Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen [Reprint 2021 ed.] 9783112483060, 9783112483053

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Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen [Reprint 2021 ed.]
 9783112483060, 9783112483053

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BERICHTE ÜBER DIE VERHANDLUNGEN DER SÄCHSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU LEIPZIG Philologisch-historische Band

JOSEPH

100 • Heft

Klasse 6

AISTLEITNER

UNTERSUCHUNGEN ZUR GRAMMATIK DES UGARITISCHEN

19 5 4

A K A D E M I E

- V E R L A G



B E R L I N

V o r g e l e g t durch H e r r n KISSFELDT i n d e r S i t z u n g v o m

16. Juli 1950

M a n u s k r i p t e i n g e l i e f e r t a m 26. N o v e m b e r 1952 D r u c k f e r t i g e r k l ä r t a m 29. M ä r z

1954

Erschienen im A k a d e m i e - V e r l a g G m b H . , Berlin W 8, Mohrenstraße 39 V e r ö f f e n t l i c h t unter der Lizenznummer 1217 des Amtes f ü r Literatur und Verlagswesen der Deutschen Demokratischen Republik Satz und Druck der Buchdruckerei F . Mitzlaff, Rudolstadt/Thür. V/14/7 — 206 Bestell- und Verlagsnummer 2026/100/6 Preis: D M 15,— Printed in Germans*

Vorwort Die vorliegenden Untersuchungen sind die Nebenfrucht eines in Vorbereitung stehenden Wörterbuches der ugaritisehen Sprache. Grammatische Arbeiten können nicht von Untersuchungen auf dem Gebiet der Lexikographie losgelöst, aber auch nicht in einem Wörterbuch untergebracht werden. Der Mitherausgeber des geplanten Wörterbuches, 0 . E I S S F E L D T , h a t t e die Güte, die Untersuchungen als eine mit dem Wörterbuch zusammenhängende Arbeit der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig vorzulegen und ihre Veröffentlichung in den Berichten über die Verhandlungen dieser Akademie zu beantragen. F ü r die Genehmigung des Antrages bin ich der Sächsischen Akademie zu aufrichtigem Dank verpflichtet. Während der Drucklegung stand mir Prof. E I S S F E L D T ständig durch R a t und Tat bei; ich glaube annehmen zu dürfen, daß ihm dafür all diejenigen Dank wissen werden, die an der jungen Ugaritologie Interesse haben. Es war mein Bestreben, das von mir Erarbeitete mit den Result a t e n der Mitforscher, C . H . GORDONS (Ugaritic Handbook, Rom 1947) und anderer, zu vergleichen, wobei sich oft die Gelegenheit bot, das Bessere dankend zu übernehmen. Manche wichtige Arbeiten blieben mir aber leider unzugänglich, darunter T H . H. G A S T E R , Thespis (New York 1950), U. CASSUTO, The Goddes Anath (Jerusalem 1951) sowie Aufsätze H . L. GINSBERGS, W. F . A L B R I G H T S und anderer. Manches in diesem Buche Gebotene erhebt nicht den Anspruch, als abschließend betrachtet zu werden, und will nur als eine Momentaufnahme dessen gelten, was ich eben jetzt für das am meisten Wahrscheinliche erachte. Einmal ist damit zu rechnen, daß neue 1*

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Funde ein besseres Verständnis des bisher zugänglichen Materials vermitteln werden; sodann erschwert die ganz ungenügende Bezeichnung des Selbstlautbestandes der Sprache und der fragmentarische Zustand der Tafeln die richtige Auffassung der Texte und damit die morphologische Bewertung der Wörter. E s ist daher vielfach unmöglich, mit gänzlicher Ausschließung der subjektiven Auffassungen an die ugaritischen Texte heranzugehen. Es war aber mein Bestreben, den unvermeidlichen subjektiven Koeffizienten auf ein bescheidenes Maß zu beschränken. Die meisten Schwierigkeiten bot dabei das V e r b a l i n v e n t a r , das als Grundlage für die Morphologie des ugaritischen Yerbums dienen soll. E s ist in manchen Fällen schwer zu entscheiden, ob eine Verbalform als ein Q oder ein D, als ein N oder ein Q-Passivum, als ein Indikativ oder ein Kohortativ aufzufassen sei. Um die Dualformen richtig bestimmen zu können, müßte man etwa wissen, ob es sich in Botentexten um ein Botenpaar oder um eine größere Legation handelt. E s wurde hier der konsequenteste, aber nicht sichere Standpunkt eingenommen, daß nicht nur die Boten Ba'als (gpn und "gr), sondern auch die der übrigen Götter sowie die der Könige (z. B . des krt) zu Paaren gesandt werden. Trotz dieser und anderer Unsicherheiten glaube ich dennoch, daß das Inventar nicht ohne Nutzen sein wird, da es viel leichter ist, am Inventar die als nötig empfundenen Verbesserungen anzubringen, als ein besseres von Grund auf neu anzulegen. Innerhalb einer morphologischen Einheit (z. B . : tpn s 3m) hat das Inventar folgende Anordnung: Voran stehen die Formen im Grundstamm (Q) des Verbum sanum (VS), daraufhin folgen die der Verba mediae geminatae (MG), der Verba primae nun (I. n), Iqh, hlk und hlm, der Verba primae, secundae und tertiae infirmae ( I . i. bzw. I I . i., I I I . i.) sowie die Zeitwörter unbestimmbarer E t y mologie ( U E ) . Dann folgen die Formen der abgeleiteten Stämme: D = Intensiv, S = Kausativ, L = Pälel, die t-Reflexive des Grundstammes (Qt), des Intensivs (tD), des Kausativs ( S t ) und das n-Reflexiv des Grundstammes (N). Innerhalb jeder Gruppe stehen die Belege in alphabetischer Anordnung der Verbalwurzel. F ü r die

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Bezeichnung der Belegstellen wurde das von E I S S F E L D T in ZDMG 96,1942, S. 507—539 und AfO 16,1952/53, S. 116—122 dargelegte und motivierte Verfahren angewandt. Das S. 165—185 stehende StellenRegister weist jedoch neben den E i s s F E L D T s c h e n Testbezeichnungen die von GOKDON gebrauchten auf und wird zudem auf S. 186 f. durch ein Synoptisches Verzeichnis der GORDON sehen und der E i s s F E L D T schen Textbezeichnungen ergänzt. Jedes Verbalvorkommen h a t seine eigene Nummer und steht nur an e i n e r Stelle, mit Ausnahme der doppelt schwachen Zeitwörter, die in zwei Kategorien eingereiht sind, wobei das zweite Vorkommen mit einem Stern vor der Nummer erkennbar gemacht ist. In einem Teile des Inventars (2161—2400) wurden aus technischen Gründen folgende starke Kürzungen angewandt : ta = tempus afformativum, tpn = tempus praeformativum narrativum, pfu = praesens-futurum, ju = jussivus, s = singularis, p = pluralis, du = dualis, m und f als Exponent: masculinum bzw. femininum. Der alphabetische F o r m e n i n d e x enthält sämtliche Verbalformen des Inventars, alle in der Wortbildungstabelle: (20)—(42) behandelten Nominalformen sowie die in den Untersuchungen behandelten bemerkenswerteren Formen; er kann deshalb beinahe als Generalindex zum Wörterbuch dienen. Der Hinweis auf das Inventar erfolgt durch gewöhnliche, der auf die Untersuchungen durch eingeklammerte, sich auf die seitliche Numerierung beziehende Zahlen. Für die Zusammenstellung des Stellen-Registers und des Synoptischen Verzeichnisses bin ich Fräulein MARGARETHA K R A U S E in Halle a. d. Saale zu Dank verpflichtet. Budapest, den 12. Dezember 1953. J.

AISTLEITNER.

Inhalt Vorwort Zur Aussprache der drei Aleph-Zeichen (1)—(6) Orthographische Zerdehnung (7)—(8) Bemerkungen zur Lautlehre (9)—(19) Die Stämme des Nomens (20)—(42) Die an Nomina und Präpositionen herantretenden Suffixe (43)—(59) Das selbständige Personalpronomen (60) Die hinweisenden Fürwörter (61)—(64) Das Relativpronomen (65)—(66) Die Determination des Hauptwortes (67)—(70) Der Plural der Nomina (71)—(90) Morphologie des Zeitwortes (91)—(123) I. Die afformativen Zeitformen (91)—(102) A. Das Perfectum (91)—(100) B . Das Durativum (tempus encliticum) (101)—(102) I I . Die präformativen Zeitformen (103)—(113) A. Die Funktionen (103) B . Die Präformative (104)—(106) C. Die Afformative (107) D. Das Innere des Verbalstammes (108) E . Die Stammbildung der schwachen Zeitwörter in den präformativen Zeiten (109)—(113) F. Der Unterschied zwischen den präformativen „Tempora" (114) I I I . Der Imperativ (115) IV. Der Infinitiv (116) (117)—(118) V. Das Partizipium V I . Die Objektssuffixe des Verbums (119)—(123) Inventar der Verbalformen Formen-Index Nachträge Stellen-Register Synoptisches Verzeichnis der GoRDONschen und der EisSFELDTschen Text-Bezeichnungen

3 7 9 10 13 22 29 30 32 33 36 47 48 49 54 56 56 57 59 62 63 68 70 71 72 73 78 148 163 165 186

Zur Aussprache der drei Aleph-Zeichen Es mag wohl als gesichert gelten, daß die drei Alephzeichen des (l) Ugaritischen nicht nur den auf Aleph folgenden, sondern auch den ihm vorausgehenden Vokal mitbezeichnen können 1 . Eine zu erörternde Frage ist aber, ob die konsequente Transskription mit a, i, u oder * haltbar sei. 1. Die geringsten Schwierigkeiten bereitet das ^-Zeichen. Der Yer- (2) gleich mit entsprechenden Formen anderer semitischer Sprachen empfiehlt durchweg die Aussprache des Verschlußkonsonanten mit nachfolgendem oder vorhergehendem a oder ä Es ist aber möglich, daß in einigen Fällen eine Imäle nach e hin stattfand. So findet sich neben f hh (sg. c. suff.) in I I K, I—II 53. 55 auch die Schreibung ifyh (ebenfalls sg. c. suff.) in NK, 35. Nun ließe sich vorstellen, daß hinter letzterer Form das i der arabischen gebrochenen Plurale 'ihwat und 'ihwän stecke. Dies läßt sich aber nicht von folgenden q Formen, anscheinend Personennamen-Varianten, annehmen: hyn

hqm (18, 20). Sodann ist wahrscheinlich, daß sowohl das seltenere (I Rp., A 1 0 ; H A B , 142) als auch das häufigere >mr ( I I AB, V I 43) gleicherweise „ L a m m " bedeuten. Das Vorkommen solcher Varianten könnte auch mit dialektischen Schwankungen in Zusammenhang gebracht werden; leicht e r ist die Annahme, daß der in der schriftlichen Bezeichnung schwankende Selbstlaut eine zwischen a und i stehende Aussprache hatte. Eine solche Annahme würde auch den Schlüssel zur Erklärung des viel diskutierten Wby, ipbk, Wbh des Textes I I D, I—II 1

V g l . JOH. FRIEDBICH, Z A 3 0 ( 1 9 3 3 ) , 3 0 5 — 3 1 3 ; AISTLEITNER, B i b l i c a

< 1 9 4 1 ) , 2 1 7 — 2 1 8 ; U . CASSUTO, O r i e n t a l i a 1 6 ( 1 9 4 7 ) ,

446—476.

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bieten. In I I D, I 24 lesen wir H 9 by\ auf Grund dieser anscheinenden Variante könnte man auch in den anderen Stellen übersetzen: „El, mein bzw. dein, sein Vater", was einen trefflichen Kontext gibt. 2. Verworrener ist die Lage beim Zeichen *. Es ist zwar auch hier anzunehmen, daß in der Mehrheit der Fälle das Zeichen ein richtiges i oder i bezeichnet. Wir müssen aber mit einer größeren Anzahl von wahrscheinlichen Ausnahmefällen rechnen. (3)

a) Es ist fast sicher, daß der konnotierte Vokal recht oft ein e ist. Er entstand aus der Zusammenziehung von a und i nach Elision eines dazwischenliegenden Halbvokals w oder y. Ein solcher Vorgang ist natürlich nicht nur in solchen Fällen anzunehmen, wie bt (Haus) aus *byt, 'n (Auge) aus *'yn, sondern auch in ähnlich vokalisierten Wörtern, deren erster Radikal ein Aleph ist: i (oh!) aus * ? y ; ) 2. Ug. t für anderwärtiges d. a) ztr\ ausgehen machen o. ä., ähnlich dem akk. zateru (Thymian), aber arab. sadara (ausgehen), vgl. ar. Sadder (senden). C. P a l a t a l e . Auch hier entspricht g bzw. k gewöhnlich den gleichen ursemitischen Lauten. Ausnahmen sind: (16) 1. Ug. g für anderwärtiges k. a) gngn: Schlund (?), wechselnd mit knkny (I* AB, V 13); b) msg (wohl aus der Wurzel nsg): Webestuhl (?), auch arab. nasaga (weben), vgl. ug. nSg, aber hb. näsak II (weben). (l") 2. Ug. k für anderwärtiges g. a) rnbk (Wurzel nbk): Quelle, auch im Hb. nibke (Quellen), aber syr. nebag, arab. nabaga (herausfließen); b) nkl: Name einer Göttin, vgl. sum. Ningal, LW.; c) Skr: verrammeln, aber akk. Siga.ru (Schloß). (18) 3. Ug. g für anderwärtiges q. a) dmgy: Name einer Göttin, vgl. akk. damäqu (gut, schön sein); b) Srg: belügen; auch arab. saraga (lügen), mit Metathese akk. taSgirtu (Lüge), aber hb. Siqqer (lügen), syr. Saqqar (täuschen).

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4. Ug. k für anderwärtiges q. a) tkt: Festwerden, Gefrieren (Wur- (19) zel wtk), aber arab. watuqa (fest werden). 5. Ug. q für k (g). Hierher gehört wohl brq: Götterwohnung (VAB, C—D 23), vgl. sum. BARAG, akk. parakku (Göttergemach, Wohnraum). Die Stämme des Nomens Die Einreihung des Grundstockes der ug. Nomina in das folgende Schema ist •— wegen des Mangels einer genügenden Yokalbezeichnung für manche Fälle nur provisorisch — auf Grund der Entsprechung in einer oder mehreren sem. Sprachen erfolgt, und man kann sich öfters die Frage vorlegen, ob das Vorbild für den Vokalismus glücklich gewählt wurde. Es dürfte trotzdem nicht ohne Nutzen sein, die ug. Wortbildung in einer Übersicht zusammengefaßt zu sehen. A. N o m i n a S: Schaf.

mit

e i n e m R a d i k a l : g: Stimme, p: Mund, (20)

B. N o m i n a m i t z w e i R a d i k a l e n : 1. qalu: die Sub- (21) stantiva 9b: Vater, fd: Gebieter, Bruder, dg: Fische, dm: Blut, dd (zd, td): weibl. Brust, yd: Hand, kd: Krug, kr: Lamm, gr: Berg. Mit fem. Endung: 9bt: Schwester, *mt: Dienerin, bmt: Rücken, Höhe, Snt: Jahr, Spt: Lippe. — 2. qilu: die Substantiva H: Gott, hn: Sohn, 's: Baum, Sm: Name; mit fem. Endung: ht: Brust, Ht\ Feuer, bt: Tochter, mH: hundert. — 3. qulu: das Subst. mt: Mann. — 4. qälu: die Subst. ks: Becher, mh (my): Wasser, n$(m): Menschen, mh: Hirn, ¿r: Haut. — 5. qilu: das Subst. V: Stadt. — 6. qülu: das Subst. Ih: Tafel. — 7. qallu: gg: Dach. — 8. qullu: 9m: Mutter. — 9. Nicht eingereiht: qh: Ufer oder Röhricht (?); ks: Geschenk (?); kt: Kessel (?); lg: ein Maß; mh: Großstadt (?); mt: Sohn (ägypt.); fis: Axt. Mit fem. Endung: Ht: Pfosten (?); St: Herrin. C.Nomina mit drei Radikalen. 1. qatlu. a) R S 1 : die Subst. *bn: Stein, *hl: Zelt, Hp: Rind; Hp: (22) tausend, 9ps: Rand, 9rz: Zeder, ?rf}: Rind, Vs: Erde, Hr: Stätte, VI: Herr, gmr: Kiesel, dbh: Schlachtopfer, dm': Träne, hbl: Schwärm, 1

Einbegriffen die I. n und y.

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4. Ug. k für anderwärtiges q. a) tkt: Festwerden, Gefrieren (Wur- (19) zel wtk), aber arab. watuqa (fest werden). 5. Ug. q für k (g). Hierher gehört wohl brq: Götterwohnung (VAB, C—D 23), vgl. sum. BARAG, akk. parakku (Göttergemach, Wohnraum). Die Stämme des Nomens Die Einreihung des Grundstockes der ug. Nomina in das folgende Schema ist •— wegen des Mangels einer genügenden Yokalbezeichnung für manche Fälle nur provisorisch — auf Grund der Entsprechung in einer oder mehreren sem. Sprachen erfolgt, und man kann sich öfters die Frage vorlegen, ob das Vorbild für den Vokalismus glücklich gewählt wurde. Es dürfte trotzdem nicht ohne Nutzen sein, die ug. Wortbildung in einer Übersicht zusammengefaßt zu sehen. A. N o m i n a S: Schaf.

mit

e i n e m R a d i k a l : g: Stimme, p: Mund, (20)

B. N o m i n a m i t z w e i R a d i k a l e n : 1. qalu: die Sub- (21) stantiva 9b: Vater, fd: Gebieter, Bruder, dg: Fische, dm: Blut, dd (zd, td): weibl. Brust, yd: Hand, kd: Krug, kr: Lamm, gr: Berg. Mit fem. Endung: 9bt: Schwester, *mt: Dienerin, bmt: Rücken, Höhe, Snt: Jahr, Spt: Lippe. — 2. qilu: die Substantiva H: Gott, hn: Sohn, 's: Baum, Sm: Name; mit fem. Endung: ht: Brust, Ht\ Feuer, bt: Tochter, mH: hundert. — 3. qulu: das Subst. mt: Mann. — 4. qälu: die Subst. ks: Becher, mh (my): Wasser, n$(m): Menschen, mh: Hirn, ¿r: Haut. — 5. qilu: das Subst. V: Stadt. — 6. qülu: das Subst. Ih: Tafel. — 7. qallu: gg: Dach. — 8. qullu: 9m: Mutter. — 9. Nicht eingereiht: qh: Ufer oder Röhricht (?); ks: Geschenk (?); kt: Kessel (?); lg: ein Maß; mh: Großstadt (?); mt: Sohn (ägypt.); fis: Axt. Mit fem. Endung: Ht: Pfosten (?); St: Herrin. C.Nomina mit drei Radikalen. 1. qatlu. a) R S 1 : die Subst. *bn: Stein, *hl: Zelt, Hp: Rind; Hp: (22) tausend, 9ps: Rand, 9rz: Zeder, ?rf}: Rind, Vs: Erde, Hr: Stätte, VI: Herr, gmr: Kiesel, dbh: Schlachtopfer, dm': Träne, hbl: Schwärm, 1

Einbegriffen die I. n und y.

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hrb: Schwert, Messer, fymr: Rauschtrank, y'r: Gestrüpp, y&l: Grünfutter, ygr: Dröhnen, yrh: Monat, kht: Stuhl, klb: Hund, ksp: Silber, krm: Weingarten, Ihm: Speise, nhl: Erbe, n'l: Sandale, n'r: Dienstmann, npS: Rachen, Odem, nsr: Adler, 'bd: Sklave, 'zm: Knochen, 'rb: Sonnenuntergang, 'rS: Bett, smd: Gespann, qbr: Grab, qmh: Mehl, qrn: Horn, qSt: Bogen, rhm: Maid, ihr: Morgendämmerung; ämn: Öl, Fett, SpS: Sonne; tht: Stätte, tgr: Tor; das Adj. rpS: weit. — b) II. n: 9p: Nase, Spitze. — c) MG: die Subst. gn: Garten, ht: Stab, tl: Tau, yd: Liebe, ym: Meer, kp: Handfläche, md: Gewand, sp: Schale, 'm: Sippe, 'q: Haare, Sr: Fürst, sd: Gebirge; die Adj. dl: schwach, dn: mächtig, dq: klein, ht: gebrochen, rz: stark, qr: frisch,tm: ganz. — d) II. w und y: die Subst. *n(ev.'önu): Trauer, bn (ev. benu): Zwischenraum, bt (ev. betu): Haus, dr (ev. däru): Haus, dr (ev. döru): Generation, zt (ev. zetu): Ölbaum, ym (ev. yömu): Tag, yn (ev. yenu): Wein, mt (ev. motu): Tod, 'm (ev. 'emu): Wolke, 'n (ev. enu): Auge, 'r (ev. eru): Füllen, st (ev. sötu): Ruf, ql (ev. qolu): Stimme, qn (ev. qenu): Schmied; qz (ev. qezu): Sommer, tr (ev. toru): Stier. — e) III. w und y: das Subst. Ihm (du., lahem?): Wangen; zugleich MG: das Adj. hy: lebendig, das Subst. hym (pl., hayyüma?): Leben. Mit fem. Endung: a) R S : Übt: Hündin; b) II. n: Ht: F r a u ; c) MG: klt: Braut,prt: Kuh, rbt: Herrin; d) II. w und y: gpt (pl., ev. göpätu): Höhlen, hmt (ev. hematu): Zelt, ynt: Tauben (pl., ev. yönätu). (23) 2. qitlu: a) R S : die Subst. Hd: Beine, hlb: F e t t , Pm (li'mu): Volk, spr: Brief, Schrift, 'gl: Kalb, rK^ri'Su): Kopf; das Adj. 'mq: tüchtig. — b) MG: die Subst. Ib: Herz, zl: Schatten, tl: Hügel; das Adj. ib: hell. — c) I I I . i.: pr: Frucht. Mit fem. Endung: a) R S : 'glt: Färse; b) II. n: Ht: Dame, Mt: Weizen. (24) 3. qutlu: a) R S : die Subst. "dn: Ohr, *dr: Kamele, Hode, bvr (bu'ru): junger Stier, m*d (mu'du): Menge, mrs: Krankheit, qtr: Rauch, SrS: Wurzel. — b) MG: hm: Hitze, kl: Gesamtheit, ' z : Kraft, St: Schlucht. Mit fem. Endung: a) R S : Hpt: Köcher; b) MG: hrt: G r u f t ; c) II. w: btt: Schmach.

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4. qatalu: a) RS: die Subst. 9dm: Menschheit, 9sm: Speicher, ¿»77: (25) Blitz, bár: Fleisch, dgn: Getreide, dqn: Bart, Mb: Milch, knp: Flügel, mtr: Regen, nhr: Fluß, 'pr: Staub, sb* (saba'u): Heer; die Adj. 9hd: einer, dkr: männlich, hdt: neu, yrq: grün. — b) III. i.: das Koll. 9 ny: Flotte, vgl. EA anayi = elippi. Mit fem. Endung: a) RS: p9mt{pl.): - mal; b) III. n: ypt: junge Kuh (arab. yafanat). 5. qatilu: a) RS: die Subst. ktp: Schulter, 'dn: Steppe, 'pr: Ha- (26) biru; die Adj. hnp: böse, kbd: schwer, Smn: fett; b) II. i.: U ('élu): Widder. Mit fem. Endung: Ibnt: Ziegel. 6. qatulu. Diese Stammform ist nicht sicher nachweisbar; es (27) könnte bei einigen der folgenden Formen auch die qatälu-Form zugrunde liegen, a) RS: das Subst. htl: Windel; die Adj. gdl: groß, mtq: süß, qdS: heilig, rhq: fern. — b) I. i.: ytm: Waise. Mit fem. Endung: gilt: groß. 7. qutulu. Unsicher. Hierher gehört etwa bkr: Erstgeborener; (28) mit fem. Endung: vrbt: Fensteröffnung. 8. qatälu: a) RS: Nomina concreta: 9dn: Herr, hdm: Schemel; (29) abstracta: hlk: das Gehen, hlm: Traum, Um: Friede; das Adj. (Num.): llt: drei; wohl die Form des Inf. Q; b) MG: dll: Huldigung, kll: Gesamtheit; c) III. i.: 's ( = a r a b . 'asá): Stock. Mit fem. Endung: a) RS: 9hbt: Liebe; b) III. n: Hnt: Eselin, 9 dt (ev. 'adattu): Herrin. 9. qatilu. Adjektiva: a) RS: 9sr: Gefangener, wW: gemästet, n'm: (30) lieblich, 'zm: groß, s¿r: klein; b) MG u. I. i.: ydd: Geliebter; c) I. i.: yhd: Einsamer, ymn: rechtshändig; d) III. i.: 'ly: erhaben. Substantiva: a) RS: ntb: Pfad; b) I. und III. i.: yly (yaliyu): Genosse, Verwandter. — Mit fem. Endung: IbH (labfatu): Löwin. 10. qatülu. Die Subst. a) RS: ihm: Auftrag; b) I. i.: ybl: Ertrag, (31) yqi: Vogelsteller. — Mit fem. Endung: RS: bttt: Jungfrau. 11. qitäl. Die Subst. RS: Hk(m): Gott, hmr: Esel, Un: Zunge, (32) 'bs: Tasche, gnb: Traube, st': Arm, ihm: Meer. — Mit fem. Endung die Subst. RS: bért: frohe Botschaft, thmt: Meer.

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12. qutäl. Die Subst. RS: kmn: ein Feldmaß, 'qb: Seeadler, glm: Bursche. — Mit fem. Endung: glmt: Mädchen. 13. qutül. Die Form des part. pass. Q: vzr: der Trauerverhüllte, *lp: der Verbündete. (33) 14. qätal. Das Subst. RS: 'Im: unabsehbare Zeit. 15. qätil. Form des part. act. Q. Außerdem in folgenden, meist deverbalen Substantiven: a) RS: htb: Holzhauer, kbs: Walker, khn: Priester, ktr: „der Kunstfertige", hm: Rennpferd, wfo-: Kaufmann (?), spr: Schreiber, 'rb: 'äribu -Priester (eigentlich Eintretender),^/: Steinmetz, tjr: zur Blutrache verpflichteter Verwandter, tpt: Richter, Herrscher; b) MG: hss: „der Sinnvolle", 'qq: reißendes Tier; c) I. n: *nf}r: Delphin (eig. Schnauber), nsk: Gießer, ngr: Hüter; d) I. i.: ysr: Töpfer, yrt: die Erben (Kol!.); e) II. y: 'b ('ebu, aus *'äyibu): Feind; f) III. i.: yr (vgl. hb. yöre(h)): Regen, und das Adjektiv P (lä'i oder lä'e?): stark. Denominativ sind: nqd: Hirt, vgl. arab. naqad (eine Schafart); pH: „der Gemütvolle", vgl. arab. fu'äd (Herz), sfn (sainu): Kleinvieh, vgl. arab. dä'in-, sb* (säbi'u): Krieger, vgl. sb": Heer; tgr: Pförtner, vgl. tgr: Tor. — Lehnwort aus dem Akk.: ndn: Verkäufer. — Mit fem. Endung: 9nSt: Freundin, *bdyt: Brachfeld. (34) 16. qattalu. Die Subst. qyl: Hirsch, 9mr: Lamm. — Mit fem. Endung: 9ylt: Hinde. 17. qattilu. Die Adj. a) RS: hyn: „der Gewandte", 'wr: blind; b) II. i.: 7 ('el aus 'yl, vgl. arab. 'ayyil): Familienmitglied. 18. qittalu: das Subst. f mr: Lamm. (35) 19. qattälu. Frequentatives Nomen agentis: hrS: Handwerker, ngr: Zimmermann, nyr: Erleuchter, qV: Schleuderer, Sht: Schlächter. Weiter: qrd: Held, kmn: Kümmel, qrn: hornbewaffnet. — Mit fem. Endung: ngrt: weiblicher Zimmermann. 20. qattilu. Die Adj. RS: tdr: hehr, brh: flüchtig, 'rz: furchtbar; das Subst. tnn: Drache. 21. qittilu. Wohl assimilierte Form von qattilu, mit dem Subst. ibr: Stier. 22. qittülu. Die Subst. 'sr: Vogel, smq{m): Rosinen.

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen 23. quttäl

mit fem. Endung: qb't: ein Trinkgefäß.

2 4 . qutail

(dimin.), etwa in ¥by:

D.

Durch

Verdoppelung

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Brüderchen. gebildete

Nomina.

I. Mit Wiederholung des zweitadikaligen Stammes. die qalqal-Form

nur belegt in den Subst. grgr:

"p'p\ Augenlid, qiqd: qalqäl-Form

Kehle, kbkb:

Stern,

Scheitel (das letzte W o r t könnte auch eine

sein). Assimilation des 2. Radikals bei kkr (statt

*krkr):

Talentum. Bedeutung und Vokalismus unsicher bei gngn, kknt, mgmg,

(36)

Sicher ist

knkn,

mSmS, sgsg, qlql.

II. Mit Wiederholung der 2. Stammsilbe

einer

dreiradikaligen

Wurzel: qtltl:

ysmsm,{t): schmucke Decke ( ? ) ;

'trtr:

eine

wohlriechende

Pflanze (der Vokalismus ist unsicher), qblbl: Sandalenriemen (arab. qibäl) könnte ein plur. fractus sein. III. Mit Wiederholung des dritten Konsonanten einer dreiradikaligen Wurzel: qtll:

shrr(m):

E. V i e r -

dürre Gegenden (?). und

Vgl. aber (8).

mehrkonsonantige

I. Eigentliche Quadriliterata: bby ('irbiyu): (ev. banziru):

Nomina.

E b e r l s " (wohl aus krs", vgl. ar. korse, arab.

kursiy):

Thron, Sm9l (ev. Sim'älu):

linker, Srn9 (vgl. aeth. Sernay):

Mit fem. Endung: Hmnt

Imanatu):

tum ¥lmn (ev. "Imänu): hmclrt:

(37)

Heuschrecken, hnzr Korn.

Witwe, daraus das Abstrak-

Witwenschaft, nbl^t (ev. nabla'atu):

Flamme,

Dürre, vielleicht mit dem abstrakten Affix -üt am

Ende

(fpamadirütu). II. Lehnwörter: hml\ ein Maß, ^Img: eine H o l z a r t ^ q n * ('iqnü'u): Lazurstein (akk.), 9rgmn ('argamannu): Eisen, hbrtnr (hitburtanüru):

Purpur, Tribut (akk.), brsl:

ein hethitischer Würdenträger,

(maryän-u):

Edler (indog.), tHr (ev. te'aSSuru):

(tuppanüru):

ein hethitischer Würdenträger.

eine Holzart,

I I I . Zusammensetzungen: Hqsm (etwa aus arab. Art.

mryn tpnr

und qsm

(der Alles-Brechende): ein harter Edelstein; tplb (ev. aus 9p und Ib: Herz): Brust o. ä . ; bkrb (bk u. rb): (rtr und pftm): Aistleitner

ein großes Trinkgefäß;

Schläfenwickel. 2

'trptm

18

JOSEPH AISTLEITNER

IV. Nicht eingereiht: hrnq || zu krm: Weingarten, hbrt und hptr: Geschirre (des Kultus?), hndrt: eine Pflanze (?), hrf: ein Körperteil, msrgl1: ein Gewerbetreibender, spsg: Kralle (?), 'grz: eine Pflanze, prS9: Buchsbaum (?), trml: ein festes Material. F. M i t P r a e f i x e n (38)

eingeleitete

Nomina:

I. ' q t l : a) *sb': Finger, Kralle; b) Elativformen: a) MG: »r&: sehr viel; ß) I I I . i.: 9Py: der stärkste. II. iqtl in Formen, wie Smrht: überzogen und i'tqt: „die das Alter verlängert", die der Bedeutung nach Part. pass. bzw. act. S sind, auffallenderweise ohne w-Praefix. I I I . yqtl, der Form nach ein tp. s 3 m . So in einigen Kurzformen theophorer Personennamen, z. B. ydn, ysm'. Die verbale Funktion, ist verblaßt in Nomina com. wie [y]hmr: Antilope (ein „rötliches Tier"), y'r: Schermesser (hb. ta'ar, Wurzel Vy). IV. tqt-l. Das Praefix t scheint ursprünglich ebenfalls verbales Praeformativ gewesen zu sein. 1. taqtalu. Subst. a) R S : trbs: Hürde; b) I. i.: tsm (tesamu?): Schönheit. 2. taqtilatu. Die Subst. I I I . i.: tVyt(ev. tali'yatu): Machtentfaltung, und kontrahiert t'rt (ta'iretu oder ta'aretu?): Scheide. 3. taqtulatu: das Koll. t'dt (*tarwitdatu > ta'üdatu): Bevollmächtigte. Eher in die Lehre vom Verbum als in die vom Nomen gehören hinein Formen mit t reflexivum, wie Inf. t D : a) R S : td,rq\ Heraneilen; b) MG: trzz: eiliges Läufen, tdmm: Getuschel; c) t9nt und t"nt (,ta'annutu, mit Vokalangleichung ta'unnutu): Stöhnen, tbt: das B e klatschen.

Ein LW scheint zu sein tbth (akk. tapSahu): Liegestätte. (39) V. mqtl. Im Arabischen hat das Praefix m- im großen und ganzen den Vokal a beim Nomen loci und temporis, i beim Nomen instrumenti. Im Ugaritischen waren die Verhältnisse möglicherweise ähnlich. 1. R S : a) wohl mit a im Praefix: mgdl (magialu): Turm, mdbr (madbaru): Steppe, mdr' (madra'u): Saatfeld, mlqk {maVaku)\ Bote, 1

Vgl. dazu GORDON, UH, S. 248, und die dort angegebene Literatur.

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen

19

mtpd (matpadu): Schicht. Mit fem. E n d u n g : mdbht (madbahatu): Altar, mhmrt (mahmäratu): Schlund, mhrtt (mahratatu), Ackerland; mhlpt: Haarflechte (?), mknpt: Flügelspannweite; mlhmt (malhamatu): Schlacht; mphrt (mapharam): Versammlungsort, mrhqt (marhaqatu): Entfernung; miknt (maSkanatu): Wohnort. — b) wohl mit i im Praefix (nom. instrumenti) msbt (misbatu): Griff, mikt (mühatu): Schlachtbeil; mit fem. Endung: mhrt (mi'zäratu): Trauerüberwurf, mrkbt (mirkäbatu): Wagen. 2. MG: a) wohl mit a im Praefix: mgt (magattu): Schlachtlamm, mzl (mazallu): Ruhebett, mir (maSarru): Gegenstand der Freude; b) wohl mit i im Praefix: mdl (midallu): Gespann, msrr (misräru?) : Messer, mzll (mizlälu): Bedachung; mit fem. E n d u n g im Du.: msltm (misiltem?): Cymbeln. 3. I. n: a) wohl mit a im Praefix: mbk (mabbaku): Ausflußort; mit fem. E n d u n g : mt't (matta'atu): Pflanzung; b) wohl mit i im Praefix: msg (missagu?): Webestuhl (?); mph (mippahu): Blasebalg; msb (missäbu oder massäbu?, vgl. akk. nansäbu und nensäbu): Gestell, mit fem. E n d u n g : mtt (mittatu): Bett. 4. I. i.: a) mit a: m'd (mö'adu aus *maw'adu): Versammlung, mtb (mötabu aus *mawtabu): Wohnung, mtn (wohl mattanu aus *maylanu mit Assim. des y): Gabe; mit fem. t der PL msdt (mösadätu aus *mawsadätu): Grundfesten. — b) mit i der Du. mznm (ev. mlzanem aus *miwzanem): Waage. 5. II. i. Mit a: *mrm (marämu): Höhe, msd (masädu): Speisopfer, mqr (maqäru): Quelle; mit fem. E n d u n g : mknt{makänatu)\ Wohnort. 6. III. i.: a) mit a: mdw (madwe?): Krankheit; mks (makse?): Hülle, m'n (ma'ne?): Antwort, mgd (magde?): Tagesanbruch; mgz (magze?): Begütigungsgeschenk; mtn (matne?): etwas anderes; b) mit i: mt (mitte?, vgl. hb. matte): Stab. VI. nqtl, das n steht dissimilativ für m in nhmmt (nahmämatu): Sorge o. ä. G. N o m i n a m i t A f f i x e n . (40) 1. Mit Affix -n. Dieses Affix a) entspricht dem Ortschaftsnamen bildenden hb.-ön, vgl. hb. 'Ajjalön: Ort, wo sich Hirsche aufhalten, 'ASqelön: Ort. wo Trauben 2*

20

JOSEPH

AISTLEITNER

sind, so in den ug. geographischen Namen Ibnn, sdyn, etwa auch ymfn und trmn (Proviantort?), dann etwa im Nomen com. npin: Ort des Schlundes (nps), Abgrund. b) bildet Abstrakta, die auch konkrete Bedeutung annehmen können: 9Sri (ev. 'öSän, vgl. arab. 'aus): Geschenk; bnwn (banwän oder binwän?, vgl. hb. binyän): Gebäude; g?n (ga'än, vgl. hb. gä'ön): Hochmut; gmn (gammän, Wurzel: gmm): Labung; gpn (ev. gappän): Sattelzeug; dln (ev. dallän): Huldigung; zbln (von zbl\ Fürst, ev. auch Dämon): Besessenheit, Krankheit; hin (hallän, vgl. hb. hallön): Fensteröffnung [vgl. noch unter (82)]; 'dn ('addän? Wurzel: w'd?, vgl. hb. Hddän): Termin; ks*n (vgl. ksv: Sitz): Frauensänfte; krpn (karpän?, vgl. akk. karpu): ein Trinkgefäß; Irmn (vgl. akk. luremtu): Weintraube; npyn (Wurzel: npy): Wegzuwerfendes (?), Schuppe (?), Abfall (?); nqbn (vgl. hb. niqpä(h)): ein Bestandteil des Reitgeschirres; grmn (vgl. hb. rarema(h)): Getreidehaufe; Skm (vgl. hb. Sekär): Rausch; tbrn (vgl. tbr: öffnen): Öffnung; tlhn (Wurzel: tlh): Tisch; SSmn (vgl. akk. SamaSSammu): Sesam. c) wird im größten Umfang zur Bildung von Adjektiva und mit ihrer Bedeutung zusammenhängenden Substantiva, auch Eigennamen, verwendet. a) Adjektiva: qbyn: mittellos (?), dmm: vernichtend, ggn: zum Harem (gägu) gehörig, Eunuch, ? /'yw: der Mächtigste (mit Affix am Elativ), Itpn: der Gütige, n'mn: lieblich. ß) Personennamen: b'ln (zu B'l gehörig), hgbn (zum Gott Hgb gehörig), hdtn (am Neumondstag geboren), hrpn (im Herbst geboren), yddn (geliebt?), y'm (Wälder, oder in y'r gebürtig?), pdrn (Städter?), pshn (der Lahme), qdmn (vgl. qdmy), rHn (vgl. hb. rMön), rptn (fürstlich?), f l n (Fuchs, vgl. hb. Su'äl). y) In einer Funktion, die der des Gentilicium mit y entspricht: 9 ltn (neben 9lty), hwdn (von Arwad), 9ryn (vgl. fry), 9rswn (von Arzawa?), "rtyn (vgl. n. 1. 9 rt), Hrn (von Asäur?), bhtn (von Beirut), gbln (von Gebal), dmtn (vgl. n. 1. dmt und dmty), msrn (neben msry, „von wsr"), snrn (vgl. n. 1. snr und snry), 'rmn (vgl. n. 1. 'rm und 'rmy), 'ttm (vgl. 'ttr und 'ttry), srptn (von Sarepta?), Umn (zum Ort

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen Slmy

oder

zum Gott Slm gehörig?), Srsn (vgl.

alu

$u-ra-$u),

21 tbrn

(vgl. den Volksnamen tbr), tmm (vgl. n. 1. und das GentiMcium tmry). Ebenfalls zur Bildung von Adjektiven dient 2. das Affix -tn: 'qltn: gewunden, Ün (vgl. hb. liwyätän): ein mythisches, sich windendes Tier. 3. das Affix -y. Dieses oft vorkommende Affix ist verschiedenen (41) Ursprungs. Es bezeichnet a) die Zugehörigkeit und bildet eine solche bezeichnende Adjektiva; es laütete in verschiedenen sem. Sprachen äy, iy, t. Im Ug. gehören hierher die Adjektiva: "hry; „zur späteren Zeit gehörig", das Fem. substantiviert: Zukunft, spätere Zeit; Hryl: die frühere Zeit; sodann: trry: durchnäßt. Besonders werden Gentiiicia aus Landes-, Volks- und Städtenamen damit gebildet, wie qlty, ddmy, hry, hiy, kri'ny, msry (aus Landes- u n d V o l k s n a m e n ) ; *rty, "ikny, ? sddy, bq'ty, zlyy, hbty, tbqy, yny, y'rty, m'qby, msbty, ngty, snry, 'rgzy, 'rmy, pdy, qmnzy, rqdy, S'rty (aus S t ä d t e n a m e n ) .

b) Von den Gentiiicia sind wohl die auf y ausgehenden Städtenamen zu trennen, und auch innerhalb dieser ist eine Scheidung zwischen solchen semitischen und nichtsemitischen Ursprungs zu vollziehen. Das y am Ende nichtsemitischer Städtenamen, wie etwa *brry, 9my, hpty, 'nmky, fmsy, qmy wird wohl gewöhnlich eine hurritische E n d u n g mit der Aussprache ya andeuten, wie man aus der akk. Umschrift aluHa-pa-ta-ya — wohl = hpty — folgern darf. Vgl. noch

alw

A-ra-ni-ya

und

9

rny.

Das y am Ende der semitischen Städtenamen ist sicher vom y der Gentiiicia verschieden und mag — wie das parallele -n — ein Affix der Ortsbezeichnung sein. Eine solche Funktion scheint es im nom. genericum brky: Pfütze, im euphemistischen Epitheton der Sche'öl: n'my („Schönau") und im Namen der unterweltlichen Stadt hmry („Schlundheim") zu haben. Von den Städtenamen gehören hierher gbly — wohl eine orthographische Variante zu gbl: „Bergort", Byblos —, m'rby, auch m'rb geschrieben („Westort"), und Hmy (Schalems Ort?). Wenn an solche Ortsnamen, die auf y enden, ein gentilizisches y herantritt, so verdrängt das letztere das y des Ortsnamens, "br'y

22

JOSEPH

AISTLEITNER

kann also sowohl als Ortsname wie als Gentilicium gedeutet werden; ebenso kommt auch 9ry, *rny, gb'ly, m'rby, tlhny, tmry in beiden Bedeutungen vor. Falls der Ortsname semitischen Ursprungs aus zwei Bestandteilen zusammengesetzt ist, wird bei Anfügung des gent. y die erste Komponente gelegentlich weggelassen, wie ja auch hb. Jemlnl einen Benjaminiten bezeichnet. So gehören zum Ortsnamen aluIlu-iS-ta-mi („El erhört") als Gentiiicia Hüm'y und Htm'y. c) Wieder anderen Ursprungs ist die Endung y am Ende fem. Personennamen, wie 9rsy, tly, pdry, mit dnty, hry, rhmy, dmgy. Diese Endung ist kein Affix, sondern eine seltenere Feminin endung, die auch im hb. Personennamen Säray und in göbay: Heuschreckenschwarm erscheint 1 . Ihre Aussprache dürfte auch im Ugaritischen -ay gewesen sein. Es mag in Verbindung damit an die arabische Femininendung ä, die mit y angedeutet wird (alif bisurat 'alyä), erinnert werden. (42) 4. Das Affix -t (-it, -üt). Diese Abstraktendung ist erst spät ins Hebräische eingedrungen, im Akkadischen aber schon in den ältesten Texten vertreten. Da sie in der ug. Schrift von der gewöhnlichen fem. Endung nicht zu unterscheiden ist, müssen behufs ihrer Feststellung analoge Bildungen in anderen Sprachen, besonders im Akkadischen, zu Rate gezogen werden. So bei den Wörtern: bnt: Erzeugnis, Geschöpf (vgl. akk. binütu, ug. pl. bnwt), hmdrt: Dürre, vgl. akk. fyamadirütu. Möglicherweise gehören noch die Abstrakta dlt: Schwäche (in SS, 25), kst: Bedeckung, pltt: Wälzung, hierher. 5. Das Affiii; 1. Dieses seltene Affix, das aus hb. karmel: Garten usw. 2 bekannt ist, dürfte im Worte bsql: Keimpflanze, enthalten sein. Zur Wurzel vgl. akk. pasäqu: durchbrechen. Siehe (11). Die an Nomina und Präpositionen herantretenden Suffixe (43)

I. Das an Nomina und Praepositionen gefügte Pronominalsuffix der 1. sg. ist entweder y (Aussprache wohl ya) oder ein z, das in der Schrift unbezeichnet bleibt. Man hat die Regel aufgestellt, daß nach langem Vokal und kurzem i oder a die Form des Suffixes ya 1

Vgl.

BROCKELMANN

Gr.

I, 412.



2

BAUER-LEANDER

Hist. Gr.

I,

50

22

JOSEPH

AISTLEITNER

kann also sowohl als Ortsname wie als Gentilicium gedeutet werden; ebenso kommt auch 9ry, *rny, gb'ly, m'rby, tlhny, tmry in beiden Bedeutungen vor. Falls der Ortsname semitischen Ursprungs aus zwei Bestandteilen zusammengesetzt ist, wird bei Anfügung des gent. y die erste Komponente gelegentlich weggelassen, wie ja auch hb. Jemlnl einen Benjaminiten bezeichnet. So gehören zum Ortsnamen aluIlu-iS-ta-mi („El erhört") als Gentiiicia Hüm'y und Htm'y. c) Wieder anderen Ursprungs ist die Endung y am Ende fem. Personennamen, wie 9rsy, tly, pdry, mit dnty, hry, rhmy, dmgy. Diese Endung ist kein Affix, sondern eine seltenere Feminin endung, die auch im hb. Personennamen Säray und in göbay: Heuschreckenschwarm erscheint 1 . Ihre Aussprache dürfte auch im Ugaritischen -ay gewesen sein. Es mag in Verbindung damit an die arabische Femininendung ä, die mit y angedeutet wird (alif bisurat 'alyä), erinnert werden. (42) 4. Das Affix -t (-it, -üt). Diese Abstraktendung ist erst spät ins Hebräische eingedrungen, im Akkadischen aber schon in den ältesten Texten vertreten. Da sie in der ug. Schrift von der gewöhnlichen fem. Endung nicht zu unterscheiden ist, müssen behufs ihrer Feststellung analoge Bildungen in anderen Sprachen, besonders im Akkadischen, zu Rate gezogen werden. So bei den Wörtern: bnt: Erzeugnis, Geschöpf (vgl. akk. binütu, ug. pl. bnwt), hmdrt: Dürre, vgl. akk. fyamadirütu. Möglicherweise gehören noch die Abstrakta dlt: Schwäche (in SS, 25), kst: Bedeckung, pltt: Wälzung, hierher. 5. Das Affiii; 1. Dieses seltene Affix, das aus hb. karmel: Garten usw. 2 bekannt ist, dürfte im Worte bsql: Keimpflanze, enthalten sein. Zur Wurzel vgl. akk. pasäqu: durchbrechen. Siehe (11). Die an Nomina und Präpositionen herantretenden Suffixe (43)

I. Das an Nomina und Praepositionen gefügte Pronominalsuffix der 1. sg. ist entweder y (Aussprache wohl ya) oder ein z, das in der Schrift unbezeichnet bleibt. Man hat die Regel aufgestellt, daß nach langem Vokal und kurzem i oder a die Form des Suffixes ya 1

Vgl.

BROCKELMANN

Gr.

I, 412.



2

BAUER-LEANDER

Hist. Gr.

I,

50

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen

23

ist, in den übrigen Fällen aber t. Diese Regel stimmt jedenfalls für den Dual und masc. Plural, die nach Abwerfung der w-Endung auf einen langen Vokal ausgingen und daher y annahmen. So 1. im Dual a) nach Gen.: bklH ydy (I* AB, 120), auch nach Nomina, die von Praepositionen eingeleitet sind: bspty (NK, 46), tht \ p'ny (I D, 109. 124. 138); b) nach Akk.: mh | ylt \ yldy (SS, 53: mahu ya-

lattä yaldeya: was haben sie beide als meine beiden Kinder geboren?). 2. Im mask. PL 1 , a) nach Gen.: im Ausdruck sbrt *ryy (II AB, II 26), dann in II D, II 18: tbq Iht nhy sowie nach mit Praep. eingeleiteten Nomina in den Ausdrücken: 'm *hy, 'm 9ryy, km *l}y, km 9ryy\ b) nach Akk.: [m]hs bny (II AB, II 25); nt'n [ Wrs \ ¡by (IV AB, II 24); sh | SV[m] try und tmnym \ zbyy

(III K, IV 6. 7).

Ein adverbiales -m folgt auf das Suffix in I AB, VI 10 u. 14: qhym I ytn (bzw. ytnt) | VI \ lp*y: unter meinen Brüdern hat Ba'al (bzw. hast du, Ba'al) meinen Mord veranlaßt. — 3. Nach Vok.: tb \ bny (II K, V 24). Auch an Praepositionen wird das Suffix y angefügt: ly, 'my, by (liya usw.). Nach den casus ofoliqui des Sg. steht das Suffix regelmäßig in (44) der Form y. So 1. nach Gen.: 'I \ qbr \ bny (I D, 150); [']/1 *mty (I D, 197); skn H iby (II D, II 16); hr | qdqdy (II D, VI 37); btk \ gry (V AB, C—D 26), bgr | nhlty (ib. 27); bgdlt \ *rkty (V AB, E 31); im | bny (VI AB,

IV 14); Ip'n Hty (80, 7); l \ p'n | *my (105, 5); nach durch Praep. eingeleitetem Nomen: bpy, bdy,

bymny,

Igy, 11 mlkt

bt'rty, 9

dty,

btbrnq(ji)y,

bbly, bhlmy,

bsrty,

Vrty, bnpSny,

l"my, l \ mlkt *my, 'm |

btlhny, Ihwty,

bhkly,

bhzry,

Ibty,

Ihzry,

q

dty,

2. nach Akk.: tn \ *hy (I AB, II 12); lp*y und klyy in I AB, VI 11. 15 (Verbalsubst.); {b)hty | bnt dt \ ksp hkly dtm hrs (II A B , VI 36); St | gpny dt ksp dt yrq \ nqbny (I D, 53); mijs \ *hy (I D, 196); ztr | 'my | l'pr(II D, II 1 7 y ^ h d y d y | bSkm(ib. 19); sp* \ ksmy | bt \ b'l (ib. 21); th | ggy (ib. 22); rhs \ npsy (ib. 23); Ik \ bty \ rp*m (II Rp, 1

Für den fem. PI. kenne ich kein Beispiel!

24

JOSEPH

AISTLEITNER

9, Richtungsakk.); hm \ hry \ bty *qh (I K, 203, Richtungsakk.); •S'rb | glmt hzry (ib. 205, Richtungsakk.); prgm Imlk \ Smy (146, 13). In einigen Fällen ist jedoch nach dem Gen. das Suffix der 1. sg. f„ so in I I D, VI 36: spsg \ ysk \l\r*ä: eine Klaue (?) wird sich in mein H a u p t einbohren (?), u n d V AB, C—D 78: bgr (so nach Gi. f ü r *gr) : Irhq | Hm: von meinem Berg ( = inbb) zum weitweg wohnenden Gott, sowie II K, I — I I 5: bd\*tt\*b: in die Hände der F r a u e n meines Vaters, und II D, I I 19 In: meinen Schlaf. )

Minder übersichtlich ist die Lage in Verbindung mit dem sg. nominativus. F ü r ein «-Suffix nach diesem Kasus könnten folgende Stellen vorgeschlagen werden: I AB, I I 17—19: npS \ fysrt 18bn [ nSm ! np$ | hmlt mrs: mein Rachen h a t t e Gier nach Menschensöhnen, mein Rachen nach Lebewesen der Erde, sowie I I AB, V I I 44: drkt yStkn: meine Regierung ist hergestellt. Diesen Beispielen können aber mehrere andere entgegengestellt werden, in denen dem sg. nominativus das Suffix y angefügt wird. So: I I AB, V I I 49: fhdy \ dymlk | 7 | Um: ich allein bin es, der über die Götter h e r r s c h t ; I I I AB, A 5 : l9rs ypl \ dlny: zur Erde wird fallen mein Zwingherr; I I K, I — 1 1 5 : bd\*tt\9b srry: in die H ä n d e der F r a u e n meines Vaters (würde) mein Gold (?) (geraten). Vielleicht gehören h i e r h e r noch die beschädigten Stellen I D, 31: yhrb. . . ygly: es vertrockn e t . . . mein Grünfutter, und I I I AB, C 19: tr\H\ *by. In 18,17—18r l8 yim' | lgy: es höre mein Brüderchen ("fyayyi) auf meine Stimme,, scheint das y in "hy die Diminutivbildung anzudeuten. Ähnlich scheint die Lage im sg. vocativi zu sein. Einerseits stehen die Vokative *d H, tm (SS, 32—33. 43), bt ( I I I D, VI 1 6 ; V AB, E 35; I I I D, VI 17), *b ( I I K, I — I I 3. 5. 6. 102. 104. 107), bn ( I I K, I — I I 25; ib. VI 55), wo die Übersetzung mit „mein V a t e r usw." wenigstens möglich ist; anderseits haben wir in I I D, 1 2 4 den Vokativ Itr | U *by. Es ist wohl anzunehmen, daß in letzterem Beispiel ein langer Vokal stand — ?büya, da dieses Wort auch in anderen sem. Sprachen vor Suffixen einen langen Vokal h a t . Zusammenfassend k a n n also festgestellt werden, daß u n m i t t e l b a r nach langem Vokal stets das Suffix -ya s t a n d ; nach kurzer Desinenz t r a t entweder die -i-Suffixform an Stelle des kurzen Vokals, oder

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen

25

es trat das vollständige S u f f i x -ya an die kurze Kasusendung, so anscheinend immer im Akkusativ, meistens auch im Genetiv und öfters auch im Nominativ und im V o k a t i v . I I . Das possessive S u f f i x der sg. 2. m., -k, hatte wohl die Aus- (46) spräche -ka.

Daß der Kasusvokal vorher ausgesprochen

zeigt die Schreibung sb"k (saba'uka,

wurde,

dein H e e r ) in I K , 88.

Das

im Du. und PI. zwischen dem Stamm und dem S u f f i x in mehreren sem. Sprachen auftretende y ist nur in einem Fall belegt:

mnhyk:

Geschenke für dich ( A k k . , I I I A B , B 38). Bemerkenswert sißd jene St. c.-Verbindungen, in denen das zum (47) st. c. gehörende S u f f i x an den Genetiv herantritt.

I A B , V I 28—29:

lyhpk | ks* | mlkk lytbr \ ht \ mtptk: er möge umstürzen deinen Königsthron, er möge zerbrechen deinen Regierungsstab; SS, 40: mmnnm 1 mt ydk: im Sich-abmühen ist dein Liebesstab; I I I A B , A 10: tqh I mlk | 'Imk auf

drkt dt drdrk:

(dann) übernimmst du deine Herrschaft

ewig, deine Herrschergewalt

auf Generationen.

In

letzterem

Stichos ist beachtenswert, daß das Suffix an den Genetiv herantritt, obwohl keine st. c.-Verbindung vorliegt.

In I K , 144: n'mt I

Sph | bkrk (die Liebliche, deine Erstgeburt) haben wir ein Beispiel dafür, daß das H a u p t w o r t mit seinem adjektivischen A t t r i b u t eine Einheit bildet und daß das S u f f i x an das Ende dieses

Komplexes

tritt. I I I . Das Suff, possessivum der sg. 2. f., -k, hatte wohl die Aus- (48) spräche -ki.

Die im Sg., Du. bzw. PI. stehenden suffigierten Formen

sind auch hier äußerlich nicht voneinander unterscheidbar. I V . Das Suffix der sg. 3. m., -h, hatte wahrscheinlich die Aus- (49) spräche -hu.

Die im Sg., Du. bzw. PI. stehenden suffigierten Formen

sind schriftlich gleichgeschaltet. Eine Ausnahme ist etwa B H , I I 51: Sr | qhyh \ mfh

(der Anführer seiner Brüder fand ihn), wo das zweite

W o r t ein PI. ist; die gewöhnliche F o r m für den suffigierten Plural dieses Wortes ist jedoch

qhh,

so z. B. in der Verbindung km

9hh.

Den v o r dem S u f f i x stehenden Kasusvokal bezeugt die Schreibung [s]b"h

( I K , 178). Beispiele für Anhängung des zum Nomen regens

gehörigen Suffixes an den Genetiv: I A B , V 5 : Ikht drk[t]h;

lks*\mlkh,

Z. 6:

I I A B , I I 5 : mks \ Urh (seine Leibeshülle); I I A B , V I I I

26 12—13: ks*

JOSEPH l3

tbth, 13—14: *rs

AISTLEITNER 14

nhlth;

SS, 37: mt | ydh\ I K, 120:

V AB, F 1 6 : *rs \ nhlth (sein Eigenland). Beispiele für Anhängung des Suffixes an das adj. Attribut: I I I D, 1 1 0 : bqrn | ymnh (an seinem rechten Horn); I K, 54: yd | mqmh (seine ständige Anhänglichkeit); III D, I 26: d f p | mprh (seinen entfliehenden Odem). Das Suffix ist auch an Praepositionen gefügt belegt, so an l, b, 'l, Ur, b'd, pn und Ipn, qdm\ nach 7 auch vermittels eines paragogischen n: 'Inh ('alenhu?), mit an das n assimiliertem Suffix: 'In {'alennu?) V AB, C—D 31; V AB, E 41. Nach Ipn steht einmal (Y AB, A 6) ein w: ybrd Ipnwh (er brachte eilig „in seine Gegenwart"), etwa lapänäuhü zu lesen. Vgl. dazu das Suffix -öhi im Bibl.Aramäischen. Die Praep. ist jedenfalls als Plural aufzufassen. (50) V. Das Suffix der sg. 3. f. ist -h, wohl mit der Aussprache -ha. Das Suffix ist auch nach Praepositionen, wie b, 7, 'm, Ipn, tht, qdm belegt. Neben der Form 'mh haben wir auch die mit paragogischem n: 'mnh (etwa immänha), ebenso in Verbindung mit Ipn die Form Ipnnh (lapändnha). (51) Vom pronominalen Suffix -h ist wohl zu unterscheiden: a) das Richtungs -h. So in S S , 38: yr \ Smmh (sie — die Rute — schoß himmelwärts); I K, 29: km\tqlm\*rsh (zur Erde), Z. 30: km hmit | mtth (auf das Bett), Z. 117: hzk \ H \ ti'l qrth (zur Stadt hin); Z. 168: n& [y]dh | Smmh (zum Himmel). Möglicherweise auch I D, 170: drJl | bth | ymgyn (D. ging nach Hause, oder in sein Haus?). b) das adverbiale -A, so II K, V 8 : tnnth (zum zweitenmal) und Z. 9: tltth (zum drittenmal); 55 Vs., 5. 7. 9, Rs. 3; 56, 16. 20. 31. 35: 9 hdh: zusammen. c) das h nach '¿r in den Kardinal-Zahlwörtern hmS 'Srh (1, 9—10; 64, 8) sowie tmn 'Srh (64, 5). (52) VI. Das Suffix der 1. du.: -», scheint mit dem der 1. pl. zusammenzufallen. Wir haben nur wenig gut deutbare Beispiele für dieses gemeinsame Suffix. So für den Du. in IV AB, I I I 6: kqnyn (wie [?] unser Erzeuger, nämlich der von Ba'al und 'Anat). Für den PI. II AB, IV—V 44: tptn (unser Herrscher); I D, 213; *grtn | bU | b[S]dk (eine für uns käufliche Dirne [?] ist in dein Gefild gekommen);

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen

27

I I K, I — I I 14: *bn (oh unser Vater!); 2, 24: f | dbhn (unser Schlachtopfer), mit Suffix am Genetiv statt am Nomen regens. Nach der Praep. 7 in I I I K, V 21: wymlk [y]sb 'In. VI a. Das Suffix -ny. GINSBERG und GORDON sind der Ansicht, ( 5 3 ) es sei das Suffix der 1. du. In dieser Funktion steht es möglicherweise 85, 1. 5. 15, wo sich in den Zln. 5 und 15 das Suffix von *dtny (unsere Herrin) auf tlmyn und tfytmlk bezieht. In Z. 1, die sich an den Boten wendet, muß wohl auch dieser als dritte Person inbegriffen sein. In I I I K, V 20 bezieht sich das Suffix von b'lny (unser Herr) offenbar auf eine größere Anzahl: die anwesenden Magnaten und die Frau des Königs. Man wird also annehmen, das -n und -ny gleicherweise sich sowohl auf eine Zwei-, wie auf eine Mehrzahl beziehen konnten. Nach der Praep. 'm steht -ny in 85, 10: 'mny kll | mfd Um und 105, 9: rmn[y] kll \ Slm. In 85, 10 ist die Beziehung auf eine Zweizahl möglich, in 105, 9 jedoch nicht, und man übersetze entweder mit „bei uns" (PL), oder mit „bei mir" Cm + n parag. + y). Hierher gehören vielleicht noch die n. p. tfpny und fhny. VI b. Das Suffix -n, -ny hat als erweiterte Varianten -nyy und (54) -nyn. Sie stehen miteinander parallel in den Texten V AB, E 41: k[l~\nyy | qSh nbln klnyy | nbl | ksh und II AB, IV—V 45: klnyn qSh nbln klnyn [nb]l | ksh 9ny (wir alle wollen ihm ein Geschenk bringen, wir alle möchten ihm eine Bescherung bringen). Diese Suffixe können sich nach dem Zusammenhang nur auf einen Plural beziehen 1 . Es ist hier in Verbindung mit dem Suffix -ny die Frage nach (55) der Bedeutung eines äußerlich nicht verschiedenen -ny in den Ausdrücken hlny (90,3; 105, 9; 106,18), hnny (85,10) und tmny (85,14; 105, 11) aufzuwerfen. Die vor ihm stehenden Elemente sind teils Deuteelemente (hl, hn), teils ein Adverbium (im: dort). Man hat betreffs der in den Briefen vorkommenden Stellen die Möglichkeit erwogen, daß -ny ein Suffix der 1. du. sei. Diese Deutung 1

Vgl. EISSFELDT, Sanchunjaton von Berat und Ilumilku von Ugarit,

1 9 5 2 , S. 5 1 .

28

JOSEPH

AISTLEITNER

ist aber für 106, 18: hlny \ 9rgmn \ d[ybl n]qmd ausgeschlossen, und man wird die Stelle übersetzen müssen: hier da ist der Tribut, den N. darbringt. Dementsprechend übersetze man auch in 105, 9: hlny I r mn[y] kll | Mm: hier da bei uns ist alles wohl. Parallel dazu ist 85, 10: hnny \ 'mny \ kll \ ml& \ Slrn; hnny muß da ebenfalls so etwas wie „hier d a " bedeuten. Im Gegensatz zu hnny in 85, 10 steht in 105,11—12: tmny \ 'm \ ¥[my] 12mnm | Um, fragend: ist dort bei meiner Mutter alles wohl? Aus dem Vergleich der besprochenen Ausdrücke folgt, daß das an ihrem Ende stehende -ny eine Adverbialendung ist; sie bildet einerseits aus dem Demonstrativum ein hinweisendes Adverbium und hebt anderseits den adverbialen Charakter von tm noch besser hervor. (.»6)

VII. Das Suffix du. 2. m., -km, hatte wohl die Aussprache -kumä. Beispiele: III AB, B 16: wtny | d'tkm, Z. 37: bn\ dgn | *srkm, Z. 45: rgmt | lym [ b'lkm, vorausgesetzt, daß die Gesandten des Ym zu zweien waren. VIII. Das Suffix der pl. 2. m., -km, wurde wohl -kumu ausgesprochen. Eine st. c.-Verbindung mit auf das Nomen regens bezüglichem Suffix ist kht zblkm: euer Herrensitz (II K, V 25; I I I AB, B 25. 27—28). Nach Praep.: Ikm (I D, 152). IX. Das Suffix der pl. 2. f., -kn, hatte die Aussprache -kunna oder -kinna. Es steht nach Nomina in 2, 14 (b9pkn), ib. 28. 32 (pkn), nach Part, in 2, 13: hbtkn, ib. 13 und 30: mdllkn, in allen Fällen auf die Göttinnen des ugar. Pantheons bezüglich.

(57)

X. Das Suffix der du. 3. m. et f., -hm, mit der wahrscheinlichen Aussprache -humä. Beispiele für du. m.: I*AB, II 17: W ghm (von zwei Boten); I I I AB, A 11.18: wyp'r Smthm (von zwei Keulen); I I I AB, B 13: tbr \ vphm (von den Nasenlöchern zweier Boten); für du. f.: SS, 49. 55: yhbr hpthm\ ib. 50. 55: Spthm mtqtm.

(58)

XI. Das Suffix der pl. 3. m., -hm, mit der wahrscheinlichen Aussprache -humu. Am Nomen rectum angefügt mit Beziehung auf das Nomen regens III AB, B 23—24. 29: kht | zblhm: ihr Herrsch ersitz. Es steht auch nach Praep., wie l (I MF, Rs. 4. 5), b (BH, I 30. 33; 1 D, 145; I I I AB, B 24), km (III K, TU 23. 25) und b'd (SS, 70).

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen

29

XII. Das Suffix der pl. 3. f. ist -hn, Aussprache -hunna oder -hinna. (59) NK, 46: sprhn; Z. 47: mnthn; I K, 20: mWthn; I I I K, I I I 16: sgrthn. Eine Kurzform des Suffixes ist anscheinend -n in I I AB, 1 3 8 : n'l \ H | dqblbl 'In yblhm: Götterschuhe, die man mit Riemen daran trägt. Übersicht sing. I.e. 3

m f

3

m f

-y -k -k -h -h

(= (= (= (= (=

der P ossessivsuffixe dualis

pluralis

-n, -ny, -nyy, -nyn y«), - ( = « ) -n, -ny -km (= kumu) ka) | -km (= kuma) -kn (= kunna, kinna ?) ki) hu) -hm (= humu) |-hm (= humä) ha) -hn (= hunna, hinna), -n

Das selbständige Personalpronomen I. 1. sg. a) % ('anä oder 'anl?): I AB, II 15; II AB, I V — V 5 9 (60) (>! mit *nk); I* AB, II 12. 19; V AB, C—D 77; VI AB, I I I 18; I I I D, VI 24. - b)

'elttu) in I * A B , V 1 6 : wtd'

Hl.

b) Gruppe 'qtl. Hierher gehört etwa ä) >nr in II K, I—II 2. 16. 101: kklb | bbtk | n'tq \ Wnr tp \ Utk. Da ! das Wort klb steht, hat man richtig angenommen, das Wort sei eine synonyme Bezeichnung dazu. Man konnte aber für diese Bedeutung keine Entsprechung i i den übrigen semitischen Sprachen aufweisen. Faßt man dagegen das Wort als eine Fraktusform zu einem Nomen aus der im Arabischen belegbaren Wz. nyr (perf. nära): fliehen, dann bekommt man eine passende Bezeichnung des Hundes. Vgl. noch arab. nawär: flüchtig, furchtsam und syr. newar: expavit, pudefactus est, festinavit, nawärä: pavidus sowie tna newwere: zuschanden werden (Brock. Lex. syr.). Es würde aber aus dieser Annahme auch folgen, daß der ii Ausdruck klb ebenfalls ein Fraktus ist (vgl. arab. kalb, pl. kiläb); dies würde auch zum Prädikat n'tq viel besser passen. Dann wäre zu übersetzen: „Wie Hunde müßten wir aus deinem Hause weichen, wie feige Köter aus deinem Eigentum." — ß) 'ht in V AB. F 8 ist etwa pl. von *ht, das mit arab. hit: Niedergrund, hawwat und hütat: tiefes Tal, Abgrund, Höhle, zusammenhängen dürfte. — y) Vielleicht gehört auch Hl hierher, mit der Bedeutung Bienenschwarm — vgl. arab. taul: männliche Biene, Bienenschwarm — in

I D, 88 ( u n d

93); I I I D,

I 2 5 : tsf | km

rh\ nfSh

\ km \ Hl \ brlth

entweichen wird dann, wie der Wind, seine Seele — wie ein Bienenschwarm sein Odem, wie Rauch aus seiner Nase. Die Assoziation zwischen Rauch und Bienenschwarm könnte dadurch verständlich gemacht werden, daß man im Orient beim Herausnehmen der Waben sich noch jetzt der Räucherung bedient, um die Bienen zu verscheuchen. km qtr | b*ph\

("9)

c) Gruppe "qtl. Als Beispiele untersuchen wir: a) "bdy, etwa: Brachfelder, in 77, 1 und 109, A 1. 7. 20. 30; B 5. 7. 9. 12. 16. 25. Der Ausdruck steht öfters mit Sd: Feld, in Verbindung. Das Wort dürfte ein PI. zu *bdyt sein, vgl. arab. bädiyat: ein verlassenes, wüstes Land, Grasungsplatz, im Gegensatz zu hadar, dem be-

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen

43

stellten, kultivierten Land. — ß) "lt: Lehmmasse, zu *lt, vgl. arab. laut: Kot, in II AB, IV—V 60: p'bd ank *hd Ht: bin ich denn ein Arbeiter, der die Lehmpatzen anpackt? — y) vhSt in II K, I—II 18. 103 könnte ein Plur. fractus zu *Mt\ Besitztum (?) sein; yalatta). 8. Die du. 2. m. (und wohl auch f.) hat -im ( = -tumä) als Endung. I I AB, I I I 31: hm \ gztm bny \ bnwt: habt ihr (Ba'al und r Anat) Bescherung gegeben dem Schöpfer der Geschöpfe? II AB, I I I 30—31: mgntm Z1tr | H \ dpid. (98)

9. Die du. 1. c. hat -ny als Endung. 85, 5—6: Ip'n \ 9dtny mrhqtm qlny: wir sind vor den Füßen unserer Herrin, (obwohl) entfernt („vom Weiten her"), in Prostration. Die Zweizahl ist hier sicher, da der Brief im Namen zweier Personen geht. Nicht so sicher ist die Stelle I* AB, VI 5 ([w]g«y In'my), da nicht klar ist, ob es sich um zwei Götterboten oder um eine größere Zahl von Göttern handelt. Da 9 ny das pron. pers. separatum der 1. pl. zu sein scheint (60), könnte -ny auch als Afformativ der 1. pl. gelten. 10. Die pl. 3. m. h a t gewöhnlich kein in der Schrift hervortretendes Afformativ. Die Endung war dann wohl -ü. Vgl. dazu I I K, I I I 12: nS" [r]i$ hrtm: die Bauern erhoben das Haupt. Andere Beispiele: I Rp. B, 3: 9sr | sswm: sie spannten die Pferde ein: Z. 6: mgy rp*m \ Igrnt: es kamen die Götterfürsten zur Tenne. In einigen Fällen kommt die pl. 3. m. jedoch mit einer Endung -n versehen vor (Aussprache wohl -ün). 1, 10: wkkm \ /jmS 'Srh \ ml"n: man möge 15 Becher füllen; I AB, 138: S9bn | brhbt: sie schöpften mit großen Gefäßen. Eine solche Endung ist im tp. 3. pl. m. auch in anderen semitischen Sprachen oft belegt; im Syrischen kommt sie auch im Perfektum vor (qetdlun). Sie könnte als Analogiebildung zum tp. aufgefaßt werden. 11. Das Afformativ der pl. 3. f. ist in der Schrift ebenfalls unbezeichnet, und es läßt sich nicht ausmachen, ob die vokalische Endung -ü (wie im pl. 3. m.) oder -ä (wie im Aramäischen) lautete. Hierher gehört z. B. I AB, III—IV 26. 36: pl | 'nt | Um: es fließen die Quellen der Gefilde; II D, I I 39: tV \ bbth ktrt: die K.-Göttinnen gingen weg von seinem Hause. 12. Das Afformativ der pl. 2. m. ist -tm (-tumu?). I I I AB, B 24: Im | gltm | Hm \ rH\f[km\ warum neigt ihr, Götter, euer Haupt so tief?

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen

53

13. E i n A f f o r m a t i v der pl, 2. f. ist nicht belegt, u n d a u c h f ü r die pl. 1. c. h a b e n wir kein sicheres Beispiel. Vgl. jedoch mgny u n t e r 9. C. V e r ä n d e r u n g e n i n n e r h a l b d e s S t a m m e s . Die semitischen S p r a c h e n weisen im allgemeinen drei Q - T y p e n a u f : den qatala-, qatila- u n d qatula-Typus. Ein solcher Unterschied ist im Ugaritischen n u r d a n n nachweisbar, wenn der 2. oder 3. R a d i k a l ein Aleph ist. F ü r den qatila-Typus h a b e n wir die sg. 2. m . - F o r m e n likt u n d gmH. Der qatula-Typus h a t keinen eindeutigen Beleg. D. D i e S t a m m b i l d u n g (Vgl. das I n v e n t a r . )

der

schwachen

Verba.

1. MG. I m G r u n d s t a m m scheint der 2. u n d der 3. R a d i k a l immer zusammengefallen zu sein, z. B. dk, qs, a b e r in den abgeleiteten S t ä m m e n f i n d e t Wiederholung des 2. R a d i k a l s s t a t t , so im D (hrr, ndd [?]) u n d im t D : tgdd. 2. I. n. I m N (vgl. nht) u n d § (vgl. Spq) wird 1. n a n den 2. R a d i kal assimiliert. 3. I. i. 1 Das n des V e r b u m s ytn wird dem u n m i t t e l b a r folgenden K o n s o n a n t e n des A f f o r m a t i v s nicht angeglichen; vgl. die sg. 2. m . ytnt. 4. I I . i. Der S t a m m des Verbums weist sowohl im Q als im N {nsb) n u r zwei R a d i k a l e auf. Es wird jedoch m i t W i e d e r h o l u n g des letzten R a d i k a l s ein L - S t a m m gebildet. Vgl. dazu die t L - F o r m trmmt. 5. I I I . i. Die S. 54 folgende Tabelle zeigt, d a ß neben Vollformen mit e r h a l t e n e m 3. R a d i k a l auch K u r z f o r m e n m i t dessen Elision bzw. Apokope in f a s t gleicher Anzahl belegt sind. Die 3. u n d 2. m. des Sg. sowie die 3. m. des PI. k o m m e n in beiden F o r m e n vor, die sg. 3. f. u n d die d u . 3. m. n u r in der Vollform; die 1. sg. u n d d u . sowie die 2. m. du. u n d pl. sind n u r in der K u r z f o r m belegt. U n t e r den Vollformen h a b e n sämtliche — mit A u s n a h m e von 9twt — y als 3. R a d i k a l . 1

i. = infirniae.

54

JOSEPH

AISTLEITNER

Vollformen 3

m

" f.

m 3g- 2 f."

kly, mgy, 'ly, 'áy; è'iy (s) ttwt, mgyt; i'lyt (s)

'n, pn,

tgzyt

$tt; kit (D) hwt

(tD)

du.

2

m

f. m

"

'nhm,

bnm

gztm

"

mgny

m " - f.

ó3

2

'nyh,

mgy

1. c.

pl.

tn

bnt, mgt, ndt, int, Stt, tnt

I.e.

3

Kurzformen Suffigierte Formen

m

f.

1. c.

'

mgy, éiy;

àny (D) gltm (mgny?)

B. Das Durativum (tempus encliticum)

(101)

Dieses Tempus ist adjektivischen Ursprungs und unterscheidet sich äußerlich dadurch vom Perfektum, das es in mehreren Personen nicht eigentliche Afformative, sondern die enklitische Form des entsprechenden pron. pers. angehängt hat. Etwas Ähnliches besitzt das Akkadische i m P e r m a n s i v u m , das Syrische im sog. P r a e s e n s (—- part. + pron. enc'.). Der Vokalismus des tempus encl. wird im allgemeinen von dem des Perfektum verschieden gewesen sein und ist wohl oft von einer Participialbildung ausgegangen. Diese Unterschiede sind aber in der ugaritischen Schrift spurlos untergegangen, und man hat oft nur in der Bedeutungsnuance der Verbalform den Anhalt für die Möglichkeit, sie als Durativ aufzufassen. Als solche mag man jene Formen auffassen, die nicht als Perfektum gelten können, da sie nicht einen gewordenen oder als geworden auffaßbaren Zustand ausdrücken. So in II AB, IV—V 65: rbt | Hm \ Ihkmt: groß bist du, El, du bist wahrlich weise! —

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen

55

E s k o m m t hier der Gedanke an ein Wachstum oder eine E n t w i c k lung E i s gar nicht in B e t r a c h t , ähnlich in I I K , I Y 3 :

kU\hkmt:

du bist weise wie E l . E s sagt dann derselbe Gott der Göttin 'Anat I I I D, V I 16; V A B , E 3 5 :

yd'tk \ bt kHSt:

ich habe dich (bisher)

so gekannt, Tochter, daß du höflich wärest, und I I K , I — I I 3 3 sagt Krt einer seiner T ö c h t e r : yd't \ krhmt\ ich weiß, daß du weichherzig b i s t ; auch in diesen Fällen ist ein Werden dieser Eigenschaften nicht in B e t r a c h t gezogen.

In mehreren Fällen kann die

enklitische Form des Pronomens auch direkt nachgewiesen werden. So: 1. F ü r die sg. 2. m. in I * A B , V 1 7 : wtd' Hl kmtt: du mögest Totenklage erfahren, gleich als ob du t o t wärest (oder: nachdem du gestorben sein wirst?); die Verbalform ist aus k + mt + "ttä zusammengesetzt, und das schließende t ist nicht ein Afformativ; ein solches h ä t t e sich mit dem Radikal t verschmelzen müssen. 2. F ü r die 1. sg. vgl. I A B , I I I — I V 4 2 : Sdyn \'n \ b | qbt[k]:

ich

bin mein Auge auf dein Geheiß richtend (Sdy + (?)nä) und I * A B , 1 2 2 : shn(?) + [*]nä).

b'l 'm **hy: ich lade ein B . mit meinen Brüdern (sh Unter den suffigierten Formen e t w a : I A B , I I 2 2 :

'dbnn

?nk | imr \ bpy: ich h a t t e ihn in meinen Mund gegeben wie ein L a m m ('db + [9]nä + n mit nachgesetztem pleonastischen

9nk).

3. F ü r die pl. 3. m . : I I A B , I 3 8 : n'l \ H | qblbl 'In | yblhm\ vgl. (83), die enklitische F o r m ist aus ybl und hm ( s t a t t der Vollform hmt) zusammengesetzt.

S S , 6 8 : wngS | hm \ ngr | mdr': sie h a t t e n die Ge-

wohnheit, sich zum Feldhüter zu begeben; S S , 6 9 : w[s]hhm\'m ngr \ mdr':

|

und sie pflegten dem Feldhüter zuzurufen.

D a nun das Vorkommen eines Durativums als erwiesen gelten (102) kann, ist es sinngemäß, auch andere Verbalformen, die durative Bedeutung haben, versuchsweise hier einzureihen, wenn auch dieses Tempus auf Grund der äußeren F o r m nicht als richtig nachgewiesen werden kann.

E s besteht freilich immerhin die Möglichkeit, daß

das Perfektum teilweise die Funktion des Durativums übernommen h a t . Anderseits sind auch solche Konstruktionen belegt, in denen einem Partizipium ein pron. pers. separatum in ungekürzter F o r m nachgestellt ist.

So a ) nach part. a c t . : I K , 137. 2 8 2 : Im \ ?nk

ksp:

56

JOSEPH AISTLEITNEB

ich verachte Silber; I A B , I I 21:

ngi\fnk\Hiyn

ich trat an

VI:

A . B . heran; mit inverser Wortfolge: I I I A B , B 28: ml9k

ich werde schon den Boten des

| ym:

part, pass.: I A B , I I 23:

kW

| btbrnqy

w*nk

\ 'ny

\

Y m

Rede stehen ! - b ) Nach

hw:

wie ein Zicklein ist er

ht'f

in meinem Schlund verschwunden. Die Endungen der t e m p o r a f o 1 g e n d e T a b e 11 e z u s a m m e n :

afformativa

perfectum

m. 3. f. 2.

m. f.

1. c.

(103)

-

-

( - « )

-t

(-at),

-t

(-ta)

-t

(-tl)

durativum

du.

sg-

-t (-¿¿oder -tu?

II. D i e

-t

pl. — (-Ü),-n

( - « )

sg(-tin)

du.

Pl. -hm

(humul)

— (-ä oderM?)

(-tä)

-Im

faßt

(-tumä)

-t

(-atta)

-t

(-atti)

-n

-ny

präformativen

(-ana)

Zeitformen.

Unter den grammatischen Problemen, die die ugaritischen Texte bieten, ist wohl keines so unübersichtlich wie das der präformativen „ T e m p o r a " . Das präformative Zeitwort übt sehr verschiedene Funktionen aus; es ist daher nicht überraschend, wenn H . BAUER und andere, so GOETZE in J A O S 58, 1938, 266—309 geneigt waren, nach akkadischem Vorbild auch im Ugaritischen neben einem präformativen Präteritum ein präformatives Präsens anzunehmen; letzteres soll im Gegensatz zum Präteritum nicht

einen,

sondern zwei

Stammvokale aufweisen. A . Die

Funktionen

Die wesentlichsten Punktionen des verbum praeformativum sind: 1. die eines t e m p u s

historicum,

ohne Betonung der A b -

geschlossenheit der Handlung; 2. die eines p r a es e n s - f u t u ru m , ein Imperfektum im engeren Sinne des Wortes (Indikativus oder Subjunktivus); 3. die eines

modus

jussivus.

tionen sind in verschiedenen semitischen

Diese Funk-

Sprachen nicht

immer

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen

57

streng geschieden. Mitunter wird eine Jussivform als erzählendes Tempus gebraucht, so der arab. Apokopatus mit der Negativpartikel lam, oder man drückt durch den Indikativ ein sehr strenges Gebot aus, so in den Verboten des hb. Dekalogs (Ex. 20). Diese feineren Unterschiede können wir vorderhand beiseite lassen. Bei der Einreihung der präformativen Verbalformen in die Sektoren tpn., pfu. und ju. gehen wir von der vorläufigen Annahme aus, daß die funktionellen Unterschiede sich im großen und ganzen mit den morphologischen decken. Das Ugaritische hat außer dem präformativen tpn. auch ein afformatives tan. als eine Abart des eigentlichen Perfektums (93); das Inventar belehrt uns aber, daß die erzählende Vergangenheit in der überwiegenden Mehrheit der Fälle durch das präformativ konjugierte Zeitwort ausgedrückt wird. B. Die Präformative

1. 1. sg. Da das Präformativ dieser Person mit dem Alephlaut (104) anhebt, ist zugleich der Vokal des Präformativs durch eines der drei Alephzeichen wenigstens annähernd angedeutet. Dieser Umstand ist um so wichtiger, als man mit Heranziehung des sog. B A B T H schen Gesetzes dadurch zugleich einen Einblick in das Innere des Verbalstammes gewinnen kann. Einfach sind die Verhältnisse in den abgeleiteten Verbalstämmen. I m D (9bqt, (*Shlk, nid,

9

bSrkm, Usihm,

*hwy, fhw, flmdk, tmlk, *qrbk, *rhp) sowie im S Hsprk, t f r b , "Sqlk, Hrb') h a t d a s P r ä f o r m a t i v

immer den Vokal a. In den ¿-Reflexiven aber, so in Qt (Ulk, fhtrS, Hrt) und im St (>S0r, Httk) ist der Vokal des Präformativs immer i. Die Passivform *mlk (wohl D), hat jedoch u im Präformativ. Etwas verwickelter sind die Verhältnisse im Grundstamm (Q). In der überwiegenden Mehrheit der Fälle bewährt sich das Gesetz, daß vor einem Impf.-Stamm, als dessen Vokal man auf Grund der Analogie anderer semitischen Sprachen a voraussetzen kann, im Praeformativum i, in den übrigen Fällen (also vor i bzw. u im ursemitischen Stamm) im Praeformativum a steht. Fälle mit i im P r ä f o r m a t i v s i n d : *bs'hm (vgl. h b . i. p. yibsä'),

ibq' (vgl. h b .

yibqa'),

58

JOSEPH AISTLEITNER

H'nk (im arab. mit a und u im Stamme); H^k (med. laryng.), Uhm, Uhmhm (vgl. hb. yilham), imhs (vgl. hb. yimhas), *qr? (vgl. hb. yiqra'), Hlh (vgl. hb. yülah), Hrh (3. laryng.); 'qh (vgl. hb. yiqqah), H' (vgl. hb. yedcf). Mit a im Praeformativum: 9 hpkk (vgl. hb. yahafök), qmlk (vgl. hb. yimlök), 9qbrnn und tqbrn (vgl. hb. yiqbör), -rgm (vgl. hb. inf. lirgöm), "rtm (im Arab. mit i im Stamme), 9$kn (vgl. hb. yiSkön, im Akk. mit u im Stamme), f$mh (hb. wohl yiSmah, aber im Akk. mit u im Stamme); 9hl (im Arab. mit u im Stamme); fsk (vgl. hb. inf. nesök); 9rd (vgl. hb. yered), qtn (vgl. hb. yitten), qtbn (vgl. hb. yeSeb), qlk (vgl. hb. yelek); "hd (vgl. arab. häda mit ü im Impf.); 9 mt (vgl. hb. yämüt), 9nhn (vgl. hb. yänüah), 9sd (vgl. hb. yäsüd), ?sh (im Arab. mit i im Stamme), "Sr (vgl. hb. yäsir), 9 st (vgl. hb. yäSit); 9bky (im Arab. mit i im Stamme), fbn (Wz. bny • im Arab. mit i im Stamme); *dr (Wz. dry, im Arab. mit l im Stamme), qmgy, *qny (im Arab. mit ü oder i im Stamme), tqryk (arab. qarä, in der Bedeutung „wohin gehen" mit ü, in der Bedeutung „aufnehmen" mit i im Stamme), qÜw (arab. salä mit ü im I'mpf.-Stamme), Hnyk (im Arab. mit i im Stamme). (105)

Abseits stehen jedoch einige Formen, die sich nicht dem B A B T H schen Gesetz zu fügen scheinen. Hierher gehören: hpi, mit i sowohl im Praeformativum als auch im Impf.-Stamm; htm (im Arab. mit i im Stamme); Htm (im Akk. mit u im Praef.-Stamme); ipdk (arab. nafada: durchdringen, mit u im Stamme); iky (etwa *'aykiyu > 'ekiyu: ich ermangele, vgl. akk.); *bgyh (im Arab. in der Bedeutung „suchen" mit i, in der Bedeutung „anschwellen" mit a im Stamme); Htynh (vgl. das akk. Praet. i&ti). In einigen Fällen mag man annehmen, daß das Ugaritische abweichend von anderen semitischen Sprachen ein a im Impf.-Stamme hatte, so etwa in htm, Hrm, ipdk, ibgyh. Dies ist aber im Falle vom hp* ('ispi'u) schon durch die Schrift ausgeschlossen. Es mag da eine Konzession an eine dem BAETHSchen Gesetze entgegenwirkende Tendenz vorliegen. B A R T H S Gesetz bewirkt Vokaldissimilation; dem steht gegenüber die besonders bei Nominalformen öfters beobachtete Vokalangleichung (9). Unsere Beobachtungen betreffs des Vokals des Präformativs haben gleicherweise sowohl für das tpn. und pfu. als auch für den Jussiv

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritisehen

59

ihre Gültigkeit. Bei solchen Zeitwörtern, die nicht nur in einem einzigen Sektor belegt sind, ist kein Schwanken betreffs dieses Vokals zu bemerken. Vgl. >mhs (tpn. und pfu.); *mlk (Q pfu. und coh.); *qrq und lqr*n (coh.) einerseits und iqr^km (pfu.) andererseits, "rgm und "rgmk (pfu.) einerseits und ?rgmn (coh.) andererseits; ?sh (tpn.) und Qshkm (pfu.). 2. PL 3. m. Wie nun allgemein anerkannt, ist im Ugaritisehen (106) der Konsonant des Präformativs der pl. 3. m. oft t1, und man hat darauf hingewiesen, daß auch das Amarna-Akkadische dieses Präformativ in derselben Person ziemlich oft anwendet. B Ö H L 2 stellt sich das Entstehen dieser Formen im Amarna-Akkadischen folgendermaßen vor: Das Ursemitische hatte ebenso wie das Nordarabische und das Normal-Akkadische sowohl imMask.als auch im Fem. der3.pl. y als Konsonanten des Präformativs; in einzelnen westsemitischen Sprachen drang dann das t von der sg. 3. f. in die pl. 3. f. ein und hat sich von hier aus auf die pl. 3. m. ausgedehnt. Dieses Verfahren der westsemitischen Sprachen hätte dann das Akkadische der Amarnabriefe beeinflußt. Es ist jedoch die ¿-Form des Präformativs in den Amarnatexten für die pl. 3. m. nicht exklusiv, da in manchen Briefen neben der /-Form auch Plurale mit dem y-Präformativ vorkommen. Für das Ugaritische geht aus dem Inventar mit aller Deutlichkeit hervor, daß in der pl. 3. m. sowohl im tpn. als im pfu. fast ausschließlich Formen mit t- (tqtl, tqtln), im suffixlosen Jussiv aber solche mit y verwendet wurden (yqtl, yqtln). 3. Im du. 3. m. ist yqtl und yqtln die vorherrschende Form (19 Fälle); daneben wird aber, oft im selben Kontext, auch tqtl, tqtln verwendet (13 Fälle). Letztere Formen gehen wohl auf das Eindringen der Pluralformen in den Dual zurück. C. Die Afformative

(107)

Die auffallendste Erscheinung ist das Auftreten einer nicht obligaten «-Endung; sie ist in den meisten Personen nachweisbar, und 1

Vgl. A . HEEDNER in R e v . £ t . S e m . 1 9 3 8 , 7 6 — 8 3 . —

Amarnabriefe, 1909, S. 52.

2

Die S p r a c h e

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60

JOSEPH AISTLEITNER

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68

JOSEPH

AISTLEITNER

teilweise auf das tpn. ausgebreitet, so im hb. Imperi, cum w consecutivo und im Arabischen nach der Negationspartikel lam. Aus der Tabelle ist nun ersichtlich, daß der ugaritische Jussivus in den freien Formen nie die Vollform h a t ; die Formen tsthwy im du. 2. m. und t'ny im pl. 2. m. sind nicht als freie Formen aufzufassen, da sie nach dem y einen langen Vokal (ä bzw. ü) als Endung hatten, der y vor der Apokope bewahrte. Die apokopierte Form hat übrigens nicht nur im freien tpn., sondern auch im freien pfu. Geltung erlangt (ymg, yrs, yèn, ySq, thw, tzg, tgS), also in einem Gebiet, in welchem die nichtapokopierte Vollform das Regelmäßige ist. Andererseits ist zu beachten, daß die Vollform des pfu. vor Suffixen konseq u e n t v e r t r e t e n ist (tbkyk,

Qqryk, 'bgyh,

?

tnyk,

nt'yh).

Im

Jussivus

haben wir die apokopierte Form in tbkn (sg. 2. m.), jedoch die Vollform in tSqyn (pl. 2. m.). In letzterer Form ist aber ein langer Vokal (w) nach dem y anzunehmen, der den schwachen Konsonanten vor der Apokope bewahrte. — In den mit der Endung -n versehenen Formen hat das pfu. ebenfalls die regelmäßige Vollform (tgzyn, t'nyn, tqyn) und andererseits der Jussivus die Kurzform {tbkn, sg. 3. f. und pl. 2. m., in letzterer Form verbunden mit der pl. ««-Endung). F. Der Unterschied zwischen den präformativen „Tempora"

(114)

Als Zusammenfassung der Resultate der vorangehenden Untersuchungen mag wiederholt werden: a) der Jussivus unterscheidet sich von den beiden anderen präformativen Tempora darin, daß er im pl. 3. m. als Praeformativum nicht t, sondern y aufweist, b) Andererseits muß festgestellt werden, daß sich das pfu. nicht durch die Bivokalität des Stammes von den beiden anderen Tempora abhebt, c) Der Stammvokal ist ;in sämtlichen präformativen Tempora derjenige, den das BARTHSche Gesetz mit Rücksichtnahme auf den Vokal des Praeformativums erfordert, wobei jedoch Schattierungsunterschiede untergeordneter Bedeutung — wie z. B. im hb. ind. yäqüm, juss. yäqöm, cum w cons. wayyäqom — nicht ausgeschlossen sind. Es bleibt nun noch die Frage zu erörtern, ob sich die tempora praeformativa etwa durch eine Vokalendung oder deren Mangel —

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen

69

wie z. B. im Arabischen — voneinander abheben. Zur Beantwortung dieser Frage müssen die Formen der I I I . Aleph-Zeitwörter zu Rate gezogen werden, wobei der Umstand eine Schwierigkeit bereitet, daß die Alephzeichen nicht nur den auf das Aleph folgenden, sondern auch den vorhergehenden Yokal mitbezeichnen können. Vorerst folge die Liste der hierher gehörigen Formen mit ihrer vermutlichen lautlichen Interpretation. A. Tempus narrativum. 1. Sg. 3. m . : yb" (yabü'n); ysv und ys' (yesi'u, aus *yaysi'u); yr ? (yird'u), yr"n (yira'ünnu)\ y§* (yiSSd'u); yS (yiSSä, apoc.); ytS" (yittaSi'u, Qt I. n)\ yms* (yamdssi'u, D); y$si (yaSesi'u, Ü3); yml" (yammäli'u, N). — 2. Sg. 3. f.: tb" (tabü'u); ¿s' (tesi'u); t.iv (tiäSa'u). — 3. Sg. 1.: 9Ss' (yispi'ü). Unter A. t p n. sind besonders die Formen der sg. 3. m. und f. von Bedeutung, da sie — vgl. ys*, y r y t ä * , yml", — ein solches u bezeugen, das vor dem Aleph nicht berechtigt ist, also nur eine ihm folgende Indikativendung sein kann. Aus solchen Formen schließen wir, daß dieses u auch am Ende solcher Formen anzunehmen ist, die in dem Schriftbild auf * ausgehen. Letzteres bezeichnet den Vokal i, der dem Aleph vorausgeht. Unter B. p f u. ist merkwürdigerweise keine einzige mit " endigende Form verzeichnet; es stehen hier n u r solche Formen, die einen dem Aleph vorhergehenden Vokal mitbezeichnen. Aus den analogen Formen anderer semitischer Sprachen folgt jedoch, daß die «¿-Endung des Indikativs auch hier vorhanden war. Unter C. J u s s i v haben wir eine Form yS", in welcher das w offenbar dem Aleph folgte. E s k a n n also daraus die Folgerung gezogen werden, daß hinsichtlich des Endvokals kein Unterschied

70

JOSEPH AISTLEITNER

zwischen den tempora praeformativa nachweisbar ist. Spuren eines Subjunktivs (mit «-Endung) sind nicht vorhanden. Ein sporadisch auftretender Apocopatus läßt sich zwar auch für die Verba

III.

Aleph aufweisen, aber nicht nur für den Jussiv (tS), sondern auch für das tpn. (yS). Beide Formen müssen am Ende den Vokal des Stammesinneren gehabt haben. III. D e r (115)

1. E n d u n g e n

Imperativ.

und A f f o r m a t i v e .

Nach dem sg. des

Impt. steht öfters die betonende Partikel m% die wohl dem akk. betonenden -mä entspricht.

Eine minder deutliche Orthographie

derselben Partikel dürfte die Endung -m der Imperative Ihmm, Stym und 9tm vorstellen. Letztere Dualform hatte wohl die Aussprache 'atämä. Ob die sg. m. eine Vokalendung hatte, läßt sich nicht entscheiden, da ein Beleg von einem I I I . Aleph-Zeitwort fehlt.

Die Endung

der sg. f. war -i, vgl. z' (etwa zä'i) und d* (etwa dd't). endete wohl auf -ä, vgl.

Die du. m.

(Sd'ä), die pl. m. auf -ü, vgl. d" (etwa

dd'ü) und i " (etwa Sd'ü). 2. D i e

schwachen

Verba.

a ) Die Verba M G sind nur

mit zwei Radikalen belegt (bt, mr, yd, pr). — b) Die Verba I. n verlieren im Q den 1. Radikal:

S ? , sk-, im S und N assimilieren

sie das n dem 2. Radikal: Stk, ngr. — c) hlk und Iqh verlieren den 1. Radikal: Ik, qh. — d) Die Verba I. infirmae verlieren in der Regel die I. infirma: sq, rd, tn, tb, Id, z>,

sk. Es bleibt jedoch beim

Zeitwort ydd, das zugleich M G ist: yd, und im problematischen yrd ( I K , 79) neben regelmäßigem rd. — e) Die Verba I I . infirmae bleiben durchwegs zweiradikalig: bbn,

dm, ¡¡l, Iß, 'n, sh, rm, H,

tb\ im S mit partialer Assimilation des $ in Fernstellung: ttb. — f ) Die Verba I I I . infirmae verlieren

in der Regel

den letzten,

schwachen Konsonanten, so im sg. m.: H (etwa 'dti, vgl. arab. ti und 'iti),

bn (bdm), ng, 7 {'dli)\ im sg. f.: H (*dti), bg, di (dd'i),

im du. m.: mg (mdgä); im pl. m.: d" (dä'ü).

Z' (Id'i)-,

Daneben stehen aber

auch nicht apokopierte Formen mit y am Schlüsse.

I m sg. m.

dürfte — wie etwa im hb. impt. cum -ä(h) paragogico — ein a

Untersuchungen .zur Grammatik des Ugaritischen

71

danach gestanden haben, so im sg. m.: gly (gdliya), Sqy (iäqiya), tny (täniya). Sg. f.: kry (käriyl), Stym (ßatiyima); im du. m . : tny (täniyä). Im h: sg. m.: S'ly (Sd'liya), sg. f.: SSqy (MSqiyi). — Vor Suffixen bald ohne y: fnh (sg. m.), bald mit y: bnym (sg. m. c. suff. pl. 3. m.) und qryy (sg. f. c. suff. 1. sg., qariylya). Die einzige Form mit 3. w ist mswnh (D du. m. e. suff. 3. sg. m. -nh). Eine Form mit energischem n ist 'rbn (V AB, C—D 6, du. m.). IV. D e r

Infinitiv.

Der Infinitivus Q stimmt dort, wo der Vokalismus durch eines (116) der Alephzeichen angedeutet ist, mit dem des tempus praeformativum überein: ^rS-yhShm, SH-yiH, n§*-y$'f. Neben bnä* steht indes auch bnii, diese Form wird aber wohl auf dasselbe Wort zurückgehen mit Andeutung der Genetivendung. Vgl. noch b9 mit yb Eine andere scheinbare Abweichung von der Regel ist sp* im Vergleich zu yspi und »s^» ; hier mag ? die Nominativendung andeuten. Ob es im Q einen formellen Unterschied zwischen dem Inf. absolutus und constructus gab, läßt sich nicht sicher ausmachen. Eine inf. abs.-Form (qatälu) scheint 9rs zu sein, eine constructus-Form hingegen Ikt (aus hlk mit Aphaeresis gebildet). Letzteres Zeitwort weist jedoch auch eine Inf.-Form hlk auf, die in den Belegstellen immer als Regens vor einem Genetiv steht, also wenigstens der Funktion nach ein inf. constr. ist. Eine Funktion des inf. abs. haben die zahlreichen, innerhalb einer figura etymologica stehenden Infinitive; sie sind oft mit adverbialem -m versehen und haben gerundiale Bedeutung. Unter den Infinitiven der a b g e l e i t e t e n S t ä m m e verdienen jene mit einem w-Praefix besondere Beachtung, so mqtt neben qtl im D, miqtl im ä. Als Analogie dazu können die Infinitive mekattäbü, maktäbü usw. des Syrischen angeführt werden. Schwierig ist der Inf. tmthsh (mit Suffix), er h a t wohl ein reflexives t im Innern und ein nichtreflexives i-Praefix am Anfang, das von einem fem. Praeformativum ausgegangen ist. Die Form wäre dann eine Nebenform des Inf. Q t : tqttl, neben qttl (vgl. ktmsm). Der Inf. des t D (0dm, tdrq, tdmm, c. suff.: trzzhi) kommt auch mit ¿-Endung vor: tdmmt.

72

Joseph

Aistleitner

S c h w a c h e V e r b a . Aphaeresis des 1. Radikals meldet sich bei den Verba 1. n.: skt; bei hlk (Ikt neben hlk), I. i. (tn, s-l, tqt, neben yd' und wld). Die Verba III. i. behalten oft den 3. Radikal y, auch in Funktion eines inf. constr.: bky, bkyh, dry, äty, mgyh; daneben stehen aber auch apokopierte Formen: bk, sp, In.

(117)

V. D a s P a r t i c i p i u m . A. P a r t i c i p i u m a c t i v u m . Im Q hatte der 1. Radikal ein langes ä nach sich: qhd, »klm, der 2. Radikal ein i: tfb, S'bt, &y. Nach dem 3. Radikal stand im Nominativ des sg. m. ein u: sp m$sv (S), im pl. m. st. c. ein wohl langes ü: ¿n*. Im pl. f. war -ät die Endung der Partizipien: mmlH. Die 1. Radikale n und y behalten im Grundstamm ihren konsonantischen Wert, werden aber im S an den 2. Radikal assimiliert bzw. mit dem vorhergehenden Vokal zusammengezogen: mSsy (etwa meSassiyu,

Wz. nsy), m$s" (etwa meSesi'u aus *meiaysi'u,

mSnqt (meSeniqtu

aus *me$ayniqtu,

vgl. a k k . muSeniqtu).

Wz.

ysq),

Zum e

des Praefixes vgl. (4) und (118). — V e r b a II. i.: Die Formen mlht, mSrm, c. suff. mqmh scheinen Partizipien des Stammes D der Verba Ih, Sr, qm vorzustellen. Der D-Stamm ist sonst bei den Verba II. i. nicht belegt, da dafür der L-Stamm gebräuchlich ist. Im Akkadischen haben wir für den D-Stamm ähnliche, ohne Wiederholung des 2. Radikals gebildete Formen: ukän, ukin, part. muktn. Die V e r b a III. i. behalten den letzten Radikal: bky, bny, hwy, 'ny, qny, S'y (Q), mkly (D), mit Ausnahme von bkt (?) und von 's

in der Verbindung 'sbt: Bauarbeiter (pl. st. c. in accus., *'äsiyi wohl zu 'äst kontrahiert). (118)

B. P a r t i c i p i u m p a s s i v u m . Im Q scheinen die Formen qatilu (vgl. das aram. Part, pass.) und qutülu (aus qatülu, vgl. das hb. Part, pass.) nebeneinander bestanden zu haben. Vgl. die Form *srkm (euer Gefangener, III AB, B 37) mit "zr (Trauerverhüllter) und Hp (Verbündeter). — Zu denken geben die D-Part.-Formen mini und m'hd. Das 1 kann wohl nur den Vokal des Praefixes bezeichnen und wird einen aus dem Vollvokal u (vgl. akk. muparras,

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen

73

arab. mukassar) entstandenen Murmelvokal (vgl. hb. m'quttal, syr. m'kattdb) darstellen. Vgl. unter (4). — Befremdend ist im S Smrht, ohne das zu erwartende Praefix m-, VI. D i e O b j e k t s s u f f i x e d e s

Verbums.

Eine Untersuchung der Verbalsuffixe, die an die präformativen (H9) Verbalformen herantreten, ist geeignet, das Verständnis der Zeitformen zu vervollständigen. Um jedoch ein komplettes Bild zu gewinnen, muß man die Anfügung dieser Suffixe an das afformative Verbum berücksichtigen. Vgl. das Inventar, das sämtliche suffigierte Verbalformen bringt. A. Die einfachen Suffixe

a) Das Suffix der 1. sg. hat zweierlei Formen: -n ( = -ni), das an das gewöhnliche Verbum finitum, ünd y (= yd), das an das Partizipium (z. B. m'msy) herantritt. An den Imperativ können beide Formen angefügt werden: qm und qryy. — b) Zum Suff, sg. 2. m. et f . : Die Verba der in den Briefen vorkommenden Wunschformel: Um tgrk tslmk (die Götter mögen dich behüten und unversehrt erhalten), sind der Funktion nach Jussiva, aber der Form nach pfu., mit t im Präformativ, wohl zur Andeutung dessen, was gar nicht anders vorgestellt werden kann. Vgl. dazu die Indikative lö' tirsah usw. in Ex. 20, 13—15. — In BH, I 26: tbrkk ist das Verbum wohl tD impt. sg. f., eine reflexive Form, die aber trotzdem mit Suffix in Bedeutung eines dativus commodi versehen worden ist. Vgl. (95). — c) Ähnliches mag vom Suff. sg. 3. m., -h, in I AB, I I 6. 27: rhm | 'nt tngth gelten; tngth fasse ich ebenfalls als eine tD-Form mit dativalem Suffix auf und vergleiche damit VI AB, V 4. 17: hä \ tngtnh (.HA näherte sich ihm). In I AB, I I 6. 27 ist die Tatsache, daß tngt keine fem. -¿-Endung aufweist, verständlich; wie schon (95) bemerkt, haben wir kein Beispiel dafür, daß einem ugaritischen Zeitwort der Form qttt (sg. 3. f.) ein Objektssuffix angefügt worden wäre; wohl aber haben wir Beispiele für qtl (sg. 3. f.) mit Objektssuffix (III K, I I 7 und I K, 10). J a selbst für das part. fem. qtlt ist keine mit Suffix versehene Form (etwa qtlth) zu

74

JOSEPH AISTLEITNER

finden, wohl aber bezieht sich grS in V AB, C—D 46: gräh \ lks1 | mlkh, wahrscheinlich auf 'Anat. Zur suffigierten Form tmthsh in V AB, B 19 vgl. (116). — d) Zum Suffix pl. 2. f. -kn, das nach Partizipium belegt ist (2, 13. 22. 30), vgl. (119). Dieses Suffix sowohl als auch das parallele -km bezieht sich auf die Göttinnen bzw. Götter Ugarits, die durch unselige Bündnisse mit Fremdvölkern herabgesetzt wurden und sich das Plündern ihrer Tempel haben gefallen lassen müssen. Vgl. dazu das Eifern der isr. Propheten gegen Auslandsbündnisse. — e) Neben dem Suffix der pl. 3. m. -hm scheint auch eine kürzere Form -m in Gebrauch gewesen zu sein. Vgl. hb. -am neben -hem. — f) Zum Suffix der du. 3. f. -hn. Die nach Verba gebräuchliche Form ist von derjenigen Form, die nach Nomina auftritt {-hm —-humä), verschieden. So in SS, 49. 55: yhbr Spthm | yiqhn. B. Die zusammengesetzten Suffixe

(120)

Diese Suffixformen (-nh, -n, -nn) haben als gemeinsames Element ein -n, das man leicht mit dem sog. energischen n mehrerer sem. Sprachen zusammenzustellen geneigt sein wird. Im Arabischen unterscheidet man einen Energ. I mit der Endung -anna, vom Energ. II mit der Endung -an. Diese Endungen treten besonders an den betonten Jussiv (und Kohortativ), und zwar entweder allein oder mit folgendem Objektssuffix. Letzteres tritt meistens an den Energ. I, z. B. lanahdiyännahum (wahrlich, wir werden sie leiten), wobei das Suffix vom energ. -n durch einen Vokal getrennt ist; seltener sind die Beispiele, in welchen das Suffix an den Energ. II tritt, der keinen vokalischen Schlußlaut hat, z. B. falä tahrimanni (und weise mich nicht ab). Ähnlich ist das Verfahren im Bibl.Aramäischen, mit dem Unterschied, daß der Energicus nie selbständig, sondern immer nur in Verbindung mit Suffixen auftritt, und zwar obligat nach allen Indikativformen des Imperfectum. Auch hier ist die Energ. I-Form die vorherrschende, z. B. yehöde'innäni (er gibt mir kund); die Masoreten kennen aber auch solche Formen, in denen das Suffix an den Energ. II herantritt, z. B. yiS,alenkön, yeUzebinkön. Im Gegensatz zu diesen Sprachen scheint

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen

75

das Hebräische nur einen Energ. I I gekannt zu haben, dessen n sich dem Konsonanten des Suffixes assimiliert (-enni, -ekkä usw.), mit Ausnahme der 3. sg., wo umgekehrt das n des Energicus sich das h des Suffixes assimiliert (-ennü, -ennäh). Auch das Akkadische gehört zur letzteren Gruppe. Hier assimiliert sich die Energicus(nach UNGNAD: Allativ-) Endung -m (wohl ursprünglich -n) an den Anfangskonsonanten des Suffixes, z. B. libildkki (ich bringe dir [fem.)), aüaparäkkim (ich sende zu dir [fem.]), USpuraSSunu (er sende sie).

Vgl. DELITZSCH, ASS. G r . 2 § 77.

Die wichtigste Frage ist, ob das anhebende n der ugaritischen (121) Suffixformen in der Hauptsache das eines Energ. I oder I I sei und, was damit zusammenhängt, ob zwischen den Konsonanten des Suffixes -nh ein Vokal zu lesen sei oder nicht. Einen Schlüssel zur Lösung der Frage bietet nun der Umstand, daß im Ugaritischen ein solches n nur in den Formen mit dem Suffix der 3. sg. m. und fem. auftritt. Daraus folgt keineswegs, daß die Suffixe der übrigen Personen keine energische Form hatten. Eine solche Annahme ist schon deshalb höchst unwahrscheinlich, weil ja die Sprache in fast allen Personen des nichtsuffigierten Verbums auch Formen mit einer «-Endung hat. Das energische n entzieht sich in der Mehrzahl der Personen nur darum unseren Blicken, weil es dem folgenden Konsonanten des Suffixes restlos assimiliert ist. Eine solche Assimilation konnte nur deshalb erfolgen, weil das n nicht durch einen Vokal vom Konsonanten des Suffixes getrennt war. Es gab also für sämtliche Personen der Suffixe — abgesehen von der 3. sg. — keinen Energ. I. Dies macht es aber andererseits höchst wahrscheinlich, daß es sich auch in Verbindung mit dem Suffix 3. sg. nicht um einen Energ. I handelt. Bei unmittelbarer Berührung des n mit dem Suffix h der sg. 3 gab es nun zwei Möglichkeiten: die eine ist ein Nebeneinander ohne gegenseitige Alteration, die andere die progressive Assimilation des h an das n — das umgekehrte Verfahren wie bei den, Suffixen der übrigen Personen — ; so entstand das s c h e i n b a r e Suffix n der 3. sg., das jedenfalls verstärkt ausgesprochen wurde. Die Form tqbrnh ( I A B , 1 1 7 * ) ist also zu lesen: taqburanhu —• vgl. dazu atl. wa'arömemenhü (Ex. 15, 2),

Joseph A i s t l e i t n e r

76 yesöbebenhü

( D t . 32, 10) u n d

yebär"kenhu

( P s . 72, 15) — , a n d e r e r -

seits hat Utn ( I I I D, I 28) die Aussprache faHtannu (aus

HaiUanhu).

Eine ugaritische Eigenheit ist, daß diese energische S u f f i x f o r m sogar auf das ta. übertragen wurde, so I I I D, I 33: hlmn | tn\m qdqd]: er hackte ihm zweimal auf den Scheitel (halamännü).

Die Brücke

zu diesem Gebrauch m a g der I m p t . abgegeben haben, der ja auch in anderen semitischen Sprachen mit energischem S u f f i x versehen werden kann. (122)

Vgl. den suffigierten I m p t . hlmn in I I I D , I 22.

Wenn nun zum scheinbaren S u f f i x -n (
nn | bSnth (sie, nämlich

die

Flügel [du.], stören ihn in seinem Schlafe), wird nur scheinbar sein,

(123)

da das erste n wohl zum A f f o r m a t i v der du. f. gehört.

V g l . dazu

den syr. I m p f . pl. 3. m. neqflünäy

neqflüneh.

(sie töten ihn), neben

Unter den suffigierten Verbalformen befinden sich einige, deren S u f f i x auf ein im Satz ausgedrücktes Objekt hinweist und es gleichsam betont. S o : a ) rückweisend: I I A B , I V — V 72 :.[&]< | 9rzm \ ykllnh, bt\lbn\t~\\y'msnh (zweimal auf bt hinweisend);

I I A B , I I I 16: qlf

b(?)ks | Htynh (auf qlt rückweisend). — b ) vorwärtsweisend leptisch): I K ,

110: wgr \ nn \ 'rm \ im

(pro-

u n d Z . 212: grnn | 'rm

Srn*

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen ( a u f 'rm w e i s e n d ) ; S S , 9 ; yzbrnn

zbrm gpn, Z . 1 0 : y[s]mdnn

77 \ \s]mdm \

gpn (in beiden Fällen auf gpn hinweisend). Wahrscheinlich gehört h i e r h e r n o c h I D , 6 8 : ydnh

| ysb \ iklth

( a u f *klth

hinweisend).

Aus

dem anscheinend nicht häufigen Vorkommen solcher Fälle mag man folgern, daß es auch unter den mit n endigenden Verbalformen, die wir im Inventar beim nichtsuffigierten Verbum einreihten, bei den transitiven Verba einige Fälle geben mag, in denen n ein das bezeichnete Objekt betonendes Suffix ist und daher nicht als Afformativ gebracht werden sollte. Wir haben leider für die Feststellung solcher Fälle kein hinreichendes Kriterium. Verteilung

der O b j e k t s s u f f i x e

nach t a . h

sing.

Q m. d. f

tz>

'iH

cd

•g

5 3

nh

nach tpn. nn

h

nh

n

nn

2 1

4

3 2

%

1 3

3 7

m. f. 1. c.

nach juss.

nach pfu.

n

9 2-

d e r sg. 3.

h

nh

n

nn

nh

n

2

2 2

2 1

3

4

2

1

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1. c. , m. 6. f plui

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1. c. Summe

2 2

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16 18

5

10

2

1

2

6

5

8

INVENTAR D E R

VERBALFORMEN

I. A . Tempus afformativum non encliticum

1 vs

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30

1. Sg. 3. m.: qtl (145) I I AB, I V - V 118 I V AB, I I 6 I I D, I 18 I I I AB, B 38 43 SS, 34 IV AB, I I I 10 NK, 42 I K , 168 151, 7 I D , 78 I AB, I 14 I * AB, VI 10 V I AB, IV 30 I I K , IV 6 I K , 162 I I AB, I V - V 110 I I K , VI 20 I I I AB, B 39 I I AB, I 39 I V AB, I I I 9 B H , I I 45 SS, 76 I I K , I - I I 84 I I I Rp., B 20 I K , 96 I AB, V I 53 I I K, V I kol. V AB, A 2 I I AB, V I 39

np\U 1 ì}d bt (opt.) qèt hn | * 1} d \ bydh 9 nìj, | gzr 1p | 9 n $ | bzl | b'[i\ fp j » n S | zbl | VI ' 9 r k \ yd\U \ kym blt\p btlt | '[ni] b'I gml db h \ \lt~\r d b fi s'qn Irép hlm \ [tnm q~\dqd khlq \ zbl \b'l 9rs h ì q | zbl | 6 7 | *rs ìbh \ Hp\m\ ktys | km V kit | Ihmh \ dnzl 'd\lhm \ S[ty Hm\ w Ih m mgt mhs | glmm d mi 9 mnm \ dbbm mi ? *s[b'th] éb' \int\U\ml9 wh\b\rh | m l? yn tlt | yrhm \ tt»[rs] ti mr i (frequ.) yhd \bth\ s g r (opt.) s p r Hmlk s p r Hmlk prdmn \'b d\ ?tì[yn] 'd b ['db]t hklh

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritisehen

31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72

M.G. I. n Iqh

I. i.

I D , 155 162 169 I K, 172 176 159 II AB, VII 21 I K , 166 II D, I 32 I* AB, V 19 I AB, III-IV 14 I* AB, II 20 II AB, IV-V 97 VI 35-36 II K, IV 2 II AB, III 17 III D, I 34 II AB, IV-V 71 19 II D, V 31 32 I D, 115 129 143 I AB, VI 30 I AB, V 3 II AB, III 42 V AB, A 8 BH, II, 37 54 I K, 167 159 163 151, 4 6 I K, 152 298 HAB, VI 13 III AB, A 6 I D, 75 113 141

'd b | vhry mt \ ydh 'd b | *hry ml ydh 'd b | f'hry\ mt | ydh 'd b\m | Iqryt '[d, n] | ngb 'r b\bzl\ }}mt S h q \ ktr r kb ikmm | hmt [kg]b' yn S k b 'mnh S m h | Itpn ¿ml} | bn Hm \ mt &mh \ Wyn \ b'l S m h 36 *l(?) | Uqh 'z | ym | l y m k y sb | pflth y sb \ tklth H \ Htm \k y pt m\t] hrnmy \ qèt y q b

A 27 I I I 28 A 27 I I 17 I I 17 4-5 14 15 I K , 200 V A B , C - D 34 48 49 I A B , I I I - I V 17 V 10-11 V I 13 I* AB, I V 5 V I 22 I I A B , I V - V 30 V I I 22 I V A B , I I 19

136 148 157 164-165 181-182 I I D, I I 11-12 I I K , V I 15-16 40-41 I V A B , I I 13 Vgl. 453.

y d bsth y d\sth y d | sth y d [r k\rt mn\ìb\yp ['] Ib'l mnm \ *b \ y p' \ Ib'l l[5] wt'n \ btlt | 'nt wt'n | rbt\ 9trt ym wt' n 33btlt | 'nt \wt' n] rbt | 9trt | ym wt' n rbt | ftrt ym wt' H \ rbt | 9trt ym wt'n | btlt | 'v\t] wt [ r ]w | btlt | 'n\t\ wt' n | pgt | tkmt | mym wt'n \ btlt m'nt wt'n 5S[btlt 'nt\ wt'n \ btlt | 'nt wt'n| [btlt 'nt\ [wt] ' n | mit | hry wt'n \ mit h r y m^d | tmihsn \ wt' n [wt] ' n | thtsb wblb \ t q n y wt q r y \ glmm tnm | t S q y msk \ hwt t $ q y [m]s[Ä] . . . tSt | kyn | "dm't Ip'n U | thbr \wtql Ip'n U \ thbr \wtql t q [l iht] p'nh wt q 11 tith[wy]

2 ) Vgl. 827. 3) Vgl. 828. Vgl. 824. 8) Vgl. 833. Vgl. 831. ') Vgl. 832.

4)

Vgl. 829.

Vgl. 830.

102 928 929 VS 930 931 932 933 934 935 936 937 938 939 940 941 942 943 944 945 946 947 948 949 950 951 MG 952 953 954 955 956 957 1 ) 9582) 959 I. n 960») 9614) 962 hlk 963 I I I . i. 964 965 966 967 i) Vgl. »960.

Joseph A i s t l e i t n e r

I I I Rp„ B 11 I I D, V 30 VI 51 I I AB, II 6 I I D, V 30 I I I D, I 32 I AB, I 5* I I D, V 29 I I I K, IV 17 18 V AB, B 6 24 30 Var. B 6 V AB, B 5 29 I D, 203 6, 18 V AB, B 18 I D, 204 I I I K, I I I 20 21 I K , 186 I I I K, I I I 25 II AB, I I 10 V AB, B 13 27 Var. B 9 I D , 156 V AB, B 42 C-D 89 r K, 2I V AB, B 42 C-D 89 I* AB, VI 26 31 I I D, V 29 I AB, I 10 I I AB, IV-V 25-26 I I D, VI 50-51 2

) Vgl. *961.

t è t r | 'pt | Smrn t k b d | hmt ti è n \ ?qht gzr tint' | mdh \ bym t s9 d \ tkbd | hmt trhp\ 'nt ttlt\ hmt t S I h m\ tàéqy Urn 'lh | trh | t S 'r b 'lh\tS'rb\ zbyh thtsb\ bn\ qrytm thtsb \ wthdy 'nt t h t s b | bn | tlhnm thtsb 'nt \ tmths\ b'mq tmths \ bbt bym | t r th\s] trth\s} btlt | 'n tit q I \Ht wt9 d m wt q r b wt q r b flmnt | èkr \ t $ k r mthss \ Hrt ndrh t'pp tr\U \ dpU brkm | t g \l f\ bdm hbrkm \ t gli bdm \ ]k\t gli bdm mrrt | I g 11 bnr (pass.) 11 p p |9nhbm ttpp\ ^nhbm mib'thn \ Mlh ttpl ttp p \ qnhbm 11 p p \ ^nhbm 'nt | 111 k | wtsd [Ipi] t k s m1[zrtm] téSqy Um wtql | t è t h w y wtql 26t é t h w y wtql \ tith bl[w y]

) Vgl. 957.

3

4

) Vgl. 958.

D D D D D D S S

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Qt Qt Qt Qt Qt Qt Qt Qt Qt N N N N D D D D D D Qt Qt Qt Qt Qt Qt D

S

St St St

Untersuchungen zur Grammatik des Ugaritischen 968 969 970 971 972 973 974 975 976 977 978 979

VS I. i. II. i.

III. i. VS

I D, 57 I * AB, V 22 IV AB, II 31 III 33 II AB, II 12 I D, 28-29 76 II D, VI 10 I * AB, V 22 V AB, B 17 I D, 89 V AB, B 23

b) tqtln (12) bkrn | t m d l n\'r wt l d n mt [