Verben in Feldern: Valenzwörterbuch zur Syntax und Semantik deutscher Verben [Reprint 2010 ed.] 9783110861853, 9783110107821

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Verben in Feldern: Valenzwörterbuch zur Syntax und Semantik deutscher Verben [Reprint 2010 ed.]
 9783110861853, 9783110107821

Table of contents :
Teil I EINLEITUNG
1. Zielsetzung
2. Adressatengruppen und Benutzungssituationen
3. Verbauswahl
4. Verbgruppierung
5. Wörterbuchgrammatik
6. Aufbau der Wörterbuchausschnitte
7. Register
Teil II WÖRTERBUCH
1. Verben der allgemeinen Existenz
1.0 Überblick
1.1 Zustandsverben der allgemeinen Existenz
1.2 Vorgangsverben der allgemeinen Existenz
1.3 Kausative Verben der allgemeinen Existenz
2. Verben der speziellen Existenz
2.0 Überblick
2.1 Verben der Existenzsituierung
2.2 Verben der Existenz in einem speziellen Kontext
3. Verben der Differenz
3.0 Überblick
3.1 Allgemeine Verben der Differenz
3.2 Einfache Änderungsverben
3.3 Kausative Änderungsverben
4. Verben der Relation und des geistigen Handelns
4.0 Überblick
4.1 Allgemeine Relationsverben
4.2 Verben der Identität und Äquivalenz
4.3 Verben des Strukturierens
4.4 Verben der Bestandteilrelation
4.5 Verben der Grundlegung
4.6 Verben des Folgens und der Folgerung
4.7 Verben des Zielens
4.8 Verben der Berührung
4.9 Verben der Evaluation
4.10 Verben der Orientierung
4.11 Verben der Aufmerksamkeit
4.12 Verben des Außerachtlassens
4.13 Verben der geistigen Beschäftigung
4.14 Verben des Untersuchens
4.15 Verben des Prüfens
5. Verben des Handlungsspielraums
5.(1) Feldvorspann
5.(2) Vorspann zum Subfeld 1: Zustandsverben
5.(3) Wortartikel
5.(4) Vorspann zum Subfeld 2: Kausative Handlungsverben
5.(5) Wortartikel
6. Verben des sprachlichen Ausdrucks
6.0 Überblick
6.1 Verben des Mitteilens
6.2 Verben des Übermittelns
6.3 Verben des Diskutierens
7. Verben der vitalen Bedürfnisse
7.0 Überblick
7.1 Verben des Besitzes und Besitzwechsels
7.2 Verben der Konsumation
7.3 Verben des Schlafens und Wachseins
Teil III BIBLIOGRAPHIE
1. Quellenverzeichnis
2. Wörterbücher
3. Sekundärliteratur
Teil IV BESCHREIBUNGSVOKABULAR
Teil V REGISTER
1. Verbfeld-Register
2. Satzbauplan-Register
3. Passiv-Register
4. Alphabetisches Register
Teil VI ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Citation preview

Verben in Feldern

Schriften des Instituts für deutsche Sprache Herausgegeben von

Johannes Erben, Helmut Henne, Ingo Reiffenstein, Gerhard Stickel

Band 1

W DE

G Walter de Gruyter · Berlin · New York 1986

Verben in Feldern Valenzwörterbuch zur Syntax und Semantik deutscher Verben Herausgegeben von

Helmut Schumacher

W DE G Walter de Gruyter · Berlin · New York 1986

Autoren Joachim Ballweg, Angelika Ballweg-Schramm, Pierre Bourstin, Helmut Frosch, Michael Kinne, Jacqueline Kubczak, Helmut Schumacher

unter Mitarbeit von Silvia Dickgießer, Günther A. Hamel, Paul Schmidt, Norbert Trautz, Harold Wötzel, u. a.

CIP-Kurztitelaufnahme

der Deutschen

Bibliothek

Verben in Feldern : Valenzwörterbuch zur Syntax u. Semantik dt. Verben / hrsg. von Helmut Schumacher. [Autoren: Joachim Ballweg ... Unter Mitarb. von: Silvia Dickgiesser ...]. — Berlin ; New York : de Gruyter, 1986. (Schriften des Instituts für deutsche Sprache ; Bd. 1) ISBN 3-11-010782-1 NE: Schumacher, Helmut [Hrsg.]; Institut für deutsche Sprache (Mannheim): Schriften des Instituts ...

© 1986 by Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Printed in Germany Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Druck: Hildebrand, Berlin; Bindearbeiten: Lüderitz Sc Bauer, Berlin

VORWORT

Mit "Verben in Feldern" wird versucht, neue Wege in der einsprachigen Lexikographie zu gehen. Der Aufschwung, den Theorie und Praxis der Lexikographie in Deutschland im letzten Jahrzehnt genommen haben, hat wesentlich dazu beigetragen, ein solches Vorhaben zu ermöglichen. Eine weitere wichtige Voraussetzung für dieses Unternehmen lag in der Entwicklung der Grammatikographie, die zu grammatischen Konzepten führte, mit deren Hilfe Syntax und Semantik deutscher Verben angemessen dargestellt werden können. Die Theorie der Lexikographie hat im letzten Jahrzehnt den Wörterbuchbenutzer in den Vordergrund gestellt. Daraus wurden die Forderungen abgeleitet, Wörterbuchbenutzungssituationen empirisch zu ermitteln und mögliche Konseguenzen für Aufbau und Inhalt neuer Wörterbücher zu reflektieren. Die neueren Tendenzen der Forschung haben auch das onomasiologische Wörterbuch wieder in den Blickpunkt gerückt, das - trotz seiner bedeutenden Tradition in der germanistischen Lexikographie - lange Zeit gegenüber dem semasiologisch-alphabetischen Wörterbuch deutlich zurückgetreten war. Die Verfasser dieses Wörterbuchs haben sich bemüht, in die Diskussion über neue Verfahren der lexikographischen Deskription einzugreifen, indem sie die Konzeption des Wörterbuchs und ausgewählte Wörterbuchausschnitte in Form eines Forschungsberichtes der Fachöffentlichkeit vorgelegt haben. Außerdem sind häufig theoretische Vorarbeiten und Musterartikel Linguisten und Lehrern für Deutsch als Fremdsprache vorgestellt worden, um Vorschläge und Anregungen von Theoretikern und Praktikern zu gewinnen. Das Wörterbuch hat das Ziel, den Bedürfnissen einer bestimmten Adressatengruppe in möglichst weitem Umfang Rechnung zu tragen. Auswahl und Abfolge der Verben sowie Explikation und Demonstration des Gebrauchs orientieren sich vor allem an Erfordernissen, wie sie für den Fremdsprachenunterricht mit fortgeschrittenen Lernergruppen festgestellt wurden. Diese Ausrichtung führte zu einem nach onomasiologischen Kriterien gegliederten selektiven Wörterbuch mit Wortartikeln, in denen die Bedeutung ausgewählter Verben erklärt und deren spezifische Umgebung in syntaktischer und semantischer

VI

Vorwort

Hinsicht charakterisiert wird. Darüber hinaus werden in zusammenhängenden lexikographischen Texten Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der in einem Feld zusammengefaßten Verben erläutert. Wegen seines Versuchscharakters könnte das Wörterbuch auch für Fachkollegen von Interesse sein. "Verben in Feldern" ist das Ergebnis eines Projekts, bei dem die theoretische Grundlagenarbeit im Vergleich mit der lexikographischen Anwendung besonders ins Gewicht fiel. Es entwickelte sich aus den schon in den 60er Jahren begonnenen Untersuchungen zur Verbvalenz , die auf lexikographischem Gebiet vor allem ein syntaktisch orientiertes "Kleines Valenzlexikon deutscher Verben" für den Anfängerunterricht im Fach 'Deutsch als Fremdsprache1 hervorbrachten. Dessen Verfacsergruppe hat mit personell weitgehend gleicher Zusammensetzung auch dieses Wörterbuch konzipiert und ausgearbeitet. Ab 1975 wurden mit Unterstützung der deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die zentralen Bereiche der Wörterbuchkonzeption erarbeitet und durch die Beschreibung typischer Verbgruppen erprobt und bedarfsweise modifiziert und erweitert. Auch die folgende Phase der Ausarbeitung des Wörterbuchs war nur dank der Förderung durch die DFG möglich. Abschließend wurden die Manuskripte noch einmal einer gründlichen Überarbeitung unterzogen und teilweise erweitert. Das Wörterbuch ist Ergebnis einer Gemeinschaftsarbeit der ganzen Projektgruppe: Alle Vorarbeiten und Entwürfe wurden in gemeinsamen Arbeitsbesprechungen diskutiert und die überarbeiteten Fassungen von der Gruppe verabschiedet. Die Beschreibungen wurden teils von einzelnen Wissenschaftlern, teils von kleineren Bearbeitergruppen ausgearbeitet. Folgende wissenschaftliche Mitarbeiter/innen waren an der theoretischen Grundlegung, der Analyse der Verben und der Erstellung der mit ihrer Feldnummer gekennzeichneten Wörterbuchausschnitte beteiligt: Joachim Ballweg (Wörterbuchgrammatik; Beschreibungsvokabular; Verbfelder 3.1, 3.2, 3.3, 4.2, 4.10, 5., 7.3), Angelika Ballweg-Schramm (Lexikologie; Verbgruppierung; Verbfelder 1.2, 4.10, 6.1, 7.2; Korrektur), Pierre Bourstin (Wörterbuchgrammatik; Verbfelder 7.1, 7.3), Helmut Frosch (Wörterbuchgrammatik; Verbfelder 1.1, 2.1, 2.2, 4.6), Michael Kinne (Verbfelder 4.11, 4.12, 4.13, 4.14, 4.15; Schlußüberarbeitung), Jacqueline Kubczak (Zielgruppenbestimmung; Verbauswahl, Verbfelder 1.1, 1.3), Helmut Schumacher (Wörterbuchstruktur; Satzbaupläne; Einleitung; Verbfelder 3.1, 3.2, 3.3, 4.1, 4.2, 4.3, 4.4, 4.5, 4.7, 4.8, 4.9, 5., 6.1, 6.2, 6.3, 7.3; Beschreibungsvokabular; Korrektur; Schlußüberarbeitung). Die

Vorwort

VII

Arbeiten wurden unterstützt durch folgende wissenschaftliche Hilfskräfte: Silvia Dickgießer (Register; formale Korrektur), Günther A. Harne1 (Register; Verbfelder 4.6, 4.7, 4.8, 6.3, 7.1), Paul Schmidt (Verbfelder 4.3, 4.4, 4.9), Norbert Trautz (formale Korrektur; Verbfelder 4.6, 7.1), Harold Wötzel (Verbfelder 1.2, 1.3, 4.13) und andere studentische Mitarbeiter. Das Typoskript sowie die zahlreichen Manuskriptfassungen wurden von Ruth Maurer geschrieben. Die Verfassergruppe hat vielen zu danken, die ihre Arbeit mit fördernder Kritik und Verbesserungsvorschlägen unterstützt haben. Hervorzuheben ist dabei vor allem die Mitwirkung des projektbegleitenden Beirats (Herbert E. Brekle, Klaus Heger, Helmut Henne, Jacques Lerot, Heinz Vater) und der Gutachter der DFG. Jacques Lerot (Löwen) hat mit Studenten ausgewählte Verbfelder durchgearbeitet. Wichtige Anregungen haben Peder Kromann (Kopenhagen), Wolfgang Mentrup (Ids Mannheim), Stanley Starosta (Hawaii) und Susumu Zaima (Tokio) gegeben. Zu danken ist auch den Herausgebern der "Schriften des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim" für die Aufnahme des Wörterbuchs in diese Reihe und insbesondere Helmut Henne und Gerhard Stickel für ihre Ratschläge zu einer präziseren Darstellung. Mannheim, im Juli 1986

Helmut Schumacher

INHALT

Teil I 1

EINLEITUNG 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Zielsetzung Adressatengruppen und Benutzungssituationen Verbauswahl Verbgruppierung Wörterbuchgrammatik Aufbau der Wörterbuchausschnitte Register

....

1 2 7 9 19 45 65

Teil II WÖRTERBUCH

69

1

· 1.0

Verben der allgemeinen Existenz Überblick

69

1.1

Zustandsverben der allgemeinen Existenz

71

1.1(1) 1.1(2)

Feldvorspann Wortartikel

71 74

1.2

Vorgangsverben der allgemeinen Existenz

80

1.2(1) 1.2(2)

Feldvorspann Wortartikel

80 85

1.3

Kausative Verben der allgemeinen Existenz

1.3(1) 1.3(2) 1.3(3) 1.3(4) 1.3(5) 1.3(6)

Feldvorspann 100 Vorspann zum Subfeld 1: Nicht-Existenz -* Existenz . 108 Wortartikel 111 Vorspann zum Subfeld 2: Existenz -» Nicht-Existenz . 137 Wortartikel 139 Vorspann zum Subfeld 3: Existenz -» Existenz . . . . 144

69

100

χ

Inhalt

1.3(7)

Wortartikel

145

1.3(8)

Vorspann zum Subfeld 4: Nicht-Existenz Nicht-Existenz

147

1.3(9)

Wortartikel

148

2.

Verben der speziellen Existenz

152

2.0

Überblick

152

2.1

Verben der Existenzsituierung

154

2.1(1)

Feldvorspann

154

2.1(2)

Wortartikel

161

2.2

Verben der Existenz in einem speziellen Kontext . .

177

2.2(1)

Feldvorspann

177

2.2(2)

Wortartikel

184

3.

Verben der Differenz

202

3.0

Überblick

202

3.1

Allgemeine Verben der Differenz

205

3.1(1)

Feldvorspann

205

3.1(2)

Wortartikel

212

3.2

Einfache Änderungsverben

225

3.2(1)

Feldvorspann

225

3.2(2)

Vorspann zum Subfeld 1

232

3.2(3)

Wortartikel

233

3.2(4)

Vorspann zum Subfeld 2

240

3.2(5)

Wortartikel

243

3.2(6)

Vorspann zum Subfeld 3

249

3.2(7)

Wortartikel

254

3.2(8)

Vorspann zum Subfeld 4

296

3.2(9)

Wortartikel

297

3.3

Kausative Änderungsverben

301

3.3(1)

Feldvorspann

301

3.3(2)

Vorspann zum Subfeld 1

309

3.3(3)

Wortartikel

310

3.3(4)

Vorspann zum Subfeld 2

314

3.3(5)

Wortartikel

317

3.3(6)

Vorspann zum Subfeld 3

326

3.3(7)

Wortartikel

330

Inhalt

XI

3.3(8) 3.3(9)

Vorspann zum Subfeld 4 Wortartikel

4.

Verben der R e l a t i o n

4.0

Überblick

363

4.1

Allgemeine Relationsverben

368

4.1(1) 4.1(2)

Feldvorspann Wortartikel

368 376

4.2

Verben der Identität und Äquivalenz

394

4.2(1) 4.2(2)

Feldvorspann Wortartikel

394 399

4.3

Verben des Strukturierens

406

4.3(1) 4.3(2) 4.3(3) 4.3(4) 4.3(5) 4.3(6) 4.3(7)

Feldvorspann Vorspann zum Subfeld 1: Verben des Unterscheidens . Wortartikel Vorspann zum Subfeld 2: Verben des Vereinigens . . Wortartikel Vorspann zum Subfeld 3: Verben des Ordnens . . . . Wortartikel

406 407 413 426 433 447 450

4.4

Verben der Bestandteilrelation

454

und des geistigen

357 357 Handelns

. .

362

4.4(1)

Feldvorspann

454

4.4(2)

Wortartikel

459

4.5

Verben der Grundlegung

469

4.5(1) 4.5(2)

Feldvorspann Wortartikel

4.6

Verben des Folgens und der Folgerung

486

4.6(1) 4.6(2)

Feldvorspann Wortartikel

486 491

4.7

Verben des Zielens

502

4.7(1) 4.7(2)

Feldvorspann Wortartikel

502 506

4.8

Verben der Berührung

514

4.8(1) 4.8(2)

Feldvorspann Wortartikel

514 515

.

...

469 475

Inhalt

XII 4.9

Verben der Evaluation

519

4.9(1)

Feldvorspann

519

4.9(2)

Wortartikel

522

4.10

Verben der Orientierung

529

4.10(1)

Feldvorspann

4.10(2)

Wortartikel

4.11

Verben der Aufmerksamkeit

529 . . . .

536 560

4.11(1)

Feldvorspann

560

4.11(2)

Wortartikel

564

4.12

Verben des Außerachtlassens

570

4.12(1)

Feldvorspann

570

4.12(2)

Wortartikel

574

4.13

Verben der geistigen Beschäftigung

582

4.13(1)

Feldvorspann

582

4.13(2)

Wortartikel

587

4.14

Verben des Untersuchens

598

4.14(1)

Feldvorspann

598

4.14(2)

Wortartikel

601

4.15

Verben des Prüf ens

606

4.15(1)

Feldvorspann

606

4.15(2)

Wortartikel

611

5.

Verben des H a n d l u n g s s p i e l r a u n s

619

5.(1)

Feldvorspann

619

5.(2)

V o r s p a n n zum S u b f e l d 1: Z u s t a n d s v e r b e n

623

5.(3)

Wortartikel

5.(4)

V o r s p a n n z u m S u b f e l d 2: K a u s a t i v e H a n d l u n g s v e r b e n

5.(5)

Wortartikel

649

6.

Verben des s p r a c h l i c h e n A u s d r u c k s

665

6.0

Überblick

665

6.1

Verben des Mitteilens

668

628 .

640

6.1(1)

Feldvorspann

668

6.1(2)

Wortartikel

674

Inhalt 6.2

Verben des Ubermitteins

XIII 693

6.2(1)

Feldvorspann

693

6.2(2)

Wortartikel

697

6.3

Verben des Diskutierens

702

6.3(1)

Feldvorspann

702

6.3(2)

Wortartikel

709

7.

Verben der vitalen Bedürfnisse

719

7.0

Überblick

719

7.1

Verben des Besitzes und Besitzwechsels

721

7.1(1)

Feldvorspann

721

7.1(2)

Vorspann zum Subfeld 1: Zustandsverben

725

7.1(3)

Wortartikel

727

7.1(4)

Vorspann zum Subfeld 2: Vorgangsverben

729

7.1(5)

Wortartikel

731

7.1(6)

Vorspann zum Subfeld 3: Kausative Handlungsverben .

734

7.1(7)

Wortartikel

737

7.2

Verben der Konsumation

757

7.2(1)

Feldvorspann

757

7.2(2)

Wortartikel

763

7.3

Verben des Schlafens u n d Wachseins

784

7.3(1)

Feldvorspann

784

7.3(2)

Wortartikel

793

Teil III BIBLIOGRAPHIE

809

1.

Quellenverzeichnis

809

2.

Wörterbücher

814

3.

Sekundärliteratur

815

Teil IV BESCHREIBUNGSVOKABULAR

821

Teil V REGISTER

839

XIV 1. 2. 3. 4.

Inhalt

Verbfeld-Register Satzbauplan-Register Passiv-Register Alphabetisches Register . .

839 859 868 872

Teil VI ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Faltblatt

Teil I Einleitung

EINLEITUNG 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

1.

Zielsetzung Adressatengruppen und Benutzungssituationen Verbauswahl Verbgruppierung Wörterbuchgrammatik Aufbau der Wörterbuchausschnitte Register

Zielsetzung

1.1 Dieses Wörterbuch ist ein Versuch, die Bedeutung von über 1000 Verben und verbalen Ausdrücken zu erklären und ihre valenzbestimmte Umgebung syntaktisch und semantisch zu charakterisieren. Die zu diesem Zweck ausgewählten Verben sind gemäß ihren Bedeutungsbeschreibungen zu onomasiologischen Paradigmen hierarchisch gruppiert. Das Wörterbuch wurde verfaßt, um eine Lücke bei den Hilfsmitteln für den Sprachunterricht für fortgeschrittene Deutschlerner zu schließen. In den einzelnen Wörterbuchausschnitten werden zu den Verben die Informationen gegeben, die in den angenommenen Benutzungssituationen relevant sind. 1.2 Gemäß den üblichen Einteilungskriterien für Wörterbücher handelt es sich um ein distinktives, onomasiologisch angelegtes, einsprachiges Valenzwörterbuch deutscher Verben. Von anderen Valenzwörterbüchern unterscheidet es sich dadurch, daß nicht nur die Umgebung der Verben semantisch bestimmt wird, sondern auch eine Bedeutungsbeschreibung der Verben selbst gegeben wird, welche die Grundlage für den onomasiologischen Aufbau darstellt.^ Diese Ordnung soll der Funktion als Produktionswörterbuch dienen, d.h. als Hilfsmittel, das ein Benutzer zu Rate ziehen kann, wenn ihm eine Bezeichnung für etwas fehlt, was er ausdrücken will. Das Wörterbuch kann als Nachschlagewerk bei der Textproduktion genutzt werden; vor allem aber soll es dem Lehrer als geordnete Materialsammlung für Übungen zur Wortschatzerweiterunq dienen. Außerdem kann es Germanistikstudenten eine Einführung in die Methoden der onomasiologischen Wortschatzanalyse vermitteln. 1 Das Verbvalenz-Wörterbuch Helbig/Schenkel 1975 verzeichnet jeweils nur ein Synonym zu den beschriebenen Verben. Die hier abgekürzt zitierte Literatur ist in der Bibliographie S. 815-820 aufgeführt.

2

Einleitung

1.3 In den nachfolgenden Kapiteln dieser Einleitung werden zunächst die Adressatengruppen und die Situationen, in denen das Wörterbuch benutzt werden kann, angesprochen (Kapitel 2.). Anschließend werden die Kriterien für die Vèrbauswahl (Kapitel 3.) und für die Verbgruppierung (Kapitel 4.) erläutert. Die erforderlichen Hinweise für die Benutzung werden in den anschließenden Kapiteln zur Wörterbuchgrammatik (Kapitel 5.), zur Struktur der Wörterbuchausschnitte (Kapitel 6.) und zum Registerteil (Kapitel 7.) gegeben. 1.4 Es ist den Verfassern des Wörterbuchs bewußt, daß ihr Produkt - trotz vieler Bemühungen um eine möglichst einfache Beschreibungssprache und um einen übersichtlichen Artikelaufbau - hohe Anforderungen an seine Benutzer stellt. Es ist daher kaum für den eiligen Leser gedacht, der sich nur eben vergewissern will, ob bei einem bestimmten Verb z.B. eine Akkusativergänzung oder eine Präpos itionalergänzung zulässig ist, sondern für einen Benutzer, der sich der Mühe unterzieht, einen kompletten Wörterbuchausschnitt durchzuarbeiten und dabei auch die einschlägigen Passagen dieser Einleitung und des Beschreibungsvokabulars nachzulesen. Man macht häufig als Wörterbuchbenutzer die Erfahrung, daß Probleme, die im Umgang mit einem Wörterbuch auftreten, erst durch eine gewisse Übung abgebaut werden können, zumal nicht alle Benutzungshinweise in einem Schritt rezipiert werden können. Die Verfasser sind zuversichtlich, daß durch den wiederholten Gebrauch des Wörterbuchs ein solcher Lerneffekt eintritt, der einen Wörter2

buchbenutzer zu einem kundigen Benutzer macht. Unter einer optimalen Nutzung der Informationen ist in diesem Falle nicht nur eine Erweiterung des individuellen Wissens über eine Sprache zu verstehen, sondern vielmehr die Fähigkeit und Bereitschaft, die vorgefundenen Beschreibungen in Lehrmaterialien umzusetzen, nach deren Muster Analysen von weiteren Bereichen des deutschen Verbwortschatzes vorgenommen werden können. 2.

Adressatengruppen und Benutzungssituationen

2.1 Das Wörterbuch richtet sich in erster Linie an Lehrkräfte, die für fortgeschrittene Lerner Deutsch als Fremdsprache unterrichten. Hierunter sind Dozenten, Lektoren und andere Lehrer im In- und Ausland zu verstehen, unabhängig davon, ob sie selbst 2 Zur Definition des "kundigen Benutzers" vgl. Wiegand 1985, S. 44.

Adressatengruppen und Benutzungssituationen

3

Muttersprachler sind oder nicht. Einbegriffen in diese Zielgruppe sind auch Lehrbuchautoren und andere Sprachdidaktiker, die nicht; nur für den Eigenbedarf Lehr- und Übungsmaterial erstellen. Die Auswahl der Verben und der hierzu gegebenen Daten orientiert sich an fortgeschrittenen Deutschlernern, speziell an ausländischen Studierenden, die an einer deutschen Hochschule ein Fachstudium absolvieren wollen. Dies bedeutet, daß versucht wurde, den Anforderungen in exemplarischer Weise Rechnung zu tragen, die an diese Zielgruppe im Bereich der Wortschatzarbeit gestellt werden. Als bekannt vorausgesetzt werden die fremdsprachlichen Kenntnisse, die zum Erwerb des "Zertifikats Deutsch als Fremdsprache" und vergleichbarer Qualifikationen notwendig sind.3 Diese Zielgruppenorientierung bedeutet jedoch nicht, daß hier ein Arbeitsinstrument geschaffen wurde, mit dem der Studierende selbständig umgehen sollte, wie dies bei den sogenannten Lernwörterbüchern meist intendiert ist. Vielmehr wird davon ausgegangen, daß die Wörterbucharbeit des Lerners unter Anleitung des Lehrers normalerweise im Unterricht stattfindet. Gedacht ist vor allem an Sprachkurse, in denen ausländische Studienbewerber auf die "Prüfung zum Nachweis deutscher Sprachkenntnisse" (PNdS) vorbereitet werden.^ Darüber hinaus geht das Wörterbuch auf Fragestellungen ein, die sich in der Ausbildung für ausländische Germanistikstudenten, Dolmetscher und Ubersetzer ergeben, die in ihren Heimatländern studieren. Für diese Zielgruppe kann das Wörterbuch sowohl in einschlägigen Seminarveranstaltungen eingesetzt werden als auch eine Grundlage für die eigenständige Beschäftigung mit anderen Verbgruppen bieten. Sowohl die Zielgruppe der Lehrer als auch die der Lerner sind heterogen hinsichtlich ihrer Herkunft und ihrer Muttersprachen. Bei den Lernern differieren die Studienabsichten. Gemeinsam ist jedoch allen, daß sie über ein größeres Maß an Deutschkenntnissen verfügen. Aus diesem Grunde bot sich die Erstellung eines einsprachigen Wörterbuchs mit Deutsch als Beschreibungssprache an. Semantische Differenzierungen der Art, wie sie hier vorgenommen werden, können auch Gegenstand von Lehrveranstaltungen zur Erwei-

3 Vgl. Zertifikat DaF

2

1977.

4 Zu den Prüfungsanforderungen für diese Zielgruppe vgl. Ehnert/Neuf-Münkel 1981.

4

Einleitung

terung und Vertiefung der muttersprachlichen Kompetenz sein, die für deutsche Studenten der Fachrichtung Übersetzer und Dolmetscher vorgesehen sind. Auch für solche Übungen kann aus diesem Wörterbuch gezielt Material entnommen werden. Die Verfasser sind darüber hinaus der Auffassung, daß das Wörterbuch - unabhängig von der oben gegebenen Zielgruppenbestimmung für germanistische und andere Linguisten von Interesse sein könnte, da es auf Grund seiner Konzeption und angestrebten Präzision auch einen Versuch darstellt, ein Stück weit in lexikographisches Neuland vorzudringen. 2.2 Die Benutzungssituationen, in denen Wörterbücher konsultiert werden, können grundsätzlich unterteilt werden in solche, die sich auf Probleme bei der S p r a c h p r o d u k t i o n und solche, die sich auf Schwierigkeiten bei der S p r a c h r e z e p t i o n beziehen. In beiden Situationstypen benutzen Deutschlehrer wie -lerner einsprachige deutsche Wörterbücher meist erst dann, wenn die zweisprachigen Wörterbücher keine ausreichende Information bieten. Wenn dies der Fall ist, empfiehlt sich für viele Fragen der Sprachproduktion der Typ des onomasiologischen Wörterbuchs, während im Zusammenhang mit der Rezeption von Texten meist das semasiologischalphabetische Wörterbuch besonders geeignet ist. Diese Feststellung schließt weder aus, daß es semasiologisch-alphabetische Wörterbücher gibt, die zum Gebrauch bei der Sprachproduktion gedacht sind (wie z.B. Stilwörterbücher), noch wird damit behauptet, daß onomasiologische Wörterbücher mit einer begrifflichen Gliederung für die Textrezeption unbrauchbar seien, da sie immer durch ein alphabetisches Register erschlossen werden können. Bei dem vorliegenden Wörterbuch stehen Benutzungsanlässe bei der Sprachproduktion im Vordergrund. Es sollte besonders dann zu Rate gezogen werden, wenn sich die Frage nach alternativen Ausdrucksmöglichkeiten einer bestimmten begrifflichen Struktur stellt oder wenn nach Präzisierungsmöglichkeiten gesucht wird. Der stark selektive Charakter dieses Werkes ist durch seine Hauptfunktion als Modellwörterbuch zur Verbfeldanalyse gerechtfertigt. Es kann als Anleitung verstanden werden, den Verbbestand verwandter Felder zu analysieren und für den Unterricht didaktisch aufzubereiten.

5 Zu den Benutzungssituationen vgl. Projektgruppe Verbvalenz 1981, S. 36-44, wo an Wiegand 1977a, 1977b angeknüpft wird.

Adressatengruppen und Benutzungssituationen

5

Im Unterricht für Fortgeschrittene kommt der Wortschatzerweiterung eine besondere Bedeutung zu. Schon eingeführte Gebiete werden sprachlich präziser, nuancierter erfaßt und neue Wortschatzbereiche werden eingeführt. Der Wortschatz wird auch nicht mehr nur in Verbindung mit einer Situation eingeführt und eingeübt; darüber hinaus werden die Wörter bzw. Ausdrücke im Zusammenspiel eines Feldes bzw. Feldausschnittes gelehrt. Neue Wörter werden bewußt von anderen Wörtern abgegrenzt; d.h. es wird versucht, dem Lernenden Einsicht in die Bedeutungsstruktur des Wortschatzes zu vermitteln. Diese Art der Sprachvermittlung setzt aber auf der Seite des Lehrers voraus, daß er selber diese Einsicht besitzt und Materialien an der Hand hat, die es erlauben, dem Schüler das "Funktionieren der Sprache" anschaulich zu machen. Dieses Wörterbuch trägt dazu bei, Schwierigkeiten des Lehrers bei der Vermittlung der genauen Bedeutungen und des Gebrauchs einzelner Verben, der Differenzierung semantisch verwandter Verben und miteinander konkurrierender syntaktischer Strukturen, Probleme im Bereich des Passivs, des Perfekts und der Wortbildung zu beheben. Es bietet dem Lehrer Vorlagen zur expliziten Formulierung von Regeln, nach denen im Sprachunterricht für Erwachsene meist verlangt wird, und kann daher als geordnete Materialsammlung für den Unterricht dienen. Auch bei fortgeschrittenen Lernern sind neben den Wortfindungsschwierigkeiten häufig Probleme bei der Sprachproduktion festzustellen, die mit bestimmten Verwendungsweisen bei bekannten oder in einem Wörterbuch aufgefundenen Verben zusammenhängen. Zu diesen gehören vor allem Fehler, die durch die Valenz der Verben bedingt sind. Besonders die Wahl der Präposition bei der Präpositionalergänzung und der Adverbialergänzung sowie die Rektion der abhängigen Nominalgruppen machen Schwierigkeiten. Idiosynkratische Restriktionen der Verbumgebung sind ebenfalls sehr fehlerträchtig. Hinzu kommen Probleme der Wortbildung, die durch falsche Analogiebildungen von abgeleiteten und zusammengesetzten Verben sowie durch Nominalisierungen und Adjektivbildungen entstehen, wenn diese nicht den gängigen Regeln folgen. Fehler treten auch häufig bei der Passivbildung und gelegentlich bei der Konjugation - insbesondere bei der Perfektbildung - auf. Bei den meisten dieser Schwierigkeiten geben die Wörterbücher, die im Lehrgebiet Deutsch als Fremdsprache verwendet werden, keine hinreichenden Informationen. In den hier vorliegenden Wörterbuchartikeln sind solche Regularitäten systematisch verzeichnet.

6

Einleitung

2.3 Die oben bei den Lehrschwierigkeiten angesprochenen Probleme stellen sich für den Lehrer in ähnlicher Form auch in Korrektursituationen. Wenn der Lehrer selbst nicht Muttersprachler ist, stellt sich öfters das Problem, daß er in der Beurteilung der von Studenten vorgelegten Texte unsicher ist und somit die Korrekturmöglichkeit ohne weitere Hilfsmittel eingeschränkt ist. In anderen Fällen erkennt der Korrektor zwar die Fehlerhaftigkeit einer Formulierung; es fehlt ihm aber die analytische Explikationsfähigkeit, um zu erklären, warum sie nicht korrekt ist. Auch in diesen Fällen besteht ein Bedürfnis nach expliziten Regeln, die meist weder Wörterbücher noch Grammatiken für den jeweiligen Fall liefern. 2.4 Gegenüber den bisher genannten Situationen sind bei diesem Wörterbuch die Benutzungsanlässe im Zusammenhang mit Fragen der Sprachrezeption deutlich untergeordnet. Dies ergibt sich schon aus der geringen Zahl von behandelten Verben, die bei einem ungesteuerten Nachschlagen während der Lektüre auch bei wissenschaftssprachlichen Texten nur sporadisch Erfolgserlebnisse erwarten ließe. Die Nutzungsmöglichkeit des Wörterbuchs durch den Lerner bei der Textrezeption ist daher sehr eingeschränkt. Sein Einsatz ist aber z.B. dann angebracht, wenn der Lehrer weiß, daß in seinem Textmaterial gehäuft hier erfaßte bedeutungsverwandte Verben auftreten, deren semantische Beziehungen zu analysieren sind, oder wenn die syntaktische Struktur von Sätzen geklärt werden soll, in denen solche Verben vorkommen. Der lexikographische Text beim Vorspann zum Feld "Einfache ftnderungsverben" [3.2] zeigt z.B., daß in Texten, die sich mit wirtschaftlichen Entwicklungen beschäftigen, Änderungsverben und ihnen entsprechende verbale Fügungen gehäuft vorkommen. Dies gilt auch für Texte, in denen andere Prozesse dargestellt werden. In Protokollen und ähnlichen Texten, in denen der Verlauf von Diskussionen dokumentiert wird, treten dagegen oft Ausdrücke aus dem Bereich "Verben des sprachlichen Ausdrucks" [6.] in größerer Zahl und Variationsbreite auf. Der Lehrer kann somit die in einem Übungstext vorgefundenen charakteristischen Verben aus einem bestimmten onomasiologischen Bereich durch die Lerner in eine vorläufige Systematik bringen lassen und diesen Wortschatz durch weitere Verben und Ausdrücke, die im Wörterbuch behandelt sind, gezielt ergänzen und erweitern.

Verbauswahl

3.

7

Verbauswahl

3.1 Die Kriterien für die Auswahl der Verben richten sich in erster Linie nach den Bedürfnissen der potentiellen Benutzer, die in Kapitel 2. umrissen worden sind. Es hat sich gezeigt, daß für diesen Zweck eine Übernahme oder auch nur Anlehnung an die verschiedenen Grundwortschatzsammlungen für das Deutsche nicht in Betracht kommt, da diese vor allem den Wortschatz für die sprachliche Beherrschung von sozialen Alltagssituationen erfassen. Aus diesem Grunde mußte eine adressatenspezifische Verbauswahl aufgrund eigener Erhebungen getroffen werden. Auszugehen war von den Lernzielen der Sprachkurse, in denen die Studienbewerber auf die Prüfung zum Nachweis der sprachlichen Voraussetzungen für die Aufnahme eines Fachstudiums vorbereitet werden. Da diese Lernziele nicht alle Situationen erfassen, die für einen Studenten relevant sind, wurden einige Ergänzungen vorgenommen. Die wichtigsten Anforderungen für den Studienanfänger bestehen darin, einführenden Lehrveranstaltungen seiner gewählten Fachrichtung folgen zu können sowie Mitschriften und Protokolle anzufertigen. Er muß in der Lage sein, die einführende Fachliteratur zu rezipieren, schriftlich zusammenzufassen bzw. zu referieren. Ferner wird von ihm verlangt, schriftliche Arbeiten zu verfassen sowie sich an wissenschaftlichen Diskussionen in Seminarveranstaltungen bestätigend, fragend, widersprechend oder weiterführend zu beteiligen. Man könnte hier noch die sprachlichen Anforderungen im studientechnischen Bereich ergänzen, die sich aus dem Kontakt mit den verschiedenen Dienststellen einer Universität ergeben (Studienberatung, Immatrikulation, Bibliothek u.a.). 3.2 Wenn man von dem speziellen Vokabular des studientechnischen Bereichs einmal absieht, wird als Studienvoraussetzung die Beherrschung der allgemeinen Wissenschaftssprache verlangt. Hierunter versteht man "einen angenommenen, allen Einzelwissenschaften gemeinsamen Bestand von Formen und Funktionen, der sich auf charakteristische Weise von denjenigen anderer Kommunikationsbereiche - etwa der Alltagssprache, der Literatur- oder der Werbesprache 7 unterscheidet". Die Beherrschung der Fachsprachen der Wissenschaften, die der Studienbewerber wählt, wird dagegen nicht verlangt, da deren Fach-

6 Zu den hier eingewandten Verfahren der Verbauswahl vgl. Kubczak 1978, 1979. 7 Bungarten 1981, S. 11.

8

Einleitung

terminologien durch das Studium vermittelt und in der einschlägigen Fachliteratur erklärt werden. Bei dem Vokabular der allgemeinen Wissenschaftssprache handelt es sich um Ausdrücke, die in wissenschaftlichen Diskussionen, in Lehrveranstaltungen und in der Fachliteratur beliebiger Disziplinen häufig vorkommen und die Funktion haben, die Vermittlung von wissenschaftlichen Gegenständen zu ermöglichen. Als Basis für ein solches Auswahlverfahren wurden die Untersuchungen von Erk zugrundegelegt, in der 102 Texte aus 34 verschieg denen akademischen Fachrichtungen ausgewertet sind. Für die ca. 600 erfaßten Verblemmata wird erstens die absolute Vorkommenshäufigkeit jeder Verbvariante angegeben, zweitens die Anzahl der Fachbereiche, auf die sich diese Häufigkeit verteilt. (Verben, die eine absolute Vorkommenshäufigkeit aller Varianten von weniger als 10 aufweisen, wurden nicht berücksichtigt.) Die Ergebnisse der Frequenzuntersuchung von Erk wurden ergänzt durch eine Auswertung von Texten, die einen direkten Bezug zur gewählten Zielgruppe haben. Um ein empirisch abgesichertes Bild davon zu bekommen, was an allgemeinwissenschaftlichem Verbwortschatz normalerweise direkt in der entsprechenden Zulassungsprüfung verlangt wird, wurden Examenstexte (Vorlagen zur Textwiedergabe) und Lehrbücher dieser Stufe untersucht, eine Kartei angelegt, die Verben nach Häufung und Streuung klassifiziert. Ferner wurde ein Kleincorpus für wissenschaftliche Diskussionen und gesprochene Vortragssprache zusammengestellt, indem aus dem "Freiburger Corpus" (Texte gesprochener deutscher Standardsprache 1971 und 1974) die Aufzeichnungen von Diskussionen und Vorlesungen ausgewertet wurden. Darüber hinaus wurde anhand der Examenstexte eine Fehlerkartei angelegt, um sicherzustellen, daß "fehlerträchtige" Verben, sofern sie in die zu behandelnden Felder passen, in das Wörterbuch aufgenommen werden. Damit war ein Spezialcorpus erstellt, das als einigermaßen repräsentativ für das Arbeitsvorhaben gelten kann. 3.3 Da von vornherein ein stark selektives Wörterbuch geplant war, wurden in einem ersten Arbeitsschritt ca. 700 Verben nach Häufigkeit und Fehlerträchtigkeit aus dem Spezialcorpus ausgewählt und vorläufig gruppiert. Aus arbeitstechnischen Gründen mußte diese Zahl auf etwa die Hälfte reduziert werden. Um den Charakter

8 Siehe Erk 1972, S. 27.

Verbauswahl

9

eines Modellwörterbuchs zu wahren, wurde entschieden, für einen gewählten Begriff weitgehend alle verbalen Ausdrucksmöglichkeiten zu erfassen. Deshalb wurden die tentativ erstellten Felder nicht "ausgedünnt", vielmehr wurde auf einen Teil der erfaßten Bereiche ganz verzichtet. Zu diesen gehörten u.a. die Verben, mit denen physische Handlungen ausgedrückt werden, ein größerer Teil der Verben des sprachlichen Ausdrucks und die Verben aus dem studientechnischen Bereich. Andererseits erwies es sich als zweckmäßig, die reduzierte Stichwortliste in einigen Fällen zu ergänzen, um damit eine kohärente Beschreibung der Verben im Feldzusammenhang zu ermöglichen. Auf diese Weise wurde im Verlauf der Bearbeitung der Lemmabestand wieder auf 428 Verben aufgestockt. Die übrigen als feldzugehörig ermittelten Verben und verbalen Fügungen sind im jeweiligen Feldvorspann mit einer Kurzbeschreibung behandelt. Ihre Zahl beläuft sich auf 573 Ausdrücke. 3.4 Man kann das Inventar der allgemeinen Wissenschaftssprache unterteilen in ein logisch-methodologisches Vokabular und ein 9 strategisch-rhetorisches Vokabular. Von der ersten Gruppe sind in diesem Wörterbuch Verben enthalten, mit deren Verwendung der Sprecher in der Lage ist, auf die Existenz bzw. die Änderung von irgendwelchen Entitäten, d.h. Individuen oder Substanzen, Bezug zu nehmen sowie etwas über die bestehenden Relationen zwischen verschiedenen Entitäten zu sagen. Aus der zweiten Gruppe sind hier Verben ausgewählt, mit deren Verwendung in erster Linie der Handlungsspielraum von Personen eingeschränkt werden kann. Ferner wurden drei ausgewählte Felder aus dem großen Bereich der Verben des sprachlichen Ausdrucks berücksichtigt. Außerdem enthält das Wörterbuch noch drei weitere Felder von Verben der vitalen Bedürfnisse, die eher dem alltagssprachlichen Vokabular zuzuordnen sind. Die Aufnahme von Verben, die auf Alltagssituationen Bezug nehmen, mag dem Benutzer die Einarbeitung in ein Wörterbuch erleichtern, das in theoretischer und methodischer Hinsicht relativ hohe Ansprüche stellt. 4.

Verbgruppierung

4.1 Die behandelten Verben sind durchgängig nach onomasiologischen Kriterien, d.h. aufgrund ihrer Bedeutungsverwandtschaft,

9 Vgl. Schepping 1976, S. 23-24.

10

Einleitung

hierarchisch gruppiert.10 In der Abfolge der Klassen von den allgemeineren zu den spezielleren sind folgende makro- und mediostrukturelle Einheiten zu unterscheiden: -

Makrofeld (Verb)feld Subfeld Verbgruppe Subgruppe Verb

Es muß betont werden, daß es sich bei diesen Klassen um ein technisches Instrument für den Aufbau der Wörterbuchausschnitte handelt; wissenschaftlich gesehen kann man nur von mediostrukturellen Paradigmen verschiedener Stufen sprechen, die lexikalische Felder konstituieren. Einen Überblick über die beiden obersten Einheiten gibt das nachfolgende Schema, in dem zur Illustration jeweils einige charakteristische Verben aufgeführt sind. Makrofelder und Verbfelder 1.

Verben der allgemeinen Existenz

1.1

Zustandsverben der allgemeinen Existenz existieren, sich ereignen

1.2

Vorgangsverben der allgemeinen Existenz entstehen, vergehen, übrigbleiben

1.3

Kausative Verben der allgemeinen Existenz herstellen, vernichten, übriglassen, verhindern

2.

Verben der speziellen Existenz

2.1

Verben der Existenzsituierung sich befinden, auftreten, eintreten

2.2

Verben der Existenz in einem speziellen Kontext anwesend sein, in Erscheinung treten, zur Verfügung stellen

3.

Verben der Differenz

3.1

Allgemeine Verben der Differenz unterscheidenabweichen von

3.2

Einfache Änderungsverben sich ändern, wachsen, ansteigen, sich verbessern

3.3

Kausative Snderungsverben verändern, verlängern, vereinfachen

4.

Verben der Relation und des geistigen Handelns

4.1

Allgemeine Relationsverben zusammenhängen ι mit, beziehen·) auf

10 Zum onomasiologischen Aufbau und den Kriterien der Verbgruppierung vgl. Projektgruppe Verbvalenz 1981, S. 162-178. Ballweg-Schramm 1977 und 1981, die an Henne 1976, 1977 orientiert sind.

Verbgruppierung

4.2

Verben der Identität und Äquivalenz sein, sich decken mit

4.3

Verben des Strukturierens unterscheiden^ zwischen, abgrenzen, vereinigen^, hinzufügen1, ordnen

4.4

Verben der Bestandteilrelation gehören zu, bestehen1 aus

4.5

Verben der Grundlegung zugrunde liegen, zugrunde legen

4.6

Verben des Folgens und der Folgerung folgen aus, folgern aus

4.7

Verben des Zielens sich richten auf, richten auf

4.8

Verben der Berührung betreffen, tangieren

4.9

Verben der Evaluation halten für, auffassen als

4.10

Verben der Orientierung orientieren an, sich halten2 an

4.11

Verben der Aufmerksamkeit bedenken, achten auf

4.12

Verben des Außerachtlassens uberseilen, absehen von

4.13

Verben der geistigen Beschäftigung es zu tun haben mit, sich beschäftigen mit, eingehen auf

4.14

Verben des Untersuchens untersuchen, analysieren

4.15

Verben des Prüfens prüfen, nachprüfen

5.

Verben des Handlungsspielraums können, müssen, anordnen, untersagen

6.

Verben des sprachlichen Ausdrucks

6.1

Verben des Mitteilens mitteilen ι, informi eren ι, bekanntgeben

6.2

Verben des Übermittelns übermitteln-i, zukommen lassen

6.3

Verben des Diskutierens diskutiereni, erörternι

7.

Verben der vitalen Bedürfnisse

7.1

Verben des Besitzes und Besitzwechsels besitzen, verlieren, bekommen, kaufen

7.2

Verben der Konsumation sich ernähren, essen, verzehren, trinken ι

7.3

Verben des Schlafens und Wachseins ausschlafen, einschlafen, wach sein, aufwachen

11

12

Einleitung

4.2 Das Wörterbuch umfaßt sieben M a k r o f e l d e r , die mit einstelligen Zahlen gekennzeichnet sind. Es sind dies: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Verben Verben Verben Verben Verben Verben Verben

der der der der des des der

allgemeinen Existenz speziellen Existenz Differenz Relation und des geistigen Handelns Handlungsspielraums sprachlichen Ausdrucks vitalen Bedürfnisse

Die Namen der Makrofelder repräsentieren sehr allgemeine Begriffe, unter die meist eine Vielzahl von Verben eingeordnet werden könnte. Nur die drei ersten Makrofelder sind unmittelbar aufeinander bezogen. Bei diesen sind auch die zugehörigen Verben relativ vollständig in Form von Wortartikeln und Kurzbeschreibungen in den Vorspanntexten abgehandelt. Mit den Verben des ersten Makrofeldes wird ausgedrückt, daß eine Entität, d.h. entweder ein konkretes oder abstraktes Individuum bzw. eine Substanz, existiert bzw. zustandekommt. Mit den Verben des folgenden Makrofeldes wird zum Ausdruck gebracht, daß eine Entität irgendwo situiert ist, und mit den Verben des dritten Makrofeldes wird behauptet, daß diese Entität entweder sich ändert oder von einer anderen Entität verschieden ist. Mit den Verben des Makrofeldes 4. kann ausgedrückt werden, daß eine Entität zu einer anderen in einer bestimmten Relation steht. Ferner werden dort Verben behandelt, mit denen man ausdrücken kann, daß sich jemand mit irgendwelchen Entitäten geistig beschäftigt. Die beiden folgenden Makrofelder 5. und 6. haben Verben zum Inhalt, die spezielle geistige Handlungen bezeichnen. Im letzten Makrofeld sind Verbfelder zusammengefaßt, die sich auf alltägliche Situationen beziehen. 4.3 Die mediostrukturelle üntergliederung der Makrofelder kann nicht nach nur einem Schema vorgenommen werden. Je nach begrifflicher Struktur sind die sieben Makrofelder in meist zwei oder drei V e r b f e l d e r unterteilt. Eine Ausnahme bilden in dieser Hinsicht das nur aus einem Feld bestehende Makrofeld 5. und das in 15 Felder gegliederte Makrofeld 4. Auch die' 30 Verbfelder, die durch zweistellige Ziffern gekennzeichnet sind, haben sehr unterschiedliche Größen. Bei durchschnittlich ca. 14 Wortartikeln pro Feld reichen die Extreme von drei bis 48 Artikel.

Verbgruppierung

13

Für die Abfolge der Verben in den Feldern gilt, daß vom Allgemeinen zum Speziellen oder vom Einfachen zum Komplexen hin gruppiert wird. Am Anfang steht daher meist das "generischste" Verb, d.h. das Verb mit der allgemeinsten, am wenigsten spezifizierten Bedeutung. Dieses Leitverb repräsentiert manchmal auch den Gattungsbegriff, der dem Feld den Neunen gibt ("Verben des Untersuchens" [4.14] - untersuchen). Die größeren Felder sind in der Regel in zwei bis vier S u b f e 1 d e r unterteilt. Solche Unterteilungen werden immer vorgenommen, wenn Verben unterschiedlicher Aktionsart in einem Feld vorkommen. In einigen Fällen tragen die Subfelder eigene Namen: 4.6.1 "Verben des Folgens", 4.6.2 "Verben der Folgerung". Es werden öfters parallele Subfelder von Zustandsverben und kausativen Handlungsverben aufgebaut, die manchmal aus homonymen Verben bestehen. Bei größeren Subfeldern sind die Verben, bei denen eine engere Bedeutungsverwandtschaft besteht, zu V e r b g r u p p e n zusammengefaßt, die meist aus zwei bis vier Verben bestehen. In Einzelfällen werden diese noch ein weiteres Mal in S u b g r u p p e n unterteilt. Auf diese Weise wird das Prinzip der Verbgruppierung nach onomasiologischen Kriterien auf allen Ebenen der Mediostruktur durchgehalten. Der onomasiologische Aufbau des Wörterbuchs kann am Beispiel der Differenzverben [3.] illustriert werden. Wie das Schema auf S. 14 zeigt, besteht das Makrofeld [3.] "Verben der Differenz" aus drei Feldern, von denen das zweite "Einfache Änderungsverben" heißt. Dieses besteht aus vier Subfeldern, von denen das dritte durch den Begriff 'Änderungen in bestimmten Dimensionen1 gekennzeichnet ist. Gemäß den hier angesetzten Dimensionen werden 11 Verbgruppen unterschieden, von denen die vierte unter den Dimensionsbegriff 'Anzahl' fällt. Änderungen bezüglich der Anzahl von Individuen können steigende oder fallende Tendenz haben. Dementsprechend werden zwei Subgruppen unterschieden. Die erste Subgruppe mit dem Begriff 'Tendenz steigend' enthält die Verben sich vermehren und vermehren. Auf diese Weise kann der mediostrukturelle Ort für alle 200 Differenzverben angegeben werden, die in diesem Wörterbuch in den Wortartikeln oder in den Vorspanntexten beschrieben sind.

14

Einleitung

Makrofeld

Verbfeider

3. 'Verben der Differenz'

3.3

3.1

Subfeider

Verbgruppen

2.

3. 'Änderungen in bestimmten '. Dimensionen '

1.

2.

3.

4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Dimension

•Anzahl·

Subgruppen

Verben

1. 'Tendenz steigend'

sich

vermehren

: : : : :

:

:

2. 'Tendenz fallend'

vermehren

Die hier vorgeführte detaillierte Auffächerung ist allerdings nieht die Regel. Meist sind die Verben bereits unmittelbare Bestandteile der Felder, der Subfeider oder der Verbgruppen. 4.4

Im Gegensatz zu der alphabetischen Anordnung ist ein onoma-

siologischer Aufbau des Wörterbuchs nach genus proximum und differentia specifica nicht irgendwo vorgegeben, sondern bedarf immer der Entscheidung des Lexikographen. Es kommt darauf an, welcher Gattungsbegriff gewählt und welche Eigenschaft als spezifische Differenz angesetzt wird. Hier wurde versucht, die nach Kriterien der Zielgruppenrelevanz ausgewählten Verben in einer überschaubaren Zahl von Makrofeldern und Feldern zu gruppieren. Dabei sind nahezu immer Alternativen zu der gewählten Gliederung möglich gewesen und auch zu rechtfertigen: Man hätte neben

es gibt [1.1], mit dem

nur behauptet wird, daß irgendeine Entität existiert, auch ein weiteres es gibt im Feld der "Verben der Existenz in einem speziellen Kontext" [2.2] beschreiben können, mit dem behauptet wird, daß etwas in einem speziellen Kontext vorhanden oder zugänglich ist: In Köln gibt es zu)0lf romanische Kirchen. Zu überlegen war auch, die Verben des zweiten Subfeldes im Feld [1.1] (geschehen, sich ereignen usw.) zu den "Verben der Existenzsi-

Verbgruppierung

15

tuierung" [2.1] zu nehmen, da sie auf Ereignisse Bezug nehmen und diese immer an Zeitpunkten existieren. Allerdings ist hierbei schwer zu entscheiden, ob ein Ereignis, von dem gesagt wird, daß es sich ereignet, deshalb an einem Zeitpunkt existiert, weil es ein Ereignis ist oder weil die Bedeutung z.B. des Verbs sich ereignen einen Situierungspunkt impliziert. Nur wenn letzteres zuträfe, wäre eine Eingliederung dieser Verben unter den Begriff der Existenzsituierung zwingend; im anderen Falle würde es sich um Regularitäten der Belegung handeln. Etwas anders liegen die Probleme bei Verben wie eingehen auf, behandeln, die im Feld der "Verben der geistigen Beschäftigung" [4.13] beschrieben werden. Mit diesen Verben wird nicht nur ausgedrückt, daß jemandes geistige Aufmerksamkeit auf etwas gerichtet ist, sondern es ist auch impliziert, daß er sich darüber in irgendeiner Form äußert: Er ging ausführlich auf die gegenwärtige Lage

ein. Aus diesen Gründen könnten solche Verben zum Makrofeld "Verben des sprachlichen Ausdrucks" [6.] gerechnet werden, zumal ja vorausgesetzt werden kann, daß man sich mit einem Gegenstand auch geistig beschäftigt, wenn man sich über ihn äußert. In solchen Fällen muß man entscheiden, welchen Teil der Bedeutung man als dominierend ansieht. 4.5 Aus den bisherigen Erläuterungen geht bereits hervor, daß eine Auffassung, es handele sich beim vorliegenden Wörterbuch um ein "Synonymenwörterbuch", zu eng wäre. Das Konzept, nach dem hier lexikalische Felder konstituiert werden, kann wie folgt charakterisiert werden: Unter einem lexikalischen Feld ist eine strukturierbare Menge von lexikalischen Zeichen zu verstehen, die in mindestens einer ihrer Bedeutungen einem jeweils nächsthöheren Begriff zuzuordnen sind. Sie können in Äußerungen vorkommen, welche in einem Kontext regelhaft kommutieren und aus denen Sätze mit den anderen lexikalischen Zeichen aus dieser Menge gefolgert werden können.^ ^ Die hier angesprochenen Rußerungsparadigmen, anhand derer sich Folgerungsbeziehungen aufzeigen lassen, können durch die folgenden Beispiele illustriert werden. In einer häuslichen Alltagssituation kann geäußert werden: (a) (b) (c) (d)

Macht bitte keinen Lärm, sonst weckt Ihr das Kind auf. Macht bitte keinen Lärm3 sonst wacht das Kind auf. Macht bitte keinen Lärm3 sonst ist das Kind gleich wieder wach. Macht bitte keinen Lärm, sonst kann das Kind nicht schlafen.

11 Eine genaue Bestimmung findet sich in Projektgruppe Verbvalenz 1981, S. 168.

16

Einleitung

Wie die Beispiele zeigen, können in einem Kontext Ausdrücke kommutieren, die nicht nur Verben enthalten, die in Synonymierelation zueinander stehen, sondern auch Antonyme (wach sein - schlaf en). 4.5.1

Für die Gliederung der Makrofeider in Felder und der Fel-

der in Subfelder wurden vor allem die A k t i o n s a r t e n

heran-

gezogen. Unterschieden werden: - Zustandsverben - Vorgangsverben - Kausatiwerben und in Verbindung mit dieser Einteilung: - Handlungsverben - Nicht-Handlungsverben Mit 'Zustand' und 'Vorgang' sind Sachverhalte gemeint; diese werden durch Sätze bezeichnet, in denen verschiedene Klassen von Verben vorkommen. Mit einem Satz, der ein

Zustandsverb

enthält, wird ein zeitabhängig bestehender Sachverhalt ausgedrückt, wobei irrelevant ist, wie lange das Zeitintervall andauert. Beispiele für Zustandsverben sind sein, bestehen, sieh befinden. Ein

Vorgangsverb

kommt in einem Satz vor, der die zeit-

liche Abfolge von mindestens zwei Zuständen bezeichnet. Vorgangsverben kann man danach unterscheiden, ob mit den betreffenden Sätzen Zustandsfolgen bezeichnet werden können, bei denen die Zustände gleich oder verschieden sind. Verben in Sätzen, die eine Folge von gleichen Zuständen bezeichnen, werden

1

intransformativ' ge-

nannt. Beispiele hierfür sind behalten, bleiben. Verben in Sätzen, die eine Folge von verschiedenen Zuständen bezeichnen, heißen ' transformativ'. Beispiele hierfür sind einschlafen, bekormen, vergehen. Die meisten Vorgangsverben in diesem Wörterbuch sind transformative Vorgangsverben. Diese werden meist paraphrasiert mit 'es kommt dazu, daß ...', während in den Paraphrasen der intransformativen Vorgangsverben 'es bleibt so, daß ...' steht. Um Mißverständnisse zu vermeiden, muß betont werden, daß entscheidend für die Klassifizierung der Zustands- und Vorgangsverben ist, ob der ganze Satz, in dem sie vorkommen, einen Zustand oder einen Vorgang bezeichnet. Mit dem Satz Die steigende Luftverschmutzung hängt mit der Zunahme der Sahadstoffimmission zusammen, wird ein Zustand bezeichnet, obwohl mit den beiden Ergänzungen des Verbs Vorgänge charakterisiert werden.

Verbgruppierung

17

Mit einem K a u s a t i v v e r b , wird ausgedrückt, daß ein Vorgang durch jemanden oder etwas verursacht wird, wobei irrelevant ist, ob dies mit Absicht geschieht oder nicht. Häufig haben Kausatiwerben gegenüber den unter den gleichen Begriff fallenden ZuStands- oder Vorgangsverben eine zusätzliche Valenzstelle: χ verändert sich, a verändert χ.; χ bezieht sich auf y. a bezieht χ auf y.

Ebenso wie die Vorgangsverben können Kausativverben in transformative und intransfornative unterteilt werden. Beispiele für die seltenen intransformativen Kausativverben sind erhalten, unterbinden; Beispiele für transformative Kausativverben sind einschläfern, zerstören.

Außerdem gibt es noch Kausativverben mit zusätzlicher Kausation, deren semantische Analyse auf der Analyse einfacherer Kausativa aufgebaut wird: tränken - trinken. 4.5.2 Ein weiteres wichtiges Gliederungskriterium für die Verbgruppierung auf dieser Ebene ist die Unterscheidung von H a n d l u n g s v e r b e n und Nicht-Handlungsverben. Eine Handlung ist eine geistige oder physische Tätigkeit, die ein Individuum absichtlich ausübt und bei der prinzipiell immer die Optionen bestehen, sie auszuführen oder zu unterlassen. Auch absichtliches Unterlassen einer Tätigkeit wird als Handlung gewertet. Unter die Handlungsverben werden hier nur solche Verben gerechnet, mit denen i m m e r Handlungen bezeichnet werden, z.B. kaufen, mitteilen, prüfen. Nicht als Handlungsverben gelten - neben den Verben, mit denen nie Handlungen ausgedrückt werden - auch Kausativverben, durch die nur in bestimmten Kontexten die Absicht eines beteiligten Individuums wiedergegeben wird. Zu diesen gehören z.B. richten auf, wachmachen. In vielen Fällen wird im Wörterbuch zwischen homonymen Handlungsverben und Nicht-Handlungsverben durch getrennte Wörterbuchartikel unterschieden, nämlich wenn noch weitere Differenzen in der syntaktischen und semantischen Struktur zu beobachten sind. Die Handlungsverben fallen entweder unter die Kategorie der Zustandsverben oder unter die der Kausatiwerben. Die ersteren werden im Wörterbuch Z u s t a n d s - H a n d l u n g s v e r b e η

(z.B. folgern aus, sich beschäftigen mit) und die letzteren

K a u s a t i v e H a n d l u n g s v e r b e n genannt (z.B. erlauben, mitteilen). Die Nicht-Handlungsverben erhalten keine besondere Benennung. 4.5.3

Die Gruppierung der Verben innerhalb der Verbgruppen und

- wenn keine Unterteilung nach Aktionsarten möglich ist - auch

18

Einleitung

innerhalb der Subfeider und Felder, erfolgt gemäß der lexikalischsemantischen Relationen der Antonymie, Synonymie, Superonymie, Hyponymie, Kohyponymie. In der Relation der

Antonymie

stehen solche Verben zu-

einander, die einen gemeinsamen Gattungsbegriff haben und in bezug auf eine wesentliche Differenz positiv bzw. negativ spezifiziert sind. Aus Sätzen mit der Struktur a vergrößert x. können Sätze der Struktur a verkleinert χ nicht, gefolgert werden. Gemeinsam ist den hier genannten kausativen Änderungsverben, daß mit ihnen zum Ausdruck gebracht wird, daß a den χ bezüglich der Größe verändert. Diese Relation konstituiert bei den "Kausativen Änderungsverben" [3.3] Subgruppen von Verben, bei den "Verben des Schlafens und Wachseins" [7.3] Subfelder und bei den "Verben der Aufmerksamkeit" [4.11] bzw. den "Verben des Außerachtlassens" [4.12] Verbfelder. Die Relationen der Kohyponymie

Superonymie,

Hyponymie

und

kennzeichnen die Verben als 'generischer' bzw.

'spezifischer' in ihrem Verhältnis zueinander. Ein Superonym (auch Hyperonym genannt) ist ein generisches Verb, d.h. ein solches, dessen Bedeutung die Bedeutung eines Hyponyms, d.h. eines spezifischeren Verbs, in sich einschließt. So ist z.B. zu sich nehmen Superonym u.a. zu

essen und zu trinken, die zueinander kohyponym sind.

Im Wörterbuch dienen diese Relationen als wichtige Gliederungskriterien innerhalb der Mediostruktur mit Verben gleicher Aktionsart, die meist bei der internen Gliederung der Subfelder zum Tragen kommt. Nur bei den Relationsverben bilden Superonyme unter dem Begriff 'Allgemeine Relationsverben1

[4.1] ein eigenes Feld. Die Ab-

folge der Verben geht immer vom generischen Verb zum spezifischen (z.B. untersuchen

vor

analysieren).

Verben, die zueinander in S y n o n y m i e relation stehen, kommen in diesem Wörterbuch nur in unmittelbarer Nachbarschaft im jeweils kleinsten mediostrukturellen Paradigma vor. Wenn sich Synonyme im stilistischen Wert unterscheiden, steht das unmarkierte Verb vor dem markierten (z.B. trinken vor saufen). Ansonsten wird das gängigere Verb vor das weniger übliche gestellt (z.B. geschehen vor eich ereignen). 4.6

Bei der Gruppierung der Verben wurde angenommen, daß z.B.

eine Zusammenstellung aller Zustandsverben oder aller Handlungsverben nicht sinnvoll ist, weil entsprechende Benutzungssituationen kaum naheliegend sind. Durch die Abfolge der Verben nach steigendem Grad der Spezifität wird dem Benutzer in vielen Fällen die

Verbgruppierung

19

Möglichkeit geboten, die Suche nach einem passenden Verb frühzeitig zu beenden, wenn die Kommunikationssituation nicht die Wahl eines besonders spezifischen Verbs erfordert. Aus diesem Grunde werden auch Verben, die eine sehr spezielle Bedeutung haben, nur im jeweiligen Vorspanntext kurz charakterisiert oder ausgegrenzt und nicht in Form von Wörterbuchartikeln beschrieben. 5.

Wörterbuchgrammatik

5.1 In der Konzeption dieses Wörterbuchs ist ein Grammatikbegriff zugrundelegt, der außer den Regeln der Morphologie und Syntax auch die semantischen Regularitäten mit umfaßt. Die Wörterbuchgrammatik wird im folgenden nur insoweit erläutert, als ihre Kenntnis not12 wendig ist, um die Wörterbuchartikel zu verstehen. 5.2 Die Wörterbuchgrammatik stützt sich auf ein Grammatikmodell, das im Anschluß an die Kategorialgrammatiken in Montague 1970, 1973 und Cresswell 1973 ausgearbeitet wurde. Es wird eine Beschreibungssprache entwickelt, deren Ausdrücke semantisch interpretiert und deutschen Verben mit Lexikoneinträgen zugeordnet werden. In der Beschreibungssprache können mit Hilfe des λ-Operators aus Sätzen Prädikate gemacht werden: Es sei z.B. vorausgesetzt, daß die Beschreibungssprache u.a. die Konstante SCHLAF enthält. Durch ihre Anwendung auf eine Variable χ läßt sich der offene Satz SCHLAF(x) erzeugen. Durch die Abstraktion, bei der der Abstraktor λ die Variable bindet, gelangt man zu dem einstelligen Prädikat: \x[SCHLAF(x)]. Dieses Prädikat, das zu lesen ist als "ein χ sein, das schläft", kann wiederum auf Eigennamen angewendet werden, wodurch z.B. ein Ausdruck entsteht: \x[SCHLAF(x)](DER LANGE EUGEN).13 Solche Ausdrücke der Beschreibungssprache werden in Ausdrücke des Deutschen übersetzt. Dabei ordnet eine Lexikalisierungsfunktion lf bestimmten Ausdrücken der Beschreibungssprache deutsche Verben mit ihrer kategorial bestimmten Umgebung zu: lf (λχ[SCHLAF(x)])

=

[schlaf-

] S/T x Nom

S/T bezeichnet die Kategorie der einstelligen Verben, die zusammen mit Tennen (T) Sätze (S) bilden.

12 Das für dieses Arbeitsvorhaben ausgearbeitete Grammatikmodell· ist ausführlich in einem Forschungsbericht dargelegt worden: S. Projektgruppe Verbvalenz 1981, S. 67-161. Zur Grammatik vgl. auch Ballweg 1977, 1978; Frosch 1978; Schumacher 1985. 13 Der Ausdruck DER LANGE EUGEN bezieht sich auf das Abgeordnetenhochhaus in Bonn, dessen Bau von dem früheren Bundestagspräsidenten Eugen Gerstenmaier veranlaßt wurde.

20

Einleitung

Für bestimmte Ausdrücke der Beschreibungssprache werden, im Anschluß an Carnap, Bedeutungspostulate formuliert, die als argumentspezifizierende Bedeutungsregeln in die Wörterbuchartikel ein14 gehen. Durch solche Bedeutungspostulate können in der Beschreibungssprache Bedeutungszusammenhänge zwischen einzelnen Ausdrücken formal ausgedrückt werden, die auch in der natürlichen Sprache, dem Deutschen, gelten. Beispielsweise gilt im Deutschen, daß alles, was schläft, auch ein Lebewesen ist. Ein entsprechendes Bedeutungspostulat hierfür wäre: Vx[•(SCHLAF(X) - LEBEWESEN(x))] Zu lesen ist dies als: "Es ist notwendig, daß χ ein Lebewesen ist, wenn χ schläft".^ Wenn also jemand die Sätze Eugen/Der Lange Eugen/Der Waeserturm schläft, äußert, wird dadurch ausgedrückt, daß Eugen3 der Lange Eugen und

der Wasaerturm Lebewesen bezeichnen. Während Eugen als

direkte Bezeichnung für einen Menschen zu interpretieren ist, wird durch die Gebäudebezeichnung der Lange Eugen indirekt ein Kollektiv von Lebewesen charakterisiert, das sich dort regelmäßig aufhält. Mit dem Satz Der Wasserturm schläft, wird fälschlicherweise behauptet, daß der Wasserturm ein Lebewesen bezeichne, was nicht bedeutet, daß der Satz "ungrammatisch" ist. Es besteht somit ein grundsätzlicher Unterschied zwischen diesen Belegungsregeln und den "Selektionsbeschränkungen" der Transformationsgrammatik, die als inhärente Merkmale der Nomina aufgefaßt werden. 5.3

Mit Hilfe dieser Grammatik können auch die

ziehungen

Valenzbe-

zwischen einem Verb und dessen spezifischer Umge-

bung dargestellt werden. Der Aufbau komplexer Ausdrücke wird in der Beschreibungssprache durch das Operator-Operand-Schema wiedergegeben. Dies geschieht so, daß die valenzgebundenen Satzglieder im Deutschen als Operand-Ausdrücke der Beschreibungssprache erscheinen und die Valenzträger (also die Verben) als Operator-Ausdrücke. Dieses Operator-Operand-Verhältnis wird somit indirekt als Abhängigkeitsrelation interpretiert, wobei die Anzahl der von einem Operator "abhängigen" Operanden der quantitativen Wertigkeit der in den Ausdrücken repräsentierten Verben entspricht. Die Verbeinträge sind valenzsyntaktisch klassifiziert und enthalten somit Belegungsregeln für die Variablen. Wenn fakultative Valenzen vor-

14 Vgl. Carnap 1972, S. 278-288. 15 Genauere Ausführungen hierzu finden sich in Projektgruppe Verbvalenz 1981, S. 99-100.

Wörterbuchgrammatik

21

liegen, kann dies durch zwei Einträge dargestellt werden, die die gleiche Konstante enthalten. Für die heuristische Ermittlung der Valenz wurden verschiedene Operationen vorgenommen, die durch semantische Analysen der Verben fundiert sind. Zu ihrer Unterstützung sind in größerem Umfang Korpusbelege herangezogen worden. Auf der Grundlage des Belegmaterials sowie auf Grund von Kompetenzentscheidungen wurde festgestellt, mit welchen Umgebungen ein Verb vorkommt bzw. vorkommen kann. Mit Hilfe der Eliminierungstests war zu prüfen, ob beim Wegfall bestimmter Satzglieder der Restsatz ungrammatisch wird. Wenn dies der Fall war, wurden die betreffenden Satzglieder als obligatorische Verbergänzungen eingestuft. Bei den verbleibenden Satzgliedern war zu untersuchen, ob eine Implikationsbeziehung zwischen Sätzen vorliegt, die das betreffende Satzglied nicht enthalten, und solchen, in denen es vorkommt: Aus dem Satz Jemand ißt. folgt immer der Satz

Jemand ißt etwas. Wenn der Implikationstest negativ

ausfiel, wurde das fragliche Satzglied als Verbangabe gewertet und somit ausgeschieden. Wenn hingegen der Implikationstest positiv ausfiel, war weiter zu fragen, ob das betreffende Satzglied spezifisch für nur bestimmte Subklassen ist oder nicht. Dies bedeutet, daß geprüft wurde, ob die Bedeutung des jeweiligen Verbs nur erklärt werden kann, wenn in der Paraphrase auf die Variable Bezug genommen wird, die das fragliche Satzglied vertritt. Wenn die Sätze Jemand ist anwesend, und Jemand ist bei etwas anwesend, gleichermaßen zu paraphrasieren sind mit 'es gibt χ in y', wobei y ein Ereignis oder ein Ort ist, wird die Präpositionalgruppe als Aktualisierungsform einer fakultativen Adverbialergänzung eingestuft, weil eine solche Bestimmung für Verben der Subklasse spezifisch ist, zu der anwesend sein gehört. Es liegt somit ein Unterschied vor zu adverbialen Raum- und Zeitangaben, die bei jedem Verb vorkommen können, da Zustände und Vorgänge immer in Raum und Zeit bestehen bzw. sich vollziehen. 5.4

Die nach den o.a. Kriterien ermittelten Verbergänzungen sind

in acht E r g ä n z u n g s k l a s s e n

eingeteilt. Ausschlaggebend

für die Kategorisierung der Ergänzungen ist nicht die morphologische Form der Satzglieder, sondern ihre spezifische Anaphorisierbarkeit, d.h. ihre Ersetzbarkeit durch Anaphern. Diese Anaphern sind meist Pronomina und Adverbien mit sehr allgemeiner Bedeutung wie dann, dorthin u.a. Die Namen der Ergänzungsklassen sind teils kasusmotivierte Bezeichnungen (Akkusativergänzung), teils von

22

Einleitung

Wortarten abgeleitete (Präpositionalergänzung) oder funktionale Bezeichnungen (Prädikativergänzung). Diese Benennungen wurden gewählt, weil sich herausgestellt hat, daß die Verwendung von neutralen Ziffern zwar mögliche Fehlinterpretationen der Namen vermeiden hilft, für einen ungeübten Benutzer jedoch lästige Nachschlageprozeduren erzwingt und leicht zu Verwechslungen führt. Es werden folgende Ergänzungsklassen unterschie-

1 .Nominativergänzung 2. Akkusativergänzung 3. Genitivergänzung 4. Dativergänzung 5. Präpositionalergänzung 6. Adverbialergänzung 7. Prädikativergänzung 8. Verbativergänzung

NomE AkkE GenE DatE PräpE AdvE PrädE VerbE

5.5 Die Namen der Ergänzungsklassen dienen lediglich als Etikettierungen für Paradigmen von Satzgliedern, die sich in gleicher Weise anaphorisieren lassen. Jede der Klassen deckt morphologisch sehr unterschiedliche Konstruktionen ab, die unten im einzelnen aufgeführt werden. Aus dem Anaphorisierungskriterium ergibt sich auch, daß z.B. nicht jede Akkusativgruppe unter die Klasse der AkkE fällt und in dieser Klasse nicht nur akkusativische Nominalgruppen erfaßt sind. In der nachfolgenden Ubersicht sind in der linken Spalte die acht Ergänzungsklassen mit ihren morphosyntaktischen Ausdrucksmöglich18

keiten aufgeführt. In der rechten Spalte stehen die Anaphern, die der Zuordnung von Ausdrücken zu Ergänzungen dienen. Anschliessend werden Beispiele für die links aufgeführten Ausdrucksmöglichkeiten gegeben, in denen das jeweils relevante Satzglied unterstrichen ist.

16 Die Typologie der Ergänzungsklassen sowie die daraus resultierenden Satzmodelle folgen weitgehend der Wörterbuchgrammatik in Engel/Schumacher ^1978 und in Engel 1977. Die wichtigsten Unterschiede werden in den Kommentaren zu den einzelnen Klassen angemerkt. 17 Bei den in Form von Wörterbuchartikeln behandelten Verben kommen die GenE und die VerbE nicht vor. 18 Die Abkürzungen sind im Äbkürzungsverzeichnis erklärt.

Wörterbuchgrammatik

23

Übersicht über die Ergänzungsklassen

NomE

Anaphern: Pronomina im Nom (er, sie, es)

- NG im Nom

Die seit langem geplante Flugverbindung wird vorläufig nicht Zustandekommen'.

- PG im Nom

Sie verknüpften das Angebot mit einer Forderung.

- NS

Was iah gestern dazu gesagt habe beruhte auf einem Irrtum. Seine Meinung frei äußern zu können gehört zu den Grundrechten des Menschen.

AkkE

Anaphern: Pronomina im Akk (ihn, sie, es)

- NG im Akk

Die Dissertation untersucht den Einfluß Lessings auf das Theater.

- PG im Akk

Der Protokollführer hat mich bei der Aufstellung der Anwesenheitsliste übersehen.

- NS

Er glaubt, er kann machen, was er will. Man hat nicht beachtet, daß bei dieser Maßnahme gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden müssen.

GenE

Anaphern: Pronomina im Gen (dessen, derer)

- NG im Gen

Der Staatsarcwalt klagte ihn des Raubmordes an.

- PG im Gen

Bei der Feier wurde seiner gedacht.

- NS

Der Minister wurde beschuldigt, die Angelegenheit verzögert zu haben.

DatE

Anaphern: Pronomina im Dat (ihn, ihr)

- NG im Dat

Man legte der Deutung von Krankheiten auf geistigseelischem Gebiet eine bestimmte Weltanschauung zugrunde.

- PG im Dat

Wir werden Ihnen noch mitteilen, für welchen Termin Sie vorgemerkt sind.

- NS

Ich leihe meine Bücher nur, wem ich will.

PräpE

Anaphern: Pronomina mit fester Präposition (an ihm, über ihn)/ da(r) mit fester Präposition (daran, damit)

Präpositionen an an auf auf aus bei durah für gegen

+ + + + + + + + +

NG NG NG NG NG NG NG NG NG

im im im im im im im im im

Akk Dat Akk Dat Dat Dat Akk Akk Akk

denken sich orientieren ι sich konzentrieren beruhen folgern sich leihenz übermitteln·! sich interessieren abgrenzen

24

Einleitung

in + in + mit + nach + über + um + unter + unter + von + Vor + zu + zwieahen +

NG NG NG NG NG NG NG NG NG NG NG NG

im im im im im im im im im im im im

Akk eich verwandeln Dat zusammenfassen^ Dat sich beschäftigen Dat sich richten2 Akk diskutieren-^ Akk es handelt sich Akk vereinigen1 Dat zusammenfassen1 Dat absehen Dat warnen Dat auffordern Dat unters cheident

-

PräpG: Präp. + NG im Akk

Die Abteilung hat sich auf die Entwicklung eines Katalysators konzentriert.

-

PräpG: Präp. + NG im Dat

Die Medizin beschäftigt sich mit den Zusamtenhängen zwischen seelischen Faktoren und körperlichen Krankheiten.

-

PräpG: Präp. + PG im Akk

Seit sie verreist sind, denkt er oft an sie.

-

PräpG: Präp. + PG im Dat

Ich richte mich in dieser Sache ganz nach Ihnen.

-

PräpG: Präp. + AdjG

Der Ausschuß hielt keinen der Bewerber für qualifiziert.

-

NS

Er hat nicht [daran] gedacht, was auf ihn zukonmen könnte. Der niedrige Durchschnittswert ergibt sich daraus, daß die Tarife nur in einigen Bereichen erhöht werden.

AdvE -

AdvG

Anaphern: Adverbien (dann, dort, dorthin, dabei, soviel, solange) Das neue Hotel liegt dort hinten. Woher kamen die Teilnehmer? Wegen der vielen Tagesordnungspunkte endet die Sitzung erst abends.

-

NG im Akk

Voraussichtlich dauert die Veranstaltung zwei Stunden.

-

PräpG: Präp. + NG/PG im Akk

Das Programm überprüft die Daten auf ihre formale Richtigkeit.

auf durch für über um in bezug auf im Hinblick auf u.a.

_

PräpG: Präp. + NG/PG im Gen betreffs bezüglich hinsichtlich mittels

Um die Jahrhundertwende traten tiefgreifende Veränderungen ein.

Die beiden Kunststoffe sind hinsichtlich ihrer Belastbarkeit verschieden.

Wörterbuchgrammatik

PräpG: Präp. + NG/PG im Dat an auf bei gemäß hinter in mit nach neben über unter von vor zu u.a. PräpG: mehrgliedrige Formen auf + NG im Akk ... hin von + NG im Dat ... auf + NG im Akk von + NG im Dat ... hin von + NG im Dat ... zu + NG im Dat Ws-Gruppe

25

Der Druck ändert sich bei steigender Temperatur. Das Känguruh tritt in Australien auf. Mit zunehmendem Alter kann sich die Krankheit verschlimmern. Die Bewerbungsfrist endet vor dem Semesterbeginn.

Die Stiftimg testet die Geräte auf ihre Betriebssicherheit hin. Die Temperatur sank von 20° auf 16°.

Das Tiefdruckgebiet reicht bis zur Nordseekilste. Die Veranstaltung dauerte bis in die Nacht.

- NS

Der Rundgang fängt an, wo der Ort an den Berghang grenzt. Die Tarifgruppen unterscheiden sich dadurch, daß jeweils andere Tätigkeitsmerkmale gefordert werden.

PrädE

Anaphern:

(es, so, ein solch-)

- AdjG

Ein reines Metall wird am absoluten Nullpunkt elektrisch widerstandslos.

- NG/PG im Nom

Eine Lösung dieser Probleme ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Weiterarbeit.

- NG im Akk - PräpG: Präp. + NG im Akk/Dat mit ohne -

Er nannte den Streit ein MißVerständnis. Wir müssen die ganze Angelegenheit mit äußerster Vorsicht behandeln.

als - Gruppe mit AdjG

Er betrachtete sich in dieser Angelegenheit als nicht zuständig.

mit NG/PG im Nom

Er sieht sich als ein Förderer der Künste an.

mit NG/PG im Akk

Wir fassen das als eine entscheidende Frage auf.

NS

Man hat ihn dort behandelt, als ob er ein Verbrecher wäre.

26

Einleitung

-

wie - Gruppe mit AdjG

Es ist wie verhext!

mit NG/PG im Nom mit PräpG NS

Mit zunehmendem Alter wurde er wie ein Kind. Es war wie in alten Zeiten.

VerbE

Wir machen unseren Bericht, wie wir ihn geplant haben. Anaphern: (es sein/geschehen; daß es so ist/geschieht)

- Infinitivsatz

Der Lehrer ließ die Unterrichtsstunde ausfallen.

- Ergänzungssatz mit finitem Verb

Die Studenten fanden, daß der Test zu schwer gewesen ist.

5.6

Zum Verständnis der Tabelle ist vorab darauf hinzuweisen, daß

ein in einem Satz vorkommendes Syntagma nur dann als Aktualisierung einer Ergänzung gilt, wenn es 1. ein Satzglied ist und nicht ein Teil eines Satzgliedes (Attribut), 2. auf einem Paradigma beruht, d.h. eine Austauschbarkeit gegeben ist, weil nicht-austauschbare Elemente (z.B. Nominalgruppen in Funktionsverbgefügen, Reflexivpronomina) zum Verbkomplex gerechnet werden, 3. aufgrund der in 5.3 angegebenen Kriterien nicht zu den Angaben gerechnet wird. Meist werden Ergänzungen in Form einer Nominalgruppe (NG), d.h. in Form eines Satzgliedes mit einem Nomen als Nukleus

(der mir seit

langem bekannte Kollege) oder in Form einer Pronominalgruppe (PG) , d.h in Form eines Satzgliedes mit einem Pronomen als Nukleus (genau dieser) , das meist nur aus einem Pronomen besteht, aktualisiert. Bei der PräpE und oft bei der AdvE werden sie mit Hilfe von Präpositionen angeschlossen. Nominal- und Pronominalgruppe sind fast immer austauschbar. Weitaus seltener sind die Fälle, in denen eine Ergänzung in Form eines Nebensatzes, der mit Hilfe der Anaphorisierung einer bestimmten Ergänzungsklasse zuzuordnen ist, ausgedrückt wird. Auf deren Besonderheiten wird in 5.7 eingegangen. Die übrigen oben aufgeführten Formen sind jeweils für nur eine Ergänzungsklasse spezifisch. Im folgenden werden einige Erläuterungen zu den einzelnen Klassen gegeben: NomE

Die Nominativergänzung deckt sich weitgehend mit dem "Sub-

jekt" in anderen Grammatiken. Zu beachten ist, daß das häufig als "formales Subjekt" angesprochene nicht-kommutierbare es

27

Wörterbuchgrammatik

(es gibt, es handelt sich um) wegen der fehlenden Austauschbarkeit als Bestandteil des Verbs und nicht als Ausdrucksform einer NomE betrachtet wird. Dieses es darf nicht mit dem stellungsbedingten expletiven

es {Es existieren verschiedene Pläne. ) und mit

dem Korrelat es [Es verändert die Situation, wenn die Termine nicht eingehalten werden.) verwechselt werden. Nominal- bzw. Pronominalgruppen im Nominativ kommen sonst noch bei der PrädE vor; diese werden jedoch nicht durch Pronomina im Nominativ, sondern durch es und AkkE

ein(e) solcher/e/es anaphorisiert

(Marita ist Lehrerin. ).

Die Akkusativergänzung entspricht dem "Akkusativobjekt" in

anderen Grammatiken. Die Verben mit AkkE können meist mit dem vollen werden-Passiv

konstruiert werden (Die Nachricht wurde von

ihm/durch ihn übermittelt.). Im Gegensatz zum "Kleinen Valenzlexikon" wird das "innere Objekt" {Er schläft einen tiefen Schlaf.) hier als Angabe und nicht als Ergänzung eingestuft; die Nominalgruppen im Akkusativ, die "Akkusativ der Erstreckung" genannt werden {Unser Sohn ist fünf Zentimeter gewachsen. Das Kolloquium dauert den ganzen Tag. ), sind hier zu den Ausdrucksformen der AdvE gerechnet, da sie am besten durch Adverbien wie soviel, solange ana19 phorisierbar sind.

Dagegen sind die ohne zu angeschlossenen

Infinitivkonstruktionen bei den Modalverben

{Er soll sofort kom-

men.) aufgrund ihrer Anaphorisierbarkeit durch Pronomina im Akkusativ nicht unter der VerbE, sondern unter der AkkE erfaßt. Der sehr seltene Pertinenzakkusativ

{Im Gedränge hat er ihn auf den

Fuß getreten.) kommt bei den Verben dieses Wörterbuchs nicht vor. GenE

Die Genitivergänzung entspricht dem traditionellen "Genitiv-

objekt". Sie kommt bei Verben aus dem juristischen Bereich wie anklagen, beschuldigen und wenigen anderen Verben vor, die im Wörterbuch nicht enthalten sind. Nominalgruppen im Genitiv gibt es bei einigen Präpositionalgruppen, durch die eine AdvE ausgedrückt werden kann. DatE

Die Dativergänzung entspricht weitgehend dem "Dativobjekt"

in anderen Grammatiken. Bei dieser Ergänzungsklasse besteht das Problem darin, daß die Abgrenzung gegenüber anderen Nominalgruppen im Dativ mitunter schwierig ist. In vielen Valenzgrammatiken werden die folgenden vier Dativtypen nicht als Ergänzungen gewertet, weil sie nicht unmittelbar oder allein vom Verb abhängig sind. Diese sind der Dativus ethicus, der Dativus sympathicus

(commodi), der Dativus incommodi und der Pertinenz-

19 Vgl. Engel/Schumacher 21978, S. 55-56.

28

Einleitung

dativ. Der Dativus ethicus wird nur als Personalpronomen realisiert, ist nicht betonbar und nicht erststellenfähig ein schöner Freund!).

(Du bist mir

Da dieser Dativtyp in den adressatenspezifi-

schen Texten kaum vorkommt, spielt er hier keine Rolle und wird nicht angemerkt. Der Dativus sympathicus, der als Nominal- und Pronominalgruppe vorkommt, kann durch eine /Ü/r-Gruppe ersetzt werden. Mit ihm wird ausgedrückt, daß etwas zugunsten von jemandem geschieht (Er kauft seinen Kindern neue Fahrräder. — Er kauft für seine Kinder neue Fahrräder. ). In Sätzen mit negativem oder unerwünschtem Inhalt kann bei einigen Verben der Dativus incommodi stehen, der nicht durch eine für-Gruppe ersetzbar ist (Die Firmenleitung hat den Arbeitern die Prämie gekürzt.). Da die Einstufung dieser "freien Dative" oft von der Interpretation des ganzen Satzes und der zugrundeliegenden Situation abhängt, ist eine scharfe Trennung nicht zweckmäßig. Auf diese Dative wird in den Wörterbuchartikeln der Verben, bei denen sie gängig sind, in Anmerkungen hingewiesen. Der Pertinenzdativ, der ausschließlich Lebewesen bezeichnet, kann pur verwendet werden, wenn ein Bezugspunkt im Satz vorhanden ist, dessen Nomen ein Körperteil, Kleidungsstück o.ä. bezeichnet. Als Bezugspunkt kommen in Betracht die NomE die AkkE

(Die Haare sind ihr bis zu den Schultern gewachsen. ),

(Die Krzternußtendem Patienten die Luftröhre erweitern. ) und

die AdvE (Er klopfte seinem Bruder auf den Rücken. ). Letztere kommt bei den hier behandelten Verben in dieser Funktion nicht vor. Der Pertinenzdativ kann in vielen Fällen durch eine possessive Bestimmung im Bezugsglied ersetzt werden

(Ihre Haare sind bis zu den

Schultern gewachsen. Die Krzte mußten die Luftröhre des Patienten erweitern. ). Auch auf diesen Dativtyp wird durch entsprechende Anmerkungen hingewiesen, wenn er bei einem der hier behandelten Verben gängig ist. PräpE

Unter die Präpositionalergänzung werden die Ausdrucksformen

subsumiert, die durch eine fest zugeordnete Präposition mit dem Verb verbunden sind und die mit Hilfe dieser Präposition anaphorisiert werden. Wenn mit der PräpE auf ein Lebewesen Bezug genommen wird, dienen als Anaphern Präposition + Personalpronomen im Akkusativ oder Dativ

(Uber ihn, an ihm). In allen übrigen

Fällen wird die Anapher durch da(r) + Präposition gebildet (daran, damit). Die Zahl der Präpositionen, mit denen eine PräpE eingeleitet werden kann, ist relativ begrenzt; nur bei wenigen kommt doppelte Rektion vor (an, auf, in, unter). In der Liste ist auch vor aufgeführt, obwohl zufällig keines der im Wörterbuch

Wörterbuchgrammatik

29

enthaltenen Verben eine entsprechende PräpE hat

(warnen vor, sich

fürchten vor). Wegen der besseren Identifizierung ist in den Wörterbuchartikeln die Präposition bei obligatorischer PräpE im Lemma mit aufgeführt. Dies bedeutet jedoch nicht, daß diese Präpositionen als Bestandteil des Verbkomplexes betrachtet würden. Normalerweise haben die Verben mit PräpE immer nur je eine Präposition. Wenn mehr als eine Präposition vorkommt, sind es entweder Verben mit doppelter PräpE

(schließen·! von auf) oder ver-

schiedene Verbbedeutungen (bestehenι aus, bestehen3 in), oder es handelt sich um einen der wenigen Fälle, bei denen beschränkte Alternativen für den präpositionalen Anschluß möglich sind

(etw.

zusammenfassen ι zu/in/unter). Wenn die Präposition relativ frei austauschbar ist, kann das fragliche Satzglied meist als AdvE eingestuft werden. Die PräpE wird durch Präpositionalgruppen mit Nominal- bzw. Pronominalgruppen im Akkusativ oder Dativ aktualisiert; auch Nebensätze sind bei dieser Ergänzungsklasse häufig. Einen Grenzfall bildet die Struktur Präp. + AdjG bei

halten für (Der Lehrer

hält das Mädchen für begäbt.), die hier als PräpE gewertet wird, obgleich die Anaphorisierung auch die Einstufung als PrädE zuließe. AdvE

Unter der Adverbialergänzung sind die Satzglieder zusammen-

gefaßt, die in traditionellen Grammatiken meist als "Umstandsbestimmungen" bezeichnet werden. Es ist bekannt, daß die Abgrenzung von Ergänzungen und Angaben bei dieser Klasse die meisten Schwierigkeiten macht. Auf eine Trennung von Situativergänzung und Direktivergänzung, wie sie im "Kleinen Valenzlexikon" vorgenommen wird, ist hier auf dieser Stufe verzichtet worden.

Diese Unterschiede kommen bei den Belegungsregeln zum

Tragen. Die AdvE kann immer in Form einer Adverbgruppe aktualisiert werden. Bei vielen Verben wird die AdvE jedoch häufiger durch eine Präpositionalgruppe ausgedrückt, deren Präposition austauschbar ist

(Er hat mir den Sachverhalt brieflich/durch éinen/auf/

in/mit einem Brief mitgeteilt. ). Es überwiegen in diesem Wörterbuch Präpositionen mit Dativrektion gegenüber denen mit Akkusativrektion, da hier "Bewegungsverben" nicht enthalten sind (Ich fahre gleich in die Stadt. ). Selten sind Verben mit einer AdvE, deren Präpositionalgruppen mit einer den Genitiv regierenden Präposition konstruiert werden

20 Vgl. Engel/Schumacher

2

(Das Gewebe wird hinsichtlich der Wasser-

1978, S. 68-72.

30

Einleitung

durohläseigkeit geprüft. ). Besonders bei Änderungsverben kommen auch zweigliedrige Präpositionalgruppen vor (Das Thermometer stieg heute von 20 auf 30 Grad. ). In der Ubersicht sind nur die Präpositionen aufgeführt, die im Wörterbuchteil genannt werden. In diesem Zusammenhang ist die Ms-Gruppe zu erwähnen. Sie bildet eine eigene Ausdrucksform, da bis im Gegensatz zu den Präposi21

tionen nicht den Kasus einer Nominalgruppe bestimmt. Entweder folgt auf bis ein Nomen ohne Kasusmarkierung (Die Vorräte reichen bis Mittwoch.) oder eine Präpositionalgruppe, deren Präposition den Kasus der Nominalgruppe bestimmt (Die Vorräte reichen bis zu dem errechneten Zeitpunkt. Die Vorräte reichen bis über die Feierta-

ge. ). Der "Erstreckungsakkusativ" in Form einer Nominalgruppe im Akkusativ, die jedoch durch soviel oder solange anaphorisiert wird und mit einer Adverbgruppe kommutiert, wird deshalb hier zur AdvE gerechnet. Diese Struktur kommt im Wörterbuch u.a. bei Änderungsverben [3.2] und Situativverben [2.1] vor {Das Kind ist wieder ein ganzes Stück gewachsen. Das dauert nun schon eine ganze Weile. ).

Außerdem kann die AdvE auch in Form eines Nebensatzes ausgedrückt werden: Die Stunde endet, wenn dreimal geläutet wird.

PrädE Der Name Prädikativergänzung ist gewählt worden in Anlehnung an Ausdrücke wie "Prädikatsnomen", "prädikatives Adjektiv", "Objektsprädikativ" und einige ähnliche Termini, mit denen Klassen von Nominal- und Adjektivgruppen etikettiert werden, die in vielen Grammatiken als Bestandteil eines "Prädikats" interpretiert werden. Sofern Paradigmen vorliegen, werden hier solche Syntagmen als Ausdrucksformen der Klasse PrädE eingestuft. Wenn jedoch die Verbindungen von Adjektiv und sein, werden, machen wie Verben gebraucht werden, sind diese hier aus systematischen Gründen den Verben gleichgestellt

(wach sein, wach werden, wach ma-

chen) . Auf eine Aufteilung der Ausdrucksformen Nominal- und Adjektivgruppe auf zwei Ergänzungsklassen, wie sie im "Kleinen Valenzlexikon" vorgenommen wurde, ist u.a. auch wegen der 22 Gleichartigkeit der Anaphorisierung verzichtet worden. Einige Fälle'von modalen Umstandsbestimmungen (Diese Vorfälle hängen irgendwie zusammen. ) werden hier zur AdvE genommen. 21 Man kann natürlich bis, ebenso wie als und wie, zu den Präpositionen rechnen, was zur Folge hätte, daß mit ihnen eine PräpE eingeleitet würde. Die Nachteile wären allerdings, daß es dann Präpositionen geben würde, die keinen spezifischen Kasus bei einer abhängigen Nominal- oder Pronominalgruppe verlangen (vgl. Engel/Schumacher 21978, S. 73), und daß die Anaphorisierung mit da(r) + Präp. wegen dieser Wörter relativiert werden müßte. Um dies zu vermeiden, werden bis, als und wie hier als Konjunktionen behandelt. 22 Vgl. Engel/Schumacher 21978, S. 72-76.

Wörterbuchgrammatik

31

Außer als Adjektivgruppe kommt die PrädE bei sein und werden als Nominal- bzw. Pronominalgruppe im Nominativ vor (Helmut ist/ wird Bundeskanzler/das. ). Wenige Verben, und zwar solche, die auch eine AkkE fordern, schließen die PrädE in Form einer Nominalgruppe im Akkusativ an

(Die Mitschüler schimpften ihn einen Streber. ).

Diese kommen jedoch im Wörterbuch ebensowenig vor wie die PräpG mit/ohne bei behandeln und einigen anderen Verben. Bei den "Verben der Evaluation" [4.9] kommt die PrädE in Form einer als -Grup· pe vor

(Ich betrachte die Angelegenheit als erledigt. ) und bei sein,

werden und machen kann die PrädE in Form einer wie-Gruppe {Es war wie ein Traum. ) ausgedrückt werden. Wie ays der Ubersichtstafel auf S. 25/26 zu ersehen ist, weisen als- und Ute-Gruppen jeweils mehrere Strukturierungsmöglichkeiten auf. Problematisch ist die Zuordnung der mit zu eingeleiteten Präpositionalgruppen bei werden und machen (Man machte sie zur Leiterin. ) und der mit für

gebildeten Präpositionalgruppen bei halten (Wir hielten ihn für aufrichtig. ), bei denen die Anaphorisierungsprobe nicht eindeutig ausfällt. Diese Fälle werden hier zur PräpE gerechnet. VerbE Unter der Verbativergänzung sind finite und infinite Nebensätze zu verstehen, die nicht durch eine Nominal-, Pronominaloder Präpositionalgruppe ersetzt werden können. Im Grenzfall kann die VerbE nur durch eine Infinitivform ausgedrückt werden: Der Lehrer ließ aufräumen. Diese Strukturen werden meist als "abhängige Infinitive" bezeichnet und nur in wenigen Grammatiken zu den Satzgliedern gezählt. Im "Kleinen Valenzlexikon" wird 23 diese Klasse "Ergänzungssatz" genannt. Probleme werfen die Modalverben

dürfen, können, müssen, sollen bei den "Verben des

Handlungsspielraums" [5.] auf, die in der dort relevanten Bedeutung neben Infinitivsätzen ohne zu fast nur noch Pronominalgruppen zulassen (Er darf/kam/muß/soll dies!), so daß nur eine beschränkte Ersetzbarkeit gegeben ist. Da aber die Anaphorisierung dieser Konstruktionen analog den Ausdrucksformen der AkkE ist, wird auch diese Ergänzung bei den genannten Modalverben als AkkE interpretiert. Somit kommt die VerbE bei den Verben dieses Wörterbuchs nicht vor. 5.7 Aus der Ubersicht im Abschnitt 5.5 über die Ergänzungsklassen geht hervor, daß alle Ergänzungen in Form von Nebensätzen ausgedrückt werden können. Dies gilt natürlich auch für die Angaben, die alle in Form von Angabesätzen aktualisiert werden können {Als

23 Vgl. Engel/Schumacher

2

1978, S. 77.

32

Einleitung

alle Platz genormten hatten, teilte er den Versammelten seinen Entschluß mit. ). Für die Wörterbuchartikel hat dies jedoch keine Bedeutung, da Angaben nicht aufgeführt werden. Bei den Ergänzungssätzen sind zwei Gruppen zu unterscheiden: Die G eneralisierenden

Ergänzungssätze

sind prin-

zipiell bei allen Ergänzungsklassen möglich, wenn man vom Sonderfall der VerbE absieht, und prinzipiell unbeschränkt bei allen Verben gegeben, sofern ein Verb die entsprechende Ergänzung zuläßt (loh teile Ihnen mit, ms iah gerade erfahren habe. Der Wanderweg beginnt, wo die Bahn die Straße kreuzt. Was wir iirmer befürchtet haben, geschieht jetzt tatsächlich.).

Da sie keine spezifische Charakterisierung für die

Umgebung der Verben liefern, werden sie in den Wörterbuchartikeln nicht besonders vermerkt. Die S a t z f ö r m i g e n

Ergänzungen

(SE) sind nur bei

bestimmten Ergänzungsklassen möglich und auch bei diesen nur eingeschränkt auf bestimmte Verbgruppen. Sie tragen somit zur Spezifizierung der Verben bei und werden daher in den Wörterbuchartikeln vermerkt und durch Beispiele illustriert. Diese Ausbaufähigkeit ist semantisch motiviert. Mit einer SE wird immer ein Sachverhalt bzw. ein Ereignis ausgedrückt. Daher kann z.B. die AkkE bei mitteilen als satzförmige Akkusativergänzung (AkkSE) realisiert werden (Er teilt uns etwas mit. — Er teilt uns mit, daß er teilnehmen werde. ), die AkkE Φ.

bei bekorrmen dagegen nicht

(Er bekommt etwas. - Er bekommt, daß ...),

weil man nicht behaupten kann, daß jemand einen Sachverhalt bekommt. Im Wörterbuch werden satzförmige Nominativergänzungen (NomSE), Akkusativergänzungen (AkkSE), Präpositionalergänzungen (PräpSE) und Adverbialergänzungen (AdvSE) verzeichnet; außerdem gibt es bei sehr wenigen Verben, die hier nicht beschrieben werden, eine satzförmige Genitivergänzung (GenSE). Die folgenden Beispiele können die Strukturen deutlich machen: NomSE: Daß er mit dem Auto an die Straßenlaterne fuhr, weckte mich auf. Einige Beteiligungen zu verkaufen würde die Schwierigkeiten des Unternehmens vermindern. AkkSE: Er teilte uns mit, er werde sein Amt zur Verfügung stellen. Vir haben diskutiert, ob das Projekt weiter verfolgt werden soll. GenSE: Der Angeklagte wurde beschuldigt, die Gelder veruntreut zu haben. PräpSE: Er informierte uns darüber, welche Fortschritte bei den letzten Verhandlungen erzielt worden waren. Wir richten unsere Aufmerksamkeit darauf, einen geeigneten Zeitpunkt zu finden.

Wörterbuchgrammatik

33

AdvSE: Wir sind davon wach geworden, daß nebenan laut gesungen wurde. Die beiden Prüfungsordnungen unterscheiden sich darin, ob Wörterbücher bei der Ubersetzung zugelassen sind oder nicht. Bei diesen Informationen wird im Wörterbuch auch angegeben, ob im Hauptsatz ein obligatorisches oder fakultatives

Korrelat

vor-

kommt, wenn die Ergänzung satzförmig realisiert wird, oder ob dieses nicht gesetzt werden darf. Korrelate sind bei der NomSE und AkkSE es und bei der PräpSE und AdvSE da(r) + Präp. {damit, darauf). Das Vorkommen des Korrelats ist bei der NomSE ausschließlich und bei der AkkSE z.T. stellungsbedingt, d.h. es kann überhaupt nur bei Nachstellung der SE gesetzt werden {Er hat (es) sorgfältig vermieden, sich auf einen bestimmten Kandidaten festzulegen.) nicht jedoch bei Spitzenstellung der SE {Sich auf einen bestimmten Kandidaten festzulegen, hat er sorgfältig vermieden. ). Da bei nachgestellter NomSE immer ein Korrelat es die Spitzenposition innehat {Es_ ergibt sich aus den verschiedenen Berichten, wie die Sache damals abgelaufen ist. ) und bei vorangestellter SE nie {Wie die Sache damals abgelaufen ist, ergibt sich aus den verschiedenen Berichten. ), wird im Wörterbuch bei der NomSE nur angegeben, daß das Korrelat stellungsbedingt ist. Bei der AkkSE wird dagegen vermerkt, ob bei nachgestelltem Nebensatz das Korrelat obligatorisch oder fakultativ ist. Bei der PräpSE und der AdvSE ist die Möglichkeit des Vorkommens eines Korrelats unabhängig von der Satzgliedstellung und ausschließlich durch die Valenz der Verben bedingt {Der Trainer führt die Niederlage darauf zurück, daß einige Starrmspieler verletzt waren. Darauf, daß einige Stamispieler verletzt waren, führt der Trainer die Niederlage zurück.). Im Fall des fakultativen Korrelats kann das Wörterbuch nur mögliche Strukturen verzeichnen; stilistische Erwägungen können entscheidend sein, ob das Korrelat tatsächlich gesetzt wird. Die Beobachtung zeigt, daß es in kurzen Sätzen oft fehlt, in längeren dagegen steht: Agenten informieren ihn, daß Barras schon heimlich mit Ludwig XVIII. verhandelt. (St. Zweig) Würden Sie die außerordentliche Güte haben, mich in aller Kürze darüber zu informieren, welche Transportmittel mir für den kleinen Ausflug dorthin zur Verfügung stehen? (Th. Mann) Man kann auch erwägen, das Korrelat als Ausdrucksform der Ergänzung zu betrachten, wodurch der Nebensatz den Status eines Attributsatzes bekommen würde. Für ein Valenzwörterbuch ergibt sich daraus jedoch die unangenehme Konsequenz, daß bei den fakultativen Korrelaten immer zwischen SE und Attribuierung unterschieden werden müßte. Schließlich gibt das Wörterbuch darüber Auskunft, in welcher Form die SE realisiert werden kann. Folgende Möglichkeiten werden unterschieden: dal3-Satz, Infinitivsatz ohne zu (Infs. ohne zu),

34

Einleitung

Infinitivsatz mit zu (Infs. mit zu), hauptsatzförmige Ergänzung (Hpts.), direkte Rede (Dirr.) und indirekter Fragesatz. Bei letzterem wird differenziert zwischen Fragesätzen, die durch ob eingeleitet werden (ob-Frag.), und solchen, die durch ein ω-Wort (warum, wie usw.) eingeleitet werden (ω-Frag.); denn nicht bei allen Verben, die mit einem indirekten Fragesatz vorkommen können, sind beide Formen möglich: Er hat mir erklärt, warum er nicht kommen konnte.

Er hat mir erklärt, ob ... Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Verben, bei denen ein ob - Fragesatz nur dann üblich ist, wenn sie verneint oder fragend gebraucht werden oder mit einem Modal- oder Hilfsverb zusammen vorkommen: Iah weiß nicht, ob sie kommt. Er könnte wis-

sen, ob sie kommt. Auf diese Fälle wird mit entsprechenden Anmerkungen im Wörterbuchartikel hingewiesen. Beispiele für die genannten Formen satzförmiger Ergänzungen sind: daß -Satz

Er teilte uns mit, daß er sein Amt zur Verfügung stelle.

Infs. mit zu: Wir forderten ihn (dazu) auf, uns zu helfen. Infs. ohne zu·. Wir können die Sache nicht auf sich beruhen lassen. ob-Frag. :

Informieren Sie uns bitte (darüber), ob unser Plan Aussicht auf Erfolg hat.

ω-Frag.:

Informieren Sie uns bitte (darüber), wer fUr diese Stelle geeignet ist,

Hpts.:

Er teilte uns mit, er stelle sein Amt zur Verfügung.

Dirr.:

"Das Telefon funktioniert wieder", meldete der Fernmeldetechniker.

Die am häufigsten vorkommende Form ist der daß-Satz, der meist durch einen Infinitivsatz mit zu ersetzt werden kann. Der abhängige Hauptsatz und die direkte Rede sind selten, weil wenige Verben des sprachlichen Ausdrucks in Wörterbuchartikeln vorkommen. Der Infinitivsatz ohne zu kommt nur bei Modalverben vor. Insgesamt sind die Satzförmigen Ergänzungen im Belegmaterial nicht sehr frequent. 5.8 Die in deutschen Verbalsätzen vorkommenden Kombinationen von Ergänzungen werden "Satzmodelle" genannt. Die Satzmodelle, bei denen die Ergänzungsklassen ohne weitere Kennzeichnungen aufgezählt werden, heißen S a t z m u s t e r (SM) . Wenn zwischen obligatorischen und fakultativen Ergänzungen unterschieden wird, werden die Modelle S a t z b a u p l ä n e (SBP) genannt. So sind z.B. die Satzbaupläne NomE AkkE DatE bei zuordnen-, [4.1] mit drei obligatorischen Ergänzungen und NomE AkkE (DatE) bei gestatten-, [5. ] mit zwei obligatorischen und einer fakultativen Ergänzung sowie NomE (AkkE) (DatE) bei stehlen [7.1] mit einer obligatorischen und

Wörterbuchgrammatik

35

zwei fakultativen Ergänzungen alle auf das gleiche Satzmuster NomE AkkE DatE zurückzuführen. Wenn zusätzlich noch vermerkt wird, daß Satzförmige Ergänzungen möglich sind (NomSE, AkkSE, PräpSE, AdvSE), handelt es sich um Ausbaupläne (ABP) . Da die Ergänzungsklassen nicht beliebig miteinander kombinierbar sind und - durch die Verbauswahl bedingt - hier auch nicht alle möglichen Modelle belegt sind, verzeichnet das Wörterbuch nur eine verhältnismäßig begrenzte Menge von Strukturen. Es kommen die folgenden 27 Satzmuster mit 43 Satzbauplänen vor, die jeweils durch ein Beispiel illustriert werden. Die Satzbaupläne, bei denen eine Ergänzungsstelle alternativ besetzt werden kann, werden nicht als eigene Modelle gezählt. Die Notation "NomE (AkkE/PräpE) " z.B. bei differenzieren [4.3] ist als verkürzte Schreibweise von "NomE (AkkE) oder NomE (PräpE)" zu lesen und unter diese beiden Satzbaupläne zu rechnen.

36

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χ wird, tabhängig von u, um w weniger

- tDimensionen: tGröße, »Höhe, tAnzahl, tMasse, tKraft, tLeistung, »Intensität, •Geschwindigkeit, »Temperatur, »Zeit, tAusmaß. Die Tendenz ist fallend. NomE AdvE: AdvG PräpG bei/mit. AdvE: AdvG

x: Maßfunktion u: Parameter + NG im Dat w: Differenz

PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + auf + NG im Akk/ von + NG im Dat + bis - Gruppe - Wenn χ eine Dimension ist, wird direkt ausgedrückt, daß die Änderung von χ funktional abhängig von u erfolgt: Mit zunehmender Bremswirkung geht die Geschwindigkeit zurück. - Steht in der Parameter-AdvE bei + NG im Dat, so muß die NG ein Partizip I eines Änderungsverbs enthalten: Bei steigendem Zinsniveau geht die Investitionsbereitschaft zurück. - Die Differenz-AdvE wird manchmal in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Die Zahl der Verkehrstoten ist etwas zurückgegangen. - Die Differenz kann, wenn sie meßbar ist, auch durch Angabe des Anfangs- und Endpunktes mit von + NG im Dat + auf + NG im Akk bzw. bis - Gruppe angegeben werden.: Die Zinsen sind von 4 % auf 3 % zurückgegangen. - Bei der bis-Gruppe hängt der Kasus der nachfolgenden NG von der auf bis folgenden Präposition ab: Der Umsatz ist wieder bis auf den Stand von 1975 zurückgegangen, kein Passiv möglich Die Zahl der Bundesgrenzschutzangehörigen ist innerhalb eines Jahres von 18.500 auf 15.800 Ende 1965 zurückgegangen. (FAZ, 29.1.1966, S. 1) Das Einkommen der deutschen Landwirtschaft ist seit 1964 um über zwei Milliarden zurückgegangen. (Bild, 8.3.1967, S. 6)

Einfache Änderungsverben [3.2(7)]

277

Die Kurse der international gehandelten Spitzenwerte gingen im allgemeinen nicht stärker als um fünf Punkte zurück. (Welt, 8.2.1966, S. 1) Am Freitag ging die Auflage der "Times" von 258000 um 100000 Exemplare zurück. (FAZ, 22.1.1966, S. 1) Die Zahl der Massai geht ohnedies zurück, wenigstens die der reinen, der wirklichen Massai. (Grzimek, Serengeti, S. 268) Auch geht ihre Leistung natürlich zurück, wenn das Schutzglas allmählich durch Kleinmeteoriten verkratzt wird. (Gail, Weltraumfahrt, S. 83) Es ist erstaunlich, wie sein Einfluß im Augenblick seines Todes zurückgegangen ist. (Bollnow, Maß, S. 162) Die Schwellung am Knie ist soweit zurückgegangen, daß der Spieler voraussichtlich am Samstag eingesetzt werden kann. der Rückgang: Der Rückgang

and Bed

der durchschnittlichen

Studiendauer

war

auffallend.

(1)

jmd./etu. geht zurück i.S.v. jmd./etw. bewegt sich wieder in Richtung auf den Ausgangspunkt: Wenn die Spule abgewickelt ist, geht das Farbband der Schreibmaschine automatisch zurück.

(2)

jmd. geht irgendwohin zurück i.S.v. jmd. kehrt auf eine Position/'an einen Ort zurück: Nach Ablauf seines Vertrags ging er auf seine Beamtenstelle zurück.

(3)

e tu. geht zurück an jmdn. i.S.v. e tu. wird an ¿mdn. zurückgeschickt: Das Manuskript geht an den Verfasser zurück.

(4)

etw. geht zurück auf jmdn./etw. i.S.v. etw. hat seinen Ursprung bei jrndm. /etw.: Einige unserer Flußnamen gehen auf die Kelten zurück.

ZUNEHMEN nimmt zu - nahm zu - hat zugenommen SBP

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AdvE: AdvG PräpG

u: Parameter bei/mit... + NG im Dat

AdvE: AdvG NG im Akk PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + bis - Gruppe

w: Differenz

278

Anm

Verben der Differenz

- Steht in der Parameter-AdvE bei + NG im Dat, so muß die NG ein Partizip I eines Änderungsverbs enthalten: Bei steigendem Anteil von Kohlehydraten in der Nahrung nehmen die Masttiere zu.

- Die Differenz-AdvE wird häufig in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: In den letzten Jahren hat Norbert wieder deutlich zugenommen.

- Bei der bis- Gruppe hängt der Kasus der nachfolgenden NG von der auf bis folgenden Präposition ab: Im Mittelgewicht dcœf ¿1er Boxer bis zu einem Höchstgewicht von 7S kg zunehmen. passK

kein Passiv möglich

TextB

Während seiner Bettruhe im Krankenhaus von Seefeld (Ammersee) hat der Torjäger kein Gramm zugenommen. (Bild, 9.5.1967, S. 7) ' A d v E : N G im A k k Has er an Pfunden zugenommen hat, erhalten seine Leute als Speck oder Hurst nach freier Wahl über den landläufigen Lohn hinaus. (Strittmatter, Ole Bienkopp, S. 106) Bei der Mästung mit Heizen und Mais nehmen die Rinder in nur 17 Monaten bis zur Erreichung des Schlachtgewichts zu. Mit Steigerung der Kalorienzufuhr nehmen die Versuchstiere von 15 kg bis 18 kg zu.

die Zunahme

[meist in Verbindung mit Gewicht,oft als Kompositum

Gewichtszunahme] and Bed

(1)

siehe

(2)

zunehmen an etw. i. S. ν. gewinnen an etw. : Die OPEC-Länder haben an Einfluß zugenommen.

zunehmen3 Einfache Änderungsverben E3.2]

ABNEHMEN

nimmt ab - nahm ab - hat abgenommen abnehmenι S+P

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χ wird, tabhängig von u, um w leichter

•Dimension: fMasse. Die Tendenz ist fallend. NomE AdvE: AdvG

x: Mensch/Tier

u: Parameter PräpG bei/mit... + NG im Dat AdvE: AdvG w: Differenz NG im Akk PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + bis - Gruppe

279

Einfache Änderungsverben [3.2(7)]

- Steht in der Parameter-AdvE bei + NG im Dat, so muß die NG ein Partizip I eines Änderungsverbs enthalten: Bei sinkender Kalorienzufuhr nimnt der Mensch ab. - Die Differenz-AdvE wird häufig in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Helmut hat vor, im nächsten Monat erheblich abzunehmen. - Bei der bis-Gruppe hängt der Kasus der nachfolgenden NG von der auf bis folgenden Präposition ab: Sein Arzt gab ihm den Rat, mindestens bis auf 80 kg abzunehmen. kein Passiv möglich Traude hat durch eine neue Diät drei Kilo abgenommen.

AdvE: NG

im A k k

Nach seinem Herzinfarkt riet ihm der Arzt dringend abzunehmen. Auch viele Haustiere sollten abnehmen, um nicht an Herzverfettung zu sterben. Der Gewichtheber mußte zwei Kilogramm abnehmen, um seine Gewichtsklasse zu hal-

ten.

AdvE: NG im Akk

die Abnahme [meist in Verbindung mit Gewicht, oft als Kompositum Gewich tsabnahme ] (1)

siehe

(2)

eth>. abnehmen i.S.v. e tu. entfernen: Nehmen Sie bitte Ihren Hut ab.

abnehmena Einfache Änderungsverben

[3.2]

(3)

jmd. nimmt jmdm. etw. ab i.S.v. jmd. nimmt jmdm. etw. weg [meist widerrechtlich] : Um sie zu ärgern, hat der Junge den kleinen Mädchen den Ball abgenommen.

(4)

jmdm. etw. abnehmen i.S.v. etw. beschlagnahmen, konfiszieren: Die Polizei hat ihm den Führerschein abgenommen.

(5)

jmdm. etw. abnehmen [salopp] i.S.v. jmdm. etw. glauben: Diese haarsträubende Geschichte kann ich dir nicht abnehmen.

(6)

jmdm. etw. abnehmen i.S.v. an jmds. Stelle etw. übernehmen: Darf ich Ihnen den Koffer/den Gang zur Wäscherei abnehmen?

(7)

jmdm. etw. abnehmen i.S.v. jmdm. etw. abverlangen: Für diese kleine Reparatur hat mir der Mechaniker fast 100 Mark abgenommen.

(8)

jmd. nimmt jmdm. etw. ab i.S.v. jmd. kauft jmdm. etw. ab: Aus Mitleid nahm er dem Hausierer ein Paket Wäscheklammern ab, obwohl er eigentlich gar keine benötigte.

(9)

jmd. nimnt jmdm. etw. ab i.S.v. im Spiel oder Wettkampf etw. abgewinnen: Schon nach wenigen Kilometern hatte er dem vor ihm gestarteten Läufer den Vorsprung abgenommen und ihn überholt.

(10)

jmd. nirrmt etw. db i.S.v. jmd. begutachtet etw. und erteilt eine Genehmigung: Der TÜV hat mein Auto gleich beim erstenmal abgenommen.

(11)

Außerdem kommt abnehmen in Wendungen vor wie: den Bart abnehmen i.S.v. den Bart abrasieren/ ein Körperglied abnehmen i.S.v. ein Körperglied operativ entfernen, amputieren·, eine Prüfung abnehmen i.S.v. eine Prüfung durchführen, jmdn. prüfen; Obst abnehmen i.S.v. pflücken, ernten.

280

Verben der Differenz

SICH VERSTARKEN verstärkt sich - verstärkte sich sich,,, verstärken Akk

hat sich verstärkt

NomE (AdvE) (AdvE)

Der ^NomE verstärkt sich (mit dem uAdvE , ) (um den w„. „). AdvE

χ wird, »abhängig von u, um w stärker

- »Dimensionen: »Anzahl, »Kraft, »Leistung, »Intensität. Die Tendenz ist steigend. - Bei Veränderungen in der »Dimension: tAnzahl ist die Paraphrase als "x wird...um w mehr" zu lesen. NomE

x: Kollektiv von Menschen und Tieren/veränderbares Abstraktum

AdvE: AdvG

u: Parameter

PräpG bei/mit. + NG im Dat AdvE: AdvG

w: Differenz

PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + auf + NG im Akk/ von + NG im Dat + bis - Gruppe - Wenn χ ein Kollektiv ist, wird ausgedrückt, daß sich die Anzahl ändert: Der Schuam der Zugvögel hat sich auf dem Weg naoh Süden enorm verstärkt. - Wenn χ eine Dimension ist, wird direkt ausgedrückt, daß die Änderung von χ funktional abhängig von u erfolgt: Der Druck des Wassers verstärkt sich mit zunehmender Tiefe. - Steht in der Parameter-AdvE bei + NG im Dat, so muß die NG ein Partizip I eines Änderungsverbs enthalten: Bei wachsender Beschleunigung verstärken sich die Zentrifugalkräfte. - Die Differenz-AdvE wird häufig in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Der Verkehrslärm hat sich in unserer Straße erheblich verstärkt. - Die Differenz kann, wenn sie meßbar ist, auch durch Angabe des Anfangs- und Endpunktes mit von + NG im Dat + auf + NG im Akk bzw. bis - Gruppe angegeben werden: Die elektrische Spannung verstärkt sich von 110 auf 220 Volt. - Bei der bis -Gruppe hängt der Kasus der nachfolgenden NG von der auf bis folgenden Präposition ab: Bei einer Verdopplung der Geschwindigkeit verstärkt sich der Luftwiderstand bis zum Vierfachen. kein Passiv möglich Der Ausschuß hat sich um drei weitere Hitglieder verstärkt. Es verstärkt sich auch die Auffassung, daß der Vorsitzende der CDU katholisch sein solle. (FAZ, 9.2.1966, S. 1) Unter den Abgeordneten und bei den Gewerkschaften verstärkt sich der Ruf nach Einschaltung des Parlaments. (Welt, 4.2.1966, S. 1)

Einfache Änderungsverben

281

[3.2(7)]

In den Hauptstädten der Welt verstärkt sich der Eindruck, daß es geheime Kontakte gibt, deren Ziel Vietnam-Verhandlungen oder zumindest eine Waffenruhe sind. (FAZ, 29.12.1965, S. 1) Der Druck im Kessel hat sich um 5 bar verstärkt. Mit steigender Temperatur hat sich der Kesseldruck von 15 bar auf 20 bar verstärkt. die Verstärkung: eine Verstärkung

(1)

der Widerstandskraft

ist

nötig.

sichj^ verstärken [sportsprachlich] i.S.v. sich durch leistungsfähigere Spieler verbessern: Wenn der SV Haidhof nicht aus der Bundesliga absteigen will, muß er sich im Sturm verstärken.

VERSTÄRKEN verstärkt sich - verstärkte sich - hat sich verstärkt verstärken Der

NomE AkkE (AdvE) (AdvE)

^omE verstärkt den z ^ (mit dem u ^ ) (um den w AdvE ).

ζ von χ verstärkt sich, fabhängig von u, um w

• Dimensionen: tKraft, tLeistung, tIntensität. Die t Dimension ist durch ζ spezifiziert oder erschließbar. Die Tendenz ist steigend. NomE AkkE AdvE: AdvG

x: veränderbares Individuum/ veränderbare Substanz z: Eigenschaft von χ

u: Parameter PräpG bei/mit... + NG im Dat AdvE: AdvG w: Differenz PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + auf+ NG im Akk/ von + NG im Dat +

bis - Gruppe - Die AkkE enthält meist ein Possessivpronomen: Der Schmerz hat seine Intensität verstärkt.

- Wenn ζ eine Dimension ist, wird direkt ausgedrückt, daß die Änderung von χ funktional abhängig von u erfolgt: Mit zunehmender Tiefe verstärkt das Wasser seinen Druck.

- Steht in der Parameter-AdvE bei + NG im Dat, so muß die NG ein Partizip I eines Änderungsverbs enthalten: Bei abnehmender Helligkeit verstärkt Phosphorfarbe ihre Leuchtkraft.

- Die Differenz-AdvE wird häufig in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Der Vulkan hat in letzter Zeit seine Tätigkeit erheblich verstärkt.

- Die Differenz kann, wenn sie meßbar ist, auch durch Angabe des Anfangs- und Endpunktes mit von + NG im Dat + auf + NG im Akk bzw. bis - Gruppe angegeben werden: Der Motor hat seine Leistung von 46 PS auf 55 PS verstärkt.

282

Verben der Differenz

- Bei der bis-Gruppe hängt der Kasus der nachfolgenden NG von der auf bis folgenden Präposition ab: Der Strudel verstärkt seine Sogwirkung bis ζ um doppelten Wert.

kein Passiv möglich In Verbindung mit Alkohol können die Tabletten ihre Wirkkraft unkontrollierbar verstärken. Der Sturm verstärkte seine Intensität in den letzten 24 Stunden auf Windstärke 12. Das nordatlantische Tief verstärkt im Tagesverlauf seinen Einfluß auf Süddeutschland und wird wetterbestimmend. Mit der Reduktion des Reibungsverlustes verstärkt die Maschine ihre Leistung um einige PS. die Verstärkung: Eine Verstärkung der Bodenerosion hätte kritische

verstärken

Folgen.

(1)

siehe

(2)

jmdn. verstärken [sportsprachlich] i.S.v. eine Mannschaft durch leistungsfähigere Spieler verbessern: Der Vorstand wollte den HSV durch zwei neue Spieler verstärken.

Kausative Änderungξverben [3.3]

SICH ABSCHWÄCHEN schwächt sich ab - schwächte sich ab - hat sich abgeschwächt sich,,, abschwächen Akk











NomE (AdvE) (AdvE)

Der ^SlomE schwächt sich (mit dem (um den w ^ ) ab. w

χ wird, fabhängig von u, um w schwächer

- »Dimensionen: »Anzahl, tKraft, »Leistung, »Intensität. Die Tendenz ist fallend. NomE AdvE: AdvG PräpG bei/mit. AdvE: AdvG

x: veränderbares Abstraktum u: Parameter + NG im Dat w: Differenz

PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + auf + NG im Akk/ von + NG im Dat + bis - Gruppe Wenn χ eine Dimension ist, wird direkt ausgedrückt, daß die Änderung von χ funktional abhängig von u erfolgt: Die Intensität der Farben schwächt sich mit der Dauer der Sonneneinstrahlung ab.

Steht in der Parameter-AdvE bei + NG im Dat, so muß die NG ein Partizip I eines Änderungsverbs enthalten: Bei sinkender Temperatur schwächt sich der Druck ab.

Die Differenz-AdvE wird häufig in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Die Nachfrage hat sich im Bereich der Haushaltsgeräte leicht abgeschwächt.

Einfache Änderungsverben

[3.2(7)]

283

- Die Differenz kann, wenn sie meßbar ist, auch durch Angabe des Anfangs- und Endpunktes mit vcm + NG im Dat + auf + NG im Akk bzw. bis -Gruppe angegeben werden: Der Sturm hat sich von Windstärke 10 auf Windstärke 8 abgeschwächt. - Bei der bis-Gruppe hängt der Kasus der nachfolgenden NG von der auf bis folgenden Präposition ab: Bei sinkender Geschwindigkeit schwächt eich der Luftwiderstand bis auf ein Viertel ab. kein Passiv möglich Die während der letzten Börsentage stetig gestiegenen Phrix-Aktien schwächten sich überdurchschnittlich um zehn Punkte auf 255 ab. (nach: Welt, 15.2.1966, S. 1) Die Konjunktur schwäche sich zwar zusehends ab und werde differenzierter [...]. (Welt, 18.2.1966, S. 1) Eine schwache Störung über der Ostsee verlagert sich südwärts, damit schwächt sich der Hochdruckeinfluß über Nord- und Ostdeutschland vorübergehend ab. (Welt, 9.10.1959, S. 12) An den weiterführenden Schulen wird sich die Schülerzahl in den nächsten Jahren zunehmend abschwächen. die Abschwächung: Eine Abschwächung ten.

des Tiefdruckgebietes

ist nicht zu

erwar-

ABSCHWÄCHEN schwächt ab - schwächte ab - hat abgeschwächt abschwächen

NomE AkkE (AdvE) (AdvE)

Der ^SjomE schwächt den ζ AkkE (mit dem uAdvE . 1 (um den w.^ „) AdvE

ζ von χ schwächt sich, tabhängig von u, um w ab

ab. tDimensionen: tKraft, »Leistung, »Intensität. Die »Dimension ist durch ζ spezifiziert oder erschließbar. Die Tendenz ist fallend. NomE

veränderbares Individuum/ veränderbare Substanz

AkkE AdvE: AdvG PräpG bei/mit. + NG im Dat AdvE: AdvG PräpG um + von + NG im auf + NG im von + NG im bis - Gruppe

NG im Akk/ Dat + Akk/ Dat +

ζ : Eigenschaft von χ u: Parameter

w: Differenz

284

Verben der Differenz

- Die AkkE enthält meist ein Possessivpronomen: Die Erdstöße haben •ihre Heftigkeit etwas abgeschwächt. - Wenn ζ eine Dimension ist, wird direkt ausgedrückt, daß die Änderung von χ funktional abhängig von u erfolgt: Mt sinkender Temperatur schwächt das Gas seinen Druck ab. - Steht in der Parameter-AdvE bei + NG im Dat, so muß die NG ein Partizip I eines Änderungsverbs enthalten: Bei wachsender Phasenverschiebung schwächen die Wellen ihre Bewegung ab. - Die Differenz-AdvE wird häufig in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Beim Ubergang von flüssigen Stoffen in feste schwächen die Moleküle ihre Bewegungsintensität erheblich ab. - Die Differenz kann, wenn sie meßbar ist, auch durch Angabe des Anfangs- und Endpunktes mit von + NG im Dat + auf + NG im Akk bzw. bis-Gruppe angegeben werden: Das Erdbeben hat seine Stärke vom Wert 8,2 der Richter-Skala auf 7,7 abgeschwächt. - Bei der bis-Gruppe hängt der Kasus der nachfolgenden NG von der auf bis folgenden Präposition ab: Zwei Wellen mit gleicher Schwingungsweite können bei der Interferenz ihre Bewegungen bis zur völligen Auslöschung abschwächen. kein Passiv möglich Der Dollar hat auch in der letzten Woche seinen Aufwärtstrend um nichts abgeschwächt. Bei langsam steigendem Luftdruck schwächt der Sturm seine Gefährlichkeit allmählich ab. Die negativen Einflüsse haben ihre Wirkung auf die Konjunktur weiter abgeschwächt, so daß eine leichte Besserung eingetreten ist. Bei Eintritt in die Erdatmosphäre hat die Raumkapsel ihren Reibungswiderstand so weit abgeschwächt, daß sie nicht verglüht. die Äbschwächung:

(1)

siehe

SICH

STEIGERN

Eine

Abschwächimg

abschwächen

des

Dollaikuises

ist

nicht

in

Sicht.

Kausative Änderungsverben [3.3]

steigert sich - steigerte sich - hat sich gesteigert sich Der

steigern·!

XJJÇJJJJ,

NomE (AdvE) (AdvE)

steigert sich

(mit dem u.. „) (um den w.^ „). AdvE AdvE

χ wird, »abhängig von u, um w höher

- »Dimensionen: »Höhe, »Kraft, »Leistung, »Intensität, »Geschwindigkeit. Die Tendenz ist steigend.

E infache Änderungsverben [3.2(7)]

NomE

285

x: veränderbares Individuum

AdvE: AdvG PräpG

abstraktes

u: Parameter bei/mit... + NG im Dat

AdvE: AdvG

w: Differenz

PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + auf + NG im Akk/ von + NG im Dat + bis - Gruppe - χ sind abstrakte Individuen, denen eindimensionale nen zugeordnet werden können.

Maßfunktio-

- Wenn χ eine Dimension ist, wird direkt ausgedrückt, daß die Änderung von χ funktional abhängig von u erfolgt: Das Tempo hat sich mit zunehmender Dauer immer mehr gesteigert. - Steht in der Parameter-AdvE bei + NG im Dat, so muß die NG ein Partizip I eines Änderung s verbs enthalten: Bei wachsender Nachfrage steigert sich gewöhnlich die Inflationsrate. - Die Differenz-AdvE wird manchmal in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Der Energieverbrauch hat sich bis vor kurzem erheblich gesteigert. - Die Differenz kann, wenn sie meßbar ist, auch durch Angabe des Anfangs- und Endpunktes mit von + NG im Dat + auf + NG im Akk bzw. bis - Gruppe angegeben werden: Der Dollarkurs hat sich in kurzer Zeit von DM 2,20 auf Über DM 2, 70 gesteigert. - Bei der bis-Gruppe hängt der Kasus der nachfolgenden NG von der auf bis folgenden Präposition ab: Die Leistung steigerte sich bis zum Höchstwert. kein Passiv möglich Die Produktivität der Industrie hat sich von Jahr zu Jahr erheblich gesteigert. Der Jahresumsatz unseres Betriebs hat sich um 9 % gesteigert. Die Verwüstung des Erdantlitzes hat spürbar erst seit Goethes Tod begonnen und hat das rasende, immer sich steigernde Tempo nicht länger als ungefähr 50 Jahre inne. (Jaspers, Atombombe, S. 407) Der Puls steigt von 166 Schlägen pro Minute im Ruhestand auf 540 Schläge pro Minute während des Fluges, und der Rhythmus der Atemzüge steigert sich sogar auf das Zwanzigfache von 26 auf 490 Atemzüge pro Minute. (BdW, 2/1967, S. 146) Die Rakete muß also von vornherein größer gebaut werden; nun ist sie aber wieder zu schwer für den Aufstieg, und es werden noch mehr Treibstoffe benötigt und so steigert sich das hinauf ins fast Hoffnungslose. (Gail, Weltraumfahrt, S. 14) Die Pulsfrequenz des Fahrers steigert sich bei wachsender Fahrtgeschwindigkeit erheblich. die Steigerung: Eine weitere Steigerung der Intensität war nicht möglich. (1)

siehe

(2)

jmd. steigert sichj^k i.S.v. jmd. verbessert seine Leistung: Der Sprinter hat sich in dieser Saison um 0,2 Sekunden gesteigert.

sich steigerna Einfache Änderungsverben

[3.2 Vorspann]

(3)

jmd. steigert sich^^ in e tu. i.S.v. jmd. versetzt sich in eine Stimmung: Ein Choleriker steigert sich leicht in Erregung.

286

Verben der Differenz

STEIGERN

steigert - steigerte steigern

hat gesteigert NomE AkkE (AdvE) (AdvE)

Der

stei ert den W 9 ^AkkE (mit dem uftdvE) (um den wftdvE)

ζ von χ steigert sich, tabhängig von u, um w

- »Dimensionen: »Höhe, tKraft, tLeistung, »Intensität, »Geschwindigkeit. Die Tendenz ist steigend. NomE

x: veränderbares Individuum/ veränderbare Substanz z: Eigenschaft von χ

AkkE

u: Parameter

AdvE: AdvG PräpG

bei/mit.

AdvE: AdvG PräpG um + von + NG im auf + NG im von + NG im bis - Gruppe

+ NG im Dat w: Differenz

NG im Akk/ Dat + Akk/ Dat +

- ζ sind Eigenschaften, denen eindimensionale Maßfunktionen zugeordnet werden können. - Wenn ζ eine Dimension ist, wird direkt ausgedrückt, daß die Änderung von χ funktional abhängig von u erfolgt: Mit zunehmender Verdünnung steigert Schwefelsäure ihre Reaktionsfähigkeit. - Steht in der Parameter-AdvE bei + NG im Dat, so muß die NG ein Partizip I eines Anderungsverbs enthalten: Bei zunehmender Düngung steigert der Aoker seinen Ertrag. - Die Differenz-AdvE wird manchmal in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Das Elektron kann seine Umlauf gesahuindigkeit geringfügig steigern. - Die Differenz kann, wenn sie meßbar ist, auch durch Angabe des Anfangs- und Endpunktes mit von + NG im Dat + auf + NG im Akk bzw. bis - Gruppe angegeben werden: Kochsalz steigert seine Löslichkeit in 100 g Wasser von 3S,6 g auf 36,85 g, wenn man die Temperatur von 0° auf 20° erhöht. - Bei der bis-Gruppe hängt der Kasus der nachfolgenden NG von der auf bis folgenden Präposition ab: Kochsalz kann seine Wasserlöslichkeit mit steigender Temperatur bis auf 39,2 g steigern. kein Passiv möglich Die durchschnittliche Milchkuh steigerte ihre Milchproduktion im letzten Jahrzehnt um mehr als 30 %. Unser Kirschbaum hat seinen Ertrag auf das Doppelte gesteigert. Es liegt ja im Wesen der Rakete, daß sie nicht "abhaut", sondern verhältnismäßig langsam anfährt und unter dem Schub der ausströmenden Verbrennungsgase ihre Geschwindigkeit gleichmäßig solange steigert, wie der Treibstoffsatz brennt. (Gail, Weltraumfahrt, S. 57)

Einfache Änderungsverben [3.2(7)]

287

[...] mit dem Unterschied, daß im Geschützrohr die volle Fluggeschwindigkeit ganz plötzlich im Bruchteil von Sekunden erzeugt werden muß, während die Rakete ihre Geschwindigkeit allmählich aus sich selbst heraus entwickelt und steigert. (Gail, Weltraumfahrt, S. 12) die Steigerung: Das Gefalle führt zu einer Steigerung der Geschwindigkeit.

(1)

siehe

(2 )

jmd. steigert etw. i. S. ν. jmd. ersteigert eta.: Auf einer Auktion hat er eine kostbare Jugendstilvase gesteigert.

steigern Kausative Änderungsverben [3.3]

(3)

jmd. steigert i.S.v. jmd. bietet auf etw.: Marita konnte nur bis 1000 DM steigern vend, erhielt daher den Zuschlag nicht.

(4)

jmd. steigert etw. [Grammatik] i.S.v. jmd. kompariert etti, (ein Adjektiv) : Die Adjektive in seiner Französischarbeit waren durchgängig falsch gesteigert.

SICH BESCHLEUNIGEN beschleunigt sich - beschleunigte sich - hat sich beschleunigt sichftkk beschleunigen

NomE (AdvE) (AdvE)

Der beschleunigt sich " t o .omE (mit dem uAdvE . ) (um den wA

s

•U S

§ •Ö i

ti II) •g

+ +

+ +

beschleunigen

verlangsamen

vereinfachen

komplizieren

kürzen

verkürzen

handlungsf. Individuum/ Kollektiv

handlungsf. Individuum/ Kollektiv +

+

handlungsf. Individuum/ Kollektiv

handlungsf. Individuum/ Objekt +

Sachverhalt/ Institution

Sachverhalt/ Institution +

+

Institution

Sachverhalt/ Institution +

Sachverhalt/ Institution +

+

+

δ

+ handlungsf. Individuum/ Objekt +

+

+ I

verlängern

abstr. Indiv.

konkr. Indiv. ρ χ οι + -η Sachverhalt/ Regularität

Sachverhalt/ Regularität +

+

Ereignis/Wert

Zeitintervall/ Ereignis/ Strecke +

+ Zeitintervall/ Ereignis/ Strecke +

Vorgang/ Maßfunktion

Vorgang/ Maßfunktion +

abstr. Substanz

konkr. Substanz ι

Substanz

χ: das, dessen Änderung durch a bewirkt wird AkkE

ι

abstr. Indiv.

konkr. Indiv.

a: das, was die Änderung von χ bewirkt NomE w: Differenz zwischen Zustand T' und T" AdvE

Kausative Snderungsverben [3.3(1)] 307

¿ ¿ ¿ ¿ Ξ τ +•

ι ι I I I I

I I I I I 1

•P M m + ·π •8 O -P M οι + τ-ι S O -u M οι + ·η ñ O ι I

1 1 1 ι I

1 abstr. Indiv. +

konkr. Indiv. +

Substanz + + +

+ + +

+ + +

verbessern

verschledìtern

verschlitmern

Artefakt

Artefakt +

abstr. Substanz

konkr. Substanz +

abstr. Indiv.

X: das, dessen Änderung durch a bewirkt wird AkkE

+

konkr. Indiv.

a: das, was die Änderung von χ bewirkt NomE

w: Differenz zwischen Zustand T' und T" AdvE

308

Verben der Differenz

ΐ ± ¿

+ ι

+ ι

+ +

Kausative Änderungsverben [3.3(2)] 3.3(2)

309

Vorspann zum Subfeld 1

Verwendungsbedingungen Schwierigkeiten bereiten feine Unterschiede zwischen den Verben des ersten Subfeldes: verändern,

ändern, wandeln. Es gibt eine Tendenz, bei

Handlungen eher ändern als verändern Fahrtrichtung.

Andererseits wird

zu wählen: Er änderte plötzlich

verändern

die

häufig verwendet, wenn es

um quantitative, oft äußerliche, formale und weniger einschneidende Veränderungen geht. Wenn mit der AkkE auf menschliche Individuen Bezug genommen wird, interpretiert man Sätze mit verändern gewöhnlich als Behauptungen über das Aussehen: Vollbart und Brille haben ihn beträchtlich verändert. Wird dagegen ändern verwendet, handelt es sich gewöhnlich um Behauptungen über Gewohnheiten und Einstellungen: Alle Ermahnungen haben ihn nicht ändern können. Bei tiefgreifenden qualitativen Veränderungen an komplexen Sachverhalten wird eher wandeln bevorzugt: Der Ausgang des II. Weltkrieges hat die politische Konstellation weltweit gewandelt. Wenn mit der AkkE auf menschliche Individuen Bezug genommen wird, handelt es sich meist um Veränderungen der Lebenssituation oder des Charakters: Der Kontakt mit den Anhängern einer Jugendreligion hat den jungen Mann völlig gewandelt. Sonstige Verben und Ausdrücke Anstelle der allgemeinen Verben des ersten Subfeldes kann der Sprecher Ausdrücke mit verschiedenen Verben und abstrakter NG (eine Änderung, eine Veränderung, eine Wandlung, einen Wandel) verwenden, die meist in formellen Situationen gebraucht werden. Häufig sind eine Änderung/ Veränderung vornehmen: Aufgrund der Arbeits er fahrungen haben wir eine Änderung/ Veränderung an unserer ursprünglichen Konzeption vorgenommen. Herbeiführen kann mit Änderung, Veränderung und Wandel verbunden werden: Die Revolution hat eine Änderung/Veränderung/einen Wandel der gesellschaftlichen Verhältnisse herbeigeführt. Vollziehen tritt vor allem in Verbindung mit Wandel und Wandlung auf: Es ist an der Zeit, daß wir einen Wandel/eine Wandlung in unserer Einstellung zu Konsumgewohnheiten vollziehen. Zu ändern gibt es das ¡Compositum abändern, mit dem kleinere Änderungen an abstrakten Individuen bezeichnet werden können: Sie nimmt also nichts weiter an, als daß das Denken falsch war, und ändert nun die Theorie so lange ab, bis sie erneut mit allen experimentellen Erfahrungen sich in tfbereinstirmung befindet. (Bamm, Ex Ovo, S. 209) Zu wandeln gibt es die komplexen Verben umwandeln^, mit dem eine im Vergleich zum Verbsimplex intensivere Wandlung ausgedrückt wird

310

Verben der Differenz

(Dae frühe Tor hat die Mannschaft -umgewandelt und ihr Seibetvertrauen gegeben. ) , sowie abwandeln, das kleinere Änderungen charakterisiert: Bei dem neuen Modell wurde die Karosserie leicht abgewandelt.

3.3(3)

Wortartikel

VERÄNDERN

verändert - veränderte

hat verändert

verändern

NomE AkkE (AdvE)

Der ^omE verändert den x.AkkE (um den wftdvE).

a »bewirkt, daß x, von T' bis Τ", um w anders wird

- T' und T" sind »Zeitintervalle; T" ist Ί" »nachgeordnet. - Die »Dimension ist im »Kontext spezifiziert oder erschließbar. Es sind beliebige »Dimensionen mit beliebiger Tendenz möglich. - Die Änderung ist oft quantitativ, äußerlich, formal und weniger einschneidend. NomE SE mit stellungsbed. Korr. es daß - Satz/Infinitivsatz mit zu AkkE

a: [keine Beschränkung] Ereignis x: veränderbares Individuum/ veränderbare Substanz w: Differenz

AdvE: AdvG PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + auf + NG im Akk Wenn χ ein Mensch ist, bezieht sich die Änderung gewöhnlich auf das Aussehen: Das Toupet hat Otto ziemlich verändert. Wenn die AkkE als Indefinitpronomen aktualisiert ist, fällt die AdvE weg: Sie dürfen am Tatort nichts verändern! Die AdvE wird häufig in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Die neuen Erkenntnisse veränderten die Ergebnisse entscheidend. Die Differenz kann, wenn sie meßbar ist, auch durch Angabe des Anfangs- und Endpunktes mit von + NG im Dat + auf + NG im Akk angegeben werden: Er hat die Stellung des Zeigers von 15° auf 18° verändert.

Kausative Änderungsverben [3.3(3)]

werden - Passiv Der χ wird

(von dem/durch den a) (um den w) verändert.

sein - Passiv Der χ ist verändert. Die Große Sozialistische Oktoberrevolution veränderte das Bild des Landes grundlegend. (Urania, 11/1966, S. 58) Die Festung - [...] - war zwar nur siebzig Jahre belegt, doch genügte diese Zeit, das Neckartal bei Stuttgart gründlich zu verändern. (Pörtner, Erben, S. 120) Die wissenschaftliche Methode des Aussonderns, Erklärens und Ordnens wird sich der Grenzen bewußt, die ihr dadurch gesetzt sind, daß der Zugriff der Methode ihren Gegenstand verändert und umgestaltet, daß sich die Methode also nicht mehr vom Gegenstand distanzieren kann. (Heisenberg, Naturbild, S. 21) Im übrigen verweist man darauf, daß Bund und Länder im letzten Jahr übereingekommen seien, die Aufgabenverteilung zwischen Bund und Ländern bis zur Finanzreform nicht zu verändern. (FAZ, 17.12.1965, S. 1) Dazu kann man zum Beispiel die Anregungsfrequenz stetig verändern, bis eine Resonanz, also eine Spannung in der Beobachtungsspule, festgestellt wird. (BdW, 2/1967, S. 131) Mathematik und Naturwissenschaften verändern die Welt; sie machen, sie setzen Geschichte: die Naturwissenschaft ist selbst eine geschichtliche Macht. (Heimpel, Kapitulation, S. 55) Marx schrieb sein berühmtes Wort: "Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern". (Jaspers, Atombombe, S. 383) Das Entscheidende ist, daß der Mensch nicht verändert wird, sondern selbst seine Veränderungen bewirkt. (Heimpel, Kapitulation, S. 61) Werden -Passiv Implicite heißt das, daß jede Krankheit an einen Ort im Körper gebunden sei, eben an die Zellen oder Zellsysteme, welche verändert seien. (Bamm, Ex Ovo, S. 90) sein -Passiv Daß wir auf dem Lande wohnen, verändert unsere Einstellung zur Natur sehr. NomSE: daß-Satz Noch einige Zeit zu warten würde die Situation wahrscheinlich auch nicht verändern. NomSE: Infs. mit zu die Veränderung: Die Veränderung des Vorbaus muB genehmigt werden.; veränderbar (1)

siehe

verändern Einfache Änderungsverben

[3.2]

ANDERN ändert - änderte - hat geändert ändern

NomE AkkE

Der ^omE ändert den 'kkkE (um den w. J „), AdvE

(AdvE)

a »bewirkt, daß x, von Ί" bis Τ", um w anders wird

312

Verben der Differenz - T' und T" sind tZeitintervalle; T" ist T 1

tnachgeordnet.

- Die tDimension ist im fKontext spezifiziert oder erschließbar. Es sind beliebige tDimensionen mit beliebiger Tendenz möglich. - Die Änderung ist meist eine qualitative. NomE

[keine Beschränkung]

SE mit stellungsbed. Korr. daß - Satz/Infinitivsatz mit zu AkkE

Ereignis x: veränderbares Individuum/ veränderbare Substanz

AdvE: AdvG

w: Differenz

PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + auf + NG im Akk - Wenn χ ein Mensch ist, bezieht sich die Änderung gewöhnlich auf Gewohnheiten und Einstellungen: Auch die ständige Kritik seiner Frau hat ihn nicht ändern können. - Die AkkE wird oft als Indefinitpronomen + PräpG an + NG im Dat oder + daran + daß-Satz aktualisiert. In diesen Fällen fällt die AdvE weg: Trotz der Proteste änderte der Schiedsrichter nichts an seiner Entscheidung. Deine Entschuldigung ändert nichts daran, daß du für den Schaden aufkomnen mußt. - Die AdvE wird häufig in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Dieses Ereignis ändert die Sachlage entscheidend. - Die Differenz kann, wenn sie meßbar ist, auch durch Angabe des Anfangs- und Endpunktes mit von + NG im Dat + auf + NG im Akk angegeben werden: Um Energie zu sparen änderte er die Einstellung des Thermostats von 23° auf 21°. weisen - Passiv Der χ wird

(von dem/durch den a) (um den w) geändert.

sein-Passiv Der χ ist geändert. Durch sein kluges Spiel hat Dr. Hübner die Stellung schlagartig zu seinem Vorteil geändert. Im Bundeswohnungsbauministerium wird gegenwärtig erwogen, das Mietrecht zu ändern, um vor allem älteren Leuten größeren Schutz vor Kündigungen zu bieten. (Welt, 28.1.1966, S. 1) Bonifatius änderte daraufhin seine Pläne und fuhr, wahrscheinlich zu Schiff, rheinabwärts nach Utrecht. (Pörtner, Erben, S. 227) Weiter scheint de Gaulle nicht geneigt zu sein, die bisherige Struktur des Senats in absehbarer Zeit zu ändern. (FAZ, 4.1.1966, S. 1) Aber auch diese besonderen Motive ändern nichts daran, daß unsere Universitätsgeschichte eine Begleitmusik unserer allgemeinen Geschichte, des lokalen und territorialen Ehrgeizes ist. (Heimpel, Kapitulation, S. 90) Im übrigen ändere die Handlungsweise einiger Demonstranten nichts an der Verbundenheit der Amerikaner mit der Berliner Bevölkerung. (Welt, 7.2.1966, S. 1) Auch der Sieg Chlodwigs über die Alemannen änderte an ihrem Heidentum zunächst nichts. (Pörtner, Erben, S. 143)

Kausative Snderungsverben

313

[3.3(3)]

Die Planung muß alle zwei Jahre durch die Institutsleitung geändert werden.

werden -Passiv Das Gesetz über die Parteienfinanzierung ist seit letztem Jahr geändert.

sein-Passiv Daß Eintracht Frankfurt gegen Arminia Bielefeld 1:3 verlor, hat die Tabellensituation nicht sehr geändert. NomSE: daß-Satz Jetzt noch große Anstrengungen zu unternehmen würde unser Schicksal nicht mehr ändern können. NomSE: Infs. mit zu die Änderung: Eine Änderung

der Satzung

ist vorgesehen.;

änderbar; abändern

[s. Vorspann] (1) (2)

siehe ändern Einfache Änderungsverben [3.2] e ta. ändern i. S. ν. e tu. umarbeiten: Er änderte den Kragen des Hemdes.

HANDELN wandelt - wandelte wandeln

hat gewandelt NomE AkkE (AdvE)

Der ^omE wandelt den χ AkkE (um den wftdvE).

a tbewirkt, daß x, von T' bis T", um w anders wird

[gehoben] - T' und T" sind tZeitintervalle; T" ist T' »nachgeordnet. - Die »Dimension ist im tKontext spezifiziert oder erschließbar. Es sind beliebige tDimensionen mit beliebiger Tendenz möglich. - Die Änderung ist meist qualitativ und tiefgreifend. NomE SE mit stellungsbed. Korr. daß - Satz AkkE

a: Mensch/Ereignis Ereignis

AdvE: AdvG

w: Differenz

x: veränderbares Individuum [meist komplexer Sachverhalt]

PräpG um + NG im Akk - Wenn χ ein Mensch ist, bezieht sich die Änderung gewöhnlich auf Charaktereigenschaften. Diese Belegung ist relativ selten: Schwere Schicksalsschläge können einen Mensch wandeln. - Die AdvE wird fast immer in Form einer AdvG charakterisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Die bildungspolitischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte haben Schule und Hochschule tiefgreifend gewandelt. werden - Passiv Der χ wird (von dem/durch den a) (um den w) gewandelt. sein - Passiv Der χ ist gewandelt.

Verben der Differenz

314

TextB

So pflegt ja der Mensch alle Naturgegebenhelten nach seinen Zwecken und nach seinen Sinnen zu wandeln, umzuformen, wenn er sie irgend in seinen Griff bekommt. (Studium Generale, 12/1966, S. 722) So zeigt sich, daß nicht nur allgemeine Änderungen, sondern auch spezielle Neuerungen im Strafprozeß das Recht von Gestern, von Heute und von Morgen wandeln. (Studium Generale, 12/1966, S. 732) Begierig greift man nach jeder Möglichkeit, das Ziel der Ausschaltung der Atombomben zu erreichen, ohne sein Leben wandeln zu müssen. (Jaspers, Atombombe, S. 226) Es ermöglicht nicht nur vereinzelte zweckmäßige Handlung, vielmehr daß der Mensch sich selbst und sein Leben wandelt, daß seine Grundverfassung neu geprägt wird. (Jaspers, Atombombe, S. 24) Denn die Bekehrung der rechtsrheinischen Germanen war ein durchaus komplexer Vorgang, der nicht nur das religiöse Leben der Bekehrten von Grund auf wandelte. (Pörtner, Erben, S. 8) Durch die unerfreulichen Ereignisse der letzten Jahre wurde er innerlich stark gewandelt. werden- Passiv Heute ist das Bewußtsein der Bevölkerung in bezug auf Umweltfragen gewandelt. sein-Passiv Daß durch die Teilchenbeschleuniger ganz neue Erkenntnisse im subatomaren Bereich möglich wurden, hat die Theorien der Atomphysik erheblich gewandelt. NomSE: daß-Satz

WortB

die Wandlung: Eine Wandlung der Verhältnisse müßte vorangetrieben werden.; wandelbar; abwandeln [s. Vorspann], umwandeln [s. Vorspann], verwandeln

and Bed

(1)

siehe

(2)

jmd. wandelt (ist gewandelt) i.S.v. jmd. geht geruhsam umher: Her eine zwischen zwei Höfen wandelnde ¿unge Dame gewaltsam ihrer Kopfbedeckung entledigte, hatte dafür 6 Goldstücke zu erlegen. (Pörtner, Erben, S. 129)

3.3(4)

wandeln

Einfache Änderungsverben

[3.2]

Vorspann zum Subfeld 2

Verwendungsbedingungen Besondere Probleme weisen auch die Verben des zweiten Subfeldes macheni, machen2 zu, machen3 aus, entwickeln,

verwandeln

auf. Mit diesen

Verben wird häufig auf das Verursachen von Vorgängen Bezug genommen, in deren Verlauf eine Entität ihre Eigenschaften in der Weise ändert, daß auf diese Entität zu den verschiedenen

Zeitinter-

vallen mit unterschiedlichen Bezeichnungen referiert wird:

Man mach-

tea den erfahrensten

einen

Teilnehmer zum Sprecher.

Wohnraum gemacht3. Sie entwickelten Industriestaat.

Das Militär

Er hat aus dem Speicher

das Land vom reinen Agrarstaat

verwandelte die Stadt in eine Festung.

zu einem Bei machenΛ

gibt die PrädE die Eigenschaften an, die einer Entität durch die

Kausative Änderungsverben [3.3(4)]

315

Veränderung zukommen: Seine starre Haltung macht weitere Verhandlungen sinn-

los. Bei wachen^ aus ist zu beachten, daß Sätze, in denen die PräpE aus die Bestandteile von χ bezeichnet, dem Verb machen im Feld der Kausativen Verben der allgemeinen Existenz [1.3 Vorspann] zuzuordnen sind, weil dieses machen mit herstellen, produzieren kommutiert: Aus Gerste, Hopfen und Wasser macht man Bier.

Machena und machen3 sind gegenüber den beiden folgenden Verben dieses Subfeldes weniger spezifisch, weil bei ihnen der verursachte Vorgang beliebig verlaufen kann. Mit entwickeln kann nur auf die Verursachung von allmählich und prozeßhaft ablaufenden Vorgängen Bezug genommen werden. Die Kriterien dafür, was a l l m ä h l i c h ablaufende Vorgänge sind, können dabei in hohem Maße von Kontext zu Kontext verschieden sein. So ist ein Satz wie In wenigen Minuten entwickelte er aus einer vagen Idee ein Konzept, normal, im Gegensatz zu *In wenigen Minuten entwickelte der Trainer die unerfahrene Mannschaft zu einem Favoriten.

Mit verwandeln wird in der Regel auf die Verursachung von Vorgängen Bezug genommen, die eine tiefgreifende Veränderung zum Resultat haben. Dieses Verb wird auch in mythologischen, religiösen und märchenhaften Kontexten für die Verursachung solcher Vorgänge verwendet, die nicht rational zu erklären sind. Die syntaktischen Belegungsregeln lassen bei den Verben entwickeln und verwandeln eine Anzahl von Varianten zu: Vorzustand

Nachzustand

entwickeln

PräpE aus/von PräpE aus AkkE

PräpE zu AkkE PräpE zu

verwandeln

PräpE aus/von AkkE

PräpE in/zu PräpE in/zu

Die Ubersicht zeigt weitgehende Parallelen mit der syntaktischen Umgebung der einfachen Änderungsverben sich entwickeln und sich verwandeln [3.2]. Die PräpE aus/von nimmt stets auf den Vorzustand Bezug, die PräpE zu/in stets auf den Nachzustand. Tritt nun in einem Satz nur e i n e dieser PräpE auf, so nimmt die AkkE auf den komplementären Zustand Bezug. Sind dagegen beide PräpE oder keine aktualisiert, so ist die Belegung der AkkE als Bezeichnung zu interpretieren, die gegenüber der Unterscheidung Vor-/Nachzustand neutral ist und die Identität der Entitat sichert, die verändert wird: Die Nach-

316

Verben der Differenz

folger des Firmengründers haben das Unternehmen von einer Schokoladenfabrik zu einem Nahrungsmittelkonzern entwickelt. Die Firma hat ihre alten Bestände aus Ladenhütern in Sonderangebote Veraandelt. Für beide Verben gilt, daß die Maximalstruktur mit zwei PräpE sehr selten vorkommt; verwandeln wird fast immer mit einer PräpE in konstruiert oder ohne PräpE verwendet, entwickeln wird meist mit PräpE zu gebraucht. Bei machen2 nimmt die PräpE zu stets auf den Nachzustand Bezug, die Belegung der AkkE referiert auf den Vorzustand oder ist neutral: Der Umsturz machtea wohlhabende Leute zu Bettlern. Der Anstieg der Grundstückspreise machte2 einige Leute zu Millionären.

Bei machen3 nimmt die Belegung der PräpE ccus ent-

weder auf den Vorzustand Bezug, oder sie ist neutral: Der Anstieg der Baulandpreise hat aus den früheren Besitzern dieser Grundstücke Millionäre gemacht3. Der junge Bauer hat aus seinem Hof einen Musterbetrieb gemacht3. Sonstige Verben Zu entwickeln gibt es die komplexen Verben fortentwickeln (zu + NG im Dat) und weiterentwickeln (zu + NG im Dat) , mit denen ausgedrückt wird, daß jemand oder etwas bewirkt, daß ein Vorgang stetig vom Vorzustand weg verläuft. Die syntaktischen Regeln entsprechen denen von entwickeln: Infolge der Ölkrise hat man scheinbar überholte Technologien wieder aufgegriffen und zu alternativen Verfahren der Energiegewinnung fortentwickelt. Die Japaner haben den Wankel-Motor zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für den Otto-Motor weiterentwickelt. Bedeutungsähnlich mit verwandeln ist umwandeln2 in + NG im Akk/ζω + NG im Dat, das häufig verwendet wird, wenn die Form, Struktur oder Zweckbestimmung eines Objekts oder einer Substanz geändert wird: In den 60er Jahren hat man viele Kinosäle in Supermärkte umgewandelt. Rutherford hat 1919 erstmals Stickstoff und Helium zu Sauerstoff und Wasserstoff umgewandelt. Mit der Verwendung des Verbs

zurückverwandeln in + NG im Akk ist

impliziert, daß es ein Zeitintervall T" gibt, in dem ein Vorgang stetig vom Vorzustand weg verläuft, und es wird behauptet, daß jemand oder etwas bewirkt, daß in einem nachfolgenden Zeitintervall T" der Vorgang in umgekehrter Richtung verläuft: Der Morgenthau-Plan sollte Deutschland in einen Agrarstaat zurUckverwandeln. Um auszudrücken, daß der Übergang von abstrakten Individuen oder Substanzen in andere bewirkt wird, kann auch überführen in + NG im Akk verwendet werden: Man kann Olefine in Paraffine überführen.

Kausative Änderungsverben

3.3(5)

317

[3.3(5)]

Wortartikel

NACHEN

macht - machte - hat gemacht machen-i

NomE AkkE PrädE a tbewirkt, daß tes dazu kommt, daß x, ab einem »Zeitpunkt Τ, ζ hat

Vor dem «Zeitpunkt Τ hat χ die tEigenschaft ζ entweder nicht oder nicht in gleichem Maße. NomE SE mit stellungsbed. Korr. es daß - Satz/Infinitivsatz mit zu AkkE SE mit stellungsbed. Korr. es daß - Satz/Infinitivsatz mit zu/ w- Fragesatz/ofc-Fragesatz/ Hauptsatz PrädE: AdjG

a: [keine Beschränkung] Sachverhalt x: veränderbares Individuum/ veränderbare Substanz Sachverhalt

Eigenschaft von χ [in einem bestimmten Grad] wie - Gruppe - Die AkkE kann wegfallen, wenn χ ein Mensch oder ein Kollektiv von Menschen ist: Liebe macht (die Menschen) blind.

- Die verschiedenen Formen der AkkSE sind nur möglich, wenn ζ durch eine modale AdjG wie wahrscheinlich, möglich, deutlich, klar aktualisiert ist. Wenn die AkkSE nachgestellt wird, ist das Korrelat es fakultativ: Diese Entscheidung hat (es) möglich gemacht, den Fall noch einmal aufzurollen.

- Wenn ζ eine modale Eigenschaft ist und durch AdjG wie

wahrschein-

lich, möglich, deutlich, Klar aktualisiert ist, kann ein von der AdjG

abhängiger freier Dativ stehen: Oer Vortrag macht (mir) das Problem deutlich. In den übrigen Fällen kann ein von machen abhängiger freier Dativ (sympathicus bzw. incommodi) stehen: Der Schreiner macht (mir) das Brett glatt. Die Kinder machten (ihr) den Flur schmutzig.

- Wenn χ ein Körperteil o.ä. ist, kann der Pertinenzdativ stehen: Der Chirurg hat ihm die Vorhaut kürzer gemacht.

werden- Passiv Der χ wird (von dem/durch den a) ζ gemacht. sein- Passiv Der χ ist ζ gemacht. bekomnen- Passiv Jmd. bekommt den χ (von dem/durch den a) ζ gemacht. - Das kriegen-Passiv ist ebenfalls üblich; dagegen ist das erhaltenPassiv unüblich. - Beim bekonmen - Passiv entspricht dem Subjekt des Passivsatzes im Aktivsatz ein freier Dativ oder ein Pertinenzdativ.

318

Verben der Differenz

Der gewaltige Gasinhalt dieser Pipeline würde nicht nur besondere Energiespeicher überflüssig machen und dadurch die Investitionskosten senken; [...]. (BdW, 1/1967, S. 22) Mit einigen Grundproblemen der Farbenpsychologie und ihrer praktischen Anwendung macht uns im folgenden Beitrag Med.-Rat Dr. Heinz Paschke, Berlin, vertraut. (Urania, 1/1967, S. 69) Es ist uns gelungen, dieser Aussage eine mathematisch quantitative Form zu geben und damit die Gesetze der Härmelehre verständlich zu machen. (Heisenberg, Naturbild, S. 27) Der Organismus verfügt über die Fähigkeit, mit höchster Präzision körperfremdes Eiweiß, mit dem er einmal Kontakt bekommen hat, bei einem weiteren Zusammentreffen wiederzuerkennen und unschädlich zu machen. (BdW, 1/1967, S. 39) Der Kapitalaufwand beträgt etwa 1 Million Dollar je Kilowatt, und obwohl die Primärenergien Betriebskosten verursachen, wird allein Amortisation und Verzinsung der einmaligen Investition den Sonnenstrom für zivile Zwecke undiskutabel teuer machen. (BdW, 1/1967, S. 21) Vielleicht ließ sie sich wirklich von jedem Mann einladen, eine Vorstellung, die mich nicht entrüstete, aber eifersüchtig machte, geradezu sentimental. (Frisch, Homo Faber, S. 124) Sprechen machte nur durstig.

(Frisch, Homo Faber, S. 45)

Durch die farbige Unterlegung wurde der Plan sehr viel übersichtlicher gemacht werden -Passiv Das Werkstück ist bereits passend gemacht.

sein-Passiv

Weil Ruth abgenommen hatte, bekam sie vom Schneider alle Kleider enger gemacht. bekommen-Passiv Daß er ständig unterbrochen wurde, machte ihn wie verrückt. NomSE: Es macht mich glücklich, dich wieder hier zu sehen.

daß-Satz

NomSE: Infs. mit zu

Auf jeden Fall müsse die Bundesregierung der amerikanischen Regierung deutlich machen, daß sie von Bonn keine Verpflichtungen verlangen dürfe, die nicht zu erfüllen seien. (FAZ, 13.1.1966, S. 4) AkkSE: daß-Satz Laborexperimente mit Plasmastrahlen machen es wahrscheinlich, daß durch die ständig auftreffenden Teilchen des Sonnenwindés und die kurzzeitigen Aufheizungen ein Zusammenkleben der Mondoberfläche hervorgerufen wird, was natürlich für die Tragfähigkeit bei Mondlandungen von größter Bedeutung wäre. (Urania, 11/1966, S. 72) AkkSE: daß-Satz Der Vortrag machte verständlich, warum die Entwicklungshilfe wenig Erfolg gezeigt hat. AkkSE: ω-Frag. Die jüngste Entwicklung macht es fraglich, ob die Regierungsparteien die Wahl gewinnen. AkkSE: ob-Frag. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts hat deutlich gemacht: das Gesetz über die Volkszählung muß geändert werden. AkkSE: Hpts. der ~macher in Komposita wie der Weichmacher (1 )

siehe

machen2 zu

Kausative Änderungsverben

[3.3]

(2)

siehe

machen^ aus Kausative Änderungsverben

[3.3]

(3)

siehe

machen

(4)

jmd. macht jrndn. [salopp] i.S.v. jmd. spielt eine bestürmte Rolle: Wer hat bei euch dieses Jahr den Nikolaus gemacht?

(5)

jmd. macht in/auf etw. [salopp, abwertend] i.S.v. jmd. gibt etw. vor, jmd, heuchelt nicht vorhandene Gefühle, Eigenschaften: Der Chef macht heute mal wieder in Kollegialität.

Kausative Verben der allgemeinen Existenz [1.3 Vorspann]

Kausativefinderungsverben[3.3(5)] (6)

(7) (8) (9) (10)

(11) (12)

319

jmd. maaht in etu. [umgangssprachlich] i.S.v. jmd. betreibt ein bestimmtes Geschäft, ist in einer bestirmten Bremohe tätig: Er glaubt, eine Marktlücke entdeckt zu haben, und macht zur Zeit in Filmverleih. etw. maaht etu. [umgangssprachlich] i.S.v. etw. beträgt eta. : Zusammen mit den Nebenkosten maaht die Mete 950 Mark im Monat. jmd. macht [umgangssprachlich] i.S.v. jmd. beeilt sich: Wir müssen machen, es fängt gleich an zu. regnen. jmd. macht etu. [umgangssprachlich, verhüllend] i.S.v. jmd. verrichtet seine Notdurft: Das Kind hat e tuas in die Hose gemacht. jmd. macht es jmdm./mit jmdm. [umgangssprachlich, verhüllend] i.S.v. jmd. hat mit jmdm. Geschlechtsverkehr: Sie macht es mit jedem. Hat sie es dir gut gemacht? jmd./eta. maaht jmdn. + VerbE i.S.v. jmd./etw. veranlaßt jmdn. zu etw.: Seine Bemühungen machen mich lachen. Außerdem kommt machen in zahlreichen weiteren Konstruktionen vor, die teilweise lexikalisiert sind und spezifischere Verben ersetzen: mit NG im Akk z.B. die Betten machen-, mit NG im Akk + NG im Dat z.B. etw. macht jmdm. Spaß/Angst; mit PräpG z.B. jmdm. eta. zur Pflicht/Auflage machen.

NACHEN ZU

macht - machte - hat gemacht machen3 macht den « w zu dem sPräpE '

D e r

NomE AkkE PräpE zu ^

a tbewirkt, da6 fes dazu kommt, daß x, ab einem •Zeitpunkt T, s 1st

- Vor dem »Zeitpunkt Τ hat χ bestimmte tEigenschaften, die s zukommen, entweder nicht oder nicht in gleichem Maße. NomE SE mit stellungsbed. Korr. es daß - Satz/Infinitivsatz mit zu AkkE

[keine Beschränkung] Sachverhalt

veränderbares Individuum/ veränderbare Substanz [im Vorzustand] PräpE: PräpG zu + NG im Dat verändertes Individuum/ veränderte Substanz [im Nachzustand] - χ kann durch eine Bezeichnung charakterisiert werden, die gegenüber der Unterscheidung Vor-/Nachzustand neutral ist und die Identität des Veränderten sichert: Der Krieg machte sie zur Witwe. In anderen Fällen wird χ durch eine Bezeichnung charakterisiert, die nur auf den Vorzustand Bezug nimmt, z.B. durch eine Bezeichnung für ein Individuenkonzept: Im Zuge der Hochschulreform machte man die Dozenten zu Professoren auf Zeit.

320

Verben der Differenz

Anm

- Steht in der PräpE eine NG im Dat mit bestimmtem Artikel, bezeichnet der Satz eine Identitätsrel'ation: Man machte ihn zum Leiter der Abteilung. Steht dagegen in der NG der unbestimmte Artikel, bezeichnet der Satz eine Einordnungsrelation: Seine Sachkenntnis macht ihn zu einem unentbehrlichen Mitarbeiter.

passK

werden - Passiv Der χ wird

(von dem/durch den a) zu dem s gemacht.

eein- Passiv Der χ ist zu dem s gemacht. Anm

- Das sein - Passiv ist selten.

TextB

Eine weitverbreitete Unsitte macht heutzutage jeden jungen Mann, der einen kleinen Wechsel fälschte, deshalb in die Fremdenlegion ging, nach ein paar Jährchen etwas älter geworden heimkehrt und Geschichten erzählt, zu einem modernen Odysseus. (Grass, Blechtrommel, S. 286) Es gibt nun Anzeichen dafür, daß in den Vorgesprächen über Adenauers Nachfolge im Parteivorsitz Tendenzen zutage traten, den Parteivorsitz zu einem hauptberuflichen Amt zu machen. (FAZ, 24.1.1966, S. 1) Demgegenüber muß man daran erinnern, daß wir im täglichen Leben auf Schritt und Tritt mit statistischen Gesetzmäßigkeiten zu tun haben, die wir zur Grundlage unseres praktischen Handelns machen. (Heisenberg, Naturbild, S. 26) Hinsichtlich des Verhältnisses von Monat zu Jahr mag der Hinweis genügen, daß der Naturmensch und noch alle frühen Kulturen dazu neigen, die auffälligste und für sie jedenfalls rätselhafteste Himmelserscheinung, nämlich die Mondperiode, zur eigentlichen Grundlage ihrer Zeitrechnung zu machen [...]. (Studium Generale, 12/1966, S. 723) Nur die beständige und wechselnde Beweglichkeit der Erdrinde, die Ablagerungen der Abtragung aussetzt, Abtragungsräume zu Sedimentationsgebieten macht, hält die Erdgeschichte in Gang. (Studium Generale, 12/1966, S. 754) Die öffentlichen Haushalte, so heißt es, sollen zu einem Beispiel verantwortungsbewußter Finanzgebarung gemacht werden und so zur Sicherheit der Stabilität und des Geldwertes beitragen. (FAZ, 5.2.1966, s. 4) werden-Passiv Durch Neutronenbeschuß in einem Reaktor kann Kupfer zu einem der härtesten Werkstoffe gemacht werden. (BdW, 2/1967, S. 146) werden-Passiv Durch die Einführung der neuen Studienordnung ist Angewandte Linguistik zu einem Prüfungsfach gemacht. sein-Passiv Daß die Einnahmen weiter zurückgegangen sind, macht den Ausgleich des Haushalts zu einer fast unlösbaren Aufgabe. NomSE: daJ3-SatZ Die Subventionen nicht zu kürzen würde die Sparbeschlüsse zur Farce machen. NomSE: Infs. mit zu

Wend

jmdn. zur Sau/Schnecke/Minna machen [derb] i.S.v. jmdn. tadeln, heruntersetzen: Er war abscheulich gewesen; um ein paar billiger Bildungspointen willen hatte er seinen Gesprächspartner, einen etwas hilflosen Sozialisten, "geschlachtet" oder "abgeschossen", vielleicht auch "zur Sau gemacht". (Boll, Ansichten, S. 297); den Bock zum Gärtner machen [salopp] i.S.v. eine falsche Personalentscheidung treffen; etw. zu Geld machen i.S.v. etw. verkaufen

and Bed

(1)

siehe

machen-,

Kausative Änderungsverben

[3.3]

(2)

siehe

machen3 aus Kausative Änderungsverben

[3.3]

(3)

siehe

machen

Kausative Verben der allgemeinen Existenz [1.3 Vorspann]

Kausative Änderungsverben [3.3(5)]

321

(4)

jmd. macht jmdn. [salopp] i.S.v. jmd. spielt eine bestimmte Rolle: Wer hat bei euoh dieses Jahr den Nikolaus gemacht?

(5)

jmd. macht in/auf etw. [salopp, abwertend] i.S.v. jmd. gibt etw. vor, jmd. heuchelt nicht vorhandene Gefühle, Eigenschaften: Der Chef macht heute mal wieder in Kollegialität.

(6)

jmd. macht in etw. [umgangssprachlich] i.S.v. jmd. betreibt ein bestimmtes Geschäft, ist in einer bestirnten Branche tätig: Er glaubt, eine Marktlücke entdeckt zu haben, und macht zur Zeit in Filmverleih.

(7)

etw. macht etw. [umgangssprachlich] i.S.v. etw. beträgt etw.: Zusammen mit den Nebenkosten macht die Miete 950 Mark im Monat.

(8)

jmd. macht [umgangssprachlich] i.S.v. jmd. beeilt sich: Wir müssen machen3 es fängt gleich an zu regnen,

(9)

jmd. macht etu. [umgangssprachlich, verhüllend] i.S.v. jmd. verrichtet seine Notdurft: Das Kind hat etwas in die Hose gemacht.

(10)

jmd. macht es jmdm./mit jmdm. [umgangssprachlich, verhüllend] i.S.v. jmd. hat mit jmdm. Geschlechtsverkehr: Sie macht es mit jedem. Hat sie es dir gut gemacht?

(11)

jmd./etw. macht jmdn. + VerbE i.S.v. jmd./etw. veranlagt jmdn. zu etw. : Seine Bemühungen machen mich lachen.

(12)

Außerdem kommt machen in zahlreichen weiteren Konstruktionen vor, die teilweise lexikalisiert sind und spezifischere Verben ersetzen: mit NG im Akk z.B. die Betten machen; mit NG im Akk + NG im Dat z.B. etw. macht jmdm. Spaß/Angst·, mit PräpG z.B. jmdm. etw. zur Pflicht/Auflage machen.

MACHEN AUS macht - machte - hat gemacht machen3 Der

^omE den χ. "AkkE"

NomE AkkE PräpE aus macht aus dem r. PräpE

a »bewirkt, daß tes dazu kommt, daß r, ab einem •Zeitpunkt Τ, χ ist

- Vor dem »Zeitpunkt Τ hat r bestimmte »Eigenschaften, die χ zukommen, entweder nicht oder nicht in gleichem Maße. - Die Änderung kann auch lediglich fiktional sein: Er macht aus jeder Kleinigkeit ein großes Problem. NomE SE mit stellungsbed. Korr. es daß - Satz/Infinitivsatz mit zu

[keine Beschränkung] Sachverhalt

AkkE

verändertes Individuum/ veränderte Substanz [im Nachzustand]

PräpE: PräpG aus + NG im Dat

veränderbares Individuum/ veränderbare Substanz [im Vorzustand]

322

Verben der Differenz

- r kann durch eine Bezeichnung charakterisiert werden, die gegenüber der Unterscheidung Vor-/Nachzustand neutral ist und die Identität des Veränderten sichert: Sie machte aus der Wohnung ein gemütliches Heim. In anderen Fällen wird r durch eine Bezeichnung charakterisiert, die nur auf den Vorzustand Bezug nimmt, z.B. durch eine Bezeichnung für ein Individuenkonzept: Bei der Kabinettsumbildung machte man zum Teil aus Staatssekretären Staatsminister. werden - Passiv Der χ wird

(von dem/durch den a) aus dem r gemacht.

- Das werden-Passiv ist selten; das sein- Passiv ist nicht üblich. Bei Passivsätzen handelt es sich meist um machen [1.3] aus dem Feld der Kausativen Verben der allgemeinen Existenz. Die Währungsreform kam zu früh, machte aus mir einen Narren; zwang mich, Oskars Währung gleichfalls zu reformieren; [·..]. (Grass, Blechtrommel, S. 3Θ1) Vor dem Portal der Pestalozzischule nahm ich es ihr ab und machte aus einem Stundenplan eine sinnlose Papierkugel. (Grass, Blechtrommel, S. 66) Und als dann Schluß war, machten sie schnell einen hoffnungsvollen Anfang daraus; denn hierzulande ist Schluß immer Anfang und Hoffnung in jedem, auch im endgültigsten Schluß. (Grass, Blechtrommel, S. 166) Wenn der Akzent bei dieser Konferenz auch auf der praktischen politischen Arbeit liegen soll, so ist es doch nicht zu leugnen, daß Präsident Johnson aus seinem Aufenthalt in Hawaii eine große Schau gemacht hat. (FAZ, 8.2.1966, S. 4) Durch falsche Erziehung wurde aus dem Kind ein Egoist gemacht,

werden-Passiv

Daß er, seit er arbeitslos wurde, trotz aller Anstrengung keine neue Anstellung fand, machte aus dem freundlichen Familienvater einen mürrischen Haustyrannen. NomSE: daß - S a t z Immer behütet zu werden macht aus einem Kind keine selbständige Persönlichkeit. NomSE: Infs. mit zu aus einer Mücke einen Elefanten machen i.S.v. übertreiben (1)

siehe

machenι

Kausative Änderungsverben

[3.3]

(2)

siehe

machen2 zu

Kausative Änderungsverben

[3.3]

(3)

siehe

machen

Kausative Verben der allgemeinen Existenz [1.3 Vorspann]

(4)

jmd. macht jmdn. [salopp] i.S.v. jmd. spielt eine bestimmte Rolle: Wer hat bei euch dieses Jahr den Nikolaus gemacht?

(5)

jmd. macht in/auf e tu. [salopp, abwertend] i.S.v. jmd. gibt etw. vor, jmd. heuchelt nicht vorhandene Gefühle, Eigenschaften: Der Chef macht heute mal wieder in Kollegialität.

(6)

jmd. macht in etw. [umgangssprachlich] i.S.v. jmd. betreibt ein bestürmtes Geschäft, ist in einer bestimmten Branche tätig: Er glaubt, eine Marktlücke entdeckt zu haben, und macht zur Zeit in Filmoerleih.

(7)

etw. macht etw. [umgangssprachlich] i.S.v. etw. beträgt etw.: Zusarrmen mit den Nebenkosten macht die Miete 950 Mark im Monat.

(8)

jmd. macht [umgangssprachlich] i.S.v. jmd. beeilt sich: Wir müssen machen, es fängt gleich an zu regnen.

(9)

jmd. macht etw. [umgangssprachlich, verhüllend] i.S.v. jmd. verrichtet seine Notdurft: Das Kind hat etwas in die Hose gemacht.

(10)

jmd. macht es jmdm./mit jmdm. [umgangssprachlich, verhüllend] i.S.v. jmd. hat mit jmdm. Geschlechtsverkehr: Sie macht es mit jedem. Hat sie es dir gut gemacht?

Kausative Änderungsverben [3.3(5)] (11) (12)

323

jmd./etw. macht jmdn. + VerbE i.S.v. jmd./etw. veranlaßt jmdn. zu etb). : Seine Bemühungen machen mich laohen. Außerdem kommt machen in zahlreichen weiteren Konstruktionen vor, die teilweise lexikalisiert sind und spezifischere Verben ersetzen: mit NG im Akk z.B. die Betten machen; mit NG im Akk + NG im Dat z.B. etw. macht jmdm. Spaß/Angst; mit PräpG z.B. jmdm. etw. zur Ρflicht/Auflage machen.

ENTWICKELN entwickelt - entwickelte - hat entwickelt entwickeln

NomE AkkE (PräpE aus/von) (PräpE zu)

Der ^omE entwickelt den \kkE (aus/von dem r„PräpE . „) ' (zu dem s_ _ _). PrapE

a tbewirkt tabsichtlich, daß χ sich von r zu s entwickelt

NomE

a: handlungsfähiges Individuum/ Kollektiv/Institution AkkE x: veränderbares Individuum/ veränderbare Substanz r: Individuum/Substanz PräpE: PräpG aus/von + NG im Dat [im Vorzustand] PräpE: PräpG zu + NG im Dat s: Individuum/Substanz [im Nachzustand] - Die PräpE aus/υοη nimmt stets auf den Vorzustand Bezug; die PräpE zu stets auf den Nachzustand. Wenn nur eine PräpG aus aktualisiert ist, bezieht sich die AkkE auf den Nachzustand: Daimler und Benz haben das Automobil aus der Kutsche entwickelt. Wenn nur die PräpE zu aktualisiert ist, bezieht sich die AkkE auf den Vorzustand: Max Planck entwickelte die Newtonsahe Mechanik zur Quantenphysik. Sind dagegen beide PräpE oder keine aktualisiert, ist die AkkE durch eine neutrale Bezeichnung belegt, welche die Identität des Entwickelten sichert: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte man Benzin von einem fast wertlosen Abfallprodukt der Rohölverarbeitung zu einem wertvollen Treibstoff.

- Die PräpG von ist sehr selten und kann nur stehen, wenn auch die PräpE zu aktualisiert ist:*Man entwickelte Benzin von einem Abfallprodukt. - Die PräpE zu ist häufiger aktualisiert als die PräpE aus/von. - Wenn beide PräpE fehlen, ist die Abgrenzung von entwickelnΛ [1.3] mitunter schwierig, wenn nicht durch den Kontext geklärt wird, ob χ entsteht oder verändert wird: Der Motor wurde entwickelt. werden - Passiv Der χ wird (von dem a) (aus/von dem r) (zu dem s) entwickelt. sein-Passiv Der χ ist entwickelt.

324

Verben der Differenz

Durch seine Kunst der Schauspielerführung hat der Regisseur ihn rasch vom Neuling zum reifen Charakterdarsteller entwickelt. Aber woher die Sachverständigen nehmen, [...] die nötig wären, um diese Länder zu entwickeln und es ihnen zu ermöglichen, auf der Seite der Freiheit zu bleiben. (Dönhoff, Ära Adenauer, S. 174) Diese Organisation ist zugleich Schöpfer der Europäischen Zahlungsunion, durch deren Gründung das bilaterale Clearing zu einem multilateralen entwickelt wurde. (Fraenkel/Bracher, Staat und Politik, S. 136) werden-Passiv Das gefährliche Neue unsrer Zeit dürfte dagegen in der zunehmenden Verlagerung dieser Kräfte auf solche publizistische Einrichtungen begründet sein, die sich von einzelnen, die Schlüsselstellungen beherrschenden Menschen bewußt nach deren Zielen steuern lassen, so daß der Vorgang der Meinungsbeeinflussung jetzt erst zur Manipulation, d.h. zur bewußt gehandhabten Technik entwickelt wird. (Bollnow, Maß, s. Ilo) werden- Passiv Man sollte allerdings nicht vergessen, daß die Radar-Geräte wesentlich aus den Spezialgeräten der Ionosphärenforscher heraus entwickelt wurden. (Gail, Weltraumfahrt, S. 69) werden - Passiv Seit der Unabhängigkeit des Landes sind vier andere Nationalparks errichtet worden [...] und bereits so weit entwickelt, daß die Besucher sich an ihnen erfreuen können. (Grzimek, Serengeti, S. 343) sein - Passiv die Entwicklung: Die Entwicklung des Prototyps zum Serienprodukt war erfolgreich.·, fortentwickeln [s. Vorspann], weiterentwickeln [s. Vorspann] (1)

siehe

entwickeln·! Kausative Verben der allgemeinen Existenz [1.3]

(2)

siehe

entwickelna

(3)

etw. entwickeln i.S.v. etw. darlegen, e tu. darstellen: Der Politiker entwickelte seine Pläne vor einem sehr skeptischen Publikum.

(4)

jmdm. etw. entwickeln i.S.v. jmdm. etw. darlegen, auseinandersetzen: Er entwickelte den Zuhörern seine Gedanken zu diesem Thema.

(5)

etw. entwickeln i.S.v. etw. entfalten, zeigen: Die Lokomotive entwickelt eine Geschwindigkeit von 100 km/h. Der Junge entwickelt zuviel Phantasie.

(6)

etw. entwickeln [Fototechnik] i.S.v. Bilder auf einem belichteten Film sichtbar machen: Er ließ seine Urlaubsbilder entwickeln.

Kausative Verben der allgemeinen Existenz [1.3]

VERWANDELN verwandelt verwandeln

Der

verwandelte - hat verwandelt NomE AkkE

verwandelt den \kkE ^omE (aus/von dem r . „) ' PrapE (in den/zu dem SPräpE)1

(PräpE aus/von) (PräpE in/zu)

a tbewirkt, daß χ sich aus r in s verwandelt

Kausative Änderungsverben [3.3(5)]

325

NomE

a: [keine Beschränkung]

AkkE

x: veränderbares Individuum/ veränderbare Substanz

PräpE: PräpG

aus/von + NG im Dat

PräpE: PräpG in + NG im Akk/ zu + NG im Dat

r:

Individuum/Substanz [im Vorzustand]

s: Individuum/Substanz [im Nachzustand]

- Die PräpE aus/von nimmt stets auf den Vorzustand Bezug; die PräpE in/zu stets auf den Nachzustand. Wenn nur die PräpE -in/zu aktualisiert ist, bezieht sich die AkkE auf den Vorzustand: Sie verwandelten die Wüste in einen Garten. Sind dagegen beide PräpE oder keine aktualisiert, ist die AkkE durch eine neutrale Bezeichnung belegt, welche die Identität des Verwandelten sichert: Er verwandelte das Grundstück aus einer Wüste in einen Garten. - Die PräpE aus/von ist sehr selten und kann nur stehen, wenn auch die PräpE in/zu aktualisiert ist: *Er verwandelte das Grundstück aus einer Wüste. - Die PräpG in ist häufiger aktualisiert als die PräpG zu. werden - Passiv Der χ wird (von dem/durch den a) (in den/zu dem s) verwandelt.

(aus/von dem r)

sein-Passiv Der χ ist verwandelt. Mit ein paar Griffen kann man so den zweiteiligen Badeanzug in einen lustigen Promenadenanzug verwandeln. (Bild, 24.1.1967, S. 2) Wer zuviel will, selbst allein schon die ganze Welt verwandeln möchte, der bewirkt gar nichts. (Jaspers, Atombombe, S. 470) Eine einzige solche Bombe würde genügen, um selbst Riesenstädte wie London, New York oder Chicago binnen Sekunden in einen rauchenden Trümmerhaufen zu verwandeln, und darüber hinaus ein Gebiet von der Größe von halb Österreich durch radioaktive Verseuchung unbewohnbar zu machen. (Jaspers, Atombombe, S. 18) Die bis ins hohe Mittelalter fortbestehenden Niederlassungen verdankten ihre Entstehung, wie man sich erinnert, dem schon von Chlodwig geübten Brauch, den imperialen Fiskalbesitz in Königsland zu verwandeln und seine Erträge für die Ernährung der merowingischen Sippe und ihrer hungrigen Gefolgschaften zu verwenden. (Pörtner, Erben, S. 295) Zweihundert Jahre naturwissenschaftlicher Entdeckungen verwandelten diese Vermutung in eine immer größere Gewißhelt. (Bamm, Ex Ovo, S. 175) Diese anschauliche Analogie zwischen energetischem und finanziellem Potential geht noch weiter: wie man frei konvertierbare (harte) Valuten beliebig in unfreie (weiche) Währungen umtauschen kann, aber umgekehrt nur teilweise und unter Verlust, so kann man die hochwertigen Energiereformen der Bewegung, der Elektrizität, des Lichtes und der chemischen Bindung beliebig ineinander und auch in Wärme verwandeln. (BdW, 1/1967, S. 16) Der Gewitterregen verwandelte die Gewässer von fließenden Bächen zu reißenden Strömen. Im technischen Zeitalter wurde die Arbeit aus dem Gleichbleiben ihrer traditionellen Gestalten verwandelt in eine Mannigfaltigkeit von neuen Leistungen, die nach dem Prinzip des Wettbewerbs Überlegenheit oder Zurückbleiben unausweichlich machten. (Jaspers, Atombombe, S. 401) werden -Passiv

326

TextB

Verben der Differenz

Die übrigen noch aufrechtstehenden Klosterbauten waren bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in einen Steinbruch verwandelt worden. (Pörtner, Erben, S. 426) werden -Passiv Auch diese Arbeit erfuhr das Schicksal, vom Gang der Geschehnisse zur Makulatur verwandelt zu werden,· [...]. (Heuss, Erinnerungen, S. 208) werden-Passiv Hier ist vor vierzig Jahren Bengt Berg mit einem Dampfer herumgefahren, der mit Schilfbüscheln in eine schwimmende Insel verwandelt war. (Grzimek, Serengeti, S. 43) sein-Passiv

WortB

die Verwandlung [Handlung] : Die Verwandlung von zweckgebundenen Zuschüssen in freie Eigenmittel ist nicht zulässig.¡ verwandelbar; zurückverwandeln [s. Vorspann]

and Bed

(1)

3.3(6)

etw. verwandeln zu eta. [sportsprachlich] i.S.v. etw.zu evnem Tor nutzen: Wunderlich verwandelte den Siebermeter zum 16:12.

Vorspann zum Subfeld 3

Verwendungsbedingungen Bei den Verben des dritten Subfeldes kann die Differenz, wenn sie meßbar ist, auch durch die Angabe des Anfangs- und/oder Endpunktes angegeben werden: Der Hauswirt hat die Raumtemperatur um 2° gesenkt. Er hat die Raumtemperaturen von 20° auf 18° gesenkt. Er hat die Raumtemperatur auf 18° gesenkt. Er hat die Raumtemperatur von 200 bis auf 18° gesenkt. Auch die Kombination von Intervall und Endpunkt kommt vor: Er hat die Raumtemperaturen um 2° auf 18° gesenkt. Die Dimension, in der ein Individuum oder eine Substanz verändert wird, muß nicht genannt sein. Meist ist sie aus dem Kontext erschließbar. Die nachfolgende Matrix gibt einen Uberblick, welche Dimensionen bei den Verben dieses Subfeldes vorkommen:

327

I

+

I

+

I

+

+

ι

ι

+

ι

ι

I

I

I

+

+

+

+

+

I

I

1

+

+

ι

ι

ι

ι

ι

I

I

I

ι

ι

+

+

ι

I

1

{

+

+

+

+

+

ι

ι

I

I

I

ι

I

+

+

+

+

+

1

ι

+

ι

ι

ι

I I

+

+

I I

I 1

+

+

1

1

ι

ι

ι

ι

+

I I

I

I

I

I I

+

1

+

I

1

1

+

+

ι

+

+

+

+

I

I

I

I I

+

1

+

+

1

1

+

+

+

+

+

I I

i

I

I

I I

+

+

+

+

1

1

+

+

+

+

+

I I

I

I

I

I I

+

+

+

+

1

1

+

+

+

+

+

I I

I

I

I

I I

+

+

+

+

1

1

+

+

ι

ι

+

I I

I

I

I

I I

+

+

+

+

+

1

+

+

+

I

I

I I

I

I

I

φ •μ

+

V

I

αι χ υ + Ή I α

+

I 1

1

+

1

+

ι

+

I +

ι

+

+

1

+

1

+

ι

+ I

+

ι

vermindern

I I

vermehren

0)

M + H m η

verengen

erweitern

senken

erhöhen

verkleinern

vergrößern

+

Φ

abschwächen

+



verstärken

Größe

u Ή

I

+

I I

+

I

I

I

+

+

I

C Φ 0\

Σ Φ

3 Φ

» 01

I

+

ì

« Φ •Q

I Μ Φ *>

I

I

I

I

φ σ* β + «ο

I

I

+

+

I +

+

1

1

+

I

αϋ

J

φ ο* c

I

+ ito

+

11 er c

+

vereinfachen

+

+

komplizieren

+

kürzen

+

I I *μJ Φ 3

verkürzen

+

+

verlängern

+

steigern

+

fallend

Höhe An- Masse Kraft Lei- Inten- Geschwin- Tempe- Zeit Aus- Wahrschein- Komplestung ι sität digkeit zahl maß lichkeit xität ratur 1 i

+

steigend

Tendenz

Dimension

Kausative Änderungsverben [3.3(6)]

J

IJ

328

Verben der Differenz

Sonstige Verben und Ausdrücke Für die Verben des dritten Subfeldes gibt es eine Reihe von alternativen Ausdrucksmöglichkeiten, die hier nur in Auswahl aufgeführt werden. Allerdings ist die Zahl der weiteren Verben wesentlich geringer als im entsprechenden dritten Subfeld der Einfachen Änderungsverben [3.2], Auch Funktionsverbgefüge kommen wesentlich seltener vor. Generell gilt, daß die Belegungsregeln für die weiteren Verben und Ausdrücke denen der Verben entsprechen, auf die sie hier bezogen werden. Als Antonym zu erhöhen kann bei Bezug auf Geldbeträge u.a. ermäßigen verwendet werden: Aufgrund eines Gemeinderatsbeschlusses mußten die Stadtwerke die Gebühren für Abwasserbeseitigung um zwei Pfennige pro Kubikmeter

ermäßigen. Erhöhen wird häufig durch nominale Konstruktionen des Typs vornehmen + eine Erhöhung ersetzt: Wegen der gestiegenen Kosten mußten wir eine leichte Erhöhung unserer Preise vornehmen. Charakteristisch ist, daß für

die Erhöhung von Preisen von Unternehmerseite beschönigende und abschwächende Ausdrücke bevorzugt werden. Dazu gehören vor allem anheben {Um unser Dienstleistungeangebot im vollen Umfang aufrechterhalten zu können, mußten wir die Gebührensätze um 5 % anheben. ) und anpassen + DatE (Wir mußten die Preise den gestiegenen Kosten anpassen.).

Hinsichtlich der Vergrößerung einer Fläche, eines Raumes oder eines Bereiches kann ausdehnen gebraucht werden: In den folgenden zehn Jahren dehnte er seinen Machtbereich systematisch weiter aus. (Pörtner,

Erben, S. 21) Für das Bewirken von Veränderungen in der Dimension Breite gibt es neben erweitern das Verb

verbreitern: Südlich des Darmstädter Kreuzes

hat man die Autobahn um eine Fahrspur verbreitert.

Im gleichen Sinne wie vermehren und verben

vermindern können die Simplex-

mehren [gehoben] (Durch seine Politik der Blockfreiheit hat Tito das

Ansehen Jugoslawiens gemehrt.) und mindern [gehoben] (Die dauernden Lärmbelästigungen mindern den Wert der Wohnung erheblich.) verwendet werden, die

relativ selten und in eng begrenzten Kontexten vorkommen. Die Simplexverben stärken und schwächen haben in der feldinternen Bedeutung engere Beschränkungen als ihre Komposita verstärken und abschwächen. Sie kommen vor mit Bezug auf abstrakte Individuen wie Position, Wille und abstrakte Substanzen wie Ausdauer, Kraft: Das Wahlergebnis stärkt die Position der Regierung. Die Lungenentzündung schwächt die Abwehrkräfte des Patienten erheblich. Verdichten ist ein kausatives Änderungsverb zu

sich verdichtena

[3.2(6)], das für steigende Dichte, meist im physikalischen Sinne,

Kausative Änderungsverben [3.3(6)]

verwendet werden kann:

329

Der Kolben verdichtet das Gasgemisch im Zylinder.

Das Autobahnnetz ist stark verdichtet worden.

Abkürzen kann verwendet werden, um auszudrücken, daß jemand oder etwas ein Zeitintervall, ein Ereignis oder eine Strecke verkürzt; im Gegensatz zu verkürzen kann es nicht auf konkrete Individuen bezogen werden: Aus Zeitmangel muß ich die Erläuterungen abkürzen und gleich zu den Schlußfolgerungen übergehen. Die neue Schnellstraße kürzt den Weg zum Haidhof um etwa zwei Kilometer ab.

Neben

komplizieren gibt es das bedeutungsähnliche Verb verkomplizie-

ren, bei dem eine negative Einschätzung dés Vorgangs durch den Sprecher zum Ausdruck kommt. Es wird gebraucht, wenn die Veränderung der Komplexität als überflüssig oder übertrieben angesehen wird: Der NATO-Doppelbeschluß hat die Probleme der Rüstungsbegrenzung verkompliziert.

Keiner bestimmten Dimension zugeordnet sind die Verben reduzieren [bildungssprachlich] und verringern, mit denen ausgedrückt wird, daß jemand oder etwas bewirkt, daß der Werteverlauf auf einer Skala nach unten tendiert, wohingegen die Dimension nur durch die Umgebung des Verbs spezifiziert wird: Die Einführung der Sicherheitsgurte hat die Zahl der Unfallverletzten deutlich reduziert/verringert. Durah die Erhöhung der Produktion hat die Firma die Lieferzeiten reduziert/verringert. Sie hat in einem Monat ihr Gewicht um 8 kg reduziert/verringert.

Hinzuweisen ist auch auf die Kausativverben einfrieren, tiefgefrieren, schmelzen/flüssig machen, verflüssigen und verdampfen im Vorspann zum

dritten Subfeld der Einfachen Änderungsverben [3.2(6)1, die das Bewirken einer Änderung von Aggregatzuständen bezeichnen und als Beispiele für spezielle Xnderungsverben dienen.

330

Verben der Differenz

3.3(7)

Wortartikel

VERGRÖSSERN

vergrößert - vergrößerte - hat vergrößert vergrößern Der

« W

NomE AkkE (AdvE) vergrößert den

W

(um den wftdvE).

a tbewirkt, daß tes dazu kommt, daß χ an T" um w größer ist als an T'

- T 1 und T" sind tZeitintervalle; T" ist T' »nachgeordnet. - tDimensionen: tGröße, »Höhe, tAnzahl, »Masse, »Kraft, »Leistung, tlntensität, »Geschwindigkeit, »Zeit, »Ausmaß, »Wahrscheinlichkeit, »Komplexität. Die Tendenz ist steigend. NomE SE mit stellungsbed. Korr. es daß - Satz/Infinitivsatz mit zu AkkE AdvE: AdvG PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + auf + NG im Akk/ von + NG im Dat + bis - Gruppe

a: [keine Beschränkung] Sachverhalt x: veränderbares Individuum w: Differenz

- Die AdvE wird manchmal in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Der Bruch des Staudanms hat das Ausmaß der Katastrophe erheblich vergrößert.

- Die Differenz kann, wenn sie meßbar ist, auch durch Angabe des Anfangs- und Endpunktes mit von + NG im Dat + auf + NG im Akk bzw. bis - Gruppe angegeben werden: Norbert vergrößert den Umsatz seiner Weinhandlung von jährlich DM 200.000 auf DM 250.000.

- Bei der bis-Gruppe hängt der Kasus der nachfolgenden NG von der auf bis folgenden Präposition ab: Er mußte das Loch bis auf einen Durchmesser von 4 cm vergrößern.

werden - Passiv Der χ wird (von dem/durch den a) (um den w) vergrößert. sein - Passiv Der χ ist vergrößert. Das vergrößert natürlich die eben schon genannte Versuchung, das Zitat nicht mehr als Beleg, sondern als Ersatz der eigenen Darstellung sprechen zu lassen. (Bollnow, Maß, S. 207) Jedenfalls vergrößerte er ihren Anteil am zukünftigen Erbe dadurch, daß er Pippin außer Aquitanien auch das Land zwischen Seine und Loire zuerkannte und Ludwigs Bayerisches Königreich um Sachsen und Friesland vergrößerte. (Pörtner, Erben, S. 393) De Gaulle hat seinen Anteil an den abgegebenen Stimmen von 43,71 Prozent beim ersten Wahlgang auf 54,49 Prozent in der Stichwahl vergrößern können, und Mitterand von 32,23 Prozent auf 45,50 Prozent. (FAZ, 21.12.1965, S. 1)

Kausative Anderungsverben [3.3(7)]

331

Da erwogen worden ist, dieses Gremium von bisher sieben auf neun oder gar elf Mitglieder zu vergrößern, bestände an sich die Möglichkeit [...]. (Welt, 2.2.1966, S. 1) Ihre Kapazität, die bereits in den vergangenen Jahren beträchtlich ausgeweitet worden ist, wird gegenwärtig von 80000 t auf 130000 t vergrößert und soll im Zusammenhang mit dem sowjetisch-ungarischen Bauxit-Aluminium-Abkommen auf 630000 t anwachsen. (Urania, 1/1967, S. 60) Im Unterschied zum 1. Reaktor wird die gleiche Brennstoffmenge pro Kassette in 127 statt 91 Brennstoffelementen mit nur 8,8 mm Durchmesser untergebracht; hierdurch wird die Heizfläche - die Oberfläche aller Brennstoffelemente - um 25 Prozent vergrößert. (Urania, 11/1966, S. 8) werden-Passiv Durch die Steigerung der Benzinpreise sind die finanziellen Probleme der Durchschnittsverdiener merklich vergrößert. sein -Passiv Daß der Dollarkurs weiter steigt, vergrößert den Anreiz sehr, Spekulationsgelder in Dollars anzulegen. NomSE: dal3-Satz Mehrere Lottoscheine abzugeben vergrößert die Gewinnchancen bei der Ziehung. NomSE: Infs. mit zu die Vergrößerung: Eine Vergrößerung des Friedhofs ist im nächsten Jahr vorgesehen.; vergrößerbar (1)

siehe

(2)

jmdn./etu. vergrößern i.S.v. jmdn./etu. größer erscheinen lassen: Dieses Mikroskop kann Objekte im Verhältnis 1:50 vergrößern.

vergrößern Einfache Änderunqsverben

[3.2]

VERKLEINERN verkleinert - verkleinerte - hat verkleinert verkleinern

NomE AkkE

Der

^omE verkleinert den \kkE (um den w„ , „). AdvE

(AdvE)

a tbewirkt, daß fes dazu kommt, daß χ an T" um w kleiner ist als an T'

- T' und T" sind fZeitintervalle; T" ist T' »nachgeordnet. - tDimensionen: tGröße, tHöhe, »Anzahl, IMasse, tKraft, tLeistung, tZeit, tAusmaß, tWahrscheinlichkeit. Die Tendenz ist fallend. NomE

a: [keine Beschränkung]

SE mit stellungsbed. Korr. es daß - Satz/Infinitivsatz mit zu

Sachverhalt

AkkE

x: veränderbares

AdvE: AdvG

w: Differenz

PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + auf + NG im Akk/ von + NG im Dat + bis - Gruppe

Individuum

332

Verben der Differenz - D i e AdvE w i r d manchmal i n Form e i n e r AdvG a k t u a l i s i e r t und b r i n g t e i n e E i n s c h ä t z u n g d e r D i f f e r e n z zum Ausdruck: Die modernen Fangmethoden der Hochseefischerei haben den Fieahbestand merklich verkleinert - D i e D i f f e r e n z kann, wenn s i e meßbar i s t , auch durch Angabe des A n f a n g s - und Endpunktes m i t von + NG im Dat + auf + NG im Akk bzw. bis - Gruppe angegeben w e r d e n : Der Verein war gezwungen, sein Lizenzspielerhzder von 20 auf 16 Spieler zu verkleinern. - B e i d e r bis-Gruppe hängt d e r Kasus d e r n a c h f o l g e n d e n NG von d e r auf bis f o l g e n d e n P r ä p o s i t i o n ab: Die badischen Winzer wollen ihre Anbaufläche bis auf den Stand von 1982 verkleinern. werden - P a s s i v Der χ w i r d

(von dem/durch den a )

(um den w)

verkleinert,

sein-Passiv Der χ i s t

verkleinert.

Die japanische Autoindustrie hat ihre Importe in die Bundesrepublik 1981 nicht verkleinert, sondern lediglich auf dem Niveau des Vorjahres gehalten. Die Firma hat ihre Produktionspalette verkleinert und konzentriert sich jetzt ganz auf die Herstellung von Tiefkühlgerichten. Deswegen i s t in l e t z t e r Stunde die deutsche Delegation verkleinert worden, um, wie o f f i z i e l l gesagt wird, die amerikanische Gastfreundlichkeit nicht zu überstrapazieren. (FAZ, 18.12.1965, S. 1) werden - P a s s i v Der Fischfang i s t gezwungen, sich ständig auf neue Fangsituationen einzustellen, da mit dem Absinken des Meeresspiegels nicht nur die Meeresfläche und v i e l e ihrer in küstennahen Gewässern befindlichen Fanggebiete verkleinert, sondern auch manche Wanderstraßen der Fische zwischen den Laich- und Nahrungsplätzen eingeschränkt oder sogar unterbrochen werden. (Urania, 11/1966, S. 59) werden-Passiv Bei den späteren Ergänzungswerten des Heuss-Dauersatzes ist das Format der Briefmarken etwas verkleinert. sein-Passiv DaB der Sommer 1981 verregnet i s t , verkleinert die Chancen auf eine gute Ernte beträchtlich. NomSE: daß - S a t z Auf einer kleinen Insel zu leben verkleinert natürlich die Zahl der F r e i z e i t möglichkeiten sehr. NomSE: I n f s . m i t zu die Verkleinerung: Eine Verkleinerung verkleinern

der Kommission wäre

E i n f a c h e Änderungsverben

nützlich.

(1)

siehe

(2)

¿mdn./etw. verkleinem i . S . v . jmdn./etw. kleiner erscheinen lassen: sen: Mit dieser Linse kann man Objekte im Verhältnis 1:10 verkleinern.

[3.2]

ERHOHEN erhöht - erhöhte - hat erhöhen

erhöht NomE AkkE

e r h ö h t den χ AkkE ^omE (um den w A d v E ) .

Der

(AdvE) a » b e w i r k t , daß t e s dazu kommt, daß χ an T " um w höher i s t a l s an Ί "

Kausative Snderungsverben [3.3(7)]

333

- Τ 1 und Τ" sind »Zeitintervalle; T" ist Ί" »nachgeordnet. - »Dimensionen: »Höhe, »Anzahl, »Masse, »Kraft, »Leistung, »Intensität, »Geschwindigkeit, »Temperatur, »Zeit, »Wahrscheinlichkeit, »Komplexität. Die Tendenz ist steigend. NomE

a: [keine Beschränkung]

SE mit stellungsbed. Korr. es dxxß - Satz/Infinitivsatz mit zu AkkE

Sachverhalt x: Maßfunktion

AdvE: AdvG

w: Differenz

PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + auf + NG im Akk/ von + NG im Dat + bis - Gruppe - χ kann eine Maßfunktion sein, deren Werte nur abgeschätzt werden können: Das Warten auf den Beginn der Veranstaltung erhöht die Spannung der Zuschauer sehr. - Die AkkE kann wegfallen, wenn sie sich auf Einsätze in Glücksspielen bezieht und der Kontext hinreichend deutlich ist: "loh erhöhe um zwanzig". - "Iah steige aus." - Die AdvE wird manchmal in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Die Mineralölfirmen haben den Benzinpreis wieder leicht erhöht. - Die Differenz kann, wenn sie meßbar ist, auch durch Angabe des Anfangs- und Endpunktes mit von + NG im Dat + auf + NG im Akk bzw. bis - Gruppe angegeben werden: Wenn es noch kälter wird, müssen wir die Kesseltemperatur an der Heizung von 600 auf 70° erhöhen. - Bei der ¿-¿β-Gruppe hängt der Kasus der nachfolgenden NG von der auf bis folgenden Präposition ab: Die Stadtwerke haben ihre Gebühren bis zu 20 % erhöht. werden - Passiv Der χ wird (von dem/durch den a) (um den w) erhöht. sein-Passiv Der χ ist erhöht. bekommen-Passiv Jmd. bekommt den χ (von dem/durch den a) (um den w) erhöht. - Das kriegen-Passiv kommt ebenfalls vor; dagegen ist das erhaltenPassiv unüblich. - Beim bekommen - Passiv entspricht dem Subjekt des Passivsatzes im Aktivsatz ein freier Dativ. Maschinelle Rechentechnik erhöht Effektivität.

(Urania, 1/1967, S. 5)

Fermentation erhöht Eiweiß- und Vitamingehalt.

(BdW, 3/1967, S. 234)

Die Physik der Weltraumfahrt hat so ihre Eigenheiten: erhöhe ich die Geschwindigkeit um 1 Prozent, so komme ich unter Umständen in der halben Zeit eins Ziel; vermindere ich sie im gleichen Falle um 0,6 Prozent, so erreiche ich das Ziel niel (Gail, Weltraumfahrt, S. 91) Dagegen bekannte sich die sozialdemokratische Opposition vorbehaltslos zu der Forderung der Rektorenkonferenz, die Förderungsmittel für die Hochschulen in den Haushaltsberatungen noch um 180 Millionen Mark zu erhöhen. (Welt, 11.2.1966, S. 1)

334

Verben der Differenz

Sie tat es mit bemühtem Nachdruck und erreichte damit doch nur, daß sie den Reiz eines Abenteuers erhöhte, das alle meine Gaben zu kühner Bewährung aufrief. (Mann, Krull, S. 284) Jeder Sieg erhöhte die Zahl seiner Anhänger.

(Pörtner, Erben, S. 410)

Vor den Rektoren der Universitäten und Hochschulen mahnte Sieverts, daß eine Katastrophe sichtbar werde, wenn nicht im letzten Augenblick die Bundeszuschüsse für den Hochschulbau erhöht würden. (Welt, 10.2.1966, S. 1) werden -Passiv Im Personenverkehr soll danach der Fahrpreis in der zweiten Klasse von 8 auf 8,5 Pfennig je Kilometer und in der ersten Klasse von 12 auf 12,75 Pfennig je Kilometer erhöht werden. (FAZ, 4.2.1966, S. 1) werden-Passiv Durch Rationalisierung der Produktionsprozesse soll die Arbeitsproduktivität 1967 um 12,8 Prozent erhöht werden. (Urania, 1/1967, S. 34) werden-Passiv In der neuen Prüfungsordnung ist die Zahl der Pflichtkurse von fünf auf sechs erhöht. sein-Passiv Nach der Beförderung bekam er sofort das Gehalt um 100 DM erhöht. bekommen-Passiv Daß die Produktionsvorgänge vereinfacht werden, wird die Arbeitsproduktivität voraussichtlich um über 10 % erhöhen. NomSE: daß -Satz Noch schneller zu fahren würde das Unfallrisiko erhöhen. NomSE:

Infs. mit

zu

die Erhöhung: Der Vorstand plant eine Erhöhung der Beiträge. (1) (2)

siehe erhöhen Einfache Änderungsverben [3.2] jmdn. erhöhen i.S.v. ¿min. auf eine höhere Stufe stellen, in seinem Rang erheben: [...] der Vorschlag, ihn in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste zum Ritter der Ehrenlegion zu erhöhen, wäre bereits ausgefertigt und auf den Heg gebracht. (Maass, Gouffé, S. 337)

SENKEN senkt - senkte - hat gesenkt senken

NomE AkkE

Der

senkt den ^omE (um den w ftdvE ).

(AdvE)

a tbewirkt, daß tes dazu kommt, daß χ an T" um w niedriger ist als an T'

T" und T" sind tZeitintervalle; T" ist T'

tnachgeordnet.

•Dimensionen: tHöhe, tAnzahl, IMasse, tKraft, tLeistung, sität, »Temperatur, tZeit. Die Tendenz ist fallend. NomE SE mit stellungsbed. Korr. ee daß - Satz/Infinitivsatz mit zu AkkE

a: [keine Beschränkung] Sachverhalt x: Maßfunktion

tlnten-

Kausative Snderungsverben [3.3(7)]

AdvE: AdvG

335

w: Differenz

PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + auf + NG im Akk/ von + NG im Dat + bis - Gruppe - χ kann eine Maßfunktion sein, deren Werte nur abgeschätzt werden können: Eine bessere Information könnte die Nervosität der Kandidaten beträchtlich senken. - Die AdvE wird manchmal in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Die Errichtung eines Lärmschutzwalles könnte die Belästigung der Anwohner deutlich senken. - Die Differenz kann, wenn sie meßbar ist, auch durch Angabe des Anfangs- und Endpunktes mit von + NG im Dat + auf + NG im Akk bzw. bis - Gruppe angegeben werden: Der Hauewirt hat die Zimmertemperatur von 20° auf 180 gesenkt. - Bei der W e - G r u p p e hängt der Kasus der nachfolgenden NG von der auf bis folgenden Präposition ab: Die Wasserentnahme aus den zahlreichen Brunnen hat den Grundwasserspiegel bereits bis zu einem halben Meter gesenkt. werden - Passiv Der χ wird

(von dem/durch den a) (um den w) gesenkt.

sein - Passiv Der χ ist gesenkt. bekommen -Passiv Jmd. bekommt den χ (von dem/durch den a) (um den w) gesenkt. - Das kriegen-PassLv Passiv unüblich.

kommt ebenfalls vor; dagegen ist das erhalten-

- Beim bekommen-Passiv entspricht dem Subjekt des Passivsatzes im Aktivsatz ein freier Dativ. Aber auch moderne Pflegesysteme sind ein Weg dazu, Krankenhauskosten zu senken. (Urania, 11/1966, S. 19) Die fünf anderen [Staaten] müssen ihre Binnenzölle für gewerbliche Waren auf nunmehr 20 Prozent der Ausgangszölle senken. (FAZ, 14.12.1965, S. 1) Es muß deshalb eine Schwerpunktaufgabe der komplexen sozialistischen Rationalisierung auf dem Gebiet der Elektroenergieerzeugung sein, die außerplanmäßigen Ausfälle zu senken und die planmäßigen Ausfallzeiten zu verkürzen. (Urania, 1/1967, S. 6) Oer Preis hat im Sozialismus drei Funktionen zu erfüllen: 1. er muß Ausdruck des gesellschaftlich notwendigen Arbeitsaufwandes sein (Meßfunktion); 2. er muß dazu beitragen, den Arbeitsaufwand ständig zu senken, die Qualität der Erzeugnisse ständig zu heben und den technischen Fortschritt zu fördern (Hebelfunktion) und 3. muß er im bestimmten Umfang vor allem im Zusammenhang mit der 2. Funktion, aber auch aus anderen - beispielsweise sozialen - Gründen den Wert im Interesse der gesamten Gesellschaft umverteilen (Umverteilungsfunktion), (Urania, 1/1967, S. 13) Diese Lösung gestattet es, das Gewicht des Trennschalters von 7 t auf 750 kg zu senken und seine Dimensionen und Kosten auf fast ein Zehntel zu reduzieren. (Urania, 11/1966, S. 42) Unter anderem wird auch die Ausbildungsbeihilfe von 40 auf 30 Mark monatlich gesenkt. (FAZ, 10.12.1965, S. 4) werden-Passiv

336

Verben der Differenz

Zur Aufbereitung von Weichbraunkohle wurde vom Institut für Energetik in Leipzig ein neues zweistufiges Kohlenstaubaufbereitungsverfahren entwickelt, wodurch der spezifische Energieaufwand um 30-40 Prozent gesenkt werden kann. (Urania, 11/1966, s . lo) werden-Passiv Im neuen Haushaltsplan sind die Titel für Sachausgaben generell um 5 % gesenkt. sein-Passiv Die Arbeiter bekamen die Prämie um 10 Pfennige pro Stunde gesenkt.

bekommen-Passiv Daß die Konkurrenz verbesserte Modelle auf den Markt brachte, hat die Absatzchancen für die veralteten Geräte sehr gesenkt. N o m S E : daß-Satz Salzarm zu essen senkt den Blutdruck oft schon um ein Zehntel.

NomSE: Infs. mit zu die Senkung: Die Lehrer fordern eine Senkung der Deputate.

(1)

jmd. senkt e tu. i.S.v. jmd. bewegt etw. nach unten: Der Startex· senkte die Flagge, und das Rennen begann.

(2)

jmd./etw. senkt etw. irgendwohin i . S . v . ¿md./ettí. transportiert etw. an einen tiefer gelegenen Ort: Der Hafenkran senkt die Container in den Laderaum des Schiffes.

(3)

Außerdem kommt senken in Wendungen vor wie die Stimme senken i.S.v. leiser sprechen oder den Blick senken i.S.v. nach unten blicken.

ERHEITERN erweitert - erweiterte - hat erweitert erweitern

NomE AkkE (AdvE)

Der ^ o m E erweitert den χAkkE (um den wAdvE).

a tbewirkt, daß tes dazu kommt, daß χ an T" um w weiter ist als an T'

- T' und T" sind tZeitintervalle; T" ist T' »nachgeordnet. - «Dimensionen: «Größe (besonders Breite), «Höhe, tAnzahl, tZeit, «Komplexität. Die Tendenz ist steigend. - Bei Veränderungen in den Dimensionen: Größe, Anzahl ist die Paraphrase als "a bewirkt..., daß x...um w größer ist..." zu lesen. NomE SE mit stellungsbed. Korr. es daß - Satz/Infinitivsatz mit zu AkkE

AdvE: AdvG PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + auf+ NG im Akk/ von + NG im Dat +

bis - Gruppe

a: [keine Beschränkung] Sachverhalt x: veränderbares Objekt/ veränderbares abstraktes Individuum w: Differenz

Kausative Änderungsverben [3.3(7)]

- χ sind häufig Objekte in Form einer Röhre oder Flächen (z.B. Kreis).

337

(z.B. Tunnel, Engpaß)

- Wenn χ ein Körperteil o.ä. ist, kann der Pertinenzdativ Die Augenärztin hat mir die Pupille erweitert.

stehen:

- Die AdvE wird häufig in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: An der Universität hat sie ihren Bekanntenkreis stark erweitert. - Die Differenz kann, wenn sie meßbar ist, auch durch Angabe des Anfangs- und Endpunktes mit von + NG im Dat + auf + NG im Akk bzw. bis- Gruppe angegeben werden: Die Mitgliederversammlung hat beschlossen, den Vorstand von drei auf fünf Personen zu erweitern. - Bei der bis-Gruppe hängt der Kasus der nachfolgenden NG von der auf bis folgenden Präposition ab: Das Kaufhaus hat die Verkaufsfläche bis auf eine Größe von 1.600 mz erweitert. werden - Passiv Der χ wird

(von dem/durch den a) (um den w) erweitert.

sein -Passiv Der χ ist erweitert. Um die Netzhaut untersuchen zu können, muß der Augenarzt die Pupillen des Patienten mit Hilfe von bestimmten Tropfen erweitern. Allerdings, denn 'Motor' heißt 'Beweger' - nur müssen wir unsere landläufige Vorstellung von 'Motor' etwas erweitern. (Gail, Heitraumfahrt, S. 8) Ein Mann voll Tatkraft und unermüdlichem Arbeitseifer, hatte Meseritscher, als er diesen Erfolg sich entwickeln sah, seine Tätigkeit aber auch schon um die Hof- und Gesellschaftsberichterstattung erweitert, [...]. (Musil, Mann, S. 998) Seine Schützlinge an der Börse beteiligten ihn an ihren Geschäften, er erweitert vorteilhaft seinen Grundbesitz - ein paar Jahre noch, und der Mann wird der zweitreichste Bürger Frankreichs, [...]. (St. Zweig, Pouche, S. 118) In der Kreditpolitik soll die öffentliche Kreditaufnahme besser koordiniert und das Instrumentarium der Bundesbank unter anderem durch Einbeziehung auch der Sozialversicherungsträger in die Einlagepflicht bei der Bundesbank und durch eine Kreditlimitierung sowohl für die öffentliche Hand als auch für die Privatwirtschaft erweitert werden. (FAZ, 17.2.1966, S. 1) werden-Passiv Allerdings ist es nicht ausgeschlossen, daß die Energiebasis durch die in den letzten Jahren so erfolgreiche Erdgaserkundung noch wesentlich erweitert werden kann. (Urania, 1/1967, S. 58) werden-Passiv Das Gebäude kann durch Hinzufügung weiterer Grundelemente erweitert werden. (Urania, 11/1966, S. 26) werden- Passiv Seit den Überschwemmungen im Frühjahr ist das Flußbett um ca. einen Meter erweitert. sein-Passiv Daß er ein Zweitstudium abschloß, hat seine Kenntnisse erweitert und seine Aufstiegschancen gehoben. NomSE: dal3-Satz Die Komposita in die Untersuchung mit einzubeziehen würde das Referatthema zu sehr erweitern. NomSE: Infs. mit zu seinen Horizont erweitern i.S.v. sein Wissen vergrößern: Durch viele Auslandsreisen hat er seinen Horizont erweitert. WortB

die Erweiterung: Eine Erweiterung der Aufgabenstellung würde die Arbeitsgruppe überfordern.; erweiterbar

338

Verben der Differenz

(1) (2)

siehe erweitern Einfache Änderungsverben [3.2] e tu. erweitern [Mathematik] i.S.v. Zähler und Nenner mit derselben Zahl multiplizieren: 2/5, erweitert durah 17, ergibt 34/85!

VERENGEN

verengt - verengte - hat verengt verengen

NomE AkkE (AdvE)

Der a ^ ^ ·

a tbewirkt daß tes dazu kommt, daß χ an T" um w schlechter ist als an Τ 1

T' und T" sind tZeitintervalle; T" ist T' tnachgeordnet. Die Veränderung des χ kann in verschiedenen tDimensionen mit beliebiger Tendenz bewirkt werden. Entscheidend ist, daß ein Sprecher die Veränderung negativ qualifiziert. Es wird damit keine Aussage darüber gemacht, wie der Zustand an T' bewertet wird. NomE SE mit stellungsbed. Korr. es daß- Satz/Infinitivsatz mit zu AkkE AdvE: AdvG PräpG um + NG im Akk/ von + NG im Dat + auf + NG im Akk/ von + NG im Dat + bis - Gruppe

a: [keine Beschränkung] Ereignis x: Artefakt/abstraktes Individuum/Substanz w: Differenz

- Die AdvE wird meist in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Eine Schmutzfahne hat das Trinkwasser einiger Brunnen merklich verschlechtert.

- Die Differenz kann, wenn sie meßbar ist, auch durch Angabe des Anfangs- und Endpunktes mit von + NG im Dat + auf + NG im Akk bzw. bis- Gruppe angegeben werden: Die negative Preisentwicklung hat den Ertrag des Unternehmens im abgelaufenen Geschäftsjahr von 3 Mill. DM auf 2 Mill. DM verschlechtert.

- Bei der bis-Gruppe hängt der Kasus der nachfolgenden NG von der auf bis folgenden Präposition ab: Ein strengerer Bewertungsmaßstab würde die Ergebnisse des Tests bis zu drei Punkten verschlechtern.

werden - Passiv Der χ wird (von dem/durch den a) (um den w) verschlechtert. sein - Passiv Der χ ist verschlechtert.

360

Verben der Differenz An Stelle des sein-Passivs wird häufig das Verb s ich verschlechtern [3.2] verwendet. Dadurch, daß sich die Firma zu spät auf Veränderungen im Konsumverhaiten des Publikums einstellte, hat sie ihre Erträge um fast die Hälfte verschlechtert. London hat keine Lust, seine ohnehin seit dem indisch-pakistanischen Konflikt miserablen Beziehungen mit Indien noch weiter zu verschlechtern, indem es den indischen Verdacht der Begünstigung Pakistans nährt. (FAZ, 13.12.1965, S. 1) Daß die sowjetische Regierung die Annahme dieser Forderung verweigert hat, wurde von amtlicher Seite als Beweis dafür gewertet, daß "die sowjetische Regierung einen weiteren Schritt getan hat, um die zwischenstaatlichen Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und der Sowjetunion zu verschlechtem". (FAZ, 18.1.1966, S. 1) Man übersehe auch, daß in den nächsten vier Jahren 67 Länder gegenüber gegenwärtig 51 Ländern als Produzenten auf dem Weltstahlmarkt auftreten würden, was die einheimische Konkurrenzlage zwangsläufig verschlechtern müsse. (FAZ, 29.12.1965, S. 1) Die anhaltenden Regenfälle werden die Erträge in der Landwirtschaft quantitativ und qualitativ verschlechtern. Durch die anhaltenden Regenfälle wurde die Lage der vom Hochwasser Eingeschlossenen weiter verschlechtert. werden — Passiv Im Falle einer Niederlage sind die Chancen auf die Meisterschaft drastisch verschlechtert. sein-Passiv Daß wir die Folgen der ersten Ölkrise unterschätzt haben, verschlechtert unsere heutige Situation weiter. NomSE: daß -Satz Die Subventionen für die Milchproduktion abzuschaffen würde die wirtschaftliche Lage vieler Bauern in der EG drastisch verschlechtern. NomSE: Infs. mit zu die Verschlechterung: Die Brauereien fürchten eine Verschlechterung der Bierqualität.

VERSCHLIMMERN verschlimmert - verschlimmerte - hat verschlimmert verschlimmern

NomE AkkE (AdvE)

Der ^omE

verschlimmert

den

(um den w A d v E ).

X

AkkE

a »bewirkt, daß »es dazu kommt, daß χ an T" um w schlimmer ist als an T"

- T" und T" sind tZeitintervalle; T" ist Τ' Inachgeordnet. - Die Veränderung des χ kann in verschiedenen tDimensionen mit beliebiger Tendenz bewirkt werden. Entscheidend ist, daß ein Sprecher sowohl den Zustand an T" als auch an T" negativ qualifiziert.

Kausativefinderungsverben[3.3(9)]

NomE

361

a: [keine Beschränkung]

SE mit stellungsbed. Korr. es daß - Satz/Infinitivsatz mit zu AkkE

Ereignis x: abstraktes Individuum [bes. Gesundheitszustand]

AdvE: AdvG PräpG

w: Differenz um + NG im Akk

- Die AdvE wird meist in Form einer AdvG aktualisiert und bringt eine Einschätzung der Differenz zum Ausdruck: Die Bombardierung der Städte verschlimmert die Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung sehr. werden - Passiv Der χ wird

(von dem/durch den a)

(um den w) verschlimmert,

sein-Passiv Der χ ist verschlimmert. - An Stelle des sein - P a s s i v s wird häufig das Verb mern [3.2] verwendet.

sich verschlim-

Der Kranke hat seine Lage durch Einnahme falscher Medikamente verschlimmert. Unter diesen psychologischen Voraussetzungen läßt sich die Bedeutung derjenigen Erlebnisse besser verstehen, die häufig die ersten herzneurotischen Anfälle auslösen oder ein bestehendes herzneurotisches Leiden verschlimmern können [...]. (BdW, 2/1967, S. 122) In der französischen Erklärung heißt es dann wörtlich: "Diese Wiederaufnahme der Bombenangriffe kompromittiert die Sache des Friedens um so mehr und verschlimmert in grausamer Weise das Schicksal der betroffenen Bevölkerung". (FAZ, 3.2.1966, S. 1) Durch den Bau höherer Schornsteine wurde die Luftverschmutzung eher noch verschlimmert. werden-Passiv Durch das Vordringen der Borkenkäfer ist die Situation in einigen Waldgebieten weiter verschlimmert. sein-Passiv Daß jedes Jahr größere Flächen zur Wüste werden, wird den Mangel an Nahrungsmitteln in Afrika verschlimmern. NomSE: daß - Satz Angesichts der erdrückenden Beweise würde es die Lage der Angeklagten verschlimmern, weiterhin alles abstreiten zu wollen. NomSE: Infs. mit zu WortB

die Verschlimmerung: Eine Lungenentzündung würde eine Verschlimmerung seines Zustandes bewirken.

Verben der Relation und des geistigen 4. 4.0 4.1 4.1(1) 4.1(2) 4.2 4.2(1) 4.2(2) 4.3 4.3(1) 4.3(2) 4.3(3) 4.3(4) 4.3(5) 4.3(6) 4.3(7) 4.4 4.4(1) 4.4(2) 4.5 4.5(1) 4.5(2) 4.6 4.6(1) 4.6(2) 4.7 4.7(1) 4.7(2) 4.8 4.8(1) 4.8(2) 4.9 4.9(1) 4.9(2) 4.10 4.10(1) 4.10(2) 4.11 4.11(1) 4.11(2) 4.12 4.12(1) 4.12(2) 4.13 4.13(1) 4.13(2) 4.14 4.14(1) 4.14(2) 4.15 4.15(1) 4.15(2)

Handelns

Verben der Relation und des geistigen Handelns Überblick Allgemeine Relationsverben Feldvorspann Wortartikel Verben der Identität und Äquivalenz Feldvorspann Wortartikel Verben des Strukturierens Feldvorspann Vorspann zum Subfeld 1: Verben des Unterscheidens Wortartikel Vorspann zum Subfeld 2: Verben des Vereinigens Wortartikel Vorspann zum Subfeld 3: Verben des Ordnens Wortartikel Verben der Bestandteilrelation Feldvorspann Wortartikel Verben der Grundlegung Feldvorspann Wortartikel Verben des Folgens und der Folgerung Feldvorspann Wortartikel Verben des Zielens Feldvorspann Wortartikel Verben der Berührung Feldvorspann Wortartikel Verben der Evaluation Feldvorspann Wortartikel Verben der Orientierung Feldvorspann Wortartikel Verben der Aufmerksamkeit Feldvorspann Wortartikel Verben des Außerachtlassens Feldvorspann Wortartikel Verben der geistigen Beschäftigung Feldvorspann Wortartikel Verben des üntersuchens Feldvorspann Wortartikel Verben des Prüfens Feldvorspann Wortartikel

Verben der Relation und des geistigen Handelns

4.0

363

Überblick

Die Verben der Relation und die Verben des geistigen Handelns sind deshalb in einem Makrofeld zusammengefaßt, weil es dadurch in vielen Fällen möglich war, Zustandsverben und kausative Handlungsverben, die auf die gleiche Relation Bezug nehmen, in nur einem Feld zu beschreiben und damit semantische Zusammenhänge deutlich zu machen. Andererseits sind aus Gründen der Übersichtlichkeit die Verben der Differenz [3.], reit denen auch Relationen zum Ausdruck gebracht werden, aus diesem Makrofeld ausgeklammert. Generell wird mit den Relationsverben ausgedrückt, daß zwischen irgendwelchen Entitäten eine bestimmte Beziehung besteht (Zustandsverben) , zustandekommt (Vorgangsverben) oder von jemandem oder etwas hergestellt wird (Kausativverben). Aus der großen Menge der Relationsverben sind hier solche ausgewählt worden, mit denen relativ allgemeine Verhältnisse zwischen Entitäten zum Ausdruck gebracht werden und die daher in wissenschaftlichen Texten vielfältig verwendbar sind. Bei den Verben des geistigen Handelns geht es zum Teil um solche Verben, mit denen ausgedrückt wird, daß ein geistig handlungsfähiges Individuum so handelt, daß eine bestimmte Relation zwischen irgendwelchen Entitäten zustandekommt (kausative Handlungsverben). Ein anderer größerer Teil dieser Verben bezeichnet eine geistige Auseinandersetzung mit abstrakten Individuen (Zustands-Handlungsverben). In 4.1 werden die allgemeinen Relationsverben in zwei Subfeldern beschrieben, die in jeweils zwei Verbgruppen untergliedert sind. Im ersten Subfeld werden Zustandsverben behandelt, durch die ausgedrückt werden kann, daß eine durch das Verb nicht näher spezifizierte Relation zwischen irgendwelchen Entitäten besteht, die entweder einseitig gerichtet (eich beziehenn auf) oder wechselseitig ist (miteinander zusammenhängen^). Auch bei dem zweiten Subfeld, dem der kausativen Handlungsverben, werden zwei Verbgruppen unterschieden. Die erste umfaßt Verben, mit denen die Kausation einer einseitig gerichteten Relation ausgedrückt wird (beziehenι auf), und die zweite enthält die Verben, durch die das Verursachen einer wechselseitigen Relation zum Ausdruck gebracht wird (miteinander verbinden3). Die nachfolgenden Felder 4.2 bis 4.10 beziehen sich auf speziellere Relationen und ihnen entsprechende geistige Handlungen.

364

Verben der Relation und des geistigen Handelns

Das kleine Feld 4.2 umfaßt einige Zustandsverben, von denen die des ersten Subfeldes das Vorliegen einer' Identitätsrelation ausdrücken

(.sein-t, sich handeln um) und die des zweiten Subfeldes das Be-

stehen einer Äquivalenzrelation (sich deckenι mit, Übereinstimment mit). Das sehr umfangreiche Feld 4.3 der Verben des Strukturierens enthält ausschließlich kausative Handlungsverben. Ihnen ist gemeinsam, daß durch eine geistige Handlung einer Menge von Individuen eine bestimmte Struktur aufgeprägt wird. Das Feld ist in die drei Subfeider der Verben des Unterscheidens, der Verben des Vereinigens und der Verben des Ordnens untergliedert, von denen die beiden ersten wiederum in jeweils zwei Verbgruppen aufgeteilt sind. Mit den Verben des Unterscheidens wird ausgedrückt, daß zwischen irgendwie zusammenhängenden Entitäten eine Unterscheidung vorgenommen wird. Bei Verwendung der Verben der ersten Verbgruppe werden aus einer Menge von Entitäten mindestens zwei Elemente oder Teilmengen herausgegriffen und zwischen ihnen ein Unterschied gemacht (unterscheidenι zwischen, auseinanderhalten).

Bei Verwendung der

Verben der zweiten Verbgruppe wird dagegen eine Teilmenge von der Restmenge abgehoben

(unterscheiden^ von, abtrennen von).

Mit den Verben des Vereinigens wird ausgedrückt, daß eine Vereinigungsmenge gebildet wird. Bei Verwendung der Verben der ersten Verbgruppe werden mindestens zwei Teilmengen von abstrakten Individuen zu einer Menge vereinigt (vereinigenn, integrieren).

Bei Ver-

wendung der Verben der zweiten Verbgruppe wird eine herausgehobene Teilmenge mit einer anderen Teilmenge von Individuen vereinigt (vereinigena mit, hinzufügen ι). Durch die Verben des Ordnens wird zum Ausdruck gebracht, daß aus einer Menge von Individuen eine gemäß bestimmten Kriterien strukturierte Menge gemacht wird

(ordnen, organisieren) .

In 4.4 werden Zustandsverben behandelt, mit deren Verwendung ausgedrückt werden kann, daß eine Bestandteilrelation vorliegt. Mit den Verben des ersten Subfeldes wird festgestellt, daß eine Entität Bestandteil eines Ganzen ist (gehören zu, zählen-, zu). Bei der Verwendung von Verben des zweiten Subfeldes wird festgestellt, daß ein Ganzes bestimmte Bestandteile hat

(enthalten, bestehen1 aus).

Die Verben der Grundlegung im Feld 4.5 enthalten ein Subfeld der Zustandsverben, mit denen ausgedrückt wird, daß ein abstraktes Individuum Grundlage eines anderen abstrakten Individuums ist

(zugrun-

de liegen, sich gründen auf). Das Subfeld der kausativen Handlungsverben umfaßt solche Verben, mit denen behauptet wird, daß jemand et-

Verben der Relation und des geistigen Handelns

365

was zur Grundlage für etwas macht {zugrunde legen, gründent auf). Ausserdem gibt es in diesem Feld noch ein weiteres Subfeld mit dem Zustands-Handlungsverb sieh stützena auf, mit dem ausgedrückt wird, daß jemand etwas bei einer Handlung als Grundlage benutzt. Das Feld 4.6 gliedert sich in das Subfeld der Zustandsverben des Folgens, mit denen festgestellt werden kann, daß beim Bestehen eines Sachverhalts auch ein anderer Sachverhalt besteht (folgen aus, hervorgehen aus), und das Subfeld der Zustands-Handlungsverben der Folgerung. Mit letzteren wird ausgedrückt, daß jemand aufgrund seiner Kenntnis oder seiner Einschätzung eines Sachverhalts irgendwelche Erkenntnisse über einen anderen Sachverhalt gewonnen hat (schließen3 aus auf, folgern aus). Die Verben des Zielens im Feld 4.7 sind in drei kleinere Subfelder unterteilt. Das erste Subfeld umfaßt die Zustandsverben, mit deren Verwendung behauptet werden kann, daß etwas auf einen Zielpunkt ausgerichtet ist (abzielen-χ auf, sich richten auf). Mit den Zustands-Handlungsverben des zweiten Subfeldes wird ausgedrückt, daß jemand bei einer Handlung ein bestimmtes Ziel hat (abzielena auf, zielen2 auf). Zuletzt wird noch ein weiteres Subfeld mit dem Kausativverb richten auf angesetzt, mit dem ausgedrückt wird, daß jemand verursacht, daß etwas ein bestimmtes Ziel hat. Das kleine Feld 4.8 umfaßt einige Zustandsverben der Berührung, mit denen behauptet wird, daß etwas irgendwelche Auswirkungen für etwas anderes hat (betreffen, tangieren). Mit den Verben der Evaluation im Feld 4.9 kann ausgedrückt werden, daß jemand aufgrund einer Bewertung annimmt, daß zwischen irgendwelchen Entitäten eine Identitätsrelation besteht (halten für, auffassen als). Es handelt sich hier um Zustands-Handlungsverben. In 4.10 werden die Verben der Orientierung beschrieben, die in zwei Subfelder mit je zwei Verbgruppen untergliedert sind. Das erste Subfeld umfaßt ausschließlich Zustandsverben, mit denen ausgedrückt wird, daß etwas als Vorbild oder als Regularität für etwas anderes dient, letzteres also durch das Vorbild bzw. die Regularität beeinflußt ist. In der ersten Verbgruppe werden Verben behandelt, mit denen behauptet wird, daß etwas mit den Postulaten eines Vorbilds oder einer Regularität verträglich ist (sich anlehnen-i an, sich orientieren-, an). Die zweite Verbgruppe umfaßt die Verben, mit denen ausgedrückt wird, daß etwas den Postulaten einer Regularität entspricht (folgeni, beachteni).

366

Verben der Relation und des geistigen Handelns

Mit den Verben des zweiten Subfeldes, die teils Zustandsverben teils Zustands-Handlungsverben sind, wird ausgedrückt, daß sich jemand in einer bestimmten Weise verhält oder jemand so handelt, daß dabei sein Verhalten bzw. seine Handlung oder deren Resultat durch ein Vorbild bzw. eine Regularität beeinflußt ist. Die erste Verbgruppe des Subfeldes umfaßt die Verben, die verwendet werden, wenn etwas mit den Postulaten des Vorbilds bzw. der Regularität verträglich ist (anlehnen an, sich richtena nach). In der zweiten Verbgruppe werden die Verben behandelt, bei denen etwas den Postulaten einer Regularität entspricht (sich halten3 an, befolgen). Die nachfolgenden Felder 4.11 bis 4.15 beziehen sich ausschließlich auf Verben des geistigen Handelns. Die Verben der Felder 4.11 'Verben der Aufmerksamkeit' und 4.12 'Verben des Außerachtlassens' stehen zueinander in Antonymierelation. Die Verben der Aufmerksamkeit sind Zustands-Handlungsverben, mit denen ausgedrückt werden kann, daß jemandes geistige Aufmerksamkeit bei einer Handlung auf etwas gerichtet und diese Entität in irgendeiner Form in das Handeln einbezogen ist (bedenken, achten auf). Die Verben des Außerachtlassens sind solche, mit denen ausgedrückt werden kann, daß die geistige Aufmerksamkeit von jemand bei einer Handlung auf eine bestimmte Entität nicht gerichtet ist. Hier wird zwischen einem Subfeld von Zustandsverben und einem der kausativen Handlungsverben unterschieden. Mit den Zustandsverben wird behauptet, daß die geistige Aufmerksamkeit unabsichtlich auf etwas Bestimmtes nicht gerichtet ist (ubersehen, vernachlässigen). Mit den kausativen Handlungsverben wird ausgedrückt, daß jemand etwas absichtlich nicht in sein Handeln einbezieht, was einbezogen werden könnte (verzichten auf, absehen von). Spezifischer als die Verben der Aufmerksamkeit sind die Verben der geistigen Beschäftigung im Feld 4.13, die sich in zwei Subfeider gliedern. Allen Verben ist gemeinsam, daß bei ihrer Verwendung zum Ausdruck gebracht wird, daß jemand sein geistiges Interesse auf etwas hinlenkt und dieses mehr oder weniger intensiv durchdenkt. Das erste Subfeld besteht nur aus der Beschreibung des Zustandsverbs es zu tun haben mit, bei dessen Verwendung die Art der geistigen Beziehung nicht spezifiziert wird. Das zweite Subfeld umfaßt drei Verbgruppen, von denen die erste aus kausativen Handlungsverben besteht. Mit diesen wird ausgedrückt, daß jemand absichtlich sein Erkenntnisinteresse auf ein abstraktes Individuum richtet und dieses durchdenkt (sich zuwenden,

Verben der Relation und des geistigen Handelns

367

ansprechen). Die Verben der zweiten Verbgruppe sind Zustands-Handlungsverben, mit denen zum Ausdruck gebracht wird, daß die geistige Aufmerksamkeit auf etwas gerichtet ist, das Gegenstand des geistigen Handelns ist (sich beschäftigen mit, sich befassen mit). Bei den Zustands-Handlungsverben der dritten Verbgruppe handelt es sich IMI solche, mit denen eine intensivere geistige Beschäftigung ausgedrückt wird (sich konzentrieren auf, eingehen auf). In 4.14 werden einige Zustands-Handlungsverben des Untersuchens beschrieben. Sie unterscheiden sich von den Verben des vorangehenden Feldes dadurch, daß mit ihnen zum Ausdruck gebracht wird, daß sich jemand in zielgerichteter und methodischer Weise mit etwas beschäftigt, um etwas über dessen Eigenschaften oder Bestandteile zu erfahren (untersuchen, analysieren). Ebenfalls Zustands-Handlungsverben sind die Verben des Prüfens im Feld 4.15. Mit diesen wird ausgedrückt, daß jemand seine geistige Aufmerksamkeit auf etwas richtet, um durch eine genaue Untersuchung festzustellen, ob spezielle Eigenschaften einer Entität bestimmten Bedingungen entsprechen ( p r ü f e n , erproben). Die Verben dieses Makrofeldes weisen teilweise semantische Beziehungen zu anderen Makrofeidern auf. Auf den Zusammenhang der Relationsverben mit den Verben der Differenz [3.] ist oben hingewiesen worden. Außerdem werden spezielle Relationen durch die Verben des Besitzes und Besitzwechsels [7.1] ausgedrückt. Geistige Handlungen können außer durch die in diesem Makrofeld zusammengefaßten Verben auch durch andere in diesem Wörterbuch beschriebene Verben ausgedrückt werden, die nach anderen onomasiologischen Kriterien eingruppiert sind. Zu diesen gehören ein Teil der 'Kausativen Verben der allgemeinen Existenz' [1.3] (erfindeni, bildend, 'Kausative Änderungsverben1 [3.3] in bestimmten Verwendungen (verändern, entwickeln), die kausativen Handlungsverben im Makrofeld 'Verben des Handlungsspielraums' [5.] (erlauben a , untersagen) sowie alle hier behandelten Verben des sprachlichen Ausdrucks [6.] (mitteilent, ausrichten, diskutieren^).

368 4.1

Verben der Relation und des geistigen Handelns

Allgemeine Relationsverben

4.1(1)

Feldvorspann

Zustandsverben

sioh beziehen·, auf · zu tun habenΛ mit · zusammenhängen ι mit sioh beziehen2

Kausative Handlungsverben

• zu tun haben3 · zusammenhängen2

beziehen·, auf · zuordnen· verbindenmit verknüpfen·, mit · zurückführen auf

beziehen2

· zuordnen2

· verbinden2

·

·

verknüpfen2

Feldkonstituierung In diesem Feld werden Zustandsverben beschrieben, mit denen ausgedrückt wird, daß entweder eine einseitig gerichtete Relation zwischen einer Entität (x) und einer anderen (y) besteht oder eine wechselseitige Relation zwischen mindestens zwei abstrakten Individuen (χ* und x")· Außerdem umfaßt das Feld die entsprechenden kausativen Handlungsverben, mit denen ausgedrückt wird, daß jemand (a) absichtlich bewirkt, daß solche Relationen Zustandekommen. Die Art der Relationen wird durch die Verbbedeutung nicht spezifiziert. Abgrenzung gegen andere Felder: Die hier behandelten Verben unterscheiden sich von allen anderen Verbfeldern dieses Makrofeldes, weil mit deren Verben spezielle Relationen bezeichnet werden. Eine engere Bedeutungsverwandtschaft liegt vor mit den Verben des Vereinigens im Feld der Verben des Strukturierens [4.3], Feldinterne Gliederung: Das Feld gliedert sich in die beiden Subfeider der Zustandsverben und der kausativen Handlungsverben, die jeweils zwei Verbgruppen umfassen. 1. Im ersten Subfeld werden zuerst diejenigen Zustandsverben beschrieben, die eine einseitig gerichtete Relation ausdrücken (sich beziehenΛ auf, zu tun habenι mit, zusammenhängen ι mit)} es folgen die homonymen Zustandsverben, mit denen eine wechselseitige Relation ausgedrückt wird (sioh beziehen2, zu tun haben2, zusammenhängen2). 2. Die Abfolge der Verben im Subfeld der kausativen Handlungsverben orientiert sich an den gleichen Prinzipien. Zuerst werden hier die Verben beschrieben, mit denen die Kausation einer einseitig gerichteten Relation ausgedrückt wird (beziehen Λ auf, zurückführen auf), wobei sich die gruppeninterne Reihenfolge nach graduel-

Allgemeine Relationsverben [4.1(1)]

369

len Unterschieden in der Spezifizierung der Folgerungen richtet. Den Abschluß bilden die weitgehend homonymen kausativen Handlungsverben, mit denen die wechselseitig gerichtete Relation ausgedrückt wird (beziehena, verknüpfen3). Verwendungsbedingungen 1. Zustandsverben: Diese Verben können dann verwendet werden, wenn ein Sprecher annimmt, daß mindestens zwei Individuen oder Substanzen in irgendeiner Relation zueinander stehen, und er das Bestehen dieses Sachverhaltes behaupten will, ohne die Art der Relation genauer zu spezifizieren. Falls die Relation präziser charakterisiert werden soll, kann entweder auf Verben der nachfolgenden Felder zurückgegriffen werden oder durch den Kontext eine entsprechende Interpretation nahegelegt werden: Die beiden Papiere beziehen eich inhaltlich aufeinander. Der Fall A scheint mit dem Fall Β kausal zusammenzuhängen . Wenn das Vorliegen einer engeren Relation behauptet wird, verwendet man bevorzugt

zusarmenhängen·, mit oder zusammenhängena. Die Re-

lation kann bei der Verwendung von zu tun haben-χ mit und zu tun habena nur quantifiziert werden, während sie bei zusammenhängen -, mit und zusarmenhängenz nur qualitativ bestimmt werden kann. Daher sind die Ausdrücke nur bedingt austauschbar: Es ist schon sehr früh, erkannt worden, daß die Sprache der Veden etwas mit den europäischen Sprachen zu tun hati. Durch die Entdeckung der Lautgesetze konnte mm beschreiben, daß sie genetisch zusammenhängen^.

In dieser Hinsicht unterscheiden sich diese Verben

von allen übrigen des Feldes, die keine verbspezifischen Bestimmungen dieser Art aufweisen. 2. Kausative Handlungsverben: Mit Hilfe dieser Verben wird ausgedrückt, daß ein handlungsfähiges Individuum oder eine Institution (a) absichtlich bewirkt, daß χ in eine Relation zu y gebracht wird oder daß eine wechselseitige Relation zwischen x 1 und x" zustandekommt. Es wird dabei vorausgesetzt, daß grundsätzlich ein Bezugspunkt vorhanden ist, der das Herstellen einer solchen Relation ermöglicht. Bei allen Verben kann a indirekt charakterisiert werden durch Bezeichnungen für eine geistige Handlung oder deren Resultat (geistiges Produkt). In diesen Fällen bezieht sich die Absicht auf den Handelnden bzw. den Urheber des geistigen Produkts. Die Art der mit den Verben ausgedrückten Relationen ist nicht spezifiziert und kann je nach Kontext unterschiedlich interpretiert werden. In vielen Fällen handelt es sich um eine rein assoziative Beziehung, die oft durch Sätze mit beziehen •P a> \ *rt C U 0) -H Ό Η rH Λ Ό 0 u Β χ to Η Ν Ν c • Ρ •Β ω 10 υ s VI οι to •Ρ I Β c to 03 φ 0 XI io s > 10 Ό

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412

Verben der Relation und des geistigen Handelns

nominen, die nur bei auseinanderhalten nicht vorkommt. Bei differenzieren ist die AkkE bzw. PräpE zwischen fakultativ. Bei unterscheidenι zwischen und differenzieren ist nicht klar entscheidbar, ob die satzförmigen Ergänzungen als Ausbau der AkkE oder der PräpE zu betrachten sind. Sie werden hier als AkkSE behandelt, weil PräpSE selten ohne Korrelat vorkommen. Bei den Verben der zweiten Gruppe nimmt die AkkE auf χ und die PräpE, die meist durch von eingeleitet wird, auf y Bezug. Bei abgrenzen kommt auch die PräpE mit gegen vor, während ausgrenzen mit PräpE aus konstruiert wird. Bei diesen beiden Verben ist die PräpE fakultativ. Sonstige Verben und Ausdrücke Die Verben dieses Subfeldes können fast nur durch verbale Fügungen ersetzt werden. Eine Ausnahme bildet das Verb unterscheiden3 unter + NG im Dat, das verwendet werden kann, wenn zwischen bereits abgegrenzten Mengen von Individuen weitere Unterscheidungen nach neuen Kriterien vorgenommen werden: Aleo unter diesen Stichwörtern war nicht mehr weiter unterschieden.

(FK, F u ß b a l l s p i e l ,

Im gleichen Sinne wie die formellen Ausdrücke

wie

S.

4)

einen Unterschied machen zwischen

können auch

eine Unterscheidung machen/treffen/vornehmen so-

eine Scheidung machen/vornehmen

verwendet werden:

Im 12. Jahrhundert

hat man im Anschluß an Piatons Timaios eine Unterscheidung zwischen einem unveränderlichen Naturrecht und einem veränderlichen, gesetzten Recht

gemacht/vorge-

nommen. Herr Lindlau hat die Unterscheidung getroffen zwischen Gewalt und Brutalität

[...]. (FK, Gewalt, S. 8)

Seit Heinrich II. machte/nahm man eine

begriffliche Scheidung zwischen Reichsgut und königlichem

Statt

differenzieren

können auch die Fügungen

Hofgut/vor. eine Differenzierung

machen/vornehmen [bildungssprachlich] verwendet werden: Differenzierung

Kant hat eine

zwischen Verstand und Vernunft gemacht/vorgenorrmen.

Anstelle von trennen, zwischen wird auch gebraucht: [...], daß die Bildungskommission zu

eine Trennung ziehen zwischen einer anderen Auffassung

korrmtj daß nämlich die scharfe Trennung zwischen Ausbildung und Bildung [...] heute nicht mehr gezogen werden kann, sondern, daß da ein enger Zusammenhang [...] besteht und man mit dieser Differenzierung als solcher nicht

weiterkommt.

(FK, Wehrdienst, S. 17) Weniger häufig als unterscheidenι zwischen und unterscheideηΛ von werden scheiden-y zwischen bzw. scheidena von - vorwiegend in passivischen Konstruktionen - gleichbedeutend mit den entsprechenden komplexen Verben verwendet: Zwischen Fahrlässigkeit und Zufall wurde nicht geschieden. (Mitteis/Lieberich, Rechtsgeschichte, S. 28) Das der Gott-

Verben des Strukturierens [4.3(2)]

413

heit gegenüber Rechte ('fas') wird nunmehr streng von dem geschieden3 was im menschlichen Zusammenleben Rechtens ('ius') ist. (Dulckeit/Schwarz, Rechtsgeschichte, S. 35) Meistens werden mit dem Verb scheiden allerdings keine geistigen Handlungen ausgedrückt, sondern physikalische, chemische und andere Tätigkeiten des Zerlegens eines Stoffes in seine Bestandteile. Das gleiche gilt auch für separieren [veraltend], das gelegentlich im Sinne von trennen2 von gebraucht wird: Bei der Beurteilung dieser Frage muß das öffentliche Interesse strikt von den privaten Belangen separiert werden.

4.3(3)

Wortartikel

UNTERSCHEIDEN ZWISCHEN unterscheidet - unterschied - hat unterschieden unterscheidenι Der

NomE AkkE/PräpE zwischen

unterscheidet

die x„,,„ . „. AkkE /zwischen den x„ PrapE

a tbewirkt (absichtlich, daB tes dazu kommt, daß x' und x" hinsichtlich E als unterschiedlich betrachtet bzw. bewertet werden

- χ umfaßt genau die (Elemente bzw. (Teilmengen x' und x". - E sind bestimmte (Eigenschaften von x' und x", die a als Unterscheidungskriterien dienen. NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE/ x: Menge von Individuen oder PräpE: PräpG zwischen + NG im Dat Substanzen SE ohne Korr. Sachverhalt u-Fragesatz/oZ)-Fragesatz - Wenn in der Belegung der AkkE bzw. PräpE nur eine NG vorkommt, enthält sie eine Kollektivbezeichnung, die den Grundbereich charakterisiert. Das Nomen steht in der Regel im Plural: Man unterscheidet verschiedene Stufen/...zwischen verschiedenen Stufen. - Wenn in der Belegung der AkkE bzw. PräpE zwei oder mehr NG vorkommen, beziehen sich diese auf die Teilmengen. Die NG werden durch und oder Komma verbunden: Man unterscheidet positive, negative und neutrale Werte./...zwischen positiven, negativen und neutralen Werten. - Wenn eine AkkE vorkommt, kann das reziproke Pronomen voneinander hinzugefügt werden: Man muß verschiedene Entwicklungsstufen voneinander unterscheiden. - Häufig kommen adverbiale Angaben wie genau, klar, soharf usw. vor.

414

Verben der Relation und des geistigen Handelns

werden - Passiv Die χ werden (durch den/von dem a) .unterschieden. sein-Passiv Die χ sind unterschieden. - Das volle werden-Passiv ist nur möglich, wenn χ durch eine AkkE repräsentiert wird; bei einer PräpE ist nur das unpersönliche Passiv möglich. Daher unterscheidet man jetzt a) königliche, später Reichsstädte [...], b) Bischof sstädte , die bei der engen Verbindung von Kirche und Staat den Reichsstädten nahe standen [···], c) landesherrliche Städte [...]. (Mitteis/ Lieberich, Rechtsgeschichte, S. 171) So kann man auf der Erde annähernd parallel zu bestimmten Klimazonen auch sogenannte klimamorphologische Zonen unterscheiden. (BdW, 3/1967, S. 187) Der Liebenswürdige ist schlechthin, seinem Wesen zufolge, liebenswürdig, aber er unterscheidet nicht zwischen den Menschen, denen er sich in seiner Liebenswürdigkeit zeigt, er ist ohne Unterschied, ja ohne Wertung gegen jeden in der gleichen Weise liebenswürdig [...]. (Bollnow, Maß, S. 85) Hier hat seinerzeit Misch einzusetzen versucht, indem er zwischen den Begriffen der Objektivität und der Allgemeingültigkeit unterschied. (Bollnow, Maß, S. 136) Hierbei wäre noch einmal zwischen den zwei Formen des Unterlassens zu unterscheiden, die man als das "Versäumen" und das "Verpassen" bezeichnen kann. (Bollnow, Maß, S. 230) Die Mannigfaltigkeit der Rechte wird noch dadurch gesteigert, daß die Lokalrechte durchkreuzt werden durch Standesrechte und Rechtskreise. Zwischen ihnen ist zu unterscheiden. (Mitteis/Lieberich, Rechtsgeschichte, S. 143) Nun wurde unterschieden zwischen den "wilden" Naturvölkern und den "Halbkulturvölkern". (Jaspers, Atombombe, S. 115) werden-Passiv In dieser Untersuchung über Verfassungsgeschichte sind verschiedene Staatsbegriffe unterschieden. sein- Passiv Ein Hellseher kann nämlich selbst nicht unterscheiden, was in seiner Aussage auf Telepathie, Phantasie und echtem Hellsehen beruht. (Bild, 19.1.1967, S. 4) AkkSE: ω-Frag. Am Ende der Diskussion konnten die Teilnehmer nicht mehr unterscheiden, ob sich die Standpunkte angenähert hatten oder nicht. AkkSE: ob -Frag. der Unterschied, die Unterscheidung [Handlung]; unterschiedlich, unterscheidbar (1)

siehe

unterscheiden^ von

(2)

siehe

unterscheiden^ unter Verben des Strukturierens [4.3

Verben des Strukturierens [4.3]

(3)

siehe

unterscheiden1 Allgemeine Verben der Differenz

(4) (5)

siehe unterscheidena Allgemeine Verben der Differenz [3.1] etw. unterscheidet jmdn./ettí. (zwischen jmdm./etw.) i.S.v. e tu. macht eine Differenzierung zwischen jmdm./etw.: Noch die Goldene Bulle unterscheidet 'terra juris Franconici' und 'Saxoniai '. (Mitteis/Lieberich, Rechtsgeschichte, S. 143) Das frühe Mittelalter unterschied zwischen Freien und Unfreien. (Mitteis/Lieberich, Rechtsgeschichte, S. 178)

Vorspann] [3.1]

Verben des Strukturierens [4.3(3)]

(6)

415

jmdn./etw. unterscheiden i.S.v. jmdn./etu). getrennt wahrnehmen: In dem Stimmengewirr, das aus dem Nebenraum drangy konnte er deutlich eine Frauenstimme unterscheiden. Unser Auge vermag eine große Menge von Farbtönen voneinander zu unterscheiden: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Purpur u.a. (Urania, 1/1967, S. 70)

EINEN UNTERSCHIED NACHEN ZWISCHEN macht einen Unterschied Unterschied gemacht einen Unterschied machen

machte einen Unterschied - hat einen NomE PräpE zwischen

- Der Ausdruck kann negiert werden durch keinen Unterschied machen und graduiert werden durch attributive AdjG wie erheblich, deutlich u.ä. Im Plural heißt es Unterschiede machen. Der a N o m E macht einen Unterschied zwischen den ^räpE'

a tbewirkt »absichtlich, daß •es dazu kommt, daß x" und x" hinsichtlich E als unterschiedlich bewertet werden

χ umfaßt genau die (Elemente bzw. tTeilmengen x" und x". E sind bestimmte tEigenschaften von x1 und χ", die a als Unterscheidungskriterien dienen. NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution PräpE: PräpG zwischen + NG im Dat x: Menge von Individuen oder Substanzen - Wenn in der Belegung der PräpE nur eine NG vorkommt, enthält sie eine Kollektivbezeichnung, die den Grundbereich charakterisiert. Das Nomen steht in der Regel im Plural: Man sollte einen Unterschied zwischen den verschiedenen Erscheinungsformen machen. - Wenn in der Belegung der PräpE zwei oder mehr NG vorkommen, beziehen sich diese auf die Teilmengen. Die NG werden durch und oder Komma verbunden: Man mm3 einen Unterschied zwischen beabsichtigten und unbeabsichtigten Wirkungen machen. - Wenn χ durch den Kontext bekannt ist, kann die PräpE mitunter wegfallen. werden - Passiv nur unpersönliches Passiv Die Juristen machen einen deutlichen Unterschied zwischen, dem Besitzer und dem Eigentümer einer Sache. Viele Eltern machen bei der Kindererziehung einen Unterschied zwischen Jungen und Mädchen. Ursprünglich hieß sie [die Hausgewalt des Hausvaters] im Verhältnis zu den ihr unterworfenen Personen [...] "manus". Erst zu Beginn der historischen Zeit machte man auch hier feinere Unterschiede: Für die Gewalt über Sklaven und Hauskinder bürgerte sich die Bezeichnung "domestica" bzw. "patria potestas" ein, während die inhaltlich abgeschwächte Gewalt über fremde Hauskinder [...] nunmehr "mancipium" genannt wurde; lediglich die eheherrliche Gewalt behielt den alten Namen "manus". (Dulckeit/Schwarz, Rechtsgeschichte, S. 47)

416

Verben der Relation und des geistigen Handelns

Hierbei wäre noch einmal ein Unterschied zu machen zwischen zwei Formen des Unterlassens, die man als das "Versäumen" und das "Verpassen" bezeichnen kann. Es gibt nur wenige Sportarten, bei denen in den Anforderungen zwischen Damen und Herren kein Unterschied gemacht wird. werden-Passiv

(1 )

es nacht einen Unterschied i. S. ν. es wirkt sich unterschiedlich aus : Bei den Katalogpreisen macht es oft einen Unterschied, ob eine Briefmarke postfrisch oder gestempelt ist.

DIFFERENZIEREN differenziert - differenzierte - hat differenziert differenzieren Der ajjomE (die

>WE

NomE (AkkE/PräpE zwischen)

differenziert /ZWiSC:hen

den

a unterscheidetι genau zwischen x' und x" in Κ

XpräpE*·

[bildungssprachlich] - χ umfaßt genau die »Elemente bzw. »Teilmengen x' und x". - Κ ist meist ein logisch-begrifflicher Zusammenhang. NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE/ PräpE: PräpG zwischen + NG im Dat

x: Menge von abstrakten Individuen

SE ohne Korr. daß - Satz

Sachverhalt

- Die AkkE kommt in der geschriebenen Sprache selten vor. - Wenn in der Belegung der AkkE bzw. PräpE nur eine NG vorkommt, enthält sie eine Kollektivbezeichnung, die den Grundbereich charakterisiert. Das Nomen steht in der Regel im Plural: Man sollte zwischen diesen Dingen differenzieren. - Wenn in der Belegung der AkkE bzw. PräpE zwei oder mehr NG vorkommen, beziehen sich diese auf die Teilmengen. Die NG werden durch und oder Komma verbunden: Bei den regelmäßigen Vierecken differenzieren wir zwischen Rechteck, Quadrat, Raute und Parallelogramm. - Das Verb wird in Verbindung mit einem Modalverb oft ohne die fakultative Ergänzung gebraucht. Meist wird in diesen Fällen eine adverbiale Angabe eingefügt: Man sollte/muß hier differenzieren. werden - Passiv Die χ werden (durch den/von dem a) differenziert. sein - Passiv Die χ sind differenziert. - Das volle werden-Passiv ist nur möglich, wenn χ durch eine AkkE repräsentiert wird; bei einer PräpE ist nur das unpersönliche Passiv möglich.

Verben des Strukturierens [4.3(3)]

417

Da haben sie - ohne irgendwie das zu differenzieren - gesagt, das geht nur über eine Revolution oder über die absolute Mehrheit der SPD. (FK, Landtagswahlen, S. 26) Ich glaube, das muß man sehr differenzieren.

(FK, Herdegang, S. 7)

Und dies Freisetzungsproblem: ich meine, das sollte man differenzieren. (FK, Gespräch, S. 13) Bei der Bewertung einer Straftat muB man zwischen Fahrlässigkeit und Vorsatz differenzieren. Ich bin der Meinung, daß die Verhältnisse zwischen uns und Warschau, Prag und Budapest, Sofia und vor allen Dingen Bukarest nicht einheitlich zu bewerten sind, daß wir differenzieren müssen. (FK, Politische Fragen, S. 65) [Die Ereignisse können] von Ort zu Ort einbezogen, aber nicht mehr zeitlich differenziert werden. (nach: Studium Generale, 12/1966, S. 758) Werden-Passiv Bei der Darstellung des Sachverhalts ist zwischen Ursache und Wirkung nicht differenziert. sein-Passiv Aber man muß ja auch differenzieren, daß wir nicht Mitglieder des Warschauer Pakts sind, sondern der NATO. (nach: FK, Deutschlandpolitik, S. 23) AkkSE: daß-Satz die Differenziertheit [Zustand] , die Differenzierung [Vorgang],· differenzierbar, differenziert (1)

etw. differenzieren i.S.v. etw. verfeinern: Die Mediziner haben ihre Untersuohungsmethoden inner stärker differenziert.

(2)

e tu. differenzieren [Mathematik] i.S.v. den Differentialquotienten einer Funktion bilden: Die Schiller sollten die Funktion differenzieren.

AUSEINANDERHALTEN

hält auseinander - hielt auseinander - hat auseinandergehalten auseinanderhalten Der

^omE hält die x. "AkkE auseinander.

NomE AkkE a »bewirkt tabsichtlich, daß tes kommt dazu, daß x' und x" für Ζ als unterschiedlich betrachtet werden

- χ umfaßt genau die tElemente bzw. ITeilmengen x' und x". - Ζ ist ein bestimmter tZweck, den a - meist vorübergehend - verfolgt. Meist handelt es sich um die Analyse oder Klärung bestimmter tSachverhalte. NomE

geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE

Menge von abstrakten Individuen

SE ohne Korr. daß - Satz/u-Fragesatz/ ob - Fragesatz

Sachverhalt

418

Verben der Relation und des geistigen Handelns - Wenn in der Belegung der AkkE nur eine NG vorkommt, enthält sie eine Kollektivbezeichnung, die den Grundbereich charakterisiert. Das Nomen steht in der Regel im Plural: Man hat die Fragen nicht auseinandergehalten. - Wenn in der Belegung der AkkE zwei oder mehr NG vorkommen, beziehen sich diese auf die Teilmengen. Die NG werden durch und oder Komma verbunden: Bei der Berechnung des finanziellen Bedarf β muß man Saahkosten und Personalkosten auseinanderhalten. werden - Passiv Die χ werden (durch den/von dem a) auseinandergehalten. sein - Passiv Die χ sind auseinandergehalten. Das sind zweierlei Dinge, die man zunächst mal auseinanderhalten mufi. (FK, Mieterhöhung, S. 8) Diese beiden Fragen genau auseinanderzuhalten scheint mir ganz wesentlich zu sein. (FK, Eigentum, S. 97) Es sind verschiedene Bedeutungen dieser Begriffe auseinanderzuhalten, und je nach den verschiedenen Bedeutungen nehmen auch die genannten Fragen eine verschiedene Gestalt an. (Bollnow, Maß, S. 233) Meinungen und Uberzeugungen werden im alltäglichen Sprachgebrauch auch oft nebeneinander gebraucht, aber sie müssen bei genauerer Betrachtung doch klar auseinandergehalten werden. (Bollnow, Maß, S. 117) werden-Passiv Die beiden Begriffe sind in der verbesserten Fassung des Papiers klarer auseinandergehalten. sein-Passiv Bei der Analyse von Wahlergebnissen wird oft nicht auseinandergehalten, daß nur manche Wähler ihren Kandidaten Vertrauen entgegenbringen, während andere denen ihre Stimme geben, die sie für das kleinere Übel halten. werden-Passiv AkkSE: daß-Satz Bei der Diskussion um die Volkszählung sollte man strikt auseinanderhalten, ob bestimmte Informationen rein statistischen Wert haben oder ob sie auch für ganz andere Zwecke genutzt werden können. AkkSE: ob - Frag. Wir müssen auseinanderhalten, was wir zur Morphosyntax und was wir zur Semantik rechnen wollen. AkkSE: ω-Frag. (1)

jmdn./etw. auseinanderhalten i.S.v. jmdn./etw. nicht verwechseln: Man konnte die Zwillinge kaum auseinanderhalten.

(2)

e tu. auseinanderhalten i.S.v. e tu. getrennt wahrnehmen: [...] Farbfernseher sehe ich als durchaus sinnvoll an, solange man noch grüne und rote Hemden hat, die man auf dem Schwarzweißfernseher nicht auseinanderhalten kann. (FK, Eigentum, S. 81)

TRENNEN ZUISCHEN trennt - trennte - hat getrennt trennenj

Der

^omE t r e n n t d i e zwischen den x„ „ . PräpE

NomE AkkE/PräpE zwischen

X

AkkE/

a fbewirkt tabsichtlich, daß tes dazu kommt, daß x' und x" hinsichtlich E als völlig unterschiedlich betrachtet werden

419

Verben des Strukturierens [4.3(3)]

- χ umfaßt genau die tElemente bzw. fTeilmengen x' und x". - E sind bestimmte tEigenschaften von x 1 und χ", die a als Unterscheidungskriterien dienen. NomE AkkE/ PräpE: PräpG

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution zwischen + NG im Dat

x: Menge von abstrakten Individuen

- Wenn in der Belegung der AkkE bzw. PräpG nur eine NG vorkommt, enthält sie eine Kollektivbezeichnung, die den Grundbereich charakterisiert. Das Nomen steht in der Regel im Plural: Man muß hier verschiedene Formen trennen./...zwischen verschiedenen Formen trennen. - Wenn in der Belegung der AkkE bzw. PräpE zwei oder mehr NG vorkommen, beziehen sich diese auf die Teilmengen. Die NG werden durch und oder Komma verbunden: Man muß hier Ursache und Wirkung trennen./.. .zwischen Ursache und Wirkung trennen. - Wenn eine AkkE vorkommt, kann das reziproke Pronomen voneinander hinzugefügt werden: Man sollte die Begriffe voneinander trennen. - Häufig kommen adverbiale Angaben wie genau, klar, scharf

usw. vor.

- Wenn χ durch den Kontext bekannt ist, kann die AkkE/PräpE in Sätzen mit Modalverben mitunter wegfallen: Man sollte hier vielleicht besser trennen. werden -Passiv Die χ werden

(durch den/von dem a) getrennt.

sein -Passiv Die χ sind getrennt. - Das volle werden-Passiv ist nur möglich, wenn χ durch eine AkkE repräsentiert wird; bei einer PräpE ist nur das unpersönliche Passiv möglich. So kann man im heutigen Mitteleuropa fast überall die Spuren fünf großer Reliefgenerationen trennen. (BdW, 3/1967, S. 191) Diese Bedenken verbinden sich aber so sehr mit dem Einfluß der durch die Technik geformten modernen industriellen Gesellschaft, daß man die einzelnen Gesichtspunkte nicht voneinander trennen kann und die Fragen einheitlich behandeln muß. (Bollnow, Maß, S. 60) Es ist ein Ausweichen vor der Situation, wenn wir Politik und Moral trennen [...]. (Jaspers, Atombombe, S. 333) Denn wenn die Beziehung zwischen dem Adjektiv und dem Substantiv auch fragwürdig ist, so ganz voneinander trennen lassen sie sich wohl nicht. (Staiger, Poetik, S. 239) Die Musik der Worte und ihre Bedeutung sind nicht voneinander zu trennen. (Staiger, Poetik, S. 250) Wir sollten aber trennen zwischen dem ersten Auftreten eines Entwicklungsphänomens und der Bedingungsmannigfaltigkeit seiner Vorgeschichte, um nicht noch mehr [...] durcheinander zu bringen. (BdW, 3/1967, S. 92) Satzgliedklassen und Wortarten müssen voneinander getrennt werden. werden- Passiv In der Arbeit sind "Oberflächenstruktur" und "Tiefenstruktur" voneinander getrennt. aein-Passiv WortB

die Trennung; trennbar

420

and Bed

Verben der Relation und des geistigen Handelns

(1)

siehe

(2)

etu. trennt jmdn./etu. von jmdm./etu. i.S.v. etu. bildet die Differenz zwischen jmdm./etu. und jmdm./etu.: Seine Ansichten trennten ihn zunehmend von seinen Parteifreunden.

trennen?. von

Verben des Strukturierens

[4.3]

(3)

jmdn. trennen von jmdm./etu. i.S.v. eine Verbindung zwischen jmdm./etu. lösen: Man hat das Kind von der Familie getrennt.

(4)

etu. trennen von e tu. i.S.v. e tu. in seine Beatandteile zerlegen: Ein neues Verfahren trennt das Erz vom Gestein.

(5)

etu. trennen von e tu. i.S.v. etw. durch Auftrennen einer Naht abtrennen: Der Schneider trennt den Ärmel von der Jacke.

(6)

etu./jmdn. trennen von etw./jmdm. i.S.v. eine Grenze/Zwischenraim bilden zwischen etw./jmdm. und etu./jmdm. : Ein Gebirge trennt die beiden Länder. Drei Meter trennen ihn vom Ziel.

(7)

etu. trennen i.S.v. eine Telefon-/Funkverbindung unterbrechen: Unser Gespräch wurde leider getrennt.

(8)

trennen i.S.v. Trennschärfe besitzen: Das neue Radio trennt im UKWBereich nicht sehr gut.

(9)

etw. trennen [Grammatik] i.S.v. etu. nach den Regeln der Silbentrennung abteilen: Das Wort "Wachstube" wird je nach Bedeutung vor oder nach dem "s" getrennt.

UNTERSCHEIDEN VON unterscheidet - unterschied - hat unterschieden SBP

S+P

unterscheiden^

NomE AkkE PräpE von

Der a N o m E

unterscheidet

den x„,„

von dem 1y„ _ „.

AkkE

PrapE

a 1bewirkt tabsichtlich, daß tes dazu kommt, daß χ hinsichtlich E als von y verschieden betrachtet wird

- E sind bestimmte tEigenschaften von x, die a als Unterscheidungskriterien dienen. Belt

NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE

x: Teilmenge von Individuen oder Substanzen

PräpE: PräpG Anm

von + NG im Dat

y: Menge von Individuen oder Substanzen

- Die Belegung von χ charakterisiert die herausgehobene Teilmenge. Die Belegung von y charakterisiert die nach der Unterscheidung verbleibende Restmenge oder eine andere Teilmenge aus dem Grundbereich. - Häufig kommen adverbiale Angaben wie genau, klar, scharf usw. vor.

Verben des Strukturierens [4.3(3)]

421

werden - Passiv Der χ wird

(durch den a) von dem y unterschieden.

sein - Passiv Der χ ist von dem y unterschieden. So konnte man dann das Wort Menschentum - oder dafür auch Menschtum - von dem andern uns hier beschäftigenden Begriff, von dem der Menschlichkeit unterscheiden, weil letzterer sich wieder in einer spezielleren Bedeutung verengt hatte, und gelegentlich sogar den einen gegen den andern ausspielen. (Bollnow, Maß, S. 69) Die Sanftmut könnte man dann als einen weiteren Wesenszug der Menschlichkeit hinzufügen (ohne ihn freilich von der Milde scharf unterscheiden zu können). (Bollnow, Maß, S. 79) Ebenso muß man die Meinung von jeder bloß stimmungsmäßigen Einstellung und von jeder gefühlsmäßigen Zu- oder Abneigung unterscheiden, so wichtig diese dann auch für die Ausbildung einer Meinung sein können. (Bollnow, Maß, S. 115) Der Kölner Geographie-Professor Kurt Kayser unterscheidet in seinem Vorwort zur deutschen Fassung die Arbeit der Entdecker und Erforscher von der der Wissenschaftler unserer Tage. (BdW, 2/1967, S. 160) Die Gehirnlues von der Paralyse genau zu unterscheiden, wieviel Mühe haben die Neurologen und Psychiater des 19. Jahrhunderts darauf verwendet, bis schließlich die Entdeckungen des 20. Jahrhunderts es ermöglichten zu zeigen, daß beide Krankheiten späte Formen der gleichen, gewöhnlichen Syphilis sind. (Bamm, Ex Ovo, S. 45) Nördlich dieser Linie siedelten Franken, und bis auf den heutigen Tag unterscheiden wir die leichtere, lebhaftere, phantasievollere und flüssigere Wesensart der Franken von der zäheren, eigensinnigeren, langsam handelnden und vielfach verschlossenen Wesensart der Schwaben [...]. (Pörtner, Erben, S. 125) Und wer hat nicht schon Tolstois mehr epische Kunst des Erzählens von Dostojewskis mehr dramatischer unterschieden! (Staiger, Poetik, S. 247) die Unterscheidung; unterscheidbar (1)

siehe

unterscheiden·)

zwischen

Verben des Strukturierens

(2)

siehe

unterscheiden3

unter

Verben des Strukturierens [4.3 Vorspann]

(3)

siehe

unterscheiden1

Allgemeine Verben der Differenz

[3.1]

(4)

siehe

unterscheiden3

Allgemeine Verben der Differenz

[3.1]

(5)

etu. unterscheidet jmdn./etw. (zwischen jmdm./etw. ) i.S.v. etw. macht eine Differenzierung zwischen jmdm./etw. : Noch die Goldene Bulle unterscheidet 'terra juris Franoonici' und 'Saxonici'. (Mitteis/Lieberich, Rechtsgeschichte, S. 143) Das frühe Mittelalter unterschied zwischen Freien und Unfreien. (Mitteis/Lieberich, Rechtsgeschichte, S. 178)

(6)

jmdn./etw. unterscheiden i.S.v. jmdn./etw. getrennt wahrnehmen: In dem Stirmengewirr, das aus dem Nebenraum drang, konnte er deutlich eine Frauenstimme unterscheiden. Unser Auge vermag eine große Menge von Farbtönen voneinander zu unterscheiden: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Purpur u.a. (Urania, 1/1967, S. 70)

[4.3]

422

Verben der Relation und des geistigen Handelns

ABGRENZEN grenzt ab - grenzte ab - hat abgegrenzt abgrenzen

NomE AkkE (PräpE von/gegen)

Der

^omE grenzt den ^ (von dem/gegen den y p r S p E ) ab.

a unterscheideta χ von y in Κ

Κ ist meist ein logisch-begrifflicher Zusammenhang. NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE

x: Teilmenge von abstrakten Individuen PräpE: PräpG von + NG im Dat y: Menge von abstrakten gegen + NG im Akk Individuen - Die Belegung von χ charakterisiert die herausgehobene Teilmenge. Die Belegung von y charakterisiert die nach der Unterscheidung verbleibende Restmenge oder eine andere Teilmenge aus dem Grundbereich. - Die PräpE muß wegfallen, wenn auf χ und y mit der AkkE Bezug genommen wird. In diesem Fall kann ein reziprokes Pronomen voneinander, gegeneinander hinzugefügt werden. Bei diesen Verwendungen steht das Verb der ersten Verbgruppe des Subfeldes nahe: Man kam die Theorien A und Β voneinander/gegeneinander abgrenzen.

- Die Konstruktion mit der PräpG von ist häufiger als die mit der PräpG gegen. - Häufig kommen adverbiale Angaben wie genau, klar, scharf usw. vor. werden - Passiv Der χ wird (durch den a) von dem/gegen den y abgegrenzt, sein-Passiv Der χ ist abgegrenzt. Die moderne Physik hat ihren Geltungsbereich abgegrenzt und bestimmt. Ex Ovo, S. 193)

(Bamm,

Wir benötigen diesen Ausdruck, bis wir einen besseren finden, lediglich, um zwei verschieden geartete Daseinsformen des Tieres voneinander abzugrenzen. (Urania, 1/1967, S. 66) Es müßten die Straftatbestände so klar wie möglich abgegrenzt werden, damit voraussehbar sei, was unter die Strafandrohung falle. (FAZ, 14.1.1966, S. 1)

werden-Passiv Dadurch erst konnte das Bild der Malaria nach allen Seiten abgegrenzt werden.

(Bamm, Ex Ovo, s. 71)

werden-Passiv

Seltener wird die epische Dichtung gegen die lyrische abgegrenzt.

Poetik, S. 83)

(Staiger,

werden-Passiv

Einflußsphären sind unklar abgegrenzt, werden von beiden Seiten in der übrigen Welt faktisch beansprucht und sind das Feld ständiger Unruhe. (Jaspers,

Atombombe, S. 153) die Abgrenzung;

abgrenzbar

seÏn-Passiv

Verben des Strukturierens [4.3(3)]

(1 )

423

e tu. abgrenzen von/gegen e tu. i. S. ν. etw. durah eine Grenze von etu. scheiden: In der orientalischen Stadt ist der Bazar von den Wohngebieten abgegrenzt.

TRENNEN VON trennt - trennte - hat getrennt trennena

D e r

NomE AkkE PräpE von

t r e n n ' W von dem Y p r ä p E ·

t

d e n

w

NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE PräpE: PräpG

a tbewirkt fabsichtlich, daß tes dazu kommt, daß χ als von y völlig verschieden betrachtet wird

x: Teilmenge von Individuen von + NG im Dat

y: Menge von Individuen

- Die Belegung von χ charakterisiert die herausgehobene Teilmenge. Die Belegung von y charakterisiert den Grundbereich bzw. die nach der Unterscheidung verbleibende Restmenge. - Häufig kommen adverbiale Angaben wie genau., klar, scharf usw. vor. werden - Passiv Der χ wird

(durch den a) von dem y getrennt.

sein -Passiv Der χ ist von dem y getrennt. Dieses Denken ist um so schlimmer, wenn es gleichzeitig erlaubt, überall seine wirtschaftlichen Interessen zu verfolgen, diese formell von der Politik zu trennen, faktisch aber die Politik in ihren Dienst zu stellen, [...]. (Jaspers, Atombombe, S. 186) So ermöglichte die Ausstattung des Grabes bereits den Patriarchen der Bodenforschung, die Beigaben der Völkerwanderungszeit in Mitteleuropa von denen der provinzialrömischen Kultur zu trennen. (Pörtner, Erben, S. 42) Er trennt Politik nicht von Ethos und Religion, sondern verankert sie dort, [...]. (Jaspers, Atombombe, S. 68) Rusk wiederholte seine Theorie, daß eine Erörterung der Atomfrage innerhalb der Nato von den Bemühungen um einen Pakt gegen die Weiterverbreitung von Kernwaffen [...] zu trennen sei. (FAZ, 15.12.1965, S. 4) In dieser Ausdrucksweise hält sich, den Physikern ganz unbewußt, ein letzter Rest von Erinnerung daran, daß auch die klassische Physik vom Menschen, der sie betreibt, nicht zu trennen ist. (Bamm, Ex Ovo, S. 179) Bei den Verhandlungen wurden die wirtschaftlichen von den politischen Fragen getrennt. werden- Passiv Erfahrungserkenntnis ist grundsätzlich von der Anschauung [. .] getrennt. (nach: Jaspers, Atombombe, S. 414) sein-Passiv WortB

die Trennung; trennbar

424

Verben der Relation und des geistigen Handelns

(1)

siehe

(2)

e tu. trennt jmdn./etw. von jmdm./etw. i .S. ν. e tu. bildet die Differenz zwischen jmdm./etw. und jmdm./etw. : Seine Aneichten trennten ihn zunehmend von seinen Partei fr elenden.

trennenι zwischen

Verben des. Strukturierens

[4.3]

(3)

jmdn. trennen von jmdm./etw. i.S.v. eine Verbindung zwischen ¿mdm./etw. lösen: Man hat das Kind von der Familie getrennt.

(4)

etw. trennen von etw. i.S.v. e tu. in seine Bestandteile zerlegen: Ein neues Verfahren trennt das Erz vom Gestein.

(5)

etw. trennen von etw. i.S.v. etw. durch Auftrennen einer Naht abtrennen: Der Schneider trennt den Krmel von der Jacke.

(6)

etu./jmdn. trennen von etw./jmdm. i.S.v. eine Grenze/Zwischenraum bilden zwischen etw./jmdm. und etw./jmdm. : Ein Gebirge trennt die beiden Länder. Drei Meter trennen ihn vom Ziel.

(7)

etw. trennen i.S.v. eine Telefon-/Funkverbindung unterbrechen: Unser Gespräch wurde leider getrennt.

(8)

trennen i.S.v. Trennschärfe besitzen: Das neue Radio trennt im UKWBereich nicht sehr gut.

(9)

etw. trennen [Grammatik] i.S.v. etw. nach den Regeln der Silbentrennung abteilen: Das Wort "Wachstube" wird je nach Bedeutung vor oder nach dem "s" getrennt.

ABTRENNEN VON trennt ab - trennte ab - hat abgetrennt abtrennen

NomE AkkE PräpE von

^ o m E trennt den von dem y „ - „ ab.

^

PrapE

NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE PräpE: PräpG

a tbewirkt tabsichtlich, daß tes dazu kommt, daß χ nicht mehr als zu y gehörig betrachtet wird

x: Teilmenge von Individuen Von + NG im Dat

y: Menge von Individuen

- Die Belegung von y charakterisiert den Grundbereich bzw. die nach der Unterscheidung verbleibende Restmenge, der χ ursprünglich zugerechnet wird. - Die PräpE fällt weg, wenn auf χ und y mit der AkkE Bezug genommen wird. In diesem Fall kann ein reziprokes Pronomen wie voneinander, untereinander hinzugefügt werden. Bei diesen Verwendungen steht dels Verb der ersten Verbgruppe des Subfeldes nahe: Wir sollten diesen Einzelfall und die üblichen Erscheinungsformen voneinander abtrennen. weiden - Passiv Der χ wird

(durch den a) von dem y abgetrennt.

sein -Passiv Der χ ist von dem y abgetrennt.

Verben des Strukturierens [4.3(3)]

425

Hier erwächst der genetischen Geomorphologie die [...] Aufgabe, die vorhandenen Formelemente den einzelnen, vorzeitlichen Reliefgenerationen zuzuordnen und diese sicher untereinander und von den Spuren der Gegenwartsvorgänge abzutrennen [...]. (BdW, 3/1967, S. 183) In den Tarifverhandlungen wollte man die Frage des Urlaubsgelds von den übrigen Forderungen abtrennen. Bei der Steuererklärung ist es erforderlich, die berufsbedingten Aufwendungen von den Ausgaben für die private Lebensführung abzutrennen. Es ist zweifelhaft, ob Sprechen völlig vom Denken abgetrennt werden kann. werden-Passiv In dem neuen Sprachbuch ist die Grammatik von der Textanalyse abgetrennt. sein-Passiv die Abtrennung; abtrennbar (1)

etw. abtrennen i.S.v. etw. abgetrennt werden.

Befestigtes

lösen:

(2)

etw. abtrennen von etw. te hat fünf Briefharken

(3)

etw. abtrennen von etw. i.S.v. etw. von einem Körper Unfall wurde ihm ein Finger abgetrennt.

(4)

jmdn./etw. abtrennen von jmdm./etw. i.S.v. jmdn./etw. in räumliche zeitliche Distanz bringen: Die Insel wurde bei einer Sturmflut vom land abgetrennt.

(5)

etw. abtrennen von etw. [juristisch] i.S.v. etw. gesondert verhandeln: Das Verfahren gegen den minderjährigen Mitangeklagten wurde von der Hauptverhandlung abgetrennt.

i.S.v. etw. herauslösen vom Bogen abgetrennt.

Der oberste aus etw.:

Knopf Der

trennen:

mußte Postbeam-

Bei dem oder Fest-

AUSGRENZEN grenzt aus - grenzte aus - hat ausgegrenzt ausgrenzen

D e r

NomE AkkE

Staffi 9 r e n z t d e n (aus dem y p r à p £ ) aus.

w

(PräpE aus) a tbewirkt tabsichtlich, daß tes dazu kommt, daß χ nicht mehr als zu y gehörig betrachtet wird

NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE

x: Teilmenge von abstrakten Individuen

PräpE: PräpG

aus + NG im Dat

y: Menge von abstrakten Individuen

- Die Belegung von y charakterisiert den Grundbereich, dem χ ursprünglich zugerechnet wird. werden - Passiv Der χ wird

(durch den/von dem a) (aus dem y) ausgegrenzt.

sein - P a s s i v Der χ ist ausgegrenzt.

426

Verben der Relation und des geistigen Handelns

In den Verhandlungen hat man die kritischen Punkte zunächst einmal ausgegrenzt und zurückgestellt. In seiner Analyse hat der Wissenschaftler einige Phänomene aus der Menge seiner Untersuchungsgegenstände ausgegrenzt, um sie gesondert zu behandeln. Die Ausnahmen verschwinden dabei, durch die Bestimmung des Geltungsbereiches des Gesetzes werden sie ausgegrenzt. (Urania, 1/1967, S. 76) werden - Passiv Oer Zeitraum vor 1945 ist aus diesem historischen Abriß ausgegrenzt.

sein-Passiv WortB

die Ausgrenzung

4.3(4)

Vorspann zum Subfeld 2: Verben des Vereinigens

Feldkonstituierung Die Verben des Vereinigens bilden das zweite Subfeld im Feld der Verben des Strukturierens [4.3]. Mit diesen Verben wird ausgedrückt, daß ein geistig handlungsfähiges Individuum (a) eine geistige Handlung vollbringt, indem a entweder aus mindestens zwei Teilmengen von - meist abstrakten - Individuen (x' und x") eine Vereinigungsmenge (z) bildet oder eine ausgezeichnete Teilmenge von Individuen (x) einer anderen Teilmenge von Individuen (y) hinzufügt, so daß eine Vereinigungsmenge (z) entsteht. Entscheidend ist, daß a die in ζ vereinigten Elemente und Teilmengen als Einheit betrachtet. Abgrenzung gegen andere Felder: Die Verben des Vereinigens sind abzugrenzen von den Allgemeinen Relationsverben [4.1], mit denen ausgedrückt wird, daß ein Zusammenhang zwischen bestimmten Entitäten besteht. Nicht berücksichtigt sind hier solche Verben, mit denen eine primär manuelle Handlung des Vereinigens von Objekten (zusammenlegen, zusamnenbinden) oder von Stoffen (zusammenschütten, mischen) ausgedrückt werden kann. Ebenfalls als feldextern sind homographe Zustandsverben zu betrachten, bei denen die NomE durch Bezeichnungen für ein geistiges Produkt belegt ist: Diese Festschrift vereinigt Aufsätze mit ganz unterschiedlicher Thematik. Der Begriff des Wertpapiers faßt Aktien, Pfandbriefe und andere Geldanlagen zusammen.

Feldinterne Gliederung: Die Verben dieses Subfeldes sind hier in zwei Verbgruppen unterteilt: 1. Mit den Verben der ersten Verbgruppe wird ausgedrückt, daß a absichtlich bewirkt, daß mindestens zwei - zunächst als getrennt

Verben des Strukturierens [4.3(4)]

427

aufgefaßte - Teilmengen von abstrakten Individuen (χ* und x") zu einer Menge vereinigt werden. Bei den Verben der ersten Subgruppe wird die Vereinigungsmenge als Einheit ζ betrachtet. Diese Verben werden in der Reihenfolge vereinigen·,, zuecamenfaasen·,

und zusammenneh-

men-, beschrieben. Es schließt sich die Subgruppe der Verben integrie reni und einigen an, bei denen x' und x" eine tatsächliche Einheit bilden und bei denen die Vereinigungsmenge nicht durch eine fakultative PräpE charakterisiert werden kann. 2. Mit den Verben der zweiten Verbgruppe wird ausgedrückt, daß a mindestens eine herausgehobene Teilmenge von Individuen (x) mit einer anderen Teilmenge von Individuen (y) vereinigt. Zuerst werden die Verben vereinigen2 mit, zusammenfassen^ mit, zusammennehmena mit be-

schrieben, bei denen die Vereinigungsmenge ζ genannt werden kann. Eine zweite Subgruppe mit den Verben hinzunehmen, integrierena in, einbeziehen und hinzufügen bildet den Abschluß. Bei diesen Verben wird die Vereinigungsmenge nicht genannt, da χ in y eingegliedert wird und sich y nicht grundlegend verändert. Verwendungsbedingungen Die hier beschriebenen Verben werden bevorzugt in Diskussionen und argumentativen Texten dazu verwendet, um zunächst noch getrennte Mengen von Individuen dadurch zu strukturieren, daß sie vom Sprecher als zusammengehörig betrachtet werden. 1. Für die Verben der ersten Verbgruppe ist charakteristisch, daß der Sprecher die zwei oder mehr Teilmengen abstrakter Individuen, die er als zusammengehörig betrachten will, als prinzipiell gleichgewichtig ansieht. Je nach gewünschter Prioritätensetzung können x' und x" in der einen oder anderen Reihenfolge genannt werden, sofern nicht mit einer Kollektivbezeichnung auf beide durch einen Ausdruck Bezug genommen wird: Der Ausschuß vereinigte konservative und fortschrittliche Ideen zu einem Wahlprogramrt. Der Wissenschaftler vereinigte Komponenten verschiedener Theorien zu einem Modell.

Während es bei der Verwendung von vereinigen·,, zusammenfassen-, und zusammennehmen-, belanglos ist, ob die beteiligten abstrakten Individuen faktisch eine Einheit bilden, ist dies Voraussetzung für den richtigen Gebrauch von integrieren·, und einigen. Das letztgenannte Verb bezieht sich fast ausschließlich auf Kollektive von Menschen, wobei vorauszusetzen ist, daß zwischen diesen ein gewisser Dissens bestand: Der Vermittler einigte die zerstrittenen Parteien. Wenn sich inte-

grieren-, auf Kollektive von Menschen bezieht, wird kein Dissens unterstellt: Die Genossenschaft hat einige selbständige Einzelhändler integriert.

428

Verben der Relation und des geistigen Handelns

Den Verben zusammenfassen·, und zusammennehmen·, ist gemeinsam, daß es bei ihrer Verwendung dem Sprecher meist nicht um eine endgültige Vereinigung geht, sondern um eine situationsbedingte, oft vorübergehende Strukturierung, die der ökonomischen geistigen Beschäftigung mit abstrakten Individuen dient: Für unseren Verwendungszweck können wir diese Phänomene zusammenfassen/zuscarmennehmen und die Unterschiede vernachlässigen. Bei den Sätzen mit den Verben vereinigen·,, zusammenfassen·, und zusam-

mennehmen·, tritt manchmal das Problem auf, daß mit zwei durch und verbundenen Nominalgruppen an der AkkE-Stelle entweder auf die miteinander zu vereinigenden Elemente Bezug genommen wird (Das Architektenbüro vereinigt Planung und Bauaufsicht. ) oder auf zwei separate Vereinigung smengen: Der Vorsitzende des Senats konnte die befürwortenden Anträge und die Gegenanträge vereinigen/zusammenfassen/zusammennehmen.

Da die fakultative PräpE im Satzbauplan einiger der hier behandelten Verben teilweise mit verschiedenen Präpositionen und unterschiedlicher Rektion aktualisiert werden kann, kommen hier viele morphosyntaktische Varianten vor. Die wichtigsten Strukturen sind: Ausdrucksformen x1 x' x' x' x'

vereinigen 1

a a a a a

vereinigt vereinigt vereinigt vereinigt vereinigt

zusammenfassen ·,

a a a a a a

faßt faßt faßt faßt faßt faßt

zusammennehmen ·,

a nimmt x' und x" zu dem ζ zusammen, a nimmt x' und x" zusammen.

integrieren-t

a integriert x' und x".

einigen·,

a einigt x' und x".

x' x" x' x' x' x'

und und und und und und

und und und und und χ χ χ χ

x" x" x" x" x"

zu dem z. unter den z. unter dem z. miteinander.

zu dem ζ zusammen, in den ζ zusammen, in dem ζ zusammen. unter den ζ zusammen, unter dem ζ zusammen, zusammen.

2. Für die Verben der zweiten Verbgruppe ist charakteristisch, daß bei ihrer Verwendung eine Teilmenge von Individuen (χ), die auch aus nur einem Element bestehen kann, vom Sprecher hervorgehoben und zu einer anderen Teilmenge bzw. Menge von Individuen (y) hinzugefügt wird. Die beiden Teilmengen werden hier nicht als gleichgewichtig angesehen; eine Vertauschung von χ und y ist oft nicht möglich.

Verben des Strukturierens [4.3(4)]

Den Verben hinzunehmen

429

vereinigen^ mit, zusammenfassen2 mit, zusanmennehmen^ mit

und

ist gemeinsam, daß durch die Vereinigung etwas entsteht,

das als neue Einheit (z) betrachtet wird und oft - außer bei hinzunehmen - mit einem eigenen Ausdruck bezeichnet wird: Der Herausgeber hat die neu aufgefundenen Fragmente mit der bisherigen Textausgabe zu einer kritischen Edition vereinigt/zusarmengefaßt/zusanmengenonmen.

Eine gewisse Son-

derstellung nimmt das Verb hinzunehmen ein, weil bei ihm die PräpE zu nicht auf z, sondern auf y Bezug nimmt: Der Bearbeiter hat noch ein weiteres Verbfeld zu seinem Arbeitspaket hinzugenorrmen. Bei einer Verwendung der übrigen Verbèn dieser Gruppe, nämlich integrieren2 in, einbeziehen und hinzufügenι wird angenommen, daß y in seiner Struktur im wesentlichen erhalten bleibt und χ entweder in y eingeht, so daß es zu einem Bestandteil von y wird (Der Leiter der Gemäldegalerie konnte Werke einiger Expressionisten in die städtischen Samnlungen integrieren/einbeziehen. ), oder daß y durch χ ergänzt wird: Der Autor hat seinem Werk noch einen Anhang hinzugefügt. Die morphosyntaktischen Strukturen sind bei den Verben dieser Gruppe weniger vielfältig, da auf y entweder mit einer PräpG jrrvt + NG im Dat oder mit einer PräpG in + NG im Akk Bezug genommen wird. Eine Ausnahme macht nur hinzufügenι mit einer DatE. Wenn ζ im Satz genannt wird, geschieht dies immer durch eine PräpG zu + NG im Dat. Einen Überblick über die Belegungsregeln gibt die nachfolgende Matrix:

430

Verben der Relation und des geistigen Handelns

10 1M •μ α h κα Ό φ c φ > 0 · •0Ρ > 9 1 Φ (V Η •μ Dì τΗ Οι Λ Β Φ -Η Ό Β φ ο α & κ -η τΗ οι U Ό Ό η a •CΗ g g •Π Ό φ g g ·• Ν

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Η 0, «β μ Ρ, 3 — Ν

α Οι «d μ α· 3 Ν

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ω Οι «d μ Λ 3 - Ν

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φ 0 Ε Η > Η

φ Μ οι -μ Ε 01 Φ^ ΓaΗ id Ή> 1-1 βΌ Φ0 Ε Η >Η

Η Οι ud •U μ •Η α. Β

Η 04 «d -μ Η 0. Ε

ω Οι ud -υ U -ri ρ. ε

Β 0 > Φ CH Β Φ β > γ-4•Α Ή Ό Φ Ε Η Η

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Β · 0 > > Ό Φ Β Οι Η Β Φ · Λβ 4JΜ -Η 01 Φ Α Η id

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3

S

4 7 3

474

Verben der Relation und des geistigen Handelns

gigen NG auf; bei sich

sich stützen-!, sich stützen2 und

stützen folgt

der Präposition immer eine NG im Akk, bei den restlichen Verben ist es eine im Dat. Die meisten der Zustandsverben lassen auch eine NomSE in Form eines daj3-Satzes zu. Einen Überblick über die wichtigsten syntaktischen und semantischen Belegungsregeln gibt die obenstehende Matrix. Sonstige Verben und Ausdrücke 1 . Zustandsverben: Zugrunde liegen und basierenι auf können durch verschiedene Konstruktionen mit nämlich durch

Grundlage bzw. Basis ersetzt werden,

(die) Grundlage/Basis sein für + NG im Akk und

(die) Grund-

lage/Basis sein + NG im Gen: Das Planungspapier war (die) Grundlage/Basis für eine Reihe von detaillierten Studien/einer Reihe von /detaillierten Studien. Außerdem kommt als Grundlage dienen für + NG im Akk vor: Der Entwurf sollte als Grundlage für weitere Überlegungen dienen.

Nicht ausführlicher behandelt wird das seltenere Verb fußen3 in + NG im Dat, dessen Bedeutung der von fußenι auf sehr nahe steht: [...] Formen in der Welt des Unsichtbaren [...], die unerschöpflich sind, wie die der Materie, ale fuße auch der Geist in ihr [...].

(Kolb, Schaukel, S. 67)

Auch gründen2 wird gelegentlich ohne Reflexivpronomen und mit einer PräpE in + NG im Dat statt gründenι auf verwendet: [···] daß der Glaube in solch einem Erfahrungsbeweis gründet. (Thielicke, Ich glaube,

S. 224) Dagegen werden Konstruktionen mit der Grund ausschließlich kausal interpretiert. 2. Zustands-Handlungsverb: Vergleichbar mit sich stützen2 auf besteht auch die Möglichkeit, aufbauen2 auf + NG im Dat als ZustandsHandlungsverb zu verwenden, allerdings immer ohne Reflexivpronomen. Wie bei sich stützen2 auf wird y durch eine fakultative AdvE repräsentiert: Der Wissenschaftler konnte bei seinen Untersuchungen nur teilweise auf gesicherten Erkenntnissen aufbauen. 3. Kausative Handlungsverben: Zugrunde legen und basieren2 auf

las-

sen sich durch Konstruktionen mit Grundlage bzw. Basis und Verben wie benutzen und verwenden ersetzen: Die Studentin hat ihre Vorlesungsmitschrift als Grundlage/Basis für ihr Referat benutzt/verwendet.

Analog zu dem oben genannten Zustandsverb fußenι auf kommt das sehr seltene kausative Handlungsverb fußen3 auf + NG im Akk vor: Professor Dallenbaah fußte seine Ansicht daraufdaß

in allen Pillen die beiden

Hormone Progesteron und Östrogen enthalten seien. (MM, 16./17.8.1969,

S. 13)

Verben der Grundlegung [4.5(2)]

4.5(2)

475

Wortartikel

ZUGRUNDE

LIEGEN

liegt zugrunde - lag zugrunde - hat zugrunde gelegen zugrunde liegen

Der

^omE zugrunde.

l i e g t

NomE DatE

d e m

y

χ ist die tGrundlage von y

DatE

NomE

x: abstraktes

DatE

y: abstraktes Individuum

Individuum

- Wenn χ ein Sachverhalt ist, kann dieser manchmal als Ursache des y interpretiert werden: Seiner Beurteilung liegt eine mangelnde Kenntnis der Fakten zugrunde. kein Passiv möglich [...] dem menschlichen Verhalten liegt ein sich gegenseitig durchdringender und in sich gestufter Komplex von psychischen und physiologischen Funktionssystemen zugrunde. (BdW, 1/1967, S. 59) Der Wert der Ware, der dem Preis der Ware zugrunde liegt, ist die gesellschaftlich notwendige Menge an Arbeit zur Herstellung eines Produktes. (Urania, 1/1967, S. 11) Dem Jahr, dessen ägyptischer Name übrigens "das sich Verjüngende" bedeutet, liegt offensichtlich die Beobachtung von der ziemlich gleichmäßigen Wiederkehr der Nilüberschweimnung zugrunde. (Studium Generale, 12/1966, S. 746) Jedem Maßstab liegen notwendige Meßeinheiten zugrunde. 12/1966, S. 758)

(Studium Generale,

Zum Kernpunkt der Auseinandersetzung [...] wurde die politisch verbindliche Aussagekraft des zweiten Jahresgutachtens des Sachverständigenrats zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, das der Debatte zugrunde lag. (Welt, 18.2.1966, S. 1)

BERUHEN

AUF

beruht - beruhte - hat beruht beruhen

Der ν NomE

NomE PräpE auf

beruht auf dem ^VräpE '

NomE

y: abstraktes

SE mit stellungsbed. Korr. es daß - Satz PräpE: PräpG

χ liegt dem y zugrunde

auf + NG im Dat

SE mit obi. Korr. darauf daß - Satz

Individuum

Sachverhalt x: abstraktes Sachverhalt

Individuum

Verben der Relation und des geistigen Handelns

476

- Wenn χ ein Sachverhalt ist, kann dieser oft als Ursache des y interpretiert werden: Oie Erhöhung der Personalkosten beruht auf einer Anhebimg der Angestelltenvergütung. - Die PräpE ist häufig durch Ausdrücke für eine mentale Disposition (z.B. Ansicht, Meinung, Vorurteil) belegt: Seine Darstellung des Sachverhalts beruht auf einem Vorurteil. kein Passiv möglich Hase betonte, daß dieser Bericht auf reinen Erfindungen beruhe. 21.12.1965, S. 1)

(FAZ,

Es müßten dazu noch manche Vorurteile abgebaut werden, die zum Teil auf irrigen Vorstellungen beruhten. {FAZ, 29.12.1965, S. 1) [,..] ich beobachtete die drei glitzernden Scheiben, die manchmal zu stocken scheinen, was auf optischer Täuschung beruht. (Frisch, Homo Faber, S. 21) Andererseits beruht die Bevölkerungszunahme Westdeutschlands seit 1945 wenigstens teilweise auf Zuwanderung. (BdW, 1/1967, S. 31) Heinz Bergschicker bewies mit seinem Bildband "Berlin - Brennpunkt deutscher Geschichte", wie eine vornehmlich auf dem Bild beruhende Dokumentation von hoher wissenschaftlicher Aussage gestaltet werden kann. (Urania, 1/1967, S. 78) Nicht mit Sicherheit hingegen läßt sich nachweisen, daß es in irgendeiner Vorzeit ein auf den echten Mondmonaten beruhendes Mondjahr gegeben habe. (Studium Generale, 12/1966, S. 747) Daß er das Manuskript erst heute abgegeben hat, beruht auf einem Mißverständnis. NomSE: daß-Satz Verschwiegen werde, daß die Schwierigkeiten der westdeutschen Stahlindustrie vor allem darauf beruhten, daß die ausländische Konkurrenz billige Kohle aus den USA und billiges öl aus der Sowjetunion verwende. (FAZ, 28.12.1965, S. 1) PräpSE: daß-Satz

BASIEREN

AUF

basiert - basierte - hat basiert basieren·!

Der y„ „ •*NomE dem

X

NomE PräpE auf

basiert auf

χ liegt dem y zugrunde

PräpE' [gehoben]

NomE SE mit stellungsbed. Korr. daß - Satz PräpE: PräpG auf + NG im Dat SE mit obi. Korr. darauf daß - Satz

y: abstraktes

Individuum

Sachverhalt x: abstraktes

Individuum

Sachverhalt

Wenn χ ein Sachverhalt ist, kann dieser manchmal als Ursache des y interpretiert werden: Sein hohes Ansehen basiert vor allem darauf, daß er immer ausgleichend gewirkt hat.

Verben der Grundlegung [4.5(2)] passK

477

kein Passiv möglich Doch die vorliegenden wissenschaftlichen Arbeiten basieren in der Hauptsache auf Untersuchungen historisch-vergleichenden Charakters [...]. (Urania, 11/1966, S. 55) Es dürfte wohl kaum ein Volk geben, das nicht bestimmte Methoden der Zeitrechnung kennt, die auf astronomischen Beobachtungen basieren. (Urania, 1/1967, S. 62) Die deutsche Konzeption basiert [...] auf dem Wunsch, mit der gemeinsamen Organisation ein weiteres Umsichgreifen nationaler Verfügungsgewalt über Atomwaffen zu verhindern. (FAZ, 18.12.1965, S. 1) Als Errungenschaften mittelalterlicher Medizin werden die Herausarbeitung des Infektionsbegriffes und die darauf basierenden Maßnahmen der öffentlichen Seuchenbekämpfung angesehen. (Urania, 11/1966, S. 62) Die nun gefundene Lösung basiert zum größten Teil auf deutschen Anregungen [...]. (FAZ, 31.1.1966, S. 1) Daß die Vermittlungsversuche gescheitert sind, basiert vor allem auf den starren Verhandlungspositionen einer Partei. NomSE: daß — Satz Die wachsende Gefahr eines unbeabsichtigt ausgelösten Atomkriegs basiert unter anderem darauf, daß die Vorwarnzeiten für die Auslösung eines atomaren Gegenschlages immer kürzer geworden sind. PräpSE: dal3 - Satz die Basis (1)

siehe

basierens

Verben der Grundlegung [4.5]

FUSSEN AUF fußt - fußte - hat gefußt NomE PräpE auf

fußen·! Der ν _ NomE

fußt auf dem χ

. PrapE

χ liegt dem y zugrunde [gehoben]

NomE

y: abstraktes Individuum

SE mit stellungsbed. Korr. es daß - Satz PräpE: PräpG auf

+ NG im Dat

SE mit obi. Korr. daß - Satz

darauf

Sachverhalt x: abstraktes Individuum Sachverhalt

kein Passiv möglich [...] selbstverständlich fußte diese Theorie auf einer vollkommenen Gleichberechtigung von Mann und Frau. (Frisch, Stiller, S. 246) Er [der Paarlauf] fußt zwar auf dem läuferischen Können der beiden Partner, aber er ist eben doch auch ein Neues, [...]. (Maegerlein, Triumph, S. 48) Die Texte fußten nämlich auf Büchern und Aufzeichnungen, die inzwischen längst verloren sind. (nach: Pörtner, Erben, S. 203)

Verben der Relation und des geistigen Handelns

478 TextB

Daß er seine Beschuldigungen zurückzog, fußt wahrscheinlich auf Berechnung. NomSE : daß - Satz Das Gelingen des Plans fußt darauf, daß es glückt, die Wachen zu bestechen. PräpSE: daß -Satz (1)

siehe

fußen3 auf

Verben der Grundlegung [4.5 Vorspann]

(2)

siehe

fußen3 in

Verben der Grundlegung [4.5 Vorspann]

(3)

etw. fußt irgendwo i.S.v. ein (Raubivogel läßt sich irgendwo nieder: Der Adler fußt auf dem Horst.

SICH GRÜNDEN AUF gründet sich - gründete sich - hat sich gegründet (sich^J

gründen

NomE PräpE auf

Der yNomE gründet (sich) auf den/dem x.PräpE"

χ liegt dem y zugrunde

[gehoben] NomE SE mit stellungsbed. Korr. es daß - Satz PräpE: PräpG auf + NG im Akk/Dat SE mit obi. Korr. darauf daß - Satz

y: abstraktes Individuum Sachverhalt x: abstraktes Individuum Sachverhalt

- Wenn χ ein Sachverhalt ist, kann dieser manchmal als Ursache des y interpretiert werden: Sein Mißtrauen gründet auf den schlechten Erfahrungen, die er gemacht hat. - Wenn das Verb ohne Reflexivpronomen verwendet wird, steht die NG nach auf im Dat: Die Verfassung gründet auf der Souveränität des Volkes. kein Passiv möglich Aber gerade auf ein lückenloses Erfassen der Wolkenformation über dem gesamten Globus gründet sich die Hoffnung der Meteorologen. (Welt, 4.2.1966, S. 1) Die Lehre der Gefrier-Propheten gründet sich auf Schlußfolgerungen aus Versuchen einiger Biologen mit Bakterien, die eingefroren werden können und in diesem Zustand [...] ihre Lebensabläufe auf ein Minimum zu reduzieren vermögen. (Urania, 1/1967, S. 43) [...] das Gebäude einer friedlichen Welt von heute und morgen müsse auf jenen Werten des Geistes gründen, die den Friedenswillen schützten, erleuchteten und beseelten. (FÄZ, 5.1.1966, S. 4) Daß wir einen Verdacht geschöpft haben, gründete sich auf einigen Widersprüchen in den Erklärungen. NomSE: daß- Satz Unsere Hoffnungen gründen sich darauf, daß erste Anzeichen einer Besserung bereits erkennbar sind. PräpSE: daß-Satz der Grund

Verben der Grundlegung

479

[4.5(2)]

SICH STÜTZEN AUF stützt sich - stützte sich - hat sich gestützt SBP

S+P

s i c h ^ ^ stützen·! Der y„ _ J

NomE PräpE

stützt sich auf

NomE

χ ist tGrundlage bei der Entwicklung des y

den ^VräpE ' Belt

auf

NomE

y: abstraktes Individuum

PräpE: PräpG auf

+ NG im Akk

x: abstraktes Individuum

SE mit obi. Korr. darauf daß - Satz

Sachverhalt

passK

kein Passiv möglich

TextB

Es ist nicht ausgeschlossen, daß der Bundeskanzler bei Erörterung der Frage politische Union handfeste französische Bedingungen für deren Verwirklichung zu hören bekommt, die sich auf die Vorstellungen von Paris für die in Luxemburg beschlossene Belebung der EWG stützen. (PAZ, 7.2.1966, S. 1) Der Artikel der Zeitung stützt sich auf ein nicht veröffentlichtes Manuskript des Bonner Korrespondenten der "Quick" [...]. (Welt, 19.2.1966, S. 1) Diese Ansicht stützt sich vor allem auf die Gewißheit, daß sowohl vom Standpunkt der Effektivität der Volkswirtschaft als auch des einzelnen Landwirtschaftsbetriebes die Schaffung kleiner Trocknungs-, Aufbereitungs- und Lagerkapazitäten in jedem Betrieb unrentabel ist. (Urania, 1/1967, S. 55) Die weitere Planung kann sich darauf stützen, daß schon einige Arbeiten vorliegen. P r ä p S E : dai3-Satz

and Bed

siah stützen^

auf

(1)

siehe

(2)

jmd. stützt eichpj^ auf jmdn./etu. Stütze: Der alte Mann stützt sich

Verben der Grundlegung [4.5] i.S.v. jmd. benutzt auf seinen Stock.

jmdn./etu.

SICH AUFBAUEN AUF baut sich auf - baute sich auf - hat sich aufgebaut SBP

(sich.Jd_)

aufbauen

NomE PräpE auf

Der y„ „ baut (sich) auf Nom£

dem *PräpE auf. Belt

ys abstraktes Individuum

NomE PräpE: PräpG ccuf + NG im Dat SE mit obi. Korr. daß - Satz

Aran passK

χ ist tGrundlage bei der Entwicklung des y

darauf

χ: abstraktes Individuum Sachverhalt

- Die Konstruktion mit Reflexivpronomen ist selten, kein Passiv möglich

ale

480

Verben der Relation und des geistigen Handelns Unser Wissen über die Vor- und Frühgeschichte baut zum größten Teil auf der Archäologie auf. Die Theorie baut auf teilweise falschen Voraussetzungen auf. Die Beweisführung baut sich auf Zeugenaussagen auf. [...] als die beste Nibelungenschrift betrachten wir heute die St. Gallener Handschrift B. Auf ihr hat sich jeder kritische Text des Nibelungenliedes aufzubauen; sie liegt auch unserer Ausgabe zugrunde. (de Boor, Nibelungenlied, S. L) Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse bauten darauf auf, daß er die gemeinsame Ursache der verschiedenen Phänomene erkannte. PräpSE: daß -Satz (1)

etw. baut sichp^ auf i.S.v. etw. bildet siah aus: Ein Tiefdruckgebiet baut siah bei Island auf.

(2)

etw. baut sichp^ irgendwie auf i.S.v. etw. ist irgendwie strukturiert: Naah kulturhistorischen Gesichtspunkten baute sich mein Prograrrm auf [...]. (Grass, Blechtrommel, S. 272)

(3)

jmd. baut siahfauf [militärisch] i.S.v. jmd. nimmt Haltung an: Oer Soldat baute sich vorschriftsmäßig auf und meldete den Vorfall.

(4)

jmd. baut sichDät. etw. auf i.S.v. jmd. erarbeitet sich etw.: Nach der Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten mußten sich viele Menschen eine neue Existenz aufbauen.

SICH STUTZEH AUF stützt sich - stützte sich - hat sich gestützt sich^k

stützen a

NomE PräpE auf (AdvE)

Der a stützt sich NomE (bei dem yftdvE) auf den x p r - p E -

a benutzt χ bei y als tGrundlage a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

NomE PräpE: PräpG

auf + NG im Akk

SE mit obi. Korr. darauf daß - Satz AdvE: AdvG PräpG bei/mit.. + NG im Dat

x: abstraktes Individuum Sachverhalt y: Handlung von a [meist: Sprechhandlung]

kein Passiv möglich Die Bundesregierung stützt sich bei ihrer Aussage [...] auf die offiziellen Kontakte zwischen verantwortlichen deutschen und amerikanischen Persönlichkeiten [...]. (Welt, 19.2.1966, S. 1) Sie sützt sich dabei auf Äußerungen vom Kultusminister Paul Mikat. (Welt, 11.2.1966, S. 1) Mein Freund Herbert Wehner stützt sich auf das persönliche und politische Vertrauen unserer Partei. (Welt, 19.2.1966, S. 1) Mitterand wird sich in seiner Wahlkampagne weiterhin auf die von ihm bekanntgegebenen Optionen für eine Alternative zu de Gaulle stützen. (FAZ, 9.12.1965, S. 1)

481

Verben der Grundlegung [4.5(2)]

Der Verteidiger stützte sich mit seinem Plädoyer in erster Linie darauf, daß der Angeklagte kein Motiv für die Tat habe. PräpSE: daß - Satz sich

stützen1

auf

(1)

siehe

(2)

imd. stützt siohp^ auf jrndn./etu. Stütze: Der alte Mann stützt sich

ZUGRUNDE

Verben der Grundlegung i.S.v. jmd. benutzt auf seinen Stock.

[4.5] jmdn./etu.

als

LEGEN

legt zugrunde - legte zugrunde - hat zugrunde gelegt zugrunde legen

D e r

a

NomE den x A k k E

NomE AkkE

le

9t (dem zugrunde.

W

'

(DatE)

a fbewirkt tabsichtlich, daß les dazu kommt, daß χ dem y zugrunde liegt

NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE

x: abstraktes Individuum

DatE

y: abstraktes Individuum

werden - Passiv Der χ wird

(dem y)

(von dem a) zugrunde gelegt.

sein - Passiv Der χ ist zugrunde gelegt. Der Pfarrer hat seiner Predigt das Gleichnis vom verlorenen Sohn zugrunde gelegt. Das war auch die Vorstellung, die Newton seiner Mechanik zugrunde gelegt hatte. (Heisenberg, Naturbild, S. 33) Wenn wir nur die bereits bekannten Daten zugrunde legen, können wir das Problem nicht lösen. (WDG, S. 4484) Eine philosophisch-religiöse Weltanschauung [...] wurde der Deutung von Krankheiten auf geistig-seelischem Gebiet zugrunde gelegt. (BdW, 1/1967, S. 57) uerdew-Passiv Der Ausgabe des Nibelungenliedes von de Boor ist die Bandschrift Β zugrunde gelegt. sein-Passiv die Zugrundelegung

Verben der Relation und des geistigen Handelns

482 BASIEREN AUF

basiert - basierte - hat basiert basleren 2 Der a„

NomE

NomE AkkE PräpE auf basiert den y

auf den/dem χ

AkkE

a legt dem y den χ zugrunde

PräpE *

[gehoben] NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE

y: abstraktes Individuum

PräpE: PräpG auf + NG im Akk/Dat

x: abstraktes Individuum

SE mit obi. Korr. darauf daß - Satz

Sachverhalt

- Die NG im Dat bei der PräpE wird überwiegend in Passivsätzen verwendet: Die Folgerungen sind auf falschen Voraussetzungen basiert. werden - Passiv Der y wird (von dem a) auf den/dem χ basiert. sein- Passiv Der y ist auf den/dem χ basiert. Der Wissenschaftler basierte seine These auf verschiedene empirische Untersuchungen . Die Beweisführung wurde vom Staatsanwalt ausschließlich auf einer Kette von Indizien basiert. werden-Passiv Sie [die bürgerliche Ehe] ist auf individuelle Liebe basiert.

S. 37)

(Lukacs, Goethe,

eewi-Passiv

Er basierte seine Kritik an der Statistik darauf, daß die Daten nach seiner Meinung fehlerhaft ausgewertet worden seien. P r ä p S E : daß - S a t z die Basis

(1)

siehe

basieren-ι auf

Verben der Grundlegung [4.5]

GRÜNDEN AUF gründet - gründete - hat gegründet gründenι

D e r

^omE

NomE AkkE PräpE auf

9

r ü n d e t

d e n

^AkkE

a legt dem y den χ zugrunde

auf den/dem x p r ä p E . [gehoben]

Verben der Grundlegung [4.5(2)]

NomE

483

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE

y: abstraktes Individuum auf

PräpE: PräpG

+ NG im Akk/Dat

x: abstraktes Individuum

darauf

SE mit obi. Korr. daß - Satz

Sachverhalt

- Die NG im Dat bei der PräpE wird überwiegend in Passivsätzen verwendet: Die Konzeption ist auf falschen Voraussetzungen gegründet. werden - Passiv Der y wird

(von dem a) auf den/dem χ gegründet,

sein-Passiv Der y ist auf den/dem χ gegründet. - Das

sein -Passiv ist relativ häufig.

Der Parlamentarische Rat gründete die Verfassung auf die Menschenrechte. Darauf [auf eine Verpflichtung] werden wir ein ganzes Stück künftiger Politik zu gründen haben. (FAZ, 16.12.1965, S. 4) Neuere Staatsformen werden häufig auf demokratische Prinzipien gegründet. werden-Passiv Die EWG könne ihre Aufgaben nur erfüllen, wenn ihr Verfassungs- und Verfahrenssystem nicht nur auf Kooperation, sondern auf einer rechtlich gesicherten Ordnung gegründet ist, und wenn sie von den unabhängigen Institutionen verwaltet wird, (FAZ, 4.2.1966, s. 1) sein-Passiv Die Monarchie [. .] ist gegründet auf der Frömmigkeit. S. 92)

(Roth, Radetzkymarsch, sein-Passiv

Er gründet seine Hoffnungen darauf, daß erste Anzeichen einer Besserung schon erkennbar seien. PräpSE: dat3-Satz der Grund (1)

siehe

gründen3

(2)

siehe

gründen

(3)

etw. gründet auf/in etw.:

STUTZEN

in

Verben der Grundlegung [4.5 Vorspann]

Kausative Verben der allgemeinen Existenz [1.3]

auf/in e tu. i.S.v. das Fundament eines Bauwerks Diese Brücke gründet auf Pfählen/im Flußsand.

liegt

AUF

stützt - stützte - hat gestützt NomE AkkE PräpE auf

stützen

^omE auf den χ

stützt den PräpE '

a »bewirkt tabsichtlich, daß les dazu kommt, daß χ »Grundlage bei der Entwicklung des y ist

Verben der Relation und des geistigen Handelns

484

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

NomE AkkE PräpE

PräpG

auf + NG im Akk

SE mit obi daß - Satz

y: abstraktes

Individuum

x: abstraktes

Individuum

Korr. darauf

Sachverhalt

werden - Passiv Der y wird

(von dem a) auf den χ gestützt.

sein - P a s s i v Der y ist auf den χ gestützt. Der Minister stützte seine Verordnung auf ein neues Gesetz. Er stützte seine weltanschauliche Grundeinsicht insbesondere auf die sich seit der Renaissance herausbildende moderne Naturwissenschaft. (nach: Urania, 11/1966, S. 72) Die Bundesregierung stützt ihre Arbeit auf die Koalitionsvereinbarung. Der Ablehnungsbescheid wurde vom Finanzamt auf einen Präzedenzfall gestützt. werden-Passiv Die Verlautbarungen des Wirtschaftsministeriums sind auf die Prognosen der Wirtschaftsberater gestützt. sein-Passiv Die Bundesregierung stützt ihre Auffassung darauf, daß beide Seiten ihre Bereitschaft zu konkreten Verhandlungen betont haben. PräpSE: daß- Satz abstützen (1)

jmdn./etw. stützen i.S.v. jmâm./etw. Halt geben: Die Krankenschwester stützt den Patienten. Der Pfeiler stützt das Gebäude.

(2)

etu. stützen i.S.v. e tu. Bestand geben: Die Koalitionsparteien stützen die Regierung.

(3)

etu. stützen [wirtschaftssprachlich] i.S.v. den Wert, Preis von etw. möglichst konstant halten: Die Bundesbank mußte durah massive Käufe das britische Pfund stützen. Die Preise für viele Agrarprodukte sind gestützt.

AUFBAUEN AUF baut auf - baute auf - hat aufgebaut aufbauenι D e r

a NomE b a u t auf den/dem χ

NomE AkkE PräpE auf d e n

PräpE

y

. AkkE auf.

a tbewirkt tabsichtlich, daß tes dazu kommt, daß χ tGrundlage für die Entwicklung des y ist

Verben der Grundlegung [4.5(2)]

NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE

y: abstraktes Individuum

PräpE: PräpG auf + NG im Akk/Dat

x: abstraktes Individuum

SE mit obi. Korr. darauf daß - Satz

485

Sachverhalt

werden - Passiv Der y wird

(von dem a) auf den/dem χ aufgebaut.

sein - Passiv Der y ist auf den/dem χ aufgebaut. Die frei gewählte deutsche Regierung hat seit ihrem Bestehen ihre Politik auf der Grundlage des Rechts, der Freiheit und der Einheit aufgebaut. (FAZ, 11.12.1965, S. 1) Der Staatsanwalt hat seine Beweisführung ausschließlich auf Indizien aufgebaut. Er hat seine Theorie auf teilweise falschen Voraussetzungen aufgebaut. Für die gewaltsame Veränderung der Machtverhältnisse in Mittel- und Osteuropa haben die deutschen Militaristen eine demagogisch als "Vorwärtsverteidigung" deklarierte variable Angriffsstrategie entwickelt, die auf dem NATO-Konzept der "flexiblen Reaktion" aufgebaut ist und sich eng an die [...] "Eskalationstheorie" anlehnt. (Urania, 1/1967, s. 46) sein-Passiv Eine wirkliche Gemeinschaft ist auf die Gemeinsamkeit der Interessen, Ziele und Absichten aufgebaut. (Welt, 19.1.1966, S. 1) eein-Passiv Die Darstellung der Ereignisse wurde von dem Historiker darauf aufgebaut, daß

die Augenzeugenberichte zuverlässig sind, werden-Passiv PräpSE: daß-Satz (1)

siehe

(2)

etw. aufbauen i.S.v. etw. aufstellen, errichten: Im Jahre 439 vor Christus wurde die Stadtmauer denn von Perikles teilweise zerstört, aber •unmittelbar darauf, während der Peleponnesische Krieg wütete, wieder aufgebaut. (BdW, 1/1967, S. 52)

aufbauen2 auf

Verben der Grundlegung [4.5 Vorspann]

(3)

etw. aufbauen i.S.v. etw. schaffen, gestalten: Er hat die Organisation des ökumenischen Rats aufgebaut und übergibt Blake einen mit 75 leitenden Sekretären kleinen, aber leistungsfähigen Stab. (FAZ, 12.2.1966, S. 4)

(4)

etw. aufbauen i.S.v. etw. strukturieren: In geringer Zahl sind speziell ausgerichtete Gärten vorhanden, die ihre Sarrmlungen unter anderen Gesichtspunkten aufgebaut haben. (Urania, 11/1966, S. 26)

(5)

jmdn. aufbauen [salopp] i.S.v. jmdn. bekanntmachen, ausbilden: Ich hatte noch ein paar Chancen: [...] Ζohnerer, der mich vielleicht als Schmalzguitarristen aufbauen würde [...]. (Boll, Ansichten, S. 261)

(6)

etw. ist aufgebaut aus etw. [chemisch] i.S.v. etw. ist aus etw. zusammengesetzt: Oer Nachweis, daß die natürlichen Eiweißfasern wie Wolle oder Seide aus einfachen Aminosäuren als Bausteinen aufgebaut sind, gelang als erstem Emil Fischer am Anfang dieses Jahrhunderts. (BdW, 3/1967, S. 200)

486 4.6

Verben der Relation und des geistigen Handelns

Verben des Folgens und der Folgerung

4.6(1)

Feldvorspann

Zustandsverben

folgen aus · sich ergeben aus · hervorgehen aus

Zustande-/ Handlungsverben

schließen^ von auf - schließen^ aus auf · schließen3 aus · folgern aus · ableiten aus

Feldkonstituierung In diesem Feld werden Zustandsverben des Folgens behandelt, mit denen das Bestehen einer Folgerelation konstatiert wird: Unter der Voraussetzung, daß ein Sachverhalt (y) besteht bzw. eine Aussage (y) wahr ist, besteht ein weiterer Sachverhalt (χ), wenn bestimmte Regularitäten gegeben sind, die als gültig betrachtet werden. Außerdem werden in diesem Feld Zustands-Handlungsverben der Folgerung beschrieben, mit denen ein geistig handlungsfähiges Individium (a) eine Folgerelation zwischen abstrakten Individuen (y und x) konstruiert. Abgrenzung gegen andere Felder: Die Verben des Folgens sind abzugrenzen von bestimmten Kausatiwerben der allgemeinen Existenz [1.3] wie hervorbringena, hervorrufen, mit denen ausgedrückt wird, daß ein abstraktes Individuum die Existenz eines anderen abstrakten Individuums bewirkt. Die Verben der Folgerung sind abzugrenzen von Verben wie vermuten, annehmen, mit denen ausgedrückt wird, daß jemand das Bestehen eines Sachverhaltes für wahrscheinlich hält, sowie von Verben wie beweisen, nachweisen, mit denen ausgedrückt wird, daß jemand das Bestehen eines Sachverhalts zu Recht behauptet. Ausgeklammert sind hier auch solche Verwendungen von folgern und ableiten, bei denen jemand in einem axiomatischen System etwas aus etwas entwickelt. Feldinterne Gliederung: Die Verben dieses Feldes sind untergliedert in ein Subfeld der Verben des Folgens und ein Subfeld der Verben der Folgerung. 1. Bei den Verben des Folgens werden zuerst folgen aus und sich ergeben aus beschrieben, die sowohl für die Charakterisierung logischer Folgen als auch für andere Regularitäten verwendet werden können. Anschließend wird das spezifischere Verb hervorgehen aus behandelt, bei dem die rein logische Lesart fehlt.

Verbens des Folgens und der Folgerung [4.6(1)]

487

2. Bei den Verben der Folgerung wird zuerst das weniger spezifizierende Verb sahließenι von auf behandelt, bei dem χ und y nicht auf Sachverhalte beschränkt sind. Mit den nachfolgenden Verben schließen^ aus auf und sohließen3 aus wird ausgedrückt, daß a das Bestehen von χ annimmt aufgrund seiner Kenntnis von y. Zuletzt werden folgern aus und ableiten aus beschrieben, mit denen ausgedrückt wird, daß a eine Einschätzung von y vornimmt und daraus Erkenntnisse über χ gewinnt. Verwendungsbedlngungen 1. Verben des Folgens: Es handelt sich hier um Verben, mit denen eine Folgerelation ausgedrückt wird. Unter Folgerelation ist eine Relation zwischen einer Aussage (y) und einem Sachverhalt (x) oder eine Relation zwischen zwei Sachverhalten (y und x) zu verstehen. Diese Relation ist dadurch charakterisiert, daß das Bestehen des Sachverhalts y bzw. die Wahrheit einer Aussage y das Bestehen eines weiteren Sachverhalts χ mit einer gewissen Notwendigkeit nach sich zieht. Im einfachsten Fall handelt es sich hierbei um die logische Folge, die sich aus einer Aussage ergibt. So folgt aus der Wahrheit der Aussage: "Alle Raben sind schwarz.", daß der Sachverhalt besteht, daß der Rabe Hans schwarz ist. Es ist hier zu beachten, daß mit dem normalsprachlichen "y folgt aus x" nicht - wie in der Logik - ausgedrückt wird, daß eine Aussage aus einer Aussage folgt, sondern daß ein bestehender Sachverhalt aus einer Aussage folgt; im o.a. Beispiel ist es der bestehende Sachverhalt, daß der Rabe Hans schwarz ist. Der hier verwendete Folgebegriff ist insofern weiter als der rein logische, als die Folge nicht nur auf streng logischen Gesetzmäßigkeiten beruht, sondern auch andere, z.B. kausale oder andere Zusammenhänge wie hohe Wahrscheinlichkeiten u.ä., Voraussetzungen für die Folge sein können. In dem Satz Aus seiner Handlungsweise folgt, daß er unsicher ist. wird ein Zusammenhang zwischen Handlungsweisen und Unsicherheit aufgrund des Wissens um übliche Verhaltensweisen hergestellt. In diesem Zusammenhang bedeuten die in den Wörterbuchartikeln erwähnten "durch den Kontext gegebene Regularitäten" nur, daß sich die Folgerelation auf ein irgendwie geartetes System von Gesetzen oder Regeln bezieht, seien es (gesellschaftliche) Konventionen oder streng logische Gesetze. Hervorgehen aus hat in diesem Subfeld insofern einen anderen Status als folgen aus und sich ergeben aus, als dieses Verb nicht auf die Wahrheit von Aussagesätzen bezogen wird und χ bereits in y angelegt ist.

488

Verben der Relation und des geistigen Handelns

2. Verben der Folgerung: Mit den Verben der Folgerung werden geistige Handlungen charakterisiert, bei denen a aufgrund seiner Kenntnis oder seiner Einschätzung von y irgendwelche Erkenntnisse über χ gewonnen hat. Meist handelt es sich bei χ und y um Sachverhalte; bei

schließen·! von auf und

ableiten aus ist auch der Bezug auf

andere abstrakte Individuen möglich. Die Erkenntnisse haben den Status von Annahmen, denen von a ein hoher Wahrscheinlichkeitsgrad beigemessen wird. Mit der Verwendung von

schließen-, von auf wird oft ausgedrückt,

daß für a aufgrund des Vorhandenseins irgendeines y irgendwelche Erkenntnisse über daraus folgende Eigenschaften einer Entität χ zu gewinnen sind, ohne daß diese näher spezifiziert werden: Von der Bibliothek kann man auf ihren Besitzer schließen. Die übrigen Verben des Subfeldes lassen die Verwendung nicht zu: Aus der Bibliothek kann man auf ihren Besitzer schließen. Für die Verben dieses Feldes ist charakteristisch, daß - mit Ausnahme von schließenι von auf - bei allen Verben die Ergänzungen, die sich auf χ und y beziehen, als SE aktualisiert werden können. Außer bei ableiten von ist diese Art der Aktualisierung entweder sehr häufig oder für die AkkE bei den Verben der Folgerung sogar fast ausschließlich gegeben. Daneben kommt nur gelegentlich eine PG vor, wenn der Sachverhalt durch den vorangehenden Kontext bereits bekannt ist. Sehr häufig werden die Verben der Folgerung in unpersönlichen Konstruktionen vom Typ Man kann χ aus y folgern/ableiten, oder Aus y läßt sich auf χ schließen, verwendet. Besonders in diesen Konstruktionen kann bei schließen2 aus auf, schließen3 aus, folgern aus und ableiten aus die Voraussetzung y weggelassen werden. Einen Überblick über die syntaktischen und semantischen Belegungsmöglichkeiten gibt die nachfolgende Matrix:

Verben des Folgens

und der F o l g e r u n g

[4.6(1)]

489

® ο>

ιβ ä

U1 α ι O «3 id na ω Ό

Λ Ν μ 4J CO Λ I υ OJ id (α ω Ό

\ Η 9* w μd ο.

W α HO M Ο.

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490

Verben der Relation und des geistigen Handelns

Sonstige Verben und Ausdrücke 1. Verben des Folgens: Bei diesem Subfeld ist die Menge der weiteren Verben und der Fügungen recht begrenzt. Gleichbedeutend mit folgen aus und sich ergeben aus kann resultieren aus + NG im Dat [gehoben] verwendet werden: [...] aus dem alljährlichen Wiedererscheinen der Sonne an derselben Stelle des Himmelsgewölbes resultiert die Zeiteinheit des Jahres. (Studium Generale, 12/1966, S. 721) Häufiger ist die Verwendung dieses Verbs in Partizip I: Beide Grundeinheiten der Osterberechnung wichen also von den astronomischen Gegebenheiten ab und die daraus resultierenden Fehler konnten sieh im ungünstigen Falle addieren. (Studium Generale, 12/1966, S. 729) Unter Verwendung des Nomens Folge werden die beiden Fügungen die Folge sein und zur Folge haben gebildet, die sich voneinander in der Perspektive unterscheiden. Bei der Struktur 'x ist die Folge von y/eines y' bezieht sich die NomE auf dasjenige, das aus der Voraussetzung folgt: Die allgemeine Unzufriedenheit ist die Folge einer Übertriebenen Eruartungshaltung. Dagegen wird bei der Struktur 'y hat χ zur Folge' die Voraussetzung normalerweise vorangestellt, indem sie durch die NomE repräsentiert wird: Der Schlaganfall habe Lähmungsersoheinungen zur Folge gehabt. (FAZ, 10.2.1966, S. 1) Die Folgerelation wird häufig nicht durch spezifische Verben, sondern durch syntaktische Mittel ausgedrückt, vor allem durch Sätze des Typs 'wenn y der Fall ist, dann ist auch χ der Fall'. 2. Verben der Folgerung: In diesem Subfeld gibt es eine größere Anzahl von weiteren Verben und Fügungen. Im gleichen Sinne wie schließen^ aus kann das komplexe Verb e tu. erschließen (aus etw.) gebraucht werden, bei dem die AkkE meist als NG aktualisiert wird: Man konnte seine Einstellung zu der Sache aus seinen Äußerungen leicht erschließen. Zu folgern aus gibt es das seltenere komplexe Verb etu. schlußfolgem (aus etw.), bei dem die AkkE fast immer als SE in Form eines daß - Satzes aktualisiert wird: Aus den Worten des Angeklagten kann man echlußfolgern, daß er die Tat vorsätzlich begangen hat. In philosophischen Texten kann auch das dem Nomen Konklusion entsprechende Verb etw. konkludieren (aus etw.) vorkommen: Aus den Prämissen läßt eich konkludieren, daß der Satz falsch ist. Wie ableiten aus kann auch etw. herleiten aus etw. verwendet werden: Einige Oaterbränohe lassen sich aus vorchristlichen Vorstellungen herleiten. Mit dem Verb ziehen und abstrakten Nomina werden die Fügungen die Folgerung ziehen, die Schlußfolgerung ziehen, den Schluß ziehen gebildet,

Verben des Folgens und der Folgerung [4.6(1)]

491

bei denen in der Regel ein daß - Satz oder ein Hauptsatz angeschlossen wird: Aus seinen Worten kann man die Folgerung/die SahlußfoIgerung/ den Schluß ziehen, daß er es wirklich ernst meint. Wenn die Nomina in diesen Konstruktionen im Plural und ohne Artikel verwendet werden (Folgerungen/Schlußfolgerungen/Schlüsse ziehen aus etu.), wird der gefolggerte Sachverhalt häufig nicht genannt oder durch eine AdvG charakterisiert: Aus seinem Verhalten kann man gewisse Folgerungen/Schlußfolgerungen/ Schlüsse hinsichtlich der geplanten Maßnahmen ziehen. Zu diesem Subfeld können auch noch einige spezifischere Verben gerechnet werden. Mit rückschließen von etu. auf etu. kann ausgedrückt werden, daß jemand von χ wiederum Erkenntnisse über y gewinnt: Man kann von den Wirkungen auf die Ursachen rückschließen. (nach: Grimm - DWB 14, Sp. 1375) In logischen Texten kommen statt folgern aus, ableiten aus die spezifischeren Verben etu. deduzieren (aus etu.) und etu. induzieren (aus etu.} vor. Wenn aus einer allgemeinen Aussage eine spezielle abgeleitet wird, kann deduzieren gebraucht werden: Man kann aus einem allgemeinen Gesetz bestimmte Normen deduzieren. Wenn aus speziellen Aussagen allgemeine abgeleitet werden, kann induzieren vorkommen: Aus einzelnen Verhalteneueisen läßt sich ein Verhaltensmuster induzieren.

4.6(2)

Wortartikel

FOLGEN AUS folgt - folgte - ist gefolgt NomE PräpE aus

folgen

x

HomE

folgt aus

dem J PräpE „ „.

wenn y besteht/wahr ist, dann besteht χ in bezug auf R

- R sind durch den »Kontext gegebene tRegular!täten. NomE SE mit stellungsbed. Korr. es daß - Satz/u-Fragesatz/ ob - Fragesatz/Hauptsatz PräpE: PräpG aus + NG im Dat SE mit obi. Korr. daraus daß - Satz

x: Sachverhalt Sachverhalt

y: Sachverhalt/Aussage Sachverhalt

492

Verben der Relation und des geistigen Handelns

- Wenn y ein Sachverhalt ist, dann ist die Paraphrase zu lesen als: 'wenn y besteht, dann...'; wenn y eine Aussage ist, dann ist die Paraphrase zu lesen als: 'wenn y wahr ist, dann...'. - Die NomSE in Form eines

daß-Satzes

ist häufig.

kein Passiv möglich Neben dieser Beschränkung folgt aus dieser Natur der kapitalistisch organisierten Forschung die objektive Notwendigkeit unrationeller, aus Konkurrenzgründen bedingter Doppelarbeiten. (Urania, 11/1966, S. 46) Daraus folgt, um auf den Ausgang unserer Betrachtungen zurückzukommen, daß sich Physik und Biologie keinesfalls dadurch unterscheiden können, daß in der Physik Gesetze erkannt werden, in der Biologie dagegen Regeln mit Ausnahmen. (Urania, 1/1967, s. 76) NomSE: daß-Satz Aus der psychophysiologischen Funktionseinheit des Verhaltens folgt, daß ein rein psychologischer Ansatz der Analyse prinzipiell begrenzt ist. (BdW, 1/1967, S. 60) NomSE: daß-Satz Daher wird auch bei Kant, der ja im Grunde doch an vielen Stellen einfach die philosophischen Konsequenzen aus der Entwicklung der Naturwissenschaften seit Newton zieht, das Wort Kausalität schon so formuliert [...]: "Wenn wir erfahren, daß etwas geschieht, so setzen wir dabei jederzeit voraus, daß etwas vorhergehe, woraus es nach einer Regel folgt". (Heisenberg, Naturbild, S. 25) NomSE: daß- Satz Aus der Untersuchung wird folgen, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. NomSE: w-Frag. Aus der Untersuchung wird folgen, ob Fahrlässigkeit vorliegt oder nicht. (VLdr, S. 208) NomSE: ofc-Frag. Hieraus folgt: Ist F(x) eine Stammfunktion von f(x), so hat jede Stammfunktion von f(x) die Form F(x)+C. (Lambacher/Schweizer, Analysis, S. 127) NomSE: Hpts. Die Richtigkeit seiner Behauptungen folgt daraus, daß alles eingetroffen ist. (KVL, s. 179) PräpSE: daß-Satz die Folge; folgerichtig, folglich siehe folgen-,

Verben der Orientierung

[4.10]

(2)

siehe folgena

Verben der Orientierung

[4.10]

(3)

jmd./e tu. folgt jmdm./etw. i.S.v. jmd,/etw. geht, fährt nach: Der Detektiv ist ciem Verdächtigen heimlich gefolgt. bitte diesem Auto.

(4)

etw. folgt etw./auf etw. i.S.v. etw. kommt zeitlich Sonnenschein ist ein Gewitter gefolgt.

(5)

jmd. folgt jmdm./auf jmdn. i.S.v. jmd. übernimmt ein Amt von jmdm. : Heinrich VI. folgte auf Friedrich Barbarossa.

(6)

Jmd. folgt jmdm./etw. i.S.v. jmd. führung: Können Sie mir folgen?

(7)

jmd. folgt jmdm. {hat gefolgt) i.S.v. will und will mir nicht folgen.

(1)

versteht

jmdn./eine

jmd. gehorcht

jmdm. /etw. Folgen Sie

nach etw.:

sprachliche jmdm.:

Auf den

Aus-

Das Kind

Verben des Folgens und der Folgerung [4.6(2)]

493

SICH ERGEBEN AUS ergibt sich - ergab sich - hat sich ergeben sich^k ergeben

NomE PräpE aus

'SfomE ergibt sich aus dem ν . . -* PrapE

wenn y besteht/wahr ist, dann besteht χ in bezug auf R

- R sind durch den »Kontext gegebene tRegularitäten. NomE

x: Sachverhalt

SE mit stellungsbed. Korr. daß -Satz/u-Fragesatz/ ob - Fragesatz/Hauptsatz PräpE: PräpG aus + NG im Dat SE mit obi. Korr. daraus daß - Satz

Sachverhalt

y: Sachverhalt/Aussage Sachverhalt

- Wenn y ein Sachverhalt ist, dann ist die Paraphrase zu lesen als: 'wenn y besteht, dann...'; wenn y eine Aussage ist, dann ist die Paraphrase zu lesen als: 'wenn y wahr ist, dann...'. - Die NomSE in Form eines

daß -Satzes ist häufig,

kein Passiv möglich Notwendigerweise ergibt sich daraus die Forderung nach einer Begrenzung der innerstrafrechtlichen Dogmatik, der nur eine Teilaufgabe im Gesamt des Strafrechts zukommt. (Studium Generale, 12/1966, S. 733) In dieser Theorie, die ja in den Grundgesetzen einfach von der Newtonschen Mechanik ausgeht, untersuchte man die Folgerungen, die sich aus einer unvollständigen Kenntnis eines komplizierten mechanischen Systems ergeben. (Heisenberg, Naturbild, S. 27) Daraus ergibt sich, daß dies System nun auch durch die Jahreszeiten wechselt, derart, daß etwa im Dezember 1 Uhr auf 17 Uhr unserer Rechnung fiel, im Juli aber auf 21 Uhr. (Studium Generale, 12/1966, S. 722) NomSE: daß - Satz Aus dieser Vorschau soll sich ergeben, welche Belastungen in diesen Jahren aus den bisher beschlossenen Gesetzen zu erwarten sind. (FAZ, 7.12.1965, S. 1) NomSE: ω-Frag. Aus der Diskussion wird sich ergeben, ob konkrete Maßnahmen eingeleitet werden sollen. NomSE: ofc-Frag. Daraus ergibt sich [. .]: je kürzer das Zitat, um so besser. S. 204)

(Bollnow, Maß, NomSE: Hpts.

Dieser Durchschnittswert ergibt sich rechnerisch daraus, daß nur einige der Posttarife erhöht werden sollen. (Welt, 29.1.1966, S. 1) PräpSE: daß - Satz (1)

jmd. ergibt sichp^ e tu. i.S.v. jmd. gibt sich einer Sache hin: Er hat sich dem Trunk ergeben.

(2)

jmd. ergibt siohp^ in etw. i.S v. jmd. fügt sich einer Sache: Er hat eiah in sein Schicksal ergeben.

(3)

jmd. ergibt sichp^ i.S.v. jmd. kapituliert: Gestern haben sich die letzten Truppen ergeben.

494

Verben der Relation und des geistigen Handelns (4)

e tu. ergibt sichj^ [Mathematik] i.S.v. e tu. ist das Ergebnis einer Rechenoperation: Dieser erbat sich ¿Lie Swrne der Weizenkörner, die sich ergibt, wenn für das erste Feld des Schachbretts 1 Korn, für das zweite 2 Körner, für das dritte 4 Körner usw. gerechnet werden. (Lambacher/Schweizer, Analysis, S. 15)

HERVORGEHEN AUS geht hervor - ging hervor - ist hervorgegangen hervorgehen

Der

"NomE dem yPräpE

NomE PräpE aus

geht

aUS

hervor.

wenn y besteht, dann besteht χ in bezug auf R und läßt sich aus y entnehmen

- R sind durch den tKontext gegebene NomE SE mit stellungsbed. Korr. es daß - Satz/w-Fragesatz/ ob - Fragesatz/Hauptsatz PräpE: PräpG aus + NG im Dat SE mit obi. Korr. daraus daß - Satz

fRegular!täten.

x: Sachverhalt Sachverhalt

y: Sachverhalt/geistiges Produkt Sachverhalt

- Die NomE wird meist als SE in der Form eines als PG aktualisiert.

daß-Satzes oder

kein Passiv möglich Dies geht aus einem Bericht der "New York Herald Tribune" vom Montag hervor. (FAZ, 15.2.1966, S. 1) Das geht aus amtlichen Schätzungen des Städtebau-Instituts in Bonn hervor. (Bild, 3.1.1967, S. 2) Aus ihren Ausführungen ging hervor, daß diese klare Entscheidung aus bestimmten Rücksichten nicht der Öffentlichkeit bekanntgegeben worden sei. (FAZ, 17.2.1966, S. 1) NomSE: daß-Satz Aus der Aufstellung geht hervor, daß die Luftfahrtindustrie künftig stärker als bisher an den Untersuchungen von Flugunfällen beteiligt werden soll. (FAZ, 14.2.1966, S. 1) NomSE: daß - Satz Daß sich die Neutronenhärtung trotzdem wesentlich von der Wärmehärtung des Stahls unterscheidet, geht daraus hervor, daß die zur Verformung neutronengehärteten Kupfers aufzuwendende Kraft bis zu einer gewissen Temperatur kurz unterhalb des Schmelzpunktes kaum vom Erwärmungsgrad des Kupfers abhängt. (Bdw, 2/1967, s. 146) NomSE: dat3-Satz PräpSE: ciaß- Satz Aus dem Bericht sollte klar hervorgehen, welche Arbeiten im letzten Jahr abgeschlossen wurden. NomSE: ω-Frag. Aus den knappen polnischen Pressemeldungen über die Ankunft der albanischen Delegation geht nicht hervor, ob in den bevorstehenden Verhandlungen eine Erweiterung des Warenaustauschs zwischen beiden Ländern angestrebt wird. (FAZ, 7.2.1966, s. 1) NomSE: ab-Frag. Wenn man die Bilanz genau analysiert, geht aus ihr hervor: Das Unternehmen hat im letzten Jahr Verluste gemacht. NomSE: Hpts.

Verben des Folgens und der Folgerung [4.6(2)]

(1) (2)

495

hervorgehen aus etw. i.S.v. in e tu. seinen Ursprung haben, aus e tu. entstammen: Aus dieser Familie sind fünf Kinder hervorgegangen. aus etw. als etw./irgendwie hervorgehen i.S.v. etw. als etw./irgendwie überstehen, hinter sich bringen: Er ist aus dem Wettkampf als Sieger hervorgegangen.

SCHLIESSEN VON AUF

schließt - schloß - hat geschlossen schließen·)

NomE PräpE von PräpE auf

Der a.NomE schließt von dem yPräpE auf den ^VräpE *

a nimmt an, daß aus y irgend etwas für χ folgt

NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution PräpE: PräpG von + NG im Dat y: abstraktes Individuum [oft Sachverhalt/Eigenschaft] PräpE: PräpG auf + NG im Akk x: abstraktes Individuum [oft Sachverhalt/Eigenschaft] - Sehr häufig wird das Verb in unpersönlichen Konstruktionen gebraucht: Man kann von A auf Β schließen. Von A läßt sich nicht auf Β schließen. - Wenn in der Belegung für χ oder y Bezeichnungen für konkrete Individuen vorkommen, sind diese als indirekte Charakterisierungen von Sachverhalten bzw. von Eigenschaften der konkreten Individuen zu interpretieren: Er schloß von der Garderobe auf die Besitzerin. — Er Schloß von der Art oder Menge der Garderobe auf den Geschmack oder die finanziellen Verhältnisse der Besitzerin.

werden - Passiv nur unpersönliches Passiv Es ist problematisch, von den Abiturnoten auf den Studienerfolg zu schließen. In seiner gestrigen Rede schloß der Minister vom Rückgang der Zahl der Arbeitslosen auf eine positive Entwicklung der Konjunktur. Von der Art der Grabbeigaben können die Archäologen auf die Bedeutung des Toten schließen. Von einem Rückgang der Kuranträge kann nicht unbedingt auf eine Verbesserung der Volksgesundheit geschlossen werden, weil dafür auch andere Faktoren entscheidend sein können. werden-Passiv von sich auf andere schließen i.S.v. eigene Eigenschaften fälschlicherweise auch bei anderen vermuten: Du solltest nicht von dir auf andere schließen. der Schluß

(1) (2) (3)

siehe schließena Verben des Folgens und der Folgerung [4.6] siehe schließen3 Verben des Folgens und der Folgerung [4.6] etw. schließen i.S.v. etw. zumachen: Schließt bitte die Tiir!

496

and Bed

Verben der Relation und des geistigen Handelns

(4)

etw. schließt irgendwie i.S.v. schließen automatisch.

(5)

etw. schließen i.S.v. e tu. unpassierbar machen: Er hat den Durchgang geschlossen.

(6)

etw. schließt irgendwann i.S.v. die Geschäftszeit wird irgendwann beendet: Die Läden schließen um 18.30 Uhr.

(7)

jmd. schließt etw. irgendwann i.S.v. jmd. beendet die Geschäftszeit irgendwann: Er schließt sein Geschäft über Mittag.

(8)

etw. schließt i.S.v. etw. stellt den Betrieb ein: Wegen der Konkurrenz der Supermärkte mußte das Lebensmittelgeschäft schließen.

(9)

jmd. schließt etw. i.S.v. jmd. stellt den Betrieb bei etw. ein: Das Gesundheitsamt hat das Restaurant wegen mangelnder Hygiene geschlossen.

(10)

etw. irgendwohin schließen i.S.v. etw. irgendwo einschließen, festmachen: Er Schloß die Dokumente in den Tresor. Ich habe das Fahrrad an den Baum geschlossen.

(11)

etw. schließt mit etw. i.S.v. etw. endet mit etw.: Das Buch schließt mit einem Zitat.

(12)

etw. mit etw. schließen i.S.v. etw. mit etw. zum Abschluß bringen: Der Redner Schloß seine Ansprache mit einem Dankeswort.

(13)

Außerdem kann schließen in einigen Fügungen weitere Bedeutungen haben, die weitgehend von der Bedeutung der entsprechenden Nomina abhängen: z.B. einen Vertrag schließen, Freundschaft schließen, eine Ehe schließen.

SCHLIESSEN AUS

etw. geht irgendwie zu: Die Zugtüren

AUF

schließt - Schloß - hat geschlossen SBP

S+P

schließen 2 Der a NomE dem

Belt

NomE

schließt

(aus X auf den y PräpE^ PräpE'

NomE PräpE: PräpG

a nimmt aufgrund seiner Kenntnis von y an, daß χ besteht

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution aus + NG im Dat

SE mit obi. Korr. daraus daß - Satz PräpE: PräpG

(PräpE aus) PräpE auf

auf + NG im Akk

SE mit obi. Korr. darauf daß - Satz

y: Sachverhalt Sachverhalt x: Sachverhalt Sachverhalt

Anm

- Sehr häufig wird das Verb in unpersönlichen Konstruktionen gebraucht: Man kann aus A auf Β schließen. Aus A läßt sich auf Β schließen.

passK

werden - Passiv nur unpersönliches

TextB

Passiv

Von den Prämissen rein logischer Wahrscheinlichkeit ausgehend, müßte man erwarten, aus der bekannten Sachlage der Gegenwart leichter auf die Folgen dieser Ursachen in der Zukunft schließen [...] zu können. (Studium Generale, 12/1966, S. 742)

497

Verben des Folgens und der Folgerung [4.6(2)]

Sollte sich die These des Abbé Bourgeois bewahrheiten, so ließe sie auf einen Urmenschen noch wesentlich höheren Alters schließen. (BdW, 3/1967, S. 178) Aus Gesprächen in den mitteldeutschen Produktionsgenossenschaften wird auf ein reges Interesse geschlossen. (Welt, 3.2.1966, S. 1) werden-Passiv Die Häufung schwarzer Flecken läßt nicht nur auf den Sitz des Tumors schliessen, sondern aus Grad und Geschwindigkeit der Schwärzung kann auch auf die Art des Tumors geschlossen werden. (BdW, 2 / 1 9 6 7 , s . 150) werden-Passiv Aus der bis zum Erlöschen der Färbbarkeit mit einem basischen Farbstoff erforderlichen Konzentration an Wasserstoffionen kann somit auf die am untersuchten Stoff vorkommenden Säuregruppen geschlossen werden. (BdW, 1/1967, S. 38)

werden-Passiv Brenner habe bereits einmal eine Arbeitszeitverkürzung verschoben, was darauf schließen lasse, "daß er mit sich reden läßt". (FAZ, 3.12.1965, S. 1)

PräpSE: dzß-Satz Man kann daraus, daß er sich an der Aktion nicht beteiligt hat, nicht auf ein grundsätzliches Desinteresse schließen. PräpSE: daß-Satz der Schluß

(1)

siehe

schließen^ Verben des Folgens und der Folgerung [4.6] schließen3 Verben des Folgens und der Folgerung [4.6]

(2)

siehe

(3)

e tu. sahließen i.S.v. e tu. zumachen: Schließt bitte die Tür!

(4)

etw. schließt irgendwie i.S.v. e tu. geht irgendwie zu: Die Zugtüren schließen automatisch.

(5)

e tu. schließen i.S.v. e tu. unpassierbar machen: Er hat den Durchgang geschlossen.

(6)

e tu. schließt irgendwann i.S.v. die Geschäftszeit wird irgendwann beendet: Die Läden schließen um 18.30 Uhr.

(7)

jmd. schließt e tu. irgendwann i.S.v. jmd. beendet die Geschäftszeit irgendwann: Er schließt sein Geschäft über Mittag.

(8)

etw. schließt i.S.v. e tu. stellt den Betrieb ein: Wegen der Konkurrenz der Supermärkte mußte das Lebensmittelgeschäft schließen.

(9)

jmd. schließt etw. i.S.v. jmd. stellt den Betrieb bei etw. ein: Das Gesundheitsamt hat das Restaurant wegen mangelnder Hygiene geschlossen.

(10)

etw. irgendwohin schließen i.S.v. etw. irgendwo einschließen, festmachen: Er schloß die Dokumente in den Tresor. Ich habe das Fahrrad an den Baum geschlossen.

(11)

etw. schließt mit etw. i.S.v. mit einem Zitat.

(12)

etw. mit etw. schließen i.S.v. etw. mit etw. zum Abschluß bringen: Der Redner schloß seine Ansprache mit einem Dankeswort.

(13)

Außerdem kann schließen in einigen Fügungen weitere Bedeutungen haben, die weitgehend von der Bedeutung der entsprechenden Nomina abhängen: z.B. einen Vertrag schließen, Freundschaft schließen, eine Ehe schließen.

etw. endet mit etw.: Das Buch schließt

498

Verben der Relation und des geistigen Handelns SCHLIESSEN

AUS

schließt - Schloß - hat geschlossen schließen3

NomE AkkE

Der

schließt den χ a NomE AkkE (aus dem y_ . _). •* PräpE

(PräpE aus)

a nimmt aufgrund seiner Kenntnis von y an, daß χ besteht

NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE

x: Sachverhalt

SE mit fak. Korr. es daß - Satz/u-Fragesatz/ ob - Fragesatz/Hauptsatz PräpE: PräpG

aus + NG im Dat

SE mit obi. Korr. daraus daß - Satz

Sachverhalt

y: Sachverhalt Sachverhalt

- Sehr häufig wird das Verb in unpersönlichen Konstruktionen geb r a u c h t : Man kann aus A den Β sahließen. Β besteht.

Aus A läßt

sich

sahließen3

daß

- Die AkkE wird meist als SE in Form eines daß - S a t z e s oder als PG aktualisiert. werden - P a s s i v

Der χ wird

(von dem a) aus dem y geschlossen.

Aus seinem Verhalten kann kaum etwas geschlossen werden.

werden - P a s s i v

Beobachter schließen aus dieser Bemerkung, daß die beiden Regierungschefs auch auf der geheimen Vormittagssitzung keine feste Tagesordnung vereinbart haben. (FAZ, 5.1.1966, S. 1) AkkSE: daß-Satz Politiker werden daraus schließen [...], daß Erhard nur ein begrenztes Verhältnis und Verständnis für die Macht hat. (Welt, 10.2.1966, S. 1) AkkSE: daß - Satz Kamerlingh Onnes Schloß richtig, daß ein ideal reines Metall am absoluten Nullpunkt elektrisch widerstandslos werden müßte [...]. (BdW, 3/1967, S. 219) AkkSE: daß- Satz Wir können auch schließen, daß die beobachteten Sterne [...] sich im Zustand des Heliumbrennens befinden. (BdW, 2/1967, S. 106) AkkSE: daß - Satz Die Größenordnung schätzte Erasmus Darwin (der Großvater des Charles Darwin) richtig ein, wenn er in seiner "Zoonomia" 1794 - 96 Schloß, daß zur Entwicklung der Gestaltenfülle des Tierreiches Jahrmillionen nötig gewesen seien. (Studium Generale, 12/1966, S. 752) AkkSE: dal3-Satz Aus dem Wortlaut des Kommuniques haben die Beobachter geschlossen, welche Fragen strittig geblieben sind. AkkSE: W-Frag. Aus der Regierungserklärung läßt sich nicht schließen, ob eine Modifizierung der Außenpolitik beabsichtigt ist. AkkSE: ob - Frag. Aus den Worten des Vorstands läßt sich schließen, die Firma könne noch gerettet werden. AkkSE: Hpts. Die Verhandlungsbereitschaft des Kanzlers kann man daraus schließen, daß er den Staatsbesuch abgesagt hat. PräpSE: daß - Satz

Verben des Folgens und der Folgerung [4.6(2)]

499

chluß; erschließen [s. Vorspann]

Worts

der

and Bed

(1)

siehe

schließen1 Verben des Folgens und der Folgerung [4.6]

(2)

siehe

schließen^ Verben des Folgens und der Folgerung [4.6]

(3)

etti), schließen i.S.v. etw. zumachen: Sahließt bitte die Tür!

(4)

etu. eohließt irgendwie i.S.v. etw. geht irgendwie zu: Die Zugtüren schließen automatisch.

(5)

etw. schließen i.S.v. etw. unpassierbar machen: Er hat den Durchgang geeahloseea.

(6)

etw. schließt irgendwann i.S.v. die Geschäftszeit wird irgendwann beendet: Die Läden schließen um 18.SO Uhr.

(7)

jmd. schließt etw. irgendwann i.S.v. jmd. beendet die Geschäftszeit irgendwann: Er schließt sein Geschäft über Mittag.

(8)

etw. schließt i.S.v. etw. stellt den Betrieb ein: Wegen der Konkurrenz der Supermärkte mußte das Lebensmittelgeschäft schließen.

(9)

jmd. schließt etw. i.S.v. ¿md. stellt den Betrieb bei etw. ein: Das Gesundheitsamt hat das Restaurant wegen mangelnder Hygiene geeahloeeen.

(10)

etw. irgendwohin schließen i.S.v. etw. irgendwo einschließen, festmachen: Er echloß die Dokumente in den Tresor. Ich habe das Fahrrad an den Baum geschloeeen.

(11)

etw. schließt mit etw. i.S.v. mit einem Zitat.

(12)

etw. mit etw. schließen i.S.v. etw. mit etw. zum Abechluß bringen: Der Redner Schloß seine Ansprache mit einem Dankeswort.

(13)

Außerdem kann schließen in einigen Fügungen weitere Bedeutungen haben, die weitgehend von der Bedeutung der entsprechenden Nomia abhängen: z.B. einen Vertrag schließen, Freundschaft schließen, eine Ehe schließen.

etw. endet mit etw.: Das Buch schließt

FOLGERN AUS folgert - folgerte - hat gefolgert folgern

' W e fol9ert (aus dem y präpE ).

Der

NomE AkkE (PräpE aus)

den

* 'AkkE

a nimmt aufgrund einer Einschätzung von y an, daß χ besteht

NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE

x: Sachverhalt

SE ohne Korr. daß - Satz/Hauptsatz PräpE: PräpG aus + NG im Dat SE mit obi. Korr. daraus daß - Satz

Sachverhalt y: Sachverhalt Sachverhalt

Verben der Relation und des geistigen Handelns

500

- Die AkkE wird meist als SE in Form eines daß - Satzes oder als PG aktualisiert. - Sehr häufig wird das Verb in unpersönlichen Konstruktionen gebraucht: Daraus läßt sich folgern, daß Β besteht. Daraus kann man folgern, daß Β besteht. werden - Passiv Der χ wird (von dem a) aus dem y gefolgert. Aus dem bisherigen Abschneiden der Mannschaft kann die Notwendigkeit einer Verstärkung gefolgert werden. Werden-Passiv Es liegt nahe, daraus zu folgern, daß ein tiefgekühltes elektrisch supraleitendes Element unterhalb einer bestimmten "Sprungtemperatur" auch suprawärmeleitend wird. (BdW, 1/1967, S. 72) AkkSE: daß -Satz Man könne daraus nur folgern, daß die Kommunisten "Appetit" bekommen hätten und hofften, ihre Ziele durch die Fortsetzung des Krieges zu erreichen. (Welt, 25.1.1966, s. 1) AkkSE: daß-Satz Brandt hatte in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" aus diesem Gutachten gefolgert, daß die öffentlichen Ausgaben auf eine Zuwachsrate von sechs Prozent beschränkt werden, die tariflichen Lohnsteigerungen sich im Rahmen einer 6,5 prozentigen Zuwachsrate bewegen und die Unternehmer sich in ihrer Preispolitik Zurückhaltung auferlegen sollten. (Welt, 7.2.1966, S. 1) AkkSE: daß-Satz Daraus ließ sich unschwer folgern, daß die Toxoplasmen wahrscheinlich gemeinsam mit den Coccidien zu einer Gruppe von Parasiten gehören, die in den Zellen anderer Tiere leben. (BdW, 3/1967, S. 194) AkkSE: daß-Satz Daraus, daß die Bodenfunde deutliche Brandspuren aufweisen, läßt sich unschwer folgern: die Stadt muß durch eine Katastrophe zerstört worden sein. AkkSE: Hpts. PräpSE: daß -Satz die Folgerung; schlußfolgern (1)

[s. Vorspann]

etw. folgern aus etw. [Mathematik] i.S.v. e tu. in einem axiomatischen System aus etw. entwickeln: Der Mathematiker folgert einen Satz aus einem Axiom.

ABLEITEN AUS leitet ab - leitete ab - hat abgeleitet ableiten

NomE AkkE (PräpE aus)

Der a leitet den χ ,, NomE AkkE (aus dem ν . ) ab. PrapE

a nimmt aufgrund einer Einschätzung von y an, daß χ aus y hervorgeht

NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE

x: abstraktes Individuum

SE ohne Korr. daß - Satz/Hauptsatz PräpE: PräpG aus + NG im Dat SE mit obi. Korr. daraus daß - Satz

Sachverhalt y: abstraktes Individuum Sachverhalt

Verben des Folgens und der Folgerung [4.6(2)]

501

- Sehr häufig wird das Verb in unpersönlichen Konstruktionen gebraucht: Β läßt sich aus A ableiten. Aus A kann man Β ableiten. Vierden - Passiv Der χ wird (von dem a) aus dem y abgeleitet. sein - Passiv Der χ ist aus dem y abgeleitet. Es gibt viele und komplexe Vorstellungen, aus denen sich Ursprung und Begründung der afrikanischen Tatauierungssitten ableiten lassen. (BdW, 2/1967, S. 115) Die tatsächlichen Relationen lassen sich jedoch aus dem Vergleich mit der ebenfalls gestiegenen tierischen Produktion ableiten. (Urania, 1/1967, S. 55) Aus diesen ganz einfachen Beispielen kann man bereits das Prinzip ablesen, nach dem aus Entwicklungsrechnungen das Alter von Sternen eines Sternhaufens abgeleitet werden kann. (BdW, 2/1967, S. 107) werden-Passiv In der diachronen Sprachwissenschaft werden viele Wörter aus indogermanischen Wurzeln abgeleitet. werden-Passiv Die These, daß die Grundstimmung der Bundesbürger wieder optimistischer geworden sei, ist aus dem Ergebnis von Meinungsumfragen abgeleitet. sein-Passiv Aus den Diskussionen der letzten Jahre kann man ableiten, daß das Bewußtsein für Probleme der Umweltbelastung deutlich gestiegen ist. AkkSE: daß — Satz Aus den Ergebnissen der Grabungen im Euphrattal in der südöstlichen Türkei haben die Archäologen abgeleitet: die Kultur der Sumerer reichte wesentlich weiter, als man noch vor kurzem angenommen hatte. AkkSE: Hpts. Daraus, daß die Generalprobe mißlungen ist, kann man noch keine Prognosen für die Premiere ableiten. PräpSE: daß -Satz die Ableitung; ableitbar (1)

e tu. ableiten aus etu. [Mathematik] i.S.v. e tu. in einem automatischen System aus etu. entwickeln: y ' muß aus y abgeleitet werden.

(2)

etu. ableiten Sonderrechte

(3)

etu. ableiten von etu. [Grammatik] i.S.v. ein Wort analog zu einem anderen bilden: Häufig kann man Adjektive auf '-bar' von Verben ableiten.

(4)

etu. irgendwohin ableiten i.S.v. etu. in eine andere Richtung lenken: Das Wasser wurde über ein Siel abgeleitet. Der Blitz wurde von der Turmspitze in den Boden abgeleitet.

von etu. von seiner

i.S.v. Herkunft

etu. ab.

begründen mit etw. : Er leitet

seine

502 4.7

Verben der Relation und des geistigen Handelns

Verben des Zielens

4.7(1)

Feldvorspann

Zustandsverben

abzielen Λ auf · hinzielenι aiah richten auf

ZustandeHandlungsverben

abzielen3

Kausativverb

richten

auf · zielena

auf · zielenauf

·

auf

auf

Feldkonstituierung In diesem Feld werden Zustandsverben behandelt, mit denen ausgedrückt werden kann, daß eine einseitig gerichtete Relation zwischen einer Handlung oder deren Resultat (x) und einem - meist abstrakten - Individuum (y) besteht, die so beschaffen ist, daß χ den y als Ziel hat, die Umkehrung der Relation jedoch nicht gilt. Außerdem gehören zu diesem Feld Zustandsverben des geistigen Handelns, mit denen ausgedrückt wird, daß ein handlungsfähiges Individuum (a) die Handlung χ vollbringt und damit y bewußt als Ziel hat. Ob sich für y daraus Konsequenzen ergeben, ist je nach Kontext verschieden. Zuletzt wird hier ein Kausativverb beschrieben, mit dem ausgedrückt wird, daß a bewirkt, daß es dazu kommt, daß χ den y als Ziel hat. Abgrenzung gegen andere Felder: Die hier beschriebenen Zustandsverben werden abgegrenzt von den Verben der Berührung [4.8], bei denen y Bezugspunkt für χ ist, wobei χ immer Auswirkungen auf y hat. Die Handlungs- und Kausativverben sind abzugrenzen von - hier nicht behandelten - Verben des Intendierens wie beabsichtigen, anstreben, vorhaben u.a., mit denen Absichten eines handlungsfähigen Individuums, etwas zu realisieren, ausgedrückt werden können. Feldinterne Gliederung: Das Feld ist unterteilt in die drei Subfeider der einfachen Zustandsverben, der Zustands-Handlungsverben und der Kausativverben. 1. Die Abfolge der Verben im ersten Subfeld richtet sich nach dem Intensitätsgrad der Ausrichtung des χ auf den Zielpunkt y. Zuerst werden abzielenι auf, hinzielenι auf und zielent auf beschrieben, die in dieser Hinsicht direkter sind als sich richten auf. 2. Das zweite Subfeld enthält zwei zu den einfachen Zustandsverben homomyme Handlungsverben, nämlich abzielen2 auf und zielen3 auf,

Verben des Zielens [4.7(1)]

503

die ebenfalls Zustandsverben sind. Das seltene Handlungsverb hinzielenz auf wird im Vorspann angesprochen. 3. Dem Reflexivverb sich richten auf ist das nicht-reflexive Verb richten auf zugeordnet, das als einziges Verb dieses Feldes eine Kausation ausdrückt. Es bildet daher alleine das dritte Subfeld. Verwendungsbedingungen Einen Uberblick über die syntaktischen und semantischen Verwendungsbedingungen gibt die untenstehende Matrix. Auf einige Besonderheiten sei hier hingewiesen: Die hier beschriebenen Verben kommen in erster Linie in Zeitungstexten und in formellen Situationen vor. Sätze mit diesen Verben können die Intentionen von politischem oder gesellschaftlichem Handeln charakterisieren. Infolgedessen wird χ häufig durch Ausdrücke für abstrakte Individuen wie Maßnahmen, Pläne, Bemühungen, Vorschläge, Bemerkungen u.ä. belegt. Es können jedoch auch Ausdrücke in der Belegung vorkommen, die normalerweise konkrete Individuen bezeichnen, sofern sie als Resultat einer Handlung interpretiert werden können: Die Mittelstreckenraketen zielenauf

eine Wiederherstellung

des atomaren Gleichgewichts ab. -* Der Bau der Mittelstreckenraketen zielt Λ auf eine Wiederherstellung des atomaren Gleichgewichts ab. Die Freizeitparks zieleni auf das Unterhaltungsbedürfnis weiter Bevölkerungekreise. — Die Errichtimg von Freizeitparks zielte auf das Unterhaltungsbedürfnis weiter Bevölkerungskreise.

In der Belegung für y stehen bei allen Verben Bezeichnungen für abstrakte Individuen. Bei abzielen ι auf, zielen-i auf und

zielena auf ist

eine Belegung durch Bezeichnungen für Eigenschaften oder Verhaltensweisen von Menschen oder Tieren (bzw. für die gemeinten Menschen oder Tiere selbst) möglich: Sein Beispiel mit der Schnecke zielteι offensichtlich auf Peters Langsamkeit (ab). -* Sein Beispiel mit der Schnecke zielte-,

offensichtlich auf Veter (ab). In diesen Fällen ist das Ziel nicht etwas, was angestrebt wird, sondern etwas, worauf im Gespräch angespielt wird. Verwendungen dieser Art finden sich auch in der Umgangssprache, während die oben beschriebenen eher für die Sprache in den Nachrichtenmedien typisch sind. Im Gegensatz zu den übrigen Verben ist bei richten auf das seinPassiv die häufigste Form der Verwendung: Alle Anstrengungen sind darauf gerichtet3 ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Sowohl

sich richten auf als

auch richten auf werden öfters in Verbindung mit Augenmerk im Sinne von Aufmerksamkeit gebraucht:

Das Augenmerk der Weltöffentlichkeit richtet

sich in diesen Tagen auf die Vorgänge im Kreml. Dabei wird dem Psychiater eine ziemlich radikale Umorientierung abgefordert, da er [... ] sein Augenmerk auf

5 0 4

V e r b e n

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H a n d e l n s

Verben der Aufmerksamkeit [4.11(1)]

563

Die syntaktischen und semantischen Belegungsregeln sind bei den Verben dieses Feldes relativ einheitlich. Auf die Handlung des a wird immer durch eine fakultative AdvE Bezug genommen, die bei eindeutigem Zusammenhang häufig fehlt. Bei achten auf und denken an wird

y durch die Belegung einer obligatorischen PräpE bezeichnet; bei den übrigen Verben steht stattdessen eine AkkE, die ebenfalls obligatorisch ist. Bei bedenken ist y immer ein Sachverhalt, während es bei den übrigen Verben auch andere Individuen oder Substanzen sein können, auf die a seine geistige Aufmerksamkeit richtet. Häufig wird jedoch durch diese ein Sachverhalt indirekt charakterisiert. Wenn y ein Sachverhalt ist, wird die AkkE (bzw. PräpE) öfters als SE in unterschiedlichen Formen aktualisiert: Er hat nicht bedacht, daß seine Frage als Provokation aufgefaßt werden kann. Ich denke nicht daran, ihn deswegen um Erlaubnis zu fragen. Die obenstehende Matrix faßt

die wichtigsten Belegungsregeln zusammen. Sonstige Verben und Ausdrücke Zum Feld der Verben der Aufmerksamkeit gehören auch die Verben bzw. Ausdrücke etw. ins Auge fassen (Das Parlament hat eine Änderung dieses Paragraphen bisher noch nicht ins Auge gefaßt.), etw. erwägen (Nachdem am Vortag die Gewerkschaft der Eisenbahner die Tarife gekündigt hat, erwägt nun auch die Postgewerkschaft die Kündigung.) (Welt, 16.1.1966, S. 1) und jmdn./ etw. in Erwägimg ziehen (Aus der Hessischen Staatskanzlei verlautet dazu, daß mehrere Möglichkeiten in Erwägimg gezogen worden seien, mit denen von der Regierung einer Aussperrung begegnet werden könne.) (nach: FAZ, 15.2.1966,

S. 4) Die Bedeutung dieser Verben und Ausdrücke ist eng verwandt mit denken an und

in Betracht ziehen-\.

Weiterhin stehen zur Verfügung die Ausdrücke achtgeben auf jmdn./etw. und achthaben auf jmdn./etw., die statt

beachtenι und achten auf ver-

wendet werden können: Bei der Überprüfung der Diözesangrenzen sollten die Bischöfe darauf achthaben, daß die demographischen Zusammenfassungen der Bevölkerung möglichst gewahrt bleiben. Die preisbewußte Käuferin sollte stets auf günstige Sonderangebote achtgeben.

Zu diesem Feld können auch die homonymen einfachen Zustandsverben beachten3 und

in Betracht ziehena gerechnet werden. Bei diesen

wird die geistige Handlung eines handlungsfähigen Individuums oder deren Resultat durch die NomE ausgedrückt; infolgedessen fällt die AdvE weg. Auf den Urheber der Handlung kann durch ein Attribut Bezug genommen werden: Die Berichte der Korrespondenten beachten die wirtschaftliche Abhängigkeit des Landes zu wenig. Sein Plan hat wirklich alle Möglichkeiten in Betracht gezogen.

Verben der Relation und des geistigen Handelns

564

4.11(2)

Wortartikel

BEDENKEN bedenkt - bedachte - hat bedacht bedenken

NomE AkkE

Der

aNomE

bedenkt

dem

XAdvE)

den ν ,, . •'AkkE

(AdvE) d i e t g e i s t i g e Aufmerksamkeit von a i s t b e i χ auf y g e richtet

(bei

NomE

g e i s t i g handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE

y: S a c h v e r h a l t Sachverhalt

SE m i t f a k . K o r r . es daß - S a t z / w - F r a g e s a t z / ob - F r a g e s a t z AdvE: AdvG

x: Handlung von a

PräpG bei + NG im Dat - y ist ist.

ein Sachverhalt,

d e r i n d i e Handlung von a e i n b e z o g e n

werden - P a s s i v Der y w i r d

(von dem a )

( b e i dem x )

bedacht.

sein-Passiv Der y i s t

bedacht.

Zohnerer hatte bestimmt noch nicht a l l e Möglichkeiten bedacht. ten, S. 139)

(Boll, Ansich-

Das i s t an sich erstaunlich, wenn man die Bedeutung der Photosynthèse für das irdische Leben bedenkt. (BdW, 3/1967, S. 199) Bedenkt man die unbedeutende Größe dieser Inseln, so fühlt mein sich nur um so mehr über die Zahl ihrer eingeborenen Geschöpfe überrascht. (BdW, 2/1967, S. 136) Die Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht sind bei diesem Vorhaben nicht hinreichend bedacht. sein — P a s s i v Bei der Planung wurde nicht genügend bedacht, welche Auswirkungen der Kanalbau für das Altmühltal hat. werden-Passiv AkkSE: ω - F r a g . Bei den Vorschlägen für die Gemeindereform sollten die Kommissionsmitglieder bedenken, daß technische Schwierigkeiten in Kauf genommen werden müssen, um die Selbstverwaltung zu stärken. AkkSE: d a ß - S a t z Der Verfasser hat ferner nicht bedacht, daß sich Minderwertigkeitsgefühle auch außerhalb von Leistungssituationen entwickeln können. (BdW, 2/1967, S. 92) AkkSE: d a ß - S a t z Das Stadtparlament mußte bedenken, ob es Ausschreitungen dieser Art auch weiterhin hinnehmen w o l l t e . AkkSE: ob - F r a g . zu bedenken lich, wenn verrutschten lich nichts

geben i . S . v . besonders auf etw. hinweisen [ s . Vorspann]: Schließbeide Frauen achgottachgott gesagt hatten und sich verlegen in den Frisuren nestelten, gai Mama zu bedenken: "Ob Oskarchen auch wirkdavon versteht?". (Grass, Blechtrommel, S. 74)

bedenkenswert

Verben der Aufmerksamkeit [4.11(2)]

(1)

565

jmdn. bedenken mit etu. [gehoben] i.S.v. jmdn. beschenken mit etw., jmdm. etw. zuteil werden lassen: Zum Jubiläum wurde er von seinen Mitarbeitern reich mit Geschenken bedacht. Die Abgeordneten bedachten auch seine Rede mit freundlichem Beifall.

BEACHTEN beachtet - beachtete - hat beachtet beachten,

NomE AkkE

Der aj^jjj. beachtet dem x „ „) AdvE

(bei

den v , AkkE

(AdvE)

die »geistige Aufmerksamkeit von a ist bei χ auf y gerichtet, wobei a den y als wichtig ansieht

NomE

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

AkkE

y: [keine Beschränkung]

SE mit fak. Korr. es daß - Satz/u-Fragesatz/ ob - Fragesatz AdvE: AdvG

Sachverhalt

x: Handlung von a

PräpG bei + NG im Dat - y sind Individuen oder Substanzen, die in die Handlung von a einbezogen sind. Häufig charakterisiert y einen Sachverhalt indirekt: Er beachtete bei seinem Gutachten die neuen Daten. -* Er beachtete bei seinem Gutachten, daß neue Daten vorliegen. werden - Passiv Der y wird

(von dem a)

(bei dem x) beachtet.

sein - Passiv Der y ist beachtet. - Das

werden-Passiv

ist ziemlich häufig.

Sie beachteten wohl auch exakt feststellbare historische Gegebenheiten - also in der Zeit zurückliegende Daten -, von denen jedes Kulturgeschehen mit beeinflußt wird. (Studium Generale, 12/1966, S. 740) Auch in den kürzlich erschienenen Arbeiten zu diesem Thema beachtete der Autor die neuartigen Verfahrenstechniken noch nicht. Diese wichtige Entdeckung wurde aber in den folgenden Jahren kaum beachtet. (Urania, 1/1967, s. 81) werden-Passiv Das britische Argument, es sei besser, keine ganz neue Streitmacht aufzustellen, wird in Bonn sichtlich beachtet. (FAZ, 11.12.1965, S. 1) werden- Passiv Beachtet wurden die Horte des sozialistischen Ministers Tremelloni, der sich für ein realistisches und maßvolles Wirtschaftsprogramm einsetzte. (FAZ, 12.1.1966, s. 1) werden-Passiv Auch im neuesten Wahlprogramm der Partei ist dieser Gesichtspunkt noch immer nicht beachtet. sein-Passiv Bei der Mieterhöhung hat man nicht beachtet, daß die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden müssen. AkkSE: daß - Satz

566

Verben der Relation und des geistigen Handelns

Der Historiker hatte dabei zu beachten, welche Faktoren bei der Bildung der verschiedenen Staatswesen in gleicher Welse von Bedeutung gewesen waren.

AkkSE: ω-Frag. - Einige der Beispiele können je nach Kontext auch als Belegungen für beachten^ Verben der Orientierung [4.10] interpretiert werden, wenn angenommen werden kann, daß χ durch y auch bestimmt wird. WortB

die Beachtung; beachtlich, beachtenswert

and Bed

(1) (2) (3) (4)

siehe

beachten2 Verben der Aufmerksamkeit [4.11 Vorspann]

siehe beachten^ Verben der Orientierung [4.10] siehe beachten^ Verben der Orientierung [4.10] jmdn./etu. beachten i.S.v. die sinnliche Aufmerkaamkeit richten auf ¿mdn./etw.: Ohne den Hund zu beachten, lief eie einfach weiter.

ACHTEN AUF achtet - achtete - hat geachtet achten

NomE PräpE auf (AdvE) die »geistige Aufmerksamkeit von a ist bei χ auf y gerichtet, wobei a den y als wichtig ansieht

Der ^omE achtet (bei dem x„, ) auf den y_PrapE . AdvE

NomE PräpE: PräpG auf + NG im Akk SE mit obi. Korr. darauf daß - Satz/Infinitivsatz mit zu/ w - Fragesatz/ob-Fragesatz AdvE: AdvG

a: geistig handlungsfähiges Individuum/Institution ys [keine Beschränkung] Sachverhalt

x: Handlung von a

PräpG bei + NG im Dat - y sind Individuen oder Substanzen, die in die Handlung von a einbezogen sind. Manchmal charakterisiert y einen Sachverhalt indirekt: Du mußt bei der Planung auf die Nebenkosten achten. -* Du mußt bei der Planung darauf achten, daß Nebenkosten auftreten können. werden - Passiv nur unpersönliches Passiv sein- Passiv Es ist auf den y geachtet. Achte auf neue Angebote, neue Ideen.

(Bild, 4.1.1967, S. 4)

Achte in diesem Lebensjahr stets gut auf deine Finanzlage. S. 4)

(Bild, 19.1.1967,

Kaum achtete Oskar auf seinen Erfolg, ließ die Straßenbahn kreischen und bremsen, ließ die Leute aussteigen, schimpfen und wieder einsteigen [...]. (Grass, Ble chtromme1, S. 300)

567

Verben der Aufmerksamkeit [4.11(2)]

Auf eine kostengünstige Lösung war zunächst kaum geachtet.

sein -Passiv

Es wird in dieser Studie viel zu wenig darauf geachtet, welche Berufsgruppen davon besonders stark betroffen sind. werden- Passiv PräpSE: u-Frag. Beim Wiederholen des Versuches achte man darauf, von den angegebenen Größenverhältnissen nicht abzuweichen. (nach: BdW, 2/1967, S. 96) PräpSE: Infs. mit zu Nach diesem Dekret werden die Bischöfe angewiesen, mit Umsicht die Diözesangrenzen zu überprüfen, wobei darauf zu achten sei, daß unter anderem demographische Zusammenfassungen der Bevölkerung möglichst gewahrt bleiben. (FAZ, 4.2.1966, S. 1) PräpSE: daß-Satz Während dieser Untersuchungen achteten sie vor allem auch darauf, ob vergleichbare Formen in den weit voneinander entfernten Fundstellen vorkommen. PräpSE: oZj-Frag. (1)

siehe

(2)

jmdn./etw. achten i.S.v. jmdn./etu. hoch einschätzen: Der Mitarbeiter wurde von den Kollegen sehr geachtet.

(3)

achten auf ¿mdn./etw. i.S.v. aufpassen auf jmdn./etw. : Er hatte mich darum gebeten, auf seinen kleinen Bruder Hermann zu achten.

(4)

achten auf jmdn./etw. i.S.v. die sinnliche Aufmerksamkeit richten auf jmdn./etw.: Ich achtete weniger auf die Haarfarbe, sondern auf die Beine, die Füße, sofern sie entblößt waren, vor allem auf die Hände und die Lippen. (Frisch, Homo Faber, S. 96)

(5)

achten ccuf e tu. i.S.v. etw. befolgen, einhalten: Ohne auf die Reihenfolge zu achten, drängte er sich nach vorn.

achten

Verben der Orientierung

[4.10 Vorspann]

DENKEN AN denkt - dachte - hat gedacht denken

NomE PräpE an

Der a. denkt (bei NomE dem X an den ν AdvEJ PräpE NomE

(AdvE)

a bedenkt y, wobei y in einbezogen werden kann

geistig handlungsfähiges Individuum/Institution

PräpE: PräpG

an + NG im Akk

SE mit obi. Korr. daran daß - Satz/Infinitivsatz mit ζ AdvE: AdvG

y: [keine Beschränkung] Sachverhalt x: geplante Handlung von a

PräpG bei + NG im Dat für + NG im Akk - y sind Individuen oder Substanzen, die in die geplante Handlung von a einbezogen werden können. Häufig charakterisiert y einen Sachverhalt indirekt: Für den Urlaub denken wir an ein Ferienhaus. — Für den Urlaub denken wir daran, ein Ferienhaus zu mieten.

568

Verben der Relation und des geistigen Handelns werden - Passiv nur unpersönliches Passiv sein - Passiv Es ist an den y gedacht. Fest steht zwar, daß bei einer Wahl Erhards zum Vorsitzenden die Position des ersten Stellvertreters von einem katholischen Mitglied der Partei besetzt werden soll, aber anscheinend denkt Erhard dabei nicht an den Fraktionsvorsitzenden. (FAZ, 10.2.1966, S. 1) Um hier einen Ausgleich für Bund und Länder zu schaffen, denken die Sachverständigen offensichtlich an eine höhere Umsatzsteuer im Zusammenhang mit der Umwandlung dieser Steuer in eine Mehrwertsteuer. (FAZ, 11.2.1966, S. 4) Wir verstanden uns sofort, ohne an Heiraten zu denken. Faber, S. 55)

(nach: Frisch, Homo

Dabei wurde insbesondere ein eine höhere Beteiligung der Gemeinden an der Mineralölsteuer des Bundes gedacht. (nach: FAZ, 8.12.1965, S. 1) werden-Passiv Politisch aber sei 1960, als der Wissenschaftsrat seine Empfehlungen formulierte, von beiden Seiten daran gedacht gewesen, daß der Bund die Hälfte trage. (FAZ, 11.2.1966, s. 4) sein-Passiv PräpSE: daß-Satz Schmücker machte klar, daß dabei keineswegs daran gedacht sei, die Tarifautonomie [...] in Frage zu stellen. (FAZ, 1.12.1965, S. 4) sein-Passiv PräpSE: Infs. mit su Ich dachte nie darein, ihn zu verlassen.

(Bild, 16.1.1967, S. 8) PräpSE: Infs. mit zw

der Gedanke; denkbar (1)

denken

(2)

jmd. denkt Er denkt

i.S.v. uberlegen:

Erst

denken}

irgendwie i.S.v. jmd. ist aufrichtig.

denken

i.S.v. e tu.

dam in einer

annehmen, glauben:

handeln. bestimmten loh denke,

Weise

gesinnt:

es wird

gelingen

(3)

etu.

(4)

jmd. denkt irgendwie über jmdn./etw., eine bestimmte Meinung von jmdm./etw.:

(5)

denken an jmdn./etw. i.S.v. jmdn./etw. im Kopf haben: loh dachte noch an Hanna und ihren jetzigen Zustand.

von jmdm./etw. i.S.v. jmd. hat Er denkt sohlecht über/von Hans.

IN BETRACHT ZIEHEN zieht in Betracht - zog in Betracht - hat in Betracht gezogen in Betracht ziehen·!

Der

« w

den y. AkkE

zieht

( b e id e m

in Betracht.

NomE AkkE (AdvE) a bedenkt y, wobei y in χ einbezogen werden kann [gehoben, formell]

nur

569

Verben der Aufmerksamkeit [ 4 . 1 1 ( 2 ) ] NomE

a:

AkkE

y:

AdvG

[keine

Beschränkung]

Sachverhalt

SE m i t f a k . K o r r . es daß - S a t z / I n f i n i t i v s a t z m i t zu/ w - F r a g e s a t z /ob - F r a g e s a t z AdvE:

g e i s t i g handlungsfähiges Individuum/Institution

x:

g e p l a n t e Handlung v o n a

PräpG bei + NG im Dat für + NG im Akk -

y sind I n d i v i d u e n oder Substanzen, d i e in d i e g e p l a n t e von a e i n b e z o g e n werden können. H ä u f i g c h a r a k t e r i s i e r t S a c h v e r h a l t i n d i r e k t : Für die Beförderung ziehen wir auch Sie tracht. Für die Beförderung ziehen wir in Betracht, auch Sie zu sichtigen. In der AdvE-Position s t e h t lichkeiten in Betracht ziehen.

häufig

dabei:

Handlung y einen in Beberück-

Wir müssen dabei alle

Mög-

werden - P a s s i v Der y w i r d

( v o n dem a )

( b e i dem x )

in Betracht

gezogen.

sein - P a s s i v Der y i s t -

Das

in Betracht

werden-Passiv

ist

gezogen. häufig.

Seine Leistungen in den naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächern ziehe ich in diesem Gutachten für ein Gesamturteil auch in Betracht. Ein militärischer Einsatz könne dabei nicht in Betracht gezogen werden. (FAZ, 13.1.1966, S. 1) werden-Passiv Außerdem wird dabei nur vom Kleinkind gesprochen, das Säuglingsalter also o f f e n s i c h t l i c h nicht in Betracht gezogen. (BdW, 2/1967, S. 92) werden-Passiv Aber welches andere Ministerium s o l l Fanfani übertragen werden und wird von ihm in Betracht gezogen. (FAZ, 17.2.1966, s. 1) werden-Passiv In der anschließenden Debatte war dabei in keiner Weise in Betracht gezogen worden, daß dieser Beschluß notwendigerweise zu Schwierigkeiten mit einigen NATO-Partnern führen müßte. w e r d e n - P a s s i v AkkSE: daß- S a t z Für eine spürbare Entlastung des Etats war von den Abgeordneten gegen Ende der Sitzung sogar in Betracht gezogen worden, das Schauspielensemble bei den Städtischen Bühnen aufzulösen. werden-Passiv AkkSE: I n f s . m i t zu In seinen Ausführungen war nicht in Betracht gezogen, ob der Vertragsabschluß in der gegenwärtigen Situation überhaupt sinnvoll sein kann. sein - P a s s i v AkkSE: o i - F r a g . and Bed

(1)

siehe

in Betracht

ziehenx

Verben der Aufmerksamkeit [4.11 Vorspann]

570 4.12

Verben der Relation und des geistigen Handelns

Verben des Außerachtlassens

4.12(1}

Feldvorspann

Zustands verben

Übersehen · außer acht lassen ι · vernachlässigen ι

Kausative Handlungsverben

ausschließen^ · verzichten auf · absehen von · ausklammern·)

Feldkonstituierung Die hier behandelten Verben gehören zu den Verben des geistigen Handelns. Mit den Zustandsverben läßt sich ausdrücken, daß die geistige Aufmerksamkeit eines handlungsfähigen Individuums (a) bei einer Handlung oder deren Resultat (x) aus irgendwelchen Gründen nicht auf eine bestimmte Entität (y) gerichtet ist. Zu diesem Feld gehören auch kausative Handlungsverben, mit denen ausgedrückt wird, daß a absichtlich y nicht in χ einbezieht, obwohl es in χ einbezogen werden könnte. Abgrenzung gegen andere Felder: Die Verben dieses Feldes sind Antonyme zu den Verben der Aufmerksamkeit [4.12] (beachten, in Betracht ziehen) und zu den Verben der geistigen Beschäftigung [4.9] {sich beschäftigen mit, behandeln). Die Verben ausschließen und ausklammem sind verwandt mit Verben des Unterscheidens, die bei den Verben des Strukturierens [4.3] behandelt werden (abgrenzen, ausgrenzen). Die Verben übersehen und außer acht lassen sind als Verben des geistigen Außerachtlassens abzugrenzen von Verben der rein optischen Wahrnehmung, die in diesem Wörterbuch nicht behandelt werden. Feldinterne Gliederung: Die Verben dieses Feldes gliedern sich in die beiden Subfelder der Zustandsverben und der kausativen Handlungsverben: 1. Zuerst werden die Zustandsverben übersehen, außer acht lassenι und vernachlässigenι beschrieben. Mit Übersehen wird immer ein unbeabsichtigter Zustand bezeichnet, während die beiden anderen Verben auch handlungsbezeichnend verwendet werden können. 2. Das zweite Subfeld umfaßt die kausativen Handlungsverben ausschließen! , verzichten auf, absehen von und ausklammern ·\. Während bei den drei ersten Verben etwas auf Dauer nicht in eine Handlung einbezogen wird, ist dies bei ausklammern-, nur vorübergehend der Fall. Die Bedeutung einiger Verben wird unter Bezugnahme auf die Paraphrase von

richten auf aus dem Feld der Verben des Zielens [4.7]

Verben des Außerachtlassens [4.12(1)]

sowie

einbeziehen

571

aus dem Feld der Verben des Strukturierens [4.3]

erklärt. Verwendungsbedingungen Einen Oberblick über die syntaktischen und semantischen Verwendungsmöglichkeiten gibt die untenstehende Matrix. Auf einige Besonderheiten sei hier hingewiesen: 1. Das zuerst behandelte Verb übersehen ist das einzige Verb des Feldes, mit dem ausschließlich ein unabsichtliches geistiges Nichtbeachten von y beim Vollzug der Handlung χ bezeichnet wird. Bei den folgenden Verben außer acht laeeenι und vernachlässigen ι kann das Nichtbeachten des y sowohl absichtlich als auch unabsichtlich erfolgen. Bei den Verben des zweiten Subfeldes ist das Nichtbeachten von y in dem Handlungszusammenhang von a beabsichtigt. Vernachlässige^ ist das einzige Verb des Feldes, durch das kein völliges Außerachtlassen des y ausgedrückt wird. Zwar richtet a seine geistige Aufmerksamkeit auf y, aber er tut es in ungenügender oder unangemessener Heise. Dieser wertende Gesichtspunkt findet sich innerhalb dieses Feldes nur bei diesem Verb. 2. Die drei anschließend behandelten Verben ausschließen1r verzichten auf und absehen von gehören inhaltlich eng zusammen. Mit ihnen bezeichnet man jeweils einen endgültigen Ausschluß: a wird y definitiv nicht in seine Handlung χ oder deren Resultat einbeziehen. Inhaltliche Gründe sprechen bei a dafür, daß y überhaupt nicht mehr als zum Gesamtsachverhalt zugehörig angesehen wird. Das Verb verzichten auf schließt das Bewußtsein des Sprechers ein, daß die Berücksichtigung des y bei χ hätte sinnvoll oder sogar notwendig sein können. Im Unterschied zu diesen drei Verben kann man mit ausklarmiern·, einen eher vorläufigen bzw. noch nicht endgültigen Ausschluß aus χ bezeichnen. Weniger aus inhaltlichen Gründen, wie bei den drei vorausgegangenen Verben, als aus praktischen Gründen wird von einer Einbeziehung des y in den Gesamtsachverhalt abgesehen: a wird y vorerst nicht in seine Überlegungen einbeziehen. Der vorläufigen Ausklammerung kann sich die endgültige Ausschließung anschließen (der umgekehrte Weg ist unsinnig); das erst einmal Ausgeklammerte kann aber später durchaus wieder in die Überlegungen mit einbezogen werden. Ein Gesichtspunkt, der aus den Überlegungen ausgeklammert worden ist, kann im weiteren noch berücksichtigt werden; einer, der ausgeschlossen worden ist, wohl kaum. Das Ausgeklammerte ist und bleibt Teil des Ganzen, das Ausgeschlossene (bzw. das, worauf

Verben der Relation und des geistigen Handelns

572

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M . bitten [5.(4)] verwenden und so die Art des Sprechaktes verschleiern. Auf spezielle Verwendungsbedingungen wird in den Vorspanntexten zu den beiden Subfeldern [5.(2) und 5.(4)] eingegangen.

623

Verben des Handlungsspielraums [5.(2)]

5.(2)

Vorspann zum Subfeld 1s Zustandsverben

Verwendungsbedingungen 1. Die erste Verbgruppe im Subfeld der Zustandsverben umfaßt die Verben, mit denen ausgedrückt wird, daß das Ausführen oder Unterlassen des h eine Option ist. Die erste Subgruppe besteht aus den Verben

können·,, dürfen und

befugt sein. Können·,

ist das allgemeinste

Verb dieser Subgruppe, weil es sowohl verwendet wird, wenn die Option uneingeschränkt gilt {Nach Ludwigehafen kann man mit der Bahn oder

dem Bus fahren. ), als auch wenn sie nur in einem bestimmten Kontext Κ gilt, der durch den Standpunkt irgendeiner Instanz, oft durch den des Sprechers, determiniert ist: Onkel Bernhard hat gesagt, du könnet aein Fahrrad benutzen.

Bei dürfen gilt die Option immer im Kontext K, der durch den Standpunkt einer Instanz bestimmt ist: Du darfst mein Fahrrad nehmen. In institutionellen Kontexten wird befugt sein verwendet, wodurch ausgedrückt wird, daß jemand durch eine Vorschrift, ein Gesetz, eine offizielle Anordnung o.ä. bestimmte Handlungen vollziehen darf: Oer Standesbeamte ist befugt, Eheschließungen vorzunehmen.

Die zweite Subgruppe besteht aus den Verben erlaubeni, gestatten·, und zulasseni. Mit diesen wird ausgedrückt, daß die Option für χ in einem Kontext Κ besteht, der durch ein abstraktes Individuum (y), insbesondere durch einen Sachverhalt, bestimmt ist: Die Einführung des metrischen Systeme in Großbritannien wird eine fortschreitende internationale Standardisierung von Industrieprodukten erlauben/geetatten/zulaseen.

Geetattenι ist im Gegensatz zu den beiden anderen Verben stilistisch als gehoben markiert. Bei erlauben·, und geetatten·, wird auf den χ mit einer fakultativen DatE Bezug genommen, während bei zulassen·, eine solche Ergänzungsstelle im Satzbauplan nicht vorkommt. Man kann daher bei diesem Verb den χ nur mit Hilfe eines Attributs in der AkkE charakterisieren: Die hereinbrechende Dunkelheit ließ keine weiteren Suchaktionen der Rettungsmannschaften mehr zu.

2. Die zweite Verbgruppe dieses Subfeldes umfaßt die Verben, mit denen ausgedrückt wird, daß das Ausführen des h für χ eine Obligation ist. Die erste Subgruppe besteht aus den Verben müssen und sollen, deren s emanti s che Beziehungen denen von können·, und dürfen aus der ersten Verbgruppe entsprechen. Mit müssen wird entweder ausgedrückt, daß eine Obligation uneingeschränkt gilt (Um zum Südpol zu können, muß man die Antarktis durchqueren. ) oder daß sie nur

in einem Kontext Κ gilt, der durch den Standpunkt einer Instanz, die oft mit dem Sprecher identisch ist, determiniert ist: Onkel Bernhard meint, du mußt diese Arbeit noch heute erledigen.

624

Verben des Handlungsspielraums

Bei sollen gilt die Obligation immer im Kontext K, der durch den Standpunkt einer Instanz determiniert ist: Du sollst diese Arbeit noch heute erledigen. Den Verben

müssen und sollen sowie

kermes

und dürfen ist ge-

meinsam, daß die AkkE meist in Form eines Infinitivsatzes ohne zu ausgedrückt wird, öfters ist dieser auf eine Infinitivform reduziert: Er muß/soll/kann/darf können. Andererseits kann aber auch diese Verbform fehlen, wenn durch die Belegung einer Adverbialgruppe nahegelegt ist, daß ein Bewegungsverb sinngemäß zu ergänzen ist: Der Student muß/soll,/kann/darf nach Hause (fahren/gehen/...).

Die zweite Subgruppe besteht aus den Verben befehlen·,, fordern·, und erfordern. Mit diesen wird ausgedrückt, daß die Obligation für χ in einem Kontext Κ besteht, eine Handlung auszuführen. Κ ist dabei durch ein abstraktes Individuum (y), insbesondere durch einen Sachverhalt bestimmt: Sein Gewissen befahl dem Abgeordneten, gegen die Gesetzesvorlage zu stürmen. Bei

befehlen-,

wird auf den χ mit einer fa-

kultativen DatE Bezug genommen, während bei fordern·, und erfordern (wie bei zulassen·,) der χ nur mit einem Attribut in der AkkE charakterisiert werden kann: Die neu eingetretene Situation fordert/erfordert schnelle Entschlüsse der Regierung.

3. Die dritte Verbgruppe dieses Subfeldes wird durch die Verben gebildet, mit denen ausgedrückt wird, daß das Unterlassen des h eine Obligation ist. Mit der Verwendung von sich verbieten wird ausgedrückt, daß die Obligation uneingeschränkt gilt: Ein so widersprüchlicher Vorschlag verbietet sich doch! Dieses Verb weist die Beson-

derheit auf, daß in seiner spezifischen Umgebung weder der Kontext Κ noch das betroffene Individuum χ explizit erwähnt werden muß. Das Verb verbietenι repräsentiert die semantische Struktur der Verben der jeweils zweiten Subgruppe, bei denen auf ein abstraktes Individuum (y) Bezug genommen wird, durch das der Kontext K, in dem die Obligation gilt, bestimmt ist: Die Schweigepflicht verbietet dem Arzt, einem Dritten Auskünfte über die Art einer Erkrankung zu geben. Die

nachfolgende Matrix gibt einen Uberblick über die wichtigsten syntaktischen Belegungsregeln bei den Verben des ersten Subfeldes:

Verben

des

Handlungsspielraums

625

[ 5 . ( 2 ) ]

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3 Ό

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CN handlungsf. Indiv./ Institution handlungsf. Indiv./ Institution handlungsf. Indiv./ Institution/ Zeichenträger

NomE

NomE

NomE

informieren3

l•Qü 6

'S0 •u C 1 §

(von)

benachrichtigen

I

(von)

Mensch/ Institution

Mensch/ Öffentlichkeit/ Institution

AkkE

AkkE

Mensch/ Öffentlichkeit/ Institution

AkkE

Mensch/ Institution

handlungsf. Indiv./ Institution

NomE

c § •H —

unterrichten ι über

Uο υ AkkE

handlungsf. Indiv./ Institution

NomE

η S •u s

S 12 Mensch/ Öffentlichkeit/ Institution

(AkkE) Mensch/ Öffentlichkeit/ Institution

handlungsf. Indiv./ Institution/ Zeichenträger

NomE

η §

AkkE

x: derjenige, der etw. erfährt

a: derjenige, der etw. äußert

daß-Satz/w-Trag.

Sachverhalt

Sachverhalt dajS-Satz/ w-Frag./Hpts.

Sachverhalt daß-Satz/Hpts. (PräpE/ Ereignis PräpSE): da/3-Satz/Hpts.

PräpE/ PräpSE:

(PräpE/ Sachverhalt PräpSE): daj3-Satz/Hpts.

PräpE/ PräpSE:

PräpE/ PräpSE :

[keine Beschränkung] PräpSE) : daß-Satz/ w-Frag./oib-Frag.

(PräpE/

ζ : Information

Zeichenträger daß-Satz

(AdvE/ Zeichenträger (AdvSE) : dajS-Satz

(AdvE/ AdvSE):

(AdvE/ Zeichenträger (AdvSE): da5-Satz

k: Mittel, dessen sich a bedient

Verben des M i t t e i l e n s [ 6 . 1 ( 1 ) ] 671

672

Verben des sprachlichen Ausdrucks

von denen der Sprecher annimmt, daß die oben genannten Bedingungen zutreffen. Während beim performativen Gebrauch eine Präferenz für die Wahl von Verben des ersten Subfeldes besteht (Ich muß Ihnen leider mitteilen^j daß Ihr Sohn verunglückt ist. ), wird beim referierenden Gebrauch eher ein Verb des zweiten Subfeldes verwendet: loh habe die Eltern von dem JJnfall informiert3. Mitteilen2, meldenbekanntmachen·}, bekanntgeben werden außerdem bevorzugt, wenn der a stärker an der Übermittlung der Information interessiert oder dem χ in einer Hierarchie übergeordnet ist: Der Vorstand hat allen Bewerbern mitgeteiltdaß sie noch weitere Unterlagen einreichen müssen. Wenn der a dem χ untergeordnet ist oder a direkt beauftragt wurde, die Information ζ dem χ zur Kenntnis zu bringen, werden eher die Verben informieren2, unterriahten^, benachrichtigen und andere Verben des zweiten Subfeldes verwendet: Er hat den Vorstand davon informiert^/unterrichtete/benachrichtigt, daß die gewünschten Unterlagen jetzt vorliegen. Daraus ergibt sich auch, daß bei Verwendung von Verben des ersten Subfeldes meist die Information selbst im Vordergrund steht, während es bei den Verben des zweiten Subfeldes in der Regel besonders wichtig ist, daß die Information zum Adressaten gelangt. Das Verb melden?. wird bevorzugt im Zusammenhang mit Nachrichtenmedien verwendet: Presse und Rundfunk meldetendaß inzwischen drei Beamte verhaftet worden seien. Dagegen ist die Verwendung von melden1 typisch im militärischen Kontext für das Mitteilen durch untergeordnete an übergeordnete Dienstgrade bzw. Dienststellen: Der Gefreite meldete^ dem Hauptmann, daß der Befehl ausgeführt sei. Außerdem kommt es in anderen offiziellen Situationen, z.B. im Verkehr mit Behörden und Dienststellen vor: Haben Sie den Unfall schon gemeldete? Im Gegensatz zu mitteilen1, mitteilen2 und übermitteln, wird bei melden1 und melden^ das Mittel k, dessen sich a bedient, normalerweise nicht spezifiziert. Bei den Verben mitteilen2, melden2, bekanntmachenund bekanntgeben handelt es sich immer um öffentliche Verlautbarungen des a, deren Adressat eine nicht spezifizierte öffentlichkeit ist. Daher wird der χ meist nicht genannt (bei melden2 kann der χ nicht genannt werden). Der χ kann jedoch dann spezifiziert werden, wenn die Mitteilung zwar allgemein zugänglich ist, von dem Sachverhalt ζ aber nur ein eingeschränktes Kollektiv von Menschen (im Grenzfall ein Mensch) oder eine bestimmte Institution speziell betroffen ist: Der Flurbereinigungsplan mit den Nachträgen I und III wurde den Beteiligten gemäß § 59 Abs. 1 FlurbG bekanntgegeben. (MM, 28./29 .8.1982, S. 27)

Verben des Mitteilens

[6.1(1)]

673

Bei den Verben des ersten Subfeldes wird der χ immer mit einer fakultativen DatE und ζ immer mit einer obligatorischen AkkE ausgedrückt. Demgegenüber nimmt bei den Verben des zweiten Subfeldes die meist obligatorische AkkE auf den χ und die - teils obligatorische, teils fakultative - PräpE auf den ζ Bezug. Das Mittel k wird nur bei mitteilen1, übermitteln, mitteilen*, informieren ι, informieren* und benachrichtigen durch eine fakultative AdvE spezifiziert. Charakteristisch für diese Verben ist, daß ζ sehr oft mit einer SE ausgedrückt wird, und zwar sowohl mit einer AkkSE als auch mit einer PräpSE in verschiedenen SE-Formen, wobei der daß-Satz immer relativ oft vorkommt. Auf k wird manchmal mit einem

daß- Satz, der

eine kommunikative Handlung von a ausdrückt, Bezug genommen. Die vorstehende Matrix faßt die wichtigsten Belegungsregeln für die Verben dieses Feldes zusammen. Sonstige Verben und Ausdrücke In der gleichen Bedeutung, die für die Verben dieses Feldes angesetzt wird, können in nicht-formellen Situationen verschiedene allgemeinere Kommunikationsverben verwendet werden. Dazu gehören vor allem sagen (Iah wollte Ihnen noch sagen, daß ich morgen etwas später korrne, weil ich zum Arzt muß.) und erzählen: Habe ich Ihnen schon erzählt, daß wir im Herbst umziehen? Wenn die Information persönliche Belange betrifft und als vertraulich einzustufen ist, kann jmdm. etw. anvertrauen verwendet werden: Sie hat ihm anvertraut3 daß sie ein Kind erwartet. Handelt es sich um sehr vertrauliche oder geheime Informationen, von denen der Empfänger keine Kenntnis erhalten soll, wird jmdn./an jmdn. etw. verraten bevorzugt: Er soll der Konkurrenz/an die Konkurrenz Betriebsgeheimnisse verraten haben. Dieses Verb kann auch in ironischem Sinne verwendet werden:

Können Sie mir vielleicht verraten, was der Uneinn hier soll? Für

das Weitergeben von vorwiegend persönlichen Informationen kann auch jmdn. etw. wissen lassen verwendet werden: Unser Untermieter hat uns wissen lassen3 daß er sich nach einer größeren Wohnung umsieht. Wenn der Adressat der Information die Öffentlichkeit ist und der Sprecher als autorisierter Vertreter einer Institution auftritt, wird statt

bekanntgeben und bekanntmachen-i

lungen im juristischen Kontext hat gestern das Urteil verkündet.

bei offiziellen Mittei-

etw. verkünden gebraucht: Das Gericht Das Verb kann auch in besonders feier-

lichen Situationen verwendet werden, insbesondere im kirchlichen Bereich: Ich verkünde euch eine große Freude. Etw. proklamieren

ist das

spezifische Verb bei staatlichen Hoheitsakten: Viele ehemalige Kolonialgebiete haben ihre Unabhängigkeit proklamiert. Bei amtlichen Mittei-

674

Verben des sprachlichen Ausdrucks e tu.

lungen kann auch

verlautbaren

meist im werden-Passiv nooh nichts

verlautbart.

[gehoben] gebraucht werden, das

vorkommt: Uber den Stand

der Untersuchungen

etw.

men, auch bei privaten Mitteilungen, die selteneren Verben kundgeben

[gehoben] und

jmdm. etw.

kundj den könne er nooh verstehen. hat er uns seine

wurde

(DUDEN-GWB 6, S. 2759) Im gleichen Sinne komkundtun

vor: Den Sahüpfer,

so gibt

Meinung nooh nicht

er

Bisher

(Thielicke, Ich glaube, S. 53) kundgetan.

In besonders formellen Situationen, auch im privaten Bereich, kann mitteilenι

ersetzt werden durch Konstruktionen des Typs abstrak-

tes Nomen + Verb, nämlich jmdm. Mitteilung Kenntnis teilung Kenntnis

geben von etw. : Wir müssen Ihnen

-machen von etw.

leider

vom Ableben

machen. Hat man Ihnen von der Entscheidung gegeben?

Das Verb melden^

die formelleren Gefüge erstatten

Über Ihren

Meldung

Ihrer

Mutter

Antrag

Mit-

schon

kann im militärischen Kontext durch

jmdm. Meldung machen von etw.

von etw. ersetzt werden: Der Unteroffizier

von dem Vorfall

jmdm.

und

und

jmdm. Meldung

muß seinem

Vorgesetzten

machen/erstatten.

In sehr formellen Situationen im öffentlichen wie privaten Bereich, kann anstelle von informierena setzen

von etw.

verwendet werden: Wir möchten Sie

lobung in Kenntnis verständigen

setzen.

gebraucht:

von dem Einbruch die/eine

Wie

Information

unterrichten3

jmdn. in

hiermit

Kenntnis

von unserer

wird auch jmdn.

Die Nachbarn haben den abwesenden

verständigt.

ment nur vorläufige

6.1(2)

der Ausdruck

(von

Wohnungsbesitzer

Bei sachbezogenen Fakten kann auch

geben Uber etw. Informationen

Veretw.) jmdm.

gebraucht werden: Ich kann Ihnen im Mo-

über den Ausgang

der Verhandlungen

geben.

Wortartikel

MÍ H E I L E N teilt mit - teilte mit - hat mitgeteilt mitteilen,

Der

a NomE den ζ AkkE

NomE AkkE

( d e m W (mit dem k.^, „) mit. AdvE

t e l l t

(DatE)

(AdvE)

a tbewirkt tabsichtlich durch das Äußern von k, daß χ den ζ erfährt [gehoben]

Verben des M i t t e i l e n s NomE

a:

AkkE

ζ:

SE m i t f a k . K o r r . es daß - S a t z / w - F r a g e s a t z / ob - F r a g e s a t z / H a u p t s a t z / D i r e k t e Rede x: AdvG

k:

P r ä p G dureh/per/über + NG im Akk auf/in/mit... + NG im D a t mittels + NG im Gen SE m i t o b i . K o r r . damit daß - S a t z

675

handlungsfähiges Institution

Individuum/

Sachverhalt Sachverhalt

DatE AdvE:

[6.1(2)]

dadurch/

- Die I n f o r m a t i o n über ζ g i l t

als

Mensch/Institution Zeichenträger [normalerweise Sprachzeichenträger]

kommunikative Handlung von a wahr.

- D i e D a t E k a n n n u r w e g g e l a s s e n w e r d e n , wenn χ a u s dem T e x t a u s dem S i t u a t i o n s z u s a m m e n h a n g e r s c h l o s s e n w e r d e n k a n n . - k s p e z i f i z i e r t das M i t t e l , brieflich mitgeteilt.

bzw.

d e s s e n s i c h a b e d i e n t : loh habe ihm das

werden - P a s s i v Der ζ w i r d (dem x ) teilt. sein

(von d e m / d u r c h d e n a )

( m i t dem k )

mitge-

-Passiv Der ζ i s t

mitgeteilt.

bekommen- P a s s i v D e r χ bekommt d e n ζ ( v o n d e m / d u r c h d e n a ) teilt.

( m i t dem k)

mitge-

Norbert h a t t e ihnen l ä n g s t den wahren Sachverhalt p e r s ö n l i c h m i t g e t e i l t . (Zuckmayer, Herr, S . 46) Dieser Sachverhalt i s t b e r e i t s durch einen früheren B r i e f m i t g e t e i l t . eein-Passiv Heil er im Urlaub war, bekam e r d i e Neuigkeit e r s t zwei Höchen s p ä t e r mitgeteilt. bekonnten-Passiv Die Neuigkeit wurde mir dadurch m i t g e t e i l t , daß mich mein Bruder noch abends werden- P a s s i v A d v S E : daß - S a t z anrief. Er h a t mir d i e Konversion auf s e i n e k i n d l i c h korrekte Art m i t g e t e i l t : "Lieber Bruder", s c h r i e b e r , " t e i l e i c h Dir hierdurch mit, daß i c h nach r e i f l i c h e r Überlegung zu dem Entschluß gekommen b i n , zur katholischen Kirche überzutreten und mich auf den P r i e s t e r b e r u f v o r z u b e r e i t e n . " ( S ö l l , Ansichten, S . 84) A k k S E : daß - S a t z [ . . . ] , und s i e s c h r i e b ihm B r i e f e , worin s i e ihn i h r e r Treue v e r s i c h e r t e und ihm a u f r i c h t i g m i t t e i l t e , daß s i e von Meingast noch einmal durch den Strumpf a u f s Knie geküßt worden s e i . (Musil, Mann, S . 830) A k k S E : daß - S a t z Leider kann ich Ihnen e r s t nächste Woche m i t t e i l e n , wann Ihre Prüfung s t a t t finden s o l l . AkkSE:ω-Frag. Könnten S i e mir b i t t e m i t t e i l e n , ob S i e nach Bonn fahren werden. AkkSE: o f c - F r a g .

676

Verben des sprachlichen Ausdrucke

Ich teilte dem Briefeschreiber mit, sehr kühl, sehr bestimmt, meine Mitgliedschaft bestimme ich, nicht er. (Heuss, Erinnerungen, S. 34) AkkSE : Hpts. Einem Freund teilte er telefonisch mit: "Ich gehe ins Wasser. 27.1.1967, S. 5)

(Bild,

AkkSE: Dirr.

die Mitteilung; mitteilsam, mitteilungsbedürftig, mitteilenswert

mitteilen^

(1)

siehe

(2)

etw. teilt etw. mit [gehoben] i.S.v. etw. verbreitet etw., weiter: Der Kachelofen teilt die Wärme auch dem Flur mit.

Verben des Mitteilens [6.1] gibt

etw.

ÜBERMITTELN übermittelt - übermittelte - hat übermittelt übermitteln Der a„

NomE

( d e m

NomE AkkE (DatE) (AdvE) übermittelt d e n

W

Z

a teilt-t dem χ den ζ mit dem k mit

AkkE

(mit dem k A d v E ). NomE

a: handlungsfähiges Individuum/ Institution

AkkE

ζ : Sachverhalt

DatE

x: Mensch/Institution

AdvE: AdvG

k: Zeichenträger [normalerweise Sprachzeichenträger]

PräpG durah/per/ilber + NG im Akk auf/in/mit... + NG im Dat mittels + NG im Gen SE mit obi. Korr. damit daß - Satz

dadurch/

kommunikative Handlung von a

- k spezifiziert das Mittel, dessen sich a bedient: Der kann der Zentrale sein Fahrtziel über Funk übermitteln.

Taxifahrer

werden - Passiv Der ζ wird (dem x) (von dem a) (mit dem k) übermittelt. sein - Passiv Der ζ ist übermittelt. bekomnen-Passiv Der χ bekommt den ζ (von dem/durch den a) (mit dem k) übermittelt. Ohne lange Wartezeit kann er [der Patient] der Stationsschwester über diese ständige Verbindung Wünsche übermitteln. (Urania, 11/1966, S. 18) Seine Messungen übermittelt er während des Fluges den Bodenstationen auf drahtlosem Wege. (Gail, Weltraumfahrt, S. 82) Jedenfalls gelang es ihm, zu fliehen, den Frankenkönig über die erlittene Unbill zu informieren und ihm die Bitte zu übermitteln, gegen seine Feinde einzuschreiten. (Pörtner, Erben, S. 367)

Verben des Mitteilens [6.1(2)]

677

Ohne Wartezeit können der Schwester durch diese moderne Einrichtung Wünsche übermittelt werden. (Urania, 11/1966, S. 16) werden-Passiv sein-Passiv

Unsere Vorschläge sind bereits brieflich übermittelt.

Es würde unsere Leser bestimmt langweilen, die Ergebnisse dieses Experimentes Stichwort für Stichwort - übermittelt zu bekommen. (BdW, 3/1967, S. 243) bekormen - Passiv Sie können mir das Ergebnis dadurch übermitteln, daß Sie auf dem telefonischen Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen. AdvSE: daß — Satz - Beispiele, in denen die NomE oder die AdvE nicht aktualisiert sind, könnten auch die Verwendung von übermitteln -ι [6.2] oder von übermittelna [6.2] illustrieren. die (Jbermitt (e) lung; übermittlungsfähig siehe

Übermitteini

Verben des Ubermitteins [6.2]

(2)

siehe

übermittelna

Verben des Übermitteins [6.2]

(3)

jmdm. etw. Übermitteln i.S.v. jmdm. etw. übergeben: wurde eine Resolution mit einer Unterschriftenliste

(1)

Dem Ministerium übermittelt.

MELDEN meldet - meldete - hat gemeldet meldenj

D e r

^omE

den

Z

NomE AkkE (DatE)

m e l d e t

( d e m

X

DatE)

a teilt-t dem χ das tFaktum ζ offiziell mit

«4E[formell]

NomE

a: handlungsfähiges Individuum/ Institution

AkkE

z: Ereignis

SE mit fak. Korr. es daß - Satz/u-Fragesatz/ ob - Fragesatz/Hauptsatz/ Direkte Rede DatE

Ereignis

x: Mensch/Institution

werden - Passiv Der ζ wird

(dem x) (von dem/durch den a) gemeldet,

sein - Passiv Der ζ ist gemeldet. bekommen - Pas s i ν Der χ bekommt den ζ (von dem/durch den a) gemeldet. Der Filialleiter muß der Direktion regelmäßig alle Fälle von Ladendiebstahl melden. Danach muß jeder Fall von erwiesener Toxoplasmose, Krankheit wie Todesfall, dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden. (BdW, 3/1967, S. 196) werden-Passiv

Verben des sprachlichen Ausdrucks

678

In Schillers "Bürgschaft" heißt es z.B. vom grausamen Tyrannen, als ihm die "Wundermär" von der standhaften Freundestreue gemeldet wird: "der fühlt ein menschliches Rühren" [...]. (Bollnow, Maß, S. 72) werden-Passiv Dem Arbeitsamt ist die Einführung von Kurzarbeit bereits gemeldet. Bein-Passiv Die Regierung bekam von ihren Agenten alarmierende Nachrichten über Truppenkonzentrationen an der Grenze gemeldet. bekormen- Passiv Der Rennleitung wurde vom Streckenposten gemeldet, daß ein weiterer Wagen mit Reifendefekt ausgefallen sei. werden- Passiv AkkSE: daß -Satz Der Taxifahrer soll seiner Zentrale melden, welchen Standplatz er anfahren wird. AkkSE: ω-Frag. Die Wachposten sollen melden, ob im feindlichen Lager Bewegungen zu beobachten sind. AkkSE: ob-Frag. Ein Kundschafter hat dem Feldherrn gemeldet, die Brücke sei bereits vom Feind besetzt. AkkSE: Hpts. Raumfahrer melden Kontrollzentrum: "Alle Aggregate arbeiten einwandfrei I" AkkSE: Dirr. sichpxk/jmdn. krankmelden i.S.v. jmdm. mitteilen, daß jmd. krank ist; jmdn. vermißt/als vermißt melden i.S.v. jmdm. mitteilen, daß jmd. vermißt wird die Meldung, der Melder; rückmeiden, weitermelden (1)

siehe

(2)

jmdn./etw. melden i.S.v. jmdn. /etw. bei einer Behörde anzeigen: Schwarzfahrer3 die eine erhöhte Beförderungsgebühr nicht sofort entrichten, werden der Polizei gemeldet.

melden2 Verben des Mitteilens [6.1]

(3)

jmdn. melden i.S.v. jmdn. zur Teilnahme anmelden: Für das internationale Sportfest haben 20 Länder ihre Athleten gemeldet.

(4)

jmdn. melden [gehoben] i.S.v. jmdn. als Besucher ankündigen: Der Butler trat ein und meldete Baron Frankenstein. Wen darf ich melden?

(5)

melden von etw. [veraltet] i.S.v. von etw. künden: Halb verfallene Moramente melden vom Kunstsinn ihrer Erbauer.

MITTEILEN teilt mit - teilte mit - hat mitgeteilt mitteilen,

Der

^omE

den

Z

AkkE

NomE AkkE (DatE) (AdvE)

teilt (mlt

dem

(dein X k

DatE)

AdvE

) mit

·

a tbewirkt tabsichtlich durch das öffentliche Äußern von k, daß χ den ζ erfährt [formell]

NomE

a: Institution/Zeichenträger

AkkE

ζ : Sachverhalt

SE mit fak. Korr. es daß -Satz/w-Fragesatz/ ob - Fragesatz/Hauptsatz Direkte Rede

Sachverhalt

Verben des Mitteilens [6.1(2)] DatE

679

x: Kollektiv von Menschen/ Öffentlichkeit/Institution

AdvE: AdvG PräpG durah/per/über + NG im Akk auf/in/mit... + NG im Dat mittele + NG im Gen SE mit obi. Korr. damit daß - Satz

dadurch/

k: Zeichenträger [normalerweise Sprachzeichenträger]

kommunikative Handlung von a

Wenn a ein Mensch ist, handelt es sich um einen autorisierten Vertreter einer Institution: Der Pressereferent konnte nichts Wichtiges mitteilen. Wenn a ein Zeichenträger ist, wird k nicht aktualisiert. Die Absicht bezieht sich in diesen Fällen auf die Vertreter der Institution, die für den Zeichenträger verantwortlich sind: Die Zeitung hat die Neuigkeit bereits mitgeteilt. Die AkkE wird meist in Form einer SE aktualisiert. Die DatE wird nur selten aktualisiert. Sie kommt vorwiegend dann vor, wenn χ nicht die Öffentlichkeit, sondern ein kleiner Interessentenkreis ist: Die Kommission hat der Regierung in einem offenen Brief mitgeteilt, daß sie ihren Auftrag nicht ausführen kann. k spezifiziert das Mittel, dessen sich a bedient: Man hat das gebnis in einem Rundschreiben mitgeteilt.

Er-

ωerden - Passiv Der ζ wird (dem x) (von dem/durch den a) (mit dem k) mitgeteilt. sein - Passiv Der ζ ist mitgeteilt. bekommen-Passiv Der χ bekommt den ζ (von dem/durch den a) (mit dem k) mitgeteilt. Das Finanzamt wird allen Antragstellern die Entscheidung des Bundesfinanzgerichts schriftlich mitteilen. Die wichtigsten Ergebnisse sind in einer dpa-Meldung bereits mitgeteilt. sein-Passiv [...] - ich war lange genug in der Sowjetunion, um zu wissen, daß man über Parteiangelegenheiten keine Fragen stellt und wartet, bis man sie mitgeteilt bekommt. (Leonhard, Revolution, s. 127) bekorrmen -Passiv Die Ergebnisse von zwischenstaatlichen Verhandlungen werden der Öffentlichkeit meist dadurch mitgeteilt, daB ein gemeinsames Kommuniqué veröffentlicht wird. werden-Passiv AdvSE: daß - Satz Worauf ein Sprecher des Auswärtigen Amtes noch am gleichen Tage mitteilte, daB an die Aufnahme solcher Gespräche gar nicht zu denken wäre. (Dönhoff, Ära Adenauer, S. 56) AkkSE: daß - Satz Das Blatt teilte im Falle Abrassimow ebenso wie bei den beiden anderen Botschaftern nicht mit, wo die Unterredungen stattgefunden haben. (FA2, 29.1.1966, s. 1) AkkSE: u-Frag. Im Reisewetterbericht teilt das Fernsehen auch mit, ob die Alpenpässe befahren werden können. AkkSE: ob - Frag.

680

Verben des sprachlichen Ausdrucks Ein Sprecher der IG Metall t e i l t e in Frankfurt am Main B i t , die Gewerkschaft werde am Mittwoch mit den Vertretern des Gesamtverbandes m e t a l l i n d u s t r i e l l e r Arbeitgeberverbände zusammentreffen. (Welt, 16.2.1966, S . 1) A k k S E : H p t S . Unmittelbar vor Beginn der Konferenz t e i l t e n Frankreich und I t a l i e n o f f i z i e l l mit, s i e würden den Vertrag nicht unterschreiben. (Bild, 22.2.1967, S . 6) AkkSE: H p t s . Ein Senatssprecher t e i l t e mit, d i e Anträge seien abgelehnt worden, weil entweder das Besuchsziel außerhalb B e r l i n s l i e g e oder eine f a l s c h e Adresse angegeben worden s e i [ . . . ] . (FAZ, 15.12.1965, S. 1) AkkSE: H p t s . Die zur Brand-Ermittlung e i n g e s e t z t e Sonderkommission t e i l t e mit: "Noch immer g i b t e s keine Bestätigung f ü r ein A t t e n t a t " . (Bild, 25.5.1967, S. 6) AkkSE:

Dirr.

die Mitteilung; mitteilsam, m i t t e i l u n g s b e d ü r f t i g , mitteilenswert (1) (2)

s i e h e mitteilen-, Verben d e s M i t t e i l e n s [ 6 . 1 ] ettn. teilt etw. mit [ g e h o b e n ] i . S . v . etu>. verbreitet etw., weiter: Der Kachelofen teilt die Wärme auch dem Flur mit.

gibt

etw.

MELDEN meldet - meldete - hat

gemeldet

meldena Der

NomE

a

NomE AkkE m e l d e t d e n ζ AkkE'

a t e i l t a der den ζ m i t

NomE

a:

AkkE

ζ:

SE m i t f a k . K o r r . e s daß - S a t z / u - F r a g e s a t z / ob - F r a g e s a t z / H a u p t s a t z

töffentlichkeit

I n s t i t u t i o n [normalerweise Nachrichtenmedium]/Instrument Ereignis Ereignis

- U m g a n g s s p r a c h l i c h kann d a s N a c h r i c h t e n m e d i u m d u r c h e i n e P r ä p G a k t u a l i s i e r t w e r d e n . D i e NomE h a t i n d i e s e n F ä l l e n d i e Form e i n e r PG: Im Fernsehen haben sie gemeldet, daß das Vetter besser werden soll. - a k a n n a u c h e i n Mensch s e i n , wenn e r a l s ter einer Institution fungiert.

autorisierter

Vertre-

- Wenn a e i n I n s t r u m e n t i s t , b e z i e h t s i c h d i e A b s i c h t a u f d i e V e r t r e t e r der I n s t i t u t i o n , die für das Instrument verantwortlich ist: TrornneIn meldeten das Herannahen der Expedition. werden - P a s s i v Der ζ w i r d sein

(von d e m / d u r c h d e n a )

-Passiv Der ζ i s t

gemeldet.

gemeldet.

681

Verben des Mitteilens [6.1(2)]

Wie Agenturen ergänzend melden, sagte der rhodesische Premierminister Smith in einer Radio- und Fernsehansprache am Dienstagabend, Rhodesien sei nicht an Unruhen in Sambia interessiert. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) Wie unser Berliner Korrespondent meldet, hat die "DDR" schon die ersten Beschuldigungen wegen der Berlin-Woche der Ausschüsse erhoben. (FAZ, 7.1.1966, S. 1) Auf einem Hügel "mit weitem Rundblick" meldet ein päpstlicher Bote die Ankunft des Heiligen Vaters. (Pörtner, Erben, S. 365) Als Fanfaren die Ankunft des Heiligen Vaters melden, schreitet er ihm gemessenen Schrittes entgegen, beugt achtungsvoll das Knie und umarmt den Stellvertreter Petri auf Erden, den er um mehr als Haupteslänge überragt. (Pörtner, Erben, S. 366) Obwohl ein Waffenstillstand schon seit Tagen gemeldet ist, gehen die bewaffneten Auseinandersetzungen im Libanon weiter. sein-Passiv Aus Rom wird gemeldet, daß der italienische Parteichef Longo auf einer Pressekonferenz in Rom eingeräumt hat, daß ihm der ideologische Einfluß der chinesischen Kommunisten auf seine Partei "große Sorgen" bereite. (FAZ, 24.1.1966, s. 1) werden-Passiv AkkSE: daß- Satz Sie [die Rakete] könnte dann regelmäßig melden, was auf der Rückseite des Mondes vor sich geht, indem sie ihre Beobachtungen auf ein Magnetband schreibt und dieses in Erdnähe abspielt. (Gail, Weltraumfahrt, S. 93) AkkSE: ω-Frag. Oft meldet die Presse erst am gleichen Tag, ob das Länderspiel life oder als AkkSE: ab-Frag. Aufzeichnung im Fernsehen übertragen wird. Der Verkehrsfunk hat es soeben gemeldet, an allen Grenzübergängen muß mit erAkkSE: Hpts. heblichen Wartezeiten gerechnet werden. die Meldung; weitermelden melden-,

(1)

siehe

Verben des Mitteilens [6.1]

(2)

jmdn./etw. melden i.S.v. jmdn./etw. bei einer Behörde anzeigen: Schwarzfahrer, die eine erhöhte Beförderungsgebühr nicht sofort entrichtenwerden der Polizei gemeldet.

(3)

jmdn. melden i.S.v. jmdn. zur Teilnähme anmelden: Für das nale Sportfest haben 20 Länder ihre Athleten gemeldet.

(4)

jmdn. melden [gehoben] i.S.v. ¿mdn. als Besucher ankündigen: Der Butler trat ein und meldete Baron Frankenstein. Wen darf ich melden?

(5)

melden von etw. [veraltet] i.S.v. von etw. künden: Halb Monumente melden vom Kunstsinn ihrer Erbauer.

internatio-

verfallene

BEKANNTNACHEN macht bekannt - machte bekannt - hat bekanntgemacht bekanntmachenι Der

NomE AkkE (DatE)

macht (dem x„ „) DatE den ZAkkE bekannt. ^omE

a teilta dem χ den ζ öffentlich mit

682

Verben des sprachlichen Ausdrucks

NomE

a: handlungsfähiges Institution

AkkE

ζ s Sachverhalt

SE mit fak. Korr. es daß - Satz/w-Fragesatz/ ob - Fragesatz/Hauptsatz

Individuum/

[oft: Absicht]

Sachverhalt

DatE

x: Kollektiv von Menschen/ Öffentlichkeit/Institution

- a ist meist eine Institution: Das Ministerium Anträge

bis

Ende des Monats

abgegeben werden

macht bekannt, daß die

müssen.

- Die DatE wird nur selten aktualisiert. Sie kommt vorwiegend dann vor, wenn χ nicht die öffentlichkeit ist, sondern ein klein e r e r I n t e r e s s e n t e n k r e i s : Die Entscheidung einsmitgliedern bekanntgemacht worden.

des Präsidiums

ist

den Ver—

werden - Passiv Der ζ wird

(durch den/von dem a)

(dem x) bekanntgemacht.

sein - Passiv Der ζ ist bekanntgemacht. Die Stadtverwaltung hat den Bebauungsplan für das Untere Kirchfeld in der Tageszeitung bekanntgemacht. [...] jedes Mal, wenn die Abgesandten des Sachwalters Neuigkeiten auch denen bekanntmachen wollten, die immer noch die Zeitungen nicht kaufen mochten [...]. (Johnson, Achim, S. 239) Die nach § 34 FlurbG festgesetzten zeitweiligen Einschränkungen des Eigentums bleiben bis zur Rechtskraft des Flurbereinigungsplanes bestehen. [...]. Die Rechtskraft des Flurbereinigungsplanes wird bekanntgemacht. (MM, 28-/29.8.1982, S. 27) werden-Passiv Werden gegen den Plan Einwendungen erhoben, so werden diese in einem Termin erörtert, der noch ortsüblich bekanntgemacht wird. (MM, 1.9.1982, S. 16) werden-Passiv

Der Abgabetermin für die Hausarbeiten ist noch nicht bekanntgemacht. sein-Passiv Das Finanzamt macht bekannt, daß die Steuererklärungen bis Ende Mai eingereicht werden müssen. AkkSE: daß - Satz Sie hatte Spaß an Gesten oder Redensarten, mit denen sie Personen aus der vergangenen Zeit ihres Lebens zurückholen konnte; da sie aber nie bekannt machte, wen sie zitierte mit einem unaufhörlichen Lippenzucken [..·] meinte Karsch, daß sie hier ihren Haltungen zusah und sie prüfte auf ihr Recht hin. (Johnson, Achim, s. 36) AkkSE: ω-Frag. Die Reiseleitung sollte bekanntmachen, ob noch Plätze für die Exkursion frei sind. AkkSE: o b - F r a g . Die Schulleitung hat bekanntgemacht, das Sportfest wird wegen des schlechten Wetters verschoben. AkkSE: Hpts. die Bekanntmachung bekanntmachena Verben des Mitteilens

(1)

siehe

(2)

Wenn machen in Verbindung mit dem Adjektiv bekannt vorkommt, und zwar in den Konstruktionen jmdn. mit jmdm. bekanntmachen (hat bekannt gemacht) i.S.v. machte mich Herr Matzerath mit einigen

Jazzmusikern bekannt.

[6.1]

jmdn. jmdm. vorstellen: ehemaligen Kollegen3

(Grass Blechtrommel, S. 478) ,

Auch vowiegend

Verben des Mitteilens [6.1(2)]

683

sowie jmdn./etw. bekamt machen (hat bekannt gemacht) i.S.v. jmdn./ etw. populär machen: Erwiesenermaßen dachte die Staatsmacht ihr das Lied zu verzeihen und gab ihr namhafte Arbeitedie ihren Anblick so bekannt machten, daß ihr Fehlen aufgefallen wäre. (Johnson, Achim, S. 301), sind die finiten Formen mit denen des hier behandelten Verbs formal identisch.

BEKANNTGEBEN gibt bekannt - gab bekannt - hat bekanntgegeben bekanntgeben D e r W den ζAkkE

g i b t

NomE AkkE (DatE) (dem

We*

bekannt.

NomE AkkE SE ohne Korr. daß - Satz/w-Fragesatz/ ob - Fragesatz/Hauptsatz/ Direkte Rede DatE

a teiltj dem χ den ζ öffentlich mit handlungsfähiges Individuum/ Institution z: Sachverhalt [bes. Resultat eines Vorgangs] Sachverhalt

x: Kollektiv von Menschen/ Öffentlichkeit/Institution

- a ist häufig ein Mensch, der einen Sachverhalt privat kundtut: Die Eheleute Diefenbach haben die Verlobung ihrer Tochter mit üerrn Meyer bekanntgegeben. - Die DatE wird nur selten aktualisiert. Sie kommt vorwiegend dann vor, wenn χ nicht die öffentlichkeit ist, sondern ein kleinerer Interessentenkreis : Die Prüfungsergebnisee sind den Kandidaten bekanntgegeben worden. werden - Passiv Der ζ wird (von dem/durch den a) (dem x) bekanntgegeben. sein - Passiv Der ζ ist bekanntgegeben. Gegen den Vorwurf des nordrheln-westfälischen Innenministers Willi Heyer, den Spionagefall vorzeitig der Öffentlichkeit bekanntgegeben zu haben, setzte sich das Innenministerium in Bonn am Mittwoch zur Hehr. (Helt, 27.1.1966, S. 1) Es müsse die Regel aufgestellt werden, daß die Kommission auf keinen Fall den Inhalt ihrer Vorschläge dem Europäischen Parlament oder der Öffentlichkeit bekanntgeben darf, bevor der Rat offiziell mit ihnen befaßt worden ist. (FAZ, 19.1.1966, S. 4) Der Bundestrainer wird die genaue Mannschaftsaufstellung voraussichtlich erst kurz vor Spielbeginn bekanntgeben. Der Präsident gab seinen Beschluß am Samstag in einer Rundfunkansprache bekannt. (SZ, 15.11.1982, S. 1) Die Parteien haben schon ihre Entscheidung bekanntgegeben. S. 1)

(FAZ, 24.1.1966,

Verben des sprachlichen Ausdrucks

684

Die endgültigen Zahlen des e r s t e n Wahlganges lauten nach dem am Dienstagabend bekanntgegebenen amtlichen Endergebnis der Wahl vom Sonntag: [ . . . ] . (FAZ, 8.12.1965, S . 1) Während s i c h d i e e r s t e n New Yorker schon auf dem Fußmarsch an den A r b e i t s p l a t z befanden, wurde das Ende des S t r e i k s bekanntgegeben. (FAZ, 14.1.1966, S . 1) werden-Passiv Die von dem b r i t i s c h e n Premierminister Wilson angekündigte Verschärfung der Sanktionen gegen Rhodesien i s t s e i t Sonntagnachmittag bekanntgegeben, (nach: FAZ, 31.1.1966, S . 1) eein-Passiv Die amtliche s o w j e t i s c h e Nachrichtenagentur Tass h a t bekanntgegeben, daß Gener a l de Gaulle i n der zweiten J u n i - H ä l f t e zu dem vorgesehenen Besuch i n d i e Sowjetunion kommen wird. (FAZ, 4 . 2 . 1 9 6 6 , S . 1) AkkSE: d a ß - S a t z Hiermit gebe i c h bekannt, welche Losnummern gewonnen haben.

AkkSE:

U-Frag.

Gleich müßte bekanntgegeben werden, ob der P r o t e s t abgewiesen worden i s t . AkkSE: ob-Frag. Am e r s t e n Weihnachtstag h a t t e der Vatikan bekanntgegeben, Papst Paul habe s i c h in gleichlautenden Friedensappellen an d i e p o l i t i s c h e n Führer in Nord- und Südvietnam gewandt und s i e a u f g e f o r d e r t , s i c h um einen "gerechten und brüderlichen Frieden" zu bemühen. (FAZ, 27.12.1965, s . 1) AkkSE: H p t s . Nach einer längeren Beratung gab der Vorsitzende des Gerichts bekannt: "Der Befangenheitsantrag der Verteidigung wird a b g e l e h n t . " AkkSE: D i r r . d i e Bekanntgabe

INFORMIEREN informiert - informierte - hat informierenj Der

informiert

NomE (AkkE)

NomE i n f o r m i e r t

a

( m i t dem k „ „) AdvE

(den

x ^ )

(über den

ZpräpE)·

( P r ä p E Uber)

(AdvE)

a tbewirkt t a b s i c h t l i c h durch d a s Ä u ß e r n v o n k , daß χ t E i g e n s c h a f t e n von ζ e r f ä h r t [formell]

NomE

a:

handlungsfähiges Individuum/ Institution/Zeichenträger

AkkE

x:

Mensch/Öffentlichkeit/ Institution

PräpE:

PräpG

über

+ NG im Akk

z:

SE m i t f a k . K o r r . darüber daß - S a t z / u - F r a g e s a t z / ob - F r a g e s a t z A d v E : AdvG

k:

P r ä p G durch/per + NG im Akk auf/in/mit... + NG im D a t oaihand + NG im Gen SE m i t o b i . K o r r . damit daß - S a t z

dadurch/

[keine

Beschränkung]

Sachverhalt Zeichenträger [normalerweise Sprachzeichenträger]

kommunikative Handlung von a

Verben des Mitteilens [6.1(2)]

685

- Mindestens eine der fakultativen Ergänzungen muß aktualisiert werden; meist werden im Aktivsatz die AkkE und die PräpE über aktualisiert: Er hat mich über den Vorfall informiert. - Wenn a ein Mensch ist, kann es sich uro einen autorisierten Vertreter einer Institution handeln: Der Beamte -informierte uns Über die Rechtslage. - Wenn a ein Zeichenträger ist, wird k nicht aktualisiert. Die Absicht bezieht sich in diesen Fällen auf das handlungsfähige Individuum bzw. auf die Vertreter der Institution, die für den Zeichenträger verantwortlich sind: Der Aufsatz soll die Studenten Uber den Stand der Diakussion informieren. - k spezifiziert das Mittel, dessen sich a bedient: einem kurzen Brief Über seine Absichten informiert.

Er hat mich mit

werden - Passiv Der χ wird formiert.

(von dem/durch den a) (über den z) (mit dem k) in-

sein-Passiv Der χ ist informiert. Das betonte Stanislaw Gucwa [... ] am Donnerstag auf einer internationalen Pressekonferenz [...]. Minister Gucwa informiert über die Ausstellung Polens sowie über die Entwicklung der polnischen Landwirtschaft. (ND, 13.6.1964, S. 7) Unser folgender Bericht, der nach Unterlagen von Prof. Bupe zusammengestellt wurde, informiert über diese interessante Entwicklung. (Urania, 1/1967, S. 37) Es ist nicht Sache dieser Schrift, über die naturwissenschaftliche Erkenntnis, die technischen Wirklichkeiten, die biologischen und medizinischen Beobachtungen der Strahlenwirkung zu informieren. (Jaspers, Atomboiribe, S. 18) Erst an diesem Tag wurde auch die Öffentlichkeit über den Vorgang selbst informiert. (FAZ, 11.12.1965, s. 1) werden-Passiv Ob er über mich informiert worden war, weiß ich nicht, denn das mehrstündige Gespräch, zu dem er mich festhielt, war alles andere als "diplomatisch" [...]. (Heuss, Erinnerungen, S. 223) werden-Passiv [...] und er wußte auch, daß die Mannschaft genau darüber informiert war. (Kirst, 08/15 , s. Ilo) sein-Passiv Soweit ich informiert bin, gehören derartige Bemühungen sogar zu ihrem Beruf. (Kirst, 08/15, s. 760) sein-Passiv Agenten informieren ihn, daß Barras schon heimlich mit Ludwig XVIII. verhandelt, [...]. (St. Zweig, Fouchê, S. 95) PräpSE : daß-Satz Hürden Sie die außerordentliche Güte haben, mich in aller Kürze darüber zu informieren, welche Transportmittel mir für den kleinen Ausflug dorthinauf zur Verfügung stehen? (nach: Mann, Krull, S. 334) PräpSE: U-Frag. Wenn Sie den überarbeiteten Entwurf gelesen haben, informieren Sie mich bitte darüber, ob die verschiedenen Vorgaben berücksichtigt sind. PräpSE : ob - Frag. - Beispiele, in denen die PräpE über nicht aktualisiert ist, könnten auch die Verwendung von informierena [6.1] illustrieren. informierte Kreise z.B.: Angesichts der Gefahr [...] wird die Entscheidung nach Ansicht informierter Kreise positiv sein. (Welt, 13.IO.1962, S. 5) WortB

die Informierung, die Informiertheit, die Information; informativ

686

Verben des sprachlichen Ausdrucks informierena

(1)

siehe

(2)

eto.informiert ¿min. Ober e tu. i. S. ν. e tu. maoht e tu. für ¿mdn. offenbar/deutlich: Die nachstehende Übersicht mag den Leser Uber die in diesem Band vereinigten Sachartikel informieren.

Verben des Mitteilens [6.1]

UNTERRICHTEN ÜBER unterrichtet - unterrichtete - hat unterrichtet NomE AkkE PräpE Über

unterrichtenι Der ^omE den χ,AkkE

unterrichtet über den

a informiert-t den χ über tEigenschaften von ζ

PräpE * [gehoben]

NomE

a: handlungsfähiges Individuum/ Institution

AkkE

x: Mensch/Öffentlichkeit/ Institution

PräpE: PräpG über

+ NG im Akk

SE mit obi. Korr. darüber daß - Satz/u-Fragesatz/ Hauptsatz

ζ : Sachverhalt Sachverhalt

- Wenn a ein Mensch ist, kann es sich um einen autorisierten Vertreter einer Institution handeln: Die Leiter der Sektionen werden das Plenum über die Beratungserg ebnisee unterrichten. werden - Passiv Der χ wird (von dem/durch den a) über den ζ unterrichtet. sein-

Passiv

Der χ ist unterrichtet. Anknüpfend an den Besuch von Vizepräsident Humphrey in Tokio will Harriman den japanischen Ministerpräsidenten Sato Ober die Friedensbemühungen Johnsons unterrichten. (FAZ, 7.1.1966, S. 4) [...] Paris hatte die Antwort durch den italienischen Botschafter in Paris vermitteln lassen, statt Colombo unmittelbar zu unterrichten [...]. (FAZ, 28.12.1965, S. 1) Die Öffentlichkeit werde "in angemessenem Umfang" über diese Untersuchung zu unterrichten sein. (FAZ, 24.12.1965, s. 1) passivische Konstruktion Dieser sagte vor Journalisten, er sei am 2. November vorigen Jahres durch den Geheimdienstbeamten Finville nicht über die Einzelheiten der Entführung Ben Barkas unterrichtet worden. (FAZ, 19.1.1966, S. 4) werden-Passiv Das Protokoll des Auswärtigen Amtes ist über diesen bisher einmaligen Vorgang in der Bundesrepublik telefonisch unterrichtet worden. (FAZ, 28.1.1966, S. 1) werden -Passiv Hie der Pressereferent der obersten Anklagebehörde, [.·.], am Freitag in Karlsruhe mitteilte, war die Bundesanwaltschaft vor einiger Zeit von den deutschen Abwehrorganen über den Sachverhalt unterrichtet worden. (Welt, 22.1.1966, s. 1) werden-Passiv

687

Verben des Mitteilens [6.1(2)]

Es ist anzunehmen, daß die Staatsführer der beiden Großmächte unterrichtet sind, obgleich man nicht weiß, wie selbst in der Führung die Kenntnis der Geheimnisse beschränkt und vereinzelt wird. (Jaspers, Atombombe, S. 18) sein-Passiv Bottomley hat Kaunda darüber unterrichtet, daß nach britischen Informationen das Kariba-Kraftwerk und der Damm mit Sprengladungen versehen seien. (FAZ, 6.12.1965, S. 1) PräpSE: daß - Satz Bitte unterrichten Sie mich darüber, wie Sie sich entschieden haben. PräpSE: ω-Frag. Präsident de Gaulle hat den französischen Ministerrat am Mittwoch darüber unterrichtet, er werde natürlich beim zweiten Wahlkampf der Präsidentenwahlen zur Stelle sein. (nach: FAZ, 10.12.1965, S. 1) PräpSE: Hpts. unterrichtete Kreise z.B.: Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, plant die Regierung eine Änderung der Verordnungvon unterrichteter Seite z.B.: Von unterrichteter Seite war zu vernehmen, daß der geplante Staatsbesuch nicht gefährdet sei. die ünterrichtung

[ohne Plural] ι wohlunterrichtet

unterrichten3

(1)

siehe

(2)

g'mdn. unterrichten i.S.v. jmdm. Unterricht richtet an der Volkshochschule polnische

(3)

ettí. unterrichten i.S.v. etw. lehren: Die Studienrätin Mathematik und Physik am Gymnasium.

Verben des Mitteilens

[6.1]

erteilen: Auesiedler.

Der Dozent

unter-

unterrichtet

BEKANNTNACHEN MIT macht bekannt - machte bekannt - hat bekanntgemacht bekanntmachen a

NomE AkkE PräpE nrvt

macht den ^ Der a NomE mit dem ζ PräPE bekannt.

a informiertι den χ über fEigenschaften von ζ, so daß tes dazu kommt, daß χ mit ζ vertraut ist

NomE

a: handlungsfähiges Individuum/ Institution

AkkE

x: Mensch/Institution

PräpE: PräpG mit + NG im Dat

z: Sachverhalt

SE mit obi. Korr. damit daß -Satz/u-Fragesatz

Sachverhalt

werden - Passiv Der χ wird (von dem/durch den a) mit dem ζ bekanntgemacht. sein-Passiv Der χ ist mit dem ζ bekanntgemacht. Vor allem mit den botanischen Besonderheiten und dem Verwendungszweck ausgewählter Nutzhölzer verschiedener Kontinente möchten wir unsere Leser in diesem Artikel und einigen weiteren Beiträgen bekanntmachen [...]. (Uremia, 1/1967, S. 25)

688

Verben des sprachlichen Ausdrucks

Der Meister machte die Auszubildenden mit den Produkten der Firma bekannt. Die Sachbearbeiter sind mit den Einzelheiten der neuen Durchführungsverordnung bereits bekanntgemacht. sein-Passiv Bisher wurden die Kinder schon in der Grundschule mit Elementen der Mengenlehre bekanntgemacht - jetzt hat das Kultusministerium diese Regelung wieder abgeschafft. werdenPassiv Im Proseminar werden die Studierenden damit bekanntgemacht, wie sie ihre Referate anlegen sollen. werden-Passiv PräpSE: ω-Frag. Auf der ersten Lehrerkonferenz im neuen Schuljahr mußte der Direktor das Kollegium damit bekanntmachen, daß fast alle Lehrpläne geändert worden sind.

PräpSE: daßr-Satz bekanntmacheni

(1)

siehe

(2)

Wenn machen in Verbindung mit dem'Adjektiv bekamt vorkommt, und zwar in den Konstruktionen jmdn. mit jmdm. bekanntmachen (hat bekannt gemacht) i.S.v. jmdn. jmdm. vorstellen: Auch machte mich Herr Matzerath mit einigen ehemaligen Kollegen, vorwiegend Jazzmusikern bekannt. (Grass, Blechtrommel, S. 478) , sowie jmdn./eta. bekannt machen (hat bekannt gemacht) i.S.v. jmdn./etw. populär machen: Erwiesenermaßen dachte die Staatsmacht ihr das Lied zu verzeihen und gab ihr namhafte Arbeiten, die ihren Anblick so bekannt machten, daß ihr Fehlen aufgefallen wäre. (Johnson, Achim, S. 301), sind die finiten Formen mit denen des hier behandelten Verbs formal identisch.

Verben des Mitteilens [6.1]

INFORMIEREN informiert - informierte - hat informiert informierena

NomE AkkE (PräpE von) (AdvE)

Der 3 NomE informiert den (mit dem kAdvE . „) (von dem τPräpE _ „). _

a tbewirkt tabsichtlich durch das Äußern von k, daß χ das •Faktum ζ erfährt [formell]

NomE

a: handlungsfähiges Individuum/ Institution

AkkE

x: Mensch/Öffentlichkeit/ Institution ζ : Sachverhalt

PräpE: PräpG von + NG im Dat SE mit fak. Korr. davon daß - Satz/Hauptsatz AdvE: AdvG PräpG durch/per/über + NG im Akk auf/in/mit... + NG im Dat arîhand + NG im Gen SE mit obi. Korr. dadurch/ damit daß - Satz

Sachverhalt k: Zeichenträger [normalerweise Sprachzeichenträger]

kommunikative Handlung von a

Verben des Mitteilens [6.1(2)]

689

- Im Aktivsatz wird die PräpE von meist aktualisiert: Der Arzt hat den Kranken vom Ergebnis der Laboruntersuchung informiert. - Wenn a ein Mensch ist, kann es sich, um einen autorisierten Vertreter einer Institution handeln: Ein Regierungsvertreter hat die Presse vom Abschluß des Waffenstillstandes informiert. - Die PräpSE: Hpts. kommt nur in der gesprochenen Sprache vor: Er hat den Vorstand davon informiert: Er will nicht mehr kandidieren. - k spezifiziert das Mittel, dessen sich a bedient: brieflich von seiner bevorstehenden Abreise informiert.

Er hat uns

werden - Passiv Der χ wird formiert.

(von dem/durch den a)

(von dem z) (mit dem k) in-

sein - Passiv Der χ ist informiert. - Wenn beim werden-Passiv a und ζ aktualisiert sind, muß aus stilistischen Gründen 'durch den a' gewählt werden. Mit Protestkundgebungen und spontanen Arbeitsniederlegungen informierten die Arbeiter die Öffentlichkeit von ihrer Entschlossenheit, ihren Forderungen notfalls durch Streik Nachdruck zu verleihen. In einem kurzen Schreiben informierte der Vorsitzende seine Kollegen von seinem Rücktritt. Hollen Sie die volle Verantwortung für die Operation und ihren Ausgang und die Tatsache übernehmen, daß der Patient nicht informiert ist und keine Zustimmung gegeben hat? (Remarque, Triomphe, S. 337) sein-Passiv Der Bundeskanzler wurde durch seinen persönlichen Referenten umgehend vom Abbruch der Verhandlungen informiert. werden-Passiv Die Presse wurde vom Scheitern der Verhandlungen dadurch informiert, daß kein gemeinsames Kommuniquê veröffentlicht wurde. werden -Passiv AdvSE: daß- Satz Durch einen Rundbrief informiert der Abgeordnete die Parteimitglieder seines Wahlkreises davon, daß er beabsichtigt, gegen den vorgelegten Gesetzentwurf zu stimmen. PräpSE: daß - Satz - Beispiele, in denen die PräpE von nicht aktualisiert ist, könnten auch die Verwendung von informierenι [6.1] illustrieren. informierte Kreise z.B.: Man hört aus informierten Kreisen, daß eine Gesetzesvorlage schon vorbereitet wird. die Informierung

die Information

(1)

siehe

(2)

e tu. informiert jmdn.über etw. i.S.v. etw. macht etw. für jmdn. offenbar/deutlich: Die nachstehende Übersicht mag den Leser Uber die in diesem Band vereinigten Sachartikel informieren.

informieren ι Verben des Mitteilens

[6.1]

Verben des sprachlichen Ausdrucks

690 UNTERRICHTEN VON

unterrichtet - unterrichtete - hat unterrichtet NomE AkkE PräpE von

unterrichten a Der a ^ ^

unterrichtet

den χ.,, „ AkkE

von dem ζ PräpE"

a informiertj den χ vom tFaktum ζ [formell]

NomE

a: handlungsfähiges Individuum/ Institution

AkkE

x: Mensch/Öffentlichkeit/ Institution

PräpE: PräpG

von + NG im Dat

SE mit obi. Korr. davon daß - Satz/Hauptsatz

z: Sachverhalt Sachverhalt

- Wenn a ein Mensch ist, kann es sich um einen autorisierten Vertreter einer Institution handeln: Der amerikanische Botschafter hat

die sowjetische Regierung davon unterrichtet, daß seine Regierung an einer Wiederaufnahme der Verhandlungen habe.

Interesse

werden - Passiv Der χ wird (von dem/durch den a) (von dem z) unterrichtet. sein-

Passiv

Der χ ist unterrichtet. - Beim werden-Passiv muß entweder a oder ζ aktualisiert sein. Wenn beide aktualisiert sind, muß aus stilistischen Gründen 'durch den a' gewählt werden. Nguyen Cao Ky habe die Vereinigten Staaten von seiner absolut negativen Haltung in dieser Frage unterrichtet, aber das amerikanische Außenministerium ziehe es vor, die Erklärungen Saigons zu unterdrücken [...]. (FAZ, 29.12.1965, S. 4) Hanoi sei frühzeitig von der Unterbrechung der Bombenangriffe unterrichtet worden, erklärte Rusk. (FAZ, 1.2.1966, s. 1) werden-Passiv Die zuständigen Strafverfolgungsbehörden sollen von der Sache unterrichtet [...] sein; sie seien aber, da es sich um einen Diplomaten handele, nicht tätig geworden. (nach: FAZ, 18.12.1965, S. 1) ββΐη-Passiv Nach dramatischem Hin und Her, das am Dienstag eine zweimalige Verschiebung der Regierungserklärung erzwungen hatte, unterrichtete er am Mittwochnachmittag das Unterhaus davon, daß die britische Regierung Sambia ein Geschwader von Flugzeugen [...] angeboten hat. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) PräpSE: daß - Satz Rusk gab weiter bekannt, davon unterrichtete, daß informellen Erörterungen sei. (FAZ, 2.2.1966, S.

daß die amerikanische Regierung die Nordvietnamesen sie zu einer formellen diplomatischen Konferenz, zu oder auch zu geheimen diplomatischen Kontakten bereit 1) PräpSE: dal3-Satz

Der marokkanische Botschafter in Paris, Prinz Ali Moulay, hat am Montag die französische Regierung davon unterrichtet, er werde aus Paris abberufen, (nach: Welt, 25.1.1966, S. 1) PräpSE: Hpts.

Verben des Hitteilens [6.1(2)]

691

unterrichtete Kreise z.B.: In unterrichteten Kreisen Washingtons besteht wenig Zweifel daran, daß ein Scheitern der jetzt laufenden Friedensoffensive das Signal für eine Intensivierung der amerikanischen Kriegsführung in Vietnam sein würde. (FAZ, 31.12.1965, S. 4); von unterrichteter Seite z.B.: Von unterrichteter Seite wird darauf hingewiesen, daß Paul VI. dem amerikanischen Sonderbotschafter Goldberg ein vertrauliches Schreiben für den Präsidenten Johnson anvertraut habe. (FAZ, 3.1.1966, S. 4)

die Unterrichtung [ohne Plural]; wohlunterrichtet (1)

siehe

(2)

jmdn. unterrichten i.S.v. jmdm. Unterricht erteilen: Der Dozent unterrichtet an der Volkshochschule polnische Aussiedler.

unterrichten-^

Verben des Mitteilens [6.1]

(3)

etw. unterrichten i.S.v. etw. lehren: Die Studienrätin unterrichtet Mathematik und Physik am Gymnasium.

BENACHRICHTIGEN benachrichtigt - benachrichtigte - hat benachrichtigt benachrichtigen Der a N o n E

NomE AkkE (PräpE von) (AdvE)

benachrichtigt

„) den χAkkE (mit dem k„, AdvE AKKE. (von dem ζ

a lnformierta den χ mit dem k vom »Faktum ζ

PräpE

[gehoben] NomE

a: handlungsfähiges Individuum/ Institution/Zeichenträger

AkkE

x: Mensch/Institution z: Ereignis

PräpE: PräpG von + NG im Dat SE mit fak. Korr. davon daß - Satz/Hauptsatz AdvE: AdvG PräpG durch/per/iiber + NG im Akk auf/in/mit... + NG im Dat anhand + NG im Gen SE mit obi. Korr. dadurch/ damit daß - Satz

Ereignis k: Zeichenträger [normalerweise Sprachzeichenträger]

kommunikative Handlung von a

Wenn a ein Mensch ist, kann es sich um einen autorisierten Vertreter einer Institution handeln: Ein Polizist hat die Angehörigen von dem Unfall benachrichtigt. Wenn a ein Zeichenträger ist, wird k nicht aktualisiert. Die Absicht bezieht sich in diesen Fällen auf das handlungsfähige Individuum bzw. auf die Vertreter der Institution, die für den Zeichenträger verantwortlich sind: Ein Telegramm hat ihn vom Tode seines Vaters benachrichtigt. k spezifiziert das Mittel, dessen sich a bedient: Durch den Autoreiseruf werden Urlauber auch im Ausland benachrichtigt, daß sie zu Hause anrufen sollen.

692

passK

Verben des sprachlichen Ausdrucks

werden - Passiv Der χ wird (von dem/durch den a) (von dem z) (mit dem k) benachrichtigt. sein-Passiv Der χ ist benachrichtigt.

Anm

- Wenn beim werden-Passiv a und ζ aktualisiert sind, muß aus stilistischen Gründen 'durch den a' gewählt werden.

TextB

Die Polizei hat die Angehörigen erst nach Stunden per Telefonanruf von dem Unfall benachrichtigt. Er durfte nicht aus einer Baracke in der Nähe mit seinen Angehörigen in OstBerlin telefonieren, um diese zu benachrichtigen. (FAZ, 20.12.1965, S. 1) Außerdem verpflichtet die Konvention beide Partner, bei Verhaftungen sowjetischer oder britischer Staatsbürger binnen drei Tagen die betroffene Regierung zu benachrichtigen. (FAZ, 3.12.1965, S. 1) Diejenigen, die Einwendungen erhoben haben, werden von dem Termin gesondert benachrichtigt. Werden von mehr als 300 Beteiligten Einwendungen erhoben, so können diese Beteiligten durch öffentliche Bekanntmachung benachrichtigt werden. (MM, 1.9.1982, s. 16) werden-Passiv Die Auslosung erfolgt unter notarieller Aufsicht. Die Gewinner unseres Preisrätsels werden schriftlich benachrichtigt. werden-Passiv Aus zwingenden Gründen muß die Sitzung verschoben werden; die Teilnehmer sind bereits davon benachrichtigt. sein- Passiv Durch einen Funkspruch wurde die Reederei davon benachrichtigt, daß ihr Containerschiff in Seenot geraten ist. PräpSE: daß - Satz In den frühen Morgenstunden wurde der Staatspräsident benachrichtigt, die Verhandlungen seien erfolgreich abgeschlossen worden. PräpSE: Hpts.

WortB

die Benachrichtigung

Verben des Übermittelns [6.2(1)]

6.2

693

Verben des Übermittelns

6.2(1)

Feldvorspann

Kausative

zukomnen lassen · übermittelnΛ

Handlungsverben

ausrichten • übermitteln2

Feldkonstituierung In diesem Feld werden Verben beschrieben, mit denen ausgedrückt werden kann, daß ein Auftraggeber (a) veranlaßt, daß seine Sprechhandlung (z) einem Empfänger (x) zur Kenntnis gebracht wird, wobei a nicht in direkten Kontakt mit χ tritt, sondern sich dazu eines Mittlers (k) bedient. Das Feld umfaßt auch Verben, mit denen ausgedrückt wird, daß ein Mittler (k) einem Empfänger (x) eine Sprechhandlung (z) eines anderen Individuums (a), in dessen Auftrag k handelt, zur Kenntnis bringt. Abgrenzung gegen andere Felder: Die Verben des übermittelns haben mit den Verben des Mitteilens [6.1] gemein, daß ein Empfänger durch eine Sprechhandlung etwas erfährt, d.h. er weiß dadurch nach dem Zeitpunkt der Handlung etwas, was ihm vorher nicht bekannt war. Der Unterschied zu den Verben des Mitteilens [6.1] besteht unter anderem darin, daß der Auftraggeber die Mitteilung nicht selbst dem Empfänger zur Kenntnis bringt, sondern jemanden damit beauftragt, stellvertretend für ihn eine Sprechhandlung zu vollziehen. Vom Empfänger wird - anders als bei den Verben des Mitteilens [6.1] - in der Regel erwartet, daß er auf die Mitteilung reagiert. Nicht in dieses Feld gehören solche Verben, mit denen ausgedrückt werden kann, daß ein Objekt weitergegeben wird (z.B. weiterreichen, weiterleiten).

Feldinterne Gliederung: Entsprechend den oben genannten Kriterien der Feldkonstituierung sind die Verben des Feldes in zwei Subfelder aufgeteilt: Das erste Subfeld umfaßt die Verben zukomnen lassen und Übermittelnn, mit denen die Handlung des a charakterisiert wird. Von diesen ist -ÜbermittelnΛ hinsichtlich der Typen von Informationen sehr eingeschränkt. Die Paraphrase zu diesen Verben nimmt Bezug auf die des Verbs ausrichten aus dem zweiten Subfeld, das aus den Verben ausrichten und übermittelnx besteht. Mit diesen Verben wird die Handlung des k charakterisiert.

694

Verben des sprachlichen Ausdrucks

Verwendungsbedingungen Die Verben ausrichten und übermitteln^ können performativ verwendet werden, d.h. die Handlung, die durch diese Verben bezeichnet wird, wird durch die sprachliche Äußerung selbst vollzogen [vgl. 5.(4)]. Das Verb steht in der 1. Person und wird häufig mit hiermit verbunden: Hiermit möchte iah Ihnen die Glückwünsche der ganzen Familie ausrich-

ten/übemrittelnz. Diese Verwendung kommt in erster Linie in formellen, teilweise auch offiziellen Kommunikationssituationen vor. Typisch ist der formelhafte Gebrauch von übermitteln ι und übermittelna bei Anlässen, zu denen Grußbotschaften, Glückwünsche, Beileidsbekundungen u.ä. durch einen autorisierten Vertreter des a überbracht werden, z.B. im diplomatischen Verkehr: Der Ministerpräsident übermittelte -, dem Institut seine Glückwünsche zum 25jährigen Bestehen durah seinen Staatssekretär. Auf dem Neujahrsempfang übermittelna die Botschafter dem Bundespräsidenten die Grußbotschaften ihrer Regierungen.

Es ist zu beachten, daß übermitteln im Feld der Verben des Mitteilens [6.1] sich von den hier beschriebenen homonymen Verben dadurch unterscheidet, daß bei dem Mitteilen-Verb derjenige, der etwas äußert, gleichzeitig auch der Urheber einer Information ist bzw. es nicht zu erkennen gibt, wenn er nur als Mittler handelt. überwiegend gilt bei der Verwendung der hier behandelten Verben, daß die Intentionen des a als freundlich eingestuft werden. Häufig ist a ein Gremium oder ein anderes Kollektiv von Menschen, das sich eines Mittlers bedienen muß. Da der Kontakt zwischen Auftraggeber und Empfänger indirekt ist, wird üblicherweise vom Empfänger erwartet, daß er den Erhalt der Mitteilung bestätigt oder dafür dankt Häufig kann er dabei die Dienste des gleichen Mittlers in Anspruch nehmen: Richten Sie bitte Ihrem Chef meinen herzlichen Dank aus!

Für die Verben des zweiten Subfeldes ist charakteristisch, daß im Gegensatz zu den Verben des ersten Subfeldes keine Ergänzung vorhanden ist, deren Belegung auf den Auftraggeber referiert. Der Sprecher hat die Möglichkeit, den Auftraggeber zu nennen, indem er z.B. bei der AkkE ein entsprechendes Attribut anschließt (Ich soll Dir die Grüße der ganzen Familie ausrichten.), ein Possessivpronomen verwendet (Ich soll Ihnen seinen Glückwunsch ausrichten. ), eine Angabe hinzufügt

(Im Auftrag der Belegschaft übermittelea ich Ihnen die besten Genesungs-

wünsahe.) oder den Auftraggeber im weiteren Kontext einführt: Die Kollegen haben mich beauftragt, dem Brautpaar alle guten Wünsche für den ge-

meinsamen Lebensweg zu übermitteln3. Einen Uberblick über die syntaktischen und semantischen Belegungsregeln gibt die nachfolgende Matrix

Verben

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04 χ: «d O μ μ Λ Ό

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Obermitteins

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des

C

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Ή

4J

Β μ ;•9 3

[6.2(1)]

695

696

Verben des sprachlichen Ausdrucks

Sonstige Verben und Ausdrücke Anstelle der Verben des ersten Subfeldes werden häufig Verben des Mitteilens [6.1] in Verbindung mit lassen gebraucht: Er ließ ihm durah einen Boten etwas mitteilen. Der Offizier hat der Heeresleitung e tuas durah sei-

ne Ordonnanz melden lassen.

Ein gewisser Unterschied zu den oben be-

schriebenen Verben besteht allerdings darin, daß bei den hier genannten Fügungen kein Sprechakt stellvertretend vollzogen wird, sondern eine Information durch einen Mittler weitergegeben wird. Man kann daher nicht sagen:

Er ließ mir seine Glückwünsche durah einen

Vertreter mitteilen. In einigen Fällen kann, zukorrmen lassen auch in der hier beschriebenen Bedeutung durch jmdm. etw. zugehen lassen er-

setzt werden, wenn ausgeschlossen ist, daß es sich um das Überbringen eines konkreten Individuums handelt: Man ließ ihm durah einen Abgesandten ein Dankesaort zugehen.

Bei den Verben des zweiten Subfeldes wird statt ausrichten häufig jmdm. etw. bestellen gebraucht: Hast du ihm auch einen schönen Gruß von uns

bestellt? Wenn irgendeine Äußerung im genauen Wortlaut - oft über mehrere Mittler - transferiert wird, kann etw. weitersagen verwendet werden: So aber mußte [...] die Nachrichtenspreaherin im Wortlaut unartige Sachen weitersagen, die man bis dato weder von öffentlich-rechtlichen Anstalten noch von Damen übermittelt bekam. (SZ, 20./21 .10.1984 , S. 1) Gelegent-

lich wird

übermitteln2 durch jmdn. etw. vermitteln [gehoben, formell]

ersetzt: In seiner Ansprache hat er den Hinterbliebenen die Anteilnahme aller vermittelt. Barzel habe den Abgeordneten der CDU/CSU den Eindruck vermittelt, daß die führenden Männer zu ihm stünden.(SZ, 20./21.10.1984, S. 1)

Darüber hinaus können spezifischere Sprechaktverben verwendet werden, wenn der Sprecher deutlich macht, daß er im Auftrag eines anderen handelt: Im Namen der Belegschaft beglückwünsche ich Sie zu Ihrer Ernennung/gratuliere ich Ihnen zum dem Erfolg. Ich soll Sie von Herrn Ruland grüßen, u.a.

Verben des Übermitteins

6.2(2)

[6.2(2)]

697

Wortartikel

ZUKOMMEN LASSEN läßt zukommen - ließ zukommen - hat zukommen lassen zukommen lassen

NomE AkkE DatE (PräpE durah)

NomE läßt dem x,DatE (durch den k„ _ „) den ζ AkkE , „ PrapE

Der

a

a veranlaßt, daß k dem χ den ζ ausrichtet

zukommen. NomE

a: handlungsfähiger Mensch/ Kollektiv von Menschen/ Institution [als Auftraggeber]

AkkE

ζ : Sprechhandlung von a

DatE

χ: Mensch/Kollektiv von Menschen/Institution [als Empfänger] k: handlungsfähiges Individuum [als Mittler]

PräpE: PräpG durah + NG im Akk

- ζ drückt meist Botschaften mit privatem Inhalt, der oft als vertraulich eingestuft wird, aus: Er ließ dem Freiend durah einen Vertrauten heimlich eine Warnung zukommen. - k kann indirekt charakterisiert werden durch eine Bezeichnung für die Institution, deren autorisierter Vertreter k ist: Er ließ dem Präsidenten das Angebot durah einen neutralen Staat zukommen. kein Passiv möglich Während der Friedensoffensive Präsident Johnsons in den vergangenen vier Wochen hatten die Vereinigten Staaten versucht, ihre Bedingungen für Verhandlungen Nordvietnam [... ] durch verbündete, neutrale oder Staaten des Ostblocks zukommen zu lassen. (FAZ, 3.2.1966, S. 1) Der Spion hat der Gegenseite durch einen Mittelsmann Nachrichten zukommen lassen. Irgend jemand ließ der Presse vertrauliche Informationen über den Stand der Ermittlungen zukommen.

(1) (2) (3)

jmdm. etu. zukamen lassen i.S.v. jmdm. e tu. zuwenden: Die Industrie hat mehreren Parteien größere Geldbeträge zukorrmen lassen. jmdm. eto.zukorrmen lassen i.S.v. jmdm. eto.schicken: Ich lasse Ihnen meinen schriftlichen Bericht in der nächsten Woche zukorrmen. eto.auf eiahfkk zukorrmen lassen i.S.v. sich bei etil, abuartend halten: Sie hat nichts unternommen, sondern die Sache einfach auf zukommen lassen.

versich

698

Verben des sprachlichen Ausdrucks

ÜBERMITTELN übermittelt - übermittelte - hat übermittelt Übermitteini Der d e m

a X

NomE

DatE

NomE AkkE DatE (PräpE durah)

übermittelt ( d U r C h

d e n

a veranlaßt, daß k dem χ den ζ ausrichtet W e '

den ζ

AkkE

[gehoben, formell] NomE

a: handlungsfähiger Mensch/ Gremium/Institution [als Auftraggeber]

AkkE

z: Sprechhandlung von a

DatE

χ: Mensch/Kollektiv von Menschen/Institution [als Empfänger]

PräpE: PräpG durah + NG im Akk

k: handlungsfähiges Individuum [als Mittler]

- ζ drückt meist Botschaften, Grüße, Glückwünsche, Beileidsbekundungen u.ä. aus: Der Kanzler Übermittelt dem Präsidenten seine Glüokuünsahe zum 70. Geburtstag. - k kann indirekt charakterisiert werden durch eine Bezeichnung für die Institution, deren autorisierter Vertreter k ist: Das Staatsoberhaupt übermittelte seinen Appell der befreundeten Regierung durah seine diplomatische Vertretung. werden - Passiv Der ζ wird dem χ (von dem a) (durch den k) übermittelt, sein-Passiv Der ζ ist übermittelt. bekommen -Passiv Der χ bekommt den ζ (von dem a) (durch den k) übermittelt. Der Ministerpräsident übermittelt dem Verein seine Glückwünsche durch einen Staatssekretär. Bundespräsident Karl Carstens hat mit "großer Betroffenheit" vom Absturz des Hubschraubers erfahren und bittet Oberbürgermeister Varnholt bei der Trauerfeier allen Angehörigen "mein herzliches Beileid zu übermitteln". (MM, 15.9.1982, S. 18) Die Anordnung wurde dem Botschaftskanzler vom sowjetischen Außenministerium übermittelt. (FAZ, 4.1.1966, S. 1) werden-Passiv Die Genesungswünsche sind dem Patienten bereits übermittelt.

sein-Passiv

Der Kirchentag bekam eine Grußbotschaft vom Papst durch einen Kardinal über-

mittelt.

bekommen- Passiv

- Beispiele, in denen die NomE oder die PräpE durah nicht aktualisiert sind, könnten auch die Verwendung von Übermitteln2 [6.2] oder von Übermitteln [6.1] illustrieren. die Obermitt(e)lung

Verben des Übermitteins [6.2(2)]

(1) (2) (3)

699

siehe übermitteln^ Verben des Ubermittelns [6.2] siehe Übermitteln Verben des Mitteilens [6.1] jmdm. ettí. Ûbeïrrritteln i.S.v. jmdm. eta. übergeben: Dem Ministerium wurde eine Resolution mit einer Unterschriftenliste übermittelt.

AUSRICHTEN richtet aus - richtete aus - hat ausgerichtet ausrichten Der ^NomE richtet (dem den ZAkkE aus.

NomE AkkE (DatE) x

NomE AkkE SE ohne Korr. daß - Satz/u-Fragesatz/ Hauptsatz DatE

DatE)

k bringt dem χ den ζ im Auftrag eines anderen tIndividuums zur Kenntnis k: handlungsfähiges Individuum [als Mittler] ζ : Sprechhandlung Sachverhalt

x: Mensch/Kollektiv von Menschen/Institution [als Empfänger]

- ζ drückt meist Botschaften, Grüße, Glückwünsche, Beileidsbekundungen u.ä. aus: Ich soll Ihnen schöne Grüße ausrichten. - Die AkkE enthält häufig ein Attribut, dessen Belegung auf den Auftraggeber für die Übermittlung von ζ referiert: Ich möchte Ihnen die Genesungswünsche der Kollegen ausrichten. Haben Sie ihm meine Gratulation ausgerichtet? - Die AkkE wird häufig in Form einer SE aktualisiert: Ich soll ausrichten, daß Herr Kroll etwas später kommt.

Ihnen

werden - Passiv Der ζ wird (dem x) (von dem k) ausgerichtet. sein-Passiv Der ζ ist ausgerichtet. bekommen - Pas s iv Der χ bekommt den ζ (von dem k) ausgerichtet. Sie fanden den Königssohn beim Unkrautjäten und richteten ihm die väterlichen Grüße aus. (Pörtner, Erben, S. 385) "Einen schönen Gruß vom Peter soll ich dir ausrichten, [...], er läßt dir sagen, daß er eine ganz besondere Überraschung für dich hat". (Jung, Zellerhof, S. 49) Sagen Sie, könnten Sie meinem Bruder noch etwas ausrichten? S. 233)

(Boll, Ansichten,

Ich habe deine Grüße von Paul nicht ausgerichtet bekommen, weil ich vor seiner Ankunft schon abreisen mußte. bekomnenPassiv Mir wurde ausgerichtet, daß Sie nach mir gefragt haben.

Werden-Passiv AkkSE: daß -Satz

700

Verben des sprachlichen Ausdrucks

Er mochte von Karin nicht ausrichten, was ihm nicht aufgetragen war. (Johnson, Achim, S. 211) A k k S E : W- Frag. Bitte richten Sie Herrn Schnier aus, die Seele seines Bruders sei in Gefahr, und er möge, sobald er mit dem Essen fertig ist, anrufen. (Boll, Ansichten,

S. 86)

AkkSE: Hpts.

(1)

jmein./etb>. ausrichten i.S.v. jmdn./etw. gen: Der Altar in der Kirche wurde meist

in eine bestimmte Richtung nach Osten ausgerichtet.

(2)

etw. ausrichten auf/nach etw, i.S.v. etw. auf e tu. einstellen: renhaus hat das Sortiment auf cíen gewandelten Publikumsgeschmack richtet.

Das Waausge-

(3)

etw. ausrichten auf etw. i.S.v. etw. ideologisch beeinflussen: teiprogranm wurde auf die Prinzipien der freien Marktwirtschaft richtet.

Das Parausge-

(4)

etw. ausrichten i.S.v. etw. veranstalten: pischen Winterspiele ausgerichtet.

(5)

etw. ausrichten bei jmdm./etw. i.S.v. etw. erreichen bei jmdm./etw. : Bei dieser Auseinandersetzung konnte auoh ein Vermittler nichts ausrichten.

Sarajevo

hat 1984 die

brin-

Olym-

ÜBERMITTELN übermittelt - übermittelte - hat übermittelt Übermitteina Der ^NomE

NomE AkkE (DatE)

übermittelt den

k richtet dem χ den ζ aus

W [gehoben, formell]

NomE

k: handlungsfähiges Individuum [als Mittler]

AkkE

z: Sprechhandlung

DatE

x: Mensch/Kollektiv von Menschen/Institution [als Empfänger] - ζ drückt meist Botschaften, Grüße, Glückwünsche, Beileidsbekundungen u.ä. aus: Der Botschafter übermittelt dem Staatspräsidenten die Glückwünsche seiner Regierung zum Unabhängigkeitstag.

- Die AkkE enthält häufig ein Attribut, dessen Belegung auf den Auftraggeber für die Übermittlung von ζ referiert: Der Diplomat übermittelt dem Außenminister eine Note seiner Regierung. Übermitteln Sie bitte Ihrer Familie meine aufrichtige Anteilnahme. werden - Passiv Der ζ wird (dem x) (von dem k) übermittelt. sein -Passiv Der ζ ist übermittelt. bekormen - Pass i ν Der χ bekommt den ζ (von dem k) übermittelt.

Verben des Ubermitteins [6.2(2)]

701

Der US-Botschafter in Bogotá, Lewis Tambs, übermittelte zusätzliche Informationen der amerikanischen Rauschgiftfahndung, die den Kolumbianern mit "technischer Beratung" an die Hand gegangen waren. (SZ, 30.8.1984, S. 3) Mit der Aufforderung, Spagin unverzüglich aus der Bundesrepublik abzuziehen, wurde dem sowjetischen Geschäftsträger in Bonn, Kudrjawzew, ein scharfer Protest übermittelt. (weit, 27.1.1966, s. 1) werden-Passiv Glückwünsche und Anerkennungen aus aller Welt sind den Vereinigten Staaten und vor allem ihren Astronauten und Raumfahrttechnikern zu dem erfolgreichen Abschluß des Experiments übermittelt worden, [...]. (FAZ, 20.12.1965, S. 1) werden- Passiv Der Friedensappell ist von einem Sonderbotschafter übermittelt,

sein— Passiv

So aber mußte [...] die Nachrichtensprecherin im Wortlaut unartige Sachen weitersagen, die man bis dato weder von öffentlich-rechtlichen Anstalten noch von Damen übermittelt bekam. (SZ, 20./21.10.1984, S. 1) bekormien-Passiv - Beispiele, in denen die NomE nicht aktualisiert ist, könnten auch die Verwendung von übermittelnι [6.2] oder von übermitteln [6.1] illustrieren. die Übermitt(e)lung siehe

übermitteln

(2)

siehe

übermitteln

(3)

jmdm. eta. wurde eine

(1)

übermitteln Resolution

ι

Verben des Übermitteins Verben des Mitteilens

[6.2]

[6.1]

i.S.v. jmdm. etw. übergeben: mit einer Unterschriftenliste

Dem Ministerium übermittelt.

702 6.3

Verben des sprachlichen Ausdrucks

Verben des Diskutierens

6.3(1)

Feldvorspann

ZustandsHandlungsverben

diskutieren·ι · diskutieren2 · debattieren ι · debattieren^ · erörternι · erörterna · besprechen-^

Zu Beginn der Versammlung fragte der Vorsitzende, welche Probleme diskutiert werden sollten. Frau F. vertrat die Ansicht, man müsse vor allem über die theoretischen Grundlagen diskutieren, weil dazu wahrscheinlich ganz unterschiedliche Meinungen zu erwarten seien. Herr K. wollte lieber einige Aspekte der Anwendung gründlich erörtern, da nach seiner Meinung diese Punkte noch nicht ausreichend geklärt seien. Herr L. wandte dagegen ein, daß gerade dieser Teil schon im Ausschuß abschließend besprochen worden sei und daß man sich in den wichtigsten Punkten verständigt habe. Er sei aber gerne bereit, sich mit Herrn Κ darüber noch einmal außerhalb der Sitzung zu unterhalten. Am Abend fragte Frau B. ihren Mann, worüber sie in der Versammlung gesprochen hätten. "Wir haben die ganze Zeit nur über Bagatellen geredet", antwortete Herr B.

Feldkonstituierung In diesem Feld werden Verben behandelt, mit denen ausgedrückt werden kann, daß mindestens zwei Gesprächsbeteiligte (x und y bzw. x' und x") miteinander über ein bestimmtes Thema (z) sprechen, indem sie ihre Meinungen zu ζ austauschen. Bei einigen der Verben ist intendiert, kontroverse Standpunkte zu einem Konsens zu führen bzw. bestimmte Aspekte von ζ zu klären. Abgrenzung gegen andere Felder: Die Verben des Diskutierens gehören zu den Verben der wechselseitigen Kommunikation. Sie sind daher abzugrenzen von den Verben der einseitig gerichteten Kommunikation, von denen einige unter den Verben des Mitteilens [6.1] und des Ubermitteins [6.2] behandelt werden. Die hier behandelten Verben sind spezifischer als Verben wie sprechen über, reden über, die auch zur Charakterisierung von bilateralen und multilateralen Kommunikationshandlungen verwendet werden können. Die meisten Verben dieses Feldes können auch in Kommunikationssituationen vorkommen, in denen Sprecher und Hörer ihre Rollen nicht wechseln: diskutieren (Der Autor diskutiert in seinem neuesten Buch die Frage, ob...), besprechen (Das Buch wurde in mehreren Zeitschriften sehr positiv besprochen. ) und erörtern {Der Redner erörterte diese These eingehend. ). Diese

Bedeutungen werden hier ausgeklammert. Feldinterne Gliederung: Zunächst werden die Verben diskutierena, debattierenι und

diskutieren^,

debattierena beschrieben, mit denen aus-

gedrückt wird, daß die Gesprächsbeteiligten kontroverse Standpunkte zu ζ darlegen wollen. Die nachfolgenden Verben erörterni, erörtern^

Verben des Diskutierens

[6.3(1)]

703

und besprechen1 werden dagegen in Gesprächssituationen verwendet, in denen ein grundsätzlicher Konsens zwischen den Beteiligten besteht und daher über Detailprobleme gesprochen.wird, die noch nicht geklärt sind. Verwendungsbedingungen Einen Uberblick über die syntaktischen und semantischen Verwendungsmöglichkeiten gibt die untenstehende Matrix. Auf einige Besonderheiten sei hier hingewiesen: Die Verben dieses Feldes werden einerseits in Kommunikationssituationen verwendet, in denen über vorgegebene Themen meist politischer, sozialer oder wissenschaftlicher Art gesprochen wird, und zwar in erster Linie, um Gesprächsabläufe zu gliedern. Andererseits werden sie gebraucht, um über solche Kommunikationssituationen zu referieren. Typisch sind Situationen, in denen ein strukturiertes Gespräch stattfindet, bei dem sich die Teilnehmer an Regeln des Ablaufs halten wie bei Seminaren, Sitzungen und dergleichen. Normalerweise findet der Gedankenaustausch mündlich statt; diskutierenx und erörtern·, können aber auch zur Bezeichnung einer schriftlichen Kommunikation verwendet werden. Der Bezug auf formelle Situationen ist besonders bei debattieren ι, erörternι und erörterna ausgeprägt. Die Verben besprechen-^ und diskutieren^ weisen auch noch einen, allerdings weniger ausgeprägten, formellen Charakter auf. In privaten Situationen wird eher diskutierenι (über) verwendet, oder diese Verben werden durch allgemeinere Verben wie sprechen über ersetzt. Bei der Verwendung der hier behandelten Verben wird auf Gespräche Bezug genommen, in denen vorausgesetzt wird, daß 1. der Gesprächsgegenstand den Beteiligten bekannt ist, 2. die Sprecher sich schon eine vorläufige Meinung über den Gegenstand gebildet haben, 3. das Bedürfnis besteht, die Meinungen darüber auszutauschen, weil dadurch eventuell ein besseres Verständnis erzielt werden kann. 4. Es müssen von mindestens zwei Gesprächsbeteiligten Diskussionsbeiträge geliefert werden, die - unterschiedliche Gesichtspunkte ansprechen, - aufeinander bezogen sind, - einen erkennbaren Bezug zum Thema haben. Diese Voraussetzungen gelten allerdings nicht immer im vollen Umfang, wenn bei bestimmten Verwendungen von diskutieren·, und debattie-

704

Verben des sprachlichen Ausdrucks

ren3 beim Sprecher negative Konnotationen mitschwingen, z.B. wenn angedeutet werden soll, daß hier Dinge in Frage gestellt werden, die man nicht aufrollen darf oder soll: Die Gründe für Bein Verhalten können wir hier nicht diskutieren. Die Verben können auch in Opposition zu arbeiten, gehorchen u.ä. gebraucht werden: Hört jetzt auf zu diskutieren und macht, was euch gesagt worden ist. Was ich brauche, sind keine debattierenden, sich geistig aufpäppelnden jungen Menschen, sondern solche, die in die Masse hineinzugehen verstehen und lebendigen Anteil nehmen am Massenkampf.

(SZ, 20./21.11.1982, S. 107) In diesen Fällen werden die Verben meist ohne PräpE verwendet. Die Verben

diskutierenι (Ober) und diskutieren2 bezeichnen die For-

men des wechselseitigen Argumentierens, bei denen die Gesprächsbeteiligten ihre Standpunkte bezüglich des Gesprächsthemas darlegen. Bei diskutieren^ (Über) sind die Standpunkte in der Regel kontrovers; eine Einigung oder Annäherung der Standpunkte wird von den Partnern nicht unbedingt angestrebt:

Heute diskutiertι der Bundestag über die Re-

gierungserklärung des Kanzlers. Bei

diskutieren2 sind als Ausgangspunkt

zwar auch kontroverse Standpunkte anzunehmen; die Gesprächsbetei— ligten zielen jedoch stärker auf Klarstellung ihrer Standpunkte oder auf eine Einigung oder Annäherung der Positionen ab, indem sie die Standpunkte anderer Gesprächspartner in ihre Überlegungen einbeziehen: Die Tarifpartner diskutieren3 den jüngsten Vermittlungsvorschlag im Tarifkonflikt.

Die Verben debattieren1 und debattieren2 (über) werden in erster Linie für das Darlegen von Standpunkten im Rahmen von strukturierten Diskussionen in Parlamenten und ähnlichen Gremien verwendet. Ziel der Gesprächsbeteiligten ist, in Situationen, bei denen die Verwendung von debattieren1 typisch ist, ihre Standpunkte zu einer Frage, über die entschieden werden muß, bekanntzumachen: Das Parlament debattiert in der heutigen Sitzung die Regierungsvorlage zum Ausbildungsförde-

rungsgesetz. In der Paraphrase zu diesem Verb wird daher auf bekanntmacheni aus dem Feld der Verben des Mitteilens [6.1] Bezug genommen. Wenn debattieren2 (über) verwendet wird, kann χ auch ein Kollektiv von Menschen sein, das keine Kompetenz hat, über ζ Beschlüsse zu fassen. In den Gesprächssituationen, für die der Gebrauch dieses Verbs typisch ist, geht es den Gesprächsbeteiligten vor allem darum, ihre kontroversen Standpunkte zu Detailproblemen von ζ darzulegen:

Die Bürgerversammlung debattierte heftig über den geplan-

ten Bau einer Umgehungsstraße. Den Verben

erörtern1, erörtern* und

besprechenΛ ist gemeinsam, daß

bereits ein grundsätzlicher Konsens der Gesprächsbeteiligten über

Verben des Diskutierens

705

[6.3(1)]

die Gesamtproblematik des Themas vorausgesetzt wird und daß Detailprobleme in ruhiger Atmosphäre behandelt werden. In Gesprächssituationen, bei denen die Verwendung von erörtern,

und erörtern3

typisch sind, wird beabsichtigt, sich über die Detailprobleme des Themas Klarheit zu verschaffen, indem die Gesprächsbeteiligten dazu beitragen, die relevanten Gesichtspunkte relativ ausführlich darzulegen. Ob die Detailprobleme sich als kontrovers erweisen, lösbar sind usw. , spielt dabei zunächst keine Rolle: Die Delegationen erörterten, Möglichkeiten für den Ausbau gegenseitiger Handelsbeziehungen. Der Bundesfinanzminister soll mit den Finanzministem der Länder die Einzelheiten des Finanzausgleichs erörterna. Bei besprechen,

wird dagegen intendiert, daß

die Detailprobleme gelöst werden: Der Vorbereitungsausschuß hat das Programm der Tagung besprochen. Für alle Verben dieses Feldes gilt, daß der Sprecher zwischen verschiedenen Varianten wählen kann: Er kann bei der Nennung der Gesprächsbeteiligten diese in zwei Gruppen aufteilen oder alle zusammenfassen. Wenn nicht aufgeteilt wird, bezieht sich die NomE auf alle Beteiligten. Dies kann durch die Einsetzung einer Bezeichnung für einen Kollektivbegriff erfolgen oder durch eine Aufzählung. In letzterem Falle ist die Einfügung eines reziproken Pronomens miteinander oder untereinander möglich: Der Vorbereitungsausechuß diskutiert das Programm der Jahrestagung. Frau Meyer, Herr Schmidt und Herr Zeisig besprechen gerade (miteinander/untereinander) die Abfolge der Vorträge.

Wenn der

Sprecher einen oder eine Teilgruppe der Gesprächsbeteiligten hervorheben will - etwa weil deutlich werden soll, von wem die Gesprächsinitiative ausgeht oder wer im Gespräch aufgrund seines Wissens bzw. seiner sozialen Rolle dominiert - kann er auf diese Teilgruppe allein mit der NomE Bezug nehmen, während auf die übrigen Beteiligten durch die Belegung der PräpE mit referiert wird: Günther Grass diskutierte gestern mit einer Schulklasse über sein neues Buch. Umgekehrt kann die Zusammenfassung aller Gesprächsbeteiligten mit der Belegung der NomE als Mittel eingesetzt werden, um etwa soziale Unterschiede zu verschleiern: Geschäftsleitung und Betriebsrat erörterten eingehend die Auswirkungen der Rationalisierungsmaßnahmen für die Mitarbeiter. Da die Verbbedeutungen, bei denen die Gesprächsbeteiligten auf die NomE und PräpE mit aufgeteilt werden, in Zeitungstexten für erörtern und besprechen häufig vorkommen, werden sie in Wörterbuchartikeln berücksichtigt. Die entsprechenden Varianten sind dagegen für diskutieren in dieser Textsorte selten, weshalb sie nur im Vorspann kurz charakterisiert werden. Die nachfolgende Matrix faßt die wichtigsten Belegungsregeln für die Verben dieses Feldes zusammen.

7 0 6

V e r b e n

d e s

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A u s d r u c k s

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Verben des Diskutierens [6.3(1)]

707

Sonstige Verben und Ausdrücke Anstelle von diskutierenΛ (Über) und diskutierena kann der Sprecher diskutieren3 mit + NG im Dat mit dem Satzbauplan NomE PräpE mit (PräpE Ober) bzw. diskutieren« mit + NG im Dat mit dem Satzbauplan NomE AkkE PräpE mit verwenden, bei denen die Menge der Gesprächsbeteiligten auf die NomE und die PräpE mit aufgeteilt wird. Der Unterschied zu den in Wortartikeln behandelten Verben liegt darin, daß diejenigen der Gesprächsbeteiligten, auf die sich die NomE bezieht, gegenüber den übrigen hervorgehoben werden: Der Bundesaußenminister diskutiertes mit seinem amerikanischen Kollegen über die Auswirkungen des NATO-Doppelbesohlueses. Das waren die Fragen, die iah iirmer wieder mit Bessy diskutierten. (Fallada, Junger Herr, S. 187) Statt diskutierenι kann disputieren (über + NG im Akk) verwendet werden, wenn die Standpunkte zu einem wissenschaftlichen Thema sehr konträr sind (Die Fakultät disputierte lange über die Habilitation.) oder wenn die Argumente in aggressiver Heise dargelegt werden: Am Stammtisch wurde lautstark über Politik disputiert. In letzterem Falle besteht eine enge Bedeutungsverwandtschaft mit streiten (Über + NG im Akk), bei dessen Verwendung die Standpunkte nicht begründet werden müssen: Die Gemeinderäte stritten über den Bau einer Umgehungsstraße. Wenn über ein abstraktes Individuum erschöpfend gesprochen wird, kann statt diskutierena das komplexe Verb e tu. CMS diskutieren verwendet werden: Ich glaube, das Problem ist jetzt ausdiskutiert, so daß wir zur Abstimmung kommen können. Wird dagegen beabsichtigt, nur Teile eines Gesprächskomplexes zu behandeln bzw. nur einen Teil der relevanten Fragestellungen, ist etw. andiskutieren die spezifische Bezeichnung: Wir konnten bei der letzten Sitzung diesen Punkt nur andiskutieren und müssen heute noch einmal darauf zurückkönnen. Es ist noch darauf hinzuweisen, daß diskutierenι auch durch die Fügung eine Diskussion/Diskussionen führen über etw. [formell] ersetzt werden kann: Es erscheint mir nicht sinnvoll, über diese Frage noch eine weitere Diskussion zu führen. Entsprechend kann auch debattierena durch eine Debatte/Debatten führen Über etw. [formell] ersetzt werden: Im Parlamentarischen Rat wurden leidenschaftliche Debatten Über Zentralgewalt und Föderalismus geführt. Wenn bei einer Besprechung keiner der Beteiligten hervorgehoben werden soll, kann besprechena mit dem Satzbauplan NomE AkkE statt besprechen·! verwendet werden: Wir sollten die ganze Angelegenheit noch einmal in Ruhe besprechen3. Zwei Stunden lang besprachena Senatsrat Korber und Zonenstaatssekretär Michael Kohl am Dienstag in Ostberlin die Voraussetzungen für weitere Verwandtenbesuche in der geteilten Stadt. (Welt, 17.2.1966, S. 1)

708

Verben des sprachlichen Ausdrucks

In nicht-formellen Situationen kann im gleichen Sinne auch etw. bereden gebraucht werden: IVir könnten die Sache morgen hei einer Tasse Kaffee bereden. Sofern ein komplexer Sachverhalt kursorisch besprochen wird, kann (mit jmdm.) etw. dúrahepreahen verwendet werden: Dieser Wirtschaftspriifungegeselleahaft] habe er untersagt, die Prüfungsergebnisse des Jahres 1982 mit der Κ & W durchzusprechen. (SZ, 30.8.1984, S. 26) Anstelle der genannten Verben und Ausdrücke können unter bestimmten Bedingungen spezifischere Verben gewählt werden: Wenn bei einer Besprechung intendiert ist, zu einer Absprache über koordinierte Handlungen zu gelangen, wird manchmal fcesprechen (Uber eta.) gebraucht: Bundeskanzler Erhard soll sich Uber die französische Haltung zu einer Kandidatur Hallsteins mit Präsident de Gaulle bei seinem Besuch in Paris besprochen haben. (Welt, 17.2. 1966, S. 1) Dieses Verb ist verwandt mit etw. beraten und über etw. beratschlagen in Verwendungen wie Das Parlament berät die Gesetzesvorlage, und Sie beratschlagten Über ihr weiteres Vorgehen., mit denen stärker die Tendenz ausgedrückt wird, zu einem definitiven Ergebnis zu gelangen. Vorausgesetzt ist bei der Verwendung dieser Verben, daß die Partner eine positive Einstellung zueinander haben und gemeinsam agieren wollen. Wenn ein Konsens über koordinierte Handlungen erzielt wurde, kann dieser Sachverhalt mit si-c'!Ajck absprechen (Uber etw.) und eine Absprache treffen (Uber eta.) [formell] ausgedrückt werden: Die Verbündeten haben sich über ihr weiteres Vorgehen abgesprochen. Die Fraktionsvorsitzenden haben eine Absprache Über die Besetzung der Ausschüsse getroffen. Wenn das Verhältnis der Partner zueinander eher neutral oder feindselig ist, oder wenn mit erheblichen Meinungsverschiedenheiten zu rechnen ist, wird in einer entsprechenden Situation meist verhandeln über etw. oder Verhandlungen führen Über etw. [formell] gewählt: Die Delegationen verhandeln seit Tagen über die Freilassung der Geiseln. Die Tarifpartner werden ab morgen Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag fuhren. Wenn ausgedrückt wird, daß ein Konsens erzielt wurde, können die spezifischen Ausdrücke etw. vereinbaren oder eine Vereinbarung treffen (über etw.) [formell] gebraucht werden: Die Partner haben weitere Gespräche vereinbart. Großbritannien hat mit China schon jetzt Vereinbarungen über die Zukunft von Hongkong getroffen. Diese spezifischeren Verben und Ausdrücke kommen alle in den beiden Varianten mit der Nennung aller Beteiligter in der Belegung der NomE und der Aufteilung auf die der NomE und der PräpE mit + NG im Dat vor. Das gleiche gilt auch für die folgenden weniger spezifischen Verben und Ausdrücke.

V e r b e n des D i s k u t i e r e n s

709

[6.3(1)]

Die Verben d i e s e s Feldes werden i n a l l t a g s s p r a c h l i c h e n

Situatio-

nen h ä u f i g e r s e t z t durch Verben und Ausdrücke mit a l l g e m e i n e r Bedeutung, b e i denen d i e A r t der Themenbehandlung n i c h t w i r d . Die Verben

sprechen über jmdn./etu.

spezifiziert

und reden Uber· jmdn./etu. kön-

nen zur C h a r a k t e r i s i e r u n g von o r g a n i s i e r t e n wie spontanen Dialogen gebraucht werden:

Im Institutsrat

wurde Über die Arbeitsplanung mehrerer

Abteilungen gesprochen/geredet. Die Leute spreohen/reden viel Uber den Skandal.

(miteinander)

Zur C h a r a k t e r i s i e r u n g von Gesprächen i n einem

k l e i n e r e n K r e i s und i n r u h i g e r Atmosphäre werden auch d i e

stili-

s t i s c h a l s gehoben markierten Ausdrücke mit dem Verb austauschen und abstraktem Nomen im P l u r a l gebraucht. Zu diesen gehören v o r a l l e m Meinungen austauschen (über etu.),

Gedanken austauschen (Uber e tu. ),

Er-

fahrungen austauschen: Die Staatsmänner tauschten ihre Meinungen/Gedanken Ober Fragen beiderseitigen

Interesses aus. Die Experten kamen zusamnen, um ihre Er-

fahrungen auszutauschen.

6.3(2)

Wortartikel

DISKUTIEREN d i s k u t i e r t - d i s k u t i e r t e - hat diskutieren Die

"NomE

(über

den

diskutiert

NomE (PräpE

diskutieren w

1

·

über)

x ' und x " sprechen miteinander argumentativ über z , um k o n t r o v e r s e »Standpunkte zu ζ darzulegen

- χ umfaßt genau χ 1 und x " . NomE

x : handlungsfähiger Mensch/ K o l l e k t i v von Menschen/ Institution

PräpE: PräpG Über + NG im Akk

z:

SE mit o b i . K o r r . darüber w-Fragesatz/ob-Fragesatz

[ k e i n e Beschränkung] Sachverhalt

- Die NomE kann durch e i n e NG bzw. PG im P l u r a l oder durch e i n e NG im S i n g u l a r a l s K o l l e k t i v b e z e i c h n u n g a k t u a l i s i e r t werden, d i e auf a l l e G e s p r ä c h s b e t e i l i g t e n r e f e r i e r t : Die Ausschußmitglieder diskutierten Uber die anstehenden Probleme. Der Ausschuß diskutierte über die anstehenden Probleme.

Verben des sprachlichen Ausdrucks

710

- Die NomE kann durch zwei oder mehr NG bzw. PG im Singular oder Plural aktualisiert werden, die meist durch Komma oder und verbunden werden und auf mindestens zwei Gruppen von Gesprächsbeteiligten referieren, die unterschiedliche Standpunkte zu ζ vertreten: Professoren, Assistenten und Studentenvertreter diskutierten Über die Situation an der Universität. - In den meisten Fällen kann ein reziprokes Pronomen miteinander oder untereinander hinzugefügt werden: Vertreter der "Parteien diskutierten zwei Stunden miteinander Über das Wahlergebnis. werden - Passiv nur unpersönliches

Passiv

- Das Werden-Passiv ist sehr häufig. Oft werden in Passivsätzen die Gesprächsbeteiligten indirekt durch eine, oft lokale, AdvG charakterisiert: In Bonn wird Über das Ergebnis der Konferenz diskutiert. Politiker diskutierten Ober die deutsche Frage.

(Welt, 16.6.1966, S. 9)

Nicht über den Preis diskutieren die Amerikaner. Sie zahlen für eine BognerHose 60 Dollar (rund 240 Mark). (DM 49, 1965, S. 10) Ober neue Kredite in Höhe von 12,6 Milliarden Dollar soll der Kongreß in dieser Woche diskutieren. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) Über einen Entwurf zu diesem Abkommen hätte man bereits in Genf diskutiert. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) Zur gleichen Zeit [... ] werden Vertreter der Gewerkschaftsverbände und der Regierung über Lohn- und Preisfragen diskutieren. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) In allen politischen Kreisen wurde nur darüber diskutiert, ob de Gaulle wenig mehr als 50 Prozent oder an die sechzig Prozent der Stimmen erhalten werde. (FAZ, 2 . 1 2 . 1 9 6 5 , s . 1) werden - Passiv PräpSE: ab-Frag. Wir haben lange darüber diskutiert, ob es richtig sei oder nicht. (Remarque, Westen, S. 190) PräpSE: oi-Frag. Der Bauausschuß hat heftig darüber diskutiert, welche Bauvorhaben auf die Prioritätenliste gesetzt werden sollen. PräpSE: ω - F r a g . die Diskussion, der Diskutant; diskutierbar, diskutabel (1)

siehe

diskutierena

(2)

siehe

diskutieren^

mit

Verben des Diskutierens

[6.3 Vorspann]

(3)

siehe

diskutieren*

mit

Verben des Diskutierens

[6.3 Vorspann]

(4)

e tu. satz

diskutieren diskutiert

Verben des Diskutierens

i.S.v. e tu. er die neuesten

[6.3]

analysieren, untersuchen: Veröffentlichungen zur

In seinem AufValenztheorie.

DISKUTIEREN diskutiert - diskutierte - hat diskutiert diskutieren 3 Die XjjQujg den

NomE AkkE

diskutieren

AkkE

- χ umfaßt genau χ * und x".

x' und x" sprechen miteinander argumentativ über z, um kontroverse »Standpunkte zu ζ zu einem Konsens zu führen

Verben des Diskutierens [6.3(2)] NomE

AkkE SE ohne Korr. u-Fragesatz/ob-Fragesatz

711

handlungsfähiger Mensch/ Kollektiv von Menschen/ Institution abstraktes Individuum Sachverhalt

- Die NomE kann durch eine NG bzw. PG im Plural oder durch eine NG im Singular als Kollektivbezeichnung aktualisiert werden, die auf alle Gesprächsbeteiligten referiert: Die Familiervmitglieder diskutieren die finanziellen Probleme. Die Familie diskutiert die finanziellen Probleme. - Die NomE kann durch zwei oder mehr NG bzw. PG im Singular oder Plural aktualisiert werden, die meist durch Komma oder und verbunden werden und auf mindestens zwei Gruppen von Gesprächsbeteiligten referieren, die divergierende Standpunkte zu ζ vertreten: Der amerikanische Präsident und der Bundeskanzler diskutierten die Entwicklung in Mittelamerika. - In den meisten Fällen kann ein reziprokes Pronomen miteinander oder untereinander hinzugefügt werden: Die Vertreter der Parteibezirke diskutierten untereinander die Vorsahläge zur Besetzung der Landesliste für die Wahl. werden - Passiv Der ζ wird (von den x) diskutiert. sein - Passiv Der ζ ist diskutiert. - Das werben-Passiv ist sehr häufig. Oft werden in Passivsätzen die Gesprächsbeteiligten indirekt durch eine, oft lokale, AdvG charakterisiert: Ein gigantisches Zukunftsprojekt wird gegenwärtig in Wien und Innsbruck diskutiert: ein Eisenbahntunnel unter dem Brermerpaß. (Welt, 17.2.1966, S. 1) Johnson hatte erklärt, er wolle auf Hawaii das vollständige Vietnam-Programm der USA diskutieren. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) Um so mehr bedauert man in Bonn, daß der Ministerrat [... ] sich im Kommuniqué mit der Formel begnügte, die Minister hätten einen Zwischenbericht des Generalsekretärs [...] diskutiert. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ist am Dienstag zusammengetreten, um den amerikanischen Antrag auf Einberufung einer Vietnam-Konferenz zu diskutieren. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) Die Sachfragen sind bereits diskutiert, Die fälligen Personalentscheidungen sein-Passiv wurden dagegen vorläufig ausgeklammert. Die Berufung eines neuen Senatspräsidenten beim Bundesgerichtshof wurde bereits zu dem Zeitpunkt diskutiert, zu dem der damalige Justizminister Bucher das von ihm geleitete Resort aufgab. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) werden-Passiv Dennoch muß man die Unterhaltung zwischen Vertretern der beiden Spitzenverbände in Frankfurt als den Versuch einer Vorklärung von Grundsatzfragen ansehen, da die Forderungen der Gewerkschaft vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Metallindustrie diskutiert worden sind. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) uerden-Passiv Auch wird diskutiert, ob ab 1987 nicht mehr alle zwei Jahre, sondern erst nach einer vollen Wahlperiode rotiert wird. (MM, 17.9.1984, S. 2) werden-Passiv AkkSE: ab-Frag.

712

Verben des sprachlichen Ausdrucks

Es wäre m.E. zu diskutieren, ob es Oberhaupt sinnvoll ist, den eingeschlagenen

A k k S E : ob-

Weg weiter zu verfolgen.

Frag.

Die zuständigen Gremien der Partei werden in den nächsten Wochen diskutieren, welche Konsequenzen aus dem Wahlausgang zu ziehen sind. A k k S E : W- F r a g . die Diskussion, der Diskutant; diskutierbar, diskutabel; andiskutieren [s. V o r s p a n n ] , ausdiskutieren [s. V o r s p a n n ] , durchdiskutieren, wegdiskutieren

(1)

siehe

diskutieren·,

(2)

siehe

diskutieren3

mit

Verben des Diskutierens [6.3 Vorspann]

(3)

siehe

diskutieren^

mit

Verben des Diskutierens [6.3 Vorspann]

(4)

etui, diskutieren satz diskutiert

Verben des Diskutierens [6.3]

i.S.v. etw. analysieren, untersuchen: er die neuesten Veröffentlichungen zur

In seinem AufValenztheorie.

DEBATTIEREN debattiert - debattierte - hat debattiert debattieren·! Der

*NomE

NomE AkkE

debattiert den z.

AkkE

χ diskutiertι über z, um die (Standpunkte zu ζ bekanntzumachen 1 [formell]

NomE

x: Gremium/Institution

AkkE

Z: Sachverhalt/geistiges Produkt - Wenn die NomE durch mehr als eine NG bzw. PG aktualisiert wird, handelt es sich um mehrere Gremien bzw. Institutionen, die jeweils für sich den ζ debattieren: Gesetzentwürfe werden vom Bundestag und Bundesrat debattiert.

- Bei ζ handelt es sich meist um schriftliche Vorlagen oder Anträge, über die in institutionell festgelegter Form entschieden werden soll: Das Plenum debattiert ab 14 h die vorliegenden Änderungsanträge. werden - Passiv Der ζ wird (von dem x) debattiert. sein - Passiv Der ζ ist debattiert. Die Fraktion der Grünen im Bundestag debattierte das Rotationsmodell. Abgeordnetenhaus und Senat wollen die Regierungserklärung noch in dieser Woche debattieren. (MM, 1.9.1982, S. 5) Umstritten war diese seit 15 Jahren gültige Doktrin schon immer. Doch nie zuvor wurde sie so heftig debattiert wie in diesen Tagen, da west-östliche Entspannung und Zusammenarbeit endgültig umzukippen drohen in Konfrontation und gigantisches Wettrüsten. (Spiegel, 21/24.5.1982, s. 1) werden-Passiv

Verben des Diskutierens [6.3(2)]

713

Der Bundeshaushalt für das nächste Jahr ist bereits in den Bundestag eingebracht und in erster Lesung debattiert; die weitere Beratung erfolgt jetzt in den Ausschüssen. sein-Passiv die Debatte

(1)

siehe

debattieren2

Verben des Diskutierens [6.3]

DEBATTIEREN debattieren - debattierte - hat debattiert debattierena

NomE (PräpE über) χ diskutiert·! über z, um tDetailprobleme von ζ darzulegen

NomE

x: handlungsfähiger Mensch/ Kollektiv von Menschen/ Institution

PräpE: PräpG Ober + NG im Akk SE mit fak. Korr. darüber ω-Fragesatz/ofc-Fragesatz

z: [keine Beschränkung] Sachverhalt

- Wenn χ ein Kollektiv von Menschen ist, handelt es sich oft um ein Gremium: Die Klasse debattiert Ober die Vorschläge für den Wandertag. - Wenn die NomE durch mehr als eine NG bzw. PG aktualisiert wird, kann es sich um mehrere Gremien bzw. Institutionen handeln, die jeweils für sich über ζ debattieren: Vorstand und Aufsiohtsrat debattierten líber die Lage des Unternehmens. In anderen Fällen handelt es sich um eine Aufzählung von Teilen eines Kollektivs von Menschen, dessen Mitglieder miteinander über ζ debattieren: Herr Jansen, Frau Biermann und Herr Gerhard debattierten im Hausflur heftig Über die Berechtigung der neuerlichen Mieterhöhung. werden - Passiv nur unpersönliches Passiv - Das werden-Passiv ist häufig. Oft werden in Passivsätzen die Gesprächsbeteiligten indirekt durch eine, oft lokale, AdvG charakterisiert: In Bonn, wurde über die Einführung von bleifreiem Benzin debattiert. Der Bundestag wird nach einem Bericht des Außenministers über die vergangene Luxemburger Konferenz des EWG-Ministerrats am Donnerstagvormittag über die Krise in der europäischen Gemeinschaft debattierten. (FAZ, 26.1.1966, S. 1) Wenige Wochen später, im Juli 1931, sah sich der bayerische Landtag genötigt, wieder über Ausschreitungen zu debattieren. (SZ, 20./21.11.1982, S. 107) Die Vollversammlung debattierte drei Stunden über die Kandidaten für den ständigen Ausschuß. Bis in die Nacht hinein debattierte der SPD-Landesvorstand über das mühsam geschnürte Personalpaket, [...]. (MM, 27.1.1983, S. 5) Überhaupt entspricht die vornehmlich-sachliche Art des Briefwechsels zwischen Kanzler und Großunternehmen nicht ganz der Art, wie gemeinhin über die Ausbildungspolitik debattiert wird. (SZ, 14./15.8.1982, s. 8) werden-Passiv

714 TextB

Verben des sprachlichen Ausdrucks

Bei der Vorstandssitzung wurde heftig darüber debattiert, wie die vertraulichen Informationen an die Öffentlichkeit gelangen konnten.

werden-Passiv PräpSE: ω-Frag. Die Kommission hat debattiert, ob der Vermittlungsvorschlag der Mitgliederversammlung zur Annahme empfohlen werden soll. PräpSE s ob-Frag. WortB

die Debatte

and Bed

(1)

siehe

debattierenι

Verben des Diskutierens [6.3]

ERÖRTERN

erörtert - erörterte - hat erörtert SBP

S+P

erörternι

NomE AkkE

Die ^SjomE erörtern den ζAkkE'

[formell]

stilK Anm

- χ umfaßt genau x' und x".

Belt

NomE AkkE SE mit fak. Korr. es w-Fragesatz/ofc -Fragesatz

Anm

x' und x" sprechen miteinander argumentativ über ζ, um tDetailprobleme von ζ ausführlich darzulegen

x: Kollektiv von Menschen/ Institution ζ : abstraktes Individuum Sachverhalt

- Die NomE kann durch eine NG bzw. PG im Plural oder durch eine NG im Singular als Kollektivbezeichnung aktualisiert werden, die auf alle Gesprächsbeteiligten referiert: Oie Politiker erörterten die Lage. Das Kabinett erörterte Fragen des Bundeshaushaltes. - Die NomE kann durch zwei oder mehr NG bzw. PG im Singular oder Plural aktualisiert werden, die meist durch Komma oder und verbunden werden und auf mindestens zwei Gruppen von Gesprächsbeteiligten referieren: Kohl, Strauß und Genscher erörterten Probleme der Koalition.

passK

werden -Passiv Der ζ wird (von den x) erörtert. sein - Passiv Der ζ ist erörtert.

Anm

- Das werden-Passiv ist häufig. Oft werden in Passivsätzen die Gesprächsbeteiligten indirekt durch eine, oft lokale, AdvG charakterisiert: In Brüssel wurden Fragen der Agrarfinanzierung erörtert.

TextB

Professor Sieverts sprach am Mittwoch auf der Plenarversammlung der Rektorenkonferenz in Mannheim, die bis zum Freitag Fragen der akademischen Selbstverwaltung und der Studienreform erörtern wird. (Welt, 17.2.1966, S. 1) Der XXIII. Parteitag der KPdSU wird ihn Ende März, Anfang April erörtern, anschließend wird der Oberste Sowjet den Plan offiziell verkünden. (Welt, 17.2.1966, S. 1)

715

Verben des Diskutierens [6.3(2)]

[...] die Parteiführer hätten einander über den "Fortschritt des kommunistischen und sozialistischen Aufbaues" in ihren Ländern informiert und hätten "gewisse Probleme, welche die tschechoslowakisch-sowjetischen Beziehungen betreffen", erörtert. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) Die drei Außenminister Schröder, Rusk, Couve de Murville und ein britischer Vertreter hatten während ihres Arbeitsessens in der Residenz des deutschen Botschafters am Hontagabend die deutsche Frage allgemein im Rahmen des OstWest-Verhältnisses erörtert. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) Die Einzelheiten dieses Planes werden gegenwärtig vom Ausschuß des Wissenschaftsrates für die Studienreform erörtert. (Welt, 17.2.1966, S. 1) werden-Passiv Diese Frage wurde am Mittwoch auch in einem Koalitionsgespräch zwischen führenden Vertretern der CDU/CSD und der FDP erörtert. (Welt, 17.2.1966, S. 1) werden - Pas s i ν In den Parteien und auch in der Bundesregierung ist aber bereits [... ] erörtert, ob diese Zunahme durch die erwähnten zusätzlichen Kürzungen nicht auf viereinhalb Prozent heruntergedrückt werden könnte. (nach: FAZ, 2.12.1965, S. 4) sein - Passiv AkkSE: ofc-Frag. Bundeskanzler Ludwig Erhard, Fraktionsvorsitzender Rainer Barzel und die Bundesminister Heinrich Krone und Ludger Westrick erörterten am Montagvormittag, wer an Stelle von Dufhues die Nachfolge Konrad Adenauers als Parteivorsitzender antreten könnte. (Welt, 17.2.1966, S. 1) AkkSE: U-Frag. Das Parteipräsidium hat noch nicht erörtert, was geschehen soll, wenn das Bundesverfassungsgericht die Parteifinanzierung aus öffentlichen Haushalten untersagen sollte. (FAZ, 2.12.1965, S. 4) AkkSE: ω-Frag. die Erörterung (1)

siehe

(2)

e tu. erörtern i.S.v. e tu. analysieren, untersuchen: In seinem Aufsatz erörterte er das Problem der Tatsaohenentacheidung.

erörterna

Verben des Diskutierens

[6.3]

ERÖRTERN erörtert - erörterte - hat erörtert erörtern a

NomE AkkE

erörtert den ζ AkkE *ΝοιηΕ (mit dem y p r ä p E ) .

Der

(PräpE mit)

χ spricht mit y argumentativ Uber z, um fDetailprobleme von ζ ausführlich darzulegen [formell]

NomE

x: handlungsfähiger Mensch/ Gremium/Institution

AkkE

z: abstraktes

SE mit fak. Korr. es ω-Fragesatz/ofc-Fragesatz PräpE: PräpG

mit + NG im Dat

Individuum

Sachverhalt y: handlungsfähiger Mensch/ Gremium/Institution

- Normalerweise ist χ das Individuum, von dem die Initiative zu dem Gespräch ausgeht, bzw. χ ist y übergeordnet: Der Präsident erörtert mit seinen Beratern die politische Lage.

716

Verben des sprachlichen Ausdrucks

- Wenn die PräpE mit nicht aktualisiert ist, werden die weiteren Gesprächsbeteiligten meist indirekt durch eine lokale AdvG charakterisiert: Der Bundeskanzler will in Washington Fragen der Rüstungsbegrenzung erörtern. werden - Passiv Der ζ wird

(von dem x)

(mit dem y) erörtert.

sein- Passiv Der ζ ist erörtert. - Das werden - P a s s i v ist häufig. Oft werden in Passivsätzen die Gesprächsbeteiligten, auf die sich χ bezieht, indirekt durch eine, oft lokale, AdvG charakterisiert: Die anstehenden Fragen wurden in London mit dem deutschen Botschafter erörtert. Präsident Johnson hat mit seinen engsten Beratern die Anregung des Papstes sofort erörtert. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) Schmucker will alle diese Pläne auch mit den Ländern im einzelnen erörtern. (FAZ, 3.12.1965, S. 1) Auf dieser Grundlage wird der Bundeskanzler die weiteren Gespräche mit maßgebenden CDU-Politikern führen und die dabei zu klärenden Fragen mit den zuständigen Parteigremien erörtern. (Welt, 17.2.1966, S. 1) Bundeskanzler Erhard hat am Freitag mit dem Vorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag, Barzel, dem Vorsitzenden der Landesgruppe der CSU, Strauß, sowie den Unionsabgeordneten Birrenbach, Kopf, Majonica, Zimmermann und Hagner die Themen seiner bevorstehenden Gespräche mit dem amerikanischen Präsidenten in Washington erörtert. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) Rusk wird am Donnerstag nach Beendigung der Pariser Tagung mit Finanzminister Fowler nach Madrid fliegen, um dort mit General Franco und Außenminister Castiella die Möglichkeiten einer Integration Spaniens in das Nato-Verteidigungssystem zu erörtern. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) Dies bedeutet selbstverständlich, daß die Wünsche des Rats erst mit der Kommission erörtert werden müssen. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) werden-Passiv So werden nun auch die Prinzipien weiter mit den interessierten Bündnispartnern erörtert werden, [...]. (FAZ, 2.12.1965, S. 4) werden-Passiv Die Fragen der Kandidatur sind bereits mit den zuständigen Parteigremien erörtert. sein-Passiv Der Kanzler hat mit seinem Kabinett erörtert, welche Fragen er bei der bevorstehenden Gipfelkonferenz anschneiden soll. AkkSE: ω-Frag. Es wäre mit den Beteiligten zu erörtern, ob der Plan weiter verfolgt werden soll. AkkSE: ob - F r a g . die Erörterung (1)

siehe

(2)

etw. erörtern i.S.v. e tu. analysieren, untersuchen: In seinem Aufsatz erörterte er das Problem der Tatsaohenentsoheidung.

erörtern·, Verben des Diskutierens

[6.3]

Verben des Diskutierens [6.3(2)]

717

BESPRECHEN bespricht - besprach - hat besprochen besprechenι Der

^omE

NomE AkkE

bespricht den

z ^

(mit dem y p r ä p E ) •

(PräpE mit)

χ spricht mit y über z, um tDetailprobleme von ζ zu lösen

NomE

x: handlungsfähiger Mensch/ Kollektiv von Menschen

AkkE

z: abstraktes Individuum

SE mit fak. Korr. es ω-Fragesatz/oi-Fragesatz PräpE: PräpG

mit + NG im Dat

Sachverhalt y: handlungsfähiger Mensch/ Kollektiv von Menschen

- Normalerweise ist χ das Individuum, von dem die Initiative zu dem Gespräch ausgeht, bzw. χ ist y übergeordnet: Der Chef hat den Vorfall mit den beteiligten Mitarbeitern besprochen. - Wenn die PräpE mit nicht aktualisiert ist, werden die weiteren Gesprächsbeteiligten meist indirekt durch eine lokale AdvG charakterisiert: Der Kanzler will die Fragen des EG-Beitrags in London besprechen. werden - Passiv Der ζ wird

(von dem x)

(mit dem y) besprochen.

sein - Passiv Der ζ ist besprochen. - Oft werden in Passivsätzen die Gesprächsbeteiligten, auf die sich χ bezieht, indirekt durch eine, oft lokale, AdvG charakterisiert: Die Einzelheiten des Staatsbesuchs wurden in Rom mit dem deutschen Botschafter besprochen. Erhard besprach am Mittwoch auch mit dem Vorsitzenden der Unionsfraktion, Barzel, die Fragen der Zusammenarbeit zwischen Regierung und Fraktion. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) Die den König begleitenden Minister haben mit ihren deutschen Kollegen zwar bestimmte Projekte besprochen, aber es ist nicht abschließend darüber verhandelt worden. (FAZ, 2.12.1965, S. 5) Aber Wilson legt Wert darauf, die Argumente für oder gegen einen frühen Wahltermin auch mit den nicht der Regierung angehörenden Mitgliedern des Parteivorstandes zu besprechen. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) Auf eine Frage, ob die Bundesregierung bereits das Projekt der MLF aufgegeben und mehr dem britischen Plan einer ANF zuneige, antwortete Erhard, er werde in Amerika kein Projekt besprechen, das mit Anfangsbuchstaben fixiert sei, sondern das Problem der nuklearen Abschreckung. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) [...] kann der Finanzminister Anweisung geben, wenn er die Angelegenheit vorher mit dem Bankgouverneur besprochen hat. (Fraenkel/Bracher, Staat und Politik, S. 365) Die Anleihe, die von Humphrey mit drei indischen Kabinettsmitgliedem besprochen wurde, bedeutet die teilweise Wiederaufnahme der amerikanischen Wirtschaftshilfe, die beim Ausbruch des bewaffneten Konfliktes zwischen Indien und Pakistan eingestellt worden war. (FAZ, 2.12.1965, S. 1) werden-Passiv

718

TextB

Verben des sprachlichen Ausdrucks

Einige Punkte sind noch nicht mit a l l e n B e t r o f f e n e n besprochen,

sein-Passiv

Er habe mit Wilson besprochen! auf welche Heise Großbritannien dabei h e l f e n könne. (FAZ, 2.12.1965, s . 5) AkkSE: u - F r a g . Wir müssen mit dem Hausmeister noch besprechen, ob das Gebäude sun Samstag l ä n ger g e ö f f n e t bleiben kann. AkkSE: o b - F r a g . WortB

d i e Besprechung

and Bed

(1)

siehe

(2)

etti, besprechen i . S . v . etw. rezensieren: Der neue Sirrmel wird in der nächsten Literaturbeilage besprochen. etw. besprechen i . S . v . etw. kommentieren: Der Rundfunkkommentator besprach die Ereignisse auf dem Gipfeltreffen.

(3)

besprechen^

Verben des D i s k u t i e r e n s

[6.3

Vorspann]

(4)

e tu. besprechen i . S . v . Band besprochen.

Tonaufnahmen machen: Ich habe gestern

(5)

etw, besprechen besprechen.

etw. beschwören: Manchmal hilft

i.S.v.

es,

ein ganzes

Warzen zu

Verben der vitalen Bedürfnisse 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7

0 1 1(1) 1(2) 1(3) 1(4) 1(5) 1(6) 1(7) 2 2(1) 2(2) 3 3(1) 3(2)

7.0

Verben der vitalen Bedürfnisse Oberblick Verben des Besitzes und Besitzwechsels Feldvorspann Vorspann zum Subfeld 1: Zustandsverben Hortartikel Vorspann zum Subfeld 2: Vorgangsverben Wortartikel Vorspann zum Subfeld 3: Kausative Handlungsverben Wortartikel Verben der Konsumation Feldvorspann Wortartikel Verben des Schlafens und Wachseins Feldvorspann Wortartikel

Überblick

Das Makrofeld 'Verben der vitalen Bedürfnisse' nimmt im Rahmen des Wörterbuchs in mehrfacher Hinsicht eine Sonderstellung ein: Die hier aufgenommenen Verbfelder weisen untereinander keine Bedeutungsverwandtschaft auf, die mit den Verhältnissen in den anderen Makrofeldern vergleichbar wäre. Es handelt sich auch nicht um Verben, die zur sprachlichen Bewältigung von Situationen verwendet werden können, in denen sich eine speziell studentische Zielgruppe bewegt. Die hier beschriebenen Verben beziehen sich vielmehr auf bestimmte Alltagssituationen. Sie sind geeignet, in solchen Situationen eine variantenreiche Ausdrucksweise zu ermöglichen. Die Beschreibungen haben Modellcharakter für die didaktische Aufbereitung anderer Verbfelder, bei denen die zentralen Verben zum Grundwortschatz gerechnet werden können. In 7.1 werden sowohl Verben behandelt, mit denen ausgedrückt werden kann, daß ein BesitzVerhältnis zwischen Menschen und konkreten Individuen oder Substanzen besteht, als auch solche, mit denen die Änderung eines solchen Besitzverhältnisses bezeichnet werden kann. Das Feld fächert sich in drei Subfeider auf: Das Subfeld der Zustandsverben umfaßt wenige Verben, mit denen das Bestehen eines Besitz- oder Eigentumsverhältnisses bezeichnet wird (haben, besitzen). Das Subfeld der Vorgangsverben besteht nur aus dem intransformati-

720

Verben der vitalen Bedürfnisse

ven Verb behalten, mit dem ausgedrückt wird, daß ein Besitzverhältnis bestehen bleibt, und dem transformativen Vorgangsverb verlieren, das eine Änderung eines solchen ausdrückt. Das dritte Subfeld umfaßt eine größere Anzahl von kausativen Handlungsverben, die in zwei Verbgruppen mit jeweils mehreren Subgruppen aufgeteilt sind. Hier werden die Verben des Gebens (geben, vermieten) und die Verben des Nehmens (kaufen, mieten, stehlen) in ihrem Bedeutungszusammenhang beschrieben. In 7.2 werden die Verben der Konsignation beschrieben, die alle zu den Kausativverben gehören; die meisten sind auch Handlungsverben. Mit ihnen wird ausgedrückt, daß ein Lebewesen einen Stoff als Nahrung in seinen Körper aufnimmt. Das Feld umfaßt zwei Subfelder, von denen das zweite wenige Verben mit einer zusätzlichen Kausativierung enthält (füttern, ernähren). Das erste Subfeld teilt sich in mehrere Verbgruppen auf, und zwar je nach Art der Aufnahme und nach dem aufgenommenen Stoff. Zu diesen gehören die Verben des Essens (essen, fressen), die Verben des Trinkens (trinken, saufen), die "Mahlzeitverben" (frühstücken) u.a. In 7.3 werden die Verben des Schlafens und Wachseins behandelt, mit denen ausgedrückt wird, daß bestimmte physische Zustände bei Lebewesen bestehen oder Zustandekommen. Das Feld umfaßt die beiden Subfelder der Verben des Schlafens und der Verben des Wachseins, die beide parallel in drei Verbgruppen unterteilt sind. Die jeweils erste Verbgruppe bilden die Zustandsverben (schlafen, durchschlafen; waah sein). In der jeweils zweiten Verbgruppe werden transformative Vorgangsverben beschrieben (einschlafen; wach werden, erwachen). Die Kausatiwerben der beiden Subfelder werden in der jeweils letzten Verbgruppe erklärt (einschläfern·, wach machen, wecken). Die Verben der vitalen Bedürfnisse weisen keine Bedeutungsverwandtschaft mit den Verben anderer Makrofelder in diesem Wörterbuch auf. Sie sind nur von anderen, potentiellen Verbfeldern abzugrenzen, die nicht in diesem Wörterbuch behandelt werden.

Verben des Besitzes und Besitzwechsels

7.1

[7.1(1)]

721

Verben des Besitzes und Besitzwechsels

7.1 ( 1 )

Feldvorspann

Zustandsverben

haben · gehören · besitzen

Vorgangsverben behalten verlieren Kausative Handlungsverben

geben · bekorrmen · kriegen eohenken · verkaufen · leihen ^ · vermieten (sich) nehmenι kaufen · (sieh) leihen2 · mieten nehmena · stehlen · klauen

Feldkonstituierung In diesem Feld werden Verben und verbale Fügungen behandelt, mit denen ausgedrückt werden kann, daß zwischen einem Menschen (x) und einem Konkretum (z) eine possessive Relation besteht oder daß eine Änderung einer solchen possessiven Relation eintritt. Ferner umfaßt das Feld Verben, mit denen man ausdrücken kann, daß jemand (a) absichtlich bewirkt, daß eine possessive Relation zwischen χ und ζ zustandekommt oder beendet wird. Abgrenzung gegen andere Felders Die hier behandelten Verben sind abzugrenzen gegen spezifischere Verben, die Bedingungen oder Ablauf eines kommerziellen Besitzwechsels bezeichnen (kosten, zahlen, bezahlen·, reservieren, bestellen usw. ) . Gleiches gilt für Verben aus dem Bereich des Geld- und Bankwesens

(überweisen, einzahlen, abheben usw.) und für

Verben wie verdienen, entlohnen, vergüten, honorieren usw. , mit denen die

Bezahlung von Arbeit bezeichnet wird. Verben wie holen und bringen werden als Verben der Fortbewegung betrachtet. Verwandt mit den hier behandelten Verben sind auch Verben wie weggeben, fortgeben, veräußern, verschenken u.a., durch die das Aufgeben eines Besitzes bezeichnet wird, sowie Verben wie ankaufen, einkaufen, erben, gewinnen u.a., durch die das Erwerben eines Besitzes bezeichnet wird. Bei diesen ist ein Besitzwechsel lediglich impliziert. Feldinterne Gliederung: Die Verben des Besitzes und Besitzwechsels werden hier in drei Subfeider eingeteilt: 1. Zustandsverben, die das Bestehen einer possessiven Relation ausdrücken:

haben, gehören, besitzen

722

Verben der vitalen Bedürfnisse

2. Vorgangsverben, die den Ubergang zwischen zwei Zuständen ausdrücken, von denen mindestens bei einem eine possessive Relation besteht: behalten, verlieren 3. Kausative Handlungsverben, die das absichtliche Bewirken des Zustandekommens oder des Veränderns possessiver Relationen ausdrücken: geben, bekommen·, schenken, verkaufen; kaufen, stehlen u.a. Während die Subfelder der Zustands- und Vorgangsverben nur relativ klein sind, enthält das dritte Subfeld die weitaus meisten Verben. Auf die Kriterien der subfeldinternen Gliederung wird in den Vorspanntexten zum zweiten und dritten Subfeld eingegangen [7.1(4), 7.1 (6)]. Verwendungsbedingungen In den folgenden Sätzen: Hast du einen Bleistift? Er hat eine schöne Gitarre. Er hat zum Geburtstag eine neue Gitarre bekomnen. Er hat mir den Rasenmäher nur fUr heute nachmittag gegeben. Gehört Ihnen der Wagen? Was willst du ihm denn schenken? stehen Verben, die mit Hilfe des Begriffs 'possessive Relation1 beschrieben werden. Diese Relation besteht zwischen einem Menschen, einem Kollektiv von Menschen, einer Institution und etwas, über das man verfügen kann. In der Regel geht es dabei um Objekte und Stoffe. Tiere und unter bestimmten Voraussetzungen auch Menschen können einbezogen sein (z.B. Sklaven haben/kaufen/verkaufen/mieten). berücksichtigt bleibt die Übertragung von Rechten (Patent, Lizenz, Jagdrecht u.a.), weil kein Besitz bzw. Besitzwechsel in diesem Sinne vorliegt, obwohl die entsprechenden Nomina öfters mit haben, kaufen und verkaufen verwendet werden.

Un-

Possessive Relationen stehen oft in einem Bezug zu irgendeinem System von Konventionen wie Abmachungen, Traditionen, Gesetzen usw. Liegt ein solcher Bezug zugrunde, handelt es sich um eine "rechtliche possessive Relation": loh habe ein Ferienhaus am Mittelmeer. Es hat mich viel Geld gekostet. Manchmal kann dieser Bezug fehlen oder nicht relevant sein. In diesen Fällen liegt eine "tatsächliche possessive Relation" vor: Ich habe mein Feuerzeug zu Hause liegen lassen. Hast ctu mal Streichhölzer? Das durch das Gesetz fixierte Eigentumsverhältnis spielt bei der rechtlichen possessiven Relation eine besonders wichtige Rolle.

Verben des Besitzes und Besitzwechsels

723

[7.1(1)]

Wenn etwas Eigentum von jemandem ist, handelt es sich um eine 'uneingeschränkte rechtliche possessive Relation'. Wenn jemand nur vorübergehend über etwas verfügen darf und diese Verfügungsgewalt auch anderweitig eingeschränkt ist, liegt eine 'eingeschränkte rechtliche possessive Relation' vor, die noch weiter spezifiziert werden kann als Mietverhältnis, Leihverhältnis u.a. Auch gleichzeitiges Bestehen einer tatsächlichen und einer rechtlichen Relation ist möglich. Diese Beziehungen können durch das folgende Schema verdeutlicht werden:

besitzen

gehören

Bei wenig spezifischen Verben wie haben, geben, bekommen u.a. ist es letztlich nur aus dem Kontext erschließbar, welche possessive Relation gemeint ist (bloßes Verfügen über etwas, zur Miete, zum Eigentum haben usw.). Es gibt aber spezifischere Verben, etwa die des kommerziellen Besitzwechsels (mieten, verkaufen u.a.), die auf eine bestimmte Art der possessiven Relation hinweisen. Handelt es sich nicht um Individuen, denen man bewußtes Handeln zuschreibt, bzw. nicht um Konkreta, über die man wirklich verfügen kann, so ist dies immer ein Indiz für nicht-possessiven Gebrauch des Verbs; solche andere Bedeutungen werden nicht als feldintern betrachtet. Beispiele für diese Verwendungen sind: Er hat breite Schultern/die Grippe/Glück. Sie bekommt Angst/ein Kind/kalte Füße/einen Anruf. Er gibt ihr eine Ohrfeige/viel Zeit/einen Rat.

724

Verben der v i t a l e n Bedürfnisse

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760

Verben der vitalen Bedürfnisse

Verwendungsbedingungen Im allgemeinen wird ein Verb mit möglichst allgemeiner Bedeutung gewählt, wenn das, worüber gesprochen wird, hinlänglich bekannt ist bzw. wenn eine Spezifizierung für unnötig gehalten wird. Das sind für dieses Feld nicht die Verben zu sich nehmen und verzehren, wie es auf den ersten Blick scheinen mag, sondern essen und trinken·, denn zu sich nehmen und verzehren sind stilistisch markiert bzw. werden häufig in ganz bestimmten Situationen verwendet. Zu sich nehmen taucht oft in Texten auf, die in irgendeiner Weise das Thema 'Krankheit/Gesundheit' behandeln: Menschen3 die körperlich schwer arbeiten, körnen täglich bis zu eineinhalb Pfund Fett ohne unemMnschte Nebenwirhmgen zu sich nehmen. (Welt, 31.1.1966, S. 1) Das Verb verzehren

wird oft in Zusammenhang mit der Situation 'Gaststätte' verwendet (vgl. auch Verzehrzvxmg) : Sie können sich hier nicht einfach auftürmen, ohne etwas zu verzehren!

Die Unterschiede in den Verwendungsmöglichkeiten der Verben essen und trinken haben z.T. etwas mit der Konsistenz der aufgenommenen Stoffe zu tun: Wenn feste, zu kauende oder halbfeste Stoffe aufgenommen werden, wird das Verb essen verwendet; bei flüssigen Stoffen hängt es davon ab, wie sie aufgenommen werden: werden sie mit Hilfe eines Löffels ähnlich wie feste oder halbfeste Stoffe an den Mund geführt, so verwendet man dafür essen (Suppe, Soße essen), werden sie aber im Gefäß (Glas, Tasse) an den Mund geführt, so bezeichnet man das mit trinken (Saft/Wein/Suppe trinken). Auch dann wird trinken verwendet, wenn die Flüssigkeit etwa durch einen Trinkhalm angesogen wird. Innerhalb der Verben des Essens gibt es ebenso wie innerhalb der Verben des Trinkens stilistische Unterschiede (essen - fressen, trinken - saufen), die bei der Verwendung der Verben zu berücksichtigen sind. Daneben gibt es aber auch andere semantische Unterschiede. Eine Aufnahme von Nahrung oder Getränken, die nicht den Eß- oder Trinkgewohnheiten des Sprechers entspricht - dazu gehört auch die Aufnahme bei Tieren -, kann mit Hilfe der Verben fressenι und saufeni bezeichnet werden; wenn man von Tieren spricht, ist fressenι sogar die Regel: Vor sieben Jahren gingen hier Gänse, Schafe und Häuslerziegen ruhlos umher und fraßen mäkelnd vom dürren Sandgras. (Strittmatter,

Ole Bienkopp, S. 271) Die Verwendung von essen in solchen Fällen würde geziert wirken. Wenn allerdings Tiere ihre Nahrung in einer Weise aufnehmen, die den Eßgewohnheiten des Sprechers entspricht oder mindestens nahekommt, ist die Verwendung von essen durchaus möglich, wie im übrigen auch dann, wenn der Sprecher zu dem Tier

761

Verben der Konsumation [7.2(1)]

eine gefühlsbetonte Beziehung hat: Außerdem ißt unser Buschbdby gern trockene Käsebiskuits und langt mit dem Kopf bis tief in die Marmeladengläser.

(Grzimek, Serengeti, S. 127) Nicht analog dazu verhält sich die Verwendung von saufen·, und trinken·,, wenn von Tieren gesprochen wird. Trinken^ ist hier weder ungewöhnlich noch geziert: Dort trinken alle Tiere, die Familien der Pfadfinder [...] waschen auch ihre Wäsche darin, holen ihr Wasser [...].

(Grzimek, Serengeti, S. 129) Bei großen und/oder wenig geschätzten Tieren kann auch

saufen·, verwendet werden: Das Vieh muß noch saufen.

Wenn von kleinen und/oder hoch eingeschätzten Tieren die Rede ist, besteht eine Präferenz für trinken·,·. [...] hier fliegt das Vogelpaar auf, aber nicht, um zu flüchten, sondern um zu trinken. (Grzimek, Serengeti,

S. 225) Bei der Aufnahme von Nahrung oder Getränken spielt es für die Verwendung von fressenι oder saufen·, keine Rolle, in welcher Weise die Eß- oder Trinkkonventionen verletzt sind: Dieser Mensch ißt nicht, sondern er frißt. (i.S.v. Dieser Mensch nintnt Unmengen von Nahrung zu sich. oder Dieser Mensch ißt sehr geräuschvoll, usw. ) : Bettler stehen überall herum. Ich schäme mich plötzlich, daß ich so sinnlos gefressen habe. Hätte ich das, was ich hinuntergeschlungen habe, an zwei oder drei Leute gegeben, so wären sie für einen Abend satt geworden, [...]. (Remarque, Obelisk, S. 288)

Wenn die Aufnahme von Nahrung oder Getränken den Konventionen des Sprechers entspricht oder wenn es unerheblich ist, ob sie das tut, dann kann man die stilistisch als 'derb' markierten Verben fressen2 oder saufen2 verwenden: "[...] die erstaunlichste Erfahrung unserer Kindheit war die Erkenntnis, daß wir zu Haus nie richtig zu fressen bekamen" . Er zuckte zuscamen, als ich fressen sagte, lachte dann knurrend und fragte: "Du meinst, ihr wärt nie richtig satt geworden?". (Boll, Ansichten,

S. 199) Die Verben

trinken2 und

saufen3 werden ohne AkkE verwendet. Mit

ihnen wird eine besondere "habituelle" Bedeutung 'gewohnheitsmäßig große Mengen alkoholischer Getränke zu sich nehmen, der Trunksucht verfallen sein' ausgedrückt, die bei

essen und

fressen in den Ver-

wendungen ohne AkkE nicht gegeben ist: "Das ist ein ordentlicher Mensch, er trinkt nicht und spielt nicht, inner hinter den Büchern her, [...]". (Bergengruen, Das Tempelchen, S. 37) Er ist fast vollkommen bedürfnislos, raucht nicht, trinkt nicht, liest keine Abendzeitungen und geht nur ins Kino, wenn mindestens fünf Personen, denen er vollkoimen vertraut, ihm den Film als sehenswert empfohlen haben [...]. (Boll, Ansichten, S. 288) Das

soll nicht heißen, daß trinken und saufen, ohne AkkE verwendet, immer habituell gemeint sein müssen. Ebenso wie bei den Verben des

762

Verben der vitalen Bedürfnisse

Essens kann auch dann der Bezug auf ein bestimmtes Ereignis gegeben sein: Er sah fast dumm aus, als er das Kognakglas hob, trank und mich ansah. (Boll, Ansichten, S. 179) Er rauchte und trank gegen seine Gewohn-

heit. (Strittmatter, Ole Bienkopp, S. 350) Umgekehrt können trinken und saufen ebenso wie die Verben des Essens auch mit AkkE im Sinne der habituellen Bedeutung verstanden werden: Der Beamte trinkt seit 1964 kaum Bier, raucht wenig, Hemd und Hose liegen ständig griffbereit ne-

ben dem Bett. (Bild, 24.4.1967, S. 4) Bei den Verwendungsmöglichkeiten von einnehmeni und nehmenι i.S.v. sich ein Medikament zuführen gibt es einen interessanten Unterschied: Wenn man ein Medikament "einnimmt", dann geschieht das durch den Mund (in den Magen); nehmen dagegen kann sich auch auf die Aufnahme auf anderem Wege beziehen - man "nimmt" auch Augentropfen oder Zäpfchen, nicht nur Tabletten. Sonstige Verben und Ausdrücke Zu den Verben dieses Feldes gehören eine Reihe von Verben, die hier nicht ausführlicher behandelt werden. So wird z.B. auf die "Mahlzeitverben" mit frühstücken nur exemplarisch eingegangen; zu erwähnen sind noch zu Mittag essen, Kaffee trinken, verspern (regional) , zu Abend essen, Abendbrot/zu Nacht essen (regional) . Kaffee trinken, gegebe-

nenfalls auch Tee trinken ist aus landeskundlichen Gründen interessant, weil damit die in Mitteleuropa übliche nachmittägliche Mahlzeit bezeichnet wird, bei der man zum Kaffee (Tee) meist Kuchen oder anderes süßes Gebäck zu sich nimmt. Ebenso werden die Kausativierungen mit ernähren, fütternι und fütterna, nur beispielhaft behandelt; hierher gehören noch Verben wie e tu. tränken (Der Bauer tränkt das Vieh.), jmdn./etw. säugen (Die Bärin säugt ihr Junges.), jmdn. speisen2 (Jesus speiste fünftausend Menschen.), jmdn./etw. mästen (Gänse werden gemästet, damit sie dick werden. ), jmdn. stillen (Diese Frau kann ihr Kind nicht stillen.). Oft stehen anstelle dieser Verben Fügungen mit

geben, z.B. jmdm./etu. (etw. ) zu essen/zu trinken geben: In

der Jugendherberge hat man uns zwar noch etwas zu essen gegeben, aber leider nichts zu trinken.

Zu den Verben des Essens und Trinkens gehören außerdem noch etliche Verben und Fügungen, von denen einige hier genannt werden βίω sollen: · zu Germlte führen (eher umgangssprachlich für zu sich nehmen), (etw.) futtern (umgangssprachlich für

essen), äsen (Be-

zeichnung für Nahrungsaufnahme bei Rotwild), (etw.) naschen ('kleinere Mengen von etwas mit Genuß zu sich nehmen (u.U. heimlich)'), (etw.) probieren und (etw.) kosten (regionale Varianten mit der Be-

763

Verben der Konsultation [7.2(1)]

deutung 'kleine Mengen von etwas zu sich nehmen in der Absicht, den Geschmack davon kennenzulernen1), bechern (umgangssprachlich 'viel (meist Alkoholisches) trinken'), 'sich^^ betrinken ('soviel Alkoholisches trinken, daß man in einen Rauschzustand kommt'), s

^°^Akk

vo au en

^ f

Thesen (salopp für sich betrinken). Für Alkoholisches trin-

ken gibt es daneben eine Reihe umgangssprachlicher bzw. salopper Wörter oder Wendungen, wie (einen) tanken, einen heben, einen stermen, einen kippen, (einen) dudeln, einen zwitschern, einen zischen, eichDat einen hinter die Binde gießen.

7.2(2)

Wortartikel

ZÚ SICH NEHMEN nimmt zu sich - nahm zu sich - hat zu sich genommen NomE AkkE

zu sich^^ nehmen

D e r

\ornE

n i m n t

d e n

zu sich.

W

χ tnimmt tabsichtlich durch den (Mund in den Magen den y auf [formell]

NomE AkkE

x: Mensch/Tier y: fester oder flüssiger Stoff [normalerweise Nahrung oder Getränk]

kein Passiv möglich An manchen Tagen ging er überhaupt nicht aus und nahm außer dem Morgenkaffee gar nichts zu sich, [...]. (Hesse, Steppenwolf, S. 19) Menschen, die körperlich schwer arbeiten, können täglich bis zu eineinhalb Pfund Fett ohne unerwünschte Nebenwirkungen zu sich nehmen. (Welt, 31.1.1966, S. 1) In aller Frühe erschien er täglich im Füllhause, begleitet von seiner Tochter, die übrigens ganz gesund war und nur zur Gesellschaft mittrank, und bewegte sich dann [...] durch den Kurgarten und die Handelhalle, indem er das Hasser aus dem bläulichen Glasbecher durch eine gläserne Röhre zu sich nahm, [...]. (Mann, Königliche Hoheit, S. 127)

(1)

Die Konstruktion jmd. niimt ¿mdn. zu sichDat

i.S.v. jmd. nimnt jmdn.

bei sich auf ist formal (bis auf die Intonation) mit dem hier behandelten Ausdruck identisch: Sie haben den Großvater zu sich genormten.

764

Verben der vitalen Bedürfnisse

SICH ERNÄHREN VON ernährt sich - ernährte sich - hat sich ernährt SBP

S+P

Belt

sich

ernähren

NomE PräpE von

Der χNomE„ ernährt sich von dem ·ν* PräpE . „.

χ tnimmt tregelmäßig den y als Nahrung auf

NomE x: Lebewesen PräpE: PräpG von + NG im Dat y: bestimmte Sorte von Nahrung - Die PräpE fällt üblicherweise weg, wenn mit einer Modalangabe die Art der Nahrung spezifiziert wird: Wenn jemand zu hohe Blutfettwerte hat, MUß er sich fettarm ernähren.

passK

kein Passiv möglich

TextB

Pflanzen können sich durch die Wurzeln ernähren. In diesen Fibeln kann jeder in klarer und einfacher Sprache nachlesen, wie man sich richtig ernährt. (Bild, 1.4.1967, S. 1) Seit drei Tagen ernährt er sich nur von Kartoffeln.

WortB

die Ernährung: Eine gute Ernährung ist der erste Schritt auf dem Weg zur Gesundheit.·, nahrhaft: Teigwaxen sind sehr nahrhaft.; nähren: Teigwaren nähren ungemein.

and Bed

(1)

jmd. ernährt sichp^ i.S.v. jmd. sorgt für seinen Unterhalt: Von dieser Arbeit kann er sieh nur schwerlich ernähren.

ESSEN ißt - aß - hat gegessen SBP

essen

S+P

D e r

*Ho»E

NomE (AkkE)

i ß t

(den

W

*

*

χ nimmt den y zu sich [s. auch Vorspann]

NomE Belt

Anm

x: Lebewesen [normalerweise Mensch] AkkE y: fester oder flüssiger Stoff [normalerweise Nahrung] - Statt einer AkkG kann eine PräpG von + NG im Dat stehen, wenn ausgedrückt werden soll, daß χ nur einen Teil dessen, was vorhanden ist, zu sich nimmt: Er hat schon vom Nachtisch gegessen. - Statt einer AkkG kann eine PräpG an + NG im Dat stehen, wenn betont werden soll, daß es sich bei der Nahrungsaufnahme um einen länger andauernden Vorgang handelt: Seit drei Stunden ißt er an seinem Brei.

- Eine Eigenschaft von y kann durch ein unflektiertes Adjektiv oder andere qualifizierende Ausdrücke spezifiziert werden: Er ißt die Suppe halt. Das ist auch dann möglich, wenn die AkkE nicht aktualisiert ist: Er ißt gerne scharf.

Verben der Konsumation [7.2(2)]

765

- Soll das Gefäß oder der Ort genannt werden, an dem sich y befindet, so geschieht das mit einer PräpG aus + NG im Dat (besonders bei Gefäßen) oder von + NG im Dat: Er ißt die Beeren aus der Hand/die Suppe aus dem Topf/die Äpfel vom Baum. werden -Passiv Der y wird

(von dem x) gegessen.

sein -Passiv Der y ist gegessen. [...] er aß mechanisch; der Genuß, den er sich erhofft hatte, wollte sich nicht einstellen. ( Feuchtwanger, Erfolg, S. 17) Ich habe schon lange nicht mehr bei Kerzenbeleuchtung gegessen. Krankenhaus, S. 112)

(Sebastian,

Büchsenspargel, hartgekochte Eier und Sahne mit Rettich bekam er, weil Vegetarier kein Fleisch essen. (Grass, Blechtrommel, S. 250) Sie essen unglaubliche Mengen, aber sie haben heute gewiß auch härter gearbeitet als ich. (Grzimek, Serengeti, S. 284) Sie hätte dann am liebsten von allen vorhandenen Speisen auf einmal gegessen [...]. (Musil, Mann, S. 24) Und man aß nicht aus der Hand, es gab Messer und Gabel [...]. Stalingrad, S. 207) Von da an mußten wir [...] aus Töpfen essen.

(Plievier,

(Bild, 17.4.1967, S. 5)

Sie essen scharf und würzen alles, was auf den Tisch kommt, sofort nach. Brennesseln können roh gegessen werden, wenn man sie früh genug pflückt. werden- Passiv Die Pommes Frites waren schon nach wenigen Minuten gegessen, während die Salzkartoffeln stehen blieben. sein-Passiv wie ein Spatz essen i.S.v. sehr wenig essen: Sie ißt nur noch wie ein Spatz, ist entsetzlich schwach und hat dabei ständig Schmerzen. (Normann, Tagebuch, S. 144); wie ein Wolf essen i.S.v. sehr viel essen; schlecht essen i.S.v. wenig essen/ essen gehen i.S.v. zum Essen in ein Restaurant gehen das Essen [Handlung], das Essen [Nahrung], das Essen [soziales Ereignis]; eßbar (i.S.v. verträglich, genießbar); etw. aufessen, etw. (z.B. den Teller) leeressen, sich sattessen, jmdm. etw. wegessen

VERZEHREN verzehrt - verzehrte - hat verzehrt verzehren

Der

^omE

NomE AkkE

verzehrt den

y ^ .

χ nimmt den y zu sich [gehoben]

NomE

x: Mensch/Tier

AkkE

y: fester oder flüssiger Stoff [normalerweise Nahrung]

Verben der vitalen Bedürfnisse

766 werden - Passiv Der y wird

(von dem x) verzehrt.

sein - Passiv Der y ist verzehrt. Im Speisesaal saß der Gefreite [... ] und verzehrte geruhsam die Mittagsmahlzeit. (Kirst, 08/15 , S. 185) "Rinderherz besitzt einen hervorragenden Geschmack [...]. Ich werde davon noch essen, wenn ich diese Kleinigkeit verzehrt habe." (Jahnn, Geschichten, S. 137) In den Schenken gibt es billigen Wein für jeden. Das zu Hause bereitete Essen bringt man sich mit und verzehrt es gleich aus dem Kochtopf. (Koeppen, Nach Rußland, S. 189) Bei dem Fest wurden von den Teilnehmern 60 Würstchen und 50 Steaks verzehrt. werden- Passiv Auf jeden Fall ist der Tote schon in der ersten Nacht von den Hyänen und Schakalen verzehrt. (Grzimek, Serengeti, S. 287) sein-Passiv der Verzehr: Seitdem ein neuer Wirt da ist, ist der Verzehr in dieser Gaststätte gestiegen. (1)

e tu. verzehren [gehoben] i.S.v. etw. verbrauchen: Das Vermögen war eohnell verzehrt.

(2)

e tu. verzehrt jmdn./etb}. [gehoben] i.S.v. auf: Der Haß hat sie verzehrt.

etw. reibt jmda. Kräfte

SPEISEN speist - speiste

hat gespeist NomE

spelseni

Der

*NomE

speist

(den y ^ ^ ) ·

(AkkE)

χ ißt den y [normalerweise als Mahlzeit] [gehoben]

NomE

χ: Mens ch

AkkE

y: fester oder flüssiger Stoff [normalerweise Nahrung]

-

speisen kommt oft zusammen mit einer AdvG als Ortsbestimmung vor: Sie speisten im besten Restaurant der Stadt.

- Die AkkE wird meist nicht aktualisiert. - Eine Eigenschaft von y kann durch ein unflektiertes Adjektiv spezifiziert werden. Das ist auch dann möglich, wenn die AkkE nicht aktualisiert ist: Er speist gerne französisch. werden - Passiv Passiv nicht üblich Enderlin hat die Wahl, französisch oder italienisch zu speisen [...]. (Frisch, Gantenbein, S. 202)

Verben der Konsignation [7.2(2)]

TextB

767

Im Restaurant gab es Tee und Wodka. Einer der Kassierer frühstückte. Er aß Kaviar, und zu dem Kaviar speiste er in Butter geschwenkte Kartoffeln. (Koeppen, Nach Rußland, S. 139) In diesem Zustand speiste [...] der junge Paul Arnheim beherrscht in einem vornehmen Restaurant, ging sorgfältig gekleidet in jede Gesellschaft und tat überall das, was zu tun war [...]. (Musil, Mann, S. 386)

WortB

die Speise; verspeisen

and Bed

(1)

siehe

(2)

e tu. speisen i.S.v. e tu. versorgen: Das Gerät wird aus dieser Steckdose mit Strom gespeist.

speisen3 Verben der Konsumation [7.2 Vorspann]

FRESSEN frißt - fraß - hat gefressen SBP

S+P

Belt

Anm

fressenj D e r

J W

NomE (AkkE) frißt

(den

> w ·

χ ißt den y nicht gemäß »Konventionen, die der Sprecher tteilt oder 1 akzeptiert

NomE

x: Lebewesen [normalerweise Tier] AkkE y: fester oder flüssiger Stoff [normalerweise Nahrung] - Statt einer AkkG kann eine PräpG von + NG im Dat stehen, wenn ausgedrückt werden soll, daß χ nur einen Teil dessen, was vorhanden ist, zu sich nimmt: Die Stute frißt gerade von dem Fertigfutter.

- Statt einer AkkG kann eine PräpG an + NG im Dat stehen, wenn betont werden soll, daß es sich bei der Nahrungsaufnahme um einen länger andauernden Vorgang handelt: An der Ration Hafer frißt die Stute jetzt schon den halben Tag.

- Eine Eigenschaft von y kann durch ein unflektiertes Adjektiv spezifiziert werden: Die Katze frißt das Fleisch am liebsten roh.

- Soll das Gefäß oder der Ort genannt werden, an dem sich y befindet, so geschieht das mit einer PräpG aus + NG im Dat (besonders bei Gefäßen) oder von + NG im Dat: Er frißt das Fleisch aus dem Blechnapf/vom Boden. passK

werden -Passiv Der y wird (von dem x) gefressen. sein-Passiv Der y ist gefressen.

TextB

Die [...] [Küken] wissen vom ersten Lebenstage an, was sie zu tun haben: sie fressen und wachsen. (Strittmatter, Ole Bienkopp, S. 237) Sie können keinen Menschen fressen, denn Schlangen müssen ja ihre Beute ganz verschlingen, sie können nichts davon abbeißen. (Grzimek, Serengeti, S. 180) Tagelang begleitete ihn ein herrenloser Hund, fraß ihm aus der Hand [...]. (Hesse, Narziß, S. 296)

768

Verben der vitalen Bedürfnisse

Katz hat [•..] gezeigt, daß ein Huhn, das sich eben allein vollfraß, bis es in Anwesenheit von restlichem Futter von selbst zu fressen aufhörte, durch Hinzusetzen eines hungrigen und gierig fressenden Artgenossen sofort zum Weiterfressen veranlaßt werden kann. (Lorenz, Verhalten I, S. 243) Bettler stehen überall herum [...]. Ich schäme mich plötzlich, daß ich so sinnlos gefressen habe. Hätte ich das, was ich hinuntergeschlungen habe, an zwei oder drei dieser Leute gegeben, so wären sie für diesen Abend satt geworden. (Remarque, Obelisk, S. 288) [...] wie ein in tropisches Gewässer gefallenes Stück Fleisch, das von tausend kleinen Fischen augenblicklich gefressen wird. (Plievier, Stalingrad, S. 181) werde«-Passiv Die meisten der Jungfische, die er im Teich ausgesetzt hatte, waren schon nach kurzer Zeit von Raubfischen gefressen. sein-Passiv etw. mit Haut und Haaren fressen i.S.v. etw. fressen, ohne etwas übrigzulassen; sichf^ dick und rund fressen i.S.v. viel fressen; vie ein Scheunendrescher fressen [normalerweise nur im Hinblick auf Menschen] i.S.v. viel fressen das Fressen [Handlung] , das Fressen [Nahrung] , der Fraß, der Fresser, die Fresserei, die Fresse; gefräßig, verfressen, freßgierig, freßlustig; etw. auffressen, etw. (z.B. den Teller) leerfressen, sich überfressen, sich Akk Akk vollfressen (1)

siehe

(2)

etw. fressen [umgangssprachlich] i.S.v. gen frißt viel Benzin.

fressen2

Verben der Konsumation

[7.2]

(3)

an etw. fressen, ein Loch in etw. fressen i.S.v. Säure frißt am Stoff/ein Loch in den Stoff.

(4)

siohf^ in/durah etw. fressen [umgangssprachlich-salopp] i.S.v. in etw. eindringen/'durah etw. hindurchdringen: Er hat sich durch die gesamte Literatur gefressen.

(5)

etw. gefressen haben [salopp] i.S.v. etw. verstanden haben: Jetzt hat er diese Formel endlich gefressen.

(6)

etw./jmdn. gefressen haben [salopp] i.S.v. etw./jmdn. nicht leiden können: Seitdem er uns das angetan hat, habe ich ihn gefressen.

etw. verbrauchen: Der Waetw. zerstören: Die

FRESSEN

frißt - fraß - hat gefressen fressena

D e r

^omE

NomE

frlßt

(den

W

'

(AkkE)

χ ißt den y [derb]

NomE

x: Lebewesen Mensch]

[normalerweise

AkkE

y: fester oder flüssiger Stoff [normalerweise Nahrung]

769

Verben der Konsulnation [7.2(2)]

- Statt einer AkkE kann eine PräpG von + NG im Dat stehen, wenn ausgedrückt werden soll, daß χ nur ein Teil dessen, was vorhanden ist, zu sich nimmt: Warum hat er denn überhaupt von dem Zeug gefressen? - Statt einer AkkG kann eine PräpG an + NG im Dat stehen, wenn betont werden soll, daß es sich bei der Nahrungsaufnahme um einen länger andauernden Vorgang handelt: Sie fraßen noch an der Mittagsration,, als die Kontrolle kam. - Eine Eigenschaft von y kann durch ein unflektiertes Adjektiv spezifiziert werden: Der Kerl frißt ewig italienisch. - Soll das Gefäß oder der Ort genannt werden, an dem sich y befindet, so geschieht das mit einer PräpG aus + NG im Dat (besonders bei Gefäßen) oder von + NG im Dat: Die Gefangenen fraßen aus Blechnäpfen. werden - Passiv Der y wird

(von dem x) gefressen.

sein-Passiv Der y ist gefressen. "Ruhig, ruhig", sagte ich, "du wirst dich wundern; die erstaunlichste Erfahrung unserer Kindheit war die Erkenntnis, daß wir zu Hause nie richtig zu fressen bekamen." Er zuckte zusammen, als ich fressen sagte, schluckte, lachte dann knurrend und fragte: "Du meinst, ihr wärt nie richtig satt geworden?" (Boll, Ansichten, S. 199) "Has gibt es denn hier heute zu fressen?" fragte er, als er aus der Schule kam. Bei dem Empfang wurden unheimliche Mengen von Schnittchen gefressen. werden- Passiv Die Lachsbrötchen waren schon nach zehn Hinuten alle gefressen; die mit Salami blieben natürlich liegen. sein-Passiv etw. mit Haut und Haaren fressen i.S.v. etw. essen, ohne etw. übrigzulassen; sichföfr dick und rund fressen i.S.v. viel essen; wie ein Scheunendrescher fressen i.S.v. viel essen das Fressen [Handlung] , das Fressen [Nahrung] , der Fraß, der Fresser, die Fresserei, die Fresse; gefräßig, verfressen, freßgierig, freßlustig; etw. auffressen, etw. (z.B. den Teller) leerfressen, sich^^^ überfressen, sich, Akk vollfressen (1)

siehe

fressenι

Verben der Konsumation

[7.2]

(2)

etw. fressen [umgangssprachlich] i.S.v. gen frißt viel Benzin.

(3)

an etw. fressen, ein Loch in etw. fressen i.S.v. Säure frißt am Stoff/ein Loch in den Stoff.

(4)

sichfrxjc in/durch etw. fressen [umgangssprachlich-salopp] i.S.v. in etw. eindringen/durch etw. hindurchdringen: Er hat sich durch die gesamte Literatur gefressen.

(5)

etw. gefressen haben [salopp] i.S.v. etw. verstanden haben: Jetzt hat er diese Formel endlich gefressen.

(6)

etw./jmdn. gefressen haben [salopp] i.S.v. etw./jmdn. nicht leiden kennen: Seitdem er uns das angetan hat, habe ich ihn gefressen.

etw. verbrauchen: Der Waetw. zerstören: Die

770

Verben der vitalen Bedürfnisse

TRINKEN

trinkt - trank - hat getrunken trinkenι Der ^SfomE

NomE (AkkE) trinkt (den y ^ ) .

χ nimmt den y zu sich [s. auch Vorspann]

NomE

x: Lebewesen [normalerweise Mensch oder Tier] AkkE y: flüssiger Stoff [normalerweise Getränk] - Statt einer AkkG kann eine PräpG von + NG im Dat stehen, wenn ausgedrückt werden soll, daß χ nur einen Teil dessen, was vorhanden ist, zu sich nimmt: Sie trinkt manchmal von seinem Bier·. - Statt einer AkkG kann eine PräpG an + NG im Dat stehen, wenn betont werden soll, daß es sich bei der Aufnahme von y um einen länger andauernden Vorgang handelt: An diesem Liter Wein tn*nkt er nun sahon drei Tage. - Eine Eigenschaft von y kann durch ein unflektiertes Adjektiv spezifiziert werden: Er trinkt die Mich warm. - Wenn die AkkE nicht aktualisiert ist und der Kontext keine andere Schlußfolgerung erlaubt, handelt es sich bei y oft um alkoholische Getränke. - Soll das Gefäß oder der Ort genannt werden, an dem sich y befindet, so geschieht das mit einer PräpG aus + NG im Dat (bei Gefäßen) oder an + NG im Dat: Er trinkt aus der Tasse/aus der Flasche/ am Fluß/an der Quelle. werden - Passiv Der y wird (von dem x) getrunken. sein- Passiv Der y ist getrunken. Halt, trink nicht so rasch! Burgunder trinkt man langsam [ Steppenwolf, S. 92) Wir tranken im Stehen wie bei diplomatischen Empfängen. S. 79)

].

(Hesse,

(Frisch, Homo Faber,

[...] sie lachten darüber, daß ich den Tee ungesüßt trank [...]. Nach Rußland, S. 92)

(Koeppen,

[...] auch hier fliegt das Vogelpaar auf, aber nicht um zu flüchten, sondern um zu trinken. (Grzimek, Serengeti, S. 225) Er und seine Stubenkameraden begannen, von den Vorräten zu trinken, [...]. (Ott, Haie, S. 222) [...] wenn er ein paar Glas Bier getrunken hatte und ein paar Schnäpse, dann redete er meistens mehr als sonst. (Pinkwart, Mord, S. 142) [...] Katja wiederholte ihre Frage beharrlich, nachdem sie den ersten Schluck getrunken hatten. (Pinkwart, Mord, S. 147) Ich nahm den Kognak noch einmal aus dem Eisschrank und trank einen Schluck aus der Flasche. (Boll, Ansichten, S. 27) Bummel trank fünfzehn Eier - eine kleine Abendbrotnachspeise. Ole Bienkopp, S. 210)

(Strittmatter,

Verben der Konsignation [7.2(2)]

771

[ich] trank an jedem Brunnen, der in den Heg kam, spritzte mir auch Hasser unters Hemd, aber nahm mir nicht die Zeit, mich zu waschen. (Bieler, Bonifaz, S. 205) Nun bin ich ja selbst Tierarzt und weiß nur zu gut, wie lange ein Pferd dursten muß, bis es so ein Zeug trinkt, und wie genau man die Menge berechnen muß. (Grzimek, Serengeti, S. 138) "Sie wissen doch, daß ich im Dienst nicht trinke, Chef", wehrte Fräulein Römer ab! (Pinkwart, Mord, S. 102) B. geib zu: "Es wurde viel Hein getrunken."

(Bild, 27.1.1967, S. 5) werden- Passiv

Bei der Gartenparty war nach zwei Stunden kein Bier mehr da; Hein war aber zu diesem Zeitpunkt erst wenig getrunken. sein-Passiv etw. trinken gehen i.S.v. in ein Restaurant gehen, um dort etw. zu trinken; einen trinken i.S.v. ein alkoholisches Getränk zu sich nehmen; einen trinken gehen i.S.v. in ein Restaurant gehen, um dort Alkohol zu trinken; mit jmdm. Brüderschaft trinken i.S.v. zum Zeichen der Verbrüderung mit jmdm. (meist) Alkohol trinken,· einen über den Durst trinken i.S.v. mehr Alkohol trinken, als man verträgt; jmdn. unter den Tisch trinken i.S.v. mit jmdm. soviel Alkohol trinken, daß er betrunken wird; auf jmdn./etw. trinken und auf jmds. Wohl trinken i.S.v. einen guten Wunsch, der jmdn./etw. betrifft, durch Trinken bekräftigen das Trinken [Handlung] , der Trank, der Trunk, das Getränk; betrunken; etw. abtrinken, etw. (Getränk oder Gefäß) austrinken, etw. (Gefäß) leertrinken (1)

siehe

trinken2

Verben der Konsumation

[7.2]

TRINKEN trinkt - trank - hat getrunken trinkenj Der

^SjomE

NomE trinkt.

NomE

χ trinktι gewohnheitsmäßig große Mengen alkoholischer Getränke, weil er alkoholsüchtig ist Mensch

kein Passiv möglich "Tritt du nur dort [bei der Heilsarmee] ruhig ein, Hans, du verlernst dort am besten das Trinken!" hatte die eigene Frau zu ihm gesagt. Ihr Hans "trank" nämlich. (Halser, Gehülfe, S. 85) Außerdem soll nicht bekanntwerden, daß mein Mann trinkt. S. 137)

(Hörzu, 17/1971,

Er trank, weil er allen Dingen auf den Grund ging, so auch dem Alkohol. (Grass, Blechtrommel, S. 31) das Trinken [Handlung] , der Trinker, der Trunkenbold; betrunken; etw. (z.B. Hab und Gut) vertrinken, sich^^ betrinken

772

Verben der vitalen Bedürfnisse

(1)

siehe

trinken-,

Verben der Konsumation [7.2]

SAUFEN

säuft - soff - hat gesoffen saufenι Der χ.. NomE

NomE (AkkE) säuft (den

YAkkE ).

χ trinkti den y nicht gemäß tKonventionen, die der Sprecher. tteilt oder takzeptiert

NomE AkkE

x: Mensch/Tier y: flüssiger Stoff [normalerweise Getränk] - Statt einer AkkG kann eine PräpG von + NG im Dat stehen, wenn ausgedrückt werden soll, daß χ nur einen Teil dessen, was vorhanden ist, zu sich nimmt: Der Esel wollte nicht von dem Wasser saufen. - Statt einer AkkG kann eine PräpG an + NG im Dat stehen, wenn betont werden soll, daß es sich bei der Aufnahme von y um einen länger andauernden Vorgang handelt: Die Katzen haben tagelang an der ausgelaufenen Miloh gesoffen. - Eine Eigenschaft von y kann durch ein unflektiertes Adjektiv spezifiziert werden: Die Dogge säuft das Wasser nicht eiskalt.

- Wenn die AkkE nicht aktualisiert ist, der Kontext keine andere Schlußfolgerung erlaubt und χ ein Mensch ist, dann handelt es sich bei y oft um ein alkoholisches Getränk. - Soll das Gefäß oder der Ort genannt werden, an dem sich y befindet, so geschieht das mit einer PräpG aus + NG im Dat (bei Gefäßen) oder an + NG im Dat: Er säuft aus der Schüssel/am Fluß. werden - Passiv Der y wird (von dem x) gesoffen. sein- Passiv Der y ist gesoffen. - Das sein-Passiv ist selten. Jemand hat mir einmal erzählt, Kröten söffen gerne Milch.

(Molo, Frieden,

S. 24) Wenn das Vieh heute wieder nicht säuft, müssen wir den Tierarzt holen. Ich führte das auf den Hein zurück. Sie trank nicht, sie soff. Boche, S. 24)

(Salomon,

Ich mußte mit ihnen saufen, obwohl mir nicht zum Trinken zumute war. (v.d. Grün, Glatteis, S. 209) Er säuft das Fett aus dem Topf und schmatzt. "Das vergesse ich euch nie!" (Remarque, Westen, S. 74) Das Wasser an der Tränke wurde von der Herde des Nachbarn gesoffen.

werden -Passiv Da die Tiere sehr durstig waren, war das Wasser schnell gesoffen.

sein-Passiv

Verben der Konsumation [7.2(2)]

773

saufen wie ein Loch i.S.v. sehr viel trinken das Saufen [ H a n d l u n g ] , das Gesöff [ G e t r ä n k ] ; etw. aussaufen, etw. (Gefäß) leersaufen Wenn χ ein Mensch ist und y ein alkoholisches Getränk: die Sauferei, das Gesaufe, der Suff; besoffen, vollgesoffen; etw. (z.B. Hab und Gut) versaufen, sich , , besaufen, sich , . vollsaufen Akk Akk

(1) (2)

siehe siehe

saufen2 Verben der Konsumation [7.2] saufen3 Verben der Konsumation [7.2]

SAUFEN säuft - soff - hat gesoffen saufen3

NomE (AkkE)

Der χ.NomE

säuft (den

y A k k E ).

χ trinktι den y [derb]

NomE

x: Lebewesen [normalerweise Mensch] y: flüssiger Stoff [normalerweise Getränk]

AkkE

- Statt einer AkkG kann eine PräpG von + NG im Dat stehen, wenn ausgedrückt werden soll, daß χ nur einen Teil dessen, was vorhanden ist, zu sich nimmt: Wer hat schon wieder von meinem Wein gesoffen?

- Statt einer AkkG kann eine PräpG an + NG im Dat stehen, wenn betont werden soll, daß es sich bei der Aufnahme von y um einen länger andauernden Vorgang handelt: Er kann stundenlang an einer Cola saufen.

- Eine Eigenschaft von y kann durch ein unflektiertes Adjektiv spezifiziert werden: Die Leute soffen das Bier laumarm.

- Wenn die AkkE nicht aktualisiert ist, der Kontext keine andere Schlußfolgerung erlaubt und χ ein Mensch ist, dann handelt es sich bei y oft um ein alkoholisches Getränk. - Soll das Gefäß oder der Ort genannt werden, an dem sich y befindet, so geschieht das mit einer PräpG aus + NG im Dat (bei Gefäßen) oder an + NG im Dat: Er hat den Schnaps aus der Flasche gesoffen.

werden - Passiv Der y wird (von dem x) gesoffen. sein - Passiv Der y ist gesoffen. - Das

sein -Passiv ist selten.

[...] und dann dieses ständige Aus- und Eingehen des Wirtes, der dann für Augenblicke neben ihm hockte, die Zigarre im Mund, sich aus einer Schnapspulle einschenkte und stumm soff. (Boll, Adam, S. 20)

Verben der vitalen Bedürfnisse

774

Sie spielten Karten, führten große Reden, soffen Bier und machten Schulden. (Kirst, 08/15, S. 27) Im Dorf wird man lachen: die Sekte geht Wasser saufen! Bienkopp, S. 181)

(Strittmatter, Ole

Das Zeug wurde von allen gesoffen, obwohl es scheußlich schmeckte. werden-Passiv einen saufen i.S.v. ein alkoholisches Getränk zu sich nehmen; einen saufen gehen i.S.v. in ein Restaurant gehen, um dort Alkohol zu trinken; saufen wie ein Loch i.S.v. sehr viel trinken ι das Saufen [Handlung], das Gesöff [Getränk]; besoffen, vollgesoffen; etw. (Gefäß) leersaufen Wenn y ein alkoholisches Getränk ist: die Sauferei, das Gesaufe, der Suff; etw. (z.B. Hab und Gut) versaufen, sich^^ besaufen, sich^,^ vollsaufen; Akk (1)

siehe saufen-t

Verben der Konsumation

[7.2]

(2)

siehe

Verben der Konsumation

[7.2]

saufen3

SAUFEN säuft - soff - hat gesoffen saufen 3

Der

^omE

NomE

säuft.

χ trinkt 2 [derb] x: Mensch

NomE kein Passiv möglich

Er säuft - kein Wunder, daß er immer Erinnerungslücken hat. Er hat schon lange aufgehört zu saufen, aber wenn jemand neben ihm einen schluckt, wird er immer noch nervös. [...] aber er soff, während Naumann, durch eine Reihe von Jahren unter ärztlichen Bedrohungen totaler Abstinenz, eine Flasche Selterswasser neben sich stehen hatte. (Heuss, Erinnerungen, S. 61) saufen wie ein Loch i.S.v. sehr viel trinkena das Saufen, die Sauferei, der Suff, der Säufer; etw. (z.B. Hab und Gut) versaufen (1)

siehe

saufen·) Verben der Konsumation

[7.2]

(2)

siehe

saufen2

[7.2]

Verben der Konsumation

775

Verben der Konsumation [7.2(2)]

EINNEHMEN nimmt ein - nahm ein - hat eingenommen. einnehmenj

VmE

Der

NomE AkkE

nilrant

d e n

W

NomE AkkE

e i n

·

χ nimmt den y zu sich

x : Mensch y : Medikament

- Eine Eigenschaft von y kann durch ein unflektiertes Adjektiv oder andere qualifizierende Ausdrücke spezifiziert werden: Er nirrmt die Tropfen unverdünnt/die Tabletten unzerkaut ein. werden - Passiv Der y wird

(von dem x) eingenommen.

sein -Passiv Der y ist eingenommen. - Das

sein

- P a s s i v ist ungebräuchlich.

Hinterher wird er ein Pulver gegen Kopfschmerzen einnehmen und weiterarbeiten. (Remarque, Westen, S. 140) Wenn vom Arzt nicht anders verordnet, täglich 2-4 Brausetabletten in einem Glas Wasser aufgelöst einnehmen. (Aufdruck auf einer Arzneimittelpackung) In den letzten Jahren wurde häufig die Ansicht vertreten, daß viel zu viele Medikamente eingenommen werden. werden-Passiv die Einnahme einnehmena

(1)

siehe

(2)

jmd./etw. nimmt etw. ein i.S.v. jmd./etw. bekomnt korrmerziell Geld: Als Alfons Köster 2400 Mark eingenommen und dafür 3000 Mark ausgezahlt hatte, schloß er sein Geschäft. (Bild, 14.4.1967, S. 3)

Verben der Konsumation

[7.2]

(3)

jmd./etw. nirrmt etw. ein i.S.v. jmd./etw. ten Belagerung konnten sie die Stadt endlich

(4)

(Platz) einnehmen i.S.v. (Platz) benötigen, ausfüllen: [...] wobei die gegenwärtige Preisdebatte in der Bundesrepublik einen breiten Raum einnahm. (FAZ, 1.12.1965, S. 1)

(5)

etw. einnehmen i.S.v. etw. innehaben bzw. beginnen, innezuhaben: [...] er hoffe, [...] daß Frankreich den leeren Stuhl in Brüssel bald wieder einnehme. (FAZ, 21 .12.1965, S. 4)

(6)

jmd. nirrmt jmdn. für/gegen siahp^^ ein i.S.v. jmd. gefällt/mißfällt jmdm., jmd. macht einen guten/schlechten Eindruck auf jmdn.: Keiner kann ihr widerstehen, sie nirrmt jeden für sich ein. Durch sein Verhalten nahm er die Schöffen gegen sich ein.

(7)

jmd. nirrmt jmdn. für/gegen jmdn./etw. ein jmdn., so daß er für/gegen jmdn./etw. ist: einnehmen. Anton [ . . . ] ließ sich von Paule nehmen. (Strittmatter, Ole Bienkopp,

erobert etw. einnehmen.

Hach 33 Mona-

i.S.v. jmd. beeinflußt Er konnte ihn für seine Pläne Hansen nicht gegen Ole einS. 31)

Verben der v i t a l e n Bedürfnisse

776 EINNEHHEN

nimmt ein - nahm ein - hat eingenommen einnehmen2

D e r

NomE

X

NomE AkkE

n i m m t

d e n

^AkkE

e i n

·

χ nimmt den y zu sich [gehoben]

NomE

x: Mensch

AkkE

y: Mahlzeit

- Eine Eigenschaft von y kann durch ein unflektiertes Adjektiv oder andere qualifizierende Ausdrücke spezifiziert werden: Er nirrmt die Mahlzeit kalt ein. werden - P a s s i v Der y wird (von dem x) eingenommen. sein -Passiv Der y ist eingenommen. In dem verödeten Restaurant [ . . . ] hatte er wohl jahrelang seine Mahlzeiten eingenommen. (K. Mann, Wendepunkt, S . 208) Zweckmäßig wird nach beendeter Mahlzeit der leergegessene Tisch v e r l a s s e n , um den Kaffee [ . . . ] in einer Plauderecke [ . . . ] einzunehmen. (Horn, Gäste, S . 79) Oberst Ludwig hatte den Ordonnanzoffizier [ . . . ] gebeten, e r s t noch sein Abendessen einnehmen zu dürfen. ( P l i e v i e r , S t a l i n g r a d , S. 324) Das Déjeuner, das ein Abschiedsessen h a t t e sein s o l l e n , [ . . . ] wurde diesmal nur zu vieren eingenommen [ . . . ] . (Mann, K r u l l , S. 397) werden-Passiv Ein kleiner Imbiß i s t schnell eingenommen, und die Arbeit kann f o r t g e s e t z t werden. sein-Passiv die Einnahme einnehmenι

(1)

siehe

(2)

jmd./etw. nirrmt e tu. ein i.S.v. ¿'md./etw. bekamt kommerziell Geld: Als Alfons Köster 2400 Mark eingenommen und dafür 3000 Mark ausgezahlt hattej sohloß er sein Geschäft. (Bild, 14.4.1967, S. 3)

Verben der Konsumation [7.2]

(3)

jmd./etw. nirrmt etw. ein i.S.v. jmd./etw. erobert etw. : Nach 33 Monaten Belagerung konnten sie die Stadt endlich einnehmen.

(4)

(Platz) einnehmen i.S.v. (Platz) benötigen, ausfüllen: [...] wobei die gegenwärtige Preisdebatte in der Bundesrepublik einen breiten Raum einnahm. (FAZ, 1.12.1965, S. 1)

(5)

etw. einnehmen i.S.v. etw. innehaben bzw. beginnen, innezuhaben: [...] er hoffe> [... ] dai3 Frankreich den leeren Stuhl in Brüssel bald wieder einnehme. (FAZ, 21 .12.1965, S. 4)

(6)

jmd. nirrmt jmdn. für/gegen sichRein i.S.v. jmd. gefällt/mißfällt jmdm., jmd. macht einen guten/schlechten Eindruck auf jmdn.: Keiner kann ihr widerstehen, sie nimmt jeden für sich ein. Durch sein Verhalten nahm er die Schöffen gegen sich ein.

(7)

jmd. nirrmt jmdn. für/gegen jmdn./etw. ein jmdn., so daß er für/gegen jmdn./etw. ist: einnehmen. Anton [...] ließ sich von Paule nehmen. (Strittmatter, Ole Bienkopp,

i.S.v. jmd. beeinflußt Er konnte ihn für seine Pläne Hansen nicht gegen Ole einS. 31)

III

Verben der Konsumation [7.2(2)] NEHMEN nimmt - nahm - hat genommen nehmen ι Der x N o m E

NomE AkkE nimmt den y¡

χ tnimmt fabsichtlich den y auf

AkkE'

NomE

x: Mensch

AkkE

y: Medikament

- Statt einer AkkG kann eine PräpG von + NG im Dat stehen, wenn ausgedrückt werden soll, daß χ nur ein Teil dessen, was vorhanden ist, aufnimmt: Er hat von diesen Tabletten genormten3 denn die Packung ist nicht mehr voll. - Eine Eigenschaft von y kann durch ein unflektiertes Adjektiv oder andere qualifizierende Ausdrücke spezifiziert werden: Er nirrnt die Tropfen unverdünnt. werden - Passiv Der y wird (von dem x) genommen. sein - Passiv Der y ist genommen. - Das

sein - Passiv ist ungebräuchlich.

Die Medizin, welche der Arzt in der Praxis dem Kranken verschreibt, ist nicht nur in einem Glas Wasser zu nehmen, sondern auch mit drei Teelöffeln guten Glaubens an die Tüchtigkeit des Arztes, die Güte der Schöpfung und die Zuverlässigkeit der pharmazeutischen Industrie. (Bamm, Ex Ovo, S. 38) Viele Frauen, die die Pille längere Zeit genommen haben, setzen das Präparat schließlich doch wieder ab. (Bild, 14.2.1967, S. 4) Nimm zwanzig Tropfen Baldrian in Hasser, auch fünfundzwanzig. Betrogene, S. 75)

(Mann,

"Hier", er kritzelte schnell etwas auf den Rezeptblock, riß das Blatt ab und reichte es Bernie, "nehmen Sie davon täglich nach dem Frühstück eine Tablette". (Pinkwart, Mord, S. 84) Vor dem Schlafengehen sollte eines von diesen Zäpfchen genommen werden. werden -Passiv (1)

siehe

nehmen2

(2)

siehe

(sich)

(3)

siehe

nehmena

(4)

etw. nehmen i.S.v. etw. mit der Hand greifen, bitte mal den Mantel.

(5)

etw. irgendwohin nehmen i.S.v. etw. irgendwohin setzen/stellen/legen: etw. auf den Schoß/zwischen die Lippen/über die Schultern/unter den Arm/ neben sich nehmen

Verben der Konsumation [7.2]

nehmerii

Verben des Besitzes und Besitzwechsels [ 7.1]

Verben des Besitzes und Besitzwechsels [7.1]

(6)

etw. nehmen i.S.v. etw.

(7)

jmdn./etw. nehmen i.S.v. sich für jmdn./etw. schonj welche Strecke du nimmst?

annehmen: Er nimmt kein

halten,

aufheben:

Nimm

Trinkgeld. entscheiden:

Weißt du

778

and Bed

Verben der vitalen Bedürfnisse (8)

jmdm. etw. nehmen i.S.v. jmdm. etw. Volk die Freiheit genomnen.

(9)

jmdn. nehmen i . S . v . normten.

beischlafen:

entziehen:

Er hat aie

Die Diktatur

hat ehern

sahen nach 10 Minuten

(10)

jmdn. nehmen i.S.v. s iah die Dienste einer Pereon sichern: mir einen Anwalt nehmen müssen, auch: Unterricht nehmen

(11)

etw. nehmen i.S.v. ein Taxi nehmen.

(12)

etw. für etw. nehmen i.S.v. etw. du für die Bowle genomnen?

(13)

etw. nehmen i.S.v. eine Figur bei Brettspielen schlagen: hat der Schachspieler den Bauern nicht genomnen.

(14)

etw. nehmen i.S.v. etw. erobern: Nach einem kurzen Scharmützel die Brücke von den Husaren genomnen.

wurde

(15)

jmdn. irgendwie nehmen einzige, die ihn richtig

ist

(16)

etw. nehmen i.S.v. ein Hindernis (auf bestimmte Weise) bewältigen: Der Reiter hat den Oxer ohne Schwierigkeiten genormten. Diese Kurve kann man mit 80 nehmen.

(17)

etw. auf etw. nehmen i.S.v. Ton-/Bildaufnahmen habe ich auf Kassette genomnen.

(18)

etw. nehmen volle Rechte

(19)

etw. für etw. nehmen i.S.v. etw. für sprechungen fUr bare Münze genomnen.

(20)

nehmen als Funktionsverb, z.B. etw. in Angriff nehmen i.S.v. beginnen·, etw. in Augenschein nehmen i.S.v. etw. betrachten·, Platz men i.S.v. sich setzen

ein

Verkehrsmittel

etw.

Treffer

Du kannst

verwenden:

i.S.v. jmdn. irgendwie zu nehmen versteht.

Schläge,

i.S.v. nehmen.

für

benutzen:

¿a

Wieviel

behandeln:

werde nachher

Wein hast

Klugerweise

Sie

machen: Diese

hinnehmen: etw.

loh

ge-

Flatte

Der Boxer mußte

halten:

Er hat seine

die

eine Ver-

NEHMEN nimmt - nahm - hat genommen SBP

nehmen2

S+P

Der

NomE AkkE

^omE

nilmnt

den

W

·

χ nimmt a den y ein [gehoben, veraltet]

Belt

NomE

x: Mensch

AkkE

y: Mahlzeit

Arun

-

nehmen2 kommt oft zusammen mit einer AdvG als Ortsbestimmung vor: Ein kleiner Irribiß wird im Foyer genommen.

passK

werden - Passiv Der y wird

(von dem x) genommen.

sein - Passiv Der y ist genommen. Ann

- Das

sein

- P a s s i v ist ungebräuchlich.

etw. neh-

779

Verben der Konsumation [7.2(2)]

Die Herrschaften werden den Fünfuhrtee im grünen Salon nehmen. Wegen des frühen Abreisetermins nehmen wir unser Frühstück im Speisewagen. Wenn das Wetter schön bleibt, kann der Kaffee auf der Terrasse genommen werden.

iiierden-Passiv (1)

siehe

nehmen1

(2)

siehe

(eich) nehmenι Verben des Besitzes und Besitzwechsels [7.1]

Verben der Konsumation [7.1]

(3)

siehe

nehmen2

(4)

etu. nehmen i.S.v. etu. mit der Hand greifen, halten, aufheben: Nimm bitte mal den Mantel.

(5)

e tu. irgendwohin nehmen i.S.v. e tu. irgendwohin setzen/stellen/legen: etu. auf den Schoß/zwischen die Lippen/über die Schultern/unter den Arm/ neben sich nehmen

Verben des Besitzes und Besitzwechsels [7.2]

(6)

etu. nehmen i.S.v.

(7)

¿mdn./etu. nehmen i.S.v. sich für jmdn./etw. entscheiden: Heißt du schonj welche Strecke du nimmst?

etu. annehmen: Er nirnnt kein Trinkgeld.

(8)

¿mdm. etw. nehmen i.S.v. jmdm. etu. entziehen: Die Diktaticr hat dem Volk die Freiheit genommen.

(9)

3'mdn. nehmen i.S.v. beischlafen: Er hat sie schon nach 10 Minuten genommen.

(10)

¿mdn. nehmen i.S.v. sich die Dienste einer Person sichern: Ich werde mir einen Anwalt nehmen müssen, auch: Unterricht nehmen

(11)

etu. nehmen i.S.v. ein Verkehrsmittel benutzen: Du kannst ja nachher ein Taxi nehmen.

(12)

etu. für etw. nehmen i.S.v. etw. für etw. veraenden: Wieviel Wein hast du für die Boule genormten?

(13)

etu. nehmen i.S.v. eine Figur bei Brettspielen schlagen: Klugerweise hot der Schachspieler den Bauern nicht genommen.

(14)

etu. nehmen i.S.v. etw. erobern: Nach einem kurzen Scharmützel wurde die Brücke von den Husaren genormten.

(15)

¿mdn. irgendwie nehmen i.S.v. ¿mdn. irgendwie behandeln: Sie ist die einzige, die ihn richtig zu nehmen versteht.

(16)

etu. nehmen i.S.v. ein Hindernis (auf bestimmte Weise) bewältigen: Der Reiter hat den Oxer ohne Schwierigkeiten genommen. Diese Kurve kann man mit 80 nehmen.

(17)

etw. auf etu. nehmen i.S.v. Ton-/Bildaufnahmen machen: Diese Platte habe ich auf Kassette genormen.

(18)

etu. nehmen i.S.v. Schläge, Treffer hinnehmen: Der Boxer mußte eine volle Rechte nehmen.

(19)

etw. für etu. nehmen i.S.v. etw. für etw. halten: Er hat seine Versprechungen für bare Münze genommen.

(20)

nehmen als Funktionsverb, z.B. etu. in Angriff nehmen i.S.v. etu. beginnen; etu. in Augenschein nehmen i.S.v. etw. betrachten; Platz nehmen i.S.v. sich setzen

780

Verben der vitalen Bedürfnisse

FRÜHSTÜCKEN frühstückt - frühstückte - hat gefrühstückt frühstücken

Der

^SlomE

(den

W

1

NomE

(AkkE)

frühstückt

χ nimmt morgens oder als erste Mahlzeit des Tages den y zu sich

"

NomE

x: Mensch

AkkE

y: fester oder flüssiger Stoff [normalerweise Nahrung oder Getränk]

- Die AkkE wird meist nicht aktualisiert. werden - Passiv nur unpersönliches Passiv üblich Er frühstückte zum Beispiel daheim und aß lieber bis zum Mittag nichts, wenn er einmal verschlafen hatte. (Strittmatter, Ole Bienkopp, S. 261) Wir frühstückten immer morgens mit den Mädchen in der Küche, weil es uns zu langweilig war, im Eßzimmer feierlich serviert zu bekommen. (Boll, Ansichten, S. 73) Nach einer Stunde frühstückte man einige Schinkenbrötchen und trank Portwein dazu aus kleinen Reisebechern. (Mann, Betrogene, S. 109) Einer der Kaukasier frühstückte. Er aß Kaviar und zu dem Kaviar speiste er in Butter geschwenkte Kartoffeln. (Koeppen, Nach Rußland, S. 139) Heute wird nicht im Kleinen Saal, sondern auf der Terrasse gefrühstückt. werden-Passiv das Frühstück [Handlung] : Nach dem Frühstück ging er spazieren. ; das Frühstück [Nahrung] : Das Frühstück schmeckte ihm nicht.

FUTTERN füttert - fütterte - hat gefüttert f

ü

t

t

e

r

n

N

füttert ^omE (mit dem y p r â p E ) ·

Der

o

(den

m

E

x ^ )

(AkkE) (PräpE mit)

a »bewirkt labsichtlich, daß tes dazu kommt, daß χ den y zu sich nimmt/zu sich nehmen kann

NomE

a¡ handlungsfähiges

AkkE

x: Mensch/Tier

PräpE: PräpG

mit

+ NG im Dat

Individuum

y: fester oder flüssiger Stoff [normalerweise Nahrung]

781

Verben der Konsumation [7.2(2)]

- Wenn χ hilflos ist, in dem Sinne, daß er sich die Nahrung aufgrund seiner körperlichen Verfassung nicht selbst zuführen kann (z.B. Baby oder Kranker), ist die Paraphrase zu lesen als 'a bewirkt ..., daß χ den y zu sich nimmt'. - Wenn dagegen χ aufgrund äußerer Umstände sich keine Nahrung beschaffen kann (z.B. Vieh im Stall), ist die Paraphrase zu lesen als 'a bewirkt ..., daß χ den y zu sich nehmen kann', d.h. a stellt für χ das Futter bereit. In diesem Falle ist a normalerweise ein Mensch. werden - Passiv Der χ wird (von dem a) (mit dem y) gefüttert. sein -Passiv Der χ ist gefüttert. Hermann, Wilm Holten und Bienkopp fütterten gemeinsam das Vieh, und zwischendrein tranken sie am Brunnen, tranken und tranken. (Strittmatter, Ole Bienkopp, S. 207) Man pflegte, wusch und fütterte mich.

(Bild, 5.1.1967, S. 4)

Zur halben Nacht muß er hoch, muß Ställe ausmisten, füttern und melken. (Strittmatter, Ole Bienkopp, S. 346) Er kam sich immer vor wie eine Schoßkatze, wenn er am frühen Morgen mit Schokolade und mürbem Gebäck gefüttert wurde. (Baum, Paris, S. 50) Werden - P a s s i v Das Vieh ist gefüttert.

( Strittmatter, Ole Bienkopp, S. 62)

sein - P a s s i v

das Futter, die Fütterung; jmdn./etw. herausfüttern, jmdn./etw. abfüttern, jmdn./etw. durchfüttern, jmdn./etw. auffüttern: [Sie] zerrten das Tier in eine Schonung, versteckten es dort und fütterten es wieder auf. (Strittmatter, Ole Bienkopp, S. 29)

(1) (2)

(3)

siehe füttern2 Verben der Konsumation [7.2] etw. mit e tu. füttern i.S.v. Daten in einen Computer eingeben, etw. in einen Automaten einwerfen: Der Computer wurde mit den neuesten Daten gefüttert. Er fütterte den Spielautomaten mit Markstüoken. jmd. füttert etw. i.S.v. jmd. versieht etw. mit einem Stoffutter/ Pelzfutter usw. : Das Kleid ist ganz gefuttert. Die Stiefel sind mit Pelz gefüttert.

FUTTERN

füttert - fütterte - hat gefüttert fütterna Der avNomE . „ den yAkkE

NomE AkkE (DatE) füttert (dem x„ „) DatE

a tbewirkt fabsichtlich, daß tes dazu kommt, daß χ den y zu sich nehmen kann

NomE

a: Mensch

AkkE

y: fester oder flüssiger Stoff [normalerweise Nahrung] x: Tier

DatE

782

Verben der vitalen Bedürfnisse werden - Passiv Der y wird (dem x) (von dem a) gefüttert. sein - Passiv Der y ist gefüttert. bekorrmen-Passlv Der χ bekommt (von dem a) den y gefüttert. Er füttert den Pferden außer Fertigfutter noch Heu, Hafer und Stroh. ' [Er] versteht sehr gut, aber was soll er füttern? S. 340)

(Strittmatter, Ole Bienkopp,

Seit einigen Jahren wird in steigendem Maße Mais gefüttert.

werden-Passiv

Trotz der Verbotstafeln ist schon wieder Brot gefüttert.

sein-

Passiv

Bei der modernen Rindermast bekommen die Tiere das ganze Jahr über Fertigfutter gefüttert. bekomnen-Passiv das Futter, die Fütterung; etw. verfüttern, etw. zufüttern: Sie verfütterten Hafer und fütterten Leinsamen zu. füttern-i

(1)

siehe

(2)

etw. mit etw. füttern i.S.v. Daten in einen Computer eingeben, etw. in einen Automaten einwerfen: Der Computer wurde mit den neuesten Daten gefüttert. Er fütterte den Spielautomaten mit Markstücken.

Verben der Konsumation [7.2]

(3)

jmd. füttert etw. i.S.v. jmd. versieht etw. mit einem Stoffutter/Pelzfutter usw.: Das Kleid ist ganz gefüttert. Die Stiefel sind mit Pelz gefüttert.

ERNÄHREN ernährt - ernährte ernähren

hat ernährt NomE AkkE (PräpE mit)

Der ^omE ernährt den χ AkkE (mit dem Jy„ _ „). _ PräpE

a tbewirkt, daß tes dazu kommt, daß χ tregelmäßig den y als Nahrung taufnimmt

NomE

a: Lebewesen

AkkE

x: Lebewesen

PräpE: PräpG mit

+ NG im Dat

y: bestimmte Sorte von Nahrung

- Die PräpE fällt üblicherweise weg, wenn eine Modalangabe die Art der Nahrung spezifiziert: Auch heute noch ernähren manche Witter ihre Kinder falsch. werden - Passiv Der χ wird (von dem a) (mit dem y) ernährt. Es ist nicht leicht, unser Buschbaby [...] richtig zu ernähren. Serengeti, S. 126)

(Grzimek,

Das Tsetseweibchen brütet das einzige Ei [...] im Körper selbst aus und ernährt es da aus besonderen Drüsen, so wie Säugetiere und Menschen das heranwachsende Junge in der Gebärmutter ernähren. (Grzimek, Serengeti, S. 295)

Verben der Konsumation [7.2(2)]

783

TextB

Er lag noch immer im Bett des Kapitäns, wurde mit dünner Hafersuppe ernährt. (Jahnn, Geschichten, S. 157) werden-Passiv

Wend

seinen Kann ernähren i.S.v. soviel einbringen', daß es für den Lebensunterhalt reicht: Das Lokal geht gut und ernährt seinen Mann. (Aberle, Stehkneipen, S. 34)

WortB

die Ernährung: Die künstliche Ernährung derjenigen, die sich im Hungerstreik befinden, ist nicht unumstritten.; unterernährt: Dieses Kind ist unterernährt. nahrhaft: Teigwaren sind nahrhaft.

and Bed

(1)

jmd. ernährt jmdn. i.S.v. jmd. sorgt für jmds. Lebensunterhalt: Ihre Kinder lebten alle in guten Verhältniesen. Die könnten noch ohne Mühe die Eltern ernähren. (Fallada, Jeder stirbt, S. 93)

784 7.3

Verben der vitalen Bedürfnisse Verben des Schlafens und Wachseins

7.3(1)

Feldvorspann

Zustandsverben Vorgangsverb

schlafen · eich ausschlafen · durchschlafen^verschlafen ι einschlafen

Kausatiwerben

einschläfern ι · einschläfern^

Zustandsverb

wach sein

Vorgangsverben

wach werden · aufwachen · erwachen

Kausativverben

wach machenι · wach machen2 · aufweckenΛ · aufweckena weckenη · weckena

Die Nacht wird heute vielen Menschen zur Qual. Dabei sind sie geneigt, die Schlafstörungen für etwas Unnatürliches zu halten, sie dem Streß im Alltag der Leistungsgesellschaft anzulasten oder dem Nervenkitzel von Film und Fernsehen zu später Stunde. Das mag alles seine Richtigkeit haben. Aber ist ein langer, ungestörter, erholsamer Schlaf wirklich etwas "ganz Natürliches"? Wie schlafen eigentlich die reinen Geschöpfe der Natur, die Tiere in freier Wildbahn? Die Paviane auf der ostafrikanischen Savanne wissen es besser: Die Nacht ist die Zeit des Gefressenwerdens. [...] Der ganze, etwa vierzigköpfige Trupp hockt sich möglichst in einen Baum. Dort sitzen die Paviane dicht an dicht und fürchten sich so sehr vor dem Einschlafen, daß sie noch stundenlang rumoren, grunzen und streiten, ehe sie in Morpheus' Arme sinken. Aber wie von Alpträumen geschüttelt, schrekken ständig hier und da einige hoch, oder sie kreischen plötzlich ohne Grund los, als hätten sie Gespenster gesehen. Erst spät am nächsten Morgen, wenn die Sonne schon hoch am Himmel steht, kommen sie schwer aus ihrem Dämmer und sind wie gerädert und ausgesprochen morgenmürrisch. Andere Tiere sind noch schlimmer dran. Wo soll zum Beispiel eine liegende Giraffe, wenn sie schlafen will, mit ihrem zwei Meter langen Hals bleiben? Sie legt ihren Kopf neben ihr Hinterteil auf den Erdboden. Dabei bildet ihr Hals einen henkelartigen Halbkreis nach oben. Diese ebenso sonderbare wie komplizierte Schlafstellung hat etwas Mißliches an sich: Wenn etwa ein Löwe die schlafende Giraffe angreift, ist sie schon tot, bevor sie sich aus dieser grotesken Stellung aufraffen kann. Deshalb gönnt sich die Giraffe jeden Tag nur etwa sieben Minuten Schlaf. Nicht sieben Stunden wie der Mensch, nein, mit ganzen sieben Minuten muß sie auskommen. Und diese extrem kurze Zeit entschlummert sie auch nur dann, wenn sie nicht im mindesten beunruhigt ist. Das ferne Keckern eines Vogels, das Knacken eines Zweiges, ein verdächtiger Duft - und schon ist stundenlang nicht mehr ein Schlaf zu denken. Indessen versucht die Giraffe, ihr enormes Schlafdefizit durch reichliches "Dösen" auszugleichen. Bei aufgerichtetem Hals, aber mit geschlossenen Augen döst sie stundenlang vor sich hin, ist in diesem Zustand aber in Sekundenschnelle fluchthereit. Das Dösen ist für viele Tiere ein lebenswichtiger Ersatz für verlorenen Schlaf. In ähnlicher Weise ist es auch für den Menschen durchaus erholsam, wenn er im Falle, daß er nicht schlafen kann, ganz ruhig und entspannt im Bett liegt.

Verben des Schlafens und Wachseins [7.3(1)]

785

Doch sind die Giraffen keineswegs die Rekordhalter in Sachen Kurzschlaf. Noch kürzere Nickeichen halten Delphine und Wale, und zwar aus einem ganz anderen Grund als die Langhälse: Delphine sind ja Säugetiere und müssen zum Atmen von Zeit zu Zeit auftauchen. Bei ruhiger See liegen sie schlafend schräg im Wasser, so daß der Kopf oben herausschaut und das Luftholen möglich ist, ohne daß sie aufwachen. Pott- und Weißwale schlafen, an der Oberfläche treibend, mitunter so fest, daß sie mit Schiffen zusammenstoßen. [...] Von zwei Tieren aber wissen wir sicher, daß sie überhaupt nicht schlafen: von der Ameise und der Spitzmaus. Im kribbeligen Gewimmel eines Ameisenhaufens ist jede Arbeiterin pausenlos auf den Beinen, in der Nacht ebenso wie am Tage. Uberkommt sie doch einmal die Müdigkeit, bleibt sie stehen und döst vor sich hin. Aber Sekunden später wird sie von einer nachfolgenden Nestgenossin angestoßen. Gleich durchzuckt es sie, und die Verschreckte tippelt weiter. Demonstrationen für Arbeitszeitverkürzung sind im Ameisenstaat noch nicht beobachtet worden. Je weniger ein Tier von Feinden gefährdet ist und je weniger Zeit es zur Nahrungsbeschaffung braucht, desto mehr Schlaf kann es sich leisten. Vor allem sind große Raubtiere geradezu sprichwörtliche Faulpelze. Ein männlicher Löwe verschläft von den 24 Stunden eines Tages gut und gern zwanzig. Von den restlichen vier Stunden verdöst er auch noch drei, da das Futter von seinen Weibchen beschafft wird. Geborenen Beutetieren steckt jedoch das Grauen vor der Nacht so fest in den Knochen, daß sie nicht einmal dann beruhigt zu "Bette" gehen, wenn sie sich schon jahrelang in der Sicherheit eines Zoos befinden; selbst dann nicht, wenn die Tiere (wie Zebra, Giraffe oder Elefant) im Zoo geboren wurden und niemals in ihrem Leben einer Gefahr ausgesetzt waren. Trotzdem können sie gar nicht anders, als sich zu gruseln und sich, so lange es nur irgend geht, munter zu halten. Stundenlang stehen sie herum und wagen es nicht einzuschlafen. Und wenn nachts ihr altvertrauter Freund und Tierpfleger auf Filzschuhen herbeischleicht, um noch etwas aus dem Stall zu holen, sind sie alle alarmiert und schnell munter auf den Beinen, noch bevor er überhaupt die Stalltür geöffnet hat. Seit ich weiß, wieviel Probleme die Tiere mit ihrem "natürlichen Schlummer" abzuwälzen haben, schlafe ich übrigens viel besser als zuvor. (MM, 10.8.1984, S. 3) Feldkonstituierung Die Verben des Schlafens und Wachseins gehören zu den Verben, mit denen bestimmte physische Zustände von belebten Individuen bezeichnet werden. Sie dienen dazu, unterschiedliche Grade der Agierfähigkeit von Lebewesen

(meist Menschen und Tiere) zu charakterisieren.

Abgrenzung gegen andere Felder: Die Verben des Schlafens sind abzugrenzen gegenüber speziellen Ausdrücken für Zustände, in denen die Agierfähigkeit - z.B. durch Ohnmacht, Drogenkonsum u.a. - ausgeschaltet ist oder durch bestimmte Handlungen herabgesetzt wird wie bei

betäuben: Der Patient ist ohnmächtig/betäubt. Sie sind ferner ab-

zuheben von den Verben der Unaufmerksamkeit, wie auch die Verben des Wachseins von denen des Sich-Konzentrierens zu trennen sind, obgleich in diesen Bereichen weitgehend homonyme Ausdrücke vorkommen: Einige Schüler haben bei der Erklärung der Regel anscheinend geschlafen. Die Mannschaft ist erst wach geworden, als der Gegner ein Tor erzielt hat.

786

Verben der vitalen Bedürfnisse

Spezifischere Verben sind wachen und bewachen, mit denen spezielle Formen des Aufmerksamseins ausgedrückt werden. Feldinterne Gliederung: Das Feld wird auf der oberen Ebene untergliedert in die Verben des Schlafens und die Verben des Wachseins. Diese beiden Subfelder umfassen jeweils drei Verbgruppen: a) Zustandsverben: schlafen - wach sein, b) Vorgangsverben: einschlafen - wach werden, c) Kausatiwerben: einschläfern - wach machen, die in dieser Reihenfolge beschrieben werden. Bei den Verben des Schlafens folgen auf den Wortartikel zu schlafen die Beschreibungen zu den spezifischeren Zustandsverben (sich) ausschlafen, durchschlafenι und

verschlafen-,,

durch die Dauer bzw. Ver-

lauf des Schlafzustande in bezug auf einen erwarteten Endpunkt charakterisiert werden. Unter den Verben des Wachseins sind die Wortartikel zu den spezifischeren Vorgangsverben aufwachen, erwachen an wach werden angeschlossen; die Kausativverben aufwecken1, aufdecken2, weckenΛ, weckena folgen auf die Artikel zu wach machenι und

wach ma-

chen^. Die Zustande- und Vorgangsverben lassen sich zum großen Teil auch nach dem Grad der Realisierung des Schlafens bzw. Wachseins untergliedern. Für unterschiedlich hohe Realisierungsgrade dieser Zustände gibt es eine Anzahl von spezifischeren Ausdrücken, die der Sprecher dann statt schlafen und wach sein verwendet, wenn er sich besonders präzise ausdrücken will

(dösen, eindösen, einnicken

u.a.). Auf diese wird unten kurz eingegangen. Verwendungsbedingungen a) Schlafen ist die allgemeinste Bezeichnung für den Schlafzustand bei Menschen und Tieren. Das Verb wird sowohl zur Beschreibung der typischen Situation der Nachtruhe gebraucht als auch für beabsichtigtes und unbeabsichtigtes Schlafen zu beliebigen Tageszeiten und unter den unterschiedlichsten Bedingungen, unabhängig von der zeitlichen Erstreckung: Er hat nur einige Minuten im Sessel geschlafen. Manche Tiere schlafen den ganzen Winter hindurch. In bezug auf Pflanzen wird schlafen in sehr eingeschränktem Maße gebraucht, und zwar nur wenn sichtbare Veränderungen, z.B. an Blüten, vor sich gegangen sind: Wenn die Tulpen schlafenΛ schließen sich ihre Blutenkelche. Verben des Feldes (außer erwachen)

Bei den anderen

ist diese Verwendung nicht mög-

lich oder nicht üblich. Die Verben

(^oh^^) aueschlafen und

(sîo?:^^

verschlafenkönnten

beide als fakultativ-reflexive Verben betrachtet werden, da sie bedeutungsgleich mit und ohne Reflexivpronomen verwendet werden.

Verben des Schlafens und Wachseins [7.3(1)]

787

Bei (ausschlafen sind beide Formen üblich: Zum Glück ist morgen ein Feiertag; da kann iah (mich) mal endlich wieder richtig aueschlafen. Dagegen wird verschlafen-i nur regional mit Reflexivpronomen verwendet; es ist jedoch z.B. im ripuarischen Sprachraum die allein übliche Form: Ich weckte sie, wenn sie sich versahlief, damit sie rechtzeitig zur Kirche kam. (Böll, Ansichten, S. 267) Wegen dieses eingeschränkten Geltungsbereichs wird verschlafenι nicht als Reflexiwerb lemmatisiert. Als allgemeinste Bezeichnung für den Wachzustand dient der adjektivische Ausdruck wach sein. Er charakterisiert den Zustand, in dem ein Mensch oder Tier relativ uneingeschränkt agierfähig ist, wobei der Grad der Aufmerksamkeit keine Rolle spielt. b) Unter den Vorgangsverben sind die generellsten Bezeichnungen wach werden für den Ubergang vom Nicht-Wach- zum Wachzustand und einschlafen für den Übergang vom Wach- zum Schlafzustand. Zum Ausdruck des letztgenannten Vorgangs gibt es Verben, die in bezug auf den Realisierungsgrad des Nachzustandes spezifischere Bezeichnungen sind; diese werden unten kurz beschrieben. Die in anderer Beziehung spezifischeren Verben aufwachen und erwachen unterscheiden sich im Realisierungsgrad des Nachzustands nicht von wach werden. c) Die generellste Bezeichnung für die Kausation des Wachzustands ist wach machen^ bzw. wach machena und für die Kausation des Schlafzustands einschläfern ι bzw. einschläferna. Mit aufweckenι bzw. aufwecken2 und weckenι bzw. wecken2 sind zum Ausdruck der Verursachung des Übergangs vom Schlaf- zum Wachzustand spezifischere Verben gegeben, die sich jedoch hinsichtlich des Realisierungsgrades des Nachzustands nicht von wach machen unterscheiden. Außerdem gibt es weitere adjektivische Ausdrücke, auf die unten kurz eingegangen wird. Als Eugen erwacht und auf die Uhr schaut, stellt er fest, daß er verschlafen hat. Wenn er noch rechtzeitig zur Arbeit kommen will, muß er sich beeilen. "Warum hat mich nur meine Mutter nicht geweckt?", denkt er. Er geht in die Küche und schimpft. "Das kommt davon, weil du immer so spät schlafen gehst", sagte seine Mutter, "morgens wirst du dann nicht rechtzeitig wach, weil du nicht ausgeschlafen hast". "Das stimmt doch gar nicht", widerspricht Eugen, "gestern konnte ich erst nicht einschlafen, dann bin ich in der Nacht ein paar mal wach geworden, weil bei Meyers nebenan Krach war, und schließlich hat mich um 4 Uhr die Straßenbahn wachgemacht. Ich wünsch' mir, mal eine Nacht richtig durchschlafen zu können". "Komm, trink deinen Kaffee", lacht die Mutter, "du bist ja kaum wacht sieh zu, daß du im Büro nicht wieder eindöst".

Die Verben des Wachseins sind nur vordergründig als Antonyme der Verben des Schlafens zu betrachten. Dies liegt vor allem daran,

7 8 8

V e r b e n

d e r

v i t a l e n

B e d ü r f n i s s e

I

Ό . § •H U -μ i> Ol » a α) 3 S U N Ol 01 n ϊ>

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§ ta U

ω •w v. c id & •ri oi c ai ή o h ω > w

H JJ m to I os eJcommen-Passiv) angegeben.

1. Satzmuster: NomE NomE NomE NomE NomSE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomSE NomE NomE NomE NomSE NomE NomE NomSE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomSE NomE NomE

aufkommen auflösen, sich ausbilden, sich ausbleibén ausschlafen, (sich) bestehen beziehen 2 , sich bleibeni durchschlafenι einschlafen entwickeln, sich ereignen, sich erhalten, sich existieren fortbestehen geschehen kommen, zustande k. konstituieren, sich passieren saufen 3 schlafen sein, wach s. stattfinden! stattfindena trinken 3 verbieten, sich vergehen verschlafeni, (sich)

1.2 1.2 1.2 1.2 7.3 1.1 4.1 1.2 7.3 7.3 1.2 1.1 1.2 1.1 1 .2 1.1 1.2 1 .2 1.1 7.2 7.3 7.3 1.1 1.1 7.2 5. 1 .2 7.3

abschaffen anordnen ansprechen aufhebenι aufhebena auflösen auseinanderhalten auslösen ausprobieren beachtenι behalten behandeln berücksichtigen berühren besitzen betreffen beziehena bildena bringen, zustande b.

1.3 5. 4.13 1 .3 1.3 1 .3 4.3 1 .3 4.15 4.10 7.1 4.13 4.10 4.8 7.1 4.8 4.1 1 .3 1.3

2. Satzmuster: NomE AkkE NomE AkkE NomE AkkSE NomE AkkE NomE AkkE NomSE AkkE NomE AkkE NomE AkkSE NomSE AkkE NomE AkkSE NomE AkkSE NomE AkkE NomE AkkE NomE AkkSE NomSE AkkE NomE AkkE NomSE AkkE NomE AkkE NomE AkkE NomE AkkSE

W W W W W W W H H

S S S S S S S S

s

W W

s

W

s

W W W W

s s s

860 NomE AkkE NomE (AkkSE/PräpE zwischen) NomE AkkSE NomE AkkSE NomE AkkE NomE AkkE NomE AkkE NomE AkkSE NomE AkkE NomE AkkE NomE AkkE NomE AkkE NomE AkkSE NomE AkkSE NomE AkkE NomE AkkSE NomE AkkSE NomE AkkE NomE (AkkE) NomE AkkSE NomE (AkkE) NomE (AkkE) NomE (AkkE) NomE AkkE NomE AkkE NomE AkkE NomE AkkE NomSE AkkE NomE AkkE NomE AkkSE NomE AkkE NomE AkkE NomE AkkE NomE AkkSE NomE AkkSE NomE AkkE NomE AkkE NomE AkkE NomE (AkkE) NomE AkkE NomE AkkSE NomE (AkkE) NomE (AkkE) NomE AkkE NomE AkkSE NomE (AkkE) NomSE AkkE NomE AkkE/PräpE zwischen NomE (AkkE) NomE AkkE NomE AkkE NomSE AkkSE NomSE AkkE NomE AkkSE/PräpE zwischen NomE AkkE NomSE AkkSE NomE AkkE NomE AkkE NomE AkkSE NomSE AkkE NomSE AkkSE NomE AkkE

Register

debattierenι differenzieren diskutierena dürfen einigen einnehitien-i einnehmen2 einschließen enthalten entwickelni entwickeln2 erfinderii erfinden2 erfordern erhalten erörternι erproben erzeugena essen fordernι fresseni fressen2 frühstücken gründen haben hervorbringenι hervorbringen2 hervorrufen integrierenι können ι konstituieren konstruierenι konstruieren2 melden 2 müssen nehmenι nehmen 2 nehmen, zu sich n. produzierenι produzieren respektieren ι saufen-i saufen2 schaffen2 sollen speisenι tangieren trennen-i zwischen trinken ι umfassen umgreifen unterbinden unterscheidenι unterscheide^ zwischen verbinden2 verhindern verknüpfen2 verlieren vermeiden vernichten verursachen verzehren

6.3 4.3 6.3 5. 4.3 7.2 7.2 4.4 4.4 1 .3 1.3 1 .3 1.3

5.

1.3 6.3 4.15 1.3 7.2

5.

7.2 7.2 7.2 1.3 7.1 1.3 1 .3 1.3 4.3 5. 1.3 1.3 1.3 6.1

5.

7.2 7.2 7.2 1.3 1.3 4.10 7.2 7.2 1.3 5. 7.2 4.8 4.3 7.2 4.4 4.4 1 .3 3.1 4.3 4.1 1 .3 4.1 7.1 1.3 1 .3 1 .3 7.2

W s W s W s W s W s W s

S S

W s

w w s w s w w w w w w w w w w

s s s s s

w w w w

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w w w w

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w s w s w s w s w s w s w s

w w w w w w w w w w w w w w w w w

s s s s s s s s s s s s s s s

861

Satzbauplan-Regi ster NomSE AkkE NomSE AkkSE NoraE AkkSE NomE AkkE

zerstören zulassen ι zulassen2 zuordnena

1 .3 5. 5. 4. 1

H s W W s W s

ausrichten befehleni befehlen^ bekanntgeben bekanntmachenι erlaubenι erlaubena fütterna geben gestattenι gestattena hinzufiigeni klauen legen, zugrunde 1. meldeni nehmena schenken stehlen Übermitteina untersagen verbietenι verbietena zuordnenι

6. 2 5. 5. 6. 1 6. 1 5. 5. 7.2 7. 1 5. 5. 4. 3 7. 1 4. 5 6. 1 7. 1 7. 1 7. 1 6. 2 5. 5. 5. 4. 1

w w w w w w w w w w w w w w w w w w w H

6. 2 6. 2

H s Β

leiheni mitteilen! mitteilena stellen, zur Verfügung s. übermitteln verkaufen

7. 1 6. 1 6. 1 2. 2

W W W H

6. 1 7. 1

H s Β W s Β

vorlegenι

2. 2

W Β

vermieten

7. 1

W s Β

abgrenzen ableiten aus abtrennen von anfertigen anlehnen an aufbauenι auf auffordern zu

4. 3 4. 6 4. 3 1 .3 4. 10 4. 5 5.

w w w w w w w

3. Satzmuster: NomE AkkE DatE NoraE AkkSE (DatE) NomE AkkSE (DatE) NomE AkkSE (DatE) NomE AkkSE (DatE) NomE AkkSE (DatE) NomSE AkkSE (DatE) NomE AkkSE (DatE) NomE AkkE (DatE) NomE AkkE DatE NomSE AkkSE (DatE) NomE AkkSE (DatE) NomE AkkE (DatE) NomE (AkkE) (DatE) NomE AkkE (DatE) NomE AkkSE (DatE) NomE AkkE (DatE) NomE AkkE DatE NomE (AkkE) (DatE) NomE AkkE (DatE) NomE AkkSE (DatE) NomE AkkSE (DatE) NomE AkkSE (DatE) NomE AkkE DatE

s Β s Β s s s Β s Β s Β s s Β s s Β s s s s

Β Β Β Β

w s Β H s Β

4. Satzmuster: NomE AkkE DatE PräpE NomE AkkE DatE (PräpE durah) NomE AkkE DatE (PräpE durah)

Übermitteini zukommen lassen

5. Satzmuster: NomE AkkE DatE AdvE NomE NomE NomE NomE

AkkE DatE (AdvE) AkkSE (DatE) (AdvSE) AkkSE (DatE) (AdvSE) AkkE (DatE) (AdvE)

NomE AkkE (DatE) (AdvSE) NomE AkkE (DatE/PräpE an) (AdvE) NomE AkkE (DatE) (AdvE)

s Β s Β s Β Β

6. Satzmuster: NomE AkkE DatE AdvE AdvE NomE AkkE (DatE/PräpE an) (AdvE) (AdvE) 7. Satzmuster: NomE AkkE PräpE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE

AkkE (PräpE von/gegen) AkkSE (PräpSE aus) AkkE PräpE von AkkE (PräpE aus/mit) AkkE PräpE an AkkE PräpSE auf (AkkE) PräpSE zu

s s s s Β s s s

862

Register

NomE AkkE (PräpE aus) NomE AkkE PräpSE auf NomE AkkE (PräpSE mit) NomE AkkE PräpSE mit NomE AkkE (PräpE von) NomE AkkSE (PräpE mit) NomE AkkSE PräpSE auf NomE AkkE (PräpE aus/mit) NomE AkkE (PräpE aus/mit) NomE AkkE (PräpE in) NomE AkkE (PräpE mit) NomE AkkSE (PräpE mit) NomE AkkE (PräpE aus) NomE AkkSE (PräpSE aue) NomE AkkSE (PräpE von) NomE (AkkE) (PräpE mit) NomE AkkE PräpSE auf NomE AkkSE PräpE fiîr NomE AkkE (PräpE aus/mit) NomE AkkE (PräpE zu) NomE AkkE PräpE in NomE AkkE (PräpE von) NomSE AkkE PräpE zu NomSE AkkE PräpE aus NomE AkkE (PräpE von) NomE AkkE PräpSE an NomSE AkkE PräpSE auf NomE AkkE (PräpE aus) NomE AkkSE (PräpSE aus) NomE AkkE PräpSE auf NomE AkkE PräpE von NomE AkkE (PräpE von) NomE AkkE PräpSE Über NomE AkkE PräpSE von NomSE AkkE (PräpE von) NomE AkkE PräpE von NomE AkkE PräpSE mit NomE AkkE (PräpE zu/unter) NomE AkkE PräpSE mit NomE AkkE (PräpE zu) NomE AkkSE PräpSE auf NomE AkkE (PräpE zu/in/unter) NomE AkkE (PräpE zu)

4 .3 4 .5 5 6 .1 7 .1 6 .3 4 .1 1.3 1 .3 4 .3 7 .2 6 .3 1 .3 4 .6 5 7 .2 4 .5 4 .9 1 .3 4 .3 4 .3 7 .1 3 .3 3 .3 7 .1 4 .10 4 .7 1.3 4 .6 4 .5 4 .3 1 .3 6 .1 6 .1 3 .1 4 .3 4 .1 4 .3 4 .1 5 4 .1 4 .3 4 .3

w w w w w w w w w w w w w w w w w w w w w

entwickeln

3 .3

w s

vereinigen mit verwandeln

4 .3 3 .3

w s w s

zusammenfassen mit zusammennehmen mit

4 .3 4 .3

w s w s

benachrichtigen gliedern informieren

6 .1 4 .3 6 .1

w s w s w s

informieren kaufen

6 .1 7 .1

w s w S Β

ausgrenzen basieren auf beauftragen bekanntmachen mit bekommen besprechen! beziehen·, auf bildenι bildena einbeziehen ernähren erörtern erzeugenι folgern aus fordern2 fütternι gründen auf halten für herstellen hinzunehmen integrieren in kriegen machen2 zu machen3 aus nehmen!, (sich) orientieren an richten auf schaffenι schließen3 aus stützen auf trennen von Ubriglassen unterrichtenι über unterrichten2 von unterscheide^ von unterscheiden von verbinden! mit vereinigenι verknüpfenι mit zulassen zurückführen auf zusammenfassen! zusammennehmenι

W W W W

S s s s

w w w w w w w w w w w w w w w w

s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s

8. Satzmuster: NomE AkkE PräpE PräpE NomE AkkE (PräpE aus/von) (PräpE zu) NomE AkkE PräpE mit (PräpE zu) NomE AkkE (PräpE aus/von) (PräpE in/zu) NomE AkkE PräpE mit (PräpE zu) NomE AkkE PräpE mit (PräpE zu)

9. Satzmuster: NomE AkkE PräpE AdvE NomE AkkE (PräpSE von) (AdvSE) NomE AkkE (PräpE in) (AdvE) NomE (AkkE) (PräpSE Uber) (AdvSE) NomE AkkE (PräpSE von) (AdvSE) NomE AkkE (PräpE von) (AdvE)

863

Satzbauplan-Register

NomE AkkE (PräpE bei/von) (AdvE) leihena, (sich) NomE AkkE (PräpE zu) (AdvE) ordnen NomE AkkE (DatE/PräpE an) verkaufen (AdvE)

7.1 WS 4.3 WS 7.1 W S Β

10. Satzmuster: NomE AkkE PräpE AdvE AdvE NomE AkkE (PräpE bei/υοη) (AdvE) mieten (AdvE) NomE AkkE (DatE/PräpE an) vermieten (AdvE) (AdvE)

7.1

WS

7.1

W S Β

3.3 4.14 3.3 4.12 4.12 4.10 4.11 4.11 5. 4.10 4.10 3.3 7.3 7.3 4.14 3.3 3.3 3.3 3.3 4.12 7.3 7.3 4.15 4.3 4.15 4.10 3.3 3.3 4.15 4.15 4.12 2.2 4.14 3.3 3.3 3.3 3.3 3.3 3.3 3.3 3.3 3.3 3.3 3.3 4.12 3.3 3.3 3.3

W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W w w w w w w w w w w w w w w w w w w w w w w w w w w w w

11. Satzmuster: NomE AkkE AdvE NomSE AkkE (AdvE) NomE AkkSE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomE AkkE (AdvE) NomE AkkE (AdvE) NomE AkkSE (AdvE) NomE AkkSE (AdvE) NomE AkkSE (AdvE) NomE AkkE AdvE NomE AkkE (AdvE) NomE AkkSE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomE AkkE (AdvSE) NomSE AkkE (AdvSE) NomE AkkSE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomE AkkE (AdvE) NomE AkkSE (AdvE) NomE AkkE (AdvSE) NomSE AkkE (AdvSE) NomE AkkSE (AdvE) NomE AkkE (AdvE) NomE AkkSE (AdvE) NomE AkkSE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomE AkkSE (AdvE) NomE AkkSE (AdvE) NomE AkkSE (AdvE) NomE (AkkE) (AdvE) NomE AkkSE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE)

abschwächen analysieren ändern ausklammernι ausschließen.) beachten2 beachtenι bedenken befehlen befolgen berücksichtigen beschleunigen einschläfern1 einschläfern3 erforschen erhöhen erweitern komplizieren kürzen lassen 1, außer acht 1. machen1, wach m. machena, wach m. nachprüfen organisieren prüfen respektierena senken steigern testen überprüfen übersehen überwiegen untersuchen verändern verbessern vereinfachen verengen vergrößern verkleinern verkürzen verlängern verlangsamen vermehren vermindern vernachlässige^ verschlechtern verschlimmern verstärken

s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s

864

Register

NomE AkkE (AdvE) NomSE AkkE (AdvE) NomE AkkSE (AdvE)

2. 2 vorlegen2 wandeln 3. 3 ziehen1, in Betracht z . 4. 11

W w w

12. Satzmuster: NomE AkkE AdvE AdvE NomE AkkE (AdvE) (AdvE) NomE AkkE (AdvE) (AdvE) NomE AkkE (AdvSE) (AdvE) NomSE AkkE (AdvSE) (AdvE) NomE AkkE (AdvE) (AdvE) NomE AkkE (AdvE) (AdvE) NomE AkkE (AdvE) (AdvE) NomE AkkE (AdvE) (AdvE) NomE AkkE (AdvE) (AdvE) NomE AkkE (AdvE) (AdvE) NomE AkkE (AdvE) (AdvE) NomE AkkE (AdvE) (AdvE) NomE AkkE (AdvE) (AdvE) NomE AkkE (AdvE) (AdvE) NomE AkkE (AdvSE) (AdvE) NomSE AkkE (AdvSE) (AdvE)

elbschwächen ändern aufweckenι aufwecken 2 erhöhen erweitern steigern verändern vergrößern verkleinern vermehren vermindern verstärken wandeln weckenι weckena

3. 2 3. 2 7. 3 7. 3 3. 2 3. 2 3. 2 3. 2 3. 2 3. 2 3. 2 3. 2 3. 2 3. 2 7. 3 7. 3

w w

ansehenι a l s auffassen a l s betrachten a l s machenι

4. 9 4. 9 4. 9 3. 3

w w w w

angehören folgenι gehören l i e g e n , zugrunde 1. t r a g e n ι , Rechnung t . zuwenden, sich

4. 4 4. 10 7. 1 4. 5 4. 10 4. 13

w

folgena stehen, zur Verfügung s . tragena, Rechnung t . vorliegenι

4. 10 2. 2

a b z i e l e n i auf anlehnen ι an, sich aufbauen auf, ( s i c h ) auseinandersetzen m i t . sich basierent auf befassen m i t , sich beruhen auf beschäftigen m i t , sich bestehenι aus beziehenι auf, sich b i l d e n , sich bleibena

4. 7 4. 10 4. 5 4. 13

w w

13. Satzmuster: NomE AkkE PrädE NomE AkkSE PrädE als NomE AkkSE PrädE als NomE AkkSE PrädE als NomSE AkkSE PrädE 14. Satzmuster: NomE DatE NomE DatE NomE DatE NomE DatE NomE DatE NomSE DatE NomE DatE 15. Satzmuster: NomE DatE AdvE NomE DatE (AdvE) NomE (DatE) (AdvE) NomE DatE (AdvE) NomE (DatE) (AdvE)

4. 10 2. 2

w

16. Satzmuster: NomE PräpE NomSE PräpSE auf NomE PräpE an NomE PräpSE auf NomE PräpSE mit NomSE PräpSE auf NomE PräpSE mit NomSE PräpSE auf NomE PräpSE mit NomE PräpE aus NomSE PräpSE auf NomE (PräpE aus) NomE (PräpE von)

4. 5 4. 13 4. 5 4. 13 4. 4 4. 1 1 .2 1 .2

w w w

865

Satzbauplan-Register

NomSE (PräpE zu) NomE (PräpSE über) NomSE PräpSE mit NomE (AkkSE/PräpE zwischen) NomE (PräpSE Über) NomE PräpSE auf NomE (PräpSE aus) NomSE PräpSE aus NomE PräpE von NomSE PräpSE aus NomSE PräpSE zu NomSE PräpSE auf NomSE PräpE zu NomSE PräpSE auf NomE PräpE an NomSE PräpSE aus NomE PräpSE auf NomSE (PräpE zu) NomSE PräpE zu NomE PräpSE auf NomE PräpE zwischen NomE PräpSE an NomE PräpSE auf NomSE PräpSE nach NomE PräpSE zu NomE PräpSE auf NomE AkkE/PräpE zwischen NomE (PräpE von) NomE AkkSE/PräpE zwischen NomE PräpE zu/PrädE NomE PräpE aus NomSE PräpE zu NomE PräpSE auf

dazukommen debattierena deckenι mit, sich differenzieren diskutierenι eingehen auf entstehen ergeben aus, sich ernähren von, sich folgen aus führen zu fußenι auf gehören zu gründen auf, (sich) halteni an, sich hervorgehen aus hinzielen! auf hinzukommen kommen zu konzentrieren auf, sich machen, einen Unterschied m. zwischen orientierenι an, sich richten auf, sich richteni nach, sich sein, befugt s. zu stützenι auf, sich trennen·! zwischen übrigbleiben unterscheiden! zwischen werdena zu werden3 aus zählen! zu zielen! auf

1 .2 6 .3 4 .2 4 .3 6 .3 4 .13 1 .2 4 .6 7 .2 4 .6 1 .3 4 .5 4 .4 4 .5 4 .10 4 .6 4 .7 1 .2 1 .2 4 .13 4 .3 4 .10 4 .7 4 .10 5 4 .5 4 .3 1 .2 4 .3 3 .2 3 .2 4 .4 4 .7

w w w VÎ

w w

.

w w

17. Satzmuster: NomE PräpE PräpE NomE (PräpE mit) PräpSE auf abzielena auf NomE (PräpE aus/von) (PräpE zu) entwickeln, sich NomE PräpE von PräpE auf schließenι von auf NomE (PräpSE aus) PräpSE auf schließena aus auf NomE (PräpE aus/von) verwändeIn, s i eh (PräpE in/zu) NomE (PräpE mit) PräpSE auf zielena auf

4 .7 3 .2 4 .6 4 .6 3 .2

w w w

4 .7

18. Satzmuster: NomE PräpE AdvE NomE PräpSE von (AdvE) NomE PräpSE auf (AdvE) NomE PräpE an (AdvE) NomE PräpSE an (AdvE) NomE PräpSE an (AdvE) NomE PräpSE an (AdvE) NomE PräpSE nach (AdvE) NomSE PräpE von (AdvSE) NomE PräpSE auf (AdvE) NomE PräpSE mit (AdvE) NomSE PräpSE mit (AdvE) NomSE PräpE mit (AdvSE) NomE PräpSE auf (AdvE) NomSE PräpSE mit (AdvE)

absehen von achten auf anlehnen2 an, sich denken an haltena an, sich orientierena an, sich richten2 nach, sich seina, verschieden s. von stützen3 auf, sich tun, es zu t. haben mit tun, zu t. habenι mit übereinstimmeni mit verzichten auf zusammenhängen! mit

4 .12 4 .11 4 .10 4 .11 4 .10 4 .10 4 .10 3 .1 4 .5 4 .13 4 .1 4 .2 4 .12 4 .1

w w w

w

866

Register

19. Satzmuster: NomE PräpE AdvE AdvE NomSE PräpE von (AdvSE) (AdvE) NomE PräpE von (AdvSE) (AdvE)

abweichen von unterscheidena von, sich

3.1 3.1

anfangen aufhören auftauchen auftreten aussetzen befinden, sich beginnen dasein dauern einsetzen eintreten enden erscheinen-ι erscheinena existieren fehlen herrschen liegen reichen sein, abwesend s. sein, anwesend s. sein·,, verschieden s. sein, vorhanden s. treten, in Erscheinung t. tun, zu t. haben2 vorherrschen vorkommen Vorliegens werden, wach w. zusammenhängen

2.1 2.1 2.1 2.1 2.1 2.1 2.1 2.2 2.1 2.1 2.1 2.1 2.2 2.2 2.1 2.2 2.2 2.1 2.1 2.2 2.2 3.1 2.2 2.2 4.1 2.2 2.1 2.2 7.3 4.1

abnehmenι abnehmen3 abschwächen, sich ändern, sich ansteigen aufwachen beschleunigen, sich differieren-1 divergieren-i erhöhen, sich erwachen erweitern, sich komplizieren, sich sinken steigen steigerni, sich unterscheidenι, sich variieren verändern, sich verbessern, sich vereinfachen, sich

3.2 3.2 3.2 3.2 3.2 7.3 3.2 3.1 3.1 3.2 7.3 3.2 3.2 3.2 3.2 3.2 3.1 3.1 3.2 3.2 3.2

20. Satzmuster: NomE AdvE NomE (AdvSE) NomE (AdvSE) NomE (AdvE) NomE (AdvE) NomE (AdvE) NomE AdvE NomE (AdvSE) NomSE (AdvE) NomSE AdvE NomE (AdvE) NomE (AdvE) NomE (AdvSE) NomE (AdvE) NomE (AdvE) NomE (AdvE) NomE (AdvE) NomE (AdvE) NomE AdvE NomE AdvE NomE (AdvE) NomE (AdvE) NomSE (AdvSE) NomE (AdvE) NomE (AdvE) NomE (AdvE) NomE (AdvE) NomSE (AdvE) NomE (AdvE) NomE (AdvSE) NomE (AdvE) 21. Satzmuster: NomE AdvE AdvE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE

(AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvSE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvSE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvSE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE)

867

Satzbauplan-Register

NoiriE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE NomE

AdvE) AdvE) AdvE) AdvE) AdvE) AdvE) AdvE) AdvE) AdvE) AdvE) AdvE) AdvE) AdvE) AdvE) AdvE) AdvE)

(AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE) (AdvE)

verengen, sich vergrößern, sich verkleinern, sich verkürzen, sich verlängern, sich verlangsamen, sich vermehren, sich vermindern, sich verschlechtern, sich verschlimmern, sich verstärken, sich wachsen wandeln1, sich zunehmenι zunehmeη2 zurückgehen

3.2 3.2 3.2 3.2 3.2 3.2 3.2 3.2 3.2 3.2 3.2 3.2 3.2 3.2 3.2 3.2

22. Satzmuster: NomE AdvE PrädE NomE (AdvE) PrädE

werdenι

3.2

seini sein2 werden2 zu

4.2 4.2 3.2

gibt, es g.

1.1

kommt, es k. zu

1 .2

handelt, es h. sich um

4.2

fehlt, es f. an

2.2

23. Satzmuster: NomE PrädE NomSE PrädE NomSE PrädE NomE PräpE zu/PrädE 24. Satzmuster: AkkE AkkE 25. Satzmuster: PräpE PräpSE zu 26. Satzmuster: PräpE PräpE (PräpE bei) PräpE um 27. Satzmuster: PräpE AdvE PräpSE an (AdvE)

Register

868

3.

Passiv-Register

Anlage und Zielsetzung dieses Registers sind in der Einleitung, S. 67, kurz erläutert. Aufgeführt sind nur die passivfähigen Verben, zu denen es auch Wortartikel gibt, mit Angabe der Feldnummer. Die Reihenfolge der Verben ist innerhalb der Gruppen t/erden-Passiv, sein-Passiv, bekommen-Passiv alphabetisch. werden -Passiv abgrenzen 4.3 ableiten aus 4.6 abschaffen 1 .3 abschwächen 3.3 4.12 absehen von 4.3 abtrennen von abzielena auf 4.7 4.11 achten auf 4.14 analysieren 3.3 ändern anfertigen 1 .3 anlehnen an 4.10 5. anordnen ansehen·! als 4.9 4.13 ansprechen 4.5 aufbauen! auf 4.9 auffassen als auffordern zu 5. aufhebenι 1.3 1.3 aufhebena 1.3 auflösen 7.3 aufweckenι 7.3 aufwecken2 auseinanderhalten 4.3 auseinandersetzen mit, sich 4.13 4.3 ausgrenzen 4.12 ausklammernι 1.3 auslösen 4.15 ausprobieren 6.2 ausrichten 4.12 ausschließenι 4.5 basieren3 auf 4.10 beachten3 4.11 beachtenι 5. beauftragen 4.11 bedenken 4.13 befassen mit, sich 5. befehlen! 5. befehlen2 5. befehlen3 4.10 befolgen 7.1 behalten 4.13 behandeln 6.1 bekanntgeben 6.1 bekanntmachen -, 6.1 bekanntmachena mit 6.1 benachrichtigen 4.10 berücks ichtigen2 4.8 berühren 4.13 beschäftigen mit, sich 3.3 beschleunigen 6.3 besprechenι 4.9 betrachten als

betreffen bezieheni auf beziehena bildeni bilden2 bildens bringen, zustande b. debattierenι debattieren2 denken an differenzieren diskutieren-ι diskutieren2 einbeziehen eingehen auf einigen einnehmen-1 einnehmen2 einschläfern! einschläfern2 entwickeInι entwickelna entwickeln erfindenι erfindena erforschen erhalten erhöhen erlauben-ι erlaubena ernähren erörternι erörtern2 erproben erweitern erzeugen·) erzeugena essen folgern aus fordernι forderna fressenι fressena frühstücken fütternι füttern2 geben gestattenι gestattena gliedern gründen gründenΛ auf halten für

4.8 4.1 4.1 1.3 1.3 1 .3 1.3 6.3 6.3 4.11 4.3 6.3 6.3 4.3 4.13 4.3 7.2 7.2 7.3 7.3 1.3 1 .3 3.3 1.3 1.3 4.14 1.3 3.3 5. 5. 7.2 6.3 6.3 4.15 3.3 1 .3 1.3 7.2 4.6 5. 5. 7.2 7.2 7.2 7.2 7.2 7.1 5. 5. 4.3 1.3 4.5 4.9

Passiv-Register herstellen hervorbringenι hervorbringen2 hervorrufen hinzufügen hinzunehmen informierenΛ informieren2 integrieren·, integrieren2 in kaufen klauen komplizieren konstituieren konstruieren ι konstruierena konzentrieren auf, sich kürzen lassen 1, außer acht 1. legen, zugrunde 1. leihen ι leihena,(sich) machen ι machen2 zu machen3 aus machen, einen Unterschied m. zwischen machen1, wach m. machena, wach m. melden ι meldena mieten mitteilen! mitteilena nachprüfen nehmenι, (sich) nehmena nehmen -, nehmena ordnen organisieren orientieren an produzieren-ι produzierena prüfen respektieren2 richten auf saufen ι saufena schaffen! schaffena schenken schlafen schließen! von auf schließen2 aus auf schließen3 aus senken speisen! stehlen steigern stellen, zur Verfügung s. stützen auf tangieren testen

1 .3 1.3 1.3 1 .3 4.3 4.3 6.1 6.1 4.3 4.3 7.1 7.1 3.3 1.3 1.3 1.3 4.13 3.3 4.12 4.5 7.1 7.1 3.3 3.3 3.3 4.3 7.3 7.3 6.1 6.1 7.1 6.1 6.1 4.15 7.1 7.1 7.2 7.2 4.3 4.3 4. 10 1.3 1 .3 4.15 4.10 4.7 7.2 7.2 1.3 1.3 7.1 7.3 4.6 4.6 4.6 3.3 7.2 7.1 3.3 2.2 4.5 4.8 4.15

tragena, Rechnung t. trenneni zwischen trennena von trinkenι übermitteln übermitteln! Übermitteina überprüfen übersehen überwiegen übriglassen umfassen umgreifen unterbinden unterrichten! über unterrichtena von untersagen unterscheiden! unterscheide^ von unterscheiden! zwischen unterscheiden von untersuchen verändern verbessern verbietena verbinden! mit verbindena vereinfachen vereinigen! vereinigena mit verengen vergrößern verhindern verkaufen verkleinern verknüpfen! mit verknüpfena verkürzen verlängern verlangsamen verlieren vermehren vermeiden vermieten vermindern vernachlässigen! vernichten verschlechtern verschlimmern verstärken verursachen verwandeln verzehren verzichten auf vorlegen! vorlegena wandeln weckeni weckena zerstören ziehen1r in Betracht z. zulassen! zulassena zulassens

869 4.10 4.3 4.3 7.2 6.1 6.2 6.2 4.15 4.12 2.2 1 .3 4.4 4.4 1.3 6.1 6.1 5. 3.1 3.1 4.3 4.3 4.14 3.3 3.3 5. 4.1 4.1 3.3 4.3 4.3 3.3 3.3 1.3 7.1 3.3 4.1 4.1 3.3 3.3 3.3 7.1 3.3 1.3 7.1 3.3 4.12 1 .3 3.3 3.3 3.3 1.3 3.3 7.2 4.12 2.2 2.2 3.3 7.3 7.3 1.3 4.11 5. 5. 5.

870 zuordnen, zuordnena zurückführen auf zusammenfassen,

Register

4.1 4.1 4.1 4.3

zusammenfassen mit zusammennehmenι zusammennehmen3 mit zuwenden, sich

4.3 4.3 4.3 4.13

4.3 4.6 1.3 3.3 4.12 4.3 4.11 4.14 3.3 1.3 4.10 5. 4.9 4.13 4.5 4.9 5. 1.3 1.3 1.3 4.3 4.3 4.12 1.3 4.15 6.2 4.12 4.5 4.10 4.11 5. 4.11 5. 5. 4.10 4.13 6.1 6.1 6.1 6.1 4.10 4.8 3.3 6.3 4.9 4.8 4.1 4.1 1.3 1.3 1.3 6.3 4.11 4.3 6.3

einbeziehen einigen einnehmenι einnehmen3 einschließen enthalten entwickeln ι entwickeln erfinden -, erfinden3 erforschen erhalten erhöhen erlauben3 erörternι erörtern3 erproben erweitern erzeugen, erzeugen3 essen forderna fressenι fressena fütternι fütterna gestattena gliedern gründen gründenι auf herstellen hervorbringenι hervorbringen2 hervorrufen hinzufügenι hinzunehmen informierenι informierena integrieren ι integrierena in kaufen klauen komplizieren konstituieren konstruierenι konstruierena kürzen lassen 1, außer acht 1. legen, zugrunde 1. leihenι leihena, (sich) machenι machena zu meldeni meldena

4.3 4.3 7.2 7.2 4.4 4.4 1.3 3.3 1.3 1.3 4.14 1.3 3.3 5. 6.3 6.3 4.15 3.3 1.3 1.3 7.2 5. 7.2 7.2 7.2 7.2 5. 4.3 1.3 4.5 1.3 1.3 1.3 1.3 4.3 4.3 6.1 6.1 4.3 4.3 7.1 7.1 3.3 1.3 1.3 1.3 3.3 4.12 4.5 7.1 7.1 3.3 3.3 6.1 6·1

sein- Passiv abgrenzen ableiten aus abschaffen abschwächen absehen von abtrennen von achten auf analysieren ändern anfertigen anlehnen an anordnen ansehenι als ansprechen aufbauenι auf auffassen als auffordern zu aufhebenι aufhebena auflösen auseinanderhalten ausgrenzen ausklammern , auslösen ausprobieren ausrichten ausschließen basierena auf beachtena beachtenι beauftragen bedenken befehlena befehlen3 befolgen behandeln bekanntgeben bekanntmachenι bekanntmachena mit benachrichtigen berücksichtigen3 berühren beschleunigen besprechen ι betrachten als betreffen beziehenι auf beziehena bilden. bildena bringen, zustande b. debattieren. denken an differenzieren diskutieren3

Passiv-Register mieten mitteileni mitteilen nachprüfen nehmen·) nehmen ordnen organisieren orientieren an produzieren! produzieren prüfen respektieren richten auf saufeni saufen schaffenι schaffen2 schenken senken stehlen steigern stützen auf tangieren testen tragena, Rechnung t. trennenì zwischen trennena von trinkenι übermitteln Übermitteini Übermitteina überprüfen umgreifen unterbinden unterrichtenι über unterrichten2 von untersagen unterscheidenι unterscheiden von unterscheidenι zwischen unterscheiden von untersuchen

871

7.1 6.1 6.1 4.15 7.2 7.2 4.3 4.3 4.10 1.3 1.3 4.15 4.10 4.7 7.2 7.2 1.3 1.3 7.1 3.3 7.1 3.3 4.5 4.8 4.15 4.10 4.3 4.3 7.2 6.1 6.2 6.2 4.15 4.4 1.3 6.1 6.1 5. 3.1 3.1 4.3 4.3 4.14

verändern verbessern verbieten verbindenι mit verbinden vereinfachen vereinigenι vereinigen mit verengen vergrößern verhindern verkaufen verkleinern verknüpfenι mit verknüpfeη verkürzen verlängern verlangsamen verlieren vermehren vermeiden vermieten vermindern vernachlässigenι vernichten verschlechtern verschlimmern verstärken verursachen verwandeln verzehren wandeln zerstören ziehen1, in Betracht z. zulassen zulassen zuordnenι zuordnen zurückführen auf zusammenfassen zusammenfassen mit zusammennehmenι zusammennehmen mit

3.3 3.3 5. 4.1 4.1 3.3 4.3 4.3 3.3 3.3 1.3 7.1 3.3 4.1 4.1 3.3 3.3 3.3 7.1 3.3 1 .3 7.1 3.3 4.12 1.3 3.3 3.3 3.3 1.3 3.3 7.2 3.3 1.3 4.11 5. 5. 4.1 4.1 4.1 4.3 4.3 4.3 4.3

1.3 6.2 5. 3.3 5. 7.2 5. 7.1 7.1 3.3 7.1 3.3 6.1 6.1 6.1

schenken senken stehlen stellen, zur Verfügung s. übermitteln Übermitteini Übermitteina untersagen verbieten verkaufen verkürzen verlängern vermieten vorlegenι zuordnenι

7.1 3.3 7.1 2.2 6.1 6.2 6.2 5. 5. 7.1 3.3 3.3 7.1 2.2 4.1

bekorrmen - Passiv anfertigen ausrichten befehlena erhöhen erlauben füttern gestatten kaufen klauen kürzen leihenι machenι melden! mitteileni mitteilen

872 4.

Register

Alphabetisches Register

Anlage und Funktion dieses Registers sind in der Einleitung, Ξ. 67, kurz erläutert. Die nur im jeweiligen Feldvorspann beschriebenen Verben und Ausdrücke sind durch ein vorgesetztes "V" gekennzeichnet. Hinter dem Verb steht abgesetzt die Feldnummer. Die letzte Spalte des Eintrags enthält die Seitenzahl. Diese bezieht sich auf die Stelle im Wörterbuchteil, an der das Verb beschrieben ist; mögliche Erwähnungen des Verbs an anderen Stellen sind nur im Ausnahmefall aufgeführt. Die Fügungen sind nach dem in ihnen vorkommenden Verb, bzw. dem ersten Verb, eingeordnet. Bei homographen Verben oder Fügungen steht der Eintrag mit der niederen Feldnunimer vor dem mit der höheren. Homographen im gleichen Feld sind gemäß den Indizes geordnet. Reflexiwerb und nicht-re flexi ves Verb werden als verschiedene Einheiten behandelt; dabei ist das Reflexiwerb nachgestellt.

V abändern V abchecken abgrenzen V abheben von V abheben von, sich V abkaufen V abkürzen V ablehnen ableiten aus abnehmenι abnehmen2 V absacken abschaffen abschwächen abschwächen abschwächen, sich absehen von V absinken V abspielen, sich V absprechen, sich V abstauben V abstechen von abtrennen von V abwandeln abweichen von abzieleni auf abzielen2 auf V achten achten auf V achtgeben auf V achthaben auf analysieren V andauern ändern ändern ändern, sich V andiskutieren anfangen anfertigen angehören V anhalten V anheben anlehnen an anlehnenι an, sich anlehnen2 an, sich anordnen V anpassen V anraten

3.3 4.15 4.3 3.1 3.1 7.1 3.3 5. 4.6 3.2 3.2 3.2 1.3 3.2 3.3 3.2 4.12 3.2 1.1 6.3 7.1 3.1 4.3 3.3 3.1 4.7 4.7 4.10 4.11 4.11 4.11 4.14 1.2 3.2 3.3 3.2 6.3 2.1 1.3 4.4 1.2 3.3 4.10 4.10 4.10 5. 3.3 5.

309 610 422 211 211 736 329 647 500 278 293 252 141 283 344 282 579 252 73 708 737 211 424 310 223 506 510 536 566 563 563 602 84 237 311 235 707 169 116 460 84 328 546 536 545 657 328 646

V anschneiden ansehenι als V ansehen2 für ansprechen ansteigen V antippen V anvertrauen V anweisen V äsen aufbauenι auf V aufbauena auf aufbauen auf, (sich) auffassen als auffordern zu V aufgliedern V aufhalten, sich aufhebenι aufheben2 aufhören aufkommen auflösen auflösen, sich auftauchen auftreten aufwachen aufweckenι aufwecken2 ausbilden, sich ausbleiben V ausdehnen V ausdehnen, sich V ausdehnen, sich V ausdiskutieren auseinanderhalten auseinandersetzen mit, sich V ausgliedern ausgrenzen ausklammernι V ausklammern2 V auskristallisieren V auslöschen auslösen V auspennen ausprobieren V ausradieren ausrichten ausschlafen, (sich)

4.13 4.9 4.9 4.13 3.2 4.13 6.1 5. 7.2 4.5 4.5 4.5 4.9 5. 4.3 2.1 1.3 1.3 2.1 1.2 1.3 1.2 2.1 2.1 7.3 7.3 7.3 1 .2 1.2 3.3 2.1 3.2 6.3 4.3 4.13

586 525 520 589 262 586 673 645 762 484 474 479 527 660 449 161 139 141 173 89 140 94 175 165 800 803 804 90 99 328 161 253 707 417 594

4.3 4.3 4.12 4.12 3.2 1.3 1 .3 7.3 4.15 1.3 6.2 7.3

449 425 580 573 254 138 134 791 616 138 699 794

873

Alphabetisches Register

ausschließen ι V ausschließena aussetzen V aussterben V austauschen, Erfahrungen a. V austauschen, Gedanken a. V austauschen, Meinungen a.

V V V V V V

V V V V V

V V V V V V V V V

V V

basieren ι auf basieren2 auf basteln bauen beachtenι beachten2 beachten! beachten2 beauftragen bechern bedenken befassen mit befassen mit, sich befehlen ι befehlen2 befehlen3 befinden, sich befolgen begeben, sich beginnen begreifen, in sich b. begründen behalten behandeln beherzigen beinhalten bekanntgeben bekanntmachen ι bekanntmachen2 mit bekommen bekommen, wach b. benachrichtigen benutzen, als Basis b. benutzen, als Grundlage b. beobachten beraten beratschlagen über bereden bereitstehen bereitstellen berücksichtigenι berücksichtigen^ beruhen auf berühren berühren beschäftigen mit beschäftigen mit, sich beschleunigen beschleunigen, sich

4. 12 4. 12 2. 1 1 .2 6. 3

577 573 168 84 709

6.3

709

6.3

709

V V V V V V V

besitzen besprechen! besprechen besprechen, sich bessern bessern, sich bestehen bestehen bestehen! aus bestehen2 in besteht, die Möglichkeit b. zu besteht, es b. ein Unterschied zwischen besteht, es b. ein Zusammenhang zwischen besteht, es b. eine Differenz zwischen besteht, es b. eine Übereinstimmung zwischen bestellen betrachten als betreffen betrinken, sich beziehen! auf beziehen2 beziehen! auf, sich beziehen2, sich bilden! bilden2 bilden3 bilden, sich billigen bitten um bleiben! bleiben2 bleiben borgeni borgen2, (sich) brauchen bringen!, in Beziehung b. mit bringen2, in Beziehung b. bringen, in Korrelation b. mit bringen!, in Verbindung b. mit bringena, in Verbindung b. bringeni, in Zusammenhang b. mit bringen2, in Zusammenhang b. bringen, unter einen Hut b. bringen, zustande b.

4.5 4.5 1 .3 1 .3 4. 10 4.10 4. 11 4. 11 5. 7.2 4. 11 4. 13 4. 13 5. 5. 5. 2. 1 4. 10 1. 1 2. 1 4.4 1.3 7. 1 4. 13 4. 10 4.4 6. 1 6. 1 6. 1 7. 1 7. 3 6. 1 4.5

476 482 110 110 544 557 565 563 659 763 564 587 591 636 653 655 162 558 73 170 458 110 731 596 536 457 683 681 687 738 792 691 474

4.5

474

V

4. 10 6. 3 6. 3 6. 3 2.2 2.2 4. 10 4. 10 4. 5 4.8 4. 13 4. 13 4. 13

536 708 708 708 184 184 540 550 475 517 586 587 590

V

3. 3 3.2

347 287

V checken

V V V V V V

V V V V V V V

V V V V V

7. 1 6.3 6. 3 6.3 3.3 3.2 1. 1 1 .2 4.4 4.4 5.

729 717 707 708 357 296 75 84 464 458 627

3. 1

211

4. 1

374

3. 1

211

4.2

398

6. 2 4.9 4.8 7.2 4. 1 4. 1 4. 1 4. 1 1 .3 1 .3 1 .3 1 .2 5. 5. 1 .2 1 .2 7. 1 7. 1 7. 1 5. 4. 1

696 524 515 763 382 389 376 379 117 121 129 88 647 646 95 97 731 736 736 628 374

4. 1

374

4. 1

375

4. 1

374

4. 1

375

4. 1

375

4. 1

375

4.3

432

1 .3

124

4. 15 610

874 V dabeisein dasein dauern dazukommen V dazunehmen debattieren-, debattierena deckenι mit, sich V decken3, sich V deduzieren aus denken an V dienen, als Grundlage d. für V dienen, dem Ziel d. differenzieren differierenι V differierena von diskutierenι diskutierena V diskutieren3 mit V diskutieren« mit V disputieren divergierenι V divergierena von V dominieren V dösen V dudeln V durchchecken V durchführen, eine Analyse d. V durchführen, eine Kontrolle d. V durchführen, eine Prüfung d. V durchführen, eine Untersuchung d. V durchführen, einen Test d. V durchorganisieren V durchpennen V durchprüfen durchschlafenι V durchschlafena V durchsprechen V durchtesten dürfen

Register

2.2 2. 2 2. 1 1 .2 4. 3 6. 3 6. 3 4. 2 4. 2 4.6 4. 11 4.5 4.7 4. 3 3. 1 3. 1 6.3 6. 3 6. 3 6. 3 6. 3 3. 1 3. 1 2.2 7.3 7.2 4. 15 4. 14 4. 15 4. 15 4. 14 4. 15 4.3 7.3 4. 15 7. 3 7.3 6. 3 4. 15 5.

V einbegreifen einbeziehen V einbeziehen V eindösen V einen V einfrieren

4.4 4. 3 4.4 7.3 4.3 3. 3

eingehen auf V eingliedern V einhalten einigen einnehmenι einnehmena V einnicken V einordnen

4. 13 4.3 4. 10 4. 3 7.2 7.2 7.3 4.3

183 184 167 92 432 712 713 403 398 491 567 474

V einpennen einschlafen V einschläfern einschläfernι einschläfern2 einschließen V einschlummern einsetzen eintreten V eintreten, eine Besserung tritt ein V eintreten, eine Verbesserung tritt ein 505 V eintreten, eine 416 Verschlechterung 216/231 tritt ein 210 V eintreten, eine 709 Verschlimmerung 710 tritt ein 707 enden 707 enthalten 707 V entschlafen 217 V entschlummern 210 entstehen 183 V entwenden 790 entwickeln! 763 entwickelna 610 entwickeln 601 entwickeln, sich entwickeln, sich 610 ereignen, sich erfindenι 610 erfinden2 erfordern 601 erforschen ergeben aus, sich 610 V ergeben, sich, eine Erhöhung ergibt s. 449 V ergründen 791 erhalten 610 V erhalten 795 erhalten, sich 790 V erheben, die Forde708 rung e. auf/nach 610 erhöhen 629 erhöhen erhöhen, sich 458 V erkunden 444 V erlassen, eine 458 Anordnung e. 791 V erlassen, eine 432 Verfügung e. 254 erlaubenι 329 erlaubena 595 V erlöschen 449 V ermäßigen 536 V ermäßigen, sich 438 V ermöglichen 775 V ermorden 776 ernähren 791 ernähren von, sich 449 erörtern·)

7.3 7.3 1.3 7.3 7.3 4.4 7.3 2.1 2.1 3.2

791 796 138 797 798 463 791 171 175 296

3.2

296

3.2

296

3.2

296

2.1 4.4 7.3 7.3 1.2 7.1 1.3 1.3 3.3 1.2 3.2 1.1 1.3 1.3 5. 4.14 4.6 3.2

174 462 791 791 87 737 119 128 323 86 246 77 112 126 637 604 493 253

4.14 1.3 7.1 1.2 5.

600 145 736 96 645

3.2 3.3 3.2 4.14 5.

266 332 265 600 645

5.

645

5. 5. 1.2 3.3 3.2 5. 1.3 7.2 7.2 6.3

631 649 84 328 253 648 138 782 764 714

Alphabetisches Register

V V V V V V V V V V V V

V

V V V V V

erörternj erproben errichten erschaffen erscheinen-1 erscheinen2 erschießen erschlagen erschließen aus erstatten, Meldung e. von erstrecken, sich erteilen, den Auftrag e. zu erteilen, den Befehl e. zu erteilen, die Erlaubnis e. zu erteilen, ein Verbot e. erwachen erwägen erweitern erweitern erweitern, sich erzählen erzeugen ι erzeugen2 essen essen, Abendbrot e. essen, zu Abend e. essen, zu e. geben essen, zu Mittag e. essen, zu Nacht e. existieren existieren

V fabrizieren V fallen V fallen, in Morpheus' Arme f. V fallen, in Schlaf f. V fassen, ins Auge f. fehlen fehlt, es f. an V finden, keinen Schlaf f. fplgen aus folgen ι folgen2 folgern aus fordernι fordern2 V formen V forschen nach fortbestehen V fortdauern V fortentwickeIn V fortentwickeln, sich fressenι fressena frühstücken führen zu

6.3 4. 15 1 .3 1 .3 2.2 2.2 1 .3 1 .3 4.6 6. 1

715 617 110 110 194 195 138 138 490 674

2. 1 5.

161 646

5.

645

5.

645

5.

646

7.3 4. 11 3.2 3.3 3.2 6. 1 1 .3 1 .3 7.2 7.2 7.2 7.2 7.2 7.2 1. 1 2. 1

801 563 268 336 267 673 113 132 764 762 762 762 762 762 74 161

1.3 3.2 7.3

110 252 792

7.3 4. 11 2.2 2.2 7.3

792 563 187 188 792

4.6 4. 10 4. 10 4.6 5. 5. 1 .3 4. 14 1.2 1.2 3.3 3.2 7.2 7.2 7. 2 1 .3

491 541 553 499 636 656 110 600 96 84 316 242 767 768 780 136

V führen, eine Debatte f. über V führen, eine Diskussion f. über V führen, sich zu Gemüte f. V führen, Verhandlungen f. über fußenι auf V fußen2 auf V fußen3 in V futtern fütternι füttern3 V gebären geben V geben, den Befehl g. zu V geben, die Erlaubnis g. zu V geben, die Möglichkeit g. zu V geben, ein Versprechen g. V geben, eine Information g. über V geben, eine Zusage g. V geben, Kenntnis g. von V geben, sein Wort g. V gefrieren V gehen V gehen, verlustig g. gehören gehören zu V gelangen, in Besitz g. V genehmigen geschehen gestattenι gestatten2 V gewähren gibt, es g. V gibt, es g. die Möglichkeit zu V gibt, es g. eine Änderung V gibt, es g. eine Entwicklung V gibt, es g. eine Erweiterung V gibt, es g. eine Veränderung V gibt, es g. eine Verwandlung V gibt, es g. eine Wandlung V gibt, es g. einen Anstieg V gibt, es g. einen Wandel

875

6.3

707

6.3

707

7.2

762

6. 3

708

4. 5 4.5 4.5 7.2 7.2 7.2

477 474 474 762 780 781

1 .3 7. 1 5.

110 737 645

5.

645

5.

648

5.

647

6. 1

674

5.

647

6. 1

674

5. 3.2 2. 1 7. 1 7. 1 4.4 7. 1

647 254 161 731 728 459 731

5.• 1 .1 5. 5. 5. 1 .1 5.

647 76 632 650 647 74 627

3.2

232

3.2

241

3.2

253

3.2

232

3.2

241

3.2

232

3.2

252

3.2

232

876 V gießen, sich einen hinter die Binde g. V gleichmachen, d e m E r d b o d e n g. gliedern gründen gründenι auf V g r ü n d e n 2 in gründen auf, (sich) V haben haben V haben, Bestandteile h. V haben, die A n s i c h t h. V haben, die A u f f a s s u n g h. V haben, die M e i n u n g h. V haben, die M ö g l i c h keit h. zu V haben, in Besitz h. V haben, Teile h. V haben, zum Ziel h. V haben, zur Folge h. h a l t e n für haltenι an, sich h a l t e n 2 an, sich V halten, ein N i c k e r c h e n h. handelt, es h. sich um V heben V h e r a u s h e b e n aus V herausheben aus, sich V herbeiführen, eine Änderung h. V herbeiführen, eine Veränderung h. V herbeiführen, einen W a n d e l h. V herleiten aus herrschen herstellen V herstellen, eine Beziehung h. V herstellen, eine K o r r e l a t i o n h. V herstellen, eine Relation h. V herstellen, eine Verbindung h. V herstellen, e i n e n Zusammenhang h. hervorbringenι hervorbringen2 h e r v o r g e h e n aus hervorrufen hinzielenι auf V h i n z i e l e n 2 auf V h i n z u b r i n g e n zu hinzufügenι V h i n z u f ü g e n zu hinzukommen

Register

7. 2

763

1. 3

138

4. 3 1 .3 4. 5 4. 5 4. 5

451 122 482 474 478

4. 4 7. 1 4. 4

457 727 458

4. 9 4. 9

521 521

4. 9

521

5.

627

7. 1 4. 4 4. 7 4. 6 4. 9 4. 10 4. 10 7. 3

726 458 505 490 522 543 554 791

4. 2

400

7. 2 3. 1 3. 1 3. 3

763 211 211 309

3. 3

309

3. 3

309

4. 6 2. 2 1 .3 4. 1

490 186 115 375

4. 1

375

4. 1

375

4. 1

375

4. 1

375

V

1 .3 1 .3 4. 6 1 .3 4. 7 4. 7 4. 3 4. 3 4. 3 1 .2

125 130 494 135 507 505 433 445 433 92

V

4. 3

442

V ignorieren V induzieren aus informierenι informieren integriereni i n t e g r i e r e n in V involvieren

4. 12 4. 6 6. 1 6. 1 4. 3 4. 3 4. 4

573 491 684 688 437 443 458

kaufen V kippen klauen V klemmen V klettern kommen zu V kommen, in Besitz k. V kommen, zum Vorschein k. kommen, zustande k. kommt, es k. zu komplizieren komplizieren, sich V kongruieren V konkludieren aus könnenι V können2 konstituieren konstituieren, sich konstruierenì konstruieren2 V kontrollieren V konvergieren V konzentrieren auf konzentrieren auf. sich V korrelieren! m i t V korrelieren V korrelieren mit V korrelieren n V kosten V kreieren kriegen V kriegen, w a c h k. V kristallisieren, (sich) V kundgeben V kundtun kürzen

7. 1 7. 2 7. 1 7. 1 3. 2 1 .2 7. 1 2. 2

747 763 755 737 252 91 731 183

1 .2 1 .2 3. 3 3. 2 4. 2 4. 6 5. 5. 1 .3 1 .2 1 .3 1 .3 4. 15 3. 1 4. 13 4. 13

86 85 354 294 398 490 628 627 123 89 118 126 610 210 586 592

4. 1 4. 1 4. 1 4. 1 7. 2 1 .3 7. 1 7. 3 3. 2

374 374 375 375 762 110 739 792 254

6. 1 6. 1 3. 3

674 674 353

hinzunehmen

V V V V

lassen^ > außer acht 1. l a s s e n 2 , außer acht 1. lassen, außer B e t r a c h t 1. lassen, beiseite 1. lassen, unbeachtet Ί ± · lassen, unberücksichtigt 1. leasen legen, zugrunde 1.

4. 12 575 4. 12 573 4. 12 573 4. 12 573 4. 12 573 4. 12 573 7. 1 4. 5

736 481

Alphabetisches Register

V V V V V

leihen ι leihen2, (sich) leisten, Folge 1. leiten, sich 1. lassen von liegen liegen, im Schlaf 1. liegen, in Morpheus' Armen 1. liegen, wach 1. liegen, zugrunde 1.

V machen machenι machena zu machen3 aus V machen, ein Nickerchen m. V machen, ein Schläfchen m. V machen, eine Differenzierung m. V machen, eine Erfindung m. V machen, eine Konstruktion m. V machen, eine Scheidung m. V machen, eine Unterscheidung m. machen, einen Unterschied m. zwischen V machen, flüssig m. V machen, Meldung m. von V machen, Mitteilung m. von V machen, möglich m. V machen, müde m. V machen, nötig m. V machen, notwendig m. V machen, schläfrig m. V machen, unmöglich m. V machen, verfügbar m. machen1, wach m. machen2, wach m. V machen, zum Gegenstand einer Analyse m. V machen, zum Gegenstand einer Untersuchung m. V machen, zum Geschenk m. V machen, zunichte m. V mangelt, es m. an V mästen V mausen V mehren melden·! meldena

7. 1 7. 1 4. 10 4. 10

743 749 536 536

2. 1 7. 3 7.3

163 792 792

7.3 4. 5

792 475

1.3 3. 3 3.3 3. 3 7.3

110 317 319 321 791

7.3

791

4. 3

412

1 .3

110

1 .3

110

4. 3

412

4. 3

412

4. 3

415

3.3 6. 1

254 329 674

6. 1

674

5. 7. 3 5. 5. 7.3 5. 2.2 7.3 7. 3 4. 14

648 793 648 648 793 648 183 802 802 601

4. 14 601 7. 1

736

1 .3 2.2 7.2 7. 1 3.3 6. 1 6. 1

138 183 762 737 328 677 680

877

mieten V mindern mitteileni mitteilena V mopsen müssen

7. 1 3.3 6. 1 6. 1 7. 1 5.

750 328 674 678 737 634

V nachforschen V nachgeben nachprüfen V nahelegen V naschen nehmen!, (sich) nehmena nehmenι nehmena V nehmen, in Besitz n. V nehmen, sich zum Vorbild n. nehmen, zu sich n. V nennen, sein eigen n. V niederschlagen, sich

4. 14 3.2 4. 15 5. 7.2 7. 1 7. 1 7.2 7.2 7. 1 4. 10

600 253 613 646 762 745 752 777 778 736 536

7.2 7. 1

763 726

3.2

254

ordnen organisieren V organisieren orientieren an orientierenι an, sich orientieren2 an. sich

4. 3 4.3 7. 1 4. 10 4. 10

450 452 737 548 537

V pachten passieren V pennen V prädominieren V probieren produziereni produzierena V proklamieren prüfen V pumpen ·, V pumpena, (sich)

7. 1 1 .1 7.3 2.2 7.2 1 .3 1 .3 6. 1 4. 15 7. 1 7. 1

736 77 790 183 762 114 127 673 611 736 736

raten 5. 4.4 rechnen zu reden Uber 6.3 3. 3 reduzieren 3.2 reduzieren, sich 2. 1 reichen 7.3 V reißen, aus dem Schlaf r. V reißen, aus Morpheus' 7.3 Armen gerissen werden 4. 10 respektierenι 4. 10 respektierena 4.6 V resultieren aus 4.7 richten auf 4.7 richten auf, sich richtenι nach, sich 4. 10

646 457 709 329 253 166 793

V V V V V

4. 10 547

793 544 555 490 512 508 538

878

Register

richten2 nach, sich V rückschließen von auf V rufen, ins Leben r. V ruhen, in Morpheus' Armen r. V rütteln, wach r.

4. 10 4.6 1.3 7. 3

549 491 110 792

7.3

793

V sagen saufen1 saufena saufen3 V säugen schaffen-1 schaffena V schaffen, aus der Welt s. V scheiden! zwischen V scheidena von schenken V schlachten schlafen schließen ·ι von auf schließena aus auf schließen3 aus V schlummern V schlußfolgern aus V schmelzen V schmelzen

6. 1 7. 2 7.2 7.2 7.2 1.3 1 .3 1 .3

673 772 773 774 762 111 133 138

4. 3 4. 3 7. 1 1 .3 7.3 4. 6 4.6 4.6 7. 3 4.6 3. 2 3.3 3.2 7.3 3.3 3.2 4.9 4.9 1. 1 2. 1 4.2 4.2 2.2 3. 1 4.4 4.4 2.2 4.2 4.5 5. 5.

412 412 740 138 793 495 496 498 790 490 254 254 329 252 793 328 232 521 521 73 161 399 401 187 210 457 457 185 398 474 630 627

4.9 4.9

521 521

4.9 4.6 3. 1 3. 1 3.2

521 490 211 211 233

3.2

233

5.

627

V V V V V V V V

V V V V V V V V V V V V V V V

schrumpfen schütteln, wach s. schwächen schwanken sehen ι als sehena in sein sein seini seina sein, abwesend s. sein, anders s. sein, angehörig s. sein, Angehöriger s. sein, anwesend s. sein, äquivalent s. sein, Basis s. für sein, befugt s. zu sein, berechtigt s · zu sein, der Ansicht s. sein, der Auffassung s. sein, der Meinung s. sein, die Folge s. sein, different s. sein, divergent s. sein, einer Schwankung ausgesetzt s. sein, einer Schwankung unterworfen s. sein, ermächtigt s. zu

V sein, gehörig s. zu 4.4 V sein, gleich s. 4.2 4.5 V sein, Grundlage s. für 4.2 V sein, identisch s. V sein, im Besitz s. 7. 1 4.2 V sein, kongruent s. 4.4 V sein, Mitglied s. 5. V sein, möglich s. 7. 3 V sein, müde s. 2.2 V sein, präsent s. 7.3 V sein, schläfrig s. 5. V sein, unmöglich s. 3. 1 V sein, unterschiedlich s. 2.2 V sein, verfügbar s. seini, verschieden 3. 1 s• V sein2, verschieden 3. 1 s. von V sein, verschieden3. 1 artig s. V sein, verschlafen s. 7. 3 2.2 sein, vorhanden s. sein, wach s. 7.3 2.2 V sein, zugegen s. 4.4 V sein, zugehörig s. 3.3 senken V senken, sich 3.2 4.3 V separieren V setzen, außer 1 .3 Kraft s. 4. 1 V setzen, in Beziehung s. zu V setzen, in die 1 .3 Welt s. V setzen, in Kenntnis 6. 1 s. von 7. 1 V setzen, sich in Besitz s. sinken 3.2 V sinken, in Morpheus1 7.3 Arme s. V sinken, in Schlaf s. 7. 3 sollen 5. speiseni 7.2 V speisen2 7.2 V sprechen über 6.3 V stärken 3. 3 stattfinde^ 1 .1 1 .1 stattfindena 3.2 V stattfinden, ein Wandel findet statt 3.2 V stattfinden, eine Änderung findet statt V stattfinden, eine 3.2 Entwicklung findet statt 3.2 V stattfinden, eine Veränderung findet statt

457 398 474 397 726 398 457 627 793 183 792 628 211 183 212 219 211 792 193 799 183 457 334 253 413 138 375 110 674 736 263 792 792 635 766 762 709 328 78 79 232 232 241 232

879

Alphabetisches Register

3. 2

241

3. 2

232

4. 1

374

4. 1

374

4. 1

374

4. 1

374

4. 1

374

4. 1

374

4. 1

374

2. 2

191

7. 3. 3. 3. 3. 3. 5.

1 2 2 3 2 2

753 261 286 345 284 242 645

4. 1

375

2. 2

197

7. 2 1. 2 7. 1 7. 2 4 . 13 6. 3 4. 5 4. 5 4. 5 1. 3 4. 3

763 84 737 762 586 707 483 479 480 138 448

V stattfinden, eine Verwandlung findet statt V stattfinden, eine Wandlung findet statt V stehen!, in Beziehung s. mit V stehena, in Beziehung s. V stehen, in Korrelation s. V stehen!, in Verbindung s. mit/zu V stehena, in Verbindung s. V stehen,, in Zusammenhang s. mit V stehena, in Zusammenhang s. stehen, zur Verfügung s. stehlen steigen steigern steigern steigern!, sich V steigerna zu, sich V stellen, die Forderung s. auf/nach V stellen, in einen Zusammenhang s. mit stellen, zur Verfügung s. V stemmen V sterben V stibitzen V stillen V streifen V streiten stützen auf stützenι auf, sich stützena auf, sich V suspendieren V systematisieren tangieren V tangieren V tanken V tauschen testen V tiefgefrieren

4. 4. 7. 7. 4. 3.

V töten tragen1, Rechnung t. tragena, Rechnung t. V tränken V treffen, eine Absprache t. V treffen, eine Anordnung t. V treffen, eine Unterscheidung t.

8 13 2 1 15 3

518 586 763 737 615 254 329 1 . 3 138 4 . 10 540 4 . 10 552 7 . 2 762 6 . 3 708

V treffen, eine Vereinbarung t. trennenι zwischen trennena von treten, in Erscheinung t. trinkenι trinkena V trinken, Kaffee t. V trinken, Tee t. V trinken, zu t. geben V tun, es zu t. bekommen mit tun, es zu t. haben mit V tun, es zu t. kriegen mit tun, zu t. habenι mit tun, zu t. habena V V V V

V V V V V V V V V

V

5.

645

V

4. 3

412

V

übereinstimmenι mit übereinstimmena überführen in übergehen in übergehen übermitteln Übermitteini Übermitteina überprüfen übersehen überwiegen übrigbleiben übriglassen umfassen umgreifen umorganisieren umschließen umspannen umwandelnι umwandelna in/zu umwandeln, sich unterbinden untergehen untergliedernι in untergliederna in unterrichteni über unterrichtena von untersagen unterscheidenι unterscheiden von unterscheidenι zwischen unterscheide^ von Unterscheidens unter unterscheideni, sich unterscheiden von, sich untersuchen unterwerfen, einem Test u. unterwerfen, einer Kontrolle u.

6.3

708

4.3 4.3 2.2

418 423 196

7.2 7.2 7.2 7.2 7.2 4.13

770 771 762 762 762 586

4 . 1 3 587 4 . 1 3 586 4.1

377

4.1

380

4.2 4.2 3.3 3.2 4.12 6.1 6.2 6.2 4.15 4.12 2.2 1 .2 1.3 4.4 4.4 4.3 4.4 4.4 3.3 3.3 3.2 1.3 1.2 4.3 4.3 6.1 6.1 5. 3.1 3.1 4.3

404 398 316 242 573 676 698 700 612 574 190 98 146 465 467 449 458 458 309 316 232 150 84 448 449 686 690 663 213 221 413

4.3 4.3 3.1 3.1

420 412 214 222

4 . 1 4 601 4 . 1 5 610 4 . 1 5 610

880 V unterwerfen, einer Prüfung u. V unterziehen, einem T e s t u. V unterziehen, einer A n a l y s e u. V unterziehen, einer Kontrolle u. V unterziehen, einer Prüfung u. V unterziehen, einer Untersuchung u. variieren verändern verändern verändern, sich veranlassen zu verbessern verbessern, sich verbietenι verbieten2 verbieten, sich verbindenn mit verbinden^ verbleiben verbreitern verbreitern verbreitern, sich verdampfen verdampfen

Register

4. 15 610 4. 15 610 4. 14 601 4. 15 610 4. 15 610 4. 14 601

verdichten verdichten·), sich verdichtena, sich verdösen vereinbaren vereinenι zu/unter vereinen2 mit vereinfachen vereinfachen, sich vereinigen ι vereinigen2 mit verengen verengen, sich V verfestigen, sich V verflüssigen

3. 3 3. 2 3. 2 7. 3 6. 3 4. 3 4. 3 3. 3 3. 2 4. 3 4. 3 3. 3 3. 2 3. 2 3. 3

V verflüssigen, sich V verfolgen, das Ziel v. V verfügen V verfügen über vergehen vergrößern vergrößern vergrößern, sich V verhandeln über verhindern verkaufen verkleinern verkleinern

3. 2 4. 7

218/231 234 310 233 648 357 297 639 661 638 385 391 730 253 328 253 254 254 329 328 253 253 790 708 432 432 355 295 433 439 338 270 254 254 329 254 505

5. 7. 1 1 .2 3. 2 3. 3 3. 2 6. 3 1. 3 7. 1 3. 2 3. 3

645 726 93 257 330 256 708 149 741 260 331

V

V V V V V V V V V V V V V

3. 1 3. 2 3. 3 3. 2 5. 3. 3 3. 2 5. 5. 5. 4. 1 4. 1 7. 1 3. 2 3. 3 3. 2 3. 2 3. 3

V V V V V V

V V

V V V V V V V V V

V V V

V V V

V V

verkleinern, sich verknüpfen! m i t verknüpfen2 ve'rkompl i ζ i e r e η verkünden verkürzen verkürzen verkürzen, sich verlangenι verlangena verlängern verlängern verlängern, sich verlangsamen verlangsamen, sich verlautbaren verlieren verlorengehen vermehren vermehren vermehren, sich vermeiden vermieten vermindern vermindern vermindern, sich vermitteln vernachlässigenι vernachlässigen vernichten verpachten verpennen verpflichten zu verraten verringern verringern, sich verschlafeni, (sich) verschlafen2 verschlechtern verschlechtern, sich verschlimmern verschlimmern, sich versetzen, in Schlaf v. versprechen verständigen verstärken verstärken verstärken, sich verursachen verwandeln verwandeln, sich verwehren verwenden, als Basis v. verwenden, als Grundlage v. verzehren verzichten auf vespern vollaufen, sich v. lassen

3.2 4.1 4.1 3.3 6.1 3.2 3.3 3.2 5. 5. 3.2 3.3 3.2 3.3 3.2 6.1 7.1 7.1 3.2 3.3 3.2 1.3 7.1 3.2 3.3 3.2 6.2 4.12 4.12 1.3 7.1 7.3 5. 6.1 3.3 3.2 7.3 7.3 3.3 3.2 3.3 3.2 7.3

259 386 392 329 673 253 351 290 627 645 253 349 289 348 288 674 733 731 272 339 271 148 744 275 341 273 696 576 573 143 736 791 646 673 329 254 795 790 359 298 360 299 792

5. 6.1 3.2 3.3 3.2 1.3 3.3 3.2 5. 4.5

647 674 281 342 280 131 324 248 647 474

4.5

474

7.2 4.12 7.2 7.2

765 578 762 763

881

Alphabetisches Register

V vollziehen, eine Wandlung v. V vollziehen, einen Wandel v. V vollziehen, sich, ein Ubergang vollzieht s. V vorfallen V vorgehen vorherrschen vorkommen vorlegeni vorlegen2 vorliegen·] Vorliegens V vornehmen, eine Analyse v. V vornehmen, eine Änderung v. V vornehmen, eine Differenzierung v. V vornehmen, eine Erhöhung v. V vornehmen, eine Gliederung v. V vornehmen, eine Kontrolle v. V vornehmen, eine Prüfung v. V vornehmen, eine Scheidung v. V vornehmen, eine Unterscheidung v. V vornehmen, eine Untersuchung v. V vornehmen, eine Veränderung v. V vornehmen, einen Test v. V vorwiegen V wachen wachsen wandeln wandeln wandelnι, sich V wandelna von zu, sich weckenη weckena V weilen V weiterbestehen V weiterentwickeln V weiterentwickeln, sich V weitersagen V werden werdenι werdena zu werden3 aus V werden, erkennbar w. V werden, flüssig w.

3.3

309

3.3

309

3.2

242

1. 1 1. 1 2.2 2. 1 2.2 2.2 2.2 2.2 4. 14

73 73 189 164 198 200 192 192 601

3.3

309

V

4. 3

412

V

3. 3

328

4.3

448

V

4. 15 610

V

V werden, müde w. V werden, schläfrig w. V werden, sichtbar w. werden, wach w. V werfen V wissen lassen V V V V V V

4. 15 610 4.3

412

4.3

412

4. 14 601 3.3

V V V V V V

309

4. 15 610 2.2

183

7.3 3.2 3.2 3.3 3.2 3.2

792 254 239 313 238 242

7.3 7.3 2. 1 1.2 3.3 3.2

805 806 161 84 316 242

6.2 1.2 3.2 3.2 3.2 2.2 3.2

696 84 243 244 245 183 254

V V

V V V V V V V V V

zählen-) zu zählena zeigen, sich zerbomben zerfallen in zerstören ziehen, den Schluß z. ziehen, die Folgerung ζ. ziehen, die Schlußfolgerung ζ. ziehen, eine Trennung ζ. zwischen ziehen 1, in Betracht ζ. ziehena, in Betracht ζ. ziehen, in Erwägung ζ. zielenι auf zielen3 auf zischen zitieren zubilligen zugehen lassen zugehören zugestehen zukommen lassen zulasseni zulassen^ zulassen3 zulassen« zumachen, kein Auge z. zunehmen-ι zunehmena zuordnenι zuordnena zurückentwickeIn, sich zurückfallen zurückführen auf zurückgehen zurücklassen zurückverwandeln in zurückverwandeln, sich zusagen zusammenbauen zusammenfallen mit zusammenfassenι zusammenfassena mit zusammenfügen zusammenhängenι mit

7.3 7.3 2.2 7. 3 1 .3 6. 1

793 792 183 799 110 673

4.4 4.4 2.2 1 .3 4.4 1 .3 4.6

461 458 183 138 458 142 490

4.6

490

4.6

490

4.3

412

4. 11 568 4. 11 563 4. 11 563 4.7 4.7 7.2 5. 5. 6.2 4.4 5. 6.2 5. 5. 5. 5. 7.3

507 511 763 645 647 696 457 647 697 633 651 652 648 792

3.2 3.2 4. 1 4. 1 3.2

277 291 383 390 242

3.2 4. 1 3.2 1 .3 3.3 3.2

252 387 276 145 316 242

5. 1.3 4.2 4.3 4. 3 4.3 4. 1

647 110 398 435 440 432 378

882

V V V V

zusammenhängen zusammennehmenι zusammennehmen 2 m i t zusammenschließen zusammenschrumpfen zusammensetzen aus, sich zusammenziehen

Register 4. 1 4. 3 4. 3 4. 3 3. 2 4. 4

381 436 441 432 252 458

4. 3

432

zusammenziehen, sich 3. 2 zutragen, sich 1. 1 zutun, kein A u g e z. 7. 3 4. 13 zuwenden 4. 13 zuwenden, sich V zwingen zu 5. 7. 2 V zwitschern V V V V

253 73 792 586 588 648 763

Abkürzungsverzeichni s ñ ABP Adj AdjG Adv AdvE AdvG AdvSE Akk AkkE AkkSE and Bed Anm Β Bel Dat DatE Dirr. E E-Klasse E-Stelle etw. fak. Frag. GE Gen GenE GenSE handlungsf. Indiv. Hpts. Infs. i.S.v. jmd. jmds. jmdm. jmdn. Κ Konj. Korr. KVL NG Nom NomE NomSE NS oè-Frag. obi. Ρ passK PG PrädE

(Verb)angabe Ausbauplan Adjektiv Adj ektivgruppe Adverb Adverbialergänzung Adverbgruppe Satzförmige Adverbialergänzung Akkusativ Akkusativergänzung Satzförmige Akkusativergänzung andere Bedeutung Anmerkung bekommen-Passiv (im Register) Belegung Dativ Dativergänzung Direkte Rede (Verb)ergänzung Ergänzungsklasse Ergänzungssteile etwas fakultativ Indirekter Fragesatz Generalisierender Ergänzungssatz Genitiv Genitivergänzung Satzförmige Genitivergänzung handlungsfähiges Individuum Hauptsatzförmige Ergänzung Infinitivsatz im Sinne von j emand jemandes jemandem jemanden Variable für 'Kontext' Konjunktiv Korrelat Engel/Schumacher, Kleines Valenzlexikon Nominalgruppe Nominativ Nominativergänzung Satzförmige Nominativergänzung Nebensatz Indirekter Fragesatz, der durch ob eingeleitet wird obligatorisch Variable für 'Parameterpunkt' passivische Konstruktion Pronominalgruppe Prädikativergänzung

Präp. PräpE PräpG PräpSE Pron. s. S SBP SE SM S+P steliungsbed. stilK Τ VerbE W Wend ω-Frag. WortB χ, y, ζ

(...) [...]

t

+

Präposition Präpositionalergänzung Präpositionalgruppe Satzförmige Präpositionalergänzung Pronomen siehe sein -Passiv (im Register) Satzbauplan Satzförmige Ergänzung Satzmuster Strukturbeispiel + Paraphrase stellungsbedingt stilistische Kennzeichnung Variable für 'Zeitpunkt' und 'Zeitintervall' Verbativergänzung werden - Passiv (im Register) Wendung Indirekter Fragesatz, der durch ein ω-Wort eingeleitet wird Wortbildung Variablen für Entitäten Kennzeichen fakultativer Ergänzungen im Satzbauplan und Strukturbeispiel 1. Kennzeichen für zusätzliche Hinweise zur Semantik 2. Hinweis auf Auslassungen in Zitaten 3. Hinweis auf stilistische Kennzeichnung oder fachsprachlichen Gebrauch Alternative 1. im Beschreibungsvokabular: Verweis auf andere Ausdrücke 2. bei Sätzen: "wird zu" bzw. "ist zu interpretieren als" Verweis auf das Beschreibungsvokabular 1. in Tabellen bei semantischen Belegungsregeln: "das oben genannte Kriterium trifft zu" 2. in Tabellen bei Ε-Klassen: "die oben genannte Ergänzung ist bei dem Verb obligatorisch" 3. in Belegungsregeln: "in Verbindung mit" in Tabellen bei Ε-Klassen: "die oben genannte Ergänzung ist bei dem Verb fakultativ" 1. in Tabellen bei semantischen Belegungsregeln: "das oben genannte Kriterium trifft nicht zu" 2. in Tabellen bei Ε-Klassen: "die oben genannte Ergänzung kommt bei dem Verb nicht vor" (Dieser Sachverhalt wird meist durch das Freilassen des Feldes ausgedrückt.) in Tabellen bei semantischen Belegungsregeln: "ist hinsichtlich des oben genannten Kriteriums neutral" vor Sätzen und Ausdrücken: "der nachfolgende Satz/ Ausdruck ist ungrammatisch"

SOZIOLINGUISTIK UND SPRACHKONTAKT SOCIOLINGUISTICS AND LANGUAGE CONTACT

C H R I S T I A N E VON S T U T T E R H E I M

Temporalität in der Zweitsprache Eine Untersuchung zum Erwerb des Deutschen durch türkische Gastarbeiter Groß-Oktav. XIV, 364 Seiten. 1986. Ganzleinen DM 1 5 6 , ISBN 3110106965 (Band 1) Sprachwissenschaftliche Untersuchung, die sich mit dem ungesteuerten Zweitsprachenerwerb beschäftigt. Analyse des Erwerbs von Ausdrucksmitteln zur Zeitreferenz und deren Gebrauch im Diskurs. Aus dem

Inhalt:

Temporale Konzepte, Temporalität im Diskurs Temporale Referenz im Türkischen Analysen der Lernsprachen Sprachliche Mittel zur temporalen Referenz Erzählanalysen Implizite Referenz Diskursorganisationsprinzipien

Preisänderung vorbehalten

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Sprachnormen in der Diskussion Beiträge, vorgelegt von Sprachfreunden Oktav. VII, 175 Seiten. 1986. Kartoniert DM 2 8 , ISBN 3110107104 Inhalt: Helmut Henne: Literatursprache — Normen wider die Norm Arno Schmidts „Stürenburg-Geschichten" in der Zeitung Hans Martin Gauger: „Schreibe wie Du redest!" Zu einer stilistischen Norm Inger Rosengren: Ironie als sprachliche Handlung Herbert-Ernst Wiegand: Von der Normativität deskriptiver Wörterbücher. Zugleich ein Versuch zur Unterscheidung von Normen und Regeln Heinz Rupp: Über die Notwendigkeit von und das Unbehagen an Stilbüchern Harald Weinrich: Klammersprache Deutsch Horst Sitta: Satzverknüpfung als Problem der Textkonstitution in der Schule HELMUT HENNE

Jugend und ihre Sprache Darstellung — Materialien — Kritik Groß-Oktav. XII, 354 Seiten. 1986. Kartoniert DM 3 8 , ISBN 311010967 0 Empirische Studien zur aktuellen und historischen Jugendsprache. Zugleich wird eine sprachkritische Einordnung dieser auffälligen Gruppensprache vorgenommen.

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