Umlegungsordnung vom 21. September 1920 [Reprint 2021 ed.] 9783112456460

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Umlegungsordnung vom 21. September 1920 [Reprint 2021 ed.]
 9783112456460

Table of contents :
Inhalt
Abkürzungen
Einleitung
Gesetz über die Umlegung von Grundstücken (Umlegungsordnung)
1. Sachliche Voraussetzungen der w. U.
2. Früher umgelegte Feldmarken
3. Umlegungsbezirk
4. Feststellung der Zulässigkeit der w. U
5. Umlegungsfreie Grundstücke
6. Art der Abfindung
7. Entschädigung für Weinstöcke und Bäume
8. Vogelschutzgehölze und Naturdenkmäler
9. Entschädigung für vorübergehende Nachteile
10. Zweckgrundstücke
11. Aufhebung von Gemeinheiten
12. Eintritt der rechtlichen Wirkungen der w. U
13. Regelung der Rechte Dritter
14. Kosten
15. Übergangsvorschriften
Stichwortverzeichnis

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Linier dem Sachregister befindet fich ein Titel- und Stichwörterverzeichnis der

Guttentagschen Sammlung

Deutscher Reichs­ und Preußischer Gesetze — TextauSgaben mit Anmerkungen; Taschenformat — die alle wichtigeren Gesetze in unbedingt zuverlässigem Abdruck und mit mustergültiger Erläuterung wiedergibt. Das vollständige Verzeichnis der ganzen Sammlung mit Preisangaben ist kostenlos durch jede Buchhandlung und direkt vom Verlage erhältlich

Rr. 60.

Guttentagfche Sammlung Preußischer Gesetze.

Nr. 60.

Textausgaben mit Anmerkungen und Sachregister

LlmlegungSorönung vom 21. September 1920

Erläutert von

W. Holzapfel, Geheimem Oberjustizrat, Mitglied des Oberlandeskulturamts.

Berlin und Leipzig 1921.

Bereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co. vormals G. I. Göschen'sche Verlagshandlung — I. Guttentag, Verlags­ buchhandlung — Georg Reimer — Karl I. Trübner — Veit & Comp.

Inhalt. Abkürzungen ... ............................................................... Einleitung.....................................................................................)

Seite 7 10

Gesetz über -ie Umlegung von Grundstücken (UmlegungS« ordnung) vom 21. September 1920 (GS. S. 453) 1. Sachliche Voraussetzungen der Umlegung (§ 1) . 15 2. Früher umgelegte Feldmarken (§ 2)............................18 3. Umlegungsbezirk (§3).................................................. 23 4. Feststellung der Zulässigkeit der Umlegung a) Einleitung des Vorverfahrens (§ 4) .... 36 b) Verhandlung mit den Beteiligten (85).. . 37 c) Einwendungen gegen die Umlegung (8 6).. 39 d) Umlegungsbeschluß (§7)......................................... 42 e) Nachträgliche Änderung des Umlegungsvezirks (8 8)............................................................................. 45 f) Kosten und Verfahren (§ 9).....................................47 5. Umlegungsfreie Grundstücke (8 10) 48 6. Art der Abfindung (8 11)..............................................55 7. Entschädigung sür Weinstöcke und Bäume (8 12) . 69 8. Vogelschutzgehölze und Naturdenkmäler (§ 13) . . 72 9. Entschädigung sür vorübergehende Nachteile (8 14) 74 10. Zweckgrundstücke a) Ausweisung neuer Zweckgrundstücke (8 15) . . 78 b) Behandlung älterer Zweckgrundstücke (816).. 95 c) Änderung der Zweckgrundstücke (§ 17) . . . . 97 11. Aufhebung von Gemeinheiten (8 18)............................ 99 12. Eintritt der rechtlichen Wirkungen der Umlegung (8 19)............................................................ 102

6

Inhalt.

Sette 13. Regelung der Rechte Dritter a) Grundsatz (§20).....................................................105 b) Nießbrauch (§21).....................................................110 c) Pacht (§22)..............................................................111 d) Öffentliche Lasten (§23)....................................... 116 14. Kosten (§24).................................................................. 117 15. Übergangsvorschristen a) Aufhebung der bisherigen Vorschriften (§ 25). 119 b) Änderung des Art. VI des Gesetzes vom 28. Mai 1913 (§26).............................................................. 123 c) Aufrechterhaltung des Odergesetzes vom 12. Au­ gust 1905 (§ 27)................................................. 125 d) Verfahren (§28)................................................. 126 e) Verweisungen in anderenGesetzen (§29) . . 127 f) Inkrafttreten undAusführung (§30) . . . .128 Stichwortverzeichnis.................................... 130

Abkürzungen. A. = Anmerkung. AblG. - Ablösungsgesetz. AGRSG. --- Ausiühruugsgesetz zum Reichssiedlungesetz vom 15. Dezember 1919 (GS. 1920, S. 31). BVGG. = Gesetz über die Bildung von Bodenverbesserungs­ Genossenschaften. Vom 5. Mai 1920 (GS. 351). E. = Gesetz, betr. die wirtschaftliche Zusammenlegung der Grundstücke in dem Bezirke des Justizsenats zu Ehren­ breitstein. Vom 5. April 1869 (GS. 514). EnteignG. (11. 6. 1874) = Gesetz über die Enteignung von Grundeigentum. Vom 11. Juni 1874 (GS. 221). ErgG. (2. 3. 1850) = Gesetz, btt. die Ergänzung und Ab­ änderung der Gemeinheitsteilungsordnung vom 7. Juni 1821 und einiger anderer über Gemeinheitsteilungen ergangener Gesetze. (Vom 2. März 1850, GS. 139). G. = Gesetz. GeschO. = Geschäftsordnung. GK. (Kassel 31. 5. 1915) = Generalkommission (Verfügung der G. zu Kassel vom 31. Mai 1915). GTO. 1821 = Gemeinheitsteilungsordnung. Vom 7. Juni 1821 (GS. 53). GTO. 1851 = Gemeinheitsteilungsordnung für die Rhein­ provinz mit Ausnahme der Kreise Duisburg und Rees, sowie für Neuvorpommern und Rügen. Vom 19. Mai 1851 (GS. 371). GTO? 1869 = Gemeinheitsteilungsordnung für den Reg.Bez. Wiesbaden mit Ausnahme des Kreises Biedenkopf. Vom 5. April 1869 (GS. 526). Han. 1842 = Hannoversches Verkoppelungsgesetz vom 30. Juni 1842. Han. 1856 -- Ergänzungsgesetz zum Hannoverschen Ver­ koppelungsgesetz vom 8. November 1856. HanG. (22. 8. 1847) --- Hannoversches Gesetz vom 22. August 1847.

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Abkürzungen.

HanVerfG. 1842 - Hannoversches Gesetz über das Verfahren in Gemeinheitsteilungs- und Verkoppelungssachen vom 30. Juni 1842. HanVerfG. 1856 = Zusatzgesetz zu dem Hannoverschen Gesetz über das Verfahren in Gemeinheitsteilungs- und Ver­ koppelungssachen vom 8. November 1856. Ho = Gesetz, betr. die Zusammenlegung der Grundstücke, Ablösung der Servituten und Teilung der Gemein­ heiten für die Hohenzollernschen Lande. Vom 23. Mai 1885 (GS. 143). K = Verordnung, betr. die Ablösung der Servituten, die Teilung der Gemeinheiten und die Zusammenlegung der Grundstücke für das vormalige Kurfürstentum Hessen. Vom 13. Mai 1867 (GS. 716). KA. = Kulturamt. KM. = Kultusminister. KostG. (24. 6. 1875) = Gesetz über das Kostenwesen in Aus­ einandersetzungssachen. Vom 24. Juni 1875 (GS. 395). LKBeh. = Landeskulturb ehörde. LM. = Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. LME. (17. 11. 1910) = Erlaß des Landwirtschaftsministers (vom 17. November 1910). LVG. = Gesetz über die allgemeine Landesverwaltung. Vom 30. Juli 1883 (GS. 195). MBl. (1855 S. 219) = Ministerialblatt für die innere Ver­ waltung (Jahrg. 1855 S. 219). m. V. = mündliche Verhandlung. OderG. = Gesetz, betr. Maßnahmen zur Regelung der HochWasser-, Deich- und Vorflutverhältnisse an der oberen und mittleren Oder. Vom 12. August 1905 (GS. 335). OLKA. = Oberlandeskulturamt. OLKG. (7. 1. 1910) = Oberlandeskulturgericht (Entscheidung des O. vom 7. Januar 1910). / OrgG. = Gesetz über Landeskulturbehörden. Vom 3. Juni 1919 (GS. 101).

Abkürzungen.

9

OLG. 5 240 - Entscheidungen des Oberverwaltungsgerichts Band 5, S. 240. PräsLKA. = Präsident des Landeskulturamts. PrVBl. 41 269 = Preußisches Verwaltungsblatt, Jahrg. 41, S.269. RG. 75 397 = Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivil­ sachen, Band 75, S. 397. Rh. = Gesetz, betr. die Zusammenlegung der Grundstücke im Gebiet des Rheinischen Rechts. Vom 24. Mai 1885 (GS. 156). RSG.- Reichssiedlungsgesetzvom N.Augustl9l9(RGBl. 1429). Schl.-H. = Gesetz, betr. die Ablösung der Servituten, die Teilung der Gemeinheiten und die Zusammenlegung der Grundstücke für die Provinz Schleswig-Holstein. Vom 17 August 1876 (GS. 377). UO. - Umlegungsordnung vom 21. September 1920 (GS. 453). V. - Verordnung. BKA. = Vorsteher des Kulturamts. W. 1867 = Verordnung, betr. die Güterkonsolidation im Reg.-Bez. Wiesbaden mit Ausnahme des Hinterland­ kreises. Vom 2*. September 1867 (GS. 1462). W. 1904 = Gesetz, betr. Änderung von Vorschriften über das Konsolidationsverfahren und die Berichtigung des Grundbuchs während desselben im Reg.-Bez. Wies­ baden. Vom 4. August 1904 (GS. 191). to. U. = wirtschaftliche Umlegung. Z. f. LKGG 40 39 = Zeitschrift für die Landeskulturgesetz­ gebung der preußischen Staaten, Band 40, S. 39. ZusG. 1872 = Gesetz, betr. die Ausdehnung der Gemeinheits­ teilungsordnung vom 7. Juni 1821 auf die Zusammen­ legung von Grundstücken, welche einer gemeinschaft­ lichen Benutzung nicht unterliegen. Vom 2. April 1872 (GS. 329).

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Einleitung.

Einleitung. Der Wunsch nach einer Änderung der Zusammen­ legungsgesetzgebung in dem Sinne, daß das Verfahren nicht von dem zufälligen Zustandekommen eines Mehrheitsantrages der Beteiligten abhinge, ist aus der landwirtschaftlichen Verwaltung heraus schon früher geäußert worden. Besonderen Nachdruck erhielt er erst durch die während des Weltkrieges gemachten Er­ fahrungen. Die Begr. 8f. bemerkt hierüber: „Gerade die bittere Not unserer Zeit erheischt es, dem vaterländischen Grund und Boden die höchsten Erträge abzuringen. Wie die Landeskulturämter und die Landwirtschaftskammern der westlichen Provinzen übereinstimmend berichten, haben die Grundstücke in Gemeinden, in denen die frühere Zersplitterung durch Umlegung der Grundstücke beseitigt oder doch stark gemindert war und die durch ein gutes Wege- und Grabennetz erschlossen waren, sowohl höhere Erträge gebracht, als besonders auch viel schneller und leichter bestellt und ab geerntet werden können, als in den­ jenigen Gemeinden, in denen ein Umlegungsverfahren noch nicht stattgefunden hatte. Um Grundbesitzer, die ihrer Pflicht zu möglichster Ausnutzung ihrer Grund­ stücke nicht gerecht werden, zwingen zu können, muß eine gesetzliche Handhabe geschaffen werden, die das Zustandekommen von Umlegungen in jeder Weise fördert. Es kommt hinzu, daß der in neuerer Zeit immer stärker hervortretende Wunsch kleinerer Be­ sitzer, ihre Stelle durch Zukauf von Land aus an­ grenzendem Großgrundbesitz zu vergrößern, oft zweck-

Einleitung.

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mäßig nur erfüllt werden kann, wenn das hinzu­ erworbene Land in wirtschaftlichen Zusammenhang mit dem alten Besitz gebracht werden kann. Nach dem geltenden Recht können wirtschaftliche Umlegungen von Amts wegen nicht eingeleitet werden; sie setzen stets einen Antrag der Beteiligten voraus; die einzige Ausnahme enthält das Odergesetz, das aber nur eine geringe örtliche Bedeutung hat. Infolge­ dessen gehen die Umlegungsanträge sehr unregelmäßig ein, bald so zahlreich, daß die Beamten des zuständigen KA. zu ihrer Bearbeitung nicht ausreichen; bald aber, trotzdem das Bedürfnis zur Umlegung unzweifelhaft vorhanden ist, nur selten, weil die Beteiligten die durch das Verfahren zu erwartenden Vorteile nicht genügend zu würdigen wissen oder weil sie sich nicht den An­ feindungen einzelner^Gegner eines solchen Verfahrens aussetzen wollen. Es muß daher die Abhängigkeit von einem Anträge der Beteiligten, das Haupthindernis, das der Ein­ leitung neuer Umlegungsverfahren und damit dem jetzt durch die Verhältnisse gebotenen planmäßigen Vorgehen auf diesem Gebiet entgegensteht, beseitigt werden. Damit wird auch eine Verbilligung (in) der Verwaltung erreicht werden, weil dann Planmäßig gearbeitet werden kann." Im landwirtschaftlichen Ministerium wurde zunächst der „Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Erleichterung der wirtschaftlichen Umlegung von Grundstücken" ausgearbeitet, der jene Er­ leichterungen unter Art. ^enthielt. Die Art. II und III enthielten zwei^Einzelvorschriften für alle Auseinander-

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Einleitung.

setzungen. Art. IV führte die preußische Zusammen­ legungsgesetzgebung in Neuvorpommern und Rügen ein, den einzigen Landesteilen, die noch kein geordnetes Zusammenlegungsverfahren hatten. Bei der Erörterung dieses Entwurfs wurde der Gedanke angeregt, es nicht bei einer „Novelle" mit dem angeführten beschränkten Inhalt zu belassen, sondern darüber hinaus das gesamte in Preußen geltende Zusammenlegungsrecht einheitlich zu regeln. In Verfolg dieses Gedankens ersuchte der Landwirtschafts­ minister das Oberlandeskulturgericht um eine Äußerung über die Zweckmäßigkeit eines solchen Vorgehens. Nachdem sich dieses dafür ausgesprochen und mit seinen: Bericht sogleich den Entwurf einer Umlegungsordnung überreicht hatte, ließ der Minister auf der Grundlage des vom Oberlandeskulturgericht eingereichten Entwurfs den „Entwurf eines Gesetzes über die Um­ legung von Grundstücken (Umlegungsordnung)" ausarbeiten. Dieser Entwurf ist im Januar 1920 der Verfassunggebenden preußischen Landesversammlung vorgelegt worden. In der ersten Lesung (3. Februar 1920) überwies die Landesversammlung den Entwurf dem Ausschuß für das Siedlungs- und Wohnungsw esen. Dieser beriet ihn in zwei Lesungen und er stattete am 12. Juni schriftlichen Bericht. Er schlug nur wenige Änderungen vor, unter denen hier nur die hervorgehoben sein mag, daß die Umlegung zu unterbleiben habe, wenn bei der Einleitung eine Mehrheit von 5/6 der Teilnehmer widerspräche (§ 6 S. 4, 5 des Gesetzes). Die zweite Lesung fand am 16. September 1920 statt, die dritte

Einleitung.

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am 21. desselben Monats. Die Lstndesversammlnng nahm den Entwurf im allgemeinen nach den Vor­ schlägen des Ausschusses an. Doch änderte sie unter anderem in der Vorschrift K 6 S. 4, 5 die Zahl 5/6 in % und fügte den § 2, der die wiederholte Umlegung schon zusammengelegter Gemarkungen erschweren soll, neu in das Gesetz ein. Mit dem Erlaß des Gesetzes sind nicht nur die Be­ sonderheiten fortgefallen, die innerhalb der alt­ preußischen Zusammenlegungsgesetzgebung in ver­ schiedenen Landesteilen bestanden, sondern auch die Vorschriften der althannoverschen Verkoppelungs- und der altnassauischen Konsolidationsgesetze. Vgl. hierüber A. 1 zu § 25. Auch die soeben erst erlassene Umlegungs­ vorschrift § 17 des BVGG. ist — anscheinend aus Ver­ sehen — nicht aufrecht erhalten und daher beseitigt worden. Aufrecht erhalten werden nur, jedoch mit gewissen Abänderungen, die Zusammenlegungsvor­ schriften des rheinischen Aufforstungsgesetzes vom 28. Mai 1913 (s. § 26) und des Odergesetzes vom 12. August 1905 (s. § 27). Ferner sind aufrechterhalten die geltenden Vorschriften über das Umlegungsverfahren; nur in einzelnen wenigen Punkten ist dieses durch das Gesetz geändert. Infolgedessen bleiben nicht nur die Vor­ schriften des Gesetzes über Landeskulturbehörden vom 3. Juni 1919 in Kraft, sondern auch die in den einzelnen Landesteilen geltenden Sondervorschriften, namentlich die hannoverschen Bestimmungen über das Ver­ koppelungsverfahren und die im Regierungsbezirk Wiesbaden geltenden Vorschriften über das Konjolidationsverfahren. Welche Vorschriften dem stofflichen

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Einleitung.

Umlegungsrecht und welche dem Recht des Umlegungs­ verfahrens angehören, kann im einzelnen zweifelhaft sein. S. hierüber unten A. 1 zu § 28. Die Umlegungsordnung ist seit langer Zeit das erste Gesetz, das unter Vermeidung der Novellenform einen festumgrenzten Teil des Auseinandersetzungsrechts regelt und zugleich einheitliches Recht für das gesamte Staats­ gebiet schafft. Sie tut dies jedoch nicht in der Weise, daß sie über berechtigte Eigentümlichkeiten der einzelnen Landesteile rücksichtslos hinweggeht, sondern sie faßt das schon bisher geltende, in allen Landesteilen im wesentlichen übereinstimmende, in zahlreichen Gesetzen verstreute Recht in einem einziges Gesetz zusammen und entwickelt es maßvoll weiter. Eine einschneidende Änderung bringt sie nur insofern, als sie die Zulässig­ keit des Verfahrens von dem Anträge der Beteiligten unabhängig macht und einen obrigkeitlichen Zwang zur Durchführung des Verfahrens einführt. Diese Neuerung ist in der LVers. von mehreren Seiten auf das heftigste bekämpft worden. Ob sie zeitgemäß ist, kann in der Tat bezweifelt werden. Sieht man aber hiervon ab, so darf gesagt werden, daß die UO. trotz der Mängel, die ihr wie allen Gesetzen der neueren Zeit im einzelnen anhaften, einen erfreulichen Fortschritt auf dem Gebiet des Auseinandersetzungsrechts bedeutet. Der Anwendung des neuen Gesetzes wie über­ haupt der Durchführung von wirtschaftlichen Umlegungen sind freilich die Zeitverhältnisse wenig günstig. Ob daher die UO. schon bald die Wirkung ausüben wird, die man sich von ihr versprochen hat, ist eine offene Frage.

Gesetz über die

Simlegung von Grundstücken (Umlegungsordnung). Vom 21. September 1920*) (GS. S. 453). *) Entwurf und Begründung: LVerf. 1919/20 Drucks. Nr. 1723; erste Lesung (3. 2. 1920): SitzBer. 9248ff. Bericht des Aussch. f. d. Siedl.- u. Wohnungswesen (12. 6.1920): Drucks. Nr. 2522. Zweite Lesung (16. 9. 1920): SitzBer. 12088ff.; dritte Lesung (21. 9. 1920): SitzBer. 12275ff.

1. Sachliche Voraussetzungen der w. U. § 1. Die vermengt liegenden oder unwirtschaft­

lich gestalteten ©runbftütfe1) verschiedener Eigen­ tümers einer Feldmark3) können behufs besserer Bewirtschaftung umgelegt werden*), wenn davon eine erhebliche Verbesserung der Landeskultur zu erwarten ist6). Vorbemerkung. § 1 bestimmt die sachlichen Voraussetzungen der w. U. Die bisherigen Vorschriften erforderten einen Mehr­ heitsantrag der Beteiligten; vgl. § 1 Abs. 1 ZusG. 1872, § 4 S. 1 K., § 2 W. 1867 vbd. § 1 W. 1904, § 1 E., § 3 Abs. 1 Schl.-H., § 2 Abs. 1, 2 Ho., § 1 Abs. 1, 2 Rh., § 1 Han. 1856. Nur in den besonderen Fällen des § 11 OderG. und des Art. VI § 5 Abs. 2, 3 G. 28. 5. 1913 fiel dieses Erfordernis fort. Jetzt ist es allgemein beseitigt; die Umlegung wird nach Vorschrift der §§ 4ff. v. A. w. eingeleitet und durchgeführt. Das im § 1 aufgestellte Erfordernis, daß die w. U. die Landeskultur fördern müsse, fand sich bereits in den meisten bisherigen Gesetzen. Nur für die Geltungsgebiete von K., E. und W. 1867 bedeutet es eine Neuerung.

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1. Sachliche Voraussetzungen der Umlegung.

J) Vermengt liegende oder unwirtschaftlich gestaltete Grundstücke. — Gemengelage ist vorhanden, wenn die Grund­ stücke im allgemeinen eine solche zeigen. Sie wird insbesondere nicht dadurch ausgeschlossen, daß einzelne Besitzstände in sich geschlossene Flächen bilden. Gemengelage kann auch dann herrschen, wenn die zu den einzelnen Besitzungen gehörigen Grundstücke sämtlich im örtlichen Zusammenhänge stehen, in die Besitzungen aber fremde Grundstücke derart eingesprengt sind, daß dadurch ihre Geschlossenheit gestört wird (OLKG. 29. 3. 1916 i. d. S. von Wetzlar). Doch wird in diesem Fall regelmäßig auch eine unwirtschaftliche Gestaltung der Grund­ stücke vorliegen. Herrscht in diesem Sinne Gemengelage, so sind auch die in dem Umlegungsbezirk liegenden geschlossenen Güter mit zur Umlegung zu ziehen (Z.f. LKGG. 36 79; OLKG. 7. 1. 1910 i. d. S. von Jüngersdorf). Unwirtschaftlich gestaltet sind z. B. Grundstücke, die bei großer Länge eine allzu geringe Breite (handtuchförmige Gestalt) haben oder die so unregelmäßig begrenzt sind, daß dadurch ihre Bewirtschaftung erschwert ist. Dagegen gehören nicht hierher: Unzugänglichkeit infolge von Mangel an Wegen, behinderte Borflut und sonstige Hindernisse einer wirtschaft­ lich zweckmäßigen Benutzung. Der Entwurf des OLKG. wollte die w. U. außer zur Beseitigung der Gemengelage auch zur Beseitigung „anderer Hindernisse einer wirtschaftlich zweck­ mäßigen Benutzung" zulassen. Diesem Vorschläge ist aber keine Folge gegeben worden. — Es genügt nicht, daß nureinzelne Grundstücke unwirtschaftlich gestaltet sind. Andererseits braucht aber der Mangel der unwirtschaftlichen Gestaltung auch nicht allen Grundstücken anzuhaften. Es genügt, daß der Mangel in dem Umlegungsbezirk vorherrscht und die Landes­ kultur seine Beseitigung fordert. Es braucht nur eins von beiden vorzuliegen: entweder Gemengelage oder unwirtschaftliche Gestaltung der Grund­ stücke; der w.U. unterliegen daher auch wirtschaftlich gestaltete

Grundstücke, wenn sie im Gemenge liegen, und umgekehrt geschlossene Besitzungen, wenn sie unwirtschaftlich gestaltet sind.

2) Verschiedener Eigentümer. — Daß die umzulegenden Grundstücke verschiedenen Eigentümern gehören müssen, ist selbstverständlich und bedurfte nicht der Hervorhebung.

3) Feldmark. - S. A. 2 zu 8 3. 4) Behufs besserer Bewirtschaftung umgelegt worden. — Das Ziel der Umlegung ist danach die Ermöglichung einer besseren Bewirtschaftung. Wie dies im einzelnen zu erreichen ist, bestimmt § 11. Die bisherigen Gesetze sprachen von (wirt­ schaftlicher) Zusammenlegung, Verkoppelung, Konsolidation; vgl. § 3 Abs. 1, wo auch noch die Spezialseparation angeführt ist, die eine Zusammenlegung zum Zwecke der Durchführung der Gemeinheitsteilung, insbesondere der Huteablösung, ist (§ 1 V. 28. 7. 1838, § 3 K.); ferner §§ 12, 13 Od.G., wo durch­ weg von Umlegung, Umlegungsverfahren anstatt von Zu­ sammenlegung die Rede ist. Der Begriff der Umlegung ist weiter, als der der Zusammenlegung. Das Gesetz hat den Ausdruck Umlegung deshalb gewählt, weil dem Verfahren auch Feldmarken mit durchweg geschlossenen Besitzungen unterworfen werden können (A. 1), in welchem Falle von einer Zusammenlegung im strengen Sinne keine Rede sein kann^ 6) Erhebliche Verbesserung der Landeskultur zu erwarten ist. — Ob diese Voraussetzung vorliegt, hängt vor allem von dem Grade der Gemengelage und dem Grade der unwirt­ schaftlichen Gestaltung der Grundstücke und ihrer Ausdehnung in der Feldmark ab; vgl. A. 1. Je größer diese Mißstände sind, um so mehr verlangt die Landeskultur ihre Beseitigung. Aber auch dort, wo sie nur in geringem Maße auftreten, könneg sie in Verbindung mit anderen Mißständen, wie Mangel an Wegen, an Borflut u. dgl. der Landeskultur so hinderlich sein, daß sie die w. 11., durch die alle diese Mißstände behoben werden können (s. §§ 10 ff.), rechtfertigen. Landeskultur bedeutet die Herbeiführung und Erhaltung eines Zustandes, der es der

Holzapfel, Umlegungsordnung.

2

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2. Früher umgelegte Feldmarken.

Landwirtschaft ermöglicht, dem Boden die denkbar höchsten Erträge abzugewinnen. Die Rechtsprechung des OLKG. hatte sich bei Streitig­ keiten über die Zulässigkeit der Zusammenlegung besonders häufig mit dem Einwande zu befassen, daß der Vorteil der Zusammenlegung in keinem Verhältnis zu den Aufwendungen stehe, die den Beteiligten durch das Verfahren erwüchsen. Auch dieser Einwand ist aus dem Gesichtspunkt zu beurteilen, ob die w. U.die Landeskultur fördere. Wenn die Aufwendungen der Beteiligten, namentlich für Wegebauten und Vorflut­ anlagen, so hoch sein würden, daß sie die Vorteile der w. U. völlig aufzehrten, so wäre die Durchführung des Verfahrens auch aus dem Gesichtspunkt der Landeskultur nicht zu recht­ fertigen. Zwar könnte auch hier eine namhafte Steigerung der Roherträge erzielt werden, die der VoMernährung zugute kämen; nur die Reinerträge der einzelnen Wirtschaften würden sich nicht erhöhen. Aber das Gedeihen der einzelnen land­ wirtschaftlichen Betriebe ist ebenfalls eine Voraussetzung und ein Erfordernis der Landeskultur. Von einer erheblichen Ver­ besserung der Landeskultur wird man jedenfalls dann nicht reden können, wenn nicht auch die Wirte selbst durch die w.U. gefördert werden. Daß jedem Umlegungsteilnehmer alle für ihn erreichbaren oder ihm erwünschten Vorteile zugewendet werden, ist in der Regel nicht möglich. Da sich die Ansprüche der Teilnehmer in der mannigfachsten Weise durchkreuzen, so muß zwischen ihnen ein Ausgleich gesucht werden. Dabei kann es vorkommen, daß ein einzelner überhaupt keinen Vorteil von der Umlegung hat. Nur darauf hat er einen unbedingten Anspruch, daß er durch das Verfahren keinen Schaden erleidet (PrBBl. 41 269).

2. Früher umgelegte Feldmarken.

§ 2. Feldmarken, welche auf Grund der bis­ herigen Gesetze bereits einer Zusammenlegung unterzogen worden sind, können in frer Regel

8 2.

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gegen den Widerspruch des Eigentümers nicht noch einmal einer Zusammenlegung unterzogen werden^). Wenn jedoch nach Ausführung der Zusammen­ legung durch die Anlage von Kanälen, Deichen, Eisenbahnen, Chausseen, Verlegung oder Durch­ brüche von Flüssen oder durch ähnliche Ereignisse oder infolge von Eingriffen auf Grund der Siedlungs- und Bodenverbesserungsgesetze eine er­ hebliche Störung der Planlage eingetreten ist, so ist eine anderweite Zusammenlegung der Grund­ stücke nach den Vorschriften dieses Gesetzes zulässig?).

Dasselbe findet statt, wenn seit der Ausführung einer auf Grund der bisherigen Gesetze vollzogenen Zusammenlegung 30 Jahre verflossen sind und wenn nicht der enteilten Zusammenlegung von den Eigentümern von mindestens 3/4 der nach dem Grundsteuerkataster berechneten Fläche der dem Umlegungsverfahren zu unterwerfenden Grund­ stücke, welche gleichzeitig mindestens 3/4 des Katastralreinertrags repräsentieren, widersprochen wird. Vorbemerkung. § 2 ist in der zweiten Lesung in das Gesetz eingefügt und in dritter Lesung mit einigen Änderungen genehmigt worden. Er lehnt sich an die älteren Vorschriften § 6 ZusG. 1872, § 31 Schl.-H., § 42 Ho., § 21 Rh. an. T) Die bisherigen Vorschriften (s. Voxbem.) sprechen statt von „Feldmarken" von „Grundstücken". Auch der in zweiter Lesung genehmigte Abs. 1 des § 2 enthielt diesen Ausdruck, er jedoch in dritter Lesung durch das Wort „Feldmarken"

ersetzt wurde. Der Abg. Weißerm el bemerkte hierzu (SitzBer. 12093): „Um aber Entgegenkommen zu zeigen, erkläre ich zunächst, daß wir in dem Antrag 2911 das Wort »Grundstücke in »Feldmarken« umändern. Damit soll zum Ausdruck ge2*

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2. Früher umgelegte Feldmarken.

bracht werden, daß einzelne Grundstücke sehr wohl zur Um­ legung gezogen werden können, wenn sie in einem Verfahren notwendig sind. Es wird aber besser zum Ausdruck gebracht und wir wolten, daß nämlich nicht ganze Feldmarken fort­ während durcheinander gerührt werden sollen." Abs. 1 findet hiernach nur auf ganze Feldmarken, nicht auf einzelne Grundstücke, auch nicht auf einzelne (schon umgelegte) Feldabschnitte Anwendung. Uber die Begriffe s. A. 2, 3 zu § 3. Ein schon umgelegter Feldabschnitt kann daher sowohl für sich (selbständig) erneut umgelegt, wie auch zur w.U. der übrigen Feldmark oder einer Nachbarfeldmark zu­ gezogen werden. Ebenso kann aus einer zusammengelegten ganzen Feldmark ein einzelner Feldabschnitt zur w.U. einer Nachbarfeldmark zugezogen werden. In keinem Fall hindert Abs. 1 die Zuziehung einzelner Grundstücke, die an einem früheren Verfahren teilgenommen haben, zu einem neuen Verfahren. Die wiederholte w. U. einer Feldmark ist nur dann unzulässig, wenn die frühere Umlegung „aufGrund der bisherigen Gesetze" durchgeführt ist. Ein nach der UO. durchgeführtes Verfahren kann daher ohne weiteres wiederholt werden. Ob diese sich aus dem klaren Wortlaut des Abs. 1 ergebende Auffassung der Absicht der Urheber des — recht mangelhaft gefaßten — § 2 entspricht, ist allerdings fraglich. Die früheren Gesetze verboten die Wiederholung der Zusammenlegung auch dann, wenn eine solche auf Grund des neuen Gesetzes durchgeführt war. Der „Widerspruch des Eigentümers" (es muß heißen: „der" Eigentümer) hindert die w. U. der Feldmark und zwar dieser im ganzen, auch wenn die Widersprechenden nur einen ' Teil der Grundstücke besitzen. Der Widerspruch muß sich aber gegen die w. U. der ganzen Feldmark richten. Der Zuziehung einzelner zur Feldmark gehöriger Grundstücke zu einem neuen Verfahren kann nicht widersprochen werden (s. o.). 2) Die Voraussetzungen, unter denen nach Abs. 2 die er­ neute w. U. zulässig ist, sind in der Hauptsache dieselben, unter

8 2.

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denen nach § 3 Abs. 3 der Umlegungsbezirk auf die betroffenen Grundstücke beschränkt werden kann. Statt „erhebliche Störung der Planlage" heißt es zwar im § 3 Abs. 3 „Nachteile für die Landeskultur". Aber auch im § 3 Abs. 3 handelt es sich um solche Nachteile, die durch den Eingriff in die Plaulage entstanden sind; vgl. A. 6c zu § 3. Störungen der Planlage, die von den Maßnahmen (Anlage von Kanälen usw.) (künftig) zu er­ warten, aber noch nicht eingetreten sind, rechtfertigen die neue Umlegung nach Abs. 2 ebenfalls; vgl. A. 6b zu § 3. Denn die Znlässigkeitsvorschrift § 3 Abs. 3 enthält eine Ausnahme von dem allgemeinen Grundsatz des § 1; sie kennzeichnet sich als eine Soudervorschrift und gilt als solche auch gegenüber beut im § 2 ausgestellten Grundsatz über erneute Umlegung. S. auch § 3 Abs. 3 S. 3. Daher kann in diesem Falle auch § 3 Abs. 3 zur Anwendung kommen. Neu ist die in zweiter und dritter Lesung eingefügte Be­ stimmung, wonach Eingriffe in die Planlage, die auf Grund der Siedlungs- und Bodenverbesserungsgesetze erfolgen, den Störungen durch Kanalanlagen usw. gleichgestellt werden. Hierzu ist zu bemerken: a) Die in Betracht kommenden Siedlungsgesetze sind das NSG., das AGRSG.und die Rentengutsgesetzgebung. S. auch ReichsheimstättenG. 10. 5. 1920 (RGBl. 962), insbesondere dessen § 28, sowie B. zur Hebung der dringendsten Wohnungsnot v. 9. 12. 1919 (RGBl. 1968), insbes. deren § 3. Eingriffe auf Grund dieser Gesetze können die Planlage dadurch stören, daß Siedlungen, Heimstätten oder Wohnhäuser aus den Plänen entnommen werden und daß dadurch deren Wirtschaftlichkeit beeinträchtigt wird. Von einer erheblichen Störung der Plan­ lage wird man aber nur dann sprechen können, wenn die Landentnahme in größerem Umfange erfolgt ist, insbesondere wenn sie eine größere Zahl von Plänen betrifft. b) Bodenverbefserung bezwecken die V. v. 7. 11. 1914 (GS. 165) und das BBGG. Die Planlage kann durch die

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2 Früher umgelegte Feldmarken.

Begründung von Genossenschaften nach diesen Gesetzen da­ durch gestört werden, daß die genossenschaftlichen Anlagen (Gräben, Wege usw.) die Wirtschaftlichkeit der Pläne beein­ trächtigen, z. B. indem sie diese unwirtschaftlich durchschneiden. Die w. U. der genossenschaftlichen Grundstücke kann aber auch aus anderen Gründen zweckmäßig sein, z. B. zu dem Ende, passende Abschnitte zur Anlegung von Siedlungen zu schaffen. Demgemäß bestimmte § 17 LVGG.: Für die Einleitung eines Verfahrens zur wirtschaftlichen Umlegung von Grundstücken, die einer nach § 1 gebildeten Genossenschaft oder, wenn der Genossenschaftszweck auf die Zwecke des ZI gemäß § 16 ausgedehnt ist, einer öffentlichen Wassergenossenfchaft odereiner auf Grund der Verordnung vom 7. November 1914 (GS. S. 165) gebildeten Boden­ verbesserungsgenossenschaft angehören, bedarf es, fofern der Genossenschaftsvorstand aus mehrerenPersonenbesteht, nurseinesvonderAufsichtsbehördegenehmigtenBeschlusses. Die Auseinandersetzungsbehörde ist bei Abgrenzung des Umlegungsbezirks an Feldmarks- oder Gemarkungsgrenzen oder an Feldabschnitte nicht gebunden. Die Vorschriften über die Beschränkung der Umlegung von Grundstücken, die bereits einem Umlegungsverfahren unterlegen haben, bleiben außer Anwendung. Diese Vorschrift hat mit dem Inkrafttreten der UO. ihre Gültigkeit verloren; vgl. unten § 25. Übrigens bedarf es des Abs. 1 nicht urehr, nachdem der Grundsatz der Einleitung des Verfahrens v. A. w. eingeführt ist (unten §§ 4ff.). Hinsichtlich der Zulässigkeit der w.U. schon umgelegter Genossenschafts­ grundstücke (Abs. 3) entscheidet jetzt allein § 2 Abs. 2 UO. Wegen Abs. 2 des § 17 s. unten A. 6d zu § 3. — Ob die Voraussetzungen des § 2 Abs. 2 UO. gegeben sind, hat zunächst der PräsLKA. zu ermessen (§ 4). Im Spruchver­ fahren (§ 7) entscheid et darüber die Spruchkammer und das OLKA. Liegen die Voraussetzungen vor, so wird das Verfahren v. A. w. durchgeführt.

5 2.

3. Umlegungsbezirk.

§ 3.

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3) Die nach Abs. 1 unzulässige w. U. wird, auch ohne daß die Voraussetzungen des Abs. 2 vorliegen, ohne weiteres wieder zulässig, wenn seit der Ausführung 30 Jahre verstrichen sind.

Ausführung bedeutet A. des AuseinanderfetzunssplaneS; es entscheidet nicht etwa die Zeit der Rezeßaufnahme oder Bestätigung oder gar der Aufnahme der Ausführungsverhand­ lung (§ 201 V. 20. 6. 1817): Vgl. Holzapfel, die GesGeS. über Gemeint).-Teil. usw. in der Rheinpr. S. 91 (A. 4 zu § 21 Rh.). Die Worte „einer auf Grund der bisherigen Gesetze vollzogenen Zusammenlegung" sind überflüssig, da eine auf Grund der UO. vollzogene w. U. niemals ein Hindernis für eine Wiederholung des Verfahrens ist; vgl. A. 1. Ebenso überflüssig ist der Satz: „und wenn nicht der erneuten Zusammenlegung .... widersprochen wird", da diese Ein­ schränkung sich schon aus § 6 ergibt.

3. Umlegungsvezirk.

§ 3. Die Umlegung (Spezialseparation, Zu­ sammenlegung, Verkoppelung, $on{olibcition) sich auf eine oder mehrere ganze Feldmarken?), auf einen durch natürliche Begrenzung oder besondere Bewirtschaftung kenntlichen Teil einer Feldmark oder auf mehrere solcher Teile erstrecken?). Einzelne Grundstücke einer anderen Feldmark können zur Umlegung gezogen werden, wenn es. für die Zwecke des Verfahrens, insbesondere zur Herstellung wirt­ schaftlich zweckmäßiger Grenzen, Wege, Entwässerungs- und Bewässerungsanlagen, zur Be­ schaffung der Borflut oder zur Verbesserung der Planlage geboten erscheint *). Bei ländlichen Ortschaften kann die Ortslage oder ein Teil der Ortslage zum Verfahren gezogen werden, wenn die nach der Fläche berechnete

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3. Umlegungsbezirk.

Mehrheit der Eigentümer der zuzuziehenden Grund­ stücke damit einverstanden ist5). Wenn durch die Anlage von Kanälen, Deichen, Eisenbahnen, Wegen, durch Verlegung oder Durch­ bruch von Wasserläufen oder durch ähnliche Maß­ nahmen oder Ereignisse Nachteile für die Landes­ kultur entstehen oder entstanden sind, kann die Umlegung auf die durch die Anlage oder die Er­ eignisse betroffenen und diejenigen Grundstücke be­ schränkt werden, die zur Erzielung einer wirt­ schaftlich zweckmäßigen Planlage zugezogen werden müssen. Bei der Begrenzung des Umlegungs­ bezirkes gelten die Beschränkungen des Absatzes 1 Satz 1 nichts. Auf Feldmarken oder Feldmark­ teile, die einer wirtschaftlichen Umlegung bedürfen, einer solchen aber noch nicht unterlegen haben, finden die Vorschriften dieses Absatzes keine An­ wendung^). J) Umlegung usw. — S. A. 4 zu § 1. 2) Feldmarken. — Feldmark ist das nach Herkommen oder Gesetz zu einer Ortschaft gehörige Feld. Sie bildet als Feldmark den Gegensatz zur Ortslage (Abs. 2; vgl. Begr. 11), als Feld­ mark den Gegensatz zu den Feldern anderer Ortschaften. Wo eine Gemeinde nur aus einer Ortschaft besteht, fällt die Feld­ mark mit dem Gemeindebezirk zusammen. Dies ist nament­ lich in der Provinz Hessen-Nassau und in der Rheinprovinz die Regel. Daher ist hier der Ausdruck Gemarkung, den die Gesetze anstatt des Ausdrucks Feldmark gebrauchen (§ 4 K., § 2 W. 1867, § 1 E., § 1 Abs. 4 Rh.), gleichbedeutend mit Gemeindebezirk. § 1 Abs. 2 Rh. bezeichnet geradezu den Ge­ meindebezirk als den regelmäßigen Umlegungsbezirk. Im gleichen Sinne findet sich der Ausdruck Gemarkung (anstatt des landüblichen „Markung") in § 2 Abs. 3 Ho. Die übrigen

S3.

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Zusammenlegungsgesetze sprachen bereits von Feldmark; vgl. § 1 Abs. 2 ZusG. 1872, § 3 Schl.-H., § 1 Han. 1842. Der Umlegungs bezirk kann nicht nur eine einzelne Feld­ mark, sondern gleichzeitig mehrere Feldmarken umfassen, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob die mehreren Feldmarken zu ein und demselben Gemeindebezirk oder ob sie zu verschiedenen Gemeindebezirken gehören oder je für sich einen besonderen Gemeindebezirk bilden. Bisher setzte die Zusammenfassung mehrerer Feldmarken oder Gemarkungen zu einem Um­ legungsbezirk eine Vereinbarung der Beteiligten voraus. 3) Feldabschnitt. — Die Beschränkung des Umlegungs­ bezirks auf eien solchen Teil der Feldmark (Gemarkung), der sich durch natürliche Begrenzung oder besondere Bewirtschaftung von der übrigen Feldmark abhebt, war schon bisher zulässig; vgl. § 1 Abs. 2 ZusG. 1872, § 3 Abs. 2 Schl.-H., § 2 Abs. 3 Ho., § 1 Abs. 2 Rh. Auch der Ausdruck „Gemarkungsabteilung" (§ 4 K., § 2 W. 1867, § 1 E.) wurde i. S. eines in der an­ gegebenen Weise begrenzten Teiles der Gemarkung verstanden (Z.f. LKGG. 36 88). Besondere Vorschriften galten für Hannover; vgl. HanG. 22. 8. 1847, § 5 HanG. 15. 7. 1848, § 1 HanG. 12. 10. 1853, § 2 Han. 1856. Danach konnte der Umlegungsbezirk aus Grundstücken gebildet werden, die in demselben Überschwemmungsspiegel lagen, wenn eine be­ schlossene Entwässerung oder Bewässerung nur nach vor­ gängiger Verkoppelung zweckmäßig durchführbar war; ferner aus Wiesen, auf deren gänzliche oder teilweise Befreiung von der Weide erkannt worden war, nebst den von ihnen ein­ geschlossenen Ackerstücken; endlich aus Grundstücken, die rück­ sichtlich ihrer Benutzung, namentlich der Bestellung oder Aberntung, der Fruchtfolge oder Weidenutzung, der Ab­ wässerung usw. voneinander abhängig waren, wenn hervor­ tretende Grenzen (Fahrwege, Bäche, Forsten, Gemein­ heiten usw.) sie nach außen abschlossen. Als natürliche Begrenzung wird man nicht nur natürliche Wasserläufe, Seen, Berglehnen, Schluchten u. dgl. ansehen

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3. Umlegungsbezirk.

dürfen, sondern auch Schiffahrtskanäle, Eisenbahnen, Land­ straßen und Anlagen von ähnlicher Bedeutung, die die Erd­ oberfläche dauernd umgestaltet haben und in ihrer begrenzenden Wirkung den natürlichen Grenzen gleichstehen. Unter den Gesichtspunkt der besonderen Bewirtschaftung fallen vor allem die Kulturgrenzen (zwischen Acker und Wiese, Holzung, Gärten, Ödland usw.). Man wird aber eine Grenze i. S. der Vorschrift auch dort annehmen müssen, wo Flächen gleicher Kulturart dauernd in verschiedener Weise genutzt werden, z. B. wenn eine größere Wiesenfläche zum einen Teil zur Gras- und Heuwerbung, zum anderen Teil zur Hute dient. Doch darf die Verschiedenheit der Benutzung nicht lediglich auf der Willkür der Eigentümer beruhen, sie muß vielmehr in natürlichen oder rechtlichen Verhältnissen eine dauernde Grundlage haben. In dem angeführten Beispiel trifft dies unter anderem dann zu, wenn die zur Gras- und Heuwerbung dienenden Wiesen im Gegensatz zu der als Weide benutzten Fläche bewässerbar sind, oder wenn die Weidefläche einer Gemeinheit zusteht, die Gras- und Heuwiesen hingegen Sonder­ eigentum ihrer Besitzer sind. Ob auch bei der Dreifelder­ wirtschaft die einzelnen Felder als besondere Feldabschnitte anzusehen sind, ist zweifelhaft. Die Frage dürfte indes zu verneinen sein, da die Verschiedenheit der Bewirtschaftung hier eine bloß zeitliche ist, hinsichtlich der Art der Bewirtschaftung aber keinerlei Unterschiede bestehen. Mehrere Feldabschnitte können auch dann zu einem Um­ legungsbezirk zusammengefaßt werden, wenn sie verschiedenen Feldmarken angehören. Es ist ferner nicht nötig, daß die mehreren Feldabschnitte örtlich Zusammenhängen. Auch völlig getrennt liegende Feldabschnitte können zu einem Um­ legungsbezirk vereinigt werden. Doch wird dies nicht die Regel bilden. Die Begr. 11 bemerkt: „Für die Abgrenzung des der Umlegung zu unterwerfenden Gebietes sollen lediglich wirt­ schaftliche Erwägungen maßgebend sein. Dies gilt namentlich, wenn Moor- und Odländereien durch Genossenschaften in

SS.

27

Acker, Wiese, Weide oder Holzung umgewandelt und dann mit Hilfe des Umlegungsverfahrens zu einem in sich geschlossenen Siedlungsobjekt zusammengelegt werden sollen." Uber genossenschaftliche Verbesserung von Odländereien s. BVGG. Vgl. auch oben A. 2 zu § 2. 4) Einzelne Grundstücke einer anderen Feldmark. — Wenn nur ein einzelner Feldabschnitt oder einzelne Feld­ abschnitte derselben Feldmark umgelegt werden, so können unter der Voraussetzung des Abs. 1 S. 2 auch einzelne Grund­ stücke eines anderen Feldabschnitts zur Umlegung gezogen werden. Dies ist zwar — abweichend von dem Entwurf des OLKG. — im Gesetz nicht ausdrücklich gesagt. Wenn aber t. F. des Abs. I S. 2 sogar über die Grenze der Feldmark hinaus­ gegriffen werden kann, so wird man es auch für zulässig halten müssen, daß über die Grenze eines bloßen Feldabschnitts hinaus gegriffen wird. Vorbild für Abs. 1 S. 2 sind: § 1 Abs. 2 S. 2 ZusG. 1872, § 3 Abs. 3 Schl.-H., § 2 Abs. 3 S. 2 Ho., § 1 Abs. 4 Rh. Die erste Vorschrift ließ die Zuziehung fremder Grundstücke zu, wenn sie in unwirtschaftlicher Weise in die umzulegende Feld­ mark hineinsprangen; die drei letzten Vorschriften erlaubten sie, wenn sie zur Herstellung wirtschaftlich zweckmäßiger Grenzen erforderlich war. Abs. 1 S. 2 geht hierüber weit hinaus und erstreckt die Zulässigkeit auf alle Fälle, wo die Zuziehung fremder Grundstücke für die Durchführung der Umlegung zweckmäßig ist. — Uber nachträgliche Zuziehung einzelner Grundstücke s. § 8. 6) Zuziehung der Ortslage. — Begr. 11 bemerkt: „Schon bisher wurde das in ländlichen Feldmarken schwebende Umlegungsverfahren vielfach auf die Ortslage oder Teile der Ortslage ausgedehnt, namentlich zu dem Zweck, um die Aus­ gänge aus dem Dorf zu verbreitern oder zu vermehren. Es bedurfte das aber der Zustimmung aller Beteiligten; trotz des dringendsten Bedürfnisses mußte die Maßregeloft unterbleiben, weil vielleicht nur einer widersprach. Der Entwurf will auch

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3. Umlegungsbezirk.

hier Erleichterung schaffen, indem er die Entscheidung der Mehrheit der Beteiligten überläßt. Die Aufgaben der Um­ legung innerhalb des Ortsbereichs sind zwar andere als in der freien Feldmark, die Zwecke werden aber durch die Be­ schaffenheit des Umlegungs gegenstand es von selbst eng be­ grenzt; es bedarf daher nicht ihrer näheren Festlegung im Gesetze. Dafür, daß die Beteiligten nicht durch die Maßnahmen der Behörde geschädigt werden, sorgen die das Verfahren be­ herrschenden Grundsätze des Ausgleichs und der Billigkeit." Der wichtige Abs. 2 führt — dem Verlangen aller (früheren) Generalkommissionen entsprechend — die sog. Ortsberingsregulierung, oder besser Ortsberingsbereinigung als all­ gemeine Einrichtung des Umlegungsrechts ein. Bisher war diese gesetzlich nur im Gebiet der Güterkonsolidation im Reg.Bez. Wiesbaden anerkannt, wo sie — was die Begr. un­ erwähnt läßt — auch schon mit einfacher Flächenmehrheit beschlossen werden konnte (Z. f. LKGG. 37 364). Für die Ortsberingsbereinigung gelten folgende Grundsätze: a) Im Gegensatz zu den Bestimmungen, die im Reg.-Bez. Wiesbaden gegolten haben, kann die Ortsberingsbereinigung nicht als selbständige Maßnahme, sondern nur unter der Voraus­ setzung durchgeführt werden, daß zugleich die Feldmark oder ein Feldabschnitt (Abs. 1 S. 1) umgelegt wird. Die Worte „zum Verfahren gezogen werden" lassen erkennen, daß die Umlegung der Ortslage nur als Teil der Feldmarksumlegung gedacht ist. b) Erforderlich ist ferner — abweichend von den §§ 4ff. — das Einverständnis der Mehrheit der beteiligten Eigentümer. Der Grundsatz des Betriebes v. A. w. wird aber auch hier insofern beibehalten, als im Falle eines solchen Einverständnisses die Zuziehung nicht erfolgen muß, sondern nur erfolgen kann. Ob dem Mehrheitsantrag der Beteiligten stattzugeben ist oder nicht, hat der PräsLKA. nach § 4 zu entscheiden. Das Einverständnis muß erklärt werden, und zwar un­ bedingt; die Hinzufügung einer Bedingung macht die Erklärung

KL.

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unwirksam. Eine Form ist für die Erklärung nicht vorgeschrieben; § 6 V. 28. 7. 1838 (GS. 429), der nur für die Spezialseparation gilt, ist hier nicht anwendbar. Jedenfalls genügt die einfache Schriftform. Die Einverständniserklärungen müssen auch nicht gleichzeitig oder in einem Schriftstück, sie können auch nach­ einander und in verschiedenen Schriftstücken abgegeben werden. Sie gelten für die Grundstücke, mit denen die Erklärenden an der Ortslage beteiligt sind, und behalten daher auch im Falle des Besitzwechsels ihre Wirkung. Ferner gelten sie im Zweifel für die Grundstücke aller jener Personen, die der Erklärende als gesetzlicher oder gewillkürter Vertreter vertritt (Ehe­ frauen, Mündel, Vollmachtgeber usw.). Jeder kann seine Erklärung solange widerrufen, bis die gesetzlichen Bedingungen, von denen die Ortsberingsumlegung abhängt, erfüllt sind; mit diesem Zeitpunkt wird die Frage der Umlegung der Ver­ fügung der Beteiligten entzogen. Erfüllt sind jene Be­ dingungen aber nicht schon dann, wenn sich die nach der Fläche berechnete Mehrheit der Beteiligten für die Umlegung erklärt hat, sondern erst dann, wenn der PräsLKA. auf Grund der Mehrheitserklärung die Mitumlegung verfügt hat. Der früher beider Zusammenlegung geltende Satz, wonach die Zusammen­ legungsanträge schon dann unwiderruflich waren, wenn die Antragsteller die gesetzliche Mehrheit erreicht hatten, kann im Falle des Abs. 2 keine Anwendung finden. Vgl. zu dem Vor­ stehenden Holzapfel, Neues Kons. Buch (2) S. 85 und der­ selbe, Die Gesetzgebung über Gemeinheitsteilung usw. in der Nheinprovinz, S. 46ff. und die dort angeführte Rechtsprechung des OLKG., insbesondere Z. f. LKGG. 33 301, 35 116, 38 174. c) Das Erfordernis, daß von der Umlegung eine erhebliche Verbesserung der Landeskultur erwartet werden muß (§ 1), gilt auch hier. Die Ortslage bar; daher nur zugezogen werden, wenn ihre Mitumlegung eine günstige Rückwirkung auf die Bewirtschaftung der Feldmark verspricht. Zur Erreichung von Zwecken, deren Bedeutung sich auf die Ortschaft als solche beschränkt, ist die Umlegung nicht zulässig.

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3. Urnlegungsbezirk.

d) Der Mitumlegung unterliegt die Ortslage nur bei ländlichen Ortschaften. Darunter fallen nicht nur die Dörfer, sondern auch die kleinen Landstädte, in denen der Ackerbau das vorwiegende Gewerbe ist (Ackerstädte). Andererseits scheiden solche Dörfer aus, die einen überwiegend städtischen Charakter haben. e) Die Zulässigkeit der Milumlegung ist in dem von der Spruchkammer nach § 7 zu erlassenden Umlegnngsbeschluß auszusprechen. Vor Erlaß des Beschlusses ist mit den Be­ teiligten nach §§ 4ff. zu verhandeln. Ist der Umlegungsbeschluß für die Feldmark schon ergangen, so ist für die Ortslage ein besonderer Umlegungsbeschluß zu erlassen. Wird in dem Spruchverfahren über die Feldmarksumlegung diese für un­ zulässig erklärt, so ist auch die Mitumlegung der Ortslage zurückzuweisen, und ein für diese schon erlassener Umlegungs­ beschluß wird, selbst wenn er förmliche Rechtskraft erlangt hat, gegenstandslos. Denn ohne gleichzeitige Feldmarksumlegung ist die Umlegung der Ortslage unter keinen Umständen zugelassen und dies» Feststellung ihrer Zulässigkeit im Spruch­ verfahren hat immer die stillschweigende Bedingung, daß gleichzeitig auch die Feldmark — ganz oder teilweise — um­ gelegt wird. f) Die Aufgaben der Ortsberingsbereinigung sind durch den Umlegungsgegenstand selbst — die bebaute Ortschaft — beschränkt. Einer Umlegung können nur die zur Dorflage gehörigen unbebauten Grundstücke, die im Gemenge liegen oder eine unwirtschaftliche Form haben (§ 1), unterzogen werden, z. B. Wiesen, Gärten, Bleichen, Baumpflanzungen, öde Plätze. Im übrigen sind die einzelnen Besitzungen unter tunlichster Schonung des Besitzstandes in wirtschaftlich zweck­ mäßiger Weise gegeneinander abzugrenzen, die vorhandenen gemeinschaftlichen oder öffentlichen Anlagen (Wege, Plätze, Wasserläufe usw.) zu verbessern und dem wirtschaftlichen Bedürfnisse entsprechend neue Anlagen dieser Art, z. B. neue Ortsausgänge, Vorflutanlagen u. dgl. m. zu schaffen. Im

§s.

31

Falle von Landabtretungen, für die nicht in der OrtSlage selbst im Wege des gegenseitigen Austausches Landentschädi­ gung gegeben werden kann, wird tunlichst Landabfindung in der Feldmark zu gewähren sein. Doch wird in solchen Fällen der Ausgleich häufig auch durch Geldentschädigung geschehen müssen. Die Vorschrift § 11 Abs. 1 S. 4, wonach ausnahms­ weise Geldentschädigung zulässig ist, wird bei der Ortsberingsbereinigung öfter anzuwenden sein, als bei der Umlegung der Feldmark. g) Wird nur ein Teil der Ortslage zur Umlegung zugezogen, so ist er entsprechend zu begrenzen. Die im Abs. 1 für die Begrenzung von Feldabschnitten gegebene Vorschrift ist nicht auf den Fall des Abs. 2 berechnet und wird daher nur dem Sinne nach anzuwenden sein. Als ausreichende Grenzen wird man in der Ortslage außer den unter A. 3 erwähnten auch Ortswege, Gräben, selbst dauerhafte Umzäunungen, nament­ lich Grenzmauern, ansehen dürfen. 6) Umlegung im Falle der Schädigung der Landeskultur durch bestimmte Maßnahmen und Ereignisse. — über die Bedeutung der im Abs. 3 angeführten Maßnahmen und Er­ eignisse für die Zulässigkeit der w. U. s. A. 3 zu § 2. Abs. 3 des § 3 handelt von ihrer Bedeutung für die Bildung des Umlegungsbezirks. Hierüber ist zu bemerken: a) Auch im Falle des Abs. 3 ist die w. U. an die allgemeinen Voraussetzungen des § 1 gebunden, d. h. die Grundstücke müssen im Gemenge liegen oder unwirtschaftlich gestaltet sein, gleichviel ob dieser Zustand erst durch die Anlagen usw. herbeigeführt ist oder ob er schon vorher bestand. Un­ wirtschaftliche Gestaltung wird die regelmäßige Folge der Anlagen sein. Ist sie es nicht und fehlt es auch im übrigen an den Voraussetzungen des § 1, so ist die w. U. nicht zulässig. Lediglich zur Beseitigung sonstiger Schädigungen der Landeskultur darf die w. U. auch i. F. des Abs. 3 nicht durchgeführt werden. Dabei versteht es sich aber von selbst, daß, wenn die w. U. auf Grund des § 1 durchgeführt wird,

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3. UmlegungsVezirk.

nicht nur die Gemengelage und die unwirtschaftliche Gestalt der Grundstücke, sondern auch die sonst durch die Anlagen usw. herbeigeführten Schädigungen der Landeskultur zu be­ seitigen sind. b) Abs. 3 ist nicht nur anwendbar, wenn durch die Anlagen usw. Schädigungen der Landeskultur entstanden sind, sondern schon dann, wenn von den zunächst nur geplanten Anlagen (Naturereignisse kommen in diesem Falle nicht in Betracht) solche Schädigungen nur erst zu erwarten sind. Diese Bestimmung des Abs. 3 hat nicht nur für dieBildung des Umlegungsbezirks Bedeutung, sondern nach der offenbaren Absicht des Gesetzes auch für die Frage der Zulässigkeit der W. U. Wenn daher die zu erwartenden Schädigungen darin bestehen würden, daß Gemengelage entsteh: oder die Grundstücke eine unwirtschaftliche Gestalt erhalten (§ 1), so kann das Verfahren eingeleitet werden, obwohl zur Zeit die Voraussetzungen des § 1 noch nicht vorliegen. Eine besondere Bedeutung hat Abs. 3 für Eisenbahn­ anlagen. Bei solchen kann die Umlegung u. U. schon durch­ geführt werden, wenn es feststeht, welche Grundflächen zu Bahnzwecken benutzt und erworben werden sollen. Der Erwerb dieser Flächen durch den Bahrmnternehmer geschieht selbst­ verständlich nicht im Rahmen des Umlegungsverfahrens, vielmehr hat der Unternehmer den Grunderwerb außerhalb dieses Verfahrens durchzuführen. Insbesondere kann der Unternehmer nicht im Wege der sog. Abtretung des Soll­ habens, das für die von ihm benötigten Grundstücke aus­ geworfen ist, einen Anspruch auf Zuteilung des Eigentums erwerben (PrVBl. 41 241); vgl. jedoch auch § 8 B. 30. 6. 1834 (GS. 96). Der Umlegung unterliegen im Falle der Bahn­ anlage grundsätzlich nur die zu Bahnzwecken nicht verwendeten Grundstücke und Grundstücksteile, die durch die Anlage Nachteile erleiden. Auch die Höhe der Entschädigung, die der Unter­ nehmer für die zur Bahnanlage erforderlichen Flächen zu zahlen hat, wird durch die Umlegung nicht berührt. Wenn

daher int Falle der Teilenteignung nach § 8 Abs. 2 EnteignG. Entschädigung für einen Minderwert des Restgrundstücks zu leisten ist, so bleibt diese Verpflichtung auch dann bestehen, wenn der Minderwert für den Eigentümer durch die Um­ legung beseitigt wird. Das Umlegungsverfahren kommt ledig­ lich dem Eigentümer, der auch seine Lasten zu tragen hat, zugute; der Unternehmer kann sich auf die Wirkungen des Verfahrens nicht berufen. Keine Anwendung findet Abs. 3 in den Fällen, in denen die Planlage durch Eingriffe auf Grund der Siedlungs­ oder Bodenverbesserungsgesetze gestört worden ist (§ 2 Abs. 3). In diesen Fällen muß daher der Umlegungsbezirk nach Abs. 1 gebildet werden. Die Beschränkung der w. U. auf das Gebiet einer Bodenverbesserungsgenossen''chaft (>. A. 2 zu § 2 Buchst, b). ist daher nur möglich, wenn das Genossenschaftsgebiet einen Feldabschnitt bildet. c) Die Nachteile, die für die Landeskultur eingetreten oder zu erwarten sind, können, abgesehen von unwirtschaftlicher Form der Grundstücke (zu a), sein: unwirtschaftliche, weil allzu geringe Größe der Restgrundstücke, Behinderung der Zugänglich­ keit auch der nicht unmittelbar betroffenen Grundstücke, Be­ hinderung der Vorflut und der Bewässerung u. dgl. nt. Daß diese Schädigungen eintreten werden oder eingetreten sind, ist neben Gemengelage oder unwirtschaftlicher Form der Grund­ stücke Voraussetzung für das Verfahren nach Abs. 3. d) Der Umlegungsbezirk kann auf die Grundstücke beschränkt werden, die durch die Anlagen usw. i. S. von Buchst, c be­ nachteiligt werden. Die einschränkenden Vorschriften' des Abs. 1 (Bildung des Umlegungsbezirks aus der ganzen Feld­ mark oder einem bestimmt begrenzten Feldabschnitt) bleiben außer Anwendung. Außer den unmittelbar oder mittelbar betroffenen Grundstücken können aber auch noch weitere Grundstücke zugezogen werden, wenn es ihrer zur Erzielung einer zweckmäßigen Plänlage bedarf. Diese Voraussetzung ist nicht nur dann erfüllt, wenn ein durch die Anlagen usw. Holzapfel, Umlegungsordnung.

3

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3. Umlegungsbezirk.

mißgestaltetes Grundstück nur durch Zuziehung eines Nachbar­ grundstücks in eine wirtschaftliche Form gebracht werden kann, sondern z. B. auch dann, wenn ein betroffener Eigentümer seine Abfindung zweckmäßig aus dem Grundstück eines nicht betroffenen Eigentümers zu erhalten hat. Vgl. die sachlich übereinstimmende Vorschrift § 13 Abs. 2 Oder G. e) Für das Verfahren zur Feststellung der Zulässigkeit der Umlegung und zur Feststellung des Umlegungsbezirks gelten die Vorschriften §§ 4ff. Für die Bestimmung Abs. 1 S. 2, wonach einzelne Grundstücke einer fremden Feldmark oder eines fremden Feldabschniiles nur unter bestimmten Voraussetzungen zum Verfahren gezogen werden können, ist insofern kein Raum, als die Feldmarks- und Feldabschnitts­ grenzen für die Teilumlegung nach Abs. 3 von vornherein keine Bedeutung haben. Doch werden in entsprechender Anwendung des Abs. 1 S. 2 solche einzelne Grundstücke, die weder von den Anlagen usw. (unmittelbar oder mittelbar) betroffen sind, noch „zur Erzielung einer wirtschaftlich zweckmäßigen Plan­ lage" zugezogen werden müssen, dann dem Verfahren mit unterworfen werden können, wenn es ihrer „zur Her­ stellung wirtschaftlich zweckmäßiger Grenzen, Wege, Entwässerungs- und Bewässerungsanlagen" oder „zur Be­ schaffung der Vorflut" bedarf. ’) In Feldmarken oder Feldabschnitten, die schon einer Umlegung unterzogen worden sind, finden die Vorschriften Abs. 3 S. 1, 2 unbeschränkt Anwendung. Es macht dabei auch keinen Unterschied, ob die Umlegung als reine Zusammen­ legung oder ob sie als Maßnahme- der Gemeinheitsteilung d. h. als sog. Spezialseparation (§ 1 V. 28. 7. 1838, GS. 429, § 3 K) durch geführt ist. Uber die Voraussetzungen, unter denen in schon umgelegten Feldmarken ein Verfahren nach Abs. 3 zulässig ist, siehe Anmerkung 2 zu 8 2. Wenn noch keine Umlegung stattgefunden hat, so ist die Teilumlegung nach Abs. 3 S. 1, 2 nur zulässig, wenn für eine allgemeine Umlegung nach § 1 kein Bedürfnis besteht, d. h. wenn weder

4. Feststellung der Zulässigkeit der Umlegung.

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Gemengelage vorhanden ist, noch die Grundstücke unwirtschaft­ lich gestaltet sind. War in der Feldmark nur ein einzelner Feldabschnitt umgelegt, während in der übrigen noch nicht umgelegten Feldmark Umlegungsbedürfnis besteht, so darf die Teilumlegung nur in jenem Feldabschnitt durchgeführt werden. Erstreckt sich die schädigende Wirkung der Anlagen usw. (S. 1) nicht nur auf diesen Feldabschnitt, sondern auch auf die übrige Feldmark, so kann zwar gleichwohl die Teilumlegung auf den Feldabschnitt beschränkt werden. Es ist jedoch in diesem Falle zweckmäßig, die Umlegung nach § 1 für die ganze Feldmark einzuleiten.

4. Feststellung der Zulässigkeit der w. N. Vorbemerkung zu §§. 4—9. — Die §§ 4—9 regeln das Ver­ fahren zur Feststellung der Zulässigkeit der w. U. und zur Fest­ stellung des Umlegungsbezirks. Sie enthalten gegenüb er dem bis­ herigen Rechtszustande die wichtige Neuerung, daß über die Zulässigkeit nicht mehr der Wille der Grundbesitzer, sondern die Bestimmung der Umlegungsbehörde, und zwar des Präs.LKA. entscheidet. Nach Begr. 8f. soll hierbei planmäßig vorgegangen werden. Dies setzt voraus, daß der PräsLKA. einen Plan aufstellt, in dem die einzelnen Bezirke und in ihnen die einzelnen Ge­ meinden, die nacheinander dem Verfahren unterzogen werden sollen, der Reihenfolge nach aufgeführt werden. Die allgemeinen Grundsätze, von denen hierbei auszugehen ist, wird der LM. aufzustellen haben. Für die Bestimmung der Reihenfolge kommen in Betracht: Sitz des zuständigen KA. (die diesen: näher liegenden Bezirke werden vor den entfernter liegenden zu bevorzugen sein), Grad des Umlegungsbedürfnisses, Leistungsfähigkeit der Gemeinden (die leistungsfähigeren werden zweckmäßig vor den minder leistungsfähigen an die Reihe kommen), Berücksichtigung der Vorflutverhältnisse (mit dem Ausbau der Vorflutanlagen z. B. eines mehrere Gemeinden durchfließenden Wasserlaufes, wird zweckmäßig unten bei der 3*

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4. Feststellung der Zulässigkeit der Umlegung.

am tiefsten gelegenen Gemeinde angefangen) u. dgl. m. In Bezirken, wo nur vereinzelte Gemeinden noch keiner Umlegung unterzogen find, wird deren Umlegung beschleunigt einzuleiten sein. a) Einleitung des Vorverfahrens.

§ 4. Hält der Präsident des Landeskulturamts die Voraussetzungen für die Umlegung für gegeben (§§ 1 bis 3), so kann er einen Kommissar für die Verhandlung mit den Beteiligten ernennen1). Er hat das zu tun, wenn die Eigentümer eines Viertels der umzulegenden Grundstücke, nach Größe und Grundsteuerreinertrag (in Hohenzollern nach Grund­ steuerkapital) berechnet, es beantragen^). J) Mit der Ernennung'^ des Kommissars wird das Vor­ verfahren zur Feststellung der Zulässigkeit der w. U. ein­ geleitet. Vorher hat der PräsLKA. zu prüfen, ob die „ Voraus­ setzungen" der w. U. (§§ 1 — 3) gegeben sind. Wird eine Teil­ umlegung nach § 3 Abs. 3 beabsichtigt, so ist insbesondere zu prüfen, ob durch die dort bezeichneten Anlagen usw. eine Schädigung der Landeskultur eingetreten oder ob eine solche von ihnen zu erwarten ist. Ebenso hat der PräsLKA., wenn er die Mitumlegung der Ortslage in Aussicht nimmt, zu prüfen, ob der nach § 3 Abs. 2 erforderliche Mehrheitsantrag vorliegt. Die Frage der näheren Begrenzung des Umlegungsbezirks hingegen bedarf zunächst keiner Erörterung. Hierüber hat der Kommissar, nach § 4 Abs. 1 mit den Beteiligten zu ver­ handeln. 2) Ähnlich wie S. 2: Art. I1 S. 2 G. 28. 5. 1913 (GS. 285). — Der PräsLKA. muß im Falle eines Antrages nach S. 2 das Vorverfahren auch dann einleiten, wenn die Ge­ meinde, aus der der Antrag gestellt wird, nach dem allgemeinen Umlegungsplan (Vorbemerk, zu §§ 4ff.) nicht an der Reihe zur Umlegung ist. Begr. 12 bemerkt jedoch: „Der Zeitpunkt

5 4.

b) Verhandlung mit den Beteiligten.

§ 5.

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der Inangriffnahme der Umlegung bleibt dessenungeachtet nach wie vor dem Ermessen der LKBeh. überlassen, die stets zu prüfen haben wird, inwieweit die Ausführung jeder einzelnen Umlegung mit der dusch die Interessen der allgemeinen Landes­ kultur gebotenen planmäßigen Umlegung größerer Bezirke vereinbar und mit den jeweils zur Verfügung stehenden Arbeits­ kräften ausführbar ist." Um festzustellen, ob das Viertel vorhanden ist, bedarf es der Umgrenzung des Umlegungsbezirks. Doch braucht diese nicht mit der Genauigkeit vorgenommen zu werden, wie bei Erlaß des Umlegungsbeschlusses (§ 7). Es genügt, wenn sich der PräsLKA. ein ungefähres Bild von dem Bezirk macht und danach das Vorhandensein des Viertels überschlägig beurteilt. b) Verhandlung mit den Beteiligten.

§ 5. Der Kommissar hat in einem Ortstermine die Beteiligten über die Voraussetzungen der Um­ legung und die Bildung des Umlegungsbezirkes zu hörenx). Der Termin ist mindestens vier Wochen vorher in den Kreisblättern und in ortsüblicher Weise in allen Gemeinden, in denen die Grundstücke liegen, öffentlich bekanntzumachen. Außerdem soll jedem Beteiligten eine Abschrift der Bekanntmachung durch die Post zugesandt werden. Dem Landrat und den Gemeindevorstehern ist von dem Termine Mit­ teilung zu machens. J) Begr. 12 bemerkt: „ Unter den Beteiligten, die der Kommissar in einem Termin zu hören hat, können in diesem Zeitpunkt des Verfahrens nur diejenigen verstanden werden, die auf Grund der Grundsteuermutterrolle oder ähnlicher Nachweise als Beteiligte ermittelt sind. Zweck des Termins, der innerhalb des Umlegungsbezirks oder in dessen Nähe

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4. Feststellung der Zulässigkeit der Umlegung.

stattfinden soll, ist, die Beteiligten über das Wesen des Um­ legungsverfahrens und insbesondere auch über die voraus­ sichtlich entstehenden Kosten und die Art ihrer Aufbringung eingehend aufzuklären. Da die LKBeh. über die Kosten, die in den von ihnen bearbeiteten Umlegungssachen entstanden sind, genaue Aufzeichnungen machen, kann es in den meisten Fällen nicht schwer sein, den Beteiligten an der Hand von Beispielen in dieser Beziehung zutreffende Aufklärung zu geben. Eine Abstimmung findet nicht statt, den Beteiligten ist nur Gelegenheit gegeben, ihre Bedenken und Einwendungen vorzubringen." Es empfiehlt sich, daß der Kommissar bei der Verhandlung die Begrenzung des Umlegungsbezirks, wie er sie für zweck­ mäßig und dem Gesetz (§ 3) entsprechend hält, vorlegt und die Erklärung der Beteiligten dazu erfordert. Zu dem Zweck wird er vor der Verhandlung die nötigen Ermittlungen an­ stellen müssen. Seine endgültigen Vorschläge für die Be­ grenzung hat er mit seinem Gutachten über das Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen der w. U. nach Abschluß der Verhandlungen dem PräsLKA. einzureichen. 2) Eine Ladung der Beteiligten findet nicht statt (anders Art. 11 G. 28. 5. 1913, GS. 285), sondern nur eine öffentliche Bekanntmachung. Außerdem ist mit Rücksicht auf solche Grund­ besitzer, die nicht in der Gemeinde wohnen (Begr. 12),bestimmt, daß jedem Beteiligten eine Abschrift der Bekanntmachung durch die Post zuzusenden ist. Doch ist diese Zusendung für die vierwöchige Frist, die von der Bekanntmachung bis zum Ver­ handlungstage verstrichen sein muß, ohne Bedeutung („soll... zugesandt werden"). Was zur ortsüblichen Bekanntmachung (vgl. § 3 Abs. 2 G. 2. 4. 1887 GS. 105) gehört, ist nach der in den einzelnen Gemeinden herrschenden Gewohnheit zu beurteilen. Danach beurteilt sich namentlich, ob Anschlag an der Gemeindetafel, Bekanntmachung mit der Schelle, Be­ kanntgabe durch einen vom Gemeindediener besorgten Umlauf, .oder mehrere dieser Maßnahmen gleichzeitig erforderlich sind;

§ 5.

c) Einwendungen gegen die Umlegung.

§ 6.

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vgl. OLKG. 11. 12. 1891 i. d. S. von Hesserode, 27. 11. 1903 i. d. S. von Rangsdorf, 31. 5. 1907 i. d. S. von Steinfurth. Die Veröffentlichung in mehreren Kreisblättern kommt nur dann in Betracht, wenn die umzulegenden Grundstücke in mehreren zu verschiedenen Kreisen gehörigen Gemeinden liegen. Die vierwöchige Frist beginnt mit dem auf den Tag der Bekanntmachung folgenden Tage (§ 187 Abs. 1 BGB.). Als Tag der Bekanntmachung gilt derjenige, an dem das letzte der in Betracht kommenden Kreisblätter erschienen ist, oder, wenn die ortsübliche Bekanntmachung später erfolgt, der Tag der ortsüblichen Bekanntmachung. Die Frist endet an dem Tage der vierten Woche, der durch seine Benennung dem Tage der Bekanntmachung entspricht (§ 188 Abs. 2 BGB.). Die Verhandlung darf erst an dem auf diesen Tag folgenden Tage stattfinden, da sonst vier Wochen noch nicht verstrichen sind. Es muß also zwischen dem Tage der Bekanntmachung und dem Verhandlungstage ein Zeitraum von vier Wochen liegen. So auch: Art. 11 Abs. 3 G. 28. 5. 1913. Die Beob­ achtung der Frist ist zwingend vorgeschrieben; ihre Nichtein­ haltung hindert den Erlaß des Umlegungsbeschlusses (§ 7). Die Mitteilung des Verhandlungstages an Landrat und Gemeindevorsteher (in Hessen-Nassau: Bürgermeister) erfolgt, um diesen Gelegenheit zu geben, in der Verhandlung zu er­ scheinen und ihre Auffassung geltend zu machen.

c) EinwenduiHgen gegen die w. U.

§ 6. Einwendungen müssen im Termine münd­ lich angebracht und begründet werden; hierauf ist in der Bekanntmachung (§ 5) hinzuweisen *). Die Einwendungen sind mit den Widersprechenden zu erörtern. Verbleibt eine nach Größe und Grund­ steuerreinertrag (Grundsteuerkapital) berechnete Mehrheit der.Beteiligten bei ihrem Widersprüche,

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4. Feststellung der Zulässigkeit der Umlegung,

so hat der Präsident des Landeskulturamts den Regierungspräsidenten und den Vorstand der Land­ wirtschaftskammer zu hörens. Beträgt die be­ rechnete Mehrheit der Widersprechenden drei Viertel, so ist in einem anzuberaumenden Termin über den Widerspruch zu verhandeln. Wird der Wider­ spruch aufrechterhalten, so ist das Verfahren einzustellen^). ’) Schriftlicher Widerspruch oder mündlicher Wider­ spruch, der außerhalb der Verhandlung erhoben wird, ist nicht zu beachten. Die auf diese Weise Widersprechenden werden also bei der Feststellung nach S. 3 u. 4 (Berechnung der Mehrheit der Widersprechenden nach Größe und Grundsteuer­ reinertrag) nicht mit berücksichtigt. Der Widerspruch muß zur Berhandlungsschrift des Kommissars erklärt werden. Dazu bedarf es der Aufnahme in die Verhandlungsschrift und deren Genehmigung durch den Widersprechenden; Unter­ zeichnung durch diesen ist in der Provinz Hannover (vgl. § 27 HanVerfG. 1842) und im Reg.-Bez. Wiesbaden in keinem Falle und im übrigen dann nicht erforderlich, wenn ein Protokoll­ führer zugezogen ist (§ 18 OrgG., vbd. § 9 S. 2 unten; anders: Art. I1 Abs. 2 G. 28. 5. 1913, GS. 285). 2) Die Erörterung der Einwendungen bezweckt, der Spruchkammer möglichst vollständige Unterlagen für ihre Entscheidung (den.Umlegungsbeschluß: § 7) zu liefern. Nach Abschluß der Verhandlungen hat der Kommissar diese mit seinem Gut­ achten dem PräsLKA. vorzulegen. Dieser hat erneut zu prüfen, ob er die w. U.nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften für zulässig und den Umlegungsbezirk für richtig begrenzt hält. Erforderlichenfalls kann er weitere kommissarische Ermitt­ lungen anordnen. War eine Mehrheit der Beteiligten bei ihrem Widerspruch gegen die w. U. geblieben, so hat er auch den Re­ gierungspräsidenten und^pen Vorstand der Landwirtschafts­ kammer gutachtlich zu hören. Entscheidet et sich auf Grund

c) Einwendungen gegen die Umlegung.

§ 6.

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aller dieser Erörterungen für die Zulässigkeit des Verfahrens, so ho* rt die Akten der Spruchkammer zur Entscheidung nachk t vorzulegen. Entscheidet er sich dahin, daß die w. U. un­ zulässig sei, so stellt er das Verfahren ein. In diesem Falle bedarf es keiner Entscheidung der Spruchkammer. Die Mehrheit, deren Widerspruch die Anhörung des Re­ gierungspräsidenten uttbx des Vorstandes der Landwirtschaftskammer nötig macht, ist die Mehrheit aller Beteiligten nicht nur der in dem Ortstermin Erschienenen. Sie muß sowohl nach der Fläche wie auch nach dem Grundsteuerreinertrag vorhanden sein, über den Ausweis der Beteiligten und die Art der Ermittlung der Mehrheit gilt das Begr. 12 besagte (A. 1 zu § 5); genauer Feststellungen auf Grund des Grundbuchsusw. bedarf es nicht. 3) S. 4 und 5 sind vom Ausschuß der LVerf. hinzugesetzt. In ihrer Vollversammlung hat jedoch die LBers. die von: Ausschuß geforderte Mehrheit von 5/6 auf 3/4 herabgesetzt. Als Vorbild haben § 2 Abs. 2 Ho und § 1 Abs. 2 Rh (in der ursprünglichen Fassung des § 1; s. Art. II18 G. 28. 5. 1913, GS. 285) gedient. Auch die Dreiviertel-Mehrheit ist gleichzeitig nach der Fläche und dem Grundsteuerreinertrage, und zwar des ge­ samten Umlegungsbezirks zu berechnen. Beträgt die Mehrheit der Widersprechenden 3/4 — was übrigens nur selten vorkommen dürfte —, so ist von der Anhörung des Regierungspräsidenten und der Landwirtschaftskammer zunächst abzusehen. Der Kommissar muß zuächst über den Widerspruch verhandeln. Gelingt es ihm dabei nicht, den Widerspruch zu beseitigen, so hat der PräsLKA. das Verfahren einzustellen. Bestimmt er so viele Widersprechende zur Zurücknahme ihres Wider­ spruchs, daß die verbleibenden Widersprechenden nicht mehr eine 3/4-Mehrheit bilden, so ist nunmehr nach S. 3 (Anhörung des Regierungspräsidenten und der Landwirtschaftskammer) zu verfahren. Verbleibt überhaupt keine Mehrheit der Wider­ sprechenden, so bedarf es eines solchen Verfahrens nicht mehr.

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4. Feststellung der Zulässigkeit der Umlegung.

Zu dem anzuberaumenden Termin sind die Widersprechenden zu laden. Der Ladung der übrigen Beteiligten bedarf es nicht; sie ist aber auch nicht unzulässig und unter Umständen sogar empfehlenswert. Da der Widerspruch eine gemeinschaftliche Angelegenheit der Widersprechenden ist, kann der Kommissar von diesen die Wahl von gemeinschaftlichen Bevollmächtigten fordern (§ 75c V. 20. 6. 1817, § 19 Abs. 2 HanVerfG. 1842). Doch hat die Ablehnung der Wahl keinen Rechtsnachteil für sie zur Folge. Vgl. aber auch A. 2 zu § 7. d) Umlegungsbeschlust.

§ 7. Nach Abschluß der Verhandlungen hat die Spruchkammer des Landeskulturamts über die Zulässigkeit des Verfahrens unter Feststellung des Umlegungsbezirkes zu beschließen*). Der § 24 Abs. 1 Satz 3 des Gesetzes über Landeskultur­ behörden vom 3. Juni 1919 (Gesetzsamml. S. 101) findet Anwendung2). Der entscheidende Teil des Beschlusses ist in der im § 5 für die Bekanntmachung des Termins vorgeschriebenen Weise zur Kenntnis der Beteiligten Au bringen^). Gegen den Beschluß steht den Beteiligten innerhalb vier Wochen nach dem Tage, an dem das letzte ihn enthaltende Kreis­ blatt erschienen ist, die Beschwerde an das Ober­ landeskulturamt §u4). x) Die Frage der Zulässigkeit kann nur mit Bezug auf einen bestimmten Umlegungsbezirk beantwortet werden. Sie kann daher nur bejaht werden, wenn zugleich der Umlegungs­ bezirk festgestellt wird. Wird sie verneint, so kommt die Fest stellung eines Umlegungsbezirks nicht in Frage. Die Spruchkammer entscheidet nur auf Antrag des Präs.LKA. Entschließt sich dieser, von der w. U. abzustehen, so tritt die Spruchkammer nicht in Tätigkeit, auch wenn die kom­ missarischen Verhandlungen (§§ 4 — 6) voraus gegangen sind.

d) Umlegungsbeschluß.

§ 7.

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Wenn andererseits der PräsLKA. der Spruchkammer die Akten zur Entscheidung vorlegt, so ist diese an den vom PräsLKA. angenommenen Umlegungsbezirk gebunden; sie hat also nur darüber zu entscheiden, ob die w. U. innerhalb dieses Bezirks zulässig ist. Hält sie daher die w. U. nur für zulässig, wenn noch weitere Grundstücke zu dem Bezirk hinzugelegt oder wenn einzelne zu dem Bezirk gehörige Grundstücke aus diesem aus­ geschieden werden, so kann sie die Zulässigkeit für den ver­ größerten oder verkleinerten Bezirk nur dann aussprechen, wenn der PräsLKA. sich hiermit einverstanden erklärt. Im anderen Falle hat sie die Umzulässigkeit der w. U. auszu­ sprechen. Will die Spruchkammer (im Einverständnis mit dem PräsLKA.) den Bezirk vergrößern, so hat sie zuvor die noch nicht gehörten Eigentümer der weiter zuzuziehenden Grund­ stücke nach § 5 zu hören. Vgl. auch § 8. Die Entscheidung ist auf Grund der §§ 1 — 3 zu treffen. Der Frage, wann das Verfahren einzuleiten ist, greift der Umlegungsbeschluß nicht vor. Diese Frage entscheidet der PräsLKA. im Verwaltungswege; vgl. AusschBer. 15. 2) § 24 Abs. 1 S. 3 OrgG. best mmt: „Die Spruchkammer hat vor der Beschlußfassung mündliche Verhandlung an­ zuberaumen, sofern ein Beteiligter sie beantragt." Der Antrag kann sowohl von den Widersprechenden wie von dem PräsLKA. gestellt werden. Auch den nicht widersprechenden Beteiligten steht das Recht, in. V. zu beantragen, zu. Von der m. V. erhält der PräsLKA. nach 8 3 der GeschO. f. d. Spruchkammern Nachricht; seiner besonderen Ladung bedarf es daher nicht. Im übrigen sind zur m. V. diejenigen (widersprechenden oder nicht widersprechenden) Beteiligten, die den Antrag auf m. V. gestellt haben, und alle wider­ sprechenden Beteiligten oder deren gemeinschaftliche Be­ vollmächtigte (A. 3 zu § 6) zu laden. Hat jedoch der Kommissar die Widersprechenden vergeblich zur Wahl von Bevollmächtigten aufgefordert, so haben sie als solche d. h. lediglich als Wider­ sprechende auf Ladung keinen Anspruch.

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4. Feststellung der Zulässigkeit der Umlegung.

s) Der entscheidende Teil, also ohne die Gründe, ist danach in den Kreisblättern und in ortsüblicher Weise in den be­ teiligten Gemeinden öffentlich bekannt zu machen. .Außerdem soll jedem Beteiligten, d. h. sowohl den Widersprechenden wie den Nichtwidersprechenden der entscheidende Teil ab­ schriftlich durch die Post zugesandt werden. Eine Mitteilung an den Landrat und die Gemeindevorsteher (§ 5 Abs. 2 6.3) findet nicht statt. *) Der Reg.-Entw. wollte die Entscheidung auf die Be­ schwerde dem LM. übertragen. Der Aussch. d. LBerf. setzte an seine Stelle das OLKA. Die Beschwerdefrist beginnt mit dem Erscheinen des letzten Kre^sblattes, das die Entscheidung der Spruchkammer enthält (A. 3), zu laufen. Als Tag des Erscheinens gilt im allgemeinen der dem Kreisblatt aufgedruckte Tag. Doch steht den Beteiligten der Nachweis offen, daß das Blatt tat­ sächlich erst nach diesem Tage erschienen ist. Daß das Blatt (durch Postbestellung usw.) in die Hände der Bezieher gekommen sei/ist keine Bedingung des „Erscheinens". Berechnung der Beschwerdefrist: §§ 187, 188, 193 BGB. Zur Einlegung der Beschwerde befugt sind die „Be­ teiligten". Ob dazu auch der PräsLKÄ. zu rechnen ist, ist zweifelhaft. Die Frage^dürfte indes zu bejahen sein, da der PräsLKA. sachlich eine Parteistellung einnimmt und insofern zu den „Beteiligten" gehört. Jedenfalls kann der PräsLKA. eine Entscheidung des OLKA. dadurch herbeiführen, daß er den Vorsitzenden der Spruchkammer anweist, nach § 123 LVG. die Beschwerde aus Gründen des öffentlichen Interesses ein­ zulegen (§ 9 der GeschO. f. d. Spruchk.). In diesem Falle finden jedoch die Vorschriften § 123 Abs.2,3 LVG. Anwendung. Fsir die Beschwerdeentscheidung gilt das A. 1 über die Entscheidung der Spruchkammer Gesagte gleichfalls. M. V. findet vor dem OLKA. nur statt, wenn dieses sie für angemessen hält; ein Recht darauf haben die Beteiligten nicht; vgl. § 119 LVG. vbd. § 17 OrgG. und § 9

§ 7. e) Nachträgliche Änderung des Umlegungsvezirks. § 8.

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S. 2 unten. Findet m. V. statt, so sind dazu der Beschwerde­ führer und diejenigen zu laden, die vor der Spruchkammer als seine Gegner aufgetreten sind. Ist im ersten Rechtszuge kein Gegner aufgetreten, so steht es im Ermessen des OLKA., ob es außer dem Beschwerdeführer noch weitere Beteiligte laden will. Zu den Beteiligten, die gegebenenfalls zu laden sind, wird man auch hier den PräsLKA. zu rechnen haben. Die Beschwerdeentscheidung ist dem Beschwerdeführer und denjenigen zuzustellen, die zum Beschwerdeverfahren, ins­ besondere zur m. V., zugezogen waren. Wird auf die Beschwerde der die Zulässigkeit verneinende Beschluß der Spruchkammer geändert und die Zulässigkeit der w. U. (unter gleichzeitiger Feststellung des Umlegungsbezirks) ausgesprochen, so ergeht der Umlegungsbeschluß erst mit der Beschwerdeentscheidung. Er wird daher nicht nur in der angegebenen Weise zuzustellen, sondern auch nach S. 3 öffentlich bekannt zu machen sein; vgl. A. 3.

e) Nachträgliche Änderungen des Umlegungsbezirks.

§ 8. Geringfügige Änderungen des Umlegungs­ bezirkes können auch nach Erlaß des Umlegungs­ beschlusses (§ 7) vorgenommen werden, ohne daß es der Beobachtung der Vorschriften in den §§ 5 bis 7 bedarf-). Vor der Änderung sind die Eigen­ tümer der dadurch betroffenen Grundstücke zu hören, den übrigen Beteiligten soll Gelegenheit zur Äußerung gegeben werden-). Über verbleibende Widersprüche entscheidet die Spruchkammer end­ gültig 3). 1) Begr. 13 bemerkt: „Geringfügige Änderungen des Um­ legungsbezirks können dadurch entstehen, daß nachträglich einzelne Grundstücke zugezogen oder ausgeschlossen werden, z. B. behufs Grenzbegradigung, Anlegung von Wegen und Gräben u. dgl. m." Unter dem früheren Rechtsznstande, als

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4. Feststellung der Zulässigkeit der Umlegung,

die w. U. einen M eh rheits antrag erforderte, bedurfte es, wenn der Umlegungsbezirk erweitert oder beschränkt werden sollte, eines neuen Antrages für den ganzen (erweiterten oder beschränkten) Bezirk (Z. f. LKGG. 33 301). Bei gering­ fügigen Änderungen wurde dies als so lästig empfunden, daß man sich über den Buchstaben des Gesetzes meist hinwegsetzte und sich mit der Zustimniung der Eigentümer der zuzuziehenden oder auszuschließenden Grundstücke begnügte. Nach dem gegenwärtigen Necht müßte bei einer Änderung des Um­ legungsbezirks an sich das ganze Verfahren nach §§ 5 — 7 wiederholt werden. § 8 will die Handhabe liefern, um dies bei geringfügigen Änderungen zu vermeiden. Nachträgliche Änderungen des Umlegungsbezirks, die vor Erlaß des Um­ legungsbeschlusses vorgenommen werden, sind in diesem zu berücksichtigen.

Was geringfügige Änderungen sind, wird nicht lediglich nach der Größe der in Betracht kommenden Flächen, diese für sich betrachtet, sondern auch nach ihrem Verhältnis zu der Größe des gesamten Umlegungsbezirks zu beurteilen sein.

2) Die Anhörung der Eigentümer der zuzuziehenden oder auszuschließenden Grundstücke kann schriftlich unter Be­ stimmung einer Frist zur Erklärung oder mündlich (durch Ladung zu einem Termin) geschehen. Den übrigen Umlegungs­ teilnehmern kann „Gelegenheit zur Äußerung" nur so ge­ geben werden, daß der VKA. auch sie von dem Vorhaben einer Änderung des Umlegungsbezirks in Kenntnis setzt. Doch bedarf es dazu nicht der Ladung, oder christlichen Benach­ richtigung jedes einzelnen. Sind gemeinschaftliche Bevoll­ mächtigte (Konsolidationsvorstand) bestellt, so vertreten diese die Umlegungsteilnehmer auch im Falle des § 8, da es sich um eine gemeinschaftliche Angelegenheit handelt. Hiervon abgesehen kann die Benachrichtigung der übrigen Teilnehmer in jeder Form geschehen, die geeignet ist, das Vorhaben der Änderung zur Kenntnis dieser Teilnehmer zu bringen, z. B.

§ 8.

f) Kosten und Verfahren.

§ S.

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ortsübliche Bekanntmachung in der Gemeinde oder Veröffent­ lichung durch die Zeitung. Mit den gemeinschaftlichen Bevoll­ mächtigten muß die Änderung übrigens schon nach § 19 OrgG. erörtert werden.

3) Sind alle Umlegungsteilnehmer mit der Änderung ein­ verstanden oder wird von seiner Seite rechtzeitig (A. 2) Wider­ spruch dagegen erhoben, so kann der VPA. die Änderung ohne weiteres verfügen. Wird von irgendeiner Seite, sei es von den unmittelbar betroffenen Eigentümern, sei es von einem der übrigen Teilnehmer, Widerspruch erhoben, so hat der BKA. die Akten der Spruchkammer zur Entscheidung vor­ zulegen. Die Entscheidung der Spruchkammer ist endgültig; sie kann jedoch vom PräsLKA. mit der Klage nach § 126 LVG. beim OLKA. angefochten werden. f) Kosten und Verfahren. § 9.

Kosten für das Vorverfahren werden von

den Beteiligten nicht erhoben1), Jrn übrigen finden auf dieses Verfahren die für das Haupt­ verfahren geltenden Vorschriften Anwendung2). T) „Weil sie auf die Einleitung des Verfahrens, abgesehen von dem voraussichtlich seltenen Falle des § 3" — jetzt § 4 — „S. 2, keinen Einfluß haben" (Begr. 13). Die Kostenfreiheit gilt nicht nur für das Verfahren des Kommissars, sondern auch für das Spruchverfahren. In diesem bleiben auch die im § 29 Abs. 3 OrgG. bezeichneten, durch Anträge oder un­ begründete Einwendungen entstandenen, baren Auslagen außer Ansatz.

2) Vgl. § 17 OrgG. und die übrigen im OrgG. enthaltenen oder für anwendbar erklärten Vorschriften. Tie in § 311 aaO. für Hannover erlassene Vorschrift über die Stattnehmigkeitsentscheidung hat nur noch für Gemeinheitsteilungen Be­ deutung; für die w. U. (Verkoppelung) ist sie beseitigt.

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5. Umlegungsfreie Grundstücke.

5. UmlegungSfreie Grundstücke.

§ 10. Folgende Grundstücke: Gebäude, Hofräume, Hausgärten, Kunst­ wiesen, Parkanlagen und solche Anlagen, deren Hauptbestimmung die Gewinnung von Obst, Hopfen oder die Gartenkultur ist, Weinberge, Seen, Fischteiche und andere Gewässer, solche Lehm-, Sand-, Kies-, Kalk-, Mergelgruben und Steinbrüche, die einer gemeinschaftlichen Benutzung nicht unterliegen, Grundstücke, die zur Gewinnung von Fossilien oder zu gewerblichen Anlagen dienen, Grundstücke, auf denen Mineral­ quellen, Denkmäler oder Familiengräber sich befindens, können nur mit Zustimmung ihres Eigentümers zur Umlegung gezogen werden?). Wird das Verfahren nach § 3 Abs. 2 auf die Ortslage ausgedehnt, so findet der vorstehende Abs. 1 auf die zur Ortslage gehörigen Grundstücke keine Anwendung ^). *) Gebäude. - Uber den Begriff s. OLKG. 21. 7. 1914 (teilweise abgedr. Z. f. LKGG. 40 138). Hofräume ist gleich­ bedeutend mit Hofraiten (§ 22 K., § 2 E., § 20 Jastr. 2. 1. 1830 ^Wiesbaden), § 4 Rh.) und Hoflagen oder Hofplätzen (§ 3 ZusG. 1872, § 22 Schl.-H., § 3 Ho.) Hausgärten brauchen nicht in einem unmittelbaren ört­ lichen Zusammenhänge mit dem Hause zu stehen. Sie müssen aber entsprechend ihrem Zweck, in erster Linie für den Bedarf des Haushalts zu sorgen, in der Nähe des Hauses liegen und von diesem aus leicht erreichbar sein (Z. f. 'LKGG. 40 289; vgl. auch das. 36 79). »

§10.

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Kunstwiesen sind nicht Grundstücke, die durch Aussaat von Grassamen (künstlich) zu Feldgraswiesen oder Futterfeldern angelegt sind, auch nicht alle Rieselwiesen schlechthin, sondern nur solche Wiesen, die mit künstlichen Bewässerungseinrich­ tungen versehen und zugleich zur zweckmäßigen Ausnutzung dieser Einrichtungen besonders hergerichtet sind (Hangbau, Rückenbau); vgl. Holzapfel, die Ges.Geb. über Gemeinh.Teil. in der Rheinprov., S. 57 f. Der Abg. Weißermel be­ merkte bei der 2.Lesung (SitzBer. 12094), er müsse bestreiten, „daß man mit einem kleinen Graben eine Wiese in eine Kunst­ wiese umwandeln könne"; er habe einmal in der Eifel „Fluß­ wiesen" gesehen, die die Besitzer „durch Anlegung von Gräben, Bewässerung, Einebnung und Düngung in Kunstwiesen um­ gewandelt" hätten. Dies entspricht der oben dargelegten Auf­ fassung. - Vgl. § 3 ZusG. 1872, § 22 Schl.-H., § 3 Ho., § 4 Rh. Parkanlagen s. § 22 K., § 2 E., § 3 ZusG. 1872, § 22 Schl.-H., § 3 Ho., § 4 Rh. Seen, Fischteiche und andere Gewässer. — Was unter den „anderen Gewässern" zu verstehen sei, ist zweifelhaft. Ter Abg. Frhr. v. Wangenheim wollte damit auch die auf Weiden angelegten Viehtränken treffen (SitzBer. 12104). Viehtränken sind aber regelmäßig keine Gewässer. Der Abg. Bollert verlangte die Fassung „Seen, Fischteiche und andere ähnliche Gewässer" und bemerkte dazu: „Wenn er" — der Abg. Frhr. v. Wangenheim — „allgemein Gewässer von der Umlegungs­ notwendigkeit herausnehmen will, so können wir ihm insoweit nicht folgen; denn die Behörde muß nach unserer Überzeugung unbedingt in der Lage sein, Gräben, Wasserlöcher n. dgl. in die Umlegung hineinzubeziehen. Das kann nur dadurch zum Ausdruck kommen, daß wir in seinem Anträge an Stelle des Wortes »Privatgewässer* sagen »ähnliche Gewässers Wir müssen eben ein einschränkendes Adjektivum hinzusetzen". (SitzBer.12108f.) Es scheint, als ob das Wort „ähnliche" ledig­ lich aus Versehen fortgeblieben ist. Als Absicht des Gesetzes darf man aber unterstellen, daß Gräben nicht zu den „Ge-

Holzapfel, Umlegungsordnung.

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5. Umlegungsfreie Grundstücke.

wässern" des § 10 gehören. Gleiches gilt auch von Teichen, die nicht der Fischzucht dienen, sowie von Wasserlöchern. Wohl hingegen sind Wasserläufe, die nicht zu den Gräben (§ 1 Abs. 3 WassG.) gehören, „Gewässer" i. S. des § 10. Stehen aber die Wasserläuse im Eigentum der Anlieger und sind die Nfergrnndstücke dem Verfahren unterworfen, so kommt § 10 nicht zur Anwendung. Denn der Anteil des Anliegers am Wasserlauf ist ein, wenn auch nicht wesentlicher Bestandteil des Ufergrundstücks (Holtz-Kreutz, WaffG., Bd. 1, S. ß0 f.), und eine w. U., die das Ufergrundstück ergreift, erstreckt sich iin Zweifel ohne weiteres auch auf dessen in dem Anteil am Wasserlauf bestehenden Bestandteil. Anlagen, deren Hauptbestimmung die Gewinnung von Obst, Hopfen oder die Gartenkultur ist, find nicht schon dann vorhanden, wenn der Eigentümer diese Art der Nutzung nur erst in Aussicht genommen hat, sondern die Bestimmung muß auch tatsächlich verwirklicht sein (Z. f. LKGG. 35 132, 40 298). Die Verwirklichung muß ferner für die Dauer oder doch für einen längeren Zeitraum gewollt fein; ein nur vorüber­ gehend zum Hopfen- oder Gartenbau genutztes Grundstück ist keine dazu bestimmte Anlage. Zur Annahme einer Obstanlage wird es in der Regel genügen, wenn das Grundstück mit Obst­ bäumen gleicher Sorte oder verschiedener Sorten in solchen Abständen und in solchem Umfange bepflanzt ist, daß es zur Obstzucht vollständig ausgenutzt wird, zu einer Hopfenanlage, daß sich auf ihm die zum Hopfenbau erforderlichen Vor­ richtungen, namentlich die zum Aufranken erforderlichen Stangen befinden (Z. f. LKGG. 40 299). Eine Garten­ anlage ist aber nicht schon dann vorhanden, wenn auf dem Grundstück Spatenkultur getrieben wird (H. H. 1885 Drucks. Bd. 2 S. 330 f.: KomBer. zu 8 4 Rh.). Es müssen darauf nicht nur Pflanzen gezogen werden, wie sie in Gärten gebaut zu werden pflegen (Gemüse, Zierpflanzen, Beerensträucher usw.), sondern es muß durch besondere Einrichtungen, wie Garten­ wege, Veeteinteilung, Einsriedigung u. dgl. die dauernde

§10.

61

Bestimmung zum Gartenbau äußerlich erkennbar sein (OLKG. 15. 12. 1911 i. d. S. von Ludendorf-Essig; unrichtig in dieser Beziehung Z. f. LKGG. 40 299). Die Frage, ob die Be­ stimmung zu einer Nutzung die Hauptbestimmung des Grund­ stücks ist, kann bei Garten- und Hopfenanlagen kaum zu Schwierigkeiten führen. Bei Obstanlagen beeinträchtigt es die Hauptbestimmung zur Obstzucht nicht, wenn unter jungen Bäumen Spatenkultur getrieben oder wenn das Grundstück neben der Obstzucht zur Grasgewinnung benutzt wird; ebenso nicht, daß der Wert solcher Nebennutzungen zeitweilig, ins­ besondere in der Jugend der Obstbäume, höher ist, als der Obstertrag (Z. f. LKGG. 40 299, OLKG. 29. 3. 1916 i.d. S. von Wetzlar). Lehm-, Sand- usw. Gruben, die einer gemeinschaftlichen Benutzung unterlieg en, find solche, zu deren Benutzung die Gesamtheit der Umlegungsteilnehmer oder ein größerer Kreis von ihnen berechtigt ist. Dahin gehören namentlich auch die bei einer früheren Auseinandersetzung ausgewiesenen gemein­ schaftlichen Anlagen. Dagegen ist die Benutzung durch mehrere Miteigentümer oder Dienstbarkeitsberechtigte keine gemein­ schaftliche Benutzung i. S. des § 9; ein so benutztes Grundstück ist daher von der Umlegung ausgeschlossen. Vgl. auch noch § 14 u. A. dazu. „Zur Gewinnung von Fossilien" dienen Grundstücke nur dann, wenn mit der Ausbeute schon begonnen ist; es genügt also nicht, daß die nutzbaren Bodenbestandteile im Boden vor­ handen sind, auch wenn der Besitzer das Grundstück eigens zum Zweck ihrer Ausbeute erworben hat (Mahraun, Gemeinheitsteil.Ord. f. d. Reg.-Bez. Kassel, S. 75; Holzapfel, Ges Geb. über Gemeinheitsteil. usw. in der Nheinprovinz, S. 58). In diesem Falle unterliegt daher das Grundstück gleichwohl der Umlegung. Doch versteht es sich von selbst, daß auf wertvolle Bodenbestandteile, die ein Grundstück nach­ weislich enthält, bei der Abfindung des Eigentümers Rücksicht zu nehmen ist. Nötigenfalls ist das Grundstück dem bisherigen

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5. Umlegungsfreie Grundstücke.

Eigentümer wiederzuzuteilen (Abg. H.1871/72 SitzBer. S. 1120 zu § 3 ZusG. 1872; Mahrauu aaO. S. 76, Holzapfel aaO. S. 58). Ob die Gewinnung der Bodenbestandteile auf Grund des Rechts des Eigentümers oder auf Gruud des Bergwerks­ eigentums geschieht, ist gleichgültig. Bei der Beratung des § 4 Rh. in der HHKom. bemerkte ein Regieruugsvertreter,

es müsse „mindestens eine Mutung stattgefunden" haben. Daraus geht hervor, daß der damalige Gesetzgeber die berg­ rechtlich genutzten Grundstücke jedenfalls als solche behandeln wollte, die „zur Gewinnung von Fossilien" dienen. Andererseits hat eine Beschränkung auf bergrechtlich genutzte Grundstücke im Gesetz keinen Ausdruck gefunden. Noch weniger kann aber der Begriff der „zur Gewinnung von Soffitten dienenden Grundstücke" auf solche beschränkt werden, die kraft des Rechts des Eigentümers genutzt werden, wie dies Mahraun aaO. S. 75 annimmt. Wie hier auch schon Holzapfel, GesGeb. über Gemeinheitsteilung usw. i. d. Rheinprov., S. 58. Wer kraft eines bloßen Schürfrechts (§§ 5ff. AllgBergG. 24. 6. 1865, GS. 705) nach Bodenbestandteilen sucht, gewinnt solche noch nicht. Schürfarbeiten machen daher ein Grundstück nicht zu einem solchen, das zur Gewinnung von Fossilien dient. Zu den „Fossilien" gehören an sich auch Lehm, Sand, Kies, Kalk, Mergel und Stein?. Doch fallen Grundstücke, in denen diese Stoffe gewonnen werden, schon unter die vorher erwähnten Lehm- usw. Gruben und Steinbrüche. Zu einer gewerblichen Anlage dient ein Grundstück noch nicht, wenn es nur erst dazu bestimmt ist. Auch hier ninfc die gewerbliche Anlage (Fabrik, Mühle usw.) schon vorhanden öder­ es muß doch mit ihrer Errichtung begonnen sein (OLKG. 14. 7. 1911 i. d. S. von Erkelenz). Auch dann dient das Grund­ stück nicht (mehr) einer gewerblichen Anlage, wenn die früher darauf errichtete Fabrik abgebrannt ist und seit längerer Zeit in Trümmern liegt und ihre Wiederherstellung in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist. Unrichtig: Z. f. LKGG. 36 101. In den bisherigen Gesetzen werden als von der Zusammen-

Sio.

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legung ausgeschlossen noch erwähnt: Forsten oder forstmäßig bewirtschaftete Waldgrundstücke (§ 11 Han. 1842, § 22 K., § 3 Ho.); Grundstücke, mit deren Besitz das Eigentum des Erbkux an einem Bergwerk ganz oder zum Teil verbunden ist (§ 3 ZusG. 1872, § 22 Schl.-H.); Weidenplantagen und Korbweidenanlagen (§ 22 Schl.-H., § 4 Rh.); Torfmoore (§ 11 Han. 1842). (116er die Behandlung derartiger Grund­ stücke bei der Güterkonsolidation im Neg.-Bez. Wiesbaden s. §§ 9, 10 Jastr. 2. 1. 1830 und dazu Holzapfel, Neues Stonf. Buch (2) S. 84.) Alle diese Grundstücke unterliegen jetzt der Umlegung. 2) Die Zuziehung setzte bisher die „Einwilligung aller Beteiligten" voraus. Darüber, was darunter zu verstehen war, s. Holzapfel GesGeb. ü. Gem.Teil. i. d. Nheinpr. S. 59; vgl. auch Begr. 14. Jetzt genügt die Einwilligung des Eigentümers; der Zustimmung der Umlegungsteilnehmer, auch ihrer gemeinschaftlichen Vertreter, bedarf es nicht. Hat der Eigentümer zugestimmt, so verfügt der VKA. ohne weiteres die Zuziehung. Die Zustimmung bedarf keiner Form, sie kann auch still­ schweigend erklärt werden. Insbesondere genügt es, daß das Grundstück in dem Vermessungsbuche oder der Besitzstands­ rolle als dem Verfahren unterworfen aufgeführt ist und daß der Eigentümer diese Urkunden als richtig anerkennt (OLKG. 8. 9. 1898 i. d. S. von Gronau). Die Zuziehung ohne Zu­ stimmung des Eigentümers ist unzulässig, auch dann, wenn sie zu öffentlichen Zwecken erforderlich wäre (Z. f. LKGG. 34 165). Die Einwilligung des Eigentümers ist nicht erforderlich, wenn das Grundstück die seine Ausschließung begründende Eigenschaft erst erlangt hat, nachdem die Umlegung anhängig geworden ist. Anhängig wird die Umlegung mit dem Zeit­ punkt, zu dem der Umlegungsbeschluß (§ 7) Rechtskraft erlangt; mit diesem Zeitpunkt steht es fest, daß die im Umlegungsbezirk liegenden Grundstücke, soweit für sie nicht die Ausnahme des

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5. Umlegungsfreie Grundstücke.

§ 10 gilt, der Umlegung unterworfen sind. Vgl. Z. f. LKGG. 35 132 und Holzapfel aaO. S. 60. Hat der Eigentüiiici* nach Anhängigwerden des Verfahrens sein Grundstück in eines der im § 10 bezeichneten Grundstücke umgewandelt, so muß er sich gleichwohl dessen Umlegung gefallen lassen. Er ist auch nicht berechtigt, wegen des ihm dadurch entstehenden Schadens Ersatz zu fordern (Z. f. LKGG. 35 136). Liegt daher für den Eigentümer eines Grundstücks in der Zeit zwischen Anhängigwerden und Einleitung des Verfahrens ein Be­ dürfnis vor, das Grundstück einem der im § 10 bezeichneten Zwecke zuzuführen, so ist es zweckmäßig, daß er vorher den zuständigen VKA. über das voraussichtliche Schicksal des Grundstücks bei der Umlegung befragt. Solchen Änderungen des tatsächlichen Zustandes, die der künftigen Umlegung hinder­ lich sein würden, z. B. der Aufführung eines Gebäudes auf einem Grundstück, das für einen-wichtigen Weg in Aussicht genommen ist, kann der BKA. durch Erlaß einer interimistischen Entscheidung (§ 36 B. 30. 6. 1834, GS. 96 vbd. § 27 OrgG.) entgegentreten. Bei der Berechnung des Viertels der Beteiligten nach §4 oder der Mehrheit nach §§2,6 sind die in § 10 aufgeführten Grundstücke dann einzurechnen, wenn ihre Eigentümer in ihre Zuziehung eingewilligt haben. Denn in diesem Falle gehören die Grundstücke mit zu den „umzulegenden Grundstücken" (§ 4). Zum Umlegnngsbezirk, in dem sie liegen, gehören die Grundstücke unter allen Umständen, auch wenn sie nicht mit um gelegt werden. Sie sind daher bei der Abgrenzung des Umlegungsbezirks nicht etwa aus diesem auszuscheiden (Z. f. LKGG. 40 143). 3) Bei der Bereinigung des Ortsberings dürfen die im § 10 bezeichneten Grundstücke vom Verfahren nicht aus­ geschlossen werden, wenn dieses seinen Zweck erreichen soll; vgl. A. 5L. zu § 3. Zum Verfahren zuzuziehen sind aber nur die zur Ortslage gehörigen Grundstücke. Die in der Feldmark liegenden Grundstücke der im § 10 Abs. 1 bezeichneten Gattung

§ 10.

"6. Art der Abfindung.

§ 11.

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dürfen stets nur mit Zustimmung der Eigentümer der Umlegung unterworfen werden (AnsschBer. 17). Hierzu gehören auch einzelne außer Zusammenhang mit der Ortslage liegende Gehöfte mit ihren darum liegenden Gärten, Banmpflanzungen usw. Für diese verbleibt es also selbst baun bei der Vor­ schrift des Abs. 1, wenn die (geschlossene) Ortslage nach § 3 Abs. 2 zum Verfahren zugezogen wird.

6. Art der Abfindung. § 11. Jeder Teilnehmer musz für die von ihm abzutretenden Grundstücke durch Land voll gleichem Werte abgefunden wetten1). Die Abfindung mus; möglichst eine zusammenhängende Lage haben?) mrd in Grundstücken von gleicher Gattung mit dem abzutretenden Lande und vorzugsweise in Grund­ stücken von einer dem abzutretenden Lande gleichen oder nahestehenden Güte bestehen. Dabei mutz jeder Teilnehmer für einen Ausfall in der Güte einen Zusatz in der Fläche und umgekehrt für einen Ausfall in der Fläche einen Zusatz in der Güte anlrehmen, auch eine Überweisung von Grundstücken der einen gegen Grundstücke einer anderen Gattung sich gefallen lassen?). Zur Ergänzung der Land­ entschädigung mutz ausnahmsweise, wo es er­ forderlich ist, Geld gegeben und angenommen werden*). Die Lage der einzelnen Landabfindungell ist so zu bestimmen, wie es dem gegeneinander abzuwägenden wirtschaftlichen Vorteil aller Teilnehmer am meisten entspricht^). Eine Abfindung, die eine Veränderung der ganzen bisherigen Art des Wirtschaftsbetriebes nötig

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macht, kann werden 6).

6. Art der Abfindung,

keinem

Teilnehmer

aufgedrungen

Vorbemerkung. Die Bestimmungen des § 11 entsprechen im wesentlichen den bisherigen Vorschriften §§ 18, 19, § 20 Abs. 1 K.; § 4 Abs. 1, 2, § 5 E.; § 4 ZusG. 1872; §§ 16-19, § 20 Abs. 1 Schl.^H.; §§ 16, 18, 19, 26 Abs. 1 Ho.; § 6 Abs. 1, 2, § 7, § 8 Abs. 1 Rh.; § 13 Abs. 1, §§ 17-19 Han. 1842 vbd. §§ 8, 9 Han. 1856. In einer Reihe von Punkten sind jedoch die bisherigen Grundsätze verlassen worden; vgl. darüber die folgenden Anmerkungen. An dieser Stelle ist folgendes hervor­ zuheben: a) Die meisten neueren Gesetze stellen beit Vorschriften über die Abfindung den Satz voran, daß „die Bestimmung der Art und Größe der Abfindung, welche einem jeden Teinehmer gebührt, sowie die Ausführung der Auseinandersetzung zu­ nächst dem freien Übereinkommen der Parteien überlassen" bleibe, daß aber die „Zusammenlegungsverträge zur Prüfung und Bestätigung der Auseinandersetzungsbehörde vorgelegt w.erden" müßten; die in den Gesetzen gegebenen Abfindungs­ regeln sollen erst dann angewendet werden, wenn „eine Über­ einkunft der Parteien nicht zustande" kommt (§ 9 K.; § 8 GTO. 1851 rbd. § 3 E.; § 8 Schl.-H.; § 11 Ho.; § 5 Rh.). Vgl. ferner § 16 Han. 1842, wonach „die örtliche Bestimmung des Ersatzes, soweit nicht eine Vereinbarung zu erreichen ist, nach dem billigen Ermessen des Kommissars" geschieht, der dabei aber bestimmte in den folgenden Paragraphen auf­ gestellte „Regeln zu befolgen" hat. Dieser Grundsatz der vertragsmäßigen Feststellung der Abfindung ist indes kein Satz des stofflichen (materiellen) Umlegungsrechts, sondern ein Satz des Umlegungs- und überhaupt des Auseinandersetzungs­ verfahrens, und er gilt, was Z. f. LKGG. 35 93 (vgl. auch das. 13 375, 40 178) mit Unrecht leugnet, auch im Geltungs­ bereich des ZusG. 1872. Vgl. §§ 142, 144 V. 20. 6. 1817 ( GS. 161), §§ 2, 4, 5, § 7 Abs. 4, § 10 Abs. 1, §§ 13, 38, 41 V. 30. 6.

§11.

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1834 (GS. 96). Ter int Geltungsbereich des ZusG. 1872 geltende § 103 GTO. 1821: „Die Bestimmung der Entschädi­ gung und der Grundstücke, welche jeder Teilnehmer durch die Auseinandersetzung erhalten soll, geschieht durch die Aus­ einandersetzungsbehörde", wird von den angeführten Ent­ scheidungen rein buchstäblich genommen. Der Vorschrift liegt aber, wie die angeführten Bestimmungen der späteren V. 30. 6. 1834 zeigen, sicher nicht die Absicht zugrunde, Verein­ barungen, die der landespolizeilichen Prüfung der Auseinandersetzungsbehörde standhalten, für unzulässig und rechtlich be­ deutungslos zu erklären. Vgl. Holzapfel i. VerwArch. 16 21 ff. Die tatsächliche Übung der Auseinandersetzungsbehörden steht auch mit den in jenen Entscheidungen aufgestellten Lehr­ sätzen in offenem Widerspruch. Selbst bei den Güterkonfolidationen im Reg.-Bez. Wiesbaden sind Vereinbarungen über die Abfindung etwas Alltägliches; s. Holzapfel, Neues Kons.Buch (2) S. 150f. Wäre übrigens § 103 aaO. eine Vor­ schrift des stofflichen (Gemeinheitsteilungs- und) Zusammeulegungsrechts, so hätte er für Umlegungen keine Geltung mehr, b) über die Güterkonsolidation im Reg.-Bez. Wiesbaden bemerkt Begr. 14: „Die Vorschriften dieses Paragraphen sollen auch im Reg.-Bez. Wiesbaden Anwendung finden. Dort ist das Verfahren für die »Güterkonsolidation' durch die Instruktion v. 2. 1. 1830 geordnet. Dieses Verfahren weicht von dem im übrigen Staatsgebiete geltenden namentlich dadurch ab, daß es die Bildung besonderer „Verlosungsbezirke" vorsieht. Die Vorschriften der Instruktion sind seit dem In­ krafttreten des G. 21. 3. 1887 z. T. beseitigt, im übrigen aber fast durchgängig tatsächlich außer Gebrauch gekommen. Ver­ losungen finden nicht mehr statt. Damit hat der neuerdings gewöhnlich »Zuteilungsbezirk' genannte »Berlosungsbezirk' einen wesentlichen Teil seiner Bedeutung verloren. Zu einer gesetzlichen Beibehaltung solcher Bezirke liegt keine Ver­ anlassung mehr vor. Legen die Beteiligten Wert darauf, daß nach den vorstehend angegebenen Grundsätzen verfahren

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6. Art der Abfindung.

wird, so können sie das durch eine Vereinbarung auf Grund des § 19 Abs. 1 letzter Satz OrgG. erreichen." Hiernach liegt dem Gesetz die Absicht zugrunde, sowohl die Verlosung als allgemeine Maßregel zur Bestimmung der Abfindung, wie auch die Bildung von Zuteilungsbezirken in dem bisherigen Sinne zu beseitigen. Die bisherigen Bestimmungen über diese Gegenstände werden also nicht etwa als Verfahrensvorschriften angesehen, die nach § 28 in Kraft bleiben, sondern als Vorschriften über das stoffliche Umlegungs­ recht, und zwar über das Recht auf Abfindung, für das jetzt allein § 11 maßgebend ist. Daß sie in der Tat diesen Charakter haben, ergibt sich daraus, daß sie einen unmittelbaren Einfluß auf die Gestaltung der Abfindung ausüben; vgl. wegen der Zuteilungsbezirke insbesondere § 21 Abs. 1, 2 G. 21. 3. 1887 (GS. 61). — Nicht recht verständlich ist der Hinweis auf § 19 OrgG. In dieser Vorschrift ist von Vereinbarungen nicht die Rede. Es erscheint ferner ausgeschlossen, daß bei den Er­ örterungen zwischen BKA. und Konsolidationsvorstand nach § 19 aaO. Vereinbarungen über Vornahme einer Verlosung oder Bildung von Zuteilungsbezirken getroffen werden, die deil VKA. binden. Endlich ist auch nicht anzunehmen, daß es sich bei der Frage der Verlosung und der Bildung von Zu­ teilungsbezirken um ein gemeinschaftliches Interesse der Um­ legungsteilnehmer (§4 G. 21. 3. 1887) handelt und daß der Konsolidationsvorstand befugt ist, hierüber mit Wirkung für die einzelnen Teilnehmer Erklärungen abzugeben. Denn die Vorschriften § 11 begründen für jeden Teilnehnrer einen Sonderanspruch daraus, nach Maßgabe dieser Vorschriften abgefundell zu werden. Bildet daher der VKA. in der bisherigell Weise Zuteilungsbezirke, was ihm als Maßnahme der technischen Durchführung der w. U. an sich unbenommen ist, so bleibt doch den einzelnen Unrlegungsteilnehmern, die der Maßnahme nicht zugestimmt haben, das Recht Vorbehalten, ihre Ansprüche aus § 11 ohne Rücksicht auf die Bezirksbildung geltend zu machen.

§11

59

Dagegen bleiben die Borschriften über Mindestmaße un­ berührt. Es gilt dies nicht nur von der allgemeinen Vorschrift § 11 V. 12. 9. 1829 und den dazu erlassenen Ausführungs­ vorschriften (Holzapfel, Neues Kons. Buch (2), S. 7ff.), sondern auch von den besonders für die Güterkonsolidation er lassenen Vorschriften (§ 13 Jnstr. 2. 1. 1830, § 21 Abs. 3 G. 21. 3. 1887; vgl. dazu Holzapfel aaO. S. 26, 117, auch GK. Kassel 31. 5. 1915 I 2135). Denn auch die letzteren sind Ausführungsvorschristen zu § 11 V. 12. 9. 1929. Die nach § 13 Abs. 3 Jnstr. 2. 1. 1830 zulässige allgemeine Herabsetzung der Mindestgrößen für eine Feldmark steht jetzt dem BKA. zu (§ 9 OrgG.). c) Von einer Verlosung — allerdings nicht i. S. einer­ allgemeinen Maßnahme zur Bestimmung der Abfindung, sondern nur zur Entscheidung in Einzelfällen — sprechen auch § 20 K., § 16 Abs. 1 GTO. 1851 vbd. § 3 E., § 106 GTO. 1821 vbd. § 2 ZusG. 1872, § 20 Abs. 2 Schl.-H., § 26 Abs. 1 Ho., § 24 Han. 1842. Jetzt hat kein Teilnehmer mehr einen Anspruch auf Ziehung des Loses. Doch steht einer Vereinbarung zwischen einzelnen Teilnehmern, wonach zwischen ihnen das Los entscheiden soll, nichts entgegen. d) Die in einzelnen Gesetzen enthaltenen Sonderbestim» muugen über die Ausweisung der Abfindung sind, soweit sie im § 11 nicht wiederholt werden, in Wegfall gekommen. Dahin gehören namentlich die Vorschriften über die Absindnng kleiner Besitzer (§§ 15, 21 Han. 1842 vbd. § 9 Han. 1856), über Beschränkung der Geldabfindnng (§ 17 Schl.-H., § 8 Abs. 3 I-Ian. 1856) oder des Flächenunterschiedes zwischen altem und neuem Besitz auf einen bestimmten v. H.-Sätz (§ 19 Abs. 3 Han. 1842), über Abbau oder Ausbau (§§ 69-72 GTO. 1821 vbd. § 2 ZusG. 1872, § 23 Han. 1842), über Aus­ stattung der Schullehrerstelle (§§ 101, 102 GTO. 1821 vbd. § 2 ZusG. 1872). i) Land von gleichem Werte. — Gemeint ist der gemeine Wert. Dieser sollte auch nach den bisherigen Bestimmungen

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6. Art der Abfindung.

zugrunde gelegt werden. Vgl. § 88 GTO. 1821: „Die Ab­ schätzung geschieht nach dem Nutzen nnd Ertrage, welchen die Sache jedem Besitzer gewähren kann", und hierzu AllgLN. I 2 § 112; ferner § 10 Abs. 2 GTO. 1851 vbd. § 3 E., § 11 Abs. 2 K., § 10 Abs. 1 Schl.-H., § 13 Abs. 1 Ho.: „Dabei wird der Grund nnd Boden nach seinem gemeinen Werte ver­ anschlagt." Bei landwirtschaftlich genutzten Grundstücken wird der gemeine Wert in der Regel gleich dein Ertragswert (§2049 Abs. 2 BGB.) sein. Vgl. auch §4 des SchätzungsamtsG. 8. 6. 1918 (GS. 83): Als gemeiner Wert i. S. dieses Gesetzes ist der Wert anznsehen, den das Grundstück für jeden Besitzer hat. Bei der Feststellung dieses Wertes sind unter Berücksichtigung der dauernden Eigenschaften des Grundstücks zum An­ halt zu nehmen in erster Linie der Ertrag, den das Grundstück bei ordnungsmäßiger Bewirtschaftung jedem Besitzer nachhaltig gewähren kann, sowie die im gewöhn­ lichen Verkehr für Grundstücke in gleicher oder gleich­ wertiger Lage gezahlten Kaufpreise, letztere insbesondere bei Grundstücken, die keinen oder einen verhältnismäßig geringen Ertrag haben. Der Ertragswert kann aber auch bei landwirtschaftlich genutzte,: Grundstücken hinter dem q enteilten Werte zurück­ bleiben, und in diesem Falle ist der höhere gemeine Wert zugrunde zu legen. Die Rechtsprechung des OLKG. hat dies grundsätzlich stets anerkannt, u. a. durch Berücksichtigung der Bauplatzeigenschaft, des Vorkommens wertvoller (gewerblich verwertbarer) Bodenbestandteile u. dgl. m. Im einzelnen ist folgendes zu bemerken: a) Bei der Beurteilung der Frage, ob ein Teilnehmer den ihm nach seinem alten Besitz gebührenden (geineinen) Wert wieder erhalten hat, dürfen nicht lediglich einzelne alte Grundstücke mit einzelnen Abfindungsplänen verglichen werden, vielmehr muß der gesamte alte Besitz der gesamten Abfindung gegenüber gestellt werden (OLKG. 18. 7. 1901

§11.

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i. d. S. von Werl und zahlreiche andere Entscheidungen). Ist nur ein Teil des Besitzes eines Teilnehmers zur Umlegung gezogen, so ist unter Umständen noch weiter zu gehen. In diesem Falle kommt es nur darauf an, daß der Wert des Hofes im ganzen durch die Umlegung nicht vermindert wird. Vgl. § 105 GTO. 1821: „Bei der Beurteilung dessen" — nämlich ob ein Teilnehmer gegen den anderen verkürzt ist (§ 104) — „ist jedoch nicht ans einzelne Stücke und Rubriken, sondern auf den ganzen Umfang der Wirtschaft eines jeden Teil­ nehmers, so wie sie vor und nach der Teilung sich verhält, Rücksicht zu nehmen"; ferner § 63 daselbst: „Aus jeden Fall muß der Empfänger sie" — die Landentschädigung — „bei dem Gute, zu welchem sie angewiesen worden, zu dem ihm angerechneten Werte nutzen können". Ein Teilnehmer muß sich daher u. U. eine Abfindung gefallen lassen, die einen geringeren Kauf- oder Pachtwert hat, als der alte Besitz, weun sie für die Bewirtschaftung des ganzen Hofes entsprechend größere Vorteile bietet, als dieser, und infolgedessen der Wert des Hofes im ganzen unverändert bleibt (PrVBl. 41 269). Werden die Besitzungen zweier Eigentümer tatsächlich aus einer Hand bewirtschaftet, so muß gleichwohl jeder der beiden Eigentümer den ihm nach seinem alten Besitz gebührenden Wert als Abfindung erhalten. Es ist nicht zulässig, gegen einen Minderwert auf der einen Seite einen Mehrwert auf der anderen Seite aufzurechnen (OLKG. 10. 2. 1906 i. d. S. von Mündelheim). b) Zu den Umständen, die sowohl den gemeinen Wert wie den Ertragswert beeinflussen, gehören-u. a.: Lage an einer befestigtenStraße, namentlich einer Kunststraße Bewässerungs­ fähigkeit; Überschwemmungsgefahr; Entfernung vom Gehöft. Bezüglich der Entfernung enthielten die bisherigen Vor­ schriften besondere Bestimmungen. S. § 90 GTO. 1821: „Jeder Teilnehmer muß . . . auch für den Unterschied in der Entfernung und für andere Vorteile der Lage entschädigt werden." Ferner: § 20 Han.: „Es ist dahin zu sehen, daß

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6. Art der Abfindung.

jeder seine Grundstücke soviel tunlich in derjenigen Ent­ fernung von den betreffenden Wirtschaftsgebäuden wieder erhält, in welcher er sie durchschnittlich früher besessen hat." Endlich: § 18 Abs. 3 Schl.-H. und § 18 Abs. 2 Ho.: „Berück­ sichtigung desjenigen besonderen Wertes, welchen die abzntretenden Grundstücke durch ihre Ortslage hatten." Bei der Güterkonsolidation im Reg.-Bez. Wiesbaden wurde der Vorteil der Entfernung durch die Einteilung der Gemarkung in kleinere Zuteilungsbezirke berücksichtigt. Begr. 14 bemerkt hierzu: „Wenn nicht besonders hervorgehoben ist, daß die Teilnehmer ihre Abfindung in der gehörigen Entfernung aus­ gewiesen erhalten müssen, so beruht das darauf, daß Lage und Entfernung anerkanntermaßen wertbeeinflussende Eigen­ schaften sind und diese schon nach Abs. 1 („Land von gleichem Werte") zu berücksichtigen sind." Sachlich, wenn auch nicht der Form nach, behalten daher die bisherigen Vorschriften auch künftig ihre Bedeutung. — Bei der Beurteilung der Entfernung eines einzelnen zu einer Besitzung gehörigen Grundstücks ist, entsprechend dem oben zu a a. E. Gesagten, die Entfernung vom Gehöft, nicht, wenigste'.s nicht in erster Linie, die von der Ortslage zugrunde zu legens so auch aus­ drücklich § 20 Han. 1842. Wird ein Besitz von mehreren Höfen z. B. einem Haupthofe und einem Heuerlingshofen aus be­ wirtschaftet, so kommt es nicht etwa auf die Entfernung von dem Haupthofe an, sondern auf die Lage der einem jeden Hofe tatsächlich zugeteilten Ländereien zu diesem Hofe (Z. f. LKGG. 38 14). Anders, wenn eine Besitzung ganz oder teil­ weise in Einzelpacht ausgetan ist; in diesem Falle kann nur die Lage zum Wirtschaftshofe des Eigentümers entscheiden. (Z.f. LKGG. 36 203). c) Von besonderer Bedeutung für den Wert eines landwirtschaftlich genutzten Grundstücks ist sein Kulturzuftand. Freihaltung von Unkraut, sorgfältige Durcharbeitung der Ackerkrume, regelmäßige und reichliche Düngung wirken wert­ erhöhend. Davon zu unterscheiden ist aber der neueste Düngungs-

§11. zustand, d. h. der für eine bestimmte Frucht auf das Grundstück gebrachte Dünger, der nur eine vorübergehende Wirkung ausüüt. Dieser neueste Düngungszustand ist bei der Bewertung des Grundstücks nicht in Anschlag zu bringen, er ist vielmehr Gegenstand einer besonderen Entschädigung nach § 14 Abs. 1. — Bodenverbesseruugen, namentlich durch unterirdische Röhren entwässerung, fonunett nur insoweit in Anrechnung, als da­ durch die Ertragsfähigkeit dauernd gesteigert wird. Die dafür aufgewendeten Kosten als solche sind kein Gegenstand des Abfindungsanspruchs (PrBBl. 41 269). Nicht zu berücksichtigen bei der Bewertung des Grund und Bodens sind ferner die vorhandenen Weinstöcke, Obstbäume und sonstigen Holzbestände, auch einzelne (wilde) Bäume. Die Entschädigung für diese wird im § 12 geregelt. Auch andere Dauerpslanzen, z. B. Dauerklee, bleiben bei der Bewer ung des Landes unberücksichtigt; hier hat der frühere Eigentümer nur Anspruch auf Ersatz der Bestellungskosten nach § 14 Abs. 2. Der Wert des Abfindungslaudes wird häufig dadurch gemindert, daß in die neuen Pläne alte Wege, Hecken, Raine, Steinhaufen u. dgl. gelegt sind, ohne deren Urbarmachung oder Beseitigung die Pläne nicht zweckmäßig bewirtschaftet werden können. Diese Wertminderung darf aber bei der Bewertung der Abfindung nur nach Vorschrift des 8 14 Abs. 3 berücksichtigt werden. Vgl. A. 3 zu § 14. d) Der Wert der Grundstücke ist durch Schätzung zu er­ mitteln. Eine allgemeine Schätzung der umzulegenden Grund­ stücke findet sogleich bei Beginn des Umlegungsverfahrens statt. Sie wird aber herkömmlich nicht auf den gemeinen Wert, sondern auf die Ertragsfähigkeit des Bodens abgestellt. Die der Schätzung zugrunde gelegten Bodenklassen werden dabei in Geld bewertet. Die Geldwerte können indes nicht schlechthin als der Ertragswert angesehen werden. Sie nähern sich diesem zwar, drücken aber doch nur das Verhältnis aus, in dem die Ertragsfähigkeit der einzelnen Bodenklassen zu­ einander steht. Vgl. auch AusschBer. 27. Es ist Aufgabe des

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6. Art der Abfindung.

Auseinandersetzungsplanes, die Landabfindungen so zu be­ stimmen, daß jeder auch an gemeinem Werte so viel erhält, als er nach seinem alten Besitz beanspruchen kann. Demgemäß ist auf die zu a bis c angeführten Nur stände Rücksicht zu nehmen. Nötigenfalls ist dem Teilnehmer sein altes Grundstück wieder zuzuteilen (OLKG. 5. 7. 1907 i. d. S. von Heddesdorf). Doch ist es in der Regel nicht gerechtfertigt, Baumasken (Schikane­ zwickel, Prellstücke), die für den Eigentümer nur den Wert haben, daß er sie zu hohem Preise an den Eigentümer des Hinterlandes verkaufen kann, beizubehalten (OLKG. 5. 7. 1907 i. d. S. von Heddesdorf). Auch sonst verdient das „Spekulationsinteresse" das ein Teilnehmer daran hat, ein Grundstück zu behalten, um es an einen des Grundstücks Bedürftigen, z. B. einen Nachbarn zu hohem Preise zu verkaufen, keineBerücksicht gung (Z. f. LKGG. 37 169; PrVBl. 41 269). Dies schließt aber nicht aus, daß dem Eigentümer solche Grundstücke zum gemeinen Wert, also gegebenenfals zum Werte von Bau­ plätzen, angerechnet werden und er demgemäß entschädigt wird. Wertminderungen, die nach der Schätzung eintreten, haben zur Folge, daß das Grundstück dern Teilnehmer, dem es als Abfindung überweisen wird, nur zu dem geminderten Werte angerechnet werden darf. Ob der frühere Eigentümer für die Wertminderung haftet, ist eine Frage des bürgerlichen Rechts. Dem neuen Eigentümer gegenüber haftet die Gesamt­ heit der Umlegungsteilnehmer (OLKG. 8. 2. 1907 i. d. S. von Schwalefeld). Ähnliches giltindem Fall, daß derSchätzungswert auf Beschwerde des Planempsängers Herabgesetz wird. Doch muß sich in diesem Falle der frühere Eigentümer ge­ fallen lassen, daß die Wertherabsetzung auch ihm angerechnet wird. Der Planempfänger kann sich freilich auch hier an die Gesamtheit der Umlegungsteilnehmer halten (OLKG. 27. 5. 1887 i. d. S. von Mühlhausen). 2) Zusammenhängende Lage. — Diese Worte kennzeichnen die w. U. als Zusammenlegung. Vgl. A. 4 zu § 1. Das Maß der Zusammenlegung hängt von den Umständen ab. Es er-

§11.

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leidet durch die sogleich folgenden Vorschriften eine wesent­ liche Beschränkung. An sich wird der Zusammenhang auch dadurch unterbrochen, daß durch das Abfindnngsland ein Weg oder ein Graben gelegt wird. Doch begründet eine derartige Unterbrechung nur unter besonderen Umständen einen besonderen Entschädigungsanspruch (OLKA. 7. 4. 1920 i. d. S. von Soisdorf). 3) Grundstücke von gleicher Gattung und von gleicher Güte. — Grundsätzlich soll jeder die gleiche Fläche an Acker, Wiese, Garten usw. und in diesen Kulturarten wiederum die gleiche Fläche in Bodenklasse I, II, III usw. wieder erhalten, die er früher besaß. Doch ist dabei zu berücksichtigen, daß in­ folge der Verwendung von Land zu Wegen, Gräben usw. weniger Land zur Verteilung kommt, als die Teilnehmer in die Umlegungsmasse eingeworfen haben. Es muß daher (uif die einzelnen Besitzstände ein Abzug („Wegebeitrag") gelegt werden, der auf Zeinen bestimmten v.-H.-Satz berechnet wird. Weiter aber sind auch Verschiebungen innerhalb der einzelnen Kulturarten (aus Acker in Wiese, aus Wiese in Garten usw.) und innerhalb der einzelnen Bodenklassen (aus den besseren in die schlechteren Klassen und umgekehrt) zu­ lässig. Doch dürfen derartige Verschiebungen nicht zu einer Schädigung des Teilnehmers führen. Wann sie dies tun, ist eine Frage des einzelnen Falles. Die äußerste Grenze in dieser Beziehung bezeichnet Abs. 3: die Verschiebung darf nicht dahin führen, daß die Art des bisherigen Wirtschafts­ betriebes geändert werden muß. Die entsprechenden Bestimmungen des bisherigen Rechts sind enthalten in §§ 61, 62, 67 GTO. 1821 vbd. § 2 ZusG. 1872, § 18 K., § 4 Abs. 1 E., § 18 Schl.-H., § 18 Ho., § 6 Abs. 1 Rh., §§ 17-19 Han. 1842, §§ 1, 2, 29 Jnstr. 2. 1. 1830 (Reg.-Bez. Wiesbaden). ‘) Geldabfindung. — Von dem Grundsatz, daß jeder Teil­ nehmer durch Land abzufinden sei, soll nur ausnahmsweise abgewichen werden. Die Geldabfindung hat auch nicht eine Holzapfel, Umlegung?ordnung. 5

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6. Art der Abfindung.

selbständige Bedeutung neben der Landabfindung, sondern sie dient nur zu deren Ergänzung, ist also nur in Fällen zu ge­ währen, wo in Rücksicht auf die örtlichen, die Bodenverhältnisse und die berechtigten Ansprüche anderer Teilnehmer die Ab­ findung nicht voll in Land gegeben werden kann. Wieweit danach das Sollhaben eines Teilnehmers in Geld ausgeglichen werden darf, ist eine Frage des einzelnen Falles. Doch ist eine Abfindung in Geld, die nicht mehr als 2 v. H. des Sollhabens beträgt, im allgemeinen nicht zu beanstanden (OLKG. 23. 9. 1919 i. d. S. von Linzenich-Lövenich). Im Wege der Verein­ barung kann Geldabfindung in weiterem Umfange, sogar nur Geldabfindung festgesetzt werden. Die Geldabfindung erfolgt jetzt stets als Kapitalabfindung. Dies galt schon bisher nach § 6 Abs. 2 Rh., § 8 Han. 1856, § 13 Instr. 2. 1. 1830 (Reg.-Bez. Wiesbaden). Dagegen ließen §§ 10, 18 K.; §3, §4 Abs. 2.E. vbd. § 9 GTO. 1851, § 4 ZusG. 1872, § 17 Schl.-H., § 16 Ho. neben der Kapitalabfindung auch eine Abfindung in (fester Geld-') Rente zu. Im Wege der Vereinbarung kann auch jetzt noch eine Rente festgesetzt werden. Alsdann findet auf sie § 91 AblG. 2. 3. 1850 (GS. 77) Anwendung. Zu bemessen ist die Geldabfindung nach dem gemeinen Wert (A. 1). Der bei der Umlegung geschätzte Wert entspricht jedoch bei der üblichen Art der Schätzung (A. Id) nicht un­ bedingt dem gemeinen Wert, kann daher auch nicht ohne weiteres der Geldentschädigung zugrunde gelegt werden. Er wird daher vielfach nur in der Weise zum Anhalt genommen, daß die Entschädigungsbeträge aus ihm durch Erhöhung um einen bestimmten Satz gewonnen werden. Sind die Schätzungs­ werte nicht in Kapital, sondern in Rente (Reinertragswerten) ausgedrückt, so müssen sie kapitalisiert werden. Der Kapitali­ sierungszinsfuß bei Ablösung von Abfindungsrenten war bisher 5 v. H. (Art. 8 ErgG. 2. 3.1850, GS. 139 vbd. § 2 ZusG. 1872; § 19 Abs. 2 GTO. 1851 vbd. § 3 E.; § 23 Abs. 2 K.; § 23 Abs. 2 Schl.-H.; § 28 Abs. 2 Ho.). Jetzt ist er nach den

§11.

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Umständen des Falles anzunehmen: In der Regel wird der landesübliche, nicht etwa der gesetzliche Zinsfuß (von 4 v. H.: § 246 BGB.) zugrunde zu legen sein; vgl. auch Gruchot 63 236. Doch ist der Satz entsprechend zu erhöhen, toemi die sür die einzelnen Bodenklassen festgesetzten Ertragswerte zu niedrig bemessen waren; vgl. A. 1 d. Uber die Rechtsverhältnisse an der Geldabfindung s. § 20 Abs. 1 und A. 1 dazu. 6) Lage der einzelnen Abfindungen. — Die gleiche Be­ stimmung, wie Abs. 2, enthielten § 16 GTO. 1851 vbd. § 3 E., § 20 Abs. 1 K., § 20 Abs. 1 Schl.-H., § 26 Abs. 1 Ho., § 8 Abs. 1 Rh. — Uber die Lage der Abfindung, sofern sie für die Ent­ fernung vom Wirtschaftshofe bestimmend ist, s. A. lb. — Bei den wirtschaftlichen Vorteilen, die bei der Bestimmung der Lage abzuwägen sind, ist nicht nur an landwirtschaftliche, sondern an wirtschaftliche Vorteile jeder Art, z. B. auch solche des Gewerbebetriebes zu denken (Z. f. LKGG. 39 64). Jeden­ falls kann ein Teilnehmer gegen die Berücksichtigung solcher Vorteile bei Bestimmung der Abfindung eines anderen dann keinen Widerspruch erheben, wenn seine eigene Abfindung richtig bemessen ist (OLKG. 6. 5. 1898 i. d. S. von Schulau und 14. 7. 1911 i. d. S. von Erkelenz). Die gegenseitige Abwägung des Vorteils macht unter Um­ ständen einen Ausgleich nötig mit dem Ergebnis, daß die einzelnen Umlegungsteilnehmer der Vorteile, die ihnen die Umlegung gewähren könnte, nur in beschränktem Maße teil­ haftig werden. Diese Einschränkung muß sich jeder gefallen lassen, er muß sogar unter Umständen auf jeden Vorteil ver­ zichten. Vgl. hierüber auch § 15 Abs. 2 S. 3, § 24 Abs. 2. Nur darauf hat jeder einen unbedingten Anspruch, daß er durch die Umlegung nicht geschädigt wird (OLKG. 30. 9. 1919 i. d. S. von Markendorf). Erwirbt ein Teilnehmer ein Grundstück erst nach Ein­ leitung des Umlegungsverfahrens, so kann er nicht verlangen, daß die Lage der Abfindung nach seinem Vorteil bestimmt

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6. Art der Abfindung.

wird, wenn die Aufstellung des AuseinandersetzungsPlanes schon soweit vorgeschritten war, daß der Besitzwechsel nicht ohne umständliche Änderungen des Planes berücksichtigt werden kann. Anders, wenn bei dem Entwurf des Außeinandersetzungsplanes ein Grundstück versehentlich einem falschen Eigentümer zugeschrieben und für diesen die Abfindung aus­ geworfen ist. Ein derartiges Versehen darf dem wahren Eigentümer, der sich rechtzeitig meldet, nicht zum Nachteil gereichen (Z. f. LKGG. 35 226). Meldet sich der Eigentümer erst nach Feststellung des Auseinandersetzungsplanes, so gilt § 27 V. 30. 6. 1834 (GS. 96). Vgl. hierüber Holzapfel, PrivN. i. Preuß. Ausein.Verf., S. 144ff. 6) Veränderung der ganzen bisherigen Art des Wirt­ schaftsbetriebes. — In den bisheringen Bestimmungen war noch im einzelnen erläutert, wann eine solche Veränderung anzunehmen sei. So bestimmte § 59 GTO. 1821 im Anschluß an den — dem Abs. 3 entsprechenden — § 58: Für solche Veränderungen sind zu achten: 1. wenn eine bisherige Ackerwirtschaft in eine Vieh­ züchterei verwandelt werden müßte und umgekehrt, oder wenn eine von beiden die Hauptsache war, solche aber künftig nur Nebensache werden würde: 2. wenn ein Hanptzweig der Wirtschaft, der in über­ wiegendem Verhältnisse zu den übrigen stand, ganz oder größtenteils aufgegeben werden müßte, oder doch nur durch Anlegung neuer Fabrikationsanftalten er­ halten werden könnte; 3. wenn ein Gespann haltender Ackerwirt solches fernerhin nicht mehr halten könnte, und seine Ländereien mit der Hand bauen müßte, oder umgekehrt. Andere Veränderungen in der bisherigen Art des Wirt­ schaftsbetriebes kommen nur insofern in Betracht, als sie von gleicher oder größerer Erheblichkeit sind. Hiermit fast wörtlich übereinstimmend: § 19 K., § 5 E., § 19 Schl.-H., § 19 Ho., § 7 Rh. Die hier bezeichneten Ver-

§ 11.

7. Entschädigung für Weinsiöcke und Bäume. § 12.

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änderungen tonnen, wenn die Vorschriften Abs. 1, 2 befolgt werden, als Folge der Umlegung tauni in Frage kommen.

7. Entschädigung für Weinstöcke und Bäume.

§ 12. Für die auf den umzulegenden Grund­ stücken stehetiden Obstbäume, Weinstöcke und Holz­ bestände wird von demjenigen, dem solche zu­ geteilt werden, demjenigen, der sie verliert, Entschädigutig in Geld geleistet. Für unfruchtbare, unveredelte oder abgängige Obstbäume hat der treue Erwerber des Grundstücks, auf dem solche stehen, dein früheren Eigentümer aber nur dann Entschädigung zu leisten, wenn er sie auf dem ihm zugeteilten Grundstücke behaltet: will und nicht vorzieht, deren Entfernung dettr früheretr Eigentünrer zu überlasset:x). Bei Umlegung von Grundstücken, die forst­ mäßig bewirtschaftet werden, erhält jeder Be­ teiligte möglichst gleichwertigen Waldbestand wieder. Solo eit dies nicht durchführbar ist, hat der Aus­ gleich durch Geldentschädigung zu erfolgens. T) Im Saiz 1 sind die Worte „Weinstöcke und Holzveftände" von dem Ausschuß der LBerf. hiuzugesetzt. Im übrigen ent* spricht Abs. 1 den bisherigen Vorschriften § 4 Abs. 4 E., § 6 Abs. 5, 6 Rh.; vgl. anch §§ 11, 30 Jnstr. 2. 1. 1830 (Neg.-Bez. Wiesbaden) und hierzn Holzapfel, Neues KonsBnch (2), S. 73f. S. ferner § 17 Ho., wo anch die Entschädigung für Waldbäume geregelt wird. Hinsichtlich der Entschädigung für Obstbäume usw. gelten nach Abs. 1 folgende Grundsätze: a) Veredelte Obstbäume, die noch fruchtbar sind, ferner Weinstöcke (auch unfruchtbare und abgängige), endlich „Holz­ bestände" hat der neue Eigentümer in jedem Fall gegen Ent-

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7. Entschädigung für Weinstöcke und Bäume.

schädigung zu übernehmen. Unter „Holzbeständen" sind alle wilden Bäume mit Ausnahme der (wilden oder abgängigen) Obstbäume zu verstehen, also auch einzelne Bäunce, nicht nur mehrere in einem Verbände stehende Bäume. Bei den Obst­ bäumen ist kein Unterschied zwischen verpflanzbaren und nicht mehr verpflanzbaren gemacht. Dem früheren Eigen­ tümer steht nach der Überweisung des Abfindungsplans an den neuen Eigentümer nicht mehr das Recht zu, die Bäume und Weinstöcke fortzunehmen, wenn es ihm nicht etwa int Auseinandersetzungsplan (oderdenAusführungsbestimmungen) besonders Vorbehalten ist. Bis zur Planüberweisung steht "ihm als Eigentümer selbstverständlich die Verfügung über die Bäume usw. zu, es sei denn, das; ihm dies durch interimistische Entscheidung (§ 36 V. 30. 6. 1834 GS. 96, § 20 G. 17. 1. 1883 GS. 7 vbd. § 27 OrgG.) untersagt ist. b) Zur Übernahme unveredelter (wilder), unfruchtbarer oder abgängiger Obstbäume ist der Planempfänger nicht verpflichtet. Als notwendige Bestandteile des Grund uttd Bodens (§ 94 BGB.) gehen sie zwar mit deut Abfindungsplan in das Eigentum des Planempfängers über. Wem: dieser jedoch nicht erklärt, daß er sie übernehmen will, so bleibt der frühere Eigentümer auch nach der Planüberweisung zur Weg­ nahme befugt. Zur Entschädigung ist der Planempfänger, wenn der frühere Eigentümer von seinem Wegnahmerecht keinen Gebrauch macht, nicht verpflichtet. — Fristen für die Erklärung des Planempfängers und für die Ausübung des Wegnahmerechts pflegen in den Ausführungsbestimmungen festgesetzt zu werden. Ist dies nicht geschehen, so kamt der Planempfänger die Erklärung, daß er die Bäume behalten wolle, bis zu dem Zeitpunkt abgeben, in beut der frühere Eigentümer mit der Wegnahme beginnt. Will der Plan­ empfänger die Bäume nicht behalten, so kann er dem früheren Eigentümer eine angetnessene Frist zur Wegnahme setzen. Nach fruchtlosem Ablauf der Frist gerät der frühere Eigentümer in Verzug (§ 299 BGB.) und muß sich gefallen lassen, daß

§12.

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der Planempfänger die Bäume selbst beseitigt und sie entweder auf Kosten des früheren Eigentümers aufbewahrt (§ 304 BGB.) oder sich ihrer durch Besitzaufgabe entledigt (IW. 1905 S. 240). — Wegnahme der Bäume mit dem Wurzelstock kann der Planempfänger nicht verlangen; der bisherige Eigen­ tümer braucht die Bäume nur über der Wurzel abzuschneiden, c) Die Entschädigung, die der Planempfänger im Falle der notwendigen (zu a) oder freiwilligen (zu b) Übernahme der Bäume usw. zu leisten hat, wird dem früheren Eigentümer, nicht etwa der Gesamtheit der Teilnehmer geschuldet. Ihre Leistung erfolgt in Geld. Die Bäume usw. sind zu diesem Zwecke besonders zu schätzen; bei der Schätzung des Grund und Bodens wird der Aufwuchs nicht mit berücksichtigt. Das Recht, Geldentschädigung zu verlangen, bedeutet jedoch nicht, daß der frühere Eigentümer sich unter allen Umständen mit einer Entschädigung in Geld begnügen müsse. Wer Bäume, insbesondere Obstbäume, verliert, wird unter Umständen Anspruch auf Ersatz durch Zuteilung anderer Bäume haben. Dies gilt namentlich in Fällen, wo ganze Baumstücke zur w. U. gezogen sind; vgl. § 10. Hierauf muß beim Entwurf des Auseinander­ setzungsplanes Rücksicht genommen werden. Vgl. auch §§ 11, 30 Jnstr. 2. 1. 1830 (Reg.-Bez. Wiesbaden), sowie A. 2. 2) Forstmäßig bewirtschaftete Grundstücke. - Abs. 2 ist bei der Ausschußberatung hinzugefügt. Der Vertreter des LM. bemerkte, daß „die Forderung des Abs. 2 für etwas Selbst­ verständliches" zu erachten sei (AusschBer. 28). Vgl. auch Begr. zu G. 28. 5. 1913 (AbgH. 1912/13 Drucks. Nr. 612), S. 15. Die forstmäßig bewirtschafteten Grundstücke werden bei der w. U. grundsätzlich ebenso behandelt, wie andere mit Obst­ oder wilden Bäumen bestandene Grundstücke. Der Grund und Boden und die aufstehenden Bäume werden also je be­ sonders geschätzt, und der Bodenwert (nach § 11) in Land, der Holzwert (nach § 12 Abs. 1) in Geld ausgeglichen. Doch ist darauf zu sehen, daß jeder Waldbesitzer einen Holzbestand wieder erhält, der seinem früheren Holzbestande gleichwertig

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8. Vogelschutzgehölze und Naturdenkmäler.

ist. (*iii rechnungsmäßig genauer Ausgleich wird sich dabei natürlich nicht erzielen lassen, es werden stets Wertunterschiede verbleiben, die, wie sich schon aus Abs. 1 ergibt und in Abs. 2 nochmals ausdrücklich gesagt ist, in Geld auszugleichen sind. Das vorstehende muß auch für solche Holzungen gelten, die nicht forstmäßig bewirtschaftet sind. Vgl. auch A. 1 zu c.

8. Vogelschutzgehölze und Naturdenkmäler.

§ 13. Im Interesse des Naturschutzes ist es den Beteiligten von dem Zeitpunkt des Ortstermins (§ 5) an verboten, Vogelschutzgehölze, Natur­ denkmäler (z. B. Schäferbuchen, Quellschutz ufiv.)1) die der Kulturamtsvorsteher als solche bezeichnet, zu entfernen; bei Einsprüchen gegen die Ent­ scheidung des Kulturamtsvorstehers entscheidet der Landeskulturamtspräsident endgültig2). Vorbemerkung. § 13 ist von dem Ausschuß der LBers. in das Gesetz eingefügt worden. Im Reg.-Entw. fehlte die Bestinunung. *) Vogelschutzgehölze sind an sich keine Naturdenkmäler, sie sind deshalb besonders genannt. Vgl. AusschBer. 28. Als Beispiele von Naturdenkmälern werden „Schäferbuchen" und „Quellschutz" angeführt. S. im allgemeinen § 2 der Grund­ sätze des .NM. 12. 2. 1907 (MBl. 85): „Unter Naturdenkmälern i. S- dieser Grundsätze sind besonders charakteristische Gebilde der heimatlichen Natur zu verstehen, vornehmlich solche, welche sich nach an ihrer ursprünglichen Stätte befinden, seien es Teile der Landschaft oder Gestaltungen des Erd­ bodens oder Reste der Pflanzen- und Tierwelt." In einer Bemerkung werden als Beispiele u. a. genannt: erratische Blöcke im Flachland, Basaltfelsen mit säulenförmiger Ab­ sonderung im Rheinland, die Zwergbirkenbestände in der Lüneburger Heide und im Harz, der Buchenbestand bei Sadlowo (Oftpr.), der Eichenbestand der Tucheler Heide.

§13.

73

Den Schutz des § 13 genießen indessen nicht die Bogel« schutzgehölze und Naturdenkmäler schlechthin, sondern nur diejenigen, die der BKA. besonders bezeichnet. Dadurch wird jeder Zweifel hinsichtlich der zu schützenden Gegenstände aus­ geschlossen. Vgl. A. 2. 2) Das Verbot der Entfernung soll nach S. 1 von dem Ortstermin (§ 5) an gelten. Es kann jedoch zu diesem Zeit­ punkt noch nicht in Kraft treten, weiln llicht gleichzeitig der BKA. die zu schützenden Gegenstände bezeichnet. Erfolgt diese Bezeichnung erst später, so tritt auch das Verbot erst später in Wirksamkeit. Die „Bezeichnung" der zu schützenden Gegenstände geschieht durch einfache Verfügung des BKA. Nicht zuständig ist der Kommissar des PräsLKA., der den Ortstermin (§ 5) ab hält, wenn dies nicht, was freilich in der Regel zutreffen wird, der örtlich zuständige VKA. selbst ist. Doch kanll dem Kommissar die Befugllis des VKA. besonders beigelegt werden (§ 10 OrgG.). Tie Verfügung ist an den Eigelltüuler des zu schützenden Gegenstandes zu richten. Gegen sie ist unbefristeter „Einspruch", d. h. Beschwerde zulässig. Auf die Beschwerde elltscheidet der PräsLKA. endgültig. Die Beschwerde hat, abweichend üüii § 53 S. 1 LVG. vbd. § 17 OrgG., keine auf­ schiebende Wirkung. Die Worte „von dem Zeitpunkt des Ortstermins (§ 5) an" drücken die Absicht aus, das Verbot spätestens mit der Verfügung des BKA. in Kraft zu setzen, über die Folgen der Übertretung der Berbotsvorschrift sagt das Gesetz nichts. An sich kommt weder eine Strafe noch ein Schadensersatzanspruch in Frage. Soll daher das gesetzliche Verbot irgendwelche rechtliche Wirkung äußern, so muß der BKA. gleichzeitig mit der Bezeichnung des zu schützenden Gegenstandes dessen Entfernung unter Androhung einer Geld­ strafe für den Fall der Zuwiderhandlung nach § 132 LVG. vbd. § 28 OrgG. untersagen, über die Anwendbarkeit des § 132 LVG. in solchen Fällen s. OLKA. 20. 10. 1920 Nr. 359. Auch gegen die Strafandrohung findet nur die Beschwerde

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9. Entschädigung für vorübergehende Nachteile.

an den PräsLKA. statt (§ 133 Abs. 1 S. 1 LVG. vbd. § 13 UO). Auch der Erlaß einer interimistischen Entscheidung (§ 26 V. 30. 6. 1834, § 20 G. 17. 1. 1883) ist zulässig; vgl. MBl. 1855 S. 219, Z. f. LKGG. 9 36, JustMBl. 1859 S. 110. Tie Verfügung des BKA. ist nicht unabänderlich, sie kann vielmehr später chieder geändert oder aufgehoben werden. Dies kann insbesondere auch durch den Auseinandersetzungs­ plan geschehen. Doch wird der VKA. dazu die Genehmigung des PräsLKA. einholen müssen wenn eine von diesem be­ stätigte oder erlassene Verfügung geändert oder aufgehoben werden soll.

9. Entschädigung für vorübergehende Nachteile.

§ 14. Der Dünger, der die örtlich üblichen Saaten noch nicht getragen hat (der neueste Düngungszustand), ist Gegenstand besonderer Ab­ schätzung und muß von dem Empfänger der Land­ abfindung dem früheren Eigentümer in Geld be­ sonders entschädigt werden*). Ebenso hat der Empfänger dem früheren Eigen­ tümer die auf wiederkehrende Nutzungen verwendeten Kosten in dem Verhältnis, wie er diese Nutzungen genießt, zu erstatten?). Wenn ein Teilnehmer durch die Ausführung der Umlegung sonstige vorübergehende Nachteile er­ leidet, die das Maß der den übrigen Teilnehmern etwa entstehenden gleichartigen Nachteile über­ steigen, so kann er hierfür von der Gesamtheit der Beteiligten eine Geldentschädigung verlangen. Beruht der Nachteil auf einer Maßnahme, die einem anderen Teilnehmer einen besonderen Vorteil ge­ bracht hat, so ist dieser nach Maßgabe des emp-

§14.

75

sanierten Vorteils der Gesamtheit der Beteiligten gegenüber zur Entschädigung verpflichtet3). ]) Neuester Düngungszustand. — über den Unterschied zwischen dem neuesten Düngungszustand und dem Düngungs­ und Kulturzustand als einer Eigenschaft des Bodens s. A. lc zu § 11. Begr. 14 bemerkt, daß zu dem Dünger auch der Kunst­ dünger gehöre. — Eine Entschädigung kann nur beansprucht werden, wenn der Dünger die örtlich üblichen Saaten noch nicht getragen hat. Hat er sie teilweise getragen, so ist der Wert nur zu einem entsprechenden Teile zu ersehen. — Die Kehrseite des Entschädigungsanspruchs ist, daß niemand Ab­ findung in gedüngtem Lande fordern kann (OLKG. 7. 1. 1910 i. d. S. von Lengon-Feldmarken). Doch bleibt die Vorschrift § 2 HanG. 12. 10. 1853, wonach während des Umlegungs­ verfahrens die Gesamtheit der Teilnehmer Bestimmungen zur „Sicherung einer ordnungsmäßigen Bedüngung und Be­ stellung des zu verkoppelnden Ackerlandes" beschließen kann, als Vorschrift über das Verfahren in Kraft. Die Entschädigungspflicht liegt dem neuen Eigentümer gegenüber dem bisherigen Eigenti'uner ob. An die Gesamt­ heit der Teilnehmer kann dieser keinen Anspruch erheben. Und zwar ist der bisherige Eigentümer für seine Person, nicht etwa in seiner Eigenschaft als Eigentümer des (gedüngten) alteil Grundstücks, forderungsberechtigt. Der Anspruch bleibt ihm deshalb ailch dann, wenn er seinen Besitz veräußert (Z. f. LKGG. 4 401). Durch Mehrheitsbeschluß der Umlegungs­ teilnehmer (§ 82 V. 20. 6. 1817 GS. 161; § 5 G. 21. 3. 1887 GS. 61 sReg.-Bez. Wiesbadens) kann über die Entschädigungs­ ansprüche nicht verfügt werden (Z. f. LKGG. 4 405; RevKoll. 31. 5. 1877 [6ei Mahraun, GTO. f. d. Reg.-Bez. Kassel, S. 50]). über Ansprüche des Pächters auf Düngerentschädigung s. A. 5 zu § 22. Die Entschädigung kann nur in Geld, nicht in Land bean­ sprucht werden. Dies festzustellen ist der Hauptzweck der Vor­ schrift (Begr. 14).

7G

9. Entschädigung für vorübergehende Nachteile.

Die sachlich übereiiiftinimcnbeit Vorschriften des bisherigen Nechls waren enthal en in: § 89 GTO. 1821 vbd. § 2 ZusG. 1872, § 11 Abs. 2 K., § 4 Abs. 3 E., § 10 Abs. 2 Schl.-H.z § 13 Abs. 2 Ho., § 6 Abs. 3 Rli. § 14 Han. 1842 erwähnt außer dein „Düngungszustand" auch noch „etwaige dauernde Vor­ richtungen und außerordentliche Aufwendungen zur Er­ höhung des Ertrages der Grundstücke, z. B. Mergelnng". und Will auch hierfür den bisherigen Eigentümer durch den Planempfänger „insoweit" entschädigen lassen, „als sie demselben zum Nutzen gereichen und nicht schon bei der Schätzung berücksichtigt Word ei: sind". Diese Vorschrift hat ihre Geltung verloren. Doch samt die Berücksichtigung einer Mergelung, die die Bedeutung einer für längere Zeit wirksamen Düngung hat, nach § 14 Abs. 1 oder nach § 10 Abs. 1 beansprucht werden. 2) Z. B. die Kosten für Spargelanlagen, für die Bestellung mit Dauerklee u. dgl. m. — Die aufgewendeten Kosten sind auf die Nutzung, die der bisherige Eigentümer gehabt hat, und auf die Nutzung, die dem neuen Eigentümer zufällt, zu verteilen. Dabei entscheidet nicht schlechthin die Dauer der Nutzung, die jeder von ihnen gehabt hat, sondern deren Um­ fang, der Nutzungsertrag. Dem bisherigen Eigentümer steht der Anspruch auch dann zu, wenn der neue Eigentümer die Nutzungen nicht genießen kann, z. B. wenn ihn: eine Spargelanlage zu einem Plan gelegt wird, den er als Acker nutzen will, oder wenn ihm nur ein Teil einer Spargelanlage zugeteilt wird, der sich zur Weiter­ bewirtschaftung als Spargelanlage überhaupt nicht eignet. Es ist nicht erforderlich, daß der neue Eigentümer die Nutzung tatsächlich genießt, es genügt, daß er sie genießen kaun. Doch ist der neue Eigentümer, wenn für ihn die Weiternutzung un­ wirtschaftlich ist, berechtigt, dies gegenüber der Gesamtheit der Umlegungsteilnehmer geltend zu machen iiiib von ihr zu verlaugen, daß sie ihn von seiner Verpflichtung gegenüber dem bisherigen Eigentümer befreit. jüber das bisherige Recht siehe die Anführungen A. 1 a.E.

§14.

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Diese Vorschriften sprechen nnr von dem Ersatz der „Beftellnngsfoften". Die Fassung des § 13 Abs. 2 will zum Ausdruck bringen, daß auch sonstige Aufwendungen, z. B. solche zur Herstellung von Spargelanlagen, ersatzpflichtig sind. § 14 Han. 1842 spricht nicht von den „auf wiederkehrende Nutzungen ver­ wendeten Kosten", sondern von der „behnf der nächsten Ernte geschehenen Arbeit". Diese Bestimmung ist in Wegfall ge­ kommen. Vgl. jedoch § 2 HanG. 12. 10. 1853 (oben A. 1). 3) Abs. 3 bestätigt einen Rechtssatz, den das OLKG. in seiner Rechtsprechung stündig angewandt hat (Begr. 14). Die vorübergehenden Nachteile können insbesondere darin bestehen, daß ein Teilnehmer genötigt ist, die in seinen Ab­ findungsplan gefallenen Wege urbar zu machen, Raine zu schleifen, Hecken zu roden, Graben und Hohlwege auszufüllen, Steinhaufen zu beseitigen, Einzäunungen zu verändern oder neu herznstellen, Rampen anzuschütten, Gräben oder Wasser­ läufe zu überbrücken u. dgl. m. Ein gewisses Maß derartiger Arbeiten zur wirtschaftlichen Instandsetzung der neuen Pläne fällt regelmäßig allen Teilnehmern zu, namentlich in ge­ birgigen Feldmarken. Solange sich die Aufwendungen dafür auf alle Teilnehmer annähernd gleichmäßig verteilen, hat niemand Anspruch auf eine besondere Entschädigung. Anders jedoch, wenn ein einzelner Aufwendungen zu machen hat, die das Durchschnittsmaß übersteigen. In diesem Fall ist ihm insoweit, als er über das Durchschnittsmaß belastet ist, Ersatz zu gewähren. Vgl. Z. f. LKGG. 35 136 und zahlreiche andere Entscheidungen. Dabei muß er sich aber auf seinen Anspruch den Betrag anrechnen lassen, um den sich der Wert des urbar gemachten usw. Landes gegenüber dem angerechneten Wert durch die Arbeiten erhöht (OLKG. 21. 4. 1911 i. d. S. von Uelzen). Die Verpflichtung zum Ersatz liegt der Gesamtheit der Umlegungsteilnehmer ob. Doch kann diese unter Umständen gegen einen anderen Teilnehmer ihren Rückgriff nehmen, nämlich dann, wenn der entstandene Nachteil auf einer Maß-

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10. Zweckgrundstücke.

nähme beruht, die diesem anderen Teilnehmer einen be­ sonderen Vorteil gebracht hat. Dies ist z. B. der Fall, wenn der bisherige Eigentümer einen eingezäunten Weideplan an einen anderen Teilnehnler abtritt und dieser die Umzäunung bei seinem AbfindungsPlan weiter benutzt, während der Ab­ tretende gezwungen ist, seinen eigenen Weideplan neu ein­ zuzäunen. Die Entschädigung erfolgt in Geld. Im Wege der Ver­ einbarung kann sie aber auch durch Land gewährt werden.

10. Zweckgrrmdstücke. a) Ausweisung neuer Zweckgrundstücke.

§ 15. Jedem Teilnehmer müssen die erforder­ lichen Wege und Triften zu seiner Landabfindung beschafft werden*). Weitere zur gemeinschaftlichen Benutzung dienende Anlagen, wie Gräben, Entwässerungsund Bewässerungseinrichtungen2), Trankstätten, Lehm-, Sand-, Kies-, Kalk- und Mergelgruben, Steinbrüche^), Turn- und Spiel­ plätze^), Weiden, Biehtummelplütze^) und ähnliche8) sind auszuweisen, soweit das wirtschaftliche Be­ dürfnis der Teilnehmer oder ein allgemeines Interesse es erfordert7)., Den zu den neuen Anlagen erforderlichen Grund und Boden haben die Teilnehmer, soweit er nicht von anderer Seite, insbesondere von einer Körper­ schaft des öffentlichen Rechtes hergegeben werden muß, nach Verhältnis des Wertes ihrer Teilnehmer­ rechte aufzubringen8). Im gleichen Verhältnis haben sie zu den Nebenkosten des Verfahrens (Kosten für Arbeitslöhne, Grenzsteine, Pfähle, Signale, Stangen und dergleichen)8) sowie zu den Folgeeinrichtungskosten (Kosten für alle Arbeiten,

a) Ausweisung neuer Zweckgrundstücke.

§ 15.

79

die aus Anlaß und zur Ausführung der Umlegung vorgenommen werden müssen, insbesondere also die Ausbaukosten der neuen gemeinschaftlichen Wege, Gräben, Entwässerungsanlage^, Triften, Brücken, Durchlässe, Einfriedigungen und der­ gleichen) beizutragen^0). Teilnehmer, die von dem Umlegungsverfahren keinen oder nur einen un­ verhältnismäßig geringen Vorteil haben, können durch die Landeskulturbehörde von der Aufbringung ihres Anteils an den vorbezeichneten Beiträgen ganz oder teilweise zu Lasten der übrigen Be­ teiligten befreit werden"). Vorbemerkung, a) Begr. 14f. bemerkt zu § 15 (§ 13 des Entw.) Abs. 1: „Die seitherigen Gesetze zählen im allgemeinen dieArten vonAnlagen im einzelnen auf, die als gemeinschaftliche ausgewiesen werden können. Ihr Kreis ist in manchen Be­ ziehungen zu eng gezogen. Abs. 1 läßt daher grundsätzlich alle Anlagen zu, die dem wirtschaftlichen Bedürfnis der Teil­ nehmer entsprechen." Das hier über die seitherige Gesetz­ gebung Gesagte gilt namentlich von der altpreußischen Zu­ sammenlegungsgesetzgebung (vgl. §§ 95, 97—99 GTO. 1821 vbd. § 2 ZusG. 1872, § 16 Abs. 2, 3 GTO. 1851 vbd. § 3 E., § 20 Abs. 2, 3 K., § 20 Abs. 3, 4 Schl.-H., § 26 Abs. 2, 3 Ho., § 8 Abs. 2, 3 Rh.), während in Hannover und im Reg.-Bez. Wiesbaden schon bisher alle erforderlichen Zweckgrundstücke ausgewiesen werden konnten (§ 26 Han. 1842 vbd. §§ 92, 94 HanBerfG.1842 und §7 HanBerfG. 1856, §§15, 16 Jnstr.2.1. 1830 (Reg.-Bez. Wiesbaden)). Tatsächlich wurden freilich auch im Geltungsbereich der altpreußischen Gesetzgebung über den gesetzlichen Nahmen hinaus Zweckgrundstücke jeder Art ausgewiesen. In zweiter und dritter Lesung wurde der Rahmen der zulässigen Zweckgrundstücke erweitert. Vgl. hierüber unten A. 4, 7.

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10. Zweckgrundstücke.

b) Die Zweckgrundstücke pflegten in einzelnen Provinzen der (politischen) Gemeinde zu Eigentum mit der Auflage überwiesen zu werden, den Umlegungsteilnehmern die Be­ nutzung zu gestatten; bei der Güterkonsolidation im Reg.-Bez. Wiesbaden war dies vorgeschrieben (§ 14 Abs. 2 Instr. 2. 1. 1830). Im Einverständnis der Teilnehmer kann dies auch jetzt noch geschehen. Wird jedoch keine Bestimmung getroffen, so steht das Eigentum an den Zweckgrundstücken, auch im Reg.Bez. Wiesbaden, den Umlegungsteilnehmern zur gesamten Hand zu. Vgl. Holzapfel i. VerwArch. 24 60ff., KGI. 45 215. Ist für die Gesamtheit der Umlegungsteilnehmer ein Vertreter nach dem G. 2. 4. 1887 (GS. 105) bestellt, so wird die Gesamtheit als solche im Grundbuch als Eigentümerin eingetragen (§ 4 Abs. 3 ABGBO.). Ist kein Vertreter bestellt, so werden die Umlegungsteilnehmer, jedoch nicht für ihre Person, sondern als Eigentümer der Abfindungsländereien, mit deren Besitz das Eigentum an den Zweckgrundstücken untrennbar verknüpft ist, im Grundbuch als Eigentümer eingetragen (KGI. 45 215, Holzapfel aaO. 76ff.). c) Zur Vertretung der Umlegungsteilnehmer in An­ sehung der gemeinschaftlichen Zweckgrundstücke kann eine Vertretung, zur Verwaltung der Zweckgrnndstücke ein Verwalter eingesetzt werden. Ein Vertreter der Umlegn ngsteilnehmer kann auch dann, wenn die Zweckgrundstücke der Gemeinde überwiesen sind, zu dem Ende bestellt werden, die gemeinschaftlichen Rechte der Umlegungsteilnehmer auf Be­ nutzung der Grundstücke gegenüber der Gemeinde wahrznnehmen. Über das Nähere s. G. 2. 4. 1887 (GS. 105) und dazu Kluckhuhn, Das Recht der Wirtschaftswege usw., S. 195ff. und Holzapfel, das G. 2. 4. 1887 (auch in Z. f. LKGG. 38 297 ff.). d) Über die künftige Unterhaltung der Anlagen enthält die NO., im Gegensatz zu den früheren Gesetzen, keine Vor­ schrift. Nach den bisherigen Vorschriften hatten die Teil­ nehmer zur Unterhaltung in gleicher Weise beizutragen, wie

a) Ausweisung neuer Zweckgrundstücke.

§ 15.

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zur Aufbringung des erforderlichen Grund und Bodens und zu den Kosten der Instandsetzung. Den Maßstab bildete also der Wert der Teilnahmerechte, an dessen Stelle aber tat­ sächlich der Wert der Landabfindungen trat; vgl. § 96 GTO. 1821 vbd. § 2 ZusG. 1872, § 16 Abs. 4 GTO. 1851 vbd. § 3 E., §20 Abs. 4 K., §20 ?U)f. 5 Schl.-H., §26 Abs. 4 Ho., §8 Abs. 4 Rh. und hierzu Holzapfel i. BerwArch. 24 49ff., 56; ferner: § 65 Han. 1842, wo (durch Bezugnahme auf § 61) ausdrücklich der Wert der Abfindungen als Beitragsmaßstab aufgestellt ist. (Die Güterkonsolidationeu im Reg.-Bez. Wiesbaden kommen hier nicht in Betracht, da die Anlagen, iuie sie der Gemeinde überwiesen wurden, auch von dieser zu unterhalten waren.) Jetzt gelten für die Unterhaltung der bei einer Umlegung ausgewiesenen gemeinschaftlichen Anlagen lediglich die Vorschriftendes G. 2.4.1887 (GS. 105) (s. obeno), insbesondere dessen § 6 Abs. 3. Eine hiervon abweichende Art der Regelung der Unterhaltungspflicht kann kein Teil­ nehmer verlangen. Den Vorschriften des § 6 G. 2. 4. 1887 entspricht es am besten, wenn als Beitragsmaßstab der Wert der Landabfindungen festgestellt wird. T) Wege und Triften. — Auf einen freien Zugang zu seinem Abfindungsplan hatte schon nach bisherigem Recht jeder Umlegungsteilnehmer einen unbedingten Anspruch. Ob das alte Grundstück eines Teilnehnlers zugänglich war oder nicht, ist für den Anspruch gleichgültig. War es nickt zugänglich und wird es ihm bei der Unrlegung wieder zu­ geteilt, so muß ihm jetzt ein freier Zugang dazu verschafft werden (OLKG. 11. 10. 1901 i. d. S. von Wrexen). Im einzelnen ist zu bemerken: a) Bei Beurteilung der Frage, ob ein Abfindungsplan zu­ gänglich ist, sind nicht nur die Wege und Triften des Um­ legungsgebietes, sondern auch die außerhalb dieses Gebietes bestehende Zugänge in Betracht zu ziehen. Ist daher ein Teilnehmer in der Lage und rechtlich befugt, einen in einer fremden Feldmark liegenden Weg zu benutzen, so kann er nicht

Holzapfel, Nmlegungsordnung.

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10. Zweckgrundstücke.

Weisung von Wendewegen innerhalb einer Feldmark auf einer allgenreinen Maßregel, so steht jedern Teilnehmer ein Billigteitsanspruch auf Ausweisung solcher Wege zu (PrVBl. 41 269; OLKG. 24. 1. 1916 i. d. S. von Pfalzfeld). f) An Stelle von selbständigen Wegekörpern werden bisweilerr Wegedienstbarkeiten ausgewiesen. Ties geschah rrarnentlich bei den Güterkonsolidationerr inr Reg.-Bez. W esbaden, wo es allgerneirr üblich war, irr langgestreckten schrrralerr Wiesengründen die Wege durch sog. Heufahrten zu ersetzen; vgl. § 16°, § 19 Abs. 2 Jnstr. 2. 1. 1830 und dazu Holzapfel aaO. (Buchst, e), S. 40, 158ff. Dies ist auch jetzt zulässig. Für derartige Wegedienstbarkeiten, wenn sie von der Umlegungsbehörde zu dein Zwecke geschaffen werden, um derr herrschenden Grundstücken überhaupt erst einen derr wirt­ schaftlichen Anforderungen entsprechenden Zugang zrr ver­ schaffen, karrrr bei der Eintragung irn Grundbuch das Borrecht vor allen dinglichen Rechten beansprucht werden, die das dienende Grundstück nach den Grundsätzen der Ersatzlehre (§ 19 Abs. 1) überkommt (Holzapfel, GB Recht, S. 153 f., Güthe, GBO. Bd. 2, S. 1357; GK. Merseburg 8. 1. 1915, Nr. 4492 I). W. 1904 will die bei derr Güterkonsolidatiorrerr auSgewieserren Herrsahrterr als ^gesetzliche^Eigentums­ beschränkungen behandeln. Über das Verfehlte dieser Auf­ fassung s. Holzapfel, Neues KorrsBuch (2), S. 158ff. Sie hat jetzt gegenüber der UO. ihre Bedeuturrg verloren. g) Bei der w. U. können auch öffentliche Wege ausgewiesen werden. Es geschieht dies namentlich danrr, wenn die Ortslage zum Verfahren gezogen (§ 3 Abs. 2) und die Anlage neuer Ortswege erforderlich wird. Die w. IT. bietet aber auch Ge­ legenheit, öffentliche Wegeverbindungen mit Nachbarorten herzustellen. Uber die Zuständigkeit der Umlegungsbehörde zur Regelung öffentlicher Wege s. OVG. 5 240, 9 236, 21 273; Gruchot 42 721; Z. f. LKGG. 31 381, 34 77 u. 165, 39 33; ferner § 14 Abs. 1 OrgG.und dazu Holzapfel, G. über Landeskulturbehörden, S. 3if., 78; endlich (über das von der Aus-

a) Ausweisung neuer Zweckgrundstücke.

§ 15.

85

eiuandersetzungsbehörde zu beobachtende Verfahren): GlatzelSterneberg-Peltzer, das Verf. i. Ausein.Angel. (2), S. 175. — Wo ein Abfindungsplan durch einen öffentlichen Weg auf­ geschlossen ist, kann der Eigentümer selbstverständlich nicht die Ausweisung eines weiteren (Wirtschafts-) Weges ver­ langen. Andererseits hat die Bestimmung eines öffentlichen Weges zum Wirtschaftswege die Wirkung, daß die Teilnehmer den Weg für ihre wirtschaftlichen Zwecke auch dann benutzen dürfen, wentt sie damit die Grenzen des Gemeingebrauchs überschreiten würden (Gruchot 46 1163). 2) Gräben, Entwässerungs- und Bewässerungseinrich­ tungen. — „Gräben" sind sowohl Entwässerungs- wie Be­ wässerungsgräben. Entwässerungs- und BewässerungsEinrichtungen sind die außer den Gräben zur Entwässerung und Bewässerung erforderlichen Einrichtungen, lvie Stanvorrichtnngen, Röhrendurchläsfe, unterirdische Röhren­ leitungen (Dränagen), Schöpfwerke u. dgl. m. Einrichtungen, für die nicht besondere Grundstücke aus­ gewiesen werden, müssen durch eine andere Rechtsform, als das Eigentum zur gesamten Hand (s. Vorbemerkung), ge­ sichert werden. Die Grunddienstbarkeit kann hierbei nur als Notbehelf in Betracht kommen. Am angemessensten, nament­ lich bei Bewässerung und unterirdischer Röhrenentwässerung ganzer Feldbezirke, ist die genossenschaftliche Regelung: Die Eigentümer der in Betracht kommenden Grundstücke sind zu einer Wassergenossenschaft zusammenzuschließen. Vgl. §§ 206», 238, 248ff., 274, WassG. 7. 4. 1913 (GS. 53) vbd. § 9 OrgG. (hierzu Holzapfel, G. über LKBehörden, S. 26, anderseits aber auch Holtz-Kreutz, WasserG., Bd. 2 [2], S. 219); ferner LME. 17. 11. 1910 (LMBl. 1911 S. 4) und Z. f. LKGG. 38 189. Bei Anlagen zur Entwässerung denkt man an Anlagen zur Trockenlegung nasser Grundstücke. Vorflutanlagen, die dem überflüssigen Wasser ans einem Quell- oder Nieder­ schlagsgebiet den Weg zu einem Wasserlauf freimachen sollen,

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10. Zweckgrundstücke.

füllen nicht unter den gewöhnlichen Begriff der Entwässerungs­ anlagen. Dagegen können die im § 15 genannten Gräben der Borflut dienen. Sonstige der Borflut dienende Einrich­ tungen gehören jedenfalls zu den „ähnlichen" Anlagen („und ähnliche") und unterliegen gleichfalls der Anwendung des § 15. Ausbau und Verlegung von Wasserläufen werden im § 15 nicht besonders erwähnt. Die Wasserläufe werden meist schon vor der Umlegung bestanden haben; sie fallen daher regel­ mäßig unter § 16. Doch kann es auch vorkommen, daß bei der Umlegung ganz neue Wasserläufe gebaut werden. In der Regel werden diese unter den Begriff der Gräben fallen; vgl. § l3 WassG. Aber auch wo dies nicht zutreffen sollte, finden auf die Wasserläufe die Vorschriftendes § 15 Anwendung, da sie jedenfalls Borflutanlagen sind. S. im übrigen A. 1 zu § 16. 3) Trankstätten, Lehm-, Sand-, Kies-, Kalk- und Mergel­ gruben und Steinbrüche (diese gewöhnlich mit den Worten „Kalk- nnb andere Steinbrüche") werden schon in den bis­ heriger: Gesetzen erwähnt; f. Borbem. und vgl. auch § 1 Abs. 1 G. 2. 4. 1887 (G-s. 105). 4) Turn- und Spielplätze. Die Einschiebung dieser Worte beruht auf einen: in der zweiten Lesung der UO. gestellten Antrag des Abg. Bollert. Vgl. unten A. 7. 6) Über Weiden s. Z. f. LKGG. 34 374, 39 162 (Bullen­ wiese); das. 39 54 (Schweineweide), LME. 12. 5. 1911 (Jung­ vieh weid en). Uber Viehtummelplätze s. ebenfalls LME. 12. 5. 1911. 6) und ähnliche. — Die voraus geh ende Aufzählung will nicht erschöpfer:d sein. Zu erwähnensind noch: Flachsrätegruben (§ 92 Han Vers G. 1842). S. ferner A. 7. 7) a) Das wirtschaftliche Bedürfnis der Teilnehmer. — Dieses bestimmt in erster Linie, ob und in welchem Umfange Anlagen auszuweisen sind. Dabei ist der Begriff des „wirt­ schaftlichen Bedürfnisses" im weitesten Sinne zu nehmen; er darf nicht auf rein landwirtschaftliche Zwecke beschränkt

a) Ausweisung neuer Zweckgrundstücke.

§ 15.

87

werden, namentlich nicht, wenn die Ortslage zum Verfahren gezogen ist, in welchem Falle die Bedürfnisse der Wohn- und Wirtschaftsgebäude, der (öffentlichen) Ortswege usw. sogar in erster Linie zu berücksichtigen sind. Auf der anderen Seite aber muß es sich um (wirtschaftliche) Bedürfnisse der Teil­ nehmer, d. h. der Eigentümer der umzulegenden Grundstücke als solcher handeln. Wirtschaftliche Bedürfnisse der Gemeinde­ angehörigen als solcher oder gar Aufgaben, die der Gemeinde als öffentlicher Körperschaft obliegen, kommen für die An­ wendung des § 15 nicht in Frage.

Zu den Anlagen der zuletzt gedachten Art gehören u. a. Begräbnisplätze (Kirchhöfe). Ihre Beschaffung ist nicht Sache der Grundeigentümer als solcher, sondern der politischen oder kirchlichen Gemeinde. Die Vorschrift § 92 HanBerfG. 1842, die die Begräbnisplätze als gemeinschaftliche Anlagen behandelt, ist daher beseitigt, und die Entscheidungen Z. f. LKGG. 36 203 und OLKG. 30. 3. 1906 i.d. S. von Biesfeld, die auch für das Gebiet der altpreußischen Zusammenlegungs­ gesetzgebung die gleiche Auffassung vertreten, sind nicht auf­ rechtzuerhalten (vgl. schon gegendie angeführten Entscheidungen Holzapfel, Gesetzgeb. über Gemeinheitsteilung usw. in der Rheinprovinz, S. 70f.). Dasselbe gilt auch von Feuer­ teichen (Brandweihern) [§ 92 HanBerfG. 1842], Bauplätzen für Gemeindebauten, z. B. zu Schulen und Lehrerwohnungen und für Kirchen (vgl. § 92 aaO.). Dagegen kann ein wirtschaft­ liches Bedürfnis der Umlegungsteilnehmer bestehen zur Anlage von Flachsrätegruben (§ 92 aaO.), (gemeinschaftlichen) BleichPlätzen und Schindangern; s. jedoch über die letzteren A. 6. Uber Anlagen, die nur einem beschränkten Kreise von Teilnehmern dienen, s. A. 6.

b) oder ein allgemeines Interesse. — Diese Worte wurden mit den vorausgehenden Worten „Turn- und Spielplätze" bei der zweiten Lesung in den § 15 eingefügt. Der Antragsteller (Abg. Bollert) bemerkte dazu: „. .. möchte ich mit besonderer

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10. Zweckgrundstücke.

Wärme den... Zusatzantrag Ihrer freundlichen Annahme empfehlen, wonach auch Turn- und Spielplätze eine besondere Privilegierung bei der Umlegung erfahren sollen. ... Ich bemerke hierbei, daß in unserem Anträge ein Druckfehler in­ sofern vorliegt, als in der letzten Zeile noch ein „oder" hinzu­ gesetzt werden muß" (nämlich vor die Worte „ein allgemeines Interesse"). „Dieser Zusatz ergibt sich schon um deswillen, weil die Errichtung von Turn- und Spielplätzen an sich keine wirtschaftliche Notwendigkeit der Eigentümer ist." (SitzVer. 12109). Bei der Erörterung wurde die Ausweisung von Turnund Spielplätzen nur noch einmal, und zwar ganz kurz, vorn Abg. Paetzel erwähnt (SitzBer. 12107). Uber das „allgemeine Interesse" äußerte sich niemand. — Der Begriff des „allgenceine Interesse" ist so weit, daß, wenn man den Ausdruck wörtlich nimmt, darunter ein unübersehbarer Kreis von An­ lagen fällt und die vorausgehenden Worte „soweit das wirt­ schaftliche Bedürfnis der Teilnehmer (es erfordert)" völlig gegenstandslos werden. Da das Gesetz die Ausweisung fordert („sind auszuweisen"), so bedeutet dies eine äußerst starke und völlig neue Belastung der Umlegungsteilnehmer. Es ist nicht anzunehmen, daß das Gesetz das gewollt hat. Alls den Aus­ führungen des Abg. Bollert wird man vielmehr entnehmen dürfen, daß außer den Anlagen, die das wirtschaftliche Be­ dürfnis der Teilnehmer erfordert, nur noch Turn- und Spiel­ plätze ausgewiesen werden können, und daß die Worte „oder ein allgemeines Interesse" nur aus einem gewissen logischen Bedürfnis zugesetzt worden sind, nämlich um darauf hinzu­ weisen, daß die Ausweisung von Turn- und Spielplätzen nicht von einem wirtschaftlichen Bedürfiüs der Teilnehmer, sondern von einem „allgemeinen Interesse" gefordert wird. Es ist hiernach nicht zulässig, aus den Worten „allgemeines Interesse" irgendwelche Folgerungen zu ziehen. 8) Wegebeitrag. — Wert der Teilnahmerechte ist der (bei der Schätzung) festgestellte Wert der alten Grundstücke, mit denen der einzelne Teilnehmer an dem Verfahren beteiligt

a) Ausweisung neuer Zweckgrundstücke.

§ 15.

89

ist, und seines Anteils an etwa abgelösten Dienstbarkeiten und aufgehobenen Gemeinheiten (§ 18). Der Flächend ei trag, den die Teilnehmer zu leisten haben, wird in der Weise berechnet, daß einmal der Gesamtwert der Anlagen (Abs. 1) und sodann der Gesamtwert der Besitzungen nnd sonstigen Teilnahmerechte der Umlegungsteilnehmer sestgestellt wird. Aus den: Verhältnis dieser beiden Werte ergibt sich der v.-H.-Satz, den die einzelnen Teilnehmer von dem Wert ihrer Teilnahmerechte (ihrem Rohsollhaben) zrr den: Werte der Anlagen beizutragen haben, nnd durch dessen: Abzug Von dem Rohsollhab en ihr Reinsollhaben oder ihr Sollhaben schlechthin gefunden wird. Die vorhaudeuen alten Anlagen (§ 16) sind den bisherigen Eigentümern auf ihr Rohsollhaben anzurechnen. Im Wege der Vereinbarung wird aber ihr Wert regelmäßig vorweg zur Deckung des Erfordernisses für die Gesamtheit der neuen Anlagen verwendet, wodurch sich dann der angegebene v.-H.-Satz, d. h. der Wegebeitrag der einzelnen Teilnehmer, allgemein ermäßigt. Die vorstehend erläuterte Beitragsleistung nach denr Maß­ stabe des Wertes der Teilnahmerechte entspricht dem bisherigen Recht; vgl. § 96 GTO. 1821 vbd. § 2 ZusG. 1872, § 16 Abs. 4 GTO. 1851 vbd. § 3 E., § 20 Abs. 4 K., § 20 Abs. 5 Schl.-H., § 26 Abs. 4 Ho., § 8 Abs. 4 Rh., § 27 Han. 1842 („der zu diesen Verrichtungen erforderliche Raum ist von der Verkoppelungs­ masse vorabzunehmen, wogegen die einzuziehenden Wege usw. wieder zur Masse fallen") und § 14 Jnstr. 2.1.1830 (Reg.-Bez. Wiesbaden) („um hiernach einen verhältnismäßigen Abzug auf die ganze Gemarkung legen zu können"). Bcgr. 15 be­ merkt: „Hieran will der Entwurf nichts ändernder hebt aber hervor, daß diese Beitragspflicht nur für solche Anlagen besteht, die nicht von anderen, namentlich also Kommunalverbänden hergestellt werden müssen. Dahin gehören z. B. Wege, die auch für den durchgehenden Verkehr in einer über das wirt­ schaftliche Bedürfnis der Beteiligten hinausgehenden Breite angelegt werden." Im einzelnen ist folgendes zu bemerken:

90

10. Zweckgrundstücke.

a) Nach dem bisherigen Recht konnte der gesetzliche Maßstab des Wertes der Teilnahmerechte int Wege der Vereinbarung geändert werden (Z. f. LKGG. 36 203). Vgl. auch unten A. 11. Auf diesem Wege wird auch in Zukunft teilweise oder völlige Befreiung vom Wegebeitrag stattfinden können. b) Der Umstand, daß einzelne Anlagen (Wege,Gräben usw.) von einem einzelnen Teilnehmer nicht benutzt werden oder nicht benutzt zu werden brauchen, befreit ihn nicht von der Leistung seines Beitrages zu diesen Anlagen. Bon allen Anlagen in der Feldmark kann der einzelne Teilnehmer nicht 'VorteÄ oder nicht den gleichen Vorteil haben. Vgl. OLKG. (§ 7 der UO.). Vgl. auch noch A. 2 zu § 28.

126

15. Übergangsvorschriften.

d) Verfahren.

§ 28. Die Vorschriften über das Verfahren, über die Rechte Dritter einschließlich des Ver­ wendungsverfahrens und über das Kostenwesen, soweit nicht dieses Gesetz darüber anders bestimmt*), bleiben mit der Maßgabe in Kraft, daß die auf­ kommenden Geldentschädigungen einem Ver-' wendungsverfahren nur unterliegen, wenn sie den Hetrag von 500 Mark übersteigen?). Gleiches gilt von den Kaufgeldern und Ent­ schädigungen, die bei einer Abveräußerung oder einem Austausch auf Grund eines Unschädlichkeits­ zeugnisses oder bei der Veräußerung von Teilen eines durch ein Auseinandersetzungsverfahren be­ gründeten gemeinschaftlichen Vermögens oder bei einer Enteignung aufkommen?). In Neuvorpommern und Rügen finde:: auf das Umlegungsverfahren in Ansehung der Rechte dritter Personen, der Zuständigkeit der Landeskultur­ behörden sowie des ganzen Verfahrens einschließlich des Kostewvesens die in der übrigen Provinz Pommern geltenden Vorschriften Anwendung*). *) Die UO. bestimmt anders:

a) über das Verfahren in den §§ 4 — 9, 26; b) über die Rechte Dritter in den §§ 20 — 23; c) über das Verwendungsverfahren im § 28; d) über das Kostenwesen in den § 15 Abs. 2, § 24. Abgesehen von diesen Änderungen bleiben die Vorschriften über die angeführten Gegenstände in Kraft. Dabei ist aber zu beachten, daß zwischen Vorschriften über das Verfahren und solchen über das stoffliche Umlegungsrecht oft schwer zu unterscheiden ist. Die Unterscheidung muß im einzelnen Fall

§ 28.

Verweisungen in anderen Gesetzen.

§ 29.

127

unter Berücksichtigung der Absicht, die der Gesetzgeber mit der vorliegenden UO. verfolgt hat, getroffen werden. 2) Das Berwendungsverfahren brauchte nach den bis­ herigen Vorschriften nur eingeleitet zu werden, wenn die Geldabfindung mehr als 60 M. betrug (§ 110 c AblG. 2. 3. 1850 GS. 77). § 16 Abs. 2 OderG. 12. 8. 1905 (s. § 27) hatte diesen Betrag auf 100 M. erhöht. § 28 erhöht ihn jetzt auf 500 M. Diese Grenze gilt auch im Geltungsbereich des OderG. 12. 8. 1905 (Begr. 18).

3) Verwendungsverfahren i. F. der Abveräußerung usw. auf Grund eines Unschädlichkeitszeugnisses: § 4 G. 3. 3. 1850 (GS. 145), § 4 Abs. 2 G. 27. 6. 1860 (GS. 384), § 61 G. 25. 3. 1889 (GS. 65) [bie vorstehenden Gesetze sind über ihren ursprünglichen Geltungsbereich hinaus auf weitere Teile des Staatsgebietes ausgedehnt wordenj; i. F. der Veräußerung des durch ein Auseinandersetzungsverfahren begründeten gemeinschaftlichen Vermögens: § 5 G. 2. 4. 1887 (GS. 105); i. F. der Enteignung: § 49 EnteignG. 11. 6. 1874 (GS. 321).

4) Vgl. das in der Einleitung über die Entstehung der UO. Gesagte. — Die in der übrigen Provinz Pommern geltenden Verfahrensvorschriften sind dieselben, die überhaupt im Gebiet des altpreußischen Auseinandersetzungsverfahrens gelten. Bis­ her war zwar das Verfahren vor der Spruchkammer des LKAmts und vor dem OLKA. geregelt (§ 17 Abs. 1 OrgG.). Dagegen war das Verfahren vor dem BKA., für das nach § 17 Abs. 1 OrgG. die bestehenden (älteren) „Auseinandersetzungs­ gesetze" gelten, nur lückenhaft, nämlich nur insoweit geregelt, als das OrgG. Vorschriften enthält. Diese Lücke füllt § 28 Abs. 3 für Neuvorpommern und Rügen aus. e) Verweisungen in anderen Gesetzen.

§ 29. Soweit in Gesehen auf Vorschriften ver­ wiesen wird, die durch dieses Gesetz aufgehoben

128

15. Übergangsvorschriften.

oder geändert werden, treten die entsprechenden Vorschriften dieses Gesetzes an ihre (Stelle1)* x) Vgl. A. 1 zu § 26 und A. 1 zu § 27. f) Inkrafttreten und Ausführung des G.

§ 30* Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner Verkündung in Kraft1). Auf anhängige Verfahren, in denen der Auseinandersetzungsplan durch An­ erkenntnis der Beteiligten oder rechtskräftige Ent­ scheidung festgestellt ist, findet es keine Anwendung. Diese sind nach den seither bestehenden Vorschriften zu Ende zu führen2). Der zuständige Minister führt das Gesetz aus^). 1) Tas die UO. enthaltende Blatt der GS. ist am 11. 11. 1920 ausgegeben. An diesem Tage ist also die UO. in Kraft getreten. 2) Vgl. '§ 100 AblG. 2. 3. 1850, wo es heißt: „auf alle noch nicht rechtsverbindlich festgestellten Verhältnisse" sei das (neue) Gesetz anwendbar. Als rechtsverbindliche Feststellung, wodurch die Anwendung des neuen Gesetzes ausgeschlossen wird, werden erwähnt: Vertrag über die Abfindung, rechts­ kräftiges Erkenntnis darüber, Anerkenntnis des Auseinander­ setzungsplans. Außerdem bestimmt Abs. 3: „Ist aber in einer solchen Ablösung oder Regulierung ein Landteilungsplan bereits ansgesührt, wenn auch noch nicht rechtsverbindlich festgestellt, so kann solcher ans Grund des gegenwärtigen Gesetzes nicht mehr angefochten, sondern die Ausgleichung wegen der nach diesem Gesetz zu berechnenden Abfindung nurin einer nach denBeftimmungen derGTO. zu behandelnden Rente bewirkt werden." § 30 enthält für den zuletzt gedachten Fall keine besondere Vorschrift. Es können daher auch gegen einen ausgeführten Auseinandersetzungsplan, solange er nicht festgestellt ist, Einwendungen auf Grund der UO. erhoben werden.

f) Inkrafttreten und Ausführung.

129

§ 30.

Festgestellt ist der Auseinandersetzungsplan, wenn er von allen Teilnehmern genehmigt oder gegen alle rechtskräftig festgestellt ist. Denn solange einzelne Teilnehmer den Plan noch anfechten können, steht die Abfindung auch für diejenigen noch nicht fest, die den Plan genehmigt haben oder gegen die er durch eine in förmlicher Rechtskraft erwachsene Entscheidung festgestellt ist. Eine Planbeschwerde, die erhoben wird, bevor der Auseinandersetzungsplan für alle Teilnehmer bindend geworden ist, muß daher nach den Vorschriften der UO. beurteilt werden, auch wenn die große Mehrzahl der Teilnehmer den Plan genehmigt hat oder zu seiner Genehmigung rechtskräftig verurteilt ist. Eine andere Frage ist es, wer zu dem hier be­ zeichneten Zeitpunkt zur Erhebung einer Planbeschwerde noch befugt ist. In dieser Beziehung ist davon auszugehen, daß, wer den Plan genehmigt hat, diese Erklärung nicht ohne weiteres widerrufen kann, und daß der Erhebung der Planbeschwerde durch einen rechtskräftig zur Plangenehmigung verurteilten Teilnehmer die Rechtskraft der Entscheidung entgegensteht. Es handelt sich hier um eine Frage des Verfahrens, die im § 30 keine Lösung gefunden hat. Wird jedoch infolge der Plan­ beschwerde eines noch nicht an den Auseinandersetzungsplan gebundenen Teilnehmers die Frage der Abfindung für einsn an den Plan gebundenen wieder aufgerollt, so kann sich dieser nunmehr zur Rechtsverteidigung ebenso auf die Vorschriften der UO. berufen, wie der Beschwerdeführer selbst. Die gleiche Wirkung, wie das (einseitige) Anerkenntnis des Auseinandersetzungsplanes, hat selbstverständlich auch ein den Plan feststellender Vertrag der Teilnehmer. Ebenso versteht es sich von selbst, daß die Errichtung des Rezesses i. S. des § 30 die gleiche Wirkung hat, wie die Feststellung des Aus­ einandersetzungsplans. 3) „Zuständig" ist der LM.

Holzapfel, Nmlegungsordnung

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Stichwortverzeichnis. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

A. Abbau 59. Aberntung 25. Abfindung, Bestimmung der — durch Vereinbarung 56, durch die Umlegungsbehörde 56 f.; Art der — 55 ss., insbesondere für Grund­ stücke mit nutzbaren Boden­ bestandteilen 51 f., für Wegeflächen 97, in der Orts läge 31, für Bäume und Weinstöcke 69 ff., für vorübergehende Nachteile 74 ff., für den neuesten Düngungszustand 74 f., für . Bestellungskosten 74, 76f., 'für Gemeinheiten 102; — als Ersatz der Teilnahme­ rechte 105ff.; Recht des Nießbrauchers 110 f. und des Pächters an der — 111 ff.; s. auch Geldabfin­ dung, Landabfindung. Abfindnngskapital s. Geld­ abfindung. Abfindungspläne, Instand­ setzung 77 f., Zugänglich­ keit 78, 81 ff. Ablösung von Dienstbarkeiten 99 ff., 119, 122 f. Abschätzung s. Schätzung.

Abwässerung 25; s. auch Ent­ wässerung, Vorflut. Ackerstädte 30. Ackerwirtschaft 68. Allgemeine Regulierungs­ kosten s. Kosten. Antrag kein Erfordernis der w. U. 15, 35; - auf Ein­ leitung des Vorverfahrens 36 t, auf Ortsberingsbereinigung 23 f., 28 f., auf Sonderung der Gesamt­ abfindung 105, 109. Arbeitslöhne als Nebenkosten 78. Ausbau der Folgeeinrichtun­ gen 78f., 92t; A. (= Ab­ bau) 59. Anseinandersetzungsplan, Festsetzungen über Obst­ bäume 70 f., über Zweck­ grundstücke 97, über Nebenund Folgeeinrichtungskosten 94; Entwurf 67 f., Fest­ stellung des —s 102 ff., Bedeutung der Feststellung für die Anwendung der UO. 1281, für die Aus­ weisung der Zweckgrund­ stücke 97 f.; Ausführung des festgestellten —s, Rechts­ wirkungen 102ff.; Ausfüh­ rung vor Feststellung 104;

(Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

Mitteilung des —s an den Pächter Ulf.; s. auch Aus­ führung, Planbeschwerde. Ausführung der UO. 128; — des Auseinandersetzungsplans 23, Vereinbarung darüber 56,103, Wirkungen 102 ff.; —sbestimmungen 70; -stag 102 f.; f. auch Aus einand ersetzungsplan. Ausgleich zwischen den An­ sprüchen der Teilnehmer 18, 55, 67. Ausgleichungskapital s. Geld­ abfindung. Ausweis der Beteiligten im Vorverfahren 41, 37 f.; — nach § 109 AblG.2.3.1850 106 f.

B. Büche 25. Bare Auslagen im Vorver­ fahren 47. Banmasken 64. Baumpflanzungen 30, Bauplatz, Abfindung dafür 60, 64; Ausweisung von — für Gemeindebauten? 87. Befestigte Straße, Lage an solcher 61. Begräbnisplütze 87. Belastungen s. dingliche Rechte. Benutzungsberechtigte, Wah­ rung ihrer Rechte bei Ände­ rung bestehender Zweck­ grundstücke 95 ff.

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Bereinigung s. Ortsberingsbereinigung. Berglehnen 25. Bergwerkseigentum 52. Beschränkte persönliche Dienst­ barkeiten 107. Beschwerde gegen den Um­ legungsbeschluß 42, 44 f., gegen Naturschutzanord­ nungen 72 ff., gegen Kosten­ verteilung 94 f.; f. auch Planbeschwerde. Besitzstandsrolle 53. Besitzübergang bei der w. U. 103 f. Bestellungskosten, Ersatz 74, 76 f., 115. Bevollmächtigte, Wahl im Vorverfahren 42 f., An­ hörung bei Änderung des Umlegungsöezirks 46, Mit­ wirkung bei Entscheidung über Verteilung der Folge­ einrichtungs kosten 94 s.; Vergütung 91; s. auch Ge­ samtheit der Umlegungs­ teilnehmer. Bewässerungsanlagen, Aus­ weisung 78,85 f., Zuziehung von Grundstücken dazu 23; — bei Kunstwiesen 49; Be­ rücksichtigung vorhandener — bei der Abfindung 61. Bewirtschaftung, Verbesse­ rung der — als Ziel der w. u. 15, 17; Einfluß auf die Bildung des Umlegungs­ bezirks 26; f. auch Wirtfchaftsbetrieb.

132

Stichwortverzeichnis.

Bezirksregierung, Regelung der Grundsteuer 116. Bleichen 30, 87. Bodenbestandteile, zur Ge­ winnung von — n dienende Grundstücke 48, 51 f., Be­ rücksichtigung bei der Ab­ findung 51, 60; Bodenklassen 63. Bodenv erbesserung, Einfluß auf die Bewertung 63, störender Einfluß auf die Planlage 19, 21 f.; —Verbesserungsgenossenschaf­ ten 21f., 33. Botengänge 91. Brandweiher 87. Bruchteile, Sonderung nach -n 105, 108 f. Brücken 77, 79, 83, 95. Bullenwiese 86. Bürgermeister in HessenNassau 39.

C. Chanssee s. Landstraße.

D. Dauerklee, Dauerpflanzen 63, 76. Deiche, Störung der Plan­ lage durch Anlage von — n 19, 24. Deichgenossenschaften 107. Denkmäler 48. Depotstücke 108. Dienstbarkeiten, Ablösung 991, 119, 122 h; Aus­

weisung von — als Ersatz von Zweckgrundstücken 84 f. 97; keine Anwendung der Ersatzlehre auf — 107. Dingliche Rechte, Entstehung bei der w. U. 103: Anwen­ dung der Ersatzlehre auf die bestehenden — n — 105 ff. Dors s. ländliche Ortschaften. Dorfausgänge 27, 30. Dränage s. unterirdische Röh­ renentwässerung. Dreifelderwirtschaft 26. Dritte, Wahrung der Rechte -r 105 ff., 126.

Düngung, Einfluß auf die Be­ wertung 62 f.; Zwang zur — in Hannover 75; neuester —szustand, Entschädigung 62t, 74ff., 115. Durchbruch von Wasserläufen 19, 24. Durchlässe 79, 85.

E. Ehrenbreitstein, Bezirk des Justizsenats —, Aufhebung von Vorschriften 121. Eigentum, Erwerb des — s an der Landabfindung 102 f., an den Zweckgrundstücken 80; —sbeschränkungen (ge­ setzliche) 84. Einfriedigungen 77 ff., 92. .Einspruch gegen Naturschutz­ anordnungen des BKA. 72.

(Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

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Einwendungen gegen die Zu­ lässigkeit der w. U. 39 ff. Einzelne Grundstücke, Zu­ ziehung zur w. U. 20, 23, 27. Einzelpacht 62, 82. Eisenbahnen, Störung der Plantage durch Anlage von — 19, 24; Grund erwerb für — bei der w. 11. 32f.; — als Grenzen des Um­ legungsbezirks 26. Enteignung, Verwendungs­ verfahren 126 f. Entfernung, Berücksichtigung bei der Abfindung 61 f. Entschädigung s. Abfindung, Geldabfindung, Landabfin­ dung. Entwässerungsanlagen, Aus­ weisung 78, 85 f.; Kosten der Herstellung 78f., 92 f.; Zuziehung von Grund stücken zur Ausweisung 23. Erbbaurechte 107. Erbkux 53. Ersatzlehre 105ff. Ertragswert 60, 63, 66 f.

Feldmark, Begriff 24; — als Umlegungsbezirk 23 f.; schon zusammengelegte — 18 ff. Feuerteiche 87. Fischereiberechtigung, Ab­ lösung 100. Fischteiche 48 ff. Flachsrötegrnben 86f. Flüsse s. Wasserläufe. Folgeeinrichtungskosten 78 f., 92 ff. Forsten, forstmäßig bewirt­ schaftete Grundstücke 25, 53, 69, 71f.; s. auch Wald. Fossilien s. Bodenbestandteile. Frist für die Bekanntmachung des Ortstermins im Vor­ verfahren 37, 39, für die Beschwerde gegen den Um­ legungsbeschluß 44, für die Wegnahme von Bäumen 70 f., für Ausübung des Kündigungsrechts des Päch­ ters 111 ff. Futterfelder 49.

F.

Gärten, Gartenanlagen 30, 48, 50 f. Gebäude 48, 55. Gehöft, umlegungsfrei 48, 51; Entfernung der Landabfindung vom — 62; Zu­ gang zur Abfindung vom — aus 82. Geld abfind ung, als Ergän­ zung der Landabfindung

Fabriken 52, 96. Fahrwege 25. Familiengräber 48. Familiengutseigenschaft 106. Feld abschnitt, als Umlegungs­ bezirk 23, 25ff.; schon zu­ sammengelegter — 20. Feldgraswiesen 49.

G.

134

Stichwortverzeichnis.

55, 65 ff., im Ortsbering 31, Sicherungshypothek für die — 103: Anwendung der Ersatzlehre 108, insbeson­ dere bei Nießbrauch 110 f. und Pacht 111, 115: Ver­ wendungsverfahren 108, 126f.; — für Obstbäume und Weinstöcke 69 ff., für Holzbestände 69, 71f., für den neuesten Düngungs­ zustand 74 ff., für vorüber­ gehende Nachteile 74, 77 f., 115f., für Bestellungskosten 74, 76f.: Fälligkeit der — 104 f. Gemarkung 24; — sabteilung 25. Gemeinde als Eigentümerin der Zweckgrundstücke 80; Wegebaupflicht der — 90; — bezirk als Umlegungsbezirk 24; -taftl 38; -verband, Anwendung der Ersatzlehre auf die Zu­ gehörigkeit zum —verband 107 f.; —Vorstand, Benach­ richtigung im Vorverfahren 37. Gemeiner Wert, Begriff 61 ff., Schätzung 63 f., Grundlage der Abfindung 59 ff., 66. Gemeingebrauch an öffent­ lichen Wegen 85. Gemeinheit als Grenze des Umlegungsbezirks 25; —steilung bei der w. U. 99 ff., außerhalb der w. U. 119, 122 f.

Gemeinschaftliche Anlagen, Ausweisung neuer — r — 78 ff., Regelung des Eigen­ tums 80, der Unterhaltung 80f.; Kostendes Ausbaues 78 f., 92 f., Verwaltung 80, Änderung 97 ff., Behand­ lung der schon vorhandenen — n — 95ff.; keine An­ wendung der Ersatzlehre 108; s. auch Gesamtheit der Umlegungsteilnehmer. Gemeinschaftliche Benutzung von Borratsgruben 48, 51; — Bevollmächtigte s. diese; —s Vermögen der Auseinand ersetzungs teilnehmer, Veräußerung 126 f.; s. auch Gesamtheit der Umlegungs­ teilnehmer. Gemengelage s. vermengte Lage. Genossenschaften s. Deich — , Wasser — . Gesamtabfindung, Sonde­ rung 105, 108 ff., 112. Gesamte Hand, Eigentum der Umlegungsteilnehmer an den Zweckgrundstücken zur -xx - 80. Gesamtheit der Umlegungsteilnehmer, als Eigentüme­ rin der Zweckgrundstücke 80; Untergesamtheiten 90: Haftung für Wertminde­ rung des Abfindungslandes 64; keine Haftung für Baumentschädigung 71, Entschädigung für Dün-

(Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

gung und Bestellung 7 4ff.; Haftung fürvorüb ergehende Nachteile 74, 77f.; Recht zur Beschwerde über Be­ freiung einzelner von der Kostenpflicht 94f.; s. auch Bevollmächtigte, gemein­ schaftliche Anlagen. Geschlossene Besitzungen 15. Gespannhaltung 69. Gewannenwege 83. Gewässer 98 ff. Gewerbebetrieb, Berücksichti­ gung bei der Abfindung 67, bei der Wegeanlage 82. Gewerbliche Anlagen 48, 52. Gräben, Zuziehung zur w. U. 49 f.; Ausweisung neuer - 78, 85 f., Ausbau 79, 92 f., Eigentum 80, Unter­ haltung 80 f. Gräber s. Familiengräber. Grenzen, Zuziehung von Grundstücken zur Regelung der - 23, 27; - des Umlegungsbezirks 23, 25. Grenzsteine 78. Grundbuch, Eintragung der Landabfindung 106f., der Zweckgrundstücke 80, der Wegedienstbarkeiten 84, der Sicherungshypothek für die Geldabfindung 103. Grunddienstbarkeiten s. Dienstbarkeiten. Grundschnlden 106. Grundsteuer, Regelung nach der w. U. 116f.; Berech­ nung der Mehrheit nach

135

dem —reinertrag 19, 39, 41 oder —kapital 39. Gnterkonsottdation s. Kon­ solidation.

H. Hangbau 49. Hannover (Provinz), Form der Berhandlungsschrift 40, Entscheidung über Stattnehmigkeit 47, Zwang zur Düngung während der w. U. 75; Aufhebung der Ge­ meinheiten bei der w. U. 100f., Verwendungsverfah­ ren 108; aufgehobene Vor­ schriften 122. Hanpthof, Berücksichtigung bei der Entfernung der Land­ abfindung 62. Hausgärten 48, 55. Hecken 63, 77. Heimstätten, Störung der Planlage durch Anlage von — 21. Heuerlingshöfe, Berücksichti­ gung bei der Abfindung 62. Heufahrten 84. Hoflagen, Hofplätze, Hof­ raiten, Hofräume 48. Hohenzollernsche Lande 36, 121 f. Holzabfuhrwege 96. Holzbestände, Entschädigung 69, 71f., nicht zu berück­ sichtigen bei der Boden­ schätzung 63.

Stichwortverzeichnis.

136

Holzungen, umlegungsp'flichtig 53; Abfindung für — 71f. Hopfenanlagen 48, 50 f. Hypotheken 106; s. auch Sicherungshypothek.

I (i). Instandsetzung der Landab­ findung 77ff.: f. auch Aus­ bau. Interimistische Entscheidung 54, 70, 74. Jungviehweiden 86.

K. Kahnmiete 91. Kalkgruben 48, 51, 78, 86. Kanäle, Störung der Plan­ lage durch Anlage von — n 19, 21, 24; - als Grenze des Umlegungsbezirks 26. Kapitalabfindung, die Geldabfindung als — 66; s. auch Geldabfindung. Kapitalisierung des Rein­ ertrages 66 f. Kassel (Reg.-Bez.) 120. Kiesgruben 48, 51, 78, 86. Kirchhöfe 87. Kommissar, zur Leitung des Vorverfahrens 36 ff., Erlaß von Naturschutzanordnun­ gen 73. Kommunalverbände, Wege­ baupflicht 89; Anwendung der Ersatzlehre auf die Zu­ gehörigkeit zu einem — 107 f.

Konsolidation im Neg.-Bez. Wiesbaden, Besonderheiten 17, 23, Form der Verhand­ lungsschrift 40, Berücksichti­ gung der Entfernung der Abfindung 62; Aufhebung von Vorschriften über die — 57 ff., 121; — svorstand 46, 58.

Korbweidenanlagen 53. Kosten des Vorverfahrens 47 f.; Verteilung der all­ gemeinen Regulierungs­ kosten 117 ff., der Nebenund Folgeeinrichtungskosten 78f., 91 ff.; — der Sonde­ rung einer Gesamtabfin­ dung 109; Nachlaß 79, 93 f.; Bedeutung der Höhe der Kosten für die Zulässig­ keit der w. U. 18; Aufrecht­ erhaltung der geltenden — Vorschriften 126 f. Kreisblatt 37, 44f. Kreisausschnß 123. Kulturamt s. Vorsteher des -s. Kulturgrenzen, Bedeutung für die Bildung des Um­ legungsbezirks 26. Kultnrzustand, Einfluß auf den Wert 62 f. Kündigung der Pacht 111 ff. Kunstdünger 75. Kunftstrasren, Lage an — werlerhöhend 61; s. auch Landstraße. Kunstwiesen 48 f.

(Dte Zahlen bedeuten die Seiten.)

L. Ladung zum Ortstermin im Vorverfahren 37 f., zur Er­ örterung von Widersprüchen 42, zur m. V. vor der Spruchkammer 43, vor dem OLKA. 45. Lage der Abfindung 45, 61 f., 67 f. Landabfindung, Art der — 55 ff., im Ortsbering 31, Ergänzung durch Geld 55, 65ff., bei Gemeinheitstei­ lung außerhalb der w. U. 119, 122 f.; f. auch Abfin­ dung, Gesamtabfindung. Landeskultur, Verbesserung der — als Zweck der w. U. 15ff., 28; Begriff 16ff., 33; Schädigung der — durch Anlagen und Ereignisse 24, 32 f. Landeskulturamt s. Präsident des —s, Spruchkammer. Landeskulturbehörde s. Um* legungsbebörde. Landespolizeiliche Prüfung der Parteiabreden 57. Ländliche Ortschaften, Ortsberingsbereinigung 23,27 ff. Landrat 37. Landstädte 30. Landstraßen, als Grenzendes Umlegungsbezirks 26; Stö­ rung der Planlage durch Anlage von — 19, 24. Landwirtschaftskammer, An­ hörung im Vorverfahren40.

137

Lasten s. dingliche Rechte, öffentliche —. Lehen 106. Lehmgruben 48, 51, 78, 86. Los s. Verlosung.

M. Markung 24. Massestücke 108. Mehrheit, Berechnung der beim Antrag auf Ortsberingsbereinigung 23, bei Widerspruch im Vorver­ fahren 39ff., 54, bei Wider­ spruch gegen erneute w. U. 19, 54; — sbeschluß über Düngerentschädigung 75. Melioration s. Bodenverbesse­ rung. Mergelgruben 48, 51, 78, 86. Mergelung 76. Mindestmaße im Reg.-Bez. Wiesbaden 59. Mineralanellen 48. Moorländereien 26.; Mühlen 52. Mühlgräben 96. Mündliche Verhandlung vor der Spruchkammer 42 f., vor dem OLKA. 44f. Mutung 52.

N. Nachteile f. vorübergehende Naturdenkmäler 79 ff. Nebenkosten 78, 91 ff.

Stichwortverzeichnis.

138

Neuvorpom mern und Rügen 120, 126 f. Nießbrauch 106, 110 f. Nutzungen s. wiederkehrende

Nntzungsberechtigungen, Ab­ lösung 100 ff.; — an be­ stehenden Zweckgrund­ stücken, Berücksichtigung bei Änderung 95 ff.

O. Oberlandeskulturamt, Ent­ scheidung aus Beschwerde gegen den Umlegungsbe­ schluß 22, 42, 44s., aus weitere Beschwerde gegen Planentscheidungen des BKA. 99; m. V. vor dem OLKA. 44f. Obstanlagen 48, 50 s. Obstbäume, Entschädigung 63, 69 ff. ‘ Ode Plätze int Ort 30. Ödland 26. Öffentliche Bekanntmachung des Ortstermins im Vor­ verfahren 37, 39, des Umlegungsbeschmsses 42, 44f.; - Lasten 116f.; - Rechts­ verhältnisse, Anwendung d. Ersatzlehre 107 f.; — Zwecke, Zuziehung von Grund­ stücken zu — n Zwecken 53; — Wege, Ausweisung 84 f.; Änderung 96, Landhergabe 90f.; Umlegungspflicht 96. Ortsausgttnge 30.

Ortsberings Vereinigung 27 ff., Antrag auf — 28, abhängig von der w. U. der Feldmark 28, 30, beschränkt auf ländliche Ortschaften 30, Erstreckung auf die um­ legungsfreien Grundstücke 48,54f., Umlegungsbefchluß 30; Zweck der — 30f., ins­ besondere Regelung öffent­ licher Wege 84. Ortslage f. Ortsüeringsbereinigung. Ortstermin int Vorverfahren 37 f., 40, 42. Ortsübliche Bekanntmachung 37 ff., 47. Ortswege 84.

P. Pächter, Verhältnis zur Ab­ findung 111 ff. Parkanlagen 48 f. Pfähle 78. Planbeschwerde 94, 99. Planfeststellung s. Auseinandersetzungsvlan. Planlage, Störung der — durch Anlagen und Ereig­ nisse 19ff.; Zuziehung von Grundstücken zur Verbesse­ rung der — 23f., 33f. Plätze int Ort 30. Präsident des Landeskultur­ amts, Zuständigkeit im Vor­ verfahren 22, 28, 35 f., 40 ff., insbesondere Be­ schwerde gegen den Um-

(Dte Zahlen bedeuten die Seiten.)

legungsbeschluß. 44, Klage auf Aufhebung eines Be­ schlusses der Spruchkammer über Änderung des Um­ legungsbezirks 47; Entschei­ dung auf Beschwerde gegen Naturschutzanordnungendes BKA. 75ff.; Regelung der öffentlichen Wegeverhält­ nisse 96; Festsetzung der Regulierungskosten 118; Entscheidung auf Beschwer­ de über Kostenverteilung 116. Prellftücke 63. Provinzialausschuß 123 f. Protokollführer 40.

B. Quelle s. Mineralquelle. Quellschutz 72.

R. Raine 63, 77. Rampen 77. Reallasten 106. Rechtsweg über Kostenpflicht 118 f. Regierung f. Bezirks — . Regierungspräsident, Anhö­ rung im Vorverfahren 40 f. Reguliernngskosten s. Kosten. Reinsollhaben 89. Rente als Abfindung 66. Rentenschnlden 106. Reservationen 108. Rezeß, Bedeutung für Nutz­

139

ungsberechtigungen 102, für die Zulässigkeit der Änderung der Zweckgrund­ stücke 98. Rheinisches Rechtsgebiet 121. Rheinprovinz 123. Rieselwiesen 49; s. auch Kunstwiesen. Röhrenentwässeruug s. unter­ irdische —. Rohsollhaben 89. Rückenbau 49.

S. Sandgruben 48, 51, 78, 86. Schäferbttchen 72. Schätzung der Grundstücke 63 f., 71, der Bäume 71. Schiffahrtskanäle s. Kanäle. Schikanezwickel 64. Schindanger 87. Schleswig-Holstein 120. Schluchten 25. Schöpfwerke 85. Schulzendienstland 107. Schttrfrecht 52. Schweineweiden, 86. Seen, umlegungsfrei 48 ff., als Grenzen des Umlegungs­ bezirks 25. Siedlungen, Störung der Planlage durch Anlage von - 19, 21, 33. Signale 78. Sicherungshypothek für die Geldabfindung 103. Sollhaben, Berechnung des —s 89; Unzulässigkeit der Abtretung des — s 32.

Stichwortverzeichnis.

140

Sonderung der Gesamtabfindüng 105, 108 ff., 112. Spargelanlagen 76 f. Spetulationsinteresse 64. Spezialseparation 17,23,34; deren Beseitigung 119, 122 f. Spielplätze 78, 86 ff. Spruchkammer, Erlaß des Umlegungsbeschlusses 22, 42 ff., Entscheidung über nachträgliche Änderung des Umlegungsbezirls 45 ff., auf Beschwerde gegen den Be­ schluß des VKA. über Ände­ rung der Zweckgrundstücke 99.

Städte, Bereinigung des Ortsberings 30. Städtische Dienstbarkeiten 101. Stangen 78. Stauwerke 85. Steinbrüche 48, 51, 78, 86. Steinhaufen 63, 77.

T. Talsperregenossenschaft 97. Teiche 48 ff. Teilnahmerechte als Maßstab für den Wegebeitrag 78 f., 88 f., für die Neben- und Folgeeinrichtungskosten 78 f., 91 ff., für die Negulierungskosten 117 f. Termins. Orts — ; —raum 91. Torfmoore 53.

Trankstätten s. Viehtränken. Triften 78ff.; s. auch Wege. Turnplätze 78, 86 ff.

u. Überschwemmungsgefahr 61; -spiegel 25. Umlauf, ortsübliche Bekannt­ machung durch — 38. Umlegung, Begriff 17, Vor­ aussetzungen 15 ff., insbe­ sondere bei schon umge­ legten Feldmarken 18 ff., Feststellung der Zulässig­ keit (Vorverfahren) 36ff., Durchführung 35; u mlegungspflichtige Grund­ stücke: Wege 96, Orts läge 23 f.,27; umlegung s freie Grundstücke: 48ff.; Art der Abfindung 55ff.: Entschä­ digung für Bäume und Weinstöcke 69 ff., für vor­ übergehende Nachteile 74 ff.: Naturschutz 72ff.; Auswei­ sung von Zweckgrundstücken 78 ff., 97 ff., Behandlung der bestehenden Zweck­ grundstücke 95 ff.; Aufhebung der Gemeinheiten 99 ff.; Eintritt der recht­ lichen Wirkungen der w. U. 102ff.; Regelung der Rechte Dritter 105 ff., insbesondere des Nießbrauchers 110 f., des Pächters 111 ff., der Grundsteuern und öffent­ lichen Lasten 118 f., Kosten

(Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

der w. U. 117 ff., insbeson­ dere Nebenkosten 78 f.,91 ff., Folgeeinrichtungskosten 78f., 92ff.; Verfahren 126f. Umlegungsbehörde, Zustän­ digkeit in Angelegenheiten der öffentlichen Wege 84, 96, zur Sonderung der Ge­ samtabfindung nach Be­ endigung der w. U. 105, 109; s. auch Präsident des Landeskulturamts, Spruch­ kammer, Vorsteher des Kulturamts. Umlegungsbeschluß 42 ff., im Fall erneuter Umlegung 22, nicht erforderlich bei gering­ fügigen Änderungen des Umlegungsbezirks 45 ff. Umlegungsbezirk, Bildung des —s 23 ff., 54, Begren­ zung im Vorverfahren 36, Anhörung der Beteiligten 37 f., 43, Feststellung durch Umlegungsbeschluß 42 ff., nachträglicheAnderung45ff. Umlegungskosten s. Kosten. Nnschädlichkeitszeugnis 126 f. Untergesamtheit 90. Unterhaltung der Zweck­ grundstücke 80 f. Unterirdische Röhrenentwäs­ serung als gemeinschaft­ liche Anlage 85; Einfluß einer bestehenden — n — auf den Wert 63. Unwirtschaftliche Gestalt der Grundstücke als Voraus­ setzung der w. U. 15 ff., 32.

141

Unzugänglichkeit 16 f. Urbarmachung öder Flächen in den AbfindungsPlänen 77 f.

B. Berbietungsrecht als Dienst­ barkeit 101. Verfahren in anhängigen Sachen 128 f.; s. auch Um­ legung, Vorverfahren. Berhandlnngsschrift 40. Verkoppelung 17, 23. Verlegung von bestehenden Zweckgrundstücken 95ff.: — der neuen Zweckgrundstücke nach Feststellung des Aus­ einandersetzungsplans 97 ff; Störung der Planlage durch — von Wasserläufen 19, 24. Verlosung 58 f. Vermengte Lage, Voraus­ setzung der w. U. I5ff., 32. Bermesfungsbuch 53. Bertragsfreiheit beschränkt bei Bestimmung der Ab­ findung 56 f.; — zwischen Pächter und Verpächter 116. Vertretung und Verwaltung für die gemeinschaftlichen Anlagen 80. Berwendungsverfahren 108, 126. Viehtränken 49, 78, 86. Biehtummelplätze 78, 86. Viehweiden s. Weiden. Viehzüchtereien 68.

142

Stichwortverzeichnis.

Bogelschutzgehölze 72 ff. Vollstreckbarkeitserklärung 102, 104. Borflut, Bedeutung für die Zulässigkeit der w. U. 16 f.; Ausweisung von —anlagen 85f., Zuziehung von Grund­ stücken dazu 23, —anlagen in der Ortslage 30. Vorkaufsrechte 106, 108. Vormerkungen 106. Vorratsgruben 48, 51, 78,86, 96. Vorrecht der Wegedienstbar­ keiten 84. Vorsteher des Kulturamts, Entscheidung über Zulässig­ keit der Gemeinheitsteilung 100 f.; Bildung von Zu­ teilungsbezirken im Reg.Bez. Wiesbaden 58; Herab­ setzung der Mindestmaße daselbst 59; Naturschuhan­ ordnungen 72; Änderung der Zweckgrundstücke 96, 99; Festsetzung des Aus­ führungstages 102 f.; Ent­ scheidung über Zulässigkeit der Pachtkündigung 114; Verteilung der Kosten 118; Entscheidung bei Streit über Verteilung der Neben- und Folgeeinrichtungskosten94 f. Vorteil der Teilnehmer von der w. U., gegenseitige Aus­ gleichung 67, Entschädi­ gungspflicht bei besonderen — en 74f., 77 f.; Bedeutung des —s für die Kostenver­

teilung 79, 92ff., für den Wegebeitrag 90. Vorübergehende Nachteile, Entschädigung 74, 77 f.; An­ spruch des Pächters 111, 115; Grund zur Pachtkündi­ gung 111, 113 ff. Vorverfahren 36 ff.

W. Wald, umlegungspflichtig 52 f., Schätzung 63, Holz­ ausgleichung 69,71 f., Ände­ rung der Holzabfuhrwege 96, Vogelschutzgehölze 72 f. Wassergenossenschaften, Bil­ dung zur Unterhaltung von Folgeeinrichtungen 85; An­ wendung der Ersatzlehre auf genossenschaftliche Grund­ stücke 107. Wasserläufe, Durchbruch von — n 19, 24; — als Grenze d. Umlegungsbezirks 25: Umlegungspflicht 48 ff.; Ausbau 86; Verlegung 96. Wasserlöcher 49. Wegc, Störung der Planlage durch Anlage von — n 19, 24; Umlegungspflicht der — 96; Ausweisung neuer — 78 ff., insbesondere Wendewege 83 f., öffent­ licher — 84 f., im Orts­ tz ering 27, 30; Verlegung der bestehenden — 95ff.; Heranziehung von Grund­ stücken zur —regelung 23;

143

(Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

—beitrag 65, 78f., 88 ff., 93; -baukosten 78f., 92f.; Unterhaltung 80f.; Be­ deutung vorhandener — für den Wert des Grund­ stücks 61; Urbarmachung von —flächen 63, 77 f.; Be­ deutung von —mangel für die Zulässigkeit der w. U. 16 f. Wegebaupflicht, öffentliche 90.

Wegedienstbarkeiten als Er­ satz für Wege 84; Änderung bestehender — 97ff.: Vor­ recht 84.

Wegnahmerecht des Baum­ besitzers 70 f. Weiden 25, 78, 86. Weidenpflanzungen 53. Weinberge 48. Weinstöcke 63, 69 f. Wert f. Ertrags-, gemeiner Wertminderung des Abfin­ dungslandes 64. Wertgräben 96. Widerspruch gegen die Zu­ lässigkeit der w. U. 19f., 23, 39ff.; gegen Änderung des Umlegungsbezirks 45 ff., gegen Änderung der Zweck­ grundstücke 99, gegen die Kostenverteilung 94 f., 118 f. gegen die Zulässigkeit der Gemeinheitsteilung 100, gegen die Zulässigkeit der Pachtkündigung 114.

Wiederkaufsrecht 106, 108.

Wiederkehrende Nutzungen Vergütung der Bestellungskosten 74, 76f.

Wiesbaden (Reg.-Bez.), Ver­ handlungsschrift des BKA. 40; Bildung von Zutei­ lungsbezirken 58, 62; Aus­ weisung von Zweckgrund­ stücken 79 f., 81, insbeson­ dere Gewannenwege 83, Heufahrten 84, Änderung nach der Vollstreckbarkeits­ erklärung 97: Verfahren bei Gemeinheitsteilung 100 s.: Wirkung der rechtskräftigen Vollstreckbark eits erklärn n g 102, 104; Änderung von Vorschriften 57 ff., 121.

Wiesen 65; s. auch wiesen.

Kunst­

Wirtschaftliche Umlegung s. Umlegung; — Verhältnisse s. Wirtschaftsbetrieb.

Wirtschaftliches Bedürfnis als Voraussetzung für die Ausweisung von Zweck­ grundstücken 78, 86ff. Wirtschaftsbetriev, unzuläs­ sige Beeinflussung des —s durch die w. U. 55 f., 65, 68f.; — des Pächters 111, 114. Wirtschaftshof s. Gehöft.

.

Wohnhäuser, Einfluß der Er­ richtung von — n auf die Planlage 21.

Stichwortverzeichnis.

144

3Zäune s. Einfriedigungen.

Zinsfuß bei Kapitalisierung des Reinertrages 66 f.; bei Verzinsung der Geldabfin­ dung im Falle des Nieß­ brauchs 110 und der Pacht 111.

Zulässigkeit der w. U. 15 ff., bei schon nmgelegten Feldmarken 18 ff., der Ortslage 23 f., 27 ff., zur Beseitigung künftiger Nachteile 24, 32 f., Vorverfahren zur Feststel­ lung der - 23, 36ff., 123; — der Gemeinheitsteilung 99 ff.

Zusammenhängende Lage der Abfindung 55, 64 f. Zusammenlegung 17, 23, 55; Macht der — 64 f.; Zu­ lässigkeit der w. U. nach durchgeführter — 18ff.; s. auch wirtschaftliche Um­ legung. Zuständigkeit s. Oberlandes­ kulturamt, Präsident des Landeskulturamts, Spruch­ kammer, Umlegungsbehörde, Vorsteher des Kultur­ amts . Zuteilungsbezirke 58, 62. Zuvielempfang, Heraus Zah­ lung dafür 103, 110 f. Zweckgrund stücke s. gemein­ schaftliche Anlagen.

Gedruckt bei A. W. Hayn's Erben, Potsdam.

Vereinig««- wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co.

vormals G. I. Göfchen'sche Verlagshandlung - I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl I. Trübner — Veit & Cornp.

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R.

Nummer der Sammlung Deutscher ReichSaesetze.

T.

Sammlung von Textausgaben ohne Anmerkungen.

P. --- Nummer der Sammlung Preußischer Gesetze.

Abgabenordnung 9i. 143. Abzahlungsgeschäfte 9t. 34. Aerztekammern P. 29. Aerztliche Ehrengerichte P. 29. Aktienrecht R. 24, 26. Altersversicherungsgesetz 9t. 109. Anerbenrechtsgesetz P. 33. Anfechtungsgesetz R. 13. Angestelltenversicherungsgesetz R. 104, 144, T. Anlegung von Straßen P. 50.

1.21.-15000.

i.

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Arbeiterschutzges.R. 6,116a, 138a. Arbeiterversicherungsgesetze 91.20, 23, 28, 57, 106—109, T. Arbeitsnachweis P. 58. Arbeitsverfassung 9t. 138a. Arzneimittel R. 6, 64. Aufenthaltsbeschränkung, Ver­ haftung R. 128. Ausführungsges. z. BGB.P. 23, T. Ausgleichsverordnung R. 127. Auslieferungsverträge 9t. 86.

(R. — Reichsgesetz, P. — preuß. Gesetz, L.

Textausgabe.)

Austritt a. d. Landeskirche P. 46. * Depotgesetz R. 40. Auswandermlgsgesetz 8t. 9, 44. ■ Dienst einkommen der Lehrer und Lehrerinnen P. 26. Automobilgesetz R. 92, 116 a. ,i Dienstboten siehe Gesinde, i Disziplinargesetze P. 51. ; Drogenhandel 9t. 48, 64. Bankgesetz R. 26, 116. Baufluchtengesetz P. 50. Bausorderungsschutz R. 93. Bauunfallversich.-Ges. R. 28,108. tzxheschlietzllugsgesetz 8t. 59. BeamtengeseheR. 10,82,94, P.2. j Einkommeirsteuergesetz P. 10. Bekäinpfung gemeingefährlicher - Neichseinkommensteuer T. Krankheiten R. 56. Eisenbahugesetzgebung R. 66, 35. Belagerungszustand R. 111, 122, Eisenbahnverkehrsordnung R. 91. V» 34 • ‘ Elektrizitätsdiebstahl R. 2. Berggesetz P. 12. j Enteignung v. Grundeigent.P.37. Beschlagnahme von Lohn- und Entmündigungsgesetz R. 45. Gehaltsforderungen R. 55. - . . ! Entschädigung freigesprochener Besitzsteuergesetz R. 126, T. i Personen R. 12, 73. / Betriebsrätegesetz 8t. 138 b. ! — unschuldig Verhafteter und Beurk. d. Personenstandes 9t. 59. i Verurteilter R. 12, 73. Bier, Abgabe vom 9t. 131a. ! Entziehung elektr. Arbeit R. 2. Binneuschiffahrtsgesetz R. 36. ________ ____ Erbbaurecht R. 135, 38/39. Blei- u. zinkh. Gegenstände R. 9. ErbschaftssteuergesetzR?77,P. 20. Börsengesetz 9t. 41. Ergänzungssteuergesetz P. 13. Börsensteuergesetz R. 18. ; Ersatzlebensmittel R. 130. Branntweinmonopolges. R. 13 la. Erwerbs- u. Wirtsch aftsgenossenBranntweinsteuer R. 96, 131 a. i schäften R. 29. Brmrsteuererhebung R. 25. Bundes-und Staatsangehörigkeit' «. 8, 111. ! Fahrkartensteuer R. 18. Burgerl. Gesetzbuch R. 38/39, : Farbengesetz R. 9, 48. Bürgschastssicherung P. 55. i Farbenhandel R. 48. ; Feingehalt der Gold- und Lilberwaren R. 9. Feld- und Forstpolizeigesetz P. 34. Festnahmerecht d. Militärs R.l 14. Feuerbestattungsgesetz P.47. Dampfkesselbetrieb R. 6, P. 34. Feuerversicherung P. 34. Darlehnskassengesetz M. 117. Demobilmachg., wirtsch. R. 142. Filmzensur R. 147.

Ehausseegeld P. 34. Eivilprozeßordnung R. 11, T.

(R. — Reichsgesetz, P. — Preuß. Gejetz, T. — Textausgabe.)

Fischereigesetz P. 34. Fleischbeschaugesetz R. u, 54, 68. Flößereigesetz R. 36. Fluchtliniengesetz P. 50. Forstdiebstahl P. 34. Frachturkundensteuer 9i. 18. Freiw. Gerichtsbarkeit R. 46, T. Freizügigkeit R. 8. Friedensverträge R. 134. Fürsorgeerziehung Minderjäh­ riger R. 47, P. 28.

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; ; I Gast- und Schankw.gehilfen R. G. Gebrauchsgegenstände, Verkehr mit R. 9, 54. ; Gebrauchsmusterschutzgesetz R. 9, j 84, 102, 116, 116 a. l Gebührenges., preuß., f. Rechts­ anwälte u. Gerichtsvollz. R. 17. Gebührenordnung für Gerichts­ vollzieher 9t. 15. Gebührenordnung f. Notare P. 4. Gebührenord. f.Rechtsanw.R.17. Gebührenordnung für Zeugen und Sachverständige 9t. 15. Gehaltsforderungen, Beschlag­ nahme von R. 55. Geldwesen der Kolonien 9t. 105. Genehmigung gewerblicher An­ lagen P. 16. Genossenschaftsgesetz R. 29. Genußmittel, Verkehr m. R. 9,54. Gerichtsbarkeit, freiw. 9t. 46, T. Gerichtskostenges., deutsch. R. 15. Gerichtskostengesetz, preuß. P. 17. Gerichtsverfassungsgesetz R. 14, 11, 12.

Gerichtsvollzieher - Gebührenord­ nung R. 15. Geschäftsaufsicht zur Abwen­ dung des Konkurses R. 116,127. Geschäftsordnung für GerichtsVollzieher P. 35. Gesellschaften mit beschränkter Haftung R. 32. Gesetzbuch, Bürgerl. R. 38/39, T. Gesetzestafel d. deutschen Reichs­ rechts R. 63. Gesindedienstpflichten P. 34. Gesindeordnungen, preußische P. 31 a, 31 b. Gesundheitswesen 91. 27. Getränkesteuer R. 131 a. Getreidebeschlagnahme 9t. 116. Gewerbebetrieb im Umherziehen R. 6, P. 34. Gewerbegerichte A. 31, 112. Gewerbeordnung 9i. 6. Gewerüesteuergesetz, preuß. P.ll. Gewerbeunfallversicherung Ä. 23. Gewerkschaften, Gewerkvereine, Vereins- und Versammlungs­ recht 9t. 88. Gifthandel 9t. 48, 64. Gold-u. Silberw.-Feingehalt9t.9. Groß Berlin, Gesetz über P. 59. Grundbuchordnung 9t. 42. Grundeigentum, Enteign. v.P.37. Grunderwerbsteuer 9t. 139.

Haager Friedenskonferenz 9t. 99. Haftpflichtgesetz 9t. 70, 94. Handelsgesetzbuch R. 4, T. Handelskannnergesetz P. 21.

(8t. — Neichsgesetz, P. = preuß. Gesetz, T. — Textausgabe.) Handfeuerwaffen R. 9. Handwerkergesetz 91. 6. Hilfsdienst, Vaterland. 9t. 125 Hilfskassen, eingeschr. 9t. 20. Hinterlegungsordnung P. 24, 53. Hinterbliebenenversicherung 9t. 109, RBO. T. Höchstpreise 9t. 116. Hypothekenbankgesetz 9t. 51.

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Iagdpolizeigesetz P. 34, 41. Iagdscheingesetz P. 19, 34. Inhaberpapiere mit PrämienR.9 Innere Unruhen R. 114. Internat. Privatrecht 9t. 90, 98 Invalidenvers. 9t. 30, 109, T.

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Kaligesetz R. 100. i I Kapitalabfindungsges. 91.79b,118.1 Kapitalertragssteuer T. Kapitalflucht R. 145. ’ Kaufleute, Pflichten bei Aufbe­ • wahrung v. Wertpapier. 9t. 40. Kaufmannsgerichte 9t. 112. Kiautschou-Gebiet, nrilitü rische Strafrechtspflege im R. 3. : Kinder, Recht d. unehel. R. 58. —, Unterbringung verwahrloster 9i. 47, P. 28. .Kinderarbeit, gewerbl. 9t. 2, 71. , 5Änderschutzgesetz 8t. 71. Kohlensteuer T. Kolonialgesetzgebung 91. 49, 105. Kommunalabgabeugesetz P. 14. j Kommunalbeamtengesetz P. 22. Kommunalbeamtenrecht P. 25. Konkurrenzklausel R. 115. Konkursordnung 9t. 13, 127, T.

Konkursordnung, preuß. P. 7. Konsulargerichtsbarkeit R. 75. Konsularg esetzgebung R. 21, 75. Konzessionierung gewerbl. An­ lagen P. 16. Körperschaftssteuer T. Kraftfahrzeuge 9t. 18, 92, 116 a. Krankenversicherungsgesetz 9t. 20, 107, T. Kreisabgabengesetz P. 38. Kreisordnungen P. 15. Kinegsgewinn R. 121, 131b, T. Kriegsleistungsgesetz R. 119. Kriegssteuergesetze T. Kriegsteilnehmer R. 116, 116 a. Kriegsverschollenen-Todeserklärung 9t. 124. Kriegs-Zivil-, Prozeß- u. Finanz­ gesetze 9t. 116, 116 a, 129. Kunstschutzgesetz 9t. 81.

Ladenschluß R. 6. Landeskirche P. 46. Landeskultnrbehörden P. 57. Landestrauer P. 34. Landesverwaltungsgesetz P. 42. Lehrergehalts- und Pensions­ gesetze P. 26. Lichtspielgesetz R. 147. Limonaden R. 131 a. Literaturschutz R. 60, 95. Lohnforderungen, Beschlagnahme von R. 55. Lotteriespiel P. 34.

Mannschaftsversorgungsgesetz ». 79 b. Margarine gesetz R. 9, 54.

(R. — Reichsgesetz, P. — preuß. Gesetz, T. — Textausgabe.)

Preistreiberei 9t. 130. Preßgesetz 9t. 9, 53. Preußische Verfassung P. 1. Privatbeamtenvers.-G. 9t. 104, T. Privatrechtl. Reichsges. 9t. 84, 90. Provinzialabgabengesetz P. 3ß.

Medizinalgesetzgebung 9t. 27. Militärhinterbliebenenges. R.l 18. Militärpensionsgesetze 9t. 79. Militärische Geheimnisse, Verrat 9t. 9, 84. Militärstrafgerichtsordn. 9t. 3, T. Militärstrafgesetzbuch 9t. 67, T. Militärversorgungsgesetze 9t. 136. Minderjährige, Fürsorgeerzie­ hung sür 9t. 47, P. 28. Mineraliengewinnung und An­ eignung P. 34. Mineralwässer 91.131 a. Mobiliar-Feuerversich. P. 34. Modellschutzgesetzgebung 9t.9,102. Münzwesen 9t. 26, 116, 116 a. Musterschutzgesetz 9t. 9, 102.

Quellenschutzgesetz P. 44.

Nahrungsmittel R. 9. 51, 65, 130. Naturalleistung f. d. bewaffnete ■ Macht 91. 69. Notare, Gebührenordnung für preußische P. 4. Notenbankwesen R. 26. Notopfer 9t. 149, T. Nottestament P. 3. Offizierpenfionsgefetz R. 79 a.

Papierhandel 9L 130. Patentgesetz 9t. 9, 22, 116, 116 a. Personenstandsgesetz 9t. 2, 9, 59. Pensionsgesetze 9t. 10,79, P. 2,26. Photographieschutz 9t. 9, 81. Polizeiverordn. in PreußenP. 36. Postgesetze 9t. 7. j Postscheckgesetz 9t. 113. i Postscheckordnung 9t. 85, 113 a. i

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9tayongesetz 9t. 84. Reblausgesetz 9t. 84, P. 34. Rechte der Besitzer von Schuld­ verschreibungen R. 52. Rechtsanw.-Gebührenordu. 91.17. Rechtsanwaltsordnung 9t. 16. Rechtshilfe 91. 76. Rechtsverhältnisse d. Juden P. 45. Registerführung, gerichtl. 9t. 80. Reichsabgabenordnung 9t. 143. Reichsausgleichsgesetz R. 148. Reichsbearntengesetz 9t. 10, 82. Reichseisenbahngesetzg. 9t. 35, 66. Reichserbschaftssteüer 9t. 77. Reichsfinanzgesetze 9t. 131, T. Reichsgewepbeordnung 9t. 6. Reichsgrundbuchordnung 9t. 46. Reichsjustizgesetze 9t. 11,12, 13. Reichskassenscheine 91. 9, 116. Reichsmilitärgesetz 9t. 84. Reichsnotopfer 9t. 149, T. Reichspreßgesetz 9t. 53. Reichsschuldbuch P. 30. Reichsseuchengesetz 9t. 9, 56. Reichssiedelungsgesetz 9t. 140. Reichsstempelgesetz 9t. 18, 181b. Reichsverfassung 9t. 1, 137, T. Reichsviehseuchengesetz R. 108. Reichsversich erungs ord nung 9t. 106—109, T.

(R. ----- Reichsgesetz, P.

preuß. Gesetz, T.

Reichswuchergesetzgebung R. 133. Rentengutsgesetze P. 33. Rinderpest 9t. 9.

Saccharingesetz R. 9, 54. Schadensersatz an unschuldig Ver­ haftete und Verurteilte 9t. 73. Schaumwein R. 131 a. Scheckgesetz 9t. 85, 113. Schlachthäuser P. 34. Schlachtviehgesetz R. 9, 54, 68. Schleichhandel R. 130. Schonzeit des Wildes P. 34. Schuldverschreibungsgesetz R. 52. Schulunierhaltungsgesetz P. 39. Schutzgebietsgesetz 9t. 75, 97,105. Schutzhastgesetz R. 128. Schutztruppe, Strafverfahren 9t. 3, Pension 9t. 79. Schwängerung, außereheliche R. 58, P. 5. Seegesetzgebung 9t. 19. Seerecht siehe HGB. Text. See-Unfallversich.-G. 9t. 57, 108. Seuchengeseh 9t. 56. Siedelungsgesetzgebu'ng R. 140. Sklavenhandel 9t. 9. Sltzialisierungsgesetze 9t. 141, Sozialpolitische Gesetze 9t. 20, 23, 28, 30, 57, 72, 104, 106 bis 109, 116, 116 a. Sparkassengesetz P. 54. Spiouagegesetz 9t. 67. Sprengstoffgesetz 9t. 2, 9. Staatsangehörigkeit, Erwerb und Verlust 9t. 8. 111. Staatsschuldbuch P. 30. Staatssteuern, Gesetz betr. Auf­ hebung direkter P. 14.

Textausgabe.)

Städteordnung für die 6 östlichen Provinzen P. 32. Stcmpelsteuerges. f. Preuß. P.18. Stempelsteuer^ f. d. Reich 9t. 18. Steuerflucht 9t. 131b, 145. Steuergesetze 91.5,18,25,131a/b, 132, 139, 145, 146, P. 10, 11, 13, 14, 18, 20, 27, T. Strafgesetzbuch 9t. 2, T. Strafgesetze, preußische P. 34. Strafprozeßordnung 9t. 12, T. Strafrechtliche NeichsgesetzeR. 9. Straßen-u. Baufluchtenges.P.50. Subhastationsgesetz 9t. 43. Süßstoffe, künstliche R. 9, 54, 64.

Tabaksteuergesetz 9t. 146. Tantiemensteuer 9t. 18. Telegraphengesetze 9t. 7. Telegraphenwegegesetz 9t. 120. Testamentsrecht P. 3. Todeserklärung Kriegsverscholle­ ner 9L 124. Tumultschadengesetz P. 56.

Umsatzsteuer 9t. 131 b, 132, T. Uneheliche Kinder 9t. 58. Unfallversicherungsgesetze 9t. 23, 28, 57, 72, 108, T. Unlauterer Wettbewerb 9t. 37. Unterbringung verwahrloster Kin­ der 9t. 47, P. 28. Unterhalts, d. Volksschulen P. 39. Unterstützungswohnsitz 9t. 8. Urheberrechtsgesetze 9t. 9, 60, 22, 81, 95, 102.

Bereinsgesetz 9t. 88. Vereins- mib Versammlungsrecht R. 33, 88, P. 34.

(R. ----- Neichsgesetz, P. — preuß. Gesetz, T. — Textaustzabe.)

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Verfälschung von Nahrungsmit- i Waffengebrauch R. 114. teln R. 54, Wein R. 65. > Wald- u. Wassergenossensch.P.34. Verfassung, Reich R. 1, 137, T. ' Wandergewerbebetrieb P. 34. Verfassung, preußische P. 1. | Warenzeichenrecht R. 9, 87, 116, Verhaftung und Aufenthalts-1 116 a. beschränkung R. 128. ■ Warenhaussteuergesetz P. 27. Berkehrsabgaben P. 34. ' Warenumsatzstempel R. 18, 123. Verkehrs-u. Kohlensauer, Kriegs- : Wassergesetz P. 52. steuerzuschlag T. Wechselordnung " R. " 5, T. Verlagsrecht R. 61. Wechselstempelsteuergesetz R. 5. D rmögenssteuergesetz P. 13. : Wehrbeitragsgesetz R. 110, T. Verrat militärischer Geheimniss ! W ingesetz R. 9, 54, 64, 65,131a. R. 2, 9, 67. Wertpapiere, Depotgesetz R. 40. Berschuldungsgrenze P. 43. Wettbewerb, Bekämpfung un­ Versicherung f. Angestellte R. 144. lauteren R. 37. Bersicherungsverttag R. 83. Wettbewerbsverbot R. 115. Bersicherungsunternehmungen, Wildschonzeit P. 84. private R. 62. : Wirtschaftliche Maßnahmen auS Versorgung der KommunalAnlaß des Krieges R. 116,116a. beamten P. 22. Wohnungsgesetz P. 55. Verunstaltung landschaftlich he -; Wuchergesetz R. 2, 133. vorragender Gegenden P. 49. Verwaltungsstrafverfahren P. 40. Verwendung gesundheitsschäd­ licher Farben, Nahrungsmittel, j Zeugengebühr R. 15. Wein R. 54, 65, 130. j Zigarettensteuergesetz R. 78. Biehkauf (Biehgewahrschaft) und ' Zivilprozeßordnung R. 11, T. Biehhandel R. 50. Zuständigkeitsgesetz P. 42. Biehseuchengesetz R. 84, 103. Zuwachssteuergesetz R. 101, T. Vogelschutzgesetz R. 89. Zwangserziehung R. 47. BolkSernährung R. 116, 116 a. Zwangsversteigerung an ImmoVormundschaftsordn., preuß.P.8. bilien R. 43. Vormundschaftsrecht, Deutsches i Zwangsvollstreckrmgsgesetz N. 46. R. 47. I Zweckverbandsgesetz P. 48.