.
2042
Nake
Rechtsanwalt
Dresden
2043
Nake
Advokat
Leisnig
2044
Neidhardt
Bezirksgerichts-Direktor
Zwickau.
2045
Neubert
Bürgermeister
Dresden
2046
Neu m aun
Appellationsratb
Dresden.
2047
Dr. Nißen
Profeflor
Leipzig.
2048
Nöller
Advokat
Dresden
2049
Nohr
Gerichtsamts-Aktuar
Zwickau.
2050
Ochernal
Rechtsanwalt
Dippoldiswalde.
Rechtsanwalt
Annaberg
Rechtskandidat und Notar
Radeberg bei Dresden.
Oehme 2052 1 Oertel ! Opitz 2053
Finanzprokurator u. Rechts Dresden
20541 Orb
Rechtsanwalt und Notar
Königstein
2055 I Osten 2056 1 Dr. Osterlob
Advokat und Notar
Leipzig
Hofrath und Professor
Leipzig.
2051
anwalt
Nr.
Stand.
Name
2057
Ü 6 w a 11*
9iechtSanwalt
2058
v Otto
K
Wohnort.
Borna
Russ. Wirkt. Staatsrath Dresden.
und Professor emei.
2059
Petermann
2060
v
Petrikowskn
Baccal. der Rechte
Dresden
Gerichto-Amtmann
Leipzig
2061
Petsch
Gerichtsrath
Löbau.
2062
Dr Pets ch f e
Advokat
Leipzig.
2063
Petzoldt
Advokat
Leipzig.
2064
Pfluz
Advokat
Penig.
2065
Pfoten ha uer
Ober-Bürger meister
Dresden.
2066
Piets ch
Bezirksgerichts-Direktor
Pirna.
2067
Dr. Pilling
Advokat
Dresden.
2068
Pohl
Rechtsanwalt
Frohburg.
2069
Dr. Frh. v. Pohland
Legationsrath
Dresden.
2070
Frhr. v Pohland
Finanzratb
Dresden.
2071
P o h l e n tz Prasse
Advokat
Leipzig.
2072
! Advokat
Leipzig
2073
Preller
i Rechtsanwalt und Notar-
Chemnitz. Chemnitz.
Frankenberg.
2074
Priber
Gerichtsrath
2075
Priber
Rechtskandidat
2076
Raum
Advokat
Glauchau.
2077
R ei ner
Advokat und Notar
Bernstadt.
2078
Richter
Rechtsanwalt
Budissin.
2079
Richter-
9kotar
Leipzig.
2080
Riedel
Rechtsanwalt
Pomßen bei Grimma.
2081
Roch
Advokat
Zwickau.
2082
R oßtäuscher
Staatsanwalt
Bautzen.
2083
Dr. Roux
Advokat
Leipzig.
2084
Rüge r
Rechtsanwalt
Dresden.
2085
Ruffini
Advokat und Notar
Königsbrück bei Dresden.
2086 2087
Rumpelt
Rechtsanwalt
Radeberg bei Dresden.
Schäffer-
Advokat
Dresden.
2088
Schäffer
Regierungs-Referendar
Budissin
2089
Dr. Schaffrath
Rechtsanwalt
Dresden
2090
Schanz
Rechtsanwalt
Dresden.
i
Nr.
Name.
Stand.
Wohnort.
2091
2123
Scharf Schedlich Schedlich Scheele Dr. Schelcher Schelcher Scherell Scheuffler I. Scheuffler II. Dr. Schilling Schlegel Dr. Schletter Dr. Schluckwerder Schmid, G. Bernh. Dr. Schmidt Dr. Schmidt Schmidt, Franz Ad. Dr. Schneider Dr. Schnell Schörmer Schreck Schrey Schreyer Schröter Schulz, Georg Schulz, Hermann Schulze Dr. Schwarze Schwauß Segnitz Seume Seyfert Dr. Siebdrat
2124
Siegel
Advokat Rechtsanwalt Rechtsanwalt Rechtsanwalt Rechtsanwalt Rechtsanwalt Doktor der Rechte Rechtsanwalt und Notar Rechtsanwalt Gerichtsrath Gerichtsamts-Aktuar Profeflor Afseffor Rechtsanwalt Justizrath Finanzprokurator Advokat und Notar Appellationsger.-Präsident Rechtsanwalt und Notar Gerichts-Amtmann Advokat Advokat Advokat Rechtsanwalt Notar und Advokat Doktor der Rechte Advokat General-Staatsanwalt Polizei-Direktor Rechtsanwalt Advokat Gerichts-Amtmann Geh. Justizrath und vortr. Rath im Justiz-Minist. Rechtsanwalt
Zwickau. Rochlitz. Crimitschau. Dresden. Dresden. Oschatz. Leipzig. Meißen. Meißen. Leipzig. Dresden. Leipzig. Leipzig. Dresden Dresden. Dresden. Dresden. Dresden. Zittau. Limbach bei Chemnitz Pirna. Leipzig. Meißen Stollberg bei Chemnitz. Äresden. Radeburg. Döbeln. ; Dresden. | Dresden. Wermsdorf. Crimitschau. Ebersbach (Ober-Lausitz). | Dresden. 1 | Glauchau.
2092
2093 2094
2095 2096
2097 2098
2099 2100 2101 2102
2103 2104 2105 2106
2107 2108
2109
2110
2111 2112
2113 2114
2115 2116
2117 2118 2119
2120 2121
2122
1
Name.
Nr.
t a n d
j
Wohnort.
2125
Dr Sierig
1 Hülfsarbeiter bei der Staats- Leipzig
2126
Simon
Advokat
Leipzig.
2127
Sommer
Advokat, Justitiar
Bernstadt.
2128
Sommer
Advokat
Wilsdruff bei Dresden
2129
Speck
Advokat
Döbeln.
2130
Dr. Spranger
Privat-Dozent
Leipzig.
2131
Dr. Starke
Auditeur,
Dresden.
2132
Stauß
Rechtsanwalt
Dresden.
2133
Dr. Steeger
Advokat
Dresden.
2134
Dr
Rechtsanwalt
Dresden
anwaltschaft
Stein
2135
Steinhäuser
Rechtsanwalt
Plauen.
2136
Dr. Stiedei
Appellationsgerichtö - Bice -
Bautzen
Präsident
2137
S tim mel
Finanzprokurator u
Rechts Plauen
anwalt
2138
Stöckel
Staatsanwalt
Chemnitz
2139
Streit
Bürgermeister
Zwickau
2140
S t r e nr e l
Advokat
2141
Strödel
Rechtsanwalt
2142
Dr Stüb el. Alfred Advokat
2143
Dr Stiibel, Bruno Advokat
2144
Dr. Stübel, Carl
Advokat
; Leipzig.
2145
Sulzberg er
Rechtsanwalt
! Wurzen
2146
Teucher
Rechtsanwalt
Dresden.
2147
Thiel
Rechtsanwalt
Bautzen.
2148
Thiele
Bürgermeister
Döbeln.
2149
Thiemer sen.
Advokat und Notar
Zittau
2150
Thiemer jun
Rechtsanwalt
Zittau.
2151
Tietz
Rechtsanwalt
। Leipzig
2152
Dr Tischer sen.
Advokat
! Dresden
2153
Tischer jun.
Advokat
2154
Trautmann
Advokat
. Dresden j Dresden.
2155
Trömel
Advokat
Roßwein
2156
T scharrn ann
Advokat
Leipzig
। Zittau. Dresden
। Dresden. Dresden
,
Stand.
Name.
Nr.
Wohnort.
2157
Ufer
Advokat
Glauchau.
2158
Dr. Uhlig
Advokat
Chemnitz.
2159
Urban
Advokat
Zwickau.
2160
Balz
Advokat und Notar
Oschatz.
2161
Wachs
Rechtsanwalt
Leipzig.
2162
Wachsmuth
Advokat
Leipzig.
2163
Dr. v. Wächter
Geh. Rath und Professor
Leipzig.
2164
v. Walter-Jeschki Advokat und Konsistorial-
Budissin.
Assessor 2165
Walther
Rechtsanwalt
Meerane.
2166
Dr. Wehrmann
Advokat und Hilfsrichter
Leipzig.
2167
Weickert
Advokat
Zwickau.
2168
Weidner
Rechtsanwalt
Zittau.
2169
Weise
Rechtsanwalt
Meißen.
2170
Dr. Weiske
Professor
Leipzig.
2171
Wengler
Gerichtsrath
Dresden.
2172
Wetzel
Rechtsanwalt
Dresden.
2173
Wetz lich
Gerichtsamts-Aktuar u. Notar Bernstadt.
2174
v. Wilm
K. Russ. Kollegien-Assessor, Dresden. Kronanwalt und Notar
2175
Winter
Advokat
Dresden.
2176
Dr Winzer-
Justizrath, Bezirksgerichts-
Löbau.
Direktor 2177
Witschel
Rechtsanwalt
Dresden.
2178
v. Witzleben
Regierungsrath
Leipzig.
2179
Dr. Wo lf
Anwalts-Aspirant
Dresden.
2180
Zacharias
Rechtsanwalt und Notar
Dresden.
2181
Zenker
Finanzprokurator
Dresden.
2182
v. Zeschau
Doktor der Rechte
Dresden.
2183
Zimmer
Advokat
Dresden.
2184
Zimmermann
Stifts-Syndikus und Rechts Meißen.
2185
Zürn
Advokat
Rochlitz.
2186
Zumpe I.
Rechtsanwalt
Dresden.
2187
Zumpe II.
Rechtsanwalt
Dresden.
anwalt
1 Stand.
Name
Nr
Wohnort.
Herzogthum Sachsen-Altenburg. 2188
Dölitzsch
Advokat
Altenburg.
2189
Glasser
Advokat
Roda.
2190
Hase
Advokat u. Bürgermeister
Schmölln
2191
Hase 11.
Advokat und Notar
Altenburg.
2192
Hase, Theodor
Rechtsanwalt
Altenburg.
2193
Kircheisen
Advokat und 9totar
Eisenberg.
2194
Lippold
Advokat
Altenburg
2195
Dr. Schenck
Notar
Altenburg.
2196
Staps
Bezirks - Ablösungskommrssar Schmölln.
2197
Wagner
Geh. Justiz- u. Appellations Altenburg.
und Advokat
gerichtsrath
Herzogthum Sachsen-Coburg-Gotha. 2198! Briegleb 2299 I Forkel
Hofrath und Hofadvokat Justizrath, Rechtsanwalt
Coburg
2200 । v Holtzendorff
Ober-Staatsanwalt
Gotha.
Hornbostel
2201
Coburg.
Regierungsrath und Vortrag. Gotha.
Rath im Staats-Minist.
i 2202 | Knauer
Rechtsanwalt und Notar
2203 | Oberländer 2204 | Dr. S ch uchardt
Bürgermeister u. Hofadvokat Coburg.
Gotha.
Justizrath u. Rechtsanwalt
Gotha
Herzogthum Sachsen-Meiningen. 2205 I Enzian
Landrichter
2206 ■ Dr. Kircher
Rechtsanwaltu. Regierungs-: Meiningen
!
2207 । Dr
' Wesungen b. Meiningen
!
Fiskal Michaelis
j Rechtsanwalt
undNotar
! Hildburghausen
Nr.
Name.
Stand.
Wohnort.
2208
Romberg
Rechtsanwalt
i j Wesnngen b. Meiningen.
2209
Strupp
Rechtsanwalt
i Hildburghausen.
2210
Dr. v. UttenHoven Staatsrath
। Meiningen.
Großherzogthum Sachsen-Weimar. 2211
Berninger
Staatsanwalt am Appella Eisenach.
2212
Dr. Brüger
Justiz- u. vortrag. Rath im Weimar.
2213
Burkhard
Kreisgerichts-Direktor
2214
Danz
Ober - Appellationsrath und Jena.
2215
Endemann
Ober - Appellationsrath und Jena
Fries
Advokat
Dr. Frhr. v. Groß
Ober-Staatsanwalt
Eisenach.
Kreisgerichtsrath
Weimar.
tionsgericht Justiz-Ministerium
Weimar.
Profeffor
Profesior
2216 2217
Weimar.
2218
Dr. Hase
2219
Hering
Rechtsanwalt
Eisenach.
2220
Holbein
Rechtsailwalt
Apolda.
2221
Hötzel
Kreisgerichts-Assessm
Weimar.
2222
Leist
Hoirarh und Professor
Jena.
2223
Lieber
Auditor
Weimar.
2224
Dr. Martin
Justiz-Amtmann
Kreuzburg.
2225
Müller
Bezirks-Direktor
Neustadt a. d. Orla
2226
Müller
Rechtsanwalt
Apolda.
2227
Dr. Panse
Redakteur
Weimar.
2228
Salzmann
Rechtsanwalt
Wxida.
2229
Schmid
Kreisgerichtsrath
2230
S ch u m a n n
Advokat
| Apolda.
2231
Steinberger
Rechtsanwalt
! Neustadt a. d. Orla.
Dr. Voigt
Rechtsanwalt
। Weimar.
Walter
Ober-Post kommissariats-
i Eisenach.
2232 22^3
Sekretär
Weimar.
Name.
Nr.
Stand.
Wohnort.
Fürstenthum Schwarzburg-Rudol st ad t. 2234 1 Wohlfahrt
Regierungs-Assessor
Rudolstadt.
Fürstenthum (Zchwarzburg-Sonde rshaus eit. । 2235 j Dr., Vollert
Kreisgerichtsratb
1 | Arnstadt
Zürstenthum Waldeck. 1
2236
Bauer
, Rechtsanwalt
2237
Frese
- Ober-Gerichtsrath
2238
Steineck
Arolsen.
Arolsen.
Krcisrichter
Korbach.
Kö nigreich Württemberg. 2239
Bacher
Rechtskonsulent
2240
Bazinq
Ober-Amtsrichter
Neresheim
2241
Beck
Ober-Amtsgerichtsaktuar
Riedlingen a.
2242
Benzrnger
Rechtskonsulent
Eßlingen.
2243
v. Binder
Ober - Tribunalsrath, Gene Stuttgart.
2244
Breitling
Justiz-Referendar
Eßlingen.
2245
v. Breitschwert
Gerichts-Aktuar
Heilbronn.
Stuttgart.
ral-Staatsanwalt
2246
Dietrich
Rechtskonsulent
Ulm.
2247
Dr. Dove
Professor
Tübingen.
2248
Ehrlenspiel
Ober-Amtsrichter
2249
Elben
Gouvernements-Auditor
2250
Faber
Ober-Tribunals- und vortr. Stuttgart
2251
Fest
Rechtskonsulent
Jagsthausen.
2252
Feuerbach
Ober-Justizrath
Ulm
2253
Feyerabend jun
Rechtskonsulent
i Heilbronn.
2254
Finckh
Ober-Justizrath
! Tübingen.
Ravensburg.
| Stuttgart.
Rath i. Justiz-Ministerium
Name.
Nr.
Stand
Wohnort.
2255
Freisleben
Rechtskonsulent
Heidenheim.
2256
Frik
Rechtskonsulent
Gmünd.
2257
Frölich
Ober-Amtsrichter
Backnang
2258
Gärttner
Ober-Regierungsr atb
Stuttgart.
2259
Ganzhor n
Ober-Amtsrichter
dkeckarsulm
2260
Gaupp
Stadtgerichts-Aktuar
Ulm.
2261
Dr Georgii
Ober-Amtsrichter
Freudenstadt.
2262
Dr. Geßler
Professor
Tübingen.
2263
Glocker
Ober-Justizassessor
Tübingen.
2264
Halder
Ober-Amtsrichter
Waldsee.
2265
Hartmeyer
Ober-Amtsnchter
Calw.
2266
Haußmann
Rechtskonsulent
Göppingen.
2267
Hertling
Ober-Amtsrichter
2268
Heß
' Ober-Justizprokurator
2269
Holder-
। Rechtskonsulent
2270
Hofacker
Gerichts-Aktuar
2271
Frh. v. Holzschuher Ober-Justizrath
2272
Frh. v Holzschuher Ober-Justizaffessor
2273
Huber
2274
Jordan
2275
Gaildorf.
Ulm.
Stuttgart.
Urach. Stuttgart.
Stuttgart.
Ober-Justizrath
Ulm.
Kolleg.-Asseffor u. Rechtskons.
Stuttgart.
Jordan
I Rechtskonsulent
Stuttgart.
Stuttgart.
2276
Kaulla
I Rechtskonsulent
2277
Khu en
! Rechtskonsulent
Ravensburg.
2278
Klett
। Ober-Justizassessor
Eßlingen.
2279
K ö st l i n
| Ober-Justizrath
Stuttgart.
2280
Kohlhaas
Ober-Justizassefsor
Stuttgart.
2281
Krauß
Ober-Tribunalsrath
Stuttgart.
2282
v. Kronmüller
Ober-Tribunalsrath
Stuttgart.
2283
Lau ten sch lager
Rechtskonsulent
2284
Lebrecht
i Rechtskonsulent
2285
Leipheimer
2286
Dr. Lenz
i Rechtskonsulent Ulm. 1 Gerichts-Akt, Asseffor.-Verw. Tübingen.
2287
Graf v
Staatsrath
Stuttgart.
2288
Graf Linden
Ober-Amtsgericht6-Assistent
Ellwangen.
2289
Meu rer
Ober-Amtsrichter
Aalen.
Leutrum
Stuttgart.
Ulm.
t ei n b.
Name.
Nr
Wohnort.
|
i 2290
Meyer
Rechtskonsulent
Reutlingen.
Eßlingen.
Stuttgart
2291 2292
Milz
Ober-Justizassessor
Moser
Justiz-Referendar
2293
Nagel
Ober-Justizprokurator
Eßlingen.
2294
Nagel
Rechtsanwalt
Balingen.
2295
Neidhardt
Ober-Justizassessor
Ulm.
2296
Niethammer
Justiz-Referendar
Weinsberg.
2297
Oester len
Rechtskonsulent
Stuttgart.
2298
Dr. Otto
Rechtskonsulent
Heilbronn.
2299
Dr. Pfeiffer
Professor
Tübingen
2300
Probst
Rechtskonsulent
Stuttgart.
2301
Pr obst
Ober-Justizassessor
Stuttgart
2302
Reichardt
Ober-Amtsrichter
Ulm.
2303
v. Reuß
Gerichts-Aktuar
Gaildorf.
Dr. Ney scher
Rechtskonsulent
Stuttgart
2305
Römer
Ober-Amtsrichter-
Gmünd.
2306
v. Schäfer
Ober - Tribunalsrath, Diri - Tübingen.
2304
gent des Gerichtshofes
2307
Schall
Rechtskonsulent
Ulm.
2308 2309
Schall
Rechtskonsulent
Oehringen
Schickhardt
Ober-Justizassefsor
Eßlingen.
2310 2311
Schott
Rechtskonsulent
Stuttgart.
Dr. Seeger
Professor
Tübingen.
2312
Sick
Ober-Justizrath
Stuttgart.
2313
Steiner
Rechtskonsulent
Heilbronn.
2314
Frh. v. Sternenfels Ober-Tribunalsrath
Stuttgart.
2315
Frhr. v. Sternen Justiz-Referendar
Stuttgart.
fels. E
2316
Frhr. v. Sternen Justiz-Referendar
Biberach
fels, C. Tübingen.
2317
Steudel
Ober-Justizrath
2318
Streich
Ober-Justizassessor
Ellwangen
2319
Stumpf
Gerichts-Aktuar
Balingen.
2320 2321
Tafel sen.
Rechtskonsulent
Stuttgart.
Tscherning
Justiz-Referendar
Heilbronn
Nr.
2322
Name.
Frhr. v. Wächter-
Stand.
Wohnort.
Jusüz-Minister
Stuttgart'.
Kannstadt.
Spittler
2323
Weiß
Ober-Amtsgerichtsaktuar
2324
Weißer
Auditor u. Aktuariatsverweser Marbach a. N
2325
Weizsäcker
Finanz-Asiessor
2326
Wiedmann
Kriegsrath
Stuttgart.
2327
Wirth
Ober-Amtsrichter
Horb a. N.
2328
Zirkler
Ober-Amtsrichter
Künzelsau.
Stuttgart.
Alphabetisches Verzeichnis; derjenigen
Mitglieder des 5. Deutschen Juristentages, welche dem Vereine im Jahre 1864 beigelreteu find, nach Staaten geordnet.
Nr.
Name.
Wohnort.
Stand.
Großherzogthum Baden. [ v. Miaskovsky
! Doktor der Rechte
2329
’ 1 Heidelberg.
Königreich Bayern. 2330
Dr. Held
Hofrath und Profeflor
Würzburg.
2331
Dr. Kalb
Ober-Appellattonsger.-Rath
München.
2332
Kuhn
Advokat-Anwalt
Landau a. d
2333
v
Ober-Staatsanwalt
München.
2334
Warmuth
Rechtspraktikant
Würzburg.
2335
Wernz
Präsident
Landau a. d. Isar.
Schab
Isar
Nr.
Stand.
Name.
Wohnort.
Herzogthum Braunschweig. 2336
Dr. Bertram
Obergerichts-Advokat
GanderShetm.
2337
Bock
Assessor
Braunschweig.
2338
Dr
2339
v. Campe
2340
2341
Referendar
Wolfenbüttel
Staats-Minister
Braunschweig
Carstens
Stadtrath
Braunschweig
Caspari
Ober-Bürgermeister
Braunschweig.
2342
Dedekind
Obergerichts-Advokat
Braunschweig.
2343
Dr Degener
Obergerichts-Advokat
Braunschweig.
2344
Dommerich
Landesökonomierath
Braunschweig
2345
Engelbrecht
Obergerichts-Advokat
Braunschweig
2346
v. Eschwege
Assessor
Braunschweig
2347
Geller
Stadtrichter
Braunschweig.
2348
Gerhard
Auditor
Braunschweig.
2349
Gerstell
Kreisrichter
Helmstedt.
2350
Griepenkerl
Landesökonomieratb
Braunschweig
2351
Grote
Gand. jur.
Braunschweig.
2352
Haberland
Asseflor
Braunschweig
2353
Häusler
Obergerichts-Advokat
Braunschweig
Breithaupt
2354
Hampe
Advokat-Anwast
Holzminden.
2355
v. Hantel mann
Finanzrath
Braunschweig.
2356
v. Hantelmann
Referendar
Braunschweig.
2357
v Hei ne mann
Steuerrath
Braunschweig
2358
Henneberg
Hofrath
Braunschweig.
2359
Herzog
Staatsanwalt
Wolfenbüttel.
2360
Heymann
Auditor
Braunschweig
2361
Hollandt
Obergerichts-Advokat
Braunschweig.
2362
Holland!
Auditor
Braunschweig.
2363
Hornig
Obergerichts-Advokat
Braunschweig.
2364
Horst
Obergerichts-Advokat
Braunschweig
2365
Huch
Obergerichts-Advokat
Braunschweig.
2366
Jonas
Afleflor
Braunschweig.
2367
v. Kalm
Stadtrichter
Braunschweig.
2368
v. Kalm, Erich
Kandidat der Rechte
Braunschweig.
! Nr.
Stand.
Name.
|
Wohnort.
1
2369
v
Kandidat der Rechte
Braunschweig.
2370
Koch
Kreisrichter
Braunschweig.
2371
Kalm, Max
Krüger
Kammerrath
Braunschweig
2372
Kühne
Staatsanwalt
Blankenburg.
2373
Langerfeldt
Auditor
Braunschweig
Geheimrath
Braunschweig.
2374
Dr v. Liebe
2375
Liess
2376
Lilly
2377
Lucius
2378 2379
Lüderhen Dr. Magnus
2380
Auditor : Staatsanwalt
Braunschweig. Braunschweig.
Obergerichtsadvokat u. Notar Braunschweig. Referendar
Braunschweig.
1 Advokat
Braunschweig.
Mansfeld
Asseffor
Wolfenbüttel.
2381
Matthiä
Kreisrichter
Holzminden.
2382
Dr. Meier
Stadtrath
Braunschweig.
2383
Meinecke
Obergerichts-Advokat
Braunschweig.
2384
Meyer
Polizei-Direktor
Braunschweig.
2385
Mittendorff
Kreisrichter
Braunschweig.
2386
Moritz
Kreisrichter
Braunschweig.
2387
Müller
Aflessor
Salder.
2388
Pape
Obergerichts-Advokat
Braunschweig.
2389
v. Pawel
Kreisgerichts-Direktor
Holzminden.
Braunschweig. Braunschweig.
v. Pawel
Landesökonomierath
2391
Dr. Peters
Advokat-Anwalt
2392
Peters
Referendar
Braunschweig.
2390
2393
v. Praun
Kreisrichter
Blankenburg.
2394
v. Praun
Assessor
Braunschweig.
2395
v. Praun
Referendar
Braunschweig.
2396
Dr. Räcke
Obergerichts-Advokat
Braunschweig.
2397
Reuter
Handelsrichter
Braunschweig.
2398
Rhamm
Auditor
Lehndorf.
2399
Ribbentrop
Kreisrichter
Blankenburg.
2400
Rieselt
KreisgerichtS-Direktor
Braunschweig.
2401
Rittmeyer
Obergerichts-Advokat
Braunschweig.
2402
Römcke
Obergerichts-Advokat
Blankenburg.
2403
Röpcke
Obergerichts-Advokat
Braunschweig.
F
Nr.
Name.
Stand
Wohnort.
2404
v. Rosenstern
Obergerichtsrath
Wolfenbüttel.
2405
Rosenthal
Kreisgerichts-Direktor
Wolfenbüttel
2406
Roßmann
Auditor
Braunschweig
2407
S charrnbeck
Obergerichts-Advokat
Braunschweig
2408
Dr. Scbeller
Obergerichts-Advokat
Braunschweig.
2409
Schmidt
Obergerichlsratb
Wolfenbüttel.
2410
Schnuse
Staatsanwalt
Gandersheim.
2411
Schrader
Finanz-Sekretan
Braunschweig.
2412
Schröder
Kreisrichter
Braunschweig.
2413
Dr. Schulz
Auditor
Braunschweig.
2414
Seidel
Aff-ssor
Blankenburg.
2415
Solmitz, M.
Handelsrichter
Braunschweig.
2416
Sommer II
Auditor
Wolfenbüttel.
2417
Spies, G
Referendar
Wolfenbüttel.
2418 2419
Dr. Spies, W.
Referendar
Wolfenbüttel.
Dr Strümpell
Professor
Wofenbüttel,
z. Z.
Dorpat (Liefland).
2420 2421
Dr. Strümpell
Obergerichts-Advokat
Wolfenbüttel.
Strümpell
Auditor-
Wolfenbüttel.
2422
Stünkel
Auditor
Braunschweig.
2423
Stünkel, Ad.
Auditor
Braunschweig.
Braunschweig.
2424
Stünkel
Assessor
2425
Tappe
Obergerichts-Advokat
Scheppenstedt.
2426 2427
Thielemann
Auditor
Braunschweig
Dr. Trieps
Ober gerichts-Präsident
Wolfenbüttel.
2428
Dr. Tunica
Referendar-
Braunschweig
2429
Dr. Ude
Assessor
Holzminden.
2430
v. Unger
Asiesior
Braunschweig.
2431
v. Veltheim
Assesior
Wolfenbüttel.
2432
Vogler
Kreisgerichts-Direktor
Helmstedt.
2433
Vorwerk
Referendar
Wolfenbüttel.
2434
Witting
Referendar
Braunschweig.
2435
Zimmermann
Staatsanwalt
Braunschweig.
in
Nr.!
Name.
Stand
Wohnort.
!
Freie Stadt Bremen. 2436
Dr. Kießelbach
Advokat
Bremen.
2437
Dr. Schellhaß
Obergerichts-Anwalt
Bremen.
Freie Stadt Hamburg. 2438
Dr. Hirsch
Advokat
Hamburg.
2439
Jacobs on
Doktor der Rechte
Hamburg.
2440
Dr. Lazarus
Advokat
Hamburg.
2441
Dr. Lührse n, Johs.
Advokat
2442
Dr. Stockfleth
Notar
; Hamburg. | Hamburg.
Königreich Hannover. Dr. v. Bar
Amtsgerichts-Assessor
Göttingen
2444
Biedenweg
Doktor der Rechte
Hannover.
2445
Dr. Blumenberg
Obergerichts-Anwalt
Hannover.
2446
Dr. Böttcher
Amtsrichter
Herzberg.
2447
v. Bülow
Auditor
Wöltingerode Gifhorn.
2443
2448
v. Bülow
Gerichts-Affeffor
2449
Crusen
Gerichts-Asseffor
Celle.
2450
Fischer II.
Advokat
Hannover.
2451
Dr. Griesebach
Auditor
Hannover.
2452
Haarmann
Obergerichts-Anwalt
Goslar.
2453
Hattendorf
Obergerichtsrath
Stade.
2454
Hoppe
Obergerichts-Anwalt
Hameln.
2455
Dr. Hoyer
Amtsrichter
2456
Lauenstein
Oberzerichts - Anwalt
Hannover.
und
Hannover.
Consistorial-Prokurator
2457
Dr. Maxen
Privat-Dozent
Göttingen.
2458
Meier, E.
Doktor der Rechte
Göttingen.
2459
Dr. Nicol
Obergerichts-Anwalt
Hannover.
Nr.
Stand.
Name.
Wohnort.
2460 v. Pestel
Obergerichtsrath
2461 Rauschenbusch
Rechtsanwalt
Hamm.
2462 Rautenberg
Obergerichts-Anwalt
Hannover.
! Celle
Amtsrichter
Celle.
Obergerichts-Anwalt
Aurich.
Rechtsanwalt
Hamm.
Amtsgeri chts-Assesior
Sögel.
2467 Schlesinger
Professor
Göttingen
2468 Schmidt
Auditor
Nienburg a. W.
2469 Schrader
Obergerichts-Anwatt
Göttingen.
2470 Schrader
Assessor
Osnabrück.
2471 Seckel 2472 Ulrichs
Advokat
Göttingen.
Gerichts-Assessor
Aurich
2463 Reinking 2464
Rieken
2465 Ripperger 2466
zum Saude
2473 Westerkamp 2474 Wolde
Auditor
Hannover
Ober - Appellationsgerichts -
Celle.
2475 Dr. Wüstenfeld
Obergerichts-Anwalt
Anwalt Hannover.
Kurfürstenthmn Hessen-Cassel. 2476
Bechmann
Professor
Marburg.
2477
Dr. Löbell
Obergerichts-Anwalt
Marburg.
2478
Dr. Steinfeld
Rechtsanwalt
Eschwege.
2479
Vogel
Obergerichtsrath
Cassel.
Freie Stadt Lübeck. 2480
Funk
Doktor der Rechte
Lübeck.
2481
Dr. Klügmann
Obergerichts-Prokurator, Ad-
Lübeck.
2482
Dr. Pleßing
[ vokat und Notar 1 ।| Advokat und Notar
Lübeck.
1
Nr.
Stand.
Name.
Wohnort.
i Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin. 2483
Dr. Knieß
Advokat
Wismar.
2484
Löscher
Advokat
Wittenburg.
2485
Möller
Bürgermeister
und Polizei- Schwerin.
richter 2486
। Advokat
Zickermann
Schwerin
Kaiserreich Oesterreich. 2487
Brunner
Doktor der Rechte
Linz a
2488
Dr. Kuh
Rechtskonsulent
Wien.
2489
Dr. Löw
Notariats-Candidat
Wien
2490
Manger
Berggerichts-Beisitzer
Prag.
2491
Pog lies
Ober-Landesgerichtsrath
Lubaczow (Galizien).
2492
Dr Reiser
Notariats-Candidat
Marburg (Steyermark).
d. Donau.
2493
Ritter v. Schinnern
Notar
Windisch-Garsten (Ober
2494
Weinert
Auskultator
Laun a. d. Eger
2495
Dr. Zatecky
Advokaturs-Candidat
Wien.
Oesterreich).
Großherzogthum Oldenburg. 2496
Alfken
Staatsanwalt
Vechta
2497
Lauw
Justizrath, Amtsrichter
Brake a. d. Weser.
2498
Ruhst rat
Obergerichts-Direktor
Vechta.
2499
Selkmann
Ministerialrath
Oldenburg.
Königreich Preußen. 2500
Barre
Rechtsanwalt und Notar
2501
Baum
Commerzienrath,
Paderborn.
Präsident Düffeldorf.
der Handelskammer u. des
Handelsger. i. Düffeldorf
Nr.;
!
Name.
1 :
Stand.
Wohnort.
1 1
2502
Brauer
Rechtsanwalt
Deutsch Crone.
2503
Buttmann
Kreisrichter
Pleschen.
2504
Danner
Kreisrichter
Dingelstedt.
2505
Dürre
Justizrath
Magdeburg.
2506
Dr. Friedberg
Privatdozent
Berlin.
2507
Fl iedländer
Rechtsanwalt und Notar
Halle (Westphalen)
2508
Fritsch
Kreisrichter
Görlitz.
2509
Gräfe
Stadtgerichtsrath
Berlin.
2510
Hackenberg
Friedensrichter
Remscheid.
2511 2512
Horch
Gerichts-Assessor
Wernigerode.
Horn I
Gerichts-Asseffor
Berlin.
2513
H üben er
Gerichts-Asseffor
Halberstadt.
2514
Hürter
Handelsgerichts-Sekretair
Düsseldorf.
2515
Dr. John
Professor
Königsberg i. Pr.
2516
Jüngling
Gerichts-Assessor
Berlin.
2517
Dr. K ompe
Syndikus
Breslau.
2518
Kremnitz
Kammei gerichts-Auskultator
Beilin.
2519 2520
Krönig
Rechtsanwalt
Paderborn
Lehmann
Kammergerichts-Referendar
Berlin.
2521
Dr Lette
Präsident des Nev.-Colleg.
Berlin
2522
Lochte
Rechtsanwalt und Notar
Soldin.
2523 2524
Löschbrand
Justizbeamter a. D.
Hasserode b. Wernigerode.
L ü d ers
Gerichts-Assessor
Berlin.
2525
Lupp
Fabrikant und Handelsrichter Düsseldorf.
2526 2527
Meyer
Professor
Halle a. S
Dreyer
Gerichts-Assessor
Berlin.
2528
Reinecke
Rechtsanwalt und Notar
Oschersleben.
2529
Riedel
Kreisgerichtsrath
Schweidnitz.
2530
Rieß
Rechtsanwalt
Weferlingen.
2531
v. Rönne
Kreisrichter
Stettin
2532
Dr. Runde
Rechtsanwalt und Notar
Spandau.
2533
Scherlei
Justizrath, Rechtsanwalt und
Gardelegen.
für Landes-Cultursachen
Notar
2534
Schröder
Kreisrichter
Zanow (Hinterpommern).
Nr.
Stand.
Name.
Wohnort.
2535
Stubenrauch
Rechtsanwalt und Notar
Berlin.
2536
Teichmann
Kreisgerlchtsrath
Stendal.
2537
Wagner-
1 Gerichts-Assessor
Magdeburg.
2538
Wegner
Rechtsanwalt
Wittstock.
2539
Witte
Referendar
Berlin
2540
Zuckschwerdt
Gerichts-Assessor
Halberstadt
Königreich Sachsen 2541
Dr. Gensel
Advokat und Notar-
2542
Dr. Haase
Protokollant
Dresden.
2543
Hänel, Arthur-
Advokat
Dresden.
Leipzig.
2544
Kuntzsch
Notar
Dresden
2545
Mettler
Bezirksgerichts-Aktuar
Dresden.
2546
Muller, H. G
Advokat und Notar
Zwickau.
Großherzogthum Sachsen-Weimar. 2547
vr. Zerbst
Rechtsanwalt
Jena.
Herzogthum Schleswig-Holstein. 2548
Bathjen
2549
Dähnhardt
Obergerichtsrath
Glückstadt.
2550
Dahms
Ober- u. Landger.-Advokat
Elmshorn.
। Ober- u. Landger -Advokat
Glückstadt.
2551
Dohrn
Obergerichts-Auskultant
Glückstadt.
2552
Heymann
Advokat unb Notar-
Altona.
2553
Zehen
Advokat und Notar
Altona.
2554
Johannsen
Landvogt
Heide (Norder-Ditbm.)
Altona.
2555
Meyer, Adolph
Oberger.-Advokat u. Notar
2556
M ohr diek
Obergerichtsrath
Glückstadt.
2557
Philipp
Obergerichts-Advokat
Glückstadt.
Stand
Nr.
Name.
2558 2559 2560 2561 2562 2563 2564 2565 2566 2567 2568
S chlüter Schmidt, Adolph Scholz Semper Struve Vogler Warburg Wedekind With Witt Wittmaack
! Kirchspielvogt Oberger.-Advokat u. Notar Kanzleirath Advokat und NotarAdvokat Senator Oberger.-Advokat u. Notar Advokat und Notar Kirchspielvogt Obergerichtsrath Candidat der Rechte
Wohnort.
Delve (Norder-Dithm.). Altona. Heide (Norder-Dithm.). Altona. Heide (Norder-Dithm.). Altona. Altona. Altona. Weddingstedt (N.-Dith.). Glückstadt. Glückstadt.
Fürsten thum Schwarzb urg-Rudolstadt.
2569 v. Holleben
Staatsanwaltö-Gehülfe
Rudolstadt.
Königreich Württemberg.
2570 Strauß, jun.
Rechtskonsulent
Heilbronn.
öerhiittdlmigcn des
Sechste» Deutschen Juristentages
Herausgegeben von
dem IcKrWkrer-Amt der ständigen Degutntion.
Zweiter Band.
(Register-Band.)
Berlin, 1866. Druck und Commissions-Verlag von G. Jansen.
Sachen- und Personen-Register zu den
Verhandlungen des
ersten bis incl. fünften
Deutschen Iuristentages.
Herausgegebm
Von
dem JrKrWKrer-Amt der ständigen Degutntion.
Berlin, 1866. Druck und Commissions-Verlag von G. Jansen.
Inhalt des Register-Bandes.*) Serie.
Vorwort........................................................................................................................................ V
I Verzeichnis; des 0nhaste8 der Verhandlungen der ersten fünf Iuristentage nach der Zeitfolge. Erster Jurisientüg.................................................................................................................. 1
Zweiter
„
3
Dritter
„
7
Vierter
„
10
Fünfter
„
13
II. Verzeichnis der bei den ersten fünf Deutschen Ouristentagen zur Ver handlung gebrachten gegenstände mit dem gang der Verhandlung, nach Fächern geordnet. I.
Verhandlungen über den Ouristentag selbst...........................................................16
Da
s Statut
...........................................................................................16
1)
Ursprüngliche Feststellung desselben........................................................... 16
2)
Fortbildung desselben................................................................................. 21
3)
Anträge in Beziehung auf die Ordnung
des
Iuristentages im
Allgemeinen................................................................................................... 25
B.
Einzelne Zwecke und Mittel desIuristentages
....
26
n. Verhandlungen über gegenstände des Rechlsgebietes....................................... 28 A. Rechtsstudium und praktische Ausbildung....................................... 28 1)
Antrag von Costa, vergl
Justizpolitik 2)
3)
betr. die Errichtung eigener Lehrkanzeln für
Rechtsgeschichte:c. und die Abfassung eines Handbuchs der
..............................................................................
28
Antrag von Volkmar, betr. das jurist. Studium.......................... 29 Antrag
von Aegidi,
betr.
das reichskammergerichtl. Archiv zu
Wetzlar......................................................................................................... 30 *) Der Register-Band ist entworfen von Herrn Ober-Justrzrath Feuerbach in Stuttgart, revidirt von dem Schriftführer-Amte.
II Seite.
B Gesetzgebung überhaupt ..................................... 31 1) Antrag von Unger, betr. ein gemeinsames Obligationenrecht . . 31 2) Antrag der st and. D ep , betr. ein gemeinsames Civilprozeßbuch und Obligationenrecht ................................................................... 31 3) Antrag von Costa, betr die Veröffentlichung von Gesetzentwürfen 32 C. Bürgerliches Recht.................................................................................33 1) Allgemeine Lehren........................................................................... 33 a) Die Rechtsquellen......................................................................... 33 Gesetzgebungsfrage,betr das Gewohnheitsrecht............................ 33 d) Die Personen................................................................................... 34 Gesetzgebungssrage, betr den Zeitpunkt der Großjährigkeit, die Handlungsfähigkeit großjähriger Personen unter väterlicher Ge walt und die Jnterzessionen der Weiber......................................... 34 2) Sachenrecht, insbesondere Pfandrecht................................. 36 Anträge von Meyer, König, Bornemann, Geck, betr. das Hypothekenwesen.......................................................... 36 3) Obligationenrecht ... .............................................. 40 Antrag von Heydemann, betr. das Urheberrecht....................... 40 4) Familienrecht...................................................................................... 40 a) Eherecht................................................................................ . 40 aa) Antrag von Mittermaier, betr. daseheliche Güterrecht 40 bb) „ „ Geck. betr. das eheliche Güterrecht ... 41 b) Verhältniß zwischen Eltern und Kindern .... 41 Antrag von Unger, betr. die uneheliche Vaterschaft .... 41 c) Bormundschaftswesen ........................................................... 43 Anträge von Heller und Schenk...............................................43 5) Erbrecht............................................ ,.............................................. 46 Antrag von v. Piper, betr. die Haftung des Erben .... 46 6) Handels- und Wechselrecht, Gewerberecht............................47 a) Antragvon Auerbach, betr. das allg. D. Hattdelsges.-B. . 47 b) „ „ Primker, betr. die stille Gesellschaft .... 47 c) „ „ Kuntzsch, Müller und Bernau, betr. das Verficherungswesen............................................................... , . . 47 d) Antrag von Iudeich. betr. das Frachtgeschäft....................... 48 e) „ „ Saran, betr. die Wechselordnung.......................... 49 f) „ „ Auerbach, betr. die Wechselordnung .... 49 g) „ „ Borchardt, betr. die Wechselordnung .... 49 h) „ „ Uchatzy, betr. ein allg. D. Patentgesetz .... 49 D. Strafrecht...................................................................................................... 50 1) Antrag von v. Kräwel, betr. ein allg. D. Strasges.-Buch . . 50 2) „ „ „ betr. die Todesstrafe.................................... 52 3) „ „ Wahlberg, betr. Krug's Ideen zu einer gern. D. Strafgesetzgebung......................................................................................... 53 4)
5) 6)
Antrag von v. Kräwel, betr. absolute Strafen und das Strafmaaß........................................................................................................53 Antrag von Fries, betr. die Todesstrafe............................................56 „ „ v. Stößer, betr. die entehrenden Strafen .... 57
m Sette
k. Gerich 1 sversassung imb gerichtlichesBerfahrenüberhaupt 60 1) Anträge von Eberty und Hauschteck, betr. die Gerichts organisation ..................................................................................... 60 2) Antrag, angeregt durch Bornemann, betr. einen gemeins. höchsten
3)
Gerichtshof ..................... , 64 Antrag von Klauhold, betr. einen gemeins. höchsten Gerichtshof
4)
für Handelsrecht . . ................................................ 65 Antrag von Auerbach, bekr. einen gemeins. höchsten Gerichtshof
für Handelsrecht..................................................................................... 65 Antrag von Uchatzy, betr die Friedensgerichte.............................. 65 „ „ Borchardt, betr. die Handelsgerichte.............................. 66 „ „ Hierl, betr die Gerichtsferien .... 69 Anträge von Hauschteck und Sabarth, betr die Organisation der Staatsanwaltschaft..................................................................... 69 9) Antrag von Straß, betr. eine Advokaten-Ordnung .... 74 10) „ „ Eberty, betr. die Freigebung der Anwaltschaft und ihre Trennung von der Advokatur ................................................. 75 11) Antrag von Krieger, betr. das Notariat.......................................... 77 12) „ „ Eberty, „ „ „ 77 13) „ „ Primker, betr die Prüfung der richterl. Kompetenz 77 14) „ „ Hiersemenzel, betr die richterliche Prüfung der Verfassungsmäßigkeit von Gesetzen und Verordnungen .... 79 15) Antrag von Sutro, betr. die Eidesformel..........................................82 F. Verfahren in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten (und frei willige Gerichtsbarkeit)............................................................. 82 1) Antrag von Straß, betr. ein allg. D. Prozeßges.............................. 82 2) „ „ Waldeck, bett, fünf Prinzipien für eine gemeins. D. Prozeßordnung........................................................................................... 83 2a) Gejetzgebungsfrage der ständ D ep., bett, die mündliche Ver handlung und die Beweiswürdigung................................................ 85 3) Gesetzgebungsfrage der ständ. Dep., betr. die Zulässtgkeit des Zeugenbeweises bei Rechtsgeschäften rc.................................................92 4) Gesetzgebungsfrage der ständ Dep, betr. die Thätigkeit der Staatsanwaltschaft im Civilprozeß ................................................93 . 5)Antrag von Buddee, bett, die Eventualmaxime rc...................... 98 6) „ „ Schaffrath, bett, die Succumbenzsttafen . . 98 7) „ „ Meyersohn, betr ein allg. D. Exek.-Ges. ... 99 8) „ v. Piper, betr. dieÜberweisung von Bag.-Sachen an die Ortsgerichte...................................................................................... 99 9) Anttag von Zenth dfer, betr. ein Mandats- und Sühneverfahren 99 10) „ „ „ betr. ein abgekürztes Prozeßverfahren . 100 11) „ „ Eberty, betr. die Zulässigkeit der Schuldhaft . . 101 12) „ „ Lesse, betr. das Akkordversahren...................................... 102 13) „ „ Krieger, betr. die Ausfertigung von Urkunden . . 103 G. Strafverfahren und Gefängnißwesen....................................... 103 1) Antrag von Weeber, betr. seinen Entw. einer Strafproz.-Ordn. 103 2) „ „ Mittermaier, bett, die Kompetenz der Polizeibe hörden, Staatsanwälte und Untersuchungsrichter......................... 103
5) 6) 7) 8)
IV Sette.
3)
Antrag von Keller, belr. die Verbesserung der Voruntersuchung
4)
„
„
„
„
5)
103
Lewald, betr. die Privatanklage rc..................................... 105
„
betr.
die
Aburtelung
der politischen und
Preß-Vergehen durch Geschwornengerichte............................................ 119
6)
Antrag von Zenthöscr, betr. die Unterscheidung der That- und Rechtsftagen............................................................................................. 121
7) 8)
Gesetzgebungsfrage der ständ. D ep., betr den Zeugnißzwang . Antrag von Bardasch, betr.*den Zeitpunkt der Zeugenvereidigung
9)
„
„
Schaffrath, betr. die Arten der Freisprechung .
10)
„
„
v. Holtzendorsf, betr. die Berichterstattung über den
.
121 122 124
Zustand der Gefängnisse rc............................................................................. 124
III.
Alphabetisches Verzeichnis der in den Verhandlungen der ersten fünf Iuristenlage erörterten und ^erwähnten wichtigeren Gegenstände. 125
IV.
Alphabetisches Verzeichnis derjenigen IVitgtieder des Deutschen 3u= ristentages, welche als Beamte oder Vertrauensmänner des Vereins, als' «gutachten- oder Rerichterstaüer, als Redner oder Antragsteller thätig gewesen sind. 1)
2)
Vorsitzende...................................................................................................... 142
A.
in derPlenar-Versammlung............................................................. 142
B.
in den Abtheilungen............................................................................ 142
Stellvertreter der Vorsitzenden
.
143
A.
in der Plenar-Versammlung
B.
in den Abtheilungen............................................................................ 144
,...................................................... 143
3)
Schriftführer................................................................................................. 144
4)
Mitglieder der ständigen Deputation.................................................... 145
.
5)
Vertrauensmänner behufs Wahl der ständigen Deputation
6)
Vor-Antragsteller...................................................................................... 149
.
147
7)
Gutachten-Erstatter
8)
Bericht-Erstatter...................................................................................... 153
9)
Redner und Antragsteller........................................................................... 156
151
V. Anhang: Verzeichnis des 3ilhaltes des ersten Randes der Verhand lungen des VI. Deutschen Iuristentages.
W* Die Römische Zahl im Register-Bande bezeichnet de« Iuristentag, die erste Arabische Zahl den Band, die zweite Arabische Zahl die Seite.
Vorwort. Den Mitgliedern des großen vaterländischen Juristen-Vereines überreichen wir den die bisherigen Arbeiten desselben umfassenden Re
gister-Band. Er wird — so hoffen wir — öffentliches und vollgiltiges Zeug
niß ablegen, daß der Deutsche Iuristentag nicht nur die Einigung des ganzen ungeschmälerten Deutschlands auf dem Rechtsgebiete mit Ent
schiedenheit angestrebt, sondern auch diejenigen großen Rechts-Prinzipien
und Reformen, welche die Grundpfeiler der Rechtseinheit zu bilden tauglich, mit Eifer aufgesucht, mit Gründlichkeit berathen und mit Be
sonnenheit verkündet hat. Mit dem Rückblicke auf die Vergangenheit, welchen der RegisterBand nns gewährt, verbinden wir einen Blick in die Zukunft. Wie steht es fortan mit der Existenz-Berechtigung des Deutschen
Juristentages, die ja allein abhängig ist von der Möglichkeit,
eine
fruchtreiche Thätigkeit zu entfalten?
Als der Deutsche Juristentag gegründet wurde, waren sämmtliche Deutsche Lande durch ein politisches Band vereinigt, welches zwar überaus schwach, aber immerhin ein Band war.
Alles Streben war
dahin gerichtet, dieses Band zu stärken; allein die Frage, in welchen
bestimmten staatsrechtlichen Formen Deutschland fester geeinigt werden könne und solle, stand noch weitab int Hintergründe.
Man wagte bei
ben1 Verhandlungen des Zweiten Deutschen Juristentages (1861 in
Dresden) noch nicht einmal, das künftige Organ für eine gemeinsame
VI Deutsche Gesetzgebung anders als eine „Einrichtung" zu bezeichnen. So tief in Dunkel gehüllt erschienen die staatsrechtlichen Formen der zu
erringenden Einheit, daß man dieselben willig aus sich beruhen ließ und sich lediglich damit beschäftigte, welcher Inhalt auch ohne sie — mittelst der Einzelgesetzgebungen — als
gemeinsames Gut auf dem
Rechtsgebiete zur Geltung gebracht werden könne und solle. Der Juristentag durfte hoffen, daß diese Thätigkeit keine resultat
lose sein werde.
Denn es war in Deutschland keine legislative Kör
perschaft vorhanden, welche Ansehn und Macht genug besessen hätte, um jene Aufgabe selbst in die Hand nehmen zu können,
oder doch
wenigstens ungescheut den von dem Juristentage proklamirten Prinzipien
andere, eigene gegenüber zu stellen. daß
Es war vielmehr anzunehmen,
auch die bedeutendsten legislativen Faktoren — wo immer sich
Gelegenheit
communis
dazu
bieten würde — den von- dem Juristentage
als
opinio ausgesprochenen Grundsätzen möglichst Rechnung
tragen würden.
Und diese Hoffnung — wir könnten viele Beweise dafür anfüh ren — ist in der That nicht getäuscht worden. Der Deutsche Juristen
tag
durfte
sich als
ein — wenn
auch
mit blos
berathender
Stimme ausgestattetes — so doch von den Deutschen Regierun
gen und Landesvertretungen, ja von den mächtigsten Deutschen Fürsten anerkanntes Deutsches „Vorparlament ad hoc" betrachten, dessen Legitimation zwar lediglich auf der Liebe zur Sache und dem inne
ren Berufe der einzelnen Mitglieder beruhte, indeß nirgends in einer sein Ansehn wirksam beeinträchtigenden Weise angezweifelt wurde. Durch die jüngsten Ereignisse hat sich die Sachlage völlig geän
dert.
Die Frage nach den einigenden staatsrechtlichen Formen
ist dergestalt in den Vordergrund getreten, daß vor ihr jede andere Frage verschwindet.
Sie ist es, welche alle Gemüther ausschließlich
beschäftigt und beschäftigen muß, da nicht einmal jenes lose Band mehr
existirt, welches einst das ganze Vaterland umschloß, und Deutschland zur Zeit in drei große Theile auseinandergefallen erscheint.
Es kann
sich im Augenblicke nicht darum handeln, welche civil- und triminal-
rechtlichen Institutionen das diorbdeutsche Parlament und die Gesetz-
VII gebung der Süddeutschen Staaten ins Leben rufen soll, sondern einzig
und allein darum, auf welchem Wege und in welcher Form möglichst bald eine gemeinsame Legislation für Nord- und Süddeutschland her
gestellt werden kann. Der Lösung dieser Frage ist der Deutsche Iuristentag nicht ge
wachsen.
Er würde auch, falls die Schaffung einer gemeinsamen ge
setzgeberischen Gewalt für Nord- und Süddeutschland vorläufig miß
lingen sollte, nicht der Aufgabe gewachsen sein, das legislatorische Band
zwischen dem Norden und Süden irgendwie zu ersetzen, und weder bei dem großen Norddeutschen Reichstage, noch bei den Süddeutschen ge setzgeberischen
Gewalten
die
für
eine Vermittler-Rolle nothwendige
Autorität zu erringen und zu behaupten vermögen. Gelänge aber jene Vereinigung, so wäre der Einfluß des Juristen
tages erst recht absorbirt durch das allgemeine Deutsche Parla
ment, welches — entsprungen aus Volkswahlen und zweifellos auch
die bedentendsten theoretischen und
praktischen Juristen in
sich um
schließend — in gerechtem Selbstgefühle wenig Gewicht auf die Aus
sprüche einer anderen, nicht aus Wahlen, sondern aus eigener Ent schließung hervorgegangenen Versammlung legen würde.
Hiernach bleibt auf alle Fälle als alleiniger Zweck für den Deut schen Juristentag eine rein theoretische Aufgabe: die Förderung qer
Rechtswissenschaft, stehen.
Ob aber hierzu nicht kleinere^Kreise viel
geeigneter sind, als unser mitgliederreicher Verein; ob hierzu nicht ein
längerer Zusammentritt als der allein mögliche von drei oder vier
Tagen erforderlich;
ob gerade die strebendsten junstischen Kräfte sich
nicht lieber dem Deutschen
oder
auch dem nur Norddeutschen
Parlamente als dem Juristentage widmen werden; ob nicht hier
durch schon jetzt ein fühlbarer Mangel an Arbeitskräften und durch das verminderte Ansehn, den verminderten Einfluß des Juristentages eine Abnahme der Arbeitslust innerhalb des Vereins bewirkt werden
wird; ob dann nicht die dringende Gefahr vorhanden ist, daß der Juristentag von seiner früheren Höhe zu einem wesentlich „geselligen
Vereine" herabsinkt: dies sind Fragen, die unseres Erachtens unschwer zu beantworten sind.
VIII Für uns steht es daher fest, und viele Männer, die als eifrige Mitarbeiter für die bisherigen Zwecke des Juristentages erprobt sind,
theilen unsere Ansicht:
„Der Deutsche Juristentag hat die äußersten
Marksteine seiner Wirksamkeit erreicht!" Seine Arbeiten, seine Bestre bungen werden der Nation unvergeßlich fein; feine Beschlüsse werden
auf die Gestaltung der Zukunft um so nachhaltigeren Einfluß ausüben, je weniger die Autorität seiner Aussprüche durch einen langsamen To deskampf abgeschwächt wird. — Die Lehren der Todten Pflegen williger befolgt zu werden, als die der Lebenden; williger mit Recht, als die Lehren Derer, welche nur ein Scheinleben führen.
In dieser Ueberzeugung
bieten wir den
unserem Vereine als eine letzte Gabe dar.
gegenwärtigen Band
Möge derselbe auch unserer
Thätigkeit ein freundliches Andenken bewahren!
Berlin, im Dezember 1866.
Das Schriftführer-Amt der ständigen Deputation. Hiersemenzel.
Derzerchniß des Inhalts der Verhandlungen der ersten fünf Zuristmtage nach der Aeitfolge-
Erster Juristentag. Seite
Vorlagen, welche vor der Berathung ge druckt worden. Nr. 1.
Vorläufige Ordnung für den Deutschen Juristentag ...
3
Nr. 2.
Antrag des Obergerichtsraths Bähr in Kassel.........................
7
Nr. 3.
Ueber
einige Vorfragen,
Prozeß-Gesetzgebung,
betreffend
von
die
einheitliche Civil-
Obertribunalsrath
Dr. Waldeck
9
in Berlin.........................................................................
Nr. 4.
Ueber die Nothwendigkeit eines allgeineinen Strafgesetzbuches,
von Appellationsgerichtsrath v. Kraewel in Naumburg Nr. 4 a.
.
.
37
Zusatzantrag des Ober - Staatsanwalts Dr. Frh. v. Groß
aus Eisenach zu dem Anträge des Appellationsgerichtsraths v. Kraewel in Naumburg...........................................................................59 Nr. 5.
Antrag des Geh. Raths,
Prof. Dr. Mittermaier in Hei
delberg ....................................................................................... 60
Nr. 6. Nr
7.
Nr. 8.
Antrag des Prof. Dr. Wahlberg in Wien....................................... 63
Antrag des Kammergerichtsraths Buddee in Berlin Schreiben bunals
des Zweiten
Dr.
Präsidenten des
Bornemann
in
Berlin
an
Königl.
...
Obertri-
die Kommission
der Juristischen Gesellschaft für Ausschreibung eines Deut schen Juristentages............................................................... 66 Nr. 9 a—d. der Drucksachen enthielten Mitglieder-Verzeichnisse.
64
2
Sette Nr. 10.
Antrag des Rechtsanwalts Lewald in Berlin
Nr. 11.
Die Nothwendigkeit einer schleunigen Reform der Gesetz
....
70
gebung über die Deutsche stille Gesellschaft, von Stadtrichter Primker in Breslau..................................................................
72
Ungedruckte Anträge. I.
Entwurf eines Statuts und einer Geschäftsordnung für den
Deutschen Juristentag,
von
Notar Dr.
Nchatzy in Rei
chenberg in Böhmen................................................................ 111
II.
Antrag des Assessors Dulheuer in Duisburg, betreffend die Organisation des Deutschen Juristentages........................... 121
III.
Antrag des Obertribunalraths Frh. v. Sternenfels in Stutt gart, betreffend die Erwählung der „Preuß. Gerichts-Zeitung"
zum Organ des Deutschen Juristentages.........................124 IV. V. VI.
VII. VIII.
IX.
Antrag des Obertribunalsraths Meyer in Berlin....
125
Antrag deß Advokat-Anwalts Justizrath König in Cleve
.
126
Anträge des Geh. Raths, Prof. Dr. Mittermaier in Heidelberg
127
Antrag des Prof. Dr. Unger in Wien.................................... 128 Antrag des Advokaten und Notars Judeich in Dresden Antrag
des
Staatsanwalts
a.
D.
Dr.
Klauhold
.
129
in
Hamburg......................................................
131
X.
Antrag des Privat-Dvzenten Dr. v. Holtzendorff in Berlin
132
XL
Antrag des Notars Dr. Uchatzy in Reichenberg ....
133
Antrag des Kreisrichters Zenthöfer in Nicolai
134
XII. XIII.
....
Antrag des Rechtsanwalts, Kreisjustizrath a. D. Dr. Straß
in Berlin......................................................................................... 1A8
XIV. XV.
XVI. XVII.
XVIII.
Antrag des Rechtsanwalts
und Notars Krieger in Goldap
139
Antrag des Advokaten Dr. Mayersohn in Aschaffenburg
.
.
.
143
Antrag des Advokatur-Kandidaten Dr. Costa in Laibach
.
144
Antrag des Gerichts-Assessors Sutro in Münster
Antrag des Prof. Dr.Aegidi
.
141
inHamburg................................ 146
Alphabetisches Verzeichniß der Mitglieder des Deutschen Juristentages
147
Programm für den Ersten DeutschenJuristentag................................ .171 Stenographische Berichte.
Erste Plenar-Sitzung des Deutschen Juristentages am Dienstag den 28.
August 1860
......................................................................
Zweite Plenar-Sitzung des Deutschen Juristentages am Donnerstag den 30. August................................................................. 200
177
3
Seite
Protokolle. Plenar-Sitzung am 28. August...................................................................
305
Sitzung der Ersten Abtheilung am 28. August.....................................
308
Sitzung der Ersten Abtheilung am 29. August.....................................
311
Sitzung der Zweiten Abtheilung am 28. August.....................................
314
Sitzung der Zweiten Abtheilung am 29. August.....................................
315
Sitzung der Dritten Abtheilung am 28. August.....................................
318
Sitzung der Dritten Abtheilung am 29. August.......
322
Sitzung der Vierten Abtheilung am 28. August.....................................
327
Sitzung der Vierten Abtheilung am 29. August.....................................
Plenar-Sitzung am 30. August...................................................................
330 336
Verzeichniß der Mitglieder des Deutschen Juristentages nach Ländern
351
Zweiter Juristentag. Erster Band. Statuten des Deutschen Juriftentages. Mitglieder-Verzeichnisse für 1861.
Alphabetisches Verzeichniß derjenigen Mitglieder, welche
A.
dem Verein schon im Jahre 1860 angehörten. Verzeichniß derjenigen Mitglieder des Deutschen Juristen
B.
tages,welche dem Verein schon im Jahre 1860 angehör
ten, nach Staaten geordnet.
Gutachten. Nr. 1.
Gutachten über die fünf Vorschläge des Obertribunalsraths
Dr. Waldeck (S. 9 — 36
der Verhandlungen des Ersten
Deutschen Juristentages)............................................................. A.
1
Gutachten des Obertribunalraths Dr. Frh. v. Sternen
fels zu Stuttgart.....................................................
3
I. Ob mit der Angabe der thatsächlichen Behauptungen
in Klage, Einrede, Replik rc. die Angabe der Be
weismittel zu verbinden ist?.............................. II. Sollen Beweis - Interlokute appellabel sein?
.
3 .
9
III. Ob die Vertretung durch einen Rechtsanwalt obli gatorisch zu machen?......................................
18
IV. Ob eine Abweisung der Klage per decretum zu zulassen
..............................................................
V. Ob das Rechtsmittel letzter Instanz die Sache in
vollem Umfange, oder, mit Ausschluß der thatsäch1*
21
4
Seite lichen
Würdigung,
neben Kompetenzüberschreitung
und gewissen Prozedurfehlern, nur die Anwendung und Auslegung des Gesetzes zur Entscheidung des
höchsten Gerichtshofes bringen soÜ?................................ 25
B.
Gutachten
Andre zu
des Obergerichts-Anwalts Di\
Osnabrück..............................................................................
36
Gutachten des Professors Dr. Planck zu Kiel...
C.
I. II
66
Bemerkungen zurGerichtsverfassung.................................... 67
Bemerkungen das Verfahrenbetreffend
.
....
71
,....................................................... 71
a.
Allgemeines
b.
Die Abgrenzung des Beweisfahrens und die Be weis - Interlokute.............................................................. 78
Trennung des sog. ersten und des Beweisver78
verfahrens .
Nr. 2 .
1.
Inhalt des ersten Verfahrens
....
79
2.
Richterliche Erledigung des ersten Abschnitts
83
3.
Anfechtbarkeit des richterlichen Bescheides
89
.
Gutachten über drei auf das Verfahren in bürgerlichen Rechts-
streitigkeiten bezügliche Gesehgebungsfragen.......................................93 A.
Gutachten des Hofgerichtsraths Eduard Brauer in Bruchsal
95
Zu Frage
I.
Soll
die
Thätigkeit der Staatsanwaltschaft auch
auf bürgerliche Rechtsstreitigkeitell ausgedehnt wer den? und inwieweit?................................................. 96
II.
Soll der Schwerpunkt des nach dein Grundsatz der
Oeffentlichkeit und Mündlichkeit zu regelnden Ver fahrens in bürgerlichen Streitsachen in der münd
lichen Verhandlung oder in dem als Grundlage die
nenden
schriftlichen Vorverfahren liegen,
nament
lich was das Verfahren in erster Instanz betrifft? III.
99
Soll, was den Beweis in bürgerlichen Streitsachen betrifft, das Urtheil nach freier richterlicher Ueber
zeugung ohne B.
I II. III.
Nr. 3
festbindende Beweisregeln erfolgen?
Gutachten des Kammergerichtsraths Plathner zu Berlin
Die Zuziehung der Staatsanwaltschaft
....
Die Bedeutung der mündlichen Verhandlung
.
.
104
109 109
116
Beweisregeln........................................................................ 122
Gutachten über drei das bürgerliche Reckt betreffende Gesetz gebungsfragen, von Professor Dr. Unger in Wien
.
.
.
126
5
Seite Nr. 4.
Gutachten über den Antrag des Rechtsanwalts Lewald und
die dazu gestellten Nebenanträge (S. 70, 71, 246 — 258,
323 — 325, 344, 345 der Verhandlungen des Ersten Deut schen Juristentages)............................................................. 129 A.
87.
nachdem Obergerichts - Advokat Eller aus
Mannheim beantragt hatte,
statt „kein" (Hinderniß), umgekehrt zu sagen, „ein;" HL 2, 80. Advokat Fries aus Weimar abzulehnen, HI. 2, 82.
aber,
wenigstens den Abtheilungs - Antrag
53 und Hof-
und Gerichts-Advokat Dr. Berger aus Wien, die derzeit
bestehende Verschiedenheit hervorzuheben,
ni 2, 85.
3) Antrag des Prof. Dr. Wahlberg aus Wien: „Der Deutsche Juristentag wolle eine Kommission von Juristen ver schiedener Deutscher Staaten bilden, welche über „Krug's Ideen zu
bis zum nächsten
einer gemeinsamen Deutschen Strafgesetzgebung"
Juristentag ein umfassendes Gutachten abzugeben hat, und hierfür
folgendes Verfahren vorzeichnen: Jedes Konunissionsmitglied hat
während der
Jahresfrist vom
Standpunkt seiner ^andesgesehgebung den Krug'schen
Entwurf
zu beurtheilen und dabei den Gesichtspunkt festzuhalten, ob und inwieweit sich eine Vereinbarung seines Landesgesehbuches
mit
diesem Entwürfe, und sei es auch nur annäherungsweise,
aus
führen läßt.
Die ständige Deputation des Juristentages hat sodann auf Grund lage der eingelaufenen Separatgutachten aus der Mitte der Kom mission ein Referat hervorgehen zu lassen, und dieses Referat mit
den geeigneten Vorschlägen ist dem
nächsten Juristentage zur Be
rathung in pleno vorzulegen ;" I 63. in der Dritten (s.
Abtheilung zugleich mit dem v. Kräwel'schen Anträge
oben unter Ziff.
gemäß abgelehnt.
1.)
berathen
und
dein Anträge
des Berichterstatters
I- 319. 321
4) Weitere (s. oben zu Ziff. 2.) Anträge des Appellationsgerichts-Raths
v. Kräwel aus Naumburg a/S.: a) „Wenn das allgemeine Deutsche Strafgesetzbuch absolute Strafen,
wie die Todes-
und lebenswierige Zuchthausstrafe androht,
so ist
dem Richter zugleich die Möglichkeit zu geben, wegen des Hinzu tretens von Milderungsgründen auch auf geringere als die absolute Strafe zu erkennen. b) Ueberhaupt
ist das Strafmaß so zu
erweitern,
daß der Richter
bei der Strafabmessung auch auf außergewöhnliche Schärfungs- und Milderungsgrüvde Rücksicht nehmen kann.
Ein geringstes Straf
maß ist nur ausnahmsweise festzusetzen. c) Verordnet das allgemeine
Deutsche
Strafgesetzbuch
wegen
hinzu
tretender erschwerender Umstände eine Verschärfung der Strafe, so
ist in der Regel der Richter zu dieser Strafschärfung wohl zu er mächtigen,
nicht aber zu zwingen,
daß er allemal diese Straf
schärfung eintreten lassen muß," in. 1, Vorl. Nr. 11. welche der Antragsteller in der Dritten Abtheilung (des Dritten Juristen-
54 tageS) in dem Satze unter b. durch die Worte nach „Richter": „sogar beim
Schwurgerichtsverfahren" ergänzte.
HL 2, 388.
Es wurde nun a) von dem Dritten Juristentage beschlossen:
aa) in der Dritten Abtheilung: «) statt des Satzes unter a.,
mit dem sich der Berichterstatter, Prof. Dr. Wahlberg
aus Wien, einverstanden erklärt, m. 2, 383.
und in dessen zweiten Theil der Obertribunalsrath v. Seckendorff aus Berlin die Worte
„dem Richter"
abzustreichen beantragt hatte, DL 2, 386 393.
gemäß dem Anträge des Prof. Dr. v. Holtzendorff
aus Berlin, dem sich der Antragsteller angeschlossen; DI. 2, 386 402.
zu sagen: absolute Strafandrohungen (Strafbestim mungen) [b. h. nicht Strafen, in. 2, 397 405 77.] sind
grundsätzlich zu verwerfen, m. 2, 403. wodurch auch der v. Seckendorff'sche Berbesserurlgsan-
trag (mit dem v. Kräwel'schen Satze a.) sich erledigte; m. 2, 404.
(?) die in den Sätzen b. und c. enthaltenen, auf Straf
milderung, Strafabmassung und Strafschärfung bezüg liche Anträge aber, hinsichtlich
deren Rechtsanwalt Sabarth aus Rati-
bor den Wegfall der von dem Antragsteller neuerdings
eingefügten Worte: „sogar" u. s. w. beantragt hatte, in. 2, 392. nach dem Anträge
des Prof. Dr.
v. Holtzendorff,
m. 2, 401.
der ständigen Deputation zur Vorbereitung für den nächsten Juristentag zu überweisen; HI. 2, 404.
bb) in
der
gleichen.
Plenar-Versammlung
vom 28.
August
1862
des
UI. 2, 87 s.
b) In den über diese Sätze der ständigen Deputation erstatteten Gut
achten kam der Obertribunalsrath v. Tippelskirch aus Berlin, in dem er den Satz c. unbedenklich fand
über den Satz b. verbreitete,
ters, aus besonderen
und sich des Weiteren nur
dahin, daß das Ermessen des Rich
Gründen unter das
niedrigste Maß
der
or
dentlichen Strafe herabzugehen, durch Aufftellung bestimmter Mil
derungsgründe und durch Bezeichnung eines gewissen Maaßes der
55 alsdann
eintretenben
außerordentlichen
Strafe zu beschränken sei;
IV. 1, 157—170 Professor Dr. Wahlberg aus Wien aber gelangte dahin, die Ab lehnung des Satzes b. und die Annahme des Satzes e.zu empfehlen.
IV. 1, 179-198 c) Beim Vierten Juristentage stellte
aa) in der Dritten Abtheilung
der Berichterstatter,
Privatdozent
Dr. Merkel aus Gießen, zunächst, indem er seine Ansicht in Betreff des Satzes b. entwickelte, folgende Anträge:
„Der Juristentag möge erklären: 1) Der Juristentag verwirft die Kräwel'schen Anträge
Nr. 3 und 4; 2) erklärt,
Unterscheidung zwischen Strafaus
daß die
messungsgründen und Strafänderungsgründen, wie sie gegenwärtig in unseren Gesetzen fixirt ist, als
eine prinziplose aufzugeben sei; 3) daß dagegen der
ordentliche Strafmaßstab
mit
seinen Gliederungen, begründet in den konstitutiven Elementen und
der
besonderen
Verbrechensthatbeftände
der Steigerungen und Verbindungen,
deren
diese Elemente fähig sind, zu unterscheiden sei von
allgemeinen
und
Strafände
speziellen
rungsgründen.
4) Allgemeine Milderungögründe sind solche,
rechenbarkeit betreffende Momente,
die Zu
welche in ihrer
höchsten Steigerung die Strafbarkeit vollständig aus schließen.
Dahin gehören: geminderte Zurechnungs
fähigkeit, Jugend,
Befehl,
Pflichten-
allgemeinen Milderungsgründen
gegenüber
Nothstand,
konstikt. 5) Diesen
ist ein Minimalsatz nicht festzuhalten. 6) Spezielle Strafänderungsgründe sind
außerhalb
des besonderen Thatbestandes liegende Mo
mente, welche die durch jenen begründete Strafpflicht
in irgend einem nach den verschiedenen Verbrechensarten verschiedenen Maße mindern
oder
erhöhen!"
IV. *2, 220 s.
Der Antragsteller aber formutirte den gedachten Sah b. zur Verdeutli chung in folgender Weise:
„Der Deutsche Juristentag möge als seine Ueberzeugung aüssprechen:
56
Es sei nothwendig, daß das Allgemeine Deutsche Strafgesetzbuch
Befugniß
dem Richter die
einräume,
unter
das
(gewöhnliche
oder wie auf den Vorschlag des Advokaten Dr. Schaffrath aus Dresden von
dem
verbessert wurde)
Antragsteller
ordentliche
Strafmaß herabzugehen, und dann ein noch geringeres, außer ordentliches Strafmaß anzuwenden, wenn
nach seinem Er
messen selbst die geringste der That angedrohte Strafe mit de ren Strafbarkeit nicht in richtigem Verhältniß steht."
IV. 2. 221.
Sodann stellte noch Gerichts-Assessor Dr. Rubo aus Berlin den Antrag,
zu beschließen: „Daß der Richter ermächtigt sein solle, für den Fall mildernder
-
Umstände unter das geringste gesetzliche Strafmaß herabzugehen/' den er
auf Vorschlag
des
Vorsitzenden,
General-Staatsanwalt Dr.
Schwarze aus Dresden, durch die Worte ergänzte:
„ohne durch
eine im Gesetze hierfür festgesetzte Strafgrenze be
schrankt zu sein". Es wurde aber sowohl der Rubo'sche als auch der v. Kräwel'sche Antrag
abgelehnt, IV. 2, 228. 230. worauf der Berichterstatter seine sämmtlichen Anträge, der Antragsteller aber
den
Satz
c.
mit Genehmigung
der
Versammlung zurückzog.
IV.
2, 230 f.
5. Antrag des Rechtsanwalts Fries aus Weimar: „Der Deutsche Juristentag wolle erklären, daß die Todesstrafe,
als mit den Grundsätzen einer richtigen
einbar, abzuschaffen sei."
In Betreff dieses, als verspätet eingebracht, gesordnung des Dritten Juristentages
Strafgesetzgebung
unver
m 1, Borl. Nr. 22.
gesetzten
nicht mehr
und
deshalb
auf
die Ta
auch von der
Plenar-Versammlung vom 28. August 1862, bei welcher er aus Veranlassung
des v. Kräwel'schen
Antrages (oben zu Ziff. 2.) zur Sprache kam, nicht in
die Hand genommenen Antrages, (in. 2, 368 86.) stellten a) in der Dritten Abtheilung des Vierten Juristentages der Berichterstat
ter, Sektionschef Dr. v. Hye-Gtuneck aus Wien, folgenden Antrag:
„Der Deutsche Juristentag spricht es als seine Ueberzeugung aus: 1) Die allmälige völlige Abschaffung der Todesstrafe ist eine
gebieterische Forderung der fortschreitenden Civilisation, und es seien daher
die bestehenden Strafensysteme namentlich
auch in dieser Zielrichtung entsprechend umzugestalten. 2) Die Todesstrafe sei aber auch jetzt schon,
nämlich in
dem alsbald zu erlassenden gemeinsamen Deutschen Straf
gesetze — außer den Fällen des Kriegs- und Stand- und
57 bei Meutereien des Seerechts — auf zwei Verbrechen zu
beschränken, nämlich: a) auf den mit überlegtem Vorsatze ausgeführten Mord
eines Menschen und
b) auf hochverräterische Angriffe gegen die körper
liche Sicherheit
der Person des Staats
oberhauptes. 3) Die Todesstrafe nicht
absolut
sei
in diesen Fällen im Gesetze
selbst
anzudrohen,
sondern dem
erkennenden
Gerichtshöfe sei freizulassen, bei überwiegenden Milderungsumständen
statt
derselben
auf
lebenswierige
zeitliche Freiheitsstrafe zu erkennen."
oder selbst
IV. 2, 231.
Advokat Dr. Schaffrgth aus Dresden aber denselben Antrag, wie Fries, nur ohne Anführung des Grundes, IV. 2, 232.
und
Hof-
und Gerichts-Advokat
Dr.
Mühlfeld
v.
aus
Wien
den
Antrag:
„Der Juristentag spricht als seine Ueberzeugung aus:
Die Todesstrafe soll in einem allgemeinen Deutschen Straf
gesetzbuche, außer den Fällen des Kriegs-
bei Meutereien, keinen Platz finden."
und des Seerechts
IV. 2, 232.
Es ward nun der Fries-Schaffrath'sche Antrag mit
schwacher
Majori
tät und der v. Mühlfeld'sche mit 41 gegen 40 Stimmen abgelehnt, und wurden die drei Theile des v. Hye'schen Antrages, der dritte jedoch
nur, dem Anträge von Dr. Schaffrath gemäß, unter Fortlassung der Worte: „bei überwiegenden Milderungs-Gründen,"
angenommen.
b) In der Plenar - Versammlung vom 28. August
IV. 2, 232 f. 1863
wiederholte
Advokat v. Mühlfeld seinen in der Abtheilung gestellten Antrag, IV. 2,102. und wurde derselbe, in seinen beiden Theilen (Regel — Ausnahme) zur
Abstimmung gebracht, mit überwiegender Mehrheit angenommen. IVs 2, 104 f. 6) Antrag des Hofgerichts-Raths v. Stößer zu Bruchsal: „Der Deutsche Juristentag wolle als
sprechen,
daß
seine Rechtsüberzeugung aus
entehrende Strafen dem Gerechtigkeits - und Besse
rungszwecke
der Strafe widersprechen und daß solche deshalb bei
Bearbeitung
eines gemeinsamen Deutschen Strafgesetzbuches keine
Aufnahme finden mögen."
IH. 1, Borl. Nr. 12.
a) In der Dritten Abtheilung stellte der Berichterstatter, Sektionschef Dr. v. Hye-Gluneck folgende Anträge:
,,Der Deutsche Juristentag spricht es als seine Ueberzeugung aus, daß es von der Gerechtigkeit gebieterisch gefordert und gleichmä-
ßig durch den Befserungszweck der Strafe, durch die Humanität, durch die heutigen sozialen Anschauungen, sowie durch den Stand der Kultur des Deutschen Volkes dringend empfohlen sei, in dem künftigen Deutschen gemeinsamen Strafgesetze in Beziehung auf die entehrenden Strafen an folgenden Grundsätzen fest zuhalten: 1) Alle schon ihrer Qualifikation nach einen das Ehrgefüheines jeden Menschen erstickenden oder doch abstumpfenden Charakter einschließenden Strafen oder Verschärfungen der selben, wie z. B. die Ausstellung am Strafpfahle (Pran ger, Schandbühne und dergleichen), die Kettenstrafe und insbesondere jede Art von körperlicher Züchtigung (Stock prügel, Ruthenstreiche u. s. w.) haben unbedingt zu ent fallen. 2) Die in der Wissenschaft und in den bestehenden Strafge setzen unter dem Namen entehrender Straffolgen bekannt ten Verluste a) der Ehren-, b) der sogenannten politischen oder staatsbürgerlichen, c) der Dienst- oder Amts- und d) der gemeinen bürgerlichen Rechte sollen kraft des Ge setzes oder durch besonderes richterliches Straf-Erkenntniß nur mit der Strafe für solche strafbare Handlungen ver bunden werden, welche selbst vermöge ihrer inneren Be schaffenheit als entehrend gelten, nämlich auf einer ver ächtlichen, ehrlosen Gesinnung beruhen. 3) Es hat aber auch bei den strafbaren Handlungen der er wähnten Kategorie in der Regel mit der Erlöschung der Strafe überhaupt auch die Fähigkeit zur Wiedererlangung der verlorenen Ehren-, politischen und Dienst-Rechte und die Berechtigung zur Wiederausübung der entzogenen ge meinen bürgerlichen Rechte ohne Weiteres einzutreten, und hur in solchen Fällen, wo eine strafbare Handlung auf besondere Niederträchtigkeit oder Bosheit des Schuldigen schließen läßt, sowie bei Gewohnheitsverbrechern soll es dem erkennenden Gerichte freistehen, die Fortdauer der Unfähigkeit zur Wiedererwerbung und beziehungsweise Wiederausübung der genannten vier Kategorien von Rech ten noch einige Zeit über das Ende der Strafe hinaus, jedoch in einer der verhängten Strafe entsprechenden Daueroder Zeit-Skala, und höchstens auf 10 Jahre nach Er löschung der Strafe auszusprechen.
4) Bei allen übrigen strafbaren Handlungen soll während der
Dauer der Freiheitsstrafe nur die Ausübung der genann
ten vier Kategorien von Rechten ruhen, ihre Untersagung
daher nach Erlöschung der Strafe von selbst entfallen. 5) Das
Begnadigungsrecht
hauptes)
ist auch
der
(des
Krone
in Beziehung
Staatsober
auf die gänzliche und
theilweise Nachsicht dieser Straffolgen im vollsten Umfange aufrecht zu erhalten.
6) Es
seien
diese
des
Bestimmungen
Strafgesetzes rückwirkend
auch
auf
künftigen
Deutschen
alle nach den frühe
ren Gesetzen ausgesprochenen Verurtheilungen in Anwen
dung zu bringen, in so weit diese Bestimmungen für den Verurtheilten
gesetze."
günstiger
sind,
als die bisherigen Straf
in. 2, 410 f.
Dieselben wurden angenommen, und zwar der Antrag sub Ziff. 1,nach
dem Rechtsanwalt Sabarth aus Ratibor einen von ihm darauf, auch die Brand markung unter die Beispiele der Ziff. 1.
des Antrages des Berichterstatters
autzunehmen, gestellten Antrag auf bie Aeußerung
des Letzteren, daß diese
Strafart nirgends und gewiß in keinem Deutschen Gesetze
mehr
vorkomme,
wieder zurückgenommen hatte; HI. 2, 417 f.
der Antrag sub Ziff. 2., dem Anträge des Advokaten Dr. Schaffrath
(dem der Berichterstatter beitrat) gemäß, unter Beifügungder Worte nach „beruhen": „und deshalb nach der allgemeinen Meinung entehrend sind,"
in. 2, 430, 434, 436. wodurch sich ein Antrag des Geh. Raths, Prof. Dr. v. Wächter aus
Leipzig, dahin lautend: „An Stelle des Absatzes 2 zu erklären:
daß von dem Gerichte der Emtritt
der in
dem
Strafgesetz
buche bestimmten Schmälerung der politischen und Ehrenrechte
nach der Natur des Verbrechens
auszusprechen
sei,
und zwar
entweder auf eine bestimmte Zeit oder aus eine unbestimmte;
daß aber im letzteren Falle das Gericht die Befugniß habe, nach dem Verhalten des Betreffenden
jene Folgen für
die Zukunft
wieder aufzuheben," m. 2, 432. erledigte; in. 2, 436. der Antrag sub Ziff.
3. unter
Verwerfung eines Verbesserungs
Vorschlages des Advokatur-Kandidaten Dr. Stern aus Wien, die Fähigkeit zur Wiedererlangung der Dienstrechte auszuschließen; HL 2, 437.
der
Antrag sub Ziff.
4. mit dem von Geh. Rath, Prof. Dr
v. Wächter beantragten und von dem Berichterstatter gebilligten Zusatze:
60
„daß dem Richter
auch bei Bestimmung der Art der Freiheits
geboten
strafe die Möglichkeit
werden
müsse,
dem
Umstande
Rechnung zu tragen, daß die Handlung nicht aus unehrenhafter Gesinnung hervorgegangen,
und daß zu diesem Zweck besondere
Strafarten einzuführen seien," HL 2, 432, 434, 437 f. die beiden letzten Punkte aber ohne Weiteres; HI.2,438.
dagegen abgelehnt der Antrag
des Rechtsanwalts Götting
aus Hil
desheim: 1)
„Der Juristentag spricht als seine Ueberzeugung aus:
daß die
Anträge des Herrn Berichterstatters als das Gerintzste,
was die Gerechtigkeit und der Besserungszweck der Strafe for
dert, anzunehmen seien."
2)
Er beschließt: daß der
Stößer'sche Antrag in seiner weiteren Tendenz an die
ständige Deputation zur weiteren Vorbereitung für den nächsten
Juristentag zurückverwiesen werde."
öl. 2, 438 f.
b) In der Plenar - Versammlung vom 28. August 1862 wurden die
Anträge der Dritten Abtheilung,
und
zwar
dem Anträge
des Hof- und
Gerichts-Advokaten v. Mühlfeld gemäß, HL 2, 94 f.
unter Wiederherstellung des (von dem mit der Redaktion der AbtheilungsBeschlüffe betrauten Ausschüße gestrichenen) Wortes „Kettenstrafe" in Ziff. 1., sämmtlich angenommen,
E.
in. 2, 95.
Gerichts-Berfaffung und gerichtliches Verfahren überhaupt. 1)
Ueber die Gerichts-Verfassung stellten
(neben auf andere Ge
genstände, — s. unten Ziff. 10 und Ziff. 8 a. — sich beziehenden Vorschlägen) a) Kreisgerichtsrath (jetzt Stadtgerichtsrath) Dr. Eberty aus Witten berg (jetzt in Berlin) folgende Anträge:
1)
„Die erste Aufgabe nationaler Civil - Gesetzgebung ist Einheit
in der Gerichts-Organisation.
2) 3)
Die Gerichte sind gleichförmig in Deutschland zu organisiren. Die Gerichts-Organisation muß auf
a)
b)
Jnamovibilität der Richter,
deren Befreiung von allen Geschäften außer dem Recht sprechen,
c)
Ausschließlichkeit der richterlichen Befugniß
auf dem Ge
biete des Rechtsstreits,
d)
Kollegial-Verfassung
gegründet werden." b) Staatsanwalt Hauschteck aus Stralsund aber folgende:
„Der Deutsche Juristentag wolle für die Reorganisation der Justiz-
Verfassung in Deutschland folgende Grundsätze als maßgebend an
erkennen :
1) Die für die erste Instanz zu errichtenden Kollegialgerichte sind
von jeder verwaltenden Thätigkeit
—
auch
der Justiz-Ver
waltung — zu befreien.
2) Eine Jurisdiktion von Einzeln-Richtern im bürgerlichen und Straf-Prozesse ist für „unwichtigere" Sachen, jedoch nur un
ter der Voraussetzung zulässig, daß dem Kollegialgerichte das Recht gesichert bleibt, jeden nach den gewöhnlichen Kompetenz-
Bestimmungen vor den Einzeln-Richter gehörigen Prozeß vor "sein eigenes Forum zu ziehen, sofern dies von einer Partei
oder der Staatsbehörde beantragt wird." in. 1, Borl. Nr. 18. Es wurde,
nachdem
diese Anträge
auf die Tagesordnung des Drit
ten .Juristentages gesetzt waren, von der Vierten Abtheilung desselben dem Anträge des Staatsanwalts Hauschteck selbst gemäß, DI. 2, 447 u. 511 f. 592. und von der Plenar-Versammlung vom 28. August 1862, HI. 2, 125 f.
beschlossen,
diese Anträge der ständigen Deputation zu überweisen. In den der ständigen Deputation als Vorbereitung der Verhandlungen
auf dem Vierten Juristentage erstatteten Gutachten erklärte sich a) Rechtsanwalt Ruhwandl aus München für die Sätze 1. und 2. des
Eberty'schen Antrages (IV. 1, 12 f.), nicht aber für die Unabfetzbarkeit aller
Richter (Ziff. 3 a. desselben Antrages), IV. 1, 13 f. hinsichlich der Ziff. 1 b. desselben und Ziff. 1. des Hauschteck'schen An
trages dafür:
„Es ist dahin zu strebeil, daß die Gerichte
von Geschäften außer
dem Rechtsprechen befreit werden, mit Ausnahme der Fälle, in de nen
ganz
entschiedene
Zweckmäßigkeitsrücksichten
entgegenstehen;
(wobei nur in so weit, als nicht in der Inanspruchnahme der Ge richtsvorstände und Parteivertreter
passende Mitwirkung zu finden
ist, die Staatsanwaltschaft zugezogen werden soll)," IV. 1, 16.
die Ziff. 1. litt. c. beziehungsweise als durch den
Beschluß des M-
ristentages über den Primker'schen Antrag (s. unten zu Ziff. 13.) erledigt
und
im Sinne
einer
Anforderung, daß kein zu einem „Rechtsstreit"
geeignetes Verhältniß der Beurtheilung der gewöhnlichen Gerichte sollte
entzogen und einer anderen Behörde unterstellt werden dürfen, als nicht zur
Annahme empfehlenswerth, IV. 1, 17 f. endlich die Ziff. 2. litt. d. Eberty's und Ziff. 2. Hauschteck's als durch
62 die Berathungen über die Waldeck'schen Anträge
erledigt, und gegen die in
der letzten Ziff. 2. ausgesprochene Voraussetzung; IV. 1, 17. b) Staatsanwalt Lienbacher aus Wien
für Einheit und Gleichförmigkeit der Gerichtsverfassung in Deutschland, für Unabsetzbarkeit der Richter, für die Befreiung der (Kollegial-) Gerichte von der verwaltenden Thätigkeit mit der durch die Rücksicht auf die Selbstständigkiet der Rechtspflege gegenüber Verwaltungs-Einflüssen und auf Geschäfts
für (Kollegial-) Gerichtshöfe
gebotenen Beschränkung,
förderung
Einzelrichler (je nach ihren Zuständigkeiten), dagegen wider des Hauschteck'schen Antrages enthaltene Voraussetzung.
für
und
die in Ziff. 2.
IV. 1, 263—275.
In der Vierten Abtheilung des Vierten Juriftentages wurde
zunächst
auf den Antrag des Berichterstatters, Obertribunalrath Faber aus Stuttgart,
unter Ablehnung eines von
dem Advokat-Anwalt Lingmann
aus Koblenz
dahin gestellten Verbesserungs-Antrages: „Die
erste Aufgabe einer
nationalen
Civilgesetzgebung
ist die
Herstellung einer den Bedürfnissen der Zeit entsprechenden Pro
zeßordnung und Gerichtsorganisation," nach welchem dann Nr. 3. des Eberty'schen
Antrages stehen
geblieben,
nur am Anfang statt „Gerichtsorganisation" zu sagen gewesen wäre: „Pro zeßordnung und Gerichtsverfassung," IV. 2, 332 f. beschlossen, zu erklären:
I. „Die Vorbedingung einer einheitlichen Deutschen Prozeßgefetzgebung ist Einheit in den Gnrndzügen der Gerichtsverfassung,"
IV. 2, 33.3.
sodann nach dem von dem Berichterstatter beantragten Eingangssatze:
II. „Die Gerichtsverfassung sämmtlicher Deutschen Staaten soll auf folgenden Grundsätzen beruhen," IV. 2, 336 f.
in der Hauptsache dem Anträge des Berichterstatters gemäß:
a) „in allen wichtigeren
schon in
bürgerlichen und
erster Instanz
kollegialisch
entscheiden
Strafsachen
gebildete
Gerichte.
Den
Einzelrichtern sind nur die leichteren Gesetzesübertretungen, fer ner die Streitsachen von geringerem Belange, sowie Sachen von dringlicher Natur zuzuweisen," IV. 2, 336 s. wobei nur die weiter von demselben (nach (aber
als
nicht besonders wichtig
thümlicher"
(Natur)
gestrichen
„dringlicher")
bezeichneten) Worte:
wurden,
dagegen
ein
„oder von
beantragten
sonst
dem
eigen
Advokat-
Anwalt Lingmann aus Koblenz gestellter Antrag auf Weglassung der Worte
„dringlicher oder sonst" entfiel, IV. 2, 336 f. ferner:
63 b) „Die Richter sind inamovibel. — Hierbei sind folgende nähere Be
stimmungen maßgebend:
kann gegen die Richter nur
1) Entlassung oder Zurücksetzung
durch Urtheil des Strafgerichts verfügt werden; 2) unfreiwillige
Versetzung
auf
eine
andere
Richterstelle von
gleichem Rang und Gehalt kann nur im Interesse der Rechts
pflege aus dringenden Gründen verfügt werden.
Diese Ver
fügung soll, wofern sie nicht durch Aenderungen in der Or ganisation der Gerichte oder Gerichtsbezirke veranlaßt ist, oder
ein sonstiger im Gesetze bestimmter
Ausnahmssall
vorliegt,
von der Justizaufsichts-Behörde nur nach vorgängigem Aus
spruche des höheren Gerichts, wodurch das Vorhandensein der gesetzlichen Erfordernisse anerkannt wird, getroffen werden;
3) die unfreiwillige Zurruhesetzung eines Richters soll gleichfalls
nur nach vorgängigem Ausspruche des höheren Gerichtes, wo durch das Vorhandensein der gesetzlichen
Erfordernisse aner
kannt wird, erfolgen," IV. 2, 343.
und zwar wiederum in der Hauptsache
nach den Vorschlägen des Be
richterstatters, mit Ausnahme der von denrselben weiter beantragten Worte,
— in Ziff 1. (nach Ziff.
2. (nach
„des Straf-")
„oder
Disziplinar-"
(Gerichtes),
in
„höhern Gerichtes") „oder einer Richterkommission," sowie
des Satzes (nach „getroffen werden"):
„Die vorübergehende Verwendung eines Richters auf einer anderen Stelle ist bis zu
einer gesetzlich bestimmten Dauer ohne Verneh
mung des höheren Gerichtes zulässig," und in Ziff. 3. der Worte (nach „Richters"): „vor dem Eintritt einer gesetzlich bestimmten Altersgrenze" und (nach „Gerichts-"): „oder einer Rich
terkommission," IV. 2, 340 f.. 343.
endlich, dem Anträge des Berichterstatters gemäß, IV. 2, 346. unter
Ablehnung
eines
Verbefferungs - Antrages
des
Advokaten Dr.
Dumont aus Mainz: „Es soll stets eine Trennung der Rechtsprechung von der Verwal
tung, der freiwilligen von der unfteiwilligen Gerichtsbarkeit statt
finden," IV. 2, 346. 348. als Schlußsatz: c) „Das Richteramt
ist von allen seiner Natur fremden Geschäften
namentlich aus dem Gebiete der Verwaltung, rein zu halten, soweit nicht durch
dringende Gründe der Zweckmäßigkeit
boten sind." IV. 2, 346. 348. (Gesammt-Beschluß siehe IV. 2, 343. Note).
Ausnahmen ge
64 Weiter wurde noch, dem Anträge des Berichterstatters gemäß, zu Ziff. 3 c. der Eberty'schen Anträge beschlossen:
„In Erwägung, daß der Juristentag bereits früher für den Grund
satz sich erklärt hat, es haben die Gerichte
in
allen
Fällen über
ihre Kompetenz selbst und ausschließlich zu entscheiden, in Erwä
gung sodann, daß die weitere Frage, ob, und bejahenden Falles in
welchem Umfange Streitsachen des öffentlichen Rechtes den Civilgerichten zugewiesen werden sollen, keinesfalls für den gegenwärtigen Juristentag vorbereitet ist, über Vorschlag unter Nr.
3. litt. c.
zur Tagesordnung überzugehen," IV. 2, 348 f.
,
und sodann den Hauschteck'schen Antrag (dessen Ziff. 1. sich
schon durch
die bisher angeführten Beschlüsse erledigt hatte) unter Ziff. 2. abzulehnen. IV. 2, 349. Diese Abtheilungs - Beschlüsse
wurden zur Kenntniß der Plenar-Ver
sammlung vom 28. August 1863 gebracht.
IV. 2, 116—123.
2) In Bezug auf die Errichtung eines gemeinsamen Deutschen Ge
richtshofes wurde ein in einem Schreiben des Zweiten Präsidenten des Kgl. Obertribunals Dr. Bornemann in Berlin an die Kommission
der Juristi
schen Gesellschaft für Ausschreibung eines Deutschen Juristentages enthaltener Satz:
„Zu einer Einheit in der Rechtsanwendung kann nur ein höch ster Gerichtshof führen, dessen Zusammensetzung, dauerndes oder zeitweises Zusammentreten
und Wirkungskreis näher
zu
erwägen
sein wird," L (16.
in der Vierten Abtheilung von dem Vorsitzenden
derselben dahin als
Antrag formulirt: „Der Deutsche Juristentag wolle beschließen:
Zu einer Einheit in
der Rechtsanwendung kann nur Ein höchster Gerichtshof führen,"
dem
mit
von
Obertribunalrath
Frh. > v.
Sternenfels aus Stuttgart
und Obergerichtsrath Griesebach aus Hameln a/W. beantragten Zusatze: „Dessen
sofortige
gemeinschaftlichen
zu
schaffenden
Einführung
Deutschen
bezüglich
Rechts
(Handelsrechts)
des
bereits
bestehenden
(Wechselordnung), sowie
wünschenswerth
erscheint,"
des
I- 279
u. 331.
unter Ablehnung des Antrages: „Es erscheine wünschenswerth, bis zur Bildung des höchsten Ge richtshofes zur Vermittelung einer Uebereinstimmung in der Recht
sprechung alljährlich kollegialische Konferenzen von Deputirten sämmt licher Deutschen höchsten Gerichtshöfe zusammentreten zu lassen," 1.330 f.und ebenso in der Plenar-Versammlung vom 30. August 1860 ange
nommen.
I. 279 f.
65
3) Der Antrag des Staatsanwalts a. D. Dr. Klauhold aus Hamburg: „Der Deutsche Juristentag spreche seine Ueberzeugung dahin aus, daß unabhängig von der Frage, ob ein gemeinsames Deutsches Han
delsgesetzbuch zu Stande gebracht wird oder nicht,
obersten
eines
zur
Gerichtshofes
die Errichtung
Entscheidung
von
Handelsrechtsfragen eine nothwendige Voraussetzung zur fer
neren gleichmäßigen Ausbildung
des
Deutschen Handelsrechts ist,
und empfehle als einen zur Erreichung dieses Zweckes beachtens-
werthen Vorschlag, daß durch Auftrag sämmtlicher Deutschen Staa
ten
das Ober - Appellationsgericht
der vier freien Städte,
unter
Verstärkung dessen Personals auf allgemeine Kosten, als Gerichts
hof zur Entscheidung der handelsrechtlichen Fragen in letzter Instanz bestellt werde," I. 131 f. wurde in der Zweiten Abtheilung im Hinblick insbesondere darauf, daß
der Gegenstand in seiner allgemeinen Richtung in der Vierten Abtheilung
Gelegenheit
(bei
der
Berathung des
soeben
Ziff. 2.
unter
angeführten
Satzes des Bornemann'schen Schreibens) zu berathen sein werde, I. 317 u.
233 s. und in der Plenar-Versammlung vom 30. August 1860 unter Vorbe halt der Berathung über die Berichte der Vierten Abtheilung, bei welcher
der Berichterstatter auf den Klauhold-
(eben bei Erörterung jenes Satzes)
schen Antrag hinwies, I 278. durch Uebergang zur Tagesordnung -erledigt.
4) Der Antrag des Advokaten Dr.
I. 234.
Auerbach
aus
Frankfurt
a/M.
u. A., (IV. 2, 211j in Verbindung mit den oben, Abschnitt C. 6. unter litt. a. und f., angeführten Anträgen gestellt:
„Der Juristentag erklärt, daß zur Wahrung der durch Einfüh rung eines Deutschen Handels- und Wechselrechts
wonnenen
Rechtseinheit
die
Errichtung
eines
ge
gemeinsamen
obersten Gerichtshofes für ganz Deutschland dringendes Bedürfniß ist," IV. 2, 211 f. wurde von der vereinigten Ersten und Zweiten Abtheilung angenommen, IV. 2, 212.
und in der Plenar - Versammlung vom 28. August 1863, welche hier von nur benachrichtigt werden sollte, IV 2, 212 u 127.
. ebenfalls zum Beschluß erhoben.
IV 2, 128.
5) Der Antrag des Notar Dr. Uchatzy aus Reichenberg in Böhmen:
„Der Juristentag wolle beschließen:
66
Es sei das Rechtsinstitut der Friedensgerichte für die Rechts
pflege
der Deutschen Staaten in staatsbürgerlicher und politischer
Beziehung von gemeinsamem Interesse, dessen Einführung auf eine
mit den konkreten Rechtsinstitutionen der einzelnen Staaten verein bare Weise wünschenswerth, demnach ein Gesetzentwurf mit um
fassendem Gutachten hierüber zu verfassen und hiebei insbesondere in prinzipieller Richtung der Einfluß der Friedensgerichte im sum-
inarischen Prozeßverfahren
uni)
im Gebiete
der freiwilligen Ge
richtsbarkeit, dann ihre thunliche Vereinigung mit dein Notariats
institute zur Geltung zu bringen," I. 133.
wurde in der Vierten Abtheilung in Erwägung, „daß das Institut der Friedensrichter, bei aller Anerkennung Vorzüge
von
Friedensgerichten,
zu
der
eng mit Partikular - Prozeß-
Gesetzgebung und lokalen Bedürfnissen zusammenhängt," durch Tagesordnung beseitigt, I- 334. in der Plenar-Versammlung vom 30. August 1860 aber von dem An tragsteller (wegen dermaliger Inopportunität) zurückgezogen.
I. 292.
6) In Betreff der Errichtung und Zusammensetzung von Handels gerichten stellte Stadtgerichtsrath Borchardt aus Berlin den Antrag:
1) „Die Einführung des Deutschen Handelsgesetzbuches läßt die Errichtung besonderer Gerichte
zur Entscheidung der Handelsstreitig
keiten als ein Bedürfniß erscheinen. 2) Was
die
erforderlich,
Organisation solcher Handelsgerichte
daß
betrifft, so ist es
die Zusammensetzung des Richter-Kollegiums in
allen Instanzen nach gleichem Grundsätze erfolge und nur Rechts
gelehrte zu Richtern bestellt werden;" Gerichts-Accessist Dr. Reinach aus Mainz aber folgenden Verbesse rungs-Antrag :
1) „Die Einführung des Deutschen Handelsgesetzbuches erfordert die
Errichtung besonderer Halidelsgerichte. 2) Im Interesse der einheitlichen Fortbildung des Handelsrechts ist eine
möglichst
gleichmäßige
Organisation
der
Handelsgerichte in
allen Deutschen Staaten wünschenswerth.
3) Die Handelsgerichte sollen weder ausschließlich aus rechtsgelehrten
Richtern, noch lediglich aus Kaufleuten bestehen, vielmehr empfiehlt sich eine entsprechende Vereinigung des juristischen und des kauf
männischen ®teuieiit$ bei Besetzung der Handelsgerichte. 4) Dieses kaufmännische Element soll auch bei der Zusammensetzung
der Gerichte der Appell-Instanzen, insoweit es sich um handels gerichtliche Rechtsstreite handelt, berücksichtigt werden."
V. 2, 134 f.
67
Die über den Borchardt'schen
statteten Gutachten sprechen
der
Antrag
ständigen
Deputation er*
sich (die Errichtung von Handelsgerichten
in
Folge der Einführung des Handelsgesetzbuches als ein Bedürfniß voraussetzend) dahin aus und zwar: a) das des Ober-Justizraths Frh. v. Holzschuher aus Stuttgart: „Daß die Handelsgericht aus Rechtsgelehrten und aus Kaufleuten,
so daß letztere in der Minderzahl sind, und zwar in beiden Instanzen in ähnlicher Weise, zusammengesetzt werden sollen;" V. 1, 37—42.
b) daö des Professors Dr. Anschütz aus Halle: „Daß zu denselben überall nur ausnahmsweise, namentlich nur da, wo der Kaufmannsstand die geeigneten Persönlichkeiten bie
tet, kaufmännische Mitglieder zugezogen werden;" V. 2, 3—9.
c) das des Handelsgerichts - Präsidenten, Kaufmann Carl Röder auö Mainz: „Daß, dem Französischen Rechte entsprechend, in erster Instanz
Kaufleute, im zweiten Rechtszuge rechtsgelehrte Richter in den V. 2, 10—18.
Handelsgerichten urtheilen sollen." In der Zweiten
Abtheilung wurde,
den
gemäß
vorn Berichterstatter
Senator Dr. Pfeiffer aus Bremen gestellten Anträgen, nachdem durch Ab stimmung über die drei Hauptfragen,
nämlich ob
die Handelsgerichte
rechtsgelehrten
Mitgliedern
oder
zusammenzusetzen
nur
aus
seien
Kaufleuten
nur aus oder
aus
Beiden gemischt, festgestellt war, daß für die Bejahung der beiden ersten Fragen sich nur eine
sehr Keine
Minderzahl,
für
die
Bejahung
der letzten, die gemischten
Handelsgerichte, aber die sehr überwiegende Mehrheit entschied, V. 2, 181 f. somit der Borchardt'sche Antrag und ein zu demselben von dem Rechts
anwalt v. Wilmowski aus Schlawe gestellter Zusatz-Antrag: „Daß die Entscheidung über thatsächliche und sachverständige Fra
gen und über Handelsüsaneen nur von zuzuziehenden Kaufleuten zu treffen ist,"
beseitigt, V. 2, 183. ein von dem Gerichtsrath Dr. Malß aus Frankfurt a/M. gestellter Antrag:
„Die Handelsgerichte sind besondere
wöhnlichen Civitgerichte, welchen
ständige Abtheilungen der ge
Kaufleute
mit Stimmrecht bei
gegeben werden,"
von demselben zurückgezogen, V. 2, 182. und von der Abtheilung beliebt worden war,
auf die Ziff. 3. und 4„
der von dem Rechtsanwalt Wilke aus Berlin dahin gestellten Anträge:
68 prinzipiell
ausschließlich Richter des
Handelsftandes Sitz und Stimme haben.
Sie werden überall, und
1) „In Handelsgerichten
sollen
zwar für alle Streitigkeiten aus Handelsgeschäften, errichtet, wo es
die
Kaufmannschaft
beschließt.
Sie
bestehen
aus fünf von der
Kaufmannschaft gewählten Richtern und dem Vorsitzenden des näch
sten ordentlichen Gerichtes,
welcher nur berathende,
nicht entschei
dende Stimme hat.
2) Zur Erzielung einer Rechtseinheit im Deutschen Handelsrechte ist ein oberster Gerichtshof für ganz Deutschland eine absolute Noth
wendigkeit. 3) Die Urtheile der Handelsgerichte sind sofort in ganz Deutschland
erekutorisch.
4) Es findet von ihnen keine Appellation, sondern nur das Rechts
mittel der Kassation statt;" V. 2, 162. deren erste Ziffer durch den oben
gerichte,
und
erwähnten,
deren zweite Ziffer durch den
für
gemischte Handels
auf dem Vierten Juristentage
über den fraglichen Gegenstand (vergl. oben Ziff. 4.) gefaßten Beschluß sich
erledigt hatte, nicht einzugehen, V. 2, 182. beschlossen, auszusprechen: 1) „Die Einführung besonderer, aus rechtsgelehrten und
kaufmänni
schen Richtern gebildeter Handelsgerichte erscheint als ein dringen
des Bedürfniß." V. 2, 183. (ohne die dem Anträge in diesem Punkte zuerst einverleibten Motive,
V. 2, 147.) und sodann zwar, einem im Wesen gleichen Antrag des Senators Dr.
VerSmann aus Hamburg und des Rechtsanwalts Geck aus Hagen gemäß, V. 2, 167.
eventuell angenommen, daß die Handelsgerichte aus Kaufleuten unter einem rechtsge lehrtenPräsidenten bestehen sollen, womit ein entgegenste hender Antrag, den inzwischen Stadtgerichtsra^h Borchardt dahin gestellt hatte:
„Dem kaufmännischen Element ist bei der Zusammensetzung der gemischten Handelsgerichte die Majorität einzuräumen," V.
2, 183.
beseitigt
war,
dagegen
sprechend, beschlossen,
zugleich,
dein
Anträge
des
Berichterstatters
die Frage von dem Mischungsverhältniß
ent
beider Be
standtheile der gedachten Gerichte hier nicht förmlich und definitiv zu beant
worten, sondern dieselbe der Erörterung in den Einzelstaaten vorzubehalten;
V. 2, 184. und ferner mit großer Majorität beschlossen, auszusprechen:
2)
„Die Mitwirkung des kaufmännischen
Elementes ist auch in den
69 Gerichten zweiter Instanz bei der Entscheidung von Handelssachen
nicht zu entbehren; 3) die Gerichtsbarkeit in Handelssachen ist nur in solchen
Bezirken,
in welchen eine größere Zahl von Handelsstreitigkeiten nicht vor kommt oder die Zusammensetzung des Handelsstandes eine Auswahl tüchtiger Handelsrichter nicht bietet, den gewöhnlichen Gerichten zu übertragen und zwar, wo es thunlich ist, besonderen Abtheilungen
derselben; 4) die ständige Deputation wird aufgefordert, die Frage:
auf welche Weise dem Bedürfnisse eines gemeinschaftlichen Or gans behufs Erhaltung der Einheit des Handelsrechts in Deutsch
land am zweckmäßigsten zu genügen sei, auf die Tagesordnung des nächsten Juristentages zu setzen und für
eine geeignete Vorbereitung dieser Frage zu sorgen." V. 2, 184. Hiervon wurde der Plenar-Versammlung vom 29. August 1864 Nach
richt gegeben.
V. 2, 53—61.
7) Der von dem Bezirksgerichts-Assessor Dr. Hierl aus München ge stellte Antrag:
„Der Deutsche Juristentag wolle aussprechen: es sei wünschenswerth, daß in allen Deutschen Ländern Ge-
richtsferien eingeführt werden, und daß diese Gerichtsferien möglichst gleichzeitig stattfinden," IV. 2, 78.
gelangte in der Plenar-Versammlung vom nen beiden Theilen zur Abnahme.
28. August 1863 in sei
IV. 2, so f.
8) Hinsichtlich der Einrichtung der Staatsanwaltschaften wurden
(schon vor dem Dritten Juristentage) folgende hier nur nach
ihren
allge
meinen Beziehungen (vorbehaltlich des unten bei dem Verfahren in bürger
lichen Rechtsstreitigkeiten, Abschnitt F., und in Strafsachen, Abschnitt G. Anzuführenden) zu erörternde Anträge gestellt: a) von dem Staatsanwalt Hanschteck
in Stralsund (in
Verbindung
mit den oben unter Ziff. 1. angeführten):
1) „Die Staatsanwaltschaft wird als eine Justizbehörde organisirt,
bestimmt, Nameils der Staatsregierung dafür zu sorgen, daß die richterliche Gewalt deir Gesetzei, gemäß frei geübt werden könne.
2) Der Beruf der StaatSanioaltschaft
unrfaßt die gesammte Lei
tung aller für die Rechtspflege nothwendigen, nicht-richterlichen
Geschäfte neben den Gerichten, insbesondere: die Leitung der Justiz-Verwaltung, einschließlich der ge
richtlichen (Kriminal-) Polizei;
die Anrufung der richterlichen Strafgewalt bei Verletzung
von Strafgesetzen, — soweit nicht durch besondere Gesetze Privatpersonen Rechte gewährt sind, welche die Staatsbehörde
aueschließen;
die Vertretung
der Interessen der Staatsregierung vor
den Gerichten im bürgerlichen Prozesse." HL 1, Borl. Nr. 18 a. und b) von dem Rechtsanwalt Sabarth an6 Ratibor:
1) „Das Institut bei Staatsanwaltschaft, wie sich dasselbe seither
in Deutschland ausgebildet hat, ist kein Bedürfniß oder Förde
rungsmittel einer unparteiischen Rechtspflege. 2) Zum Wesen des Anklageprozesses sind
ständige öffentliche An
klagebehörden nicht erforderlich." HL 1, Borl. Nr. 18 b. Hinsichtlich derselben ward Folgendes verhandelt:
a) Es wurde zunächst auf dem Dritten Juristentage sowohl in der
Vierten Abtheilung, nachdem ein Antrag des Rechtsanwalts Sabarth
des Staatsanwalts Hauschteck,
diese die Stellung der
und
Staatsanwaltschaft
überhaupt betreffenden Anträge vor der ebenfalls auf die Tagesordnung ge setzten Frage bezüglich ihrer Thätigkeit im Civilprozeß in Angriff zu neh
men, abgelehnt, HI- 2, 448, 464 u. 469.
und nur letztere Frage erörtert worden war, nach dem Vorschläge der
Antragsteller selbst, HL 1, 511.
als auch in der Plenar-Versammlung vom 28. August 1862, HL 1,100. beschlossen,
beide Anträge an die ständige Deputation zurückzuweisen; während in der Dritten Abtheilung, auf deren Tagesordnung der Sa-
barth'sche Antrag ad 2 als Gegen - Antrag gegen einen von dem Oberlandes gerichtsrath Dr. Keller aus Wien in Betreff der Thätigkeit deß Staatsan walts in der Voruntersuchung
(s.
unten Abschnitt G.,
Ziff.
3) gestellten
Antrag gesetzt war, über denselben nach einer von dem Vorsitzenden (im Ein-
verständniß mit Rechtsanwalt Sabarth) gemachten Bemerkung nicht verhan
delt wurde. III. 2, 292. s. b) Demnächst sprachen
sich
in den der Deputation erstatteten Gut
achten (s. auch oben unter Ziff. 1.)
aa) Rechtsanwalt Ruhwandl aus München zwar für das Bestehen einer öffentlichen Behörde zur Förderung der Rechtspflege neben den Richtern, einer
Staatsanwaltschaft, somit gegen den Sabarth'schen Antrag, aber auch (indem er hinsichtlich der unter Ziff. 2. des oben aufgeführten Hauschteck'schen An
trages auf die bisherigen Verhandlungen des Zweiten und Dritten Juriften-
tages in der Dritten und Vierteil Abtheilung ff. unten Abschnitt F. Ziff. 4., Abschnitt G. Ziff. 4.] und die noch zu erwartenden Beschlüsse hinsichtlich
der Thätigkeit der Staatsanwaltschaft im bürgerlichen Stieitverfahren hin-
71 wies), gegen die Ziff. 1
Antrages
stehenden
und
als zu
den ersten Absatz der Ziff. ans, indem
weitgehend
dieses
2.
oben
als zweckmäßig er
er
klärte, daß der Staatsanwaltschaft eine wohlbemessene Aufsicht über die formelle
Ordnung der Justizpflege, den Geschäftsgang, dann über die Organe der freiwilligen Gerichtsbarkeit und
das Hülfsperfonal
übertragen,
aber überall auf Beobachtung und Meldung beschränkt werde;
IV.
1, 14—16. bb) Staatsanwalt Lienbacher aus Wien
gegen
den Sabarth'schen An
trag, dagegen im Wesentlichen für die Hauschteck'schen Anträge, indem er nur
den ersten (unter Ziff. 1.) hinsichtlich
der dem Staatsanwalt zugewiesenen
Sorge für die Freiheit der Ausübung der richterlichen Gewalt, welche haupt sächlich
den
Gerichten
selbst obliege, den
letzteren (unter Ziff. 2.), sofern
er dem Richteralnte alle verwaltende Thätigkeit abnehmen wolle, als zu weit IV. 1, 268—271.
gehend angriff.
c) Bei den: Vierten Junstentage wurde
aa) in der Dritten Abtheilung von dem Berichterstatter,
Oberlandes-
gerichtsrath Dr. Keller aus Wien beantragt, über den Sabarth'schen Antrag,
über den hier allein verhandelt wurde, zur Tagesordnung überzugehen, IV.
2, 250. sodann zwar ein von dem Justizrath Volkmar aus Berlin im Hinblick
darauf, daß der zuvor aufgestellte Berichterstatter abwesend
und
der gegen
wärtige sich nicht genügerid vorbereiten konnte, gestellter Antrag, die Hansch-
teck-Sabarth'schen^ Anträge auf die Tagesordnung des nächsten Juristentages
zu verweisen (IV. 2, 250.), abgelehnt, IV. 2, 252.
dagegen, nachdem in Folge
der Berichterstatter
weiterer Erörterungen
den Antrag gestellt hatte:
„Der Vierte Deutsche Juristentag geht über die Anträge des Rechts anwalts Sabarth zur Tagesordnung über und beauftragt seine stän
dige Deputation, begründete Gutachten über die
entsprechende Re-
fornl der Deutschen Staatsanwaltschaft für den nächsten Juristentag zu veranlassen,"
I V 2, 258 f
in Gemäßheit eines zlierst von Advokat Dr. Schaffrath
gestellten
vom
und
Kreisgerichtsdirektor
v.
Kunowsky
aus
aus Dresden Beuthen
er
weiterten, IV 2, 256 sodann
Antrages
des
von Letzterem,
nachdem
Berichterstatters
Vorschlages IV. 2, 260. beschlossen:
Schaffrath denselben zu Gunsten des
zurückgezogen
hatte,
wiederaufgenommenen
72 „In
Erwägung, daß
Strafverfahren wohl
das
der
Institut
dringend
Staatsanwaltschaft
im
einer Reform bedürftig ist, nicht
aber eine ständige Anklagebehörde entbehrt werden kann, geht der
Juristentag
zur
Tagesordnung
über und beauftragt die ständige
Deputation, dem nächsten Juristentage Vorschläge über die nöthigen Reformen der Staatsanwaltschaft vorzulegen." IV. 2, 260.
bb) In der Vierten Abtheilung wurde,
nachdem dieser Beschluß der
Dritten Abtheilung (als „auf Uebergang zur Tagesordnung über die Hansch-
teck-Sabarth'schen Anträge" lautend) mitgetheilt war, IV. 2, 349 f. und Sabarth den ersten Theil seines oben angeführten Antrages zurück
gezogen hatte, IV. 2, 350.
der von dem Berichterstatter im Hinblick namentlich auf jenen Beschluß der Dritten Abtheilung und diesen Verzicht des Antragstellers Sabarth, so wie das von dem Antragsteller Hauschteck schon früher der Berathung
des
Antrages
in zwei verschiedene
(wegen Trennung
Abtheilungen,
in
der
Deutschen Gerichtszeitung) ausgesprochene Aufgeben desselben und die hinsicht
lich der Thätigkeit der Staatsanwaltschaft im Civilverfahren bereits gefaßten Beschlüsse gestellte Antrag: „die Berathung über
die auf die Staatsanwaltschaft bezüglichen
Anträge des Herrn Hauschteck,
soweit dieselben der Vierten Ab
theilung zugewiesen sind, bis zum nächsten Juristentage zu ver
tagen, zugleich aber die Frage von der Bedeutung, dem Wirkungs kreise und der Organisation der Staatsanwaltschaft überhaupt der
ständigen Deputation des Juristentages zur weiteren Vorbereitung und näheren Entwickelung vom Standpunkte der seither gefaßten
Beschlüsse zuzuweisen," IV. 2, 351. unter Wegstreichung der von dem Obergerichts-Anwalt Dr. Eller aus
Mannheim beanstandeteten Worte:
„vom Standpunkt der seither gefaßten
Beschlüsse," zum Beschluß erhoben.
IV. 2, 352.
cc) In der Plenar-Versammlung vom 28. August 1863, welcher beide
Abtheilungs-Entschließungen (unter aa. und bb.) zum Behufe der Berathung
und Beschlußfassung mitgetheilt waren, wurde, nachdem Rechtsanwalt Sabarth
die Weglassung der Worte (unter aa.):
„nicht aber eine ständige Anklage
behörde entbehrt werden kann," beantragt, und der Berichterstatter der Drit ten Abtheilung den von ihm in dieser gestellten Antrag wiederholt, IV. 2,107 f.
Hof- und Gerichts-Advokat Dr. Berger ans Wien aber beantragt hatte,
die Frage zum nächsten Juristentag zu vertagen und der ständigen Deputation
den Auftrag zur weiteren reiferen Vorbereitung derselben zu ertheilen, IV. 2,108. zwar die Tagesordnung und dieser Auftrag an die Deputation beschlos sen, IV. 2,109.
73 dagegen, nachdem die Abstimmung über die Frage, ob diesem Beschluß der Erwägungsgrund, daß eine ständige Anktagebehörde in Strafsachen nicht entbehrt werden könne,
beizufügen sei,
keiil bestimmtes Ergebniß geliefert
hatte, weiter beschlossen, es einfach, ohne allen Beisatz hinsichtlich eines Mo
tives, bei dem Ueberweisungsbeschluß zu belassen.
IV. 2, 110.
d) Ein von dem Ministerialrath v. Freydorf zu Karlsruhe erstattetes Gutachten kam, was die Stellung der Staatsanwaltschaft im Staatsganzen (ihre allgemeineren Befugnisse und ihre Einrichtung) betrifft, unter Verwdrfung der (noch übrigen, s. oben sub c. bb.) Ziff. 2. des Sabarth'schen
Antrages, Uebergehung des ersten Theils und Verwerfung des zweiten Theils,
soweit sich dieser auf die Beaufsichtigung der Gerichte bezieht, der Ziff. 1, sowie der
beiden
ersten Sätze der Ziff. 2.
(insoweit sie die Uebertragung
der Leitung aller für die Rechtspflege nöthigen nicht-richterlichen Geschäfte,
insbesondere der Justizverwaltung, auf die Staatsanwaltschaft bezwecken), des Hauschteck'schen Antrages, (V. 1, 164.) zu folgenden Vorschlägen:
1) „Die Amtsverrichtungen der Staatsanwaltschaft sind fortan durch
ständige, eigens hiezu ernannte Beamte zu versehen.
2)
Diese Staatsanwälte sollen nicht unbedingt, und nur unter den selben Voraussetzungen entlaßbar sein, wie die nicht-richterlichen Beamten des Landes. Die Staatsanwälte bei den Kollegialgerichten sind dem Rich
terstande zu entnehmen oder mit Richtereigenschaft anzustellen, so
zwar, daß sie mit der Entlassung
oder
dem Rücktritte
aus
der
Staatsanwaltschaft mit denselben Rechten und in demselben Range
in den
Richterftand eintreten, als hätten sie in der Zwischenzeit
diesem Stande angehört. 3) Die Staatsanwälte bleiben den Justizminiftern dienstlich untergeben. Sie sind jedoch befugt und verpflichtet,
in den gerichtlichen
Verhandlungen einer anhängig gemachten Sache ihrer eigenen recht lichen Ueberzeugung zu folgen. 4) Das Personal der Entdeckungs-
und Verfolgungspolizei
ist den
Staatsanwälten unmittelbar zu untergeben. 5) Es ist kein Bedürfniß vorhanden, der Staatsanwaltschaft die Leitung
der bisher von den Gerichten besorgten Justiz-Verwaltungsgeschäfte, insbesondere der mit
der Civilrechtspflege
verbundenen Nebenge
schäfte zu übertragen. 6) Die Staatsanwaltschaft eignet sich nicht zu einem Organe der staat
lichen Oberaufsicht über die Gerichte."
e) Auf dem Fünften Juristentage wurden
V. 1, 164 f.
74 aa) in der Vierten Abtheilung,
durchaus den Anträgen des Bericht
erstatters, Obergerichtsraths Planck aus Meppen gemäß,
neben
den sich auf
die Thätigkeit der Staatsanwaltschaft hu bürgerlichen Verfahren beziehenden
Erklärungen, V. 2, 218 ii. 228 (s. unten Abschnitt F.,
und
Ziff. 4.)
indem ihr zugleich das
Amt
des öffentlichen Anklägers in Strafsachen überwiesen wurde, V. 2,216 u. 228. des Sabarth'schen
folgende, die Verwerfung
Antrages
in
sich begrei
fenden Beschlüsse gefaßt:
1) „Die Amtsverrichtungen der Staatsanwaltschaft sind durch ständige,
eigens damit betraute Beamte zu versehen. 2) Das Personal der Entdeckungs- und Verfolgungs-Polizei
ist der
Staatsanwaltschaft unmittelbar zu untergeben. 3) Die Staatsanwaltschaft eignet sich nicht zu einem Organe der staat
lichen Oberaufsicht über die Gerichte. 4) Es ist nicht nothwendig, der Staatsanwaltschaft die
Justizverwaltungsgeschäfte zu übertragen.
sämmtlichen
Ob ihr einzelne derselben
zu überweisen seien, ist Sache der Landesgesehgebung.
5) a. Die Staatsanwaltschaften haben die ihnen im Straf- und Civilprozesse zustehenden Funktionen (Nr. 2.) selbstständig aus
zuüben, und können ihnen
Seiten des
dabei Anweisungen von
Justizministeriulus nicht ertheilt werden; b. als oberste Beschwerde- und
Aufsichtsinstanz
für alle Staats
anwälte treten an die Stelle des Justizministers — vorbehalt lich
demselben in Betreff
natürlich bei
demselben Umfange wie
in Betreff der
der Staatsanwälte in Gerichte
verbleibenden
allgemeinen Oberaufsicht — die Anklagesenate der höheren Ge richtshöfe oder eine Abtheilung des höchsten Gerichtshofes.
6) Die Staatsanwälte
können
wie Richter, entlassen,
nur unter denselben Voraussetzungen,
versetzt oder pensionirt werden,"
V. 2, 214,
217—220, 225, 228, 231, 74, 76 f.
bb) In der Plenar - Versammlung vom 29. August 1864 wurde von
diesen Beschlüssen Mittheilung genmcht, dagegen, obwohl in der Vierten Ab theilung dein Anträge des Obergerichts - Anwalts Albrecht aus Hannover ge
mäß beschlossen war, eine Berathung und Beschlußfassung im Plenum her beizuführen, V. 2, 231. und obschon Ober-Staatsanwalt Dr. Frh. v. Groß aus Eisenach einen
Antr'ag
auf
Berathung
und
Beschlußfassung
stellte,
solche nicht beliebt. V. 2, 77 f. 9) Der Antrag des Rechtsanwalts, Kreisjustizrath a. D. Dr. Straß aus Berlin:
75 „Der Deutsche Juristentag wolle eine Kommission niedersetzen mit dem Auftrage,
einen
Entwurf
einer
zu
Deutschen
allgerneinen
Advo taten-Ordn un g auszuarbeiten," L 138. wurde in der Lierten Abtheilung, besonders weil dieser Gegenstand zu
eng mit der Gerichtsverfassung und der Ordnung des Verfahrens in bürger lichen Streitsachen Zusammenhänge, abgelehnt, I- 334.
in der Plenar - Versammlung vom 30.
zogen.
1860
August
aber zurückge
I. 292.
10) Ueber den Antrag des Stadtgerichtsraths Dr. Eberty aus Berlin (den er in
Verbindung mit dem
unter Ziff.
oben
1 a.
angeführten ein
brachte) :
1) „Die Anwaltschaft ist freizugeben. 2) Die
Trennung
der Advokatur
wünschenswerth." wurden, nachdem
von
der
Anwaltschaft ist
II. 1, 6.
er auf die Tagesordnung des Dritten Juristentages
gesetzt und von diesem an die ständige Deputation zur weiteren Vorbereitung überwiesen worden, III. 2, 592 f. 123 f.
mehrere Gutachten eingezogen.
Die
Ansichten der Erstarter derselben gingen dahin: a) deß Obertribunalraths Faber aus Stuttgart:
„Es empfehle sich im Interesse der Rechtspflege freie Advo katur, aber geschlossene Advokatanwaltschaft, Letztere
mit der Einrichtung, dasz die freieste Konkurrenz auch unter den
Advokatanwälten in Beziel^ing auf ihre ganze Berufsthätigkeit eröffnet, und das; sowohl die Bestimmung der Zahl der Advokat anwälte, als die Besetzullg erledigter Anwaltsstellen in die Hand der höheren Gerichte, sei
es der Appellationsgerichte oder des
obersten Gerichtshofes, gelegt werde;" IV
b) des
Hof- und
Gerichts-Advokaten
Annahrne des
Dr.
und Ablehnung des
ersten
1, 49.
Kopp
aus
Wien
zweiten
auf
Theils des
Antrages; IV. 1, 54 ff. Gl ff.
c) des Obergerichts - Advokaten Vissering aus Aurich der Advokatur im Sinne nicht
auf Freigebung
einer Aufhebung des
Standes,
sondern freier Bewegung der gesetzlich geprüften Personen inner
halb des Standes, und daneben
für Freimachullg desselben von
der Neberwachung des Richterstandes, indem er die Frage von der Trennung
der
Anwaltschaft
Gerichts - Verfassung und
von der Advokatur
dem
als
Verfahren abhängig
von der
bezeichnete,
IV. 1, 66—76.
d)
des
Notars
Jos.
Euler
nung der Advokatur
aus
Düsseldorf dahül,
daß eine Tren
und Anwaltschaft unzweckmäßig und dem
76 Rechtsuchenden nachtheilig, und daher die Zahl der Anwälte (in weiterer Bedeutung, eventuell die Zahl der Advokaten und An wälte in engerer Bedeutung) nach den wahren Bedürfnissen zu beschränken sei.
IV. 1, 313-342.
In der Vierten Abtheilung des Vierten Juristentages stellte der Bericht
erstatter, Obertribunalrath Frh. v. Sternenfels aus Stuttgart nachstehenden Antrag: „Der Juristentag spricht seine Ueberzeugung dahin aus:
1) Die Ausübung der Advokatur ohne Unterscheidung zwischen den Gerichten und ohne Unterschied der Rechtssachen soll jedem ge prüften Rechtsverständigen frcigestellt werden.
2) Die Prozeßvertretung (Anwaltschaft) soll von der Rechtsverthei digung (Advokatur) nicht getrennt werden. 3) Zur Ausübung der Advokatur vor Kollegial - Gerichten sollen
nur Diejenigen zugelassen werden,
welche binnen einer gesetzlich
feftzustellenden Frist untadelhaft als Advokat praktizirt haben,"
und für den Fall der Ablehnung
des ersten dieser Anträge
4) „Die Ausübung der Anwaltschaft vor den Kollegialgerichten in
Civilsachen soll an die Ermächtigung durch die höheren Gerichte geknüpft werden." IV. 2, 295. Nachdem
Rechtsanwalt zum
nächsten
ein
Block
von
dem
aus
Juristentage
Justizrath
Magdeburg
Fischer
gestellter
zu vertagen,
da
die
aus
Breslau
Antrag,
die
und
dem
Sache
bis
Entscheidung der Frage,
ob die Anwaltschaft freizugeben, wesentlich von der Prozeßordnung abhänge,
hier aber eine ganz Deutschland umfassende Aenderung zu erwarten sei, IV. 2, 310, 316, 319.
und ein Antrag des Rechtsanwalts Dr. Malß aus Frankfurt a/M.:
„Die Frage der Organisation der Advokatur ist keine
Frage des
Gewerberechts, sondern der Justiz-Verfassung," IV. 2, 302.
abgelehnt war, IV. 2, 309 s. wurden zuerst Punkt 2 (beinahe einstimmig), dann Punkt 1. unter Ablehnung
eines von dem Advokat-Anwalt Frenkel aus Kaiserslautern beantragten Zusatzes:
„daß die Freigebung unter Voraussetzung einer Allgemeinen Deut schen Gesetzgebung, namentlich einer einheitlichen Gerichtsorganisation
erfolgen soll," IV. 2, 314.
nach dem Anträge des Berichterstatters angenommen, dagegen Punkt 3., in welchen von demselben nach einem Anträge des Hofgerichtsraths v. Stößer aus Bruchsal die Worte (nach „untadelhaft") „als Richter oder" ausgenom men waren, VI. 2, 314 u. 319.
abgelehnt, IV. 2, 320.
77 wonach ein von dein Advokaten Dr. v Kießling aus Schärding gestell
die Advokatur nicht freizugeben,
ter Antrag,
jedoch
bei Besetzung
Anwaltstellen lediglich nach dem Alter der Praris vorzugehen, entfiel.
offener
IV. 2, 320.
Diese Beschlüsse wurden der Ptenar-Versanunlung vom 28. August 1863 IV. 2, 114
zur Kenntnißnahme mitgetheilt.
11) Ein Antrag des Rechtsanwalts und Notars Krieger aus Goldap:
„Der Deutsche Juristentag wolle die Frage über die Nothwendigkeit einer allgemeinen Deutschen
Notariats-Ordnun g
in Berathung nehmen und für den Fall, daß das Bedürfniß aner kannt wird,
sich über Vorschläge
zur Befriedigung
desselben ver
ständigen; es sei zweckmäßig und nothwendig:
1) daß sämmtliche öffentliche Urkunden von dazu bestellten Notaren
ausgefertigt würden, 2) daß Notarien-Kammern errichtet,
8) daß das Notariat von der Advokatur getrennt, 4) daß den Gerichten die „freiwillige Gerichtsbarkeit" abgenommen,
5) daß für ganz Deutschland Eine allgemeine Deutsche NotariatsOrdnung erlassen werde," I. 139 f.
ist auf dem Ersten Juristentage gestellt, aber nicht zur Verhandlung getaugt.
12) Ueber den vom Stadtgerichtsrath Dr. Eberty aus Berlin zugleich
mit den oben unter Ziff. 10. erörterten Anträgen gestellten weiteren Antrag: „das Notariat ist von der Anwaltschaft (und nach den Erwägungs Gründen dieses Antrages,
zu trennen,"
auch von dein Richteramte IV. 1, 343.)
II 2, 6.
sprechen sich mit Ausnahme des Obergerichts-Advokaten Vissering aus Aurich, welcher über diesen Antrag, als einen Gegenstand von zu sehr ört
licher Bestimmtheit betreffend, zur Tagesordnung überzugehen vorschlug,IV. 1,76. die sämmtlichen übrigen,
oben unter Ziff. 10. genannten Begutachter
beifällig aus, IV. 1, 53, 60 u. 350.
und es wurde l>ann auch in der Vierten Abtheilung, dem Anträge des Berichterstatters gemäß (s. oben Ziff. 10.) beschlossen: „Das Notariat soll von der Advokatur getrennt werden. Für diejenigen Orte soll eine Ausnahme hiervon
gemacht wer
den, wo jede dieser Funktionen für fich ein genügendes Ausko^nmen nicht gewährt," IV
2, 297 u. 320 f.
und hiervon der Plenar-Versammlung vom richt gegeben.
28.
August
IV 2, 115.
13) Der Antrag des Stadtrichters Primker aus Breslau:
1863 Nach
78 „Der Deutsche Juristentag wolle aussprechen, daß die Unabhängig keit der Rechtspflege nur dann gewahrt sei, wenn der alte Deutsch-
rechtliche
Grundsatz,
Kompetenz
selbst
daß
und
die
Gerichte
ausschließlich zu
in allen Fällen über ihre entscheiden haben,
unge
schmälert Geltung hat," H. 1, 229. den derselbe in der Vierten Abtheilung des Dritten Juristentages durch
den auf Beseitigung der sogenannten Kompetenz-Gerichtshöfe und Herbeifüh rung eines letztinstanzlichen richterlichen Ausspruches ausdrücklicher gerich
teten Zusatz: daß Kompetenz-Konflckte durch den höchsten Gerichtshof zu ent
scheiden seien, noch näher bestimmte, II. 2, 581. worauf er denn noch, nachdem Geh. Justizrath Sydow aus Berlin den Antrag gestellt hatte:
„Der Deutsche Juristentag wolle aussprechen:
Es
ist ein für die
Sicherung des Rechtsschutzes nothwendiger Grundsatz alten Deut schen Rechtes,
daß
die Gerichte
über ihre Kompetenz selbst und
ausschließlich entscheiden, und es ist dieser Grundsatz auch fortan, wo zwischen ihnen und den Verwaltungsbehörden über die Grenzen
-
ihrer Kompetenz Streit entsteht, ungeschmälert dahin zur Anwen
schließlich ein keiner an
dung zu bringen, daß über diese Grenzen
deren Autorität als der des Gesetzes unterworfener Gerichtshof in den allgemein geordneten Formen des Verfahrens zu erkennen hat,"
II. 2, 587.
und
Obertribunalrath
Frh.
v.
Sternenfels
aus
Stuttgart
den
Unter-Antrag eingebracht:
„Die Mitglieder des Koinpetenz-Gerichtshofes müssen ständige und unentlaßbare sein," II. 2, 597. hervorhob, daß nach seinem Anträge ün Gegensatze zu dem auch waltungsbeamte
in
den Gerichtshof
zulassenden Sydow'schen Anträge
Ver
nur
Richter der höchsten Gerichtsstelle zu entscheiden hätten, daß er aber zunächst
Annahme seines ursprünglichen Antrages wünsche
und
erst im Abweisungs
falle seinen (präzistrten) Zusatz-Antrag empfehlen würde, II. 2, 591. dagegen später letzteren fallen ließ und sich mit denl Sydow'schen An
träge vereinigte, II. 2, 597. wurde von der gedachten Abtheilung, nachdem Justizrath Volkmar aus
Berlin den ursprünglichen Primker'schen Antrag wieder ausgenommen fast einstimmig zum Beschlusse erhoben, wogegen
wurde.
hatte,
der Sydow'sche abgelehnt
II. 2, 598.
14) Der Antrag des Stadtrichters Hiersemenzel aus Berlin: „Der Deutsche Juristentag wolle aussprechen, daß die Würde der
Rechtspflege und die Handhabung
wirklicher Gerechtigkeit nur da
79
gesichert
ist, wo der Richter auch die Frage,
zu
fassungsmäßig
Stande gekommen,
ein Gesetz ver
ob
ohne Einschränkung zu
prüfen hat," HL 1, Porl. Nr. 3 bei
1862
nachdem
der
in
der Erörterung
wurde,
der
Plenar - Versammlung
Berichterstatter,
Dr. Jhering aus Gießen, deil fraglichen Antrag in
denl richterlichen Prüfungsrechte
25.
August
Professor
zwei Fragen,
die nach
von dem Fürsten in einem
hinsichtlich der
Verfassungsstaate erlassenen Verordnungen,
vom
Justizrath
Geh.
und die in Betreff der Untersu
chung, ob bei einem seigentlichen) Gesetze alle Formen, namentlich auch nach
der Seite der landständischen Rechte, beobachtet seien, getrennt hatte, HI. 2,11—13. und
sofort nur die erstere von dem Berichterstatter besprochen,
von
dem Vorsitzenden aber die Verhandlung über den Satz: „Verordnungen der Staatsregierung, deren Inhalt nur in der Form
des Gesetzes mit Zustimmung der Stände
hätte festgestellt werden
können, haben für den Richter keine verbindliche Kraft,"
eingeleitet worden war, HI 2, 19
von dem Antragsteller unter Einfügung der Worte (nach „Gesetz"): „oder eine Verordnung" in seinem vollen Umfange ausdrücklich festgehalten.DI.2,20. Nachdem nun von dem Vorsitzenden wiederholt die Besprechung auf den
angeführten, den Antrag des Berichterstatters
enthaltenden Satz beschränkt,
bald aber auch diese Einschränkung aufgegeben war, VIV. '2f 25 f.
und
der Antragsteller
sich
mit dem Berichterstatter
dahin
vereinigt
hatte, daß in den angeführteil Antrag des Letzteren die Worte (nach „Ver
ordnungen"): „des Staatsoberhailptes oder" (der Regierung u. s. w.) auf
zunehmen, ni. 2, 55 f. wurde zuerst der Antrag deö Dr. Frank aus Prag:
„Der Deutsche Juristentag geht in des
Herrn
Stadtrichters
richterliche Kompetenz,
Erwägung,
Hierseillenzel,
wesentlich
daß
betreffend
der Antrag
die
staatsrechtlicher Natur
angebliche
ist,
und
daher über die Aufgabe, die sich der Juristentag gestellt hat, hin
ausgeht, zur Tagesordnung über," Hl. 2, 47.
dann der des Advokatur-KandidatenDr. Brir aus Wien: „die Verweisung des gallzen Antrages an die ständige Deputation
zur Vorbereitung für den Vierten Juristentag zu beschließen," 111.2,47. ersterer mit sehr großer Mehrheit, abgelehnt, UL 2, 58 f. und dem Anträge des Berichterstatters (beziehungsweise auch
des An
tragstellers) gemäß beschlosseil: a) den zweiten Theil des Antrages (Prüfungsrecht hinsichtlich eigent
licher Gesetze) als für jetzt noch nicht gehörig vorbereitet, der stän digen Deputation zu überweisell,
80
b) über den ersten aber sich dahin auszusprechen: „Verordnungen
und Erlasse des Staatsoberhauptes
der
oder
Staatsregierung, deren Inhalt nur in der Form des Gesetzes
der Stände hätte festgestellt werden können,
mit.Zustimmung
in. 2, 61.
haben für den Richter keine verbindliche Kraft."
Von den sodann der ständigen Deputation erstatteten Gutachten sprach sich a) das des Professors Dr. Stubenrauch aus Wien gegen das richter
der
liche Prüfungsrecht
verfassungsmäßigen Entstehung
einer in
gehöriger Weise als Ausdruck des gemeinsamen Willens der gesetz
gebenden Gewalten verkündeten Rechtsnorm, IV. 1, 201—211. b) das des Professors Dr. Gneist aus Berlin aber dafür, indem der
selbe für Verfassungsstaaten folgende Grundsätze aufstellte:
I. „Die Gerichte haben
im Gebiete ihrer Civil-
und
Strafjustizsachen zu prüfen, ob die nach Einführung der
Landesverfassung
publizirten
namentlich
fassungsmässig,
mit
ver
„Gesetze"
der erforderlichen
Zustimmung der Kammerri promulgirt sind; andern
falls solche nicht zur Anwendung zu bringen;"
II. „Die
Gerichte
insbesondere
haben
zu
im Kreise
ermessen,
ob
ihrer und
Kompetenz
wie
weit
die
publizirten „Verordnungen" der Staatsregrerung
der
nach
Landesverfassung
Gesetzeskraft
haben
oder nicht."
III. „Den Deutschen Gerichten steht dagegen keine Prüfung darüber zu,
ob
die
verfassungsmäßigen Organe von ihrer Befugniß,
Gesetze zu geben, den rechten Gebrauch gemacht haben," IV 1, 229 f. c) das des Verwaltungsraths Dr. Jaques aus Wien
für das gedachte Prüfungsrecht aus.
In der Plenar - Versammlung vom vörderst
der
Berichterstatter,
Geh.
IV. 1, 239.
25. August 1863 stellte nun zu
Rath Professor Dr. v. Wächter aus
Leipzig folgende einzelne Anträge:
1) „Ueber das Dasein
der
formellen
Erfordernisse
der
Publikation
eines Gesetzes hat der Richter in der Anwendung auf den einzelnen Fall zu erkennen; 2) Der
Richter
hat
ein
Gesetz
nur
insoweit
in
Anwendung
zu
bringen, als sein Inhalt die erforderliche Zustimmung der Stände
erlangt hat;
3) Dringend ist zu wünschen, daß sofern Zweifel über diese Zustim mung entstehen, endgültig ein unabhängiger Kassationshof auf An-
81 trag eines bei einem Prozesse Betheiligten oder der Staatsbehörde
über die Frage Nr. 2. zu entscheiden habe." 4) ,,Werden Verfassung oder Wahlgesetz durch einen Akt der Staats
regierung einseitig geändert und mit Zustimmung
hiernach
bei
auf Grund
dieser
Aenderungen
zusammengesetzten Stände
erlassen, so sollte jeder Betheiligte das Recht haben,
Gesetze
gegen
solche
Gesetze ein unabhängiges Reichsgericht anzugehen, welches über die Anwendbarkeit der betreffenden Gesetze zu entscheiden hat," IV. 2,21 f worauf der Antragsteller seinen Antrag dahin faßte:
„Der Deutsche Juristentag wolle aussprechen, daß
Rechtspflege
und
gesichert sei, wo der Richter auch die Frage,
eine Verordnung
die Würde der
die Handhabung wirklicher Gerechtigkeit nur da
ein
ob
verfassungsmäßig zu Stande
Gesetz
gekommen,
oder
bezie
hungsweise gültig sei, ohne Einschränkung zu prüfen hat." IV. 2, 34. Es kamen nun folgende Anträge ein:
aa) von
dem
Appellationsgerichts - Präsidenten
Dr.
Schneider
aus
Dresden:
„Ueber das verfassungsmäßige Zustandekommen
der Gesetze hat
nicht der Civil- und Kriminalrichter im einzelnen Falle, sondern
nur ein von den Ständen und der Regierung gewählter Staats gerichtshof zu entscheiden," IV. 2, 44.
bb) von dem Hofgerichts-Prokurator Dr. Braun aus Wiesbaden: „Der Richter
hat im gegebenen Falle
über das
verfassungs
mäßige Zustandekommen der Gesetze und- Verordnungen zu be finden," IV. 2, 34 u. 52.
und
cc) von dem Hof- und Gerichts-Advokaten Dr. Berger aus Wien: „Die Frage, ob ein Gesetz verfassungsmäßig zu Stande gekom
men ist, hat ein unabhängiger Staats-Gerichtshof zu entscheiden," IV. 2, 52.
nach welchem rc. Schneider den seinigen zurückzog, IV. 2, 61.
während Ministerialrath
v.
Freydors aus Karlsruhe den
Sätzen des
Berichterstatters einen fünften, etwa dahin:
„Bei provisorischen Gesetzen hat sich das Prüfungsrecht nicht auf die Frage der Dringlichkeit und Nothwendigkeit zu erstrecken,"
beigefügt
und
über
haltens der Gerichte
den
letzten
gegenüber
Theil
der Frage,
hinsichtlich
sächlich, aber nicht rechtlich bestehenden Gewalt erlassen sind,
nung übergegangen wissen wollte.
des Ver
von Gesehen, welche von einer nur that
IV. 2, 55 f.
zur Tagesord
82
.Der nach dem Anträge des Oberappellationsgerichts-Raths a. D. Brink
aus Kiel zuerst
mann
zur Abstimmung gebrachte Braun'sche Antrag,
für
welchen sich auch der Antragsteller erklärt hatte, IV. 2, 61. wurde null/ per majora angenommen, IV. 2, 65 f.
wodurch sich der Berger'sche und der erste Satz des Antrages des Be
richterstatters erledigten.
Auf den
von Dr. Braun unterstützten Vorschlag
des Letzteren brachte der Vorsitzende indessen noch den zweiten Satz mit dem von Obergerichts-Assessor a. D. Planck aus Göttingen -beantragten Zusätze
(nach „Zustimmung der"): „verfassungsmäßigen" (Stände), sowie die Sätze 3 und 4 des Antrages des Berichterstatters zur Abstimmung,
den dieselben sämmtlich angenommen.
15)
und es wur
IV 2, 66—68
Der Antrag des Gerichts-Assessors Sutro aus Münster:
„Der Deutsche Juristentag wolle erklären, daß eine in ganz Deutsch
land geltende allgemeine Eidesnoryr mit den Eingangsworten:
„„Ich schwöre bei Gvtt dem Allmächtigen und Allwissenden rc."" und mit den Schlußworten:
„„So wahr mir Gott helfe.
Amen.""
als wünschenswerth erscheine," ward von der Vierten Abtheilung angenommen.
I. 333.
Die Plenar - Versammlung vom 30. August 1860, indem gemäß dem Anträge des Hof- und Appellationsgerichts-Prokurators Keller aus Dillenburg,
I 284
über beide Theile des Antrages getrennt abgestimmt wurde, beschloß:
„auszusprechen, daß eine allgemeine Eidesformel wünschenswerth sei, aber eine bestimmte Formel für jetzt nicht festzusehen."
I. 290.
F. Verfahren in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten (unb freiwillige Gerichtsbarkeit). 1)
Der Antrag des Kreisjustizraths Dr. Straß aus Berlin: „Der Deutsche Juristentag wolle eine Kommission von
6 bis 8
Mitgliedern erwählen, um den Entwurf zu einem allgemeinen Deut schen Prozeßgesetz,
verbunden
mit einer Exekuti o us-Ord-
nung, auszuarbeiten," I. 138. ward in der Vierten Abtheilung dahin gestellt: „Der
Deutsche Juristentag wolle
die Deutschen Regierungen er
suchen, ein allgemeines Deutsches Civilprozeß-Gesetz zu erlassen;" I 332
in dieser Abtheilung dahin angenommen:
„Der Deutsche Juristentag erklärt es für wünschenswerth, daß ein allgemeines Deutsches Civilprozeß-Gesetzbuch erlassen werde," I- 332.
unter Ablehnung des Antrages:
83 „Die Deutschen Regier ungen aufzufordern,
zu diesem Zwecke eine
Kommission nieder^usetzen," V 332
sowie unter Aufstellung des Grundsatzes, daß
sich nicht mit Gesuchen
Juristentag
der
an die
Regierungen zu wenden habe,
in
der Plenar-Versammlung
30. August
vom
men und zugleich, dem bei Berathung
gestellten Antrag
ebenfalls
1860
des Obergerichts - Anwalts Götting aus
Ziff. 2 a.,
bb.)
Hildesheim
gemäß (1 ‘268 n 2